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Full text of "Forschungen auf dem gebiete der alten völker-umythengeschichte"

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Forüch  II  tilgen 


auf  dem  Gebiete 


der 


Äftcnüö  ffißr=  u,  JltrjtOcn  flcfcfjiffjte 


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* 

* 

Von 

• 

Hr.  Gottfried  Hnys^ 

Privatdocenten  der  Geschichte  an  der  UniYersität  Bonn 

• 

Erster   Thei). 


Köln 

bei  J.  M.  Heberle  (H.  Lempertz). 

1856. 


[Griechenland  undderOrient« 


Dr.  Gottfried  Najrs, 

PriTatdocenten  der  Oescliicbte  nn  der  l'niiersitSt  Bunn. 


KSln  « 

bei  J.  H.  Heberle  (H.  Lempertz). 
1856. 


^^/,     ^.     /52 


A 


Vorwort. 


.  Her  hiermit  unter  dem  Titel  „Griechenland  und  der  Orient^'  er- 
scheinende erste  Theil  der  Forschungen  auf  dem  Gebiete  der  alten 
Völker-  und  Mythengeschichte  bildet  zwar  ein  für  sich  bestehendes 
selbstständiges  Werk,  das  seinem  Inhalte  und  Zwecke  nach  durch 
den  Titel  selbst  hinlänglich  bestimmt  wird;  dochlässt  schon  die  von  dem 
Verfasser  nur  aus  den  wichtigsten  Gründen  gewählte  alphabetische 
Anordnung  des  Stoffes  (deren  sonstige  Nachtheile  durch  die  daraus 
für  den  Leser  entspringende  Bequemlichkeit  des  Grebrauchs  einiger» 
maassen  ersetzt  werden)  deutlich  genug  erkennen,  dass  derselbe 
weit  davon  entfernt  ist,  die  darin  behandelte  Streitsache  als  mit 
einem  Male  abgethan  zu-  betrachten.  Alle  die  in  diesem  Theile 
bereits  gewonnenen  und  vorgetragenen  einzelnen  Erkenntnisse  und 
Wahrheiten  können  vielmehr,  wie  er  wohl  fühlt,  erst  dadurch  in 
das  gehörige  Licht  treten  und  ihren  wahren  Werth   erhalten,  dass 

.  sie  in  systematischer  Darstellung  verarbeitet  werden ;  mit  einer  solchen 
der  Anfang  zu  machen  wäre  aber  bei  den  ungeheuren  Schwierigkeiten, 
die  aus  dem  Wege  geräumt  werden  mussten,  um  zur  sichern  Er- 
kenntniss  einzelner  und  gerade  der  Hauptpunkte  zu  gelangen,  ein 
Ding  der  Unmöglichkeit  gewesen.  Ohne  nun  bestimmte  Versprechun* 
gen  über  die  Fortsetzung  dieses  Werkes  oder  nähere  Mittheilun- 
gen über  die  Art  und  Weise  der  Ausfuhrung  (worüber  der  Ver- 
fasser mit  sich  selbst  noch  nieht  ganz  Ins  Reine  gekommen  ist) 
machen  zu  können ,  glaubt  er  doch  die  Versicherung  geben  zu 
dürfen,  dass  in  nicht  zu  femer  Zeit  ein  zweiter  Theil  erscheinen 
werde,  worin  besonders  auch  die  so  dunklen  ethnographischen  Ver- 
hältnisse Kleinasiens  genauer  untersucht  werden  sollen,  und  zwar 
mit  beständiger  Rücksichtnahme  auf  die  ethnographischen  Verhält- 
nisse Griechenlands,  Makedoniens  und  Thrakiens.  Die  letzteren 
werden  dann  den  dritten  Theil  dieser  Forschungen  für  sich  allein 
in  Anspruch  nehmen.  Ueber  den  Geist,  in  Welchem  er  diese  Arbeit 
auszuführen  gedenkt,  mögen  die  S.  309—257  gedruckten  Beilagen 
Aufschluss  g^ben ;  dieselben  überheben  den  Verfasser  anch  der 
Mühe,  seiner  Schrift  eine  weitläufigere  Einleitung  vorauszuschicken« 
Nur  noch  einige  wenige  allgemeine  Bemerkungen  hält  er  für  nöthig 
hinzuzufügen. 


—    II    — 

1 

In  Betreff  desjenigen  Zweiges  hlBtorischer  Forschung,  welcher 
sich  mit  den  Ursprüngen  der  Völker  beschäftigt ,  hat  man  mit  Recht 
gesagt :  Sprache  ist  Geschichte.  Denn  wenn  wir  jener  Aufschlüsse 
entrathen  müssten,  welche  sich  aus  dem  tagtäglich  eifriger  betrie- 
benen Studium  alter  und  neuer  Sprachen  für  die  tiefere  Auffassung 
und  richtige  Lösung  der  schwierigsten  ethnographischen  Fragen 
ergeben  und  auf  viele  der  dunkelsten  Punkte  der  Urgeschichte  schon 
jetzt  ein  überraschendes  Licht  zu  werfen  beginnen,  wurden  wir  uns 
vergebens  nach  Hülfsmitteln  umsehen,  die  den  Mangel  des  unver- 
fälschtesten Zeugnisses  auch  nur  einigermaassen  ersetzen  könnten. 
So  wahr  ist  es,  dass  die  wissenschaftliche  Behandlung  der  Urge- 
schichte eines  jeden  Volkes  nur  wenn  sie  Hand  in  Hand  mit  der 
Erforschung  seiner  Sprache  vor  sich  geht,  gedeihen,  dass  die  fort- 
schreitende Einsicht  in  die  urgeschicbtlichen  Thatsachen  nur  durcii 
die  erweiterte  Kenntniss  der  etymologischen  Thatsachen  bedingt 
nnd  nach  den  Fortschritten  derselben  bemessen  werden  kann.  Erst 
seitdem  die  etymologische  Wissenschaft  einen  hinreichend  sichern 
Grund  und  Boden  gewonnen  hat,  kann  daran  gedacht  werden,  auch 
für  ein  gründlicheres  Verständniss  der  alten  Völker  und  Mythenge- 
sehichte  bedeutende  Resultate  zu  erzielen.  Wenn  es  aber  nicht 
bezweifelt  werden  kann,  dass  es  der  neuesten  Zeit  vorbehalten  war, 
diese  Ueberzeugung^zu  einer  wahrhaft  wissenschaftlichen  und  zur 
allein  berechtigten  zu  erheben  und  zugleich  mit  der  gerciftercn 
Einsicht  in  das  enge  Verhältnisse  welches  zwischen  den  sprach- 
lichen und  den  ethnographischen  oder  urgeschicbthchen  Studien 
obwaltet,  auch  die  Mittel  und  Wege  aufzufinden,  wodurch  das  dem 
menschlichen  Geiste  inwohnende  Bedürfniss  eines  klaren  Einblicks 
in  die  Tiefen  der  Urgeschichte  befriedigt  werden  kann ,  so  muss 
doch  zugestanden  bleiben,  dass  schon  viele  gelehrte  und  tüchtige  Män- 
ner der  letztvergangenen  Jahrhunderte  eine  dunkle  Ahnung  von  solchen 
höheren  Geschichtsstudien  besassen  und  den  alles  Lob  verdienenden 
Versuch  machten,  durch  Zusammenstellung  jund  Erklärung  sprach- 
licher Zeugnisse  des  Alterthums  einen  Fond  von  Resultaten  zu 
gewinnen^  worauf  ein  Urtheii  über  historische  Dinge  und  Ver- 
hältnisse gegründet  werden  konnte.  Auch  in  Beziehung  auf  die 
in  dieser  Schrift  behandelte  grosse  Streitfrage  über  das  Verhältniss 
Cricchünland's  zum  Oriente  geschah  dies  in  einer  so  vemüJiftigen 
und  liichtigen  Weise,  dass,  wer  immer  diesem  Gregenstande  seine 
Aufmerksamkeit  zuwendet,  nicht  umhin  kann,  das  Gedächtniss  eines 
längst  verstorbenen  Vorgängers  in  dankbarer  Erinnerung  zn  erneuern. 

Zweihundert  Jahre  und  darüber  sind  verflossen,  seit  der  Franzose 
Samuel  Bochart  den  ersten  ernstlichen  Versuch  machte,  abendländisch u 
Dinge  mit  morgenländischen  zu  vergleichen  und  nach  dem  be- 
kannten Dogma:  ex  Oriente  lux  die  erstem  aus  den  letztern  ab- 
zuleiten. Dies  führte  er  auch  mit  einem  so  unermüdlichen  Fieisse, 
mit  einer  so  achtungswertlien  Consequenz  durch,  dass  der  Mann 
noch  immer   als    ein  Ehrenmann  dasteht,   wenn    auch   der  grösate 


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leil  seiner  Aibeit  als  eitel  uad  imbaltbar  befunden  f-orden  sein 
lg,  Bochart'ä  Streben  war  vor  allen  Dingen  darauf  gerichtet^ 
sht  viele  griechische  Wörter  und  Namen  als  aus  semitischen 
urzein  und  Wörtern  entsprungen  nachzuweisen:  Griechenlands 
iraehe  und  Religion  mussten  yor  Allem  unter  das  orientalische 
»ch  gebracht  werden,  wenn  die  Ansicht,  deren  Ausdruck  das 
«n  erwähnte  Dogma  ist ,  als  eine  wahre  und  wotilbegriindete 
stehen  bleiben  sollte.  Nach  Bochart  trat  aber  Niemand  mehr 
if,  der  den  von  ihm  gebahnten  wenn  auch  verkehrten,  doch  wirk- 
ih  wissenschalUlehcn  Weg  der  Untersuchung  selbststHndig  weiter 
•rfolgt  hätte :  eine  ganze  Masse  von  blindgläubigen  Anhängern  — 
3  wir  als  die  phönizische  Partei  bezeichnen  wollen  —  hielt  es 
r  das  Bequemste,  den  ersten  rohen  unreifen  Versuch  für  ein  vol- 
adetes  Meisterwerk  auszugeben,  das  durch  ein  besseres  zu  er- 
tzen  wo  nicht  unmöglich,  doch  ganz  überflüssig  sei.  So  kam  es, 
M8  die  von  Bochart  vorgetragenen  Ansichten  im  Ganzen  und 
rossen  unverändert  lortbestanden ;  bis  in  die  neueste  Zeit  hinein 
streckt  sich  sein  £influ88,  wovon  sich  Jeder  überzeugen  kann, 
r  z.  B.  Movers'  Werk  über  Phönizien  mit  Bochart's  Chanaan 
irgleicht.  Dieses  Festhalten  an  Bochart's  phönizischen  Etymologieen 
sst  sich  bei  einem  Manne  wie  Movers,  der  sich  bloss  mit  semiti- 
ben  Studien  beschäftigt,  noch  erklären ;  was  soll  man  aber  sagen , 
^nn  Männer  wie  Pott,£tym.  Forsch.  11^190.  271  sq.  undBenfey, 
iech.  Wurzellex.,  II,  313  noch  an  die  Möglichkeit  phönizischen 
"Sprungs  von  Er^uSnfj  und  sQfßog  denken  ?  Davon  ganz  zu 
hweigen ,  dass  eine  Masse  griech.  Gottheiten  und  Heroen  wie 
phrodite ,  Hephästos  ,  Hera  ^  Herakles  ,  Kadmos ,  Kronos ,  Linos, 
oseidon  noch  so  ziemlich  allgemein  für  fremd ,  wenigstens  für 
eilweise  fremd  gehalten  werden.  Fragt  man,  woraus  diese  Er- 
heinung  erklärt  werden  müsse,  so  ist  die  Antwort:  daraus,  dass 
r  brave  Bochart  keinen  Nachfolger  gefunden  hat ,  der  seinen  Irr- 
um  conscquent  durchzuführen  und  auf  die  höchste  Spitze  zu 
eiben  den  Muth  gehabt  hätte.  Wäre  dies  Geschäft  mit  wahrhaft 
ssenschaftlichem  Ernst  und  strenger  Methode  unternommv^n  wor- 
n,  so  würde  gerade  der  Irrthum  zur  klaren  Erkenntniss  der 
ahrheit  geführt  haben.  Denn  wer  Gottheiten  wie  Aphrodite^ 
:hene^  Apollon,  Hera,  Hephästos,  Kronos,  Poseidon  für  semitischen 
rsprangs  hält  —  wie  dies  von  ganz  andern  Leuten,  als  Roth 
id  Consorten  sind,  bis  auf  diesen  Tag  geschehen  ist  —  muss  doch 
i  einigem  Nachdenken  zu  dem  Sciilusse  kommen,  dass  auch  die 
iechische  Sprache  eine  nicht  unbedeutende  Beimischung  semitischer 
örter  enthalten  könne :  diese  Betrachtung  führt  ihn  dann  natürlich 
einer  sorgfaltigen  Vergleichung  der  griechischen  und  semitischen 
rachmasse,  deren  Resultat  auch  auf  seine  Ansicht  von  der  gricchi- 
iien  Keligion  einen  entscheidenden  Einflu^s  auszuüben  nicht  Ver- 
den kann.  Dies  ist  der  Weg  gewesen,  auf  dem  wir  zur  Lösung 
les  der  schwierigsten  Probleme ,    die  die  historische  WI^qw^OcaSx 


—       IV      — 

kennt,  voitudringen  uns  seit  einer  Reibe  von  Jahren  angelegent- 
lichst bemüht  haben.  Freilich  standen  uns  andere  Mittel  zu  Gebote, 
als  sie  einem  Bochart  zu  Gebote  standen :  aber  auch  so  musste 
eine  Yergleichung  des  Griechischen  mit  dem  Semitischen  in  vielen 
Fällen  selbst  dem  Kühnsten  unüberwindlich  scheinende  Schwierig- 
keiten bereiten.  In  wie  weit  es  uns  gelungen  ist ,  dieselben  zu 
überwinden,  dies  zu  beurtheilen  bleibt  dem  Leser  überlassen,  von 
dem  der  Verfasser  mit  Recht  erwarten  zu  können  glaubt,  dass  er 
wenigstens  die  Hauptartikel  dieser  Schrift  (besonders  diejenigeo 
Artikel,  welche  die  griechischen  Göttemamen  betreffen)  sämmtlich 
Studiren  und  prüfen  werde ,  bevor  er  sich  zu  einem  allgemeinen 
Urtheile  über  dieselbe  für  berechtigt  und  befähigt  hält. 

Bonn,  den  30.  Mära?  1856. 


Der   Verfasser. 


si^ 


1.  ^'AßoQtq,  if^og,  Jon.  loc,  6,  ein  liyperboreischer  Priester  des 
ApoUon,  als  Zauberer  berühmt,  den  Hcrodot  IV,  36  u.  Andere  er- 
wähnen. Uesychius  leitet  den  Namen  von  dem  Fremdworte  ßägtQ 
hb,  so  dass 'l:/j^M()ic eigentlich  ohne^ahn,  Festlandbewohner,  bedeute; 
eine  Deutung,  die  keine  weitere  Berücksichtigung  verdient  Da  der 
Name  aus  griechischen  Sprachmittöln  nicht  zu  erklären  ist,  so  kt  mnte 
man  leicht  versucht  sein,  ihn  mit  dem  hebr.  Worte  habbär,  häbSr 
zusammenzustellen,  welches  Zauberer,  Priester  bedeutet,  aber  wie 
das  gleichbedeutende  syrische  kürmd,  pers.  gabr,  indogermanischen 
Ursprungs  zu  sein  scheint,  nach  Bötticher,  Arica,  p:  46;  danach 
wäre  das  Wort  als  ein  dem  Sskritwort  kavi,  Priester  (eig.  Sänger, 
vates,  vgl.  die  /^ifajLiol  Aßagidog  erwähnt  von  dem  Scholiasten  zu 
Aristoph.  Equit.  725)  wur^elhaft  verwandtes  zu  betrachten,  das  in 
Thrakien  ebenfalls  einheimisch  sein  konnte  und  darum  nicht  (wie 
zu  vernmthen  sonst  erlaubt  wäre)  durch  phönizische  Handelsver- 
bindungen dorthin  seinen  Weg  gefunden  zu  haben  braucht. 

2*  ^Aßga  oder  äßgu,  rj ,  Lieblingssklavin  der  Hausfrau ,  Zofe. 
Da  dieses  Wort  schon  von  alten  Grammatikern  für  fremd  gehalten 
wird,  so  darf  man  es  ohne  Zweifel  mit  dem  chaldäischen  W.  habr&, 
Gefährtin,  Gesellschafterin  identifiziren. 

3*  ^Aydkko/pv^  TOy  Aloeholz;  daneben  steht  uko/j,  r^,  die  Aloe. 
Das  Wort  ist  ohne  Zweifel  von  phönizischen  Handelsleuten  nach 
Griechenland  gebracht  worden,  obwohl  es  aus  dem  Semitischen  nicht 
gedeutet  werden  kann.  Im  Sanskrit  erscheinen  als  gleichbedeutend 
agaru,  aguru  und  16ha,  lAhita.  Daher  scheint  Pott,  £tym.  Forsch. 
II,  49,  mit  Recht  dydXXo/ov  für  eine  Assimilation  aus  agaru  + 
loha  zu  halten,  obwohl  das  Wort  alsdann  als  eine  vox  hibrida  an- 
zusehen ist,  weil  agaru,  das  im  Sanskrit  keine  klare  Bedeutung 
bat,  aus  Hinterindien  entlehnt  sein  soll.  Vgl  auch  Meier,  Hebr. 
Wurzelwörterbuch,  p.  706.  Wie  es  sich  damit  auch  verhalten  möge, 
das  griech.  Wort  dXorj  stellen  wir  nicht  mit  16ha,  sondern  mit  dem 
hebr.  khäitm  zusammen,  das  ebenfalls  für  eine  Umbildung  eines 
fremden  Wortes  und  zwar  des  angeführten  hinterindischen  agaru 
gehalten  wird;  die  von  Meier  versuchte  Erklärung  aus  dem  Semi- 
tischen ist  von  ihm  selbst  nur  als  eine  Möglichkeit  aufgestellt  worden. 

4.  ylydn/j,  rj,  Liebesbeweis,  Liebe,  dyandw,  lieben.  Gesenius 
stellt  das  Wort  zusammen  mit  dem  hebr.   agab^  lieben,    verw.  mit 

1 


—     2     — 

ahab,  lieben,  und  diese  Ziisaramcnstellung  mag  für  oberflächliche 
Sprachvergleicher  überzeugend  sein ,  zumal  da  das  griech.  Wort 
noch  keine  befriedigende  Deutung  gefunden  hat:  denn  die  von 
Benfey,  Griech.  Wurzellexikon,  f,  542,  vorgebrachte  Etymologie, 
wonach  dyanäw  aus  äyuv  und  andw,  spannen,  ziehen,  entstanden 
sein  soll,  bedarf  keiner  Widerlegung.  Nichtsdestoweniger  muss  auch 
die  Annahme  einer  Entlehnung  aus  dem  Semitischen  mit  Entschie- 
denheit zurückgewiesen  werden.  Mit  dyauaM  offenbar  verwandt 
sind  die  gleichbedeutenden  Wörter  ayaf.iai,  dyalof^ui,  dydo/uui,  die 
Benfey  mit  der  Sanskritwurzel  gu,  ju,  glühen,  wallen,  kochen  (daher 
la^.  jus,  Brühe)  in  Verbindung  bringt,  welche  andrerseits  in  ^sw 
sieden,  wallen,  wiedererscheint.  Neben  gu  erscheint  im  Sanskrit 
eine  durch  r  gemehrte  sekundäre  Wurzelformation  gVar,  gVal,  wie 
im  Griechischen  C^uktj,  (fjkog  mit  ^to  eng  verbunden  sind«  Wie  aber 
gVar,  gVal,  so  konnte  auch  eine  durch  causales  p  fortget)ildete 
Wurzelf.  gVap  entstehen  (vgl.  &sQog,  &fQ-fi6g  mit  daX-n-o)),  und 
dass  wenigstens  eine  Wurzelform  gVabh  wirklich  vorhanden  gewe- 
sen (=gu  Hh  bh),  beweist  das  griech.  ^dtpy  ^aßog -^  ^dXfj ,  womit 
das  Adjectiv  im^dtpsXog  (des  zweifelhaften  und  nur  bei  Nikander 
erscheinenden  ^o^i^Aoc  zu  geschweigen)  in  Verbindung  gebracht 
werden  muss.  Dies  wird  genügen,  um  die  vorschnelle  Zusammen- 
stellung von  dyandco  mit  hebr.  agab  zu  beseitigen;  auch  an  eine 
Urverwandtschaft  beider  Wörter  ist  nicht  entfernt  zu  denken. 

5«  ^Ayöiang,  tj  ,  Beiname  der  Kybele  in  Pesslnus.  Bei  dem 
innigen  Zusammenhange,  der  nach  unserer  festen  Ueberzeugung 
zwischen  den  griechischen  und  kleinasiatischen  Culten  in  alter  Zeit 
bestanden  hat,  wäre  es  von  grossem  Gewicht  auch  für  die  Erkennt- 
niss  der  griechischen  Religion,  wenn  die  kleinasiatischen  Gt)tter- 
namen  auch  nur  zu  einem  bedeutenden  Theile  semitischen  Ursprungs 
wären.  Dies  bewegt  uns,  einige  derselben  in  den  Kreis  dieser  Un- 
tersuchungen zu  ziehen  und  den  vorgeblich  semitischen  Ursprung 
derselben  abzuvreisen.  Movers,  Phon.,  Bd.  I,  leitet  den  Namen 
^'AyiiijTtg  von  dem  semit.  Worte  qed^shä  ab,  welches  von  dem  Per- 
f\ektstamm  qadash,  qadesh  (heilig,  geweiht  sein)  stammt  und  zuerst 
die  geweihte  Hierodule,  dann  die  öffentliche  Buhlerin  bezeichnet. 
Dagegen  spricht  Gosche,  de  Ariana  linguae  gentisqne  Armeniacae 
indole  prolegg.,  p.  21,  das  Wort  dem  arischen  Spraciistamme  zu, 
und  dies  mit  vollem  Rechte,  wie  aus  dem  von  ihm  dort  Beige- 
brachten zu  ersehen  ist. 

6.  ^Ayi]V(x)Q,  0,  Sohn  des  Poseidon  von  der  Libya,  König  von 
Sidon ,  Vater  des  Kadmos.  Wenn  man  das  Fragm.  n.  2Ö4  des 
Hekatäus  bei  Müller,  F.  H.  G.,  voll,  17;  Xvä,  oStw  yog  ngors^ 
i^OoivUfj  ixaXeZTO,  und  eine  Stelle  in  Bekker's  Anecd.  III,  1181: 
0  Xvdg  Tov  Xva '  ovrod  ^s  iXtyevo  6  Ayjjvwg,  od^ev  xai  ij  ithivlutj 
*Oyvä  Xdyfvm,  mit  dem  einheimischen  Landesnamen  Kanaan  ver- 
gleicht, 80  liegt  Nichts  näher,  als  den  griech,  Namen  ^Ayfjvtag  für 
eine  Gräzisirung  jenes  phönizischen  Landesnamens  zu  halten.  An< 


m 

—     3     — 

diesen  Gedanken  verfiel  in  derThat  auch  Bchon  Buttmann,  Mytho- 
logu8,  I,  233  sq.,  wo  er  mit  rol<ienden  WortcQ  scbliesst:  Aber  welch 
ein  merkwürdiges  Beispiel  haben  wir  hier  von  Umwandlung  aus- 
ländischer Namen  in  griech.  Formen!  Welchem  Besonnenen  würde 
es  einfallen,  in  dem  Agenor  den  mosaischen  Kanaan  zu  suchen? 
Und  doch  ist,  wie  wir  sehen,  Nichts  gewisser.  —  Dieser  Ansicht 
des  vortrefiflichen  Mannes  kann  ich  indess  nicht  beitreten,  weil  der 
Name  l-^y^vcoQ  denn  doch  etwas  zu  gut  griechisch  aussieht;  auch 
Movers,  Phon.  II,  1,  132  not.  verwirft  dieselbe.  Vielmehr  ver- 
routhe  ich,  dass  der  Name  \4y)^vwQ  nichts  Anderes  sei,  als  eine 
griechische  Uebersetzung  des  semit.  Gottesnamens  £1,  d.  h.  der 
Starke,  was  der  ^^ache  nach  vollkommen  zutrifft,  indem  der  von  den 
Griechen  so  genannte  phönizische  Gott  wirklich  kein  Anderer  als 
El  (der  hehr.  El  Eljon,  El  Shaddaj)  war.  Uebrigens  wäre  es  in- 
teressant, wenn  die  Lesart  in  der  Pari^^er  Ausgabe  des  Apollodor 
ni,  6,  6  (bei  Müller,  F.  H.  G.  I,  160) :  naqu  rag  Vyvrji'Öaq  imiluq) 
begründet  wäre;  aber  in  der  neuen  von  Bekker  besorgten  Teubner- 
schen  Ausgabe  erscheint  dafür:  naQu  rag  ^Oyycdi'äug. 

l.\4yvXXa,  i^,  Stadt  in  Etrurien ,  das  spätere  Caere.  Der 
Name  gehört  zwar  nicht  unmittelbar  hierher,  ich  führe  ihn  aber  an, 
weil  er  neuestens  von  Olshausen  und  Mommsen  für  semitisch  aus- 
gegeben worden  ist  Sie  leiten  ihn  vom  hebr.  Wort  agol,  *agullä, 
rund,  und  erklären  ihn  für  eine  phönizische  Bezeichnung  der  Stadt 
Caere  als  einer  Rundstadt.  Wenn  dies  wirklich  der  Sinn  des  Namens 
ist  —  und  dagegen  finde  ich  nichts  einzuwenden  —  ^  so  biaucht 
man  doch  nicht  zum  Phoenizischen  seine  Zuflucht  zu  nehmen.  Ich 
vergleiche  agolum,  baculum  pastorale,  quo  pecudes.  aguntur  (bei 
Festus),  also  wie  6  /uToq  der  gekrümmte  Hirtenstab  (vgl.  Benfey, 
Gr.  W.,  IT,  321),  von  der  Wurzel  ag',  ang'  gekrümmt,  gebogen  sein, 
woher  lat.  agnus,  Lamm,  eig.  das  Biegsame,  Weiche,  Wollige,  dann 
lat.  annulus,  Ring,  statt  agnulus,  wie  planus  statt  placnus,  vdmer 
statt  -vogmer  (vgl.  Fdywfii,  F6y^oq\  examen  statt  exagmen,  pan- 
nuB  ^  (puyvog,  Gq>äyvog,  unio,  Perle,  (rund),  statt  ugnio,  ucoio,  verw. 
mit  nncus. 

8,  Id&ufiugy  avTog,  6,  Gemahl  der  Jno.  Wie  man  noch  in 
neuester  Zeit  den  Namen  der  Jno  für  phönizisch  erklärt  hat,  so 
hielt  schon  früher  Buttmann,  Mythol  11,244,  den  Namen  ^Ad^d^iag, 
jonisch  Tu^tfirjg  (vgl.  öi/pfxai,  Jon.  dtxofiai),  für  fremd  und  zwar 
für  denselben  mit  dem  hebr.  Adam  d.  h.  Mensch.  Aber  so  hoch 
wir  das  Verdienst  Buttmanns  um  die  griech.  Mythologie  auch  an- 
schlagen mögen,  so  hatte  er  doch  noch  keine  tiefere  Einsicht  in  das 
Yerhältniss  semitischer  und  indogermanischer  Religionsweisen  ge- 
wonnen; weshalb  alle  seine  Deutungen  griech.  Göttemaraen  aus 
hebräischen  Namen  und  Wörtern  ganz  verfehlt  sind.  Auch  über 
seine  Zusammenstellung  von  'A&u/uag  und  Adam  ist  kein  Wort 
weiter  zu  Verlieren.  Ich  leite  den  Namen  Athamas  (vgl.  Preller, 
Griech.  Myth,  11,  209  sqq!)    von  der  Sanskritwurzei  dham  «  dhmft 


—     4     — 

für  dhvÄ,  dhii,  weben,  slürnien,  griech  .^i'oy,  eig.  Btosscn  (tü^ooc,8tos- 
send  7=%pitz),  ausstossen;  dham  ist  =  dhu  +  m  und  steht  für  dbvam, 
während  dhniä,  von  Benfey  II,  272 — 4  falschlich  mit  dham  identifi- 
zirt,  für  dhvä  steht,  mit  m  für  v,  wie  in  hmal  für  hval  bei  Ben- 
fey II,  283.  Demgemäss  bedeutet  Td/u/Lifjg  für  Qä/u/nf^g  der  Stürmende, 
wie  juui/uuxTfjg,  und  l^&u/nug  (wo  das  initiale  d  =  Präfix  sa,  zu- 
sammen, sehr)  der  heftig,  sehr  Stürmende. 

9.  ^Adrjvrj,  7j,  dorisch  ^Ad^dva,  bei  den  Spartanern  ^Aauva,  mit 
o  für  &,  wie  in  adXanau  =  d^dXaoaa,  Soviel  auch  über  diesen 
Namen  geschrieben  worden  ist,  verlohnt  es  sich  doch  der  Mühe, 
denselben  noch  einmal  schärfer  ins  Auge  zu  fassen.  Mit  Unrecht 
leitet  man  den  Namen  von  der  Stadt  'A&tjvai  her:  diese  Erklärung, 
sagt  Lauer,  System  der  griech.  Mythol.,  p.  312,  bleibt  einen  Schritt 
vor  dem  Ende  stehen.  Wenn  femer  0.  Müller,  Kl.  Sehr.  II,  136, 
not.  15 ,  bemerkt :  die  Wurzel  von  ^Ad^i]vrj  ist  gewiss  nur  in  der 
ersten  Sylbe  zu  finden  und  —  rivtj  eine  Ableitungsform ;  das  zeigt 
auch  die  Vergleichung  mit  ^Avd^ig  sowie  mit  ^Avviai^,  obgleich  die 
Identität  der  Wurzeln  ATT  und  A&  noch  in  Zweifel  gezogen 
werden  darf  —  so  hat  er  damit  ebenso  wenig  die  Form  als  den 
Hegriff  des  Namens '  scharf  bestimmt.  Gegen  die  Annahn^e  des 
Localsuffixes  —  rjvo  in  dem  Namen  spricht,  wie  Pott  bemerkt,  der 
Accent*  und  der  auf  Städte  ausserl^alb  Griechenlands  beschränkte 
Gebrauch  desselben.  Es  wird  also  wohl  am  Gerathensten  sein,  den 
Namen  ^A&ijvr^  zu  nehmen  wie  er  ist,  d.  h.  als  uralten  bedeutsamen 
Eigennamen  der  Göttin,  und  eine  passende  Etymologie  dafür  zu 
suchen,  hn  Allgemeinen  darf  man  nun  wohl  so  viel  mit  Bestimmt- 
heit sagen,  dass  Athene  eine  Göttin  der  Luft  ist,  die  zwischen  ihren 
bezüglichen  Vätern  Zeus  und  Poseidon,  Himmel  und  Meer,  in  der 
Mitte  auf-  und  niederschwebt;  als  Göttin  der  Luft  im  Allgemeinen 
war  sie  ja  auch  so  sehr  dazu  geeignet,  aus  ihrer  natürlichen  Be- 
deutung herauszutreten  und  vergeistigt  zu  werden,  weil  Luft,  Hauch 
und  Geist  immer  durch  dieselben  Wörter  ausgedrückt  werden.  Selbst 
das  lateinische  Minerva  leidet  eine  solche  Deutung,  indem  die  Wur- 
zel, wovon  mens  herstammt,  eig.  blasen,  hauchen,  stürmen  bedeu- 
tet; vgl.  (jiBfiova  =  fdiLiaa,  /udo),  /uaifxdo),  /nai/udxr/jg  von  der  Wurzel 
mä  (Benfey,  II,  34),  die  man  nicht  (wie  Benfey  thut)  mit  der  Wurzel 
mä,  messen,  verwechseln  darf.  Denn  mä ,  /udco,  /nui/udoi^  ist  ==  dhmä, 
blasen,  (Benfey  II,  274)  =  hmä  =  mä,  wie  die  Wurzel  vä,  wehen,  = 
dhvä  =  hvä  =  vä.  Den  Abfall  zuerst  des  d,  dann  des  h  hat  Benfey 
selbst  vielfach  nachgewiesen,  besonders  in  seiner  verdienstvollen 
Bearbeitung  der  Wurzel  dhvar,  hvar,  var,  (ar,  welches  aber  nicht 
durch  Abfall  des  v ,  sondern  der  Anlautgruppe  hv  zu  erklären  ist, 
also  ar  =  hvar,  wie  lat.  arceo  ==  hvarceo  =  porceo ;  allex  =  hvallex 
=:  poUex ,  Daumen ,  von  pello ,  drängen,  drücken,  wie  podex  von 
pedo;  äla  =  axilla  =  hvaxilla,  fjiaa/dXrj),  Vgl.  Benfey,  II,  278-  320. 
Nach  dieser  Vorbemerkung  werden  die  Liebhaber  semitischer  Ety- 
mologieen,    welche  die  griech.  Göttin  für    die  phönizische  Tanitb 


—  .  5     — 


gehalten  wissen  wollen,  den  Namen  der  Tanith  nicht  mit  Bötticher, 
rudimm.  myth.  Sera,  p«  12,  von  der  hcbr.  Wurzel  tan,  tanah,  deh» 
nen ,  ausdehnen ,  herleiten  und  durch  cxtensio  (die  weite ,  wüste^ 
endlose  Materie)  erklären,  sondern  lieber  die  syrisch  -  chaldäische 
Wurzel  tan,  rauchen,  zu  Rathe  ziehen  und  demgemäss  auch  die 
Tanith  für  eine  Luftgöttin  erklären.  Will  man  die  Tanith  aber 
nicht  als  solche  anerkennen,  nichts  desto  weniger  aber  die  Athene 
noch  fernerhin  als  phöuizisches  Eigenthum.  in  Anspruch  nehmen,  so 
bleibt  ihnen  auch  noch  der  Perfektstamm  ashen,  rauchen,  dampfen, 
woher  'äsän,  Rauch,  Dampf,  übrig,  und  was  das  hebr.  sh  gegen- 
über dem  griech.  &  betrifft,  so  können  sie  sich  auf  Tvqoq  =  (^or, 
iS^vg  =  bissur  berufen.  Uns  dagegen  scheint  es  gerathener ,  beim 
Griechischen  stehen  zu  bleiben,  weil  eine  Göttin,  die  zu  den  herr- 
lichsten Produkten  des  indogermanischen  Geistes  gerechnet  werden 
rauss,  unmöglich  aus  der  Fremde  nach  Griechenland  eingeschleppt 
worden  sein  kann;  sollte  die  Tanith  aber  wnrklich  der  Athene  gleich 
sein,  so  wäre  das  angenommene  Verhältniss  der  Kntlehnung  eben 
80,  wie  beim  Triton  und  Poseidon  (vgl.  Movers,  Phon.  II,  2,  462 
sqq.)  y  umzukehren.  Benfey  I,  78  leitet  den  Namen  'Aö^jjvfj  von 
der  Wurzel  ?adh  »  ävd--og,  und  erklärt  die  Göttin  als  die  Blühende 
—  für  den  Mythologen  eine  ganz  unbefriedigende  Deutung.  Da 
aber  die  Wurzel  vadh  nichts  Anderes  ist  als  eine  Fortbildung  der 
Wurzel  vä  (vÄta  =  ventus),  wehen,  durch  ^  =  dhä  (ri&fjiui),  wie  ja 
auch  lat  flos  und  flare,  deutsch  blähen,  aufblähen  und  blühen  wur- 
zelhaft verwandt  sind,  so  stände  von  Seiten  der  Bedeutung  eigentlich 
doch  kein  Hindemiss  im  Wege.  Auch  könnte,  da  die  Sanskrit- 
wurzel v4,  wehen,  im  Griechischen  als  va  =  u  =  av  =  aF^rjf.u  er- 
scheint, neben  Mrn^i.  eine  Form  dad-m  =  ud^u)^  vgl.  itf-Kdd-M  =  nsXd^Wy 
aufgestellt  werden ,  woraus  ^^id-  -  tjv/]  ebenso  entstehen  konnte  wie 
ur/u6g  aus  dFaxfioq,  Indessen  bin  ich  geneigt,  den  Namen  ^A&fjvtj 
für  ^A-d-fjvf]  (vgl.  ^A-'&ufiaQ)  zu  nehmen  und  direkt  von  der  Wurzel 
dha  =  dij-oi  abzuleiten.  Ich  vergleiche  d^vvu)  =  &vio,  woneben  eine 
Form  d-Fdvjm  =  &vvj(jt}  aufgestellt  werden  darf,  da  u  aus  va  ent- 
standen ist  wie  in  yvv/f,  yFavd  =  ßavd ;  vgl.  dhvan ,  tönen  ,  eig. 
wie  dhu  stossen,  ausstossen.  Dann  hiesse  ^A-&^vtj  entweder  (wenn 
das  initiale  a  =  Präfix  sa)  zusammen,  sehr  wehend,  oder  (wenn 
d  =  dvd)  emporwehend.  Die  erstere  Annahme  scheint  mir  Yonsu- 
ziehen.  Was  ferner  den  Namen  *Ar&lg  betrifft,  so  könnte  man 
A(T)&igy  l4iT)^id  für  \4{T)^aFiÖ  nehmen,  wie  'lug,  ndö  für  'laFtö 
steht,  nach  Benfey  11 ,  210.  Dann  hiesse  ""Ard^lg  sehr  stossend  = 
spitz,  ^oog,  nach  dem  Grundbegriffe  der  Wurzel  dhu  stossen  (=  aus- 
stossen =  blasen),  gerade  wie  AvTixfj  für  Axrtx?}  steht  und  mit 
dxfj  j  dxQog,  dxTtj  (denn  dieses  Wort  bedeutet  ebenfalls  das  was 
hervorspringt,  vgl.  Aeschyl.  Agara.  479.  Choeph.  711.  Soph.  Oed. 
T.  183)  verwandt  ist.  Auch  der  Name  des  Berges  'A&iag,  episch 
'Ad-oMg  (für  A'&oF-wg  =  &oF6g,  spitz,  eig.  stossend  =«  aufstossenci, 
aufragend)  gehört  hieher,  sammt  d^w/nog,  Haufe,  =  &fff40)Vj  vgl.  lat. 


^ 


—     6     —     ^ 

aoervus  mit  aous  und  i  nBer :  Hobsstoss  «=  Holzhaafe ;  vielieicht  aach 
^Ig,  ^ivog. 

10.  u4ia>c6g\  o,  der  Herrscher  von  Aegina  und  Vater  des 
Aldg,  wird  von  Buttmann,  Mythol.  I,  178  sqq«,  in  Verbindung  ge- 
bracht mit  dem  phrygischen  l/tvaxog,  ^Awayiog,  auch  Ndvva^og 
(und  KdvvuMg)^  von  dem  Zenob«  6,  10  das  Spruchwort  t«  Nav^ 
växov  yiXavaai  ableitet.  Dieser  Annakos  wird  dann  wieder  von 
Andern  zusammengebracht  mit  dem  hebräischen  Noab  und  Henoch, 
den  wieder  Andere  für  den  Jnachos  halten.  Alle  diese  Zusammen» 
Stellungen  haben  keine  andere  und  höhere  Gewähr  für  sich  als  den 
ähnlichen  Klang  der  Wörter.  Was  zunächst  die  Buttmannsche 
Gleichstellung  von  AiuMg  ^Avvoaic6g  betrifift,  so  wäre  sie  in  ety- 
mologischer Beziehung  zwar  nicht  ganz  unhaltbar;  denn  Aiamq 
könnte  =  Ajjcenog  «=  Avjuxog,  \4vvax6g  sein,  wie  dtiQ(x)  =  uFFiijjoi 
Bx  dvFsQJo)  =  dvaFiQJü)  (nach  Benfey  II,  142),  wie  «egw  «•  dFF^w 
n  dvFi%u)y  dvaFd'^M  aus  dva  +  vaksh,  wachsen,  wie  ferner  /uia  st 
Fijja=^Fkyja  neben  s^g  für  Fivg  steht,  um  anderer  Analogieen  zu 
geschweigen.  Aber  Aiaxdg  wird  wohl  von  derselben  Wurzel  wie 
der  Name  Aiag  stammen,  der  für  Amg  steht  und  von  dtj/ui,  bU<* 
sen,  stürmen  herstammt.  Wenn  also  einerseits  Aiaxog  nic^t  mit 
^Avvaxog  verwandt  ist,  so  ist  auch  andrerseits  Avvaxog  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  unverwandt  mit  den  hebräischen  Namen  Noab 
ond  Henoch.  Beim  Namen  Avvaxog  denke  ich  an  griech.  xavdtjaat 
«3:  Ttava^iio,  tönen,  icava/tj,  Ton,  Lärm,  wonach  er  der  Tönende  » 
Klagende,  flebilis,  lugubris  wäre.  Vgl.  goth.  quaindn  (s=  canere), 
weinen,  Benfey,  II,  63. 

11.  AiyvTTTog,  a,  der  Nilstrom,  bei  Hom.  Od.  IV,  355;  da* 
gegen  rj  Aiyvnrog,  das  Land  Aegypten.  Benfey  in  seinem  Buche 
über  das  Verh.  der  ägypt.  Sprache  zum  semit.  Sprachstamm, 
p.  20 — -1  not.,  und  Meier,  Hebr.  Wawörtbch ,  p.  729,  behaupten, 
dass  dieser  Name  ebenso  wie  der  Name  Al&loxu  den  Griechen  aus 

« 

der  Fremde  zugekommen.  Meier  fügt  dann  noch  die  nach  seiner 
Ansicht  offenbar  semitische  Etymologie  des  Wortes  ßaQßuQog  bei, 
worüber  später  gehandelt  werden  soll;  so  viel  darf  jedoch  schon 
hier  bemerkt  werden,  dass,  wenn  die  Etymologieen  der  Namen 
AiyvTiTog  und  Al&imp  auf  gleichem  Fundament  mit  der  des  Wortes 
ßd^ßttQog  ruhen,  alle  drei  Namen  offenbar  echt  griechisch  sind.  Das 
semit.  Wort  Kush,  womit  in  der  Bibel  nicht  sowohl  das  eigentl. 
Aethiopien,  als  überhaupt  das  Südland,  die  heisseZone  (würden  wir 
tagen)  bezeichnet  wird  (vgl  Tuch,  Commentar  zur  Genesis,  p.  219 
Bqq.),  betrachtet  Meier  als  aus  Kabesh,  Chabesh,  Habessinien  ent» 
«tanden;  aus  einer  Form  mit  th  für  sh,  also  Kabeth  leitet  er  datti 
jien  Namen  Kopt  (Kopten),  welchem  das  ein  Particip  bildende  e 
vorgesetzt  worden  sei,  woraus  ekopt,  egopt  und  so  AtyvTtrog  ge- 
worden. Ebenso  leitet  er  dann  aus  einer  memphitischen  Form 
efiiosh  Tx:  einer  kopi  eghoosh,  eghösh  für  Kush  >=  Kopt  den  Namen 
Ald^iox//,  Man  sidhi,  durch  welcherlei  Manipulationen  eine  Annäherung 


k 


—     7     — 


der  gjtieciL  Namen   an  einheimische  erzwungen  werden  loll;    lehon 
dies   muBS  uns  genügen,   die  reinen  griech.  Töne  vor  barbarischer 
VerßUsohung    in    Schutz   zu  nehmen.     Die  grieoh.  Etymologie  dea 
Namens  Ai^ioyj  liegt  kUr  vor  Aller  Augen,  derer  wenigstens,    die 
sehen  wollen;   aber  auch  der  Name  AlyvnToq  scheint  mir  ein  echt 
griechischer  zu  sein.     Und  warum  nicht?  warum  sollte  er  es  nichl 
ebenso  gut  sein  können,  als  der  Name  NeUog  (=«  hebr.  nahal,  rehel 
«3  vetX,  vgl.  Bftk  =s  Baal)    ein  phönizischer  ist?     So  gut  als  die 
Pboenizier   den  Strom    mit   einem  Worte    ihrer  Sprache    benennen 
konnten,  ebensogut  hatten  die  Griechen  die  Veranlassung  dazu.  Ist 
doch    auch    der   Name   Oohii    echt   griechisch!     Ich    hoffe  dem 
Namen  AiyvntoQ  auf   folgende    Weise   beizukommen.     Das    grie« 
chlsobe  Wort  xonrio,  stossen,  hauen  ist  verwandt  miixänQog,  Eber, 
eig.  der  Keiler,  StÖsser;   mngog  gegenüber  erscheint  lat  aper,  das 
nieht  fiir  caper  steht,  sondern,    da  c  nicht  abfallen  kann,  für  |iva- 
per   B   eaper   stehen  muss.     Da  lat   p  ebensogut  wie  c  afas  hv 
(vgl.  areeo  «  porceo  st.  hvarceo)  entstehen  kann,  so  ziehe  ich  au 
utonxio  das  lat.  popa,  der  Opferschläohter,  womit  wiederum  griech. 
nifijiia  (stossen  SB  anstossen ,  in  Bewegung  setzen)  zusammengehört. 
Mit  aper  sodann  ist  verw.  apex  (stossend  <=  spitz,  Spitze,  vgl  ^oo^ 
zu  dhu,  ^'ctf):,   apis,  Biene,  eig.  stossend  ■»  stechend,  wie  vvacHPy 
nivaui,  pnngere  eig.  stossen,  dann  stechen  bedeuten.     Zu  apis  ver- 
hält sich  ifinlg  wie  nifmu^  zu  popa;  mit  f/in/c  zusammen  zu  stellen 
ist  femer  sftnwaa,   9J,   die  Stossende  »  Zustossende,   Packendoi 
w&hrend  i/und^ofiai  (verw.  mit  iinig,  dni^o^at)  stossen  *s  anstossen, 
anstehen.  Anstand   nehmen  bedeutet.    Neben  aper  erscheint  im  La- 
teinischen eaper,  capra  a  ai^j  stossend,  wo  also  hv  »  c  sich  erhal- 
ten hat,    ebenso  wie  in  accipiter,  Habicht,    eig.  zustossend,  Stoss- 
^  Raubvogel,    welches    Wort   Döderlein    lächerlicher   Weise    ^ 
üixvnTtgog  (i^if^)  setzt.    Mit  hlouvm,  yuin^oq  hängt  ferner  zusammen 
griech.  x(r)t;7ro^y  y{ö)Qvnoqy  doünog,   Lärm,  Tosen,  wie  denn  der 
Begriff  stossen  =  ausstossen,   tosen,    tönen  unendlieh  oft  erscheint. 
So  in  &wvaato,  wo  ^wF  =dhä,Y,  dhav,  aus  dhu  (Benfey,  II,  376) 
stossen,  dhüp  ausstossen  b  sprechen,  zu  erklären.     Solche  Wörter 
pflegt  man  gewöhnlich  für  ganz  verschieden  zu  halten,  während  sie 
völlig  identisch  sind,    und  es  ist  als  der  grösste  Schaden  der  ety- 
mologischen Wissenschaft  zu  bezeichnen,  dass  man  bisher  so  wenig 
Gewicht    auf  die  logische  Entwickelung  der  Bedeutungen  zu  legen 
gewohnt   war.     Neben    y{d)ov7wg   tritt  dann  unmittelbar  ytit/ß,    der 
Oeier,  eig.  stossend,   Stossvogel  «=  Raubvogel ,    mit  der  Nebenform 
alyvTiiOQ,    wo   oZ-  (das  lat  ob,    vgl.  obscoenus  mit  ala/vvfj)  die    «^ 
Sanskri^räposition    abhi   (im  Zend  aibi,    aivi)    vorstellt.     Alle  die    ^ 
so    eben   erklärten  Wörter  ziehe  ich  zur  Sanskritwurzel  dhu,   dhva 
(dvoi,  stossen)  +  p  »»  dhvap  =3  hvap,  indem  d,  wie  oft,  abgefallen 
ist     Vgl.  /cJo^mi  zu  dhu,    hu,   vriddhirt  häv  (Benfey,  II,  274)  «» 
/aF,   x(üF;   femer   griech.  &6lvof,    schlagen,   für   &dvjw  von  der 
Wnrzel'dhan  (Benfey  II»  276),  staU  dhvan  (w  dhu,  dhva,  stossen, 


—    11    — 


% 


In  Betreff  desjenigen  Zweiges  hifitorischer  Forschung,   welcher 
sich  mit  den  Ursprüngen  der  Völker  heschäftigt ,  hat  man  mit  Recht 
gesagt :  Sprache  ist  Geschichte.     Denn  wenn  wir  jener  Aufschlüsse 
entrathen  müssten,   welche  sich  aus  dem  tagtäglich  eifriger  betrie- 
benen Studium  alter  und  neuer  Sprachen  für  die  tiefere  Auffassung 
und    richtige    Lösung    der    schwierigsten    ethnographischen    Fragen 
ergeben  und  auf  viele  der  dunkelsten  Punkte  der  Urgeschichte  schon 
jetzt  ein  überraschendes  Licht  zu  werfen  beginnen,  wurden  wir  uns 
vergebens  nach  Hülfsmitteln  umsehen,  die   den    Maugel  des  unver- 
fälschtesten Zeugnisses  auch  nur    einigermaassen    ersetzen  könnten. 
So  wahr  ist  es,  dass  die    wissenschaftliche    Behandlung  der  Urge- 
schichte eines  jeden  Volkes  nur  wenn   sie  Hand    in  Hand  mit  der 
Erforschung  seiner  Sprache  vor  sich  geht,  gedeihen,  dass  die  fort- 
schreitende Einsicht  in  die  urgeschichtlichen  Thatsachen   nur   durch 
die    erweiterte   Kenntniss    der    etymologischen    Thatsachen    bedingt 
und  nach  den  Fortschritten  derselben  bemessen  werden  kann.    Ertst 
seitdem    die    etymologische  Wissenschaft    einen  hinreichend  sichern 
Grund  und  Boden  gewonnen  hat,  kann  daran  gedacht  werden,  auch 
für  ein  gründlicheres  Verständniss  der  alten  Völker  und  Mythenge- 
schichte   bedeutende    Resultate    zu    erzielen.     Wenn    es  aber  nicht 
bezweifelt  werden  kann,  dass  es  der  neuesten  Zeit  vorbehalten  war, 
diese  Ueberzeugung^zu    einer  wahrhaft   wissenschaftlichen   und  zur 
allein   berechtigten    zu    erheben   und    zugleich    mit  der    gereiftercn 
Einsicht    in    das    enge  Verhältniss,    welches  zwischen  den  sprach- 
lichen   und    den    ethnographischen    oder    urgeschicbtlichen    Studien 
obwaltet,  auch  die  Mittel  und  Wege  aufzufinden,  wodurch  das  dem 
menschhchen    Geiste    inwotmende  Bedürfniss   eines  klaren  Einblicks 
in    die  Tiefen    der  Urgeschichte    befriedigt  werden  kann ,   so  muss 
doch  zugestanden  bleiben,  dass  schon  viele  gelehrte  und  tüchtige  Män- 
ner der  letztvergangenen  Jahrhunderte  eine  dunkle  Ahnung  von  solchen 
höheren  Geschichtsstudien  besassen  und  den  alles  Lob  verdienenden 
Versuch  machten,   durch  Zusammenstellung  jund  Erklärung  sprach- 
licher  Zeugnisse    des  Alterthums    einen   Fond    von  Resultaten  zu 
gewinnen^    worauf   ein  Urtheil    über  historische  Dinge    und    Ver- 
hältnisse  gegründet   werden    konnte.      Auch   in  Beziehung  auf  die 
in  dirser  Schrift  behandelte  grosse  Streitfrage  über    das  Verhältniss 
Cricciienlands    zum  Oriente  geschah  dies  in    einer  so  vernünftigen 
und  nichtigen  Weise,  dass,   wer  immer  diesem  Gegenstande    seine 
Aufmerksamkeit  zuwendet,  nicht  umhin  kann,  das  Gedächtniss  eines 
längst  verstorbenen  Vorgängers  in  dankbarer  Erinnerung  zu  erneuern. 

Zweihundert  Jahre  und  darüber  sind  verflossen,  seit  der  Franzose 
Samuel  Bochart  den  ersten  ernstlichen  Versuch  machte,  abendländisclm 
Dinge  mit  niorgenländischen  zu  vorgleichen  und  nach  dem  be- 
kannten Dogma :  ex  Oriente  lux  die  erstem  aus  den  letztern  ab- 
zuleiten. Dies  führte  er  auch  mit  einem  so  unermüdlichen  Fleissc, 
mit  einer  so  achtungswerthen  Consequenz  durch,  dass  der  Mann 
noch  immer   als    ein  Ehrenmann  dasteht ,    wenn    auch    der  grösste 


^    in    — 

Theil  seiner  Arbeit  als  eitel  und  unhaltbar  befunden  f-orden  sein 
I  öiag.  Bochart*B  Streben  war  vor  allen  Dingen  darauf  gerichtet^ 
i  recht  viele  griechische  Wörter  und  Namen  als  aus  semitischen 
Wurzeln  und  Wörtern  entsprungen  nachzuweisen:  Griechenlands 
Sprache  und  Religion  mussten  yor  Allem  unter  das  orientalische 
Joch  gebracht  werden,  wenn  die  Ansicht,  deren  Ausdruck  das 
eben  erwähntie  Dogma  ist ,  als  eine  wahre  und  wolilbegriindete 
bestcficn  bleiben  sollte.  Nach  Boeliurt  trat  über  Niemand  mehr 
auf,  der  den  von  ihm  gebahnten  wenn  auch  vcrkelirten,  doch  wirk- 
lich wissenschaftliehcn  Weg  der  Untersuchung  selbststündig  weiter 
verfolgt  hätte:  eine  ganze  Masse  von  blindgläubigen  Anhängern  — 
die  wir  als  die  phönizisclie  Partei  bezeichnen  wollen  —  hielt  es 
für  das  Bequemste,  den  ersten  rohen  unreifen  Versuch  für  ein  vol- 
lendetes Meisterwerk  auszugeben ,  das  durch  ein  besseres  zu  er- 
setzen wo  nicht  unmöglich,  doch  ganz  überflüssig  sei.  So  kam  es, 
dass  die  von  Bochart  vorgetragenen  Ansichten  im  Ganzen  und 
Grossen  unverändert  tortbestanden;  bis  in  die  neueste  Zeit  hinein 
erstreckt  sich  sein  Einfluss,  wovon  sich  Jeder  überzeugen  kann, 
der  z.  B.  Movers'  Werk  über  Phönizien  mit  Bochart's  Chanaan 
vergleicht.  Dieses  Festhalten  an  Bochart's  phönizischen  Etymologieen 
iässt  sich  bei  einem  Manne  wie  Movers,  der  sich  bloss  mit  semiti- 
schen Studien  beschäftigt, noch  erklären;  was  soll  man  aber  sagen, 
wenn  Männer  wie  Pott ,  Etym.  Forsch.  11,190.  271  sq.  und  Benfey, 
Griech.  Wurzellex.,  II,  313  noch  an  die  Möglichkeit  phönizischen 
Ursprungs  von  Ev^amt]  und  sQtßoq  denken  ?  Davon  ganz  zu 
schweigen ,  dass  eine  Masse  griech.  Gottheiten  und  Heroen  wie 
Aphrodite ,  Hephästos  ,  Hera  y  Herakles  ,  Kadmos  ,  Kronos ,  Lines, 
Poseidon  noch  so  ziemlich  allgemein  für  fremd ,  wenigstens  für 
theilweise  fremd  gehalten  werden.  Fragt  man,  woraus  diese  Er- 
scheinung erklärt  werden  müsse,  so  ist  die  Antwort :  daraus ,  dass 
der  brave  Bochart  keinen  Nachfolger  gefunden  hat ,  der  seinen  Irr- 
thum  consequent  durchzuführen  und  auf  die  höchste  Spitze  zu 
treiben  den  Muth  gehabt  hätte.  Wäre  dies  Geschäft  mit  wahrhaft 
wissenschaftlichem  Ernst  und  strenger  Methode  unternomm^'u  wor- 
den, so  würde  gerade  der  Irrthum  zur  klaren  Erkenntniss  der 
Wahrheit  geführt  haben.  Denn  wer  Gottheiten  wie  Aphrodite, 
Athene,  Apollon,  Hera,  Hephästos,  Kronos,  Poseidon  für  semitischen 
Ursprungs  hält  —  wie  dies  von  ganz  andern  Leuten,  als  Roth 
\  und  Consorten  sind,  bis  auf  diesen  Tag  geschehen  ist  —  muss  doch 
bei  einigem  Nachdenken  zu  dem  Sciilusse  kommen ,  dass  auch  die 
griechische  Sprache  eine  nicht  unbedeutende  Beimischting  semitischer 
Wörter  enthalten  könne :  diese  Betrachtung  führt  ihn  dann  natürlich 
zu  einer  sorgfältigen  Vergleichung  der  griechischen  und  semitischen 
Sprachmasse,  deren  Resultat  auch  auf  seine  Ansicht  von  der  griechi- 
schen Religion  einen  entscheidenden  Einflu'^s  auszuüben  nicht  ver- 
fehlen kann.  Dies  ist  der  Weg  gewesen,  auf  dem  wir  zur  Lösung 
'  eines  der  schwierigsten  Probleme ,    die  die  historische  Wi&^^w^O^'dSx. 

I 

; 


j 


—      IV      — 

kennt,  voitudringen  uns  seit  einer  Reihe  von  Jahren  angelegei 
liehst  bemüht  haben.  Freilich  standen  uns  andere  Mittel  zu  Gebe 
als  sie  einem  Bochart  zu  Gebote  standen:  aber  auch  so  mua 
eine  Yergleichung  des  Griechischen  mit  dem  Semitischen  in  viel 
Fällen  selbst  dem  Kühnsten  unüberwindlich  scheinende  Schwier! 
keiten  bereiten.  In  wie  weit  es  uns  gelungen  ist ,  dieselben 
überwinden,  dies  zu  beurtheilen  bleibt  dem  Leser  überlassen,  \ 
dem  der  Verfasser  mit  Recht  erwarten  zu  können  glaubt,  dass 
wenigstens  die  Hauptartikel  dieser  Schrift  (besonders  diejenig 
Artikel,  welche  die  griechischen  Göttemamen  betreffen)  sämmtli 
Studiren  und  prüfen  werde ,  bevor  er  sich  zu  einem  allgemein 
Urtheile  über  dieselbe  für  berechtigt  und  befähigt  hält. 


Bonn,  den  30.  Mära:  1856, 


Der.  Ve.rfasser. 


'# 


-.1. 


1.  ^AßÖQig,  tdog,  jon,  loc,  6,  ein  liyperboreischer  Priester  des 
Apollon,  als  Zauberer  berühmt,  den  Hcrodot  IV,  36  u.  Andere  er- 
wähnen. Uesychius  leitet  den  Namen  von  dem  Fremd worte  ßägig 
ab,  80  dass^l^/^M^f^  eigentlich  ohne^ahn,  Festlandbewohner,  bedeute; 
eine  Deutung,  die  keine  weitere  Berücksichtigung  verdient  Da  der 
Name  aus  griechischen  Sprachmittöln  nicht  zu  erklären  ist,  so  k<  tnnte 
man  leicht  versucht  sein,  ihn  mit  dem  hebr.  Worte  habbär,  häbSr 
zusammenzustellen,  welches  Zauberer,  Priester  bedeutet,  aber  wie 
das  gleichbedeutende  syrische  kürmd,  pers.  gabr,  indogermanischen 
Ursprungs  zu  sein  scheint,  nach  Bötticher,  Arica,  p;  46;  danach 
wäre  das  Wort  als  ein  dem  Sskritwort  kavi,  Priester  (eig.  Sänger, 
vates,  vgl.  die  ^^ajuol  ^AßaQidog  erwähnt  von  dem  Schol lasten  zu 
Aristoph.  Equit.  725)  wuriselhaft  verwandtes  zu  betrachten,  das  in 
Thrakien  ebenfalk  einheimisch  sein  konnte  und  darum  nicht  (wie 
zu  vernmtben  sonst  erlaubt  wäre)  durch  phönizische  Handelsver* 
bindungen  dorthin  seinen  Weg  gefunden  zu  haben  braucht. 

2*  ""Aßga  oder  aßgu,  ^ ,  Lieblingssklavin  der  Hausfrau ,  Zofe. 
Da  dieses  Wort  schon  von  alten  Grammatikern  für  fremd  gehalten 
wird,  so  darf  man  es  ohne  Zweifel  mit  dem  chaldäischen  W.  habrÄ, 
Gefährtin,  Gesellschafterin  identifiziren. 

3.  ^AydXXoyov^  ro',  Aloeholz;  daneben  steht  dkorj,  r^,  die  Aloe. 
Das  Wort  ist  ohne  Zweifel  von  phönizischen  Handelsleuten  nach 
Griechenland  gebracht  worden,  obwohl  es  aus  dem  Semitischen  nicht 
gedeutet  werden  kann.  Im  Sanskrit  erscheinen  als  gleichbedeutend 
agaru,  aguru  und  16ha,  I6hita.  Daher  scheint  Pott,  Etym.  Forsch, 
n,  49,  mit  Recht  dydXXo/ov  für  eine  Assimilation  aus  agaru  -+-' 
16ha  zu  halten,  obwohl  das  Wort  alsdann  als  eine  vox  hibrida  an- 
zusehen ist,  weil  agaru,  das  im  Sanskrit  keine  klare  Bedeutung 
bat,  aus  Hinterindien  entlehnt  sein  soll.  Vgl  auch  Meier,  Hebr. 
Wurzelwörterbuch,  p.  706.  Wie  es  sich  damit  auch  verhalten  möge, 
das  griech.  Wort  dXorj  stellen  wir  nicht  mit  I6ha,  sondern  mit  dem 
hebr.  ahälim  zusammen,  das  ebenfalls  für  eine  Umbildung  eines 
fremden  Wortes  und  zwar  des  angeführten  hinterindischen  agaru 
gehalten  wird;  die  von  Meier  versuchte  Erklärung  aus  dem  Semi- 
tischen ist  von  ihm  selbst  nur  als  eine  Möglichkeit  aufgestellt  worden. 

4.  ^Aydurj,  rj,  Liebesbeweis,  Liebe,  dyandat,  lieben.  Gesenius 
stellt  das  Wort  zusammen  mit  dem  hebr.   agab^  lieben,    verw.  mit 

1 


—     2     — 

ahab,  lieben,  und  diese  Ziisaramenstellung  mag  für  oberflächliche 
Sprachvergleiclier  überzeugend  sein,  zumal  da  das  griech.  Wort 
noch  keine  befriedigende  Deutung  gefunden  hat:  denn  die  von 
Benfey,  Griech.  Wurzellexikon,  f,  542,  vorgebrachte  Etymologie, 
wonach  dyandw  aus  äyuv  und  andw,  spannen,  ziehen,  entstanden 
sein  soll,  bedarf  keiner  Widerlegung.  Nichtsdestoweniger  muss  auch 
die  Annahme  einer  Entlehnung  aus  dem  Semitischen  mit  Entschie- 
denheit zurückgewiesen  werden.  Mit  dyaTraM  offenbar  verwandt 
sind  die  gleichbedeutenden  Wörter  äya/uai,  dya/o/nui,  aydofAuu,  die 
Benfey  mit  der  Sanskritwurzel  gu,  ju,  glühen,  wallen,  kochen  (daher 
lat  jus,  Brühe)  in  Verbindung  bringt,  welche  andrerseits  in  ^iw 
sieden,  wallen,  wiedererscheint.  Neben  g^u  erscheint  im  Sanskrit 
eine  durch  r  gemehrte  sekundäre  Wurzelformation  gVar^  g'^Al»  wie 
im  Griechischen  l^dXtj,  ^rjkoq  mMtiio  eng  verbunden  sind»  Wie  aber 
gVar,  ^val,  so  konnte  auch  eine  durch  causales  p  fortget>ildete 
Wurzelf.  gVap  entstehen  (vgl.  d^sQOQy  &fQ-fi6g  mit  ^aA-7r-a>),  and 
dass  wenigstens  eine  Wurzelform  gVabh  wirklich  vorhanden  gewe« 
gen  (=gu  Hh  bh),  beweist  das  griech.  ijdtpy  (aßog -=»  ^dXfj ,  womit 
das  Adjectiv  ini^dg)ekog  (des  zweifelhaften  und  nur  bei  Nikander 
erscheinenden  ^ouptXog  zu  geschweigen)  in  Verbindung  gd:)racht 
werden  muss.  Dies  wird  genügen,  um  die  vorschnelle  Zusammen* 
Stellung  von  dyandfo  mit  hebr.  agab  zu  beseitigen;  auch  an  eine 
Urverwandtschaft  beider  Wörter  ist  nicht  entfernt  zu  denken. 

5.  ^Ayöiang,  rj ,  Beiname  der  Kybele  in  Pessinus.  Bei  dem 
innigen  Zusammenhange,  der  nach  unserer  festen  Ueberzeugung 
zwischen  den  griechischen  und  kleinasiatischen  Culten  in  alter  Zeit 
bestanden  hat,  wäre  es  von  grossem  Gewicht  auch  für  die  Erkennt- 
niss  der  griechischen  Religion,  wenn  die  kleinasiatischen  Götter- 
namen auch  nur  zu  einem  bedeutenden  Theile  semitischen  Ursprungs 
wären.  Dies  bewegt  uns,  einige  derselben  in  den  £jreis  dieser  Un- 
tersuchungen zu  ziehen  und  den  vorgeblich  semitischen  Ursprung 
derselben  abzuweisen.  Movers,  Phon.,  Bd.  I,  leitet  den  Namen 
^'Ayiifsrtg  von  dem  semit.  Worte  qed^shä  ab,  welches  von  dem  Per- 
f\ektstamm  qadash,  qadesh  (heilig,  geweiht  sein)  stammt  und  Euerst 
die  geweihte  Hierodule,  dann  die  öffentliche  Buhlerin  bezeichnet. 
Dagegen  spricht  Gosche,  de  Ariana  linguae  gentisque  Armeniacae 
indole  proiegg.,  p.  21,  das  Wort  dem  arischen  Spraclistamme  zu, 
und  dies  mit  vollem  Rechte,  wie  aus  dem  von  ihm  dort  Beige- 
brachten zu  ersehen  ist. 

6.  ^AyTJvujg,  6y  Sohn  des  Poseidon  von  der  Libya,  König  von 
Sidon ,  Vater  des  Kadmos.  Wenn  man  das  Fragm.  n.  2ö4  dee 
Hekatäus  bei  Muller,  F.  H.  G.,  voll,  17;  Xvä,  ot/n»  yoQ  n^orsqw 
TjOoivUfj  ixaXetvo,  und  eine  Stelle  in  Bekker^s  Anecd.  III,  1181: 
0  Xvdg  roß  Xva '  otiV«  ^s  ikiysro  6  Ay^vw^,  odsy  xai  17  0oivIk9i 
*Oyvä  kiyfrai,  mit  dem  einheimischen  Landesnamen  Kanaan  ver* 
gleicht,  80  liegt  Nichts  näher,  als  den  griech,  Namen  ^Ayfjvcn^  für 
eine  Gräzisirung  Jenes  phönizischen  Landesnamens  zu  halten.  Anf 


i 


—     3     — 

diesen  Gedanken  verfiel  in  derThat  auch  schon  Buttmann,  Mytho- 
loguBj  h  233  sq.,  wo  er  mit  rol<: enden  WorteQ  schliesst:  Aberweleh 
ein  merkwürdiges  Beispiel  haben  wir  hier  von  Umwandlung  ans- 
ländischer  Namen  in  griech.  Formen  I  Welchem  Besonnenen  würde 
es  einfallen,  in  dem  Agenor  den  mosaischen  Kanaan  zu  suchen? 
Und  doch  ist,  wie  wir  sehen,  Nichts  gewisser.  —  Dieser  Ansicht 
des  vortrefiflichen  Mannes  kann  ich  indess  nicht  beitreten,  weil  der 
Name  l^ytjrwQ  denn  doch  etwas  zu  gut  griechisch  aussieht;  auch 
Movers,  Phon.  II,  1,  132  not.  verwirft  dieselbe.  Vielmehr  ver- 
muthe  ich,  dass  der  Name  l-lytjvwg  nichts  Anderes  sei,  als  eine 
griechische  Uebersetzung  des  semit.  Gottesnamens  £1,  d.  h.  der 
Starke,  was  der  ^^ache  nach  vollkommen  zutrifft,  indem  der  von  den 
Griechen  so  genannte  phönizische  Gott  wirklich  kein  Anderer  als 
El  (der  hebr.  El  Eljon,  El  Shaddaj)  war.  Uebrigens  wäre  es  in- 
teressant, wenn  die  Lesart  in  der  Pariser  Ausgabe  des  Apollodor 
ni,  6,  6  (bei  Müller,  F.  H.  G.  J,  160) :  nuQa  rag  V/vtji'daq  (T/rAcig) 
begründet  wäre;  aber  in  der  neuen  von  Bekker  besorgten  Teubner* 
sehen  Ausgabe  erscheint  dafür:  naQu  rdq  'OyyMidug» 

7.  ^AyvXka,  tj,  Stadt  in  Etrurien ,  das  spätere  Caere.  Der 
Name  gehört  zwar  nicht  unmittelbar  hierher,  ich  führe  ihn  aber  an, 
weil  er  nenestens  von  Olshausen  und  Mommsen  für  semitisch  aus- 
gegeben worden  ist.  Sie  leiten  ihn  vom  hebr.  Wort  agol,  *agullä, 
rund,  und  erklären  ihn  für  eine  phönizische  Bezeichnung  der  Stadt 
Caere  als  einer  Rundstadt.  Wenn  dies  wirklich  der  Sinn  des  Namens 
ist  —  and  dagegen  finde  ich  nichts  einzuwenden  —  ^  so  biaucht 
man  doch  nicht  zum  Phoenizischen  seine  Zuflucht  zu  nehmen.  Ich 
vergleiche  agolum,  baculum  pastorale,  quo  pecudes.  aguntur  (bei 
Festus),  also  wie  6 /aiog  der  gekrümmte  Hirtenstab  (vgl.  Benfey, 
G.  W.,  11,321),  von  der  Wurzel  ag',  ang'  gekrümmt,  gebogen  sein, 
woher  lat.  agnus,  Lamm,  eig.  das  Biegsame,  Weiche,  Wollige,  dann 
lat.  annulns,  Ring,  statt  agnulus,  wie  planus  statt  placnus,  vdmer 
statt  ^ogmer  (vgl.  Filyw/ut,  Foy/nog),  examen  statt  exagmen,  pan- 
HUB  ssi  (puyvog,  Gq>äyvog,  unio,  Perle,  (rund),  statt  ugnio,  ucoio,  verw* 
mit  nncus. 

8-  Id&dfiuq,  avTog,  6,  Gemahl  der  Jno.  Wie  man  noch  In 
neuester  Zeit  den  Namen  der  Jno  für  phönizisch  erklärt  hat,  so 
hielt  schon  früher  Buttmann,  Mythol  11,244,  den  Namen  'Ad^ä/iiag, 
jonisch  Täfx^fjg  (vgl.  dS/o/nai,  jon.  dtxofiat),  für  fremd  und  zwar 
für  denselben  mit  dem  hebr.  Adam  d.  h.  Mensch.  Aber  so  hoch 
wir  das  Verdienst  Buttmanns  um  die  griech.  Mythologie  auch  an- 
schlagen mögen,  so  hatte  er  doch  noch  keine  tiefere  Einsicht  in  das 
Verhältniss  semitischer  und  indogermanischer  Religionsweisen  ge- 
wonnen; weshalb  alle  seine  Deutungen  griech.  Göttemaraen  aus 
hebräischen  Namen  und  Wörtern  ganz  verfehlt  sind.  Auch  über 
seine  Zusammenstellung  von  'A&uiuag  und  Adam  ist  kein  Wort 
weiter  zu  Verlieren.  Ich  leite  den  Namen  Athamas  (vgl.  Preller, 
Griech.  Myth,  H,  209  sqq.)    von  der  Sanskritwurzel  dham  «<  dhmft 


—     4     — 

für  dhvä,  dhii,  wehen,  slürniei),  griecli  .v/i-riy,  eig.  stosscn  (tü^ooc,8t08- 
send  7=  läpitz),  ausstossen ;  dliam  ist  =  dhu  +  m  und  steht  für  dhvam, 
während  dhmd,  von  ßenfey  II,  272—4  fälschlich  mit  dham  identifi- 
zirt,  für  dhvä  steht,  mit  m  für  v,  wie  in  hmal  für  hval  bei  Ben- 
fey  II,  283.  Demgemäss  bedeutet  Taf^inriq  für  Qä/Hjn^g  der  Sturmende, 
wie  juat/LiuxT/jg,  und  l4&uinug  (wo  das  initiale  d  =  Präfix  sa,  zu- 
sammen, sehr)  der  heftig,  sehr  Stürmende. 

9.  ^Adi^vr},  rj,  dorisch  I4&uva,  bei  den  Spartanern  ^Aadivay  mit 
a  für  & ,  wie  in  aaXaoaa  ==  &ukaoaa.  Soviel  auch  über  diesen 
Namen  geschrieben  worden  ist,  verlohnt  es  sich  doch  der  Mühe, 
denselben  noch  einmal  schärfer  ins  Auge  zu  fassen.  Mit  Unrecht 
leitet  man  den  Namen  von  der  Stadt  *A&9Jvui  her:  diese  Erklärung, 
sagt  Lauer,  System  der  griech.  Mythol,  p.  312,  bleibt  einen  Schritt 
vor  dem  Ende  stehen.  Wenn  ferner  0.  Müller,  Kl.  Sehr.  II,  136, 
not.  15,  bemerkt:  die  Wurzel  von  ^Ad^i^vtj  ist  gewiss  nur  in  der 
ersten  Sylbe  zu  finden  und  —  t^vt]  eine  Ableitungsform ;  das  zeigt 
auch  die  Vergleichung  mit  Ar&ig  sowie  mit  *Atrix^,  obgleich  die 
Identität  der  Wurzeln  ATT  und  AQ  noch  in  Zweifel  gezogen 
werden  darf  —  so  hat  er  damit  ebenso  wenig  die  Form  als  den 
Hegriff  des  Namens  scharf  bestimmt.  Gegen  die  Annahn^e  des 
Localsuffixes  —  f^vo  in  dem  Namen  spricht,  wie  Pott  bemerkt,  der 
Accent*  und  der  auf  Städte  au8serl>alb  Griechenlands  beschränkte 
Gebrauch  desselben.  Es  wird  also  wohl  am  Gerathensten  sein,  den 
Namen  A&fjvtj  zu  nehmen  wie  er  ist,  d.  h.  als  uralten  bedeutsamen 
Eigennamen  der  Göttin^  und  eine  passende  Etymologie  dafür  zu 
suchen,  hn  Allgemeinen  darf  man  nun  wohl  so  viel  mit  Bestimmt- 
heit sagen,  dass  Athene  eine  Göttin  der  Luft  ist,  die  zwischen  ihren 
bezüglichen  Vätern  Zeus  und  Poseidon,  Himmel  und  Meer,  in  der 
Mitte  auf-  und  niederschwebt;  als  Göttin  der  Luft  im  Allgemeinen 
war  sie  ja  auch  so  sehr  dazu  geeignet,  aus  ihrer  natürlichen  Be- 
deutung herauszutreten  und  vergeistigt  zu  werden,  weil  Luft,  Hauch 
und  Geist  immer  durch  dieselben  Wörter  ausgedrückt  werden.  Selbst 
das  lateinische  Minerva  leidet  eine  solche  Deutung,  indem  die  Wur- 
zel, wovon  mens  herstammt,  eig.  blasen,  hauchen,  stürmen  bedeu- 
tet; vgl.  (jLEfÄOva  =  ^ihf.iaay  fxuw,  fxai/.ido),  (Äaii.iu^rjq  von  der  Wurzel 
mä  (Benfey,  II,  34),  die  man  nicht  (wie  ßenfey  thut)  mit  der  Wurzel 
mä,  messen,  verwechseln  darf.  Denn  mä ,  fxdaj,  fiuifxdoty  ist  =  dhmä, 
blasen,  (Benfey  II,  274)  =  hraä  =  mä,  wie  die  Wurzel  vä,  wehen,  = 
dhvä's=  hvä  =  vä.  Den  Abfall  zuerst  des  d,  dann  des  h  hat  Benfey 
selbst  vielfach  nachgewiesen,  besonders  in  seiner  verdienstvollen 
Bearbeitung  der  Wurzel  dhvar,  hvar,  var,  (ar,  welches  aber  nicht 
durch  Abfall  des  v ,  sondern  der  Anlautgruppe  hv  zu  erklären  ist, 
also  ar  =  hvar,  wie  lat.  arceo  =  hvarceo  =  porceo ;  allex  =  hvallex 
=  pollex,  Daumen,  von  pello,  drängen,  drücken,  wie  podex  von 
pedo;  äla  =  axilla  =  hvaxilla,  /uua/dktj).  Vgl.  Benfey,  II,  278-  320. 
Nach  dieser  Vorbemerkong  werden  die  Liebhaber  semitischer  Ety- 
mologieen,    welche  die  griech.  Göttin  für    die  phönizische  Tanitb 


y 


—     5 


gehalten  wissen  wollen,  den  Namen  der  Tanith  nicht  mit  Bötticher, 
rudimm.  myth.  Sera.  p.  12,  von  der  hebr.  Wurzel  tan,  tanah,  deh« 
nen ,  ausdehnen ,  herleiten  und  durch  cxtensio  (die  weite ,  wüste^ 
endlose  Materie)  erklären,  sondern  lieber  die  syrisch  -  chaldäische 
":  Wurzel  tan,  rauchen,  zu  Rathe  ziehen  und  demgemäss  auch  die 
I  Tanith  für  eine  Luftgöttin  erklären.  Will  man  die  Tanith  aber 
nicht  als  solche  anerkennen,  nichts  desto  weniger  aber  die  Athene 
noch  fernerhin  als  phönizisches  Eigenthum  in  Anspruch  nehmen,  so 
bleibt  ihnen  auch  noch  der  Perfektstamm  ashen,  rauchen,  dampfen, 
woher  'äsän,  Rauch,  Dampf,  übrig,  und  was  das  hebr.  sh  gegen- 
über dem  gtiech.  d-  betrifft,  so  können  sie  sich  auf  Tvgog  =  (^or, 
Id^vg  =  hissur  berufen.  Uns  dagegen  scheint  es  gerathener ,  beim 
Griechischen  stehen  zu  bleiben,  weil  eine  Göttin,  die  zu  den  herr- 
lichsten Produkten  des  indogermanischen  Geistes  gerechnet  werden 
muss,  unmöglich  aus  der  Fremde  nach  Griechenland  eingeschleppt 
worden  sein  kann;  sollte  die  Tanith  aber  wnrklich  der  Athene  gleich 
sein,  so  wäre  das  angenommene  Verhältniss  der  Entlehnung  eben 
so,  wie  beim  Triton  und  Poseidon  (vgl.  Movers,  Phon.  II,  2,  462 
sqq.)y  umzukehren.  Benfey  I,  78  leitet  den  Namen  'Ai^ijvfj  von 
der  Wurzel  ?adh  »  avd-^og,  und  erklärt  die  Göttin  als  die  Blühende 
—  für  den  Mythologen  eine  ganz  unbefriedigende  Deutung.  Da 
aber  die  Wurzel  vadh  nichts  Anderes  ist  als  eine  Fortbildung  der 
Wurzel  vä  (väta  =  ventus),  wehen,  durch  &  =  dhä  (r/^//^i),  wie  ja 
auch  lat  flos  und  flare,  deutsch  blähen,  aufblähen  und  blühen  wur- 
zelhaft verwandt  sind,  so  stände  von  Seiten  der  Bedeutung  eigentlich 
doch  kein  Hinderniss  im  Wege.  Auch  könnte,  da  die  Sanskrit- 
wurzel vä,  wehen,  im  Griechischen  als  va  =  u  =  av  =  äF-rj^u  er- 
scheint, neben  jutjfii  eine  Form  däd-o)  =  uä^ü)^  vgl.  itf-Kad-fo  =  nsXd^a», 
aufgestellt  werden ,  woraus  \^d'  -  fjvij  ebenso  entstehen  konnte  wie 
dr/Liog  aus  dFaxfioq.  Indessen  bin  ich  geneigt,  den  Namen  ^A&ijvtj 
für  ^A'd-fjyti  (vgl.  ^A-'&dfjiaq)  zu  nehmen  und  direkt  von  der  Wurzel 
dhu  =  d-v-oi  abzuleiten.  Ich  vergleiche  d^vvu)  «=  d-vio,  woneben  eine 
Form  d-Fdvjü)  =  dvvjo)  aufgestellt  werden  darf,  da  u  aus  va  ent- 
standen ist  wie  in  yvvij,  yFavd  =  ßavd ;  vgl.  dhvan ,  tönen  ,  eig. 
wie  dhu  stossen,  ausstossen.  Dann  hiesse  A-&fjvr]  entweder  (wenn 
das  initiale  ee  =  Präfix  sa)  zusammen,  sehr  wehend,  oder  (wenn 
d  =  dvd)  emporwehend.  Die  erstere  Annahme  scheint  mir  Yonsu- 
ziehen.  Was  lerner  den  Namen  Ar&lg  betrifft,  so  könnte  man 
'A{T)d-igy  l4(T)^iö  für  \4{T)^aFiÖ  nehmen,  wie  Y«c,  'Idö  für  'laFIÖ 
steht,  nach  Benfey  11,  210.  Dann  hiesse  ^Ar&ig  sehr  stossend  = 
spitz,  &o6g,  nach  dem  Grundbegriffe  der  Wurzel  dhu  stossen  (=  aus-  ^ 
stossen  =  blasen),  gerade  wie  ^AvTixfj  für  Axrtx?}  steht  und  mit 
dxrj ,  dxQog,  dxrtj  (denn  dieses  Wort  bedeutet  ebenfalls  das  was 
hervorspringt,  vgl.  Aeschyl.  Agara.  479.  Choeph.  711.  Soph.  Oed. 
T.  183)  verwandt  ist.  Auch  der  Name  des  Berges  ''A&mg,  episch 
"Ad^oMg  (für  A'&oF-wg  =  &oF6g,  spitz,  cig.  stossend  =«  aufstossenci, 
aufragend)  gehört  hieher,  sammt  d^cDf^og,  Haufe,  =  &fjiuwvj  vgl.  lat. 


«^ 


—     6     —     ^ 
acervus  mit  aous  und  inBer:  Hobsstoss «=  Holshaafe ;  vielleicht aaeh 

10.  Aiax6g\  o,  der  Herrscher  von  Aegina  und  Vater  iml\ 
Atag,  wird  von  Buttmann,  Mythol.  I,  178  sqq.,  in  Verbindung  ge-  jü 
bracht  mit  dem  phrygiechen  l.4vax6g,  ^/•Ivvaxog,  auch  A^avitxxo$|i 
(und  Kdvvaxog)^  von  dem  Zenob.  6,  10  das  Spröchwort  tu  Nu»- 
vätcov  vtXavaai  ableitet.  Dieser  Annakos  wird  dann  wieder  von 
Andern  zusammengebracht  mit  dem  hebräischen  Noab  und  Henodi, 
den  wieder  Andere  für  den  Jnachos  halten.  Alle  diese  Zusammen- 
stellungen haben  keine  andere  und  höhere  Gewähr  für  sich  als  den 
ähnlichen  Klang  der  Wörter.  Was  zunächst  die  Buttoiannsdie 
Gleichstellung  von  Alaxog^l^waxog  betrifift,  so  wäre  sie  in  ety- 
mologischer Beziehung  zwar  nicht  ganz  unhaltbar;  denn  Aiaxiq 
könnte  =s  Ajjotxog  «=  Idvjuxog,  I4vvax6g  sein,  wie  dfigiti  =»  uFFi^jm 
Bx  dvFiQJoj  =  dvaFiQJü)  (nach  Benfey  II,  142),  wie  a^gw  mm  uFFt^ 
S9  dvFi^o),  dvaFb%M  aus  dva  +  vaksh,  wachsen,  wie  ferner  fiia  st 
Ftjja=iFkvja  neben  s^ig  für  Fivg  steht,  um  anderer  Analogieen  zu 
geschweigen.  Aber  Aloxog  wird  wohl  von  derselben  Wurzel  wie 
der  Name  Aiag  stammen,  der  für  Avag  steht  und  von  ati/u,  bla- 
sen, stürmen  herstammt.  Wenn  also  einerseits  Alaxog  oiÄt  mit 
li4[wonc6g  verwandt  ist,  so  ist  auch  andrerseits  AvvoKog  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  unverwandt  mit  den  hebräischen  Namen  Noab 
und  Henoch.  Beim  Namen  Avvaxog  denke  ich  an  griech.  xavdaau 
w^ixavu^iio,  tönen,  xava/fj,  Ton,  Lärm,  wonach  er  der  Tönende  b 
S^lagende,  flebilis,  Ingubris  wäre.  Vgl.  goth.  quaindn  (s:  canere), 
weinen,  Benfey,  II,  63. 

11.  Acyvnrog,  6,  der  Nilstrom,  bei  Hom.  Od.  IV,  355;  da» 
gegen  j;  Alyvnrog,  das  Land  Aegypten.  Benfey  in  seinem  Buche 
über  das  Verh.  der  agypt.  Sprache  zum  semit.  Sprachstamm, 
p.  20 — 1  not.,  und  Meier,  Hebr.  Wawörtbch ,  p.  729,  behaupteOf 
dass  dieser  Name  ebenso  wie  der  Name  Ai&ioxp  den  Griechen  aus 
der  Fremde  zugekommen.  Meier  fügt  dann  noch  die  nach  seiner 
Ansicht  offenbar  semitische  Etymologie  des  Wortes  ßaQßu^og  bei, 
worüber  später  gehandelt  werden  soll;  so  viel  darf  jedoch  aehon 
hier  bemerkt  werden,  dass,  wenn  die  Etymologieen  der  Namen 
AiyvTiTog  und  Al&imp  auf  gleichem  Fundament  mit  der  des  Wortes 
ßd^ßoQog  ruhen,  alle  drei  Namen  offenbar  echt  griechisch  sind.  Das 
aemit  Wort  Kush,  womit  in  der  Bibel  nicht  sowohl  das  eigentL 
Aethiopien,  als  überhaupt  das  Südland,  die  heisse  Zone  (würden  wir 
sagen)  bezeichnet  wird  (vgl.  Tuch,  Commentar  zur  Genesis,  p.  219 
sqq.),  betrachtet  Meier  als  aus  Eabesh,  Chabesh,  Habessinien  ent- 
standen; aus  einer  Form  mit  th  für  sh,  also  Kabeth  leitet  er  daaii 
4en  Namen  Eopt  (Kopten) ,  welchem  das  ein  Particip  bildende  s 
vorgesetzt  worden  sei,  woraus  ekopt,  egopt  und  so  AiyvnTog  ge- 
worden* Ebenso  leitet  er  dann  aus  einer  memphitischen  Form 
ettiosh  « einer  kopi  eghoosh,  egh6sh  für  Kush  xsz  Kopt  den  Namen 
Ai&ltnjj,  Mansidb^  durch  welcherlei  Manipulationen  eine  AnnäheruQg 


—     7     — 

griecb.  Namen  an  einheimische  erzwungen  werden  soll;  sehen 
mu8S  uns  genügen,  die  reinen  griech.  Töne  vor  barbarischer 
älsohung  in  Schutz  zu  nehmen.  Die  griech.  Etymologie  des 
lens  jild^ioif/  liegt  kUur  vor  Aller  Augen,  derer  wenigstens,  die 
n  wollen;  aber  auch  der  Name  Ai/vnrog  scheint  mir  ein  echt 
ihiscber  zu  sein.  Und  warum  nicht?  warum  sollte  er  es  nicht 
ISO  gut  sein  können,  als  der  Name  NeUog  (=»  hebr.  nahal,  vehek 
BtX,  Vgl  Buk  =  Baal)  ein  phönizischer  ist?  So  gut  als  die 
mizier  den  Strom  mit  einem  Worte  ihrer  Sprache  benennen 
iten,  ebensogut  hatten  die  Griechen  die  Veranlassung  dazu.  Ist 
I  auch  der  Name  Oolvi^  echt  griechisch!  Ich  hoffe  dem 
OQ  AiyvTTToq  auf  folgende  Weise  beizukommen.  Das  grie- 
ibe  Wort  xoTrrct// stossen,  hauen  ist  verwandt  mit  xdn^g,  Eber, 
der  Keiler,  Stösser;  xanQog  gegenüber  erscheint  lat  aper,  das 
t  für  caper  steht,  sondern,  da  c  nicht  abfallen  kann,  für  Jiva- 
SB  caper  stehen  muss.  Da  lat  p  ebensogut  wie  c  afiB  bv 
,  arceo  =  porceo  st.  bvarceo)  entstehen  kann,  so  ziehe  ich  zu 
0»  das  lat.  popa,  der  Opferschläohter,  womit  wiederum  griech. 
m  (stossen  »  anstossen ,  in  Bewegung  setzen)  zusammengehört, 
aper  sodann  ist  verw.  apex  (stossend  es  spitz,  Spitze,  vgl  ^oo^ 
Ihn,  Mw):y  apis,  Biene,  eig.  stossend  ■»  stechend,  wie  waaur^ 
%i,  pnngere  eig.  stossen,  dann  stechen  bedeuten.  Zu  apis  ver- 
sieh iiiinlg  wie  nsfznuß  zu  popa;  mit  ^/«7f 4 zusammen  zu  stellen 
iamer  sfinwaa,  tj,  die  Stossende  s=  Zustossende,  Packende, 
end  i/Linä^ofiai  (verw.  mit  omg,  onl^ofiai)  stossen  «s  anstossen, 
)hen^  Anstand  nehmen  bedeutet  Neben  aper  erscheint  im  La- 
idien  caper,  capra  »  at^j  stossend,  wo  also  hv  ==  o  sich  erhal- 
uU,  ebenso  wie  in  accipiter,  Habicht,  eig.  zustossend,  Stoss- 
ianbvogel,  welches  Wort  Döderlein  lächerlieber  Weise  ^ 
iTtgog  {^Qff^)  setzt.  Mit  kotivm,  wingog  häng^  ferner  zusammen 
h.  9c{t)v7iog,  y{d')ovnog,  dovnog,  Lärm,  Tosen,  wie  denn  der 
iff  stossen  =  ausstossen,  tosen,  tönen  unendlich  oft  erscheint. 
1  ^wvaao),  wo  ^loF  =dhäy,  dhav,  aus  dhu  (Benfey,  II,  276) 
SD,  dhüp  ausstossen  &=  sprechen,  zu  erklären.  Solche  Wörter 
t  man  gewöhnlich  für  ganz  verschieden  zu  halten,  während  sie 
l  identisch  sind,  und  es  Ist  als  der  grösste  Schaden  der  ety- 
gischen  Wissenschaft  zu  bezeichnen,  dass  man  bisher  so  wenig 
ieht  auf  die  logische  Entwickelung  der  Bedeutungen  zu  legen 
ihnt  war.  Neben  y{d)ov7rog  tritt  dann  unmittelbar  yvtfß,  der 
r,  eig.  stossend,  Stossvogel  «=  Raubvogel ,  mit  der  Nebenform 
ntog,  wo  aZ-  (das  lat  ob,  vgl.  obscoenus  mit  alaxvrtj)  die 
kri^räposition  abhi  (im  Zend  aibi,  aivi)  vorstellt  Alle  die 
iben  erklärten  Wörter  ziehe  ich  zur  Sanskritwurzel  dhu,  dhva 
i,  stossen)  +  p  5*=  dhvap  =  hvap,  indem  d,  wie  oft,  abgefallen 
Vgl.  /woftai  zu  dhu,  hu,  vriddhirt  hÄv  (Benfey,  II,  274)  » 
,  Xü)F;  ferner  griech.  &bIvw,  schlagen,  flir  &ivjfa  von  der 
zeldhan  (Benfey  II,  276),  statt  dhvan  (m  dhu,  dhva,  stossen. 


—     8     — 

^  n)  s  hvan  es  (ptvo),  aber  auch,  da  hv  sowohl  »  k  als  ==  tt^  «jp  ist, 
3=  xav,  x(t)uv.  in  xuiyuf,  xtsIvm,  Auch  die  Sanskritwnrzel  van, 
tödten,  tönen  (Benfey,  I,  335)  gehört  zu  dhu,  dhan  und  steht  für 
dhvan:  hvan  =  van,  wie  vä,  wehen,  für  dhvä,  mä  (denken,  eig. 
hauchen)  für  dhmä.  Nach  allem  was  vorhergeht  bedarf  es  keiner 
weitern  Auseinandersetzung  über  den  Namen  Aiyvnxoq;  wie 
aiyvTTiog,  ^eier,  eig.  der  Zustossende  ist,  bezeichnet  Acyvnrog  aus 
abhi  (lat.  ob)  +  x{t)v7t,  y(d)ovn  den  Nilstrom  als  den  Zustossen- 
den  =  Entgegenstossenden  oder  Entgegentosenden,  Entgegenran- 
8chen(len;  vgl.  das  lat  obstrepere. 

12.  Ali,  alyocj  6,  //,  Ziegenbock,  Ziege.  Man  sollte  es  kaum 
für  möglich  halten,  dass  auch  dieses  echt  griechische  Wort  neuestens 
wieder  (von  Movers)  für  semitisch  und  zwar  für  «  hebr.  '6z  Ziege, 
contrahirt  aus  enez,  gehalten  worden  ist.  Aber  auch  die  Zusam- 
menstellung mit  dem  Sanskrit  aga,  Ziege,  bei  ßenfey  I,  345,  ist 
falsch ,  obwohl  aga  und  aCE,  wurzelhaft  ebenso  verwandt  sind ,  wie 
oUpdio  (=  vip)  und  önviot  (»  vap).  Die  Wurzel  ag',  grieeh.  äyw, 
lat.  ago,  bedeutet  stossen  =  treiben,  in  Bewegung  setzen,  und  ist 
gleichbedeutend  mit  der  Wurzel  ig ,  vig'  (Benfey  I,  343  sq.),  eig, 
stossen,  treiben.  Die  Grundbedeutung  zeigt  sich  in  dinmo  (worin 
d  wohl  =  dvä,  wie  in  dsi(Ho),  aufstossen,  in  lat.  ico,  stossen  s  stechen, 
in  (d/jtfj,  stossend  «=  spitz  (wie  &o6g)  u.  s.  w.  Wie  sollen  wir  aber  beide 
offenbar  gleichbedeutende  Wurzeln  (ag  =  ig)  erklären  ?  Nach  unserer 
entschiedenen  Ueberzeugung  ist  jede  Erklärung  des  Wechsels  von 
i  und  a  unmöglich,  wenn  man  nicht  zugibt,  dass  ag'  und  Ig  yom 
verstümmelte  Wurzeln  sind,  dass  ag'  aus  hvag  und  ig'  aus  hvig' 
(hvag':  dhvag',  stossen,  ßenfey  II,  275;'hvig'  für  dhvig')  erklärt  wer- 
denmüssen. Vgl.  auch  arbha  für  hvarbha  (Benfey,  II,  139),  savja  = 
oicaiogj  scaevus,  also  statt  skavja,  ßenfey,  I,  618,  worin  k  aus  br.  Wahr- 
scheinlich ist  i  überhaupt  als  aus  j  +  a,  wie  u  als  aus  v  +  a  ent- 
standen zu  betrachten:  d.  h.  es  gibt  keine  drei  Urvokale  a,  i,  u, 
sondern  nur  einen  einzigen ,  a ,  woraus  i  (j  +  a)  und  n  (v  +  a) 
später  entstanden.  Die  Wurzelform  ag'  ist  =  hvag',  dlivag'  =  dhva 
-*-  g';  hingegen  ig'  =  hvig',  dhvig'  =  dhva  +  ja  (vgl.  die  Wurzel  vi, 
Benfey,  I,  285,  =  va  +  ja)  +  g'.  Aehnlich  erkläre  ich  das  Ver- 
hältniss  von  vip  zu  vap  (Benfey,  I,  340  sqq.) ;  vap,  werfen,  entstand 
aus  v&  (=  dhvd,  dhva  =)  va,  stossen,  ausstossen,  blasen,  +  p,  da- 
gegen vip  aus  va  -f-  ja  -4-  p. 

13.  ^'Axf^wv^  ovog,  6,  Vater  des  Uranos,  der  daher  'Ax/uoyidfjg 
heisst;  dagegen  bei  Strabo,  X,  3,  473  einer,  der  idäischen  Daktylen, 
den  Movers,  in  seinem  Artikel  über  die  phön.  Religion  (in  Ersch- 
Gruber's  Enkykl.  Sekt.  III,  Th.  24),  mit  dem  Anaqssobne  Achi- 
män  für  identisch  erklärt,  während  er  die  beiden  andern  'Anaqs- 
söhne  Öhöshaj  und  Talmaj  in  den  Namen  Kek/uig  und  Tirvog 
wiederfindet.  Der  Name  des  Vaters  des  Uranos  wird  am  Besten 
hergeleitet  von  der  Wurzel  «x,  leuchten,  die  in  anv/g,  Strahl,   wei- 


—     9    — 

terhin  in  oxxo^  =>  orpS-uX/itog ,  m  tat.  ccce,  ociilus,  nach  Benfey  II, 
345  auch  im  zend.  a^^na,  Tag,  Himmel,  ai^man  Himmel,  zu  Grande 
Hegt.  Demnach  wäre  \4^(.ioiv  der  leuchtende  Hhnmel,  wie  Zfvq 
vonWzl.  div^  leuchten,  und  mit  diesem  vollkommen  zu  idcntifiziren; 
ist  ja  Uranos  selbst  wie  vielleicht  auch  Kronos  ursprünglich  ein 
'  nnd  derselbe  Himmelsgott  mit  Zens^  wenn  auch  der  mythologische 
BegriiT  jener  Beiden  noch  genauer  bestimmt  und  ihr  Verhältniss 
znm  Zeus  festgestellt  werden  muss.  Dagegen  hat  man  in  dem 
Namen  des  idälschen  Daktylen  \4y.f.i(ov  das  Wort  äxjiKov,  Amboss, 
incus  gesucht,  welches  mit  uystv,  stossen,  bewegen  =  Sskrit  ag', 
vgl.  agra  stossend  =  spitz,  dxQoc,  und  aga,  Ziege  (stossend),  ver- 
wandt ist,  VgK  uKTatHo,  schwingen,  bewegen  neben  vnfQiyrali'O/Liui 
bei  Benfey  I,  345,  der  aber  «W  unrichtig'  für  ai'xr  nimmt ,  griech. 
uyhiv  mit  in-^iysiv,  lat.  agere,  acus  (stossend  =  stechend,  spitz) 
mit  igitur  und  icere.  Also  ist  äxfnutv  ganz  wie  lat.  incus  (von 
cudere)  zu  fassen.  Indessen  halte  ich  es  für  besser,  den  Daktylen 
^.4Y(.wiv  nicht  zu  schnell  von  dem  Vater  des  Uranos  zu  trennen; 
obwohl  das  eigentl.  Wesen  der  Daktylen  noch  ganz  unklar  ist, 
spricht  doch  auch  der  Umstand,  da^s  Herakles  denselben  in  Local- 
ciiltcn  beigesellt  war,  entschieden  gegen  die  Annahme,  dieselben 
seien  blosse  Dämonen  der  Scliniiedekun.t  gewesen.  Den  Namen 
KiXfiig  lasse  ich  für  jetzt  unberührt;  Tirvng  aber  sieht  so  e^ht 
grieehisch  nnd  nnsemi^'sch  aus ,  dass  man  ihn  wohl  mit  SicherheK 
znr  Sskritwurzel  tu,  tav,  crescere,  lat.  tumere,  griech.  rv-Xt],  stel- 
len darf;  nzv  ist  eine  Reduplication  von  rv,  tu,  und  Titvoq  wäre 
demnach  der  Aufwachsende,  Aufschwellende,  d.  h.  der  Ungeheure, 
der  Riese.  Sonst  könnte  man,  da  der  Begriff  aufschwellen  mit 
dem  Begriff  wallen,  gähren,  sieden  eng  zusammenhängt,  (vgl. 
oldaivBiv  und  fpXfyfmlvBiv)^  dem  Namen  dieselbe  Bedeutung  beilegen, 
die  im  Namen  riyug,  avvog,  liegt.  Denn  llyavT  ist  mir  = /i- 
yuF-avT,  von  der  Wurzel  g'u,  ju  =  ^i(x)\  yai(o,  (für  ydFtt)) ,  sieden, 
glühen, ^kochen,  apXiyHv,  und  der  Name  weist  auf  die  vulkanischen 
Gewalten  hin,  welche  in  der  durch  den  Gigantenkampf  berühmten 
Gegend  von  OXiy^a  ihren  Sitz  hatten. 

1 4.  InlXdßanrQog,  6,  auch  ^,  attisch  dXußaarog,  Alabaster.  Des 
Plin.  Nat.  Htst.  XXXVH,  5  Bemerkung:  et  lapidem,  quem  Ala- 
bastriten  Aegyptii  vocant,  bewog  Uhlcmann,  Philolog.  Aeg.  p.  10, 
das  Wort  ans  dem  Aegyptischen  herzuleiten  und  für  —  kopt.  al- 
onbash,  lapis  albus,  zu  erklären.  Eben  vorher  setzt  er  Alyvnxog 
=  kopt.  Kah  -  Ptah ,  terra  dei  Ptah ,  unb  macht  dazu  die  Note : 
fortasse  ula  =  kah,  terra,  die  bei  dem  jetzigen  Zustande  der  Ety- 
mologie nur  noch  ein  in  ägyptische  Finsterniss  verrannter  Kopf 
machen  konnte.  Auch  mit  dem  aeg}pt.  Ursprung  des  Wortes 
uXdßomTQog  hat  es  eine  eigene  Bewandtniss:  denn  das  kopt.  Wort 
oubash  ist  höchst  wahrscheinlich  ein  Lehnwort  aus  dem  Semitischen ; 
vgl.  Meier,  Hebr.  Ww.,  p.  735.  Dazu  kommt,  dass  auch  andere 
sicher  echt  griech.  Wörter  von  Plinius,  Diodor  u.  A.  für  ägyptisch 


—     10     — 

ausgegeben  werden,  wie  ^vd^og,  t6,  Gorstenabsud ,  (vgl  Ublemann, 
p.  16,  mit  Benfey,  I,  682),  uarv,  t6,  uoq)6öiXoq,  6,  d&ä^a,  dd^ägrij 
ij,  Waizengraupe  u.  a.  Dennoch  wäre  ein  ausländischer  Ursprung 
des  Wortes  äXdßuavqiog  möglich;  man  könnte-  an  hebr.  jabesh, 
arere,  denken,  und  das  im  griechischen  Worte  erscheinende  X  ähn- 
lich wie  in  ßuXaa/nov,  ßXdaa/Liov  =  hebr.  bäsäm  fassen,  d«  h.  diireh 
Auflösung  eines  Dagesch  forte  entstanden  glauben,  sodass  ein  denk- 
bares semitisches  jabbesheth  zu  jalbesheth  geworden  wäre.  Diesef 
Einschub  einer  Liquida  innerhalb  der  Wurzel,  der,  abgesehen  Yon 
der  schwächsten  Liquida  :  n,  im  ganzen  Gebiete  des  Jndogemnani- 
scben  nicht  vorkommt  (daher  Benfey  II,  12  irrt;  sorbeo  steht  fBr 
avorbeo  »  schlürfen,  wie  somnus  »  sopnus  für  svopnus  —  Schlaf;  wis 
im  Deutschen,  geht  bekanntlich  auch  im  kretischen  Dialekt  v  in  r, 
1  über),  ist  zwar  im  Hebr.  noch  selten,  desto  häufiger  aber  im 
Aramäischen;  deshalb  könnte,  wie  gesagt,  uXußaaT(j^)oq  so  gut  wie 
ßXäaafjioy  aus  dem  Semitischen  stammen.  Hier  tritt  aber  eine 
Möglichkeit  gegen  die  andere  auf:  das  Wort  kann  auch  rein  grie- 
chisch sein,  verw.  mit  dXdßa,  dXdßpj,  i^,  die  Kohle,  welches  Wort 
ganz  *=  lat.  carbo,  Kohle,  ist  und  zur  Sanskritwurzel  Qrap,  brennen, 
dörren,  kochen  gehört,  wozu  Benfey  II,  177  auch  xQuftßogj  sc^ju- 
ß^Xdog  hell,  rein  (wieclarus)  stellt;  aAa^^a  steht  für  xXdßasatt^ßa 
«» KUQßa,  carb*o,  wie  lat  alapa  für  clapa,  aluta  für  gluta  (vgl.  glo- 
tns),  oliva  für  cliva  (klebrig  »  ölig) ,  adeps.  (das  Benfey  II,  122, 
irrthümlich  für  dem  Griechischen  entlehnt  hält)  für  aleps  =  cleps 
(klebrig),  wie  femer  griech.  ovo/ua  (üxyvo/ua,  ofig)aX6g  für  ovcupalig 
^yvatfpaXogj  Nabel,  ow^  für  y^^,  Nagel,  stehen.  Demgemäsa  ist 
Benfey,  U,  127  (wo  dXdßi^  und  dXdßaar{Q)og  behandelt  sind)  za 
berichtigen. 

16,  IdXsKvcDQ,  6,  Hahn,  dXiKTQvaSv,  6,  17,  Hahn,  Henne«  Der 
gelehrte  Beland  hat  in  s.  Dissertt.  Miscc.  I,  119,  das  Wort  für 
orientalisch  und  zwar  für  persisch  erklärt;  wäre  seine  Ansicht 
richtig,  so  müsste  es  allem  Anschein  nach  durch  die  Phoenizier  nach 
Griechenland  gekommen  sein.  Es  ist  aber  undenkbar,  dass  die 
Griechen  ein  solches  Wort  aud  der  Fremde  erhalten  haben  sollten; 
ich  wqrde  es  für  rein  griechisch  halten,  wenn  es  auch  nicht  mit 
Sicherheit  aus  griech.  Sprachmitteln  gedeutet  werden  könnte.  Dies 
ist  aber  entschieden  der  Fall;  zwar  darf  Benfey  1, 106  nicht  gehört 
werden,  wenn  er  das  Wort  mit  rjXivtxMQ,  6,  der  Strahler,  in  Ver- 
bindung bringt  und  den  Hahn  wegen  seines  glänzenden  Kammes 
GO  genannt  sein  lässt  Yiehnehr  steht  meiner  festen  Ueberzeugnng 
nach  dX4xT(0Q  für  xX^tctcj^  =«  xqsxtmq,  der  Kräher,  verw.  mit  lat 
crocito,  crocio,  giocio,  clango,  griech.  xQd^co,  xXd^o),  xQoi^o),  hXm^cj, 
xQ&tio,  tönen,  x^sy/^og,  Gekreisch,  xoqo^j  Rabe  (krächzend)  vl  8.  w. 
Der  Hahn  ist  so  einzig  richtig  als  der  Tönende,  Rufende,  Krähende 
genannt,  wie  lat.  gallus  mit  dyyiXXo),  yfj^va»,  gellen,  u.  s.  w.  in 
Verbindung  zu  bringen  ist 


-    11   — 

11.  l^/ua^iov,  ovoQ,  rj,  die  Amazonfe.  Ohne  uns  der  Hoffnung 
hinzugeben,  für  diesen  wiclitigen  Nainen  eine  sichere  Etymologie 
aufstellen  zu  können,  weisen  wir  doch  mit  Entschiedenheit  dieAn<- 
sieht  von  Movers,  Phoen.  I,  ab,  der  den  Namen  für  semitisch  hält 
und  als  eine  Bezeichnung  der  grossen  Mutter  Kybele  (hebr.  '6m, 
Mutter,  auch  ammä,  aber  nur  in  tropischem  Gebrauche,  und  azzä, 
stark,  also:  die  starke  Mutter)  und  ihrer  Dienerinnen  betrachtet. 
Eine  solche  Deutung  würde  nicht  überraschen,  wenn  man  sie  bei 
Rochart  fände.  Die  in  der  gricch.  A^lythologie  auftretenden  Ama- 
zonen kann  ich  nicht  für  Hierodulen  halten,  wepn  ich  auch  nicht 
leugne,  dass  in  späterer  Zeit  solche  irdische  Wesen  unter  jene 
Heidenweiberschaar  aufgenommen  wurden.  Hekatäus  fragnä.  351 
in  Müller's  F.  II.  G.  I,  28  nannte  sie  mit  einem  andern  Namen 
Xadi]aiat,  womit  es  nahe  liegt  die  im  fragm.  850  desselben  He- 
katäus erwähnte  Stadt  Xudiala,  noktg  ^evxoavQwv,  zu  vergleichen, 
deren  Lage  uns  so  recht  in .  das  Herz  der  später  so  gefeierten 
Amazonengegend  führt:  //  ^b  Qf/tuaievQfj  nediov  iaztv  dno  Xa- 
dioiriq  /ns/gi  OeQ/duidovrog.  Xa^tjmai  als  Amazonennamen  könnte 
man  nun  leichtiich  für  identisch  halten  mit  dem  semit.  Worte 
qed^sbft,  die  Geweihte,  die  Hierodule;  femer  hat  der  Stadtname 
XaSioia  in  so  vielen  semit.  Ortschaften  mit  Namen  Qad^sh,  Qedesh 
seine  Analogieeu,  dass  es  uns  nicht  wundem  würde,  denselben  in 
der  vom  semitischen  Gebiete  nahe  berührten  und  vielleicht  mehr- 
fach von  Semiten  überzogenen  kappadokisch  -  pontischen  Gegend 
wiederzufinden.  Aber  hier  kann  Alles  auf  einen  rein  zufäüigen 
61eicbkliu[ig  der  Namen  hinauslaufen,  wodurch  sich  der  wissenschaft- 
liche •  Etymologe  nie  bestimmen  lassen  darf,  wenn  wichtige  Dinge 
auf  dem  Spiele  stehen.  Ich  halte  mich  zu  Preller,  Griech.  Myth. 
II,  59:  Diese  kriegerischen  Frauen,  die  in  grossen  Schaaren  auf 
wilden  fiossen  einherstürmen,  machen  ganz  den  Eindruck  eines 
wilden  Heeres  am  Himmel,  eines  Heeres  von  Stürmep  und  Wolken, 
Diese  Ansicht  Preller's  ist  mir  deshalb  besonders  zusagend,  weil  ich 
selbst  durch  vielfache  mythologische  Studien  mich  davon  überzeugt 
zn  haben  glaube,  dass  Kriegsgötter  in  der  Regel  aus  altera  JLmft- 
und  Sturmesgöttern  entstanden  sind.  So  ist  Athene  als  Luftgöttin 
zur  Kriegsgöttin  wie  geschaffen;  ebenso  Ares,  wie  wir  später  sehen 
werden;  ferner  'Evvui,  welches  Wort  Benfeyll,  61  falsch  behandelt: 
es  gehört  zur  Wurzel  hnu,  stossen,  ib.  II,  182,  indem  der  anlau-» 
tende  Gutturallaut  wie  in  ovo/ua  und  sonst  so  oft  durch  einen  kur* 
zpn  Vokal  (d,i,o)  ersetzt  wurde;  vgl«  iviog,  stumm,  stumpf,  für 
iviFog  (wo  ^f^achnu,  gunirt  hnav),  eig.  anstossend  =  stockend^ 
still;  dazu  auch  svoatg,  ivoalyaiog  =  svvoalyaiog  (für  ivsFoatg, 
svFoaig,  ivFoaiyaiog,  YOn\inii  =  ivfF),B8Lmmt^Evoal/d^a)v.  Für  diese 
Erklärang  von  !£i^cti  =  Stoss,  Stosswind  spricht  bedeutend  auch  der 
Umstand,  dass  dieselbe  unter  den  Gräen  erscheint.  Preller,  II,  44. 
Die  Namen  der  andern  Gräen  sind  auch  noch  nicht  erklärt  worden: 
Jftvtö  gehört  zu  iiTvog  sa  ^vog,  Wirbel,  und  IhfKpQridd  hat  ebenso 


—     12     — 

wenig  mit  fpQlaasiv  als  Jeivo»  mit  Önvoq,  furchtbar,  etwas  zu  thun, 
sondern  gehört  zu  ng/jd^o),  blasen.  Nach  diesen  Vorbemerkungen 
dürfen  wir  auch  über  '^/na^aiv  eine  Vermuthnng  aufzustellen  wagen. 
Steht  das  Wort  für  'AFu^oiv  mit  ^  für  F,  wie  oft?  Dann  gehört 
es  zu  äuC(jD=^at](.u.  Oder  ist  an  fAiim,  /uai/ndio^  fiai/Ltdtraoß,  /juw 
juuxTtjg  zu  denken,  woneben  sehr  gut  eine  Form  /uai^id^ot  treten 
konnte?  Dann  gehört  ^A/na^aiv  zur  Sskritwurzel  dhmä,  wehen, 
hauchen,  wovon  roä,  denken,  nichts  als  eine  vom  verstümmelte  Form 
ist,  und  es  vergleicht  sich  (i/imgy  a/Ltwvi],  Windstoss,  statt  ^^cJg, 
d^fjivivt],  wie  d^soßoq  =  Ttd^/uog]  das  initiale  d  (^A-fxd^oiv)  könnte  wie 
in  iwoq  für  aw{a)6q^  nnrus  (f.  nusus,  snusus),  als  Repräsentant  des 
a  in  üfutiq  gelten.  Zuletzt  lässt  sich  noch  an  xa^daauv  ==  atUiv, 
Tivdaofiv  denkcQ,  das  für  x/udtrasiv  steht,  von  der  Wurzel  (d)hm^ 
l^enfey  II,  274,  eig.  stossen,  wie  y/Libks&Qov  von  hmal  =  kmal,  kmar 
herstammt.  Ich  wage  keine  Entscheidung,  halte  aber  die  letztere 
Etymologie  für  die  einfachste:  von  einer  Form  xftd^Hv  =  x/udaasiy, 
aa/udaasiv  bildete  sich  K/ua^oiy  und  ttiit  a  =  x  (wie  in  dkixTWQ  = 

17.  ^AfjvyddXrj,  jj,  Mandel,  lakonisch  ftowajQogy  6,  wo  ov  für 
V  wie  in  ditpovQa^  ysqwQa  u,  sonst.  Das  Wort  wird  vonHovers, 
Phoen.  I,  für  einen  Beinamen  der  grossen  Mutter  Eybele  erklärt, 
der  aus  hehr.  '#m,  Mutter,  ammä,  und  gadal,  gadel  stark,  gross 
sein  (also  'Af^vyödkt]  =  grosse  Mutter),  herzuleiten  sei.  Das  Wort 
ist  aber  offenbar  rein  griechisch;  vgl  dfivaau)^  stechen,  eig.  stossen, 
spalten,  df4v%  beissend  (beissen  =  findere),  verw.  mit  lat.  mucro, 
der  stossende  a  stechende  Degen.  •  Wie  Mandel  von  mandere,  so 
kommt  dfwyddXfj  von  d/uvaaio  stossen  =s  spalten ,  beissen  {dfiv§), 
und  steht  für  d/Livxvdki]  (wo  -ftv}c  =  f40vx-^Qog),  wie  oydoog  für 
oxToog,  $ßdo/Liog  für  Snvofiog,  Der  Einfall  von  Movers,  das  Wort 
aus  dem  Semitischen  abzuleiten  (und  wie!  abzuleiten),  ist  geradezu 
unbegreiflich. 

18.  ^'Ava%^  6,  der  Herrscher,  der  König.  Dieses  ans  griech. 
Sprachmitteln  noch  nicht  gedeutete  Wort  ist  oft  für  ein  semitisches 
gehalten  worden,  wofür  es  z,  B.  Böttiger,  Ideen  zur  EunstmythoL, 
I,  ohne  Weiteres  ausgibt.  Man  pflegt  es  zusammenzubringen  mit 
dem  Namen  des  Urriesen  'Anaq,  des  Stammvaters  eines  alten  Ric* 
sen Volks  in  Palästina,  wovon  noch  in  historischer  Zeit  hie  und  da 
zerstreute  Reste  übrig  waren;  'Anaq  und  die  'Anaqskinder  scheinen 
nicht  bloss  mythisch  (wie  Movers  will),  aber  auch  nicht  bloss  hi- 
storisch (wie  Ewald  u.  A.  annehmen)  aufgefasst  werden  zu  dürfen, 
sondern  ein  zugleich  mythisches  und  historisches  Volk  gewesen  zu 
sein.  Vgl.  Grimm,  Deutsche  MythoL,  p.  493.  1035;  ders.,  Gesch. 
d.  D.  Spr.  p.  2.  Der  Name  'Anaq  von  der  hebr.  Wurzel  'anaq, 
neigen,  biegen,  bedeutet  wohl  eig.  stossend  (vgl.  die  urverwandte 
Wurzel  hna,  neigen  =  nicken  =  stossen,  bei  Benfey  II,  182)  = 
aufstossend,  aufragend,  wie  die'  verwandten  Stämme  'anah,  anaq, 
'anan  ebenfalls  stossen  =  ausstossen,  tönen,,  klagen,  bedeuten.  Aus 


/ 


—    13    - 

dfesem  Riesennamen  'Anaq  nun  glaubten  Manche  bis  in  dio  neueste 
Zeit  ^ech.  ava%  herleiten  zu  dürfen,  was  aber  höchstens  dann  zu- 
gegeben werden  könnte,  wenn  im  Semitischen  'Anaq  überhaupt  der 
Grosse,  Mächtige,  der  Herr  bedeutete.  Dem  ist  aber  keineswegs 
80 :  deshalb  muss  auf  dem  griech.  Ursprünge  des  Wortes  t)estandeu 
werden,  ^^va^  lautet  entschieden  mit  F  ai^ ,  weshalb  sowohl  die 
Verbindung  des  Wortes  mit  uvwya  als  die  Ableitung  aus  der  Präpos. 
dva  und  der  Wurzel  kshi  (ßenfeyll;  186)  unhaltbar  ist.  Sollte  man 
nun  an  Sskrit  dhvan,  stqssen,  tönen  (Benfey  II,  275  —  276)  den- 
ken dürfen?  Dies  ist  =?  hvan  (ib.  II,  63),  mit  Abfall  des  d,  wie 
oft  (hu  s=  dhu,  han  =  dhan)^  woraus  lat.  canere  mit  c  =  hv,  wie  oft-, 
griech,  xai^xWct),  xava/fj,  xava/to),  tönen,  entstanden.  Sollen  wir  nun 
Ton  =  Huf  ae  Befehl  nehmen  (ygl.  xsko/uat,  xsXbvw  mit  xuJüiwy 
wozu  yielleicht  das  karische  yska,  König,  eig.  Rufer)  und  cira^  fQr 
hFuva%  =  xccva^  erklären?  Oder  sollen  wir  den  Grundbegriff  der 
Wurzel  (d)hvan,  stossen,  festhalten  und  stossen  =  antreiben,  uytiv 
setzen?  Zuletzt  bietet  sich  noch  die  Sanskritwurzel  van,  helfen, 
(Benfey  1,335),  zur  Erklärung  dar:  dazu  gehört  das  Zendwortvan, 
prot^ger,  garder,  und  lat.  venia,  vielleicht  vin-dex  (Gunst,  Hülfe  zeigend 
=  gewährend).  Der  Helfer,  Schützer  ist = Herrscher,  König;  vgl.  fjoavog. 

19.  ^u^v^&ovj  To,  Name  der  stark  duftenden  Dille,  die  zu  der 
Familie  der  Doldenträger  gehört,  deren  Samen  theils  als  Gewürze, 
theils  als  Arzneimittel  gebraucht  werden.  Das  Wort  könnte  phö- 
nizisch  sein,  Ton  dem  hehr.  Stamme  hanat,  würzen,  wovon  mehrere 
Wörter  für  Wohlgerüche  «und  Gewürze  ausgehen.  Natürlich  ist  diese 
Etymologie  nichts  weniger  als  sicher. 

20.  ^^t-vfj,  Tj,  Axt,  Beil,  wird  von  Meier,  Hebr.  W.  p.  408, 
für  das  chaldäische  haptnä)  Axt,  Beil,  erklärt,  aber  wohl  ohne  hin- 
länglichen Grund,  da  lat.  ^scia  «  axia  allzu  nahe  liegt,  als  dass 
man  zum  Chaldäi sehen  seine  Zuflucht  zu  nehmen  brauchte. 

21.  ^AnoXXüiv,  wvog,  o.  Buttmann^  Mythol.  11,  138,  bat  nach 
seiner  gewohnten  Weise  auch  bei  der  Erklärung  dieses  Göttemamens 
das  Hebräiscbe  herbeigezogen  und  den  ApoUon  für  gleich  erklärt 
mit  dem  biblischen  Jabal,  dem  Stifter  des  Hirtenlebend,  eine  Gleich- 
stellung, die  an  sich  so  übel  nicht  wäre,  wenn  nur  erst  feststände, 
dass  überhaupt  irgend  eine  griech.  Gottheit  für  semitischen  Ursprung^ 
zn  halten  sei.  Nähme  man  dann  femer  als  wahr  afi,  was  O.Mül- 
ler, Kl.  Sehr.  U,  162}  bemerkt,  dass  die  alte  hieratische  Sprache 
oft  in  Einem  Ausdrucke  mehrfache  Beziehungen  auf  die  Eigen- 
schaften derselben  Gottheit  dargelegt  habe,  so  Hesse  sich,  wenn 
man  an  Buttmanns  Vergleichung  festhalten  könnte,  aus  der  Etymo- 
logie des  Namens  Jabal  ausser  der  ersten  Beziehung  desselben  auf 
das  Hirtenleben  auch  noch  eine  zweite  gewinnen,  nämlich  eine 
Beziehung  auf  die  Weissagung,  sofern  dieselbe  in  den  Quellen  (vgl. 
Porchhamraer,  Hellen,  p.  49.  71.  0.  MüUer,  Kl.  Sehr.  II,  212. 
Buttmann,  über  d.  Nymphen,  im  Mythol.)  ihren  naturlichen  Grund 
hat.     Denn  der    hebr.  Perfektstamm   jabal  bedeutet  hervorbrechen, 


-     14     — 

hervotquillcn,  daher  jabül,  der  Strom,  cig.  der  Quillcndc  <=  Flies* 
sende,  femer  jebül,  Ertrag,  proventus:  dann  Töne  hervorbringen, 
tönen,  daher  j6b6],  das  Tönende,  ein  mnsikal.  Instrument.  Hiermit 
bringt  Meier,  H.  W.,  p.  287,  das  lat.  jubilum,  jubilare  zusanrnien 
—  natürlich  ohne  allen  Grund«  So  licsse  sich,  wie  gesagt,  auf  unge- 
zwungene Weise  aus  dem  hebr.  Worte  der  Begriff  des  Apollon  als 
eines  der  Fruditbarkeit  der  Heerden,  der  Weissagung,  dem  Gresang^ 
vorstehenden  Gottes  bestimmen.  Aber  nichtsdestoweniger  ist  jodw 
Gedanke  an  Behauptung  der  Buttmann'schen  Etymologie  aufzugeben« 
Doch  auch  die  Erklärung  des  Namens,  welche  Benfey  II,  371  ge- 
geben hat,  wonach  ItiinoXXcüv  =  dnoXovcov ,  abwaschend,  reinigend, 
sein  soll,  ist  unhaltbar;  denn  sie  beruht  auf  völliger  Verkennung 
der  ursprünglich  physischen  Bedeutung,  welche  dieser  Name  noth- 
wendig  haben  muss.  Ich  vergleiche  die  Sskritwurzel  var,  vfi,  val, 
circumdare ,  tegere ,  wovon  lat.  aperio  (apa  =  dno  +  var) ,  operio 
(api  =  im  +  var),  griech.  slUw,  slftat,  dann  lat.  velum,  velare  und 
weiterhin  vulva,  Hülle,  stammen.  Demnach  bedeutet  AnokXtav  => 
dnoFiXjmv  ganz  wie  lat.  Aperta  &»  Apollo,  Apello  den  der  aperit, 
abdeckt,  abhüllt  =s  enthüllt,  entdunkelt  ^a  erhellt,  also  den  Lichtgott 
im  weitesten  Si«^ne,  und  erst  dann  im  ßesondem  den  das  nächtliche 
Dunkel  verscheuchenden  Sonnengott,  den  enthüllenden  (vgl.  revelare, 
unoxakvTiTfiv)  Gott  der  Weissagung,  den  das  Dunkle  »  den  Schmutz 
{&oX6g,  eig. Dunkles,  Schwarzes,  dann  Schmutz,  wie  lat  sord-es« 
schwarz  aus  derselben  Wurzel  stammt:  sa  +  var  +  d ;  ^oAo^  ist  » 
oXog  wie  Sskrit  dhvar  :s=  var)  abnehmenden,  abwaschenden  Reinigungs- 
gott.  Vgl.  noch  tv(}tog,  o,  Ueberzug  =  Schimmel,  Schmutz,  fVQcim6g 
dunkel,  wo  tvQ'  =  var  =  val,  tegere. 

22.  'A^riq,  ioq,  d.  Da  Movers,  Phoen.  I,  den  Namen  Orion, 
^QqIwv,  "IQuqIcov  für  semitisch  erklärt  hat;  so  würde  damit  auch  der 
eng  verwandte  l^&me^'Agr^g  (vgl.  Preller,  Gr.  Myth.  I,  206)  dem 
semit.  Ursprünge  verfallen  gewesen  sein ,  wäre  anders  seine  Be- 
hauptung irgendwie  begründet  gewesen.  Die  Sache  verhält  sieh  aber 
anders;  sowohl  ^AQ?]g  als  ^Sluglmvy  ^OuqIwv,  ^qIo)v  nebst  'Yqiwg 
und  ^AQilixiv  (Preller,  l.  c.)  sind  echt  griechisch;  und  was  die  Be- 
deutung des  Namens  betrifft,  so  mag  die  Gemahlin  des  H3rriea8 
KXovlriy  die  Wirbelnde,  Treibende,  Jagende,  von  xXovog,  hXovsw, 
uns  zu  deren  Bestimmung  verhelfen.  Offenbar  liegt  eine  Wunsel  var 
zu  Grunde.  Vgl  Skrit  val,  bewegen,  valla,  Komwürfeln,  Benfey,  II, 
294,  =s=  hval,  wanken,  ib.  280,  eig.  anstossen,  =s  hmal,  bewegen, 
erschüttern,  (eig.  stossen,  vgl.  das  hieher  gehörige  lat.  malleus,  der 
Stösser  =3.  Hammer),  ib.  283,  femer  dhör,  gallopiren,  aus  dhur  s 
dhvar.  Dazu  lat.  vem,  Spiess,  eig.  stossend  =  spitz,  vulnus,  Wunde 
>9s  §'Axoc,  eig.  Stoss,  iXavvto,  stossen,  hauen  u.  s.  w.  Alle  diese  und 
die  vielen  bei  Benfey  nachzusehenden  verwandten  Wörter  berech- 
tigen uns,  den  Eriegsgott  ^AlQfjg  für  FuQfjg  als  den  stossenden, 
treibenden,  jagenden  Sturmesgott,  ab  den'  wilden  Jäger  aufzufassen, 
dessen  Jagdrevier  von  einem  Ende  der  Welt  bis  zum  andern  reichte 


\ 


-     15     - 

und  der  deshalb  bei  so  vielen  Völkern  gleich  sehr  gefeiert  ward, 
ohne  dass  hüben  oder  drüben  an  Entlehnung  2a  denicen  wäre.  Die 
Form  ^AQfjq  ist  klar;  'Ylpia/g  kann  =  FoQisvg  sein,  aber  auch  sa 
Fv^isvq,  wie  äiinvog  =  äFvnvog  zeigt.  In  ^aQitov,  'Oagtwv  könnte 
man  das  anlautende  w  für  das  Sanskritpräfix  ä  halten,  welches  in 
r^ßatog  bs  ßatog  steckt;  doch  ist  nicht  unmösrlich,  dass  ^OaQttjv  => 
X)FFagt(av  =  ^AvPaglmv,  AvaFaoloiv,  aufwirbelnd,  aufstürmend, 
für  die  Grundform  zu  halten  sei,  woraus  aus  metrischen  oder  an-, 
dem  Gründen  "Qa^mv  geworden.  So  steht  wtpfUo)  für  offUw,  wo 
(Jy  6  sieher  nicht  t=s  Präfix  4,  wahrsch.  auch  w^o)  für  ogvto,  an- 
derer Beiapiele  zu  geschweigen. 

23*  AQTtvmi,  aiy  die  Harpyien,  Töchter  des  Thaumas.  Da  die 
Harpyien  in  den  Mythen  vom  Pliineus  eine  Rolle  spielen,  so  könnte 
man,  da  dieser  von  Manchen  für  einen  Phoenizier  gehalten  wird, 
noch  heutigen  Tages  auf  den  Gedanken  kommen,  auch  den  Namen 
der  Harpyien  aus  dem  Semitischen  abzuleiten.  Dies  that  wirklich 
der  Franzose  Leclerc  (Clericus)  unter  Gibbon's  Zustimmung,  Indem 
er  ^AQTtvitt  mit  hehr,  'arbe,  Heuschrecke,  für  identisch  ausgab. 
Wäre  das  Wort  wirklich  semitisch  und  nicht  offenbar  griechisch, 
80  könnte  man  auch  den  QuvjLtag  mit  hcbr.  tehöm,  die  tosende 
Meerflntfa,  in  Verbindung  bringen  (mit  &  ^  hehr,  t,  wie  in  Qätf/catog 
=  Tipsab) ,  welche  Etymologie  wenigstens  besser  wäre  als  die  von 
Praller,  Griech.  Myth.  I,  346,'  vgl.  316,  vorgetragene,  wonach  er 
sin  zusammengefasstes  Bild  der  reichen  auf  dem  Meere  beobachte- 
ten Wunder  (ß^wifiara)  sein  soll.  Vielmehr  bedeutet  der  Name  von 
ior  Wurzel  dhu  s=  ^>€o  das  tosende,  stürmisch  aufgeregte  Meer; 
üa  diese^  Wurzel  eig.  stossen  bedeutet,  so  kann  freilich  auch  ^^cv/Me, 
W^under,  hieher  gehören,  denn  stossen  ist  =  anstossen,  stutzen, 
staunen,  wie  iat.  stupeo  vgl.  mit  griech.  rvnrü)  für  arvurfa  (vgl.  studere 
s  tnditare  =:  tundere)  und  viele  andere  Analogieen  beweisen;  der 
j^mndbegriff  von  rvnrw  erscheint  aber  auch  wieder  in  Iat.  stuprum^ 
^uprare,  eig.  stossen  =  anstossen,  berühren,  beflecken.  Ganz  falsch 
^klärt  dies  Wort  Benfey,  I,  p.  XVI  sq. 

24  'AoQaßaivy  6,  das  Angeld,  ist  bekanntlich  ein  phönizisches 
üVort  s  hebr.  '^räbön,^  Unterpfand. 

25.  Aala,  ij,  Asien.  Der  Name  wird  von  Pott  zu  Sskrit 
ifihas  as  Iat.  aurora  f.  ausosa,  von  ush,  brennen  <=  Iat.  urere  st. 
isere,  gestellt;  eine  dem  Sinne  nach  zwar  ganz  passende,  aber  in 
bnneller  Beziehung  sehr  schwierige  Etymologie,  indem  alsdani» 
f4oia  für  Avaaalu  stehen  müsste,  wie  Benfey  I,  29  (anders,  aber 
licht  zu  billigen,  H,  334)  wirklich  annimmt.  Dies  könnte  uns  be^ 
regen,  zum  Phoenizischen  unsere  Zuflucht  zu  nehmen  und  den 
lebr.  Stamm  ja<^,  hervorgehn,  aufgehn,  von  der  Sonne  und  den 
^estimen  gebraucht,  für  die  Wurzel  von  Aala  zu  halten.  Allein  da 
iie  noch  von  Pott  und  Benfey  f^r  richtig  gehaltene  phönizische 
i^tymologie  des  Namens  EvQulntj,  Europa,  vor  einer  schärferen 
Kritik    nicht   bestehen  kann,    so  muss  wohl  auch  Aola  ein  echt 


--     16     — 

griech.  Wort  sein.  Ich  bleibe  bei  der  Wurzel  U8h,  brennen,  gtelieu, 
die  aus  einer  älteren  uksh  =*=  ug  +8  entstanden  ist  (ßenfcy,  II,  333), 
wie  lat.  ursus,  griccii.  u()xTogy  einem  Sanskrit  arksha  (rikslia)  eni- 
spricht.  Die  Wurzel  uksh  halte  ich  aber  auch  für  nichts  weniger 
als  für  eine  Urwurzel,  sondern  zunächst  —  wie  schon  Beiifey  ver- 
muthete  —  für  aus  vaksh  entstanden :  dann  tritt  vaksh  =  vag'  +  s 
in  Verbindung  mit  vä,  wehen,  sprühen,  blasen,  wie  ja  gewöhnlidi 
die  Begriffe  wehen,  blasen,  sprühen,  flammen,  brennen  eng  verwandt 
sind.  Vgl.  Skrit  anala,  Feuer,  von  an,  blasen.  Aus  sa  -h  vaksh  <= 
uksh  erklärt  sich  dann  griech.  au/voq  (für  aFuyvoq,^  <=  auv^ftog.  Die 
Wurzel  vä,  wehen,  aber  ist  aus  dhvä  =  dhmä  Benfey  II,  274^  ent- 
standen, folglich,  wenn  unsere  Ansicht  richtig,  auch  uish,  vaksb 
aus  dhvaksh,  hvaksh  =x  hvash  <=  kush  im  griech.  )tuvia)üp,  xuiw, 
wiu),  das  um  keinen  Preis  aus  ka  (wie)  -h  ush  (brennen)  erklärt 
werden  darf,  sondern  gerade  so  gegen  Sskrit  ush,  lat.  urere,  steht, 
wie  Sskrit  kubga  gegen  ubga,  axaiog,  scaevus  gegen  Sskrit  savja. 
Haben  wir  aber  einmal  mit  Recht  eine  Urwurzei  dhvaksh ,  dhvash 
(aus  dhva  +  g'  +  s)  brennen,  =  hvaksh,  hvash  (griech  xavg)  auf- 
gestellt, so  muss  damit  auf  jeden  Fall  die  Skritwurzel  ghri,  gbar 
in  ghar-ma,  Hitze,  in  Verbindung  gebracht  werden,  welche  schon 
Benfey  II,  195  als  aus  hvfi,  hvar  entstanden  erkannt  hat.  Es  wun- 
dert mich,  dass  er  nicht  einen  Schritt  weiter  ging  und  hvar  =  ha 
+  r  =  dhu,  dhva  +  r  ansetzte,  wie  das  griech.  ^^^og^  x^tQ/ütog  ge- 
genüber Sskrit  gbarma  und  unserm  warm  doch  absolut  erheischte. 
Nach  diesen  Bemerkmigen  über  die  Wurzel  ush,  brennen,  nehpien 
wir  i4aiu  für  =  Faaia,  oder  hFaaiu ,  und  setzen  den  Namen. in 
Verbindung  mit  ia/uQu,  lo/dgj  la/voq ,  worin  a/^  =  kfih=sh3=(T 
in  l^aia. 

26.  \dGivri,  ij,  Stadt  in  Argolis.  Dieser  Name  ist  in  neuester  Zeit 
von  Olshausen  für  semitisch  gehalten  und  zu  dem  Stamme  basan  gestellt 
worden,  der  im  Hehr,  aufbewahren,  aufheben  bedeutet  (daher  das 
Wort  Magazin),  aber  auch  fest,  stark  sein,  wie  im  Aramäischen. 
Danach  könnte  der  Name  ^Aaivrj  die  Stadt  als  ein  phönizisches 
Waarendepot,  aber  auch  als  Festung  bezeichnen;  vgl.  den  semit. 
Stadtnamon  'Ashnä,  eig.  wohl  Festung,  Meier^  H.  W  p.  426.  In 
ähnlicher  Weise  könnte  man  vermuthen,  dass  der  Name  der  ah  der 
thrak.  Küste  gelegenen  imd  von  den  Phöniziern  colonisirten  (Mo- 
vers,  Phoen.  II,  2,  279  sq.)  Stadt  Alavfiri  oder  Oiav/utj  aus  einem 
phön.  Wort  '^gem  =  'egem  von  'agam,  'agem,  fest  sein,  zu  deuten 
sei,  da  v  für  Segol  auch  sonst  häufig  vorkommt,  ^wie  in  Baßvkviv 
=  Babel.  Indessen  sind  alle  derartigen  Etymologieen  ohne  höhere 
Gewähr  und  müssen  als  blosse  Rathereien  betrachtet  werden,  zumal 
da  es  nicht  ausgemacht  ist,  dass  die  erste  Anlage  der  fraglichen 
Städte  von  den  Phoeniziem  ausgegangen. 

27.  AaKktjmoQy  6f  Aesoulapius«  Dieser  Name  ist  einer  der 
schwierigsten  in  der  griech.  Götterwelt,  und  es  wäre  in  der  That 
erlaubt,  eine  Deutung  desselben  aus  dem  Semitischen  zu  unternehmeB, 


—    17    — 

wenn  Btfttiger  ip.  A.  Irgend  wie  dazu  bereditigt  wKrai|  den  Oott 
frischweg  für  einen  phoenizischen  su  halten  nnd  mit  dem  phbtd-* 
zischen  Esmnn  zu  Identifiziren«  Benfey  vergleicht  den  Namen 
IjQlipiogj  den  man  schon  vorlängst  (aber  in  einer  dem  semit.  Com* 
posltionsgesetze  widersprechenden  Weise)  aus  den  hebr.  Wörtern 
p*rl,  Fracht,  und  *&b  Vater,  so  dass  er  ein  Fruchtvater  wäre,  zu- 
sammengeflickt hat  Aber  beide  Namen  sind  aus  dem  Semitischen 
unmöghch  zu  deuten;  bleibt  man  aber  beim  Griechischen  stehen, 
so  bieten  sich  mehrere  mögliche  Arten  der  Erklärung  dar.  Döder- 
lein  denkt  an  ^AaxdXatpog,  vtdXarpoq,  coluber;  mit  besserm  Rechte 
vielleicht  darf  man  axkfjtpQog,  axsktfpQog  ^  axk^Qog  für  axtk~7jq6g 
(vgl.  d-vtjTog  für  d-avfjTog)  von  axikXco,  brennen,  dörren,  trocknen, 
herbeiziehen,  welches  letztere  Wort  aus  dem  Präfix  sa  und  der 
Sskritwurzel  qH  in  ^rita,  gekocht,  zusammengesetzt  ist,  verw.  mifT 
lat.  cremare«  Dann  wäre  axktj<p^^g  verw.  mit  xQa/ußog  und  aus  sa 
-h  (rap  entstanden.  Billigt  man  die  Zusammenstellung  des  Namens 
'u4axkrj7it6g  mit  axXrjtpQog,  so  wäre  der  Gott  ursprünglich  ein  Gott 
der  teocknen  Sommerzeit,  der  durch  Hitze  heilt;  denn  an  die  xav* 
aftg  yd  rofiut  töv  (TcS/uarog  darf  schwerlich  gedacht  werden,  wenn 
auch  der  Name  Ma/utav  mit  fid/rj,  ^d/ai^a  (die  von  Machaon 
als  chirurgisches  Messer  zum  Herausschneiden  eines  Pfeiles  ge- 
braucht wird,  Jl.  XI,  844)  zusammenhängen  mag  Wäre  ^Aaxkrjm6g 
ursprünglich  der  Heilgott  in  dem  beschränkten  Sinne  gewesen,  in 
welchem  mite  ihn  später  gewöhnlich  fassen  mochte,  so  Hesse  sich  fiir 
seinen  Namen  auch  an  axäX/ufj,  axd()iqiog,  scalpere,  scalprum  denken; 
dies  scheint  mur  aber  unthunKch. 

28.  Itianlg,  iq,  eine  giftige  Schlange.  Movers  hat  das  Wort 
mit  dem  hebr.  Wort  (epha^,  eine  giftige  Schlangenart,  Basilisk, 
identifizirt,  das  wohl  nicht  (wie  Meier,  Hebr.  W.  p.  316  behaup- 
tet) eig.  das  sich  windende,  schlängelnde  Thier  bedeutet,  sondern 
nach  dem  Grundbegriff  der  Wurzel  ^apha'  das  was  stösst  ^  sticht, 
wie  vvoasivvoiä  pungere  (vgLpugnus,  pugna),  stechen,  eig.  stossen 
bedeuten.  Ebenso  kommt  lat.  vipera  von  der  Skritwurzel  vip  (vi- 
brare),  stossen,  schwingen,  in  Bewegung  setzen,  die  gleich  ist  mit 
vap,  welche  Wnrzelform  im  lat.  vepres,  Dornen  (vgl.  vapulare  mit 
pagna  zu  pungere),  eig.  stossend  s  stechend,  wiedererscheint.  Ist 
es  nun  so  ausgemacht,  dass  danid'  =3  ^epha'  zu  stellen  sei?  Ich 
glaube  nicht,  zumal  da  das  Wort  im  Griech.  eine  klare  Etymologie 
hat :  es  kann  nämlich  zu  der  Wurzelform  mriS  (unser  Wort  spitz  ent- 
spricht ganz  einem  griech.  ctttm^)  gehören;  vgl.  amdvog,  amiostg^ 
nwtvog  und  dies  von  pungere,  stossen  =  stampfen,  stopfen,  eig. 
hineinstossen,  drängen,  drücken,  dicht  machen.  Mit  am^  verw.  sind 
cf(p?jl^,  lat  spica,  spiculum;  vgl.  auch  Benfey  II,  360;  femer  nij- 
tdcj,  mivM,  nvdagttwy  eig.  stossen  (wie  die  Wurzel  dhva(n)s  » 
tanzen,  eig  stossen  bedeutet),  aufstossen,  aufspringen.  Demnach 
kann    donig   recht   wohl  ein  griech.  Wort  sein  und  eig.  sehr  stos- 

2 


—     le- 
send =  spitz  (welchen  Begriff  Benfey  I.  c.  ganz  verkehrt  entwickelt), 
stechend  bedeuten. 

29.  "Aatpakroq,  tj,  Judenpech,  ein  Erdharz.  Benfey  leitet  das 
Wort,  weil  der  Asphalt  in  Niederungen  gefunden  wird,  von  dem 
hebr.  Stamme  shaphel,  niedrig  sein:  eine  offenbar  ganz  vage  und 
nichtssagende  Deutung.  Dahingegen  hat  Meier,  H.  W.  p.  198, 
mqxikroQ  einem  hebr.  atpeieth  gleichgestellt,  von  dem  Stamme  taphal, 
ankleben,  wonach  der  Asphalt  als  etwas  Schleimiges,  als  das  zu- 
sammenhängende, zähe  Erdharz  bezeichnet  wäre.  Dies  ist  aber 
ebenfalls  eine  rein  aus  der  Luft  gegriffene  Deutung,  die  nur  als 
Möglichkeit  gelten  darf,  da  kein  semit.  Wort  atpeieth,  Asphalt, 
existurt.  Ich  vergleiche  griech.  q^aXkoq^  (psXXog  mit  (pXi(o,  aufquellen, 
aufschwellen,  aufsprudeln,  die  nach  Benfey  für  atpaXXog,  atpskXog, 
yjg)XE(x)  stehen.  Danach  könnte  äaq>aXToq  das  aus  der  Erde  hervor- 
qnillende  (aVa  +  aq)aXTo)  Harz  bedeuten.  Verwandt  mit  acF^oArog 
ist  datpo^sXog,  o,  welches  Wort  ebenso  wenig  mit  Uhlemaim,  Phil 
Aeg.,  p.  12,  für  ägyptisch  zu  halten  ist  (nach  Quatrem^re  soll  es 
la  langue  de  Thot  bedeuten!)  als  das  dort  ebenfalls  aufgeführte 
griech.  W.  äarv. 

30.  Idvaßvgiovy  xoj  der  höchste  Berg  auf  Rhodos;  der  Name 
ist  schon  längst  als  der  somit  Gebirgsname  Tabor  erkannt  worden. 

31*  ^'AvXaq,  avxoq,  o.  Movers^  Phoen.  I,  erklart  diesen  Gott 
für  eine  phönizische  Gottheit  der  Nacht,  nach  dem  somit.  Stamme 
'atal,  dunkel  sein.  Andere,  wie  Osterwald  in  s.  Schrift  tiber  Odys- 
seus,  Halle,  18 '»2,  möchten  den  Vater  der  Eal3rpso  für  einen  alten, 
später  in  Griechenland  verschollenen,  Unterweltsgott  halten.  Was 
die  Etymologie  des  Namens  betrifft,  so  erklärt  ihn  Benfey  ans 
dva  +  rXfjvai,  tollere,  woraus  auch  uvrXog,  dvvXHv  bestehen  soll. 
Dies  ist  aber  entschieden  falsch,  wie  lat.  anclare,  exanclare  zeigt, 
welches  uns  zwingt  r  =  c  aus  einem  Palatalbuchstaben  zu  deuten, 
wie  in  quinque  =  nivrs  =»  panka^  quatuor  >=  TirraQfq  «  katyar. 
So  werden  wir  auf  die  Wurzel  ag',  ang',  ak',  ank'  (Benfey  II,  17  sqq.) 
geführt,  welche  Benfey  richtig  für  aus  dhva(n)g',  dhva(n)k'  ver- 
stümmelt erklärt  hat;  vgl  auch  Benf.  II,  320.  Die  Urwunel 
dhva  (-f- r  i=dhvar,  dhvri)  bedeutet  neigen,  senken,  biegen,  krüm- 
men, und  ist  wahrsch.  im'griech.  Worte  ^(w-^<iy|,  Schnur  (gedreht), 
erhalten.  Da  die  Bedeutung  sich  neigen  (=  dienen,  lat.  ancilla), 
bücken,  leicht  zur  Bedeutung  heben,  tragen  (eig.  sich  unter  etwas 
bücken  =  etwas  auf  sich  nehmen,  vgl.  analog  hnu,  tollere,  Benfey 
II,  183)  modifizirt  werden  kann,  so  ist  aVr-Ao^,  anc-lare  unbedenk- 
lich mit  ank'  zu  identifiziren.  Neben  äw^Xog  konnte  aber  uvXoq 
ebenso  stehen',  wie  griech.  dr^ifjvj  Diener,  dem  lat.  ancilla  gegen- 
übersteht; deshalb  werden  wir  vielleicht  auch  orXog  hieher  ziehen 
dürfen,  sicher  aber  gehört  nach  unserer  Ueberzeugung '!^^>lc(^  zu 
ak'  =  ank'.  Damit  ist  aber  über  seine  Bedeutung  noch  kein  ür- 
theil  gefallt.  Der  Name  kann  den  sich  Neigenden  =  Sinkenden, 
UntergjBhenden ,   also    den  Nächtlichen,    den  Westlichen    (occidens) 


—     19     - 

)ezeichnen;  wenn  man  sich  an  seine  Tochter  KuXvtfJio  von  xa- 
\.vnT6tv  erinnert,  so  wird  diese  Ansicht  wohi  einige  Beachtung  yer- 
iienen.  (Vgl.  anser :  senken,  sinken,  aus  sa  4-  ang^  =  ank",  wie  Sinn, 
sinnen  aus  sa  +  an  in  äv-s/uog ,  animus).  Daför  spricht  auch  der 
Name  seiner  Mutter  KXv^vri  von  der  Wurzel  xXv^xlsF  in  leWa», 
verschViessen,  clau-do,  inclu-do,  clavis,  wie  gleichfalls  der  Beiname 
des  Plnton  Kkvf.avoq  keineswegs,  vHe  man  allgemein  annimmt  j  den 
Berühi&ien  (xAtJ^ro^,  niXiog  f.  xXiFo^^  sondern  den  Verborgenen,  den 
in  der  Tiefe  Hausenden  l>ezeichnet. 

32.  ^Arvfjyog,  o',  Jon.,  der  Bock,  ein  Wort,  das  aus  dem  Phry- 
gischen  in*s  Griechisdie  übergegangen  sein  soll.    Vgl.  Amobius,  V, 
6:    quoniam  Lydia   scitulos  sie  vocat  vel  qnia  hircos  Phryges  suis 
attagos  elocntionibus  nunciipant,  inde  Attis  nomen  ut  sortiretur  ef- 
fluxit.     Demnach  verbinde  ich  mit  äirtjyog  den  Namen  ^Arvqj  vog^, 
6,  auch  ^AvTvq,  ^'Arriq,  "AvTrjq,    der  bisher  noch  völlig  dunkel  ge« 
blieben  ist     Denn  die  von  Movers,    Phoen.  I,    vorgebrachte  Ety* 
mologie  ans  dem  Semitischen  bedarf  keiner  Widerlegung;  jedenfalls 
besser  gethan  war  es,  dass  Bochart  das  hehr,  'attüd,  Bock,  heranzogi 
woraus  wenn  auch  nicht  uTrrffoq ,  ,  doch  ^'ATTvg  hätte  werden  kön- 
nen.    Andere  haben  aber  richtiger  pers.  takka,  caper,  hoedus,  ver* 
glichen,  eig«  wohl  wie  caper,  ut%  'Stösser';  vgl.  goth.  stigqan,  stossen, 
stiggan,  stechen  (Schulze,  Goth.  Gloss.  p.  326),  mit  griech.  otS/og^ 
das  aber  für  avFo/og  steht,   wie   rv/ä^o/tuu  =  aro/d^ofjiai ,   tv/^ij, 
wy/dvio  zeigen.     Dieselbe  Wurzel  erscheint  in  ard/yq^  stossendsa 
aafstossend,  anfschiessend,   in  nnserm  Wort  Stachel,    aber  nicht  in 
lat.  Stimulus,  dasBenfey  falsch  für  =  stigmulus  erklärt;  dennstim* 
ulus  ist,  wie  solistimum  ==  /afzalrvnov    zeigt,   von    einer   Wurzel 
stam :  stem  :  stim  abzuleiten ,    die  in  temere  (zustossend) ,    temerare 
(stossen  ss  anstossen,  berühren,    beflecken,  wie  stuprum  zu  rvnrfo 
für  arvTtroi),  Td/tivMj  TtfivM  (stossen  «=  hauen,  spalten,  vgl.  gestutat, 
stutzen    mit  Stumpf   und  Stummel,    verstümmeln,    weiterhin  Stück, 
zerstücken,    wozu  griech.     rv^oq,  Axt)    und   sonst    erscheint«     Alle 
diese  Wörter  stammen  aus  der  Wurzel  stu,  stossen,  ßenfey  I,  657 
sq.,   wovon  tundere  für  stundere,   wie  studere,    stossen  »  treiben, 
betreiben,  s  tuditare   zeigt,    und    griech  tvtitw  für  avvnrü).     Da 
der  Begriff  stossen  sehr    oft   zum  Begriff  aufstossen,    aufschiessen, 
aufwachsen  modiflzirt  wird,  vgl.  trudere  (=  stürzen)  und  unser  trei- 
ben,  so  darf  man  ohne  alles  Bedenken  auch  die  Sanskritwurzel  tu, 
tav,  crescere,  lat.  tu  -  mere,  griech.  rv-k?]  hieherziehen.     Das  pers, 
takka   nun    ist  meiner  Ansicht  nach  aus  älterem  stakka  =  stvakka 
zu    erklären    und    mit   griech.  ra/vq,  schnell,  verwandt;    vgl.  dhu, 
stossen,  wovon  donq   stossend  =  ')  spitz,    *) schnell,  &io),   laufen, 
eig.  stossen  =  drängen,  treiben,  eilen,  wie  imlyct)  aus  api  {im)  + 
ig'  (verw.  mit  lat.  icere)  oder  vig',  stossen,  treiben,  herstammt.  Das 
Wort  aT'Xrjyoq  enthält  vom  ein  Präfix,  nach  Bötticher,  Arica,  p.  31, 
das  Sskrit  ati,    Zend.  aiti,  perqnam;    besser  denkt  man  an  die  lat. 
Präposition  ad,   aus  älterm  at    (Benfey,    II,    231.  33L)t    <bo  dass 


—     20     — 

lizTfjyog  (vgl.  accfpiter,  wo  ad  -|-  cip-  «  cap-er  sa  ap-er)  eig.  an- 
stossend  =  zustossend  wäre.     Was    bedeutet  nun    aber  der  Name 
"^Arvq,  'Wttvc?     Ich  wende    die  oben  erwähnte  Sanskritwurzel  tu, 
crescere,  zur  Erklärung  an  und  halte  'L^rrvc,  ''Avwig,  ^Avvtjg  für  = 
aderescens,    adolescens,    anwachsend.       Wie  Ko^j    K6Qa,    = 
Liber,  Libera,  vielleicht  auch  Bu^/oq  (von  Sskrit  vaMi,    wachseDr 
dFb^Hv),   bedeutet    dann   der   Name   den  Gott   der   aiyährlich  im 
Frühling  aufgehenden  Saat,    den  Frühlingsgott,   weicher  ja  überall 
der  Liebling  der  guten  Mutter  Erde  ist.   Den  Atys  oder  Attes  ge- 
radezu für  =  ärrrffoq,  Bock,  zu  nehmen,    ist  schwerlich  zulässig; 
auch  die  Verbindung  des  Namens  mit  griech.  ävS^oq,  Blume,  welche 
Benfey   versucht   hat,   ist    unhaltbar*     Mit  '"Axvq  verwandt   ist  der 
Name  IdTv/uviog,  der  in.Lykien,  auf  Kreta  und  sonst  vorkonunt  und 
denselben  Gott  zu  bezeichnen  scheint;    dafür  spricht  seine  Verbin- 
dung  mit   der  Europa,    die   ich  für  eine  chthonische  Göttin  hidte. 
Bei  dieser  Gelegenheit  halte  ich  es  für  passend,  darauf  aufmerksam 
zu  machen,  dass  vne  der  Name  Atys  oder  Attes,  so  auch  fast  alle 
phrygischen  und  lydischen  Wörter,  so  viele  uns  deren  erhalten  sind,  ans 
dem  Indogermanischen   gedeutet  werden  können,    während  sich  im 
Semitischen  nichts  Entsprechendes  findet     In  Betreff  der  lydischen 
Wörter  gesteht  dies  auch  Hupfeld,  de  rebus  Lydiis,  part.  1,9,  not: 
Ex    omnium  Lydiarum    vocum   numero    tres  tantum  videntur  posse 
ad  Semiticam  originem  referri:    primum    dßaxXfjg,    quod    sigiuficat 
sacerdotem:  compos.  ex  arab.   ab  (pater)  et  ^aqal  (Ingenium,   pru* 
dentia,  sagacitas):   hehr,  forma  si  exstaret,  scribendum  erat   abeqel, 
aram.  autem   abaqlä.     Deinde  äyvfwv,  fomix,  Athen«  XII,  p.  615  sq. 
Ab    arab.  stirpe  ^ganna    (bebr.  ganan,    tegere)   proficiscitur    'ganin, 
onme  tectum,  imprimis  'ganän,  occultatio,  interior  pars,  gynaeceum. 
Tertia  vox  Lydia  est  uQi^Uj    montes^  quod  vocabulum  plane  eon- 
gmit  cum  Semitico  härim.  Aber  selbst  diese  semitischen  Deutungen 
können  nicht  den  geringsten  Grad  von  Glaubwürdigkeit  für  sich  in 
Anspruch    nehmen.    -Zu    dyvs(av   vgl.  Böttichcr,    Arica,  p.  40  sq.; 
gegen  das  semit  har,  bor,  Berg,  tritt  das  griech.  ogog  in  die  Schran- 
ken,   das    nur     ein   ganz    unwissenschaftlicher  Etymologe  aus  dem 
semitischen  Worte    entstanden    glauben   wird:    die  Möglichkeit  der 
Urverwandtschaft    beider  Wörter    woUen    wir   aber  nicht  bestreiten, 
lieber   die   lydischen   und   phryg.  Sprachreste  vgl.  man  Gosche,  de 
Imguae    gentisque  Armeniacae    origine    Ariana,    1847;     Bötticher, 
Arica,  1851;    G.  Curtius,  über   die  Sprache  der  Lyder,  in  Höfer's 
Zeitschr,  f.  d.  W.  d.  Spr.,  II,  1,  220  sqq.,  und  dagegen  Bötticher, 
zur  ürgesch.  der  Armenier,  1854,  p.  38.     Menke,  Lydiaca,  1843, 
hat    sich    als    e]ne.n    in  jeder    Beziehung    völlig    unföhigen    Men- 
schen gezeigt:    diese  Schrift   verdient  gar  nicht  einmal  genannt  zu 
werden.    Gegen  die  Thatsache  nun,  dass  sich  in  der  iydisch-phry- 
gischen  Sprache  wie  In  den  übrigen  kleinasiat  Sprachen  so  gut  wie 
nichts  Semitisches  finden  lässt,  (das  beiHesychius  erwähnte  phryg. 
ydvoq^naQdÖ6iaogk9iXiXi  ein  späteres  Lehnwort  sein;  bei  Jao^ssitvNOC 


—     21     — 

darf     schwerlich    an   hebr.    z^b,    Wolf,    gedacht   werden),     erhebt 
sich  ein  bedeutender  Widerspruch  von  Seiten  der  aUtestamentlichen 
Exegeten,  die  auf  alte  Autoritäten  gestützt  den  Lud  der  mosaischen 
Völkertafel,  der  als  Sohn  des  Sem  aufgeführt  wird,    auf  die  klebi- 
asiat.  Lyder  deuten  und  besonders  an  Herodot  I,  7  eine  Stütze  zu 
haben  glauben«     Vgl.  auch  Knobel,  Völkertafel. der  Genesis,  p.  213 
sqq.     Wir  wollen  zugeben,    dass  beide  Namen  nicht  getrennt  wer- 
den dürfen:    dann  muss  aber  angenommen  werden,  dass  die  Lyder 
schon   in  sehr  früher  Zeft  in  die  grössere  arische  Volksmasse  auf- 
gegangen sind,  dass  bloss  der  Name  des  semitischen  Stammes  übrig 
blieb,    während   seine  Sprache  und  Religion  von  den  beigemischten 
arischen  Elementen  allmälig  zurückgedrängt  und  zuletzt  ganz  unter- 
drückt  wurden.     Aehnliches   geschah   in  Assyrien,    dessen   älteste 
Bevölkerung    doch-,  höchst   wahrscheinlich    semitisch    war,    wie  die 
biblische  Tradition    voraussetzen   lässt    und    auch  Ewald    annimmt, 
indess  Movers  ein  umgekehrtes  Verhältniss   für  wahrscheinlich  hält. 
Für  den  frühen  Einfluss  der  arischen  Religion  auf  die  semit.  Luditen 
oder  Lyder  spricht  was- Knobel,.  L  c.  p.  210.  220,  anführt,    dasi^ 
nämlich    der  Gott  Typhon    den  Lud  repräsentire:    Typhon  ist  aber 
sicher    der  arische  Feuergott,    den  die  Semiten  gewöhnlich  Moloch 
zu  nennen  pflegen,  oder  —  um  uns  genauer  auszudrücken  —  Ty- 
phon ist  der  verderbliche,  böse  Moloch  einseitig  aufgefasst;  wie  lat. 
Vedius,  Vejovis  Bitth  zu  deus,  Jupiter  (JovJs)  verhalten,  (vgl.  Pott, 
Etym.  Forsch.  T,  100),    gerade    so   kann  man  sich  den  Typhon  in 
seinein  Verhältniss   zutn    alten  Feuer-   und  Liclitgott  Moloch  vor- 
stellen:   Typhon  war  von  Anfang  an  das  böse,  verderbliche  Unge- 
thöm,    wozu  Moloch    erst    in    einer    spätem  Zeit    gemacht  werden 
konnte.     Uebrigens  braucht  es  kaum  erwähnt  zu  werdenr,    von  wie 
grosser,  ja  unermesslicher  Bedeutung  es  für  die  richtige  Würdigung 
vieler  griech.  Gottheiten  ist,  dass  semitische  Religion  in  Kleinasien 
nirgends  gefunden  wird :  wäre  z.  D.  der  Dienst  des  Attes  und  der 
Kybele   wirklich    —  -wie    man   früher  wohl  für  ausgemdcht  halten 
konnte  —  semitischen  Ursprungs,  so  liesse  sich  der  rein .  griechische 
(nrgriechisch-kleinasiatische)  Charakter  des  Dionysos,  der  Aphrodite 
u.  and.  griech.  Gottheiten  unmöglich  länger  aufrecht  halten.     Aber 
das    gerade  Gegontheil  darf  mit  Zuversicht  als  i'eine  Wahrheit  be- 
hauptet  werden:    es   sind   einerseits    Moloch  -  Sandan   und  Anaitis, 
andererseits  Adonis-Kinyras   und  Aphrodite  den  Semiten  von  indo- 
germ.  Stämmen  zugebracht  worden.    Vgl.  den  Artikel  ystaov, 

33.  -AtSXog,  6,  Rohr,  Flöte.  Wör  der  Ansicht  ist,  dass  die 
musikalische  Kunst  der  Semiten  auf  die  thrakisch-phrygisch- grie- 
chische Musik  bedeutenden  Einfluss  ausgeübt  habe,  könnte  versucht 
sein,  das  W^ort  für  semitisch  zu  halten  und  mit  dem  hebr.  hälil, 
Flöte,  in  Zusammenhang  zu  bringen,  wie  dies  Meier,  Hebr.  W., 
p.  720,  wirklich  gethan  hat,  aber  ohne  Grund;  das  Wort  stammt 
von  der  Skritwurzel  var,  vfi,  val,.  drehen,  wie  schon  Benfey,  II,  301, 
richtig  bemerkt  hat. 


—    22     - 

34.  ''Ag>iaaToy,  xo,  lat.  aplustre,  da»  gebogene  Hiutertheil  des 
Schiffes,  steht  im  Griechischen  sclir  vereinsamt  und  Jcönnte  ein 
phönhs.  Wort  sein.  Vgl.  hebr.  haphe^,  neigen,  biegen,  wovon  (oder 
doch  von  einem  verwandten  Stamme)  afpkanxov  hergeleitet  werden 
kann;  aus  einem  denkbaren  Worte  happe^eth  konnte  durch  Auf- 
lösung des  Pagesch  forte  in  eine  Liquida  halpe^eth  oder  haple- 
^th  =s  utpXaav  entstehen  und  Biegung,  Gebogenes  bedeuten.  Ist  das 
Wort  griechischen  Ursprungs,  so  hängt  es  mit  (f>oXx6g,  flectere  zu- 
sammen; vgl.  ßkaiaog,  gebogen 

35.  iMtpQoälTfj,  rj.  Diese  Göttin  wird  noch  jetzt  so  ziemlich 
allgemein  für  eine  semitische  gehalten;  unter  den  Wenigen,  die 
anderer  Ansicht  sind,  nenne  ich  Engel,  Kypros,  Bd.  II,  dem  leb 
entschieden  beitrete.  Hält  man  die  iGröttin  selbst  für  semit.  Ursprungs, 
80  handelt  man  wenigstens  coiisequent,  wenn  man,  wie  ButtmaDn, 
MythoL  I,  5  thut,  auch'  dem  Namen  einen  orientalischen  UreipniDg 
vindizirt.  Diesen  frischweg  zu  behaupten,  ist  aber  leichter,  als  eine 
vernünftige  semitische  Etymologie  beizubringen:  die  Ableitung  vom 
lüiald.  perid^  Taube  (hebr.  parad,  fliegen,  also  elg.  Vogel) ,  welche 
In  dem  neulich  erschienenen  Buche  von  Sepp,  Heidenthum  und 
Chrlstenthum,  steht,  mag  danach  gewürdigt  werden,  dass  dortaneb 
Feridun,  der  zendische  ThraStaona  oder  Thrita,  der  indische  Trita, 
von  dem  chald.  Worte  perid4  abgeleitet  wird.  Nicht  minder  un- 
haltbar ist  die  Annahme,  der  lat.  Name  Venus  Bei  aus  dem  senut 
Ortsnamen  Sukk6th-Ben6th,  Töchterhütten,  wobei  man  an  Sicca 
Venerea  erinnert^  abzuleiten,  obwohl  diese  Etymologie  z.  ß.  bei 
Böttiger,  Ideen  zurKunstmyth.,  für  unfehlbare  Wahrheit  ^usgegeb^ 
wird.  Der  Name  bat  im  Lateinischen  eine  zu  fest  begründete 
Etymologie*,  als  dass  man  zu  einer  solchen  Ungereimtheit  (Venus  = 
bendth,  bänöth,  Töchter!)  seine  Zuflucht  zu  nehmen  brauchte^  Wir 
werden  also  wohl  dabei  beharren  müssen,  auch  den  Namen  *Afpqth 
äivtj  für  echt  griechisch  zu  halten,  wenn  es  auch  nicht  leicht  sein 
mag,  zu  einer  entschiedenen  Ueberzeugung  über  dessen  Bedeutung 
zu  gelangen.  Die  mehrfach  versuchte  Deutung  aus  äfpQog,  Schaum, 
und  ömivM  (von  Sskrit  dih),  benetzen,  kann  als  eine  in  formeller 
Beziehung  tadellose  Etymologie  gelten:  nur  fragt  es  sich,  ob  das 
Wort  u(pQ6g  ursprünglich  nicht  einen  weitern  Begriff  habe  bezeich- 
nen können.  Benfey  leitet  drpQog  von  seiner  Wurzel  sphaf,  sphu, 
blasen  (elg.  stossen  =  ausstossen,  blasen)  die  Ich  aber  nicht  als 
eine  reine  Wurzel  anerkenne:  pha,  schwellend,  bei  Benfey  I,  539, 
halte  ich  lür  aus  hva  =  dhva,  dhvä  =  dhmä,  schwellen*,  II,  274, 
entstanden;  in  spha,  sphu  erkenne  ich  das  Präfix  sa.  Was  den 
Uebergang  von  hv  in  ph  betrifft,  so  werde  ich  noch  öfter  Gelegen- 
heit haben  darauf  zurückzukommen:  einstwellen  vgl.  bh  ans  hv  in 
bhug ,  bhag  aus  hvag',  ib.  II,  20.  Das  initiale  d  in  dxpQog  hält 
Benfey  für  =  dva.  Offenbar  ist  diese  Etymologie  eine  von  den- 
jenigen, welche  sehr  wenig  Anspruch  auf  Glauben  machen  können; 
deshalb  sind  wir  berechtigt,    eine  andere  zu  versuchen.    Ich  var- 


—     23     — 

gleiche  lat.  bufo,  Kröte  (aufgebiascD,  aufschwellend),  sammt  buUa, 
bullire,  ebuliir^;  letzteres  Wort  hat  Benfey  I,  681  sicher  falsch  für 
gyuliire  genommen:  es  gehört  zu  11,  195,  wo  ghri,  spargere,  stil- 
lare,  aus  hvfi  und  dies,  wie  das  Griechische  beweistj  aus  dhyrj, 
dhvar  s  dhu,  dhva  (II,  271  sqq.;  eig.  stossen  =  ausstossen,  bla- 
sen u.  s.  w.)  H-  r.  Ebendahin  gehören  die  deutschen  Wörter 
Quelle,  Welle,  quellen,  wallen;  vgl.  warm  mit  Qualm,  qualmen. 
Wie  die  von  Benfey  II,  195  nicht  gehörig  gewürdigten  griechischen 
Wörter  x^tgog,  &fQ/Li6gy  &äXn(o  die  in  Sskrit  ghri  arg  verstümmelt 
erscheinende  Wurzel  dhvfi  behauptet  haben,  so  muss  auch  d-aX  in 
^aX£(t6g  (hervorquellend)  und  xkuXaaaa  für  die  Grundform  von  var 
(väri,  lat.  mare),  ib.  I,'324,  anerkannt  werden.  Die  Wurzel  d^aX 
s=  dhval  konnte  zu  hval  werden:  diese  Form  erscheint  meiner  An- 
sicht nach  in  bulla  (hval  =  bul),  Quelle  u.  s.  w.  Die  Wurzel 
ghri  SS  hvri  (ib.  U,  195)  »  dhvfi  halte  ich  für  aus  dhu,  dhva  + 
r  entstanden:  dhu  bedeutet  eig.  stossen,  dann  ausstossen  =  blasen; 
blasen  Ist  aber  =  sprühen,  brennen  u.  s.  w.  Wie  aus  dhu  +  r 
dhvar  =  ^aX-€(f6gy  &€Q-/Li6g,  so  konnte  aus  dhu  +  bh  dhvabh 
werden;  eine  Wurzelform  dhvabh  oder  vielmehr  hvabh  wird  von 
lat.  bufo  vorausgesetzt.  Aehnlich  setzt,  wie  ich  schon  früher  be- 
merkte, griech.  faV>  ini-^d(p'fXog  neben  ^dX^  von  Sskrit  jval,  gval 
=  ju,  jva  H-  r  eine  Form  gvabh,  jvabh  =  g'u,  ju  4  bh  voraus. 
Diese  Form  hvabh  =  dhvabh  steht  dann  zu  dhvap,  Benfey,  II,  275 
(dhüp)  in  demselben  Verhältnisa,  wie  die  für  [dip,  ^atp,  ^aß  voraus- 
zusetzende Wurzelform,  g Vabh,  jvabh  zu  der  für  uyandcu  aufgestell- 
ten Wurzelform  gvap,  jvap.  Zu  der  so  für  lat.  bufo  (hvabh  =  buf) 
aufzustellenden  Wurzelf.  gehören  dann  noch  mehrere  bisher  uner- 
klärt gebliebene  lat.  Wörter:  zunächst  über,  ubertas,  wo  hvabh  in 
vabh  s  ubh  gewandelt  erscheint,  dann  mit  p  für  hv,  wie  oft,  pubes, 
puber,  pubertas,  sammt  griech.  ^ßtj  (für  hFrjßfj).  Der  Gnindbegrifjf 
aller  dieser  Wörter  ist  stossen  =  ausstossen,  blasen,  schwellen,  auf- 
wachsen] vielleicht  gehört  hieher  auch  der  Flussname  Ufens  sammt 
uva  für  uba,  die  schwellende  Traube,  und  uverc,  uvldus  für  ubere, 
ubidus,  worin  der  Begriff  schwellen,  wallen,  aufwallen  =  bullire, 
ebullire,  hervorquillen,  hervortritt  Aus  dem  Griechischen  gehört  zu 
hvabh  zunächst  noch  vßQig,  dann  aber  auch  das  Wort  dfpQog,  welches 
uns  zu  der  vorhergehenden  Erörteiling  veranlasst  hat.  ""AcfQog  be- 
deutet wie  das  verw.  no/Lnpog  (wo  n  aus  hv)  eig.  das  wa^  aufwallt, 
aufschwillt,  aufquillt,  kann  also  auch  wie  ni(.i(pi^  das  was  hervor- 
quillt, das  Fliessende  (=  der  Tropfen)  bedeuten.  Vgl.  gerade  hier 
bulia,  bullire,  ebullire.  Daher  stelle  ich  drpQog  ohne  Bedenken  wi- 
sainmen  mit  Sskrit  ambhas,  Wasser,  sammt  ambu  (amba-ra)  und 
ap,  glchbdtd;  ich  glaube,  dass  diese  Wörter  ebenfalls  die  Anlaut- 
grüppe  hv  eingebüsst  haben ;  dann  stände  ambhas  zu  lat.  uverc, 
uvidus  (für  ubidus)  in  demselben  Verhältniss,  wie  das  lat.  ambo 
zu  .Sskrit  ubha.  Nach  unsrer  Ansicht  ist  also  \ifpQoöhri  die  vom 
Aufwallenden  (=  ciffQog)  =  Aufquillenden,    Hervorquillenden  d.  h. 


—    24    — 

vom  befrachtenden  Himnielswasser,  dem  Regen  Benetzte,  die  pelas- 
gische  Genossin  des  pelasgischen  Zeus  (Zsvg  Nuloc,  Preller,  1, 80). 
Ob  auch  der  Name  Jmvrj^  welche  Göttin  zwar  Mutter  der  Aphro- 
dite helssty*  im  Grunde  aber  mit  ihr  identisch  ist,  zu  öifdvot  so 
ziehen  sei,  könnte  zweifelhaft  scheinen;  ich  wage  ihn  aber  nicht 
davon  zu  trennen. 

'  36.  ^Aydvtij  17,  nach  Hesychius  fAbVQOv  gItov  ir  Boiwzia  ;^ai- 
Qcüv  ftiiifivov  ha;  bei  Plutarch  Kiste,  Kasten.  Bochart  erldärt  das 
Wort  für  semitisch,  vom  hehr«  Stamme  Itana,  der  wie  mehrere  ver- 
wandte Stämme  biegen  bedeutet,  wonach  ä/dv9j  urspr.  etwas  Ein- 
gebogenes, ein  rundes  oder  hohles  Gefass  bedeuten  würde.  Das 
Wort  ist  aber  wohl  echt  griechisch,  wenn  auch  die  Wurzel  (ob  u^t 
bei  Benfey,  II,  17  sqq.;  oder  /av'i  ib.  II,  320  sq.)  zweifelhaft 
bleiben  mag. 

37.  Id/dvfjg^  6,  der  Achat,  ein  in  der  Regel  schön  gezeich- 
netes Mineral,  wird  von  Bochart  auf  die  hebr.  Wurzel  'aqad  zu- 
rückgeführt, wovon  'äqod,  gestreift,  gebändert  Ob  mit  Hecht,  lasse 
ich  unentschieden. 

38.  ^A/iQUDVf  0,  der  Hauptfluss  der  Unterwelt,  soll  nach  Pott 
der  Unerfreuliche  sein,  im  Gegensatz  zu  XuQOiv  (wohl  =:  lividus, 
bleich,  vgl.  Benfey,  II,  197).  Das  Wort  steht  im  Griech.  sehr 
dunkel  und  ein  Freund  somit.  Etymologieen  könnte  leicht  dhuraof 
Terfallen,  das  hebr.  'ahardn,  der  Hintere,  Westliche,  Letzte  zu  ^ver« 
gleichen,  so  dass  Id/d^iov  eigentl.  der  nach  Westen,  nach  Abend 
zu  gelegene  Fluss  wäre,  wie  man  sich  häufig  die  Unterwelt  nach 
Westen  hin,  ig  nUQova  yalrjg,  gelegen  dachte;  vgl.  Mueller,  Ares, 
1848.  Dann  Hesse  sich  noch  der  Name  der  das  Ende  der  mittel- 
ländischen Welt  bildenden  Insel  'E^dsia,  ^E(wd/]  heranziehen  und 
aus  einem  phöniz  Wort  aharith  oder  aharüth  erklären  als  dasEnd^, 
der  Ausgang  der  bekannten  Welt.  Aber  solche  Etymologieen  aus 
dem  Semitischen  haben  Alles  gegen  sich:  ich  halte  es  für  besser, 
dass  der  Name  einstweilen  unerklärt  bleibe. 

39.  ^Axfjivd^og^  17,  Wermuth,  wohl  f.  aamvd^og,  vgL  daniv&tor 
=  dxjjlv&tov.  Da  mehi^re  dergleichen  Wörter  aus  dem  Phoenizi- 
schen  ins  Griechische  gekommen  sind,  könnte  man  auch  für  dieses 
einen  fremden  Ursprung  voraussetzen:  vgl  hebr.  hameg,  herbe, 
scharf  sein,  homep,  das  Herbe,  acetum,  wozu  ein  Wort  bam^ith 
(mit  der  femin.  Adjectivendung  -*ith)  gebildet  werden  konnte.  Wahr- 
scheinlicher ist  mir  aber,  dass  das  Wort  verw.  sei  mit  y/ld^tog 
olvog,  herber  Wein,  ob  von  der  Wurzel  (Ttii^  (in  (T7ri^-a^^' Spanne), 
also  zusammenspannend  =  zusammenziehend,  oder  von  anti  (vgl. 
danig),  spitz  ^  stechend  (vgl.  acus,  Nadel,  mit  acetum),  bleibe 
unentschieden. 

40.  Bdx/og,  6,  ')  der  Gott'  dieses  Namens,  ^)  der  Bakchant 
Man  pflegt  Bdx/og  gewöhnlich .  mit  ^'la^xog  zu  verbinden  und  von 
Idxeiv,  stossen  =  ausstossen,  tönen,  schreien  (vgl.  Benfey,  U,^  60 
sqq.  und  271  —  275)  abzuleiten.    Allein  diese  Deutung,   wenn  sie 


—    25     - 

auch  in  formeller  Beziehung  gebilligt  i%erden  Icann,  entbehrt  doch 
des  Innern  Haltes ;  und  böte  sich  für  das  erstere  Wort  im  Grie- 
chischen keine  bessere  Erklärung  dar,  so  wäre  der  Gedanke  an 
fremdländischen  Ursprung  desselben  kein  unerlaubter.  Ja  selbst  von 
^lax/oq  könnte  es  zweifelhaft  scheinen,  dass  der  Name  mit  Id/siv 
verwandt  sei:  schwache  Augen  wenigstens  mögen  von  Bocharts 
Deutung  geblendet  werden,  der  den  ^'lux/ogy  ^towaog  im  rtS 
fivujvta,  Tonr  hebr«  Stamme  janaq,  saugen,  als  den  Säugling  erklärt, 
—  wenn  nicht  das  griech.  Etymon  auf  denselben  Begriff  hinausliefe. 
Was  nun  den  Namen  Boac/og  angeht,  so  glaubte  schon  vorlängst 
Heinsius  in  semem  Aristarchus  die  Notiz  des  Hesychius:  Bux/oy, 
xXcwd-fior,  Oo/vixeg  auf  die  sacra  Bacchi,  quae  cum  ululatu  et 
fletu  celebrari  erant  solita,  beziehen  zu  dürfen;  das  phön.  Wort 
gehört  zn  hehr,  bakhah,  weinen,  oder  doch  zu  einem  yerw.  Stammer 
Diese  Deutung  kann  uns  aber  nicht  befriedigen:  unserer  Ansicht 
nach  mnss  in  dem  griech.  Namen  der  Begriff  des  Heftigen,  Leiden- 
schaftlichen liegen,  der  mit  dem  Begriff  wachsen,  treiben  eng  yer- 
bnnden  sein  kann,  wie  Benfey,  I,  94  richtig  bemerkt  So  bietet 
sieh  von  selbst  die  Sskritwurzel  vah,  vaksh,  wachsen  dar,  die  eig. 
stossen,  aufstossen,  aufschlössen  (verw.  mit  vli,^  wehen,  eig.  stos- 
sen^  ansstossen:  dazu  gehört  lat.  viola,  das  duftende  Veilchen,  und 
violens,  violeiitia,  vgl.  hiarb,  hiscere  m\t/äog,  /daxco  von  der  W.  ha) 
bedeutet  und  mit  lat.  vegere  in  enger  Verwandtschaft  steht.  Das 
anlautende  B  ist  wohl  aus  hv  entstanden  (vgl.  vä  =  hvä,  dhvä  » 
dhm&,  wehen),  wie  ß  in  ßatvo)  gegenüber  Sskrit  gä,  gam  für  hvä, 
hvam;  sonst  könnte  es  für  F  stehen.  Vgl.  zu  Bäx/og  noch  die 
makedonische  Benennung  der  Bakchantinnen  Mi/uaXXovfg,  welches 
Wort  mit  fiaXitv  wachsen,  Benfey,  I,  91.  11,  338,  /uakeQoc,  heftig 
(vgl.  .oben  violens)  zusammengehört,  die  von  der  Wurzel  mä  =3 
dbmft  (fidfo,  fmif-idit))  abstammen. 

41.  BuXaapiov,  t6,  auch  ßXdau(.iov,  das  wohlriechende  Harz 
des  Balsambaumes,  stammt  von  hebr.  basam,  duften,  riechen^  daher 
kommt  besem,  bösem,  das  Balsamharz,  bäsäm,  der  Balsambaum. 
Das  in  dem  griech.  Worte  vorkommende  X  ist  aus  der  Auflösung 
des  Dageseh  forte  einer  verstärkten  Form  bassam  =  baisam,  ßaX" 
aafji  zu  erklären;  irrig  ist  Benfey's  Meinung,  im  hebr.  bäsäm  sei 
der  Verlust  eines  organischen  1  eingetreten^ 

42.  Bavdy  7/,  böotische  Form  des  gemeingriechischen  Wortes 
Yvvriy  dorisch  yavd  (vgl  Ahrens,  Diall.  I,  167),  Weib,  Frau. 
Niebuhr,  in  s.  Vortr.  über  A.  G.  I,  erklärt  dieses  Wort  für  offen- 
bar semitisch,  indem  er  dem  Vorgange  Bochart's  folgt,  der  es  zum 
hebr.  Stami^fe  banah,  hervorbringen,  erzeugen  =  machen,  baueq 
(vgl.  wienerisch  Erzeuger  =  Verfertiger,  Macher,  nebst  griech. 
nouXvy  eig.  erzeugen;  anders  Benfey  II,  248  über  banah),  woher 
ben,  Sohn,  bath  (für  banth  =  beneth),  Tochter,  gesteUt  hat.  Aber 
die  dorische  Form  yavd  beweist  sonnenklar,  dass  ßuvd  für  =  yvvri 
KU  halten  sei ;  vielleicht  ist  eine  Form  hFavr^  (von  der  Wurzel  hva  «= 


—    2ß    — 

hu,  Benfey  II,  274:  dhmä,  schwellen;  vgl.  die  W.  gu,  gvi,  ib. 
164  sqq.,  die  ebenfalls  cig.  stossen  =  ausstosscn,  blasen,  wachsen 
bedeutet :  wie  ^lis*!!  aus  klish,  ib.  II,  307,  ^rala  aus  karala,  ^anlclui 
aus  kankha,  ib.  II,  160,  wie  ferner  Qush  aus  kush  ^ '  griech,^xava, 
ib.  II,  374.  168^  u.  andere  mit  9  anlautende  Wörter  aus  altern 
mit  k  anlautenden  entstanden  sind,  bo  nehme  ich  auch  9a  für  = 
ku  =  hva)  zu  Grunde  zu  legen ^  woraus  ßavä  ^  (hv  =  jö?;  vgl 
ßuho)),  yavu  (hv  in  y,  alsa  nicht  für  yFavd),  yvvfj  *(hva  «=  gu) 
regelrecht  entstanden.  Vgl.  W.  gab  =  guh,  Benfey,  II,  66  sqq. 
und  griech.  ala  für  hFuM  =  yaia,  Sksro  für  hFsksro  es  ydXsro^ 
yavTO,  worüber  Benfey  II,  142  im  Irrthum  ist. 

43.  Bägßagog,  6,  der  Barbar,  der  Ausländer.  Das  Wort  wird 
von  Meier,   H.  W.,  p.  729  sq.,   für  offenbar    (was  ist  nicht  Alles 

*OffenbarI  es  kommt  nur  darauf  an:  für  wen)  semitisch  ausgegeben; 
und  hätten  wir  dieser  dreisten  Behauptung  nur  die  sehr  precäre 
und  eines  denkenden  Mannes  unwürdige  Annahme  eines  onomato- 
poetischen Ursprungs  entgegenzustellen;  so  wäre  allerdings  der  grie- 
chische Ursprung  des  W.ortes  ein  sehr  verdächtiger  zu  nennen. 
Allein  das  Wort  hat  im  Indogermanischen  eine  einleuchtende  Ety- 
mologie; denn  wenn  auch  die  von  Benfey  I,  487.  11,  303  vorge- 
brachte Deutung,  wonach  das  Wort  =  Sskrit  varvara,  varvaiika 
sein  und  urspr,  krausgelockte,  dann  unverwandte  Völker  bezeichnen 
soll,  falsch  ist,  so  muss  nichts  desto  weniger  die  wurzelhafte  Iden- 
tität beider  Wörter  festgehalten  werden.  Das  Wort  varvara  etamnat 
von  der  Wurzel  dhvii  =  dhvar,  hvar,  var  drehen,  krümmen ;  eben- 
daher, wie  wir  glauben,  ßaQßuQog,  eigentlich  verdreht,  verwirrt 
sprechend,  ein  Mensch,  dessen  Rede  einem  Wirrwarr  (von  var  re- 
dupljzirt,  also  ganz  =  ßu^ßag)  gleich,  d.  h.  unverständlich  ist.  Vgl. 
die  Kugeg  ßuQßuQoqxjjvoi,  Mit  ßugßaoog  verwandt  ist  da»  von 
Benfey,  II,  154  sq.,  falsch  behandelte  Wort  xuQßd^w  =»  'ßoQßagifyi 
und  xugßdv,  xugßuvog  =  ßdgßagog,  von  der  durch  B-Laut  fortge- 
bildeten Wurzel  hvar  =  kar. 

44.  BoLQig^  ri,  Nachen,  ist  nach  Herodot  ein  ägyptisches  Wort, 
>=  kopt  bari,  das  aber  aus  dem  Semitischen  stammen  soll,  nadi 
Meier,  H.  W.  p.  733.  Anders  wird  bari  erklärt  von  Uhlemann, 
Phil  Aeg.,  p.  13;  fraglich  ob  mit 'Recht 

45.  Bdaavog;  >j,  Probirstein,  soll  von  Bashan^  dem  Namen 
eines  gebirgigen  Landstrichs  Jenseit  des  Jordanflusses  herstammen, 
dessen  Haupteigenthümlichkeit  die  Basalt-  oder  Basänitgebilde  sind, 
t^ach  Meier,  p.  497  sq.,  bedeutet  der  Name  eig«  das  Harte;  doch 
vgl  auch  battä,  Fels,  Klippe,  ib.  p.  496  (aber  zweifelhaft). 

46.  BaöouQUy  ij,  Fuchs.  Pott  denkt  an  das  baskische  azaria, 
Fuchs;  Andere  halten  für  ausgemacht,  dass  das  Wort  zu  identl^ 
j&iren  sei  mit  dem  kopt.  bashor,  Fuchs,  denn  ßaaadfia  7^  äktiSn/ji 
xard  'Hqoöotov  vno  KvQfjvaiwviEtym,  M.  p.  191,  1;  vgl.  HewA 
IV,  192.  Noch  anders  Movers,  Phoen.  I,  23.  Da  das  Wort  be 
sonders^ in  Thrakien  heimisch  war,   so  ist,    den  fremden  UrsprM 


-     27     - 

desselben  vorausgesetzt,  ^'ahrscheinlich^  dass  es  durch  die  Plioenizicr 
dorthin  verpflanzt ^^^wordcn  sei,  wie  es  denn  gewiss  ist,  dass  die- 
selben einst  einen  Theil  Thrakiens  besessen  haben ;  vgL  Abel,  Maked. 
vor  Philipp,  p.  79. 

47.  BävQu/og,  0,  kyprisch  ßoQTu/oc,  Frosch.  Dieses  Wort 
ist  dines  der  schwierigsten  griechischen  Wörter.  Man  hat  es'  mit 
dem  aTamäischcfti  'ürdä',  contrahirt  aus  avardd',  und  dies  mit  dem 
liebr.  9pard6'a  identiiizirt,  während  Ewald,  Ausf.  Lehrb.  d.  hebr.  Spr., 
9pard6a',  ßävgu/oq  und  unser  Wort  Frosch  sammt  lat.  rana  für 
urverwandt  hält.  Meier  erklärt,  das  Wort  aus  einem  Stamme  gapiiad 
=  taphash,  dick,  fett  sein,  so  dass  ^pard^a'  eig.  dei*  Dickbauoh 
wäre.  Möglicher  Weise  kann  das  somit  Wort  aus  dem  Indoger- 
manischen herzuleiten  sein,  aber  hier  ist  noch  Alles  unsicher,  well 
über  dieses  und  mehrere  andere.  Wörter  ein  Dunkel  verbreitet  ist, 
das  erst  verscheucht  werden  kann,  wenn  einmal  eine  auf  festbe- 
gründeten Prinzipien  beruhende  Vergleichung  der  semit.  und  indo- 
germ.  Sprachmasse  durchgeführt  sein  wird.  Wenn  die  von  Benfey 
I,  377  gegebene  Etymologie  des  griech  Wortes  nicht  stichhaltig 
sein  sollte  (was  ich  aber  nicht  behaupten  will),  so  Hesse  sich  auch 
an  Sskrit  krath,*  spielen,  aus  hvarth,  h\fith,  Benfey  II,  318,  eig. 
sich  drehen,-  bewegen,  tanzen,  denken,  womit  vart,  vfit,  drehen, 
(lat.  vertere),  vartaka,  Huf,  u.  and.  Wörter  verwandt  sind.  Dann 
wäre  der  Frosch  als  der  Hüpfende,  Springende  aufgefasst  worden, 
was  wenigstens  keine  unpassende  Bezeichnung  desselben  wäre. 

48  Bi^iXXiov,  t6,     ein  wohlriechendes  Baumharz,  ist  das  sem. 
Wort   bedolah,    das   nach  Meier,    p.  684,    vom  Stamme  badah  =  ^ 
badaq  kommt  und  eig.  das  Hervorbrechende  bedeutet.  Nach  Lassen, 
Ind.  Alt.  I,    ist  das  Wort  aus  dem  Indischen  abzuleiten:    ich  lasse 
es  dahingestellt  sein,  wer  von  Beiden  Recht  hat. 

49.  BsivBia,  gew.  ßiviu),  beschlafen.  Dieses  griech.  .  Wort 
steht  so  dunkel  da,  dass  man  es  jedenfalls  mit  besserm  Rechte  als 
das  Wort  Xdfinfiv  (Meier,  p.  5()2  sq.)  aus  dem  Semitischen  abzu- 
leiten wenigstens  versuchen  dürfte.  Der  hehl*.  Stamm  bin  aus  bahan 
(Meier^  p  477)  bedeutet  cernere,  spalten,  und  ein  verw.  arabischer 
inire  feminam,  eig.  percutere.  Dazu  stände  ßsivico  wie  NstXog  zu 
nahaL  Indessen  mnss  man  vom  Semitischen  absehen ,  so  lange 
noch  im  Griech.  eine  Möglichkeit  der  Erklärung  bleibt;  somit.  Ety-« 
mologieen  sind  nichts  als  verzweifelte  Auswege,  welche  selten  zum 
Heile  führen.  Vgl.  avxov,  vakog  und  and.  W.  Ich  denke  an  die 
Wurzel  dhvan,  Benfey  II,  320,  (dhva-f-n),  neigen,  die  mit  dhan, 
ib.  II,  276,  stossen,  tödten,  ursprünglich  identisch  ist.  (Vgl.  hnu, 
ib.  II,  182,  stossen,  eig.  neigen).  Die  Wurzel  dhvan  ist  =  hvan, 
van;  von  hvan  =  ßav,  ßev,  ß^vjo,  ßivvo,  ß'ivo  könnte  ßivico  (vgl. 
lvi(ü  zu  van,  ib.  II,  342)  stammen,  mit  der  Bedeutung  neigen  =s 
beugen,  unter  sich  bringen,  schwächen  (welches  deutsche  Wort  wohl 
ähnlieh  zu  erklären j.  Vgl.  lat.  succumbere,  beschlafen  werden.  Zur 
Wurzel  dhvan  gehört  noch  das  griech.  W.  ^^i^,  geneigt  »  flach, 


—    28     - 

die  flache  Hand,  das  man  falschlich  von  d^siycoj    stossen,    schlagen 
abzuleiten  pflegt 

50.  BfjgvXXog,  o,  Qin  meergrüner  Edelstein,  könnte  ein  seiait 
Wort  sein,  wofür  es  Böttiger,  Ideen  z.  Kunsmyth,  I,  mit  Entschie- 
denheit erklart.  Vgl.  hebr.  barar,  offen,  rein,  hell  machen,  wovon 
ein  Wort  bärül  für  bÄrür  ebenso  gebildet  werden  konnte,  wie*  h&rül 
für  härür  von  barar.  Dann  wäre  der  Beryll  als  der'reine,  glüozende 
Edelstein  bezeichnet.  Bleibt  man  beim  Indogermanischen  stehen, 
8Q  bietet  sich  die  Wurzel  gfi,  Benfey  II,  124,  dar,  die  aas  hvn 
mit  g  für  hv  entstand,  also  =ghri,  ghar,  ib.  II,  195,  ist;  gri^  gar 
bedeutet  glänzen:  davon  stammt  griech.  ykavxog,  wahrsch.  ■■  lat 
pulcer,  worin  p  aus  hv  entstand,  ferner  yqovvoq,  yQvvog,  Feaerbrand, 
wozu^  lat.  pruna  ebenso  gehört,  wie  splendeozu  yXijvog^  Y^^^^  und 
unserm  Glanz,  womit  plend  (splend  hat  vom  das  Präfit  sa)  voll- 
kommen identisch  ist.  Zu  pulcer  =  yXavxog  vgl.  noch  dyXaogj 
schön.  Sonach,  könnte  ßtjq^vXXoq  für  hFfJQvXXog  stehen  und  d«r 
Beryll  als  der  glänzende  Edelstein  bezeichnet  sein;  es  wäxe ßtj^X- 
Xog  =  ßtjQvXjog  wie  icvneXXov  =*  nvjnXjov, 

51.  BißXog,  rj,  Bast,  .Buch,  kann  auf  keinen  f!aU  von  der 
Stadt  BvßXog  «=  Gebal  den  Namen  tragen,  obwohl  es  von  der 
semit.  Wurzel  gabal'  stammen  mag.  Diese  heisst  biegen,- winden, 
drehen,  zusaminendrehen,  daher  gablüth,  crates.  Da  nun  der  Fa- 
pyrusbast  auch,  zu  Tauen  u.  dgl.  verarbeitet  wurde,  so  kann  er 
davon  seinen  Namen  tragen.  Sonst  könnte  er  auch  als  etwas  Bt^- 
sames  bezeichnet  sein;  vgl.  BvßXog  ^  Gebal,  dshebel,  clivus,  ge;- 
neigt  =  abschüssig,  Berg. 

52.  Bixog,  6,  irdenes  Gefass  für  Wein  und  andere  Flüssig- 
keiten ,  wird  auch  ßixog  geschrieben.  Das  Wort  ist  mehrfach  fUr 
semitisch  ausgegeben  worden;  vgl.  hehr,  baqbüq,  in  der  Septuaginti 
durch  ßixog  wiedergegeben.  Es  fragt  sich  aber  sehr,  ob  ß/ieag  nicht 
echt  griechisch  ist.  Vgl.  lat.  imbecillus  mit  der  Glosse  des  Hesy- 
chius:  ßHXfjXa,  vw/fXfj  (Benfey  II,  185),  AdxMvtg.  Dieses  Wort 
ist  mit  unserm  weich  «==  biegsam  (vgl.  weichen  =  hxsiv  =s  vin- 
cere,  siegen,  eig.  weichen  machen,  mit  v/x/^,  Neige)  verwandt,  wel- 
ches zu  Benfey  U,  17  sqq.  gehört  und  auf  eine  Wurzel  (d6)vig', 
(dh)vik'  =  (dhv)agV  (dhv)ak'  hinleitet,  wie  wir  vip  neben  vap,  ig 
oder  ig'  neben  ag',  kship  neben  kshap,  di^  neben  da^,  pig  neben 
pag  (nicht  aus  api  +  a^  mit  Pott  zu  erklären,  wie  di^  :  da^ 
Benfey  II,  346,  beweist)  finden;  Der  Wechsel  des  I  und  a  Ist  nicht 
zuialtig,  sondern  die  Wurzel  dhvig'  ist  ==  dhva  •+  ja  +  g',  wäh- 
rend dhvag'  =  dhva  +  g'  ist.  Demzufolge  wäre  ßixog  (nicht  für 
Fiy^og^  sondern  wohl  für  hFixog  mit  /9  =  hv,  indem  von  dhvig^ 
dhvik'  Mos  d  abfiel,  woraus  hvig'  entstand;  hv  Ist  aber  auch  =«  ^, 
daher  aflyyco,  Sptyy,  CD  «c  =  sa  H-  hvig',  vgl.  äy/co,  hieher  gehört) 
eig.  das  Eingebogene,  also  wie  äyyog  überhaupt  ein  Gefass.  Zu 
dem  lat.  imbecillus,  zugebeugt  =  gebeugt,  wie  incUnis,  incurvus, 
dann  ses  schwach   (welches   deutsche   Wort   von    derselben  Wurzel 


—    29    - 

immt;  vgl.  oben  dhvag' as  hvag",  vag')  füge  ich  tiochficus,  Feige, 
r.  wohl  weich  =  mild,  lieblich,  dann  aeger  (dhvig'  =  bvig'  = 
;  YgK  ala,  axilla  gegen  (jiaaydXfj),  gebeugt,  krank,  aenirana  für 
Burona  aus  ig'  +  s  =  iksh  =  -ish ,  wie  ursus  aus  arksha, 
uha. 

53.  BvQGu,  Tj,  die  Haut,  das  Fell.  Ebenso  lautet  bekanntlich 
T  Käme  der  Burg  yon  Karthago,  von  dem  hebr.  Stamme  ba- 
jj  woher  der  in  semit  Ländern  mehrfach  yorkommende  Städte- 
me  Bopr^  vgl.  auch  Movers,  Phoen.  II,  1,353*  II,  2,  139,  eig. 
geschnitten  «=  steil,  abschussig,  oder  =  i^bgesperrt,  fest.  Also 
iht  BvQoa  als  Name  der  Burg  für  BvoQa  =  Bo^rä.  Da  das 
ort  ßvQoa  im  Griech.  ziemlich  isolirt  dasteht,  so  könnte  man 
raucht  sem,  an  hehr«  basar,  Fleisch,  das  im  Arabischen  pelUs  be- 
utet, zu  denken,  zumal  wenn  man  das  Mährchen  von  der  Ochsen- 
ut  berücksichtigt.  Dies  ist  sicher  kein  griechisches,  sondern  echt 
önizischen  Ursprungs;  denn  warum  sollte  man  es  den  Phpenijiiem 
sprechen,  da  doch  bekanntlich  aiuch  die  Hebräer  so  starke  Ety- 
»logen  waren?  Dennoch  wage  ich  es  nicht,  ßvgaa  für  ein  sem. 
ort  zu  halten.  Benfej  11,228  setzt  es  ==  lat.  dorsum  =  Üq/huj 
lut.  Aber  fürs  Erste  ist  nicht  abzusehen,  warum  dorsum,  Rücken, 
it  ßv^a  verwandt  sein  soll;  dorsum  ist  eher  verw.  mit  Sfigug, 
iQ)j  bei  Benfey  II,  290,  bezeichnet  also  wie  qd^iq,  ib.  II,  316, 
D  gekrümmten  Rücken,  verw.  mit  o(>(»o^ für  o^ao^  (=  Arsch;  dazu 
o(od'd(o,  oQQ(od^g  aus  oqqo  +  Fid  ^  is  qui  tergum  speetat  d.  h. 
ro-spiciens  =  respiciens;  vgl.  retro  et  a  tergo),  Steiss,  eig.  wohl 
r  Gedrehte  ^  Gekehrte,  Umgekehrte,  die  Kehrseite,  der  Hintere, 
so    dorsum   hat  nichts  mit  ßvQoa  gemein;    aber  auch  mit  Üq/äu 

es  nicht  zu  verbinden,  weil  ursprüngliches  J  im  Griechischen 
möglich  in  ß  übergehen  kann.  Alles  was  man  dafür  anfuhrt, 
ruht   auf  Missverständnissen,    die  aufzudecken,   nicht  aber  weiter 

verbreiten  die  Sache  des  Etymologen  ist.  So  bleibt  uns  nichts 
rig,  als  griech.  i^vü),  I'A^ccj,  lat.  vello,  verro,  femer  auiQco,  avQü), 
loy  (alle  aus  sa  +  var  =  vel-lo,  ver-ro)  zu  vergleichen  und 
p-0a  für  =:  {h)FuQ'aa  zu  nehmen.     Wie  avXov^    spolium  (spol 

sa  +  hvar  =  var,  vel-lo)  bezeichnet  ßvQoa  dann  das  was  ab- 
sogen  ist,  die  abgezogene  Haut.  An  ^ivoq  für  Fgivog  H^ut  = 
eke,  von  var,  vfi,  tegere,  Benfey  11^  302  sq.,  Ist  wohl  nicht  zu 
iken;  vielmehr  scheint  das  Wort  sachlich  ganz  =  diQ^a. 

54.  BvoGog,  ^,  Leinewand,  stammt  von  hebr.  bug,  weiss  sein, 
rw.  mit  bahat,  Alabaster;  vgl.  Meier,  Hebr.  W.  p.  482. 

öö.  B(x)/Li6g,  6,  die  Erhöhung,  der  Altar.  Schon  vorlängst  hat 
n  das  Wort  mit  hebr.  bämä,  Anhöhe,  identifizirt  und  auch  noch 
ier,  p.  220,  glaubt,  dass  es  durch  die  Phoenizier  nach  Griechen- 
d  gekommen  sei,  wenn  es  auch  im  Griech.  aus  der  W.  ßa  in 
Voi  eine  klare  Ableitung  zulasse.  Diese  klare  Ableitung  ist  uns 
)r  80  wenig  klar,  wie  Meiers  Erklärung  des  Wortes  ßaQßaQog  = 
rber    für  uns   offenbar    ist     Dennoch   halten   wir  jeden  Zweifel 


-     30    — 

an  dem  griech.  Ursprung  des  Wortes  für  unbegründet.  Verwandt 
scheinen  ßovvog,  Hügel,  ßovßo!v  oder  ßofußdv,  Drüsen,  Gesrhwulst, 
Wörter,  die  ich  mit  lat.  bufo,  Kröte  (schwellend),  zur  Wurzel  hva 
=  dhva,  dhii,  Bcnfcy  IT,  274,'  stelle;  ßovßotv  ist  ganz  =  bufo  aus 
hva  4-  bh,  hvabh.  Die  Wurzel  liu,  hva,  hvä  =  vä,  wehen,  be- 
deutet eig.  stossen,  ausstosscn,  daher  auch  die  Wurzel  vam  =»  vo- 
raere,  i/taTv  (ausstossen  =  auswerfen^  speien  u.  s.  w.)  für  (d)hvaiii 
stehen  mag;  davon  Kommt  das  lat.  voroica,  aufstossend  =  Schwulst, 
Beule,  Erhöhung,  verw.  mit  cumulus  (wo  cum  =  hvam),  aufstos- 
serd  =  Haufe  (vgl.  a^ervus  zu  dy.fj,  aufstossend),  und  mit  ^coma  = 
xo/Lii^j  Haar,  eig.  anfschicssend  =>  hervorspriesseud,  wie  auch  barba 
mit  bulla  =  hval-la,  von  hval  =  hvar,  verwandt  sein  mag.  ßo 
tritt  denn  ßoi/uog  in  enge  Verwandtschaft  mit  cumulus  und  &of/n6g^ 
Haufe,  eig.  Stoss,  von  dhü,  stosscn;  es  steht  wohl  für  hFä^fii^^ 
mit  hv  =  /^  (vgl.  ßuiv(o)  ßa/nngj  ß(o/.tnc.  Wenn  ich  aber  go  die 
Annahm^  einer  Entlohnung  des  Wortes  aus  dem  Semitisehen  bin- 
länglich  zurückgewiesen  zu  haben  glaube,  so  will  ich  doch  keines- 
wegs eine  wurzelhafte  Urverwandtschaft  von  griech.  ßatf^q  und  h^r« 
bäm&  bestreiten;  vielleicht  werde  ich  seilest  sie  noch  einmal  inr 
unbestrei baren  Thatsache  erheben. 

56.  rdKu,  ^,  Schatz,  lat.  gaza.  Nach  Curtius  HI,  13:  pe- 
cuniam  regiam  gazam  Persae  vocaut,  und  andern  Alten  ist  das  Wort 
persisch;  vgl.  ßötticher,  Arica,  p.  14,  der  es  mit  pers.  gan^  iden- 
tifizirt.  Dagegen  spricht  Meier ,  H.  W.,  p.  303 ,  es  den  Phoeni- 
ziem  zu,  wahrscheinlich  ohne  Grund,  wenn  auch  das  Wort  im 
Semitischen  eine  gute  Etymologie  haben  sollte. 

57.  rdXXoq,  6,  Name  des  Attes  und  der  Kybelepriester ,  ist 
mehrfach  für  ein.semit.  Wort  gehalten  worden.  Vgl.  ßötticher,  mdd. 
myth.  Sem.  p.  14  sq.  Movers,  Phoen.  I,  687.  Wenn  der  Name 
eig.  einen  Verschnittenen  bezeichnet,  so  vergleiche  ich  griech.  MiÜlog, 
abgehauen,  gestutzt,  das  von  einer  Wurzel  kar,  kfi  (=  kri-t,  cnrtos, 
culter  für  curter,  vgl.  Benfey  II,  152  sq.),  hauen,  abhauen  stammt 
Diese  steht  aber  wahrsch.  für  hvar,  mit  k  für  hv,  =  hval,  hmal 
(Benfey,  II,  283,  wozu  malleus,  Stösser,  sammt  meiere,  mahlen,  wie . 
dXsLo  für  hFuXdw  neben  /uvXtj  beweist)  und  steht  so  in  etymolog.- 
Verwandtschaft  mit  griech.  ikavpio,  hauen,  abhauen  =  9cokcn5io.  IH 
aber  hv  nicht  nur  =  k.  sondern  auch  =:  g,  so  mag  auch  die  Wur- 
zel gal  bei  Benfey  II,  291  herangezogen  werden,  die  im  Sanskrit 
fallen  heisst  (=  hval),  gerade  so  wie  pat  (im-pet-us,  Trsv-^ay  petrs, 
petere)  dieselbe  Bedeutung  hat.  Sie  kann  aber  auch,  wie  griech. 
ßdkXü),  ÜkXoi  beweist,  stosscn,  erschüttern,  hauen,  abhauen,  bedeu- 
ten, gerade  so  gut  wie  hmal  =  Jival  =  gal.  Der  ürbegriflF  ist, 
wie  in  der  Wurzel  hna,  hnu  (Benfey  II,  182),  neigen  =  stossen, 
in  Bewegung  setzen,  die  ich  in  ha  +  n-  (a,  i,  u ;  urspr.  hna,  dam 
hna-t-ja  =  hnaja,  hnja,  hni,  und  ebenso  hna  +  va  =  hnava  «  hnva  s 
hnu)  zerlege,  indem  ich  ha  =  ;fa  in  a/dw,  a/d^w  bei  Benfey  II; 
191  nehme.     Wie  Stumpf,    Stummel,  verstümmeln,  stutzen  aus  der  f, 


-.    31    - 

Wurzel  8tu,  stossen  (sto-deo,  rv-mTio  für  arv-nrni)  stammen,  so 
meinrr  Ansicht  nach  anch  Fäkkog  aus  der  Wurzel  dhu  «=  hu,  hva 
=  ga  +  1  »  gal,  fallen,  -stossen.  Das  griech«  xokog  =  hJFokoq 
hätte  auch  zu  yo^oq,  ydXoq  werden  können.  —  Wäre  die  .Annahme, 
dass  rdkXoq  der  Verschnittene,  Gestutzte,  xoAo^  bedeutet  (hebr.  k&- 
thülh,  castrirt,  van  kathath,  hauen,  darf  vielleicht  in  begrififl«  Hin- 
sicht verglichen  werden),  weniger  gut  begründet,  so  könnte  man  an 
das  .lat.  galiare  =  bacchari  (bei  Nonius  auf  Varros  Auctorität) 
denken,  das  im  Italien,  galiare,  frohlocken,  erhalten  ist;  ich  will 
aber  diesen  Einfall  hier  niqht,  weiter  ausfuhren. 

58.  FavXoq,  6,  ein  phönizisches  rund  gebautes  Kauifartheiscbiff, 
wird  von  Benfey  ohne  Grund  aus  dem  Indogermanischen  gedeutet. 
Vgl.  hebr.  gol,  ein  rundes  Geföss,  Krug  u.  s.  w.  von  galal,  wälzen, 
volvere,  drehen,  also  eig.  das  Runde. 

59.  rttaov,  To,  der  Vorsprung  des  Daches,  ein  zuerst  bei 
Eurlpides  vorkommendes  Wort,  das  nach  Stcphanus  Byzantius  ka- 
riscfaen  Ursprungs  ist.  Da  die  Earer,  wenn  sie  auch  nicht  (wie  Ber- 
theau,  zur  Gesch.  der  Israel,  1842,  p.  193,  glaubt)  semitischen 
Ursprungs  waren,  so 'doch  in  vielfachen  Verbindungen  mit  den  Phoe- 
niziem  lebten,  so  wäre  es  nicht  unmöglich,  dass  sich  manche  phön. 
Wörter  in  ihre  Sprache  eingeschlichen  ^  hätten.  Auch  zeigen  sich 
unter  den  höchst  spärlichen  Ueberresten  der  karischen  Sprache  wirk- 
lich einige  Wörter,  die  an  Semitisches  erinnern.  Vgl.  Steph.  Byz. 
5.  V.  2ovd{y)ysXa,  noXig  Ka^laq^  svß-a  6  rufpoq  Jjv  tov  KaQog  vig 
}'fjXoi  xal  Tovvo/ua'  xaXovai  yuQ  ot  Kä^g  aovav  tov  rdtfov,  yiXav 
^6  TOV  ßaaiXia,  wobei  schon  die  Composition  des  Wortes  der  se- 
Tiitisch'en  Weise  gemäss  ist  Man  kann  aovav  vergleichen  mit  hebr. 
ihuah,  hinabsinken,  wovon  shühä  Grube  =  shahath,  Grube,  Grab. 
3ei  yiXa  könnte  an  hebr.  'eljon,  der  Höchste,  Oberste,  gedacht 
Verden.  Doch  halte  ich  diese  fitymologieen  für  ebenso  wenig  gc- 
lichert,  als  wenn  man  bei  der  Notiz  des  Steph.  ßyz.  s.  v.  Movn- 
'laaw  ytoaa  rfj  KotQiov  (pcovrj  Xidog  eQ/LifjvsvfTcu  an  hebr.  gazith, 
»ehauene  Steine,  Quadern,  vongazah,  behauen,  denken  wollte.  Auch 
nige  ich  nicht  bei  ytiaovy  Verstoss,  Saum,  Gresimse  =  &Qiy}c6c,  an 
kebiy  huQ,  Byt^  hig,  circumdare,  woher  haig,  das  Umgebende,  hug, 
Jnigebung  =>  Aussenseite,  zu  denken,  so  dass  ystaov  eig.  der  um* 
^bende  Rand  (vgl.  Benfey,  II,  308;  &Qiyx6g  ist  vielleicht  = 'RingV 
velches  deutsche  Wort  den  Abfall  des  Anlauts  dh  erlitten  hat),  der 
Jmkreis,  der  Saum  wäre.  Besser  scheint  mir  folgende  Vermuthung. 
Hrriechiseh  Htaaog^  Epheu^  bedeutet  sicher  eig.  das  sich  Windende, 
[ie  Schlingpflanze;  darum  hat  es  Benfey  für  xQiaaog  genommen 
eergl.  unser  Kreis;  schlingen  hat  vom  das  Präfix  sa),  ebenso  wie 
r  lat.  cingere  für  älteres  clingere  (vgl.  unser  kringeln  =  ringeln) 
immt.  So  könnte  yurrov  für  yQtlaov  =  Kreis,  Umkreis  sein,  von 
Fish  (=  glish ,  Benfey  II ,  307)  aus  hvf ish.  Indess  fragt  es  sich, 
•b  Benfey  ein  Recht  dazu  hat,  ^laaog  für  xQiaaog  zu  nehmen ;  denn 
la  die  Wurzel  (dhv)ag',    (dhv)ak',   ib.  II,    17  sqq.,  oder  (dh)vag', 


I 


-    32    - 


(db)vak'y  oder  (d)hvag'^  (d)hvak'  (hvag'  erscheint  im  Sanskrit  ab 
bbug',  bhag',  wo  bh  aus  hv,  wie  der  Vokal  u  gegCD  a  beweist:  an 
Präfix  abhi  darf  gar  nicht  gedacht  werden,  ebenso  wenig  als  bd 
frango  =  J^g^y^'v/Lu  für  hFQfjywim  =  (pQfff,  frang  =  einem  denk- 
baren Sanskrit  bhfig'  für  hvrig')  eine  Wurzel  dhvig'  =  dhva  +ji 
+  g'  neben  sich  hatte  ( —  wie  deutsch  weichen  =  fixetv  >=  vin- 
cere  beweist;  vgl.  s.  v.  ßixog  — ),  so  könnte  xicraog  aus  .kig^  s 
(d)hvig'  entsprangen  sein.  Vgl.  die  Wurzel  (d)hyag'  (=  Sanskrit 
bhug',  bhag')  in  lat.  cacula  (cf.  ancilla),  coxa,  coxo  (cf.  unser  hm- 
ken),  cunae  (für  cucnae  »  unserqi  Schauk*el,  worin  Präfix  sa), 
cnnctari  (zögern,  eig.  schaukeln  s=  schwanken,  unsehlfisaig  sein, 
verw.  mit  oxvog  =z  hFoxvog)  u.  s.  w. ;  für  coxa  nimmt  Benfey  II, 
24  ganz  falsch  eine  Composition  mit  Präfix  ka  (wie)  an ,  da  es 
doch  so  gut  wie  die  andern  von  mir  erklärten  Wörter  gar  kein 
Präfix ,  sondern  nur  den  Anlaut  hv  =  c  der  Wurzel  (d)hTag^  an 
sich  trägt.  So  könnte  denn  auch  in  xtaaog  kein  Verlast  eines  ^ 
anzunehmen  sein,  sondern  das  Wort  für  zur  Wurzel  (d)hvig'  ge- 
hörig gelten:  hvig'  +  s  ist  =  hviksh  s  kiksh.  Wie  nun  aus  der 
Wurzel  dhan  für  dhvan  (=  van,  tödten,  Benfey  I,  335)  ks  d-tf, 
&bvju),  d^tivM,  durch  Abfall  des  d  hvan  wurde,  diese  Form  aber 
einerseits  (hv  in  cp)  in  tpivw,  andrerseits  (hv  in  x)  in  ntdvjiOy  xa/wj 
vcvaivii)  »  xreivw  erscheint,  so  tritt  gegen  xioaog  griech.  c^/yw, 
2q>iy%  =  Ot%j  mit  tp  für  hv,  also  q^iy  =  hvig'  =  hvag'  a3I^ag'\Q 
ayym.  Damit  könnte  das  karische  ysZaov  (wohl  für  /Icjoy  wie 
slMot  =  viginti,  vin^ati,  für  ticoai)  verwandt  sein:  hvig'  a  gig'ss 
gig'  +  s  =  giksh,  gish.  Ob  so  auch  lat.  cingere  —  wenn  «b 
nicht  für  clingere  steht  —  zu  fassen  sei,  also  für  =  hvig',  oder  ob 
hvang'  =  kang'  zu  cing  geworden,  bleibe  dahingestellt  Vgl«  Ben- 
fey II,  323;  wo  unser  hegen,  Gehege,  Hecke  =  Zaun  hinzozufligeB 
sind.  Ich  benutze  diese  Gelegenheit,  noch  einige  andere  Reliqüiees 
der  karischen  Sprache  zu  erläutern.  Nach  Steph.  Byz.  s.  v.  lAXw 
ßdvSa  hiess  im  Karischen  das  Pferd  äXa^  vielleicht  von  yfi,  var, 
val  (lat.  velox)  bei  Benfey  II,  294 sq.;  ßdvda  war  nach  denoüselbei 
c=s  griech.  vUt]  :  das  Wort  gehört  sicher  zu  Benfey,  II,  94  sq. 
sq.,  wo  badh,  bandh  aus  hvadh,  hvandh,  krümmen,  biegen ;  vgl. 
mit  neigen,  ib.  11, 185,  und  lat.  vinco  =  weichen  (machen),  wie  lA- 
derlein  richtig  bemerkt  hat.  Das  karische  Wort  Tv/xvia,  Stocks  hat 
bereits  Knobel,  Völkertaf.  d.  Gen.  p.  102,  mit  griech.  xvnrm  ii 
Verbindung  gebracht;  es  kann  für  rvnvlu  stehen,  sicher  aber  geholt 
es  zu  der  Wurzel  stu  (lat.  studeo  ^  tudito,  tundo,  rvnvui) ,  stos- 
sen,  bei  Benf.  I,  657  sq.  Verwandt  mit  rvfivla  ist  das  Ijtisdii 
Wort  Tv/urjva  =  TQuyog  (sonst  auch  Stadtname),  eig.  Stösser,  voi 
stu  «9  tu ;  wie  Sskrit  tig  für  stig'  «=  aviy  (Benf.  II,  235),  so  iä 
auch  tu,  tav,  crescere,  aus  stu  bei  Benf.  I,  657  sq.  stossen  =  anf- 
stosscn,  wachsen  (vgl.  dhmä,  eig.  stossen,  ib.  II,  274)  herzuleites. 
Dadurch  wird  unsere  s.  v.  arvfjyog  versuchte  Deutung  des  pen 
takka  zur   Ge'wissheit   erhoben.    Vgl.  auch  Bötticher,  Arica,.p.  ö» 


i 


—    33    -• 

let  nur  tneht*  aof  das  Griechische  achten  sollte,  welches  bei  der 
Srklämng  kleinasiat.  -Wörter  und  Namen  viel  mehr  zfi  berücksich-* 
Igen  ist  als  irgend  eine  andere  Sprache,  höchstens  das  Zend  und 
las  Armenische  ausgenommen:  das  Armenische  ist  aber  noch  viel 
m  Yiemg  zugänglich  gemacht  worden.  Enobel  stellt  femer  das^. 
kariscbe  W.  y^Aa  mit  dem  phryg.  ßakfjv  zusammen:  die  Etymologie* 
des  Wortes  Ist  noch  unklar.  Man  kann  an  unser  wahren  >=  tueri 
^Benfeyll,  294)  denken,  von  vfi,  yar,  circumdare,  tcgere,  aus  hvfi 
[xaX-,  xcüX-f  ib.  287,  hehlen).  Das  Wort  aova,  Grab,  bringt  Kno* 
[lelmit  aoQogf  aoiQog  zusammen:  er  meint  die  Liquida  habe  sich 
ivie  in  Bomilkar  =£  Barmilkar,  Sobal  «  Sarbai,  Himilko  =^  Himil- 
lar  und  sonst  in  einen  Vokal  aufgelöst.  Dies  darf  aber  nicht  zu-« 
gegeben  werden;  was  für  punische  Namen  gilt,  gilt  darum  noch 
ange  nicht  für  kleinasiat.  Namen  und  Wörter.  Ich  denke  zuerst 
in  afvo),  dflo),  werfen^  der  Zischlaut  köimte  im  Karischen  bewahrt 
ivorden  sein;  vgl.  Benfey  —  Stern,  Monatsnamen,  und  Bötticher, 
l^rica,  p.  16  sq.;  sonst  Hesse  sich  auch  an  Benfey  IF,  164  (wo 
at.  cu-mulus)  denken. 

60.  Ffkicov,  0,  Beiname  des  Zeus  bei  Ross^  Demen  von  Attika, 
p.  VII.  Da  Movers,  Phoci.  I,  643,  in  dem  "EXisvg  Zevg  sv  &fj- 
Saig  (Hesycli.)  -  den  semitischen  'Eljon,  'El  'Eljon  ^'^Ytpiarog  hat 
Snden  wollen,  so  könnte  man,  da  'Ain  oft  »=  ^  ist,  leicht  auf  den 
3redanken  kommen,  in  dem  dunkeln  Namen  J>A€Cüy  den  phön. 'Eljon 
:u  suchen.  Wenigstens  wäre  diese  Etymologie  (wenn  sie  sich  auch 
tls  nur  scheinbar  fichtig  erweisen  sollte)  besser  als  irgend  eine  von 
löth  und  seiner  sogenannten  Schule  vorgebrachte  Etymologie  aus 
lern  Aegyptischen .  oder  Phoenizischen.  Zu  FiXinty  gehört  aber  der 
^ame  eines  attischen' Stammes:  Fskiowsgy  wobei  uns  die  eine  Ne- 
lenform,  Fsdiovreg,  keine  Schwierigkeiten  bereiten  würde,  da  sie 
uf  schwachen  Füssen  steht.  Vgl.  Westermann,  Plutarchv  Solon. 
.  58  sq.:  At  maxima^rixa  et  prope  proelium  est  de  Gedeontibus, 
uorum  ne  scriptura  quidem  certa  est:  sie  enim,  Ff^eovrsg,  apud 
olum '  Plutarchum  idque  ex  Reiskii  demum  correctione  (=  Ver- 
l^lf mmbesserung ,  wie  oft)  legitur,  apud  reliquos  aut  TeXiovzsg 
^ptum  reperitur  aut  FtXbowtg,  id  quod  haud  parum  commenda- 
.onis  habet  ab'  inscriptionibus.  Vgl.  auch  Böckh,  Corp.  Inscc. 
rraecc.  11,  p.  933;  ders.,  Staatshaushalt  d.  Athen.  (2.  Aufl.),  II, 
'34  sq.  Nun  wird  femer  behauptet,  dass  das  hebr.  'Ain  auch 
lurcli  T  wiedergegeben  werden  könne,  während  es,  wenn  es  nicht 
:aiiz.  spurlos  verschwindet,  durch  g  (gh)  repräsentirt  wird:  diese 
Behauptung  stellt  Bötticher,  supplem.  lex.  Aram.  p.  43,  auf,  ohne 
ie  indess  beweisen  zu  können.  Denn  könnte  er  sie  beweisen,  so 
rare  die  Identität  von  FsXswv  =  TsXswv  ==  hebr.  'Eljon  die  ge- 
wisseste aller  etymologischen  Thatsachen,  da  es  sonst  keine  Möglichkeit 
5ibt,  y  und  r  im  Griechischen  unter  Einen  Hut  zu  bringen.  Aber 
vas  noch  zu  beweisen  steht,  dass  höbr. 'Äin  wie  zu  y,  so  auch  zu 
-  werden  könne,    dies  dürfen  wir  nicht  als  bewiesen  gelten  laasw., 


—    34    " 

•0  lange  nicht  schlagende  und  sichere  Beweise  dafür  Torgebradit 
werden:  darauf  wird  uns  Böttichcr  aber  wohl  noch  lange  warten 
lassen«  Durch  dieses  Veto  der  unerbittlich  strengen  ratio  etjmo- 
logica  wird  eine  Reihe  der  schönsten  Combinationen  abgeschnlttc»; 
denn  sonst  könnten  wir  nicht  nur  in  den  reXiovug  die  oberste 
Attische  Volksabtheilung  ('eljon  =  vipiarog)  erkennen,  wofür  rie 
schon  öfter  gehalten  worden  sind,  sondern  wir  könnten  mich  ia 
Betreff  des  Zivg  FiXiwv  =  'Eljon ,  ^ipiorog  daran  erinnero ,  da« 
es  einefi  Altar  Zeus  des  Höchsten  =>  ^'Ytf/iarog  vor  dem  Eingang 
zum  Tempel  der  Athene  Polias  gab,  auf  dem  nichts  Lebendige!, 
sondern  nur  ein  einheimisches  Gebäck  ohne  Wein  geopfert  wurde,, 
wir  könnten  insbesondere  noch  darauf  Nachdruck  legen,  dass  inent 
Kekrops  dieses  Opfer  dem  Zeus,  dem  er  den^amen  ^Yy/tarog  be- 
legte, darbrachte  (vgl  Forchhammer,  Hellen.,  p.  51),  Kekrops^  der 
doch  der  leibhafteste  Aegypter  gewesen  sein  und  aus  Aegypten  des 
Ackerbau  nagh  Griechenland  verpflanzt  haben  soll.  Ich  fuge  nodi 
bei,  dass  FsUwv  als  ältester  Sohn  des  Jon  nach  alten  Zeagnisses 
der  Heros  der  Geleonten  oder  Ackerbauer,  ysio^ol  (warum  nicht 
Gutsbesitzer?)  war  (vgl  Hermann,  Staatsalterth.  $»  94),  und  geradie 
zuletzt  selbst  fast  in  Versuchung,  FsXiwv  für  =  'Eljon  zu  haU^t 
Aber  die  leidige  ratio  trägt  über  meine  Phantasie  den  Sieg  davon. 
Ich  verbinde  FeXitav  mit  iXavveiv  {avXaxa)  ziehen  «s  Farehen 
ziehen^  pflügen,  wozu  sich  hFeXv  verhalten  würde  wie  Sanskrit 
kfimi  aus  hvfimi.zu  SX/uivg  und  vermis,  (vgl.  Benfey,  11,284.300], 
wiö^  yivTO  (für  yiXiro)  zu  ^Xeto,  wie  ferner  youa  (für  hFoSa)  zu 
iäa]  vgl  noch  Sskrit  kri-sh,  ziehen,  pflügen  ib.  IT,  306.  Also  von 
hFiXv  (=  iXv^  iXavvo)')  =  yfXv,  ysXsF  kommt  FeXiFiov,  FeXim, 
eig.  sulcans,  sulcator  =  arans,  arator ;  verwandt  sein  kann  der  Name 
des  alten  Priesterkönigs  von  Eleusis  KßXfog,  bei  dem  Demeter  ein- 
kehrte, mit  X  =:hv,  wie  oft,  wobei  wohl  kaum  nöthig  ist  zu  erin- 
nern, dass  viele  mit  dem  Demeterculte  zusammenhängende  Götter- 
oder Heroennamen  auf  agrarische  Bedeutung  hinweisen.  Was  aber 
die  andere  Namensform  (TeX^ovreg  für  FfXtovr^.g)  betrifft,  so 
sie  unmöglich  mit  jener  identifizirt  werden,  da  r  für  y  oder 
X  im  Griecliischen  niemals  eintritt;  denn  Benfcyll,  164  geht 
irre,  wenn  er  vipdaaco  für  ximaaco  nimmt;  ich  nehme  riydaata  ffir 
Tsvctaau)  »  oTsvdaaa)  von  stan  in  oxivw,  eig.  stossen  (stan  für  stvai 
aus  stu,  ib.  I,  658),  woher  arow^  stosdend  >=  spitz,  wie  S^oog  voo 
dhu,  dvw\  dann  bedeutet  GTivm  stossen  «=  ausstossen,  tönen  ^  in« 
d^uivaau)  von  dhu,  dhav,  dhäv.  Vgl  lat.  tenus,  bis,  eig.  stosseal 
B  anstossend,  beHihrend,  verw.  mit  tem  in  temere  (zustossend) 
temerare  (berühren),  Stimulus,  sohstimum  s  ^ufiairvnovj  dann  vA 
temptare,  pede-temptim,  rönog,  Füsstapfe;  stampfen  ist  s  aufstef* 
sen,  auftreten. 

6L  FiqyvQa,  17,  die  Brücke.  Da  nach  Herodot  Y,  56  sqf* 
die  Einwohner  der  böotischen  Stadt  Fig)VQay  später  Tdray^u  (wel- 
chen Namen  Bocbart  flir  phöniziseh  erklürt)  aus  Syrien  eingewai^ 


—    35 

dert  sein  sollen,  so  läge  es  im  Bereich  des  Erlaubten ,  jenes  im 
Grieclu  so  dunkle  Wort  für  einen  phöniraschen  Eindringling  zu 
halten.  Dann  böte  sich  Ton  selbst  ein  hebr.  Wert  'abürft,  yon'abar, 
transire,  dar,  und  man  dürfte  vermuthen,  dass,  wilB  Movers  den 
Namen  AapLXf/axoq  mit  hebr«  pasah,  transire;  wovon  Gäxf/uKog,  in 
Verbindung  bringt,  auch  der  Name  lExpvQa  (welchen  einst  Korinth 
und  sonst  noeh  mehrere  Städte  Griechenlands  führten)  hieher  zu 
ziehen  sei;  für  die  zwischen  zwei  Meerbusen  auf  dem  Isthmos  ge- 
legene Stadt  wäre  'abürä  wenigstens  eine  ganz  passende  Benennung 
und  Niemand  würde  gerade  für  sie  einen  phüniz.  Nam'en  ohne 
Weiteres  von  der  Hand  weisen.  Gegen  die  Identität  von  y^tpvQa 
mit  einem  hebr.'abürä  aber  erhebt  sich  eine  andere  nicht  zu  über- 
windende  Schwierigkeit,  indem  das  Wort  nicht  nur  lak.  dltpovQa 
(vgl.  oco^  >s  ^€og ;  /LiovxijQog  =3  dfivyddktj)  lautete,  was  nach  Bot- 
tieher,  puppL  lex.  Aram.  p.  43,  noch  anginge,  sondern  auch  theb. 
(pXsgwQa.  Eine  Ersetzung  des  'Ain  durch  g>  frischweg  als  möglich 
anzunehmen,  wäre  denn  doch  etwas  zu  kühn,  trenn  auch  das  in 
g>XdifWQa  erscheinende  X  aus  der  Auflösung  eines  Dagesch  forte 
hätte  entstehen  können.  Daher  müssen  wir  yttpvQu  für  älteres  yXd- 
ffyvQu  s  hFXbtpvQa  nehmen,  yielleiclit  verwandt  mit  iQsgxo  (für 
hFtQBqHsij  jröiben,  das  vom  einen  Gutturallaut  cingebüsst  hat;  vgl. 
nord.  hrelfa,  wölben,  Benfey,  II,  311);  dann  wäre  ytgwQa  eig.  der 
Bogen,  die  gewölbte  Brücke.  Wahrscheinlicher  aber  hat  das  Wort 
die  Bedeutung  Wurf  s=:  Aufwurf,  von  vairpan,  ib.  II,  309,  für 
älteres  hvairpan,  welches 'german.  Wort  im  grieeh,  (xxoimtCBiv,  wer- 
fen, wo  er  =%  Präf.  sa,  x  =  hv,  wiederzuerkennen  ist.  Man  kann- 
aber  auch  an  Xotpog^  xoAo^coV,  ib.  II,  31 1>  und  lat.  globus  denken, 
das  »  unserm  EJumpen  ist,  so  dass  yi(pi)Qu  eig.  die  zusammengeballte 
Masse,  dip  aufgehäufte  Erde  bedeuten  würde.  Das  d  imldik^dlfpav^ 
steht  nicht  für  /,  sondern  für  hv  :  g  :  g',  nach  Benfeyll,  65,  vgl. 
CiXXta  =  ßuXXo),  CaQSCD  ==  ßagioi,  CeQf&QOv  =  ßaQa&Qov,  wo  f aus 
hv  =  g,  g'  zu  deuten  ist.  Reines  g  kann  im  Griechischen  nicht 
«SS  i  sein. 

1^  62.  Ftj^wv,  FffQvovijg,  FrjQvovivg,  o,  ein  Riese  mit  drei  Lei- 
E^m,  der  in  Erythia  wohnte,  von  wo  Herakles  ihm  die  Rinderheer- 
den  entführte,  Movers  hält  den  Namen  für  semitisch  und  mit  dem 
Namen  Orion  für  identisch,  was  unmöglich  zugegeben  werden  kann; 
sonst  könnte  aber  eine  semit.  Etymologie  doch  noch  versucht  wer- 
den. Da  der  Name  auf  Inschriften  r?]^Fovfjg,  FaqvFovsg  lautet,. 
nach  0.  Müller,  Kl.  Sehr.  II,  701 ,  so  führte  dies  auf  ein  phön. 
^ort  'Ärftb  von  der  hebr.  W.  arab,  wovon  'ereh  (das  bekannte 
'ereb);  'Ärüb  könnte  schwarz,  dunkel  bedeuten,  vgl.  Meier,  Hebr. 
W-,  p.  368  sq.,  und  Fa^vß-cöv  =  Fu^Faiv  als  ein  finsterer  Höl- 
iendämon  betrachtet  werden,  wie  ähnlich  Welcker,  Aeschyl.  Trilogie, 
p.  138,  den  dreiköpfigen  Höllenhund  KiQßtQog  mit  sQsßw;  (=  lat. 
crepus-culum,  creperus,  mit  c  =  hv)  in  Verwandtschaft  setzt ;  frag- 
ob  nüt  Recht     Bleibt  man  aber  behn  Griechischen  stehen  und 


I 


—    36    — 


hält,  wie  ich  dies  thue,  den  Namen  rtj^wv  für  rein  griechisch,  m 
darf  man  ihn  schwerlich  von  y>JQvg ,  yfjQvsiv  trennen,  bei 
Benfey  II,  129*  Die  Wurzel  gfi,  gf^i,  gar  gehört  sammt  allei 
dazu  gehörigen  verwandten  Wurzeln  ib.  II,  129 — 135,  ebenso  im 
die  Wurzel  hv6  ib.p.  60  sqq.  zu  dhu^  dhva  =  hu,  hva  ib.  p;275 
sq.;  wie  gad,  vad  =  hva  +  d,  so  ist  gri  'k  hva  +  r  und  be- 
deutet urspr.  stossen  8  ausstossen,  tönen,  wie  die  andere  Wund 
gH,  ib.  p.  124  sqq.,  stossen  r=  hervorstossen ,  strahlen.  Darais 
erklärt  sich  z.  B.  lat.  clarus,  hell  (für  das  Auge  wie  für  das  Ohr); 
ebenso  zn  verstehen  ist  es,  dass  bbd,  leuchten,  ib..  II,  101  sqq.) 
auch  sprechen  bedeutet,  wie  so  viele  ähnliche  Wörter  beide  Bqpift 
in  sich  vereinen.  In  andern  Wörtern,  wie  UQuaaHv  (falsch  .Benfty, 
II,  15),  öovnog,  Hvvnog,  xQorog,  unserm*  schmettern  =  zer-schmet- 
tern,  verw.  mit  Wittere,  schmieden,  schmeissen,  ist  der  Url>egriff 
stossen  noch  völlig  klar  erhalten,  und  es  ist  ganz  überflüssig^  sddie 
Wörter  in  zwei  verschiedene  abzutheilen ;  der  Urbegriff  stossen  ^ 
ausstossen  steckt  in  allen  Wörtern,  die  tönen,  sprechen^  hanchan, 
blasen,  strahlen,  glänzen  bedeuten.  Daher  ist  es  geradezu  onini- 
senschaftlich  zu  nennen,  wenn  man  —  wie  dies  sogar  ein  Man 
wie  Benfey  (der  doch  n,  188  richtig  gegen  Pott  argumentirt)  tbit 
—  solche  Wurzeln  aus  malender  Nachbildung  des  Tons  von  Thieres 
lind  Menschen  hervorgegangen  sein  lässt.  Wir  dagegen  sind  Öottlob! 
schon  so  weit  gekommen,  alle  dergleichen  onomatopöetisciie  'Wut- 
zeln  und  Wörter  für  das  zu  halten,  was  sie  wirklich  sind,  d.  li.  lor 
ein  Himgespinnst,  das  von  keinem  wissenschaftlichen  Manne  l&iger 
respectirt  werden  darf,  wenn  es  auch  in  den  Köpfen  der  Halbwisfl^ 
noch  so  fest  sitzen  bleiben  mag.  Ich  halte  es  für  das  Hauptver- 
dienst des  sonst  von  so  argen  Schäden  und  schweren  Fehlem  be-  | 
hafteten  hebr.  Wurzelwörterbuchs  von  Meier,  mit  £ntscbiedenbeü 
und  Conseqyenz  die  onomatopoetischen  Fictionen  von  Gresenins  imi 
Anderen  bekämpft  zu  haben.  Wenden  wir  diese  Bemerkungen  «rf 
rfjQvwv  und  yijQifü)  von  gar,  gri,  gri  an,  so  bedeutet  der  ItaiD* 
etg*  stossend  =  ausstossend  =  tosend,  was  gerade  so  gut  a^. 
einen  Wolken-  und  Sturmesgott  passt  (die  Rinder  sind  doch  sichffl 
Wolken;  an  einen  etymologischen  Grund  des  Bildes  zu  denken  «n 
schwerlich  gestattet;  doch  vgl.  Benfey,  II,  61  sq.),  als  der  vos 
derselben  Wurzel  stammende  Name  der  Gräen  und  Gorgonen  (^ 
11^  130  :  yogyog  bedeutet  eig.  stossend,  wie  torvus  verwandt  iit 
mit  stier,  starr,  eig:  anstossend  =^  stehen  bleibend;  vgl«  .das  vertr. 
still  und  stocken  =  tacere  für  tvacere  «  stvaccrc,  wie  Tonog,  pe- 
detemptim  für  vFonog,  —  tvemptim  zu  TiinTw)  für  diese  Luftunge- 
heuer bezeichnend  ist.  Darum  scheint  mir  die  oben  vorgebrac^ 
Deutung  aus  dem  Semitischen  entschieden  verwerflich  zu  seiSi 
während  die  von  Movers  gegebene  gar  nicht  einmal  erwähnt  H 
werden  verdient. 

63.  rlyyQag,  o',    yiyyQa,  ij,    eine  kurze  phönizische  Flöte  tos 
einem  schwirrenden,  traurigen  Ton.     Das  Wort  ist  vielfach  behtf- 


—     37     — 

delt  und  2.  B«  mit  dem  Namen  KtyvQog  für  gleich  gehalten  wor- 
den, aber  die  Identifizirang  ist  sprachlich  unmöglich,  da  daraus 
höchstens  Klvgaq  =  Kig^ag,  yiQQaq  hätte  werden  können.  Movers 
hält  das  Wort  für  unsemitischen  und  zwar  für  karischen  Ursprungs ; 
Benfey  hält  es  U^  130  für  eine  Reduplikation  von  der  Wurzel  gar, 
es  Hesse  sich  aber  auch  für  yQlyyQog  nehmen  von  Sskrit  gfig', 
schreien,  womit  dort  ganz  falsch  lat.  jurgium  identifizirt  wird,  das' 
zu  II,  228  gehört,  mit  j  für  d,  wie  ib.  H,  200  sqq.  342. 

64.  roQTvVf  1^,  Stadt  auf  Kreta,  könnte  leicht  mit  dem  semü 
qereth,  qaräi,  Stadt,  in  Verbindung  gebracht  werden;  Dies  wäre  aber 
ebenso  ToreUig  gehandelt,  als  wenn  man  mit  Lassen  das  -kerta  oder 
-karta,  -Charta  in  arischen  Städtenamen  für  das  hebr.  qereth  halten 
wollte.  Die  richtige  Etymologie  Hir  diesen  und  verw.  griech.  Städte- 
nan&en  gab  schon  Benfey-  II,  319;  das  somit.  Wort  kann  urver- 
wandt sein. 

65.  Fvytjg,  6,  lydischer  Eigenname,  wozu  Fvyaii]  Xl/unj  ge-^ 
hört;  diesen  See  erwähnt  Homer,  II.  XX,  390.,  später  hiess  er 
Kokotj.  Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.^  p.  28,  erklärt  den  Namen  für 
semitisch,  gewiss  mit  Unrecht,  zumal  wenn  man  bedenkt,  dass  er 
folgende  SteUe  des  Etym.  Magn.  p.  768,  10:  TQiTonäroQeg^  ov^a- 
vov  xai  yijg  naXSiQj  ovofjiaTa  äs  avTWv  KovTog,  BQiUQ€(og  ical 
JTvyi^g,  heranzieht  und  dabei  auf  Hes.  Theog.  149  hinweist,  wo 
Ivßjg  und  Fvytig  gelesen  wird.  Auch  ich  halte  den  1yd.  Namen 
Doit  dem  griech.  für  verwandt,  denke  aber  nicht  an  semit.  Ursprung 
so^v^ohl  dieses  wie  der  beiden  andern  Namen.  Vgl.  die  Sskritwurzel 
[u,  g'u  bei  Benfey  I,  680  sqq.,  eig.  wohl,  wie  mir  judh  (=  pugnare) 
>e^v^eist,  stossen,  aufstossen,  aufwallen,  kochen,  brennen,  glühen; 
sar  begrififl  Entwickelung  vgl.  Benfey  II,  274,  wo  von  dhu,  dhvA, 
Ihvd  =  dhmä,  &dhmäta,  Schlacht.  Zu  ju,  gu  gehört  (ob  von  judh 
Dit  lat*  b  s  dh,  vgl.  robur,  oder  von  jvabh  (C«V^  int^ätpikog) : 
Büsteres  ist  mir  wahrscheinlichet)  lat.  juba,  die  sich  heftig  bewe- 
^nde,  vrallende  Mähne;  femer  lat.  jus  nnd  unser  Jauche,  worin 
ine  Fortbildung  durch  Gutturallaut  erscheint ;  zunächst  wohl  ju  + 
f  =  jug',  dann  jug'  4-.  s  =  juksh  ib.  II,  682.  Da  ju  =  gu,  wie 
priech..  ^£0)  &=:  ycUw,  glühen,  wallen,  aufwallen,  so  kantf  Fvyrig, 
'"'Vfjg  Ueher  gehören:  rvtjg  wäre  der  Siedende,  Brausende,  Stür- 
dische,  was  dem  Begriffe  des  Hekatoncheiren  sehr  angemessen 
»cheint  Auch  Alyodwv,  der  andere  Name  des  Briareos,  könnte  aus  . 
ibbi  tI-  gUf  yuF  bestehen,  vgl.  oidvia,  al&vaaw  zu  dhu  Benfey  II, 
?74 ;  der  Name  kann  aber  ebenso  gut  zu  ig',  vig'  ib.  I,  343  sqq. 
;ehören,  ohne  dass  deshalb  die  Bedeutung  desselben  eine  andere 
u  sein  brauchte.  Wenn  die  Form  Tvrjg  neben  Fvytjg  gesichert 
astehtj  so  müsste  man  wohl  an  eine  Wurzel  guh,  juh  ^  judh 
enken,  so  dass  Fvfjg  für  Fvhijg  stände  wie  dialvw  für  dthaivco, 
^evci}  für  äsvhü)  u.  and.  Wie  Fvyrjg^  so  wird  auch  BQmQtwg  von 
tötticher  für  semitisch  erklärt;  offenbar  falsch,  da  das  Wort  im 
8-riech.  eine  vortreffliche  Deutung  zulässt.    Vgl.  ßQtoißdg  mit  ßgvtoy^ 


—    38     — 

f trotzen,  anfiraDen,  aufschweUen ,  eig.  aber  Blossen,  wie  das  von 
fiesychins erwähnte  nglia^  blasen,  sprühen,  eig.  stossen  &s  ausstofl- 
sen,  beweist,  das  mit  lat.  spirare  verwandt  Ist.  Der  Name 
dritten  Hekatoncheiren  Kovxoq  könnte  mit  xwTaXtg  «=  Xaxrtg 
ßnidas)  verwandt  sein,  das  zu  nonru)  gestellt  wird;  man  kann  bei 
xwTakiQ  anch    an   Anderes    (lat.  quatere;   vgl.  quetschen)  denken; 

'  aber  KoTTog  scheint  sicher  mit  griech.  xorcg,  imxBiv  verwandt,  das 
'eig.  wohl  wie  /mo^oi,  Benfey,  II,  274,  aufschwellen,  aufbr^nsei 
zur  Grundbedeutung  hat  Mit  lat.  odisse  ist  xorog  ebenso  wenig 
zu  vereinen,  als  mit  unserm  Uass,  hassen;  Benfey  II,  163  bat  das 
Wort  fälschlich  mit  e/d^og,  zusammengestellt,  das  eine  gafiE  andere 
Erklärung  verlangt. 

66.  JaiöaXoq,  o.  Der  Name  dieses  attischen  Heros  ist  woU 
schon  bei  mehr  als  £inem  in  den  Verdacht  semitischen  Urspnn^ 
gekommen,  zumal  da  er  auch  auf  Kreta  und  sogar  in  den  westUeliai 
Colonieen  der  Phoenizier  angetroffen  wird.  Wir  dürfen  ans  ako 
nicht  darüber  wundem,  dass  Bötticher,  rudd.  mydi.  Sem.  p.  28; 
zur  Erklärung  desselben  zum  Hebräischen  seine  Zuflucht  genonuieri 
hat,  woraus  er  den  Dädalus  als  einen  amasius  supremi  nomiiiis, 
daid-el,  zu  deuten  wagen  konnte:  er  hätte  auch  einen  fabricator 
dei  daraus  machen  können,  da  die  Wurzel  dud,  urspr.  verbindoi, 
auch  verfertigen  bedeuten  konnte,  wie  die  daraus  eBtsprunigeiieB 
Bezeichnungen  für  Korb,  Topf,  Kessel  beweisen.  Aber  die  gileck 
Wörter  doi^äkkcDy  SaldaXfia  u.  s.  w.  zwingen  uns,  den  Nmoen  ilr 
echt  griechisch  zu  halten;  vielleicht  ist  er  verw.  mit  dem  lat  do- 
lare,  behauen,  bearbeiten, ' das  zu  Benfey  II,  225  sqq.  gehört,  vo 
für  die  Wurzel  dar,  dri  der  Urbegriff  stossen  =  stechen  (6ilM) 
dolor,  vgL  Schmerz  zu  mordere)  festgehalten  werden  mass.  Ds 
stossen  =  spalten,  findere,  scindere,  so  wäre  /Jaldakog  eig.  der 
Schnitzer,  der  Bildschnitzer.  Indessen  scheint  mir  diese  Deutung 
doch  nicht  die  richtige  zu  sein.  "^Utn  zur  richtigen  zu  gelange, 
halte  ich  es  für  gut  etwas  weiter  auszuholen.  Der  Gmndbegnf 
der  Wurzel  dar,  dfi  bei  Benfey  II,  225  sqq.  ist,  wie  bera^ 
stossen;  daher  drd,  dru,  laufen,  ib.  228,  vgl.  &dM  zu  dfau,  stosseB» 
271  sqq. ,  und  dräksh  (i^vozu  lat.  jurg-ium  =  dfig',  drig  +  8  3» 
driksh,  draksh,  dr&ksh;  über  j  =  d  ib.  II,  200  sqq.  217.  342) 
tönen,  schnauben,    eig.  stossen  s=  ausstosseu,    blasen,    tönen,   wie 

«  ^cüiSaacj,  ib.  p.  275,  zu  dhu,  stossen,  gehört  Hieher  ziehe  id 
femer  Benfey  II,  350,  wo  für  griecli.  ^^ocog,  d^Tkog  eine  Wund 
dfi,  dar  postulirt  wird,  eig.  stossen  =  hervorstossen,  hervorlMrecbeo, 
quillen,  fliessen;  über  div-dlX-XM  ib.  p.  346  (dfi)  will  idk  aoeb 
kein  Urtheil  abgeben,  obwohl  vor  Nichts  so  sehr  gewarnt  werdet 
mus8,_als  vor  der  leichtsinnigen  Weise,  in  der  man  dieWuraeb» 
zerstören  und  die  erhaltenen  ursprünglichen  Wurzelbuchstaben  Ar 
Präfixe  oder  Präpositionen  zu  halten  pflegt.  Gegen  dieses  ieid%« 
besonders  von  Pott  so  sehr  angepriesrae  System  erhebt  sieh  eil 
furchtbarer   und   nimmermehr  zu  äberwindender  Widerstand, 


—    89    — 

die  semit  WurzelmMse  mit  der  indogermanischen  in  Verglei- 
ig  bringt;  der  semit  Bpractistamm  stemmt  sich  gegen  solche 
kähr  als  ein  Riese,  der  auch  den  indogermanischen  Wurzeln 
und  Rettung  zu  bringen  verspricht.  Um  die  Falschheit  des 
:en  Systems  an  Einem  Beispiel  Iclar  zu  machen,  greife  ich  die 
rzel  bhug',  bhag  heraus,  bei  Benfey  II,  20,  wo  dieser  sonst  so 
iienstvolle  Etymologe,    der   für   das  Griechische   mehr  geleistet 

als  irgend  ein  «anderer,  der  aber  ebenfalls  noch  tief  in  dem 
!o8en  Wahne  stecl^t,  dass  die  Ursprache  schon  mit  componirten 
*zehi  angefüllt  gewesen,  zugleich  bhug'  und  bhag'  aus  abhi  + 
entstanden  glaubt.  Hier  l)eweist  aber  der  Vokal  u  gegen  a  mit 
nstösslicher  Gewissheit,  dass  sowohl  bhug'  als  bhag'  (letzteres 
ite  sonst  s  abhi  +  ag'  sein)  aus  älterem  hvag'  =  dhvag'  ent- 
ien,  dass  also  auch  fOr's  Sanskrit  der  für  das  Griechisch -Latei- 
tie  feststehende  Uebergang  von  hv  in  bh  (hva  s=  bhu,  bha,  vgl. 
'ey  II,  66  sqq.,  wo  guh,  gab  aus  hvah,  und  sonst)  als  eine 
;emaclite  Wahrheit  anzunehmen  sei.  Diese  Tfaatsache  wird  sich 
t  ihrer  ganz  unermessUchen  Tragweite  nach  zu  bewähren  haben ; 
verweise  auf  den  Art.  &äkog,  wo  ich  für  das  Sanskrit  den  Ueber- 
l  Yon  hv  in  b,  ph,  p  (bekanntlich  im  Lat.-Griechischen  erwie- 

feststeUen  werde.  So  wenig  ich  aber  in  den  allermeisten  Fällen, 
Pott  und  Benfey  eine  Composition  mit  api,  abhi  annehmen 
.  noch  (pav^w  =  (paS^w,  (pwyM,  Benfey  If,  13,  mit  q)avaiy%  ■= 
:),  diese  Composition  mit  api,  abhi  anerkenne,-  ebensowenig 
I  ich  die  vielen  Fälle  so  ohne  Weiteres  gelten,  in  welchen  man 
Präpos.  lat.  ad  aus  älterm  at,  Benfey  II,  231*  331,  angenom- 

bat  Daher  glaube  ich,  dass  nicht  nur  in  dqdto^  Benfey  I, 
vgl  II,  339  (wo  er  —  wie  in  seinem  2.  Bande  überhaupt  — 
sin  viel  besonnenerer  Mann  erscheint),  sondern  wahrsch.  auch 
qtog,  dqiu(x)j  I,  96  eine  Wurzd  ^i,  stossen  n  hervorstossen, 
Drbringen,  wachsen  steckt  (vgl  noch  TSQ/yoq,  "^Q^/vog,  Trieb, 
Qi/(o  :  falsch  Benfey,  I,  95),  wonach  SQau)  wie  noiew^  tsv^^cd^ 
It  kfi  =  lat.  cre-o,  vielleicht  eig.  erzeugen,  schafifen  bedeutet. 
m  =s  cre-o  gehört  griech.  viOQoq,  xoQa,  tcikwQ  (falsch  Benfey,  II, 
I,  weiterhin  lat.  corpus.  Danach  würde  auch  JalSakog  eig. 
IchSpfer,  der  Bildner,  creator,  sein  und  urspr.  eine  ganz  andere 
höhere  Bedeutung,   als  die  eines  Bildschnitzers,  gehabt  haben. 

Hermann,  Relig.  Alterth.,  $.  63.  Darauf  weist  auch  die  all- 
)ine  Bedeutung  des  Wortes  6aläaXoq\  vgl.  Preiler,  Griech.  Myth. 
äS",  wo  Lucret.  I,  228  :  daedala  tellus,   V,  235  :  natura  dae- 

rerum  u.  s.  w.  Preller  hält  die  Sagen  vom  Daedalos  für 
italischen  Ursprungs;  auch  scheinen  ihm  die  kretischen  die  äl- 
n  zu  sein,  II,  345.  Aber  es  kann  ein  und  derselbe  Mythus 
leinasien  (wo  JaldaXa^  eine  Feste  in  Karien),  Kreta  und  At- 
gleich  alterthümlich  und  heimisch  sein.  Richtig  bemerkt  Preller, 

Dädalos   die  Bedeutung   eines  kosmischen   Demiurgen    (wofür 

eine  solche  Umschreibung  des  Wortes  Schöpfer,   Erzeuger?) 


1 


-     30    — 

an  dem  griech.  Urspmng  des  Wortes  für  nnbegründet  Verwandt 
scheinen  ßovvoq,  Hügel,  (iovßoiv  oder  ßo^tßdv,  Drüsen,  Oesrhwnlst, 
Wörter,  die  ich  mit  lat.  bufo,  Kröte  (schwellend),  zur  Wurzel  hra 
=  dhva,  dhiif  Bciifcy  11^274,'  stelle;  ßnvßtov  ist  ganz  an  bufo  aas 
hva  -h  bh,  hvabh.  Die  Wurzel  hu,  liva,  hvÄ  =  vä,  wehen,  be- 
deutet eig.  stossen,  ausstosscn,  daher  auch  die  Wurzel  vann  aea  vo« 
raere,  i/LuTv  (ausstossen  =  auswerf enj  speien  o.  s.  w.)  für  (d)hvaiii 
stehen  mag;  davon  kommt  das  lat.  vomica,  aufstossend  «=  Schwulst, 
Beule,  Erhöhunof,  verw.  mit  cumulus  (wo  cum  ss  hvam),  aufstos- 
serd  =  Haufe  (vgl  acervus  zu  dxfj,  aufstossend),  und  mit  sovna,  = 
ico/Litj,  Haar,  eig.  anfschiessend  =3  her vorspri essend,  wie  aach  barba 
mit  bulla  =  hval-la,  von  hval  =  hvar,  verwandt  sein  mag.  So 
tritt  denn  ßfo/Aog  in  enge  Verwandtschaft  mit  cumulus  und  &o9fjii^ 
Haufe^  eig.  Stoss,  von  dhü,  stosscn;  es  steht  wohl  für  hJ^d-fio^, 
mit  hv  =  /^  (vgl.  ßaivcS)  ßa/Lwgj  ßot/nfic.  Wenn  ich  aber  go  die 
AnnahmQ  einer  Entlehnung  des  Wortes  aus  dem  Semitischen  hm* 
länglich  zurückgewiesen  zu  haben  glaube,  so  will  ich  doch  keines- 
wegs eine  wurzelhafte  Urverwandtschaft  von  griech.  ßotiMq  und  hebr« 
bämä  bestreiten;  vielleicht  werde  ich  seilest  sie  noch  einmal  inr 
unbestrei baren  Thatsache  erheben. 

56.  /  af«,  ^,  Schatz ,  lat.  gaza.  Nach  Curtius  HI,  13 :  pe- 
cuniam  regiam  gazam  Persae  vocaut,  und  andern  Alten  ist  AwiWoTt 
persisch;  vgl.  ßötticher,  Arica,  p.  14,  der  es  mit  pers.  gang^  iden- 
tifizirt.  Dagegen  spricht  Meier,  H.  W.,  p.  303,  es  den  Pboeni- 
ziem  zu,  wahrscheinlich  ohjie  Grund,  wenn  auch  das  Wort  im 
Semitischen  eine  gute  Etymologie  haben  sollte. 

57.  rdkloq,  6,  Name  des  Attes  und  der  Kybelepriester ,  ist 
mehrfach  für  ein.semit.  Wort  gehalten  worden.  Vgl.  ßötticher,  mdd. 
myth.  Sem.  p.  14  sq.  Movers,  Phoen.  I,  687.  Wenn  der  Name 
eig.  einen  Verschnittenen  bezeichnet,  so  vergleiche  ich  griech.  xoilog, 
abgehauen,  gestutzt,  das  von  einer  Wurzel  kar,  kri  (=  kfi-t,  curtos, 
culter  für  curter,  vgl.  Benfey  II,  152  sq.),  hauen,  abhauen  stammt 
Diese  steht  aber  wahrsch.  für  hvar,  mit  k  für  hv,  ss  hval,  hmal 
(Benfey,  II,  283,  wozu  malleus,  Stösser,  sammt  molere,  mahlen,  wie 
dXiio  für  hFakiw  neben  /uvkrj  beweist)  und  steht  so  in  etymolog.'' 
Verwandtschaft  mit  griech.  iXavvto,  hauen,  abhauen  =  xoXovm.  Da 
aber  hv  nicht  nur  =  k.  sondern  auch  =  g,  so  mag  auch  die  Wur- 
zel gal  bei  Benfey  II,  291  herangezogen  werden,  die  im  Sanskrit 
fallen  heisst  (=  hval),  gerade  so  wie  pat  (im-pet-us,  niv-ija,  petrm 
petere)  dieselbe  Bedeutung  hat.  Sie  kann  aber  auch,  wie  griech. 
ßäXkWj  C^Xlot  beweist,  stossen,  erschüttern,  hauen,  abhauen,  bedeu- 
ten, gerade  so  gut  wie  hmal  =  Jivai  =  gal.  Der  Urbegriff  ist, 
wie  in  der  Wurzel  hna,  hnu  (Benfey  II,  182),  neigen  =  stossen, 
in  Bewegung  setzen,  die  ich  in  ha  +  n-  (a,  i,  u ;  urspr.  hna,  dann 
hna+ja  =  hnaja,  hnja,  hni,  und  ebenso  hna  +  va  =  hnava  »  hnva  « 
hnu)  zerlege,  indem  ich  ha  =  /a  in  a/mjü,  a/ä^co  bei  Benfey  il, 
191  nehme.     Wie  Stumpf,    Stummel,  verstümmebi,  stutzen  aus  der 


-    31    - 

Wurzel  stu,  stossen  (stu-deo,  rv-mrio  für  arv-nTto)  stammen,  so 
mein«  r  Ansicht  nach  auch  räXkog  aus  der  Wurzel  dhu  >=:  hu,  hya 
=  ga  -4-  l  ==  gal,  fallen,  «stossen.  Das  griech.  yokog  ==  hFoXog 
hätte  auch  zu  yokogy  yäXog  werden  können.  —  Wäre  die«Annahme, 
dass  rdXXog  der  Verschnittene,  Gestutzte,  xoAo^  bedeutet  (hebr.  kä- 
thüth,  castrirt,  van  kathath,  hauen,  darf  vielleicht  in  begrififl.  Hin- 
sicht vergUoben  werden),  weniger  gut  begründet,  so  könnte  man  an 
das  .lat.  gallare  =  bacchari  (bei  Nonius  auf  Varros  Auctorität) 
denken,  das  im  Italien,  gallare,  frohlocken,  erhalten  ist;  ich  will 
aber  diesen  Einfall  hier  nicht,  weiter  ausfuhren. 

58.  ravkogy  6,  ein  phönizisches  rund  gebautes  Kauffartheischiff, 
cvird  Ton  Benfey  ohne  Grund  aus  dem  Indogermanischen  gedeutet. 
STgl.  hebr.  gol,  ein  rundes  Gefass,  Krug  u.  s.  w.  von  galal,  wälzen, 
irolvere,  drehen,  also  eig.  das  Runde. 

59.  FuGov,  To,  der  Vorsprung  des  Daches,  ein  zuerst  bei 
Suripides  vorkommendes  Wort,  das  nach  Stephanus  Byzantius  ka- 
iscfaen  Ursprungs  ist.  Da  die  Earer,  wenn  sie  auch  nicht  (wie  Ber- 
;beaa,  zur  Gesch.  der  Israel.,  1842,  p.  193,  glaubt)  semitischen 
Ursprungs  waren,  so  'doch  in  vielfachen  Verbindungen  mit  den  Phoe- 
iiziern  lebten,  so  wäre  es  nicht  unmöglich,  dass  sich  manche  phön. 
Wörter  in  ihre  Sprache  eingeschlichen  ^  hätten.  Auch  zeigen  sich 
unter  den  höchst  spärlichen  Ueberresten  der  karischen  Sprache  wirk- 
ich  einige  Wörter,  die  an  Semitisches  erinnern.  Vgl.  Steph.  Byz. 
L  V.  2fyvd{'y)yeXa,  noXig  KctQi'ag^  svß-a  6  rdfpog  ^v  rav  KaQog  tig 
^fjXdt  xod  TüvvOfxa'  xalovai  yuQ  ol  KuQfg  aovav  rov  rd/cpov,  yiXav 
)€  Tov  ßaaiXsa,  wobei  schon  die  Composition  des  Wortes  der  se- 
mitischen Weise  gemäss  ist  Man  kann  aovav  vergleichen  mit  hebr. 
shuah,  hinabsinken,  wovon  shühä  Grube  =  shahath,  Grube,  Grab. 
Bei  yhka  könnte  an  hebr.  'eljon,  der  Höchste,  Oberste,  gedacht 
werden.  Doch  halte  ich  diese  £tymologieen  für  ebenso  wenig  ge- 
sichert, als  wenn  man  bei  der  Notiz  des  Steph.  ßyz.  s.  v.  Movo- 
yiaoa'  yiapa  tfj  KotQiov  tpcovfj  Xldog  hQ/LifjvsvfTcu  an  hebr.  gazith, 
behauene  Steine,  Quadern,  vongazah,  behauen,  denken  wollte.  Auch 
wage  ich  nicht  beiy^Taov,  Verstoss,  Saum,  Gesimse  =  d-Qiyxoc,  an 
liebi,  ha^,  syr.  hig,  circumdare,  woher  haip,  das  Umgebende,  hug, 
Unigebung  =s  Aussenseite,  zu  denken,  so  dass  ysZaov  eig.  der  um- 
gebende Rand  (vgl.  Benfey,  II,  308;  d-Qiyxog  ist  vielleicht  =5 'Ring\ 
welches  deutsche  Wort  den  Abfall  des  Anl^^uts  dh  erlitten  hat),  der 
Umkreis,  der  Saum  wäre.  Besser  scheint  mir  folgende  Vermuthung. 
Griechisch  xiadogi  Epheu^  bedeutet  sicher  eig.  das  sich  Windende, 
die  Scbfa'ngpflanze ;  darum  hat  es  Benfey  für  xQiaaog  genommen 
(vergl.  unser  Kreis;  schlingen  hat  vom  das  Pnäfix  sa),  ebenso  wie 
er  lat.  cingere  für  älteres  cllngere  (vgl.  unser  kringeln  =  ringeln) 
nimmt.  So  könnte  yH(Tov  für  yguGov  =  Kreis,  Umkreis  sein,  von 
krish  (=gli8h,  Benfey  II,  307)  aus  hvfish.  Indess  fragt  es  sich, 
ob  Benfey  ein  Recht  dazu  hat,  Ktaaog  für  xQtaaog  zu  nehmen ;  denn 
da  die  Wurzel  (dhv)ag',    (dhv)ak',   ib.  II,    17  sqq.,  oder  (dh)vag', 


-    32    - 

(dh)vak',  oder  (d)hvag'^  (d)hvak'  (hvag'  erscheint  Im  Sanskrit  ab 
bhag',  bhagV  wo  bh  aus  hv,  wie  der  Vokal  u  gegen  a  beweist:  an 
Präfix  abhi  darf  gar  nicht  gedacht  werden,  ebenso  wenig  als  bei 
frango  «  J^Q/jy^v/Lu  für  hFgijyvvfu  =  fpQ^y,  frang  =  einem  denl[- 
baren  Sanskrit  bhfig'  für  hvfig')  eine  Wurzel  dhvig^  =  dhira  +JA 
+  g  neben  sich  hatte  ( —  wie  deutsch  weichen  =  nxstv  «=  yin- 
cere  beweist;  vgl.  s.  v.  ßixog  — ),  so  könnte  xitraog  aus  .kig^  » 
(d)hvig'  entsprangen  sein.  Vgl.  die  Wurzel  (d)hvag'  (=  Sansbit 
bhug',  bhag')  i»  lat.  cacula  (cf.  anciila),  coxa,  coxo  (cf.  unser  hin- 
ken), cunae  (für  cucnae  s  unsenn  Schauk-el,  worin  Präfix  sa), 
cunctari  (zögern,  eig.  schaukeln  =  schwanken,  unschlüssig  sein, 
verw.  mit  oxvog  =k  hFoxvog)  u.  s.  w. ;  für  coxa  nimmt  Benfey  II, 
24  ganz  falsch  eine  Composition  mit  Präfix  ka  (wie)  an,  da  es 
doch  so  gut  wie  die  andern  von  mir  erklärten  Wörter  .gar  kein 
Präfix ,  sondern  nur  den  Anlaut  hv  =  c  der  Wurzel  (d)hvag'  an 
sich  trägt.  So  könnte  denn  auch  in  xtaaog  kein  Verlust  eines  ^ 
anzunehmen  sein,  sondern  das  Wort  für  zur  Wurzel  (d)hYig'  ge- 
hörig gelten:  hvig'  +  s  ist  ==  hviksh  «  kiksh.  Wie  nun  aus  der 
Wurzel  dhan  für  dhvan  (=:  van,  tödten,  Benfey  I,  336)  «s  &fp, 
&bvjio,  &Hv(x)y  durch  Abfall  des  d  hvan  wurde,  diese  Perm  aber 
einerseits  (hv  in  cp)  m  q>ivia,  andrerseits  (hv  in  x)  in  xavjwy  sta/vw^ 
Kralvo)  »  xTuvw  erscheint,  so  tritt  gegen  xiaoog  griech.  tPfi^ya», 
2Kply%  =  <&/"§,  mit  (p  für  hv,  also  (piy  =  hvig'  =  hvag'  atvag'ln 
uy/M,  Damit  könnte  das  karische  ysXaov  (wohl  für  yrntw  wie 
Bixoai  =  viginti,  vingati,  für  IxoaC)  verwandt  sein:  hvig'  r=s  gig'  = 
gig^  4-  s  =  giksh,  gish.  Ob  so  auch  lat.  cingere  —  wenn  es 
nicht  für  clingere  steht  —  zu  fassen  sei,  also  für  =  hvig^  <^erob 
hvang'  =  kang'  zu  cing  geworden,  bleibe  dahingestellt  Vgl.  Ben- 
fey U,  323;  wo  unser  hegen,  Gehege,  Hecke  =  Zaun  hinzuzufügen 
sind.  Ich  benutze  diese  Gelegenheit,-  noch  einige  andere  Reliqnieen 
der  karischen  Sprache  zu  erläutern.  Nach  Steph.  Byz.  s.  v.  IdXar 
ßdväa  hiess  im  Karischen  das  Pferd  aAa,  vielleicht  von  vfi,  var, 
val  (lat.  velox)  bei  Benfey  II,  294 sq.;  ßdvöa  war  nach  demselbei 
G=s  griech.  viycri  \  das  Wort  gehört  sicher  zu  Benfey,  U,  94  sq. 
sq.,  wobadh,  bandh  aushvadh,  hvandh,  krümmen,  biegen;  vgl. 
mit  neigen,  ib.  II,  185,  und  lat.  vinco  =  weichen  (machen),  wie  05- 
derlein  richtig  bemerkt  hat.  Das  karische  Wort  rv/uvla,  Stock,  hd 
bereits  Knobel,  Völkertaf.  d.  Gen.  p.  102,  mit  griech.  rvnvw  in 
Verbindung  gebracht;  es  kann  für  Tvnvia  stehen,  sicher  aber  gehört 
es  zu  der  Wurzel  stu  (iat.  studeo  »  tudito,  tundo,  Tvnroi),  stos- 
sen,  bei  Benf.  I,  657  sq.  Verwandt  mit  xvfjivla  ist  das  lykiscbe 
Wort  TvjLujva  =  TQciyog  (sonst  auch  Stadtname),  eig.  Stösser,  von 
stu  «^  tu ;  wie  Sskrit  tig  für  stig  «  any  (Benf.  II,  235),  so  ist 
auch  tu,  tav,  crescere,  aus  stu  bei  Benf.  I,  657  sq.  stossen  =  anf- 
stossen,  wachsen  (vgl.  dhm^,  eig.  stossen,  ib.  II,  274)  herzuleiten. 
Dadurch  wird  unsere  s.  v.  ärrfjyog  versuchte  Deutung  des  per& 
takka  zur   Gewissheit   erhoben.    Vgl.  auch  Bötticher,  Arica,  p.  ö» 


-    33    -• 

der  nur  mehr  auf  das  Oriechische  achten  sollte ,  welches  bei  der 
Erklärung  klcinasiat.  -Wörter  und  Namen  viel  mehr  zu  berücksich- 
tigen ist  als  irgend  eine  andere  Sprache,  höchstens  das  Zend  und 
das  Armenische  ausgenommen:  das  Armenische  ist  aber  noch  viel 
zu  wenig  zugänglich  gemacht  worden.  Enobel  stellt  femer  das,, 
karische  W. /Aa  mit  dem  phiyg.  ßaktjv  zusammen:  die  Etymologie 
des  Wortes  ist  noch  unklar.  Man  kann  an  unser  wahren  &=  tuen 
(Benfey  IT,  294)  denken,  von  vf i,  yar,  clrcumdare,  tegere,  aus  hv/i 
(xaX-,  xwA-,  ib.  287,  hehlen).  Das  Wort  acva^  Grab,  bringt  Kne- 
bel mit  aoQog,  awqoq  zusammen:  er  meint  die  Liquida  habe  sich 
wie  in  Bomilkar  ^  Barmilkar,  Sobal  «  Sarbai,  Himiiko  =^  Himil- 
kar  und  sonst  in  einen  Vokal  aufgelöst.  Dies  darf  aber  nicht  zu-« 
gegeben  werden;  was  für  punisqhe  Namen  gilt,  gilt  darum  noch 
lange  nicht  für  kleinasiat.  Namen  und  Wörter.  Ich  denke  zuerst 
an  üfvw,  aU(a,  werfeni  der  Zischlaut  könnte  im  Karischen  bewahrt 
worden  sein;  vgl.  Benfey  —  Stern,  Monatsnamen,  und  Bötticher, 
Arica,  p.  IG  sq.;  sonst  Hesse  sich  auch  an  Benfey  IF,  164  (wo 
lat  cu-mulus]  denken. 

60.  reXdüiv,  0,  Beiname  des  Zeus  bei  Boss,  Demen  von  Attika, 
p.  VII.  Da  Movers,  Phoe».  I,  643,  in  dem  "EUevg  Zevg  iv  ©j/- 
ßatg  (Hesycb.)  den  semitischen  'Eljon,  'El  'Eljon  =  ^Yiptarog  hat 
Gnden  wollen,  so  könnte  man,  da  'Ain  oft  »  ^  ist,  leicht  auf  den 
Gedanken  kommen,  in  dem  dunkeln  Namen  /VA^coi/ den  phön. 'Eljon 
zu  suchen.  Wenigstens  wäre  diese  Etymologie  (wenn  sie  sich  auch 
als  nur  scheinbar  fichtig  erweisen  sollte)  besser  als  irgend  eine  von 
Roth  und  seiner  sogenannten  Schule  vorgebrachte  Etymologie  aus 
dem  Aegyptischen .  oder  Pboenizischen.  Zu  reXiuiv  gehört  aber  der 
N^ame  eines  attischen' Stammes:  Fsliowsg^  wobei  uns  die  eine  Ne-* 
^enform,  Fsdiovisg^  keine  Schwierigkeiten  bereiten  würde  ^  da  sie 
luf  schwachen  Füssen  steht.  Vgl.  Westermann,  Plutarchv  Selon« 
j.  58  sq.:  At  maxima'rixa  et  prope  proelium  est  de  Gedeontibus, 
luorum  ne  scriptura  quidem  certa  est:  sie  enim,  Feisowsg,  apud 
lum  Plutarchum  idque  ex  Reiskii  demum  correctione  (=  Ver- 
If mmbesserung ,  wie  oft)  legitur,  apud  reliquos  aut  TiXiovrsg 
ptom  reperitur  aut  r^Xioweg,  id  quod  haud  parum  commenda- 
ionis  habet  ab*  inscriptionibus.  Vgl.  auch  Böckh,  Corp.  Inscc. 
jrraecc.  II,  p.  933;  ders.,  Staatshaushalt  d.  Athen.  (2.  Aufl.),  II, 
734  sq.  Nun  wird  femer  behauptet,  dass  das  hebr.  'Alu  auch 
durch  T  wiedergegeben  werden  könne,  während  es,  wenn  es  nicht 
^anz.  spurlos  verschwindet,  durch  g  (gh)  repräsentirt  wird:  diese 
Behauptung  stellt  Bötticher,  supplem.  lex.  Aram.  p.  43,  auf,  ohne 
lie  indess  beweisen  zu  können.  Denn  könnte  er  sie  beweisen,  so 
^äre  die  Identität  von  rsXsfov  =  TeXicov  =  hebr.  'Eljon  die  ge- 
wisseste aller  etymologischen  Thatsachen,  da  es  sonst  keine  Möglichkeit 
gibt,  y  und  r  im  Griechischen  unter  Einen  Hut  zu  bringen.  Aber 
was  noch  zu  beweisen  steht,  dass  hebr/Ain  wie  zu  y,  so  auch  zu 
T-  werden  könne,    dies  dürfen  wir  nicht  als  bewiesen  gelten  lassen^ 


—    34    — 

•0  lange  nicht  schlagende  und  sichere  Beweise  dafttr  Torgebradit 
werden:  darauf  wird  uns  Böttichcr  aber  wohl  noch  lange  wartoi 
lassen.  Durch  dieses  Veto  der  unerbittlich  strengen  ratio  etymo- 
logica  wird  eine  Reihe  der  schönsten  Combinationen  abgeschnittöi; 
denn  sonst  könnten  wir  nicht  nur  in  den  r€Xiovj[tg  die  oberste 
attische  Volksabtheilung  ('eljon  =  vipiarog)  erkennen,  wofür  sie 
schon  öfter  gehalten  worden  sind,  sondern  wir  könnten  auch  ia 
Betreff  des  Zevg  Ftkiniv  =  'E^on,  ^xf/tarog  daran  erinnern,  im 
es  eineü  Altar  Zeus  des  Höchsten  =3  ^xpiavog  vor  dem  Eingang 
zum  Tempel  der  Athene  Polias  gab,  auf  dem  nichts  Lebendigei, 
sondern  nur  ein  einheimisches  Gebäck  ohne  Wein  geopfert  wurde^ 
wir  könnten  insbesondere  noch  darauf  Nachdruck  legen,  dass  luent 
Kekrops  dieses  Opfer  dem  Zeus,  dem  er  den  Namen  ^Y^/jict^  bd- 
legte,  darbrachte  (vgl.  Forchhammer,  Hellen.,  p.  51),  Kekrops,  der 
doch  der  leibhafteste  Aeg3rpter  gewesen  sein  und  aus  Aegypten  den 
Ackerbau  nagh  Griechenland  verpflanzt  haben  soll.  Ich  fuge  noch 
bei,  dass  FeXiwv  als  ältester  Sohn  des  Jon  nach  alten  Zeagnissoi 
der  Heros  der  Geleonten  oder  Ackerbauer,  yscogycl  (warum  nldit 
Gutsbesitzer?)  war  (vgl  Hermann,  Staatsalterth.  §.  94),  und  gerathe 
zuletzt  selbst  fast  in  Versuchung,  Fsk^wv  für  =  'Eljon  zu  halt«). 
Aber  die  leidige  ratio  trägt  über  meine  Phantasie  den  Sieg  davon. 
Ich  verbinde  FeXifav  mit  ikavvsiv  (uvkaxa)  ziehen  «e  Farehen 
ziehen^  pflügen,  wozu  sich  hFsXv  verhalten  würde  wie  Sanskrit 
klimi  aus  hvfimi.zu  lA^iy^  und  vcrmis,  (vgl.  Benfey,  11,284.300), 
wi^  yivTO  (für  yikero)  zu  ^kero,  wie  femer  youa  (für  hFata)  zn 
via ;  vgl.  noch  Sskrit  kfi-sb,  ziehen,  pflügen  ib.  11,  306.  Also  von 
hFikv  (=  iXvj  iXavvw)  =  ytXvj  yeXsF  kommt  FsksFcay^  FeXimi 
eig.  sulcans,  sulcator  =  arans,  arator ;  verwandt  sein  kann  der  Name 
des  alten  Priesterkönigs  von  Eleusis  KßXtog,  bei  dem  Demeter  ein- 
kehrte, mit  K  =  hv,  wie  oft,  wobei  wohl  kaum  nöthig  ist  zu  erin- 
nem,  dass  viele  mit  dem  Demeterculte  zusammenhängende  Götter- 
oder  Heroennamen  auf  agrarische  Bedeutung  hinweisen.  Was  aber 
die  andere  Namensform  {TeXiovr^g  für  FiXiovrng)  betrifift,  so 
sie  unmöglich  mit  jener  identifizirt  werden,  da  r  für  ^  oder 
X  im  Griechischen  niemals  eintritt ;  denn  Benfcy  11, 164  geht 
irre,  wenn  er  nvdaaco  für  xtydaaio  nimmt;  ich  nehme  Ttyäaaoi  fflf 
TsvdaaiD  «  GTSväaaa)  von  stan  in  arivWj  eig.  stossen  (stan  für  stvii 
aus  stu,  ib.  I,  658),  woher  aro'w?,  stosäend  =  spitz,  wie  &o6g  vob 
dhu,  dvüi]  dann  bedeutet  arivco  stossen  «=  ausstossen,  tönen  ^  wie 
d^uvaam  von  dhu,  dhav,  dhäv.  Vgl  lat.  tenus,  bis,  eig.  stosserf 
SS  anstossend,  berührend,  verw.  mit  tem  in  temere  (zustossend), 
temerare  (berühren),  Stimulus,  solistimum  s  yafialzvnov^  dann  mit 
temptare,  pede-temptim ,  ronog,  Füsstapfe;  stampfen  ist  b«  aufstaft* 
sen,  auftreten. 

61.  Fiqrvga,  ij,  die  Brücke.  Da  nach  Herodot  V,  56  sq!* 
die  Einwohner  der  böotischen  Stadt  Fiqyvqa,  später  TdvayQa  (wa- 
chen Mamen  Bochart  für  phönjziseh  erklärt)  aus  Syrieii  eingewai^ 


—    35 

dert  sein  isoUeii,  so  läge  es  im  Bereich  des  Erlaubten,  jenes  im 
Grieclt  so  dunkle  Wort  für  einen  phönisischen  Eindringling  zu 
halten.  Dann  böte  sich  von  selbst  ein  hebr.  Wert  'abürä,  yon'abar, 
transire,  dar,  und  man  dürfte  vermuthen,  dass,  wie  Movers  den 
Namen  Adf4X//axog  mit  hebr.  pasah,  transire;  vrovon  Qdtpaxog,  in 
Verbindung  bringt,  auch  der  Name  ^ExpvQa  (welchen  einst  Eorinth 
und  sonst  noch  mehrere  Städte  Griechenlands  führten)  hieher  zu 
ziehen  sei;  für  die  zwischen  zwei  Meerbusen  auf  dem  Isthmos  ge- 
legene Stadt  wäre  abürä  wenigstens  eine  ganz  passende  Benennung 
und  Niemand  würde  gerade  für  sie  einen  phöniz.  Nam'en  ohne 
Weiteres  von  der  Hand  weisen.  Gegen  die  Identität  von  yiqmQa 
mit  einem  bebr.'abürll  aber  erhebt  sich  eine  andere  nicht  zu  über- 
windende Schwierigkeit,  indem  das  Wort  nicht  nur  lak.  ältpavQa 
(vgl.  moq  «=  d-Bog;  /uovxr^Qog  »  d/uvyääkrj)  lautete,  was  nach  Böt- 
ticher,  ^uppL  lex.  Aram.  p.  43 >  noch  anginge,  sondern  auch  theb. 
q>Xs(pvQa.  Eine  Ersetzung  des  'Ain  durch  (p  frischweg  als  möglich 
anzunehmen,  wäre  denn  doch  etwas  zu  kühn,  Wenn  auch  das  in 
g>kdq>vQa  erscheinende  X  aus  der  Auflösung  eines  Dagesch  forte 
hätte  entstehen  können.  Daher  müssen  wir  yetpvQa  für  älteres  yki- 
ipvQa  SS  kFkiq>v^a  nehmen,  yieUeicht  verwandt  mit  i^iqxa  (für 
hFfQiq>aij  jTölben,  das  vom  einen  Gutturallaut  eingebüsst  hat;  vgl. 
nord.  hvelfa,  wölben,  Benfey,  II,  311);  dann  wäre  ytqwQa  eig.  der 
Bogen,  die  gewölbte  Brücke.  Wahrscheinlicher  aber  hat  das  Wort 
die  Bedeutung  Wurf  ==  Aufwurf,  von  vairpan^  ib.  II,  309,  für 
älteres  hvairpan,  welches 'german.  Wort  im  griech.  axa^iüiv,  wer- 
fen, wo  (T  =s  Präf.  sa,  x  =  hv,  wiederzuerkennen  ist.  Man  kann- 
aber  auch  an  ^o'^o^^  xokofpaivj  ib.  II,  31 1>  und  lat.  globus  denken, 
das  's  unserm  Klumpen  ist,  so  dass  yi(pi)Qa  eig.  die  zusammengeballte 
Masse,  di^  aufgehäufte  Erde  bedeuten  würde.  Das  ä  im  lak.  J/^ov^ 
steht  nicht  für  y^  sondeai  für  hv  :  g  :  g',  nach  Benfeyll,  65,  vgl. 
CdXXfa  aar  ßdXXof,  ^oQsctf  =  ßagdoi,  ^s^fß-QOp  =  ßdoad^^v,  wo  f aus 
hv  =s  g,  g'  zu  deuten  ist.  Reines  g  kann  im  Griechischen  nicht 
43  J  sein. 

L62.  FfjQvijiv,  FrjQvovijg,  rfjQvovtvg,  6,  ein  Riese  mit  drei  Lei- 
,  der  in  Erythia  wohnte,  von  wo  Herakles  ihm  die  Rinderheer- 
den  entführte,  Movers  hält  den  Namen  für  semitisch  und  mit  dem 
Namen  Orion  für  identisch,  was  unmöglich  zugegeben  werden  kann; 
sonst  könnte  aber  eine  scmii  Etymologie  doch  noch  versucht  wer- 
den. Da  der  Name  auf  Inschriften  rijQvFov^g,  rugvFovsg  lautet, 
nach  0.  Muller,  Kl.  Sehr.  II,  701 ,  so  führte  dies  auf  ein  phön. 
Wort  'Mb  von  der  hebr.  W.  arab,  wovon  'ereh  (das  bekannte 
*ereb);  'Ärüb  könnte  schwarz,  dunkel  bedeuten,  vgl.  Meier,  Hebr. 
W.,  p.  368  sq.,  und  ruQvß-cov  =  FaQvFfav  als  ein  finsterer  Höl- 
Icndämon  betrachtet  werden,  wie  ähnlich  Welcker,  Aeschyl.  Trilogie, 
p.  138,  den  dreiköpfigen  Höllenhund  KtQßtQoq  mit  sQsßog  (=  lat. 
crepus-culum,  creperus,  mit  c  =  hv)  in  Verwandtschaft  setzt ;  frag- 
Udi  ob  mit  Recht     Bleibt  man  aber  beim  Griechischen  stehen  und 


—    36    — 

hält,  wie  ich  dies  thue,  den  Namen  rtjQvwv  für  rein  griechisch,  so 
darf  man  ihn'  schwerlich  von  yfJQvg,  yvj(weiv  trennen.,  bei 
Benfey  II,  129.  Die  Wurzel  gfi,  gfi,  gar  gehört  sammt  aUes 
dazu  gehörigeki  verwandten  Wurzeln  ib.  II,  129 — 135,  ebenso  ine 
die  Wurzel  hv6  ib.  •  p.  60  sqq.  fsn  dhu^  dhva  =  hu,  hva  ib.  p;  275 
sq.;  wie  gad,  vad  =  hva  +  d,  so  ist  gri >=  hva  +  r  und  be- 
deutet urspr.  stossen  »  ausstossen,  tönen,  wie  die  andere  Wond 
gFi,  ib.  p.  124  sqq.,  stossen  =  hervorstossen ,  strahlen.  Daraus 
erklärt  sich  z.  B.  lat.  clarus,  hell  (lür  das  Auge  wie  für  das  Ohr); 
ebenso  zn  verstehen  ist  es,  dass  bhä,  leuchten,  ib.-  11,  101  sqq., 
auch  sprechen  bedeutet,  wie  so  viele  ähnliche  Wörter  beide  Begriffs 
in  sijch  vereinen.  In  andern  Wörtern,  wie  dQuaoHv  (falsch  .Benfey, 
II,  15),  dovTzog,  KTvnoq,  xQovog,  nnsern>  schmettern  =  zer-schmet- 
tern,  verw.  mit  mittere,  schmieden,  schmeissen,  ist  der  Urbegriff 
stossen  noch  vöUig  klar  erhalten,  und  es  ist  ganz  überflüssig^  solche 
Wörter  in  zwei  verschiedene  abzutheilen;  der  Urbegriff  stossen  » 
ansstossen  steckt  in  aüen  Wörtern,  die  tönen,  sprechen j  hauchen, 
blasen,  strahlen,  glänzen  bedeuten.  Daher  ist  es  geradezu  unwis- 
senschaftlich zu  nennen ,  wenn  man  ~  wie  dies  sogar  ein  Mam 
wie  Benfey  (der  doch  II,  188  richtig  gegen  Pott  argumentirt)  thot 
—  solche  Wurzeln  aus  malender  Nachbildung  des  Tons  von  Thieren 
und  Menschen  hervorgegangen  sein  lässt.  Wir  dagegen  sind  £h)ttlbb! 
schon  so  weit  gekommen,  alle  dergleichen  onomatopoetische  Wur- 
zeln und  Wörter  für  das  zu  halten,  was  sie  wirklich  sind,  d.  h.  für 
ein  Himgespinnst,  das  von  keinem  wissenschaftlichen  Manne  länger 
xespectirt  werden  darf,  wenn  es  auch  in  den  Köpfen  der  Halbwisser 
noch  so  fest  sitzen  bleiben  mag.  Ich  halte  ei^'für  das  Hauptver- 
dienst des  sonst  von  so  argen  Schäden  und  schweren  Fehlem 'be- 
hafteten hebr.  Wurzelwörterbuchs  von  Meier,  mit  fintscbiedenheH 
und  Conseqvienz  die  onomatopoetischen  Fictionen  von  Gesenius  un4 
Anderen  bekämpft  zu  haben.  Wenden  wir  diese  Bemerkungen  auf 
r?]^(jjv  und  yijQ^ü)  von  gar,  gri,  gri  an,  so  bedeutet  der  Name 
eig.  stossend  =  ausstossend  =  tosend,  was  gerade  so  gut  aajN« 
einen  Wolken-  und  Sturmesgott  passt  (die  Rinder  sind  doch  sich«/ 
Wolken ;  an  einen  etymologischen  Grund  des  Bildes  zu  denken  mh 
schwerlich  gestattet;  doch  vgl.  Benfey,  II,  61  sq.),  als  der  voa  ' 
derselben  Wurzel  stammende  Name  der  Gräen  und  Gorgonen  (ib. 
11^  130  :  /op/oV  bedeutet  eig.  stossend,  wie  torvus  verwandt  iit 
mit  stier,  starr,  eig.  anstossend  =±=  stehen  bleibend;  vgl.  .das  verw. 
still  und  stocken  =  tacere  für  tvacere  =  stvaccre,  wie  ronog,  pe- 
detemptim  für  vFonog,  — tvemptim  zu  rtinriü)  für  diese  Luftunge- 
heuer bezeichnend  ist.  Darum  scheint  mir  die  oben  vorgebradbti 
Deutung  aus  dem  Semitischen  entschieden  verwerflich  zu  seilt 
während  die  von  Movers  gegebene  gar  nicht  einmal  erwähnt  si 
.werden  verdient. 

63.  riyyQog,  o,    yiyyQa,  ijj    eine  kurze  phönizische  Flöte  tbs 
einem  schwirrenden,  traurigen  Ton.     Das  Wort  ist  vielfaeh  behapr* 


i 


—     37     — 

deit  und  z.  B«  mit  dem  Namen  KiyvQog  für  gleich  gehalten  wor- 
den, aber  die  Identifizirang  ist  sprachlich  unmöglich,  da  daraus 
ht)chsten8  Klvgag  =  KiQQag,  yiQQag  hätte  werden  können.  Movers 
hält  das  Wort  für  unsemitischen  und  zwar  für  karischen  Ursprungs ; 
Benfey  hält  es  11^  130  für  eine  Reduplikation  von  der  Wurzel  gar, 
es  Hesse  sich  aber  auch  für  yglyyQog  nehmen  von  Sskrit  gfig', 
schreien,  womit  dort  ganz  falsch  lat.  jurgium  identifizirt  wird,  das 
zu  II,  228  gehört,  mit  j  für  d,  wie  ib.  II,  200  sqq.  342. 

64.  FoQTWt  1^,  Stadt  auf  Kreta,  könnte  leicht  mit  dem  semii 
qereth,  qarth,  Stadt,  in  Verbindung  gebracht  werden-«  Dies  wäre  aber 
ebenso  TOreilig  gehandelt,  als  wenn  man  mit  Lassen  das  -kerta  oder 
-karta,  -Charta  in  arischen  Städtenamen  für  das  hebr.  qereth  halten 
wollte.  Die  richtige  Etymologie  für  diesen  und  verw.  griech.  Städte- 
uamen  gab  schon  Benfey  II,  319;  das  semit.  Wort  kann  urver- 
wandt sein. 

65.  rvytig,  6,  lydischer  Eigenname,  wozu  Fvyaißj  kifirij  ge- 
hört; diesen  See  erwähnt  Homer,  II.  XX,  390.,  später  hiess  er 
Kokotj.  Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.^  p.  28,  erklärt  den  Namen  für 
seoiitisch,  gewiss  mit  Unrecht,  zumal  wenn  man  bedenkt,  dass  er 
iolgende  Stelle  des  Etym.  Magn.  p.  768,  10:  TQnondro^egy  ov^a- 
vov  Koi  yJjq  naXöigj  ovofxara  äs  avTWv  Korrog,  BQiuQSbjg  nal 
JTvyi^f  heranzieht  und  dabei  auf  Hes.  Theog.  149  hinweist,  wo 
Fv^g  und  Fvyi^g  gelesen  wird.  Auch  ich  halte  den  1yd.  Namen 
mit  dem  griech.  für  verwandt,  denke  aber  nicht  an  semit.  Ursprung 
sowohl  dieses  vfie  der  beiden  andern  Namen.  Vgl.  die  Sskritwurzel 
[Uy  g'u  bei  Benfey  1,  680  sqq.,  eig.  wohl,  wie  mir  judh  (s=  pugnare) 
t)eweist,  stossen,  aufstossen,  aufwallen,  kochen,  brennen,  glühen; 
BOT  begriffl.  Entwickelung  vgl  Benfey  II,  274,  wo  von  dhu,  dhvA, 
Ihvä  =s  dhmä,  ftdhmäta,  Schlacht.  Zu  ju,  gu  gehört  (ob  von  judh 
nit  lat.  b  ==  dh,  vgl.  robur,  oder  von  jvabh  (faV^  ini^tpekog) : 
etsteres  ist  mir  wahrscheinlichet)  lat.  juba,  die  sich  heftig  bewe- 
l^nde,  wallende  Mähne;  femer  lat.  jus  und  unser  Jauche,  worin 
nne  Fortbildung  durch  Gutturallaut  erscheint ;  zunächst  wohl  ju  + 
f  =,  jug',  dann  jug'  -t-,  s  =  juksh  ib.  II,  682.  Da  ju  =  gu,  wie 
priech..  ^£0)  =  yodw^  glühen,  wallen,  aufwallen,  so  kantf  Fvyrjg^ 
Fvijg  hieher  gehören :  Fvi^g  wäre  der  Siedende,  Brausende,  Stür- 
uische,  was  dem  Begriffe  des  Hekatoncheiren  sehr  angemessen 
scheint.  Auch  Atyalwv,  der  andere  Name  des  Briareos,  könnte  aus  , 
ablü  tI-  gu,  yuF  bestehen,  vgl.  avdviu,  od&vaaw  zu  dhu  Benfey  II, 
?74;  der  Name  kann  aber  ebenso  gut  zu  ig',  vig'  ib.  I,  343  sqq. 
rebören,  ohne  dass  deshalb  die  Bedeutung  desselben  eine  andere 
5u  sein  brauchte.  Wenn  die  Form  Fvrjg  neben  Fvytjg  gesichert 
lasteht,  so  müsste  man  wohl  an  eine  Wurzel  guh,  juh  =  judh 
lenken,  so  dass  Fvfjg  für  Fvhrjg  stände  wie  öiaivu)  für  öihaivo), 
yev€o  für  Ssvhw  u.  and.  Wie  Fvyfjg^  so  wird  auch  BqiaQiwg  von 
bötticher  für  semitisch  erklärt;  offenbar  falsch,  da  das  Wort  im 
jiiech.  eine  vortreffliche  Deutung  zulässt.    Vgl.  ßQtoiJog  mit  ßQviOy' 


—    38     — 

•Irotzen,  anfiraDen,  aufschweUen,  eig.  aber  Blossen,  wie  das  toh 
Hesychins  eFwähnte  nglu)^  blasen,  sprühen ,  eig.  stossen  «s  ausstos- 
■en,  beweist,  das  mit  lat.  spirare  verwandt  ist.  Der  Name  des 
dritten  HelLatoncheiren  Korrog  könnte  mit  xoSraXtg  ■=  Xdxng  Qm 
ßnidas)  verwandt  sein,  das  zu  mtitw  gestellt  wird;  man  kann  Im 
xwTaXiQ  auch    an    Anderes    (lat.  quatere;   vgl.  quetschen)  denken; 

'  abär  KoTTog  scheint  sicher  mit  griech.  xorcg,  xorelv  verwandt,  d« 
'eig.  wohl  wie  /loo/uaij  Benfey,  II,  274,  aufschwellen,  anfbraosei 
Siir  Grundbedeutung  hat  Mit  lat.  odisse  ist  xorog  ebenso  wenig 
SU  vereinen,  als  mit  unserm  Uass,  hassen;  Benfey  II,  163  bat  das 
Wort  falschlich  mit  e/ß^og,  zusammengestellt,  das  eine  galiE  andere 
I^klärung  verlangt. 

66.  JaiöaXog,  6.  Der  Name  dieses  attischen  Heros  ist  wohl 
schon  bei  mehr  als  £inem  in  den  Verdacht  semitischen  Ursprmigs 
gekommen,  zumal  da  er  auch  auf  Kreta  und  sogar  in  den  westUcbei 
Colonieen  der  Phoenizier  angetroffen  wird.  Wir  dürfen  nns  also 
nicht  darüber  wundem,  dass  Bötticher,  rndd.  myth.  Sem.  p.  28; 
BOT  Erklärung  desselben  zum  Hebräischen  seine  Zuflucbt  genommei 
hat,  woraus  er  den  Dädalus  als  einen  amasius  supremi  muniBiS; 
daid-el,  zu  deuten  wagen  konnte:  er  hätte  auch  einen  fabricator 
dei  daraus  machen  können,  da  die  Wurzel  dud,  urspr.  verbindea, 
auch  verfertigen  bedeuten  konnte,  wie  die  daraus  ents^na^neB 
Bezeichnungen  für  Korb,  Topf,  Kessel  beweisen.  Aber  die  giiech. 
Wörter  doi^äXXü),  SalöaXfia  u.  s.  w.  zwingen  uns,  den  Namen  fu 
echt  griechisch  zu  halten;  vielleicht  ist  er  verw.  mit  dem  lat.  do- 
lare,  behauen,  bearbeiten,  das  zu  Benfey  II,  225  sqq.  gehört  wo 
für  die  Wurzel  dar,  dri  der  Urbegriff  stossen  =  stechen  (diXku;^ 
dolor,  vgl  Schmerz  zu  mordere)  festgehalten  werden  mnss.  Da 
stossen  =  spalten,  findere,  scindere,  so  wäre  Jaläotkog  eis.  der 
Schnitzer,  der  Bildschnitzer.  Indessen  scheint  mir  diese  Deating 
doch  nicht  die  richtige  zu  sein.  ""Um  zur  richtigen  zu  gelangen, 
halte  ich  es  für  gut  etwas  weiter  auszuholen.  Der  Grundbegriff 
der  Wurzel  dar,  dfi  bei  Benfey  II,  225  sqq.  ist,  wie  beme^ 
stossen;  daher  drö,  dru,  laufen,  ib.  228,  vgl.  ^ioj  zu  dhii,  stossen, 
271  sqq. ,  und  dräksh  (wozu  lat.  jurg-ium  =  dfig',  drig'  -|-  s  =» 
driksh,  draksh,  drÄksh;  über  j  ==  d  ib.  II,  200  sqq.  217.  342) 
tönen,  schnauben,    eig.  stossen  =  ausstossen,    blasen,    tönen     wie 

.  ^(ovaocjf  ib.  p.  275,  zu  dhu,  stossen,  gehört  Hieher  ziehe  ieh 
fcmer  Benfey  II,  350,  wo  für  griech,  ^^oaog,  ^QiXog  eine  Wonel 
dfi,  dar  postulirt  wird,  eig.  stossen  =  hervorstossen,  hervorbrechen, 
quillen,  fliessen;  über  S^v-diX-Xw  ib.  p.  346  (dfi)  will  ick  aodi 
kein  Urtheil  abgeben ,  obwohl  vor  Nichts  so  sehr  gewarnt  werdeo 
muss,  als  vor  der  leichtsinnigen  Weise,  in  der  man  dieWuradofS 
zerstören  und  die  erhaltenen  ursprünglichen  Wurzelbuchstaben  ffr 
Präfixe  oder  Präpositionen  zu  halten  pflegt.  Gegen  dieses  ieid^ 
besonders  von  Pott  so  sehr  angeprieewie  System  erhebt  sieh  ^ 
furchtbarer   und   nimmermehr  zu  überwindender  Widerstimd 


—    89    — 

die  semit.  WurzelmMse  mit  der  indogermaniBchen  in  Verglei- 
g  bringt;  der  semit,  Bprachstamm  stemmt  sich  gegen  solche 
cühr  als  ein  Riese,  der  auch  den  indogermanischen  Wurzeln 
und  Rettung  zu  bringen  verspricht.  Um  die  Falschheit  des 
en  Systems  an  Emem  Beispiel  klar  zu  machen,  greife  ich  die 
zel  bhug',  bhag'  herans,  bei  Benfey  II,  20,  wo  dieser  sonst  so 
Kenstvolle  Etymologe,  der  für  das  Griechische  mehr  geleistet 
als  irgend  ein  «anderer,  der  aber  ebenfalls  noch  tief  in  dem 
)8en  Wahne  steckt,  dass  die  Ursprache  schon  mit  componirten 
zehi  angefüllt  gewesen,  zugleich  bhug'  und  bhag'  aus  abhi  + 
intstanden  glaubt.  Hier  beweist  aber  der  Vokal  u  gegen  a  mit 
istösslicher  Gewissheit,  dass  sowohl  bhug^  als  bhag^  (letzteres 
te  sonst  s  abhi  +  ag'  sein)  aus  älterem  hvag'  =  dhvag'  ent- 
len,  dass  also  auch  für's  Sanskrit  der  für  das  Griechisch -Latei- 
le  feststehende  Uebergang  von  hv  in  bh  (hva  =  bhu,  bha,  vgl. 
3y  II,  66  sqq.,  wo  guh,  gab  aus  hyah,  und  sonst)  als  eine 
»machte  Wahrheit  anzunehmen  sei.  Diese  Thatsadie  wird  sich 
ihrer  ganz  unermesslichen  Tragweite  nach  zu  bewähren  haben ; 
'erweise  auf  den  Art.  &äkog,  wo  ich  fihr  das  Sanskrit  den  Ueber- 
Yon  hv  in  b,  ph,  p  (bekanntlich  im  Lat.-Griechischen  erwie- 
feststeUen  werde.  So  wenig  ich  aber  in  den  allermeisten  Fällen, 
Pott  und  Benfey  eine  Composition  mit  api,  abhi  annehmen 
noch  (pav^io  =  (poi^w,  qxayo),  Benfey  If,  13,  mit  q}avaiy%  ■= 
I ,  diese  Composition  mit  api ,  abhi  anerkenne ,  -  ebensowenig 
ich  die  vielen  Fälle  so  ohne  Weiteres  gelten,  in  welchen  man 
'räpos.  lat.  ad  aus  älterm  at,  Benfey  II,  231.  331,  angenom- 
bat  Daher  glaube  ich,  dass  nicht  nur  in  dqdio^  Benfey  I, 
rgl.  II,  339  (wo  er  —  wie  in  seinem  2.  Bande  überhaupt  — 
in  viel  besonnenerer  Mann  erscheint),  sondern  wahrsch.  auch 
Ui^,  dqiuMj  I,  96  eine  Wurzd  ^i,  stossen  n  hervorstossen, 
»rbringen,  wachsen  steckt  (vgl.  noch  rsQxyoQ,  r^i/vog,  Trieb, 
}i/(o  :  falsch  Benfey,  I,  95),  wonach  SQciu)  wie  noidio^  rstS^o), 
t  kfi  =  lat.  cre-o,  vielleicht  eig.  erzeugen,  schafifen  bedeutet. 
^  =3  cre-o  gehört  griech.  xoQog,  xoqu,  tcikwQ  (falsch  Benfey,  II, 
,  weiterhin  lat.  corpus.  Danach  würde  auch  JalSakog  eig. 
chSpfer,  der  Bildner,  creator,  sein  und  urspr.  eine  ganz  andere 
höhere  Bedeutung,  als  die  eines  Bildschnitzers,  gehabt  haben. 
Hermann,  Relig.  Alterth.,  $.  63.  Darauf  weist  auch  die  all- 
ine Bedeutung  des  Wortes  6alSakog'^  vgl.  Preller,  Griech.  Myth. 
JS",  wo  Lucret.  I,  228  :  daedala  tellus,  V,  235  :  natura  dae- 
rerum  u.  s.  w.  Preller  hält  die  Sagen  vom  Daedalos  für 
talischen  Ursprungs;  auch  scheinen  ihm  die  kretischen  dieäl- 
i  zu  sein,  II,  345.  Aber  es  kann  ein  und  derselbe  Mythus 
leinasien  (wo  JaldaXa^  eine  Feste  in  Karien),  Kreta  und  At- 
2[leich  alterthümlich  und  heimisch  sein.  Richtig  bemerkt  Preller, 
Dädalos  die  Bedeutung  eines  kosmischen  Demiurgen  (wofür 
eine   solche  Umschreibung  des  Wortes  Schöpfer,   Erzeuger?) 


—    40    — 

gehabt  za  haben  scheine.  Dunkel  ist  der  Name  der  Schwester 
des  Dädalos,  Iligdi^;  niqit^,,  Rebhuhn,  heisst  eig.  gesprenkelt  (vgl 
unser  spritzen  =  be- sprengen,  nuQÖaxog,  bespritzt  =  befeuchtet, 
benetzt):  ich  wage  nicht,  über  TlaQÖt^  eine  bestimmte  Meinung 
auszusprechen. 

67.  Javaog,  o,   der  Gründer  von  Argos,  Berod.  U,  91;    Ja- 
väideg,   die  fünfzig  Töchter  des  Danaos;    Jardfj,  ij,   die  Tochter 
des  Akrisios,  den  Movers  für  den  phryg.  KroBOS  hält;    ^äavaol,  si, 
die  Danacr.     Der  Name   Javaoq  gehört  zu   den   allerschwierigstn 
griech.    Eigennamen;     die  ' Etymologieen     von    Schwenck     {daan^y 
trocken,  aber  cc)  und  Movers,  Phoen.  I,  47,  haben  Manches  gegen 
sich.     Dürfte  man  so  kühn  sein,  wie  dies  öfters  geschehen  ist,  die 
.Danaer  mit  den  Hyksos  zu  combiniren,  so  wäre  es  offenbar  erlaubt, 
an  phön.  Ursprung  des  Wortes  zu  denken,  obwohl  die  Acten  über 
den  Ursprung  der  Hyksos  noch  lange  nicht  als  geschlossen  zu  be- 
trachten   sind..    Dann    könnte    man    an  hebr.  danan ,    niedrig  sein, 
denken,  verw.  mit  gana^  (wo  (^sl^q  aus  einer  altem  Dentalis)  nie-    | 
drig  machen,    ^anal;!    hinabgehen  =  eindringen;    Javaog    wäre  als 
der  (aus  Aegypten  Gekommene  und  in -Argos)   sich  Niederlassende, 
der  Eindringling  bezeichnet,  ^avdij   als  die  Niederung  ==  die  Erde 
{/S^aiv,  welches  Wort  zu  hvan,  Benf.  II,  320  sq.,  gehört,  verw.  mit 
hbvuQj  die  flache  Hand;   zu  hva(n)  gehört  auch  lat.  humusy  humi- 
lis,  griech.  yaftal,  /ßcnfiaXog-,  anders,  aber  sicher  falsch,  Benfey,  11, 
157)    und    die  Javätöeg  als  die  hinabgehenden,    in  die  Erde  ein- 
dringenden und  deshalb  schnell  wieder  leer  werdenden  Quellen  von 
Argos  zu  fassen.  Aber  solche  eines  Sickler  nicht  unwürdigen  semit. 
Etymologieen    würden    nur   beweisen,    dass    es  mit  einem  Bisschen 
scharfsinniger  Sophistik  leicht  4st,    aus  Schwarz  Weiss,    ans  AHem 
Alles  zu  machen;  für  den  wissenschaftlichen  Mann  sind  sie  so  gut 
wie    nicht    vorhanden.     Hält    man    an    dem   griech.  Ursprange  des 
Namens  Zfavaog  fest,  wie  dfts  unserer  innersten  Ueberzeugung  nach 
geschehen  muss,    so  eröffnet  sich  ein  weites  Feld  für  die  verschie- 
denartigsten Vermuthungen.     Mir  ist  folgende  die  wahrscheinlichste. 
Wenn  in  der  Sskritwurzel  dah,  dagh,  brennen,  woher  öavog,   Benfey, 
n,  216  sq.,    der    schliessende  Gutturalbuchstabe    sekundär  ist,    so 
hätte  neben  dah  eine  Wurzel  dan  treten  können,  wovon   ein  Thema 
öaw  in  JavaFog  zu  Grunde  läge;  vgl.  ravaog  ib.  II,  243.     Dann 
Hesse    sich    mit    dah  auch  die  Wurzel  ju,  g'u  ib.  1,  680  sqq.  ver- 
einen; wie  dah  =  da  +  h,  gb,  wäre  du  =  da  +  va,   dva,  du  = 
gu,  ju,  vgl.  ib.  II,  200  sqq.,    femer   wäre  dar,   dfi  ib.   II,   225-^ 
229,  =  da  -4-  r  :  der  ürbegriff  stossen  =  ausstossen,  blasen,   sprü- 
hen^  brennen,  spricht  sehr  für  die  Richtigkeit  dieser  Combinationen. 
Wie   ig'  zu  ag',    vip  zu  vap,    dig  zu  dag,    pi^  zu  pag    und  andere 
Wurzeln  sich  verhalten,  so  stände  auch  dih,    ib.  II,    217,   in  Ver- 
wandtschaft  mit  dah,  für  dagh;    dih  wäre  =  da  -|-  jX . -|-   h ,    wie 
vip  =  va  +  ja  +  p.    JZur  Bedeutung  vgl.  dri,  ib.   II,  350.    Von 
g'u   leitet  Benfey  II,    114  sq.    meiner  Ansicht  nach   richtig   ydyoi. 


—    41    — 

/aväüfj  ydyviiiai  (nicht  für  yuFt^gu.B.yf,,  wie  dort  bemerkt  wird,  son- 
lern  für  yFdvogvi.8.w,)]  selbst  wenn  g'  nicht  aus  d  wäre,  könnte 
davaoq  dazu  gehören,  wie  FiQy,  Fbqö  =  vf ig':  varg':  ürg'  (Benfey, 
Pers.  Keilinschr.,  p.  93)  beweist.  Dann  wäre  Danaos  der  Strah- 
lende^ Leuchtende,  yielleicht  Apollon  selbst,  vgl.  Prellcr,  Griech.  Myth. 
I,  162,  die  Danaer  wären  die  Strahlenden,  splendidi  =«  dyavol,  die 
Danalden  aber  die  aufkochenden,  aufwallenden,  heryorquillenden 
Quellnympheo.  (Falsch  ist  Benfey,  *I,  681,  wie  schon  früher  be- 
merkt wurde,  über  bulla,  bullire,  wallen,  quellen ;  diese  Wörter  ge- 
hören zu  hu^  hva,  dhu  II,  274  u.  195 ;  wenn  du  bei  gu  zu  Grunde 
liegt,  so  kann  —  wie  das  Semitische  beweist,  vgl.  auch  dräksh  ^ 
dhrdksh  ib*  U,  228  —  die  Wurzel  du  mit  der  Wurzel  dhu  (aus 
1ha  +  va,  vgl  a/äco,  a/d^uxy  stossen,  ib.  II,  191,  worin  ya  =  ha 
=s  dha)  begrifflich  identisch  sein.  Vgl.  auch  budbud  zur  Wurzel 
pha,  phu,  pu  ib.  I,  540;  j)ha,  phu  aber  ist,  wie  später  erhellen 
wird ,  aus  hva,  hu,  dhu  entstanden.  Nimmt  man  aber  ju,  g'u  für 
älteres  gu  =  hva,  hu,  dhu,  so  wäre  dies  zwar  auch  keine  unhalt- 
t)are  Annahme,  ich  habe  aber  bedeutende  Gründe  —  die  anderwärts 
auseinandergesetzt  werden  sollen;  vgl.  auch  du,  ju,  II,  200,  mit 
&d!uty%j  worin  ich  die  Urform  von  'va,  ib.  I,  285,  oder  vi  =  va  •+• 
ja  für  dhva,  dhvi,  If,  320  sqq.  erkenne  — ,  die  blosse  Möglichkeit  noch 
nicht  für  reine  Wahrheit  gelten  zu  lassen.) 

68.  ^dnig,  ij,  auch  rdnig  =  ra;r//g,  Teppich,  Decke,  könnte  für  ein 
somit.  Wort  gelten,  wie  denn  auch  schon  früher  an  fremdländischen 
Ursprung  desselben  gedacht  worden  ist.  Die  hebr.  Wurzel  ^apah, 
ivorin.  Wie  das  Chaldäische  beweist,  9  aus  einer  Dentalis  entsprun- 
gen ist  (ganz  falsch  nimmt  man  gewöhnlich  oder  doch  häufig  das 
ül^egentheil  an,  aber  hier  beweisl  die  Analogie  anderer  Sprachen  bis 
zur  Evidenz,  dass  hebr.  Sibilanten  gegen  chald.  oder  arainäische 
Dentalbnchstaben  nicht  für  ursprünglich  gehalten  werden  dürfen), 
ioll  ausdehnen,  ausbreiten  bedeuten.  Davon  könnte  man  ödmq, 
mnrjg  ableiten  wollen ;  auch  das  dunkle  griech.  öinagy  Becher,  liesse 
üch  für  ein  hebr.  ^epah  s=  gappahath  nehmen,  welches  Wort  ein 
Grefass  bedeutet.  Ich  glaube  aber,  dass  Benfey  I,  656  richtig  ist; 
iort  ist  noch  ädmäov,  ^dneöov  (vgl  ädnig^  Fussboden)  hinzuzufügen. 
Letzteres  Wort  ist  mit  yi^neäov  gar  nicht  verwandt,  es  steht  viel- 
nebr  ddnsäov  für  ödntTOVy  mitJ^^ürr,  wie  in  nsXidvog  =^  niXirvog,^ 
utpciäavog  für  /jirj^stavog  ^  vgl.  Ma-^era,  ^möavog  für  rjnBTavog 
und  sonst. 

69.  JsvxaXlojv,  6,  Sohn  des  Prometheus,  Gemahl  der  Pyrrha. 
Movers  vermuthet,  dass  der  Name  Prometheus  =  hebr.  bore-meth, 
ler  den  Menschen  schafft,  sei,  und  Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.  p. 
?8 '  (der  wohl  durch  Movers  auf  eine  ganz  falsche  Bahn  gekommen), 
lieht  im  ^fvxaXlcov  einen  semit.  diq-eljon,  respectus  i.  e.  amatus^ 
i  summo  numine.  Aber  diese  Deutiuigen  sind  sicher  falsch.  Sonst 
könnte  aber  doch  noch  an  semit.  Ursprung  des  Namens  JtvyMXuov 
gedacht  werden,  wenigstens  von  denen,  die  die  griech.-phrygischei^ 


-     42    - 

Sflodfluthaagen  ans  bebr.  Quelle  abgelehel  wissen  wollen*  Die  lets 
teres  für  erlaobt  halten^  haben  keine  Kenntniss  des  ganzen  Sach- 
Teriialtes.  Denn  wenn  hier  anf  der  einen  oder  der  andern  Seite  an 
Entlehnung  gedacht  werden  muss,  so  wäre  es  weit  eher  erlaubt, 
die  hebr.  Sage  für  arischen  Ursprungs  zn  halten.  Der  Name  des 
Noah  kötfnte  Yom  Zend.  nara,  neu,  rtog,  novns,  mit  Suffix -hi 
naYaka,  kommen;  TgL  Navasardi  (rdor  adg^tg)  bei  Benfey^* Stern, 
Monatsnamen,  p.  132  sq.,  und  zur  Bedeutung  das  vortrefflidie 
Riisonnement  über  Weltalter  und  Jahresumlauf  bei  Slmrock,  Deutsche 
Myth.,  welches  zu  dem  Vernünftigsten  gehört,  was  je  fiber  nijdio- 
logische  Dinge  geschrieben  worden  bt  Dann  wäre  Noah  derjeui^ 
welcher  eine  neue  Welt-  oder  Jahresperiode  eröffnet;  etwas  Aeim 
Hdies   schwebte   sicher  Ewiüd  Tor,    da  er  in  seiner  Gesch.  üsrub 

I,  den  Namen  nüt  hebr.  Iah,  recens,  in  Verbindung  brachte«  Wie 
es  sich  aber  auch  mit  dem  Namen  des  Noah  veriialten  möge  — 
und  wU  sind  es  nicht,  die  so  wichtige  Dinge  vorschneD  entschei- 
den möchten  ^ ,  so  ist  und  bleibt  doch  der  Name  ^fivxaXtmr  sicher 
rein  griechisch.  Zu  seiner  Erklärung  zog  schon  Schwenk  das  Wort 
ievia,  benetzen,  heran,  dem  Sinne  nach  ganz  passend;  aber  iiva 
selbst  ist  noch  nicht  mit  Sicherheit  zu  deuten.  Benfi^,  IT,  68 
nimmt  äevio  für  dsvhio  =  Svhfo,  ävio,  tauchen,  von  der  Wurzel 
guh,  gab  ans  hvah  (lat  ex-u-o,  ind-u-o,  wohl  fiir  (h)ii(h};  inim- 
bno  ist  bu(h)  =  hvah)  und  weiterhin  ans  dhvah  =  dhva  4»  h  = 
dhvadh,  da  h  aus  dh  entstanden  ist:    dhva-(d)h  gehört  m  Benfey 

II,  320,  wo  die  Wurzel  dhva  neigen,  senken  =  tauchen  nodü  klar 
zu  erkennen  ist.  VgL  lat.  mergere  «=  yergeie,  wie  promnlgare 
wohl  jfär  provulgare,  sicher  muleare  =  deutsch  walken  (wozu  follo 
sich  in  Betreff'  des  Anlauts  verhält,  wie  flaccus  zu  welk  :  f  Ist  aus 
hv;  VgL  auch  iXxog  =  vulnns).  Aber  Benfey  s  €rleichstellung  von 
itvo)  s=  ^vo)  ist  unhaltbar,  da  dsvu)  einen  ganz  andern  Urbegriff 
haben  muss;  das  Wort  kommt  nie  in  der  Bedeutung  tauchen  vor. 
Könnte  dasselbe  nicht  mit  duuv(a  von  dih  ib.  ü,  217,  verwandt 
sein?  Gewiss  ebenso  gut  als  Bv&vq  mit  l^^q  verwandt  ist;  sv9v^ 
verhält  sich  nämlich  zu  Idvq^  wie  vip  zu  vap,  ib.  I,  340  sqq.,  und 
tv&vg,  l&vg  weisen  auf  ein  identisches  Wurzelpaar  vadh,  vidh  mit 
Sicheriieit  hin.  Hier  hätten  wir  aber  nur  im  Griech.  sv  oder  v  ge- 
gen l,  während  im  Sanskrit  dafür  a  gegen  i  auftreten  wurde.  Da- 
hei"  vergleicht  man  besser  kship  zu  kshubh,  Benfej,  I,  191,  welche 
zusammengehörigen  Wörter  unmöglich  anders  zu  erklären  sind,  ab 
auf  folgende  Weise:  kship  ist  =  sa  +  kip,  kip  aber  =  hvip  ^ 
vip  (Benfey  I,  340  sqq.)  =  va  +  ja  +  p,  während  kshnbh  ^ 
sa  +  kubh  und  dies  =  hvabh,  vabh  (vgl.  aoßfj,  (p6ß?jj  wo  sa  -f 
vabh  oder  auch  vap  gegen  hvabh  erkannt  wird;  Crwnrzel  ist  hu 
stossen,  n,  274)  ist.  Vgl.  hier  unsere  Wörter  kippen,  wippen  mi' 
hval,  bmal,  ib.  II,  280.  283.  Aehnlieh  nun  scheint  mir  isvm  ge- 
gen Stalvw  zu  stehen,  so  dass  eine  Wurzel  dnh  ^  dih  anzusetier 
ist:  während  dih  nach  einer  früher  voigetragenen  Vennu 


-    43    - 

da  +  ja  -4-  h  entstand  (verw.  mit  dri  bei  Benfey  II,  S50  aus  da 
+  r),  wäre  dnh  aus  da  +  va  +  h  hervorgegangen.  Vgl«  d^v  ans 
du  eig.  stossen,  dann  ausstossen  =  tönen,  klagen,  bei  Benfey  IT, 
205.  Mit  dih  .hängt  griech.  öIcd,  iUcüxw  eig.  stossen  (vgh  ofß, 
q>fß)j  dann  erschüttern,  zittern  machen,  yibrare,  eng  zusammen, 
-woTüber  Benfey  II,  225  grundfalsch  ist:  hier  hat  er  mehrere  Wör- 
ter, welche  eine  bedeutsame  Wurzel  da,  di  (da  +  ja),  du  {s=  da 
-H  va)  oder  viehnehr  dvi  (vgl.  qu,  (jvi,  ib.  II,  164  168)  mit  Si- 
cherheit erkennen  lassen  —  wenn  sie  atich  im  Sanskrit  nicht  mehr 
vorhanden  sein  sollte  — ,  auf  eine  wahrhaft  unverantwortliche  Weise 
zum  Zahlwort  Svo  gestellt  Von  der  für  ^svoi  vermuthlich  an^u- 
aetzenden  Wurzel  duh  nun  könnte  der  Name  JsvxuXlcov  stammen, 
mit  k  für  h,  wie  dies  zuweilen-  vorkommt  Sonöt  könnte  k  anch 
auf  andere  Weise  erklärt  werden;  aber  die  Zusammenstellung  von 
^evxakiwv  mit  ^evco  scheint  nicht  voreilig  aufgegeben  werden  zu 
«lürfen.  Vgl.  noch  ^ixnv,  öol^v'^  (cTvx)  und  6Ufj ;  das  letztere  Wort 
bedeutet  stossend  =  gerade,  vgl.  Meier,  Hebr.  W.,  p.  605  sqq. 

70.  Jid^Qaf^ßoQi  6,  bei  Euripides  Beiname  des  Dionysos,  sonst 
ein  von  Chören  vorgetragener  Festgesang.  Bezeichnet  das  Wort 
^wirklich  —  wie  Benfey  annimmt  —  ursprünglich  einen  Tanz  (wie 
i&v/ußogf  6y  ein  bakchischer  Gesang  und  Tanz,  wahrscheinlich 
nuu;ht),  so  ist  es  vielleicht  dazu  bestimmt,  als  Brücke  zu  dienen 
zur  Entzifferung  eines  der.  schwierigsten  griech.  Wörter.  Darum  — 
und  viel  weniger  deshalb,  weil  man  didvQa/ußog  wie  Alles,  was  im 
.Griech.  donkel  und  unklar  ist,  für  ein  orientalisches  Wort  gehalten 
hat  —  ziehe  ich  es  hieher.  Das  andere  Wort  aber,  zu  dessen 
EnträthseluBg  jenes  führen  zii  sollen  scheint,  ist  das  Wort  i&vgy 
gerade,  wozu  iS-vg^  i^i  Impetus,  und  l&vsiv,  anstürmen,  gehören; 
lävsiv  ist  seiner  Bedeutung  wegen  schon  von  den  Philologen  mit 
^ilsiv  zusammengestellt  worden,  wozu  es  meiner  Meinung  nach 
wirklich  gehört.  Ich  vergleiche  Benfey,  I,  253  sqq.^  der  dort  zwei 
Wurzeln,  vadh,  vädh  und  vidh  behandelt,  als  deren  Grundbegriff  er 
vollkommen  richtig  stossen,  w&hv,  annimmt;  diese  Wurzeln  stehen 
,  aber  offenbar  für  dhvadh,  dturädh,  dhvidh  und  gehören  zu  dhva  ib. 
n,  271  sqq.  ebenso,  wie  vÄ,  wehen,  eig.  stossen,  zu  dhmä  für 
dfav4,  Ib.  II,  274,  gehört:  dlivadh,  vadh  besteht  aus  dhva  +  dh, 
dfavidb,  vidh  aus  dhva  -+-  ja  rf-  dh.  Vgl.  d-aXsd-  aus  d-aX.-^  d- 
CS  dh  =s  dhd,  ri^fj'iLu.  Demgemäss  heisst  Idvg  eig.  stossend  =& 
anfstossend,  aufstehend,  gerade,  wie  &o6gj  spitz,  von  dhu  eig.  stos- 
send, tUt^  (spitz),  Fels,  von  pat  in  imTpet-us  =»  l&vg,  17.  Ver- 
wandt mit  l&vg  ist  svdijg  (von  vadh  für  dhvadh  =  vädh,  Fix)d'-iw) 
gerade  so,  wie  oltpdu)  (von  vip  oder  einer  Wurzel  vibh,  vgl.  vi- 
brare)  mit  onviu)  (von  vap,  lat  vap-ulare)  oder  wie  ai%  mit  Sskrit 
ag'a:  zu  Bvd^g  für  Fadvg  (vgl.  evxf]Xog  =  lx//Aog  für  Fexf]Xog) 
aber  gehören  noch  d&tJQ,  dvd-iQi^,  dvd^eQixtj  und  das  bisher  im 
Griech.  so  dunkel  gebliebeBe  Wort  äv&ifamog  «=  ä&{()^(anog,  wie 
eb  Stengel  d.  h.  gerade  jBiBchend,  aufrecht  Vgl.  ereetos  et  celsus 


-     44    ^ 

fitatus;  Cic.  N.  D.  11,  56:  primum  hominea  hämo  exdtatos  cekoi 
et  erectos  constituit,  wobei  kaum  nöthig  ist  zu  bemerken,  dasa  aii€h 
celsus  eig.  gestosseu,  aufgetrieben  =  aufgeschossen  bedeutet^  von 
celio-  bei  Benfey  II,  174  sq.  Das  Wort  äid-vQa/Lißog  aber  steht 
meiner  Meinung  nach  für  d^idvQa/Aßoq  von  &idvg,  der  Urform  von 
l&vg  (&Fidijg ,  vgl.  oXog  aus  &FoX6g) ,  und  ^ifißetv  eig.  drehen  = 
bewegen,  schwingen,  und  bedeutet  also  aufwärts  sich  bewegend  ^ 
sich  in  die  Höhe  schwingend,  aufspringend  (=  tanzend).  Die  Ur- 
form dhvadh,  wovon  svdx'g  (Fadvg),  scheint  sich  in  äo&ajyj  io- 
d^iviv  für  ^oS^ifjv,  d^o&uov  erhalten  zu  haben,  womit  di^^üirdd'^v 
(mit  J  =  dh,  vgl.  Benfey,  II,  95  und  nvv^-a^  =  7iv9'-/Liijv)  ebea 
so  sicher  verwandt  scheint,  als  cjSlg,  tiöiv  mit  w&'-iü}  &=  v^dh  s 
vä  (wehen,  eig.  stossen,  ausstossen)  +  dh.  Fraglich  sein  könnte^ 
ob  nicht  !^^;/yi;und  ^Ar&ig  hieher  zu  ziehen  seien;  die  Bedentmig 
wurde  dadurch  aber  nicht  alterirt  werden. 

71.  Jtowüog,  0.  Es  gibt  gewiss  noch  manche  Lentey'^die 
gutmüthig  genug  sind^  an  den  phöniz.  Ursprung  dieses  griecläschen 
Gottes  zu  glauben;  aber  gewiss  findet  sich  Niemand  mehr,  der  den 
Namen,  wie  Buttmann  that,  mit  dem  hebr.  Noah  in  Verbindung 
bringt.  Wollte  man  um  jeden  Preis  eine  semit.  Etymologie  dieses 
Göttemamens  haben,  so  böte  sich  eine  viel  einfachere  und  auch  an 
sich  ganz  plausible  wie  von  selbst  dar.  Der  bei  den  HebrSem  Ztv 
genannte  Maimonat  heisst  bei  den  Chaldäem  zwar  Ijjar,  aber  auch 
jerah  ziv  ni^^änajjä,  Monat  des  Glanzes  der  Blumen;  und  ein  denk* 
bares  phön.  Compositum  ziv-nig^ä,  Glanz  der  Blüthe,  in  specie  der 
Weinblüthe,  würde  den  griech.  Eväv&fjg  dem  Sinne,  den  ^lowaog 
den  Lauten  nach  gut  genug  wiedergeben.  Dazu  kommt,  dass  He- 
sychius  uns  folgende  Glosse  überliefert  hat:  Zavdvag,  ^eog  riq  h 
Siäwvtj  wozu  Movers,  Phoen.  I,  216  sq.,  bemerkt :  Das  kann  nach 
den  Buchstaben  nur  zavvän  (von  zahah,  woher  auch  ziv)  sein.  ZU 
ist  der  Name  des  dem  Adonis  heiligen  Maimondes;  er  bedeutet, 
entsprechend' dem  chald.  Ijjar  (vgl.  auch  Gesenius  s.  v.  ziv)  Glanz, 
Pracht,  von  der  Pracht  der  Natur  in  den  Pflanzen  und  Blummi 
dieses  Monats.  Der  Schmuck  der  Natur  im  Frühjahr  ist  im  Zav-. 
vän  persoQifizirt,  der  demnach  nur  Adoniß  sein  kann.  —  Das  an- 
lautende z  in  ziv  könnte  griech.  ebenso  gut  durch  ^  ausgedrückt 
worden  sein,  wie  z  in  Akzib  =:.£kdippa,  g  in  Qor  ==  TvQog. 
Dann  könnte  ich  noch  darauf  hinweisen,  dass  Adonis  in  Byblos  ate 
'Eljon,  als  der  Höchste  und  Grösste  der  Götter  verehrt  vrurde  — 
welchen  Namen  Movers  in  dem  bei  Hesychius  erwähnten  thebani- 
schen  ^EXisvg  wiederfindet;  vgl.  auch  Movers,  I,  191,  543;  dass 
femer  Byblos  in  der  Mythe  die  älteste  Stadt  der  Welt,  im  mythi- 
schen Zeitalter  der  phönizischen  Geschichte  das  caput  der  Phoeni- 
zier  war  (Movers,  II,  1, 107  sq.  245  sq.)  und  von  dort  die  ältesten 
Colonieen,'  bes.  auch  die  ältesten  in  den  griechischen  Gewässern, 
ausgegangen  sind,  Movers  II,  2,  130  sq.  Aber  damit  wären  wir 
auch  zu  Ende;  es^  ist  emDing  der  Unmöi^chkeit,  den  griechiniriniy 


—    45    - 

Dionysos  als  einen  fremden  Gott  zu  erweisen,  viel  wahrscheinlicher^ 
ja  so  gut  ¥rie  gewiss  ist,  dassAdonis  kein  ursprünglich  semitischer 
Gott  gewesen,  sondern  den  Semiten  erst  von  Üeinasiatischön  Stäm- 
men indogermanischen  Ursprungs  mitgetheilt  worden  sei.  So  liesse 
sich  die  Identität  des  Adonis  upd  Dionysos  auch  fernerhin  festhalr 
ten,  während  das  Verhältniss  der  Entlehnung  geradezu  umgekehrt 
werden  müsste.  Das  Weitere  hierüber  gehört  nicht  hieher.  Was 
nun  den  grieeh.  Namen  des  griechischen  Gottes  anbelangt,  so  ist 
meines  £rachtens  ^tewaog  =  ^ionsr/jg  und  kommt  von  der  Wurzel 
snu,  tropfen, -fliessen^  bei  Benfey  II,' 53,  wozu  .griech.  vdw  für 
vuJFw  (vaF  Guna  Ton  nu  =  snu)  gehört,  und,  zwar  von  einer 
durch  Gutturallaut  fortgebildeton  sekundären  Wurzelform ,  wie  mir 
das  ,äo1.  Zovvv^oq  zu  beweisen  scheint.  ZßvvvS,oq  ist  vielleicht  «= 
^loawaog  =s  ^lovpvaog,  vgl,  eQfßtwog  aus  hQtßsavogi  ist 
die  Verdoppelung  des  v  in  der  äol.  Form  des  Namens  wirklich 
nicht  ohne  etymologischen  Grund  —  und  daftir,  dass  sie  nicht  zu- 
fällig eingetreten  sei,  mag  auch  die  Form  ^laiwaog  angeführt  wer- 
den — ,  so  wäre  dieselbe  als  eine  Hauptstütze  für  die  Richtigkeit 
unserer  Etymologie  des  Namens  zu  betrachten.  Unserer  Ansiebt 
nach  ist  idso  Jiorvaog  (ganz  «  lat  Caelifluus)  ein  dem  pelasgi- 
schen  Zeus  vdi'og  bei  Preller,  Gr.  Myth.  I,  80  sq.  vollständig 
gleichzusetzender  Gott  des  himmlischen  Wassers  und  gehört  aufs 
Engste  zusammen  mit  der  ^AfpQodiTrj^  die  wir -früher  als  eine  vom 
himmlischen  Wasser,  dem  ■  befruchtenden  Regen  des  i^eus,  Benetzte 
erklärt  haben»  Wie  Aphrodite  eigentlich  dieselbe  ist  mit  ihrer 
Mutter  Dione,  welche  nach  Preller  I,  212^  die  Bedeutung  der  feuch- 
ten {öialvui]  wohl  besser:  befeuchtet  werdenden),  weiblich  em- 
pfangenden und  gebärenden  Naturkraft  (besser:  Erde)  hatte,  wie 
sie  sich  in  der  quelienreichen  und  vom  Zeus  vuiog  befruchteten 
Dodonäischen. Thalebene  dart^tellte,  so  ist  auch  Dionysos  gewiss  für 
ganz  identisch  zu  halten  mit  dem  pelasgischen .  Zeus  vuiog^  also  für 
einen  strömenden,  regnenden,  die  Erde  durch  seinen  feuchten  Segen 
befruchtenden  Gott.  Dass  Dione^  die  Mutter  der  Aphrodite,-  in  ei- 
nigen Sagen  auch  für  die  des  Dionysos  galt,  nach  Preller  I,  80, 
könnte  für  unsere  Zusammenstellung  derselben  gewichtvoll  scheinen: 
indessen  beruht  dieselbe  auf  ganz  andern  Stützen  und  Gründen,  als 
einige  bloss  örtliche  Sagen  gewähren  können.  Vgl.  auch  den  Artikel 
über  Kqovog^  wo  wir  den  Uranos  (=  Wässerer,  Befeuchter,  Be- 
saamer)  mit  dem  Zeus  vaiog  und  dem  Dionysos  identifiziren  wer- 
den, und  dazu  den  über  U^lanog* 

72.  ^Kf&dQUj  ^,  die  abgezogene  Thierhaut,  Fell  u.  s.  w.  Die- 
ses griech.  Wort,  in  dem  Ross  lächerlicher  Weise  die  Wurzel  des 
lat.  littera  findet,  ist  mehrfach  für  orientalisch  gehalten  worden. 
VgL  Meier,  Hebr.  W«,  p.  651  scj.  Aber  eine  einleuchtende  Iden- 
tifikation hat  nicht  bewerkstelligt  werden  können;  deshalb  müssen 
wir  es  aus  dem  Griechischen  zu  erklären  suchen.  Hier  bietet  sich 
tiftHf    kneten,   walken ,  gerben  zur  Erklärung  dar,    womit  J^v^o;, 


I 


—    46    — 


iiy/io)   gerben   eng   Terwandt   ist.     Diese  Wörter  sind  aber  bnher 
(e.  B.  bei  Benfey,  II,  68)    wenigstens    begrifflich   falsch   behanddt 
worden ;  der  Urbegriff  muss  neigen ,    drucken,  stossen  sein  j    wie  ii 
unserm  Wort  wallten  =  mnlcare,    in   vuoöhv  von  hna,   BenCey  ü, 
182  sqq ,  wozu  auch  unser  kneten,, lat.  nacta^  natta,  nacoa  ssfiolk 
(za  walken  wie  flaccus  zu  welk;  vgl.  vulnus  ^  fAxo^),  und  eben- 
falls griecli«  xvdnTHv,  xvafpsvg  (vgl.  knappen  ss  knacken,,  xovußo;, 
Stoss,  Ausgestossenes,  Tosen,    Lärm)  gehören.     Letzteres  Wort  b^ 
sonders  ist  von  Benfey  II,  324  ganz  falsch  behandelt  worden«    £• 
hat  kein  eingeschobenes  v,  sondern  gehört  zur  Wurzel  hna  II,  18% 
die  aus  ha  +  na,  =:  dba  +  na  entstanden  ist;  vgl.  ojrcUoj  neigeiv 
stossen,  wo  ha  »=  dha,  die  Orundwurzel  von  dhu,  stossen,    BeDfej 
n,  271  sqq.,  und  von  dhu,   dhva,   neigen,    ib.  320,  sich  erh^Uw 
hat.     Wenn  also  xvan,  yvan  =  ya/un,  xct^n  erscheint,  so  ist  jene 
Form  die  primäre;  so  entstand  vielleicht  auch    xo/mtog   ans    xvon^ 
ac  xopaßog:  sonst  müssen  zwei  gleichbedeutende  Wurzelformen,  Jmi 
+  p  zsiinap  und  ha  -h  va  -h  p  =«  hvap  (vgl.  hFonXijj  ib.  II,  325,  wo 
lat.  gamba  hinzugefügt  werden  muss)  aufgestellt  werden,  li^e  hna-p 
aus  hna,  neigen,  zugleich  stossen  bedeuten  kann  (in  a^idto  ist  nei- 
gen =  ')  stossen,  sc  ^)  fallen  machen,    sinken  lassen,    TgL  Sskrit 
pat,  fallen,  =  stossen  in  im-pet-us^  pet-ra,  pet-ere,  Sskrit  gal^  fal- 
len, =s  ßäk-Xo),  Benfey  II,  291),  so  würde  auch  hvi^  ib.  II,  323, 
325,  zu  dhüp,  ib.  II,  275,  gehören;  wie  es  denn  gar  nieht  anders 
sein  kann,  als.  dass,  wenn  erst  wirklich  -^  wie  dies  hier  nach  un- 
serer  entschiedenen  Ueberzengung  der  Fall   ist  —  die  wahre  ür- 
Wurzel   (hier  dha,    daraus  dha  +  va  =  dhu,  dann  dha  +  va  + 
r  SS  dhvar,  dhvp)   entdeckt  ist,    auch  sämmtliche  Variationen  dei 
Bedeutung   logisch    aus    der  Urbedeutung   sich    entwickeln    lassen. 
Leider    ist   aber    dieses    auch    die  einzige  bisher  mit  Sicherheit  im 
Indogermanischen    zu    erkennende  Urwurzel^  d.  h.  nur  die  sämmt^ 
liehen  mit  dh  anlautenden  Wörter  können  bisher  aus  einer  einzigen 
Wurzel  (dha,  dha  +  va,  dha  +  va  +  r;    nach    unserer    AnsidU 
konnte  gar  keine  andere  mit  dh  anlautende  Urwurzel  bestehen,  w^ 
für  uns  a  der  einzige  .Urvokal  ist  :  denn  i  ist  uns  aus  j  +  a,  und 
u  aus  V  +  a  entstanden)    formell    richtig    abgeleitet  nnd  zugleid 
aus    deren  Urbedeutung  begrifflich  entwickelt  werden,    wie  wir  bei 
einer  andern  Gelegenheit  ausführlich  und  im  Einzelnen  za  beweisen 
und  anheischig  machen.  Kein  Buchstabe  aber  ist  bisher  so  schledit 
behandelt   worden,    als    der  Anlaut  cT,  d;    für  uns  versteht  es  sidi 
von  selbst,  dass  es  nur  eine  einzige  mit  d  anlautende  Urwursel  (da) 
geben  kann,  und  es  ist  nur  die  Frage,  welches  die  primäre  Bedeu- 
tung   derselben   gewesen  sei.     Wenn  man  nun  bedenkt,   dass  es  in 
der  Ursprache .  gewiss  noch  keinen  Unterschied  zwischen  d  und  dh, 
h  und  bh,  g  und  gfa  gegeben,  wenn  man  femer  (um  die  Thatsachen 
nicht  zu  vergessen)    daran  denkt,    dass  im  Semitischen    die  mit  d 
anlautenden  Wörter   in   der  offenbarsten  Verw/mdtschaft  stehra  mM 
denen,  deren  erster  Buchstabe  eine  aspirlrte  Dentalis  Ist  (tean 


-    47    - 

e  nur  einmal  ordentlich  hebr.  Daletb  und  Tet),  lo  wird  man  es 
'  nicht  zu  kühn  halten,  wenn  wir  für  die  Urwurzel  da  denselben 
begriff  YoraussetzeD,  welchen  die  Urwurzel  dba  (erhalten  ingriech. 
cc«9,- wo  ;^a  =3  ha  »  dha  beide  Grundbedeutungen:  neigen,  fal- 
i  machen,  =  stoss'en  in  sich  vereinigt)  erwiesener  Maassen  hat. 
in  vergleiche  man  du  bei  Benfey  II,  200  sqq,  mit  va,  vi,  I,  285 
q.  aus  dhva,  II,  320  sqq.,  wobei  kupini,  Netz,  kupinda,  Weber 
up  aus  hyap  &=  dnva  +  p)  wohl  zu  beachten.  Vgl.  ^ufxvoqj 
ofity^.  Damit  wäre  für  die  Urwurzel  da  (du  =>  da  4  va)  die 
le  Grundbedeutung  der  Urwurzel  dha  (=3  dhva  aus  dha  +  va) 
üänglich  erwiesen;  neigen  =  biegen  =  drehen,  winden,  binden, 
«r  auch  die  andere  Grundbedeutung,  neigen  =  stossen,  spalten, 
eben  (ja/ao}y  <^/M^m)}  welche  für  dha  feststeht,  steht  auch  für  da 
t;  vgl.  da,  dd  schneiden,  bei  Benfey  II,  2o4,  wo  der  Begriff 
weiden  —  wie  immer  —  aus,  hauen,  stossen  hervorgegangen  ist. 
;L  stu,  ib.  I,  657  sq.,  stossen,  wovon  stumm  =s  anstossend,  sto- 
snd,  stutzen  =  anstossen,  staunen;  sfumm  ist  aus  stu,  stva  +  m, 
'am,  wovon  lat.  temere  (zustossend),  temerare  (anstossen  =  be- 
iren),  Stimulus  (stosl^end  ==  stechend),  solistimum  =  /a/uairvnoy^ 
er  auch  griech.  Ta/Livco,  ri^vu)j  stossen  =  spalten,  schneiden:  vgl. 
d^(a.  Zu  da  gehört  griech.  Ja-/-ai,  fut.  ääao/aaif  worin  das  in 
sw  erscheinende  Classenzeichen  fehlt  und  daher  die  Urwurzel  reinr 
lalten  ist.  Eine  durch  Gutturallaut  fortgebildete  crekundäre  Wur- 
form  erscheint  in  ^dxog,  Biss,  öäxyio^  beissen,  eig.  stossen  = 
uen,  hacken,  spalten,   Ändere,    woher  das  Zahlwort  Sskrit  dapan 

ä^xa  zu  stammen  scheint,  eig.  Biss  »  Spalt,  Trennung,  Grenze, 
9  finis  für  fidnis  von  find^re  =  deutsch  beissen,  Benfey,  II,  109. 
ue  durch  das  causale  p  von  der  Urwurzel  da  gebildete  sekundäre 
rmation  ist  in  Öun-Tto  nicht  zu  verkennen,  für  dessen  Bedeutung 
i^iOy  vvaao),  xvvw,  xvi^w,  xy^j&co ,  xvuSdXkw,  icvänTO)  (letztere 
d-' von  Benfey  sämmtlich  falsch  behandelt;  seinem  kunstlichen 
Uren  und  Schaben  stelle  ich  ein  kräftiges  Stossen,  Hauen  und 
lehen  entgegen)  u.  and.  ähnliche  Wörter  zu  vergleichen  genügen 
ig;  vgl.  auch  noch  dolare  und  sculpere.*  Wie  vvxog  (vgl.  Stück; 
ich  Benfey,  der  II,  242  —  251  durchweg  im  Irrtbum  befangen 
:  das  sonst  so  herrliche  Sanskrit  —  das  noch  viel  herrlicher 
n  würde  y  wenn  man  .es  erst  mit  der  echten  philologischen  ratio 
nutzte  —  daif  uns  nicht  verleiten,  der  ebenso  herrlichen  griech. 
iraiche  Gewalt  anzuthun)  mit  TvnT(o  sicher  verwandt  ist,  ebenso 
;her  gehören  ödyn^o)  und  ödnna  zusammen.  Wenden  wir  dies 
f  die  uns  hier  zunächst  beschäftigenden  Wörter  ötfpui  undSetf/eop 
f  so  dürfen  sie  um  keinen  Preis  von  der  in  id-x-viOj    öd-n-TM 

Grunde  liegenden  Wurzel  getrennt  werden,  wenn  nämlich  das 
lautende  c)  ursprünglichem  d  den  Ursprung  verdankt.  Dies  möchte 
i  aber  nicht  mit  Sicherheit  behaupten,  weil  de(p  auch  für  d^iq)  =■ 
vabh  (=  hvabh,  eig.  neigen,  //a^^  ßdnxio]  vgl.  mergere  =  ver- 
re)  stehen  kann,  wie  do/ftög,  Sd/o/niu  für  ^o/fioq^  ^d/o/aat  (vgl. 


I 


—    48    — 


unsern  Artikel  über  ara/ävf]).  Wie  ferner  auch  ffvio  ffir  dvkin 
(taueben),  övnxco  fiur  dvnvui  (vgl.  nvvdu^  =  Ttvd-fii^Vy  niiti  fiit 
ni&f]  u.  a.)  zu  stehen  scheinen.  Jedenfalls  ist  der  Grundbegriff 
beider  Wörter  neigen  =  drücken,  kneten,  stossen,  stampfen,  w alka 
u,  s.  w. ;  vgl.  urgere,  vdaaiiv  und  zu  letzterem  von  Benfey  völlig 
verkannten  Worte  ovd^vkiVHVj  verw.  mit  lod^eTv,  wie  stopfen  mit 
stampfen.  Sollen  wir  demnach  öifpd^iqa  für  66(fd^iqa  nehmen  .und 
als  die  gegerbte  Haut  erklären?  Vgl.  auch  htp^oq  zu  hfji(o^  h/nk 
Oder  sollen  wir  in  begrifft.  Hinsicht  ödnr(o  rei&sen,  vgl.  yelk),  rerro, 
Gvqw,  avkopj  spolium  (für  shvolium),  heranziehen  und  eine  abge- 
zogene Haut  daraus  machen  ? .  Oder  sollen  -wir  endlich  diq^Si^ 
für  dQKfd^iQa  nehmen  und  zu  dfi,  drlbh  (dfi  in  SüuqWj  ^tlpcj  för 
duQJiOj  ddgjco)  stellen?  Vgl.  igvffog^  öqin(xr  und  Benfey  IT,  228  | 
sqq.,  wo  für  dri  stossen  als  Grundbedeutung  anzunehmen,  wie  fie 
Wörter  für  Donnerkeil  u.  s.  w.  beweisen;  dri,  dar  ist  =  da  +  r; 
davon  dolor,  stossend  =  stechend';  vgl.  ^nioösiv  stossen  =  steehen,  pun- 
jgere  u.  s.  w.  Richtig  erkennt  Benfey  die  Urbedeutung  von  Qar, 
Qfi,  jri  (y.iQavv6q)  H,  174  sqq.  üeber  öiq^S^sQu  wage  ich  kehM 
Entscheidung. 

,  73.  jQa/jitjj  jljj  Drachme.  Das  Wort  ist  natürlich  schon  fOr 
orientalisch  angesehen  worden;  aber  Meier*s,  Hebr.  W.,  p*  717  sq., 
Ableitung  ist  der  Art,  dass  sie  einem  jeden  Gedanken  anr  orientaL 
Ursprung  des  Wortes  verleiden  soüte.  Auch  ist  das  bei  den  Se- 
miten gebräuchliche  Wort  adark6n,  darkmön  schwerlich  semitisch. 
Mpvers  leitet  dasselbe  von  dem  Namen  des  Feuergottes  Adar  ab, 
während  Andere  wohl  sicherlich  falsch  an  den  König  Darius  ge- 
dacht haben.  Wie  dem  auch  sein  möge,  ^Qa/jmj  sieht  m  gut 
griechisch  aus,  als  dass  das  Wort  für  fremd  gehalten  werden  könnte; 
es  braucht  ebenso  wenig  als  räXawovy  y^dfi/^iaj  noQfpifQa,  vaAo^ 
semitisch  zu  sein,  wenn  auch  die  Münze  selbst  aus  dem  Orient 
entlehnt  sein  mag.  Die  Philologen  stellen  das  Wort  zu  ^^ädaffftat^ 
packen,  greifen,  aber  auch  dieses  Wort  ist  noch  völlig  dunkel.  Ich 
hoffe  demselben  auf  folgende  Weise  beizukommen.  Das  lat.  capere 
ist  höchst  wahrscheinlich  verw.  mit  apere,  aptus,  apisci,  adipisci: 
diese  Wörter  verhalten  sich  zu  capere  wie  aper,  apis,  apex  zu  ci- 
per,  capra,  icunoog,  xotctio,  ac-cip-iter  u.  s.  w.  Der  Begriff  stossen 
ist  aber  (vgl.  aro/og,  avo/u^oi^iai^  rvy/dvo})  so  eng  verwandt  mit 
dem  Begriffe  tre^^en,  berühren,  erreichen,  dass  sich  auch  in  dieser 
(begriffUchen)  Hinsicht  Alles  vereinigt^  um  die  von  Pott  und  Benfej 
(I,  12)  versuchte  Deutung  der  Sanskritwurzel  äp  als  nichtig  zu  er- 
weisen. .  Dieses  steht  für  hväp  =  dhvdp,  eig.  stossen  =  treffen, 
gerade  so  gut  wie  ar  (Benfey  H,  305)  für  dhvar,  an,  blasen,  för 
dhvan  (tönen,  eig.  ausstossen  «=  blasen,  ib.  H,  275),  und  gehört 
also  zur  Wurzel  dhva,  dhvä  ==  dhmä,  eig.  stossen,  ib.  H,  274 
Vgl.  kap,  stossen,  aus  hvap,  ib.  H,  322.  So  ist  denn  lat.  aptus 
eig.  ')  gestossen  =>  festgeschlagen  (vgl.  figefe,  pangere,  ndanaXog), 
befestigt,    ^)  stossend  ^  treffend,    passend.     (Vgl.  Benfey  T,  394^ 


—    49    — 

iber  die  active  Bedeutang,  welche  die  pari.  perf.  tou  neutralge- 
3rattchten  Verben  häufig  haben,  mit  aper,  apis,  accipiter,  von  ap  » 
ci^  au0  hvap,  stossen  »  treffen  a»  bcröhren).  Man  Icönnte  sonst 
die  zweite  Bedeutunj^  von  aptus  vielleicht  auch  so  entwiclceln:  be- 
festigt.»  angefügt,  angepasst.  Femer  verstehto  wir' nun  griech« 
uTiroi,  unser  haften  (stossen  »  treffen,  anstossea^^x  berfibren)  und 
heften,  wjorttber  i^enfey  II,  355  gar  nicht  einmal  ordentlich  nach- 
gedacht hat:  Fdnvoj  verhält  sich  zu  apio  fQr  hvapio,  wie  ^ce- 
ajfdXfj  tüi  hFaa/aXij  zu  ala,  axilla,  wie  Sskrit  ubha  für  Vabha  zu 
lat.^  ambo  und  wie  wahrsch.  auch  lat  uvere,  uvidus  st  ubere,  ubi- 
du»  zu  Sskrit  ambhas^  Wasser.  Also  hatten  die  Philologen  — 
hier  wie  sonst  ^o  oft  schmählich  ignorirt  '  —  vollkommen 
Recht,  griech.  änzM  und  lat.  apio  ifür  identisch  zu  halten  mit  un- 
serm  heften,  während  Benfey  gar  nicht  einmal  an  die  Möglichkeit 
dieser  Zusammenstellung  gedacht  hat.  Ganz  ebenso  wie  bei  ap  «■ 
hvap,  cap  in  apisci,  capere  geht  bei  der  Wurzel  paksh,  Benfey,  II, 
89 ,  der  Begriff  packen,  greifen  aus  dem  Begriff  stossen  hervor ; 
vgL  pat,  Hallen  =  stossen  in  petere,  impetus,  petra  ib.  II,  93,  dann 
pathja,  passend,  ib.,  eigentlich  stossend^s  treffend,  zutreffend,  pas- 
send, und  gothisch  fagar  (von  paksh)  ^passend,  eig.  stossend  =3  tref- 
fend. Weiterhin  heisst  paksha'  oder  pakshin  Vogel,  goth.  füg-l-s, 
eig.  der'Stossende  =  Schnelle,  vgl.  avis  zu  (u  =3  va  =)  vä,  we- 
hen, aus  dhva,  dhv4,  woher  &4w,  &o6g,  schnell;  und  so  wenig  als 
Sskrit  fishja  oder  rishja  (ib.  II,  9),  Hürsch  (wohl  stossend  ==x€(>aoc; 
oder  stossend '=s  ^oog/ schnell)  eig.  das  zu  Tödtende,  das  ^agd- 
thier  ist,  ebenso  wenig  wird  litth.  pauksstis,  Vogel^  aber  auch  Wild 
überhaupt ,  ^  eig.  das  Fangbare .  sein,  ^ur  wenn  man  die  Sanskritr 
Wurzel  paksh  wie  hna,  Benfey  II,  182  sqq.,^fasst,  so  nämlich,  dass 
sie  den  D'oppelbegriff  neigen  -=3  *)  biegen,  wenden«  winden,  binden, 
<^  ==  stossen  enthält,  wird  es  mögtich  sein,  in  die  bei  Benfey  II, 
89  sqq  angeführten  Wörter  Licht  und  logischen  Zusammenhang  zu 
bringen:  dann  könnte  man  Sskrit  paksh  für  aus  hvaksh  entstanden 
ansehen ,  wofür  besonders  das  dort  nebenbei  erwähnt^  .lat  ala  &= 
azilla  für  hvaxilla  (=:  einem  möglichen  paxiHa)  spricht;  vgl;  noch 
badh,  bandh,  binden,  ib.  II,  94  sq.,  das  sicher  aus  hvadh,  hvandh 
(zu  II,  320)  entstanden  ist,  wie  das  dagegen  stehende  griechisch- 
Lat«  nsf^  ped,  pand,  sonnenklar  Ibeweist;  ich  will  aber  hier  über 
paksh  noch  keine  entschiedene  Meinung  aussprechen.  Test  stehen 
bleibt  für  mich  nur,  dass  paksh,  packen,  eig.  stossen  bedeutet;  da- 
her palus,  pila  (ib.  II,  90),  stos^end  =  aufstossend,  aufrechtsteheud, 
gerade,  ndyog,  6,  Hügel,  stossend  =»  aufstossend,  aufspringend,  sich 
erhebend,  hervorragend,  vielleicht  laX.  pax^  Friede^  eig.  Stoss  »  Anstoss, 
Anhalten,  Stillstand;  dazu  vgl.  i^iofj,  iQOßiw,  vacare,  verw.  mit 
vacillare  =  titnbare,  wo  der  Begriff  stossen  =  anstossen,  wanken, 
wackeln,  (ti-tub-are  gehört  zu  TVTr-rw),  nebst  0/0X9J  aus  sa  -f-  hval, 
ibid.  n,  280.  283,  =  Sskrit  skhal,  ib.  I,  620,  wo  kh  aus^hv  wie 
II,  64,  aber  auch  « 'sphal  I,  567,  mit  ph  «  hv,  worüber  welter- 

4 


—    50    ~ 


Tl.1 


Sa 


hin.  Za  skbal  stellt  Beiifey  richtig  tat.  aceliifl,  AnstOM  >=  VentOMf 
Vergehen ,  Verbrechen.  •  Durch  die  vorhergehenden  Bemerknngfi 
glaube  ich  ein  Recht  erworben  xu  haben ,  auch  aber  das  dnnUe  1 1^ 
ifäaao/uai  meine  Meinung  zu  äussern.  Es  kommt  von  der  dunh  |$t  i 
Gntturaliaut  fortgebildeten  Wurzel  dfi,  dar  ibid.  II,  225  sqq.,  die,  jti. 
wie  schon  früher  bemerkt  wurde,  eig,  stossen  bedeutet.  Dazu  geblirt  '  \ 
dm,  laufen,  II,  228,  eig.  stossen,  wie  dbo)  von  dhuj  stossen,  ebenn  wz 
gut  aber  auch  dräksh  eig.  stossen  s  ')  ausstossen,  tönen,  sa  ')!»-  iä 
gehren;  vgl.  petere,  eig.  stossen,  wie  petra,  spitz,  petulcosi  sfoi-  in 
send,  u.  Impetus  zeigen,  dann  begehren,  und  inUysiv,  inelysa9^  »r. 
stossen  =  drängen,  begehren,  wünschen.  So  zeigt  es  sich,  dM  fv 
Benfey,  II,  140  gar  kein  Recht  hatte  ^  griecb.  dQaaaofÄUi  ft  k; 
yquaöofxai  oder  ß^uaGo/uai  ^zvt  nehmen:  hatte  er  selbst  doch  II,  136 
begehren  und  jgreifen  als  sich  nahe  liegende  Begriffe  behanddt 
Was  bedeutet  nun  aber  öqa/jit]!  Ob  wirklich  eine  Handvoll  i^ 
Ao/?  oder  bezeichnet  das  Wort  eigentlich  eine  Münze,  die  —  in 
Gregensatz  zu  rdXavvov  und  f.iva  —  in  die  Hand  genommen  wer- 
den kann,  also  eine  Handmünze,  eine  kleinere  Münze,  die  im  ge-  r 
wohnlichen  Verkehr  aus  einer  Hand  in  die  andere  übergeht  —  eine  . 
Sebeidemünze,  wie  wir  sageif  würden,  wenn  auch  der  modeiTie  Be-  '  V: 
griff  nicht  zutreffend  sein  mag?  Dürfen  wir  so  auch  vofuafMüy  1  » 
nmnus  verstehen?  Ich  spreche  diese  meine  Ansicht  natacUch  nor  ^ 
als  eine  bescheidene  Yermuthung  aus,  kann  aber  nicht  umhhi,  d\e- 
selbe  für  besser  zu  halten  als  die  gewöhnlichen  Etymologieen  jener 
Wörter.  Scharfe  Begriffsbestimmung,  selbst  wenn  sie  sich  als  nidit 
stichhaltig  erweisen  sollte,  ist  mir  immer  lieber  als  das  vage  Ge- 
schwätz  und  das  unsichere  Herumtappen  so  mancher  EtymologeSi 
die  gerade  da  die  wenigsten  Schwierigkeiten  finden  wollen,  wo  sich 
dem  schärferen  Auge  fast  unüberwindlich  scheinende  offenbaren. 

74.  JioÖ(jiv,  6,  ')  Sohn  des  Zeiis  und  der  Europa,  nadi 
Steph.  Byz.  ^)  in  cass.  obliquis  =  JwÖiovrj^  t^,  Stadt  tn  Thes- 
protien,  berühmt  durch  das  Orakel  des  pelasgischen  Zeus.  Dieser 
Nfone  steht  igi  Griechischen  so  dunkel  da,  dass  es  leicht  erklärlich 
wäre,  wenn  Jemand  dazu  käme,  ihn  aus  dem  Semit.-  herEuleites. 
Dort  böte  sich  eine  Göttin  Doto  wie  von  selbst  dar;  vgl.  B5ttiolier, 
rudd.  myth.  Sem.  p.  28..  Da  wir  aber  die  Göttin  Dione  —  .Aphro- 
dite nicht  (wie  Bötticher  thut)  fär  semitisch  halten  können^  so  moa 
eine  griech.  Etymologie  wenigstens  versucht  werden.  Auf  BenAf 
Ilf  207  ist  nicht  zu  achten,  da  das  Wort  gar  nicht  den  AnscheiB 
eines  Compesitums  od^r  aueh  einer  Reduplication  hat;  ygK  noA 
jftodoj  SS  ^fo^aiv?].  Ich  denke  an  die  Urwurzel  dhu ,  dhva  ^ 
dhvft,  dhmd,  Benfey  II,  271  sqq.,.  wozu,  wie  ich  in  •deni>  ArtiU 
über  didvQafißog  bemerkte,  vadh,  vidh  bei  Benfey  I,  263  sqq.  ge- 
hören* Dort  wurde  eine  durch  dh  gemehrte  sekundäre  Warxelfonn 
dhvadh  in  do&i/jvy  ^od-iwv  =e  däfjv  (wo  i  =»  dh)  nachgewiesen, 
die  eig.  stossen  bedeutet,  aber  auch  aufstossen,  treiben  k«  hervor- 
treiben,   aufwachsen,    aufschwellen    bedeuten    kann.     Dam    gehört 


• 


—    51     — 

• 

Fw^'iü}  «=  (dh)vÄdii  nebst  (f/tViV,  worin  d  «  dh  wie  in  Tfvvda^tm 
TvOftijvf  niiri  für  nid^fj]  ebenso  gehört  dazu aV;^o^,  woneben  adQo^ 
mfgescbossen,  aofgewaebsen,  erscheint,  worin  ebenfalls  d  «  dh. 
3o  scheint  mir  denn  auch  JtoS^viv  =  ^(od'-wv  =  dhvädh  xu  sein, 
81g.  der  A^fstossende,  Aufwachsende,  also  =  K6()oc,  Bax/ng,  ^Attv<;. 
Wir  hätten  alsdann  im  Namen  des  Sohnes  des  Zeus  und  der  (De- 
meter) Europa  einen  Beinamen  des  Dionysos  gefunden ;  wäre  indess 
die  Auctorität  des  Stephanus  nicht  hinreichend  für  die  Annahme, 
daas  ^wdiav  ein  Go't  gewesen,  so  könnte  diese  Etymologie  doch 
noch  richtig  sein,  sei  es  dass  ^(o^cJvfj  die  Aufwachsende  b  die 
Fruchtbare,  die  Erdgöttin  bedeutete,  oder  auch  dass  JMicivtj  alt 
Stadtname  »  ß(ofi6c,  ßavvogy  &w/L(j6g  zu  fassen  wäre.  Ist  der  Name 
urspr.  bloss  Ortsbezeichnung,  so  denkt  man  aber  besser  an  hvadh, 
neigen,  Benfey  II,  66,  aus  dhva  II,  320  sq.  -h  dh  und  fasst  JMÖvivrj  als 
Thal,  Niederung.  Ob  der  Name  der  thessalischen  Stadt  J3r/)JcoVi; 
B?:  ^Fuäiovif  zu  setzen,  bleibe  für  jetzt  noch  dahingestellt. 

75.  ^'Eßsvoq,  rj,   Ebenbaum,  Ebenholz,  ein  phönizisches  Wort, 
worüber  zu  Tgl.  Meier,  Hebr.  W.,  p.  265. 

76.  ^E&tiQa,  rj,  das  Haupthaar,  bei  Pind.,  Aesch.  und  sonst, - 
bei  Homer  you  den  Mähnen  der  Pferde  u.  s.  w.  Wäre  die  An- 
sicht Ton  Movers,  dass  d-i^Q  in  der  Bedeutung  von  2aTVQog  zur 
hebr.  Wurzel  saar,  (jp^laanv,  gehöre,  richtig,  so  könnte  man  auch 
das  im  Grieeh.  so  dunkle  Wort  c&hqu  mit  s^'är,  Haar,  s^ir,.  das 
ßuscbige  n  Waldgebirge,  sälr,  haarig  =  Rock  in  Verbindung 
bringen;  s&hqu  wäre  «=  seir£  mit  dem  prosthetischen  Aleph,  vgl.. 
Bkdippa  «=  Akzib,  von  kazab.  Uns  ist  und  bleibt  das  Wort  aber 
rein  griechisch,  viell.  verw.  mit  d&qo,  für  uOigja  =  e&^gju,  sd^stQa. 
[st  diese  Etymologie  richtig,  so  gehört  das  Wort  zurUrwurzel  dhu 
=   &V'Oij  dhva  -+-  dh  =  dhvadh  =  vadh  »=  Fdvd-'-og. 

77.  Eiket&via,  ^EXetO-na,  Eikfj&viu,  ^EXtvß-Wy  ij.  Der  Name 
ist  im  Griechischen  sehr  schwierig'  zu  deuten,  daher  sogar  Pott  an 
lie  Möglichkeit  eines  Orient.  Ursprungs  dachte,  von  hebr.  jalad,  ge- 
bären, aus  älterem  valad,  woher  Mylitta  ihren  Namen  haben  soll. 
Stande  der  Orient.  Ursprung  des  Namens  .Ei^fldviu  fest,  so  würde 
Ich  nicht  im  Entferntesten  an  jalad  denken,  eher  an  hul^  hil,  in 
Gieburtsschmerzen  liegen,  gebären,  wovon  ein  denkbares  Derivatum 
hllith,.  Tgl.  Ulith,  den  Lauten  nach  ganz  =  EIXh&^  sein  würde. 
Aber. die  Liebhaber  orientaL  Etymologieen  müssen  sich  wohl  darin 
schickenj  dass  auch  dieser  Name  aus  griech.  Sprachmitteln  gedeutet' 
werde;  wenigstens  kann  der  Versuch  einer  Deutung  gemacht  wer- 
den. Benfey,  I,  2.')4,  erwähnt  einen  Beinamen  der  Lucina,  BoX-^ 
waia^  und  erklärt  Bok-utaia  als  diejenige,  welche  die  Geburts- 
schmerzen  (BoX-  zu  var,  hvar  drehen  =  hebr.  hui)  vertreibt.  Da 
die  dort  behandelten  Wurzeln  vidh,  vadh,  vädh  =  (J&-6(o  von  uns 
in  den  griech.  Wörtern  l&vg,  tvd^vg,  vgl.  rj  lO^vg  und  Idvo),  wie- 
dererkannt worden  sind,  so  könnte  man  Elkti&via  ftür  aus  EiX-  ^ 
JhfX'    (Yon  vH  «  Fsl,  -Fstk,    ib.  H,  300  sqq.)  und  *W^,  ^t^;^  « 


—    54    — 

311  denkt  an  die  Möglichkeit  der  Abstammung  dieses  Wortea  Yonl^' 
bebr.  'ereb,  von  'arab,  sinken,  untergehn,  dunkel  werden ;  hier  est-  *" 
scheidet  aber  griech.  OQfp^g,  schwarz,  das  unmöglich  ans  dem  Se- 
mitischen abgeleitet  werden  darf,  weil  sonst  auch  i^ifpui,  o^ij, 
Ja  (vgl  sqißivd^oq  =  kißivDoq)  sogar  Xiq^q,  Nacken,  fällen"  wüides.  '  * 
Vgl  Meier,  Hehr.  W.,  p.  368  sqq.  Wäre  dies  möglich,  so  hittt  p 
Movers  gewonnenes  Spiel  für  seine  grundfalsche  Meinpng,  dem-  i 
folge  viele  griech.-lat.  Bezeichnungen  för  Erderzeugnisse  u.  dgl 
aus  Afrika  stammen  sollen:  denn  dann  könnten  wir  'i^ßiyS% 
o^oßogf  ervum  (eig.  das  Gedrehte  =  Runde  von  hvar ,  hvFl  =  v, 
fi,  Benfey  II,  305  sq.)  ganz  bequem  aus  dem  Semitischen  ableitei. 
Dies  darf  aber  um  keinen  Preis  zugelassen  werden,  ylelmehr  iit 
anzunehmen,  dass  z.  B.  die  itah  Stämme  weit  früher  die  Land- 
wirthschaft  betrieben,  als  die  Punier  in  Afrika  bedeutende  Nfcfkr- 
lassungen  gegründet  hatten:  auch  ist  nicht  im  Entferntesten  dam 
zu  denken,  dass  die  dort  vor  den  Punieni  angesiedelten  AckerbiQ- 
jBtämme  den  Griechen  und  Römern  irgendwie  Bedeutendes  mitge- 
theilt  haben  sollten.  Hätte  Movers  .etwas  Ordentliches  gewusst  über 
die  Geschichte  der  indogermanischen  Völker,  hätte  er  insbesonden 
einige  Kenntniss  gehabt  von  deren  Sprachen  (zunächst  der  gri'ecbi- 
Bchen  und  lateinischen),  so  würde  er  nie  auf  seine  ganz  grondloflen 
Behauptungen  verfallen  sein.  Was  nun  das  Wort  s^sßbg  angeht, 
so  gehört  es  zu  den  bei  Benfey,  II,  309  ^qq.  angeführten  Wörtern: 
ich  glaube  dass  sgeßog  ganz  =^3  lat.  crepus-culum  zu  setsen,  abo 
für  aus  hFdofßog  entstanden  anzusehen  sei.  Es  stände  also  hFi- 
ifißog  für  hFigenog  wie  aviXßio  für  arlknot,  Benfey,  I,  662. 
Sicher  ganz  verkehrt  ist  Benfey's  Meinung  über,  crepus-calnm  L 
616  sqq. 9  die  er  aber  II,  363  zurückgenommen,  wie  denn  1U)e^ 
haupt  an  der  ersteren  Stelle  Alles  falsch  behandelt  ist.  Vgl.  nodi 
clupeus,  clipeus  (fälsch  clypeus),  aber  auch  de-crep-ituR,  abgcftlleo. 
Die  hebr.  Wurzel  'arab,  woher  'ereb,  und  die  mit  ihr  zunächst  ver- 
wandten Wurzeln  oder  Perfectstämme  sind  sicher  urverwandt  mit 
der  indogerm.  Wurzel,  welche  bei  sQfßog  zu  Grunde  Hegt.  Wo 
dies  der  Fall  ist,  muss  man  äusserst  behutsam  zu  Werke  geben, 
wenn  griech.  Wörter  mit  semitischen  verglichen  und  daraus  herge 
Reitet  werden  sollen;  dies  thut  aber  nur  der  streng  wissenschaftliche 
Mann,  dem  es  nicht  um  diese  oder  jene  Möglichkeit,  aondem  an 
die  reine  Wahrheit  zu  thun  ist,  während  Andere  es  bequemer  fin- 
den, sich  bei  dem  Scheine  der  Wahrheit  zu  beruhigen,  der  Im  GroiMle 
nicht  besser  ist  als  die  Unwahrheit  selbst.  t 

§2.  ^Egeixfjy  iQixrj,  fj^  das  Heidekraut.  Wäre  die  Ansicht  von 
Movers  über  mehrere  Pflanzennamen  u.  dgl,  welche  schon  im  vo- 
rigen Artikel  bestritten  wurde,  richtig,  so  könnte  man  auch  dieses 
dunkle  Wort  leicht  für  fremd  halten.  Vgl  hebr.  jaraq,  ausbfechei 
=  grünen,  daher  jereq,  das  Spriessende,  Grüne  =  herba,  welches 
lat.  Wort  mit  arbos  verwandt  ist.  Aber  die  durch  ihre  röthllcbeD 
Blumenglöckchen  sich   auszeichnenden    und   den  Bienen  reichlichei 


—    55    — 

Honig  liefernden  Heidekräuter  können,  selbst  wenn  sie  cum  Theil 
aus  Afrika  stammen  sollten  (was  eu  entscheiden  Andern  ttberlassen 
bleibt),  sehr  gut  mit  rein  griech.  Namen  bezeichnet  worden  sein; 
vgK  zu  iQtUti  das  Wort  ij^i&dxif,  Bienenbrod,  nebst  iQi&evg,  ^/- 
&aMg  CS  (poiyi9covg6g,  Rothschwanz,  ^qvyyrj,  Golddistel.  Nach  letz- 
teren Wörtern  zu  urtheilen,  gehört  iqtUrj  zur  Wurzel  gfi  bei  Ben- 
fey,  U,  124  sqq.,  aus  hvli  ^  ghri,  ib.  II,  195  sq.;  das  Kraut 
wäre  als  das  fiöthliche  bezeichnet.  Die  obena^gezogene  hebr.  Wur- 
zel jaraq,  rirere,  bedeutet  auch  gelb  sein,  daher  äthiop.  varq,  Qold 
(mit  älterem  y  für  jüngeres  hebr.  j,  vgl.  äthiop.  vain  »  hebr.  jain, 
Wein),  hebr.  jdräqön,  Gelbsucht,  jeraqraq.  Gelbheit,  gelbe  Farbe: 
dazu  könnte  man  das  griech.  Wort  ixr^po^,  Gelbsucht,  vergleichen 
wollen.  Aber  so  schwierig  XxvBqoq  im  Griech.  zu  deuten  sein  mag,  muss 
ich  doch  vor  voreiliger  Ableitung  des  W.  aus  dem  Semitischen  warnen, 
Dass  lat  arquatus  morbus  Gelbsucht  heisst,  ist  ein  merkwürdiges 
—  aber  oft  wiederkehrendes  —  Spiel  des  Zufalls:  an  hebr.  jaraq 
darf  natürlich  nicht  gedacht  werden.  Ob  aber  an  die  Wurzel  von 
«reos,  Benfey  II,  315?  Also  arcus  eig.  gebogen  =s  geneigt,  ge- 
senkt, vgL  vergere,  mergere,  unser  welk,  welken  s»  abfallen,  Ut 
flaccus  ans  hvlaccus;  hvlac  ist  «a  hvarc-  a  arc,  arq;  so  wäre 
arquatus  (morbus)  eig.  gesenkt  >=  geneigt,  gefallen,  abgefallen,  fahl, 
blass,  bleich.  Ob  so  auch  IxTtQOQ  zu  unserm.  Wort  weichen  {tlKtip^ 
yincere)  gehört? 

83.  ^EQS/ß^tvq,  6,  altattischer  König,  der  dem  Mythus  zufolge 
als  Kind  von  den  drei  Jungfrauen  Herse,    Pandrosos  und  Aglauros 
auferzogen  wurde;    mit  ^E^e/ß^ivg  soll  identisch . sein  ^EQi/d6yioq,6^ 
welchen  Namen  noch  in  neuester  Zeit  Bö^ticher,  suppl.  lex.  Aram. 
p.  44,  einem  somit,  erekh-ton,  serpens  longiflexis,  gleich  zu  setzen 
wagte.     AehnUch  macht  Movers,  Phoen.  I,  535,  die  griech.  Götter 
Trophonios  und  Triptolemos  zu  semitischen  Schlangengöttern.  Wäre 
der    oriental.  Ursprung    der    obigen  Namen  wirklich  begründet,    so 
nähme  ich  ^EQtx-'&^svg  =  hebr.  jereq,  das  erste  frische  Grün,  Spross, 
vtoQoq^    mit   stützendem  ^,    wie  in  y&iiv  für  x^^>  X^k  für  ;c4  "• 
sonst.  Der  Name  Erichthonios  ab^r  könnte  einem  semit.  järüqäthdn 
entsprechen,    vgl.  kv/hivov  =  hebr.    kammdn;   der  Form  nach  ver» 
gleicht  sich  der  Name  Sanchuniathon,  wie  ihn  Ewald,  Abb.  über  Sanch., 
p.  55,   zu  erklären  versucht  hat   Erechtheus  —  Erichthonios  wäre 
so  der  Grünende,  Aufblühende,  das  Kind  der  im  Frühling  sich  mit 
neuem  Grün  bedeckenden  Erde,  welches  von  der  Athene  und  ihren 
Jungfrauen,    den    drei  Thauschwestem ,    getränkt    wird.     Aber   die 
Annahme,  worauf  solche  Deutungen  aus  dem  Semitischen  begründet 
werden  müssten,  ist  an  sich  grundlos  und  verwerflich;   wir  müssen 
beim  Griechischen    stehen  bleiben.     Hier  bietet  sich  von  selbst  die 
Wurzel  var,  vfi  bei  Benfey,  I,  324  sqq.,  dar,    welche  aus  hvfi  -« 
ghri,  spargere,  ib.  II,  195,  entstanden  ist;  von  der  durch  Guttural- 
laut gemehrten  Wurzelform  vfiksh  (aus  vri  +  g   •+■  s)  für  hvfiksh 
leitet  Benfey  richtig   griech.  ß^d/ftv,  benetzen,   und  og/tg,   Hode. 


—    56    — 

Statt  ß^Xf  ^9/  konnte  anch  igt/  eintreten,  wonach  '!EQs;rf^d)ii; 
den  Benetzer  ■=  Befracbter  bedeutete.  Wir  haben  nun  femer  auch 
allen  Ornnd,  die  bei  Benfey  II,  15  sq.  aufgeführten  Wörter  iffei- 
ytad-ui  und  igd/&€iv  hieherzuziehen;  dort  hat  Benfey  richtig  ht» 
merkt,  dass  sie  aus  einer  Urwurzel  dhvrig'  abzuleiten  seien:  da  ab« 
auch  ß^d/etp  aus  hvfiksh  =  hyrig'  -|-  g  =  dhvrig'  (Khfl|  II,  196 
aus  dhvri,  wie  die  griech.  Wörter  d-aksgog,  d-dXuaaa  'U.  8.'w. 
beweisen)  entstammt,  so  wäre  für  ßQi/Biv  und  i^i/ß-etv  einefoniMl 
identische  Urwurzel  zu  statuiren.  Diese  ist  aber  nicht  bloss  fonDel^ 
sondern  auch  in  begrifflicher  Hinsicht  eine  und  dieselbe :  aus  dei 
Urbegriff  stossen  =3  ausstossen,  au^speien,  iQfvyea&cu  (ygLißm 
von  Tarn  für  dhvam,  stossen  =  ausstossen)  entwickelt  sich  ebew 
leicht  der  Begriff  auswerfen,  spritzen,  sprengen  (ygl.  besprengen  vii 
sersprengen) ,  streuen ,  strahlen,  der  in  ß^i/fiv  und  bei  Benfey  ^ 
195  henrortritt,  während  in  iQi/&€tv  der  Begriff  stossen  sa  spA' 
ten,  findere,'  scindere,  reissen,  modifizirt  erscheint,  wie  so  oft.  YgL 
gri,  ib.  II,  174'  sq.  Hieraus  ersehen  wir,  wie  ^Qcrfj,  dqoao^j  ffm- 
xakov  und  ähnliche  Wörter  zugleich  Than ,  Feuchtes  und  jimgM 
Thier  bezeichnen  können:  wir  haben  es  hier  keineswegs  —  wii 
man  wohl  vermuthen  könnte  und  z.  B.  J.  Grimm  annimnit  -—  mit 
einer  schönen  bildlichen  Uebertragung  zu  thun,  sondern  ^Q<nj,  Jipo- 
aog,  y/äxakov  bedeuten  eigentlich  das  was  gestossen,  aosge- 
stösseh,  ausgeworfen  wird,  also  ')  Ausgegossenes ,  FBessendes, 
*)  Hervorgestossenes  =  Geworfenes,  Geborenes,  Junges.  VgL  unser 
werfen,  griech  tsxhv.  Das  Wort  €Q(Tfj  gehört,  wie  schon  Benfey 
l,  327  bemerkte,  .zu  vfish  «=  vf.iksh  s  oQ/'tg.  Danach  ist  ei 
leicht,  den  Sinn  des  Namens  ^EQix&tvg^  spaltend  ==  hervorbreclieiid, 
aufscbiessend,  zu  bestimmen;  \n'EQi/&6viog  erkenne  ich  dann  einei 
dem^£Qf/d-*vg  gleichzusetzenden 'iE'()^;f^oViog^  mit  1  für  ^^  vghr/xtti 
am  rix'VOVj  oQtyvdofiai  =x  oQsyo/uai.  Getrennt  werden  können  beide 
Namen  schwerlich :  daher  scheint  jeder  Gedanke  an  /ß-€oy  (Benfey 
n,  156)  aufgegeben  werden  zu  müssen. 

84.  'EQiurjg^  6,  auch  'EQfieiag,  Sohn  des  Zeus  und  der  Maja. 
Noch  im  Jahre  1853  konnte  Uhlemann,  Phil.  Aeg. ,  p.  15,  den 
Hermes  für  =  ägypt  Hor-mai,  ab  Horo  dilectus,  erklären.  Moveif 
dagegen,  Phoen.  I,  522,  vgl.  511,  möchte  einen  phönizlseheB 
Schlangengott  in  ihm  sehen  und  ausser  seinem  Namen  auch  de« 
der  Harmonia,  obendrein  noch  einige  griechiscbe ,  rein  griechisrbe 
Wörter  aus  0em  Phoenizischen  herleiten;  er  würde  besser  daran 
getban  haben,  wenn  er  das  schwierige  Geschäft  des  fityaiologisirem 
griech.  Namen  und  Wörter  gar  nicht  übernommen  hätte.  Denn  von 
allen  seinen  Etymojogieen  (natürlich  diejenigen  ausgenoänmen  y  di« 
er  von  Frühern  entlehnt  hat)  ist  mir  nicht  eine  einzige  von  Be- 
deutung bekannt,  die  vor  der  strengen  Kritik  bestehen  könnte.  Ich 
kann  es  nicht  über  mich  gewinnen ,  auf  eine  Widerlegung  seiner 
unüberlegten  Behauptungen  über  die  Namen  'EQftljg^  Mercurius  n. 
a  w.  einzugehen,  wende  mich  vielmehr  gleich  zur  Sache,   O.  Müller, 


% 


—    67    — 

ArchäoL  d.  Kunst,  $.  879,  möchte  den  Namen  unsers  Gottes  mit 
B^^al^j  SteinhaofeOyJn Verbindung  bringen;  dazu  Tgl.  f(»/ua,  Sttitse, 
worauf  die  ans  Land  gezogenen  Schiffe  ruhen;  Stein,  der  auf  der 
Rennbahn  den  Punkt  des  Auslaufens  beieiehnet;  der  Ballast  des 
Schiffes;  Klippe,  Sandbank,  Hügel  =  i^/^iäg,  Klippe;  'eQ/Ltlv,  tQfilq^ 
Stütze,  Bettpfoste.  Alle  diese  Wörter  müssen  von  dem  Begriff 
stossen  =a  ')  aufspringen,  aufragen,  ^)  stossen  =  fallen  machen, 
neigen  (vgl  niti  von  hna,  Benfey,  II,  182),  stutzen,  ausgehen. 
Aehnlich  ist  die  Begriffsentwickelung  von  ax/JTrrot,  wobei  ax^nrog 
wohl  zu  beachten,  aus  sa  +  kap  (=  kip^  (Tx/nojv)  bei  Benfey  II, 
322.  Liebhaber  semit.  Etymologieen  würden  auch  diese  griech. 
Wörter  leicht  aus  dem  Semitischen  ableiten  können :  vgl.  hebr.  'aram, 
bochmaehen,  aufhäufen,  aram,  hoch  sein,  woher 'arlmä,  Haufe,  wie 
S^fml^  ;  arab.  'iram  etwas  Aufgerichtetes,  ein  Stein^  Grabstein  u.  s.  w. 
Wir  aber  halten  uns  ans  Griechische;  vgl.  Sskrit  hvar,  hval,  hmal, 
stossen,  Benfey,  II,  283,  dazu  ßäXku),  291,  valmtka,  Hügel,  294, 
valla,  Würfeln,  ^dkim^  mahlen,  298,  (eig.  stossen,  vgl.  hmal  und 
malleus,  mortarium),  werfen,  309,  ^imo,  310,  von  vfip,  verw.  mit 
ig^i^ta  ana  vfid  »  hvfid  (»  xQuö-aw,  319),  wozu  lat.  gradus, 
deutsch  Schritt,  schreiten  zu  gehören  scheinen,  ib,  340.  Alle  diese 
Wörter  beweisen,  dass  eine  Wurzelf.  hvar,  hvri  aus  hu  «  dhu, 
dbva,  ib.  271  sqq.,  320  sq.,  mit'  dem  Wechselbegriff  neigen  » 
Btos8en  (ib.  II,  182)  aufgestellt  werden' muss.  Dazu  gehören  dann 
S^fia,  ifffio^  xQWfAui^  (ib.  II,  178)  u.  s.  w.  Ich  iböchte  aber  nicht 
wagen,  den  Namen  des  Hermes  ebenso,  wie  Müller  zu  deuten,  wenn 
auch  ein  aufgerichteter  Stein  oder  Phallos  als  sein  Symbol  mag 
angesehen  worden  sein.  Vielmehr  glaube  ich  dass  Hermes,  der  bei 
den  Karem  ^IfißQog,  ^I/uß^a/nog  (vgl.  Sskrit  ambhas,  Wasser:  ob. 
imber^  of^ß^,  Benfey  II,  341,  zu  11,^70  gehöre,  ist  noch  nicht 
H^anz  sicher)  genannte  Regengott,  einen  seinen  Urbegriff  ausdrucken- 
dea  Namen  trägt;  man  hat  an  ^Qdfj,  ib.  I,  327,  also  an  die  Wur* 
zel  vfi-sh,  var-sh,  gedacht,  wogegen  auch  nichts  einzuwenden 
ist«  Wer  eine  künstliche  Etymologie  liebt,  könnte  'EQ/uelag  als  aus 
d^-lg,  Tropfen,  und  der  Wurzel  mib  =  mingere,  mejere  componirt 
betrachten«, '  Von  der  letzteren  stammt  aber  sicher  der  Name  seiner 
Mutter  Mcuttj  Malrj^  eig.  die  Pissende,' Tröpfelnde,  Regnende  » 
die  Wolke.  Vgl  Benfey,  II,  43,  wo  mih  aus  migh,  befeuchten, 
m^gba,  Wolke (iUoTa  fürMoTAa),  o/Lu/jia,  Pisse,  o/^l/Xfj,  Wolke, 
ojLuyiwj  fiOi/og.  Wer  'E^/Li^g  zu  Benfey  I,  61  stellen  will,  mag  es 
thun:  die  dort  behandelte  Wurzel  sar  ist  aber  »  sa+ar  aus  hvar 
(11,  195,  eig.  stossen,  hu,  hva  +  r)  mit  Abfall  der  Anlautgruppe 
hv  (wie  II,  305),  während  var  (I,  324)  nur  h  eingebüsst  hat. 
Beide  Etymologieen  laufen  also  auf  dasselbe  Resultat  hinaus. 

85.  EvQtnog,  0,  die  Meerenge,  der  Wassergraben,  Kanal,  bes. 
die  Meerenge,  wodurch  die  Insel  Euböa  vom  festen  Lande  getrennt 
wird,  ist  eins  der  allerschwierigsten  griech.  Wörter.  Da  sich  im  Griech. 
nichts  zur  Aufklärung  des  Wortes  Dienendes  finden  lässt  (wenigstens 


—    58    — 

auf  den  ersten  Anblick) ,  so  kann  ich  es  Keinem  verübeln ,  mtm 
er  das  Wort  für  einen  phöniziseken  Eindringling  halten,  will;'- y^ 
hebr.  arubbä,  Schleuse,  verschlossener  Kanal,  nach  Meier,  H.  ¥f. 
p.  115.  215.  652,  woraus  Evgmog  hätte  werden  können  ^  aumil 
nach  dem  Urtheil  derer,  die  EvQwmj  aus  'ereb,  Evq>Qarijg  aai 
Ephrath  (vgl.  Gesenius  s.  v.  Perath  und  Knobel,  Völkertaf«  d.  GKsnei 
p.  40)  ableiten.  Bleiben  wir  aber  beim- Griechischen  stehen/ n  1 
lässt  sich  avkog,  Höhre,  avkoiv,  Kanal,  vgL  lat.  valüs,  herannehen, 
von  var,  vfi,  Benfey  II,  301,  eig.  gebogen  =  geneigt,  gesenkt, 
eingesenkt,  tief.  Wie  nun  die  Wurzelform -hvfid  s  hvaM  (hwal- 
zan,  wälzen)  mit  zwischen  A J  eingeschobenem  Vokal  zu  xaA^yid-^o/Au 
(x  =  hv)  =  hFahvd'do)  wird,  könnte  eine  von  var,  vfi  oder  h?tf, 
hvri  durch  causales  p  gebildete  sekundäre  Formation  hvfip ,  hwp 
zu  hFuQin,  FaQiTi,  (V()i7i  (cf.  €vka§  s  uko^  für  FäXoS^}  geworden 
sein.  Vgl.  ib.  U,  320.  Sonst  erscheint  jene  Form  hvrip,  hraip 
im  griech.  W«  Qinw  für  hFf}in(a^  sinken,  vergere,  ib.  II,  310,  verw. 
mit  /aXinoQ^  schwer,  eig.  dinkend,  welches  Wort,  Benfey  11,  192 
noch  nicht  richtig  gefasst  hat.  Haben  wir  die  Wurzel  von  tvffaa; 
richtig  erkannt,  so  wäre  die  Länge  des  <  zufallig,,  doch  gibt  es 
noch  eine  andere  Möglichkeit,  dasselbe  zu  erklären.  Es. konnte 
nämlich  hvfip  zu  hF^nn,  dies  zu  zu  hFägln  werden,  wie  axapigh^ 
aus  oxQ~ifp  entstanden  ist ;  hFa^'m  =  Fagin,  evQin^og  bedevfet  dann 
etwas  Eingesenktes,  Vertieftes,  wie  avkiüv,  vallis. 

86.  EvQCjno^  =  axovsivoQj  EvQoinrj  (als  Eigenname  mit  la- 
rückgezogenem  Accentj  =  axoreiPfj,  nach  Hesychius,  ygL  Movere, 
Phoen.  II,  2,  84  not.  Das  Wort  ist  offenbar  rem  griechisdi,  vob 
der  Sanskritwurzel  var,  vri,  circumdare,  tegere,  woher  gr.  «v(n^ 
Decke,  Ueberzug  =  Schimmel,  Host,  svQcisigf  das  auch  dnnkd, 
finster,  düster  bedeutet,  vgl.  lat.  sord-es  =  schwarz.  Daza  gehöm 
noch  viele  Wörter  ähnlicher  Bedeutung,  wie  xfokog  (dhvar)  s  6U; 
(var)^  Kfkaivog  (von  Benfey  II,  152  nicht  erkannt)  =  xo^g,  echwm 
Etymol.  Magn.  p.  ö29,  30.  540,  5  u.  sonst  ^  dann  fidkag,  fio^v, 
morum^  die  schwarze  Maulbeere,  /uavQog  =  ä/uavgog  {/uv^  am  var» 
hvar  SS  hmar,  vgl.  Benfey  11,  283,  wie  /wgo)  zu  var,  lat.  maie 
gehört,  ib.  I,  324  sqq.)  Benfey  hat  die  meisten  dieser  und  dtf 
sowohl  wurzelhaft  als  begrifflich  mit  ihnen  zusammengehörigen  Wo^ 
ter  noch  nicht  erkannt,  während  doch  das  Verhältnis»  von  xtXoivH 
zu  xoQog,  fidkag  zu  fioQov,  /uavQog  (wo  t;  in  /livq,  laavg  nur  dnidi 
die  Annahme  eines  anlautenden  F  zu  erklären)  offenbar  am  Tage 
Ue^.  So  sehen  wir  denn,  was  die  Gleichstellung  von  EviHonrj  mit 
hebr.  'ereb  zu  bedeuten  hatte:  sie  ist  erstens  völlig  unnütz,  da  das 
griech«  Wort  im  Griechischen  so  gut  begründet  ist  wie  irgend  eines, 
und  zweitens  absurd,  da  aus  i^fß  uninöglich  tvgwn  werden  konnte: 
die  Vokale  sind  denn  doch  auch  nicht  ohne  alle  Bedeutung«  üebri- 
gens  hat  der  Name  der  Göttin  Europa  gar  nichts  zu  thun  mit  dem 
Namen  des  Erdtbeils:  dieser  ist  als  der  Finstere  e  T^ördliche  (vgl 
hebr.  ^aph6n  u.  lat.  aquilo)  bezeichnet,  während  die  Göttin  ak  ^ 


-    59    — 

Dunkle    in  demselben  Sinne  bezeichnet  ist,    wie  ^Ai6t]q^    J9ji[irjr9jQ 
Mskatvtg  und  Andere.     EvQdinrj  ist  wohl  die  winterliche  Erdgöttin. 

87.  ZuyTckij,  jjj  Hippe,  ist  für  ein  phöniz  Wort  erklärt  und  mit 
hebr.  mastög,  ein  zackiges  Werkzeug  ,6abel  verglichen  worden,  von  za- 
li^,  eindringen,  also  eig.  wohl  das  Spaltende,  Schneidende;  vgl. 
ISIeier,  ü  W.,  p.  330.  Aber  sicherlich  mit  Unrecht,  wenn  das 
Wort  auch  im  Griecb.  nicht  leicht  zu  deuten  ist.  Auf  PottV  ^a 
+  uyxvXo  ist  wohl  gar  kein  (Gewicht  zu  legen.  Da  tänedov  zu 
Santg  bei  Benfey  I,  656  gehört,  so  könnte  man  an  Sskrit  tanka, 
tanka,  Axt,  für  tvanka,  t'vanka,  vgL'rvxo^,  Benfey  II,  245,  denken 
und  &c/xA//\  für  iäyxkij,  ruyxXfj  als  das  Schneidende  *fassen,  vgl. 
Sichel;  das  Wort  träte  so  vielleicht  in  Verwandtschaft  mit  unserm 
Zack  (Drei^zack),  vgl.  ib.  II,  250. 

88.  ZiayQivc,  0,  Beiname  des  ersten  ßakchos,  den  Zeus  mit 
der  Persephone  zeugte,  die  Titanen^  aber  bald  nach  seiner  Geburt 
mordeten.  Wer  die  mystische  Theologie  der  Orphiker,  welche  den 
Zagrens  so  hoch  verherrlichte,  für  theilweise  wenigstens  semitische 
Weisheit  hält  (wie  dies  auch  heutzutage  noch  vorkommen  mag), 
kann  auch  den  griecb.  Ursprung  dieses  Namens  för  sehr  verdächtig 

'halten.  Vgl.  den  semit.  Stamm  zaar  ^  9a ar,  klein  sein,  wovon 
Zagreus  als  der  Kleine,  der  Knabe  benannt  sein  könnte.  Der  Name 
der  TiTuvig  liesse  dann  eine  Ableitung  von  hebr.  sud,  aufwallen, 
gähren,  zu,  wovon  sid,  das  Gährende,  der  Kalk  =  tj  xiravog*,  die 
Titanen  wären  sa  die  gährendcn,  stürmenden,  wilden  Naturkrüfte, 
welche  das*  gesetzmässige  Naturleben  zu  zerstören  bemüht  sind. 
'Wir  haben  aber  nicht  nöthig,  den  letztern  Namen  für  fremd  zu 
halten  (wie  z.  B.  Böttiger,  Ideen,  mit  Entschiedenheit  thut)  und 
können  ihn  zu  rt;-A7^,Mat  tu-mere,  von  der  Sskritwurzel  tu,  tav,  cres- 
cere^. tn-mere  stellen;  Titdv  für  TivaFdv  (vgl.  nsXtxäv  für  neXt- 
xeJPävj  Benfey  I,  164)  wäre  der  Schwellende  «  Aufbrausende, 
Stürmische,  obwohl  der  mythol.  Begriff  der  Titanen  noch  schärfer 
zu  bestimmen  bleibt.  Was  sollen  wir  aber  mit  dem  Zagreus  an- 
fangen? Dieser  ist  nicht  nur  ein  gemordetes  Kind,  sonderit  auch 
selbst  ein  Mörder',  ein  Jiowaog  u]^d6iog^  nach  Dorfmueller,  de 
Graeciae  primordiis,  p.  53.  Darf  man  nun  an  dy^ko  ==  al^vo 
bei  Benfey  II,  141  erinnern  und  den  2iagreus  (vgl.  iiat^deo)  als 
emen  dilaceratör,  einen  Zerfleischenden,  auffassen?  Oder  darf  man 
ihn  mit  ö^Y^ll  ^^  Benfey  II,  24b  stellen?  Ich  wäge  keine  Ent- 
sdieldung. 

89.  'Hkvatov  mSlov,  t6,  ein  Gefilde  am  Westrande  der  Erde, 
wohin  die  Lieblinge  der  Götter  versetzt  wurden.  Das  Wort  steht 
im  Griechischen  noch  völlig  dunkel  da,  so  dass  der  Gedanke  an 
phönizischen  Ursprung  desselben  nahe  liegt.  Vgl.  hebr.  'alat,  fin- 
ster sein,  alätä,  dichte  Pinstemiss,  wovon  ein  Wort  '61et  =  tjXvS- 
(v  aus  Segol,  vgl.  BußvXaiy,  JSvävx  =  (^edeq  u.  a.)  gebildet  wer- 
den konnte.  Dann  liesse  sich  mit  fjXvfriog  auch  TJXvyiog,  !jXvS, 
Dunkel,  Pinstemiss,    verbinden  und  ebenfalls  für  phönizisch  halten; 


—     5»     — 

• 

l^-vg,  efSi^-vg  componirt  betrachten.  Vgl.  itü^  ■■  itfoif 
■s  Inog,  eixaai  —  vigintl.  Dann  wäre  ElXfldvia  die,  wddMtjfi^ 
Drehungen  ==  Krämpfe  der  gebärenden  Weiber  fort-sttot,  nri^  J^^ 
Ohne  Zweifel  gehört  diese  Etymologie  zu  de^jenigra,  welek^i«^ 
sehen  lassen  dürfen.  Hält  man  aber  den  Namen  für  kein  ^^^\^ 
situm ,  80  kann  man  an  die  ifir  ikvd-,  iXsvao/uai,  »ilivdog  ^A  t 
stellende  Wurzelform  hvardh,  hvridh  aus  hyar,  hvfi  +dti^  ^^^\ 
YgL  Benfey,  11,  319.  In  diesem  Falle  wäre  BXBldvm  A^  ^^ 
Drehende,  die  in  Drehungen  m  Geburtskrämpfen.  Liegen^^J^j 
Gebärende;  Tgl.  gerade  hier  die  hebr.  Wurzel  hui,  ^U,  ^ 
hvar,  hvfi  urverwandt  und  aus  haval  e=  ha  -|-  va  -I-  1  cn^  '^J 
ist.  Letztere  Etymologie  ist  einfacher,  die  erstere  aber  v><>^^ 
doch  die  richtige;  ich  wage  keine  Entscheidung.  , 

78.  "EXdtt,   ikaluy  ^',    Oelbaum  und  Olive.     Wer  dle^^  J 
Athene,  die  den  ersten  Oelbaum  (vgl.  auch  Movere,  Phoeu       jj 
sq.)    in  Attika    gepflanzt  haben  soll,    für  phönizistih  hält 
noch  femer  halten  will,  dem  wird  es  gewiss  angenehm  sein, 
ihm    sage,    dass   das  Wort   iXua   im  Hebräischen    eine 
Etymologie  hat.     Vgl.  hebr.  balab,    fett  sein,    wovon  ^Heb, 
wovon  auch  ein  Wort   ahlftb  '■=  lAä/J;    iXaF,  fettig,  gebt 
den  konnte.   Mit  derselben  hebr.  Wurzel  liesse  sich  dann  nA 
das  Im  Griech.  so  dunkle  Wort  elXanlvfj,   Festschmaus,  nit 
b  wie  in  vaawnpq^  verbinden:  h^leb,  Fett,  bedeutet  auch  «Itf 
jeder  Art,    so    dass  man  unter  dXanlvr}  eig.  einen  Schmaa»'  ,  i 
Fettes,  Vorzügliches  aufgetischt  wurde,    zu  verstehen  hätte.       SA 
cQavog,  6,  Pikenik,  könnte  an  hebr.  'aruhd,  Portion,  angeldns.'t  IW' 
ieik     Für    den    reingriechischen  Ursprung   des  Wortes  iXtia    cMt 
sich  aber  das  Latein:  das  lateinische  oliva  ist  sicher  keinLehSMtf 
aus  dem  Griechischen,  wie  man  sich  unterfangen  hat    keck  mo  i^ 
haupten,   wohl  aber  mit  iXäa  urverwandt.     Wie  Benfey  iXa»  ^ 
tig  für  yXaa  nimmt    und  mit  yXiii,   yXola  in  Verbindung  setzt}  N 
steht   auch  lat   oliva  für  cliva,    wie  adeps  für  aleps  =  clepSf  ^ 
aläpa   für  clapa  «=  Klapps,  3c6Xa(jpDg»  Es  wäre  überhaupt  gut,  i^v* 
man  in  Zukunft  das  Latein  etwas  besser  gegen  das  GriechisdM  ii 
Schutz  nähme :  hier  z.  B.  zeigt  es  sich,  wie  wichtig  es  sein  ks>^ 
ob    ein  lat.  iVort  als  aus  dem  Griechischen  entlehnt  anzuseheai' 
oder   nicht ;    wäre   lat.  oliva    wirklieb   was  es  nicht  ist ,  >  d.  ii*  ^ 
griech.  Lehnwort,  so  könnte  man  noch  ernstliche  Zweifel  hesen  ^ 
den  Ursprung  des  griech.  Wortes  iXda,     Uebrigens  kann  hebri^ 
halab  mit  den  bei  Benfey,  II,  119  sqq.  behandelten  indogerm.  ^vr- 
zeln  und  Wurzelfonuen  ähnlicher  Bedeutung  urverwandt  sein:  ^ 
ist  aber  auch  Vieles  beigemischt,  was  zu  II,  195  (wo  ghf i ,   sptf* 
gere,  aus  hvfi,  dhvfi  =  @€^f^c66wv,  d^dX-aaaa,  ^aX-i^og^   verf. 
mit  unserm  Welle,  wallen  und  vfi,  var,  vrish,  I,  324  sqq.)  gestdit 
werden  muss. 

79.  ^EXig>ttg,   avrog,  6,    der   £lephantenzahn ,    das  Elfenbein 
später  auch  der  Elephant    Dieses  Wort  ist  trotz  aller  Bemühung« 


—    58    — 

Dicht    entciffert   worden;     hauen ^  Ind.  AUerth.  I,  hat  eine 
be  Etymologie    dafür   aufgestellt,    dieselbe  aber  in  den  später 
enenen  Nachträgen    zu    Bd«  I    gegen    die   von  Ewald,    Ausf« 
•  $«  60,  b,  not.  1 ,   vorgeschlagene   Verbindung    des    griech», 
8  tnit  hebr.  shenhabbkn,  Elfenbein^  aufgegeben.    Meier,  Hebr. 

671  sqq.,    der    die  Ableitung  Ewalds '  verwirft ,    stßUt   eine 
£tymologie  des  griecb.  Wortes  auf,  die  jedenfalls  weit  scblech- 

als  die  von  Ewald  vorgebrachte.  Ich  würde  mit  Lassen  dem 
'en  beistimmen,  wenn  nidit  die  Möglichkeit  griech.  Ursprungs 
tf*  Wort  ofifen  gehalten  werden  müsste ;  das  Wort  sXstpavr- 
o  gut  griechisch  aus,  dass  Benfey  II,  p.  X,  gar  nicht  be- 
war ,  es  sicher  fremd  zu  nennen.  Vgl.  die  *  Wurzel 
^rfi  drehen^  krümmen,  mit  den  dazu  gehörenden  sekunderen 
rormen  hvf ib,  hvfibh,  hviip,  bei  Benfey  jl,  309  sqq.,  di^ 
krüminen,  wölben  bedeuten.  Danach'  wäre  sktgxtg  von 
vfi  +  bhä,'  Benfey  II,  101  sqq.,  der  gedrehte,  gekrümmte 
i^lso  =:  Kvoj^wy,  Benfey  II,  185.  Zur  Bekräftigung  dieser 
Etymologfie    könnte    das  .  von   Meier;^  p.  671 ,    Beigebrachte 

K  'EoQT^,  ri,  Jon.  0(»r//,  kypr.  igor^;  äol.  sQOJtg,  das  Fest, 
lertag.  Das  Wort  ist  nicht  leicht  zu  (jeutcn ;  Pott's  ersehn-  . 
r  ist  für  uns,  die  wir  scharfe  Begriffsbestimmung  als  erste 
haft  einei'  guten  Etymologie  ansehen,  so  gut  wie  gar  nicht 
len.  Der  grosse  Scaliger  hielt  das  Wort  für  semitisch  und 
ir  =  hehr,  'agärä,  häufiger  'agereth,  Festversammlung ;  daraus 
:riech.  daaQT,  sooqt  werden  können;  ob  aber  auch  ^oqt, 
ch  mit  Recht  bezweifeln.  Ich  würde  an  var ,  vfi ,  wovon 
f  Benfey  II,  305,  vgl.  320,  wo  ihvvsiVy  denken  und  unser 
es  warten  ib  II,  318  (vgl.  währen,  weilen,  auch  harren  ib. 
b)  vergleichen;   zu  vri  gehört  im .  Griechischen  noch  das  von 

n,  7  falsch  gefasste  Wort  siQ/jvf],  Friede,  eig.  Ruhe,  Rast, 
^QWfj,  iQwdü)  (hier  tritt  die  Grundbedeutung  von  hval  ib.  II, 
83,  neigen  =  stosseni  ib.  II,  182,  hervor),  eQuo)  in  H^-tQuoi 
^.,    iQfj/uog  oder  sQfj^iog,     Ich   gestehe   aber^    dass   ich  über 

noch  nicht  im  Reinen  bin.  Nahe  liegt  es  auch,  an  vfit  == 
^Tt-ere  zu  denken,  Vgl.  mQlodoq,  kvxXsZv;  man  darf  sich  aber 
•h  nicht  verleiten  lassen,  die  obige  in  begrifflicher  Hinsicht^ 
vorzüglichere  Etymologie  bei  Seite  zu  schieben.  Wer  €oqt  für 
^r.  Form  hält,  muss  eine  Reduplication  FiFoQx  annehment 
BU  thun  wenigstens  nicht  nothwendig  ist ;  man  kann  ^  auch 
llr  ursprünglich  und  ioQx  für  aus  sqov  entstanden  halten.  Vgl. 
r/f  aus  stfi  4-  p,  ibid.  I,  663;  aber  T^iaQ,  x^V  für  i^fuQÖy 
bid.  II,  lö5  (es  gehört  zu  xQvtdäü),  xquöcUvm  und  bedeutet 
»s  schwingt  =  schlägt,  klopft,  das  Schwingungen  Machende) 
ht  analog. 

1.  ^'Egsßog\    ro ,    das  Dunkel  der  Unterwelt,  wozu  igeßtwog 
f artig)  a  iqfgAvog  (aus  eQtßvog),   schwarz.     Noch  Benfey  II, 


—    54    — 

311  denkt  an  die  Möglichkeit  der  Abstammung  dieses  Worte«  fw|^ 
bebr.  'ereb,  von  'arab,  sinken,  untergehn,  dunkel  werden ;  hier  ent- 
sebeidet  aber  griech.  o^f/i'og,  schwarz,  das  unmöglich  ans  dem  Se- 
mitischen abgeleitet  werden  darf,  weil  sonst  auch  i^itpca^  ogof^ 
ja  (ygliQtßtydvg  =  kttfivOoq)  sogar  Xiq^q,  Nacken,  fallen' wüideo. 
Vgl,  Meier,  Hebr.  W.,  p.  3G8  sqq.  Wäre  dies  möglich,  so  htth 
Movers  gewonnenes  Spiel  für  seine  grundfalsche  Meiniing,  dem- 
folge  viele  griech.-lat.  Bezeichnungen  für  Erderzeugnisse  u.  dgl 
aus  Afrika  stammen  sollen:  denn  dann  könnten  wfr  'iQ^ß4w9% 
o^oßog,  ervum  (eig.  das  Gedrehte  =  Runde  von  hvar ,  hvf I  «s  v, 
fi,  Benfey  II,  305  sq.)  ganz  bequem  aus  dem  Semitischen  ableUai. 
Dies  darf  aber  um  keinen  Preis  zugelassen  werden,  Ylelmebr  Ist 
anzunehmen,  dass  z.  B.  die  ital.  Stämme  weit  früher  die  Laad- 
wirthschaft  betrieben,  als  die  Punier  in  Afrika  bedeutende  NMer- 
lassungen  gegründet  hatten:  auch  ist  nicht  im  Entferntesten  dann 
zu  denken,  dass  die  dort  vor  den  Punieni  angesiedelteh  Ackeiban- 
Stämme  den  Griechen  und  Römern  irgendwie  Bedeutendes  mltge- 
theilt  haben  sollten.  Halte  Movers  .etwas  Ordentliches  gewusst  iber  ^ 
die  Geschichte  der  indogermanischen  Völker,  hätte  er  insbesondere 
einige  Kenntniss  gehabt  von  deren  Sprachen  (zunächst  der  grfecfai- 
Bchen  und  lateinischen),  so  würde  er  nie  auf  seine  ganz  grandloien 
Behauptungen  verfallen  sein.  Was  nun  das  Wort  €Q€^  angeht, 
so  gehört  es  zu  den  bei  Benfey,  II,  309  ^qq.  an  geführten  Wörtern; 
ich  glaube  dass  sof ßog  ganz  =rz  lat.  crepus-culnm  zu  setten,  also 
für  aus  hFiqtßog  entstanden  anzusehen  sei.  Es  stände  also  kFi- 
Qtßog  für  hFiqiTiog  wie  ariXß(o  für  axlhtvt^  Benfey,  I,  662. 
Sicher  ganz  verkehrt  ist  Benfey's  Meinung  über,  crepus-cülnm  I. 
616  sqq.,  die  er  aber  II,  363  zurückgenommen,  wie  denn  über- 
haupt an  der  ersteren  Stelle  Alles  falsch  behandelt  ist.  Vgl.  nocli 
clupeus,  clipeus  (fälsch  clypeus),  aber  auch  de-crep-itan,  abgclilleo. 
Die  hebr.  Wurzel  'arab,  woher  'ereb,  und  die  mit  ihr  zunächst  ver- 
wandten Wurzeln  oder  Perfectstämme  sind  sicher  urverwandt  mit 
der  indogerm.  Wurzel,  welche  bei  k'gfßog  zu  Grunde  Hegt  Wo 
dies  der  Fall  ist,  muss  man  äusserst  behutsam  zu  Werke  geben, 
wenn  griecU.  Wörter  mit  semitischen  verglichen  und  daraus  herp- 
Jeitet  werden  sollen;  dies  thut  aber  nur  der  streng wisscnschaftllclM 
Mann,  dem  es  nicht  um  diese  oder  jene  Möglichkeit,  sondern  um 
die  reine  Wahrheit  zu  thun  ist,  während  Andere  es  bequemer  fin- 
den, sich  bei  dem  Scheine  der  Wahrheit  zu  beruhigen,  der  im  Grunde 
nicht  besser  ist  als  die  Unwahrheit  selbst. 

§2.  ÜEjof/x/;,  iQiicrj,  ßjj  das  Heidekraut.  Wäre  die  Ansicht  vob 
Movers  über  mehrere  Pflanzennamen  u.  dgl,  welche  schon  im  vo- 
rigen Artikel  bestritten  wurde,  richtig,  so  könnte  man  auch  dieses 
dunkle  Wort  leicht  für  fremd  halten.  Vgl.  hebr.  jaraq,  ausbrechen 
«=  grünen,  daher  jereq,  das  Spriessende,  Grüne  =  herba,  welchem 
lat.  Wort  mit  arbos  verwandt  ist.  Aber  die  durch  ihre  röthlicbeu 
Blumenglöckchen   sich   auszeichnenden    und    den  Bienen  reichlicben 


-    55    ^ 

Honig  liefernden  Heidekräuter  können,  selbst  wenn  sie  zum  Theil 
aus  Afrika  stammen  sollten  (was  su  entscheiden  Andern  ttberlasson 
bleibt),  sehr  gut  mit  rein  griech.  Namen  bezeichnet  worden  sein; 
vgl.  zu  iQilx^  das  Wort  ij^i&äxtff  Bienenbrod,  nebst  i^&svg,  if^U 
&axog  =  (poivwavqoq,  Rothschwanz,  TJ^yytj,  Golddistel.  Nach  lets- 
ieren  Wörtern  zu  urtheilen,  gehört  i^tütj  zur  Wurzel  gfi  bei  Ben- 
fey;  n,  124  sqq.,  aus  hvH  «  ghfi,  ib.  II,  195  sq.;  das  Kraut 
w&re  ab  das  Röthiicbe  bezeichnet.  Die  obena^gezogene  hebr.  Wur- 
sei  jaraq,  virere,  bedeutet  auch  gelb  sein,  daher  äthiop.  varq,  Gtold 
(mit  älterem  y  für  jüngeres  hebr.  j,  vgl.  äthiop.  vain  a  hebr.jaln, 
Wein),  hebr.  j^räqdn,-  Gelbsucht,  jeraqraq,  Gelbheit,  gelbe  Farbe: 
dasa  könnte  man  das  griech.  Wort  Txr^poc,  Gelbsucht,  Tergleichen 
wollen.  Aber  so  schwierig  ixrsQog  im  Griech.  zu  deuten  sein  mag,  muss 
ich  doch  vor  voreiliger  Ableitung  des  W.  aus  dem  Semitischen  warnen. 
Daes  lat  arquatus  morbus  Gelbsucht  heisst,  ist  ein  merkwürdiges 
—  aber  oft  wiederkehrendes  —  Spiel  des  Zufalls:  an  hebr.  jaraq 
darf  naturlich  nicht  gedacbt  werden.  Ob  aber  an  die  Wurzel  von 
areus,  Benfey  II,  315?  Also  arcus  eig.  gebogen  =>  geneigt,  ge- 
senkt, vgl  vergere,  mergere,  unser  welk,  welken  »  abfallen,  lat 
flaccus  ans  hvlaccus;  hvlac  ist  «a  hvarc-  »  arc,  arq;  so  wäre 
arquatus  (morbus)  eig.  gesenkt «  geneigt,  gefallen,  abgefallen,  fahl, 
blass,  bleich.  Ob  so  auch  ixviQoq  zu  nnserm.  Wort  weichen  (tlxuwj 
viiicere)  gehört  ?  .  ♦  . 

83.  'ßQs/ßevg,  6,  altattischer  König,  der  dem  Mythus  zufolge 
als  Kind  von  den  drei  Jungfrauen  Herse,    Pandrosos  und  Aglauros 
anferzogen  wurde;    mit  'E^ex&fvg  soll  identisch . sein  'ßgi/doytog^o^ 
welchen  Namen  noch  in  neuester  Zeit  Bi^ticher,  suppl.  lex.  Aram. 
p.  44,  einem  somit,  'erekh-tou,  serpens  longiflexis,  gleich  zu  setzen 
wagte.     Aehnlich  macht  Movers,  Phoen.  I,  535,  die  griech.  Götter 
Trophonios  und  Triptolemos  zu  semitischen  Schlangeugöttern.  Wäre 
der    oriental.  Ursprung    der    obigen  Namen  wirklich  begründet,    so 
nähme  ich  ^EQiy-d^^Bvq  =  hebr.  jereq,  das  erste  frische  Grün,  Spross, 
MOQoqy    mit   stützendem  ^,    wie  in  /&ijiv  für  xoiv,  x^^9  ^ür  ^^g  u. 
sonst.  Der  Name  Erichthonios  ab^r  könnte  einem  somit,  järüqftthdn 
entsprechen,    vgl.  xvjutvov  =  hebr.   kammdn;    der  Form  nach  ver- 
gleicht sich  der  Name  Sanchuniathon,  wie  ihn  Ewald,  Abh.  über  Sanch., 
p.  55,   zu  erklären  versucht  hat   Erechtheus  —  Erichthonios  wäre 
so  der  Grünende,  Aufblühende,  das  Kind  der  im  Frühling  sich  mit 
neuem  Grün  bedeckenden  Erde,  welches  von  der  Athene  und  ihren 
Jangfrauen,    den    drei  Thauschwesteru ,    getränkt   wird.     Aber   die 
Annahme,  worauf  solche  Deutungen  aus  dem  Semitischen  begründet 
werden  müssten,  ist  an  sich  grundlos  und  verwerflich;   wir  müssen 
beim  Griechischen    stehen  bleiben.     Hier  bietet  sich  von  selbst  die 
Wurzel  var,  vfi  bei  Benfey,  I,  324  sqq.,  dar,    welche  aus  hvfi  ■= 
ghri,  spargere,  ib.  II,  195,  entstanden  ist;  von  der  durch  Guttural- 
laut gemehrten  Wurzelform  vfiksh(au8  vri  H-  g   4-  s)  für  hvfiksh 
leitet  Benfey  richtig   griech.  ßqi/ftvy  benetzen,   und  og/jg^   Hode. 


—    56    — 

Statt  ßo^Xf  iQX  konnte  auch  igt/  eintreten,  wonach  *B^x(d)ii^ 
den  Benetser  «s  Befrachter  bedeutete.  Wir  haben  nun  ferner  aaek 
allen  Grund,  die  bei  Benfey  II,  15  sq.  aufgeführten  Wörter  ^^'- 
yta&ai  und  i^/ßeiv  hieherzuziehen;  dort  hat  Benfey  richtig  be- 
merkt, dass  sie  aus  einer  Urwurzel  dhyfig'  abzuleiten  seien:  daabor 
auch  ßqi/jiv  aus  hvfiksh  =  hvfig'  -|-  s  =  dhvfig'  (gbfi,  II,  196 
aus  dhvfi,  wie  die  griech.  Wörter  d-aXsQog,  d-dXuaaa  n.  b.'w. 
beweisen)  entstammt,  so  wäre  Hir  ßQ^ystv  und  i^i^d-sty  elneformdl 
identische  Urwurzel  zu  statuiren.  Diese  ist  aber  nicht  bloss  formd, 
sondern  auch  in  begrififlicher  Hinsicht  eine  und  dieselbe :  am  dos 
Urbegriff  stossen  =  ausstossen,  au^speien,  iQfvyetr&ou  (yghiftin 
Yon  yam  für  dhvam,  stossen  =  ausstossen)  entwickelt  sieh  eboM 
leicht  der  Begriff  auswerfen,  spritzen,  sprengen  (vgl.  besprengen  imd 
sersprengen) ,  streuen ,  strahlen,  der  in  ßQd/fw  und  bei  Benfey  DJ 
195  herrortritt,  während  in  i^i/ßsiv  der  Begriff  stossen  cn  qpil- 
ten,  findere,'  scindere,  reissen,  modifizirt  erscheint,  wie  so  oft.  YgL 
<;ri,  ib.  II,  174*  sq.  Hieraus  ersehen  wir,  wie  ^ot],  d^aag^  fm- 
xakov  und  ähnliche  Wörter  zugleich  Thau,  Feuchtes  und  jong« 
Thier  bezeichnen  können:  wir  haben  es  hier  keineswegs  —  wie 
man  wohl  yermuthen  könnte  und  z.  B.  J.  Grimm  annimmt  —  mit 
einer  schönen  bildlichen  Uebertragung  zu  thun,  sondern  ^QCij,  S^ 
aoq,  xfjuuaXov  bedeuten  eigentlich  das  was  gestossen,  aosge- 
stosseh,  ausgeworfen  wird,  also  ')  Ausgegossenes,  FBesseDdes, 
*.)  Hervorgestossenes  =  Geworfenes,  Geborenes,  Junges.  YgL  unser 
werfen,  griech    tb^hv.     Das  Wort  iQaij   gehört,    wie  schön  Benfej 

I,  327  bemerkte,  .zu  vfish  «=  vfjksh  »  oQ/^tg.  Danach  ist  et 
leicht,  den  Sinn  des  Namens  ^EQf/&tvg,  spaltend  =  henrorbredieiid, 
aufschiessend,  zu  bestimmen;  m  ^EQi/&6vtog  erkenne  Ich  dann  eiDes 
dem  ^£Qf/d-fvg  gleichzusetzenden  ^EQtyßovtog,  mit  i  für  f ,  vgl.  t/xi« 
zu  rix-yovy  oQiyväo/Liai  =>  OQtyo/uai.  G^etrennt  werden  können  betd0 
Kamen  schwerlich :  daher  scheint  jeder  Gedanke  an  /dtJv   (Benfey 

II,  156)  aufgegeben  werden  zu  müssen. 

84.  'EQjLi^g^  6,  auch  'Egfieiag,  Sohn  des  Zeus  und  der  Majt. 
Noch  im  Jahre  1853  konnte  Uhlemann,  Phil.  Aeg. ,  p.  15,  des 
Hermes  fKr  =  ägypt.  Hor-mai,  ab  Horo  dilectus,  erklären.  Movtn 
dagegen,  Phoen.  I,  522,  vgl.  511,  möchte  einen  ph^nizisehen 
Schlangengott  in  ihm  sehen  und  ausser  seinem  Namen  auch  den 
der  Harmonia,  obendrein  noch  einige  griechiscbe ,  rein  griechisrhe 
Wörter  aus  ^em  Phoenizischen  herleiten;  er  würde  besser  dans 
gethan  haben,  wenn  er  das  schwierige  Geschäft  des  Etymologisirens 
griech.  Namen  und  Wörter  gar  nicht  übemommen  hätte.  Dennv<m 
allen  seinen  £tymo)ogieen  (natürlich  diejenigen  ausgenoänmen ,  die 
er  von  Frühern  entlehnt  hat)  ist  mir  nicht  eine  einzige  von  Be- 
deutung bekannt,  die  vor  der  strengen  Kritik  bestehen  könnte.  Ich 
kann  es  nicht  über  mich  gewinnen,  auf  eine  Widerlegung  seiner 
unüberlegten  Behauptungen  über  die  Namen  '£it>^^c,  Mercurins  a. 
s  w.  einzugehen,  wende  mich  vielmehr  gleich  zur  Sache.  O.MUMt 


—    57    — 

Archäol.  d.  Kunst,  $.  879,  möchte  den  Namen  unsers  Gottes  mit 
^Qftai,  Steinbanfen^.  in  Verbindung  bringen ;  dazu  vgl.  i^fia,  Stütze, 
vrorauf  die  ans  Land  gezogenen  Schiffe  ruhen;  Stein,  der  auf  der 
Rennbahn  den  Punkt  des  Auslaufens  bezeichnet;  der  Ballast  des 
Bdiiffes;  Klippe,  Sandbank,  Hügel  =  iQ/adg,  Klippe;  sq/liIv,  ig/ulg^ 
Stutze,  Bettpfoste.  Alle  diese  Wörter  müssen  von  dem  Begriff 
gtossen  =»  ')  aufspringen,  aufragen,  ^)  stossen  =  fallen  machen, 
neigen  (vgl.  niti  von  hna^  Benfey,  II,  182),  stützen,  ausgehen. 
Aebn^lch  ist  die  Begriffsentwickelung  von  axfjnrof,  wobei  ax^nrog 
wohl  zu  beachten,  aus  sa  +  kap  (=  kip,  (Tx/nwv)  bei  Benfey  II, 
322*  Liebhaber  semit  Etymologieen  würden  auch  diese  griech. 
Wörter  leicht  aus  dem  Semitischen  ableiten  können :  vgl  hebr.  'aram, 
hochmaehen,  aufhäufen,  'aram,  hoch  sein,  woher 'ar^md,  Haufe,  wie 
S^ftu^ ;  arab.  'iram  etwas  Aufgerichtetes,  ein  Stein^  Grabstein  u.  s.  w« 
Wir  aber  halten  uns  ans  Griechische;  vgl.  Sskrit  hvar,  hval,  hmal, 
stossen,  Benfey,  II,  283^  dazu  ßäkXw,  291,  valmtka,  Hügel,  294, 
yalla,  Würfeln,  .  dXicoj  mahlen,  298,  (eig.  stossen^  vgl.  hmal  und 
malleus,  mortarium),  werfen,  309,  ^emo,  310,  ^on  vrip,  verw.  mit 
i^ii(o  aus  vfid  «  hvfid  (=  xQuö-dm,  319),  wozu  iat.  gradus, 
deutsch  Schritt,  schreiten  zu  gehören  scheinen,  ib,  340.  Alle  diese 
Wörter  beweisen,  dass  eine  Wurzelf.  hvar,  hvfi  aus  hu  &=  dhu, 
dbva,  ih.  271  sqq.,  320  sq.,  mW  dem  Wechselbegriff  neigen  s 
Btosaen  (ib.  II,  182)  aufgestellt  werden' muss.  Dazu  gehören  dann 
S^fiaf  SQfu£^  »QWf^tt^  (ib.  II,  178)  u.  s.  w.  Ich  teöchte  aber  nicht 
wagen,  den  Namen  des  Hermes  ebenso,  wie  Müller  zu  deuten,  wenn 
auch  ein  aufgerichteter  Stein  oder  Phallos  als  sein  Symbol  mag 
angesehen  worden  sein.  Vielmehr  glaube  ich  dass  Hermes,  der  bei 
den  Karem  ^I/ußQog,  ^I/uß^a/nog  (vgl.  Sskrit  ambhas,  Wasser:  ob. 
imber^  oftß^,  Benfey  II,  341,  zu  II, '70  gehöre,  ist  noch  nicht 
lunx  sicher)  genannte  Regengott,  einen  seinen  Urbegriff  ausdrücken- 
len.  Namen  trägt;  man  hat  an  sQfJtj,  ib.  I,  327,  also  an  die  Wur- 
eel  vfi-sh,  var-sh,  gedacht,  wogegen  auch  nichts  einzuwenden 
iflt.  Wer  eine  künstliche  Etymologie  liebt,  könnte  'EQ/uflag  als  aus 
i^-igt  Tropfen,  und  der  Wurzel  mih  =  mingere,  mejere  componirt 
letrachten.. '  Von  der  letzteren  stammt  aber  sicher  der  Name  seiner 
Mlntter  Mmcty  Matfj^  eig.  die  Pissende,"  Tröpfelnde,  Regnende  ■» 
lie  Wolke.  Vgl  Benfey,  II,  43,  wo  mih  aus  migh,  befeuchten, 
m^gha,  Wolke (MoTa  fürTUoTAa),  o^tyjia^  Pisse,  o/nlxkrj,  Wolke, 
ifAtyiij}^  fioi/og.  Wer  'EQfif}g  zu  Benfey  I,  61  stellen  will,  mag  es 
thun:  die  dort  behandelte  Wurzel  sar  ist  aber  »  sa  +  ar  aus  hvar 

• 

(II f  195,  eig.  stossen,  hu,  hva  +  r)  mit  Abfall  der  Anlautgruppe 
hv  (wie  II,  305),  während  var  (I,  324)  nur  h  eingebüsst  hat. 
Beide  Etymologieen  laufen  also  auf  dasselbe  Resultat  hinaus. 

85.  EvQijiog,  0,  die  Meerenge,  der  Wassergraben,  Kanal,  bes. 
die  Meerenge,  wodurch  die  Insel  Euböa  vom  festen  Lande  getrennt 
wird,  ist  eins  der  allerschwierigsten  griech.  Wörter.  Da  sich  im  Griech. 
nichts  zur  Aufklärung  des  Wortes  Dienendes  finden  lässt  (wenigstens 


-    68    - 

auf  den  ersten  Anblick),  so  kann  icli  es  Keinem  verübeln,  wem 
er  das  Wort  für  einen  phönizischen  Eindringling  halten,  will; v?gL 
hebr.  arubb^,  Schleuse,  verschlossener  Kanal,  nach  Meier,  H.  W. 
p.  115.  215.  652,  woraus  Evqmoq  hätte  werden  können,  aumil 
nach  dem  Urtheil  derer,  die  EvQoinij  aus  'ereb,  Evq>QUTti^  lu 
Ephrath  (vgl.  Gesenius  s.  v.  Perath  und  Knobel,  Völkertaf»  d.  Genei. 
p.  40)  ableiten.  Bleiben  wir  aber  beim  Griechischen  stehen,  w 
lässt  sich  uvkoqj  Höhre,  avkaivj  Kanal,  vgl.  lat.  vallis,  heranaiehen, 
von  var,  vfi,  Benfey  II,  301,  eig.  gebogen  =s  geneigt,  gOMiikt, 
eingiesenkt,  tief.  Wie  nun  die  Wurzelform  hvfid  &=  hvaM  (hwal- 
•  san,  wälzen)  mit  zwischen  A  J  eingeschobenem  Vokal  zu  Hakivä^ofm 
(x  =  hv)  =  hFdkivd'-iM  wird,  könnte  eine  von  var,  vfi  oder  hnr, 
hvri  durch  causales  p  gebildete  isekundäre  Formation  hvfip ,  hwp 
zu  hFuQin,  FuQin,  (v()tn  (cf.  €vXa^  =  uXo^  für  JPaAog)  gewoideo 
sein«  Vgl.  ib.  U,  320.  Sonst  erscheint  jene  Form  hvrip,  hraip 
im  griech.  W.  Qdnü)  für  hF^inm^  sinken,  vergere,  ib.  11,  310,  verw. 
mit  /aXenog,  schwer,  eig.  sinkend,  welches  Wort,  Benfey  IT,  198 
noch  nicht  richtig  gefasst  hat.  Haben  wir  die  Wurzel  yon  evfmog 
richtig  erkannt,  so  wäre  die  Länge  des  i  zufällig,,  doch  gibt  es 
noch  eine  andere  Möglichkeit,  dasselbe  zu  erklären.  Es. konnte 
nämlich  hvfip  zu  hF(jln^  dies  zu  zu  hFäq'in  werden,  wie  OKopl^MK 
aus  axQ'itp  entstanden  ist ;  hFuQln  =  FaQin^  fVQtn-og  bedeutet  dann 
etwas  Eingesenktes,  Vertieftes,  wie  txvkiov,  vallis. 

86.  EvQWTio^  =  axoTSivog^  Evqvinrj  (als  Eigenname  mit  zu- 
rückgezogenem Accentj  =  axoTUPi},  nach  Hesychius,  vgL  ifoveis^ 
Phoen.  II,  2,  84  not.  Das  Wort  ist  offenbar  rein  grieehisdi,  vw 
der  Sanskritwurzel  var,  vri,  circumdare,  tegere,  woher  gr.  ao^tht 
Decke,  Ueberzug  =  Schimmel,  Kost,  svQiostgf  das  auch  dunkel, 
finster,  düster  bedeutet,  vgl.  lat.  sord-es  =  schwarz.  Dazu  gehorai 
noch  viele  Wörter  ähnlicher  Bedeutung,  wie  x^okog  (dhvar)  a  iU; 
(var)^  Kfkcuvog  (von  Benfey  II,  152  nicht  erkannt)  =  xo^og,  schwtn, 
Etymol.  Magn.  p.  Ö29,  30.  540,  5  u.  sonst,  dann  fisXctg,  fioqop, 
morum^  die  schwarze  Maulbeere,  /uavQog  =  d/uavQog  (luvfj  ans  W) 
hvar  s=  hmar,  vgl.  Benfey  11,  283,  wie  /uvQUß  zu  var,  lat.  nuun 
gehört,  ib.  I,  324  sqq.)  Benfey  hat  die  meisten  diesem  und  der 
sowohl  wurzelhaft  als  begrifflich  mit  ihnen  zusanunengehQrigen  Wor- 
ter noch  nicht  erkannt,  während  doch  das  Verhältnis»  von  x^Xavi^ 
zu  xoQog,  fiikag  zu  fioQovj  fiavQog  (wo  v  in  tM)Q,  /liuvq  nur  duick 
die  Annahme  eines  anlautenden  F  zu  erklären)  offenbar  am  Tap 
Ue^.  So  sehen  wir  denn,  was  die  Gleichstellung  von  Evirnirff  mit 
hebr.  'ereb  zu  bedeuten  hatte:  sie  ist  erstens  völlig  unnutz,  da  dtf 
griech.  Wort  im  Griechischen  so  gut  begründet  ist  wie  irgend  eines, 
und  zweitens  absurd,  da  aus  iqsß  unmöglich  ev^n  werden  könnte: 
die  Vokale  sind  denn  doch  auch  nicht  ohne  alle  Bedeutung»  Uebri- 
gens  hat  der  Name  der  Göttin  Europa  gar  nichts  zu  thun  mit  deo 
Namen  des  Erdtheils:  dieser  ist  als  der  Finstere  «s  Nördliche  (vgl 
hebr.  ^aph6n  u.  lat.  aquilo)  bezeichnet,  während  die  Göttin  als  die 


-    59    — 

nkle    in  demselben  Sinne  bezeichnet  ist,    wie  "Aidtjq^    Jtj/atjrfjQ 
skaivlg  und  Andere.     EvQttini]  ist  wohl  die  winterliche  Erdgöttin, 

87.  ZdyiiXt],  ij,  Hippe,  ist  für  ein  phöniz  Wort  erklärt  und  mit 
)r.  maztög,  ein  zackiges  Werkzeug  ,6abel  verglichen  worden,  von  za- 
:,  eindringen,  also  eig.  wohl  das  Spaltende,  Schneidende;  vgl. 
sier,  U  W.,  p.  330.  Aber  sicherlich  mit  Unrecht,  wenn  das 
ort.  auch  im  Griecb.  nicht  leicht  zu  deuten  ist.  Auf  PottV  ^a 
'  dyxvXo  ist  wohl  gar  kein  Gewicht  zu  legen.  Da  Cdns^oy  zu 
mg  bei  Benfey  I,  656  gehört,  so  könnte  man  an  Sskrit  tanka, 
ika,  Axt,  für  tvanka,  tVanka,  vgl'Tvxog,  Benfey  II,  245,  denken 
d  ^dyxktf  für  ^dyxkfj,  Tuynkt]  als  das  Schneidende  *fassen,  vgl. 
shel;  das  Wort  träte  so  vielleicht  in  Verwandtschaft  mit  unserm 
ck  (Direi^zack),  vgl.  ib.  II,  250. 

88.  ZayQivg,  o,  Beiname  des  ersten  ßakchos,  den  Zeus  mit 
r  Persephone  zeugte,  die  Titanen^  aber  bald  nach  seiner  Geburt 
»rdeten.  Wer  die  mystische  Theologie  der  Orphiker,  welche  den 
grens  so  hoch  verherrlichte,  für  theilweise  wenigstens  semitische 
elsheit  hält  (wie  dies  auch  heutzutage  noch  vorkommen  mag), 
an  auch  den  griech.  Ursprung  dieses  Namens  für  sehr  verdächtig 
Iten«  Vgl.  den  semit.  Stamm  zaar  ^  ^aar,  klein  sein,  wovon 
igreus  als  der  Kleine,  der  Knabe  benannt  sein  könnte.  Der  Name 
T  TtT&vtg  Hesse  dann  eine  Ableitung  von  hebr.  sud,  aufwallen, 
hren,  zu, 'wovon  sid,  das  Gährende,  der  Kalk  =  rj  riravog:  die 
^nen  wären  sa  die  gährendcn,  sturmenden,  wilden  Naturkriifte, 
»lohe  das*  gesetzmässige  Naturleben  zu  zerstören  bemüht  sind. 
hr  haben  aber  nicht  nöthig,  den  letztern  Namen  für  fremd  zu 
Iten  (wie  z.  B.  Böttiger,  Ideen,  mit  Entschiedenheit  thut)  und 
nnen  ihn  zu  rv-krj^  l&t  tu-mere,  von  der  Sskritwurzel  tu,  tav^  cres- 
re^. tn-mere  stellen;  Tivdv  für  TtraFdv  (vgl-  nsXemv  für  neXf- 
Fäv,  Benfey  I,  164)  wäre  der  Schwellende  «  Aufbrausende, 
Srmische,    obwohl   der  mythol  Begriff  der  Titanen  noch  schärfer 

bestimmen  bleibt.  Was  sollen  wir  aber  mit  dem  Zagreus  an- 
igen? Dieser  ist  nicht  nur  ein  gemordetes  Kind,  sonderit  auch 
Ibst  ein  Mörder',  ein  ^towaog  w/Ltd^wg,  nach  Dorfmueller,  de 
*aeciae  primordiis,  p.  53.  Darf  man  nun  an  dy^sw  ==  aiQio) 
i  Benfey  II,  141  erinnern  und  den  Zagreus  (vgl.  ^lat^ict))  als 
len  dilaceratör,  einen  Zerfleischenden,  auffassen?  Oder  darf  mau 
a  mit  ^dyy,lfj  zu  Benfey  II,  245  stellen?  Ich  wäge  keine  Ent- 
httldung. 

89.  'HXvmov  nsSlov,  t6,  ein  Gefilde  am  Westrande  der  Erde, 
)hin  die  Lieblinge  der  Götter  versetzt  wurden.  Das  Wort  steht 
I  Griechischen  noch  völlig  dunkel  da,  so  dass  der  Gedanke  an 
lönizischen  Ursprung  desselben  nahe  liegt.  Vgl  hebr.  'alat,  fin- 
jr  sein,  'aldtä,  dichte  Pinstemiss,    wovon  ein  Wort  '61et  ==  ^Xvd- 

aus  Segol,  vgl.  BaßvXmv,  JSvävx  =  ^eäeq  u  a.)  gebildet  wcr- 
n  konnte.  Dann  liess'e  sich  mit  ^Xvaiog  auch  rjXvyiog,  f]Xv%, 
linke],  Finstemiss,    verbinden  und  ebenfalls  für  phönizisch  halten; 


—     60     — 

vgl.  hebr.  halakh,  finster,  ichwars  sein.  Aber  hier  entscheidet 
Xvyijj  rj,  das  Dunkel,  die  Finstemii^s,  wodurch  es  höchst  wahr- 
scheinlich gemacht  wird,  dass  jf  in  jyAvl  das  wahrscheinlich  aueh 
in  ijmiQOQ,  .tjßaio^  sieclsende  Sanskritpräfix  ä  sei.  So  gehört  dem 
^Xvl^  wahrsch.  zu  der  durch  Gutturallaut  gemehrten  Wurzel  hvar, 
hvfi  bei  Benfey  11,  314,  mit  der  Bedeutung  circumdare,  tegere; 
dort  ist  unser  W.  Wolke  erwähnt,  eig.  Dunkel,  wie  z.  B.  auch  hebr. 'Ib, 
Dunkel  =  Wolke  ist.  Auch  griechisch  d/uokyog  muss  dort  ange- 
setzt werden ,  mit  (n  für  F  wie  in  lat.  mergere  =  Tergere  (wen 
vielleicht  griech  ^^'^co,  wenn  eig.  tauchen  wie  ßunroi)  n.  sonst  §• 
oft  Aus  dem  Deutschen  gehören  dorthin  noch  goth.  liagan,.  lügei, 
laugnjan,  leugnen,  galaugnjan,  verborgen  sein,  analaugns,  verborgen 
u.  and,  vgl  Schulze,  Goth.  Gloss.  p.  212,  welche  deq  Abfall  der 
Anlautgruppe  hv  erlitten  haben.  Von  ijXvl^,  i^kvyiog,dar{  man  aber 
meiner  festen  Ueberzeugung  nach  "HXvmog,  ijkvaiog  durelmiis  nieht 
trennen;  die  bei  den  Lexikographen  erwähnten  ;^&>()/a  -^Xvauz,  Orte, 
wo  der  Blitz  eingeschlagen  hat,  sind  wohl  als  dunkle,  verlxNrgeoe, 
geheimnissvolle  Orte,  als  Eingänge  zur  Unterwelt  zu  fassen.  Der 
Zischlaut  gegenüber  dem  Guttural  /  kahn  wie  in  lat  ürsns  gegen 
griech.  a()x(r)o^  gefasst  werden,  d.  h.  als  aus  ksh  s  sh- entstan- 
den; sonst  könnte  auch  an  Anderes  gedacht  werden« 

90.  'H/uiQu,  tj,  der  "Tag,^  auch  i^fiaQ{v),  t6.  Dieses  griech. 
Wort  ist  noch  immer-  von  einem  fast  undurchdringlichen  Donkel 
umgeben ;  die  von  Beiifey,  II,  208 ,  versuchte  Deutung  bedarf  gar 
keiner  Widerlegung.  Sie  geht  von  dem  völlig  falschen  Grandel^ 
aus , '  dass  alle  griech.  Wörter  sich  bereitwillig  unter  das  Joch  des 
Sanskrit  fägen  müssten ;  dagegen  behaupte  ich,  dass  im  GriechlsdieD 
Vieles  vorkomme,  was  nicht  aus  dem  Sanskrit  erklärt  werden 
könne:  z.  B.  dsQ-og  bei  Benfey, II,  19ö,  wo  das  Sanskrit  sich  ohne' 
allen  Zweifel  dem  Griechischen  unterwerfen  muss.  Denn  griech.  & 
kann  unmöglich  aus  ursprünglichem  h,  /  hervorgegangen  sein.  Nim 
könnte  man  fj^tQa,  ^/uuqt  aus  der  Wurzel  hvar  (ib.)  »  fict^  ab- 
leiten, mit  Präfix  ä,  wogegen  aber  der  spir.  asp.  in  TjfjiiQa  spricht 
Weit  wahrscheinlicher  ist  mir,  dass  das  Wort  urverwandt  sei  mlf 
dem  hebr.  j6m,  Tag,  aus  älterem  jdm,  wie  j6d  aus  jäd;  im  Ara- 
bischen wurde  j6m  zu  jaum.  Die  Wurzel  jam  (vgl.  Meier,  H.  W., 
p.  146  sq.)  ist  verw.  mit  der  Wurzel  ham,  warm,  Heiss,  scfawan 
sein,  d.  h.  der  Anlaut  j  ist  aus  einer  altem  Gutturalis  entsprangen, 
wie  dies  im  Semitischen  häufig  der  Fall  ist;  vgl.  jashars=kashar, 
hebr.  jashtsh  =  syr^  qashishä  u.  and.  Die  hebr.  Wurzel  harn  aber 
kann  urverwandt  sein  mit  Sskrit  dham,  fQr  dhvam,  bei  Benfey  II, 
272,  woher  lat.  homo,  Mensch,  eig.  hauchend,  athmend,  wie  uv^^ 
von  an,  blasen,  wie  dbava,  Mann,  (falsch  Benfey  11,  273)*  von  dho, 
blasen,  woher  vielleicht  auch  das  bisher  völlig  dunkle  griech.  0'i6g 
für  dsFog,  spirans  »  spiritus,  Geist,  Gott,  abstammt.  Da  goth. 
guma ,  Mann,  ==  lat.  homo  ist ,  so  gehört  auch  goth.  guth,  ^tog, 
Gott,  zur  Wurzel  hu,  dhu,  blasen.  Wollte  man  kühn  sein,  so  könnte 


—  «1   — 

man  auch  das  semitische  havah,  hajah,  leben  (vgl.  avah,  töneA, 
schreien,  welches  semit.  Wort  mit  dhu,  dhva,  Benfey  II,  275  und 
hYBj  hyd  ib.  II,  60  sqq.  urverwandt  ist),  hieherziehn;  vgl.  nviat; 
bauchen,  athmen  wäre  der  Grundbegriff  und  der  hebr.  Gottesname 
Jähve,  Jehova,  eig.  der  Geist  «=  Gott,  mit  dem  griechischen  dsog 
von  derselben  Urwurzel  abzuleiten.  Dies  bleibe  für  jetzt  noch  da-^ 
hingestellt  Aber  griech.  TJf^iQa  darf  meiner  Meipung  nach  nicht 
ypn  der  bei  ghar,  ghri  für  hvar,  hvri,  dhvar,  dhvfi  {^sQ-og,  d-dk- 
TTOi,  Benfey  U,  195)  zu  Grunde  liegenden  Urwurzel  dhu,  dhva 
getrennt  werden.  Die  Sskritwurzel  dhaip  für  dhvam  aus  dhva  + 
n  hat  den  Urbegriff'stossen,  ausstossen;  daraus  ist  vam  =  ifzHv, 
romere  mit  Verlust  des  anlautenden  dh  entstanden.  Diese  sekun- 
däre Formation  konnte  aber  auch  (vgl.  vomica  mit  ulcus  zu  hvar 
s=3  ghar-ma,  d^tQ^füg)  blasen  ==  sprühen,  brennen,  leuchten  bedeu- 
ten. Dass  sie  dies  wirklich  bedeutet  habe,  beweist  mir  griechisch 
j/LU^^  dieses  Wort  muss  aber  meiner  Ansicht  nach  verbunden 
werden  mit 

91.  ^Hv,  ^vl,  lat  en,  siehe!  und  ^voif/^  leuchtend^  das  sich 
EU  dem  mcht  digämmirten  i^v  verhält  me  -  fiaa/ukrj  zu  aUy  axilla; 
d«  h.  ip  iteht  für  hFijv  und  17^0^^  für  h^F^vtn//.  Das  kleine 
WörtcheU  ^r  ist  bekannter  Maassen  im  Indogerm.  ein  verzweifelter 
Posten,  wenigistens  für  diejenigen,  welchen  das  Semitische  zu  den 
[>öhmischen  Dörfern  gehört.  Dasselbe  Ding  erscheint  nämlich  hier 
ebenfalls  in  dem  hebr.-chaldäischen  h§n,  siehe!  wieder,  das,  wie 
Swald,  Ausfyhrl.  Lehrb.  d.  hebr.  Spr.,  $.  103,  g,  richtig  bemerkt, 
nit  ^v,  en  für  urverwandt  gehalten  werden  muss.  Ich  vergleiche 
lochaltpers.  win  =  Sskrit  ven,  sehen,  bei  Benfey,  Pers.  Eeilinschr. 
K  93,  b,  nebst  Sskrit  anala,  Feuer,  von  der  Wurzel  an,  blasen 
s  sprühen  »  leuchten,  strahlen).  Alle  diese  Wörter  erklären  sich 
ranz  leicht,  wenn  man  sie  auf  die  Urwurzel  dhu,  dhva  zurückführt; 
in  steht  für  dhvan,  hvan,  wie  ar  füs  dhvar,  Benfey,  II,  305  sq., 
vShrcnd  Ffjvotf/  eine  Wurzel  van  =  hvan  =  an  (wie  var  =*  hvar 
=  ar)  voraussetzen  lässt  Die  Wurzel  hvan  =  an  ist  in  lat  cin- 
8,  Asche  ^glühend,  vgl  rdtpQo)  erhalten.  So  tritt  denn  jjv,  en  doch 
vieder  in  Verwandtschaft  mit  ecce,  oculus,  vgl.  Benfey,  II,*  124 
iqq.  mit  195,  wo  dip  Wurzel  gfi  aus  hvri  3=  ghfi,  ghar  *=  hva  + 
*;  ecce,  oculus,  oxp,  bei  Emped.  284,  og>d-ak/46g^  akshin  =3  aksha, 
b.  I,  227,  kommen  von  der  Wurzel  dhu,  dhva,  hva  (4- r«  ghar) 
•i-  k'  «s  hvak'  =  ak',  woraus  durch  Anhängung  des  eine  fort- 
lauernde Zuständlichkeit  'ausdrückenden  desiderativen  s  die  Form 
iksh  wird.  Vgl.  noch  dhvan,  tönen,  ib.  II,  275,  mit  bhÄ  II,  101 
qq.,  woraus  klar  erhellt,  dass  dhvan  auch  leuchten  bedeuten,  konnte. 
)ass  das  Wort  dies  wirklich  bedeutet  hat,  beweist  ^v,  enfürÄF/^V, 
ven  von  dhvan  =  hvan.     Zu  i^/ni^   vgl.  noch  den  Art  xd/Luvog, 

92.  ^Hnsi^qg,  ij,  das  Festland,  dorisch  unrjQog^  äolisch  aniQ-- 
og.  £s  ist  auffallend,  dass  die  Röthe  und  andere  Heroen  der 
wischen  Orient  und  Occident  eine  Brücke  schlagen  wollenden  Partei, 


—    62    — 

die  auch  iti  viclgeicscncn  Zoitniigen  ihr  Wesen  treibt ,  gerade  an 
denjenigen  griech.  Namen  und  Wörtern  so  gans  gedankenlos  yoN 
beigehen,  welche  dem  aufmerksamen  Forscher  zuerst  in  die  Augei 
springen,  wenn  vom  Orient.  Ursprung  griech«  Wörter  und  Namei 
die  Rede  ist.  So  hier.  Wer  das  Land  Epirus  von  aua^  Aegyptei 
stammenden  phönizischen  oder  doch  verwandten  Ansiedlern  bevöl- 
kert sein  lässt,  wer.  den  dort  blühenden  Cult  der  Unterweltagötto 
s  jmmt  dem  dodonäischen  Orakel  für  äg\'pti8ch  -  phöuiziach  bXit, 
iDÜsste  doch  von  Rechts  wegen  seine  Argumentationen  damit  eia- 
leiten,  dass  er  den  Namen  Epirus  und  dks  griech.  Wort  ^nei^ 
vom  hebr.  'äphär,  die  Erde ,  =«  ere^  (Job.  39,  14.  Jas.  47,  l), 
ausgehen  Hesse.  Aber  von  einer  solchen  tiefer  eindringenden  Ytf< 
gleichuug  Orient,  und  griech.  Sprachbestandtheile  findet  sieh  W 
jenen  Leuten  nicht  die  leiseste  Spur:  dies  ist  auch  nicht  zo  ye^ 
wundem:  denn  bei  ihrer  gränzenlosen -Rohheit  und  UnwisseDhaÜ 
behagt  es  ihnen  natürlich  weit  besser,  in  Augsburger  und  and»« 
Zeitungen  dem  unwissenden  Publicum  blauen  Dunst  voraanutdieD, 
ids  streng  wissenschaftlichen  Männern  gegenüber  ihre  grundloses 
Ansichten  mit  Beweisen  zu  vertreten.  Da  sie  dies  weder 'wollen 
noch  können,  so  sollten  sie  doch  endlich  einmal  anfhpren^  Aber 
Dinge  zu  schreiben  und  zu  räsonniren,  worüber  auch  nur  eil 
Wörtchen  mitsprechen  zu  dürfen  sie  sich  erst  das  Recht  erwerben 
müssen. 

93*  "HQotf  )j,  Jon.  ^BQfjy  Gemahlin  des  Zeus.     Man  hat  diese 
Göttin   mehrfach .  für  ungriechischen  Ursprungs  gehalten;    dies  thot 
z.  &.  Böttiger  in  s.  Ideen  z.  Kunstmyth.  mit  Entschiedenheit«  Dabei 
beruft   man    sich  gerne  auf  den  Umstand,    dass  dieselbe  den  Pfsi 
und   den    punischen  Apfel   zu   ihren  Attributen  zählte.      Vgi.  Ho& 
mann,    Griechenland   und   die  Gr.,    p.  1267.     Dadurch   wird  aber 
natürlich  Nichts  bewiesen,  weil  sonst  noch  mehrere  rein  griecfaiadie 
Gt>tter  fallen  müssten,  wie  Persephone,  die  ja  auch  den  Ghranat^pfd 
zu  ihrem  Attribut  hatte.     Wollte   man  aber  doch  gerne  eine  seniit 
Etymologie,  so  liesse  sich  an  hebr.  habereth,  Gattin,  denken,  wo- 
neben hab6rä  =  hav6rä  =  hFi^Qa   hätte   bestehen  können.     Den* 
selben  Sinn    sucht  Meier,    Hebr.  W. ,    p.  417  sq.,   in,  den  Nanci 
'Ash^rä    und  'Ashtoreth  =  Astarte,    womit   ja   '^(oa    gleichgestett 
wurde ;  ich   glaube  aber,    dass  Meier's  Erklärungen  auf  schwmcta 
Füssen  stehen.     Auch  Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.  p.  10  (über  dei 
Namen  Astarte),  hat  nichts  entschieden;  vielleicht  hat  Morera  Redi^ 
den  Namen  für  indogermanisch  und  mit  griech.  äffvfJQ  verwandt  m 
halten.     Sonst   liesse   sich   für  "H()a  auch  an  hebr.  'ur ,    tief  seilt 
denken,  wovon  meärd.    Tiefe,  Einsenkung,  Höfale:    hat  doch  auch 
Astarte  einen  unterweltlichen  Zug  in  ihrem  Wesen,    nach  Moveis, 
Phoen.  II,  2,  84,     Da  Astarte  die  Hauptgöttin  von  Sidon  war,  si 
wäre  der  Heradienst   in    Argos  und  auf  Samos  aus  der  Bidoniaehea 
Periode  det  phönizischen  Geschichte  herzuleiten,  also  aus  einer  sehr 
alten  Zeit.     Indessen    ist    die   Ansicht  von   der  Identität  der  Heia 


—     63     — 

nnd  Afttarte  zu  schwach  begründet,  als  dass  wir  sie  billigen  konn- 
fcen;  was  zugegeben  werden  darf  ist  nur,  dass  beide  Gottheiten  an 
solchen  Orten  Griechenlands,  wo  zahlreiche  Phoenizier  angesiedelt 
waren,  leicht  in  Eine  verschmelzen  konnten,  wozu  der  feierlich- 
ernste  Charakter  ■  der  Astarte  sowohl  wie  der  Hera  die  Veranlassung 
geben  mochte.  Was  nun  die  Etymologie  des  Namens  betrifft,  so 
hängt  diese  naturlich  von  dem  Urbegrilfe  ab,  welchen  man  für  die 
Göttin  aufstellt:  ist  sie  wirklich,  wie  jetzt  ziemlich  allgemein  an- 
|3^enommen  wird,  eine  Luftgöttin,  so  denke  ich  an  lat.  vulva,  Hülle, 
Ton  der  Sanskritwurzel  var,  vfi,  circumdare ,  tegere,  wovon  auch 
unser  Wort  Wolke  (Benfey^  H,  314)  als  eine  Fortbildung  durch 
Guttarallaut  abstammt.  Vgl.  die  verwandten  Wörter  bei  BenfeyH, 
294  sq.  Wie  hehr,  'ab,  Decke  =  Dunkel  =  Wolke,  wSre  dann 
anch  FrjQij  eig.  circumdans  =  tegens,  operiens,  obnubens,  verw. 
mit  €vg(ug.  Decke,  Ueberzug  =  Schimmel,,  also  eig.  das  Dunkel, 
welches  die  Erde  umgibt,  die  über  die  Erde  hin  gelagerte  untere 
Luftschicht.  Man  vergleiche  auch  lat  ^nubes,  Wolke,  von  nubere, 
TerhüUen,  welches  Wort  mit  griecb.  vifog  verwandt  sein  kann,  das 
also  von  Benfey  n,-54  falsch  behandelt  wäre  und  zu  IL  181  sq. 
(bna  -»-  bh  M  hnabh  =»  hna  H-  va  -h  bh  =  hnubh)  gesetzt  wer- 
den mÜBSte:  ist  dies,  wie  yvotpog,  6v6q^og,  h^irpag  (alle  von  Benfey 
sieher  falsch  behandelt)  wahrscheinlich  machen ,  wirklich  der  Fall, 
BO  wäre  ^(p7  ganz  gleich  zu  stellen  mit  der  orchomenischen  Göttin 
Ne^iXrjj  der  ersten  Gemahlin  des  Athamas.  Verw.  mit  "H^a,  "^Hq/j 
ist  femer  auch  y«^,  ro,  Hülle,  von  der  Wurzel  hvar  =  var  mit 
gp  =  hv,  wie  in  q^dv-w  =hvan,  dhvan,  dhan,  &e/vo) ;  Benfey  stellt 
das  Wort  fälsclüich  zu  (p^Qw.  Diese  nyine  Ableitung  des  Namens 
^Hga  findet  gewiss  einigen  Beifall;  man  könnte  zwar  auch  an  An« 
derep  denken,  s.  B.  an  hvri,  hvar,  spargere,  woraus  ghar  bei  Ben- 
Fey  n,  195:  dann  träte  der  Name  in  Verwandtschaft  mit  lat.  al^rc, 
wachsen  machen  (al  =  hval  ==  dhval^  ^«A),  nähren,  oriri,  auf- 
gehen, för^voriri,  wo  hvor  =  n^oq-og,  KOQa,  xtk-ot^),  und  "Sjoa 
könnte  die  sprossende,  grünende  (virere  statt  hvirere  gehört  eben- 
ralls  hieher,  sammt  herba  für  hverba  und  arbos  f.  hvarbos)  Erde 
3ein:  ich  wage  es  aber  nicht,  die  erstere  Erklärung  zu  verlassen. 
IffQa  heisst  dialektiseh£f(>a,  t^ozn  man,  will  man  die  letztere  Er- 
klftrnng  voiziehen,  gricch.  HQtjv,  Jüngling  =  xoQog,  vergleichen 
iLann,  aber  liicht  (d.h.  begrifflich  nicht)  lat.  vir,  Mann,  verw.  mit 
Sskrit  H,  wehen,  st.  dhvft,  hvä,  hva,  wovon  lat.  spirare  (aus  spti, 
Benf,  I,  540,  =  sa  4-  hvar,  hvri,  eig.  ausstossen,  Benfey  II,  195) 
und  wahrsch.  ira,  Zorn,  st.  hvira  «=  s-pira.  Blasen,  Schnauben  oder 
Sprühen,  Glühen,  Brennen. 

94.  'H^oKXirig,  'HQayXrjg,  6.  Movers  hält  wie  den  Gott,  so 
\o  auch  seinen  Namen  für  phönizisch;  dieser  besteht  nach  seiner 
!tf einung  aus  'Er  OHfQ)^  einem  —  sein  sollenden  — 'Gottesnamen, 
:i.  hehr,  jakhal,  siegen,  obsiegen,  verw.  mit  hakhal,  woher  h^khäl, 
äehloss,   Feste,   womit  ein  Freund  somit.  Etjmologieen  den  Stadt- 


I 


—     64    — 


namcn  Ül/uk/a  (Jole!)  conibiniren  mag.  'Er^jakhal  hiesse  dam: 
'£r  d.  h.  der  Feuergott,  der  Lichtgott  siegt.  Für  eiue.  solche  Bdw- 
lermässige  Etymologie  findet  Movers  ^ber  bei  streng  wisaenfichaft- 
lichen'  Forschem  gar  keinen  Glauben.  Wären  der  gaditaniaek 
Iti^/aksvg  (der  Name  könnte  griechisch  sein,  so  g&t  wie  ^aUdlo^ 
'Odvaasvg  u.  andere,  die  auch  in  phönizischen  Colonieen  angetrof- 
fen werden)  und  der  griecli.  'Hgatckijg  aus  dem  SeoiiÜflcheB  u 
deuten,  so  könnte  man  bei  jakhal  stehen  bleiben  und  daraus  c« 
Form  jakkel  ^  jarkel  bilden;  man  könnte  auch  jaal,  aDfsteig«^ 
oder  eine  stärkere  Form  jaqal  (mit  q  für  'Ain;  im  Arab.  komat 
sie  wirklich  vor)  mit  gleicher  Bedeutung  Jieranziehen  und  den  A^ 
chaleus  zu  einem  Sonnengott  machen,  vgl '  Meier,  Hebr.  W.,  p.  U 
sq.  Damit  wäre  aber  für  den  griech.  Namen  'HganX^g  nichts  gt- 
Wonnen,  der  rein  griechisch  sein  muss,  wie  der  Heros  oder  TiehMk 
der  Gott  (den  ich  für  denselben  mit  Apollon  zu  halten  geneigt  Mb) 
selbst  rein  griechisch  ist  Im  Namen  'Hita-xki^jg  steckt  wohl  siditf 
die  Wurzel  von  xXiog,  Ruhm;  wohin  sollen  wir  aber  den  entes 
Theil  des  Wortes  stellen  ?  Ich  velrgleiche  Benfey  II,  294,  wo  Ssknt 
yara,  Umringen,  varaka,  varana,  Umringen  »  Schutz,  yäraif%  Bl- 
stung,  Abwehr,  deutsch  wahren,  wehren;  dazu  gehört  grieefaisd 
'^Qavvgj  Schützer  =  Herrscher^  ßamkeiig,  fJQwg,  der  Held  («Schi- 
tzer,  Benfey  II,  173;  vgl.  I,  316),  wozu  'HQntxkijg  als  der  Schute- 
berühmte,  Wehrberühmte  =  Kraftberühmte  gehören  kann.  T^  die 
verwandten  Wörter  arcere  (st.  hvarcere  =  porcere),  apjcsTy^  oJU^ 
Wehr  =  Stärke,  Kraft,  Benfey  1, 109.  Wie  seine  Mütter  Alkmene, 
sein  Sohn  Alkäos,  hat  also  auch  Herakles  Ton  der  Wurxel  db?ir 
=  hvar.  (=  ar- in  arceo)  =^var  den  Namen  erhalten:  iJQa,  inl^t^ 
Hülfe,  ist  ganz  =  äkxaQ,  wie  'HQa^Xfjg  glchbdtd  mit  dixi}^  Dl, 
wie  wir  oben  sahen,  der  Name  der  Göttin  Hera  von  derselboi 
Wurzel  stanuut,  woraus  der  erste  Theil  des  Namens  Herakles*  be- 
steht, so  bleiben  beide  Namen  etymologisch  beisammen,  ohne  indtf 
in  einem  engern  begrifflichen  YerwandtschaftsverhältniaÄ  zu  steh» 
Dass  Hera  dem  Herakles  zum  Ruhme  verholfen^  ist  eine  von  £^ 
tem  aus  dem  Namen  Herakles  herausgezwungene  Fabel,  wovcm  A 
alte  mythenbildende  Zeit  nichts  wusste.  Schliesslich  eei  noeh  te- 
merkt,  dass,  wenn  ich  den  Herakles  einen  rein  griechischen  GM 
nenne,  danüt  keineswegs  gesagt  sein  soll,  dass  ich  ihn  für  nn?«^  \\ 
wandt  halte  mit  dem  oriental.  Herakles :  vielmehr  gebe  ich  A  |  ^ 
Identität  beider  Herakles  gern  und  bereitwillig  zu,  wenn  man  av 
nicht  den  griechischen  Gott  für  aus  dem  Orient  entlehnt  angesalMi 
wissen  will.  Meiner  Meinung  nach  haben  die  Hellenen,  als  sie  lü 
Kleinasien  nach  Europa  übersiedelten,  die  ihnen  und  den  indoj«^ 
manischen  Stämmen  Vorderasiens  gleichmässig  eigenthümliche  Uk 
des  Licht-  und  Sonnenhelden  den  Hauptzügen  nach  fertig  mi^ 
bracht,  so  dass  also  auf  beiden  Seiten  grosse  Uebereinstimmöf 
obwalten  kann,  ohne  dass  deshalb  das  volle  Eigenthumsrecht  vd  h» 
der  einen  oder  der  andern  Seite  angezweifelt  werden  dürfte.     Eltf   \ 


-     (55     — 

almliche  Ansicht  habe  ich  schon  früher  über  Attes  und  Dionysos 
ausgesprochen:  die  Phryger  und  Pelasger  bildeten,  wie  ich  glanbe, 
arspr.  Ein  Volk^  woraus  sich  die  so  grosse  Uebereinstiromung  ihrer 
religiösen  Anschauungen  leicht  erklärt.  Was  vom  Herakles  gilt, 
gilt  auch  vom  Apolion :  Apollon-Xuthos  oder  Xanthos  ist  meiner 
Ansicht  nach  derselbe  Gott  mit  Sandes,  Sandan,  Sandakos,  welclier 
orientatische  Licht-  und  Sonnengott  bald  mit  Herakles,  ba*d  mH 
Apolion  identifizirt  wird;  dadurch  wird  unsere  Gleichstellung  des 
Herakles  und  Apolion  bekräftigt 

95.  "TffrpaMTog,  6,  der  Gott  des  tellurischen  Feuers^  der  bele- 
benden Erdwärme,  die  Alles  treibt  und  zeitigt,  später  modifizirt 
sbm  Gott  der  Schmiedekunst.  Man  hat  seinen  Namen  oft  für  se- 
mitisch, gehalten;  Bo<!hart  z.  B.  erklärte  ihn  fßr  ein  Compositum 
ans  hehr. '^,  Vater,  und  '^sh,  aram.  eshtft,  Feuer,  wonach  er  ein 
Feueryater  wäre,  mit  formell  jedenfalls  besser  begründetem  Recht, 
als  Priapos  ein  Fruchtvater  ist.  Das  aram.  Wort  'esthä,  Feuer, 
wurde  dann  femer  in  dem  Namen  der  'Earla  =  Vesta  wiederer- 
kannt (vgl.  Pott,  Et^rm.  Forsch.  I,  279),  womit  die  Philologen  gerne 
den  ^ffKuxnog  (für  itp^fmog,  jon.  inlanog)  in  Verbindung  bringen, 
natüilieh  ohne  allen  Grund.  Wäre  der  Gott  selbst  wirklich  semi- 
tisch, so  kannte  man,  auch  ohne  den  Nothbehelf  eines  Gompositums 
anzunehmen I  seinen  Namen  aus  einer  semit.  Wurzel  deuten;  vgl. 
hebr.  jabesh,  ärere,  dürr  sein,  terw.  mit  habath,  äthiop.  hebest, 
dörren,  backen^  Tiivietv,  coquere:  '^Htpaiarog  könnte  für  ^q^ainog^ 
jftbdsh,  aridns  =  ardus,  ardens  (vgl.  avid-us  =  aud-ax,  gavid-us 
s=  gaud-eo)  stehen.  Sachlich  wäre  er  (was  er  auch  urspr  gewe- 
sen sein  muss)  der  Gott  der  Hitze,  des  Feuers  im  tellurischen 
Gebiet,  der  die  winterlich  starre  Natur  erwärmt  und  zu  immer 
neuem  Leben  und  Gebären  befähigt;  wie  der  ägyptische  Ptah  nach 
Movers  eig.  der  Eröflfher  (hebr.  patah,  pata^,  urverwandt  mit  lat. 
patere)  heisst,  d.  h.  der  den  Schooss  der  Erde  Aufscfaliessende  und 
dlies  ans  Tageslicht  Befördernde,  mit  Einem  Wort  —  der  Schöpfer. 
(Zu  Ptah  verhält  sich  Tlaraficog,  Tlarmmg,  wie  yvvcux-  zu  yvvi^, 
Benfey,  II,  118:  also  Ptahbild  wie  Weibsbild).  Aber  so  wenig  als 
die  Frau  des  Hephästos  aus  dem  Semitenlande  stammt,  ebensowenig 
dfirfen  wir  ihn  selbst  als  Phönizier  oder  auch  Aegypter  betrachten. 
Der  Name  muss  indogermanisch  sein.  Bopp,  Vokalismus,  p.  197, 
denkt  an  ein  Compositum  aus  abhi  (lat.  ob)  +  i(n)dh,  6dh  « 
al^;  vgl  aestus  für  aedtus.  Diese  Etymologie  ist  aber  unhaltbar, 
weil  abhi  unmöglich  =»  griech.  ij^-  sein  kann.  Darum  muss  eine 
andere  Etymologie  versucht  werden.  Die  Sanskritwurzel  i(n)dh, 
welche  ich  för  aus  hvi(n)dh  =  dhvi(n)dh  =  dhu  +  i  4-  dh  ent- 
standen halte  (vgl  amy&?jg,  wo  anty&  «  sa  -+-  hvi(n)dh,  mit 
edntlUa;  n  wie  c  regelrecht  =  hv;  das  Weitere  findet  sich  im  Art. 
^rrad-^vü)),  scheint  mir  gar  nicht  in  dem  Namen  zu  stecken;  ich 
▼ergleiche  naXouar/j  aus  naXai  (Dativ  von  naXa  =  naXf^av)  -h 
<yT«,  in  der  Fläche  stehend  =  flach,  flache  Hand,  bei  Benfey  IT,  83. 

5 


—    66    — 

Dazu  Tgl.  11}  347,  wo  zu  der  Wurzel  vap  (von  rtif  wehen, 
für  dhvap  s  dhiip,  ib.  II,  275,  rtl^^co)  ausser  lat  vapor,  Damp(, 
lettisch  sswehpe,  Dampf,  sswchpeht,  räuchero,  und  unser  Schwefel  an- 
gesetzt sind*  Aber  sulfur  steht  nicht  für  suplur,  sondern  gehört  n 
&dXna)  von  dhvrip  (II,  lOö)  =  hvfip;  wie  in  sulcus  ist  das  an- 
lautende s  =  Präfix  sa.  Zu  dlivap  =  hvap  («=  vap)  gehört  anek 
(piit  Präfix  sa)  griech.  ^ifpog,  Dunst,  Qualm,  Rauch,  y/dtpctg^  Don-  i 
kel  (vgl  düster,  dumpf,  II,  274  sq),  dann  das  hesych.  v^^  = 
idöoixa,  (pQovrl^Wy  wozu  vgl.  aeß,  aoßrj  aus  sa  +  vap  (oder  vabh) 
mit  g){ßf  g)6ßfj  aus  hvap  (oder  hvabh);  zu  \ptq)og  verhält  sich  iu 
gleichbedeutende  tpoXog,  wie  lat  bulla  zu  bufo.  Nach  diesen  Be- 
merkungen nehme  ich  den  Namen  ^g>ataTog  für  =  ^qi>cu  -h  aro, 
im  Zustande  des  Dämpfens,  Qualmens,  also  s=  dampfend,  qual- 
mend, rauchend,  xpoXoeiq^  feurig,  flammend,  flackernd. 

96.  QcuQ^gf  0,  die  Thürangel,  die  Wagenaxe  u.  s.  w.,  steht 
im  Griech.  bisher  unerklärt.  Ich  vergleiche  das  hehr*  Wort  ^,  die 
Thürangel,  von  dem  Stamme  gur,  zusammendrehn^  dann,  wie  dar, 
im  Kreise  gehen:  die  Wurzel  Qur  steht  für  eine  ältere  Wurzel  tor, 
so  dass  wir  $ir  für  ttr  und  d^atQoq  als  urverwandt,  betrachten  dfir- 
fen.  Das  griech.  Wort  gehört  nämlich  zu  dhvar,  dhvri,  Benfey,!!, 
278,  bedeutet  also  ebenfalls  eig.  das  was  sich  dreht,  was  im  Kreise 
geht.  Falsch  ist  Benfey  II,  276  über  d-uiqoq]  ebenso  falsch  aber, 
wie  er  über  d-aiQog  ist,  ist  er  (nach  Potts  Vorgänge)  aber  ^vQa 
=  dvSr,  dvära:  dies  heisst  nicht:  zwei  Gänge  habend,  sondern 
Zugang,  von  ad  +  var  «=  amb-ul-are,  wal-len,  fioX-tZv.  Die  Wur- 
zel ar,  ri,  gehen,  entsprang  aus  hvar,  hvri  =  var,  vfi.  Zu  ^m^ 
vgl.  noch  aTQocpdXiy^  y  Thürangel  (Lexic). 

97.  &aXdfiri,  ij,  &dXufioq,  o.  Höhle,  Schlupfwinkel  u.  s.  «• 
Uhlemann,  Phil.  Aeg.  p.  16,  durfte  es  noch  anno  18Ö3  wageoi 
dieses  Wort  aus  dem  hebr.  'üläm  mit  vorgesetztem  ägjpt«  Arükd 
fem.  gen.  abzuleiten;  wenn  er  griechisch  verstanden  hätte,  würde 
er  sich  wohl  etwas  besser  vorgesehen  haben.  YgL  ^sganvii  ^ 
d^aXdfitj;  letzteres  Wort  hat  Benfey  richtig  gedeutet^  aber  BöttidMii 
Arica,  p.  11,  bringt  wieder  eine  falsche  Etymologie  vor.  Dagegei 
hat  Benfey  dsqdnvri  ganz  übersehen,  wenigstens  seine  Bedeatosfi 
das  Wort  &€Qat//y  wozu  er  es  steUt,  bedeutet  geneigt,  von  dhvrii 
Benf.  II,  278,  +  p;  vgl.  bhag',  ang,  Benfey  H,  20.  Hätte  ÜUe- 
mann  an  hebr.  Qalam,  talal  u.  s.  w.  gedacht,  so  wäre  er  wenigstetf 
nicht  grundfalsch,  weil  diese  hebr.  Stämme  mit  der  in  ^oAc^ 
liegenden  indogerm.  Wurzel  urverwandt  sind.  Möge  sich  dock 
Niemand  an  orientalische  Sprachen  wagen,  bevpr  er  griechiick 
versteht ! 

98.  Gdkogj  t6,  Schoss,  Trieb,  Zweig,  =  d^akXog,  6;  »dU», 
aufschiessen,  blühen;  d^aksQog,  hervorbrechend,  u.  s.  w.  Bötticltf 
vergleicht  diese  Wörter  (in  s.  Wurzelforschungen,  1852)  mit  heto 
tal,  Thau,  ^QOfj^  ÖQoaog^  xpdxakov^  talali,  jung,  frisch  sein,  }tt^ 
Lamm  (vgl.  das  aramäläch-syrische  taüth^,   Mädchen,    womit  00 


—     67     — 

rriech.  räXig  zueammengestellt  liat,  aber  ohne  Grund),  tarah,  wofon 
erijjä,  fem,  von  f&rt,  frisch,  recens,  taraph  ?=   ')  Igd/ßetVj  ^)  frisch 
sein,    täräph,   recens,    tereph,  Blatt.     Diese  Zusammenstellang  lag 
ülzu    nahe,    als  dass  sie   einem  Vergleicher  indogerm.  nnd  semIt 
Sprachen  hätte  entgehen  können;   für  die  Richtigkeit  derselben  be- 
darf es  keines  Beweises.     Aber  ßötticher  war  nicht  der  Mann,  der 
eine  Vergleichnng   beider  Sprachklassen   mit  Energie  durchzuführen 
verstanden    hätte;    obwohl   daber   in  seinen  Wurzelforschungen  hie 
ond  da  etwas  Richtiges  vorkommen  mag,  haben  sie  doch  gar  kei*» 
nen    hohem  Werth.     Der  Sprachvergleicher   darf  nicht  ein  blosses 
Aggregat    von    zufälligen  Uebereinstlmmungen    statuiren,    er    mnss 
höher  d.  h.  bis  zu  den  Urwurzeln  hinaufsteigen.     Eine    solche  er- 
kennen wir   aber  in  griech.  däX-og.     Benfey,  I,  599  verbindet  das 
Wort    mit  Sskrit  phala,  Frucht:    diese  Verbindung  ist  vollkommen 
richtig,    ebenso    richtig   als    seine  Verbindung   ron  &dgog,  &€Q^6g, 
däXnto   mit    Sskrit  ghar-ma,    II,  195;    aber  Benfey  hat  griech.  ^ 
einmal  gcmz  falsch  aus  /,    ein   andermal  ebenso  falsch  aus  q)  ent- 
springen   lassen,    weil  er  sich  verbunden  glaubte,    das  Griechische 
dem  Götzen,    welcher  Sanskrit  helsst,    aufopfern  zu  müssen.     Wir 
aber  sind  ganz  anderen  Sinnes:  wir  halten  dasL  Griechische  für  ge- 
rade   so  nrsprachiich  als  das  Sanskrit,  d.  h.  wir  glauben,  dass  das 
Sanskrit  sich  ebenso  gut  nach  dem  Griechischen  richten  müsse,  wo 
dieses    die  Urwurzeln    rein    bewahrt  hat,    als  umgekehrt  das  Grie- 
chische  nach    dem   Sanskrit   gemodelt   werden    mag.      Die   reinen 
Formen  des  Sanskrit,  von  denen  man  so  gerne  faselt,  repräsentiren 
keineswegs  die  Ursprachformen :  so  z.  B.  hier.  Es  gibt  keine  Wahr- 
heit, die  gewisser   wäre    als   die    folgende:    griech.  d^dX-og  enthält 
die  Urwurzel,    welche   in  Sskrit  phala  schon  als  eine  verstümmelte 
erscheint ;  denn  phal-a  steht  für  hval-a  =  dhval-a  =  d^dX-og    Damit 
stürzt  Benfey,  I,  037 — 611:  pha,  schwellend,  anwachsend,  ib.  p.  539, 
steht  für  hva  und  gehört  zu  II,  374^  wo  dhu,  dhva,  dhvä  »=  dhmä, 
schwellen;    aus   hv  konnte  im  Sanskrit  —  dem  reinen  Sanskrit  — 
ebenso  gut  ph  werden,    als  im  Griechischen  und  Lateinischen,    die 
doch    bloss   entartete   Schwestersprachen    des  Sanskrit   sein    sollen. 
Für    die.  beiden   klassischen  Sprachen  hat  man  gar  kein  Bedenken 
getragen^  den  Uebergang  von  hv  in  9),  f,  n^  p,  /9,  b  zu  statuiren: 
wanim  soll  denn  das  Sanskrit  allein  rein  und  ursprachlich  sein,  da 
es  doch  in  vielen  Fällen  (vgl.  auch  Sskrit  9  gegen  griech.  x,  lat.  c, 
und  dazu  den  Art.  yJ^ag)    ganz  offenbar  ist,    dass  das  Griechische 
tind    Lateinische    die    altern    und   ursprünglichen    Laute    behauptet 
haben,    während   die    im   Sanskrit   entsprechenden    einem    spätem 
Standpunkte   der  Sprachentwickelung  angehören?     Vgl.  auch  Bopp, 
Vokali^mus,  p.  173  sq.     Bei   aller  Anerkennung  der  grossen,    un- 
endlich grossen  Dienste,  welche  das  Sanskrit  für  die  griech.-latein. 
Etymologie  bereits  geleistet  hat  und  noch  femer  leisten  kann,  halte 
ich .  es  doch  für  durchaus  nothwendig ,    dass  dem  zügellosen  Miss- 
brauche   endtteh    einmal    gesteuert  werde,    der  nur  zu  lange  damit 


—     G8     — 

getriebeu  worden  ist.     Ich  habe  schon  öfter  die  Gelegenheit  wahr- 
genommen, die  Ursprünglichkeit  griechisch-Iat.  Wurscin  gegen  die- 
jenigen lu  vertlieidigen ,    wclclie    deren  Anlaute  für  Sanskritpräfixe 
halten;    vgl  p.  16.  32.  39    und   ausserdem  Sskrit  ja^as  «  latein. 
decus  bei  Benfey,  II,  202,  der  j  =  d  höchst  wulirsciu  mit  UnreA 
für  die  Präpos.  lat.  ad  hült^  ebenso  muss  ich  &dk-og  gegen  jedei 
Angriff  in  Schutz  nehmen :  ^  =  dh  ist  mir  sura  Beweise,  da»  d« 
Griech.  die  Urgestalt  der  im  Sanskrit '  phala  verstümmelt  erB€heuieR- 
den  Wurzel  behauptet  habe.  Vgl.  auch  die  Artt.  oTa/uvfj,  ara&eva.  le'i 
darf   aber    nicht  unterlassen  zu  bemerken,    dass  durch  diese  mciie 
Gleichstellung    von  Sskrit   ph  =  hv    eine   Masse    sonst  unluBbanr 
Räthsel  wie   von  einem  Zauberschlage  berührt  sich  selbst  aufthn: 
1.  B.  der  von  Benfey  bei  seiner  Wurzel  spha,  sphi,  sphu  (sphaM 
as  sa  +  hva;  sphi  =  sa  +  hva  +  ja;  sphu  =  sa  +  hva,  t^ 
ßenf  II,  66)    mehrfach    erwähnte  Wechsel  von  ph,  p  und  b    (rgl 
budbud  aus  hvadhvad),  der  sonst  ganz  unmöglich  zu  erklären  win. 
Dann  vgl.  man  die  Wurzel  sphal,    ib.  I,  ö67,    offenbar  aus  sa  -I- 
hval  (II,  280)  =  skhal  (I,  620),  womit  Benary.  griech.  -cq^xk ,  lit 
fal,  identifiziren  wollte.     Warum  hat  Benfey  dies  nicht  erkannt,  di 
er    doch  I,  655   die    unmöglich   zu   identifizirenden    Anlautgrupp« 
sk  und  st    ohne  Bedenken    mit    einander  wechseln  lässt?    um  dei 
Pott  nachgebeteten  Vergleichung  von  lat.  stud  mit  griech.  ojtvf  (auf 
den  blossen  Gleichklang  zweier  Wörter  darf  der  streng  wisMouchaft- 
liche  Mann   gar   nicht    achten:    hier    hat   wieder  der  oft  zwar  mit 
Recht,  oft  aber  auch  mit  Unrecht  verspottete  Döderlein  das  Wahn 
gesehen)  und  ähnlicher  völlig  grundlosen  Zusammenstellungen  gaitf 
zu  geschweigen.     Zu  sphal  vgl  auch  phäla,  Pflug,  ib.  I^  639,  nü 
hala,  häla,  Pflug,  aus  hvala,    hvAla,    II,  280.     Der  Urbegriff  da 
Wurzel   spha,   sphi,    sphu   ist  ganz  derselbe  mit  dem  der  Wund 
dhva,  hva,  dhu,  hu,  eig.  stossen  =  ')  schlagen,  erschüttern,  bewe- 
gen, schwingen,  ^)  =«  ausstossen,  blasen,  tönen,  sprühen ,  lencditBL 
Vgl.  II,  274,  wo  dhmä  für  dhvä,  hauchen,  eig.  stossen,  ausstosiei! 
wie  ä-dhmä-ta    ')  angezündet,    geblasen,    ')  als  Subst.  SdiwoH 
Schlacht  beweist.     Benfey   ist  gar   nicht  zur  Erkentniss  des  üiIm- 
griffs  gekommen;    er   gibt  der  Wurzel  spha  den  Grundbegriff:  ia 
Zustande    der    Blasung!!     Diese  Primärbedeutung   sollen  dann  A 
Elemente  der  Wurzel^  der  Zischlaut  a  (=  Präfix  sa)  und  die  As^ 
rata    der  Lippenlaute  (p  sehr  malerisch  bezeichnen.     Nun  vgL  am 
sansph§ta  (Schlacht,    eig.  Zusammenstossen)   =  sansphöta    mit  ^ 
dhm&ta,  Schlacht,  und  man  braucht  gar  nicht  lange  zu  fragen,  wd^ 
ches    der  Urbegriff  von  spha  und  dhmä  sein  muss:    griech.  Ovik 
&via^  Mörser,  vgl  mit  ^ooc,  spitz^  schnell,  von  dhu,  dhya,  dhvftss 
dhmä,  lehrt  mehr  und  leitet  sicherer,  als  alles  Gefasel  über  maleriack 
Begriffsbezeichnnng.     Der   streng    wissenschaftliche   Etymologe  hA 
es  vor  allen  Dingen  mit  scharfer  Begriffsbestimmung  zu  thun,  wlb- 
rend  er   es   herzlich   gerne   den   etymologischen   Tansendkünstlot 
ttberlässt,  sich  und  Andern  etwas  vorzumalen.  Ueberhanpt  lit  Beut? 


—     69     -. 

nirgendi  so  unglttcUich,  als  da,  wo  es  sich  um  AufstoUiiDg  tom  Ur- 
wurzelo  und  deren  Urbegriffen  handelt,  wie  hier '  bei.  spha  «=  sa  + 
hva;    er  liäU  spha  ebenso  wie  ag    (I,  155  sqq.),  ar    (I,  262  sqq.) 
für  völlig  festgestellte  Urwurseln  —  während  alte  drei  naehweblich 
gar  keine  sind  !    Ich  kann  mich  nicht  enthalten,  hier  über  die  von 
ihm  mit  spha  auf  gleiche  Linie  gestellte  vermeintliche  Urwursei  a^ 
meine  Andicht  auszusprechen.     Schon  die  einfache  Thatsache,  dass 
das  Semitische   im  Grunde    doch    gar    keine  vokalisch  anlautenden 
Wörter  kennt  —  denn   Iiebr.  'Aleph  ist  ebenso  gut  ein  Consonant 
ab  '^Ain,  He,  ^eth  —  sollte  darauf  leiten,  dass  auch  das  Indoger- 
manische   einst  nur  consonantisch  anlautende  Wurzeln  und  Wörter 
gekannt   habe,  dass  also  sämmtliche  indogermanische  Wurzeln  und 
Wörter,    die  vpkiilisch  anlauten,   für  vom  verstümmelte  consonan- 
tische  Tliemata   zu   halten  seien.     Dass  dies  wirklich  *der  Fall  sei, 
Ist  meine   auf  vielem  Studium  und  langem  Nachdenken  beruhende 
entoehiedene  Ueberzeugung,  welche,  wie  ich  glaube,  noch  unabseh- 
bare Weiterungen    auf   dem    Gesammtgebiete   der    Sprachforschung 
nach   sieh   ziehen    wird.     Dieselbe   scheint  mir  aber  so  sicher  und 
und  untrfiglich,  als  irgend  eine  sein  kann;  da  es  incTess  nicht  mög- 
lich ist,. dieselbe  hier  weitläufig  auseinanderzusetzen,  so  erlaube  ich 
mir    bei  der   grossen  Wichtigkeit   des  Gegenstandes  nur  einige  fttr 
deren   Hiehtigkeit    sprechende  Erscheinungen    hervorzuheben.     Man 
vergleiche  s.  B.  ig'    (Benfey  I,  344),    ig   neben  ag'    {äy^y^  agere, 
vgl.  Jgitur) ,  iksh  neben  aksh    (I,  228) ,   tps  neben  äp ,   idh  neben 
ath  (I,  259  sq.),    und    man    wird  bei  einigem  Nachdenken  zu  der 
Ueberzeugung  kommen,  dass  jene  Formen  ebenso  wie  vip,  vap  (1, 340 
aqq.),  vidh,  vadh  (1,  253  sqq.),    pi^,  pa^,    di^,    da^,   gar  nicht  für 
willkührlich  vokaUsirte  gelten  dürfen  (vgl.  Benfey  I,  338),    sondern 
auf  folgende  Weise  zu  erklären  sind:    wie  vip  «  va  +  ja  +  p, 
dagegen   vap  «  va  +  p,   so    Ist   auch   ag'  statt   hvag   =>  dhvag' 
(etoaaen,  vgl.  Benfey  II,  275)  aus  dhva  +  g',  ig'=*  hvig',  dhvig', 
aus  dhva  (dhu)  +  ja  (i)  +  g'  entstanden.     Ebenso  muss  i  gegen 
a  in  iksh  gegen  aksh  gedeutet  werden :  hietr  steht  auch  vollkommen 
fest  (vgl  Benfey  II,  124  sqq.  195),  dass  sie  die  Anlautgruppe  hv, 
dhv  «ngeliässt   haben.     Für  unsere  Ansicht  spricht  auch  folgender 
Umstand.     Es  ist  nämlich  bekannt,  dass  ja  «  i,  va  ==  u  zu  setzen; 
daraus   ergibt    sich    aber    unseres  Bedunkens  der  einfache  Schluss, 
dass   nicht    drei  Urvokale  a,  i,  u  anzunehmen    seien,    sondern  nur 
ein   einziger,    a,  d.  h.  gar  keiner,    weil   das   unterschiedlose  a  für 
nichts  Anderes  zu  halten  ist,  als  für  das  Cäment,  das  nur  dazu  diente, 
die  consonantischen  Felsblöcke  znsammenzukitten   und  fest  beisam- 
men zu  halten.    Schon  aus  diesem  Grunde  konnte  unserer  entschie- 
denen   Ueberzeugung    nach    unmöglich     eine    Urwurzel    vokalisch 
anlauten;    dieses    findet    sich    auch    im  Einzehien   überall  bestätigt, 
wenn    wir    die    vokalisch    anlautenden  Wurzeln  und  Wörter  unter- 
suchen.    Z.  B.  die  Wurzel  a^  bei  Benfey  I,  15r>  sqq.  ist  aus  hvag 
=.  dhvag  «  dbva,    dhu    (^oog^  stossend  =»  spitz)  -+-  GutturaUaut 


■  1^ 


—     70     — 

(wolil  Eucrst  g,  g,  vgl.  agra,  bei  Benfey  I,  158)  entstaiideu 5  as, 
werfen,  aas  hvas  »  dhvas  (stosscn ,  bewegen ,  II,  276 :  dhvaoB); 
an,  blasen,  aus  hvan  (lat.  can-o)  =3  dlivan  (ib.,  töneu,  eig.  aos- 
stossen  «=  blasen);  ar,  drehen,  aus  dhvar  (dies  hat  schon  Benfey 
II,  305  sq.  richtig  erkannt);  ang'  krümmen,  aus  dhvang'  (ib.  U, 
17  sqq.);  ush,  brennen,  aus  dhvash  (vgl.  s.  v.  ^Aaia)^  idh,  indi^ 
brennen,  aus  dhvidh  (vgl.  s.  v.  oTu&tvw)]  lat  al-ere,  ad-ol-eacen, 
aus  hvid  =  dhval  «s  ^aA-og;  lat.  odor,  griech.  od^/u^  aus  hnd 
BS  dhvad  (von  hva,  hu,  Benfey,  II,  274),  vgl.  mit  gad,  vady  Bei- 
fey,  II ,  62,  aus  dhvadh,  hvad  von  dhva-n  ib.  275.  Es  ist  Ucr 
natürlich  nicht  der  Ort,  sämmtliche  vokalisch  anlautende  indogem. 
Wurzeln  auf  ihre  Urformen  zuröckzuführen :  dieses  im  GtanMn 
nicht  sehr  schwierige  Geschäft  gedenken  wir  an  einem  andern  Orte 
auszuführen  f  hier  aber  darf  und  muss  bemerkt  werden ,  dass  vir 
auf  diesem  Wege  die  Lösung  eines  der  grössten  Räthsel  bewerk- 
stelligt zu  haben  glauben.  Denn  wenn  man  diese  unsere  Uebo^ 
Zeugung  als  richtig  anerkennt,  ist  die  Verwandtschaft  des  Indoj^ 
manischen  und  Semitischen  —  das  die  modernen  Sprachfortdier 
zum  Theil  ganz  über  Bord  werfen  zu  wollen  schienen  —  nicht  mekr 
bloss  eine  von  gläubigen  Gemüthern  genährte  fromme  Vorstellimg, 
sondern  die  völlige  Identität  beider  Spraehinassen  tritt  dadurch  ab 
eine  entschiedene  Thatsache  ins  Dasein ,  wogegen  nur  diejenigen 
sich  sträuben  werden,  die  sich  für  berechtiget  halten ,  dem  Sfanskrit 
als  der  reinen,  xar  i'^o//jv  reinen  Sprache  gegenüber  alle  andern 
Sprachen  als  blosse  Abarten,  als  entartete  Schwestern  daFzusteUen. 
Von  nun  an  aber  fragt  es  sich  sehr,  ob  z.  B.  das  reine,  bis  zum 
Himmel  erhobene  Sanskrit  oder  das  armselige  Hebräische  die  Ur- 
sprachelemente treuer  bewahrt  habe;  ja  es  kann  schon  jetit  mit 
Sicherheit  behauptet  werden,  dass  das  Hebräische  derselben  viel 
näher  stehe  als  irgend  eine  indogermanische  Sprache:  dafür  bfiiiKt 
uns  natürlich  vor  Allem  der  Umstand,  dass  das  Semitische  gar  keine 
vokalisch  anlautenden  Wurzeln  und  Wörter  kennt,  sondern  immer 
^ie  ursprünglich  anlautenden  Consonanten  entweder  ganz  oder  dock 
zum  Theil  behauptet  hat.  (Vgl.  z.  B.  hebr.  tavah,  drehen,  mit 
havah,  drehen,  tabal  (intebültm)  winden,  binden,  mithabal,  drehen, 
binden,  die  sich  gerade  so  zu  einander  verhalten,  wie  im  Indogom 
dhva  (aus  dha  +  va)  zu  hva,  dhvan  zu  hvan,  dhvar  =s  dhval  lu 
hvar  =»  hval,  Benfey  II,  320  sq.  278  sqq.  Vor  diesem  Beispiele 
mögen  die  Blinden  ihre  Augen  aufthun!)  So  vereinigt  sich  auch 
von  dieser  Seite  Alles,  um  die  von  Movers,  Phoen.  I,  312  sqq, 
verfochtene  Ansicht  der  gläubigen  Gemüther  als  die  auch  auf  de»  streng 
wissenschaftlichen  Standpunkt  einzig  haltbare  zu  erweisen:  die  Se- 
miten haben  nicht  nur  die  einfach-wahre  Urreligion,  den  Mönodieis- 
mus,  rein  bewahrt  und  für  die  übrige  Menschheit  gerettet,  senden 
auch  die  Sprache  der  Semiten  ist  weit  ursprachlicher  und  unver^ 
änderter  geblieben  als  die  Sprache  der  Indogermanen ,  wenn  ancb 
zugestanden  bleibt,  dass  beide  Sprachmaf^scn  noch  jetzt  als  in  letzter 


—     71     — 

Instanz  voUkommen  identisch  zd  erkennen  lind,  wlUirand  dies  tob 
den  Religionen  beider  grossen  VQlkerfainilien  nickt  gesagt  werden 
kann.  Ich  führe  noch  einige  Worte  Benfey*s,  über  das  Verh.  des 
Aegypt.  zum  somit.  Sprachstamme,  p.  190  sq.,  an:  Wir  sehen  hier 
die  anfs  Engste  verwandten  Sprachen  in  flexivischen  Formationen 
von  einander  abweichen;  um  wie  viel  mehr  können  wir  dasselbe 
bei  minder  eng  verbundenen,  bei  solchen,  welche  sich  schon  in  einer 
firüliem  Periode  der  Sprachentwickelnng  von  einander  separirt  habeUi 
erwarten.  £ine  Sprache  kann  sich  augenscheinlich  in  mehrere  ge- 
trennt haben,  ehe  noch  überhaupt  eine  Erkenntniss  von  Sprach- 
kategorieen  ins  Bewnsstsein  getreten  war,  also  jede  spezielle  Mo- 
dification  eiiies  Begriffs  noch  durch  selbstständigen  Beisatz  von 
Wörtern,  welche  zur  Bezeichnung  derselben  dienlich  schienen,  aus- 
gedrückt werden  mnsste.  Solche  Sprachen  können  nur  wurzelhaft 
verwandt  sein«  Die  Separation  kann  aber  femer  in  der  Periode 
eingetieten  sein,  wo  die  modifizirenden  Wörter  durch  Composition 
mit  den  zu  modifizirenden  Begriffen  verbunden  wurden,  ohne  dass 
jedoch  die  modifizirenden  Wörter  im  Sprachbewusstsein  ihre  eigent- 
liche Bedentung  verloren  hatten,  also  noch  mit  gleich-  oder  ähn- 
lich-bedeutenden wechseln  konnten.  Solche  Sprachen  können  neben 
vnirzelhafler  Yerwandtschsft  auch  mehr  oder  wenige  flexivisohe 
haben.  In  diesem  Verhältniss  stehen  die  Sprachen  des  indoger- 
manischen einerseits  und  ägypto  -  semitischen  Kreises  andererseits 
unter  einander  u.  s.  w.  —  So  Benfey,  der  doch  11, 175  (überhebr. 
qeren)  beweist,  dass  er  gar  keinen  Begriff  hat  von  dem  Verwandt- 
schaftoverhältniss  des  Semitischen  zum  Indogermanischen ;  ich  werde 
B.  y.  xdgag  auf  dieses  Thema  zurückkommen. 

99.  6a^d,  adv.  (eig.  accus,  plur.  gen.  neutr.) ,  d^a/avg ,  dicht 
gedrängt,  &d^vog,6,  Dickicht,  &ü!/uiy^,6j  Schnur,  Band,  Seil,  wozu 
d^w/uf^w,  binden.  Alle  diese  Wörter  sind  im  Indogermanischen 
YöUig  dunkel,  weshalb  man  hier  wie  bei  rjv  berechtigt  ist,  das 
Semitische  zu  Hülfe  zu  rufen.  Vgl.  hehr,  gamam,  aus  tamam, 
')  flechten,  binden,  drehen,  daher  ^ammlm,  Strick,  Schlinge,  ^)  chald. 
verhüllen.  Diese  Wörter  stehen  meinem  Urtheile  nach  mit  hehr, 
tavah,  tabal  (in  tebülim)  in  der  engsten  Verwandtschaft  und  fuhren 
auf  die*  indogermanische  ürwurzel  dhva,  Benfey,  II,  320,  woraus 
Ta,  vi  (=  va  +  ja),  v§,  I,  285  sqq.,  durch  Abfall  des  Anlauts  dh 
entStangen.  Grundbegriff  von  dhva  ist  neigen,  wie  bei  hna  II,  182 
(ans  dha  =  ha  +  na,  während  dhva  =  dha,  II,  188  sqq.,  +  va), 
=  biegen,  krümmen,  drehen,  binden,  aber  auch  =»  drücken,  v^. 
ßa^g,  II,  291,  drängen,  dicht  machen,  vgl.  doXXijg  II,  301.  So 
haben  wir  gar  nicht  nöthig,  zu  dem  verzweifelten  Auskunftmittel 
zu  greifen,  welches  Giese,  üb.  d.  Aeol.  Dial,  p.  423,  vorschlug: 
dieser  öahm  &ajLici  =  rd  Sfxa,  welche  Annahme  uns  einer  der 
wichtigsten  im  Griech.  erhaltenen  indogerman.  ürwurzeln  berauben 
würde.     Durch    solche  Operationen    macht   man  die  Etymologie  zu 


—    62     — 

die  Aucli  iii  viclgelesciien  Zeitungen  ihr  Wesen  treibt,  gerade  an 
denjenigen  griech.  Namen  und  Wörtern  so  gani  gedankenlos  von 
beigelicn,  welche  dem  aufmerksamen  Forscher  zuerst  in  die  Augei 
springen )  ^venn  vom  Orient.  Ursprung  griccli.  Wörter  und  Namen 
die  Hede  ist.  So  hier.  Wer  das  Land  Epirus  von  aiu  Aegypta 
stammenden  phönizischen  oder  doch  verwandten  Ansiedlern  bevöl- 
kert sein  lässt,  wer  den  dort  blühenden  Cult  der  Unterweltegött« 
s.immt  dem  dodonaischcn  Orakel  für  äg}'pti8ch « phöuisisch  hl|^ 
müsstc  doch  von  Rechts  wegen  seine  Argumentationen  damit  ein- 
leiten, dass  er  den  Namen  Epirus  und  das  griech.  Wort  ^nsift; 
vom  hebr.  'äphär,  die  Erde,  =>c  ereg  (Job.  39,  14.  Jes.  47,  1), 
ausgehen  Hesse.  Aber  von  einer  solchen  tiefer  eindringenden  Ttf- 
gleichung  Orient,  und  griech.  Sprachbestandthejle  findet  sich  bei 
jenen  Leuten  nicht  die  leiseste  Spur :  dies  ist  auch  nicht  in  ver- 
wundern: denn  bei  ihrer  gränzenloscn- Rohheit  und  Un^aseoheit 
behagt  es  ihnen  natürlich  weit  besser,  in  Augsburger  und  anderes 
Zeitungen  dem  unwissenden  Publicum  blauen  Dunst  vorBunuteheOr 
ds  streng  wissenschaftlichen  Männern  gegenüber  ihre  grundlosoi 
Ansichten  mit  Beweisen  zu  vertreten.  Da  sie  dies  weder 'wdlen 
noch  können,  so  sollten  sie  doch  endlich  einmal  aufhören ^  Ober 
Dinge  zu  schreiben  und  zu  räsonniren,  worüber  auch  nur  eil 
Wörtchen  mitsprechen  zu  dürfen  sie  sich  erst  das  Recht  erwerben 
müssen. 

93-  ''Hqu,  fj,  Jon.  ^Bq^j  Gemahlin  des  Zeus.  Man  hat  diese 
Göttin  mehrfach  für  ungriechischen  Ursprungs  gehalten;  dies  thnt 
z.  B.  Böttiger  in  s.  Ideen  z.  Kunstmyth.  mit  Entschiedenheit.  Dabei 
beruft  man  sich  gerne  auf  den  Umstand,  dass  dieselbe  den  FCu 
und  den  punischen  Apfel  zu  ihren  Attributen  zählte.  Vgl.  Hoff- 
mann,  Griechenland  und  die  Gr.,  p.  1267.  Dadurch  wird  abir 
natürlich  Nichts  bewiesen,  weil  sonst  noch  mehrere  rein  griediisdie 
Grötter  fallen  müssten,  wie  Perscphone,  die  ja  auch  den  CrranatapfiBl 
zu  ihrem  Attribut  hatte.  Wollte  man  aber  doch  gerne  eine  seöit 
Etymologie,  so  liesse  sich  an  hebr.  habereth,  Gattin,  denken,  wo- 
neben  habirä  =  havdrä  =  hFfJQa  hätte  bestehen  können.  Den- 
selben Sinn  sucht  Meier,  Hebr.  W. ,  p.  417  sq.,  in.  den  Nanes 
'Ash^rä  und  'Ashtoreth  =  Astarte,  womit  ja  '71^  gleichgestaft 
wurde ;  ich  glaube  aber,  dass  Meier*s  Erklärungen  auf  schwadMi 
Füssen  stehen.  Auch  Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.  p.  10  (über  d« 
Namen  Astarte),  hat  nichts  entschieden;  vielleicht  hat  Movere  RecH 
den  Namen  für  indogermanisch  und  mit  griech.  arrr/fp  verwandt  in 
halten.  Sonst  liesse  sich  für  ''Hfia  auch  an  hebr.  'ur,  tief  seit, 
denken,  wovon  me'ärä.  Tiefe,  Einsenkung,  Höhle:  hat  doch  auek 
Astarte  einen  unterweltlichen  Zug  in  ihrem  Wesen,  nach  Moven, 
Phoen.  II,  2,  84.  Da  Astarte  die  Hauptgöttin  von  Sidon  war,  m 
wäre  der  Heradienst  in  Argos  und  auf  Samos  aus  der  BidonisefaeB 
Periode  der  phönizischen  Greschichte  herzuleiten,  also  aus  einer  sehr 
alten  Zeit.     Indessen   ist   die   Ansicht  von  der  Identität  der  Hcn 


—    63    — 

lind  Astarte  zu  schwach  begründet,  als  dass  wir  sie  billigen  könn- 
ten; was  sagegeben  werden  darf  ist  nur,  dass  beide  Gottheiten  an 
solchen  Orten  Griechenlands,  wo  zahbeiche  Phoenizier  angesiedelt 
'waren,  leicht  in  Eine  verschmelzen  konnten,  wozu  der  feierlich- 
ernste  Charakter  der  Astarte  sowohl  wie  der  Hera  die  Veranlassung 
geben  mochte.  Was  nun  die  Etymologie  des  Namens  betrifft,  so 
bangt  diese  natürlich  von  dem  Urbegriffe  ab,  welchen  man  für  die 
Göttin  aufstellt:  ist  sie  wirklich,  wie  jetzt  ziemlich  allgemein  an- 
genommen wird,  eine  Luftgöttin,  so  denke  ich  an  lat.  vulva,  Hülle, 
▼on  der  Sanskritworzel  var,  vfi,  circumdare,  tegere,  wovon  auch 
unäer  Wort  Wolke  (BenfcT,  II,  314)  als  eine  Fortbildung  durch 
Gutturallaut  abstammt  Vgl.  die  verwandten  Wörter  bei  Benfeyll, 
294  sq.  Wie  hehr,  'ab,  Decke  =  Dunkel  =  Wolke,  wfire  dann 
ancb  FiJQfj  eig.  circumdans  =  tegens,  operiens,  obnubens,  verw. 
mit  evQaig,  Decke,  Ueberzug  =  Schimmel,  also  eig.  das  Dunkel, 
iv^lches  die  Erde  umgibt,  die  über  die  Erde  hin  gelagerte  untere 
Lnftschicht.  Man  vergleiche  auch  lat  nubes,  Wolke,  von  nubere, 
▼erbüllen,  welchem  Wort  mit  griech.  vitpog  verwandt  sein  kann,  das 
also  Ton  Benfey  11,-54  falsch  behandelt  wäre  und  zu  II.  181  sq. 
(bna  H-  bh  =«  hnabh  =a  hna  -h  va  -h  bh  =  hnubh)  gesetzt  wer- 
den müsste:  ist  dies,  wie  yvotpog,  öv6(fog,  itviq^uq  (alle  von  Benfey 
flielier  falsch  behandelt)  wahrscheinlich  machen ,  wirklich  der  Fall, 
BO  wäre  ^Qfi  ganz  gleich  zu  stellen  mit  der  orchomenischen  Göttin 
N€^ikfj,  der  ersten  Gemahlin  des  Athamas.  Verw.  mit  ''H^a,  IFIq/j 
ist  femer  auch  ^ä^,  t6,  Hülle,  von  der  Wurzel  hvar  =  var  mit 
^  =  hv,  wie  in  (piv-w  =:hvan,  dhvan,  dhan,  &e/v(o ;  Benfey  stellt 
das  Wort  fälschlich  zu  tpigo).  Diese  nyine  Ableitung  des -Namens 
^HQa  findet  gewiss  einigen  Beifall;  man  könnte  zwar  auch  an  An» 
deren  denken,  z.  B.  an  hvri,  hvar,  spargere,  woraus  ghar  bei  Ben- 
Fey  Ily  195:  dann  träte  der  Name  in  Verwandtschaft  mit  lat.  alerc, 
wacbsen  machen  (al  =:  hval  =?  dhval^  d-aX)^  nähren,  oriri,  auf- 
geben, fürlivoriri,  wo  hvor  =  vtaQ-oq,  aoQa,  xtA-w^,  und  ^Hqu 
könnte  die  sprossende,  grünende  (virere  statt  hvirere  gehört  eben- 
ralls  hieher,  sammt  herba  für  hverba  und  arbos  f.  hvarbos)  Erde 
sein:  ieh  wage  es  aber  nicht,  die  erstere  Erklärung  zu  verlassen. 
"^Hga  heisst  dialektisch  £7(Mx,  Wozu  man,  will  man  die  letztere  Er- 
klärung voiziehen,  griech.  hq^jv,  Jüngling  =  xoqoq,  vergleichen 
kann,  aber  nicht  (d.  h.  begrifflich  nicht)  lat  vir,  Mann,  verw.  mit 
Sskrit  vft,  wehen,  st  dhvft,  hvft,  hva,  wovon  lat  spirare  (aus  spii, 
ßenff  I|  540,  »  sa  +  hvar^  hvri,  eig.  ausstossen,  Benfey  II,  195) 
und  wahrsch.  ira,  Zorn,  st.  hvira  «=  s-pira.  Blasen,  Schnauben  oder 
Sprühen,  Glühen,  Brennen. 

94.  'H^^Xirjq,  'HQuxXrjg,  6.  Movers  hält  wie  den  Gott,  so 
so  auch  seinen  Namen  für  phönizisch;  dieser  besteht  nach  seiner 
Meinung  aus  'Er  CffQ^y  einem  —  sein  sollenden  — *  Gottesnamen, 
U.  hebr.  jakhal,  siegen,  obsiegen,  verw.  mit  hakhal,  woher  h^khäl, 
Schloss,   Feste,   womit  ein  Freund  semit  Etymologieen  den  Stadt- 


—     64    ~ 

namcn  OlyaXlu  (Jole!)  combiniren  mag.  '£r-Jakhal  hiesse  daim: 
'£r  d.  h.  der  Feucrgott,  der  Lichtgott  siegt.  Für  eiue.  solche  sdin- 
lermässige  Etymologie  findet  Movers  ^ber  bei  streng  wissenschaft- 
lichen' Forschem  gar  keinen  Glauben.  Wären  der  gaditanisde 
Iti^ß/aXsvg  (der  Name  könnte  griechisch  sein,  so  gut  wie  ^uldalt^ 
'Odvaaevg  u.  andere,  die  auch  in  phönizischen  Colonieen  angetnrf^ 
fen  werden)  und  der  griech.  'HqüocX^q  aus  dem  SemitiaclieB  n  I 
deuten,  so  konnte  man  bei  jakhal  stehen  bleiben  und  daraus  eise  l 
Form  jakkel  ^  jarkel  bilden;  man  könnte  auch  jaal,  aufsteige^ 
oder  eiue  stärkere  Form  jaqal  (mit  q  für  'Ain;  im  Arab.  komat 
sie  wirklich  vor)  mit  gleicher  Bedeutung  heranziehen  und  den  Ah 
chaleus  zu  einem  Sonnengott  machen,  vgl.  Meier,  Hebr.  W.,  p.  44 
sq.  Damit  wäre  aber  für  den  griech.  Namen  'Hga^ijg  nichts  ge- 
wonnen, der  rein  griechisch  sein  muss,  wie  der  Heros  oder  yiebMbi 
der  Gott  (den  ich  für  denselben  mit  Apollon  zu  halten  geneigt  Ui] 
selbst  rein  griechisch  ist  Im  Namen  'H^ta-xk^^g  steckt  wohl  spehff 
die  Wurzel  von  xktog,  Ruhm;  wohin  sollen  wir  aber  den  enta 
Theil  des  Wortes  stellen?  Ich  vergleiche  Benfej  11,  294,  weSskrit 
vara,  Umringen,  varaka,  varana.  Umringen  »  Schutz,  yärtuiM,  Bi- 
stung,  Abwehr,  deutsch  wahren,  wehren;  dazu  gehört  gfieeUich 
'^Qavog,  Schutzer  =  Herrscher^  ßaatXsvg,  ^Qwg,  der  Held  (aSchi- 
tzer,  Benfey  11^  173;  vgl.  I,  316),  wozu  'HQoxXtjg  als  dar  Schote- 
berühmte.  Wehrberühmte  =  Eraftberühmte  gehören  kann«  T|^  die 
verwandten  Wörter  arcere  (st.  hvarcere  =  porcere),  agm^w,  äkg^^ 
Wehr  =  Stärke,  Kraft,  Benfej  1, 109.  Wie  seine  Mütter  Alkmene, 
sein  Sohn  Alkäos,  hat  also  auch  Herakles  Ton  der  Wurzel  dkvar 
=  hvar.  (=  ar- in  arceo)  =^var  den  Namen  erhalten:  ijQa,  inl^tK^ 
Hülfe,  ist  ganz  =  akxuQ,  wie  'ÜQa-^kfjg  glchbdtd  mit  aAxjf^  Di| 
wie  wir  oben  sahen,  der  Name  der  Göttin  Hera  von  derselks 
Wurzel  stanmit,  woraus  der  erste  Theil  des  Namens  Herakles' b^ 
steht,  so  bleiben  beide  Namen  etymologisch  beisammen,  ohne  iate 
in  einem  engem  begrifflichen  YerwandtschaftsverhältnisÄ  zu  akkB> 
Dass  Hera  dem  Herakles  zum  Ruhme  verhelfen^  ist  eine  von  £^ 
tem  aus  dem  Namen  Herakles  herausgezwungene  Fabel,  wovon  db 
alte  mythenbildende  Zeit  nichts  wusste.  Schliesslich  «ei  noeh  b^ 
merkt,  dass,  wenn  ich  den  Herakles  einen  rein  griechiachen  CM 
nenne,  damit  keineswegs  gesagt  sein  soll,  dass  ich  ihn  für  unv«- 
wandt  halte  mit  dem  onental.  Herakles :  vielmehr  gebe  idi  db 
Identität  beider  Herakles  gern  und  bereitwillig  zu,  wenn  man  BV 
nicht  den  griechischen  Gott  für  aus  dem  Orient  entlehnt  angesebü 
wissen  will.  Meiner  Meinung  nach  haben  die  Hellenen,  als  sie  Sil 
Kleinasien  nach  Europa  übersiedelten,  die  ihnen  und  den  mdofcr- 
manischen  Stämmen  Vorderasiens  gleichmässig  eigenthündiche  Un 
des  Licht-  und  Sonnenhelden  den  Hauptzügen  nach  fertig  mitB^ 
bracht,  so  dass  also  auf  beiden  Seiten  grosse  Uebereinsthiuaäit 
obwalten  kann,  ohne  dass  deshalb  das  volle  Eigenthumsiedit  irf 
der  einen  oder  der  andern  Seite  angezweifelt  werden  dürfte. 


-     G5     — 

ähnliche  Ansicht  habe  ich  schon  froher  über  Attes  und  Dionysos 
ausgesprochen:  die  Phryger  und  Pelasger  bildeten,  wie  ich  glaube, 
urspr.  Ein  Volk,  woraus  sich  die  so  grosse  Uebereinstimmung  ihrer 
religiösen  Anschauungen  leicht  erklärt.  Was  vom  Herakles  gilt, 
gilt  auch  vom  Apollon :  Apollon-Xuthos  oder  Xanthos  ist  meiner 
Anaicht  nach  derselbe  Gott  mit  Sandes,  Sandan,  Sandakos,  welcher 
orientattsche  Licht-  und  Sonnengott  bald  mit  Herakles,  ba*d  mM 
Apollon  identifizirt  wird;  dadurch  wird  unsere  Gleichstellung  des 
Herakles  und  Apollon  bekräftigt 

95.  ^HfpaiOTog,  6,  der  Gott  des  tellurischen  Feuers,  der  bele- 
benden Erdwärme,    die  Alles   treibt   und   seitigt,    später  modifizirt 
sbm  Gott  der  Schmiedekunst     Man   hat  seinen  Namen  oft  fElr  se- 
mitisch, gehalten;    Bodiart   z.  B.  erklärte   ihn   fBr  ein  Compositum 
-ans  bebr.'äb,  Vater,  und  '§sh,  aram.   esht&,  Feuer,  wonach  er  eiii 
Feuervater  wäre,    mit   formell  jedenfalls  besser  begründetem  Recht, 
als    Priapos   ein  Fruchtvater  ist     Das  aram.  Wort  'esthä,    Feuer, 
wurde   dann    femer   in  dem  Namen  der  'Earia  =  Vesta  wiederer- 
kannt (vgl.  Pott,  Etym.  Forsch.  I,  279),  womit  die  Philologen  gerne 
den  ^qfoitnog  (rür  iq)b(yTtog,  jon.  inianog)  in  Verbindung  bringen, 
nalüilich  ohne  allen  Grund.     Wäre  der  Gott  selbst  wirklich  semi- 
tisch, io  kfinnte  man,  auch  ohne  den  Nothbehelf  eines  Compositums 
amBunefamen,    seinen  Namen  aus  einer  somit  Wurzel  deuten;    vgl 
hebr.  jabesh,   arere,  dürr  sein,    verw.  mit  habath,    äthiop.  hebest, 
dürren,  baeken^  nindv,  coquere:  '*H<paiaTog  könnte  Hir  '*H(puinog  ^ 
jftbösh,  aridus  =  ardus,  ardens   (vgl  avid-us  =  aud-ax,   gavid-us 
=  gaud-eo)  stehen.     Sachlich    wäre  er  (was  er  auch  urspr   gewe- 
sen   sein    muss)    der  Gott  der  Hitze,    des  Feuers    im    tellurischen 
Gebiet,    der    die  winterlich   starre  Natur    erwärmt    und  zu   immer 
neuem  Leben  und  Gebären  befähigt;  wie  der  äg3rptische  Ptah  nach 
Movers   eig.  der  Eröffher    (hebr.  patah,  patah,    urverwandt  mit  lat 
patere)  heisst,  d.  h.  der  den  Schooss  der  Erde  Aufschliessende  und 
!  alles   ans  Tageslicht  Befördernde,  mit  Einem  Wort  —  der  Schöpfer. 
(Zu  Ptah  verhalt  sich  Tlaräyxog,    ndratHog,   wie  yvvaix-  zu  yvvij, 
I  Benfey,  II,  118:  also  Ptahbild  wie  Weibsbild).    Aber  so  wenig  als 
I  die  Frau  des  Hephästos  aus  dem  Semitenlande  stammt,  ebensowenig 
dfirfen  wir  ihn  selbst  als  Phönizier  oder  auch  Aegypter  betrachten. 
'  Der  Name  muss  indogermanisch  sein.     Bopp,  Vokalismus,   p.  197, 
y  denkt   an   ein  Compositum   alis   abhi  (lat.  ob)  +  i(n)dh,    6dh  » 
'  oi^;  vgl  aestus  für  aedtus.     Diese  Etymologie   ist  aber  unhaltbar, 
J  weil  abhi  unmöglich  =»  griech.  jygp-  sein  kann.     Darum  muss  eine 
^  andere    Etymologie    versucht   werden.     Die    Sanskritwurzel   i(n)dh, 
'  welche  ich  für  aus  hvi(n)dh  =»  dhvi(n)dh  =  dhu  +  i  -h  dh  ent- 
*  standen    halte    (vgl  amv&fJQj   wo    amv&  =«  sa  -h  hvi(n)dh,    mit 
seintilla;  n  wie  c  regelrecht  =  hv;  das  Weitere  findet  sich  im  Art. 
^  ftrad-ivw),   scheint   mir  gar  nicht  in  dem  Namen  zu  stecken;   ich 
vergleiche    naXouarfj   aus  naXat    (Dativ  von  naXa  =  naX^av)  -h 
orcc,  in  der  Fläche  stehend  »  flach,  flache  Hand,  bei  Benfey  II,  83. 

5 


I 


—    66    — 

Dazu  Tgl.  II,  347,  wo  zu  der  Wurzel  vap  (von  yä,  wehen,  also 
jRir  dhvap  «=  dhflp,  ib.  II,  275,  xv^pixi)  ausser  lat  vapor,  Dampf; 
lettisch  sswehpe,  Dampf,  sswchpeht,  räuchern,  und  unser  Schwefel  ib- 
gesetzt  shid«  Aber  sulfur  steht  nicht  für  suplur,  sondern  gehört  n 
&dXnü)  von  dhvrip  (II,  195)  =  hvfip;  wie  in  sulcus  ist  das  in- 
lautende s  =  Präfix  sa.  Zu  dhvap  =  hvap  («=  vap)  gehört  anch 
(piit  Präfix  sa)  griech.  xlji(poq^  Dunst,  Qualm,  Raucb,  tpcqHxgi  Dim- 
kel  (vgl  düster,  dumpf,  II,  274  sq),  dann  das  hesych.  i^gna  = 
idöoixa,  (pQovrl^coj  wozu  vgl.  aeß,  aoßt]  aus  sa  +  vap  (oder  vaU) 
mit  g)iß,  (poßfj  aus  hvap  (oder  hvabh);  zu  tpbfpog  verhält  sich  das 
gleichbedeutende  xpoXog,  wie  lat  bulla  zu  bufo.  Nach  Riesen  Be- 
merkungen nehme  ich  den  Namen  ^(patarog  für  =  ^ijpai  +  aui 
im  Zustande  des  Dämpfens^  Qualmens,  also  «=  dampfend ,- qual- 
mend, rauchend,  xfjoXoeiq^  feurig,  flammend^  flackernd. 

96.  QouQ6qj  0,  die  Thürangel,  die  Wagenaxe  u.  s.  w.,  steht 
im  Griech.  bisher  unerklärt.  Ich  vergleiche  das  hebr.  Wort  ^,  die 
Thürangel,  von  dem  Stamme  gur,  zusammendrehn^  dann,  wie  dar, 
im  Kreise  gehen :  die  Wurzel  Qur  steht  für  eine  ältere  Wurzel  tor, 
so  dass  wir  $tr  für  ttr  und  d-aiQoq  als  urverwandt,  betrachten  dür- 
fen« Das  griech.  Wort  gehört  nämlich  zu  dhvar,  dhvri,  Benfey,n, 
278,  bedeutet  also  ebenfalls  eig.  das  was  sich  dreht,  was  im  Kreise 
geht.  Falsch  ist  Benfey  II,  276  über  d-atQog]  ebenso  falsch  aber, 
wie  er  über  d-aiQog  ist,  ist  er  (nach  Potts  Vorgänge)  ober  ^v^a 
=  dvSr^  dvära:  dies  heisst  nicht:  zwei  Gänge  habend,  sondern 
Zugang,  von  ad  +  var  «=  amb-ul-are,  wal-len,  (xoX'itv.  Die  Wur- 
zel ar,  ri,  gehen,  entsprang  aus  hvar,  hvri  =  var,  vfi.  Zu  ^cu^ 
vgl.  noch  aTQoq)dhy%y  Thürangel  (Lexic). 

97.  QaXdfirj,  7/,  &äXufiog,  d.  Höhle,  Schlupfwinkel  u.  s.  «. 
Uhlemann,  Phil.  Aeg.  p.  16,  durfte  es  noch  anno  1853  wagen, 
dieses  Wort  aus  dem  hebr.  'üläm  mit  vorgesetztem  ägypt.  Artikel 
fem.  gen.  abzuleiten ;  wenn  er  griechisch  verstanden  hätte ,  würde 
er  sich  wobl  etwas  besser  vorgesehen  haben.  Vgl.  ^-sgdnv^  «= 
d^aXdfitj'j  letzteres  Wort  hat  Benfey  richtig  gedeutet^  aber  Bötticher, 
Arica,  p.  11,  bringt  wieder  eine  falsche  Etymologie  vor.  Dagegen 
hat  Benfey  d^sqdnvi]  ganz  übersehen,  wenigstens  seine  Bedeutung; 
das  Wort  ^squi/j^  wozu  er  es  stellt,  bedeutet  geneigt,  von  dhvfi, 
Benf.  II,  278,  +  p;  vgl  bhag',  ang',  Benfey  II,  20.  Hättcf  Dhle- 
mann  an  hebr.  galam,  talal  u.  s.  w.  gedacht,  so  wäre  er  Mrenigst^ 
nicht  grundfalsch,  weil  diese  hebr.  Stämme  mit  der  in  ß^aXdfOi 
liegenden  indogerm.  Wurzel  urverwandt  sind.  Möge  sich  dock 
Niemand  an  orientaUsche  Sprachen  wagen,  bevpr  er  griechisch 
versteht ! 

98.  Qdkog,  t6,  Schoss,  Trieb,  Zweig,  =  ^«AAo'g,  o;  9-dlkkh 
aufschlössen,  blühen;  SakeQog,  hervorbrechend,  u.  s.  w.  Bötlichflc 
vergleicht  diese  Wörter  (in  s.  Wurzelforschungen,  1852)  mit  hebr. 
tal,  Thau,  ^qo^^,  ÖQoaog^  xf/dxaXov,  t^lah,  jung,  frisch  sein,  {fle, 
Lamm  (vgl.  das  aramäiäch- syrische  talithä,   Mädchen,    wonüt  vm 


—     67     — 

griech.  rälig  zueaminengestellt  hat,  aber  ohne  Grund),  tarah,  wofon 
terijjä,  fem,  von  f&rt,  frisch,  recens,  taraph  ?=   ')  IqS/&siv,  ^)  frisch 
sein,    täräph,   recens,    tereph,  Blatt     Diese  Zusammenstellang  lag 
allzu    nahe,    als  dass  sie   einem  Vergleicher  indogerm.  nnd  semlt 
Sprachen  hätte  entgehen  können;   für  die  Richtigkeit  derselben  be- 
darf CS  keines  Beweises.     Aber  ßötticher  war  nicht  der  Mann,  der 
eine  Vergleichnng   beider  Sprachklassen   mit  Energie  durchzuführen 
verstanden    hätte;    obwohl   daber   in  seinen  Wurzelforschungen  hie 
und  da  etwas  Richtiges  vorkommen  mag,  haben  sie  doch  gar  ke!-* 
nen    hohem  Werth.     Der  Spruchvergleichcr   darf  nicht  ein  blosses 
Aggregat    von    zufalligen  Uebereinstimmungen    statuiren,    er    muss 
höher  d.  h.  bis  zu  den  Urwurzeln  hinaufsteigen.     Eine    solche   er- 
kennen wir   aber  in  griech.  ddX-oq,     Benfey,  I,  599  verbindet  das 
Wort    mit  Sskrit  phala,  Frucht:    diese  Verbindung  ist  vollkommen 
richtig,    ebenso    richtig   als    seine  Verbindung   ron  &iQoq,  d^sQ^oQ, 
SdXmo   mit    Sskrit  ghar-ma,    11,  195;    aber  Benfey  hat  griech.  ^ 
einmal  ganz  falsch  aus  /,    ein   andermal  ebenso  falsch  aus  q)  ent- 
springen   lassen,   weil  er  sich  verbunden  glaubte,    das  Griechische 
dem  Götzen,    welcher  Sanskrit  heisst,    aufopfern  zu  müssen.     Wir 
aber  sind  ganz  anderen  Sinnes:  wir  halten  dasL  Griechische  für  ge- 
rade  so  unprachlich  als  das  Sanskrit,  d.  h.  wir  glauben,  dass  das 
Sanskrit  sich  ebenso  gut  nach  dem  Griechischen  richten  müsse,  wo 
dieses    die  Urwurzeln    rein    bewahrt  hat,    als  umgekehrt  das  Grie- 
chische  nach    dem   Sanskrit   gemodelt   werden    mag.      Die   reinen 
Formen  des  Sanskrit,  von  denen  man  so  gerne  faselt,  repräsentiren 
keineswegs  die  Ursprachformen :  so  z.  B.  hier.  Es  gibt  keine  Wahr- 
heit, die  gewisser   wäre    als    die    folgende :    griech.  d-äX-og  enthält 
die  Urwurzel,    welche   in  Sekrit  phala  schon  als  eine  verstümmelte 
erscheint ;  denn  pbal-a  steht  für  hval-a  =  dhval-a  =  d^dl-oq    Damit 
sttirztBenfey,  I,  537— f)ll:  pha,  schwellend,  anwachsend,  ib.  p.  539, 
steht  für  hva  und  gehört  zu  If,  274,  wo  dhu,  dhva,  dhvä  =  dhmä, 
schwellen;    aus  hv  konnte  im  Sanskrit  —  dem  reinen  Sanskrit  — 
ebenso  gut  ph  werden,    als  im  Griechischen  und  Lateinischen,    die 
doch    bloss  entartete   Schwestersprachen    des  Sanskrit   sein    sollen. 
Für    die.  beiden   klassischen  Sprachen  hat  man  gar  kein  Bedenken 
getragen,'  den  Uebergang  von  hv  in  9»,  f,  tt,  p,  /9,  b  zu  statuiren: 
warum  soll  denn  das  Sanskrit  allein  rein  und  ursprachlich  sein,  da 
es  doch  in  vielen  Fällen  (vgl.  auch  Sskrit  9  gegen  griech.  x,  lat.  c, 
und  dazu  den  Art.  yA^uq)    ganz  offenbar  ist,    dass  das  Griechische 
lind    Lateinische    die    altern    und   ursprünglichen    Laute    behauptet 
haben,    während   die    im   Sanskrit   entsprechenden    einein    spätem 
Standpunkte   der  Sprachentwickelung  angehören?     Vgl.  auch  Bopp, 
Vokaliimus,  p.  173  sq.     Bei   aller  Anerkennung  der  grossen,    un- 
endlich grossen  Dienste,  welche  das  Sanskrit  für  die  griech.-latein. 
Etymologie  bereits  geleistet  hat  und  noch  femer  leisten  kann,  halte 
ich .  es  doch  für  durchaus  nothwendig ,    dass  dem  zügellosen  Miss- 
bratiche    endtteh    einmal    gesteuert  werde,    der  nur  zu  lange  damit 


■^ 


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—     G8     — 

getriebeu  worden  ist.     Ich   habe  schon  üfter  die  Gelegenhcil  wihi- 
genommen,  die  Uwprünglichlteit  griechisch-lat.  Wurzeln  gegen  die- 
jenigen lu  vertlieidigen ,    welche    deren  Anlaute  für  Sanskrilpräfiie 
halten;    vgl  p.  16.  32.  39   und   ausserdem  Sskrit  jagas  =  lateia. 
decus  bei  Benfey,  II,  202,  der  j  =  d  höchst  walirsch.  mit  UnreA 
für  die  Präpos.  lat.  ad  hält^,  ebenso  inuss  ich  &aX-og  gegen  jed« 
Angriff  in  Schutz  nehmen :  i^  =  dli  ist  mir  Bum  Beweise,  da»  du 
Griech.  die  ürgesUlt  der  im  Sanskrit  phala  verstümmelt  erBchein» 
den  Wurzel  behauptet  habe.  Vgl.  auch  die  Artt.  oTa/av/jt  avadsvia,  je« 
darf   aber    nicht  unterlassen  zu  bemerken,    dass  durch   diese  mriie 
Gleichstellung    von  Sskrit    ph  =  hv    eine   Masse    sonst  unlüriMi« 
Rl&thsel  wie   von  einem  Zaubersclilage  berührt  sich  selbst  auftbni:     ^ 
1.    B.  der  von  Benfey  bei  seiner  Wurzel  spha,  sphi,  sphu  (spfatiit    ^ 
aK   sa  +  hva;  sphi  =  sa  +  hva  +  j«;  »phu  =  sa  •+-  liva,  ^   I 
Benf  11^  66)    mehrfach    erwähnte  Wechsel  von  ph,  p   und  b   (vgl.   I 
bimdbud  aus  hvadhvad),  der  sonst  ganz  unmöglich  zu  erklären  wiR<   I 
DAnn  vgl.  man  die  Wurzel  sphal,    ib.  I,  567,    offenbar  aus  sa  +   *" 
h«ral  (II,  280)  =  skhal  (I,  620),  woiuil  Benarj.  griech.  ^tq^aX^  Itt    .* 
laJv  identifiziren  wollte.     Warum  hat  Benfey  dies  nicht  erkannt,  da     \ 
er      doch  I,  655   die    unmöglich   zu   identifizirenden    An!autgnippen 
sl^   und  st    ohne  Bedenken    mit    einander  wechseln  iasst?    um  dtf   \ 
Pott  nachgebeteten  Vergleichung  von  lat.  stud  mit  griech.  ami  (auf 
den  blossen  Gleichklang  zweier  Wörter  darf  der  streng  i^sattiadiafit- 
liclie  Mann    gar   nicht    achten:   hier    hat    wieder  der   oft  swar  nut 
R^scht,  oft  aber  auch  mit  Unrecht  verspottete  Döderlein  das  Wahre 
geaehen)  und  ähnlicher  völlig  grundlosen  Zusammenstellungen  gatf 
zu  geschweigen.     Zu  sphal  vgl.  auch  phäla,  Pflug,  ib.  I,  639,  nü 
h»la,  häla,  Pflug,  aus  hvala,    hväla,    II,  280.     Der  Urbegriff  der 
Wurzel   spha,   sphi,    sphu   ist  ganz  derselbe  mit  dem  der  Wund 
dhva,  hva,  dhu,  hu,  eig.  stossen  =  ')  schlagen,  erschüttero,  bewe* 
gen,  schwingen,  ^)  =«  ausstossen,  blasen,  tönen,  sprühen,  lendda. 
Vgl.  II,  274,  wo  dhmä  für  dhvä,  hauchen,  eig.  stossen,  auaatoü** 
wie  ä-dhmä-ta    ')  angezündet,    geblasen,    ')  als  Subst.  SchwoH 
Schlacht  beweist.     Benfey   ist  gar   nicht  zur  £rkentniss  des  Uibs- 
griffs  gekommen;    er   gibt  der  Wurzel  spha  den  Grundbegriff:  bi 
Zustande    der    Blasung!!     Diese  Primärbedeutung    sollen  ^«nn  die 
Elemente  der  Wurzel^  der  Zischlaut  a  (=  Präfix  sa)  und  die  Aspi- 
rata   der  Lippenlaute  (p  sehr  malerisch  bezeichnen.     Nun  vgL  nm 
sansphdta  (Sehlacht,   eig.  Zusammenstossen)   =  sansphöta    mit  I- 
dhm&ta,  Schlacht,  und  man  braucht  gar  nicht  lange  zu  fragen,  iriir 
ches    der  Urbegriff  von  spha  und  dhmä  sein  muss:    grieeh«  ^vd^ 
dvia,  Mörser,  vgl  mit  d^oog^  spitz^  schnell,  von  dhu,  dhva,  ähvA  ^ 
dhmä,  lehrt  mehr  und  leitet  sicherer,  als  alles  Gefasel  über  malerisf^ 
Begriffsbezeichnung.     Der   streng    wissenschaftliche    Etymologe   ^ 
es  vor  allen  Dingen  mit  scharfer  Begriffsbestinunung  zu  thun,  wäh- 
rend er   es   herzlich   gerne   den    etymologischen   Tansendktinstiflit 
überlässt,  sich  und  Andern  etwas  vorznmalen.  Ueberhaupt  ist  Beobf 


—     69     -. 

nirgends  so  unglttcUich,  als  da,  wo  es  sich  um  AufstoHuDg  tom  Ur- 
wurzelo  und  deren  Urbegriffen  handelt,  wie  hier 'bei.  spha  «=  sa  + 
h?a;    er  liäU  spha  ebenso  wie  ag    (I,  155  sqq.),  ar    (I,  262  sqq.) 
fBr  völlig  festgestellte  Urwurseln  —  während  alle  drei  nachweblich 
gar  keine  sind  !    Ich  kann  mich  nicht  enthalten,  hier  über  die  von 
ihm  mit  spha  auf  gleiche  Linie  gestellte  vermeintliche  Urwuneel  a^ 
meine  Ansicht  auszusprechen.     Schon  die  einfache  Thatsache,  dass 
das  Semitische   im  Grunde    doch    gar   keine  vokalisch  anlautenden 
Wörter  kennt  —  denn   hebr.  'Aleph  ist  ebenso  gut  ein  Consonant 
Ja  'Aln,  He,  ^eth  —  sollte  darauf  leiten,  dass  auch  das  Indoger- 
lanische    einst  nur  consonantisch  anlautende  Wurzeln  und  Wörter 
ekannt   habe,  dass  also  sämmtllche  indogermanische  Wurzeln  und 
Wörter,    die  vokullsch  anlauten,   für  vom  verstümmelte  consonan* 
sehe  Themata   zu   halten   seien.     Dass  dies  wirkUch*der  Fall  sei, 
t    meine   auf  vielem  Studium  und  langem  Nachdenken  beruhende 
itschiedene  Ueberzeugung,  welche,  wie  ich  glaube,  noch  unabseh- 
ire  Weiterungen   auf   dem    Gesammtgeblete   der    Sprachforschung 
iL&ki    sieh   ziehen    wird.     Dieselbe   scheint  mir  aber  so  sicher  und 
ad   untrüglich,  als  irgend  eine  sein  luinn;  da  es  incTess  nicht  mög- 
cli  ist,. dieselbe  hier  weitläufig  auseinanderzusetzen,  so  erlaube  ich 
lir    bei  der    grossen  Wichtigkeit   des  Gegenstandes  nur  einige  für 
eren    fiiehtigkeit   sprechende  Erscheinungen    hervorzuheben.     Man 
er^leiclie  s.  B.  ig'    (Benfey  I,  344),    ig   neben  ag'    (äynr,  agere, 
B^L    Igitur) ,  iksh  neben  aksh    (I,  228) ,   tps  neben  äp ,   idh  neben 
tb    (Ij  259  sq.),    und    man   wird  bei  einigem  Nachdenken  zu  der 
eberzeugung  kommen,  dass  jene  Formen  ebenso  wie  vip,  vap  (1, 340 
iq.),  Yidh,  vadh  (1,  253  sqq.),    pi^,  pag,    di^,    da^,   gar  nicht  für 
illkütirlich  vokalisirte  gelten  dürfen  (vgl.  Benfey  I,  338),    sondern 
tif    folgende  Weise  zu  erklären  sind:    wie  vip  «  va  +  ja  +  p, 
ig;egen   vap  «  va  +  p,   so    ist   auch   ag'  statt   hvag'  =>  dhvag' 
tossen,  vgl.  Benfey  II,  275)  aus  dhva  +  g',  ig'=*  hvig',  dhvig', 
18   dbva  (dhu)  +  ja  (i)  +  g'  entstanden.     Ebenso  muss  i  gegen 
In   fksh  gegen  aksh  gedeutet  werden :  hier  steht  auch  vollkommen 
,8ft    (vgl  Benfey  II,  124  sqq.  195),  dass  sie  die  Anlautgruppe  hv, 
liv-    eingebüsst   haben.     Für  unsere  Ansicht  spricht  auch  folgender 
instand.     Es  ist  nämlich  bekannt,  dass  ja  =  i,  va  =  u  zu  setzen; 
gurstus    ergibt    sich    aber    unseres  Bedunkens   der  einfache  Schluss, 
aas    nicht    drei  Urvokale  a,  i,  u  anzunehmen    seien,    sondern  nur 
in     einziger,    a,  d.  h.  gar  keiner,    weil   das    unterschiedlose  a  für 
lichts  Anderes  zu  halten  ist,  als  für  das  Cäment,  das  nur  dazu  diente, 
je    consonantischen  Felsblöcke  znsammenzukitten   und  fest  beisam- 
len   KU  halten.    Schon  aus  diesem  Grunde  konnte  unserer  entschie- 
enen    ueberzeugung    nach    unmöglich     eine    ür^'urzel    vokalisch 
nlauten;    dieses    findet    sich    auch    im  Einzelnen   überall  bestätigt, 
renn    wir    die    vokalisch    anlautenden  Wurzeln  und  Wörter  unter- 
ucben.     Z.  B.  die  Wurzel  a^  bei  Benfey  I,  150  sqq.  ist  aushvag 
a.    dbTag  «  dbva,    dhu    (^oog,  stossend  =»  spitz)  -+-  Gutturallaut 


—     70     — 

(wohl  Eucrst  g,  g,  vgl  agra,  bei  Benfey  I,  158)  entstanden;  as, 
werfen,  ans  hvas  »  dhvas  (stosscn ,  bewegen ,  II,  276 :  dhvaiu); 
an,  blasen,  aus  hvan  (lat.  can-o)  =»  dlivan  (ib.,  tönen,  eig.  aos- 
stossen  =  blasen);  ar,  drehen,  aus  dhvar  (dies  hat  schon  Benfey 
II,  305  sq.  richtig  erkannt);  ang'  krümmen,  aus  dhvang'  (ib.  U, 
17  sqq.);  ush,  brennen,  aus  dhvash  (vgl.  s.  v.  ^Aaia)\  idh,  indi^ 
brennen,  aus  dhvidh  (vgl  s.  v.  axa&tvo})]  lat  al-ere,  ad-ol-escen, 
aus  hval  =  dhval  &=  ^aA-o^;  lat.  odor,  griech.  oä-ju^  aus  hnd 
BS  dhvad  (von  hva,  hu,  Benfey,  II,  274),  vgl  mit  gad,  vady  Bei- 
fey,  II ,  62,  aus  dhvadh,  hvad  von  dhva-n  ib.  275.  Es  ist  inar 
natüriich  nicht  der  Ort,  sämmtliche  vokalisch  anlautende  indogeia. 
Wurzeln  auf  ihre  Urformen  zurückzuführen:  dieses  Im  Gaaien 
nicht  sehr  schwierige  Geschäft  gedenken  wir  an  einem  andern  Orte 
auszuführen  f  hier  aber  darf  und  muss  bemerkt  werden ,  dass  wx 
auf  diesem  Wege  die  Lösung  eines  der  grössten  Räthsel  bewerk- 
stelligt zu  haben  glauben.  Denn  wenn  man  diese  unsere  Uebe^ 
Zeugung  als  richtig  anerkennt,  ist  die  Verwandtschaft  des  Indoge^ 
manischen  und  Semitischen  —  das  die  modernen  Sprachfor^ier 
zum  Theil  ganz  über  Bord  werfen  zu  wollen  schienen  —  nicht  mekr 
bloss  eine  von  gläubigen  Gemüthern  genährte  fromme  Vorstellung, 
sondern  die  völlige  Identität  beider  Spraehinassen  tritt  dadurch  alB 
eine  entschiedene  Thatsache  ins  Dasein ,  wogegen  nur  diejenigen 
sich  sträuben  werden,  die  sich  für  berechtiget  halten,  den»  Sanskrit 
als  der  reinen,  xut  i'^o//jv  reinen  Sprache  gegenüber  alle  andern 
Sprachen  als  blosse  Abarten,  als  entartete  Schwestern  daFzustellen. 
Von  nun  an  aber  fragt  es  sich  sehr,  ob  z.  ß.  das  reine,  bis  zum 
Himmel  erhobene  Sanskrit  oder  das  armselige  Hebräische  die  Ur- 
sprachelemente treuer  bewahrt  habe;  ja  es  kann  schon  jetit  mit 
Sicherheit  behauptet  werden,  dass  das  Hebräische  derselben  viel 
näher  stehe  als  irgend  eine  indogermanische  Sprache:  dafür  bälgt 
uns  natürlich  vor  Allem  der  Umstand,  dass  das  Semitische  gar  keine 
vokalisch  anlautenden  Wurzeln  und  Wörter  kennt,  sondern  iminff 
^ie  ursprünglich  anlautenden  Consonanten  entweder  ganz  oder  dock 
zum  Theil  behauptet  hat.  (Vgl.  z.  B.  hebr.  tavah,  drehen,  mit 
havah,  drehen,  tabal  (intebültm)  winden,  binden,  mithabal,  drehen, 
binden,  die  sich  gerade  so  zu  einander  verhalten,  wie  im  Indogenn. 
dhva  (aus  dha  +  va)  zu  hva,  dhvan  zu  hvan,  dhvar  =s  dhval  lu 
hvar  =»  hval,  Benfey  II,  320  sq.  278  sqq.  Vor  diesem  ßeispide 
mögen  die  Blinden  ihre  Augen  aufthun!)  So  vereinigt  sich  audi 
von  dieser  Seite  Alles,  um  die  von  Movers,  Phoen.  I,  312  sqq, 
verfochtene  Ansicht  der  gläubigen  Gemüther  als  die  auch  auf  dem  streng 
wissenschaftlichen  Standpunkt  einzig  haltbare  zu  erweisen:  die  Se- 
miten haben  nicht  nur  die  einfach-wahre  Urreligion,  den  Mönbdim- 
mus,  rein  bewahrt  und  für  die  übrige  Menschheit  gerettet,  sonden 
auch  die  Sprache  der  Semiten  ist  weit  ursprachlicher  und  unver- 
änderter geblieben  als  die  Sprache  der  Indogermancn ,  wenn  aucb 
zugestanden  bleibt,  dass  beide  Sprachmapscn  noch  jetzt  als  in  letzter 


—     71     — 

Instanx  yoUkommen  identisch  in  erkennen  sind,  während  dies  tob 
den  Religionen  beider  grossen  Völkerfainilien  nicht  gesagt  werden 
kann.  Ich  führe  noch  einige  Worte  Benfey*8,  über  das  Verb,  des 
Aegypt.  zum  somit.  Sprachstamme,  p.  190  sq.,  an:  Wir  sehen  hier 
die  aufs  Engste  verwandten  Sprachen  in  flexirischen  Formationen 
von  einander  abweichen;  um  wie  viel  mehr  können  wir  dasselbe 
bei  minder  eng  verbundenen,  bei  solchen,  welche  sich  schon  in  einer 
früluem  Periode  der  Sprachentwickelung  von  einander  separirt  haben, 
erwarten.  £ine  Sprache  kann  sich  augenscheinlich  in  mehrere  ge- 
trennt haben,  ehe  noch  überhaupt  eine  Erkenntniss  von  Sprach- 
kategorieen  ins  Bewusstsein  getreten  war,  also  jede  spezielle  Mo- 
dification  eines  Begriffs  noch  durch  selbstständigen  Beisatz  von 
Wörtern,  welche  zur  Bezeichnung  derselben  dienlich  schienen,  aus- 
gedrückt werden  musste.  Solche  Sprachen  können  nur  wurzelhaft 
verwMidt  sein.  Die  Separation  kann  aber  femer  in  der  Periode 
eingetieten  sein,  wo  die  modifizirenden  Wörter  durch  Composition 
mit  den  zu  modifizirenden  Begriffen  verbunden  wurden,  ohne  dass 
jedoch  die  modifizirenden  Wörter  im  Sprachbevrusstsein  ihre  eigent- 
liche Bedeutung  verloren  hatten,  also  noch  mit  gleich-  oder  ähnr 
lich-bedeutenden  wechseln  konnten.  Solche  Sprachen  können  neben 
wurzelhafter  Verwandtschsft  auch  mehr  oder  wenige  flexivische 
haben.  In  diesem  Verhältniss  stehen  die  Sprachen  des  indoger- 
manischen einerseits  und  ägypto  -  semitischen  Kreises  andererseits 
unter  einander  u.  s.  w.  —  So  Benfey,  der  doch  11, 175  (überhebr. 
qeren)  beweist,  dass  er  gar  keinen  Begriff  hat  von  dem  Verwandt- 
schaftsverhältniss  des  Semitischen  zum  Indogermanischen ;  ich  werde 
B.  V.  xdQog  auf  dieses  Thema  zurückkommen. 

99.  ©«jM«,  adv.  (eig.  accus,  plur.  gen.  neutr.) ,  d^a/Livg ,  dicht 
gedrängt,  &uf4vogj6,  Dickicht,  &(ü/iiiy^,6y  Schnur,  Band,  Seil,  wozu 
&ot}ILit^(o,  binden.  Alle  diese  Wörter  sind  im  Indogermanischen 
völlig  dunkel,  weshalb  man  hier  wie  bei  tJv  berechtigt  ist,  das 
Semitische  zu  Hülfe  zu  rufen.  Vgl.  hebr.  ^amam,  aus  tamam, 
')  flechten,  binden,  drehen,  daher  jammlm,  Strick,  Schlinge,  *)  chald. 
verhüllen.  Diese  Wörter  stehen  meinem  Urtbeile  nach  mit  hebr. 
tavah,  tabal  (in  tebülim)  in  der  engsten  Verwandtschaft  und  führen 
auf  die*  indogermanische  ürwurzel  dhva,  Benfey,  II,  3^0,  woraus 
va,  vi  (=  va  +  ja),  v§,  I,  285  sqq.,  durch  Abfall  des  Anlauts  dh 
entstangen.  Grundbegriff  von  dhva  ist  neigen,  wie  bei  hna  II,  182 
(ans  dha  =  ha  4-  na,  während  dhva  =  dha,  II,  188  sqq.,  +  va), 
=  biegen,  krümmen,  drehen,  binden,  aber  auch  =«  drücken,  vgl. 
ßaQvg^  II,  291,  drängen,  dicht  machen,  Yg\.  doXXijg  II,  301.  So 
haben  wir  gar  nicht  nöthig,  zu  dem  verzweifelten  Auskunftmittel 
zu  greifen,  welches  Giese,  üb.  d.  Aeol.  Dial,  p.  423,  vorschlug: 
dieser  nahm  &a/Ltd  =  rd  afia,  welche  Annahme  uns  einer  der 
wichtigsten  im  Griech.  erhaltenen  indogerman.  ürwurzeln  berauben 
würde.     Durch    solche  Operationen   macht   man  die  Etymologie  zu 


-    7ä    - 

einem  Narrenspld;   sie   sind  schlechter  alt  die  schlechtesten  l?Vh» 
alter  Scholiasten. 

100.  QdnTü),  begraben,  Tufog,  d.  Grab,  räifgog,  6,  tjer  Graben. 
Da   diese  Wörter    bisher    im  Indogerm.  keine  yemünftige  Deutimg 
gefunden  (denn  Sskrit  tap  =  lat.  tep^  griech.  rstp-Qu  st  rdn-ga,  mit 
d;dn'T4jj  gleichzustellen,    ist   sowohl  in  formeller  als  in  begrifflichv 
Hinsicht    unzulässig;    eher   könnte    man  an  dhüp,  ßenfey,  11,  275^ 
denken),   so  ist  es  erlaubt,    Urverwandtes  aus  dem  SemittscheiBn 
vergleichen;   ja  Freunde  semit.  Elymologieen    könnten  sogar |  wd 
die  Begräbnissweise  und  das  Leichenwesen  eine  vorzüglich  religlöN 
Seite    darbieten,    mit  Berufung    auf  den  Aegypter  Kekrops  (vefigL 
Preller,    Demeter  und  Persephone,   p.  219),  das  grlech.  Wort  Ar 
orientalisch  halten  wollen.     Vgl.  hehr,  taba',  trans.  eindrücken,  m- 
tiefen,    intrans.  einsinken,    z.  B.    in   eine  Grube,    daher  tabbtiAi 
Siegel,  kopt.  tebs.     Diese  Bedeutungen  weisen  auf  a^d^ut  =s  aj(my 
von  der  Wurzel  ha  «=  dha,   Benfey,    II,  188  sqq  ,  auch  hu  «=  in 
-I-  va  =  liva  in  /avvoq^    yuvXoq,   ib.  190;    dazu  ^u-og  ^  j^d'^innii    1 
hlare^  hiscere  (i  aus  a,  vgl.  viola  zu  vä,  va,  wehen),  deutachgih- 
nen,  gaffen   (=  klaffen,   das  Maul  aufsperren).     Aber  auch  Benifej 
II,  69    ist   im   Rechte:    nur    muss  Alles,    was  er  von  p«  66—69 
behandelt  hat,  zu  II,  188  sqq.  und*  320  sq.  gestellt  werden.  Uns€f 
Wort  tief  bedeutet  eig.  gesenkt,  geneigt,  vergens,    vgl.  mergere  » 
vergere;  wenn  Benfey  ha  die  beschränkte  Bedeutung  gähneo,  tiaf- 
fen    gibt,    so   kann    er    a/do)  nicht    deuten.     Denn    dies  bedeutet 
^)  neigen  =  senken,    ')  neigen  =»  stossen,    stechen,    wie   hna  11, 
182,  vvacsoi.     Man  muss,   um  hier  nicht  fehl  zu-  gehn^   immer  deo 
ürbegriff  der  Wurzel  dha-va  =  dhva,  11,  320  festhalten :    er  üegt 
in  unserm  Wort  ducken  =  bücken    klar  genug.     Zu  dueken  vergL 
Dampf,    ib.  11,  274  sq.     Nach  diesen  Bemerkungen  ist  rcup^  ^ta 
(=  hap,  /an,    deutsch  gaffen)  =  dha  -h  p,    verw,  mit  rZ-^ij-zu, 
legen,  wo  dhä,  ponere,  eig.  senken  =  niedrig  machen,  fallen  lassan, 
EU  Grunde  liegt.     Aber  dh6,    Benfey,  II,  270,    bedeutet  schweriieh 
sedare,  stillen;   dhi  ist  aus  dha  +  ja,  das  steht  fest,  aber  die  Ur- 
bedeutung   müssen   wir   noch    dahingestellt   sein  laaseo.      Wie  ab« 
^änTOß  und  xi&rjfAt  verwandt  sind,  so  mit  beiden  auch  &(i!!xog  S^ 
&aäamo,    sitzen,  =  &od^(o;   vgl.  &clßuxog  =  aäxog  für  &dFüan;, 
was  Benfey  übersehen  hat.     In  &wxog  liegt    also  eine  zu  dhÄ,   po- 
nere, sich  wie  hi-are  zu  os-ci-tare  verhaltende  (hi  =»  ha-  ei  «=>  ka 
es  fava  ^  ha  +  va)  Wurzel  dhva,  dhu  aus  dha  (=  dh&J ri-^n^) 
+  va;  urverwandt  ist  hebr.  ^avah ,  festsetzen  (9  aus  t) ,   daher^T 
«R  &€a/^6g.     Vgl.  dhva  bei  Benfey,  II,  320. 

101.  Gavfita,  TOj  das  Wunder,  d^ia,  ^',  &^äo/Liai,  bewundernd 
anschauen,  »ijßog  (Hesych.)  =  &av/ua,  &d^ißoq,  u.  s.  w.  Ein  wahr- 
haft undurchdringüches  Dunkel  ist  bisher  über  diese  Wörter  ver- 
breitet; daher  verlohnt  es  sich  wohl  der  Mühe,  einmal  das  Semi- 
tische zu  consultiren.  Vgl.  chald.  tevah,  erstaunen,  erschreck«», 
Terw.  mit  hebr.  tamah,  staunen,  sich  wundern ;  hebr.  tavah    Zeicbeo 


—     73     - 

machen,  tav,  Zeichen,  vgl.  nxi^nv^  ßeufey^  I,  647  (wo  aber  Man- 
ches nicht  zu  billigen)  und  Schulze,  Goth.  Gl.  p.  327.  Der  Ur- 
begriff  der  semit.  Wörter  scheint  stossen,  anstossen  a  stocken, 
'stutzen,  staunen,  stupere  zu  sein.  So  fasst  auch  Bcnfey,  I,  651 
sqq.  die  obigen  griech.  Wörter,  indem  er  griech.  d-  für  aus  av 
entstanden  ansieht  Dies  dürfen  wir  ihm  aber  nicht  einräumen, 
weil  es  nicht  bewiesan  werden  kann.  Auch  wäre  es  unnöthig,  zur 
Wurzel  stn  (studere,  tuditare,  tundere,  Tvsrsiv)  zu  greifen,  da  die 
Worzel  dhu,  Benfey  II,  271  sqq.,  denselben  Urbegriff:  stossen  hat. 
Damm  darf  man  die  griech.  Wörter  nicht  für  vom  verstummelt 
uisehoi  sie  könnten  vielmehr  die  reine  Urwurzel,  welcho^  in  staunen, 
itutzen,  stupere  u.  s.  w.  zu  Grunde  liegt,  behauptet  haben.  Benfey 
',  629  sagt:  Wenn  man  asthi,  Knochen,  zu  dieser  Wurzel  (sthä, 
tehen)  ziehen  darf,  so  würde  sich  als  eigentliche  Wurzel  asth  er- 
eben;  wenn  aber  asth  sich  auf  diese  Weise  als  eigentliche  Wurzel- 
ynn,  und  sth  nur  als  verkürzte  erweisen  sollte,  so  wäre  eine 
-eitere  Verbindung  von.  asth  mit  der  Wurzel  as,  sein,  gar  nicht 
nmöglicb;  as-th  wäre  durch  th  als  sekundäres  Wurzelelement 
'eiter  formlrt.  Doch  (fügt  Benfey  bedeutsam  hinzu)  dies  kann  auf 
em  jetzigen  Standpunkt  der  etymologischen  Wissenschaft  nur  An- 
euttmg  sein.  —  Ich  habe,  da  die  Anlautgruppe  hv  auch  im  San- 
krit  abfallen  konnte,  für  asthi  an  hva  =  ka  +  sthi  gedacht,  ebenso 
ir  dtm^Q  an  hva  ^  ka  +  stri,  star;  ob  mit  Recht,  bleibe  dahin- 
estellt.  Vgl.  Benfey  II,  145  sq.  I,  661  sq.  Sonst  Hesse  sich  auch 
n  Anderes  denken.  Sicher  ganz  falsch  ist  aber  Benfey's  Meinung: 
US  der  Wurzel,  as ,  die  unserer  Ansicht  nach  schon  als  vokalisch 
alautende  eine  vom  verstümmelte  sein  muss  (ich  halte  sie  für 
s  vas,  Benfey  II,  333,  vgl.  Wesen;  dann  steht  as  für  hvas  » 
EI0,  wie  axilla  für  hvaxilla  =  Faa/dkij,  fiaa/aXij,  wie  ar  fürhvar 
=  var  (ib.  II,  305).  Die  Bedeutung  von  as,  vas  =.  dhvas  könnte 
schere  sein,  sidi  regen,  bewegen;  also  wäre  as,  sein,  =  as,  werfen;  vas 
i  vasanta  bei  Benfey  II,  349,  bedeutet  stossen  «  drängen,  treiben, 
Lülien,  verw.  mit  vä  wehen,  vadh,  I,  253  sqq.,  stossen,  =  av^-oq^ 
'rieb,  Blüthe),  ist  die  Wurzel  sthä  sicherlich  nicht  entstanden. 
ollte  aber  sthä  nicht  componirt  sein  können?  und  zwar  aus  sa  + 
hft  (r/-^jy-/ii),  Benfey  II,  265  sqq.  (vgl.  niti,  H,  182,  neigen  =. 
emmen,  stützen,  stehen  machen,  dann  skabh,  stabh,  I,  655,  wo 
Labh  =s  sa  +  kabh,  II,  322,  sqq.  axjyn  =  sa  +  kap)  ?  und  stu, 
toaaen,  ans  sa  +  dhu,  stossen,  II,  271  sqq.?  und  stfi,  leuchten 
%€rrjjQf  arlk'-'ßw),  aus  sa  +  dhvfi,  dhri  =3  ghri,  Benfey,  II,.  195? 
nd  sitan,  tönen,  aus  sa  +  dhvan,  tönen  II,  275  (=dhan  stossen, 
>dton,  vgl.  auch  arow'^,  stossend  =  spitz,  ^oog)  ?  und  stu  in  aT6f4a 
[r  4frF6fm  I,  407  aus  sa  +  dhu,  woher  d-awaacü,  U,  275?  und 
hsig  (pTsy-og)  aus  sa  +  thag  =  dhag  =  dhvag,  dhvag',  hvag' 
=  bbag',  11^  20,  vgl.  322  sq ,  wo  hegen,  Gehege,  Hecke  und  an- 
^e  W.  hingehören  ?  (Vgl.  auch  II,  66  sqq.,  d-hva  +  dh  =  dhvadh, 
radb  «  hvah  «  gub,    xW^^ii^,  II,  322.  370:  neigen,  senken  « 


—     64    — 

namcn  ÜiyuXla  (Jole!)  combiniren  mag.  'Er-JaUial  hiease  dann:  k 
"Ex  d.  h.  der  Feuergott,  der  Lichtgott  siegt  Für  eiue.  solche  sdii* 
lermässige  £tymologie  findet  Movere  iiber  bei  streng  wisBenaehift- 
liehen'  Forschem  gar  keinen  Glauben.  Wären  der  gaditanisckc 
Idiß/aXsvg  (der  Name  liönnte  griechisch  sein,  so  gOt  wie  ^aidalt^ 
X)dvaa£vg  u.  andere,  die  auch  in  phönizischen  Colonieen  angetnf' 
fen  werden)  und  der  griech.  'HQcad^g  aus  dem  Semitischen  u 
deuten,  so  könnte  man  bei  jakhal  stehen  bleiben  und  daraus  eiH 
Form  jakkel  »=  jarkel  bilden;  man  könnte  auch  jaal,  aafstdg«, 
oder  eine  stärkere  Form  jaqal  (mit  q  für  'Ain;  im  Arab.  kwaä 
sie  wirklich  vor)  mit  gleicher  Bedeutung  iieranziehen  und  den  äi- 
chaleus  zu  einem  Sonnengott  machen,  vgl. '  Meier,  Hebr.  W.,  p.  U 
sq.  Damit  wäre  aber  für  den  griech.  Namen  'HQuicXtjg  nichts  ge- 
wonnen, der  rein  griechisch  sein  muss,  wie  der  Heros  oder  yieUniki 
der  Gott  (den  ich  für  denselben  mit  Apollon  zu  halten  geneigt  Vkk) 
selbst  rein  griechisch  ist  Im  Namen  'HQu-xXiijg  steckt  wohl  sichv 
die  Wurzel  von  icktog,  Ruhm;  wohin  sollen  wir  aber  den  entea 
Theil  des  Wortes  stellen  ?  Ich  veirgleiche  Benfey  II,  294,  wo  SskiM 
Tara,  Umringen,  varaka,  varana.  Umringen  »■  Schutz,  VArai/a^  BA- 
stung,  Abwehr,  deutsch  wahren,  wehren;  dazu  gehört  grieehisdi 
'^Qavog,  Schützer  =  Herrscher,  ßaaiXsvg,  ^Qwg,  der  Held  (aBSelii- 
tzer,  Benfey  11^  173;  vgl.  I,  316),  wozu  'HQaxX^i  als  d^  Schute- 
berühmte,  Wehrberühmte  =  Eraftberühmte  gehören  kann.  Tg|L  die 
verwandten  Wörter  arcere  (st.  hvarcere  =  porcere),  d^auXv,  ttXaff, 
Wehr  =s  Stärke,  Kraft,  Benfey  1, 109.  Wie  seine  Mutter  Alkmeoe, 
sein  Sohn  Alkäos,  hat  also  auch  Herakles  von  der  Wnnel  dkTir 
SS  hvar.  (s:  ar- in  arceo)  =^var  den  Namen  erhalten:  iJQa,  inl^nfit^ 
Hülfe ,  ist  ganz  ==-  ukxaQ ,  wie  'HQa-^cXfjg  glchbdtd  mit  cUxjjL  Dl, 
wie  wir  oben  sahen,  der  Name  der  Göttin  Hera  von  dersdbsa 
Wurzel  stammt,  woraus  der  erste  Theil  des  Namens  Herakles  be- 
steht, so  bleiben  beide  Namen  etymologisch  beisammen,  ohne  hidsM 
in  einem  engem  begrififlichen  Verwandtschaftsverhältnisö  za  stehis» 
Dass  Hera  dem  Herakles  zum  Ruhme  verhelfen^  ist  eine  von  8pi- 
tem  aus  dem  Namen  Herakles  herausgezwungene  Fabel,  wovon  die 
alte  mythenbildende  Zeit  nichts  wusste.  Schliesslich  sei  noch  bs- 
merkt,  dass,  wenn  ich  den  Herakles  emen  rein  griechischen  Gatt 
nenne,  damit  keineswegs  gesagt  sein  soll,  dass  ich  ihn  für  nnver- 
wandt  halte  mit  dem  oriental.  Herakles:  vielmehr  gebe  ich  die 
Identität  beider  Herakles  gern  und  bereitwillig  zu,  wenn  man  nv 
nicht  den  griechischen  Gott  für  aus  dem  Orient  entlehnt  angeselMi 
wissen  will.  Meiner  Meinung  nach  haben  die  Hellenen,  alsslessi 
Kleinasien  nach  Europa  übersiedelten,  die  ihnen  und  den  ind<^er- 
manischen  Stämmen  Vorderasiens  gleidimässig  eigenthümliche  Idee 
des  Licht-  und  Sonnenhelden  den  Hauptzügen  nach  fertig  mitge- 
bracht, so  dass  also  auf  beiden  Seiten  grosse  UebereinstinmoK 
obwalten  kann,  ohne  dass  deshalb  das  volle  Eigenthumsredit  asf 
der  einen  oder  der  andern  Seite  angezweifelt  werden  dürfte.     Etm 


I  .  *  ■ 


-     05     — 

ahnliche  Ansicht  habe  ich  schon  frOher  über  Atres  und  Dionysos 
ausgesprochen:  die  Phiyger  und  Pelasger  bildeten,  wie  ich  glaube, 
arspr.  Ein  Volk,  woraus  sich  die  so  grosse  Uebereinstimmung  ihrer 
religiösen  Anschauungen  leicht  erlclärt.  Was  vom  Herakles  gilt, 
a^ilt  auch  vom  Apollon :  Apollon-Xuthos  oder  Xanthos  ist  meiner 
/iLiuiGht  nach  derselbe  Gott  mit  Sandes,  Sandan,  Sandakos,  welcher 
orientaUsche  Licht  -  und  Sonnengott  bald  mit  Herakles ,  ba*d  mh 
Apollon  identifizirt  wird;  dadurch  wird  unsere  Gleichstellung  des 
Herakles  und  Apollon  bekräftigt 

95.  IfffpaioTog,  6,  der  Gott  des  tellurischen  Feuers^  der  bele- 
lenden  Erd wärme,  die  Alles  treibt  und  zeitigt,  später  modifizirt 
ihm  Gott  der  Schmiedekunst.  Man  hat  seinen  Namen  oft  fttr  se- 
nitisch, gehalten;  Bodiart  z.  B.  erklärte  ihn  fOr  ein  Compositum 
ins  hehr. 'ab,  Vater,  und  'Ssh,  aram.  'eshtft,  Feuer,  wonach  er  ein 
Peuervater  wäre,  mit  formell  jedenfalls  besser  begründetem  Recht, 
da  Priapos  ein  Fruchtvater  ist.  Das  aram.  Wort  'esthä,  Feuer, 
irurde  dann  femer  in  dem  Namen  der  'Earla  &=  Vesta  wiederer* 
sannt  (vgl.  Pott,  Etym.  Forsch.  I,  279),  womit  die  Philologen  gerne 
len  llipaunog  (lür  ifpsanog,  Jon.  imartog')  in  Verbindung  bringen, 
aalüiiieh  ohne  allen  Grund.  Wäre  der  Gott  selbst  wirklich  semi- 
tisch, so  könnte  man,  auch  ohne  den  Nothbehelf  eines  Compositums 
anjninebmen,  seinen  Namen  aus  einer  somit.  Wurzel  deuten;  vgl. 
hebr.  jabesh,  arere,  dürr  sein,  verw.  mit  habath,  äthiop.  hebest, 
]5rren,  backen^  Ttiittiv,  coquere:  ^Htpaiarog  könnte  für  '^Hfpainog  *=• 
iftbdsh,  aridus  =  ardus,  ardens  (vgl.  avid-us  =  aud-ax,  gavid-us 
SS  gaud-eo)  stehen.  Sachlich  wäre  er  (was  er  auch  urspr  gewe- 
len  sein  muss)  der  Gott  der  Hitze,  des  Feuers  im  tellnrischen 
3ebi6t,  der  die  winterlich  starre  Natur  erwärmt  und  zu  immer 
leuem  Leben  und  Gebären  befähigt;  wie  der  ägyptische  Ptah  nach 
If overs  eig.  der  Eröifher  (hebr.  patah,  patah,  urverwandt  mit  lat. 
safere)  heisst,  d.  h.  der  den  Schooss  der  Erde  Aufschliessende  und 
lUes  ans  Tageslicht  Befördernde,  mit  Einem  Wort  —  der  Schöpfer. 
[Zu  Ptah  verhält  sich  77ara/ko^,  JldratKog,  wie  yvvatx-  zu  yvvt}, 
Benfey,  II,  118:  also  Ptahbild  wie  Weibsbild).  Aber  so  wenig  als 
lle  Frau  desHephästos  aus  dem  Semitenlande  stammt,  ebensowenig 
iOrfen  wir  ihn  selbst  als  Phönizier  oder  auch  Aegypter  betrachten. 
Der  Name  muss  indogermanisch  sein.  Bopp,  Vokalismus,  p.  197, 
denkt  an  ein  Compositum  alis  abhi  (lat.  ob)  +  i(n)dh,  6dh  » 
edd-'i  i^L  aestus  für  aedtus.  Diese  Etymologie  ist  aber  unhaltbar, 
weil  abU  unmöglich  »  griech.  ^rp-  sein  kann.  Darum  muss  eine 
andere  Etymologie  versucht  werden.  Die  Sanskritwurzel  i(n)dh, 
welche  ich  für  aus  hvi(n)dh  =>  dhvi(n)dh  =^  dhu  +  i  +  dh  ent- 
standen halte  (vgl  amy&}}g,  wo  <rmv&  =■  sa  -+-  hvi(n)dh,  mit 
sdntiUa;  n  wie  c  regebecht  =  hv;  das  Weitere  findet  sich  im  Art. 
trra&fvw),  scheint  mir  gar  nicht  in  dem  Namen  zu  stecken;  ich 
vergleiche  naXatav/j  aus  naXai  (Dativ  von  naXa  =  naX^av)  + 
GT«,  in  der  Fläche  stehend  =  flach,  flache  Hand,  bei  Benfey  II,  83. 

5 


—    66    — 

Dazu  Tgl.  II|  347,  wo  zu  der  Wurzel  vap  (yon  tA|  wehen,  also 
für  dhvap  »  dhAp,  Ib.  II,  275,  Tvifui)  ausser  lat  vapor,  Damp^ 
lettisch  sswehpe,  Dampf,  sswehpeht,  räuchern,  und  unser  Schwefel  an- 
gesetzt sind.  Aber  sulfur  steht  nicht  für  suplur,  sondern  gehört  u 
&äX7iü)  von  dhvrip  (II,  195)  =»  hvfip;  wie  in  sulcua  Ist  das  in- 
lautende s  =  Präfix  sa.  Zu  dlivap  =  hvap  («=  rap)  gehört  mA 
^t  Präfix  sa)  griech.  tpi(pog,  Dunst,  Qualm,  Rauch,  xpitpaq^  DmH 
kel  (vgl  düster,  dumpf,  II,  274  sq),  dann  das  hesych.  y^iqua^ 
ödöoMa,  q)QovTl^o)j  wozu  vgl.  aeßj  ooß^  aus  sa  4-  vap  (oder  vaU) 
mit  g}tßy  (poßij  aus  hvap  (oder  hvabh) ;  zu  rpttpog  verhält  sich  d«i 
gleichbedeutende  tpoXog,  wie  lat  bulla  zu  bufo.  Nach  Riesen  Be- 
merkungen nehme  ich  den  Namen  iFItpaiaTog  für  =s  ^ipcu  -|-  orc, 
im  Zustande  des  Dämpfens^  Qualmens,  also  «=  dampfend,  qml- 
mend,  rauchend,  xpoXosig,  feurig,  flammend^  flackernd. 

96.  QcuQog,  6j  die  Thürangel,  die  Wagenaxe  u.  s.  w.,  stebt 
im  Griech.  bisher  unerklärt.  Ich  vergleiche  das  hebr«  Wort  ghr,  die 
Thürangel,  von  dem  Stamme  ^ur,  zusammendrehn^  dann,  wie  dor, 
im  Kreise  gehen :  die  Wurzel  gur  steht  für  eine  ältere  Wurzel  tor, 
so  dass  wir  ^ir  für  tir  und  d-cuQog  als  urverwandt,  betrachten  dür- 
fen. Das  griech.  Wort  gehört  nämlich  zu  dhvar,  dhvfi,  B6nley,II, 
278,  bedeutet  also  ebenfalls  eig.  das  was  sich  dreht,  was  im  Kreise 
geht.  Falsch  ist  Benfey  II,  276  über  d^uiQog*^  ebenso  falseb  aber, 
wie  er  über  d-aiQog  ist,  ist  er  (nach  Potts  Vorgange)  ober  ^vQct 
=  dv&r^  dvära:  dies  heisst  nicht:  zwei  Gänge  habend,  sondern 
Zugang,  von  ad  +  var  >=  amb-ul-are,  wal-len,  fiok-tiv,  DieW^^- 
zel  ar,  fi,  gehen,  entsprang  aus  hvar^  hvri  =  var,  vfi.  Zu  ^m^ 
vgl.  noch  argwpdXiy^y  Thürangel  (Lexic). 

97.  &akd/uf],  i;,  &dkufiog,  o.  Höhle,  Schlupfwinkel  u.  s.  w. 
Uhlemann,  Phil.  Aeg.  p.  16,  durfte  es  noch  anno  1853  wagen, 
dieses  Wort  aus  dem  hebr.  'üläm  mit  vorgesetztem  ägypt.  Artikel 
fem.  gen.  abzuleiten;  wenn  er  griechisch  verstanden  hätte,  wurde 
er  sich  wohl  etwas  besser  vorgesehen  haben.  VgL  O-sQdnvti  ^ 
&aXdftt];  letzteres  Wort  hat  Benfey  richtig  gedeutet^  aber  BöttidMi] 
Arica,  p.  11,  bringt  wieder  eine  falsche  Etymologie  vor.  Dagegeo 
hat  Benfey  d^sQdnvij  ganz  übersehen,  wenigstens  seine  Bedeutung; 
das  Wort  &dQaxf/,  wozu  er  es  stellt,  bedeutet  geneigt,  von  dhwT, 
Benf.  II,  278,  +  p;  vgl  bhag',  ang,  Benfey  n,  20.  Hätte  üUft- 
mann  an  hebr.  galam,  talal  u.  s.  w.  gedacht,  so  wäre  er  wenigstois 
nicht  grundfalsch,  weil  diese  hebr.  Stämme  mit  der  in  ^aXdiai 
liegenden  indogerm.  Wurzel  urverwandt  sind.  Möge  sich  dock 
Niemand  an  orientalische  Sprachen  wagen,  bevpr  er  griecbisck 
versteht ! 

98.  OdXog,  t6,  Schoss,  Trieb,  Zweig,  =  d^akkog,  6;  ^diXbh 
aufschiessen,  blühen;  &ak€Q6g,  hervorbrechend,  u.  s.  w.  BöttichBi 
vergleicht  diese  Wörter  (ia  s.  Wurzelforsehungen,  1852)  mit  hebr. 
tal,  Thau,  l^arj,  ^Qoaog^  xpdxakov,  t^lah,  jung,  frisch  sein,  ^ 
Lamm  (vgl.  das  aramäisch-syrische  talithä,   Mädchen,    womit  nun 


—     67     — 

griech.  TuXig  zusammengestellt  liat,  aber  ohne  Grund),  tarah,  wofon 
berfjjÄ,  fem,  von  t&rl,  frisch,  recens,  taraph  e=  •)  iQiyßsiv,  *)  firisch 
sein,    tär^ph,    recens,    tereph,  Blatt.     Diese  Zusammenstellung  lag 
allzu    nahe,    als  dass  sie   einem  Vergleicher  indogerm.  und  somit 
Sprachen  hätte  entgehen  können;   für  die  Richtigkeit  derselben  be- 
darf es  keines  Beweises.     Aber  ßötticher  war  nicht  der  Mann,  der 
eine  Vergleichnng   beider  Sprachklassen   mit  Energie  durchzuführen 
verstanden    hätte;    obwohl   datier   in  seinen  Wurzelforschungen  hie 
und  da  etwas  Richtiges  vorkommen  mag,  haben  sie  doch  gar  kei- 
nen   hohem  Werth.     Der  Sprachvergleicher   darf  nicht  ein  blosses 
Aggregat    von    zufälligen  Uebereinstimmungen    statuiren,    er   muss 
höher  d.  h.  bis  zu  den  Urwurzeln  hinaufsteigen.     Eine    solche   er- 
kennen wir   aber  in  griech.  ddX-og.     Benfey,  I,  599  verbindet  das 
Wort    mit  Sskrit  phala,  Frucht:    diese  Verbindung  ist  vollkommen 
richtig,    ebenso    richtig   als    seine  Verbindung   von  d^igog,  &sQfi6g, 
ddXnco    mit    Sskrit  ghar-ma,    II,  195;    aber  Benfey  hat  griech.  ^ 
einmal  ganz  falsch  aus  ;k,    ein   andermal  ebenso  falsch  aus  ^  ent- 
springen   lassen,   weil  er  sich  verbunden  glaubte,    das  Griechische 
dem  Götzen,    welcher  Sanskrit  heisst,    aufopfern  zu  müssen.     Wir 
aber  sind  ganz  anderen  Sinnes:  wir  halten  dasi  Griechische  für  ge- 
rade  80  arsprachiich  als  das  Sanskrit,  d.  h.  wir  glauben,  dass  das 
Sanskrit  sich  ebenso  gut  nach  dem  Griechischen  richten  müsse,  wo 
dieses    die  Urwurzeln    rein    bewahrt  hat,    als  umgekehrt  das  Grie- 
chische  nach    dem    Sanskrit   gemodelt   werden    mag.      Die   reinen 
Formen  des  Sanskrit,  von  denen  man  so  gerne  faselt,  repräsentiren 
keineswegs  die  Ursprachformen :  so  z.  B.  hier.  Es  gibt  keine  Wahr- 
heit, die  gewisser   wäre    als    die    folgende:    griech.  &äX-og  enthält 
die  Urwurzel,    welche   in  Sekrit  phala  schon  als  eine  verstümmelte 
erscheint;  denn  phal-a  steht  für  hval-a  =  dhval-a  =  ^aA-og     Damit 
stürzt  Benfey,  I,  537 — 611:  pha,  schwellend,  anwachsend,  ib.  p.  539, 
steht  für  hva  und  gehört  zu  If,  274^  wo  dhu,  dhva,  dhvä  =  dhmä, 
schvf eilen;    aus   hv  konnte  im  Sanskrit  —  dem  reinen  Sanskrit  — 
ebenso  gut  ph  werden,    als  im  Griechischen  und  Lateinischen,    die 
doch    bloss    entartete    Schwestersprachen    des  Sanskrit   sein    sollen. 
Für    die    beiden   klassischen  Sprachen  hat  man  gar  kein  Bedenken 
getragen,'  den  Uebergang  von  hv  in  f,  f,  n^  p,  ß,  b  zu  statuiren: 
warum  soll  denn  das  Sanskrit  allein  rein  und  ursprachlich  sein,  da 
es  doch  in  vielen  Fällen  (vgl.  auch  Sskrit  q  gegen  griech.  x,  lat.  c, 
und  dazu  den  Art.  xtQctg)    ganz  offenbar  ist,    dass  das  Griechische 
tmd    Lateinische    die    altem   und   ursprünglichen   Laute   behauptet 
haben,    während   die    im   Sanskrit   entsprechenden    einein    spätem 
Standpunkte   der  Sprachentwickelung  angehören?     Vgl.  auch  Bopp, 
Vokalitimus,  p.  173  sq.     Bei    aller  Anerkennung  der  grossen,    un- 
endlich grossen  Dienste,  welche  das  Sanskrit  für  die  griech. -latein. 
Etymologie  bereits  geleistet  hat  und  noch  femer  leisten  kann,  halte 
ich .  es  doch  für  durchaus  nothwendig ,    dass  dem  zügellosen  Miss- 
Inranche    endBch    einmal    gesteuert  werde,    der  nur  zu  fange  damit 


—     G8     — 

getri«beu  worden  ist.  Ich  habe  schon  öfter  die  Gelegenheit  wahr- 
genommen, die  Ursprünglichkeit  griechisch-lat.  Wurzeln  gegen  die- 
jenigen XU  vertheidigen ,  welche  deren  Anlaute  für  Sanskritpräfixe 
halten;  vgl  p.  16.  32.  39  und  ausserdem  Sskrit  jagas  «  lateia. 
decns  bei  Benfey,  II,  202,  der  j  =  d  höchst  walirsclu  mit  Unredit 
Itir  die  Präpos.  lat.  ad  hält^  ebenso  muss  ich  d-dk-og  gegen  jeden 
Angriff  in  Schutz  nehmen :  ^  =  dh  ist  mir  zum  Beweise,  daas  du 
Griech.  die  Urgestalt  der  im  Sanskrit  phala  verstümmelt  erscheiiMB- 
den  Wurzel  behauptet  habe.  Vgl  auch  die  Artt.  otu/uvi]^  ora&evw.  le'i 
darf  aber  nicht  unterlassen  zu  bemerken,  dass  durch  diese  mciM 
Gleichstellung  von  Sskrit  ph  =  hv  eine  Masse  sonst  unlusbirBi 
Räthsel  wie  von  einem  Zauberschlage  berührt  sich  selbst  auftfaim: 
s.  B.  der  von  Benfey  bei  seiner  Wurzel  spha,  sphi,  sphu  (sphairt 
ac  sa  +  hva;  sphi  =  sa  +  hva  +  ja;  sphu  =  sa  +  liva,  ff^ 
Benf  11^  66)  mehrfach  erwähnte  Wechsel  von  ph,  p  und  b  (fgl 
budbud  aus  bvadhvad),  der  sonst  ganz  unmöglich  zu  erklären  wiie. 
Dann  vgl.  man  die  Wurzel  sphal,  ib.  I,  567,  offenbar  aus  sa  + 
hval  (II,  280)  =  skhal  (I,  620),  womit  Benary.  griech«  •<gqiaX ,  Ist 
(aii  identifiziren  wollte.  Warum  hat  Benfey  dies  nicht  eriuumt,  da 
er  doch  I,  655  die  unmöglich  zu  identifizirenden  Anlautgnippei 
sk  und  st  ohne  Bedenken  mit  einander  wechsehi  läset?  um  dei 
Pott  nachgebeteten  Vergleichung  von  lat.  stud  mit  griech.  aiaff  (auf 
den  blossen  Gleichklang  zweier  Wörter  darf  der  streng  wisseuebaft- 
liche  Mann  gar  nicht  achten:  hier  hat  wieder  der  oft  swar  nüt 
Recht,  oft  aber  auch  mit  Unrecht  verspottete  Döderlein  das  Wahn 
gesehen)  und  ähnlicher  völlig  grundlosen  Zusammenstellungen  gani 
zu  geschweigen.  Zu  sphal  vgl.  auch  phäla,  Pflug,  ib.  I^  639,  n^ 
hala,  häla,  Pflug,  aus  hvala,  hväla,  II,  280.  Der  Urbegriff  der 
Wurzel  spha,  sphi,  sphu  ist  ganz  derselbe  mit  dem  der  Wund 
dhva,  hva,  dhu,  hu,  eig.  stossen  =  ')  schlagen,  erschüttem,  bewe- 
gen, schwingen,  ^)  =>  ausstossen,  blasen,  tönen,  sprühen ,  leuchte 
Vgl.  II,  274,  wo  dhmä  für  dhvä,  hauchen,  eig.  stossen,  ausstostO} 
wie  ä-dhmä-ta  ')  angezündet,  geblasen,  ')  als  Subst.  SchwoH 
Schlacht  beweist.  Benfey  ist  gar  nicht  zur  Erkentniss  des  Uibe- 
griffs  gekommen;  er  gibt  der  Wurzel  spha  den  GrundbegrlfiT:  tat 
Zustande  der  Blasung!!  Diese  Primärbedeutung  sollen  dann  dii 
Elemente  der  Wurzel^  der  Zischlaut  a  (=  Präfix  sa)  und  die  Aspi- 
rata der  Lippenlaute  g)  sehr  malerisch  bezeichnen.  Nun  vgL  vom 
sansphdta  (Schlacht,  eig.  Zusammenstossen)  =  sansphöta  mit  I- 
dhmäta,  Schlacht,  und  man  braucht  gar  nicht  lange  zu  fragen,  itfir 
ches  der  Urbegriff  von  spha  und  dhmä  sein  muss:  griech.  ;9v{^ 
dv'lu^  Mörser,  vgl  mit  &o6g,  spitz^  schnell,  von  dhu,  dhva,  dhvft  ^ 
dhmä,  lehrt  mehr  und  leitet  sicherer,  als  alles  Gefasel  über  maleiiMb 
Begriffsbezeichnung.  Der  streng  wissenschaftliche  Etymologe  lul 
es  vor  allen  Dingen  mit  scharfer  Begriffsbestimmung  zu  thun,  wäh- 
rend er  es  herzlich  gerne  den  etymologischen  Tausendktinstlai 
ttberlässti  sich  und  Andern  etwas  vorzunudea.  Ueberhaupt  ist  BenCv 


—     69     - 

nirgends  lo  unglücklich,  als  da,  wo  es  sich  um  Aufstellung  roa  Ur- 
wurzeln  und  deren  Urbegriffen  handelt,  wie  hier 'bei.  spha  s=  sa  + 
hva;  er  hält  spha  ebenso  wie  ag  (I,  165  sqq.),  aT  (I,  262  sqq.) 
für  völlig  festgestellte  Urwurzeln  —  während  alle  drei  nachweblieh 
gar  keine  sind  !  Ich  kann  mich  nicht  enthalten,  hier  über  die  von 
ilun  mit  spha  auf  gleiche  Linie  gestellte  vermeintliche  Urwurzet  a^ 
mehie  Andicht  auszusprechen.  Schon  die  einfache  Thatsache,  dass 
das  Semitische  im  Grunde  doch  gar  keine  vokalisch  anlautenden 
W&rter  kennt  —  denn  hehr.  'Aleph  ist  ebenso  gut  ein  Consonant 
als  'Ain,  He,  Heth  —  sollte  darauf  leiten,  dass  auch  das  Indoger- 
manische einst  nur  consonantisch  anlautende  Wurzeln  und  Wörter 
gekannt  habe,  dass  also  sämmtliche  indogermanische  Wurzeln  und 
Wörter,  die  vokalisch  anlauten,  für  vom  verstümmelte  consonan* 
ttflche  Themata  zu  halten  seien.  Dass  dies  wirkUch*der  Fall  sei, 
ist  meine  auf  vielem  Studium  und  langem  Nachdenken  beruhende 
entschiedene  Ueberzeugung,  welche,  wie  ich  glaube,  noch  unabseh- 
bare  Weiterungen  auf  dem  Gesammtgebiete  der  Sprachforschung 
nach  sich  ziehen  wird.  Dieselbe  scheint  mir  aber  so  sicher  und 
und  untröglich,  als  irgend  eine  sein  kann;  da  es  indess  nicht  mög- 
lieh ist,. dieselbe  hier  weitläufig  auseinanderzusetzen,  so  eriaube  ich 
mir  hd  der  grossen  Wichtigkeit  des  Gegenstandes  nur  einige  fttr 
deren  fiiehtigkeit  sprechende  Erscheinungen  hervorzuheben.  Man 
verglich«  z.  B.  ig'  (Benfey  I,  344),  ig  neben  ag'  (äyfir,  agere, 
Tgl.  igitur),  iksh  neben  aksh  (I,  228)  >  tps  neben  äp ,  idh  neben 
ath  (I,  259  sq.),  und  man  wird  bei  einigem  Nachdenken  zu  der 
Ueberzeugung  kommen,  dass  jene  Formen  ebenso  wie  vip,  vap  (1, 340 
sqq.),  vidh,  vadh  (I,  253  sqq.),  pi9,  pa^,  di^,  da$,  gar  nicht  f&r 
wlllkührllch  vokalisirte  gelten  dürfen  (vgl.  Benfey  I,  338),  sondern 
auf  folgende  Weise  zu  erklären  sind:  wie  vip  «=  va  +  ja  +  p, 
dagegen  vap  s  va  +  p,  so  Ist  auch  ag'  statt  hvag'  =  dhvag' 
(stossen,  vgl.  Benfey  II,  275)  aus  dhva  -h  g',  ig'=  hvig',  dhvig', 
ans  dhva  (dhu)  +  ja  (i)  +  g'  entstanden.  Ebenso  muss  i  gegen 
a  In  tksh  gegen  aksh  gedeutet  werden :  hie.r  steht  auch  vollkommen 
tefst  (vgl  Benfey  II,  124  sqq.  195),  dass  sie  die  Anlautgruppe  hv, 
dhv  eingehosst  haben.  Für  unsere  Ansicht  spricht  auch  folgender 
Umstand.  Es  ist  nämlich  bekannt,  dass  ja  =»  i,  va  =  u  zu  setzen; 
darAHS  ergibt  sich  aber  unseres  Bedunkens  der  einfache  Schlüss, 
dasB  nicht  drei  Urvokale  a,  i,  u  anzunehmen  seien,  sondern  nur 
ein  einziger,  a,  d.  h.  gar  keiner,  weil  das  unterschiedlose  a  für 
nichts  Anderes  zu  halten  ist,  als  für  das  Cäment,  das  nur  dazu  diente, 
die  consonantischen  Felsblöcke  zusammenzukitten  und  fest  beisam- 
men zu  halten.  Schon  aus  diesem  Grunde  konnte  unserer  entschie- 
denen ueberzeugung  nach  unmöglich  eine  Ur^'urzel  vokalisch 
anlauten;  dieses  findet  sich  auch  im  Einzehien  überall  bestätigt, 
wenn  wir  die  vokalisch  anlautenden  Wurzeln  und  Wörter  unter- 
suchen. Z.  B.  die  Wurzel  a^  bei  Benfey  I,  löf)  sqq.  ist  aushva^ 
=»  dhvag  »  dbva,    dhu    (&o6g,  stossend  »  spitz)  +  Gutturallaut 


—     70     — 

(wohl  zuerst  g,  g,  vgl.  agra,  bei  ßenfey  I,  158)  entstanden;  as, 
werfen,  aus  hvas  »  dhvas  (stossen,  bewegen,  II,  275:  dhvans); 
an,  blasen,  aus  hvan  (lat.  can-o)  ==  dlivan  (ib.,  tönen,  eig.  aus- 
stossen  »  blasen);  ar,  drehen,  aus  dhvar  (dies  hat  sclion  Benfiej 
II,  30Ö  sq.  richtig  erkannt);  ang'  krümmen,  aus  dhvang'  (ib.  II, 
17  sqq.);  ush,  brennen,  aus  dhvash  (vgl.  s.  v.  \4alu)]  idh,  indh, 
brennen,  aus  dhvidh  (vgl.  s.  v.  aTu&iV(x})\  lat.  al-ere,  ad-ol-eseen^ 
aus  hval  =  dhval  =  ^aA-o^;  lat.  odor,  griech.  od'/Ln}  aus  \mi 
CS  dhvad  (von  hva,  hu,  Benfey,  II,  274),  vgl.  mit  gad,  yad,  fio- 
fey,  II  y  62,  aus  dhvadh,  bvad  von  dhva-n  ib.  275.  Es  ist  Imr 
natiirlich  nicht  der  Ort,  sämmtliche  vokalisch  anlautende  indogem. 
Wurzeln  auf  ihre  Urformen  zurückzuführen:  dieses  im  GraoMo 
nicht  sehr  schwierige  Geschäft  gedenken  wir  an  einem  andern  Orte 
auszuführen  f  hier  aber  darf  und  muss  bemerkt  werden ,  dass  tii 
auf  diesem  Wege  die  Lösung  eines  der  grössten  Räthsel  beweik- 
stelligt  zu  haben  glauben.  Denn  wenn  man  diese  unsere  Uebe^ 
Zeugung  als  richtig  anerkennt,  ist  die  Verwandtschaft  des  Indoge^ 
manischen  und  Semitischen  —  das  die  modernen  Spracliforsdier 
zum  Theil  gan'z  über  Bord  werfen  zu  wollen  schienen  —  nicht  melff 
bloss  eine  von  gläubigen  Gemüthem  genährte  fromme  Vorstelhing, 
sondern  die  völlige  Identität  beider  Spraehiiiassen  tritt  dadurch  ab 
eine  entschiedene  Thatsache  ins  Dasein ,  wogegen  nur  diejenigen 
sich  sträuben  werden,  die  sich  für  berechtiget  halten,  dem  Sanskrit 
als  der  reinen,  xar  e^oyi^v  reinen  Sprache  gegenüber  alle  anderB 
Sprachen  als  blosse  Abarten,  als  entartete  Schwestern  darzustelleD. 
Von  nun  an  aber  fragt  es  sich  sehr,  ob  z.  B.  das  reine,  bis  zun 
Himmel  erhobene  Sanskrit  oder  das  armselige  Hebräische  die  Ur- 
sprachelemcnte  treuer  bewahrt  habe;  ja  es  kann  schon  jetzt  mit 
Sicherheit  behauptet  werden,  dass  das  Hebräische  derselben  viel 
näher  stehe  als  irgend  eine  indogermanische  Sprache:  dafür  biii]gt 
uns  natürlich  vor  Allem  der  Umstand,  dass  das  Semitische  gar  keine 
vokalisch  anlautenden  Wurzehi  und  Wörter  kennt,  sondern  imoier 
"die  ursprünglich  anlautenden  Consonanten  entweder  ganz  oder  dock 
zum  Theil  behauptet  hat.  (Vgl.  z.  B.  hcbr.  tavah,  drehen,  mit 
havah,  drehen,  tabal  (intebültm)  winden,  binden,  mithabal,  drehen, 
binden,  die  sich  gerade  so  zu  einander  verhalten,  wie  im  Indogem 
dhva  (aus  dha  +  va)  zu  hva,  dhvan  zu  hvan,  dhvar  es  dhval  m 
hvar  =8  hval,  Benfey  II,  320  sq.  278  sqq.  Vor  diesem  Beispiele 
mögen  die  Blinden  ihre  Augen  aufthun!)  So  vereinigt  sich  aadi 
von  dieser  Seite  Alles,  um  die  von  Movers,  Phoen.  I,  312  sqq, 
verfochtene  Ansicht  der  gläubigen  Gemüther  als  die  auch  auf  dem  streng 
wissenschaftlichen  Standpunkt  einzig  haltbare  zu  erweisen:  die  Se- 
miten haben  nicht  nur  die  einfach-wahre  Urreligion,  den  Monothei»- 
mus,  rein  bewahrt  und  für  die  übrige  Menschheit  gerettet,  senden 
auch  die  Sprache  der  Semiten  ist  weit  urspraclilicher  und  unTe^ 
änderter  geblieben  als  die  Sprache  der  Indogermanen ,  wenn  aocb 
zugestanden  bleibt,  dass  beide  Sprachmapsen  noch  jetzt  als  in  letzter 


—     71     — 

Instanz  vellkommen  identisch  zu  erkennen  sind,  während  dies  von 
den  Religionen  beider  grossen  V^lkerfamilieD  nicht  gesagt  werden 
kann.  Ich  führe  noch  einige  Worte  Benfey*8,  über  das  Verh.  des 
Aegypt.  zum  somit.  Sprachstamme,  p.  190  sq.,  an:  Wir  sehen  hier 
die  aufs  Engste  verwandten  Sprachen  in  flexirischen  Formationen 
von  einander  abweichen;  um  wie  viel  mehr  können  wir  dasselbe 
bei  minder  eng  verbundenen,  bei  solchen,  welche  sich  schon  in  einer 
firütem  Periode  der  Sprachentwickelung  von  einander  separirt  haben, 
erwarten.  £ine  Sprache  kann  sich  augenscheinlich  in  mehrere  ge- 
trennt haben,  ehe  noch  überhaupt  eine  Erkenntniss  von  Sprach- 
kategorieen  ins  Bewusstsein  getreten  war,  also  jede  spezielle  Mo- 
dification  eines  Begriffs  noch  durch  selbstständigen  Beisatz  von 
Wörtern,  welche  zur  Bezeichnung  derselben  dienlich  schienen,  aus- 
gedrückt werden  musste.  Solche  Sprachen  können  nur  wurzelhaft 
verwandt  sein.  Die  Separation  kann  aber  femer  in  der  Periode 
eingetieten  sein,  wo  die  modifizirenden  Wörter  durch  Composition 
mit  den  zu  modifizirenden  Begriffen  verbunden  wurden,  ohne  dasi 
jedoch  die  modifizirenden  Wörter  im  Sprachbewusstsein  ihre  eigent- 
liche Bedeutung  verloren  hatten,  also  noch  mit  gleich-  oder  ähn- 
lich-bedeutenden wechseln  konnten.  Solche  Sprachen  können  neben 
wurzelhafter  Verwandtschsft  auch  mehr  oder  wenige  flexivische 
haben.  In  diesem  Verhältniss  stehen  die  Sprachen  des  indoger- 
manischen einerseits  und  ägypto  -  semitischen  Kreises  andererseits 
unter  einander  u.  s.  w.  —  So  Benfey,  der  doch  li,  175  (über  hebr. 
qeren)  beweist,  dass  er  gar  keinen  Begriff  hat  von  dem  Verwandt- 
schaftsverhältniss  des  Semitischen  zum  Indogermanischen ;  ich  werde 
3.  V.  xdQug  auf  dieses  Thema  zurückkommen. 

99.  ©«jwa,  adv.  (eig.  accus,  plur.  gen.  neutr.),  ^a/Livg,  dicht 
^drängt,  Mf^vog^  6,  Dickicht,  d^co/Lity^,  o,  Schnur,  Band,  Seil,  wozu 
9'w/Li/^Wj  binden.  Alle  diese  Wörter  sind  im  Indogermanischen 
röÜig  dunkel,  weshalb  man  hier  wie  bei  ijv  berechtigt  ist,  das 
Semitische  zu  Hülfe  zu  rufen.  Vgl.  hebr.  Qamam,  aus  tamam, 
')  flechten,  binden,  drehen,  daher  ^ammim,  Strick,  Schlinge,  ')  chald. 
verhüllen.  Diese  Wörter  stehen  meinem  Urtheile  nach  mit  hebr. 
tavah,  tabal  (in  tebülim)  in  der  engsten  Verwandtschaft  und  fuhren 
auf  die*  indogermanische  ürwurzel  dhva,  Benfey,  II,  3Ö0,  woraus 
f  a,  vi  (=  va  +  ja),  v§,  I,  285  sqq.,  durch  Abfall  des  Anlauts  dh 
entstangen.  Grundbegriff  von  dhva  ist  neigen,  wie  bei  hna  II,  182 
(aus  dha  =  ha  4-  na,  während  dhva  =  dha,  II,  188  sqq.,  +  va), 
=  biegen,  krümmen,  drehen,  binden,  aber  auch  =«  drücken,  vgl. 
^a^'g,  II,  291,  drängen,  dicht  machen,  ygh  doXXijg  II,  301.  So 
haben  wir  gar  nicht  nöthig,  zu  dem  verzweifelten  Auskunftmittel 
zu  greifen,  welches  Giese,  üb.  d.  Aeol.  Dial.,  p.  423,  vorschlug: 
dieser  ftahm  &aiLid  =  rd  a^a,  welche  Annahme  uns  einer  der 
wichtigsten  im  Griech.  erhaltenen  indogerman.  ür wurzeln  berauben 
würde.     Durch    solche  Operationen   macht   man  die  Etymologie  zu 


—   7a   — 

eiueui  Narrenspld ;   sie   sind  schlechter  als  die  scblechtesteu  Witie 
alter  Scholiasten. 

100.  QinxiJt),  begraben,  tiirpog^  6,  Grab,  rätjpQog,  6,  4er  Grabes. 
Da  diese  Wörter  bisher  im  Indogerm.  keine  Ternttoftige  Deatnsg 
gefunden  (denn  Sskrit  tap  =  lat.  tcp^  griech.  rt^-Qu  at  rdn-^,  nä 
^dn-vü)  gleichzustellen,  ist  sowohl  in  formeller  als  in  begrifflielNi 
Hinsicht  unzulässig;  eher  könnte  man  an  dhüp,  Benfey,  II,  275^ 
denken),  so  ist  es  erlaubt,  Urverwandtes  aus  dem  SemitiacbeiAa 
vergleichen;  ja  Freunde  semit  Elymologieen  könnten  sogar |  wffl 
die  Begräbuissweise  und  das  Leichenwesen  eine  vorzüglich  religiöii 
Seite  darbieten,  mit  Berufung  auf  den  Aegypter  Kekrops  (vei|L 
Preller,  Demeter  und  Persephone,  p.  219),  das  griectu  Wort  filr 
orientalisch  halten  wollen.  Vgl.  hehr,  taba',  trans.  eindrücken,  yov 
tiefen,  Intrans.  einsinken,  z.  B.  in  eine  Grube,  daher  tabbatth, 
Siegel,  kopt.  tebs.  Diese  Bedeutungen  weisen  auf  a/d^iü  ss  ajuSm^ 
von  der  Wurzel  ha  «=  dha,  Benfey,  II,  188  sqq  ,  auch  hu  si  In 
+  va  SS  hva  in  ;^atfi/oc,  /avXog,  ib.  190;  dazu  /d-og^  /a-mm, 
hiare^  hiscere  (i  aus  a,  vgl.  viola  zu  vä,  va,  wehen),  deutsch  gib- 
nen,  gaffen  (=  klaffen,  das  Maul  aufsperren).  Aber  auch  Beöki 
II,  69  ist  im  Rechte:  nur  mnss  Alles,  was  er  von  p.  66— fö 
behandelt  hat,  zu  II,  188  sqq.  und*  320  sq.  gestellt  werden.  Unser 
Wort  tief  bedeutet  eig.  gesenkt,  geneigt,  vergens,  vgl.  meifere  » 
vergere;  wenn  Benfey  ha  die  beschränkte  Bedeutung  gähnao,  Haf- 
fen gibt,  so  kann  er  ayd(a  nicht  deuten.  Denn  dies  bedeutet 
'j  neigen  ^  senken,  ')  neigen  =»  stossen,  stechen,  wie  hnu  II, 
182,  vvanoi.  Man  muss,  um  hier  nichit  fehl  zu  gehn^  immer  den 
Urbegriff  der  Wurzel  dha-va  =s  dhva^  II,  320  festhalten :  er  liegt 
in  unserm  Wort  ducken  =  hucken  klar  genug.  Zu  ducken  vergL 
Dampf,  ib.  II,  274  sq.  Nach  diesen  Bemerkungen  ist  rcup^  ^um 
(=;=  hap,  /«TT,  deutsch  gaffen)  =  dha  -h  p,  verw.  mit  rUd-ii-fu, 
legen,  wo  dhä,  ponere,  eig.  senken  =  niedrig  machen,  fallen  laassn, 
zu  Grunde  liegt.  Aber  dhS,  Benfey,  II,  270,  bedeutet  schwerBdi 
sedare,  stillen;  dhi  ist  aus  dha  +  ja,  das  steht  fest,  aber  die  Ur- 
bedeutung müssen  wir  noch  dahingestellt  sein  lassen.  Wie  aber 
^djiTcj  und  Ti&rjfAt  verwandt  sind,  so  mit  beiden  auch  d-di}fOQ  Sitii 
&adamo,  sitzen,  =  &od^w;  vgl.  d^dßaxog  =  ^dicog  für  ^äFoM;, 
was  Benfey  übersehen  hat.  In  &wicog  liegt  also  eine  zu  dhfi,  pc 
nere,  sich  wie  hi-are  zu  os-^ci-tare  verhaltende  (hi  =  ha;  ci  «a  ki 
«=  hva  ^  ha  +  va)  Wurzel  dhva,  dhu  aus  dha  (=  dhä,  Ti-^tj^fa) 
4-  va;  urverwandt  ist  hehr,  ^avah ,  festsetzen  (9  aus  J) ,  daher  car 
«  &€afi6g.     Vgl  dhva  bei  Benfey,  II,  320. 

101.  Gav^ia,  ro,  das  Wunder,  d^da,  ij,  &^dofiaif  bewundernd 
anschauen,  &^ßog  (Hesych.)  =  &av/ua,  &d^ißoq,  u.  s.  w.  Ein  wahr- 
haft undurchdringliches  Dunkel  ist  bisher  über  diese  Wörter  ver- 
breitet; daher  verlohnt  es  sich  wohl  der  Muhe,  einmal  das  Semi- 
tische zu  consultiren.  Vgl.  chald.  tevah,  erstaunen,  erschrecken, 
Terw.  mit  hehr,  tamah,  staunen,  sich  wundern ;  hebr.  tavah,  Zeichen 


—     73     - 

machen,  tav,  Zeichen,   vgl.  axi^nv^  ßeufey^  I,  (547  (wo  aber  Man- 
ches nicht  zu  billigen)    und  Schulze,   Goth.  Gl.  p.  327.     Der  Ur- 
begriff   der   semit   Wörter   scheint    stossen,    anstossen  »  stockeOi 
K    'stutzen,  staunen,  stupere  zu  sein.     So  fasst  auch  Bcnfey,  I,    651 
e.    sqq.    die    obigen    griech.  Wörter,    indem   er   griech.  d-  für  aus  ax 
i    entstanden    ansieht     Dies    dürfen    wir    ihm  aber   nicht  einräumen, 
weil  es  nicht  bewiesin  werden  kann.     Auch  wäre  es  unnöthig,  zur 

■  Wurzel  stn  (studere,  tuditare,  tundere,  Tvarstv)  zu  greifen,  da  die 
.  Wonel  dhu,  Benfey  II,  271  sqq.,  denselben  Urbegriff:  stossen  hat 
i    Darom    darf   man    die    griech.  Wörter  nicht    für  vorn  verstummelt 

1  ansehn,  sie  könnten  vielmehr  die  reine  Urwurzel,  welcho^  in  staunen, 

■  stutzen,  stupere  u.  s.  w.  zu  Grunde  liegt,  behauptet  haben.  Benfey 
b  I,  629  sagt:  Wenn  man  asthi,  Knochen,  zu  dieser  Wurzel  (sthä, 
i  stehen)  ziehen  darf,    so  würde  sich  als  eigentliche  Wurzel  asth  er- 

'   geben;  wenn  aber  asth  sich  auf  diese  Weise  als  eigentliche  Wurzel- 
.   form,    und    sth   nur   als    verkürzte   erweisen   sollte,    so  wäre  eine 
F   weitere  Verbindung  von.  asth  mit  der  Wurzel  as,    sein,    gar  nicht 
I,   unmöglich;    as-th    wäre    durch    th    als    sekundäres   Wurzelelement 
;i    welter  formirt.     Doch  (fügt  ßeufey  bedeutsam  hinzu)  dies  kann  auf 
.    dem  jetzigen  Standpunkt  der  etymologischen  Wissenschaft  nur  An- 
deutung sein.  —  Ich  habe,  da  die  Anlautgruppe  hv  auch  im  San- 
skrit abfallen  konnte,  für  asthi  an  hva  =  ka  +  sthi  gedacht,  ebenso 
für  aar^Q  an  hva  ==  ka  +  stri,  star;  ob  mit  Recht^  bleibe  dahin- 
gestellt Vgl.  Benfey  II,  145  sq.  I,  661  sq.  Sonst  Hesse  sich  auch 
an  Anderes  denken.    Sicher  ganz  falsch  ist  aber  Benfey 's  Meinung: 
aus  der  Wurzel,  as ,    die   unserer  Ansicht  nach  schon  als  vokalisch 
;    anlautende    eine    vom   verstümmelte    sein    muss    (ich  halte  sie  für 
p    s=  vas,    Benfey  II,  333,    vgl.  Wesen;    dann   steht  as  für  hvas  »■ 
vas,  wie  axilla  für  hvaxilla  ==  Fua/dXri^  fiaa/aXi],  wie  ar  fürhvar 
^    =  var  (Ib.  II,  305).   Die  Bedeutung  von  as,  vas  =.  dhvas  könnte 
g   vegere  sein,  sidi  regen,  bewegen;  also  wäre  as,  sein,  =  as,  werfen;  vas 
g  in  vasanta  bei  Benfey  II,  349,  bedeutet  stossen «  drängen,  treibeui 
L    blülien,  verw.  mit  vä  wehen,  vadh,  I,  263  sqq.,  stossen,  =  «y^^-o^, 
,  Trieb,   Blüthe),    ist   die  Wurzel   sthä   sicherlich    nicht   entstanden. 
Sollte  aber  sthä  nicht  componirt  sein  können?  und  zwar  aus  sa  + 
p^  dbä  {Tl'&fj'fii)j  Benfey  II,  265  sqq.     (vgl.  niti,  U,  182,  neigen » 
stemmen,  stützen,   stehen  machen,    dann  skabh,   stabh,  I,  655,  wo 
.  skabh  =5  sa  +  kabh,  II,  322,  sqq.  axipi  =  sa  +  kap)  ?  und  stu, 
stossen,  ans  sa  +  dhu,  stossen,   II,  271  sqq.?    und  stri,  leuchten 
(doTjjQf  arlk'-ßw),  aus  sa  +  dhvfi,  dhri  =  ghri,  Benfey,  II,.  195? 
und  stan,  tönen,  aus  sa  +  dhvan,  tönen  II,  275  (=dhan  stossen, 

2  tödten,  vgl.  auch  arovv^,  stossend  =  spitz,  ^ooq)  ?  und  stu  in  axogM 
^  für  cxFofia  I,  407  aus  sa  -h  dhu,  woher  d-uwaau),  W,  275?  und 
■^  sthag  (oriy'Og)  aus  sa  +  thag  =  dbag  =  dhvag,  dhvag',  hvag' 
^  K  bhag',  11^  20,  vgl.  322  sq ,  wo  hegen,  Gehege,  Hecke  und  an- 
K  dere  W«  hingehören  ?  (Vgl.  auch  II,  66  sqq.,  d-hva  +  dh  =  dhvadh, 
s    hvadh  <=*  hvah  ^  gub,   xW^^ii^,  II,  322.  370:  neigen,  senken  » 


—     74     - 

tauchen ,  verbergen ;  einen  Gegenstand  unter  Etwas  bringen  ist  so 
viel  wie:  einen  andern  darüber  legen,  ihn  mit  Etwas  überziehen, 
bedecken).  Ob  so  auch  stri,  strl,  drehen,  II,  364,  aus  sa  +  dhg 
=  dhvfi,  n,  278,  280?  und  otu^fvo),  anblasen,  brennen,  ans  a 
+  dhva,  IT,  274,  +  dh  (vgl.  favilla  (fav  =  dhav,  dhu,  dhva)  unl 
d.  Art.  aru&frct)  ?  Ist  letztere  Ansicht  richtig,  so  könnte  in  ror^ 
titio,  Tiy&aUog  die  Urwurzcl  dhvidh  stecken,  woraus  hvidh  s 
a-TTivd^rjo ,  s-cint-illa,  (hv)idh,  (hv)indh  =  Si^krit  indh  =  2^,  Uk 
=  uld-.  Es  verhielte  sich  vird^-og  tu  a-ra&'evw  (schon  DödeiMi 
hat  beide  Wörter  für  verwandt  gehalten)  wie  Idvg  zn  JFa^g  = 
Bvdvg,  von  vidh  =  vadh,  I,  253  sqq.  Man  kann  noch  ster-no, 
ßtcr-to,  stri-do,  stre-po,  aro'^-^/^,  aroQ-d-v^,  avhQ-vov  (vgl.  Stini  = 
vorstossend),  araX-töo,  stilla  u.  and.  mit  dhvri,  dhfi  «=  gfaS  12^ 
195,  spargere,  stillare  vergleichen,  eig.  stossen  =  ausstossen,  streuen, 
strahlen,  aber  auch  =  tönen  (II,  263,  wozu  I,  676  sq.  gdiSrt, 
also  stfi  ==  sa  +  dhfi  =  dhar,  dhvar  =  dhvan  II,  275:  an  ono- 
matopoetischen Ursprung  ist  gar  nicht  zu  denken.  Wer  an  so  wu 
denkt,  verlässt  den  Boden  der  Wissenschaft;  und  arbeitet  sclmiili- 
licher  Willkühr  in  die  Arme).  Durch  alle  diese  Zusammenstellimgai 
und  Vergleichungen  glaube  ich  das  Recht  erworben  zn  haben, 
griech.  dv,  dtF  (^d^hFa^  &av  - /ud)  als  die  im  deutschen  Wort 
Stau-neu  (=  stn-tzen,  eig.  ^nstossen,  stehen  bleiben;  vgl.  gestützt 
=  xokog,  gestossen,  gehauen,  abgehauen)  u.  lat.  stu-peremitFrifix 
sa  componirt  erscheinende  Urwurzel  betrachten  zu  dürfen.  Dass 
aus  sa  +  dh  nicht  sdh,  sondern  sth,  dann  st  geworden ,  bedarf 
wohl  keines  weitem  Commentars :  denn  wer  möchte  behaupten,  disi 
dh  u.  th  schon  in  der  Ursprache  unterschiedene  Laute  gewesen? 
Vgl.  auch  sph,  sp,  ph,  b,  bh  aus  (sa  -I-)  hv ,  woraus  (vgL  unter 
d-uX-'Og  u.  bhug',  bhag'  aus  hvag')  erhellt,  dass  bh  :  ph  :  p  (sdh: 
th :  t)  ein  natürlicher  Wechsel  ist.  Die  weitere  Begründung  unserer 
Ansicht,  bei  welcher  natürlich  das  Verhältniss  der  semit.  Dentikfl 
m  einander  höchlich  zu  berücksichtigen  sein  wird,  soll  an  eineiD 
andern  Orte  gegeben  werden.  .Hier  kam  es  nur  darauf  an,  die 
griech.  Wurzel  ^i;,  &aF,  &iF  ==  dhu,  dhav,  stossen,  anstossen  ^ 
stutzen,  staunen,  anstaunen,  anstarren,  bevmndem,  gegen  den  Ver- 
dacht der  Verstümmelung  in  Schutz  zu  nehmen;  dazu  bot  das  Se- 
mitische einen  willkommenen  Anlass. 

102.  QrjOavQog^  o,  der  Schatz,  die  Schatzkammer,  ist  ein  iv 
Griechischen  noch  völlig  dunkles  Wort.  Der  grosse  Scaligcr  dadfe 
an  lat.  aurum,  das  aber  für  ausnm  steht,  wie  aurora  f.  ausosa^  tfv 
f.  uso ,  virus  f.  Visus  =  log  (f.  Fiaog) ;  ein  griech.  Wort  otiS^  « 
ausum,  aurum  zu  statuiren,  ist  absolut  unmöglich,  weil  wir  es  hier 
(bei  &fjaavQ6g)  nicht  mit  einem  späten  lakonischen  Worte  zn  Abb 
haben :  obwohl  auch  im  lakon.  Dialekt  nur  schliessendes  ^  in  ^ 
überzugehen  pflegt.  Könnte  das  Wort  nicht  fremd  sein?  Vgl.  helr. 
'ögär,  Schatz,  Vorrathshaus,  von  a^ar  zusammenbringen,  anfhäufeB; 
ein  denkbares  Derivat  von  'agar  (vielleicht  taagör  oder  taa^r)  konnte 


-     75     — 

:    zu  &umoQ,    dfjauvg  werden.     Aber  diese  Etymologie  ist   nur  eine 

3  ferne  Möglichkeit;    man   kann  auch  au  hehr,  natar  =  ua<;ar,  tueri, 

.  custodire,  seryare,  hüten,  bewahren,  bergen  denken,    wovon  ta^^dr 

1  dir  tangür   (wie  tappüah  für  tanpüah  von  napah)    gebildet    werdeü 

3  konnte.     Im  Griechischen  ist  mir  S^tjaavQog  eine  unbegreifliche  Er- 

3;  scheinung;    Ich    weiss    nichts    damit    anzufangen.     Man    hat  n(o^6q 

\  verglichen ;  was  ist  aber  ^7-  ?  kann  es  zu  Benfey  H,  320  sq.  ge- 

_;  hören?     Dorthin  gehört  sicher   /«-//a/,    /&a^juaX6gj   /ßoivog  = 

Hl  ;r&6viog,  /ßwv.       . 

f,  103.  &v¥voq,  6,    der  Thunfisch,   thunnus,  der  über  15  Fuss 

{^,  lang  wird  und  der.  grösste  essbare  Fisch  ist.  Da  die  Phoenizier 
^;  nach  Movers  bedeutenden. Thunfischfang  in  den  thrakischen  Gewäs- 
.,  Sern  betriehen,  so  könnte  das  Wort  einem  phön.  t6n  oder  tOn  von 
^;  tanan,  strecken,  den  Ursprung  verdanken;  vgl.  ättn'op.  tin,  Länge, 
kebr.  tannin,  grosser  Seefisch.  Man  hat  die  scmit.  Wurzel  tan  mit 
1'  der  indogerm.  tan  in  rav-aog,  rtino  ==  r^pjfo  u.  s.  w.  verglichen; 
*  fraglich  ob  mit  Recht;  vgl.  &krao,  flach,  zu  Henfey,  If,  320  ^q.: 
.,  eine  weitere  Verwandtschaft  soll  nicht  bestritten  werden.  *  Vgl.  den 
J  Arti  TuvQog  und  Benfey  II,  242  sqq.,  wo  tup  aus  rFav. 

104.  &vQaogj  o>    thyrsus,  StengeL     Das  Wort  ist  noch  nicht 
^   entziffert.  Wer  den  ßakchosdienst  für  semitisch  hält,  mag  es  mit  hcbr. 

,  8hor8sh,  Schössling,  Stamm,  von  sharash,  verw.  mit  }arad,  propel- 
^  lere,  trudere,  identifiziren.  Ich  aber  denke  an  däk-oc,  OakXog,  von 
"  dhvar  =  hvar  =  ghar,  bei  Benfey  11,  195,  eig.  stossen  =  aus- 
stossen,  dann  blasen,  sprühen,  brennen.  Danach  ist  &vQ(wg  =  Stengel, 
der  anch  vom  Stossen  (vgl.  Stange  =  xovvog)  den  Namen  hat; 
'  BtoBsend  =  aufschieasend,  &(}6q^  i&vg,  ^v&vc,  d&fJQ,  Für  verwandt 
^  halte  ich.  lat.  turgere  und  trudere  statt  sturgere^  strudere  (s^Prä- 
^.  fixsa);  letzteres  Wort  ist  ganz  =  deutsch  stürzen,  wozu  vgl.  StuiV 
*'  ze],  Starzel  ='  Stummel  (Gestossenes  rn  Gehauenes,  Abgehauenes, 
*jl  Geatatctes).  — 

105.  Qvoiyffj  37,  Beiname  der  Semele,  QviovaZog  =s<jJt6waog, 
Beaychius  s.  v.  Gvcopidag  sagt,  dass  man  die  (jvyUyovg  (päXfjTog 
auch  &vwMovg  genannt  habe ;    auch  wissen  wir,    dass  Feigenholt 

_^  wirklich  zu  Solchen  Phallen  genommen*  wurde,    mit  Bezug  auf  den 
i  Feigendionysos :  Welcker,  Nachtrag  zur  Aesch.  Tril.  p.  338.    Dio- 
nysos   gibt  und   pflegt  Feigen,   daher  er  z.  B.  in  Sparta  Svxlrtjg 
.  hiess.     Man    hat  J&viovfj    noch   in    neuester  Zeit   mit   hebr.  t'6nä, 
[  1  Feigenbaum,  Feige,  in  Verbindung  gebracht,  aber  sicher  ohne  allen 
^  Grund.    .Denn    die  Wurzel    dhu    (&v-a))  =  dhva,    dhvä  =»  dhmft, 
"  .  Benfey  II,   274   bedeutet   schwellen,   wovon  die  Feige  ebenso  vde 
die  Semele  als  die  Schwellende,    Ueppige  (Fleischige)  benannt  sein 
J  kann.     Da  Sskrit  sphik',    Hüfte    (Benfey,  I,  538)    für  shvik'  steht 
(aus  sa  +  hu  +  i  +  k')    und    ebenfalls  fleischig,    dick  bedeutet, 
.  80  könnte  man  lat.  ficus  für  mit  Qvaivrj  verwandt  halten.  Vgl.  aber 
Lj  den  Art.  ysiooy.  Ebenfalls  verwandt  scheint  der  Name  ^tfiikrj^  den 
^  Buttmann   ganz   falsch  »  hebr.  QiM  (Finsterniss)   setzt;   hätte   er 


-     70     - 

tachlleli  Keehl,  to  küniita  muo  weit  eher  mi  liebr.  timlA,  UäHe, 
Dunkelheit,  denkon,  wälirend  auch  die  von  Bötticher  versuchte  Dentui| 
aus  hebr. '^L^l,  Krdc,  eig.  ferax,  von  jabal,  «praehlicb  kaum  Kul8«i| 
i8t.  Ich  (setze  den  Kamen  zu  dhnid,  schwellen  ■&  aufwachsen,  won 
griech.  fmkni',  wachsen  (vgl.  aiere,  adolescere  aus  hval  ==  dhfil, 
O^ukj  dr()-n(jc,  und  in  rormeller  Hinsicht  niolere  mit  iiXtoß)  ftakf^ 
heftig,  gehören;  Sttakt/  steht  vielleicht  f.  Gf/utXij  (so  Joh.  Lyte, 
aber  wohl  ohne  Grund)  oder  vielmehr  fUr  O/ublfj  =>  JS/udkij,  eig. 
die  Schwellende,  Ueppige,  Treibende  ^  Fruchtbare,  die'  ErdgiSttii 
im  Frühlingsschmuck.  Da  unser  schwellen  ganz  =  irJ^sX,  ofttk  k^ 
80  könnte  2t  in  Sf/niktj  auch  das  Präfix  sa  sein.  «= 

106.  (i(oi],  tj,  Strafe,  Dusse,  vgl.  ß^mfiv  inid-siyar;  t^tSog,  i, 
der  Schuldige.  Das  Wort  scheint  im  Griech.  ganz  fremd  xu  nüy 
daher  Freund^  semit.  Etymologieen  an  hebr.  qtr  (aus  fAv),  te 
Festgesetzte,  denken  mögen  Uns  aber  genügt  die  Wunel  dhi, 
stossen,-  Benfey,  U,  274,  vriddhirt  dh&v  =  &ioF,  wonach  &fS9Q  eif. 
stossend  =  anstossend,  fehhnd,  sündigend;  zu  dio9}  vergl.  norrjf 
von  pu(n)s,  stossen,  Benfey,  II,  77:  Stoss  ~  Hieb,  Schlagi  Stnfe; 
im  Kindesalter  der  Menschheit  war  Schlag  =  Strafib. 

107.  @C(/V'>  0,  der  Schmeichler,  ist  ein  lK)clist  schwieriges  Weit, 
das  man  wohl  mit  ^cctt,  d^u/Liß  (^d^ißog)  in  Verbindung  gebnckt 
hat,  aber  ohne  einen  vernünftigen  Sinn  damit  verbinden  sn  Urdcb. 
Die  Mögllcheit  eines  fremden  Uispnmgs  kann  nicht  bestritln  wer- 
den. Da  doiif/  =  lat.  blandus  ist  und  den  feinem  Grad  der  Sdmwi- 
chelei,  Höflichkeit,  im  Gegensatz  zum  xo^a|,  bezeichnet,  so  kSmits 
man  an  t6b,  im  Syr.  angenehm,  gefallig  sein,  causativ  fröhUck 
machen,  denken^  verw.  mit  hebr.  ^ahab,  glänzen,  heiter  seht,  wii 
^haq,  heiter  sein,  scherzen,  spielen.  Ohne  allen  Zweifel  irrif  W 
Benfey *s  Erklärung  sowohl  von  &wtff  als  von  rta&k/a^  ^^  HokO| 
Tio&'U^Wj  x^wT'dCfo^  hölmen ;  auch  dieses  klingt  an  Semitisches  ü. 
Vgl.  hebr.  sh'ät,  Verachtung,  sh6t,  Geissei  und  die  in  Aegypiei 
eingedrungenen  semit  Fremdwörter  shash,  ictus,  sh6sh,  contenmen) 
vituperare.  Aus  sh'ät  konnte  nod^,  &(üt  werden.  Dennoch  km 
ich  das  griech.j  Wort  xfad^^sla  nicht  für  fremd  halten ;  es  Icann  ■! 
unserm  stossen  (vgl.  stottern  *=  anstossen)  verwandt  sehi;  aberaid 
zu  dhu,  dhvä  (dhm&),  stossen,  bei  Benfey  U,  274.  I,  254,  also  m 
Urwurzel  von  stossen  (stu,  I^  157  sq. ,  aus  sa  +  dhu) ,  gehMi. 
Ueber  ^coV  gestehe  ich  noch  ganz  im  Unklaren  zu  sein* 

108  a).  'luQdäyijg  oder  ^laQÖavoQj  6,  Flussname  in  Elis  oi 
auf  Kreta)  wird  von  Ewald,  Olshausen  u«  And.  mit  dem  seiriL 
Flussnamen  Jard^  =  Jordan  zusammengestellt;  Jard£n  konuniBacl 
der  gewöhnlichen  Meinung  vom  Stamme  jarad,  herabsteigen,  wäh- 
rend Meier,  Hebr.  W.  p.  680,  den  Namen  von  eineiA  Stamme  jadtf 
(verstärkte  Form  jadd^n  <=  jard^n,  vgl.  ßdkaafwvjj  fliessen,  hqr* 
leitet.  Benfey,  Verb.  d.  Aeg.  zum  sem.  Sprachstamm ,  p.  369^ 
erklärt  die  Endung  von  Jard-^n  für  eine  Dualendung.  So  nahl 
es  nun  liegen  mag ,    den  griech.  Flussbamen  für  identisch  mit  d* 


sen.itischen  s&u  lialten,  darf  man  dorh  auf  den  blossen  Gleicliklang 
i  derselben  nicht  zn  viel  Gewicht  legen.  Vgl.  cifjdto  bei  Denfey,  I, 
a  114  mit  doig  1,  324  und  hvar,  hvfi,  dhvfi  {('UQ/Ln/uhoy)  11,  195, 
k  und  meinen  Artikel  über  Qodov',  von  einer  Wurzel  var  -h  d  (aoj 
=■  igt  =  ard  =  hvard  •=*  vard)  könnte  'laQduvtjc,  läfydavog  als  eine 
■  redaplizirtf3  Form  (FiFd^dapog.  vgl.  uooc  =  iuoog  =  FtFuQOi;) 
.1  herstammen.  Durch  diese  griech.  Etymologie  des  Namens  will  ich 
j  nur  vor  Cebcreilung  warnen,  ohne  der  Ansicht  Ewald  s  direkt  *ent- 
ji  gegentreten  zn  wollen;  ist  der  Name  griechisch,  so  lässt  sich  auch 
•  an  hvard  bei  Benfey  II,  319  sq.  denken;  vgl.  ^Ikitwog,  Ktjipiaoq, 

108  b).  ^'luGTiig^  Tj,  6in  grüner  Edelstein,  ist  &=  hebr.  joshpd^ 
Sit  nach  Meier  von  jashaph,  festmachen,  eig.  der  harte  Stein.  Aegyp- 
I  tisch  heisst  er  atmov.  Das  Wort  ist  wahrscli.  durch  die  Phoenizier 
I  nach  Griechenland  geko;nmen. 

5  109.  "//^^j    <7 »    =    ooQOQj    Hesych. ,    Xßtjvoi  *=  anQol,    &tjxui* 

i  ooT^xtnuj  xtßotToi,  id.  Man  hat  iß^  mit  ^tßij,  ^qßf]  zusammen- 
i  gestellt,  aber  es  ist  sehr  fraglich  ob  mit  Recht.  Vgl.  hebr.  t^bd^ 
':  Ka^n,  Arche  «  kopt.  taibe,  th^bi^  arx,  welches  Wort  im  höchsten 

Alterthum  durch  semitische  Einwanderer  nach  Aegypten  eingeführt 
I  worden  sefai  muss,  wenn  nicht  mit  Ewald,  Gesch.  Isr.  11,  p.  6,  not., 
I   das  Qegtndieil  anzunehmen  ist.     Daher    stammt  nämlich  der  Name 

der  l(gypt,  Stadt  Theben,    die   wegen  der  Königsgräber  so  benannt 

wurde.  Joseph  Scaliger  hat  -den  Namen  der  böot.  Stadt  Q^jßijj 
3  dor.  O^Oj  gew.  Qtjßat^  ai,  böot.  &e7ßai,  ftir  identisch  mit  &ißfj, 
ii  d-fjßtj  gdialten;'  er  denkt  in  sachlicher  Hinsicht  an  Apamea  Ki- 
1  /}ci»ro^9  so  dass  die  böot.  Stadt  von  der*  in  Böotien  eingetretenen 
i  ogygi»chen  Fluth  ihren  Namen  erhalten  habe.  Ich  glaube  aber  nicht, 
^  dass  Sealiger  s  Vermuthung  zu  billigen  sei.  Vgl.  PrcUer ,  Griech. 
i  Myth.  II,  21,  not.,  wo  &/jßai  =  colles;  Das  Wort  ist  wohl  verw. 
^  ndt  dwfiog  von  dhu,  stossen  =  aufschiessen ,  aufragen ,  vgl.  acer- 
j  vos  mit  acns;  &rjß  scheint  >==  dhvabh  (hvabh  =s  lat.  buf-o),  dhväbh 
^  «  dhvA  (=:  dhmä,  Benfey,  II,  274)  +  bh.  Öas  sabin.  Wort  teba 
^  veigleieht  sich  zunäch&t  mit  dem  Ijdischen  Worte  und  Stadtnamen 
^  T^m  ^  niTQUij  MueUer,  F.  H.  G.  IV,  311  (von  Bötticher,  Arica, 
nf  p:  49,  "übersehen)  nnd  dem  griech.  rv/ußog.  Dies  Wort  kann  — 
^  wenn  es  für  arvfißog  steht,  wie  Benfey  I,  6Ö8  meiner  Meinung 
^  nach    mit   Recht   annhnmt  —  mit  d-ijßw  =>  colles  verwandt  sein, 

weil  die  Wnrzef  sta,  stossen  «  aufistossen    (stubh,    stvabh)  meiner 

^  Anridit  nach   aus  sa  +  dhu    (<Bivabb  »=  dhu,  dhva  +  bh)   ent- 

,  standen  ist.     Vergl.    den   Art.  ^av/ua.     Das  Wort  ißtj  aber  steht 

0  wohl  nicht  in  Verwandtschaft  mit  &lß9],   &»jßt] ,   eher  mit  xtßwTog^ 

I  welches  zu  vgl. 
L,  110.   7cra,  'Hfj,  ij,  Gebirgsname,  «T^,  ij,    Waldung,   Holz. 

Bötticher,  suppl.  lex.  Aram.   p.  44,   setzt    das   Wort  =  hebr.  'üd^ 

Holzscheit,  Feuerbrand,  das  vielleicht  mit  '^i;,    Holz,  verwandt  ist. 

j  Aber   eine  somit.  Etymologie  des  Wortes  Urj  ist  nicht  zu  billigen, 

r    wenn  sich  im  Griechischen  eine  gute  Etymologie  für  dasselbe  findeii 


—    78    — 

lässt;    Benfcy  I,  289.  gibt  eine  solche,    die  mir  aber  nicht  ^nügt 
Das  dort  erwähnte   altliochdeutsclic  Wort  witu,    Holz,    scheint  mir 
mit  griech.  idvc,  gerade,  in  Verbindung  gesetzt  werden  eu  müssen. 
Die  Wurzel  vidh  =  vadh,    wober  lOvg  =  ^v&vg,  'wfe  «!'§  =  agi, 
ag A,  oi(pu(o  =  'OTiviü)  (vip  oder  vibh  =  vap),  bedeutet  oig.  stosssn, 
wie  f]  id^vq  und  idmo  =  O^va)  beweisen.    Stossen  ist  aber  =  auf-    { 
sebicssen,  aufragen,  aufwachsen;  so  kann  i!<)'//,    Holz,  .eig.  Schon, 
Trieb  =  Wuchs  bedeuten,  während  ^[örj  das  aufragende,  hohe  Ge- 
birge bezeichnet.     Ist  diese  Etymologie  richtig,    so  wäre  ürj,  ^t^ 
für  r^yy,  ^'Idrj  eingetreten  mit  ä  =  dh  =  ^,    wie  in  ac)'jfr,  aJ^, 
Lüöiv,  7ibdi]j  mU'daS,.    Sonst  dürfte  man  für  idtj,  ^'Idfj  auch  an  vig' 
(Rcnfey,  I,  343  sqq.),  slossen,  in  in-fiy-o)  denken,    indem  g  (wie 
in  fiidio)  zu  d  werden  konnte ;  vig'  entstand  wie  ig',  ig  ^  u^  ms 
dhvig',    die   gleichbedeutende  Wurzelf.  vidh    (Benfey,  I,  253  sqq) 
aus  dhvidh,    so  dass  das  althochdeutsche  Wort  witu  auch  im  letz- 
tern Falle   mit   gricch.  i^fj  wurzelhaft  verwandt  bliebe.      Zar  mit« 
gemehrten  Wurzel  vig'  =  (d)livig',  also  zu  viksh  =  (djhviksh  scbeint 
mir  lat.  piscis,  griech.  l/ßvg  (^P^W^'c)?   stossend  =  schnell^  Sdt^i 
d^bioVf    laufend  =   schwimmend,    zu    gehören,    indem  hv  s:  p  im 
Griechischen  abfiel;    wie  t/dvg  zu  piscis  verhält  sich  auch  lat  ieo 
zu  griech.  nix-gog.     Gerade  so  könnte  auch  Iltvd'og  mit  ^Ifij  ver- 
wandt sein.     Vgl.  auch  den  Art.  über  Iloasiöudov.   Wenn  man  vom 
Berge   Ida    handelt,    lassen    sich    die   räthselhaften  Daktylen  karnn 
umgehen.     Hock,  Kreta^  I,  170  bemerkt:    Es  wird  berichtet,   dasa 
sich  auf  Kreta  eisenfarbige  Steine  von  fingerartiger  Gestalt '  befanden, 
welche  mau  idäische  Daktylen  nannte;    femer  wissen  wir,    daas  in 
den  spätem  Mysterien  die  Einweihungsscene  mit  einem  Donnersteine 
vorbereitet  wurde.     Hock  nimmt  dann  auf  Kreta  Aerolithen  an,  (Be 
früh    Gegenstände    religiöser  Verehrung    wurden    und    den    Namen 
Bätylc  erhielten.     Dazu  sagt  er  I,    168:    Zum  Theil    mag  man  in 
dem  Cult   der  Aerolithen   mit  Recht  Spuren   alter  Fetischverehnn^ 
erblicken ;    ebenso    häufig  aber  hat  man  jene  Steine  als  Erinnenms 
an  Cultusfeierlichkeiten   oder   als    frühste   Darstellung    von  Göttern 
anzusehen,   welche   nur  spätere  Sage  mit  jenen  Meteorsteinen  ve^ 
wechselte.  —  So  weit  Hock.  Gewiss  sind  die  Daktylen  urspränglidi 
nichts  weniger  als  fingerfertige  Metallarbeiter  gewesen.  Die  drei  Dak^flen 
scheinen    mir    drei    grosse  Götter   gewesen    zu  sein,    und  swar  -* 
nach   ihrer  Verbindung    mit    der  Kybele  zu  urtheilen  —  DämoMD 
der    fmchtbaren    und  sohätzereichen  Erde,    deren  verborgene  Gfltoi 
als  durch  da&'  daktylische,  d.  h«,  wie  ich  glaube,  phallische  SymM 
in  die  Erscheinung  tretend  gedacht  werden  mochten.    Die  Daktylen 
als  phallische  Götter  aufgefasst    sind  dann  die  Repräsentanten  aDei 
Segens,    der  aus   der  Erde  hervorkommt,    somit  auch  des  MetaD- 
roichthums.     Der  Name    der  Daktylen,    Finger,    scheint  mir,   irie 
gesagt,    eig.  Phallen  zu  bedeuten.     Das  griech.  Wort  SoatrvXog  M 
übrigens    noch    nicht    ordentlich    untersucht   worden;    es   kann  mit 
idxvüij  stossen  »  hauen,  hacken^  beissen  (woher  dixaj   sehn,  elf. 


—    7ö    — 

Biss  =s  finis,*  fid-ni»,  Spalt,  Grenze),  dann  mit  dtxny  (wo  dix  &= 
:  iax),  doi'dv^  (wo  ivx),  öixtj  (Recht,  eig.  wohl  stossend  =«  gerade, 
i  IdvQ ,  tvdvq)  zusammenhängen  und  clg.  stossend  =  berührend, 
.  greifend,  oder  auch  stossend  a  spitz,  Spitze,  Aufragendes  bedeuten. 

-  Vgl.   Finger  und  näyoq^  Spitze^  bei  Benfey,  11,  89  sq.;    dann  oben 

-  p.  43.  47.  Auch  der  ßergname  ^J/xt^,  Jlxroq  bedeutet  sicher  spitz, 
j  Spitze,  nuyog.  Die  griechischen  Eigennamen  sind  für  den  Etymo- 
4  logen  ausserordentlich  wiclrtig ;  in  welcher  Weise  ist  man  aber  bis?- 
-,   her  damit  umgegangen!     Das  Sanskrit,    so  trefflich  es  an  sich  ist, 

hat  auch  in  dieser  Beziehung  eine  grosse  Schuld  auf  sich,    wie  es 

,  denn    dem   Griechischen    überhaupt   unendlichen    Schaden    gebracht 

,  hat.;  die  griechische  Sprache,  die  schönste  und  sinnreichste,  die  sich 

i  denken    lässt,  muss   in  Zukunft  ganz  anders  respectirt  —  und  be- 

^  sonders  auch -auf  die  griech.  Eigennamen,    die  keinen  verächtlichen 

-  Bestandthell   des   griech.  Sprachgutes  bilden,    ein  wachsames  Auge 
gerichtet  werden.  —  Wer  die  Daktylen  mit  Movers    (Art.  Phoeni- 

,  zier  in  Ersch-Gruber's  Enkykl.  Ill,  24,  p.  325)  für  semitisch  hält, 

-  kann  die  urverwandte  semit.  Wurzel  daqal  vergleichen:   sie  bedeu- 
tet aufschiessen,  aufragen,  wie  das  aram.  diqlä,    Palme,  lehrt,  vgl. 

'l  hebr.  tamar  u.  Movers^  Phoen.  I,  661  sq.  Ich  kann  die  Daktylen 
^  aber  unmöglich  für  semitisch  halten;  wären  die  riesenhaften 'Anaqs- 
kinder  wirklich  mit  ihnen  verwandt  und  in  letzter  Instanz  identisch, 
als  Bepräsentapten  der  gewaltigen  Erdkräfte,  so  müsste  man  einen 
ganz  andern  Weg  zur  Erklärung  dieser  Verwandtschaft  einschlagen, . 
als  dies  von  Movers  geschehen  ist. 

111.  'Id^vQ,   das  Eisen  der  Achse,   um  welches  sich  das  Rad 
dreht,  bei  Hesych.   Ich  vergleiche  hebr.  hissür,  orbiculus,  die  Nabe 
am  Rade,  nach  Andern  das  harte  Holzstück,  um  das  sich  das  Rad 
,  bewegt.  -Ich  wage  nicht  idvQ  von  hissür  zu  trennen.  Andere  wer- 
den an  td'voM  denken. 
'  112.  ^Ixa(ßog,  6,   der  bekannte  Sohn  des  Dädalos,    Vater  des 

'  Elatos,  Schol.  Apoll.  Rh.  I,  104.  Movers  identifizirt  den  sicher 
2  mit  jenem  verwandten  Namen  des  attischen  ^IxuQtoq  mit  hebr.  Ikkar^ 
Landmann,  von'^akhar,  durchbrechen,  spalten,  welchen  Sta,mm  Ewald 
^  für  urverwandt  mit  ager,  dyqoq  hält;  mit  Recht,  so  viel  ich  sehe. 
";  Die  Wurzel  von  ager,  vgl.  Benfey,  II,  19,  ist  ag',  ag  «  hvag', 
dhvag',  Btossen  =  spalten,  ib.  11,  275.  .Aber  Movers'  Behauptung 
^  halte  ich  für  unbegründet.     Mir  gehört  ^LcuQtog  wie  ^'IxaQog  zu  Ben- 

*  fey,  I,  343  sqq.,  wo  vig'  =  (dhvig'  =  hvig'  «=)  ig',  stossen,  trei- 
_  ben,  blühen,  in-sly-fiy,  verw.  mit  lat.  icere,  stossen.  Danach  ist 
-■  ^IxaQOQ  verwandt  mit  Xxgia,  stossend  =  aufragend,  aufrechtstehend, 

XxTOQy  stosscnä  =  berührend,  anstossend,  nahe,  IxtcIqu  =  Ix^vg, 
^  stossend  =  schnell,  d^oog^  ob  auch  mit  lat.  vicinus,  Nachbar,  bleibe 
■  einstweilen  dahingestellt.  (Unrichtig  ist,  wie  ich  glaube,  Benfey  über 

*  nahe,  Nach-bar  II,  181:  es  heisst  wohl  anstossend  und  gehört  alsa 
^  zu  hna,  II,  182).  In  IraXog  =  ravQoq  scheint  r  aus  k'  entstan- 
^  den;  wäre  so  dem  dunklen  Wort  yslrwv  (vgl,  elnog  tsa  Inog)   bei- 


—     80     — 

zukommen?  ^'hatm^  ncheint  mir  ein  Ansbrochendcr,  Aervorstossen- 
der,  in  die  Höhe  Treibender,  ein  Gott  der  BtOthe,  in  specie  der 
Wcinblilthe  zn  sein,  verw.  mit  dem  attischen  Ikarios;  die  sich  er- 
hebende Blume  sclmülEt  d.  h.  verwelkt  in  der  Sonnenhltse  und 
sinkt  nieder.  Dem  JuldaXoc  habe  icli  früher  schon  einen  weiten 
Begriff  vindizirt;  das  ikarische  Meer  kaRn  ein  stossendes  =  stilr« 
mendes,  wogendes  sein.  Vgl.  goth.  v6gs,  Woge,  und  Sekrit  tiIS, 
Welle,  bei  Benfey,  I,  344.  440,  griech.  aly  und  ofx,  a/x  (im-pet- 
us)  aus  dva  +  vig',  viksh.  Der  Name  des  Solines  des  IkanM^ 
^JikuToc,  von  ikuvifüt,  ikuco  =  triidere,  treilien,  aufwachsen,  km 
den  sich  zur  Höhe  =  Keife  erhebenden,  kräftigen  Nachwuebs  be- 
deuten. Movers  hat  auch  den  Namen  des  treuen  Handea  des 
attischen  Ikarios,  MuT^j  für  hebräisch  erklärt;  aber  ohne  Qtud. 
Vgl.  unser  warm,  von  var  =  /naQ^  aus  dhvar,  hvar  es  ghar/  Bei- 
fey,  ir,  195.  Was  hebräisch  oder  semitisch  sein  kann,  ist  es  Bodi 
lange  nicht;  wollte  ich  nach  der  Weise  von  Movers  etymologisiiai, 
so  könnte  ich  leicht  die  ganze  griech.  Sprache  —  natüriieh  nrit 
Ausnahme  der  Pronomina  und  ücxivischen  Bestandtbeile  (vgl  darflber 
die  ebenso  wichtige  als  richtige  Bemerloing  Benfey's,  Verh.  d.  Aeg. 
zum  semit  Sprachstamm,  p.  VIII  sq.)  —  aus  dem  SdmitisebeB 
herleiten. 

113*  ^Iviü,  17,  Gremahlin  des  Athamas.  Noch  Preller  selieint 
geneigt,  den  Namen  für  phönizisch  zu  halten;  es  wäre  aaeh  nicht 
schwer,  aus  hebr.  anan,  anah  =  'anaq  eine  flebilis  Ino  zn  erairen. 
Welcker  meint  zwar  bei  Gelegenheit  des  Namens  Kuß^tgaSf  dan 
die  griech.  Endung  -oi  jeden  Gedanken  an  fremden  Ursprung  ans- 
schliesse;  wir  haben  dagegen  aber  den  Namen  /IsQxsTui  auf- 
zuweisen. Auch  Hesse  sich  an  den  hebr.  Stamm  'un  =  In  (vgt 
jarad,  woher  Jarden  =  ^luQÖuvoq,  Jordan,  kommen  soll),*  fliessen, 
rinnen^  denken:  so  könnte  YvcJ  eine  ph^uizische  Meerg^tUn  seil. 
Mir  beweist  aber  ^'Iva/og^  dass  Tnc/  für  rein  griechisch  zu  haltwi 
sei.  Ich  vergleiche  Benfej,  II,  63,  wo  die  Wurzel  hvan  (aus  dhvai 
II,  275,  .tönen)  s=  kvan  =  goth.  quaindn,  weinen,  eig,  tönen» 
lat.  canere.  Dazu  gehört  das  griech.  W.  xiwQog  =  hFiw^o^  «=s  fw 
WQog,  was  Benfey  nicht  hat  einsehen  wollen;  ebenso  wie  xtrv^ 
s=  (Äiw^q,  haben  wir  xeXuivog  =  fiikag,  femer  xilwQ,  Sohn,  ne- 
ben (lißXkiVy  wachsen,  woher  iiiXkiA%  »  niiXkd%  (vgl.  quillen,  qml- 
len,  Quelle,  Welle,  buUire,  ebuUire,  pullus)  =  ^i^og^  tC^riv,'  Auch 
ykdyog,  yalaxTj  lact  gegenüber  Milch ,  melken  ist  so  so  denteo; 
vgl.  Sixiü,  iXTnjw,  ziehen,  streichen,  und  duh  bei  Benfey,  II,  277i 
wo  d^dvijQ  =  einem  denkbaren  lat.  ductrix  von  duco ,  ziehen  s 
melken«  Ob  so  auch  /üoItfjq,  /it/JT9]Q,  mater  zu  cr/caai,  streldMnf 
Oder  mit  fia^og^  /uaaTÖg  zu  mä  =  dhmä,  schwellen,  ib.  11,34  VBti 
II,  274?  schwellen  kann  =  wachsen,  zeugen  sein,  vgl.  90,  gvi,  Al 
II,  164  sqq.  Ich  halte  /mjvfjQ  eher  für  die  Ziehende  a  Melkmhr 
wie  nach  Lassen  mnlier  zu  mulgere  gehört.  Benfey  hat  lürMSId^ 
melken  ebenso  wie  für  dXioß,  molere,  mahlen  eine  ganz  nnhaltbait 


—     81     — 

.  Urwurzel  aufgestellt ,  wonms  zahllose  Irrthümer  entsprungen  sind* 
in  /LiijvfjQ  kann  die  Urwurzel  noch  am  besten  erkannt  werden,  vgl, 
g  m^  messen,  eig. ,  wie  /uirog,  filxQa  vu  andere  Wörter  beUBenfej 
g  II9  31  S9q-  zeigen,  ziehen,  dehnen,  ausdehnen.  Wir  lassen  uns 
^  nicht  mit  der  sinnlosen. Annahme  eines  onomatopoetischen  Ursprungs 
.  von  iiJ^-rrjo  abspeisen,  ebenso  wenig  wie  bei  nanJQ^  von  pa  «  pu 
^    in  noi^co,  zeugen.     Haben  wir  aber  richtig  xiwpog  «=  f^iwQoq  ge* 

*  nommen,  ond  beide  für  =  hFiwQoq^  so  kann  man  von  hvan  auch 
I  IvcS,  ^Ivu/og  =  xavaxog  ableiten,  trotz  des  langen  1.  Beide  sind 
^  tonende  »  rauschende  Wassergötter:  Den  andern  Namen  der  Ino, 
A  Bvvfj,  könnte  man  ebenfalls  hieherziehen,  vgl«  ßwc^  Sskrit  bukk 
3^  (aus  hvakk)  beiBenfoyll,  69,  tönen,  bellen;  Bvvfj  kann  aber  auch 
^j  zu  I,  Ö37  sqq.  gehören,  was  zwar  auf  keine  andere  Wurzel  fiihrte, 
.  aber    doch   einen  andern  Sinn  gäbe.     Mit  7v(J  bringe  ich,    obwohl 

zweifelnd,   noch  zwei  Namen  in  Verbindung:    Oivevg  (wo  9  =  hv 

sein  kann)    und  Mlvwg   {fi  wie  in  /ntwQog).     Das  homerische  Bei- 

,  wort  des  Minos,  oXooq^Qwv,  hat  Buttmann,   MythoL  II,  240  reran- 

.  lasst,  den  Minos  für  einen  Unterweltsgott  zu  halten.    Dies  ist  aber 

nicht   nöthig,    weil   okootpQmv  gerade  so  gut  auf  einen  Dämon  des 

.   tückischen  Elements    passt.     Auch  Aeakos    ist  König   und  Richter 

der  Unterwelt,    obwohl    er    sicher  seinen  Namen  von  der  in  &^/ui, 

avis  zu  Grunde  liegenden  Wurzel  u  (gunirt  av)  =:  ya  =  Sskrit  vft, 

wehen,  hat  und  eig.  der  Stürmische  (vgl.  Atyiva)  heisst. 

114.  ^lokangj  6,  Sohn  des  ^Iq>wXtjg  (des  Kraftberühmten ,    vgl« 
'H()axX^g),  der  beständige  Gefahrte  des  Herakles;  YoA^,  17,  Tochter 

*  des  Eurytos,  Gemahlin  des  ^YXXog.  Movers,  Phoen.  L,  erklärt  den 
'  Namen  für  phönizisch,  von  der  hebr.  W.  jaah  s=  naah,  navah, 
'  schön  sein,  glänzen,  und  Baal,  so  dass  Jubaal,  Jubal  =  7oAao^ 
^  Glanz  Gottes  bedeutete;  später,  Phoen.  II,  2,  zog  er  hebr.  'ux, 
,  wach,  rege  sein,  heran  und  erklärte  den  Namen  durch:  Baal  er- 
**,  weckt.  Auch  Ewald;  über  Sanchuniathon,  1851,  hält  den  Namen 
''  fuhr  phönizisch:  er  denkt  an  hebr.  alah,  aufsteigen,  oder  an  'alam, 
f  wovon  'öläm,  Ewigkeit,  (dviv,  und  der  phön.  Gottesname  Ulomos 
^  abstammen.     Wer  kühn  sein  will,  kann  JoXaog  iüi  roXa/iogj  loXc^ 

'  Fog  nehmen,  indem  er  m  in  v,  'Ain  in  g  und  j  übergehen  lässt 
'  Uns  dagegen  acheint  in  dem  Umstände,  dass  der  Name  nur  auf 
^  geiTprangene  Weise  aus  dem  Semitischen  gedeutet  werden  kann, 
^'  ein  Hauptbeweis  für  den  griech  Ursprung  desselben  zu  liegen:  ent- 
Bclieidend  Ist  hier  natürlich  der  rein  griechische  (wenigstens  urgrie- 
^  chisch-  kleinasiatische),  aber  ganz  unsemitische  Charakter  des 
^  Herakles.  In  dem  Namen  loXuog  steckt  aber  gewiss  nicht  das  Wort 
5  lov,  Veilchen,  so  wenig  als  im  Namen  Yoxacrr//:  mir  scheint  ^loXaog 
■*  für  JjoXaog  zu  stehen,  wie  Juppiter,  Jovis  für  Djuppiter,  Djovis; 
■^  vgl.  Benfey  H,  206  sq.  Demnach  heisst  loXaog  am  Himmel  leuch- 

*  tend,  oder  auch  lichtstrahlend;  -Xaog  gehört  zu  Aaw,  d-yXaF^og vl, 
^  8.  w.,  ib.  II,  124  sqq.  Dieselbe  Bedeutung  kann  der  —  ebenfalls 
^  (sogar  von  Ewald)  in  den  Verdacht  phönizischen  Ursprungs  ge- 
^  .6 


—    82     — 

nommene  —  Name  TAAoc  haben,  von  der  Warscl  hvar,  var(/i«j) 
bei  Benfej,  II,  195  oder  von  der  verwandten  W.  svar  (ana  aa  + 
var  <s  hvar,  gfaar)  ib.  I,  457 ;  vgl.  adla^,  nkfj,  dXiij.  Hylloa  bei. 
demgemäss  leuchtend,  splendidiui.  Wer  aich  entachliesaen  kam, 
die  Kürze  des  i  in  "loXuoq,  "loXij  zu  überaehen,  mag  Ug^  Pfeil  (fgl 
lo/uwQogy  über  welches  Wort  aber  Benfey  11,  61  richtig  sn  urthaiki  : 
acheint)  heranziehen :  Pfeil  ist  s»  Strahl,  wie  z.  B.  gö»  Strahl,  PMl, 
Ib.  n,  114  zeigt  Für  diese  Deutung  könnte  das  von  Prdler,  Gl 
Myth.  II,  157  Bemerkte  zu  sprechen  scheinen. 

115.  ^lod^ftog,  6,  der  enge  Hals,  die  Erdenge,  ist  eins  ds 
dunkelsten  griech.  Wörter.  Ich  habe  an  fremden  Ursprung  gedacb, 
vgl.  hebr.  (^atam,  hasam,  die  in  dem  Sinne  von  eompAmm, 
aq>/yyHv,  äy^siv  gebraucht  werden ;  aber  ich  denke  nicht  mehr  dna: 
das  Wort  muss  rein  griechisch  sein.  Darf  man  MWoi,  krfimMa, 
vergleichen  und  in  begrifflicher  Hinsicht  auf  ßoQvg,  aipeSg  (nnr. 
mit  a/;^a>)  bei  Benfey,  U,  291  hinweisai?  AnBli+  &  konnte  M 
werden.  Das  Wort  Uvou)  bei  Bcsifey  I^  289  gehört  wie  liaat  Alhi, 
was  er  I,  285  sqq.  behandeltha^y.  zu  1^.320  sq.;  dahin  nm 
auch  II,  17  sqq.  gestellt  werdeuv:  Grieciü-^^^-Wcü  weiat  auf  ebe 
Urform  dhvid,  verw.  mit  ag^  fKr  dhvag'  und  mit  vincerOi  <&w, 
weichen  (aus  dhvig'  +  s) ;  dhvid  a  hvid  kann  in  g>iJt,  niä-,  kl 
fidelia,  griech.  ni&ag  erhalten  sein.  Dann  haben  wir  neben  liadh, 
bandh  aus  hvadh,  hvandh  bei  Benfey  II,  94  sq.  (wo  pand«,  pedam 
ai  agolum  zu  beachten^  eine  gleichbedeutende  Wurz^  hvId  (oder 
hvidh  ?  hier  ist  auf  nei?]  gegen  badh  zu  achten !)  gewonnen«  Du 
Wort  ^tidxvfjj  fidelia  verhält  sich  zu  livow,  wie  a-Hpiyysw  n 
süuiVf  YTOzn  Olli  =i  2(p{yt  gehört;  vgl.  auch  ^po^o;  (worin  9  bc  hr, 
nicht  SS  Präfix  abhif  vgl.  dhvag',  stossen,  ib.  II,  275  und  a^ 
I,  158,  eig.  stossend  =  spitz,  x^oog)  zu  o^g  und  g>okmg  m  nlk 
gus,  Vulcanus. 

116.  ^'Iravog,  auch  Iravog^ij,  Stadt  auf  Kreta,  nach  Steplyw 
Byzantius  von  einem  gleichnamigen  Phoenizier  benannt  Schon  fiAci 
hat  man  hebr.  'öthän,  perennis,  verglichen;  ob  mit  Recht,  ist  natt^ 
lieh  schwer  zu  sagen.  Aber  dabei  blieb  man  nicht  stehn«  Bötticki^ 
rudd.  myth.  Sem.  p.  12 ,  wollte  auch  den  Namen  7ra»y,  mpog^  ij, 
Stadt  in  Thessalien,  nach  Steph.  Byz.  von  einem  Heros  ^imK 
aus  dem  hebr.  Worte  deuten.  Dieser  ist  aber  sicher  rein  grlechhci, 
so  gut  wie  die  Athene  *lTwvla,  obwohl  die  Deutung  des  Nimtf 
fraglich  bleibt.  Vgl  vi)u,  Welle,  bei  Benfey  I,  440,  wekheeWtft 
zu  yggs,  Woge,  I,  344  (vik'  ==  vig")  gehört;  die  GrundbedenlH« 
von  vik'  ist  stossen,  vgl.  ou^,  Ziege,  mit  oiy^g^  Wogen  (irtOflSMÜ 
=:  anstossend  s  anschlagend,  wozu  vielleicht  nov-stä^wjav  BSat  Um' 
fiy-dtov).  Dazu  kann  hakog  =  xavqog,  Stösser,  mit  r  :»  k*  «k 
in  pank'a  &=  niws  gehören.  Ob  so  auch  ^'hiav^  ^Iranfag  an  dpr 
ten?  ist  Itonos  wie  Pallas  (Gigant,  von  Athene  eilegt;)  ein  flfr 
mer  ?  Uebrigens  wäre  nicht  unmöglich^  dass  r  nicht  aus  kf|  aondos 
aus  einer  Dentalis  herstammte;  vgl.  vjath,  bei  Benfey  ^  268 p  dtf 


—    83    — 

i  Yith  werden  konnte:  vjaüi  braöchl  nicht  mit  Präfix  Ti  compo- 
rt  zu  sein,  ob  luinn  »^  dhu  -4^  ja  «f-  tli  sem,  aiso  dooli  mit  vidh, 
ulh  lusammentiängen.  Vgl.  ib.  11,  347*  Aus  vidii  Icoonte  schwer- 
\h  Fix  werden,  obwolil  Alxvri  au  idli,  ddli  «o^^  gesetzt  werden 
1  mfissen  scheint.  Oder  wäre  auch  Aixv*^  hieherzusielien  und 
sdeutete  eig.  stossend  =3  auistossend,    ^00^,   ^^Vy   hochragend? 

117.  liiy  i^y  wird  gewöhnlich  aus  dem  Aegyptischen  abgeleitet, 
fL  Hunsen,  Aegyptens  St.,  I,  668.  Aber  dieser  ftg3^t.  Ursprung 
iDO  bedsweifdt  werden.  Welcher  stelit  dem  Namen  üa  livat  und 
BBt  die  lo  als  wandehide  Mondgdttin;.  £hnfich  Casst  Bötticli«r  das 
iir.  jirdah,  Mond,  von  jarah  «s  arah,  aber  cUese  Deutung  wiR 
ir  nicht  munden.  Anders  erklärt  Meier,  iL  W.,  p.  118,  das 
ort  jArdab,  deui  ich  eher  beistimmen  möchte.  Der  Name  YcJ  kann 
»enfalis  leuchtend  bedeuten  ^  wie  Luna  st.  Lucna  (aber  nicht  st 
idna,  so  wenig  als  ftla,  für  ada^  aus  axIUa  zu  deuten);  Tgl. 
mitjj  f,  250,  wo  icuyw  zu  idh,  indh  b  ih  gestellt  ist.  Ist  diese 
iymologie  richtig,  so  steht  7ctf  lür  jTAiJ.  Auch  an  div,  Benfey,  U, 
X>  sqq«,  liesse  sieh  denken;  vgl.  den  Art  79kaog. 

116.  *£tßhaig,  ijj  episch  '/actiAxog,  dor.  ^lahioq.  Ifitiig  hat  die- 
n  Naiuen  init  einem  semit.  Namen  in  Verbindung  gebracht  und 
iliei  merkwürdige  Proben  seines  etymologisohaii  Verfahrens  abge- 
B^t.  So  viel  ich  weiss,  hat  noch  Niemand  den  Namen  ^Iwahiti^ 
efatig  erklärt.  Ich  nehme  ^lawXmq  iär  «s  ^FmFtuXimq  von  cTra 
^Fta  bei  Beiiiey,  II,  220,  und  FaiAie,  veTw.  mit  cJ^g,  Furche 
esogen)  und  f  axoi,  vello.  Danach  ist  'ioecoAxo^  ganz  sx  dioktoq, 

119.  Kdßfi^oq,  o,  bei  Hesych.  der  Krebs;  Kaßsi^t^  •»>  die 
dbiren.  Man  kann  beide  Wörter  aehr  gut  aus  dem  Semitischen 
Hiten;  die  hebr.  Wurzel  kabar  bedeutet  biegen  =  ')  krümmen, 
ehen,  =  *)  drücken,  zus.  drängen,  dicht,  fest  machen  (vgl 
tXltjg  bei  Benfey,  II,  301),  daher  kabbir,  dick,  stark,  gross,  eig. 
ier  gedrängt,  aufgehäiaft,  wie  dokktjg^  vgl.  globus,  conglobare, 
dien.  Der  Krebs  könnte  der  Gedrehte  »  Verkehrte,  verkehrt 
ier  rückwärts  Gehende  sein,  während  die  Kabiren  ab  die  Festen, 
edrungenen  (von  ihrer  gedrungenen  Zwerggestalt)  benannt  sein 
Bonten.  (Vgl.  noch  stramm,  straff,  eig.  gedreht,  von  stri,  Benf.  II,  366, 
M  aa  4-  dhvri^  dhfi).  Aus  hebr.  kabbir  deuten  sich  auch  leicht 
le.Hebsnlbrmen  KäfißftQog  (bei  Euaeb.  Praep.  Evang.  ed.  R.  Steph. 
1,  6)  und  Kußßfi^  bei  Hesych.,  die  unmöglich  aus  KdFnQog  von 
iFia,  mvu  erklart  werden  können.  Wenn  aber  Welcker,  Aesch. 
rlL,  p,  164,  sagt:  Dass  das  Wort  nicht  als  ein  fremder  Name 
ivierständlich  blieb,  sondern  der  wahren  Bedeutung  nach  gefasst 
nrde,  beweist  schon  die  Formsylbe  (in  KaßfiQoi),  wodurch  es  mit 
Jmfiifw  und  so  viel^i  nur  griech. Namen  fibereinstimmt  —  schabe 
h  dagegen  früher  schon  den  Namen  ^f^croi  angeführt;  vgl.  auch 
U«!^.  Nichtsdestoweniger  muss  man  sieh  gegen  die  Herleitung 
m  Kdß*t^  aus  kabbir  wehren.     Scharfsinnig  bat  Benfey  II,  324 


—    84    — 

den  Namen  gedeutet  ans  hvar  (=  kmar  (xcr/4a(Mc))  =  kvar,  xFooe 
xaFug,  xaßaQ,  xaßsQjOy  xußstQOj  iierdreht,  .verkrüppelt,  Zwersf.  Vj^L 
contortus,  gedrungen,  kraftvoll,  dann  hna,  sich  neigen  »  sich  stemmci, 
ib.  11,  182  (nebst  stämmig);  was  sich  neigt,  Ei|0ammenbOdct ,  n- 
sammendrttckt,  nimmt  seine  Kraft  zusammen,  liunn  daher  ein  HU  j 
der  Kraft  sein.  So  könnte  man  axa/Lißog  sammt  axtjnvw^  c*^ 
ro/Atti  (von  Benfey  1,  655  ganz  falsch  behandelt ;  sie  gehören  n 
II,  324;  axijQlntü}  ist  aus  sa  «f- hvrip,  werfen,  qimiv^  II,  309  sqq.) 
heranziehn  und  Kdß-H^oq  für  KäßfQjog  mit  xvn-tkXoy  yergMcte 
Der  Sinn  wäre:  stämmig,  gedrungen,  kraftvoll,  contortuB.  Die  hefer. 
Wurzel  kabar  ist  mit  der  indogermanischen,  woraus  Benftj  wd 
ich  den  Namen  zu  deuten  versucht  haben,  urverwandt ;  daher  komt 
es^  dass  der  Sinn  derselbe  bleibt,  wenigstens  im  Allgemeinen,  man 
wir  die  hebr.  Wurzel  kabar,  die  indogenA.  Wurzel  hvar  od«  ^ 
primäre  Form  hva  =&  xa  in  o-)ea(/0-j^o'^  zu  Grunde  legen.  Die 
Wurzel  hvar  ist  =  dhva,  hva  +  r,  die  Wurzel  hvabh  (in  mu^ 
s=  hva  +  bh;  man  darf  nicht  mit  Benfey  a  aus  ri  hervorgelM 
lassen,  hier  so  wenig  als  in  den  meisten  andern  Fällen.  Weleken 
Erklärung  des  Namens  ist  formell  unhaltbar;  wäre  sie  aber  sackU 
richtig  —  was  ich  nicht  annehme  —  so  könnte  er  sich  an  ^^nbh  bei 
Benfey,  11,  168  halten:  denn  (ubh  ist  ==  (ush,  ib«  ^74,  giicek 
xava,  xavCa)w,  vgl.  log  =  Fioog  =»  lat  visus,  virus«  Die  Sinskiit- 
wurzel  9ush  entstand  ans  kush  ss  hvash  =  vash,  ush,  li.  I,  26. 
II,  333,  wie  denn  anlautendes  9  tiberall,  wo  es  gegen  giledi  t 
steht,  aus  älterem  k  entsprungen  sein  muss;  9ush  ist  also  venr. 
mit  hvar,  ib.  II,  195,  indem  hvar  (für  dhvar)  =  hva  +  r,  fiA 
aus  kush  =  hvash,  hva  +  sh,  ^ubh  »  hva  +  bh.  80  kowit 
Sskrit  9vid  (II,  168)  aus  kvid  «=:  ku  +  i  +  d  in  VerwandtseUt 
mit  idh  (I,  259)  für  hvidh  (=:  a-mv^,  s-cint);  denn  hya  ist»!». 
ib.  II,  63.  66  (gah  =  guh  aus  hvah).  Vgl  Kfjfpivg.  Wemi  dk 
Eabiren  auf  Lenmos  in  enger  Verbindung  mit  dem  Hephästas  i^ 
scheinen,  so  folgt  daraus  keineswegs ,  dass  sie  für  Dämonen  iv 
feurigen  Elements  im  engem  Sinne  zu  halten  sind ;  vielmehr  W 
auch  Hephästos  dort,  wo  er  mit  den  Eabiren  verbanden  gedüfe^ 
wurde,  sicher  einen  viel  allgemeinem  BegriiT,  den  der  treibento 
belebenden  Erdhitze  überhaupt  oder  des  männlichen  schöpferiackü 
Naturprinzips  gehabt.  Auch  was  Preller,  Gr.  Myth.  I,  12S  atf» 
dass  die  bildende  Kunst  den  Hephästos  in  alter  Zeit  vieHeidt 
zwergartig  dargestellt,  nach  der  weitverbreiteten  Neigung  sott 
dämonische  Naturgestalt  in  Zwerggestalt  zu  denken,  paast  ninraif 
einen  als  Kabiren,  d.  h.  auf  einen  als  Repräsentanten  der  giosMi 
schöpferischen  Erdkräfte  gedachten  Gott.  Der  lenmische  HephMi 
repräsentirt  demnach  das  irdische  Feuer  nicht  nur  im  engem  SiM 
sondern  auch  im  weitesten,  wie  der  ägypt.  Ptah:  in  letetnUi  Bh- 
sieht  nimmt  er  bei  den  lemnischen  Pelasgem  geradera  difc  flMfe 
des  Dionysos  em,  der  bei  der  Mehrzahl  der  PelasgerstinnM  ib 
Vertreter  des  männlichen  Naturprinzips  erscheint.   AufdieoenWqpk 


—    85    — 

imss  man,  wie  ich  glaube,  das  Verhältniss  der  Icmnisohpn  und 
lamothrakischen  Kabiren  zu  einander  bestimmen:  Hephästos  und 
Dionysos  konnten  mit  gleichem  Rechte  an  die  Spitxc  der  Kabiren 
ler  Vertreter  der  schöpferischen,  zeugenden  oder  gebärenden  Na- 
nrkräfte,  gestellt  werden,  je  nachdem  man  die  Idee  des  wässernden, 
lefeuchtenden,  besaamenden  oder  die  des  entzündenden,  erwecken- 
den, erregenden  und  bewegenden  Lebenselementes  in  den  Vorder- 
^nd.  treten  lassen  wollte.  Mit  KußsiQog  verbindet  man  gewöhn- 
iefa  den  Namen  der  Demeterpriester  auf  Faros,  KußaQvot,  den 
kndere  mit  dem  somit,  komer,  pluc  kemMm,  zusammrastellen, 
relchea  Wort  im  Syrischen  Priester,  im  Hebräischen  Oötzenprlester 
edeutet 

120  a).  Kdßoq,  o,  ein  Getreidemaass,  soll  a  hebr.  qab  sein^ 
(m  qabab,  zusammenbiegen,  also  eig.  ein  Gefass,  ayyüg, 

120  b)«  Käyna/Aov,  ro,  ein  oriental.  Harz,  scheint  semitisch; 
ff«  Meier, .  Hebr.  W.,  p.  26,  der  xofifUf  t6,  Gummi,  für  eine  vorn 
antünimelte  Form  desselben  Wortes  hält. 

121.  Kd$fjLoq,6  (qedeml)^  Sohn  des  Agenor  (kenä',  Kanaan!), 
nder  der  Europa  ferebl),  Gründer  der  böot.  Stadt  Theben  (nach. 
»allget  SS  hebr.  t^bäl).  Die  phönizische  Reihe:  l4yt}yafQ,  Ev- 
ciTKi;«  BUßm  ist  gefallen;  sollte  Kddfioq  allein  übrig  bleiben? 
^hwerlieh  darf  er's,  wenn  auch  Preller  deäi  Alten  (qadm'dn:  Mo- 
rs^ noch  eine  kurze  Lebensfrist  vergönnt  hat.  Wäre  Kudfiog 
sHes^ner  Maassen  ein  phöniz.  Gott,  wäre  dieser  phön.  Gott  dann 
ner  siichlich  als  =  Hermes  erwiesen,  so*  könnte  man  auf  deu 
begriff  des  hebr.  Stammes  qadam  zuruckgehn:  dieser  ist  stossen, 
ilten,  durchdringen,  hervorbrechen,  vorspringen,  voran  sein,  wie 
rdoniy  Axt,  für  qaddom,  und  qadm&,  origo  (vgl.  oriri  zu  hvar  = 
aly  dhval^  ^a^l-ci^,  von  dhu,  d-v-Wy  stehen,  dhva  +  r)  beweisen. 
;h  Meier,  Hebr.  W.,  p.  345  sq.  Kadmos  wäre  dann  ein  her- 
rbrechender, aufsteigender  s  aufwachsender  (oriens)  Gott  der 
acbtbarkeit,  ein  phallischer  Hermes.  Dies  ist  Kadmoa  auch  wirk- 
h,  aber  nicht  der  phönizische,  sondern  der  griechische  Kadmos; 
Mier  ist  sicher  kein  weiser  Alter ,  der  sich  .  in  dem  tyrischen 
^nbrinm  schlafen  legt  (Movers,  Phoen.  I,  516),  sondern  ein  Gott 
r  frischen,  aufblähenden  Natur,  der  dem  Dasein  des  höllischen 
mchen  ein  Ende  macht  und  aus  dessen  Zähnen  lebende  Wesen 
rvorg^hen  lässt.  Das  Gerede  von  einem  alten  weisen  Kadmos, 
(T  den  Philosophen  spielt,  ist  nur  ein  Gräuel,  weil  ich  immer  mehr 
rvroliilt  werde,  solches  Gerede  als  das  was  es  ist  d.  h.  als  eitel 
ig  und  Trug  späterer  Schwätzer  und  Sophisten  anzusehen;  wenn, 
e  wir  doch  annehmen  müssen,  Kadmos  ein  alter  Gott  der  Pe- 
iger  ist,  so  muss  sein  Name  einen  vernünftigen  Sinn  —  einen 
if  seine  Stellung  als  Naturgott  bezüglichen  Sinn  haben  DenKad- 
OB  f&r  einen  Anordner  des  aoa/nog,  die  Harmonia  für  eine  Personi- 
satäon  der  Weltharmonie  zu  halten  —  das  geht,  offen  gestanden, 
ler  meinen  mythologischen  Verstand:   in  der  Mythologie  finde  ich 


-     8ß     — 

nur   aitsgedrückt,   was   ich  allein  daiiu  auclie»    einfäelie  Gedankn 
und    eiiifaclie  Gefülile,   nt^r   l^eine    abstract  pblloBopbi8ciien  Tii»- 
mereien.    Deslialb  milsDcn  aucli  alle  mythologiaehen  Namen  emteh, 
vemdnftig    und    im    eminenten  Sinne  hezeichncBd   sein.     Sdirdtai 
wir  denn,  indem  wir  von  diesem  Fundamentalsati  aBer.ochtai  Bf- 
thologiscKen  Kritik  ausgehen,  sur  Deutung  des  sebwierigen  Nbsnm 
Kdöfioc.    ßenfey^  II,  188  sqq.  behandelt  die  Wnnel  dha  :  ha  « 
O'/d-io^  O'/u-^io;   dort   stusst  er  sieh  besonders  an  lal.  o»-cMm 
gegen  hi-are,  hiscere,  /n-og,  /aaMm^  weil  er  nieht  olnaab,  dass^  «b 
stha,  sthi,  sthu  (ib.  l/628  s'q),   hna,  fani  und  hnn    (ib.  11,  Itf) 
u.  a.,    so   auch   ha  und  hu  =?  hva  aus  hä  +  va  neben  etaMMfei 
aufzustellen  seien.     Wie  hi-are  =  ha,  so  ist  os-ei-tare  s  hfa,b. 
.  Dieser  Wechsel  von  ha  und  hva,  hu  erscheint  aber  auch  Itai  Oii9- 
chischen ;  vgl.  hu  in  x^vvog,  /uvXog,  ib.  190,  dann  in  jrA»,  ;{tf«, 
giessen,  eig.  neigen,  stossen  »  fallen  machen,  fallen  lassen,  weifa; 
ausschiitten,  also  gans  »  o/u^Mj  /akuiaj  losUssen,    wonadh  Besfif 
II,  194  berichtigt  werden  muss:  wo  ein  grieeh.  Wort  im  ChrhsU- 
sehen   völlig  klar  ist,    begreift  man  nieht,   wie  er  sieb  von  eiiaa 
Ungethüm  wie  Sanskrit  ^f  jnt  irre  machen  lassen  konnte      Wie  k 
=  hu,  hva,  so  ist  auch  cUia   (dhA,  vgl.  ib.  II,  267)  »±  An,  dhfi 
(II,  320),  wie  grieeh.  &äßaxog  »  &iSitog,  &uicüg  zeigt«  Vtagriack 
aya^M^  stossen  =>  fallen  machen  (wie  ib.  II,  182)  kommt  gpewi/g^ 
die  Falle,  offenbar  verwandt  mit  muiviakav,  rOf  Stoss  «s  ^^Anstoss, 
Verstoss,  =  ^}  Falle,  ayaor^Q.  Wie  bei  axd^o»  die  Wonsl  (;mH-) 
/ad  =  ha  +  d,    so  liegt  bei  antdviaXw  die  Wurzel  (sa<4*)  im^ 
=  hva  +  d  zu  Grunde.     Die  Bedeutungen   sind   völlig  klar  ml 
die  Formen   vollkommen   festgestellt     So   ziehen   wir  dsan  Ushv 
lat.  cadere,  fallen,  für  hvadere,  verw.  mit  eaeula,  Diener,  aus.  kift- 
cula,  von  hvag",  hvak'»sag',  ak^  (anc-illa),  Benfey,  H^  20,  VennaA 
ist  cedere,   woran   schon    Benfey  II,  191  dachte;    vgL  og^w^ctf  nit 
/ä^ojuai,  weichen;  cedere  könnte  eine  Form  hvid  gegen  h¥ad  bi 
vertreten,  also  ganz  ss  caedere  sein,  wiearjj^o)  ^)  stossen, 
^)  neigen,  faMen  machen  bedeutet     Die  in  caedere  gmiirt 
nende  Wurzel  hvid  (aa  hvad,  a^jcavd  »  had,  a**;^«^)  evsclieint  nk 
in  scindere,   wo  cid  v  hvid;   ^es  konnte   aber   aucb    edion  hi 
Sanskrit   zu  bhid  werden    (vgL  bhug^  s  bhag'  aus  hvßg\ 
II,  20),   weshalb   findere  (Benfej  II,  109)  gerade  so  «b 
ist,  wie  grieeh.  (jpivm  =  mtiva^f  xtUvto  aus  hvan  «=  dhyan, 
ib.  II,  276.    Nun  nehme   ich  auch  die  Sanskritwiiiiel-  ad,  it^ 
essen,  edere  für  hvad  »  a^-xavi  «=  had  in  erj^o^itf,  stossen  as 
hacken,   beissen.     Als   vocalisch   anlautende   icann  sie  ja 
Ansicht  nach  keine  Utwurzel  sein ;  vgl  findere  »s  lieisseK  L  a  D« 
Grundbegriff  aller   dieser  Wärter   ist  am  besten  aus  ax^ß  <I9K"^ 
zu  ericennen ;    das  Grieeh.  hat  hier  glücklicher  Weise  & 
consonantisch    anlautende  —  Drwurzel   (ha  »  hu,   dh«, 
Benfey,  II,  271  sqq.)  aller  der  Wörter  behauptet,  ffir  welebe  tt^ 
fey  I,  155  sqq.   ehie   ganz  falsehe  —  sehen  wefl   sie  yeeallstfc  M 


-    87     - 

m  «nlautet  falsehe.  (am  «ahlloaer  anderer  Orunde  eu  geflchweigen)  — 
m  Unriurzei  aufgestellt  hat    Gegen  ha  ((r-/a-<wtf),  stosaen  s=  ho^  dha 
I  (iSvw)  a  hvan  (scoy,  x(r)ci^,    9*^)>  dhvan,  dhan  (J^8lvm\  stossen, 
3  iet  die  Wnnel  a^  rettungslos  verloren:   a$  steht  für  hva-g,  d.  h. 
hl  ag   ist   eine  seoondäre  Formation,    welche  schon  die  ursprünglich 
■J  anUiitewle  Gonsonantengruppe    (d)hv  gerade  so  verloren  hat,    wie 
■:  die  Wimefai-  a(n)g^,  %(xi][k!   (aus  dhva(n)g',  dhva(n)]c^    bei  Benfey, 
^  Ily  17  sqq.    Um   nun   dem  Begriff  des  Namens  Kui/ioq  näher  zu 
I  taHnmen,  müssen  wür  die  so '  eben  behandelten  Wurzeln  und  Wörter 
j  mit   einigen  eng   verwandten   in  Verbindung   setzen.     Wu:   haben 
,(  lebon  früher  (vgl  den  Art  d^ukoq)  griech.  otT-^jf,  lat.  od*or,  o^stv 
.1  auf  £e  Wurzel  dhu,  hu,  hva,  blasen,  zurüclLgeführt,  also  für  hFod- 
I  /ij|^,  hvod-or  genommen;   o^iv  bedeutet  eig.  stossen  ss  ausstossen, 
1^  Uaaen,  duften,  riechen,  und  ist  verw.  mit  o^og,  Spross,   eig.  Stoss 
^   «a  Bchoss,   Spross,  Trieb.     Da  die  für  6i^  od  aufizustellende  Wur- 
^  aalform  hvad  aber  mit  vä,  wehen,   für  hvä,  dhvä,  ebenso  auch  mit 
^1  vadh   iivßvgj   d&tJQj  äv&og)    stossen  s  aufschiessen,    aufwachsen, 
^  eng  verwandt  ist,    so  trage  ich  Icein  Bedenken,  auch  die  Sanskrit- 
I  Wurzel  qu^  (va,  qii  bei  Benfey,  II,  164  sqq.,  welche  bUsen,  schwel- 
I   len,  wachsen  bedeutet,   hieherauziehn :    der  Urbegriff  ist  ganz  wie 
bei  ho,  hva  ss  dhu,  dihva,  dhvft  s  dhmä  schwellen,    eig.  stossen 
^    a  anfirtossen,  aufgehn,  sich  erheben,   und  ^u,  ^va,  ^vi  stehen  für 
ko,   kva,   kvi   (wie  die  von  Benfey  dazu  gesteUten  griech.  Wörter 
van  selbst  beweisen:  Sslurit  9  kann  sich  nicht  halten  gegen  griech. 
x;  vgL  aiieh  ae^^ac)^  >hid  ahto  aus  hva  >=:  dhva,    dbu,   leicht  er- 
!   klärbar.     Vgl.  den  Art   ßuva.     Dazu    stellt  Benfey    griech,  kvJoq, 
Böhm,'  n,  166,   von  ^u,   ^va  +  d;    eig.  Erhebung,    Erhöhung, 
'    Scliwulst;    Ich  stelle  dazu  kouvo^j  recens,    neu   (vgl.  frisch,  ib.  If, 
.    llOf  wo  g>a^g  ss  v^aaol  vergessen)  und  Kdifioqy  weicher  dem- 
\  nach    ein  Qott   desselben  Schbiges   ist   wie  der  phaUische  Hermes. 
[  V|^  Mueller,  Orchom.  p.  461.   Prolegg.  p.  147.    Wekker,  Aesch. 
1   TriL  p.  218  sq. ;  dazu  Sskrit  ^vi^jathn,  AnschweUen,  <;üna  geschwol- 
len, gewachsen,  giva,  gdva  »  (pulXog^  der  schwelleude  penis,  9^^^) 
!   dar  bekannte  mdische  Gott,  u.  s.  w.,  bei  Benfey  II,  164.    Kadjidog 
:    verhält  sich  gerade  so  zu  o^  für  Sijog  wie  xikwQf  noQog  (hvar  « 
I   hval  93  dhvai,  &uX,  &v^aog)  zu  hit.  alere,  ad-ol-escere,  oriri,  und 
bedeutet  stossend  =  treibend,   wachsend,  sich  erhebend.     Aber  et- 
was  ganz  Anderes   müssen  wir  hinter  dem  —  dennoch  wurzelhaft 
''   vtiwandteu  (vgl.  a/tii^,  stossen^  oxo^^ii^i  FaUe)  —  Namen  Kad- 
^•g,  Kdd^kogj  KdajLulXog,  Kuf4tXkog  suchen,    wenn  er  wirklich 
—  wie  der  Name  der  von  Dionys.  Hai.  erwähnten  Kädcükoi  öder 
'   Kä^ovloi  —   eig.  einen  Diener,  einen  dienenden  Knaben  beim  Got- 
teadienst    der  Kabiren    bezeichnet.     Dies  Ut  ja  der  Sinn,  di^n  das 
hebr.    qadmiel,    qui  ante  deum  stat,    woraus  man  Kad/LuXog  abzu- 
iaUen  pflegt,  haben  soll.     Da  bietet  sich  denn  lat.  cad-ere,  nieder- 
fUlen  -s  griech.  a-xdy^-aXoy,  a^/aorijo;    niederfallen,    sich  neigen 
Ut  ^  dienen,  vgl.  ancilla,  cacula/  Benfey  II,  20.    Sehr  fraglich  ist 


—     88     — 

aber  jedenfiilhii   ob  auch  der  von  Strabo  ala  Sohn  der  Kabirm  md 
des  Hepbästos  erwähnte  Kä/Lukkog  für  einen  Opferdiener  sa  Mtm 
sei;    er  scheint  vielmehr  ganz  =  Kadmos-Hermea  m  sein.     Elier 
mag  KriöaUtavy  der  Diener  des  Hephästoff,  hieher  gehören,  ab  der 
sich  Neigende  =  Dienende   oder  auch  als  der  Kleine,    der  Knabu 
Auch    das  Wort    vitövoq   bedeutet  eig.   ')  sich  neigend  =»  inteite, 
vgl  pra-hva,  Benfey  II,  320,  auch  lat  gnavus^  II,  182 ;   ^)  panir^ 
wovor  man  sich  neigt,  verehrt,  vgl  ank'ita gekrümmt,  verehrt,. ib. II, 
16  sq.,  und  ag',  ang',  bhag',  II,  20.     Das  schwierige  Wort  ntdwh 
fjLui  aber  bedeutet  eig.,  wie  o/ä^w,  neigen  =  stossen,  d^her  ')Tiih 
cere,  v/xai%  überwinden,  ^)  stossen  =  hervorstossen,  Lervorateeha^ 
strahlen,    vgl.  Benfey  II,    168  sq.;   die  an  letzterer  Stelle  »4*- 
führten  Wurzeln  erweisen  sich  so  wieder  als  zu  dhu,  dhva  «skii, 
hva-r  =s  ghar  II,  195  gehörig.     Femer   ist   zu   erwähnen    xijk^ 
Leid,  Schmerz;    es  bedeutet  wohl  stossend  =  stechend,    wie  dotor 
von  dri  ib.  II,  225  (dolare,  stossen  =>  hauen),   unser  W.  SchmHi 
(falsch  Benfey  II,  39)    von  mord-ere,    vgl  malleus,    mortarinm  n 
hmal,  ib.  II,  283:  mori,  sterben,  bedeutet  eig.  fallen,  geradeso  nie 
x^dvaroq,  mors,  11^  276  eig.  Fall;   xf^öffuov,   der  Schwager,    Ye^ 
wandte,  bedeutet  stossend  =  anstossend,  nahe,  verwandt,  wie  nifiq 
mit  Tialü),  pavio  stossen  »=  anstossen,  berühren,    nahe  :=  verwandt 
sein  zusammenhängt.     Aber  in  xrj^fvw,  besorgen,   tritt  die  Bedeu- 
tung  von   cadere,   xedvog,    prahva    hervor.     Wenn  man  biar  allen 
Unrath  aufräumen  wollte,  so  käme  man  zu  keinem  Ende:  Sdi  hoflfo 
ein  andermal  für  das  so  schwierige  und  undankbare  Geschäft  beascr 
aufgelegt  zu  sein. 

122.  Kad/Liia,  t^,  auch  tca^fuiUj  Galmey.  Vgl.  Hock,  'Kn^ 
I,  268  sq.:  Von  Kypros  kam  eine  ausgezeichnete  Kadmia.  Dem 
Kadmos  schreibt  nun  die  Tradition  das  Verdienst  der  Entdeckung 
des  Kupfers  bei  den  HeUenen  zu;  nach  ihm  soll  auch  jene  Erde, 
welche  zur  Läuterung  des  Kupfers  gebraucht  wurde,  Kadmia  go- 
nanut  sein.  Wichtig  vor  Allem  ist  aber,  dass  Euböa,  das  ein^ 
kupferreiche  Gebiet  von  Hellas^  früh  Phoenizier  aufnahm;  Araber  (II), 
welche  mit  dem  Kadmos  herüberkamen,  hatten  sich  hier  geaiedelL 
So  Hock.  Hätte  er  Recht,  so  könnte  auch  das  Wort  j^alxof  se- 
mitisch sein.  Vgl.  ib.  p.  261:  Dieses  Metall  (jc^i^og)  ist  eli 
Kupfererz;  soviel  scheint  ausgemacht  zu  sein,  dass  es  anfängfick 
nicht  unsere  Bronze  war:  nirgends  wird  einer  solchen, MischuaK 
gedacht  und  Homer  ertheilt  ausdrücklich  dem  ^raXxog  eine  rodw 
Farbe.  —  Es  liesse  sich  zwar  an  hebr.  qalah,  brennen  s^  qal4 
denken,  verw.  mit  gala'  heiss,  hitzig  sein,  aber  ebenso  nahe  liegt 
hvfi  =  ghfi  bei  Benfey,  II,  195  =  gfi,  II,  124  sqq.,  wo  i^&^ 
Ob  xaöfua  zu  Qundh  (purificare),  lat.  cand-ere,  ib.  II,  168  sq-, 
gehört,  bleibe  dahingestellt 

123.  Kdöoq^  0,  auch  nd^öog,  cadus,  der  Eimer,  das  Fas^ 
der  Krug,  ist  schon  vorlängst  für  semitisch  erklärt  worden,  sss  hebt 
kad,  Eimer,  eig.  etwas  Zusammengedrücktes,  ein  Gefass,  von  kadad, 


—    89    — 

ZmJi  arctavit.  D^  Wort  kann  aber  auch  indogermanisch  sein,  von  der 
=s  WurjBel  dhya  =  hva  +  d,  vgl.  Benfey,  II,  322  sq.,  wo  unser 
^  Kessel;  es  wäre  verw.  mit  lat.  cadere,  grieeh.  xsdvog  =>=  pradhva, 
^iib*  320,  und  bedeutete  elg  das  was  sieb  neigt,  biegt,  das  Gebo- 
^i  gene  »>  Eingebogene,  uyyoc,  GeHiss.  Geleugnet  werden  darf  aber 
i  Qicht,  dass  hebr.  kad  und  xudog  urverwandt  sein  können,  ja  es  ist 
=^  sogar  sehr  wahrscheinlich,  dass  sie  es  sind. 

ta  124  Kuknij,  rf,  auch  xdXnig,  Krug,  Becher,  Urne;  lat.  calpar, 

^i  ras  yinarium,  bei  Festus.  Durch  den  Eigennamen  Kalpe  verleitet 
^g  erklärte  Bochart  das  Wort  für  semitisch  »  arab.  galph,  vas  fictile, 
^1  talmud.  galpha,  uroens ;  wahrscheinlich  aber  ohne  Grund,  da  das 
Q  Wort  im  Grieeh.  eine  gute  Etymologie  hat.  Wurzelhafte  Urver- 
^.  wandtschaft  muss  zugegeben  werden. 

S3  125.  Kuk/ji,  »;,  auch  xukxpj,  die  Purpurschnecke;  dazu  stelle 

^  ieh  KaX^a^,  6,  bekannter  Seher,  und  xaX/alvat,  dunkel,  purpur- 
I  brben  autsehen,  wie  das  stürmische  Meer.  Das  erstere  Wort  könnte 
^  filr  phoniiisch  gelten ;  Benfey  erklärt  es  für  ==  yoy/ff,  aber  xdkx»i 
^  beisst  nicht  Schnecke,  Muscliel,  sondern  Purpurschnecke:  er  hiU 
^  alao  gerade  den  Hauptpunkt  ausser  Acht  gelassen.  Man  vgl.  hebr. 
^  qalah  ss  qalah,  brennen,  =  gala',  dann  gahal,  glühen;  ausserdem 
^  kahal,  llfarfoen,  dunkel  machen,  bes.  die  Augen,  was  die  Hebräerin- 

neu  mit  dem  pukh  thaten,   halakh  =  hakhal,  dunkel  werden.     In-  * 
^   desMD  Bcheint.es  gerathen,  beim  Indogermanischen  stehen  zu*  bleiben. 
:  Vgl.  Sskrlt  karbura,  bunt,  mit  aZoAo^^  varius,  Benfey  H,  301,   von 
_.  var  =■  hvar,  hval,  dhvar,  dhval,  althochd.  dweran,  miscere,  twardn, 
misceri,  verw.  mit  ^^t;^,  nogqtvQa,  (paQ/nax^v  {q>  =  hv;   alle  diese 
_^j  Wörter  bat  Benfey  falsch  behandelt),  ib.  II,  278.   Danach  ist  xuXxn 
^  eig.  wie  aioXog^  varius,  versicolor,  bunt,    zu  deuten;    zu  xak/alvw 
^'vgl.  noch  hval,  ib.  280,  wanken,  hmal  ib.  283,  bewegen,  erschüt- 
teniy    unser    Qual  «  Unruhe.     Auch  deutsch  Sturm,    stören    (ra- 
'  qdaaw]  richtig  Döderlein,  falsch  Benfey)   kommt  von  dhvar,    dhvH, 
j  dhfi    mit  Präfix    sa;    in    dem    deutschen  Wort  strudeln  hat  schon 
^  Benfey  sa  «f-  dhvri  vermuthet ;  stfi,  strF,  ^tere,  ib.  II,  366 ,   habe 
^  ich  sohon  früher  aus  sa  +  dhfi  gedeutet,  aber  stemere  (Benfey  I, 
663,  gibt  stri  den  kauderwelschen  Grundbegriff:  auseinanderdrehen  I) 
^  bedeutet   eig.   stossen  (vgl.  hmal,  II,  283)    =  werfen,    hinwerfen 
ä  (FgL.hvfip  n,  309,  a-neo^^i^ü) ;  das  II,  171  sq.  Angeführte  gehört 
ebenfallB  hieher,   wie  anvg  gegen  axsg  beweist;    tt  :  x  ist  nur  aus 
.  hv    za  erklären),  wie  stertere,  Btemuere,  eig.  stossen  =  ausstossen, 
^  {aroQd-ri^  au&tossend)  zeigen,  die  Benfey  natürlich  ganz  falsch  geden- 
.  tet    hat     Hier  leuchtet   die  Identität  von  dhu,   dhva  II,   271  sqq. 
^   (stossen)    und    dhva  II,  320  sq.    (neigen)  =  dhvar  U,   278  sqq. 
sonnenklar  herver;  vgl.  hna,  II,  182  sqq.  Der  Name  KdX/ag  bed. 
Btürmend  =  rasend  =::  begeistert,  wie  der  seines  Vaters  Ö^Ww^,  der 
t    ^u^  W.  dhvas,    dhvans  (11,  275)  gehört,  also  für  QFharioQ,  verw. 
mit  eo/Liog  =  &/aaog,  steht.    Auch  Qtjmvg  scheint  =  Alyevgy  stür- 
mend, von  dhv&s  ^  dhvas,  also  ein  Beiname  des  Poseidon  zu  sem, 


—    82     — 

uommene  —  Name  '^kko^  haben,  von  der  Warsd  favar,  yar  (/«(]  ||^ 
bei  Benfey,  11,  195  oder  von  der  verwandten  W.  svar  (aus  sa  + 
var  CS  hvar,  gfaar)  ib.  I,  457 ;  vgl  aikag^  uktj,  dkiij,  Hylloe  bei 
demgemäss  leuchtend,  splendidas.  Wer  sich  entschliessen  kna, 
die  Kürze  des  i  in  7oAao^,  7oA^  zn  übersehen,  nuig  2Jg,  Pfeil  i^ 
16/Aw^,  über  welches  Wort  aber  Benfey  ü,  61  richtig  su  uitheihi 
scheint)  heranziehen :  Pfeil  ist  =  Strahl,  wie  z.  B.  g6»  Strahl«  PUl, 
Ib.  n,  114  zeigt  Für  diese  Deutung  könnte  das  von  Praller,  Gl 
Myth.  II,  157  Bemerkte  zu  sprechen  scheinen* 

115.  *Ia& fwg,  6,  der  enge  Hals,  die  Erdenge,  ist  dos  da 
dunkelsten  griech.  Wörter.  Ich  habe  an  fremden  Ursprung  gedack, 
▼gl.  hebr.  hatam,  basam,  die  in  dem  Sinne  von  eompAmm, 
aq>/yyiiv,  äy^stv  gebraucht  werden ;  aber  ich  denke  nicht  mehr 
das  Wort  muss  rein  griechisch  sein.  Darf  man  ld'p6aß, 
vergleichen  und  in  begrifflicher  Hinsicht  auf  ßoffvq,  atpcig  ( 
mit  ayx(o)  bei  Benfey,  II,  291  hinweisen?  Aus{d+  ^  ko&aleM 
werden.  Das  Wort  Uvow  bei  Bßofef  I>  281^  gehört  wie  üaatAI«^ 
was  er  I,  285  sqq.  behandelthat»  au  0^.320  sq.;  dahin  mm  | 
auch  U,  17  sqq.  gestellt  werdeuv;  Grieche- »^-Wai  welat  auf  eiM 
Urform  dhvid,  verw.  mit  ag^  für  dhvag'  und  mit  vincere,  iuu0, 
weichen  (aus  dhvig'  +  s) ;  dhvid  ä  hvid  kann  in  g>tJf,  m^,  kl 
fidelia,  griech.  ni&og  erhalten  sein.  Dann  haben  whr  neben  badl^ 
bandh  aus  hvadh,  hvandh  bei  Benfey  II,  94  sq.  (wo  pandns,  pedam 
tm  agolum  zu  beachten)  eine  gleichbedeutende  Wurzel  hvId  (oder 
hvidh?  hier  ist  auf  niiij  gegen  badh  zu  achten!)  gewonnen«  Du 
Wort  ipiddxvf],  fidelia  verhält  sich  zu  livow,  wie  a-iplyyHif  u 
siicuv,  wozu  <2^^  =s  2<gp//§  gehört;  vgl.  auch  q^ol^og  (worin  9  «s  hr, 
nicht  =  Präfix  abhif  vgl.  dhvag',  stossen,  ib.  II,  275  und  a^ 
I,  158,  eig.  stossend  =  spitz,  d^oog)  zu  o^g  und  ipokMog  zu  nl^ 
gus,  Vulcanus. 

116.  ^'Iravog,  auch  ^Ivavogjij,  Stadt  auf  Kreta,  nach  StephaM 
Byzantius  von  einem  gleichnamigen  Phoenizier  benannt  Schon  frfilMi 
hat  man  hebr.  'öthän,  perennis,  verglichen;  ob  mit  Recht,  ist  nattt^ 
lieh  schwer  zu  sagen.  Aber  dabei  blieb  man  nicht  stehn«  Bötticki^ 
rudd.  m3rth.  Sem.  p.  12 ,  wollte  auch  den  Namen  Yrcoy,  mwoQf  ^ 
Stadt  in  Thessalien,  nach  Steph.  Byz.  von  einem  Heros  ^tmms« 
aus  dem  hebr.  Worte  deuten.  Dieser  ist  aber  sicher  rein  griedilNk, 
so  gut  wie  die  Athene  'Irwvla,  obwohl  die  Deutung  dea  Nimtf 
fraglich  bleibt.  Vgl.  vik'i,  WeUe,  bei  Benfey  I,  440,  welches  W«t 
zu  vßgs,  Woge,  I,  344  (vik'  =  vigO  gehört;  die  Grundbedento« 
von  vik'  ist  stossen,  vgl.  culi,  Ziege,  mit  oiy^g^  Wogen  (utossflnü 
=  anstossend  s:  anschlagend,  wozu  vielleicht  IIov^Btö^duMv  tiSsIbf 
Hy-mov).  Dazu  kann  hakog  =  xavQog,  Stösser,  mit  r  «s  k'  «k 
in  pank'a  =  nirrs  gehören.  Ob  so  auch  '7raii^,  ^Izan^og  su  da»* 
ten?  ist  Itonos  wie  Pallas  (Gigant,  von  Athene  erlegt)  ein  Sli^ 
mer?  Uebrigens  wäre  nicht  unmöglich^  dass  r  nicht  aus  k^,  aandoa 
aus  einer  Dentalis  herstammte;  vgl.  vjath,  bei  Benfey  ^  253    du 


—    83    — 

vith  werden  konnte:  vjath  brancht  nicht  mit  Präfix  Ti  compo- 
t  zu  Bein,  e«  kann  «x  dhu  -4^  ja  «f-  tli  seiUy  also  docli  mit  vidh, 
dh  lusammenhängen.  Vgl.  ib.  II,  347.  Aus  vidh  konnte  achwer- 
h  Fix  werden,  obwohl  Aixvvi  au  idh,  ddheso^^  gesetit  werden 
mtissen  acheint.  Oder  wäre  auch^  .^it^ji^  hieherzuiiehen  und 
deutete  elg.  atoasend  »  aufatoaaend,    ^oo^,   ^^V?   hochragend? 

117.  lii^  ff,  wird  gewöhnlich  aus  dem  Aegyptiachen  abgeleitet, 
:L  liunaen,  Aegyptena  St.,  I,  668«  Aber  dieaer  ägypt.  Ursprung 
mi  bezweifelt  werden.  Weickier  atelit  den  Namen  zu  U¥at  und 
Bt  die  lo  als  wandehide  Mondgöttin;  Uiniieh  fiasst  Böttichor  das 
[ir.  jirdah,  Mond,  von  jarah  »  arah,  aber  diese  Deutung  will 
r  nicht  munden.  Andera  erklärt  Meier,  iL  W.,  p.  118,  das 
ort  j&rdab,  dem  ich  eher  beistinunen  mochte.  Der  Name  7cJ  kann 
enfalla  leuchtend  bedeuten,  wie  Luna  st.  Lucna  (al>er  nicht  at 
elna,  ao  wenig  als  äla,  iür  ada,  aus  azilla  zu  deuten);  vgl. 
nfoy,  I,  359,  wo  ifumn  zu  idh,  indfa  n  ih  geatellt  ist.  Ist  diese 
^mologie  richtig,  so  steht  7u>  für  7AcJ.  Auch  an  div,  Benfoy,  U^ 
15  sqq«,  Hesse  aich  denken;  vgl.  den  Art  Toilao^. 

116.  7l(»Axoc,  ri^  episch  jfiMtfAxeg,  dmr.  7a^oc-  Hitzig  hat  die-* 
a  Naiuen  mit  einem  aemit.  Namen  in  Verbindung  gebracht  und 
bei  merkwürdige  Proben  aeines  etjrmologiachen  Verfahrais  abge^ 
%  So  viel  ich  weiss,  hat  noch  Niemand  den  Namen  YaoiiUcog 
ätig  erklärt.  Ich  nehme  '/uwAsioV  lAr  «s  JFfuFmXnBo^  von  d^td 
dFtd  bei  l^nfey,  li,  22(X  und  FwU^  verw.  mit  cJ^|,  Furche 
tsogen)  und  fXkWj  yello.  Danach  ist  'latoXxog  ganz  sa;  diokxog, 

119.  KäßFt^,  d,  bei  Heeych.  der  Krebs;  Kaßa^i^  oe>  die 
Mrcn.  Man  kann  beide  Wörter  sehr  gut  aus  dem  Semitischen 
Uten;  die  hebr.  Wurzel  kabar  bedeutet  biegen  =  ')  krflmmen, 
ihen,  =  *)  drücken,  zus.  drängen,  dicht,  fest  machen  (vgl. 
Ikijq  bei  Benfey,  11^  301),  daher  kabbir,  dick,  stark,  gross,  eig. 
er  gedrängt,  aufgehäuft,  wie  dokk^gy  vgl.  globus,  conglobare, 
llen.  Der  Krebs  könnte  der  Gedrehte  ^  Verkehrte,  verkehrt 
br  rückwärts  Gehende  sein,  während  die  Kabiren  als  die  Festen, 
idningcnen  (von  ihrer  gedrungenen  Zwerggestalt)  benannt  sein 
fönten.  (Vgl.  noch  stramm,  straff,  eig.  gedreht,  von  stri,  Benf.  II,  366, 
a  aa  +  dhvfi,  dhfi).  Aus  hebr.  kabbtr  deuten  sich  auch  leicht 
s  Nebdnformen  Kdfiißn^og  (bei  Enaeb.  Praep.  Evang.  ed.  R.  Steph. 
r  ö)  und  Kußßij^  bei  Hesych.,  die  unmöglich  aus  KdFtiqog  von 
\Fia,  mvta  erklart  werden  können.  Wenn  aber  Wclcker,  Aesch. 
Hj  p.  164,  sagt:  Dass  das  Wort  nicht  als  ein  fremder  Name 
iveratändlich  blieb,  sondern  der  wahren  Bedeutung  nach  gefasst 
irde,  beweist  schon  die  Formsylbe  (in  KaßitQci),  wodurch  es  mit 
vfim  und  so  vielen  nur  griech.  Namen  fibereinstimmt  —  so  habe 
1  dagegen  früher  schon  den  Namen  ^f(i9e€rcJ  angeführt;  vgl.  auch 
üKoif.  Nichtsdestoweniger  muss  man  sich  gegen  die  Herleitung 
n  Käßft^og  aus  kabbir  wehren.     Scharfsinnig  hat  Benfey  II,  324 


i 

i 


—    84    — 

den  Namen  gedeutet  aus  hvar  (=  kmar  (xa^uo^Mx))  ^  kvar,  xFoqss  m 
tcaFag,  xaßaQ,  xußegjo,  xaffeiQo^  iierdreht,  .verkrüppelt,  Zwerg.  Vj{L 
contortus,  gedrungen,  kraftvoll,  dann  hna,  sich  neigen  »  sich  stemiiMi, 
ib.  II,  182  (nebst  stämmig);  was  sich  neigt,  zifsanmieiibackt ,  a- 
sammendrückt,  nimmt  seine  Kraft  zusammen,  kann  daher  ein  fild 
der  Kraft  sein.  80  könnte  man  axufißog  sammt  axtjnrta^  oxjfx- 
TOfxai  (von  Benfey  I,  655  ganz  falsch  behandelt ;  sie  gehören  n 
II,  324;  GXijQlnTü)  ist  aus  sa  +  hvfip,  werfen,  ptnuy^  II,  309  sqq.) 
heranziehn  und  Kdß'(ii)og  für  Käßtgjog  mit  xvn-tKXov  vergleieliai  & 
Der  Sinn  Wäre:  stämmig,  gedrungen,  kraftvoll,  contortus.  DIehebr. 
Wurzel  kabar  ist  mit  der  indogermanischen,  woraus  Benfiqr  "^ 
Ich  den  Namen  zu  deuten  versucht  haben,  urverwandt ;  daher  hmai 
es,  dass  der  Sinn  derselbe  bleibt,  wenigstens  im  Allgemeioen,  ioid 
wir  die  hebr.  Wurzel  kabar,  die  indogenä.  Wurzel  hvar  oder  üu 
primäre  Form  hva  =  xa  in  a-xa{/ti)'ß6g  zu  Orunde  legen*  Die 
Wurzel  hvar  ist  =  dhva,  hva  +  r,  die  Wurzel  hvabh  (in  muififll 
=  bva  +  bh;  man  darf  nicht  mit  Benfey  a  aus  rl  hervorgdMi 
lassen,  hier  so  wenig  als  in  den  meisten  andern  Fällen«  Wekkoi 
Erklärung  des  Namens  ist  formell  unhaltbar;  wäre  sie  aber  aacUtt 
richtig  —  was  ich  nicht  annehme  —  so  könnte  er  sich  an  ^nbh  bei 
Benfey,  II,  168  halten:  denn  ^ubh  ist  =  (ush,  ib.  S74,  grieeh. 
itavoj  }cavia)w,  vgl.  log  =  Ftaog  =s  lat.  visus,  virus.  Die  Sanskrit- 
wurzel  Qush  entstand  aus  kush  a  hvash  =  vash,  ush,  ft.  I,  26. 
II,  333,  wie  denn  anlautendes  9  überall,  wo  es  gegen  giteeb  x 
steht,  aus  älterem  k  entsprungen-  sein  muss;  9ush  Ist  also  venr. 
mit  hvar,  ib.  II,  195,  indem  hvar  (für  dhvar}  =  hva  -¥*  t,  foak 
aus  kush  =  hvash,  hva  +  sh,  ^ubh  »  hva  +  bh.  So  koHst 
Sskrit  Qvid  (II,  168)  aus  kvid  ==:  ku  +  i  +  d  in  Verwandtsdift 
mit  idh  (I,  259)  für  hvidh  (=  a-Triy^,  s-cint);  denn  hva  M^fM, 
ib.  II,  63.  66  (gah  =  guh  aus  hvah).  Vgl.  K?]ipfvc.  Wenn  A 
Kabiren  auf  Lemnos  in  enger  Verbindung  mit  dem  HephSstos  «- 
scheinen,  so  folgt  daraus  keineswegs,  dass  sie  für  Dämonen  dv 
feurigen  Elements  im  engem  Sinne  zu  halten  sind ;  Tielmefar  hil 
auch  Hephästos  dort,  wo  er  mit  den  Eabiren  verbanden  gedidt 
wurde,  sicher  einen  viel  allgemeinem  Begriff,  den  der  treihenta 
belebenden  Erdhitze  überhaupt  oder  des  männlichen  schöpferiseki 
Naturprinzips    gehabt.     Auch  was  Preller,    Or.  Myth.  I,  123  «A  JS 


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I 

^ 


dass    die   bildende   Kunst   den   Hephästos    in    alter  Zeit   yielbW 
zwergartig   dargestellt,    nach   der  weitverbreiteten   Neigung   sdck 
dämonische  Naturgestalt  in  Zwerggestalt  zu  denken,    passt  nnr  ai' 
einen  als  Kabiren,    d.  h.  auf  einen  als  Repräsentanten  der  giuiU 
schöpferischen  Erdkräfte  gedachten  Gott.   Der  lenmische  HephMi 
repräsentirt  demnach  das  irdische  Feuer  nicht  nur  im  engem  SmUi  ht 
sondern  auch  im  weitesten,  wie  der  ägypt.  Ptah:  in  letitiMi  ffli- pi^ 
sieht    nimmt    er   bei  den  iemnfschen  Pelasgem  geradem  Uli  tjpii  fi% 
des  Dionysos    ein,    der   bei  der  Mehrzahl   der  Pelasgerstlautf  it 
Vertreter  des  männlichen  Naturprhizips  erscheint.   Auf  diesem  W41 


—    85     — 

I48S  maD,  wie  ich  glaube,  das  Verbältniss  der  lemnisch^n  und 
mothrakiBchen  Kabiren  zu  einander  bestimmen:  llephästos  und 
Lonysos  konnten  mit  gleichem  Rechte  ün  die  Spitsc  der  Kabiren 
ir  Vertreter  der  schöpferischen,  zeugenden  oder  gettärenden  Na- 
rkräfte,  gestellt  werden,  je  nachdem -man  die  Idee  des  wässernden, 
»feuchtenden,  besaamenden  oder  die  des  entzündenden,  erwecken-^ 
Bit  9  erregenden  und  bewegenden  Lebenselementes  in  den  Vorder- 
nind .  treten  lassen  wollte.  Mit  Kußsiqog  verbindet  man  gewöhn- 
oll  den  Namen  der  Demeterpriester  auf  Faros,  Kdßa^i^  den 
ndere  mit  dem  sendt.  komer,  pluc  kemfirhn,  zusammenstellen, 
olchee  Wort  im  Syrischen  Priester,  im  Hebräischen  G-ötzenpriester 
Mieutet 

120  a).  Kdßog,  o,  ein  Getreidemaass,  soll  a  hehr,  qab  sein^ 
in   qabab,  zusammenbiegen,  also  eig.  ein  Gefäss,  äyyog, 

120  b).  Kdyxafiov,  ro,  ein  orientaL  Harz,  scheint  semitisch; 
I^L  Meier,  Hehr.  W.,  p.  26,  der  tcof^Uf  t6,  Gummi,  für  eine  vorii 
iietümmelte  Form  desselben  Wortes  hält. 

121.  KdSfioq,6  (qedeml)^  Sohn  des  Agenor  (kenä',  Kanaan  I), 
rader  der  Europa  ferebl),  Gründer  der  böot.  Stadt  Theben  (nach. 
BsUger  CS  hehr,  t^bdl).  Die  phönizische  Reihe:  ]Aytjv(oQ,  Ev- 
dJtii;«  Qtjßcu  ist  gefallen;  sollte  Kdöfioq  allein  übrig  bleiben? 
chwerOeh  darf  er's,  wenn  auch  Preller  deäi  Alten  (qadmfdn:  Mo- 
ir8>  noch  eine  kurze  Lebensfrist  vergönnt  hat.  Wäre  Kdd/4og 
^ea^ner  Maassen  ein  phöniz*  Gott,  wäre  dieser  phön.  Gott  dann 
mer  siachlich  als  =  Hermes  erwiesen,  so*  könnte  man  auf  deu 
pbegriff  des  hebr.  Stammes  qadam  zuruckgehn:  dieser  ist  stossen, 
ialten,  durchdringen,  hervorbrechen,  vorspringen,  voran  sein,  wie 
urdoniy  Axt,  für  qaddom,  und  qadmä,  origo  (vgl.  oriri  zu  hvar  = 
raly  dhval^  &dk-ügj  Yon  dhu,  d^-o),  stossen,  dhva  +  r)  beweisen. 
gh,  Meier,  Hebr.  W.,  p.  345  sq.  Kadmos  wäre  dann  ein  her- 
irbrechender,  aufsteigender  =  aufwachsender  (oriens)  Gott  der 
racsbtbarkeit,  ein  phallischer  Hermes.  Dies  istKadmo»  auch  wirk- 
(fa,  aber  nicht  der  phönizische,  sondern  der  griechische  Kadmos; 
eBer  ist  sicher  kein  weiser  Alter,  der  sich  .in  dem  tyrischen 
H^nbrinm  schlafen  legt  (Mqvers,  Phoen.  I,  516),  sondern  ein  Gott 
ir  frischen,  aufblühenden  Natur,  der  dem  Dasein  des  höllischen 
rächen  ein  Ende  macht  und  aus  dessen  Zähnen  lebende  Wesen 
irvorgehen  lässt.  Das  Gerede  von  einem  alten  weisen  Kadmos, 
ve  den  Philosophen  spielt,  ist  mir  ein  Gräuel,  weil  ich  immer  mehr 
S'wohnt  werde,  solches  Gerede  als  das  was  es  ist  d.  h.  als  eitel 
lig  and  Trug  späterer  Schwätzer  und  Sophisten  anzusehen;  wenn, 
le  wir  doch  annehmen  müssen,  Kadmos  ein  alter  Gott  der  Pe> 
Bget  ist,  so  muss  sein  Name  einen  vernünftigen  Sinn  —  einen 
if  seine  Stellung  als  Naturgott  bezüglichen  Sinn  haben  Den  Rad- 
ios fli'  «toen  Anordner  des  xoa/uog^  die  Harmonia  für  eine  Personi- 
caÜon  der  Weltharmonie  zu  halten  —  das  geht,  offen  gestanden, 
ber  meinen  mythologischen  Verstand:   in  der  Mytiiologie  finde  icli 


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-     86     — 

nur  aqBgedrückt,  was  ich.  aUein  dariu  suclie,  einfache  GechmkiB 
ttnd  ehifache  Gefühle  ^  aber  keine  abstrad  pliilosophtsehen  Tiii- 
mereien.  Deshalb  müssen  auch  alle  mythologischen  Namen  einfMk, 
▼emfinftig  und  im  eminenten  Sinne  bezeichnend  aeio.  Sduchoi 
wir  denn,  indem  wir  Ton  diesem  Fundamentalsatz  aRer, echtes  oy- 
thologiscKen  Kritik  ausgeheni  zur  Deutung  des  schwierigen  Nmmm 
Kaöfxoq.  Benfey^  II,  188  sqq.  behandelt  die  Wurael  dha  :  ha  « 
a^/d'Ot^  a-/u~^w;  dort-  stösst  er  sich  besonders  an  tat.  oshsI-Im 
gegen  hi-are,  hiscere,  /d-ogj  /aanmy  weil  er  nicht  einsah,  da«^  «ii 
stha,  sthi,  sthu  (ib.  l/628  s'q).  hna,  hni  und  hao  (ib.  H,  1^ 
n.  a.,  so  auch  ha  und  hu  =;  hva  aus  hä  +  va  neben  eh—i» 
aufzustellen  seien.  Wie  hi-are  =:  ha,  so  ist  os-ci-tare  :a  hm^h. 
.  Dieser.  Wechsel  von  ha  und  hva,  hu  erschemt  aber  anch  Im  fiii»-  ^ 
chischen ;  vgl.  hu  in  /avpo^,  x^^^»  ^^*  ^^  ^'^'^  ^  X^ß  jß^\ 
giessen,  eig.  neigen,  stossen  »  fallen  machen,  iaUen  lasaen,  weite) 
ausschätten,  also  ganz  »  ^x^i^y  /aXctw^  leshisaen,  wonadi  Bofcj 
n,  194  berichtigt  werden  muss:  wo  ein  griech.  Wort  im  GtkiM- 
sc^en  völlig  klar  ist,  begreift  man  nicht,  wie  er  sieh  von  mm 
Ungethüm  wie  Sansluit  ^Icjat  irre  machen  lassen  konnte  Wie  ki 
=  hu,  hva,  so  ist  anch  dha  (dhil,  vgl.  ib.  11,  267>  «  An,  dhn 
(II,  320),  wie  griech.  &dßaxog  ^  ^^xo^,  &uieog  zeigt.  Vteigrieck 
G/u^iOj  stossen  =»  fallen  machen  (wie  ib.  II,  182)  kommt  Jjys^ri/ft 
die  Falle,  offenbar  verwandt  mit  oiNaWaAo»'^  ro,  Stoaa  «=  *>^DStosi, 
Verstoss,  s=  ^)  Falle,  ayaor^Q.  Wie  bei  axu^o»  die  Worail  (^«4-) 
/ad  =  ha  4-  d,  so  hegt  bei  amviaXay  die  Würzet  (8a<4")  in' 
=  hva  +  d  zu  Grunde.  Die  Bedeutungen  sind  völlig  Idar  ni 
die  Formen  vollkommen  festgestellt  So^  ziehen  wir  dean  Idchv  i 
lat.  cadere,  fallen,  für  hvadere^  verw.  mit  cacula,  Diener,  aoa.  kia* 
cula,  von  hvag",  hvak' »  ag',  ak'  (anc-iUa),  Benfejr,  H,  20«  Vennei 
ist  cedere,  woran  schon  Benfey  II,  191  dachte ;  vgL  a^^^  wä 
/d^o/uaij  weichen;  cedere  könnte  eine  Form  hvid  gegen  bvad  hi  * 
vertreten,  also  ganz  sas  oaedere  sein,  wieorjwtft»  *)  atosaeiiy 
^)  neigen,  £aHen  machen  bedeutet  Die  in  caed^m  gmiirt 
nende  Wurzel  hvid  (»  hvad,  O'^Kavi  »  had,  {f'^/af)  aveclieint  lA 
in  scmdere,  wo  cid  ^  hvid;  dies  konnte  aber  auch  echoa  ii 
Sanskrit  zu  bhid  werden  (vgl  bhng'  «=  bhag^  aus  hvng'y  Berfsfr 
II,  20),  weshalb  findere  (Benfej  II,  109)  gerade  so  »  s-^etodai 
ist,  wie  griech.  ^dvw  ^  xcUvc^y  xritvto  aus  hvan  »=  dhvan,  dhai| 
ib.  II,  276.  Nun  nehme  ich  anch  die  Sanskritwiprael  ad,  aM 
essen,  edere  för  hvad  s  a-xavi  »=  had  in  o/ai^fay  stossen  ss  haM% 
hacken,  beissen.  Als  vocaBsch  anlautende  kann  sie  ja  naffiif 
Ansicht  nach  keine  Ulrwnrzel  sein;  vgl  findere  a«  beisaeaLeti  D* 
Grundbegriff  aller  dieser  Wiirter  ist  am  bestm  ans  ^j(om,  wl^ 
2«  erkennen ;  das  Grriecb.  hat  hier  gläcklicher  Weise  die  achte  -^ 
consonantlsch  anlautende  —  Cnvurzel  (ha  »  hn,  dlMi  aloM^ 
Benfey,  II,  271  sqq.)  aller  der  Wörter  behauptet,  fOr  weldia  ^li^ 
fey  I,  156  sqq.   eine   ganz   falsehe  —  schon   weit    st»  TOcaOidi 


-^    87     - 

Liüautet  falsebe.  (um  «ahlloMr  anderer  Orunde  m  geschweigen)  — 
Jrwurzel  axdgeßtßUi  hat  Oegen  ha  ((r-/a-{:*^),  stosaen  »  hu^  dhu 
dvcu)  s>  hvao  (ma^j  ^^ytr,  (f^y),  dhvan,  dhan  {^slvw\  stossen, 
Bt  die  Wurzel  a^  rettungslofl  verloren:  a^  steht  für  hva-g,  d.  h. 
»9  ist  eine  secundäre  Formation,  welche  schon  die  ursprünglicli 
inlmutfinde  Consonantengruppe  (d)hv  gerade  so  verioren  hat,  wie 
die  Worzefai-  a(n)g^,  a(n)k'  (aus  dh¥a(n)g^,  dhya(n)k^  bei  Benfey, 
VLf  17  sqq.  Um  nun  dem  Begriff  des  Namens  KäSfiog  näher  zu 
kuiumen,  müssen  whr  die  so  *  eben  behandelten  Wurzeln  und  Wörter 
aatt  einigen  eng  verwandten  hi  Verbindung  setzen.  Wir  haben 
yclum  früher  (vgl  den  Art  ^äkog)  griech.  oi-fufj  iat  od-or,  o^siv 
Ulf  die  Wurzel  dhu,  hu,  hva,  bhisen,  zurückgefülurt,  also  für  AFoJ- 
\njf  hvod-or  genommen;  o$Biy  bedeutet  eig.  stossen  «  ausstossen, 
daaen,  duften,  riechen,  und  ist  verw.  mit  o$ogj  Spross ,  eig.  Stoss 
9  Schoss,  Spross,  Trieb.  Da  die  für  od,  od  auüzusteileDde  Wur- 
ittlfofm  hvad  aber  mit  vi,  wehen,  für  hvft,  dhvfi,  ebenso  auch  mit 
rmdh  (<ti«9t;^,  d&fJQj  äy&og)  stossen  »  aufschiessen^  aufwachsen, 
sog  verwandt  ist,  so  trage  ich  kein  Bedenken,  auch  die  Sanskrit- 
imriel  911,  $va,  qvi  bei  Benfey,  II,  164  sqq.,  welche  blasen,  schwel- 
ken,  wachsen  bedeutet,  hieherzuziehn :  der  Urbegriff  ist  ganz  wie 
bei  hn,  hva  =>  dhu,  dhva,  dhv&  &=  dhm&  sehwellen,  eig.  stossen 
a  anfctoisen ,  aufgehn,  sich  erheben^  und  ^u,  (^va,  gvi  stehen  für 
im,  kva,  kvi  (wie  die  von  Benfey  dazu  gestellten  griech.  Wörter 
ran  selbst  beweisen:  Sskrit  9  kann  sich  nicht  halten  gegen  griech. 
c;  vgL  auch  Kd(MQ)j  sind  also  aus  hva  «3  dhva,  dhu,  leicht  er- 
üärbar.  Vgl.  den  Art  ßava.  Dazu  stellt  Benfey  griech.  kvöo^, 
infam,'  n,  166,  von  gu,  gva  +  d;  eig.  Erhebung,  Erhöhung, 
ieliwulst;  ich  stelle  dazu  wuv6<;^  recens,  neu  (vgl.  frisch,  ib.  II, 
LIO,  wo  (pa^q  ae  vBoaaoi  vergessen)  und  Kdö^og,  welcher  dem- 
MAh  ein  Gtott  desselben  Schlages  ist  wie  der  phallische  Hermes. 
iTgL  Mueller,  Orchom.  p.  461,  Prolegg.  p.  147.  Wekker,  Aesch. 
ML  p.  218  sq. ;  dazu  Sskrit  Qv^jathu,  Anschwellen,  güna  geschwol- 
len, gewachsen,  giva,  ^dva  »  (pakkogj  der  schwellende  penis,  Qiwsi, 
lar  bekannte  indische  Gott,  u.  s.  w.,  bei  Benfey  II,  164.  KdäfÄoq 
feihitt  sich  gerade  so  zu  o^og  fUr  iSjoq  wie  xikwQ^  uoQog  (hvar  « 
iTsi  «3  ^val,  d^ak,  ^vQ-aog)  zu  lat.  alere,  ad-ol-escere,  oriri,  und 
ifideutet  stossmid  =  treibend,  wachsend,  sich  erhebend.  Aber  et- 
rna  ganz  Anderes  mössen  wir  hmter  dem  —  dennoch  wurzelhaft 
Faiwandteu  (vgl.  a/ai^,  stossen^  oxwJ^'jifi  Falle)  —  Namen  KaS- 
^Kf  KddfuXoQj  KäofMlXog,  KdfiiUog  suchen,  wenn  er  wirklich 
—  wie  der  Name  der  von  Dionys.  Hai.  erwähnten  KudioXm  oder 
iddovkoi  —  eig.  emen  Diener,  einen  dienenden  Knaben  beim  Got- 
eadienst  der  Kabiren  bezeichnet.  Diea  ist  ja  der  Sinn,  den  das 
lebr.  qadmiSl,  qui  aute  deum  etat,  woraus  man  KaöfdXoq  abzu- 
aUen  pflegt,  haben  soll.  Da  bietet  sich  denn  lat.  cad-erc,  nieder- 
Ulen  ■=  griech.  a-^dv^-akov^  a-/aöri/p;  niederfallen,  sich  neigen 
at  ^  dienen,  vgl.  anciUa,  cacula,  Benfey  II,  20.    Sehr  fraglidi  ist 


—    88    — 

aber  jedenfiüUii   ob  auch  der  von  Strabo  als  Sohn  der  Kabln  mid 
des  Hepbästos  erwähnte  Kd/niXkog  für  einen  Opferdiener  la  hahn 
sei;    er  scheint  vielmehr  ganz  =  Kadmos-Hermes  eu  sein.     Ehr 
mag  KrjöuXmvy  der  Diener  des  Hephästoff,  hieher  gehören,  als  te 
sich  Neigende  ^  Dienende   oder  auch  als  der  Kleine,    der  Knabi. 
Auch    das  Wort    mövoq   bedeutet  eig.   *)  sich  neigend  =»  krtote, 
vgl.  pra-hva,  Benfey  II,  320,  auch  lat  gnavus^  II,  182 ;   ^)  paiärr^ 
wovor  man  sich  neigt,  verehrt,  vgl.  ank'ita gekrümmt,  verehrt,, ib. II, 
16  sq.,  und  ag',  ang',  bhag',  11,  20.     Das  schwierige  Wort  mAw- 
fiai  aber  bedeutet  eig.,  wie  a/d^w,  neigen  «=  stossen,  daher  ')viih 
cere,  vixat^  überwinden,  ^)  stossen  =:  hervorstossen,  kerrontedfl;, 
strahlen,    vgl.  Benfey  II,    168  sq.;    die  an  letzterer  Stelle  «n^ 
führten  Wurzeln  erweisen  sich  so  wieder  als  zu  dhu,  dfavat  cskfi, 
hva-r  =  ghai  II,  195  gehörig.     Femer   ist   zu   erwähnen    *^h^ 
Leid,  Schmerz;    es  bedeutet  wohl  stossend  =  stechend,    wie  dolor 
von  dfi  ib.  II,  225  (dolare,  stossen  =>  hauen),   unser  W.  SduiNn 
(falsch  Benfe^i  II,  39)    von  mord-ere,   vgl  malleus^    aiortariam  a 
hmal,  ib.  II,  283:  mori,  sterben,  bedeutet  eig.  fallen,  geradeso  wie 
&ävaTog,  mors,  II,  276  eig.  Fall;   xj^J^/mi/v,   der  Schwager,    Ver- 
wandte, bedeutet  stossend  =  anstossend,  nahe,  verwandt,  wie  ntji^ 
mit  nalix),  pavio  stossen  =  anstossen,  berühren,    nahe  =*  verwandt 
sein  zusammenhängt.     Aber  in  xtjätvat,  besorgen,   tritt  die  Bedeu- 
tung   von   cadere,   xt^yog,    prahva    hervor.     Wenn  man  hiir  «Üen 
Unrath  aufräumen  wollte,  so  käme  man  zu  keinem  Ende :  iok  hoSs 
ein  andermal  für  das  so  schwierige  und  undankbare  Gescbäft  besser 
aufgelegt  zu  sein. 

122.  Kad/Liiu,  /[,  auch  yM^futa,  Gahney.  Vgl.  Höclc,  *Kr«ia, 
I,  268  sq.:  Von  Eypros  kam  eine  ausgezeichnete  Kadniia.  Den 
Kadmos  schreibt  nun  die  Tradition  das  Verdienst  der  Entdeckung 
des  Kupfers  bei  den  HeUenen  zu;  nach  ihm  soll  auch  jene  £nie^ 
welche  zur  Läuterung  des  Kupfers  gebraucht  wurde,  Kadmia  ge^ 
nanut  sein.  Wichtig  vor  Allem  ist  aber,  dass  Euböa,  das  eimdgi 
kupferreiche  Gebiet  von  Hellas^  früh Phoenizier  aufnahm;  Araber  (U), 
welche  mit  dem  Kadmos  herüberkamen,  hatten  sich  hier  gesiedelt 
So  Hock.  Hätte  er  Recht,  so  könnte  auch  das  Wort  }rukxo^  se- 
mitisch sein.  Vgl.  ib.  p.  261:  Dieses  Metall  (jc^Xxog)  ist  di 
Kupfererz;  soviel  scheint  ausgemacht  zu  sein,  dass  es  anfangt 
nicht  unsere  Bronze  war:  nirgends  wird  einer  solchen . Mischuv 
gedacht  und  Homer  ertheilt  ansdrücklich  dem  /aXxog  eine  rotbo 
Farbe.  —  Es  Hesse  sich  zwar  an  hebr.  qalah,  brennen  =s  qal4 
denken,  verw.  mit  gala  heiss,  hitzig  sein,  aber  ebenso  nahe  liegt 
hvfi  =  ghfi  bei  Benfey,  II,  195  ==  gfi,  II,  124  sqq.,  wo  i^dfo^ 
Ob  xa^/Li/a  zu  Qundh  (purificare),  lat.  cand^ere,  ib.  U,  168  sq^ 
gehört,  bleibe  dahingestellt. 

123.  Kddog^  0,  auch  xdSäogj  cadus,  der  Eimer,  das  .Fai% 
der  Krug,  ist  schon  vorlängst  für  semitisch  erklärt  worden,  sa  hebr. 
kad,  Eimer,  eig.  etwas  Zusammengedrücktes,  ein  Gefass,  von  kadad^ 


I 


—    89    — 

I  arctavit.     Das  Wort  kann  aber  auch  indogermanisch  sein,  von  der 

Wurzel  dhva  =  hva  -f-  d,    vgl.  Benfey,   II,   322  sq.,  wo   unser 

Kessel;    es  wäre  verw.  mit  lat  cadere,  griecb.  xsdvdg  s  pradhva, 

i  ib.  320 ,    und  bedeutete  eig    das  was  sich  neigt,  biegt,  das  Gebo- 

I  gene  «^  Eingebogene,   uyyoc,  Geßiss.     Geleugnet  werden  darf  aber 

■  Qicbt,  dass  hebr.  kad  nnd  xiidog  urverwandt  sein  können,  ja  es  ist 

l|  sogar  sehr  wahrscheinlich,  dass  sie  es  sind. 

I  124  KuXnijj  ri,  auch  xukmg,  Krug,  Becher,  Urne;  lat.  calpar, 

1;  vaa  yinarium,  bei  Festus.  Durch  den  Eigennamen  Kalpe  verleitet 
s  erklärte  Bochart  das  Wort  für  semitisch  =  arab.  galph,  vas  fictile, 
g  talmud.  galpha,  uroeus ;  wahrscheinlich  aber  ohne  Grund,  da  das 
^  Wort  im  Gdech.  eine  gute  Etymologie  hat.  Wnrzelhafte  Urver- 
.  wondtschaft  muss  zugegeben  werden. 

]  12Ö.  Kdk/ij,  /f,  auch  x^^^^f  ^^^  Purpurschnecke;  dazu  stelle 

,  ich  Kdkyus;^  6,    bekannter  Seher,  und  xuX/atvo),    dunkel,    purpur- 
^  fiftrben  aussehen,  wie  das  stürmische  Meer.  Das  erstere  Wort  könnte 
g  Skr  phönizisch  gelten;    Benfey  erklärt  es  für  ==  xoy/jj^  aber  vtaX/^rj 
1  heisst  nicht  Schnecke,   Muschel,    sondern  Purpurschnecke:    er  hat 
,  also  gerade  den  Hauptpunkt  ausser  Acht  gelassen.     Man  vgl.  hebr. 
Ii  qalah  »  qalah,  brennen,  =s  gala',    dann  gahal,  glühen;   ausserdem 
^   kahai,  flfarben,  dunkel  machen,  bes.  die  Augen,  was  die  Hebräerin- 
!    nen  mit  dem  pukh  thaten,   halakh  =  hakhal,  dunkel  werden.     In- 
:    dessen  seheint,  es  gerathen,  beim  Indogermanischen  stehen  zubleiben. 
^   Vgl.  Sskrit  karbura,  bunt,  mit  atoAo^^'varius,  Benfey  H,  301,    von 
,  var  SS  hvar,  hval,  dhvar,  dhval,  althochd.  dweran,  miscere,  twarön, 
misceri,  verw.  mit  (fvQWj  noQfpvga,  (paQ/nax'v  (^  =  hv;   alle  diese 
I  Wörter  bat  Benfey  falsch  behandelt),  ib.  II,  278.   Danach  ist  xukxn 
eig.  wie  aloXog,  varius,  versicolor,  bunt,    zu  deuten;    zu  xak/alvio 
L'vgL  noch  hval,  ib.  280,  wanken,  hmal  ib.  283,  bewegen,  erschüt- 
tern,   unser    Quai  »  Unruhe.     Auch  deutsch  Sturm,    stören    (ra- 
'  Qaaaw]  richtig  Döderlein,  falsch  Benfey)   kommt  von  dhvar,    dhvfi, 
^  dhfi    mit  Präfix    sa;    in    dem    deutschen  Wort  strudeln  hat  schon 
Benfey  sa  +  dhvfi  vermuthet;  stfi,  strf,  ^tere,   ib.  II,  366,   habe 
•  ich  schon  früher  aus  sa  +  dhfi  gedeutet,  aber  stemere  (Benfey  I, 
663y  gibt  stri  den  kauderwelschen  Grundbegriff:  auseinanderdrehen  I) 
g  bedeutet   eig.   stossen   (vgl.  hmal,  II,  283)    =  werfen,    hinwerfen 
Q  (vgL.hvfip  II,  309,  a^xoQwi^u);  das  II,  171  sq.  Angeführte  gehört 
^  ebenfalls  hieher,   wie  anvQ  gegen  axsQ  beweist;    tt  :  x  ist  nur  aus 
,  hv   zu  erkJären),  wie  stertere,  stemuere,  eig.  stossen  =  ausstossen, 
^  (aroQd-fjy  aufstossend)  zeigen,  die  Benfey  natürlich  ganz  falsch  gedeu- 
;  tet   hat     Hier  leuchtet   die  Identität  von  dhu,   dhva  II,   271  sqq. 
(stossen)    und    dhva  H,  320  sq.    (neigen)  =  dhvar  H,   278  sqq. 
sonnenklar  herver;  vgl.  hna,  II,  182  sqq.  Der  Name  Kuk/ag  bed. 
stürmend  =  rasend  ==  begeistert,  wie  der  seines  Vaters  0^(Trcw(),  der 
zur  W.  dhvas,    dhvans  (11,  275)  gehört,  also  für  QFsartoQ,  verw. 
mit  ea/Liog  sa  d-iaaog,  steht.    Auch  Qijmvg  scheint  =  Alysvg,  stür- 
tuend,  von  dhv&s  ^  dhvas,  also  ein  Beiname  des  Poseidon  zu  sein, 


•     2 


—     JK)     — 

verw.  mit  Siu^^  wobei  Bktniöuop  n  Ssr/dnov  zu  beachten.  Dies 
führt  auf  eine  Wurzd  dfara  +  d ;  Ging  könnte  für  SFÜrtq  s 
&Fdajtg  stehen. 

126.  Kä/aal^,  ij,  Stange;  bei  Hesychius  erscheint  xafuiaacip^ 
Tivaaaiiy,  (Titar.  Das  Wort  ist  im  Oriech.  ziemtieh  dunkel;  TgL 
Benfey  II,  321,  der  dazu  Kdiinvg,  v^og,  if,  manipulus,  Bündel,  sldl^  | 
das  aus  liebr.  qonie$  (aus  qomet),  manipnlus,  abzuleiten  aohsio« 
kannte.  Für  xä/nal^  könnte  man  an  die  semit.  Wurzel  qanuihy  bd 
Meier,  Hehr.  W.  p.  134,  denken,  die  sich  erheben,  aufstelm  bi- 
deutet  verw.  mit  gabah,  hoch  sein.  Vgl.  auch  hebr.  qAmAy  Hili^ 
welches  Wort  von  qum,  surgere,  stammen  soll.  Ich  kann  mkk 
aber  nicht  entscbliessen,  die  griech.  Wörter  fttr  semitisch  sn  hakBa 
Vgl.  dhmd,  stossen,  verw.  mit  hmal,  stossen,  hei  Benfey  II,  iJ4, 
283;  man  könnte  auch  an  dham  a  dhmft  denken,  weil  dhamfiu 
dhvam  =  hvam  (xoimj,  coma,  stossend  =3  aufschiessend)  wie  dhi 
fKr  dhvan  >=  hvan  {xalvüf,  ipivm)  steh^;  Im  erstem  Stalle  stiM 
Kce^a^  (stossend  =:  Stange;  dies  deutsche  Wort  ist  nicht  «a  atelMnij 
sondern  ts  stossend,  aufschiessend,  aufrechtstehend;  vgl.  «oms; 
stossend,  von  xevaaiy  stossen  »  stechen,  wie  rvaatty^  pangaroi  loai 
urspr.  stossen  y  dann  stechen  bedeuten)  ffir  k/tia^,  wie  nafni^  ft 
k/Liu^j  ib.  II,  283,  im  letztem  för  kFäfi-a^.  Die  Eiymolafß»  hWbi 
im  Allgemeinen  dieselbe,  wie  bei  KdßoQog,  möge  der  Kaae  mn 
zu  hvar,  wie  Benfey,  oder  zu  xaß  in  oKafißogj  wie  ich  V6nknlfceti, 
gehören.  Das  Wort  xia/uvgj  Wenn  es  nidit  wiridich  bb  hefar.qonn^ 
zu  nehmen,  gehört  zu  Benfey  II,  320  sq.,  wo  er  es  angeaetit  hit; 
vgl.  .das  dort  vergessene  lat.  camur^  krumm.  Uebrigem  sind  ii 
angeführten  s^mit.  Wörter  höclist  wahrscheinlich  urverwandt  n^  im 
griecliischen. 

127.  KufiijKog,  0,  jj,  ist  «  hebr.  gdmdl,  kopt.  gamonL  Wenn 
das  indische  kram61a(-ka)  ans  dem  Semitischen  stanmit,  so  veihilt 
es' sich  zu  hebr.  gämftl,  wie  griech.  ßdXacefiWj  ßXdau/uoy  au  luk 
bAsdm,  d.  h.  es  entstand  aus  einer  Form  gammal  «s  gwnui^ 
gramal.  Vgl.  auch  Movers,  PhÖn.  II,  2,  365  not.,  gegaa  dsav 
etymologisches  Verfahren^  man  aber  nicht  genug  auf  seinaf  Bd 
sein  kann.  — 

128.  Käfiivog,  1^,  Ofen,  ist  ein  merkwürdiges  Wort;  von  m 
kann  es  nicht  kommen  wegen  der  abweichenden  Quantität  deas: 
wo  ein  solches  Hlndemiss  entgegensteht,  muss  man  nicht  aadigiebf; 
sehi.  Man  könnte  an  fremden  Ursprung  des  Wortes  denken.  Vgl 
hebr.  'agmön  von  *agam,  brennen;  das  Wort  hätte  die  Bedentaig 
Ofen  haben  können,  wenn  es  auch  Kochtopf  bedeutet.  Kofum 
stände  für  axd/atvogy  vgl.  Kv/utvoy  =»  hebr.  kammön.  Ich  habe 
an  cremare  (zu  Benfey,  II,  177)  gedacht,  so  dass  nifuvoq  Ar 
fiivog  stände.  Wäre  aber  an  ^fia^,  fjinhQa  zu  denken,  worin  iri^ 
eine  mit  hva-r  =s  ghar  (ib.  II,  195)  verwandte  Wurzel  hv»Hi 
(»kam)  erkannten?  Bedeutet  Sanskrit  kam,  lieben,  das  — -  wii 
lat.  amare  beweist  —  fik  hvam  steht,    eig.  brennen,  glttheo,  v|i 


—     91     — 

\enfeyy  11,  114?  Oder  bedeotel  es  geneigt  <=  zugetkan  sein? 
lun  zu  II,  320.  Vgl.  hebr.  Jaliam,  glühen,  brünstig  sein,  aber  auch 
^b,  'agab,  lieben. 

129.  Kurij,  xdyva,  ijy  das  Rohr,  itavuiwj  6^  das  g^ade  Holz 
«  8.  w.  Man  hat  hehr.  ()äne,  Rohr,  verglichen,  eig.  das  Gerade, 
ier  Schaft,  vgl  Meier,  Hebr.  W.  p»  92  sq.  Aber  das  griechische 
ifforl  Ist  rein  griechisch ,  wenn  auch  mit  dem  hebräische  urv6r«- 
irasdl,  wie  Meier  meines  Erachtens  mit  vollem  Rechte  annimmt. 
Vgl  Benfey  II,  276,  wodhan,  ^£i/in  ^Wvco^eig.  stossen,  ausdhva  + 
I,  «IsQ  f^r  dhvan  s«  hvaa  sa  uay,  xtv,  xviv  (hv  s»  x),  aber  auch 
a  iptp  (hv  =;  r/));  Benfey  hat  nichts  erkannt  Wie  mit  ^ivai  das 
¥ot%  oipijv,  Keil,  aus  sa  -F  hvan  (=  cnn-eus;  anders,  aber  ganz 
alscb  fienftor  I^  164^  der  es  für  acuneus  nimmt)  zusammenhängt, 
(O  mit  xaiviu  das  Wort  tcaviiv,  stossend  a  d^ong,  spitz,  10 vg,  gc-« 
ade;*  aneh  xaViy,  xary«c  bed.  stossendv«  aufochiessend,  Stengel,  Rohr, 
Mmft.  Der  Begriff  spitz  geht  nio  -^  wie  Benfey  meint  *^  aus 
lern  Begriff  schaben  hervor,  sondern  immer  aus  dem  Begriff  slos-« 
en  «:«  ^)  an£*tos8en,  aufepringen,  a  ^)  stechen,  eindringen.  Da 
tor  in  mivfj  anlautende  Guttural  x  aus  hv,  so  muss  auch  q  in  hebr. 
ljtk%»  ans  hv  sein.  Vgl.  den  Art  xi^()cc^. 

130i  KdQor  ^'luwsg  TU  nqoßara^  Hesyeh.  Dazu  xd^vog^  6, 
Vieh.  Das  Wort  ist  schon  längst  mit  hebr.  kar,  Weidevieh,  Läm- 
u€f  oder  Sdhaafe,  identifizirt  worden.  Ob  mit  Recht ,  ist  fraglich, 
ml  hier  —  wie  bei  Kodaq,  ituvtj,  ^/m/lq,  ^v  —  Urverwandtschaft 
tattfindea  kann.  Zu  Kuqu  kann  sich  das  von  Qrimm,  Gesch.  d.  D. 
ipr.  p.  33,  behandelte  hesyck  ßdqa  verhalten,  wie  ^Mwclg  zu  ßav- 
dg^  xavxuXig  zu  ßavutetki^  (Benfey,  U,  70),  wStQ^ßanfog  zu  ßd^ßa^ 
^  u.  and.,  worin  x  =  ß  aus  hv  erklärt  werden  muss. 

131.  Ku^og,Oj  ein  stacfalichter,  langgeschwänzter  Meerkrebs, 
meh  Holzhock,  Feu^rschroter,  dann  ein  Schiff;  xa^fißwgy  xd^ajH" 
Eo^,  xi^ftßvl^.  Man  hat  das  Wort  für  semitisch  erklärt  (vgl.  Meier, 
K  658  sqq.),  n.  zwar  fUr  »  hebr.  'aqrftb,  Skorpion,  eig.  wohl  d«r 
»toasende  n«  Steehende,  von  qarab  (dessen  Urbegriff  stossen  » 
}  anstossen,  nahe  sein,  ^)  schlagen,  daher  qer&b,  Schlacht,  Kampf); 
[arab  ist  verw.  mit  qeren  »  xi^ag  (zu  ^rl  aus  ff i »  ^,  stossen) 
BQid  'aqräb  ist  eine  Reduplication,  steht  also  für  qaqrttb.  So  tritt 
laa  Wort  in  Urverwandtschaft  mit  axoQnlov,  axoQnlog,  cx^gni^ut 
wo  0-«  Präfix  sa;  Benfey  I,  205  hat  dies  nicht  eingesehen),  aber  nicht 
^vila  Bötticher,  supi^  lex.  Aram.  p.  43  meint)  so,  dass  das  'Ain 
len  griech.  a  entspräche«  Yiehnehr  ist  'a^-qr&b  «=  a^xoQn^w  und 
lies  ac  scharf,  eig.  stossend  »  stechend,  ritzend,  kratzend  (vgl, 
wrawy  xvvo}^  xvi^(o).  Im  griech.  axoQnlt^M  aus  sa  -4*  hyrip  steckt 
ebenfalls  der  Begriff  stossen  =  werfen,  vgl.  vip,  vap,  kship  (aus 
a  +  kip  s=  hvip  =s  vip),  zerstreuen;  axo^ni^w  gehört  zu  Benfey 
I,  171  sq«,  309  sqq.,  von  der  Urwurzel  dhu,  dhva,  hva  stossen, 
}71 — 6.  Aber  mehr  als  Urverwandtschaft  darf  wie  für  oxognloPf 
so.  auch  für  xtt^a/S^o^u.s.w,  nicht  zugestanden  werden  ^  Meier  ist  hm 


—     92     — 

entschiedensten  Irrthum  befangen,  weil  er  keine  Kenutniss  des  Grie- 
chischen bat  Hier  haben  wir  auch  /fJQonffj  /ijgaffig  u.  s.  w.,  die 
(mit;^  =  bv  =  x)  für  den  griech.  Ursprung  von  xamfiog  einsteba; 
auch  Krabbe,  Krebs  sind  sicher  nicht  semitisch,  während' ich  mir 
über  das  Wort  Karbatsche  kein  Urtheil  erlaube. 

132.  Kugnartog,  i^,  ein  feiner  Flachs  aus  Spanien,  aoO  d« 
durch  die  Phoenizier  nach  Griechenland  gebrachte  hebr.  Wort  kv- 
pas  sein,  welches  man  aus  dem  indischen  karpfisa,  Banmwoili^ 
ableitet 

133.  KaQTaXXog,  6,  ein  untern  spits  zulaufender  Korb,  wird 
häufig  für  =  hebr.  agart&l  genommen.  Dies  soll  GefasB,  Beck« 
bedeuten,  vgl.  Meier,  p.  683.  Es  steht  noch  dahin,  ob  xd^raXh; 
nicht  für  echt  griechisch  zu  halten  sei;  Benfey  II, 3i9  erkUrtoi 
richtig,  wenn  es  wirklich  ein  griechisches  Wort  ist 

134.  Kaaala,  i;,  auch  xotr/a,  ist  =  hebr.  qe^iä',  nach  Meier, 
p.  120  sq.,  em  somit  Wort,  während  Andere  es  für  iodisdi 
erklären. 

135.  KonjpfjQSvg,  6,  Vorgebirge  vonEuböa.  Als  ich  die  danurf 
bezügliche  SteUe  bei  Müller,  Fr.  Hist  Gr.  III,  11,  las, -dachte  idi 
an  hebr.  kaphar,  sühnen.  Das  Wort  kann  aber  (dialektisch)  ffr 
Ka&fjQsvg  stehen,  oder  auch  zu  ^ubh  =>  9u(n)dh  bei  Beoftj  II, 
168  gehören. 

136  a).  Kid gog,  ij,  der  Zedembaum,  könnte  für  phönidseh  ge- 
halten werden.  Im  Hebr.  erscheint  'erez,  Zeder;  von  einem  ver« 
wandten  phön.  Worte  könnte  xdÖQog  (für  xsQdog,  'eres  ist  »  i^ 
stammen.  Ich  glaube  aber  nicht  an  sem.  Ursprung  des'  Wortes. 
Ist  Kiiqog  verwandt  mit  Kud'fiog  und  bedeutet  eig.  aufschieasend, 
hoch,  schlank? 

136  b).  KixQotf/y  0.  So  oft  auch  dieser  attische  Heros  för 
einen  Aegjpter  erklärt  worden  ist,  weiss  ich  doch  nicht,  dass  mn 
eine  irgendwie  vernünftige  Deutung  seines  Namens  aus  dem  Aegyp- 
tischen  oder  Phoenizischen  beigebracht  hätte.  Der  alte  Bochart  win 
zu  diesem  Geschäft  noch  am  besten  befähigt  gewesen ;  hätte  « 
Forchhammers  Uellefiika  gekannt  und  die  darin  verkommende  be- 
griffliche Feststellung  des  Namens  Kekrops  als  richtig  angenonuMi 
(was  wir  nicht  thun  können),  so  würde  er  denselben  wohl  sogleich 
mit  dem  der  Quelle  Fa^ufpia  aus  dem  Phoenizischen  herg^ 
leitet  haben.  Wir  durften  einen  so  wichtigen  Namen  nicht  iibe^ 
gehen.  Vgl..  crxaAoV^,  Maulwurf,  eig.  der  Grabende,  Scharrende, 
wohl  für  axXoxp  (vgt  axaQitp'-og  für  axQi(p)  oder  für  axaXtf/^  wii. 
oAol  nach  Benfey,  II,  315  für  äX^]  dazu  lat.  scalpere,  (wo  s  wie 
auch  in  €xdXot//  :^  Prätix  sa),  carpere  =  vollere,  reissen,  verrere^ 
scharren,  verres  =  ghrisht'i,  ib.  II,  199,  yoT^iog.  Das  hit.  eaipo 
steht  für  hvar-po  und  ist  nahe  verwandt  mit  verro,  wie  scrobii 
scrofa,  yQo/iHfäg  mit  verres  und  /oiQog,  Die  Wurzel  ghri-sh  ist  aoi 
hvfish  und  eng  verwandt  mit  krish,  ib.  II,  306,  krip,  ^309,  woso 
kerben,    Kerbe,    ykv(plg.%BeiiSej  hat  an  letzterer  Stelle  ein  Auge 


—    93    — 

zugedrückt,  weil  er  merken  mochte,  dass  mit  seinen  frühem  ganz 
unhaltbaren  Ktymologieen  von  yXv^tg,  yXvtpwy  yQwpoß  u.  s.  w.  auch 
noch  ganz  andere  Dinge  umgcBtossen  werden  würden.  Auch  äyQCicpru, 
Harke,  Rechen  gehört  hieher;  falsch  Benfey  11,  20,  vgl.  15.  So 
fassen  wir  denn  den  Ki-xgoxfj  als  einen  Grabenden  =s  Furchenden, 
aratoT,  snlcator.  Der  Heros,  welcher  den  Ackerbau  einführte,  muss 
doch  wohl  vor  allen  Dingen  selbst  ein  Ackersmann  gewesen  und 
B^  goksher  benannt  worden  sein.  Mit  Khgotf/  ist  noch  verw.  das 
Wort  antogniov,  wo  a  =  Präf.  sa ;  -xo(>7r  ist  >=  lat.  carp-ere,  reis- 
sen  =»  pflügen,  Furchen  «  Risse  machen.  Vgl.  auch  Grimm,  Gesch. 
d.  D.  Spr.,  p. 56,  dazu  Benfey,  11,16  (wovri^luka,  Dom,  Skorpion) 
und  II,  226  (wo  druna,  Skorpion,  u.  unser  W.  Dom(?)).  Dass  in 
axoiXoiffj  axoQmov,  carpere,  scalpere  u.  s.  w.  x,  c  aus  hv,  beweist 
nur  danuXa^,  anuXaS;  ■■  axaXoip;  vgl.  €(pdXci§,  Dom,  atpaXdaoüi, 
worin  ^  =  hv  =  X,  TT. 

137.  Kdgag,  ro,  Hom.  Der  geistreiche  Cardinal  Wisemann, 
Znshg«  der  Ergebnisse  wiss.  Forschg.  mit  der  Religion,  p.  68,  be- 
merkt: Fände  man  K^Qag  blos  im  Griechischen,  so  könnte  man  es 
allenfalls  für  eine  Ableitung  von  dem .  hebr.^ieren  halten;  aber  diese 
Meurang  scheint  ausgeschlossen  zu  werden,  sobald  man  findet,  dass 
es  solche  Glieder  der  indogermanischen  Sprachfamilie  durchzieht, 
die  es  nicht  entlehnt  haben  können;  wie  das  lat.  comu,  und  das 
deutsche  Hom.  —  Dagegen  sagt  Benfey,  II,  175:  In  welch  son- 
derbarem Verhältniss  steht  dazu  (zu  xd^ag^  comu,  Hom)  hebr.  qe- 
ren,  welches  kein  sicheres  Etymon  im  Semitischen  hat.  —  Diese 
Behauptung  Benfey's  ist  vollkonmien  unbegründet.  Vgl  hebr.  qa- 
raah  (In  qeresh)  schneiden,  qara^,  schneiden,  beissen,*  zerhauen, 
qara^  betreffen,  zustossen,  qarab,  nahe  sein  (eig..  stossen  =  anstos- 
sen,  berühren),  angreifen  (vgl  adorior  aus  ad  +  onor,  stossen  = 
fluf^iessen,  sich  erheben,  aber  ad-orior  bed.  anstossen  =3  angreifen, 
YgL  ac-cip-iter,  im-pet-us);  alle  diese  Wörter  gehen  vom  Urbegriif 
stossen  aus,  wie  hier  nicht  weiter  bewiesen  zu  werden  braucht. 
Derselbe  Urbegriif  ei^cheint  in  ^n,  (fi,  9ar  =s  xd^^ag  bei  Benfey 
n,  174  sqq.  Daraus  folgt,  dass  die  hebr.  Wurzel  qar  (vgl.  noch 
qarar,  kalt  sein,  mit  Benfey  IF,  178  und  (i^ira,  ^tta,  kalt,  bei  Ben- 
fey, I,  155)  ganz  identisch  ist  mit  der  Sanskritwurzel  ^ri,  Qfi,  ^ar. 
Was  folgt  aber  weiter?  Dass  ^ar  aus  kar  sein  muss,  wie  ylish 
ans  Idish,  ^^ala  aus  karala,  ^ankha  aus  kankha,  mit  einem  Worte 
—  wie  alle  anlautenden  9  im  Sanskrit,  die  griech.  x,  lat  c  gegen 
sich  haben,  aus  älteren  Gutturallauten  entsprungen  sind.  Die  Wur- 
zel gaXf  Qri,  9ri  ist  vollkommen  identisch  mit  kri,  werfen  (Benfey 
n,  171  sqq.)  und  kri  (xoA-oc),  kfi  -h  t  =  kfit,  schneiden  (ib.  II, 
152  sq.);  der  Urbegriff  stossen  ist  «  *)  spalten,  zerhauen,  zer- 
schneiden, *)  =  bewegen,  erschüttern,  werfen  (hvfip  ib.  II,  309  sq.). 
Also  ist  hval,  ib.  II,  280,  woraus  hmal  ib.  II,  283,  (=hvar==kar 
=atQar)  fSr  die  Grandform  von  ^ar  zuhalten;  sie  hat  schon  den  An- 
laut d  eingebüßt  und  steht  für  dhval,  dhvar  s^^dhu,  dhva  (stossen, 


—     94     — 

II,  271  8qq.)  +  r.  Hier  sehen  wir  an  feinem  cdatanten  Bel^M, 
wie  eng  verwandt  das  Semitisebo  mit  dem  IndogennanischeB  Irt, 
wie  lange  beide'  SpFachfumilieo  eine  cinaige  aotgeoiaelit  hata 
müssen.  Was  das  hebr.  q  angeht,  so  ist  es  factisdi  *s  Sakrltf, 
gr.  X,  während  es  eig.  aas  hv  erklärt  werden  mass.  Die  Urwonsl 
dhu,  dhva,  stossen,  oder  yieUnehr  dha  »  dha  «f-  va  «»  dhu,  dkn 
(dha  s=  ha  =s  a-/a-ro,  ö-ya-Cfa^  stossen)  ist  auch  noch  im  Seak 
tischen  erhalten;  vgl.  hebr.  tabah,  schlachten  as  eiiald.  ddbah  * 
hebr.  zabah,  schlachten,  womit  man  versucht  sein  l^önnte  giM 
(fq^i^w,  a(payj  tpaayavov  zu  verbinden.  Aber  dies  würe  sehr  irfi|; 
denn  2  in  zaba^  ist  aus  d  =s  (dh^s)  (,  während  das  JMil^ntwA 
a  in  aq^u^fo  das  Präfix  sa  ist:  a-iftay  ist  s  sa  -1^  favag,  hvagii« 
«=»  «gj  ag'  («V^>  ago)  stossen  «a  treiben ;  vgL  ig,  ig'  «  ug'  tm- 
fey,  II,  343  sqq.,  wozu  lat.  icere  geiiöct»  So  kommt  aqi^y  in  ib 
engste  Verbindung  mit  qtv,  (ptv-at  =z  hvan ;  vgl.  ^^r  (^  «wjjp, 
oipijv  Keil)  Gallwespe,  «a  ofij^,  Wespe,  stossend  »  Btechebd.  Dm 
faebr.  tabaJi,  zabah  ist  aber  auch  urverwandt  mit  ^dima  (t|1 
a/d^(Oj  stossen  und  neigen  b  senken,  mit  hebr.  taba',  tabal)* 

138.  KtQaTiov,  roj  ein^  kleme  Münze,  erklärt  Moveft  (h 
Ersch-Gruber's  Enkykl.,  Art  Phoenizier)  fiir  ^  hebr.  gdrft,  eig.A0 
Korn,  die  Bohne,  Beere. 

139  a).  Kijnog,  i ,  auch  Minoq ,  der  Affe,  soll  aamoit  bekr. 
qdph,  Affe,  aus  dem  Sanskrit  kapi  stammen;  dies  bedeiM  iveiil 
(vgl.  Benfey,  II,  322)  eig.  der  Gekrümmte  und  kann  mit  asfitnuhi^ 
Zwerg  (bei  den  Sybarlten)  und  axajußog  verwandt  sein.  Anchgriadi 
niS^^jl^  bedeutet  Zwei^,  von  einer  Wurzel  lividh  »  hvadii,  baA, 
bandh,  Benfey,  11,  94  sq.,  wo  lat.  pandus.  Das  hebr.  qöpb  bnwit 
übrigens  nicht  nothwendig  indisch  zu  sein,  so  gut  wie  ni^^  nieht 
indisch  ist.  Für  die  Wurzel  md-  vgl.  den  Art.  lU&a^og^  sa  ps»* 
dus  Sskrlt  vanda,  Krüppel,  vantha,  Zwerg,  Benf.  11,  323.  Lataü. 
eimia  scheint  mit  al/nog  verwandt;  steht  dies  für  ahß'ißog  «aM9ä'¥ 
MFtß  ==  xiß  ib.  n,  324?  oder  ist  i^ftvot  zu  vgl.  und  dies  mmi 
Xttfitti  O^/u  ts  hvam)  zu  II,  321  zu  stellen?  oder  steht  <fift4q  ir 
<nfbi/x6g  »  atß-fiog  s  sa  «f-  kFiß  (xiß)  ?  Schwerlich ,  wegen  dB 
Flnssnamens  Stfiottg,  Für  mß  «  hFiß^  Ftß  vgl.  kippen,  wipi* 
^  hval,  ib.  n,  280. 

139  b).  KffQog,  6,  das  Wachs,  lat  cera,  erklärt  Moven,  Phh 
II,  2,  für  ein  libysches  Wort  Benfey  stellt  es  zu  xgkci,  liMnMa 
Mir  sdieint  das  Wort  mit  iXwivm^  ziehen,  dehnen,  MXwi»,  Shmh 
streichen,  lat  verro,  veUo,  ziehen^  reissen  ae  car*»po  in  VenradA* 
aohaft  zu  stehen;  dazu  ist  noch  twQm  «  sa  -f-  verro  =3  aai^wlt 
9iOQia)j  kehren,  eig.  abziehen,  abreissen,  zu  vergleichen :  x^go^  (atf 
hvar)  wäre  das  DehnbarCi  wie  rgoxrog,  Oder  sollen  wir  sh 
fey  II,  291  greifen,  wo  gur  aus  hvar,  neigen  =  drücken, 
xfjQog  als  etwas  Drückbares,  Weiclies  fassen?  Dam  küine  du 
Wort  mit  imlaxog  (zu  faval,  Benfey,  II,  280  »  hmal,  sich  mtgm 
SB  nachlassen,  abhimen,  ^^X^^i  wdcbend  ist  t&  welch,  Wagsaa; 


—    96    — 

Tgl.  a^pcdg  mit  ßugvg  und  weich,  weichen ,  sixuv^  vincere,  eine 
Nebenform  von  Fux  in  aFttx  a  sa  +  Fax.  Benfey  I,  504  und 
II,  119  sqq.  gelieren  zusammen;  vgl.  noch  welle,  flaecus,  marcere, 
^cccAxi;)  in  Verbindung  zu  Btehen.  An  afrilcanischen  Ursprung  des 
Wortes  darf  meiner  entschiedenen  Ueberzeugung  nach  gar  nicht 
gedacht  werden,  vielmehr  muss  das  afrik.  Wort  dem  Griechisclien 
oder  dem  Latein,  entielmt  sein. 

139  c).  Ktjfsvg,  0.  Nach  Herodot  Vil,  61  ist  der  Name 
griechisch,  weshalb  früher  vorgebrachte  Etymologieen  aus  dem  Se- 
mitischen nicht  zu  beachten  sind.  Vgl.  $ubh  aus  gvabh  bei  Ben- 
fey Ily  168,  mit  der  Bedeutung  leuchten,  glänzen,  gubha,  Qubhra, 
weiss,  yerw.  mit  ^ush  ib.  II,  374  (=»  nava  in  xaa»,  brennen;  (ush 
Ist  ans  kush  =  hvash  =s  hva  +  sh,  vgl.  hvar,  ib.  II,  19ö| 
ans  hya  «f-  r).  Danach  ist  Kfjtptvg  fUr  KFuqxvg  ein  Al&ioxfj^ 
etil  Qott  des  Lichts  (in  Arkadien)  oder  ein  Mann  der  lichten  Ge- 
gend, des  Südens,  Kijtpijvtg  (Perser)  sind  überhaupf  Südländer. 
Verwandt  mit  dem  Namen  Kippevq  ist  der  lat.  Name  Afer,  den 
Jacqnet,  Nouveau  Joum.  Asiatique,  IX,  195,  falsch  von  (u&ui  ablei- 
ten wollte;  Afer  steht  für  hvafer  von  hvabh  «  kubh,  ^nbh.  Vgl. 
lat.  bufo  von  hvabh  (=:  dhva-bh  »  dhü-p  bei  Benfey,  II,  27ö,  rv^), 
schwellend,  griech.  yjifog  =s  if/oXog  aus  sa  +  nstp  s  hvabh.  Falsch 
iet  Pfeiler,  wenn  er  auch  KiipaXog  für  fremd  hält;  der  Name  kann 
aber  entweder  a=  blasend,  stürmend  (Jäger  1)  oder  &=  leuchtend  sein. 
Für  meine  Ansicht,  dass  Kijq^vg  (der  oriental.  Er](p€vg)  Repräsen- 
tant der  Südländer  überhaupt —der  Aethiopen —  und  nicht  bloss  der 
Perser  sei,  führe  ich  noch  einige  Bemerkungen  Knobers,  Yölkert. 
d.  Gen.  p«  251  sqq.,  an:  Nach  Hellanikus  hiessen  die  Chaldäer 
von  Kephens,  dem  Sohne  des  Belus  und  Vater  der  Andromeda, 
voimals  Kephener,  wurden  aber,  als  dieKephener  von  Babylon  aus- 
gesogen waren  und  Choche  (?  ?)  inne  hatten,  nicht  mehr  Kephener, 
eendero  Chaldäer  genannt  • « •  •  Die  meisten  alten  Schriftsteller 
aetsen  jedoch  Kepheus  und  Andromeda,  die  von  Perseus  gerettet 
wurde,  an  das  Mittelmeer  nach  Joppe  in  Palästina.  Man  wird  dies 
am  besten  daher  erklären,  dass  vom  erythräischen  Meere  her  eine 
Wanderung  von  kephenischen  Aethiopra  oder  Kephenero  an  das 
Mittelmeer  geschehen  ist;  vermöge  derselben  erhielt  der  heros  epo- 
nymos  Kepheus  nebst  dem  Vorgänge  mit  seiner  Tochter  ein  an- 
derea  Local.  . . .  Ccmons  Angabe  von  einem  Aethiopenreiche,  wek^es 
▼om  Mittekneere  bis  zum  erythräischen  Meere  gereicht  habe,  scheint 
ersonnen  zu  sein,  um  die  Aethiopen  Pal&stina's  mit  denen  Babj- 
loniens  zu  vereinigen.  Derselbe  Knohel  sagt  p.  351:  Arrian  be- 
richtet, die  Perser  in  Babylonien  hätten  einst  Kephener  geheissen, 
und  Herodot  sagt  aus,  die  Perser  seien  von  den  Hellenen  Kephe- 
ner genannt  worden,  hätten  aber  vom  Perses^  dem  mit  der  Andro- 
meda erzeugten  Sohne  des  Perseus  und  Nachfolger  des  ohne  männ- 
liche Erben  gestorbenen  Kepheus,  den  Namen  Perser  erhalten. 
Damit   vereinigen   sich    die   weitem  Angaben,   des  Perseus  Sohn 


—    96    — 

Perscs  sei  bei  Kepheus  zurückgeblieben  und  das  Geschlecht  dei 
Perseus  habe  nach  Kepheus  in  ßabylonien  geherrscht.  BabykB 
heisst  daher  auch  Fersca  Uabylon  und  den  Persern  galt  nach  He- 
rodot  Perseus  als  ein  Assyrier  (wobei  ich  bemerke,  dass  nach  Ib- 
▼ers  Assyrier  undAethiopen  häufig  verwechselte  Völker  sindy  inda 
die  assyr.  Eroberer  in  der  Mythe  oft  als  Aethiopen  eingeführt  weidn) 
Andere  nehmen  auch  die  Chaldäcr  mit  hinzu  und  führen  an,  dk 
Kephener  und  Chaldüer  seien  vom  Perses  benannt,  also  Perser  g^ 
heissen  worden  u.  s.  w.  —  Uebrigens  ist  es  eine  höchst  hitmi^ 
sante  Thatsache ,  dass  der  griech.  Name  K^(p€vg  (denn  den  ii 
Orient  vorkommenden  Namen  Kepheus  vom  griechischen  zu  traniai 
ist  gar  kein  Grund  vorhanden)  so  vielfach  und  so  tief  in  oriiste- 
lische  Mythen  und  Erzählungen  verwebt  erscheint;  über  den  meat 
Kepheus  und  die  Kephener  werde  ich  an  einer  anderen  Stelle  li& 
fneiuen  Assyriacis,  wovon  die  von  mir  im  J.  1853  erschienaiai 
Quaestt.  Ctess.  nur  einen  kleinen  Theil  bilden)  genau  und  ansfBIv- 
lich  handeln. 

140«  KißwQiov,  ro,  Fruchtgehäuse,  Becher,  wird  -von  Mows 
SS  hebr.  kepb6r  gesetzt.  Fraglich  ob  mit  Recht;  denn  xtß  ksn 
neben  xaß,  cr-xa^-o^  ((nca/Lißoc)  stehen  und  zu  Benfoy,  II,  324  ge- 
hören. Vgl.  unser  kippen  =  hval,  Benfcy  II,  280  (wanken),  Sduff 
s  zusammengebogen,  verw.  mit  awirpri^  axätpog,  axvq>og  (Becher) 
ans  sa  +  hvabh  a  kabh,  kubh,  ib.  II,  323  sqq.  Wie  i^  =  sg', 
Yip  =  vap,  diQ  SB  da9,  konnte  auch  kibh  =  kabh,  kubh  ersdie^neD. 

141.  EtßotTog,  rj,  der  Kasten,  wird  häufig  für  nfiotrig  ge- 
nommen =  chald.  t^bütha,  hebr.  t^bä,  d^ißfj,  ^fjß^.  Dies  darf  aber 
nicht  zugegeben  werden ,  weil  im  Griechischen  urspr.  t  nie  =  x 
sein  kann;  man  berufe  sich  doch  nicht  (wie  sogar  Ewald  thnt)  uf 
yoiQovog  =  rvQuvvog,  da '  diese  Wörter  gar  nicht  verwandt  slni 
Klß  gehört  wohl  zu  Benfey  (1 ,  324,  von  einer  Wurael  kibh  atf 
favibh  rs  kabh,  kubh  aus  hvabh ;  kabh,  kubh  ist  aus  (d)hva  +  bk, 
kibh  aus  (d)hva  +  ja  +  bh  entstanden.  Verwandt  ist  währscheis- 
llch  ißriy  ißdvij,  Gebogenes  =  Gefäss,  äyyog;    vgl.  xvtpog  sxs'vfk- 

142.  KldaQig^  auch  xiraQigf  17,  Binde  um  den  Turban,  stA 
man  mit  Recht  zum  hebr.  kether,  Diadem,  von  kathar  s=  atv, 
umgeben,  umringen,  kränzen. 

143.  Kld^oQogyO,  die  Brust  =  xi&aQa,  77,  die  Brust^  dann  die 
Zither.  Die  gewaltsame  Deutung  Benfey's,  der  II,  281  xtd-af  Mi 
^oQ  entstehen  lässt,  könnte  uns  veranlassen ,  zum  Semitischen  ff 
greifen,  wo  hebr.  gizrä  (==yi^Qa)  die  Brust  bedeutet;  die  ZUbcr 
wäre  so  semitischen  Ursprungs,  wie  man  sonst  auch  den  Tfaamyriii 
den  berühmten  thrak.  Zitherspieler ,  gern  für  einen  Semiten  ansgilit 
Aber  Kld-agog  ist  echt  griechisch;  vgl.  mciv&og,  tauchend,  weldiei 
Wort  zu  Benfey  II,  66  sqq.  gehört  und  für  ohFivdog  steht:  cm-  ^ 
d^og  aus  sa  +  hFivdog  stammt  wie  ßd&og,  /!^i;6^oc,  fundus  f«i 
hva  a  dhva,  neigen,  ib.  II,  320  sq. ;  denn  vergere  ist  =  meigeii^ 
vgl.    griech.   ^fj^iy   mit  ^inav^   sinken.     Nun  entsteht  die-  Fhip* 


—    97    - 

llen  wir  acivd^g  flfar  axsv^g  nehmen,  also  a-iuv&^q  «>  ßiy&^og 
V  «=s  /?y'h7  8=  x}?  Ich  glaube  nicht;  ich  nehme  neben  hvadh 
a  ßad-,  ßvd)  eine  Form  hrldh  an^.  zu  welcher  Annahme  tt^oc, 
lelia,  fpMxy/jy  tptäXfi  für  (pthdXfj  (h  =  dh)  nöthigen.  Wie  ftuXtj 
i  lividh,  gehört  nvaXog  tu  hvadh  =- nvd-~/uijv.  Für  die  Form 
fidh  treten  femer  ot^/Jj;  und  fides,'  vielleicht  auch  filum  (für  fidlum) 
af;  auch  badh,  bandh  bei  Benfey,  II,  94  sq.  ist  aus  hvadh,  hvandh 
Dd  gehört  sogut  wie  die  II,  66  sqq  behandelten  Wörter  zu  dhva, 
rft,  II,  320.  Grundbegriff  ist  neigen  =:  ')  senken,  vergere  j» 
er^re;  ==  ^)  biegen,  drehen,  binden,  winden  (auch  Benfey  1,285 
iq.  gehört  zu  II,  320  sqq.).  Die  Brust  ist  als  die  gebogene,  ge- 
mbte  gefasst. 

144.  Kid^cSv,  6,  auch  xtvaiv,  ilitmv^  hält  man  in  der  Regel 
[r  «s  hehr,  ßoneth.  Wohl  mit  Unrecht;  ich  verbinde  das  Wort 
it  murd-og^  xid^oQog,  von  hvidh  ^  hvadh,  badh,  bandh,  Benfey, 
y  94  sq.  Das  Neigen,  Biegen,  Drehen,  Binden,  Winden  ist  ein 
mgeben,  vgl  rri,  circumdare,  tegere.  So  ist  xi&aiy  verwandt  mit 
w&^fiVf  von  kudh  s  hvadh  (=s  hvidh,  xi^)  =:  guh,  gudh,  Benfey 
,  66,  322.  Da  guh,  bedecken,  offenbar  mit  guh,  senken  =s  gudh 
a  bvadh,  ßv&j  identisch  ist,  so  ist  es  ganz  evident,  dass  Benfej 
[,  66  aqq.  zu  320  sqq.  gehört.  Falsch  hat  Benfey  I,  613  XV& 
efABBt:  cBe  dort  behandelten  Wörler  sind  theiiweise  mit  .Präfix  sa 
>iDponirt,  alle  aber  gehören  sicher  zu  II,  322  sq.  Man  höre  doch 
idlich  auf,  das  Griechische  dem  Sanskrit  zu  Lieb  zu  vergewaltigen: 
ich  laicaveo  steht  nicht  für  scaveo,  cutis  nicht  für  scutis,  custos 
cht  für  scustos,  sondern  scutum,  Schutz,  schützen  u.  s.  w.  sind 
It  Präfix  sa  componirt  Die  Urwurzel  von  xv^  aus  hvadh  =:hva 
*  dhJst  dhva;  dhva  +  dh  =  dhvadh,  dhvah  =  dhuh  erkenne 
h  in  lat  tunica  (t  aus  dh  wie  in  rutilus,  patior,  puto  u.  s.  w.), 
eor  für  tuheor,  tutus,  sicher:  die  Begriffsentwickelung  wie  in 
fthi^en  (=  BQdot  =  gewahren),  schauen  (von  axv  =  sa  +  hva). , 
tinTOfiai^  welches  man  ganz  falsch  für  andx-TO/Ltai  =spec,  spöhen 
shmen  will,  da  es  doch  offenbar  mit  oxsnf]^  axenagj  Schutz,  Unt, 
isammenhängt.  Zu  guh  (xv&;  warum  hat  man  xvd^  von  gub  ge- 
ennt?  Dann  müsste  gerade  so  gut  7iv&^  nwd  von  ßv'&  getrennt 
erden)  vgl.  die  deutschen  Wörter  bei  Benfey,  II,  370:  dort  ist 
yet  gerade  das  Hauptwort :  ducken  (vgl.  do/juog  für  dF!o/j.iog) 
bersehen  worden.  Die  anlautende  media  darf  uns  nicht  anfechten, 
g\.  Ib.  n,  274  sq.  Ob  mit  griech.  x£^wv  unser  Wort  Kittel  zu^ 
immenhängt,  weiss  ich  nicht;  hebr.  k'toneth  kann  urverwandt  sein, 
enigstens  mit  yvd-, 

145.  Ktxi,  ro,  der  Wunderbaum,  ist  ^  talmud.  qiq,  hebräisch 
Iqdjdn,  von  qo,  evomere,  schleimen;  xTxi  wird  auch  x/xi,  xovxi 
eachrieben.  Aus  den  Körnern  des  Wunderbaumes  wurde  ein  weisse:«, 
tarkabführendes  Oel  gepresst,  daher  der  Baum  als  der  schleimige, 
llge  gefasst  zu  sein  scheint.   Vgl.  Meierj  Hebr.  W.  p.  617  sq. 

7 


—    98    — 

14C.  Klyvafjifiv,  ro,  anch  Htvvdjuw/uopj  Zimmti  ist  bk 
qinndmön.  Meier  1.  c«  p.  592  sq.  erklärt  das  Wort  flir  semitiflcb,  wÜh 
rend  es  gewöhnlich  für  indisch  gehalten  wird«  Vgl.  Benfeyy  II,  157. 

147.  KivvQaj  ij,  ein  musikalisches  Instrument ,  XaniQOiii 
alter  König  von  Kypros.  Meier,  Hebr.  W.  p.  301  sqq^  eikttt 
diese  Wörter  sammt  yiwgog  wehklagend,  HtvvQOfiaij  janunein,  ft 
hebräisch  oder  phönisisch,  was  zu  begreifen  dem  kritiacheB  Prttt 
schwer  wird;  nur  seine  völlige  Unkenntniss  des  Griechischea  ottt 
die  Sache.  Die  Wörter  kommen  von  der  Wurzel  dhyan  bei  Bnkj 
II,  275  =  hvan,  II,  63,  kvan,  wozu  goth«  quainön,  w^nen,  kt 
canere ;  so  allein  begreift  man  HiyvgSg  =>  fuwgog  (/e  »=  hv).  Akt 
der  kyprisch-phönizische  Kinyras-Adonis  trägt  einen  echt  indofV- 
manischen  Namen  I  Dies  Ist  ein  bedeutendes  Moment  tai  Bev- 
theilung  des  Ursprungs  des  Cultus  der  Venus  und  des  Addus;  v 
wird,  das  ist  mir  nicht  mehr  zweifelhaft,  noch  einmal  allgenieln  aneikiiBt 
werden,  dass  sowohl  Venus  als  Adonis  gar  nicht  für  ursprfiBgU 
semitische ,  sondern  vielmehr  für  urspr«  indogermanische  oder  (pr 
nauer  ,ausgedrückt)  für  kleinasiatisch -griechische  Gottheiten  n 
halten  seien  und  zwar  für  Gottheiten  vorzugsweise  ackerbancata 
Stämme,  wie  die  Phryger  und  Pelasger  gewesen  sein  soüdD,  Tg|. 
auch  PreUer,  Gr.  Myth.,  I,  403, 

148.  Ki (TT f],  ij,   Kiste,  wird  von  Movers,  Phoen.  I,  B96  n& 
semitischen  Wörtern  zusammengestellt,  aber  das  Wort  ist  rein  grie- 
chisch, wenn  auch  noch  ohne  sichere  Deutung.  Man  kann  an  tUvi 
denken,  von  der  Wurzel  q!,  liegen,    bei  Benfej^  II,   149  sqq«',,n 
9!,  liegen,  vgl.  91,  Ruhe,  aus  ga^  dies  aus  9a  +  ja,  ^  aber  m 
ka  =  hva  II,  320  sq ,  sich  neigen.    Dies  beweist   sonnenklar  {A 
»  m^-vo)  (Benf.  II,  150)  >    das   gar  nicht   von  yct/uTtTWf  Hj  324| 
getrennt    werden    kann.     (Beiläufig   bemerke  ich,    dass  die  SM^ 
Wurzel  kshi  aus  sa  +  ki  besteht,  und  ksbam  aus  sa  -f-  kapi:  i^ 
mit  erledigt  sich  die  leise  Anfrage  Benfeys  I,  166  not.).  VgLaoA 
lat.  quietus,  ruhig  (eig.  geneigt,  gelegt)  mit  vietus,  welk    (eig.  p- 
neigt,  abfallend).     Nun  haben  wir  früher  fQr  xid-aQog  u*  s.  w.  cüM 
griech.  Wurzel  hi&  aus  hvidh  »  hvadh,  Bebfey  II,   66^  322.(8ii]i 
94  sq.  (pandus),  mit  der  Bedeutung  neigen^  biegen,  drehen  Q.iiV« 
aufgestellt.     Davon  leiteten  wir  nl&og,  (piödytvrj^  (puiXjj  (von  hvift 
wie    nvaXoq   von   hvadh),    eig.  Gebogenes  =  Gefäss.      So  köato 
y^laxfi   für    m&rri  stehen  und  eig.  etwas  Eingebogenes,    ein  OeStt 
bedeuten,  wie  amvrj.     So  bleibt  yclarrj  In  Verwandtschaft  mitafoiri^i 
obwohl    der  Grundbegriff  der  Wurzel    hva,    hvi  (=s  hva  +  ja)  ^ 
beiden  Wörttoi  verschieden  modifizirt  erscheint. 

149:  Ktidvj  ij,  6,  die  Säule,  soll  aus  einem  semit.  Wort  kOJlSi 
kijjün  von  kun^  aufirechtstehen,  abstammen,  nach  Moveni,  Phoealt 
292.  Benfey  denkt  an  9U,  ^vi,  schwellen,  und  fasst  die  Säule  ab 
die  schwellende!  Begrifflich  hat  er  sicher  Unrecht,  aber  er  kiv 
das  Wort  doch  zur  richtigen  Wurzel  gestellt  haben.  Denn  gvlifitait 
9u  (yva)  +  i  (ja);  9U,  ^va  steht  für  ku,    kva  nnd  und  dies  (f* 


h 

B 

I 

6 


i 


l 


—     99    — 

trän  a  hvan,  II,  63)  för  hva  »  hu,  dhn,  stosscn  (vgl.  den  Art. 
9egyä}',  der  Uibegriff  von  yn,  ^vi  wäre  dann  in  xlwv  liervorgetreten, 
^  bedeutete  eig.  stoss^d  =&=  aufschiessend,  &o6gj  Idvg,  Diese  Ety- 
ODotogie  sagt  mir  aber  weniger  ssii  als  die  folgende.  Von  der  Wurzel 
gl ,  liegen ,  xeTa&ai ,  kommt  nach  Benfey,  II,  149  das  litthanlsehe 
Wort  koja,  das  worauf  ein  Gebäude  lie^t,  ruht:  so  scheint  auch 
ittmp  ei^.  sich  legend  »  stemmend,  stützend  zu  -bedeuten.  Auch 
bedjBOtet  xnaOai  selbst  liegen  a  aufgestellt  sein,  stehen  (von  Bild- 
BiCiiien);  vgl.  auch  sthd,  stehen,  nach  unserer  Ansicht  aus  sa  + 
dhä  (t/-^j7-^i),  woröber  s,  v.  dtw/iia  gehandelt  wurde. 

150.  a).*  EXwßog,  o,  der  Käfig,  wird  häufig  =  hebr:  kelüb,  k'lüb  ge- 
setzt; dies  kann  richtig  sein,  obwohl  das  Wort  im  Griechischen 
eine  klare  Etymologie  hat. 

150  b).  Koi9jg  oder  yofjqj  d,  ein  Priester  in  den  samothra- 
kiscben  Mysterien,  der  die  Aufzunehmenden  prüfte.  Das  Wort  ist 
oft  für  •=  hebr.  kobSn,  Priester,  genommen  worden,  aber  ohne  allen 
Grund.  Doch  ist  die  Etymotogie  desselben  im  Griechischen  dunkel 
Benfey,  II,  S34  leitet  das  maked«  Wort  xoTog,  Zahl,  von  der  San- 
skritwurzel  k'i,  colligere,  wozu  das  slav.  tshjo-jön,  aentire,  audire, 
viellelcbi  griech.  xoiwf  xodto,  lat.  s-ci-o  gehören.  Auch  sf^ncniog 
(neu  =s  lug)  liesse  sich  damit  verbinden,  aber  schwerlich  gehört 
dazu  auch  der  Name  Ilüudwvy  Tlaidv  (Heilkundiger),  der  zu  nav(a 
gestellt  werden  zu  müssen  scheint.  Der  Priester,  xoij^g,  könnte  als 
8§inaioqy  als  ein  Wissender,  Erfahrener,  bezeichnet  sein;  oder  sollen 
wir  ihn  zu  einem  sciscitator,  Untersucher,  Pr&fer  machen  ?  An  Sskrit 
kiivi,  sacerdoa,  eig.  Sänger,  zu  denken  halte  ich  für  unerlaubt  Wer 
deh  durch  die  Glosse  des  Hesychius:  xo/z/g  Uqbvq  xaßtiQMv  6  xa- 
ß-uloiäv  q>ovia  vgl.  mit  tcöl'oicai  dUuioi  für  berechtigt  hält,  xot//^ 
t&E  einen  Reiniger,  Sühner  zu  nehmen,  kann  an  gush  bei  Benfey, 
U»  -374.  168  sq.  denken;  vgl.  auch  Bötticher,  Arica,  p.  45  sq. 

J51.  KiXXvßoq^  0,  eine  Scheidemünze,  vorzüglich  ein  Stück 
€kAd,  welches  beim  Verwechseln  von  einheim.  Geldsortcn  mit  aus- 
ttndlachen  das  Agio  ausmacht,  wird  wohl  mit  Recht  von  hebr. 
j^falaph,  wechseln,  tauschen,  abgeleitet.  Das  Wort  wäre  ein  phöni- 
sbeber  Handelsausdruck  gewesen.  Zu  halaph  vergl  .Meier,  Hebr. 
W.p.376sq. 

152.  KoQvßaq^  rf,  auch  KvQßag,  der  Korybant.  Wer  die  phry- 
gtacbe  Religion  für  semitisch  hält,  kann  auch  diesen  Namen  leicht 
ans  dem  Semitischen  deuten.  Denn  das  griech.  icvQßaala,  rj^  Mütze, 
Turban  liesse  sich  =  hebr.  qnbbaath  ^  qurbaath  setzen,  von  qaba\ 
woher  qdba',  Helm,  verw.  mit  gaba',  woher  migb^'ft,  Mütze,  Tur- 
ban. Die  phrygische  Mütze  spielte  in  dem  orgiast  Cult  derKyl^ele 
eine  so  bedeutende  Rolle,  dass  die  Korybanten  leicht  dnvon  benannt 
worden  sein  könnten.  Aber  Benfey  II,  313  hat,  wie  ich  glaube, 
vollkommen  Recht,  wenn  er  den  phryg.  Namen  ans  dem  Griechischen 
^u  denten  versucht. 


-     100    — 

153.  KQa^tßfjf  17,  der  Kohl,  wird  tod  Movers  fllr  iGreibd  Ir^ 
klärt,  vielldcbt  mit  Recht;  indess  stammt  ätMy^ori  -^^inmjäik 
au»  dem  Orient  entlehnt  —  (lat.  crambe  ist  wohl  aus  d0i^'|;^CWfv 
chischen)  doch  nicht  aus  einer  semitischen,  sondern  Siüs/^Aiittf 
indogerman.    Wurzel,    nach    Bötticher,  Arica,  p.  73.         ..%■■: 

154.  Egoxog,  0,  7/,  Safran,  ist  si  hebr.  karkom,  an»  eM 
indischen  Wort  kurkuma^  nach  Benfey,  II,  180,  vgl*  mit  Ifdb^ 
p.  706  sq.,  der  sich  aber  ein  kleines  Versehen  Benfey's  bttdg 
macht«  Ganz  falsch  ist  aber  Benfey,  wenn  er  auch  das  edit  grisek, 
Wort  xvtjxoQ,  7f,  ßaflor,  für  fremd  halt  VgL  Krtpcagj  fahl,  gilk- 
lich,  itvrjictgf  ein  bleicher,  fahler  Fleck,  xvo^,  ydXa  Xtvx^v,  q.  s.  w. 
Diese  Wörter  sind  verw.  mit  vlxfj,  Sieg,  eig.  Neige,  Benfey  II,  185^ 
Ton  hnl  aus  hna  +  ja ;  neigen  ist  ^  weichen  {vlxay  vgL  mit-ioBr, 
weichen,  yincere),  sinken,  fallen^  abfallen«  Ebenso  non  wie  ick 
ixTfQog  Ton  Fix  =  weichen  abgeleitet  (vgl.  den  Art.  iQs/xff)^  Ute 
ich  auch  xv^xog,  xvrpcog  u.  s«  w.  von  hna,  neigen  »  fallen,  abU- 
len;  abgefallen  (Fon  der  Farbe)  ist  «=  fahl,  blass,  bleich*  Ist« 
mth  hfi  bei  Benfey  II,  196  sq.  mit  hvfi  (=:hval),  280,    in  vf- 

^  :JSin3en?     Schwerlich  darf  es  geschehen;  dagegen  lat  pallere,  pal- 
C'äns  ist  eher  so  zu  fassen  (Benfey  II,  81  irrt)  und  verw.  mit  pidmi, 

4;  .die ^ geneigte,  flache  Hand  (vgl  &dvaQ  zu  dhvan,  ib.  II,  320),  JOt 
kkiy  ib.  83 ,    begrifHich  ganz  =  hval ,    hmäl  280,  283 ,    Tieaefdit 

;  ^3uc1i  aus  kal  (^hv^al)  emollirt,  worüber  mehr  s.  y.  ^Tgog.: 

156.  KQovog,  6,  der^  bekannte  und  doch  noch  so  ntiMkumtt 
Gott.  Unter  allen  griech.  Göttern  spielte  wohl  Keiner  In  der  Fremde 
eine  so  grosse  Rolle,  daher  es  naturlich  war,  dass  Lente  wie  B9I- 
tiger  ihn  ohne  Weiteres  Hir  einen  fremden  Gott  und  zwar  ffir  Im 
phöniz.  Moloch  in  griechischem  Gewände  hielten.  Sollte  diese  ifr 
sieht  denn  ganz  grundlos  sein?  sollten  Kronos  und  Moloch  vM 
in  Verwandtschaft  treten  können  ?  Ich  glaube  dass  es  mögHdi  ii^ 
ihre  Identität  —  in  ganz  anderer  Weise  als  Böttiger  es  •  sich  daehtai 
ja  in  entgegengesetzter  nachzuweisen.  Preller,  Griech«  Myth.  1,  96: 
Eqovoq  ist  der  Himmel  in  der  Bedeutung  des  Reifenden,  dunl 
feurige  Wärme  Zeitigenden,  Emdtenden.  Diese  Preller'sche  Anskk 
ist  auch  ganz  die  meinige;  auch  mir  ist  Kronos  ein  Gott  der  (aeitigendff) 
Sommerhitze,  also  ganz  gleich  mit  Moloch.  Vgl.  Benfey,  n,  177: 
(ri  in  gnta,  gekocht,  ^rä  in  gräna,  ,9rÄta  gekocht,  ^rap  bremMi^ 
kochen,  ^rapita,  gekocht,  wozu  Herbst,  griech.  itagn6g  geMno. 
Demnach  ist  Kgovog  der  Hitzige,  Feurige,  Glühende,  Terw.  mit  UL 
cremare,  griech.  Hgaörj^  KQaöog,  Brand ;  Ego-vog  bedeutet  aber  aldt 
wie  (r&iia  gebrannt,  sondern  brennend,  ygL  xf6y6g  (act  n.  puk] 
er  ist  der  brennende ,  glühende  Gott  der  Sommerhitze ,  die  bis  it 
den  Herbst  hinein  anhält.  Da  so  Kgovog  als  ganz  gleich  mit  Mi- 
lodi  (worüber  ich  auf  Movers,  Phoen.  I,  322  sqq.,  verweise)  e^ 
kannt  ist,  so  muss  auch  der  von  ihm  entmannte  Uranos  gleich  n' 
derselbe  sein  mit  dem  tom  Moloch  oder  seinem  Stellyertreter,  di* 
feurigen  Eber,    getödteten  Adonis-Attes.     Ovgavog  ist  nach  Fnüff 


l 


—     101     — 

Himmel  1d  der  Bedeutung  dea  abfolut  Zengeriächflii,  weil  Ton 
das  befruchtende  Nass  kommt,  welches  die  schSpferiaoben  Krällto 
Eide  erregt.  Diuer  Ov^y6g  hat  Minen  Namen  ohne  Zweifel 
mQsiv,  mejere,  wäsMin,  rgj.  Beofey,  I,  324;  gäni  venchieden 
diesem  Uranos  (der  =  ^mwaog,  Caolifiuus  ==  Ztvg  Näi'rq  ist) 
ibei  der  aDdeie  Ov^avöi;  oder  vielmehr  wqavöq,  der  Himmel, 
dtea  Wort  Benfey  II,  298  richtig  gefaait  hat.  So  ungern  man 
i  darein  finden  mag,  das  Wort  ov'pavo;  von  dem  Götternamen 
mmq  2U  trennen,  so  ist  es  doch  absolut  nothwendig;  ich  selbst 
I  mich'  nicht  leicht  dazu  entschliesqen  können,  aber  hier  Ewingt 
,  wenn  je,  die  dir^  aeceisitas.  Das  Wort  ovgarög,  Himmel, 
I  gar  nicht  zu  ov^tTv  ^horen,  daher  Benley  II,  298  sich  ge- 
igt sab,  die  I,  324  gegebene,  sonat  »p,  j>lAusible ,  Etymologie 
ageben;  sie  ist  ganz  nnmSglich  autceiditaiihalbiL ,  obwolil  ich 
t  dafür  stehen  m&chte,  doss  sie  uita''m«ht  bald -wieder  aufge- 
it  werden  irird.  Wenn  wir  aber-Bedit  liab&u  rtiffunaerer  An- 
',  doES  Ov^avog  =  j^töwm^  s;\^UesrAdonii  sei;,'  so  leuchtet 
.na  hervor,  dass  man  ihn  für  einen  echten  alten  Gott  lialten 
■  nndniohtflirein  Abstractnm,  dus  erst'diirch  die'thcogoniachen 
itei  In  die  Mythologie  gekommen.  Den; 'fugende,  die  Erde 
lamende  Frühlingsgott  Ov^wq  ist  der  rechte  Gemahl  der  Aphro- 
»  der  Wasserbenetsten  oder  Regenbenetzten;  wie  Aphrodite  ^ 
M  ist,  so  Ist  auch  Ov^vöq  =s Ztvq  Niii'ogi='^m»vaog,  der  alte 
igiaehe  Gott  des  fruchtbaren  Himmelawaasere,  des  regnenden 
oens.  Der  Zeuger  aber  ist  -auch  das  Gezeugte,  der  Vater  das 
1:  BD  zu  erklären  ist,  daas  ^loiniaog,  Caeliflnus,  und  Ovpai-ög, 
WXsserer,  gleich  sind  mit  BäxxoQ,  Köqog,  LIber,  "Artvq  (ad- 
leens),  welche  Namen  Spross,  Trieb,  Wuchs  bedeuten.  Auf  diese 
le  gbnbe  ich  ein  gutes  StQck  der  griecliiBclien  Mythologie  einer 
Igem  mid  tiefem  AniTassung  nahe  gebracht  zu  haben:  dieHy^ 
von  Uranos  und  Kionos  sind  gewiss  die  echtesten  pelasgiachen 
lirgriechischen  Mythen,  die  es  gibt,  und  wenn  sie  im  semi- 
ea  Orient  wiedergefunden  werden,  so  sind  sie  dorthin  aus  Eleln- 
\  verpflanzt  worden,  wie  denn  die  ganze  Reihe:  Adonis,  Venus, 
ich  meiner  entschiedenen  TJeberzengung  nach  als  durchaus  un- 
tisch  nnd  vielmehr  als  argriechisch  -  klelnasiatiBch  betrachtet 
len  mnss..  In  Eleinaeien  entmannt  Attes  sich  seibat,  während 
loa  von  Eronos  entmannt  wird;  aber  Attes  wird  such  wie 
■d^  von  Moloch  oder  dem  glähenden  Eber  getödtet :  sollte  nicht 
i  fkmi  im  Orient  der  Mythus  bestanden  haben ,  dass  Moloch 
Attes  entmannte  ?  Ich  erinnere  mich  augenblicklich  nicht, 
diese  Form  des  Mythus  dort  gefunden  wird:  dies  thut  aber 
I  i^hts  zur  Sache,  weil  der  entmannte  Attes  und  der  entmannte 
los  offenlur  identisch  sind.  Der  orientalische  Feuergott  Moloch 
1  oft  mit  dem  griechischen  Apollon  combinirt :  diese  Combination 
vollkommen  begründet,  weil  der  Lichtgott  Apollon  ganz  >> 
voq   sein  kann.    Vgl  Preller,   I,    162,  vro  Ka^Elwi  wohl  = 


—     102     — 

KQoysTog  and  I,  167,  wo  der  Uekatombäon  ab  früher  nach  den 
Kronos  benannt  eni\  ühnt  wird.  Apollon  iBt  zwar  arsprüngtieh  nidtfi 
weniger  als  =  Kronos ;  da  aber  der  Lichtgott  ai|ch  Sonnen-  a«  Feoergott 
sein  Icann  (ApoRon  =  Helios),  so  kann  Apollon  gans  =  Kronoa  werte; 
er  ist  es  z.  B.  wirklich  bei  Preller  1, 310.  II,  122,  wo  er  den  Linos-Adorii 
tödtet  Auch  Herakles  tödtet  den  Linos;  denn  auch  Herakles  (denick 
für  ganz  gleich  mit  Apollon  halte,  wenigstens  seinem  Hauptbegriffe  nack) 
ist  =  Kronos,  Moloch,  Melkart-Sandtin,  womit  ihn  die  Griechen  nick 
ohne  Grund  identifizirten.     Vgl  den  Art.  Aivoq, 

156  a).  Kvßik9j,  Kvß/jß9j,  i^,  Name  der  grossen  NatnrgWfii^ 
worüber  Movers,  Phoen.  I^  G87  sagt:  Der  syrische  Name  KomUb^ 
Kofißdßog,  ist  ofifenbar  einerlei  mit  Kvßtjßtgj  wie  die  phrygischen 
Gallen  imd  auch  die  Kybele  hiessen ;  Kombab  bedeutet  rotaU^  der 
im  Kreise  Herumgedrehte,  von  dem  nfvßiatuv,  dem  rotare  derGäk* 
len,  kuUbäb,  part  Pual,  eig.  der  drehend  gemacht  wird,  abgeioid 
von  dem  Verbüm  kabal,  drehen,  und  gleichbedeutend  mit  gdil; 
wovon  Gallus,  gälil,.  versatilis,  welches  auf  dieselbe  YonteHng 
zurückgeht.  Soweit  Movcrs,  der  aber  nicht  berechtigt  war,  im 
Namen  der  phryg.  Göttin  ans  dem  Semitischen  herzaleiten  \  wiie 
der  Sinn,  welchen  er  demselben  beilegt,  wirklich  darin  jra  sndiea, 
so  könnte  man  beim  griech.  Wort  xvßiaiur  stehen  bleiben,  wonn 
bereits  Klausen  in  seinem  Werke:  Aencas  und  die  Penaten  gQjdadit 
hat.  Indessen  fragt  es  sich  sehr,  ob  nicht  eine  andere  Etymologie 
den  Vorzug  verdiene.  Vgl.  unser  Wort  Kuppe,  Koppe  (Sdmee- 
koppe)  mit  Sskrit  kumbha  oder  vielmehr  mit  dem  redupljzirten  ve- 
dischen  Worte  kakubh,  Bergspitze,  bei  Benfey,  Pers.  EI^ÜDlchr^ 
p.  10:  dazu  stelle  ich  den  phryg.  Bergnamen  Kvßsku,  ruf  li^oto 
nach  Strabo  Kybele  Ihren  Namen  erhalten  haben  soll.  Ueher  Kf 
bele  als  eine  auf  Bergen  verehrte  Göttin,  als  eine  Bergmatter,  vo- 
-weise  ich  auf  Preller,  Gr.  Myth.  1 ,  402  sqq. ,  der  p.  4Q3  rickt^ 
bemerkt:  Die  allgemeinere  Bedeutung  der  Bhea  (Kybele)  lat  im 
aber  die ,  dass  sie  (als  tellurische  Productionskraft  der  Beige  wi 
Wälder:  diese  Worte  Preller's  kann  ich  mcht  billigen)  die  Miiv 
Natur  in  weiblicher  und  empfangender  Gestalt  und  Bedeutung  üb» 
haupt  ist ;  daher  sie  der  kyprischen  und  syrischen  Aphrodite  flrif 
nahe  stand  und  oft  mit.  ihr  verwechselt  wurde«  Didae  Verweck- 
selung  (füge  ich  bei)  erklärt  sich  leicht  daraus,  dass  Kybele  wi 
Aphrodite  ursprünglich  identisch  gewesen  sind.  Mit  Kybele  nr* 
bunden  erscheint  gewöhnlich  Altes  als  Vertreter  des  mllnidldKB 
Naturprinzips ;  eine  ähnliche  Bedeutung  wie  dieser  hatte  wold  €ti0 
Zweifel  auch  der  phryg.  Mliag:  ob  für  Fiiag  (vgL  8.  y.  U^ 
also  Trieb,  Wuchs)?  oder  von  mih,  wässern,  befeuchten,  hcomwUj 
bei  Benfey,  II,  43,  wo  mindh'a,  Bock  (vgl  m^dhra,  glbtd>? 

156  b).  Kv/ußaXov,  ro,  Zymbel,  wird  vonMovera  einem  Moft 
qob  (eig.  ayyog,  von  qabab,  biegen)  gleichgesetzt,  aber  eboiii* 
voreilig,  wie  er  griech«  tvfinavov  für  =  hebr,  toph  nimmt»  JTdp 
ßaXov  ist  offenbar  echt  griechisch  und  gehört  zu  Benfey  U,  328  «tt' 


' 


—     103     — 

^fjtß,  icvß  'ist  aus  hrabh  »  kabh,  kabh,  womit-  hebr.  qabab  ebenso 
unrerwandf  ist,  wte  hebr«  qeren  mit  xi^  aus  9H  «=  gar  &=  kar  c= 
iTar*  Also  hebr«  q  wieder  als  aus  dhv,  hv  entstanden  nachge- 
viesenl  Das  hebr«  toph^  stammt  von  der  Wurzel  taph,  tap,  nlnTHy] 
Bt  Aber  tap  mit  tuti-tbiv  verwandt?  Griech«  TvnxBiv  steht  für 
jwn-xBiV'  von  sttt,  stossen,  Benfey,  I,  657  sq.,  aus  sa  +  dhu, 
Bloasen,  II,  271  sqq.;  von  dhu,  dhva  bildet  sich  dhvap  »  hvap  = 
Kojf-rnyf  das  also  mit  vvnrsiv  verwandt  ist,  so  wie -auch  x(r)t;;iog; 
Kon,  Mm  ist  =>  hvap  =s  dhvap  =  a-wn.  Demnach  ist  hebr.  tap 
Dicht  mit  tvnTuv  ku  verbinden,  sondern  zunächst  mit  hebr.  tabah, 
shald«*  debal;^,  d'bah,  hebr«  zaba]|^.  Blossen,  hauen,  von  der  Urwurzel 
iha  («=  ha  in  (r-/a-€(i,  cr-^a-^cD  stossen)  xs  dhu,  dvM.  Wären  hebr. 
{ab-ah,  taph,  tap  nicht »  dha  (ha,  a^/a-fa)  +  b,  p,  sondern  =3  dhu, 
dhva  +  b,  p,  so  hingen  sie  mit  xonrav  eng  zusammen ;  gerade  so 
«erhält  sich  hebr.  gana*  für  älteres  tana*  (aus  dha  +  na  4-  Gut- 
tural) ^  kana'  (aus  dhva  «=  hva  =  ka  +  na  +  Guttural),  welche 
Sesenius  s.  v.  ^ana*"  für  zusammengehörig  erklärt  Man  darf  also 
nicht  einmid  wagen,  hebr.  tap,  tab-ah  u«  s«  w«  mit  xon  zu  verbin- 
den; wie  viel  weniger  also  mit  rvnj  dessen  r  erst  durch  das  Medium 
der  Gomposition  mit  Präfix  sa  begreiflich  wird! 

157«  'Kvfiivov,  t6,  ist  das  hebr.  kanundn,  Kümmel,  nicht  un- 
ser gewöhnlicher  Kümmel  (carum),  sondern  eine  besondere,  In 
Syrien  und  Aegypten  einheimische  Art  .  YergL  Meier,  Hebräisdi« 
W.,  p.  244. 

158  a).  Evnqoqyi^^  eme  besonders  in  Aegypten  häufige  Blume, 
iBt  s=s  hebr«  kopher,  arab.  Alben  na.  Auch  nvnuQiaaogj  ij,  Zypresse,  wird 
für  aemitisck  gehalten;  ob  mit  Recht,  ist  aber  noch  sehr  fraglich. 
W9B  der  Name  EvnQog  bedeutet,  weiss  ich  nicht;  von  der  Blume 
ist  die  Insel  wohl  schwerlidi. benannt.  Ueber  unmaQiaaoq  vgl  man 
noch  Bochart,  Phaleg.,  üb«  I,  c«  4,  p.  25.   * 

158  b).  Eei^awj  6,  der  Becher«  Benfey  II,  163  denkt  an 
hebr«  kös,  Becher,  welches  Wort  Böttidher,  Arica,  p*  70,  aus  dem 
rediaehen  kö^a,  vas  sacrificiale,  in  quod  soma-  destillat,  herleitet 
Aber  miid^mv  ist  echt  griechisch  und  gehört  zu  Benfey,  II;  326 
0bTa  +  dh);  der  Becher  iat  als  etwas  Eingebogenes,  als  ein  uyyog 
gefasBt  Vgl.  auch  ib.II,  94  sq.,  wo  pandus  aus  hvandh  =  hvadh, 
Sanskrit  badh,  bandh  (b  wohl  für  v;  vielleicht  aber  für  hv,  wie  in 
bodbad,  Blase,  aus  hvadhvad,  ib.  I,  537  sqq.). 

159«  AaßvQivd^og,  6,  das  Labyrinth,  ist  oft  für  semitisch  oder 
ä^Tptisdi  gehalten  worden,  aber  ohne  Grund.  Das  Wort  ist  auch 
kein  Compositum,  wie  Benfey  meint;  es  scheint  verw.  mit  yXoiq>v^ 
Höhle  {yXaqwQoq  hohl),  welches  Wort  sammt  yXvcplq^  Kerbe  und 
uDserm  Kluft  (klaffen  ist  =  weichen,  zurückweichen,  einsinken, 
vgL  oxd(JH\  dies  bemerke  ich  für  Benfey  II,  188  sqq.)  u.  a.  zu 
Benfey^  II,  309  gehört:  anders,  aber  völlig  falsch,  Benfey  I,  209. 
AaßvQ-iv^og  =  /Aa^V'^^o^ hedeutet Maffend,  hohl,  Kluft,  Höhle; 
die  Endung   -<v^   scheint  von   i(n)d&  brennen,  leuchten  (sehen  » 


LI 
k 


—    104    — 

aussehen)  henrnsttmineii,  ygl.  Bonfey  I,  869.  11,  348*  Wcrii 
Namen  Labyrinth  lieber  den  Begriff  eines  Irrgings  als  den  eiar 
Hoble  oder  Grotte  sucht,  kann  nach  d^  bei  Benfey  11,  309  m. 
verseichneten  Wörtern  auch  eine  Krümmung^  Irrung  diarmus  midNi; 
denn  neigen,  biegen  ist  ')  >=  senken,  einsenken,  tief,  hohl  inadNi,li{ 
^)  =  wenden,  drehen,  krüninien.  Dazu  vgl  Xbßivdog  s=  £p^/Mi;It 
aus  hvfibh,  gedreht,  rund,  Erbse^  dann  kotpog  u.  a.  w.    '  1 

160.  Audavovj  To,  Baumharz  vom  Strauch  A/JcTo^;  aodi  If  ' 
iuvov  und  (wahrsch.)  Xavdavov.  Letztere  Form  nähert  sieh  ■ 
meisten  dem  hebr.  16t,  dessen  Etymologie  aber. nicht  klar  ist  Die 
Stämme  laat ,  lut  bedeuten  verhüllen:  das  Hars  könnte  ven  k 
Farbe  benannt  sein;  diese  hebr.  Wörter  sind  wahracheinlieh m«^ 
wandt  mit  Xfj&fiv,  XavdävHp,  lat.  latere,  aber  die  VerwaniKW 
ist  uiclit  so  nahe,  als  es  scheinen  mag:  sicher  ist  wohl,  daaaaHete 
Wörter  die  Anlautgruppe  hv  verloren  haben,  vgl.  pluteus  mit  latWi 
nkivdog  mit  later,  planus  für  placnus  mit  latus  f«  platus.     « 

161  a).  Aa/Linäg,  //,  die  Fackel,  XofunHVy  leuchten.  Mda, 
Hebr.  W.,  p.  562  sq. ,  hält  diese  Wörter  für  semitisch ;  ihn  iff- 
leitete  das  chald.  Wor'  lampad,  Fackel  e=  hebr.  lappM' .  BieUg 
setzt  Benfey  kafin,  Xan  zu  gri  (aus  hvfi),  wovon  alav.  glipiti) 
sehen;  verwandt  ist  &äXnfiVy  wo  &aX7i  s  dhvfi  -f-  py'dhVii  = 
hvfi  =  ')  ghfi,  »)  gri,  Benley,  II,  124  sqq.  195  sq.  ^Abv  iu 
hebr.  Wort  lappid ,  chald.  lampad  ist  sicher  urverwandt  nlt  laftn] 
lapad  im  Talmud  bedeutet  (Hithp.)  glänzen,  Xdfjimtv.  DiataaGne- 
chiscben  erbalteue  Urwurzel  dhvar,  d^dg-og,  (&äX7t-(o  ss  ^iQ.-^n) 
könnte  man  in  hebr.  ^arab  finden,  wenn  es  nämlich  für  tarab  irtekt: 
mit  mehr  Sicherheit  darf  man  hebr.  harar  und  chald.  harakh  gcg« 
gri,  ghri  =^  hvri,  hvar  halten,  so  dass  hebr.  bar  zu  lat  eal-eCi 
cre-mare  (^ri  bei'  Benfey  II,  177  ist  aus  kri  «=  hvfi,  IT,  195)  rieh 
verhält,  wie  hebr.  haraph  zu  lat.  carp-ere.  Das  hebr.  Wort  IsH 
hat  also  gerade  so  den  gutturalen  Anlaut  eingebüsst,  vrie  das  giitct. 
Xä/LiTTHv]  diese  Erscheinung  zeigt  sich  bei  mehreren  hebr.  WuiMh 
ganz  deutlich,  z.  B.  bei  ruah,  blasen  s  riah^  riechen,  TeigL  ^ 
Sskrit  gbrä,  riechen^  statt  hvrt,  wie  ßQiS^og  lehrt  (aber  Benfqr  Ii 
142  nicht  einsah),  aus  älterm  hvfi,  hvar  =  hva,  hu  (blasen,  Alt 
&V'iu6g,  d-iog)  +  r.  Die  hebr.  Stämme  ruah  und  riah  aind  m 
ra  +  va  4-  h  und  ra  +  ja  +  h  entstanden. 

161  b).  ABl^iov,  TO,  die  Lilie.  Dieses  schon  bei  Homer  (f|L 
XeiQioetg)  vorkommende  Wort  hält  Benfey,  II,  137  für  ein  orioili 
Lehnwort,  =  pers.  läleh,  Lilie;  XUqiov  mag  mit  läleh  wnneiM 
verwandt  sein,  aber  das  griech.  Wort  ist  schwerlich  aus  demOriHt 
.entlehnt  Mit  solchen  Wörtern  muss  man  äusserst  behutsam  wt 
gehen;  vgl.  auch  Bötticher,  zur  Urgesch«  der  Armenier,  p^  30. 

162.  Aiwv,  6,  der  Löwe,  auch  Xig,  wovon  Spatere  eiiici 
Plural  Xlsg  oder  XTsg  bildeten.  Das  Wort  wird  ziemlich  allgeniiB 
(z.  B.  auch  von  Benfey)  aus  dem  hebr.  lebi,  ll)i,  Löwe,  .Ubl,  U- 
win,  abgeleitet;  Xig  soll  für  Xißig^  XiFig  stehen,    Xfovr  für  ;i#/Wr, 


—     105    — 

Xeßoyr.    Diese  Etymologie   ist   aber   schwerlich   ridküg.    Was  die 
begriffliche  Seite  derselben  betrifft,  so  lässt  Meier,  H.  W.  p;  56ö  den 
Xtöwen  als  den  Röthlichen  benannt  sein,    vgl.  samar.  lablab,  fulsit; 
dum    brauiiht   man    aber   nicht   an  fremden  Ursprung  zu  denken: 
irgL  ^d^,  iQv&  bei  Benfey  II,  125,  ^skrit  glan  (Mond,  lenchtend)) 
yJUtt*xog,  äykcüFogj    XuFbiv  b  ßXimiv,    althochd.  glaw,   ]>erspicax, 
lawer,  tepidus  n.  s«  w.     In  dem  Worte  A/^,  minder  richtig  Üg  ge- 
schrieben, wäre  Xi  wie  in  /Ai-  bei  Benfey  II,    195  ans  ri  =  hvfi, 
gfi,    Xi(jav   aber    könnte   entweder  für  s=  kiFmv  oder  für  s  Xijwv 
'(vgl.  otniov  zu  asthi)  genommen  werden,  wofür  leo  spricht,  das  sonst 
.auch  (da  y  zwischen  zwei  Vocalen  im  Lat.  ausfallen  kann)  für  levo 
stehen  könnte.     Ist  unsere  Ansicht  Yxm  dem  Ursprung  des  Wortes 
richtig,  so  kann  das  semit.  Wort  lebt  doch  urverwandt  sein,  wenig- 
stens   wurzelhaft;    vgl.  Xafjin   mit   hebr.  lapad,   lappid.      Wem  die 
Bezeichnung    des  Löwen    als   des  Röthlichen    oder  Leuchtenden  s» 
Blitzenden,  Blitzäugigen  nicht  passend  scheint,  dem  bietet  sich  noch 
eine    andere    Möglichkeit    der    Erklärung    dar;     vergl.  ya^onoq   »= 
Sskrit  ha'rjaksha  von  hri,.har,  woher  jr^o//,  livor,  lividus  bei  Ben- 
fey II,  197- 

163.  Aißavoq^  d,  r^,  der  Weihrauchbaum,  Xißavcorog,  6,  der 
Weihrauch.  Welcker  dachte  an  griech.  Xdßstv^  aber  man  darf  nicht 
daraii  denken,  weil  hebr.  lebdnä  Weihrfiuch  bedeutet. 

164.  Aißvrj,  17,  Libyen,  hält  Benfey  II,  123  fär  ein  griech. 
Wort;*  es  ist  aber  wohl  sicher  fremd,  vgl.  Meier,  Hebr.W«  p.  732. 

165.  Aivoq^  d,  mythischer  Sänger;  Xlvoq^  6,  ein  trauriger  Ge- 
sang, klagemelodie.  Es  ist  fast  unbegreiflich,  wie  man  dieses  Wort 
noch  immer  für  semitisch  halten  und  aus  hebr.  6j-länü,  vae  nobis, 
denten  kann.  Unser  deutsches  W.  greinen  a=s  weinen  (=:  tönen,  goth. 
qaaindn  =>  canere,  Benfey,  II,  63)  thut  bessere  Dienste.  Vgl.  alt- 
hochd. granon,  granjan  und  goth.  gr^ta^^,  rufen,  dann  griech.  xQl^tjf 
Xiyyo),  Xtyv^y  lat.  rideo^  wo. sich  die  Wurzel  gri  zeigt,  bei  Benfey, 
II,  135.  .So  ist  Xlvog  das  Greinen  es  Weinen  =  Tönen,  der  Ton, 
der  Klageton,  das  Klagelied.  Aivog,  der  Klagende,  lugubris,  fle- 
biliB,  ist  ein  Fruhlingsgott,  der  in  der  Sommerhitze  gleichsam  ver- 
traoert;  er  ist  ganz  dei^selbe  mit  Ädonis;  wie  dieser  vom  Moloch, 
dem  t^ott  der  heissen,  brennenden  Sommersonne,  getödtet  wird,  so 
Liaos  Yom  Apollon  oder  Herakles,  die  hier,  wie  schon  früher  be- 
merkt wurde,  gans^  die  Rolle  des  Moloch  spielen.  Von  der  Wurzel 
gri,  kfi^  hri  bei  Benfey  II,  129  sqq.,  die  aus  hvfi  s  hvar,  hva  + 
r  (hva  =s  dhva,  dbu,  stossen  ^  ausstossen,  tönen,  ygl.  Benfey  II, 
60  sqq.  275  sq.  263  sq.:  an  letzterer  Stelle  erscheint  die  Urwur- 
zel  unverstümmelt  erhalten  in  &Qiot,  d^Qtjvoq  =3  Xlvoq)  entstanden 
ist,  kommt  auch,  das  mit  Xivog  gleichbedeutende  Wort  sXtyoq^  das 
Bötticher,  Arica^  p.  34,  gafiz  ohne  Grund  für  orientalisch  halten 
will;  vgl.  x^^xfAog,  Klage,  wonach  aXeyoq  ßir  i^iyoq  oder  yXayoq 
steht,    wie  iXda  st.  yXda,  ovo/ua  st.  yvo^a,  dXi%T(AQ  statt  %Xiiiv(aq. 

'Auch  sXioqj  Mitleid,  ist  so  zu  fassen;  es  steht  für  xA^o^  von xAo/i», 


—     106    — 

»XuFwj  weinen,  TgL  olxrogj  Klagen,  Beklagen,  Bedanem  = 
leid;  gaaa  ebenso  oXwfv^^ai  statt  »Xogw^ftcUf  welches  Wort  ■ 
Benfey  U,  131  geliört.  Von  allen  diesen  Wörtern  hut  Benfey  wie- 
der nicht  ein  einziges  erkannt!  Ich  halte  es  fOr  pasaendy  bddloRr 
Gelegenheit  auch  den  zweiten  mythischen  Sangeri  den  MoTera  (ak 
Ewalds  Beistimmung)  für  phönlzisch  erklärt  hat,  den.  SufivQiq  ok 
QafivQuq  nämlich,  ans  dem  Griechischen  zu  etymologiairen«  Ha 
luinn  den  Flassnamen  Qva/uig  (stossend  =s  ausstosaend,  blam^ 
stürmend,  braosend)  vergleichen,  von  dhvam  a  dham  bei  BeiAv 
U,  272,  zumal  da  es  nach  Zenob.  4^  27  sprüchwörtlich  hieaa :  äb- 
fivQfg  (judvsrai.  Thamyris  wäre  so  ein  Rasender  «s  BegeiaMii; 
ein  vates  der  mythischen  Thraker,  die  wohl  zunächst  im  bakcUMba 
Grciste  den  Musenktinsten  oblagen.  Sonst  könnte  Qä/uvQtg  UMhAr 
Tönende,  Singende  sein,  da  der  Urbegriff  der  Wurzel  dhva,  dhnWk 
Begriffe  (rasen,  furere  —  tönen)  umfasst  Vgl  latein^-canereanslmi 
(Benf.  II,  63)  «=  dhvan  (ib.  27o)  mit  lat  gemere  (ib.  61)  m 
hvam  (=s  vam,  vomere,  stossen  's  ausstossen,  speien) ,  Air  Htm 
dhvam«  Unsere  Etymologie  steht  also  in  formeller  Hlndcht  vdl- 
kommen  fest,  wenn  ich  auch  keine  Entscheidung  über  den  apezidia 
Begriff  des  Namens  wage.  Der  Name  seines  Vaters  iSltldfifm 
steht  wohl  für  OüidSfuav^  OtXFdi/uwv,  von  vad  (Benfey  Ii;  62: 
davon  vö-iio,  avöij,  aber  nicht  dfidwj  worin  eine  Form  vid^vai 
steckt:  dei6w  wolil  ans  dva  +  vid  wie  fiyyiXXw  aus  ut^  -ff»  ffX); 
er  ist  also  ein  tptXvfivog.  Seine  Mutter  "^A^tontj,  die  HellatlMBllge, 
zeigt,  dass  oQyog,  hell,  wie  cUurus  gebraucht  werden  konnte:  hdl 
fdr's  Gehör  wie  Hir's  Auge.  In  ähnlicher  Weise  dürfte  woU  da 
dunkle  Wort  /uiQotf/f  das  als  mythologischer  Name  s  al&ünßf  (wi 
fiOQ  bei  Benfey  II,  195)  sein  kann,  als  Beiwort  „helletimniig^,  du 
voce  praedituSy  bedeuten;  wenn  MifMtf/  als  Aethlopenkönig » 
Aid^itnf/  ist,  so  ist  es  gleichgültig,  ob  man  Meropa  oder  UMnß 
{}io£^,  vgl.  Jakobi,  Myth.  Handwörtb.  p.  620)  schreiben  vi' 
fjuu^  steht  für  (i.aQJa  von  fjiixq  (^ifuq)  in  fm^Xi],  fAOQid^dw*  Dv 
Seher  MeQoxp  aber  könnte  =  ^A^yiotp  sein,  in  dem  Sinne  iri> 
l^Qyionrj.  Oder  mtisste  man  wegen  MiQonrj  (die  dunkle  Pk|jaii| 
an  fiiXaq,  fji6qo¥y  evQwnog  ==  axovuvog  (jevq  =s  ^le^  ^=./ua^)  difr 
ken,  also  auch  den  Aethiopen  Merops  ab  den  Dunkelfarbigen  9dr 
fassen?  dann  wären  die  /uJ^neg  äy&QO)noi  vielleicht  düster,  lA 
aussehende  Menschen,  tristes  mortales,  vgl  äfiXol  ßQorol,  Der  AxäM 
Benfey's,  Verh.  des  Aeg.  zum  sem.  Sprachstamm,  p«  286  kann  itk 
nicht  beitreten.  -* 

166.  uivofj,  77,  Tochter  des  Thespios.  Diesen  Namen.  erU&t 
Movers,  Phoen.  II,  2,  für  phönlzisch  ==  Lesha^  (Stadtname,  eig. 
Quelle)  =  EaXXiQo^j]  die  Richtigkeit  dieser  Zusammensteiiaag  ^ 
aber  noch  sehr  zweifelhaft« 

167.  Mayadig,  if,  ein  von  den  Ly dem  erfundenes  MusikinsM- 
ment.  Bötticher,  rudd,  myth.  Sem.,  p.  14,  denkt  ansemit  DrspraBgi 
ohne  Grund,  wie  mir  scheint. 


—    107    — 

168.  Mdyoi^  ^fii  ^^^^  f*fyoQa,  ODterirdifiche  Rämne,  worin- 
Dan  der  Demeter  und  Persephone  zu  Ehren  junge  Ferkel  hinein- 
iess.  Schon  Bochart  erklarte  das  Wort  für  phönixisch  ?=  hebr. 
neftrfty  Höhle,,  und  Movers,  Phoen«  1, 220  {vgl.  auch  die  fiesension 
ron  Sicider's  Ausgabe  des  Hymnus  >auf  die  Demeter  in  0<  MüUer's 
Kl.  Sehr.,  Bd.  II),  hat  Bochart's  Einfall  wieder  aufgewärmt  Aber 
otme  hinreichenden  Grund;  vgl.  ^dlapioq^  Wohnung  und  Höhle, 
^wXdßnj,  d-B^dnvti,  dann  xafid^,  auch  Ohrhöhle.  Benfey  stellt 
fidya^  und  unser  Gemach  zusammen  mit  machen,  so  dass  es  etwas 
Qemachtes  wäre;  aber  machen  selbst  könnte  mit  xä/nvatf  xfifftog 
fgettA€iit)  verwandt  sein  und  vom  einen  Gutturallaut  eingebusst 
Giben,  wie  fuXad^Qov*  Dann  wäre  machen  für  eine  Fortbildung 
von  hma  =>  hva  (vgl  gihma,  Benfey  If,  283)  durch  GutturaUaut 
Kbsusehen  und  begrifflich  wie  navare  (ib.  li,  182  sq.)  zu  fassen. 
Dies  scheint  mir  in  der  That  der  Fall  zu  sein.  VgL  mfxvm  mit 
Ifühe,  sich  abmühen,  (.loyig  u.  s.  w. 

169.  Mdy.aQ,  glücklich,  selig,  ist  ein  vielfach  für  orientalisch 
gehaltenes  Wort.  Böttiger^  Ideen  zur  Eunstmyth.,  I,  246,  erklärt 
es  geradezu  für  phönizisch  und  Valckenaer  sagt  (ad  Lennep.  EtymoL 
s.  V.  /laxa^,  p.  526):  Vox  /tidxuQ  a  Graecis  poetis  adhibita  Grae- 
cae  tarnen  non  videtur  originis,  peregrinum  quid  sonans.  Aber  im 
Semitfsrfaen  bietet  sich  nichts  zur  Erklärung  Dienendes  dar,  wäh- 
rend das  Wort  im  Griechischen  leicht  zu  deuten  ist.  Vgl.  tvxijXoQ 
es  $xyjXogj  also  beide  aus  Fix tjkog  oder  vielmehr  FdxfjXog  (^v  ==/*«), 
▼cm  .vay,  wollen,  wünschen,  Benfey  11,351,  aber  eig.  geneigt  s^n; 
daher  geneigt  >=  sich  neigend  =  weichend,  nachgebend,  IxcJv,  willig« 
'Der  Begriff  sich  neigen,  weichen,  ist  aber  auch'=  abstehen^  ablassen, 
Yacare^  müssig,  sorglos,  ruhig  sein ;  ruhig  ist  =  zufrieden,  glücklich, 
y^  Benfey  II,  251.  Verwandt  i«t  oxvog  st.  hFoxvogj  Zaudern, 
Anstehen,*  uiid  g'ihma,  trag,  ib.  II,  283;  hma  in  g'ihma  ist  aus  hva, 
dhva,  der  Grundwurzel  von  vag« 

170.  MaXd/ij,  17,  die  Malve;  Nebenformen  sind  ftoXo/rj  und 
lAokßa^j  axog.  Das  Wort  ist  schon  längst  mit  hebr.  malluah,  Melde, 
eine  Art  Salat,  identifizirt  worden.  Das  lat.  malva  steht  wohl  für 
maluaha  =  maluha,  malua,  malva;  das  schliessende  a  (malv-a) 
adieint  mir  nicht  das  hebr.  Patach  furtivum  zu  seiUi  sondern  die 
griech.  Endung  -cc^  -j^  in  fiaXdj^-tj. 

171.  MdX^ttj  7^,  Wachs  mit  Pech  vermischt,  wird  von  Ge- 
«enios;  Ewald  u.  And.  für  ss  hebr.  melet,  Mörtel,  Cäment  erklärt. 
Sonst  hat  das  Wort  auch  im  Griechischen  eine  gute  Etymologie, 
weshalb  viele  Etymologen  es  mit  Benfey  I,  522  für  griech.  Ur-« 
Sprungs  halten. 

172.  MdvittXog,  0,  der  Riegel,  erklärt  Bötticher  für  ==  hebr. 
minal,  man'ül,  Kiegd,  indem  er  das  hebr.  'Ain  in  griech.  J  über-* 
gehen  lässt.  Dass  dies-  möghch  sei,  dürfen  wir  ihm  aber  nicht 
einräumen;    auch  hat  das  Wort  im  Griech«  eine  klare  Etymologie, 


—     108    — 

-  Tgl.  Benfoy,  11,  44.  326 ,  und  in  Betreff  dei  angenommeneii  Ueber- 
gangs  von  'Ain  in  eine  Dentalis  den  Artikel  Feldiov. 

173.  MuqoiTioq^  o,  lat.  marsapium,  scheint  semitlBoh  in  sei; 
vgl  Bötticber,  suppl.  lex.  Aram.  p.  43. 

174  a).  Magavag,  o,   bekannter   pbiyg.    Gk>tt,    Erfinder  k 
Flöte;  aach  Flussname.  Movere,  Phoen.  I,  697,  hat  diesen  NaM 
für  =  hebr.  mar-8häv6,    Herr  der  Ebene,    erklärt,    wie    ihm  mk 
Sarpedon  (=  sar-paddän)  ein  Herr  der  Ebene  ist.     Diese  Dental 
des  Namens  Marsyas   ist   aber  offenbar   ohne  Werth,  sie  Tei^iii* 
selbst   dann  keine  Beachtung,   wenn  der  semit  Ursprung  dessribn 
ÜBStstünde.  Man  kann  an  Sskrit  vfish,  varsh,  griech.  S^a-ij  at  Fi^ 
l)ei  Benfey  I,  327  denken;   danach  wäre  Harsyas    ein  Dämia^ 
feuchten  Elements,    ein  deus  aquatills,   wenn  auch  kein  deriM- 
finus.     Besser  aber  scheint  es  mir,  die  Wurzel  mar  bei  Benfaf  U, 
39  heranzuziehen,    die   für   nichts  weniger  als  für  einen  NatnW 
des  Murrens  zu  halten  ist,  wie  dort  steht.     Denn  mar  lat  «  Uk 
bhri  ib.  If,  112,  wie  lat.  formica  neben  fivQjUij^  (wo  v  nur  aoi/ 
erklärbar)  beweist;    also  mar  und  bhar  stehen  für  hrar  (vgL  Ui^i 
bhug'  für  hvag  ib.  U,  20)  =  gar,  kar,  har,  ib.  129  jiqq., » dh«; 
dhar,  dhri  ib.  263  sqq.  =  dhva,   275,    (wo  dh^an  ans  dhva,  Ai 
+  n :  stossen^  ausstossen  ^  tönen)  +  r.    So   venitehen  wir  ent 
o/uaQayuv  =  atpagayetvl     Wie  gute  Dienste  leistet  nicht  du  Grie- 
chische sogar  dem  Sanskrit!   Auch  Benfey  II,  6  (brfii  aas  nd,  fS^ 
var  =  ver-bum)  gehört  hieher,.  d.  h.  zu  dhva,  275,  a=s  htai  hv^ 
60,  nSbst  syri  aus  sa  +  vf  i,    und  griech.  fiäQ-TVQ  am  nichts  le- 
niger«     Der  Grundbegriff  ist  stossen  =s  ■)  ausstossen ,  tönen,  spn- 
chen ;  =  ^)  stechen,  hauen,  mor-dere  (vgl.  verb-um  mit  yerb«^  Simi 
yerbum,  Stöss  «=  Ausstoss,  Ton),  wozu  das  ib.  II,  39  gana  fiU 
behandelte  Wort  Schmerz  gehört ;  stossen  ist  auch  =  ärgere,  dringa» 
drücken,    quälen,    belästigen,    weshalb  fiiko)  wohl  zu  faval  »  lull 
II,  283,  280  =  hvar  II,  291  gehört.    Ueberhaupt  kann  man  wM 
genug  daran  erinnern,  dass  die  Wurzeln ,   welche   tonen,    sprecki 
u.  8.  w.  bedeuten,  den  Grundbegriff  stossen  =  -^lusstossen  ^nt^si*«- 
Wie  wollten  wir  auch  z.  B.  lat.  testis,  Zeuge,  und  testicoli,  Hodfl^ 
erklären,   wenn   wir  nicht  wüssten,    dass  stossen  =   ')  ansstoM 
vorbringen,  =s  ^)  aufschiessen^  treiben,  wachsen,  heryorbringim  iilt 
Man  reisse  doch  in  Zukunft  nicht  mehr  die  engst  ziisammenhäiigP* 
den  Wörter  auseinander!  Scharfe  Begriffsentwickelung  Ist  TorAfeB 
das  Eine,  was  der  Etymologie  Noth  thut;    sie  ist  oft  schwierig,  j> 
fast  unmöglich,  aber  wir  dürfen  und  können  von  dieser  ^AoptaniV' 
derung  an  einen  Etymologen  nicht  abstehen,  wollen  wir  anders  A 
etymologische    Wissenschaft   nicht   in    geistlose    Empirie     aosail* 
lassen.     Das  Sanskrit    darf   sich   aber  besonders  in  dieser  Hinsiekt 
nicht   besser    bestellt   dünken    als  seine  Schwestern;    es  fehlt  nock 
durchaus  an  einer  streng  logischen  Behandlung  der  SanskritspracluDifl^ 
wobei  das  Griech.  höchlich  zu  berücksichtigen  wäre,  weil  im  Giiack 
die   begriflfliche  Entwickelung  vieler  Wörter  klarer  and    deotUektr 


—     109    — 

BQ    erkennen  ist  als  in  irgend  einer  andern  Sprache.    Um  bei  dem 

vorliegenden  Fall    «tehen   zu   bleiben,    so   heisst  oftagayBiv  töneui 

losen,    lärmen,  aber  a/LtaQciyva  die  Peitsche;   ist  diese  nun  eig.  ab 

die   Tönende   bezeichnet?     Nichts   weniger.     Wie  verber,  verberare 

neben  vdrbum,  so  steht  a/ua^äyra  (verw.  mit  flagrum,  vgl.  atpaQOr' 

yntv  =s  af^oQaysTrj  und   mit  marculus,  Hammer)  neben  afda^aysiVf 

fiftoflflen  Ist  ^)  «s  schlagen,  klatschen,  ^)  =  ausstossen,  tönen,  tosen 

V.  B.  w«     MoQavag  aber  ist  so  der  Rauschende,    mnrmurans>  wohl 

üe  paasendste  Bezeichnung  für  einen  Flussgott. 

174  b).  Mekixd^ijg,  o,  Sohn  des  Athamas  und  der  Ino,  der 

iM    den   Meergott    TlaXiäfictiv   verwandelt   wurde.     Etymologen  ge- 

-iH^hnlichsten  Schlages  mögen  sich  etwas  darauf  zu  Gute  thun,    im 

M elikertes   den    phönizischen  Stadtkönig  Melkart    (von  melekh  und 

^l^retfa)  wiedergeÄmden   zu  haben;    der  Name  ist  aber  wohl  sicher 

griechich.     Dais  griech.  Wort  fiiUj    ro,   Honig,    bedeutet  eig. 

Schmelzende,  Weiche,  Zerfliessende :  weich  ist  einerseits  =>  mildi 

lieblich,  kann  aber  andrerseits  auch  =3  flüssig  sein.  Vgl  /akdw 

und  /ai^fuu^  Benf.  U,  190  sq.     Sollte  noi  MsXla,  ^',    Tochter  des 

(Mceanos  und  Gemahlin  des  Inachos,  eig.  die  Flüssige,   Fliessende, 

■ein?     Besser  denkt  man  aber  sowohl,  für   diesen  Namen  als  auch 

JRIr  den  des  Flusses  MhXrjq  an  unser  Welle,  Quelle,  griech.  ^^in 

fiv^   ans  var    (Benfey  I^   324  sqq.)  =  hvar   (=  ghar,    stillare, 

aparere,  ib.  II,  195),  wovon  d^og  ==  Xißäiioy,  Hesych. ;  dazugehört. 

«ach   lat  bülla,    bullire,  ebullire,'    worin   bul  =r  hvaL     Statt   ugSg 

konnte   fiüiQog ,    ftsXog   bestehen   (mit  (ji^^s^  Fji    sollte  nun  Mskla 

(woza  MeXiou)  wirklich  die  Quelle  sein?  Bei  Mdißoia  Hesse  sich 

an  fioiXsZvj   wachsen,    denken,  eig.  wallen  =  aufwallen^  aufgehen; 

BUMßoM   wäre    sachlich  s  ^AXcptalßoia    (dX(p  =  FaX-^  ist  auch 

Mt  fuX,  fiaX-'Btv  verw.).  MtXuctQTrjg  hiesse  wellenspringend  (-x«(h 

Tjjg  lEU  axtffTuiOj  aus  sa  +  hvfiti  Benfey  11,318)  oder  wellentosend 

(iqp^rog),  TLaXiolfuav  der  Ringende  »  Wirbelnde,  ätv^äig  (vgl.  ib.  U^ 

293>.  Ich  wage  keine  Entscheidung. 

175.  Me^ßXla^j  6,  Sohn  des  TloiidXfjg,  der  auf  Thera  oder 
Kalliate  eine  Colonie  gründete.  Der  Name  kann  phönizisch  sein. 
Ich  Tergleiche  hebr.  balag,  glänzen,  Hiph.  glänzend,  heiter  machen  f 
dATon  kommt  .mabligith,  Erheiterung,  eig.  ein  Denominativ  vom 
part  mabltg,  erheiternd,  Erheiterer.  Wenn  man  eine  phön.  Wurzel- 
form  baiä'  ==  hebr.  balag  annehmcQ  dürfte,  so  könnte  ein  part. 
mataMa*  (mit  'Ain  in  r,  vgl.' Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.  p.  5)  zu 
fifßXtoQj  fif/LtßXiUQ  geworden  sein.  Der  Glänzendmacher  wäre  ein 
Bantmacher,  Rothmacher,  ein  Purpurfärber,  was  doch  ohne  Zweifel 
der  Name  TJoaclXfjg  (Buntmacher)  ausdrückt.  IIoMlXtjg  ist  sicher 
ein  griech.  Wort  Uebrigens  ist  das  griech.  noM^iXog  (von  Sskrit 
piQ,  Benfey,  II,  91)  von  Pott  ganz  falsch  auf  api  +  ang'  reduzirt 
worden :  auch  lat.  ping-ere  ist  nicht  =  api  +  ang'  (unguere).  Viel- 
mehr ist  picken  =  pungere,  stechen,  die  Grundbedeutung;  pingere 
heisst  auch  sticken,  arl^siv  heisst  zeichnen,  anxrSg  bunt. 


-     100    — 


153.  Kpaftßfjf  71  j    der  Kohl,  wird  yod  Ifovert  ttx  ttmüW^ 
klärt,  vielldcbt  mit  Recht;  indess  stammt  dM'Wort  ---.^rtm>ii 
au»   dem  Orient  entlehnt  —  (lat.  crambe  ist  wohl  aus  Atä^^^^^   * 
chischen)    doch   nicht   aus   einer   semitischen,    sondern   l|iis;^i^^^l* 
indogerman.    Wursel ,    nach    Bötticher,  Arica,  p.  73.  ■%  -  -  % 

154.  JTipoxoc,  0,  iy,  Safran,  ist  »  hebr.  karkom,  an»  dHi 
indischen  Wort  kurkuma,  nach  Benfey,  II,  180|  Tgl.  mit  IM^ 
p.  706  sq.,  der  sich  aber  ein  kleines  Versehen  Benfey's  büi| 
macht«  Ganz  falsch  ist  aber  Benfey,  wenn  er  auch  das  echt  grieek 
Wort  xi^^xoc,  jf,  Saflor,  für  fremd  hält  Vgl.  xy9jx6gy  faUi  gdk- 
lich,  Kvijidgj  ein  bleicher,  fahler  Fleck,  xvo^,  ydXa  X€vk6v,  n.  irW. 
Diese  Wörter  sind  verw.  mit  vUrj,  Sieg,  eig.NeigOi  Benfqrllflft 
TOn  hnl  ans  hna  +  ja;  neigen  ist  ^  weichen  (yixav  TgL  mit  ^i 
weichen,  yincere),  sinken,  fallen,  abfallen.  Ebenso  nun  wiett 
XxTsqoq  Yon  Ftx,  =  weichen  abgeleitet  (vgl  den  Art.  igs/xtD^  M 
ich  auch  xv/Jxogy  xvtjxog  u.  s.  w.  von  hna,  neigen  as  falleni  abU- 
len;  abgefallen  {von  der  Farbe)  ist  «=  fahl,  blass,  bleich«  IMa 
andi  hfi  bei  Benfey  II ,  196  sq.  mit  hvfi  (=:hyal),  280,   m  nf-   ' 

:  Binden?     Schwerlich  darf  es  geschehen;  dagegen  lat.  pallere,  pil- 

:  .idiäs  ist  eher  so  zu  fassen  (Benfey  II,  81  irrt)  und  verw«  mit  patai) 

die 'geneigte,  flache  Hand  (vgl  &dvaQ  zu  dhvan,  ib.  11,  3S0),  v« 

Kai»;  ib.  83,    begrimich  ganz  =  hval,    hmdl  280,  283,   TidMeM 

\anch  ans  kal  (=h7al)  emollirt,  worüber  mehr  s.  v.  ^Tgo^ 

156.  KQovog,  6,  der^  bekannte  und  doch  noch  so  ndbckainto 
Gott.  Unter  allen  griech.  Göttern  spielte  wohl  Keiner  in  derFrenli 
eine  so  grosse  Rolle,  daher  es  naturlich  war,  dass  Leute  wie  Bit- 
tiger ihn  ohne  Weiteres  für  einen  fremden  Gott  und  swär  fDrta 
phöniz.  Moloch  in  griechischem  Gewände  hielten.  Sollte  diese  kh 
sieht  denn  ganz  grundlos  sein?  sollten  Kronos  nnd  Moloch  iMt 
in  Verwandtschaft  treten  können  ?  Ich  glaube  dass  es  möglich  iüi 
ihre  Identität  —  in  ganz  anderer  Weise  als  Böttiger  es  -  sich  dadüi 
ja  in  entgegengesetzter  nachzuweisen.  Preller,  Griech.  Myth.  I,  96* 
KQovog  ist  der  Himmel  in  der  Bedeutung  des  Reifenden,  daA 
feurige  Wärme  Zeitigenden,  Emdtenden.  Diese  Preller'sche  AariiH 
ist  auch  ganz  die  meinige;  auch  mir  ist  Kronos  ein  Gott  der  (aeitigeoda) 
Sommerhitze,  also  ganz  gleich  mit  Moloch«  Vgl.  Benfey,  11,  177: 
9ri  in  (}ht&,  gekocht,  ^rä  in  gräna,  ^9räta  gekocht,  grap  liuiiw_ 
kochen,  9rapita^  gekocht,  wozu  Herbst,  griech.  xa^6g  geMrtk 
Demnach  ist  KQovog  der  Hitzige,  Feurige,  Glühende,  verw.  mit  ki 
eremare,  griech.  xQaörj^  xgädoQ,  Brand ;  JCjpo-yoc  bedeutet  aber  iddt 
wie  (rfiifa  gebrannt,  sondern  brennend,  y^  iudy6g  (act.  n.  p9m)i 
er  ist  der  brennende ,  glühende  Gott  der  Sommerhitze ,  die  bis  k 
den  Herbst  hinein  anhält  Da  so  Kgovog  als  ganz  gleich  mit  M^ 
lodi  (woräber  ich  auf  Movers,  Phoen.  I,  322  sqq. ,  verweise)  er- 
kannt ist,  so  muss  auch  der  von  ihm  entmannte  üranos  gleich  wi 
derselbe  sein  mit  dem  tom  Moloch  oder  seinem  Stellvertreter,  d«  \ 
feurigen  Eber,    getödteten  Adonis-Attes.     Orgavog  ist  nach  PieHer 


—    101     — 

fr  Himmel  in  der  Bedeutong  des  ^olut  Zeageriüchen,  weil  Ton 
im  das  befruchtende  Naaa  kommt,  welches  die  BcböpfeTiscbcn  Kräßo 
w  Etde  erregt.  Dioser  Ovgarö^  bat  seinen  Namen  ohne  Zweifel 
m  Wp«v,  mejere,  witSBera,  r^.  Benfey,  I,  324;  gäns  verschiedeD 
»n  diesem  Uranos  (der  =  jJiowaog,  CaoliflnuB  =  Ztvg  Näi'rg  iit) 
ifc  aber  der  andere  Ov^vö^  oder  vielmehr  ov^)/ö^,  der  Himmel, 
rcüdus  Wort  Benfey  II,  29g  richtig  gefaast  hat.  So  ungern  man 
Idi  darein  finden  mag,  da«  Wort  ovgarog  von  dem  Götternamen 
}vfay6g  eu  trennen,  so  ist  es  -doch  absolut  nothwendig;  ich  selbst 
■be  mich  nicht  leicht  daiu  entschliesqen  können,  aber  hier  zwingt 
w,  wenn  je,  die  dirti  necessitas.  Das  Wort  ovgav6g,  Himmel, 
lon  gar  nicht  zu  ov^ttv  Gehören,  daher  Benfey  II,  298  sich  ge- 
ttlUgt  sab,  die  I,  324  gegebene,  sonst  »p.  jAausible ,  Etymologie 
i&Dgeben;  sie  ist  ganz  unmöglich  auA^eclftaiiliaitcn,  obwohl  ich 
«lit  dafiir  stehen  möchte,  dass  sie  mts-nicht  bald -wieder  aufge- 
teilt werden  wird.  Wenn  wir  aber-  Becht  haben  rtiit^TioBerer  An- 
Bht^  diBB  OvQavög  =  Jmyorjoq  =  AUea-AditiiU  aej^;  so  leuchtet 
irktu  hervor,  dass  man  ihn  für  einen  echten  allen  Gott  halten 
an 'und  nicht  für  ein  Abatractum,  das  ersl'diircU  die  theogoniachen 
iditar  in  die  M^ologie  gekommen,  Dei^,'  zeugende,  die  Erde 
wiiMiide  Früblingsgott  Ovpawög  ist  der  rechte  Gemahl  der  Aphro- 
tte,  der  Wasserbenetzten  oider  Aegenbenetzten ;  wie  Aphrodite  = 
ione  Ist,  so  ist  auch  Ov^vög  =  ZBvg  Näi'0Q='^i6yvaog,  der  idte 
dMgisehe  Gott  des  fruchtbaren  Himmeiiwassers ,  des  regnenden 
lamons.  Der  Zenger  aber  ist  -auch  das  Gezeugte,  der  Vater  das 
lud:  SQ  zu  erklären  ist,  dass  iftörvmtg,  Caeliflnns,  and  Ovtfawg, 
k  Wässerer,  gleich  sind  mit  Büx^og,  Köqog,  LIber,  'Artw;  (ad- 
-Mcens),  welche  Namen  Spross,  Trieb,  Wuchs  bedeuten.  Auf  diese 
ialee  gUube  ich  ein  gutes  Stück  der  griechischen  Mythtdogie  einer 
ditigam  nnd  tieleni  Auffassung  nahe  gebracht  ta  haben:  dieHy- 
Ki  von  UranoB  und  Kronos  sind  gewiss  die  echteaten  pelasgischen 
Vr  nrgriechischen  Mythen,  die  es  gibt,  und  wenn  sie  im  semi- 
leben  Orient  wiedergefunden  werden,  so  sind  sie  dorthin  aus  Klein- 
tan  Terpflanzt  worden,  wie  denn  die  ganze  Reihe:  Adonis,  Venus, 
aloeh  meiner  entschiedenen  Ueberzeugung  nach  als  durchaus  nn- 
BriÜBCh  und  vielmehr  als  urgriechiseh  -  kleinaelatisch  betraohtet 
ttden  muBB..  In  Eleinasien  entmannt  Attea  sich  eelbs^  während 
noM  TOR  Kronos  enünannt  wird;  aber  Attes  wird  auch  wie 
MaäM,  von  Moloch  oder  dem  glühenden  Eber  getödtet :  sollte  nicht 
ndi  tinst  im  Orient  der  Mythus  bestanden  haben ,  dass  Moloch 
w  Attes  entmannte  ?  Ich  erinnere  mich  augenblickUch  nicht, 
iH  diese  Form  des  Mythus  dort  gefunden  wird :  dies  thut  aber 
ich  nichts  zur  Sache,  weil  der  entmannte  Attes  und  der  entmannte 
tanOB  offenbar  identiach  sind.  Der  orienlaliache  Feuergott  Moloch 
rird  oft  mit  dem  griechischen  Apollon  combiniri ;.  diese  Combination 
it  vollkommen  begründet,  weil  der  Ltchtgott  Apollon  ganz  » 
^ivog   sein   kann.    Vgl.  Preller,  I,    162,   wo  Ku^vslog  wohl  = 


—     102     — 

KQomog  and  I,  167 ,  wo  der  Uekatombäon  als  früher  nach  des 
Kronos  benannt  em^ühntwird.  ApoUon  iBt  zwar  ursprünglich  luekfe 
weniger  als  =  Kronos ;  da  aber  der  Lichtgott  ai|ch  Sonnen-  a.  Feoer|ilt 
sein  kann  (ApoRon  =  Helios),  so  kann  Apollon  gans  «=  KronoB  werdet; 
er  ist  es  z«  B.  wirklich  bei  Prelier  1, 310.  II,  122,  wo  er  den  LiBoa-Adon 
tödtet  Auch  Herakles  tödtet  den  Linos;  denn  auch  Herakles  (den  ick 
für  ganz  gleich  mit  Apollon  halte,  wenigstens  seinem  Hauptbegriffenadl 
ist  =  Kronos,  Moloch,  Melkart-Sandtin,  womit  ihn  die  Griechen nkk  | 
ohne  Grund  identifizirten.     Vgl  den  Art  AIvoq. 

156  a).  Kvßik^,  Kvßtjßrj,  ^,  Name  der  grossen  NatargStii^ 
worüber  Movers,  Phoen.  I,  687  sagt:  Der  syrische  Name  KonMy 
Koftßdßog,  ist  ofifenbar  einerlei  mit  Kvßijßigj  wie  die  phrygiteki 
Gallen  und  auch  dieKybele  hiessen;  Kombab  bedeutet  rotaU^iar 
im  Kreise  Herumgedrehte,  von  dem  nfvßiatuvj  dem  rotare  der  fie- 
len, kuUbäb,  part  Pual,  eig.  der  drehend  gemacht  wird,  abgeWct 
von  dem  Verbum  kabal,  drehen,  und  gleichbedeutend  mit  pH 
wovon  Gallns,  gältl,.  versatilis,  welches  auf  dieselbe  Yorstelfam 
zurückgeht.  Soweit  Mövcrs,  der  aber  nicht  berechtigt  war,  im 
Namen  der  phryg.  Göttin  ans  dem  Semitischen  herziileiten;' nire 
der  Sinn,  welchen  er  demselben  beilegt,  wirklich  darin  sn  aoehei, 
so  könnte  man  beim  griech.  Wort  ^vßiaxuv  stehen  bleiben ,  wonn 
bereits  Klausen  in  seinem  Werke:  Aeneas  und  die  Penaten  gö4scU 
hat.  Indessen  fragt  es  sich  sehr^  ob  nicht  eine  andere  fi^rmoiogiB 
den  Vorzug  verdiene.  Vgl.  unser  Wort  Kuppe,  Koppe  (8duwe- 
koppe)  mit  Sskrit  kumbha  oder  vielmehr  mit  dem  reduplizlrten  ve- 
dischen  Worte  kakubh,  Bergspitze,  bei  Benfey,  Pers.  ^piliosdiLi 
p«  10:  dazu  stelle  ich  den  phryg.  Bergnamen  KvßsXu,  Va»  Utk» 
nach  Strabo  Kybele  ihren  Namen  erhalten  haben  soll.  Uelier  Kf- 
bele  als  eine  auf  Bergen  verehrte  Göttin,  als  eine  Bergmatter,  nf- 
-weise  ich  auf  Preller,  Gr.  Myth.  1 ,  402  sqq. ,  der  p.  4Q3  rickl|| 
bemerkt:  Die  allgemeinere  Bedeutung  der  Bhea  (Kybele)  ist  im 
aber  die ,  dass  sie  (als  tellurische  Productionskraft  der  Beige  vi 
Wälder :  diese  Worte  Preller's  kann  ich  nicht  billigen)  die  Vbm 
Natur  in  weiblicher  und  empfangender  Gestalt  und  Bedeutung  äbff* 
haupt  ist ;  daher  sie  der  kyprischen  und  syrischen  Aplirodite  Hk 
nahe  stand  und  oft  mit  ihr  verwechselt  wurde«  Diese  Venffecb* 
selung  (füge  ich  bei)  ei^lärt  sich  leicht  daraus,  dass  Kybele  vi 
Aphrodite  ursprünglich  identisch  gewesen  sind.  Mit  Kybele  iv* 
bunden  erscheint  gewöhnlich  Altes  als  Vertreter  des  ***ffniJh^ 
Naturprinzips ;  eine  ähnliche  Bedeutung  wie  dieser  hatte  w<rid  €ti0 
Zweifel  auch  der  phryg.  Miiag:  ob  für  Fiiag  (vgL  s.  y.  Ui^i 
also  Trieb,  Wuchs)?  oder  von  mih,  wässerUi  befeuchten,  iMiimiBg. 
bei  Benfey,  II,  43,  wo  mSndh'a,  Bock  (vgl  m^dbra,  glbtd>? 

156  b).  Kvf^ißaXov,  to,  Zymbel,  wird  vonMovera  einem  sesrit 
qob  (eig.  äyyoq^  von  qabab,  biegen)  gleichgesetzt,  aber  ebfliw 
voreilig,  wie  er  griech.  tvfinavov  für  =  hehr«  toph  nimmt.  Kipr 
ßaXov  ist  offenbar  echt  griechisch  und  gehört  zu  Benfey  Uy  328  iH*? 


—     103     — 

ntuf^,  xvß  ist  aus  hTabh  «s  kmbh,  kobh,  womit  hebr,  qabab  ebenso 
urrerwandt  ist,  wie  hebr.  qerea  mit  xd^ug  Hob  9FI  b  ^  =  kar  = 
hrmx.  Also  hebn  q  wieder  als  aus  dby,  hv  entstanden  nachge- 
wiesen! Das  hebr.  toph^  stammt  von  der  Wurzel  taph,  tap,  -ninruy] 
vA  aber  tap  mit  Tvn^TStw  Yorwandt?  Griech.  rvursiy  steht  für 
0Tvn-vBi}ß-  von  stu,  stossen,  Benfey,  I,  657  sq.,  aus  sa  +  dbu, 
alosaen,  II,  271  sqq.;  von  dhn/dhva  bildet  sich  dhvap  »  hvap  s 
xojr«-7C(y,  das  also  mit  Tvnrstv  verwandt  ist,  so  wie -auch  x(T)vnog; 
xoTT,  mm  ist  =3  hvi^  s  dhvap  =  a^xvn.  Demnach  ist  hebr.  ti^ 
nieht  mit  xvnxHv  vi  verbinden,  sondern  zunächst  mit  hebr.  taba^, 
cbald.«  deba^i,  d'bah,  hebr.  zaba]|i,  slossen,  hauen,  von  der  Urwurzel 
dha  («s  ha  in  a-ya^ia,  o-^ce-^cü  stossen)  s  dhu,  Mta.  Wären  hebr. 
iab*ah,  taph,  tap  nicht  »dha  (ha,  (r-;ra-ctf )  +  b,  p,  sondern  =  dhu, 
dhva  +  b,  p,  so  hingen  sie  mit  mtithv  eng  zusammen ;  gerade  so 
verhfilt  sich  hebr.  ^ana'  für  älteres  tana'  (aus  dha  +  na  +  Gut- 
tural) ^  kana'  (aus  dhva  «=  hva  &=  ka  +  na  +  Guttural),  welche 
Gesenius  s.  v.  (ana*  fär  zusammengehörig  erklärt.  Man  darf  also 
aicht  einmal  wagen,  hebr.  tap,  tab-ah  u.  s.  w.  mit  xott  zu  verbin- 
den; wie 'viel  weniger  also  mit  Tvn^  dessen  r  erst  durch  das  Medium 
der  Composition  mit  Präfix  sa  begreiflich  wird! 

157.  Kvfiivov,  ro,  ist  das  hebr.  kammdn,  Kümmel,  nicht  un- 
ser gewöhnlicher  Kümmel  (carum),  sondern  eine  besondere,  in 
Syritm  und  Aegypten  einheimische  Art  .  YergL  Meier,  Hebräisdi. 
W.,  p-  244- 

168  a).  KvnQogj,i^,  eine  besonders  inAegypten  häufige  Blume, 
ist  SS  hebr.  kopher,  arab.  Alhenna.  Auch  ntvnoQiaaoq^  ij,  Zypresse,  wird 
für  semitiscli  gehalten;  ob  mit  Recht,  ist  aber  noch  sehr  fraglich. 
Waa  der  JName  EvnQog  bedeutet,  weiss  ich  nicht;  von  der  Blume 
ial  die  Insel  wohl  schwerlidi  benannt,  lieber  mmuQiaaoq  vgl  man 
IKwh  Bochart,  Phaleg.,  lib.  I,  c.  4,  p.  25«   * 

158  b).  Kci&wvj  6,  der  Becher.  Benfey  II,  163  denkt  an 
hebr«  kds,  Becher,  welches  Wort  Bötticlher,  Arica,  p.  70,  aus  dem 
Yediaehen  kd^,  vas  sacrificiale,  in  quod  soma*  destillat,  herleitet 
Aber  wui&mv  ist  echt '  griechisch  und  gehört  zu  Benfey,  II;  326 
(hya  +  dh);  der  Becher  iat  als  etwas  E^gebogenes,  als  ein  £770^ 
gefaast  Vgl«  auch  ib.  II,  94  sq.,  wo  pandus  aus  hvandfa  =  hvadh, 
Sanskrit  badh,  bandh  (b  wohl  fcbr  v;  vielleicht  aber  für  hv,  wie  in 
bodbttd,  Blase,  aus  hvadhvad,  ib.  I,  537  sqq.). 

1Ö9.  AaßvQivd-og,  6,  das  Labyrinth,  ist  oft  für  semitisch  oder 
ligyptiseh  gehalten  worden,  aber  ohne  Grund.  Das  Wort  ist  auch 
kein  Compositum,  wie  Benfey  meint;  es  scheint  verw.  mit  yXaipv, 
Höhle  (ykcupvQog  hohl),  welches  Wort  sammt  yXvcplgy  Kerbe  und 
unserm  Kluft  (klaffen  ist  =  weichen,  zurückweichen,  einsinken, 
vgl.  c/ucd;  dies  bemerke  ich  für  Benfey  II,  188  sqq.)  u.  a.  zu 
Benfey^  II,  309  gehört:  anders,  aber  völlig  falsch,  Benfey  I,  209. 
AaßvQ'iväog  =  yXatpvQ-iv&og bedeutet ll^SL&endy  höhl,  Kluft,  Hoble; 
die  Bindung   ^ivd-   scheint  von    i(n)dh  brennen,  leuchten  (sehen  » 


—    104    — 

aussehen)  henuBtammen,  vgl.  Benfey  I,  269.  II,  342.  Weria 
Namen  Labyrinth  lieber  den  Begriff  eines  Irrgänga  als  den  cm 
Höhle  oder  Grotte  sucht,  kann  nach  d€n  bei  Benfey  IT,  309  m. 
verseichneten  Wörtern  auch  eine  KrüDimung^  Irrung  daraus  madsi; 
denn  neigen,  biegen  ist  ')  =  senken,  einsenken,  tief,  hohl  madNi,  I 
^)  s  wenden,  drehen,  krümmen.  Dazu  vglXbßtySag  =s  i^/3iy^l 
aus  hvfibh,  gedreht,  rund,  Erb^e,  dann  Xofjpog  u.  s.  w.    *  1 

160.  Auduvov,  To,  Baumharz  vom  Strauch  A/yc^o^;  aoeh  If 
iavQv  und  (wahrsch.)  kavöavov.  Letztere  Form  nähert  deh  ■ 
meisten  dem  hehr.  16t,  dessen  Etymologie  aber  .nicht  klar  ist  Die 
Stämme  laat,  lu{  bedeuten  verhüllen:  das  Harz  könnte  von  Ar 
Farbe  benannt  sein;  diese  hcbr.  Wörter  sind  wahrscheinlich  an»- 
wandt  mit  Xtjdfiv,  kaydämp,  lat.  latere,  aber  die  VerwanMM  [  i 
ist  uiclit  so  nahe,  als  es  scheinen  mag:  sicher  ist  wohl,  dassaNete 
Wörter  die  Anlautgruppe  hv  verloren  haben,  vgl.  pliiteus  mit  Uac, 
nXlvdoq  mit  later,  planus  für  placnus  mit  latus  f.  platus.     « 

161  a).  Au/u7idg,  ij,  die  Fackel,  XofunfiVj  leuchten.  Mder, 
Hehr.  W.,  p.  bQ2  sq.,  hält  diese  Wörter  für  semitisch;  Ihn  fv- 
leitete  das  chald.  Wor'  lampad,  Fackel  =  hehr,  lappid'  BUä% 
setzt  Benfey  Xa/tm,  Xan  zu  gri  (aus  hvri),  wovon  aiav.  ^ipali, 
sehen;  verwandt  ist  d-äXnayy  wo  &aXn  <=  dhvfi  +  p, 'dhvfi  = 
hvfi  5=  «)  ghfi,  «)  gfi,  Benley,  II,  124  sqq.  195  sq.  'Aber  üa 
hebr.  Wort  lappid ,  chald.  lampad  ist  sicher  urverwandt  mit  Xafm] 
lapad  im  Talmud  bedeutet  (Hithp.)  glänzen,  Xdfjimiv.  Die,lm6ne- 
chischen  erhaltene  Urwurzel  dhvar,  &eg^og,  (&äXn^fo  ss  ^^  +  xj 
könnte  man  in  hebr.  (arab  finden,  wenn  es  nämlich  für  tarab  Iteht: 
mit  mehr  Sicherheit  darf  man  hebr.  harar  und  chald.  harakh  pgm 
gfi,  ghri  =s  hvfi,  hvar  halten,  so  dass  hebr.  har  zu  lat  eal-sii 
cre-mare  (^fi  bef  Benfey  II,  177  ist  aus  kn  «=  hvri,  IT,  195)  itt 
verhält,  wie  hebr.  haraph  zu  lat.  carp-ere.  Das  hebr.  Wort  lipi^ 
hat  also  gerade  so  den  gutturalen  Anlaut  eingebüsst,  wie  das  griecL 
Xä/uTTuy;  diese  Erscheinung  zeigt  sich  bei  mehreren  hebr.  Winflh 
ganz  deutlich,  z.  B.  bei  ruah,  blasen  «  riah^  riechen,  yeigL  vt 
Sskrit  ghrä,  riechen^  statt  hyrt ,  wie  ßQcS/uog  lehrt  (aber  Benley  Dj 
142  nicht  einsah),  aus  älterm  hvfi,  hvar  =  hva,  hu  (blasen,  dK 
&V'/u6gy  &f6g)  +  r.  Die  hebr«  Stämme  ruah  und  riah  sind  oi 
ra  +  va  -+-  h  und  ra  -f-  ja  -+-  h  entstanden. 

161  b).  AbIqiov^  to,  die  Lilie.  Dieses  schon  bei  HoiDw(fgL 
XBiQioeig)  vorkommende  Wort  hält  Benfey,  II,  137  für  ein  oiieiliL 
Lehnwort,  =  pers.  141eh,  Lilie;  XUqiov  mag  mit  Idleh  wnneibift 
verwandt  sein,  aber  das  griech.  Wort  ist  schwerlich  aus  demOiW 
,  entlehnt  Mit  solchen  Wörtern  muss  man  äusserst  behatsam  an- 
gehen; vgl  auch  Bötticher,  zur  Urgesch.  der  Armenier,  p»  30. 

162.  Aiwvy  6 ,  der  Löwe,  auch  Xlg^  wovon  Spatere  eiaca 
Plural  XUg  oder  Xtsg  bildeten.  Das  Wort  wird  ziemlich  aUgeoNiB 
(z.  B.  auch  von  Benfey)  aus  dem  hebr.  lebi,  ll)i,  Löwe,  .UUt,  U- 
win,  abgeleitet;  Xlg  soll  für  Xißig^  XiFtg  stehen,   Xtovx  fiir  Af#Wr; 


—     105    — 

Xeßorr.    Diese  Etymologie   ist   aber   schwerlich   riditig.    Was  die 
begriffliche  Seite  derselben  betrifft,  so  lässt  Meler^  H,  W.  p:  56ö  den 
■Löwen  als  den  Röthlichen  benannt  sein,    vgl  samar.  lablab,  fulsit; 
dann    braucht   man    aber   nicht   an  fremden  Ursprung  zu  denken: 
TgL  ^d-,  iQv&  bei  ßenfey  II,  125,  ^skrit  glan  (Mond,  leuchtend)^ 
yXctt*3co^,  äyXoFog,    XdFsiv  «s  ßXinuv,    althochd.  glaw,   perspicax, 
lawer,  tepidus  u.  s.  w.     In  dem  Worte  A/V,  minder  richtig  AZ^  ge- 
schrieben, wäre  Xi  wie  in  /Ai-  bei  Benfey  II,    195  aus  ri  =  hyfi, 
gfi,  -kiwv  aber   könnte   entweder  für  s=  XdFcov  oder  für  =  Xdjufy 
'(vgl.  derdov  zu  asthi)  genommen  werden,  wofür  leo  spricht,  das  sonst 
auch  (da  v  zwischen  zwei  Vocalen  im  Lat.  ausfallen  kann)  fifr  levo 
stehen  könnte.     Ist  unsere  Ansicht  von  dem  Ursprung  des  Wortes 
jrichtig,  so  kann  das  somit.  Wort  lebt  doch  urverwandt  sein,  wenig- 
stens   wurzelhaft;    vgl.  Xa/un   mit   hebr.  lapad,   lappid«      Wem  die 
Bezeichnung   des  Löwen    als   des  Röthlichen    oder  Leuchtenden  a 
Blitzenden,  Blitzäugigen  nicht  passend  scheint,  dem  bietet  sich  noch 
ehie    andere    Möglichkeit    der    Erklärung    dar;     vergl.  ya^onoq    » 
Sskrit  harjaksha  von  hfl,. bar,  woher  /Ao//,  livor,  lividus  bei  Ben- 
fey II,  197. 

163.  Aißavoq,  o,  r^,  der  Weihrauchbaum,  XißavcDTogy  6,  der 
Weihraneh.  Weicker  dachte  an  griech.  keißBiv,  aber  man  darf  nicht 
daran  denken,  weil  hebr.  lebdnä  Weihrauch  bedeutet. 

164.  ylißvij,  li,  Libyen,  hält  Benfey  II,  123  für  ein  griech. 
Wort;- es  ist  aber  wohl  sicher  fremd,  vgl.  Meier,  Hebr.W.  p.  732. 

165.  AivoQy  0,  mythischer  Sänge^;  Xlvoq,  o,  ein  trauriger  (be- 
sang, klagemelodie.  Es  ist  fast  unbegreiflich,  wie  man  dieses  Wort 
noch  immer  für  semitisch  halten  und  aus  hebr.  6j-länü,  vae  nobis, 
deuten  kann.  Unser  deutsches  W.  greinen  =  weinen  (=  tönen,  gotfa. 
.qnainAn  =»  canere,  Benfey,  II,  63)  thut  bessere  Dienste.  Vgl.  alt- 
liochd.  granon,  granjan  und  goth.  grfita^^,  rufen,  dann  griech.  ^qlfy), 
Xiyyw,  Xtyv^j  lat.  rideo^  wo. sich  die  Wurzel  gfi  zeigt,  bei  Benfoy, 
II,  135.  .So  ist  Xlvog  das  Greinen  es  Weinen  =  Tönen,  der  Ton, 
der  Klageton,  das  Klagelied.  Aivog,  der  Klagende,  lugubris,  fle- 
bilia,  ist  ein  Frühlingsgott,  der  in  der  Sommerhitze  gleichsam  ver- 
trauert; er  ist  ganz  derselbe  mit  Ädonis;  wie  dieser  vom  Moloch, 
dem  Oott  der  heissen,  brennenden  Sommersonne,  getödtet  wird,  so 
Linos  vom  Apollon  oder  Herakles,  die  hier,  wie  schon  früher  be- 
merkt wurde,  ganz  die  Rolle  des  Moloch  spielen.  Von  der  Wurzel 
gri,  kri^.hfi  bei  Benfey  II,  129  sqq.,  die  aus  hvri  a  hvar,  hva-|- 
r  (hva  =  dhva,  dhu,  stossen  =  ausstossen,  tönen,  vgl.  Benfey  II, 
60  sqq.  275  sq.  263  sq.:  an  letzterer  Stelle  erscheint  die  Urwur- 
jsel  unverstümmelt  erhalten  in  &Qiat,  &Q^vog  =  Klvog)  entstanden 
ist,  kommt  auch,  das  mit  Xlvog  gleichbedeutende  Wort  sXtyogj  das 
Bötticher,  Arica^  p.  34,  gaflz  ohne  Grund  für  orientalisch  halten 
will;  vgl.  iCQdKfXog^  Klage,  wonach  sXeyog  für  nXiyog  oder  yXiyog 
steht,    wie  iXda  st«  yXda,  ovo/ua  st«  yvo/ua,  dXduTtiQ  statt  hX€ht(oq, 

'Auch  sXiog^  Mitleid,  ist  so  zu  fassen;  es  steht  ffir  xA«o^  von xAo/c», 


—     106    — 

xkfiFia^  weinen,  vgl  oZxro^,  Klagen,  Beklagen,  Bedauern  s=  HK- , 
leid;  gani  ebenso  oktHpvgo^ai  statt  xkofvqofjuuj  welches  Wort  n 
Benfey  11,  131  gehört.  Von  allen  diesen  Wörtern  h|U  Benfey  ivli- 
der  nicht  ein  einziges  erkannt  1  Ich  halte  es  für  passend,  bei  dient 
(Gelegenheit  auch  den  zweiten  mythischen  Sanger,  den  Movers  (ml 
Ewalds  Beistimmung)  fOr  phönizisch  erklärt  hat,  den.  Su^tvqiq  eis 
QafiVQaq  nämlich,  aas  dem  Griechischen  zu  etymologislren.  MB 
kann  den  Flassnamen  Qva/uig  (stossend  =3  ausstossend,  Uaied^ 
stürmend,  brausend)  vergleichen,  von  dhvam  a  dham  bei  BenAi 
II,  272,  zumal  da  es  nach  Zenob.  4, 27  sprüchwörtlich  hieas :  Isi 
fjLVQtq  jualvsTai*  Thamyris  wäre  so  ein  Rasender  es  Begelsterta; 
ein  vates  der  mythischen  Thraker,  die  wohl  zunächst  im  bakcMutn 
Grciste  den  Musenktinsten  oblagen.  Sonst  könnte  Gä^v^tg  auck  Ar  | 
Tönende,  Singende  sein,  da  der  Urbegriff  der  Wurzel  dbva,  dhnWAe 
Begriffe  (rasen,  furere  —  tönen)  umfasst  Vgl.  latein.-  canere  ans  hm 
(Benf.  II,  63)  *=  dhvan  (ib.  276)  mit  lat  gemere  (ib.  6})  la 
hvam  (=s  vam,  vomere,  stossen  's  ausstossen,  speien) ,  fibr  Stoni 
dhvam.  Unsere  Etymologie  steht  also  in  formeller  Hinäcbt  vst 
kommen  fest,  wenn  ich  auch  keine  Entscheidung  über  den  spesiella 
Begriff  des  Namens  wage.  Der  Name  seines  Vaters  OtXofifttß 
steht  wohl  für  OiXdi/uioVf  OtlFdöfimv,  von  vad  (Benfey  ü;  62: 
davon  vö-iio,  av6r},  aber  nicht  deidoPj  worin  eine  Form  vid^fsl 
steckt:  deidw  wohl  aus  dva  +  vid  wie  ßyyiXXw  aus  uyci  «f«  f$X]; 
er  ist  also  ein  fpiXv/uvog,  Seine  Mutter  ^AQyion^j  die  Heilstinungei 
zeigt,  dass  d^yog,  hell,  wie  clarus  gebraucht  werden  konnte:  hd 
für's  Gehör  wie  iür's  Auge.  In  ähnlicher  Weise  dürfte  woU  ia 
dunkle  Wort  fiiQot//^  das  als  mythologischer  Name  ss  tdä-ünff  im 
fioQ  bei  Benfey  II,  195)  sein  kann,  als  Beiwort  „hellstimniig^,  du 
voce  praeditus,  bedeuten;  wenn  Miftotf/  als  Aethiopenkönig " 
Ald^Unff  ist,  so  ist  es  gleichgültig,  ob  man  Merops  oder  Mänp 
[fioiiQaj  vgl.  Jakobi,  Myth.  Handwörtb.  p.  620)  schreiben  nl: 
fjuuQa  steht  für  fiaqja  von  (xoq  (^(uq)  in  fM^Xrj,  /uotQi&dp^  Der 
Seher  Migot//  aber  könnte  »  ^AQyioxf/  sein,  in  dem  Sinne  ine 
l^Qyionij.  Oder  müsste  man  wegen  MeQomj  (die  dunkle  Pkjali) 
an  judXag,  fAoqowy  BVQianog  =  axoreiydg  (evQ  =  Fuq  s=./ax^)  d» 
ken,  also  auch  den  Aethiopen  Merops  als  den  Dunkelfarbigen  ab- 
fassen? dann  wären  die  jndQonfg  äv&Qmnoi  vieUeicht  düster,  lA 
aussehende  Menschen,  tristes  mortales,  vgl  SnXoi  ßgorol.  Uer  AxäM 
Benfey's,  Yerh.  des  Aeg*  zum  sem.  Sprachstamm,  p.  286  loum  kk 
nicht  beitreten.  -* 

166.  uiva^^  17,  Tochter  des  Thespios.  Diesen  Namen.  erkUbt 
Movers,  Phoen.  II,  2,  für  phönizisch  =  Lesha^  (Stadtname,  eig. 
Quelle)  =  EaXXiQOf]]  die  Richtigkeit  dieser  Zusammensteiiang  ^ 
aber  noch  sehr  zweifelhaft« 

167.  M(»yddig,  1^,  ein  von  den  Lydem  erfundenes  Musiküurtis- 
ment«  Bötticher,  rudd.  myth.  Sem.,  p.  14,  denkt  an  somit  ürspraBg; 
ohne  Grund,  wie  mir  scheint. 


—     107     — 

168.  MdyoQOj  TOi  oder  fdiyaQa,  unterirdische  Räume,  worin- 
man  der  Demeter  und  Persephone  zu  Ehren  junge  Ferkd  hinein- 
liess.  Schon  Bochart  erldarte  das  Wort  für  phönixisch  ?=  hehr, 
mefträy  Höhle,,  und  Movers,  Phoen.  1, 220  (vgl.  auch  die  Resenslon 
von  Siekler's  Ausgabe  des  Hymnus  sauf  die  Demeter  in  0<  MüUer's 
Kl.  Sehr.,  nd.  II),  hat  Bochart's  Einfall  wieder  aufgewärmt  Aber 
obne  hinreichenden  Grund;  vgl.  ^dXafioq^  Wohnung  und  Höiile, 
&aXdiini,  &BQunvrj,  dann  xa/uci^a,  auch  Ohrhöhle.  Benfey  stellt 
^MiyaiQn»  und  unser  Gemach  zusammen  mit  machen^  so  dass  es  etwas 
Gemachtes  wäre;  aber  machen  selbst  könnte  mit  xa^Mci,  xfit/rog 
^eolkacht)  verwandt  sein  und  vom  einen  Gutturallaut  eingebüsst 
liaben>  wie  fiiXu&Qov*  Dann  wäre  machen  für  eine  Fortbildung 
'Won  hma  »  hva  (vgl.  gihma,  Benfey  II,  283)  durch  Gutturallaut 
ansusehen  und  begrifflich  wie  navare  (ib.  II,  182  sq.)  zu  fassen. 
Dies  scheint  mir  in  der  That  der  Fall  zu  sein.  YgL  xa/^M»  mit 
Mühe,  sich  abmühen,  fioyiQ  u«  s.  w. 

169.  MdxoQ,  glöcklicb,  selig ,  ist  ein  vielfach  für  orientalisch 
gehaltenes  Wort  Böttlger^  Ideen  zur  Kunstmyth.,  I,  246,  erklärt 
es  geradezu  für  phönizisch  und  Valckenaer  sagt  (ad  Lennep.  Etymol. 
s.  Y.  jtiaxtt^,  p.  526):  Vox  jtidxuQ  a  Graecis  poetis  adhibita  Grae- 
cae  tarnen  non  videtur  originis,  peregrinum  quid  sonans.  Aber  im 
Semitischen  bietet  sich  nichts  zur  Erklärung  Dienendes  dar,  wäh- 
rend das  Wort  im  Griechischen  leicht  zu  deuten  ist.  Vgl.  iVTcr^Xog 
tss  fxfjXog,  also  heiäesLiiBFix/^Xog  oder  vielmehr  Fdyc/jXog  (fv^Fd), 
von  yajfy  wollen,  wünschen,' Benfey  11,351,  aber  eig.  geneigt  sdn; 
daher  geneigt  a=  sich  neigend  =  weichend,  nachgebend,  Ixoiv,  willig« 
*Der  Begriff  sich  neigen,  weichen,  ist  aber  auch'=  abstehen^  ablassen, 
TBCare^  müssig,  sorglos,  ruhig  sein;  ruhig  ist  =  zufrieden,  glücklieh, 
^gL  Benfey  11,  251.  Verwandt  ist  oicvog  st.  hFoxvog,  Zaudern, 
Anstehen j  und  g'ihma,  trag,  ib.  II,  283 ;  hma  in  gihma  ist  aus  hva, 
dbra,  der  Grundwurzel  von  vag. 

170.  MaXd/fj,  77,  die  Malve;  Nebenformen  sind  fioXo/rj  und 
fiidXßdIij  axog.  Das  Wort  ist  scho;a  längst  mit  hehr,  malluah,  Melde, 
eine  Art  Salat,  identifizirt  worden.  Das  lat.  malva  steht  wohl  für 
maluaha  =  maluha,  malua,  malva;  das  schliessende  a  (malv-a) 
«cheint  mir  nicht  das  hebr.  Patach  furtivum  zu  seiui  sondern  die 
griech.  Endung  -a^  -^i^  in  /naXdj^-f], 

171.  Mdk&ttj  1},  Wachs  mit  Pech  vermischt,  wird  von  Ge- 
«eniiui;  Ewald  u.  And.  für  =  hebr.  melet,  Mörtel,  Cäment  erklärt. 
Sonst  hat  das  Wort  auch  im  Griechischen  eine  gute  Etymologie, 
weshalb  viele  Etymologen  es  mit  Benfey  I,  522  für  griech.  Ur-* 
Sprungs  halten. 

172.  Mdväakog,  0,  der  Riegel,  erklärt  Bötücher  für  =  hebr. 
minal,  manül,  Riegel,  indem  er  das  hebr.  'Ain  in  griech.  ^  über-^ 
gehen  lässt  Dass  dies  möglich  sei,  dürfen  wir  ihm  aber  nicht 
einräumen;    auch  hat  das  Wort  im  Griech.  eine  klare  Etymologie, 


—    108    — 

▼gl«  Benfej,  IT,  44.  326 ,  und  in  Betreff  des  angenommeneQ  Ueber- 
gangfl  Ton  'Ain  in  eine  Dentalis  den  Artilcel  Fsldtov, 

173.  Mugatnog,  o,  lat.  marsupium,  scheint  semitiMdi  lu  leii; 
vgl.  Bötticher,  suppl.  lex.  Aram.  p.  43. 

174  a).  Maqavaq,  o,  bekannter  phryg.  Gott,  Erfinder  h 
Flöte;  anch  Flussname.  Movers,  Phoen.  I,  697,  liat  diesen  Nana 
für  =3  hebr.  mar-shäv^ ,  Herr  der  Ebene ,  erklärt ,  wie  ihm  mA 
Sarpedon  (=  sar-paddän)  ein  Herr  der  Ebene  ist.  Diese  Deii|m 
des  Namens  Marsyas  ist  aber  offenbar  ohne  Werth,  sie  ^vdii&k  \ 
selbst  dann  keine  Beachtung,  wenn  der  somit  Ursprung  desseiei 
feststände.  Man  kann  an  Sskrit  vrish,  yarsh,  griech,  iqa-tj  st.  Fi^9^ 
bei  Benfey  I,  327  denken;  danach  wäre  Marsyas  ein  D&OMi« 
feuchten  Elements,  ein  deus  aquatilis,  wenn  auch  kein  cUmIb^ 
rinus.  Besser  aber  scheint  es  mir,  die  Wursel  mar  bei  Beafaf  B, 
39  heranzuziehen,  die  für  nichts  weniger  als  für  einen  Natnlii 
des  Murrens  zu  halten  ist,  wie  dort  steht.     Denn  mar  ist  «  VttL 

h/ 


bhfi  ib.  ir,  112,  wie  lat.  formica  neben  (ivQ^rj^  (wo  v  nur  j 
erklärbar)  beweist;  also  mar  und  bhar  stehen  für  hvar  (vgl  Mui^ 
bhug'  für  hvag'  ib.  U,  20)=»  gar,  kar,  har,  ib.  129  jiqq.yadhwi 
dhar,  dhfi  ib.  263  sqq.  =  dhva,  275>  (wo  dhvan  ans  dhva,  ch 
+  n :  stossen^  ausstossen  a  tönen)  +  r.  So  verstehen  wir  «nt 
a/uoQayuv  =  atpoQaysivl  Wie  gute  Dienste  leistet  niclit  duOfio- 
chische  sogar  dem  Sanskrit!  Auch  Benfey  H,  6  (brü  aas  nd,  vn, 
var  =  ver-bum)  gehört  hieher,.  d.  h.  zu  dhva,  275,  &a  hTt,  h^t^ 
60,  n^bst  svri  aus  sa  +  vf i,  und  griech«  fidg-TVQ  am  nichts  v»- 
niger.  Der  Grundbegriff  ist  stossen  =s  ')  ausstossen,  töaeui  ipif- 
chen ;  =  ^)  stechen,  hauen,  mor-dere  (^gl.  verb-um  mit  verb-^et,  StMi; 
verbum,  StOss  «=  Ausstoss,  Ton),  wozu  das  ib.  II,  39  ganz  fiU 
behandelte  Wort  Schmerz  gehört ;  stossen  ist  auch  =  ärgere,  dringv^ 
drücken,  quälen,  belästigen,  weshalb  fidkut  wohl  zu  hval  =a  hai 
11,  283,  280  ==  hvar  II,  291  gehört.  Ueberhaupt  kann  man  M 
genug  daran  erinnern,  dass  die  Wurzeln ,  welche  tönen,  BpnäHM 
u.  s.  w.  bedeuten,  den  Grundbegriff  stossen  =  -ilusstossen  ^nthsi**«- 
Wie  wollten  wir  auch  z.  B.  lat.  testis,  Zeuge,  und  testienli,  Hodfl^ 
erklären,  wenn  wir  nicht  wüssten,  dass  stossen  =  ')  ausstosMi) 
vorbringen,  =  ^)  aufschiessen^  treiben,  wachsen,  hervorbringen  iit? 
Man  reisse  doch  in  Zukunft  nicht  mehr  die  engst  zusammenhängti* 
den  Wörter  auseinander!  Scharfe  Begriffsentwickelung  ist  vorilv 
das  Eine,  was  der  Etymologie  Noch  thut;  sie  ist  oft  schwierig,  ]■ 
fast  unmöglich,  aber  wir  dürfen  und  können  von  dieser  Qanptaiiii^ 
derung  an  einen  Etymologen  nicht  abstehen,  woUen  wir  anders  die 
etymologische  Wissenschaft  nicht  in  geistlose  Empirie  aosaxltt 
lassen.  Das  Sanskrit  darf  sich  aber  besonders  in  dieser  HinsicM 
nicht  besser  bestellt  dünken  als  seine  Schwestern;  es  fehlt  nock 
durchaus  an  einer  streng  logischen  Behandlung  der  SanskritspracliniasM; 
wobei  das  Griech.  höchlich  zu  berücksichtigen  wäre,  weil  im  Grieflk 
die   begriffliche^  Entwickelung  vieler  Wörter  idarer  and    deotikibv 


—     109    — 

an   erkennen  Int  als  in  irgend  einer  andern  Sprache.    Um  bei  dem 

vorliegenden  Fall    stehen   zu   bleiben,    bo   heisst  aftoQaysZv  tönen, 

tosen,    lännen,  aber  afiagdyva  die  Peitsche;   Ist  diese  nun  eig.  ab 

die  Tönende   bezeichnet?     Nichts  weniger.     Wie  verber,  verberare 

neben  verbum,  so  steht  afiUQoiypa  (verw.  mit  flagrum,  ygl.  atpoQa- 

yciV  «s  afiaQaystvj  und   mit  marculus,  Hammer)  neben  a/aaQaysiy^ 

fitoaaen  ist  ^)  «  schlagen,  klatschen,  ^)  =  ausstossen,  tönen,  tosen 

V.  ■•  w.     MoQavag  aber  ist  so  der  Rauschende,    mnrmurans^  wohl 

I  die  passendste  Bezeichnung  für  einen  Flussgott. 

r  174  b).  MekqdQTtjg,  o,  Sohn  des  Athamas  und  der  Ino,  der 

ia    den   Meergott    TlaXtäfiotv   verwandelt  wurde.     Etymologen  ge- 

ewbhnllcfasten  Schlages  mögen  sich  etwas  darauf  zu  Gute  thun,    im 

kMelikertes '  den    phönizischen  Stadtkönig  Melkart    (von  melekh  und 

l^ftreth)  wiedergefunden   zu  haben;    der  Name  Ist  aber  wohl  sicher 

iiehi  grieehich.     Dais  griech.  Wort  fiiXi,   ro,   Honig,    bedeutet  eig. 

:  du  £(chmehsende.  Weiche,  Zerfliessende :  weich  ist  einerseits  a  mild, 

;  afisa,  lieblich,  kann  a'ber  andrerseits  auch  =s  flüssig  sein.  Vgl.  /akäta 

.  und  x^fiOiy  Benf.  II,  190  sq.     Sollte  so  MsXla,  97,    Tochter  des 

:  OkeanoB  und  Gemahlin  des  Inachos,  eig.  die  Flüssige,   Fliessende, 

sein?    Besser  denkt  man  aber  sowohl,  für   diesen  Namen  als  auch 

für  den  des  Flusses  MdXfjg  an  unser  Welle,  Quelle,  griech.  /avQin 

fivpw   ans  yar   (Benfey  l-,   334  sqq.)  =  hvar   (=  ghar,    stillare, 

sparere,  ib.  II,  195),  wovon  oQog  =  Xißdiiov,  Hesych. ;  dazugehört- 

aoch   lat  biilla,    btülire,  ebullire,'   worin   bul  =7  hvaL     Statt   ugSg 

konnte   /ua^  1    (usXog    bestehen   (mit  fi^^ss  Fji    sollte  nun  MsXla 

(wozu  MiXlm)  wirklich  die  Quelle  sein?  Bei  MeXlßota  Hesse  sich 

an  fiaXstvj    wachsen,    denken,  eig.  wallen  =  aufwallen^  aufgehen; 

;  Slikißoia   wäre    sachlich  &=  ^AXrpiolßom   {aXq)  =  FaX-q)  ist  auch 

X  idt  fuX,  fictX'sTv  yerw.).  MtXuctQTrjg  hiesse  wellenspringend  (^tcsQ- 

.T»iQ  fco  aiui^udo^  aus  sa  +  hvrit;  Benfey  H,  318)  oder  wellentosend 

I  (i^ro^),  Uakalfuov  der  Ringende  s  Wirbelnde,  iivijBig  (vgl.  ib.  U^ 

I  293)«  Ich  wage  keine  Entscheidung. 

^  175.  MsfjißXla^^  6,  Sohn  des  TloaUXr^g,    der  auf  Thera  oder 

I  KalUste   eine  Colonie  gründete.     Der  Name    kann  phönizisch  sein, 
t  Isfa  Tergleiche  hehr,  balag,  glänzen,  Hiph.  glänzend,  heiter  machen; 
f  davon   kommt  .mabttgtth,   Erheiterung,    eig«  ein  Denominativ  vom 
;  fMurt.  mablfg,  erheiternd,  Erheiterer.  Wenn  man  eme  phön.  Wurzel- 
.  form   bala'  a=  hehr,  balag   annehmen   dürfte,    so    könnte    ein  part. 
,  mablia"   (mit  'Ain  in  r,  vgl.- Bötticher,  rüdd.  myth.  Sem.  p.  5)    zu 
fdfftXiag,    fuf/LißXtaQ  geworden  sein.     Der  Glänzendmacher  wäre  ein 
Bontmacher,  Rothmacher,  ein  Purpurfarber,  was  doch  ohne  Zweifel 
der  Name  UoixlXrig    (Buntmacher)    ausdrückt.     IloiiclXtjg  Ist  sicher 
ein  griech.  Wort     Uebrigens  ist  das  griech.  noiX'lXog  (von  Sskrit 
pi^,  Benfey,  II,  91)  von  Pott  ganz  falsch  auf  api  -h  ang'  reduzirt 
worden :  auch  lat.  ping-ere  ist  nicht  =  api  +  ang'  (unguere).  Viel- 
mehr ist  picken  s=  pungere,  stechen,  die  Grundbedeutong;  pingere 
heisst  audi  sticken,  ml^siv  heisst  zeichnen,  anxvog  bunt. 


—     110     — 

176.  MifiiHAv^  6,  Sohn  des  Tithonos  nnd  der  Eos.  DerNiae 
gehört  IQ  den  schwierigsten  Göttemamen.  •  Movera  I,  '347,  Tei|L 
160,  erldärt  den  seines  Bmders  Tf/au&itay  ans  dem  Hebriisdio, 
von  hamat,  heiss  sein ;  wäre  dies  richtig  und  läge  nicht  j;/«-«^  ■ 
nahe,  so  konnte  man  für  Memnon  an  hebr.  tftmftn,  Süden,  deidni, 
yerw.  mit  Jemen,  das  südliche  Arabien,  nach  Meier  von  heb.  ji- 
mam  =  (jaman),  liclit,  heiss  sein,  verw.  mit  hamam  und  kheii^ 
Aegypten.  Ein  denkbares  Wort  ro^män  =3  tfiman  wäre  za  M^ 
v(ov  geworden«  Die  Aegyptomanen  wollen  den  Memnon  nr-  ch 
Bauwerk  erklären;  aber  auch  dann  ist  der  ägypt.  Wast  ubdüIi, 
weil  hebr.  'aman  dieselben  Dienste  thut  Mir  scheint  nieht  ^nm^^ 
lieh,  dass  Mifiviov  für  echt  griechisch  su  erachten  sei.  Darf  mi 
an  liiijLiova ,  ind/uaa  denken  nnd  einen  Stürmer,  einen  Gott  da  6f- 
sehen  Morgenwindes,  daraus  machen?  Schwerlich.  Oder  darfwi 
an  ^/uag  denken,  das  unserer  Ansicht  nach  fQr  hFrj^ia^  stdit  iri 
eine  Wurzel  hvam  voraussetzen  lässt?  Dann  wäre  hvam  m  hma 
geworden;  vgl.  dhmä  aus  dhvft,  hmal  aus  hval,  g'ihma  ans  fftbfi, 
Benfey,  II,  274,  283.  Oder  darf  man  endlich  ^vorf/  hennuMNi) 
worin  eine  Wurzel  van,  leuchten,  zu  Grunde  liegt  ?  verw.  mit  SM 
anala,  Feuer,  für  bvanala  von  an,  blasen,  sprühen,  für  hvan  » 
dhvan,  ausstossen,  Benf.  II,  275.  Ich  wage  keine  Entsebeidiiii, 
verweise  aber  noch  auf  Bötticher,  Arica,  p.  87 ,  wo  phfyg:  /fowM 

177.  Mhakkoiy,  x6\  die  Grube,  wo  man  nach  Metafl,  Suri^ 
Wasser  u.  s.  w.  sucht,  Bergwerk,  dann  MetalL  Ich  wnndare  nrick» 
dass  dieses  Wort  noch  nicht  richtig  gefasst  worden  ist;  noch  FMt 
denkt  an  (urd  und  ukkoq,  weil  das  Metall  mit  Anderem  vermlicll 
gefunden  wird.  Freunde  phöniz.  Etymologieen  mögen  hebr.  mdi 
etwas  Geschmiedetes  (nach  Gesenius)  heranziehen ,  von  matal,  ii 
Arab.  schmieden.  Ich  aber  glaube ,  dass  fdraklov  nieht  nur  aü 
dem  W.  ^ueraXXäv^  nachforschen,  zu  verbinden,  sondern  aneh  vermMM 
desselben  zu  erklären  sei.  Vgl  lat  verrere,  scharren,  verrei,  ii 
scharrende,  wählende  Schwein,  der  Eber  (dazu  Benf.  II,  199),  ■- 
ser  wühlen  von  vri,  var^  val  bei  Benf.  II,  294,  femer  Htth.  wiii* 
neju,  iss-warineju  (ib.  295)  mit  lat.  arare,  ib.  306;  dasn  in  begiA 
Hinsicht  scrntari,  perscrutari.  So  lieisst  /usr-aXjow  das  Nachwühhii 
Nachforschen  (ganz  sinnlich  genommen),  von  a A  =s  ar  In  anR 
=svar,ver  in  verrere,  wählen  (vgl.  axilla  gegen  (JLna/aXfj)^  furaUA 
beisst  nachwühlen  s  nachforschen,  nachfragen,  sieh  erkundigii' 
Auch  urvare  gegen  arvum  mag  verglichen  werden;  urv  ist  esvirfi 
aber  arv  =  hvarv  =  *)  (hv)arv,  *)  (h)varv. 

178.  MtjQif/^,  7f,  auch  a/ufJQtyl^,  Dom,  Stachel,  Borste.  Dtf 
Wort  steht  ImGriech.  sehr  isolirt;  daher  lässt  sich  an  hdbr.  samtfi 
aufstarren,  sämär;  0Q&6d^Qi$,  denken.  Aber  dagegen  spridit  i0 
griech.  Suffix  ^tyy.  Es  liegt  nahe^  lat.  yeru,  Spiess,  sicher  eig.^ 
spitz  und  nicht,  wie  Benfey  will,  =:  drehend,  zu  vergleichen;  wie 
v(!llcrc    mit   spolium  (sa  +  hvol),    so  ist  veru  mit  sparnm,  Spaer, 


—  111  — 

randt  Die  griech.  Wörter  anoQoüastVf  atpakdamtv,  reissen, 
len,  a^päXti^j  Stechdom,  haben  ebenso  gnt  wie  a<päXXitv  (gphal 
a  +  hval)  ihr  TT,  9)  aus  hv;  über  anäof  mag  hier  noch  ge- 
diegen werden.  Vgl.  a/uoQayBTv  =  atpa^yeTv,  stossen  =  aus- 
sen, tönen,  a/uuQdyvoj  Peitsche  (worüber  mehi:  im  Art.  fllag- 
;')j  dann  ilavvu),  stossen,  hauen  (stossen  ist  auch  ss  stechen, 
fUtVf  pungere),  dazu  auch  vragk',  Benfey  It,  16,  wo  das  anlau- 
3e  Y  nicht  mit  Benfey  für  ein  Präfix  zu  halten  ist,  so  wenig  als 
fdyyv/ui  ib.  II,  19.  So  kommt  /tifJQtyl^y  afitJQiy^  (er  wohl  = 
fix  sa;  oder  aus  ^?  •^'fi^Qiy^  =  &FfjQtyl^  Yon  dhvar  es  h^ar, 
I,  hmal?)  zu  Benfey  II,  283  zu  stehen  und  bedeutet  stossend 
u&chiessend,  aufstarrend,  spitz,  verw.  mit  ^taisiv,  wachsen  (eig. 
Ben,  treiben  «s  aufschiessen)  u.  8.  w.  Benfey  II,  283  (wo 
d,  erschüttern)  gehört  offenbar  zusammen  mit  II,  274  (wo  dhmd, 
agen)*,  was  soll  uns  sein  Drehen?  Er  würde  sich  yiele  unnütze 
wierigkeiten  erspart  und  seine  Leser  mit  vielen  gezwungenen 
nologieen  verschont  haben,  wenn  er  das  von  ihm  selbst  II,  182 
lerkte  besser  im  Gedächtnisse  behalten  und  angewendet  hätte. 

179.  Mlviag,  0,  myth.  König  und  Gesetzgebcnr  von  Kreta, 
h  als  ^aXafraoxQarmQ  berühmt  Movers,  Phoen.  I,  32  deutet 
mutk  Namen  aus  dem  Hebräischen  als  »  Baal  Me'tn,  Herr  des 
nmels,  aber  diese  Deutung  ist  so  wenig  begründet  als  die  der 
len  andern  dort  behandelten  Gröttemamen.  Ich  halte  den  Namen 

nnsemitisch,  weil  sich  nichts  Semitisches  zur  Erklärung  dar- 
ei;  unter  dem  Art  7va(  habe  ich  den  Minos  von  hvan  =  xiv 
ig  C3  fiiv^vqog  (hv  =»  x,  hy  s  ju)  abgeleitet  und  als  einen  tö- 
den,  rauschenden  Gott,  d.  h.  als  einen  Meergott  gefasst  Auch 
I  noch  halte  ich  diese  Erklärung  fest  Will  man  eine  andere^ 
bietet  sich  noch  mehr  als  Eine  dar,  die  als  mehr  oder  minder 
uracheinlich   gellen   könnte«     Viele  Leute   wollen  den  Minos  für 

Moloch  gehalten  wissen;  Minos  selbst  soll  das  Minotauros  ge- 
ilte Ungethöm  gewesen  sein:  da  würde  es  denn  scheinbar  gut 
len,  den  Namen  mit  fualvM,  iLuai(p6vog  zu  verbinden.  ZvLfiiodiKa, 
Mm,  scheint  wenigstens  der  Name  der  Minyer  zu  gehören;  die 
lyer,   Mivvai  wären  as  jiHokstg,  die  Bunten,  nach  Grimm  von 

Kleidung  zu  verstehen,  fenfey  II,  368  nimmt  fualvm  für 
Wfttf  von  miv  ==  mihv  «  mih  +  v,  ib.  H,  43;  dort  steht 
iiSskritmina  (Fisch)  angesetzt,  womit  Hitzig,  Urgeseh.  d.  Philist, 
220  sqq.,  den  Namen  des  Minos  in  Verbindung  brachte:  aber 
*  wissen  ja  nicht  ehamal,  was  mina  bedeutet,  d«  h.  wurzelhafl. 
hört  es  zu  mi,  gehen,  Benf.II,  31,  und  bedeutet  schnell?  vgl.  $vi,- 
^  xid&o),  ib.  11^  164  ^Der  Schnelle^  wäre  eine  guteBezeich- 
ig  für  den  Meergott^  vgl.  Benfey  U,  251  sqq.  (wo  tvar  aus  stvar 
stva,  stu,  stossen,  I,  657  sq.,4-r;  ygl  azog-d-ij).  Sicher  grund- 
ch  ist  Hitzig,  wenn  er  den  Minos  mit  Ninus,  Nineve  u.  s.  w. 
ibinirt:  schon  der  so  höchst  seltene  Wechsel  von  m  und  n  darf 

niefat   zugegeben  werden.     Sonst  könnten  wir  z.  B.  griechisch 


—    112    — 

va^ij,  voQd-ijl  (von  Benfej  11^  65  gans  verkehrt  behandell)  ntt 
fuikKij,  marcor  (va^^-jyg  mit  /nukd-^  weich  s  marlüg)  ohneBedeih 
Icen  identifiziren,  da  die  Bedeutungen  völlig  identiech  sind;  jdiet  n 
thun  ist  aber  verboten:  um  wie  viel  weniger  darf  ein  tMSSOniiflw 
Mann  Minos  »  Ninus  seUen,  da  sie  doch  in  mythoL  Hinsicht  fit 
lig  verschiedene  Wesen  sein  müssen. 

180.  Myä,  riy  die  Mine,  ist  ein  serait  Wort,  worüber  su  veqjL 
Böckh,  Metrolog.  Untersuch.,  p    34.  39. 

181  a).  7Moa/o^,  o,  Moschus.  Vgl.  Benfey  II,  368  ^  der  a 
nach  A.  W.  Schlegers  Vorgänge  mit  Sanskrit  nnuhka,  Hbdi; 
verbindet.  — 

181  b).  Moipog^  6,  Sohn  des  ^Afii^v^^  bertihmter  Seher;  neb 
Sohn  des  Apollon  und  der  Manto  genannt,  Gründer  von  Main  k 
ELilikien,  wo  noch  in  späterer  Zeit  sein  Orakel  bestand.  Nach  Mi- 
vers  ist  die  Schreibung  Mo^ag  besser.  Derselbe  Name  ni  Kb 
scheint  Moif/onog^  Moy/oyj,  6,  ein  alter  König  ron  Attika.  Esriri 
gewiss  Viele,  die  mir  beistimmen  wurden,  wenn  ich  den  MopM 
von  hehr,  roekass^ph  =  kass&ph,  Zauberer,  ableitete:  es  wanfat 
mich,  dass  noch  Niemand  auf  diesen  Gedanken  verfallen  iat:  im 
aus  mekass^ph  hätte  maks^ph,  maksdp,  Mo^tf/  für  Mol^y/  weite 
können.  Indessen  halte  ich  den  Namen  für  urgriechisch-kleinaalatisel. 
Vgl.  vak'  bßi  ßenfey,  II,  22,  gekrümmt,  listig  «=  beträgeriseh  seia: 
daraus  konnte  sowohl  ^ott  als  /uox  entstehen;  Moxffoq  atifct  wohl 
für  MoTiTJog ,  und  in  sachlicher  Hinsicht  scheint  Mowog  ein  Ver- 
krümmter  wie  Att^luq  (falsch  Benfey,  II,  125)  su  sem.  (Eine  iha- 
liche  Bedeutung  scheint  der  Ndme  des  Rivalen  des  Mopaoa,  i^ 
^ko/og,  TU  haben,  worin  -Ao;^og  verw.^mit  Xd^og,  A6^i4xq,  ^Xf»^ 
Der  Name  seines  Vaters  ^Afinv%  mahnt  an  ufinv^,  Stirnband ,  fth 
wundenes.  Kreisförmiges^  welches  Wort  ich  von  hvap  bei  Beslfj 
II,  324  sq.  (xa^TT-Toi,  hFon^Xi^)  ableite.  Also  ist  auch  '^Afmv^^ 
Ao^lugl  Der  attische  Motf/oy/  könnte  ein  Exummredender  s  XJ^jt' 
XQijo/uüßVj  also  wieder  Apollon  Aol^iag  selber  sein.  Die  ganxe  Si|iplr: 
Moxpogf  ^Ajunvl^,  AfitpiXo/og  ist  wohl  ans  Beinamen  des  Apohi 
entstanden;  wie  ApoUon  selbst,  so  ist  auch  Mopsos  nrgriechlic^ 
kleinasiatischen  Ursprungs,  weshalb  er  z.  B.  auch  in  Lydien  ang^ 
troffen  wird.  Vgl  Movere,  Phoei^  I,  17:  Die  1yd Jüchen  S«gei 
wissen  von  einem  Siege  des  Mopsus  über  die  Atergatis  su  Askaki^ 
die  dieser  rathselhafte  Ideinasiat  Amazonenbezwinger  mit  üna 
Sohne  in  den  See  bei  Askalon  gestürzt  habe.  Ders.  II,  1,  296: 
Eine  dritte  Mythe,  ebenfalls  bei  Xanthus,  führt  den  Lyder  Mopi* 
nach  Philistäa,  ohne  Zweifel  denselben,  den  Nikolaus  DamaseeMi 
in  seinen  Excerpten  aus  Xanthus  als  einen  grossen  Eroberer  dff 
lydischen  Vorzeit  einführt  und  richtiger  Moxus  nennt. 

182.  MviXog^  o,  das  IHark,  steht  im  Griechischen  sehr  isoM 
Jedenfalls  mit  besserm  Rechte,  als  ßenfey,  I,  410  griech.  vaXog  mit  de« 
chald.  St.  zag  vergleicht,  darf  man  fjivBXog  mit  dem  gleichbedeutende 
helMr.-aram.rarab.  W.  moah  ui  Verbindung  setzen:    denn  hier  katf 


—    113    — 

ireiiigstens  Urverwandtschaft  sfattfinden.  Das  Mark  ist  sicher  als 
stwas  Weiches  bezeichnet;  der  Begriff  weich  geht  aber  vom  Begriff 
Migen,  biegen,  biegsam  sein  aus:  so  könnte  fivskog  zu  hma  bei 
Bttifey  n,  283  gehören,  wie  iuaXooc6g  zu  hmai  =s  hval  ib.  280 
[▼gL  fuiXtcff,  marcere  mit  flaccns,  welk,  vergere)  gehören  muss* 
Wie  Tar  zu  iuvq  (ib.  I,  324  sqq.))  so  konnte  va  zu  /uv  werden; 
möglieher  Weise  steht  aber  /uvfXog  für  /iwhsXog  von  eiser  Form 
hva  +  dh,  hvadh  =  hvah,  ib.  11,  66  sqq.  94  sq.  322  sq.  Vgl 
ImL  yietus  von  va  »  hva  =s  dhva,  sich  neigend  =  weichend,  nach- 
lassend, abfallend;  es  ist  vi  =s  va  wie  hi  in  hi-are»ha  ^  ^d-^. 
Dann  ist  ^vikoq  trotz  der  abweichenden  Quantität  verw.  mit  fjiv^ 
j^^  Wmkel,  eig.  das  was  sich  neigt,  einbiegt,  senkt,  zurückweicht 
VgL  /oXiga^  Rinne  (dazu  slav.  glab  bei  Benf.  11,  309)  mit  /aAa- 
p^y  schlaff.  Unser  Wort  Mark  ist  mit  marcere,  ^Axjy  verwandt; 
Mark  bedeutet  Weiches,  marc-,  ^oAx-  schlaff,  wie  ya^"  (xf^^^Qog^ 
Ijptoilacii);  fmk  ist  mit  ;faX  verwandt,  denn  neben  ha  O^ce-Ä)  steht 
hra  (xov^X,  ;!fai>-v)  «  hma  in  gihma,  trag. 

183.  Mv^,t6,  Saft,  Salbe,  Salböl,  wird  gewöhnlich  für  fremd 
eiUärt,  wie  fWQQa,  t^,  Myrrhe,  s=  hebr.  mor,  mör.  Auch  Benfey 
II,  40  h&h  fjtvgov  für  fremd,  während  er  11 ,41  fwqroq  für  ein  echt 
gHeebladNi  Wort  hält  Mir  scheint  auch  fAvqov  nicht  fremd  zu 
sein,  wählend  ich  die  Möglichkeit  der  Urverwandtschaft  dieses 
griecfa«  Wortes  mit  hebr.  mor  einräume,  weil  die  dabei  zu  Grunde 
liegende  Wurzel  var,  ib.  I,  324,  mit  der  hebräischen  Wurzel  mar^ 
tÜeBseii,  ursprünglich  identisch  sein  mag.  Die  Myrte  könnte  vom 
KrSiuEen  benannt  sein,  also  zu  vrit,  Benfey,  11,318,  gehören.  Auf- 
EaDend  ist  a/LtvQva  •=*  juv^ga^  da  die  Griechen  doch  schwerlich  ein 
flcemdes  Wort  mit  dem  Präfix  sa  versehen  haben  werden.  Vgl.  auch 
trftaQayiog* 

184.  MtSxog^  o,  der  Spott;  /ucS/Ltüg,  o,  der  Tadel,  Fleck.  Sehr 
anffidlend  ist,  dass  diese  beiden  Wörter  mit  ganz  gleichbedeutenden 
■nnitischen  auch  in  formeller  Hinsicht  zusammenfallen.  Vgl.  hebr. 
mAm,  Fleck,  Schande,  Makel,  muq,  (im  Hiph.)  verspotten,  verhöh- 
Ben«  Urverwandtschaft  ist  möglich,  wenn  auch  nicht  sicher.  Der 
Begriff  spotten  geht  gewöhnlich  vom  Begriff  stossen,  treffen,  be- 
werfen aus;  so  mag/ucSxog,  /MS/Liog  sammtmacula,  Schmach,  schmä- 
hen m  8.  w.  zu  dhmä,  stossen,  Benf.  ü,  274,  gehören,  verw.  mit 
icttfune  (wenn  för  hfioac)  in  xce^acrtrw.  Stoss,  Wurf  ist  =  Fleck, 
weldies  deutsche  Wort  mit  fiagrum,  nkfjaaco  u.  s.  w.  zusammen- 
hängt. Vgl.  Klatsch,  Klecks  mit  franz.  claque;  Klecks  uifd  Fleck 
sind  wahrscheinlich  urverwandt,  wie  klatschen  und  platschen,  plät- 
flehem,  die  Benfey  ganz  ohne  Grund  für  onomatopoetisch  hält.  Das 
n  in  nXijaaw  ist  sicher  aus  hv,  vgl  mulcare,  walken,  dann  flagrum, 
und  flaccus  =  welk. 

185  a).  NdßXa,  17,  auch  vdßXag,  o,  jind  vdßXov,  to,  ein  nicht 
genauer  bekanntes  Saiteninstrument  phöniMchen  Ursprungs^  ist  = 
hebr.  nobel,    nebel    oder  =  einem   gleichbed.    phön.  Worte   nablÄ. 

8 


—     114    — 

Bei  Ovid  kommt  iat.  nablium  <=>  väßXa  vor«  D«8  aemit.  ^^ 
Debel  hat  auch  die  allgemeinere  Bedeutung  Oefibss,  Krag,  iabß^^^i 
Hebr.  W.  p.  596  sq.  vcißka  für  ein  bauchartigefl,  mit  efai€^£^ 
sonanzboden  versehenes  Saiteninstrument^  für  eine  Art  Haife 
möchte.  Der  hebr.  Stamm  nabal  bedeutet  welken,  TerweLkaOti 
mit  naphal,  fallen.  Der  Begriff  welken  geht  vom  Begriff 
gen,  biegen,  senken  aus:  lat  flaccus,  welk,  ist  eng  Terw. 
tere,  biegen,  dann  mit  unserm  W.  welk  (lat  f  aus  hy)  nnd 
vergere.  So  scheint  denn  hebr.  nabal  urverwandt  mit  d»C> 
Benfey,  II,  184  angeführten  indogerm.  Wörtern :  hebr.  nebel,  c^' 
kommt  dadurch  in  wurzelhafte  Urverwandtschaft  mit  althoohcF^^ 
hnaph,  Napf,  eig.  etwas  Gebogenes,  Eingebogenes,  eint  ^ 
wie  äyyog,  - 

185  b).  Naogj  o,  Wohnung,  äoL  rcwog;  ya/ai,  wohnen.     ^ 
nius  hat  hebr.  navah,  nava,  wohnen,  näve,  Wohnung  ■cnAviitf^'^ 


{ 


griech.  Worte  verglichen;  da  die  hebr.  Wörter  d&yc,  nAvft  i^/ 
Weideplatz,  Wiese  bedeuten,  so  steht  fest,  dass  der  6niiidli|^ 
des  Stammes  navah  neigen,  sich  neigen,  sich  niederlasBen  is^T^ 
%XLvM  und  HVfj^ogy  pd/uog,  vanoq  bei  Benfey  11,  183  eq.  SAi 
irrt  Benfey  I,  301,  der  das  griech.  vaF  nach  Pott's  Vcngap 
aus  ni  +  vas  entstehen  lässt.  Hier  ist  wieder  das  blinde  Site 
nach  indischen  Präfixen  im  Griechischen  zum  Verderben  um- 
schlagen; valio^  vaog  gehören  zu  hnu,  sich  neigen,  bei  Bvftif,  fl| 
182  sq.  Die  genannten  hebr«  Wörter  sind  meiner  festen  üebeiiwgwg 
nach  mit  den  betreffenden  griechischen  urverwandt.  Da'  dies  nl 
Grund  nicht  bezweifelt  werden  kann,  so  ergreife  ich  diese  Oelegü^ 
heit^  um  daran  einige  allgemeine  Bemerkungen  über  das  Veriittdi 
des  Semitischen  zum  Indogermanischen  anzuschtiessen.  Die  Wwd 
hna,  hni  (hna  +  ja),  hnu  (hna  +  va)  bei  Benfey  11,  183  ift 
bedeutet  neigen,  ganz  wio  dhva  (ib.  11,  320  sq.)  oder  hva:  ■ 
könnte  man  hna  aus  hva  +  na  entstehen  lassen«  Dies  ist  äte 
nicht  nöthig.  Denn  schon  dha  =  ha  bedeutet  dasselbe,  wie  gM» 
ü-/oi-w,  fallen  lassen,  senken,  neigen  s  stossen  (hna)  neben  M 
=  Ti-d-rj-f^it  eig.  senken,  niederwerfen,  zeigt.  Za  dhä,  ri^fp 
v^l.  Xfy,  Xfx  (legen)  bei  Benfey,  II,  316  sq.  Also  hna  ist  ft 
hcina,  hni  für  hanaja,  hnu  für  hanava  zu  nehmen;  aas  hana  mrii 
iina,  aus  hanaja  hnja,  hni,  aus  hanava  hnva,  hna.  Währoii  •> 
die  Indogermanen  hanaja,  hanava  in  hnja,  hni,  hnva,  hna  m^ 
hirten,  unterliessen  dies  die  Semiten;  vgl.  hebr.  'anah  für 'itfiVi 
sich  beugen,  sich  stemmen,  sich  anstrengen,  mit  Mfihe  Luiubdf. 
begriff!.  =  lat  navare  st.  hnavare,  aber  doch  nicht  damit  so  i 
tifiziren,  weil  hnav,  nav  in  navare  als  Vriddhi  von  hnn,  na 
sehen  ist:  hnu  Aber  entstand  aus  hnva,  dies  aus  hnava  ««  hsnsfii 
hanav  =  hebr.  'anav.  So  erklärt  sich  das  Verhältniss  dAr  svi- 
silbigen  somit.  Wurzeh^u  den  einsilbigen  der  Indogennan«i :  jes^ 
sind  die  primären  Fomffi,  diese  die  contrahirten ,  wenn  aodi  i^ 
hebr.  'anav   z.  B.   schon   seinen   Schlussvocal   a   (^anav   steht  ir 


I 


J 


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—     116    — 

^«9  aber  s*  B.  im  äthiop:  htli^,  singen,  ist  die  älteste  Form 
stalten.  Vgl.  aueh  Benfey^  Verir.  des  Aeg.  zum  aemit  Spraeli- 
p.  194  eq.)  eingebüsst  hat.  Das  Chald.  näliert  sieh  schon 
dogermanifldien  Contractionssystem ;  vgl.  z.  B.  chald.  debah 
«  zaba(i,  wo  das  Schwa  so  gut  wie  kein  Vocal  ist:  also 
^B  dlmh  BS  dbah.  Ein  chald.  ketan,  k'tan,  ktan  neben  bebr. 
^Ubiop.  kadana  (bekleiden;  dass  ketan  and  katan  nicht  vor-» 
thut  hier  nichts  zur  Sache)  kann  man  gegen  Sskrit  dhyan 
aas  dha  (a  dhu,  ausstossen,  vergL  dha  .»=  ha  in  ^xciia 
4-  va  -4-  n  (fi)  auftreten  lasseh.  Denn  wie  chald.  k*taa, 
^  äthiop.  ka-da-*na  erklärt  werden  müsste,  ebenso  muss 
^ran  aus  dha-va-na,  dhvri,  dhvar  aus  dha^va-'ra  gedeutet 
^  Vgl.  dha  (ha,  a-/a-w)  bei  Bonf  II,  191  mit  dhva,  II, 
^  5^^  dhvar,  dhvri,  II,  278.  Ich  kann  es  nieht  unterlassen,  diese 
K  ^^^  Verständniss  der  indogermanischen  Worzelbildung  so  wich;- 
p  ^"^hauptung  meinen  Lesern  dadurch  annehmlicher  und  einleach- 
fi^d^  SU  machen,  dass  ich  die  sowohl  bei  hna  als  bei  dhvan  und 
Ir^^  (dhva)  zu  Gronde  liegende  Urwurzel  etwas  ausführlicher 
elMidle.  Benfey  II,  188  bespricht  die  Wurzel  dha  «p  ha,  der  er 
finndbegriff  kUiffen  gibt  Was  heisst  aber  kUffen?  Darauf 
griedi.  yXdüipv^  deutsch  Kitift  die  Antwort  geben;  dieses  Wort 
«Mrt  in  Benfey  n,  309,  wo  alav.  glab,  Rinne,  klapiti  (den  Kopf) 
rtgwiij  mss.  ehljabatj,  wanken,  litth.  klaup^ju  niederknieen,  klumpu, 
ifldeniidcen  u.  s.  w.  Demnach  heiset  klaiE^  eig.  sich  neigen, 
witbiaa,  nachgeben,  einsinken.  Ferner  erwäbiU  Benfey  If,  188  die 
iBafcritwuTzel  h^  wofür  in  den  Veden  dhä  erscheint^  mit  der  Be** 
Hiteng:  im  Zustande  des  Verlassens.  Dieselbe  Bedeutung  hat  die 
Einnel  van,  ib.  II,  52,  die  meiner  Meinung  nach  aus  dhvan,  sich 
ilgeiif  ib.  II,  320  ebenso  entstanden  ist,  wie  van,  tönen,  ib.  I, 
B6v  «US  dhvan,  ib.  11^  275,  und  van,  tödten,  ib.  1, 335^  aus  dhvan 
ili  dhan)  9  hvao,  q>hv^ctt^  ib.  II,  276.  Nun  vergleiche  man  griech. 
j^«£ai  a»  0/1»^  (er  ist  ^  Ptäi.  sa),  intr.  klaffen,  nachlassen^  sich 
Mrdekziehen,  weichen,  trans.  aber  stossen  =?  0  fitechen^  ^  *)  fallen 
en,  fallen  hissen,  mit  der  Wnnzel  hna,  hni^  hnu,  ib.  11,  182, 
')  sich  niederlassen,  voog,  vaifa  ^  hUvo)^  s=  ^)  stossen, 
imowj  mid  man  wird  ohne  Zweifel  einräumen,  dass  hna,  hm,  hnu 
DS  ha  *4*  na  («s  hna),  4-  ja  (mt  hnv),  +  va  (=»  hnu)  entstanden 
Benfey  lässt  11^  182  bei  der  Bebandanng  der  Wurzel  hna, 
knüpfen,  die  Endungen  <-aa»  nu  ans  den  Charaktenea  der5ten 
wi  9len  Oonjugatiopsklasse  eingedrungen  sein;  indessen  sind  diese 
mdungen  gewiss  vor  der  Zeit  entstanden,  in  welcher  sich  diese 
Siaraktere  der  Gonjngationsklassen  festgesetzt  hatten,  da  das  Se- 
akische  noch  daran  Theil  genommen  hat.  ^onst  soll  die  Identität  je- 
ler  Fortbildungselemente  und  der  erwähnte  Conjufcationsklassenzeichen 
licht  in  Zweifel  gezogen  werxlcn.  Wie  «ich  aber  von  der  Wurzel 
»a,  dha,  neigen,  durch  Antritt  des  secundären  n  (na)  die  Würzt  1- 
!brm  hna,    neigea,    bildete ,   so  bildete  sich  von  derselben  Wurzel 


—     IIG     — 

durch  Antritt  eines  secundfiren  Elements  va  die  Wunelfonn  dhYi, 
neigen,  ib.  II,  320,  wo  pra-hva,  Yorgeneigt:  diese  WurieKbii 
hva  erscheint  nun  im  lat.  os-ci-tare  (hva  =s  ka  =  ci),  neben  kl- 
are (ha  s  hi),  hisco  «=  /aaxu.  Im  Sanskritw.  kha,  Mund ,  kSask 
kh  aus  hv  sein,  wie  oft ;  vgl.  skhal  «  sa  +  hvaL  Aber  andi  bs 
griech.  /av-vog,  /av-Xoc,  ib.  ll,  190  liegt  die  Form  hva  =5  1»  + 
va  zu  Grunde,  während  in  ;f*i-(>ac,  ;fi-p«5,  ;>:*"*>  X^^  «^  *^ 
hja  =  ha  +  ja)  erscheint  In  einem  ganz  gleichen  Yerhittii^ 
wie  hiare  zu  oscitare,  stehen  im  Griech.  r/*^^-/«f  und  ^uFHuaf, 
^äxog,  d^wxog  zu  einander.  Dass  die  Warzel  dhft,  Betsen,  Isps 
ib.  II,  265  eig.  neigen  bedeutet,  ist  aus  zahllosen  Analogieeii  Ur; 
vgl.  Xfy,  legen,  ib.  II,  316  sq.;  richtig  —  sachlich  richt^U  ^ 
Benfey  zu  dhä,  &f]  das  Wort  d^oacog,  ^afxog  gestellt^  aber  er  taato 
die  hesychische  Schreibung  &äßaxog  nicht,  welche  eine  Wund  An 
=rr  dha,  dha  +  va  (=  dhva,  ib.  II,  320)  voraussetzen  lässt  M 
wissen  wir  femer,  dass  die  Wurzel  dha,  welche  neigen  bedesH^ 
auch  stossen  bedeuten  kann,  so  fallt  die  Wurzel  dhüy  &viaj  Ib.  Di 
271  sqq.  der  Wurzel  dha  anheim.  Der  Grundbegriff  von  dfaaiit 
stossen,  daher  =  ^)  bhisen,  eigentL  ausstossen,  Luft  ansstosMi; 
^)  r=z  treiben,  drängen,  schnell  bewegen,  d^iFw ;  *)  =  tönen,  dakr 
^cavaau),  ib.  276,  mit  derselben  begrifflichen  Entwickelnng  wie  ba 
dhu  blasen,  du^/uag.  Aus  der  Wurzel  dhva,  dhu,  tönen,  entipriB- 
gen  ausserordentlich  viele  Wörter,  welche  diesen  Begriff  in  fffaen 
mannigfachsten  Variationen  ausdrücken.  Ich  hoffe  an  einer  lAdtfi 
Stelle  über  die  wichtige  tJrwurzel  dha  weitere  Untersachongen  tt- 
stellen  zu  können.  Uebrigens  lehrt  uns  hebr.  navah  neben  gr.iwf 
wieder,  wie  lange  das  Semitische  mit  dem  Indogermaniachen  ide^ 
tisch  gewesen  sein  muss;  das  hebr«  navah  hat  schon  die  gviB 
ürwurzel  dha  »  ha  (hna  =s  ha  +  na)  eingebüsst,  woraos  es  hff- 
vorgegangen  war:  dies  muss  aber  schon  damals  geschehen  sflii, 
als  beide  .Sprachmassen  sich  noch  nicht  aus  der  Einen  UrqKioki 
heraus  nach  verschiedenen  Seiten  abzusondern  begonnen  hatten. 

186.  NuQdogy  7^,  stammt  zunächst  aus  dem  hebr.  ndrd,  Nni^ 
weiterhin  aus  Indien.  Die  Sanskritwurzel  nard  heisst  tönen  i  utA 
Benfey  II,  55,  wie  dhvan  II,  275,  eigentlich  aber  ansitOHi^ 
konnte  also  auch  (wie  an,  blasen  »  hvan  =  dhvan,  tönen)  data 
bedeuten«  Benfey,  U,  55  ist  sicher  nicht  zu  billigen:  anononäD- 
pöetischen  Ursprung  ist  nicht  zu  denken.  Die  dort  erscheinnfc 
Wurzel  sna  (lat.  na-sus),  snu  (schnau-ben),  sni  (schnie-ben)  ist  ■■ 
sa  +  hna,  hni,  hnu  II,  182,  stossen,  ausstossen  «=  niesen,  tSi* 
u  s,  w.,  entstanden.  Vgl.  Imarren,  knacken,  knappen  yon  htfi 
womit  mehrere  der  hei  Benf.  U,  63  verzeichneten  griech.  Wörter 
(x6vaßog  z.  B.)  zusammengehören.  Die  Wurzel  apog,  ava^  ^ 
deutet  also  (vgl.  vvqo)  aus  hnu  +  r  =  vvüom  f.  vvtgw  ans  bü 
+  Guttural)  eig.  wie  hna,  hni,  hnu  neigen  =a  ')  stossen,  dahff 
viQTog^  0,  Stösser,  Habicht,  verw.  mit  iwalQCD  (syoQa)  statt  iboitfv 
stossen  =  tödten^  ^)  stossen  =  ausstossen,  blasen,  tönen,  ygLdhi» 


—     117     — 

dhv^,  blaseBy  dhvan,  tönen,  dfaan,  tödten,  11,  271  sqq.  275  sq.,  wo 

d-txivaau)^  tönen;   ')  neigen  =  biegen,  daher  drehen,  winden,  wozu 

vagraXogy    etwas    Geflochtenes,   gehört     Vgl  die  Wurzel  hna,  II, 

180 — 2,  welche  von  hha  II,  182  sqq«   nicht  getrennt  werden  darf« 

Richtig  ist  Benfeyll,  182  öbw  snu,  vgl.I,  292  sq.;  wirklich haar- 

■fcrinbend  war  die  frühere  Pott  nachgesprochene  Erklärung  von.  snu 

«OB  —  sam  +  v@I^    Das  I,   271  behandelte  Wort  xy^cra,   nidor, 

'  gehört  ebenfalls  hieher  und  ist  mit  nasus,    niesen,    verwandt;  hni, 

'  stOBsen  ist  =  ausstossen,    blasen,    duften,    aber   auch  =  leuöhten 

'  (ygi  an,  blasen  =s  sprühen,   anala,  Feuer),   daher  nitere,  renidere, 

■  pdßQOf^  (wobei  hna  oder  hnn  zu  Grunde  liegt)  verständlich  werden. 
^  Lat  nisus,  Sperber,  kann  mit  hehr.  nS^ ,  Habicht,  nesher,  Adler, 
'  nrrerwandt  sein ;   nisus   bedeutet  wie   vd^rog   Stosser,    Stossvogel. 

■  Sehr  lehrreich  ist  es,  lat.  nasus,  nares  f.  nases,  nitere,  re-nidere 
■>  n.  8.  w.  mit  semitischen  Wörtern  zu  vergleichen ;  wenn  auch  nur 
'  die  ersten  Radicalen  (n(ä)  —  n(a))  wurzelhaft  identisch  sind  (vgL 
>  nasus,  nares  st.  nases  mit  nabar,  nehirim;  blos  na-sus  und  na-har 
!  Ist  urverwandt),  so  haben  sich  doch  die  Bedeutungen  beiderseits 
i.  ganz  übereinstimmend  entwickelt. 

187«  NiKTOQjf  t6,  der  Göttertrank.  Wie  der  treffliche  Yalckenaer 
;  ß4axa(f  fBr   fremd   hielt  —  wohl  wegen   der  abgefallenen  Endung, 
]  denn  [fuixaQ  steht  für  /uäxaQo,  /MixaQog  —  so  hat  auch  ein  bedeu- 
tender  Mann    das  Wort   Wxra()    in  Verdacht  genommen    und   an 
fremden  Ursprung   desselben   gedacht.     Aber   das  Semitische    hilft 
^  hier   nicht   aus;    das  Wort   muss   rein   griechisch  sein.     Nun  bed. 
die  Wurzel  .vsx   in  vfXQog,  lat.  nex,    necare,    neigen  =:  ^)  fallen, 
|.9Cje^g,  gefallen;  =  ^)  stossen,    nancisci,  stossen  =  treffen,  berüh- 
ren, ergreifen  u.  s.  w.     Ueber  den  Doppelbegriff  neigen  =  stossen 
[  Y^  Benfey  11,    182.     Zu  nex  hat  man  schon  früher  lat.  venenum 
-  (jf&rvenecnum)  gestellt;  ich  halte  auch  nenia,  Leichenlied,  für  nec- 
nia,    von  nex  (nec-s),  Tod.     Was  bedeutet  aber  vsxraQ^    offenbar 
I  ptossend  =  ausstossend,  blasend,  duftend,  so  gut  wie  das  mit  vsq^ 
Toc  Stösser,    svaigw^  stossen,  todten  verwandte  Wort  vaQ-x-iaaog 
^duftend,    betäubend  bedeuten  mag.     Vgl.  litth.  *snukkis   (Schnauze, 
^  eig«  ausstossend,  blasend,  schnaubend)  bei  Benfey  II,  55,  und  dazu 
^  den  urverwandten  semit.  Perfectstamm  nahar  (na-ha-r),  schnauben, 
'  schnarchen.     Wenn   sich  auch  keine  Sanskritwurzel  tislq,  naksh  mit 
'  d^  Bedeutung  blasen,  duften  ni^chweisen  lässt,  so  kann  doch  griecfa. 
'■  rix-T-oQ  (vgl.  uQHog,  ä^xrog,  wo  ht  =  ksh  zu  sein  scheint)  diese 
^  Bedeutimg  gehabt  haben. 

188.  NItqov^  TOy  attisch  XlrQovy  ist  aus  dem  hebr.  neter  ab- 
^  zuleiten;  der  Wechsel  von  v  und  X  ist  bei  einem  fremden  Worte 
t  nicht  auffallend,  sonst  kommt  er  im  Griech.  fast  nie  vor,  weil  Bei- 
spiele wie  Xayx(iy(o  gegen  lat.  nanciscor  u.  dgl.  nicht  stichhaltig 
fe  sind.  Im  Semit«  findet  er  sich  häufiger,  vgl,  z.  B.  hebr,  natan  == 
.  syr.  natal. 


—     118     — 

189.  £i(fM,  uiy  die  Eisen  im  Hobel;  Vqt^y  ro,  das  Schwert, 
auch  axitfoq*  Bunsen,  Aeg.  I,  582,  stellt  ^/<)POc  Kusammcn  .mit  das 
figypt.  sef ,  das  Schwert ;  dies  soll  nach  Meier,  Hebn  W«  p.  633, 
aus  dem  Semitibchen  entlehnt  sein.  Aber  ich  halte  mich  (g^ 
Bunsen,  Pott  und  Meier)  ku  Benfej,  I,  194  sq.,  der  das  Wort  tr 
griechisch  erklärt  und  von  Sanskrit  kship,  werfeiii  ableitet  DI« 
Wurzel  kship  ist  gleichbedeutend  mit  vip  c=tap;  vap  entstand  Mi 
hvap  «  kap  (Benfey  II,  322),  seoV-rrd,  von  dhva,  hya,  woher  dhi 
statt  dhvan  (ib.  276)  «  ^«y,  »  hran  =»  icai',  x(T)fF,  aber  oik 
«s  q)tv^  weil  hv  sowohl  s  ijr»  als  b  x  ist.  Der  Urbegriff  Ist  M- 
sen  (dhu,  &6ot)  »  hauen,  spalten,  schneiden.  In  '%lq)o^  ^  mi^ 
liegt  eine  Wurzel  kshibh  zu  Grnnde,  die  aus  sa  H-  kibh  ai  hU, 
vibh  (lat  vib-rare)  entstanden  sein  mnss.  Wurzelhaft  tmoä 
sind  die  deutschen  Wörter  hauen,  hacken,  Hieb^  tat.  cajt,  ci- 
jere  u.  s.  w. 

190.  ^OßQitt^  T«,  auch  oßg/xaka,  die  Jungen  von  Wxm. 
Dieses  Wort  steht  im  Griechischen  ziemlich  vereinsamt.  Das  Mk. 
'opher  heisst  das  junge  Thier  und  passt  auch  in  formeller  BeiidMC 
ganz  zum  gr.  Worte-,  trotzdem  scheint  oß^ta  für  echt  griechisch phi 
zu  müssen.  Ich  vergleiche  ufQog,  Schaum,  welches  Wort  mit  Sß^ 
Uebermuth,  verwandt  ist ;  dtp^g  habe  ich  früher  mit  lat.  bnfb,  pilier, 
pubertas,  über,  ubertas,  !}ßf^  zusammengestellt  und  von  einer  Wund 
hvabh  für  dhvabh  von  dhva,  dhu  bei  Benfey  11,  274  abgehftet; 
Grundbegriff  dieser  W.  hvabh  =hva  (=  pha,  schwellendy  ib.  1, 539) -f 
bh  ist  stossen  «  ausstossen,  treiben,  wachsen  und  stossen  »UimBi 
schwellen  (dhmÄ  für  dhvä ,  dhva,  me  hmal  =  hval^  jfdmii  = 
g'ihva).  Dazu  scheint  auch  oßQta  zu  gehören.  Sonst  Hesse  M 
oßQiu  mit  dem  hesych.  ttqio)^   blasen,   sprühen,    verbinden;  ntf^ 

ß^Oi^    Sf^ßQVOV. 

191.  ^OßQv^ov,  t6,  xQvalovj  reines  Gold,  hängt  sasammen  ak 
lat.  obrussa,  die  Feuerprobe  des  Goldes.  Das  Wort  kann  seadbA 
sein;  vgl.  hebr.  p&z,  reines  Gold,  von  pazaz,  reinigen,  lintoi, 
wovon  auch  ein  Wort  puzzft  =  purzä  gebildet  werden  konnte:  *o 
wate  das  Aleph  prostheticum.  Indess  scheint  es  gefathen,  kei 
Benfey's  Etymologie  (II,  13)  zu  beharren  ;  nur  muss  alsdann  obnw 
mit  Entschiedenheit  fQr  ein  gr.  Lehnwort  gehalten  werden.  Falsckiit 
aber  Benfey  1.  c,  wenn  er  fQvyio  aus  abhi  +  fig'  ableitet;  de* 
^^yw  ist  aus  hvfig'  ■>  hvfi  (ib.  11,  195,  brennen)  +  g'.  AiA 
Sanskrit  bhrigg'  aus  bhfisg',  rösten  (bharga,  Rösten)  kamt  ft 
hvrigg'  (hvarga) '  stehen,  vgl.  bhug'  (ib.  II,  20)  aus  hvAg'  a=  bbKi 
obwohl  ich  über  bhrig'g'  so  wenig  als  über  bhag'  entscheidea  iA 
Aber  in  bhng'  ist  bh  sicher  aus  hv;  dies  beweist  mit  unnflastStf- 
licher  Sicherheit  der  Vocal  u,  der  sonst  gar  nicht  zu  eridiren  V^ 
dann  beweisen  dies  auch  die  griech.  Wörter  nvycip  {n  «aeliv;  sba 
aus  bh  kann  n  nicht  entsprungen  sein),  nwywv,  nvix^y  nrtJ^^  nt^ 
üio,  TircrWo),  (sich  bücken,  ducken,  scheuen),  die  zu  Benfejr  11,20 
gesetzt  werden  müssen* 


i 


—    119    — 

192.  ^t}yica,  ^|   Beiname  der  Athene-  in  Theben,   wird  ge- 

«tHmlich  fflr  dn  pbönieisches  Wort   gehdtea     Dabei  bemft  man 

.    «leb    anf   das  Zengniss    einiger  Scholiasten^   deren  Auctorität  doch 

nicht  entscheidend  sein  Itann,  weil  auch  z.  B.  yiyyQog^  KivvQoq  n. 

c  a.  Im  Alterthum  als  phönizische  Wörter  angesehen  wurden,  während 

^    sie  doch  echt  griechisch   oder  wenigstens  urgriechisch-kleinasiatisch 

^  aftnd.  yiLii^Oyiita  o^ex^Oyya  gehört  zusammen  der  Name  ^Oy^riöTo^, 

~    Bevor  ich    meine  Ansicht   über    den    Namen    ^Oy^a  anseinander- 

.   fleteOi    will   ich    einige    das    Sachliche    betreffende    Erläuterungen 

r    TOraasschicken.     Laner,    System,  der   griech.  M3rthoL   p.  327  sqq. 

bemerkt:  Zweifelhaft  könnte  scheinen,  ob  zu  den  Namen,  wodurch 

Athene  als  Herrin  der  Gewässer  bezeichnet  wird,   der  Name  "O^'xa 

'  an   rechnen    sei.     Dafür   spricht  die  Stelle  des  Aeschylus  Sept.  c. 

^  Tbeb.  V.  164  sqq.  vgl.  480  sq.  501  sq.  Schol.  Aeschyl.  S.  c.  Tb. 

▼.   148 :    X)yxala  roiwv  ij  *A&fp^a   rifiuvat  noQa  Oijßaloig.    ^Oytca 

ii  noQa   0oivi%iv  t;  ^Ad-rivä.     Pausanias  nennt  die  Göttin  ^Oyya; 

'  er   erldftrt   wie   auch  der  Schpl.  Aesch.  den  Namen  für  phönizisch 

und  nicht  ägyptisch.     Daher  leitete  Valckenaer  Eur«  Phoen.  v.  1068 

'   den  Namen   ab  von  der  hebr.  Wurzel  'anaq,  wonach  wir  hier  eine 

*  Attiene  dan^a  oder  inmvQytng  oder  geradezu  eine  noXtdg  haben 
'    wflrden.    Seldenus  von  'anaq,  indem  er  sich  aufHesychius  bezieht, 

*  der  oymtiu  durch  ßoä  erklärt.     Was  nun  Onchestos  betrifft^  so  ist 

*  Alles,  was  sich  an  diesen  Namen  knüpft.  Poseidonisch.  Es  soll  der 
1  See  bei  Onchestos  zum  Vorzeichen  der  Zerstörung  Thebens  ein 
'  dampfes  Getöse  von  sich  gegeben  haben,  wie  Stiergebrüll,  wobei 
*^  man  an  die  Glosse  oy^uvai  =  ßou  erinnert  wird.  Weiter  ist  be- 
(  merkenswertb,  dass  das  Onkäische  Thor  auch  das  Ogygische  hiess; 
'  mid  die  Sagen  von  dem  arkadischen  Onkeion  bewegen  sich  in 
^   demselben  Kreise,     So   nehme   ich    keinen  Anstand    zu  behaupten, 

dass    die  Athena  Onka   eine    mit   dem  Poseidon    innig  verbundene 

^  gewesen  sei.  —  So  Lauer,   dem  ich  meinen  Beifall  nicht  versagen 

'   kann«   Die  Verbindung  des  Namens  mit  der  hebr.  Wurzel  'akh  (bei 

I    Movere,  Phoen.  I)    oder    dem    Stadtnamen  'Akko    (bei  Ewald,  üb. 

^    Sanchnn.)  fällt  nun  von  selbst  weg ;  es  handelt  sich  nur  darum^  ob 

t    ipmai  s  ßoa  semitischen  oder  griech.  Ursprungs  sei.  Nun  haben 

»    'Wir  im  Griech.  das  Wort  oyxäa^ai,   schreien,  bes.  vom  Esel,  wel- 

i    ehes  die  Freunde  semit  Etymologieen  ohne  Zweifel  zu  hebr.  'anaq, 

i    «ehsen,  schreien  stellen  werden.     Dürfen  wir  dies  aber  für  erlaubt 

halten,  wenn  sich  im  Griech.  selbst  eine  gute  Etymologie  des  Wortes 

I     findet?     Vgl.  das   von   Benfey  II,    23    angezogene  deutsche  Wort 

Anken  c=  stöhnen,   das   aber  von  Benfey  nicht  richtig  etymologisirt 

worden  ist.  •  Vgl  dhväksh,  schreien,  dhvÄnksha,  Krähe,  ib.  11, 275, 

von  dhu,  dhva  stossen  =  ausstossen,  tönen;   auch  stöhnen,  OTivu), 

OTOvog  bedeutet  eig.  stossen  ==  ausstossen,   indem  stan,  tönen,  von 

8tu  (ib.  I,  657  sq.),  stva  4-  n  stammt;    arow'^j    stossend,    ist  = 

&o6gy   spitz.     So   ist   denn  auch  anken  eig.  =  ausstossen,   tönen, 

schreien,    womit  zu  vgl.  Sskrit  gug',    unarticulirt  tönen,   murmeln, 


—     120     — 

nebst  litth.  gndz-ius,  winsehi,  und  gauds-iu,  snmmeti,  klagen:  gig' 
entstand  aus  hvag'  =  dhvag',  der  Grundform  von  dhyä(B)k8h  (^+ 
s  =>  ksh).  Verwandt  mit  gug'  =  hvag'  sind  lat  vagire  und  n- 
gire,  die  nichts  weniger  als  Naturlaute  des  BrüUens  sind;  ygLübcr 
gug'  Benf.  il,  62.  Das  hebräische  Wort  'anaq  erweist  mch  so  ili 
nicht  einmal  urverwandt  mit  oyx]  urverwandt  wfire  es  BOTy  w« 
oyx  für  rvoH,  Svon  (vgl.  d/Ätp  von  hnabh,  Nab-el,  ow^  von  liiiakh)8yUi 
und  von  hna  +  Guttural  (hna,  hni,  hnu,  stosien  ■=  ■niintii— , 
tönen,  ib.  II,  55  u.  1^3:  knacken^  knappen,  knarren, 
scnnarren,  schnattern,  wozu  das  bisher  völlig  veriuumte  Wort 
if^aaa  st.  hvtjoaa,  Ente,  gehört,  aber  nichl  mit  a  «s  8,  wieBaAf 
II,  54  vermuthet,  sondern  mit  a  »  c,  also  anas:  cnas  wie  ihpi: 
clapa.  Lat.  anas  enthält  die  Urform  des  deutschen  Wortes  Hhüi^ 
tem,  das  mit  Präf.  sa  componirt  ist)  abzuleiten  wäre;  es  gAMb 
dann  mit  dem  bei  Benfey  11,  63  stehenden  xoraßog  (vgL  knappe^a 
II ,  55  oder  vielmehr  zu  II ,  183.  Das  hebr.  *anaq  steht  Dir  kni| 
oder  auch  kanaq  (vgl  knacken)  und.  ist  verw.  mit  nahaq,  aehnia^ 
rudere,  welches  Wort  vom  einen  Gutturallaut  eingebösst  hat;,  vgl 
navah  mit  anah,  'anav.  Die  Urbedeutung  erscheint  im  hehrUschi 
W.  nagah,  stossen. 

193.  Vd^ovfjj-jj,  Leinwand,  Leinenzeug,  wird  häu^  (i^Em 
Movere,  Art.  Phoenizier  in  Ersch-Gruber's  £•  und  von  Meier,  Bskr. 
W.,  p.  430)  fQr  =  hebr.  *6tün,  Garn,  Faden,  genommen;  da« diese 
Deutung  für  vollkonunen  gesichert  zu  halten  sei,  glaube  ieh  nidL 
Sonst  Hesse  sich  auch  an  badh,  bandh  bei  Benfey  11,  94  dabi^ 
das  nir  hvadh,  hvandh  steht  und  sammt  den  I,  285  sqq.  (vi,  ^ 
B  va  +  ja,  v6)  verzeichneten  Wörtern  zu  dhva,  ib.  II,  320  iff» 
gehört  Sollte  indess  oS^ov-tj  wirklich  aus  dem  hebr.-phön.  ^Mi 
(vgl.  /naXd/'fj  mit  hebr.  malluah)  stammen,  so  Hesse  sich  in  Be- 
treif der  dunklen  Aussprache  o&ov  der  Name  des  thrakischen  Volki- 
stammes  der  ^Oio/Lutvrot  oder  ^Odofiuvreg  vergleichen,  worin  tMe^ 
meiner  unmaassgebHchen  Ansicht  nach  aus  dem  somit.  VolksnasMi 
Edom  zu  deuten  ist.  Vgl.  Movere,  Phoen.  II,  2,  284:  Merkwik- 
diger  Weise  begegnen  uns  auch  Juden  und  Palästiner  (in  ThraUeB)^ 
die  nur  im  Wege  phönizischer  Colonisation  dahin  gelangt  seil 
können.  Nach  Aristophanes  Acham.  v.  164  hatten  die  Odomantei) 
ein  am  Strymon  wohnender  Volksstamm,  die  Beschneidung.  Die 
SchoHen  bemerken  dasn,  die  Odomanten  seien  jüdischer  Ahtamft^ 
Ausserdem  erinnert  Movers  daran,  dass  der  Fluss  Strymon  (welcher 
früher  auch  Eonozus  geheissen  haben  soU,  welchen  Namen  Hoven 

II,  2,  285  mit  dem  Namen  des  scmit.  Stammes  der  Eenizi,  Qeniz4 
verbindet)  nach  dem  Pseudo-Plutarch  de  fluviis,  p«  22  sq.  ed.  HndL 
den  Beinamen  Palästinus  geführt  habe.  Dies  mag  seine  Biehtig- 
keit   haben,    während  die  Nachricht  bei  Job.  Lydus  de  magistratt 

III,  46,  wonach  die  Epiroten  änoixoi  der  Syrer  gewesen  sein  sol- 
len, weshalb  ihr  Land  ehemals  Palästene  geheissen  habe,  wohl  ohne 
allen   historischen  Werth   ist.     Uebrigens    wundert   es  mich,   dase 


—     121     — 

overs  bei  seiner  Erörterung  über  dieOdomanten  gar  nicht  an  die 
öglichkeit  des  Ursprungs  dieses  Namens  aus  dem  semit  Edom 
idackt  hat. 

194«  Olyog^  6,  der  Wein.  Wisemann,  Zushg.  d.  Ergebn«  wiss, 
orsch.  u.  s.  w. ;  p.  72:  An  der  Yergleichung  des  hebr.  jain  mit 
num  und  olvog  lässt  sich  an  und  für  sich  nichts  ausstellen.  Da 
raber  mehr  als  wahrscheinlich  ist,  dass  der  Anbau  der  Rebe  und 
itt  Weinbereitung  von  Osten  nach  Westen  ausging  und  Ursprung- 
eh  (??)  den  semitischen  Nationen  angehörte,  so  dürfen  wir  an- 
liuiMDj  dass  der  Name  ebenfalls  mitwanderte,  und  danach  wäre  es 
B  entlehntes  Wort.  Soweit  Wisemann.  Redeten  lat  viere,  vitis, 
Dum  nicht  laut  genug?  Vgl.  Benfey,  I,  288.  Es  gibt  wohl 
line  Thatsache*  der  Urgeschichte,  die  mit  bessern  und  entscheid 
nderen  Gründen  eriiärtet  werden  könnte,  als  die,  dass  der  Wein- 
in  raerst' von  den  Indogermanen  betrieben  und .  die  Kunst  der 
'•inbereitung  von  ihnen  den  Semiten  mitgetheilt  wurde.  Dafür 
ugt  und  entscheidet  mit  unumstösslicher  Gewissheit,  dass  hebr. 
in  >BB  äthiop.  yain  axis  dem  Indogermanischen  stammt;  an  zufal- 
;e  Ueberemstimmung  oder  an  Urverwandtschaft  kann  hier  nicht 
idachi  werden.  Die  Urwurzel,  woraus  o^yoc  (vgl.  Pott,  Etymol. 
oridLy  I,  122.  U,  246  mit  Benfey,  1, 288)  stammt,  ist  dhva,  hva, 
ij  dhva  ist  aus  dha  (=s  ha  in  a-j^aro;,  neigen,  senken)  +  va 
itelanden  und  urverwandt  mit  hebr.  tavah,  drehen,  wie  mit  havah^ 
ehen,  rund  sein  (dh  ss  t,  dh  =:  h  =»  h):  aber  es  existirt  im 
imitischen  keine  Wurzel,  woran  sich  hebr.  jain'  (das  aus  dem 
«ren  älhiop.  vain  entstanden  ist)  anlehnen  Hesse.  Deshalb  muss 
ier  Gedanke  an  wurzelhafte  Urverwandtschaft  von  jain  und  olvag 
igfiaUen :  damit  ist  auch  hebr.  jain  rettungslos  verloren  gegen  olvogy 
onm,  das  —  wenn  irgend  ein  Wort  —  im  Indogermanischen  auf 
r.  festesten  Basis  ruht,  die  sich  denken  lässt.  Grundfalsch  ist 
^r,  Hebr.  W.,  p.  54 ,  der  jain  mit  jagan,  gat  (Kelter)  in  Ver- 
idong  bringt,  wie  er  denn  oft  mit  unverzeihUcher  Willkühr  ver- 
irt:  Meier  arbeitet  und  wirthschaftet  darauf  los,  aber  er  weiss  nicht 
IS  er  thnt  Dies  hat  besonders  auch  darin  seinen  Grund,  dass 
im  Griechischen  völlig  unerfahren  ist:  hätte  er  die  griechische 
irmche  gründlicher  studirt,  so  würde  er  olvog  (ygh  oloog  =  äyvog, 
yoq  und  olaov  =  a/oivlonf)  gewiss  nicht  für  semitisch  gehal- 
I  haben. 

195;  ^OXvfjinog,  o,  ein  mehrfach  vorkommender  Bergname,  den 
)tticher,  suppl.  lex.  Aram.  p.  44,  aus  dem  Semitischen  herleitet, 
n  hebr.  alaph,  operire.  Der  bekannte  Olympos  soll  deshalb 
„der  Bedeckende^  bezeichnet  worden  sein,  weil  er  den  unter 
a  im  Grabe  ruhenden  Attes  bedeckte  I  Mir  scheint  der  Name  zu 
nfey,  11,  309  sqq.  zu  gehören,  wo  z.B.  deutsch  wölben,  iqiqxa, 
yq>^f  k6(pog,  globus,  Klumpen  angesetzt  sind;  ^ÜXv(iii)7i  konnte 
3  hvlip  entstehen  und  den  Ballen,  das  Zusammengeballte  ^  den 
kufen,  die  aufgethürmte  IJAasse  bedeuten. 


—     122     — 

19G.  "Oyog,  0,  jj,  der  Esel  ßenfey  hat  dieses  Wort  mit  den 
lat.  asinus  und  weiterhin  mit  hebr.  '&t6n,  Esel,  eig.  der  Znrüek« 
bleibende,  Langsame,  zusammengestellt.  Demnach  stände  ovog  fr 
ärtüvog,  uvovog^  urvog,  orvog,  owag.  Aber  Benfey  hat  gar  kein 
Recht,  das  lat.  asinus  für  =  hebr. 'dtön  zu  halten ;  "^iim  wie  viel  ira- 
niger kann  ovog  =  *fit6n  sein  I  Vgl.  Benfey,  I,  23  flq, ,  wo  ann, 
Schulter,  aadXa,  Tragholz,  und  11.  333,  wo  Benfey  eine  Wind 
ans,  tragen  (vgl  hnu,  II,  182  sq.)  vermuthet.  Das  lettische  km- 
mcssis,  Schulter,  ist  in  derThat  mit  (S/uog,  hnmeras  verwandt,  uri 
der  gutturale  Anlaut  in  xä/uvot  (ib.  11,150:  pam  ans  kam;  ttcnl, 
wo  im  Sskrit  9  gegen  griech.  x  steht,  ist  9  natürlich  aus  k  entstüidn) 
aus  hv  entsprang ;  xdfivo)  gehört  zu  Benfey  11  ^  320  sqq.  SU 
(jcd/nTtTio)  und  ist  verw.  mit  ;fa/<a/  (/  =  hv),  xa/uc^^g^  hmn^ 
humilis.  Ebenso  wie  lat.  scapula  (vgl.  axa/Lißög;  seap  ist  a  ia+ 
eap  s=  xa(/i)7r-r-C(;),  so  bezeichnet  auch  cS/uag,  humertui  die  gebo- 
gene, abgebogene,  abgewendete,  abgekehrte  Schulter;'  vgL  seaer» 
und  bhug',  ib.  II,  20.  Wie  aber  eine  Wurzel  hvaoi  «as  kam  b 
(am  anzunehmen  ist,  so  konnte  auch  eine  Wurzel  hvaa  bestehai; 
dass  sie  bestanden  habe,  ersieht  man  ans  lat  ansa  es  twn^  (M 
Benfey  II,  333).  Der  Urbegriff  dieser  wahrsch.  in  hanrio  «■  hn- 
sio  (haus  gunirt  atfs  hus  =  hvas),  schöpfen,  eig.  heben^  eihaltaB 
Wurzel  ist  sich  neigen,  bücken,  dann  tollere,  vgl  hnu ;  sieh  neigen  Irtaber 
auch  c=  weichen,  zurückweichen,  langsam  sein,  woher  lat  isfanu 
als  der  Langss^me  benannt  sein  kann.  Das  griech.  ovog  haito  \A 
zwar  für  verwandt  mit  asinus ,  nehme  es  aber  nicht  für  Stm;, 
sondern  verbinde  es  mit  lat.  onus,  Last,  das  zu  dhvan,  hvan.  Bat 
n,  320  sq.,  gehört;  onus  bedeutet  neigend  =s  beugend,  drflckoid, 
niederdrückend,  schwer,  und  ist  verw.  mit  y^/uo),  yofAoq  vom  hm 
=  hvan,  steht  also  für  hvonus.  Der  Esel  kann  als  der  Sehmn 
=  SchwcrfälligiB^  Langsame  benannt  sein.  Hieher  (sa  11 ,  320) 
gehört  die  ib.  11,  52  aufgeführte  Wurzel  van,  abnehmen,  hlnsdiwiiK 
den,  eig.  neigen,  sich  neigen  =  weichen,  ablassen,  abfallen,  veigL 
vergere,  welk  =  flaccus;  van,  tönen,  tödten,  ib.  I,  336  Ist  dy- 
selbe  Wort,  weil  neigen  =  stossen,  daher  *)dhvan,  tönen,  II|375^ 
eig.  ausstossen;  *)  dhan,  tödten,  ib.  276,  für  dhvan,  -fde  9^ 
(=  hvan)  beweist.  Nicht  unmöglich  ist,  dass  ovog  mit  fjiifjiviav^  fid) 
von  (jiiv(i}y  für  verw.  zu  halten  sei;  vgl«  man,  arcere,  impedhe,  i. 
II,  36,  mit  dem  Zendw.  van,  prot^ger,  garder,  verw.  mit  var,  wduM) 
wahren:  .so  scheint  mir  auch  /i^eo,  bleiben,  mit  (liXXw  'verwandt, 
also  aus  hvan  =  hman  (g'ihva  =  ^ihma)  zu  deuten.  Ueberhaupt  Ist  in 
den  meisten  Fällen,  wo  v :  m  erscheint,  dieser  Wechsel  aas  hv&  hm  n 
erklären;  vgl.  dhmä  aus  dhvfi,  hmal  aus  hval,  ib.  II,  274. 283 ;  «» 
dhmä  =  dhvä  erklärt  sich  alsdann  mä,  denken  >=  v^  wehen,  hauchee. 

197.  ^OaxTf,  7],  ein  Beutel,  bes.  der  Hodensack;  oaxiOTf  W, 
der  erhabene  Rand  um  den  Muttermund  u.  s.  w«  Diese  danUes 
Wörter,  worüber  Benfey  I,  360  sicher  ganz  unrichtig  Is^  kdmitei 
semitisch  sein;   vgl.  hebr«  *esekh,   Hode,  eig.  (nach  Meier,  BUr. 


—     123     — 

Wo  p.  123  fiq.)  das  Zusattimengerollte,  und  zu  o(T/tw  die  frappant 
autreffenden  arab.  Wörter  bei  Meier,    Hebr.  W.,   p.  124.     Nichts- 
destoweniger   ist    es    schwerlich    erlaubt,    an    semit  Ursprung  der 
griech.  Wörter  su  denken;    vgl    dnxog,    das  zn  Benfey,  If,  23  sq« 
gehört.     Dorthin  gehören  wohl  auch  oa/fj  und  oa/mv,    eig.  etwas 
Gebogenes  <=  Zusammengedrehtes,  Rand  (ib.  H,  308),    Umgebung, 
Hülle,  Sack.     Falsch  hat  Benfey  II,  24  das  anlautende  c  in  coxa, 
I     coxo U.B.W.  Rir  ein  Präfix  g:enommen:  es  ist  aushv,  also  coxa  aus 
I     hvBg'  +  8  zu  deuten.     Dorthin  stelle  ich  auch  lat.  anus,  der  Hin- 
tere/ ffir  hvacnus,    wie  planus  für  piacnus,    dann  cunae  (ib.  21': 
i    schwenken,  schwingen;   aber  hv  «  c  erhalten  in  Schaukel,  schau- 
i    kein),    Wiege,    fQr    cucnae    (woraus   mit   Präfix    sa    scuc-nae  a 
Schauk-el  werden  konnte),    femer  oscillare,  wo  hv    (=  c  in  coxo, 
:    Unkend)  abgefallen  ist.     Auch  cunctari  ist  =:  schaukeln  =  schwan- 
i    ken,    unschlüssig  sein.    Vgl.  oben  p.  32.     Die  semit.  Wörter  sind 
also  nicht  einmal  urverwandt  mit  den  betreffenden  griechischen. 

198.  yjfpelXo),  otpslXm,  schuldig,  verbunden  sein.  Wären  im 
gewtShnlijshen  Leben  viel  gebrauchte  Wörter  von  phönizischem  Ur- 
spninge  im  Griechischen  wirklich  nachgewiesen,  so  wäre  es  ohne 
Zweifel  erlaubt,  dieses  bisher  unerklärt  gebliebene  Wort  für  einen 
phö&Ixischen  Handelsausdmck  zu  halten.  Vgl.  hebr.  ^abal,  binden, 
verbindHeh  maclien,  obstringere,  verw.  mit  hnb,  schuldig  (eig.  ver- 
bunden) sein,  bei  Meier,  Hebr.  W.,  p.  263  und  p.  623.  Vonhebr. 
habal  konnte  ein  Wort  hobcl  =s  o^psk  (oßtX)  gebildet  werden  und 
irerbindlichkeit,  Verpflichtung,  Schuld  bedeuten.  Aber  oySkXct)  ist 
gewiss  echt  griechisch,  wenn  auch  Benfey's  Erklärung  des 
Wortes  (f^  672  sq.)  grundfalsch  ist:  ich  denke  an  Sskrit  valaja^ 
Armband,  von  vri,  drehen  =a  hvfi,  Benfey,  II,  280,  wozu  ußiXXwj 

I  bekränzen,  ib.  II,  304^  dann  das  von  den  Grammatikern  erwähnte 
ansiQio  =  kkiamo^  anvQlq  =  aqyvQig ,  sporta  n.  s.  w.  gehören.  Das 
grieeh.  qt  ist  aus  hv  entstanden;  o  ist  =»  Präfix  sa. 

199.  naXd&ri,rjj  eine  Masse  von  zusammengedrückten  Früch- 
ten, bes.  Feigen.  Im  Hebr.  entspricht  der  Bedeutung  nach  deb^lft^ 
dlb^Ut,  stat.  constr.  debeleth,  eine  zusammengedruckte  Feigenmasse, 
ton  dabal,  zusammendrücken;  verw.  mit  tabal,  taba*^,  tauchen,  im- 
mergere,  eindrflcken,  eig;  neigen,  biegen,  senken,  von  der  Urwurzel 
dha  (ä  ha  in  a^xa-io),  ^a-n-rw,  =  dhÄ,  TZ-^Jy-/««.  Hier  zeigt 
sich  wieder  die  ursprüngliche  Identität  von  hebr.  d  und  t,  z  und  9, 
die  auch  sonst  in  so  vielen  Fällen  offenbar  vor  Augen  liegt.  Das 
griechische  Wort  naXd&yj  ist  aber  rein  griechisch;  es  ist  verw, 
.mit  nXa&  in  nXdaacDf  bilden,  formen,  welches  Wort  ebenfalls  vom 
Begriff  neigen  «=  drücken,  zusammendrücken  (Benfey  II,  291 ;  so 
ist  auch  ib.  293  noXrog,  niXavog^  noXtpog  als  das  Zusammenge- 
drückte, Weiche,  Klebrige  zu  fassen)  ausgeht.  Verwandt  sind  platt, 
flach,  ib-  11^  98  sq.,  nXd&avog,  Fladen,  worin  n  aus  hv  entstanden 
ist;  auch  in  Sanskrit  pfithu,  pfik'  (nXe^,  ib. 97,  Sskrit  p  aus  hv; 
verw.  ist  flec-tere:  drehen  *»  flechten,  rak',  ib.  314)  ist  p  aus  hv 


—     124     — 

entstanden.     Vgl.  uru,  cvQvg,  ib.  303,  wo  neigen  ss  wetehen,  nadn 
geben,  sclilaff,  lose,  weit  werden  (juXuüd)^  sich  ausdehnen  u.  s.w.; 
dann  d^dvaQ,  flach,  flache  Hand,    eig.  geneigt  =s  gesenkt ,  niedrig, 
flach,  eben,  von  dhvan,  ib.  320.  Auch  vXh^og  (das  Bochurt  fdadi 
ans  hebr.  Ieb6n&  ableitete,   wonach  es  für  Xniv(foq  stehen  wfirdell) 
»  lat.  later  ist  eig.  der  platte,  zusammengedrückte  Stein«     Ba% 
denkt   wieder  an  sein  leidiges  Präfix  api,  uro  die  YoUstfindiger  «^ 
haltene  consonantisch  anlautende  Wurzel  aus  der  yom  Terstüaiiiid- 
ten  Yocalisch  anlautenden  gleichbedeutenden  abzuleiten.  £r  entscUBsHB 
sich    einmal,    Sskrit  p  wie  das  griech.-lat.  p  a  hy  jeu  setieD  vi 
—  eine  Masse  sonst  unüberwindlicher  Schwierigkeiten  ▼ersefawiBdflt 
von  selbst     So  sicher  als  lat  pratura.  Wiese,  für  hvratum  ^sHrife 
steht  (vgl.  gratus  =  hold,  crates  ■»  Hürde,  Flechtwerk;  dbrniBs- 
fey,  U,  284),    ebenso    sicher    stehen  Sskrit  prik'y    prith  lür  \kiSL^ 
hviith.     So  (d.  h.  durch  die  Annahme  von  p,  ph  s  hv,  die  biihr 
für    das  Sanskrit  nicht   zugelassen  wurde,    während  man  Sabitk, 
kh  ohne  Bedenken  aus  hv  entstanden  sein  Hess  I)  erklären  sich  ineh 
allein   Erscheinungen   wie   lat.  lien,     slav.    clezina    neben   onki^ 
ankuyyvoj  ib.  I,  603,    latus  für  platus,  Xdra^  für  nkdraüf  jl  aal, 
die    sonst    gar   nicht   zu    begreifen   wären :    wer   wird  auch  i,  E 
yXfj/iSv,  ßXijywv  mit  Benfey  für  agiX?j/(üv  nehmen,  da  es  dodi  flr 
hFifj/ßv  oder  allenfalls  für  ahFXr^/cSv  steht,    wie  ßkdg>aQOPf  fU' 
(pa^viUx  hFUtpaqovl     Vgl.  gri,  ib.  U,  124  aus  hvfi  =  ^0, 
195,  wofür  lat  pulcer  neben  yXavxogy  pruna  neben  yQowog,  aglai- 
dere  neben  deutsch  glänzen  (Glanz  =»  hvland  =spland|  plend)  da- 
stehen.   Das   Wort    nakd&fj   nun    kommt    von   hvfi  -|-  dh    (oder 
vielleicht  auch  th,   vgl.  naQ&evog)}   hvfi  bedeutet  drücken,  eigenl 
neigen ,    einsinken  oder  weichen  machen ,   wie  Benfej^  II,  29t  te- 
weist.     Die   hebräische  Wurzel    da-^ba-l  ist  mit  dhvfi ,    dhvar  (aas 
dha-va-ra)  =  hvfi,  hvar  urverwandt 

200.  /7aUa'§,  ij,  oder  nakXaxfj ^  i^,  Kebsweib,  lat.  peOsii 
Vgl  0.  Müller,  Kl.  Sehr.  H,  134 :  Jungfräuliche  Priesterinnen  n^ 
den  naXXuösQ  genannt  Auch  ist  ndXkd%  nur  eine  andere  diaU- 
tische  Ausbildung  derselben  Wurzel,  nnd  das  daraus  entstandoe 
nukXoMi^  hat  nur  durch  eine  besondere  Ungunst  des  Schicksdii 
das  oft  sonderbar  mit  den  Worten  spielt,  die  Bedeutung :  KebBweflb^ 
Concubine  erhalten.  So  Müller.  Andere  halten  das  Wort  für  fremd, 
nnd  zwar  für  =  hebr.  pillegesh,  chald.  pelaqtä,  das  Kebsweib ,  die 
Beischläferin,  welches  Wort  Meier,  Hebr.  W.  p.  670,  von  der  bebr. 
Wurzel  pagash  =  hebr«  paga',  zusammenstossen,  zusammengehn  s 
eoire  herleitet  Aber  das  hebr.-chald.  Wort  könnte  ein  fremdes 
und  zwar  ein  griedhisches  Lehnwort  sein;  es  hat  gar  kein  semiti- 
sches Aussehen,  während  ndXXa^  gut  griechisch  aussieht  nnd  hn 
Griechischen  eine  vorzugUche  Etymologie  hat,  wie  aus  der  folgen- 
den Erörterung  erhellen  wird.  Benfey  II,  150  leitet  yakowg^  yir 
Xwg  von  der  Wurzel  yt  (hei-rathen,  althochd,  hi-rat,  vgl  htwjan, 
beilagern    (eig.  x^r-a^ai)  »  heirathen),  9!  aus  ^a,  woher  Sanskrit 


—    126    — 

ila,  Qjälä,  Schwager,  Schwägerin  wirklich  stammt:  aber  griech.  y 
nn  nicht  =  g  sein.  Vgl.  auch  Bötticher,  Arica,  p.  33  sq.,  über 
ila  und  das  phryg.  yiXaQoq  sa  udikq>ov  ywfj  (nach  Hesych  )• 
chtsdestoweniger  liegt  seine  Etymologie  nahe  bei  der  Wahrheit; 
mi  die  Wurzel  (fi,  91,  (ja  entstand  aus  ki,  ki,  kja  und  kja  aus 
i  «■  hva  (neigen,  II,  320)  +  ja.     Vgl.  vi  I,  285  aus  va  -h  ja 

vja,  vi.  Von  hva,  neigen,  kommt  aber  auch  hval,  ib.  II,  280, 
d  goth.  hveila,  weilen,  altnord.  hvila,  lectus,  wo  man  concumbit. 
idier,  zu  hval,  gehört  griech.  yaXtjvij,  Ruhe,  Stille,  Windstille, 
rw.  mit  fiaXoKiaj  malacia  =  yaXfjvfjf  wiQ  yaXirj^  meles,  feles 
1er  felis)  ebenfalls  eng  zusammengehören,  vgl  hmal,  stossen,  ib. 
tS:  Katze  und  Marder  sind  stossende  b  zustossende,  greifende, 
igende  Thieer.  Zu  hval,  hvar,  hvri  (weilen,  harren)  gehört  wohl 
;.  silere  statt  svilere,  wie  serius  mit  severus  zu  schwer  =  ernst, 
Avis  passt.     Femer  gehört  dazu  griech.  yi^tav,  der  sich  neigende 

sinkende,  abfallende,  hinschwindende  Greis.     (Vgl.  senex,    Benf* 

52).  Benfey  II,  128  lässt  yiQODv  vom  Zerriebensein  ausgehen^ 
er  ebenso  unrichtig,  wie  er  naXaiog  (11,  83  sq.)  auf  denselben 
(griff  zurückführt:    k'al  ist  ganz  wie   hval,    hmal   II,  280,  283 

fassen  und  sowohl  in  ^al  als  in  gn,  gar  =  yiq^otv  ist  der 
latale  Anlaut  aus  einer  älteren  Gutturalis  entsprungen«  Vergl. 
%  gVn,  gn  (Benfey II,  128)  mit  ghfi-sh.II,  198  sq.,  wo  x^^^> 
n%B]  lat.  verro,  scharren^  kratzen^  bahnt  hier  den  sichern  Weg. 
18  Siemskrit  darf  nicht  dazu  missbraucht  werden,  den  griechischen 
&rtem  ihren  vernünftigen  Sinn,  dem  griechischen  Lexikon  seinen 
lern  Zusammenhang  zu  rauben«  Wie  nun  yiquiv  und  naXouog 
g    verwandt   sind   und  eigentlich  sich  neigend  =3  hinschwindend, 

(vergens)  bedeuten,  ebenso  hängen  auch,  wie  ich  mit  Sicherheit 
nehmen  zu  können  glaube,  ydXowg,  ydXwg  und  ndXXo^  eng  zu- 
nmen:  ydXcog  bed.  sich  neigend,  sich  niederlegend,  beilagemd, 
enso  ist  ndXXal^  die  Beilagemde,  Beischlafende,  die  Beischläferin« 
(L  noch  hvfi  in  (kri  =)  xXl^vco.  Wie  ^älä  von  Qja,  Qjä  =3  9!, 
,  xH^fzai,  wie  ydXcog  von  hval  =  gal  (ib.  II,  291),  so  könnte 
ch  vielleicht  iwog,  nurus  =s  snushä  (ib.  II,  52)  von  sa  +  nu, 
F  in  vaFog,  vavo^,  vaog,  valo)  ausgehen:  die  Schwiegertochter 
Ire  die  Zusammenwohnende,  Beiwohnende  (vgl.  awoixuv)  sBei- 
^itide.  Höfer's  Ansicht  über  den  Ursprung  des  Wortes  kann 
i  nicht  billigen,  wie  Benfey  thut.  Wenn  nu  (oder  nush)  im 
inakrit  nicht  xXlvstv,  lagern,  wohnen  heisst,  so  beweist  doch  das 
riechische,'  dass  es  diese- Bedeutung  haben  konnte;  auch  könnte 
i  vaog,  valco  schon  nush  (nu  +  sh)  zu  Grunde  liegen«  Vgl« 
ih  mit  diogj  i^cSg,  i^tXiog  u.  s.  w. 

201.  naX/mriag^  0,  olvog,  soll  Palmwein  bedeuten.  Das  Wort 
leint  zum  lat.  palma  zu  gehören,  welches  Wort  Benfey  aus  hebr. 
när,  Palme,  deutet,  mit  Berufung  auf  den  Namen  der  Stadt  Pal- 
rra  =3  Tadmor.  Letzteres  beweist  aber  nicht  den  phön.  Ursprung 
n  palma,  Palme;   vgl.  lat«  palma,  palmes,  Schoss,  Trieb,  Zweig: 


—     126     — 

80  könnte  palroa  die  aufischiesseude,  schlanke  Palme  oder  überhaupt 
B  Baum  sein.  Dann  wäre  palma  vielleicht  yerwandt  mit  einiga 
anderen  zur  Bezeichnung  von  Bäumen  dienenden  W5rteni|  nämlkk 
mit  uhnus,  alnus,  omus,  wie  palmus,  palma^  flache  Hund,  flid^ 
mit  almus,  geneigt,  verwandt  sein  kaun.  Das  lat.  orior  hat  von 
dhv  eingebüsst,  ebenso  alo,  weshalb  pario  und  pareo  (in  appirei) 
mit  orior,  alo  zusammenhängen  können.  YjgL  porceo  s*s  hvarcii 
SS  arceo,  pollex  >=  hvallex  =  allex.  Benfey  U,  8S  leitet  paki^ 
flache  Handy  von  k'al  (naX-uiog);  dies  ist  an  sich  nicht  niiyifH'i. 
man  sollte  aber  das  griech.-lat  p  eigentlich  nur  da  aus  indiaohei 
Palatalen  ableiten ,  wo  es  durchaus  nothwendig  ist ,  d«  h.  in  te 
Fällen,  wo  der  Palatalbuchstabe  sich  schon  vor  der  Spracfatredonf 
aus  einem  Gutturalen  entwickelt  hatte.  Hier  ist  es  s»  B,  Met 
fraglich,  ob  Ical  schon  so  früh  aus  kal  »  hval  (Benf.  U,  280l  283) 
entstanden  war»  An  sich  aber  kann  es  gar  nicht  bezweifelt  wvdn, 
dass  die  Palatalen  immer  auf  ältere  Gutturallaute  zu  rediulien  mL 
Vgl.  z.  B.  kh'äja  (ib.  I,  610),  worin  kh'  aus  Ui,  dies  (vgl  ib.  % 
64)  aus  hv  entstand;  kh'&ja  und  a-xidja-icou  gehören  xu  n,  3S, 
wo  gu-h,  gu-dh,  ku-bh,  xv-d-  aus  hva  a  kha  «  kha« 

202.  na^ädfioog,  6,  der  Park,  Garten,  ist  =ss  hehr,  pirdli^ 
das  aber  nicht,  wie  Meier,  Hehr.  W.  p.  679  sq.,  behauptet,  ecU 
semitisch  ist,  sondern  aus  dem  Indogermanischen  stammt,  vgl  Boit 
I,  138.  Im  Hebräischen  .heisst  der  Garten  gan,  womit  su  raqiL 
Hesych.  s.  v.  ydvog;  naQaieiaog,  vno  O^yrnv  tcat  Bt^vpäw^  und 
dazu  Gosche,  de  Ariana  linguae  gentisque  Armen,  indoie,  p,  30«' 
fatione  signiflcationis  noQaötiaoq  habita,  haec  vox  Semitica  «M 
videtur,  4|uum  sensu  illo  optime  cum  Hebraeo  gan,  Arabioo  gift- 
natun  (dshannatun)  conveniat.  Cypriis  quoque  in  usu  fiiit,  qoibii 
lianc  vocem  Phoenices  attulerant. 

203.  ndQÖoq,  o,  der  Parder,  wird  von  Meier,  Hebr.  W»,  p^ 
223  sq ,  von  hebr.  barod,  gesprenkelt,  gefleckt  abgeleitete  Alle^ 
dings  muss  ndgäog  gefleckt  heissen,  wie  nd/Qdaki^^  ij ,  ')  Pacdri, 
^)  ein  gefleckter  Fisch,  beweist.  Daher  ist  Pott  nicht  sa  bilDgen. 
wenn  er  Sskrit  pridäku,  Leopard,  für  =  stinkend  nimmt^  bei  Büt 
n,  370;  wie  unser  spritzen  =  sprengen,  besprengeii^  spnenbiii 
lehrt,  ist  auch  nigSi^  (ib.)  eig.  das  gesprenkelte  liebbuhn,  mcki 
das  stinkende.  Vgl.  na^uxog,  bespritzt  =  feucht,  das  man  wi 
oQ^ü}  ableiten  will,  während  gerade  in  na^  die  Urform  kFa^i 
UFoQ  4-  <r  (vgl  hvar  =  ghar,  spargere,  stiUare,  ib.  II,  195,  vi 
dazu  meinen  Artilcel  über  ^loQÖavoq)  erhalten  ist  £&  könnte  alN 
nuQÖoq  recht  wohl  ein  echt  griechisches  Wort  sein,  während  nih 
d-fjQ  sicher  fremd  ist;  vgl.  Benfey,  II,  88.  Sonst  stimmte  hier  dtf 
Oriechische  zufallig  ganz  mit  dem  Sanskrit  überein.  Das  Wort  ni^ 
Sw,  farzen,  ist  aber  ebenfalls  hieherzuziehn,  weil  hvar,  ghar,  üilD, 
195  aus  hva  (hu,  dhu,  dvvo)  +  r  eig.  stossen  =^)  auBBtommi 
blasen,  tönen ,  2)  =  hervorstossen,  strahlen,  werfen,  spargere  be- 
deutet. Verw.  ist  femer  A:(r)ai^,.  n(T)dqw^i,  niesen,  eig.  anatosseB) 


I 


—    127     — 

wie  unfler  Wort  diesen  zu  bni,  hna,  bnu  (II,  182.  55)i  fitossen« 
gehört.  Das  hebr.  Wort  barod  von  barad,  streuen,  sprengen,  kann 
urverwandt  sein;  barad  ist  verw.  mit  jarad,  jarah,  streuen,  aus 
.  ^varad,  varah,  vgl  Meier,  p.  297  mit  p.  117.735  (Fqoöov,  Qodoy), 
I  wie  denn  (hebr.)  b  gegen  (syr.)  v  auch  ib.  p.  513  erschein^.  Auf 
I.  diesem  Wege,  so  scheint  es,  werden  wir  erst  dem  so  dunklen  Wort 
i   ^<(Jey,  Rose^  beikommen  können. 

I  204.  IIslQivq  SB  nti^ivd^og,  -tj,    ein  Korb,  der  auf  den  Wagen 

I  gAmden  wird,  Wagenkorb.  Eher  als  ich  Benfey  I,  665  (on  aus 
1  or:  dieser  Uebergang  ist  im  Griechischen  unmöglich,  rein  unmög- 
I  licbl)  beistimmte,  würde  ich  hebr.  ^phar,  drehn,  flechten,  heran- 
I  jüehn  und  das  (von  Benfey  II,  342  für  äolisch  und  wahrsch.  pelasgisch 
I  gehaltene  Wort)  für  phönizischen  Ursprungs  halten.  Dies  ist  aber 
S  nieht  nöthig;  ich  verbinde  nelgivg  mit  anv^igj  sporta,  anaQTfj, 
t  oniZQayj  anelQ(a  =  kXlaow  (bei  Grammatikern);  ansQ  =  onag  und 
i  aiivg  könn^  auf  sa  +  hvfi,  drehen,  ib.  11^  280,  304  (valaja, 
i  dßiXXwi)  zurückgeführt  werden.  Dazu  gehört  auch  tihquq,  Tau, 
I  aammt  nnQaiyu),  anbinden.  Das  hebr.  Wort  gaphar  ist,  wie  es  scheint, 
aHS.tapbar  entstanden,  steht  also  mit  tabal  (in  tebültm),  winden, 
;    bindflii  in  etymoL  Zusammenhange. 

I  20b*  IJuQ^v^  0,   mnss  nach  Preller,  Griech.  Myth.  n,  27  in 

I    der  ältesten  griechischen   oder  einer  ausländischen  Sprache  Wasser, 
I    FJath,  Quelle  bedeutet  haben ;  dazu  gehört  Jlstg/jv/jj  //,  eine  Quelle 
j    in  Korinth«     £s   Hesse  sich  an  hebr.  b'^r,  Brunnen,  denken,   wenn 
nicht  nsiQ  im  Griechischen  zu  fest  begründet  wäre.  Vgl.  das  hesych* 
I   HQiiOj   sprühen,   blasen,   wozu  ich  nvQ,   Feuer    (vgl.  Sskrit  anala, 
I   Feuer,   von  an,  blasen)    stelle:    Wurzel  ist  hvfi,    spargere,    stillare, 
lacere  bei  Benfey,  II,  195   (wo  ghfi  aus  hvfi,    hvar,  dhvar,  d-sQ), 
also  ngi  «=  hvfi;   lat.  spirare  hat  vorn  Präfix  sa,  ebenso  die  San- 
I  ekritwurzel  spfi,  athmen,  ib.  I,  540:  p  ist  in  beiden  aus  hv.     Der 
Grundbegriff  ist  stossen  =s  ausstossen,    blasen,   sprühen,  sprengen, 
I   q^gere  u.  s.  w.,  wie  in  dhu,  hu,  hva  =  pha,  ib.  I,  539.    Eben- 
I  Adls   Iiieher   zu    ziehen    ist  der  Name  der  Gemahlin  des  Poseidon, 
^   n^iQ^f  vielleicht  auch  die  Namen  JlaQiq  und  Ugiaiuog,  welche  sprü- 
^  hend  »  leuchtend   bedeuten,    also  Lichtwesen  bezeichnen   können, 
^   worauf  auch  'Ettuß/j,    die  Femleuchtende   (ßfj  zu  bhU^   Benfey,  II, 
,    101  sqq.  q^-og)  hmweist     Steht  Nioßff  für  NihFoßij  =  Ntcpoßijf 
,    Mhneeleuchtend,  wasserleuchtend,  und  gehört  also  zu  Benfey  II,  54, 
wo  snih,   fliessen,  schmelzen,  schneien?    wasserscheipend  könnte  == 
wasaeiartig;    feucht,   flüssig,    zerfliessend,  zerschmelzend  sein.     Mit 
IJft^ijvij   verwandt  ist  der  Name  der  Quelle  ^Ag/jvfjf    weil  var  hei 
Benfey,  I,  324  sqq.  aus  hvar  II,  195    entstanden    ist.     Als  Vater 
der   Pirene   erscheint   bei  Preller  II,    64  not.  Otßukog^  verw.  mit 
iiipdo}  (eig.  benetzen,  besprengen  =  besaamen,  befruchten,  beschla- 
fen)   lat.  vibrare   und   vip    bei  Benfey  I,  340  sqq.,    woneben  vibh 
bestehen  konnte  und  auch  höchst  wahrscheinlich  bestanden  hat.  An 
ausländischen  Ursprung    des    Namens    IIsiQfjv   zu   denken  ist  also 


—    128    — 

verboten:  man  halte  sich  nur  an  anfl^ta,  sprengen  aestreaen,  uk 
sprengen  =:  ausstreuen,  spargere,  ßQ^/etv  (ß  es  hy  s=  n)  n«  s«  y. 
206.  rieXuayolf  ol,  die  Ureinwohner  von  Griechenland,  di 
deren  ethnisches  Symbol  (um  mit  Buttmann  zu  reden)  der  Hmi 
IJeXaayog  erscheint.  Wie  wir  s.  v.  ßaQßoQog  den  Versuch  ^BleieiX 
ein  afrikanisches  Wort  in  Griechenland  einzuschleppen,  abge?rteM 
haben,  ebenso  müssen  wir  eine  andere  Zusammenstellung  abweiia^ 
die  ohne  Vergleich  mehr  Beifall  gefunden  hat  als  die  ZosanuneDilal- 
lung  der  ßd^ßagoi  mit  den  Berbern,  die  gleichwohl  in  spnidiliehr 
Hinsicht  noch  weit  haltloser  ist  als  jene,  wir  meinen  die  des  giieeh. 
Volksnamens  IltXaayoi  mit  dem  semitischen  Volksnamen  PelUhtlfef 
den  Manche  vom  äthiopischen  Wort  falasha,  wandern,  sbUtoa 
Ewald  erklärt  diese  Etymologie  für  unbegilundet  Jedenfalls  jmI 
schlechter  ist  die  des  Hamburgers  Redslob,  der  in  s.  Schrift:  ,Dift 
alttestamentlichen  Namen  der  Bevölkerung  des  Israelitenrtiatai* 
(1846)  die  hebräische  Wurzel  shaphel,  wovon  die  Landschaft  Slie- 
ph§lä  (Niederung)  benannt  ist,  heranzieht  und  eine  geradezu  im* 
mögliche  Umstellung  der  Wurzelbuchstaben  sh-ph-1  annimmt  lA 
es  sich  aber  auch  mit  dem  Namen  der  Philister  verhalten  m^ 
80  ist  doch  ofifenbar,  dass  aus  hebr.  palash,  pelesheth  im  Griechiaehn 
nur  IliXaaog,  Utkaarog,  aber  unmöglich  IleXaa^og  werden  koofllB. 
So  bricht  die  berüchtigte  Etymologie  zusammen,  worauf  die'  stol- 
zesten Hoffnungen  gebaut  wurden !  sie  bricht  zusammen^  weil  de 
unmöglich  mit  den  strengen  Gesetzen  der  etymoL  Wissensdiift  ii 
Einklang  zu  bringen  ist  Mag  Herr  Roth  für  palash  seiinmal  pi- 
lasch  schreiben,  so  wird  doch  hebr.  Schin  oder  Shin  immer  » 
griech.  a  bleiben  und  nie  =  grieeh.  <tx,  ox,  ay  werden  komMa 
Hier  sehen  wir,  was  für  Unheil  die  falsche  Schreibung  eines  Buel- 
stabens  in  den  Köpfen  derer  anrichten  kann,  die  einmal  den  feste 
WiUen  haben,  aus  Schwarz  Weiss,  aus  Allem  Alles  zu  maebtii 
Doch  genüg  hiervon.  Es  fragt  sich  jetzt,  was  denn  ÜeXaayog  ei- 
gentlich bedeute.  Benfey  II,  87  behandelt  nXäyiog,  nXawoq^  mlMt 
und  stellt  dafür  eine  Grundwurzel  priksh,  plaksh  auf,  worin  kk 
ihm  vollkommen  beistimme.  Aber  darin  stimme  ich  ihm  nichft  M 
da^s  er  diese  Wurzel  priksh,  plaksh  von  der  für  nXu^,  planus  ä 
placnus  (ib:  p.  99),  unser  flach,  Fläche  aufzustellenden  Wune! 
getrennt  hat;  denn  ofifenbar  sind  die  Bedeutungen  identisch:  neigci 
ist  c=  1)  biegen,  krümmen,  drehen  (tt^^xo;,  ib.  p.  97),  «s  ^)  xAeÜg 
machen ,  senken,  flach,  platt  machen.  In  allen  diesen  Wörtern  M 
schon  im. Sanskrit  p  für  hv  eingetreten,  weshalb  dieselben  Bedet- 
tungen  bei  den  von  Benfey  II,  318  verzeicimeten  Wörtern  wiedei^ 
kehren;  vgl.  nXdytoq,  nXaiGoq  mit  Xiyofjtai  (liegen,  legen  =  neiges)» 
Xd/Qiog,  schief,  ^ixvog  krumm,  Xa^  (gerundet,  gebogen,  wie  Ferse^ 
p.  87),  ob-liq-uus  u.  s.  w. ,  dann  (ib.  307)  xagaiog  sa  TtXaitm 
schief,  wo  X  =  hv  =  TT,  u.  s.  w.''  So  könnte  man  denn  den  ile- 
Xaayog  als  den  Flachen,  Platten  d.  h.  als  den  auf  dem  fladieB, 
platten  Lande  Wolinenden,   als   den    ackerbauenden  Bewohner  äff 


—     129    — 

sne  betrachten.  Möglich  ist.  aber  aiiefa  eine  Verbindung  dea 
nens  mit  (paQU)  <=  aro,  pflügen,  wo  ^  =s  hv,  ¥rie  in  (poXKog^ 
iay^y  ib.  317,  dann  mit  anagäoaMj  a(pakuaa(a,  reissen  :»  Sktot^ 
len,    iXavvM^    Furchen    ziehen  u.  s.  w.      Vgl  Xinyoq   ib.  307, 

Sanskrit  krish,  ziehen  =s  pflügen,  furchen  (unser  Wort  Pflug 
l  zirär  slavisch  sein:  aber 'es  gehört  doch  sicher  mit  dem  deut- 
leii  Wort  Furche  —  als  von  derselben  Wurzel  stammend  — 
lammen),  aus  hvfish,  weiterhin  aus  hvriksh  c=  hyfig'  +  s«  Da 
sh  plaksh,  priksh  (p.  87)  aus  hvriksh,  so  bliebe  die  Etymologie 
I  Ilskaayog  in  formeller  Hinsicht  ganz  dieselbe.  Vergl.  gerade 
r  Benfey  U,  306  über  aro,  ackern ;  die  Wurzel  (dhv)ar,  neigen, 
ieatet  ^)  sich  neigen,  woher  lat  almus,  geneigt,  wie  pronus  II, 
)  u»  8.  w. ,  verw.  mit  palma,  palmus,  flach;  dann  neigen  =3 
gen,  drehen  u.  s.  w. ;  ')  stossen,  hauen,  hacken,  spalten  (tfci^oog 
ffdqoi)j  reissen,  anfreissen,  daher  ackern,  Vgl.  f'Axoc,  vulnus, 
lüvfa  und  hnu  II,  182  sq.  Indessen  ist  es  doch  ein  grosser 
terschied,  ob  litXaayog  =  flach,  platt,  oder  *=  furchend^  pflü- 
id  sei;  ich  kann  darüber  —  offen  gestanden  —  zu  keiner  Ent- 
eldung  gelangen,  glaube  -aber  das  Wort  zur  rechten  Wurzel 
(taUt  so  haben.  Auch  bleibt  der  Sinn  im  Allgemeinen  derselbe, 
ofem  die  Pelasger  als  ein  vorzugsweise  der  Agricultur  zuge- 
JiJM  Volk  betrachtet  werden,  daher  sie  gleich  passend  sowohl  als 
ilger  wie  als  Feldbewohner  bezeichnet  werden  konnten.  Im  Gle« 
laatae  vaTIeXarryog  erscheint  der  ebenso  schwierige  Name '!EAilj>^. 
1.  Preller^  Gr.  Myth.  I,  58:  Endlich  eine  geschichtliche  Ersah-- 
g  von'  der  Vorzeit,  wenigstens  hielt  man  sie  für  geschiclitlich, 
»en  solche  alte  Landschafts-  und  l:-tanmisagen ,  wo  die  späteren 
ichlechter  und  Stämme  sich  von  einem  ersten  Mensehen  und 
ieher  seines  Volkes  ableiteten,  dergleichen  es  wieder  in  allen 
Kochen  Gegenden  gab.  Die  allgemeinste  Anerkennung  erlängte 
:  der  Zeit  die  Unterscheidung  eines  ersten  und  zweiten  Geschlechts, 
I  denen  das  erste,  das  pelasgische,  von  dem  argivischen  Phoro- 
»  abgeleitet  zu  werden  pflegte,  das  zweite,  das  hellenische,  von 
akalion :  Deukalion  selbst  ist  der  Vater  des  Hellen  u.  s.  w.  Sollte 

Name  mit  unserm  Wort  wallen,  lat.  amb-ul-o  (ul'a  val)  in 
rbindung  stehen  und  den  Wallenden ,  den  Wandernden  =?  den 
maden  bezeichnen?  vgl.  nX^o/nai,  sich  herumtreiben,  palari,  va- 
i,' welches  griech.  Wort  ebenfalls  von  vri,  val,  drehen,  bewegen, 
itammt  bie  Hellenen  wären  so  als  das  kriegerische  Nomaden- 
lebleefat,  als  das  Hirtenvolk  bezeichnet,   welches  sie  waren:    das» 

es  waren,  bezeugt  auch  Herodot,  wenn  er  sie  als  ein  s&vog 
ivnXdvfjTov  bezeichnet;  am  meisten  aber  spricht  dafür  der  üm- 
nd,  dass  die  hellenische  Mythologie  hauptsächlich  Lichtgottheiten 
1  Luft-  oder  Kriegsgottheiten  (denn  diese  sind  für  uns  dieselben) 
fasste,  während  die-  pelasgische  ganz  dem  irdischen  Element 
:lebte  und  sieh  nur  mit  den  jährlich  wiederkehrenden  Erschei- 
igen  der  niederen  (ehthonischen)  Welt  beschäftigte«  Dies  war  ganz 

9 


—     130      - 

natürlich  bei  einem  Menschcnscblage ,  desseti  Gedanken  8icV\^W 
über  das  zum  thierischen  Leben  Nötbige  erbeben  konnten  ^^ 
weil  die  schwere  Arbeit  —  der  Ackerbau  —  die  Schwingen  ^^^ 
Geistes  brach.  Sonst  könnte  man  ^Ellrjv  auch  alp  den  QA9^-^^^ 
Herrlichen  =  splendidus  fassen,  von  hvfi,  lucere,  Benfey-  -^•»-^ 
(svfi  I,  457  sqq.  ist  sa  -•-  vfi  =  hvK).  Juigogy  der  eeht^  ^uJ^ 
lene,  könnte  zu  dri  (J^v-J/A-Aw)  ==  dfi^  (ii^x-o/ucUf  s-^'^SL-^^. 
bei  Benfey  II,  346  gehören,  während  JioQtg,  die  G 
Nereus,  zu  dri  {ÖQü-aog)  ib.  II,  350  gestellt  werden 
^äre  aiich  ^oigcg  ein  Glänzender  &=  Edler,  dyavog. ' 
^J(ov  hat  Benfey  II,  210  wohl  richtig  bei  der  Wunsel 
setzt,  obwohl  man  ihn  auch  zu  u^yav-og  d.  h.  zu  gu 
könnte:  aber  sicher  falsch  ist  die  Erklärung,  welche  B 
allzu  geißtreichen  PoU  u.  Anderen  nachgesagt  hat  WedeK 
Wort  juvenis,  Jüngling,  vom  Begriff  glänzen  aus,  iioch 
mit  juvenis  etwas  zu  thun:  TaVor  ist  sachlich  gans  s 
Sfw^oc  ist  wie  '^ovdog  =  l^uv96g  aus  sa  -h  Qii(n)dh  (t 
ku(n)dh)  bei  Benfey  II,  168  abzuleiten,  bedeutet  also 
Helle,  Glänzende,  verw.  mit  lat.  candere.  Auch 
die  ÄioXng  benannt  sind,  bedeutet  wohl  nicht,  wie 
d.  D.  Spr,  p.  296,  glaubt,  pictus  (buntgekleidet),  BOBdeRr^^^ 
flimmernd,  flunkernd  s=  blinkend,  glänzend.  Der  Name  V»^  ^ 
mir  noch  nichf  klar;  Benfey  II,  64  ist  wohl  nicht  zu  bWf^^^^^ 
darin  die  Urwnrzel  (d)hva  (=  hva  +  r  «=  hvar  «=  ghar  WM  "^ 
stecken,  die  auch  in  gd  (II,  62,  114)  zu  liegen  scheint  S" 
207.  neQa€g>6v/]y  ?/.  Dieser  Name  wird  von  BötticH' 
myth.  Sem.  p.  13,  für  orientalisch  gehalten  und  vom  ' 
berez,  splendere,  abgeleitet,  zugleich  mit  dem  Nam 
Aber  berez  heisst  nicht  splendere,  wie  Bötticher  nach  B 
der  das  Wort  =  Sskrit  bhräg'  setzt,  sondern  entspricht 
skritwort  vrih,  wachsen,  auch  rih,  ruh  =  fidh,  rudh,  w 
orior  (aber  nicht  für  orhior,  wie  Benfey  II,  336  meint;, 
steckt  fi  s=  ar  =  hvar,  dhvar  im  griech.  ^uk-ogy  &v^^ 
erheben,  ordior,  anfangen  und  griech.  uq/m  gehören^ 
muss  rhQosijpovj]  sowohl  wie  TJfQosvg  echt  griechisch 
vergleiche  Sskrit  pfish,  tröpfeln,  wovon  Benfey,  U,  80 
umbrisch  persnis  ableitet;  piish  ist  aus  hvfish  =  hvri  »  4^^ 
Stillare,  ib.  II,  195  (ghfi  aus  hvfi  =  vfi,  var,  vfi-sh,  ^'^^i  A 
324  sqq.),  +  sh  (wohl  zunächst  hvfi  -h  g'  =  hvng'  ^t^/k 
8-parg-o,  dann  hvfig'  -h  s  =  hvfiksh,  pfiksh,  pfish),  mdb^i^/^i 


und  das  hesych.  nglo)^  blasen,  sprühen,  eig.  ausstossen:  n  bIÜ||.  ^. 
ist,  so  wird  ThQasvg  der  Strahlende^  Leuchtende,  LicAite  sein.  1i|l^n^] 
Name  Thgoeipovfj  ist  ebenfalls  leicht  zu  deuten.  Das  griedküw^ 
xsTidqui  scheint  für  anigaw  =ioniQQ(o  ((kt  =  ^())  zu  itehen;  0*1(1* IL^^ 


Vf 


^    131    - 

Saahie.     Derselbe  Begriff  scheint   mir  in    IliQüs^ov^j   zu 

so  dass  sie  als  die  Saamentödtende  aufeefasst  wurde,  weil 

me  in  der  Erde  verwesen  mnss,  bevor  cue  neueFi'acht  aus 

(stehen   kann.     Den   zweiten  Theil   des'  Namens  kann  man 

nur  mit  (pipu)  von  hvan  =&  dhvan  (dhva,  dhu,  dv-o),  stos- 

xi;  falsch  leitet  Benfey  II,  276  sq.  o)  ans  ^  her)  s  dhan, 

&dvja)  in  Verbindung  bringen«  IJ^e  Vielen  dialektischen 
men   gehen  uns  'hier   natürlich   nicht  an.    In  Betreff  des 

halte  ich  es  —  bei  der  ausnehmenden  Wichtigkeit  dieses 
■ades  —  für  nöthig  noch  einige  weitere  Bemerkungen  bei^ 
Obwohl  ich  nämlich  den  Namen  wie  den  Gott  für  echt 
:m  zu  halten  mich  gezwungen  sehe,  so  soll  damit  nicht 
^in,  dass  ich  den  griech«  Perseus  für  ganz  verschieden 
m.  dem  orientalischen;  vielmehr  geht  meine  Meinung  dahin, 
Hellenen  denselben  bei  ihrer  Uebersiedelung  nach  Europa 
»n  mitbrachten.  Vgl.  Movers^  Phoen.  I,  422:  dass  die 
-Tis  das  Symbol  des  in  Kleinasien  verehrten  assyr.  Gottes 
Saturn  (Eronos)  oder  Afars,   den  die  Griechen  Perseus 

ier  aber  nach  Herodot  ein  Assyrer  war,  wirkUch  aifgebetet 
kaum  zweifelhaft.     In  dem  von  Sanherib  erbauten  Tar- 

Pereeus  als  Gott  verehrt  wurde,  wo  er  eine  Jungfrau  zur 
^  der  Stadt  geopfert  hatte,  wohl  mit  seiner  satumischen 
^omit  er  der  Medusa  den  Kopf  abschnitt,  wurde  eine  Harpe 
:3bilich  göttlich  verehrt,    welche   auf  den  Münzen  der  Stadt 

Symbol    des  Gottes   abgebildet   ist.     Auch  an  den  Küsten 

*"arzen  Meeres,   wo  wir   assyrischen  Cult   überall  antreffen, 

^ese  Perseusharpe   wieder  zum  Vorschein.     Diesem  assyr. 

dessen  Cult  von  Kleinasien  her  auch  nach  Aegypten  ge- 

war,  entspricht  nach  seinem  Attribute  der  köpfenden  Harpe, 

dem  Erfinder  des  Feuerdienstes  und  Aufsteller  von  Feuer- 
nde ich  oben  bemerkte,  ist  die  Wurzel  prish,  woher  IleQ-- 
Q  hvfish  entstanden,  undshvri,  spargere^  lucere,  Benf.  IT, 
--  sh:  dorthin  stelle  ich  auch  nvQ,-  Feuer.  Die  Säule  als 
Apollon's  erwähnen  Curtius,  Peloponnesos,  II,  405.  Lauer, 
d.  Griech.  Myth.,  p.  276;    über  die  Heraklessäulen  spricht 

II,  2,  119  sq.  524.  616),  femer  als  Opferer  einer  reinen 
ci  und  Ueberwinder  des  Fischungeheuers,  als  Mörder  des 
i  ganz  jener  babylonische  Mars-Nergal  oder  Moloch,  der  sich 
i  weibliche  Feuergöttin  (Artemis)  mit  Hirschkühen  sühnen 
tatt  der  Jungfrauen,  auf  babylonischen  Cylindem  mit  der 
:en  Harpe  bald  eine  Jungfrau  köpfen  will,  bald  die  Fische 
Q  bedroht  u.  s.  w.  Derselbe  Movers  bemerkt  II,  1,286  sq.: 
t  sagt,  dass  Perseus  nach  der  Ansicht  der  Perser  ein  As- 
^ewesen.  Im  Sinne  der  Perser  konnte  dieses  nur  heissen, 
erseus  nicht  ihr  (der  Perser)  Stammvater  sei,  sondern  der 
Sagenzeit   angehöre.     Dieses    setzt    aber    voraus,    dass    die 

hier    griechische    und    assyrische  Mythe    combinirten,    dass 


—     132    — 

mithin  die  griechische  von  Persens,  Andromeda  and  Kephemn 
einer  assyrischen  ihre  Analogie  hatte,  wie  denn  überall  da  woa 
der  Vorzeit  Aethiopen  und  Assyrer  in  Asien  gedacht  werden,  uA 
Perseus  erscheint ,  welcher  ansser  in  Babylon  und  bei  den  Penen 
auch  in  Nineve  eine  Dynastie  gründete  (vgl.  über  den  Peneu  ■ 
BeUerophon  =  Beletaras  d«  h.  Tödter  des  Ungethi&ns,  des  Dn- 
cbens,  meine  Qoaestt^  Ctess.  p.  12),  in .  Tarsus,  einer  aasyr.  Anlige, 
göttlich  verehrt  wurde ,  auf  babylonischen  Teppichen  mit  der  ii- 
dromeda  von  den  Griechen  wieder  erkannt  und  auch  in  des  Uf- 
then  von  Cypern  genannt  wurde.  —  So  Movers.  dem  Ich  iadaw 
nicht  beistimmen  kann,  wenn  er  die  griech.  Mythe  vom  Poim 
für  wahrscheinlicb  aus  einer  assyrischen  entsprungen  hält ;  ichUtaM 
ihm  hierin  ebensowenig  bei  als  11, 2y  289,  wo  er  den  groaaeiKnb 
d^r  Ueraklesmythen  am  Pontus  und  Bosporus  anf  den  in  gm 
Kleinasien  verehrten  assyr.  Sandan  zurückführt  —  und  nebne  rk^ 
mehr  an,  dass  Herakles^  Perseus  und  andere  Gottheiten  sowohl  in 
hellenischen  als  den  vorderasiatischen  Stämmen  indogerm.  Urspraip 
bis  nach  Assyrien  hin  von  Hause  aus  gemeinsam  elgenthfimMe 
gewesen  seien.  Dass  dieselben  echt  orientalisch  sind  and  iilclt 
erst  aus  Griechenland  dort  eingeführt  wurden,  steht  YoUkommen  feit; 
aber  ebenso  fest  steht,  dass  dieselben  echt  grieehiseb  (helleniMfa) 
sind:  daraus  folgt  für  uns,  dass  die  betrefifenden  Orient,  a.  grieek 
Gottheiten  für  ursprünglich  identisch  gehalten  werden  mtissen*  Die 
äussersten  Consequenzen  aus  seiner  halb  wahren  und  damai  dopi|idt 
geßihrlichen  Meinung  zieht  Movere  II,  2,  307  sq.  (über  AeUUev) 
und  n,  2,  291,  wo  er  sagt:  die  Argonautensage  ist  ans  Tsodi»- 
denen  Mythen  entstanden^  die  an  den  einzelnen  GultusstStteB  ia 
nördl.  ägäischen  Meere  und  am  Pontus  heimisch  waren  imd  wA 
urspr.  auf  die  Uebertragung  von  Gülten  bezogen,  die  aus  den  ft^ 
liehen  Gegenden  am  Pontus  nach  den  westliehen  gekommen  wnw. 
Indessen  wollen  wir  zum  Beweise,  dass  die  kabirischen  Gattsh 
statten  der  Assyrier  am  Pontus  schon  in  alter  Zeit  iii  Verbiiidac 
mit  jenen  im  ägäischen  Meere  waren ,  noch  kurz  anf  assyr.  Efe- 
mente  (!)  im  Cult  von  Samothrake  hinweisen  u.  b.  w«  Vgl.  mA 
den  Art.  Krjipevg. 

208«  Hfjy^i  ^7  die  Quelle;  Ufjyaaoqj  o,  das  geflügelte  CM- 
terross.  Preller,  Griech.  Myth. ,  II,  55:  So  griechisch  nun  iMi 
die  Dichtung  von  diesem  Pferde  und  dessen  Name  zu  sein  acbetal, 
so  war  doch  auch  diese  Vorstellung  von  dem  berittenen  SoaiNi- 
gotte  eigentlich  in  Asien  heimisch  und  selbst  der  Name  Iljjywt^ 
oder  üfjdaaog  in  Kleinasien,  namentlich  bei  den  Earem  undlLf- 
kiern,  so  verbreitet,  dass  man  auch  dessen  Heimath  nicht  wdd  ^ 
Griechenland  suchen  kann.  So  Preller,  der  nur  bedenken  bM^ 
dass  eine  religiöse  Vorstellung  in  Asien  vorkommen  und  dabei  doch 
auch  echt  griechisch  sein  kann.  Z.  B.  der  Mythus  von  Adirii 
und  Moloch  kommt  in  Asien,  sogar  im  semitischen  GM>iete»  altf^ 
halben  vor  und  ist  doch  auf  den  griechischen  (urgriechiach-kM»- 


—     t33     — 

:i8cben)     Mythus    von  Uranos  und  Kronos  zurückzuführen.     So 

als  irgend  ein  indogermanisches  Volk  in  ^«ien  oder  Europa 
Recht  hat,   seine  Sprache,    Mythen  und  Sitten  für  die  ältesten 

alterthümlichsten  auszugeben,  ebenso  gut  haben  die  Griechen 
Recht  dazu:  denn  nicht  nur,  dass  die  -griech.  Sprache  die 
innen  vieler  Wörter  behauptet  hat,  die  sogar  im  Sanskrit  nicht 
ir  gefunden  werden,  sind  auch  die  griechischen  Mythen  zum 
lil  aas  dem  höchsten  Alterthum  herzuleiten  und  als  die  reinsten 

imverfälschtesten  Ueberreste  ältester  Naturanschäuung  zu  be- 
bten. Griechenlands  und  Eleinasiens  Bevölkerung  aber  ist  gewiss 
!i  in  jener  Zeit,  worin  die  Mythen  vom  Pegasos,  Persens,  Bei- 
phon Q.  s.  w.  entstanden,  ziemlich  auf  derselben  Stufe  sprachlicher 
prickelang  begriffen  gewesen,  oder  —  um  uns  richtiger  auszu- 
sken  —  der  hellenische  Theil  der  Bevölkerung  Griechenlands 
e  ausser  der  bis  dahin  gleichmässigen  Entwickelung  des  gemein- 
en Sprachgutes  auch  bereit?  einen  grossen  Theil  der  mytholo- 
hen  Vorstellungen  in  Gemeinscliaft  mit  den  zunächst  verwandten 
nanat  Stammen  ausgebildet,  bevor  er  aus  Eleinasien  jjach  Europa 
raiedette-,  so  dass  ein  und  derselbe  Mythus  hüben  und  drüben 
cb  einheimisch  sein  konnte.  I^h  wenigstens  halte  Flfjyaaog  wie 
\Sa(wg  für  echt  griechisch.  Vgl.  nrjiov,  Ruder  (stossend  k 
tagend),  nrjddcjj  springen  (vgl.  Benfey  II,  275,  wo  dhvans,  tan- 
,  eig.  stossen^  von  dhva  +  s),  eig.  stossen,  nMcOj  aufquellen, 
oi§,  QaeU,  nvSaQi^tn^  tanzen.  Der  iir  niSGi^^  nMta  hervortretende 
;riff  ist  aus  dem  Begriff  stossen  a  hervorstossen^  hervorbrechen, 
Fortgegangen;  vgl  lat.bullire^  elwllire  (zu  hvar^  Benfey  II,  195, 

liva,  dhva,  ^hu  +  r),  femer  iCQijvfj,  ycQovvog  (zu  xqovcOj  xQOTog, 
laen  »  au&tossen,  aufspringen).  Völlig  falsch  ist  Benfey  11,  92^ 
■D  «r  TrZi^ol,  nMco  für  dialelctische  Nebenformen  von  mjidw 
ii  hi^  haben  wir  bei  nrjS  oder  naäj  itv^  gegen  mö  dasselbe 
Mkniss  anzuerkennen,    wie  bei  vap  gegen  vip,    ag',  gegen  ig' 

gegen  pig  n.  s.  w.  Aber  naS  scheint  ganz  =  nvä^  wie  guh 
gab,  bhug'  =  bhag'  n.  and.  Dies  leitet  auf  die  Annahme,  dass 
ins  hv  zu  deuten  sei,  weil  sonst  a  neben  v  unmöglich  zu  er- 
ren  ist  Vgl  dhu,  dhva,  stossen,  Benf.  II,  271  sqq.;  dazu 
j>ren  griech.  iSipay  aus  sa  +  hvag'  (shvan  ib.  276,  was  aber 
t  nicht  erkannt  ist),  (rf)//^,  Wespe,  (stossend  =  stechend),  neben 
i',  Gallwespe  (sa  +  (pav  *=  hvan),  lat.  spiculum,  spica,  spinaf. 
ona,  griech.  nixQogj  lat.  icere  f.  hvicere,  griech  l/d^jg  (stossend 
achnell,  &o6g)  =  lat  piscis  (p  ■«  hv),  unser  spitz,  vgl  d^oog 
»end  =  spitz,  arowl^,  stossend  «  spitz,  u,  viele  and.  Wörter. 
I  in  atpay  erscheinende  Wurzel  hvag'  ist  =;=  ag',  ay-w,  stossen 
treiben,  in  Bewegung  setzen;  neben  ag'  erscheint  ig',  ig  (Benf., 
J43  sqq.),  wie  neben  nai  ^eichbedeutend  tt/J.  Das  bisher  so 
ikle  nrjy^  ist  aus  hvag',  (T-qwty,  zu  deuten  und  bezeichnet  die 
eile  als  stossende  «=  tanzende,  springende,  aufspringende;  der 
dAsie  Laut  g'  kam»  auch-  durch  ö  wiedergegeben  werden,  woraus 


—    124     — 


1 


entstanden.     Vgl.  um,  Bvgvq^  Ib.  303,  wo  neigen  ==  wetehen,  nach- 
geben, schlaff,  lose,  weit  werden  (/aAccco),  sich  ausdehnen  iL  8.W.; 
dann  d^ivoQ^  flach,  flache  Hand,    elg.  geneigt  =  gesenkt,   niedrig 
flach,  eben,  Yon  dhvan,  ib.  320.  Auch  TtXlv^og  (das  Bochart  fsM 
atis  hebr.  leb^n&  ableitete,  wonach  es  für  knivd^oq  stehen  würde  II) 
«  lat  later  ist  eig.  der  platte,  zusammengedrückte  Stein«     BeniBj 
denkt   wieder  an  sein  leidiges  Präfix  api,  nm  die  ToHstfindiger  «- 
haltene  consonantisch  anlautende  Wurzel  ans  der  Tom  TerstüaiMl- 
ten  vocalisch  anlautenden  gleichbedeutenden  abzuleiten«  £r  entschBon 
sich    einmal,    Sskrit  p  wie  das  griech.-lat.  p  «■  hv  za  setsen  wi 
—  eine  Masse  sonst  unüberwindlicher  Schwierigkeiten  venchifiDM 
von  selbst.     So  sicher  als  lat  pratnm.  Wiese,  für  hvratam  ssBA 
steht  (vgl.  gratus  =  hold,  crates  -s  Hürde,  Flechtwerk;  danlb- 
fey,  U,  284),    ebenso    sicher    stehen  Sskrit  prih',    pfith  für  hifikf, 
hviith.     So  (d.  h.  durch  die  Annahme  von  p,  ph  a=s  hv,  die  Ud» 
für    das  Sanskrit  nicht   zugelassen  wurde,    während  man  Sskrit  k, 
kh  ohne  Bedenken  aus  hv  entstanden  sein  liessl)  erklfiren'slehaiick 
allein   Erscheinungen   wie   lat.  lien,     slav.    clezina    neben   mk^ 
ankdy/voj  ib.  I,.  603,    hitus  für  platns,  Aara^  für  nXdrc^  m  asi, 
die    sonst    gar   nicht   zu   begreifen   wkren :    wer   wird  auch  s.  B. 
yXTj/^cSv,  ßXrj/(jiv  mit  Benfey  für  atpXTj^raiv  nehmen,  da  es  doch  flk 
hFXij/civ  oder  allenfalls  für  ahFlrj/tav  steht,    wie  ßkdtpcc^Pf  fU- 
g)aQovfHT  hFXitpaQöv'^     Vgl.  gfi,  ib.  H,  124  aus  hvfl  =  i^ü, 
195,  wofür  lat  pulccr  neben  ylavxog,  pruna  neben  y^owog^  sploi- 
dere  neben  deutsch  glänzen  (Glanz  =>  hvland  spland,  plend)  eit- 
stehen.   Das   Wort    naXad-tj   nun    kommt    von  hvri  +   dh    (od« 
vielleicht  auch  th,  vgl.  naQ&tvoq)]    hvfi  bedeutet  drücken,  eigeslL 
neigen  ^    einsinken  oder  weichen  machen ,   wie  Benfey^  U,  29t  be- 
weist.    Die    hebräische  Wurzel    da-^ba-l  ist  mit  dhvri ,    dhvar  (es 
dha-va-ra)  =  hvfi,  hvar  urverwandt. 

200.  JJäXXa^,  Tj,  oder  naXXaxfj  ^  17^  Kebsweib ,  lat.  peÜBL 
Vgl  0.  Müller,  Kl.  Sehr.  11,  134 :  Jungfräuliche  Priesterinnen  yr^ 
den  naXXddsq  genannt  Auch  ist  ndXXa%  nur  eine  andere  diaM- 
tische  Ausbildung  derselben  Wurzel,  und  das  daraus  entstandene 
naXXoacij  hat  nur  durch  eine  besondere  Ungunst  des  Schicksili, 
das  oft  sonderbar  mit  den  Worten  spielt,  die  Bedeutung :  Kebsweibt 
Goncubine  erhalten.  So  Müller.  Andere  halten  das  Wort  für  fremd, 
und  zwar  für  =  hebr.  pillegesh,  chald.  pelaqtd,  das  Kebsweib ,  die 
Beischläferin,  welches  Wort  Meier,  Hebr.  W.  p.  670,  von  der  bete. 
Wurzel  pagash  =  hebr*  paga',  zusammenstossen,  zusammengehn  ^ 
coire  herleitet.  Aber  das  hebr.-chald.  Wort  könnte  ein  fremdes 
und  zwar  ein  griechisches  Lehnwort  sein;  es  hat  gar  kein  semiti- 
sches Aussehen,  während  näXXoC^  gut  griechisch  aussieht  und  im 
Griechischen  eine  vorzügliche  Etymologie  hat,  wie  aus  der  folgen- 
den Erörterung  erhellen  wird.  Benfey  II,  150  leitet  ydXowgj  yA- 
Xofg  yon  der  Wurzel  9!  (hei-rathen,  althochd,  hi-rat,  vgl.  hhivjaii, 
beibgern    (eig.  xst-ad^ai)  »  heirathen),  (i  aus  ^a,  woher  Sanskrit 


—    125    — 

IIa,  Qjälä,  Schwager,  Schwägerin  wirklich  stammt:  aber  grieclk  y 
nn  nicht  =  g  sein.  Vgl.  auch  Bötticher,  Arica,  p.  33  sq.,  über 
Ua  und  das  phryg.  yiXa^oq  =a  dSkXtpw  ywj}  (nach  Hesydi ). 
chtsdestoweniger  liegt  seine  Etymologie  nahe  bei  der  Wahrheit; 
nn  die  Wurzel  gi,  91,  9Ja  entstand  aus  ki,  ki,  kja  und  kja  aus 
»  «  hva  (neigen,  II,  320)  +  ja.     Vgl.  vi  I,  285  aus  va  +  ja 

yja,  vi.  Von  hva,  neigen,  kommt  aber  auch  hval,  ib.  II,  280, 
lii  goth.  hveila,  weilen,  altnord.  hvtla,  lectus,  wo  man  concumbit 
Idier,  zu  hval,  gehört  griech.  yaX?}vfj,  Ruhe,  Stille,  Windstille, 
trw.  mit  ^aAox/a,  malacia  =  yaXifvijj  wiQ  yakdfjj  meles,  feles 
der  felis)  ebenfalls  eng  zusammengehören,  vgl.  hmal,  stossen,  ib. 
)3:  Katze  und  Marder  sind  stossende  »  zustossende,  greifende, 
Bgende  Thieer.  Zu  hval,  hvar,  hvri  (weilen,  harren)  gehört  wohl 
k.  allere  statt  svilere,  wie  serius  mit  severus  zu  schwer  =  ernst, 
avis  passt.    Femer  gehört  dazu  griech.  yiQvnvj  der  sich  neigende 

sinkende,  abfallende,  hinschwindende  Greis.  (Vgl.  senex,  Benf. 
,  52)*  Benfey  II,  128  lässt  yiqmv  vom  Zerriebensein  ausgehen^ 
er  ebenso  unrichtig,  wie  er  naXaiog  (11,  83  sq.)  auf  denselben 
»griff  zurückführt:  k'al  ist  ganz  wie  hval,  hmal  II,  280,  283 
L  ÜRSsen  und  sowohl  in  kal  als  in  gri,  gar  =3  yiQ-oiv  ist  der 
ilatale  Anlaut  aus  einer  älteren  Gutturalis  entsprungen.  Vergl. 
ri>  gh'H,  gri  (Benfey  II,  128)  mit  ghri-sh  11,  198  sq.,  wo  x^'^Q^^^ 
irres,'  lat.  verro,  scharren^  kratzen^  bahnt  hier  den  sichern  Weg. 
18  Sanskrit  darf  nicht  dazu  missbraucht  werden,  den  griechischen 
^rtem  ihren  vernünftigen  Sinn,  dem  griechischen  Lexikon  seinen 
lern  Zusammenhang  zu  rauben.  Wie  nun  yiqotv  und  naXouog 
g  verwandt  sind  und  eigentlich  sich  neigend  »  hinschwindend, 
;  (vergens)  bedeuten,  ebenso  hängen  auch,  wie  ich  mit  Sicherheit 
nehmen  zu  können  glaube,  ydXomq^  ydXwg  und  ndXXa^  eng  zu- 
mmen:  ydXiog  bed.  sich  neigend,  sich  niederlegend,  beilagemd, 
«nso  ist  ndXXa^  die  Beilagemde,  Beischlafende,  die  Beischläferin« 
;L  noch  hvfi  in  (kfi  =)  nXl-vca.  Wie  gjälä  von  gja,  9Jä  =  0, 
,  xH'ftaij  wie  ydXcog  von  hval  =  gal  (ib.  II,  291),  so  könnte 
ich  vielleicht  iwog,  nurus  s  snushä  (ib.  U,  52)  von  sa  +  na» 
<F  in  vaFogj  vavoi,  voo^,  vuldD  ausgehen:  die  Schwiegertochter 
ire  die  Zusammenwohnende,  Beiwohnende  (vgl.  awoi^uv)  =Bei- 
^mde.  Höfer's  Ansicht  über  den  Ursprung  des  Wortes  kann 
1  nicht  billigen,  wie  Benfey  thut.  Wenn  nu  (oder  nush)  im 
inskrit  nicht  nXivBiv^  lagern,  wohnen  heisst,  so  beweist  doch  das 
riecbische,'  dass  es  diese- Bedeutung  haben  konnte;  auch  könnte 
ji  vaog,  vaico  schon  nush  (nu  -f-  sh)  zu  Grunde  liegen.  Vgl. 
dl  mit  dwg,  ^yo/g,  i^bXiog  u.  s.  w. 

201.  TlaXßaxlag^  0,  olvog^  soll  Palmwein  bedeuten.  Das  Wort 
beint  zum  lat.  palma  zu  gehören,  welches  Wort  Benfey  aus  hebr. 
DQtär,  Palme,  deutet,  mit  Berufung  auf  den  Namen  der  Stadt  Pal- 
)rra  =  Tadmor.  Letzteres  beweist  aber  nicht  den  phön.  Ursprung 
in  palma,  Fahne;   vgl.  lat.  palma,  palmes,  Schoss,  Trieb,  Zweig: 


—     126    — 

80  köonte  palroa  die  auüschiesseude,  schlanke  Palme  oder  überhaupt 
xs  Baum  sein.  Dann  wäre  palma  vielleicht  verwandt  mit  einifei 
anderen  zur  Bezeichnung  von  Bäumen  dienenden  Wörtern,  nänüick 
mit  ulmns,  alnus,  omus,  wie  palmus,  palma^  flache  Hand,  flidi, 
mit  almus,  geneigt,  verwandt  sein  kann.  Das  lat.  orior  hat  v«a 
dhv  eingebüsst,  ebenso  alo,  weshalb  pario  und  pareo  (in  ^ipim) 
mit  orior,  alo  zusammenhängen  können.  VjgL  porceo  =s  hviitil 
SS  arceo,  poUex  «=  hvallex  =  allex.  Benfey  II,  83  leitet  palu, 
flache  Hand,  von  k'al  (naX-utog);  dies  ist  an  sich  nicht  «mickl^ 
man  sollte  aber  das  griech.-lat.  p  eigentlich  nur  da  aus  indlseki 
Palatalen  ableiten ,  wo  es  durchaus  nothwendig  ist ,  d.  h.  in  in 
Fällen,  wo  der  Palatalbuchstabe  sich  schon  vor  der  Sprachtretef 
aus  einem  Gutturalen  entwickelt  hatte*  Hier  ist  es  Bi  B.  Mek 
fraglich,  ob  lud  schon  so  früh  aus  kal  »  hval  (Benf.  II,  280i  283) 
entstanden  war.  An  sich  aber  kann  es  gar  nicht  beeweifeU  w«ta, 
dass  die  Palatalen  immer  auf  ältere  Gutturallaute  «i  redosir«!  inL 
Vgl.  z.  B.  kh'äja  (ib.  I,  610),  worin  kh'  aus  kh,  dies  (ygL  ib.  n, 
64)  aus  hv  entstand;  Idi'äja  und  a-xuija-xod  gehören  zu  Ily  3S| 
wo  gu-h,  gu-dh,  ku-bh,  xi;-^  aus  hva  »  kha  «  kha* 

202.  IIugddFioog,  6,  der  Park,  Garten,  ist  =3s  hehr«  j^ulk, 
das  aber  nicht^  wie  Meier,  Hebr.  W.  p.  679  sq.,  behauptet,  edft 
semitisch  ist,  sondern  aus  dem  Indogermanischen  stammt,  yglBeidL 
I,  138.  Im  Hebräischen  heisst  der  Garten  gan,  womit  n  vaqiL 
Hesych«  s.  v*  yävog*  noQciÖBiaoq^  vno  0^yw¥  tud  BiB^viävi  und 
dazu  Grosche,  de  Ariana  linguae  gentisque  Armen,  indole,  p,  30: 
ratione  significationis  noQaSnaog  habita,  haec  vox  Semitiei  flM 
videtur,  quum  sensu  illo  optime  cum  Hebraeo  gan,  Arabko  gW 
natun  (dshannatun)  conveniat.  Cypriis  quoque  in  usu  fiiit,  qnibli 
iuinc  vocem  Phoenices  attulerant 

203.  ndgdog,  6,  der  Parder,  wird  von  Meier,  Hebr.  W.,|^ 
223  sq ,  von  hebr.  barod,  gesprenkelt,  gefleckt  abgeleitet  Aflar- 
dings  muss  ndg^og  gefleckt  heissen,  wie  naQ^aXigj  iq ,  *)  PaiM 
*)  ein  gefleckter  Fisch^  beweist.  Daher  ist  Pott  nicht  sn  UlDgBi. 
wenn  er  Sskrit  pridslku^  Leopard,  für  =  stinkend  nimmt^  bei  M 
H,  370;  wie  unser  spritzen  =»  sprengen^  besprengeii^  sprenklii 
lehrt,  ist  auch  nigdi^  (ib.)  eig.  das  gesprenkelte  Rebhuhn,  akki 
das  stinkende.  Vgl.  na^doicog,  bespritzt  =  feucht,  das  maa  tfli 
uQ^ü)  ableiten  will,  während  gerade  in  noQ^  die  ürforni  kFtfIt 
hFa^  4-  ^  (vgl  hvar  =  ghar,  spargere,  stiUare,  ib.  II,  19öi  w^ 
da«!  meinen  Artikel  über  ^luQÖavog)  erhalten  ist  Es  könnte  sb* 
nd^dog  recht  wohl  ein  echt  griechisches  Wort  sein,  während  nv- 
d-fjo  sicher  fremd  ist;  vgl.  Benfey,  II,  88.  Sonst  stimmte  hier  iü 
Griechische  zufällig  ganz  mit  dem  Sanskrit  überein.  Das  Weit  iJit 
^(o,  farzen,  ist  aber  ebenfalls  hieherzuziehn,  weil  hvar,  gbar,  ikBi 
195  aus  hva  (hu,  dhu,  dvw)  +  r  eig.  stossen  ^  ^)  aoflStonA 
blasen,  tönen ,  2)  ==  hervorstossen,  strahlen,  werfen,  apargere  be- 
deutet. Verw.  Ist  femer  ff(r)ai(Mii,  7r(r)a^yt;/ii,  niesen,  eig.  anatOMtfi 


—     127     — 

wie    unBer  Wort  «leBen   «u   hni,  hna,  hnu  (II,  182«  bb),  stossen« 
gehört.     Das  hebr,  Wort  barod  von  barad,  streuen,  sprengen,  kann 
urverwandt  sein;    barad   ist    verw.   mit  jarad,  jarah,  streuen,  aus 
,Tarad,  varah,  vgl  Meier,  p.  297  mit  p.  117, 735  (Fqoöov,  podov), 
wie   denn  (hebr.)  b  gegen  (syr.)  v  auch  ib.  p.  513  erschein^.  Auf 
~,  diesem  Wege,  so  scheint  es,  werden  wir  erst  dem  so  dunklen  Wort 
r^y,  Rose^  beikommen  können« 
204.  Uslqivq  s  ntiQiv&agj  ij,    ein  Korb,  der  auf  den  Wagen 
gd>iiiiden  wird.  Wagenkorb.     Eher  als  ich  Benfey  I,  665    {an  aus 
0t:  dieser  Uebergang  ist  im  Griechischen  unmöglich,  rein  unmög- 
lich 1)    beistimn)te,  würde  ich  hebr.  ^aphar,    drehn,   flechten,  heran* 
ilehn  nnd  das  (von  Benfey  II,  342  für  äolisch  und  wahrsch.  pelasgisch 
i  gehaltene  Wort)    für  phönizischen  Ursprungs  halten.    Dies  ist  aber 
r  nicht    nöthig;    fch   verbinde    nslgivg    mit    anvgig,    sporta,  anoQxrj, 
aneigc¥f  anslQw  =  kklaau)  (bei  Grammatikern);  ansg  =  onag  und 
imv^  können  auf  sa  +  hyfi,    drehen,    ib.  II,    280,  304   (valaja, 
dßdkXfo)  zurückgeführt    werden.     Dazu    gehört   auch   nHQUQ,   Tau, 
eammt  nuQoivu),  anbinden.  Das  hebr.  Wort  Qaphar  ist,  wie  es  scheint, 
ans.taphar   entstanden,    steht  also  mit  tabal  (in  tebültm),  winden, 
btnden  in  etymol.  Zusammenhange. 

205«  JJuQtjv,  0,   muss  nach  Preller,  Griech.  Myth.  II,  27  in 

der  ältosien  griechischen   oder  einer  ausländischen  Sprache  Wasser, 

FJutii,  Quelle  bedeutet  haben;  dazu  gehört  llsigfjv/]^  ^',  eine  Quelle 

iB  Korinth.     £s   Hesse  sich  an  hebr.  b'€r,  Brunnen,  denken,   wenn 

nicht  nst(f  im  Griechischen  zu  fest  begründet  wäre.  Vgl.  das  hesych. 

,  »qIopj   sprühen,   bUsen,    wozu  ich  nvg,    Feuer    (vgl.  Sskrit  anala, 

,   Feuer,   von  an,  blasen)    stelle:    Wurzel  ist  hyfi,    spargere,    stillare, 

faicere  bei  Benfey,  II,  195   (wo  ghfi  aus  hvfi,    hvar,  dhvar,  O^sq), 

alao  ngi  «  hvri;   lat.  spirare  hat  vorn  Präfix  sa,  ebenso  die  San- 

<  «kritwurzel  spri,  athmen^  ib.  I,  540:  p  ist  in  beiden  aus  hv.     Der 

Gnmdbegriff  ist  stossen  =  ausstossen,    blasen,    sprühen,  sprengen, 

I  qjNirgere  u.  s.  w.,  wie  in  dhu,  hu,  hva  s=  pha,  ib.  I,  539.    Eben- 

I  fdls   Iiieher   zu    ziehen    ist  der  Name  der  Gemahlin  des  Poseidon, 

f  Uij^f  vielleicht  auch  die  Namen  Uägig  und  llgia/nogi  welche  sprü- 

y  hend  =s  leuchtend   bedeuten,    also  Lichtwesen  bezeichnen   können, 

,  worairf  auch  'Emßri^    die  Femleuchtende   {ßrj  zu  bhli^    Benfey,  II, 

,   101  sqq.  ffd-og)  hinweist     Steht  Nioßri  für  NihFoßij  =  Nicpüßf^y 

I   echneeleuchtend,  wasserleuchtend,  und  gehört  also  zu  Benfey  II,  54, 

wo  snih,   fliessen,  schmelzen,  schneien?    wasserscheijiend  könnte  = 

wasserartig;    feucht,   flüssig,    zerfliessend,  zerschmelzend  sein.     Mit 

fJitgijyfj   verwandt  Ist  der  Name  der  Quelle  lAgtjvfj,    weil  var  hei 

Benfey,  I,  324  sqq.  aus  hvar  II,  195    entstanden    ist.     Als  Vater 

der    Pirene   erscheint    bei  Preller  II,    64  not.  OlßuKog ,   verw.  mit 

fAqxMa  (eig.  benetzen,  besprengen  =  besaamen,  befruchten,  beschla- 

fcn)    lat.  vibrare   und   vip    bei  Benfey  I,  340  sqq.,    woneben  vibh 

bestehen  konnte  und  auch  höchst  wahrscheinlich  bestanden  hat.  An 

ausländischen  Ursprung    des    Namens    llsigqv   zu   denken  ist  also 


—    128    -^ 

verboten:  man  halte  sich  nur  an  anfl^to,  sprengen  ■» streuen,  «»• 
sprengen  ==  ausstreuen,  spargere,  ßQ^/ftr  (ß  ^  hv  ss  jt)  jl  b.w» 
206.  Ilskaayol,  ot,  die  Ureinwohner  von  OriechenUmd,  ik 
deren  ethnisches  Symbol  (nm  mit  Buttmann  zu  reden)  der  Hera 
üeXaayog  erscheint.  Wie  wir  s.  v.  ßä^ßoQog  den  Versuch  ^feiert^ 
ein  afrikanisches  Wort  in  Griechenland  einzuschleppen,  abgewittMi 
haben,  ebenso  müssen  wir  eine  andere  Zusammenstellung  abweiN% 
die  ohne  Vergleich  mehr  Beifall  gefunden  hat  als  die  Zusammentfll- 
lung  der  ßuQßuQot  mit  den  Berbern^  die  gleichwohl  in  spndificki 
Hinsicht  noch  weit  haltloser  ist  als  jene,  wir  meinen  die  des  griecL 
Volksnamens  IlfXaayol  mit  dem  semitischen  Volksnamen  Pelisktti^ 
den  Manche  vom  äthiopischen  Wort  falasha,  wandern,  ahküBü 
Ewald  erklärt  diese  Etymologie  für  unbegfOndet  Jedenfidls  nd 
schlechter  ist  die  des  Hamburgers  Redslob,  der  in  8«  Schrift:  JBk 
alttestamentlichen  Namen  der  Bevölkerung  des  hraelitenataalai' 
(1846)  die  hebräische  Wurzel  shaphel,  wovon  die  Landschaft  Sbe- 
ph^lä  (Niederung)  benannt  ist,  heranzieht  und  eine  geradeiä  n^ 
mögliche  Umstellung  der  Wurzelbuchstaben  sh-ph-1  annimmt  Ifii 
es  sich  aber  auch  mit  dem  Namen  der  Philister  verhalten  »6^ 
so  ist  doch  offenbar,  dass  aus  hebr.  palash,  pelesheth  im  Qriediiseha 
nur  Ilfkaaog,  TUkaarog,  aber  unmöglich  IliXaa-y^og  werden  koBniB. 
So  bricht  die  berüchtigte  Etymologie  zusammen ,  worauf  die  stol- 
zesten Hoffnungen  gebaut  wurden !  sie  bricht  zusammen,  mU  ris 
unmöglich  mit  den  strengen  Gesetzen  der  etymoL  Wissenschift  ii 
Einklang  zu  bringen  ist.  Mag  Herr  Roth  für  palash  sehnmal  pi- 
lasch  schreiben,  so  wird  doch  hebr.  Schin  oder  Shin  inmiff  » 
griech.  a  bleiben  und  nie  =  grieeh.  a/,  ox,  ay  werden  kömML 
Hier  sehen  wir,  was  für  Unheil  die  falsche  Schreibung  eines  Buch- 
stabens in  den  Köpfen  derer  anrichten  kann,  die  einmal  den  festai 
Willen  haben,  aus  Schwarz  Weiss,  aus  Allem  Alles  zu  madNil 
Doch  geniig  hiervon.  Es  fragt  sich  jetzt,  was  denn  HeXaayog  ei- 
gentlich bedeute.  Benfey  II,  87  behandelt  nXdyiog,  nXaitfogf  ielik( 
und  stellt  dafür  eine  Grundwurzel  priksh,  plaksh  auf,  worin  Ick 
ihm  vollkommen  beistimme.  Aber  darin  stimme  ich  ihm  nicht.  W 
daßs  er  diese  Wurzel  priksh,  plaksh  von  der  für  nldl^,  planus  ä 
placnus  (ib;  p.  99),  unser  flach,  Fläche  aufzustellenden  Warn! 
getrennt  hat;  denn  offenbar  sind  die  Bedeutungen  identisch:  neig* 
ist  s=:  ^)  biegen,  krümmen,  drehen  (nXixw,  ib.  p.  97),  sss  >)  iM^ 
machen ,  senken,  flach,  platt  machen.  In  allen  diesen  Wörtem  ^ 
schon  im. Sanskrit  p  für  hv  eingetreten,  weshalb  dieselben  Bedfli- 
tungen  bei  den  von  Benfey  II,  318  verzeichneten  Wörtem  wieder- 
kehren; vgl.  nXdyiog,  nXataog  mit  Xsyo/uai  (liegen,  legen  ==  neigea)) 
XixQiog,  schief,  QiT^vog  krumm,  Aag  (gerundet,  gebogen,  wie  Fen% 
p.  87),  ob-liq-uus  u.  s.  w. ,  dann  (ib.  307)  xaQfnog  &=s  nXüiak 
schief,  wo  X  =  hv  «=  ;r,  u.  s.  w."  So  könnte  man  denn  den  üe^ 
Xaayog  als  den  Flachen,  Platten  d.  h.  als  den  auf  dem  flachea» 
platten  Lande  Wohnenden,   als   den   ackerbauenden  Bewohner  der 


—     129    — 

ne  betracbten.  Möglich  ist.  aber  aiieh  eine  Verbindung  des 
(lens  mit  fpaQUi  <=  aro,  pflügen,  wo  ^  =  hy,  wie  in  990^x0^, 
xc/g,  ib.  317,  dann  mit  onagdaaMy  otpaXäoaWy  reissen  =»  i'Ayco, 
len,  iXavvot,  Furchen  ziehen  u.  s,  w.  Vgl  kujyog  ib.  307, 
Sanskrit  Icrish^  ziehen  =:  pflügen,  ftarchen  (unser  Wort  tüu§ 
zwdr  slavisch  sein:  aber  *es  gehört  doch  sicher  mit  dem  deut- 
en Wort  Furche  —  als  von  derselben  Wurzel  stammend  — 
ammen),  aus  hvrish,  weiterhin  aus  hvriksh  ^  hyfig  +  s.  Da 
ii  plaksh,  priksh  (p.  87)  aus  hvriksb,  so  bliebe  die  Etymologie 
Jlskaayog  in  formeller  Hinsicht  ganz  dieselbe.  Vergl.  gerade 
Benfey  H,  306  über  aro,  ackern ;  die  Wurzel  (dhv)ar,  neigen, 
Botet  ^)  sich  neigen,  woher  lat  almus^  geneigt,  wie  pronus  II, 
^  u*  8.  w. ,  verw.  mit  palma,  palmus,  flach;  dann  neigen  =3 
len,  drehen  u.  s.  w. ;  ')  stossen,  hauen,  hacken,  spalten  ((fdgaog 
tpaQ۟)j  reissen,  aufreissen,  daher  ackern,  Vgl.  sXxog,  Tulnus, 
Sraa  und  hnu  II,  182  sq.  Indessen  ist  es  doch  ein  grosser 
BTSchied,  ob  TlfXaayog  =  flach,  platt,  oder  «=  furchend^  pflü- 
i  Bei;  ich  kann  darüber  —  offen  gestanden  —  zu  keiner  Ent- 
^dnng  gelangen,  glaube  -aber  das  Wort  zur  rechten  Wurzel 
beth  m  haben.  Auch  bleibt  der  Sinn  im  Allgemeinen  derselbe, 
sfern  die  Pelasger  als  ein  vorzugsweise  der  Agricultur  zuge- 
ncB  Volk  betrachtet  werden,  daher  sie  gleich  passend  sowohl  als 
Iger  wie  als  Feldbewohner  bezeichnet  werden  korinten.  Im  Gte- 
satse  BU  flsXaayog  erscheint  der  ebenso  schwierige  Name  ^EXkijv. 
.  Preller,  Gr.  Myth.  I,  58:  Endlich  eine  geschichtliche  Ersah-- 
1^  von'  der  Vorzeit,  wenigstens  hielt  man  sie  für  geschichtlich, 
en  solche  alte  Landschafts-  und  .Vtammsagen,  wo  die  späteren 
lehlechter  und  Stämme  sich  von  einem  ersten  Menschen  und 
fefaer  seines  Volkes  ableiteten,  dergleichen  es  wieder  in  allen 
^chen  Gregenden  gab.  Die  allgemeinste  Anerkennung  erUngte 
der  Zeit  die  Unterscheidung  eines  ersten  und  zweiten  Geschlechts, 
denen  das  erste,  das  pelasgische,  von  dem  argivischen  Phoro- 
8  abgeleitet  zu  werden  pflegte,  das  zweite,  das  hellenische,  von 
ikalion:  Deukalion  selbst  ist  der  Vater  des  Hellen  u.  s.  w.  Sollte 
Name  mit  unserm  Wort  wallen,  lat.  amb-ul-o  (ul'a  val)  in 
blndung  stehen  und  den  Wallenden ,  den  Wandernden  ^  den 
Baden  bezeichnen?  vgl.  dX^o/Liai,  sich  herumtreiben,  palari,  va- 
I,  welches  griech.  Wort  ebenfalls  von  vri,  val,  drehen,  bewegen, 
tammt.  bie  Hellenen  wären  so  als  das  kriegerische  Nomaden- 
ebleeht,  als  das  Hirtenvolk  bezeichnet,  welches  sie  waren:  dass 
es  waren,  bezeugt  auch  Herodot,  wenn  er  sie  als  ein  s&yog 
vnXuvfjTov  bezeichnet;  am  meisten  aber  spricht  dafür  der  üm- 
id,  dass  die  hellenische  Mythologie  hauptsächlich  Lichtgottheiten 
[  Luft-  oder  Kriegsgottheiten  (denn  diese  sind  für  uns  dieselben) 
iasste,  während  die-  pelasgische  ganz  dem  irdischen  Element 
lebte  und  sieh  nur  mit  den  jährlich  wiederkehrenden  Erschei- 
igen  der  niederen  (ehthonischen)  Welt  beschäftigte.  Dies  war  ganz 

9 


—     130      - 

natürlich    bei  einem  Menschcnsclilage ,    dessen  Gedanken  sicbw  ^ 
über   das    zum    thierischen  Leben  Nöthige   erbeben  konnten  -^^ 
well  die  schwere  Arbeit  —  der  Ackerbau  —  die  SGhwingei?=^^ 
Geistes  brach.     Sonst  könnte  man  ^Ekkfjv  auch  al»  den  GUo^kt^^ 
Herrlichen  =  splendidus  fassen,  von  hvfi,    lucere,    Benfey         i| 
(Bvfi  I,  457  sqq.  ist  sa  -•-  vfi  =  hvn).  ^cJ^o^,  der 
lene,    könnte  zu  dri    (^fv-dlX-Xw')  =*  dfi9  {it^-ofiouj   «- 
bei  Benfey  II,  346    gehören,    wöhrend   JtoQlq^    die  GemiB 
Nereus,  zu  dri  {SQO'-aoq)  ib.  II,  350  gestellt  werden  kannr 
V\räre    aiich    JeiQoq   ein  Glänzender  c=  Edler,  dyavog, ' 
7rf>v  hat  Benfey  II,   210    wohl  richtig   bei  der  Wunsel  d& 
setzt,  obwohl  man  ihn  auch  zu  d^yav'oq  d.  h.  zu  gu  =^ 
könnte:    aber  sicher  falsch  ist  die  Erklärung,    welche  Bev 
allzu  geißtreichen  Polt  u.  Anderen  nachgesagt  hat.  Weder 
Wort  juvenis,  Jüngling,    vom  Begriff  glänzen  aus,   noch  L 
mit    juvenis    etwas    zu    thun:    ^Iduiv    ist    sachlich    gans  - 
£(wi^og    ist    wie  '^ovdog  =  l^uvdog  aus  sa  +  Qn(n)dh  (fiif*> 
ku(n)dh)   bei  Benfey  II,  168    abzuleiten,   bedeutet  also  d»E> 
Helle,    Glänzende,    verw.  mit  lat.  candere.     Auch  Aioloq  -^oU 
die  AtoXng  benannt  sind,  bedeutet  wohl  nicht,  wie 
d.  D.  Spr*  p*  296,  glaubt,  pictus  (buntgekleidet) ,  sonden 
flimmernd,  flunkernd  =  blinkend,  glänzend.     Der  Name  *Ai 
mir  noch  nichf  klar;  Benfey  II,  64  ist  wohl  nicht  zu  billigi^'S' 
darin  die  Urwurzel  (d)hva  (=  hva  +  r  &=  hvar  s  ghar  ib.<MM. 
stecken,  die  auch  in  g6  (II,  62,  114)  zu  liegen  scheint?    9 
207.  niQGS(p6vt]j  Tj,     Dieser  Name  wird  von  BötticB»^!^ 
myth.  Sem.  p.  13,   für    orientalisch   gehalten   und  vom 
berez,    splendere,    abgeleitet,    zugleich   mit   dem  Namen 
Aber  berez  heisst  nicht  splendere,    wie  Bötticher  nach  Bopc^op 
der  das  Wort  =  Sskrit  bhräg'  setzt,    sondern  entspricht 
skritwort  vrih,  wachsen,  auch  rih,    ruh  =  fidh,  rudh,  wo 
orior  (aber  nicht  für  orhior,    wie  Benfey  II,  336  meint; 
steckt  ri  =  ar  =  hvar,   dhvar  im  griech.  d^dk-og^  ^v^ 
erheben,    ordior,    anfangen    und  griech.  aQ/^u)  gehören^ 
muss  TltQGS(f6vrj    sowohl    wie  TJi^asvg   echt  griechisch 
vergleiche  Sskrit  prish,  tröpfeln,  wovon  Benfey,  II,  80  la 
umbrisch   persnis    ableitet;    piish   ist  aus  hvfish  =  hvri, 
stiUare,    ib.  II,  195    (ghfi  aus  hvfi  =  vfi,  var,  vri-sh, 
324  sqq.),    +  sh    (wohl   zunächst    hvri  -|-  g'  =  hvng' 
s-parg-o,  dann  hvrig'  -|-  s  =  hvfiksh,  priksh,  prish),  nn< 
eig.  stossen,  ausstossen,  werfen^  sprengen,  streuen,  wie  vip 
I,  340  sqq.     Dazu  stellt  Benfey  II,  81  richtig  ansi^at  (a 
sa),  streuen,  säen.     Da  streuen  =  strahlen  (vgl.  hier  Ben/^^iXF 
und  das  hesych.  nQlw,  blasen,  sprühen,    eig.  ausstossen:  f^^tfll 
ist,  so  wird  JhQosvg  der  Strahlende,  Leuchtende,  Lidite  sei^  ür 
Name  TlfQOffpovtj  ist  ebenfalls  leicht  zu  deuten.    Das  griecb*  ftf 
xj-ndQfo  scheint  für  aniqaw  ^oniqQUi  (qg^^qq)  zu  stehen;  ^l"/i^ 


-    131    - 

Saatne«  Derselbe  Begriff  scheint  mir  in  UfQasHpov^  zu 
I,  so  dass  sie  als  die  Saamentödtende  aofgefasst  wurde,  weil 
.Arne  in  der  Erde  verwesen  mnss,  bevor  die  neue  Fleucht  aus 
Eitstehen  kann.  Den  zweiten  Th'eil  des  Namens  kann  man 
V  nur  mit  g)h€f)  von  hvan  =»  dhvan  (dhva,  dhn,  dv^(o,  stos» 
-  n;  falsch  leitet  Benfey  11,  276  sq.  jp  aas  -9-  her)  s  dhan, 
1  &ivjo}  in  Verbindung  bringen.  IJ^e  vielen  dialektischen 
mnen  gehen  uns  "hier  natürlich  nicht  an*  In  Betreff  des 
Ol  halte  ich  es  —  bei  der  ausnehmenden  Wichtigkeit  dieses 
blandes  —  für  nöthig  noch  einige  weitere  Bemerkungen  bei^ 
:^  Obwohl  ich  nämlich  den  Namen  wie  den  Gott  für  echt 
seh  zu  halten  mich  gezwungen  sehe,  so  soll  damit  nicht 
sein,  dass  ich  den  griech.  Perseus  für  ganz  verschieden 
*~on  dem  orientalischen;  vielmehr  geht  meine  Meinung  dahin, 
lie  Hellenen  denselben  bei  ihrer  Uebersiedelung  nach  Europa 
JBien  mitbrachten.  Vgl.  Movers^  Phoen.  I,  422:  dass  die 
als   das  Symbol    des    in  Kleinasien  verehrten  assyr.  Gottes 

üun  Saturn  (Kronos)  oder  Mars,  den  die  Griechen  Perseus 
^  der  aber  nach  Herodot  ein  Assjrer  war,  wirklieh  angebetet 
m  ist  kaum  zweifelhaft.  In  dem  von  Sanherib  erbauten  Tar- 
BO  Perseus  als  Gott  verehrt  wurde,  wo  er  eine  Jungfrau  zur 
*UDg  der  Stadt  geopfert  hatte,  wohl  mit  seiner  satumischen 
»  womit  er  der  Medusa  den  Kopf  abschnitt,  wurde  eine  Harpe 
sheinlich  göttlich  verehrt,  welche  auf  den  Münzen  der  Stadt 
u  Symbol  des  Gottes  abgebildet  ist.  Auch  an  den  Küsten 
hwarzen  Meeres,  wo  wir  assyrischen  Cult  überaU  antreffen, 
=  diese  Perseusharpe  wieder  zum  Vorsehein.  Diesem  assyr. 
LS,  dessen  Cult  von  Kleinasien  her  auch  nach  Aegypten  ge- 
3n  war,  entspricht  nach  seinem  Attribute  der  köpfenden  Harpe, 
^  dem  Erfinder  des  Feuerdienstes  und  Aufsteller  von  Feuer- 

(wie  ich  oben  bemerkte,  ist  die  Wurzel  prish,  woher  IliQ^ 
aus  hvf ish  entstanden,  und  =  hvri,  spargere^  lucere ,  Benf.  IT, 
H-  sh:  dorthin  stelle  ich  auch  nvQ,-  Feuer.  Die  Säule  als 
»1  Apollon's  erwähnen  Curtius,  Peloponnesos,  II,  405.  Lauer, 
:i  d.  Griech.  Myth.,  p.  276;  über  die  Heraklessäulen  spricht 
■,  II,  2,  119  sq.  524  616),  femer  als  Opferer  einer  reinen 
^au  und  üeberwinder  des  Fischungeheuers,  als  Mörder  des 
üs  ganz  jener  babylonische  Mars-Nergal  oder  Moloch,  der  sich 
Ke   weibliche  Feuergöttin    (Artemis)   mit   Hirschktihen  sühnen 

statt  der  Jungfrauen,  auf  babylonischen  Gylindem  mit  der 
Qten  Harpe  bald  eine  Jungfrau  köpfen  will,  bald  die  Fische 
un  bedroht  u.  s.  w.  Derselbe  Movers  bemerkt  II,  1,286  sq.: 
lot    sagt,    dass  Perseus  nach  der  Ansicht  der  Perser  ein  As- 

gewesen.  Im  Sinne  der  Perser  konnte  dieses  nur  heissen, 
Perseus    nicht  ihr    (der  Perser)  Stammvater  sei,    sondern  der 

Sagenzeit  angehöre.  Dieses  setzt  aber  voraus,  dass  die 
r   hier   griechische    und    assyrische  Mythe    combinirten,    dass 


—     132    — 

mithin  die  griechische  von  Perseus,  Andromeda  und  Kepheuhi 
einer  assyrischen  ihre  Analogie  hatte,  wie  denn  überall  da  iro  ■ 
der  Vorzeit  Aethiopen  und  Assyrer  in  Asien  gedacht  wGrdeD,  nk  .^ 
Perseus  erscheint,  welcher  ausser  in  Babylon  und  bei  den  Penn  |* 
auch  in  Nineve  eine  Dynastie  gründete  (vgl.  über  den  Peneu  » 
Bellerophon  ^  Beletaras  d.  h.  Tödter  des  Ungethüms,  desDn- 
cbens,  meine  Qoaestt^  Ctess.  p.  12),  in. Tarsus,  einer  assyr.ABiip, 
göttlich  verehrt  wurde,  auf  babylonischen  Teppichen  mit  der  Af 
dromeda  von  den  Griechen  wieder  erkannt  und  auch  in  des  Uf- 
Ihen  von  Cypern  genannt  wurde.  —  So  Movera.  dem  ich  indMi 
nicht  beistimmen  kann,  wenn  er  die  griech.  Mythe  voni  Pol« 
für  wahrscheinlich  aus  einer  assyrischen  entsprungen  hält ;  ichtfHN 
ihm  hierin  ebensowenig  bei  als  II,  2y  289,  wo  er  den  groeaettUB 
der  Ueraklesmythen  am  Pontns  und  Bosporus  auf  den  in  pH 
Kleinasien  verehrten  assyr.  Sandan  zurückführt  —  und  nehme  vid* 
mehr  an,  dass  Herakles^  Perseus  und  andere  Gottheiten  sowohl  Im 
hellenischen  als  den  vorderasiatischen  Stämmen  indogerm*  Urs|viBKi 
bis  nach  Assyrien  hin  von  Hause  aus  gemeinsam  eigentüfinüche 
gewesen  seien.  Dass  dieselben  echt  orientalisch  sind  und  M 
erst  aus  Griechenland  dort  eingeführt  wurden,  steht  YoUkomaien  M; 
aber  ebenso  fest  steht,  dass  dieselben  echt  griecbiack  (hellanKk) 
sind:  daraus  folgt  für  uns,  dass  die  betreffenden  Orient,  n»  grieck 
Gotüieiten  für  ursprünglich  identisch  gehalten  werden  mtiraea  Die 
äussersten  Consequenzen  aus  seiner  halb  wahren  und  dama  dofipik 
gefährlichen  Meinung  zieht  Movers  II,  2,  307  sq.  (über  AduHev) 
und  11^  2,  291,  wo  er  sagt:  die  Argonautensage  ist  aus  vendrii- 
denen  Mythen  entstanden ,  die  an  den  einzefaien  Cultttsatättn  ii 
nördl.  ägäischen  Meere  und  am  Pontus  heimisch  waren  md  bA 
urspr.  auf  die  Uebertragung  von  Gülten  bezogen,  die  aua  den  &(- 
liehen  Gegenden  am  Pontus  nach  den  westliehen  gekommen  w»a 
Indessen  wollen  wir  zum  Beweise,  dass  die  kabirischen  Gilbi* 
statten  der  Assyrier  am  Pontus  schon  in  alter  Zeit  in  VerfaindHl 
mit  jenen  im  ägäischen  Meere  waren,  noch  kurz  auf  assyr.  B^ 
mente  (!)  im  Cult  von  Samothrake  hinweisen  u.  s.  w.  Ygl  mA 
den  Art.  Eriq}tvq. 

208.  Tlriyi^j  77,  die  Quelle ;  Iltjyaaog,  6 ,  das  geflügelte  flu" 
terross.  Preller,  Griech.  Myth. ,  II,  55:  So  griechisch  nun  «Mh 
die  Dichtung  von  diesem  Pferde  und  dessen  Name  zu  sein  itot, 
so  war  doch  auch  diese  Vorstellung  von  dem  berittenen  SoMi- 
gotte  eigentlich  in  Asien  heimisch  und  selbst  der  Name  Ilijfft^ 
oder  Iltj^aGog  in  Kleinasien,  namentlich  bei  den  Earem  und  L^ 
kiern,  so  verbreitet,  dass  man  auch  dessen  Heimath  nicht  woUii 
Griechenland  suchen  kann.  So  Preller,  der  nur  bedenken  Boflü» 
dass  eine  religiöse  Vorstellung  in  Asien  vorkommen  und  dabei  daik 
auch  echt  griechisch  sein  kann.  Z.  B.  der  Mythus  von  Adirii 
und  Moloch  kommt  in  Asien,  sogar  im  semitischen  GM^ete,  9l&^ 
halben  vor  und  ist  doch  auf  den  griechischen  (urgriechisch -Uii^ 


—     183    — 

tischen)  Mythus  von  Uranos  und  Kronos  zurückzuführen.  So 
als  irgend  ein  indogermanisches  Volk  in  ^«ien  oder  Europa 
Recht  hat,  seine  Sprache,  Mythen  und  Sitten  für  die  ältesten 
alterthümlichsten  auszugeben,  ebenso  gut  haben  die  Griechen 
Recht  dazu:  denn  nicht  nur,  dass  die  -griech.  Sprache  die 
srmen  vieler  Wörter  behauptet  hat,  die  sogar  im  Sanskrit  nicht 
»  gefunden  werden,  sind  auch  die  griechischen  Mythen  zum 
)il  aus  dem  höchsten  Alterthum  herzuleiten  und  als  die  reinsten 
I  anyerfölschtesten  Ueberreste  ältester  Naturanschäuung  zu  be- 
bten. Griechenlands  und  Eleinasiens  Bevölkerung  aber  ist  gewiss 
h  in  jener  Zeit,  worin  die  Mythen  vom  Pegasos,  Persens,  Bei- 
phon Q.  s.  w.  entstanden,  ziemlich  auf  derselben  Stufe  sprachlicher 
Wickelung  begriffen  gewesen,  oder  —  um  uns  richtiger  auszu- 
dcen  —  der  hellenische  Theil  der  Bevölkerung  Griechenlands 
:e  ausser  der  bis  dahin  gleichmässigen  Entwickelung  des  gemein- 
iOn  Sprachgutes  auch  bereit?  einen  grossen  Theil  der  mytholo- 
then  Vorstellungen  in  Gemeinschaft  mit  den  zunächst  verwandten 
nanat  Stämmen  ausgebildet,  bevor  er  aus  Kleinasien  jach  Europa 
EBiedelte',  so  dass  ein  und  derselbe  Mythus  hüben  und  drüben 
Lcb  einheimisch  sein  konnte.  Ich  wenigstens  halte  rifjyaaog  wie 
fiaaog  füir  echt  griechisch.  Vgl«  nrj^ovy  Ruder  (stossend  =:: 
Jagend),  nrjddcj,  springen  (vgl.  Benfey  II,  275,  wo  dhvans,  tan^ 
,  eig.  stossen^  von  dhva  +  s),  eig.  stossen,  nMco,  auüquellein, 
a§,  QneU,  nv^a^i^io,  tanzen.  Der  iir  ntia^y  nMto  hervortretende 
priff  ist  aus  dem  Begriff  stossen  a  hervorstossen,  hervorbrechen, 
voi^gangen;  rgL  lat.buUire^  ebullire  (zu  hvar^  Benfey  11^  195, 
liva,  dhva,  idhu  +  r),  femer  itQ7Jv9j,  xQovvog  (zu  stQovcOy  xQOTog, 
isen  =»  aufetossen^  aufspringen).  Völlig  falsch  ist  Benfey  11,  92^ 
BD  ^er  Tuia^,  nMco  für  dialektische  Nebenformen  von  nrjSdü) 
%\  hi^  haben  wir  bei  nrjS  oder  naS^  tw^  gegen  nid  dasselbe 
cbältniss  Anzuerkennen^  wie  bei  vap  gegen  vip,  ag^  gegen  ig' 
gegen  pig  n.  s.  w.  Aber  naS  scheint  ganz  =  nv6^  wie  guh 
gab,  bhug'  =^  bhag'  n.  and.  Dies  leitet  auf  die  Annahme,  dass 
Gius  hv  zu  deuten  sei,  weil  sonst  a  neben  v  unmöglich  zu  er- 
ren  ist  Vgl  dhu,  dhva,  stossen,  Benf.  II,  271  sqq.;  dazu 
lören  griech.  aqtay  aus  sa  +  hvag'  (shvan  ib.  276^  was  aber 
t  nicht  erkannt  ist),  a^t^,  Wespe,  (stossend  =  stechend),  neben 
V,  Gallwespe  (sa  +  (pav  *=  hvan),  lat.  spiculum,  spica,  spinaf. 
mt,  griech.  ntxQog^  lat.  icere  f.  hvicere^  griech  l/S^g  (stossend 
schnell,  d-oog)  =  lat.  piscis  (p  ■«  hv),  unser  spitz,  vgl  &o6g 
ssend  =  spitz,  crroVrg,  stossend  «  spitz,  u,  viele  and.  Wörter. 
5  in  (yq)ay  erscheinende  Wurzel  hvag'  ist  =;=  ag',  ay-co,  stossen 
treiben^  in  Bewegung  setzen;  neben  ag'  erscheint  ig',  ig  (Benf., 
343  sqq.),  wie  neben  na^  gleichbedeutend  nt^.  Das  bisher  so 
ikle  Ttfjy/j  ist  aus  hvag',  a-fpay,  zu  deuten  und  bezeichnet  die 
eile  als  stossende  >=  tanzende,  springende,  aufspringende;  der 
atale  Laut  g'  kann  auch*  durch  J  wiedergegeben  werden^  woraus 


—     134    — 

y  uud  ()  in  Ilijyuaog  =  ll^daoog  zu  erkl&ren  sind.  Vgl  F^f, 
Ftgä  =  ürg'  aus  varg',  vrig.  Wie  n^jy^  mit  aqwiCwj  so  ist  adi 
lat.  foDs  mit  (pivta  eng  verwandt  und  bedeutet  ebenfalls  stosaailB 
aufspringend..  Das  n  in  mjy^  gegen  g>  in  atpd^ta  darf  nicht  vi- 
fallen,  weil  n  wie  9  aus  hv  entstellen  konnten.  Vgl  anvqt^  oft- 
^g,  OTTOXT^og,  afoyyog  fnngus  (zu  aq}ayf  stossend  s=  aufschiesND^ 
OTiuQuaow,  ag>akaaau),  und  sph  =  sp  bei  Benfey  I,  540.  Li  «f 
du(o,  TTfjdov,  TiTda^,  niövwy  nvdoQl^iti  möchte  ich  d  nicht  Ctlr  s  ^, 
sondern  für  ursprüngliches  d  nehmen;  dadurch  kämen  7117 J,  irvd  vaam- 
men  mit  afpaia^w,  aqiJ^Wf  atfedavog,  affodqoq^  aneviw  (stossen  «tra- 
ben, betreiben,  drängen,  eilen,  vgl.  &^ußj  dvog  von  dhn,  studeo  m 
stu,  stossen),  die  alle  von  dem  in  dhu  =  &v(o  liegenden  tTihyriie 
aus  zu  erklären  sind,  (lieber  spha,  sphu  ==  spu  aus  hva»  In,  Ab 
vgl,  den  Art.  -d-äkog).  Auch  oni^of,  pipen,  bedeutet  eig.  nfllM- 
sen  =  tönen;  unser  pipen  steckt  im  lat  sib-ilo  /Ür  shvibilo,  ta 
Benfey  I,  460  falsch  zu  svfi,  schwirren  setzt,  woraus  doch  uBDüf- 
lich  der  lange  Vocal  der  ersten  Silbe  zu  erklären  ist.  Zu  mU^ 
mirw  vgl.  auch  £t^o>,  Eiöod-ia^  TloT'eiiäwv,  die  ebenso  ei^  vt 
jenen  verwandt  sind  wie  ico  mit  ntxQog,  l/(dyvg  mit  piseis,  im 
mit  porceo,  allex  mit  pollex^  ahnus  (geneigt)  mit  palmus  (flach)  t 
8.  w.  Lehrreich  ist  es  hier  einige  urverwandte  semitische  Wnnnk 
heranzuziehen;  vgl  hehr,  pagash^  stossen,  paash,  springen,  pshtf^ 
aufstossen,  hervorquellen,  pua^  hervorbrechen  (vgl.  Ewald  ^  QesA. 
Ist.,  über  Pü'ä)  s  bua  ^  syr.  mua>  sprudeln,  hehr,  tmah  »  bot. 
chald.  beba',  hervorqueUen.  Der  Wechsel  von  p  :  b  :  m  weist  wti 
hier  mit  Entschiedenheit  auf  ursprüngliches  hy;  vgL  noch  9m 
hehr,  barad  s.  v.  naQÖog^  über  qäne  und  qeren  (q  aoa  hv)  s.  n. 
mvt]  und  ^Qog.  Ich  könnte  noch  hehr,  baat,  stossen,  scMagois 
pahaz  stossen,  aufispringen,  dann  pu^  (aus  paa^  »  paat  »  btii^ 
contnndere,  wovon  m^pt^,  Hammer^  bus,  conculcare  ss  posh,  pii 
erwähnen,  um  Benfey  darauf  aufmerksam  zu  machen,  dass  srOj 
89 — 94  überall  die  Urbedeutung  der  indogerm.  Wunsein  veikaat 
hat.  Heisst  z.  B.  pes,  nwg  eig.  gehend?  Nein,  er  lieisst  ftOr 
send  =  stampfend,  auftretend;  vgl.  päd  mit  path,  ib.  II,  93»  v** 
her  pathja,  passend,  eig.  stossend  s=  treffend,  zutreffend.  Genk 
das  Wort  naxdatTw  konnte  ihm  die  Augen  öfihen :  und  dies  edW 
er  für  onomatopoetisch  I  Vgl.  hehr,  patash ;  Bötticher,  Arica,  p.  70 
(über  hebr.  patttsh)  urtheilt  wohl  vorschnell :  ich  halte  vM  n 
Meier,  Hebr.  W.  p.  495.  Auch  pat  (im-pet-us)  mit  der  Bste- 
tung  von  hnu,  II,  182,  spricht  deutlich  genug;  neigen  ss  '}fidi«, 
'}  stossen,  daher  nir^a,  petra  stossend  =  spitz,  &odg.  Der  NtfK 
Hierapy tna  ist  so  viel  wie  Hierapetra ;  pungere,  stossen  ist  «s  p«- 
gere,  stossen,  vergL  näyog,  stossend  =  aufspringend,  Spitie.*  bk 
halte  lat.  pelere,  pet-ra^  im-pet-us  für  verwandt  mit  quaterOi  sKü- 
sen  s^  erschüttern^  fasse  aber  quatere  ganz  anders  als  Pott'flid 
Benfey  I,  253 :  es  gehört  zu  dhva ,  hva  II,  274  sq. ,  wie  Ales 
oder  doch  das  Allermeiste,  was  Benfey  I,  253  sqcj;   behandelt  tat 


^     135    — 

An  das  Präfix  ka  (wie)   darf  für*8  Latein  ebenso  wenig  wie  für's 
Griechische   gedaclit  werden;   ich  glaube,  dass  es  in  diesen  beiden 
Sprachen  auch  nicht  ein  einziges  Mal  mit  Sicherheit  nachzuweisen  isf. 
209  a).  riijoctj  7],  der  Sack,  Reisesack,  könnte  für  ein  semi- 
tisches Wort  gehalten  werden,    da  es  im  Indogerman.  bisher  keine 
i  Deutung  gefunden  hat.     Vgl  hebr.  ^aphar,  drehen,  winden  =>  um- 
geben, umhüllen.  Es  ist  aber  unnöthig^  zum  Semitischen  zu  greifen,  da 
I   hvfi,  Tri  beiBenfey  II,  280.  304  dieselben  Dienste  thut:  mag  man 
^   nun   den  Sack  mit  mir  als  einen  umgebenden,    verhüllenden,  d.  h; 
,  ab  Ueberz'ug,  oder  mit  Benfey  II,  278   als  den  wie  eine  Schnecke 
,  gedrehten  (I)  fassen.   Verw.  ist  q>uQogj  Gewand,  (umgebend),  ansi" 
:  ^Wj  "HQtji  Dunkel  =  Wolke  (vgl.  fvgcjg,  Ueberzug  =  Schimmel); 
^  dass  nrj^Vy  nfjo/g,  6,  //,  Hodensack,   hicher  gehört ,    braucht  wohl 
^   kaum  gesagt  zu  werden:  dazu  vgl.  Meier,  Hebr.  W.  p.  123  sq. 
I  209  b).  nivva,  dj,  die  Stcchmuschel,  wird  oft  mit  dem  hebräischen 

^.  penhiim,  pninim,  wabrsch.  Ferien^  zusammengestellt.     Dieses  hebr. 
t  Wort  jst   sicher  echt  hebräisch,    nicht  indisch,   wie  Benfey  II,  88 
(vgl.  Meier,    p.  522  sq.)    meint:    aber   griech.  mvva  scheint  auch 
j   echt    griechisch    zu    scinj    verw.    mit  unserm  Wort  spitz,    und  für 
nidva  «I.  stehen.     Auch  Hesse  sich  mwa  für  nttva  =  nirva  neb- 
men,  verw.  mit  nixQa^   von  pat  (im-pet-us),  stossen;   unser  Wort 
^pits^  ist  •  im  Griech.    erhalten    im  Namen  Tllvöoq.     Doch  wage  ich 
1    es  nicht,  HIoqi' nlvvot  ein  entscheidendes  Urtheil  zu  fallen.' 
.  210.  nhiäog,  To,  auch  nXd^9j,  ijj  SchlafFlieit,  (dazu  nXaäu^c, 

ßkaSoQoq,   schwammig,    weichlich):    dieses* Wort   steht  im  Griecli. 
noch  sehr  dunkel  da,  weshalb  es  hier  kurz  behandelt  werden  möge. 
Benfey,  I,  519    will    griech.  •  n   aus  ^  entstehen  lassen :    dies  darf 
,  and    kann   aber  von  keinem  strengen  Etymologen  geduldet  werden. 
IMesem  beweist  auch  z.  B.  das  dialektische  niöa  neben  /<f  ra,  dass 
y«  in  fA^d  unmöglich   für   ursprünglich  gehalten  werden  könne;  n 
und  fji  müssen  hier  gerade  so  auf  hv  zurückgeführt  werden,  wie  in 
a-fidw  (streichen)  und  a-ndat  (ziehen;   vgl.  SXxü),  skxvco,   ziehen, 
.   streichen),  wozu  pä  bei  Benf.  II,  73  sq.  (tzo-to^,  nlvwi)  gehört,  wie  ich 
I  hier   gegenüber    dem   onomatopoetischen   Unwesen    (das   vor    dem 
-Semitischen  picht  bestehen  kann)  bemerke.    Lehrreich  ist  hier  wie- 
der   das  Semitische«    Vgl*  hebn  palat,    aufgelöst,    schlüpfrig  sein, 
^   ^e   malat;    ürbegriff  ist  biegsam,    nachgiebig  (vgl.  lat.  in-dulgeo 
'    mit  dnlcis  und  ^iech«  -d-iXyo),  worüber  mehr  s.  v.  TiX^lv]  yXvxvg 
'    veiblilt    sich  zu  dulcis  wie  yidyog  zu  &iXya))j  weich  sein,  wie  die 
Bedeutung  entfliehen  (»s  ausbiegen,  vgl.  Benfey,  II,  20)  lehrt.  Nun 
mnss  griech.  7r;ia(F,  j^Aaif  zwar  nicht  für  semitisch  gelten,  aber  doch 
für   mit  jenen    semit.  Wörtern    urverwandt  gehalten  werden.     Das 
griech.  nXai,  ßXaS  gehört  zu  Benfey  11, 284,  wo  hold,  Halde  (hold 
es  gratus,    Halde  «  pratum,    Hürde  =  erstes)    u.  andere  Wörter 
stehen,    die  von  dem  Grundbegriff  sich  neigen  =  weichen,   welch, 
biegsam    sein  u.  s.  w.    aus   zu   erklären    sind.     Der  Wechsel  von 
TT,  ßy^  fi    ist    also   liier  wie  Immer  aus  hv  zu  deuten.     Vergl.  noch 


plumbum,  ftokvßdogj  die  zuBenfcyll^  ;^09  84q.  i^hören,  wohviilj^  i 
hvfipy  pdnw  (vgl  11,  291^  ßa^g)  stehon;  dorthin  gehört  aaehjj»-  i 
XeTtogj  verw.  mit  ;^uAao>,  x^XoQog,  schlaff,  eig«  sich  neigend,  dahtr  ||i 
>)  s=  weichend  =s  weich,  ^)  =  drückend,*  schwer*  U 

211.  /lAaWf/l^  27,  die  Zunge  an  der  Wage,  Wagschaale  u.  & 
w.  Das  Wort  könnte  semitisch  sein;^  vgl.  hebr«  palas^  abwigo^ 
peles,  Wage.  Das  griech.  Suftix  -tyy  scheint  aber  die  Annftini 
der  Entlehnung  auszuschliessen. 

212,  Ilomtfdüiv,  Jloaeiöwvj  0,  aus  einer  älteren  Form  Tlentiim 
=  der.  Ilovsidäv.  Dieser  griech.  Gott  ist  noch  neoestene  für  pbori- 
zisch  oder  libysch,   ja  für  ägyptisch  ausgegeben  worden ;    aber  all 
Etymologieen  desselben  aus  fremden  Sprachen,  die  man  vorgcbnefct 
hat,    sind   wenigstens  um  kein  Haar  besser  als  die  von  demita 
Bochart  gi^gebene.  Stände  der  phönizische  Ursprung  dieses  Nimi 
fest,  so  liesse  sich  z.  ß.  an  das  hebr.  Wort  pattisii,  Hammer,  elg. 
Stösser,  Erschütterer  (das  Bötticher,  Arica,  p.  70  wohl  mitDuRck 
aus  dem  Sanskritwort  patVi^a  herleitet)    denken;    dem  Sinne  umL 
passend   wäre  auch  eine  Verbindung  mit  hebr.  biygä,  fenehter  Oi^ 
und  dessen  Wurzel  bagay,    fliessen,  strömen.     Neben   ba^a^  komlB   I 
bagaz,  ba^ad  mit  gleicher  Bedeutung  stehen :  ein  Wort  bo^g  odti 
vielmehr    boQ§z,    boy^d  konnte  zu  florad  (vergl.    Ttivtg  x:^  ^'ai 
TvQog  =  ^or)  werden.    Als  ich  Böttiger,  Ideen  zur  KunstmyA.!!) 
341    las ,    dachte   ich   an   eine  Composition   aus   Ba'al  (Heir)  Bai 
Sidon,  giddn  (elg.  Fischfang) :  Ba  al  wäre  in  Bo,  Po  (b  för  j^  ^^ 
vapwnog  =  '§zdb)  übergegangen  und  Poseidon  ein  Herr  des  Fiadh 
fangs.     Aber   es    ist  offenbar,    dass  eine  solche  oder  eine  ähniidbi 
Etymologie  immer  eine  blosse  Möglichkeit  bleiben  würde,   nie  aber  td 
Glauben  Anspruch    machen    könnte.     Ganz  anders  verhak  es  skl^ 
wenn  wir  den  griech.  Gott  ans  der  griech.  Sprache  erklären  köDMi: 
denn    dann    tritt   sein    Name    i«    die  unerschütterliche   Phalanx  dff 
griechischen  Appellativa  ein.  Ich  vergleiche  den  Namen  der  Meargötta 
El^to,  Eido&da,  der  ganz  glchbtd.  mit   Kv/um,  Kv/uoi^orj  ist;  deM 
die    in    in-eiy-o)    erscheinende  Wurzel  ig',  vig'  (v  ist  kein  PiÜii 
was  ich  wegen  Benfey,  I^  343  sqq.  bemerke)  bedeutet  elg.  neigeii 
daher  ')  stossen,  schlagen,    wober  goth.  v^gs,  Woge,    Sskrit  fiiSi 
Welle    zu   erklären    sind;    ')  neigen  =•  drucken,    drängen,    dikv 
in-sly-u)^  verw.  mit  Inoq^  ilnog,  Stoss  =  Falle  {n  aus  k'?  tider«« 
p  ?  vgl.  vip,  stossen,  Benf.  II,  340) ,    Inrofiai ,  drücken    («%,  rieh 
neigen,    lehnen  —  auf  Etwas)  u.  s.  w.     Vgl  auch  G(plyyw  aln  u 
-f-  hvig   =  hvag'  (Benfey  11,  17  sqq.  275)    und   die  Artt  yäam 
und  2<piy^i   ig,  ig'  ist  ans  hvig,  hvig'  s=  vig'.     Der    Palatalbock- 
Stabe  g'  kann  im  Griech.  zu  J  werden  (vgl.  Fiqä,  FiQy  ans  vaig' 
=  ürg')  weshalb  im  Namen  TIoxsid-uMv  ^    noa-tuS-diav  (anschls- 
gend,  vgl.  nsXayog,    verw.  init  ffagrum^  nX^aaio)    das  goth.  vßft 
Woge,    stecken  könnte.     Indessen  halte  ich  J  lieber  für  urspi^of- 
lich,  wie  ich  früher  d  in  nfjddo),  niövM ,    nväa^l^co    für  unöwing^ 
Hohes  d  genommen  habe.     Dann    fordert   der   Namis   JTor-fi^itf^ 


—    137    -- 

eine  Wurzel  id  =  hvid  »  pid  in  nU-a^ ,  nid'-vw  :  dazu  würde 
«uoh  ^'I^f],  stossend  «=  aufschiessend,  aufragend,  gehören^  verw.  mit 
UMog  und  spitz  (^  stossend,  ^oog',  spitz  ist  =  sa  +  pid  =s 
hvid  =  id,  verw.  mit  rih/^).  Diese  Wutzel  hvid  konnte  schon  im 
ifiaDskrit  zu  bhid  werden,  wie  livag'  zu  bhug',  bhag'  wurde.  Des- 
ihalb  gehört  die  Sanskrit wurzel  bhid,  spalten  (=  stossen,  vgl.  Ben- 
tfey,  U,  174)  hieher,  Hanimt  iat  findo  (zu  s-cindo  wie  (psvco  zu 
xalvüi)  and  unserm  beissen,  bitter  u.  s.  w.  So  haben  wir  dieWur- 
isel  hvid  =  id  auch  für  das  Sanskrit  (vgl.  den  Artikel  Eadfiog) 
iimehgewiesen :  Alles  erklärt  sich  nun  von  selbst.  El^ai  ist  wie 
\Mvß(ji  die  stossende  ss  schlagende  Wogengöttin,  floatiddwv  (aus 
inoTfiddwv)  der  anstossende  «  anschlagende  Wogengott:  das  Meer 
i«ehlägt  an  das  Ufer  an,  vgl.  x^t't<o,  nkv^oßv,  verw.  mit  xgv  in 
stcpotfcri  für  xq6Fü)j  t^ov-vog  u.  and.  So  scheint  es  denn,  dass  Po- 
sMidon  wirklich  von  Anfang  an  Gott  des  Meeres  war:  da  aber 
ilfeergötter  oft  aus  Luftgöttem,  aus  Göttern  der  himmlischen  Wo- 
i|[en  entstanden  sind,  so  bleibt  die  Ansicht  nicht  ausgeschlossen, 
idass  Poseidon,  der  Anstossende,  Anschlagende,  Anstürmende,  ur- 
i-sprüngliclr  ein  der  Athene  eng  verwandter  Gott  der  stürmenden 
y HlmmelBwogen  gewesen  sei.  Das  Sicherste  ist  wohl,  ihm  beide 
j  Gebiete  einzuräumen,  wenn  man  sich  nicht  das  Verständniss  vieler 
I  Mythen  unmöglich  machen  oder  doch  sehr  erschweren  will.  Nach- 
j  dflin  ich  die,  wie  ich  glaube,  unzweifelhaft  richtige  Etymologie  des 
I Namens  gegeben,  scheint  mir  die  —  weder  in  formeller  noch  in 
^eachlicher  Hinsicht  haltbare  —  von  Preller  I,  352  keiner  Wider- 
.jiegatog  zu  bedürfen, 

1  213.  n^lomög,'  0,   jonisch    llglf^nog.     Dieser  Name  ist  einer 

.,4er  dunkelsten  Göttemamen,  weshalb  der  Gedanke  an  fremden  Ur- 
jj-flprung  desselben  gestattet  ist.  Aber  was  kann  uns  hebr.  pert,  p  rt,  pri 
gVDd  '4b  helfen,  da  daraus  unmöglich  ein  Fruchtvater  werden  kann: 
^pidr'äb  heisst  Frucht  des  Vaters,  also  Sohn.  So  viel  ich  sehe,  muss 
.der  Name  als  rein  griechisch  gelten.    Wer  ihn  für  ein  Compositum 
,  halten  will,  kann  pfish  bei  Renfey,  II,  80'sq.  (Iat.  penis  aus  persnis) 
.  Tergleichen,  welches  Wort  spritzen,  tröpfeln  bedeutet :  Flpiaan  könnte 
'  ein  Wasserapritzer,  ein  Besaamer  sein,  -an  also  zu  Sskrit  ap,  aqua, 
Wasser,  =r  ambhas    (^Arp^o-^irrj)   gehören,    obwohl    die   Quantität 
I  dagegen    spricht     Die  Wurzel    prish  ist  aus  hvfish  (hvfi  =:  ghfi, 
.  apargere,  stilläre,  Benf.  II,  195)  entstanden;    hvri  heisst  eig.  stos- 
,  Ben  es  werfen,    streuen,  strahlen,  sprengen  (spargo).     Aus  hvfi  ist 
auph  unser  Wort  werfen  abzuleiten^    von  einer  Form-  hvrip  (Benfey 
;  n,  309  sqq.;    hvrip  aus  hvfi  =  hva,  hu,  dhu  -|-  r,  wie  hmal  ih, 
I  11,283  ebenfalls  zu  hu,  dhu,  ^vm  gehört:  Benfey  hat  Alles  schmäh- 
lich   auseinandergerissen ;    mit  Drehen    und  Verdrehen  kommt  man 
hier. nicht  durch),  der  im  Griechischen  nQan  gegenubeiireten  konnte 
mit  7t  =  hv,  wie  oft:    Vgl.    gerade   hier  Iat.  prob-rum,    op-prob«^ 
rium,'  ex-prob-rare,    worin  p  aus  hv;   prob  ist  mit  unserm  Wurf, 
warfen,  Iat.  v^rb-er,   Terb-rarare  eng  verwandt;   mit  vorb-er,  iStoss, 


—     128    — 

verboten:  man  halte  sich  nur  an  andQfa^  sprengen  «ts streoen,  aoh 

sprengen  ~  ausstreuen,  spargere,  ß^d/ftv  (/C^  »  hv  =  tt)  n.  8.  f* 

206.  IleXaayol,    ol,    die  Ureinwohner  von  Grieeheßland,  ä 

deren   ethnisches  Symbol   (um  mit  Buttmann  zu  reden)  der  Hcm 

neXaayog  erscheint.    Wie  wir  s.  v.  ßaQßaqoq  den  Versuch  Ifel«^ 

ein  afrikanisches  Wort  in  Griechenland  einzuschleppen,  abgewien 

haben,  ebenso  müssen  wir  eine  andere  Zusammenstellung  abwriM^ 

die  ohne  Vergleich  mehr  Beifall  gefunden  hat  als  die  ZusamoMOiri' 

lung  der  ßoQßaQoi  mit  den  Berbern^  die  gleichwohl  in  spnKUchr 

Hinsicht  noch  weit  haltloser  ist  als  jene,  wir  meinen  die  dw  gMi 

Volksnamens  IleXaayol  mit  dem  semitischen  Volksnamen  PeUHi^ 

den  Manche   vom   äthiopischen  Wort  falasha,    wandern,  abUha 

Ewald   erklärt   diese  Etymologie   für  unbegifündet    JedenfiA-Mtl 

schlechter  ist  die  des  Hamburgers  Redslob,  der  in  s.  Schrift:  fit 

alttestamentlichen    Namen    der   Bevölkerung    des    Israelitaiflfiitai* 

(1846)  die  hebräische  Wurzel  shaphel,  wovon  die  Landschaftte- 

ph^lä   (Niederung)   benannt  ist,   heranzieht  und  eine  geraden  V" 

mögliche  Umstellung  der  Wurzelbuchstaben  sh-ph-1  anninmit  Vii 

es    sich  aber    auch   mit  dem  Namen  der  Philister  verhaltea  BÜft 

so  ist  doch  offenbar,  dass  aus  hehr,  palash,  pelesheth  im  GrieeloMlMi 

nur  UiXaaogj  UeXuarog,  aber  unmöglich  i7EAa(7-/-o^  werden  kflsA 

So  bricht   die  berüchtigte  Etymologie  zusammen ,    worauf  die'  M' 

zesten  Hoffnungen   gebaut  wurden !    sie  bricht  zusammen^  '^  ^ 

unmöglich   mit   den  strengen  Gesetzen  der  etymol.  Wissoiedi'^^ 

Einklang  zu  bringen  ist     Mag  Herr  Roth  für  palash  zehnrndl*' 

lasch    schreiben,    so   wird    doch    hehr.  Schin    oder   Shin  imoff^ 

*griech.    a   bleiben    und    nie  =  grieeh.  a/,   ax,  ay  werden  köBB* 

Hier  sehen  irir,  wais  für  Unheil  die  falsche  Schreibung  eines  Bat^ 

stabens  in  den  Köpfen  derer  anrichten  kann,  die  einmal  den  (^ 

Willen  haben,   aus  Schwarz  Weiss ^    aus  Allem  Alles   zu  maAi*I 

Doch  genüg  hiervon.     Es  fragt  sich  jetzt,  was  denn  IlsXttOfk  ^ 

gentlich  bedeute.   Benfey  U,  87  behandelt  nXäyiog,  nXoutfog^  icM 

und    stellt   dafür  eine  Grundwurzel  priksh,    plaksh  auf,   worin  ^ 

ihm  vollkommen  beistimme.    Aber  darin  stimme  ich  ihm  niditM 

d^s  er  diese  Wurzel  priksh^    plaksh   von  der  für  nXai^,  planoi  ^ 

placnus    (ib:  p.  99),    unser   flach,    Fläche    aufzustellenden  WaB* 

getrennt  hat;  denn  offenbar  sind  die  Bedeutungen  identisch:  nei|0 

ist  «=  *)  biegen,  krümmen,  drehen  (ttA^xw,  ib.  p.  97),  ;==  ^)  riett 

machen ,   senken,  flach,  platt  machen.     In  allen  diesen  Wörtern  i^ 

schon   im. Sanskrit   p  für  hv  eingetreten,  weshalb  dieselben  Bedei" 

tungen  bei  den  von  Benfey  H,  318  verzeichneten  Wörtern  wirf** 

kehren;  vgl.  nXdyiog,  nXaiaog  mit  Xiyof^ai  (liegen,  legen  =  neige*)) 

Xd/Qiog,  schief,  ^txvog  krumm,    Aa§  (gerundet,  gebogen,  wie  Fefl* 

p.  87),    ob-liq-uus  ü.  s.  w. ,  dann  (ib.  307)  xuQniog  =  nkit^ 

schief,  wo  X  =  hv  «=  TT,  u.  s.  w.'    So  könnte  man  denn  den  /fr 

Xaayog  als  den  Flachen,    Platten  d.  h.   als  den   auf  dem  flacfc* 

platten  Lande  Wohnenden,   als   den   ackerbauenden  Bewohner  * 


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—     129    — 

betrachten.  Möglich  ist.  aber  auch  efne  Verbindung  des 
mit  q>ä^  <=  aro,  pflügen,  vro  tp  ssz  bv,  wie  in  (poXKogf 
ib.  317,  dann  mit  anuQaaaMj  aipakdaam,  reissen  =33  ^'Ayoi, 
iXavvitt^  Furchen  ziehen  u.  s.  w.  Vgl  kiayoq  ib.  307, 
krit  krish,  ziehen  =  pflügen,  ftirchen  (unser  Wort  Jpflug 
r  slavisch  sein:  aber*es  gehört  doch  sicher  mit  dem  dent- 
iTort  Furche  —  als  von  derselben  Wurzel  stammend  — 
m),  aus  hvrish,  weiterhin  aus  hvfiksh  >=  hvrig'  +  s.  Da 
.ksh,  priksh  (p.  87)  aus  hvriksb,  so  bliebe  die  Etymologie 
^^ayog  in  formeller  Hinsicht  ganz  dieselbe.  Vergl.  gerade 
ifey  ir,  306  über  aro,  ackern ;  die  Wurzel  (dhv)ar,  neigen, 
')  sich  neigen,  woher  lat  almus»  geneigt,  wie  pronus  II, 
8,  w. ,  verw.  mit  palma,  palmus,  flach;  dann  neigen  =» 
drehen  u.  s.  w. ;  ')  stossen,  hauen,  backen,  spalten  ((fxiQaoq 
*),  reissen,  aufreissen,  daher  ackern.  Vgl.  f'Axo^,  vulnus, 
und  hnu  II,  182  sq.  Indessen  ist  es  doch  ein  grosser 
led,  ob  li^Xaayog  =  flach,  platt,  oder  *==  furchend^  pflü- 
^  ich  kann  darüber  —  offen  gestanden  —  zu  keiner  Ent- 
^  gelangen,  glaube  -aber  das  Wort  zur  rechten  Wurzel 
Ext  haben.  Auch  bleibt  der  Sinn  im  Allgemeinen  derselbe, 
die  Pelasger  als  ein  vorzugsweise  der  Agricultur  zuge- 
^olk  betrachtet  werden,  daher  sie  gleich  passend  sowohl  als 
wie  als  Feldbewohner  bezeichnet  werden  koiäiten.  Im  Ge- 
zu  TleXaayog  erscheint  der  ebenso  schwierige  Name  ^AAi;v. 
5ller,  Gr.  Myth.  I,  58:  Endlich  eine  geschichtliche  Erzäh-« 
ri  der  Vorzeit,  wenigstens  hielt  man  sie  für  geschichtlich, 
olche  alte  Landschafts-  und  *:'tammsagen,  wo  die  späteren 
ihter  und  Stämme  sich  von  einem  ersten  Mensehen  und 
seines  Volkes  ableiteten,  dergleichen  es  wieder  in  allen 
»n  Gegenden  gab.  Die  allgemeinste  Anerkennung  erlangte 
Zeit  die  Unterscheidung  eines  ersten  und  zweiten  Geschlechts, 
en  das  erste,  das  pelasgische,  von  dem  argivischen  Phoro- 
geleitet  zu  werden  pflegte,  das  zweite,  das  hellenische,  von 
)n :  Deukalion  selbst  ist  der  Vater  des  Hellen  u.  s.  w.  Sollte 
oe  mit  unserm  Wort  wallen,  lat.  amb-ul-o  (ul=3  val)  in 
wng  stehen  und  den  Wallenden,  den  Wandernden  ^  den 
n  bezeichnen?  vgl.  uXta/nui,  sich  herumtreiben^  palari,  va- 
tiches  griech.  Wort  ebenfalls  von  vri,  val,  drehen,  bewegen, 
it  bie  Hellenen  wären  so  als  das  kriegerische  Nomaden- 
bt,  als  das  Hirtenvolk  bezeichnet,  welches  sie  waren:  das» 
varen,  bezeugt  auch  Herodot,  wenn  er  sie  als  ein  sS-vog 
ivijxov  bezeichnet;  am  meisten  aber  spricht  dafür  der  üm- 
lass  die  hellenische  Mythologie  hauptsächlich  Lichtgottheiten 
t-  oder  Kriegsgottheiten  (denn  diese  sind  für  uns  dieselben) 
i,  während  die-  pelasgische  ganz  dem  irdischen  Element 
I  und  sich  nur  mit  den  jährlich  wiederkehrenden  Erschei- 
der  niederen  (ehthonischen)  Welt  beschäftigte.  Dies  war  ganz 

9 


—     130      - 

natürlich    bei  einem  Mensehensclilage ,    dessen  Gedanken  sieb  ^  L^; 
über   das    «um    thieriscben  Leben  l^öthige   erbeben  konnten,  ^ V^ 


weil  die  schwere  Arbeit  —  der  Ackerbaa  —  die  Schwinget^  *^-  V^ 


1 


Geistes  brach.  Sonst  könnte  man  ^Eklfp^  auch  als  den  GlöS)S^^  ^ 
Herrlichen  =  splendidus  fassen,  von  hvfi,  lucere,  Benfe^^'»'^ 
(svfi  I,  457  sqq.  ist  sa  +  vfi  =  hvTi),  ^w(Pog,  der  echk^ö^ -jj!* 
jene,  könnte  zu  dri  (J*v-<)/A-^w)  =  dfi^  ( J^^mc-o^oi ,  -2—^^ 
bei  Benfey  11,  346  gehören,  wilhrend  JtoQlq,  die  G 
Mcreus,  zu  dri  {SQo-aoq)  ib.  II,  350  gestellt  werden  ka 
^äre  aiich  ^wQog  ein  Glänzender  &=  Edler,  uyavog. ' 
7fov  hat  Benfey  II,  210  wohl  richtig  bei  der  Wunsel 
setzt,  obwohl  man  ihn  auch  zu  d-yav^og  d.  h.  zu  gu 
könnte:  aber  sicher  fahch  ist  die  Erklärung,  welche 
allzu  geißtreichen  Polt  u.  Anderen  nachgesagt  hat.  Wed 
Wort  juvenis,  Jüngling,  vom  Begriff  glänzen  aus,  noc 
mit  juvenis  etwas  zu  thun:  Yaoir  ist  sachlich  gans 
Snv^og  ist  wie  '^ovdog  =»  '^avdog  aus  sa  -h  Qu(n)dh 
ku(n)dh)  bei  Benfey  II,  168  abzuleiten,  bedeutet  also 
Helle,  Glänzende,  verw.  mit  lat.  candere.  Auch  ^lol 
die  AioXng  benannt  sind,  bedeutet  wohl  nicht,  wie 
d.  D.  Spr.  p.  296,  glaubt,  pictus  (buntgekleidet),  sond 
flimmernd,  flunkernd  =  blinkend,  glänzend.  Der  Name 
mir  noch  nichf  klar;  Benfey  II,  64  ist  wohl  nicht  zu  billi, 
darin  die  Urwurzel  (d)hva  (=  hva  -4-  r  =  hvar  «=  ghar 
stecken,  die  auch  in  gd  (II,  62,  114)  zu  liegen  scheint  ?^  *" 
207.  IliQasq^ov/jy  tj.  Dieser  Name  wird  von  BötticB#**-^^ 
myth.  Sem.  p.  13 ,  für  orientalisch  gehalten  und  vom  2#^^ 
berez,  splendere,  abgeleitet,  zugleich  mit  dem  Namen  ^  ^ 
Aber  berez  heisst  nicht  splendere,  wie  Bötticher  nach  Bopp<S^^ 
der  das  Wort  =  Sskrit  bhräg'  setzt,  sondern  entspricht  dec^^ 
skritwort  vrih,  wachsen,  auch  rih,  ruh  =  fidh,  rudh,  won 
orior  (aber  nicht  für  orhior,  wie  Benfey  II,  336  meint;  b 
steckt  ri  z=  ar  =  hvar,  dhvar  im  griech.  &uk~ogf  ^v^MJog) 
erheben,  ordior,  anfangen  und  griech.  aQ/w  gehören..  Uek^^J^ 
muss  rJt^sijpovij  sowohl  wie  TlhQasvg  echt  griechisch  sein^^^*" 
vergleiche  Sskrit  pnsh,  tröpfeln,  wovon  Benfey,  II,  80  lat  p^^^^ 
umbrisch  persnis  ableitet;  piish  ist  aus  hvfish  s=  hvn,  spp^^ 
Stillare,  ib.  II,  195  (ghfi  aus  hvfi  =  vfi,  var,  vfi-sh,  vi 
324  sqq.),  +  sh  (wohl  zunächst  hvfi  +  g'  =  hvng'  s 
s-parg-o,  dann  hvfig'  -|-  g  =  hvfiksh,  pfiksh,  pfish),  und 
eig.  stossen,  ausstossen,  werfen^  sprengen,  streuen,  wie  vIp, 
I,  340  sqq.  Dazu  stellt  Benfey  II,  81  richtig  anelQw  (a  « 
sa),  streuen,  säen.  Da  streuen  =  strahlen  (vgl.  hier  Benf. 
und  das  hesych.  nglca,  blasen,  sprühen,  eig.  ausstossen:  n 
ist,  so  wird  Thqaevg  der  Strahlende^  Leuchtende,  Lichte  sein. 
Name  Thgaftpovfj  ist  ebenfalls  leicht  zu  deuten.  Das  griedk  ^^ 
xsndqü)  scheint  für  anigaw  =s  aniQQia  (qg  =  qq)  zu  stehen ;  ^^'^^ni 


-    181    - 

Saahid.     Derselbe  Bcgrilff  Bcheint   mir  in    niQas-ipovtj   zu 

80  dass  sie  als  die  Saamentddtende  anfgefasst  wurde,  weil 
me  in  der  Erde  verwesen  muss,  bevor  die  neue  Frucht  aus 
stellen   kann.     Den   zweiten  Th'eil   des'  Namens  kann  man 

nur  mit  <pipu)  von  bvan  =s  dhvan  (dhva,  dhu,  d^^op,  stos- 

n;  falsch  leitet  Benfey  II,  276  sq.jp  ans  ^  her)  «  dhan, 

&dvj(o   in  Verbindung   bringen.     IJ^e    vielen  dialektischen 

'■nen    gehen  uns  'hier  natürlich   nicht  an.    In  Betreff  des 

halte  ich  es  —  bei  der  ausnehmenden  Wichtigkeit  dieses 
LTides  —  für  nöthig  noch  einige,  weitere  Bemerkungen  bei- 
Obwohl  ich  nämlich  den  Namen  virie  den  Gott  für  echt 
■i  zu  halten  mich  gezwungen  sehe,  so  soll  damit  nicht 
Kein,  dass  ich  den  griech.  Perseus  für  ganz  verschieden 
ri  dem  orientalischen;  vielmehr  geht  meine  Meinung  dahin, 
fe  Hellenen  denselben  bei  ihrer  Uebersiedelung  nach  Europa 
5n  mitbrachten.  Vgl.  Movers^  Phoen.  I,  422:  dass  die 
^8  das  Symbol  des  in  Kleinasien  verehrten  assyr.  Gottes 
Km  Saturn  (Kronos)  oder  Afars,   den  die  Griechen  Perseus 

^er  aber  nach  Herodot  einAssjrer  war,  wirklich  angebetet 
Hat  kaum  zweifelhaft.     In  dem  von  Sanherib  erbauten  Tar- 

Perseus  als  Gott  verehrt  wurde,  wo  er  eine  Jungfrau  zur 
^  der  Stadt  geopfert  hatte,  wohl  mit  seiner  satumlschen 
B?omit  er  der  Medusa  den  Kopf  abschnitt,  wurde  eine  Harpe 
dinlich  göttlich  verehrt,    welche   auf  den  Münzen  der  Stadt 

Symbol  des  Gottes  abgebildet  ist.  Auch  an  den  Küsten 
irarzen  Meeres,   wo  wir   assyrischen  Cult   überall  antreffen, 

diese  Persensharpe  wieder  zum  Vorschein.  Diesem  assyr. 
»  dessen  Cult  von  Kleinasien  her  auch  nach  Aegypten  ge- 
war,  entspricht  nach  seinem  Attribute  der  köpfenden  Harpe, 
a  dem  Erfinder  des  Feuerdienstes  und  Aufsteller  von  Feuer- 
"wie  ich  oben  bemerkte,  ist  die  Wurzel  prish,  woher  neg- 
43  hvfish  entstanden,  undsshvri,  spargere^  lucere,  Benf.  IT, 
-  sh:    dorthin  stelle  ich  auch  nvQ,-  Feuer.     Die  Säule  als 

Apollon's  erwähnen  Curtius,  Peloponnesos,  II,  405.  Lauer, 
d.  Griech.  Myth.,  p.  276;    über  die  Heraklessäulen  spricht 

II,  2,  119  sq.  524.  616),  femer  als  Opferer  einer  reinen 
u  und  Ueberwinder  des  Fischungeheuers,  als  Mörder  des 
K  ganz  jener  babylonische  Mars-Nergal  oder  Moloch,  der  sieh 
I  weibliche  Feuergöttin  (Artemis)  mit  Hirschkühen  sühnen 
iatt  der  Jungfrauen,  auf  babylonischen  Cylindem  mit  der 
en  Harpe  bald  eine  Jungfrau  köpfen  will,  bald  die  Fische 
i  bedroht  u.  s.  w.  Derselbe  Movers  bemerkt  II,  1,286  sq.: 
t  sagt,  dass  Perseus  nach  der  Ansicht  der  Perser  ein  As- 
gewesen.  Im  Sinne  der  Perser  konnte  dieses  nur  heissen, 
erseus  nicht  ihr  (der  Perser)  Stammvater  sei,  sondern  der 
äagenzeit   angehöre.     Dieses    setzt    aber    voraus,    dass    die 

hier    griechische    und    assyrische  Mythe   combinirten,    dass 


mithin    die   grfechiiche    voa  Peiuni,    AndconHda  nnd  Kepbec^  »V^^ 
einer    asayrischen  Ihre  Analogie  hatte,    wie  denn  Überall  di     '^^^'>j^ 


dei  Voisett  Aethiopen  and  Auyrer  in  Asien  gedacht  wtiiiam ^^^^\4 
Penena  erscheint,  welcher  an sser  in  Babjlon  nnd  bei  ätia^^'j^^\ 
auch  in  Nineve  eine  Dynastie  gründete  |vgl.  fibet  den  l'«i'^*^^*t.^^ 
Bellcrophon  =  Beletaraa  d.  h.  Todler  des  üngethüme,  i^^^^-^ 
cheos,  meine  Qnaestt,  Ctess.  p.  12),  in  Tarsua,  einer  asi^r.^  '  ^>  ^«^t 
göttlich  verehrt  wurde,  auf  babylonischen  Teppichen  mü  i»f^  ^^ 
diomeda  von  den  Griechen  wieder  erltannt  nnd  auch  in  dtt9'-'  f^st^  . 
Lhen  von  Cypern  genannt  wurde.  —  So  Movers.  dem  ich  to**  cf*" 
nicht  beistimmen  kann,  wenn  er  die  griech.  Mythe  TOm  ^^  m^ji  ' 
für  wahrscheinlich  ana  einer  assyrischen  entsprangen  hSlt ;  ich^  ^■0^'^' 
ihm  hierin  ebensowenig  bei  als  11,2,  289,  wo  er  den  gnMsa^®^  c<' 
dir  Heraklesmythen  am  Pontas  und  Bosporus  anT  den  tai  ^^■«1^'^ 
Kleinasien  verehrten  assyr.  Sandan  zurückführt  —  and  Behau  ^'^fO^ 
mehr  an,  dass  Herakles,  Persona  und  andere  Gottheiten  boucU^'*  j^  • 
hellenischen  als  den  vorderasiatischen  Stämmen  indogenn,iriqR**^  ^H' 
bis .  nach  Assyrien  hin  von  Hanse  aus  gemeinaiim  elgntli3iA>**V  ^0 
gewesen  seien.  Dass  dieselben  echt  orientalisch  sind  xai  Ui  „ggtt 
erst  aus  Griechenland  dort  eingeführt  wurden,  steht  ToUkoauen  ft  ^  U91! 
lüiec  ebenso  fest  steht,  dass  dieselben  echt  griechiacfa  (helM*^**^  jj 
sind:  daraus  lolgt  für  uns,  dass  die  betreffenden  Orient.  9.  t^^'^^^^gB 
Gottheiten  für  ursprünglich  identisch  gehalten  werden  mflna,  H  ^  0 
SuBBersten  Consequeuzen  aus  seiner  halb  wahren  und  dortut  ''PH*'''^.  J 
gefährlichen  Meinung  zieht  Movers  II,  2,  307  sq.  (üb«r  Adflai»*^^ 
und  n,  2,  291,  wo  er  sagt:  die  Argonastensage  ist  aaa  juaHäs^'^^^ 
denen  Mythen  entstanden,  die  an  den  einzelnen  CultimUtln  "*^ 
nördl.  ägäischen  Meere  und  am  Pontus  heimisch  waren  mii  rii  '^ 
nrspr.  auf  die  Uebertragung  von  Culten  bezogen,  die  aiu  dnV  "^f«« 
liehen  Gegenden  am  Pontus  nach  den  westliehen  gekommen  naVT 
Indessen  wollen  wir  zum  Beweise,  dass  die  kabirischen  OddAv^ 
Stätten  der  Assyrier  am  Pontus  schon  in  alter  Zeit  In  YttUaJibtr''*'' 
mit  jenen  im  ägüischen  Meere  waren ,  noch  kurz  auf  aasyr,  S  *^^-^ 
mente  (I)  im  Gull  von  Samothrake  hinweisen  n.  a,  v,  YgL  ^  •'^ 
den  Art.  Krjiptvg. 

208.  nriyij,  71,  die  Quelle;  n^yaaoi;,  o,  das  geflflgeltB  9  »**' 
terroBB.  Preller,  Griech.  Myth. ,  H,  55:  So  griechisch  nnii  ■  W' 
die  Dichtung  von  diesem  Pferde  und  dessen  Name  zu  sein  lif^^^ 
so  war  doch  auch  diese  Vorstellung  von  dem  berittenen  Qm^K^*^ 
gotte  eigentlich  in  Asien  heimisch  und  selbst  der  Name  /lifc'C?^^""' 
oder  UijäaaoQ  in  Kleinasien,  namentlich  bei  den  Earem  md  .C*"^ 
kiem,  so  verbreitet,  dass  man  auch  dessen  Heimath  nicht  woKc^^Dtl 
Griechenland  suchen  kann.  So  Preller,  der  nur  bedenken  ^k-  _  <W 
dass  eine  religiöse  Vorstellung  m  Asien  vorkommen  und  dabei  4g  J 

auch  echt  griechisch  sein  kann.  Z,  B.  der  Mythus  tob  A—  ^  fi, 
nnd  Moloch  kommt  in  Asien,  sogar  im  semitischen  Gebiete,  sS^y^ 
halben  yor   und  ist  doch  auf  den  griechischen  (orgiiecbisch  -  I^Ati  ^v  '^ 


—     t33     — 

Hijscben)    Mythui   von  Uranos  und  KronoB  surttckiuftthren.     So 
£MäB    irgend   ein   indogermanisches  Volk  In  \^ea  oder  Europa 
K^clit  hat,   seine  Sprache,    Mythen  und 'Sitten  für  die  ältesten 
al^erthümliclisten  auszugeben,    ebenso  gut  haben  die  Griechen 
u^ciüt   dazu:    denn    nicht    nur,    dass    die    griech.  Sprache  die 
vieler  Wörter  behauptet  hat,  die  sogar  im  Sanskrit  nicht 
(fanden    werden,    sind    auch    die  griechischen  Mythen  zum 
s  dem  höchsten  Alterthum  herzuleiten  und  als  die  reinsten 
"^^rfälschtesten  Ueberreste    ältester  Naturansch&unng   zu  be- 
«.      Griechenlands  und  Eleinasiens  Bevölkerung  aber  ist  gewiss 
Jener  Zeit,  worin  die  Mythen  vom  Pegasos,  Persens,  Bel- 
li, s.  w.  entstanden,  ziemlich  auf  derselben  Stufe  sprachlicher 
iong  begriffen  gewesen,   oder  —  um  uns  richtiger  auszu- 
— >  der    hellenische    Theil    der   Bevölkerung  Griechenlands 
Eser  der  bis  dahin  gleichmässigen  Entwickelung  des  gemein- 
J^r^ushgutes    auch    bereits  einen  grossen  Theil  der  mytholo- 
orstellungen  in  Gemeinschaft  mit  den  zunächst  verwandten 
-  Stämmen  ausgebildet,  hevor  er  aus  Kleinasien  j^ach  Europa 
-^t:^,    80   dass   ein  und  derseibe  Mythus  hüben  und  drüben 
**'*^l:Ä«imisch  sein  konnte.     Ich  wenigstens  halte  rijjyaaog  wie 
iür    echt   griechisch.      Vgl.    nijSov,    Ruder    (stossend  =s 
3»   nijSucü^  springen  (vgl.  Benfey  II,  275,  wo  dhvans,  tan- 
tossen^  von  dhva  +  s),   dg.  stossen,  mSvco,  aufquellen, 
11,  nv6aQt^(o,  tanzen.  Der  in  mia^^  mSvui  hervortretende 
aus  dem  Begriff  stossen  s  hervorstossen^    hervorbrechen, 
ngen;  ygL  latbullircj  ebullire  (zu  hvar^  Benfey  U^  195, 
äh¥a,  tlhu  +  r),  femer  kqjJvjj,  xQovvog  (zu  x^ovw^  ttQorogj 
aufetossen^  aufspringen).    Völlig  falsch  ist  Benfey  II,  92^ 
nZia!§,   nM(o  für   dialektische  Nebenformen  von  n/jidcj 
haben   ¥rir  bei  n^ji  oder  na^j  itv6  gegen  mö  dasselbe 
-^&8   anzuerkennen^    wie  bei  vap  gegen  vip,    ag'^  gegen  ig' 
pi9  n.  s.  w.     Aber  naS  scheint  ganz  =  nvd,    wie  guh 
r^"^       bhug'  =s  bhag'  u.  and.    Dies  leitet  auf  die  Annahme,  dass 
^        ^v  zu  deuten  sei,   weil  sonst  a  neben  v  unmöglich  zu  er- 
%8t     Vgl  dhu,    dhva,   stossen,    Benf.  II,  271  sqq.;    dazu 
griech«  a(pay  aus  sa  H-  hvag'  (asihvan  ib.  276,  was  aber 
_^lit  erkannt  ist),  aq>i^,  Wespe,  (stossend  =  stechend),  neben 
^^«llwespe  (sa  -l-  tpay  «=  hvan),  lat.  spiculum,  spica,  spinaf. 
griech.  nixQog,  lat.  icere  f.  hvicere,  griech  i/d^g   (stossend 
^ell,  dvog)  =  lat  pisois  (p  «  hv),    unser  spitz,    vgl  &o6g 
J^d  s=  spitz,    aiovvl^,  stossend  «  spitz,  u.  viele  and.  Wörter. 
^^^  (Tg)ay  erscheinende  Wurzel  hvag'  ist  ^  ag',  a^-w,    stossen 
^^tben,  in  Bewegung  setzen;  neben  ag'  erscheint  ig',  ig  (Benf., 
^S  sqq.),    wie  neben  nai  gleichbedeutend  ttiJ.-    Das  bisher  so 
^e  Ttfjy^  ist  aus  hvag',    a-tpay,    zu  deuten  und  bezeichnet  die 
^^M^  als  stossende  «=  tanzende,   springende,   aufspringende;    der 
'^^^^e  Laut  g'  kann  auch-  durch  d  wiedergegeben  werden,  woraus 


—     134    — 

y  uud  0  in  U/jyuaog  =  1/fjiaaog  zu  erkUren  sind.  Vgl  F«^, 
FtQÖ  =  ürg'  aus  varg,  vrig'.  Wie  nt^y^  mit  aqidCtaj  so  ist  aaeh 
lat.  fons  mit  (pivw  eng  verwandt  und  bedeutet  ebenfalls  stessends 
aufspringend..  Das  n  in  mfyrj  gegen  g>  in  aipa^m  darf  nicht  aitf- 
iallen,  weil  n  wie  9>  aus  hv  entstehen  konnten.  VgL  anv^^  of^ 
Qig^  anayyog,  atpoyyog  fungus  (zu  a(puyj  stossend  ss  anfschiesseal), 
onaQaaaa),  (jipaXaaaWy  und  sph  =s  sp  bei  Benfey  I,  540*  In  mf 
dum,  nrjdovj  nTd'a^,  nidvo),  nvdaQl^m  möchte  ich  d  nicht  flir  «  ^i 
sondern  für  ursprüngliches  d  nehmen;  dadurch  kämen  nijij  itvd  woam- 
men  mit  aq}aäa^w,  a^^w,  ö(feäav6g,  atfoi^ogf  onBvdto  (stosaenss  tra- 
ben, betreiben,  drängen,  eilen,  vgl.  ^^o;,  ^oo^  von  dhu,  stodeo  foi 
stu,  stossen),  die  alle  von  dem  in  dhu  s  ^w  liegenden  tlihigrift 
aus  zu  erklären  sind.  (lieber  spha,  sphu  =  spu  aus  hva^  ha,  dln 
vgl«  den  Art.  d^aXoq).  Auch  anl^io^  pipen,  bedeutet  eig.  mihIu- 
sen  ==  tönen;  unser  pipen  steckt  im  lat  sib-ilo  /Ür  shvibilo,  du 
Benfey  I,  460  falsch  zu  svfi,  schwirren  setzt,  woraus  doch  uimSf- 
lich  der  lange  Vocal  der  ersten  Silbe  zu  erklären  Ist.  Zu  wä^ 
ntivia  vgl.  auch  Eidti,  Eliod-day  IIoT^iiäwv,  die  ebenso  eng  rit 
jenen  verwandt  sind  wie  ico  mit  mxQog,  Ixißyfig  niit  pisda,  aiceo 
mit  porceo,  allex  mit  pollex,  almus  (geneigt)  mit  palmoa  (flach)  i 
s.  w.  Lehrreich  ist  es  hier  efaiige  urverwandte  semitische  Wanek 
heranzuziehen;  vgl  hehr,  pagash^  stossen,  paash,  springen,  pahiL 
aufstossen,  hervorquellen,  pua,  hervorbrechen  (vgl  Ewalde  Owk 
Ist,,  über  Pü'ä)  =  bua  ^  syr.  mua^  sprudeln,  hehr,  baali  «  bat- 
chald.  beba',  hervorquellen.  Der  Wechsel  von  p  :  b  :  m  weist  aaet 
hier  mit  Entschiedenheit  auf  ursprüngliches  hv;  vgL  noch  tte  li 
hehr,  barad  s.  v.  naQÖog^  über  qäne  und  qeren  (q  ans  hv)  s.  tt.  ji 
mvt]  und  xf^ac*  Ich  könnte  noch  hebr.  baat,  stossen,  scUagns  yi 
pahaz  stossen,  aufspringen,  dann  pn^  (aus  paa9  a  paat  «  \d^ 
contundere^  wovon  m^pi^,  Hammer^  bus,  conculcare  ss  pnah,  pii 
erwähnen,  um  Benfey  darauf  aufmerksam  zu  machen ,  dasa  crO) 
89 — 94  überall  die  Urbedeutung  der  indogerm.  Wurzeln  yedaast 
hat.  Heisst  z.  B.  pes,  nwg  eig.  gehend?  Nein,  es'  helsat  ito»- 
send  =  stampfend,  auftretend;  vgl.  -päd  mit  path,  ib.  II,  93,  a*- 
her  pathja,  passend,  eig.  stossend  &=  treffend,  zutreffend.  Ganfe 
das  Wort  nardoaco  konnte  ihm  die  Augen  öfihen :  und  dies  edllrt 
er  für  onomatopoetisch  I  Vgl.  hebr.  patash ;  Bötticher,  Arica,  p.  70 
(über  hebr.  patttsh)  urtheilt  wohl  vorscimell:  ich  halte  mlA  m 
Meier,  Hebr.  W.  p.  495.  Auch  pat  (im-pet-us)  mit  der  Bäte- 
tung  von  hnu,  II,  182,  spricht  deutlich  genug;  neigen  s  ')blhB) 
^)  stossen,  daher  ndrQa,  petra  stossend  =  spitz,  &o6g.  Der  NoK 
Hierapy tna  ist  so  viel  wie  Hierapetra ;  pungere,  stossen  ist  s  ptf- 
gere,  stossen,  vergL  ndyog^  stossend  s  aufspringend,  Spitze.  •  \A 
halte  lat.  pelere,  pet-ra^  im-pet-us  für  verwandt  mit  quatere,  fltoi- 
sen  ss:  erschüttern,,  fasse  aber  quatere  ganz  anders  als  Pott'aid 
Benfey  I,  253 :  es  gehört  zu  dhva ,  hva  II,  274  sq. ,  wie  Afei 
oder  doch  das  Allermeiste,  was  Benfey  I,  253  sqq;   behandelt  ki^ 


r-.       135       — 

Ui  das  Präfix  ka  (wie)  darf  für*8  Latein  ebenso  wenig  wie  für's 
Iriechische  gedacht  werden  f  ich  glaube,  dass  es  in  diesen  beiden 
^rächen  auch  nicht  ein  einziges  Mal  mit  Sicherheit  nachzuweisen  ist. 
209  a).  rifjga,  t),  der  Saclc,  Reisesaek,  könnte  für  ein  semi- 
isches  Wort  gehalten  werden,  da.es  im  Indogerman.  bisher  keine 
Deutung  gefunden  hat.  Vgl.  hebr.  (^phar,  drehen,  winden  =3  um- 
geben, umhüllen.  Es  ist  aber  unnöthig^  zum  Semitischen  zu  greifen,  da 
hyfi,  Tri  belBenfey  II,  280.  304  dieselben  Dienste  thut:  mag  man 
nun  den  Sack  mit  mir  als  einen  umgebenden^  verhüUenden,  d.  h. 
ftb  Ueberz'ug,  oder  mit  Benfey  II,  278  als  den  wie  eine  Schnecke 
l^drehten  (!)  fassen.  Verw.  ist  (puQoq,  Gewand,  (umgebend),  auEt^ 
9oy,  ^Hgrii  Dunkel  =  Wolke  (vgl.  fVQaiq,  Ueberzug  =  Schimmel); 
dass  nfiQiv^  7r//o/^,  6,  jj,  Hodensack,  hicher  gehört^  braucht  wohl 
kaum  gesagt  zu  werden:  dazu  vgl.  Meier,  Hebr.  W.  p.  123  sq. 

209  b).  nivm,  ij,  die  Stechmuschel,  wird  oft  mit  dem  hebräischen 
pentnira,  pninim,  wahrsch.  Perlen^  zusammengestellt.  Dieses  hebr. 
Wort  jst  sicher  echt  hebräisch^  nicht  indisch,  wie  Benfey  II,  88 
(¥gl.  Meier,  p.  522  sq.)  meint:  aber  griech.  nivva  scheint  auch 
echt  griechisch  zu  sein  ^  verw.  mit  unserm  Wort  spitz,  und  für 
nldva  .«L  stehen.  Auch  liesse  sich  niwa  für  ntrva  =  nsvva  neh- 
meDy  verw.  mit  ttstqu,  von  pat  (im-pet-us),  stossen;  unser  Wort 
spitM-  ist*  Im  Griech.  erhalten  im  Namen  Tlivdoq,  Doch  wage  ich 
es  nieht,  über  TriVvct  ein  entscheidendes  Urtheil  zu  fallen.* 

210.  nXuSog,  TD,  auch  nXdStj,  37,  Schlaffheit,  (dazu  7iAa^aooc> 
ßkaäoQoq,  schwammig,  weichlich):  dieses- Wort  steht  im  Griecli. 
Boch  sehr  dunkel  da,  weshalb  es  hier  kurz  behandelt  werden  möge. 
Benfey,  I,  519  will  griech. .  n  aus  /n  entstehen  lassen :  dies  darf 
md  kann  aber  von  keinem  strengen  Etymologen  geduldet  werden. 
[Mesem  beweist  auch  z.  B.  das  dialektische  nsöa  neben  fuvdy  dass 
u  in  fisxd  unmöglich  für  ursprünglich  gehalten  werden  könne;  n 
md  fi  müssen  hier  gerade  so  auf  hv  zurückgeführt  werden,  wie  in 
i^fiufo  (streichen)  und  a-ndta  (ziehen;  vgl.  ^Axo),  sX^via,  ziehen, 
itreichen),  wozu  pä  bei  Benf.  H,  73  sq.  (no-rog,  nlvoS)  gehört,  wie  ich 
tiler  gegenüber  dem  onomatopoetischen  Unwesen  (das  vor  dem 
Semitisehen  picht  bestehen  kann)  bemerke.  Lehrreich  ist  hier  wie- 
Ite  das  Semitische.  Vgl.  hebr.  palat,  aufgelöst,  schlüpfrig  sein, 
ifie  malat;  Urbegriff  ist  biegsam,  nachgiebig  (vgl.  lat.  in-dulgeo 
mit  dolcis  und  ^iech«  d-iXyw^  worüber  mehr  s.  v.  TeA;^/)";  yXvi^vq 
veiliält  sich  zu  dulcis  wie  yXdyog  zu  d-iXyiß)^  weich  sein,  wie  die 
Bedeutung  entfliehen  (»s  ausbiegen,  vgl.  Benfey,  II,  20)  lehrt.  Nun 
nunss  griech.  TrAoJ,  ßXud  zyfdit  nicht  für  semitisch  gelten,  aber  doch 
für  mit  jenen  somit.  Wörtern  urverwandt  gehalten  werden.  Das 
griech.  nXad,  ßXaö  gehört  zu  Benfey  II,  284,.  wo  hold,  Halde  (hold 
B=5  gratus ,  Halde  =  pratum ,  Hürde  =  crates)  u.  andere  Wörter 
stehen,  die  von  dem  Grundbegriff  sich  neigen  =  weichen,  weich, 
biegsam  sein  u.  s.  w.  aus  zu  erklären  suid.  Der  Wechsel  von 
TT,  ßy  fi   ist    also   hier  wie  immer  aus  hv  zu  deuten.     Vergl.  noch 


plumbum,  ftokvßdngj  die  zuBenfcyll^  809  Mlq.  gehöreOi  woh^iild^  \%t 
hvfip,  Qbnw  (v^^L  11,  291,  ßa^q)  stehen;  dorthin  gehört  bxiA^ 
XeTiog,  verw.  mit  x^^^i  Xt^^Qogy  8cklaff|    eig.  sich  neigend,  dikv 
»)  =  weichend  =:  weich,  ^)  =  drückend,-  schwer« 

211.  /ZWmri/g,  ^',  die  Zunge  an  der  Wage,  Wagschaale  0.1 
w.  Das  Wort  könnte  semitisch  sein;:  vgl.  hebr.  p^as^  abwigo^ 
peles,  Wage.  Das  griech.  Sufßx  -iyy  scheint  aber  die  AnnfthM 
der  Entlehnung  auszuschiiessen. 

212.  UoaitfuaWf  noaeiiwvj  6,  aus  einer  älteren  Form  JJwiiim 
SS  dor.  Iloveiduv.  Dieser  griech.  Gott  ist  noch  nenestena  für  pUi- 
Bisch  oder  libysch,   ja  für  ägyptisch  ausgegeben  worden ;    aber  all 
£tymologieen  desselben  aus  fremden  Sprachen,  die  man  vorgtlneki 
hat ,    sind   wenigstens  um  kein  Haar  besser  als  die  von  dem  atai 
Bochart  gegebene.  Stände  der  phönizische  Ursprung  dieses  NsMn 
fest,  so  iiesse  sich  z.  ß.  an  das  hebr.  Wort  pattisii,  Hammer,  ü^ 
Stösser,  Erschütterer  (das  Bötticher,  Arica,  p.  70  wohl  mit  Dsneht 
aus  dem  Sanskritwort  patVi9a  herleitet)    denken;    dem  Sinne  mii 
passend   wäre   auch  eine  Yerbindnng  mit  hebr.  biy^Ä,  feuchter  Oi^ 
und  dessen  Wurzel  baga^,    fliessen,  strömen.     Neben   ba^^  kooile 
ba^,  ba9ad  mit  gleicher  Bedeutung  stehen :   ein  Wort  bo^A^  oiv 
vielmehr    boQ^z,    bog^d  konnte  zu  flornd  (vergl,   Ttivtg  :mk  {Jörn 
TvQog  =  ^or)  werden.    Als  ich  Böttiger,  Ideen  zur  Kunstmyth.  Il| 
341    las ,    dachte    ich   an    eine  Coröposition   aus   Ba'al  (Heir)  uai 
Sidon,  gidön  (eig.  Fischfang) :  Ba  al  wäre  in  Bo,  Po  (b  fdr  h  ^f^L 
vaawnog  =■  '^zöb)  übergegangen  und  Poseidon  ein  Herr  des  Fiidh 
fangs.     Aber    es    ist  offenbar ,    dass  eine  solche  oder  eine  ähniick 
Etymologie  immer  eine  blosse  Möglichkeit  bleiben  würde,   nie  aber  id 
Glauben  Anspruch    machen    könnte.     Ganz  anders  verhak  es  ach, 
wenn  wir  den  griech.  Gott  aus  der  griech.  Sprache  erklären  kdaMo: 
denn    dann    tritt   sein    Name    ia    die  unerschütterliche  FhaUmx  der 
griechischen  Appellativa  ein.  Ich  vergleiche  den  Namen  der  MeergMi 
M^w,  Eidod^ia,  der  ganz  glchbtd.  mit   livfioS,  Kv/nox^otj  ist;  deM 
die    in    in-siy-oß    erscheinende  Wurzel  ig',  vig'  (v  ist  kein  PiÜi, 
was  ich  wegen  Benfey,  I^  343  sqq.  bemerke)  bedeutet  eig.  aeiso^ 
daher  ')  stossen,  schlagen,    woher  goth.  v^gs,  Woge,    Sskrit  fiJHi 
Welle   zu   erklären    sind;    ')  neigen  =  drücken,    drängen.,    diha 
in-sly-w,  verw.  mit  Inog,  ilnog,  Stoss  =  Falle  {n  aus  k'?  odersv 
p?  vgl.  vip,  stossen,  Beof.  II,  340),    inTopiai^  drücken    (eif.  liA 
neigen,    lehnen  —  auf  Etwas)  u.  s.  w.     Vgl  auch  G^pty/m  aäi  n 
-h  hvig'  t=  hvag'  (Benfey  II,  17  sqq. -275)    und    die  Artt.  ySm 
und  -Sy)ty§:   ig,  ig'  ist  aus  hvig,  hvig'  =  vig'.     Der    Palatalbec^ 
Stabe  g'  kann  im  Griech.  zu  $  werden  (vgl.  Fh^y  FtQy  ans  vaig' 
=  tirg')  weshalb  im  Namen  nor-sid-uoiv ,    Tloa-fiä-dfov  (ansddir 
gcnd,  vgl,  niXayog,    verw.  mit  flagrum^  nXijaacj)    das  goth.  v^ 
Woge,    stecken  könnte.     Indessen  halte  ich  J  lieber  für  urspntoi^ 
lieh,  wie  ich  früher  J  in  tt^Jcccu,  tiiövm,    nvöoQi^m    für  rnnprÜB^ 
Hohes  d  genommen  habe.     Dann    fordert    der   Name   /7or-ci^- 


—    137    - 

)  Wunsel  id  =  hvid  »  pid  in  nU-a^ ,  nid^vw  :  dazu  würde 
ili  ^7J^,  stossend  «  aufschiesseod,  aufragend,  gehören^  yerw.  mit 
i^cTog  nnd  spitz  (==  Btossend,  d^oog'^  spitz  ist  =  ga  +  pid  = 
d  =  id,  verw.  mit  i&vg).  Diese  Wurzel  hvid  konnte  schon  im 
iskrit  zu  bhid  werden,  wie  hvag'  zu  bhug',  bhag'  wurde.  Des- 
b  gehört  die  Sanskrit wurzel  bhid,  spalten  (»=  stossen,  vgl.  Ben- 
,.  U,  174)  hieher,  sauirat  lat  finde  (zu  s-cindo  wie  tpivcD  zu 
Voi)  and  unserm  beissen,  bitter  u.  s.  w.  So  haben  wir  dieWur- 
livid  =  id  aucli  für  das  Sanskrit  (vgl  den  Artikel  Kd^fioq) 
;b;^wiesen :  Alles  erklärt  sich  nun  von  selbst.  ElSd  ist  wie 
uco  die  stossende  s  schlagende  Wogengöttin,  Iloandäwr  (aus 
reidawr)  der  anstossende  &=  anschlagende  Wogengott:  das  Meer 
lä^t  an  das  Ufer  an,  vgl.  xW^cu,  xXvdwv,  verw.  mit  x^  in 
ma  für  xgoFw,  t^ov-vog  u.  and.  So  scheint  es  denn,  dass  Po- 
don  wirklich  von  Anfang  an  Gott  des  Meeres  war:  da  aber 
^rgötter  oft  ans  Loiftgöttern,  aus  Göttern  der  himmlischen  Wo- 
I  entstanden  sind,  so  bleibt  die  Ansicht  nicht  ausgeschlossen, 
(8  Poseidon,  der  Anstossende,  Anschlagende,  Anstürmende,  ur- 
ungliclr  ein  der  Athene  eng  verwandter  Gott  der  stürmenden 
mmelswogen  gewesen  sei.  Das  Sicherste  ist  wohl,  ihm  beide 
iblete  dnzuräumen,  wenn  man  sich  nicht  das  Verständniss  vieler 
^tben  unmöglich  machen  oder  doch  sehr  erschweren  will.  Nach- 
n  ich  die,  wie  ich  glaube,  unzweifelhaft  richtige  Etymologie  des 
mens  gegeben,  scheint  mir  die  —  weder  in  formeller  noch  in 
hlicher  Hinsicht  haltbare  —  von  Preller  I,  352  keiner  Wider- 
ang  zu  bedürfen. 

213.  nQianog^'  d,  jonisch  IlQlrjnoq,  Dieser  Name  ist  einer 
'  dunkelsten  Gött^mamen,  weshalb  der  Gedanke  an  fremden  Ur- 
iing  desselben  gestattet  ist.  Aber  was  kann  uns  hebr.  peri,  p  rt,  prt 
i  'ab  helfen,  da  daraus  unmöglich  ein  Fruchtvater  werden  kann : 
-'Ab  heisst  Frucht  des  Vaters,  also  Sohn.  So  viel  ich  sehe,  muss 
•  Name  als  rein  griechisch  gelten.  Wer  ihn  für  ein  Compositum 
ten  will,  kann  prish  bei  Renfey,  II,  80'sq.  (lat.  penis  aus  persnis) 
r^leichen,  welches  Wort  spritzen,  tröpfeln  bedeutet :  Tl^iaan  könnte 
I  Wasserapritzer,  ein  Besaamer  sein,  -an  also  zu  Sskrit  ap,  aqua, 
asser,  =b  ambhas  (^Aip^o-^iri])  gehören,  obwohl  die  Quantität 
gegen  spricht  Die  Wurzel  prish  ist  aus  hvfish  (hvfi  =x  ghfi, 
ärgere^  stili'are,  Benf.  II,  195)  entstanden^  hvfi  heisst  eig.  stos- 
n  8=  werfen,  streuen,  strahlen,  sprengen  (spargo).  Aus  hvfi  ist 
i($h  unser  Wort  werfen  abzuleiten^  von  einer  Form  hvfip  (Benfey 
,  309  sqq.;  hvfip  aus  hvfi  ==  hva,  hu,  dhu  -4-  r,  wie  hmal  ih, 
,  283  ebenfalls  zu  hu,  dhu,  d^vco  gehört :  Benfey  hat  Alles  schmäh- 
;h  auseinandergerissen;  mit  Drehen  und  Verdrehen  kommt  man 
eir  ■  nicht  durch),  der  im  Griechischen  uQim  gegenübertreteh  konnte 
it  TT  =  hv,  wie  oft;  Vgl,  gerade  hier  lat.  prob-rum,  op-prob- 
im,'  ex-prob-rare ,  worin  p  aus  hv;  prob  ist  mit  unserm  Wurf, 
erfen,  lat.  vtsrb-er,   verb-rerare  eng  verwandt;   mit  verb-er,  Stoss, 


-     13»    -  VÄ' 

ist  verb~«in,  Wort,  eig.  SlOBS  =  Ausatoss,  Ton,  «i«»"""K^j»^S^'?    Y 


Statt  np«M  konnte  aus  Iivfip  auch  nEpan  werden,  wie  "^^"^^^a \,^iS^ .  A# 
trrQan  aus  etfip.  Darf  nitm  nun  annehmen,  daBB  H^ft'J'iK  ^ '^ •^,^^\r^^  ^ 
(iKTJof  eintreten  kountc?  Der  Gott  wiire  dann  ein  Werfer  =  ^f  V'^^XiS^^ 
Spritzer,  Bespritzer,  BeBaaiiier.  Für  meine  Annahme,  daM  ^-^^^^'^.i.  ,  \  "" 
aus  m^anog,  llif/untt^  (vgl.  Kivvvöq  zu  nrv,  nvsFio')  wcrdenl  '^   ^  ■*'*^ 


sprieht  &pi'afißog,  wolchea  Wort  sicher  kein  CompoBitum  ivS  f^^^J^^  \- 
»sqdnvr,  =  »uXäf,^  {i^al  =  dhvfi,  Benf.  II,  278)  efBCheii**'^^tJfo'^V*'v 
Wurzel  dhvfip,  die  neigen  (aiVV'.  SfQÜTrwv,  vgl.  ang",  l)bag&^  j|£»^  "^ 
neigen  =  colere,  ib.  II,  2U),  liiegcn,  wenden,  drehen,  ^ch  h^  t»*^*^''sfl^ 
drehen  =  tanzen ,  springen  bedeuten  konnte.  Dazu  steHe  ieo*  ^  ■  .q(»^ 
EntachJedenheit  &p(afiiioq  für  »inafißoq,  eig.  Tanten,  8i«iS:»*l  -^^c«**  ^ 
Auch  iTt^'pa^^og  für  if-i-^'^cc/f/foc:  könnte  als  neduplicationsfo«  ***\«,  ö*®  .- i 
hcrgeEogen  werden,  wodurch  meine  frühere  Etymologie  die»"®  ci^^**^tti 
schwierigen  Wortes  zweifelhaft  wird.  Wie  aber  aus  dlivrip  *W* --rf-sr  t*''^^  ■ 
für  »t^ofiß,  d-fpon  (vgl.  lu/iß:  Iuti),  80  konnte  aus  hvKp  ««  ^,  ^ti 
für  ntQon  entstehen.  Zu  itoi'ufißog  vgl.  man  Weleket,  Nidd3*''^jjQtrft® 
«ur  Aeech,  Tri!,,  wo  (womi  ich  mich  recht  erinnere)  mehiere  **^  «td®^' 
mcn  wie  Q^äfipog,  &etitifißio,  damit  in  Verbindung  gebracht  w  J^^  el'^^ 
den;  auch  der  von  Dionysos  in  die  Orgien  eingeweihte  Thfflfi**-  ,  .^^  ^ 
Gägoif    mag    dazu    gehören.     Priapos    ist   Sohn    des    ^mwwooO'**'*'^    *armi' 


Caelifluus  und  der  'AifQodi'i*},  der  Waaserbenctzten  ;   sonst  hds****^"     ,5- '  «j 
auch  Sohn  des  Adonis  (=  Dionysos),   dann  Sohn  des  'Epfi^,      «'a?^*^ 
Sohnes  der  mtua:   er  steht  also  in  einer  GeHcllschaft  von  Bmai»^   tto'^yi 
die  alle  vom  BegriiT  wassern ,  benetzen ,  besaamcn,  befruchtsD  B   aattim^Uc 
gehen.     Dadurch   wird  unsere  Etymologie  natürlicli   sehr  venOBiBio^     "^  f 
wenn   der  Name  kein  Compositum  ist  —  wofür  ich  ihn  nicht '  itIot€%.       m^ 
ten  kann  — ,  so  glaube  icb,  dass  dieselbe  als  eine  unersrhütte'ftMü'''''^'''^ 
festgestellte  gelten  kann.     Die  Etymologie   des  Namens    paast '    isa^cvaggf 
kommen   auf   den  Gott,   der    Bicher  kein  semitischer,    sondennsbcxciog^ 
echt  griechischer,    d.  h.  urgriechisch  -  kicinasiatischer  (pelasgiBsf^^-^'^Tou^ 
und  mit  dem  Zfvq  Ndiog  =  Jiöyvnoz  =   OvquvÖ^    gleichEUstKtssLV^r/^H^r]' 
der  Gott  des  befruchtenden  Himmclswasaers  war ;  die   ebenfalls   aSIsitVaj^^^ 
unsemitische    Aphrodite,    die   wasscrbenctEte   oder  befruchtete  .oA^A 4?^^ 
götün,    galt   daher  ab  seine  Gemahlin.     Dass  sein  Cult  Auioiks  tiiir^  ^ 
Phoenizier   nach  Lampsakos    und  den  andern  Städten  an  der  v^Ex/qt  o. 
pontis,    wo  er  baoptsächiicb  verehrt  wurde,    gekommen  sei,      «  ^^h  in  /^ 
weder  bewiesen   noch  auch  irgendwie  wahrscheinlich  gemacht^^rCsa^fn^^  1^ 
den.     Vgl  Movors,    Phoen.  H,  2,  20ö  sqq.:    Nach  ausärüci^ s>  Sei}/^'  hj^ 
Angaben  kennen  wir  an  derPropontis  nur  EinephbnizischeOü^  Co/gg^  /■'i 
Dieses  ist  Fronectus,    eine  Handelsstadt  in  der  Nähe  von  Ni'Ä  "^^>i(a».  /ki-^ 
dien  auf  ehier  Landspitze  zwischen  dem  cyanischen  und  astaleic«''«0/i^  Z^'*''" 
Meerbusen.  Indessen  haben  sich  an  dieser  Küste  bedeutende  r^    ^„„  /A^  "« 
von  andern  phöniz.  Anla|cn  erhalten.  . .  .  Nächatdem  sind  a^i^ß*  /**''''' 


die  ihrer  ersten  Anlage  nach 


jene  anzusehen,  in  denen  Adonis  neben  der  unzertrennlich  rt^Aj^  /%,         ^te 
verbundenen    nuzücbtigcn   Aphrodite    als    Stadt  -    oiler    Lan  (^9Bw  Afe    '^"ss 


—    139    — 

rt  wurde.  (Vgl.  dagegen  meine  Artikel  über  Dionysos  = 
JB  und  Aphrodite ;  zum  Verständniss  des  Ueberganges  der 
•11  l^aturgöttln  in  eine  Liebesgöttin  führe  ich  nachträglich  noch 
Je  Parallele  aus  Preller  I,  238  an:  Göttliche  Verehrung  ge- 
Cjtcs  häufig  neben  der  Aphrodite,  am  meisten  und  in  sehr 
[Inilichen  und  feierlichen  Formen  zu  Thespiä  und  In  Parion 
sUespont  In  beiden  Culten  mag  er  urspr*  wie  Priap  und 
lyphallische  Hermes  die.  Bedeutung  einer  üppig  zeugerischen 
:mrmit  des  Frühlings  gehabt  haben,  wie  er  auch  bei  den  Dich- 
fc^nchmal  beschrieben  wird.)  Dahin  gehören  die  Handelsstädte 
Et.«u8,  Priapus,  Abydus  und  Sestus.  Sie  sind  als  Sitze  des 
€i5gen  i^risch-phönizischen  Adoniscultus  nicht  weniger  be- 
<^  y  als  Byblus,  Aphaka  und  die  phöniz.  Städte  in  Cypem. 
^.  würde  dieses  nicht  für  phönizischen  Ursprung  zeugen,  wenn 
Tist  des  Adonis  hier,  wie  in  andern  Handelsstädten,  wohin 
Phoenizier  vertragen  war,  den  Charakter  eines  Privatcul- 
^.^^t  hätte;  allein  er  war  in  diesen  hellespontischen  Städten 
i-  angren^nden  Bithynien  Stadt-  und  Landescult  • . .  Auch 
en  der  obigen  Städte  scheinen  phönizisch  zu  seiA.  Bei 
dürfte  dieses  kaum  zweifelhaft  sein.  Lampsacus,  jetzt 
^^  ist  £iner  Wurzel  mit  jenen  schon  oben  besprochenen  eigen- 
2&Ji  phöniz.  Namen*  Thapsacus  u«  and.,  die  von  Orten  an  Ge- 
oder  von  diesen  selbst,  insofern  an  ihnen  eine  Fürth  oder 
war,  im  Phoenizischen  häufig  vorkommen;  denn  Lamp- 
psac  bedeutet  „an  der  Fuhrt ^  (über  den  Hellespontus).  — 
Movers,  dessen  Argumentation  allzusdhwach  ist,  als  dass 
unsere  Ansicht  über  Priapos  und  seinen  Namen  wankend 
i  werden  könnte:  selbst  die  (vöUig  unbeweisbare)  Richtigkeit 
eutung  des  Namens  Lampsakos  zugestanden,  folgt  daraus 
eineswegs,  dass  der  dortige  (gewiss  aus  der  pelasgischen 
lierrührende)  Priaposcultus  phönizischen  Ursprungs  sei.  Gern 
^^eitwillig  geben  wir -ihm  aber  zu,  dass  Priapos  und  Adonis 
^^n  und  denselben  Gott  zu  halten  seien,  wobei  nur  das  Ver- 
des  Adonis  zum  Priapos  richig  bestimmt  werden  jnuss. 
Igfriechlsch-kleinasiatische  Naturgott,  welcher  die  Namen  Altes, 
8,  Dionysos,  Priapos,  Uranos  u.  s.  w.  trägt  und  das  männ- 
^^aturprinzip  vertritt,  iist  den  semit.  Stämmen  aus  der  Fremde, 
^L  aus  Kleinasien,  zugekommen,  was  schon  daraus  ersichüich 
L^ss  sie  ihn  Adonis  d.  h.  Herr  (offenbar  ein  nichtssagender 
iür  einen  Naturgott)  und  nicht  etwa  Wässerer,  Befrachter, 
^^  nannten:  dagegen  ist  Priapos  ein.  echt  indogermanischer 
^chisch-kleinasiatischer  oder  —  um  uns  genauer  auszudrücken 
t^Tygisch-pelasgischer)  Gbtt,  der  den  Anwohnern  der  Propontis 
^en  ältesten  Zeiten  als  einheimische  Hauptgottheit  gegolten 
^  muss.  Uebrigens  vgl.  noch  Preller,  I,  457:  Priap  ist  eine 
^  des  asiatischen  Bacchusdienstes,  die  besonders  am  Hellespont 
^^ch  war,  wo  Priap  in  Lampsacos,   Parium,  Cyzicus  und  sonst 


—     140    — 

in  der  Gegend  als  Dämon  der  Zeugungskruft  und  der  Fruchtbar-  liin 
keit  verehrt  wurde,  in  feuchten  Grriinden^  WeinpflanEungen  vd  I^W: 
Gärten^  aber  auch  bei  der  Ziegen-  Schaaf-  und  Bienenzudit  ad  im 
selbst  als  Gott  der  Häfen  und  des  Fischfangs  (d.  h.  wohl  um 
fruchtbaren,  reichlichen  Ertrags  überhaupt).  In  LampsaGos  wurie 
et  für  identbch  mit  Dionysos  gehalten,  wie  das  Symbol  des  PU- 
los  (vgl.  auch  Movers,  Phoen.  I,  661  sq.)  denn  wesentlich  eu  di^ 
aem  Gotte  gehört.  Gewöhnlich  nannte  man  ihn  den  Sohn  te 
Dionysos  und  einer  Nymphe  oder  der  Aphrodite,  mit  wddier  leih 
teren  er  die  Gärten  und  feuchten  Gründe  sowie  die  Sorge  für  Hiftn  wA 
heiteres  Wetter  auf  beruhigtem  Meere  theilte.  Auch  kann  er  ■ 
gewisser  Hinsicht    für  einen  bacchischen  Eros  gelten.,  welcher  (Sett 


Bj 

H 


IS 
I.  . 

••1 


Yor  Alters  zu  Thespiä  und  Parium  in  einer  demPriapoa  naheTtf^ 
wandten  Gestalt  verehrt  worden  zu  sein  scheint  u.  s.  w* 

214  a),  n^firj&tvQ^  6.  Movers,  Phoen.  I,  261,  leiMia 
Namen  aus  dem  Semitischen,  von  hebr.  bara,  schaffen,  und  nM, 
mortalis,  vgl.  auch  meth.  Mann:  so  wird  bore-meth,  creatoi  1»- 
minis,  =  Tl^gjirjd'.  Diese  Etymologie  beruht  n^rlich  auf  pv 
üalschen  Voraussetzungen:  wir,  die  wir  nur  fUi«  filr  orientiM 
halten,  was  als  solches  erwiesen  ist,  halten  wie  den  Mytinu  rea 
Prometheus  so  auch  seinen  Namen  für  echt  griechisch.  Benüqr  1, 
258  setzt  ihn  zu  fiad-  in.  fMy&ävM'j  da  die •  Etymologie  dtaK 
Wortes  aber  noch  nicht  ganz  feststeht,  so  lassen  wir  daaadte  an 
dem  Spiele.  riQo-^fj  &'€vg  gehört  zu  mä,  denken,  ib.  D,  H 
welche  Wurzel  aus  dhmä,  hauchen,  ib.  II,  274,  dorch  AMafl  d« 
Anlauts  dh  entstanden  ist;  wie  &aki&a)  von  ^aXj  so  konnte  jm^ 
von  mä  durch  Antritt  des  viele  secundäre  Wurzelformen  blMend* 
dh  f=  ^  (=^  dhä,  rl^d^rj'fii)  gebildet  werden.  Dass  diese  Winri 
madh  im  Griech.  vorhanden  war,  beweist  mir  insvß-fjQM,  cm,  Clt- 
danken.  Vgl.  auch  Sskrit  medhäs,  der  Weise,  bei  Benfey,  Gta. 
z.  SV.^  womit  das  Zendwort  mazdäo,  ahura-mazda  zneammeBn- 
-stellen  ist.  Geht  man  von  der  Etymologie  des  Namens  «ns,  ■ 
zur  Bestimmung  des  Urbegriffs  dieses  dunklen  mythol.  Wesme  B 
gelangen,  so  könnte  Prometheus  ein  Repräsentant  der  göttL  ?«^ 
sehung,  ein  nicht  sowohl  über  dem  menschlichen  Individaum,  A 
über  der  Menschheit  überhaupt  schwebender  Fravashi  oder  Fenv 
sein;  Bumouf  erklärt  den  Ferver  für  le  type  divin  de  chacmi  te 
£tres  douds  d'intelligence ,  son  id^e  dans  la  pens^e  d'Ormnid,  k  \^ 
gönie  superieur  qui  Tinspire  et  veille  sur  lui.  Also  der  Ferver  vA  I  ^ 
im  Grunde  ganz  was  der  lat.  Genius  ist,    der  individaalisirte  CM,  |  ij 

ȆB 


^1 


der  das  Individuum  (zunächst  das  menschliche)  ins  Dasein  einfiM 
find  auf'  allen  seinen  Wegen  schütizend  und  vorsorgend  beg^eiM 
Vgl.  Härtung,  Rel.  d.  Römer,  I,  32 :  Die  Genien  haben  ihren  Mi- 
men  daher,  weil  sie  Leben  zeugen,  und  alles  Geschaffene  von  lei- 
nem  Ursprünge  an  bis  zu  seinem  Untergangs  wie  ein  smÜ» 
geistiges  Ich  neben  dem  körperliehen,  fortwährend  begleiten.  (DiP 
iPaul.  Diac.  p.  71 :  geninm  appellant  deum  qni  vim  ohtiaeret 


( 


-    141    - 

OHiiam  generandaram).  Der  Doppelgänger  des  t^rometliens,  '£7r/- 
fjS-t-vg,  scheint  erst  später  zu  jenem  hinsugediehtet  worden  zu  sein, 
to  man  die  ursprünglich  so  schöne  Idee  des  Prometheus  halb  rer^ 
essen  hatte.  Der  individualisirte  Gott  oder  der  Gott  des  als  Efn 
Ddlviduum  aufgefassten  menschlichen  Geschlechts  kommt  natürlich 
riH  in  Conflict  mit  dem  allgemeinen  Gott,  dem  Gott  des  üniTer- 
HDiiiis  eder  alles  dessen  was  da  ist,  woraus  wohl  der  Zwiespalt  des 
Prometheus  und  des  &f6g  (wahrsch.  von  dhu,  blasen,  also  Geist, 
ipirltiM)  «ar  ^o/tjy,  des  Zeus,  zu  erklären  sein  durfte.  Wären 
fJpo/ufiS'tvg  und  ^Em/ufj&^g  gleich  alte  Namen,  so  könnte  man  sie 
hnrch  Vorbedacht  und  Nachbedacht,  Vorwitz  und  Nachwitz  (vergf. 
lieses  Wort  bei  Menzel,  Neuere  Gresch.  d.  Deutschen,  VI,  379, 
^  4>  übersetzen  Ich  glaube  aber^  dass  der  Mythus  vom  Prome- 
lieoB  ein  echter  Urmythus  ist^  dass  der  Name  Prometheus  nichts 
weniger  als  ein  in  spielendem  Gegensatz  gebildeter  Name  ist  wie 
Sptmetbens,  welchen  letzteren  man  durchaus  bei  Seite  lassen  musfT, 
ifill  man  anders  die  schöne  Idee  des  Prometheusmythus  festhalten. 
Jebrigens  rersteht  es  sieh  von  selbst,  dass  ich  die  eben  ausge- 
nproGhene  Ansicht  über  den  urspr.  Begriff  des  Prometheus  nur  als 
»ine  auf  der  Etymologie  fussende  bescheidene  Yermuthung  ange-- 
Beben  wissoi  will,  deren  Werth  oder  Unwerth  zu  bestimmen  weiteren 
EJoteivnehnngeQ  vorbehalten  bleibt.  Indem  ich  in  Betreff  des  Wor- 
tes Frarashi  oder  Ferrer  noch  hinzufüge,  dass  dasselbe  nac( 
Benfey-Stem^  Monatsnamen,  p.  63  sq.,  aus  fra  (=  jtqo)  und  ushi, 
MeUigentia,  prudentia  (=  uya,  usha^  usa)  besteht,  während  Bur- 
lonf ,  Ja^a^  p.  270  sq.,  an  fra  +  vash  («•  vaksh,  uksh,  otrg- 
iya^j  d^HJüi),  erottre  en  avant,  Andere  an  Anderes  denken,  setze 
eh  noch  einige  sachliche  Bemerkungen  tiber  Prometheus  au0  Prellef, 
ghrieeh.  Mytb.^  hieher.  Ei  sagt  I,  61  sq.:  der  lemnisehe  und  atr 
iscbe  Hephi^stosdienst  enthielt  wohl  die  ältesten  Elemente  der 
Trometlieusdiehtung.  In  jenem  erscheint  das  Feuer  als  eine  Ele- 
nentarkraft  göttlichen  Ursprungs.  ...  In  diesem  erschienen  Hephä- 
rtos,  Prometheus  und  Athena  als  eng  zusammengehörige  Cultur- 
fOtter.  * . . ,  In  genealogischen  Verbindungen  erscheint  Prometheus 
lag^gen  überwiegend  in  seiner  physikalischen  Bedeutung  alsFeuer- 
[(Otft,  der  im  Verein  mit  Wassergöttinnen  die  ältesten  menschfichen 
jleBchlechter  begründet  und  darauf  als  Oulturgott  ihnen  das  Feuer 
bringt,  auf  welches  letztere  namentlich  sein  alter  Beiname  nv^ogog 
sielt,  — -  n^jurj&svg  nvQfpoQog,  eig.  das  himmlische  Feuer^  das  auf 
die  feuchte  Erde  kommt  und  hier  nun  zeugerisch,  bildnerisch  wirkt, 
lafaer  Deukalion  sein  Sohn  ist^  der  Mann  der  Fluth  und  zugleich 
1er  Stammvater  der  ältesten  hellenischen  Geschlechter.  —  0aa 
ß'euer  ist  aber  in  solchem  Grade  nicht  bloss  die  Bedingung  aller 
nenschlichen  Cultur  in  dem  weitesten  Umfange,  sondern  auch  die 
im  meisten  seelenartige,  geistige^  überall  durchdringende  Elemen<^ 
aurkraft,  dass  Prometheus  als  nvQfpoQog  sehr  bald  för  den  Stifter 
uid  Begründer  der  menschlichen  Cultur  überhaupt  galt  uud  zugleich 


für  schlechthin  crfmdcriBuh ,  jn  für  die  penoiüficirte  Vor«>i(^  .. 
Erfindungskraft,  wie  dieeuB  in  aolnom  Namen  auBgedrilckL  ^ü^Xtf*^ 
FromctheuB  ha^  wshrBchcinlich  in  Folge  jener  Bpedetlen  Bes*^^  \**^-  '\ 
Eiun  menschlichen  Gcaclilculitc ,  welche  ihm  die  heUeniad»^"*  -t*  N^  1^0^°^. 
meBBagcQ  gaben,  die  besondere  Uedeutiing  eines  Vett.^^^-^-y\-^^j,' 
tnetiBctalichen  Bildung  bekommen,  sofem  sie  die  Natur  t»-*^**^p^[^  \  1^^ 
nnd   zum  Widersprach   gegen  die  Gottlieit  reiit  u.  b.  w.  ^  '^^ 

C8  sq. :   In   aiidem  Sagen    ist  er  niclit  bloss  nvpföpo^  iimt-^^'^^.  ^^'^  ' 
der Civilisation,  sondern  auch  der  Dcmlurg  und  Uildner  de <s^^   ^'^■^/^^' 

liehen  Geschlechtä.    Er  bildet  nun  den  Leib  des    -^^v-ää^c*^^* 

aus  Thon  und  beseelt  denselben  entweder  selbst  mit  dem  ^^^^  o-^  <!^  ik 
sehen  Feuer  oder  die  Seele  wird  von  andern  Gbttem  <>«•«*  ^»**^'^ä^^ 
mScIiten  gewährt  Auch  diese  Uebcrlragung  des  Mythus  ff*  *t^'  ' 
ziemlich  alte.  —  Soweit  Preller.  Ich  kann  den  Promethfli*^^*:»^^^  \J^ 
für  eine  Gottheit  wie  Atlieue  und  Hepiiästos  halten,  er  adie.^  Ä*'*A.*' vläft 
vielmehr  der  Geniui  des  Einen  Adam,  der  als  Ein  Memch,,  v9*^  V^^^-  ^ 
fassten,  in  Einem  MensL-hen  conccntrirt  gedachten  Menachhcdt  ^  ^  ^  '  '  «0 
haupt,  und  so  der  göttliche  Bildner  und  Wohllhäter  wie  *B!^_0^„"*^ 
der  Eincehien  «U  sein;  vgl.  noch  Härtung,  I,  36  sq.:  MMWf*^  **^(0''^ 
nennt  es  einen  Gkuben  der  Vorzeit,  dasi  die  Seelen  von  Zv^  9^^*,  *^^ 
verliehen  wUrden  und  wiederum  nach  dem  Tode  zu  demsellHD .  ^  1^  .«cl^ 
rlickkohrten,  und  Anfustius  nennt  den  Genius  Erzeugten  der  Qäl^^^f|9^  ^^ 
und  Erzeuger  der  Menschen,  vretches  uneigentlich  gesprodw  \^ ,  ■  *rf  ] 
so  dass  Erzeugter  für  Ausfluss  genommen  werden  muss.  ■••^^*0s9^2  ; 
dgentlicb  spricht  auch  FoBtus,  wenn  er  den  etrurischen  Tages  8oO^  _y  S^  ,  ' 
des  Geniaa  und  Enkel  Jupiters  nennt.  Unter  Genina  ist  n»"'!''^^^  e^'^'i 
hier  der  Genina  Jovialis  gemeint,  der  die  Macht  hat,  alles  LebHi^  -g  gf^^S 
hervorzubringen.  Wer  aber  kann  denn  nun  dieser  G«niua  Jorisf^"  f|9^(^ 
anders  sein  ab  Jupiter  aelbat?  Dies  ist  unwidersprecblich  tP^^^'^rif  a^M 
u.  B.  w.     Diese  Benennung  (der  Juno  als  Schntzgeist  jedes  Fn»**^'*^,  , 

Zimmers   wie   des  Jupiter   als  Schutzgeiat   jedes  Manuea)    bow«»*'^*'^  ty'oa 
dasa    die    einzelnen  Genien    nur    der  Erscheinung   nach  von  ihrif'     **    /^  Jh 
Urquell,   dem  höchsten  Gütterpaare,    getrennt  waren,    dem  WvV^  9^^ 

nach  aber  Theile  seiner  Kraft.  —  Mit  Einem  Worte :  Prome1»ä»«^?^J(i»  , 
scheint  mir  der  Genius  Jovialis  der  Menschheit  zu  sein.  (B^"^^^Äi*  A 
bemerke  ich  noch ,  dass  Benfey  1 ,  258  auch  das  Wort  fiSSn^**''^^*^^  /^ 
n^-fi>]9-ivg  in  Verbindung  bringt,  aber  lalsch:  ich  stelle  t^^  »^  A, 
sammen  mit  avä^,  von  vad,  ib.  II,  G2,  aus  hvad,  dhvad,  dhT»"^^  *4|  Äk 
n,  275)  +  d.  In  ftv&-og  ist  uns  eine  secundäre  Formation  ■*  (^  y^A 
=s  hvadh,  dhvadb  erhalten  worden;   wie  fttjS-  =  mä  +  dh  ^  '    '' 

80  ist  fivd^  =  va  ■!-  dh  =  ^.     Also   fiv9og    bedeutet    gani 

214  b).  IlQOJTevg,  o,    ein  Meergott,   bei  Hom.  Od.  IV,  ^ /%/  ^uo 
nach  Apollodor  Sohn  des  Poseidon,  bei  Herodot  und  Andern   '^  L7t  •.   ^^0; 
König   von  Aegypten.     Auf   Samothrake    erBcheint    Proteus  ai»  Ph%i^  d, 
HephästoB,  als  Vater  der  Kahira  von  Strabo  erwähnt.  Man  kümrte  ii  f^ejt  ^"1 
griech.  Namen   mit   dem   des  phiiinizischen  Poseidon  in  Jalvsoi  i'  \^.  n^^' 


—    143    — 

BififvTog  (bei  Diodor^  V,  58}  für  verwandt  halten  nnd  ron 
r,  b'^r,   plur.  cönstr.  beerötb    (fosaae,  pntei)  ableiten^   so 
die   ßivdta   daXdaariq  bezeichnete.     Auch  der  Name,  der 
phönizisch'en  Stadt  Berytos  (Beirut)  soll  Gruben,  Brunnen. 
Bötdcher,  rudd.  myth.  Sem.,    leitet  den  Namen  Proteus 
r.  Stamme  bara,  barah,  creare,    woher  nach  ihm  auch  der 
-ötos    stammen    soll.     Es  wäre  nicht  unmöglich,    dass  die 
-suros,    wo   der  Ueergott   Proteus  wohnte,   ebenso   wie    die 
:he  Stadt  Berytos  (=beer6th,  aber  Pharos  =  b'Or)  von  den 
ider  Brunnen  den  Namen  erhalten  hätte,  weil  dort  die  Seefahrer 
eben  mochten,    um  frisches  Wasser  einzunehmen.  Dagegen 
^ch  sehr  an  dem  phön.  Ursprung  des  Namens  Proteus ;  auch 
iineswegs  gewiss,  dass  der  samothrakische  Proteus  für  dle- 
Tson  mit  dem  Meergott  Proteus  zu  halten  sei:  beide  Namen 
lit  unsem  Wörtern  sprühen,  sprützen,    sprudeln,    sprossen 
-i  aus  hvfi,  dhvfi  bei  Benfey  II,  195,   mit  der  Bedeutung 
^    Stillare,    lucere  und  das  hesych.  n^iu)^    blasen,   sprühen, 
wie  in  lat  spiro  aus  hv,  also  nQi  =  hvfi)  verwandt  sein^ 
der  Meergott  Jlqctivtvq  der  Sprudelnde   (der  initiale  Zisch- 
'"^Qoienn  Wort  sprudeln  ist  das  Präfix  sa),  Aufwallende  wäre 
^Dchker  Eiöiiy  ElSo^da  =  Kv/nu),  Kv/no&o^  ist  als  dieWo- 
eseichnet,  wie  schon  im  Art.  über  Poseidon  bemerkt  wurde: 
'^ört   danach   entweder  zur  Sanskritwurzel  ig',  ^g'  <=  vig', 
^^CDssen,   erschüttern,    bei  Benfey  I,  343  sqq.,  wo  goth.  v^gs, 
i'gl.  mit  vilLi,  Welle  ib.  I,  440,  griech.  alyfg,  Meereswogen, 
einer  mit  vig'  verw,  Wurzel  id,  vid  ^  hvid  =  bhid,  lat. 
3re,  spalten,  eig.  stossen,   wie  Qri,  gfi,  yar  ib.  II,  174  sq.; 
ist    ganz  =  Kv/uo&o^,    indem   '&ia  wie  -^o//  zu  d-dw, 
s.  w.  zu  stellen  ist),   dagegen  der  samothrakische  Proteus 
^dhende  (vgl.  n^lco  =  nQfj&Mj  blasen,  sprühen,  bei  Hesych.) 
imende,  Brennende,   also  ein  dem  Hephästos  ähnlicher  oder 
tsetzender  Gott.     Uebrigentf  will  ich  nicht  in  Abrede  stellen, 
'<m   den   samothrakischen  Proteus  nicht  vorschnell  von  dem 
>t  Proteus  trennen  dürfe;   es  sollte  nur  auf  die  in  der  £ty- 
>.  des  Namens   liegende  Möglichkeit   einer  Trennung   beider 
hingewiesen   werden.     Vgl.   noch   Benf.  II,  80  (wo  nQw^) 
1:  pn-sh  ist  aus  hvfi-sh  (U;  195)  =  vri-sh  (I,.  324 sqq.; 
141 9   wo  über  nQoi'^  eine  andere,  sicher  unrichtige  Ansicht 
T^"^agen    wird:    ß    in    ß^S/w   ist   aus   hv,    wie  ß   iij   ßkvof, 

2 15.  Taiu/Aav&vgj  o,  Bruder  des  Minos.  Moverd,  Phoen.  J, 
^-  leitet  den  Namen  vom  hehr.  St.  radad,  radah,  unterwerfen,  beherr- 
^^^,  und  dem  ägypt.  Wort  ament,  Westen,  occidens  =  ünter- 
ln^  (vgK  Bunsen,  Aeg.  I,  560),  so  dass  er  der  Beherrscher  der 
^^rwelt  wäre.  Diese  Etymologie  mag  für  oberflächliche  Köpfe 
/^^^lich,  unvergleichlich  sein;  trutzdem  müssen  wir  sie  mit  Entschie- 
^^heit  verwerfen.     Denn  im  Aeolischen  erscheint  nach  Ahrens,  de 


dial.  Aeol.  p.  i>4,  (lio  roim   Htmöa/uufltv^  =•  irf4uiafia¥9fiqj       '^a^^' 
(Ile  Movera'sche  Etymologie    als   eine  rSllig  unhiltbive  Kmt^^^g^  ^^ 
brechen    TOOis.      Ich    vergleiche    xpuäüia,    »gtiJtu'iiw,    Bchw^*'*;     '*'s^ 
erechflttern,  bei  Benfey,  11,  319:    x^aä    Ist    ina    hvfid,  W'*''*^^^^'^ 
kFQoä.     In  formeller  Heeiebiinf;  IgBst   eich  'ÜQVfiaySitq  verglt**'^  i.y''^,i 
welchen  Namen  Movere  aus  bebr,  'ari  {Löwe,  Feuer)    ond  b»«*^      '-V  *■? 
Tod,  von  muth ,    sterben ,  ableiict :    also  'der  Bergname  *iipi!/(»»V*^  t»»«i® 
=  Feoer  des  Todes !  Dieser  Name  gehört  wohl  zu  tQVf^vö^,  te^     l»^*" 
stell,   jäh   und    ist   also  gar  kein  Coii'iiosiiimi:    ebenao  l««^***^!» 
F^a3äftav9v^    für    ein  Compositum    gellen,      Waa     fiir    elnn    "^V^sl»» 
bezeichnet  aber  der  Name?     Ist  Rbadamanthys  (vgl.  gaJMl^e^S^^.w^ff: 
rnniartnv)  ein  Meerherrscher,  ein  Etderschlittrer?  also  Biemlidrift  '^..a 


rnünattv)  ein  Meerherrscher,  ein  Etderschlittrer?  also  aicnJiAgfc  ^TJio^ 
eher  BedAntung  wie  Aeakoa  und  Minoa?  Dagegen  scUri  "^  "^ 
«iwecben  waa  Pretler,  Griech.  Myth.  11,  122  lagt.  Darf  m  ••**L  e 
ftlr  einen  ünterweltsgott  halten?  Diinn  könnte  Kein  Name  ■!!  pt^  «ftS 
Sv<;,  schwer,  scbwertüllig,  e ig.  sinkend,  sich  neigend,  vergem,  f&A*9  *  ^\ 
Ißgaifvg  gehört  zu  Benfey  IX,  291 ;  vgl.  sero,  splft,  mit  ae»^»*®*  0 
seriös,  schwer,  gravis,  und  unsern  Wörtern  währen,  weilenn,«.»*.  •■  '  _j 
ansammengehören ,  worin  das  anlautende  ß  ans  bv  entatanda  i  "*  aß- 
Auch  ist  eine  Verbindung  mit  schwarz,  a(T}ord-es,  ib.  H,  296,  ■■«*  "o 
Hch:  EhadamanthyB  wäre  ein'  Erpamog  neben  dei  £vpc^f  (tt)  ^^^ 
▼ar,  vfi  =■  s-vor-d-es).  Vgl.  Y)(f<pevg.  Ich  wage  kfllne  AriiÄa''**"'  ^. 
dnng,  bemerke  aber,  dass  meiner  Meinung  nach  die  s QentnpSaä'^*'^ 
E^rmologie  die  meiste  Wahrscheinlichkeil  fQr  sich  liat.  ,._ 

216.  'ftti'j  jj,  anch  ^otd,  der  GranalapCsl.  Benfef^  J!6  *  jr«» 
bringt  das  Wort  in  Verbindung  mit  bebr.  rimmOn;  dasnlba  flft  0di^ 
Ueler,  Hebr.  W.,  p.  550.  Aber  es  ist  gar  kein  Grund  ii  iilMililr""*''^ 
das  Wort  als  ein  phönizlschea  Lehnwort  aDzasehen;  Benfeyll,flt  «^'^, 
gibt  selbst  die  einzig  richtige  E^miologie,  die  er  II,  ST^^ÜB'  '^*' 
hXtte  aufgeben  sollen, 

217.  'Poäov,  t6,  die  Rose,  äoliscb  ß^öifoy  fürFgöeop,  WABfi»*** 
der  merkwürdigsten  Wörter,  welche  es  gibt,  weil  es  im  Sen^dMllfa^*'^ 
wie  Im  Indogermanischen  gleicbmässig  vorkommt,  ebne  jedodi  w  rf***^ 
Lehnwort  zu  sein:  es  ist  kein  Lehnwort,  weil  es  beideraelto  *•*"  *^  , 
aelhaft  begründet  ist.  Daher  missbillige  ich  entschieden  BedkffT^^"^ 
359  und  Meier  p.  735,  die  das  griech.  Wort  aus  dem  SemltliMä^**'' 
«hielten  wollen;  vgl.  auch  s.  v.  -nä^Saq.  So  gut  wie  hebr.  qM»!»  -^ 
mit  xi^g,  corau,  hebr.  qSne  mit  >tävrj,  xdwa,  faebr.-chald.  hAti^  *"®L 
^1",  en,-  hebr.jöra  mit  /jfiaQ,  bebr.  haraph  mit  Ist  earper«^  '"~ 
wandt  sind,  ebenso  gut  kann  F^öäcv,  die  rothe  Blume,  dli  I 
mit  onrt,  vard  urverwandt  sein.  Der  echt  griechlscfae  ChahL.  - 
des  Wortes  ^öioy  darf  gar  nicht  angetastet  werden : "  die  Piwy"»^-^ 
wandtschaft  desselben  mit  dem  oriental  Worte  niuss  mit  aller  b^^-^Aif 
behauptet  werden,  besonders  auch  deshalb,  weil  es  ftlr  die  1 
gleicfaung  '  des  Semitischen  und  Indogermanischen  noch  tob  f 
immepser  Gedeutung  werden  kann.  Ich  vergleiche  Benftiy  II,  ] 
fqq. ,  wo  die  Wurzel  gFi  3us  hvri  =  ghfl  II,  195:    davon  kn^^Vy^'^j- 


—    145    — 

<  ans  bvf idb,  giidh.  Neben  gfidh,  hvfidh  könnt»  anch 
id  bestehen,  welche  Form  im  deutschen  Wort  Glanz,  glän- 
im  lat.  s-plend-ere  erhalten  ist.-  Der  Wechsel  von  g  und 
sich  aus  hv  :  lat  grat-os  =  hold  (von  hviit,  neigen^ 
284)  ist  ganz  identisch  mit  prat-um,  Halde  (Neige  = 
Wiese,  vgl  vd/ujog  ib.  II,  184,  eig.  geneigt).  Ebenso 
schon  früher  pulcer  mit  yXavx6g,  uykaog,  prona  mit  y^- 
combinirt.  So  steht  es  denn  för  mich  unzweifelhaft  fest, 
FQoioy  zur  Wurzelform  hvfid  :=^  hvri  (ib.  II,  195  « 
d  gestellt  werden  müsse.  Die  Hose  ist  als  die  leuchtende 
^nde,  rothe,  bunte  Blume  gefasst.  Das  lat  rosa  ist  schwer- 
^  ^Jov  identisch,  aber  wohl  sicher  nahe  damit  verwandt; 
II,  125  glaksh  (laksh)  aus  gfiksh  (gflg'  +  s),  Wovon  rosa 
konnte,  wie  ursns  von  riksha,  arksha.  Der  griechische 
des  Wortes  qoSov  mrd  übrigens  bedeutend  gesichert  durch 
K  ^^nnamen  'P6iij,  ?;,  Gemahlin  des  Helios,  Mutter  des 
n^  die  gewiss  als  die  Leuchtende,  als  eine  Lichtgottheit  zu 
fit.  Mit  hFQoö  verwandt  sind  nQrjitiv,  n^^d-w,  dann  ankti^ 
<tnad6g  (leuchtend,  glühend,  vgl.  ritpga),  wo  n  =:  hv  wie 
«pkmdeo ;  a  ist  das  Präfix  sa.  Das  Wort.  anXfjdog  verhält 
F^ov,  wie  das  Wort  anodog  zu  Foi/tifj,  Fo^hp)  blasen 
riechen,  ^)  =s  sprühen,  leuchten;  das  lat.  oder  aber  ver- 
zu  Fo6ju//  wie  ala,  axilla  zu  Fua/äkf^y  /tiaa/alfj.  Benfey 
ist  im  entschiedensten  Irrthum  über  das  in  FoS^i^  anlan^ 
igamma;  Wie  aber  qoöov  und  PoJj;  echt  griechisch  sind, 
uch  der  Inselnam^  'Poöog  ohne  Zweifel  echt  griechisch,  wenn 
nicht  zu  läognen  ist^  dass  die  Phoenizicr  dort  einst  im 
mehrerer  Ortschaften,  vielleicht  auch  im  Besitze  der  Ober- 
über  die  ganze  Insel  waren.  Vgl.  Movers,  Phoen.  U,  2 
^n  Phoenizicfr  Phalanthus)  und  Hofl&nann,  Griechenland  u. 
p.  1362  sq.,  wo  Atabyria  (Tabor)  als  alter  Name  der  Insel 
:Mwird.  AberHoffmann  geht  viel  zu  weit,  wenn  er  schAibt: 
n  (dort  aufgeführten)  verschiedenen  Benennungen  haben  wir 
Spuren  von  der  uralten  religiösen  Bedeutsamkeit  der  Insel, 
eine  ursprüngliche  Bevölkerung  von  Asien  und  den  ihr 
^"timlichen  Glauben  zurückweist.  Diodor  berichtet,  wie  es 
^  >  vorzüglich  nach  Zeno's  Geschichte  von  Rhodos,  über  die 
^C2he  Zeit  der  Insel,  sie  sei  zuerst  von  Teichinen  bewohnt 
^^,  die  Söhne  der  Thalassa  waren.  Sie  sollen  für  das  Leben 
^^Ixe  Dinge  erfunden^  und  Göttergebilde  gemacht  haben,  wes- 
^eselben  auch  telchinische  hiessen^  so  bei  den  Lindierii 
^•Oiij  Here  und  die  Nymphen  bei  den  Jalysiem,  und  ebenso 
*  bei  den  Kamirem.  Diese  kurze  Nachricht  ist  insofern  wich- 
als  sie  einen  uralten  Verkehr  der  Insel  mit  Ostvölkern,  sicher 
^hoinikcn,  bestätigt  und  auch  unsere  oben  dargelegte  Ansicht. 
^  Here  nicht  eine  ursprüngliche  hellenische  Gottheit  sein  könne; 
^  die  Teichinen  werden  ja  hier  ausdrücklich  Söhne  des  Meeres 

10 


—  i4ü  —  i  y 


"^'i 


genannt  Diese  Nachricht  wird  um  so  inYOjrläaSiger,  Aif^väyi^^  ^^ 
sene  Thatsache  ist ,  dass  Pholniken  namentUeh  4Uif  der  P^^^^^^^^ 
siechen  Ostküste  häufig  verkehrten.  Daher  finden  wir  ioiti,  '^f^^4^ 
golis,  in  Sikyon,  Korinth  vorzugsweise  dai  Herecoltus  *^^^^^^\^ 
Teichinen.  Der  sonst  bekannte  phoinikische  Charakter  «ic^^^^ 
hier  an  den  Teichinen  von  Diodor  bezeichnet,  sie  wim^^  ^*^^ 
Mittheilung  ihrer  Künste  sehr  zurückhaltend  gewesen.  «...  ^^'^ 
dite  soll  auf  ihrer  Fahrt  von  Kythera  nach  Kypros,  wie  dl^^  ^ 
der  Hellenen  sagt,  auch  auf  Rhodos  angelandet  aber  von  iP  ^%^^ 
velhaften  Söhnen  des  Poseidon  nicht  aufs  Land  gelassen  ^  «^^ 
sein.  Darf  man  eine  Erklärung  darüber  wagen,  so  war  dft^  .^^ 
Wehr    der  Phoiniken   gegen    hellenische  Sitte   (also  hier  10^  £ 

Aphrodite  auf  einmal  als  Vertreterin  hellenischer  Sitte,  ir«^  ^cf-^ 
sonst  das  Vorkommen  gerade  ihres  Cultns  als  Hauptbeno^  ^^ 
phönizischien  Einfluss  ausgegeben  wird  II) Ist  es  eins    ^        ^ 


Bemerkung,  dass  die  Hellenen  sich  so  die  merkwürdige  jubcüv^  .^ 
auf  Rhodos,  dass  hier  der  Aphrodite -Dienst  nicht  heimisitd^^^ 
zu  erklären  suchten:  oder  war  es  nicht  vielmehr  Thatsadw^c^  0 
die  Mythe  berichtet?  —  Soweit  Hoffmann,  der  nur  wissen  %  ^.^1 
dass  die  Insel  Rhodos  zu  der  Zeit,  in  welcher  sich  PhoenizisBB^^  ^ 
derselben  niederliessen,  gewiss  schon  einen  so  weit  anq;eUkiB^^^ 
eigenen  Götterdienst  (und  zwar  einen  urgriechisch-  kleinasiiiiwtf^^? 
Götterdienst)  besessen  haben  muss,  dass  sich  die  phönix«  AjbUhB'^^ 
linge  den  stärksten  Einflüssen  desselben  ausgesetzt  sehen  mnifooff^ 
und  jedenfalls  wenig  Aussicht  auf  Erfolg  gehabt  haben  witO^ 
wenn  sie  die  uralten  dort  einheimischen  griech.  Gölte  doreh  iio'^^ 
eignen  hätten  ersetzen  und  verdrängen  wollen.  Richtig  heo^d  ' 
derselbe  p.  1373  sq. ,  dass  der  rhodische  Kronosdienst  nicht  ^^^ 
nizisch  sei;  Helios,  der  Hauptgott  von  Rhodos  (ib.  p.  1372 
ist  sicher  ein  echt  griechischer  (urgriechisch-kleiuasiatlsclier) 
und  zwar  der  hellenische  Lichtgott  Apollon  in  der  beschraalaf  sü&'i 
Bedeutung  des  Sonnengotts.     Vgl  auch  den  Art  Tsk/iv. 

218.  2aßd^iügy  6,  ein  Name  des  lydisch-phrygischen  Diesiso^ 
der  auch  2aßä^iog   geschrieben    wird;    offenbar    stammt  der  ft    '^^ 
her  von  2aß6g^  o,   ein  Geweihter  des  ßakchos,    neugrlech.  ^     *^ 
ein  Verrückter,  wozu  aaßd^a)  =  tva^cjj    ßaxxfvw   gehört.     W^ 
hat   man   den  Namen  ohne  Weiteres  mit  dem  hebr.  Namen  1^     ^ 
^eb^th  zusammengeworfen,    was  natürlich  eine  grundfalseht  l   ^^ 
mologie  ist,    die  gar  keine  Berücksichtigung  verdient.     Dürfte      ^    1 
jedoch  2aß6g  für  semitisch  halten,    so  könnte  man  die  chaUttU^^ 
Wurzel  sevah ,    sich  freuen ,  fröhlich  sein,  heranziehn :    aaßo!  '      ^^ 
eine  Aufmunterung  zur  Freude,  wie  fvoT,  das  man  mit  hebr. 
leben,    zusammengestellt   hat,   eine  Aufforderung  zum  Leben 
soll:    fvoZy   aaßot  für  =  „lebe    und   freue   dich,    sei  fröhlich 
nehmen,   mag  noch   mehr  als  Einem  zusagend  sein.     Wir 
aber  nicht  davon  lassen,  alles  dasjenige  was  zürn  bakchischen 
terkreise  gehört  für  entschieden  griechisch  d.  h.  urgriediiscb-i 


—     714     — 

(ch  9SU  halten.  Bötticher«  Arica,  p.  35  setit  Saßd^ioq  dem 
ndavesta  erwähnten  QÄTimh  jazata  gleich,  bei  Bomonfi  Jagna, 
(^  d.  h.  generatori  creator.  Diese  Etymologie  kann  richtig 
^enn  sie  auch  keineswegs  sicher  ist  Mir  ist  wahrscheinlicher, 
'x^oq  zu  Benfey  I,  340  gehöre,  also  zusammenzustellen  sei 
msIl  aoßiidj  deutsch  schweifen  (Schweif  as  aoßtj)^  ans  sa  + 
iir  vielmehr  vabh:  dazu  gehört  auch  griech.  aiß-o/aaif  wie 
B«  aus  einer  Wurzel  hvabh  entsprungen  sein  muss;  dafür 
2<t  q>6ßfj  =s  aoßfj.  Die  Grundbedeutung  von  asß,  aoß  hi 
^Sg  bewegen,  schwanken,  zittern  u.  s«  w.  2aß6g  ist  dem- 
Aefitig  bewegter,  stürmisch  aufgeregter,  treibender,  drängen- 
oder  Mensch.  In  begriffl.  Hinsicht  vgl  man  Bux/og, 
JNiamen  ich  mit  d^w^  wachsen,  in  Verbindniig  gebracht 
der  durch  Gutturallaut  fortgebildeten  Wurzd  vft,  wehen, 
^^nch  yatih  =s  uvd^^oQ  kommt  Die  Wurzel  vap  o'der  vabh 
"^bUs  aus  yk  (=:  dhvfi),  wehen,  eig.  stossen  «=  ansstossen, 
urch  p  oder  bh  fortgebildet  —  Nun  könnte  Einer  einwen- 
ans  sa  +  vabh  im  Phrygischen  nicht  aaß^  sondern  dß 
Wurden  müssen:  dagegen  ist  zu  bemerken,  dass  der  lieber- 
^^  Zisclilauts  in  den  Hauchlaut  in  den  arischen  Sprachen 
'-^BienB  ebenso  wenig  wie  im  Griechischen  ein  constanter  ist. 
^-  Beispiele  und  Belege  für  meine  Behauptung  findet  man.  hi 
Schrift  über  die  Monatsnamen  einiger  alten  Völker;  vergl. 
^Itieher^  Arica,  p.  16  sq.,  der  aber  mehr  an  das  Griechische 
sollte.  Gelegentlich  sei  noch  bemerkt,  dass  in  der  Notiz 
;::^h.  Byz.  s.  v.  2dßoi'  s&vog  Ogvylag  ein  mit  unserm  deut- 
^^^mmesnamen  der  Schwaben  verwandter  phryg«  Stammes- 
^^cken  kann;  vgl  auch  Grimm,  Gresch.  d«  D.  Spr.  p.  824sq. 
^.  2dßuvoi^f  TOj  ein  leinenes  Tuch,  lat.  sabanum,  wird  von 
Eiebr.  W.  p.  lOS,  aus  dem  Aethiopischen  hergeleitet 
>0.  2dxxogj  0,  auch  auxoc,  ein  härenes  Zeug,  cilicium,  dann 
grobes  Kleid.  Im  Hebräischen  entspricht  saq,  ein  grobes, 
Zeug;  im  Aethiop.  bedeutet  dasselbe  Wort  ein  härenes 
I  ,  Zeltdecke,  die  Reduplicationsform  saqsaq  aber  Gitter, 
^  Geseuius  saq  für  etwas  Gitterförmiges ,  gitterförraig  Ge- 
erklärt Meier,  H.  W.  p.451  erklärt  saqsaq  für  eine  netz- 
t  Umzäunung,  eig.  Decke.  Ich  wage  es  nicht  darüber  zu 
tden,  ob  das  griech.  oder  das  semit.  Wort  für  die  Wurzel 
dem  zu  balteu  sei:  vielleicht  gehört  es  zu  denen,  welche  wir 
'Verwandt  ansehen,  wie  qeren,  qäne  u.  s.  w.  gegenüber  x^Qvigj 
i.  B.  w.  Mit  Sicherheit  aber  darf  behauptet  werden,  dass 
aaTTMj  packen  (welches  Wort  man  ebenfalls  in  dön»  Ver- 
Bemit  Ursprungs  gezogen  hat),  echt  griechisch  sei,  ebenso 
7  5  auTTü)  halte  ich  für  aus  sa  -+■  ag'  (ayw)  entstanden,  es 
et  also  zusammenstossen  =^  treiben,  drängen,  drücken,  wie 
von  hna  (Henf.  II.  182  sqq. ;  über  väaaof  anders,  aber  ganz 
Benf.  I,  396),  oy&vksvio  von  vadh  =  vädh  =  M&-ioß  (ib.  f, 


-   14«  -  V^*"^'!^ 

253  sqq.),  onBcr  packen    (imtigo,   Tt^ywfu,  hngen,    ib.  II,  8^%\*\* 
oig.  Blossen    =   nrgere ,    drängen ,    zusamnendrlingen)    uod  ^m^^  <Af^' 

stopfen    (von  sta,  Benfey  I,  Of»?  sq.:  stossen,  stampfen  nnd    -^ /^Jt'^Sz^^ 
daher).  Zu  mtyijvii  vgLndyt},  nnd  ac-cip-itcr,  zu8tos8end  =  r    "^^^^^.v'^ 
fend,  ad-or-ior,  anstossen  (im-pct-iis ;   orior  gehÜrt  sn  HtB        "^   -^^^r  „»S^' 
II,  195,  eig.  Btossen,  =  dhvfi,    dhvii  +  r,    Ȋk-og,    ^9-*'''^'^Lf    ^^ 
angrciren.     Da  p  in  pakah  (vgl.  uxilla  für  hvaxilla  mit  pi** ^■^'^•\*iV'^, 
Benf.  n,  89)  aus  hT  sein  kann,  so  könnte  aayijvtjiDilnäY^,     «^^ -jC,  \jj*\ 
mit  packen  verwandt  sein,  wie  icere  mit  m*^<;,  tx{d')v^  mitti'**  „       ^,*>' 
Btfü^ui  {(upay)  mit  äyoi  (stossen  =  treiben),  ipolxoQ  mit  ?iM**"''^-*^rf^ 
rniDäöf  mit  oäftij,  fo^ng  mit  o^g  (g>  =  hv,  nicbt  =  abhl]  i     (.* 
Zu  pii>h  Tgl.  oben  p.  49.  ttf'^^ 

221.  Ä'iniy?,  jj,  die  Trompete,  soll  ein  von  Lydiens»  «*®  ,oC* 
gangenea  Wort  sein.  Wer  nieht  nur  den  Namen  der  I'!****"'^'^—«^  ^ 
dem  seniit.  Lnd,  dem  Sohne  des  Arpoxad  verbindet,  eondera  i''®***^!—^^"'©!' 
die  lydiwhe  Sprache  für  semitisch  hält,  kann  das  Wort  Ifa .  ■■Ö*  .^j^ili 
tisch  halten.  Vgl.  chald.  solliüb^,  eine  helltönende  Pfeife,  voBflO^  «  _  .  ^ 
Stamme  (abab,  winden,  drehen,   für  (abbflba;    dorther  konmil  "^^         i&ä 


hobr.  (ab,  Eidechse ;  vergl.  noch  ijelöbhÄ,  Aal  (bei  Meier,  L»— —       - 
p.  691)  mit   aäXTiiy%    ifukuania,    Meerschnecke ,    sonst  «rr^b^'V^*    '^ 
Aber   ffälniyg    ist   gewiss    griechisch ,    wofür  bes.  auch  das  B   »B"     "^ 
-rfy  spricht.     V^.  ouXdß^,    ouXünß^,    Loch,  Höhle  mit  9^S.9x^    Stca     j 
9-e^üny^   (von  dhvar,  dhvri,  dhvflp,  bei  Benfey  II,  278  "H-JC-PR?     8VY, 
scheint   anch   aälmy^    aus    sa  +  hvfip  =:  dhvrip    entstufavsi&as.tsJ'X'A/ 
sein  und  das  Gerundete,  die  liöhro  zu  bedeuten.  i    • 

222.  Säfm%,6,  das  Flcchtwerk,  die  geilochtene  Matte,  W    ^aii-at^^f^ 
semitisch  sein,  von  samakh  =  licbr,  siibiikh,    flechten.      Im  CE>    ixxl  / 
ist   das  Wort    dunkel.     Sonst    kommt    vom  Stamme    samakh  ifsf  JBmfil/^ 
der  Name  des  Buchstabens  Saniccli,  der  Stütze  bedeuten  soll,'    ,IIo^    ^oß 
Bedeutung  nacb  Geseniua  sehr  gut  passt  zu  der  pliönizlscheizsxIoaK/«^ 
dieses  Buchstabens.     Zu  eamalth,  stützen,  aufstützen,  &ut\eg»^s»S^^-'ii/j^^^ 
rtx/piTo*,    eig.  biegen,    krümmen  (sa  +  xictt,  Benfey  II,  32^^0i        3^^ 
nltor  (ib.  II,  182).     Aus  Snmcch  scheint  der  gricdi.  Name    ^ax^niug  ^^ 
hergeleitet  werden  zu  müssen;  vgl.  Meier,  Hebr.  W.  p.  G67VOO  Gßy'^^ 
fey    hat   II,  101    (Note)    die  I,   438    versuchte  Deutung  auf»      "^  «ü* 
griech.  Wort  tr/fw  aufgegeben;  mit  vollem  Kecbte,  wie  mir  »a     -»"r  aej^. 
sehie   ZasanunenstelluDg    von    Sigma     und    Schin    ist    Bber'9^<'"^r  ^'/ 
EU  billigen.  l 

223.  Suftß^t],  17,  ein  dreieckiges  Saiteninstrument,  eta&^  ^iit/^^ 
Harfe;  auch  aä/tßv^.  Vgl.  das  chald.  sabkä  und  Meier,  abl»3E^*feiR  K  / ^ 
p.  720  sq.,  der  das  griech.  Wort  für  fremd  erklärt.  Ist  9  ^«^/^ 
wirklich,  so  läge  eine  Form  sabbükh  =  Bambfikh  zu  Grunde.  •  —'^  ^^/*^ 
erklärt  es  nebst  väßka,  ßäffßirov  und  /tuyädig  fiir  bart»risch»«*-^*Ä/^i-  ' 
Sprungs,  weshalb  es  aber  doch  nicht  semitisch  zu  sein  brancF^'^    /%i     ^ 

224.  Säfiog,  )-,   die  Anhöhe,  nach  Strabo,  VIU,  p.  öa^^'wA*^      " 
X,  p.  702,    ist  schon  von  Bochart ,    Chan.  I,  8    (vgl  aaeb        ^A      .  '■*' 

"',  p.  71)    für  semitisch  erklärt  worden;    sehr  tngßts-A  if/%   *'"-''?  0 


—    149     — 

echt.  Vgl  lat  camar,  worin  c  aus  hv,  und  gäl.  fän  (f  =  v, 
Ar  väu)  bei  Benfey,  II,  321«  2»fiog  aus  sa  +  hvam  (=  xcrju, 
uch  =  diLi)  wäre  »  cliTus«     Das   sonst    nur  als  bekannter 

e  vorkommende  Wort  aufwog  sucht  man  gewöhnlich  und 
mit  Recht  auch  im  Namen  der  Insel  Sx/not^QoiCf]  y  jon. 
^^ticfjy  die  früher  Lenkosla  und  nach  Pausanias  Dardania 
■md  durch  die  Mysterien  der  Kabiren  zu  so  grosser  Bcriihmt- 
langte.  Euer  sehen  wir  wieder,  wie  sehr  man  auf  seiner 
muss  bei  der  Ableitung  griechischer  Ortsnamen  und  Wör- 

«emitischen:  denn  wäre  das  Wort  ad/aog  wirklich  semitisch, 

ie  nicht  nur  der  Verdacht  des  phonis.  Ursprungs  der  Hera 

OS  (vgl.  auch  Movcrs,  Phoen.  II,  2,  349.  352.  486)  un- 
^erstärkt,  sondern  auch  der  indogerm.  Charakter  der  Kaburen 

bedenklichste  Weise  bedroht  werden.  Bei  dieser  Gelegen- 
ich noch  einige  nachträgliche  Bemerkungen  zu  meinem 
^ber  die  Kabiren  an.  Movers,  Phoen.  II,  2,  280  sq.:  Wu 
St  davon  entfernt,  überall  da,  wo  Kabirencult  imAlterthume 
-^rt>ar  ist,  phönizischen  Einfluss  anzunehmen.  Der  Cult  die- 
harten  Götter  ist  nicht  'bloss  von  Phoenizien,  sondern  auch  von 

Bonitischen  Stämmen  ausgegangen.  Kleinasien  und  die  be- 
^^~ten  Inseln,  Samothrake,  Lemnos ,  Troas ,  Phrygien ,  Lydien, 
t^Uen,  Pontus,  Lykien  und  Karien,  hdben  die  kabirischen 
^uis  aramäischen  Gegenden  erhalten.  Die  kleinasiatischen 
m-  besonders  Kappadokien,  Lydien,  Phrygien,  Troas  standen 
*^Br  i^eit  unter  dem  überwiegenden  Einflüsse  Mittelasiens, 
^  phönizischer  Einfluss  nur  in   Karlen  bedeutend  hervortritt. 

sind  phönizische  Elemente  in  den  Culten  auf  Samothrake 
^mnos  nachweisbar.  Samothrake  hat  seinen  Kabirendienst 
i^as  erhalten;  aber  ein  phöniz.  Element  in  seinem  Culte  ist 
Sft ,  während  der  troische  und  überhaupt  kleinasiatische  Ka- 
l.t    mit  Ausnahme    des  karischen   den  Kadmos   nicht   kennt. 

p.  282  vindizirt  auch  dem  Kabirenkreise^  wozu  Hephästos 
^phönizischen  Ursprung,  wonach  also  der  lemnische  Kabiren- 
K^v  semitisch  gehalten  werden  müsste.  EbendaseUbIät  bemerkt 
'^8,  wo  im  Kabirencult  ein  erschlagener  Bruder  vorkomme, 
^  nicht  phönizisch  sei:  deshalb  ist  ihm  Jasion  (=  Adonis) 
^bönizischen,  sondern  syrisch-kleinasiatischen  Ursprungs.  Fer- 
'Islärt  er  p.  290  den  Jason  für  gleich  mit  dem  assyrischen 
rus«  Den  von  Hesychius  erwähnten  Namen  der  lemnischen 
'^  KagxTvoiy  der  wohl  denselben  Sinn  ausdrückt  wie  Kdßn- 
^1.  mßfiQog,  Krebs,  bei  Benfey  II,  286  mit  xaox(Voc,  xa(H 
Krebs:  Jota  ist  stets  kurz,  vgl.  Etym.  M.  p.  488,  5  und 
ian.  n,  fi.  A.  20,  8,  obgleich  Arcad.  de  acc.  p.  65,  16  xap- 
dchreibt),  vergleicht  Movers  II,  2,  108  mit  dem  Namen  JSTo- 
>  wie  Orestes  und  Pyladcs  (die  Dioskuren)  bei  den  Skythen 
t).  Ucber  die  Koqukoi  handelt  Grimm,  G.  d.  D.  Spr.  p.  118. 
824.     Den  Beinamen  der  Insel  Samothrake,  Aid^ioniu,  erklärt 


—     150     — 

Movers  II,  2,  291  sq.  (vgl.  auch  II,  2,  104  sqqO  ffir  nicht nll*' 
den  Cult  der  tanrisclicn  Göttin  (Artemis,  vgl.  DorfmneUer,  deGne-  '^ 
ciae  primordiis,  p.  6.  60),  sondern  auf  die  Kabiren  beEügUeh;  •-  ^ 
thiopisch  ist  ihm   aber  «=  assyrisch.     Ich   branche   wohl  kann  ■  !  ^ 

^ 

« 

i 
k 
a 

ii'. 


sagen ,  dass  Ich  die  Ansichten  von  Movers  dnrchaos  nicht  VSKfai 
kaxan:  er  hat  nur  insofern  Recht,  als  er  die  Identität  der  oriolh 
lischen  Kabiren  (die  aber  nicht  für  semitisch,  sondern  fikr  indogam 
gehalten  worden  müssen)  mit  den  griechischen  behauptet;  att 
aber  ein  himmelweiter  Unterschied  Ewischen  einem  wenn  audlsid 
so  engen  UrverwandtschaftsverhKltniss  und  einer  später  eingetiein 
äusserlichen  Entlehnung. 

225  a).  2dfi(psiQoq   oder   aantpfigog^  ij,  der  Sapphir,-Mdb 
hehr,  sappir  s  chald.  samptr,  eig.  der  reine,  glänzende  Steh,  wA  \  ^ 
Meier,  H.  W.  p.  201.  I « 


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225  b).  2a^amg,6,  ein  durch  den  ersten  Ptolemäer  iaAqjf' 
ten  eingeführter  Gott;  nach  Apollodor:  der  nach  Beinern  TsdeW' 
götterte  Apis.  Uhlemann,  Phil.  Aeg.  p.  26,  erklärt  diesen  K«9 
aus  den  koptischen  Wörtern  sairi,  gaudium ,  und  phos ,  abnaM 
so  dass  sairi-ephos,  gaudium  abundans,  =  JUgantg  wäre!  lU 
Clemens  Alexandrinus  ist  der  Name  aus  X)a/Qantg  entstandeSi  ü 
aus  den  Sgypt.  Göttemamen  Osiris  und  Apis:  aber  weder  iHe  m 
noch  die  andere  Deutung  desselben  aus  dem  Aegyptisdien  km 
auf  Glauben  Anspruch  maclien,  da  er  höchst  wahrsolieinlicb  Bgli^ 
ehisch-kleinasiatisclicn  Ursprungs  ist.  Movers,  Pboen.  I,  535 'te* 
merkt:  Die  verschiedenen  Begriffe  Von  den  Schladigengötteni  ko»- 
men  zur  Einheit  im  8arapis ,  der  sie  alle  umfasst  und  adM  tft 
Schlange ,  dann  gleichfalls  eine  Modlfication  des  höchsten  Goü 
war.  Da  aber  in  der  phön.  Religion  keine  Spur  von  seiner  Vff- 
ehrung  vorkommt,  so  bemerke  ich  nur,^  dass,  ehe  noch  sein  Ol 
von  Sinope  nach  Alexandrien  verpflanzt  war,  schon  in  den  Tvp" 
büchem  Alexanders  ein  Serapeum  in  Babylon  erwähnt  wird,  wi 
dass  an  den  Küsten  des  schwarzen  Meeres ,  wo  er  vorzüglidi  iv* 
ehrt  wurde,  sonst  auch  assyr.  Götter  zum  Vorschein  kommeD,  iB 
wir,  wie  den  Nergal,  Astara,  Perseus,  in  Babylon  wieder  antnfc 
Da  auch  der  Name  zum  indopersischen  und  germanischen  Spfli* 
stamme  zu  gehören  scheint,  indem  sarpa,  serpens  (I'^ttco),  im  p>^ 
manischen  Saribant  (ein  schlangenartiger  Dämon  Ui  der  longsh^ 
dischen  Mythe)  die  Schlange  bedeutet,  so  werden  wir  ttai'^ 
grosser  Wahrscheinlichkeit  zum  assyr.  Chaidäismns  recfmen,  i> 
dessen  Nekromantie  er  auch  wesentlich  ist,  und  wo  wir  in  Ctfr* 
junktion  mit  Bei  einen  geflügelten  Schlangengott  schon  oben  km* 
gelernt  haben.  —  Obwohl  diese  Movers'sche  Etymologie  desNaa^ 
'  Sarapis  in  formeller  Beziehung  nicht  geradezu  unhaltbar  ist  (W 
Ober  die  Erhaltung  des  anlautenden.  Zischbuchstabens  BöttiGher,AA 
p.  16  sq. :  auch  in  arischen  Dialekten  konnte  der  Zischlaut  Ü 
erhalten,  geradeso  gut  als  z.  B.  im  griech.  avg  s=z  ig^  ^  bo  sw*'^ 
ich   doch    sehr  an  der  sachlichen  Richtigkeit  derselben;    IbdeiDk^l^ 


—     151     — 

e    andere  versuche,  gehe  ich  von  der  für  mich  feststehendeu  Aii- 
iime  auis,  daäs  Sarapie  als  ein  urgriechisch -kleinasiatisclier,   und 
ber  nicht  als  ein  ägyptischer   (vgl  auch  Movers,   Phoen.  II,  2) 
er  semitischer  (da  Stark,  Gaza  u.  die  philist.  Küste ,   1852,   den 
,rapia  einen  durch  das  Feuer  geläuterten  Dionysos  nennt,  so  läge 
•  nahe,  an  hehr,  (araph,    durch  Feuer  läutern,    zu  denlcen)  Gott 
iges^hen   werden   müsse.     Ist   Saganig   wirklich    ein    (im  engem 
\^ne)  arischer  Güttemame^    so   lässt  er  sich  mit  griech.  xagn-og^ 
e   rdfe  Frucht,  althochd.  herb-ist,  Zeit  der  Reife,  Herbst,  rifi  (für 
Ifi)^    leif,   von  der  Sanskritwurzel  ^fi  +  p  =  ^rip,   ^arp,    yrap 
ei  Benfey  II,  177)   ableiten:    diese  bedeutet  urspr«  brennen^  (lat. 
e-i-mare),  dann  kochen;  von  der  Sonne  gekocht  ist  =s  reif,  vergL 
fyrcfiy.     Demzufolge  wäre  Sarapis  als  ein  herbstlicher  Dionysos  zu 
itraehten,  was   (da  Dionysos-Ädonis  im  eminenten  Sinne  als  eine 
rabUngsgottheit  bezeichnet  werden  muss)  einen  scheinbaren  Wider- 
imcli  in  sidi  schliessen  würde.     Vgl  Movers,  T,  211 :   So  stehen 
Mdk  geMrichtige  Gründe  einander  gegenüber,  die  zu  der  Annahme 
Hhigen,  dass  zwei,  ja  drei  verschiedene  Adonisfeste  gefeiert  wur- 
sn:    die   erstem  gegen  Ausgang   des  Frühlings,   die    andem   im 
Leibflte,   und   diese,    wenigstens  in  jüngerer  Zeit,    am  Ende  des 
abres.    Wenn   nun   hier   nicht   die  Feste   verschiedener  syrischer 
»der  phöoizischer  Götter  in  späterer  Zeit  mit  einander  verwechselt 
ind,   was  mit  Grund  nicht  angenommen  werden  kann,    so  ergibt 
ich  daraus  auch  eine  mehrfache  Auffassung  des  Adonis,  und  zwar 
uerst    als  einer  FrühUngsgottheit ,    die  der  Glnthhitze  des  orienta- 
sehen  Sommers  und  dem  giftigen  Samum  erliegt;   dann  als  eines 
erbstlichen  Gottes,  dessen  Wirksamkeit  mit  dem  Anfang  desWin- 
srs    aufhört;    endlich  als  einer  Jahresgottheit,    die  mit  dem  Aus- 
ange    des    alten  Jahres    stirbt    und  zu  Anfang   des  neuen  wieder 
nfersteht.  —  Derselbe  Movers  bemerkt  I,  198:  Durch  sein  Sym- 
ol,    den  Granatapfel,   tritt  nun  Hadad-Rimmon  in  mehrfache  Be- 
Ihitmg  mit   den   dem   Adonis   verwandten    Gottheiten.     Aus    der 
'rächt    des  Granatapfels   ist   der  beweinte   Attes   entstanden:    die 
ellige  Frucht   wuchs  plötzlich   aus   dem  Blute   des   von  Bacchus 
ntmannten  Agdestis,  und  Nana,  die  Tochter  des  Königs  Sangarius, 
reiche  sie  in  ihren  «Schooss  nahm,   wurde  von  ihr  schwanger  und 
lebar   den  nnglSckUchen  Liebling  der  Göttermutter.     Auch  Jupiter 
3aBiiu   hält   in   seiner   Hand   den  Granatapfel,   dessen  Bedeutung 
nan  übrigens  am  besten  ans  der  numidischen  Darstellung  des  Baal 
cennen  lernt,  wo  Granatäpfel  und  Weintrauben  seinen  Händen  ent- 
wachsen,   die    also   als   ein  Ausfluss    aus    der  Gottheit   betrachtet 
vurden.     Ein   Sonnengott    Hadad    mit  dem  Granatapfel  kann  aber 
latürlich  nur  die  Sonne  des  Spätsommers,  baal  qai^,  sein,   welche 
jfrranatfrüchte    und  Obst   zur  Reife    bringt,    und    wir  werden  nach 
Analogie    der  Vorstellung,,   wonach  Adonis    die  gereifte  Feldfrucht 
st,  Hadad-Riaunon  den  reifen  Granatapfel,    die  zeitige  Baumfrucht 
lennen  können,  oder  vielmehr  den  Gott,  welciier  in  sie  seine  Pro- 


—     152     — 

ductioDskraft  ansgiesst,  dann  stirbt  und  betrauert  wird.  —  Ansiv-  ly 
dem  vergL  Movers  I,  539  sqq.,  wo  er  daa  bekannte  Orakd  te  lüpo 
klarischen  ApoUon:  .1^^ 

'Ev  i^dndrjj  navgt]  avvEaig  neu  vovg  dXctnaiv6g.  l*? 

Ogd^io  Toy  ndvTtJv  vnaxov  d-tov  Bfiftiv   'loteo,  1*' 

Xtl/AUTi  (jdv  T^Aidrpf^  ^a  t  etagog  d^/pfiivofo^  T|J 

TidXiOv  rf^  &iQ(vgf  (Jtsrontiqov  i'ußgov  iaaS  —  |  ^ 

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bespricht   und   dazu  p.  542  sq.   bemerkt:    In  weiterer  Bedestm 
wird   liier  Jao    für   den  Sonnengott   in    den  vier  Jatireaseitn,  ii 
engerer  aber  föt  die  herbstUche  Sonne  dßQog  7aai,    der  EMtkMi 
ausgegeben«     Dass  nun  dieser  Jao  Adonis  sei ,    unterliegt  gv  fcri- 
nem  Zweifel.     Erstlich  nämlich  passt  auf  den  Adonis  die 
nung  dß^og  7aaSf   dem  dies  Epitheton  eigenthümlich  ist.     Z 
findet  es   nur  auf  den  Adonis  Anwendung,    dass  Jao   nach 
weitem  Bedeutung  Sonnengott^  abec  in  der  eligern  die  Gtottlieit  ta 
Herbstes  sei,  wie  wir  dieses  oben,  und  zwar  namentlich  die  IMm 
Bedeutung   im  Culte    des  Adonis  zu  Antiochien  und  Byblas  niet 
gewiesen  haben.     Drittens    wurde  Adonis  der  höchste  Oott  in  1^ 
blus  und  am  Libanon  genannt,  wie  hier  auch  Jao  bezeichnet  wirf: 

alles  dieses  deutet  bestimmt  darauf  hin ,    daas  der  GfMe 

der  Götter  in  Byblus  kein  anderer  als  Adonis  war ,  welcher  neb 
bei  Sokrates  in  einem  Orakel,  nicht  unähnlich  jenem  des  &p(Ao 
Clarius,  Dionysus  und  der  grosse  Oott  heisst,  wo  den  Khodioi 
angerathen  wird:  k. 

^*AvTiv  ikdfTiCKT&üu  dsov  /utyuv  dyvov  "Aicovtv  l^ 

Evßtoy,  okßw^ioQOVj  ivnXoxufiov  ^tovvaov.  r"^ 

Ich    habe   diese    zur   Erläuterung    meiner  Etymologie    des  Name* 
2dQamg  dienenden  Bemerkungen    von  Movers  angefahrt ,    ohne  ii* 
dess  die  dem  Adonis-Dionysos  beigelegte  Bedeutung  eines  Sonuk* 
gottes    (vgl.  auch  Eckermanu^  Lehrb.  d.  Myth.  I,  111)    für  ridifi^V^ 
zu  halten;  ebenso  kann  ich  die  Worte  Bötticher's,  rudd.  myth. " 
p.  12:  Adonis  vim  solis  genitricem  designat,  sive  illam,  quae^ 
vis  die  denuo  illucescit,    sive  eam^    quao   annuo  cursu  qunm 
aurae    spirant    redit   torpentem    hieme  iiaturam  ad  noyum 
resuscitans,  nur  in  so  weit  billigen,   als  Adonis-Dionysos  auch 
zeugende,  Leben  erweckende  und  das  Waciisthum  im  Frühling 
fördernde  ErafÜ;    der  Sonne   repräsentirt,    weil   der  grosse  Gott 
irdischen  Fruchtbarkeit   eben    alle    zeugerischen,  männlichen 
zen  des  natürlichen  Lebens  in  seinem  Wesen  und  Begriffe  um&li 
Dagegen  ist  Adonis-Dionysos  nichts  weniger  als  ein  Licht-, 
und  Sonnengott,  wie  Moloch-Saudan  oder  ApoUon«    Auf  den 
sen  Frühlingsgott  (und  Naturgott  überhaupt)  Adonis-Dionysos 
die  vortreffliche  Definition   ihre  volle  Anwendung,  ^welche  Gerf- 
Vossius,    de    origine   indololatriao    lib.  VII,  c.  2.  p.  126  sq.  ' 


—    153    — 

BedeatoDg  des  Priapos  gegeben  hat:  Sic  igitur  colligimus 
fcpum  nihil  aliud  esBe,  quam  sen  naturae,  s^u  coeii,  seu  solis 
1  -solis!)  yim  genitricem,  co'elitus  sese  diffandentem  (Jidwaogist 
Jaellflaas,  caelitos  sese  diffnndens,  wie  ich  in  meinem  Art  über 
^zeigt  habe)  per  uniyersnm  orbem,  mazimumque  exercentem, 
I  plantis,  nnde  et  in  hortis  sünolacrum  Priapi  constitai  solet, 
n  In  animalibus,  etiam  hominibus,  unde  nupturae  ad  Mutinam 
inom  dednci  solent,  nt  a  numine  generationis  praeside  post  foe- 
I  qnosdam  ritus  Yim  et  Ipsae  generandi  adipiscerentur.  Uebri- 
is  Ist  der  Name  des  fiarapis  (den  ich  den  vorhergehenden 
nerknngen  gemäss  fär  einen  Gott  der  im  Herbste  zur  Vollen- 
{g  und  Ruhe  gelLommenen  männlichen  Zeugnngskraft  in  der 
nr  halte :  durch'  das  Feuer  d.  h.  durch  die  Sommerhitse  geläu- 
;  und  für  eine  Zeit  lang  getödtet  oder  nnäiätig  gemacht  erhebt 
I..  das  zeugende  Naturprinzip  im  Herbste  zu  seiner  Vollendung, 
mm  die  reife  Herbstfrucht  statt  ües  üppigen  Pflanzenwuchses  im 
liling  als  ■  das  Symbol  der  allmächtigen  Schöpferl^raft  der  Natur 
sbeint)  mit  dem  des  Eronos  wurzelhaft  verwandt:  K^vo^q  ist 
^fina,  gama,  ^rana,  von  yfi  =  grä  (Benfey  II,  177)  +  p  >= 
p  e=3s  ^Si^,  2a^n.    Vgl.  d.  Art  Tid-tavog  (wo  über  Zeirene). 

226*  2uw^q,   6j   der  Satyr,   den   man   sich   bocksgestaltet 
Bbte.     Das   Wort   wird   von   Movers  und  Bötticher  für  =  hehr, 
r  ^klärt^  welches  Wort  Bock,  eig.^er  Struppige,  Haarige^  be- 
llet.   Mit  ^drv^q  hängt  im  Griech.  TlrvQog,  bei  den  Lakonen  der 
ck,  eng  zusammen  j  dies  Wort  führt  auf  die  Annahme,  dass  2d' 
tog    für  TärvQog  stehe,   wie  TloasiifSv  für  UoTuäiSv^     Dadurch 
edigt  sich  die  Frage  über  den  Ursprung  des  Worfles  von  selbst: 
Ist  geradezu  unmöglich,  dass  aus  hebn  sä'tr  raTvqog  und  t/tv- 
',   entsprungen   sein   sollten.  .  Man  beweise  uns  vorher  durch  ein 
liges  Beispiel,  dass  hebr.  'Ain  zu  griech.  r  werden  konnte ;  Böt- 
mr,  suppL  lex.  Aram.  p.  43,  behauptet  es  zwar,  aber  aUe  seine 
ispieie  sind  nachweislich  falsch.  Auch  das  anlautende  Sin  konnte 
fireriich  zu  r  werden,  wenigstens   kenne  ich   kein  Beispiel  für 
n  Uebergang.     Dies   würde   genügen,   uns  von  der  Al>leitung 
griech.  Wörter  aus  dem  hebr.  Worte  abzuhalten,   selbst  wenn 
Iben   im  Oriechischen    ohne   sichere  Deutung   wären.    Damit 
es   sich    aber   ganz  anders:    adxvQoq  für  xdxv^  und  r/* 
^S  sind  beides  echt  griech.  Reduplicationsformen  von  einer  Wur- 
— rw^  =3  tvar  bei  Benfey,   11,  251  sqq.     Diese  bedeutet  Qigentl. 
en,  von  stu,  stva  (ib.  I,  657  sq.)  +  r,  dann  eilen  (vgl.  dhu, 
•^n,  dij-(a  mit  ^^w,  d^o6q),  sich  heftig  bewegen:  sie  kann  aber 
tanzen,  springen  bedeuten,  wie  unser  tanzen  =  dhvas^  dhvans, 
',  275,  eig.  stossen  (dhva,  ^tf-w,  +  s)  bedeutet    Zur  Wurzel 
tvri,  deren  vollständigere  Form  stvar  im  griech.  Worte  (rro'()i9^//, 
e,  erhalten  ist,    scheint  auch  zQu-yog,  Bock,  als  eine  Fortbil- 
durch  Gutturallaut  zu  gehören.   —  Zu  dem  oben  erwähnten 
^  W.  sft'ir  hat  man  femer  aiavqa^   tj,   gestellt,  welches  Wort 


-     144    —  y 

dial.  AcoL  p.  34,  die  Foini  Hi^idftiuv&v^^^  F^uiu^m^^v^f^-^  ^^^\ 
die  Movers'sehe  Etymologfie  als  eine  völlig  unhaltbare  fxiw^^'^^g^ 
brechen    rauss.      Ich    vergleiche    xQadäfo,    xQaäa/vot,    ßchi^^^^^^* 


erschüttern,  bei  Benfey,  II,  31f>:  xQud  ist  aas  hvfid,  h^-^^  j^^ 
hFgad.  In  formeller  Beziehung  lasst  sich  ^EQVfAuv&oq  vergl'^'^  n^ 
welchen  Namen  Movers  aus  hebr.  art  (Lowe ,  Feuer)  und  r^  'jf^cf 
Tod,  von  muth,  sterben,  ableitet:  also 'der  Bergname  jKi^^J^'^^ V<;i  ^ 
Ä  Feuer  des  Todes  1  Dieser  Name  gehört  wohl  zw  iQvfunq^  i  *\^0f^^^ 
steil,  jäh  und  ist  also  gar  kein  ContpoKitnm:  ebenso  weai^^g^St 
FQaddjLiuv&vg  für  ein  Compositum  gelten.  Wa»  für  t\wm^  ^5fi 
beseichnet  aber  der  Name?  Ist  Rhadamanthys  (vgl.  ^n JceW^^^^^ (r^ 
TtH€trmtv)  ein  Meerherrscher,  einEiderschüttrer?  also  siemlick^A^^^^ 
eher  Bedeutung  wie  Aeakos  und  Minos?  Dagegen  stkiä^^  ^ 
sprechen  was  Preller,  Griech.  Myth.  II,  122  sagt.  Darf  wt**^;^ 
für  einen  Unterweltsgott  halten?  Dann  könnte  sein  Name  fldt  ^*  ^^ 
Jv^,  schwer,  schwerfallig,  eig.  sinkend,  dcb  neigend,  vergens,  ^  ^  ^ 
ißgaffvg  gehört  zu  Benfey  II,  291 ;  vgl,  sero,  spfit,  mit  ■etr^^^^ 
serius,  schwer,  gravis,  und  unsern  Wörtern  währen,  weilen  o.!.«^  i»rt' 
snsammengehören ,  worin  das  anlautende  ß  ans  hv  entatandtti'^  a| 
Auch  ist  eine  Verbindung  mit  schwarz^  s(v)ord-e8,  ib.  II,  296,  «**  *^ 
lieh :  Rhadamanthys  wäre  ein*  EvQomog  neben  der  Ev^fAnri  O  ^  ^ 
var,  vri  =  s-vor-d-es).  Vgl.  ^O^rpevg,  Ich  wage  keine  ErtsÄ^  * 
düng,  bemerke  aber,  dass  meiner  Meinung  nach  die  zuerstaiwflrf^'^^'^' 
Etymologie  die  meiste  Wahrscheinlichkeit  für  sich  hat  ^. 

216.  'Poä,  17,  auch  ^otd,  der  Granatapfel.  Benfej'fl,  S  <V-i 
bringt  das  Wort  in  Verbindung  mit  hebr.  rimmdn;  dasselbe  ft  ^^ 
Meier,  Hebr.  W.,  p.  550.  Aber  es  ist  gar  kein  Grand  vtrhaadb^'^^ 
das  Wort  als  ein  phönizisches  Lehnwort  anzusehen;  Benfey  11,  t  <*J^ 
gibt  selbst  die  einzig  richtige  Etymologie^  die  er  II,  373  lA^  ^ 
h&tte  aufgeben  sollen. 

217.  To^ov,  ro,  die  Rose,  äolisch  ß^ofiov  (äTF^oiav^  Mdrf^  *f 
der  merkwürdigsten  Wörter,  welche  es  gibt,  weil  es  ini  Se 
wie  im  Indogermanischen  gleichmässig  vorkommt,  ohne  jededi 
Lehnwort  zu  sein:  es  ist  kein  Lehnwort,  weil  es  beidersefta  i 
zelhaft  begründet  ist.  Daher  missbillige  ich  entschieden  BenAyX^^ 
359  und  Meier  p.  735,  die  das  griech.  Wort  aus  dem  Semil'willo^*^ 
nbleiten  wollen;  vgl.  auch  s.  v.  iraQÖog,  So  gut  wie  hebr. 
mit  xsQag,  comu,  hebr.  qäne  mit  xävf],  xavvce,  hebr.-ehald. 
ijv^  en,  hcbr.'j6m  mit  fj/nag,  hebr.  haraph  mit  lat.  carperet 
wandt  sind,  ebenso  gut  kann  Fqoöov^  die  rothe  Blume,  die  B»^  .  ' 
mit  ourt,  vard  urverwandt  sein.  Der  echt  griechische  Chaiarf-^**^ 
des  Wortes  q66ov  darf  gar  nicht  angetastet  werden :  die  ürw'^^^ 
wandtschaft  desselben  mit  dem  oriental.  Worte  muss  mit  aller "  "'^ 
behauptet  werden,  besonders  auch  deshalb,  weil- es  für  die 
gleichung  des  Semitischen  und  Indogermanischen  noch  yon 
immenser  Bedeutung  werden  kann.  Ich  vergleiche  Benüsy  II,  IT 
pqq. ,  wo  die  Wurzel  gfi  ^s  hvri  =  ghfi  ü,  195:    davon 


—    145    — 

^o  <   ans  brf idb ,    gf idli.     Neben  gHdh ,   hvridh  koniit»  ancb 

b  ^v^rfid  bestehen,  welche  Form  im  deutschen  Wort  Glanz,  glän- 

rftd    im  lat.  s-plend-ere  erhalten  ist..  Der  Wechsel  von  g  und 

sich   aus    hv  :  lat  grat-us  =  hold    (von   hviit,  neigen^ 

284)    ist   ganz    identisch    mit  prat-um,  Halde  (Neige  = 

g,  Wiese,    vgl.  vd/Lwg  ib.  II,  184,  eig.  geneigt).     Ebenso 

schon  früher  pulcer  mit  yXavxog,  dykaogy  prnna  mit  y^- 

vog  combinirt.  So  steht  es  denn  für  mich  unzweifelhaft  fest, 

FQodoy  zur  Wnrzelform  hvfid  =:  hvri  (ib.  II,  195  « 

d  gestellt  werden  müsse.  Die  Rose  ist  als  die  leuchtende 

nde,  rothe,  bunte  Blume  gefiisst.  Das  lai  rosa  ist  schwer- 

fe-5.^  ^iov  identisch,    aber  wohl  sicher  nahe  damit  verwandt; 

-^        H,  125  glaksh  (laksh)  aus  gfiksh  (grig'  +  s),  wovon  rosa 

konnte,   ivie  ursus  von  riksha,    arksha.     Der  griechische 

des  Wortes  qoSov  ynrä  übrigens  bedeutend  gesichert  durch 

^^^ennamen   'P6ii],   ?;,     Gemahlin   des    Helios,    Mutter   des 

n^  die  gewiss  als  die  Leuchtende,  als  eine  Lichtgottheit  zu 

Mit  hFQoö  verwandt  sind  nQrjiwv,  n^/jd-w^  dann  onXri- 

mnoSog  (leuchtend,  glühend,  vgl.  riipQa),   wo  n  =  hv  ^e 

^lendeo ;    a  ist  das  Präfix  sa.     Das  Wort.  ankriSog  verhält 

Fqo^ovj  wie  das  Wort  anodog  zu  Foi/ufj^   Fo^hw;    blasen 

riechen,  ^)  =s  sprühen,  leuchten;  das  lat.  oder  aber  ver- 

zu  Fod'ju//  wie  ala,  axilla  zu  Fua/dki^y  /Liaa/akf^.   Benfey 

ist  im   entschiedensten  Irrthum  über  das  in  FoSfii^  anlau' 

igamma^    .Wie    aber  qoöov  und  PoJj;  echt  griechisch  sind, 

uch  der  Inselnan^  jRc) Jo^  ohne  Zweifel  echt  griechisch,  wenn 

nicht   zu  läugnen  ist^    dass  die  Phoenizier  dort  einst  im 

".^      mehrerer  Ortschaften,   vielleicht  auch  im  Besitze  der  Ober- 

'«^«^  über  die  ganze  Insel  waren.     Vgl.  Movers,  Phoen.  ü,  2 

^cn  Phoenizicfr  Phalanthus)    und  Hoffmann,    Griechenland  u. 

^*'-     p.  1362  sq.,  wo  Atabyria  (Tabor)  als  alter  Name  der  Insel 

^^irtwird.  Aber  Hoffmann  geht  viel  zu  weit,  wenn  er  schAibt: 

n  (dort  aufgeführten)  verschiedenen  Benennungen  haben  wir 

Spuren    von  der  uralten  religiösen  Bedeutsamkeit  der  Insel, 

eine    ursprüngliche  Bevölkerung    von  Asien   und    den  ihr 

'^^mlichen    Glauben    zurückweist     Diodor   berichtet,    wie  es 

^^9    vorzüglich   nach  Zeno's  Geschichte   von  Rhodos,  über  die 

^^^le  Zeit   der  Insel,    sie   sei   zuerst   von  Teichinen   bewohnt 

.  ^^9     die  Söhne  der  Thalassa  waren.     Sie  sollen  für  das  Leben 

^^e  Dinge  erfunden^  und  Göttergebilde  gemacht  hab6n,    wes- 

.     dieselben   auch    telchinische    hiessen^     so    bei   den   Lindieni 

^'•> ,    Here    und    die  Nymphen  bei  den  Jalysiem,    und  ebenso 

^ci  den  Kamirem.     Diese  kurze  Nachricht  ist  insofern  wich- 

-^^\«  sie  einen  uralten  Verkehr  der  Insel  mit  Ostvölkern,  sicher 

''  ^oinikcn,    bestätigt  und  auch  unsere  oben  dargelegte  Ansicht, 

-^ere  nicht  eine  ursprüngliche  hellenische  Gottheit  sein  könne; 

täie  Teichinen  werden  ja  hier  ausdrücklich  Söhne  des  Meeres 

10 


—     14(5    — 

i 

genannt.    Diosc  Nachricht  wird  um  so  Euvorlässiger,  sin  es  mir  ^i. 
sene  Thatsache  Ist ,  dass  Phoiniken  namentlich  auf  der  pekqw^    ^ 
siechen  Ostküste  hfinfig  verkehrten.     Daher  finden  wir  cbri^  i^^ 
golis,    in  Sikyon,    Korinth    vorzugsweise    dai  HerecdltuB  k^^ 
Teichinen.     Der  sonst   bekannte  phoinikische  Charakter  wis=^^ 
hier    an    den  Teichinen   von  Diodor   bezeichnet,   sie  seiea^^  ) 
Mittheilung  ihrer  Künste  sehr  zurückhaltend  gewesen.  «...      ^ 
dite  soll  auf  ihrer  Fahrt  von  Kythera  nach  Kypros,  wie  £^^^ 
der  Hellenen  sagt,  auch  auf  Rhodos  angelandet,  aber  von  m 
velhaften  Söhnen  des  Poseidon  nicht   aufo  Land   gelassen 
sein.     Darf  man  eine  Erklärung  darüber  wagen ,   so  war  if^ 
Wehr    der  Phoiniken   gegen    hellenische  Sitte   (also  hierum 
Aphrodite   auf  einmal   als  Vertreterin   hellenischer  Sitte,  ir 
sonst   das  Vorkommen   gerade    ihres  Cultus   als  Hauptbeir^^^ 

phönizischen  Einfiuss  ausgegeben  wird  II) Ist  es  eine^^ 

Bemerkung,  dass  die  Hellenen  sich  so  die  merkwürdige  Endi^  . 
auf  Rhodos,  dass  hier  der  Aphrodite -Dienst  nicht  heimiadO^ 
zu  erklären  suchten:  oder  war  es  nicht  vielmehr  Thatsache..^^ 
die  Mythe  berichtet?  —  Soweit  Hoffmann,  der  nur  wissen  ^ 
dass  die  Insel  Rhodos  zu  der  Zeit,  in  welcher  sich  Phoeniziai^ 
derselben  niederliessen,  gewiss  schon  einen  so  weit  ausgebHB^ 
eigenen  Götterdienst  (und  zwar  einen  urgriechisch -kleinasiatid^^ 
Götterdienst)  besessen  haben  muss,  dass  sich  die  phönis.AnkA' 
linge  den  stärksten  Einflüssen  desselben  ausgesetzt  sehen  mmi^O 
und  jedenfalls  wenig  Aussicht  auf  Erfolg  gehabt  haben  w9tfv 
wenn  sie  die  uralten  dort  einheimischen  griech.  Gülte  dmddo 
eignen  hätten  ersetzen  und  verdrängen  wollen.  Richtig  ht9C 
derselbe  p.  1373  sq. ,  dass  der  rhodische  Kronosdienst  nicht  M 
nizisch  sei;  Helios,  der  Hauptgott  von  Rhodos  (ib.  p.  1372S1 
ist  sicher  ein  echt  griechischer  (nrgriechisch-kleiuasiatischwj^'V.i 
und  zwar  der  hellenische  Lichtgott  Apollon  in  der  beschrämJ 
Bedeutung  des  Sonnengotts.     Vgl  auch  den  Art.   Tsk^iy. 

218.  2aßa^ivgy  6,  ein  Name  des  lydisch-phrygischcn  Di<^  ^ 
der  auch  2aßd6ioq   geschrieben    wird;    offenbar    stammt  der  "^ 
her  von  2aä6gj  o,   ein  Geweihter  des  ßakchos,    neugriech« 
ein  Verrückter,  wozu  aaßd^o)  =  fvofcü,    ßax/jika    gehört, 
hat   man    den  Namen   ohne  Weiteres  mit  dem  hebr.^  Namen        « 
^eb^th  zusammengeworfen,    was  natürlich  eine  grundfidsek^  ^i 
mologie  ist,    die  gar  keine  Berücksichtigung  verdient.     BürBt^  i 
jedoch  2aß6g  für  semitisch  halten,    so  könnte  man  die  chaJdfiHl 
Wurzel  sevah ,    sich  freuen ,  fröhlich  sein,  heranziehn :    aaß9f  «li 
eine  Aufmunterung  zur  Freude,  wie  tvoZ,  das  man  mit  hebr.  hint 
leben ,    zusammengestellt   hat,   eine  Aufforderung  zum  Ltken  tt 
soll:    tvwy   aaßoi   für  =:  „lebe    und   freue   dich,    sei  fröhlidi'a 
nehmen,    mag  noch   mehr  als  Einem  zusagend  sein.     Wir  UM 
aber  nicht  davon  lassen,  alles  dasjenige  was  zum  bakchiscbe&fii^ 
terkreise  gehört  für  entschieden  griechisch  d.  h.  nrgriechisefa'^ 


—     714     - 

ch  9SU  halten.  Bötticher»  Arica,  p.  3ö  setit  Sußa^iog  dem 
Qdavesta  erwähnten  gAvaTih  jasata  gleich,  bei  Bomonf,  Jagna, 
^>  cL  h.  generatori  creator.  Diese  Etymologie  kann  richtig 
-enn  sie  auch  keineswegs  sicher  ist.  Mir  ist  wahrscheinlicher, 
xfiiog  zu  Benfey  I,  340  gehöre,  also  zusammenzustellen  sei 
)oh.  aoßiw,  deutsch  schweifen  (Schweif  as  aoßf]),  ans  sa  + 
ur  vielmehr  vabh :  dazu  gehört  auch-  griech.  ffiß-o/ncu ,  wie 
Kc  aus  einer  Wurzel  hvabh  entsprungen  sein  muss;  dafür 
cftet  g>6ßfj  =s  üoßti.  Die  Grundbedeutung  von  asß^  aoß  M 
ifcig  bewegen,  schwanken,  zittern  u.  Si  w.  JSaßog  ist  dem- 
Jieftig  bewegter,  stürmisch  aufgeregter,  treibender,  drängen- 
b-^  oder  Mensch.  In  begriff].  Hinsicht  ygl.  man  Bux/ogj 
Namen  ich  mit  a-^»,  wachsen,  in  Verbindniig  gebracht 
^^i  der  durch  GntturaUaut  fortgebildeten  Wurzel  vft,  wehen, 
^uch  vadh  =s  äv&'Og  kommt.  Die  Wurzel  vap  oder  vabh 
^osdls  aus  yä  («=  dhvfi),  wehen,  elg.  stossen  «=  ausstossen, 
nrch  p  oder  bh  fortgebildet  —  Nun  könnte  Einer  einwen- 
s  ans  sa  +  ^abh  im  Phrygischen  nicht  aaß,  sondern  aß 
Tden  müssen:  dagegen  ist  zu  bemerken,  dass  der  lieber- 
Zischlauts  in  den  Hauchlaut  in  den  arischen  Sprachen 
DB  ebenso  wenig  wie  im  Griechischen  ein  constanter  ist. 
^-  Beispiele  und  Belege  für  meine  ßehauptung  findet  man  hi 
Schrift  über  die  Monatsnamen  einiger  alten  Völker;  Tcrgl. 
^  Itieher^  Arica,  p.  16  sq.,  der  aber  mehr  an  das  Griechische 
sollte.  Gelegentlich  sei  noch  bemerkt,  dass  in  der  Notiz 
k>h.  Byz.  s.  y.  2aßoi'  's&vog  Ogvylag  ein  mit  unserm  deut- 
^tuimmesnamen  der  Schwaben  verwandter  phryg.  Stammes- 
^^cken  kann;  vgl  auch  Grimm,  Gresch.  d«  D.  Spr.  p.824sq. 
•  9.  2dßavov,  To,  ein  leinenes  Tuch,  lat.  sabanum,  wird  von 
-Eiebr.  W.  p.  198}  aus  dem  Aethiopischcn  hergeleitet 
^O.  JSaxxo^,  0,  auch  acoeo^,  ein  härenes  Zeug,  cilicium,  dann 
grobes  Kleid.  Im  Hebräischen  entspricht  saq,  ein  grobes, 
^  Zeug;  im  Aethiop.  bedeutet  dasselbe  Wort  ein  härenes 
d,  Zeltdecke,  die  Reduplicationsform  saqsaq  aber  Gitter, 
li  Gesenius  saq  für  etwas  Gitterformiges ,  gitterförraig  Ge- 
erklärt. Meier,  H.  W.  p.  451  erklärt  saqsaq  für  eine  netz- 
B  Umzäunung,  eig.  Decke.  Ich  wage  es  nicht  darüber  zu 
Qiden,  ob  das  griech.  oder  das  semit.  Wort  für  die  Wurzel 
tdem  zu  halten  sei:  vielleicht  gehört  es  zu  denen,  welche  wir 
^vsrwandt  ansehen,  wie  qeren,  qäne  u.  s.  w.  gegenüber  x^^^ctg, 
«.  B.  w.  Mit  Sicherheit  aber  darf  behauptet  werden,  dass 
t  auTTa),  packen  (welches  Wort  man  ebenfalls  iu  den.  Ver- 
.flemit,  Ursprungs  gezogen  hat),  echt  griechisch  sei,  ebenso 
Vif]  auTTü)  halte  ich  für  aus  sa  +  ag'  (äyco)  entstanden,  es 
itet  also  zusammenstossen  =3  treiben,  drängen,  drücken,  wie 
a  Ton  hna  (Henf.  II.  182  sqq. ;  über  väaaot  anders,  aber  ganz 
I,  BenC  I,  396),  oy&vksvü)  von  vadh  =  vddh  =  (o&-ia}  (ib.  f, 


-     148     -  l /-^ 

253  sqq.),  mifler  packen  (pango,  Tfjjywfu^  fangen.  Ib.  ü,  8f^^^l^>^f 
eig.  8to0Ben    »   ärgere,   drICngen,    auMunmendrSngen)    und  ^^ 

stopfen  (von  stu,  Benfey  I,  657  sq.:  stossen,  stampfen  bIimL  -^^  ^u 
daher).  Zu  aayijvrj  yg\.ndyfj^  nnd  ac-cip-iter,  sustossend » r*  ^"^^ 
fend,  ad-or-ior,  anstossen  (im-pct-us;  orior  gehört  m  hyH  ''V^^ 
II,  195,  eig.  stossen,  =  dhvfi,  dhva  +  r,  ^akr^^  dvf^m — ^^^ 
angreifen.  Da  p  in  palcsh  (vgl.  axilla  für  hVajiilla  mit  pika^'^^!^ 
Benf.  II,  89)  aus  hv  sein  kann,  so  könnte  aayjjvij  m\i  nä/ti^  ^S^"^*^ 
mit  packen  verwandt  sein,  wie  icere  mit  mit^,  l;^d-)iSg  nöi^*«  ^ 
fjijpu^iü  {<rq)uy)  mit  äyw  (stossen  =  treiben),  q>oX»6g  mit  lAawrf»»*'^^, 
anodog  mit  oifiij,  (fo^og  mit  o%vg  {jp  =  hv,  nicht  aa  abU)  \  !•**" 
Zu  paksh  vgl.  oben  p.  49.  .« 

221.  SaXmyt  ^,  die  Trompete,   soll  ein  von  Lydienw  ^^ 
gangenes  Wort   sein.     Wer  nicht   nur  den  Namen  der  Lj^A^^*^ 
dem  semit  Lud,  dem  Sohne  des  Arpaxad  Ycrbindet,    Bondmr>^^^ 
die  lydische  Sprache  für  semitisch  hält,    kann   das  Wbrt  flr    t^ 
tisch  halten.     Vgl  chald.  galbübO,  eine  helltönende  Pfeife,  VQ0O^     «' 
Stamme  gabab,  winden,  drehen,  für  ^abbüba;    dorther  kommt 
hehr.  (%  Eidechse;  TcrgL  noch  ^elöbhä,  Aal  (bei Meier, 
p.  691)  mit   odkmyl^    d^aXaaa/a,    Meerschnecke  ^    sonst  &iijSbisf^^ 
Aber   adkmy'^    ist   gewiss    griechisch,   wofür  bes.  auch  dM  ft   BMb 
^iyy  spricht.     Vgl  aaXäßij,    aakdfißfj^    Loch,  Höhle  ndit  Mbor^    ^ 
d^Qunvri   (von  dhvar,  dhvfi,  dhvfip,  bei  Benfey  II,  278  mrÖC-PR? 
scheint   auch    adXmy^   ans    sa  +  hvfip  =  dhvrip    finlHltiiiBmiftiTffi 
sein  und  das  Gerundete,  dieliöhre  zu  bedeuten.  «  « 

222.  Sd/uu^y  0,  das  Flechtwerk^  die  geflochtene  Matte, 'BT  «oJd 
semitisch  sein,  von  samakh  =  hcbr.  sabakh,  flechten.  Im  OD  jxxI 
ist  das  Wort  dunkel.  Sonst  kommt  vom  Stamme  samakh  if^f  jsn 
der  Name  des  Buchstabens  Samcch,  der  Stütze  bedeuten  soll,  ^  ^ttoi 
Bedeutung  nach  Gesenius  sehr  gut  passt  zu  der  phöniaischervoci^^c 
dieses  Buchstabens.  Zu  samakh,  stützen,  aufstützen,  auflegos<>rk^ 
OKijnTiOj  eig.  biegen,  krümmen  (sa  +  Tcan,  Benfey  If,  32^S^ 
nitor  (ib.  II,  182).  Aus  Samech  scheint  der  griech.  Name-^^^^^o^''^ 
hergeleitet  werden  zu  müssen;  vgl.  Meier,  Hebr.  W.  p.  667»^^^ 
fey  hat  II,  101  (Note)  die  I,  438  versuchte  Deutung 
griech.  Wort  ai^ca  aufgegeben;  mit  vollem  Rechte,  wie  mir 
seine  Zusammenstellung  von  Sigma  und  Scbin  ist  aber 
zu  billigen. 

223.  2afißv7C9j,  1^,  ein  dreieckiges  Saiteninstrument, 
Harfe;  auch  ad/ußv^.  Vgl.  das  chald.  sabkä  und  Meier, 
p.  720  sq.,  der  das  griech.  Wort  für  fremd  erklärt.  lat  «SBO  ^* 
wirklich,  so  läge  eine  Form  sabbükh  =  sambükh  zu  Grunde.  88  '^ 
erklärt  es  nebst  vdßka,  ßaQßixov  und  (.luyaöig  für  bi^rbarischca^^^' 
Sprungs,  weshalb  es  aber  doch  nicht  semitisch  zu  sein  brauehtrf^^' 

224.  2dfxog,  ij,  die  Anhöhe,  nach  Strabo,  VIÜ,  p.  öSSSß"^ 
X,  p.  702,  ist  schon  von  Bochart ,  Chan.  I,  8  (vgl.  auch  MC  ^L 
Hebr,  W.,  p.  71)    für  semitisch  erklärt  worden;   sehr  fragficlirf^^^ 


—    149     — 

itecbL  Vgl  lat  camiir,  worin  c  aus  hv,  und  gäl.  An  (fav, 
y  £iir  vftn)  bei  Benfey,  II^d21.  2k/<o^  ans  sa  +  hvam  (=s3cci;^, 
^ '  <^uGh  =  aV<)  wäre  »  clivus.  Das  sonst  nur  als  bekannter 
^«%me  vorkommende  Wort  aäfiog  sueht  man  gewöhulich  und 
f^c^li^  mit  Recht  auch  im  Namen  der  Insel  2afiad(ffiy^  j  jon. 
^txtjf  die  früher  Leukosia  und  nach  Pausanias  Dardania 
d  durch  die  Mysterien  der  Kabiren  zu  so  grosser  Berühmt- 
Ixngte.  Euer  sehen  wir  wieder,  wie  sehr  man  auf  seiner 
muss  bei  der  Ableitung  griechischer  Ortsnamen  und  Wör- 
semitischen:  denn  wäre  das  Wort  adinog  wirklich  semitisch, 
le  nicht  nur  der  Verdacht  des  phöniz.  Ursprungs  der  Hera 
08  (vgl.  auch  Movers,  Phoen.  II,  2,  349.  352.  486)  un- 
^erstärkt,  sondern  auch  der  indogerm.  Charakter  der  Kabiren 
bedenklichste  Weise  bedroht  werden.  Bei  dieser  Gclegen- 
ich  noch  einige  nachträgliche  Bemerkungen  zu  meinem 
Wier  die  Kabiren  an.  Movers,  Phoen.  II,  2,  280  sq.:  Wir 
Bt  davon  entfernt,  überall  da,  wo  Kabirencult  imAlterthume 
^iMur  ist,  phönizischen  Einfluss  anzunehmen.  Der  Cult  die- 
rten  Götter  ist  nicht  'bloss  von  Phoenizien,  sondern  auch  von 
«emitischen  Stämmen  ausgegangen.  Kleinasien  und  die  be- 
Insefa],  Samothrake,  Lemnosi  Troas,  Phrygien,  Lydien, 
<ikien,  Pontus,  Lykien  und  Karlen,  haben  die  kabirischen 
aramäischen  Gegenden  erhalten.  Die  kleinasiatischen 
besonders  Kappadokien,  Lydien,  Phrygien,  Troas  standen 
ir  ^eit  unter  dem  überwiegenden  Einflüsse  Mittelasiens, 
phönizischer  Einfluss  nur  in  Karlen  bedeutend  hervortritt, 
sind  phönizische  Elemente  in  den  Culten  auf  Samothrake 
mnos  nachweisbar.  Samothrake  hat  schien  Kabirendienst 
as  erhalten;  aber  ein  phöniz.  Element  in  seinem  Culte  ist 
,  während  der  troische  und  überhaupt  kleinasiatische  Ka- 
X  mit  Ausnahme  des  karischen  den  Kadmos  nicht  kennt, 
p.  282  vindizirt  auch  dem  Kabirenkreise,  wozu  Hephästos 
phönizischen  Ursprung,  wonach  also  der  lemnische  Kabiren- 
'  semitisch  gehalten  werden  müsste.  Ebendaselbst  bemerkt 
,  wo  im  Kabirenculfc  ein  erschlagener  Bruder  vorkomme, 
nicht  phönizisch  sei:  deshalb  ist  ihm  Jasion  (=  Adonis) 
%önizischen,  sondern  syrisch-kleinasiatischen  Ursprungs.  Fer- 
^Wlärt  er  p.  290  den  Jason  für  gleich  mit  dem  assyrischen 
'^is.  Den  von  Hesychius  erwähnten  Namen  der  lemnischen 
,  Ktt^vot,  der  wohl  denselben  Sinn  ausdrückt  wie  Kußti- 
xdßfiQog,  Krebs,  bei  Benfey  II,  286  mit  %uQKlvoq^  nag- 
^  _  Xrebs :  Jota  ist  stets  kurz,  vgl.  Etym.  M.  p.  488,  5  und 
^^%n.  TT.  jn.  k.  20,  8,  obgleich  Arcad.  de  acc.  p.  05,  16  xap- 
^hreibt),  vergleicht  Movers  11,  2,  108  mit  dem  Naiuen  E6- 
wie  Orestes  und  Pyladcs  (die  Dioskureu)  bei  den  Skythen 
Ueber  die  Koqvmoi  handelt  Grimm,  G.  d.  D.  Spr.  p.  118. 
^^24.     Den  Beinamen  der  Insel  Samothrake,  Ai&ion/u,  erklärt 


—     150     — 

Movcrs  II,  2,  291  sq.  (vgl.  auch  II,  2,  104  Bqq;)  für  nlditMil*' 
den  Cult  der  tanrisclien  Oöttin  (ArtemiB^  vgl.  DorfmueUer,  de  Gm-  '^ 
ciae  primordiis,  p.  6.  60),  sondern  auf  die  Eabiren  bezüglidi;  »•  .^ 
thiopisch  ist  ihm  aber  «=  assyrisch.  Tch  brauche  wehl  komiB 
sagen ,  dass  ich  die  Ansichten  von  Movers  durchaus  nicht  lfl|pi 
icann:  er  hat  nur  insofern  Recht,  als  er  die  Identit£t  der  otiolh 
lischen  Kabiren  (die  aber  nicht  für  semitisch,  sondern  flkr  Indogn 
gehalten  werden  müssen)  mit  den  griechischen  behauptet;  mfA 
aber  ein  himmelweiter  Unterschied  zwischen  einem  wezm  anck  mI 
so  engen  Urverwandtschaftsverhältniss  und  einer  später  efaigetraiaB 
äusserlichen  Entlehnung. 

225  a).  Sa/iKpeiQog   oder   adn(fftgogj  ij,  der  Sapphir,'Mdtai 
hebr.  sappir  s=  chald.  samptr,  eig.  der  reine,  glänsende  Stdii  wk    ^ 
Meier,  H.  W.  p.  201. 

225  b).  SuQamg,6j  ein  durch  den  ersten  PtolemSer  InAqjf- 
ten  eingeführter  Gott;  nach  Apollodor:  der  nach  seiDem  Todeif" 
götterte  Apis.  Uhlemann,  Phil.  Aeg.  p.  26 ,  erklärt  diesen  N«i 
aus  den  koptischen  Wörtern  sairi,  gaudium ,  und  phos ,  äbudmi 
so  dass  sairi-rcphos,  gaudium  abundans,  =  JSuQantg  wäre!  Hak 
Clemens  Alexandrinus  ist  der  Name  aus  X)o/Qantg  entstandeiii  ii 
aus  den  ä'gypt.  Göttemamen  Osiris  und  Apis:  aber  weder  ik  riK 
noch  die  andere  Deutung  desselben  aus  dem  AegyptisdMB  lov 
auf  Glauben  Anspruch  maclien,  da  er  höchst  wahrecheinlicb  mpk- 
ehisch-kleinasiatiseiien  Ursprungs  ist.  Movers,  Phoen.  I^  b3ö 'be- 
merkt: Die  verschiedenen  Begriffe  von  den  Schlidigengötten  kn»* 
men  zur  Einheit  im  Sarapis ,  der  sie  alle  umfasst  und  selbat  9t 
Schlange ,  dann  gleichfalls  eine  Modification  des  höchsten  CMto 
war.  Da  aber  in  der  phön.  Religion  keine  Spur  von  seiner  Yff- 
elirung  vorkommt,  so  bemerke  ich  nur,^  dass,  ehe  noch  sein  M 
von  Sinope  nach  Alexandrien  verpflanzt  war,  schon  in  den  Tl|^ 
büchem  Alexanders  ein  Serapeum  in  Babylon  erwähnt  ¥iidy  ■! 
dass  an  den  Küsten  des  schwarzen  Meeres ,  wo  er  vorzüglidi  iV' 
ehrt  wurde,  sonst  auch  assyr.  Götter  zum  Vorschein  kommen,  A 
wir,  wie  den  Nergal,  Astara,  Perseus,  in  Babylon .  wieder  antnfc 
Da  auch  der  Name  zum  indopersischen  und  germanischen  SpnA- 
stamme  zu  gehören  scheint,  indem  sarpa,  serpens  (^(»;rci>),  im  |0- 
maniscben  Saribant  (ein  schlangenartiger  Dämon  in  der  longrtM^ 
dischen  Mythe)  die  Schlange  bedeutet,  so  werden  wir  ttai^ 
grosser  Wahrscheinlichkeit  zum  assyr.  Cbaldäismus  reefansi,  iB 
dessen  Nekromantie  er  auch  wesentlich  ist,  und  wo  wir  in  C9t 
junktion  mit  Bei  einen  geflügelten  Schlangengott  schon  oben  kenü 
gelernt  halben.  —  Obwohl  diese  Movers'sche  Etymologie  desNaa^^ 
'  Sarapis  in  formeller  Beziehung  nicht  geradezu  unhaltbar  ist  (w^ 
iiber  die  Erhaltung  des  anlautenden.  ZischbuchstäbensBötticher,lA 
p.  16  sq. :  auch  in  arischen  Dialekten  konnte  der  ZiecUaut  Ü 
erhalten,  geradeso  gut  als  z.  B,  im  griech.  avg  =s  ^g),  so  swift 
ich   doch    sehr  an  der  sachlichen  Richtigkeit  derselben;    Itidein  ^ 


—     151     — 

.e   andere  versuche,  gehe  ich  von  der  für  mich  feststehendeu  Au- 
lime  aus,  iaäs  Sarapis  als  ein  urgriechisch-kleinasiatiscber,   und 
fater  nicht  als  ein  ägjrptiscber   (vgl  auch  Movers,    Phoen.  II,  2) 
er  semitischer  (da  Stark,  Gaza  u.  die  philist.  Küste ,   1852,   den 
^apis  einen  durch  das  Feuer  geläuterten  Dionysos  nennte  so  läge 
'  nahe,  an  hebr.  ^araph,    durch  Feuer  läutern,    zu  denken)  Gott 
&i;Q8ehen   werden   müsse.     Ist   SdQamg   wirklich    ein    (im  engem 
Ipne)  arischer  Göttemame,    so    lässt  er  sich  mit  griech.  xagn-ogy 
ie  reife  Frucht,  althochd.  herb-ist,  Zeit  der  Reife,  Herbst,  rifi  (für 
-tfi),    leif,    von  der  Sanskritwurzel  ^ri  +  p  »  (rip,   ^arp,    ^rap 
lei  Benfey  11^  177)   ableiten:    diese  bedeutet  ure^r.  brennen^  (lat. 
e-^mare),  dann  kochen;  von  der  Sonne  gekocht  ist  =^  reif,  vergL 
&ro>y*     Demzufolge  wäre  Sarapis  als  ein  herbstlicher  Dionysos  zu 
itraehten,  was   (da  Dionysos-Adonis  im  eminenten  Sinne  als  eine 
röblingsgottheit  bezeichnet  werden  muss)  einen  scheinbaren  Wider- 
inmih  in  sich  schliessen  würde.     Vgl.  Movers,  I,  211 :   So  stehen 
leich  gewichtige  Gründe  einander  gegenüber,  die  zu  der  Annahme 
Mliigen,  dass  zwei,  ja  drei  verschiedene  Adonisfeste  gefeiert  wur- 
an:    die   erstem  gegen  Ausgang   des  Frühlings,   die    andem   im 
Leibste,   und   diese,    wenigstens  in  jüngerer  Zcit^    am  Ende  des 
iahres.    Wenn   nun   hier   nicht   die  Feste*  verschiedener  syrischer 
ider  phdoizischer  Götter  in  späterer  Zeit  mit  einander  verwechselt 
indy   was  mit  Gmnd  nicht  angenommen  werden  kann,    so  ergibt 
Ich  daraas  auch  eine  mehrfache  Auffassung  des  Adonis,  und  zwar 
Berat   als  einer  Frühlingsgottheit,    die  der  Gluthhitze  des  orienta- 
schen  Sommers   und  dem  giftigen  Samum  erliegt;   dann  als  eines 
erbstlichen  Gottes,  dessen  Wirksamkeit  mit  dem  Anfang  des  Win- 
srs    aufhört;    endlich  als  einer  Jahresgottheit ^    die  mit  dem  Ans- 
änge   des    alten  Jahres    stirbt    und  zu  Anfang   des  neuen  wieder 
ofersteht.  —  Derselbe  Movers  bemerkt  I,  198:  Durch  sein  Sym- 
ol,    den  Granatapfel^   tritt  nun  Hadad-Rimmon  in  mehrfache  Be- 
ihrung  mit   den   dem   Adonis   verwandten    Gottheiten.     Aus    der 
'meht    des  Granatapfels   ist   der  beweinte   Attes   entstanden:    die 
eilige  Frucht   wuchs  plötzlich   aus   dem  Blute   des   von  Bacchus 
Dtmannten  Agdestis,  und  Nana,  die  Tochter  des  Königs  Sangarius, 
reiche  sie  in  ihren  ^hooss  nahm ,   wurde  von  ihr  schwanger  und 
^bar   den  unglücklichen  Liebling  der  Göttermutter.     Auch  Jupiter 
/asius   hält   in    seiner   Hand    den  Granatapfel,    dessen  Bedeutung 
nan  übrigens  am  besten  aus  der  numidischen  Darstellung  des  Baal 
Kennen  lernt,  wo  Granatäpfel' und  Weintrauben  seinen  Händen  ent- 
wachsen,   die    also   als   ein  Ausfluss    aus    der  Gottheit   betrachtet 
vurden.     Ein   Sonnengott    Hadad    mit  dem  Granatapfel  kann  aber 
latürlich  nur  die  Sonne  des  Spätsommers,  baal  qai^,  sein,  welche 
}ranatfrüchte    und  Obst   zur  Reife    bringt,    und    wir  werden  nach 
knalogie    der  Vorstellung,,   wonach  Adonis    die  gereifte  Feldfrucht 
Bt^  Hadad-Ria^uon  den  reifen  Granatapfel,    die  zeitige  Baumfrucht 
lemien  können,  oder  vielmehr  den  Gott,  welcher  in  sie  seine  Pro- 


—     152     — 

ductioDskraft  ansgiesst,  dann  stirbt  und  betrauert  wird.  —  Aubi»- 
dem  vergl.  Movers  I,  539  sqq.,  wo  er  das  bekannte  Orakd  dv 
klarischen  Apollon: 

^Ev  ä^dndx'fi  navgri  avvsatg  xai  vüvg  dXanaiSvSq* 
Oga^to  rov  ndvvwv  vnaxov  d-iov  efi/uev   'lato, 
Xtlftari  fjiiv  T^Atdtjv^  dia  r  ftagog  d^x^fidpoto^ 
Tiiiiov  is  &iQf vgj  /nsronw^  Ü"  ußgiv  *Iaal  — 

bespricht  und  dazu  p.  542  sq.  bemerkt:  In  weiterer  Bedeotni 
¥drd  hier  Jao  für  den  Sonnengott  in  den  vier  JahreazeitiB,  ii 
engerer  aber  fOr  die  herbstliche  Sonne  dßQog  ^Ituo,  der  saitiJa^ 
ausgegeben.  Dass  nun  dieser  Jao  Adonis  sei,  unterliegt  gskri- 
nem  Zweifel.  Erstlich  nämlich  passt  auf  den  Adonis  die 
nung  dßQog  7acu,  dem  dies  Epitheton  eigenthümlich  ist. 
findet  es  nur  auf  den  Adonis  Anwendung,  dass  Jao  naeh 
weitem  Bedeutung  Sonnengott,  abec  in  der  ebgern  die  Ctotäieit  du 
Herbstes  sei,  wie  wir  dieses  oben,  und  zwar  namentlich  die  lelilaB 
Bedeutung  im  Culte  des  Adonis  zu  Antiochien  und  BybhiB  nact 
gewiesen  haben.  Drittens  wurde  Adonis  der  höchste  Oott  in  ßy- 
blus  und  am  Libanon  genannt,  wie  hier  auch  Jao  bezeichnet  wlid: 

alles  dieses  deutet  bestimmt  darauf  hin ,    dass  der  GiMe 

der  Götter  in  Byblus  kein  anderer  als  Adonis  war ,  welcher  neb 
bei  Sokrates  in  einem  Orakel,  nicht  unähnlich  jenem  des  ÄpiAo 
Clarius,  Dlonjsus  und  der  grosse  Gott  heisst,  wo  den  BhoÄcn 
angeraüien  wird: 

^j4ttii^  iXd(TM(T&ai  &s6v  /uiyav  dyvov  ^'ASwvn* 
Evßiov,  oXßiodiüQOv,  ivnXonca/nov  diovvaov. 

Ich  habe  diese  zur  Erläuterung  meiner  Etymologie  des  NamcH 
SaQanig  dienenden  Bemerkungen  von  Movers  angeführt ,  olme  ii- 
dess  die  dem  Adonis-Dionysos  beigelegte  Bedeutung  eines  Sodinih 
gottes  (vgl.  auch  Eckermann^  Lehrb.  d.  Myth.  I,  111)  für  riel4 
zu  halten;  ebenso  kann  ich  die  Worte  Bötticher's,  rudd.  myth.  So» 
p.  12:  Adonis  vim  solis  genitricem  designat,  sive  illam,  quaeqao* 
vis  die  denuo  illucescit,  sive  eam^  quae  annuo  cursu  quum  vttii 
aurae  spirant  redit  torpentem  hieme  naturam  ad  noyum  vigoMi 
resuscitans,  nur  in  so  weit  billigen,  als  Adonis-Dionysos  auchA 
zeugende,  Leben  erweckende  und  das  Wachsthum  im  Frühling  W 
fördernde  EratÜ;  der  Sonne  repräsentirt,  weil  der  grosse  Gk>tt  der 
irdischen  Fruchtbarkeit  eben  alle  zeugerischen,  männlichen  Poten- 
zen des  natürlichen  Lebens  in  seinem  Wesen  und  Begriffe  umfiuBt 
Dagegen  ist  Adonis-Dionysos  nichts  weniger  als  ein  Licht-,  Feae^ 
und  Sonnengott,  wie  Moloch-Sandan  oder  Apollon.  Auf  den  gros* 
sen  Frühlingsgott  (und  Naturgott  überhaupt)  Adonis-Dionysos  findet 
die  vortrefilicho  Definition  ihre  volle  Anwendung,  .welche  Gerhari 
Vossius,    de    originc   indololatriae    lib.  VII,  c.  2.  p.  126  sq.  Üb» 


—    163    — 

Bedeuttttig  des  Priapos  gegeben  hat:  Sic  igitur  eolligimus 
apum  nihil  aliod  esse,  quam  sea  naturae,  seu  eoeli,  seu  solis 
p  -  solis !}  yim  genitricem,  co'elitus  sese  diffondentem  (Jiowoog  ist 
OaeMuus,  caelitus  sese  diffundens,  wie  ich  in  meinem  Art  über 
i  ^zeigt  habe)  per  Universum  orbem,  maximnmque  exercentem, 
Q  plantis,  nnde  et  in  hortis  simulacrum  Priapi  constitui  solet, 
SU  in  animalibns,  etiam  hominibns,  unde  nupturae  ad  Mutinum 
ttnam  dednci  solent,  ut  a  nummegenerationis  praeside  post  foe- 
B  qaosdam  ritus  vim  et  ipsae  generandi  a^piscerentnr.  Uebri- 
as  ist  der  Name  des  fiarapis  (den  ich  den  vorhergehenden 
merknngen  gemäss  für  einen  Gott  der  im  Herbste  zur  Vollen- 
^g  und  Ruhe  gekommenen  männlichen  Zeugungskraft  in  der 
tnr  halte :  durch'  'das-  Feuer  d.  h.  durch  die  Sommerlütze  geläu- 
t  und  für  eine  Zeit  lang  getödtet  oder  unthätig  gemacht  erhebt 
h.  das  zeugende  Naturprinzip  im  Herbste  zu  seiner  Vollendung^ 
lern  die  reife  Herbstfrucht  statt  ^des  üppigen  Pflanzenwuchses  im 
lliling  als  ■  das  Symbol  der  allmächtigen  Schöpferkraft  der  Natur 
lehelnt)  mit  dem  des  Eronos  wurzelhaffc  verwandt:  KQovo-g  ist 
^rina,  (ama,  ^rana,  von  ^fi  =  ^r&  (Benfey  II,  177)  +  p  «= 
ip  =s  S^y  2a^7i.    VgL  d*  Art«  Ti&wvog  (wo  über  Zeirene)« 

226*  SuTVQog,  o,  der  Satyr,  den  man  sich  bocksgestaltet 
chte.  Das  Wort  wird  von  Movers  und  Bötticher  für  =  hebr. 
ir  4rklärt^  welches  Wort  Bock,  eig.jder  Struppige,  Haarige^  he- 
iltet. Mit  2aTVQog  hängt  im  Griech.  rlrvQog^  bei  den  Lakonen  der 
ck,  eng  zusammen  j  dies  Wort  führt  auf  die  Annahme,  dass  2d' 
jog  für  Tdrvqog  stehe,  wie  TloasiSüiv  für  üoTHicüv.  Dadurch 
sdigt  sich  die  Frage  über  den  Ursprung  des  Worfes  von  selbst: 
ist  geradezu  unmöglich,  dass  aus  hebr.  sä'tr  xarv^g  und  xirv- 

entsprungen  sein  sollten.  Man  beweise  uns  vorher  durch  ein 
siges  Beispiel,  dass  hebr.  'Ain  zu  griech.  t  werden  konnte ;  Böt- 
ler,  snppL  lex.  Aram.  p.  43,  behauptet  es  zwar,  aber  aUe  seine 
Ispiele  sind  nachweislich  falsch.  Auch  das  anlautende  Sin  konnte 
i'vreiiich  zu  r  werden,  wenigstens  kenne  ich  kein  Beispiel  für 
den  Uebergang.     Dies   würde   genügen ,  uns  von  der  Ableitung 

griech.  Wörter  aus  dem  hebr,  Worte  abzuhalten,  selbst  wenn 
Beiben  im  Griechischen  ohne  sichere  Deutimg  wären.  Damit 
•bUlt  es  sich  aber  ganz  anders:  aärvQog  für  TdrvQog  und  W- 
^ag  sind  beides  echt  griech.  Reduplicationsformen  von  einer  Wur- 
[  WQ  s=  tvar  bei  Benfey,  U,  251  sqq.  Diese  bedeutet  Qigentl. 
tsaen,  von  stu,  stva  (ib.  I,  657  sq.)  +  r,  dann  eilen  (vgl.  dhu, 
ssen^  ^-(o  mit  d^dw,  d^o6g),  sich  heftig  bewegen:  sie  kann  aber 
^h  tanzen,  springen  bedeuten,  wie  unser  tanzen  =  dhvas^  dhvans, 
11,  275,  eig.  stossen  (dhva,  &v-u),  +  s)  bedeutet  Zur  Wurzel 
,r,  tvri,  deren  vollständigere  Form  stvar  im  griech.  Worte  crro'^)^^, 
itze,  erhalten  ist,  scheint  auch  rgd-yog,  Bock,  als  eine  Fortbil- 
ng  durch  Gutturallaut  zu  gehören.  —  Zu  dem  oben  erwähnten 
>r.  W.  sä'ir  hat  man  femer  aiavqa^   i;,   gestellt,  welches  Wort 


—     154    —  1 

Ziegenpelz   bedeutet,   wie  der  Sclioliast  lu  Ar.  Av«  122  bemedt: 
mavQa  fisp  yäg  inri  t6  S^  tu/yUwv  dt^f-iaxtav  ert,  rag  t(^x^  ijfi 
axinaoTQov.    Nach  dem  Scholiasten  su  Theocn  id.  8  aber  betaM  . 
TirvQoq    auch    xdXafiog:   80    Icönnte    atavqa    für    ntv^    eig.  dv 
Stossende  ^  Aufschiessendey  Aufstarrende ,  Haarige,  Raube  bed» 
ten.    Wer  adTVQagy  rirvgog  nicht  für  den  Springer  oder  den  ap» 
gendcn  Bock  nehmen  will,  kann  dem  Worte  denselben  Simi  geb^ 
den  hebr.  st'tr  hat:  stossend  kann  ^)  =  epringend,   ^)  «es anfiiiiiii. 
gcnd,   aufstarrend,  haarig,  rauh  bedeuten.    Dann  kfima.  anoh  Tf» 
yog  mit  T()a;rt;^,  rauh,  in  Verbindung.  Für  letztere  Deutang  epridit  all 
die   Notiz    des  Atthidenschreibers  Pbanodemos    bei  HeaydL  «i.t. 
TavQog:    Oavoirjfiog    (<p9]al)    rag  i^Qid-ug  ngoaayoQivsa&m  »^ 
ort   xeQag   b/ovcu    Diese  Notiz  ist  überaus  wichtig  für  dii  bUi- 
rung  des  Worts  ravgogj   Stier,    der  einzig  richtig  als  derSttw 
bezeichnet  worden  ist ;   sonst  ist  aber  sicher^  dasa  die  GenftB  ikk 
von  dem  stossenden  Thier,  sondern  beide  —  Stier  wie  Gente  - 
vom  Stossen  benannt  sind.     Vgl.    gerade  hier  hebr.  ae'örfi,  Gflnki 
eig.  aufstossend,    aufstarrend,  so  benannt  wegen  ilirer  aufstanoris 
Aebren,    an   welches   semit  Wort  man  bei  ravqog,  Gerste,  dadP 
könnte,  wäre  das  Wort  nicht  im  Oriechiscben  allzu  gut  l>egrfliiL 
Neben    aiavQu  (redupl)  erscheint  die  einfache  Form  ot/^Mi;  dM 
für  den  Bergnamen  TfrvQog  (aufstarrend  »  steil)   die-  nicht  ndf- 
lizirte  Form  Tvgog.  Vgl.  Hq^mann,  Griechenland  n.  d.  Gr.,  jl15Ä 
227  a).  SsiQtjvj    jj^    die  Sirene,    gew.  im   plur.    cu  Sknu^ni, 
Jungfrauen  am  Meeresgestade   im    südlichen  Italien,    welche  ted 
ihre   schönen  Stimmen   die  Vorüberfahrenden   an   sich    lockten  al 
tödteten.     Da'  dieser  Name    den  Griechen    durch    phöniaiache  Tff* 
mittelung   zugekommen    sein   könnte,    so   dürfte  man  ohne  Zvtf 
noch   heutzutage    die  Ansicht  Bocharts   über   denselben    fSr  wah^ 
scheinlich  halten,  der  ^tiQ^vsg,  Sirenusae  und  Surrentum  mit  hA 
shir,  selten  shur,  singen,    in  Verbindung  bringt^    wenn  nicht  iffK 
deutsches  Wort  schwirren,  Sskrit  svar,  tönen  (woziu  Benfey  I,  tf) 
sehr  voreilig  lat.  sibilare  und  andere  Wörter  stellt)  und  lat.  sn-M* 
allzunahe   lägen ,    als   dass  man  ein  ferneres  Bedürfniss  nadi  90 
semit.  Etymologie    des  Namens    zu    haben   sich   veranlasst   lU^ 
könnte.     Schon  Benfey  I^  461  hat  2fiQtjv,  Sag^vfg  zu  svfiy  iV 
gestellt,  und  zwar,  wie  ich  glaube,  mit  grosser  Wahrscheinlickbi' 
Andere  denken    an    afiQd,   Seil,    und  erklären  die  Sirenen  Ai' 
Verstrickenden,  unwiderstehlich  Anziehenden :  diese  Deutung  wäiM 
mir  aber  etwas  künstlich  und  deshalb  unzulässig  zu  sein. - 

227  b).  Sflgiog,  la^  wv,  heiss,  brennend,  von  der  Sommeriiit^ 
daher  Beiwort  aller  Grcstime,  die  auf  diese  Einfluss  haben,  o^ 
-fjXiog  asiQiov  uavQov;  aslgiog  dfsrrjQf  der  Hundsstern,  Sirios,  ^ 
Hesiod.  op.  417  (wo  Andere  die  Sonne  darunter  verstehen;  di^ 
gen  Göttling);  auch  asiQivg,  xmov,  Aesch.  Agam.  941 ;  gew.  mi^ 
o  afigiog,  der  Hundsstern,  sonst  gew.  kviov^  Movers,  Phoca^ 
405   erklärt  den  Namen  Sirius  für  semitisch  i«=  hebr.  sfi'lr,  xotüf' 


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—     1Ö6    — 

lart  (dann  Bock)  und  zwar  mit  einer  Zuversicht^  die  um  so 
allendcr  ist,  als  dadurch  der  für  denselben  nothwendig  voraus- 
3tzende  Sinn  gar  nicht  ausgedrückt  wird.  Mtisste  man  das  Wort 
der  That  för  einen  ph<5nizischen  Eindringling  halten ,    so  würde 

weit  eher  an  hebr.  ^ahar^  glänzen  (verw.  mit  zahar,  tahar, 
b1),  woher  ^ohar,  Licht,  und  ji^här,  Oel,  denken:  es  ist  aber 
tchaus  kein  Grund  vorhanden,  den  rein  griechischen  Ursprung 
Bett>en  zu  bezweifeln.  Vgl.  das  von  Snidas  erwähnte  Wort  osIq, 
u  aiig6g,  «  '^Xtog  und  dazu  miQoq^  dov,  heiss,  hitzig,  sommer- 
te welche  Wörter  Jakobitz  mit  &i^,  ^igiog^  d-iQivog  in  Yerbin- 
ig  bringt,  also  fUr  dorischen  Ursprungs  hält:  dies  dürfen  wir 
r  nicht  als  richtig  anerkennen,  wenn  auch  die  etymologische 
wandtscbaft  von  a^Q,  atiqog  und  &iQoq  unserer  festen  Ueber- 
gnng  nach  nicht  bezweifelt  werden  darf.  Denn  die  von  Benfey 
i)ß  sqq.  behandelte  Sanskritwurzel  sur,  svar,  glänzen  (vgl.  auch 
tieher,  Arica,  p.  21)  ist  als  aus  sa  +  var  =  hvar  (s=  dhvar, 
>^g)  =  ghar,  ib.  II,  195  sq.,  entstanden  zu  betrachten :  dadurch 
nmt  adgtoq  mit  ficuQa^  der  Hundsstern  (st.  fxaqja  von  fia^  in 
o/A)7,  fAu^id^av  B  FoQ^  var  <=■  hvar  «=  dhvar)  in  nahe  Be- 
mmgr 

227  c).  2t]Mq^  6,  ein  eingezäunter  Ort,  Stall,  ist  von  Movers, 
roen.  J,  596  not.  für  semitisch  erklärt  worden.  Er  sagt  wörtlich: 
uih  Ist  mit  ßuchstabenversetzung  kasah;  beides  bedeutet  bedecken, 
hüllen;  die  Substantiva  sikkuth,  kesuth  bezeichnen  Bedeckung, 
rfaüllung.  Beide  kommen  merkwürdiger  Weise  auch  im  Grie- 
sehen  und  .Lateinischen  vor,  denn  von  sakah  ist  hergeleitet  arj- 
,  crxjTVif;- sacer,  saCellum,  von  kasah  aber  casa,  idörri.  Saxu 
leutet  nach  Hesych.  ro  rfjg  yvvai^ogj  und  könnte  mit  2acvT9jg, 
t  Dionysos   von    den  Phallen   aus  Feigenholz   gebannt  sein  soll, 

diesem  Sikkut  der  Babylonier  und  dem  Namen  Sicca  Venerea 
bl  im  Zusammenbang  stehen.  —  Vgl.  auch  noch  hebr.  sakak,  suk, 
engen,    zusammendrängen,   festmachen,   wovon  mehrere  Wörter 

Zaun,  Gehege,  Wohnung  ausgehen«  Aber  griech.  atpc6g  ist 
ler  ech't  griechisch:  vgl.  Benfey,  11,  17  sqq.,  wo  «//(<>,  ein- 
fin,  welches  Wort  vom  (d)hv  eingebüsst  hat  und  mit  unserm 
^en,  Grehege,  Hecke  höchst  wahrscheinlich  verwandt  ist;  äy/w 
stand  aus  a(n)g',  ag'  +  s,  ag'  aus  hvftg',  dhvag',  und  gehört 
Benfey  II;  320  (dhva),  323.  Das  anlautende  er  ist  =  Präfix 
An  lat.  sepe^  darf  wohl  nicht  gedacht  werden,  weil  griech.  x 
o^enfiber  lat.  p  (beides  aus  k")  ausserordentlich  sel^n  ist;  ich 
rUbe  kaum,  dass  auch  nur  ein  einziges  sicheres  Beispiel  dieser 
utentsprechung  vorkommt  —  obwohl  damit  die  Möglichkeit  des 
rkommens  derselben  natürlich  nicht  bestritten  werden  soll. 

228.  ^fjfictf  r6,  das  Zeichen,  ist  ein  im  Indogermanischen 
her  völlig  unerklärt  stehendes,    äusserst  schwieriges  Wort:    denn 

Deutungen  von  Giese  iolj/tm  »  &f}fia)  und  Benfey  (gn^  yi- 
o^tfHiOj    woher  gndman  &=  ovo(A(xt  für  ovo/uay^  nomen)  verdienen 


—     166     — 

nicht  die  geringste  Ikaehtung.  Im  Hebräischen  erscheiiit  shln,  \i 
shdm,  sichtbares  Zeichen,  Name,  lautlich  ganz  =■  afjfn-ai  sollte  na  '11 
orjiiia  ein  fremdes  und  zwar  ein  phönizisches  Wort  sein?  DasM-  ä 
fix  -€(T  in  atjfiiaT  würde  keine  Schwierigkeit  machen,  weil  anefc  '  ^ 
dikxay  dikraxoq,  &fJTtt,  d-rfrarog  mit  gräzisirter  £ndiiiig  erscheim. 
Dennoch  kann  ich  mich  nicht  darin  finden,  ein  Wort  wie  c^fm  fr 
ein  Lehnwort  aus  dem  Phoenizischen  zu  halten;  das  Wort  ■■ 
echt  griechisch  sein.  Vgl.  lat.  favilla,  glühende  Asche  i  von  dkv 
»  dhu,  dhva,  Benfey,  U,  274;  dhva  ist  «  hva,  nvoher  hrarr,  b 
cere,  ib.  II,  195  (ghar  =>  hvar,  dhvar,  &d^og,  d^dX-ma)^  ab^traul; 
von  (d)hva  kommt  unserer  Ansicht  nach  auch  ijv  (hva-ii).,  i^t^ 
(hva-m).  Nun  wissen  wir ,  dass  hv  im  Sanskrit  zu  g  imta 
konnte :  daher  mag  g6 ,  Auge,  Strahl,  Himmel,  ib.  11,  62|  n>  P 
s=  hva  zu  deuten  sein.  Auch  konnte  im  Sanskrit  hv  su  bh  vc^ 
den,  wie  bhug'  und  bhag',  ib.  II,  20,  beweisen:  darf  man  mmiidi 
bhä,  leuchten,  bhäsh,  sprechen  (nach  Benfey  11,  103  wohl  Ir 
bhäksh,  also  ganz  gleich  hväksh,  dhv&ksh  ib.  II,  275;  vgl  dfafip^ 
sprechen,  aus  dhva  +  p)  für  hv^  hväsh  nchmep  und  hi  bUtfr 
hvfi  die  Urform  von  hva-r,  leuchten  (ib.  If,  195 :  hva  +  r  =s  faiff 
= ghar)  erkennen,  also  eine  Wurzel  hvä,  leuchten  (vergl.  vH,  wehö^Mi 
dhvä,  wie  mä,  denken,  aus  dhmä;  wehen,  blasen  ist  «==  spittMi, 
leuchten,  brennen:  vgl.  anala,  Feuer,  von  an,  blasen)  amiehiMii 
Ohne  Zweifel  darf  man  es :  dafür  bürgt  der  Grundbegriff  voz  M, 
stossen  =  ')  hervorstossen,  strahlen,  glänzen,  =  ^)  ansstossen,  IBM 
sprechen.  Darf  man  ferner  bht,  fürchten,  für  hvt  nehmen  imia 
dhu,-  dhva,  hva,  erschüttern^  zittern  machen  (ib.  ir,  274;  nql 
dhvanga)  stellen?  Dann  kommt  bhi  in  Verwandtschalt  mit  grieck 
(piß-ofjiui  aus  hvabh,  wie  mit  aißw  aus  sa  +  vabh  (vap?  v6i|^ 
doßrj,  (poßijf  Benfey  I,  340  sqq.)  für  hvabh  (oder  hvap).  Die  Wa^ 
zel  bhi  oder  hvt  entstand  aus  hva  wie  ^t,  gi  (ib.  11,  149  sq.)  m 
9a  (für  ka  aus  hva):  also  zuerst  hva  +  ja  =w  hyjae=hvi,  M^IIL 
Sicher  falsch  ist  Benfey  II,  105  über  tpeßy  tpißo/Liaiz  (poßtj  sb  üif^ 
ist  die  unerschütterliclie  Stütze  unserer  Ansicht  von  dem  Veilifl- 
nisse  von  (psß  und  asß  zu  einander.  Darf  man  endlich  bfaA,  ^ 
werden,  aus  hva  =  dhva,  dhvä  =  dhmä,  schwollen,  aufgehen  i^ 
llj  274);  dick  werden,  ableiten,  also  zunächst  für  bhu  ss  hva  ^ 
bhug'  >=  hvag")  nehmen,  wodurch  das  Wort  mit  gu,  9va,  q^^ 
n,  164  sqq.)  ^in  dasselbe  Verwandtschafts verhältniss  treten  wMi 
in  welchem  grlech.  koIvm  und  (pivw  (aus  hvan :  han ;  hv  &=  »,  to 
=5  (p)  zu  einander  stehen?  Dass  bhfi,  bhar,  bhram  bei  Benftj Bi 
112  sq.  aus  hvri,  hvar  s=  hmar^  mar^  ib.  II,  39  entstanden,  tvM 
zur  unumstösslichen  Gewissheit  erhoben  durch  fjvgfjiij!^  (worin  a«k 
V  nur  aus  dem  Einfluss  des  F  zu  deuten)  neben  formica;  die  Wft^ 
ter  gehören  zu  Benf.  11^  275,  wo  dhva-n,  und  II,  60,  wo  hvd  10 
hva:  ebenso  gut  als  gad,  vad  aus  hva  durch  d  fortgebildet  O^ 
standen^  ist  auch  bhfi  eine  Fortbildung  von  hva  durch  r.  (Aber 
Sskrit  bhrama,  bhrimi,  Wirbelwind,  von  emer  Wurzel  bliri,  bhniD. 


-    167    - 

• 

herninbewegen,  hernmlrren,  gehört  wohl  sn  dhvfi,  hvfi,  dreheta; 

Benf«  II,  112  und  278—320).  Ebenso  habe  ich  die  Wurzel 
,  findo,  ib.  II,  109,  schon  auf  hvid  (dhva,  dbu,  dv-w,  stossen, 
er  hvan  »■  xav  in  xcUvfOj  ss  (pav  in  (pivu))    dhvan  =>  dhan  s= 

in  d^Bivw)  zurückgeführt:  findo  ist  mit  scindo,  caedo  gerade 
verwandt  wie  tpivw  mit  xuIvcd  und  entstand  aus  hva  +  ja  +  d. 
OBT  gehört  bhf i ,  tragen,  bei  Benf.  II,  106,  wahrscheinlich  zu 
I,  tragen,  aus  dhvfi  (sich  neigen,  vgl.  ^aXu/nfj,  ^dQcnf/uuäYmUy 
t  neigen  <=  tollere,  11^  182  sq.)  «  hyfi  =  bhfi,  wärend  hri, 
fen,  sehon  von  Benfey  I,  323  formell  richtig  (vgl.  fiaQnrw,  II, 
i)  gefiasst  wurde.   Zu  hfl  vgl.  gri,  gfi,  gar  aus.  hvar  ib.  II,  135 

,  was  Benfey  unbegreiflicher  Weise  nicht  hat  einsehen  wollen, 
ohl  68  durch  die  griech.-lat.  Wörter  ausser  Zweifel  gesetzt 
L      Zuletzt  erwähne  ich  noch  bhflsh  (bhfiksh),  hrish  ib.  II,  110 

anÜBtarren,  wahrsch.  aus  dhvnsh;  vgl.  &q{^  (u.  d.  Art. /^a6g)j 
Ky-o<;  dhvfi  =  ^äX-og  (vgl  hier:  frisch,  ib.,  «=  Sskrit  hf ishita) 
hyri  entstand  aus  (d)hva  +  r;  (d)hva  gehört  zu  II,  274,  dhu, 
usen,  woher  &o6g,  stossend  ■■  spitz.  Also  das  Griech.  hat  hier 
der  aUein  die  Urform  der  Wurzel  behauptet:  wie  d^uvco  zu 
fw,  verhalten  sich  auch  &dXog,  dvQOog,  ^qT^  zn  <pdgiCfq=vfoaaoi 
1  g>qlaaw.  So  scheint  es  denn-  fast,  dass  alle  mit  bh  anlautcn- 
I  SwQskritwurzehi  für  nicht  ursprünglich  anzusehen  sind:  wie  ja 
h  die  vermeintliche  Urwurzel  spha,  spa,  ib.  I^  537 — 611^  wo- 
9  die  meisten  mit  ph,  p  anlautenden  Wörter  r  entsprungen  sind) 
itB  ist  als  eine  Composition  von  hva  (=  pha,  schwellend)  mit 
fix  sa.  Dieses  Resultat  darf  nur  die  übertriebenen  Verehrer  des 
skrit  ärgern,  die  sich  berechtigt  glauben,  die  griechische  Sprache 

eine  verstümmelte  und  entartete  auszugeben,  der  nur  dadurch 
der  aufzuhelfen  sei^  dass  man  ihre  Wurzeln  {luf  die  vermeintlich 
en  Urformen  des  ^^anskrit  zurückliihre:  aber  das  Sanskrit  hat 
wie  die  Vergleichung  des  Semitischen  nicht  minder  als  des 
ßch.«-Lateinischen  lehrt    —    schon  ungeheure  Abweichungen  von 

Urformen  erlitten.  Wenden  wir  dieses  Resultat  auf  das  griech.  W. 
la  an,  so  scheint  afjfia  für  aFijfiaj  ahFrj/^a  zu  stehen,  und  mit 
iskrit  gö,  Strahl,  Auge,  Himmel^  und  mit  bhä,  leuchten  (g5  aus 

±3  hva,  und  bhft  aus  hvä)  etymologisch  verwandt:  auch  rjvoxlj 
jv  aus  h-van),  fj/nag  (hvam),  ijv  (hvan)  sind  alsdann  verwandt, 
leicht  auch  dyad^og,  ^Ayaiog  (sicher  falsch  Benfey  II,  64),  yotiw^ 
*og  (die  sonst  auch  zu  ^u,  ju  gehören  können,  wozu  Benfey  sie 
llt:  dies  ist  aber  aus  du,  verw.  mit  div;  ,vgl.  qu  und  (^iwsl  II, 
i)  u.  s.  w.  Der  initiale  Zischlaut  ist  das  Präfix  sa.  — 
iliesslich  bemerke  ich,  dass,  da  die  bei  qxiog  für  g>dFog  =  g>avog, 
iog  (Benfey  II,  371)  zu  Grunde  liegende  Wurzel  bha,  bhä  (ob 
ih  bhu?  vgl.  bhug  ==  bhag',  ib.  II,  20,  guh  =  gab,  ib.  II,  66) 
I  hva,  hvä  entstanden  ist,  mit  (päog,  <pavog  die  so  dunklen  Wör- 

&iaj  d^avfjLUj  &djnßog  in  Verbindung  gesetzt  werden  könnten  ^ 
ihnen  wäre  die  volle  Urform  dhva  (=  dhu,  dhav  =  lat.  fav-illa, 


—     158     —  V-^' 


Asche,  vgl.  TtifQaf  cig.  blaBend  =»  gprühend,   gltthendi   kodite^c^^  ^ 


leuchtet!  ist  «=  sehen,  ansehen)  erhalten  und  OAm,  ^oSfm  n.  i.  «^  ^j/ 


verhielten  sich  zu  (fdoq  u.  s.  w«,  wie  ^«/voi  zu  g^ina^  &ul'. 
äakl6gzu(pakk6gj(pvkkovii,A.  DaliTan  aus  dhvan  (^  dhan,  '^jd^  r^ 
276)  ebensowohl  bei  Kaivat  als  bei  (piv(o  zu  Grunde  liegt  i  BS<»s  r  ■ 
es  recht  wohl  möglich,  dass  auch  xdw,  xovm  (brennen)  mit  &tmoe^  ^ 
und  ipdFog,  ifavog  zusammenzustellen  sei.  Doch  verhcUe  iehnlrtg  rfo' 
dass  die  s.  v.  d^avfxa  versuchte  begriflfliche  Deutung  der  WUST^  '^ 
d^bttj  &avina,  &d/itßog  vielleicht  den  Vorzug  verdient;  hier 
nur  auf  die  Möglichkeit  hingewiesen  werden,  dasa  «^ov/uo»  fw«^ 
xcaha  in  einem  ähnlichen  Lichte  betrachtet  werden  kÖDMD.vr..  lUMXi 
d-dvia,  ifivo),  xuivfOj  x(t)hvü}.  Wie  viel  Licht  gewinnen  wkiWui  ^^ 
aus  einer  tiefem  Erforschung  des  Griechischen  auch  fflr  dai AmmA,  BJa 
kriti  Dem  Sanskrit  können  die  grossen  Dienste  noch  adtdii  «dom 
reichlich  vergolten  werden,  welche  es  dem  Griechischen 
hat,  wenn  man  auch  dem  letztem  diejenige  AulinerkaanikBlt 
wendet,  welche  jenes  so  lange  für  sich  allebi  in  Anspruch  _ 

men  hat.  Man  vgL  über  &dk'ogj  &akk6g,  ^dkkiu^  »aXdO^  feUiJUUMv 
fpakkogj   xikwQ,  xoQogj  uk^aivo),  äkdw,  lat  alo,  oriory  pttis^llf  «oiij 
pareo  u.  s.  w.  den  Art.  avßdsvu).  .  — 

^  •  229.  2i^g^  0,  Motte,  gen.  asoc^  auch  ü^g^  afjrogj  ist  iMim  teJ 
vorlängst  mit  hebr.  bIIs,  Motte,  von  sus  (si^s  bedeutet  Pfbi^)  ¥  fry« 
agva,  eqnus,  7nnog  bei  Benf.  I,  159  sq. ,  eig.  des  schnellff ,  Jiiif^l  ^ , 
falsch  Bötticher,  suppl  lex.  Aram.  p.  49) ,  eig.  wohl  das  ^  ■*" 
Thierchen,  zusammengestellt  worden.  Ob  mit  Recht,  muBS 
haft  bleiben.  Das  von  Bcnfey  II,  344  angezogene  armenische^ 
z^z   ist   übrigens  wohl  sicher  ein  Lehnwort  entweder  aus 

mitischen   (woraus   bekanntlich  yiele  Wörter  ins  Armenische  

drangen  sind)    oder   aus    dem  Griechischen.     An  UrverwandlB^:^^^^^ 
des  ^griech.  Wortes  mit  dem  hebräischen  darf  nicht  gedacht  irifc^iy      .   ' 

•   IT 

230«  2^ad/ii9jj  jjj  auch  oijaa^uogj  i^,  und  ai^aafMOP, 
Sesampflanze,  aus  deren  Frucht  ein  Od  bereitet  wurde*  Das 
stammt  von  hebr.  shaman,  fett  sein^  und  ist  eine  hinten  veA* 
Reduplicationsform ;  vgl.  Meier,  Hebr.  W.,  p.  208  sq.  iltdmtr^^^^ 
ist  auch  der  Name  der  Stadt  2tjaa/uog  in  Paphlagonien  sennft^ftcraitiK 
Ursprungs:  die  Stadt  könnte  als  Festung  bezeichnet  sein.  »rmn,  } 
Movers,  Phoen.  II,  2,  300:  Da,  wo  Phineus  wohnte,  tr^iB^A^ettti 
zahlreiche  Spuren  von  alten  karischen  und  phönizisclien  Ai*  -^^-  A^ 
Inngen  entgegen.  Karier  werden  als  Coionisten  in  SraarnnSi  - «  ^^f  i 
spätem  Amastris,  einer  der  bedeutendsten  Städte  Paphlagoixo'S^t^ 
erwähnt,  wo  Phineus  seinen  Wohnsitz  hatte  und  der  kariseha  ^^Sm 
Stratios  verehrt  wurde  u.  s.  w.  Mit  der  Wurzel  shanuin  vi 
ist  shemone,  shemonä,  acht,  shemiiii,  der  Achte,  woher  man. 
wohnlich  den  Gott  Esmun  als  den  Achten  eikiärt.  Esoran 
dann  der  griech.  ApoUon  ^fffujvtog  sein,  vgl«  Bötticheri  rudd^ 
Sem.,  aber  diese  Zusammenstellung  ist  ganz  grundlos. 


—     169    — 

SSI.  S'ßv^iXa,  ij,  die  Sibyllo,  tst  mehrmab  für  semitisch  er- 
ivorden.  Man  hat  das  Wort  durch  simbula  erklärt,  was  die 
bedeuten  soll,  vgl  Böttiger,  Ideen  cur  Kunstmyth.  I,  105, 
wkbei  an  das  bebr.  shibboleth,  Aehre,  erinnert.  Da  shibboletli 
i^^srom  heisst  (von  shabal,  gehen,  aufgehen,  wachsen,  fliessen, 
n.  begriff!.  Hinsicht  jabal  und  den  Art.  über  Aphrodite),  so 
•  offenbar  näher,  die  Sibylle  für  eine  Quelbyrnpl^  zu  halten^ 
»  Weissagung  in  den  Quellen  -  einen  natürlichen  Grund  hat 
^Mk  Art.  über  Apollon.  Richtiger  bringt  man  den  Namen^  zu- 
rm  mit  dem  Namen  der  babyl.  Sibylle,  ^ßßfj,  bei  Pausan. 
9,  oder  Sa/uß/j&fjy  Schol.  Plat.  Phadr.  p.  36,  4.  Dennoch 
Lcshfc  an  semitischen  Ursprung  des  Namens  gedacht  werden, 
&^  Sibylle  mit  dem  apollinischen  Culte  aufs  engste  zusam- 
der  griech.  Apollon  aber  ist  kein  erst  in  Griechenland 
«ner  Gh)tt,  sondern  ein  bei  ihrem  Uebergange  nach  Europa 
^-mi  Hellenen  aus  Asien  mitgebrachter.  Dies  soll  bei  einer 
<}efegenheit  bewiesen  werden,  und  zwar  durch  eine  Masse 
i'mj^fnissen  und  Argumenten,  wie  sie  uns  in  solcher  Keich- 
^It  kaum  über  einen  andern  Punkt  der  vorderasiatisch-grie- 
fc'acii  Religionsgeschichte  zu  Grebote  steht;  hier  genüge  es, 
ii^&rfllgen ,  dass  die  echt  griechische  Religion  des  Apollon  von 
an  durch  ganz  Kleinasien  bis  Griechenland  hin  ver- 
Wenn  —  wie  hier  vorausgesetzt  werden  muss  —  die 
4^«he  Sdßßtj  echt  chaldäisch  und  die  griech.  SßvXXa  echt 
B^^sh  sein  kann,  so  können  beide  Namen  auch  wurzelhaft 
c^^cht  identisch,  so  doch  wenigstens  nahe  verwandt  sein:  die 
*^n  man  will  arischen^  besser  aber  indogermanischen  —  Chal- 
^%einen  nach  Bötticher,  Arica,  p.  17,  eine  lingua  germanicae 
^^«e  coaeva,  also  eine  der  griechischen  ganz  nahe  stehende 
^^  gehabt  zu  haben.  Dies  berechtigt  uns,  2/ßvXXa  aus  dem 
>%^chen  zu  etjrmologisiren,  trotzdem  dass  2dßßfj  als  gleichbe- 
^«r  chald.  Name  unangetastet  stehen  bleiben  soll.  Nun 
^  ^^vir  im  Griech.  das  Wort  aoßiw^  sich  heftig  bewegen,  wie 
^"v-on  dhu,  dhva,  dhvä  ==  dhmä  bei  Benf.  II,  274:  dazu  geh. 
^^ne  der  Thyiaden;  von  dhmä  =  m&,  ib.  II,  34,  kommt  der 
der  Musen;  Movaa  bedeutet  die  Rasende  =  Begeisterte, 
^ti  Art.  Aivog,  wo  über  Thamyris)^  nach  Benfey  I,  340  sqq« 
^  +  vap  (oder  vabh);  neben  vap  bestand  vip,  neben  vabh 
^  vibh  bestehen,  lat.  vib^rare.  Danach  können  wir  2lßvXXa 
^^r  für  Ssß^Xfa,  von  sa  +  vabh,  als  die  heftig  bewegte  « 
*^rte  Prophetin  nehmen,  oder  für  2lß-vXja  von  sa  +  vibh, 
Siecher  Bedeutung;  ist  die  letztere  Ansicht  richtig,  so  kann 
^  sieh  zu  JSißvXXa  verhalten,  wie  onvlio  (vap)  zu  oltpdo)  (vip 

Vibh) ,    oder  wie  svdvg  (vadh)  zu  l&vg  (vidh).     Ich  habe  so 

die  allgemeine  Bedeutung  von  aoßiw,    stossen  «a  schwingen, 

^^ttem,  (sich)  heftig  bewegen »b rasend,  begeistert  sein,  festge- 

^,  wie  lat  furio  (verw.  mit  ferio;  beide  von  dhvas,  Benfey  11^ 


I 


—     160    — 

273  sq.)   cig.  stoBSon  hci88t:*abcr   Btoann  ist  anch  s=  aimioB«  |i 
=  blasen,    hauchen,    wonach  man  2/ßvXXa  ebenfalls  als  eiae  Ui-   a 
sende,  hauchende  >»  aofij   (aotpog  Ist  aus  sa  +  dbvabh,  Hvatt«   w 
dhüp  ib.  II,  275,  272)  fassen  könnte.  Vgl.  nriyvroc  su  mm,  ieih^ii;  \\ 
zu  aotpoQ  vgl.  noft(p6g,  nifiq^tij  worin  n  aus  hv,  also  noq>  ahnkk    i 
ai  0^.  Die  Deutung  von  Sßvkka  aus  aiOv=i&sov  oder  ^ro^  /^oviif  kir 
ich,  wie  billig,  gar  nicht  beachtet:  höre  man  doch  endlich  eiimuläl 
die  herrlichsten  aller  Namen  mit  solcher  Willkühr  so  behandehil  fm 
Schlüsse  hebe  ich  noch  eine  Stelle  von  Preller  heraus,  der  Oikd 
Myth.  I,  177  sq.  bemerkt:  Das  eigentliche  Qebiet  der  ApoUniMki 
Weissagung  war  jene  unmittelbare  Prophetm,  welcher  das  ZnUrf- 
tige  oder  Entlegene  vor  der  geistigen  Anschauung  nnd'  als  fleriek 
gegenwärtig  ist,  und  xwar  so  dass.  diese  Offenbarungen  mltafHi- 
lieber,  Mark   und  Bein  ergreifender  Gewalt  und  wie  eine  Liäta 
Herrn  über   das    erwählte  Gefäss  kommen,    in  den  ältesten  B^^^ 
meist    über   Frauen    und  Jungfrauen.     Das  merkwürdigste  fkätjU 
dieser    Gemüthsqualen    und   jener    innem   Hoffnungslosigkeit  ds 
Prophetie  d.  h.  ihres  bestandigen  Kampfes  mit  der  Knnsichti^ 
der  Menschen    und  dem   gewöhnlichen  Verlauf  der  Dinge  ist  !•• 
Sandra  {EuaodvÖQa :   lieisst  dieser  Name  so  viel  wie  Ntxdviffo,  ii 
Mäiincrbezwingende    d.  h.  wohl  —  wie  schon  vor  mir  der  leWoi 
Name  gedeutet  worden  ist  —  die  Jungfräuliche  ?    Auch  der  Ibst 
liiydQOfiidu    könnte  so  gefasst  werden:    sie  wäre  vielleicht  AitMä 
selbst,  vielleicht  eine  der  hellenischen  Artemis  eng  verwandle  UdhA* 
göttin,    wie  Perseus  ein  dem  Apollon  nahe  stehender  Lichtgott  M. 
Sonst   Hesse  'sich    bei   Kaaauvöga    auch  an  MaiavdQog  und  ^ 
fiuvÖQoq    denken,    worüber  Movere,    Phoen.  I,  342  and  BöttiekSf 
Arica,  p.  85  sicher  im  Irrthum  befangen  sind:   in  letzteren  bdds 
Namen  ist  -uvÖQog  ohne  Zweifel  blosse  Endung ;  MalavdQognltum^ 
wohl  von  mih,  wässern  —  woher  auch  Mala,  die  Mutter  desHi^ 
mes  —  bei  Benfej  11^  43,  wäiirend  ^xd^avd'Qog  als  der  gekrämrii^ 
sich    schlängelnde   Fluss    bezeichnet   sein   kann;    vgl|    lat.    etni^ 
lüTumm,  das  zu  Benf.  II,  320  sqq.  gehört;    der  initiale  ZisehlNsk* 
Stabe  ist  =  Präfix  sa.     Ist  Kaaadvdga   wirklich  kein  CompootH 
so   stelle   ich   diesen  Namen  zu  Benfey  II,  168  sq.  374,   wo  ^ 
=  x(a)va  aus  (vash,  verw.  mit  (u(n)dh  aus  9va(n)dh|  gr.  xo^-i^ 
zu  9ush  f.  (vash  gehört  wohl  auch  der  Name  der  AethiopenUMsi'  f^ 
Eaaai'insta   oder    Kaadi^onrj)  ^    dieses    tief  ergreifende    Bild  du 
troischen  Sage,    von   welcher    besonders  die  Kyprien  erzählten  «1  L 
deren  Leiden    für   uns  Aeschylus   in  seinem  Agamemnon  sefaHdeit  X 
Weil    sie  Apollons  Liebe    nicht   erwiderte,    fand  ihre  Weissagn^l 
obgleich   immer  wahr,    doch  niemals  Gehör.     Verwandte  fiestste^ 
sind  die  vielen  Sibyllen,  deren  eigentliche  üeimath  auch  Klemia^i 
und  die  ApoUinische  Religion  ist,  die  Cumanische,  die  Erythräi^t-^ 
und  viele  andere,  deren  Weissagungen  sammt  den  Sagen  von  k^ 
persönlichen  Thätigkeit  sich  bald  von  Asien  nach  Griechenland 
Italien  verbreiteten.     So  erzählte  man  in  Samos,  Dolos  und 


X 

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I 

\ 

i 
i 
I 
I 

i 
i 


—     161     — 

einer  Sibylle  Herophile  (HQog>iXfj;  vgl  den  Art.  über  Herakles; 
cj^cönnte  'HQotplkfj  die  welche  den  Helden,  den  Starken,  in 
L^ikn  Lichthelden  oder  Sonnenhelden  Hebt,  sein;  derLicbtheld 
Ues    ist  aber    der  Hauptsache  nach  «  Apollon;    vielleicht  ist 

der  von  Movers,  Phoen.  I,  349  sqq.  behandelte  Gott  Er  m 
hten,  womit  man  den  von  Hoffmann  ^    Oriecbld.  u.  die  Gr.,  p, 

not.  60  erwähnten  makedonischen  Ares  -  Herakles  vergleichen 
),  einer  Priesterin  des  Sminthischen  Apoll,  welche  alte  Hymnen 

Apoll  gesungen  und  sich  selbst  eine  Nymphe  vom  Ida  genannt 
I,  und  im  ital  Cumae  von  der  ans  der  römischen  Geschichte 
unten  Sibylle,   welche  gleichfalls  eine  Priesterin  des  Apoll  und 

-eifrige  Beförderin  seines  Dienstes  war«  — 

232.  2iyXogj  o,  auch  aixXog,  ist  das  hebr.  sheqel,  pondus, 
icht,  Pfund.     Aber  alykai,  tu,  Ohrringe,  ein  äol.  "V^ort,  scheint 

grieehisch,  verw.  mit  atplyyio  aus  sa  +  hvig'  =  hvag',  Benf. 
L7   sqq.  (Vgl.  U,  21,  wo  schwanken,  schwingen). 

233.  Sidfj,  7jj  auch  öißSrj^  die  Granate,  ein  dorisches,  auch 
Isches  Wort  für  qou^  nach  Agatharchid.  bei  Athen,  p.  650,  F., 
le  sehen  von  Bochart,  Chan.  1.  I,  c.  17,  p.  476,  aus  dem 
laehw  W.  sidra,  Granate,  abgeleitet,  aber  sicherlich  ganz  ver- 
rt»  leh  kenne  nichts  Semitisches,  was  der  Form  wie  der  Bc- 
vang  nach  mit  aiSfj  zu  vereinen  wäre.     An  hebr.  zaith^  Olive, 

gewiss  nicht  gedacht  werden«  Das  W.ort  muss  also  wohl  grie- 

*h  sein.     Ob   verwandt  mit  lat  sidus?     Dies  kann  aus  sa  + 

(Tidere,  sehen,  eig.  und  urspr.  wohl  =  Xtiiaastv,  glänzen,  glü- 

wie  mir  evidens  =3  elucens  beweist)  stammen,  also  für  svid-us 

ßiJf,  atßi,  aFtSy  alSrj)  stehen;  ich  halte  vid  mitvtdhra^  heiter, 

Benfey,  I,  259,    zusammen,    das  nicht  mit  Präfix  vi  componirt 

ein  braucht,  weil  i(n)dh  vom  dhv  (vgl.  amvd-iJQ,  scintilia  und 

Sg)  eingebüsst  hat.     Doch  will  ich  über  vidhra  keine  Entschei- 

:  fällen.  Der  Eigenname  SJfj  (Gemahlin  des  Ares-Orion),  eig. 

jrlühende,  Rothe,    hat  wohl  Bezug  auf  den  glühenden  Hunds- 

(vgl.  Movers,  Phoen.  I,  405,    wo    der  Hund  Sirius  als  mit 

Mars-Orion   am  Himmel  jagend  erwähnt  wird),    worauf  auch 

Nfame   des  Ares,  Kav^cuov    (wohl  verw.  mit  lat.  candere,    bei 

ey  n,  168  sq.),    bezogen    werden    mag,    den   Movers  I,  658 

Qtmnd  mit  einem  semit.  Worte  vergleicht. 

234.  S^BQUj    To,   ein    berauschendes  Getränk,    ist  das  hebr. 
hÄr;  vgl.  Meier,  H.  W.  p.  170  (wo  kopt.  axo()-x*p). 

235.  JSxv^,  0,  =  öUvoq,  die  Gurke,  aixvfj,  j;,  die  Pfebe  oder 

irie,    eine   gurkenähnliche  Frucht.     Das  Wort  wird  von  Meier 

^Covers  für  =  hebr.  qissu^    chald.  qett^    q'ti,   Gurke  ^  erklärt, 

US  das  kopt.  tighe,    Gurke  ^    umgestellt  sein  soll.     Das  griech. 

'   stände    also  für  xlaavg.     Es  fragt  sich  aber  sehr^    ob  aixvg 

'  Vielmehr  für  rein  griechisch  zu  halten  sei.  Man  könnte  oi>cvg 
^^^evg  nehmen,  von  sa  +  xv  (bei  Benfey,  II,  164  sqq.).;  vgl. 
fiever-ns  =5  schwer  aus  sa  +  var  «  hvar.  Ib.  II,  291 ,   aber 

11 


—     102     — 

nicht  Recaro,  scliiiciden,  das  aus  sa  +  a^  stammt,  nicht  —  wie  |.i|,: 
I5ciift'y  will  —  aus  sa  +  co:  auch  sica  ist  aus  sa  -4-  ic  (ie-en)  gü 
und  vorw.  mit  spica,  weil  darin  p  aus  hv  ist  So  könnte  d^  die  i^ 
Gurke  als  die  sehr  schwellende  Frucht  bezeichnen.  Wahrscbeii^cber  ! 
ist  mir  aber,  dass  das  Wort  mit  sphik'  (aus  shvilc'j  bei  Benfey,],  n 
fioH,  lür  verwandt  zu  halten  sei :  dann  wäre  es  vielleicht  am^ait 
lat.  ficus  in  Zusammenhang  zu  bringen.  Der  Stadtname  Sotmt 
Gurkenreld^  Gurkengai;ten ,  bürgt  für  den  griech.  Drspnmg  fa 
Wortes  n/xv^. 

236.  2iya7ii^  auch  aivanv^  vunv,  t6,  der  Senf,  ist  mit  te 
hcbr.  sirpüd,  Senfkraut,  zusammengestellt  worden,  das  nach  Ifaicr, 
llcbr.  W.  p.  693  sq.  für  sippüd  steht  Da  hehr,  sapad  rtaiKB, 
.schlagen  bedeutet,  so  wäre  der  Senf  als  id  quod  pungit,  TOWEpoV, 
als  etwas  Bitteres,  Herbes  bezeichnet,  wenn  das  Wort  wirkbh  »- 
mitisch  ist.  Benfey  I,  428  denkt  an  Sskrit  sarshapa,  Senf:  abv 
eine  fonnclle  Vermittelung  ist  schwer,  wenn  nicht  unmögUeh«  Den 
der  in  Orient.  Namen  zuweilen  vorkommende  Wechsel  von  d  imii 
(vgl.  Nebukadnezar,  Nabuchodonosor  mit  der  berosianiscbea  Scbra- 
bung  Nabukodrossor ;  auch  in  den  Keilinschriften  erscheint  r  filr  i) 
darf  doch  wohl  nicht  auf  griechische  Wörter  ausgedehnt  w«nki 
Wenn  man  das  Wort  für  griecliisch  halten  durfte,  so  wtird9  Uk  m 
i^enfey,  II,  344  (wo  kneifen;  vgl  auch  knapp  «eng^  eingeni«s4 
denken;  dazu  nehme  man  icvanTw,  kratzen^  welches  Wprt  ^ri$Mm 
zu  r^cnf.  II,  182  sqq.  (wo  vvaoof,  stechen,  ritzen,  jadDHi,ih» 
r/} (1(7(0  =  xvt'Cco  u.  s.  w.)  gehört.  Dann  stände  aiyanv  fiif  ahSm 
lind  t  wäre  wie  in  xivdnfvov  (ib.  II,  184)  eingeschoben,  a^FriC 
sa.  Ich  wage  es  aber  nicht,  das  Wort  für  ein  echt  griechiachei  u 
erklären. 

237.  JStvdciv,  ^,  ein  feines,  gewebtes  Zeug  q.  s«  w.,  hat  lich« 
nichts  mit  Indien  zu  thun.  Meier,  Hehr.  W.,  p.  193  sq.  u.  610  9^ 
klärt  das  Wort  für  =  hebr.  sädin,  feines  Zeug,  Leinewand.  T^ 
auch  kopt.  shento  bei  Schwartze  in  Bunsen's  Aeg.  I,  615. 

238.  2iadQioy,  ro,  eine  Art  Kette,  erinnert  an  hebr.  shanH 
Kette,  =  shasbrä:  aiauQ  könnte  einem  hebr.  oder  pbön.  nWwii 
ehald.  shissar  entsprechen.  Vergl.  hebr.  kikk&r  &=  chald,  kUtf 
(von  karar). 

239.  2}Cfjvtj,  r^y  das  Zelt,  die  Hütte,  Wohnung,  ist  von  Mh 
verg  für  semitisch  erklärt  und  mit  o^xog  in  Verbindung  geliic^ 
worden.  Vgl.  auch  hebr.  shakhan,  sich  lagern^  sbekhen,  Hütte* 
Indessen  hat  axfjv^  im  Griech.  eine  zu  gute  Etymologie,  ab  das 
es  für '  fremd  gehalten  werden  dürfte.  Benfey  II,  185  denkt  an  die 
Sskritwurzel  kshi,  wohnen,  die  aus  sa  +  ki  =:  (i,  Qt,  lieged  (t|^ 
ib.  I^  16G  not.),  entstanden  ist;  richtiger  aber  setzt  man  (woiü 
auch  Benfey  denkt)  das  Wort  zu  Sskrit  khad  (vgl.  axorogf  Schi^ 
ten),  das  aus  khad  =  hvad  entstand  und  zu  hva,  dhva  il,  33i 
(guh  aus  gudh  »=  hva  +  dh  =  kudh,  xvd^  für  hvadh)  .gaste* 
werden  muss.    Dadurch  ist  nur  der  Begriff  des  Wortes  ein  andertt 


I 

I 

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i 

« 

I 

( 


—    168    — 

>rden,  weil  auch  kdu,  9t,  ^i  aus  hva  entstanden:  der  Qrund- 
ifif^  neigen  ist  ')  »  sich  neigen,  nieder|^8en,  *)  =3  wenden, 
ßn/  umgeben,  Yerhüllen. 

240.  2icig>ivog,  aus  Palmzweigen  geflochten,  axig>ivoy  nXiyjua 
Hesjchius.  Das  Wort  könnte  fremd  sein;  vgl.  hebr.  setpli, 
Biegsame,  der  Zweig,  im  Arab.  der  Pahnzweig  (vgl.  Meier, 
F*  p.  455),  der  im  Hebr.  sonst  Icippfi  heisst,  womit  Benfey  II, 
gnedb»  ßai'grT],  Palmsweig  verglich,  wogegen  er  später  (11,369) 
es  Wort  mit  dem  kopt.  ßtjr  zusammensteiltQ.  Zu  klppä  stimmt 
i  a^-xiffh-ivög ,  aber  der  anlautende  Zischbuchstabe  steht  der 
^leicbung   entgegen.     Das  Wort   kann    übrigens   recht  gut  aus 

Griech.  etymologisirt  werden  und  zu  Benfey,  II,  324  gehören. 
halte  cxttp-ivoq  für  ebensowenig  =  hebr,  seiph^  als  ich  griech. 
l,  0iäg>og  für  das  semit.  sajjdph,  Schwert,  ägypt.  sef  (Osarsifsss 
Bschwert)  zu  halten  vermag. 

241«  2fia^ayäogy  6,  der  Smaragd,  auch  fjtoQayioQ^  wird  von 
Id  und  Anderen  vom  hebr.  bäreqeth,  ein  Edelstein,  eig.  der 
ende,  von  baraq,  fulgurare,  woher  der  Beiname  des'Hamilkar, 
188,  stammen  soll,  abgeleitet.  Das  a  im  griech.  Worte,  das 
i  im  pers.  zümrüd  erscheint,  müsste  für  einen  zufalligen  Vor- 
ig gÄalten  werden,  wie  dasselbe  nach  der  Ansicht  einiger  Ge- 
ren a«eh  in  ofivQva  (von  hebr.  mor)  vorgetreten  sein  soll.  Vgl. 

Smerdis  =  Bart'ija  bei  Benfey,  Pers.  Eeilinsehr.,  p.  89.  Das 
che  marakata  könnte  durch  die  Phoenizier  dort  eingeführt 
en  sehL  Ich  habe  aber  noch  starke  Zweifel  über  den  semit. 
mng.  des  griech.  Wortes.  Zwar  soll  der  echt  semit  Charakter 
lebr.  bäreqeth  auf  keine  Weise  angezweifelt  werden  (so  wenig 
ler  der  Wörter  qeren,  qdhe,  penintm  u.  a.):  könnte  aber  der 
1  hier  nicht  obgewaltet  haben  und  auch  das  griech.  Wort  echt 
bisch  sein?  Hebr.  baraq  ist  meinem  Urtheile  nach  urverwandt 
griech.  ftag  (bei  Benf.  II,  195)  aus  hvar;  vergL  über  hebr. 
l  8.  V.  TTu^oq  und  q66ov.  Das  griech.  Wort  hat  eine  schöne 
lologie  im  Griechischen,  vgl.  fiaQlXrf,  d/uaQvaao)  u.  s.  w.:  jdas 
anskrit  sehr  fremd  aussehende  marakata  und  das  pers.  zümrüd 
ten  durch  die  Griechen  nach  Indien  u.  Persien  eingeführt  sein. 
bei    ofnaQayöoq    anlautende  er  wäre  das  Präfix  sa;   a/tiugay^og 

fuf' ajudgaxTog,  vgl.  den  Art.  ufjtvySäX?]. 

242.  ^iLiigeg,  71,  auch  a^vQig,  der  Smirgel,  scheint  aus  dem 
iz.  oder  hebr*  shämir,  Diamantspath,  abgeleitet  werden  zu  müs- 
Dafür  spricht  bes.  auch  der  Weclisel  der  Vocale  £  und  v. 

243.  2f)yMg  =  aoyyogj  6,  eine  Distel,  ist  ein  noch  nicht  ge- 
tes  Wort.  Vgl.  hebr.  sukkä,  Stachel,  Spitze,  s^kh,  Dom. 
1  das  Wort  griechisch  ist,    so  läsflt  sich  an  (po^og  {rp  aus  hv, 

ausabhi,  so  wenig  als  9)  in  rfoXy,6g),  o^vg,  dxQog,  Ofpjj^  den- 
G  wäre  =  Präf.  sa. 

244.  2ovßog,  6,  oder  aäßog,  eine  Antilope.  Vgl.  das  aramäische 
=  hebr.  ^bi,  Gazelle,  von  ^abah,  glänzen. 


—     164    — 

245.  lohaov,  t6j  die  Lilie;   vgl  EtymoL  Magn.  p.  722,29:  U' 
awaov  To  ^qlvov  vno,  O^vyith  Xiyixai.  Im  Hebr.  erscheint  shMn,    ^ 
Lilie,    es  ist  aber  keineswegs  sicher,   dass  das  hebr.  Wort  für  »-  H^ 

1* 

ao 

Sc 


IS 


mitisch  zu  halten  sei.  Vgl.  Sskrit  ^ushira,  Feuer,  giishna,  Sonne, 
(oshma,  Feuer,  Lieht,  Glanz  u.  s.  w.,  von  der  Wurzel  cush,  tow. 
mit  (udb,  rein  machen  (aus  ^vadh,  kyadh  =  TuFad-,  nm^-ai^ 
Qubh,  leuchten,  ^ubha,  ^ubhra,  weiss.  Indessen  auch  hebr.  sM 
bedeutet  weiss  sein:  wie  sollen  wir  nun  den  Streit  beilegen?  Anch 
Bötticber,  zur  Urgesch.  der  Armenier,  p.  30,  weiss  nicht ^  wo  dh 
Heimath  der  Pflanze  ist  und  welche  Sprache  den  Namen  entlehl 
hat.  Das  von  Benfey  noch  nicht  erkannte  griech.  xqIvovj  LiliOi  miü 
an  goth.  hrains,  rein;  vgl.  Schulze,  Goth.  Gloss.  p.   142. 

246.  2Ta&€vWf  brennen,  ist  eins  der  schwierigsten  nndart- 
würdigsten  griech.  Wörter,  worüber  Benfey  I,  633  unbegnüte 
Weise  ganz  wegsieht.  Ich  habe  einmal  an  das  semitische  jifit^ 
je^ath,  j'^athy  anzünden,  intr.  verbrennen,  gedacht,  wie  ich  Ma^fm, 
fivskog,  ^f^a^j  ^v  an  die  semit.  Wörter  sh6m,  moah,  jöm,  Mn  fl 
denken  mich  befugt  hielt  Indessen  halte  ich  das  Wert  mit  Sit* 
schiedenheit  für  rein  griechisch ;  a  ist  mir  >=  Präfix  sa,  Ta&  ibff 
verbinde  ich  nach  Döderleins  Vorgänge  mit  riv&6gj  Ttyd^ctXdoQ^  ^ 
die  sich  zu  ra^  verhalten,  wie  l^g  (vidh)  zu  iv&vg  (vadh)i  «b 
oUpuo)  (vibh,  vip)  zu  onvlat  (vap) ,  wie  al^  zu  Sskrit  ag«!  i^ 
Nun  habe  ich  schon  früher  s.  v«  d-dXog  bemerkt,  dass  dtom 
Benfey,  I,  537  sqq.  aufgestellte  Urwurzel  spha,  spa  aus  sa  +  Via 
(==  pha,  schwellend)  =  dhva,  dhu,  ib.  II,  271  sqq.  entstanden  m 
Daraus  folgt  natürlich,  dass  amvd-fJQ  (ib.  I,  566)  für  ahFof^ 
steht,  woraus  sich  das  c  (=  hv)  in  lat.  scmtilla  erklärt;  dit« 
Wort  bürgt  also  für  eine  Wurzel  h^idh,  hvindh  a  Sanskrit  Ü^ 
indh,  ib.  I,  259  sq. ,  mit  der  Bedeutung  brennen.  Das  Wort  ^ 
schwellend,  entstand  aus  hva  =  dhva,  dhvä  =  dhmA,  schwdM 
idh,  indh  =  hvidh,  hvindh  aus  dbvidh,  dhvindh  d.  h.  ans  di 
(dhva,  dhvä  =  vä,  wehen,  blasen,  vgl.  an,  blasen  =s  gpiifliSi 
leuchten  in  anala,  Feuer)  +  i  (ja)  +  dh ;  neben  dhvindh  kos* 
eine  gleichbedeutende  Form  dhvadh  =s  dhva  +  dh  bestehen,  wcUb— 
ich  frülicr  (s.  v.  dixhjQa/ußog)  im  griech.  dod^irjv,  do&tiaw  fBr 
&i/]v,  &odnüv,  eig.  stossend  ^  ausstossend  =  blasend,  aufsch 
Blase,  Geschwür,  Schwulst  erkannt  habe.  Nun  ist  meinem  Urtiriffatti] 
nach  in  Tiv&-6g  die  volle  Urform  von  a-mv&'^Q  und  Sskrit  lofl&a 
idh  erhalten:  das  Griechische  hat  also  hier  gerade  so  wie  in  ^aioüCn 
&sQ()gy  d^Qi^  (zu  fQlaato  von  bhfiksh  =  hvfiksh  =>  dhyHbUBMi 
&vQaog  die  anlautende  Dentalis  bewahrt,  welche  sonst  allenthafecilAi 
eingebüsst  wurde.  Nur  in  lat.  taeda,  Fackel  (taed  =s  dhvßdhy  güatiaa 
Form  von  dhvidh)  und  in  titio  (tit  =  dhvidh)  hat  sich  ebadaSaQ 
der  Anlaut  erhalten:  lat,  t=db,  wie  in  patior,  puto,  mülosn. 
in  taeda  haben  wir  somit  die  Wurzel  von  aestus,  aed-tas, 
vollständig  erhalten.  Da  dhvidh  =  hvSdh,  so  könnten  noch  giiafsr^ 
(paii'Qog  (=  hvädh  =  <putd^,  q>aid]   vgl.  vidbra,  heiter. 


—    166    — 

»)  und  lat  fdbraiiBy  iBbraare,  mit  b  fiir  Sh  (wie  nitHer  s»  i^&) 

ler  i^eBOgen  weMen.  Aber  gmßag  zwingt  uns,  neben  hvidb.einc 

m  hvibh  =  hva  (bu)  +  ja  (i)  +  bb  aufzustellen:   vergL  hier 

dM  (von  vibb,  vip,  eig.  stossen  =»  werfen)  mit  l^g  (von  vidb, 

eend  =  aufepringend,    aufschiessend,    gerade;    vgl.  &o6gy  spitz, 

den  Art.  xaViy).     Dazu  wird  aucb  februus  gehören.   Die  Sans- 

wonsel  bbä,  leuchten,    wozu  Benfey  die  eben  genannten  Wörtet 

It,  haben  wir  schon  (s.  v.  atj/ua)   aus  hvä^  hva  =  dhva,    dhvä 

iuaa&j  Uasen,  gedeutet ;  dhmä  heisst  eig«  stossen,  wie  ä-dhmft-ta, 

Jacht,    beweist.     Die  Form  dhvadh  mit  Präfix  sa  componirt  er» 

De    ich  im  griech.  ajad-svw :    da  das  Wort  aber  auch  avattviü 

3hrleben  wird,   so  scheint  nicht  sowohl  eine  Form  dhvadh,    als 

mehr  dhvadi  s  dhva  +  th   (vgl  über  dieses  th  Benfey  1,582: 

es  nrspr«  =  dh,  dhä^  rl^d-rj^fu'i     So    scheint   es    uns  in  sthft, 

len,  für  sa  +  dhä,  wirklich  gefasst  werden  zu  müssen.     VergL 

h  bbü,  xpvio  mit  sphu,    Benf.  I,  537  sqq.,    die  beide  aus  hva 

=  bhu,  bhü,  ^)  =  pha,  phu  entsprangen:  pha,  spha:  sphu  wie 

g':   bhug^,    gab:    guh)    zu   Grunde    zu    liegen,    wie  bei  nogrig^ 

id-ij,  noQd-ivog,   ib.  I,  583  sq.     Diese  Form  dhvath  lEonnte  zu 

ili  BS  aüi  werden^  woraus  nach  unserer  Ansicht  griech.  avd--Qal^, 

id   ttar   und  Sanskrit   athar-van,    ib.  I,  250*    gedeutet  werden 

eseit    Ans   dem  Vorhergehenden   wird  man,  wie  ich  hoffe,   die 

ndlidie  Wichtigkeit   des  Griechischen   für    die  Restauiation   der 

^rOngUchen  Formen    der  Sanskritwurzeln   erkennen   und   immer 

ir   würdigen    lernen.     Das   so    höchst   merkwürdige  Verhältniss 

l&  (ald-)j  md-  ((miP&),  ti^(t£i/^)  zu  einander  kehrt  übrigens 

r  wieder.     Man  vergleiche  &aX  (in  d-dXog,    &aXe()6gf  &dXa(faa, 

&cüi  Ks  dhval,   dhvar  «=  hvar,   ghar,    Benf.  II,  195,    mit  der 

leotung  jBpargere,    stillare,   lucere)    und  ^q   (in  d^g-aog^   wo 

I  ts  dhvar)  nut  (paX  (in  (paXXogj  ib.  I,  572)  und  (pvX  (in  q>vX'' 

ib.  I,  575),  lat  pul  (piülus),    bul  (bulla,  zu  II,  195,  wie  im 

.   tfber  Aphrodite   auseinandergesetzt   wurde;    dort  ist  auch  die 

Benfey  II,  73  über  pubes,  puber,  pubertas  aufgeworfene  Frage 

^igt  worden;   pub  ist  aus  hvabh  xs  vabb  =  üb  in  über,  über* 

lät  bnfo,  die  aufschwellende  Kröte,  combinire  ich  mit  ßüvßciy, 

^nUst,  Drüsen),  par  in  pario,  ap-pareo,    femer  mit  yciXcoQ,  xoQog 

«s  hv)   ndXXdS,  fiÜXa^,  ^siQat  flQ^y  (ib.  I,  316),    und  füge 

^    ^elitnsse  noch  bei:   al  (alo),  or  (orior),    dX  (dX^alvw^  dX&Wf 

^^^aXid'cS).    Die  Verwandtschaft  und  Zusammengehörigkeit  aller 

und  noch  vieler  andern  damit  zu  verbindenden  Wörter  kann 

^mr  begreifen,   wenn  man  eine  mit  dhv  anlautende  Urwurzel 

^^elben  aufstellt.     Ebenso  gehören  zusammen:   ^)d^^Xya)^  dul- 

--(jisXyw^  mulgeo,  ?Ax€ü,  q)oX^6g  (letztere  beiden  Wörter  ib.  11, 

ydXa  f.  yaXa^TO,  yXdyog,  lac,  yXvicvg  (über  äsvxog  =  yXivycog 

^e   ich   noch,    dass  es  in  Betreff  des  Anlauts  durchaus  nicht 

^%alcis  zu  vergleichen  ist;  gr.  J  steht  wohl  für  g',  wie  inFfQ^ 

"^    Arg'  aus  varg')  u.  s.  w. ;  ^)  &iy  {O^tyydnoj  &iyio,  stossen  =■ 


—     IGH     - 

treffen ,  berühren ,  aiistossen ;  ^ly  ist  mir  «  dhvig'  «=  (d)hvi^, 
(hy)ig;  (h)vig'  bei  Benf.  1,  343  eqq.  and  gehört  m  II,  275,  wo 
dhTag',  stossen,  erschüttern,  s=  (d)bvag'  <=s  (hv)agf  ib.  I,  345),  tu 
(nncgog,  stossend  =  stechend,  spitz,  scharf,  bitter;  Tgl.  auch  lit 
pingo,  worüber  oben  p.  109),  ic  (ico,  stossen  =  stechen),  ig,  ig' 
(bei  Benf.  I,  344;  dort  muss  al/ju^  angesetzt  werden:  Benfey,( 
155  sqq.  gehört  wie  I,  343  sqq.  zu  II,  275),  wozu  ich  nodi  (m;, 
tig  für  stig  (ib.  I,  647.  II ,  235.  238)  als  eine  GomposiUcn  m 
Präfix  sa  und  dbig'  (=  dhvig'  »  ^i/)  hinzufüge :  stig',  aviy  tt 
aus  sdliig",  st  aus  sdh,  worüber  s.  y.  &avfia  gehandelt  wurde.  lA 
könnte  noch  viele  dergleichen  frappante  Zusammenstellongen  ^gAm, 
worauf  ein  gründliches  Studium  der  griechischen  Sprache  iria  fSD 
selbst  und  nothwendig  fuhrt:  die  bisherige  Etymologie  hit  aOe 
indogermanischen  Sprachen  viel  zu  sehr  abhängig  gemadt  im 
Sanskrit,  als  wenn  die  Sanskritformen  die  UrsprachformeD  wiiei, 
als  wenn  nicht  auch  der  semitische  Sprachstamm  ein  bedeotendei^ 
äusserst  bedeutendes  Gewicht  in  die  Wagscbaale  zu  werfen  hilfc 
—  bei  allen  in  die  Tiefe  eindringenden  d.  h.  auf  die  wahren  Wv- 
zeln  gerichteten  spracbi/sissenschoftlichen  Untersuchungen. 

247.  Srayolvri^  17,  die  Wage,  ist  ein  imGriech.  sehr  danfaki 
Wort,  weshalb  man  sich  verleiten  lassen  könnte,  an  das  seril 
takhan,  wägen  zu  denken.  Dies  hiesse  aber  nichts  Anderes  thm, 
als  •  die  im  Griech.  glücklicher  Weise  erhaltene  volle  Urfoim  etaff 
wichtigen  Wurzel  völlig  zerstören  helfen.  Indem  ich  mieh  aofte 
vorigen  Artikel  berufe,  erkläre  ich  ara/dvij  aus  sa  +  dhvah;  Il- 
ses ist  nämlich  die  in  griech.  So/fiog,  sieh  duckend  as  geboffl^ 
dann  in  dt/o/Liat,  sich  ducken  =  tollere  (vgl.  analog  hnu,  Bcrfy 
II,  182  sqq.)  erhaltene  Urform  der  vom  verstümmelten  Wunel  M 
tragen,  ib.  I,  351 ,  woher  unser  Wage ,  wägen  und  slav.  vagf^ 
schätzen,  vaga.  Wage,  ib.  II,  337.  Die  Wurzel  vah  steht  för  yA 
also  dhvah  für  dhvadh  =  dhva  (Benf.  II,  320  sqq.)  +  dh.  1^ 
durch  tritt  vah,  vadh  in  die  engste  Verwandtschaft  mit  ag*,  «g 
(ak',  ank')  ib.  ü,  17  sqq.,  für  hvag  (hvak')  =  bhag',  bhug',  *r 
auch  =  vag',  ib.  II,  19  (aytnj/Lii  lautet  mit  Digarama  an:  i» 
darf  aber  nicht  aus  dem  Präfix  vi  gedeutet  werden).  Unser  deü- 
sches  Wort  ducken  ist  so  als  eng  verwandt  mit  dem  W.  M» 
nachgewiesen :  der  nicht  regelrechte  Anlaut  hat  Analofifieei  ^ 
Benfey,  II,  274  sq.  Auch  die  Sanskritwurzel  sthag  =a  avhyHäli^ 
höchst  wahrscheinlich  für  sdhag  s  sa  +  dhag ,  von  dhva  +  S' 
vgl.  guh  aus  hvah,  bedecken^  ib.  li,  322,  eig  neigen,  senk*, 
vergere  =s  mergere,  z=  verbergen,  wie  Benfey  U,  370  lehren  ■il 
So  stände  sthag  für  sthvag,  wie  dhan  für  dhvan  (hvan '»  0^ 
tpav,  xuipo),  g)ivaß)y  dhri  für  dhvri  (ib.  II,  278  sqq.);  man  taP 
es  aber  auch  an  dha  (ib.  II,  188  sqq.)  =  ha  in  a-j^d-^ufj  a^jfll^ 
neigen^  senken ,  anknüpfen,  also  sthag  als  nicht  aus  sa  +  dha  +  ^ 
+  g,  sondern  bloss  aus  sa  +  dha  +  g  bestdiend  anadieii.  k 
dem  oben  erwähnten  Wort  di/oftat  haben  wir  die  volle  Urform  ^ 


_     167     — 

f^to  vom  verstümmek  erscheinenden  Wurzel  anzuerkennen.  Mit 
ofAut  zusammen  zu  stellen  ist  wohl  dvvuf^ai  (ib.  II,  20G) ,'  -  für 
iva/uat,  wie  Jvu)  (ib,  II,  68)  für  dvAcj  zu  stehen  scheint;  sich 
ken,  bücken  ist  =  tollere,  sustinere^  yalere,  posse. 

248.  SviJTfj,  ij,  seltenes  dorisches  Wort  für  yw/j^  Weib,  steht 
Griech.  sehr  vereinsamt.  An  semitischen  Ursprung  darf  aber 
it  gedacht  werden,  weshalb  ich  eine  Zusammenstellung  mit  hebr. 
letfa,  Weib,  Psalm.  58,  9.  V  Mos.  21,  11.  I  Sam,  28,  7  ent- 
iedim  missbilligen  würde.  Verwandt  sein  kann  Sskrit  stri,  Frau, 
!  sti^,  Star  in  stemo,  also  eig.  werfend  s=  gebärend;  anders 
d  Btri  erklärt  von  Pott  und  Benfey,  I,  411  sq.  Die  Wurzel  stfi, 
'  entstand  meiner  Ansicht  nach  aus  stu  (ib.*I,  657:  stossen), 
I  -f-  r,  steht  also  für  stvfi,  stvar  =  tvar,  ib,  II,  251 ,  wo  das 
dische  thwereg,  schaffen,  angemrerkt  ist.  Der  Begriff  stossen 
d  zum  Begriff  schwellen  (dhmä)  und  wachsen,  zeugen  (^u,  gva, 
,  ib.  II,  164).     Vgl.  auch  tu,  tav,  crescere  (ib.  II,  364.  230) 

stu  (stossen,  =  sa  +  dhu,  II,  274;  vgl  stau-nen  =  sa  + 
•7-/€a),  wie  tig'  aus  stig',  ib.  11,  235. 

249.  Srißi,  TD,  auch  axlfxfity  lat.  stibium,  soll  =  ägypt.  stem, 
gensalbe^  sein;  vgl.  Bunsen,  Aegypten,  I,  586.  In  Betreff  des 
itiessenden  t  vgl  yam,  aUi  (man  sehe  ausser  dem  früher  darüber 
inefkten  noch  das  von  Uhlemann,  Phil.  Aeg.  p.  19  Erwähnte 
;ii}  und   x6fxf.u^    welches  Wort  ich  unter  dem  Art.  xciyyM/LWv  als 

mit  diesem  arabischen  Worte  verwandtes  angeführt  habe;  über 
fjTM  anders  Uhlemann,  p.  19.  Ob  das  Wort  stem  für  echt  ägyp- 
h  m  halten  sei  oder  nicht,  kann  ich  nicht  entscheiden;  d^  es 
I  aber  keine  deutliehe  Etymologie  hat,  so  liegt;  es  nahe  die  se- 
leche  Wurzel  satam ,  verstopfen ,  verbergen,  verdecken-  zur  Er- 
rang   desselben    heranzuziehen.     Vgl.  Meier,    Hebr.  W.  p.  610 

mit  p.  25  sq.  (wo  kAhal,    die  Augen  mit  Stibium  —  Alkohol 

schminken^  eig.  verbergen,  bedecken  ==  dunkel,  schwarz  machen) 
l  Geseniua  s.  y.  kahld:    Diese  Augenschminke  der  Hebräerinnen  •• 
kh,  griech.  atlufii)  ist  ein  feines,  mineralisches  Pulver,  meistens 
3  Mischung   von  Bleierz    und  Zink,    welche   mit  einer  feuchten 
terie    angemacht   wird,   und  womit  die  Weiber  die  innere  Seite 

Angenlieder  so  bestreichen,  dass  ein  kleiner  schwarzer  Rand 
vorsteht.  -Darüber  handeln  ausführlicher  Hartmann,  die  He- 
erin am  Putztische,  II,  149  sqq.  III,  198  sqq.  Böttiger,  Sa- 
ft, p.  22.  48. 

250.  SfOQ&rj,  ri,  auch  atOQ&vy'^,  jy,  die  Spitze,  Zacke,  hat 
her  im  Indogermanischen  keine  Deutung  gefunden.  Deshalb 
mte  man  an  hebr.  tarash  =  tatar ,  hart ,  scharf  sein,  sharat  = 
ad  scharf  sein,  schneiden,  sered,  ein  spitzes  Instrnfnent,  Stift, 
iken,  wenn  das  Wort  im  Griechischen  nicht  zu  fest  -  begründet 
re.  Ich  vergleiche  arow'^,  Spitze,  Schärfe,  Schneide  und  orsno, 
eng  sein,  *)  tönen.   Wie  sind  diese  dunklen  Wörter  zu  Reuten? 

i  halte  die  Wurzel  örwr,  stan  für  aus  sa4-dhan  (Benfey,  II,  276: 


_     108     _ 

für  dhvaii,  wie  hvan  =  ^^v-co.  beweist;  also  dhiui.  «  dhva,  dhu, 
stossen,  +  n),  dhvan  entstanden :  dhvan  bedeutet  wie  dhan,  ^^mt,  £ 
eig.  stossen  «=  ausstossen,  tönen,  ib.  II,  275.  Daher  stan  =s  n  h 
-h  dhan  für  dhvan  im  Sanskrit  tönen  bedeutet.  Ferner  bedeutet  a 
dbvan  geneigt  sein  (Urbegriff  ist  neigen  =  stossen,  vgl.  hnn,  UkD,  b 
182),  stell  neigen,  ib.  II,  ij20 :  neigen  ist  gleich  mit  ^rücken,  «f 
machen ,  wie  das  mit  dhvan  verwandte  Wort  äy/w  (dhvag'  ist  s 
Bg,  ib.  II,  17  sqq.),  eng  machen,  einengen  beweist  Das  Wort 
gzoiw^  bedeutet  stossend  ==  stechend,  spitz  und  ist  verw.  mitM 
von  dhu  (=  dhva-n,  dhan,  d^slvw)  ^  eig.  stossend  ss  spiti.  Nn 
habe  ich  ferner  schon  früher  tvar,  ib.  II,  2öl  sqq. ,  für  stw  = 
stva,  stu,  stossen,.  +  r  erklärt:  YghO^ifo  und  ^oog  schnell;  ebesN 
muss  auch  tar,  tri,  tri,  durchbohren,  ib.  II,  256  sq.f  hieher  gebörai:  es 
bed.  eig.  stossen  =  spalten,  durchbohren,  vgl.  ^ar,  ^ri,  gri  ib.  U,  114 1^ 
Im  Griechischen  hat  sich  das  imSanskrit  verlorene  anlautende  s  erhatta: 
das  beweisen  aroQ&^y  aroQ&vy^,  axoqvvrj^  ein  spitziges  InstmBNä 

251.  ^TVQci^y  77,  der  Storaxbaum,  dürfte  ein  phöniElsches  Weit 
sein.     Vgl.  hebr.  ^arah^  tröpfeln,  ^ort,  das  Harz  der  Balsamstande,    1 
dann  zaraq,    sprengen,   sprützen:   der  Baum  könnte  seines  Ibn«    1 
wegen  so  genannt  sein.     Aber  griech.  gtIXtij    lat.  stilla,  avahä^ 
GTakäo)  können  ebenso  gut  und  besser  herangezogen  werden:  dicK 
Wörter  führen  auf  eine  Wurzel  stri,    star,  streuen,  aus  sa  4-  An 
=  dhvfi    (^ak-SQog,  &äX-aaaa)f    hvfi   (=  ghfi,  stlUare,  spuffK, 
Benf.  n,  195).  Inarag,  araywv  ist  eine  andere  Formation  der  Wvri 
dhu,  stossen,  woraus  dhvfi,  dhvar  =  dhva  +  t  entstand,  eriialtoi: 
vgl.  dhvag',  ib.  II,  275,  und  xf/axag^   t/jfxdgy  Tropfen,  aus  mmk 
s=  ahFaxdg  von  sa  +  hvag',   verw«  mit  unsem  Wörtern  sduNi-    ] 
ken,  schwingen  (sa  +  vang' <=  hvang',  dhvang').   Vgl«  Benf.  11,11.    1 

252.  2i;xa^ii'og^  7;^  der  Maulbeerbaum,  avxa/Luvov,  ro^  dielliri' 
beere,  ist  »=  l^ebr.  shiqmim,  Maulbeerbaum,  nur  im  Plur.  geliiaiMki    i 
steht   also   für  avxä/Liif^og,   indem  das  schliessende  m  wie  oftiis 
überging.     Benfey  hält  avxov,  ro.  Feige,  avxifj,  avxfjj  Feigenhav.    k 
ebenfalls    für  zu  hebr.  shiqmim  gehörig ;    dabei  konnte  er  sidi  d    i 
den    in    der  Mischna    vorkommenden  Singular   siqmlt,    femer  d    I 
^6'A-og  =  hebr.  karkom  berufen :    aber    avxov   muss  wohl  ein  v» 
griechisches  Wort  sein.     Warum    muss    es  dies  sein?     Schon  yi^A 
es    ein  mit  dem  Dionysischen  Culte  in  engster  Verbindung  slih^ 
des,  daher  auch  ipi  Griechischen  sicher  sehr  altes  Wort  ist:  m'^ 
gewiss,    dass   gvxov  schon  seit  Jahrhunderten  in  Aller  Munde  iVi 
bevor  der  erste  phönizische  Seefahrer  nach  Griechenland  seinen  Weg 
n$thm.     Sp    müssten    wir    also,    wenn   Benfey's    Ansicht    bestdieB 
könnte,  annehmen,  dass  die  Griechen  schon  in  ihren  alten  Sitzen  in 
Vprderasien^  ehe  sie  nach  Griechenland  kamen  (vgl.  Benfey  0,  % 
das  Wort,  von  den  Semiten  empfangen  hätten :  diese  Annahm^  motf 
indess  als  eine  völlig  unhaltbare  auf  den  ersten  Blick  erkannt  «er- 
den.     Aber  schwer  ist  es,  das  Wort  mit  Sicheriieit  zu  deuten.  leb 
vergleiche  das  kurdische  quosca,  angenehm,  das  nach  Pott,  Zeitoct 


—     160     — 

.  K.  d.  Morgenlds,  III,  45>  aus  Sskrit  su  +  ä^ita,  gut  essbar, 
tanden   ist;    ßbenso    soll  Sanskrit   sväd,    schmecken,  geniessen, 

SU  +  ad  (eä-w)    stammen    und    die  Wurzel  des  griech.  i^ivg 
Ja   auch    uvddva)   geht  nach  Benfey  I^  366  sq,  vom  Begiiff 

essen  =  schmecken  aus:  der  besonnene  Forscher  wird  sich 
r  wohl  hüten,  einer  so  platten,  völlig  rohen  Begriffsentwickelung 
le  Zustimmung  zu  geben.  Meiner  Ansicht  nach  geht  der  Begriff 

■  Süssen  von  denr  des  Biegsamen,  Weichen,  Milden  (fiiki,  f^aXw 
,  o.  s.  w.  zu  hval  =  hmalj  Benf.  11^  280.  283)  aus:  dabei 
16  ich  auch  eine  sinnliche  Grundlage  des  fraglichen  Begriffes 
genommen,  aber  keine,  die  dem  feinem  ethischen  Gefühle  wider- 
^bte«  Man  halte  also  Sskrit  sväd  schmecken  für  aus  su  +  ad  ent- 
iden,  aber  dann  trenne  man  auch  gr.  ridvg  und  dvdävcj  von 
en>  indischen  Worte;  vgl  lat  cadere,  worin  ca  aus  hva  (also 
.  zu  hva,  Benf.  II,  320  sqq.)  und  pandus  (gebogen,  aus  liriD- 
t|,  vgl.  Benfey,  II,  94  sq.  mit  323) ,  griech.  icedvog ,  geneigk  «= 
iskrit  pra-hva,  intentus  u.  s.  w.  lieber  diese  Wörter  vgL  oben 
86-88.  Das  kurdische  Wort  quosca  mahnt  an  lat.  yesoiiSy 
ner  scbwachi  welches  mit  weich  ebenso  verwandt  ist  wie  vap  ailt 
»y  ag'  mit  \g\  vadh.  mit  vidh  u.  s.  w. :  in  begrifflicher  Hinsidit 
i.  g4aXooc6g,  /udkxjjj  marcere  mit  flaccus,  welk,  vergere«  So  be- 
utete quosca  eig.  das  was  sich  neigt^  biegt,  biegsam,  sanft,  weich, 
Id  ist  Das  lat.  placere  hängt  eng  mit  planus  für  plac-nus  = 
ih  zusammen:  dies  ist  für  die  Erklärung  von  aWaVco  wichtig! 
er  griech.  avxov  könnte  doch  von  su  +  a$  herzuleiten  sein:  gut 

essen  s=  lecker  wäre  kein  so  übler  Begriff  für  das  Wort  Feige; 
«  goüi.  smakka^  Feige,  vom  Schmecken  benannt,  bei  Pott,  E.  F., 

270.  Hängt  avxov  mit  smakka  (das  dann  sicher  für  svakka 
nde)  zusammen,  wie  Grimm  glaubt,  so  ist  natürlich  keine  Mög- 
ikeit  vorhanden,  das  Wort  mit^lat.  ficus  in  Einklang  zu  bringen. 
eses  habe  ich  früher  mit  sphik'  (für  shvik'),  das  Geschwollene,  Flei- 
lige^  die  Hüfte,  bei  Benfey  I,  538  zusammengestellt :  avxov  könnte  aus 
ler  Form  sphak'  =  shvak'  oder  aus  einer  Form  sphak  stammen. 
IS.  i  in  ficus  ist  schwerlich  aus  u,  wie  in  fio,  sufQo.  Ich  ent- 
Ite  mich  jeder  vorschnellen  Entscheidung  über  das  griech.  Wort. 
253.  2q)ly%,  tj,  böot.  (D/'g,  Olxog^  die  Sphinx.  Es  gibt  wohl 
am  ein  dunkleres  Wesen  als  dieses,  das  man,  weil  es  auch  im 
ient  vorkommt,  gern  für  orientalisch  gelten  lassen  möchte;  in- 
Bsen  wäre  die  Annahme  einer  Entlehnung  aus  dem  Orient  hier 
enso  irrig  wie  beim  Pegasos.  Die  Sphinx  ist  echt  griechischen 
"Sprungs  und  wenn  im  Orient  ein  ähnliches  oder  geradezu  iden- 
ches  Wesen  vorkommt,  so  ist  dasselbe  nur  als  ein  mit  dem 
iecbischen  ähnlich-  oder  gleichbedeutenden  Wesen  urverwandtes 
betrachten.  Zur  Grundlage  meiner  Etymologie  des  Namens 
hme  ich  die  Ansicht,  welche  der  geistreiche  und  gelehrte  Fran- 
se Raoul  Rochette  über  die  assyr.  Sphinx  ausgesprochen  hat: 
3  ist  ihm  wie  der  Wolf  oder  Löwe  ein  Bild  der  feurigen  Sommer- 


-     170    — 

sonne,  die  Alles  vor  sich  niederwirft  und  zerstört.  Das  grieehisehe 
Wort  atplyyoi  liotsst  einengen,  zusammenschnären,  wie  iiy/ia^  wo- 
mit es  nahe  verwandt  ist:  a  ist  =  Präf.  sa,  fptyy  =jivig'  =  h?ag', 
woraus  ag'  und  weiterhin  uy/u)y  bei  Benfey,  IT,  17  sqq.  Einerseits 
verhalten  sich  also  arpiyyio,  ÖC%  und  wy/w  zu  einander  wie  (ftiktk 
und  ^Axcr),  q^d^oQ  und  o^vt;]  andererseits  aber  wie  vip  und  vip; 
Idijq  (vidh)  und  tvdvg  (vadh) ,  unser  weich  und  schwach  (sa -»■ 
wach).  Zu  weich  gehört  weichen,  sXymv^  vincere  (Vgl.  y&jy,  Beat 
11^  185),  das  vorn  dh  eingebusst  hat  und  mit  atpiyy  eng  verwani 
ist.  Mit  arfiy  =  shvig,  shvig'  zusammen  zu  stellen  scheint  mir 
auch  aly  iatytj  Schweigen)  =  mittelhochdeutsch  svfg-en,  bei  Ben- 
fey  I,  464;  aber  ganz  falsch  wäre  es,  lat.  sTlere  für  sviglniB 
nehmen;  aiy?j ,  Schweigen,  weist  auf  eine  Wurzel  svig,  i&^ - 
shyig^,  fftptyy  zusammendröcbicn,  comprimere  —  nämlich  labii;  t^ 
dasa  Benfey  IT,  251  und  in  Bezug  auf  die  hier  berufarte  Wmd 
d«-hYig'  überhaupt  die  Artikel  yHooy  und  nf^y/j:  hvig'  =  Ig'  fib.i, 
843  sqq.:  neigen  «  stossen^  wie  hnu.II,  182)  erscheint  in  htelL 
äeger  (gebeugt).  Die  Wurzel  svig'  (oFey)  verhält  sich  «n  Ng' 
(hvfk":  Ot^)  wie  svfi  zu  hvfi  bei  Brockhaus,  Oloss.  M.  VS.  p.  35i 
Die  Sphinx  nun  halte  ich  für  eine  zusammensdmtlrendd  ==  erstideiA 
Gottheit,  für  eine  snffocatrix  (von  mir  gebfldet),  also  sachlleh*filr 
ganz  =  nvt^,  nvTyog,  die  erstickende  Hitze  (der  domtnersome): 
sie  ist  also  dem  Kronos  verwandt^  ja  sie  vertritt  diesen  fem^ 
Sonnengott  (der  meiner  entschiedenen  Ueberzeugung  nach  nntie 
ungünstige  Seite,  die  aversa  pars,  im  Wesen  des  Apollon  repd- 
sentirt)  vollständig:  die  Sphinx  ist  die  Melechet,  der  weibMe 
Moloch-Eronos-ApoUon.  Ich  bemerke  noch,  dass  die  Wörter  mf^f 
nvTyog  mit  Gipty  eng  verwandt  sind :  g)iy  aus  hvig'  (=  hvag^,  aj^  i 
=  (d)hva  +  ja  +  g';  aus  hva  ging  auch  hvan  (neigen,  Beof.  l 
320  sq.)  hervor,  für  (vgl.  oben  p.  114 — 6)  hva-na,  hvana  =  piv 
(möglicher  Weise  auch  =  hana  =  hna  ib.  11,  182  sqq.),  wob» 
sich  nviy  (=  hva  +  na  4-  ja  +  g')  gerade  so  entwickelte ,  ^ 
vix  aus  hna  (hvtx  =  ha  +  na  +  ja  +  x).  Ebenso  ist  das  dn- 
kle  Wort  nvvl^,  Neige  =  Anhöhe,  clivus,  zu  fassen;  vergl.  yan' 
yvan  bei  Benf.  II,  324  (^'aTr  =  hvap  =  hva  4- p ;  yyan  viell.  =bi 
+  na  +  p).  Möglicher  Weise  ist  die  Wurzel  hna  bei  BentH 
182  sqq.,  aus  hva  +  na  =  hvana  =  hana,  hna  entstanden,  iM 
aus  der  Primärform  ha  (=  hva,  hu,  in  a-xä-w,  neigen,  senkei] 
+  na:  dann  wären  nny,  nwx  zu  11,  182  zu  stellen.  Denke  do(k 
Niemand  für  nvty,  ttwx  an  das  Präfix  api,  griech.  Itt/,  so  dafl 
nvlyw  «=  ini'hvlywj  nt-vlywj  nviyo),  beneigen  =  bedrücken,  ff" 
sticken  wäre:  damit  würde  man  sich  nur  eine  höchst  interemsto 
Formation  entgehen  lassen,  die  an  tej^,  nviFio  (Benf.  I,  60o  sq.: 
nw  ist  =  71  aw  s=  hva-w;,  da  spha^  spa,  I,  537  sqq.  /ins  sa  + 
hva  II,  274)  eine  prächtige  Analogie  hat.  In  Betreff  des  Sach- 
lichen erinnere  ich  n«ch  daran ,  dass  die  Sphinx  eine  Tochter  des 
Typhon   (brennend)    oder  des  Orthros  und  der  Echidna  (hier  nidit 


-     171     - 

Schlange ,  sondern  ==  ndXot^ ,  Ungethikn)  heisst ,  dass  sie  das 
licht  einer  Jungfrau,    Leib  und  Füsse  eines  Löwen  (bedeutsam; 

Preller,  I,  1^2)  hat  und  geflügelt  erscheint:  die  geflügelten 
nenrosse  sind  bekannt.  Olilnovg,  den  man  lächerlicher  Weise 
einem  Wehmenschen  machen  wollte  (diese  Etymologie  yon  La* 
Ix  ist  analog  der  völlig  falschen  Etymologie  von  sXeyog  (s^  x/la- 
,  oder  yXsyoc,  Klage,  x^dxBkog)  aus  s  b  kiys,  welche  G.  Her- 
im  Torgebracht  hat),  mahnt  an  oldalvta  =  fpkfy^ialva) :  ich  denke 
hat  Brandblasen  an  den  Füssen,  obwohl  es  mir  lieb  wäre,  wenn 

Fass  ans  dem  Namen  verbannt  werden  könnte,  wie  auch  aus 
ci  Namen  MtXdfinovQ,  —  Zum  Schluss  noch  einige  Bemer- 
igenl  Wenn  die  Sphinx  ähnlich  wfe  das  geflügelte  Götterross 
^asos  auch  als  ein  echt  orientalisches  mythologisches  Wesen 
3heint,  so  hatte  Movers,  Phoen.  II,  1,  287  not.  137  doch  kein 
;ht  EU  sagen :  Die  griechische  Mythologie  hat  manche  MytlMPi 
I  Wundergestalten  aus  asgyr.  und  babyl.  Bildwerken,  djli  Aber 
)hiasien  -  und  durch  Phönizier  schon  früh  im  Wege  des  VbloaMtt 
h  Griechenland  kamen,  sich  angeeignet:  eine  Bemerkitlig ,  .die 
1  grade  hier  aufdrangt^  weil  ein  Paar  recht  augenscheiiAiate 
üe  zugleich  für  den  oben  erläuterten  alterthümlichen  Namen  der 
tethiopen^  Asiens  lehrreich  sind.  Wenn  Pisander  bei  dem  Sehe- 
8ten  EU  Euripides  Phoen.  v.  1748  die  Sphinx  aus  Aethiopten 
e  Gluthsonne  —  bemerke  ich  dazu  —  kommt  aus  dem  Sudlande) 
;h  Böotien  kommen  lässt,  so  ist  dieses  im  Hinblick  auf  die 
dich  gestalteten  Gebilde  der  assyr.  -  babylonischen  Kunst  leicht 
lärbar^  und  so  dürften  die  Kämpfe  der  Kraniche  mit  den  Pyg- 
en  bei  den  Aethiopen  (Hom.  11.  III,  ö  sqq.)  auf  Darstellungen 
weisen,  wie  sie  sich  auf  babyl.  Cylindem  häufig  finden,  in  denen 
mpfe  von  lüenschcn  mit  Straussen  abgebildet  sind.  Zu  dieser 
ille  von  Movers  füge  ich  eine  andere  hinzu ;  vgl.  ib.  II,  2, 103 : 
>  der  Cult  der  taurischen  (xöttin  in  Kleinasien,  am  Pontns  und 
G^riecbenland  angetroflcn  wird,  da  war  er  nach  heimischen  Sagen 
3  der  Fremde  gekommen.  Wir  halten  dies  für  einen  onumstöss- 
len  Beweis  von  dem  fremden  Ursprünge  dieser  sog.  Artemis.  Nie 
i  nirgends  hat  jemals  ein  Volk  seine  urväterlichen  Götter  ver- 
ignet.  Nichts  kann  so  grundfalsch  sein,  nichts  dem  tiefreligiösen 
iste  des  Alterthums  Widersprechenderes  gedacht  werden,  als  das 
:iom,  auf  dem  ein  grosser  Theil  der  modernen  griech.  Mythologie 
mbt,  dass  die  alten  Griechen  Mythen  und  Sagen  ersonnen  hätten, 
1  Oottheitjpn,  die  nrspr.  griechisch  waren,  zu  Barbaren  zu  stem- 
In.  —  Wir  sind  es  .nicht,  die  Movers'  Ausspruch  über  den  tief- 
igiösen  Geist  der  Alten  (besonders  der  Griechen ;  vgl.  auch  Hoff- 
uin,  Griechenland  u.  d.  G.,  p.  389  sq.)  bestreiten  wollen;  auch 
ben  wir  ihm  zu,  dass  er  im  vollen  Hechte  ist,  wenn  er  die 
ieeh.  Mythologie  von  einem'  höhern  Standpunkte  aus,  als  dem 
>n  den  meisten  Philologen  eingenommenen,  betrieben  wissen  will: 
)ht    doch    unsers    Eraehtens   z.  B.  der  Mythologe  0.  Müller  un« 


—     172    - 

endlich  tief  unter  seinem  Vorgänger  Buttmann,  -über  den  naeb 
seinem  ganzen  Geist  und  Wesen  trotz  seiner  vielen  IrrÜiümer  in 
Einzelnen  nicht  günstig  genug  geurtheilt  werden  kann.  VgL  über  ibn 
auch  die  Bemerkungen  Lauer  s,  Syst  d.  gr.  Mytii.  Wienii  wir  aber 
die  ganze  Weise  und  Richtung  0.  MüUer's  und  seiner  Anhang« 
(deren  wirkliches  Verdienst  in  der  Regel  allzusehr  überschätzt  wbd) 
fär  eine  in  vieler  Hinsicht  geradezu  verderbliche  und  heillose  e^ 
klären  müssen,  weil  sie  einerseits  des  etymologischen  Fundamentes 
entbehrt,  ohne  welches  die  Mythologie  nicht  einmal  den  Namen  eiBcr 
Wissenschaft  verdient,  und  andererseits  die  griechischen  Grötter  nod 
Mythen  von  den  eng  verwandten,  ja  ursprünglich  mit  ihnen  voSig 
identischen  Göttern  und  Mythen  der  eng  verwandten  mdogeauo. 
Völker  Vorderasiens  losreisst ,  so  können  wir  doch  aach  die  Mo- 
vera'sche  Richtung  nur  als  ein  heilsames  Gegenmittel  g^gea  fßit 
;/boniirte,  ideenlose^  unhistorische  Richtung,  keineswegs  jedodi  ak 
:  eine  tiefer  begründete  und  für  immeii  berechtigte  anerkennen:  Mo- 
tten Irrt  einerseits  darin,  dass  er  viele  semit.  Elemente  in  der  grieck 
;<;  Mythologie  sucht,  andererseits  und  hauptsächlich  darin,  dass  er  d«^ 
was  auf  die  Urzeit  der  hellenischen  Wanderung  ans  Asien  nad 
Europa  zurückgeführt  werden  muss ,  f&r  in  späterdl^  Zeit  ontieliiil 
hält.  Diese  Wahrheit  kann,  wie  ich  glaube,  nicht  oft  genug  wie 
derholt,  dieser  Unterschied  nicht  oft  und  scharf  genug  heryorgeholNi 
werden. 

254.  JSipQaytgy  ij,  das  Siegel,  der  Siegehring,  könnte  förte 
hehr,  tabbaath,  Siegelring ,  gehalten  werden,  von  taba",  eintanehei^ 
eindrücken,  verw.  mit  griech.  d^dnrio.  Denn  das  Dagesch  M 
konnte  in  eine  Liquida  aufgelöst  werden,  hier  in  r,  so  dass  ^o^ 
ßayar  zu  d^aßgayar  geworden  wäre«  Indessen  müssen  besomMM 
Etymologen  solche  halsbrecherische  Künste  stets  vermeiden;  mi 
doch  ist  &aßßayaTi  afpqayiS  noch  nichts  gegen  Benfey's  Znsaa- 
menstellung  von  vakoq  mit  chald.  zag.  Das  Siegel  ist  im  gried 
wohl  als  das  was  spaltet,  eingräbt  bezeichnet.  VgL  q)d^ay^j  verw. 
mit  frango,  das  nicht  —  wie  Benfey,  11,  14  meint  —  aas  abhi  + 
rig',  sondern  aus  hvfig'  zu  deuten  ist:  Sanskrit  vra^k^,  vfi^'  ^ 
hvragk",  hvfi^k'  bedeutet  reissen,  spalten,  stechen,  ib.  II,  16,  Ter* 
wandte  dazu  gehörige  Wörter  geradezu  graben.  Das  anlautendem 
ist  das  bei  den  meisten  mit  a  anlautenden  Wörtern  nicht  u 
verkennende  Präfix  sa. 

255.  2ydö(x)v^  7/,  die  Honigwabe,  ist  nach  Bochart,  Hierowc 
II,  591,  das  arabische  Wort  shahadon,  Honigscheibe^  der  Bienea 
Ob  er  Recht  hat  oder  nicht,  bleibt  dahingestellt. 

256.  .^;Kt;^oc>  o,  der  Igel,  steht  im  Griechischen  sehr  dunkel.  Mtf 
könnte  an  hebr.  saar,  q^giaaeiv,  denken,  oder  an  hebr«  hazlr^  der 
Eber.  Vgl.  Meier,  Hebr.  W.  p.  410.  Ist  das  Wort  ^iechiseh, 
so  mag  es  mit  avgci)  aus  sa  +  verro,  schleppen,  reissen  verwaiKit 
sein:  reissend  ist  =  scharf,  stachelig.  VgL  Benfey,  II,  16  und  199, 
wo    ghfish  aus  hvrish;  dies  ist  aus  hvfi  =  vfi^lat.  ver  in  verro: 


—    173    — 

B  yerres;    hv  »  p    ist  in    spoliaDn   für  shvolittm   (vellerc^ 
)  erhalten,  aber  hv  ==0  in  car-po. 

257.  2otXfjvj  0,  hohler  Körper,  Röhre,  ein  von  Benf,  I,  548 
behandeltes  Wort  erinnert  an  hebr.  sbaal,  hohl  sein,  shoal 
;•,  vola,  ipish'ol,  der  Hohlweg.  Auch  sheöl ,  Tiefe,  Unterwelt, 
rwandt;  ygl.  Orcus  mit  orca,  Tonne.  Aber  awkjjv  wird  darch 
ola  klar;  es  gehört  zu  Benf.  II,  301:  er  =  Präfix  sa.  Ver- 
t  ist  unser  Wort  hohl,  das  Benfey  II,  166  falsch  ange- 
liat 

258>  TcUvctgoVfTO,  bek.  Vorgebirge,  wird  von  Bochart  für  semi- 
erklärt, aber  wohl  ohne  Grund,  wenn  auch  seine  Etymologie 
amens  sehr  scheinb^  sein  mag;  er  sagt  Chan.  1. 1,  c.  22,  p.  501 : 
ims  est  ipsissima  vdx  Phoenicia  tinar,  quae  pro  rupe  passim 
rit  in  Chsddaea  paraphrasi.  Syri  trajectis  literis  scribunt  tiran 
mo.  Itaque  Taenar  est  rupes.  —  Gewöhnlich  denkt  man  an 
%j  vnoralvtog',  sollte  der  Name  nicht  mit  arowl^,  spitz,  Spitze, 
arivwj  stossen  (=,ausstossen,  tönen)  zusammenhängen?  VergL 
das  von  Benfey  11,  164  ganz  falsch  behandelte  Wort  rivaccritf, 
rofdaaWf  aTfvdaaw,  stossen  =3  erschüttern;  in  dem  so  sch^e- 
.  Wort  riväyog  tritt  die  Urbedeutung  von  crhw  (stan  ist  = 
-  dhan,  dhvan  ib.  11,  275.  276*  320)  hervor:  r^vayog  heisst 
was  ridi  neigt  =  flach,  niedrig  ist,  wie  lat  vadum,  das  zu 
ßjn,  320  sqq.  gehört.  Dazu  vgl.  noch  ß^d^ea^  seichte  Stellen« 
Qach  ist  rivayog  für  ardvayog  mit  d-ivoQ,  flache  Hand,  gerade 
ifwandt  wie  d-ar^Qj  tnlXfj,  arakd^o)  mit  ^^(Hog,  &aX-e(}6g  von 
.  =  hvfi  =  ghri  bei  Benfey  II,  195;  vgl.  femer  &iyydv(Oj 
o  (=  dhvig'  =s  dhvag",  ib.  II,  275;  stossen  =3  anstossen,  be- 
sn :  in  d^iy  liegt  die  Urform  von  ig'  vor,  wie  in  dhvag'  die  von 
b.  ly  343  sqq.)  mit  ariy  (stossen  =s  stechen),  Sskrit  tig',  wo- 
•  mehr  s.  v.  arad'evw. 

259.  TuXig,  17,    die  mannbare  Jungfiäu,    ist  schon  vorlängst 

iem  syr.  talithä,  kopt.  shelet,  Mädchen,  zusammengestellt  wor» 

Das  Wort   ist    aber    sicher   echt   griechisch.     Richtig  denkt 

an  TijXed'dct),   welches  Wort  zwar  gewöhnlich  für  =  d^aXid-fa 

mmen  wird^   aber  auch  anders  genommen  werden  kann:    man 

d^aXiQog^  hervorquillend,  d-dXog^  &dXX(o  von  dhvfi    (bei  Benfey 

.95;  hvri  >=  ghfi)  mit  atlXi^j  cxuXdw  u.  s.  w.,  die  aus  sa  + 

hervorgingen.     So  könnten  auch  rdXig^    T7jXe&d(o  für  aräXtg, 

.id-dw  stehen,  aus  sa  +  O^aX.     Benfey  I,  439  sqq.  hat  arlXtjj 

MO),  araXd^Wj   ganz  falsch  behandelt;  auch  hat  er  dort  ara^cü, 

'üSv ,    öTd%   zwar   nicht  mit  Unrecht  in  Verbindung  gesetzt  mit 

eV,  yjidg^  aber  doch  das  formelle  Verhältniss  derselben  zu  einan- 

gar    nicht  erkannt.     Die  Wörter  yjtdgy  xf/axdg,  yjsxdg  u.  s.  w. 

•ren  zunächst  zur  Wurzel  spha,  sphi,  sphu  ib.  I,  537  sqq.,  die 

sa  +  hva  s=  dhva,  dhu    II,  271  sqq.  entstanden  ist  und  wie 

3  den-  Urbegriff  stossen  =  ausstossen,  blasen,  aber  auch  =  er- 

ttem,  schwingen,  w:erfen  hat;    vgl.  hu  (unbelegt),  projicere,  II, 


—     174    — 

194  mit  dhü,  decidere,  II|275.  Wie  yjo»  aus  sa  +  hva  4-  Ga^ 
turaly  80  entstand  aray  aus  sa  +  dhva  +  Guttural;  vgL  dh?af', 
bewegen,  schwingen  ib.  II,  275  und  unsere  Wörter  schwenken, 
schwingen  II,  21  (bedeutet  iat.  superyacaneus  öberschwUnglidii 
Auch  die  Wurzel  uksh,  ib.  I,  438,  welche  sicher  für  vakal^  8teH 
gehört  hieher).  Wie  xfjax  zu  aray^  verhält  sich  auch  tsna^  (ii 
anä^ytitj  and^avovj  ib.  I,  670)  zu  dxQwy  (in  OTQdyyto^  oxi^iKfii^ 
ib.  I,  671):  d.  h.  ana^y  ist  aus  sa  +  hFaqyj  ort»^,  ^W  m 
sa  +  dhFa^  von  der  Wurzel  dhvfi,  dhvar,  ib.  II,  278  sqq.,  ■ 
hvri,  hvar  (=»  fi,  ar,  aber  auch  =  vfi,  var).  Wenn  Benfef  l. 
672  bemerkt:  Hiefaer  (zu  stri,  stri,  stri,  drehen,  im  Zend.  {tersD^ 
364)  gehört,  wie  ich  yermuthungsweise^  annehme^  Iat.  tor-f  Ar 
stor-q,  mit,  wie  im  Römischen  so  oft,  abgefallenen  8.  '  Die  Badei- 
tung  drehen  entscheidet  sehr  zu  Gunsten  dieser  Etymologie  vi 
schwanken  könnte  ich  nur  zwischen  ihr  und  einer  Verbindong  jA 
der  Sskritwurzel  dhvfi,  krumm  sein,  —  so  laufen  beide  mögliehe £tf- 
mo'ogieen  auf  dieselbe  hinaus,  weil  stri  aus  sa  +  dfari  (a  dimi, 
VLj  280)  componirt  ist.  In  einem  ähnlichen  Verhäitnisa  wie  im^ff* 
avQay  stehen  wohl  auch  die  von  Benfey  I,  656  besproehwi 
gleichbedeutenden  Wurzeln  skabh  und  stabh  zu  einander:  akabhtt 
aus  sa  +  kabh  (II,  322  sqq.)  iür  hvibh  »  dhvabh  (» dhab»  i|L 
dhan,  han  für  dhvan,  hvan,  II,  276,  dhri,  dhar  llir  dfarft^  dhvi^ 
II,  280)  >  woraus  stabh  für  sdh(v)abh  entstanden  ist  VgL  mä 
oben  p.  103,  wo  xon,  x(^r)vn  und  a-rvn.  Die  schon  in  adir  di 
Zeit  vor  sich  gegangene  Composition  der  einfachen  Wunebi  ril 
dem  Präfix  sa,  woraus  viele  neue  Wnrzehi  hervorgingen ,  hat  oü 
—  wie  ich  dies  schon  öfters,  z.  B.  in  den  Ärtt.  ara&^wa,  axt^ 
Xävfjj  vgl.  auch  ^av/LtUy  bemerkte  —  die  richtige  Erkenntniss  dir 
einfachen  Wurzeln  in  vielen  Füllen  ungemein  erleichtert;  ohne  da 
Eintritt  derselben  wäre  es  vielleicht  ganz  unmöglich,  das  VerfaShüi 
der  mit  T-Lauten  anfangenden  Wurzeln  zu  einander,  zunkchst  (oa 
uns  ans  Griechische  zu  halten)  der  Anlaute  ^,  r  zu  begreifen.  ^11 
vom  Griechischen  gilt,  gilt  natürlich  im  Grossen  und  Ganzen  ym 
allen  zunächst  mit  demselben  zusammengehörigen,  d.  b«  von  aus 
indogermanischen  Sprachen.  Indem  ich  nun  bei  dieser  GelegenW 
eine  auf  langem  Nachdenken  und  vielen  von  mir  angestellten  pii^ 
fenden  Vergleichungen  beruhende  Beobachtung  vorzubringen  miek 
bewogen  fohle,  versteht  es  sich  von  selbst,  dass,  wenn  sich  ie- 
selbe  für  das  Griechische  als  richtig  erweisen  sollte,  deren  Come- 
quenzen  auch  auf  alle  übrigen  indogerm.  Sprachen  ihre  AQwendniig 
finden  müssen.  Man  kann  nämlich  wohl  mit  Sicherheit  behaupten, 
dass  sämmtliche  mit  r  anlautende  griech.  Wurzeln  und  Wörter  reu 
a  =  Präfix  sa  eingebüsst  haben  und  auf  die  mit  &  anlanftendd 
zu  reduziren  sind.  Dafür  bürgt  mir  der  Umstand,  dass  sämmtlid» 
Bedeutungen  der  mit  ar,  r  anlautenden  Wurzeln  und  Wörter  vA 
den  Bedeutungen  der  mit  ^,  dh  anlautenden  vollkommen  identisch 
sind;  auch  für  die  Wurzel  tva«n    (bei  Benfey,  II,  242  sqq.)  kaoa 


-^     175     -- 

loch  nachgewiesen  werden^  während  für  die  übrigen  Hanpt- 
In  schon  zahlreiche  Beweise  vorgebracht  worden  sind.  (Vgl. 
OTskkia  mit  riXko),  die  ßenfej  wieder  auseinandergerissen  hat  I). 
er  von  Benfey  II,  242  sqq.  behandelten  Wurzel  tva*n  ver- 
8  man  zunächst  griech.  &bvaQy  die  flache  Hand,  welches  Wort 
dhvan  (neigen,  sich  neigen,  geneigt  sein,  bei  Benf.  II,  320 
78  283)  herzuleiten  ist;  da  dhvan,  neigen  =s  dhan,  stossen, 
ren  (ib.  II,  182),  so  läuft  die  von  Benfey  II,  276  sq.  gege- 
Deutung  in  formeller  Beziehung  auf  dasselbe  Resultat  hinaus, 
nun  a-Tiky-lgj  a-rXsyytg  sich  zu  ÄÄy-w  (vgl.  den  Art.  T^X-- 
f  erhält,  ebenso  verhält  sich  zu  d^ivoQ  das  dunkle  Wort  rivayog^ 
es,  flaches  Wasser,  seichte  Stelle  mit  -niedrigem  Wasser;  zi- 
-steht  tut  arsvayog,,  von  einer  aus  sa  4-  dhvan,  dhan  gebil- 
Wurzel  stan  (sdhan)«  Die  Wurzel  dhvan,  dhan  aus  dhva+n 
ktet,  wie  aus  Benfey  II,  276  sq.  320  sq.  vgl  mit  II,  182  sq. 
rsehen  ist,  neigen  =  stossen:  dieselbe  Bedeutung  liegt  nun 
[ich  auch  bei  der  Wurzel  stan  zu  Grunde;  stan  für  stvan  ist 
ira,  stu  (ib.  I,  657  sq.),  stossen,  +  n.  Nun  vergleiche  man 
ieoh«  atoyv^f  Spitze,  mit  ^oo^,  spitz,  eig.  stossend;  dann 
c^^  stan,  tönen^  mit  dhvan,  tönen,  ib.  II,  275  >  eig.  stossen  » 
jomm^  blasen  {d^^/,i6g)^  tönen ;  ')  arevog,  eng,  mit  ^huQ  (Fla- 
\f  ripayog  (Niedriges)  und  äy/jo,  angustus,  eng  ib.  II,  18,  von 
f  fiir  dhva(n)g'  =s  dhva  (+  n  =  dhvan)  -h  g',  wie  Benfey 
7  bereits  eingesehen  hat.  Der  Begriff  eng  gebt  vom  Begriff 
D,  biegen  c=  drücken  (vgl  ib.  II,  291:  ßa^g,  oyxog,  Grjt6g\ 
amendrücken,  comprimere,  aus;  vgl.  doXXijg^  gedrängt,  dicht 
I,  301)  mit  üTtvw,  gedrängt  voll  sein.  Richtig  hat  Benfey 
2  avivog  und  anavog  zusammengestellt,  aber  eine  formelle 
ittelung  ist  ihm  nicht  gelungen;  «ie  verhalten  sich  zu  einan- 
i?ie  arqay  :  önaqy.  Bei  tva,  ta,  tvan,  tan  erinnere  ich  an 
w,  Gfid-ü)  (ziehen^  streichen)  und  va  (Benf.  I,  285) ;  va  Ist 
r  aus  dhva^  II,  320  sqq.,  urverwandt  mit  hebr.  tavah,  drehen, 
en:  dehnen  und  spannen  (s-pannen;    vgl.  Band,  binden,    von 

bandh  aus  htadh,  hvandh  ib.  II,  94  sq.  323)  können  noch 
aaselbe  Verhältniss  eintreten,  in  welchem  ducken  und  bücken 
lg' :  hvag' :  bhag',  bhug')  zu  einander  stehen,  —  Uebrigens  ist 
semitische  Tav  eng   verwandt  mit  Tet^  weshalb  der  Vergleich 

von  hebr.  tan  mit  rslvw,  tap  mit  tvtitcü  ganz  unhaltbar  ist: 
tap  haben  sicher  nicht  den  Verlust  eines*  anlautenden  s  erlitten. 
i  dies  kann  —  um  mit  Benfey  I,  629  zu  reden  —  auf  dem 
i;en  Standpunkt  der  etymologischen  Wissenschaft  nur  Andeutung 
Vgl.  den  Art.  xv/ußaXov  und  den  folgenden. 
260  a).  TavQog,  6 ,  der  Stier.  Manche  halten  das  Wort  für 
lisch  =  hebr.  sh6r  aus  tör,  hos,  arab.  taurus.  So  Ewald,  Aus- 
.  Lehrb.  d.  hebr.  Spr.,  5te  Aufl.  p.  54  not.,  und  Meier,  Hebr. 
p.  616.  .  Sie  haben  aber  kein  Recht  dies  zu  thun ,  da  das 
:   im  Indogermanischen    fest   begründet    ist.     Urverwandtschaft 


—     17fi     — 

kann  aber  nur  dann  stattfinden,  wenn  TavQog  für  aravgog  Bteb: 
dies  ist  wirklich  der  Fall,  nach  Benfey,  I,  639,  der  aber  den  Sibb 
des  Wortes  nicht  getroffen  hat.  Die  Wurzeln  tu,  ib.  II,  235.364 
(vgl  ib«  II,  274:  dhmä  f.  dhvä)  und  tyar,  ib.  II,  251  sqq«  bedeu- 
ten eig.  stossen  und  stehen  für  stu  (stossen,  I,  657  aq.)  undatrir 
=  stu^  stva  +  r;  letztere  hat  sich  erhalten  im  griedu  oro^i 
oTO^v^,  stossend  «=  spitz,  Spitze,  vgl.  &o6g,  aroqvvii^  dann  ii 
rav^,  Gerste ,  nach  Phanod.  in  Müller's  Fragm.  H.  Gr.  I,  369. 
So  muss  wohl  auch  rov^  Stösser  bedeuten.  Die  Wund  it^ 
stva,  stossen,  ist  aber  nach  unserer  Ansicht  aus  sa  -I-  dhUi  dbi, 
stossen ,  entstanden ,  wie  das  deutsche  staunen  (ygl.  statieiii  e^ 
anstossen,  stocken,  stehen  bleiben)  neben  d-avfut  klar  macht;  stei- 
nen ist  wahrsch.  =  sa  -I-  &av'/Liaj  steht  also  dazu  in  einäi  ge- 
radezu umgekehrten  Verhältniss,  als  Benfey  es  sich  daclitBi  te 
öfters  &  für  aus  ar  entstanden  hielt  Das  semitische  shAr  =  Ik 
nun  kann  aus  tavar  sein,  also  aus  ta  +  va  +  ra;  vergL'  chili 
tevah  =s  hebr.  tamah,  staunen,  hebr.  tavah,  arl^tv  (stosseBe 
stechen);  das  semitische  tava-r  (-a,  tavara  wäre  eine  volle  Drfan 
von  aethiopischem  Schlage)  entspricht  zunächst  der  Sanskiitwini 
dhva,  dhu,  aus  dha  +  va,  -wie  dha  =s  ha  in  a-;|^-iu,  ff-jp^ 
stoflsen  (vgl  hnu)  zeigt.  Dadurch  wird  unsere  Ansicht  ittier  hjk 
tap  (sachlich  =>=  tvtithv)  und  das  semitische  t  (th)  ttberhaiqitp 
stätigt:  es  ist  eng  verwandt  mit  tundd,  wie  tap,  stossen,  vgLij! 
tab-ah,  stossen,  chald.  deb-ah,  stossen,  hebr.  zab4i^hiiilängUchUft| 
mag.  Ueber  sh6r,  t6r  anders  Meier,  Hebr.  W.  p.  616;  in  nnff ' 
vgl  die  verwandten  indogerm.  Wörter  bei  Grimm ,  O.  d.  D.  ^ 
p.  32.  40. 

260  b).  Taüiv,  6^  auch  rawg,  der  Pfau,  lat  pavo  (für  tiTo: 
t  ist  nach  Pott  wegen  des  folgenden  v  in  p  umgewandelt  wonki) 
ist  ein  aus  Indien  stammendes  und  wahrsch.  durch  die  Phoenix 
nach  Griechenland  gebrachtes  Thier,  weshalb  auch  der  Name  n- 
nächst  von  einem  phön.  Worte  (vgl  hebr.  tukhijjhn)  hergdeM 
werden  zu  müssen  scheint  Vgl.  Benfey,  II,  235  sq.;  dasnii 
Betreff  der  Endung  {-wv,  -log)  Ahrens,  Diall.  II,  241.  Schwer  U 
sonst  die  formelle  Vermittelung  des  griechischen  Wortes  mit  kt 
hebr.  Form  desselben;  näher  liegt  chald.  tavvfts;  vgL  Meier.  Hifc 
W.  p.  708  und  Lassen,  Ind.  Alt.  I,  538  not.  4  (wo  togei  imÜH 
labarischen  für  das  Sskritwort  ^ikhi  (^ikhin)  der  hebr.  Form  fi> 
nahe  kommt).  Dass  das  griech.  Wort  nicht  etwa  durch  die  Ljto 
oder  ein  anderes  kleioasiatisches  Volk  nach  Griechenland  gekooH 
men,  sondern  durch  die  Phoenizier,  scheint  ziemlich  sicher  zu  leii* 
Vgl  Movers,  Phoen.  II,  2,  486:  Auf  Leptis  weiset  bei  diem 
Münzen  (das  darauf  befindliche  Füllhorn  und  die  WeizenShre,  te- 
sonders  aber  auch)  der  Pfau  der  Juno  hin,  welcher  voransseM 
dass  die  bezügliche  Göttin  mit  der  Juno  von  Samos  verglidM> 
wurde,  was  ausserdem  nur  noch  bei  Städten  bekannt  ist,  wakk 
ihren  Cult  von  Sidon,  der  Mutterstadt  von  Leptis,  hatten.  —  Dtft 


1^ 


-^    177    — 

fau  als  Attribut  der  Here  ni^ht  fttr  phöiu  Ursprung  dieser 
i.  Göttin  beweisen  kann,  ha&e  ich  schon  in  meinem  Art  über 
be  bemerkt 

261.  TiXkrif  1]^  anph  xikltg^  rj,  rfXklvtjf  17,  eine  Moschelarty 
▼ielleicht  mit  hebr.  shehdleth,  conchylium,  eig.  das  Harte, 
urtige,  (vgl  auch  Meier,  p.  183)  verliehen  werden;  das  an* 
ide  sh  wäre  aas  t 

262*  Ttk/Jv,  6j  Tskxtvtgj  oL  Dbpen  Mamen  hat  Buttmann 
nUndung  gebracht  mit  dem  semlflsdien  Tfibalqain,  der  «nach 
Bwöhnlichen^  Ansicht  zusaqimengesetit  sein  soll  aus  dem  pers. 
pal,  Eisenschlacken,  und  ^tn  arabischen  qain,  Schmidt  J^äre 
Etymologie  richtig,  so  könnte  das  Wort  nicht  wohl  semitisch 

weil  es  dem  semit  Compositionsgesetse  widerstrebt;  tupal 
te  sonst  als  Lehnwort  ans  dem  Arischen  passiren«  Buttmann 
also  TiXyh  für  aus  TovFaXxiv  entstandep,  offenbar  eine  für 
eine  Ghriechische  zu  starke  Annahme;  dass  der  latNameVul- 
i  (wohl  von  valgus,  g)oXx6gj  worin  9)  =s  hy  »  v)  ebendaher 
muss,  -  versteht  sich  bei  Buttmann  von  selbst    Hielte  ich  das 

für  semitisch,  so  würde  ich  JEUvörderst  die  Mutter  der  Tel- 
n  und  Igneten,  die  Zd^/  (von  Clemens  Alex,  erwähnt)  heran-» 
in  'md  dazu  hebr.  zaaph,  aufgeregt,  stürmisch  sein,  za'dph, 
g, 'zaaph,  Aufwallung,  Aufregung  des  Meeres,  vergleichen: 
37,  der  Meersturm,  im^atpskog  =3  ^tpakog  würden  dann  zugleich 
'somit  Ursprung  anheimfaUen.  'Da  femer  die  Teichinen  als 
m  über  Wolken,  Hagel,  Schnee  und  Regen  geschildert  werden, 
esse  sich  Tik/Jv  =  hebr.  shill^im  (vgl.  qvmafjiiv  &»  shiiqmtm), 
lia,  Geschosse,  von  shalah,  herabwerfen,  herabstürzen,  verw. 
hele^  =s  aram.  teleg,  Schnee,  nehmen:  missiüa  (hebr.  shelah,. 

quod  emittitur  vel  demittitur)  für  Hagel,  Schnee  u.  s.  w. 
3  schon  angehen.  Vgl.  noch  hebr.  shäldkh,  Sturzpelekan.  Mit 
Telchinen  könnte  man  dann  auch  noch  so  nebenbei  die  Ken- 
n.  und  Lapithen  aus  dem  Semitischen  etymologisiren :  ^^/aTr/t^i;^ 

»  hebr.  lappid,  0  (/)>U/ctfi^,  Fackel,  Blitz,  der  auf  den  Bergen 
nde  (vgl.  d^rjQsg  oQsanwoi) .  tLivravgoq  aber  (vgl  qitör,  Rauch, 
eth,  Rauchwerk)  als  ein  Dämon  des  Nebeis  oder  Höhenrauchs 
ebnet.  Ferner  könnte  man  den  Namen  der  Kaphira,  der 
ter  desOkeanos,  die  nach  der  Mythe  in  Gemeinschaft  mit  den 
linen  den  Poseidon  erzog  (vgl.  Hoffmann,  Griechenland  und 
rr,  p.  1363),  den  ihnen  Rhea  als  Kind  anvertraut  hatte ,    vom 

Stanune  kaphar  herleiten,  wovon  keph6r,  der  Reif,  II  Mos. 
.4.  Psalm  147, 16.  Hiob,  38,  29  (nach  Simonis  vom  Bedecken 
Erde,  weil  kaphar  bedecken,  überziehen  bedeutet).  Vergl.  xv- 
t  =  kammön.  Diese  und  ähnliche  semit.  £tymologieen  gäben 
gstens  einen  vernünftigen  mythologischen  Sinn,  während  man 
t  aus  dem  Orient.-nur  Unsinn  zu  beziehen  pflegt.  Man  denke 
löth  und  Consortenl  Aber  der  Name  der  Teichinen  darf  so 
«.  wie  der  ihrer  Mutter  ans  dem  Semitischen  abgeleitet  werden. 

12 


—     178    — 

Gewöhnlich  stellt  mau  denselben  zu  d^ilyta^  streicheln;  vgl.  a^A]« 
K  d^idky(a  bei  Ilippokrates.  Dieses  Wort  ist  wieder  eines  t« 
jenen  in  Bezug  auf  den  Anlaut  vollständig  erhaltenen  UrwSrtoi, 
deren  das  Griechische  eine  grosse  Anzahl  aufzuweisen  hat  ni 
wodurch  es  in  vielen  Fällen  eine  so  hohe  Auctorität  eelbstüberii 
Sanskrit  auszuüben  berechtigt  ist.  Bisher  ist  die  in  -d-dXy-^  eM- 
tune  llrgcstalt  einer  höchst  wichtigen  Wurzel  gr&ulich  reAmt 
worden:  die  Willkühr  Benfey's  II,  196  ist  wahrhaft  unvemlhBi 
In  diXyw  steckt  nämlich  die  Urwurzel  dhvarg",  dhyrig',  als  dem 
vorn  verstümmelte  Formen  SXxWf  ziehen,  lAxvo),  "xieheiiy  i|raieh^ 
(vgl.  J3enf,  II,  315),  /ndXyüt  in  df^yw^  melken^  mnlgere,  jl  §,% 
betrachtet  werden  müssen:  das  m  in  mulgere,  melken,  liildk,  M 
nicht  ursprünglich,  sondern  wie  in  Sanskrit  g'ihma,  hmal  (ib.  II,  883) 
aus  hv  entstanden,  woraus  sich  yXäyog  (y  =s  hv),  ykaxTyytämt 
lact  (richtig  bemerkt  Grimm,  Gesch.  d.  D.  Spr.  p«  999:  diekt 
Sprache  entäussert  sich  nie  eines  anlautenden  M)  neben  dbmb 
Wort  Milch  erklären.  Durch  diese  meine  Entdeckung  stibit  - 
das  lässt  sich  leider  nicht  verhehlen  —  ein  guter  Theil  d»M 
verdienstvollen  griech.  Wurzellexikons  des  wackem  Benüej  (Jbmit 
den  I,  4G7 — 534);  dabei  muss  ich  es  gerade  heraus  sagen,  am 
ßenfey  nur  durch  seine  Missachtung  der  griechischen  Wörter  ^^ 
und  ykdyog  in  die  verderblichsten  Irrthümer  gerathen  ist  ln:4^ 
reren  griechischen  Wörtern  wie  ^dX^-og,  dl^-og,  ^ty^-fo^  ^Jlßk 
&dn-TWj  ^iX-y-»(s}  (vgl.  vello,  ziehen  nebst  lat.  dul-c-iSy  in-dnl^i^ 
worüber  oben  p.  135,  und  dazu  auch  lat.  durus,  durare  mit  xm^ 
währen,  weilen,  mora,  morari,  fiiXXtiv ,  we  dur  aus  dfiyar  s  fS; 
während  im  deutschen  harren  (vgl  hart)  die  Form  hvar  =3  dnv 
erscheint:  vgl.  hvar  bei  Benfey,  U,  280.  284),  ^^  (vgli.^ 
XQ'va6q)j  d^tivfa  u.  and.  sind  uns  die.  reinsten  Urformen  der  vid^ 
tigsten  Wurzeln,  die  es  gibt,  vollkommen ^  erhalten ;  im  giiii' 
i^ut'iLiiySij  Schnur,  steckt  die  Urwurzel  dhva  (==  hebr.  tava-h^  ink^ 
flechten),  welche  in  va,  vi,  v^  bei  Benfey  I,  285  schon  ¥enli^ 
melt  vorliegt.  Unser  deutsches  Wort  streichen  aber  ist  aus  at  •¥ 
dbvFig'  =  d^fXy  entstanden:  diese  Compositlon  .erscheint  auAii 
griech.  Wort  arskyig,  arXtyyig^  Striegel,  das  sich  zu  O-iXyta^  ä/i' 
eben,  ziehen  =  abziehen  =  ^Xtcw  verhält,  wie  arlkij^  OTaXdm  &* 
w.  zu  d^aXtQogj  &dXuaaa  (der  Urform  von  mare,  Sskrit  Väri  M 
ib.  I,  324)  von  dhvf i  =  hvfi  =  ghri ,  stillare,  spargere  u.  ii  v* 
Man  lege  doch  in  Zukunft  bei  allem  Et3rmologisiren  aus  demSoM- 
krit  mehr  Gewicht  auf  das  Griechische:  denn  wenn  jenes  aiidi  i( 
spätesten  Elemente  der  Sprachbildung,  ich  meme  die  flexivkek* 
ßestandtheile  (vgl.  die  treffliche  Bemerkung  Benfey's,  Verii.d.A«( 
zum  semit.  Sprachstamm,  p.  VIII  sq.:  Für  Manchen  mögeo  ic 
Resultate  bezäglich  der  Sprachformation  überhaupt,  welche  steh  fli 
diesen  Untersuchungen  zu  erheben  beginnen^  etwas  überiasehtfrin 
habeä.  Während  man  nämlich  vielfach  geneigt  ist,  Pronomina  wi 
flexivische  Formen,   weil   sie  sieh  als  so  nothwendige  Olieder  doi 


\ 


—     179     — 

i  Sprachbeg[riff8  kund  geben,  zu  den  ersten  Gestaltungen  des 
^Vermögens  zu  rechnen,  Hess  sich  das  Gebiet  der  erkennbaren 
Igen '  von  uns  so  weit  verfolgen,  dass  nur  vollbegriffliche  Wur- 
rter  —  denn  selbst  bei  den  nnselbstständigen  Pronominibus 
sich  die  Art  und  Weise  ihrer  Entstehung,  wenn  auch  nicht 
inaelnen,  doch  im  Allgemeinen  erkennen  —  als  erste  Sprach- 
ftbrlg  blieben,  alle  vicarirenden  —  ihrer  ursprünglichen  Be- 
Dg^  nach  abbreviirenden  —  Bildnqgtti  dagegen  sich  als  lier*^ 
gangen  aus  vollbegriffliohen  erwIeWil.  Diese  Erscheinung 
t  sich,  wenn  man  bedenkt,  dass  zwar  jede  einzelne  Man!- 
on  des  Sprachbegriffs  diesen  in  sich  birgt,  aber  nur  nach  und 
und  die  eine  Manifestation  mehr,  die  andere  weniger,  seine 
ifichen  Gliederungen  zur  Erscheinung  zu  bringen  vermag),  im 
m  weit  reiner  bewahrt  hat  als  dieses,  so  hat  dagegen  das* 
lilsche  in  sehr  vielen  Fällen,  ja  vielleicht  im  Ganzen  und 
en  die  ältesten  Bestandtheile  der  Sprache,  die  Urwurzeln  näm- 
wohl  unter  allen  indogermanischen  Sprachen  am  reinsten  und 
tiodigsten  bewahrt:  daher  es  vor  allen  andeiti  indog. Sprachen 
)r  Ueberzeugung  nach  auch  dem  Semitisichen  am  nächsten 
und  mit  dem  Semitischen  vereint  noch  am  besten  ^ur  Restäu- 
1  der  Ursprache  d.  h.  der  Urwnrfeln  gebraucht  werden  kann, 
eh  Ist  die  gründliche  Erkenntniss  der  griechischen  Sprache 
nr,  sehr  schwer  —  vielleicht  schwerer  als  die  irgend  einer 
n  Sprache  zu  erlangen:  wer  aber  Etymolog  sein  will,  muss 
-was  griechisch  ist,  selbst  das  *  scheinbar  Kleinste,  für  hoch 
»edeutsam  halten  und  mit  der  grössten  Ehrfurcht  und  Vorsicht 
dein.  Vor  dem  Griechischen^  zumal  wenn  es  seine  Waffen 
lern  Latein  vereinigt^  muss  das  Sanskrit  unendlich  oft  die 
n  strecken:  .es  ist  platterdings  unmöglich,  dass  das  Sanskrit 
lügen  Sprachen  gegenüber  femer  noch  den  Meister  —  den 
Znchtmeister  —  spielen  soll,  die  in  sehr  vielen  Fällen  diejo- 
reitien  (oft  sogar"  durch  das  Semitische  geschützten  und  gegen 
Angriffe  gesicherten)  Urformen  conservirt  haben,  welche  im 
xlt  schon  arg  verstümmelt  erscheinen :  und  doch'  —  wfer  sollte 
r  möglich  halten  —  gerade  nach  diesen  ^verstümmelten  Formen 
anskrit  pflegt  man  in  der  Regel  die  im  Lateinischen  und 
bischen  erhaltenen  Urformen  zuzustutzen  1.  So  hat  z.  B.  lat. 
die  ursprünglich  anlautende  Dentalis  behauptet:  aber  was 
Pott?  Nach  seiner  Weise. ist ^er  gleich  bei  der  Hand,  taeda 
imem  Präfix  (ati  oder-uW)..;.^nd  cler  aus  dhvidh,  dhvßdh  (=  töd, 
vgl.  den  Artikel  (rri^Vw)!'/Jljö^^^^  vom  verstüm- 

n  (schon  deshalb  wed^HSsV^p^isch  anlautet  vom  verstummel- 
Sanskritwurzel  idhv"6dhf- 5nft§inttmenzuflickenl  Um  nun  zu 
iv  zurückzukehren,  so^'tötftite  das  Wort  der  vorhergehenden 
Ickelung  gemäss  sowohl  begrifflich  identfsch,  als  auch  in 
>l.  Beziehung  nahe  verwandt  sein  mit  lat*  Mulciber,  Schmel- 
weil  mulg-eo  (a-/«^Ayw)  nur  vom  verstümmelte  Form  von  ^iXy^m 


—     180    — 

(dhTarg'y  dhvfig'  =  hvng'  =  hmrig',  mng',  marg'  ssfisky)  ist  Di  r 
aber  der  Begriff  der  Dämonen,  welehe  TeXxTvfg  heisBen,  nodi  idck  ^ 
hinlänglich  festgestellt  ist,  so  soll  damit  der  darch  weitere  Unto- 
suchungen  erst  noch  zu  begründenden  sichern  Deutuiig  deaNtnci 
nicht  in  den  Weg  getreten  werden.  Vielleicht  Yerffient  folgoii 
Vermuthung  einige  Berücksichtigong/  Darf  man  es  wagen,  den  i« 
Laner,  System  d.  griech.  Myth«,  betretenen  Weg  der  Eridirai 
sowohl  anderer  Dämonen  (c.  B,  der  Korkten-,  Daktylen,  n«  8.  i.] 
als  der  Telcliinen,  wonach  sie  ursprünglich  eine  NatnrbedBita| 
gehabt  haben  müssen,  flir  den  einzig  richtigen  za  halten  —  wi 
viele  gewichtige  Oründe  sprechen  fürLauer's  Ansicht  —  so  f^rti 
die  Etymologie  des  Namens  von  dem  Worte  &^Xy{a^zu  ii  i»- 
nähme ,   dass  Tsk/Jv  als  ein  Dämon  der  sich  auflösenden,  iM-     ^ 


I 


i 


zenden  Starrheit-  der  winteriichen  Natur  anzusehen  sei.    Wem  vk 
die  Teichinen  konnten  dann  leicht  zuUrbewohnem  (der  Insel  Bliois) 
gemacht  werden^  wie  es  ja  oft  vorkommt,  dass  solche  und  itaife 
liepräsentantcn    der   Hauptmomente   des  -im    Jahreskreisfamfe  M 
wiederholenden    Prozesses    des   Naturlebens    später    als    liiiileirt  [  P 
Gestalten   aufgefasst   werden.     Vgl.  Hoffmann  L  <3«  p.   1377:  Vk 
Teichinen    werden  die  frühesten  Bewohner  der  Insel  genannt,  vi 
nach  ihnen  die  Igneten  odA*  Gneten,  die  auch  Eingeborene 
Ders.  p.  1363:  Es  heisst,  als  Poseidon  gross  gewerden , 
er  sich  in  Halia,  der  Teichinen  Schwester,  und  zeugte  mit  ilir  tH> 
Söhne  und  eine  Tochter,  Rhodos,  nach  der  die  Insel  benannt  «Hit 
Damals  sollen  im  Osten    der  fnsel  Giganten    (vgl.  oben  p.  9)  p* 

wcsen  sein Die  Teichinen  verliessen  die  Ii^sel  bei  einer  i^ 

henden  Ueberschwcmmung   und    zerstreuten  sich.     Von  ihnen  tai 
Lykos    nach  Lykien.     Die  Ueberschwemmung  trat  ein,    mid  dni 
das  Wasser    des    anhaltenden  Regens  wurden  die  Niedemnga  ¥ 
Insel  in  Seeen  verwandelt,  wodurch  die  übrigen  ums  Leben  katßt 
ausser  wenigen,   die  sich  auf  Höhen  geflüchtet  hat)en.     Helioii  i* 
Liebe  zu  Rhodos,    tilgte  das  Wasser^    erzengte  aus  dem  traUhi 
und    feuchten  Boden   lebendige  Geschöpfe  u.  s.  w.    —    Wer  hA 
hier  nfcht  auf  den  ersten  Blick  deutlich   und  klar  genug,    doi  i^ 
kunstfertigen  Teichinen    (ähnlich  wie  der  Künstler  Dädalos)  täf- 
Naturwesen  waren?   Der  in  den  Wörtern  d^^elyw,  mulgeo,  stnfckci 
Q.  s.  w.  liegende  Grundbegriff:    neigen,  weich  machen  konnls' 
Begriff  drücken,  bilden,  formen  (vgl.  nXuaaof  und  den  Art  nsia^) 
werden,  so  dass  die  Teichinen  zugleich  einerseits  als  Dämonen  te 
erweicht   werdenden  winterlich  starren  Natur ,    andererseits  als  Ks* 
Präsentanten    der    bildenden   Künstlerthätigkeit    Aufgefasst  weri* 
konnten.    Schliesslich  bemerke  ich^  dass  zu  griech.  O^dXyia  (dhms) 
das  lat.W.  dulcls    (dhvar  +  c;   lat  d  aus  dh)  gehört,  das  i«v 
.  mit   ykvxvq   verwandt ,    aber   keineswegs  damit  zu  identifiziren  ü 
Denn    yXvtvq  ■  ist    offenbar    aus    der   vom    verstümmelten  Fol« 
(d)hvar-g',    (d)hvfi.g    entstanden,    und   verhält  sich  zu  dnkis  «fe 
yA«Vo^,    ycOaxr   (aus  (d)hvar-g,    (d)-hvfig'  ===  hmfigV    mflg^  » 


—    181    — 

f  (dhvarg').  Auch  in  tat  indulgeo  scheint  mir  dio  Wursol 
f  ganz  erhalten  so  sein;  neigen,  biegen,  biegsam,  weich  sein 
nachgiebig,  gütig  sein ;  ebenso  kann  lat  bonos,  duonus  mög- 
Weise  zu  dhvan  (Benf.U,  320:  genei^)  =  van  (ib.  I,  336) 
en.  —  Zn  nldaam  (s.  v.  naXdd^fj)  vgl  noch  nXayycivj  Benf. 
0 :  nXay  kann  =s  hFXay,  hvarg',  hvf Ig'  s=  dhvarg',  dhvf ig'  = 
julg  (dvalg  =  valg-ns,  verg-o,  vgl.  Zwerg,  Ib.  n,  279)  sein. 
863.  Tdvrig,"äoh-  T^rvfjg^  o,  Sohn  des  Kvxvog,  eines  Sohnes 
^oseidon ,' Bruder  der  Hemithea,  König  von  Tivedoq.  Movers, 
u  I,  628  bringt  den  Nanlen  in  Verbindung  mit  dem  der  Göttin 
*!  und  des  sidonischen  Königs  Tivvrjq.  Indessen  scheint  hier 
los  BufiUllger  Gleichklang  der  Namen  obzuwalten.  Der  Name 
1^  bedeutet  einen  tönenden  Gott,  ist  also  wohl  ein  Beiwort  des 
potts:  sonst  könnte^  da  Tiwriq  auch  mit  Apollon  in  Verbin- 
gesetzt  wird,  an  den  Gesangschwan,  den  heiligen  Vogel  des 
)n,  erinnert  werden.  Vgl.  Benfej,,  II,  63.  Der  Name  Ttvp^g 
it  demnach  mit  aripio,  tönen,  woher  SrdvrwQj  in  Verbindung 
U  werden  zu  müssen ;  doch  lasse  ich  die  Sadie  unentschieden. 
264.  Tegeßofd^o^,  ij^  auch  rip/uivd-og,  der  Terpentinbaum  und 
ans.  seinem  Stamme  fliessende  Harz,  steht  im  Griech.  sehr 
1.  Wmn  das  Wort  durch  die  Phoenizier  den  Griechen  zuge- 
tt  wurde,  so  vergleiche  Ich  hehr,  sharam,'  fliessen,  ausströmen, 
VKfam,  zaraph  u.  verw.  Stämtte ;  der  Baum  wäre  von  seinem 
}  benannt.  Ist  das  Wort' griechisch,  so  kann  man  an  stri  in 
»,  streuen,  avaXtifyj^  arlX^  denken. 

265  a).  Tbv&Iq,  ij,  der  Tintenfisch,    könnte  für  ein  fremdes 
gelten.     Vgl.  hehr,  dejö,  d'jö,  atramentnm,    Tinte,    und  das 
ibed.  aramäische  dejüthft,  d  jüthä,  bei  Meier,  Hebr.  W.  p.  465. 
ich  wäre  aber  auch  eine  Verbindung  mit  dhu,  blasen,  Benfey, 
n  sqq.,  eig.  stossen,  woraus  (dhva,  bva  »)  pha,  spha,  sphu, 
b.  I,  537  sqq.,   lat.  spueire,   ausstossen  =  speien;   in  Tsvd^iq 
•^vd-lg  wäre  die  schon  in  arad-fvo)  (blasen  =  anbUsen,  aozün- 
wiedergefundene  Secundärform   dhvadh  oder  dhvath  erhalten, 
len  griech*  Ursprung  des  Wortes  sprechen  mehrere  griechische 
tnainen,  wie  Tfv&io^  Tfv&dag,  Ttvd^ig.    Der  Name  TEv&Qog, 
1  alter  König  in  Myslen,  der  die  Avyijj  die  Tochter  des  ^AXfog 
dXia)   aufnahm   und  deren  Sohn  T^üijpog  erzog,    bezeichnet 
ein  Lichtwesen,    von  dhvath  (a-rad-svo))  =  dhvidh,  dhvindh 
^).     Vgl.  svx^ffXog   von    vaj  =  Sic^Xog  (FixijXog).     Ob  so 
der    Name    Tivr-aiAog   (vgl  arax-^Bvo)  neben  ara&'ivoi)  zu 
3,    kann  ich  nicht  so  bestimmt  sagen;    es  ist  mir  aber  wahr- 
ntich.     Derselbe    Ist    wohl    ohne   Zweifel   urgriechisch  -  klein- 
ischen  Ursprungs.     Vergl.    auch  Bötticher,    zur  Urgesch.  der 
mier,  p.  36. 

265  b).  TlyQiq,  o,  der  Tiger,  stammt  von  der  Wurzel  tig'  = 

(vgl.  Benfey,  II,  238.  285),  griech.  cny]   vgl.  goth.  stiggan, 

len  "und  stigqan,  stossen.    Daher  der  Name  des  Flusses  Tigris, 


—    182    — 


j 


TlygpjCj  stossend  «  fchneU,  ^oog^  während  das  Zendwort  tighi, 
Pfeil  (ib.  n.  238),  w^>^  ^  exifitirte,  stossend  »  apiti,    &o6^  \»ß 
deuten  wärde.    Der  Tiger  könnte  als  der  Sehnelle  beaeichnet  a«; 
vielleicht  aber  auch  als  der  Gefleckte;   ygL  arotrog  (oben  p.  10!l| 
und   den  Artikel  über  ndqSoq.     Die  Wnrsd  arc>^  (ß^)  ist  ans  a 
+  d^iy   {&tyydvWf   d^tyto^   stossen  =  anstossen,    berühren,  trefei) 
entstanden,  wie  stn  (Bent  I,  657  sq ),  stosaen,  aoa  aa.  +  dha,  k 
n,  271  sqq.;  ^ly  =  dhig',  dbvig'  ist  =  dhvag^  "(ib.  II,  276>,  m 
die    aus  dhvig'  entstandenen  vom  verstümoielten  Wnrseln  ig^  (■ 
hvig'i  dhvig'y  wie  ar  aus  hvar,  dhvar,  ib.  II,  305  sq.),   vig'  {m 
hvig',    dhvig'   wie  var  aus  bvar,    dhvar)  s  ag',  vag'  (ib.  I,^ 
15Ö  sqq.  U,  19.  21 ;  vgl.  hnu,  II,  182,  neigen,  stoasen)  siai  IM 
Wörter  or/^ai,    ^//oi,    ^lyyuvoß,  mx-Qogj  picken,  icere    ((UrMen    i 
=  picere,  vgl.  spica,  spiculum  und  pingere  oben  p.  109)|  «$  ge- 
hören eng  zusammen,   wie   ich  schon  in  meinem  Artikel  cm^    i 
bemerkt  habe;   neben  diesen  mit  dem  Yocal  i  eracheinenden  ¥fr    l 
tem   erscheinen   andere,    gana  gleichbedeutende  mit  dem  Yoeiii:  >i 
dazu  gehört  auch  mvxe^ayog  ib.  II,  79 ,    worin  nvx  aus  kFfa  * 
ux  in  «xj;,  acno,  acutus,  aeer,  o%vg  (vgl.  (fo%6g  ans  AJ^o^oc)  n.  1. 1 
266.  Tid^wvogy  o,  Gemahl  der  Eos,  scheint  wohl  noch  Maate 
ein  aus  dem  Orient  nach  Griechenland  gekommener  NanAe  sa  M 
Hätte  Movers  Recht  bei  seinem  Vergleiche  des  Namens  Tnv^sK 
dem  hehr.  Sh^shig,   so   könnte   man   den   Namen    des  Valttf  Ai 
Memnon  für  aus  einem  semit.  Worte  shish6n,    der  Weisse,  GH^ 
zende   entstanden  halten.     Dieses  ist  aber  nicht  der  Fall,   weM 
es  gerathen  ist ,   bei  griech.  rivd-og  von  dbvidh,  dhvindh  (v^  Ai 
Art.  ava^ivai)   stehen   zu   bleiben;    die  Länge   des  <  In  Ti^M 
könnte  für   Guna   eingetreten  sein^   wie   in  ofn^iia,    da  lat  IM 
kurzes  i  hat.     Doch  vglvidhra,  Benf.  I,  259,    wenn    es  wiikU 
nicht   mit  Präfix   vi   componirt  ist ,    une  ich  früher  (vgl.  den  Alt    | 
oidri)  vermuthete.     Mit    Ti&tüvog  zusammen  gehört  auf  jedea  M 
Ttroi,  rjfsssi^fii^  oder  ss'^Hkiog;  das  zweite  r  wäre  wie  hkAk^ 
von  idb,  ddh  aus  dh  entstanden«    Nach  Pausanias  ü,  1 1  tat  7^ 
ein  Bruder   des  Helios:    sollte   nun   auch   der  Name    der  Ifate 
hieher  gehören,   so  dass  sie  eigentHch  die  Bbsendeii^    8^iMwais\ 
Brennenden  (vgl  7i(fij&iü)  wären?    In  diesem  FaUe*  war»  in  Ibv 
keine  Reduphcation    (von  tu,  tav,  lat  turmere)  aa  erkennen,  ^ 
wir  früher  (oben  p.  59)  annahmen.  Auch  llbev  ritm^a^  a=  uatif(»i 
welches  zu  vgl.,  könnte  man  Zweifel  erheben;  da  dhvidh  (dli#) 
vgl.  vith  bei  Benfey>  I,  256)  eig.  stossen  bedeutet,  kannte  rlnfi 
=  xdkafÄog  stossend,  aufstossend  =>  aulscbiessend  (TgL   ^nog^  ifHi; 
Idijg)  bedeuten  und  viT-vgogy   Bock,  käme  in  etymol.  ZassHS^ 
hang  mit  dhvans,  ib.  II,  275 ;    doch  scheint  es  gerathener^  an  i> 
früheren  Deutung  (oben  p.  153 — 4)  festzuhalten.    Den  Nvnes  's 
Tithonos  glaube  ich  aber  sicher  richtig  auf  ein  Lichtwesen  gedeitt^ 
zu    haben,    zumal    da    der  ab  ^ein  Vater  genannte  Kepfaalös  Mü' 
auch  Vater  de»  Phaethou  genannli  wird.  üebrigeBS:  aind  dieP  iobU^ 


-     183    — 

m    troiscben  Fabelkreise    auftretenden  HorgeuRinder    mit  echt 
t.  Namen  benannt;    unr    der  bei  Homer  erwälmte  'AaaaQuxog 
it    det  assyr.  Assarac  (ob  vom  Zend.  Atar^  Feuer?   mit  Suif. 
\u   sein.     Welcicer,    der  Epische  Cyklus,  II,   212  sq.,    deiiltt 
an  den  Landesnamen  Aßsur,  den  Rawlinson  aus  dem  Namen 
(ottcs  Ässarac  ableiten  möichte.    Sonst  erinnere  ich  mich  (üb- 
en Yon    dem  obeif  p.  150— 1Ö3  böhandelten  Namen  Sarapis) 
nodi-  Eines    auf  griechischem  Gebiete  vorkommenden  arischen 
mamens,   über   den    es    erlaubt  sei  hier  einige  Bemerkungen 
üigen.     Vgl.  Movere,  ^Phoen.  I,   22:    Drittens  die  Verehrung 
LStarte  oder  der  Zehereth(?),  ZaQfjTiq  bei  Hesyehius,    die  je- 
allen  Semiten  und  auch  den  Pisnem  gemeinsclältlich  ist,  und 
für  Venus  ^    bald   für   die  persische  Artemis  ausgegeben  wird, 
motbrake  hiess  die  Grotte,  wo  ihr  Hunde,  wie  ihrem  Gegen- 
dem  Mare,   geopfert  wurden,   nach  ihrem   Namen  ZtJQvv&og. 
wd-lot   hiess   die   thracische  Venus,    Zij^yd-og  eine    nach  ihr 
inte  Stadt   und   eine  ihr  heilige  Grotte  (bei  Lykophron  v.  77 
nadi  den  besten  Handschriften  ZijQivdnv  geschrieben,   ebenso 
f^ia  ib.  v.  449.  958.     Die   durch  die  Höhle  der  Hekate  be- 
ce  Stadt   in  Thrakien   war   unweit  Aenos    gelegen);    ZsiQ^wrj 
e  sitf  in  Macedonien  genannt.     Ders?,   Phoen.  I,  623:    Nach 
Aenland    kam    der  Cult   der  Artemis   von  Thrazien    und  vom 
oros  her,   und  auch  hier  steht  er  nhne  Zweifel  in  Verbindung 
den  Kolonisationen    der  Assyrer   in   diesen  "Gegenden.     Es  ist 
i  oben  gezeigt  worden,  dass  die  samothrakische,  faiakedonische 
throkische  Göttin  den  Namen  der  persischen,  ZoQ/JTig,   Zelie- 
?)  führt;    gewiss    war    aber  diese  durch  Hundeopfer  gesühnte 
n  nicht  die  jüngere  persische,  da  Htmde-  und  Menschenopfer 
den  Medoperaem   nicht   mehr  geduldet  wurden ,    was  für  eine 
mation    eines    älteren  Cultus    zu   halten   ist ,  Der   skythische 
nisdienst  am  Pontus,  der  mit  Feuerverehrnflg,  mit  Jungfrauen- 
n   nnd    gleichfalls    wie   der  babylonisch -assyrische  mit  Opfern 
Birachkühen  verbunden  war,    darf  gewiss  von  dem  assyrischen 
getrennt  werden,  da  er  anch  hier  im  Zusammenhang  mit  der 
reitung  der  assyr,  Monarchie  steht  ü.  s.  wi     Dazu  vgl.  Abel, 
)d.  vor  Philipp,    p.  119:    Möglichst   geringe  Bedeutung    hat, 
Movere   für  die  Verbreitung'  phön;  Cults   in  Makedonien  vor- 
;t;  er  fuhrt  für  phön.  Astartedsenst  dieZeirene  an^  nimmt  noch 
il^nder  den  maked.  Herakles  |Ür  den  Melkart  u.  s.  w.     Ders. 
nrkt  p.  78:  Neben  der  Bendis  wird  noch  die  thrakische  Göttin 
nthia  genannt,  sicher  dieselbe  mit  Hesychs  makedonischer  Zei- 
,    Sie  kommt  als  Hekate  und  Aphrodite  vor  und  war  vielleicht 

isch  mit  der  Bendis   und  Anfangs  ein  Beiname  derselben 

Serynthia  aber  in  Verbindung  mit  der  pereischen  Zaretis,  Azara, 
rte  zu  bringen,  wage  ich  nicht.  —  Soweit  Abel,  dessen  Ab- 
ung  gegen  die  semitisirende  Richtung  von  Movers  vollkommen 
nltigeh  ist;  nur  hätte  er  wissen  müssen,  dass  die  Thraker  eine 


—    184    — 


arische  —  abo  eine  der  aasyrisch-eluildiiedi-persifldieii  nahe  m- 
wandte  Sprache  redeten.  VgL  Bötticher,  Arica,  p.  3  und  60  wt^ 
Sicher"  im  Irrtfuun  befangen  ist  Movers ,  wenn  er  den  'Namen  h 
Zaretis  oder  Zeryntiiia  mit  dem  semlt  Stamme  .nahary  gUnsev,  h 
Verbindung  bringt;  der  von  ihm  U  c  p.  3öS  nq.  ebenau  €M 
behandelte  Name  des  Zoroasteir  hätte  ihn  eines  Beaaeren  heldM 
können.  Die  Annahme  des  semit  Urspnin'gs  dieser  ariadien  CHI- 
temamen  ist  bei  Ifoyers  nm  so  anffiülender,  als  er  aelbat  L  C|i 
606  sq«  den  Namen  der  phönisischen  Astarte  ans  dem  fadog» 
manischen  herleitet.  Vgl.  Sskrit  hari,  goldgelb,  Gold,  SomenHiri^ 
harina,  weiss,  bei  Benfey  II,  196,  und  dasu  das  im  Zend  mitfih 
chende  Wort  sahri  ')  a^j.  jaun^,  dortf,  *)  subst  anraoi,  belBrset' 
haus,  GIoss.  z.  VS.  p.  359;  femer  aara,  anrum,  sara^thnstn  (Bh 
roaster,  Zerduscht) ,  astre .  d'or,  Goldstom,  xaranja,  aura^  h.  f 
361.  Ausserdem  erwähne  ich  hirana,  Gold,  mit  ir  «s  fl  a  a; 
bei  Benfey  II,  196.  Die  Etymologie  der  verschiedenen  .NaH» 
formen  Zaretis,  Zerynthia,  Zelrene  liegt  nunmehr  klar  am  Tage;  ii 
vorderasiatisch-thrakische  (in  Makedonien  drang  Zelrene  wieSan^ 
wohl  erst  später  aus  Thrakien  ein)  Artemis  ist  ab  eine  LiehtgsMa 
bezeichnet.  Nahe  liegt  es  hier,  den  Insehiamen  Xq/vqu^  ^k^ 
(auch  Frauenname,  Mutter  des  Phlegyas  bei  Paus.  IX,  36^  1)  ■ 
vergleichen;  der  Priester  Chryses  könnte  mit  dem  liehten  äfi, 
die  Chryseis  mit  Artemis  comblnhrt  werden«  Den  andern  ;Ibäa 
der  tbrak.  Artemis,  BivJtgj  setze  ich  in  Verbindang  mit  deoii« 
Ktesias  erwähnten  Namen  des  Magiers  Stpfvia-^unjg  (vgL  Mi9fh 
Sdvriqj  Mi^ga-Hfdvfjg;  bei  Herod.  I,  110  erscheint  MirpaSm^ 
dann  mit  dem  der  Sapando-mada  (ßötticher,  mdd.  myth.-te 
p.  21).  Vgl.  ^P^"'^  ftrmaiti,  Name  des  weiblichen  AmfiriiMpH 
Sapendomad,  bei  Brockhaus,  L  c.  p.  400  sq.  Das  Zendwort  {peli 
(dem  ein  Sanskritwort  gvanta  entsprechen  würde;  vgl.  a^pa,  ikh 
344,  aus  ayva  .  und  in  Betreff  des  im  Arischen  vorkomoMriü 
Uebergangs  von  ^v  in  ^  Benfey,  I,  160.  II,  167)  bedeutet  wlB, 
rein,  heilig  und  ist  verw.  mit  griech.  xad^a/^  (wm&  ans  ^va(B)i^ 
9n(n)dh,  bei  Benf.  II,  168  sq.).  Dadurch  kommt  der  NavnS  te 
Bbviigj  die  eine  jungfräuliche,  der  griech.  Artemis  völlig  entipn- 
chende  Lichtgöttin  gewesen  sein  muss,  in  etymoL  VerwandlMhift 
mit  dem  Namen  Sandes  (für  Svandes,  vgl.  Böttlchery  Arica,  pi  7ji 
femer  mit  dem  Beinamen  des  Apollon,  Sovdtig  (vg^  O.  Iflb, 
Dorier,  I,  239.  Prolegg.  p.  274),  weil  l^ayS^g,  l^ov&og  für  am^ 
(fKovS-og  aus  sa  +  9va(n)dh,  9u(n)dh  hersuleiten..  Die  Naaa 
Sandes,  Bendis,  Xuthos  (XanUios)  dürfen  meiner  entschiedsHlv 
Uebenseugung  nach  mit  Sicherheit  als  urverwandt  betrachtet  irv* 
den:  welch  ein  Licht  geht  dadurch  auf  fiir  die  G^achiohts  fc 
hellenischen  Religion  des  Apollon,  ja  für  die  gesammte  DrgeschicUB 
der  Hellenen  überhaupt!  Ob  wie  die  Namen  Zerynthia  und  Asn- 
rakos ,  so  auch  der  Name  Kunvg  (Sohn  des  Assarakos,  Vater  des 
Anchises)  arischen  Ursprungs  sei,  kann  ich  nicht  entscheiden;  doe 


—    186    — 

athung  über  die  Bedeatong  desselben  sehe  mair  nach  bei 
n ,  Geseh.  d.  D.  Spr. '  p.  400;  ist  der  Name  griechisch ,  so 
sich  an  ^ok',  möglicber  Weise  aneh  an  gubh  (woher  K?jgi£vg) 
mifeyll,  168  denlcen;  für  letztere  Etymologie  spricht,  dass  der 
Eänvg  mit  dem  arkadischen  Stadtnamen  Kaipvat  in  Verbin- 
"gesetst  wurde.     Vgl  Curtias,  Peloponnesos,  I. 

267.  ToTittCtor^  t6,  der  Topas,  heisst  im  Hebräischen  pitdA, 
na  Meier,  Hehr.  W.  p«  706,  das  griech.  Wort  umgestellt  glaabt 
igt  aber  höchst  unwahrschehilich;  wie  sollte  ans  pitdfi  roW^-<oy 
n  können?  I3enfey  II,  237  vermnthet,  dass  das  Wort  vom 
{den  Vollunamen  T^asa  herzuleiten  sei* 

268.  Tglrüfv,  o,  Sohn  des  Poseidon  und  der  ^A(Jiq)nQlx9i\ 
fyipsta,  17,  Beiname  der  Athene.  Movers,  Phoen.  II,  2,  hat 
(famen   zwar   nicht   ans  dem  Semitischen  etymologisirt,   aber 

genug  und  zu  viel  gethan,  um  den  rein  griech.  Charakter  und 
nng  des  Triton-  selbst  in  Verdacht  zu  bringen.  Ja  er  geht 
|>.  468  sq.  so  weit,  zu  behaupten-:  Der  am  Tritonsee  yerehrte 
idon  war  aber  sicher  der  phönizische.  Erstens  wird  eben  der 
die  Poseidon  neben  Triton  in  einer  Bundesurkunde  der  Kar- 
nr  genannt,  ganz  so ,  wie  auch  Herodot  beide  libysche  Oötter 
n  einand^  nennt;  es  kann  aber  wohl  keine  Frage  sein,  dass 
pieeigott,  den  die  Karthager  verehrten,    kein  libyscher  Hirten- 

sondern  der  Grott  der  phöniaischen  Seefahrer  oder  Baal  in 
m  Charakter  als  Meergott  war.    Zweitens  haben  auch  die  My-- 

▼on  diesem  libyschen  Poseidon  phönizischen  Charakter  und 
iehe  Beziehungen  auf  phönizischen  Cult.  Er  soll  die  Gorgo- 
laa,  d.  i.  die  lilqrsche  Athene,  in  einem  Tempel  der  Athene 
landet  haben.  ....  Derartige  Züge  wiederholen  sich  in  den 
ungen  fiber  das  Verhfiltniss  des  libysdien  Poseidon  zur  Athene* 
\  galt  für  Poseidons  Tochter.  Sie  hatte  sich  dem  Vater  ent- 
let,  weil  er  sie  zur  Unzucht  verleiten  wollte;  und  sie  nahm 
'  ihre  Zuflucht  zum  Zeus,  der  sie  an  Kindesstatt  annahm:  efaoie 
nng,  in  der  man  eine  sinnige  Lösung  des  Widerspruchs  nicht 
«inen  wird^    wie  dieselbe  Göttin  (nach  phönizischer  und  liby- 

Ansicht)  eine  Tochter  des  Poseidon  und  (nach  griechischer 
e)  des  Olympiers  Zeus  sein  könne.  Denselben  libyschen  Gott 
t  eine  andere  Form  dieses, '  von  Herodot  nur  angedeuteten  My- 

Pallas Hier   ist   der  Name  PaUas   als  eine  durch  den 

liiscben  Namen  Baal  veranUisste  etymologische  Spielerei  zu 
ehten,  um  die  griechische  Bezeichnung  der  Pallas  Athene  zu 
ren  u.  s.  w.  — -  In  dieser  Weise  behandelt  Movere  die  echte- 

griechischen,  rein  griechischen  Mythen,  ohne  auch  nur  von 
I  an  die  Möglichkeit  zu  denken,  dass  der  Name  Triton  nebst 
m  Namen,  welche  in  dem  am  Triionsee  localisirten  Mythen- 
e  vorkommen,  ebenso  von  urgriechischen  Stämmen'  herzuleiten 
wi]ß  z.  B.  die  für  phönizisch  ausgegebenen  Namen  oder  Wörter 
9ag,  Ktw^agj  ''Oym\  hat  er  selbst  doch  bereits  bemerkt,    dass 


—    186    -» 

die  griech.  Heroen  Diomedes^  Odysseus,  Meneathcna  (ebenso  Dädi- 

los)  auch  in  von  den  Phocnizlem  colonisirten  (legenden  vorkommeil 

Es  ist  offenbar  genng,  dass  er  auch'  den  Triton  (fiir  dessen  Mum 

als   einen   rein   griechischen   die  Oattin  des  Poseidon  Idfjup^x^ix^ 

das  vollgültigste  Zeugniss  ablegt)  für  einen  Phoenixier  oder  Liby« 

halten   will :    dafür   einen   irgendwie  genügenden  Beweis  in  txSm 

kann  ihm  aber  natürlich  nicht  gelungen  sein,    weil  ihm  eine  goi- 

gende  Deutung  des  Namens  aus  dem  Phönisischen  oder  LibyselMBiMb 

gelingen   konnte:    alles   mythologische  Räsonnement  aber  Jst  vHir 

werthlos,  das  nicht  von  sichern  Namendeutungen  ausgeht.  Ah  » 

geführten   Orte   p.  467  not.   sieht  Movers   auch  wieder  den-Mv- 

syas   in   die  Untersuchung   hinein:   aber   wamo}    brachte  trfaiw 

wenigstens   der  Berücksichtigung  werthe  Etymologie  dieses  !■■■ 

aus  dem  Phönizischen  vor,    da  ihm  dies  doch  bei  eiHigen-Inih* 

denken  nicht  schwer  fallen  konnte?  Vgl.  hebr.rasah,  laut  schwis^ 

mirzah,   Geschrei  =  Jubel    (vergL  ridere)^   marzdah^    GteecM« 

Traner  (vgl.  unser  weinen,  goth.  qnainön  =s  lat  canere,  dann  gi** 

nen  u.  Beut  II,  129  sqq.):   der  Helltönende,   Sclireiende  winir 

den  Flötenspieler  Marsyas  keine  so  üble  Bezeichnung.  Doch 

die  oben  p.  108  sq.  gegebene  Etymologie  nicht  aufgegeben 

zu  dürfen.     Der  Name  des  TqItcov  ist  aber  sicher  echt  giiuilfcftj 

wenn    auch  bisher   nicht  richtig  gefasst    Benfey  11,  254  gibt# 

Etymologie  des  Namens  und  bringt  ihn  mit  ro^Woi  (lllr  oro^iiNM 

^  stören :  so  richtig  Döderlein)  und  d^dXaatm  in  Verbindung,  ikv 

diese  beiden  Wörter  hat  er  ebenfalls  nicht  erkannt,    besonden  in 

letztere  nicht :  dieses  gehört  nämlich  zu  II,  195  (dhvri- :  hvff :  gU^ 

spargere,  stillare)  und  enthält  dieUrgestalt  der  Sskritwurzel  ▼ar(iifva 

vär^  yin  und  lat.  mare,    ib.  I,  324).     Ich  vergleiche    TJD/rwrsK 

TQOi^tjv,  dem  Namen  der  Stadt  Trözen,  die  früher  Poseidonia  Mm 

dieser  Name  hängt  gewiss  zusammen  mit  r^oi,  TQv^tOy  lat.  striddi 

strepo,  sterto,  vgl.  Benfey,  I,  676  sq.  Die  in  allen  diesen  WSrtsi 

erscheinende  Wurzel  stri  ist  =  sa  +  dhn,    dhvri  s=  dhva  (tBoa^ 

dhvan,    sa  +  dhvan  s=  stan,   ib.  I,  .675  vgl.  mit  II,   275)  +h 

vgl.  ib.  II,  263  sq.,  und  bedeutet  eig*  stossen  =»  aasstossen,  tiis^ 

tosen,  fremere,  murmurare  (tqv^io)  u.  s.  w.,    wie    alle  Wörter  li 

Ton ,   Schall ,   Stimme  vom  Begriff  stossen  =  ansstossen ,    iHn«^ 

bringen  ausgehn.     Vgl.  verber,    Stöss,    verbnm^  Stoss  e»  Aüa0fi 

Ton,  dazu  krachen,  dQäaao)'(f,  x^afTmo,  xQu/jut  ib.  II,  16)  iLcta* 

p.  108  sq.-     Der  Name   Tgoii^^v  ist   nun  gewiss  ein  Beipame  to 

Poseidon  und  bedeutet  murmurans,  tönend,  rauschend.  Ebenso  fa0* 

ich  IdiiKpiTQlrrj  als  eine  rings  um  das  Festland  tönende,  raosdiaA 

Göttin;  vgl.  djuq)i/Livxdoiuai.     TqItwv  wäre  »  jucQ/uv^y,  der  nl»^ 

melnd  Fliessende.     Der   Name   TqItwv  umfosst   iüso    ursfirflngiiek 

einen    sehr   weiten  Begriff,    wie  der  Name  Ilii^^v  (oben  p.  127)' 

Vgl.  Preller,  Gr.  Myth.  1, 126 :  Die  Griechen  haben  bei  dem  Worte 

TgiTfav  immer  an  Wasser  gedacht,  nur  dass  sie  nach  ihrer  Weise 

nicht  die  früher  vorhandene  mythische  Vorstellung,   sondern  immer 


— .  187    — 

ninte  Oertliohkeiteu,  Flüsse  oderSeeen  im  Sinne  gehabt  haben, 
in  Böotien,  bald  in  Thessalien,  bald  in  Libyen,  wofär  sich 
;t  die  meisten  Stimmen  entschieden.  Die  wahre  Bedeutung 
Vortes  aber  ist  die  der  rauschenden  Fluth  u.  s.  w.  Nach  Apoll. 
»  IV,  269  hiess  auch  der  Nilstrom  Tifivwv,  weshalb  ib.  y.  260 
[gotische  Theben  den  Beinamen.  Tritonis  trägt  Den  bei  Homer 
SeMichnung    des   Nilstroms    vorkommenden   Namen  ^yvnvog 

ich  früher  (oben  p.  6^—8)  für  =»  obstrepens  erklärt ;  vielleicht 

,diese  Etymologie  als  die  richtige  festgehalten  werden ;  Mch 
jedoch  nicht  verhehlen,    dass  mir  seitdem  eine  andere  in  den 

gekommen  ist,  die  sich  vor  jener  durch  schärfere  Begrübbe- 
Qung  empfiehlt.     Vgl  gup,  hehlen,   kub  und  kubh,  bedecken, 

bedecken,  bei  Benfey  11^  322.  370,  nebst  ivnnOf  ßunTto  n, 
^•f    woraus   eine  Wurzel  dhvabh  (dhvap)  =  hvabh  =  gubh, 

(mit  der  Bedeutung  neigen,  senken,  vergere,  =:  tauchen,  mer- 
erschlossen  wird.  Danach  könnte  der  Fluss  .^^S-ythtrog  als 
ibersiehende,  überdeckende  =b  überschwemmende  Fluss  {At~  =» 
ib  aus  dem  Sskrit.abhi),  das  Land  AiyvnTog  aber  als  das 
ohwemmte  Land  bezeichnet  worden  sein ;  o  Aiyvnvog  wäre  in 
sm,  9f  Alpjnroq  in  passivem  Sinne  zu  verstehen.  Diese  £ty- 
gie  des  schwierigen  Namens  trifift  übrigens  in  formeller  Be- 
mg  mit  der  früher  gegebenen  völlig  zusammen ;  letztere  verhält 
zur  ersteren,  wieBenfey's  Etymologie  des  Wortes  divoQ  (von 

aus  dhvan,  stossen,  schlagen,  II,  276)  zu  der  von  nur  ver- 
en  Ableitung  desselben  Wortes  (von  dhvan,  neigen,  geneigtes 
Ig,  flach  sein,  n,  320).  Vgl.  analog  hna  (II,  182)  mit  dem 
iselbegriff  neigen  :s=  stossen  nnd  kap,  stossen,  erschüttern  (II, 
9  wozu  axtjn'-Tog  (<r  «s  Präfix  sa)  und  tncfjnTO/Liat  =  nitor 
82)  gestellt  werden,  müssen  (rTx//^i7r-rai  zu  hvf ip,  11,309  sqq.). 
269.  TQOcptiviogj  6,  wird  von  Movers,  Phoen.  I,  535  für  eine 
izische  Schlangengottheit  erklärt;  aber  ohne  allen  Grund.  Ote^ 
lieh  denkt  man  an  TQdgxoj  nähren ;  aber  fraglich  ist,  ob  nicht 
andere  Etymologie  den  Vorzug  verdiene.  Trophonios  heisst 
des  Apollon  und  hatte  ein  Orakel  in  einer  Höhle  unweit 
deia  in  Böotien;  deshalb  könnte  man  an  argorpog^  etwas  Oe- 
eB,  argotpig  ein  verkrümmter  =  listiger  Mensch  (vgl.  vak', 
\  Benfey  II,  22)  denken  nnd  TQotpwviog  für  gleichbedeutend 
A6%iag,  ^Afjmv^y  \d(4,q>lXo/og  (v^  s.  v.  Moxpog)  nehmen.  Ob 
neh  ^TQotpiog^  der  Vater  des  Pylades,  zu  fassen  sei,  bleibe 
i^estellt.  Ygh  aTQtq)6itiiva  UyfiVj  sagen  was  sich  drehen  d.  h.  Ver- 
den deuten  lässt.  Wenn  wir  so  den  Namen  TQoqxjtSviog  für  echt  grie- 
3h  zu  halten  uns  verpflichtet  glauben,  so  soll  damit  keineswegs 
.brede  gestellt  werden,  dass  das  bekannte  Mährchen  von  dem 
stahl  im  Schatzhause  dennoch  ungriechischen  Ursprungs  sein 
le.  Insoweit  können  wir  also  Buttmann,  Myth.  II,  227  bei- 
men,  wenn  er  sagt:  Die  auffallende  Uebereinkunft  der  Fabel 
Trophonios  und  Agamedes  mit  der  ägyptischen  hat  längst  jene 


—     188     r- 

unkritische  Art  der  Beneitigung  hervorgebracht,  die  €0  viel  historisch- 
nützliches  zu  verderben  strebt  —  ohne  deshalb  dieBehauptongdei- 
selbon  Buttmann  Myth.  I,  254:  der  Satz,  dass  eine  Menge  griecUsdiBr 
Mythen  orientalischen  Ursprungs  sind,  ist  trotz  des  Mtsdirandiei, 
der  damit  vielfültig  getrieben  worden  ist,  ein  unumstöasUcher  —  h 
dem  Sinne,  worin  er  sie  verstanden  wissen  wollte,  gelten  lahm 
Jedenfalls  hatte  Buttmann  solchen  Leuten  wie  i.  B.  dem  so  viel- 
fach wiilkQhrlichen  und  dabei  oft  sehr  obeiflfichlichen  O.  Mlh 
(ül>er  den  gelegentlich  auch  Niebuhr,  Yortr.  über  Alte  Ghßckl 
84  streng,  aber  richtig  urtheilt)  gegenüber  vollkommen  Hedtf,  di 
gewaltsame  Änseinanderreissen  offenbar  urspr.  identischer  HjAm, 
die  in  Griechenland  wie  im  Orient  vorkommen,  für  verderUisb  md 
heillos  zu  erklären.  In  Betreff  des  hier  angezogenen  Punktet  v|L 
man  die  treffllclie  Bemerkung  Welckers,  Kl.  J9chriften,  III,  360:  li 
ist  nicht  zu  bestreiten,  was  0.  Müller  nachweist,  dass  swisitei  ki 
Sagen  von  dem  Schatze  des  Hyriens  und  dem  des  Angias  Zma- 
menhang  sei,  wonach  man  sie  als  Minyeische  oder  an  Miiiyfliieb 
Namen  geknüpfte  ansehn  kann.  Aber  diese  Sagen  sind  eig.  m 
eine  und  treffen  beide  zusammen  mit  Aegyptischen  von  den  nü 
Schatzdieben,  deren  einer  auf  der  Flucht  den  Kopf  des  in  derFifc 
gefangenen  andern  mit  sich  nimmt.  Die  Geschichte  von  TrophoMi 
und  Agamcdes  und  von  Augias  war  dargestellt  an  einem  Gk^M 
welches  in  der  Telegonee  desEugamraon  der  König  Polyxenosiv 
Elis,  ein  Erbe  der  heerdenreichen  Trift  des  Augias  dem  OdyM* 
macht,  und  es  ist  dem  Kyrenischen  Dichter  der  Telegonee  voH 
zuzutrauen ,  dass  er  die  Aegyptische  Sage  vom  Sehats  des  fiaa- 
psinit  und  ihre  Verflechtung  mit  dem  Griechischen  Paar  Trophooioi 
und  Agamedes  einführte.  Aber  möchte  dies  auch  längst  voikar 
geschehn .  sein ;  dass  solche  Anekdoten  nicht  zweimal  erfanden  1n^ 
den  und  dass  diese  aus  Aegypten  stammt  und  nicht  aus  HsOs^ 
wird  nicht  mehr  l>ezwe]felt  werden  ^  im  Ernst  wenigstens  gewi* 
nicht  —  Schliesslich  sei  bemerkt,  dass  der  Name  des  ItlyAfi^fi 
der  mit  dem  Trophonios  den  Tempel  des  Apollon  zu  Delphi  erbiA 
ebenfalls  nur  ehi  Beiname  dieses  Gottes  der  hohem  Einsieht,  in 
Rathes   und  der  Weisheit  zu  sein  scheint;  vgl.  iiijäoq\    also  *Apr 

270.  TvQawog,  6,  der  Herrscher,  Gebieter,  Tyrann ,  wird  itf 
Gosclie,  de  llngnae  Armen,  orig.  Ariana,  p.  27.  48,  für  ein  lOM- 
nisches  Wort  erklärte.  Gosche  sagt  an  ersterer  Stelle:  Poetnao 
affero  vocem  Tvgayvog,  ad  quam  Graecis  antiquioris  aetatis  ttt 
inusitatam,  tituHs  autem  Phrygiis  frequentissimam  animnm  meoi 
advertit  vir  summus  Boeckhius.  etymo  Graeco  explicari  neqnl: 
commode  vero  comparatur  quod  ad  syllabam  radicalem  tvq  atttA 
Armen.  t6r,  dominus,  cum  verbo  tir^l,  dominari.  Dagegen  hat  nüi 
Gesch.  der  griech.  Tyrannis,  I,  124,  not.  5,  das  hehr.  W.  tofVi 
Mastbaum,  Signalstange  herangezogen  und  TVQowoq  für  s=s  Sigml- 
geber  (! I)  erklärt,  und  zwar  anno  1852!  Er  sagt:  Nicht  lu  UogMS 


—    189    — 

9,  dass  keine  griech.  Wunel  zur  Erkläning  des  Wortes  tvqav^ 

enügt ;  und  da  zuerst  der  von  Faros  nach  dem  phönüs.  Thasos 

^wanderte  Archilochos    das  Wort   znr  Bezeichnons  eines  aus- 

g^n  Herrschers  gebrauchte,  so  bleibt  es  möglich,  ^s  es  ilrem- 

Ursprungs  ist  —  Pies  zugegeben  hafte  Plass,  der  früher  eine 

ICovers,   Pboen.  I,  24,   gelobte  Urgeschichte  der  Hellenen  im 

te  und   nach   dem  Sinne   der   phöniz.  Partei   geschrieben  hat 

(0  war  '^HXto^  noch  =  '£1)^  doch  eine  weit  bessere  Etymologie 

dem  Phoenizischen  beibringen  können.     Vgl  hebr.  sarar,   do- 

ri,  sar,  der  Oberste, .  verw.  mit  dem  philistäischen  seren,  Fürst, 

lach  Ewald  für  sarrän  steht.    Aber  das  Wort  xvQavvoq  scheint 

leht  griechisches  zu   sein,,  trotz  Gosche  und  trotz  Plass.    Vgl. 

^9   bewachend,   behütend,   beschützend,   Tri^iw^  schätzen,  im- 

>rdvg^  Helfer,  ri^aq  (das  was  wahrgenommen  wird  =s  Zeichen), 

vg  (Schutz  =:  Festung),  bei  Benfey  H,  257  sq.,  wozu  ich  auch 

Namen \4iLig)iT^iov  ==  ringsum  scMtzend  stelle;  von  derWur- 

.fi,  tB   (eig.  spalten,  cemere  «  wahrnehmen,  fixiren,  im  Auge 

d)  aus  tvfi  ib.  II,  251  sqq.,  könnte  auch  rvQavvog,  begrifflich 

Qovogj  abstammen.     Sonst   liesse   sich  auch  an  TVQQig^  TVQaig^ 

r.  ndt  OTOQ&fj,    otoq^I^,   von  tvar  (ans  stvar  ±=.  stu,  stva,  I, 

sq.,  Btossen,  +  r),   ib.  II,  251  sqq.  denken:    dann  wäre  tv- 

'og  der  Aufragende  =  Hohe,  celsus,  excelsus,  Fürst;  vgl.  Ben- 

[|,    110   und  oben  p.  153  sq.    Die  erstere  Deutung  halte  ich 

die  -richtige;    an  fremden  Ursprung  darf  wohl  sicher  so  wenig 

in  xoiQavog  gedacht  werden,  obwohl  sogarEwald  das  letztere  thut. 

271.  Tv(pwr,  6,  -bei  Homer,  JL  11^  782  ein  Kiese ^   der  im 

le   der  Arimer  unter  der  Erde  lag ;   bei  Hesiod ,    Theog.  820 

ein  Ungethüm  mit  100  feuerspeienden  Drachenköpfen.  Movers, 

^n.  1, 522  sqq.  erklärt  ihn  für.  eine  phönizische  oder  aramäische 

gingengottheit;   aber   das  Wort   ist  echt  griechisch,    von  tv^xü, 

uen,  eig.  blasen ,    sprühen    (dhvap  oder  dhvabh  aus  dhu,  dhva 

I  oder  bh;    aus  dhva-p,   dhvftp  entstand  durch  Abfall  des  an- 

nden  dh  va*p,  vftp,  bei  Benfey  I,  262  sqq.,  wovon  lat.  vapor, 

r  Schwefel,  aus  sa  -¥•  vap;  vgl.  Benfey  II,  275.  347.    Verw, 

'/dtpag  aus  sa  +  mq)  =  hvabh  mid^tpai^-arog]  tf/i(pag  verhält 

zu  t/jokog  wie  bufo  zu  bulla).    Demnach  ist  Tvg)iSv  ein  feuri- 

Wesen,    ohne  gerade 'bloss  vulkanischer  Natur  zu  sein;    er  ist 

ielen  Mythen  ganz  =  Moloch,    Kq6vogj    z.  B.    wenn  er  Vater 

2fpiy%  der  erstickenden  Sommerhitze,  genannt  wird.  Vgl.  auch 

t  p.  21.     Auch    die    ^'E/jSva   ist  keine  Schlange,    sondern  ein 

ethüm,  monstrum,  nskcoQ;  der  KM  Bskk€Qoq>6vT^g  ist  einTod- 

äes  Ungethüms,    ßsXXeQOy    verw.  mit  niXwQ  -(hv  in  ß  und  ;r), 

Benfey  II,  293.  304  und  oben  p.  132.     Der  Begriff  krumm, 

reht  ist  =»  unnatürlich,  ä/nijQogj  immanis,  ingens;  lat,  immanis 

irt  zu  mä,  messen,  ib.  II,  31.   Ich  bemerke  hierbei  im  Vorbei- 

3n,    dass  man  alle  Ursache  hat,    sich  bei  der  Mythenerklärung 

it    zu   sehr   von  dem  speziellen  Begriff  der  Wörter  $  .der  sich 


—     190    — 

tiatörlich  «rtt  weit  spUter  als  die  n^ischon  Nwmen  entatanC^Q 
festgosetst  hat,  leiten  xu  lassen:  ein  mythlscber  Drache  kann 
yerscbiedene,  ja  völlig  entgegengesetzte  Begriffe  bezeichnen; 
2.  B.  Addiav  ')  =  Ungethüm,  ^)  =  geschl&ngelter  Floas,  BiM^ 
(bu  Benfey,  11,  320),  ^yjiva,  IhXütQiog  (==  X^ovog)  ^  das  fearlgi^ 
Ungethüm,  der  Gott  der  heissen  Sommergluth  (vgl.  DorfnradlM;  ^\, 
de  Graeciae  primordiis,  p.  23)  u.  and.  Hierauf  ^musa  weitaub^ 
geachtet  werden,  als  bi^er  geschehen  ist:  weil  ^^«Tva  Sdiii^i  ^ 
heisst,  glaubte  Movers  Tvfpwv  mit  der  äussersten  JBntscbieifaoU  m 
=s  arani.  tipfa'ön^  pliön.  Qipb'ön,  yerw.  mit  ^epha',  setzen  "sa  dMi:.*.^ 
er  hatte  aber  gar  kein  Recht  dazu.  Auch  Prelfer  ist  nicht  n  Uk/^ 
ligen,  wenn  er  Gr.  Myth.  I^  51  schreibt:  Diese  Fiibül  ühhiuj; 
kleinasiatischen  Ursprungs  zu  sein,  wenigstens  ist  der  älteste  Bdtt^^ 
platz  eine  von  den  vielen  Gegenden  Kleinasiens,  welche. In  M^^^ 
Vorzeit  von  vulkanischen  Natnrumwälzungen  heimgesncht  waqZ^ 
tind  die  deutlichsten  Spuren  davon  noch  jetzt  aufweisen.  . , .  ^T^^ 
oder  Typhoeus  ist  der  allgemeine  mythologische  Ausdruck  üBr^ 
(gasartigen  das  Innere  der  Erde  anfüllenden)  Dämpfe  and  ihr>  ^^^ 
störenden  Wirkungen.  Schon  die  Ilias  kennt  seinen  Kam^^^^ 
Zeus  und  zwar  verlegt  sie  sein  Lager  d.  h.  die  Sttftte  wo  , 
bändigt ,  aber  noch  widerstrebend  in  der  tiefen-  Erde  niht^ 
Land  der  Arimer,  worunter  die  Meisten  die  Gtebirge  (' 
p.  20)  von  Cilicien,  Andere  die  vulkanischen  Gegenden 
nnd  Phrygien ,  noch  Andere  Syrien  verstanden  u.  s.  w* 
oben  p.  21  bereits  angedeuteten  Ansicht  nach  ist  Tj^phon 
der  urgriechisch-kleinasiatische  Gott  Moloch,  und  zwar  zun 
Groti  Moloch  in  seiner  einseitig  beschränkten  Bedeutung^ 
derblicher  Gott  der  brennenden  Sommersonne  und  der  GMflDtlnM 
(vgl.  Preller  I,  52  mit  Movers  I,  365—371),  dann  aber  aL^  dvB». 
Präsentant  des  feurigen  Elements  überhaupt,  insoweit  es  ye^^^'^^ 
und  verwüstende  Wirkungen  ausübt.  In  Betreff  der  Loc^^^^  ^  r 
Typhonmythus  vgl.  Knobel,  Völkert.  d.  Genesis,  p.  230^  ^^Jfy 
nach  den  kleinasiatischen  Ländern  sudlich  vom  Taünis  v^^^^^fj^^ 
sich  der  aramäische  Volksstamm.  Die  Alten  geben  an,  de  ^^  ^\tk 
Tjphon,  den  wir  schon  als  .Semiten  kennen  gelernt  haben,  J^ 

den  Arimem  erschlagen  worden;  Typhon  aber  gehört  naC^^J!  ^ 
den  Eilikiern  an  und  wird  auch  als  Eilikier  bezeiclmet.  ^SQ0^  JjL 
den  also  die  Arimer  in  Kilikien  zu  suchen  haben.  Dalün  ^^  jg^ 
sie  nebst  den  nach  ihnen  benannten  oQf]  ^AQtfxa  auch  von  K  -^^^Jfj 
nes  gesetzt,  während  Andere  die   Syrer  unter  ihnen  vorstet^^f^- 

den  Fall  des  Typhon  am  syrischen  Flusse  Orontes  geschehen ^  ^Z 

Jene  Ansicht  wifd  durch  die  Angabe  Mancher  unterstütz  ^^ 
Kilikien  vor  der  Einwanderung  der  Kilikier  den  Syrern  gehXf^^ 
Es  ist  demnach  nicht  zu  bezweifeln,  dass  der  aramäische  ^^^ 
sich  nach  dem  benachbarten  Kilikien  verbreitet  habe.  Die  A^i^  A// 
gehörten  somit  demselben  Stamme  an.  —  Dieses  ganz  refUtti  kf^^ 
Räsonnement  Knobels  beruht  auf  der  falschen  Voraussetung;  As 


—    191     — 

-Typhon  urapr.  ein  semitischer  Gott  gewesen;  gegen  die 
iLtymologic  Knofoels  tritt  die  von  Bötticher,  Arica,  p.  3,  auf, 
I  Arimer  mit  den  Ariern  combinirt :  wäre  diese  Ansicht  fleh* 
»  Hesse  sich  der  Name  Arimer  mit  dem  bibl.  Namen  Elam 
en,  den  I.  Mueller^  NoaVi  Joum.  Asiat.  VII,  298  und  Las- 
d.  Alt.  T,  7  not.,  aus  einem  arischen  Ailama  für  Arjama 
len  glauben.  Aber  weder  diese  noch  jene  Etymologie  kann 
Ben  hohem  Grad  von  GUiubwürdigkeit  Anspruch  machen, 
I  es  das  Beste  sein  dürfte',  die  Frage  über  den  dunklen 
imen  einstweilen  auf  sich  beruhen  zu  lassen. 
'2.  **Yuyviq^  o,  V^ter  des  Blarsyas  in  Phrygien^  Erfinder  des 
pieb.  Da  wir  den  echt  phrygisch-pelasgischen  Namen  Maq^ 
vgl.  auch  O.  Mueller,  KL  Sehr.  II,  211  sqq.)  gegen  den 
bt  phöniz.  oder  doch  semit.  Ursprungs  in  Schutz  nehmen 
leen  glauben^  so  diene  die  Etymologie  des  Namens  iTa/wg 
nvtfirkung  unserer  Erklärung  des  Namens  seines  Sohnes. 
'  ist  mir  s=  Fayvtg,  verw,  mit  lat  vagire,  tönen,  wimmern: 
krit  gug',  tönen^  murmeln,  aus  favag'  (es  dhyag',  yerw.  mit 
elg.  stossen  =s  ausstossen,  tönen,*  Benf.  n,  275)>  und  andere 
Ite  Wörter  bei  Benfey,  II,  62.  In  formeller  Beziehung  vgl. 
tywy  =i  oFayoSv  =>  ataywvj  worüber  Bedfey,  II,  246  im 
I  ist  Das  Wort  kommt  von  Fäyw/uij  brechen  =3  beisseh, 
n  Präfix  sa,  und  ist  nahe  verwandt  mit  tp^yHv^  worin  Bcn- 
chlich  das  Präfix  abhi  sucht.  Das  Wort  (payclv  von  bhag' 
366.  14)  hat  9)  fdr  hv,  wie  Ib.  II,  20  bhag'  für  hvag'  ^ 
sieht;  Fdywfu^  vuydv  verhalten  sich  zu  bhag',  (fay^  wie 
^t  zu  lat.  frango  (faushv)  oder  wie  Faü/aki]  zu(hv)axiHa. 
3.  'YuxivS^ogj  6,  //i  die  Hyazinthe,  -  ganz  verschieden  von 
zt  so  genannten  Blume;  sie  war  von  dunkler  oder  dunkel- 
Farbe;  vaW^,  tj,  ein  Edelstein  von  derselben  Farbe.  Bo- 
ielt  das  Wort  für  semitisch;  er  leitet  es  her  von  dem  ara- 
W.  jaquth^.  rubinus,  von  der  dunkehrothen  Farbe  benannt, 
idt  scheint  hebr.jaqad,  brennen,  angezündet  sein,  chald.  jeq§d, 
chald.  jäqidtä,  brennend,  ein  part  fem.  Aber  gegen  Bochart 
idet,  dass  j  nicht  in  v  übergehen  kann,  abgesehen  von  dem 
iech.  Suffix  ly^^-  in  vdxiv&og.  Deshalb  muss  man  am  griecb. 
lg  des  Wortes  festhalten.  Ich  fasse  das  anlautende  v  vrie 
iv,  "Yayvig,  nehme  also  vdutivd^og  für  Fäxivdvg;  dann  ver- 
leb au/vog  für  cFd/yog  =  aav/jwg^  aavxog,  oavaa^og,  ver- 
trocken, dürr,  von  sa  +  ush  «=  uksh  =e  vaksh  (Benfey,  11, 
=  vag'  (ug')  +  s.  Da  vä,  wehen^  aus  dhvä  entstand  (vgl. 
ip.  ib.  I,  267,  mit  rvtp  s  dhup  =  dhvap  ib.  11,  275 ,  und 
189),  so  nehme  ich  auch  vag'  für  =  hvag',  dhvag':  dadurch 
ush  in  Verbindung  mit  hvar  (ghar,  ib.  11,  195)  und  mit 
für  kush  =s  griech.  nava  in  xdw)  ib.  II,  374. 168.  Das  Wort 
og  für  Fdxiv&og  heäentei  so  eig.  verbrannt  (aussehend?  ob 
u  indh,  Idh,  brennen  »s  leuchten^  seheui  aussehen,  1,259?)» 


—     192     — 

welcher  Begriff  auf  die  Farbo  flbortnigen  inm  Begriff  dmikdnlk 
werden  kann.  Sehliesslich  bemorlce  ich  noch  Folgendes.  DleSan- 
kritwurzel  vft,  wehen,  entsprang  aus  dhvft  (s  dhmä,  worin  m  ft 
▼,  vgl  ib.  U,  283  mit  274)  «  hvft;  da  hv  im  Sanskrit  h  II 
übergehen  konnte,  —  wie  hvag'  :  bhog^  beweist  —  so  konnte  M 
KU  bh6,  ib.  11^  101  sqq.,  lenchten,  ^-og  werden,  wie  dies  beirib 
oben  p.  156  behauptet  wurde.  Die  griech.  Wunel  ipiyy  a  (fe 
nnbelegten  Sanskritwurzel)  bbag'  ist  also  aus  hva^f  entstanden  il 
mit  der  in  avy/j  enthaltenen  Wurzel  ug',  vag^  (ug'  H-  s  «>  sU 
=  ush)  eng  verwandt  So  erkennen  wir  Uar,  dass  griedL  ^mf^ 
qxii^fo  u.  s.  w.  yom  kein  Präfix,  sondern  hv,  die  ursprünglich  ^"WH* 
Gruppe  hv,  an  sich  tragen.  Auch  erklärt  .sich  nnn  ak',  akä^As- 
fey,  II,  125,  lat.  oc-ulus,  ecce;  a  ist  nicht  ans  H,  wie  Ba% 
meint,  entstanden,  sondern  ak'  ist  aus  hyak',  ^fahrend  f ik',  fi|f  im 
hvark',  hyarg',  hvrik',  hyfig'  (d.  h.  aus  hyar,  n,  195,  -f-  ^jd 
entstanden  sind.  Völlig  falsch  ist  überhaupt  die  A'nnainne  ns 
Uebergehen  des  fi  in  a:  auch  iFc^^yv/ui  ist  nicht  ans  vfig'  in/fjf* 
wf4i  zu  deuten,  sondern  Fay  ist  »  (d)hyag'  «  dhva  +  g^,  iA- 
rend  F^ay  »  (d)hyrV  ^  dhya  +  r  +  g^  ist  VgL  dhya,-ftLlr 
320,  283  (g1-hma)  =s  dhyar,   dhyfi  d.  i.  dhva  +  r,  n,  278« 

274.  'YoAoc,  17,  auch  0,  urspr.  jeder  helle,  glaaartig  dliA- 
sichtige  Stein,  dann  das  Glas,  yitrum.  Dass  Benfey  I,  410  m  ii 
Möglichkeit  fremden  Ursprungs  dieses  Wortes  dachte,  kömMStk 
Ihm  nicht  yerargen;  nur  hätte  er  yon  yom  herein  darauf  yeirickto 
sollen,  das  griech.  Wort  mit  hehr,  zekhükhtth,  Glas,  yon  Baidakh« 
zagag^  rein,  hell  sein,  in  Verbindung  zu  setzen.  Wäre,  vcdoc** 
möglich  aus  dem  Indogermanischen  zu  deuten ,  so  könnte  nun  0 
hehr,  'ahal ,  leuchten ,  scheinen  (nach  Gesenius),  yerw.  mit  hH 
leuchten,  jaal,  aufsteigen^  äthlop.  elat,  der  Tag,  n.  s«  w.  denlP 
VgL  auch  Meier ,  Hebr.  W.  p.  45.  644.  Aber  das  griech.  IM 
scheint  so  gut  wie  das  lat.  yitrum  kein  phönizisches  LehmnitlV. 
sein;  doch  ist  die  Ableitung  yon  vw  unhaltbar,  erstens  tn  hff^ 
lieber  und  zweitens  in  formeller  Hinsicht,  well  vaXog  kurzes  v  ^v 
vüi  dagegen  langes.  Indem  ich  mich  auf  die  yorhergehenda^^^>t 
tikel  über  "Yayvig  und  vdxiv&og  berufe,  nehme  ich  vccao^  fär-^-:^^ 
yon  hvri,  hyar  bei  Benfey,  II,  19ö  (fiuQ  für  yar);  mankönn^ 
an  svar  ^  aÜ-ag  fiir  oFikag  ib.  I,  457,  II,  347  denken, 
damit  aber  nichts  ändern,  weil  die  Wurzel  svar  aus  sä 
(s=  hvar,  ghar)  entsprungen  ist.  Vgl.  oben  p.  löö.  Das.A 
so  einzig  richtig  als  das  glänzende  =  helle  bezeichnet;  nnsei 
sches  Wort  Glas  gehört  zu  Benf.  II,  124  sqq.,  wo  gfi  aus 
yfl,  var,  val^  ist  also  mit  vakog  wurzelhaft  yerwandt 

275.  ^oyt],  ijf  ein  Strauch,  yon  dem  die  Farbe  t;o)^fi«%NQ-i 
kommt;  vaytvov  heisst  eine  scharlachrothe  Farbe.  Bochart,  ^:A* 
zoic.  I,  990,  bringt  den  Namen  in  Zusammenhang  mit  dea 
Worte  tahash,  yon  dunkelrotber  Farbe,  wofür  syrisch  sasgo; 
sosgauno  gesagt  .wh:d«     Udber  die  Bedeutung  yon  taf^iah 


/ 


—     193     — 

Hcbr.  W.  p.  1^4.  Demnach  fitände  üay^j  für  avaytj,  iiayiyüv 
yivov.  'yayri,  wird  als  ein  spät  fabrizirtes  W.  angesehen,  da 
bei  Suidas  yorkommt,  während  vayivov  schon  bei  Xenophon 
:  wird.  Uebrigens  scheint  mir  das  syr.  Wort  (das  offenbar 
m  griechischen  dasselbe  ist)  vom  hebr.  tahash  verschieden 
;  meinem  Urtheile  nach  ist  es  arischen  Ursprungs.  Vefgl. 
idwort  9uk',  lucere,  .wovon  ^ukhra,  splendeds,  wie  guwra 
»ckhaus,  Gloss.  z.  VS.  p.  398 — 9),  verw.  mit  den  bei  Benfey 
l  374  verzeichneten  Sänskritwörtem.  Die  Sanskritwurzel  ^usli 
ü-a,  Feuer,  9ushna,  Sonne,  ^ushma,  Feuer,  entstand  wohl 
iksh  =s  5uk'  (oder  auch  Qug')  -H  s;  ein  arisches  Wort 
la  (brennend  »  dunkelroth)  konnte  syrisch  sasgona,  griech. 
w  oder  vayivov  (vgl.  Kiifiivov  =  hebr.  kammön)  werden.  Aul 
öhern  Grad  von  Sicheriieit  macht  diese  Etymologie  natürUch 
Anbruch. 

r6.  'Yaawnog,  ij,  hyssopus,  ein  Würzkraut,  ist  bekanntlich 
)r.  Wort  '6z6b,  worüber  zu  vgl  Meier,  H.  W.  p.  357. 

^7«  Odvfjg,  0,    in   den    orphischen    Mysterien   eine  Gottheit, 
sh  =  Eros,  vnrd  von  Movers,  Phoen.  I,  556,  für  ein  semi- 
Wort erklärt,  =  hebr.  päne,    päntm,  Angesicht  =  Erschci- 
Biditbare  Manifestation  (der  Gottheit).  Auf  dieselbe  Bedeutung 
dne  Etymologie  des  Namens-aus  dem  Griechischen  (cpamo) 
weshalb  man  wenigstens  nicht  vorschnell  zu  einer  Erklärung 
en  aus  dem  Semitischen  seine  Zuflucht  nehmen  darf.   Gegen 
she  Etymologieen    muss    man   immer  scharf  und  streng  ver- 
weil  von   je    her    so    grosser  Missbrauch    damit  getrieben 
ist.     Uebrigens    wage   ich    weder  über  den  Namen  Phanes 
ber  den  ebenfalls  semitisch  -sein  sollenden  Namen  Erikapäns 
fovers   1.    c.    und  Bötticher,  suppl.  'lex.  Aram.  p.  44)    eine 
ndung. 

18*  Otid,  ?j  y  auch  0SU,  und  Ofialf  al,  Stadt  in  Elis  am 
)sflusse;  auch  eine  Landspitze  in  Pisatis.  Dieser  Name  ist 
jhausen  für  semitisch  erklärt  worden,  =  hebr.  pSjä,  fem.  von 
-  pe,  Schärfe,  Rand,  Bord,  Mund  u.  s.  w  ;  die  Phoenizier 
a  dort  eine  Factorei  gehabt  haben. 

79*  OliLiog,  0,  eig.  das  womit  etwas  zusammengeschnürt  oder 

unden  wird,  Maulkorb  u.  s.  w. ,    steht  im  Griechischen  sehr 

weshalb    es   erlaubt  wäre,    an  hebr.  bahan  =  baham,  ver- 

3en  u.  s.  w. ,  zu  denken ;    vgl.  Meier,  Hcbr.  W.  p.  220  sq. 

denkt    man    gewöhnlich    an  offiyyo) ,    nimmt  also  (pi/nog  für 

;  dagegen  spricht,  dass  Gutturallaute  im  Griechischen  höchst 

durch  eine  folgende  Liquida  assimilirt  werden,  was  im  Latein 

itlich  häufig  ist.     Vgl.    z.    B.    oyf^og    mit    vomer    (beide  von 

v/uO.  Doch  haben  wir  yivo/nai  für  yiyvo/Ltai  und  X?jv6g,  Xavog 

y.v6g  oder  Xayvog'^  vgl.  A«xav;/,  XrAuvrj,    Wahrsclieinlichcr  ist 

ber,    dass    cpifAog  für  (pö(A.6g  steht,    verw.  mit  a(pi^fj,    fides, 

13 


—    194    — 

von  einor  Wniccl  hvidh  ss  hvadh  =>  badh,  iNindh  (bei  BenfqF"^'^^ 
94  sq.).  Ueber  diese  Wurzel  vgl.  die  Artt  irtöafiog  und  xi^onr^^^ 
280.  0ivfvg,  6y  Sohn  des  Belos,    Bruder  des  Kepheus,  ~ 


Sohn  des  Agenor  (=  £1)  oder  des  Poseidon  genannt.  Mov»^^^^ 
Phoen.  I,  20  denkt  an  den  semit  Ortsnamen  Pin6n  oder  Pftn^f^^J^ 
von  h'ebr.  pnn,  untergehh,  dunkel  werden;  man  vennntheti  <» 
dieser  Name  auf  Bergwerke  zu  beziehen  sei.  Darauf  bezieht  14^**^ 
vera  auch  den  Namen  Phineus,  indem  er  an  die  Bergiirerke  o^/^^' 
Phoenizier  in  Thrakien  erinnert.  Femer  sagt  er  Phoen*  II,  2,  S  ^^"^ 
sqq.:  An  der  nördlichen  Küste  von  Bithynien  und  Paphlagw^!^  i 
hat  sich  die  Kunde  von  alten  Ansiedlungen  der  Phoenizier  ^^^''^ 
Earier  in  den  Mythen  von  Phineus  erbalten.  Phineus'  ist  k  M^^^i 
griechischen  Mythologie  eine  der  ältesten  Persönlichkeiten  ^'^m^^^^i 
ziens.  Er  erscheint  nur  in  der  Argonautensage^  später  auch  ^  }L  ^i 
ebenfalls  an  dieser  kleinasiatischen  Küste  spielenden  Mytiiee4^^^<r^ 
Perseus.  (Nachträglich  bemerke  ich,  dass  ein.  Freund  phönii^^^^ 
Etymologieen  den  Namen  JJigafvg  mit  dem  hehr.  Nameiu^^^'^«^ 
combiniren  könnte,  der  nacli  Meier^  Hebr.  W.  p.  510|  den  ^^  '^^^ 
bruch  der  Sonne  oder  der  Morgenröthe  bedeutet;  Meier  '  ^  ^ 
dort:  Auf  eine  ursprüngliche  Lichtbedeutung  beider  Namen -^  c^^^^^ 
und  Zerah  —  zeigt  besonders  bei  Serach  der  Earmosinfa^^^^-c^ 
der  an  seine  Hand  gebunden  war«  —  Ich  kann  höchatcnte.^;^  ""^^  «^^ 
hafte  Urverwandtschaft  des  hebr«  Namens  Pereg  mit  deir^^^'^^^o^ 
üeqasvg  einräumen;   findet  dieselbe  wirklich   statt ,    so  ist'^tf  </e^ 

der  hebr.  Wurzel  parag  die  anlautende  Labialis  aus  hv  enc^^  ^t 
Der  schon  vor  Homer  viel  besungenen  Argonantensage  ft  ^g^^^^^i 
schon  in  der  frühesten  Zeit  angehört  zu  haben;  denn  all»Jif;^flai;>^^^< 
von  Hesiod  an,  gedenken  seiner.  Wie  aber  Phineus  an  d:E>  ^f  ^i 
Küste  des  Pontus  gekommen^  darüber  wissen  ältere  MyttK:^ ^^^tfao^^ 
mchts  zu  sagen,  wie  wenn  ihnen  Phoenizier  in  dieser  Geg^'^g^^^enf't 
befremdliche  Erscheinung  gewesen  wären;  erst  später  ^>^fdK>^KrdQp|^. 
i{dt  den  kadmeischen  Mythen  verflochten.  Für  unsem  Zw^^^Wec^  ^ 
die  mythischen  Nachrichten  über  ihn  hauptsächlich  nur  rx^s^r  idsq^ 
wichtig,  als  sie  Beziehungen  auf  dasLocal  enthalten,  wo  e^  ^i'wofa 
weil    sich     in    den    Angaben     darüber     deutlich     das    K-  bestreb 

verräth,    den  Phineus   in  jene  Gegenden  des  Pontus  zu  y:^        ^ejseüa 
wo  Phoenizier  und  Karier  in  alter  Zeit  gewohnt  hatten«     L.  ^erjA^ 

schön  früher  phantastisch  ausgeschmückte  Mythus  ist  soin^      ^UhaUif 
Weise  wie  jener  von  Kadmus  zu  einer  Colonialsage  gewor^^-^'^fi»,  a 
der  sich  historische  Erinnerungen  an  die  Urzeit  der  pontisc^^^*^  ^ 
genden  erhalten  haben.     Alle  bedeutenderen  Angaben  weisei^^''  ^b^ 
hin,   dass  Phineus   schon    in  den  ältesten  Gestaltungen  de^^4^ 
nautik  an  der  Küste  des  mariandynischen  Bithynien  und  de^s^J^ 
liehen  Papblagonien  wohnte.     Bei  Hesiod  sind  Mariandynus    f^t^ 
Namen    erklärt  Bötticher^    rudd.  myth.  Sem.  p.  12,    für  setari^' 
und  zwar  für  =  mÄrt  'andün,  xvQiog  ußQoq,  welche  Etymologie  ^ 
wenig  Beifall  finden  wird)    und    Thynus    Söhne    des  PhineBB. ... 


—     195     — 

flerer  Ehe  waren  ihia  geboren  Parthenius  und  Kromenos; 
)a  ist  von  Kromna  abgeleitet,  einem  Orte  Paphlagoniens. 
18,    bei  Sophokles  Krambis  genannt,,    ein  anderer  Sohn  des 

ist  augenscheinlich  von  Karambis,  dem  bekannten  paphla- 
n  Vorgebirge  und  einem  gleichnamigen  Orte  in  der  Nähe 
len^  und  so  weiset  auch  der  Name  der  ^skytbischen^  Gattin 
leus,  Dia  oder  Eurytia  auf  den  paphlagonischen  Ort  Tium 
18  hin,  —  Soweit  Movers,  der  1.  c.  p,  299  not  126  be- 
itf  dem  SchoL  in  Apollon.  II,  178:  Jia,  in  den  Schol  ad 
dyss.  Xir,  69:  EvQvna,  bei  Nonn.  Dionys.  IF,  688:  "Hqh- 
i  den  Schol  ad  Soph..  Antig.  v.  980 :  Eldod-ia.  —  Wir 
keineswegs  bestreiten,  dass  ^ie  Phoenizier  und  Karier  in 
reffenden  Gregenden  am  Pontus  Colonieen  gegründet  und 
^it. besessen  haben;  wir  bestreiten  nur^  dass  in  dergricch. 
gie  Personen  von  irgend  welcher  Bedeutung  vorkommen, 
phönizischen  oder  karischen  Ursprungs  wären,  obj^ohl  es 
imöglich  ist,  dass  ein  und  derselbe  mythologische  Name  bei 
rem  >und  bei  den  Griechen  vorkommt,  ohne  hüben  oder 
ab  ein  entlehnter  betrachtet  werden  zu  können.  Der  Name 
la  Ist  sicher  ebenso  ein  echt  griechischer  wie  der  ihres  Va- 
4aq  (wohl  zu  bhrish,  BenfeyU^  llOsqq.,  also  f=  der-Rauhe, 
ler  barsch)  und  der  der  Meergöttin  Etdo&ia  (=  Kvfiodori),  . 

unter    den    Artikeln    floaudcSv'  und    H^couvg    gehandelt 

^gd-dvia   kann   als    eine  Meerstürmerin   (vgl.  Sskrit  vSr, 

isser,  aQog,  mare^  bei  Benfey  I,  324),  ebenso  gut  aber  und 

mir  scheint  —  besser    als  eine  sich  in  Kreisen  oder  Wir- 

ftig  bewegende  Göttin    (vgl.  die  Wurzel  var,  vri  bei  Benf. 

sqq.)   gefasst  werden.     Indessen    wird   die  Deutung  dieses 

in  formeller  Beziehung  besonders  dadurch  sehr  erschwert, 
im  Schol.  ad  Ap.  Rh.  II,  178  "Oa^dog  ein  Sohn  des  Phi- 
nd  der  Kleopatra  genannt  wird ,  wofür  auch  die  Formen 
g,  ^'ÜQvi^og  vorkommen,  welche  man  in  ^QQsi&vwg  ändern 
^gl.  den    Art.  ^Ag'fjgj    wo  "QqImv  =  ^SiaQtwv,    'Ouquoi/  be- 

ist   und    dazu  den  Art.  *£2xfav6g,    wo  anders  über  ^Q^itov. 

it  •  ist   'ilgsldvia    für   ^QaQsld^via    zu    nehmen  und  auf  eine 

Fa0&,    Fqi&    (drehen,  wirbehi,*  vgl.  Benfey  IF,  318  sq.) 

uführen,    sei  es  dass  der  Name  als  eine  Reduplicationsform 

id-,  FwF(}td^;  Fü)Fa(}d^  =  FoFuQd^)  zu  fassen  ist,  oder  dass 

lautende   Omega    für    ein    Präfix    (sa  oder  dva)    genommen 

muss.     Auf  jeden  Fall  —  das  behiupte  ich  mit  Entschie- 

—  darf   der  Name   für    einen   echt  griechischen  angesehen 

Weit  eher  könnte  der  Name  Otvsvg  für  fremd  gelten  und 

jr  semit.  Wurzel  pun  stammen,    wovon  Movers  ihn  wirklich 

,   indem  er  daran  erinnert,    dass  Nonnus  ihn  Tco/uocüwa  ßa- 

hoiai  fisräkXoig  nennt,    wie    ich    denn    bereits    oben  p.  158 

kUmt  habe,    dass  der  Name  der  paphlagoni^chen  Stadt  Sesa- 

^0  er  seinen  Sitz  gehabt  haben  soll,  wahrscheinlich  aus  den 


—     196    — 

Phocnizischcn  herzuleiten  sei.  Man  vgf.  jedoch  Bötticher,  su  U^ 
gesch.  der  Armenier ,  p.  3G  (über  Si^aufiog).  Dies  ist  aber  m 
höchst  unsichere  Etyniolpgic,  da  Phineus  eine  wirkliche  Bedeotai 
haben  muss  und  kein  blosses  Abstractnm  von  Bergwerken  ah 
kann.  Benfey,  I,  178  stellt  den  NameiT  Temrathnngeweise  -za  q^m^ 
schwinden,  welches  Wort  er  aber  grundfalsch  etymologiBirt  üi 
van,  tödten,  tönen^  ib.  I,  335  aus  diivan,  tönen,  II,  275  und  (ii 
für)  dhvan,  tödten,  II,  276  (eig.  bilden  beide  ein  einiiges  Wt!: 
stossen  ist  ')  =  ausstössen,  tönen,  ')=s  niederstossen,  tödtonjol- 
standen  ist,  so  auch  yan,  hinschwinden^  ib.  11,52,  aus  hvan,  dhiai 
sich  neigen,  senken,  II,  320  sq.  Denn  sich  neigen  Ist  «=  iieicki^ 
ablassen,  sinken,  untergehen ^  wie  vergere,  welk,  welken/ iM 
klar  machen.  Demnach  steht  (p{d)lv(ü  (dt  hFlvfa  mit  yfckf; 
q)^i(jj  kann  für  (pdijjw  =  ^Sivjca  stehen ,  wie  /ufu  für  fd^  = 
fJvja  (vgl  oben  p.  6) :  sonst  könnte  (p&lw  auch  zur  GmMm 
hva  (-H  ja  ?  =  hvi)  gehören.  Zu  (p{d)lvu}  vgl.  Ivdto ,  ^A«f  {gh 
neigt  =3 flach;  in  ^ivoQ  steckt  die  volle  Urform  derWitfzd  dhf^ 
x{d)(jiv  =  Fläche,  Ebene.  '  Die  hebräischen  Wörter  panah,  äit 
wenden,  neigen^  pnn,  untergehen  scheinen  ebenfalls  hieheriifi- 
hören,  also  (vgl.  den  Art.  Iltjyaaog)  p  aus  hv  entstanden  n  adi; 
panah  (fürpana-ha)  enthielte  also  schon  die  Wurzel  favan^  wiboi 
pun  vielleicht  auf  hva  (==  pa)  zu  reduziren  wäre.  Oder  hätte  mi 
im  Semitischen  hva  in  pa  und  pu  (vgl.  Sskrit  bhug',  bhag)si^ 
gab  U.S.W.)  übergehen  können?  Den  Otvtvg  könnte  inan  abltfi 
dem  Griechischen  gerade  so  deuten,  wie  Movere  ihn  aus  den  Ji^ 
mitischen  gedeutet  hat.  Besser  aber  scheint  es  mir,  van,  (Mk 
5=  hvan,  dhvan  festzuhalten ;  vgl.  Benfey  I,  335.  II,  63.  ?7ft  ^  /' 
Wurzel  dhvan  bedeutet  eig.  stossen^  daher  ')  tödten,  dhao;  ^«^  A^ 
stossen  =  tonen;  ')  Sanskrit  an  für  hvan,  dhvan,  auaBtonnarii^f 
blasen,  sprühen,  leuchten ,  woher  anala,'^  Feuer.  Dazu  habe  iA  fi  \^n 
siehe!  gestellt,  ebenso  Ffjvoif/j  leuchtend.  So -könnte  «^3^^ 
Phineus  entweder  ein  tönender,  rauschender  Gott,  d.  h. 
gott,  oder  ein  Lichtgott  sein.  Ich  wage  keine  Entscheid 
mich  aber  zur  ersteren  Deutung,  . 

281.  Oohi^y  0,  Phoenix,  Sohn  des  Agenor,  der  W-^W  ^^  ^ 
nymos  der  Phoenizier.  Dieser  wichtige  Name  ist  bisher-x:^^  ^^"^ . 
geblieben ;  bald  hat  man  ihn  für  pbönizischen,  bald  für  gr-K-;^  ^^' 
Ursprungs  gehalten,  ohne  indess  zu  einer  sichern  £tyn~x::K^<J^ 
gelangen.  Bochart  vermuthete,  der  Name  sei  8emiti8cfac€£>^^ 
hebr.  bn0  '^naq,  Söhne  des  'Anaq  (des  Stammvaters  de ^>^^^f 
'Anaqiten  in  Palästina)  herzuleiten ;  dagegen  hat  Benfey  nr^  ,^^^ 
bebliches  einzuwenden,  wenn  er  II,  109  bemerkt:  (Dom|^&^^^  ^ 
spricht,  wie  lat-  Poenus  zeigt,  xlem  einheimischen  Ni^  ^  J4Stay 
Phoenizier;  Ooivly^^  r^  Phoenizien;  ob  hebr.  Kenaan,  wo  ^  ^ü 
g  gesprochen  wird,  eine  dialectische  Veränderung  desseKS^ 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  Hieher  als  mehr  gräziairte  ^^/^^ 
:onn  von  (pom^:  q^oivog^  /f,  oV.    —    So  schlecht -konnte  ^f^H^/^ 


—     197     — 

ifey  die  Reclito  der  ^riecbiscbeu  Sprache  wahren!    Darüber 
feier,    Hebr.  W.   p.  706  sq.,    sich    eher   auslassen   dürfen 
sr    das.  einfache  Verlosen  des  Wortes  karkom.     Benfey  hält 
SIS  kaum  zu  begreifen  ist,  das  echt  griechische  Wort  (poivSg, 
3th^    für  ein  aus  dem  Namen  cfer  Phoenizier   (dabei  konnte 
kjenaan  denken!)  entstandenes  Fremdwort!    -Auf  eine  solche 
werden   wir   nun  freilich  nicht  zu  Werke  gehen;    vielmehr 
wir  uns,    indem  wir  die  Zusammenstellung  von  Ooivi^  und 
(Br.  unzweifelhaft  richtig  halten,  nach  einer  griechischen  Ety- 
dcs  Wortes   (poivog   umsehen.     Wie    aus   dem  lat.  Punus 
s)  =  Poenus    ersichtlich  ist,    entstand    das   griech.   g)0ip6g 
leinlich    aus    fpvvog^,    wie  olSvov  aus  vdvov]    wenn  aber  die 
e   von    olävop   und   vävov  auch  nicht  stichhaltig  sein  sollte, 
nte    doch    (poivog   aus  q>vv6q  sein.     Das  Wort  q)vv6q  würde 
mz    leicht    aus  Sskrit  abhi  +  ush    (=s  lat.  ob  +  ur-o  für 
rklärt  werden  können,  woraus  man  gewöhnlich  lat.  bus-tum, 
r-o    (f.  com-bus-o),    fus-cus  ableitet;    aber  wie  lat.  frango 
IS  abhi  +  fig',  sondern,  aus  bvrig',  und  lat.  im-bu-o  neben 
,    ex-u-o    nicht  aus  abhi  +  u  (ex-u-o,    ind-u-o  steht  für 
hvah  =  buh  in  im-bu-o;  tiyab  entstand  aus  dhvah,  woher 
iQn   p.  97  tu-nica^   tu-tus,  tu-eor  f.  tuh-eor  ableiteten)    zu 
9  sind    (bei  im-bu-o  neben  ex-pu-o  habe  ich  Benfey,  II,  68 
meiner  Seite),  ebenso  muss  das  in  buro,  bustum  anlautende 
lie  urst)rüngliche  Anlautgruppe  hv  eingetreten  sein.  Vgl.  hier 
xav/r,  xavio,  xuro,  worin  x  =.hv;    dann  q>iv-(a  =  hvan  = 
mivio;  a^^v  =  cun-eus  (oben  p.  90)  u.  s.  w.    Aus  dem 
sehen  treten  zu  buro,    bustum  die  Wörter  (pavaiy%    (Brand- 
blasen ist  =  sprühen ,    brennen :    Benfey   stellt   (pavaiy^  zu 
I  537  sqq.:    diese  Wurzel  ist  aber   aus  sa  +  hva  =  pha, 
fzuleiten,  weshalb  unsere  Etymologiecn  auf  dasselbe  Resultat 
äufen),    rfwycof    rpoi^cj,    rpmtq   (in  letzterem  Worte  erscheint 
dhvä  =  dhmä,    Benf.  II,   274);    dazu  füge  man  noch  lat. 
aufgeblasen,   aufgesdh wollen*,    von  hvabh,    woher  der  Name 
*'a.send  =  brennend    Vgl.  favilla,  glühend,  von  dhav  (gunirte 
^^x\  dhu),  blasen:    f  aus  dh  wie  in  jufus  und  sonst.     Somit 
^s  Wort    (pvvdg  von  der  Grundform  der  Sanskritwurzel  ush, 
•-''ennen,   nämlich  von  hvash  «  lat.  bus-tum  (vielleicht  auch 
^Vis)  herstammen:  (pvv&g  für  q)vav6g  bedeutet  also  brennend 
^^tid,    rotli.     Hält  man  aber  (poivog  {oi  als  Ouna  von  i)  für 
*^dform,  woraus  Pun-us,  Pun-icus  entstand,  wie  die  dialecti-' 
Nebenformen  Fvvog,  Fvy,og  für  oJvog^  olicog  (von  vi,  v6,  vig, 
*^Xunehmen  erlauben,    so  Hesse  sich  (poivog  mit  der  in  (pai^^ 
^altenen  vollem  Stammform  von  «i'^co  verbinden :  (paiä  ist  = 
Guna  von  hvidh  =  dbyidh,  worüber  s.  v.  ara&evo)  gehan- 
Urde.   Wie  idh  in  laivo)  ab  ih  erscheint,  könnte  auch  hvödli 
§h  =  (poih  geworden  sein :  der  Sinn  des  Wortes  (poivog  bliebe 
ich    derselbe.     Die    erstcre  Etymologie    scheint   mir  einfacher 


^ 


—     198     — 

und  leichter  su  sein,  weshalb  maii  «le  am  ersten  für  die  ridnip 
Mten  wird:  ich  will  aber  kein  entscheidendes  Urthoil  fallen«  An- 
fallend ist  lat.  Pun-  gegen  (Doik-:  doch  vgl.  ätpXaaiiov  =  aplustn 
Der  Name  Oom^  bedeutet  brennend  =i  roth^  die  Phoenizier  grilB 
als  rothe  Männer ,  wie  Knobel ,  Volkertafel  der  Genesis,  p.  317, 
ebenfalls  richtig  eingesehen  hat:  wahrhaft  lächerlieh  Jat  es^  an  Pik* 
bäume  oder  Pnrpurfärbereien  zu  denken.  Knobel  sagt:  Den  G» 
chcn  verdanken  die  Phoeniken  den  Namen,  unter  welchem  sie  beritat 
geworden  sind.  Das  Wort  (fohi%  bedeutet  roth,  diulkelrodi,  bn» 
roth,  und  ist  auch  Ausdruck  für  den  Purpur,  die  Dattel,  die  Ns: 
es  kommt  von  <poiv6gj  was  wie  tpoivioq  und  dag>oiv6i  rothbednkl 
Mir  ist  nicht  zweifelhaft,  dass  die  Phoeniken  diesen  Namii  smI 
ihrer  Hautfarbe,  welche  den  weissfarbigen  Griechen  (ichfBr««K 
auf  Ucrmann,  Griech  Privatalterth.  $.  4.  p.  16.  18)  sriUn 
mochte,  erhalten  haben,  wie  auch  die  Erythraer,  zu  deren  Slfli 
Dionysius  sie  rechnet.  —  Ein  entscheidender  Beweis  fürdcngriedi 
Ursprung  des  Namens  Oolvi^  liegt  wohl  auch  darin,  dass  dvU- 
rer  des  Achilleus  (also  eine  myth.  Person)  so  hicss:  den  letzteren  UUtMi- 
vers,  Phoen.  II,  2, 307  sq.  voreilig  mit  dem  arischen  Sandan  imm— 
282.  Ovxog,  ro,  Meertang,'  Seegras,  als  Schminke  gebmdt 
ist  ein  höchst  schwieriges  Wort^  weil  im  Hebr.  das  Wort  pdkk  k 
Augenschminke ,  Stibium  heisst.  Man  könnte  9^x0^  ftir  eük  Leli- 
wort  aus  dem  Semitischen  halten.  Dunkel  und  unverst&Ddlieh  nki 
Gcscnius,  wenn  er  sagt,  dass  das  hebr.  Wort  mit  dein  grieddriRi 
vielleicht  verwandt  (wie  verwandt?!)  sei.  Vgl.  auch  Meier,  Bek 
W.  p.  217.  "638.  An  eine  Urverwandtschaft  beider  Wörter  ■ 
denken  ist  jedenfalls  unstatthaft;  möglich  aber  wäre,  dass  eil:- 
bei  Bildungen  aus  urverwandten  Wurzeln  häufig  wiederkehnsb 
—  Zufall  auch  hier  sein  Spiel  getrieben  habe.  Ich  berufe  rick 
auf  griech.  XafLindgy  ftvskog,  fiioxogj  fiwfiog  gegenüt>er  den  mäL 
Wörtern  lappid  =  lampad,  moah,  muq^  mum  u.  and«  Vgl  ■* 
hebr.  puali,  blasen,  mit  (pcm'l'g,  wo  die  aus  hva  entstandene  faidogtf*' 
Wurzel  pha,  s-pha,  s-phu  (ßenfey  I^  537  sqq.  und  oben  p.  130 
zum  Vorschein  kommt.  Ganz  falsch  stellt  Gesenius  den  Stau 
puah  mit  dem  gleichbedeutenden  napah  zusammen:  na-pah  istfW. 
mit  na-pash ,  dies  mit  na-sham ,  na-saph  (urverwandt  mit  läii^ 
na-s-us,  nasus,  Nase,  eig.  blasend^  schnaubend,  vgl.  oben  p.  116r') 
fragt  man  nach  dem  Verhältniss  von  napah  au  puah^  so  bsic^ 
K  ich,  dass  napah  vom  einen  Guttural  eingebtisst,  also  unmögüAtfi^ 
*  einem  Präfix  na  +  puah  entstanden  sein  kann.  Die  Wört^  iM^ik, 
napash  u.  s.  yr.  gehören  zu  hna,  Benf.  II,  182  sqq. ,  stoflsen  - 
ausstossen,  tönen,  blasen,  athmen,  wozu  auch  die  von  BenfeylL 
Ö5  angeführten,  theilweise  mit  Präfix  sa  componirten,  WMsr  ff- 
hören.  Das  Wort  puah  steht  zu  napah  in  folgendem  Vorfadtola. 
Die  Wurzel  dha  >=  ha  bei  Benfey,  11,  188  sqq.  bedeutet  ttaat^ 
wie  dhu,  II,  271  sqq.:  dies  beweist  griech.  a-yd-otj  a-^d-fy^  Mr 
sen,   stechen,   ib.  II|  181.     Aus  dha  =  ha  entstand  dhu,  dhfs  "* 


—    199    — 

-  va;   ebenfalls  entstand  aas  dha,   ba  die  Wurzel  hna,    bni, 

ina  ist  .es  ba  +  na,  hni  a  ba  +  na  +  ja,  bnu  =  ba  + 

va.  Vgl  oben  p.  114—6.     Nun  geboren  die  semit  Wörter 

i,    na-shapb  u.  s.  w.    zu   bna  (stossen)^    wäbrend  puab  zu 

=7)  hva  (stossen),  gestellt  werden  muss.  Man  siebt  also,  wie 

)mbinationen    eines  Gesenius  und  anderer  älterer  Etymologen 

nem  böberen  Standpunkte  aus  betracbtet  docb  gewissermaassen 

ebtig  ersebeinen  könnten;   dies  müss  aber  jenen  Leuten  nicbt 

JBgt   zum  Lobe    angerecbnet   werden,    vielmehr   verdient  der 

ip   so  schweren  IrrUiümem  befangene  Meier  Lob  dafür,  dass 

IT   wenigstens    mit   echt   philosophischem  Geiste    (der  streng 

schaftlicbe    oder   philologisch-kritische    geht   ihm  leider  ganz 

em    verkehrten  Verfahren  der  früheren  Sprachforscher  entge- 

xeten   ist.     Unbegreiflich    ist   mir,    dass  mehrere   der  ersten 

r  der  semitischen  Sprachen,  die  sonst -auch  etwas  Ordentliches 

ndogermanischen   verstehen,   in  diesem  Punkte  die  ganz  un- 

re  frühere  Wortvergleichungsmanier  noch  nicht  haben  aufgeben 

i :  sie  haben  sich,  wie  mir  scheint,  durch  das  besonders  überall 

wo .  es    auf    das   Einzelne    ankommt,    so    unkritische   wilde 

m  Meiers  abhalten  lassen,  das  wirkliche  Verdienst  des  Meier  - 

Baches  anzuerkennen.     Ich  verweise  noch  auf  griecb.  nvlya) 

WOB  hva  -f-  na  H-  ja  +  g')  nebeA  a'-fplyya)  ((piy  aus  hva  H- 

g'),  auf  ya{ji)n  (hva  -H  p)  neben  yvam  (vielL  =  hva  -f-  na 

auf  nw  in  nviFm  neben  a^nv-;^^  {^X'Di    ^^  ^^^  ^^  ^^* 

i  +  va,   während  71t;  >=  hva  ist;   vgl  auch  den  Art  2(ply%. 

hebr.  Wort    pükh  nun  könnte  mit  puab  gleichbedeutend  sein, 

las  Glühende  =  Rothe,  rotbe  Farbe  bedeuten;  ebenso  könnte 

i.  qwyiog  mit  q>oiv6g  (qwvog)  verwandt  sein,    von  hvaksh  (vgl. 

)  s=  bvash  in  q^va^vog,  (pvvog^  (poivog.  Indessen  will  ich  diese 

)logie  nyir  als  eine  blosse  Möglichkeit  angesehen  wissen.  Bleibt 

aber  bei' der  Ansicht,    dass  Farbe    (nicbt:    rotbe  Farbe)    der 

des  Wortes  sei,    so  stelle  ich  tfvKogy  fucus,  fucare  mit  latein. 

i(h)-o  =  griecb.  ß(ä)vh(a  (Benfey  II,  68),  tauchen  wie  ßdnrwj 

imen:    ^vx   stände    für  gw^  =»  bvab;    zu  lat.  fuc-  vgl.  auch 

re  z^  duh,  ib.  11,  277.    Zu  bvab   vgl  gub,    immergere,   ib. 

10,   und   die   dort  angeführten   wichtigen  deutschen    Wörter). 

in  diesem  Falle  könnten  hebr.  pükh  und  griech.  qwxog  in  dem 

ältniss  wurzelhafter  Urverwandtschaft  stehen  bleiben,   da  hebr. 

gewiss  mit  panab,    dies  wahrsch.  mit  hv^n   (hva  +  n-a)  bei 

qr  II,  320.  52  (wo  van)  zusammengehört. 

283.  OüiQ,  0,    lat.  für,    der  Dieb.     Dieses  Wort  steht  bisher 

rriechischen  unerklärt,    da  Benfey,  II,  108  (der  (p  aus  k'  lier- 

3gangen  sein  lässt)  gewiss  nicht  zu  billigen  ist.  Deshalb  könnte 

an   semitischen,     zunächst   phönizischen   Ursprung   desselben 

en;    vgl.  Meier,  Hebr.  W.,  p.  204;    dies  ist  aber  ganz  über- 

ig,  weil  gar,  gfi,  gri  bei  Benfey,  II,  135 — 142,    als  aus  hvfi 

anden  betrachtet  werden  muss.     Dafür  bürgen  die  dort  behau- 


—    200    — 

delten  griechisch-lateinischen  Wörter.  Vgl.  ib.  I,  323  (vriaushv 
und  II,  107—8  (hfl  aus  hvri).  Auch  die  von  Benfej  II,  106: 1 
falsch  gefassten  Wörter  fptaotauog,  qxoUog  (vgl  ib.  II,  301)  gel 
ren  zu  hvfi:  ich  sage  die  falsch  gefassten  Wörter,  weil  er  me 
grifflich  nicht  richtig  gefasst  hat;  auf  richtige  Begriffisbestimai 
kommt  hier  aber  Alles  an. 

284.  Xakßäv^,  17,  lat  galbanum,  ist  ein  phöoizisches  ^ 
=  hebr.  holbnä  von  haiab,  fett  sein,  eig.  wohl  das  Fette,  EM 
s=s  eine  Art  Gummi  ^  ein  zäher  Saft.  Anders  Meier,  Hebr.  ^ 
699  y  der  das  Wort  von  einem  Stamme  haban  ableitet  ni^l  c 
aus  dem  Dagesch  forte  einer  Steigeningsform  erklart«   Vgl.  obenpi 

285.  Xäki^f  6j  i^j  kleiner  Stein  u.  s.  w., -ist  ein  im  Grit 
sehen  schwer  zu  begreifendes  Wort;  vgl  Benfey,  II,  177«  taQ 
däischen  entspricht  hSleq;  Steinchen  (vgl.  Gesen.  s.  v*  balaq),  1 
man  darf  darum  griech.-;^ailli§  doch  nicht  für  einen  phön.  £indriii| 
halten:  denn-  das  griech.  Wort  wird  sowohl  durch  die.  in  diD 
nächst  verwandten  Sprachen  vorkommenden  der  Bedeatuog^] 
entsprechenden  Wörter  als.  durch  die  Reduplicationaform  xd/ltß 
schützt  Die  Wurzel  ^ar  muss  aus  kar  =  favar  (as  hvaJy.Biis, 
280.  283 ;  dazu  auch  dUca  für  hFdkiw  und  mahlen,  meiere, 
das  Verhältniss  von  ylay^  yakaxr  zu  Milch  kehrt  hier  wied^^ 
oben  p.  178)  entsprungen*  sein :  dafür  bürgt  /aX--^.  Eben»,^ 
wie  /dXi%  kann  ich  das  Wort  xA^(K)C}  das  Loos  (durch  Dissii^  ^ 
aus  xQfjQog,  xqaqoq  entstanden)  für  semitisch  halten,  wofür  ^*^ 
ßochart  erklärte  >  indem  er  es  dem  hebr.  Worte  göräl,  d»^ 
Stein,  das  Loos,  gleichstellte^  welches  wohl  aus  g6r£r  (von^:^ 
garar)  entsprang,  wie  härül  aus  härür  (von  harar;  vgL  de 
ßijQvXXog),  Da  das  Wort  göräl,  goräl  für  gdrar^  gorär  for^^-^-^^ 
völlig  identisch  ist  mit  dem  griech.  xguQog,  so  ist  es  lei  ^^ 
lieh,  dass  hier  ein  enges  Urverwandtschaftsverhältnis^^  obw» 
hoffe  dasselbe  bei  einer  andern  Gelegenheit  schärfer' ins 
sen  und  zu  einer  Entscheidung  über  dasselbe  gelangen 
Ebenso  durfte  h^leq  mit  /aXi^  urverwandt  sein,  also  h 
hval-aq;  vgl.  den  Art.  xegag,  wo  die  semit.  Wurzel  qar 
ist,  und  dazu  hebr.  bar-aph  (carpere) , "  har-ath,  har-ash, 
nius  falschlich  mit  ;^6eoa(7(;o>,;^6e9arrcrj  zusammenhält:  denn^ 
/aQuTUx)  (verw.  mit  (T-fpakdfracjy  a-nagdaao),  (fciguß,  (poQa 
nit  axäXXfOf  weil  hv  zu  >c,  /,  zr,  (p  werden  kann :  vgl.  verrt^/  4 
en,  woher  verres,  d^n  vello,  reissen^  ziehen,  aus  hverro^  iy|| 
=  s-pol-ium ,  bei  Benfey  II,  295)  ist  aus  yaqdxjw^  wie  ni^ 
aus  dvdxjio.  Also  bloss  har-ash  und  /aQ-ax  sind  als  vervfsoi^ 
betrachten;  dagegen  scheint  hebr.  haraph  mit  lat.  carp-o  vq|^ 
identisch  zu  sein.     Vgl.  oben  p.  91. 

•  286  a).  Xäoiov,  0,  der  Schiffer,  welcher  die  Seelen  derYgS' 
storbenen  in  der  Unterwelt  über  die  Styx  fuhr.  Dazu  vgl  DH^' 
lüänn,  Phil.  Aeg.  p.  30  sq. :  Xagcov  ....  nQWQSvg^  ov  JSfhm 
'/ard  r/jv  löluv  didXf.xrov  ovofidKovat  Xdofova,  Diod.  Sic.  1, 92jflB 


—    201    — 

haec  vox  re  vera  Acgyptiaca  est,  ab  Orphco  ad  Graccos 
:a  (Diod.  I,  96)>  fortasse  /aro-ouon,  tacituraum  significat, 
entio  cadavera  sepelienda  trajiceret  Der  Name  Xägiav  ist 
denfalls  echt  griechisch  und  bedeutet  wohl  lividus;  vgl.  den 
)er  *AyiQfav  und  Benfey  II,  196  sq.  Sonst  Hesse  sich  ahch 
ifey  II,  133-^5  denken,  wohin  ich  den  Fiussnamen  !^;^«ilü>oc 
dem  Namen  des  Helden  ^A/^iXXsvq,  des  Sohnes  der  Thetis) 
Uen  geneigt  bin.  Wenn  Uhleroann  1.  c.  p.  6  sagt:  satis 
le  bac  disquisitione  probatur,  rerom  Aegyptlacarum  auctores, 
tum,  Diodorom,  Plotarchum,  Horum  ApoUinem^    alios,  haud 

de  Yocibus  Aegyptiacis  judicasse,  sed  ipsius  linguae  fuisse 
imos,  et  quibus  fidem  habeamus  quam  maximam,  esse  dig- 
»s  —  so  geht  er  —  wenigstens  was  den  Herodot  und  Dio- 
tdüt  —  viel  zu  weit:  es  wäre  z.  R.  durchaus  unerlaubt,  ahf 
ictorität  deö  Diodor  hin  ein  ägypt.  Wort  Xiigcjy,  /aQcov  mit 
deutung  nQcoQsvg  anzunehmen,  lieber  Herodot's  Eenntniss 
l^t.  Sprache  wird  man  sich  ein  ganz  anderes  und  zuver- 
richtiges  Urtheil  bilden,  wenn  man  die  vortrefflichen  Unter- 
gen, welche  Lepsius,  Chronologie  der  Aegypter,  Bd.  I  (1849) 
eine  Kenntnisse  in  der  ägypt.  Chronologie  und  Geschichte 
sttt  hat,  gehörig  erwägt  und  deren  Resultat  zum  Maassstabe 
enrtheilung  seiner  ägyptischen  Forschung  im  Allgemeinen 
:  einige  aufgeschnappte  Brocken  der  aegypt.  Sprache,  die  im 
»t  vorkommen,  können  unmöglich  genügen,  um  ihn  als  einen 
^tischen  Sprache  mächtigen  Schriftsteller  (linguae  Aegyp- 
peritissimum  auctorem)  zu  bezeichnen.  Uebrigens  hilft  sich 
ann  zuweilen  auf  eine  wahrhaft  komische  Weise  aus  der 
i;e,  d.  h.  er  kehrt  zuweilen  zu  dem  richtigen  Standpunkte 
urtheilung  zurück,  von  dem  aus  der  kritische  Forscher  ver- 
;e  Auctoritäten   zu    betrachten   pflegt;    vgl.  z.  B.  ib.  p.  23: 

TQidxovra  laigt],  ä  xakovaiv  AlyvnTiOi  vo/Liovg.  Diod.  Sicul. 

At  non  Aegyptiacum  nomen  est  vo/nog,  quod  quisquam 
lare  posset,  sed  veluti  apud  Graecos  vo/uog  lex  et  vo/uog  prae- 

eadem  voce  sigüificantur,  ita  quoque.  apud  Aegyptios  tos 
tas  nomus,  praefectura  simili  nomine  vocabantur.  Cf.  Plin. 
at  IV,  9.  Hätte  er  überall  den  Muth  oder  die  Kühnheit 
,  die  Auctorität  des  Diodor  bei  dergleichen  Dingen  in  die 
enden  Schranken  zurückzuweisen,  so  würde  er  sich  gar  nicht 
bt  gefühlt  haben,  dem  Diodor  zu  Liiebe  manche  offenbar  echt 
sehe  Wörter  in  den  Verdacht  ägyptischen  Ursprungs  zu  ziehen. 

86  b).  XavMvtq^  auch  /avvwvsg,  /avvcSfg,  yaviovig^  yaßw- 
^schrieben,  ist  das  hebräische  Wort  kavv&n,  Opferkuchen, 
lonava. 

'87.  XifÄaiQa^  rj,  Tochter  des  Typhon  und  der  Echidna;  ebenso 
ein  feuerspeiender  Berg  in  Lykien,  unfern  Phaseiis,  der  die 
lassung  zu  dem  monströsen  Bilde  der  Chimaera  gewesen  sein 


—    302     - 

Boll.  Den  Namen  der  Stadt  OuaijXi^  erklKrt  Hovers  für  ecnütisd, 
=  hebr.  paa-'^l,  Hand  Gottes;  Ändere  haben  ichon  früher  andot 
lykische  Namen  ans  dem  SemitiBcheD  gedeatet.  So  soll  der  Nase 
der  Solymer  mtt  dem  Stadtoamen  JertUfaalfim  In  Verbindaug  n 
getzen  sein.  Die  Stadt  UÜTafM  wtuda  nach  dorn  bebr.  Staan 
pathar,  chald.  peshsr,  auslegen,  deoten,  für  eine  urbs  oracnlam 
erklSrt  (vgl.  Hoffmann,  Griechenland  u.  die  Gr.,  p.  1747);  dagtgn 
spricht  aber  Steph.  Byz.  8.  T.  TIürttqK'  tJm/uäa&at  äe  rjjv  ;^ 
a'no  TOV  äyyovg  tov  nuxü(juq  nüzaqa,  ftt&tQftfjysvta&at  ti  t^ 
vttTttuay  UXijvian  xlartjv.  Das  Wort  schefart  ku  Benfey,  II,  k 
sq.  (wo  badh,  bsndh  ans  hvadh,  bvandh,  vgl.  Ü,  322  sq.)  m  p- 
hören  nnd  sowohl  mit  xtarij  (xJ^-rtj)  als  mit  ntQog  (vgl.  «tap, 
98.32)  verwandt  zn  sein.  BötUcher,  Arica,  p.  5,  schweigt  dkrfler. 
Wären  semitische  Wörter  oder  Namen  in  Lyklen  mit  Shkctinl 
nachzuweisen,  so  könnte  man  die  XZ/tai^  in  Verbiadnng  brii^ 
mit  dem  bei  Steph.  Byz.  vorkommenden  Namen  Xei^tiqa,  tj,  Sbi 
in  Sicilieo,  sonst  '//^^ ,  (vgl.  Xußtö^aq  =  'AßwQug ,  XaXvßij  = 
'AXvßri),  welchen  Movers  wohl  richtig  von  hebr.  hamar,  güm 
heies  sein,  ableitet:  Gigfirj,  ij,  oder  Qi^fteu,  at,  ist  eine  VAi^ 
eetzang  des  phöniz.  Namens  'fyiQa.  Eine  Ableitang  des  Nubm 
X/fiaiQa  aus  dem  Semitischen  ist  aber  nicht  zazulassen,  oMi 
es  möglich  würe,  dass  der  Name  ebien  Khnlicben  Sinn  endödir. 
Tgl.  Mat^  (brennend) ,  welches  Wort  von  favnr  (=  hmsr)  M 
Benfey  II,  195  kommt;  aus  hmar  konnte  XftuQJu,  X^m^«i 
dnrcfa  Spaltung  der  anlautenden  Gmppe  mittelst  eines  kurzen  V»- 
cals  (vgl.  Tiiyvrög  zu  nrv,  TiviFui)  Xlftatqa  werden.  Die  got* 
Wörter  y/fta^t,,  Ziegenbock,  f/i/tcuga,  Ziege  setat  Benfey  II,  19S 
mit  lat.  haeduB,  deutsch  Geias,  in  Vertiindung ;  schwerlich  mit  BkH 
weil  der  Vokal  i  kurz  ist.  Wie  m^,  caper,  capra  scheint  x'f'^ 
vom  Stossen  benannt;  vgLhraal,  stossen,  ans  hmarshvar  (=hn, 
hn,  dbu,  drf-tu,  +  r)  ib.  II,  283  j  auch  hvar,  II,  195  heisst  aj. 
stossen  ^^  ausstossen,  werfen,  streuen,  strahlen,  Dämmen  u.  dc^ 
Bo  blieben  Xlfiaigu  und  yltnu^a  in  formeller  Beziehung  beiswaiDai 
wie  lat  verber  ubd.  verbum  (Stoes  =  ')  Schlag,  ^)  Ausstoss,  TmI 
gr.  apiaffäyva  und  rfna^ayim,  und  viele  andere  formell  identisck, 
begrifflich  auseinandergehende  Wörter.  Doch  maasse  ich  mir  tta 
XlfuuQa  keine  Entscheidnng  an.  Ein  anderer  Name' der  CU'* 
Ist  im  Namen  BtXXi^o-rfövtriq,  d.  h.  Tödter  des  UngethümrfBBt 
Grund  batFischer,  Bellerophon,  1851,  an  cUi;  und  tpä-ix;  geWt; 
auch  der  zweite  Theil  des  Namens  'A^yntpövztjq  hat  nichts  g«a* 
mit  qiä-oq,  vgl.  Preller,  Gr.  M,  I,  246)  enthalten,  worüber  zo  i^ 
oben  p.  189 — 90;  des  Bellerophon  eigentlicher  Name  ab«  ^i" 
'Imiövofx;,  der  Eoss-Bchnelle  (voF  zn  Benf,  II,  182,  wo  hau,  stos- 
sen, vtvttif  vvaato),  wie  'hnoäooq,  vgl.  doo'g,  stossend  =  bcImI^ 
ib.  n,  274;  er  ist  —  wie  sein  Vater  rXavxog-  —  ein  Lichipt 
oder  speziellor  der  Sonnengott.  Ob  der  lykische  König  '/oßät^ 
ein  am  Himmel   (vgl  lat.  Jov  fUr  Djov,  oben  p.  81)    Lent^Mtdtf 


-     203     — 

QiDhersdireiteBcler  sei  (vgl  Benfey^  II,  101  sqq.),  lasse  ich 
gestellt  sein. 

}88.  XXa/^gj  ?f,  Oberkleid^  Mantel;  wird  von  Geseniiis.  mit 
^16m,'  chald.  geiam,  gelimä,  Mantel,  von  galam»  rollen,  wickeln, 
.  mit  galal,  volvere^  vgl  valva,  Hülle),  abgeleitet.  Hier  findet 
nichts  weiter  statt  als  worzelhafte  Urverwandtschaft:  denn 
gal  (Wurzel  des  Stammes  galam)  ist  identisch  mit  favf i  = 
drehen,  =  vfi,  circomdare,  tegere;  vgLBenfeyll,  278 — 320. 
fomitische  beweist  hier  mit  der  grössten  Evidenz,  dass  Benfey 
.1  das  Wort  /kafivg  falsch  behandelt  hat:  es  gehört  ebenfalls 
n,.  dhvri,  II,  278 — 320,  vgl.  auch  /Xdtva,  ykaviq,  Dass  das 
/ircJy,  xf^cJv  nicht  semitisch  sei,  habe  ich  früher  gezeigt: 
ius  war  durch  die  eine  unbedachte  Annahme  darauf  vorbe- 
,  eine  zweite' zu  begehen.  Das  Wort  Tcid^mv  —  als  dessen 
mKche  Form  yiTMv  erscheint  —  habe  ich  bereits  oben  p.  97 
delt,  weil  uns  dort  die  dabei  zu  Grunde  liegende  Wurzel  x<^ 
ach   beschäftigte.     Uebrigens   bedarf  es  für  den  Sachverstän- 

kaum  noch  der  Bemerkung,  dass  die  zur  Bezeichnung  der 
it  des  gewöhnlichen  Lebens  dienenden  Wörter  /ivciv,  /Xafivg 
w.,  selbst  wenn  sie  im  Griechischen  ganz  unerklärbar  dastän- 
doch  unmöglich  für  semitisch  gehalten  werden  dürften:  heut- 
a  wird  doch  hoffentlich  Niemand  mehr  der  Ansicht  sein,  welche 
iIs  an  Böttiger,  Plass  n.  S;  w.  warme  Fürsprecher  hatte,  dass 
rriechen  vor  der  Ankunft  der  Phönizier  rohe,  ganz  uncuhivirte, 

herumschweifende  Barbaren  gewesen.  Wenn  aber  Herodot  V, 
>n  der  Herkunft  des  jonischen  Weiberchiton  berichtet :  itpoQsov 
dij  TtQO  Tov  cd  TUßv  ^Ad-i^yaliüv  yvvotttsq  iad-iJTa  /JwQiöa  rrj 
'd^ia  naQanXrjaKrtdrriv.  furißdkXov  wv  ig  rov  Xivsov  xtd-(Syaf 
)ij  neg6yrj(Tt  f.i^  /gicovrat.  savi  6e  ctXfjS-ii  Xoyta  /Qfw/Äbvoiat 
lug  ayrt]  ^  ia&ijg  to  nuXamv  dkkä  KduQW  inst  ^  ys 
vixrj  sadfjg  näaa  ij  dQ/uli^  rtSv  yvvuixuiv  ^  avTfj  ijv^  rr^v 
iioQida  xakio/iisv  —  SO  wird  man  doch  nicht  im  Entferntesten 
htigt  sein,  aus  dem  karischen  Ursprünge  desselben  auf  den 
izischen  Ursprung  des  Chiton  überhaupt  und  dessen  Namens 
liliessen,  wenn  es  auch  gewiss  wäre,  dass  die  vielfach  mit  den 
[lizfem  verkehrenden  Karier  gerade  diese  Eleiduqg  von  den 
Diziem  entlehnt  hätten.  In  Betreff  des  männlichen  Chiton  hebe 
Sine  Stelle  von  Becker,  Charikles,  II,  309  sq.  hervor:  Der 
die  Chiton  war  zunächst  in  Bezug  auf  die  männliche  ELleidnng 
CQrzes  wollenes  Hemd  ohne  Aermel,  während  der  jonische  Stamm 
namentlich  die  Athener  einen  längeren  leinenen  Chiton  trugen, 
lies  schon  von  der  vorgeschichtlichen  Zeit  gelte  ^  oder  ob  spä-^ 
BTSt  von  den  jonischen  Eolonieen  her  diese  Tracht  in  Athen 
ang  fand,  darüber  lässt  sich  schwer  eine  entschiedene  Ansicht 
n.  Vgl.  die  bekannte  Stelle  bei  Thucyd.  I,  6,  dessen  Zeugniss 
er  verwirft,  indem  er  annimmt,  dass  diese  Tracht  aus  den  unter 
Iscbem  Einflüsse  verweiclilichten  jonischen  Städten  nach  Athen 


—    204    — 

verpflanzt  worden  sei.  Wenn  man  indessen  bedenkt,  dass  dieJoiüer 
schon    von  Homer    tXxs/tton'fg    genannt    und    dass    darunter  eben 
Athener   verstanden  werden,    so  erhält  die  Angabe  des  Historiken 
bedeutende  Unterstützung.    —   Zu  dieser  wie  ich  glau'bo  richtiga 
Bemerkung  Beckers    füge    ich    hinzu,    dass    wie    so  viele  Mythea, 
Sagen,   Sitten  und  Gebräuche  der  Griechen  aus'dsr  ältesten  Unat 
d.  h.  aus  der  Zeit^  da  sie  noch  in  Asien  wohnten ,  herstammen,  m 
wohl  auch  die  Uebereinstimmung  der  jonischen  Tracht  mit  der  der 
kleinasiatischen    Stämme    ans   jener    uralten   Zeit    herzuleiten  m 
dürfte.     Ueberhaupt   kann    nicht  genugsant  in  Erinnerung  gebruk 
werden,    dass    die    meisten   hüben  und  drüben  seit  alter  Zeit  vor- 
kommenden verwandten  Erscheinungen  auf  demselben  Wege  &kS!i 
werden  müssen.     Um    hier   noch    auf  Ein   hervorragendes  Bä^d 
dieser  Art  aufmerksam  zu  machen,  wähle  ich  die  Sitte  oderUuitte 
der  Päderastie,  worüber  Becker,  Charikles,  I,  348  sq.  sagt:  Fn^en 
wir  zunächst  nach  den  Anlangen  dieses  Unwesens    (das  doch  troti 
Becker  in  alter  Zeit  einen  ganz  andern  und  keineswegs  unsitdüebei 
Charakter  an  sich  getragen  haben  muss),  so  gibt  es  weder  fSrZot 
noch  für  Ort  eine  sichere  Bestimmung.     Nicht  einmal   darüber  g^ 
langt  man  zur  Gewissheit,  ob  dieser  Hang  sich  selbstständig  indes 
griechischen  Volke  entwickeltei  oder  ob  äusseren  Einwirkungen  die 
Schuld  beizumessen  sein  mag.     Indessen  ist  das  Erstero  f^B^^wih 
scheinlicher,  und  es  würde  sich  die  Allgemeinheit,    in  welcher  dtf 
Laster  selbst  erscheint,  kaum  erklären  lassen,  wenn  nicht  die  KelM 
dazu  in  dem  griechischen  Charakter  selbst  zu  suchen  wären.  Was 
Herodot  den  Ursprung  bei  den  Griechen  zu  suchen  scheint,  so  lie- 
hauptet  zwar  Plutarch  im  Gregentheile,  dass  die  Perser  früher  dantt 
bekannt  gewesen  seien;   indessen  hat  sein  von  den  Eunuchen  ent- 
lehntes Argument  kein  besonderes  Gewicht;  und  wenn  man  bedenkt 
was  Plato    im   Sympos.  den  Pausanias  sagen  lässt^  so  wird  äbe^ 
haupt    die  Annahme    einer  Einschleppung    von  Asien    her  (wie  Ä 
Welcker,  Aesch.  Tril.  p.  356  und  Muller,  Dorer,  II,  29G  aus  Lydies 
annehmen)  sehr  bedenklich,  wenn  auch  die  Genesis  schon  den  Be- 
weis liefert,    dass   dort   lange  vor  der  hellenischen  Zeit  das  Laster 
furchtbar  überhand  genommen  hatte.  —  Dann  will  Becker  aus  des 
NichtVorkommen  des  Lasters  im  Homer  auf  späteren  Ursprung  des- 
selben schliessen,  was  ich  nicht  billigen  kann.     Jedenfalls  nnricUif 
wäre  es,    dasselbe  von  einem  semitischen  Volke  —  etwa  dealf- 
dem  (die  aber  wohl  nur  dem  Namen  nach  Semiten  sind)  oder  ta 
Phoeniziern  herzuleiten.     Wie    ich    früher    das  Wort    naXkaxij  Si 
echt  griechisch  erklärt  habe,   so  ist  auch  das  Wort  xivaidog  höelst 
wahrsch.    echt   griechisch.     Im  Hebräischen    bedeutet    keleb  anif^ 
puec  mollis,  scortum  virile^  wobei  ein  Schalk  an  das  so  donkle  bt 
W.  caelebs    denken  könnte;   aber   yJvaiiog   kann  damit  miiii5|^ 
in  formelle  Verbindung  gebracht  werden,  obwohl  1  mit  n  (vgL  i.  ▼. 
vItqov)    wechseln,    also  kclcb  in   keneb  übergehen  konnte.     Sonit 
Hesse    sich    für   xlvaiäog   an   die  serait.  Wurzel  'anaz  (vgL  Mder, 


—    205     — 

W.  p.  305  6g.)  denken  —  aber,  wie  Ich  glAube,   ohne  alle 

cheinlielikcit.  Das  Wort  steht  wohl  für  xpiu^og  (vgl,  niwjoq 
v)  und  gehört  zur  Wurzel  hni  (bei  Bcnfey  II,  18Sf  «qqO» 
icigen^  als  eine  Fortbildung  durch  einen  Dentalbuchstaben, 
inädd  wäre  als  der  welcher  sich  neigt,  beugt,  als  der  weicher 
nbit,  sich  beschlafen  lässt,  bezeichnet;    vgL  Meier,  l  c,    wo 

eigen^  beugen  =  sich  beschlafen  lassen,  und  dazq  vaiio  ^  tcXlvto 
mu  =  hni  (oder  rön  hnush),  oberf  p.  114.  125.  Da  der 
f  geneigt,  biegsam  s=  weich,  mollis  sein  kann,  so  mögen  An- 
mit  Berufung  auf  die«  He^ichnung  puer  moUis  letzteren  Sinn 
en  demr  Worte  Mvaidoq  inwohnenden  ansehen.  Vgl.  auch 
ka  in  Raumer's  Antiquarischen  Briefen,  p.  66. 
f89.  XoiQOQ^  6,  das  Schwein^  wird  von  Meier,  Hebr.  W.,  p. 
aus  dem  Aethiopischen  abgeleitet;  aber  ohne  allen  Grund,  da 
Tort  im  Griechischen  fest  begründet  ist  Vgl.  Benfby,  IF,  198 
0  ghrish,  reiben,  kratzen,  scharren:  daher  kommt  ghfisht'i, 
vi,  der  kratzende,  scharrende  £ber,  wie  lat.  verres  von  verto, 
cn.  Auch  /oiQcigt  die  Meerklippc  oder  Scheere,  gehört  dazu, 
itzend  =  stechend,  scharf.  '  Die  Wurzel  ghfi-sh  ist  verwandt 
en  Wurzeln  gh'ri,  gl^i,  Icfi,  ib.  II,  128,  welche  alle  drei  reiben 
ten;  gh'ri  ist  eine  in  Betreff-  des  Anlauts  emollirte  Form  von 
ib^  ebenso  mössen  die  mit  Palatalen  anfangenden  Wurzeln 
Fi  aus  altern  mit  Gutturalen  anlautenden  Formen  gri,  kri  her- 
jt  werden.  Wie  vereinigen  wir  aber  diese  Formen?  Offen- 
iir  durch  die  Annahme,  dass  k^  gh^  g  ans  hv  —  wie  so  oft 
Benf.  I,  98.  II,  118.276  sq.  195)  —  entgtanden  sind.-  Diese 
Iform  hvri,*hvfi,' hvar  erscheint  im  griech.  ;^«()-a(T<Tw  (kratzen), 

(kehren;  in  scharren,  schrappen,  scalpere,  scharf  u.  8.  w.  ist 
das  Präfix    sa   nicht  zu  verkdnnen) ,    aaiQw  =  sa  -I-  verro, 

lat.  verro,  vello,  ziehen  =  abziehen,  abschaben,  fegen,  car-po, 
I,  reissen  u.  s.  w.  Säiumtliche  hieher  gehörige  Wörter,  deren 
ungeheuer  ist,  hat  Benfey  ganz  falsch  behandelt;  an  das  im 
lischen  wie  in  allen  verwandten  Sprachen  so  unendlich  oft 
infachen  Wurzehi  vorgesetzte  Präfix  sa  hat  er  gar  nicht  ge- 
,  während  er  mit  api,  abhi,  apa  d.  h.  den  Präfixen ,  die  Im 
bischen  wie  im  Lateinischen  fast  nie  vorkommen^  (d.  h.  ab- 
en  von  dem  spätem  Gebrauche  derselben  als  Präpositioneni 
(1  hier  natürlich  nicht  die  Rede  sein  kann)  sehr  freigebig  ist. 
)11  nix(o  (neUof)  aus.  «tio  -H  x(o  entstanden  seiul!  VgL^^^ö* 
f-n^yo),  verw.  mit  yjucx)  und  ctiwjJ,  anuQuaaui  (na^  =  hvar  sa 
3,  vel-lo),  spolium,  afpuXdaau)  u.  s.  w.,  worüber  oben  p.  129, 

Im  Griecliischen  hat  sich  die  Urgestalt  der  Wurzel,  woraus 
,  xoQ-^o),  (r-naQ-daaiOy  a-rpal-äamo  (ritzen,  stechen)  u.  s.  w. 
•rgingen,  meiner  Ansicht  nach  im  Wort  O^tjyo),  schleifen,  am 
;en  und  vollständigsten  erhalten:  zu  ver-ro  für  hver-fo,  dhver-ro 
Benf.  II,  295)  verhält  sich  dtj-y-Lü,  wie  uyvvfu  zu  ^tjywf^i, 
Wurzel  vap,    schaben,    ib.  II,  355,  ist  =  va    (hva,  a-nd-w, 


—     196    — 

Phocnizischen  herzuleiten  sei.  Man  vgl  jedoch  Bötttcher,  tm  üi- 
gesch.  der  Armenier^  p.  3G  (über  Stjaafto^),  Dies  ist  aber  m 
höchst  unsichere  Etyniolpgie,  da  Phineus  eine  wirkliche  Bedentof 
haben  muss  und  kein  blosses  Abstractnm  von  Bergwerken  wk 
kann.  Benfey,  1, 178  stellt  den  NameiT  yerinuthnngswelse  *za  yM^ 
schwinden,  welches  Wort  er  aber  grundfalsch  etymologisirt  Tk 
van,  tödten,  töncn^  ib.  I,  335  aus  dlivan,  tönen^  II,  275  und  {tm 
für)  dhvan,  tödtcn,  II,  276  (eig.  bilden  beide  ein  dniigesW«!.' 
stossen  ist  ')  =  ausstoseen,  tönen,  ^)as  niederstossen,  tödttii)!(il- 
standen.  ist,  so  auch  yan,  hinschwinden^  ib.  II,'  52,  aus  hvan,  dfaf«, 
sich  neigen,  senken,  II,  320  sq.  Denn  sich  neigen  ist  s  vteidfl^ 
ablassen,  sinken,  untergehen^  wie  vergere,  welk, 'welken/ iiM 
klar  machen.  Demnach  steht  (p(d)lv(o  fttr  hFlyto  mit  91  ir  kr; 
(p&i(ü  kann  für  f&ijjw  =  (pS^lvjui  stehen ,  wie  ftlu  für  /cijfa  ~ 
fävja  (vgl.  oben  p.  6) :  sonst  könnte  (pHu)  aach'  2ar  GmiMUbni 
hva  (-h  ja  ?  =  hvi)  gehören.  Zu  q>{d)iv(o  vgl.  Iväto ,  &iptt(  (gl- 
neigt  =3  flach ;  in  ^ivag  steckt  die  volle  Urform  derWtursel  dfamjt 
x{0-)wv  =  Fläche,  Ebene.  '  Die  hebräischen  Wörter  panah,  ii 
wenden,  neigen^  pnn,  untergehen  scheinen  ebenfalls  bieher  n' jp- 
hören,  also  (vgl.  den  Art.  Fl/jyaaogy  p  aus  hv  entstanden  n  tm] 
panah  (furpana-ha)  enthielte  also  schon  die  Wurzel  favan^  wiboi 
pun  vielleicht  auf  hva  (=  pa)  zu  reduziren  wäre.  Oder  hätte  mi 
im  Semitischen  hva  in  pa  und  pu  (vgl.  Sskrit  bhug',  bfaa|f';|!'^ 
gab  U.S.W.)  übergehen  können?  Den  (bivkvg  könnte  man  aisOff 
dem  Griechischen  gerade  so  deuten ,  wie  Movers  ilin  ans  ^em  Se- 
mitischen gedeutet  hat.  Besser  aber  scheint  es  mir,  van,  tfiMik 
5=  hvan,  dhvan  festzuhalten ;  vgl.  Benfey  I,  335.  II,  63.  2J5.  Ä 
Wurzel  dhvan  bedeutet  eig.  stossen^  daher  ')tödten,  dhan;  ^)ai»* 
stossen  =  tönen ;  ')  Sanskrit  ah  für  hvan ,  dhvan ,  auastosses  ^ 
blasen,  sprühen,  leuchten ,  woher  anala,"  Feuer.  Dazu  habe  ich  ji^  T 
siehe!  gestellt,  ebenso  i^^i^oV',  leuchtend.  So -könnte  der  Site  |^ 
Phineus  entweder  ein  tönender,  rauschender  Gott^  d.  h.  ein*Mea^ 
gott,  oder  ein  Lichtgott  sein.  Ich  wage  keine  Entscheidung,  Defp 
mich  aber  zur  ersteren  Deutung. 

281.  Oolvi^y  6,  Phoenix^  Sohn  des  Agenor,  der  Heros  ep*- 
nymos  der  Phoenizier.  Dieser  wichtige  Name  ist  bisher  uneitiirt 
geblieben ;  bald  hat  man  ihn  für  phönizischen,  bald  für  griedilMko 
Ursprungs  gehalten,  ohne  indess  zu  einer  sichern  Etymolog ia 
gelangen.  Bochart  vermuthete,  der  Name  sei  semitisch  uad  10 
hebr.  bn$  'Anaq,  Söhne  des  'Anaq  (des  Stammvaters  der  riesigem 
'Anaqiten  in  Palästina)  herzuleiten ;  dagegen  hat  Benfey  nichts  Er* 
bebliches  einzuwenden,  wenn  er  U,  109  bemerkt:  Ooivi^  0,  ent- 
spricht, wie  lat-  Poenus  zeigt,  dem  einheimischen  Namen  dff 
Phoenizier;  (Poiv/x^,  r^  Phoenizien;  ob  hebr.  Kenaan,  wo'Aisiiii 
g  gesprochen  wird ,  eine  dialectische  Veränderung  desselben  m; 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  Hieher  als  mehr  gräzisirte  Nebet* 
:onn  von  (polvi^i  tfoivog^  jj,  oV.    —    So  scldecht -konnte  ein  Man 


* 


k 


—     197     — 

iifey  die  Rechte  der  ^riecblscbeu  Sprache  wahren!    Darüber 
tfeier,    Hebr.  W.   p.  706  sq.,    sich    eher   auslassen    dürfen 
3r   das   einfache  Verlosen  des'  Wortes  karkom.     Benfey  hält 
as  kaum  zu  bereifen  ist,  das  echt  griechische  Wort  (f)otv6q^ 
othy    für  ein  aus  dem  Namen  cfer  Phoenizier   (dabei  konnte 
Lenaan  denken!)  entstandenes  Fremdwort!     Auf  eine  solche 
werden   wir   nun  freilich  nicht  zu  Werke  gehen;    viehnehr 
wir  uns,    indem  wir  die  Zusammenstellung  von  (Dolvi%  und 
(8r  unzweifelhaft  richtig  halten,  nach  einer  griechischen  Ety- 
\    des  Wortes   (poivoq   umsehen.     Wie    aus   dem  lat.  Punus 
is)  s=s  Poenus    ersichtlich  -ist,    entstand    das   griech.   g)oip6g 
letnlich    aus    (pvvog,,    wie  olSvov  aus  vdvov\    wenn  aber  die 
ie   von    oiävop    und   vävov  auch  nicht  stichhaltig  sein  sollte, 
tnte    doch    (poivög    aus  q^vvog  sein.     Das  Wort  q)vv6g  würde 
sinz    leicht   aus  Sskrit  abbi  +  ush    (=  tat.  ob  +  ur-o  für 
Tklärt  werden  können,  woraus  man  gewöhnlich  lat  bus-tum, 
r-o    (f.  com-bus-o),    fus-cus  ableitet;    aber  wie  lat.  frango 
US  abbi  +  figV  sondern,  aus  bvrig',  und  lat  in|-bu-o  neben 
r,    ex*u-o    nicht  aus  abbi  +  u  (ex-u-o,    ind-u-o  steht  für 
hvab  =  buh  in  im-bu-o;  tivab  entstand  aus  dhvah,  woher 
»en   p.  97  tu-nica^   tu-tus,  tu-eor  f.  tub-eor  ableiteten)   zu 
a  sind    (bei  im-bu-o  neben  ex-pu-o  habe  ich  Benfey,  II,  68 
'  meiner  Seite),  ebenso  muss  das  in  buro,  bustum  anlautende 
He  urst)rüngliche  Anlautgruppe  hv  eingetreten  sein.  Vgl.  hier 
xav/r,  xavio,  xdfo^  worin  x  =.hv;    dann  q)iv'(a  =  hvan  = 
xmvco;  a-ffpjv  =  cun-eus  (oben  p.  90)  u.  s.  w.    Aus  dem 
sehen  treten  zu  buro,    bustum  die  Wörter  q>avaiy%    (Brand- 
blasen ist  =  sprühen,    brennen:    Benfey   stellt   tpavaiy^  zu 
,  537  sqq.:    diese  Wurzel  ist  aber    aus  sa  -I-  hva  =  pha, 
rzuleiten,  weshalb  unsere  Etymologiecn  auf  dasselbe  Resultat 
aufen),    rpwyco,    rpoi^Wj   qxutq   (in  letzterem  Worte  erscheint 
dhvä  =  dlimä,    Benf.  II,   274);    dazu  füge  man  noch  lat 
aufgeblasen,   auf gcsdi wollen,    von  hvabh,    woher  der  Name 
>lasend  =  brennend    Vgl.  favilla,  glühend,  von  dhav  (gunirte 
(Ton  dhu),  blasen:    f  aus  dh  wie  in  jufus  und  sonst     Somit 
las  Wort   (pvviig  von  der  Grundform  der  Sanskritwurzel  ush, 
brennen,   nämlich  von  hvash  «  lat.  bus-tum  (vielleicht  auch 
-cus)  herstammen:  (pvv&g  für  (pvavog  bedeutet  also  brennend 
lend,    roth.     Hält"  man  aber  (poivog  (pi  als  Ouna  von  0  für 
mdform,  woraus  Pun-us,  Pun-icus  entstand,  wie  die  dialecti-' 
Nebenformen  Fvvoc.^  Fvy.ng  für  oivog^  olxog  (von  vi,  vö,  vig, 
nzunehmen  erlauben,    so  liesse  sich  (poivog  mit  der  in  q)ai$^ 
haltenen  vollem  Stammform  von  «i'^co  verbinden :  q)aiS  ist  = 
Guna  von  hvidb  =  dhyidh,  worüber  s.  v.  arad-evo)  gehan- 
urde.   Wie  idb  in  iaifo)  afe  ih  erscheint,  könnte  auch  hv^dh 
§h  =  ipoih  geworden  sein :  der  Sinn  des  Wortes  (po/vog  bliebe 
ich    derselbe.     Die    erstere  Etymologie    scheint   mir  einfacher 


% 


—     198     — 

und  leichter  in  sein,  weshalb  man  sie  am  ersten  für  die  richtige 
iKÜten  wird:  ich  will  aber  kein  entscheidendes  Urthoil  fallen,  kd- 
fallend  ist  lat  Fun-  gegen  Ootv- :  doch  vgl.  ätp^aarop  =  apliutn 
Der  Name  Oolytl^  bedeutet  brennend  »  roth^  die  Phoenizier  gilai 
als  rothe  Männer ,  wie  Knebel ,  Völkertafei  der  Genesis»  p.  31t, 
ebenfalls  richtig  eingesehen  hat :  wahrhaft  lächerlich  Ist  es,  an  Pab- 
bäume  oder  Purpurförbereien  zu  denken.  Knobel'  sagt:  Dea  Gnt- 
chcn  verdanken  die  Phoeniken  den  Namen,  uuter  welchem  sie  bcrihi 
geworden  sind.  Das  Wort  (fotvil^  bedeutet  roth,  dnnkefarotfa,  Inw- 
roth,  und  ist  auch  Ausdruck  für  den  Purpur,  die  Dattel,  diePhbt; 
es  kommt  von  q>otv6g,  was  wie  (polvioq  und  öa^ivoi  rofhbefalet 
Mir  ist  nicht  zweifelhaft,  dass  die  Phoeniken  diesen  NaaMMh 
ihrer  Hautfarbe,  welche  den  weissfarbigen  Griechen  (ich 
auf  Hermann,  Griech  Privatalterth.  $.  4.  p*  16.  18) 
mochte,  erhalten  haben,  wie  auch  die  Erythräer,  zn  deren 
Dionysius  sie  rechnet.  —  Ein  entscheidender  Beweis  fOrdeagM 
Ursprung  des  Namens  Ooivi^  liegt  wohl  auch  darin,  dass  faU- 
rer  des  Achilleus  (also  eine  myth.  Person)  so  hiess:  den  letzteren  httNi- 
vers,  Phoen.  II,  2, 307  sq.  voreilig  mit  dem  arischen  Sandan  sushmbl 
282.  <t>v%oq,  To,  Meertang,'  Seegras,  als  Schminke  gebnacMi 
ist  ein  höchst  schwieriges  Wort^  weil  im  Hebr.  das  Wort  pflkk  it 
Augenschminke ,  Stibium  heisst.  Man  könnte  qwKog  für  eÜk  Ui- 
wort  aus  dem  Semitischen  halten.  Dunkel  und  unveratSodlid  iriet 
Gcsenius,  wenn  er  sagt,  dass  das  hebr.  Wort  mit  dem  griedMiB 
vielleicht  verwandt  (wie  verwandt?!)  sei.  YgU  auch  Meier,  Bck. 
W.  p.  217.  638.  An  eine  Urverwandtschaft  beider  Wörter  ■ 
denken  ist  jedenfalls  unstatthaft;  möglich  aber  wäre,  dass  eis'- 
bei  Bildungen  aus  urverwandten  Wurzeln  häufig  wiederkehrofc 
—  Zufall  auch  hier  sein  Spiel  getrieben  habe.  Ich  bemfe  wA 
auf  griech.  Xa/unagj  /tivsXog^  /muxogj  /tiw/itog  gegenüber  den  mbH 
Wörtern  lappid  ==  lampad,  moah,  muq^  mum  u.  and.  Vgl  m 
hebr.  puali,  blasen,  mit  q^cotg,  wo  die  aus  hva  entstandene  indoge» 
Wurzel  pha,  s-pha,  s-phu  (Beufey  I^  537  sqq.  und  oben  p.  13A 
zum  Vorschein  kommt.  Ganz  falsch  stellt  Gesenius  den  Si 
puah  init  dem  gleichbedeutenden  napah  zusammen:  na-pah  ist 
mit  na-pash ,  dies  mit  na-sham ,  na-saph  (urverwandt  mit 
na-s-us,  nasus,  Nase,  eig.  blasend^  schnaubend,  vgl.  oben  p.  llSr-S) 
fragt  man  nach  dem  Verhältniss  von  napah  au  puah^  so  iNPcAe 
*,  ich,  dass  napah  vom  einen  Guttural  eingebüsst,  also  unmögBd  m 
'  einem  Präfix  na  +  puah  entstanden  sein  kann.  Die  Wörter  nifik, 
napash  u.  s.  yr.  gehören  zu  hna,  Benf.  II,  182  sqq.,  stoases  == 
ausstossen,  tönen,  blasen,  athmen,  wozu  auch  die  vjon  Benfey  Df 
55  angeführten,  theilweise  mit  Präfix  sa  componirten,  Wörter  g^ 
hören.  Das  Wort  puah  steht  zu  napah  in  folgendem  VerhdlBB> 
Die  Wurzel  dha  =:  ha  bei  Beiifey,  II,  188  sqq.  bedeutet  stoMi^ 
wie  dhu,  II,  271  sqq.:  dies  beweist  griech.  <T-/a-öi,.  c-j^d-^  «to»" 
sen,  stechen,   ib.  II,  181.     Aus  dha  =  ha  entstand  dhu,  dkn^ 


f*# 


—    199    — 

va;    ebenfalls  entstand  ans  dha,    ha  die  Wurzel  hna,    hni, 
la  ist  .B=  ha  +  na,  hni  »  ha  +  na  +  ja,  hnu  =  ha  + 
vsi.  Vgl  oben  p.  114—6.     Nun  gehören  die  semit.  Wörter 
,    na-shäph  u.  s.  w.    zu   hna  (stossen)^    während  puah  zu 
=)  hva  (stossen),  gestellt  werden  mnss.  Man  sieht  also,'  wie 
nbinationen    eines  Gesenius  und  anderer  älterer  Etymologen 
em  höheren  Standpunkte  aus  betrachtet  doch  gewissermaassen 
itig  erscheinen  könnten;   dies  müss  aber  jenen  Leuten  nicht 
gt   zum  Lobe    angerechnet   werden,    vielmehr   verdient  der 
n   so  schweren  Irrthümem  befangene  Meier  Lob  dafür,  dass 
wenigstens    mit   echt   philosophischem  Geiste    (der  streng 
chaftliche    oder    philologisch-kritische    geht   ihm  leider  ganz 
m    verkehrten  Verfahren  der  früheren  Sprachforscher  entge- 
lten  ist.     Unbegreiflich    ist   mir,    dass  mehrere   der  ersten 
der  semitischen  Sprachen,  die  sonst -auch  etwas  Ordentliches 
dogermanischen   verstehen,   in  diesem  Punkte  die  ganz  un- 
)  frühere  Wortvergleichungsmanler  noch  nicht  haben  aufgeben 
sie  haben  sich,  wie  mir  scheint,  durch  das  besonders  überall 
o.  es    auf    das   Einzelne    ankommt,    so   unkritische   wilde 
\  Meiers  abhalten  lassen,  das  wirkliche  Verdienst  des  Meier'- 
3aches  anzuerkennen.     Ich  verweise  noch  auf  griech.  nrlyat 
OS  hva  +  na  +  ja  +  g')  nebeH  a^tplyyto  (g)iy  aus  hva  + 
j'),  auf  ya{(,i)n  (hva  -H  p)  neben  yvan  (vielL  =  hva  +  na 
auf  nw  in  nvsFm  neben  a^nv-;^^  iU^X^i    ^^  ^^^  =^  ^^* 
+  va,   während  nv  c  hva  ist;    vgl  auch  den  Art  2q)lyl^. 
ehr.  Wort    pükh  nun  könnte  mit  puah  gleichbedeutend  sein, 
\8  Glühende  =  Rothe,  rothe  Farbe  bedeuten;  ebenso  könnte 
gwxog  mit  g>oiv6g  ((pvvog)  verwandt  sein,    von  hvaksh  (vgl. 
*=  hvash  in  (pvö-vog^  (pvvogy  (poivog.  Indessen  will  ich  diese 
ogie  n^ir  als  eine  blosse  Möglichkeit  angesehen  wissen.  Bleibt 
her  bei* der  Ansicht,    dass  Farbe    (nicht:    rothe  Farbe)    der 
es  Wortes  sei,    so  stelle  ich  (pvxogy  fucus,  fiicare  mit  latein. 
h)-o  =  griech.  ß{ö)vh(a  (Benfey  II,  68),  tauchen  wie  ßanna^ 
neu:    ^vx   stände    für  qwx  =  hvah;    zu  lat.  fuc-  vgl.  auch 
)  z^  duh,  ib.  II,  277.    Zu  hvah   vgl  guh,    immergere,    ib. 
)^   und   die   dort  angeführten   wichtigen  deutschen    Wörter), 
in  diesem  Falle  könnten  hebr^  pükh  und  griech.  qyvwg  in  dem 
tniss  wurzelhafter  Urverwandtschaft  stehen  bleiben,   da  hebr. 
3wi8s  mit  panah,    dies  wahrsch.  mit  hvan   (hva  +  n-a)  bei 
'  II,  320.  52  (wo  van)  zusammengehört« 
183.  Omq,  0,    lat.  für,    der  Dieb.     Dieses  Wort  steht  bisher 
iechischen  unerklärt,    da  Benfey,  II,  108  (der  y  aus  k'  her- 
;angen  sein  lässt)  gewiss  nicht  zu  billigen  ist.  Deshalb  könnte 
an    semitischen,     zunächst   phönizischen   Ursprung   desselben 
q;    vgl.  Meier,  Hebr.  W.,  p.  204;    dies  ist  aber  ganz  über- 
,  weä  gar,  gri,  gri  bei  Benfey,  II,  135 — 142,    als  aus  hvfi 
uden  betrachtet  werden  muss.     Dafür  bürgen  die  dort  behau- 


—     200     — 

delicti  griechisch-lateinischen  Wörter.  Vgl.  ib.  I,  323  (vf i  ans  hvn) 
und  II,  107—8  (hri  aus  hvfi).  Auch  die  von  BeAfej  II,  1067 10? 
falsch  gefassten  Wörter  qxooiaiioQj  (praliog  (vgl.  ib.  II,  301)  geh»* 
ren  zu  hvri:  ich  sage  die  falsch  gefassten  Wörter,  weil  er  de  bi* 
grifflich  nicht  richtig  gefasst  hat;  auf  richtige  BegriflbbestiniDiaiig 
kommt  hier  aber  Alles  an. 

284.  Xakßdvfj,  17,  lat  galbanum,  ist  ein  phönizischea  W«t, 
=:  hcbr.  helbn&  von  halab,  fett  sein,  eig.  wohl  das  Fette,  Klebrige 
=  eine  Art  Gummi  ^  ein  zäher  Saft.  Anders  Meier,  E[^.  W.  pi 
699,  der  das  Wort  von  einem  Stamme  haban  ableitet  m^  dal 
aus  dem  Dagesch  forte  einer  Steigerüngsform  erklart«  Vgl.  oben  p.  26. 

285.  XäXi'^,  0,  17,  kleiner  Stein  u.  s.  w.,  -ist  ein  im  Grieda- 
sehen  schwer  zu  begreifendes  Wort;  vgl  Benfey,  II,  177.  InGhil- 
däiscben  entspricht  h^leq^  Steinchen  (vgl.  Gesen.  s.  v*  halaq),  ihr 
man  darf  darum  griech.jKaAf'g  doch  nicht  für  einen  phön.  Eindrinf^ 
halten :  denn-  das  griecli.  Wort  wird  sowohl  durch  die.  in  den  Bh 
nächst  verwandten  Sprachen  vorkommenden  der  Bedeotaog* -iiMk 
entsprechenden  Wörter  als.  durch  die  Reduplicationsform  xd/Xt/iP' 
schützt  Die  Wurzel  ^  muss  aus  kar  =  hvar  (ss  liYa),.Beii£Ir 
280.  283 ;  dazu  auch  dXio)  für  hFakiw  und  mahlen,  molere,  fiAf : 
das  Verhältniss  von  ykay,  yaXaxr  zu  Milch  kehrt  hier  wieder;  11^ 
oben  p.  178)  entsprungen' sein :  dafür  bürgt  ;raA-<§.  Ebenaomv 
wie  /aX^  kann  ich  das  Wort  KXfjgog,  das  Loos  (durch  Diasimilpti« 
aus  xQ^Qog,  xQuQog  entstanden)  für  semitisch  halten,  woftir  esite 
Bochart  erklärte^  indem  er  es  dem  hebr.  Worte  göräl,  der  UeiM 
Stein,  das  Loos,  gleichstellte^  welches  wohl  aus  gör^  (vom  StaaM 
garar)  entsprang,  wie  h&rül  aus  härür  (von  harar;  vgL  den  ArtiU 
ß?JQvXXog),  Da  das  Wort  göräl,  goräl  für  gdrar^  gor&r  formell  M 
völlig  identisch  ist  mit  dem  griech.  xguQog,  so  ist  es  leicht  m^ 
lieh,  dass  hier  ein  enges  Urverwandtschafts  Verhältnis^,  obwalte.  M 
hoffe  dasselbe  bei  einer  andern  Gelegenheit  schärfer' ins  Auge  (m- 
sen  und  zu  einer  Entscheidung  über  dasselbe  gelangen  zu  köimoL 
£benso  durfte  h§leq  mit  /aXi^  urverwandt  sein ,  also  hal-aq  401 
hval-aq;  vgl.  den  Art.  aegag,  wo  die  semit.  Wurzel  qar  behandek 
ist,  und  dazu  hebr.  har-aph  (carpere) , '  har-ath,  har-ash,  die  Geso- 
nius  fälschlich  mit  ;^ceoaa(7co,;ra^6(rr&)  zusammenhält:  denn  ^o^'rrdwl 
XaQarv(o  (verw.  mit  (j-ffaXciaaco^  a-nagdaaa),  (pägcDy  (puQaoq  ^  aick 
nit  axäXXfOf  weil  h v  zu  x,  /,  tt,  9  werden  kann :  vgl.  verro,  aäta^ 
en,  woher  verres,  d^n  vello,  reissen^  ziehen,  aus  hverro,  hrU^ 

=  s-pol-iura ,  bei  Benfey  II,  295)  ist  aus  /aQoxjü),  wie  dpitm 
aus  dvdxjio.  Also  bloss  har-ash  und  /aQ-ax  sind  als  verwandt  la 
betrachten;  dagegen  scheint  hebr.  haraph  mit  lat.  carp-o  vöDi( 
identisch  zu  sein.     Vgl.  oben  p.  91. 

•  286  a).  Xdgcov,  0,  der  Schiffer,  welcher  die  Soden  der  V** 
storbeneu  in  der  Unterwelt  über  die  Styx  fuhr.  Dazu  vgl.  DU»- 
llaänn,  Phil.  Aeg.  p.  30  sq. :  Xdgwv  ....  ngwQsvg,  ov  ^yvnvm 
'/uru  Tfjv  Idluv  didXfKTov  nvo/nd^ovat  XaQfova.  Diod.  Sic  I,  92|  9& ' 


—    201    — 

haoc  vox  re  vera  Acgyptiaea  est,  ab  Orpheo  ad  Graccos 
i  (Diod.  I,  96)>  fortasse  /aro-onon,  taciturnum  significat, 
ntio  cadavera  sepelienda  trajiceret.  Der  Name  Xäpcoy  ist 
lenfalls  echt  griechisch  und  bedeutet  wohl  lividas;  vgl.  den 
3r  ^AyiQfov  und  Benfey  II,  196  sq.  Sonst  Hesse  sich  atich 
ey  II,  133 — 5  denken,  wohin  ich  den  Flnssnamen  ^;rc>l^oc 
dem  Namen  des  Helden  ^Axikksvq,  des  Sohnes  der  Thetis) 
en  geneigt  bin.  Wenn  Ühlemann  1.  c.  p.  6  sagt:  satis 
3  hac  disquisitione  probatur,  rerum  Aegyptiacarum  auctores, 
um,  Diodornm,  Plutarchum,  Horum  ApoUinem^  alios,  haud 
de  Yocibus  Aegyptiacis  judicasse,  sed  ipsius  linguae  fuisse 
nos,   et  quibus  fidem  habeamus  quam  maximam,   esse  dig- 

—  so  geht  er  —  wenigstens  was  den  Herodot  und  Dio- 
iüt  —  viel  zu  weit:  es  wäre  z.  R.  durchaus  unerlaubt,  ahf 
torität  deö  Diodor  hin  ein  ägypt.  Wort  Xägcov,  /oQcav  mit 
eutung  ngwQsvg  anzunehmen,  lieber  Herodot's  Eenntniss 
'pt.  Sprache  wird  man  Sich  ein  ganz  anderes  und  zuirer- 
chtiges  Urtheil  bilden,  wenn  man  die  vortrefiflichen  Unter- 
en, welche  Lepsius,  Chronologie  der  Aegypter,  Bd.  I  (1849) 
ine  Kenntnisse  in  der  ägypt.  Chronologie  und  Geschichte 
It  hat,  gehörig  erwägt  und  deren  Resultat  zum  Maassstabe 
irtheilung  seiner  ägyptischen  Forschung  im  Allgemeinen 
einige  aufgeschnappte  Brocken  der  aegypt.  Sprache,  die  im 

vorkommen,  können  unmöglich  genügen,  um  ihn  als  einen 
optischen  Sprache  mächtigen  Schriftsteller  (linguae  Aegyp- 
eritissimum  auctorem)  zu  bezeichnen.  Uebrigens  hilft  sich 
m  zuweilen  auf   eine    wahrhaft  komische   Weise   aus    der 

,  d.  h.  er  kehrt  zuweilen  zu  dem  richtigen  Standpunkte 
rtheilung  zurück,    von  dem  aus  der  kritische  Forscher  yer- 

Auctoritäten  zu  betrachten  pflegt;,  vgl.  z.  B.  ib.  p.  23: 
TQiuxovra  /Liigrjf  ä  xaXovan^  Atyvnrtoi  vo/Liovg.  Diod.  Sicul. 
At  non  Aegyptiacum  nomen  est  vo(,i6g^  quod  quisquam 
re  posset,  sed  veluti  apudGraecos  vofiog  lex  etvo/uog  prae- 
eadem  voce  sigfiificantur,  ita  quoque.  apud  Aegyptios  tos 
IS  nomus,  praefectura  simili  nomine  vocabantur.  Cf.  Plin« 
:.  IV,  9.     Hätte    er   überall    den  Muth    oder  die  Kühnheit 

die  Auctorität  des  Diodor  bei  dergleichen  Dingen  in  die 
iden  Schranken  zurückzuweisen,  so  würde  er  sich  gar  nicht 

gefühlt  haben,  dem  Diodor  zu  Liebe  manche  offenbar  echt 
he  Wörter  in  den  Verdacht  äg3rptischen  Ursprungs  zu  ziehen. 

3  b).  Xavtovfgy  auch  /avvwvsg,  /avvcSfg,  /cxvcovfg,  /ußw- 
^hrieben,  ist  das  hebräische  Wort  kavvän,  Opferkuchen, 
nava, 

7.  X/^aiga,  jj,  Tochter  des  Typhon  und  der  Echidna;  ebenso 
in  feuerspeiender  Berg  in  Lykien,  unfern  Phasclis,  der  die 
3sung  zu  dem  monströsen  Bilde  der  Chimaera  gewesen  sein 


soll.  Den  Namon  dar  Stadt  OaatjXi'g  erkUrt  Movfirs  Hir  seroilisd. 
=  bebr.  paa-'Sl,  Hand  Gottes;  ADdere  haben  »cbon  früher  andtie 
lykiscbe  Kamen  aus  dem  ScmltUcben  gedeutet.  So  boU  der  Nunc 
der  Solymer  mit  dem  Stadtnamen  Jerfisbaldm  in  Verbinduitg  a 
setien  eeln.  Die  Stadt  TJütihiu  wurde  nach  dem  bebr.  StamH 
palhar,  cbald.  peshar,  aaslegen,  denten,  für  eine  urbs  oracniana 
erklSrt  (vgl.  Hoffmann,  Griecbenland  u.  die  Gr.,  p.  1747);  dagcgm 
spricht  aber  StepU  Byz.  s.  t.  IläTu^ar  famfiäai^ut  äe  tijv  }^ 
äno  tov  üyyovQ  rov  nuTUfjag  nüza^a,  ftf9ip/*i}ysvfaS(u  il  r(r 
TiuTÜQav  UXtjyiaTl  )(laxr]v.  Da«  Wort  schelat  zu  Beof^y,  11,  k 
sq.  (wo  badh,  bacdh  aus  hvadb,  brandh,  vgL  IT,  322  sq.)  lo  p- 
börpn  mid  sowohl  mit  tdart]  (x/S^tij)  als  mit  ni&og  (vgl.  oto  jl 
98-  33)  verwandt  lu  sein.  BÖtHcber,  Arica,  p.  5,  schweigt  iaiitr. 
'Waren  semitische  Wörter  oder  Namen  in  Lykien  mit  KdicAnt 
nachzuweisen,  so  könnte  man  die  Xiftaiga  in  VerblDdnng  Mnga 
mit  dem  bei  Steph.  Byz.  vorkommenden  Namen  A'ff^a'fM«,  ij,  Sbi 
in  Sieilien,  sonst  'IftbQa ,  (vgl.  Xa/9eJ(>a;  =  'AßwQog ,  XaXv^ti  = 
'AXvßij),  welchen  Movers  wohl  richtig  von  hebr.  hamar,  gälnn 
beiss  sein,  ableitet:  Oipfiij,  ^',  oder  Qi^fiot,  at,  ist  eine  Ueto* 
setzang  des  pböniz.  Namens  'Ifti^a.  Eine  Ableltaag  des  Namw 
Xiftai^  aus  dem  Semitischen  ist  aber  nicht  tazulassen,  obmU 
es  mSglicb  wäre,  dass  der  Name  einen  Kbnlichen  Sinn  endurtr- 
Tgl.  ATaitpa  (brennend),  welches  Wort  von  bvar  (=s  hmar)tei 
Benfey  II,  195  kommt;  aus  hmar  konnte  Xfiu^u,  A/toi^nd 
doTCb  Spaltung  der  anlautenden  Gmpp«  mittelst  eines  kurzen  Vt- 
cals  (vgl  «ivuroj  zu  nw,  iiviFta)  Xiftaipa  werden.  Die  gii«i 
Wörter  /l/ta^oi,  Ziegenbock,  ylpmiqa,  Ziege  seUt  Benfey  n,  \% 
mit  lat,  baedna,  deutsch  Geiss,  in  Verbindung;  schwerlich  mit Bidl, 
weil  der  Vokal  i  kurz  ist.  Wie  m^,  caper,  caprs  scheint  71/1«^ 
vom  Stosaen  benannt;  vgLhmal,  stossen,  aus  hinar=bvar  (=hn, 
ho,  dhn,  ^-<ü,  +  t)  ib.  H,  283;  auch  hvar,  II,  195  heiset  e^ 
Btossen  =  auBSlOBBOD,  werfen,  strenen,  strahlen,  flammen  u.  do^ 
60  blieben  Xl^tai^  und  y^ifuuQa  in  formeller  Beziehung  belBammm 
wie  laL  verber  x&A-  verhum  {Stoss  =  ')  Schlag,  *)  Ausstoss,  Tm\ 
gr.  a/taficiyva  nnd  afia^ayioi,  tmd  viele  andere  formell  identiKk, 
begrifflich  auseinandergehende  Wörter.  Doch  maasse  ich  mir  #" 
Xifiai^  keine  Entscheidung  an.  Ein  anderer  Nanse  der  CUaBi  j 
tot  im  Namen  BdkfQo^ifövTijg,  d.  h.  Tödter  des  Ungetbiimi  fi^ 
Grund  hatFischer,  Bellerophon,  1851,  an  eik^  und  ifä-og  gehäit:  I 
auch  der  zweite  Theil  des  Namens  'ÄQyuipöviriQ  bat  nichts  g(nä>  J 
mit  go«-oc,  vgl.  Preller,  Gr.  M.  I,  246)  enthalten,  worüber  zd  »gl  ' 
oben  p.  189—90;  des  Bellerophon  eigentlicher  Namo  aber  w 
'Innövooq,  der  Ross-scbnello  (voF  zu  Benf.  II,  182,  wo  htm,  »U<-  i , 
Ben,  vfVM,  vvaaw),  wie  'InnoSoog,  vgl.  doög,  atossend  =  väaA  r. 
Ib.  n,  274;  er  ist  —  wie  sein  Vater  rXavm^  —  ein  hii^tMm 
oder  spezieller  der  Sonnengott.  Ob  der  lykische  König  To/iärf  I 
ein  am  Himmel  (vgl  lat.  Jov  fiir  Djov,  oben  p.  81)    Lench(endBl| 


-     208     — 

inherschreiteader  sei    (vgl  Benfeyj  II,  101  sqq.),    lasse   ich 
^stellt  sein. 

38.  XXafivq,  gy,  Oberkleid^  Mantel;  ^nrd  von  Qesenius.  mit 
3l6m,  chald.  gelam,  gelimft,  Mantel,  von  galam,  rollen,  wickeln, 
mit  galal,  volvere^  vgl  volva,  Hülle),  abgeleitet.  Hier  findet 
lichts  weiter  statt  als  worselliafte  ürrerwandtschaft :  denn 
:al  (Wurzel  des  Stammes  galam)  ist  identisch  mit  hyf i  = 
rehen,  =  vf!,  circumdare,  tegere;  Tgl.  Benfey  II,  278 — 320. 
imitische  beweist  hier  mit  der  grössten  Evidenz,  dass  Benfey 
.  das  Wort  /Xa/Lwg  falsch  behandelt  hat:  es  gehört  ebenfalls 
I,.  dhvfi,  ir,  278 — 320,  vgl.  auch  /XaZvay  /kavlg,  Dass  das 
[iTißiv y  xi&civ  nicht  semitisch  sei,  habe  ich  früher  gezeigt: 
IS   war   durch   die  eine  unbedachte  Annahme  darauf  vorbe- 

eine  zweite*  zu  begehen*  Das  Wort  xid-cSv  —  als  dessen 
iKche  Form  /ircuV  erscheint  —  habe  ich  bereits  oben  p.  97 
elt,  weil  uns  dort  die  dabei  zu  Grunde  liegende  Wurzel  nid- 
sh  beschäftigte.  Uebrigens  bedarf  es  für  den  Sachverstän- 
kaum   noch   der  Bemerkung,    dass  die  zur  Bezeichnung  der 

des  gewöhnlichen  Lebens  dienenden  Wörter  /jvoiv,  ;rAa/«t;^ 
7,y  selbst  wenn  sie  im  Griechischen  ganz  unerklärbar  dastän- 
}ch  unmöglich  für  semitisch  gehalten  werden  dürften:  heut- 
wird  doch  hoffentlich  Niemand  mehr  der  Ansicht  sein,  welche 
3  an  Böttiger,  Plass  ü.  s^  w.  warme  Fürsprecher  hatte,  dass 
iechen  vor  der  Ankunft  der  Phönizier  rohe,  gismz  uncukivirte, 
aerumschweifende  Barbaren  gewesen.  Wenn  aber  HerodotV, 
1  der  Herkunft  des  jonischen  Weiberchiton  berichtet:  stpoQsov 
9]  TiQo  Tov  Ol  rcSv  ^Ad-fjyalcDv  ywatttsq  iad-fjra  /^faqlöa  rfj 
Ha  naQanXrjaKrvdTTjv,  /tursßakXov  wv  ig  rov  klvsov  xid-cSva, 
7  negovijiTt  /atj  /gicDwai.  saxi  de  dXijd'di  koyip  xQuofiivoiat 
lg  ayvrj  ^  ead-fjg  ro  naXavov  dkkä  KätiQur  insl  rj  ys 
xrj  iadfjg  näoa  rj  dQ/al/j  rdSv  yvvuixdSv  r^  avvi}  ijvj  rf^v 
oQida  xuXkOfisv  —  SO  wird  man  doch  nicht  im  Entferntesten 
tigt  sein,  aus  dem  karischen  Ursprünge  desselben  auf  den 
ischen  Ursprung  des  Chiton  überhaupt  und  dessen  Namens 
iessen,  wenn  es  auch  gewiss  wäre,  dass  die  vielfach  mit  den 
ziem  verkehrenden  Karier  gerade  diese  Kleidui^  von  den 
ziem  entlehnt  hätten.  In  Betreff  des  männlichen  Chiton  hebe 
ne  Stelle  von  Becker,  Charikles,  II,  309  sq.  hervor:  Der 
le  Chiton  war  zunächst  in  Bezug  auf  die  männhche  EJeidnng 
rzes  wollenes  Hemd  ohne  Aermel^  während  der  jonische  Stamm 
unentlich  die  Athener  einen  längeren  leinenen  Chiton  trugen. 
9S  schon  von  der  vorgeschichtlichen  Zeit  gelte  ^  oder  ob  spä-r 
st  von  den  jonischen  Eolonieen  her  diese  Tracht  in  Atiben 
lg  fand,  darüber  lässt  sich  schwer  eine  entschiedene  Ansicht 
»  Vgl.  die  bekannte  Stelle  bei  Thucyd.  I,  6,  dessen  Zeugniss 
*  verwirft,  indem  er  annimmt,  dass  diese  Tracht  aus  den  unter 
ehern  Einflüsse  verweichlichten  jonischen  Städten  nach  Athen 


i 


—    204    — 

verpflanzt  worden  sei.  Wenn  man  indessen  bodenist,  dass  dicJonier 
schon    von  Homer    IXycs/Jron'tg    genannt    und    dass    darunter  eben 
Athener   verstanden  werden ,    so  erhält  die  An<^abe  des  Historikers 
bedeotende  Unterstützung.    —    Zu  dieser   wie  ich  glaulio  riclitige& 
Bemerlsung  Beclsers   füge    ich    hinzu,   dass    wie    so  viele  Mythen, 
Sagen,   Sitten  ond  Gebräuche  der  Griechen  aus' der  ältesten  Uneit 
d.h.  aus  derZeit^  da  sie  noch  in  Asien  wohnten,  herstammen,  u 
wohl  auch  die  Uebereinstimmnng  der  jonischen  Tracht  xnh  der  der 
kleinasiatischen    Stämme    aus   jener    uralten   Zeit    herzuleiten  seiii 
dürfte.     Ueberhaupt   kann    nicht  genugsam,  in  Erinnerung  gebrack 
werden,    dass    die    meisten   hüben  und  drüben  seit  alter  Zeit  vor* 
kommenden  verwandten  Erscheinungen  auf  demselben  Wege  exklSit 
werden  müssen.     Um    hier   noch    auf  Ein   hervorragendes  Beispiel 
dieser  Art  aufmerksam  zu  machen,  wähle  ich  die  Sitte  oderUuntte 
der  Päderastie,  worüber  Becker,  Charildos,  I,  348  sq.  sagt:  Fragoi 
wir  zunäclist  nach  den  Anfangen  dieses  Unwesens    (das  doch  troli 
Becker  in  alter  Zeit  einen  ganz  andern  und  keineswegs  nnsittiidieD 
Charakter  an  sich  getragen  haben  muss),  so  gibt  es  weder  farZeit 
noch  für  Ort  eine  sichere  Bestimmung.     Nicht  einmal  darüber  ge- 
langt man  zur  Gewissheit,  ob  dieser  Hang  sich  selbstständig  in  den 
griechisehen  Volke  entwickelte,  oder  ob  äusseren  Einwirkungen  die 
Schuld  beizumessen  sein  mag.     Indessen  ist  das  Erstero  fas^  wilv^ 
scheinlieher,  und  es  würde  sich  die  Allgemeinheit,    in  welcher  d« 
Laster  selbst  erscheint,  kaum  erklären  lassen,  wenn  nicht  die  Keine 
dazu  in  dem  griechischen  Charakter  selbst  zu  suchen  wären.  Wen 
Herodot  den  Ursprung  bei  den  Griechen  zu  suchen  seheint,  so  be- 
hauptet zwar  Plutarch  im  Gegentheile,  dass  die  Perser  früher  danit 
bekannt  gewesen  seien;   indessen   hat  sein  von  den  Eunuchen  ent- 
lehntes Argument  kein  besonderes  Gewicht;  und  wenn  man  bedenkt 
was  Plato    im    Sympos.  den  Pausanias  sagen  lässt^  so  wird  über- 
haupt   die  Annahme    einer  Einschleppung    von  Asien    her  (wie  sie 
Welcker,  Aesch.  Tril.  p.  356  und  Müller,  Derer,  II,  296  aus  Lydieo 
annehmen)  sehr  bedenklich,  wenn  auch  die  Genesis  schon  den  Be- 
weis liefert,    dass    dort   lange  vor  der  hellenischen  Zeit  das  Laster 
furchtbar  überhand  genommen  hatte.  —  Dann  will  Becker  aus  des 
Nichtvorkommen  des  Lasters  im  Homer  auf  späteren  Ursprang  des- 
selben schliessen,  was  ich  nicht  billigen  kann.     Jedenfalls  unrickt|f 
wäre  es,    dasselbe  von  einem  semitischen  Volke  —  etwa  dei In- 
dern (die  aber  wohl  nur  dem  Namen  nach  Semiten  sind)  oder  ta 
Phoeniziem  herzuleiten.     Wie    ich    früher    das  Wort    naXXax^  Ar 
eeht  griechisch  erklärt  habe,   so  ist  auch  das  Wort  ydvcuioq  hdcfast 
wahrsch.    echt   griechisch.     Im  Hebräischen    bedeutet    keleb  xiwy 
puer  molUs,  scortum  virile^  wobei  ein  Schalk  an  das  so  dunkle  tat 
W.  caelebs    denken  könnte;   aber   yJvatdoq   kann  damit  numdgfti^ 
in  formelle  Verbindung  gebracht  werden,  obwohl  1  mit  n  (vgL  f.  v- 
vItqov)    wechseln,    also  keleb   in   keneb  übergehen  konnte.     Soosl 
Hesse    sich    für   xivatäog   an   die  somit.  Wurzel  'anaz  (yf^  Meier, 


—    205     — 

iV.  p.  306  Äfl.)  denken  —  abor,  wie  Ich  glAube,   ohne  alle 
heinlicbkcit.     Das  Wort  steht  wohl  für  xvoiöoq  (vgl.  niwrSg 
)    und    gehört    zur  Wurzel    hnl    (bei  Dcnfey  11,  182  sqq.), 
3igen^    als    eine  Fortbildung   durch   einen  Dentalbuchstaben. 
lade  wäre  als  der  welcher  sich  neigt,  beugt,  als  der  welcher 
bit,  sich  bescblafen  lässt,  bezeichnet;    vgL  Meier,  1.  c,    wo 
igen^  beugen  =  sich  beschlafen  lassen,  und  dazq  valio^adino 
lu  =  hni    (oder  Tön  huush),    oberf  p.  114.  125.     Da   der 
geneigt,  biegsam  =  weich,  mollis  sein  kann^  so  mögen  An- 
lit  Berufung  auf  die^  Bezeichnung  puer  mollis  letzteren  Sinn 
1   denr  Worte   xlvaiöog   inwohnenden    ansehen.     Vgl«    auch 
%  in  Baumerts  Antiquarischen  Briefen,  p.  66. 
\9,  XotQogy  o',  das  Schwein^    wird  von  Meier,  Hebr.  W.,  p. 
as  dem  Aethiopischen  abgeleitet;  aber  ohne  allen  Grund,  da 
Drt  im  Griechischen  fest  begründet  ist  Vgl.  Benfdy,  If,  198 
ghrish,  reiben,    kratzen,   scharren:    daher  kommt  ghfisht'i, 
i,  der  kratzende,'  scharrende  Eber,  wie  lat.  verres  von  verro, 
[1.     Auch  /oiQaQi  die  Meerklippo  oder  Scheere,  gehört  dazu, 
send  =  stechend,  scharf.  ^  Die  Wurzel  ghf i-sh  ist  verwandt 
1  Wurzeln  gh  n,  gl^i,  l^rl,  ib.  fl,  128,  welche  alle  drei  reiben 
n;  gh'ri  ist  eine  in  Betreff  des  Anlauts  emoUirte  Form  von 
,   ebenso   müssen   die    mit  Palatalen   anlangenden   Würzein 
i  aus  altern  mit  Gutturalen  anlautenden  Formen  gri,  kri  her- 
werden.    Wie   vereinigen  wir  aber  diese  Formen  ?     Offen- 
:  durch  die  Annahme,  dass  k^  gh^  g  ans  hv  —  wie  so  oft 
enf.  I,  98.  II,  118.276  sq.  195)  —  ent3tanden  sind.    Diese 
orm  hvri,*hvri,  hvar  erscheint  im  griech. /«(»-aWoi  (kratzen), 
(kehren;  in  scharren,  schrappen,  scalpere,  scharf  u.  s.  w.  ist 
las  Präfix    sa    nicht  zu  verkönnen) ,    goiqü)  =s  sa  +  verro, 
lat.  verro,  velio,  ziehen  =  abziehen,  abschaben,  fegen,  car-po, 
reissen  u.  s.  w.    Säiumtliche  hieher  gehörige  Wörter,  deren 
ngeheuer  ist,    hat  ßenfey  ganz  falsch  behandelt;    an  das  im 
sehen   wie    in  allen   verwandten  Sprachen   so   unendlich   oft 
ifachen  Wurzeln    vorgesetzte  Präfix   sa  hat  er  gar  nicht  ge- 
während er  mit  api,  abhi,  apa  d.  h.  den  Präfixen ,    die  im 
ischen  wie  im  Lateinischen  fast  nie  vorkommen^    (d.  h.  ab- 
d    von   dem    spätem  Gebrauche   derselben  als  Präpositionen, 
hier  natürlich  nicht  die  Rede  sein  kann)  sehr  freigebig  ist. 
l  nixo)  (nfixot)  aus,  utio  +  xco  entstanden  sein!!    YgLrf/tyoi 
niym^  verw.  mit  xfjuot)  und  andiA),  anaQaaaut  (nuQ  =  hvar  =3 
vel-lo),  spolium,  affuXdaaio  li.  s.  w.,  worüber  oben  p.  129, 
Im  Griecliischen    hat  sich  die  Urgestalt  der  Wurzel,  woraus 
xoQ^im^  (j-7TaQ''äaaiOj  a-rpak-daaio  (ritzen,  stechen)  u.  s.  w. 
gingen,    meiner  Ansicht  nach  im  Wort  &ijy(Dj  schleifen,    am 
n  und  vollständigsten  erhalten:  zu  ver-ro  für  hver-rb,  dhver-ro 
5enf.  II,  295)    verhält  sich  dij-y-u),  wie  äyvv/ni  zu  ^fjywfxi, 
Wurzel  vap,    schaben,    ib.  II,  355,  ist  =  va    (hva,  <T-7ra-w, 


—    206    — 

dhva,  d-tj-^id)  4-  Pf  wie  ver  in  verro  aus  va  +  r  entstand, 
dlivar  (verro),  dhvap  (vap),  dhvag'  (O-^yw)  sind  ans  einer  ilten 
Worsel  dhva  (=  dhvar,  d.  h.  begriffllcii;  vgl.  rrj^'^&i,  ritsen,  gm 
s:  atpakdoota  :  yu^  für  d^a^  aus  ya^hsLy  dha,  ib.  II,  191)  ab* 
zuleiten.  Benfey  hat  die  in  ^if/co  glücldicher  Weise  erhaltene  Ur> 
Wurzel  wieder  zerstört ,  indem  er  ^  für  tv  nahm>  d.  h.  indem  er 
die  Urwurzel  aus  einer  schon  mit  dem  Präfix  sa  componirt  gewe- 
senen Wurzel  ableitete;  hfer  muss  besonders  auch  an  ^^Jl/oi  (dhvaig', 
dhvrig'  =  ver-ro  -f-  g'  =  dhver-ro  +  g')  crini^ert  werden,  te 
ganz  gleichbedeutend  ist  mit  d^fjyof:  Denn  streichen,  ziehen  Ist  = 
abziehen,  abschaben,  schleifen.  Indem  ich  auf  den  Artikel  7Vl//f 
verweise,  verspreche  ich  bei  eiper  andern  Gelegenheit  die  In^f^ 
liegende  — -  ausserordentlich  wichtige  —  Urwurzel  dhva  (e^n- 
sammengehörig  mit  dh§,  trinken,  eig.  ziehen,  wie  Tra,  jr/yuiint 
mtdui,  ziehen,  trinken,  zusammengehört;  vgl.  ib.  II,  73  sq.  270) 
gegen  alle  Angrifife  sicher  zu  stellen.  Denn  gerade  im  Worte  «^^^ 
hat  da^  Griechische  einen  Schatz  aufbewahrt,  den  wir  uns  nun  nl 
nimmermehr  entreissen  lassen  dürfen:  dass  griech.  O-  aus  tv  ent- 
springen könne,  hat  Benfey  II,  246  nicht  bewiesen.  Ueber  dlym^ 
&iyyuv(o  habe  ich  schon  früher  (oben  p;  165-<-6.  173)  ehiige  Be- 
merkungen gemacht;  auch  öi/p/ztu  (oben  p.  166)  darf  nicht  vip 
do/ji6g  (wozu  öoxava,  Quer-balken;  vergL  jonisch  iixBfiau)  ge- 
trennt werden. 

290.  X^aoq,  0,  das  Gold.  Noch  Pott,  E.  F.,  I^  141,  li 
die  Möglichkeit  nicht  bestreiten,  dass  ;r(w(7oV  aus  dem'hebr.  Weite 
MrÜ9,  Gold,  stammen  könne;  man  darf  aber  höchstens  eine  wiff- 
zelhafte  Urverwandtschaft  (von  har-ag  und  hri,  har  bei  Benfey  II, 
196  sq.)  einräumen.  Schwer  zu  bestimmen  ist  die  Grundbedeotmg 
der  Sanskritwurzel  har,  wovon  /Qvaog  abstammt.  Wenn  ich  4>* 
äthiopische  Wort  varq,  Gold,  mit  hebr.jaraq,  blühen,  grönen^gav 
wie  lat.  virere),  wovon  jereq,  Frisches^  Grünes,  in  Erwägung  zieK 
so  scheint  die  in  den  griech.  Wörtern  d-äkog,  &vQ(7og,  &q{1^  erschei- 
nende Urwurzel  dhvfi-ksh  mit  der  Sanskritwurzel  har,  hri  in  Ver- 
bindung zu  stehen.  Demnach  stände  har,  hfl  für  dhar,  dhri,  dhvar, 
dhvri,  wodurch  uns  die  Möglichkeit  wird,  lat.  virere  mit  har,  lin 
in  Verbindung  zu  setzen.  Aus  har,  hri  konnte  unmöglich  vir  wer- 
den, wie  Benfey  II,  349  annimmt.  Der  Grundbegrifif  wäre  stoM^ 
(dhu,  dhva,  hva  +  r)  =  aufstossen,  hervorschiessen,  blühet  ^ 
grflnen;  wie  hebr.  jereq,  Frisches,  Grünes,  mit  atbiop.  V&rq,  OoU; 
zusammengehört,  so  würde  auch  hfi-sh-ita  (frisch,  Benf.  II,  HO) 
mit  hri,  har  in  enge  Verwandtschaft  treten  müssen:  wie  wir  denn 
die  Wurzel  hf ish ,  hf iksh  =  bhf  iksh ,  g)Qi)c  in  q)qiaa(o ,  aus  einer 
altem  hvfish,  hvfiksh  (hv  =  bh  wie  in  bhug',  bhag'  ans  hva^ 
entstanden  glauben.  Hier  ist  O^qC^j  das  Haar,  eig.  das  Anfsehies- 
sende,  mii  (pQlaavi)  zu  vergleichen:  auch  von  hebr.  saar,  q^glamv, 
kommt  s^'ftr,  saarä,  Haar.  Dass  griech.  S^qC^  die  in  (pQlaaa»  schon 
vom  verstümmelt  erscheinende  Urwurzel  behauptet  habe,    steht  fir 


—    207     — 

t;  also  für  die  Sanskritwurzel  bhfiksb  ist  aof  die  Auctorität 
»chischen  hin  vielmehr  leine  Urwurzel  dhvfiksh  (d-hyfiksh 
sh)  aufzustellen.  Benfey  will  d^fti"^  wieder  yerstüromeln :  es 
l  wird  ihm  aber  nicht  nachgegeben  werden.  VergL  oben 
165.  178. 

..  Wi/iivd^g\  6,  Bleiweiss,  dessen  die  Alten  besonders  als 
3  sich  bedienten,  wird  oft  für  orientalisch  gehalten,  wofür 
•  (vgl.  afivQiq  =  (T/MQigf  oben  p.  163)  sprechen  würde, 
nlclit  blosser  Schreibfehler  zu  sein  schiene.  Ganz  zu  ver- 
}t  Benfey  I,  646,  der  an  oti/h/hi  denkt,  also  —  was  im 
(hen  absolut  unmöglich  ist  —  on  mit  ar  wechseln  lässt. 
er  Wechsel  eingetreten  zu  sein  scheint,  d.  h.  wo  die  gleiche 
lg  der  mit  an,  av  (auch  rrx;  vgl.  andikto^  daxdXoif/,  dand- 
Erntenden  Wörter  augenfällig  ist,  liegen  immer  sdhv  =  ar 
=z  an,   an  zu  Grunde;  ,die   mit  ar   anlautenden  Wörter 

sich  also  zu  den  mit  an.,  ax  anlautenden,  wie  die  mit  & 
len  (z.  B.  &6lvo),  d^ivuQ)  zu  den  mit  (p  (tpivw)  oder  x 
5  /üiv,  yov  =  hvan.  =  dhvan,  ^iva^)  anlautenden.    Also 

die  mit  ar  anlautenden,  trotzdem  dass  sie  schon  mit  Präf. 
onirt  sind;  doch  wenigstens  noch  die  volle  Urgestalt  der 
i  Wurzel,  wenn  auch  die  aspirirte  Dentalis  in  jie  Tennis 
Dgen  ist.  Vgl.  avQuyy,  string,  stricken  mit  anaQy-uvov  u. 
orüber  oben  p.  174.  Bei  y/i/uv&og  darf  aber  gewiss  nicht 
'remdwort  arift/^i  gedacht  werden.  Vielleicht  ist  das  Wort 
tfji  (tf/doi)  abzuleiten  und  bedeutet  das  Geschabte,  Zerrie- 
5  Pulver,  der  Staub  u.  s.  w. 
'.  ^ßytvog,  6,  =  'ßy^y,  6;    "IQyfviiaij  ol  =  ^Oxfavidou^  ol; 

6,  der  die  Erde  umschliessende  grosse  Welts.trom.  Mit 
amen  muss  noch  verbunden  werden  der  des  ^'Siyvyog^    des 

Königs,  unter  dem  die  grosse  Fluth  einbrach;  vielleicht 
eher  auch  der  Name  des  karischi*n  Meergottes  *Oyioa,  bei 
3,  VIII,  lÖ,  4,  wofür  bei  Strabo  XIV,  p.  659  (noch  in 
m  Ausgabe  fon  Meineke)  ^Oaoywa  geschrieben  wird.  An 
bindung  des  Ogoa  nüt  Ogyges  dachte  schon  Abel,  Maked. 
pp,  p.  49,  der  jedenfalls  den  phönizischen  Usov,  welchen 
in  Karlen    einschleppen  woUte,  mit  Recht  zurückgewiesen 

gibt  noch  Leute  genug,  die  mit  Sickler  und  Andern  ans 
liCit  den  Namen  "Oxfavog  aus  dem  hebr.  Worte  hüg,  Kreis, 
,  Gränze,  und  den^  Namen  yHyvyog  mit  noch  Anderen 
Namen  des  Riesen 'Og  von  Basan  (nach  Lengerke  ist  'Ög 
;  aus  'Oneg,    und    ganz  >=  'Anaq)  herleiten  möchten;    sie 

aber  mit  ihren  semitischen  Etymologieen  schlecht  weg  und 

dadurch  nur,  dass  sie  nichts  vom  Griechischen  verstehen, 
itoweniger  ist  der  Name 'ßxcavo^  höchst  schwierig  zu  deu- 
e  er  —  was  er  nicht  ist  —  semitisch,  so  könnte  man  die 
yvyog  =  hebr.  j^giah  setzen,  von  guah  oder  giah,  woher 
mute  Weltstrom  Gihon  den  Namen  hat,    eig.  der  Hervor- 


—     208     — 

slrömcnde.  Der  Name  wäre  dann  gebildet  wio  viele  semitische 
Eigennamen;  vgl.  Tuch,  Genesis,  p.  XXXIII.  p.  379.  Ewald,  Gesch. 
Isr.  I,  383,  not  3.  Das  Hcth ,  welches  im  Namen  Ogygos  zu  g 
geworden,  wäre  in  dem  des  karischen  iiyfoa  (=s  einem  Worte  jä- 
guah)  ganz  ausgefallen.  Wie  nun  aus  malluah  /uuXßci^  .=  mal?a 
wurde,  so  könnte  auch  ^i^xsavog  aus  jäguah  ^  iayFay  wysFa  ent- 
standen sein.  Man  sieht  ^ber  leicht  ein,  dass  diese  Etymologie  an 
den  Ycrschiedenen  l!\)rmen  des  griech.  Namens  scheitern  mäfstei 
Wenden  wir  uns  nun  zum  Indogermanischen,  so  dachte  schon  Bott- 
mann  an  die  neuerdings  von  Grimm,  Gesch.  der  D.  Spr.  p.  905, 
vorgebrachte  Etymologie  des  griech.  Namens:  hfitten  sie  Recht,  so 
wäre  ^Qx-,  Sy-  mit  ccZy-«g,.  Meereswogen,  verwandt.  VgL  BeoAy, 
I,  343  sqq.  Aber  eine  Verbindung  des  griech.  Nainens  Bit  dem 
nord.  Aegir  und  Sskrit  ig',  ^g',  vig',  v6g',  gotb.  vdgs,  Woge,  ist 
höchst  schwierig :  d  müsste  ein  Präfix  sein  (ob  Sanskrit  ^  in  ft-T^ 
Hast),  also  cJx^  viy  für  cJ^/x,  wFiy  stehen.  Besser  wäre  es  jedo- 
falls,  statt  ig',  tg  die  Form  ag'^ (ib.  1,345)  heranzuziehen,  wodmdi 
6i/x,  (jjy  mit  nriyi]  (n  aus  hv,  vgl  s.  v.  ü^yaaog)  ia  Verbindog 
käme;  aber  auch  mit  cJxvV,  da  ag'  aus  dhvag',  ag  (ib.  I,  lööml 
aus  dhvay  (von  dhva,  dhu,  stossen;  ^oog,  stosäend  as  ')  bAbA, 
^)  spitz)  verstümmelt  sind.  Aus  einem  Thema  cJx->t;  wäre  "Ott- 
Favog  leicht  zu  deuten.  Aber  die  Identität  von  IQyevUai  wi 
^ßxeavliai  führt  auf  die  Annahme ,  dass  /,  x  aus  hy  eata^fogn 
sind.  Vgl.  auch  Schwenck,  Myth.-etym.  Andent.  p.  179*  ScimeMk 
und  nach  ihm  Lauer,  Syst.  d.  griech.  Myth.,  nehmen  an,  dass  13||fv- 
yog  nüt  Fvytjg  zusammengehöre ;  in  Betreff  der  abweichenden  Qoii- 
tität  vergleiche  ich  ^At;'§,  hjytjj  cuyvniog,  yvxf/.  Nun  ist  mirwb 
wahrscheinlich,  dass  die  Namen  zu  Benfey  II,  62  sq.  gehören,  n 
hvan  =  kvan,  tönen,  lat  can-ere,  und  (hvag'  =)  gug',  tönen,  nwr- 
meln.  ^iixfavog  könnte  für  Kmx{i)Fav6g^  ^£2yvyog  für  Fciytf/ti 
stehen,  wie  iyeiQCJ  für  ysyelQO)^  i&ikio  für  d^ed-ikw^  Benfey,  11,  ISi 
328.  Dann  sind  die  Namen  zusammengehörig  mit  xoi^xu-oij  fi- 
yüiV'Uj  yoFog,  Geheul  u.  s.  w.  Wem  der  Abfall  der  Guttaralis  m- 
wahrschcinlich  dünkt ,  denke  daran ,  dass  xMi^Fav ,  yotyvy  fr 
hFiahFav^  hFwhFay  oder  (vgl.  olvnvog,  Fvnvog)  AFüikFvy  U 
nehmen  sind.  An  ein  Präfix  zu  denken,  will  mir  nicht  behage; 
auch  der  Name  '^qlwv  könnte  reduplizirt  sein,  also  für  Fuf^ 
iwv  (von  FoQ  in  FoQrjg ,  'L4Qtjg)  stehen.  Diese  Etymologie  d» 
Bchwierigen  Namens  scheint  mir  ziemlich  sicher  zu  sein;  Benfey H^ 
343  verdient  keine  Widerlegung.  Was  nun  die  ZusammensteUoDfi 
der  Namen  ^'iiyvyog  und  Fvyrjg  betrifl*!,  so  könnte  der  Name  d* 
1yd.  Gyges  allerdings  hieher  gehören:  der  gygäische  See  wäre  ib 
ein  tönender,  rauschender  bezeichnet.  Dann  muss  aber -der  Naai 
des  Hekatoncheiren  Fvt^g  (oder  Fry^jg),  von  dem  des  1yd.  Köwp 
getrennt  werden;  der  Hekatoncheir  ist  sicher  ala  der  WalleiA 
Aufbrausende  zu  fassen,  von  g'u,  ju,  kochen,  wallen. 


—    209     ^ 


Zwei    Beilag^eu.*) 


I. 

Eiuleituug 

in  die 

Oesolüolite  der  vorderaslatlsclieii  VSIker, 

r  Fortschritt  unserer  Erkenntnisse  aller  Art,  die  Zanahme 
(mittel,  welche  dem,  der  sie  wohl  anzuwenden  und  geschickt 
#zen  versteht,    die   gegründetste  Hofihung  auf  sichere  Er- 

und  fruchtbare  Folgerungen  gewähren,  treibt  uns  mit  immer 

Macht,    unsere   angestrengteste  Aufmerksamkeit   auf   die 

te  jener  Region  des  Erdkreises  zu  richten,  in  welcher  nicht 

Keime  aller  höhern  Menschenbildung  gelegt  und  von  wo 
nach  allen  Richtungen  hin  verbreitet  wurden^  sondern  wo 
B  Ursitze  der  noch  auf  den  ersten  Stufen  historischer  Ent- 
g  stehenden  und  in  engbeschränkten  Gränzen  lebenden 
eit  gesucht  und  gefunden  werden«  Wenn  wir  aber,  ohne 
B  beachtenswerthen  Widerspruch  befürchten  zu  müssen, 
ien  als  diese  Region  anzuerkennen  genöthigt  sind,  so  muss 
les  Gebiet,  das  leuchtet  Jedem  ein,* der  historischen  Fof^ 
und  Betrachtung  in  jeglicher  Hinsicht  würdigen  Stoff  dar- 
md  mehr  als  Einen  Gesichtspunkt  eröffnen,  von  dem  aus 
fasst  und  dargestellt  werden  kann.  Im  Allgemeinen  jedoch 
ächst  können,  wie  bei  jedem  in  sich  vollendeten  und  be- 
len ,  durch  äussern  Unfang  und  innere  Bedeutung  gleich- 
hervorragenden Theile  der  Geschichte,  so  auch  hier  jene 
ten  geschichtlicher  Behandlung  zur  Anwendung  kommen, 
obschon  nach  verschiedenen  Zwecken  und  Zielen  hin  thätig, 
ander  vielfach  begegnen  und  nie  völlig  auseinandergerissen, 
iber  nur  von  Einer  Hand  beherrscht  und  sicher  geleitet 
können;  wir  meinen  die  historisch-kritische  und  die  histo- 
losophische.  Diese,  indem  sie  die  weithin  zerstreuten  Massen 


!ch  lasse   die   beiden    folgenden  Beilagen  hier  abdrucken,   um  dem 

allgemeinen  Anschauungen  klar  zu  machen,  von  welchen  ich  mich 

vorhergehenden    Untersuchungen     über    alle    einzelnen    das    Ver- 

>riechenland'8     zum    Orient    betreffenden    Streitpunkte  leiten   Hess. 

^e  I  besteht    aus   den  drei    ersten    im   Mai   1855   an   der  hiesigen 

tt    gehaltenen  Vorlesimgen    über  die  alte  Geschichte  der  vorderasia- 

ölker;  die  Beilage  II  ist  ein  schon  vorher  geschriebener,  durch  eine 

Gelegenheit   veranlasster  Aufsatz;    die  in  demselben   entwickelten 

kann  ich  auch  jetzt  noch  —  trotz  der  mangelhaften  Ausführung  der- 

in  allem  Hauptsächlichen  nur  für  richtig  halten. 

14 


—     210     — 

der  gesamraten  (üeschichte  von  vorn  herein  als  einen  einheidiehoi  I 
Organismus  auffasst  und  von  einer  leitenden  Idee,  die  freilich  aidt 
willkübriieh  aufgegriffen,  sondern  aus  dem  Reiche  der  Tbatsad» 
entnommen  wird,  ausgehend  die  Mannigfaltigkeit  der  historisdn 
EntWickelungen  ewigen  Gesetzen  dienstbar  zu  machen  beflissen  ii^ 
strebt  so  das  Ideal  der  wahrhaften  Universalgeschichte  zn  verwiil- 
iichen  und  wie  in  der  Umfassung  des  grossen  Ganzen,  so  aaehii 
kleiner  gezogenen  Kreisen  dasselbe  Grundprinzip  durchzolilini. 
Jene  dagegen  steckt  sich  ein  weniger  hohes  und  fernes ,  aber  m 
so  sicherer  erreichbares  Ziel,  wenn  sie  die  sorgfältige  SdieidiBi 
des  angehäuften  Stoffes,  dann  die  genaue  Untersuchung  und  Feit- 
stellung  des  objektiven  Thatbestandes  zur  Hauptsache  macH  obat 
indess,  will  sie  anders  nicht  gar  zu  einseitig  und  beschritafcl  wer- 
den ,  die  Beziehung,  des  Einzelnen  zum  grossem  Ganzen  Je  liBig 
ausser  Acht  zu  lassen.  Hegten  wir  nun  die  Absicht,  «jn  jew 
Weiäe  die  Geschichte  Yorderasiens  zu  behandeln  und,  wie  nack 
dem  Gange  seiner  eigenen  innem  Schicksale  und  Erlebnisse,  n 
auch  nach  seinen  Beziehutagen  zur  übrigen  Menschheit  seine  (6*  | 
sanmite  Weltstellung  zu  beleuchten  und  in  allseitig  klaren  Dmri—  l 
zur  Anschauung  zu  bringen,  so  könnte  es  mit  Eecht  scheinen,  ab  | 
ob  kaum  anderswo  die  Verhältnisse  mehr  dazu  wie  gemadil  ifis^  1 
um  historisch-philosophischen  Erörterungen  den  frelesten  8|ndnM  j 
zu  gewähren.  Denn  der  nachdenkende  Betrachter ,  der  den  Uk-  I 
verwischten  Spuren^  welche  die  Reihe  der  Jahrhunderte  nldit  pm  1 
auszulöschen  vermochte,  vertrauensvoll  nachgeht,  bis  er  aaf ia  1 
Gebirgen  Armeniens  4ind  Kurdistans  den  erwünschten  RahepoAl  1 
gefunden,  lässt  hier  im  Geiste  die  zahllosen  YölkerschwärBM  ■  L 
sich  vorüberziehen^  welche  wie  Bergströme  von  diesen  Hoclilidil  h 
nach  allen  Weltgegenden  hin  sich  ergossen ;  dann  den  fast  vr  /l 
klungenen  Sagen  und  Kunden  ein  aufmerksames  Ohr  leihend,  veUr^ 
wenn. auch  schwer  verständlich,  bis  zu  uns  herübertönen,  IMf/^ 
sein  Auge  hinüberschweifen  bis  in  jene  Urzeiten,  deren  AinUs/^ 
alleiu  in  den  zwar  spärlichen,  aber  unschätzbaren  Uebenrestep  r  L^^ 
halten  ist,  welche  Semiten  wie  Indogermanen ,  Hebräer  wie  (V*  k^f 
däer,  Hellenen,  Inder  als  ein  von  ihren  Vätern  überliefertes  |«ii>'  IL  ^ 
sames  Erbgut  treu  bewahrt  und  für  die  Nachwelt  gerett^hMf  L  ^ 
und  indem  er  zuletzt  die  Folge  der  Zeiten,  die  sich  wie  eis  1^  \i(^'     ' 

^ibe 

^  vai 
trste 


Nebelmeer   in    unabsehbare  Feme  hinzieht,    nur  noch  naehW* 
Perioden   zu  bemessen  vermag,    sucht  er  im  fernsten  "Hmittf^ 
jenes  anfängliche  Zeitalter  zu  gewahren,  worin  noch  dasBiniB' 
Sprache    und  Einer  Religion  alle  Geister  und  Herzen  niD8clil0^ 
hielt,    um    von    hieraus   rückwärts  blickend  die  vielver8elilQB|<^ 
Räthsel    menschlicher    Geschicke    zu   lösen   und    die   bunte  Ib'' 
wechselnder  Gestaltungen  in  ihrer  ursprünglich  Einen  und  dtthd^  r^ge! 
Wurzel  zu  begreifen*  Und  wie  in  den  Ursprüngen,  so  wird  er  i^  Kie 
im   weitern  Verlaufe  der  vorderasiatischen  Geschichte  reioWcb^l^  < 
legenheit  finden,  die  ganze  Kette  der  Begebenheiten  auf  wehUsfteriil*  Ww 


—    211    — 

■  ■ 

mefite  2i«rttokiiifiibreii ;  er  wird  aufsieigen,  wie  dieaer  Boden 
ine  günstige  Lage  gleichsam  dasu  vorlierliestiiniDt  war,  den 
riieilen  der  Erde  die  Impulse  "eines  hohem  Geisteslebens 
len;  wie  kein  anderer  gleich  geeignet  war,  die  Entstehung, 
»flanzung  und  Ausbreitung  der  wahren  Religion  zu  sicliem 
1  Besitz  der  gesammten  Menschheit  zu  yermitteln ;  er  wird 
iderer  Vorliebe  jenes  Volk  in  seiner  wunderbaren  Leitung 
tmg    begleiten,   das,    wenn   auch  in  verschiedener  Weise, 

und  höhere  Bedeutung  als  Hellas  für  den  ganzen  Gang 
geschichte  erreicht  hat;  und  weil  er  in  den  Wegen  der 
g,  auf  welchen  dieses  Volk  seinen  einfach  erhabenen  Glau- 
der  grauesten  Urzeit  unversehrt  erhielt,  den  ununterbrochen 
m  Faden  erkennt,  welcher  das  ganze  Gewebe  menschlicher 
und  Wandelungen  im  Alterthume  durchläuft,  wird  er  die- 
?erzeige  folgend  die  Einheit  der  Idee  in  der  Mannigfaltigkeit 
Sachen  aufzufrischen  bemüht  sein. 

e  Zweifel  wird  diese  Art  der  bist.  Behandlung  immerdar 
:ültigsten  Anspruch  auf  Berechtigung  haben;  auch  wird  es 

erkubt,  ja  dem  denkenden  Geiste  ein  Bedürfhiss  sein,  das, 
iem  Prinzip  nach  als  richtig  und  nothwendig  erkennt,  durch 
Ustorische  Vorstellungen   sieh   klar  und   handgreiflich  zu 

aber  wenn  der  gcschichtsphilosophische  Gedanke  einen 
Aufschwung  nehmen  darf^    um  zu  9ei^er  Befriedigung  zu 

wenn  er  die  Sdiranken  überfliegen  mag,  welche  dem  be- 
oranschreitenden  Forscher  die  Aussicht  in  die  Ferne  verr 
so  läuft  er  doch  stets  die  grösste  Gefahr,  die  gegebenen 
Bse  ans  seinem  Gresichtskreise  zu  verlieren  und  in  vm^ 
I  Vorstelhingen  sich  aufzulösen.  Deshalb  ist  es  in  diesem 
er  wissensehaffl.  Forschung  wie  in  allen  fibrigen-^Mebst 
md  wunschenswerth,  dass  der  philos.  Behandlung  eine  aai- 
^egengestelit  werde,  welche,  während  sie  manche  für'Äe 
te  höchst  wichtige  und  interessante,  aber  auch  noch  sehr 
tische  und  wenigstens  für  jetzt  noch  unlösbare  Fragen  bei 
jst,  in  bescheidener  Selbstbesehränkung  diese  uralten  Gre- 
1  nur  in  so  weit  in  den  Ereis^  ihrer  Untersuchung  zieht, 
lar  erkennbar  und  durch  feste  Anhaltspunkte,  gestützt  dem 
rgeführt  werden  können,  um  so  wenigstens  eine  unerschüt- 
jrrundlage  von  sicherer  Erfahrung  und  Kenntniss  in  den 
en  zu  gewinnen.  Wollen  wir  demgemäss  diejenigen  Pe- 
Qd  Völkerverhältnisse,  mir  welchen  sich  die  kritische  Dar- 
allein  beschäftigen  kann,  umschreiben  und  bestimmen,  so 
in  selbst  klar,  dass  wir  die  eigentliche  Urzeit,  in  welche 
m  Ansätze  der  Sprach-,  Religions-  und  Stammesbildung 
hen,  von  unserm  Zwecke  ganz  ausschliessen  müssen,  da 
für  uns  nur  nach  grössern  oder  kleinem  Epochen^  tiach 
>der  tiefem  Völkerschichten  zählt  und  in  Ermangelung  jeder 
e    gesicherten  Zeitrechnung    keinerlei  Standpunkt   gewährt. 


—    212     — 

auf  dem  wir  festen  Fuss  fassen  und  mit  anverrücktem  Auge  von 
wärts  schauend  ein  den  wirisliclien  Zuständen  entsprechendes  BiU 
auffassen  und  wiedergeben  isönnten*  Denn  die  Zeitrechnung  jeda 
.Vollces  selbst  hat  jenen  dunkeln  Hintergrund  der  Vergangenheit  .n 
Voraussetzung,  in  welchem  nicht  nur  die  Grundztige  der  Spiseh-, 
Rcligions  -  und  Stammesbildung  desselben  sich  eigenthümlich  i» 
geprägt ,  sondern  auch  das  Bewusstsein  einer  abgeschlosseneD  Ib- 
tionalitüt  und  der  Gegensatz  derselben  zu  allem  Fremden  sieh  be- 
stimmter gestaltet  haben.  Zwar  hat  das  Alterthum  mehr  ab  Ehi 
Art  von  Chronologie  auf  die  Nachwelt  vererbt:  die  genealogiriK, 
welche  wie  bei  Arabern  und  Hebräern,  so  auch  bei  den  Grieeki 
an  dunkeln,  lückenhaften,  historisch  wenig  brauchbaren  G^fdteto- 
registern  zu  den  Tagen  der  Vorzeit  emporzuklimmen  sudA;  db 
kyklische,  die,  für  die  Geschichte  noch  ungleich  nutzloser  alt  jene, 
den  tiefen  Schlund  der  Vergangenheit  auszumessen  sich  eitita!; 
indem  sie  aus  zahllosen  einzelnen  Ringen  eine  lange  Kette  m 
Myriaden  bildet:  diese  hat  ursprünglich  kleinere  astronomische Jik- 
reskreise  zur  Grundlage  und  findet  sich  in  merkwürdiger  üelMidi- 
stimmung  bei  Chaldäem,  Indem,  Sinesen,  ja  (nach  vereinidlB 
Spuren  zu  schliessen)  auch  bei  den  Grieclien.  So  wenig  Beacbtm 
aber  die  kyklische  Chronologie  verdient,  wenn  von  deren  hfstoriite 
Anwendung  die  Rede  ist,  so  eitel  und  vergeblich  das  Beodbei 
derjenigen  bleiben  muss ,  welche  die  grossen  Jahresanmmen  duck 
Auflösung  in  Monate  oder  Tage  zu  verkürzen  und  einer  ßäAm, 
'seichten  Betrachtung  annehmlich  zu  machen  suchen ,  hat  dieMb 
«iiditsdestoweniger  insofern  eine  unlängbar  hohe  Bedeutung,  akäi. 
hei  den  genannten  u.  a.  Völkern  aus  jener  Urzeit  herstammt  da«  k 
Andenken  auch  aus  sonstigen  Ueberlieferungen  jener  drei  lod^  ^ 
manischen  Hauptvölker  sich  noch  als  efn  gemeinsames  erkesM^ 
imd  erweisen  lässt.  Allein  ofifenbar  kann  weder  die  gencalogiiW^ 
noch  die  kyklische  Zeitreclmung  einen  Bestimmungsgrund  atefei^/ 
wenn  von  fester  Angrenzung  einer  Geschichte  Vorderasiens  (ür^^^^h 
ist:  dies  kann  einzig  und  allein  die  urkundüche,  auf  echt  histOK^^^^h 
Tradition  ruhende,  welche  nicht  nur,  wie  dies  auch  bei  der  ^J^'vk 
logischen  Chronologie  der  Fall  sein  kann,  der  Wahrheit  ^^^^^^^^  N 
weise  entspricht ,  sondern  auf  vollen  uneingeschränkten  f^fy  [^ 
Anspruch  macht  Und  in  dieser  Beziehung  dürfen  wir^^^^jllz 
darüber  .beklagen,  dass  die  Geschichte  Vorderasiens  ungü^si^ie.  1^ 
stellt  sei :  denn  während  die  alten  geschichtlichen  Erinnerai^aa  der  |  ^ 
Inder  von  einem  philosophisch-mythologischen,  die  der  Griecbea  ni  f  ^ 
einem  poetisch-mythologischen  Prinzip  dergestalt  durchdrangea  atf /xi 
umgebildet  sind,  dass  die  Geschichte  beider  Völker,  ßO  ^mnk 
über  das  6te  Jahrhundert  vor  Christi  Geburt  hinausreicht, 'fl|' «ir/^  dir« 
Muhe  weiter  geführt  werden  kann  und  jedenfalls  ihren  T&^^^j^kk 
schichtlichen  Werth  verliert,  bieten  sich  dem  Geschjchöll^/^ds 
Vorderasiens  noch  hinreichende  Mittel  dar,  wodurch  er  in  den  W  ^  e 
gesetzt   wird,    die  Grenzen   der   historischen  Zeit    bis  in&V'K  ^  «n 


\ 


—    213    — 

i  Jahrtaasends   vor  der  christL  Zeitrechnung  auszudehnen. 

sind  es  nicht  Urkunden  auf  Erz  und  Stein,    deren  unTVr- 

Schriftzüge   wir    als  selbstredendes  Zengniss  und  angenföl- 

veisstück  eben  nur  yorzulegen  brauchten :    denn  wenn  sich 

halten   haben,    so    sind   sie  als  ein  todter  Schatz  auf  uns 

n.     Immerhin  mögen  daher  die  Bauwerke  und  Skulpturen 

er  schon  jetzt  ein  höchst  erfreuliches  Licht  werfen  auf  das 

9  Leben  dieses  Volkes,  weil  der  ganze  Charakter  desselben 

Denkmälern  seinen  Ausdruck  gefunden:  für  die  Zeitrech- 

)v  und  somit  auch  für  die  eigentliche  Geschichte  wird  kein 

'heblicher  Gewinn  daraus  zu  schöpfen  sein,  bevor  die  £nt- 

der  assyr.  Inschriften  vollkommen  gelungen  ist.  Wer  aber 

nit  wie  grossen  Schwierigkeiten  ein  eben  erst  enstandener 

er   noch   tausend  Schwankungen   unterworfener  Zweig  der 

;haft  zu  kämpfen  hat,  wird  nicht  fiberrascht  sein,  stets  aufs 

erfahren,  dass  unsere  auf  diesem  Gebiete  bisher  errungenen 

n  überaus  gering  sind;  durch  so  manche  ähnliche  Erschei*- 

swarnt    wird    er   darauf  gefasst  sein,    dass,    was  heule  als 

lende  Entdeckung   oder  geistreiche  Combination  die  Augen 

enden  mag,  morgen  in  das  Nichts  zurücksinkt:  der  leicht- 

Hoffnung  folgt  ja  überall  die  bittere  Enttäusclmng  auf  dem 

ich.     Wenn  aber  irgendwo,   so  ist  hier  jeder  Schritt  voran 

aublichen  Anstrengungen  verknüpft ;  und  was  auch  die  aus- 

ide  Phantasie  im  ersten  Anlauf  erhaschen  zu  können  glau- 

,    der  wahre  Fortschritt  wird  nur  dem  stillen,  bedächtigen 

und   dem  Zusammenwirken  vieler  Kräfte  in  femer  Zukunft 

sein.    Indem  wir  so  gezwungen  sind,  einstweilen  vöilig'su 

in  auf  die  etwaige  Ausbeute,    welche   die  assyrischen  Bot- 

in   in  Zukunft    auch    für    die  streng  historische  Forscfaung 

rerden,    können  wir  nicht  umhin  zu  bemerken,    daas  diese 

I  im  Ganzen  und  Grossen  geringer  sein  dürfte,   als  es  den 

1   hat.     Denn    was  kann  klarer  sein,    als  dass  selbst  dann  '^ 

renn    das   ersehnte  Ziel    der  Eeilschriftentzi£ferung   erreicht 

1,  die  schriftlichen  Denkmäler^  welche  wir  so  glücklich  sind 

Hebräern,    Chaldäern,    Phoeniziem,  sei  es  in  ihrer  Urge- 

li   es   durch  Yermittelung   der  Griechen   zu  besitzen,  ihren 

Werth  behalten  und  als  unentbehrliche  Grundlagen  der  Ge- 

ihre  volle  Auctorität  behaupten  werden?    Ohne  ihre  Hülfe 

die  assyrischen  Monumente  ebenso  wenig  Aufschluss  für  die 

he  Kenntniss  gewähren,  als  die  ägyptischen  ohne  Manetho's. 

gen   gelangen  wir   doch   auch  jetzt  schon   an   dem  Faden 

orischen  Ueberlieferung  der  Hebräer  bis  zu  einem  Zeitpunkte, 

i    ältesten  Bauwerke  Assyriens  schwerlich  erreichen  werden, 

3St  bis  in  die  erste  Hälfte  des  zweiten  vorchristlichen  Jahr- 

s;    und    obschon    das  Bild    der   geschichtlichen  Erinnerung, 

es  aus  den  Nachrichten  des  auserwählten  Volkes  auftaucht, 

n    einer   gewissen  Unbestimmtheit  leidet,    weil  dasselbe  im 


—    214    — 

Vergleich  mit  den  Ciütiirvölkeni  Aegyptens,  PfaoeiüsieiiB,  Btixfih 
niens  ein  verhältiAsinasBig  jrniges  historisches  Daseiii  hatte  ml 
daher  einer  fortlaufenden  glaubwürdigen  Jahreszählmg  ennangdk, 
so  gewährt  uns  dasselbe  doch  eine  höchst  belehrende  EuiBiditii 
das  rege  frische  Völkerleben,  wie  es  vom  Stromgebiet  des  EsM 
und  Tigris  bis  nach  Afrika  hin  in  jenem  Zeitraum  wahrgenomM 
ward.  Die  versprengten  Reste  phoenizischer  UeberlieferoDg  ähr 
geben  uns  wenigstens  bis  zum  sechszehnten  Jahrhanderte  vor  dririi 
hin  sichere  historische  Aufschinsse  und  feste  chronologische  AnUlh 
punkte ;  da  die  nur  von  Herodot  berichtete  Epoche  der  ersten  Qm- 
düng  von  Tyrus,  obwohl  «i  sich  nicht  unglaubwürdBg ,  dodia 
vereinzelt  hingestellt  ist,  als  dass  wir  darauf  weiter  fortbanen  lum- 
ten.  So  schmerzlich  wir  aber  anderweitige  Bestätigung  ölemtAagA 
vermissen,  so  sehen  wir  uns  doch  fffl:  diese  alten  Zelten  niAl  n^ 
gebws  nach  Hülfe  um  bei  jenem  Volke,  von  dem  es  sehoiii 
Voraus  zu  erwarten  stand,  dass  in  seiner  Geschichte  das  histoilMk 
Bewusstsein  der  vorderasiatischen  Völker  den  CnlnünatioiupaU 
erreichen  werde,  nämlich  bei  den  Chaldäem. 

Sollen  wir  die  ganze  Bedeutung  dieses  Volkes  mit  w«^ 
Weiten  aussprechen,  so  fuhrt,  soweit  wir  bis  jetzt  sehen  kaam, 
AUes  darauf  hin  anzunehmen,  die  Chaldäer  seien  der  älteste  Bnch- 
theil  eines  später  in  mehrere  zerfallenen  (indogermaniscfaen)  Dm^ 
kes,  dessen  Annahme  zwar  in  neuem  Zeiten  viel  venpotlitH' 
missdeutet,  in  unsem  Tagen  aber  insbesondere  von  Ewald  mit 
viel  Geschick  als  Energie  vertheidigt  und  aufrecht  gehalten 
ist;  eines  Urvolkes,  für  dessen  einstige  Existenz  mancherlei  Dckv- 
blelbsel  nicht  nur  von  gemeinsamen  Sagen  und  Sitten,  sondern  mi 
von  den  ersten  Bildungselementen  und  Kenntnissen  lautes  Zeopii 
ablegen,  die  bei  später  weitauseinanderliegenden  Völkern,  wie  fiol- 
lenen,  Chaldäem,  Indem  anzutreffen  sind,  ohne  dass  deren  Endi^ 
nung  in  irgend  einer  Art  beweisbar  oder  wahrscheinlich  «ia 
'^-  Diesem  indogermanischen  Urvolke  also,   welchem  wir  ausser  mtt 

chen    andern   Dingen  auch  die  ersten  Fortschritte  des  Acker -p  mi 
^  Weinbaues  zuschreiben,  auf  welches  wir  die  Gemeinsamkeit  ndiRNr 

SterabUder,  der  Zeichen  des  Thierkreises,  der  kyklisehen  Chrenohp 
bei  Chaldäem,  Hellenen,  Indem  u.  a.  zurückführen  müssen,  diaas 
selben  Urvolke  oder  vielmehr  demjenigen  Bruchtheile  desselhei^A 
welchen  wir  die  Chaldäer  betrachten,  verdankt  auch  die  veiiii|iB» 
auf  den  gewichtigsten  Urkunden  berahende  Geschichte  Vordenü» 
ihren  Anfang.  Es  ist  nämlich,  seitdem  Niebuhr  die  chaldiiMk 
Geschichte  des  Berosus,  bis  in  wie  hohe  Zeiten  sie  auch  hhiarf- 
reicht,  für  wirklich  historisch  und^werth,  als  eigentiiche  positive 
Geschichte  jenes  uralten  Volkes  betrachtet  zu  werden,  soiffAMUi 
hat,  seitdem  sein  richtiger  Instinkt  ebenso  wie  seine  tiefe  Einaidit 
in  den  innern  Zusammenhang  der  alten  Weltgeschichte  audi  der 
vorderasiatischen  Tradition  jene  Würde  und 'Auetoritat  wieder  erebot 
hat,  welche  ihr  von  der  schnöden  Geringschätzung,    die    das  koit- 


—    215    — 

rbstück  der  YoneU  mit  Füssen  tiitt,    und  von  der  klein- 
rfangenbeity  die  bei  Jedem  Schritt  voran  zuröckbebt,    ror- 

wurden,   es  ist,   sage   ieh,    seit  Jener   Zeit,    in  welcher 

durch  seine  Abhandlung  über  den  armenischen  Eusebius 
r  Geschichte  Vorderasiens  eine  freiere  Aussicht  eröffnete 
i  Weg  zu  ihrem  tiefem  Yerständniss  «nbahnte,  \inter  uns 
1  angenommen,  dass  die  wahre  Geschichte  dieser  uralten 
lei  den  Chaldäem  ihren  ersten  Ausgangspunkt  zu  suchen 
lIs  diesen  Punkt  aber,  den  es  uns  gelungen  ist  durch  Be- 
der   zuerst   von  Richard  Lepsius   auf  die  manethonischen 

Heroen-  und  Herrscfaerdynastieen  angewandten  Methode, 
in  der  Combination  der  kyklischen  und  historischen  Zeit- 
»esteht,  unzweifelhaft  festzustellen,  können  wir  mit  aller 
n  Bestimmtheit  das  Jahr  2448  vor  Christo  bezeichnen.  In 
Fahre  nämlich,  so  berichtet  die  Tradition  der  Chaldäer, 
die  von  ihren  Bergen  herabgestiegenen  Meder  einen  Einfall 
lonien  und  beherrschten  dieses  Land  während  der  folgenden 
üre.  Wenn  man  nun  bedenkt,  wie  selten  und  wie  schwer 
:  für  sich  dazu  kommt,  ohne  äussern  Anstoss  und  mSchtig 
nde  Ereignisse,  einen  Punkt  zu  fixiren,  von  dem  aus  es 
lire  zählt  und  seine  einzelnen  Thaten  und  Schicksale  zu 
sammenhängenden^  auch  zeitlich  geordneten  Ueberlieferung 
10  kann  man  in  dieser  Rücksicht  und  im  Hinblick  auf  ähu- 
scheinungen  in  der  Geschichte  nur  sagen,  dass  die  erste 
3r  Chaldäer  keine  passendere  Veranlassung  haben  konnte, 
m  Einbruch  medlscher  Eroberer;  und  der  gesunde  historische 
tut  sich  doppelt  befriedigt,  wenn  er  sieht,  dass  bei  dieser 
cht  die  Rede  ist  von  erträumten  Verbesserungen  am  baby- 
Q  Kalender,  welche  nachzuweisen  oder  auch  nur  wahrschein- 
machen  ganz  unmöglich  ist,  sondern  von  einem  gewaltigen 

welcher   das   ganze  Leben  des  Volkes   aufs  Heftigste  zu  ; 

ern,   seinen  Geist  aufs  Lebhafteste  zu    fesseln    vollkommen  "^ 

;  war. 

ehdem  wir  so  den  Ausgangspunkt  bestimmt,  an  welchen  der  *'■ 

ler  zusammenhängenden  Geschichtserzählung  angeknüpft  wird, 
8  zunächst  unsere  Aufgabe  sein,  die  grossen  Perioden,  in 
die  Geschichte  Vorderasiens  im  Alterthum  am  Natürlichsten 
lUen  scheint,  deutlich  abzugrenzen  und  nach  ihren  charak- 
hen  Hauptmerkmalen  zu  unterscheiden.  Sie  zerfallt  aber  in 
)sse  Perioden.  Die  erste  ist  diejenige,  in  welcher  die  Völ- 
rderasiens  noch  nicht  zu  so  grossen  charakterlosen  Massen 
iter  zusammengeballt  mehr  wie  die  Stämme  des  alten  Hellas 
iliens  in  ziemlich  ungestörtem  natürlichem  Gange  der  Ent- 
ng  neben  einander  lebten  und  dasjenige  Ziel  anstrebten,  das 
liehen  sie  einzeln  fähig  und  bestimmt  waren;  es  ist  diejenige, 
;her  die  edelsten  Blüthen  vorderasiatischer  Völkerbildung,  d.e 

die  bildende  Kunst,    die  Wissenschaft  und  feine  Lebensart 


—    216    — 

der  Israeliten,  der  Phoenizier,  der  Chaldäer  und  Assyrer  sich  zak 
Schönste  entfalteten  und  ihren  Höhepunkt  erreichten ;  es  ist  mit 
Einem  Worte  diejenige,  in  welcher  diese  Völker  ein  jedes  mit  eigei» 
thümlicher  Tüchtigkeit  die  höheren  Lebensguter  pflegten  und  sm- 
bildeten,  welche  wir  auch  heute  noch  als  solche  brachten  vxi 
erstreben.  •  Diese  Periode  reicht  vom  Anfange  der  chaldäiselia 
Geschichte  bis  zu  der  Zeit,  in  welcher  zuerst  planniässige  Erobeni 
auf  dem  Schauplatze  der  Geschichte  auftreten,  das  heisst  bis  m 
J.  747  V.  Christo,  mit  welchem  die  Aera  Nabonassar's  begiimt 
Denn  Alles,  was  hauptsächlich  griechische  Berichterstatter,  j» 
grossen  Theile  gewiss  nach  einheimischen  Erzählungen  und  Sagin, 
von  grossen  Weltreichstiftern  und  deren  Kriegszügen  aus  tUtm 
Zeit  berichten ,  das  verwirft  die  kritische  Forschung  zwar  nicftt  ^ 
reine  Erdichtung,  aber  sie  weist  nach,  wie  die  spätere  Zeit. te  ili 
Eroberungszug  ansah,  was  wir  als  Völkerwanderung  betncta 
müssen;  sie  weist  nach,  wie  wahrend  des  ganzen  zweiten  Jabr- 
tausends  vor  Christo  in  kürzeren  oder  längeren  Zwischenräonci 
immer  neue  Völkerschaften  von  Norden  nach  Süden  zu  vordrangen  und 
sich  mit  ihren  heimischen  Göttern  unter  den  alten  Bewohnern  te 
Landes  ansiedelten  und  mit  denselben  verschmolzen;  und  indem ii 
dies  nachweist^  zeigt  sie  zugleich^  wie  das  wunderlicüe  Genisck 
von  semitischen  und  arischen  Religionsweisen,  welches  wir  bAm 
in  diesen  frühen  Zeiten  allenthalben  antreffen,  erklärt  werden  mte. 
Sonach,  hat  diese  erste  Periode  die  allerhöchste  Bedeutung  wiefir 
die  ganze  vorderasiatische  Ethnographie,  so  besonders  für  die  Ge- 
schichte der  Religionsverschmelzung,  zumal  für  die  historische  Er- 
forschung der  altsemitischen  Theologie.  In  Bezug  auf  diesen  för 
die  ganze  Weltgeschichte  ausnehmend  wichtigen  Gegenstand  hat 
schon  Movers  in  seiner  gelehrten  und  geistvollen,  wenn  auch  noch 
vielfach  unklaren  und  verworrenen  Darstellung  der  phoenizisdtfB 
Religion  mit  aller  Macht  darauf  hingearbeitet,  die  Stanomesreligioi 
S-^  der  Hebräer    als   die  ursprünglich  allen  Semiten  gemeinsam  eigeo- 

thümliche    Religionsweise    aufzuzeigen;    und   Ewald   hat  mit  Redit 
>.  darauf  hingedeutet,    dass  nur  die  ehemalige  Gleichheit  der  Gottes- 

verehrung das  Band  gewesen  sein  könne,  wodurch  sich  die  Kindff 
Israels  mit  allen  den  fünf  Hauptstämmen ,  in  welche  zufolge  der 
mosaischen  Völkertafel  das  Haus  Sem  s  zerfiel,  verknüpft  und  Te^ 
wandt  glauben  konnten.  Muss  es  aber  so  als  eine  auf  den  (rtf- 
tigsten  Beweisgründen  beruhende,  unabweisbare  Annahme  gdteB, 
dass  die  Jehovah-  oder  Eisreligion  überhaupt  bei  dem  ganzen  le- 
mitischen  Volksstamme  einst  die  alleinherrschende  gewesen,  so  kano 
die  Beantwortung  der  Frage  nicht  umgangen  werden,  wann  und  wie 
die  rein  geistige  Stammesreligion  der  Semiten  bei  den  meisten  Glie* 
dem  dieser  Völkerfanülie  von  naturreligiösen  Vorstellungen  durch- 
drungen und  umgebildet  wurde?  Und  da  wird  es  selbst  uns  Spät- 
geborenen noch  klar  werden,  dass  diese  Abweichung  von  dem 
Angestammten  Monotheismus   eben  durch  jene  wiederholten  Völker- 


—    217    — 

gen  veranlasst  worden  sei.    Um  nur  Eines  anzuführen,  so 

tiefer  eingehende  Untersuchung,  indem  sie  den  mächtigeii 
T  Yergleichenden  Sprachkunde  zu  Hülfe  nimmt,  dass  der 
e  Cult  des  syrisch-kyprischen  Adonis-Rinyras,  die  schreck- 
shrung  des  kanaanitischen  Moloch  oder  Melkart  -  Sandan 
eh  unsemitisch  und  in  dieser  Periode,  der  eine  aus  Rleii}- 
3  andere  aus  dem  nördlichen  Mesopotamien  in  die  semiti- 
nder  eingedrungen,  dass  die  wollüstige  Aphrodite  des 
und    von  Kypros    den   weichlichen 'phrygisch-lykaonischen 

Kleinasiens,  die  keusche  Astarte  von  Sidon  den  kriegeri- 
ildäisch-assyrischen  Hirtenstämmen  als  vaterländische  Gott- 
susprechen seien.  Dahingegen  sind  die  aus  dieser  Periode 
ti  Kriegsunternehmungen,  welche  weitaussehenden  Absichten 
md  die  Unterjochung  und  Ansammlung  vieler  Völker  zu 
ossen  politischen  Aggregatkörper  bezweckt  hätten,  kaum 
mung  werth :  denn  wenn  die  Meder  oder  Araber  für  einige 
'lonien  sich  unterwürfig  machten,  so  war  diese  Unterwer- 
Dso  wenig  das  Resultat  einer  auf  höhere  Staatszwecke 
a  Politik ,  als  die  Invasion  Aegyptens  durch  die  Hyksos ' 
tenkönige.  Nur  ein  einziger  Yerauch  zur  Gründung 
berer Staates  ist  uns  aus  dieser  Periode  bekannt  geworden : 
en  den  aus  Abraham's  Geschichte  bekannten  Kriegszug 
;s  von  Aelam  und  seiner  Genossen ,  der ,  wie  Friedrich 
larfsinnig   nachgewiesen  hat,    den  Anfang  grösserer  Dinge 

bestimmt  war. 
en  wir  somit  die  erste  Periode  dieser  Geschichte  mit  Recht 

solche  bestimmt,  in  welcher  die  grössern  oder  kleinern 
aften  Yorderasiens  als  selbstständige  Glieder  neben  einan- 
1,  und  in  der  jegliches  Volksthum  die  in  ihm  liegenden 
u  frischem  und  kräftigem  Leben  ruhig  entwickeln,  seinei) 
1  Charakter  ein  jedes  in  seiner  Weise  offenbaren  konnte, 
die  zweite  Periode  darin  ein  genügendes  Unterscheidungs- 

von  der  ersten  finden,  dass  in  ihrem  Ablauf  alle  Selbst- 
it    der   einzelnen    Nationen   aufgehoben,    alle    Lebenskraft 

erschöpft,  alle  noch  übrigen  Zeichen  und  Regungen  eines  . 
Greistes    unter    dem    Druck    eines    planmässig   organisirten 
aus  erstickt  und  ertödtet  werden.     Diese  Periode  erstreckt 

Jahre  747  v.  Chr.  oder  dem  ersten  der  Aera  Nabonassars, 

vielleicht  derselbe  mit  dem  biblischen  Phul,  jedenfalls  die 
lesselben  in  der  Geschichte  repräsentirt,  bis  auf  Alexander 
ssen.  Wenn  auch  in  zum  Theil  kaum  wahrnehmbaren 
Igen  sehen  wir  jetzt  die  Krankheitssto£fe  zum  vollen  Aus- 
mmcn,  welche  wie  an  allem  Menschlichen  so  auch  an  der 
ies  vorderasiatischen  Völkerlebens,  obschon  Bis  dahin  we- 
d  nur  vereinzelt  bemerkbar,  schon  seit  langer  Zeit  nagten; 

das  wilde  und  ungezügelte  Eroberungsgelüste  selbst,    das 

an    allein    alles   öffentlichen  Lebens  Inhalt  ausmacht^   wie 


—    218    — 

überall  so  auch  hier  nur  ein  Symptom  des  allgeQieinen  Verderbens. 
Nach  einander  fallen  nun  alle  jene  Länder ,  welche  in  der  ersteo 
Periode  ein  so  herrliches  Bild  darboten,  dem  unvermeidlichen  Un- 
tergang anheim;  und  wenn  auch  Phoeniziens  Städte  noch  eine 
Weile  den  Ruhm  ihrer  alten  Freiheit  aufrecht  erhielten,  und  das  göttüdie 
Kleinod  nimmermehr  verloren  gehen  konnte,  welches  dem  Volke 
Israel  anvertraut  war,  ja  wenn  sogar  sein  Glaube  durch  sehwen 
Heimsuchungen  geprüft  und  gehoben  erst  in  diesen  trüben  Tagen 
den  höchsten  Aufschwung  prophetischer  Begeisterung  .  nahm  aad 
zugleich  es  selbst  verherrlichte  und  die  allgewaltige  Macht  desMi, 
der  über  seinem  Haupte  wachte ,  so  erweist  sich  doch  abeh  tn 
diesen  Völkern  die  ganze  Periode  als  eine  solche,  in  der  alles  ge- 
sunde volksthümliche  Leben  hinstirbt  und  einem  allverschliopmieD 
Despotisdnus  zur  Beute  wird.  Die  Völker  aber  und  DyntfOeen, 
welche  durch  einen  Zeitraum  von  mehr  als  vier  JahrhnnSertiai  ent- 
weder ganz  Vorderasien  oder  doch  den  grossem  Theil  desseta 
mit  dem  Joche  ihrer  Gewaltherrschaft  belasteten ,  gdito 
sämmtlich  zu  einer  und  derselben  Völker-  und  Sprachfanrilie ,  n 
dem  von  Baktrien  bis  nach  Kleinasien  und  Thrakien  hin  veiM- 
teten  Stamme  der  Arier.  Es  muss  aber  als  eine  dnrcfaaos  umidi- 
tige  Vorstellung  bezeichnet  werden,  wenn  die  in  dieser  ureüet 
Periode  über  ganz  Vorderasien  sich  ausbreitenden  Reiche  der  ii- 
Syrer ,  Chaldäer ,  Meder,  Perser  als  ganz  verschiedene  anfgeim 
der  Untergang  des  einen  und  das  Emporkommen  des  andern  ih 
das  Auftreten  einer  ganz  neuen  und  verschiedenen  Kation  betndrtet 
wird.  Das  Reich  der  Arier  war  (um  uns  der  Worte  Nenmaims 
zu  bedienen)  im  Gegentheile  immerdar  bis  zu  dem  Umstürze  des- 
selben durch  Alexander  den  Grossen  ein  und  dasselbe;  es  schwangea 
sich^nur  im  Laufe  der  Zeit  bald  diese  bald  jene  Stämme  zur  Ober^ 
herrschaft  empor.  Assyrer,  Chaldäer,  Meder,  Perser  verhalten  ddi 
zur  weithin  sich  erstreckenden  Familie  der  Arier  wie  Frankes, 
Sachsen,  Bayern,  Schwaben  zum  Volke  der  Germanen,  nur  öbb^ 
wie  z.  B.  die  Franken  und  Langobarden  in  den  vormals  römischen 
Provinzen  romanisirt  wurden,  so  auch  die  assyrisch  -  chaldSschen 
•  Erobererstämme  in  den  ursprünglich  semitischen  Ländern  am  EäSal 
u.  Tigris  die  stärksten  Eilbusse  des  Semitismus  erfahren  mossteB. 
Sonst  aber  dürfen  wir  das  in  den  lichten  historischen  Zelten  xwi- 
schen  beiden  grossen  Völkermassen  obwaltende  Verhältniss  Wd 
bestimmen,  dass  nicht  erst  seit  der  Mitte  des  achten  Jahriiunderts, 
sondern  schon  seit  viel  frühern  Zeiten  die  Grenzen  der  Semiten 
von  den  Ariern  wiederholt  überschritten  und  immer  mehr  einge- 
schränkt wurden;  wie  denn  die  ganze  Entwickelung  der  vorden^ 
Geschichte  zur  Erläuterung  und  Bestätigung  des  alten  SprocbeB 
dienen  kann,  dass  Japhet  in  den  Hütten  Sem's  wohnen  werde. 
Was  seit  dem  Beginne  der  assyrischen  Oberherrschaft  dureh  die 
überlegene  Thatkraft  der  assyrisch-chaldäischen  und  medfsch-pefsi- 
schen  Krieger  auch  äusserlich  vollbracht  wurde,  nämlich  die  Unter- 


—    219    ^ 

der   semidbchen   Völker   durch   die    Arier,    d«8  war  zum 
Tbeile  sehen'  in    den    acht    vorhergehenden  Jahrhunderten 

vorbereitet    worden    durch   den    überwiegenden    Einfluss, 
die   Arier    seit   der   Mitte   des   zweiten  Jahrtausends    vor 
auf  die  Religion  und  gesauunte  Cultur  der  Semiten  auszu* 
;onnen  hatten. 

sich    aber   einmal    der   natürliche   Kreislauf  des   Lebens 

und  es  sich  gezeigt  hatte,  dass  <ne  Völker  Vorderasiens 
Qzeln  sich  lebensfähig  zu  erhalten  noch  unter  Einem  Scepter 
löhem  Zielen  zu  dienen  vermochten,  musste  es  dahin  kom- 
ISS  auch  die  Selbststäudigkeit  des  Ganzen  aufgehoben  und 
verdienten  Vemichtung  preisgegeben  wurde.  Wie  die  zweite 
den  diametralen  Gegensatz  zur  ersten  bildet,  so  in  ähnlicher 
ie  dritte  zur  zweiten.  Längst  hatte  'schon  das  griechische 
ben  die  höchsten  Stufen  culturhistorischen  Fortschritts  über- 
auf  welchen  der  Orient  vorher  angelangt  war,  längst  hatte 
ae  Kupst  und  Bildung  einen  grossen  Theil  Vorderasiens 
nterjocht,  als  Alexander  von  der  Hand  der  Vorsehung  zum 
ge  ausersehen  ward,  um  das  durch  eigene  Verschuldung 
forderte  Gericht  an  allen  jenen  Völkern  zu  vollziehen,  sie 
wie  geistig  aufzulösen  und  fremdländischem  Wesen  dienst- 
Dachen,  auf  dass  aus  der  zunehmenden  Amalgamirung  hel- 

und  orientalischer  Verkommenheit  der  allgemeine  Verwe- 
zess  erfolge,  welcher  dem  frischen  Aufblühen  der  neu 
benden  Saat  des  Christenthums  vorangehen  musste.  Dann 
t  dem  Eintritt  der  Herrschaft  eines  neuen  Geistes  auch  an 
£ern  Vorderasiens  der  Versuch  gemacht,  ob  sie  der  bessern 
zu  folgen  willig  oder  fähig,  ob  sie  des  verliehenen  Unter- 
einer neuem  schönern  Bestimmung  würdig  und  es  werth 
lass   in    ihrer  Mitte   zuerst  das  reine  Licht  erschienen  und 

seinen  Ausgang    in    aUe  Welt   genommen:   bis   die  wilde 
iiies   rasch    aufflackernden  und  rascher  erlöschenden  Fana- 
auch    das   letzte  Lebensmark   dieser   an  unheilbarer  Kraft- 
hinsiechenden Völker  ergriff  und  verzehrte, 
iseu    einleitenden  Bemerkungen   zufolge   wird    es    also    die 

einer  historischen  Behandlung  Vorderasiens  sein,  zuerst 
isten  historisch  noch  deutlich  erkennbaren  Verhältnisse  und 
j^en  seiner  einzelnen  Völker  und  Länder  auszuforschen,  dann 
glichst  genauer  Bestimmung  der  Zeiten  nachzuweisen,  in 
A  ufeinanderfolge  der  Begebenheiten  jene  naturlichen  Grund- 
ich  und  nach  erschüttert  und  umgekehrt  wurden,  bis  daraus 
stände  hervorgingen^  welche  das  Dazwischentieten  der  grie- 
t  Oberherrschaft  möglich  und  Yiothwendig  machten.  Die  Ent- 
ig dieser  dritten  Periode  selbst  aber  führt  uns  dann  in  den 
lenhang  der  alten  Weltgeschichte  überhaupt  ein;  denn  durch 
)se  Umwälzung,  wi»lche  der  makedonisciie  Eroberer  und  seine 
g^cr  in  der  orientalischen  Welt  hervorbrachten,   wurde  diese 


—    212     — 

auf  dem  wir  festen  Fuss  fassen  und  mit  unverrficktem  Aug^ 
wärts    schauend    ein  den  wirkliclien  Zuständen  entsprechend^^ 
auffassen   und  wiedergebet^  könnten.     Denn  die  Zeitrechnung^ 
.Volkes  selbst  hat  jenen  dunkeln  Hintergrund  der  Vergangen^*^ 
Voraussetzung,    in  welchem  nicht  nur  die  Grundztige  der  r 
Religions-   und  Stammesbildung  desselben  sich  eigenthümW^ 
geprägt,    sondern  auch  das  Bewusstsein  einer  abgeschloss^ 
tionalität   und   der  Gegensatz  derselben  zu  allem  Fremden 
stimmter  gestaltet  haben.     Zwar   hat  das  Alterthum  mehi^ 
Art  von  Chronologie   auf  die  Nachwelt  vererbt:    die  gen» 
welche  wie  bei  Arabern  und  Hebräern,    so  auch  bei  de^. 
an  dunkeln,  lückenhaften,  historisch  wenig  brauchbaren 
registem   zu    den  Tagen    der  Vorzeit    emporzuklimmen 
kyklische,  die,   für  die  Geschichte  noch  ungleich  nutzlos 
den    tiefen  Schlund    der  Vergangenheit    auszumessen   si 
indem   sie    aus    zahllosen    einzelnen  Ringen    eine  lang 
Myriaden  bildet:  diese  hat  ursprünglich  kleinere  astrono kz^j^^^ 
reskreise  zur  Grundlage  und  findet  sich  in  merkwürdiger  PckiiL. 
Stimmung   bei  Chaldäem,    Indem,    Sinesen,    ja    (nach  v^ean^ 
Spuren  zu  schliessen)  auch  bei  den  Griechen.  So  wenig  BMiml 
aber  die  kyklische  Chronologie  verdient,  wenn  von  deren  ÄutoMr/l 
Anwendung    die  Rede    ist ,    so   eitel   und  vergeblich  das  fierib  / . 
derjenigen    bleiben  muss,    welche  die  grossen  Jahre,ssuniiD6B  W  . 
Auflösung     in  Monate    oder  Tage  zu  verkürzen  und  einer  flKki^  ^ 
seichten  Betrachtung    annehmlich   zu   machen  suchen,  hat  (M  l 
fildilsdestoweniger  insofern  eine  unlängbar  hohe  Bedeutung,  ihi  ^ 
hat  den  genannten  u.  a.  Völkern  aus  jener  Urzeit  herstammt,  i* 
Andenken   auch   ans  sonstigen  Ueberlieferungen  jener  drei  iiA^ 
manischen  Hauptvölker    sich    noch    als   efn  gemeinsames  eriofl' 
imd   erweisen    lässt.     Allein  offenbar  kann  weder  die  genealo(F' 
noch  die  kyklische  Zeitrechnung   einen  Bestimmungsgrund  '^N*'^^ 
wenn  von  fester  Angrenzung  einer  Geschichte  Vorderasiens  die  vL 
ist:  dies  kann  einzig  und  allein  die  urkundliche,  auf  echt  histori^L 
Tradition  ruhende,  welche  nicht  nur,  wie  dies  auch  bei  der  g«*  || 
logischen  Chronologie  der  Fall  sein  kann,  der  Wahrheit  annlüMW*"  | 
weise    entspricht ,    sondern   auf   vollen    uneingeschränkten  GiiJ  ||^ 
Anspruch    macht.     Und    in   dieser  Beziehung  dürfen  wir  n**^ 
darüber. beklagen,    dass  die  Geschichte  Vorderasiens  ungün^P' 
stellt  sei:  denn  während  die  alten  geschichtlichen  Erinnenmi* 
Inder  von  einem  philosophisch-mythologischen,  die  derGrie«b*2 
einem  poetisch-mythologischen  Prinzip   dergestalt  durchdrang** 
umgebildet   sind,    dass    die  Geschichte   beider  Völker,  so  ^"f 
über  das  6te  Jahrhundert  vor  Christi  Geburt  hinausreicht,  nW*U 
Mühe  weiter  geführt  werden  kann  und  jedenfalls  ihren  reinWifu 
schichtlichen   Werth    verliert,    bieten   sich    dem    GeschJcht8cta*K 
Vorderasiens  noch  hinreichende  Mittel  dar,  wodurch  er  in  den  SP  |, 
gesetzt  wird ,    die  Grenzen   der   historischen  Zeit    bis  m  die  11^ 


k 


—    213    — 

Jahrtaasends  vor  der  christl«  Zeitrechnung  auszudehnen, 
ind  es  nicht  Urkunden  auf  Erz  und  Stein,  deren  unTVr- 
ihriftzüge  wir  als  selbstredendes  Zengniss  und  augenföl- 
sisstück  eben  nur  yorzulegen  brauchten :  denn  wenn  sieh 
alten  haben ,  so  sind  sie  als  ein  todter  Schatz  auf  uns 
Immerhin  mögen  daher  die  Bauwerke  und  Skulpturen 
r  schon  jetzt  ein  höchst  erfreuliches  Licht  werfen  auf  das 

Leben  dieses  Volkes,  weil  der  ganze  Charakter  desselben 
Denkmälern  seinen  Ausdruck  gefunden:  für  die  Zeitrech- 

nnd  somit  auch  für  die  eigentliche  Geschichte  wird  kein 
eblicher  Gewinn  daraus  zu  schöpfen  sein,  bevor  die  Eut- 
er assyr.  Inschriften  vollkommen  gelungen  ist.  Wer  aber 
t  wie  grossen  Schwierigkeiten  ein  eben  erst  enstandener 
noch  tausend  Sclfwankungen  unterworfener  Zweig  der 
aft  zu  kämpfen  hat,  wird  nicht  überrascht  sein,  stets  aufs 
)rfahren,  dass  unsere  auf  diesem  Gebiete  bisher  errungenen 

überaus  gering  sind;  durch  so  manche  ähnliche  Ersehet- 
arnt  wird  er  darauf  gefasst  sein,  dass,  was  heute  als 
nde  Entdeckung  oder  geistreiche  Combination  die  Augen 
iden  mag,  morgen  in  das  Nichts  zurücksinkt:  der  leicht- 
offnung  folgt  ja  überall  die  bittere  Enttäusclmng  auf  dem 
li.  Wenn  aber  irgendwo,  so  ist  hier  jeder  Schritt  voran 
iblichen  Anstrengungen  verknüpft;  und  was  auch  die  aus- 
e  Phantasie  im  ersten  Anlauf  erhaschen  zu  können  glau- 

der  wahre  Fortschritt  wird  nur  dem  stillen,  bedächtigen 
id  dem  Zusammenwirken  vieler  Kräfte  in  ferner  Zukunft 
sin.    Indem  wir  so  gezMrungen  sind,  einstweilen  völlig' zu 

auf  die  etwaige  Ausbeute ,  welche  die  assyrischen  Bat- 
L  in  Zukunft  auch  für  die  streng  historische  Forsdrang 
rden,  können  wir  nicht  umhin  zu  bemerken ,  dass  diese 
im  Ganzen  und  Grossen  geringer  sein  dürfte,  als  es  den 
hat.  Denn  was  kann  klarer  sein,  als  dass  selbst  dann 
!nn    das    ersehnte  Ziel    der  Eeilschriftentzi£ferung    erreicht 

die  schriftlichen  Denkmäler,  welche  wir  so  glücklich  sind 
Bebräem,    Chaldäern,    Phoeniziern,  sei  es  in  ihrer  Urge- 

es  durch  Yermittelung  der  Griechen  zu  besitzen,  ihren 
Terth  behalten  und  als  unentbehrliche  Grundlagen  der  Ge- 
hre volle  Auctorität  behaupten  werden?  Ohne  ihre  Hülfe 
ie  assyrischen  Monumente  ebenso  wenig  Aufschluss  für  die 
3  Kenntniss  gewähren,  als  die  ägyptischen  ohne  Manetho's. 
en  gelangen  wir  doch  auch  jetzt  schon  an  dem  Faden 
■ischen  Ueberlieferung  der  Hebräer  bis  zu  einem  Zeitpunkte, 
ältesten  Bauwerke  Assyriens  schwerlich  erreichen  werden, 
t  bis  in  die  erste  Hälfte  des  zweiten  vorchristlichen  Jahr- 
;  und  obschon  das  Bild  der  geschichtlichen  Erinnerung, 
s  aus  den  Nachrichten  des  auserwählten  Volkes  auftaucht, 

einer    gewissen  Unbestimmtheit   leidet,    weil  dasselbe  im 


*. 


—    214    — 

Vergleich  mit  den  Cniturvölkern  Aegyptens,  Phoenisieiit,  Babji^ 
niens  ein  verliältBlIlKsmäsBig  jimges  historiflches  Dmeein  hatte  mi 
daher  einer  fortlaafeuden  g^ubwürdigen  Jahreszählmg  emumgetei 
80  gewährt  nns  dasselbe  doch  eine  höchst  belehrende  Euisiditii 
das  rege  frische  Völkerleben,  wie  es  vom  Stronageblet  des  EiAi 
und  Tigris  bis  nach  Afrika  hin  in  jenem  Zeitraum  wahrgenomM 
ward.  Die  versprengten  Reste  phoenizischer  Ueberliefenmg  am 
geben  uns  wenigstens  bis  zum  sechszehnten  Jahrhunderte  vor  ChnH 
hin  sichere  historische  Aufschiässe  und  feste  chronologische  Anhiki- 
punkte  'j  da  die  nur  von  Herodot  berichtete  Epoche  der  ersten  CUi' 
düng  von  Tyms,  obwohl  «i  sich  nicht  unglaubwürdig,  doch  a 
vereinzelt  hingestellt  ist,  ab  dass  wir  darauf  weiter  fortbainen  kboh 
ten.  So  schmerzlich  wir  aber  anderweitige  Bestätigung  dies«  A^giie 
vermissen,  so  sehen  wir  uns  doch  f&t  diese  alten  Zeiten  nidhfc  tv- 
gebens  nach  Hülfe  um  bei  jenem  Volke,  von  dem  ea  sehoiB 
Voraus  zu  erwarten  stand,  dass  in  semer  Geschichte  das  historids 
Bewusstsein  der  vorderasiatischen  Völker  den  Calmlnationspah 
erreichen  werde,  nämlich  bei  den  Chaldäem. 

Sollen   wir    die   ganze  Bedeutung  dieses  Volkes   mit  wülp 
Weiten  aussprechen,   so  führt,  soweit  wir  bis  jetzt  sehen  köM^ 
Alles  darauf  hin  anzunehmen,  die  Ghaldaer  seien  der  älteste  finth- 
theil  eines  später  in  mehrere  zerfallenen  (indogemuuüsehen)  IM- 
kes,    dessen  Annahme  zwar   in   neuem  Zeiten   viel  ▼eispotlata' 
missdeutet,  in  unsem  Tagen  aber  insbesondere  von  Ewald  mitahon 
viel  Geschick  als  Energie  vertheidigt  und  aufrecht  gehalten  w«ta 
ist;  eines  Urvolkes,  für  dessen  einstige  Existenz  mancherlei  Dcbff- 
blelbsel  nicht  nur  von  gemeinsamen  Sagen  und  Sitten,  sondeni  mi 
von  den  ersten  Bildungselementen  und  Kenntnissen  lautes  Zeqgrii 
ablegen,  die  bei  später  weitauseinanderliegenden  Völkern,  wie  M 
lenen,  Chaldäem,  Indem  anzutreffen  sind,  ohne  dass  deren  Eoik 
nung   in  irgend   einer   Art   beweisbar    oder    wahracheinlidi  lik 
Diesem  indogermanischen  Urvolke  also^   welchem  wir  ausser  v» 
chen    andern   Dingen  auch  die  ersten  Fortschritte  des  Acket-^ 
Weinbaues  zuschreiben,  auf  welches  wir  die  Gememsamkeit 
Sternbilder,  der  Zeichen  des  Thierkreises,  der  kyklisehen  ^ 

bei  Clialdäera,  Hellenen,  Indem  u.  a.  zurückführen  müssen,  ^ 
selben  Urvolke  oder  vielmehr  demjenigen  Bmchtheile  dessel  ^^^ 
welchen  wir  die  Chaldäer  betrachten,  verdankt  auch  die  ve^^^<^ 
auf  den  gewichtigsten  Urkunden  berahende  Geschichte  yordK>-3r4t 
ihren  Anfang.  Es  ist  nämlich,  seitdem  Niebuhr  die  vhn fs  g^^ 
Geschichte  des  Berosus,  bis  in  wie  hohe  Zeiten  sie  auch  mM.^ 
reicht,  für  wirklich  historisch  und'werth,  als  eigentliche  ^^ 
Geschichte  jenes  uralten  Volkes  betrachtet  zu  werden, 
hat,  seitdem  sein  richtiger  Instinkt  ebenso  wie  seine  tiefe  . 
in  den  innera  Zusammenhang  der  alten  Weltgeschichte 
vorderasiatischen  Tradition  jene  Würde  und'Anctorität 
hat,  welche  ihr  von  der  schnöden  Geringschätzung,    die 


—    215    -• 

Hitück  der  Yoneift  mit  Füssen  tritlj    und  von  der  klein- 
angenbreity  die  bei  Jedem  Schritt  voran  zuruckbebt,    ror- 
v^rurden,    es  Ist,   sage   ieh,    seit  Jener   Zeit,    in  welcher 
iurch    seine  Abhandlung    über  den  armenischen  Eusebius 
Geschichte  Vorderasiens   eine   freiere   Aussicht   eröffnete 
Weg   zu  ihrem  tiefem  Yerständniss  «nbahnte^  \inter  uns 
angenommen,   dass    die  wahre  Geschichte  dieser  uralten 
i   den  Chaldäem   ihren   ersten  Ausgangspunkt  zu  suchen 
3  diesen  Punkt  aber,  den  es  uns  gelungen  ist  durch  Be- 
er  zuerst   von  Richard  Lepsius   auf  die  manethonischen 
Heroen-  und  Herrscfaerdynastieen  angewandten  Methode, 
der  Combination   der  kyklischen  und  historischen  Zeit- 
steht,   unzweifelhaft    festzustellen,    können   wir   mit   aller 
Bestimmtheit  das  Jahr  2448  vor  Christo  bezeichnen.    In 
ihre   nämlich,    so    berichtet   die   Tradition    der   Chaldäer, 
iie  von  ihren  Bergen  herabgestiegenen  Meder  einen  Einfall 
nien  und  beherrschten  dieses  Land  während  der  folgenden 
3.     Wenn  man  nun  bedenkt,   wie  selten  und  wie  schwer 
für  sich  dazu  kommt,  ohne  äussern  Anstoss  und  mächtig 
ie  Ereignisse,    einen  Punkt  zu  fixiren,    von  dem  aus  es 
re   zählt    und   seine   einzelnen  Thaten  und  Schicksale  zu 
unmenhängenden,   auch  zeitlich  geordneten  Ueberlieferung 
kann  man  in  dieser  Rücksicht  und  im  Hinblick  auf  ähii- 
iheinungen   in   der  Geschichte   nur  sagen,   dass  die  erste 
Chaldäer   keine    passendere  Veranlassung   haben  konnte, 
i  Einbruch  medlscher  Eroberer;  und  der  gesunde  historische 
t  sich  doppelt  befriedigt,    wenn  er  sieht,    dass  bei  dieser 
it  die  Rede  ist  von  erträumten  Verbesserungen  am  baby- 
Ealender,  welche  nachzuweisra  oder  auch  nur  wahrschein- 
lachen  ganz  unmöglich  ist,  sondern  von  einem  gewaltigen 
welcher   das   ganze  Leben   des  Volkes    aufs  Heftigste  zu 
n,   seinen  Geist  aufs  Lebhafteste  zu   fesseln    vollkommen 
war. 

bdem  wir  so  den  Ausgangspunkt  bestimmt,  an  welchen  der 
^r  zusammenhängenden  Geschichtserzählung  angeknüpft  wird, 
zunächst  unsere  Aufgabe  sein,  die  grossen  Perioden,  in 
le  Geschichte  Vorderasiens  im  Alterthum  am  Natürlichsten 
len  scheint,  deutlich  abzugrenzen  und  nach  ihren  charak- 
3n  Hauptmerkmalen  zu  unterscheiden.  Sie  zerfallt  aber  in 
jse  Perioden.  Die  erste  ist  diejenige,  in  welcher  die  Völ- 
lerasiens noch  nicht  zu  so  grossen  charakterlosen  Massen 
er  zusammengeballt  mehr  wie  die  Stämme  des  alten  Hellas 
ens  in  ziemlich  ungestörtem  natürlichem  Gange  der  Ent- 
g  neben  einander  lebten  und  dasjenige  Ziel  anstrebten,  das 
;hen  sie  einzeln  fähig  und  bestimmt  waren;  es  ist  diejenige, 
ler  die  edelsten  Blüthen  vorderasiatischer  Völkerbildung,  de 
die  bildende  Kunst,    die  Wissenschaft  und  feine  Lebensart 


—    216    — 


1 


der  Israeliten,  der  Phoenizier,    der  Chaldäer  und  Assyrer  sich  zak 
Schönste    entfalteten    und    ihren  Höhepunkt    erreichten ;    es  ist  mit 
Einem  Worte  diejenige,  in  welcher  diese  Völker  ein  jedes  mit  eigei- 
thümlicher  Tüchtigkeit    die   höheren  Lebensguter  pflegten  und  sm-  ja 
bildeten,    welche   wir    auch    heute    noch    als   solche    erachten  vd  h 
erstreben.  •  Diese    Periode    reicht    vom    Anfange    der    chaldlUsdbai  \\ 
Geschichte  bis  zu  der  Zelt,  in  welcher  zuerst  planniässige  Erobem 
auf  dem  Schauplatze  der  Geschichte  auftreten,    das  heisst  bis  m 
J.  747  V.  Christo,    mit    welchem    die  Aera  Nabonassar's    begint 
Denn  Alles,    was    hauptsächlich    griechische    Berichterstatter,  vm 
grossen  Theile  gewiss  nach  einheimischen  Erzählungen  nnd  Sago, 
von    grossen  Weltreichstiftern    und   deren  Eriegszügen  aus  firttem 
Zeit  berichten ,  das  verwirft  die  kritische  Forschung  zwar  nicftt  als 
reine  Erdichtung,  aber  sie  weist  nach,  wie  die  spätere  Zeit. te  ih 
Eroberungszug   ansah,    was    wir    als    Völkerwanderung    betradrta 
müssen;    sie    weist   nach,    wie  wahrend  des  ganzen  zweiten  Jtk- 
tausends    vor  Christo    in    kürzeren    oder  längeren  ZwischenräonMi 
immer  neue  Völkerschaften  von  Norden  nach  Süden  zu  vordrangen  joi 
sich    mit  ihren  heimischen  Göttern  unter  den  alten  Bewohnern  te 
Landes  ansiedelten  und  mit  denselben  verschmolzen;  und  indem si 
dies  nachweist^    zeigt  sie  zugleich^    wie    das  wunderliclie  Gemisel 
von    semitischen   und  arischen  Religionsweisen,    welches  wir  sdioB 
in  diesen  frühen  Zeiten  allenthalben  antreffen,  erklärt  werden  mte 
Sonach,  hat  diese  erste  Periode  die  allerhöchste  Bedeutung  wiefir 
die  ganze  vorderasiatische  Ethnographie,    so  besonders  für  die  Ge- 
schichte der  Religionsverschmelzung,  zumal  für  die  historische  Er- 
forschung  der    altsemitischen   Theologie.     In  Bezug  auf  diesen  fer 
die    ganze  Weltgeschichte    ausnehmend    wichtigen  Gegenstand  hat 
schon  Movers  in  seiner  gelehrten  und  geistvollen,    wenn,  auch  nodi 
▼ielfach    unklaren    und    verworrenen  Darstellung   der  phoenizfschei 
Religion  mit  aller  Macht  darauf  hingearbeitet,    die  Stammesr^ligioi 
der  Hebräer    als   die  ursprünglich  allen  Semiten  gemeinsam  eigeo- 
thümliche    Religionsweise    aufzuzeigen;    und    Ewald   hat  mit  Recht 
darauf  hingedeutet,    dass  nur  die  ehemalige  Gleichheit  der  Gottei- 
verehrung  das  Band  gewesen  sein  könne,  wodurch  sich  die  Kiodfr 
Israels    mit    allen    den  fünf  Hauptstämmen  ^    in  welche  zufolge  der 
mosaischen  Völkertafel  das  Haus  Sems  zerfiel,  verknüpft  und  Tcr- 
wandt    glauben    konnten.     Muss    es  aber  so  als  eine  auf  den  tä- 
tigsten   Beweisgründen    beruhende,    unabweisbare  Annahme    gdtai) 
dass    die  Jehovah-  oder  Elsreligion  überhaupt  bei  dem   ganzen  se- 
mitischen Volksstamme  einst  die  alleinherrschende  gewesen,  so  kaso 
die  Beantwortung  der  Frage  nicht  umgangen  werden,  wann  und  wie 
die  rein  geistige  Stammesreligion  der  Semiten  bei  den  meisten  Glie- 
dern dieser  Völkerfamilie    von  naturreligiösen  Vorstellungen  durch- 
drungen und  umgebildet  wurde?    Und  da  wird  es  selbst  uns  Spät- 
geborenen  noch    klar    werden,    dass    diese  Abweichung    von   dem 
Angestammten  Monotheismus   eben  durch  jene  wiederholten  Völker- 


—    21-7    - 

gen  veranlasst  worden  sei.    Um  nar  Eines  anzuführen,  so 

tiefer  eingehende  Untersochong,  indem  sie  den  mächtigeii 
!r  vergleichenden  Sprachkunde  zu  Hülfe  nimmt,  dass  der 
e  Cult  des  syrisch-kyprischen  Adonis-Rinyras,  die  schreck- 
ehrung  des  kanaanitischen  Moloch  oder  Melkart  -  Sandan 
eh  unsemitisch  und  in  dieser  Periode,  der  eine  aus  Rleii}- 
3  andere  aus  dem  nördlichen  Mesopotamien  in  die  semiti- 
[nder  eingedrungen,  dass  die  wollüstige'  Aphrodite  des 
und    von  Kypros    den   weichlichen  *  phrygisch-lykaonischen 

Kleinasiens,  die  keusche  Astarte  von  Sidon  den  kriegeri- 
ildäisch-assyrischen  Hirtenstämmen  als  vaterländische  Gott- 
susprechen seien.  Dahingegen  sind  die  aus  dieser  •  Periode 
ti  Kriegsunternehmungen,  welche  weitaussehenden  Absichten 
md  die  Unterjochung  und  Ansammlung  vieler  Völker  zu 
ossen  politischen  Aggregatkörper  bezweckt  hätten,  kaum 
inung  werth :  denn  wenn  die  Meder  oder  Araber  für  einige 
'lonien  sich  unterwürfig  machten,  so  war  diese  Unterwer- 
nso  wenig  das  Resultat  einer  auf  höhere  Staatszwecke 
n  Politik ,  als  die  Invasion  Aegyptens  durch  die  Hyksos 
tenkönige.  Nur  ein  einziger  Yerauch  zur  Gründung 
bererstaates  ist  uns  aus  dieser  Periode  bekannt  geworden : 
en  den  aus  Abraham's  Geschichte  bekannten  Kriegszug 
;s  von  Aelam  und  seiner  Genossen ,  der ,  wie  Friedrich 
larfsinnig    nachgewiesen  hat,    den  Anfang  grösserer  Dinge 

bestimmt  war. 
ßn  wir  somit  die  erste  Periode  dieser  Geschichte  mit  Recht 

solche  bestimmt,  in  welcher  die  grössern  oder  kleinern 
aften  Yorderasiens  als  selbstständige  Glieder  neben  einan- 
1,  und  in  der  jegliches  Volksthum  die  in  ihm  liegenden 
11  frischem  und  kräftigem  Leben  ruhig  entwickeln,  seinei) 
1  Charakter  ein  jedes  in  seiner  Weise  offenbaren  konnte, 
die  zweite  Periode  darin  ein  genügendes  Unterscheidungs- 

von  der  ersten  finden,  dass  in  ihrem  Ablauf  alle  Selbst- 
it    der   einzelnen    Nationen   aufgehoben,    alle    Lebenskraft 

erschöpft,  alle  noch  übrigen  Zeichen  und  Regungen  eines 
Greistes  unter  dem  Druck  eines  planmässig  organisirten 
aus  erstickt  und  ertödtet  werden.     Diese  Periode  erstreckt 

Jahre  747  v.  Chr.  oder  dem  ersten  der  Aera  Nabonassars, 

vielleicht  derselbe  mit  dem  biblischen  Phul,  jedenfalls  die 
esselben  in  der  Geschichte  repräsentirt,  bis  auf  Alexander 
ssen.  Wenn  auch  in  zum  Theil  kaum  wahrnehmbaren 
gen  sehen  wir  jetzt  die  Krankheitssto£fe  zum  vollen  Aus- 
mmen,  welche  wie  an  allem  Menschlichen  so  auch  an  der 
ies  vorderasiatischen  Völkerlebens,  obschon  Bis  dahin  we- 
d  nur  vereinzelt  bemerkbar^  schon  seit  langer  Zeit  nagten; 

das  wilde  und  ungezügelte  Eroberungsgelüste  selbst,    das 

an    allein    alles   öffentlichen  Lebens  Inhalt  ausmacht^   wie 


—    218    — 

ttberall  so  auch  hier  nur  ein  Symptom  des  allgeQseinen  Verderbens. 
Nach    einander   fallen  nun  alle  jene  Länder,    welche  in  der  erst» 
Periode  ein  so  herrliches  Bild  darboten^    dem  unvermeidlichen  Un- 
tergang   anheim;    und   wenn    auch  Phoeniziens  Städte    noch  eine 
Weile  den  Ruhm  ihrer  alten  Freiheit  aufrecht  erhielten,  und  das  göttlkiie 
Kleinod    nimmermehr    verloren  gehen  konnte,    welches  dem  Volke 
Israel   anvertraut    war,   ja  wenn  sogar  sein  Glaube  durch  sehwen 
Heimsuchungen    geprüft   und    gehoben  erst  in  diesen  trüben  Tag» 
den    höchsten    Aufschwung    prophetischer   Begeisterung    nahm  mä 
zugleich    es   selbst  verherrlichte   und  die  allgewaltige  Macht  desMi, 
der   über    seinem  Haupte    wachte ,    so    erweist  sich  doch  andi  id 
diesen  Völkern  die  ganze  Periode  als  eine  solche,   in  der  alles  g^ 
sunde  volksthümliche  Leben  hinstirbt   und  einem  allverschliipnieD 
DespotiSlnus    zur  Beute    wird.     Die  Völker    aber    und  Dywufam, 
welche  durch  einen  Zeitraum  von  mehr  als  vier  Jahrhunderten  ent- 
weder  ganz  Vorderasien   oder   doch    den    grossem  Theil  desseta 
mit     dem     Joche     ihrer     Gewaltherrschaft     belasteten ,      gehta 
sämmtlich   zu    einer  und  derselben  Völker-  und  Sprachfamilie ,  n 
dem  von  Baktrien  bis  nach  Kleinasien    und  Thrakien  hin  veiM- 
teten  Stamme  der  Arier.     Es  muss  aber  als  eine  durchaus  muiek- 
tige  Vorstellung   bezeichnet   werden,    wenn    die   In    dieser  iwota 
Periode    über  ganz  Vorderasien  sich  ausbreitenden  Reiche  der  ii- 
Syrer ,    Chaldäer ,    Meder,   Perser  als  ganz  verschiedene  avfgMH 
der  Untergang   des   einen   und    das  Emporkommen  des  anden  ah 
das  Auftreten  einer  ganz  neuen  und  verschiedenen  Kation  betradttt 
wird.     Das   Reich    der  Arier  war    (um  uns  der  Worte  Neamantf 
zu  bedienen)    im  Gegentheile  immerdar  bis  zu  dem  Umstürze  des- 
selben durch  Alexander  den  Grossen  ein  und  dasselbe;  es  Schwanges 
sich^^nur  im  Laufe  der  Zeit  bald  diese  bald  jene  Stämme  zurOber^ 
herrschaft  empor.     Assyrer,  Chaldäer,  Meder,  Perser  verhalten  sidi 
zur   weithin    sich   erstreckenden    Familie   der  Arier    vde   Frankes, 
Sachsen,    Bayern,  Schwaben  zum  Volke  der  Germanen,    nur  datf, 
wie  z.  B.  die  Franken  und  Langobarden  in  den  vormals  römischeB 
Provinzen    romanisirt    wurden,    so  auch  die  assyrisch  -  chaldfischeD 
Erobererstämme  in  den  ursprünglich  semitischen  Ländern  amEnfrit 
u.  Tigris  die   stärksten  Eiiiflüsse  des  Semitismns  erfahren  mnastes. 
Sonst   aber   dürfen  wir  das  in  den  lichten  historischen  Zeiten  na- 
schen   beiden   grossen  Völkermassen    obwaltende  Verhältniss  Wb 
bestimmen,  dass  nicht  erst  seit  der  Mitte  des  achten  Jahrhunderts, 
sondern   schon    seit   viel   frühem  Zeiten    die  Grenzen    der  SemlteB 
von    den    Ariern   wiederholt   überschritten   und  immer  mehr  einge- 
schränkt wurden;  wie  denn  die  ganze  Entwickelung  der  vordensiiL 
Geschichte    zur   Erläuterung   und    Bestätigung   des    alten  Spraefaei 
dienen   kann,    dass  Japhet    in    den  Hütten  Sem's    wohnen   werde. 
Was    seit    dem  Beginne   der   assyrischen  Oberherrschaft    durch  die 
überlegene  Thatkraft  der  assyrisch-chaldäischen  und  medfsch-peni- 
gchen  Krieger  auch  äusserlich  vollbracht  wurde,  nämlich  die  Unter- 


—    219    ^ 

der  semitischen   Völker   durch    die    Arier,    das  war  zum 
Tbeile  schon'  in    den    acht    vorhergehenden  Jahrhunderten 

vorbereitet    worden    durch    den    überwiegenden    Einfluss, 
die   Arier    seit   der   Mitte   des   zweiten  Jahrtausends    vor 
auf  die  ReUgion  und  gesammte  Cultur  der  Semiten  auszu- 
tonnen hatten. 

sich    aber   einmal   der   natürliche   Kreislauf  des   Lebens 

und  es  sich  gezeigt  hatte,  dass  die  Völker  Vorderasiens 
nzeln  sich  lebensfähig  zu  erhalten  noch  unter  Einem  Scepter 
löhem  Zielen  zu  dienen  vermochten,  musste  es  dahin  kom- 
iss  auch  die  Selbststäudigkeit  des  Ganzen  aufgehoben  und 
verdienten  Vemichtung  preisgegeben  wurde.  Wie  die  zweite 
den  diametralen  Gegensatz  zur  ersten  bildet,  so  in  ähnlicher 
ie  dritte  zur  zweiten.  Längst  hatte  'schon  das  griechische 
ben  die  höchsten  Stufen  culturhistorischen  Fortschritts  über- 
auf  welchen  der  Orient  vorher  angelangt  war,  längst  hatte 
lie  Kupst  und  Bildung  einen  grossen  Theil  Vorderasiens 
mterjocht^  als  Alexander  von  der  Hand  der  Vorsehung  zum 
ge  ausersehen  ward,  um  das  durch  eigiene  Verschuldung 
forderte  Gericht  an  allen  jenen  Völkern  zu  vollziehen,  sie 
wie  geistig  aufisulösen  und  fremdländischem  Wesen  dienst- 
aachen,  auf  dass  aus  der  zunehmenden  Amalgamirung  hei- 

und  orientalischer  Verkommenheit  der  allgemeine  Verwe- 
zess  erfolge,  welcher  dem  frischen  Aufblühen  der  neu 
henden  Saat  des  Christenthums  vorangehen  musste.  Dann 
t  dem  Eintritt  der  Herrschaft  eines  neuen  Geistes  auch  an 
cern  Vorderasiens  der  Versuch  gemacht,  ob  sie  der  bessern 
zu  folgen  willig  oder  fähig,  ob  sie  des  verliehenen  Unter- 
einer neuem  schönern  Bestimmung  würdig  und  es  werth 
lass    in    ihrer  Mitte   zuerst  das  reine  Licht  erschienen  und 

seinen  Ausgang   in   alle  Welt   genommen:   bis   die  wilde 

iiies   rasch   aufflackernden   und  rascher  erlöschenden  Fana- 

iuch    das   letzte  Lebensmark    dieser   an  unheilbarer  Kraft- 

hinsiechenden  Völker  ergriff  und  verzehrte. 

seu   einleitenden  Bemerkungen  zufolge   wird   es   also    die 

einer  historischen  Behandlung  Vorderasiens  sein ,  zuerst 
sten  historisch  noch  deutlich  erkennbaren  Verhältnisse  und 
fen  seiner  einzelnen  Völker  und  Länder  auszuforschen,  dann 
glichst  genauer  Bestimmung  der  Zeiten  nachzuweisen,  in 
A  ufeinanderfolge  der  Begebenheiten  jene  naturlichen  Grund- 
.ch  und  nach  erschüttert  und  umgekehrt  wurden,  bis  daraus 
itände  hervorgingen^  welche  das  Dazwischehtieten  der  grie- 
Oberherrschaft  möglich  und  Yiothwendig  machten.'  Die  Ent- 
ig dieser  dritten  Periode  selbst  aber  führt  uns  dann  in  den 
enhang  der  alten  Weltgeschichte  überhaupt  ein;  denn  durch 
se  Umwälzung,  wi»lche  der  makedonisciie  Eroberer  und  seine 
^er  in  der  orientalischen  Welt  hervorbrachten,    wurde  diese 


—    220    — 

In  so  enge  Verbindung  mit  den  Schicksalen  der  occidentalischen 
Welt  gebracht,  dass  ihre  Geschichte  von  da  an  nur  zugleich  mit 
der  griechisch-römischen  dargestellt  und  verstanden  werden  kano. 
Versuchen  wir  es  jetzt,  in  allgemeinen  Zügen  ein  Bild  Ton 
den  Völkerverhältnissen  zu  geben  ^  welche  als  .die  Gnmdlage  der 
ganzen  Geschichte  zu  betrachten  sind,  welche  wir  so  eben  äusser- 
lich  zu  umfassen  und  nach  ihren  Hauptunterscheidungsmerkmalen 
elnzutheilen  uns  bemühten«  Hier  kann  es  nun  gleich  von  vom 
herein  schwerlich  verkannt  werden,  dass  das  armenisch  - kordiscb 
Gebirgsland  als  der  ursprüngliche  Sitz  der  vorderasiatischen  VSIkef- 
stämme  und  damit  überhaupt  der  ganzen  indogermanischen  wie 
semitischen  Völkermasse  angesehen  werden  müsse.  Denn  auch  ab- 
gesehen von  der  uralten  Tradition  sowohl  der  Hebräer ,  ah  aocli 
anderer  Völker,  wie  der  Phryger,  die  uns  dorthin  weist,  eignet  neh 
schon  in  geographischer  Beziehung  kein  Punkt  besser  zamAiu^giDg 
der  Völkerzüge,  als  jenes  gebirgige  Hochland  oder  der  Tbeil  des- 
selben, welcher  Ararat  heisst:  Ararat  ist  bekanntlich  Name. einer 
Provinz ,  nicht  bloss  eines  einzelnen  Berges ,  wenn  auch  det  ge- 
wöhnliche Gebrauch  des  Wortes  seiner  ursprünglichen  Bedeotong 
vollkommen  entsprechen  kann.  An  dieses  Gebirge  nlimlich,  wddies 
sich  auf  einem  an  2900  Fuss  hohen  Plateau  zu  einer  Höhe  yob 
mehr  als  16000  Fuss  erhebt,  grenzen  nach  allen  Seiten  hin,  wie 
an  einen  Centralhöhepunkt,  weite  Ebenen,  welche  sich  zum  Nitsis 
der  benachbarten  Meere  hin  verflachen ;  daher  es  auch  von  den 
bed^tendsten  Geographen,  wie  Karl' Ritter,  anerkannt  wird^  dies 
wirklich  eine  solche  centrale  Stellung  des  armenischen  HochlandeB 
nicht  nur  in  Beziehung  auf  Vorderasien,  sondern  auf  die  gesammte 
alte  Welt  stattfindet,  wie  dies  zuerst  von  Karl  von  Raumer  Yor- 
trefflich  mit  prägnanter  Kürze  und  Bestimmtheit  gezeigt  worden  ist 
Raumer  hat  dargethan,  dass  der  Ararat  in  der  Mitte  eines  Wüsten- 
zuges  liegt,  der  fast  ununterbrochen  vom  Ausfluss  des  Senegal  bis 
zum  Ostende  der  Wüste  Gobi  geht,  in  der  Mitte  eines  nördlichen 
Wasserzuges,  der  den  Wüsten  parallel  von  Gibraltar  bis  zum  Bai- 
kalsee läuft,  in  der  Mitte  der  längsten  Landlinie  auf  der  Erde, 
welche  vom  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung  bis  zur  Behringsstrasse 
geht  Femer  steht  der  Ararat  mit  den  Hauptgebirgen  Asiens  in 
Verbindung,  und  zwar  im  Osten  mit  dem  iranischen  Gebirgskraiff; 
nordwärts  mit  dem  Kaukasus ,  westwärts  mit  dem  Antitauras  nnd 
Taurus.  Da  wir  aber  so  aus  dem  geographischen  Gesiehtsponkte 
das  armenische  Hochland  als  Ursitz  zunächst  der  vorderasiatischen, 
dann  auch  der  europäischen  Menschheit  betrachten  müssen,  so 
scheint  es  als  eine  der  Wahrheit  sehr  nahe  kommende  Vermüthong 
gelten  zu  dürfen,  wenn  Jaköb  Grimm  in  seiner  Geschichte  der 
deutschen  Sprache  zunächst  die  phrygisch  -  thrakischen ,  dann  ät 
griechisch-italischen  und  germanischen  Völkerschaften  aus  Kleinasien 
nach  Europa  eingewandert  glaubt;  wobei  es  wohl  kaum  nötfaig 
ist    daran   zu   erinnern ,     dass    das   in   Europa    wie    in    Kleioasia 


—    221    — 

;e  Volk  der  Phryger  nach  unzweifelhaft  sichern  Zeugnissen 
erthumß  aus  Armenien  stammt.  Ebendaher^  darf  man 
btlich  annehmen,  wandten  sich  die  arischen  oder  iranischen* 
mit  Einfluss  der  Inder  nach  Osten,  um  das  Gebiet  vom 
ebirge  bis  zum  Indus  und  späterhin  bis  zum  Ganges  ein- 
in,  während  die  Armenien  zunächst  gelegenen  südlichen 
che  Vorderasiens  dem  Hause  Sem's  zuTheil  wurden.  Denn 
}h  die  Semiten,  deren  Urheimath  von  dem  Hauptwortführer 
larktschreierischen  pseudophilosophischen  Richtung  in  der 
^ligionsgeschichte  ohne  allen  Grund  nach  Afrika  verlegt 
US  dem  Norden  stammen,  dafür  sprechen  alle  historischen 
30,  welche  über  diese  ältesten  Zeiten  und  Zustände  handeln, 
brigens  kann  es  nicht  zur  Aufgabe  einer  übersichtlichen 
mg  der  vorderasiat.  Völkerverhältnisse  gehören,  die  wichtige 
über  das  Verhältniss  der  Semiten  und  Indogermanen  zu 
'  gründlich  zu  erörtern.  Bleiben  wir  bei  unserer  andeuten- 
ise  stehen,  so  unterscheiden  sich  diese  beiden  historischen 
uppen  schon  seit  jener  Urzeit,  in  welche  tiefer  einzudringen 
cht  gelungen  ist,  die  völlig  zu  ergründen  vielleicht  für  immer 
ch  sein  wird,  auf  das  Allerbestimmteste  gerade  in  Bezug 
I  Faktoren,  welche  die  Seele  des  Bewusstseins  wie  derEin- 

so  der  Völker  bilden  und  in  ihrer  Wechselwirkung  alles 
menschliche  Leben  und  Streben  bewegen  und  bedingen,  in 
auf  Sprache  und  Religion.  Und  obwohl  damit  keineswegs 
sein  soll,  dass  wir  insbesondere  die  semitischen  und  indo- 
schen  Sprachen  für  ursprünglich  unverwandt  halten,  so  fühlen 

doch  um  so  mehr  gedrungen,  das  schon  mit  dem  Anbruch 
ichichte  gegebene  Verhältniss  aufs  Schärfste  hervorzukehren, 
3r  wir  die  Meinung  aller  gründlichen  Kenner  dieser  Dinge 
itig  halten^  dass  beide  grosse  Sprachfamilien  als  Schwe- 
on  Einer  Mutter  entsprossen  bis  zu  einer  gewissen  Alters- 
oiteinander  Hand  in  Hand  gegangen  seien.  Als  Resultat 
genauen ,  gewissenhaften  Prüfung  aber  dürfen '  wir  es  aus- 
n,  dass  beide  Sprachfamilien  schon  seit  jener  Urzeit,  deren 
re  Erforschung  der  Zukunft  vorbehalten  bleibt,  alle  die  unver- 
r  charakteristischen  Züge  an  sich  tragen,  welche  sich  später 
sentlichen  immer  erhalten  und  nie  mehr  bedeutend  verändert 

Denn  während  der  indogermanische  Sprachgeist  schon  in 
Jugendperiode  eine  ungemein  reichhaltige  Ausstattung  an 
Uischen,  ursprünglich  sammt  und  sonders  bedeutsamen,  zum 
jetzt   noch    aus  wirklichen  Wurzelwörtern  erklärbaren  Anfü- 

aufweist,  während  er  diese  dann  zur  genauesten  und 
ten  Bezeichnung  der  verschiedensten  Verhältnisse  benutzt 
i  der  geschickten  Gestaltung  und  Zusammenkittung  vieler 
iglich  einzeln  bestehender  und  loser  Aggregatkörperchen  zu 
n  neuen,  wahrhaft  einheitlichen  und  lebendig  gegliederten 
1   eine  Fülle  geistiger  Schöpfungskraft  offenbart,    welche  sich 


späterhin  in  allen  übrigen  kOnstlerisehen  Hervorbrhipingen  der 
Inder,  Hellenen  und  Germanen  nur  aufs  Neue  und  wie  naeli  jenen 
Vorbilde  wiederholt  bekundet  hat^  offenbart  der  seniitisehe  Sprach- 
geist  ein  im  Ganzen  unwandelbares  Beharren  auf  einer  gewisseD 
Kindheitsstnfe )  auf  welcher  angelangt  er  forteusehreiten  und  nsdi 
neuen  Mitteln  zur  Vergrösserung  seines  Besitzstandes  zu  gr^ 
aufborte,  indem'  er  mit  einer  energischen,  nur  auf  den  nSehsteB 
Zweck  gerichteten  und  streng  geregelten  Consequenz  eine  Dfirf^ 
keit  rerbunde'h  zeigte  als  deren  Hauptmerkmal  die  Unl&higlDek 
wahrgenommen  wird,  mehrere  ursprünglich  isolirt  gebraachte  WSfto 
tBU  neuen  harmonischen  Ganzen,  zu  lebendigen  Organlsme»  zu  ve- 
schmeltEcn.  Statt  dass  der  indogermanische  Geist  die  Spraefccfe- 
mente,  wie  ein  Baum  seine  Aeste,  allseitig  ausbreitet  ni  es 
versteht,  dieselben  sinnig  und  gedankenvoll  bis  ins  Unendlidia  ibb- 
zubauen,  «fasst  der  semitische  sich  in  sein  Inneres  zusammen  ni 
sucht  den  Mangel  an  Ausbreitung  durch  innere  Modtfikaiimi  Ar 
Wurzeln  oder  Perfektstämme  zu  ersetzen.  Wie  sich  so  am  beider- 
seitigen  Sprachcharakter  nachweisen  lässt,  ist  den  IndogermaM 
vorzugsweise  ein  reges,  nach  allen  Richtungen  der  AussenweK 
zugekehrtes  und  diese  mit  produktivem  Geiste  erfassendes  Wem 
zu  Theil  geworden,  indess  die  Semiten  mehr  innerlich  foesehlft^ 
vor  Allem  die  Ausbildung  einer  gemüthlich  starken  SnbjekäTttl 
sich  angelegen  sein  Hessen.  Wie  hier  im  Grossen,  so  treten  firdfeh 
auch  in  kleinem  Kreisen  des  Yölkerlebens  ähnliche  Unterschiede  n 
Tage.  Dass  z.  B.  innerhalb  der  Grenzen  der  indogermanisebfli 
Yölkerfamilie  die  Griechen  einen  reiner  und  entschiedener  tii^p^ 
prägten  indogermanischen  Geistestypus  tragen  als  die  GrermaiMB) 
welche  in  Art  und  Wesen  manche  Aehnlichkelt  mit  den  SemUeB 
haben,  wird  wohl  Niemand  bestreiten :  nichtsdestoweniger  aber  kSnnei 
wir  hier,  wo  nur  von  einem  in  allgemeinen  Zögen  zu  entwerfenden 
Bilde  die  Rede  ist,  den  Indogermanen  die  objektive  Tüchtigkeit  dei 
Geistes,  den  Semiten  die  subjektive  Energie  des  Gemüths  als  y(M^ 
züglichstes  Unterscheidungsmerkmal  unbedenklich  beilegen.«  Dalier 
suchen  wir  in  der  ganzen  Entwickelungsgeschichte  des  Seroitfsnqs 
vergebens  eine  Spur  von  Philosophie:  auch  in  der  bildenden  Kamt 
wie  in  der  epischen  oder  dramatischen  Poesie  haben  die  SenilCD 
sich  kaam  versucht,  während  die  aus  der  Tiefe  des  Gemüths  itf^ 
vorquillende  Lyrik  der  Semiten  die  schönsten  Blüthen  gezeitigt  lit 
Dabei  hat  sich  denn  auch  ihre  Sprache ,  die  sonst  von  ^ner  p- 
wissen  Dürftigkeit  und  Einseitigkeit  nicht  frei  zu  sprechen  jst,  ab 
vollkommen  hinreichend  erwiesen  für  den  Ausdruck  ihrer  tiefinner- 
lichen  Religiosität  in  Gesängen  und  Liedern,  mit  denen  fcaoHi  die 
eines  Pindar  an  Hoheit  und  Gedankenreichthum  wetteifern  k^imei: 
wie  wir  ja  überall  finden,  dass  selbst  geringere  äussere  M4ttef,  ween 
sie  nur  mit  dem  gehörigen  Nachdruck  benutzt  und  angewandt  wer- 
den, ein  genügendes  Substrat  abgeben  können  auch  für  die  höchste 
geistige  Erbebung. 


würde  uns  zu  weit  führen,  wollten  wir  dieden  ih)  intel^S'» 
Is  wichtigen  Stoff  weiter  bis-  in  idle  Einzelheiten  verfolgen; 
\en  uns  auf  dasjenige  beschräDkeiii  wa»  zum  Verständniss 
erasiatischen  Geschichte  durchaus  nothwendig  ist :  wie  über 
Tschied  der  beiderseitigen  Sprachen,  sollen  auch  über  die 
Igen  ältesten  und  ursprünglichen  Religiotien  nur  wenige 
Igen  gegeben  werden. 

ich  schon  früher  bemerkt  habe,  hat  Movers  in  seiner 
Dg  der  phöniz.  Religion  mit  aller  Macht  darauf  hiogear^ 
lie  Stammesreligion  der  Israeliten  als  die  ehemals  allen 
gemeinsam  eigenthümliche  Art  der  Gottesverehrung ,  odef 
dasselbe  ist   —   den  Stammesgott  jener  als  den  höchsten 

Semiten  überhaupt  nachzuweisen.  Wäre  es  nun  an  sich 
rathen,  in  diesem  dunklen  Gebiete  dem  Manne  zu  folgen, 
»hl  im  Einzelnen  vielfach  irre  gehend,  doch  das  unbestreit* 
dienst  hat,  über  viele  Punkte  der  vorderasiat.  Religions- 
e  zuerst  vernunftige  Ansichten  geltend  gemacht  und  mit 
n    und  (xelehrsamkeit   entwickelt   zu  haben,    so  besonders 

sich  die  Richtigkeit  seiner  Ansicht  auch  aus  andern  Grün- 
den von  ihm  vorgebrachten,  bis  zur  unzweifelhaften  Evi- 
eben  lässt.     Denn  abgesehen  davon,  dass  alle  Gründe  der 

zur  Annahme  einer  ursprünglich  monotheistischen  Urreli- 
sufordem  scheinen,  auch  abgesehen  davon,  dass  die  geistige 

welche  wir  allein  als  Monotheismus  bezeichnen  dürfen, 
e  mit  einem  Zauberschlage  aus  dem  Kopfe  des  Moses 
len  konnte,  weil  jede  Religion  des  Alterthums  nur  im 
Glichen  Bewusstsein  eine  Unterlage  hatte,  worauf  sie  sicher 
nd  unangefochten  fortbestehen  konnte^  so  lehrt  uns  auch 
ologische  Wissenschaft,  dass  die  gesammte ,  altsemitische 
rehrung  keine  Natnrvergötterung,  sondern  rein  geistiger  Art 
sei.  Dies  erhellt  nämlich  noch  klar  und  augenscheinlich 
renn  wir  nur  den  einzigen  Umstand  erwägen,  dass  die  s^- 
I  Namen  der  unsemitischen,  aus  fremden  (indogermanischen) 
)bieten  stammenden  Götter  Adonis  (Kinyras),  Beltis,  Moloch 
,  Melechet  (Astarte)  keine  Kräfte  oder  Aeusserungen  des 
BUS  bedeuten  (so  wenig  als  der  Name  des  Hauptgottes 
aiten,  El  oder  Baal),  was  doch  durchaus  der  Fall  sein 
wenn  die  Völker  semit.  Ursprungs  an  derartige  Religions- 
igen    seit   früher  Urzeit  gewohnt  gewesen  wären,    sondern 

das  Vorhandensein  eines  ungemein  richtigen  Bewusstseina 
i  Verhältnisse  zwischen  Gott  und  Menschen  selbst  für  jene 
)ei  ihnen  voraussetzen  lassen,  in  welchen  die  meisten  Se- 
oime  schon  von  der  altväterlichen  Religion  abgesehen  und 
ie  Israeliten  ihr  mit  Leib  und  Seele  treu  geblieben  waren, 
lonis,  der  Herr,  ist  ein  nur  dem  einzigen  und  höchsten 
31  Semiten  mit  Recht  zukommender  Name,  der  erst  später 
kleinasiatisch-griechisohen  Frühlingsgott  Kinyras  (=  Lines) 


—    224     — 


3 


Übertragen  worden  sein  kann:  wollen  wir  uns  scharf  und  bestimmt 
ausdrücken,  so  müssen  wir  sagen,  dass  der  genannte  Früblingsgott  \ 
dem  alten,  einzigen,  geistigen  Gott  der  Semiten  geradesu  anterge- 
schoben  worden  sei.  Es  freut  mich,  dass  auch  Movers  neuesten 
den  Adonis  für  unsemitisch  erklärt  hat^  wenn  ich  ihm  auch  dam 
nicht  beipilicliten  kann,  dass  derselbe  aus  Oberasien  (er  meint  äxtä 
wohl  die  assyrisch  -  chaldäischeu  Lande)  in  Syrien  und  PhoeniBH 
eingedrungen  sei.  Was  vom  Adonis  gilt,  gilt  auch  vom  M<M 
oder  Melkart,  den  Movers  schon  früher  mit  Recht  für  den  arisd« 
Licht-  und  Feuergott  Assar  erklärt  hat:  Moloch,  der  König,  k 
Herr,  ist  ebenfalls  nur  ein  nichtssagender  semitischer  Beiname  As 
Assar  oder  Assarak  (=  Sandan).  Die  echten  —  weil  b'ezeicbDOideo 
—  Götternan^en  Kinyras  und  Sandan  sind  sicher  indogerroiiuNb; 
wenn  sie  im  Semitenlande  vorkommen,  so  wird  dadurch  eben  w 
unsere  Ansicht  von  dem  unsemitischeii  Ursprünge  beider  Gatter 
erhärtet.  Auch  die  ihrem  Wesen  und  Ursprünge  uaeh  sicher  indo- 
germanische Göttin  Semiramis  (x=  Anaitis)  scheint  ■  einen  semitiste 
Beinamen  zu  tragen:  shemt-räm6th ,  Name  der  Höhe ,  höefaflter, 
heiliger  Name,  ist  ebenfalls  ursprünglich  eine  Bezeichnung  des  Bus 
semitischen  Gottes  gewesen.  Diese  Bemerkungen  mögen  zum  B^ 
weise  des  Satzes  dienen,  dass  die  alten  Semiten  keine  Naturg6ttV| 
sondern  nur  einen  geistigen  Gott  kannten:  mussten  sie  doch  fk 
die  Sprache  nicht  lügen  kann  —  gerade  durch  die  Benenmugv» 
welche  sie  unrechtmässiger  Weise  den  fremden  Göttern  beilegto>i 
gleichsam  unwilikührlich  ein  lautredendes  Zeugniss  dafür  aUego^ 
dass  der  alte  Glaube  noch  genug  altgewohnte  Anschauungen  od 
festgewurzelte  Eindrücke  hei  ihnen  zurückgelassen  hatte,  als  sie  ad 
dem  Dienste  der  neuen  Götter  ergaben.  Gegen  unsere  Ansick 
könnte  man  sich  darauf  berufen,  dass  doch  z.  B.  die  babylonische 
Mylitta  einen  bezeichnenden  semitischen  Namen  trage :  dies  wirf 
aber  Niemand  thun^  der  sich  einige  Kenntniss  der  assyrisch-ehd-  I 
däischen  Geschichte  erworben  hat.  Wer  diese  besitzt,  muss  wisMOi 
dass  die  indogermanischen  Chaldäer  in  Assyrien  wie  in  Babyloniei 
die  semitische  Sprache  adoptirt  hatten,  dass  also  der  Name  Mylittr 
recht  wohl  von  den  fremden  Eindringlingen  selbst  ihrer  GÖdia 
beigelegt  werden  konnte:  sonst  darf  aber  auch  zugegeben  vi&^ 
dass  die  semitischen  Babylonier,  nachdem  sie  einmal  mit  lnd<^ 
manen  sich  vermischt  und  deren  Götter  kennen  gelernt  hatten, 
eigenem  Antriebe  auf  das  Wesen  und  die  Bedeutung  derselben  di- 
gingen  und  dieselben  mit  bezeichnenden  Namen  benannten.  Ebenso 
muss  man  dann  Alles  beurtheilen,  was  sonst  noch  gegen  uns  an- 
geführt werden  könnte.  Der  in  Arabien ,  bei '  den  Hyksos  wie  bei 
dem  ganzen  semit.  Stamme  Lud ,  für  den  Knobel  den  Typhon  ab 
besonderes  Eigenthum  in  Anspruch  nimmt,  und  sonst  im  senütischea 
Gebiete  vielfach  vorkommende  Feuergott  mag  noch  so  viele  semit 
Namen  tragen  —  er  ist  und  bleibt  nichtsdestoweniger  ein  gani 
unsemitischer  Gott.     Wenn  aber  nach  unserer  Ansicht  die  Semiten 


-     226    — 

ihnen  eigenen  Zähigkeit^  die  älteste  Religion  des  Geistes 
—  so  dass  was  bei  ihnen  von  Naturreligion  vorkommt, 
inglich  unsemitisch  zu  betrachten  ist  (womit  auch  Hitziges 
3g  stimmt,  dass  der  Semitismus  vom  indogermanischen 
rthologisch  befruchtet  worden  sei^  ohne  diesen  wieder  be- 
1  haben),  so  ist  und  bleibt  dagegen  die  nachweisbar  älteste 
3hrung  der  Indogermanen  Naturreligion:  Himmel,  Erde, 
asser  und  Gestirne  sind  es  zunächst^  welche  bei  dem  einen 
andern  Stamme  derselben  theils  alle  zugleich,  theils  ein- 
ich  (  *)  Himmel,  Erde,  Wasser  —  Tellurismus ;  ^)  Feuer, 
isüme  —  Slderismus)  vorzuglich  angebetet  wurden;  und 
ch  einzelne  Göttemamen  auf  höhere  geistige  Begriffe  hin« 
scheinen,  so  können  doch  solche  einzelne  fast  verlöschte 
e  griech.  &e6g  =  Geiat  (von  dhu,  blasen,  hauchen,  d^v-fxoqj 
\  oben  p.60  bemerkt  worden ;  vgl.  auch  Bötticher,  Arica,p.  64) 
einem  Heer    von  Thatsachen    kein    erhebliches  Gewicht 


3n,  besonders  hier,   wo    der  im  bist  Zeitalter  obwaltende 

semitischer   und    indogermanischer  Religionsweisen  her- 

n   werden  soll     Während   wir   so  die  semitische  Gottes- 

als  eine  von  Hause  aus  ethische  bezeichnen  müssen,  die 
eben  in  ein  freies  sittiiches  Verhältniss  zur  Gottheit  stellt, 
egen  von  allen  indogermanischen  Religionsweisen,  selbst 
eben  Lichtdienste  des  Ormuzd  und  von  der  hellenischen 
des  Apollon  noch  jetzt  nachgewiesen  werden,  dass  die 
ilichtung  derselben  erst  in  späterer  Zeit  entstanden  und 
gesteigerte,  verfeinerte  Nachbildung  der  physischen  zu  be-» 
lel.  Um  hiefür  ein  Beispiel  anzuführen,  so  hat  Roth  nach- 

dass  die  ethische  Wendung,  welche  die  arischen  Ursagen 
3m8hid  und  Feridun  in  der  zoroastischen  Religion  genom- 
en,  jüngeren  Ursprungs  zu  halten  ist  als  die  physische 
^,  welche  den  entsprechenden  indischen  Mythen  vomJama 
.  ^augenscheinlich  und  unverkennbar  zu  Grunde  liegt.  Des- 
n    auch    die  Ansicht  derjenigen  vor  einer  strengen  Kritik. 

bestehen,  welche  (wie  F.  Schlegel)  annehmen,  dass  der 
sublimsten  Elemente,  des  Aethers  und  des  Lichtes,  eigent- 
keiue  Naturvergötterung  gewesen:    hier  heisst  es  entweder 

entweder  Naturreligion  oder  geistige,  ethische  Religion, 
smus,  und  mau  täuscht  sich  sehr,  wenn  man  durch  geist- 
äsonniren  den  im  Prinzip  begründeten  Gegensatz  aufheben 
n  glaubt. 

bdem  wir  so  die  beiden  Hauptgruppen  kurz  charakterisirt 
3ren  Thaten  die  Geschichte  Vorderasiens  ausmachen,  bleibt 
hzuholen,  dass  die  Chamiten  hier  nur  insoweit  in  Betracht 

als  nach  der  biblischen  Ueberlieferung  auch  die  Phoeni- 

jene  Kuschiten,    an  deren  Spitze  Nimrod  Babylonieu  ein- 

d  von  dort  auswandernd  die  Hauptstadt  Assyriens  gründete, 

Iben  gerechnet  werden.   Einige  Bemerkungen  über  Chamiten 

15 


—    226     — 

in  Vorderasien  mögen  daso  dienen ,    die   detailliiie    UebersitM  te 
Yorderasiatischon  Yölkerverhültnisse  zu  eröffnen. 

Was  nun  zunächst  die  Phoenizier  oder  Kanaaniter  betrifit,  m 

Ist  es  bekannt ,   dass  dieselben  in  Bezug  auf  Sprache  schon  in  in 

ältesten    historisch   belumnten  Zeit  keinen  unsemitischoi  Chankter 

seigen :   nichtsdestoweniger  aber  kann  nur  ein  oberflftdilidier  fie* 

schichtsforscher  behaupten,  dieselben  seien  für  Eines  Urapiwigi  lA 

den  Hebräern   zu   halten.     Denn  neben  der  Sprache  verdient  ni 

die  Stammesreligion  die  allerhöchste  Beachtung;  und  wenn  wirw 

diesem  (}esichtq)unkte  aus  das  Verhältniss  beider  Stämme  in  eiiB- 

der  beurtheilen,  so  müssen  wir  anerkennen,  dass  die  Kanaanit«  fa 

Hebräern  hi  einem  ähnlichen,    aber  wesentlich  hohem  Grade  iori 

gegenüberstehen ,    wie  die  Pelasger  den  Hellenen.      Zwar  hriiai  fn 

neuerer  Zeit   diejenigen,   welche   so  unbesonnen  sind,    gilritalg 

Ethnogriq)hie   rein   für  sich,    ohne  Rücksicht  auf  die  Ethnogii|kie 

der   den  Griechen   nahe  verwandten  Völker  Eleinasiens  treibai  n 

wollen,  mit  aller  Anstrengung  den  eitlen,  unmögyphen  VerBodi  p- 

macht ,    Pelasger   und  Hellenen   in  letzter  Instanz  za  identtUmi) 

diese  aus  jenen  hervorgehen  zu  lassen,  und  zwar  aus  demeSi4i 

Grunde,  weil  beide  Stämme  derselben  Sprache  theilhaftig  genov 

dabei   ist   aber  ebenso  wie  bei  der  Beurtheilung  des  swisdMi  4a 

Kanaanitero   und  Hebräern    stattfindenden  Verhältnisaes    übemta 

worden,  dass  es  auch  noch  andere  und  zwar  entscheidende  Momi* 

der  Beurtheilung  gibt,    welche  eine  aus  der  Spracheinheit  geiQ|BH 

Folgerung  bedeutend  modifiziren,  ja  völlig  aufheben  können.  AsMer 

der  Stammesreligion,  die  hierbei,  wie  gesagt,  vor  Allem  in  Btitaä 

kommt ,   sind   dies    dann  noch  das  volksthümliche   Bewnsstsehi  la 

Zusammengehörigkeit- oder  Fremdheit,  wie  es  in  alten  Sagen,  Sitti 

und  Gebräuchen    sich    äussert ,    und   die  hauptsächlich  auch  dmä 

verschiedene  Religionsanschauungcn  verschieden  gestalteten  natioula 

Typen  und  Anlagen,  woraus  unzweifelhaft  das  wahre,  historisch  1^ 

gründete  Verhältniss  zweier  oder  mehrerer  Nationen  erkannt  woto 

kann.     Wenn    wir  so  die  aus  der  Sprache  gezogenen  Deduktioia 

in  ihre  gebührenden  Schranken  zurückzuweisen  uns  verbunden  Itr 

len,    so   glauben   wir   hieit)ei   alle  diejenigen  auf  unserer  Seiten 

liaben,  welche  wissen,  dass  dergleichen  Fragen  nur  von  demhttcv 

Standpunkte  der  vergleichenden  Etlmographie  aus  behandelt, 

stens  mit  Sicherheit  des  Erfolges  behandelt  werden  können. 

wir  daran  fest,   so  müssen  wir  fragen:    wer  möchte  läugneo, 

noch    in    einer    vorhältnissmässig   nicht  sehr  hoch  hinaufreiehendv 

Zeit  selbst   bei   weitauseinandcrliegcnden  Gliedern  des  Einen  ink- 

germanischen  Stammes   eine  merkwürdige  Uebereinstimninng  deij^ 

ursprünglich  gemeinsamen  Sprachgutes  obgewaltet  habe  ?  wer  m5# 

bezweifeln,    dass  zu  einer  Zeit,    als  schon  längst  eine  grosse  Tc^ 

schiedenheit  und  bestimmte  Abgrenzung  in  religiösen  Vorstelluii|(>^ 

Sagen,    Sitten    und  Gebräuchen   zwischen  mehreren  Völkeigni|ip* 

der  Indogermanen   eingetreten   war,    doch  der  Charakter  und  if 


—    227    — 

I  der  gemcinBamen  Sprache  lange  Zeit  noch  ilcmlich 
1;  fortgedanert  and  im  Ganzen  und  Ghrosien  keine  irgend 
i  Veränderung  erfahren?  Waren  daher  audi  die  acker- 
friedlichen  Pelasger  mit  den  kriegerischen  Hellenen  in 
tem  Beziehung,  so  weit  ^r  bis  jetzt  sehen  können,  trotz 
*te  langer  Trennung  in  Einklang  geblieben,  hatten  auch 
ime,  seitdem  sie  einmal  in  der  Urzeit^  obwohl  aus  ge«> 
Wurzel  entsprungen,  eine  eigenthiimUeh  yerschiedene 
l^nommen,  im  Wesentlidien  dieselbe  Stufe  der  sprachlichen 
ng  inne  gehalten,  so  kann  doch  anmöglich  yerkannt 
ass  der  innerste  Lebensgeist  beider  Völker  schon  in  un- 
len  Zeiten  ein  verschiedener  und  fast  diametral  entge- 
ff  geworden  sein  muss.  Ich  eriaobe  mir,  diese  Behauptung 
weiter  auszuführen.  Der  Greist  des  Pelasgerthums,  dem 
len  Pelasgem  zunächst  verwandten)  Phryger,  dann  auch 
iegypter  und  Slaven  ahnlich,  ist  dn  Geeist  der  geistigen 
und  thierischen  Versunkenheit  Der  Pelasger  erscheint 
msch,  der  von  den  niedersten  Sphären  des  Naturlebens 
und  allen  Einwirkungen  des  Bodens,  den  er  |ttMrttblt, 
jeden  Rest  geistiger  Energie  und  freier  Tbätigkeit  ein- 
mit  einem  Worte  in  einen  wahriiaft  thierischen  Zustand 
en  Gefahr  läuft:  nur  eine  einzige  religiöse  Idee,  die  des 
I,  besaamenden,  befruchtenden  Himmdsvaters  und  der 
clen  Erdmutter,  war  ihm  vertraut  und  gegenwärtig  und 
\  all  sein  Sinnen  und  Denken;  darüber  je  hinauszukom- 
ihm  ohne  das  Dazwischentreten  des  freien,  unendlich 
hellenischen  Bildungselementes  wahrscheinlich  eben  so 
mgen,  als  es  dem  Phryger  oder  Aegypter  gelungen  ist. 
1  indess  nicht  geleugnet  werden,  dass  in  der  Brust  des 
ein  höheres  poetisches  Naturgefllhl  lebte,  wie  dies  ja  auch 
sonst  so  gedrückten  und  elenden  russischen  und  andern 
Ackerbauern  vorgefunden  wird,  wahrend  die  Hellenen, 
slehrter  Mann  (Preller,  wenn  ich  mich  recht  besinne)  richtig 
at,  wenig  Sinn  fQr  die  Natur  und  ihre  Schönheiten  be- 
jCtzterer  Mangel  erklärt  sich  von  aelbst,  wenn  man  den 
n  Geist  schärfer  ins  Auge  fasst.  Dieser  nämlich^  dem 
3n  von  Anfang  an  und  bis  in  die  tiefste  Wurzel  hinab 
>  fremd,  sondern  fast  feindlich  entgegenstehend,  offenbart 
ich  als  ein  Geist  der  Freiheit  und  Tliätigkeit :  der  Hellene 
-rei  von  dem  schweren  Joche  der  niedem  irdischen  Natur^ 
d  es,  wenigstens  bis  zu  einem  gewissen  Grade,  die  Natur 
»chen  und  dem  freien  Mcnschengelste  dienstbar  zu  machen ; 
hm  dies  Geschäft  über  Alles  gehen  musste,  so  konnte  er 
kein  sentimentaler  Naturschwärmer  sein.  Wahrlich!  es 
den  Hellenen  eine  andere  und  unendlich  hühere  Aufgabe 
Is  die^  sich  einem  scheinbar  tiefsinnigen  und  poetischen 
US    (den    wir   in   den   phrygischen  Gräueln   am  Höchsten 


—    228    — 

anBgebiklet  sehen)    hinzugeben   und   seinen  hdlen  Uaren  Geist  k 
die  dunlde  Hefe  der  Erde,   die  finstere  Behausung  des  Hades  vaA 
der  andern  chthonischen  Gottheiten  der  Pelasger,  zu  yersenken:  vie 
er   sich   im  Verlaufe   seiner  spätem   Entwickelung    dazu  berabs 
fühlte,    alles  natürliche  Leben  und  dessen  Aeussernngen  in  h5lNM 
geistiges  Wesen  aufgehen   zu   lassen  und  gleichsam  die  Materie  ii 
^ist  umzuwandeln  oder  doch  aufs  Höchste  zu  verfeinern,  sowim 
auch  schon  gleich  zu  An&nge  bei  ihm  der  wässernde,  bcftuchiMii 
EQmmel   und   die   empfangende  Erde  in  den  Hintergrund  geMK 
Die   sublimsten  Substanzen   der  natürlichen  Welt,    welche  siehh 
freie,  geistige  Potenzen  auflösen  zu  können  scheinen  moditai,  iho 
Licht,  Feuer,   der  lichtstrahlende  Himmel  mit    seinen  GetfM^ 
AeAer,  Luft  waren  es,  welche  wenn  auch  nicht  ausadilieaalidH  M 
in   vorzüglicher  Weise   den   religiösen    Gesichtskreis    des  HAms 
erfüllten  und  seine  bewundernde  Verehrung  auf  sieh  sogen,  lUU 
wie  wir   dies  bei  den  assyrisch-chaldäischen  Hirten*  nnd  Kiiegff- 
BtSmmen  wiederfinden,  deren  in  Kleinasien  von  Kililden  Idslfü^ 
Ly^en  undTroas  verbreitete  Abkömmlinge  oder  doeh  BrndenÜBü 
ebens^als  die.  nächsten  Verwandten  der  Hellenen  anznsebes  H 
wie  die  Phiyger   und  was  zu  ihnen  gehören  mochte  als  die  aii^ 
sten  der  Pehisger.    Kehren    wir  nach  dieser  Abschweifung  n  k 
Frage  über  das  Verhältniss  der  Hebräer  und  Kanaaniter  zu  d» 
der  zurück,  so  springt  es  in  die  Augien,  wie  vidfiache  BMühraii- 
punkte  und  Aehnlichkeiten  diese  Frage  mit  der  so  eben  besproehsa 
darbietet.  Wur  brauchen  kaum  daran  zu  erinnern,  dass  dieHcDM 
es  waren,  die,   einmal  nach  Griechenland  übergesiedelt,  den  QmI 
legten  zur  Oberherrschaft  des  europäischen  GMstes,    wälueBdla 
Volk  Israel,  das  geistig  bedeutendste  'des  Orients,  in  der  Bewaliivi 
und  Pflege    der   reinen  Religion   des  Lebens  ehie  ungleich  httse 
Aufgabe  zu  lösen  hatte :  beide  Völker  erschienen  erst  in  einer  n^ 
hältnissmässig  späten  Zeit  auf  dem  Boden,  welcher  zum  SchaqM 
ihrer   welthistorischen  Wirksamkeit   bestimmt  war,    beide  süeav 
dort  zusammen  mit  andern  Nationen,  die  in  ihrer  ganzen  Enehs- 
nung   den  Eindruck   der  geistigen  Sdüaffheit,   Verkonunenhdt  vi 
Altersschwäche   machten   und   aus  diesem  Grunde  als  zur  KbmÜ- 
schaft   und   zum  Untergange  bestimmt  gelten  mussten.     Wemtvi^ 
aber   so   nicht   umhin  können,   die  biblische  Tradition,  wonach  ftl 
Kanaaniter  als  unsemitisch  zu  betrachten  sind,  für  vollkommetbi'A 
gründet  zu  halten,  so  fragt  es  sich  doch,  wie  wir  uns  daszirtiAiiV 
ihnen  und  den  Semiten  obwaltende  sprachliche  Verwandtsdnfiiv*^  ^ 
hältniss  zu  erklären  haben.  Es  treten  aber  —  wie  F.  Sehlegdks 
Gelegenheit   dieser  Frage   bemerkt  —  auch  von   der    liistc^toeki 
Seite  Umstände  ein,   bei  der  durch  die  ganze  Wehgeseliiebta  fort- 
gehenden   beständigen    Völkerbewegung    und    Völkervemusehnft 
wodurch  die  Frage  nach  der  Abstammung  und  Verwandtsdiaft  i^ 
verschiedenen  Völkerstämme  wesentliche  Modificationen  erleidet  v' 
darüber  nicht  mehr  so  einfach  und  leicht  entschieden  werdeo  ka* 


I 


—    289    — 

)ht  oft,  das«  ein  Stamm  eine  ganz  venehiedene  Sprache 

olme  dass  darmn  der  ganze  Stamm  in  der  Vermiflctrang 
j  indem  er  vielmelu*  die  deatttdien  Spuren  der  alten  Ab- 

in  seinem  sittlichen  oder  geistigen  Charakter  noch  sichtbar 
xägt,  so  dass  also  hier  ^e  ettnographische  VertiieUang 
n  andern  Prinzip  als  nach  dem  sprachliohen  vorznnehmen 
rare  es  denn  nicht  gerade  unmöglich,  dass  dieKanaaniter 
ächsten  Verwandten  der  altägyptischen  Berölkerung  erst 
)  semitische  Sprache  adoptirt  hätteui  wie  dies  unter  An« 
ranzösische  Orientalist  Quatremirci  der  berühmte  Kenner 
»chen,  bestimmt  ausgesprochen  hak.  Bedenkt  man  aber, 
Utägyptische  mit  dem  Semitischen  näher  verwandt  Ist  als 

einem  andern  Spracheneomplez,  erwägt  man  ihmer,  dass 
,rptische  Volk  ohne  allen  Zweifel  aus  dem  Norden ,  also 
wohl  aus  Palästina,   nach  Aegjrpten  eingewandert  ist^  so 

tiefere  Auffassung  des  zwischen  den  Kanaanitem  und 
den  Semiten,  andererseits  den  Aegyptem  oder  Chamiten 
len  Verwandtschaftsverhältnisses  gewiss  den  Vorzug 
Wir  meinen  nämlich,  dass  hier  wenn  auch  nicht  ganz 
10  doch  ein  ähnlicher  Weg  derEridärung  scheinbar  wider- 
\T  Erscheinungen  einzuschlagen  s^  wie  bei  der  B<|arthei- 
gegenseitigen  Verwandtschaft  oder  Fremdheit  derÜeDenen 
ger,  der  Phryger  und  Lyder,  der  Stämme  des  nördlichen 
ihen  EJeinasiens:  auf  dem  historischen  Standpunkte  der 
lg,  von  welchem  aus  wir  die  Dinge  auflassen,  will  es  uns 
als  ob  die  mit  Sicherheit  anzunehmende  Urverwandtschaft 
er  mehrerer  Sprachen  noch  in  jener  Zeit,  als  jene  Völker- 
!n  stattfanden,  in  einem  so  hohen  Grade  klar  und  unge- 
landen  gewesen  sei,  dass  zwei  oder  mehrere  Stämme  mit 
verschmelzen  konnten^  ohne  dass  der  eine-^oder  der  andere 
ize  Sprache  oder  auch  den  bedeutendsten  Theil  derselben 
m  brauchte.  Wer  diesen  historischen  Standpunkt  veriässt 
wmmert  um  die  ursprüngliche  Identität  der  ganzen  Wur- 
lediglich  das  in  einer  historisch  ganz  späten  Zeit  einge- 
rennungsverhältniss  berücksichtigt  (wie  dies  bei  einem 
eben  Kopfe  ganz  natürlich  ist^  während  der  streng  wissen- 
)  Mann  durch  gründliche  etymologisdie  Studien  sich  vor 
wege  bewahrt) 9  der  kommt,  sobald  er  verwegen  genug 
seinen  grundfalschen  unhistorischen  Theorieen  die  Urge- 
iu  bearbeiten  oder  vielmehr  zu  verwüsten,  vollends  um  alle 
iud  allen  Verstand:   dies  beweist  das  Beispiel  Röth's,  der 

seiner  Ungründlichkeit  zu  der  wahnsinnigen  Behauptung 
die  Semiten  seien  ganz  unverwandt  mit  den  Indogermanen  1 
mmer  besser  und  wissenschaftlicher  gehandelt,  wenn  man 
kle  Frage  nicht  vorschnell  entscheiden  und  die  ErßUlung 
ihrer  genügenden  Lösung  durchaus  erforderlichen  Vorbe- 
3   abwarten  will,   als  wenn  man  sich  dieselbe  nach  söge- 


—     230     — 

iiannteu   specuUUiveD   Ideen  d.  h.  nach   confusen    allgomeinen  Be- 
griifen  zurechtlegt,    die   vor   den  wahren  Ideen  d.  h.  den  ans  da 
sichern  Thatoachen  erschlossenen  and  aus  ihnen  wie  von  selbst  eot- 
springcnden   grossen    allgemeinen  Wahrheiten    in    das    Nichts  mt- 
schwinden,    aus  dem  sie  nie  hätten  auftauchen  sollen.     Halten  nii 
dieö  fest,  so  müssen  wir  auch  die  besonders  von  Bertheau  vertretoM^ 
von  Heim  ich  Leo  aber  bekämpfte  Ansicht,   dass  nämlich  die  Völ- 
kertafel  der  Genesis   auf  einem  geographischen  Eintheilangspnmdi 
beruhe,  wenig^itens  insofern  als  falsch  verwerfen,  als  sie  anf  sokhi 
Völker  Anwendung  leidet,  deren  Ursprung  den  Hebräern  UMA  hh 
kannt  sein  konnte:   wir   wurden  uns  also  zum  Widerspruch  «Kgs- 
fordert  fühlen,  wenn  Jemand  glauben  wollte ,    die  Kanaaniter  wea 
in  der  Bibel  bloss  aus  dem  Grunde  von  Cham  abgeleitet,  veil  de 
den  aus  Norden    stammenden  Hebräern  als  Bewohner  des  sfidfok» 
Erdstriches    vorkommen   mochten.     Dagegen  kann,  wie  ich  glinbii 
Bertheau's  Ansicht  mit  Recht  und  ohne  Gefahr  angewendet  werdei^ 
wo  es  sich  um  weiter  entlegene  und  den  Hebräern  nicht  so 
bekannte  Völker  handelt;   weshalb  ich  keinen  Widerspruch 
werde,    wenn    man   die   von  der  Küste  des  persischen  MeerimMi 
nach  Norden   gewanderten  Kuschiten   des  Ninirod  für  indogenofl^ 
sehen  Ursprungs  halten  will,  so  dass  also  ihre  Aiiftiahine  unter  ii 
Völker  chamitischen  Ursprungs  bloss  auf  einer  allgemeinen  geo|ii- 
phischen  Anschauung  beruhte.  So  zu  verstehen  ist  doch  wasMofif 
in    einem  Aufsätze  über  Assyrien  sagt ,    dass  nämlich  Nimrod  «ta 
Niuus  für  arischen  oder  indogermanischen  Ursprungs  zu  halten  al 
Diese  Ansicht  von  Movers  halte  ich  für  unzweifelhaft  richtig:  M 
verhehle  ich  nichts  dass  damit  doch  noch  die  biblische  Ueberiieferng 
vom  chamitischen  Ursprung    der    nimrodischen  Kuschiten    auch  ii 
streng    historischen    oder   ethnographischen  Sinne    gefasst  besteha 
bleiben  könnte,  wenn  man  nämlich  eine  frühe  Völkervemnischoog— 
wie    sie    bei    den  Lydem  oder  Luditen  sicher  anzunehmen  ist  — 
in   der  Gegend    des   persischen  Meerbusens   anzunehmen  sich  eoip 
schli essen  kann. 

Wie  dem  auch  sein  möge ,  so  viel  ist  jedenfalls  als  offenbnc 
Thatsache  anzuerkennen,  dass  die  Stämme  chamitischen  Ursprungs  in 
Verlaufe  der  vorderasiatischen  Geschichte  ganz  vom  Schaopbttt 
zurücktreten  und  verschwinden,  während  die  Semiten  und  Indoger- 
mancn  vor  Allem  den  geistigen  Entwickelungsgang  dieses  £rdtheii 
bestimmen.  Die  Semiten  bildeten  aber  nach  der  Völkertafd  ta 
Genesis  einen  Stamm  von  fünf  Ilauptästen,  der  sich  von  Elam  ote 
Susiana  nordwärts  durch  Assyrien  bis  zum  Nordlande  Arrapadiitii 
oder  Arpaxad  und  von  diesem  Gebirgsland  quer  durch  MesopotamicB 
bis  zur  Ostgränze  Kleinasiens  ausdehnte.  Der  erste  dieser  Ud 
Hauptäste,  Elam,  und  der  zweite,  Assur,  sind  jedoch  schon  wegn 
ihrer  nahen  Nachbarschaft  mit  den  iranischen  Völkern  bereit!  in 
einer  sehr  frülien  Zeit  ebenso  starken  indogermanischen  oder  ari- 
schen Einilüsscn  ausgesetzt  gewesen,   als  sie  hinwiederum  auf  joK 


—    281    — 

eingewirkt  haben.  Dies  beweist  hinlängliob  der  ia  Assyrien 

rte  und  herrschend  gewordene  arische  Lichtdienst,  wenn 

inson   ebenso   wenig  Recht  haben  mag,   den  assyrischen 

Assarak  (==  Zend.  Ätar,  Feuer,  mit  Suffix  ka)   mit   dem 

Assur   zu   identifiziren ,   als  Joseph  Mueller   und  Lassen 

:t  waren,  den  biblischen  Namen  £lam  aus  einem  arischen 

iama   herzuleiten.     Auch   der  vierte  und  fünfte  Hauptast 

sehen  Stammes,   Lud    und  Aram,    haben  ziemlich  firüh. 

Lud  —  wenn   wir   anders   mit  fast  sämmtlichen  Schrifl- 

in    ihm    den   Urvater   oder   doch   den  Namengeber    d« 

eben    Lyder    finden    dürfen  ' —    ihren    rein    semitischett 

sei  es  in  Bezug  auf  ReUgion,  sei  es  in  Bezug  auf  Sprache, 

auf  beide  zugleich,    eingebüsst,   indem  die  chaldäisch- 

u  Völker  indogermanischen  Ursprungs  von  ihrer  nordischen 

math  aus  immer  weiter  nach  Süden  und  Westen  zu  vor- 

nd    dadurch   die  semitische  Glaubens-  und  Spracheinheit 

Gliedern  des  Hauses  Sem  mehr  und  mehr  erschüttertOB. 

wir    dem    Berichte    des   zuverlässigsten    Gewährsmannee 

Jen  wir  für  diese  Dinge  aufzuweisen  haben,  dem  Berichte 

as  nämlich,    so  wurde  schon  im  Jahre  1976  vor  Christo 

pole  der  Aramäer,  Babylon,  von  den  Chaldäem  eingenom- 

während  eines  Zeitraums  von  458  Jahren  beherrscht;  in 

t  unternahmen  die  Chaldäer^  wie  noch  mit  Sicherheit  be- 

erden   kann,    Streifzuge    gen  Palästina    und    liessen  dort 

ilich  Colonisten    zurück,    wie    man    daraus    schliessen  zu 

auben    kann,    dass    die   phönizischen    Gottheiten   Moloch 

irt-Sandan  und  Astarte  (deren  arischer  oder  indogermanischer 

kaum  noch  mit  irgend  triftigen  Gründen  bestritten  werden 

n    strengen  Beweis  zu  führen  ist  hier  natürlich  nicht  der 

*  Anaitis  eben  seit  dieser  Periode  dort  verehrt  worden  zu 

inen.     Wie    aber    die   nach  sichern  Zeugnissen  des  Alter- 

I    ßabylonien    feststehende   Verehrung   der  Lichtgottheiten 

erakles  und  Anaitis  zur  Annahme  einer  dort  eingetretenen 

iing  der  semitischen  Aramäer  mit  einem  indogermanischen 

ame  zwingt^  so  beweist  auch  die  von  Herodot  aufbewahrte 

Göttergenealogie,    derzufolge  Herakles  der  Stammvater  des 

Volkes   war  und  als  solcher  sogar  dem  Belus  und  Ninus 

inet  wurde,  dass  der  semitische  Stamm  Lud  sich  frühzeitig 

n  übermächtigen  indogermanischen  Volksstamme  verschmol- 

en    muss;   woraus  es  sich  dann  leicht  erklärt,    dass  unter 

erhaltenen    lydischen  Wörtern   keines  vorkonmit,    das  mit 

t    aus    dem  Semitischen  gedeutet  werden  könnte.     Müssen 

;nerkcnnen,  dass  vier  semitische  Hauptstämme,  Elam,  Assur, 

I  Aram  schon  seit  der  frühesten  uns  bekannten  historischen 

eigenthümliche  Gepräge   ihres  Stammcharakters  mehr  oder 

verloren  hatten,    so   steht  dagegen  der  dritte  Hauptast  des 

len  Stammes,    Arpaxad,  aus  dem  universalhistorischen  Ge- 


—     232     — 

sicbtspunkt  betrachtet  als  der  Kern  des  gansen  Stammes ,  als  te 
wabre  Haupt  des  Hauses  Sem*s  du,  indem  aus  ihm  nicht  aUein 
das  auserwählte  Volk  Gottes,  das  unvergleichlich  herrliche  Volk 
Israel,  sondern  auch  die  Araber  hervorgingen,  welche  beiden  Völtai 
für  die  gcsammte  Wcltgescbichte  als  die  wichtigsten  ond  eehteilei 
Sprossen  des  semitischen  Stammes  gelten  müssen.  Denn  wie  rie 
auf  der  einen  Seite  in  ihrer  ganzen  sprachlichen  Entwiekelung  im 
je  her  einen  selbstständigen  und  alterthümlichen  Charakter  behaif- 
teten,  indess  die  elymaischen,  assyrischen  und  lydischep  Sentai 
gewiss  schon  in  sehr  alter  Zeit  eine  (vielleicht  dem  Husmdi 
oder  Huzuresch  —  welches  wir  gOAvöhnlich  mit  Unrecht  PehM 
nennen  —  ähnliche)  Mischsprache  gehabt  haben  mögen,  so  behm^ 
teten  sie  auf  der  andern  Seite  auch  im  Ganzen  ungetrübt  nt  ■- 
verändert  die  altsemitische  reine  Weise  der  geistigen  Gottesvenhnmi, 
eine  Thatsache,  die,  so  weit  es  die  Hebräer  angeht,  als  eine  nit 
unumstösslichen  historischen  Gründen  beweisbaro  ir^'lten  muss,  wüh 
rend  sie  sich  für  die  Araber  wenigstens  noch  theilwelse  wahr8flMi> 
lieh  machen  lässt  So  sehen  wir  denn,  dass  die  Semiten  sieh  wifk 
seit  früher  Zeit  in  zwei  grosse  Hauptmassen,  in  die  der  befaiiäi 
arabischen  und  die  der  assyriscb-babylonisch-elymäischen  flfJi|i 
eintheilen  lassen,  wobei  wir  den  vierten  Sohn  Sem 's,  den  Liil,  ik 
einen  früh  verloren  gegangenen  ganz  von  unserer  Betrachtang  wth 
schliessen  können.  Das  schon  oben  angedeutete  VerhlCltniss  diMr 
beiden  Hauptmassen  zu  einander  muss  aber  noch  etwas  näherte* 
stimmt  werden.  Der  Boden,  auf  dem  die  historische  Entwickaia^ 
der  assyrisch-babylonisch-elymäischen  Semiten  vor  sieh  ging,  ta 
ganze  Stromgebiet  des  Eufrat  und  Tigris  nämlich  erscheint,  soivril 
unsere  historischen  Kenntnisse  hinaufreichen,  als  ein  keineswcp 
ausscliliessliches  Besitzthum  der  Semiten:  vielmehr  haben  sich  diil 
allenthalben  fremde  Stämme  arischen  oder  indogermanischen  Ur- 
sprungs schon  so  frühe  eingedrängt,  dass  wir  seine  Bewohner  fibff- 
haupt  gar  nicht  als  rein  semitisch  gelten  lassen  dürfen.  Dieserfafll 
schon  daraus,  dass  die  Namen  jener  beiden  Flüsse  für  unsemiüMh 
angesehen  werden  müssen.  Der  Name  des  Tigris,  welcher  Ftm 
südöstlich  von  Arsamosata  und  nordöstlich  von  den  Katarrhakte 
des  Eufrat  entspringt  und  in  reissendem  Laufe  nach  Süden  eiknl 
zur  Scheidelinie  zwischen  Assyrien  und  Mesopotamien  wird,  iitM 
sicher  arischen  Ursprungs,  dass  darüber  gar  kein  Zweifel  erhobt 
werden  kann :  früher  soll  er  jedoch  nach  den  Zeugnissen  des  Pseado- 
Plutarch  de  fluminibus  und  des  Eustathius  den  Namen  Sylaz  oder 
Sollax  geführt  haben ,  welcher  Name  vielleicht  semitisch  und  wä 
dem  der  bekannten  Quelle  Shiloah  bei  Jerusalem  verwandt  ist.  Du 
Namen  des  Eufrat  erklärt  der  Engländer  Rawlinson  mit  Benfef'i 
Beistimmung  aus  dem  Arischen  als  den  sehr  breiten  Fluss  in' 
schliesst  aus  dem  arischen  Ursprünge  dieses  Namens ,  dass  sdNi 
in  sehr  früher  Zeit  arische  Fremdlinge  sich  mit  den  semitiscbeii 
Ik'wohnern  der  Eufratgegenden  vermischt  haben  müssen.  Es  zeig«» 


—    238    — 

die  arischen  Etymologieen  der  beiden  Flossnamen  (hier 
Jl  müssen  aber  gesicherte  Etymologieen  als  die  besten 
n  Zeugnisse  gelten),  dass  die  semitischen  Bewohner  des 
3ts   beider  Flüsse  schon  sehr  frühe  ihren  rein  semitischen 

eingebüsst  und  bedeutende  arische  Volksbestandtheile  in 
nommen  haben  —  eine  auch  durch  anderweitige  Beweise 
1   Zweifel  zu    erhebende   Thatsache.     Wenn   nun  femer 

zu  zeigen  versucht  hat,  dass  die  assyrische  Sprache  ein 
'  Dialekt   gewesen,   der  im  Vergleich  mit  den  übrigen 

der  semitischen  Sprachenfamilie  auf  emer  hohem  Stufe 
eher  Entwickelung  beharrt  und  für  dem  Aegyptischen 
lend  zu  halten  sei ,  während  Botta  gegen  Rawlinson  der 
1  Sprache  einen  arischen  Ursprung  zu  vindiziren  geneigt 
Ansicht,    die  schon   früher   ziemlich   allgemeine    Geltung 

z.  B.  von  Gesenius,  Hitzig,  Tuch  und  Andern  bis  auf 
e  Zeit  herab  verfochten  wurde),  so  scheinen  mir  dagegen 
lichten  einer  dritten  vermittelnden  weichen  zu  müssen« 
imaassgeblichen  Ansicht  nach  i^t  vielmehr  anzunehmen, 
issyrische  Sprache  in  einem  ähnlichen  Lichte  zu  betrach- 
ie  die  sogenannte  Pehlvi-  oder  Huzvaresehsprache :  die 
derselben  scheint  ursprünglich  semitisch  gewesen,  aber 
sehr  früher  Zeit  dermaassen  von  arischen  Sprachbestand- 
ichsam  überwuchert  worden  zu  sein,  dass  man  eine  Zeit 

zweifelhaft  sein  konnte^  ob  das  Pehlvi  (Huzvaresch)  von 
s   eine  semitische  oder  eine  arische  Wurzel  gehabt  habe« 

auch  gewagt  sein  würde,  der  nahe  liegenden  Oonjektnr 
,  dass  das  Altassyrische  sich  im  Pehlvi  ebenso  erhalten 
das  Altägyptische  im  Koptischen,  so  darf  man  doch  mit 
nlich  hohen  Grade  von  Gewissheit  annehmen,  dass  in  der 
in  Entwickelung  beider  Sprachen  sehr  viele  analoge  £r- 
m  eingetreten  seien.  Das  Wort  Pehlvi  leitet  Mohl  mit 
md  Anderer  Zustimmung  vom  neupersischen  pahlü,  Seite, 
ie  Pehlvispracbe  eigentlich  als  Grenzsprache,  als  die  Sprache 
iländer  bezeichnet  wäre,  und  Knobel  hält  für  wahrschein- 

ihr  Hauptsitz  nach  Elymais  zu  verlegen  sei :  ebenso  war 

Assyrien  ein  arisch-semitisches  Grenzland ,  weshalb  wir 
ollkommen  berechtigt  halten,  auch  die  assyrische  Sprache 
oder  minder  verwandt  mit  jener  zu  betrachten.  Wenn  wir 
ine  frühere  Bemerkung  ausführlicher  wiederholten,  so  ge- 
3S  um  den  Gegensatz  desto  schärfer  und  entschiedener  her- 
zu lassen,  welchen  die  nach  unserer  Ansicht  allein  reinen 
die  hebräisch-arabischen  Stämme  oder  die  Abkömmlinge 
n   Sohnes  des  Sem,    des  Arpaxad    (der  dritte  Sohn  steht 

fünf  Söhnen  als  der  mittlere  da:  diese  Mittelstellung  ist 
cht  rein  zufällig,  sondern  von  höherer  Bedeutung) ,  gegen 
3n  Semiten  bilden;  da  aber  die  Araber  erst  in  einer  viel 
ieitperiode    zu    einer   wahrhaft   welthistorischen  Bedeutung 


—     234     — 

gelangten,  so  sind  es  eigentlich  doch  nur  die  hebräischen  StämoM, 
welche  für  den  ganzen  Verlauf  der  alten  Geschichte  VorderasieM 
als  die  Vertreter  des  reinen  semitischen  Stammtjrpos  angeseliei 
werden  l^önnen.  Also  muss  die  Einwanderung  der  hebräiadiii 
Stämme  aus  dem  Norden  (wo  die  zum  Theile  erst  später  von  doit 
herabsteigenden  Araraäer  als  die  nächsten  Stanimverwandtmi  dv 
Hebräer  erscheinen)  nach  Palästina  als  eine  Verlegung  des  Co- 
trums  des  semitischen  Stammes  dorthin  bezeichnet  werden.  Und  k 
der  Tiiat  gibt  es  neben  dem  Stromgebiet  des  £ufrat  und  Tigiii^ 
auf  welchem  die  Gescliichtsentwickelung  der  assyriscb-babylooiadk- 
elymäischen  Semiten  vor  sich  ging,  in  Vorderasien  kein  andeni 
Gebiet,  das  jenem  an  culturhistorischer  Wichtigkeit  gleidigvtoi 
werden  könnte ,  als  dasjenige  Land ,  welches  wir  im  weiln  lai 
gewöhnlichen  Wortgebrauche  Palästina  nennen.  Wenn  ran  m 
mit  Recht  gesagt  hat,  dass  für  die  frühesten  Zeiten  meoMhUMr 
Geschichte  gewisse  Länder  durch  ihre  günstige  Lage  gleieliMp'iil 
yorherbestimmt  waren ,  ihre  Bewolmer  ohne  fremde  Anregng  wß 
Hülfe  rascher  zu  einer  höhern  Stufe  geistigen  Lebens  und  ^^ 
emporzuheben,  so  gehört  zu  der  nicht  grossen  Reihe  dieaer 
auch  Palästina«  Denn  es  musste,  wie  £wald  bemerkt,  die  iWir 
Sonnenlage  dieses  Landes,  sein  UeberAuss  an  freiwilliger 
barkeit  des  Bodens,  welche  nicht  einmal  wie  die  Aeg3rpten8 
mühsamen  Kunst  des  Menschen  bedarf,  und  seine  Nähe  bei 
Ländern,  deren  Reichthümer  und  Schätze  aller  Art  seine  etwripi 
Mängel  leicht  ersetzen  konnten,  den  Menschen  hier  früher  abtf 
vielen  andern  Orten  über  die  ersten  schweren  Kämpfe  mit  der  iri- 
schen Noth  des  Lebens  erheben,  seinen  Geist  dem  Boden  entfeM^i 
und  ihm  Müsse  zu  hohem  geistigen  Strebungen  gewähren.  JM 
Alles  konnte  aber  nur  für  den  Fall  heilsam  und  fruchtbringvi 
werden^  dass  diejenigen  Völker,  denen  ein  solches  Loos  zu  Tbd 
geworden,  in  demselben  Maasse^  in  welchem  sie  an  äusseren  Glödo- 
gütern  reich  und  mit  allen  zu  einem  hohem  Lebensglüeke  nötfaig« 
Vorbedingungen  ausgerüstet  wurden,  auch  an  geistiger  Freiheit  xd 
sittlichem  Werthe  zu  wachsen  und  in  allem  wahrhaft  Guten  stelfg 
fortzuschreiten  sich  bestrebten;  was  man  von  jenem  Volke  geiriv 
nicht  sagen  kann,  das  seit  einer  vielleicht  unbestimmbar  altaiPi- 
riode  zum  Besitz  und  Genuss  jenes  Landes  und  seiner  Herrlichkeit 
gelangt  war*  Vielmehr  erscheinen  die  Kanaaniter  schon  in  iv 
ältesten  uns  bekannten  Zeit  als  sittlich  aufgelöste  und  grossaiAeBi 
bis  in  den  Grund  verderbte  und  darum  unwürdige  Besitzer  ob» 
solchen  Landes,  die  von  der  Erde  zu  vertilgen  und  an  ihrer  SäÜ» 
einen  hohem  Glauben  und  eine  reinere  Sitte  zu  pflanzen  ein  andflRi 
Volksthum  durch  den  Rathschluss  der  Vorsehung  berufen  und  be- 
stimmt wurde.  Ist  doch  der  Entwickelungsgang  des  MenscheDgt- 
schlechts  nie  ohne  solche  (mit  Recht  als  göttliche  StrafgericUt 
aufzufassende)  Zerstörungsprozesse  vor  sich  gegangen,  welche  am 
Abgestorbene  aus    dem  Wege  räumten,   um  neuem  besserm  Lebfli 


k 


-    236    - 

nacheii,   wie  in  ähnlicher  Weise  die  Natur  bei  der  über- 
hen  Fülle  ihrer  schöpferischen  Krädte  doch  auch  verzeh- 

tödtende  Elemente    nöthig    hat,    am   sich  einen  neuen 

crstere  zu  bereiten.  Dass  aber  gerade  dasjenige  Volk 
3n    dieses  Landes   ausersehen    wurde ,    welches   uns  die 

als  den  gesundesten  und  edelsten  Zweig  sowohl  des 
raitenstammes  als  des  grossem  Hebräervolkes  vorführt, 
Volk  Israel  femer,  um  eines  solchen  unvergleichlichen 
CS   würdig    zu   werden    und  dasselbe  nach  seinem  vollen 

schätzen,  erst  nach  vorhergegangenen  langen  Prüftangen 
)rten  Leiden  und  Beschwerden  zu  demselben  zugelassen 
it  uns  die  Weisheit  der  Vorsehung  erkennen,  die  überall, 
ders  da ,  wo  menschliche  Kurzsichtigkeit  keinen  Ausweg 
oder  für  möglich  hält,  die  richtigen  Mittel  und  Wege 
u  machen  und  zu  ebenen  weiss,  ■  um  dem  wahrhaft  Guten 
;hen  zum  endlichen  Siege  zu  verhelfen. 
haben  es  in  dem  Vorhergehenden  versucht,  die  hohe 
welche  das  Volk  Grottes  in  der  Weltgeschichte  einnimmt, 
eschränkten  Gesichtspunkt,   welchen   ein  ethnographischer 

der    vorderasiatischen    Völker   notHwendig   inne    halten 

erläutern  und  cinigermaassen  klar  zu  machen:  ist  uns 
such  auch  nur  theilweise  gelungen,  so  können  wir  uns 
t  gern  begnügen  bei  der  völligen  ßegrifisverwirrung  und 
,  welche  über  diesen  wie  über  mehrere  andere  Haupt- 
scB  Gebietes  der  historischen  Forschung  noch  allenthalben 

werden.  Es  bleibt  uns  jetzt  noch  übrig,  das  allgemeine 
etreffenden  ethnographischen  Verhältnisse  durch  eine  kurze 
stik  der  andern  Hauptgruppe  zu  vervollständigen,  welche 
Semiren  und  ihnen  gegenüber  den  ganzen  Entwickelungs« 
alten  Geschichte  Vorderasiens  bestimmt  hat. 
Semiten  gegenüber  tritt  nämlich  das  weitverbreitete  Volk 
mit  weichem  Namen  wir  alle  Glieder  des  indogermanischen 

welche  von  Persien  und  Medien  bis  nach  Thrakien  hin 
fast  ununterbrochenen  Reihenfolge  die  vorderasiatischen 
Besitz  genommen  hatten,  zu  bezeichnen  das  Recht  haben, 

den  Grad  der  Sprachverwandtschaft  als  einzigen  Maass-» 
eurtheilung  ethnographischer  Fragen  in  Anwendung  bringen 
i¥ie    wir    also  auch  sonst  innerhalb  der  grossen  indoger- 

Sprachen-  und  Völkerfamilie,  zu  welcher  vom  Indus  bis 
lannien    hin  alle  Nationen  Asiens  und  Europa'^  —  Inder^ 

Kurden,    Armenier,    die    kleinasiatischen,    griechischen, 

Stämme,  dann  die  Slaven,  Kelten  und  Germanen  —  gehören 

den  Basken^  Finnen  und  Magyaren  ist  unter  den  Völkern 

eine  Ausnahme    zu    machen)   einzelne   enger  zusammen-» 

Völkergruppen    von    der   weitem    Verwandtschaft    abzu- 

und  für  sich  zu  stellen  pflegen,  so  muss  auch  festgehalten 

dass   alle  Indogermanen  Vorderasiens  mit  den  gewöhnlich 


-    236    -  > 

80  genannten  Ariern   oder  den  Gliedern  des  Zendvolkes        ^^^ 
licher  Hinsicht    dieselben   unterscheidenden  Hauptmerknuz/^^'^  ^ 
haben,  weshalb  wir  dem  Beispiele  Böttichers  (in  seiner  Scliri^^4 
folgend  auch  die  Phryger,  Lyder,  Thraker  und   andere  TäC^   ^ 
dem  gemeinsamen  arischen  Namen  beseichnen.    Nannten  doeP^^v 
des  Stephanus  Byzantius  Zeugnisse   die   Thraker   selbst  Hb  "^^    i 
Aria,    während  der  Name  Thrakien  höchst  wahrscheinlich  "^^^^ 
sudlicher  wohnenden  Hellenen  ausgegangen,    also  orsprfiDf^ .  ^ 
einheimischer  Volks-    und  Landesname   gewesen    ist:    nach  Ji^ 
Grimm  bedeutet  der  Name  eigentlich  das  rauhe  Land,  wie  si  tf^  ^ 
den   alten    Bewohnern  Griechenlands   als   das  Nordland  fibsAH^^ 
als   der  Sitz  des  Boreas,    gegolten   haben  mag,    bis  der  MaMi 
späterer  Zeit  auf  dem  eigentlichen  Thrakien  haften  blieb.  Wi  „ 
Thrakern^  war  der  arische  Name  einst  auch  den  indeim  e|gs.  Pai'rt 
Wort  aurja,  arja  scheint  aber  eigentlich  splendldus,  illustria» 
zu  bedeuten,    so  dass  es  als  ganz  allgemeiner  ehrenvoller 
von    einer   grossem  und  mannigfaltig  gegliederten  Vöi 
genommen  werden  konnte,  ohne  einen  scharf  bestimmten, 
senden  Sinn    zu   haben:    diese  Annahme  muss  aber  wohl 
jener.  Urzeit  stattgefunden  haben,  als  noch  adle  jene  voa 
Thrakien  verbreiteten  arischen  Nationen  auf  engerm 
men    lebten   und    bloss   ein    einziges  Volk   ausmachten.     % 
können   wir   diese   weit  über   die  Epoche  der  Trennung  der 
und  der  im  engem  Sinne  so  genannten  Arier  hinausliegende 
gar  nicht  mehr  genauer  bestimmen:  wir  können  nur  sagen,  das»  i 
eine  solche  gegeben  und  uns  aus  sprachlichen,  religiösen  and  e^v 
turhistorischen  Verwandtschaftselementen,  wie  wir  9\i^  bei  dentpilcr 
getrennten  Stammen  noch  klar  erkennbar  vorfinden ,    ein  dem  \alBh 
rischen  Forschungstriebe   nur    theilweise    genügendes  Bild   von  ii  T 
Zuständen   derselben   zusammensetzen.     Bleiben   wir    aber  -bei  h  \ 
Betrachtung  der  im  historischen  Zeitalter  wahrzunehmenden  Völhs^ 
läge  stehen ,  wie  sie  sich  in  Vorderasien  nach  jener  Urzeit  ■lliiJ|[ 
festgestellt  hat,  in  welcher  die  ersten  Stufen  aller  historischen  U- 
wickelung,    die  Anfange   der  selbstständigen  Stammesbildong,  dA 
vollendet    und    allem  Anschein   nach    auch   schon    höhere  iffM^ 
(religiöse)  Trennungsmomente  geltend  gemacht  hatten,  ao  findeifi^ 
wie   wir  zwischen  den  Semiten  und  Ariern  den  grossen  Gregeoüfe 
der   geistigen  und   naturreligiösen  Weise  der  Gottesverehning  tv- 
vorzuheben  hatten,  auch  innerhalb  des  engem  Kreises  der  arilchi 
Völker  Vorderasiens  eine  zwiefoche  religiöse  Richtung  nach  eill^ 
gengesetzten  Seiten.     Diejenigen  Völkerschaften  arischen  UiSjifSiV 
nämlich,  welche  vom  westlichen  Armenien   ausgehend  den  giüaMD 
Theil  Kleinasiens,    besonders  des  mittleren  und  nördlichen  bis  flS 
Hellespont  hin,  besetzten,  aber  auch  nach  Süden  hin  in  umioidiifc 
liehen   Zeiten   mehrere    Aeste    ausgesandt    und    von    jeher  auf  i> 
syrisch-aramäischen  Stämme    den   stärksten  religiösen  Einflnss  ai^ 
geübt  zu  haben  scheinen,  diese  arischen  Völkerschaften,  welche  ^ 


Denigch-phrygiseh-^ykaonlscben  bezeichnen  können,  waren 
md  dem  Cult  der  Kybele,  der  auf  den  Gipfeln  der  Berge 
in   einem  Baamstamm   verehrten  Erdmutter,    und  ihres 
^ttes  ergeben,  welcher  das  alljährlich  im  Frühling  kräftig 
ide  und  im  heissen  Sommer  hinwelkende  und  absterbende 
repräsentirt.     Von   Eleinasien    aus    kam    dann    dieser 
iturcult,    dessen   ganzes  Wesen  durch  die  Bezeichnung 
)  vollständig  ausgedrückt  wird,-  nicht  nur  zu  den  angrän- 
litischen  Stämmen  Syriens,  sondern  auch  —  wahrscheinlich 
en  —  nach  der  Insel  Kypros,    wo   die   Kybele   und  ihr 
Is  Venus    und  Adonis   wiedererscheinen.     Hauptsitz    des 
Venusdienstes  war  Paphos,  welpherName  schwerlich  für 
»^ehalten  werden  darf.   Die  griechische  Aphrodite  ist  aber 
lit  erst  aus  der  kyprischen  Göttin  entstanden,  ebenso  wenig 
echische  Lines  aus  dem  kyprischen  Adonis-Kinyras  her- 
in ist:  vielmehr  muss  festgehalten  werden,  dass  die  griech« 
bei  den  mit  den  Phrygem  am  Hellespont  zusammenstos- 
1  mit  denselben  überhaupt  höchst  eng  verwandten  Pelas- 
ünglich  und  von  Anfang  an  ganz  dieselbe  Stelle  einnahm, 
r  phrygischen  Kybele  und  den  aus  ihr  hervorgegangenen 
fflich  mit  ihr  identischen  Göttinnen  der  irdischen  Frncht- 
rie  Aschera,  Baaltis'u.  s.  w.)    in  Vorderasien  anzuweisen 
odite  ist  die  von  dem  darüber  gelagerten  Himmel  in  lie-^ 
larmung   umfangene    Erde,    die   den  .aus  der  Höbe  trau- 
ichten  Segen  in  ihren  mütterlichen  Schooss  aufnimmt,  sie 
ttin  der  rein  natüriichen  Liebe,  des  sinnlichen  Begattungs- 
s  Menschen ,    für   dessen   vergöttlichende  Darstellung  die 
)  Phantasie    kein  passenderes  Bild  wählen  konnte,  als -es 
ler  Vorstellung  des  befruchtenden  Hinynelsvaters  und  der 
werdenden  Erdmutter   gleichsam  von  selbst  darbot     Im 
e    zu    diesem   krassen  Naticrdienste     der  phrygiscb-pelas- 
ölker   finden    wir  bei  den  zunächst,  wie  es  scheint^  vom 
Armenien  und  Kurdistan  ausgegangenen  indogermanischen 
1   arischen  Völkern  Vorderasiens    eine  feinere  höhere  Art 
rverehrung   vorherrschend,   deren  Mittelpunkt    die    beiden 
^ichtgottheiten  Sandes   oder  Sandan   und   sein   weibliches 
k  Anaitis  bUdeten  und  die,  vor  Allem  bei  den  assyrisch- 
len  Stämmen  heimisch,   in  sehr  früher  Zeit  über  Mesopo- 
9  nach  Phoenizien  hin  sich  verbreitete,  während  das  Vor- 
terselben  im  ganzen  südlichen  Kleinasien,  wo  sie  in  KIlikien, 
'amphylien,  Lykien  bis  nach  LydIenuniJTroas  hin  als  die  fast 
rschende  Religionsweise  angetroffen  wird,  den  unzweifelhaft 
ieweis  liefert,    dass  die  dort  wohnenden  indogermanischen 
aften    in    einem    ähnlichen  Verhältniss    zu   den  assyrisch- 
len  Stämmen  stehen,  wie  die  Pbryger  zu  den  nachbarlichen 
Q.     Schon    die  Namen   der   beiden  Gottheiten  Sandes  und 
obren  darauf,  dass  die  Völker,  welche  ihrem  Culte  ergeben 


—    238     - 

waren,  für  höhere  geistige  Bestrebungen  angloich  empOngBctat 
sein  mussten  als  die  wilden  und  tollen  Verehrer  der  Kybele:  te 
der  Name  Sandes,  der  in  etymologischer  Verwandtschidl  steht  li 
dem  griechischen  Namen  Xuthos  oder  Xanthoa  {=»  ApoDon),  bt- 
Beichnet  sicher  den  reinen,  hellen,  leuchtenden  Gott  des  Liefaki; 
des  Feuers  u.  s.  w.,  während  dem  Namen  der  Anaftis  wenigilni 
mit  Wahrscheinlidikeit  eine  ähnliche  Bedentang  nnCei^elogt  iM 
Was  so  schon  die  Namen  andeuten,  dass  nämlich  die  dem  €Ml 
dieser  Gottheiten  ergebenen  Völker,  frei  von  dem  drückenden  Mb 
der  irdischen  Naturmächte,  ihren  Blick  auf  einen  hohem  Cogtiil»! 
der  Verehrung  und  überhaupt  ihres  ganzen  Strebens  richteten^  db 
finden  wir  auch  durch  den  ganzen  Verlauf  der  historisohss  A^ 
Wickelung  Vorderasicns  bestätigt.  Wie  bereits  von  Nleboiir 
worden  ist,  zeigen  sich  die  phrygischen  und  zunäclist 
Völkerschaften  immer  als  völlig  roh  und  för  alles  Höiiere  Ml* 
pfänglich,  ohne  die  geringste  Spur  von  Bildong^  von  frefen^HMl 
freien  Verfassungen,  von  Corporationen ,  Creschlechtem  nnf  Hi^ 
men,  worauf  alles  wahre  staatliche  Leben  beruht«  Daher  wi#A 
Phryger  im  Verhältniss  zum  Griechen  nicht  nur,  sondern  SMdk  iH 
Lyder  oder  Lykier  stets  als  Knecht  ^edadit  und  nait  VsiMlIii 
erwähnt.  Ursache  und  Wirkung  bedingen  sich  hier  wieivil 
wechselseitig,  ohne  dass  die  Priorität  der  einen  oder  derariii 
aus  dem  historischen  Gesichtspunkt  immer  genau  bestimmt  mdtti 
erkannt  werden  könnte;  und  wenn  Simrock  in  seiner  deubAa 
Mythologie  sagt :  Die  altdeutsche  Unsterblichkeitslehre  and  du  Ib 
Walhall  verheissene  Freudenleben  war  ein  mächtiger  Antrieb  ■ 
todcsmuthigem  Kampf:  dieser  Glaube  lehrte  den  Tod  veraeiitBi^ 
und  bildete  Helden ;  obgleich  man  auch  umgekehrt  sagen  lumii,  il 
den  Germanen  angebome  Tapferkeit  und  Unerschrockenheit  hall« 
die  Lehre  von  Walhall  begründet  —  so  findet  sich  dasa  Irier  dal 
schlagende  Analogie ,  insofern  man  zweifelhaft  sein  Icann ,  ob  iß 
einerseits  traurige,  düstere,  lichtscheue,  andererseits  nnbtaig  i 
wilde,  aller  Sittlichkeit  und  echten  Menschlichkeit  haare  GliandElv 
der  tellurischen  oder  chthonischen  Religion  den  phrygischen  Natiooil- 
typus  gebildet,  oder  ob  umgekehrt  die  moralische  VersonkenW 
und  Nichtswürdigkeit  der  Phryger  als  die  vorausgellende  Ursache 
ihrer  durch  und  durch  sinnlichen  und  rohen  Religions weise  aiM- 
sehen  sei.  Der  Grundzug  der  gesammten  chthonischen  oder  oigii- 
stischen  Religion,  wie  wir  sie  bei  den  Phrygem  bis  zom  hödMtos 
Grade  des  Raffinements  ausgebildet  finden,  besteht  in  der  ab8oi||0i 
Herrschaft  der  irdischen  Naturmächte  über  den  Menschengeist  — 
nur  die  ganz  rohe  materielle  Vorstellung  des  vegetativen  LiebeH 
und  Sterbens  bewegte  und  erregte  den  Geist  dieser  VölkerseliaftOf 
der,  immer  zwischen  den  Extremen  zügelloser  Ausgelassenheit  wßi 
schlaffer  Verzweifiung  hin  und  her  geworfen,  in  der  Geschichte  keil 
Denkmal  von  wahrhafter  Bedeutung  und  Dauer  hinterlassen  koimte. 
Diejenigen  Völker  dagegen,   welche  wie  die  assyrisch  -  cimldfiisebeB 


I 


—    239    — 

nd   weiterhin    deren  Verwandte ,    die  Meder   und    Perser 
im  Westen  die  Lyder  und  Lykier   und  andere   Stämme 
ien,  vorzugsweise   den  Gottheiten    des  Lichtes   und   des 
'e  Anbetung  darbrachten,  begründen  als  die  wahren  Ver- 
indogermanischen Geistes  in  Vorderasien   gegenüber  und 
1  Semiten   die  eigentliche   historische  Entwickelung  dieses 
*  Erde;  die  Aidage  zu  ihrer  historischen  Grösse  war,  wie 
edeutet  wurde,  mit  ihrer  religiösen  Anschauung  von  selbst 
md    durch    dieselbe    im  Voraus    nach  Ziel  und  Richtung 
Während  dort  bei    den   phrygischen  Stämmen   die  Be- 
der  tellurischen  Mächte  und  ihrer  Offenbarungen,  die  Be- 
der  Geburt  und  des  Todes  nämlich,  insofern  sie  sich  als 
momente  des  vegetativen,  im  Jahreskreislanf  wechselnden 
18  selbst  dem  blödesten  Auge  und  Stumpfesten  Sinne  auf- 
len  Menschen  zu  wilder,   rasender  Verzweiflung  und  un- 
äinbrüten   führte ,    ohne    dass    ein    scheinbar    tiefsinniger 
IS    den    Mangel    alles   kräftigen    und  gesunden    sittlietien 
luch  nur  dem  geringsten  Theile  nach  hätte  ersetzen  kdn- 
in   wir  hier  bei    den  assyrisch-chaldäischen  Stämmen  und 
sandten  im  Osten  wie  im  Westen,  dass  eine  ebenso  ein- 
r  unendlich  erhabenere  Naturreligion,    die  Verehrung  der 
3n  Elemente,  des  Lichtes ,    des  Feuers ,  der  reinen  klaren 
Aethers ,    den  Menschen   mit   hoher  Begeisterung  erfüllte 
Kampfe  anspornte  gegen  die  Uebermacht   der  wilden  un* 
1  irdischen  Naturkräfte  und  ihn  so  wenigstens  zum  theil- 
lege   des   Geistes   über   die    feindliche    Materie   anleitete, 
[dee,   welche   wir  in  den  hellenischen  Mythen  von  Hera- 
eus,  Bellerophon    (die    ebenso  wie   die  ganze  hellenische 
ies  Apollon  den  Hellenen  mit  den  Völkern  Lydiens,  Ly~ 
anderer  kleinasiatischer  Landschaften,  weiterhin  mit  den 
chaldäischen  Stämmen  gemeinsam  angehören,  während  die 
e  Religion  mit  der  phrygischen  ursprünglich  identisch  ist: 
3int   auch    der   geistreiche    Preller   in   seiner  griechischen 
e   anzuerkennen)    klar   genug   ausgedrückt    finden,  sehen 
auch    bei  den  Orientalen  in  den  Vordergrund  treten,  die 
Kampfes  nämlich  zuerst  zwischen    dem   physischen  Licht 
Finstemiss ,    dann    in    fortschreitender  Entwickelung    des 
zwischen  dem  ethisch    Lichten  oder  dem  Guten  und  dem 
'unkeln  oder  Bösen,  eines  Kampfes,  der  die  innerste  Grund- 
kleinasiatisch  -  hellenischen    und     chaldäisch-phönizischen 
Qythe  bildet,   die    sich  als  völlig  dieselbe   ausweist,  wenn 
festhält,  dass  die  Hellenen  sie  den  Hauptzügen  nach  fer- 
üeinasien  nach  Europa  mitbrachten.     Diese    Religionsform 
Iche    nächst    der    ursemitischen    oder  hebräischen  Religion 
tes  und  des  Lebens  (mit  Recht  nennt  Ewald  irgendwo  die 
e  Religion  die  Religion  des  Lebens)  als  die  welthistorisch 
nste  und  wichtigste  gelten  darf,    ist    ohne  alles  Bedenken 


—    240    - 

mit  dem  Namen  des  Dualismus  zu  belegen,  der  zuweilen  pm 
falsch  auch  der  chthouischen  lieligion,  deren  Kern  das  sich  begat- 
tende Ehepaar:  Himmel  und  Erde  bildet,  beigelegt  wird;  es  ia^ 
wie  schon  Movers  zum  Theil  erkannt  hat,  ursprünglich  nnd  ihrai 
wesentlichen  Hauptmomenten  nach  dieselbe,  welche  wir  gewöholidi 
als  die  zoroastrische  Religion  zu  bezeichnen  und  aus  Baktrien  bv- 
zuleiten  pflegen,  obwohl  nach  Allem,  was  wir  bis  jetst  seilen  köa- 
nen^  gesagt  werden  muss,  dass  dieselbe  Im  Feuerland  Atropateac^ 
im  östlichen  Armenien  und  im  nördlichen  Assyrien  für  ebenso  ik 
und  ursprünglich  einheimisch  zu  halten  sei ,  wie  in  Baktrien,  fO 
der  sicher  mythische  Zoroaster  oder  (nach  Windischmann's  EiU- 
rung)  Goldstern  nur  ein  Beiname  des  Lichtgottes  Ormusd  gmreKO 
zu  sein  scheint.  Uebrigens  lässt  sich  das  historische  oder  eAno- 
graphische  und  geographische  Verhältniss  der  assyrisch-chalAkdm 
Lichtreligion  zum  zoroastrischen  Religionssystera  durch  Niehto  N 
sehr  erläutern  und  begreiflich  machen  als  durch  die  Analogie,  ndche 
sich  In  der  Greschichte  und  Ausbreitung  des  Kellschriftsystems  nr 
Verglelchung  darbietet.  Denn  der  grosse  Ländercomplez,  weUMi 
der  Lauf  des  Tigris  und  ^  wo  beide  Flüsse  sich  nähern ,  der  ta 
Eufrat's  Im  Westen ,  der  persische  Meerbusen  im  Südeu ,  ii 
grosse  Salzwüste  im  Osten,  und  der  Gebirgszug,  dessen  Mittalpnikt 
der  hohe  Demawend  Im  Norden  Ist,  umgrenzen,  ist  die  HdmiA 
wie  der  assyrisch  -  chaldäischen  und  medopersischen  Monafchim 
so  auch  zugleich  einer  eigenthümllchen  Art  von  Schrift,  dfeinr 
Keilschrift  zu  nennen  gewohnt  sind.  Wir  findet  diese  mit  dos 
ägyptischen  und  semitischen  Alphabete  gewiss  ganz  unverwandte 
Schriftart,  deren  Elemente  keilförmige  Striche  und  Wlnkelhika 
sind ,  auf  alten  Denkmälern  Armeniens ,  z.  B.  am  See  Wan  (wo 
der  unglückliche  Reisende  Schultz  1828  sein  Leben  verlor),  dam 
in  Medien  In  der  Nähe  Hamadans,  des  alten  Ekbatana,  femer  ia 
den  Ruinen  von  Babylon  und  Ninive,  von  Persepolis  und  ßebistoa 
wieder,  nur  nach  dem  verschiedenen  Alter  und  den  verschiedeBCi 
Ländern  hier  so,  dort  anders  gestaltet.  Was  aber  die  historisdie 
Folge  der  Entwickelung  der  fünf  Hauptarten  der  Kellschrift  be- 
trifft, so  bemerkt  Lassen  gewiss  richtig,  dass  die  altpersische  Kd- 
schrlft,  well  sie  die  einfachste  und  vollkommenste  Ist,  für  diejSo|- 
ste,  die  babylonische  hingegen  als  die  complizirteste  aller  Gattangca 
für  die  älteste  zu  halten  sei.  Dieses  eigenthümliche  SchriftsystcB 
also,  (welches  wir  nach  dem  Vorgänge  alter  Geschichtschreiber  ab 
das  assyrisch-chaldäische  bezeichnen  dürfen) ,  das  ohne  Zweifel 
durch  ein  uraltes  indogermanisches  Culturvolk,  als  dessen  ältesten 
historisch  erkennbaren  Zweig  wir  die  Chaldäer  betrachten,  voo 
Armenien  und  Kurdistan  aus  (denn  dass  es  nicht  in  Babylomea 
entstanden  sei,  erhellt  schon  daraus,  dass  es  dort  an  Steinen  feUte» 
wofür  die  gewiss  Immer  vorzüglich  monumentale  Kellschrift  an 
Geeignetsten  war)  nach  Süden  und  Osten  verbreitet  vmrde,  bietet 
die  treffendste  ParaUele  dar  zur  Beurtbeüung  des  Verhältnisses  der 


—    241    - 

^haldäischen  Lichtreli^on  mr  ssoroastrischen  Olaabenslehre. 
e  es  fQr  ein  Spiel  des  Znfalls   gelten   können ,  dass  auf 
demselben  Gebiete  (wir  meinen  die  assyrisch-babylonischen 
owohl    das    Keilschriftsystem    als   auch    die   daalistische 
)n  Kis  ursprünglich  einheintisch  angetroffen  werden?   und 
auf  einem  ursprünglich  höchstwahrscheinlich  semitischen 
enn  auch  diejenigen  in  schwerem  Irrthum  befangen  sind, 
^ylonien  als  das  Centrum  der  semitischen  Länder  (das  an 
z  andern  Orte  su  suchen  ist)  betrachten.     In  dieser  as- 
ildaischen    und  kletnasiatisch  -  hellenischen     Lichtreligion 
1  (um  diesen  wichtigen  Hauptpunkt  noch  einmal  schärfer 
ben)  zuerst  Licht  und  Finstemiss ,  dann  Gutes  und  Bö- 
md  Uebel,  als  zwei  in  unversöhnlicher   Feindschaft  ver- 
M ächte   in   stetiB    dauerndem    Kampfe   gegenüber:   beide 
sind  lebendig  und  thätig,   überall  ist  Handeln,    überall 
nd    überall   Kampf  seit  Anbeginn   der  Welt     Aber  der 
Ibst  ist  hier,  wie  Jemand  richtig  hervorgehoben  hat,  kein 
Zuschauer,  er  ist  Theilnehmer  am  Kampfe;  er  lasst  nicht 
in  der  phrygisch-pelasgischen  Religion   der  Fall  ist)  die 
laff  hängen ,    sondern   theils  rottet  er  aus  und  bestreitet 
rbliche    und  Schädliche  in   der   physischen  Natur,  thdls 
in   seiner  Nähe,  das  ihm   auf  seinem  Wege  durch  die 
'elt  begegnet.     Hieraus   leuchtet  ein,  wie  bedeutend  und 
der  Dualismus,  mit  welchem  Worte   wir  zwar  gewöhn* 
)roa8tri8che  Religion  bezeichnen,  aber  auch  die  assyrisch- 
3  und  kleinasiatisch-hellenische  Religion,  als  deren  Haupt- 
all Herakles-Sandes   oder   Apollon-Sandes  erscheint,  be- 
nüs^en  (was  nicht  oft  genug  wiederholt  werden  kann),  es 
lin ,  sage  ich ,   wie  wohlthätig  dieser  Dualismus  auf  den 
und    das  Leben   der  ihm  huldigenden  Völker  eingewirkt 
88 :  denn  überall,  wo  die  dieser  ganzen  Religion  zu  Grunde 
Idee    richtig    verstanden   und    wahrhaft   beherzigt  wurde, 
\  zum  Anlass  eines  regen  thätigen  Lebens  werden ,  indem 
Einzchien    die  Aufgabe   stellte,   im  Dienste   des  Lichts 
Finstemiss  auszuharren  und  dem  göttlichen  Vorbilde  des 
gemäss  durch  Anstrengungen    gestählt  und  durch  Leiden 
EU  den  himmlischen  Höhen  emporzustreben.     Zugleich  ist 
die  praktische  Folge   dieser    religiösen  Richtung  für  die 
jng    der  Geschichte  Vorderasiens   von    der   höchsten  Be- 
rnd für  das  tiefere  Verständniss  derselben   von   merkwür- 
ihtigkeit:  denn  eben  wegen  des  von  der  Religion  gebote- 
i  Kämpfens  und  Ringens  sind  gerade  diejenigen  indoger- 
1  Völker  Vorderasiens,  bei  denen  der  Cult  des  Licht-  und 
Idcn  Herakles-Sandes  zu  Hause  war,  zu  jener  siegreichen 
chaft  gelangt,  welche  die  Assyrer  und  Chaldäer  und,  ob- 
einem    engen    begrenzten    Gebiete ,    die  Lyder  über  ihre 
ausgeübt  haben. 

16 


—    242    — 


IL       '] 

Universalis  historiae  pars  hand  exigna  cam  in  iodagaoAs  fh 
pnlomm  originibos  versetor,  consentaneom  est,  anttqaittrimain  Ate 
Inferiorls  memoriam  in  toto  lioc  qnaerendi  genere  faelle  prlndpM 
locnm  oMnere ;  quippe  qnai  orbis  terramm  regio  pro  eoltarae  is- 
genii  artiamqae,  qnae  ad  Immaniorem  yitae  usam  neeesBariae  wmüi 
incanabnlis  primaqne  sede  prudentiorom  omnimn  tndido  hiM 
mereat  Ut  facile  sit  ad  intelligendam ,  qui  Cactum  videatVtit 
haee  antiquitatis  stadiomm  pars  hominam  mentea  animosqne 
in  se  conversos  teneret.  Praeterea  rix  opus  est  memonuri, 
maioribas  nnaqaaeque  res  intricata  sit  difficaltatibus ,  tanto 
mentios  homines  excitari  solere,  ut.  aliqnam  saltem  eiua  rd  copft- 
tionem  adipiscantur :  adeo  mimm  esse  nequit,  novis  et  iteratis  p« 
onme  tempns  stndiis  repetitum  esse  disceptandi  campum,  quo  ü^ 
las,  si  obsenritatem  et  lenebras  respexeris,  feracior  nee  nberior  is- 
▼eniri  potest  Quod  licet  c^timo  iure  praedieemue,  ai  statnn,  h 
quo  etlamnunc  Asiatieae  imprimisque  Asianae  antiquitaHa  slaii 
sunt,  Universum  consideramus,  tarnen  praeelpue  dictum  valet ,  ä  k 
rationibus,  quae  Orientem  intef  et  antiquissimam  Oraeeiam  iolm- 
dunt,  qnaerere  institueris;  quae  dispntandi  materiea  quamvis  kä 
a  Sam.  Bocluirto  usque  ad  nostram  aetatem  peminitoa  vires  Mm 
eeeupaveritji  nemo  tarnen  rem  impeditam  ita  aggresain  est,  nkm 
quae  nullo  pacto  confundi  debent  separaret,  tum  praecipoa  onrii 
eaussae  capita  designaret,  denique  qua  ratione  vel  testimonia  vsli- 
rumvel  alius  generis  vestigia  indiciaque  in  certioris  historiae  mm 
converti  liceret,  luculentis  exemplis  demonstraret  lam  eam  naidri 
dubium  sit,  quin,  qui  hoc  negotium  ea  qua  par  est  diligentia  |N^ 
tractandum  sibi  sumat,  peculiarem  Kbrum  eumque  satis  ampin  p 
scribere  necesse  habeat,  vix  est  quod  praemoneamus,  nos  eo  poCit- 
simum  consilio  hanc  provinciam  nunc  in  nos  suscepisse,  ut  vifli 
rationemque  qua  nobis  videatur  administranda,  indigitemus  simniqBB 
graviora  quaedam  momenta,  in  quibus  totius  rei  cardo  vertiti^ 
levi  quasi  bracliio  attingamus. 

Hisce  praemissis  nationes  quae  aliquam  vim  coltns  hnmmi 
artiumque  sive  auctricem  sive  conciliatricem  in~  antiquam  6n^ 
ciam  exercuisse  putantur,  hunc  in  modum  discemi  debent,  it 
primo  eas,  quae  cum  stirpibus  Graeciam  incolentibus  antiqota 
proximam  et  linguae  et  reügionis  communiouem  habuenint,  pif- 
be  secretas  teneamus  ab  eis ,  quae  ex  alia  prorsus  ac  diversa  n- 
diee  oriundae  sunt,  postea  duarum  quoque  priaeipaliam  psr- 
tium  iustam  ac  necessanam  in  minores  partes  divisionem  iiHÜ- 
tuamus.  Nam  illud  quidem  per  se  clarum  est,  quantom  inteice- 
dat  discrimen  inter  Aricas  Asiae  minoris  nationes  usque  ad  Tlm- 
ciam  effusas  interque  eas,   quae   a   Semo   Chamoque  denomiDalie 


—    343.    — 

nae  soeiet^Ui  vinculo  cum.  Graeeis  cohaereliant ;  qaam- 

nemo  baic  primariae  divisioni   rafr^Qgari    possit,    tarnen 

a  vero  aberraremus  ^   si   qoae   Oraecia  Chamitls  et  Se- 

,    aequa   lance    pensltaremus.      Nemo   aatem    est   quin 

multi  hodie  quoque   oon  modo  singala  quaedam  Ae- 

nstituta,  velati  distributionem   iUam   populi  in   diveraas 

quibiis  munus  paternum  filio  beredUarium  erat,  in  Grae- 

I  sibi  videantur,  .verum  etiam  artem  religionemque  Grae- 

Uo  fönte    vel   ortas   esse  vel  certe  plurima  desumpsisse 

Intendant     Cuius  opinionis  caussas  siquaeris,  eo  redir 

n  euiusqne  populi   artis   infantia  similitudinem   quandam 

,   quae  statim  evanescit,   cum  primum  fnterior  naturae 

.  sese  patefacere  solet,  b.  e.  cum  maturitas  illa  et  pul- 

U   aetati  proprlae  emergunt      lam  quod  ad  religlonem 

ari  quidem  non  potest,   magnam  Interesse  similitudinem 

;ieae  religionis  capita  Cererem   Baccbnmque   et  prlma- 

tiorum  deos  Ostridem  Isidemque;   quae  tarnen  similitudo 

enda  est,  quoniam  Phrygea.  quoque  eocundem  simillimo- 

linum    cultui   addlctos   fuisse    coactat.     Scilicet  eam  in 

tionum  agriculturae  deditarum  rellgionibiia  eausam  vide- 

),  ut  primo  duas  lUas  naturae  vbres,  alteram  generant^n, 

larientemque   alteram   adorarent,    donea  ad  subllmioreai 

mque  rerum  pergerent  consideratlonem ;  simulatqnö  autem 

initio    naturae   vires,   dum  ad  coltlorem  ordlnem  populi 

in   personas    Informantnri    quas   cogltatio  et  popularis 

tifariam   Instruunt   exomantque,    tum    demum    magnam 

rsitatem  enasci  videmus.  Inde  si  quis  effici  velit,  omninm 

ricultorum  ab  Aegyptiis  ecfse  egressa,  nonne  cum  delirare 

^  Postremo  classes  illae  ex  ipsa  antiquae  vivendi  rationia 

percommode  derivantur,   cum  eas  apud  plures  Indoger- 

el    Aricae    stirpis    gentes    In    communem  usum  receptaa 

nus.     Ne  obscura  res  unico,  quod  firmum  et  stabile  sit, 

lamento,  fieri  non  potest,  quin  memores  sitnus  dicti  iUiua 

t  nihil  maiorem  ad  collustrandas   populorum  antiquitates 

8   quam   collationem   linguarum.     Qua  quidem  norma  si 

e   diiudicanda  utimur ,  Aegyptiorum  causa  fadli  negotio 

st    Praeterquam  enim  quod  praeter  pauca  vocabula  una 

,  quibus  designandis  inserviunt,   ex  Aegypto  per  Pboeni- 

ita  (velut  ßä^ig,  t//dy6ag,  arlßi)  in  toto  Graecae  linguae 

nguae  Aegyptiacae  vestigia   deprehenduntur   plane   nuUa, 

3  maioris  faciendum  est,  ne  nomina  quidem   propria,    si 

s  nomen  per  Phoenices  invectum  exceperis,  usquam  oc- 

Aegypto  oriunda,   quae  tarnen,    si  Aegyptiorum  dei  in 

transmigrassent,  temporum  mluria  intercidere  vix  potuerunt. 

(IOC  loco  mihi  forsitan  obiiciatur,  narrationes  illas  de  co- 

lyptiorum,    quae  Dana!   et   Cecropis   auspiciis   susceptae 

lon  pro  meris  fabulatorum  figmentia  esse  habendaa;  quin 


—    244    — 

eiiam  serioris  aevi  chronopraphos  esse  audiendos,  qui  Graeeoran 
fabalas  annalibus  Aegyptioram  adaptantes  colonlas  iUas  ab  expd- 
sione  pastorum  circ.  2100 — 1600  a.  Chr.  Aegjrpti  dominomm  de- 
dacendas  esse  statuant.  Nod  negabis  quidem ,  fierl  potaisse ,  it 
fagitivorum  catervae  satis  fortes  tarn  longinqui  itineris  perienUhni 
aspernarentur ;  quod  tarnen  effici  vix  potnit;  antequam  Phoenieei  | 
rei  maritimae  operam  navare  incepisaent.  lam  yero  ex  omnÜMi^ 
quae  de  Phoenlcum  colonüs  comperta  habemas,  tantum  pro  coli 
concluditur,  prima  maritimae  eorom  potentiae  initia  Ultra  qnarta 
decimum  a  Ch.  saeculum  non  esse  referenda ;  tnm  enim  yelutih 
simae  eorum  in  mari  Graeco  coloniae  exstiterimt ,  Melns,  TheRi 
Oliarus,  qaibus  postero  tempore  Thasus,  Cythera ,  aUae  addehurtv. 
Id  ubi  primum  aeeidit,  etiam  magnas  hominam  multitudinei  asvi- 
bus  Phoenlcum  mare  traiicere  potaisse ,  tantum  abeat  nt  jrffitt 
eamus ,  ut  eam  rem  vel  certo  docamento  extra  dubitationem  pori 
arbitremur.  Etenim  ex  Aristophane  sdmus,  Odomantom  national 
Thracieam  ad  Strymonem  sitam,  cui  flu?io  etiam  Palaeatino  noiaa 
fuisse  traditnr,  usque  ad  ipsias  aetatem  morem  circumeisionis  mt- 
rasse :  qui  mos  cum  ab  omnIbus  Indogermanis  mazime  aUenus  d^ 
merito  Moversius  praeennte  scholiasta,  qui  Odomantes  lodaieii 
originis  esse  vult,  eos  e  Palaestina  a  Pboenidbus  in  ThndH 
translatos  esse  coniecit:  cnius  coniecturae  egregio  -sit  firmainfliK 
quod  Odomantum  nomen  e  Semitico  Edom  adiecta  termfauAse 
— avT  ortum  mihi  yidetar.  Sed  aliud  prorsus  de  Danao  etDanii 
statuendum  est:  quos  si  Ewaldius  recte  cum  Gepbea  et  Ce|M- 
bus  composuit  recteqne  ita  dispntavit,  utrosque  per  aüqutalv 
temporis  septentrionalem  Aegypti  partem  obtinuisse  ac  deinde  tai- 
sisse ,  hoc  saltem  pro  certo  afifirmaverim ,  eos  nee  Aegyptios  ace 
Semitas  existimandos  esse,  sed  Indogermanica  stirpe  oriimdos  iiaqa 
aevo  lUo  remotissimo,  quo  Cephennm  migrationes  relegantnr,  eeto- 
ris  Graeciae  incolis  et  ünguae  et  religionis  proxima  cognatioM 
affines.  Quodsi  fabulas  de  Cepheo  deque  Danao  per  Gypram  et 
Rhodum  in  Peloponnesum  delato  nunc  quidem  penitiua  perscratni 
non  instituimus,  satis  excusabimur  ab  inopia  testimoniorum ,  siqd- 
dem  nemo  ignorat ,  quam  futili  historicorum  auctoritate  narratioBBi 
illae  nitantur;  neque  tamen  praetermitti  potest,  quaestionem  de 
Gepheo  et  Danao  lumen  accepturam  esse  iucundissimum ,  ubi  pri- 
mum de  Asianorum  cognatione  cum  antiquae  Graeciae  incofis  ei- 
ponendi  occasio  erit  oblata. 

Eis  quae  antecedunt  postquam  caussas,  qnac  ne  AegyptionB 
coloniis  in  Graeciam  profectis  fidem  tribueremus,  vetaren^  prlmii 
lineis  adumbravi,  sponte  apparet ,  alia  omnino  condiclone  uti  ea 
quaestionis  partem ,  quae  Semitis  rerumque  Semiticarum  biteniD- 
ciis  Phoenicibus  debetur.  Neque  enim  quemquam  fagit,  Phoenieee; 
ubi  fundamentis  rei  maritimae  actis  ad  maiorem  potentlam  perre- 
nerunt,  Ita  ut  permultas  Graeci  raaris  insulas  coloniis  frequenti- 
rent,  quin  etiam  longam    earum   serieih    inde  ab  ora  Ponti  EuxiBi 


—    245    — 

3lop<Hine8iiin  in  continenti  terra  collocarent,  cum  Grad- 

multa  faumanioris  vitae   instrumentii   commnnicare    po- 

eis  asque  ad  id  tempus  nondum   innotoerant     Sed  ne 

bigais  circumlocutionibus  rem  dubiam  offuBcemus,  optt^ 

ndetmr,  pancis  declarare,  quam  ^m  Graecorum  lingua, 

a  Phoenicibus  passae  videantur.  Ut  a  vocabuUs,  qaae 

es  In  Graecorum  sermonem  irrepserunt,  Semiticis  inci* 

Uinguatur   oportet  inter   ea,  quae  sive  e  Semitica  sive 

•grina  radice  oriandä  nna  cum  rebus  ipsis  in  Graecorum 

pervenerunt,   atqoe  Inter  ea,  quae  ex  selo  Pboenicum 

I  commercio  repetenda  ad  designandas  notiones  anteliac 

ibus  quidem  alienas  nsurpabantur.     Et  in  priorum  qui- 

recensenda  sunt  nomina   plantarum,  arborum,  florum 

idvectorum,    ut  dyakkoxovj  äyi^&oy^  äy/iv&og^  ßiikkiov, 

'og,  Ida/Litj,  xuyiaafxovj  xatjpovQdj  vtQUfißrj^  ntvfiivovy  xvna-- 

'oog,  ktiQiOVj  Xißavagj  /lakä/f],  f^VQQa^  ^dov^  QOiäj  <r/;- 

f  aivantj  avxdfitvogj  växiv&og,  vaawnogj  /aXßdvfj,  alia, 

larum ,  lapidum ,  artificiorum ,  ut  dXdßaarQog,  ßdaarogj 

fUQogj  ofiaQayiogj  afivQtg,  ßvaaogj  yaSkog^  öinag^  iitp* 

xdßog,  xdiog,  tcdkntj^  xißwQiov^  Tußwvogj  fid^mnog^  et 

ulta,  quae  enumerare  taedet,  cum  res.inde  confirmanda 

»bata   Sit     Hulto   gravioris   utique  momenti  existiman« 

yuidqnid   e   secundo  Yocabulomm  genere  apud  Graecos 

Atque  singularem  prorsus  locum  hoc  in  genere    obtinet 

;V,   tjvI^'IbX.  en,   quae  cum  ex  Indogermanicae  stirpis 

icari  plane  nequeat,  et  alii  et  nnper  Ewaldlus  eam  Sc-» 

inis  esse  intellexerunt    Aceedunt  voces  aliquot  bestia* 

iaaaQa,    ßdvQa/og    (Gyprice    ßiQTa/og)y    i^i^Vm)^,  XXg  et 

m  in  antiqulssima  Graecia  extitisse  harum  rerum  periti 

,  Qvog,  quae  a  prioris  generis  vocabulls   ni. danig,  eXt^ 

o^y  xfjßog,  racig  valde  separandae  e  Phoenicum  sermöne 

im  Graecorum  usum  abierunt.  Praeterea  haud  spemendi 

ati   nomina   aliquot   vestimentorum,  nt  Ma^ig,  ai^v^, 

'fivgj    quippe    quibus    eorum  commendetur  opinaJ;io^  qui 

stiendi  morem  ab  exterorum  usu  et  consuetudine  ansam 

ipisse    arbitrantur,     Quibus   si  addideris  voces  nonnullas 

m   mensurarun^que    systema   pertinentes,  quae  una  cum 

oenices  in  Graeciam  transierunt,  ut  fiväy  dydvq^  xdßogj 

upersunt  Semitioae  originis  vocabula,  ita  sunt  qomparata, 

ationem    vocari    possint.      Ut   paueis  et  praestantissimis 

efungar ,    sie    multi  vocem   äva^  esse  Semiticam  temere 

;  sie  Niebubrius  vocem  Boeotioam  ßavd  nullo  iure  Phoe- 

eripsit ;  sie  Pottius  Bunsenlusque  Graecum  '^iffog  indidem 

,    Valckenarius    allique    voces   /ndxuQ  ^  raiJQog,  aliasqüe 

sermoni   inconsiderate   inculcanmt,   quamvis    ex   eo  aut 

fc  aut  saltem  non  debeant  explicari.      Longe  aliter  iudi- 

t  de  voce  ioQZij,  Aeolice   BQoxig^  quammagni  Scaligeri 


—    246    — 

acumeu  e  Semitioo  Bennone  reete  eniltM  mihi  Tldetar,  deqiM  to- 
cibus  (ioffiog,  d-fjoavQog,  udyva^  ^^^y  wuL^y^  Hüt^vg^  /ice/a^r,  ^. 
^a,  naXä&fj,  ntiXkai,  a^xog,  arj/iim^  ^Qog,  axddiov  j  qiiae  ona 
cum  ex  Indogermanioarum  linguarum  copiis  Incem  Anistra  exspedi- 
verint,  vel  certo  vel  probabiliter  e  Semiticis  exemplaribiu  iMutm- 
tur.  Sed  praeter  ea,  quae  modo  memoriae  nostrae  obvia  eanw- 
ravimus  Semitica  vocabula  olim  apud  Oraecoa  niolte  qnoqae  ih 
▼iguisse,  qnae  sive  teroporum  longitndo  intereeperit  iriTe  iaveiib 
l^puli  ingenium  transmutaverit,  ipBa  ratio  doeet;  nam  cma  obm 
veritatis  numeros  habeat  Scblegelii  sententia  ita  existimaiilis^  iK- 
ciuiqae  lingnae  saeculorum  decursa  flexibilem  iavenilia  wMk  h- 
dolem  et  fecunditatem  amiserint,  ibi  Beceesario  eyenire,  VLXgjfäfo- 
puli  Bero  disciplinam  aliquam  ab  exteris  aeeeperint ,  ad  pnegrina 
Tocabula  coofugere  cogantur,  contra  apud  qnos  abundent  vooMi 
technica  e  patriae  linguae  fontibua  deriyatai  ibi  antiquom  enlln 
artis,  cttius  ea  sunt  propria,  statuendum  eesei  hoo  qnldem  nnl- 
festo  elucet,  Graecos  persaepe  vocabulii  Semitieia  neva  aoae  fa- 
ventionu  nomina  substituisse.  Sie  Graeei  aotioaes  porpaiae,  vikii 
talenti,  drachmae ,  litterarum  non  ante  Phoenicam  adyeotiui  b- 
buisse  creduDtur^  cum  tarnen  voce»  no^fvQa^  rcUccvroF,  ygaftfmi 
aperte  impresaum  ferant  Oraecae  originia  aigillum,  atqoe  etiani  nm 
vaXog  et  dqayjii^y  qnamm  baue  Meieraa,  illam  Benfelaa  fleaito 
ease  opinati  sunt,  e  Semittels  tantum  vi  haud  Mavabllt  extayen 
poBsint. 

Verum  sicuti  etymologica  ratio  unicum  fere  et  pilneeps  at- 
minlculum  est,  quod  ad  expediendam  eiusmodi  quaeatfanem 
beatur,  ex  eo,  quod  Yocabub  e  Semitico  fönte  ia  Graecam 
nem  invecta  ibi  aut  omnino  gterilitatis  spede  notata  eaae  alt  fv- 
vum  tantummodo  derivatorum  numerum  progonnisse  videmoti  nele 
Bine  dubio  colligitur,  Bimile  quid  suspicandum  esBe  de  ralione  iiiff 
utrorumque  religiones  communi.  Tametei  igitar  mialme  propaii 
aumus  ad  negandum,  nonnulla  symbola  et  attributa  fHriaeipalia 
quorundam  Graeciae  deonim ,  veluti  Minervae ,  lunoala ,  Ncptiii^ 
Vnicani,  primituB  e  cogitatione  Phoenicum  esBoexorta,  noatrotaaa 
iure  agere  nobis  videmur,  si  nulhim  omnino  Graecorum  deum  0- 
trinsecus  invectum  rati  vel  ipsiua  Veneria  plerumqne  Phoenieitai 
libenter  proiectae  originem  Semiticam  yehementer  addubitari  foiM 
censemuB.  Quid  enim  ?  nonne  in  insula  Rbodo ,  ubi  imprimli  1«- 
piter  AtabyriuB  egregium  coloniae  Pboeniciae  etiam  teathiMBU« 
Bcriptorum  Batts  confirmatae  indicium  superstes  reroanait,  Veeeni 
cultae  vestigia  frustra  quaeruntur  ?  Ut  dicam  quod  sentio ,  qaea- 
admodum  nuper  Moversius  docnlt,  Adonidem  Cinyrae  flliura  cw- 
tem  Veneris  poBtero  demum  tempore  e  septentrionali  regione  ii 
Syriam  et  Paiaestinam  et  Cyprum  fuisse  delatum,  eodem  mvk 
Veneris  cultuB  a  SemitiB  antiquitus  alienus  ab  Asiae  minoria  iae«- 
lis  eiBdem ,  quibus  Adonis  sive  Attes  debetur ,  h.  e.  a  PhmibB» 
vel  eorum  propinquis  Ariorum  stirpi  accensendis  per  Ca^iadodiB 


—    M7    — 

naqoe  ad  SemitieM  «ationes  permeMse  eitsttimuidi» 

bus   diOgenter  penderatis  de  Veneria  origine  ita  statu- 

}j  deam  postea  inde  a  Palaestinae  finibus  usqiie  adEpi- 

Uam   una-cam   coroite  Adonide  aive  Atte  (sive  Bacdio) 

s  agri  colendi  Btudio  deditiB ,   quales  Phrygica  et  Petes- 

tur,  olim  exiisse  et  a   septentrioiiibiu  profectam  in  me- 

egiones  invasisse  $  quae  sententia  etsi  eopiosius  exptenari 

m   non  potest,   memineris  tarnen  ettem  vocabola  ofyoci 

nomen  Kivv^aq  huc  trahenda  ab  Indogermanis  ad  me- 

Semitas   fuisse  propagata.     Eademque  ptene  via  ac  ra« 

Ifl  convincuntur  ii,    qui   mysteria   et  mysticae   religionie 

ide  Cabiros  et  lovis  Dodonaei  eacerdotes  aeceticae  Titae 

e    Semitanim   commerciis    derivari  debere  hodie  qnoque 

Quorum    oninium   si  forte   in  Semitamm  terris  obTiam 

pa^    tantum   abest  nt   inde  erigo  Semitica  eis  condliari 

ex  agricultorum  Asiae  minoris  ineolanimPelasgis  proxime 

1   religionibus  istuc  postea  pervenisse  necessario  eredan* 

licet  nequaquam   eontendamusi  coloniam  a  Phoenieibus 

Jocatam  ex  historia  esse  expeUendam,  tarnen  et  Cadmum 

im   (sive   Astarten ,   cuius  nomen  originis  non  Semldcae 

{rmanicae  esse   etiam  Moversius   reete  intellexit)  Graecis 

insignitos   habemus',   nnde    proclivis    naseitnr   suspicio, 

iina  ipsa  Semitis  propria  non  fnisse;    et  similiter  Cabiri, 

toque    moneam,   cum   nomine   Indogermanicam   originem 

tenfeius  eos  egregie  „pumiliones^  interpretatus  est:  Cabiri 

)t    quodammodo   magieas   vitae  naturalis  vires  repraesen- 

1   ex   comparandis  Asianorum  Graecorumque  religionibus 

Pbrygicae   simul  et  Pelasgicae   stirpis  nationibus  proprii 

ilüguntur,     Quibus  concessis  facile  divinaveris,  nos  parum 

*um  sententiae^  qui  Herculem  Thebannm  e  Tyrio  Hereule 

kart-Sandane)  originem  traxisse  volunt;   quod  qnidem  ar- 

I  nuper  Ewaldius  praeeunte  Moversio    ita   attigit,  ut  non 

rculem   Graecum  fabulis   ex  Herculis  Tyrii  historia  petitis 

a  esse  vellet,   verum  etiam  lolaum  Herculis  comitem  no- 

idem   esse   conüceret   cum  Phoenido   Ulomö,   cuius  alia 

örma    videretur   nomen  Hylli  Herculis   filii   et  HyUensium 

ponymi.     Quam  sententiam  pluribus  redarguere  superse- 

im    hoc  moneo ,   re  vera  unum   tantum  eundemque  videri 

i  Graecum  cum  Tyrio,  ita  tarnen  ut  Graeci  vel,  ut  aeeu- 

|uar,  Hellenes  eum  ut  patrium  numen  tum,  cum  ex  Asia 

Q  Graeciam  migrarunt,  una  secum  in  novam  patriam  rai- 

3erent,  dum  e  contrario  j^hoenices  incolae  eundem  Hercu- 

mum  sive  Sandanem  (quod  nomen  aeque  ac  nomen  Astar« 

niae  Aricae    originis    est)    a  septentrionalis  regionis  incolis 

ste  genti   antiquitus   pröpinquts   traditam   accepisse   putandi 

led    ne   in   re    tarn  lubrica  et  quae  nisi  diligenti  multarum 

isquisitione  ad  certum  finem  perduci  nequeat,   diutius  hae- 


—    248    — 


retmiiBy  eoiiTertenditiii  est  ad  «lies  et  instttata,  qnae  a  FhoeiiidlNB 
ad  Graecos  transieniDt.     Quorum   in   nnmero  primo   loeo  ifflod  le- 
eensendum  est,  quod  Graeci,  sive  ad  id  tempns  Utteraram  usa  ad 
humaDiorem  vitam  utiqoe  maxlroe  necessario  (Arorsas  egetiaiit,  rin    ' 
proprii  litteranim  systematis  rudimenta  apud  ipsos  inventa  negBgen 
tarn  incipiebant,  Semiticain  alphabetam  ex  Aegyptia  rädlee  enatmi 
adoptarant,  id  qnod  e  solis   litterarum  nominibus  certo  eertlns  eol-    - 
Hgitur.     Deinde  ponderum  quoque  et  mensuranim    ayatema,  qoäh 
a  Babyloniis  fundatum  et  apad  plerasque  Orientls  nationes  nsn  le- 
eeptum    comperimas.,    per  Phoenices   ad  Graecos    esse  transbUmii 
post  Boeckhii  lacubrationes  res  est  confessa.     Accedit  lonlcos  n^ 
tiendi  mos ,  quem  lones  a  Phoenicibns  videri  mutnatoa ,  aopia  ii- 
dicatnm  est.    Praeterea   quod   veteres  a  Ceerope    Inatitatiim  fere- 
bant,  ut  mortuorum  Corpora  inhumarentur ,    modo    ab  ezteris  M- 
vandum  sit,  non  ab  Aegyptiis,    sed   a  Phoenicibua    commodisriiw 
repetimus,  qui  corporum  concremandomm  morem  dod  minua  qoaa 
pieraeque   Asiae    inferioris   nationes   repudiabant;     quodai    TefboB 
^ämsiv  primitus    urendi  notionem  habere  plerique    cum  Boppio  d 
Grimmio  recte  statuunt,    illa  sententia   yocabuli  aij/ua    (tnjfiuv  d 
iskraTy   d-tjvav)   origine  Semitica    magis  commendatur.    PostrenN 
observandum  est,   etiam  antiquae  Graecorum  vivendi  rationi  seie* 
riorum  haud  dubie  morum  vincuüs  ligatae   e  Phoenicum  consneth 
dine  damnum  allatum  esse  gravissimnm,  qnia  non  modo  vox  naüi 
(fortasse  etiam  xtvouSog)   Phoenicibns   debetur ,  sed  etiana  mos  ik 
virgines  in  templis  prostituendi  a  peregrinis  non    derivari    nön  po- 
test     Sed   Moversius    et    Ewaldius   aliique   in   hisce  vestigiis  hob 
consistendum    rati   eo   usque    progressi    sunt,   ut  musicano  quoqne 
Graecorum  artem  ac  deinde  poesin    ex  eodem  fönte  multa  hausisse 
arbitrarentur;    quae   tarnen   opinio  fundamento  pamm  fimoo  supe^ 
structa   mihi    videtur,     Nam    quod  vocabula  KVf,tßaXoy ,  nifinamf^ 
oivkog  e  Semiticis  qob,  toph,  hältl  manasse    putant,  id  tantum  ab- 
est  ut   pro   certo   liabendum  sit ,   ut  vocabula  illa  vel  certissimaa 
Graecae    originis   notam    ferant   imprcssam ;  Lini    autem    nomen  e 
Semitico  lugentium  clamore  (dj  tänü  =  vae  nobis)   repetere  aeqne 
falsum  est,  quandoquidem  tarn   nomen  (derivandum  a  rad«  Sanser. 
gn,  sonare,  abiecta  gutturali,  cf.    hagog  =  /kiOQog,  vitpoq  et  pi- 
ipog,  /uika&Qov  et  xfiiXf&Qov)  quam  notio  eins    ex  ipsissinoo  natio- 
num  Phrygo-Pelasgicarum  ingenio  fluxerunt     Quin   etiam    Semita- 
rum Adonidem    ex   Asianorum    deo    Lini  Pelasgici    simillimo    esse 
exortum ,    nemo ,   opinor ,    infitiabitur ,   qui   quidem  animo  repnta- 
verit,    nomen    Ktyv()ag    manifeste    non    Semiticum    ab    initio    nilul 
fuisse   nisi    verum    ei    genuinum    Adonidis    nomen ,    donee    postea 
e  nomine   nova  persona  fingeretur.      Quae    si  concesseris  ,  iamiam 
apparet,    Linum    pariter   atque    Lityersem ,  Bormium ,  Cinyram  ex 
una  eademque   Indogermanorum  cogitatione   enatum  iam  tum ,  cum 
Pelasgi   a   Phrygibus    separabantur ,    utrique    agricultorum    nationi 
communem   fuisse.     Solus   igitur   superest    Thamyris     citharoedus, 


—    249    - 

dias  et  M oyersius  Thoenicio  Demanm  sive  Belo  Ta* 
Qinato  aequiparamnt ;  com  tarnen  et  nomen  eins  Orae- 
uippe  QäfiVQtg  vel  QafivQag  vor  Ttvxvov  significat)  et 
um  reram  peritior  eoncedat,  Thamyridem  eidem  populo 
«dorn,  cui  Orpheus  aliique  mythici  poeseos  praeddes 
idelicet  Tbracibas  mythieie  siye  Pieriae  ineolis  a  serioris 
bQS  valdc  separandis ,  quia  Tbracum  nomen  ab  initio 
m,-non  ethnographicum  fuisse  facile  est  ad  demonstrandum; 
bi  huc  perventum  est,  altera  iam  nos  excipit  negotii, 
r ,  pars ,  ut  nimirum  de  rationibus  Inter  Aricas  Asiae 
ones  et  antiquos  Graeciae  incolas  intercedentibus  dicar- 
pue  Yiam,  qua  sola  difficillimae  rei  fax  nova  admoyeri 
liorem  monstremus,  Ac  ne  quis  credat  praeter  Arios 
licae  originis  incolas  in  censum  esse  admittendos ,  sci- 
ex  Omnibus,  quae  hucusque  in  huius  regionis  religioni- 
|ue  coHocata  sunt  etudiis  certissimnni  effici ,  si  qui  in 
»amqüe  porrecti  fuerunt  Samiticae  stirpis  tanquam  rami, 
)  cum  Ariels  iocolis  coaluisse  tamque  levia  et  parca 
e  religionisque  vestigia  reliqnisse,  nt  optimo  iure  silentio 
r.  Itaque  cum  solos  Arios  huius  terrae  tractus  pos- 
|uam  vim  graviorem  in  Graecos  exercuisse  affirmemuSi 
temporum  respectus  habeatur  necesse  est,  ne  eas  quae 
utrorumque  consanguinitate  repetendae  sunt  res  com- 
tisceamus  cum  eis,  quas  postero  tempore  alteri  ab  al- 
lutuati.  lusto  discrimine  ita  constituto^nos  quidem  nunc 
^viter  percensere  decrevimus« 

eius  aetatis^  quam  retro  persequi  nuUa  memoria  pos- 
iciem  in  Universum  describere  licet,  vetustlssimi  Asiae 
lae  erant  Phryges  Armeniorum  Iratres ,  quos  ex  Arica 
dos  fuisse  Ycl  ipsum  eorum  docet  nomen,  quo  sese  luba 

designabant;  Phryges  autem  antiquitus  pleramque  Asiae 
onem  septentrionalem  eis  Taurum  sitam  usque  ad  flu- 
incoluisse,  pro  certo  habetur.  Sed  eas  quoque  Asia- 
»nes,  quae  meridionalem  potissimum  et  occidentalem  eius 
im  inde  a  Cappadocia  per  Ciliciam  Lyciamque  et  Ga- 
ad  Lydiam  possederunt  pariter  atque  Thraces  in  Asia 
quam  in  Europa  habitantes  ex  Arica  stirpe  originem 
inita  nobis  argumentorum  multitudine  dudum  persuasum 
diem  magis  persuadetur«  Atque  Phryges  quidem  cum 
nium  Cyclopiorum  monumenta,  tum  ob  linguae  religio- 
itatem  et  vitam  a  fero  agrestique  more  alienam  et  agri 
io  deditam  tam  arcte  olim  cum  Pelasgis  fuisse  cogna- 
\ue  aetate  paullo  superiori  unam  plane  effecisse  videan- 
D^  baud  vana  est  suspicio  et  quae  peritioris  cuiusque 
m  iudicis  plausum  merito  ferat  Quidni  igitur  suspi- 
lern  rationem,  quam  Phryges  cum  Pelasgis  communem 
0  certo  affirmari  potest,  inter  Hellenes  et  ceteros  Asiae 


—    850    — 

minoria  incolasAriofl  intercräslate?  Quod  ri  qnb  mihi  opfimml  dis- 
crepantiwi  linguarum,  qualia  seriori  aeUte  exititisse  inre  existioMp 
tUTi  rem  iionc  in  modum  menti  informatam  habeo,  totam  hae 
qiiaestioDein  non  lam  geographico  quam  historieo  ordine  aluolTeih 
dam  68861  idqu6  ita  accipi  veUm,  ut  diversae,  quae  Aaiam  mliioni 
Oraeciaraqne  incotebant ,  iiatioii68  nee  inde  ab  em ,  in  qua  nm^ 
mur,  antiquitate  tantopere  Inter  aese  et  lingaae  et  ingenii  form 
di8crepui88e  eredantur ,  quantopere  poatea  diacrepatMUit ,  com  afia 
ab  aliia  diu  longinquisque  terrarum  traetibue  dlscrimlnaftie 
nem  et  primitivam  8tirpis  unaqoaeqae  auae  naturam  adeo 
tasaent,  ut  negligentius  conaideranti  diversiasimo  genere  oitii 
▼ideri  po88ent,  nee,  8i  una  alterave  gens  diatinctam  ingenii  Vagmdqm 
ffonnam  poatea  aasecuta  erat,  ea  hanc  certam  fonnam  etiam  ntaftiori 
tempore  luibniase  patetur.  Quantamria  autem  gnlTiBsiniimi  hoe  «p- 
mentam  tantömmodo  e  coniungendia  omnia  generia  adiumentia  piifta- 
diua  et  interiua  intelligi  poasit,  tarnen  priuaqnam  alia 
oeiare  non  poaaum,  coniecturam  noatram  mirifice  confimuüri 
mytliologicia,  Conatat  enim,  dao  prae  eeteria  omnibna  deonmipaii 
apud  Aaianoa  cuitu  gaviaa  eaae  eelel>errimo  9  aeilicet  CylielfiB  it- 
temqne  et  Anaitidem  Sandemqae,  quonun  prius  apad  Vhtjp^ 
poaterina  apud  Cappadoeea  y  Cilieea ,  Piaidaa ,  Pamplq^os ,  L^ 
liienaea  anmmia  honoriboa  divinia  aSectnm  fuisae  1  e 
tradltionibaa  aimnlque  e  maxima  monumentonim  copi«  aalia 
demonatrari  poteirt.  Atque  Gybelea  et  Attia  naminibaa  nemo  wA 
Terram  matrem  eloaque  nmie  filiam  nunc  amicum  iaveneBl^  f^ 
natiirae  vemo  tempore  effloreaeentia  partea  auatinet,  aigniiciiii 
quibua  ai  actiunxeria  Attia  aive  Atyia  patrem  eoeieatem  Utam 
(as  Zend,  mainju,  codeatia;  pro  ,,Manea''  etiam  Masdes  dieehil' 
el  Mazeua  apud  Phrygea ,  teate  Heayehio  1  eat  lupiter) ,  traB  lü 
aimpliciaaimaa  peraonaa  divinaa,  nimirum  Goelum  patrem,  nuMi 
7erram  eorumque  fiiium  iuvenem  h.  e.  fructum  ex  illonni  eit- 
ionctla  yiribua  progerminatum  nanciaeimnr.  Qua  aane  prinmii 
pogitatione  cum  nuUa  aptior  eaae  poaait  ingenio  et  vitae  condtekri 
imtionia  Phrygicae,  eandem  in  Pelaagorura,  qui  et  ipsi  agrIcaltM 
ßTBXity  religione  non  domiaari  non  potuiaae,  vei  a  priori  eonehi 
}ieerety  niai  etiamnano  aatia  facile  eaaet  ad  comprobandum,  «iHv- 
jMun  Pelaagomm  mythologiam  notione  Goeii  Terram  fecundanliiff 
ßaque  fructum  procreantia  olim  fuiaae  comprehenaam«  Ut  ^ 
probibeamur,  quominua  Gybelen  (b.  e.  quae  cunratur,  quae  uii/^ 
▼ertitur),  Attem  (Attea  a.  Atya  deacendere  videtur  a  rad.  SaMcr. 
tUi  tav,  creace^e,  cum  praefixo  at  s  praep.  lat.  ad;  itaqae  Attff^ 
Ibdcreacena,  adoleacena)  eiuaque  patrem  Manem  aeu  Coeleetem  |iri- 
inltua  proraua  congmiaae  cenaeamua  cum  Pelaagomm  Ceren  et 
Baccbo  (rad.  Scr,  vakab  =  gerroan.  wacbaen,  graec.  av|ayeiy,  ht 
fiugere :  itaque  Baccbua  =3  Liber,  Ko^)  et  love  Dodonaeo.  Gonln 
Anaitidia  Sandiaqae  eam  fuiaae  no.tionem,  ut  Ignem,  Lacem,  Soi00i 
{^unami  alter  aezu  maa^o,  femiiiino  altera  repraeaentarent  et  itt 


-  «1  — 

,  ut  imprimlfl  parifieanv  Ignln  rfs ,  quae  qui^uid  tninas 
netum ,  sublime  esset ,  exsthigueret ,  in  eis  respiceretar, 
m  Moversius  ingenti  doctrinae  eopia  certo  eertiits  evieit. 
erantar  etymologiea  snbsidia,  qnae  reni  alioquin  firmiter 
extra  ullam  dubitationem  ponant.  Etenim  Anaitidis  no* 
m  compositum  est  com  Zendico  anfthita  sive  SanscriticO 
iirus);  Saudis  autem  (vei  Sandanis  vel  Saudaci)  nomen 
II  est  a  radice  Sanscritiea  <;udh  vel  9ttndh(albnm,  purum 
urificare) ,  unde    fraecqm    nuäu^c    (Dor   tto&oQo^)   pro 

eodem  modo  ortum  est,  quo  xsvog  pro  xF*v6g  e  San- 
nja.  Praeterea  hue  traliendum  est  latinum  candere ,  ean* 

Sanscritico  $vid  in  ^  (cf.  latinum  sudor ,  sudtare  et 
id,  nostnim  aehwitien)  contracto  explicaudum.  Ab  -eadem 
lli  ve!  9imdh,  unde   ytad^u^q  descendit,  etiam  ädiectivum 

^'v^oc  pro  (THupd-og,  ax9v&6g  (proprio  candidus,  blanli, 
iium  sumpsit;  littera  initialis  a  est  praefixum  sa.  laro 
m  est,  Xuthum  lonis  Adiaeique  patrero  oHro  nibii  nisl 
sognomen  fuisse,  unde  intelligas ,  qua  de  eaussa  aecidisse 

ut  Graeci  postero  tempore  ^tum  Solera  deum  Lyeiorum 
Lanthus  in  Lycia  obv'ui^  liaud  dubie  ab  aqua  pe)biei4a 
xit)  tum  Sandaemu  vel  Sandern  Cüidum  suo  Apoliinl  slre 
luarent.  Posteaquam  enim  deus  ab  mitio  unus  ide«M)ue 
US  una  cum  populo ,  euius  ia  erat  proprius,  in  diversaa 
it ,  intermisso    magna  temporis  intervaUo  aeddH ,  ut  duo 

uno  eodemque  enata  a  serioris  aevi  Graeeis  denue  pro 
ique  agnoseerentur. 

uae   de  Xutbo  sive  Xaatfia  cum  Sande  aequando  dispu* 

sdunt,  si  pro  norma  iiabemus,  ad  quam  universa  sententia 

;atur,  ita  existimandum  est,  ut  ex  Asiae  minoris  religkn 

ria  eiueeat ,   duas  ibi  Aricae  originis  stirpes  esse  distin- 

quarum  altera  Cybelen*  Attemque ,  aitera  Sandem  Analtf- 

ro  summis  numinibus  patrüa  habuerit,  ita  in  Graeda  quo- 

exstitisse  nationes,  alteram  Pelasgorum,  quae  aumina  cum 

eadem  coluerit,  alteram  Helienumi  quae  Sandem  et  Ana- 

aece  versos  et  si  qui  del  ex  eomm  vei  cognominibus  rel 

attributis  exorti  sunt,  TideKcet  Apollinem,  Dianam,  Solem, 

)f artem ,  Candaonem ,  Orionemi  Herculem  pro  patriis  dela 

uerit.    Veruntamen  quantumvis  ÜMere  non  possimus,  quin 

»  ceteris  Asiae  minoris  incolis  Ariis,  Pelasgos   ab  Helle- 

Btrorumque  ingenii  indolem  et  religionem  spectea,  ret  ma-< 

^sos   fuisse   statuamus,   ex   iis  quae  supra  declaraviraua 

tet,  nos  minime  eo  inclinare,  ut  proximam  linguarum  affi-^ 

;iam^  tum,  cum  utrique  permisti  sunt,   inter  cos  obtinuisse 

Quemadmodum*  igitur  Phrygum  genua  quietum  et  agri^ 
deditum  cum  strenuo  ac  bellicoso  Lydomm  populo,  qut 
m  Cappadocibus ,  Cilicibus,  Pisidis,  Pampbyliia,  Lyeiis, 
,  Tbracibus  et  religionem  et  originem  bäMboly  adso^  to^ 


-    262    -  ^ 

luit,  nt  Phrygum  Lydonunqae  Bennimes  religionesqne  a  KMiÜoili 
aetatiB  scriptoribus  plane  pro  eisdem  haberi  possent,  eodem  modo 
Hellenes  quoque  et  Pelasgi  deos  saos  antiqaitas  e  divena  omniM 
et  contraria  cogitatione  exortos,  hinc  lovem  Pelasg^cunii  Cereren, 
Bacchum,  Proserpinam,  illinc  lovem  Hellenicum,  Apoliinenii  Dlanam, 
Solem,  Lunam,  Martern,  Herculem  magis  magisqne  conaocianint  et 
in  concordiam  redegerunt,  donec  in  unius  levis  lu  e*  Codi  patrii 
tarn  lucem  spargentis  quam  Terram  fecundantis  nnmine  u^iqw 
communem  deorum  hominomque  patrem  suo  iure  agnoscerent 

Dolendum  sane  est,  quod  aretis  limitibus  huic  disputttioni 
circumscriptis  impedimnr^  ne  argumenta,  quae  e  linguanim  tfUgkh 
numque  scientia  petenda  ad  sententiam  firmandam  adduci  poHUrt 
ereberrima,  singillatim  recensere  copiosinsqne  exponere  quenuB. 
Unam  illud  tarnen^  opinor,  neminem  fugere  potest ,  quantum  ex  h 
luminis  alferatur  mythologiae  Graecorum  simul  et  Asianomm.  Qou 
enim  est  quin  seiat  plurimos  Graecorum  sive  deoa  aive  heroo^ 
▼eluti  ApoUinem,  Dianam,  Herculem,  Hartem,  Cepheum,  Peiseiuii 
Bellerophontem,  Mopsum,  Orionem,  Typhonem,  Gygen  a.  Ogyg«^ 
Iphigeniam ,  Orestem ,  Marsyam ,  alios ,  etiam  inde  a  Thrada  per 
wüversam  Asiam  minorem  usque  ad  Palaestinam  ita  caltos  cd»- 
bratosque  inveniri,  ut,  nisi  eos  In  utraque  terrarum  re^one  aeqjH 
antiquos  b.  e.  utriusque  regionis  incolis  ab  initio  proprios  ftto 
statuas,  nuUum  idoneum  eins  rei  explicatum  proponere  poril 
Itaque  cum  numinum  illorum  cultum  narrationesque  et  fabtdas  qne 
de  eis  in  utraque  regione  circumferebantur  antlqniaslmafl-  nooe 
transitu  quodam  mythorum,  quem  nunc  plerique,  et  iure  id  quiden, 
quam  maxime  repudiant,  quippe  cum  tempore  illo  remotissiiM 
Cttltus  et  Sacra  deorum  non  vi  quadam  interiori  peregrinorom  anl- 
mos  allexerint,  sed  e  cognatorum  populorum  migrätionibus  illustnii 
debere  iudicemus,  iamiam  intelligitur ,  summam  Inde  Graecoiu 
mythologiae  et  antlquitatem  et  auctorilatem  reconeiliari ;  ex  hae 
enim  sententia  sequitur,  magnam  illam  idearum  communionea^ 
quam  inter  Graecas  et  Asianas  religiones  Interesse  nemo  bm 
rerum  peritus  infitiabitur,  e  primitiva  utrarumque  origine  conmittl 
pendere.  Ct  paucis  exemplis  utamur ,  multi  fuerunt  (et  fortifll 
etiamnunc  sunt),  qui  narrationes  de  diluviis  apud  Graecoa  pemi- 
gatas  ex  Orientis  regionibus  in  Graeciam  pervenisse  censerent :  m 
tamen  pro  certissimo  tenendum  sit,  Graecas  de  diluviis  tradltiontt 
ex  eadem  cana  antiquitate,  ad  quam  Phrygicae,  Armenicae,  Chi* 
daicae,  Indicae  relegantur,  repetendas  una  cum  populo,  cuius  ingerio 
debentur,  in  Graeciam  transmigrasse.  Neque  vero  minus  huc  tn- 
hendum  est,  quod  multi  (ut  Moversius)  religionem  illam,  qua  Asiaii 
in  igne  purgandi  renovandique  vim  inesse  putabant  quamque  apd 
Graecos  et  ipsos  band  semel  reperimus  (veluti  in  fabulis  de  Äi- 
ptolemo  in  ignem  misso  et  immortalitatem  adepto,  de  Heroule  io 
Oeta  combusto  flammisque  renato),  ab  Orientalibus  ad  Graecos 
permanasse  credunt,  utpote  quae  ex  antiquissima  sentiendi  cogitin- 


I 


—    258    — 

me  tnter  populos  proxime  cognatos  comtnani  derivanda, 
vel  Asianis  universiB  vel  denique  Pboenicibns  at  propria 
Sit.  Atque  ita  imprimis  de  toto  fabalarum  cyclo,  qao 
es  gestae  celebrantur,  iudicemus  oportet,  eas  non  ex  allo 
)nte  In  Graeciam  esse  invectas,  sed  e  communi  Asiano- 
lorumque  religione  oriandas,  adeo  ut,  qaanquam  unom 
0  Herculem  In  antiquo  terrarum  orbe  exstitisse  credimos, 
>em  Graecum  nee  e  Phoenicio  nee  ex  Asiano  derlväri 
sed  eum  eandem  cum  populo  ipsius  cultore  condicionem 
.  e,  ex  una  radice  oriiindum  in  plures  partes  abiisse 
• 

si  ea  quae  modo  disputayi  tribus  verbis  complecti  et  ad 

utationis  finem^  accommodare  volumus ,    in   propatulo  est, 

plane  ac  diversam    difßcillimae    qnaestionis    expediendae 

)se  quam  eos,  qui  (ut  Raduipbus  Rochettius)  mythico  po« 

[erculis  cyclo  seducti  nuper  magnam  Graecae  mythologiae 

Asia  minorl  allatam   itaque  postero  tempore  Graecomm 

minis  admistam  esse  contenderunt    Nos  vero  distinguen- 

inter  ea,  quae  ex  antiquissima  Graecorum  Asianorumque 

et  religionis  communlone  illustranda   sunt,    interque   ea 

demum,  cum  utrique  per   longum   saecuiorum    decursom 

lamvis  una  stirpe  exorti  ad  diversam  tamen  tarn  linguae 

mii    indolem   properaverant ,    Graeci    ab  Asianis  mutuati 

lunc  Ita  pergemus ,  ut  certissitno  duce  usi  comprobemus, 

generis  res  multo  leviorls  aestimandas  esse  pretii,  quam 

aliique  arbltrantur.      Etenim    linguarum    Asiae   minoris 

vestigia    paene    nuUa    in    antiquam    Graeciam    irrepsisse 

Ut  in  praecipuis  eorum  enumerandls  acquiescarous ,   huc 

i  pertinent   nomina   quaedam   rerum   ad   musicam   artem 

Q,  ut  sXviuog,  /Liaydäigy  aafißvxt],  quibus  tamen  carendum 

n  Böttichero    addamus    vocabulum  skiyog   (deriFandum  a 

'•    g^■g^    clamare ,   itaque  sleyog  pro  yUyog  proprio  est 

^ubris;    yide  supra  p.  105.).     Praeterea  digna  sunt  quae 

ir    vocabula    ärrtjyog ,  drTsXaßog ,  ^siQa ,  et,  si  Pottium 

que  audimus,  yox  gravissima  alitf^.     Phrygicum  regis^ 

{fjv  Omnibus  notum:  sed  vocabulum  rvQavvog,  quod  Boe- 

Store    Goschlus    indidem     enudeandum    censuit ,    Graeca 

im  non  haberi  non  potest.     Yidemus  igitur,  ex  quo  ma*^ 

i  populorum  corpus  bipartitum,  quod  partim  e  Pbrygibus 

8,  partim    ex   Hellenibus   et  ceterls  AsIae  minoris  incolis 

gicis)  una  cum  Thracibus  constabat,  antiquissimo  tempore 

3  partes    disiectum    et  in  muita  membra  dissolutum  erat, 

n    et   Hellenum   linguam    ex   illorum    lingua  paene  nihil 

tuatam.      Quae  cum  ita  sint,    iure  exspectamus,  fore  ut 

ab   ilUs    in  religionem  artesque  Graecorum  exercita  non 

se    intelligatur ,    quantam    fuisse    opinantur ,    qui  primam 

dicem    e    peregrinae    terrae   recessu   derivare  coacti  sunt 


—    254    — 

propteraa,    qood    innuincra    cognationia   BiniilitudiniBque    ezempta 
utrinique  cpnspicua  e  iMHiiiiiiini  utrarunique  origiiie    lucem    exopto- 
tissimam  accipere  noii  perspexerunt     Ut   in    lilstoria  artU  fingoidi 
paallulum  immoremar ,  inibi    quidem  audacius  rem  egiaae  videntv, 
qui  noatra    memoria   affirmarunt ,    Graecoa  tripodeui    ot  caprifoliiui 
atque  eolumnam   loiilcaio  ab  Asiania  ac  deiocepa  ex    interlori  Aiii 
petiiaae,  dam  aimul  Doricam  ex  Aegypto  ad  Graecos    fuiaae  peria- 
tam  temere  auapicantiir ;  neque  rero  magia  mihi  persuaserunl,  Giy« 
phem,  Sphiogem,  Fegaama  poatero  demum  tempore  indidem  Graedi 
innotuisae.     Quorum  ai  apeetea  uomina ,    ea  Graecis  radicibua  eaN 
exorta  manifeato  eniteacii;    ai    rea  hiace  beatiia  aymbolice  indicitai 
in   eenaum   vocantur,   e   mythicia   de  Pbaedumte   et  BpHioraftolfl 
narrationibua   clarum    fit ,   etiam    apud    Graecoa   equatin    iir  aHHi 
numero  beatiamm  fuiaae,  quae  Soli  tanquam   propriae    aifaiboana- 
tur ;  Sphingera   autem    acimua   apud  Aaiaticoa  exprimere  vin  laBi 
ardore  auo  oomia  devaatantem :  quam  eandem  cogitatiouein  io  nqf- 
thoiogia  Graecorum  ab  ea  repraeaentari ,    aatia   aperte   dcoionatnit 
et  etymologica  ratio  {ofiyyttp,  comprimere  «»  aufi'oearei  nviynv^  it 
Sipiy%  ait  ardor  auffocana,  eratiekende  Hitze)  et  genealogia^  qua  ä 
Orthro  aive  Canicula  vel   a  Typiione    (b.  e.  aolia  calor  tenram  ei- 
urena)  deacendere  traditur.     Dummodo    igitur  Typhonem,   Orthna^ 
Ghimaeram^  Maeram,  Echidnam,  Candaonem,  Orionem,  Martern  (fii 
et   ipae   primitna    vehementem    nimiumque   aolia  ardorem  deaigMf) 
Graecia  abiudicari  vetemua,  fieri  non  poteat,  quin  etiam  SpliiQ|M 
et   Gryphem  (cuiua   eadem    liabetur  aignificatio)  eorundeui   mgak 
ut  proprioa  aaaignemua.     Quanquam  ex  omnibua  quae  disaemi  M- 
nifeatum  eat,  non  id  a  nobia  agi,  ut,  quae  primitua    eadem  existi- 
manda  aunt,  dirimamua,  acd  ut  e  profundiore  fönte  h,  e.  ex  antiqui 
communione  et  Graeca  et  Asiana  deducamua. 

Haud  ignoro  quidem  Pegasum  et  Sphingem  nun  ante  Ueiia- 
dum  memoratoa  inveuiri,  itaque  ad  Graecam  eorum  originem  rafa- 
tandam  adduci  poase,  quod  vel  haud  ita  multo  ante  euin  vel  ein 
demum  aetate  aignorum  atellarumque  nomina  et  duodecim  Zodiad 
aigna  a  Qbaldaeia  inventa  Graecia  per  Aaiam  minorem  allata  esse 
multi  cumidelero  arbitrantur;  aed  cum  sidera  praeatantiaaima  (Ori- 
onia,  Cephei,  Peraei  memoriae  dicata)  nominibua  mere  Graecia  ar- 
nata  aint ,  ut  vel  hinc  concludaa ,  aigna  et  ipaa  non  e  peregriM 
terra  eaae  aacita,  omnia  noa  docent,  ea  ex  eadem  cana  antiquii^e, 
quam  narrationea  de  diluviia ,  de  aetatibua  mundi ,  de  creatioM 
Graecorum  ore  circumlatae  prae  ae  ferunt,  apud  Graecoa  aerviU 
remanaiaae«  Quod  ai  conceaaeria,  a  aumma  probabilitatis  speeie  noa 
ablndit,  etiam  Zodiaei  aigna  eorumque  nomina  non  Graecia  deaian 
aerioribua  ex  Aaia  eaae  allata,  aed  ex  quo  Graeci  in  Graeciam  (ex 
Äaia  minore)  commigrarunt ,  a  maioribua  quibuaque  in  poatefOi 
velut  per  manua  tradita  cesaisse.  Sic  autem  quaeationi  Uli  impa- 
ditiaaimae  de  Zodiaei  origine  a  Letronnio  aliiaque  fruatra  tenlatae 
finii  mihi  videlur  imponeudua,  ut  cum  nee  ab  India  nee  a  Graadft 


-    2Ö5    — 

9  (id  qaod  proxime  ad  veritatem  aceedit)  a  ChaUaeiit 
led  pariter  atqae  narrationes  illas  de  dilavüs  allasqne  e 
onle  oriundum  una  cum  nationibus  illis  in  vafias  orbto 
giones  perveniase  putemus.  Chaldaeos  tarnen,  sl  gecH 
ordinem  respexeiis,  pro  primariis  tnm  aarrationam  illanm 
zi  aignorumqae  auctoribus  esse  habendoa,  Tix  opiu  etl 
mqne  plane  ratione,  ut  hoc  qaoqae  moneam,  controver« 
Iciniis  Sibyllinig  inter  Graecos  Chaldaeosqne  ambigua 
bet:  Sibylla  enim  omnino  cum  ApoUine  eoniongenda  ne 

quidem  aliena  erat,  quos  Sandem.  et  Anaitidem  (h,  e. 
et  Dianam)  sammo  loco  habnisse,  vetemm  testimoniia 
I  est  Ceterum  valde  dignum  est  menorata,  a  Sibylla 
apetom  (quem  mnlti  perperam  eensent  postm  deaBRia» 
Asia  in  Graeciam  inrectum)  et  Tltaaem  Ita  eeiebrari» 
daeis  quoque  proprios  Msee  intenigamus;  qnam  tarnen 
iratius  inquirere  kmgttm  est  Sed  quamyis  in  Yastum 
ae  ChaMalcae  antiquitatis  gurgitem  nos  praecipitare 
n  non  sit  animus,  hoc  saltem  aperte  profitendom  dneo, 
lidua  quam  huic  quaestioni  navayi  opera  esse  persua* 
c  veluti  radice  antiquissimam  et  Asiae  minoris  etGra»- 
»riam  redintegranti  incipiendum  esse.  Quemadmodani 
lultores  Pelasgos  cum  Phrygibns,  Phryges  cumArmeDiia 
laesisse  scimus,  eodem  cognationis  tenore  Hellenes  cum 
uisque  Asianis  non  Phrygicis  et  Thraeibos,  bi  omnea 
I,  Cilices,  Pisidae,  Pampbylii,  Lycii,  Lydi,  Uiensei^ 
im  bellicosis  Chaldaeorum  gentibus  coniunguntur ,  ut  ab 
laldaeisque  ad  Asianos,  ab  Asianis  ad  Graecos  transitus 

series  deduci  restituique  possint  Quae  cum  ita  se 
timo  iure  affirmamus,  quod  veteres  Phrygum  nationem 
sima  haberi  voluerunt,  idem  de  Pelasgis  et  HeUenibus 
posse,  siquidem  apud  hos  quoque  integra  remanserant 
itigia  eins  aetatis,  quam  alioquin  ex  solis  antiquissimae 
imentis  eruere  certisque  iineamentis  definire  possumns. 
absolutis  etsi  satis  repetl  nequit,  pleraque  eomm,  quat 
OS  Asianosque  similia  et  eadem  reperiuntur,  e  pristlna 
consanguinitate ,  non  e  serioris  aevi  commerciis  vicinis 
.nda,  nibiiosecins  concedendum  es^  etiam  recentiori  aetate 
\  Asianis  ad  Graecos  perrenisse.  Et  quae  de  Pelope 
rantur  e  Lydia  ad  Peloponnesum  ddato  qnia  historiea 
digna  sunt^  band  scio  an  multi  recte  ita  intelligant,  ut 
ttionum  eis  et  trans  mare  incolentium  et  originis  et  re» 
litatem  commnni  popularis  traditionis  memoria  compro- 
ficare  videantur.  Sed  ut  et  alia  longius  persequi  sn« 
et  ülud,  quod  omnes  memoria  tenent,  musicam  Graeeo* 
sive  eThracia  sive  ex  Asia  minore  partim  a  Phrygibus 
^liryges  usque  ad  Pieriam  et  Olympum,  sub  quo  Attem 
ebant,  propagatos  fuisse  certum  habetur)  partim  a  Lydia 


—    266     — 

incrementa  cepisse  validisBima ,  hoc  loco  ante  omnia  radmoTaii  de- 
bent  Cybeles,  Attis,  Sabazii,  Omphales,  Bondidis,  CotyttaB  vel  no- 
mina    vel    sacra    in    religionem  Graecornm   recepta  et  cum  eom 
Graeciae  deorum,  qai  (utpote  primitus    cognati)  eis  respondere  fi- 
debantur,   sacris   rebusque    gestis   permlsta;   neqaaqaam  tarnen  de 
mystica    Cabirorom    religione    aliisque,    velat   de  gynaecocratia  ii 
insula  Lesbo  pariter   atqne    in  Lycia  nsitata,  de  Hercale  in  insiila 
Co  muliebri    vestita   aeque   ac    in  Lydia  praedito,  idem  praedlctfi 
velim,  quippe  qaae  omnia  non  e  reeentioris  aevi  commerciiB,  sed 
communi  aeqnaliqae  religionis  cnltusqne  statu ,   qnalis  vetosti 
temporibus  apud  Graecos  Asianosqne  flornerat^  repeti  coUu 
debeant.     Quid  autem  ?    nonne  rationi  admodum  consentaneum  fliti 
multas  res  ad  religionem  pertinentes,  quas  mii versa  Graecia  putoi  ' 
adeo  excoluerat  et  ad  novam  altioremqne   sentiendi    normam  nik^ 
gerat,   ut   aliam    plane    ac   diversam  Ingenii  multoram  saeculona 
laboribus  formati  indolem  referrent ,    in   remotioribus    quibusdatin  flt 
occultioribus  Graeciae  locis  aut  integras  fuisse  snperstites  ant  eii- 
guam  tantum  novi  rernm  Status  vim  expertas  ?  unde  eventre  potmt, 
ut  postea  pro  barbarae  originis  rebus  existimarentur ,   qnae  nil  M 
pristinam  suam  natnram  immutatam  retinuerant.      Qaamobrem  en 
inter   alios   Boeckhius    recte    observaverit ,    in  eo  praestantissiiiiaB 
cemi  Graecorum  indolem,  qnod,  cum  ab  initio  eorum  lingua,  ni- 
gio,  instituta  non  diversa  a  barbaris  (videlicet  Asianis)  essentisif 
eonstiterint  Graeci  in  primitivis  cultus  humani  rudimentis,   selö^ 
cpsso   cascae   disciplinae  iugo   ad  perfectiorem  rerum  statnm  feiti- 
naverint,  haec  sententia  iustis  finibus  ita  coerceatur  necesse  est,  ri 
in  multis  quoque  Graeciae  locis  pristinae   et  barbarae  Indolis  Yt^ 
gia  per  omne  tempus  perdurasse  dicamus. 

lam   si    omnia ,    quae  disseruimus ,    sub  unum  oeulonini  con* 
spectum   revocamus ,    universam   sententiam  hunc  in  moduin  infc^ 
mamus.     Graeci  ab  Aegyptiis  quidem  nihil    acceperunt,    quanqoaa 
narrationem  de  Danao  inde  in  Graeciam  egresso  simpliciter  reiioeit 
non  aus]m,quoniam  ei  profnndiorem  subesse  caussam  cum  Ewaldii 
crediderim,  nimirum  antiquam  Graecorum   cognatarumque  nationon 
Aricarum  migrationem ,  e  qua  Cepheus  et  Perseus  loppae,  Mopstf 
Ascalone ,    Cinyras    (i.  e.  Linus ;    uterque    Apollinis    filius   dicitur) 
Gypri  cum  Venere  celebrati  et  ipsi  repetendi  videantar.     Phocnicei  ji 
e  contrario  praeclara  quaedam  cultioris  vitae  instrumenta  cum  Grae 
eis  communicasse  putandi  sunt,  quamvis  nee  deos  suos  a  pere^* 
nis  illis  Graeci    mutuati    sint  nee  originem   artis  Hellenicae  in  Se- 
mitarum terris  quaerendam  esse  uUo  modo  sit  credibüe ;    quoda  ^ 
religionibus  institutisque  Semitarum  aliqua  in  usum    suum   reeepe- 
runt,    ea    adeo    in   sucum  et  sanguinem  converterunt ,  ut  maioren 
partem  rix  dispici  ideoque  iure  Graeca  dici  possent     Postremo  de 
ratione ,  quae    inter    Graecos    et    Asianos   intercedit ,   commnni  iU 
statuendum  est,  ubi  primo  Pelasgi,  post  Hellenes  in  Graeciam  trans- 
migrabant|  utrosque  Aricorum  Asiae  incolarum  lingnam  religionem- 


««   1 


0titiitft  (4iudia  tunc,  non  postea,  erant)  secam  asportass«; 
atem  in  uBiverauni  faiasc  ritae  condicionea  hinc  Phrygmi 
>ruiii ,.  iilinc  HeUenum  et  ccteroram  Asianonim.  Deinde 
tcndam  est,  cam  Pelaagos  etPhryges  agricultiirae  deditos 
itae  statuin  nondum  fuisse  assecoloa  seiamiis ,  belUcoios  \ 
am  eo  tempore ,  quo  '  Ghraeeiam  oeeaparant ,  gravissima 
ilturae    artiumque    rudimenta    cognita  habuisse,  praecipue 

ApolUnis  et  Dianae  et  si  qui  deorum  Graecorum  Ignia, 
rum  pcrsonas  gerunt,  ex  Asianis  sedibus  asportasse  videri : 
cae  religionis  capita  non  in  Graeciae  solo  exorta,  sed  e 
10  aevo  pie  sancteque  servata  videantur.  Et  licet  minime 
Graeeae  religionis  caput  lovem  a  prisca  Heilenlcae  stir- 
ne  fuisse  alienum ,  tarnen  pro  certo  haberi  velim ,  aiiain 
üiversam  fuisse  cogitationem ,  quam  utrique  lovis  numini 
»rincipalem  inesse  volebant :  nimirum  Pelasgicus  luppiter. 
nica  religionis  Pelasgicae  indole  universa  erat  Coelns 
*em  Tcrram  fecundans ,  Hellenicae  autem  religionis  sen- 
tularc  yidctur,  ut  lovi  Hellenico  Coeli  patris  lucem  spar- 
liaque  collustrantis  notionem  tanquam  potissimam  vindi- 
)uantumvi8  igitnr  Asiam  minorem  pro  arce  habeamus  et 
;canim  et  nationum  et  religionum  antiquissima ,  tamen 
lae    utrimque    inveniuntur   cognationis   Graecorum   Asia- 

olim  arctissimae  indicia  quam  caute  prudcnterque  tra- 
plorari  debeant,  priusquam  universa  quaestio  absolvi  pofl-^ 
3t  quod  moneamus:  quodsi  ea  quae  disputata  antecedont 
itummodo  promulsidis  instar  dicta  esse  manifestum  est, 
fore  ut  copiosiori  expositione  sententiam  nostram  confir- 
imus. 


Zusätze  und  Berichtigungen. 


.  4 — 6  (über  den  Namen  Athene)  vgl.  S.  44  oben.  — 
-8  (über  den  N,  Aegyptos)  vgl.  S.  187.  —  S.  9,  Z.  8 
eibe:  und.  —  Zu  S.  22—24  (über  den  N.  Aphrodite) 
rS.  189.  —Zu  S.  37—38  (über  die  Namen  Gyges  und 

S.  208. —  S.  42,  Z.  18.  v.  o.  schreibe:  Schwenck.  — 
—44  (über  ^idvQafißog)  vgl  S.  138.  —  S.  57,  Z.  14 
Bibc:  aQ'og.—  S.  58,  Z.  21  v.  o.  ist  das  Wörtchen:  zu 
jzustreichen.  —  S.  66,  Z.  12  v.  o.  schreibe:    i^(pai.  — 

11  V.  u.  j^chreibe:  ^57.  —  S.  77,  2.3  v.  o.  schreibe: 
t  94,  Z.  14  V.  0.  sishreibe :  L  —  S.  95 ,  Z.  16  v.  o. 
überhaupt  —  S.  106,  Z. 5  v.  u.  schreibe:  KoXXi^qoij. — 
;.  4  V.  ü.  schreibe:   fiviXoq]    der   hässliche  Schreibfehler 


• 


—    250    — 

minoria  incolasAriofl  intefceBsiate?  Quod  ri  qiiis  mihi  oppönat  dis- 
crepantfaHD  Unguarum,  qualUi  seriori  aeUte  exstitiaae  inrä  existiiM- 
tnri  rem  hone  in  modum  menti  infonnatam  habeo,  totam  hnc 
qnaestionein  non  tarn  geographieo  quam  historico  ordine  abaohroh 
dam  eaae,  idque  ita  aecipi  vdim,  ut  divenae,  qaaeAsiam  mfaienB 
Oraeeiamqne  ineolebant,  nationea  nee  inde  ab  ea»  in  qua  veni- 
mur,  antiquitate  tantopere  inter  aese  et  lingaae  et  ingenii  fonai 
diaerepuiaae  eredantur ,  quantopere  poatea  diserepabant ,  eom  aiiae 
ab  aliia  diu  longinquisque  terrarum  traetibaa  dlacriminatae  eowMh 
nem  et  primitivam  athrpis  unaqoaeqae  auae  naturam  adeo  Ibhm- 
tasaent,  ut  negligentiua  conaideranti  diveraiaaimo  ^^enere  arfai 
▼ideri  poaaent,  nee,  ai  una  alterave  gena  diatinctam  ingenii  üqgaMgoe 
ffonnam  poatea  aaaecuta  erat,  ea  hanc  eertam  formam  etimn  viMioff 
tempore  habuiaae  pntetur.  Quantomria  autem  graviaaimiun  hoe  iqft- 
mentnm  tantömmodo  e  coniungendia  omnia  generia  adiumentia  pnto- 
diua  et  interiua  intelligl  poaait,  tarnen  priiiaqaanh  alia  menmite 
oebure  non  poaaum,  coniecturam  noatram  mirifiee  confirmafft  latiealiai 
mythologicia,  Conatat  enim^  dao  prae  eeteria  omnibna  deormapan 
apud  Aaianoa  cultu  gaviaa  eaae  eeleberrimo ,  aeilicet  Cybeien  At- 
temqne  et  Anaitidem  Sandernque,  quonun  priua  apnd  Phiniei^ 
poaterina  apud  Cappadoeea,  Cilieea,  Piaidaa,  Pamphyliosi  Lydoi^ 
lUenaea  aommia  honoribua  divinla  aSectom  füiaae ,  e 
traditionibua  aimnlque  e  maxima  monumentomm  copi«  aalia 
demonatrari  poteirt.  Atque  Gybelea  et  Attia  numinibua  nemo 
Terram  matrem  eiuaque  nunc  filium  nunc  amicum  iavenea,  qjii 
naturae  vemo  tempore  effloreacentia  partea  auatinet,  aignifievii 
quibua  ai  acKunxeria  AttIa  aive  Atyia  patrem  eoeieatem  Mraea 
(&s  Zend,  mainju,  codeatia;  pro  „Manea^'  etiam  Masdea  dieebata 
et  Mazeua  wpud  Phrygea ,  teate  Heaychio ,  eat  lupiter) ,  trea  ttm 
aimpliciaaimaa  peraonaa  divinaa,  nimirum  Goelum  patrem,  mafna 
Terram  eorumque  fiiium  iovenem  h.  e.  fructum  ex  illoran  eoa- 
lunctia  yiribua  progerminatom  nanciacimur.  Qua  aane  pnmini 
pogitatione  cum  nuUa  aptior  eaae  poaait  ingenio  et  vitae  con&iaa 
mtionia  Phrygicae,  eandem  in  Peiaagorura,  qui  et  ipai  agricoltani 
ßnuit,  religione  non  domiaari  non  potuiaae,  vel  a  priori  eoBckri 
}ieeret,  niai  etiamnunc  aatia  facile  eaaet  ad  comprobandum,  miiv- 
jMm  Pelaagorum  mythologiam  notione  Goeli  Terram  fecundantii  er 
eaque  fructum  procreantia  olim  fuiaae  comprehenaam.  Ut  iUa 
prohibeamur,  quominua  Gybelen  (h.  e.  quae  curvatur,  quae  aiatao 
▼ertitur),  Attem  (Attea  a.  Atya  deacendere  videtnr  a  rad.  Saaitr. 
tu,  tav,  creace^e,  cum  praefixo  at  s  praepjat  ad;  itaque  Attyi» 
l^dcreacena,  adoleacena)  eiuaque  patrem  Manem  aeu  Coeleatem  pri- 
initua  proraua  congraiaae  cenaeamua  cum  Pelaagormn  Cerere  et 
Baccho  (rad«  Scr,  vaki^  ^  german.  wachaen,  graee.  av§ayEir,  ht 
fingere:  itaque  Bacchus  =3  Liber, £0^)  et  love Dodonaeo,  Gooln 
Anaitidia  Sandiaque  eam  fuiaae  no.tionem,  ut  Ignem,  Locem,  SohBi 
iiunami  alter  aezu  maacido,  femiidno  altera  repraeaentanmt  et  iü 


-  «1  — 

ly  ut  impHmls  pnrttleimr  Igni«  rfs,  quäe  qui^uid  tnimis 
metum  ,  sublime  esset ,  exsthigueret  j  in  eis  respiceretar, 
m  Moversius  ingenti  doctrinae  eopia  certo  eertiits  evieit. 
erantar  etymologiea  snbsidia,  qnae  rem  alioquin  firmiter 
extra  ullam  dubitationem  ponant.  Etenim  Anaitidis  no* 
m  compositum  est  enm  Zendico  anfthita  sive  Sanscriticö 
urus);  Sandig  autem  (vel  Sandanis  vel  Saudaci)  nomen 
n  est  a  radice  Sanseritiea  <;odh  vel  9ttndh(albnm,  pumm 
urifieare)  j  unde    fraecqm    nu&u^c    (Dor   tto&oQo^)   pro 

eodem  modo  ortum  est,  quo  xsvog  pro  xF*v6g  e  San- 
knja.  Praeterea  huo  trahendum  est  iatinum  candere ,  ean* 

Sanscritico  $vid  in  ^  (cf.  latlnnm  sudor ,  sodtare  et 
id,  nostnim  aehwitien)  contraeto  explicandmu.  Ab  -eadem 
lli  vel  9imdh,  unde   ytad^u^q  descendit,  etiam  ädieotivum 

%9v86(;  pro  oKup^og,  anov&og  (proprio  eandidus,  blanli, 
clium  sumpsit;  littera  initialis  a  est  praefixum  sa.  laro 
m  est,  Xuthum  lonis  Adiaeique  patrero  oHro  nihil  nisl 
ßognomen  fuisse,  unde  inteUigas ,  qoa  de  eaussa  «eoidisse 

ut  Graeci  postero  tempore  ^tnm  Solera  deum  Lyeiorva 
Canthus  in  Lycia  obv'ni^  band  düble  ab  aqua  pe)hioi4a 
xit)  tum  Sandaewi  vel  Sandern  CUidum  soo  ApolHnl  slTe 
juarent.  Posteaqoam  enim  deus  ab  initio  unss  lde«M)ue 
US  una  cum  populo ,  euiua  ia  erat  proprlus,  in  diversaa 
it ,  intermisso    magna  temporis  intervallo  aeddH ,  ut  dao 

uno  eodemque  enata  a  aerioris  aevi  Graeois  denue  pro 
ique  agnoseerentur. 

nae  de  Xutbo  sive  Xaitbo  cum  SanAi  aeqoando  dispu* 
sdunt,  sl  pro  norma  habernns,  ad  qoam  universa  sententia 
gatur,  ita  existimandum  eat,  ut  ex  Asiae  minoris  religkn 
ria  eiueeat ,  duas  ibi  Aricae  origlnis  stirpes  esse  didtln- 
qiiarum  altera  Cyt^elen'  Attemque,  altera  Sandern  Analtf- 
ro  summis  numinibos  patrüs  habuerit,  ita  in  Graeda  quo- 
exstitisse  nationes,  alteram  Pelasgorum^  quae  nuarina  cum 
eadem  coluerit,  alteram  Helienum,  quae  Sandern  et  Ana- 
aece  versos  et  si  qui  del  ex  eomm  vel  cognominibns  vet 

attrtbutis  exorti  sunt,  videKcet  ApolBnem,  Dianam,  Solem, 
ff  artem ,  Candaonem ,  Orionem,  Herculem  pro  patrils  dela 
uerit.  Veruntamen  quantumvis  facere  non  possimos,  quin 
,  ceteris  Asiae  minoris  incoKa  Ariis,  Pelasgos  ab  Helle- 
ittroruroque  ingenii  indolem  et  religionem  spectea,  vel  ma- 
irsos  fuisse  statuamus,  ex  iis  quae  supra  declaravimua 
ket,  nos  minime  eo  inclinare,  ut  proximam  linguarum  affi- 
;iam^  tum,  cum  utrique  permisti  sunt,   inter  eos  obtinuisse 

Quemadmodum*  igitur  Phrygum  genus  quietum  et  agr»^ 
deditum  cum  strenuo  ac  bellicoso  Lydomm  populo,  qui 
n  Cappadocibus ,  Cilidbus,   Pisidis,   Pampbyliia,  Lyeiis, 

Tbradbus  et  religionem  et  originem  bäMboli  adso^  0(hi^ 


-    262    -  ^ 

luit,  nt  Phrygum  Lydommqoe  Bennimes  religionesqne  a  raeentioris 
aetatiB  scriptoribus  plane  pro  eisdem  haberi  poseent,  eodem  modo 
Hellenes  quoque  et  Pelasgi  deos  saos  antiquitas  e  cUvena  onmino 
et  contraria  cogitatione  exortos,  hinc  lovem  Pelasgicum ,  Cererem, 
Bacchum^  Proserpinam,  illinc  lovem  Hellenicum,  ApoUinemi  DiamuD, 
Solem,  Lunam^  Martern,  Herculem  magis  magisqne  comiocianmt  et 
in  concordiam  redegenint,  donec  in  unius  lovis  K  e*  Codi  patrii 
tam  lucem  spargentis  quam  Terram  fecundantis  nomine  aMqiN 
communem  deorum  hominumque  patrem  suo  iure  agnoscerent 

Dolendum  sane  est,  quod  aretie  limitibns  huic  diepotatioiii 
clrcumscriptis  impedimur^  ne  argumenta,  quae  e  linguamm  rel^gio- 
numque  scientia  petenda  ad  sententiam  firmandam  addnei  fomaat 
ereberrima,  singillatim  recensere  copiosinsqne  exponere  queuni. 
Unum  iUud  tarnen^  opinor,  neminem  fugere  potest ,  quantum  ex  et 
luminis  alferatur  mythologiae  Graecorum  simul  et  Asianomm.  Qids 
enim  est  quin  seiat  plurimoe  Graecorum  sive  deos  aive  heroei^ 
Tcluti  ApoUinem,  Dianam,  Herculem,  Hartem,  Cepheum,  Peneiui, 
Bellerophontem,  Mopsum,  Orionem,  Typhonem,  Gjgen  a.  OgygM, 
Iphigeniam ,  Orestem ,  Marsyam ,  alioa ,  etiam  inde  a  Thrada  per 
wüversam  Asiam  minorem  usque  ad  Palaestinam  ita  cultoa  edo- 
bratosque  inveniri,  ut,  nisi  eos  in  utraque  terrarum  re^one  aeqoe 
antiquos  h.  e.  utriusque  regionis  incolis  ab  initio  proprioa  ftte 
Btatuae,  nuUum  idoneum  eius  rel  explicatum  proponere  poah. 
Itaque  cum  numinum  illorum  cultum  narrationesque  et  fabnlas  qBtt 
de  eis  in  utraque  regione  circumferebantur  antiquisaimai-  noa  o 
transltu  quodam  mythorum,  quem  nunc  plerique,  et  iure  id  qulden, 
quam  maxime  repudiant,  quippe  cum  tempore  ilio  remotisrimo 
Cttltus  et  Sacra  deorum  non  vi  quadam  interiori  peregrinorom  ani- 
mos  allexerint,  sed  e  cognatorum  populorum  migratloniboa  illustrari 
debere  iudicemus,  iamiam  intelligitur ,  summam  inde  Graeconui 
mythologiae  et  antiquitatem  et  auctorilatem  reconciilari;  ex  hie 
enim  sententia  sequitur,  magnam  illam  idearum  Gommunioneflif 
quam  inter  Graecas  et  Asianas  rellgiones  Interesse  nemo  hanni 
rerum  peritus  infitiabitur,  e  primitiva  utrarumque  orlgine  commiDi 
pendere.  Ct  paucis  exemplls  utamur ,  multi  fuemnt  (et  foitane 
etiamnunc  sunt),  qui  narrationes  de  diluviis  apud  Graecos  pervnl- 
gatas  ex  Orientis  regionibus  in  Graeciam  pervenisse  censerent :  cm 
tarnen  pro  certissimo  tenendum  sit,  Graecas  de  diluyiis  traditkM 
ex  eadem  cana  antiquitate,  ad  quam  Phrygicae,  Armenicae,  CM* 
daicae,  Indicae  relegantur,  repetendas  una  cum  populo,  cuins  ingemo 
debentur,  in  Graeciam  transmigrasse.  Neque  vero  minos  hoc  tn- 
hendum  est,  quod  multi  (ut  Moversius)  religionem  illam,  qua  Asiani 
in  igne  purgandi  renovandique  vim  inesse  putabant  quamqae  apiri 
Graecos  et  ipsos  haud  semel  reperimus  (veluti  in  fabolis  de  TU- 
ptolemo  in  ignem  misso  et  immortalitatem  adepto,  de  Hercule  in 
Oeta  combusto  flammisque  renato),  ab  Orientalibua  ad  Graecos 
permanasse  credunt,  u^iote  quae  ex  antiqoissima  sentiendi  oogitan- 


—    258    — 

)ne  tnter  populos  proxime  cognatos  conmiiiiii  derivanda, 
velAsianis  univershi  vel  denique  Phoenicibus  ut  [Hropria 
Sit.  Atque  ita  imprimis  de  toto  fabalarum  cycb,  quo 
es  gestae  celebrantur,  iudicemus  oportet,  eas  non  ex  qUo 
)nte  in  Graeciam  esse  invectas,  sed  e  communl  Asiano- 
iorumque  religione  oriondas,  adeo  ut,  quanquam  unum 
lo  Herculem  in  antiquo  terrarum  orbe  exstitisse  credimus, 
oem  Graecum  nee  e  Phoenicio  nee  ex  Asiano  deriväri 
sed  eum  eandem  cum  populo  ipsius  cultore  condicionem 
.  e,  ex  una  radice  oriundum  in  plures  partes  abiisse 
• 

si  ea  quae  modo  disputayi  tribus  verbis  complecti  et  ad 

utationis  finem^  aecommodare  volumus,    in   propatulo  est, 

plane  ac  diversam   difßcillimae    quaestionis    expediendae 

3se  quam  eos,  qui  (ut  Radulpbus  Rochettius)  mythico  po« 

lerculis  cyclo  seducti  nuper  magnam  Graecae  mythologiae 

Asia  minori  allatam   itaque  postero  tempore  Graecorum 

luinis  admistam  esse  contenderunt    Nos  vero  distinguen«- 

inter  ea,  quae  ex  antiquissima  Graecorum  Asianorumque 

et  religionis  communione  illustranda   sunt,    interque   ea 

demum,  cum  utrique  per  longum  saecuiorum    decursum 

iiamvis  una  stirpe  exorti  ad  diversam  tamen  tarn  linguae 

?nii    indolem   properaverant ,    Graeci    ab  Asianis  mutuati 

lunc  ita  pergemus ,  ut  certissitno  duce  usi  comprobemus, 

generis  res  multo  levloris  aestimandas  esse  pretii,  quam 

aliique  arbitrantur.      Etenim    linguarum   Asiae    minoris 

yestigia    paene    nulla    in    antiquam    Graeciam    irrepsisse 

Ut  in  praecipuis  eorum  enumerandis  acquiescarons ,   huc 

i  pertinent   nomina    quaedam   rerum   ad   musicam   artem 

Q,  ut  sXvinog,  (.layddiq^  aafißvxfj,  quibus  tamen  carendum 

Q  Böttichero    addamns    vocabulum  skfyog   (derivandum  a 

'^*    ^f^s'i    clamare ,   itaque  sleyog  pro  yUyog  proprio  est 

nibris;    vide  supra  p.  105.).     Praeterea  digna  sunt  quae 

ir    vocabula    ävTtjyog,  drriXaßog,  ^siqd ^  et,  si  Pottinm 

que  audimus,  vox  gravissima  alitfQog.     Phrygicnm  regis> 

\fjv  Omnibus  notum:  sed  vocabulum  rvQavvog,  quod  Boe- 

ßtore    Goschius    indidem     enudeandum    censuit,    Graeca 

im  non  haberi  non  potest.     Yidemus  igitur,  ex  quo  ma- 

]  populorum  corpus  bipartitum,  quod  partim  e  Pbrygibus 

s,  partim    ex    Hellenibus   et  ceteris  AsIae  minoris  incolis 

gicis)  una  cum  Tbracibus  constabat,  antiquissimo  tempore 

9  partes    disiectum    et  in  multa  membra  dissolutum  erat, 

n    et   Hellenum   linguam   ex   illorum    lingua  paene  nihil 

[tuatam.      Quae  cum  ita  sint ,    iure  exspectamus ,  fore  ut 

ab   ilUs    in  religionem  artesque  Graecorum  exercita  non 

ise    intelligatur ,    quantam    fuisse    opinantnr ,    qui  primam 

dicem    e    peregrinae   terrae   recessu    derivare  coacti  sunt 


—    254    — 

proptenuii  qood  innuincra  cognationia  Bimilitudinisque  exeiDpia 
utrinique  cpnspicua  e  e(Miiniiiiii  utrarumque  origiiie  lucem  exopto- 
tissimam  accipere  noii  perspexerunt  Ut  in  liistoria  artid  fingendi 
paullulum  immoremar ,  inibi  quidem  audacius  rem  egisse  videntur, 
qui  noatra  memoria  affirmarunt ,  Graecos  tripodem  et  Gaprifoliam 
atqae  columnam  lonicara  ab  AsianiB  ac  deioeeps  ex  interiori  Asia 
petiisae,  dum  aimul  Doricam  ex  Aegypto  ad  Graecoa  fuisae  peria- 
tam  temere  auapicantiir ;  neque  rero  magia  mihi  peraaaaenuil,  Giy- 
phem,  SphiDgemi  Fegaaum  poatero  demum  tempore  indidem  Ghraecia 
innotnisae.  Quorum  ai  apeciea  nomina,  ea  Graecla  radicibua  ease 
exorta  manifeato  eniteadi}  ai  rea  hiace  beatiia  symbollce  indiettae 
in  eenaam  vocantur,  e  mythicia  de  Pftaathonte  et  Bf4iera|ih(tt>te 
narrationibua  clarum  fit ,  etiam  apud  Graecoa  equaäi  iir  warn 
numero  beatiamm  fuiaae,  quae  Soli  tanquam  propriae  attriboarea- 
tur;  Sphingem  antem  acimua  apud  Aaiatiooa  exprimere  vlm  aelia 
ardore  auo  oomia  devaatantem:  quam  eandem  cogitatioiiem  in  roy- 
thologia  Graecorum  ab  ea  repraeaentari ,  aatia  aperte  dcmonatrant 
et  etymologica  ratio  {aflyyuvj  comprimere  «  auÄ'ocarei  nyiynp^  ut 
Sipiy%  ait  ardor  auffocana,  eratiekende  Hitze)  et  genealogia^  qua  ab 
Orthro  aive  Canicula  vel  a  Typhone  (b.  e.  aolia  calor  terram  ex- 
urena)  deacendere  traditur.  Dummodo  igitur  Typhonem,  Orthrum, 
Glumaeram^  Maeram,  Echidnam,  Candaonem,  Orionem,  Martern  (qai 
et  ipae  primitua  Tehementem  nimiumque  aolia  ardorem  deaigiiat). 
Graecia  aÄ>iudicari  vetemua,  fieri  non  poteat,  quin  etiam  Spliingn 
et  Gryphem  (cuiua  eadem  habetur  aignificatio)  eorundeui  infeaio 
ut  proprioa  aaaignemua.  Quanquam  ex  omnibua  quae  diaaenii  ma- 
nifeatum  est,  non  id  a  nobia  agi,  ut,  quae  primitua  eadem  existi- 
manda  aunt,  dirimamus,  aed  ut  e  profundiore  fönte  h.  e.  ex  antiqua 
communione  et  Graeca  et  Asiana  deducamua. 

Haud  ignoro  quidem  Pegaaum  et  Sphingem  non  ante  Ueaio- 
dum  memoratoa  inveuiri,  itaque  ad  Graecam  eorum  originem  refa- 
tandam  adduci  poase,  quod  vel  haud  ita  multo  aiite  eum  vel  eiai 
demum  aetate  aignorum  atellarumque  nomina  et  duodecim  Zodiad 
aigna  a  Qhaldaeia  inventa  Graecia  per  Aaiam  minorem  allata  esse 
multi  cumidelero  arbitrantur;  aed  cum  aidera  praeatantisaima  (Ori- 
oma,  Cephei,  Peraei  memoriae  dicata)  nominibua  mere  Graecia  er- 
nata  aint,  ut  vel  hinc  concludaa,  aigna  et  ipaa  non  e  peregriaa 
terra  eaae  aacita,  omnia  noa  docent,  ea  ex  eadem  cana  antiquilüei 
quam  narrationea  de  diluviia ,  de  aetatibua  mundi ,  de  ereatiaae 
Graecorum  ore  circumlatae  prae  ae  ferunt,  apud  Graecoa  aervata 
remanaiaae«  Quod  ai  conceaaeria,  a  aumma  probabilitatis  apecie  noa 
ablndit,  etiam  Zodiad  aigna  eorumque  nomina  non  Graecia  demui 
aerioribua  ex  Aaia  eaae  allata,  aed  ex  quo  Graeci  in  Graeciam  (ex 
Äaia  minore)  commigrarunt ,  a  maioribua  quibusque  in  poaterai 
velut  per  manua  tradita  ceaaiaae.  Sic  autem  quaeationi  iili  impa- 
ditiaaimae  de  Zodiaci  origine  a  Letronnio  aliiaque  fruatra  tentalai 
fiaia  mihi  Yidelur  imponeudua,  ut  cum  nee  ab  India  nee  a  Gnedi 


-^    806    — 

I 

(id   qaod  proxime  ad  veritatein  aceedit)  i  GhaUMMi 

I  pariter  atqae  narratlones  illas  de  dilavüs  allasqne  e 

te   oriundum   una  cum  natiimibus  illis  in  vaHas  orbts 

)ne8   perveniAse   pQtemus,     Chaldaeos  tainen,  si  gwH 

linem  respexeris,  pro  primariis  tnm  aarrationam  illanm 

signorumqae   aactoribas  esse  babendoa,  Tix  opus  etl 

]ue  plane  ratione,  ut  hoc  qaoque  moneam,  controver« 

iniis   Sibyllinis   inter   Graecos   Cbaldaeosqne   ambigua 

t:  Sibylla  enlni  omnino  com  ApoUine  coniungenda  na 

[uidem  aliena  erat,  quos  Sandem.  et  Analtidem  (h,  e. 

Dianam)   smnmo   loco  habnissei  vetemm  testimoniia 

est     Ceterum  valde  dlgnum  est  menorata,  a  Sibylla 

etum   (quem  multi   perperam  censent  postm  deaBRia» 

isia  in  Graeciam  invectum)   et  Tifwtnt  Ha  edebfarl, 

lels  quoqoe  proprios  Msea  intelligamus;  quam  tarnen 

itius   inquirere   kmgttm  est     Sed  quamyis  In  vastiHD 

Ghaldaicae    antiquitatis   gurgitem    nos    praeclpitara 

non  Bit  animusi  hoc  saltem  aperte  profitendum  dneo, 

ua  quam  huic  quaestioni  narayi   opera   esse  persua» 

veluti  radice  antiqoissimam  et  Asiae  minoris  etGrae- 

am   redintegranti   incipiendom    esse.      Quemadmodam 

tores  Pelasgos  cum  Phrygibus,  Phryges  cnmArmeDlIs 

Bsisse  scimusi  eodem  cognationis  tenore  Hellenes  com 

sque    Asianis   non  Phrygicis    et  Thraeibos,  bi  omnea 

Cilices ,    Pisidae ,  Pampbylii ,   Lyell ,  Lydl ,   lüensea^ 

belücosis  Chaldaeorum  gentibus  conlunguntnr ,  ut  ab 

Idaeisque  ad  Asianos,  ab  Asianis  ad  Graecos  transitua 

series    deduci   restitoiqoe   possint      Quae  cum  Ita  se 

DO  iure  affirmamosi   quod  veteres  Phrygum  nationem 

ma  liaberi  voluerunt,   idem  de  Pelasgis  et  HeUenibus 

isse,  siquidem   apud   hos  quoque  Integra  remanserunt 

i;ia  eius  aetatis,  quam  alloquin  ex  solis  antiqnissimae 

lentis  eruere  certisque  lineamentis  definire  possumns. 

»soiutis  etsi  satis  repeti  nequit,  pleraque  eorum,  quat 

Asianosque  similia  et  eadem  reperluntufi    e  pristina 

onsanguinitate ,  non  e  serioris  aevi  commerciis  vlcinis 

la,  nihilosecius  concedendum  es^  etiam  recentiori  aetate 

asianis    ad  Graecos   penrenisse.     Et   quae  de  Pelope 

ntur   e  Lydia  ad  Peloponnesum  delato   qnla  historiea 

gna  sunt^  liand  scio  an  multi  recte  Ita  Intelligant,  ut 

)num  eis  et  trans  mare  Incolentium  et  origlnis  et  re» 

sttem  communi  popularis  traditionis  memoria  compro- 

are   videantur.     Sed   ut  et  alia  longius  persequi  sn« 

illud,  quod  omnes  memoria  tenent,  musicam  Graeeo* 

e  e  Tbracia  sive  ex  Asia  minore  partim  a  Phrygibus 

fges  usque  ad  Pieriam  et  Olympum,   sub  quo  Attem 

mt|  propagatos  fuisse  certum  habetur)  partim  a 


—    266     — 

incrementa  cepisse  validissima ,  hoc  loco  ante  omnia  ni6morari  de- 
bent  Cybeles,  Attis,  Sabazii,  Omphales,  Bondidis,  Cotyttus  vel  no- 
mina  vel  sacra  in  religionem  Graecornm  recepta  et  cum  eorum 
Graeciae  deoram,  qai  (utpote  primitus  cognati)  eis  respondere  vi- 
debantur ,  sacris  röbusque  gestf s  permlsta ;  neqnaqnam  tarnen  de 
mystica  Cabirornm  .religione  aliisque,  velat  de  gjnaecocratia  in 
insula  Lesbo  pariter  atque  in  Lycia  usitata,  de  Hercule  in  insuh 
Co  muliebri  vestita  aeque  ae  in  Lydia  praedito,  idem  praedieari 
velim,  quippe  quae  omnia  non  e  reeentioris  aevi  commerciis,  sede 
communi  aequaliqae  religionis  cnitusque  statu,  qualis  vetustissimii 
temporibus  apud  Graecos  Asianosque  flornerat^  repeti  eoliustrariqae 
debeant.  Quid  autem  ?  nonne  rationi  admodum  consentaneum  «t; 
mnltas  res  ad  religionem  pertinentes,  quas  nniversa  Graecia  posles 
adeo  excoluerat  et  ad  novam  altioremque  sentiendi  normam  rede- 
gerat, ut  aliam  plane  ac  diversam  ingenii  mnltorum  saeculoram 
laboribus  formati  indolem  referrent ,  in  remotioribus  quibasdaro  et 
occultioribus  Graeciae  locis  aut  integras  fuisse  snperstites  aut  exi- 
gnam  tantum  novi  rerum  Status  vim  expertas  ?  nnde  evenire  potoit, 
ut  postea  pro  barbarae  originis  rebus  existimarentur ,  quae  nil  nin 
pristinam  suam  naturam  immutatam  retinuerant.  Quamobrem  cm 
inter  alios  Boeckhius  recte  observaverit ,  in  eo  praestantissimam 
cemi  Graecorum  indolem,  quod,  cum  ab  initio  eorum  lingna,  irf- 
gio,  instituta  non  diversa  a  barbaris  (videlicet  Asianis)  essent,  Mi 
«onstiterint  Graeci  in  primitivis  cultus  humani  rudimentis ,  sed  es* 
cpsso  cascae  disciplinae  Ingo  ad  perfectiorem  rerum  statum  ftfti-  h 
narerint,  haec  sententia  iustis  finibus  ita  coerceatur  neeesse  est,  t  h 
in  multis  quoque  Graeciae  locis  pristinae  et  barbarae  indolis  vesti-  j^ 
gia  per  omne  tempus  perdurasse  dicamus. 

lam  sl  omnia,  quae  disseruimus,  sub  unum  oeulomm  con- 
spectum  revocamus ,  universam  sententiam  hunc  in  modum  infor- 
mamus.  Graeci  ab  Aegyptiis  quidem  nihil  acceperunt,  quanqnao 
narrationem  de  Danao  inde  in  Graeciam  egresso  simpliciter  reiicere 
non  ausim,quoniam  ei  profundiorem  subesse  caussam  cum  Ewaldio 
crediderim,  nimirum  antiquam  Graecorum  cognatarumque  nationum 
Aricarum  migrationem ,  e  qua  Cepheus  et  Perseus  loppae,  Mopsus 
Ascalone ,  Cinyras  (i.  e.  Linus ;  uterque  Apollinis  filius  dicitor) 
Gypri  cum  Yenere  celebrati  et  ipsi  repetendi  videantun  Phoenices 
e  contrario  praeclara  quaedam  cultioris  vitae  instrumenta  cum  Grae- 
cis  communicasse  putandi  sunt,  quamvis  nee  deos  suos  a  peregri- 
nis  illis  Graeci  mutuati  sint  nee  originem  artis  Hellenicae  in  Se- 
mitarum terris  quaerendam  esse  uUo  modo  sit  credibile ;  quodsi  t 
religionibus  institutisque  Semitarum  aliqua  in  usum  suum  reeepe- 
runt,  ea  adeo  in  sucum  et  sanguinem  converterunt ,  ut  maioren 
partem  vix  dispici  ideoque  iure  Graeca  dici  possent.  Postremo  de 
ratione ,  quae  inter  Graecos  et  Asianos  intercedit ,  communi  H< 
statuendum  est,  ubi  primo  Pelasgi,  post  Hellenes  in  Graeciam  tranB- 
migrabant|  utrosque  Aricorum  Asiae  incolarum  linguam  religionem- 


k 

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1 


Dgtitttta  (Qualia  tunc,  non  postea,  erant)  secam  asportasse; 

intern  In  nalverauin  fuiase  vitae  condiciones  Mnc  Phrygum 

;oruni ,    illinc  Hellenom  et  coteroram  Asianonim.     Deinde 

irtendam  est,  cum  Pelasgos  etPhryges  agriculturac  deditos 

vitae  statQin   nondam    fuisse  assecotos  sciamos ,  bellicof  os  \ 

lam  eo  tempore ,   quo  '  Graeeiam  oeenparant ,    gravissioMi 

mlturae    artiumque    rudimenta    cognita  habuisse,  praecipue 

a  Apollinis  et  Dianae    et  si  qui  deorum  Graecorum  Ignia, 

erum  personas  gerunt,  ex  Asianis  sedibus  asportasse  videri : 

icae  religionis  eapita  non  in  Graeciae    solo  cxorta,  sed  e 

no  aevo  pie  saneteque  servata  videantur.    Et  licet  minime 

Ghraecae  religionis  caput  lovem  a  prisca  Hellenicae  stir- 

me  fuisse  alienum ,    tarnen   pro  certo  haberi  velim,  aliain 

diversam  fuisse  eogitationem ,    quam  utrique  lovis  numini 

principalem  inesse  volebant :    nimirum  Pelasgicus  luppiter. 

tnica   religionis    Pelasgicae    indole    universa    erat    Coelus 

rem  Terram    fecundans ,    Hellenicae  autem  religionis  sen- 

tularc  Tidetur,  ut  lovi  Hellenico  Coeli  patris  lucem  spar- 

niaque  collustrantis    notionem    tanquam  potissimam  vindi- 

)uantumvis    igiiur  Asiam  minorem  pro  arce  habeamus  et 

;carum    et  nationum    et   religionum    antiquissima ,    tamen 

lae    utrimque    inveniuntur   cognationis   Graecorum   Asia- 

olim   arctissimae    indicia    quam  caute  prudenterque  tra- 

plorari  debeant,  priusquam  universa  quaestio  absolvipoa-, 

\t  quod  moneamus:   quodsi  ea  quae  disputata  antecedont 

tummodo    promulsidis    instar    dicta  esse  manifestum  est, 

fore    ut  eopiosiori  expositione  sententiam  nostram  confir- 

raus. 


Zusätze  und  Berichtigungen. 


4 — 6  (über  den  Namen  Athene)  vgl.  S.  44  oben,  — 
3  (über  den  N.  Aegyptos)  vgl.  S.  187.  —  S,  9,  Z.  8 
ibe:  und.  —  Zu  S.  22—24  (über  den  N.  Aphrodite) 
5.  189.  —Zu  S.  37—38  (über  die  Namen  Gyges  und 
S.  208. —  S.  42,  Z.  18.  v.  o.  schreibe:  Schwenck.  — 
-44  (über  i^idvQufißog)  vgl  S.  138.  —  S.  57,  Z.  14 
be:  uQ-og.—  S.  58,  Z.  21  v.  o.  ist  das  Wörtchen:  zu 
ustreichen.  —  S.  66,  Z.  12  v.  o.  schreibe:  ij(pau  — 
11  V.  u,  flichreibe:  ^57.  —  S,  77,  2.3  v.  o.  schreibe: 

94,  Z.  14  Y.  0.  Sißhreibe:  L  —  S.  95,  Z.  16  v.  o. 
berhaupt.  —  S.  106,  Z.  5  v.  u.  schreibe :  KaXXi^qori. — 

4  V.  ü.  schreibe:   fivdoq]    der    hässliche  Schreibfehler 


% 


''4. 


—  ;:268     — 


jiviXog  hat  fleh  dort  auf  eine  mir  &8t  unbegreifliche  Welse  mebr- 
malfl  eiugeschlichen.  —  S.  136,  Z.  24.  v.u.  schreibe:  p  flir  b.— 
S.  158,  £.  24  v.u.  schreibe:  das.  — S.  176,  Z.  12.  v.  o.  sdireibe: 
&aSfia.  —  S.  176,  Z.  23  v.  u.  schreibe:  ToSgog.  —  S.  208,  Z. 
4 ▼.  0. schreibe:  X)ywa.  —  S.22Ö,  Z.  19  v»  u.  schreibe:  zoroastri- 
schen.— '  S.  233,  Z.  8  ▼.  u.  schreibe :  dies  (init  folgendem  Komma). 


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Gedruckt  bei  Carl  Krüger  ^Bonn. 


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Fiirncbiiiig^eii 


:nif  dem  Gebiete 


der 


^     äftenl?öffier=  u.  JllqtOengcfc^id)! 


Von 


Dr.  Gottfried  Mnys, 

Priyatdoccntcn  der  Geschichte  an  der  Universität  Bonn. 


Zweiter    T  h  e  i  1. 


Höhl 

bei  J.  M.  TTeberle  (Tl.  L  e  m  p  o  r  t  z). 
■■  1858. 


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oll  e  n  1  k  ar. 


Von 


Dr.  Gottfried  Muys, 

ivatflocculcn  der  Geschichte  an  der  UnivcrBität  Bonn. 


m 


KSlii 

bei  J.  M.  Hcberlc  (H.  L  e  m  p  e  r  t  z). 

'      1858. 


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I 


„Die   Eigennamen  der  gdechischcn  Mythologie  haben  'wir  aus    einer  {rähern 
Gestalt  der  griecliischen  Sprache  au  erklären,  als  wir  sie  in  den  'ältesten     , 
Büchern  yorfindon." 

[Aus  einem  Briefe  Ferdinand  Hitzig's   an  den  Verf.] 


Druck  von  0.  Krüger  Jn  Honn. 


■it 


■0. 


Seinem    Lehrer 


loseph  Aschbaeh 

rof.  der  Gesch.  und  Mitgl.  der  k.  k.  Akad.  d.  Ww.  in  Wien 


seinem     Oheim 


atthias  Gierlings 


Kaufmann  in  Dülken  ^ 


US  inniger  Liebe,  Dankbarkeit  und  Verehrung 


* 


*■ 


gewidmet 


vom 


Verfasser. 


ir 


■»> 


Vorwort 


Verfasser    im  Frühjahr    1S56   den    ersten   Theil   dieser 
cn  veröffentlichte,  waren  ihm  die  grossen  Schwierigkeiten 
eswegs  vollständig  bekannt,  welche  sich  einer  Bearbeitung 
bischen   Urgeschichte    und   Ethnographie  entgegenstellen. 
daher  diese  Aufgabe  ernstlich  in  Angriff  nahm,  musste 
u  der  Ueberzengung  gelangen,  dass  an  eine  genügende 
'erselben    nicht  gedacht  werden  könne ,   bevor  wenigstens 
re  Theil  der  griechischen  Eigennamen  eine  sichere  Den- 
iden;  nur  auf  dem  Grunde  einer  roverlässigen  Namener- 
ann   sich   ja    der   Bau  einer  wirklich  wissenschaftlichen 
ite  der  Griechen  erheben.      Diesen  Grund  zu  legen  Yer- 
r  Verfasser   in    dem  vorliegenden  zweiten  Theile  seiner 
sn^    der  mit  dem   ersten   zusammengenommen   fast    die 
Masse   der  griechischen  Namen  nmfasst.     Der  verhält- 
ziemlich unbedeutende  noch  nicht  bearbeitete  Rest  der- 
in  einem  Anhange  nachgeliefert  werden;  dieser  Anhang 
ich  ein  vollständiges  Register  über  aUe  Namen  enthalten, 
die  vom  Verfasser  beabsichtigte  Darstellung  der  griechi- 
Bscbichte   betri£ft,    so    sieht  er  sich  gezwungen,  dieselbe 
Zeit  lang  ruhen  zu  lassen.     Vor   der  Hand  wird  näm- 
eranze    Thätigkeit   in    Anspruch    genommen  von  einem 
,s   er    bereits  im  J.  1852  begann  und   seitdem  nie  ans 
verlor,  wenn   er  auch  nur  mit  Unterbrechungen  daran 
nnte.     Dieses  Werk  Ist  eine  „Urgesehichte  der  Mensch- 
1  erster  Band  n.  d.  T.  ,^Japhet  und  Sem''  bestimmt  ist 
rage  zu  lösen,  die  man  mit  grösserem  Rechte  die  wich- 
schwierigste Cöntroverse  der  Weltgeschichte  nennen  kann 
ge  über  das  Verhältniss  Griechenlands  zum  Orient  (vgl. 
Guhrauer,  Lessing  II,  1,  309).  In  „Japhet  und  Sem" 
>rf.  zu  beweisen  versuchen ,    dass   die    semitischen  und 
sehen  Völker   und  Sprachen  ursprünglich   Eine  Völker- 
enfamilie  gebildet  haben,  dass  also  die  semitisch-  indo- 
Menschheit aus  Einem  Menschenpaare  hervorgegangen 
Unternehmen,  das  freilich  von  vorn    herein  wenig  Bei- 
ivird  bei  denjenigen,  die  (wie  z.  ß.  Schleicher,  Lingui- 
ersuchungen  II,    121)    mit   mehr  Zuversicht   als  Sach- 


—     II     — 

kenntniss  dor  ontß^oji^ongesütztün  Ansiclit  das  Wort  reden.  Auf 
dieses  /iol  Ht(MU*rte  dur  Vcrt'.  IxireitH  im  ersten  Tlieilc  seiner  For- 
8(:liunp;en  {\f^\.  z.  U.  1,  Gi^)  hin,  und  xwar  nicht  ohne  einigen  Erfolg, 
^vünn  er  andern  dorn  IJrthcilo  eines  der  vorzüglichsten  Gelehrten 
und  ersten  Linp:u inten  Deutschlands  trauen  darf,  der  ihn  mit  fol- 
genden Worten  zur  weiteren  Verfolgung  seiner  Aufgabe  anfeuerte: 
,J)a8  Zeugniss  wird  Ihnen  niemand  versagen  können ,  dass  Sie  es 
mit  Ihren  Bestrebungen  sehr  ernst  nehmen  und  sich  vollständig 
ausgerüstet  haben ,  die  grosse  Frage»  welche  unzweifelhaft  jetzt  in 
den  Vordergrund  tritt,  nämlich  die  über  das  Verhältniss  der  semi- 
tischen und  indogermanischen  Sprachen,  wissenschaftlich  anzuigrei- 
fcn.  Je  schwieriger  diese  ist ,  je  unsichtbarer  und  mangeUuifter 
die  Handhaben  sind,  an  denen  man  sie  anzugreifen  vermag,  desto 
entfernter  wird  eine  Lösung  derselben  liegen,  aber  desto  grösaei 
auch  das  Verdienst  sein ,  auch  nur  einen  richtigen  Gesichtspunkt 
für  sie,  eine  Stellung  zu  ihr  gewonnen  zu  haben«  ^' 

Auch  in  diesem  zweiten  Theile  nahm  der  Verf.  häufig  die 
Gelegenheit  wahr,  jenen  Proceas  weiter  zu  fördern,  der  der  Ausar- 
beitung seines  Werkes  „Japhet  uud  Sem''  durchaus  vorhergehen 
inusste  —  nämlich  den  Process  der  Restauration  der  indogemia- 
nischen  Urwurzelformen ,  wovon  freilich  die  meisten  sogenannten 
Etymologen    noch  keinen   rechten  Begriff  zu  haben  scheinen  (vgff* 

I,  46  sq.) :  der  von  ihm  gegen  das  herrschende  principlose  EtyiiMH 
logisiren  unternommene  Kampf  wird  aber  erst  in  ^^aphet  and  Sem" 
zur  völligen  Entscheidung  gebracht  werden  ktaften. 

Schliesslich  erwähnt  der  Verf.  hier  efaiige  der  wichtigsten  im 
ersten  Theile  behandelten  Wörter ,  die  in  diesem  zweiten  Theile 
eine  genauere  Begründung  erfahren  haben:  al^(aTTtjyog}  1,8(19). 

II,  259  sq.  287;  aW«  I,  12.  U,  306;  ßavd  I,  25.  II,  195-217. 
24y  sq.;  ßurgaxog  I,  27.  ü,  317.  324;  ßlxoq  1 ,  28.  n,  302; 
ynaoy  I,  31.  II,  171;  iämg  I,  41.  II,  224 ;  ^i»  I,  61.  H,  228 
sq.  275;  ^«jirco  I,  72.  II,  225;  ^r]am)^g  I,  74.  II,  262.  300; 
tfdiiiim  I,  90.  II,  78.  157.  229;  x^Qog  I,  94.  U,  192  (7S); 
xißwiog  I,  96.  II,  227;  jnuytag  I,  107.  II,  117;  viurap  I,  117- 
II,  137  ;  0^0^  I,  121.  II,  146.  323;  naUax^  I,  124.  H.  3S5; 
nuf^udaiaog  I,  126.  II,  212.  327;  n^yjj  I,  132.  U,  280.  287; 
üä^ag  I,  148.  II,  242.  243;  a^xog  I,  155.  11,202—3  ;  ava^H 
1,  166.  II,  217;  ofQayig  I,  172.11,218;  (T/aiaiy  1,172.  11,150. 
271  (hvad);  xiruiv  I,  97.  II,  171  (hvit) ;   ;f(W(Fog  1,206.  n,3l6. 

Bonn,  im  December  1857. 

Der  Ver  lasser. 


i.  ^Aßai,  o2,  Stadt  in  Phokis,  auch  V//?a/;  dazu  ^Aßavrt^,  ol, 
ältesten  Bewohner  Eubüa's,  II.  II,  536,  die  thrakischen  Ureprungsr 
?etfen  sein  und  von  dem  phokischen  '^'Aßai  aus  die  Insel  Euböa 
Besitz  genommen  haben  sollen.  Der  Name  ^Aßai  ist  bisher  nn- 
Ifirt  geblieben;  was  Schwenck,  EtymoL-MythologiseheAndeutongen, 
39  sq.,  vorbringt^  hat  mögliehst  geringe  Bedentulig  und  ist  keiner 
ichtung  werth.  Ich  vergleiche  afißri^  t^,  niid  aftßwv,  6,  der  er- 
lene  Rand,  bes.  am  Schilde,  der  erhabene  Boden  des  Bechers, 
'  hervorstehende  Theil  eines  Körpers,  die  bergaufwärts  gehende 
Ibe,  ferner  äfißil^,  o,  Becher.  Diese  Wörter  werden  von  den  Et  jmolo- 
1  meist  für  aus  dva  +  ßa  (aufwärts  gehend)  cdmponirt  gehalten; 
l.  Benfey,  Griech.  Wurzellex.^  II,  58.  Meiner  Ansicht  nach  müssen 
zu  Benfey  11^  325  gestellt  werden,  wo  aus  dem  Sanskrit  ub-ga, 
b-ga  (krumm),  aas  dem  Griechischen  vq)6q^  xv^og,  ißoq,  vßoq^ 
^,  KVfißög,  KVfißif,  wvfißaköv  zur  Vergletchung  hervorzuheben 
d.  Die  in  ub-ga^  kub-ga  zu  Grunde  liegende  WürzelforAi  hvab, 
vab  erscheint  als  (hy)ab  oder  (h)vab  in  ä/Lißfj  u.  s.  w.;  ebenso 
icheint  die  von  Benfey  postulirte  gleichbedeutende  Wurzelform  hvap 
griech.  Wort  ufiniXog^  rj,  die  (sich  krümmende,  windende)  Rebe, 
r  Weinstock.  Zu  (hv)ap  gehören  ausserdem  iat.  cumbere,  cubare, 
opus  und  deutsch  Abend,  eben,  Ebbe  u.  s.  w.  Was  nun  den 
tonen  \4ßou  betriff!^  so  seheint  dieser  eigentlich  die  Hügelstadt  zu 
deuten;  fanden  doch  nach  Hoffmann,  Griechenland  und  die  Grie- 

Bi  p.  506,  Gell  und  Leake  die  Ruinen  dieser  Stadt  auf  einer 
).  Wenn  d^ijßai  so  viel  ist  wie  coUes,  was  Preller,  Griech. 
ftb.  n,  21  not.  2,  annimmt,  so  wäre  der  Name  der  böot.  Stadt 
lebä  wurzelhaft  identisch  mit  dem  der  phokischen  Stadt  Abä; 
%  ^Xog « tiXog.  Zu  d-ijßou  vgl.  sabiniseh  teba  und  lydisch  rdßa 
»nixifa:  Mueller,  Fragmm.  Hist'.  Graecc.  IV,  811 ;  BÖtticher,  Arica 
49  hat  dieses  Wort  übersehen),  femer  tv^ißtiq  und  unser  Wort 
■nf,  aus  sa  +  dhva-p ;  zu  Stauf  =  Fels,  abschüssige,  jähe  Höhe 
Unfen,  Hohen-staufen)  vgl.  Schwenck,  Deutsches  Wörterbuch  s.  v., 
)  ausser  ags.  steap  (jäh,  abschüssig),  engl,  stoop  (niederschiessen, 
f  Beiwort:  gebückt,  überhängend),  steep  (steil,  abschüssig),  ags. 
ipiaii  (sich  zur  Erde  neigen),  schwed.  stupa  (rücklings),  holländ. 
iiypen  (neigen),  isl.  steypast  (herabgestürzt  werden),  steypir  (die 
ibe)  noch  folgende  Wörter  aus  dem  Griechischen  und  Lateinisoheu 

1 


—     2     — 

Mich  cur  Vorgleichung  darbieten:  dun^fJov  (f.  idn^rov)^  Sanl^, 
iunf,<;^  Tunttvog,  iVftnrj  (genei({t  =  niedrig  es  tief,  eingesenkt  = 
TIml;,  tab-ula,  taberna,  vielleicht  auch  täb-es,  tabeo,  tabesco,  wo« 
mit  rT-«7i-(io^,  a-fjniot  a'fjnüjuiti  (rr  »  Prä6x  sa)  ebenso  verwandt 
sein  liünnen  wie  tab-ula  mit  cb-cn,  £b-ene.  Ob  der  Name  des 
Gebirges  '.7:fo^*,  o,  in  tirossikrmenien  (ein  Theil  des  Taurus)  mit 
\'liiai, »/.  verfluchen  werden  dürfe,  bleibt  dahingestellt. 

2.  'J.itwfiuotrp  ^,  eine  Quellnymphe,  II.  VI,  22.  Dieser  Name 
könnte  mit  ftän.iuoog,  verkrümmt,  verwirrt,  suBammenhangen  und 
Eur  Sanskritwurzel  h\Ti,  sich  krümmen,  gehören;  'Aßa^ßagltj  wäre 
dann  die  Nymphe  einer  sich  krümmenden ^  sich  sehr  schlängelnden 
Quelle.  (Ueber  ßdiifiu^oq  vgl.  meine  Forschungen  I,  26,  wo  »agfi-avog 
mich  hätte  erinnern  sollen,  dass  ßaQßaQog  keine  Reduplication  ca 
sein  braucht,  sondern  von  einer  Wurzeif.  ßaQß  =  »a^ß  ss  hvar-b(b) 
stammen  kann).  Doch  scheint  mir  diese  Deutung  nicht  die  richtige 
SU  sein.  Ich  denke  lieber  an  unsere  Wörter  wallen,  quellen,  Ist 
bullire  (wo  bul  aus  hval),  deren  wahre  Etymologie  Benfeyl,  597  sq. 
noch  nicht  erkannt  hat.  Sie  gehören  nämlich  an  Benfey  II,  195, 
wo  die  Sanskritwursel  ghfi,  spargere,  lucere,  stillare,  fluere  mit 
vollem  Rechte  auf  eine  organischere  Form  hvfi  (dhvfi)  Eurückge- 
führt  werden  darf.  Zu  dieser  Wursel  hvri  gehören  dann  auch  ßkvot, 
ßovof,  (f'Xvwj  (fiAv^u).  In  dem  Namen  ^Aßa^ßa^ir^  aber  wäre  ßa$^ 
hvri,  ghri,  und  er  bedeutete  die  sehr,  stark  wallende,  sprudelnde  Quelle. 

3.  'yiya^ititn'wvt  6,  König  von  Mykenä,  Heerführer  der  Griecben 
vor  Troja ;  auch  Beiname  des  Zeus  in  Sparta,  nach  Jacobi,  Hand* 
Wörterbuch  der  Mythologie,  p.  896.    Wenn  Preller,  Griech.  Myth.  II, 
276  über   die  Dichtungen   vom   Aeakos   and  den  Aeakiden  sagt: 
„Lässt  sich  der  ursprüngliche  Sinn  dieser  Sagen  auch  nicht  immer 
nachweisen,  so  leuchtet  doch  so  viel  ein,  dass  auch  hier  das  Ael- 
teste  die  Katurbedeutung  gewesen  ist'',   so  nehme  ich  dasselbe  tn 
von    den   das  Geschlecht  der  Pelopiden  betrefifenden  Sagen.    Dem- 
gemäss  erlaube  ich  mir^  auch  in  dem  Namen  des  Agamemnon  eise 
natürliche  Bedeutung  zu  suchen.    Vgl.  jLis/uova,  jue/uatt  (die  sieh  n 
einander  verbalten  wie  yiyoya  zu  yiyaa)^  MA£i,  (ualo/uat,  fjudvofm 
fiuifduw,  fiaifddoGü)  (Hesych.),  juatinuxTfjg  (Beiname  des  Zeas}i  ^ 
derTobende^  Stürmische,  Mai/uaxrrjQtüiv,  der  erste  vom  21.  Oetoktr 
bis  zum  20  November  reichende  Wintermonat.  Dfe  Grundbedestssf 
aller  dieser  Wörter  ist  stossen,  stürmen,  treiben,  drängen,  wie  denn 
die  zu  Grunde  liegende  Sanskritwurzel  ma,  mä  bei  Benfey  11,  34m)> 
nichts  ist   als  eine   vorn  verstümmelte  Form  der  Wurzel  dhoi  ü^ 
11,274;  dhmä  ist  aus  dhvä  wie  hmal  ib.  n,  283  aus  hval,  onddktl 
ist=:dhva,  dhu^  ib.  II,  271  sqq.,  ^"-Cf^^  dv^fioq;  dhu,  ^^Yi^AeM 
aber  ursprünglich  stossen,  wie  dvsia,  dvta,  ^via,  Mörser  s  StM^  1 1 
ib.  II,  274  lehrt.     Halten  wir  also  daran  fest,    dass  dem  {jfa**  ]< 
^Ayu^/Lii/Liywy  eine  Natuibedeutung  zu  Grunde  liegen  moss,  so  b^ 
deutet   derselbe   ganz  was   /uat/udyT fjg ;    Agamemnon    ist  der  aek  |ii 
heftig  Stürmende,  und  kein  Anderer  als  der  heftig  stürmende  0** 


—     3     — 

melsgott  ZetiB.     Mit   dem   Namen  \4yaf^iifAVMv    ist    wohl   nicht  nur 
in  formeller,    sondern  auch    in   begrifflicher  Hinsicht   zu  verbinden 
der  Name  Md/npwvy  d,  Sohn  des  Tithonos  und  der  Eos ;  es  scheint, 
dass  Memnon  ein  Gott  des  im  Osten  sich  erhebenden  Morgenwin- 
des ist,  der  recht  wohl  zum  Sohn  der  Eos  gemacht  werden  konnte. 
Vgl.  Preller,  Griech.  Myth.  I,  395:    „Dass  die  Phäaken  bei  Nacht 
fahren   und  den  Odysseus  gerade  in  der  Zeit   heimführen ,   wo  der 
Morgenstern  am  schönsten  glänzt,  erklärt  sich  daraus,  dass  die  Winde 
sich  in  der  Nacht  und  um  die  Zeit  des  Zwielichts  zu  erheben  pfle- 
gen.''    Derselbe    bemerkt  dann  mit  Beziehung  auf  Od.  XIII^  93: 
9 Das  ist  eben   die  Geburtsstunde  der  Winde'',    und  sagt  I,  299: 
^Weil  mit  der  Dämmerung  des  Morgens,    noch  beim  Stemenlicht, 
die  Winde  sich   zu  erheben  pflegen,   galt  Eos   für  die  Mutter  der 
Sterne  und  Winde  vom  Asträos.^  Dass  Preller  1,301  den  Memnon 
ffir  den  Morgenstern  halten  will,  ist  wohl  ebenso  wenig  zu  billigen  als 
das«  er  I,  299  not.  2.  Morgenhelle  und  Morgenwind  für  in  der  Sprache 
\     verwandte  Vorstellungen  erklärt  und  fjwg,   dwg  von  aio,   arjfii  ab- 
leitet;  auch  darf  lat.  aura  nicht  mit  aurora  zusammengestellt  wer- 
'     ien,  wie  dort  geschieht.   Als  Gott  des  aus  dem  Osten  herlahrenden, 
herweheuden  Morgenwindes  ward  dann  Metioinon  zu  einem  Ald^iorf/^ 
'     BU  einem  Morgenländer  gemacht;  denn  dies  bedeutet  nach  Movers^ 
'    Pboen.  11,  2  das  Wort  Aldloxfj^  dem  ein  Sanskritwort  ^dhjaksha  ent- 
Ü     sprechen  würde.     Vgl.  /agoip,  /uQonog  =  harjakaha  bei  Benfey  II, 
^     197;    wie  yuQoyj,  xu^noq  für  ydgjoxp ,  /otf/jonog,  so  steht  al&oi/ß 
^    für  iaidjoy/^ 

^  4.  'Aya/u^dfjg^  6,  Erbauer  des  Tempels  des  Apollon  zu  Delphi. 

'    Preller  II,  346  erklärt  *Ayafi^Ct9jg  durch  „der  Hochheilige^  und  ver- 
^    muthet,   dass  er  derselbe,  sei  mit  Pluton,  dem  Gott  der  Unterwelt 
^    Letsteres  mag  wahr  sein,  aber  die  Deutung  des  Namens  durch  „der 
^    Hochheilige''   scheint  doch   keinen  Grund  zu  haben.     Früher  habe 
^   teh  I4yafifj6fjg  für  =  äyav  aotpog,   sehr  weise,    erklärt  und   sehe 
^    keinen  Grund,  diese  Erklärung  zurückzunehmen;   vgl  /ntjdogj  aAi- 
^   ^jjftf J7(f  7<^'t^0/ucti,  lat.  meditor,  und  dazu  Benfey,  11,  32.     Dagegen 
^\  ^fpSfhtft  ich  den  Namen  des  Bruders  des  Agamedes,  des  Trophonios, 
^  ji^t   anders  erklären  als  früher  (Forsch.  I^  187)  von  mir  geschah. 
^  i/t  Tffoqfdivtog  wirklich   ursprünglich  ein  chthonischer  Gott,   der  in 
i^   der  dunkeln  Tiefe  waltet,    so   lässt   sich   dieser  Name  mit  OQtpvoq^ 
A  Q^fqn^fli  6qq>v(uog,  femer  mit  dem  Namen  X>Qq)hvg  in  etymologischen 
r  '   Zusammenhang  bringen;    TQöq>üiviog  verhält  sich  dann  zu  X)Q(ptvQ 
y    wie  ^X6g  zu  o>lo^  und  steht  für  QQOfpuiyiog,   Vgl.  Benfey  n,  411, 
W^  ofi/fyog,  das  auf  eine  Wurzel  varbh  (vf ibb)  für  dhvarbh  (dhvfibh) 
OTdhvar  (dhvri)  +  bh  zurückzuführen  ist;  dorthin  könnte  man  ver- 
'     pmtbungsweise   auch  unser  Wort  trübe  (Gegensatz  von  rein,  bell) 
*    uMlen.    Vgl:  die  Artt.  QaQoyj  und  M^j^fia, 

^      ,        4a.  *Ayapinni],  77,  berühmte,  den  Musen  heilige  Quelle  am  Helikon« 

iia  diesem  Eigeonamen  scheint  sich  die  Grundbedeutung  des  Wertet' 

'lüjto^  Pferd,  erbalten  zu  haben;  dieses  bedeutet  eig.  Bcbnell^  nacft 


:a 


.»■ 


.♦1 


L* 


Voru'ort 


lIs  der  Verfasser  im  Frühjahr  1856  den  ersten  Theil  dieser 
irschungcn  veröffentlichte,  waren  ihm  die  grossen  Schwierigkeiten 
ch  keineswegs  vollständig  bekannt,  welche  sich  einer  Bearbeitung 
r  griechischen  Urgeschichte  und  Ethnographie  entgegenstellen, 
»bald   er   daher  diese  Aufgabe  ernstlich  in  Angriff  nahm,  musste 

bald  zu  der  Ueberzeugung  gelangen,  dass  an  eine  genügende 
)sung  derselben  nicht  gedacht  werden  könne ,  bevor  wenigstens 
r  grössere  Theil  der  griechischen  Eigennamen  eine  sichere  Den-  .^^ 

ng  gefunden;  nur  auf  dem  Grunde  einer  suverlässigen  Namener-  ^iK 

irung   kann    sich   ja    der   Bau  einer  wfrklieh  wissenschaftlichen  "^ 

'geschichte  der  Griechen  erheben.  Diesen  Grund  zu  legen  ver- 
ebte der  Verfasser  in  dem  vorliegenden  zweiten  Theile  seiner 
»rschungen^  der  mit  dem  ersten  zusammengenommen  fast  die 
sammte  Masse  der  griechischen  Namen  umfasst.  Der  verhält- 
lemässig  ziemlich  unbedeutende  noch  nicht  bearbeitete  Rest  der- 
Iben  soll  in  einem  Anhange  nachgeliefert  werden;  dieser  Anhang 
rd  zugleich  ein  vollständiges  Register  über  alle  Namen  enthalten. 
Was  die  vom  Verfasser  beabsichtigte  Darstellung  der  griechi- 
lien  Urgeschichte  betrifft,  so  sieht  er  sich  gezwungen,  dieselbe 
eh  eine  Zeit  lang  ruhen  zu  lassen.  Vor  der  Hand  wird  näm- 
b  seine  e:anze  Thätigkeit  in  Anspruch  genommen  von  einem 
^e,  das  er  bereits  im  J.  1852  begann  und  seitdem  nie  ans 
t^  Augen  verlor ,  wenn  er  auch  nur  mit  Unterbrechungen  daran 
Mten  konnte.  Dieses  Werk  ist  eine  „Urgesehichte  der  Mensch- 
It'S  deren  erster  Band  n.  d.  T.  ,^Japhet  und  Sem^'  bestinimt  ist 
le  Streitfrage  zu  lösen,  die  man  mit  grösserem  Rechte  die  wich- 
rfite  und  schwierigste  Cöntroverse  der  Weltgeschichte  nennen  kann 
9  die  Frage  über  das  Verhältniss  Griechenlands  zum  Orient  (vgl. 
inzel  und  Guhrauer,  Lessing  II,  1,  309).  In  „Japhet  und  Sem" 
rd  der  Verf.  zu  beweisen  versuchen ,  dass  die  semitischen  und 
logermanischen  Völker  und  Sprachen  ursprünglich  Eine  Völker- 
d  Sprachenfamilie  gebildet  haben,  dass  also  die  semitisch-  indo- 
rmanische  Menschheit  aus  Einem  Menschenpaare  hervorgegangen 

—  ein  Unternehmen,  das  freilich  von  vorn  herein  wenig  Bei- 
l  finden  wird  bei  denjenigen,  die  (wie  z.  ß.  Schleicher,  Lingui- 
sehe   Untersuchungen   II,   121)    mit   mehr  Zuversicht   als  Sach- 


küimtnisfl  dor  onff^o^eiigesetxtüii  Atisiclit  das  Wort  reden.  Auf 
dit^sü.s  YAv.i  sr<MK*rte  der  Vort'.  bureitn  im  iTstcn  Theile  seiner  For- 
sicIitingcMi  \^\^\.  z.  H.  1,  fii))  hin,  und  xwnr  nicht  ohne  einigen  Erfolg, 
wenn  er  anders  dem  l'rthcile  einen  der  vorzüglichsten  Gelehrten 
und  ersiten  Lin{;niflten  Deutschlands  trauen  darf,  der  ihn  mit  fol- 
genden Worten  %ur  weiteren  Verfolgung  seiner  Aufgabe  anfeuerte: 
,,l>ä8  Zeugniss  wird  Ihnen  niemand  versagen  können,  dass  Sie  es 
mit  Ihren  Hestrebungen  sehr  ernst  nehmen  und  sich  vollständig 
ausgerüstet  liuben ,  die  grosse  Frage,  welche  unzweifelhaft  jetzt  in 
den  Vordergrund  tritt,  nUmlich  die  über  das  Verhältniss  der  semi- 
tischen und  indogermanischrn  Sprachen,  wissenschaftlich  anzt^i- 
fcn.  Je  schwieriger  diese  ist ,  je  unsichtbarer  und  mangeUuifter 
die  Handhaben  sind,  an  denen  man  sie  anzugreifen  yennag,  dttto 
entfernter  wird  eine  Lösung  derselben  liegen,  aber  desto  grösasr 
auch  das  Verdienst  sein ,  auch  nur  einen  richtigen  Gesichtepimkt 
für  sie,  eine  Stellung  zu  ihr  gewonnen  zu  haben,  ^' 

Auch  in  diesem  zweiten  Theile  nahm  der  Verf.  häufig  die 
Gelegenheit  wahr,  jenen  Process  weiter  zu  fördern,  der  der  Ausar- 
beitung seines  Werkes  „Japhet  uud  Sem''  durchaus  Torhergshoi 
muBste  —  nämlich  den  Proeess  der  Restauration  der  indogerma- 
nischen Urwurzelformen  y  wovon  freilich  die  meisten  aogenannton 
Etymologen    noch   keinen   rechten  Begriff  zu  haben  scheinen  (T|f* 

I,  46  sq.) :  der  von  ihm  gegen  das  herrschende  principlose  Etjino* 
logisiren  unternommene  Kampf  wird  aber  erst  in  ^^aphet  und  Sem^^ 
zur  völligen  Entscheidung  gebracht  werden  kjteen. 

Schliesslich  erwähnt  der  Verf.  hier  einige  der  wichtigsten  im 
ersten  Theile  behandelten  Wörter,  die  in  diesem  Eweiten  Tlieile 
eine  genauere  Begründung  erfahren  haben:  at^(aTrfjyo^}  1,8(19). 

II,  259  sq.  287;  aWg  I,  12.  II,  306;  ßavd  I,  25-  H,  195-217. 
249  sq.;  ßdrgaxog  I,  27.  H,  317.  324;  ßlxog  I,  28-  II,  302; 
yuaov  I,  31.  II,  171;  äänig  I,  41.  II,  224;  ^v  I,  61.  ü,  228 
sq.  275;  ^dmc^  I,  72.  II,  225;  ^tjaav^g  I,  74.  II,  262.  300; 
Hdfüiyog  I,  90.  II,  78.  157.  229;  Htjgoq  I,  94.  U,  192  (75) { 
xißoiTog  l,  96.  II,  227;  /icuTcag  I,  107.  II,  117;  vinroQ  I,  117. 
II,  137  ;  oi\o$  I,  121.  II,  146.  323;  nakkoKf}  I,  124.  H.  326; 
7ia(»aJfirTo^  I,  126.  II,  212.  327;  nr/yr^  I,  132.  II,  280.  287; 
aäfiog  I,  148.  II,  242.  243;  arjMg  I,  155.  11,202—3;  aragifl 
1,  166.  II,  217;  atjpgayig  I,  172.11,218;  a/Mp  1,172.  11,160. 
271  (hvad);  x^vciv  I,  97.  II,  171  (hvit);   x^^^Q  I,  206.  n,3l6. 

Bonn,  im  December  1857. 

Der  Ve  r  f  asser. 


i.  ^Aßai,  cw,  Stadt  in  Phokis,  auchW/9a/;  dazu  ^Aßavrtq,  ol, 
e  ältesten  Bewohner  Euböa's,  II.  ir,  536,  die  thrakischen  Ursprnngg 
twBHen  sein  und  von  dem  phokischen  '"Aßai  aus  die  Insel  Euböa 
Besitz  genommen  haben  sollen.  Der  Name  ^Aßai  ist  bisher  un- 
klärt  geblieben;  was  Schwenck,  Etymol.-MytbologiseheAnfdeutiingen, 
99  sq.,  vorbringt^  hat  mögliebst  geringe  Bedeutatig  und  ist  keiner 
Pachtung  werth.  Ich  vergleiche  ufißfi^  ij,  und  afxßuiv,  6,  der  er- 
ibene  Rand,  bes.  am  Schilde,  der  erhabene  Boden  des  Bechers, 
ir  hervorstehende  Theil  eines  Körpers,  die  bergaufwärts  gehende 
Obe,  femer  äf4ßi^,  o,  Becher.  Diese  Wörter  werden  von  den  Etjmolo- 
»n  meist  für  aus  dva  +  ßa  (aufwärts  gehend)  cofmponirt  gehalten; 
^1.  Benfey,  Griech.  Wurzellex.^  II,  58.  Meiner  Ansicht  nach  müssen 
3  ZQ  Benfey  11^  325  gestellt  werden,  wo  aus  dem  Sanskrit  ub-ga, 
ib-ga  (krumm),  aoa  dem  Griechischen  v(p6gy  xvfpog,  ißoq,  vßog, 
'ßog,  i(vfi߀>g,  xvftßtj,  tvfißaköv  zur  Vergletchung  hervorzuheben 
id.  Die  in  ub-ga^  kub-ga  zu  Grunde  liegende  Wurzelforiti  hvab, 
ivab  erscheint  als  (hv)ab  oder  (h)vab  in  ä/nßf]  u,  s.  w.;  ebenso 
scheint  die  von  Benfey  postulirte  gleichbedeutende  Wurzelform  hvap 
I  griech.  Wort  ä/uneiog,  rj,  die  (sich  krümmende,  windende)  Rebe, 
ir  Weinstock.  Zu  (hv)ap  gehören  ausserdem  lat.  cumbere,  cubare, 
mpus  und  deutsch  Abend,  eben,  Ebbe  u.  s.  w.  Was  nun  den 
BDien  \4ßou  betrifft^  so  seheint  dieser  eigentlich  die  Hügelstadt  zu 
raten ;  fanden  doch  nach  Hofimann,  Griechenland  und  die  Grie- 

y  p.  506,  Gell  und  Leake  die  Ruinen  dieser  Stadt  auf  einer 
Wenn  &fjßai  so  viel  ist  wie  coUes,  wa9  Preller,  Griech. 
iytb.  II,  21  not.  2,  annimmt,  so  wäre  der  Name  der  böot.  Stadt 
!kebä  wurzelhaft  identisch  mit  dem  der  pho.kischen  Stadt  Abä; 
gl  ^Ao^BoAoV  Zu  d-rjßcu  vgl.  sabinisch  teba  und  lydisch  xaßa 
mmnirga:  Mueller,  Fragmm.  Hist\  Graecc.  IV,  311 ;  Bötticher,  Arica 
h  49  hat  dieses  Wort  übersehen)*  femer  xvf^ßtH;  und  unser  Wort 
yumt,  aus  sa  +  dhva-p ;  zu  Stauf  =  Fels,  abschüssige,  jähe  Höhe 
Staufen,  Hohen-staufen)  vgl.  Schwenck,  Deutsches  Wörterbuch  s.  v., 
iro  ausser  ags.  steap  (jäh,  abschfissig),  engl,  stoop  (niederschiessen, 
^  Baiwort:  gebückt,  überhängend),  steep  (steil,  abschüssig),  ags. 
rittpion  (sich  zur  Erde  neigen),  schwed.  stupa  (rücklings),  hoUänd. 
itaypen  (neiges),  isl.  steypast  (herabgestürzt  werden),  steypir  (die 
llhe)  noch  folgende  Wörter  aus  dem  Griechischen  und  Lateinisohen 

1 


—     2     — 

flieh  Eiir  Vergleichunfc  darbieten:  dtin-eJov  (f.  ^an-eroF),  Sanl^, 
iunt,<;^  Tumn'oqj  Thiinrj  (geneigt  ==  niedrig  b  tief,  eingesenkt  a 
Thalj,  tab-iila,  tabcriia,  vielleicht  auch  täb-es,  tabeo,  tabesco,  wo* 
mit  (i^n7t~(in^,  a-t^nu)^  n-tjno^au  (a  »  Prä6x  sa)  ebenso  verwandt 
Bein  können  wie  tab-ula  mit  eb-cn,  £b-ene.  Ob  der  Name  des 
Gebir^res  '-tiocj  o,  in  Grossarmenien  (ein  Theil  des  Taurus)  mit 
^A(iiu,  ui.  verglichen  werden  dürfe,  bleibt  dahingestellt. 

2.  *J,i(tvfi(ojtrjj  r-p  eine  Quellnymphe,  11.  VI,  22.  Dieser  Name 
könnte  mit  {hioiiuooq,  verkrümmt,  verwirrt,  susammeDhangen  und 
Eur  Sanskritwurzel  hvri,  sich  krümmen,  gehören;  l4fiaQßaQiij  wäre 
dann  die  Nymphe  einer  sich  krümmenden^  sich  sehr  schlängelnden 
Quelle.  (Ueber  ßu^ßu^ioq  vgl.  meine  Forschungen  I,  26,  wo  xa^ß-a^o; 
mich  hätte  erinnern  sollen ,  dass  ßägßagoq  keine  Reduplication  la 
sein  braucht,  sondern  von  einer  Wurzelf.  ßagß  =  xa^/tf  ss  hvar-b(b) 
stammen  kann).  Doch  scheint  mir  diese  Deutung  nicht  die  ridifige 
SU  sein.  Ich  denke  lieber  an  unsere  Wörter  wallen,  quellen,  laL 
buUire  (wo  bul  aus  hval),  deren  wahre  Etymologie  Benfeyl,  597  sq. 
noch  nicht  erkannt  hat  Sie  gehören  nämlich  an  Benfey  11,  19Ö, 
wo  die  Sanskritwursel  ghfi,  spargere,  luccre,  stillare,  fluere  mit 
vollem  Rechte  auf  eine  organischere  Form  hvri  (dhvri)  surückge- 
führt  werden  darf.  Zu  dieser  Wursel  hvri  gehören  dann  auch  ßhSt*, 
ß{fvto,  (fkvw,  (pAv^w,  In  dem  Namen  ^Aßa^ßagitj  aber  wäre  ^op» 
hvri,  ghri,  und  er  bedeutete  die  sehr,  stark  wallende,  sprudelnde  Quelle. 

3.  'Ayufit/ia'wvj  o,  König  von  Mykenä,  Heerführer  der  Griecbeii 
vor  Troja;  auch  Beiname  des  Zeus  in  Spartei  nach  Jacob!,  Hand- 
wörterbuch der  Mythologie,  p.  896.    Wenn  Preller,  Griech.  Myth.  II, 
276  über   die  Dichtungen   vom   Aeakos   und  den  Aeakiden  sagt: 
„Lässt  sich  der  ursprüngliche  Sinn  dieser  Sagen  auch  nicht  immei 
nachweisen,  so  leuchtet  doch  so  viel  ein,  dass  auch  hier  das  Ael- 
teste  die  Naturbedeutung  gewesen  ist^,   so  nehme  ich  dasselbe  n 
von    den   das  Geschlecht  der  Pelopidcn  betreffenden  Sagen.     Dem- 
gemäss  erlaube  ich  mir^  auch  in  dem  Namen  des  Aganaemnon  eine 
natürliche  Bedeutung  zu  suchen.    Vgl.  fti/jiova,  /uf^cea  Cdie  sich  la 
einander  verbalten  wie  yiyova  zu  yiyaa\  MA£i,  /uaio/uai,  fioivofm 
fAutfAUü),  fAuiftdaait)  (Hesych.),  f4aiinuiCTfjg  (Beiname  des  Zens}i  sfe* 
der  Tobende^  Stürmische,  Maifjta^TrjQiwv,  der  erste  vom  21.  Oetoker 
bis  zum  20  November  reichende  Wintermonat.  Dte  GrundbedenOiV 
aller  dieser  Wörter  ist  stossen,  stürmen,  treiben,  drängen,  wie  denn 
die  zu  Grunde  liegende  Sanskritwurzel  ma,  mft  bei  Benfey  11,  34bQ* 
nichts  ist   als  eine    vorn  verstümmelte  Form  der  Wurzel  dhiii&  X^ 
11,274;  dbmä  ist  aus  dhvä  wie  hmal  ib.  n,  283  aus  hval,  und  Art 
ist=dhva,  dhu,  ib.  II,  271  sqq.,  dv-ut,  dv^/nog;  dho,  ^  bedeM 
aber  ursprünglich  stossen,  wiedvsia,  &vta,  ^via,  Mörser  s  StOart^ 
ib.  II,  274  lehrt.     Halten   wir   also  daran  fest,    dass  dem  ^siMi 
j4ytt'iui/tivwv  eine  Naturbedeutung  zu  Grunde  liegen  muss,   so  ^ 
deutet   derselbe   ganz  was   /uai/udxTfjg;    Agamemnon    ist  der  leh 
heftig  Stürmende,  und  kein  Anderer  als  der  heftig  stürmende  0*- 


—     3     — 

melsgott  ZeuB.     Mit   dem   Namen  \4yainifAVMv   ist    wohl    nicht  nur 
in  formeller,    sondern  auch    in   begrifflicher  Hinsicht   zu  verbinden 
der  Name  Ma/dvwvj  o,  Sohn  des  Tithonos  und  der  Eos ;  es  scheint, 
dass  Memnon  ein  Gott  des  im  Osten  sich  erhebenden  Morgenwin- 
des ist,  der  recht  wohl  zum  Sohn  der  Eos  gemacht  werden  konnte. 
Vgl.  Preller,  Griech.  Mytb.  I,  395:    „Dass  die  Phäaken  bei  Nacht 
fahren   und  den  Odysseus  gerade  in  der  Zeit   heimführen,   wo  -der 
Morgenstern  am  schönsten  glänzt,  erklärt  sich  daraus,  dass  die  Winde 
sich  in  der  -Nacht  und  um  die  Zeit  des  Zwielichts  zu  erheben  pfle- 
gen.^    Derselbe    bemerkt  dann  mit  Beziehung  auf  Od.  XIII^  93: 
^Das  ist  eben   die  Geburtsstunde  der  Winde ''j    und  sagt  I,  299: 
^MVeil  mit  der  Dämmerung  des  Morgens,    noch  beim  Stemenlicht, 
die  Winde  sich   zu  erheben  pflegen,   galt  Eos   für  die  Mutter  der 
Sterne  und  Winde  vom  Asträos.^  Dass  Preller  1,301  den  Memnon 
ffir  den  Morgenstern  halten  will,  ist  wohl  ebensowenig  zu  billigen  als 
dasi  er  t,  299  not.  2.  Morgenhelle  und  Morgenwind  für  in  der  Sprache 
verwandte  Vorstellungen  erklärt  und  TJwg,   daig  von  uo),   arjfii  ab- 
leitet;  auch  darf  lat.  aura  nicht  mit  aurora  zusammengestellt  wer- 
den^ wie  dort  geschieht.  Ais  Gott  des  aus  dem  Osten  herfahrenden, 
her  wehenden  Morgenwindes  ward  dann  Metthion  zu  einem  Al&iox//^ 
lu  einem  Morgenländer  gemacht;  denn  dies  bedeutet  nach  Movers, 
Phoen.  li,  2  das  Wort  AiVtoyj,  dem  ein  Sanskrit  wort  ^dhjaksha  ent- 
i|Nrechen  würde.     Vgl.  /agoi/j,  /oQonog  =  harjakaha  bei  Benfey  II, 
197;    wie  /äQo^/,  j^agönog  für  yd^joxjj ,  /tt^jonog,  so  steht  ald-oxf/ 
Ar  cidjot//^ 

4.  l^yafdjjdtjgj  o,  Erbauer  des  Tempels  des  ApoUon  zu  Delphi. 
Pfeiler  II,  346  erklärt  Idyofifjffpjg  durch  „der  Hochheilige^  und  ver- 
^  «luthet,   dass  er  derselbe,  sei  mit  Phiton,  dem  Gott  der  Unterwelt; 
'  Letiteres  mag  wahr  sein,  aber  die  Deutung  des  Namens  durch  „der 
Hochheilige^   seheint  doch   keinen  Grund  zu  haben.     Früher  habe 
^  jeh  l^ya/Lnjdfjg  für  b  äyav  aotpog,   sehr  weise,    erklärt  und   sehe 
'  keinen  Grund,  diese  Erklärung  zurückzunehmen;   vgl  /uijöog,  dki- 
^,^4^^^»' t^^^^l^^h  ^^^'  m^clitor,  und  dazu  Benfey,  11,  32.     Dagegen 
te  ich  den  Namen  des  Bruders  des  Agamedes^  des  Trophonios, 
anders  erklaren  als  früher  (Forsch.  I,  187)  von  mir  geschah. 
Ti^fHpijivtog  wirklich   ursprünglich  ein  chthonischer  Gott,   der  in 
I  ^bflr  dunkeln  Tiefe  waltet,    so   lässt   sich  dieser  Name  mit  dQtfvog^ 
it  l^ffwi^i  oQg>v(uog,  femer  mit  dem  Namen  VQg)ivg  in  etymologischen 
y  Zusammenhang  bringen;    T^gxonog  verhält  sich  dann  zu  X)Qg>fvg 
i  Wto  d-okög  EU  okog  und  steht  für  &QO(pwviog.   Vgl.  Benfey  11^  41 1, 
i-  w^  ^99^0^  das  auf  eine  Wurzel  varbh  (vribh)  für  dhvarbh  (dhvHbh) 
i  -^dhvar  (dhvfi)  +  bh  zurückzuführen  ist;  dorthin  könnte  man  ver- 
i  iptttbungaweise   auch  unser  Wort  trübe  (Gegensatz  von  rein,  bell) 
^  ijPiUlTr     Vgl:  die  Artt.  QaQOtp  und  M^jöeta, 

'4  .^-  4a.  *Ayavinnri,7i^  berühmte,  den  Musen  heilige  Quelle  am  HeUkon« 
■  ,|a  dieyMm  Eigennamen  scheint  sich  die  Grundbedeutung  desWortea 
«>'Woc»  VivA,  erbalten  au  haben;  diesei  bedeutet  eig.  schnell^  nadi 


—     4     - 

Benfey  1,  159  sq.,  wo  cIm  SanskrltworC  a^va,  Pferd,  mit  igu  BchDell 
verbdiiden  wird.  Auch  lat.  acer,  scharf,  gehM  hieher.  Vgl.  &o6^i 
Bpitz,  schnell,  ^iw,  laufen.  Also  *Ayavinn9i  heisst  die  sehr  laufende, 
sehr  schnellen  Lauf  habende  Quelle.  Wenn  die  phrygische  Nymphe 
und  Amme  des  Bakclios  "Inna^  die  nach  Eckermann's  Lehrb.  d. 
Hyth.  I,  199  die  nährende  Quelle  bedeutet,  m\t 'Aycty^innfj  susam- 
mengehört,  so  ist  ihr  Name  kein  phrygischer,  sondern  ein  grie- 
chischer. Sonst  passt  die  Bezeichnung  ^A\e  Schnelle,  die  Laufende 
E=  Rinnende,  Fliessende^  ganz  gut  auf  sie.  Uebrigens  kann  auch  lat. 
aqua  (dessen  q  nicht  aus  p  zu  sein  braucht,  wie  ich  der  gewöhn« 
liehen  Zusammenstellunir  mit  dem  indischen  ap,  Wasser,  wegen  b^ 
merke)  mit  cquus  verwandt  und  das  Wasser  im  Lat.  als  das  schnelle, 
laufende  =  fliessende  bezeichnet  sein.  Vgl.  das  den  Lauten  nteb 
Tullkommen  identische  goth.  ahra,  notafiig^  aqua  bei  Schulze,  Goth. 
Glüss.  p.  7a.  und  aihvs  (oder  aihvus?)  mnaq  ib.  p.  8a. 

4b.  ^'AdQütüToq^o,  Jon.  ^jid^ijaiogy  wird  von  Welcker  im  Anh. 
zu  Schwencks  Andeutungen  p.  302  sq.  mit  ddgog  in  Verbindung  ge« 
setzt,  weiche  Etymologie  mir  unhaltbar  scheint.  Wenn  wir  uns  aa 
das  wunderschnelle  Ross  Areion  erinnern,  das  Herakles  demAdrast 
geschenkt  und  auf  dem  dieser  dem  Geschicke  seiner  Genossen  ent^ 
rann,  so  dürfen  wir^^J^aro^  wohl  für  s  ä-^iQuarog  nehmen,  aber 
nicht  in  der  Bedeutung  „unentrinnbar''  oder  „ nicht  enliinnend,  ent- 
laufend", sonderi^  (mit  d^  d^  Prüf,  sa,  zusammen,  sehr)  mit  dem 
Begrifif  „sehr  laufend''  =  „sehr  schnell".  So  wäre  Adrastos  als  ein 
sehr  schneller  Heiter  (oder  Jäger  ?  vgl.  Morers,  Phoenizier,  Bd.  I) 
bezeichnet;  und  es  verhielte  sich  der  Name '^^/-^(»aaro^  (!^-=: Alpha 
intensivum)  zum  Worte  a-<I^M(rro^(a= Alpha  priyativum)  wie  der  Name 
jiTQSvg  (von  einem  Thema  aTQv  =s  6t^,  schnell,  wo  d  =  Präf.8a, 
hei  Benfey  II,  2i)3)  zum  Worte  ciTQwg  (nicht  zitternd,  unerschutterlieh). 
Den  Namen  des  liosseB^AQSuovkann  man  mit  gia,  QeToj  leicht (=scbneii) 
combiniren;  steht  'A^thov  (ür  Fuqsimvj  FqUosv  von  der  Wurzel  ^/^ 
bei  Benfey  n,  278  sqq.  (drehen  =  bewegen),  wozu  Fqü  {ßgu)^^ 
ib. II,  337  doch  höchst  wahrscheinlich  gehört?  Oder  sollen  wir' an  die 
im  Namen  ^AQtjg  liegende  Wurzel  d^FaQ  =»  d-Ffi,  drehen  ==  wirfaeiir 
jagen,  tummeln  denken  ?  Vgl.  ^Aqimv  =  'AqsIcdv  mit  IQ^icovy  'Qaglw* 

ö.  l^&fjvrj,  27,  die  Göttin  Athene,  ist  ein  so  wichtiger  Nanir 
dass  ich  nicht  umhin  kann,  ihn  hier  noch  einmal  zu  behaedeh. 
Wie  xongogy  6,  der  Mist,  nach  Benfey  I,  269  eig.  das  was  baucht, 
riecht,  stinkt  bedeutet  und  mit  xanvog.  Dampf,  verwandt  ist,  so 
hängt  auch  nach  demselben  I,  125  ov&og,  0,  der  Mist,  Eoth,  dH 
dem  Sanskritwort  gandba,  Geruch,  zusammen.  An  dieser  Zusas- 
menstellung  habe  ich  nichts  auszusetzen,  wenn  man  zugibt,  daü 
gandha  aus  hvandha  hervorgegangen;  dann  tritt  hvandba  in  elf 
mologischen  Zusammenhang  mit  der  Wurzel  hu,  hva,-dhn,  dhTS, 
dv-'/nog^  bei  Benfey  ü,  271  sqq.,  wozu  unser  Düte  ax  Blase,  äüUBi 
tjüten,  tuten  =  blasen  (aus  dhvadh).  Aus  hva  .-4-  dh  entsttfl 
bva(njdb,   hvandh  —  gandh.     Zu  derselben  Wurzel  dbu,  hu,  hfi 


—    6    — 

gehört  das  Sanskritwort  bndbod,  Blase^  ib.  1, 540,  das  aus  hvadhvad 
entsprang,  wie  bukk  ib.  II,  69  aus  hvakk;  vgl.  11,  60 — 63;  eben- 
dazu  gehören  oi-fu^},  o^eiv,  odor,  ferner  ddfjv,  aöfjvj  Druse,  Bubone 
(eig.  das  Aufgeschwollene,  Aufgeblasene),  ib.  I,  246,  femer  das  alt- 
nord.  Wort  ged,  der  Sinn,  Geist,  womit  unser  Wort  Gott  (ged 
ans  hvad,  Gott  aus  hvadh)  nahe  zusammenhängt.  So  steht  denn 
Sv^og  (für  o&og)  in  engster  Verwandtschaft  mit  6ö-fii^  und  dazu  in 
demselben  Verhältniss  wie  ^Ad^j^vrj  zu  döi^v,  ddijv.  Demnach  be- 
deutet yi&fjv?j  die  Hauchende,  Blasende;  der  Name  hat  wohl  ur- 
sprünglich ein  Digamma  zum  Anlaut  gehabt  wie  od-fAti^  vgl.  äodf4oq. 
Wie  nun  ferner  lat.  flos  mit  flare  verwandt  ist,  so  auch  uv&oq^ 
Blume  (eig.  Stoss  =  Schoss,  Spross,  Trieb)  mit  l^&tjvtj.  Die  in 
diesem  Namen  erscheinende  Wurzel  vadh  (=  hvadh,  hvandh,  gandh 
in  gandha)  ist  aus  va  +  dh ;  die  Wurzel  va  aber  darf  nicht  getrennt 
werden  von  der  Sanskritwurzel  vä,  wehen,  ib.  I,  263,  die  aus  dhvä 
(sB  dhmä,  ib.  n,  274)  «=  dhva  «=  dhu,  &v-/a6g  hervorging.  Vgl.  auch 
Tvgxa  ib.  II,  275  für  dvn^ü)  (=  dhvap)  mit  nan-vog  (=  hvap)  und 
Iftl.  vap-or.  Aus  dem  Deutschen  vergleicht  sich  das  Wort  Wuth, 
wtithen;  Wuth  ist  ein  hoher  Grad  von  Heftigkeit  und  stürmische 
Bewegung  ist  der  Grundbegriff,  der  auch  in  (ü&io),  stossen,  treiben, 
drttngen  erscheint ;  Wuth  hängt  nahe  zusammen  mit  wehen,  Wind 
(dhn,  dhva,  dv-'/uog  bed.  stossen  =  ausstossen,  hauchen,  blasen), 
aoeb  mit  Schwaden  s  Dunst;  böhmisch  heisst  swad  Gestank:  das 
anlautende  s  ist  das  Priifix  sa,  wie  bei  schwanken  =  wanken.  Zu- 
tetxt  erwähne  ich  unser  Wort  Muth,  eig.  &v/Li6g,  von  dhma  +  dh 
M  dhva  +  dh.  Vgl.  Forsch.  I,  4  sqq.  44  u.  d.  Art.  Zevg  (Wuotan). 
6.  ^A&(ogj6,  episch  ji&ocog,  der  Berg  Athos,  scheint  als  der 
iebr  hervorspringende  oder  hochaufragende  Berg  bezeichnet  worden^. 
wm  sein  und  mit  &o6g  für  &oF6gj  spitz  (von  dhu,  ^vMj  stossen, 
Wmtfey  H,  274),*  zusammenzuhängen.  Sonst  Hesse  sich  freilich  auch 
'w  'tv&dfOj  stossen,  dann  an  fvdvg,  l&vg,  gerade,  aufrecht  denken. 
Biese  Wörter  gehören  zu  Benfey  I,  253  sqq.,  Foti^  in  w&eo)  ist 
ans  vädh,  (v&  in  tv^g  aus  vadh^  Fid'  in  l&vg  aus  vidh  ent-> 
Mprangen.  Grundbegriff  derselben  Ist  stossen  =  hervorstossen,  auf* 
«ringen ,  gerade  sein;  die  von  Benfey  I,  253  sqq.  verzeichneten 
Vphrter  aber  gehören  zu  Benfey  U,  271  sqq.,  wo  dhu,  dhva,  stos- 
'flSb,  nach  Abfall  des  anlautenden  dh  zu  va  und  weiter  fortgebildet 
'  m  vadh  (va  +  dh)  und  vidh  (va  +  ja  +  dh)  wird. 
'  '  7.  Alaj  17,  das  Feenland  im  Osten,  der  Sitz  des  Ae^'tes,  spä- 
'  tBT  mit  Kolchis  combinirt.  Der  Name  Ala  ist  ohne  Zweifel  ganz 
■a  trennen  von  dem  Worte  aJa  =  youa,  Erde,  Land.  Man  könnte 
iba  mit  ^Atria  für  identisch  halten,  also  Ala  für  das  Morgenland 
'l|||lBhen.  Vgl.  /datog  =  /diog,  /aiog,  /aog  bei  Schwenck,  Andeu- 
'Iniren,  p.  100  und  Benfey  11,  64.  Denselben  Begriff  würde  man 
Uffiialten,  wenn  man  Alu  für  aiis  Ada  entstanden  hielte  und  zu 
^itJo^,  trocken,  von  der  Sonne  ausgedörrt,  stellte,  wozu  Döderjein 
''^Hwn.  Oloss.)  das  Wort  ala  =>■  yaTa  stellte ,    mit  Unrecht,  wie  ich 


_     6     — 

glaube;  ymu  combinire  ich  mit  /^auo^,  17/C^io^i niedrig  (im flach, ebeiif 
Ebene)  und  leite  beide  Wörter  von  der  Wursel  hva  (hva-n  fai  ^r, 
X&(ov)  bei  Benfey  II,  320.  Wie  Ala  aus  Aia^  ebenso  aeheini  j£a^ 
aus  Avug  hervorgegangen  zu  sein.  Vgl.  Pape'a  Wörterb.  der  griech. 
Eigennamen,  p.  G7a,  Um  dem  Namen  Aiag  beisukommen,  behandle 
ich  hier  zuvor  nochmals  (vgl.  Forsch.  I,  6)  den 

8.  ^ßuxoQy  6,  Sohn  des  Zeus  und  der  Aegina,  Vater  des  Pe* 
leus  und  des  Tclamon,  der  nach  Preller,  6r.  M.  n,  277  deutlieh  ein 
Bild  des  das  Gewölk  zum  Uegen  sammelnden  Zeus  der  Höhen  ist 
Seine  Mutter  Acgina^  die  Tochter  des  Asopos,  wird  von  Zieus  als 
Adler  d.  h.  nach  Preller  auf  den  Schwingen  des  Sturme«  in  die 
Lüfte  entführt.  Demgemäss  stelle  ich  den  Namen  Auncog  an  a^fu 
für  äFtjfii,  wehen,  blasen,  stürmen,  womit  auch  lat.  avis,  Vogel, 
und  altToq  (wohl  für  aFtx6q\  äfTog^  Adler  susammengehören.  Vgl. 
Benfey,!,  19  sqq.  Doch  darf  man  dafür  keine  Grundwurael  av  auf- 
stellen; av  ist  vielmehr  nichts  als  die  gunirte  Form  einer  Wand 
Q  =  va  =  vä,  wehen^  ib.  1, 262,  die  aus  dhva,  dhvä  es  dhmA  ib.  II, 
274  verstümmelt  ist  Der  Vogel  (avis)  ist  als  der  schnelle  be- 
zeichnet; y gl  &tui,  laufen,  d^odg,  schnell,  von  dhu,  ^  ib.  II,  271  sqq. 
Sonach  stände  Aiaxog  für  Muxog,  '.-IFcacog,  ^Ajaxog ;  vgl.  ^lamq 
für  &Faaog  ib.  II,  275;  Aeakos  aber  wäre  ein  Grott  des  handien- 
den,  blasenden,  stürmenden  £lements,  der  Luft,  deren  Beseidiiiin^ 
im  Griechischen  {di^Q,  avQo)  von  derselben  Wursel  abstammt,  naeii 
Benfey  I,  263  sq.     Wenden  wir  uns  nun  sum  gewaltigen 

8a.  Aiag,6j  Sohn  des  Telamon,  Enkel  des  Aeakos;  dsneben 
erscheint  ein  zweiter  .liag  als  Sohn  des  OTleus.  Benfey  II,  203 
leitet  den  Namen  vom  Alpha  intensivum  und  der  Sanskritwurzel 
jam,  zähmen,  bändigen,  und  erklärt  den  Aiag  für  einen  qehr  bSndigeD* 
den  =  beiliegenden,  überwähigenden  Helden,  für  einen  Ueberwältiirer 
der  Feinde.  Ich  meinestheils  sehe  keinen  Grund,  Varum  er  nicht 
ebenso  gut  wie  sein  Grossvater  ein  Naturwesen  sein  und  von  der- 
selben Wurzel  seinen  Namen  erhalten  haben  sollte.  Deshalb  nehme 
ich  Al'ag  für  \4jac  =  ^'AFag  =  Avag^  von  aF/j/ui,  wehen,  bla- 
sen, stürmen. 

9.  AiyijLiioc,  o,  (auch  Alyluiog)^  König  der  Dorer  am  Pindoi, 
den  Strabo  Al-ndXiog  nennt  (vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  29i 
könnte  als  Repräsentant  der  Bewohner  der  jähen,  steilen  Bei;^ 
gelten.  Vgl.  al/'/nfj  (eig.  Spitze)  von  der  Wurzel  al^  (i^^  =:  dy 
{ly  =  tu  in  lat.  ic-o)  und  aiyiakog^  Ufer,  Gestade^  ob  eig.  das  was 
spitz  ist,  was  hervorspringt  (oder  von  alytgy  Meereswoeren  ?)9  wie 
axr//  mit  dyiQog  zusammengehört.  Der  Name  Alnakiog  bedeu- 
tet wohl  einfach  hoch,  steil  und  hat  aichtH  zu  thun  mit  pinil%i 
Ziegenhirt.  Zu  lat.  ic-o  aus  (hv)ic-o  (=  s-pic-a,  nix-pog^  vgl 
<f)o^6g  aus  hFüS,6g  =  o^vg)  oder  vielmehr  zu  Fm  =  2x  >=  ic-o  ver- 
gleiche ich  Ix-Ttv  (Hühnergeier,  Stossvogel)  und  unsere  Weiter 
^^ßih-e  ^ganz  =  Fw^nv)  und  Ge-weih,  Hirsch-geweili. 

10.  Alyiadoi;,  d,  Sohn  des  Tbyestes,  Mörder  dpa  AgamemnoB. 


ii 


—     7     — 

Der  Namt  ai^t  aofl^efcb  an  a%,  Ziegenbock  n  Stösser,  äl%  Inir 
petos,  dtaacD,  heftig  bewegen,  schfittehi,  erschüttern :  dass  Aegi^thos 
ein  Stösser  oder  Bttirmer  sei,  darauf  führt  auch  der  Name  seinea 
Vaters  &viaTf]g,  der  Stösser,  von  &vü).  VgL  das  Wort  &viarrjg,  o, 
die  Mörserkeule,  «  ioidvl^.  Der  Eine  wie  der  Andere  scheint  eine 
natürliche  Grundbedeutung  zu  haben  und  eia  Bild  des  tobenden, 
tosenden  Sturmwindes,  der  wildbewegten,  sturmischen  Luft  zu  sein. 
iL  jüvUoQy  6,  Sohn  des  Anchises  und  der  Aphrodite.  Nach 
Schwenck,  Andeutungen  p.  239,  bezieht  sich  sein  Name  ebenso  wfe 
der  seines  Vaters  auf  Trauer.  ""Ay/w^g  soll  mit  d/ioi  =  d/ev(o, 
trauern,  betrübt  sein^  zusammengehören.  Dies  mag  richtig  sein; 
sicher  unrichtig  aber  ist  Schwenck^s  Zusammenstellung  von  Alvslag 
mit  dvlaj  weiches  Wort  sammt  dvidw,  dvtoQog  =  dviyQog  zu  Benfey 
IIi  182  zu  gehören  scheint,  wo.  lat.  nitor,  niveo  für  nih-veo  (con- 
niveo),  neigen  »  beugen,  niederdrücken,  beschweren.  Ist  Aeneas 
wirklich,  wie  Schwenck  meint,  ein  dem  Attys  oder  Adonis-Kinyras 
verwandtes  Wesen,  also  ein  in  der  Sommerhitze  absterbender, 
trauernder  Frühlingsgott,  so  könnte  sein  Name  mit  dem  der  flebilia 
'/yfjy  dann  mit  dem  des  KivvQag  verwandt  sein;  vgl.  xiwQog  ss 
fuwgog,  worin  xiv  =:  /luv  aus  hvan  bei  Benfey  II,  63  entsprungen 
Bohehit'  Dort  steht  auch  goth.  quaindn,  woraus  unser  weinen.  Sonst 
KesM  sich  JÜveloQ  auch  zur  Wurzel  hvad  =  vad,  Faö  bei  Benfey 
If  361  sqq.  stellen,  die  nach  demselben  n,  62  klagen  bedeuten 
kann.  Andere  wie  Pott,  Etymol.  Forsch.  I,  224  leiten  Alvelag  von 
iuvfj,  Lob;  dazu  vgl.  lat.  laus,  welches  Wort  nebst  andern  von 
Benfey  II,  179  behandelten  Wörtern  zu  Benfey  II,  129  sqq.  ge- 
hören -könnte.    Vgl.  den  Art.  AvQog, 

12.  AioXog,6,  Sohn  des  Hippotas,  Verwalter  der  Winde.  Die- 
ser Name  acheint  nicht  von  ärj/4i,  dFfjfn  getrennt  werden  zu  dür- 
fen, also  für  ^AFoXogy  ^AJDkog  zu  stehen;  Ygl /tiatvoXtjg,  f^aivokiog^ 
rasend,  femer  tjulokog^  Li^tmotte.  Dann  muss  aber  das  Adjectir 
aUXog  von  jenem  Namen  getrennt  werden,  welches  Benfey  II,  301 
richtig  gefasst  hat.  Ob  der  Heros  Eponymos  des  äolischen  Stadg 
mes  eigentlich  der  Windmann  sei  (wie  Welcker  im  Anhange  m 
Schwenck's  Andeutungen  p.  320  für  gewiss  hältj,  oder  ob  er  der 
Bunte  bMeute  (nach  Grimm^  Gesch.  d.  D.  Spr.  p.  296,  sollen  die 
Aeoler  ao  viel  wie  Picti  sein,  wegen  ihrer  bunten  Kleidung),  das 
■a  entscheiden  getraue  ich  mich  nicht.  Uebrigens  sind  alokog^ 
jÜokuq  (vgl.  Grimm  1.  c.)  wohl  als  Reduplicationsformen  zu  betrach« 
ten  imd  für  FaFoXog^  FoLFoXetg  zu  nehmen. 

13.  Aia(ojiag,6i  der  bekannte  Fabeldichter,  ist  in  neuerer  Zeit 
für  emen  Morgenländer  erklärt  und  der  Name  mit  Ai&loxp  identifi- 
drt  worden.  Vgl.  Welcker's  Elehie  Schriften,  II.  In  formeller  Hin- 
■icht  ist  hiergegen  auch  nichts  einzuwenden;  denn  At&iojp  (dem 
ein  Ssnskritwort  ^dhjaksha  entsprechen  würde,  von  ^dh  =  aid-'m) 
steht  für  Aldjoy/  »  oi&oip.  Nun  geht  dj  im  Griechischen  öfters 
in  aa  über;  vgl/niaaog  für  fudjog  und  Benfey  II,  370 ;  also  konnte 


—    8    — 

auch  At9jmi»  in  Alnamt/  ttbTgehan  and  htanini  Attwfß  w«dm; 
Dagegen  darf  an  eine  einfache  dialektlache  (doilaehe)  Vertaiiechiing 
von  &  und  a  hier  ebenso  wenig  gedacht  werden  mia  beim  Namen 
dee  Vatera  des  Jason,  des  Aiaotp,  der  nach  Schwende,  AndentangeD 
p.  116  sq.,  ebenfalls  von  ai&u,  brennen,  abstammen  soll 

14.  *Axgiaioqy  6,  der  Vater  der  Danaä,   steht  nach  Schwensk, 
Andeutp.  211^  ohne  Zweifel  (üt  'A/^aioq;  doch  dürfte  alch  gegen 
eine    solche  Annahme  doch  wohl  noch   manches  einwenden  lassen. 
Preller,  Griech.  Myth.  II,  39  macht  ihn  zu  einem  König  der  Höbe 
(axga  ^  dxgonoXic;)-,   und   p.  41    bemerkt  er,    dass  die  Sage  yom 
Perseus  wohl  aus  Kleinasien  (Lykien)  nach  Argos  und  Korinth  ge-» 
kommen.     Hierin   trifift  seine  Ansicht  zusammen  mit  der  von  Mo- 
vers,  der  den  Akrisios  für  den  kleinasiatischen  (phrygiachen)  Kronos 
zu  halten  geneigt  ist  und  seinen  Namen  vermuthangswelae  zoBam- 
menstellt  mit  uytQaixvßf^Xig  «  xvßpjktg^   welche  Wörter  daa  OpfeN 
beil,  Opfiermesser  bedeuten  sollen.     Vgl.  Phoen.  I,  423.    Daa  Wort 
dyiQöi'Xvfifjhg  gehört  wohl  zur  Sanskritwurzel  kf  it,  schaben,  schnei- 
den, bei  Benfey  II,  153,  wo  axfQosnoiuFjg  und  lat.  curtus  angesetit 
sind;  dann  ist  es  verw.  mit  lat.  culter,  Messer,  welches  Wort  für 
curter  steht,  nach  Pott,  £tym.  Forsch.  1, 240.     Der  Name  jixQlaiog 
aber  würde^  wenn  er  anders  hieher  gehört,  ans  dem  Präfix'  sa  + 
kfit  zusammengesetzt  und  Akrisios  als  der  welcher  schneidet,  ab« 
achneidet  (vgl   xokovfo,  xoku^w  nebst  xoXoq  bei  Benfey  II,  153  ond 
dazu  Schwenck,  Deutsches  Wörterbuch  s.  v.  gelt:  die  bei  Schwend 
verzeichneten  Wörter  Hihren  auf  die  Annahme,  dass  xo>l  aus  hFok 
entstanden;  vgl.  Forsch.  I,  30 — 1)  gefasst  sein;  demnach  wäre  et 
ein  dem  Kronos  ähnliches  Wesen,   der  mit  seiner  Sichel  das  Zeu- 
gungsgUed  des  Uranos  abschneidet,  das  nach  Preller  I,  43  die  geile 
Frachtbarkeit   des   Hegengottes   ausdrückt.     Wäre    es   sicher,   daM 
Akrisios    mit  Kronos,    dem  Gott  des  ausdörrenden  Sonnenbrandes, 
zu^ammjengehört,    so  könnte  man  seinen  r^amen  zu  der  Wurzel  (H 
(in  (;nta)  «=  gfisb,  brennen,  bei  Benfey  II,  177  stellen,    wozu  der 
Name  Kronos  wahrscheinlich  gehört;  doch  mag  die  eben  gegebene 
pentung  einstweilen  beibehalten  werden-    Vgl.  den  Art.  K/qx/j. 

15.  yikxudooc,  d,  Sohn  des  Pclops,  König  von  Megara,  ist 
nach  Freller  II,  124  not.  2  eine  dem  thebaniscben  üerakles  ver"; 
wandte  Gestalt;  und  H,  125  sagt  er:  „So  wird  auch  der  (vom 
Herakles  vollbrachte)  Mord  seiner  eignen  Kinder,  welcher  aidi  in 
der  gleichartigen  Sage  des  Alkathoos  von  Megara  wiederfindet,  ui'« 
sprünglich  wohl  dem  verzehrenden  Sonnengotte  gegolten  haben.*' 
Der  wie  Herakles  dem  ApoUon  ergebene  und  mit  diesem  wobi 
ebenso  wie  Herakles  ursprünglich  verwandte  Alkathoos  hat  seinen 
Namen  wohl  von  ukx?j  in  der  Bedeutung  Wehr,  Abwehr,  und  t^o», 
laufen,  eilen;  vgl.  ßotj&icj,  zu  Hülfe  eilen,  helfen,  beistehen,  bei 
Benfey  II,  274;  danach  ist  "AXxol&ooq,  der  Helfer,  ziemlich  gleicher 
Bedeutung  mxi'HgaxKijcj  wenn  man  diesen  Namen  durch  „der  Webr- 
berühiptc^   deutet.     Doch  kann   man  dem  Namen  ^AXxd^ooq  auch 


r*i 


—    9    — 

eiae  andere  BedeOtottg  beilec^di  Vgl.  akx/j,  Kraft,  fiefstand,  Kampf, 
Streit,  uni  ßofj&aog,  ins  Schlachtgetümmel  störmend^  anstürmend  im 
Karot>f  (ßofj  =  Schlacht).  Danach  wäre  ^AXmdoog  entweder  der, 
welcher  iBtürmische  Kraft  (dxwgig  dkuij,  Tgl.  dvoi  mit  &d(o,  &o6<;,  &oa^w) 
besitzt,  in  seiner  Kraft  dahinstürmt,  oder  aber  der  ins  Schlachtge* 
tüminel  Stürmende.  Auch  im  Namen  HQaxXrjq,  der  Wehrberühmte, 
kann  Wehr  ^  Kampf^  Krieg  gefasst  werden ;  doch  ist  es  überhaupt 
schwer,  den  genauen  Sinnesnnterschied  der  Wörter  bei  Erklärung 
von  dergleichen  Eigennamen  festzuhalten.  ^ 

16.  ^AXrtQ,  Tf^y  der  heilige  Hain  des  Zeus  in  Olympia,  wird 
gewöhnlich  für  eine  ältere  Form  von  akaoq^  t6,  Hain,  Wäldchen, 
gehalten.  Dies  thut  auch  Benfey  I,  81  sq.,  der  das  Wort  von 
vfidh,  wachsen,  ableitet,  ohne  indess  die  bedeutenden  Schwierig- 
keiten einer  solchen  Ableitung  wegräumen  zu  können.  Indem  ich 
die  Möglichkeit  der  Verwandtschaft  von^Akrig  mit  unserm  deutschen 
Wald  keineswegs  abläugne,  muss  ich  doch  erwähnen,  dass«auch 
das  Wort  Halde  (schon  früher  von  mir  mit  lat.  pratum  zusammen- 
ij^estellt)  vollkommen  zu  ^'Akng  passt.  Vgl.  Benfey  II,  284,  wohin 
Halde  (aus  hvar  +  t)  gehört,  mit  H,  184,  wo  vs/nog,  lat.  neinus, 
eig.  Neige,  Bergneige,  dann  waldiger  Abhang,  Wald. 

17.  jiktpsiog,  0,  Fluss  in  Elis,  wird  gewöhnlich  von  dXrpalvw^ 
aor.  ^Xxpovj  hergeleitet,'  wonach  er  der  Nährende  bedeuten  soll.  So 
auch  Preller  I,  341.  Diese  Deutung  ist  aber  keineswegs  sicher. 
Man  kann  auch  an  die  durch  bh  fortgebildete  Wurzel  hvar,  hvri, 
gekrümmt  sein,  bei  Benfey  n,  309  sqq.  denken,  wonach  der  Al-r 
pheios  als  der  sich  krümmende,  schlängelnde  oder  aber  als  der 
wirbelnde,  strudelnde  Fluss  (divijftg)  bezeichnet  sein  könnte;  dort 
habe  ich  schon  früher  iXifpag  (der  gekrümmte  Zahn)  angesetzt.  VgL 
anch  Benfey  H,  131,  wo  uQaßog^  u^ßdo),  crepare  stehen;  dorthin 
gehört  oko<pvQoiuaty  eig.  tönen,  lärmen,  canere  =  goth.  qnaindn,  wei- 
nen, ib.  n,  63. 

18*  \4f4m)%y  0,  Vater  des  berühmten  Sehers  Mopsos,  der  daher 

^AfJtnwilSrjg  genannt  wird.    Nach  Anleitung  des  Wortes  «^ttvS,  o',  ly^i^j ^ 

Stirnband,  auch  Kranz  (des  Rades),  Rand  (eines  Bechers),  eig.  alles 

kreisförmig^  Umgebende,   müssen   wir   dem'  Namen  ^Af.niv%  dieselbe 

B«?deutuii^  i>eilegen ,    die   der  Name  AoVag  (von  Xo^og)  hat.     Das 

'  Wort  ä/Linv'^  weist  auf  eine  Wurzelform  hvap,  gekrümmt  sein,  wo- 

▼OB  Benfey  11,  325  onktj  ableitet;    deren  gutturaler  Anlaut  ist  er- 

'  halten  in  xd/LiTtTW,  xa^nriXog  u.  s.  w.,  während  in  äfxnBkog  (die  sich 

I  krfimmende,  windende  Ranke,  die  Rebe)  ebenfalls  die  Einbusse  des- 

'  selben  stattfand.     Der  Name  ^Afxnikog ,  womit  mehrere  Vorgebirge 

bezeichnet  werden,  bedeutet  wohl  Krümmung,  Biegung  «  Bug,  WiUf- 

-  kel,  Ecke,  Kante.    Vgl.  das  verwandte  Wort  xav&oc,  Augenwinkel, 

i  bei  Benfey  II,  325^  worin  die  auch  dem  deutschen  Kante  zu  Grunde 

I  liegende  Wurzel  hva(n)dh,  hva-dh  »  hva-p  erscheint. 

/  19.  AjutpioQaog,  6,  berühmter  Seher,    der  Tempel  und  Orakel 

^  bei  Oropos  hatte.     Der  Name  scheint  zur  Wurzel  ar,  f\  für  dhvar, 


—     10    ^ 

dhvB,  gekrümmt  seiD,  krümmen,  drehen,  bei  Benfey  11,  805,  oder 
«ueh  in  var,  vfi  «*  (hv)ar,  (hT)fi  la  gehören ;  der  Bedeutung  nech 
aber  wäre  ^Ä/nfpiägao^  ■&  diu<ptnTQBip)fg,  herumgewmiden,  yerfloehten, 
verwickelt  =  unklar,  unverständlich,  alio  gana  was  Ac^^a^  Vgl 
lat«  vanu  (verkrümmt),  varius,  sQtov  (Gtokräu8elte8)ib.  II,  295Bq., 
IXiaata,  iXtvo^  (die  eich  krflmmende  Weinranke,  Weinrebe)  Ib.  p.  299. 
Diesellie  Bedeutung  wie  der  Name  des  Amphiaraoa  könnte  auch 
haben  der  seines  Sohnes 

20.  l4iLi(fUo/og,  6,  der  ebenfalls  ein  berühmter  Wahrsager  wir. 
Vgl.  dfttplko^a  f4avTivsa&ou^  zweideutige,  dunlde  Orakel  geben,  and 
d^u  kd/Qiog  =s  Xa^og  bei  Benfey  II,  816—8.  Wenn  der  Name  der 
Landschaft  Amphilochia  in  Akamanien  und  des  amphilochischen  Aigos 
von  den  Orakelsprüchen  herzuleiten  ist,-  so  bietet  sich  hier  inrYer- 
gleichung  der  Name  Thesprotlen,  der  eine  fthnliche  Deatang  erleiden 
zu  müssen  scheint  Vgi.£ckermann,Lehrb.d.MythJ,233u.d«Ait.!Q9iMcoc. 

^Oa.  l4fÄ(fiTQiTrif  ij,  die  GemahUn  des  Poseidon*,  sdieint  von 
der  Wurzel  argt  bei  Benfey  I,  676  sq.  (wo  lat.  strido,  etrepo,  sterto) 
zu  stammen  und  circumstridens,  circumstrepens,  die  welche  (das 
feste  Land)  umrauscht  zu  bedeuten.  Aehnlicher  Bedeutung  ist  der 
Name  der  Nereide  ^Afitftd-ovi  (vielleicht  auch  der  Name  ^Afitptd^ia), 
von  &v(o,  d-iü),  &o6g,  eig.  also  die  welche  (das  feste  Laiid)  am- 
stürmt  oder  auch  die  es  umläuft  »  umgibt  Sonst  Uesse  sieh  tut 
*AfifpaQlTfj  auch  an  die  in  unserm  Wort  Strom  (vgl.  Svqvfjuav)  so 
Grunde  liegende  Wurzel  denken,  die  aus  sa  +  dhvar,  dhvfi  ^\m 
« ghfi,  Stillare,  fluere  bei  Benfey  II,  195  {d^aXfQog,  &äXaaaa^  Bt^ 
fiii^iüv)  hervorgegangen  ist.   Vgl.  arlXfj,  araXuat  u.  s.w. 

21.  l4/u(jpiTQv(oy,  o,  Gemahl  der  Alkmene.  Diesen  Namen  habe 
ich  früher  (Forsch.  I,  189)  zu  Benfey  II,  258  gestellt  und  dnreb 
„umschützend ^  erklärt;  vgl  A/LKfiuva^.  Doch  könnte  der  Bekämpfer 
der  TfjXsßoou  (von  tfjXt  ßoäv)  recht  wohl  einen  Namen  tragen,  der 
natürlicher  Bedeutung  wäre ;  vgl.  r^wfcw,  T()/fci>,  rgv,  ^^  ib.  1, 676 
und  II,  263  sq.  Danach  wäre  A/LKpirgviov  ein  hemm  tönender, 
laut  tönender  oder  tosender,  lärmender  Luft-Dämou  oder  Gott.  Wenn 
Zeus  seine  Gestalt  annimmt  und  dadurch  die  Alkmene  täuscht,  so 
möchte  Amphitryon  am  Ende  wohl  ein  Bild  des  flimmelsgottes  sel- 
ber sein,  und  zwar  ein  Bild  des  lärmenden  Donnerers«  •V^rgv^, 
murren,  brummen,  und  ßgi/nco,  ßgo/xog,  fremo,  ßgovr^}, 

22.  "Avägoyscogy  6j  Sohn  des  Minos  und  der  Pasipha^  der?om 
Aegeus  gegen  den  marathonischen  Stier  gesendet  und  von  diesem 
getödtet  wurde.  Zur  Sühne  für  seinen  Tod  mussten  dann  die  Athe- 
ner alle  acht  Jahre  sieben  Mädchen  und  sieben  Knaben  nachKreto 
schicken.  Der  Name  Androgeos,  welcher  nach  Preller  n,  195  not  2 
auch  in  der  Heraklessage  von  Thasos  genannt  wird ,  scheint  von 
ysvwj  yivofiat,  kosten,  rivoq,  von  etwas^  d.  h.  essen  ^  verzehren  so 
stammen ;  ^AvÖQoynag  wäre  also  für  ein  Wesen  zu  halten,  dem  Mcb- 
scbenopfer  gebracht  wurden. 

23.  ""Aqyogy  ro,  Name  mehrerer  Städte,     Bei  Homer  heiast  le 


—   11   — 

wiGh  das  Reich  des  Af^amennon,  IL  I,  30;  unter  dem  t^ameii  dtf 
pelasgischen  Argos.ü.n,  681  aber  versteht  inan  e\nesk  Theil  Thes-, 
aaliene.  Ottfried  MueHer,  Orchom.  p.  125,  glaubt,  dass  das  WuMt 
eigentlich  Thalebene,  niedrige  Fläche  bedeutet  habe ;  die  Argos  ge- 
nannten Städte  hätten  dann  daher  den  Namen  erhalten,  weil  sie  in 
solchen  Thalebenen  gelegen  waren.  Dagegen  vermuthet  Niebuhr, 
Vortr.  üb.  A.  G.  1, 247,  dass  das  Wort  ursprünglich  Veste,  Burg  be^ 
deutet.  Hätte  das  Wort  wirklich  den  Grundbegriff,  welchen  Mueller 
ihm  beilegt,  so  Hesse  es  sich  zu  Benfey  I,  327  sqq.  stellen,  wo  für 
gr.  oQ/ig,  ßQ^xio,  lat.  rigare,  deutsch,  regnen  eine  Wurzelf.  varksb, 
vfiksh  (woraus  vrish,  varsh)  angenommen  wird.  ^'Agyog  wäre  dann 
eine  terra  irrigna,  ein  wohlbewäs^ertes  fruchtbares  Land ;  vgl.  auch 
unser  .Marsch,  Marsch-Iand.  verw,  mit  Mohr  (Äfoor)  und  Meer  (vÄr, 
vdri,  Benf.  I,  324).  Wahrscheinlicher  aber  ist  mir,  dass  für  das 
Wort  eine  Deutung  zu  suchen  sef>  die  sowohl  als  Bezeichnung  einer 
Stadt  wie  einer  Landschaft  passt.  Vgl.  arcere,  arx^  sigya),  Sgxog, 
Benf.  II,  317,  dann  hortus,  Garten,  ib.  p.  282,  von  der  Wurzel  hvar, 
hvfi,  krümmen,  drehen  =  umringen,  einschliessen,  schützen  u.  s.  w., 
und  dazu  Schwenck's  Deutsches  Wörterbuch  s.  v.  Garten.  Darnach 
wäre  ^Agyoq  als  Stadtname  ein  umzäunter,  eingeschlossener^  von 
Mauern  umgebener  Ort,  also  eine  Veste:  als  Landschaftsname  ab^r 
wäre  Argos  so  viel  wie  Bezirk,  Kreis,  Umkreis,  umliegende  Gegend, 
die  zu  einer  Stadt  gehört.  Vgl.  noch  nvQyog^  Burg,  bergen,  lat 
porcere  ==  arcere  (f.  hvarcere). 

24.  ^Agsd^ovaa,  jy,  bekannter  Quellname,  wird  von  Schwenck, 
Andeutungen   p.   182,    mit   piio   in    Verbindung    gebracht;    anders 

I  Weleker  ib.  p.  263.  Ich  denke  an  ägaöog  und  gn&og  bei  Benfey 
i  II,  133,  135,  wonach  das  Wovtl4os&ov(Ta  die  Tauschende^  lärroendBi, 
^  murmelnde  Quelle  bedeutet;  es  steht  wohl  für  Kg^&ovaa,  meagaßi; 
^  für  KQaßog  ib.  p.  131.  Dort  setzt  Benfey  auch  xofjvij  an,  das  tir 
i  fQr  xga^^vfj  nimmt ;  da  y.Qa^  zu  doad  werden  kann,  so  könnte  man 
}    den  Namen  der 

25.  ^Agtjvrj,  ij,  der  Tochter  des  Oebalos,  ebenfalls  hierberir, 
ziehen;  Oebalos  war  nach  Preller  II,  64  not.  1  auch  als  Vater  der 
Pirene  bekannt  und  deutet  auf  Fluth.  Vgl.  ib.  II,  27.  Sonst  kommt 
*AQ^vij  Buch  als  Quellname  vor  und  zwar  in  £lis.  Doch  vgl.  auch 
Benfey  I,  324,  wo  dgdg  ^  hßudtov,  Wassertropfen ;  ist  ^Agi^vri  mit 
opo^  zusammenzustellen  y  so  könnte  der  Name  verwandt  sein  mit 
dem  Namen 

26.  ^'Aüyrjy  fjy  ein  Stadtname^  der  in  Thessalien  und  Böotien 
vorkommt^  nach  Pausanias  aber  auch  ein  Quellname.  Preller  1,366 
hält  die  Arne  für  die  personificirte  Lämmertrift,  'denkt  also  dabei 
an  tt()y«g,was  wohl  nicht  gestattet  ist.  Sollte  der  Name  urspr.  Stadt- 
n^me  sein,  so  stelle  ich  ihn  zn  Benfey  II,  294,  wo  var,  vfi,  um- 
ringen, wahren^  schützen  (also  Fagvtj,  ^'Agvrj  umringt  ==  Feste,  Burg). 

27.  ^'AQXBf4ig,  //,  die  Schwester  des  ApoUon,  wird  von  Pott, 
Etyniol.  Forschi  I,  101  vermuthungs weise  durch  /f  uiga  vd/uvoviTa^ 


—     12    — 

Luftdurcihwandleriii  (Mond)  erklXrt.  Weleker  In  Schwenck*«  Andenit. 
p.  263  denkt  an  Gi/aig,  Schwenck  selbst  p.  21>^  in  fiägrig,  das  im 
Kretischen  Jnngfrao  bedeutet  haben  soll ;  ein  Wort  äfioartg  =  ftd^uq 
soll  dann  durch  Umstellun^^  eu  ä^ra/Lagy  \4QrBfitq  geworden  sein. 
Alle  diese  Deutungen  halte  loh  für  Terwerfllch.  Andere  denken 
mit  vieler  Wahrscheinlichkeit  an  das  Wort  u^t^ijg,  gesund,  rüstig, 
kfäftig,  von  der  Wnrsel  cc^,  fügen,  bei  Benfeyi  I,  57;  fügen  i8t  = 
ansammenfiigen  s  susammendrängen,  also  uQTf/Liijq  s=  lat  com* 
pactus  (compingo),  zusammengedrängt,  gedrungen,  straff,  stramm, 
kräftig,  stark.  Ist  diese  Deutung  richtig,  so  kann  man  sur  Yer- 
gleichung  mit  dem  Namen  ^A^Tf/Lug  die  Namen  ^AXxticrrtg  und 
^Itptytvfia  heranziehen,  die  beide  nach  Schwenck  p.  219  wahrschein- 
lich nur  Beinamen  der  Göttin  Artemis  sind.  Wenn  man  indessen 
erwägt,  dass  der  Artemis  Menschenopfer  dargebracht  wurden,  so 
möchte  es  eine  erlaubte  Vermuthimg  sein,  dass  ihr  Name  mit  agra- 
jLiog,  d,  der  Schlächter,  zusammengehöre.  Dieses  Wort  leitet  Ben- 
fey  II,  245  von  uq  für  dgr  (vgl.  do-ntSi^g)  und  rd/uvco,  era/uop,  so 
dass  äoTa/ttog  ein  Recht-schneider  wäre;  mir  scheint  es  für  dgu- 
ra/Liog  =  ygarafiog  zu  stehen,  von  kart  b  krit,  schneiden,  ib.  II, 
153  (vgl.  slav.  klati,  spalten,  schlachten  Ib.  11, 172),  woher  uxfQas- 
xo/iirjg  für  uTCfQTexo^fjg ,  lat.  curtus,  culter  fUr  curter  a.  s.  w.,  oder 
auch  für  hFuQra/Ltog  (=  KatrrafAog),  weil  kart,  kFit  aus  hvart,  h?fi^ 
wie  schon  im  Art.  ^AxQimog  bemerkt  wurde.  Ebendahin  stelle  ich 
xsQTOjuog,  schneidend,  das  ich  nicht  für  eine  Composition  von  xioQ 
und  rd/uvci)  halten  kann;  heisst  dies  Wort  doch  auch  betrügerisch, 
hinterlistig,  täuschend,  wie  unser  schneiden  =  betrügen  ist.  Danach 
wäre  ^AQTSjmgy  ^Agra^uq^  ^A^xdtiirog  eine  Schlächterin,  avJ^xropoCi 
dvigotjpovog ,  eine  Gröttin ,  welcher  dvÖQorpovoi  &voiai  dargebracht 
wurden,  Menschenopfer,  die  sie  selbst  (denn  die  Artemispriesterin 
Iphigenia  ist  ja  =  Artemis  selbst;  v^l.  Preller  I.  194  sq.  Eckermann 
II,  67)  schlachtet.  Wer  die  Kühnheit  besitzt,  vom  griech.  Worte 
uQTafAog  abzusehen  und  eine  andere  Etymologie  des  Namens  aus 
dem  Indogermanischen  zu  versuchen,  der  könnte  dio  Artemis  zu 
einer  der  skjthiscben  Olognara  (vgl.  BÖtticher,  Arica,  p.  56.  Mover«, 
Phoen.  1, 624)  entsprechenden  Männermörderin  machen  und  von  einem 
dem  lat.  vir  entsprechenden  urgriechischen  Worte  Fuq,  «^  und  Xhuy(i 
herleiten.  Ferner  könnte  man  den  Namen  des  Artemispriesters  ^Ogicti^ 
(vgl.  Movers  I,  622)  mit  oQfii^^  oQfndfo,  oqov(jo,  ooodiivto  combiniren', 
X)Qhart]g  wäre  der  welcher  darauf  losfahrt,  losstürmt,  losschlägt  = 
zuschlägt,  niederschlägt,  schlachtet,  tödtet.  Vgl.  auch  Benfey  II,  9, 
318,  294  sqq.  (f  AaiW,  800). 

28.  Aaionoc,  6,  bekannter  Flussname,  wird  von  Preller  I,  62 
not.  1  sammt  \4ala  und  ^'Aatog  kst/uffiv  zu  ärr ig  ^  iXvg  gesteWt  Dm 
Wort  äaig  (ünrath,  Schlamm,  bes.  der  von  einem  angeschwollenen 
Flusse  zurückgelassen  wird,  vgl  Benfey,  I,  23)  aber  ist  noch  nic^it 
gedeutet.  Indem  ich  lat.  sordes,  Schmutz,  Unflath  (von  der  Wurzel 
sa  H-  var,  vfi,  circumdare,  tegere,  vgl.  schwarz  und  Benf.  II.  296), 


—    13    — 

ferner  iv^iJg^  Schimmel,  Schmuts  (ib.  11,  297,  eig.  das  Bedeckende) 
und  lat.  squaior  ib.  I,  610  vergleiche ,  erkliire  ich  auch  joiaig  als 
das  Bedeckende,  was  sieb  über  einen  Gegenstand  legt  und  an  ihm 
haftet.  Das  Wort  gehört  meiner  Ansicht  nach  zur  Sanskritwurzel 
vas,  bekleiden  (bedecken,  vgl.  über  vas  es  hvas  =  naa  den  Art; 
KaauvÖQo)  bei  Benfey  I,  296,  wo  %vwfii  für  Fio-w-fii;  zu  der- 
selben Wurzel  vas  gehört  unser  deutsehes  Wort  Wasen  =  Baseit« 
Vgl.  Scfiwenck,  Deutsches  Wörterb.  8.v. Wasen:  ,,Der  Wasen,  der 
Rasen;  althd.  waso,  mittellat.  güaso,.  franz.  gazon.  Gk>th.  h^isst 
ga-vasjan  bekleiden,  ga-vaseins  die  Kleidung,  vasti  das  Kleid,  da- 
von althd.  wasQ,  der  Wasen,  die  mit  Gras  bekleidele,  bedeckte  Erde, 
mittelhd.  wasec,  griv^igi  und  da  vasjan  von  einem  Stamme  visao 
kommt,  wie  wanken  von  winken,  so  gehört  auch  Wiese,  althd.  wisa, 
EU  diesem  Stamm  und  bedeutet  ebenfalls  mit  Gras  bedeckte  Erde. 
Der  Schindanger  heisst  in  manchen  Gegenden  der  Wasen.  ^  Soweit 
Schwenck,  dem  ich  indess  in  Betreff  des  Wortes  Wiese  nicht  so 
sehnell  beitreten  möchte.  Dem  bisher  Gesagten  zu  Folge  ist  uatq 
ursprünglich  ganz  allgemein  als  das  Bedeckende,  Bekleidende  und 
Ueberziehende  zu  fassen;  der  Name  L^ao^TroV  bedeutet  also  „beklei- 
det =8  grasig  aussehend,  grasig^,  mit  grasigen  Ufern  versehen  und 
überhaupt  grasreich.  Vgl.  das  Wort  ^.s/jnoiijg,  mit  Grase  zum 
Lager,  d.  i.  mit  tippigem,  hohem,  zum  Lager  bequemem  Grase  be- 
wachsen, grasreich,  als  fem.  {Xe/tnol/j)  Beiwort  der  Städte  Pteleos, 
Teumesos  und ,  Onchestos  (auch  ^Äawnog,  ij,  ist  Stadtname),  als  masc« 
Beiwort  des  in  weichem  Wiesengrund  hinfliessenden  Asopos.  So 
Jacobitz  und  Seiler  s.  v.  kexsnoirjg.  Auch  der  ^Aatog  Xiif^dv  isl 
als  der  grasin^e  Anger,  die  grasige  Wiese  zu  fassen,  undV^a/ä  als 
Tochter  des  Okeanos  und  der  Tethys  wohl  jedenfalls  von  dem  Na- 
men des  Erdtheils  zq  trennen.  Von  Siatg  =  Wasen,  Gras,  Beklei- 
dung mag  auch  der  Stadtname  ^Aaivrj  stammen,  ferner  ^Haiovlu,  ^, 
das  Land  um  Sardes,  "HawvHg  (nach  Strabo  jonische  Form  füf 
Idatayoi)  und  'Haiov^,  jy,  Tochter  des  Okeanos,  worüber  zu  vgl.  Pral- 
le? I,  62.  II,  163.  Wäre  es  sicher,  dass  "HaiovsXg  «=  Aatavol  ftvk 
nehmen,,  so  könnte  man  auch  den  Namen  des  Diohters  *HaiodoQ 
hieherziehen  und  aus  'Haia  ss  Tiata  ==  Aaia  und  der  Wurzel  o^ 
(gehen,  daher  oöog^  Weg,  tpgov^og  aus  ngo  -h  oJ,  vor  =  fort,  weg 
gehend)  zusammengesetzt  glauben.  Danach  bedeutete  'Haioöog  der 
Asienwanderer,  der  nach  Asien  seinen  Weg  nimmt ,  oder  aber  der 
▼on  Asien  auswandert;  der  Dichter,  hätte  deshalb  diesen  Namen 
erhalten,  weil  sein  Vater  von  Kyme  nach  Böotien  auswanderte.  Diese 
E^mologie  ist  natürlich  -  nichts  als  eine  bescheidene  Vermuthung. 
Uebdt  den  Namen  Haiovsig  vgl.  auch  Hupfeld,  Exercc.  Herodd.  III, 
14;  femer  als  Analogie  zu  Wasen  noch  unser  Laub  (von  der  Wurzel 
mqvn ,  vtXvn  in  vtQvnroi ,  xakvnTOi ,  woher  ^auch  Laube  =  xQvnrij, 
Grotte)  u.  Schwenck,  D.  W.  s^  v. 

29.  ^ArakdvTfjj  fjj  ist  nach  Schwenck,  Andeutt.  p.  161  und  Preller 
U,  206,  646  ein  Bild  der  Artemis.     Vgl  Tdvxukog  (£rschütterer)> 


-      14     — 

ravTaltUu,  ücliwiiif^n,  schnveiiken,  bewegen,  «  Tarrakivw  ■=  raXav- 
Ttvutj  Mihweiikon,  Bchaiikeln,  hin  und  herbewegen;  raAayroy  ist  die 
bin  und  bcr  scliwankeude  Wagscliaale,  dg.  das  Bebwankende.  Zu 
Benfey  II,  2bS — U  (wo  Turrukog,  ruXawroy)  vgl.]I,  253,  wo  lat 
terreo  f.  terseo  von  der  Sanskritwurzel  tras,  lat  trc-mo,  tre-pidus^ 
trepido,  eig.  sciiüttehi,  schnell  bewegen,  littern  (roaehen)  a.  s.  w. 
Danach  wird  l:/rMAaVr^  sich  sehr  bewegend,  sehr  bewegt,  sebr  schnell 
bedeuten,  was  auf  die  kriegerische  Jungfrau  puat,  die  so  viele  Freier 
im  Wcttlaufe  bediegtc. 

29a.  \-iTOiCf  ri,  =^  l^TTixij,  die  Landschaft  Attilui,  gehört  ss 
den  dunkelsten  griecliischen  Ländernamen«  An  eine  Verwandtschaft 
von  \4Titig  und  'Arrncq  (aus  '.-/xrix/f  von  */ixTi}  «  l^rnxjjf;  vgl. 
Holfmaun,  Grieclild.  u.  d.  Gr.  p.  604)  darf  wohl  auf  keinen  FäU 
gedacht  werden,  obwohl  sogar  Benfey  1,  78  daran  doDict.  Letiterem 
Stimme  ich  insoweit  bei,  als  er  l-ir&ig  f.  'A&tg  zu  derselben  Wurzel 
stellt,  von  welcher  u^-i^q,  d(y)di^i^  {uvx^Q-unog),  äv&og  stammen, 
nämlich  zur  Wurzel  jPa^^  =  vadh,  va-dh  (aus  dhva-dli,  dhu+dh 
II,  271  sq.,  wo  unser  Düte,  düten^  tüten,  tuten  ani^usetzen,  eig. 
stossen  =  ausstosscn,  blasen,  tönen).  Dieselbe  Wurzel  Fad^  oder 
vielmehr  Fdä  (vä-dh)  =  Fiü&  steckt  in  ui&iu),  Fw&dw,  eig.  stossen 
es  drängen,  treiben  u.  s.  w.,  wie  denn  ävd^og,  Blume,  eigentlich  Stoas, 
Drang,  Triebe  Schoss,  Spross  bedeutet;  ebenso  steckt  die  Wurzel 
FuO  (^  Fü&  in  oit^k(t))  in  tvOvg,  woneben  i^vg,  a&vg  bestellen 
konnte  wie  ^x/jXog  neben  evur^kog.  In  iihlg  endlich  erkenne  Ich  eine 
Wurzelform'  vidh  (Fii^)  =  vadh  {Fu&)  mit  ?öllig  gleicher  Bedeu- 
tung. Diesen  Bemerkungen  zufolge  kann  das  Land  l^rx^ig  (f.  IdiHg) 
als  das  stossende  =  vorstossende,  vorspringende  b  spitzige  Kfisten- 
land  bezeichnet  worden  sein;  vgl.  die  Ansicht  des  ApoUodor  über 
den  Namen  'Axrij  bei  Uoffmaun  1.  c.  p.  605  und  dazu  ^oo'^  (von  der 
Wurzel  ^t;,  also  eig.  stossend  =)  spitz.  Wem  diese  jedenfalls  sehr 
probable  Etymologie  nicht  zusagt,  der  kann  \4T&ig  f.  lAOig  zu  Ben- 
iey  II,  325  stellen,  wo  xai'L^og  (verw.  mit  unserro  W.  Kante)  «u 
hFav&og,  hFu&dg  behandelt  ist;  \4r&t'g  bedeutete  danach  kantig, 
eckig  (xav&og;  Winkel,  runder  Keif  konnte  auch  Ecke  bedeuten) 
Unserer  so  eben  entwickelten  Ansicht  nach  bleibt  also  der  l.<aBd- 
schaflsname  l</rv^/^  eng  verwandt  mit  dem  Namen  der  Göttin  V^^ifyiü' 
beide  stammen  von  derselben  Wurzel  Fa&  =  vadh  oder  von  ^ 
Urwurzel  dhvadh,  dhva  +  dh,  dhu  (&o6g)  +  dh,  die  in  nuenn 
Düte,  düten,  tüten,  tuten  (eig.  stossen  &=  ausstossen)  vollkommea 
erhalten  vorliegt. 

30.  IdvQfvg,  6,  Sohn  des  Pelops  und  Bruder  des  Thyestes,  scheint 
wie  sein  Bruder  (vgl.p.7)  eine  Naturbedeutung  zu  haben  und  eiif  BiU 
des  Zeus  als  Gottes  der  Wolken  zu  sein.  Darauf  weist  auch  der 
Name  seiner  Gemahlin  ^AsQonrjj  von  uj^q^  Luft,  Dunst,  Nebel,  Dun- 
kel. Vgl.  Benfey  II,  253,  wo  ovQfjQog,  sehr  eilend,  ovQoXdog  und  orpvvtfy 
wie  vonoT^rv,  schnell,  mit  der  Bedeutung  schnell  machen,  antireiben; 
dazu  gehört  oigevg  =  ij^toyog^  in  formeller  Hinsicht  gana  w  jttiftv^ 


-     15    — 

DemDach  ist  Atreus  ein  Bild  des  sehr  bewegten,  sehr  unnifiigen^ 
Btürmischen  Himmels.  Eine  älmliche  Bedeutung  könnte  der  Name 
Beines  Vaters  IliXotf/,  des  Herrn  der  stürmi8chen  Rosse  (nk^l^mTio^) 
haben.  Vgl.  näXXw,  ntXtfJil^w,  schwingen,  schwenlcen,  erschüttern, 
pass.  sich  heftig  bewegen,  erzittern,  erbeben;  diese  Wörter  stellt 
Benfey  n,  293  (vgl  H,  280,  wo  hval,  wanken)  richtig  2ur  Wurzel 
hvar,  hvri:  hvfi  -4-  p  =a  hvrip  (hvarp  =  na^n,  nQan,  itQon,  nXon, 
-neXon)  liegt  bei  unserm  Wort  werfen  zu  Grunde,  auch  bei  xQam-^ogg 
xQain-äXtj,  xoQn-'dXi^og^  Qlmw,  ^/(Litpa  ib.  II,  309  sqq.,  femer  bei  lat. 
verber,  verbero,  op-probrium,  Vorwurf,  =  probrum  (Wurf  =  Vor- 
wurf, Schimpf).  Der  Grundbegriff  von  hvar,  hvri  ist  neigen  s  stoff* 
Ben;  vgl.  Benfey  U,  320  mit  II,  182;  neigen  ist  s=  biegen,  drehen, 
stossen  aber  =  erschüttern,  in  Bewegung  setzen,  bewegen,  schwingen, 
werfen.  Da  neigen  =  sich  senken,  auf  etwas  lehnen,  drücken  =s 
schwer  sein  ist  (vgl.  ßoQvg,  oyxoc,,  ai/xog  ib.  11,291,  und  ^ino)  ib« 
11,310,  wo  auch  /aXsnog  anzusetzen,  femer  unsere  Wörter  klamm, 
klemmen,  klimmen  —  niti,  axfjQinTü)  —  und  endlich  unser  Wort 
pfropfen,  eig.  drucken,  nach  Schwenck^  D.  W.  s.  v.),  so  tritt  in  for- 
meller Hinsicht  neben. den  Ib^amen  IldXoif/  das  lat.  Wort  plumbum, 
Blei,  eig.  das  was  neigt,  drückt,  schwer  ist. 

31.  Idyuiog^  0,   Sohn- des^  Xuthos;    ot  ^Ayaiol,  die  AdiMer; 

*^ydia,  1^,    die  von  Achäem  bewohnte  Nordküste  des  Peloponnes. 

Scfawenck,  Andeutungen  p.   103  sq.,   leitet  den  Namen  von  einem 

erträumten  griech.  Worte  ä/a,  das  »lat.  aqua  (entweder  mit  dem 

Sanskritwort  ap  oder  mit  agva  zusammengehörig,  vgl.  d.Art.^AyavinTepf) 

gewesen  sein  soU^    wonach  ^Ayuta  das  Wasserland  wäre.     Andere 

haben  den  Aehäemamen  wohl  -  richtiger  mit  dem  lakonischen  Worte 

X^ilog,  edel,  gut  in  Verbindung  gesetzt,  so  dass  die  Achäer  als  die 

•ehr  iedlen  Männer  bezeichnet  wären.     So  auch  Benfey  ü,  64,  der 

jfdi'og  für  dem   part.  fut.  pass.  der  Sanskritwurzel  khä,  khj^a  für 

khjftja,  zu  dihmend,  entsprechend  hält  und  dort  auch  griech.  d-ya&og 

ansetzt,   das  für  d-yarog  stehen  soll.     Diese  Etymologie  halte  ich 

Ittr  unrichtig,  ohne  indess  die  Verwandtschaft  von  ydi'og  und  dya&6g 

SU  läugnen.     Man  kann  dyavog,  erlaucht,  edel,  ib.  11,  114,  verglei- 

cben  von  der  Wurzel  gu,  glühen,  kochen,  wallen,  wozu  auch  ydvog, 

Olahz,  Schönheit,  Zierde,  ydw^aij  sich  erheitern,  yuvdw,  glänzen, 

schimmern,    yavoco,  glänzend,  blank  machen,   yrj&ioi,  sich  freuen, 

lat.  gaudeo  (gavisns  sum)  gehören.     Aus  einer  Wurzel  ^u,  g va  + 

dh  «=  gVadh  ist  d-ya&ogy  glänzend,  schön  =  edel,  gut  (vgl.  xaXogj  das 

ganz  SS  unserm  hell)  leicht  zu  deuten.  Nun  tritt  uns  aber  unser  Wort 

gut,  goth.  god-s,  guth  in  den  Weg,  dai^  uns  zu  der  Annahme  zwingt, 

di6  Wurzel  g'u  sei  aus  gu  (der  Palatalbuchstabe  g'  entstand  aus  dem 

Guttural  g  durch  Emollirung)  und  gu  aus  hva  entsprungen,  wie  gu, 

tSnen,  bei  Benfey  II,  61  aus  hva  ist.     Diese  Wurzel  hva  aber  kann 

dann  zu  Benfey  II,  271  sqq.  gehören,  wo  dhu,  dhva  >=  hu,  hva,  griech. 

Svw,  Tvgfü)  {nvg  Tvtpsrai  ipt^ipiov,  das  Liebesfeuer  glüht,  glimmt, 

brennt  im  Verborgenen),  deren  Grundbegriff  stossen  zu  aofstossen, 


—     16     — 

aufspringen,  aufwallen,  wallen,  kochen,  glühen ^  gUnsen  modlfieirt 
werden  konnte.     Dort  (bei  der  Wur«el  dhu)  habe  ich  schon  frflhef 
im  ereten  Theile   meiner  Forschungen  a,  v.  avaäevta   dieM  grie- 
chische Wort  angeseilt  und  auf  sa  4-  dhvadh  oder  dhvatb  surick- 
geführt;  ebendahin  stellte  ich  viväog^  aniyl^tjpi  sclntllla  (vgl.  aoefi 
iavO^og,  lovOog  und  xcc^u^ici  Forsch.  1, 184)  and  indh,  athbei  Beo- 
fey  1, 259  sq.,  ferner  iat.  titio  und  taeda  (aestus  aus  aedtuA  von  ui. 
Btti^-o/  s=  edh  aus  idh,  Indh).     Vgl.  noch  /tiofjuu  =^ xfiF^fitw^ 
b&v  =  dhAv   von  dhu,    dhva   ib.  II ,  274,    cig.  wohl  anfstOMq^. 
aufbrausen,  kochen,  glühen,    wallen  «  aufwallen^    somig^  werdeni 
zürueii.  Dieser  Auseinandersetzung  zufolge  könnte  d^a^og,  gut,  eig. 
glimmend,  glühend  s  glänzend  (Benf.,  II,  124),  leuchtend,  fieU^  scfaftii, 
erlaucht,    edel,    gut   bedeuten.     Mit  unserm  Wort  gut  könnte  dar 
Name   der  Oothen   zusammenhängen;   sie  waren  als  splendid!,  il- 
lustres,   dyuvoi  bezeichnet   worden.     Femer    könnte  der  Name  der 
Gothen  (von  einer  Urwurzel  d-hvadh,  d-hvath)  mit  dem  derDenlF 
achen  verwandt  sein  (von  dhvadh,  dhvath  b  o-ra&tva}),  die  eben^ 
falls  als  die   Glänzenden ,   Edeln  bezeichnet  wären.      Vgl.  Dan^f^ 
Dunst,  ib.  II,  274  von  dhu,  dhva^  ferner  Düte  =  Blase,  düten,  tdtea 
=  blasen,  von  dhu  in  d^V'/nog,  hauchen,  blasen^  eig.  stoasen  s=  aos- 
Btossen,  Luft  ausstossen.  Der  Begriff  blasen,  hauchen  iat  aber  nicht 
nur    mit  dem  Begriff  tönen,  reden,  sondern  auch  mit  dem  Bepif- 
leuchten,   glänzen   nahe   verwandt,   wie  Benfey  I,  537   sqq.  lehreü-^ 
mag.    (Vgl.  auch  Sskrit  anala^  Feuer,    von  an,  blasen).     Wie  de&^ 
Name  der  Gotheii  mit  god-s,  guth,  gut,  so  könnte  .der  der  Deat-i 
scheu  mit  goth.  thiutli,  bonum,  unthiuth,  malum  zusammenhäBgea,. 
also  auch  letzteres  Wort  hichergehören.    Gewöhnlich  leitet  man  den 
I^amen   der  Deutschen   von  thiuda,   Volk  (gut-thiuda^  Gothenvolk) 
her ,    was  mir  weniger  passend  scheint ;  unser  Wort  deuten  =s  er* 
klären,  erhellen,  klar,  hell,  erk^nbar  machen  (worin  deut  —  formeK 
ganz  zu  a-rad-fvü)  =  rivd^-og  passt),  fordert  Wohl  den  Graidbe^ 
griff  leuchtend,  glänzend,  hell  machen.     Aus  dem  Lateiniachen  tct' 
gleichen  sich  die  Namen  Tatius,  Tatienses  oder  Titienaea,  Tities  eig. 
wohl  (vgl.  titio)  ==  splendidi,  uyuvnL  Vgl.  noch  SchWenck,  Deutsches 
Wörterbuch,  s.v.  Deutsch:  „Dies  Wort,  gleicher  Abkunft  mit  deuten, 
(vgl.  Schweiick  s.v.sclicuern)  bedeutet  gut,  und  ist  wahrscheinlich  Volks- 
uauie  geworden,  indem  das  Volk  sich  damit  als  ein  edeles  Volk  auazeieli- 
nen  wollte ;  denn  die  Form  stimmt  nicht  so  gut  dafür,  es  von  dem  tlten 
Worte  Diot  (goth.  thiuda,  althd.  diota,  diot,  thiot,  althd.  thiod,  mit- 
telhd.  diet),  Volk  abzuleiten.  iSo  naunten  sich  die  Gothen  das  gute, 
edle  Volk,  von  thiutbs,  gut,  thiuda,  Volk,  woraus  das  Wort  Gothea 
entstand.^     So  weit  Schwenck,    dessen  Vermuthung   über  den  Or- 
begriff  des  Wortes  gut  (vgl.  D.  W.  s.  v.)  höchlich  beachtet  au  wer- 
den   verdient ;   ich  hoffe  bei  einer  andern  Gelegenheit  auf  eine  Er- 
örterung desselben  mich  weiter  einlassen  zu  können. 

32.  ^AysXiLoq,  o,    bekannter  Flussname,   wird  von  SebweDd[| 
Andeutungen  p.  104,  auf  ein  -grieeh.  Wort  a^a  »  Ut.  aqua  aurflek** 


—     17    — 

geführt,  das  nie  exiBtirt  haben  katin.  Denn  dem  lat.  aqua  würde 
entweder  ana  (wenn  aqua  »  Sanskrit  ap)  oder  äya  entsprechen 
(wenn  aqua  =  goth.  ahva).  Sehen  wir  uns  nun  nach  einer  stich«* 
haltigem  Etymologie  für  "A^^^utog  und  *Axikjjg  (Flussname),  ji/a-- 
XijTidsg  Nv/utpai  um,  so  bietet  sich  zur  Vergleichung  dar  Hay/aXiiwf 
uMyyx^X'-amj  laut  laehen,  firohlocken,  eig.  iaber  schallen,  gelleni 
haDen  bei  Benfey  II,  133*,  vgl  Ut  rideo  für  hri-deo  ib.  11,  135» 
und  ugi^w^  böot.  x^do»,  kreischen  » laut  lachen.  Mit  unserm  Wort 
•ehalten  ist  auch  schreien  verwandt.  Wie  nun  zu  unserm  hallen  in  Be- 
treff des  Anlauts  xcLkso)  (tcaXog  =  hell,  clarus)  stimmt,  so  zu  gellen 
ica(/>/ailacii,  verw.  mit  yskäu)  ib.  II,  134  Der  Name  Iti/ekdiog 
nun  bedeutet  wohl  sehr  (das  initiale  Alpha  »  Präfix  sa  in  s-cballen) 
gellend,  sehr  hallend,  schallend,  rauschend;  in  Betreff  der  Endung 
jiX*k'^oq^  ji^ak-iiioq  vergleicht  sich  oXwp-^mog^  ib.  1, 48|  dann  der 
Flnssname  *Auioq  oder  ^AvDoq  =  Aiaq  (von  o^y/Ui,  der  Stürmische^ 
^.  den  Flnssnamen  Qvafjuq;  stürmisch  ist  =  tobend,  brausend, 
mfbrausend,  wogend).  Verwandt  mit  l^x^kwog  scheint  (da;i  =  ^) 
jixiQfifv ;  beide  Namen  verhalten  sich  zu  einander  wie  unsere  Wör- 
ter schallen  und  schreien  (sa  +  x()i  —  xoq  —  in  xqI^cj). 

33.  uixiXkftSg,  0,  Sohn  des  Peleus  und  der  Thetis,  der  bekannte 
Held  vor  Troja.     Schwenck,  Andeutungen  p.  103. 179,  denkt  wie- 
der an  das  fingirte  Wort  ii/a  «  aqua  und  hält  den  Achilleus  für 
einen  Wassergott.  Auch  Preiier  II,  281  glaubt,  dass  sein  Name  auf 
Flnes  und  Wasser  deute  und  dass  Achilleus  in  den  ältesten  Liedern 
der  Hellenen  ein  Flussgott  gewesen.    Beide  bringen  seinen  Namen 
ili  Terbindung  mit  dem  des  Acheloos,  wogegen  auch  wenigstens  in 
temeller  Hinsicht  nichts  einzuwenden  ist.   Demnach  wäre  l^^/ikkivg 
der-  welcher  sehr  gellt,  schallt,  rauscht.     Doch  würde  es  sehr  vor- 
eilig  gehandelt  sein,  wenn  man  den  AchiUeus  für  einen  Fluss-  oder 
JFeeaergott  halten  wollte.     Er  kann  recht  wohl  auch  ein  Gott  der 
Uuunliscben  Gewässer,  ein  Gott  der  Wolken  sein,    der  ebensogut 
wie  Qin  Flussgott  als  ein  schallender,  lärmender,  rauschender,  brau- 
senderi  stOrmender  bezeichnet  werden  konnte.  Dann  wäre  also  Achil- 
lena  ein  Bild  des  stürmischen  Himmels,  ein  Bild  des  Zeus,  wie  Aea- 
kos;  vgl.  Preller,  n,  275  sqq.  Ob  er  aber  für  ein  Bild  des  Herrn  der 
WIntersftürme,  des  Ztvg  fiai/udxTijg  oder  Zfvg  jiyafis^vwv  (=  M^fi* 
iwr),  SU  halten  sei.  das  kann  und  darf  ich  nicht  entscheiden. 

84.  ^Af/fv^Tog,  0,  der  Brader  der  Medea,  der  von  ihr  (oder  von 
den  Aigonauten)  getödtet  wurde,  um  durch  die  einzelnen  ausge- 
worfenen Stücke  die  Yeriolgenden  (den  Aeetes  und  die  Kolcher) 
■nfsohalten.  Der  Name  lässt  sich  zu  unoavQU),  wegreissen,  ab- 
rriaeen  stellen  und  für  'AnoavQrog  (&=  avulsus,  cui  membra  aveUun- 
tOTi  avalsa  sunt)  nehmen.  Ob  sein  Name  Beziehung  habe  auf 
das  in  dar  Mythologie  vorkommende  Zerreissen  der  Götter  (vgl. 
Behwenek,  Andeutt.  p.59.  151,  Eckermann  1,  2f)4)>  bleibt  dahinge- 
daMIt.  Die  Contraction  von  \47io-avQing  m^'A\f.>vQTog  hat  viele  Ana- 
^jkgleen,   die  allgemein  bekannt  sind.     (Zu  den  bekannten  will  ich 

2 


—     18     — 

hier  noch  eine  iinbrkiinDte  hinsufügen.  Nämlich  das  so  dankte  lat 
Wort  persona,  die  Ma«kc,  Larve,  scheint  nichts  als  eine  Gontraction 
eines  griechischen  Wortes  nu^ui^uivri  {naQ^iO¥»i,  na^aiva  =s  parsona, 
persona)  zu  sein,  eig.  das  was  umgegürtet  a  umgebunden,  vorge- 
bunden wird.  Zu  mtoaOov^  (Gürtel)  und  na^a^tivwf.u  vgL  jibqi- 
fytvwfii  und  ;rf(iMrmr(»tf>  Gurt,  Schun,  Blndtt);  Sonst  Hesse  sich 
auch  an  nmtty-unmti  (sa  +  ^op  »hvar,  var  In  a-vQco,  verro,  irello, 
8-polium),  verw.  mit  xi'WQUy  denken  und  ^-V^p-ro^  auf  ava  (vgl 
Benfey  über  av&QVio^  II ,  295)  +  V^p  ■=  V^op  =  anaq,  ahFa^ 
reduciren. 

35.  Buxig,  ö,  AV^ahrsagername,  wird  gewöhnlich  (wie bei Schweock, 
Andeut.  p.  iibi})  von  fitiCot  abgeleitet;  wahrsch.  mit  Recht.  Doch 
vgl.  ßuK-TQor,  x(i,  Stab,  bei  Henfey  II,  59,  von  der  Wurzel  bh&g', 
biegen,  Instrument  zum  Biegen  =  Neigen  =  Lehnen,  Stützen,  wo- 
rauf man  sich  stützt,  ein  Stock,  Stab.  Analog  ist  nitor  ib.  n,  182 
und  axfJTTToinui  (zu  11,  324).  Danach  könnte  Buxig  der  (Gebogene, 
Gekrümmte  =  ^io'ilaqj  der  Unverständliche,  Dunkle  sein..  Doch  ist 
diese  Etymologie  nur  eine  blosse  Möglichkeit. 

36.  IhXXtQWfovrrjq^  o,  auch  BBXXt-qofpoiv,  Sohn  des  Glaukos, 
wird  von  H.  A.  Fischer,  Bellerophon,  1851,  von  einem  Worte  ßü- 
Af 90?  =  {jXioq  und  -qovT^g  =  fuvTr^q  ((fwdvw)  hergeleitet,  so  dsffl 
er  der  hellleuchtende  Sonnengott  wäre.  Aehnlich  hat  man  (Schwendr, 
Andeutungen  p.  125  sq.)  auch  schon  den  Beinamen  des  Hermes  U^i- 
ifivxtjq  durch  ^weiflsglänzend,  hellglänzend,  lichtglänzend ^  erklitt 
Richtiger  ist  wohl  die  Etymologie,  welche  Benfey  11,  304  von  BA- 
Ar^iof/oiTz/c  gibt;  dannch  stammt  der  Name  von  ßflX&^to  6=s  niloiQ  vxA 
ffartü,  wonach  ßellerophon  der  Tödter  eines  Ungethüms  (der  Chi- 
mura)  wäre.  80  auch  Prcller  11^55:  „Der  Name  scheint  sich  auf 
die  Tödtung  eines  jener  symbolischen  Unthiere  zu  beziehen,  an  de- 
nen sich  der  'i'riumph  des  Licht-  und  Sonnengottes  über  das  Wäste 
und  Finstere  darzustellen  pflegt.^  Weiterhin  erwähnt  Preller,  dsai 
Bellerophon  auch  als  Bezwinger  eines  Löwen  erscheint^  worauf  sieh 
vielleicht  der  von  ihm  angeführte  Beiname  ^Itüßtpovvfjq  besieht 
Einen  äl.nlichen  Sinn  wie  der  ^ame  BskXetpovT^g  könnte  derNtme 
^AoyurpovTtiq  haben.  ^'^Qyog,  der  von  der  Hera  znm  WicWer 
der  Jo  bestimmte  starke  Mann,  ist  wohl  den  in  so  vielen  Sdgen 
erwähnten  Ungethümen  beizugesellen,  die  meist  unter  dem  Bilde 
eines  Drachen  erscheinen ;  ja  sein  Name  kann  mit  dem  Worts  i^^' 
yjov  wurzelhaft  verwandt  sein  und  so  viel  wie  nikioQ,  ßtXXt^  ^ 
deuten.  Das  Wort  docixotv  nehme  ich  für  &Qttxrav  (wie  dv(o,Svnr(ii 
u.  s.  w.  für  ^*fvio,  dvTTToi  stehen,  bei  Benf,  II,  68;  vgL  tandien. 
taufen)  und  stelle  es  zu  Benfey  II,  278  sqq.,  wo  Zwerg  =  «f" 
krümmt,  zwerch  =  quer,  schräge,  althd.  dwerh,  dwerih^  auch  tweri*. 
transversus,  ags.  dhveorh,  flexuosus.  Dorthin  gehört  auch  aigüv*" 
vns,  per  versus,  vgl.  quer  =  xuv{t6g  od.  xavQog  «=  xuxog  von  M^  jj 
hvri,  gekrümmt  sein,  ib.  II,  28o),  das  sich  zu  swerch  (Zwerg)  «^  h 
hält,  wie  eng,  ein -engen  zu  zwingen.  Zwang,  zwängen,  einnrliil*  ( ^ 


-    19    — 

(ag^  aus  dbvag',  i^ig' aus  dhvang>  ib.  U^  17  sqq.).   Wie  arg  zu  zweirch 
(Zwerg;  vgl.  auch  ägyaksog  beiiBeDf. n,  15,  vgl.  mit  11,291  undunsern 
Wörtern  drücken^  drängen  und  drang,  ge-drangs^eng  beiSchwencky 
t).  W.  s.  V.  drängen),  gerci^e.  so  verhält  sich  ^A^oq  zu  äQäxwv  (aXf 
fi  ib.  n,  305  ^  db5«rD#vfiibHil,278);  ganz  ähnlich  auch  ugäxv^ 
zu  scbwed,  dwerg,  SBiDüPa»  .kfli'3chwenck  s.  v.  Zwerg.    Zu^'^gyog 
vgii  ,die  bei  QenCey  II,  318  «erjEeichneten  Fortbildungen  der  Wur-* 
sel-dhvar,  dhvri  (livi|^f:^Jivaifijhval.=  7i£A-t()(),  nord.  und  ags.  hvahr, 
a^ikä.  walira,  Wallfisch,  verkrämmt,  flexuosns  ==  verdreht,  unnatür- 
ITch,  gross,  7TiXü)()iog,  ib.  II,  293)  durch  Gutturale ;    dort  stehn  lat. 
valgus,,   arcus   (gekrümmter  Bogen),    x6(>xo$,  der    (sich  ringelnde) 
Schwanz,  q^ohiog,.  Qixvgg    (verkrümmt),    ^oiy.6g,  krumm,  denen  wir 
den  Is'amen  ^'/4(tyog   beigesellen   und    durch    nskwQ,    nskcogiog    er- 
klä^jen   könnten.      Was    für   eine    Naturbedeutung    aber   das    vom 
Regengott  Uermes    getödtete  Ungethüm   gehabt  habe,    können   wir 
natjirlich    nicht  leiiifat  ausfindig  machen;    diese   Aufgabe   zu  lösen 
kann  hier  auch  der  Ort  nicht  sein.  Schliesslich  sei  hier  noch  eines 
Beinamens  des  Bellerophon  gedacht,  der  nach  Preller  U,  55  not.  2 
auf  die  Bändigung  des  Pegasos  geht,  nänüich  Tttttovoo^,  wobei  man 
g€(wöhnlich  an  vdog,  voSg,  votat  denkt  Ich  stelle  ihn  zu  vsvoi  (vtFw) 
nickefi  winken,  sich  neigen,  von  der  Wurzel  hnu,  neigen  =  stosseu 
t>ei.,(Bca)fey  II,  182,  wo  nord.  gnu,  nu,  althd.  nu-an,  stossen.   Vgl. 
vvaat^f  stosseu  =  stechen,  lat.  nutare,  wanken^  schwanken,  erschüt*- 
t^jsein.     Mit  schwanken  ist  schwenken,  schwingen  ==  schnell  be- 
nr^jgeii  zusammengehörig.  So  ist  denn  Inno^voFog  der  welcher  da^ 
Bfi^aB  stösst,  anstösst,  in  Bewegung  setzt,  treibt,  also  »=  tnntjkaTfjgj 
bpssetreiber  =s  Heiter.  Vgl.  den  Axt.  ^Ewdkiog  (worin  ew  =■  hw  ^w). 
36a.  Blag^  6,  Sohn  des  Amythaon  und  der  Idomene,  oder  der 
JlLgli^a,  Bruder  des  Melampus,  Gemahl  derPero,  Vater  des  Talaos 
i^ißim  BiavTidd^g)  u.  s.  w.,   scheint  keinen  natürlich  bedeutsamen 
Hamen  zu  tragen,  sondern  Bezwinger,  Zwingherr  zu  bedeuten.  Vgl. 
fii^^vioQj  BtuvwQy  ßia  Kraft,  Gewalt,  ßtä^Wf  bezwingen,  nach  Pott, 
Pf,  F.  I,  205  mit  der  Sanskritwurzel  gi ,  siegen  zusammenzustellen, 
Ae  dann  (wegen  gr.  ß)  aus  gi,  hvi  =  hva  (Benfey  n,  320, 17  sqq., 
wo  unser  zwingen  aus  dhvang',  d-hva-n-g')  entsprungen  sein  muss 
jupd  eig.  neigen,  biegen  bedeutet ;   so  gr.  vixuv  (Benf.  U,  185),  lat. 
jüpoere,  unser  siegen  (beide  zu  dh-vaib.  11,  320, 17  sqq.  1,285  sqq., 
vgl«  unser  eng  und  zwingen  aus  dhvang';  in  siegen  ist  s  =  Präfix 
aa)*  Jedenfalls  hat  der  Name  Blag  keine  mythologische  Bedeutung 
wie    der   seines  Bruders  Melampus.     Was    den  Namen  des  Vators 
ffyssea  berühmten  Brüderpaares  Idfin&dwv  betrifft,  so  könnte  diieser 
tpftnell  zwar  mit  fiv&og  corobinirt  werden,  trotz  der  abweichenden 
jQajmtität^  wie  aus  dein  in  meinen  Forsch.  I,  208  Angeführten  erhellt; 
iipch.  könnte  man  ^A-f.ivd^-üiov  mit  unserm  Wort  Muth,  eig.  ^v/nog, 
jj||B8ammenhalten,  von  dhma  (dhmä)  aus  dhva  (+  dh)  bei  Benf  II, 
^7.49  ^<>  dbva-dh  für  unser  düten,  tüten  =  blasen,  gr.  a-vadivw 
d^   auch  f.  äo&'iijv,  äo&'tuiv,  eig.  Blase?),  hvadh  f.  gr.  yjv&'Og=^ 


—     20    — 

^tvdö^  (Ohren^bläaerei,  Gtoflttstar,  aui  anv&^og^  ahFu&-oq)^  Tadh  f. 
ijtfify,  ^Ad-fjvti  aufsustelleD.  So  wäre  \4fiv&awv  als  ein  sehr  mu- 
thiger  ■>  geistiger,  sinniger,  verständiger  {ao<p6q  vww.  mitläk.  Sfitpa 
mmSafutj,  mwTo^  zu  nw  In  nviw)  beseichnet;  Ygl,  fuyS'^ijifcu,  Ge- 
danken, /7(H>-^}7^-«vVi  dann  den  Art  Mlv»9j;  dasuPreller  II,  273.334 
36b.  Bomtoq,  6,  der  Böotier,  Bouarla,  ^,  die  Landschaft  Böo- 
llen.  BenfeyII,61  nimmt  Boiwrla  richtig  Mi  BoFwrla  und  eridärt 
B<k)tien  für  «s  Aclcerland.  Indesi  ist  es  leicht  möglich,  daas 
Botofto^  nicht  von  ßovg  allein  (wie  Benfey  glaubt),  sondern  von 
ß9v^  ßoF  und  einer  Wurzel  Fwt,  treiben  herstammt«  YgL  eS^a, 
itossen,  treiben,  drängen  mit  wStom,  eig.  stossen,  schlagen  •■  ver- 
wanden, Kuix-aXiq,  lat.  quatere,  cutere,  unser  quet-schen  (ausr  ans 
hFwx).  Der  eponyme  Heros  Boiwrog  wfirde  uo^fiav-ximig^  Rin- 
der antreibend,  treibend  »  ßovKoXog,  Rinderblrt  sein;  v|^  miser 
Trift  von  treiben.  Auch  das  von  Benfey  H,  61  behandelte  Woit 
ßovTTjg  bedeutet  Rinderhirt,  urqir.  vielleicht  blos  Hirt,  wie  die  Le- 
likographen  es  denn  häufig  von  /?o  In /?o'oxai herleiten ;  die  W. /feist 
wahrsch.  aus  hva=ska  in  lat.  cavere,  gr.  xiv^d-tty^  deutsch  hü-teo 
mid  gehört  zu  Benf.  II,  322,  wo  gu-h  aus  hva-h,  bedecken,  womit 
Pott  Kivd-,  Kvd-  combinirt.  Hier  ist  freilich  noch  alles  donkeL  TgL 
ßwTuivfiQa,  von  ßSoKü),  ßvivTjg,  Innth-ßdiriig,  das  ss  ßovrtjq  sein  solly 
ßtoTwg,  na/ußoirfüQ,  nafußtSug,  all-nährend;  aber  auch  ßofarioff  pfle- 
gen, von  ßoiaxrig^  de>  mit  Rindern  pflügt,  ßoioxla  (bei  Snidas),  dai 
Ackern.  Sollten  die  letztem  Wörter  ebenfalls  ans  ßoF  4-  /c»r 
(Fw^'^iiü)  zusammengesetzt  und  Rindantreiber  {ßovxdvrtjg^  vgl.  ßw^ 
nX^)  B  Ackerer  sein  können  ?  Wäre  ßotoTfjg  kein  Compositum  und 
ehsfach  von  der  Wurzel  ßoF  (ba  aus  hva  « gu,  tönen,  Benf.  11, 61i 
wo  auch  unser  Kuh,  althd.  kd)  herzuleiten,  so  würde  es  Toner,  Bn- 
fer  bedeuten ;  vgl.  den  Namen  des  Herolds  Qownjg  (von  dhu « ho, 
hva,  hv6  ib.n.  275  sq.  60  sq.);  die  Form  ßovrtjg  t  ßoFürr^g  IM 
alch  mit  mnoTfjg  =  tnnfjkuTa,  tnnfjkaTijg  vergleichen.  Der  Nsntf 
^  des  Gestirns  Bouir^g  (vgl.  ^AQxr-ovQog,  L^xro-^^vAa^)  gehört  woU 
sieher  zu  ßdaxw  und  bedeutet  Huter,  nicht  Ochsentreil>er,  wie  Js- 
cobi,  H.  d.  Myth.  p.  522  not.  4  annimmt.  Vgl  pa  ss  pa  (ßa  sj9i', 
nffO'-ßaTOv,  aus  hva)  in  noFa,  Benf.<  ü,  73. 

37.  Bogiag,  o,  der  Nordwind,  Aquilo,  nach  Benfey  I»  513 
vielleicht  =  der  verzehrende  Wind.  Die  Richtigkeit  dieser  Etymoh^ 
kann  ich  nicht  anerkennen.  Besser  denkt  mananbhfish  beiBeofajUf 
110,  so  dass  ßoqiag  für  ßoQ^iag  (attisch  ßoQQug)  ^=»'ßoQadag  Stisde 
und  der  rauhe  (barsche)  oder  frische,  kalte  Nord  bedeutete.  Soitfl 
Hesse  sich  auch  eine  andere  Etymologie  versuchen.  Ygl.  lat  aqoDo 
von  aquilus,  dunkel,  schwärzlich ,  wovon  auch  aquila,  Adler  (der 
schwarze  Vogel).  Das  Wort  aquilus,  worüber  Pott,  £tym.  Fonek 
II,  54  in  nicht  zu  billigender  Weise  handelt,  scheint  eine  BednpB- 
cation  von  xsX-aiyog,  schwarz,  bei  Benfey  H,  152;  vgl  BenfqrOi 
191  über  d/pjv  (lat.  egenus);  doch  vgl.  auch  Benfey  H,  370-  Sit 
(wo  guh,   bedecken,    aus  (d)hvah,  verw.  mit  ir-r^cn,  und  uiise'' 


-     21     — 

Wöjrter  daolult  4ock«Qf  Duckmlittser,  Tüeke»  tauobeii),  wopaob  tquilw 
für  (d)bTiLqiiUi]8  gAQdimneii  werden  kann,  wiealn,  bjM^  (FcMf/äXif, 
ßipurx^v)  *8r  hvaU,  hvaxilia ,  pdor  (FoifiJJ,  dFo^fioq)  filr  hrodi». 
Dm  Wort  ksX'0uv6q  ist  Terw.  mit  imXvnrm^  t!elare,  0(Mmlere,  hehlen, 
hflilen,  nnd  gehört  wie  xaAvVrcu  (Benfey  14812)  cur  Wurisel  dhTgrp 
Cd}bvÄ.  «s  vri ,  einhüllen ,  bedecken,  ib.  II,  294 ;  ebendasn  gehdrt 
uiqq6^  {xooog),  schwarx,  ferner  fioQov,  die  schwarze  Maulbeere,  und 
fdiXa^^  fdXouvaf  eo  wie  wahrsch.  das  Beiwort  des  Adlers  fiSff^ipvoi 
(tm  op-^Mo^).  Dürfen  wir  nun  auch  ßo^iag  (mit  ß  v*  hv,  also  ßof 
«9  hvär,  bvri,  wie  bei  ßtSgoi  »  og>&äXjtioly  Benf«  11, 297,  wo  iffäd^, 
wahren  »  gewahren;  vgl.  (ntinac,  (fninfj,  Decke,  Hölle,  mit  ^xdirtoii^w) 
blefaersiebn  und  den  „dunklen^  Norden  darunter  Torstehen?  lÄ 
wage  keine  Entscheidung,  zumal  da  die  von  Pott  versuchte  Ver^ 
bindnng  des  Wortes  mit  slav.  bourja,  Sturm  (das  Benfej  I,  513  m 
(d)bTar,  (d]|,hvri,  drehen  stellt)  keineswegs  zu  übersehen  ist. 

88«  BgiTOf^a^mg,  -^^  Name  einer  kretischen,  der  Artemis  verr 
wandten  Göttin,  der  von  einem  Worte  ßgnv,  süss,  und  von  fid^fg, 
Jungfrau  stammen  soll.  Was  das  Wort  ßgirVi  ^^h  betibifit,  so  i^C 
ßftw^  ganz  identisch  mit  unserm  Wort  mild ;  vgl.  ßgorog  mit  mofi- 
tMÜB  und  B^fey  I,  509,  wo  ß^ivv  fälschlicii  für  ßgtSv  genommaa 
wM.  unser  mild  gehört  zu  Benfey  n,  284,  wo  hold ;  auch  linde, 
g^Bndf  ist  nah  verwandt.  Das  Wort  fiuQXiq^  Jungfrau,  aber  ba^ 
schon  Sehwenck  richtig  mit  fisXQa%  =s  fjiiXXoi^  =  ndXXoi^  combinirt, 
in  peinen  Andeutungen  p.  218.  Wie  (4,iXXa^  za  ndXXa^,  geradö 
ao  verhält  sich  jud^Tig  zu  nogvig,  nuQdivog  bei  Benfey  I,  583  sq., 
deren  n  aus  hv  entsprang,  wie  ja  die  von  Benfey  1, 537-->609  be- 
handelte vermeintliche  Urwurzel  spha  (sphu,  sphi)  überhaupt  aussa 
-f-  bVa  «s  dhva,  dhu,  ü,  271  sqq.  hervorgegangen  ist.  Also  fid^ 
wic  ^  IP^nz  s  noQTigy  nägd-fj,  noQ&dvog.     Demnach  wäre  JB(»irtff- 

Ci^tg  es  yXvKvndgd-svog ,  milde,  süsse ^  liebliche  Jungfrau.  Daa 
ort  fidQTig  ist  falsch  behandelt  bei  Giese,  Deber  den  äol.  Dialekl^ 
yu  105,  der  dasselbe  mit  ßgorog,  der  Sterbliche,  mortalis  verbinden 
mnUHe;  « süsse  Sterbliche^  ist  (wie  Benfey  I,  509  mit  Recht  be^- 
■Hprirt)  keine  passende  Bezeichnung  für  eine  Unsterbliche. 

39.  FaXaTfia,  tj,    eine  Nereide,    Geliebte   des  Akis  und  des 
Polypbem.     Schwenck^  Andeutungen  p.  183,  denkt  an  yaX/jvtj  und 
•  meint I    dieses  Wort  bezeichne  eig.  den  Schimmer,    der  biei  glatter 
PBUdia  des  Meeres  stattfindet     Wahrscheinlicher  ist  mir,  dass  /a- 
I  kdr^ta  für  FtXdreia  zu  nehmen,  also  mit  yfXdo)  verwandt  sei ;  vg}. 
I  Benfey  n,  134:   lachen  ist  eig.  tönen,  lärmen,    wie  auch  weinen 
j  (iroth«  qnainön)  «s  tönen  ib.  n,  63*  Demnach  wäre  FaXdxna  eine 
I  tSo^nde,  rauschende^  klat-schende,  plät-schernde  Wassergöttin«   Vg). 
I  Ae  Artt.  ^Ay^Xdiog  und  Addtav.  In  dem  Namen  ^4^ig  (Fluss  in  Si- 
zilien)   könnte  man  das  lat.  aqua,   goth.  ahva  suchen;  doch  läset 
stell  auch  an  eine  andere  Wurzel  denken. 

I       .  40.  roXioixM,  Ol,    ein  Wahrsagergeschlecbt  in  Sicilien,  nach 
ijb^b.  Byz.  von  einem  Sohne  des  Apullon  l'aXsdg  benannt«     Nach 


—    22    — 

Hesychius  hiessen  die  Wahrsager  bei  den  Slciüerb  taXeöL  Aach 
in  diesem  Namen  Icdnnte  dtfr  Grundbeipriff  des  Wortes  y^uw  (lacBto, 
•ig.  tönen,  vgl.  naXiia,  T^^^)  stecicen,  also  rhXeog  der  TOnende, 
Sagende  =  Wahrsagende  sein.  Doch  Hesse  sich  Aach  an  hvar,  hvfi, 
gelcrüromt  sein,  denlcen,  woher  yakiuyxtovy  mit  yMcrOmmtem  Arm, 
beiBenf.n,290.  Noch  anders  JacobI,  H.d.M.p.347-8;Tgl.d.Art'li^7it;?. 

41.  rayrii/]öfjg,6,  Liebling  des  Zeus;  Jaw/ijfJa,  jjf^  Beiname 
der  Göttin  Hebe.  Schwenck,  Andeutungen  p.  138,  erU&rt  Fcda*- 
ftijäa  für  „die  Erfreuende^.  Ebenso  Preller  I^  390,  wonach  das 
Wort  von  yuwfiat  und  /ttijdog,  /ttfjiofiai  abziilelteti  fsty  In  der  Be- 
deutung von  Jugend  und  Freude.  Eckermann  1, 235  diagegen  denkt 
an  ydvvfiai  und  ftfjdfu,  jdie  (männlichen)  Schamtheile,  =' fid^tu, 
die  Geschlechtsglieder.  So  auch  Potf,  Etym.  Forsch.  IF,  204».  der 
das  Wort  durch  gaudens  concnbitu  (cum  Jove)  wiedergibt.  Doch 
vgl.  TU  uQ&^aj  Zeugungsglied,  von  «^^-(»ok^  Glied;  ebenso  könnte 
fijjdsa  von  einem  Worte  ^rjiog  =  uQ&goPf  QdS-og  stammen,  also 
nrspr.  Glieder  bedeuten.  Dann  wäre  ravv/ttijd'ijg  der  welcher  schöne 
'Glieder  hat  =  der  einen  schönen,  jugendlich  blühenden  Körper  hat. 
Wie  tiq&QüVy  artus',  articulus  von  der  Wurzel  oq,  fügen,  eig.  Fnge, 
Gelenk,  Glied  bedeuten,  so  könnte  auch  /u^Jo^  (Fortbildung  von  der 
Wurzel  mä,  messen,  bei  Benf.  II,  32)  urspr.  das  Angemessene,  Pas- 
sende,  Angepasste  =  Angefiigte,  Fuge,  Gelenk  bedeutet  haben,  in-  , 
ders  Benfey  II,  30,  der  ä  für  aus  dh  (ß)  entsprungen  hSlt 

42.  roQyag^/a,  /f    böotische  Quelle  bei  Platää.      Dieser  Name 
lässt   sich  zu  Benfey  II ,  290  sq.  stellen ,  wo  lat.  gurges  (gnr  aus 
hvar),  Wasserstrudel,  Strudel,  Wirbel,  vortex,  yd^yuQa^  Gewirr  = 
Gewimmel,  ein  Durcheinander  u.  s.  w.     Demnach  wäre  rd^t-^ia 
=  wirbelartig,  wirbelähnlich,  wie  ein  Wirbel,  Strudel,  Wasserwirbel 
aussehend ;  vgl.  rpto  aus  (fajo  =  bha  (7>a,  ^aog,  (poJvui)  +  ja  bei 
Benf.  II,  101,  wo  §rA^'-7i/or,  twv-7)/oi' (Diminutivformen),  doyv-fjfm  i 
«  uoyog,  wciss-sehend,  schimmernd  aussehend  u.  s.   w      Zu  lao-  i 
yaoov,  To,  die  südliche  Spitze  de*8  Berges  Ida  in  Troas,    vergleicht  I 
sich  lat.  vortex,  vertex  (wo  vor,  ver  aus  hvar,  hvri  ==  ya^),  Wirbel 
*=  Scheitel,  höchste  Spitze,  Höhe,  Gipfel.    Vgl.  TcaQu,   xuQrj,  xdgrirof 
ib.  II,  285.   (Nach  der  Analogie  von  öaoödjTTU)  —  ob  für  cVa^JpaWw 
oder  f.  dadouiiTOi  von  öostto)!  —  könnte  mdm  ruQyarpia  auch  für 
eine  Reduplicationsform  halten.  Vgl.  auch  die  Attt.  Kd^xatpog  u.  Kigxrl 

43.  Jy^dvoto,  0,  alter  König  .von  Argo's.  Vgl.  Preller  11,36: 
•.Danaofl  erscheint  am  argi vischen  Strande,  freundlich  aufgenommen 
vom  alteinffebornen  König  Pelasgos,  wie  Aeschylus,  oder  vom  Ge- 
lanor,  wie  eine  «andere  henierkenswertheüeberlieferung  und  zwarimpÄW 
entgeg^engesetztcn  Sinne  diesen  König  nennt,  denn  Pelasgos  isteinCol- 
lectivbild  der  ältesten  antochtlionen  Bevölkerung  von  Argos  und  ron 
Griechenland,  dahingegen  der  Name  Gelanor  auf  Abstammnng  a"- 
Kleinasien  oder  auf  alte  Verbindung  mit  diesem  Lande  deotet' 
Dann  erinnert  Preller  an  eine  Stelle  des  Stepli.  Byz. ,  wonach  di?  ' 
Karer  ytXar  ds  tov  ßarrdta  nennen,  und  vergleicht  noch  den  NflDie^ 


—    23    — 

4ea  Tyrannen  von  Syrakus,  Fdkwvj  als  einen  verwandten.  V^L  ysXdw 
(lachen,  eig.  tönen),  yfj^ofy  d{'y}y4XXwj  xBltvo)  (eig.  =  xcAita,  tönen 
aes  rufen,  befehlen)  bei  Benfeyll,  129  sqq.  Danach  wäre  rEX-ävioQ 
der  Hännerbefehler.  Dieser  Etymologie  macht  aber  eine  andere  den 
Vorrang  streitig.  Nämlich  es  ist  sehr  wahrscheinlich,  ddss  r^Xdvwg 
ein  Klännerbesohtttzer  sei,  von  einer  Wurzel  yeX  aus  AF«A,  hvd 
(c=  hvar,  var,  vf i,  wahren,  wehren,  umgeben ,  hüllen,  bedecken  bei 
Benfey  II,  294,  wohin  ^^Anokkiov  f.  "AnoFiXjuiv  gehört).  Alsdann 
wäre  rik-ttvwQ  =a  Ovk-^vdQog  {(pvX  =  hval  in  q^Xdaau)  von  ^A-a5), 
worüber  der  betrefifeude  Artikel  zu  vergleichen;  /cA,  (fwk  aber  sind 
gleichmässig  verwandt  mit  ßak  in  phryg.  ßaXi^v  =s  ßaaiXtvg  (wo- 
mit schon  Enobel,  Völkertafel  d.  Oenesis  p.  102,  das  karische  Wort 
^'Aa  combinirte),  dann  mit  gr.  (pal  in  (p9]k6g,  (jDiyXoo^,  qxaXfoq^  lat. 
cel-are,  oc-culere,  deutsch  hüllen,  hehlen^  wofür  auch  fehl-en,  fehlen 
(Schwenck,  D.  W.  s.  v.  befehlen),  =  griech.  nuX  in  ndXfxvg,  niX~T^ 
(S-ehild,  vgl.  Held;  zu  ndXfA.-vq  vgl.  Helm,  S-chirm,  s-chirmen), 
lat.  par-m-a  (S-cbirm),  pellis  (Fell,  eig.  Hülle)  u.  s.  w.  Da  wir  so 
eine  urgriechische  Wurzel  ytX  mit  der  Bedeutung  hüllen,  schätzen, 
schirmen  unbedenklich  annehmen  dürfen,  dürfen  wir  auch  eine  Wur- 
zel Y^X  (hüllen)  annehmen,  die  im  Namen  VvXinnoq  und  in  yvXiig 
^n^enf.  n,  292:  yvA,  yfoX-toq  aus  hval  =a^A,  (ptaX-eogj^  dhval  in 
jUk^,   d-vX-axog)  zu  stecken  scheint. 

44.  riyag,  o,  der  Gigant,  wird  häufig  für  =s  y^ysvfjg  genom- 
men; vgl.  Bcbweiick,  Andeutungen  p.  363.  232;  doch  kann  diese 
Ableitung  vor  den  strengen  Gesetzen  der  Etymologie  nicht  bestehen. 
Benfey  II,  117  fragt,    ob   ylyaq  vielleicht  zu  ylyvofjtai  gehöre  und 

^g^zengend^  hedente.  Indem  ich  auf  OXiyga  {(pXiyw,  flackern,  auf- 
flammen, aufwallen,  aufbrausen,  vgl.  q)Xiyvuv  =  vßQl^siv  naQa  Oia^ 
ntvai),  noQfpvQicjy  (^noQtffvgot ,  gnjQio,  rühren,  umrühren,  von  hvri, 
hvar  bei  Benfey  n,  278,  wo  althd.  dwer^n,  versare,  confundere, 
■  jmiscere,  u.  s.  w.),  UdXXag,  "EyxiXuSog  und  Mi /uag  bei  Preller  I, 
Ö4L  s^.  verweise,  fasse  ich  Fiyavv  wie  Miixuvr;  letztem  Namen, 
'  den  auch  ein  Gebirge  an  der  kleinasiat.  Küste  trägt  (rjvs/Lioeig  Ml- 
ßiUg  bei  Homer,  Od.  III^  172),  stelle  ich  zu  ^judo),  /Ltai-iuda),  //oi- 
fddaaw,  /Liai^dxTfjg  und  erkläre  .ihn  durch  „stürmend^,  „rasend^. 
Vgl.  fjLulvo/iAai  und  den  Art.  ^AyaßifxviDv,  Den  Namen  tlyag  aber 
setze  ich  bei  Benfey  1, 680  sqq.,  11,  114  sq.  an,  wo  ju  {ÜWfC^Füi), 
gu  {yaioi  f.  ydFai)^  glühen,  wallen,  kochen.  Die  Giganten  sind  dem- 
nach vielleicht  Bilder  des  stürmischen,  wild  aufgeregten,  im  Zustand 
der  Aufwallung  und  Raserei  befindlichen  Himmels  oder  vielleicht 
auch  (denn  aus  der  Etymologie  lässt  sich  nichts  Bestimmtes  er- 
sehen) überhaupt  Bilder  der  ungeordneten,  ungebündigten  Kräfte  in 
der  Natur,  mögen  sie  nun  oberhalb  der  Erde  oder  unter  der  Erde 
ilir  Wesen  treiben. 

45.  Fogywj  rj,  plur.  foQyovBc,  die  Gorgo,  die  Gorgonen.  Der 
Name  kommt  ohne  Zweifel  von  yogync,  furchtbar,  schrecklich,  wild, 
lieftig;  bei  Dionys.  Halik.  bedeutet  es  rauh  (vom  Ausdruck).  Nach 


—    «4    - 

Benfey  11,  180  ist  die  Orandbedeutuig  yimyogyw^  Mfanlend,  iw 
■Dir  nicht  einleuchten  will.  VgL  ypsere  Wörter  gnuuMii,-gniiea« 
Schauer  empfinden,  graue  «»  sobaiirig,  gnueam  m  aehreeklkh,  ..wUd, 
gräulich  i»  fttrchterlich.  Diese  Wörter,  die  Ich  nieht  wie  Sehwvaok, 
Deutsch.  Wörterb.  a.  v.  grauen  mit  grau,  grela  lerhlndeB  kna, 
gehören  wohl  zu  Benfey  II,  110  sq.,  wo  bhHksb^  Muriah,  k^lsh, 
^{aoü},  lat.  frigeo,  rigeo,  algeo,  ^i/o^;  dort  setn  ioh  sb  bemo, 
horridns  auch  formido  an,  so  wie  unser  Wort  Foreht  (andeiaBeiH 
fey  1,581).  Die  von  Benfey  II,  110  sqq.  behandelte  Wund  bhM, 
hlrish  Ist  aber  meiner  Ansicht  nach  aus  hvfish,  d-hvf Iah  entaprungoB 
und  dhyfish,  dhvarsh  eme  Fortbildung  von  dhva^  dhu,  atosses 
(k  aulstossen,  aufstarren,  sich  aufstrauben)  Ib.  II,  271  aqq.,  mQ^mg, 
spitz,  eig.  stossend.  Vgl  d^(Ul^,  ^v^ao^f  dukog,  d-uXka^  und  biteh- 
Ito  ib.  II,  110  (ffuQXiQ  >s  vtoaati^  Frisch-Unge)  nebst  H,  19ö  (wo 
ghf i  aus  hvri,  dhvf i,  dhvar  a  dhva  »s  dhu  -H  r).  Ist  meine  Aa- 
Sicht  über  die  bei  Benfey  II,  110  angesetzte  Wurzel  bhlfiah,  hfisk 
richtig,  so  läset  sich  auch  Yo^y.6q  damit  verbinden,  Indem  yaqy  asi 
hvfish,  hvfiksh  (^ix>  q^aq^)  entstehen  konnte,  mitT^asbv,  wie  oft. 
Weiter  zu  gehen  und  in  dem  Namen  Grorgo  (auch  Beiname  der  Athene) 
eine Natorbedeutung  zu  suchen  wage. ich  nicht.  Doch  vgl.  Bchwenck 
D,  W.  8.  V.  Schauer,  dessen  (Jrbegriff  nach  Sch¥renck  atoaaen  sehi 
soll ;  femer  lat.  in-gruo,  con-gruo  (bei  Benf.  Q,  308,  von  hvf  I,  dhW^ 
woher  auch  unser  drängen,  drücken  u.  s«  w.,,  vgl  lat.  gravis  e(f. 
drückend),  ^o/uo«,  Qtjidiog,  ^äto^  (JF^cii  ss  hvf  id  aas  jegad-au  U, 
319).  Zu  lat.  gruo  passt  der  Name  der  rgcuai,  al,  die  OrSen,  der 
wohl  natürlicher  Bedeutung  ist,  während  ib(>/oVf$  ein  Beiname  te 
Gräen  sein  mag.  Beide  sind  Töchter  des  Phorkys  nnd  der  Keto. 
Vgl  Preller  IT,  44. 

46.  rQouxogj  d,  nach  Bteph.  Byz.  Sohn  des  Thessaloa,  KOaig 
in  Phthia ,  von  dem  die'  Hellenen  Fquimi  sollen  benannt  worden 
sein.  Vgl.  lat.  Graecus,  Grajus.  Pott,  Etym.  Forsch«  I,  XLI,  denkt 
an  yegaiog,  alt^  und  erklärt  die  Griger  oder  Gräker  für  Prisci,'  Ah- 
Väter.  Wem  diese  Etymologie  nicht  behagt^  der  denkt  vielleicht  lieber 
an  d-ykaF-og,  glänzend,  schön,  herrlich,  edel  (womit  der, Name 
^'A-^XavQog,  ^A-yQav}.og  zusammengehört,  wohl  =»  Atd-ga)  bei  Benfey 
II,  124  sqq.  von  einer  Wurzel  gf i,  die  aus  (d)hvf i  «s  ghf i,  lucere, 
ib.  II,  195  stammt. 

JoQduvog,  o,  Sohn  des  Zeus  und  der  Elektra,  Bruder  des  Jir 
sion,  des  Lieblings  der  Demeter,  scheint  mir , für  eine  bedeutsame 
mythologiHche  Person,  nicht  für  das  ethnische  Symbol  des  Dardaner- 
stammes  gehalten  werden  zu  müssen.  Die  Uebereinstimniung  sehiei 
Namens  mit  ^uQÖavog  =  ^aQÖdviog^  6  (ddQdavoi  sa  ^agSavun), 
Bewohner '  der  troischen  Landschaft  Dardania ,  wäre  dann  ebenso 
wenig  tiefer  begründet  als  die  Uebereinstimraung  des  Namens  der 
Göttin  Europa  mit  dem  des  ebenso  benannten  Erdtheils.  Die  Etymo- 
logie kann  darum  doch  dieselbe  bleiben.  Vgl.  Benfey  I,  76,  wo  Sskrit 
driddba,  stark,  eig.  gewachsen,  angewachsen,  part.  von  drib,  wachsen ; 


—    26    -- 

JMfT'dfih/  wftebMii,  f«bM  mioh  B»nf«  t»  76  «uch  ^giata^  WfkaauiOj 
m  4gia^  Oebflseb,  ^^<^>C>  sprcMfläid.^Vo&  einer  Wnirzel  dfidh  («dflli) 
oftdiurdb  könnte  Jä^uvog  für  ^ftq^l9m^  etammen.  Vgl.  fidh  (ardh) 
Micr^j  ib.  I9  71|  femer  opod-ofiämq  ib.  I,  72,  dann  zu.//a(»d-atyoc 
den  Namen  dei  Malcedonlen  JipSa^,  Abs  Sohnes  des  Arrhidftok 
VSeHeieht  gehÖft^^Meber  aneh  ^ti^,  Salai,  Lattich,  eig.  Oewieha, 
wolttf  die  Kyprier  naeb  Hesychius  ^godalS  sagten*  ^gtSo^  stände 
fttr  ifjU^^n^  mH  anigestditer  Aspiration;  vgl.  md-eiv as /jtcSv. /Dtm^ 
nach  wären  dieDa^clatter  ä!»  starke,  kräftige  Männer,  Dardanosabor 
iria  ein  Gott  des  Waebsthams  beseichnet;  letzterer  wäre  ein  mit 
dem  pelasgisetien  Kadmos^^Hermes  verwandter  Oott  des  irdlscben 
Fruehtsegens,  was  er  wirklich  gewesen  zu  sein  scheint.  Dafür  spriclit 
nicht  nur,  dass  er  ein  Bruder  des  Jasion  ist^  sondern  auch,  dass  er 
ans  Arkadien  nach  Samothrake  gekommen  sein  und  dort  gewellt 
haben  soll,  bis  er  nach  Asien  übersiedelte. '  Vgl.  Eckermann  11, 121, 
wo  Uyrina  oder  Elektra  als  Bild  der  Kabirenmntter  erwähnt  und 
TOB  Jasion  gesagt  wird,  dass  er  an  die  Stelle  des  Kadmilos  ge«** 
tnten;  weiter  heisst  es  dort:  „Wenn  in  dem  alten  kretischen  My^ 
AoB  Demeter  auf  dreimal  geackerten  Brachfeld  mit  ihm  (dem  Jasion) 
den  Pinteus  erzeugt, .  so  ist  dieser  eigentlich  der  unterweltliche  Grott, 
Hkdes^  Pluton,  Axiokersos,  welchen  die  Gemeinsage  in  den  Reioh- 
ttm  scIiAffenden  Ackergott  umdeutete.^  Der  letzti^enannte  Name 
li^SMJ-N^ooi;  könnte  mit  o^ero^,  Schoss,  difgerog^  Stengel  (beide  woU 
so  Benf.  II,  110;  vgl.  den  Artikel  Fogyw)  verwandt  sein ;  vgl.  Mogog, 
Sehoss,  SprosSy  Knabe ^  niktopj  -Sohn,  die  sich  zu  ^hqo^,  /ttiXküH^ 
vwhalten  wie  xo^oc^  xcAaivo'^,  schwarz  zu  uiXaq,  /uoqov  (schwarze 
Maulbeere).  Wie  in  S^trog,  so  ist  auch  In  flgjjv  der  Anlauf  dhv 
eiogebüsst  ,•-  vgl  Benfey  J,  316.  Der  erste  Thell  des  Namens  !^<o* 
icfpn^c  malmt  an  avS,dvM,  aH^to^  unser  wachsen,  wozu  wohl  auch 
aS^og»  ^on  gleichem  Werth,  gehört.  Vgl  unser  gewachsen^  Jeman- 
den gewachsen  sein,  was  so  viel  wiö  parem  esse  alicui,  Jemanden 
gleich,  Ihm  el>enbfirtig  sein  ist  Der  von  Eckermann  it,  115  er- 
wilmte  a$iog  ravgog  (Dionysos)  .ist  wohl  ein  gewachsener  39:  starker, 
kräftiger  Stier.  V^.  ^  noch  d^io^gyng,  der  Arbeit  werth ,  derselben 
gewachsen,  dl^iovacog,  des  Sieges  werth',  zum  Siege  tüchtig.  Zu 
IfiJ^m-KdQaog  stelle  ich  noch  ^Qaai,  frlschgeborqe  Lämmer,  Frisch- 
linge,  «3  iQOffot;  in  letzterm  Worte  ist  i  wohl  aus  dh,  steht  also 
G^  &;  anders  Benfey  ü,  350,  der  Sgar^  und  dgotrog  trennen  will 
Die  Urform  der  Sanskritwurzel  var-sh,  vf  i-sh  1, 327  ist  meiner  Ansicht 
nach  dhvar-sh,  dhvfi-sh  « hvfi  »  ghfi  ib.  n,  195,  wo  &dXog  und 
&alXtaf  d'aXegog  nebst  d^dXaaaa  anzusetzen  sind.  Aus  dem  Deutsche 
gehören  dorthin  triefen,  tropfen,  träufeln,  träuschen  (»  heftig  reg- 
neD)ii.s.  w.  Die  drei  Namen  '^§iox/?p(To^,  'Ai^iox^Qtra  und  ""A^Ugog 
aber  schönen  den  anwachsenden,  kräftigen,  starken  Jüngling,  die 
starke  Jungfrau  und  die  wachsende  «sprossende  Erdmutter  (li^c 
fIBr  B^ade  nach  Benfey  l,  80,   oder  für  iqaSjt  nach  II,  306)  zu 


—    2G    — 

beseichnen.  Vgl  xopog,  mq^^  KoQif  ^  PenephoDBi  Ut.  Liber,  La- 
ben, liberi  von  f  Idh  »  rudh,  ruh  Ib.  U,  28.  836. 

48.  JBivüif  ^,  eine  der  GrSen,  deren  Name  nach  Preller  II,  44 
wie  die  Ihrer  Schwestern  Enyo  und  Pephredo  Furcht  und  Scfavecken 
ansdrücken  soll.  Ich  suche  in  demselben  lieber  tiDe  Malurbeden- 
tung  und  denke  an  deivog  =  67vo^,  Kreis,  Wirbel,  ttvfif  Loftwirbel, 
Wirbelwind,  ovQuyiai  öTvaij  dveiuwxitg  iiPtu^  wfaidschneHe  Wirbel. 
Die  Richtigkeit  dieser  Etymologie  wird  durch  die  MaiurbedeutaBg 
der  Namen  Enyo  und  Pephredo  ausser  Zweifel  gestellt. 

40.  Jehpoij  Ol,  Stadt  in  Phokis  am  Pamass ;  jJtXtpog,  o,  der 
Delphier,  bei  Euripides.  Nach  Aeschylus  ^ax^Ukg>6g  Sühn  des 
Apollon  und  der  Keläno.  Dazu  erwähne  ich  ^eXtpovaa^  tj,  Quelle 
bei  Delphi,  auch  verwechselt  mit  TBXq>waa^  Tiktpwaaa^  'TiijfWüa^ 
1^,  eine  dem  Apollon  heilige  Quelle  in  Böotien,  unweit  Hallartos, 
wo  das  Grab  des  Tiresids  sein  sollte.  In  Arkadien  gab  es  femer 
eine  Stadt  JkXffovaiay  Tbkcpovaau^  TdXg>ovaaj  von  einer  Njrmphe 
benannt;  dafür  erscheint  auch  die  Form  Gsknovaa^  Nymphe  und 
Stadt  in  Arkadien,  so  wie  Qälnovaa.  Nun  vgL  Eckennann  II,  59: 
„Alle  diese  Sagen  sind  durch  den  Kampf  mit  dem  Drachen  Python 
oder  Delphyne  (JsXtfvv^,  17  =3  JiXq>vv¥jg,  JtXq>lvtiq,  0}  zurückge- 
drängt. Als  chthonisches  Wesen  hatte  der  Drache  daa  OraM^der 
Chthonia  oder  Gäa  gehütet  Der  homerische  Hymnus  befreundet,  fim 
mit  der  Tilphossa,  eigentlich  der  zürnenden  DemetM*  £riDDy»isel|iat, 
welche  den  Drachen  gebiert.  Man  zeigte  in  Delphi  ein  HeiUgttem 
der  Erde  und  eine  Quelle  derStyx,  an  welcher  der  Drache  ^gehttist 
haben  sollte.  Auch  ein  Wesen  Meläna  kommt  in  delphischen  My- 
then vor.  ^  Ausser  den  erwähnten  Eigennamen  sind  dann  noch  fol- 
gende Wörter  zu  beachten :  6sX(f>ig,  o,  der  Delphin,  Tümmler,  eine 
Wallfischart ;  dfX(pt-g,  ij,  die  Gehärmutter,  wovon  ddtktpcoq^  uSsXfpo;, 
6,  der  Bruder  (=  uyätTTüjQ,  n/noyddTQtog) ;  äiX(pa^,  »7,  d,  das  Schwein, 
auch  =  /oTißog,  Ferkel.  Alle  die  genannten  Wörter  ziehe  ich  lar 
Wurzel  dhvfi  bei  Benfey  II,  278  sqq.  Dazu  hat  Benfey  mit  Reebt 
lat.  volva,  Vulva,  Hülle,  Gebärmutter  gestellt  p.  303,  eig.  gedreht, 
krumm  =  umgebend,  umringend,  bedeckend,  verhüllend ;  mit  valvt 
ist  dtXffvg  sicher  zusammengehörig,  sei  es  dass  vulva  für  vul-va 
(reduplicirt  wie  volvo  und  dann  verstümmelt^  ib.  I,  204  sq.)  steht 
oder  für  vul-ba  von  einer  Wurzel  vf  i-bh  ib.  11,  309  sqq.  In  letztenn 
Falle  ist  vulv-a  ganz  =^  d'Fskfp-vg.  (Vgl.  oben  p.  3  über  Too- 
q>(i)vinq  und  den  Art.  Guooxfj),  Zu  öiXfpu^  vergleicht  sich  ^Ivf- 
Qtov,  das  (sich  wälzende,  herumdrehende)  Ferkel  ib.  p.  313,  vo 
lüoXvß  aus  dhvri  H-  b  oder  bh  =  dFektp-a^.  Dieselbe  Bedeatong 
hat  wohl  dsXffig,  Delphin,  wofür  sonst  auch  an  hvalr,  walira,  tfAö'o 
(775A  =  hvri  =  dhvri  =  d-Fsl)  ib.  p.  293  gedacht  werden  könnte. 
Die  Quellnamen  ^hXffovaa,  TeXffovaaa ,  Ttktfovaaa  könnten  die 
Quellen  als  die  sich  drehenden,  wirbelnden,  strudelnden  bezeichnen: 
anders  Pott,  E.  F.,  11,  124;  doch  wäre  es  mit  Beziehung  auf  vulva. 
TQnff'foriffc  (vgl.  ausser  dem  Art.  \Iyujii/]öfjg  noch  d.  A.  ^EkKf-r^it')!} 


-    27    — 

luid  Benfoylli  811  erlaubt^  die*  TilphoBsa,  welche  nach  Eokemumn 
Demeter  selbst  «sein  soll,  für  Ate  Umringte  »^  Umhüllte^  Dunkle, 
Finstere,' /u^AtftEMx  sa  erklären.. /Der  Drache  ^Jekf^/j^,  J^Xrp/rrjg 
let  aber  sicher  als  der  sich  krümmende^'  flBxooeus,  beeeiehnet,  wel- 
cher Begriff  sMh  bei  d(9axwp^zvL  Grunde  Hegt  (vgl;  defl  Art.  BcA- 
XiBfwpdvrvjg).  Von  einem  altem  Mamvn  dieses  Drachen  aber  scheint 
der  Stadtname  Jt^Xtpot  erst  gebildet  f  vgk-  WJfA^xJ^  l  dd^hpiag  yon 
i4k(pv.  Sonst  wäre  möglich,' daes  nicht  der  im  Schlonde  hiftisende 
Drache  (vgl.  Eckermann,  I,  B06  sqO,'  sondern  Schlünde,  Schlachten 
dem.  Ort  den  Namen  gegeben^  Vgl.  ^tgdnvrj  >  Schlucht ,  Schlupf- 
winkel, d-akd/u^,  Höhle  mit  den  Städtenamen  ■df^^Triwi,.  @aW/uai. 
1>och  würde  dadurch^  die  Wurzel  des  Kameiis<  keine 'andere  werden, 
wie  Benfey  II,  301  beweist;  zu  dem /dort  angesetzten  'lat  Vallis 
vergleiche  ich  unser  Thal  (aueidhvri  »  ^ak  ib.U,  278-^9  ~vn, 
var,  val,  aiJA-a>V),  zu  AXffoi  aber^  wenn  es  wirklich  „Schlünde^ 
bedeutet,  die  Wörter  yXuffv^  kaßiigtvdv^^  unser  Kluft  (klaffen),  die 
m  Benfey  IT,  309  sqq.  gehören^  wo*  die  -Fortbildungen  der  Wurzel 
dbVri  durch  Labiale  {xolnoqy  afkißff- z.  B.)  ▼erzeiolmet  sind.  Vgl. 
«neb  den  Art.  ^iQtpvg.   •  . 

— -'  50.  ^rjjiDJTf}^,  ij,  die  Göttin  Demeter,  wird  gewöhnlich  f&t  Tij 
jjßk^h^,  Mutter  Erde  genommen^  welche  Etymologie  jedenfalls  der 
ffBaMie  nach  pussend  ist;  aber  dass  man  yif  so  ohne  Weiteres  in 
■ii^fiifr^Q  zu  suchen  habe,  ist  sehr  zu  bezweifehi.  Dies  würde  nur 
-dmn  erlaubt  sein,  wenn  y^  einem  mit  sdem  Palatalen  jg  anlauten- 
-dea  Sanskritworte  entspräche,  was  nicht  de«  Fall  ist;  vgl.  ßenfey 
IIi  114.  -  Daher  möchte  ich  eine  andere  Etymologie  i\xi  Jrj-fiifTr^ 
wla^'^9](o  Torschlagen.  Vgl  ddi'og,  elend,  ungliicklich,  öato^pttiv 
'(/(M»?) 'kläglich,  erbärmlicb,  welche»  Wort  loh  zu  Benfey  IT,  205  stelle, 
wa  Skrit  d^r,  klagen,  jammern,'  litth.  deja,  Wehklage,  wofür  Benfey 
eine  Grundform  du  statuirt  Diese  organischere  Form  du  würde 
dann  meiner  Ansicht  nach  Verwandt  sein  mit  dbn,  dhva,  dhvan, 
tönen  ib.  IIj  27ö  sq.  {&(ov(jam)  und  hu,  hya,  hv^  ib.  11^  60  sqq. 
Die  Grundbedeutung  ist  demnach  stossen  =  ausstossen  {d^vw^  x^v-fiog), 
tönen  s  klagen,  vgl.  goth.  quainön  (=  weinen)  =s  lat.  canere ;  sie 
ist  vielleicht  noch  erhalten  in  dem  Namen  der  ^EvÖrjiq,  der  Tochter 
des  Chiron  und  Gemahlin  des  Aeakos,  Mutter  des  Peleus,  vgl 
^Eyinikuöog^  iyKtkuioc,  die  sich  als  eine  tönende,  sausende  Luftgöttin 
fassen  lässt.  Die  Göttin  j9j(o,  Jrjfi^jrriQ  aber  wäre  die  klagende 
Schmerzensmutter  (Preller  I,  471,  wo  A/atd,  sonst  W;^«/'«  von  u/nq)^ 
die  ihre  Tochter  sucht,  die  im  Herbste  ihres  Bluthen-  und  Früchte- 
schmuckes  beraubte  Erdgöttin.  Aehnlicher  Bedeutung  scheint  der 
von  Empedokles  gebrauchte  Name  der  Demeter  Bavßoi^  der  mit 
lat.  baubari,  griech.  ßav^u)^  weiterbin  mit  /^o^',  ßodo)^  yoo^*  youio 
verwandt  und  auf  eine  Wurzelform  hva  H-  ß  (hva,  hvß  bei  Ben- 
fey II,  60  sqq.)  zurückzuführen  ist.  Mit  /Jtjd  verbinde  ich  den 
Namen  JrjYovrj,  17,  Tochter  des  Triptolemos,  deren  Name  „die  Kla- 
gestimmi|;e^   wohl  auf  die  trauernde   eleusinische  Göttin  selbst  zu 


—    88    — 

btiMMB  tot  VfL  EckmnaiiB  I»  262  sq.  («bar  Eimudppa).    In  an- 
im  NaoMD  wie  ^ffldd/nna,   Jfjtimxpq^  Ji^ttf^ßo^  liegt   dftgegen 
ji^'oc,  idio^  in  der  Bedeutung  felndliofa  (Joi oi « ir el^^aoi)|  das  be* 
grifflich  gar  sehr  sa  trennen  ist  von  tdioq,   elend,  kUgUehi   wis 
Benf.  11,217  nicht  beachtet  hat    Zweifelhaft  tot  fli«r  mich  die  Ety« 
malogie  Ton  JtiidvkiQOj  während  ^ri'iowBv^^  ^fjiw/¥  {^tiiOwÜJfQ)  mit 
■iendicher  Wahrscheinlichkeit  dareh   «  der  Klagende  »  Klingende, 
TBoende,  Lärmende,  Sausende*'  ttbersetit  werden  können.     [Nach- 
Mglich  bemerke  ich,   dass  der  passendste  Begriff  dir  den  Namsa 
Demeter  oder  Deo  der  Begriff  ((beschaffenes ,  Geschöpf,  Hervorge* 
brachtes  «=)  Frucht  wäre,  ein  Begriff^  den  auch  die  ht  Namen  Ops 
■nd  Ceres  höchst  wahrscheinlich  haben ;  vgl  den  Art  ^Oftuvm.  Dsas 
die  Wurzel  ia^  itj  den  Begriff  schaffen  haben  konnte,   erhellt  aas 
Hj/LufK  Volk,  eig.  vielleicht  Geschaffenes,  (Gemachtes,  Eneugtee,  Ge- 
wachsenes; dtj'fioq  stelle  Ich  zu  Benfey  ü,  199  sqq.,  wo  da,  du  to 
Jo-a-vCy  tIav-Aoc,  da-m  in  dduwj  bauen,  eig.  wohl  (da  df^  ud 
&afi  in  d^afivg  von  dha^va,  dhva  bei  Benfey  II,  320  sqq.,  wo  yifmt 
ö^Tcvog,  eng,  iwingen,  Zwang  —  ib.  II,  17  sqq.  —  ansasetaen  sind, 
ffir  urverwandt  gelten  müssen)  neigen  =  drücken,  eng^  diok,  dicht, 
fest  machen,  fügen  (dies  verw.  mit  nfjywfHj  aber  audi  mit  lat  fiscere). 
Vergl.  unser  Zimmer  mit  ziemen  u.  Schwenck  D.  W.  unter  leti^teiiii 
Worte.     Aus  dem  Begriff  eng,  dicht,  fest  machen  ergibt  aich  daas 
Ton  selbst  der  Begriff  binden ;  Tgl.  ^o,  is,  du  ib.  II,  199  aqq.  pft 
StS'-jii'iyl^,  Da  femer  fest  machen  «  dick,  dicht  machen  «saehalTen,  her- 
▼oriNringen  (machen)  überhaupt  sein  kann   (vgl.  unser  dichten,  dai 
gewiss  nichts  gemein  hat  mit  lat  dictare),  so  mag  auch  das  Saa- 
skritwort  java  (gr.  $^a,  j  =  C  aus  d ;  vgl  auch  ifjaJ  ^  xQi9-al,  wel- 
ches Wort  Preller  am  Ende  s.  Schrift  über  Demeter  und  PeraephoDS 
beibringt)  eig.  Geschaffenes,  Ge-diehenes  (ge-deihen  verw.  mit  dick, 
dicht,  dichten),  Ge-wachsenes  bedeuten  (vgl.  Wachs,  eig.  wohl  festySäh, 
dazu  zäh  f.  zwäh  —  wie  Ziege  f.  Zwiege,  Zirbel  f.  Zwirbel  —  wd 
iwacken,  zwicken,   zwingen  =  engen,  dhvag^  «s  ag'  l)ei  Beut  0, 
17  sqq.;    dass    urspr.  dhv-  oft  zu  zw-  wurde,    lehrt  BenC  H,  278 
sqq.).     Mit    i9J-/nog,  Volk,  kann  djj^/nog,  Fett,  verwandt  aein  und 
eigentlich  Dichtes,  Zähes,  Zusammenhaltendes  &s  Klebriges  bedeu- 
ten. Schliesslich  bemerke  ich  noch,  dass  die  von  Benfey  ü,  206  sqq. 
(210)    angesetzten  Wörter,    die    den    Begriff  jung    aein    enthaitei^ 
ebenfalls  zu  U,  199  sqq.  gehören  und  eig.  dicht,  dick,  fest,  krifttg 
sein  bedeuten.     Vgl.  rjßrj  und  pubes   und  dazu  Schwenck,  D.  W., 
unter  Eber,  heften,  haften,  ße-huf,  Huf,  Hüfte,  gr.  anrw,  ijndofiai)* 
Ausserdem  erinnere  ich  noch  an  die  Verwandtschaft  von  gr.  {a)rFi»Hiq, 
tIktWj  deutsch  zeugen  (aus  dhva-)  mit  zwacken,  zwingen,  Zwaog, 
eng:   zeugen    bedeutet  danach   eig.  fest  machen  (fügen;  ntjy-fVfu 
ist  mit  eng  und  zwingen  —  von  a(n)g',  dhva(n)g'  =s  hvag^  ib.  H, 
17  sqq.  —  nahe  verwandt),  machen,  schaffen,  hervorbringen,   wie 
ja  der  Zeuge  eig.  der  welcher  etwas  festmacht,  fest  versichert,  er- 
hfirt-et,  be-kräft-igt  ist.     Mit  zeugen,   zwacken,    zwingen,    eages 


—    29    — 

verwandt  sind  die  bei  Benfey  11, 235,  200  besprochenetn  W5rter  dMc 
(nax-^^),  dieht  {nva-^wg),  ge-deihen;  über  das  anlautende  d  gibt 
Dtuxpi  (ans  dhyap)  Aufschluea  Ib.  H,  274  sq«].  '      -  ' 

51.  ^fjfiwpSwFy  0,  coDtrahIrt  ^fj/naqxSv,  Sohn  des  Eeleos  und 
der  Metanelnii  wlird  von  Welcker  für  »der  Fettverbrenners  Opferer  er« 
kISrt;  vgl.  Bchwenck,  Andeutongen,  p.  114  sq.  Der  Name  könnt» 
aber  aaeh  von  if}fJio<;,  Volk,  und  der  Wurzel  ^la  (9)1^^),  reden  stanw 
ttien ;  der  welcher  som  Volke  redet  wäre  so  viel  wie  der  dem  V<A« 
Befehle  erthellt^  Vgl.  x^Wo»  bei  Benfey  II,  131  (<=  xoA^oi),  wovon 
Sehwenck  den  Nameft  KtXioq  ableitet  Aehnlicher  Bedeutung  wie 
j^piwpoiav  scheint  Jv^fit^tpiav  =»  Aatntowy.  Vgl.  Bötticher,  Arlea, 
p.  45y  der  xod<o,  mei'ken,  hören,  mit  der  Sanskritwurzel  ku,  tönen 
(iUa^xfSHü,  Benf.  11,63)  verbindet;  kuist  »  gu  (ib.  ü,  61),  tönen^ 
wevon  yoog,  yoway  aus  hva  {ßoi^^  Geschrei,  Ib.  ü,  60),  woraus  aucli 
tthA,  bh&sh  ib.  ü,  103  (jprif^i;  su  (pwvj^  vgl.  Yiyiava  ib.  11,^  63).  Zn 
Böttleher's  Ansicht  stimmt  BenfejII,  179  sq.,  wo  vtkiog,  ä-KgotSofdOi 
aw  Sanskritwurzel  ^ru,  hören  (^ru-tl,  Ruf)  gestellt  sind;  dort  stellt 
aneh  althd.  hröf.  Ruf.  Zu  ^fj/^oxowp  vgi.  noch  uKiotv,  stiUi  eig« 
m'^niWf  nicht  tönend,  nicht  sprechend,  für  a-x«-jW,  dann  den  Na* 
UMhti  ^iay6g,  den  wir  früher  für  Kanceävog  (xwkvw)  genommeni 
M^  aber  auch  ans  'fi  &■  &  bei  Benfey  1, 1  (wo  ^-ßaiög,  ^-Av'g  u.  s.  w.) 
WBfä  -^-^Heavog  zusammengesetzt  sein  kann,  wie  ^iiyvypg  aus  ^Si-yvyog 
(iäg\  tönen,  ib.  H,  62). 

51a.  jJidvQa/ußog,  6,  Beiname'. des  Dionysos,  ist  ein  so  wich-> 
figer  Ni^me,  dass  ich  nach  dem  in  meinen  Forsch.  I,  43  sq.  138  * 
bereits  C^agten  nochmals  auf  denselben  zurückkommen  muss.  Ich 
faaße  IhA  jetzt  mit  Entschiedenheit  für  eine  Redupllcatlonsform  der 
Würzet  dhvar  +  p,  dhvn  +  p  (Benfey  II,  278  sqq.),  so  dass  also 
Si-^&v^fzßo  drehend,  wirbelnd  =  im  Kreise  sich  bewegend,  tanzend 
bedeutet«  IMe  Drwnrzel  dhvar-p  Ist  in  mehreren  deutschen  Wör- 
tern vdlkomgalen  rein,  erhalten.  Zu  den  schon  von  Benfey  II,  278 
sqq.  zn  dhvar,  dhvrl  gestellten  deutschen  Wörtern  zwerch^  Zwerg, 
Zwirbel-,  ZIrbel-drfise  (ZIrbel-nuss,  a^xQoßikog^  wo  Zirb-  f.  Zwirb* 
noe  dÜvarp  *=~  ü-^r^igi^ea,  t^in-w,  wo  t  wegen  urspr.  Compositloa 
mit  Präfix  sa) ,  Zwirn  vergleiche  man  noch  zwirbeln  ^  drehen, 
gehwSb.  zwirblich  =b  Bchwindellcfa,  angels.  tearfljan,  wälzen,  drehen, 
torQAn,  drehen,  althd.  zerpan,  zerban,  winden.  Uebrigens  muss  man, 
^rle  feh  glaube,  'Jidv^af4,ßog  für  urspr.  ^i&{v)Qa/nßog  nehmeb,  wie 
Ktifißag  aus  Kögßag ,  Kv^tßag  entstand ;  In  diesem  Falle  verhält 
nfeh  d^fjtß  zu  ^f^ß  in  Qd/nßm,  ^fißog  (Kreisel  >  a-TQo/Lißog)  wie 
^k^g  (dhvar)  zu  oXog  (var)  oder  wie  unser  zwirbeln,  Zwirbel-  z« 
Wirbel,  wirbehi.  Die  einfache  Form  {Ji')&Qaiußog  erkenne  Ich 
Im  Kamen  Q^äfzßog,  dxQwtfjgioy  MoMsdovlotg  (bei  Lycophron  Q^afit^ 
ß&vala  fiiQag;  vgl.  Hoffmanii,  Oriechld.  u.  d.  Gr.  p.  98.  118),  elg. 
Zwirbel,  Wirbel,  leo^q^jf,  vertex,  Gipfel,  Wipfel  (mit  diesem  deut* 
adien  Worte  vgl.  den  häufigen  Vorgebirgenamen  ^'Afimkog).  Ans 
&^afJißog  aber  konnte  ^t^ä^ßog  werden,  woraus  dann  meiner  Ansfoht 


—     3«)      - 

nach  x^Qiufi {ifK  eiiutandeii  ist ;  sonst  könnte  dmui  ^^fifhg  anch  Cor 
^Qvuftfiti^,  s=  ^t-oM,<f/yos*  BS)  ttFcita^iliog^  x^FQuftfioi,  ^gufißog  nehmen. 
b2.  Jinti^jd^^g,  ri,  Hohn  des  Tydeus^  UeM  vor  Tioja,  könnte 
ein  liild  des  stünnischeii  Himmels  sein.  Vgl.  Prelleiv  11,  2ft4.  Iii 
BetreiT  des  ersten  Theils  des  Namens  vergleicht  sieh  dann  dioniTiJQ, 
duniTfjgf  Jioi'vnog  ^  CaeliÜuus;  der  iweite  aber,,  ^fn^i^jg^  kann 
stürmend  bedeuten.  Vgl.  iiut-iiäw^  fiut^d^uß  (awelfelhafles  Wort^ 
wenn  es  feststände^  lüge  darin  violleicht  die  Wurzel  fMM»ä,  also 
ßiat/LUii^to  {,  iiiuf'ftud''j(u),  dann  fitjdo^oi,  gesinnt  seiiiy  sinnen,  fia^ 
^^pcei,  Gedanken,  Jlfw-^/^Ö^Evg,  von  der  Wiinei  m&,  Benff.  II,  32 
sqq.^  wo  ausser  den  griecb.  Wörtern  auch  unser  Math  (gotb.  mdds) 
=  (tr/Lttig  (Mutli  ist  vorw.  mit  Wuth)  darauf  hinleitet,  dass  mä  ans 
dhmft  ib.  JI,  274  entsprungen  sei.  Die  Wurael  dbni&  für  dhvA  = 
dhva,  dhu,  Ov^/lwc  budeutüt  stossen  « ausstossen,  blasen,  haucboi; 
hauchen,  blasen  ist  =  denken,  sinnen,  wie  unser  Sinn  ib.  II,  333 
(sa  +  an  =  uv-ef.ioc,  an-ima,  an-imus)  eig.  Hauch  bedeutet  Dem- 
nach dürfen  wir  jioufj^rig  durcli  „  himmelstürmend  ^  wiedergeben. 
Wäre  Jlofiuq  wirklich  o  naTrjg  'H^axkiovg  (vgl.  Hermann,  Relig. 
Alterth.  d.  Gr.  $.62,  15),  so  könnte  darin  die  einfache  Wurzel  ma 
(fuu-iituot)  liegen.  Vgl.  noch  Fod^/tifj,  wo  Fod  ==  hF'oS^  lat  odor 
für  hodor  und  zur  bache  Jacobi,  H.  d.  M.  p.  254  sqq.  259. 

53.  Jtoxf^,  f},  Tochter  des  Helios^  Gemahlin  des  Lykos;  auch 
Quelle  und  i'lussclien  bei  Theben.  Benfey  1,226  verbindet  den  Na- 
men mit  dioxio-,  sehen  =  leuchten,  ksvaanv,  wozu  ef  den  Mamea 
Avxoq  stellt.  Diese  £tyniologio  kann  richtig  und  die  Dirke  als  eine 
Lichtgottheit  zu  nehmen  sein,  wovon  dann  die  Quelle  i)enannt  werde. 
Vgl.  Preller  II,  23  sq.  Doch  könnte  die  Quelle  sonst  auch  ab  die 
heile  s=  reine,  klare,  peHucida  bezeichnet  sein,  wie  l^v/uuivif,  die 
Fleckenloäe  =:  Reine,  Klare. 

54.  Jinffvc,  77,  licrg  auf  Euböa,  ist  vielleicht  ae  vertex,  ^rb-el 
s=  Scheitel,  iSpitze,  Gipfel,  Hülie.  Vgl.  Zirb-eUdrüse,  Zirb-el-nuss, 
ötrobel  (S-trobel),  strobilus,  a-x^oß-uoc,  von  nr-r(io/tf-ew,  a-xQiqnü 
aus  sa  +  dhvfi  (Bcnf.  11,  278  sqq.)  +  bh(p).  In  Zirbel  ist  w  ausge- 
fallen, es  steht  für  Zwirbel,  verw.  mit  Zwerg  (der  Verkrümmte)« 
zwerch  =  schräge^  quqr.  Vgl.  KiQfftqj  rj  (bvri  =  dhvri),  Stadt  in 
Phokis  an  einem  gleichnamigen  Herge,  wo  xiQtp  wohl  =  xoilofMiiV, 
koff'Og  bei  Benf.  II,  309  sqq.   ("WAr/iTi-og?). 

54a.  J^dxavov,  ro,  Vorgebirge  auf  der  Insel  Ikaria ;  ^^inLaveti 
ro,  Vorgebirge  der  Insel  Kos ;  J^axiov,  6,  Fluss  in  der  Gegend  der 
Propontis,  wegen  seiner  vielen  Krümmungen  so  genannt,  vgl.  Hotf- 
mann^  Grchld.  und  d.  Gr.  p.  1G14.  Wie  in  den  griechiachen  Wör- 
tern dvM,  dvTiTot,  Ö€i(ifj,  dsQfj  (Benf.  II,  290 ;  dazu  .^f ^ig,  jj^  Vop 
gebirge  Makedoniens  am  toronaischen  Meerbusen)  J  aus  Ursprung- 
liebem  dh  (^,  vgl.  unser  taufen;  tauchen  mit  ivwy  ^vnTca)  ist,  eo 
desgleichen  in  dem  Worte  dguHiov,  der  Drache,  wo  ögax  ganz  ^ 
unserm  zwerch  (vgl.  Schweiz,  zwargen,  drehen),  für  welches  Wort 
nach  Benfey  II,  279  eine  Wurzelf.  dhvar  +  k  aufzustellen  ist  Abo 


—    31    — 

steht  &i^xwv  för  d^^dxMv,  ^u^Kunt ,  &FaQxa)v,  verw«  mit  lat.  tor- 
queve(«nss«?)  undarens  (dev  gekrümmte  Bogen).'  Yer^andt  mit^^xo^y' 
isiäidQdcaofAoui  Tgl.  laA. torquere,  drehen,:  (dann  quälen,  eig,  drücken;: 
dies  erhellt  anstorctilar)^  und  unser dreheü,  drm^n,<drängen,^  drOcken, 
wonach ^(»aerim^iki  "eig.  drücken «s. fest  packen  bedeutet;  analog  ist 
dia  BegrüGfsen^iwickelung  in  /uägnTO}  ib.  11,310  (^aushv;  vgl.  unser 
pfropfen  »  drücken,  nach  Schweitck,  D.  W.  s«  v.).    Die  Vorgebirge, 
weldie  Drakanon,  Drekanon  heissen,  ^können  als  awerche  3=  schräge, 
abachüssige^  steile,  aber  auch  als  Wirbel,  vertiee»  bezeichnet  seinf 
▼gl.  GQa/ußog  im  Art.  ^Id^vgafißog  und  ^AfmsXog,    verw.  mit  im- 
serm  Wipfel,  Gipfel^   Giebel  und  diese  mit  Haupt,  Kopf,  Hfg)akif 
ib.  n,  324r  ferner  Qoi/tg  mit  lat.  dorsum  (viell.  f.  dorxum),  der  ge- 
krümmte,  zwerqhe   oder  aber  der  gewölbte  Rücken,  nach  Benf.  Uj 
316,   vgl.  309  sqq.     In   diesen  Eigennamen   ist  also    die  Wurzel 
dhvar-k  erhalten,  wodurch  dd^fj,  ^sQfj,  itt^tj  mit  ^d/tg  (ib.  II,  290 
mit  316)  in  Verbindung  zu  setzen  sind.    Femer  ist  nun  zu  erwähnen, 
dasfl  wir  n^ben  den  Vorgebirgenamen  /jQaxavov,  ^Qi^avov  andere 
findea,  welche  auf  eine  W^urzel  dhvar  +  p  (vgl.  den  Art.  JiQrpvgy 
leducirt  werden  können,  nämlich  jQinavov,  ro,  Vorgebirge  in  Achaja, 
^=^'Fiov;  /jQinavovj  ro,  kretisches  Vorgebirge;  ^Qinavov,  to,  kyre- 
näisches  Vorgebirge;   ^J^enävfj,  77,  das  jetzt  sog.  Kameelvorgebirge 
(an  (der  Propontis;  Hoffinaann  1.  e.  p.l613);  jQinava,  rdy  Drepana, 
Stadt  und  Vorgebirge  in  Sicilien.    Sollte  es  erlaubt  sein^  diese  Na^ 
nen  von  d^inarov,  ÖQsndvrj,  Sichel,  krummes  Schwerdt  zu  trennen 
und  mit  unsem  Wortern  Zirbel,  Zwirbel  («^Quirb-el  in  KoQvq}- 
dawif,  Vorgebirge,  von  xnQV(p-'7Jj  *Quirb-el,  vgl.  quirlen,  zwirlen, 
qner  »  ewer-ch),   Wirbel   zu  oombiniren?     Dann  käme  /J^en  in 
Verwandtschaft  mit  QQan  {ßQdfjißog,  Vorgebirge,  vgl.  d.  Art.  ^i- 
^pafißog).  Endlich  eröffnet  sich  noch  eine  letzte  Möglichkeit;  näm«- 
Uch  (äQenavovy  Sichel,  könnte  von  ÖQsnw  getrennt  und  als  das  ge- 
krümmte Werkzeug  gefasst  werden,  wie  lat.  falx,  verw.  mit  q)ohc6g 
und  flecto  bei  BenfeyH,  315.  Doch  wage  ich  es  nicht,  zu  diesem 
Aeussersten  zu  schreiten  und  lasse  die  Frage  unerledigt.  Schliesslich 
bemerke  ich,  dass,  wenn  Benfey  II,  279  unser  drehen  bei  dhvar^ 
dhar,  dhri  ansetzt,  er  auch  dringen,  Dt-ang,  drängen,  drucken  dort 
ansetzen  inuss;   ausser  gr.  d^otx  (rgi/to)  gehört  dorthin  auch  Sga^ 
fjutv,  dt^Qdaxo)  (d :  dh  ib.  U,  228. 263),  mit  dem  Grundbegriff  neigen 
C»  drücken  11, 291)  =   ^)  biegen,  krümmen,  drehen,  ^)  stossen,  vgl. 
hno.n,  182,  dhu(^^a>)n,271  =dhva  11,320-  Der  Begriff  drücken 
«3  packen  (verw.  mit  zwingen,  zwacken)  erscheint  in  dgdaao^Ui,  der 
Begriff  drängen,  treiben  in  dglog,  ÖQidoi,  ÖQvg,  öiv'-ÖQOv  (vgl.  TBQ/yog^ 
TQd/vog,  Schoss,  zu  tqs/m)  ;  in  dgdo)  liegt  der  Grundbegriff  drücken, 
^-drang  =  eng,  fest  machen,  fügen  (=  machen  überhaupt^  facere 
!?erw.  mit  figere,  mjyi'viLit,  pangere),  ebenso  in  dai-äukog,  verw.  mit 
nnserm   er-zielen  =  er-*zeugen  (und   zeugen  mit  zwingen ,   engen, 
jeng,  fest,  dicht  machen,  dann  machen  überhaupt);   ^Qoaog,  ^QiXog, 
ii^ofiat  u.  a.  m.  erhalten  Licht  durch  ghf i  (aus  dhvf i),  spargere. 


-     32    — 

Ittoere,  süUare,  fluere  ib.  II,  196  vgl.  mit  II,  S28  (J^tfpHyiai),  888, 
271  a^q.  (Urwursel  dhu);  auch  die  von  BwiHsj  II,  22ö  sqq.  bdian^ 
delten  Wörter  werden  eiefa  mit  Rücksicht  aof  n,  3  iqq^,  14  «qq.  t^' 
Ml  dhvfl/;  dhv/i,  dhvar  rein  erhalten  in  ^vpa,  elg.  Loeh,  %^iti' 
wie  Schwenck,  D.W.,  richtig  vermuthet)  endttch  fügen  mttseen. 

Ö6.  /fyiotl^,  6,  Sohn  des  Apollon,  Vater  des  K^ayalfvg  imd 
einer  Tochter,  mit  welcher  Hermes  denPan  erseugte;  auch  als  Sehn 
des  Peneioe  uiid  des  Spercheios  angefiihrt.  Jqvomi,  3;,  eine  Nymphe^ 
Tochter  des  Drjrops  oder  des  SS^vtoq  (vgl.  JaeoU,  Handwörterb.  d. 
llyth.  p.  284)«  Schwenck,  Andeutungen  p«  218,  leitet  den  Namen 
von  dffv^^  Baum,  Eiche;  diese  Ableitung  will  ich  keineswegs  ver* 
werfen,  aber  doch  fUr  den  Namen  ^(pvo^/  ebenso  wie  llir  A^aq  äB 
MöglicÄikeit  einer  andern  nachweisen«  V^.  Benfey  II,  263  sq^  wo 
^Qv,  d'^dkog,  &Qi(af  d'Q6ogu.B,  w.  Dort  heisst  es :  „Da  wir  so  tisser 
Wurselform  (^^)  r^v-^^jf-yi;  liehn  werden,  so  ist  jedoch  so  be- 
ruf ksichtigen  lett.  dun-duriSf  Hornisse,  wo  d  erseheint;  danebcs 
aber  wieder  slav.  tröntfl  Drohne,  wo  t;  neben  diesem  wieder  sskr. 
drn-na  Drohne,  imd  da  in  &^  die  Bedeutung  unangenehm  tKoen 
(iaisch;  bloss  tönen,  vgl  gug'  ib.  II,  62)  hervortritt|  selbst  das  for« 
mell  sich  dm-na  anschliessende  sskr.  drftksh  sammt  dhiftksh  elg. 
schnauben,  welche  wir  schon  früher  auf  eine  Wcf.  dri,  dhil  inrttck- 
fOhrten  (ib.  11,228).^  So  weit  Benfey,  der  noch  nicht  erkannte^  dss 
dvQOfiai^  O'ivqofim  (eig.  tönen  =  Idagen,  weinen)  auf  jene  Wmd 
dfi,  dhri  zurückgefAhrt  werden  müsse,  oder  vielmehr  auf  dhvtr, 
dhvf i  (=  dhvao,  tönen,  ib.  II,  27ö,  aus  dhva,  dhu,  atoasen  »  ans- 
stossen  s  blasen,  schnauben,  aber  auch  ■■  tönen,  +  r;  TgL  bv» 
aus  dhva,  II,'  60  sqq.,  und  /^,  x(»,  /^  II,  129  sqq.  aus  hva-r),  weleJNf 
die  Urwurzel  ist,  woraus  lat  s-tri-do,  s-tre-po,  s-ter-to  sowie  ctfgi 
(a-Tfi,  ib.  I.  676  sq.),  (a)TQl^a)  (vgl.  xqI^w),  (a)r^^  entaprangeo. 
Wie  dfi,  dhf i,  dräksh,  dhrftksh  neben  einander  stehen,  so  auch  nebes 
dri-9  (ib.  I,  224.  n,  l25)  griech.  &fQ,  d-akj  woraoa  eine  Urform 
dhvfi  (lucere)  erschlossen  wird,  die  in  ghri  ib.  H,  195  (ans  hvfi) 
verstümmelt  erscheint ;  aus  (d)hvri  entstand  auch  gf  i  ib.  II,  124  sqq., 
vgl.  käfinü),  ßldno),  ßXiqxiQov,  yXiqfOQov  (ß,  y  ans  hv)  mit  dvlhtm. 
Was  nun  die  Namen  ^qvoxp^  J^aq  angeht,  so  könnten  diese  mit 
ävQ-^fiOi  zusammengehören  und  helle  =  hallende,  lärmende,  nun* 
sehende,  tönende,  musikalische  Wesen  bezeichnen.  Vgl. .  Schwenek 
1.  c.  p. 214.  Da  tönen,  leuchten  nahverwandte  Begriffe  sind,  liesN 
Jqvmjß  sich  am  besten  durch  „hell,  clarus^  (ganz  aUgemein)  über- 
setzen; vgl  tkXoq^  Auge,  (wo  fi  ib.  II,  125.  195  ans  dhvri),  itr- 
»ikkm  (wo  dri  aus  dhri,  dhvfi)  ib.  II,  346. 

Ö6.  ^w()ogj6,  Sohn  des  Hellen,  Stammvater  der^upf^i^;  dsit 
^wQig,  7^,  die  Landschaft  Doris,  womit  dem  Namen  naeh  übereiB» 
stimmt  JJwQlg,  yf,  Tochter  des  Okeanos  und  der  Tethya,  Gonahlto 
des  Nereus.  Hat  der  Name  Doros  eine  natürliche  BedentQq[f 
so  lässt  sich  an  Benfej  11,  225  sqq.  denken,  wo. die  Wniiel  dß, 
reissen,   spalten   behandelt  ist  und   die  Wörter  äw^ay  (gespahent 


—    33     — 

Htfpd?),  JA A*^  («techende  Wespe),  ÖQi-ftvq,  6Qino)y  ferner  Se/Qm^ 
dbQm,  äai^i  angesetzt  sind.    [Das  ebendaselbst  angeführte  (f^t;7irai 
(tUfffA^)   darf   ab^  ebensowenig   von  &qv7itu)  (ib.  II,  261)  getrennt 
w^filmk,  wie  die  Im  vorigen  Artikel  besprochenen  Wurzeln  df i,  dhfi, 
dräksh,  dhräksh  von  einander  getrennt  werden  dürfen«    In  &^nr(o 
liegt   die  ürwurzel    dhvn    (vgl  lat.  verro.,  vello  aus  dhvar,  dhvfi, 
ibill,  296),' welche  mit  Präfix  S9  componirt  zu  (cr)r(>/-/^cü  ib.  II,  26a 
wird.     Vgl.  ib.  n,    198   S({,,    wo   ghFi-sh,  xQh  /M^if^)'^  =  althd. 
brimfan,  reiben;  ghri  ist  ans  hvri,  dhv*ri  (U,  295),  wie  ghfi  U,  195 
aus  hvri,  dhvri  ss  ^^^-o^^  daX-nu)],     Darnach  könnte  das  dorische 
Velk  von  zerrissenen  ■=  rauhen,  feisichten  Wohnsitzen  in  den  Ber- 
gen den  Namen  erhalten  haben.    Vgl.  öidSrjkog^  ^d^/jlog,  zerrissen 
ib.- II,  226.    Wahrscheinlicher  ist  mir  aber,  dass  der  dorische  Name 
ein.« ehrenvoller  Beiname   ist,   den   das  Volk   sich  selbst  beigelegt 
Vgl.  yar(>05,  verw.  mit  yaiw,  dyavog^  yävog,  yäw/Liat  von  gva,  gu 
Ib.  Ily  114,  I,  680  sqq.  ^  kochen,  sieden,  wallen,  glühen  (ju  in  ^ia)). 
Diese  Wurzel  g'u  kann  aus  gu  =»  hva,  dhva,  dhu  ib.  II,  271  sqq. 
sein,  aber-  auch  ans  du  (mit  d  in  g',j  ib.  II,  199  sqq.  217)  und  da 
ans  dhu,  &v^(o.     Letztere  Annahme,  ist  wohl  die  richtige;  vgl.  ib. 
11^263.228  (wo  d  aus  dh,  wie  im  Griech.  so  oft  ^  für  dh  =;  ^ 
Btehty  I.  B.  Ib.  n,  QS\     Nun  könnte  die  Gemahlin  des  Meergottes 
Neiem,  Doris,  von  gvar,  gVal  ib.  I,  681  als  die  Wallende,   Quel- 
lende bezeichnet  sein ;  die  Dorer  aber  als  yavqoi,  dyavol,  als  Glü- 
hende SS  GInnzende,  Herrliche,   Edle.     Vgl    noch  Benfey  II,  3ÖOy  ^ 
der  ffir  d^oaog  {l,  327  richtig  mit  ^'^a^  verbunden)   eine  Wurzel 
dfj  annehmen  will;   diese  ist  dann  aber  aus  dhfi  =  dhvri  =b  hvH 
Ks  f^riy  BtiOare,  fluere,  lucere,  ib.  11, 195,  und  faUt  zusammen  mit 
dri  11,  346  (itv-dlX-Xw,  SiQ-wo),  wi§  ja  die  Begriffe  fliessen,  quil- 
len,  -  wallen,  glühen,  leuchten  verwandt  sind.  Vgl.  Benfey  I^  537-609 
Ober  rr^  au«  sa  +  hva  =  dhva,  dbu,  11,  271  sqq.;   er  durfte  II, 
195  nicht  ufiterlassen,  &dkuaaa,  x'fakfQog^  &dXk(ü  mit  &dXn(Oj  d'i- 
^fog  U.0.W.  Kusammenszutellen.     Sonst  hat  man  den  Namen  Jmqo^ 
^obl  snsammengesteilt  mit  d^iov,  dQvg,  wonach  die  Dorer  als  Ge- 
^'aebeene  «s  Starke  bezeichnet  sein  könnten  (vgl.  den  Art.  Jd^a- 
wogy^^  <^^^f  auch    mit  lat.  durus,   eig.  gedrang  (von  der  ürwurzel 
dhvar,    vgl    den  Art.  Uv^qu),  welche   Etymologie  denselben   Sinn 
9r|;ibt  und  nicht  einmal  auf  eine  andere  Grundwurzel  führt,  da  auch 
Joe*''  '^^»  ^Q^og,    ÖQidu)  auf  den  Begriff  drängen,  treiben  (Trieb- 
BS5    Scfaoss,  Spross,   vgl.  rig/vog,  rgi^vog  zu  tqs/m  nnd  dazu  di- 
^QoitnHo,  ÖQu^Hv)   zurückzuführen  sind.     Man  könnte  auch  an  lat. 
lorsum,  -diqriy  ^(l^tjy  ^tiQtjy  diigdg  (von  dhvar  bei  Benf.  n,  290) 
lenken  und  danach  die  Dorier  als  Gebirgsbewohner  fassen,  wie  ja 
Ije    Stammmutter  der  Hellenen,  die  OrseTs,  offenbar  als  Bergbewoh- 
UorVn  bezeichnet  ist.   Vielleicht  ist  so  "Enl-davQog  zu  fassen;  denn 
tinfJ^fmg  fj  yli/nfjQu  lag  an  einer  Höhe,  Epidauros  inArgolis  war 
^on   hohen  Bergen  umschlossen  bis  zum  Meer  und  so  zu  einer  na-  , 
ttrllcben  Festung  geschaffen,  nach  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p. 

3 


—     34     — 

1073»  1254.  Dagegen  führt  die  ältere  Namensform  'Enlravgo^  bei 
llneller,  Fragmin.  Hielt  Oraecc.  II,  137,  welche  man  in  'Enixago^ 
hat  ändern  wollen,  auf  eine  Verbindung  mit  der  Wurzel  TVQ,TFa^ 
schützen,  wahren,  die  In  r^^kxg  (das  was  wahrgenommen  wird),  rifQoq, 
Tfjiiiwy  rvQavrog  {i.xFtQunvogl  vgl.  Forsch.  I,  188 — 9),  rv^i^  (Tgl. 
nvQyoq  mit  Burg  und  bergen)  steckt.  Anders  über  ^Enl-davQoq  Benf. 
n,  68)  der  an  ötvui  denkt.  Die  so  nahe  liegende  Verbindung  *des 
Namens  der  J(OQ{g,  der  Gemahlin  des  Nerens,  mit  6g6-aoq  hält  mich 
bei  der  Ansicht  fest,  dass  J(oqo<;  leuchtend  bedeutet. 

67.  Jioroi,  rj,  Nereide;  Jonlq,  ij',  Töchter  des*ElatoB  oder  des 
Asterios,  nach  welcher  das  /f(oTini*  ntöiov^  eine  Ebene  am  Ossa 
und  dem  böbeischen  See  benannt  sein  sollte.  Vom  Ares  war-  Dotis 
Mutter  des  Phlegyas,  dessen  Tochter  Koronis  (eine  Schwester  des 
Ixion)  mit  Apoilon  den  Asklepios  erzeugte,  üfit  Bezog  auf  Pfeiler 
1,321  bemerke  ich,  dass  die  dotisch^  Ebene  yielleicht  von  der  fri- 
schen gesunden  Bergluft,  die  dort  wehte,  benannt  sein  mag.  Vgl. 
unser  Düte  =  Blase,  düten  =  blasen,  welches  Wort  zu  Benfeyll, 
271 — 6  (wo  dhu,  d^v-fiog)  gehört;  dort  steht  d'iovaao»,  eig.  aus- 
stossen  ==  ■)  blasen,  bauchen,  *)  tönen,  schreien.  Mit  ^oh^aow  , 
kann  Jm^tco,  Jw-tig  für  identisch  gehalten  werden.  Vgl.  Ib.  11, 
205,  wo  d^T  (aus  du  =  dhu  II,  276),  klagen,  jammern,  eig. 
klingen,  tönen.    Ob  do&njv  (Drüse,  Geschwür)  eig.   Dute  =  Blase? 

58.  ^EyxsXadog,'  6,  nach  Preller  I,  55  ein  eigentlich  der  sici-  | 
lischen  Sage  angehörender  Gigant,  eig.  der  Lärmende,  Tosende, 
Rauschende,  Sausende,  nach  dem  Adj.  ^xAaJog,  vgl.  mit  xikädoi;, 
Rauschen,  Getöse,  Lärm,  xfkaft(o,  rauschen,  lärmen,  toben.  Wenn 
es  wahr  ist,  was  Preller  1.  c.  sagt^  dass  die  Traditionen  der  6i- 
gantomachie  in  keinem  Culte  so  eifrig  gepüegt  wurden  als  in  dem  ! 
der  Athena,  so  ist  Enkelados  wahrsch.  ein  Bild  der  stürmisciieo 
Himmelswogen.  Aehnlicher  Bedeutung  könnte  der  Name  des  Gi- 
ganten ^AXxvovsvg  ib.  I,  54  sein.  Vgl.  dXixruiQ  für  xXixTWQ,  xpsW? 
(Kräher,  Rufer),  zu  }C()öcw  bei  Benf.  11,132;  L-iAxvov^v^"  könnte  föf 
jiken'vovsvg  stehen ;  dXxvMv,  jy,  der  Meereisvogel  ibag  von  seine» 
Gekreisch  den  Namen  erhalten  haben     Vgl.  Xdxogy   Geschrei,  ib.      l 

59.  ^'Edfoaa,  /j,  Stadt  in  Makedonien,  bei  Ptol,  auch  Aii^tü^  '  u 
wie  ^Eyiara  auch  Aiysora  geschrieben  wird.  Indem  ich  auf  AWi  i 
Makedonien  vor  Philipp  p.  112— 4,  verweise,  stelle  ich  den  Nim)«"  i 
mit  dem  phryg.  Wort  ßtöv  =  vdwQ  (wo  ße^  aua  vad  =  vi)  b«»  ^ 
Benfej  I,  447  zusammen.  Vgl.  Bötticber,  Arica  p.  32.  Dase  di» 
bulgarische  Wort  voda,  Wasser,  wovon  heute  noqh  Wodena  aeinen 
Kamen  fährt  (Abel  1.  c.)  ebenfalls  hieher  gehört,  versteht  sich  von 
selbst.  Mit  ^Edsaaa  verwandt  sein  könnte  der  Name  der  BieiKsäieo 
Stadt  "Ewa  (für  "Eöva)^  welche  auf  einer  Höhe  lag/  aof  deren  GSpÖ 
eine  Ebene  mt  nie  versiegendem  Wasser  sich  befand  (vgl.  Hofr 
Qiann,  Griechenland  u.  d.  Griechen,  p.  2046),  femer  .Tivo,  ifj  ^ 
Quelle  in  Thrakien.  Den  Namen  'Ivu  hieherzuziehn  wage  ich  uMt  |  <{« 
Eher  möchte  der  Name  Bvvrj  bei  Benfey  II,  67  faieher  ^&mt^^\^ 


r 
1^ 


—     36    — 

«u  I,  451  zu  stellen  «ein ;  Bvvrj  wfire  aas  Bv^r/j  =«  JPaJyiy,  Fvdvtf. 
Vul.  ävdgog  SB  (iFvdQOQ,  Ausserdem  erwähne  ich  als  möglicher  Weis« 
hielier  gehörige  Namen  Evädv^j,  /j,  Tochter  des  Poseidon  oder  des 
Strymon'  oder  des-Iphis,  Evrjvoc^  richtiger  Evt]v6^,  o,  Sohn  des 
Okeanos  und  der  Tethys,  Stromgott  in^  ActoUen  (ob  für  EvaMg  » 

■  EvavvoQ  =  Evarng) ;  ferner  -  aber  sehr  zweifelnd  —  erwähne  ich 
*A{^idövrjy  rj,  die  als  eine  sehr  feuchte^  als  eine  befeuchtete,  benetzte» 
befruchtete ,  fruchtbare  Göttin,  also  als  ein  Bild  der  Aphrodite,  der 
Wasserbenetzten,  gefasst  werden  könnte,  worüber  man  Forsch.  I,  ^2 
vergleiche.  Dazu  vgl.  Movers,  Phoen.  I,  641,  und  zu  ^Aq>qo-diTfi 
noch  den  Flussnamen  "Eßqoq;  ausserdem  Preller  I,  218:  „Immer 
ist  es  der  feuchte  Erdboden  und  die  feuchte  Jahreszeit,  in  denen 
sich  Aphrodite  am  meisten  offenbart,  wenn  der  2iephyr  wieder  zu 
vrehen  aniangt,  Zeus  und  Hera  ihre  Vermählung  feiern ,  wenn  der 
BSmmel  sich  in  brünstigen  Regenschauern  über  die  Erde  ergi^sst^ 
U.8  w.  Damit  verbinde  man,  was  er  1,241  (über  Aphrodite  und 
Hermes  =  Zeus  als  Regengottj  sagt.  Diese  Deutung  der  lAgtaJvfi 
kann  aber  schwerlich  gegen  ßenfey  I,  437  bestehen,  wo  kret.  aSvig 
■BS  dyvog.  Die  W^ijrzel  vad  =  ^Eö-iaaa,  vö-u>q  (vgL  ^'xjyAo^  «* 
twriXnq)  könnte  auch  im  Namen' der  Insel  Tiviöo(;  stecken,  sei  es  dait 
Tivrköoq  zu  arsvogy  eng,  oder  zu  artvw,  stöhnen,  gehört ;  letztenSf  * 
jfit  mir  wahrscheinlicher,  und  T^WJo^^wasser stöhnend,  ist  wohl  » 
meerumrau.'^cht ;  nach  Hotifmann  1.  c.  p.  1464  hiess  die  Insel  auck. 
Kaly^na,  vgl.  xkvCtü,  xXvöwv.  Wie  T^y-töogzii  vd-mg,  so  könnt« 
sich  T&vayogf  riv-ayog  zu  vy-gog  bei  Benfey  I,  438  (wo  u  aus  va) 
T^rhalten;  xiv'ayoq  bedeutete  tenuem  aquam  habens.  Doch  sind 
dies  alles  sehr  unsichere  Vermuthungen. 

60.  Eido&ia,  jj,  auch  EiÖodinu,  Elöw,  Tochter  des  Proteus^ 
9 des  meerdurch waltenden  Greises^;  nach  Jacobi,  Hand^örterb. * d. 
Mytb.  p.  ^90,  auch  als  Okeanide,  dann  als  Gremahlin  des  PhinsiM 
erwähnt.  Ich  habe  schon  früher  (Forsch.  I,  136)  diesen  Nanm 
sachlich  ganz  =  Kv/ttoäofjj  Kvf^io  gesetzt  und  ihn  mit  Tlox-ßiiav, 
riwi-Biöuviiv  verglichen ;  er  kann  aus  der  Wurzel  vig',  ig'  «=  air'  bei 
Bcnf.  1, 343  (aly,  aC^  =  stossend,  Stösser)  hergeleitet  werden,  welehe 
aus  (clhvig'=)  dhvaj^'  ib.  II,  27o  (von  dhva,  dhu,  &v(a,  eig.  stos- 
8€ii « erschüttern,  bewegen,  zittern  machen)  verstümmelt  ist  Doch 
'     konnte  neben  dhvag   (=  dhva  -h  g',  dhvig'  =«  dhva  +  ja -4- g')  elni 

•  Wnrzel  dhvad  bestehen,  verwandt  mit  (dh)vadh  (ib,  I,  253  sqq.,  wi 

*  üiAkt^  jtossen  =.  treiben)  «=  (dh)vidh.     Vgl.  ov^oq  (riechend,  stin- 

■  kend>  und  oöf^rj.  Zu  vig'  gehört  goth.  v^gs,  Woge,  ygl  aZyfC, 
^  grosse  Meereswelien.*  Diese  mif  vig  (1.  dhvig)  bedeutungsgleWie 
'  Wurzel  vid  (für  dhvid  =  dhvidh,  woher  i^v'c  ^  stossend  »aufptos- 
'  send^  aufschiessend,  gerade ;  vgl.  doog,  spitz,  von  dhu,  ^'«^  stos- 
^  san)  erkenne  ich  auch  in  olöog^  old/naj  oiddwy  stossen  ==  aufstosseoi 
'■  harvorstossen,  auffahren,  aufwallen;  vgl.  d^tm,  oidfian  ^vmv.  Ih 
'     JtcTQog  könnte  der  Hegriff  stossen  zu  stechen  modificirt  «ein;    vgl. 

r»eaw ;  bei  oldwv  «  vdvov  aber  dasselbe  Verhältnies  wahTgenomsMa 


—    36    — 

werden,  wie  bei  cJ^,  »/aag-a,  ag'-&ib.  I,  S4ö,  wenn  anders  oldyop 
nicht  eine  bloss  dialel^tiscbe  Nebenform  von  vdvoy  ist.  Doch  ist 
KU  beachten,  dass  die  Tochter  des  prophetischen  Meergreises  auch 
als  Prophetin  bezeichnet  sein  icann  von  der  W^Fiö  ;  vgl.  d«  Art.  Oddaq ; 
dann  macht  aber  die  Form  Eidoddu  bedeutende  Schwierigkeiten. 

61.  Eikofg,  Etkairr^yO^  der  Helot.  Ohne  über  den  Werth  oder 
Unwerth  der  bisherigen  Ableitungen  dieses  Wortes  ein  Urtheil  fällen 
■n  wollen,  erlaube  ich  mir  eine  für  mich  wahrscheinliche  £tymologie 
desselben  mitzutheilen.  Vgl.  nkicj,  ulijvu^,  sich  «isammenducken, 
•ich  zusammenkrümmen,  sich  niederducken,  von  (dh)vri  bei  Benfey 
II,  299;  dort  ist  auch  lat.  vilis,  geneigt  =  niedrig,  gering,  anza- 
aetzen,  femer  Hkttog  »  hold  ib.  II,  284  («  geneigt).  Daza  vgl  ib. 
II,  20)  wo  sich  krümmen,  l^eugen  =>=  vor  einem  beugen,  lat  aoc-ilia, 
althd.  encho,  Diener,  £nke,  Knecht.  Demnach  könnte  der  Hetot  als 
der  welcher  sich  vor  einem  bückt,  duckt;  also  ihm  dient  und  unter- 
worfen ist,  oder  ganz  allgemein  als  vilis,  niedrig  stehender,  ver- 
achteter bezeichnet  sein.  Verwandt  sein  nnd  ebenfalls  zu  Benfey 
II,  278  sqq.  gehören  kann  iovXoq,  Sklave,  mit  d  ans  dh,  wie  \b, 
n,  68  und  in  dtl^fj  ib.  II,  290  und  sonst  so  häufig;  mahnt  doch 
selbst  doXog,  List,  Betrug  an  iH;A-ci^,  (pvl^^a^j  9>^^-og,  tpijXovVf 
pellie,  Fell,  unser  fehlen  =>  hehlen  (oben  p. 23)  celare,  occolere, 
ealvero,  calumnia  (ib.  U,  287;  x;i^7iTCfi;  ib.  II,  I7Ü,  gehört  zu  n,  909 
sqq.,  wo  hvfi  +  p,  bh),  so  dass  also  auch  die  ib.  II,  226  yeneicb- 
neten  mit  dokog  verwandten  Wörter  ihr  d,  d  aua  dh  (ß-)  hätten. 
Vgl.  dri,  dhri,  dräksh,  dhr&ksh  ib.  11,228.263;  zu  övto  ib.  11,68 
stelle  ich  dsikf]  (eig.  Neige,  vgl.  dfiXtvo  t  dvatroy  Od.  VII,  289), 
SkUXoq,  abendlich,  f.  dsjtXog,  dsF^Xog  von  deF  ^  Ötv,  iv  «=  dhva(h) 
bei  Benf.  U,  320. 

62.  '&colßtjj  7,  Tochter  des  Dymas,  Gemahlin  des  Priamos,  der 
eigentlich  Podarkes  hiess.  Wiire  es  erlaubt,  im  Namen  des  Priamos 
eine  mythologische  Bedeutung  (vom  hesych.  n^w,  blasen,  spröben, 
ssanQ^&u))  zu  suchen,  so  würde  dasselbe  auch  beim  Namen 'i5x<^7 
erlaubt  sein.  Derselbe  könnte  „  femleuchtend  ^,  aber  auch  ^fero- 
tönend^  bedeuten;  vgl.  Benfey  II,  101  sqq«  60  sqq.  275  sq.  (bfaa, 
hhäfih ,  (f?j/iä,  aus  hva  ==  dhva),  Priamos  und  Hekabe  wären  so 
vielleicht  mythologische  Wesen,  die  auf  Luft  und  Himmel  Bezug 
haben.  Ihres  (der  Hekabe)  Vaters  Namen  Jvfutq  könnte  zu  dlia, 
Ib.  II,  271  sqq.  (dij^/Liog)  gehören;  ist  doch,  auch  in  der  Wurzelet' 
ib.  II,  68  i  aus  dh.  Ebendabin 'mag  Jit^^v/iij,  i;,  'Gemahlin  da 
Mäon  und  Mutter  der  Kybele  (wohl  =:  dvidg  von  &v)  gehören,  samiBt 
^Ivdv/uov,  t6,  Jhövfia,  rd,  Berg  in  Mysien  mit  einem  KybeletBrn* 
pel,  wovon  Kybele  jj  nifjr^Q  JtpdvjUfjVfj  hiess.  Vgl.  ^^«v-Jt/AAoi,  ^^^ 
igov  und  den  Art.  Il^iaf^iog.  ■      '    ■  v  •  - 

63.  'EKviXrjj  rj^  eine  alte  Frau;  die  den  jungen  Theseus  gls^• 
lieh  aufnahm  nnd  pflegte  und  für  ^eine  gläefelicbe  KflcUkehr  dw 
Zeus  Soter  Opfer  gelobte.  Auch  ein  Zeus  Hekaloa  (Jaoobi,  Haod- 
wörterb,  d .^MythoH  p.  370)  oder  Uekaleios  wird  erwähnt;  2^em'E»dXm 


^v 


/ 


—    37    — 

scheint  nach  Preller  II,  196  not.  3  eine  Art  von  Zeus  (piXiog,  Idviog, 
eraiQHog  zu  sein.  Vgl.  s/io,  halten,  tragen  =  erhalten,  erretten^ 
schirmen,  schützen,-  bei  Benf.  1, 357  sqq.,  wo  vah,  tragen,  s^h,  sns- 
tinere,  i/v^og,  fest,  weiterhin  (jwxog,  kräftig,  awog,  acJ^,  Wo^. 
Danach  kann  'Exäktj  für  'E/uXt]  stehen.  Nun  ygl.  man  die  Eigen?^ 
Damen  'E/ۊfjfiog,  "Eyikaog ^-EyiXag ,  dann  (JS&ev^Xaog,  S&sviXoa;, 
Sd^svfXog)  ^/fktöat,  oty  attischer  Demos  von  einem  Heros  Echelos« 
Djese  Kamen  bedeuten  wohl  Volk  haltend  =  zurückhaltend  (ix^- 
fiv^og)  =  schützend,  vgl.  iQvco;  ebenso  könnte  ^'Exakog^  'EkuXti 
männerbeschützend  bedeuten.  Wem  diese  Deutung  nicht  gefallt,  der. 
könnte  'ExäXrj  zu  ^i/o/uai,  Jon.  äexo/Ltai  stellen,  das  (vgl.  meine  Forsch.' 
I,  8«  V.  ara/dv?])  auf  eine  Wurzel  dhvah  zurückzuführen  und  mit 
^}rw  ebenso  zusammengehörig  ist  wie  &okog  mit  okog.  Dann  stände 
''Exakog,  'Exdkf]  für  JFstakog,  JFsxdkrj  und  hiesse  männerauf» 
nehmend,  männer-bewirthend ;  ^Exdkog  wäre  vielleicht  identisch  iM 
dem  Heros  .^ixskog,  wovon  der  Ort  Jexiksia  benannt  sein  sollte; 
Als  letzte  mögliche  Etymologie  des  Wortes  betrachte  ich  eine  Zu- 
sammenstellung desselben  mit  $x7]kog,  tvxijkog  u.  s.  w.  bei  Benfey  I, 
347,  wo  lat:  vacare,  griech.  /udxoQ  hinzuzufügen  sind.  Hekale  wäre 
ein  Bild  der  Ruhe  und  Erholung,- deren  der  Held  vor  seinem  Aus- 
sog in  den  Kampf  bedarf,  um  demselben  mit  frischgesammelter  Kraft 
entgegengehen .  zu  können ;  Zeus  'Exdkeiog  wäre  der  gutige  Gott^ 
der  behagliche  Ruhe  und  Erhohlung  gewährt. 

63a.  ^ExTO)Q,  6,  Sohn   des  Priamos  und  der  Hekabe,  Oemahl 
der  Andromache,  Vater  des  Skamandrios  oder  Astyanax,*  gehört  je- 
denfalls zu  eyo).     Vgl.  sxtwq^    festhaltend,  zusammenhaltend  (i^dj«, 
anch  subst.  mit  der  Bedeutung  Haken,  Anker),  ferner  s/m  in  der 
Bedeutung  zurückhalten,  abhalten  n.  s.  w.;  so  könnte  Hektor  als  der 
welcher  die  Feinde  abhält,  als  Schützer,  oder  aber  —  was  mir  wahr- 
scheinlicher —  als  Festhalter,    Behaupter,    Aufrechthalter,    Stützer 
Troja*s  bezeichnet  sein.  Uebrigens  ist  der  Name  "Exxmq  noch  weiter 
BU  verfolgen  und  (vgl.  Preller  II,  263)  als  griechische  Uebersetzung 
eines  kleinasiat.  Namens  zu  erkennen,  wie  jd  auch  ^Ak^^avÖQog  Ueber- 
setznng  von  Thlgig  (ndk^^ivg)  ist.  Vgl.  Hesych. :  JaQsTog  vno  UtgatSv 
6.  fpitovi/Liogy  vTfo  ^€  0QvyMv  SxTtog;  femer  Herod.  VI,  98:  dvvarou 
nuMTu  skkdda  yhoaaav  Aagsiog  sQ^titjg,   Dazu  vgl.  Lassen  &  Wester- 
gaard,  Keilinschriften  p   9  sq. :  „Es  ist  bekannt,  dass  Herodot  den 
Namen  ^agsYog  durch  sQ^tlfjg  erklärt,  ohne  Zweifel  von  tX^w^  ab- 
sperren, abwehren,    und  woÜ  in   letzterer  Bedeutung  bei   ihm  zu 
nehmen :  der  Abwehrer.  Wir  kommen  der  wahren  JBedeutung  näher, 
wenn  wir  uns  an  die  Wurzel  halten,   von  welcher  allein  Därjawtis 
abstammen  kann :  Altpers.  dar,  Sskrit  dbr^i  (dhar),  Zend  dere  (dare), 
Neupers.  däshten  (aus  dar);  halten,  festhalten.  Die  Indischen  Wörter 
dhartri,  Erhalter,  dharma  das  (festhaltende)  Gesetz,  führen  am  wahr- 
aebeinlichsten   auf  den  richtigen  Begriff:   der  die  Ordnung  festhält, 
4*8  Ungesetzliche  abwehrt^.     Dazu  sa^t  Lassen  ^.10  not,  nach- 
ifim  er  die  oben  angeführte  Stelle  des  Hesych.  angeführt :  ,y Also  der 


—    38    — 

FeithalteTy  welches  gerade  die  eigentliche  Bedeutung  im  PereiBchen 
\Mi^.  Zur  Wurzel  dhri  (tra^ren,  halten)  stellt  Benfey  II,  326  lat. 
fir-mus  und  dur-us,  welches  auf  dhvar,  dhar  s  dhfi  führt,  femer 
gr.  U'd^a^tjgg  fest  (Hesych.),  jungfräulich,  d^dgiog,  jungfräulicbi 
a&oQiotg,  genau,  d&tQ^jq,  genau^  ud^iioiotg,  dann  ovd-oQ  (ud,  v^-wg, 
Wasser  —  Milch),  d-d^Qt-uß  (ob  eig.  fiiiren?)  u.  s.  w*  Vgl.  auch 
Bötticher,  Arica  p.  11.  15.  Zu  erwähnen  sind  hier  noch  ')  z/ao^^, 
0^  ein  troischer  Priester  des  Hephästos  bei  Ilomer,  11.  V,  10.  ^)  Ja- 
pfjq^Oy  ein  Phrygier,  der  dem  Uektor  als  Führer  beigegeben  wurde, 
um  ihn  vom  Kampfe  mit  dem  Patroklos  abzuhalten^  bei  Eustathios; 
*)  JaQÖavoq^  tj,  Stadt  in  Troas,  vgl.  mit  Jagiäva,  ij,  Stadt  in  Pa- 
phlagonien;  vielleicht  gehören  hieher  aueh  JuQäavoq,  o,  ^d^davoi, 
^qödvioi,  Ol,  JkQdrjQ,  6,  /^tQ^ivig,  6  (Vater  des  Terpander),  woza 
▼gl.  ^Qfjaog,  0,  ein  Troer,  ^uqooi,  JuQtjioi^  ol,  thrak.  Volk,  z/fpoaTot, 
M,  thrak.  Volk  u.  Benfey  II,  327,  wo  d^donog,  d-^aog,  &aQavg,  0t^ 
ahtjg.  Hätten  wir  die  griech.  Form  des  Namens  ^ctQtjg^  so  würde 
dieselbe  Qdofjg  (maked.  aber  z/a()<7C)  lauten;  in  einem  andern  Falle 
scheinen  beide  —  die  kleinasiatischfe  und  die  griechische  —  Namens- 
form  erhalten  zu  sein.  Vgl.  Qoag  (König  von  Lemnoe,  Gemahl  der 
Myrina;  Myrina  als  Amazone,  wovon  Lempos  benannt  sein  sollte, 
bei  Jacobi,  H.  d.  Myth.  p.  640)  und  ^o/ug,  o,  wovon  ji^oiavvog  m- 
ilovf  t6,  auch  doidvTiov  mdlov,  Wohnsitz  der  Amazonen  am  Pon- 
tus :  beide  Namen  können  von  der  Wurzel  clhu  (agitare,  ^v'w,  i^^o»« 
^oog,  d^od^M  stossen,  treiben,  in  Bewegung  setzen)  stammen.  VglForsch. 
1, 11.  Uebrigens  stecki  die  Wurzel  ö^uq^  dhar  höchst  wahrsch  auch  im 
Namen  \4f^i(fioduQogf  \4i.na6daQog^  worin  \-ifxioo  f.  *A/Aero  (u/utToog/m' 
manis,  unermesslich^  ungeheuer) .  stehen  könnte,  so  dass  der  Name 
monstrum  (Chiraära!)  tenens^  possidens,  servans  bedeutete.  Vgl. 
Benfey,  Pers.  Keilinschr.  p.  72b  (amdta),  p.  84a  (dar)  und  Brockhaos,  | 
GIoss.  z.  V.  S.  p.  370.  I 

63b.  ^EkdQa,  ^,  Tochter  des  Orchomenos  und  Mutter  des  Tityo« 
von  Zeus,  der  jene  aus  Furcht  vor  der  Hera  unter  die  £rde  ver- 
barg; vgl.  Jacobi,  li.  d.  Myth.  p.  294.  Der  Natne  scheint  von  der 
Wurzel  tXy  FtX  hüllen,  bergen  zu  stammen;  vgl.  lat.  vulva,  Hüüe, 
gtw\\,\47i6Xhov  {^AnoFtXJiitv),  enthüllend,  femer  ytX  (vgl.  den  Art 
reXdvwQ  und  dazu  d  Art  'likerp/jnoQj  wo  über 'ElkuvioQ),  xsk  (xm- 
oirog),  /ufk  (fitkag),  vtX  (nfkdg,  nskXog)  aus  hvar  bei  Benfey  II,  2W 
(deutsch  sch-war-z).  Danach  möchte  ^EX-d^a  (von  einem  Adj.  iXuioo;, 
iXaQa  mit  zurückgezogenen  Accent)  die  dunkle  Tiefe-  der  Erde  be- 
deuten ;  heisst  doch  Tityos  sonst  auch  Sohn  der  Erde  Cynyfvk)- 

64-  ^EXavog^  0,  berühmter  Wahrsager;  sein  Name  könnte  ^ 
lieber  Bedeutung  sein  wie  die  Namen  Ampyx,  Amphiaraos,  Amptii- 
loehos.  Vgl.  ^Xivog<f  die  (sich  krümmende)  Weinranke,  kUoaop  n.  s.  w. 
bei  Benfey  II,  299  sq;  (Uiv^j  von  vfi).  ^EXfvog  wäre  also  »  Apote 
Loxias,  der  ihm  wie  seüier  Schwester  Kassandra  die  Qabe  der  Weii- 
cwgung  geschenkt  baben  soll ;  vgl.  Jacobi,  Handwört.  d.  Myth.  p.  375. 
Wenn  er  mit  den  Hellenen  in  Verbindung  geaetat  wurde    wo  hü 


—    39    — 

sein  Name  wohl  eben  sowenig  mit  dem  der  Hellenen  eu  thun  wie 
der  der  Stkkoi,  oi,  Priester  des  Zeus  in  Dodona,  welche  das  Orakel 
ertheilten.  Die  Namen  ^Eksvog  und  2iJiXol  könnten  indess  zusam- 
naengehören ;  vgL  adkkw  aus  sa-h/VA,  Benfeyll,  300.  DerFluss- 
aame  SikXtjsig  bedeutet  wohl  so  viel  wie  öivt]eig,  wirbelnd^  stru-* 
delnd.  Doch  Hessen  sich  alle  diese  Namen  auch  zu  Henfey  I,  460' 
stellen,  wo  svri,  tönen  '(=  sa  -H  vf i  ib.  11,  7 ;  vf i  ans  hvf i,  dhvf i  «■ 
Yi^9  ^Q,  XQy  ^Qv  ib.IIy  129 sqq.  263  sq.  und  dhvri,  dhvar  =  dhva -I- 
r  =  dhva-n  ib.  II,  275  sq.),  griech.  /usXogy  /uskno)  f.  vFVAog,  FiXnta, 
verw.  mit  sur  aus  svar  =  oFtX-aQ,  leuchten  ib.  I,  4Ö6  (also  Grund- 
begriff hell,Jaut,  lauter,  klar  sein),  wonach  die  2sXXol  als  )ielle  a* 
sehende,  einsichtige  oder  aber  als  helle  =s  tönende,  redende,  yer<« 
kündende  bezeichnet  wären.  Ich  wage  es  nicht  zu  entscheiden, 
welche  unter  diesen  möglichen  Etymologieen  den  Vorzug  verdient. 

65.  *EX6(p9Jv(i>()^6,  Abanterfürst  inEuböa^  bedeutet  so  viel  wie 
aXsl^avSQog,  uXfl^tjvwQ,  Männer  vertheidigend,  schützend.  Vgl.  Ben* 
fey  n,  309  sqq.,  wo  auch  xXinTO)  11, 170  (clip-eus,  clup->eus)  an- 
Easetzen  ist ;  die  Grundbedeutung  von  xXfn,  iXen,  iXstp  (hvar,  hvH 
-f-p,  bh)  ist  drehen^  umgeben^  umhüllen,,  bedecken,  dann  täuschen^ 
(ßkiqmQDfjiai)  u.  s.  w;  Vgl.  unser  helfen,  verw.  mit  hehlen,  hüllen, 
Helm  »  Kopfbedeckung,  Held  =  Schützer,  Schirmer.  Mit 'JEA^^dt/W^ 
gehört  wohl  sicher  zusammen  TEXm^vcnq]  o;  verw.  ist  iXs^pag,  der 
gekrümmte  Zahn  des  Elephanten,  worüber  Forsch.  I,  53.  Von  der 
einfachen  Wurzel  hvar,  hvfi  zu  stammen  scheint  der  Name  'EXXcw(og, 
o,  alter  König  von  Arges  (vgl.  vulva,  Hülle);  derselbe  möchte  mit 
dem  früher  gedeuteten  Namen  FfXdvwQ  ganz  identisch  .sein. 

66.  "EXXrj,  fj,  Tochter  des  Athamas  und  der  Nephele,  Schwe- 
ster des  Phrixos,  soll  nach  Preller  II,  210  ein  Bild  des  milden 
Uchtes  sein,  während  Phrixos-  den  befruchtenden  Regen  anzudeuten 
scheine.  „Das  Wort  g)Qiaasiv  (heilst  es  dort)  wird  speciell  vom 
starrendcft  Schauer  der  Haare,  der  Speere,  des  kegens  gebraucht.^ 
"JSXXfj  ist  der  Lichtglanz  der  von  Zeus  bewohnten  Höhen,  daher 
Z^vg  'EXXuvtog.  'Nephele  ist  wohl  im  Sinne  der  Morgenluft  zu  ver- 
stehen, woraus  sowohl  Regen  als  klarer  Himmel  entstehen  kann.^  Indess 
scheint  mir  weder  der  Name  des  auf  Aegina  verehrten  Zeus  X'A.Aai'io; 
(„der -Zeus  der  lichten  Höhen,  der  Wolken  und  der  Blitze^  ib.  11^ 
276 j  noch  der  der  Schwester  des  Phrixos  von. der  Wurzel  eX  mit 
der  Bedeutung  hell,  licht  sein  zu  stammen.  Wie  N^cpiXt],  vetpiXti^ 
pdipogt  xvbffag^  yvoqiog^  övotpog,  nebula,  Nebel  sammt  nubes,  nubers 
SU  Benfey  H  180 — 2  (wo  hna,  hnu,  neigen  =  biegen,  drehen,  wenden, . 
umgeben,  umhüllen,  bedecken)  gehören,  so  kann  ^EXXtj  zu  (dh)var, 
(dh)vri  ib.  II,  278  sqq.,  320  sq.,  neigen,  biegen,  krüinmen^  drehen 
VB  umgeben,  einhüllen  (celare,  oc-cülere,'wo  hvar,  hvri),  bedecken 
gsbiören  und  mit  Wol-ke  ib  II,  314  verwandt  sein.  Heisst  doch 
mük  .BlXiu}  bei  Späteren  umhüllen,  welche  Bedeutung  schon  in  den 
.Mmen  ^AnoXXwv  für  \47foFsXja)v  (abhüllend,  enthüllend)  und  'EXXdvuiif 
j(J>AaVct)^)  vorkommt.  Darnach  wäre  Helle  ein  Bild  der  Wolke,  der 


-   a»    - 

nach  %^Qia,u{itK  eiiUtanden  ist;  sonst  könnte  dmui  &piu^ifhg  anshtnt 
^Qvuftfifi^,  s=  :tvouu(iiu  Ol  itF£{iu/itliogj  x^FQufißo^,  ^gafißo^  nehmen. 
i}2.  JiOfit'idi^Q,  Uy  Hohn  des  Tydeus«  üeM  vor  Tsoj«,  könnt» 
ein  liild  des  stünnischen  iiiininels  sein.  VgL  Preilec  11,  2ft4.  U 
Betreff  des  ersten  Theils  des  Namens  vergleicht  sieh  dann  JioTrcrj^'ci 
dtm*Tf}gf  Jioi'vaog  c=  CaoliÜuus;  der  sweite  aber,.  «*fKj;#j^  kaim 
stürmend  bedeuten.  Vgl.  tiia-iiumy  ^ui^id^to  (swetfefthaftee  Wort; 
nvenn  es  feststände^  lüge  darin  vielleicht  die  Woffzel  fuiS,  also 
fiaijLuti^ifß  t  fiai'-ftud-'Jiü),  dann  fujdn^nu,  gesinnt  sein,  simien,  fu¥^ 
<^^gai,  Gedanken,  JlQo^^/iö^svg,  von  der  Wufiel  m&,  Benff.  II,  32 
sqq.«  wo  ausser  den  griecb.  Wörtern  auch  unser  Math  (gotb.  möds) 
=  ^tv^iiig  (Mutl)  ist  verw.  mit  Wuth)  darauf  hinhsitet,  dass  mä  aus 
dhmä  ib.  Jl,  274  entsprungen  sei.  Die  Wuraei  dhm&  für  dhvA  = 
dhva,  dhu,  Ov-^ivg  bedeutet  stosscn  ■■  ausstossen,  blasen,  hauchen*, 
hauchen,  blasen  ist  =  denken,  sinnen,  wie  unser  Sinn  ib.  II,  339 
(sa  +  an  =  uv-s^ioc,  an-iroa,  an-imus)  eig.  Hauch  bedeutet  Dem* 
nach  dürfen  wir  Jtoitfj^^  duroli  „  hinuneistünnend  ^  wiedergeben. 
Wäre  ^louoq  wirklich  o  Ttavijg  'HqukIeovq  (vgl.  Hermann,  Relig. 
Alterth.  d.  Gr.  $.  02,  15),  so  könnte  darin  die  einfache  Wurzel  ma 
{fuu-juadf)  liegen.  Vgl.  noch  Fod-'/u/}^  wo  Foä  =  hF*o3^  lat  odor 
für  hodor  und  zur  bnche  Jacobi,  H.  d.  M.  p.  254  sqq.  2ö9. 

53.  Jt'oxf^j  f},  Tochter  des  Helios,  Gemahlin  des  Lykos;  auch 
Quelle  und  ilusäclien  bei  Theben.  Benfey  1,226  Terbindet  den  Na- 
men mit  diQxor,  sehen  =  leuchten,  ksvaativ,  wpzu  er  den  Kamen 
Avxoq  stellt.  Diese  Etymologie  kann  richtig  und  die  Dirke  als  eine 
Lichtgottheit  zu  nehmen  sein,  wovon  dann  die  Quelle  i)enannt  wurde. 
Vgl.  Preller  U,  23  sq.  Doch  könnte  die  Quelle  sonst  auch  ab  die 
helle  s=  reine,  klare,  pellucida  bezeichnet  sein,  wie  l^^fiv/uoivif ,  die 
Fleckenloäe  =  Reine,  Klare. 

54.  Jiotfvc,  77,  Jierg  auf  Euböa,  ist  vielleicht  ss  vertex,  Wirb-el 
s=  Scheitel,  Spitze,  Gipfel,  Höhe.  Vgl.  Zirb-el*drüse,  Zirb-el-nuss, 
ötrobel  (S-trobel),  strobilus,  a-vQoß'doc,  von  a^r^oß-^w,  a-rgtip-io 
aus  8a  +  dhvri(Benf.  II,  278  sqq.)  +  bh(p).  In  Zirbel  ist  w  aosge- 
fallen,  es  steht  für  Zwirbel,  verw.  mit  Zwerg  (der  Verkrümmte), 
zwerch  =  schräge,  quer.  Vgl.  KiQftq,  rj  (hvri  =  dhvri),  Stadt  in 
Phokis  an  einem  gleichnamigen  Berge,  wo  xiQtp  wohl  =s  xoiloqp-aly, 
koff'og  bei  Benf.  11,  309  sqq.   COkr/tin-og*^). 

54a.  ^Qcixavoi',  ro,  Vorgebirge  auf  der  Insel  Ikaria ;  ^Qdxavov, 
To',  Vorgebirge  der  Insel  Kos ;  jQaxwv,  6,  Fluss  in  der  Gegend  der 
Propontis,  wegen  seiner  vielen  Krümmungen  so  genannt,  vgl.  fioff- 
mann,  Grchld.  und  d.  Gr.  p.  1614.  Wie  in  den  griechischen  Wör- 
tern dvw,  dvTiTot,  ösiQtj,  diQrj  (Benf.  II,  290 ;  dazu  z/f ^^15,  jy,  Vor- 
gebirge Makedoniens  am  toronaischen  Meerbusen)  ö  aus  ursprfing- 
lichem  dh  (^,  vgl.  unser  taufen;  tauchen  mit  di^'co,  övitTUi)  ist,  so 
desgleichen  in  dem  Worte  dgi^cov^  der  Drache,  wo  öqu»  ganz  ^ 
unserm  zwerch  (vgl.  Schweiz,  zwargen,  drehen),  fär  welches  Wort 
nach  Benfey  II,  279  eine  Wurzeif.  dhvar  +  k  aufzustellen  ist  Also 


—    3t    — 

steht  J^xcny  för  &^dxo)v,  ^u^hw^,  &FaQxot)v,  verw«  mit  lat  tor- 
queve(ans8-?)  und  arens  (dev  gekrümmte  Bo^en).'  Verwandt  miiS^x(ai>' 
lai^äQdcaoiLioui  Tgl.  laA. torquere,  drehen,:  (dann  quälen,  eig,  drücken;: 
dies  erhellt  aus  torctiiar)^  und  unser  drehen,  drin^n,' drängen^  drücken, 
wonach  SqdarfOfÄöu  «ig.  drücken  «»fest  packen  bedeutet ;  analog  ist 
dia Begrifisen^iwickelung  in  /uapnTOJ.ib.U,  310  (^aushv;  vgl^ unser 
pfropfen  »  drücken,  nach  Schweitck,  D.  W.  s«  v.).    Die  Vorgebirge, 
weldie  Drakanon,  Drekanon  heissen,  ^können  iJs  awerche  «=  schräge, 
abschüssige^  steile,  aber  auch  als  Wirbel,  vertice»  bezeichnet  sein^ 
▼gl.  QQajußog  im  Art,  Jld^vQafißoq  und  ^.^nslog,    verw.  mit  un- 
serm  Wipfel,  Gipfel^   Giebel  und  diese  mit  Haupt,  Kopf,  iifg)aki^ 
ib.  n,  324r  femer  ^ä/tg  mit  lat.  dorsum  (viell  f.  dorxum) ,  der  ge- 
krümmte,  zwerqhe   oder  aber  der  gewölbte  Rücken,  nach  Benf.  Bf," 
316,   vgl  309  sqq.     In   diesen  Eigennamen   ist  also    die  Wurzel 
dhvar-k  erhalten,  wodurch  d^^jy,  ^SQfj,  itt^fj  mit  ^ä/ig  (ib.  II,  290 
mit  316)  in  Verbindung  zu  setzen  sind.    Femer  ist  nun  zu  erwähnen; 
daas  wir  neben  den  Vorgebirgenamen  /f^axarov,  s^Q^xavov  andere 
finden,  welche  auf  eine  W^urzel  dbvar  +  p  (vgl.  den  Art.  JiQq^vqy 
reducirt  werden  ktjnnen,  nämlich  dQinavov,  ro,  Vorgebirge  in  Achaja, 
=s'Piov;  ^Qirtavovj  ro,  kretisches  Vorgebirge;  ^^tnocvov,  to,  kyre- 
näisches  Vorgebirge;   ^^eTrdvtj,  77,  das  jetzt  sog.  Kameelvorgebirge 
(an  ider  Propontis;  Hoffinaann  l.  c.  p.  1613);  ^^Qsnava,  rdj  Drepana, 
Stadt  und  Vorgebirge  in  Sicilien.    Sollte  es  erlaubt  sein^  diese  Na^ 
men  Ton  ÖQinavov,  dgenavt],  Sichel,  krammes  Schwerdt  zu  trennen 
und  mit  unsem  Wörtern  Zirbel,   Zwirbel  («^Quirb-el  in  KoQvgn 
utfiov,  Vorgebirge,  von  y:bQv<p-7Jj  *Quirb-el,  vgl.  quirlen,  zwirlen, 
qner  »  ewer-ch),   Wirbel   zu  oombiniren?     Dann  käme  ^Qen  in 
Verwandtschaft  mit  OQan  {Q^dfjißoq,  Vorgebirge,  vgl.  d.  Art.  ^i- 
^pafißog).  Endlich  eröffnet  sich  noch  eine  lietzte  Möglichkeit;  näm«- 
fieh  SQenavoffy  Sichel,  könnte  von  äQ^nco  getrennt  und  als  das  ge- 
krümmte Werkzeug  gefasst  werden,  wie  lat.  falx,  verw.  mit  q^olxdg 
und  flecto  bei.  Benfey  n,  315.  Doch  wage  ich  es  nicht,  zu  diesem 
AeuBsertften  zu  schreiten  und  lasse  die  Frage  unerledigt.  Schliesslich 
bemerke  ich,  dass,  wenn  Benfey  11,  279  unser  drehen  bei  dhvar^ 
dhar«  dhri  ansetzt,  er  auch  dringen,  D^ang,  drängen,  drucken  dort 
ansetzen  inuss;.  ausser  gr.  d^ot^  (tq^/m)  gehört  dortbin  auch  ^qu" 
fuiv,  diÖQdoKißi  (d :  dh  ib.  U,  228. 263),  mit  dem  Gmndbegriff  neigen 
(e=b  drücken  11, 291)  =   ^)  biegen,  krümmen,  drehen^  ^)  stossen,  vgl. 
hna.n,  182,  dhu  (^^a>)  n,  271  =dhva  n,320.  Der  Begriff  drücken 
'S  packen  (verw.  mit  zwingen,  zwacken)  erscheint  in  dgdaao/LiUi,  der 
Begriff  drängen,  treiben  in  dQtog,  dQidio,  ÖQvg,  Ösv-öqov  (vgl.  reQ/yog^ 
TQixyog,  Schoss,  zu  xQiyw) ;  in  ÖQdw  liegt  der  Grundbegriff  drücken, 
ge--drang  =  eng,  fest  machen,  fügen  (=  machen  überhaupt,  facere 
verw.  mit  figere,  mjyi'v/utj  pangere),  ebenso  in  dod-ddkog,  verw.  mit 
nngerm   er*zielen  =  er-*zeugen  (und   zeugen  mit  zwingen,   engen, 
eng,  fest,  dicht  macheUj  dann  machen  überhaupt);   ÖQoaog,  ^gTXog, 
Si^Mfim  u.  a.  m.  erhalten  Licht  durch  ghfi  (aus  dhvri),  spargete. 


-     32    — 

Ittoere,  BtlUare,  fluere  Ib.  II,  196  vgl.  mU  U^  S28  (^^e-n^um),  888, 
271  a^q.  (Urwursel  dhu);  aueh  dl«  von  B«ill»j  H,  825  aqq.  bdian^ 
delten  Wörter  werden  eiefa  mit  Rücksicht  aof  n,  3  iqq^,  14  sqq.  (R^* 
Ml  dhvfl/;  dhv/ly  dhyar  rein  erhalten  in  ^vpa,  «Ig.  Loeh,  Bj^tt,'- 
wie  Schwencit,  D.W.,  richtig  vermuthet)  endtteh  ffigeo  müseen. 

Ö6>  JqvoxI^,  6,  Sohn  des  ApoUon,  Vater  des  Kgayalivg  und 
einer  Tochter,  mit  welcher  Hermes  denPan  erzeugte;  aoch  als  Sohn 
des  Peneioe  und  des  Spercheios  angeführt.  ^iQv6nri,iif  eine  Nymphe^ 
Tochter  des  Drjrops  oder  des  ES^vrog  (Tgl.  Jaeot!i,  Handwörterb.  d. 
llyth.  p.  284)«  Schwenck,  Andeutongen  p«  218,  leitet  den  Namen 
▼on  dffvg^  Baum,  Eiche;  diese  Ableitung  will  ich  keineswegs  Tcr- 
werfen,  aber  doch  fUr  den  Namen  ^(pvo^/  ebenso  wie  fiir  ^vuq  die 
llöglicÄikeit  einer  andern  nachweisen«  V^.  Benfey  II,  263  sq^  wo 
^^,  ^(nfXog,  &Qi(Of  d-giogu.B.  w.  Dort  heisst  es :  „Da  wir  m  dieser 
Wurselform  (^^)  r^y-^^/f-yi;  ziehn  werden,  so  ist  Jedoch  zu  be- 
rücksichtigen lett.  don-dnriSf  Hornisse ^  wo  d  erseheint;  daneben 
aber  wieder  slaT.  tröntü  Drohne,  wo  t;  neben  diesem  wieder  ssb. 
drn-na  Drohne,  tmd  da  in  &^  die  Bedeutung  nnangenefam  tOnen 
(iaisch;  bloss  tönen,  TgL  gug'ib.  II,  62)  henrortritt,  selbst  das  fbr* 
mell  sich  drn-na  anschliessende  sskr.  drÄksh  sammt  dhräksheig. 
schnauben,  welche  wir  schon  früher  auf  eine  Wzf.  dri,  dhfi  snrfick- 
ftthrten  (ib.  11,228).^  So  weit  Benfey,  der  noch  nicht  erkannte^  ds« 
^v^o/Mcei,  O'ivQOfiai  (elg.  tönen  =  Idagen,  weinen)  auf  jene  Wsnfll 
dfi,  dhri  zurückgefAhrt  werden  müsse,  oder  vielmehr  auf  dhnr, 
dhvfi  (=  dhvan,  tönen,  ib.  II,  27ö,  aus  dhva,  dhu,  stossen  s  ans- 
stoBsen  s  blasen,  schnauben,  aber  auch  ■■  tönen,  -f-  r;  TgL  bTs 
aus  dhva,  n,'  60  sqq.,  und  yg,  xq,  /^  II,  129  sqq.  aus  hva-r),  welebei 
die  Urwurzel  ist,  woraus  lat  s-tri-do,  s-tre-po,  s-ter-to  sowie  atfji 
(a-Tfi,  ib.  I.  676  sq.),  (o)r()i-^ai  (vgl.  xqI^w),  (a)r^0kf  entsprangen. 
Wie  dfi,  dhfi,  dräksh,  dhrftksh  neben  einander  stehen,  so  auch  neben 
dfi-9  (ib.  I,  224.  n,  125)  griech.  d^iQ,  ^oA,  woraus  eine  Urform 
dhvri  (lucere)  erschlossen  wird,  die  in  ghfi  ib.  II,  195  (ans  hvfi) 
verstümmelt  erscheint ;  aus  (d)hvn  entstand  auch  gf  i  ib.  II,  124  sqq., 
vgl.  Xd^nwj  ßlincj,  ßXiqxiQov,  ykigtagov  (jtf,  y  aus  hv)  mit  &dhfm. 
Was  nun  die  Namen  jjQvoxp,  J^aq  angeht,  so  könnten  diese  mit 
^vg-^fiM  zusammengehören  und  helle  =  hallende,  lärmende,  nun* 
sehende,  tönende,  musikalische  Wesen  bezeichnen.  Vgl.  Scbwenek 
I.e.  p. 214.  Da  tönen,  leuchten  nahverwandte  Begriffe  sind,  liesN 
Jqvmff  sich  am  besten  durch  >,hell,  clarus^  (ganz  allgemein)  über- 
setzen; vgl  ikloq^  Auge,  (wo  fi  ib.  n,  12ö,  195  ans  dhvfi),  iet- 
iiXXw  (wo  dfi  ans  dhri,  dhvfi)  ib.  H,  346. 

Ö6.  Jw^ji,  Sohn  des  Hellen,  Stammvater  der^Eopac^;  dsit 
^wQig^  ^j  die  Landschaft  Doris,  womit  dem  Namen  nai^  überein- 
stimmt JioQlg,  ijj  Tochter  des  Okeanos  und  der  Tethjrs,  Oemahlta 
des  Nereus.  Hat  der  Name  Doros  eine  natürliche  Bedeotnng, 
so  lässt  sich  an  Benfej  II,  225  sqq«  denken,  wo. die  Wnisel  dfl, 
reissen,   spalten   behandelt  ist  und   die  Wörter  iupQoy   (gespahens 


-   3d   - 

Bind?),  i^^A^^  (stechende  Wespe),  äQt-ftvg,  ögiitMy  ferner  iBtQm^ 
QU»,  d'ai^o  angesetzt  sind.  [Das  ebendaselbst  angeführte .  (f^t;7irai 
(Ü^)  darf  ab*r  ebensowenig  von  d^Qvnxu)  (ib.  II,  261)  getrennt 
^iAbä^  wie  die  im  vorigen  Artikel  besprochenen  Wurzeln  df i,  dbfi, 
äksh,  dhräksh  von  einander  getrennt  werden  dürfen.  In  d^Qvnrw 
)gi  die  Ürwurzel  dhvri  (vgl.  lat.  verro.,  vello  aus  dhvar,  dhvfi, 
fvH,  296),' welche  niit  Präfix  S9  componirt  zu  (cr)r()/-/^cüib.'Ii;,26a 
M.  Vgl.  ib.  n,  198  8(1.,  wo  ghFi-sh,  xQh  /M^il^)^  =  althd. 
ioäfan,  reiben;  ghfi  ist  ans  hvri,  dhv>i  (II,  295),  wie  ghfi  U,  195 
m  \x\t\y  dhvri  «  d^sg-oq,  d^dX-noi],  Darnach  könnte  das  dorische 
»Ik  von  zerrissenen  -=  rauhen,  feisichten  Wohnsitzen  in  den  Ber- 
«den  Namen  erhalten  haben.  Vgl.  öidSrjkogj  ^ddi^Xog,  zerrissen 
.'  II,  226.  Wahrscheinlicher  ist  mir  aber,  dass  der  dorische  Name 
n ^ehrenvoller  Beiname  ist,  den  das  Volk  sich  selbst  beigelegt 
^  yavQOQ,  verw.  mit  ya/w,  dyavog,  ydvog,  ydvv/uat  von  gva,  gu 
.  if,  114,  1,680  sqq.  ^  kochen,  sieden,  wallen,  glühen  (ju  in  $sai). 
ese  Wurzel  g'n  kann  aus  gu  =»  hva,  dhva,  dhu  ib.  II,  271  sqq. 
in,  aber  auch  aus  du  (mit  d  in  g',j  ib.  II,  199  sqq.  217)  und  da 
8  dhu,  d^v-o).     Letztere  Annahme,  ist  wohl  die  richtige;  vgl.  ib. 

363.  228  (wo  d  aus  dh,  wie  iiü  Griech.  so  oft  ^  für  dh  =  ^ 
^l«t,  c.  B.  ib.  n,  681  Nun  könnte  die  Gemahlin  des  Meergottes 
irmti,  Doris,  von  gvar,  gVal  ib.  I,  681  als  die  Wallende,  Quel- 
ide  bezeichnet  sejn;  die  Dorer  atier  als  yavqoi,  dyavot,  als  Giü- 
nde  s=  Ghinzende,  H^Trliche,  Edle.  Vgl  noch  Benfey  II,  350, 
r  für  ^ifoaog  (l,  327  richtig  mit  f^n^  verbunden)  eine  Wurzel 
:^ -annehmen  will;  'diese  ist  dann  aber  aus  dhri  =  dhvri  s  hvH 
/ghfi,  Btitlare,  fluere,  lucere,  ib.  II,  195,  und  fällt  zusammen  mit 

11,  346  (d.f r-rf/A-Aw,  J^-xw),  wie  ja  die  Begriffe  fliessen,  quil- 
y.  wallen,  glühen,  leuchten  verwandt  sind.  Vgl.  Benfey  1, 537-609 
öT   (Tg>  aus  sa  -h  hva  =  dhva,  dhu,  11,  271  sqq.;   er  durfte  II, 
^  nicht  u^iterlassen,  d^dlaaau,  d^akeQog^  &dXka}  mit  &dXn(Oj  &i-^ 
•   u.  B.  w.  zusammenszutellen.     Sonst  hat  man  den  Namen  ^dtQog 
b1   «üsemmengestellt  mit  dtiov,  6Qvg,  wonach  die  Dorer  als  (Je- 
lebsene  ts  Starke  bezeichnet  sein  könnteh  (vgl.  den  Art.  Jd^a- 
;)y   oder  auch    mit  lat.  durus,   eig.  gedrang  (von  der  ürwursBel 
var,    vgl    den  Art.  ffv^Qa),  welche   Etymologie  denselben   Sinn 
rim  und  nicht  einmal  auf  eine  andere  Grundwurzel  führt,  da  auch 
9«,  ff^Cj  ^Qiog,   igidm  auf  den  Begriff  drängen,  treiben  (Trieb 
Seboss,  Spross,   vgl.  rdQ/vog,  rgdjfvog  zu  rgs/co  und  dazu  <>i- 
\aUnuo,  Ögafiktv)   zurückzuführen  sind.     Man  könnte  auch  an  lat 
»rsum,  -öigriy  äflgtj,  duQ^jy  öugdg  (von  dhvar  bei  Benf.  Bf,  290) 
»dken  und  danach  die  Dorier  als  Gebirgsbewohner  fassen,  wie  ja 
ie  Stammmutter  der  Hellenen,  die  Orseis,  offenbar  als  Bergbewoh- 
orin  bezeichnet  ist.   Vielleicht  ist  so  "Enl-davQog  zu  fassen;  denn 
Int^ävQog  fj  ylt/nf^Qu  lag  an  einer  Höhe,  Epidauros  in  Argolis  war 
f^m  hohen  Bergen  umschlossen  bis  zum  Meer  und  so  zu  einer  na- 
Mlehen  Festung  geschaffen,  nach  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  Gc.  ^. 


—     34     — 

1073|  1254.  Dagegen  führt  die  ältere  Namensfonn  '£if/rati^  bei 
llneller,  Fragmin.  Histt.  Oraecc.  II,  137,  welche  man  in  'Enixo^ 
hat  ändern  wollen,  auf  eine  Verbindung  mit  der  Wurzel  TVQ,TFaii 
ichUtzen,  wahren,  die  in  rdgag  (das  was  wahr|jrenommen  wird),  rj/^og, 
TTjijicjy  TVQavvog  (i.rFiQanvoql  Tgl.  Forsch.  I,  188 — 9),  tv^i^  (Tgl. 
nvQyoq  mit  Burg  und  bergen)  steckt.  Anders  Über  ^EniSavQog  Benf. 
n,  68|  der  an  6tv(o  denkt.  Die  so  nahe  liegende  Verbindung  'des 
Namens  der  Jwotgj  der  Gemahlin  des  Nereus,  mit  ^go-aog  hält  mich 
bei  der  Ansicht  fest,  dass  Jut^oq  leuchtend  bedeutet. 

67.  Joiroi,  rj,  Nereide;  Jmrlq,  ^',  Töchter  des'Elatoa  oder  des 
Asterlos,  nach  welcher  das  /Idvinv  nfdhvy  eine  Ebene  am  Ossa 
und  dem  böbeischen  See  benannt  sein  sollte.  Vom  Ares  war-Dotis 
Mutter  des  Phlegyas,  dessen  Tochter  Koronis  (eine  Schwester  des 
Ixion)  mit  Apoilon  den  Asklepios  erzeugte,  üfit  Bezug  anf  Pfeiler 
1,321  bemerke  ich,  dass  die  dotische  Ebene  Tielleicht  von  der  fri- 
ichen  gesunden  Bergluft,  die  dort  wehte,  benannt  sein  mag.  Vgl. 
unser  Düte  =  Blase,  düten  =  blasen,  welches  Wort  zu  Benfeyll, 
271 — 6  (wo  dhu,  d^v-fiog)  gehört;  dort  steht  &wvatra9,  eig.  ans- 
stossen  ==  ')  blasen,  bauchen,  *)  tönen,  schreien.  Mit  &(o^aaa 
kann  Jm^toS,  Jm-rlq  für  identisch  gehalten  werden.  Vgl.  ib.  II, 
205 1  wo  d^T  (aus  du  =  dhu  II,  276),  klagen,  jammern,  eig. 
klingen,  tönen.    Ob  io&ifjv  (Druse,  Geschwür)  eig.   Döte  =  JBJase? 

58.  ^EyxsXadog,'  6,  nach  Preller  I,  55  ein  eigentlich  dw  sici- 
lischen  Sage  angehörender  Gigant ,  eig.  der  Läroiende ,  Tosende, 
Rauschende,  Sausende,  nach  dein  Adj.  ^yyiiXa^oq^  vgl.  mit  vdlab%y 
Rauschen,  Getöse,  Lärm,  xfkaftro,  rauschen,  lärmen,  toben.  Wenn 
es  wahr  ist,  was  Preller  1.  c.  sagt^  dass  die  Traditionen  der  Gi- 
gantomachie  in  keinem  Culte  go  eifrig  gepflegt  wurden  als  in  dem 
der  Athena,  so  ist  Enkelados  wahrscb.  ein  Bild  der  stürmiscbeo  |  .i 
Hiromelswogen.  Aehnlicher  Bedeutung  könnte  der  Name  des  Gi-Mj 
ganten  ^AXxvovsvg  ib.  I,  54  sein.  Vgl.  uXsxtwq  für  xXdxTWQ,  xghrai  -fi 
(Kräher,  Rufer),  zu  xqsxo)  bei  Benf.  11,132;  L^Axvov^t;^' könnte  üär 
u4kex-^vovsvg  stehen ;  dkxvmv,  tj,  der  Meereisvogel  ibag  von  seinefl 
Gekreisch  den  Namen  erhalten  haben     Vgl.  Awxog,   Geschrei,  ib.      'k 

59.  ^Edfaaa,fj,  Stadt  in  Makedonien,  bei  Ptol,  tLUch  Atdtifif^  in= 
wie  ^Eyiara  auch  Aiyeora  geschrieben  wird.  Indem  ich  auf  AW  t 
Makedonien  vor  Philipp  p.  112— 4,  verweise,  stelle  ich  den  Naneo  b^ 
mit  dem  phryg.  Wort  ßiöv  =  vdwg  (wo  ßt^  aua  vad  «=  iS)  bei  |  > 
Benfey  I,  447  zusammen.  Vgl.  Bötticher,  Arica  p.  32.  Dass  ^ 
bulgarische  Wort  voda,  Wasser,  wovon  heute  noqh  Wodena  «wwn 
Kamen  fährt  (Abel  I.  c.)  ebenfalls  hieher  gehört,  versteht  sich  von 
selbst.  Mit  ^Eösaaa  verwandt  sein  könnte  der  Name  der  sieifisäieD 
Stadt  "Ewa  (für  "Eöva)^  welche  auf  einer  Höhe  lag,*  auf  deren  ©pW 
eine  Ebene  mit  nie  versiegendem  Wasser  sich  befand  (vgl.  Hrf* 
Qiann,  Griechenland  u.  d.  Griechen,  p.  2046),  femer  .Tivo,  ifj  etai 
Quelle  in  Thrakien.  Den  Namen  'Ivvi  hieherzuziehn  wäge  ich  tucM. 
Eher  möchte  der  Name  Bvvti  bei  Benfey  II,  67  faieher  gehören' ff' 


—    36    — 

KU  I,  451  zu  stellen  sein ;  Bv}^fj  wäre  aus  BvSrrj  =9  Faivpjy  Fvdvtf. 
\ii\.  ävdpog^^  uFvdQ%,  Au^serdeiD  erwähne  ich  als  möglicher  WeiM 
hieher  gebörij^e  Namen  Evadvtjj  rj,  Tochter  des  Poseidon  oder  des 
8trymon~  oder  deS'  Iphis.,  Evtjvoc ,  richtiger  Evrjvog ,  6 ,  Sohn  des 
Okeanos  und  der  Tethys,  Stromgott  in^  Actolien  (ob  für  Evaövog » 
EvuvvoQ  =  Evavnq) ;  ferner  —  aber  sehr  zweifelnd  —  erwähne  ich 
*A{}tdövri,  rj,  die  als  eine  sehr  feuchte,  als  eine  befeuchtete,  benetzte, 
befruchtete,  fruchtbare  GöUin,  also  als  ein  Bild  der  Aphrodite,  der 
Wasserbenetzten,  gefasst  werden  könnte,  worüber  man  Forsch.  I,  ^3 
vergleiche.  Dazu  vgl.  Movers,  Fhoen.  I,  641,.  und  zu  ^Aipqo-dirfi 
noch  den  Flussnamen  "Eßqoq;  ausserdem  Preller  I,  218:  „Immer 
ist  es  der.  feuchte  Erdboden  und  die  feuchte  Jahreszeit ,  in  denen 
sich  Aphrodite  am  meisten  offei>bart,  wenn  der  Zephyr  wieder  zu 
v?ehen  anfangt,  Zeus  und  Hera  ihre  Vermählung  feiern ,  wenn  der 
Himmel  sich  in  brünstigen  Regenschauern  über  die  Erde  ergiesst^ 
tt.  8  w.  Damit  verbinde  man,  was  er  1,241  (über  Aphrodite  und 
Hermes  ^  Zeus  als  Regengott)'  sagt.  Diese  Deutung  der  'AgtoJv^i 
kann  aber  schwerlich  gegen,  ßenfeyl,  437  bestehen,  wo  kret.  (iiv6g 
«SS  dyyog.  Die  Wurzel  vad  =  E$-f(7aa,  vä-wQ  (vgl  ix?;Ao^  *• 
MixfjXng)  könnte  auch  im  Namen' der  Insel  Tdviäog  stecken,  sei  «s  data 
TdvTH^og  zu  GTSvogy  eng^  oder  zu  armu,  stöhnen,  gehurt;  letztere* 
Ist  mir  wahrscheinlicher,  und  TJvfc^o^^  wasserstöhnend,  ist  wohl  ai 
meentmrau.^eht ;  nach  Hofi'mann  1.  c.  p.  1464  hiess  die  Insel  auch. 
Kalyplna,  vgl.  ntkvCw,  xXvdwv.  Wie  Tiv-tdoq^  zu  vö-mq,  so  könnts 
«Ich  Tbvayog,  riv-ayog  zu  vy-Qog  bei  Benfey  I,  438  (wo  u  aus  va) 
verhalten;  rivUyog  bedeutete  tenuem  aquam  habens.  Doch  sind 
dias  alles  sehr  unsichere  Vermuthungen. 

60.  Eido&ia,  fj,  auch  Eidoddfiu,  ElS(a,  Tochter  des  Proteus, 

^des  meerdurch waltenden  Greises^;    nach  Jacobi,  Handiyörterb.  d. 

llytb.  p.  290,  auch  als  Okeanide,  dann  als  GremahUn  des  Phinens 

•rwähnt.     Ich   habe   schon   früher  (Forsch.  I,   136)   diesen  NaineB 

sachlich  ganz  «  Kv/no^otjj  Kv/liio  gesetzt  und  ihn  mit  Tlor-fliiäp, 

Tlofi'Biduuiv  vergliclien ;  er  kann  aus  der  Wurzel  vig',  ig' «  a«'  bei 

Bfenf.  1, 343  {aly,  uCe,  =  stossend,  Stösser)  hergeleitet  werden,  welehs 

AUS  (dhvig'=)  dhvafcf'  ib.  II,  27o  (von  dhva,  dhu,  ^tfw,  eig.  stosr 

^n »  erschüttern,  bewegen,  zittern  machen)  verstümmelt  ist    Doch 

Jionnte  neben  dhvag   (=  dhva -+•  g',  dhvig' «  dhva -§- ja -♦- g')  eina 

Wurzel  dhvad  bestehen,  verwandt  mit  (dh)vadh  (ib.  I,  253  aqq.f  ws 

'.  «W^t'ctf,  ^tossen  =»  treiben)  «=  (dh)vidh.     Vgl.  ov&og  (riechend,  stin- 

kend>  und  oV^^'.     Zu  vig   gehört  goth.  vßgs,   Woge,    ygl  dy9^ 

J  grome  Meereswellen.-    Diese  mif  vig    (f.  dhvjg)  bedeutungsglei^e 

'  Wurzel  vid  (für  dhvid  =  dhvidh,  woher  i;^vc  r  stossend  »  auWiOS- 

'  send,  aufschiessend,  gerade ;  vgl.  doog,  spitz,  von  dhu,  ^'fti>,  stoe- 

I  wn)  erkenne  Ich  auch  in  oldog,  oldjuay  oWaw,  stossen  =  aufetossen, 

•  hervorstossen,  auffahren,  aufw^allen ;    vgl.  &t}(jj ,  oXdfiUTi  ^vwv.     lü 

I  JÜrtQog  könnte  der  Begriff  stossen  zu  stechen  modificirt  «ein;    vgl. 

I^.f^inu;  \mo1dwvf^idvo¥  aber  dasselbe  VerhältniM  wahfgenomaMs 

i 


—    36    — 

werden,  wie  bei  uly^lysnag^tijhg-ä'ibAfS^öj  wenn  anders  oldt^op 
nicht  eine  bloss  dialektiscbe  Nebenform  von  iidvov  ist.-  Doch  ist 
BU  beachten,  dass  die  Tochter  des  prophetischen  Meergreises  auch 
als  Prophetin  bezeichnet  sein  Icann  vbn  der  Yf.Fid ;  vgl.  d.  Art.  Oiidug; 
dann  macht  aber  die  Form  Eidodeu  bedeutende  Schwierigkeiten. 

61.  EiXwg,  EiXwT^fOj  derUelot.  Ohne  über  den  Werth  oder 
Unwerth  der  bisherigen  Ableitungen  dieses  Wortes  ein  Urtheil  fallen 
BU  wollen,  erlaabe  ich  mir  eine  für  mich  wahrscheinliche  £tymologie 
desselben  mitzutheilen.  Vgl.  tlkiw,  uktjvtu,  sich  «isammenducken, 
•ich  zusammenkrümmen,  sich  niederducken,  von  (dh)vn  bei  Benfey 
II,  299;  dort  ist  auch  lat.  vilis,  geneigt  s  niedrig,  gering,  anza- 
Betzen,  femer  HXaog  »  hold  ib.  II,  284  (=  geneigt).  Dazu  vgl  ib. 
II,  20j  wo  sich  krümmen,  laugen  =>s  vor  einem  beugen,  lat.  aoc-iila, 
althd.  encho,  Diener,  Enke,  Kneclit.  Demnach  könnte  der  Helot  als 
der  welcher  sich  vor  einem  bäckt,  duckt;  also  ihm  dient  und  unter- 
worfen ist,  oder  ganz  allgemein  als  vilis,  niedrig  stehender,  ver- 
achteter bezeichnet  sein.  Verwandt  sein  und  ebenfalls  zu  benfey 
II,  278  sqq.  gehören  kann  ^otJAo^,  Sklave,  mit  d  ans  dh,  wie  ib. 
D,  68  und  in  Mq»j  ib.  II,  290  und  sonst  so  häufig;  mahnt  dodi 
selbst  dSXog,  List,  Betrug  an  ^A-ci$,  ^'A-a§,  (p^^-og,  i^iikovvf 
pellis ,  Fell ,  unser  fehlen  :»  hehlen  (oben  p.  23)  celare ,  occalere, 
calvere,  calumnia  (ib.  ü,  287 ;  xit^Tirco',  ib.  II,  170,  gehört  sn  II,  309 
sqq.,  wo  hvf i  +  p,  bh),  so  dass  also  auch  die  ib.  II,  226  yeiieieb- 
neten  mit  dokog  verwandten  Wörter  ihr  d,  d  aus  dh  (ß-)  hätten. 
Vgl.  dri,  dhri,  dräksh,  dhräksh  ib.  II,  228.  263;  zu  dvw  ib.  II,  68 
stelle  ich  deik^  (eig.  Neige,  vgl.  detk^vo  f.  övatTOy  Od,  VII, 289), 
dtUkoq,  abendlich,  f.  dejtkog,  dsFekog  von  deF  =  dtv,  dv  «=  dhva(fa) 
bei  ßenf.  II,  320. 

62.  'Exdß^jj  rj^  Tochter  des  Dymas,  Gemahlin  des  Priamos,  der 
eigentlich  Podarkes  hiess.  W^re  es  erlaubt,  im  Namen  des  Priamoa 
eine  mythologische  Bedeutung  (vom  hesyoh.  n^liOy  blasen,  sprübeo, 
=BnQ^&M)  zu  suchen,  so  würde  dasselbe  auch  beim  Namen  Tsxa^i/ 
erlaubt  sein.  Derselbe  könnte  „  femleuchtend  ^,  aber  auch  ,^ferD- 
tönend^  bedeuten;  vgl.  Benfey  II,  101  sqq.  60  sqq.  27ö  sq.  (bb«r 
bhäsb ,  (jp?]iid,  aus  hva  ==  dhva),  Priamos  und  flekabe  waren  80 
vielleicht  mythologische  Wesen,  die  auf  Luft  und  Himmel  Bemg 
haben.  Ihres  (der  Hekabe)  Vaters  Namen  ^Jvfutq  könnte  zu  diia» 
Ib.  II,  271  sqq.  (ß-v^juog)  gehören;  ist  doch. auch  in  der  Wurzd  ^t' 
ib.  II,  68  i  aus  dh.  Ebendabin 'mag  Jii^*6vfiri,  ilj^  Qemahlio  iies 
Mäon  und  Mutter  der  Kybele  (wohl  =s  &vidg  von  &v)  gehören,  samBit 
k^flp-dv/Liov,  t6,  Jlvdvfibt^rd,  Berg  in  Mysien  mit  einem  Kybeietem* 
pel,  wovon  Kybele  rj  fitr^r^Q  ^vdvju/jVfj  hiess.  Vgl  ^^v^^lkkat^di^ 
dqov  und  den  Art.  D^a/Liog,  '  ■■  v     - 

63.  'Eicäkrjy  Tjy  eine  alte  Frau;  die  den  jungen  Theseus  gast- 
lich aufnahm  und  pflegte  und  für  seine  glückliche' Kttckkehr  diB 
Zeus  Soter  Opfer  gelobte.  Auch  ein  Zeus  Hekalos  (Jacobi,  fUn^ 
wörterb,  d.*Mythol;  p.  370)  oder  Uekaleios  wird  erwähnt;  Ti^m'BidkstH 


—    37    — 

ffcheint  nach  Preller  II,  196  not.  S  eine  Art  von  Zeus  tpiXiog,  'S^wo^^ 
eraiQHog  ?u  sein.  Vgl.  s/w,  halten,  tragen  =  erhalten,  erretten; 
schirmen,  schützen;  bei Benf.  1,357  sqq.,  wo  vah,  tragen,  sah,  sns- 
tinere,  i/^^og,  fest,  weiterhin  aoßxog,  kräftig,  aiSog,  avSg^  (rocag. 
Danach  kann  'ExdXfj  für  ^/äkrj  stehen.  Nun  ygl.  man  die  Eigeur^ 
namen  'E/€6rj^ogj  "E/dXaog  ^'E/iXag ,  dann  (JS&evdXaog,  JdsvsXag, 
JSd-svfXog)  EyfXlöai^  ot,  attischer  Demos  von  einem  Heros  Echelos. 
Diese  Kamen  bedeuten  wohl  Volk  haltend  =  zurückhaltend  (ß/i^ 
fivd^og)  =  schützend,  vgl.  €Qvm\  ebenso  könnte  ^ExaXog^  'ExäXrj 
mannerbeschützend  bedeuten.  Wem  diese  Deutung  nicht  gefallt,  der. 
könnte  'ExäX^  zu  öi/o/uat,  Jon.  ^Sxo/uai  stellen,  das  (v^.  meine  Forsch." 
I,  8.  V.  ara/dvfj)  auf  eine  Wurzel  dhvah  zurückzuführen  und  mit 
l^cii  ebenso  zusammengehörig  ist  wie  x^oXog  mit  oXog,  Dann  stände 
^ExaXog,  ^ExdX^j  für  JFstaXog,  ^FsxäXrj  und  hiesse  männerauf* 
nehmend,  männer-bewirthend ;  ^ExäXog  wäre  vielleicht  identisch  mit 
dem  Heros  .^txeXog,  wovon  der  Ort  ^fxdXsia  benannt  sein  sollte; 
Als  letzte,  mögliche  Etymologie  des  Wortes  betrachte  ich  eine  Zu« 
sammenstellung  desselben  mit  ^x7]Xog,  fvxfjXog  u.  s.  w.  bei  Benfey  I, 
347,  wo  lat.  vacare,  griech.  f^d^oQ  hinzuzufügen  sind,  l^ekale  wäre 
ein  Bild  der  Ruhe  und  Erholung,- deren  der  Held  vor  seinem  Aus- 
EUg  in  den  Kampf  bedarf,  um  demselben  mit  frischgesammelter  Kraft 
entgegengehen . zu  können;  Zeus  'JSKaAaio^  wäre  der  gutige  Gott, 
der  behagliche  Ruhe  und  Erhohlung  gewährt. 

63a.  ''EycTOjQ,  6,  Sohn  des  Priamos  und  der  Hekabe,  Oemahl 
der  Andromache,  Vater  des  Skamandrios  oder  Astyanax,*  gehört  je- 
denfalls zu  6/(0'     Vgl.  ^xTCüQ^    festhaltend,  zusammenhaltend  (adj., 
Aach  subst.  mit  der  Bedeutung  Haken,  Anker),  ferner  6/(o  in  der 
Bedeutungr  zurückhalten,  abhalten  u.  s.  w«;  so  könnte  Hektor  als  der 
welcher  die  Feinde  abhält,  als  Schützer,  oder  aber  —  wasmirwahr- 
Bctieinljcher  —  als  Festhalter,    Behaupter,    Aufrechthalter,    Stützer 
Troja's  bezeichnet  sein.  Uebrigens  ist  der  Name  ^'EnxotQ  noch  weiter 
BU  verfolgen  und  (vgl.  Preller  II,  263)  als  griechische  Uebersetzung 
eines  kleinasiat.  Namens  zu  erkennen,  wie  jd  auch  ^AXi'^avÖQog  lieber« 
metzun^F  von  Udgig  (ndX-(.ivg)  ist.  Vgl.  Hesych. :  JaQslog  vno  üigacSv 
a  qi(/oviiuogy  vifo  ds  O^vyiTtv  Sktwq;  femer  Herod.  VI,  98:  SvvaTcu 
uurd  iXXdSa  fXuiaaav  Jagsiog  sQ^hlrjg,   Dazu  vgl.  Lassen  &  Wester- 
Kaard,  Keilinschriften  p   9  sq. :  „Es  ist  bekannt,  dass  Herodot  den 
Namen  JagsTog  durch  sQ^tlrig  erklärt,  ohne  Zweifel  von  n^w^  ab* 
sperren,  abwehren,    und  wohl   in   letzterer  Bedeutung  bei   ihm  zu 
nehmen :  der  Abwehrer.  Wir  kommen  der  wahren  JBedeutung  nSheri 
wenn  wir  uns  an  die  Wurzel  halten ,   von  welcher  allein  Därjawtis 
abstammen  kann :  Altpers.  dar,  Sskrit  dhrl  (dhar),  Zend  dere  (dare), 
Neupers.  däshten  (aus  där)j  halten,  festhalten.  Die  Indischen  Wörter 
dhartriy  Erhalter,  dharma  das  (festhaltende)  Gesetz,  führen  am  wahr- 
•dbeinlichsten   auf  den  richtigen  Begriff:   der  die  Ordnung  festhält, 
4m  Ungesetzlictie  abwehrt''.     Dazu  sa^t  Lassen  j).  10  not,  n^ch- 
4Mn  er  die  oben  angeführte  Stelle  des  Hesych.  angeführt:  ,, Also  der 


—    38    — 

Fefthalter,  welches  gerade  die  elgeDtliche  BedeutuDg  im  PerfiBchen 
ift<*.  Zur  Wurzel  dhri  (trag[eD,  halten)  stellt  Benfey  II,  326  lat. 
fir-mu8  und  dör-us,  welches  auf  dhvar,  dhar  ^'  dhfi  führt,  femer 
gr.  U'^^oQtJQj  fest  (Hesych.),  jungfräulich,  d&aQtog,  jungfraulieb, 
a&iiQioig,  genau,  dd-fQ?jg,  genau^  u&fiQi(og,  dann  wd-ag  (ud,  vd^wg, 
Wasser —  Milch),  a-d^Qb-w  (ob  eig.  fiiiren?)  u.  s.  w.  Vgl.  auch 
Bötticher,  Arica  p.  II.  lö. .  Zu  erwähnen  sind  hier  noch  ^)  ^dofjq, 
o,  ein  troischer  Priester  des  Hephästos  bei  tlomer,  II.  V,  10.  ^)  Ja- 
p^ig^Oy  ein  Phrygier,  der  dem  Hektor  als  Führer  beigegeben  wurde, 
nm  ihn  vom  Kampfe  mit  dem  Patroklos  abzuhalten;  bei  Eustathios; 
^)  JüLQÖuvoq^  i],  Stadt  in  Troas,  vgl.  mit  Jd^idvu^  ^,  Stadt  in  Pa- 
phlagonien;  vielleicht  gehören  hieher  auch  Ju^avoq,  6y  /^uQdavot, 
Aa^uvioi,  oij  diQÖriQ,  6,  /ti^divig^  6  (Vater  des  Terpander),  woza 
▼gl.  ^Qrjaog,  6,  ein  Troer,  ^uqooi,  Juqnioi,  otj  thrak.  Volk,  ^^t^atot, 
•«,  thrak.  Volk  u,  Benfey  II,  327,  wo  d^otgoog,  S'Qdaog,  O-agavq,  Ö*^ 
alxrjq.  Hätten  wir  die  griech.  Form  des  Namens  ^ciQ^jg^  so  würde 
dieselbe  Qäo^g  (maked.  aber  däitrjg)  lauten;  in  einem  andern  Falle 
scheinen  beide  -^  die  kleinasiatischd  und  die  griechische  —  Namens- 
form eriialten  zu  sein.  Vgl.  Qoag  (König  von  Lemnos,  Gemahl  der 
Myrina;  Myrina  als  Amazone,  wovon  Lempos  benannt  sein  sollte, 
bei  Jacobi,  H.  d.  Myth.  p.  640)  und  ^o/ag,  6,  wovon  ^olaprog  ta- 
dlovj  t6,  auch  ^oidvTiov  ittdlov,  Wohnsitz  der  Amaaonen  am  Foo- 
tus :  beide  Namen  können  von  der  Wurzel  dhu  (agitare,  ^vw,  ^i(A, 
&o6g,  d^od^w  stossen,  treiben,  in  Bewegung  setzen)  stammen.  VglFoisch. 
1, 11.  Uebrigens  stecki  die  Wurzel  &aQ,  dhar  höchst  wahrsch.  auch  im 
Namen  l^I/uiawduQog,  *Af.un6daQog^  worin \4^iao  f.  \4^ixo  (d/uiroog, im- 
manis,  unermesslich^  ungeheuer) . stehen  könnte^  so  dass  der  Name 
monstrum  (Chimüra!)  tenens^ .  possidens,  servans  bedeutete.  Vgl. 
Benfey,  Pers.  Keilinsehr:  p.  72b  (amäta),  p.  84a  (dar)  und  Brockhaas,  j 
Gloss.  z.  V.  S.  p.  370, 

63b.  *EkdQa,  1^,  Tochter  des  Orchomenos  und  Mutter  des  Tityofl 
von  Zeus,  der  jene  aus  Furcht  vor  der  Hera  unter  die  £rde  ver- 
barg; vgl.  Jacobi,  Ö.  d.  Myth.  p.  294.  Der  Name  scheint  von  der 
Wurzel  ix,  FfX  hüllen,  bergen  zu  slammen;  vgl.  lat.  vulva,  Hülle, 
griech,  l^Tiokkojv  (l'l7ioFi-kjo)v)f  enthäilend,  femer  yeX  (vgl.  den  Art 
rsXdviüQ  und  dazu  d  Art  ^Ek^fpt^vwQ,  wo  über  Ekiavcoo),  xsk  (xw- 
oipog),  f4fX  (/Libkag),  ntX  {ntXog,  nsXXdg)  aus  hvar  bei  Benfey  II,  294 
(deutsch  sch-war-z).  Danach  möchte  EX-dga  (von  einem  Adj.  iAo^j. 
iXaQa  mit  zurückgezogenen  Accent)  die.  dunkle  Tiefe-  der  Erde  be- 
deuten ;  heisst  doch  Tityos  sonst  auch  Sohn  der  Erde  Cy^vivk). 

64.  '^JSXsvog,  0,  berühmter  Wahrsager;  sein  Name  könnte  Uffl- 
Hcber  Bedeutung  sein  wie  die  Namen  Anipy^f,  Amphiaraos  AmpW- 
locBos.  Ygli'Xivogj  die  (sich  krümmende)  Weinranke,  *A*Wa#n.8.w. 
bei  Benfey  II,  299  sq^  (UfV/;  von  vfi).  'EXfvog  wKre  also  »  ApoUoa 
Loxias,  der  ihm  wie  seiner  Schwester  Eassandra  die  Gabe  der  Weis- 
sagung geschenkt  haben  soll ;  vgl.  Jacobi,  Handwört.  d.  Mytt  p.  375. 
Wenn   er  mit  den  Hellenen  in  Verbindung  gesetzt  wurde    so  äst 


—    39    — 

sein  Name  wohl  eben  sowenig  mit  dem  der  Hellenen  eu  thun  wie 
der  der  Silkol,  o/,  Priester  des  Zeus  in  Dodona,  welche  das  Orakel 
ertheilten.  Die  Namen  "Eksvog  und  2iXlol  konnten  indess  zusam- 
mengehören ;  vgl  oBkkut  aus  sa  +  FiX,  Benfey  II,  300.  Der  Flusa- 
aame  Sikk^sig  bedeutet  wohl  so  viel  wie  div^jeig,  wirbelnd^  stru- 
dehdd.  Doch  Hessen  sich  alle  diese  Namen  auch  zu  Henfey  I,  460' 
stellen,  wo  svri,  tönen  '(=  sa  ■+•  vf i  ib.  II,  7 ;  vfi  aus  hvri,  dhvf  1  =» 
YQ,  jf(>,  /Qj  &QV  ib.  n,  129  sqq.  263  sq.  und  dhvri,  dhVar  s=  dhva -|» 
r  =  dhva-n  ib.  II,  275  sq.),  grieoh.  ^^Ao^,  /usXncj  f.  JFsXoQf  FfXnc9, 
verw.  mit  sur  aus  svar  =  aFtX-aq,  leuchten  ib.  I,  406  (also  Grund- 
begriff hell,  Jaut,  lauter,  klar  sein),  wonach  die  2sXXol  als  fieUe  » 
sehende,  einsichtige  oder  aber  als  helle  =s  tönende,  redendia,  ver«« 
kündende  bezeichnet  wären.  Ich  wage  es  nicht  zu  entscheiden, 
vrelche  unter  diesen  möglichen  Etymologieen  den  Vorzug  verdient. 

65.  'EX6(pfjvo}(),^6,  Abanterfürst  inEuböa,  bedeutet  so  viel  wie 
dXil^aySQog,  dXfl^/jvwQf  Männer  vertheidigend,  schützend.  Vgl.  Ben« 
fey  n,  309  sqq.,  wo  auch  xXinrw  11, 170  (clip-eus,  clup^eus)  an- 
Eusetzen  ist;  die  Grundbedeutung  von  xXiny  iXen,  iXstp  (hvar,  hvri 
-f-Pybh)  ist  drehen^  umgeben^  umhüllen,,  bedecken,  dann  täuscheni 
(iXtgKugnfmi)  u.  s.  w^  Vgl.  unser  helfen,  verw«  mit  hehlen,  hülleUi 
Helm  »  Kopfbedeckung, 'Held  =  Schützer,  Schirmer.  Mit^EXs^fjvciff 
gehört  wohl  sicher  zusammen  ^EXTTfjvwQ,  o;  verw.  ist  iXstpagj  der 
gekrümmte  Zahn  des  Elephanten,  worüber  Forsch.  I,  53.  Von  der 
einfachen  Wurzel  hvar,  hvri  zu  stammen  sdieint  der  Name  'EXXdybiQ, 
o,  alter  König  von  Argos  (vgl.  vulva.  Hülfe) ;  derselbe  möchte  mit 
dem  früher  gedejiteten  Namen  FfXdvwQ  ganz  identisch  sein. 

66.  "EXXrj,  jj,  Tochter  des  Atbamas  und  der  Nephele,  Schwe- 
ster des  Phrixos,  soll  nach  Preller  II,  210  ein  Bild  des  milden 
Lichtes  sein,  während  Phrixos- den  befruchtenden  Regen  anzudeuten 
scheine.  „Das  Wort  (fglaasiv  (heilst  es  dort)  .wird  speciell  vom 
starrendeft  Schauer  der  Haare,  der  Speere,  des  tlegens  gebraucht.*' 
**£XX9i  ist  der  Lichtglauz  der  von  Zeus  bewohnten  Höhen,  daher 
^vg  'EXXäviog.  Nephele  ist  wohl  im  Sinne  der  Morgenluft  zu  ver- 
stehen, woraus  sowohl  Regen  als  klarer  Himmel  entstehen  kann.^  Indess 
scheint  mir  weder  der  Name  des  auf  Aegina  verehrten  Zeus  lElAai^^o; 
(„der 'Zeus  der  lichten -Höhen,  der  Wolken  und  der  Blitze^  ib.  H^ 
276)  nnch  der  der  Schwester  des  Phrixos  von. der  Wurzel  kX  mit 
der  Bedeutung  hell,  licht  sein  zu  stammen.  Wie  NtcpiXrj,  vefiXi^^ 
vtqiogy  Kviqiog^  /m>90^,  öv6(pog,  nebula,  Nebel  sammt  nubes,  nubers 
zu  Benfey  11^  180 — 2  (wo  hna,  hnu,  neigen  =  biegen,  drehen,  wendeui . 
omgeben,  umhüllen,  bedecken)  gehören,  so  kann  ^EXXif  zu  (dh)var, 
(dh)vri  ib.  II,  278  sqq.,  320  sq.,  neigen,  biegen,  krümmen,  drehen 
1^  umgeben,  einhüllen  (eelare,  oc-culere,'wo  hvar,  hvri),  bedecken 
geböten  und  mit  Wol-ke  ib  II,  314  verwandt  sein.  Heisst  doch 
imeh  .EiXim  bei  Späteren  umhüllen,  welche  Bedeutung  schon  in  den 
fimüeidUnoXXwv  iiir^^TToFeXJwy  (abhüllend,  enthüllend)  und  'EXXdvwff 

,'(i«AaFCtf^)  vorkommt.  Danach  wäre  Helle  ein  Qild  der  Wolke,  der 


—    40    — 

Zeus  Hellanios  ein  Wolkengott.  Wem  diese  Deatiing  nicht  beliagt, 
der  kaop  auch  an  ätkXuy  dv^Xkay  Wind,  Sturmwind  denken :  tisUu 
kommt  von  uFrj^i  (wolier  aucii  Aeakos  auf  Aegina  benannt  igt), 
^vsXXa  Ton  d^vio  {&v~/n6<;).  Aus  der  Wurzel  dbu,  dhva  bildete 
eich  dvikka  für  d-aFskja,  d^FtXja,  diitkja^  wie  von  mvn  wnskXov 
flir  Kvnskjov;  aus  dbva  wurde  va  =  u,  gunirt  ay  in  äif/uif,  uFfjfu, 
woher  iifkka  für  ätkja.  Anders  Benfey  II,  300,  dem  ich  nicht  bei- 
pflichten kann.  Aus  &vskkaf  &Ftkka  aber  konnte  JFskka  werden, 
wie  okog  aus  ^o;io^  f.  &Fok6g.  Will  man  d  in  uFtlka  mit  Ben- 
fey für  das  Präfix  sa  halten,  so  wäre  ä-Fskka  und  &vfkXa,  ^^Fskla 
ganz  identisch ;  es  steckte  darin  eine  Wurzel  dhval,  dhyar  (==:  dhva, 
dhu  +  r),  welche  in  y/okog  (f.  (r-nok-og  =:  hval),  dann  in  nimmn 
Qualm  (mittelhd.  qualm,  dualm)  zu  Grunde  lie^,  das  =?  Schwaiio 
(Seh  =  Präfix  sa)  ist  und  Dampf  bedeutet.  Kommt  ^Bkka  von 
dhval,  so  steht  es  für  &Ffkka  =  Ftkka  in  ä^Fekka,  Wenn  aber 
die  Deutung  des  Zeus  Hellanios  als  ,,der  Stürmische,  Windige^ 
nicht  unpassend  ist,  so  könnte  doch  der  Name  ''Ekktj  einen  andern 
Sinn  haben.  Vgl.  Benfey  11,  195,  wo  ghri,  stillare,  flnere,  aus 
hvfi,  dhvri,  dbvar  «=  &uk'uaaa,  ^ak-tgog,  quillend,  fliessend,  für 
d-Fak-tgog  =  dhval  =  hval  =  quel-len,  lat,  bul-lire ;  queUen  aber 
ist  8  wallen  und  mit  Qualm,  Schwalm*- zusammengehörig.  Vgl. 
Schwenck,  Deutsch.  Wönerb.  s.  v.  Qualm  und  Benfey  I,  537-609 
über  a(jp;  femer  Benfey  I,  324  sqq.,  wo  var,  vfi  (aus  dhvri  >»  bvri 
s  ghri  II,  195),  c(()o^  {kißdöiov)^  ^g-a^j  (auch  der  Gott  Hermes  ge- 
hört dorthin).  Danach  könnte  man  die  Helle  geradezu  für  ein  Bild 
des  „herab-quillenden'^  Regens  halten.  Doch  ist  hier  keine  Sicher- 
heit zu  erreichen 

67.  "EXkfjVy  o,  ')  der  Stammvater  oder  das  ethnische  Symbol 
des  Hellenenstammes,  ^)  der  Hellene.  Mit  diesem  Namen  halte  ich 
nach  dem  Vorgange  Abel's,  Maked.  vor  Philipp,  p.  236  not.  för  ver- 
wandt und  gleichbedeutend  den  Namen  des  ^Ykkogj  des  SAmes  des 
Herakles  und  Stammvaters  der  Hylleer.  Vgl.  die  Scmekritwurs«! 
svar,  sur,  lucere,  bei  Benfey  1,456  sqq.^  woher  ndkag  (oFfk),  lat. 
sol,  siXtj  (aber  nicht  fJAtog,  das  aus  uvaskiog,  avikioq^  uFektog  von 
ush  =z  lat.  ur-o  f.  us-o) ;  svar,  sur  ist  aus  sa  -4:  var  ^s  hvar,  ghar, 
ghri  lucere  ib.  II,  195.  Der  Name  "Ekk^jv^  aus  ^EXkog  «  'Ykh; 
gebildet,  bedeutet  also  splendidus,  illustris,  dyavog.  Eine  andere 
Etymologie  (von  unserm  wal-len,  lat.  amb-ulo,  so  dass  die  Helleoen 
als  ein  Wandervolk,  nomadisches  Hirtenvolk  bezeichnet  wären)  liegt 
nicht  so  nahe;  doch  muss  ihre  Möglichkeit  zugestanden  bleibeo. 
Dass  das  Hellenenvolk  von  der  thessal.  Stadt  oder  Qegend  HellaB 
benannt  worden,  ist  eine  unhaltbare  Hypothese. 

Q8.  ^'E/Linovffu,  7/,  ein  von  der  Hekate  gesandt«'!  gespenstiges 
Ungeheuer  des  Erebos,  darf  nach  Benfey  I,  387  vielleicht  für/V/i* 
novaa  genommen  werden,  von  der  Wurzel  Ffn  (IW-og)  ss Vak^  lefc 
denke  an  kap  (aus  hyap),  erschüttern,  ib.  II,  322,.  verw.  mit  Tsp 
(werfen)  ib.  I,  340.  sq.,   und  vip,  aus  (d)bvap,  (d)hvip,  yoft  dhi, 


—    41     — 

8to«0en  SS  anstosseo,  in  Bewegniig  seitm,  (s^wegtin , '  ischt^lng^n 
(dh-va(n)g'  ib.  II,  275.21,  wo  sa  4- (Äh)v«itg^^,  irerfenr.  Äabh  hu, 
projicere  i/sFw)  ib.  II,  194  gehört  üu'-^hu  11, 971-^5.  DieÖniüd- 
bedeutung  der  Wurzeln  vap,  vip  er8chehit~  inr  lat  rep-^ös  (Domen), 
vip-era,  wo  der  Begriff  stossen  zu  steeheti  mödffieiü  etsehidii^t,  vgl. 
yuaaw,  pungo,  während  bei  vap-ul^,  vlb-^ro  der  allgm^m^  Be- 
griff deä  Wortes  erkannt  wird.  Wie  nun  krt.  arc-irt'^fcjQ^  va1]g-us, 
verg-o  ib.  11^314 — 5  sich  verhält,  so  »ö  Vep-ffes,  vip-^fa,  vap-irioj 
Tibro  das  Wort  apis  (Biene,  eig.  stechehd),  Veftr-  mit  aper;  Stösaer, 
Keiler^  Ebsr  (vgl.  YMn-Qoq  zu  xon-rrto  und  dUr  Bemörtet  des  Ebers 
acer,  dentatus^  vulnificus,  impetuosus)  und  ap-ex,  SpitEC,  eig:  was 
fitösst  =  aufstösst,  hervor8priiig\  ,Ygk  &o6^  spitz  von  dhu,  &vio, 
fltossen,  zu  TcdnQog  aber  caper,  Ziegenbock,  dapra,  Ziege,  eig.  stos- 
send.  tirie  at^  ib.  1,845.  Aus  dem  Griechischen  gehört  zu  vap  <=> 
(hV)ap  =  kap  das  Wort  s^n{g,  ij,  die  Stecbmöcke,  wKhrehd  zu  vip 
mSglicher  Weise  oin-oq,  aln-vg  gehört;  vgl. i^i/^  zu  fldh  ib:  I,  253 
sqq.  Zu  vap  gehört  aber  ebenMls  "EJrwifHJvtra,  eig. '^stossend  ^  pet- 
ens,  im-petum  faciens,  anfeilend;  vgl. 'pet^ulciis '(ag^us,^. haedus) 
fitossend.  Dieselbe  Bedeutung  hat  wohM^xcJ,  /f,  ^  MoQfiia.  (vgl. 
ag'*a  CS  at^  ib.  I,  345,  wo  ag',  stos'sen/  verw.  mit  dx  ib.  1, 155  sqq.; 
ag'  verhält  sich  zu  dx  wie  ig,  ig^  zn  lat.  fc->o);  während  in  L^A^ircJ 
der-  Begriff  eines  verdrehten,  unnatürlichen' Wesens,*  eiiies  {Jng^thüms 
stecken  mag.  Vgl.  Bevfey  n,  293,  309  sqq.  (hvfl;  d!rvri,  krumm, 
gedreht  sein),  wo  auch  äkfpirov ,  'rrtfKf&g'{^J  311)  angesetzt  sind. 
Sonst  könnte  li4ltptT(ji  auch  ^  "^O^fpnttf ,  di(^  Dunkle,- 'ein  Bild  der 
Finstemiss,  sein;  vgl.  ib.  p.  3 1 1  o^t*^*^^,  'Opfp-fiSg  ü!  s.  wV' '   '• 

G9.  ^EvaQbvri ,  ^' ,  •  Gemahlin  des  Aeolos  und  Mutter  des  Sal- 
iDOueus,  der  den  Donner  und  Blitii  de<^  Zeus  naehahmtb;  auch 
'Evaqiu.  Der  Name  scheint  nitürticher  Bedeutung  uhd  mahnt  an 
unsier  knarren  =  Geräusch  ifiacheyr,  verw.  mit  knaeid^n,  knappen  =3 
einen  Ton,  Schall  von  sich  geben.  Der  Gruridbegriff  dfcrser  Wör- 
ter ist  stossen  =  ')  sehlagen,  klopfen,  ^)  «ä9Sl^6iMrert,  tfhien,  lärmen. 
Vgl.  Schwenck,  Deutsches  Wörterbuch,  s:  v.knacten  und  Benfey 
n,  55  (vgl.  u»it  dhi»,  .stosseft  =  tövren,  11,  271-^),  wo  dölmarren 
(aus  sa  -h  k-narren),  schnarchen  b  s.  w*. ;  oli^  <lort  behändeften  Wör- 
ter gehören  äu  II,  182  sqq.  'Er'U^iT^^^Evup^e/t)  steht'  litefrtet  Wfel- 
nnng  n^ch  für  Kvapstpj  {J£vttQi»)  vSeW.'mit  Kavc&c;;/  (knäekön  « 
koarrMi),  17^  Tochter  des  Aeolus;  >6(re^  «teilt Mli/^/^f),tÖdiöif,'fär 
xralQfo^  xvoQJa)  und- ist  verw;  mit  w^ft>' «=  i^ptfi»  (lfilU'=s*  hnA) '16. 
II,  183:  stossen,  schlage»  ist  «=  tödtdij  -Vgl.  dhaii  kufe  dlivÄn'i 
dhva,  diiu  -I-  n  ib.  II,  276  sq.  (^tA/ot,  ^vjw^  T^rrf;;  jcfcrrW;'  xr*rfv(^, 
verw.  mit  &va>).  In  F^(>ro^y  HaWrfrt,  eig:  StÄsirVogef;' ericlief|M  dfe 
Grandbedeutung  der  Wurzel  htift^r.  I)f^  Wumf 'hha^4- 'Gfettur»! 
(knacken)  habto  wir  schon  In  Kavävtij  f>fara;;ro'c)'^rfcätin<;  hiia  +  p 
(knappen)  kann  im  FlussiianKin  l-^artb^  st^ckisn'^  wSfMhd  fo  l^i/ccil- 
qog  (vgl.  knurrien  *=  knarren  «bei  8chwertck)  lirtü  4-'«^^  z*ff'Öröiide 
Uegen  kann.     Wie  neben  hnä  -eine  Form  hui  triti  (Beiif;  11^  1^2), 


-     48    — 

■0  kmou  neben  hna^p  eine  Form  hni-p  treten:  diese  erkenne  ich 
im  Flussnamen  *Evinivq,  femer  in  ivinxfa,  innt}.  Vgl.  echniebeo, 
lehnanben  ib.  11,  öö  und  Schwenck^  D.  W.  s.  v.  schnauben,  wo  schwed. 
snubba,  anfahren,  engl,  suib,  Island,  snufva,  dasselbe;  die  Grund- 
bedeutung liegt  in  oxvinTw  =  vvotuo  (Uesych.),  dann  in  unsem 
Wörtern  scb-nei-dcu,  kneifen,  Kneif  (Messer),  goth.  hniupan,  angels. 
bnipan,  schwed.  knipa,  schneiden.  Für  verwandt  mit  i^m^fj  hi-mut 
L  xvmij,  xvinxat  {f.  hvinfj,  hvlitTCj)  halte  ich  vHxoq^  v£ix£&;  .(wo  hni 
•4-  je),  dann  unser  necken,  wozu  Schwenck,  O.  W.,  8.  v.  mit  Recht 
schwed.  nyck,  die  Erschütterung,  das  Stossen  (Benfey  II,  182) 
vergleicht. 

70.  ^Evdv^iliov,  6,  Sohn  des  Aethlios  oder  des  Zeus  und  der 
Kalyke,  Liebling  der  Selene.  Vgl.  Preller  I»^298:  „Dia  Sage  foo 
ihm  war  besonders  in  Karien  am  Latmosge.birge  und  in  £1U  zu 
Hause  y  dessen  älteste  Bevölkerung  der  karischen  stammverwandt 
war.  Es  scheint  dass  Endymion  diesen  Völkern  eigentlich  einen 
Genius  der  Nacht  und  des  Schlafes  und  Todes  bedeutete,  in  der 
Gestalt  eines  schönen,  ewig  schlafenden  Jünglings.^  Man  kann  an 
das  von  der  Sappbo  gebrauchte  Wort  davw,  schlafen,  denken,  das 
die  Urform  von  iavo)  zu  sein  scheint,  wie  nach  Benfey  II,  346 
(vgl.  I,  225)  loQxo  aus  dofixo  (d  =  g',  j  ==  ^  in  ^o^'g,  aber  auoh  =  i 
inlo^og)  entsprungen  ist.  Das  Wort  Javoi  gehört  ajber  gewiss  zu- 
sammen mit  dvou  Jt^'Trrctf  ib.  II,  66sqq.,  wobei  eine  Wurzel  hva,  db^s 
OB  dhva  II,  320  zu  Grunde  liegt,  mit  der  Bedeutung  neigen,  sen- 
ken, untertauchen ;  neigen,  senken  ist  aber  auch  ==  sich  neigen,  sieb 
niederlegen,  lagern  =  ruhen ^  schlftfen.  So  könnte  nun  'Ev^vfum 
für  ^svdvf.u<ov  stehen,  von  der  Wurzel  öv  (ßaF=^  JW-ro),  schlafen, 
also  eine  verstümmelte  Heduplicatiousform  sein  wie  iye/Qco,  i&kkoi 
ib.  n,  128.  328.  Vgl.  ^JiM/ti^,  ^,  Mutter  der  Kybele,  wob}  von 
^t;  =  d^v  (&vü)j  rasen),  dann  ÖevdiVMo^  öivÖQov.  Eben  so  gut  aber 
und  vielleicht  besser  erklärt  man  ihn  von  dvixt,  ivdvM  (eydvftUj 
ivdvTog)  als  den  Bedeckten  =  Dunkeln,  Finstern.  Auf  diese  Deu- 
tung führt  der  Name  seiner  Mutter  KaXvxrj  vgl.  mit  xuXv^,  das 
was  einschliesst,  jede  Hülse,  Schale,  Balg,  welches  Wort  die  Lexi- 
kographen richtig  mit  nuXvnvio  für  verwandt  halten.  Fiesychius  bat 
auch  eine  Form  xcikvysg  =  xuXvx&g,  was  nach  ihm  =  s/uß^va.  Dazu 
vergleiche  ich  Av/^,  tj,  Schatten,  Dunkel,  Finsterniss,  =  fjXvy/j,  iji 
Dunkelheit,  Finsterniss,  Dämmerung,  Schatten,  auch  s»  axemi,  /wo- 
mit unser  lügen  verwandt  ist.  Vgl.  goth.  liugan ,  lügen,  laugnjan, 
leugnen,  galaugnjan,  verborgen  sein,  analaugns^  verborgen  u.  8.'W., 
die  zur  Wurzel  hvri  -+•  Gutt.  bei  Benfey  II,  3 14  gehören.  Demnach  wäre 
die  Muttejr  des  Endymion  ein  Bild  des  nächtlichen  •  Dunkels ,  wie 
KvtXvxfjoi  ein  Bild  der  dunkeln  Westseite  der  Erd«  ist« 

71.  'ßwakiog,  6,  ein  Kriegsgott,  Beinavie  des  Ares;  ^yvw ,  i;« 
die  EriegsgQttin  und  Gefährtin  des  Ares,  bei  Hesiod,  Tlieeg.  y.  ilä 
einander  Gräen.  Benfey  II,  61  denkt  an  dvca,  schreien,  und  err 
klftrt  lEi^vW  dureh  ad  bellum  in-^vit-ans.     Ich  bah:^  da^.Wortiüf 


—    43    — 

kein  Compositum  und -stelle  es  zu  ßenfey  11,  182,  wo  hno  ^  kv9 
xs  irv  mit  der  6edeutungr  neigen  s=  stos^e  .  Da  stosisen  e=  schlagen^ 
tödten  (dhan  ib.  IT,  276  auß  dhvan  =s  dhva,  dbu  4-  n),  so  ist  die  Kriege 
göttin  wohl  als  die  Tödtende  zu  fassen,  als  haiQovaa  von  ivalgfi 
«=  hvoQJvi),  das  zu  hna  =  hnu  (vv-gco  =  vv-aaw  für  vv'XJcS)  ge- 
hört. Die  Gräe  £nyo  ist  wohl  als  Windsloss  zu  deuten,  wie  ^uvü 
als  Wirbelwind;  vgl.  a/tadv/j,  a/nwg,  Windstoss,  von  sa  +  mä  « 
dhmft  ib.  U,  32.  274^  wo  ä-dhinä-ta  *)  geblasen,  .angezündet  ^  an«- 
gehancht,  ^)  Schlacht.  Vgl.  ib.  II,  55,  wo  sa  -h  (h)na,  (h)nu,' stos* 
aen  e=  ausstossen,  blasen,  tönen,  schnau-ben. 

71a„ 'iiTTf/f^g,  o',  Sohn  des.  Panopeus,  Erbauer 'des  troj.  Pferdea, 
wird  von  Pott,  •  Et  F.  I,  LIJ^  für  =  Innsiog,  cnneiog  genommen,  von 
%7t7iog,  equus,  Ep-ona.  Diese  auf  den  ersten  Blick  so  geistreicha 
Etymojögie  ist  indess  nichts  weniger  als  ^sicher.  Vgl.  utitm,  Snut 
bei  Benfey  II,  355,  lat.  ap-io  in  ap«-tus  (zu  Fan  wie  äla,  axilja  .za 
FanydXrij  fiaa/dkrj,  odor  zu  Fod/utj),  unser  heften,  haften,  Be-huf, 
8-chaffen,  worin  der  Begriff  befestigen,  festmachen,  fügen  (nfjywini), 
figere  =  fagcefe,  machen  überhaupt  ist ;  hieher  gehören  auch  unsere 
M[örter  Waffe  (ar-n&a  zu  uq,  fügen),  weben,  Wabe  (auch  Gewirk 
genannt ;, wirken,  l^ov  verw.  mit  urgere,  eig.  gedrang,  eng,  fest 
machen;  vgl.  E(ohwed.  jdwerg,  Spinne,  mit  dQ(ä)/iffj,  worin  die  Ur<* 
Wurzel  Von  wirken,  eig.  ge-drang  machen^  erhalten  ist).  Die  Ür- 
wahsel  dhvap,  von  welcher  die  genannten  Wörter  und  andere  (wie 
-^pittOftcu,  ijnfjaaird^aij  flicken,  eig.  befestigen,  heften ;  vgl.  qdnrw^ 
das, 2a  Benfey  II,  310  gehört,  mit  unserm  pfropfen  =:  drücke  — 
00  richtig  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  —  und  drücken  mit  dringen,  dränfr 
gen,  ge-drang  zu  drehen  bei  Bonf.  II,  279,  eig.  neigen  =  ')  biegen^ 
krümmen,  ^)  drücken,  JI,  291)  stammen,  findet  man  bei  Schwenck 
D.  W.  s.  V.  tapfer,  \  erw.  mit  plattd  däftig  =e  tüchtig,  eig.  gedrang, 
eng,  dicht,'  fest,  na/vg,  nvtcvog  [ntjyvvfxt,  nay  aus  hvag,  dhvag  bei 
Benf.  II,  17  sqq.,  wo  neben  eng,  engen,  zwingen,  (j-rplyyM,  figo, 
dann  unser  dick,  dicht,  dichten,  ge-deihen  eig.  dick. werden,  w^ir 
ierhin  auch  taugen,  Tugend,  tüchtig  anzusetzen  sind,  über  deren 
Grundbegriff  gr.  d^fTtj  von  dg,  fügen,  Aufscliluss  gibt) ;  mit  Prfit 
sa  componirt  erscheint  dhvap  in  unserm  stopfen,  eig.  wohl  drücken, 
drängen,  virl.  boll.  stuypen,  neigen.  Was  bedeutet  nun  der  Name 
^EnHog?  Höchst  wahrscheinlich  nvxvog,  vafer  oder  auch  geschickt, 
künstlerisch,  Künstler.  Was  die  ^Entiol^  ol,  die  alten  Bewohner  von 
Elis  betrifft,  so  können  diese  als  ttvtcvoI,  na/hg,  tüchtige,  starke 
bezeichnet  sein.  Vgl.  den  thrakischen  Volksnamen  JoßrjQsg  mit  dem 
l>öbm.  dobry,  gut,  tüchtig,  welches  slav.  Wort  schon  Schwenck  sehr 
richtig  mit  unserm  Wort .  tapfer  zusammengestellt  hat.  Der  Sohn  des 
Endymion  'ßnsi6g  scheint  nur  das  ethnische  Symbol  der  ^Ensiol  zu 
sein.  [Zum  Ueberfliiss  erinnere  ich  wegen  der  Grundbedeutung  der  ob.6n 
behandelten  Worter  noch  an  unsere  Wörter  Stamm,  Stab  aus  sa  +  dhvap 
«ashyiqiin  griech.  a^j^^tco  (otcfj^Tvroj  Ij,'(yx/nö>y,8ci[5io,  worin  hvip,  wielnJ 
inro/itai,  stipare  (dazu  ob-stipus,  obH9tip^re,  obstipitas !)  ar/j9^^  artlßia, 


—    44    — 

■tetf  (welches  Wort  auch  fest,  tüchtig,  tapfer-  bedeuten  könnte,  wie 
Scbwenck  s.  v.  lehrt);  auf  axijnTiu  wirft  xuinnTto  (analog  lat.  nitor 
Benf.II,  182)  das  erwünschteste  Üclit,  ib.  II,  324.  In  rjmoq,  ^ns- 
üurog,  dnaXoq  (hieher  unser  Wort:  Weib)  liegt  der  Begriff  geneigt 
■3  biegsam,  nicht  stark,  schwach ;  vgl.  unser  sch^wach,  zu  Benf.  II, 
21)  aus  sa  +  (dh)va-k,  verw.  mit  xccxo^,  paucus  (x,  p  =  hv,  vgh 
Quäker^  quackeln  =  wackeln,  wanken,  schwanken)  und  mit  sancins, 
aus  svac  =  Fonc  in  ^xa  (sacht,  sanft,  vgl  weich  mit  Weib),  rjaaotp 
f.  ^xjwv^  {}xi(TTog,  deren  volle  Urwurzel  in  (a)Tfjxw,  Tijxo/uou  er- 
halten ist  wie  die  Urwurzel  von  ?jn  in  lat.  tatere,  tabescerei  tabula 
(geneigt  ss  flache  eben)^  ransivog  u.  s.  w.,  worüber  oben  p.  3.  Gehört 
zu  tjn  auch  fjnsioog  und  bedeutet  eifir.  das  feste*  Land?  ferner 
ijnidXfjg,  der  Alp,  eig.  drückend  (vgl.  tnTO/uat)  ?] 

72.  ^EQaaTvoQj  d,  Flnssname,  könnte  feu  Benfey  II,  1 34  sq.  ge- 
hören, wo  hras,  tönen,  aus  hfi  +  s;  dort  habe  ich  ^Agi^waa  (hri 
-I-  ^  S3  dh)  angesetzt  und  mit  uQoöog,  Qo&og  verbunden. 

73.  ^EQYtvoq,  6,  Sohn  des  Klymenos,  Vater  des  Trophonios  und 
Agamedes,  scheint  ein  chthonischer  Gott  zu  sein.  Vgl  ei^ro,  sgytüj 
einschliessen  mit  xXb/ü)  für  xkiFw  von  xXv  (clau^do)  bei  Benfey  II, 
289,  317;  wie  von  xXv  in  xXfiio  KXv/uivoc  stammt,  so  von  €^  in 
egyw  'EQyZvog,  der  Umringte,  Dunkle.  Vgl.  l^xog,  Elnschluss^  Dm- 
Schliessung,,  woher  ^EQxvpUf  rj,  die  Tochter  des  Trophonios,  Göttin 
der  Schattenwelt,  worüber  das  Nähere  bei  Jacobi,  Handwörteib.  d. 
Myth. ,  p.  433  -sq. ,  wonach  auch  Demeter  den  Beinamen  Herkyna 
führte.  Zweifelhaft  ist  mir,  dass  das  lat.  orcus  Einschluss  bedeutet; 
nach  Anleitung  von  orca,  Tonne  (gedreht,  gerundet)  kann  orcns 
das  Gewölbte  «  Ausgehöhlte,  Höhle^  Loch  sein,  ohne  deshalb  von 
einer  andern  Wurzel  zu  stammen.  Vgl.  Benfey  II,  301.  Derselbe 
Zweifel  herrscht  über  unser  Woit  Hölle,  das  von  Einigen  für  = 
Höhle  genommen  wird,  während  Andere  an  hehlen,  hüllen,  celare, 
oc-culere  denken  und  Hölle  =>  umhüllend,  umgebend,  Umhüllung, 
Dunkel  erklären.  Zu  BQy(o  sg\.  eQ{e)ßoq  ib.  11,  311,  0Q(pv6gy  X)Qtj)svgj 
dann  unser  Wort  Wolke  ib.  II,  314  (von  var  -+•  Guttural),  vervF. 
mit  U'/LwXyog,  Dunkel,  angels.  s-veore,  Wolke,  ge-s-veorc,  Nebel, 
s-veorcian,  dunkel  machen,  alts.  s-uerkan,  dunkel  werden,  gi-s-uerk, 
Wolke,  bei  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  schwarz  (Bfenf.  II,  294  sqq.),  woeo 
(mit  TT  aus  hv)  die  griech.  Wörter  nfQxvog,  ngaxvog^  schwärzlich,  dan- 
kelfarbig sich  vergleichen  lassen.  Auch  lat.  porcere  =  arcere,  unser 
pferchen,  bergen,  Burg  (jrvQyog)  gehören  hieher. 

74.  ^EQiywr,  0,  oder  Ep/ycov,  Flussname,  mahnt  an  xQiyij,  xQi^a, 
xQExo),  xXuyyfj  bei  Benfey  II,  132;  xQiy  ist  =  sQiy^  wozu  eXsy-o; 
für  xXey-^g  (Forsch.  I,  105)  verglichen  werden  mag. 

74a.  ^EQivvvg,  'EQivvg,  ?;,  gew.  im  plnr.  al  ^EQtvveg,  contr«  ^Egiyvc^ 
die  Rachegöttinnen.  Nach  Pausanias  VIII,  25,  5  gab  es  ein  arka- 
disches Verbum  iQivvstv  =  d^v/Lca)  /Qrjfj&ai,  zürnen;  dasselbe  Wort 
wird  im  Etym.  M.  p:  374  durch  oQyittn^ai  erklärt.  Gottfried  Her- 
mann   wollte    fQivvsiv  mit   iXivveiv   zusammenwerfen    und    auf  den 


—    45    — 

rerlialtenen,  mit  der  R^che  zögernden  Groll  deuten,  wogegen  aber 
Pott,  £.  F.  II,  287  mit  Recht  bemerkt,  da^s  diese  Erklärang  nicht 
sehr  glaublich  sei.  „Es  muss  eine  Wurzel,  wo  nicht  wie^^^J,  doefa 
wie  Sskrit  fish  (irasci),  vgl.  fWi;/«  zur  W.  vas,  darin  liegen. ^  Diese 
Wurzel  fish  wäre  dann  verwandt  mit  rush,  wüthen,  zürnen  bei  Ben- 
feyll,5.  Benfeyl,  102  denkt  an  sQid  (sQig,  Streit,  Hader).  Wahr- 
scheinlicher ist  mir,  dass  'EQivvg  mit  qIv,  ^/^,  ij,  Nase  verwandt, 
also  zu  Benfey  II,  142  zu  stellen  sei,  wo  zur,  iSanskritwurzel  gbrä, 
riechen,  ausser  yQuaog,  -tfQio/uog  iß  weist  auf  hv,  also  ghrä  aus  hvrä, 
hvra,  hvar  =  hu,  dhu,  &v-/Li6g  ■+•  r),  uQOß/Liu  f.  hF{tt)Q(o/ua,  sQSvva 
iigv  aus  hvfi,  vfi  vgl,  Benf.  II,  295)  auch  <PQf]v,  q>(Jtvog,  oaifqd^ 
dfftpQaivojaat  (zu  atpa,  Benf.  I,  537  sqq.,  aus  sa  H-  hva,  hu,  dhu),  un- 
ser raunen  =  'flüstern  (Rune)  anzusetzen  sind.  Das  Wort  sQSvva 
bezeichnet  das  Auswittern,  das-Empfindep  durch  den  Geruch;  und 
wie  unser  wittern  mit  wehen.  Wind  verwandt  ist-,  so  €Qfvva  mit 
riechen,  räudhen  =  dampfen,  aus-hauchen ;  hauchen,  blasen,  schnau- 
6en  aber  kann  =  wüthen  (Wuth  verw.  mit  weben  und  mit  Muth, 
eig.  «^/uoV))  zürnen  sein.  Nun  vergleiche  man  die  ebenfalls  zu, Benf. 
II,  142 — 3  gehörigen  griech.  Wörter  ffQvuaoo/Liui^  (pQißdaaofÄUi^ 
schnauben ,  wüthend,  wild,  unbändig  sein,  ßQt/ndo/ucu,'  zürnen,  B^i- 
/uüi/Tf,  die  Zürnende,  ß(jvüi,  hervorquellen  (vgl.  d-dkog,  &ak€^6g,  un- 
ser quellen,  quillen  mit  Qualm,  mittelhd.  qualm,  dualm,  Daiqpf)^ 
spradeh),  fliessen,  schwellen  u.  s.  w.  Deäinach  können  wir  die  Erin- 
nyen  als  witternde,  die  Frevelthaten  ausspürende  und  die  Frevler 
verfolgende ,  aber  auch  als  schnaubende  =  zürnende ,  -  wütbende,* 
dräuende,  schreckliche 'Wesen  fassen.  Letztere  Erklärung,  wonach 
'EQivvg  s  Bgi/uio.  (Beiname  der  Hekate  und  der  Persephone)  zu 
setzen,  ist  wegen  des  arkadischen  Wortes  iQivvsiv  =  dv/Liai  /Qfja&ai 
vorzuziehen.  Uebrigens  könnte  der  Begriff  zürnen  auch  direct  aus 
dem  Grundbegriff  der  Wurzel  ghrä  (gbra,  ghar,  ghri)  bei  Benfey  II, 
142  hergeleitet  werden:  dieser  ist  ')  (vgl.  dhu,  dhva  11,  27.1  sqq., 
S^iw,  d:vo),  d^oo^,  d^od^dßj  weiterhin  d^oQ-wfii,  d^vQ-aog,  d^Qi^)  stos-«- 
seif,  drängen,  treiben,  in  heftige  Bewegung  setzen,  ^.)  (vgl.  Benf.  11, 
278  sqq^.,  wo  dhvar,  279,  wo  unser  drehen,  verw.  injt  drückeni 
drängen.  Drang,  dringen)  neigen  =  biegen,  drehen.  Aus  einer  iJr- 
wurzel  dhvar  H-  Guttural,  die  in  den  genannten  deutschen  Wörtern^ 
dringen.  Drang  u.  s.  w.  unrerstümmelt  erhalten  ist,  stammen  ^uoh 
lat.  urgeo  (verw.  mit  turgere,  wie  son-are  aus  sa  +  van  ==  dhvAn 
mit  tonare  für  stonare  aus  sa  +  dhvan)  und  griech.  oQyfj,  eig« 
Drang  (vgl.  rgs/Wy  rig/vog,  jQBy-vog  =  rgt^  in  d^gC^y  eig.  Drang, 
Trieb  und  dazu  Benf.  11,  279  sq),  Trieb,'  heftige  Bewegjung  ,u, 
8.  w.  Sjo  könnte  auch  igiyvetv  =  dv/nifi  yj^ija^M,  o(tyl^&ui 
mit  oqIvio,  ogod^vvui,  oqw/ui  (aus  ^oQvvfjii^  d^Fo^w^i  wie  6X6g 
aus  ^oAo^)  u.  8.  w..  in'Verbifldun<((  gesetzt  werden:  dadufoh  würde 
aber  jiur  die  begriffliche  Deutung  des  Wortes  eine  andeije,  wä^-- 
rend  die  Wurzel  dieselbe  bliebe. .  Lehrreich  khm  hier  4stß  dnnU^ 
Wort  igivtog,  i^vog  werden  ^  das  wohl  eig.  treibend,   dtitagenfh)!«"- 


—     46     - 

i^otVf  iippig  waehfendy  wild  wachsend  bleutet;  tu  i^  ygl.  iov: 

75.  'Eg/LiickP,  6,  Sohn  des  Evgwy^,  Erbauer  von  'E(}iLti6yfj,  welche 
Stadt  selbdt  auch  so  heisst ;  tutiuorrj,  tj,  Heiname  der  Demeter  und 
Persephone  nach  Schwende,  Andeutungen,  p.  108,  wovon  die  Stadt 
Hermione  (wo  ein  Demetertempel  war)  den  Namen  hat  Der  Vater 
des  Herrn ion  Evq(ou^  =  tvQOinoq  =  (tkots tvot;  führt  darauf,  dass  so 
•och  'EQ^aotv  zu  fassen  sei.  Vgl.  kkfxtyg,  fi^Qiuig,  vermis ,  Warm, 
bei  Benfey  II,  300,  804,  von  bvri,  vri  drehen,  krümmen  =  umringen, 
nmfaüllen,  bedecken  ib.  p.  294  sqq.,  wo  unser  sch-war-z,  B^Qwg(ht- 
deekend),  oQ/nog,  Hafen  (id  quod  arcet).  Danach  wäre  'MQfjiUof 
ganz  «  Egyi^oq  iioyo),  HQyio),  KXvfifvoQ  (xA.v,  ^kei&ß),  T^ofptavio; 
(PQtjp^yog,  'OQfp-fvg),  'E^/movt]  aber  =  Demeter  Uerkyna,  Europa 
(die  Demeter  Europa  zog  den  Trophonios  auf),  Meläna.  Verwandt 
aeiA  kann  mit  vermis  der  Flussnarae  ''Eq/uo^  =  der  sich  wie  ein 
Wurm,  eine  Schlange  windet,  ektano/utvog  dQctxwy  (Sg;  doch  könnte 
man  ihn  auch  zu  Benfey  1, 324  sqq.  stellen,  wohin  die  Namen  Ber- 
mes  und  Herse  {tg-arj  =  lat.  mar-e)  geliören.  Der  begrifflieben 
Verwandtschaft  mliEQ/ntoßv  nndEQyTyoq  wegen  iaaae^ich  hier^  folgen 
.  76.  'EQ/üf4fy6gj  6,  alter  Name  der  Stadt '0(»;ro^£vog  in  Böotien; 
diese  Stadt  ist  benannt  von  eineiii  Heros  'ÜQ/o/tuyog,  4er  bald  Sohn 
bald  Vater  oder  auch  Bruder  des  Minyas  und  Vater  mehrerer  Söhne 
(worunter  Klymenos)  heisst,  nach  Jacobi,  Handwörterb.  d.  Myfkp. 
679.  Ein  anderer  Orchonienos,  von  dem  die  arkadische  Stadt  ihren 
Namen  erhielt,  heisst  Sohn  des  Lykaon,  ein  dritter  Vater .  der  Elar« 
in  Phokis,  der  Mutter  des  Tityos.  Ich  halte  den  Namen  'Oq/o- 
fisvog  für  einen  Beinamen  des  Unterweltsgottes,  von  Mgyai,  flgy(ü, 
arcere  (ßoxog,  fpxay^,  ogxuv/],  oQ/uyfj,  a-roQ/'d^o)),  einsperren^  ein- 
sChliessen,  also  für  ganz  =  Khi/ufyog  von  xkv  in  xXeico ;  diese  An- 
sicht hat  auch  Schwenck,  Andeutungen  p,  352,  vorgetragen:  ein- 
geschlossen, umgeben  ist  =  uuihüUt,  duivkel,  unsichtbar,  ^Aiörjg. 
Anders  Curtius,  Pelop  1, 22Sj  der  Orchomcnos  (ür  einen  urspr.  Stadt- 
nam(?n  ( =  f oxoc)  hält.  Wie  die  Städte  Ilerniion  ==  Hermione  nnd 
Orchomenos  von  Unterweltsgöttern  benannt  sind,  so  kann  dies  auch 
der  Fall  sein  bei  ^EXevaig,  ^,  vgl.  'Euvoicj  n,  Vater  des  Keleos  und 
Triptolemo»,  nach  Pausanias  Sohn  des  Hermes  und  der  Daeira,  und 
dazu  Benfey  II,  29U,  wo  iAvo),  «Avw,  umhüllen,  von  hvri.  =  kfi 
«»kru  il).  II,  289  (kau  in  KXv'/luvoqj  ^ksioß).  Ob  in  'Eksvaig  e\M 
Wurzel  iXvfj  =  hvn  -h  sh  (ib.  II,  307 :  xciga^iog,  kraus,  kränseln, 
vgl.  Hals-krause  =  den  Hals  umgebend,  Halsbinde,  Cravate)  o(fer 
iXpd^  rs  hvri  4-  ^  =  dh  ib.  II,  318  sq.  anzunehmen  sei,  wiB  ich 
nicht  entscheiden.  Vgl.  auch  Forsch.  I,  59 — 6(X(yjkvaiov),  Schwenck, 
D.  W.  s.  V.  kraus,  stellt  damit  lat.  crispus,  angels,  crispe,  kraus  n. 
s.w.  zusammen:  im  Griechischen  ist  diese  "Fortbildung  der  W.  hvfish, 
kfish  durch  p  vielleiciu  in  den  Namen  ^'AQiaßog,  l^giaß^  erbalten, 
sicher  aber  in  xQuansdov  für  xQuanirov  j  bei  welchem  Worte  nisn 
nicht  mit   Benfey  II,   308   an   eine   Zusammensetzung    mit  xt^or 


—     47     — 

denken  darf,  ebenso  wenig  als  bei  öansdoy,  ^ansdowy  worüber  naebr 
Im  Art.   Td/Lin?]. 

77.  'Earlü.ij,  die  Göttin  d^s  Heerdes,  wird  von  Benfeyl,  297 
richtig  zur  Sanskritwurzel  vas,  wohnen  (vas-tu,  locus,  vas-tja,  Woh« 
nung)  -gestellt.  Der  Grundbegriff  dieser  Wurzel  kann  aus  der  Ana- 
logie von  vaiw  (Benfey  II,  182^  vgl.  x^/vw,  A^/o^ai  ib.  II,  288,  317) 
erschlossen  werden;  auch  das  deutsche  Wort  West,  der  Westen^  führt 
darauf,  dass  die  W.  vas  aus  dbvas  (=  dhva  ib.  II,  320,  -+•  s)  fst  und  sich 
neigen  =  niederlassen^  geneigt  sein  =  niedrig  sein,  sitzen,  wohnen 
bedeutet.  Da  neigen  auch  =  wenden,  drehen^  timgeben  (dhva  ib. 
II, '320  +  r  ==  dhvar,  dhvfi,  II,  278),  so  ist  vas,  bekleiden,  ib.  I,  296, 
ebenfalls  aus  dhvas  und  ursprunglich  identisch  mit  vas  wohnen.  Zu 
▼ae,  bekleiden,  gehört  unser  Wort  Weste  =  Decke,  Hülle.  Ver- 
wandt sein  könnte  ves-pera,  sonsQu:  aus  vas  =  ves-tis  wäreves- 
p««,  ianoQ  geworden,  wie  crispus  aus  cris  -|-  po  (ib;  II,  310);  vgl. 
^kda-mg,  jb.  II,  262,  XifTnoq  ib.  11^  123,  lat.  hisp-i-idüs  ==  hirstttus 
(zu  üf  110,  statt  hirspidus?).  Aus  vespus,  hanog  mit  der  Bedea- 
tudg  sich  neigend,  niederlassend  (vgl.  Schwenck,  D.  \Y  i  S'^*  Abend 
«s.oc-cidens,  oc-cumbens, hinabgehend)  ward  dann  vespera,  aon^ga.  An- 
ders.Benfey  II,  208.  Da  neigen  =  stossen  «  stechen  (ib.  II,  182  sq-,  wo 
vvtfaoi),  so  gehört  lat.  vespa,  Wespe,  ebenfalls  hieher;  vgl.  dhvas 
ib.  n,  -275,  woraus  vas^  ==  ves  -h  p  =  vesp-a  werden  konnte ;  ver- 
wandt scheint  cujspis,  Spitze  (cusp  aiishvas +  p).  Vgl.  Schmitthen- 
ner,  D.W.,  s  v.  Wespe. 

77a.  EvQv^svai,  ai,  Stadt  in  Thessalien,  vergleicht  sich  mit 
*E^/nval,  Ol,  Stadt  in  Thessalien  am  Meere,  nach  der  Analogie  von 
evytjkog  =  ^xrjXog.  Vgl.  var,  vri,  Fvi,  FfQv  (Fuqv  =  ^ v^i;)  bei  Ben- 
fey  II,  295,  wo  ifww,  sQv/ua  (Schirm,  Sclintz,  Bedeckung,  Festung), 
i0}fiv6g  (geschützt,  fest,  aber  auch  —  vgl.  sQmo  —  abgerissen,  atr- 
ruptus.  =s  schroff,  steil,  d^her  das  Gebirge  ^EQv/uav&.og  als  das  schroffe, 
Steile  bezeichnet  Jst;  vgl.  auch  den  Bergnamen  V^^i;/<wov  =  ^EQv/uvtoVf 
bei  Cnrtiud,  Peloponnesos  I,  426  450).  So  wenig  als  der  Name 
Ev^fisval,  scheint  auch  d6r  Name  i^'t'^t^rog,  o,  Sohn  des  Hermes 
mit  €1?^  oder  iVQv  componirt;  dies  beweist  die  Nebenform  ^'EQvrog, 
welche^  keineswegs  als'  blosse  poetische  Verkürzung  änzuisehen  ist, 
'^rie.  Jacobi,  H.  d.Myth.  p.' 338  meint.  Ist  nun  auch'  EvQvrnrtv,  o, 
der  Rinderbirt'des  Geryoneus,  einfach  als  Hüter,  Schützer  =  Hirt 
Ton  der  Wurzel  Fegv  herzuleiten  ?  Vgl.  vnsei'  Wort  Hirt,  das  auf 
eine  Wurzel  hvar-dh,  hvf  i-dh  zurückzuführen  ist,  und .  dazu  ßenfey 
IT,  282.  Ausserdeni  erwähne  ich  den  Namen  des  ätolischen  Volks- 
stamroes  der  EvQvruvtg,  ol,  die  ajs  ein  Hirtenvolk  bezeichnet  sein 
könnten,  ferner  EvQvmov^  EvQV(piovy  o,  Stammvater  "der  Eurojjontiden, 
welcher  Name  zwar  auf  tt^Qv  -h  pä  (Benf  II,  75,  mit  der  Bedetit. 
sehützen*=  herrschen)  reducirt  werden,  aber  auch  zu  Benfey  H,  309  sqq. 
gehören  kann,  wo  von  hvat  =  hvfi  -!-•  p,  bh  die  Wörter  igtßog, 
i^ifpia,  0Q(pv6gf  /LioQff^vog,  nkrtpclw,  nXvcpd^u) ;  höchst  wahrscheinlieh 
gehört  mi  Bepfey  H,  309  sqq.  (wo  xdXvn-TM,  x()i'7r-rw,  lat.  clup-eas 


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mit  X,  c  aus  hv)  der  epirotiscbe  Königsoame  ^Aifvßaq^  *A^/tißa^ 
ein  Name,  dessen  unverstüiuiuelte  Urform  ich  erkenne  im  molossi- 
Bclien  Königsnanien  Ougvifug  (von  dhvar-p,  dhvri-p,  woher  wohl 
ddQotpy  &BQdnmv,  eig.  Schützer  =  Helfer,  Beistand,  wie  unser  helfen 
verw.  ist  mit  ^u^vn-rui  und  hehlen,  hüllen). 

78.  ^EffvQUj  fjy  häufiger  Städtename,  der  gewöhniich  (nach  dem 
Vorgange  VVelcker's  in  Schwenck's  Andeutt.  p.  325  — ^6)  von  ifjpi^ia 
hergeleitet  wird.  Doch  ist  diese  sehr  ansprechende  Ableitung  kei- 
neswegs sicher.  Vgl.  Benfey  II,  320  sqq.,  wo  xe^pukij,  xvtpog,  vtpoq, 
'yß^f]  u.  s.  w.  von  der  Wurzel  hva  +  bb.  Danach  könnte  ^Eff^vqa 
{i(p  =  dJtih  oder  yM\=^v(p,  «=  hvabh  =  x^^),  xvfjp)  die  hügelige,  die 
auf  einem  Hügel  oder  einer  Erhöhung  gelegene  oder  aber  die  gebogene, 
eingebogene,  buehtige,  mit  einer  Bucht,  einem  Hafen  versehene  Stadt 
bedeuten.  Auch  liesse  sich  an  kubh  (ib.  II,  322),  bedecken,  eig. 
umgeben,  umringen,  denken^  das  aus  bvabh  entstand  und  wozu 
una^ifTxü)  (täuschen,  eig.  bedecken,  vgl  kapata,  Trug,  ib.)  gehört 
Vgl.  unser  Wort  Haube  »  Kopfbedeckung,  dann  Hof  ss  Gehäge, 
eingeschlossener  Platz,  verw.  mit  x^tio^  (Garten),  femer  Hafen,  eig. 
Rundes  (Hafen  =  Topf,  Geschirr)  ^  Umgebendes,  Schützende^.  Schir- 
mendes, og/Liog,  welches  griech.  Wort  mit  unscrm  S-chirm,  s-chir- 
men  (aus  sa  -h  hvar,  fivri  =  kri  -|-  m,  vgl.  lienfey  II,  307)  verwandt 
ist.  Mit 'Ecp-vQu  lässt  aich^'Erp'fiTf.c,  tj,  verbinden,  vielleicht  fär^£!^ 
trjog.  Vgl.  noch  ntfigj  /j,  die  (sich  krümmende,  windende)  Schlange, 
und  uniov,  Eppich  =  Epheu.  .Auch  Schwonck,  Andeutt«  p.  3^i 
verdient  beachtet  zu  werden;    ebenfalls  uQog  bei  Benf.  I^  324. 

79.  ^'E/€Tog,  6,  barbarischer  König  in  Epirus,  der  Schrecken 
der  sterblichen  Erdebewohner,  bedeutet  wohl  der  Verhasste,  invisus, 
von  der  Wurzel  i/  =  vah  bei  Benfey  I,  351,  wovon  sy-d^og  (vah 
-+.  Suffix  tas),  s/&(i)y  i/.^Qog  u.  s  w.  Die  Wurzel  vah  ist  (vergL 
Forsch.  I,  166)  aus  dhvah  =  dhva  (neigen)  ib.  H,  320,  vgl.  mit  11, 
182  sq.,  wo  sich  neigen  «=  tollere.  Da  sich  neigen  auch  ==  sich 
wenden,  abbiegen,  abneigen,  so  erklärt  es  sich,  wie  von  derselben 
Wurzel  einerseits  db/of.iai  {a-Tu/dvtj),  So/j.ioc  und  syto^  andrerseits 
s/dog,  Hass  (eig.  Abneigung)  entspringt.  Vgl.  (pevyot  ib.  II,  20 
(bhag,  bhug'  aus  hvag  =  dhvag'  =  dhva  -¥=-  g ,  g)  und  lat.  vitare, 
verw.  mit  unsenn  wenden,  das  zu  Benfey  II,  323  gehört,  wo  vai 
(va-t  =  vi  I,  285)  =  et-oc.  Das  Wort  fffvyu)  ist  nahe  verw.  mit 
sy-d^og ;  ebenfalls  nahe  damit  verwandt  ist  fx-a^,  fern ,  ib.  I,  349 
und  unser  weichen :  das  was  weicht,  entfernt  sich.  Vgl.  auch  den 
Namen  'iiWr^,  rj^  H ekate,  der  gleicher  Bedeutung  mit  Echetos  sein 
könnte:  'E^uTrj  wäre  diejenige  vor  welcher  man  sich  entlernt,  weicht, 
die  Geflohene,  Gemiedene,  Gefürchtete,  Schreckliehe,  —  ein  Sinn, 
welchen  schon  Lauer,  Syst.  d.  gr.  Myth.,  im  Namen  Hekate  suchen 
zu  müssen  glaubte.  Der  Grundbegriff  des  Wortes  öa/ofxui'  (dhvah) 
ergibt  sich  am  klarsten  aus  do/jiag  (vgl.  ducken);  der  des  Wortes 
€/u)  (vah)  aber  am  klarsten  aus  s/ig,  ahi  ib.  1, 145,  wo  ah,  i/aus 
dhvah  wie  ag'aus  dhvag'  ib.  II,  17  sqq.,  das  mit  ah  nahe,  verwandt 


—    49    — 

St.   Die  Wuraol  ah  (=  d-hv-ah  =  db-väh  :?2  vah)  mit  Präfix  sa  oom- 
)onirt  erscheint  in  sab  ib.  I,  357.     An  €/ig  scbliesst  sich  axk 

80.  "iS/ßva,  71,  die  vom  Typhon  Matter  des  Ortbros,  ,des  Ker- 
»eros,  der  Hydra  und  der  Chimära  i^i.  Der  Name  bedeutet  nicht 
ranz  dasselbe  was  s/jävetf  nämlich  Schlange  im  eigentlichen  SInri/ 
londern  überbaut)!  Gewundenes  =  Verdrehtes,  Unnatürliches,  ndka^Q. 
7f^.  Benfey  ü,  293  (wo  niXcjQ,  zu  vgl.  mit  mfmoq,  x^ro^,  Kä/tinjj, 
KijTdS)  und  Schwenök,  D.W.  s.  v.  Wunder:  ^Vielleicht  von  wIn- 
len^  zuerst  d^  Gewundene,  Schiefe,  Verdrehte,  dann  das  Verdrehte 
da  Seltsames,  Ungewöhnliches.^ 

81.  Zaxvy&ogy  tj,  Insel  im  jonischen  Meer,  die  von  Homer  die 
baldige  genannt  wird ;  nach  Hoffmann ,  Griechld.  h.  die  Griechen 
».  1418^  auch  alter  Name  der  Insel  Faros,  die  ausserdem  Hyleussa 
yghvXijeig)  ^geheissen  haben  soll.  Demnach  deute. ich  den  Namen 
Zdxv¥&oq  durch  „sehr  dunkel,  bedecktes  bewachseu,  bewaldet.^,, 
ron  Qx,  «r  diOL  (schr),Hh  «ti^  in  Kev&w,  das  zu  Benfey  H,  ^22  ge«-  ' 
lört  und  mit  unsem.  Wörtern  Hut,  hüten,  Haut  eng  verwandt  ist 
l^gl.  noch  Schwencfc,  D.  W.  s.  v.  Wasen  (lat.  ves-tis,  deütscl^  Wes-te). 
iiebeb.Zd-iiv(v)^og  (wo  awS-  =  xvd-  in  itvO^aivvfiog,  dunkelnamig, 
)ei  Hesych.,  und  in  (j->nf&-Qom6g ,  finster,  dunkel,  trübe)  erwähne 
c\t  Kvv&oQy  p,-ein  Berg  auf  der  Insel  Dolos,  der  )ils  der  Duh^e 
is  Bewaldete  bezeichnet  sein  kann;  doch  ist  es  auch  erlaubt,  an 
wLv&oq  (aus  hvandh  =  xvv^), .  Winkel,  Ecke  (=  Spitze)  bei  Benfey  . 
iy  326  zu  denken. 

81a.  Zapa^yO^  Berg  in  Euböa;  ZuQtj^,6,  bei  Ptolemäus  Berg 
in  Lakonien,  wahrsch.  die  beutige  Gebirgskette  Kolokera,  welche 
)in.  schroffeli  Ufer  bildet  (vgl.  Hoffmann  1.  c.  p.  1052);  ZaQo^,^, 
»det  ZäQfj^j  Küstetastadt  in  Lakonien,  deren  Akropolis  auf  einem 
Felsen  lag,  nach  Hoffmann  1.  c  p.  1073.  Ich  vergleiche  Zd^a^, 
ZoQfj^  mit  Qifywjuiy  aQciaaw,  t^iaquüaw  (durchbrechen)  bei  Benfey 
Sy  14  sq.;  Zdi^%  stände  für  Jju^%  =  Sidd^Xoq,  ^i^jX^g,  zer-- 
riaaen  ib.  II,  226:  zerrissen  ist  ==  zerklüftet,  felsicht,  rauh  ib.  .II, 
ii27.  Wie  ZuQc^  aus  <)^a  +  fax,  Qay  componirt  ist,  so  könnte 
Mich  ^oqI^,  ^oQ^y  lOQxog  aus  iUa  +  qujc  stammen  (vgl.  -den  Artikel 
itoXxo^  in  meinen  Forschungen  I,  83).  Dieses  In  vielen  Formen 
irorkommende  Wort  könnte  .sehr  rege  =  schnell  bedeuten ;  unser 
Wort Keh  könnte  ebenfalls  mit  .rege  verwandt  sein,  wenn  es  näm- 
lich* wirklich  ein  deutsches  Wort* 'wäre.  Vgl.  Benfey  II,  125  und 
Schwenck,  D,  W.  s.  v.  Reh.  Da  dies  nicht  der  Fall  ist,  so  wird 
man  entweder  an-  Benfey's  Etymologie  di»s  Wortes  (I,  225.  II,  346) 
festhalten  oder  äti  ^i-dQudxiü,  xqs/o)  (aus  dhvark  ib.  H,  279),  ap- 
yog^  noduQyoc,  noduQxrjQ  denken  itiüssen. 

82.  Zsvg,.6,  gen.  ^idg,  poet.  Zfivog,  dor.  Zavng,  der  höchste 
Grott  der  Griechen,  ist  ein  Name,  über  den  schon  so  viel  Licht  ver- 
breitet ist,  dass  wir  uns  nicht ' weiter  auf.  dessen  Etymologie  ein- 
KuUftsaen  -  brauchen.  Ich  verweiise  einfach  auf  Benfey  II,  206  sqq. 
and  auf*  Lassen,  Indische  Alterthumskunde  I,  7^  sq.,  an  welcher 

4 


—    50     — 

leUtern  Stelle  es  alao  heisst:  ^Die  bei  den  Indogennanischen  Völ- 
kern am  weitesten  verbreitete,  allgeiDolne  Benennang  iiottes  lautet 
im  Sanskrit  dßyas,  im  Griechischen  d^fd^,  im  Litthauischen  diewas, 

im  Irländischen  dia Der  Griechische  Zsvg^    Aeolisch  ^svq, 

findet  sich  wieder  im  Sanskrit  djaus,  Himmel,  welches  in  andern 
Biegungen  die  Form  div-  und  dju  bildet.  Im  Lateinischen  ist  der 
Genitiv  Jovis  ausDjovis  entstanden,  wie  der  Name  des  ombrischen 
Gottes  Diovis  beweist,  und  für  Jupiter  kön^nt  auch  Diespiter  vor, 

woraus  erhellt,   dass  jenes  aus  Djupiter  entstanden  ist Das 

Wort  dSva  stammt  von  der  Wurzel  div,  leuchten,  Ond  hat  noch  in 
der  VSdasprache  als  Adjectiv  die  Bedeutung  leuchtend.^  Wenn 
nun  Lassen  weiter  bemerkt,  dass  bei  den  indogermanischen  VSUceni 
sich  der  Begriff  des  Göttlichen  aus  dem  des  Lichtes  gebildet  habe 
und  dass  der  G^egenstand  ihrer  ältesten  Götterverehrung  die  Er- 
scheinungen und  Wirkungen  des  Lichtes  waren,  so  habe  ich  dage- 
gen schon  früher  (Forsch.  I,  64.  225)  meine  BedenkeiT  über  den 
Ursprung  des  Wortes  d-tog  aus  d6va  (also  f.  iBiFog)  geäussert  and 
dasselbe  mit  der  Wurzel  dv  in  dv-fiog  in  Verbindung  gebracht. 
Es  ist  merkwürdig,  dass  gerade  die  gr.  Wörter  ß-eog  und  ay&^ 
nog  scheinbar  so  leicht  zu  deuten  sind  und  in  der  Thal  doch  xo 
den  allerdunkelsten  gehören.  .So  mahnt  ävd-Qwnog  aanf  den  ersten 
Blick  an  aV//p,  uvtQog;  trotzdem  muss  es  von  dvtjfß  getrennt  ood 
auf  ein  Wort  dv&BQo  =  svdiSg,  l&vg  zurückgeführt  werden.  Vgl. 
uv^og,  ä&fj(),  uvi^t(ßi^,  'A{T)d^ig  (spitz).  Fad-  in  tv&vg^  Fi9^  in 
l&vg,  Fä&  =s  Fopö-  in  (jJ&iüt,  stossen,  drängen,  treiben  (av^;, 
Stoss,  Schoss,  Trieb ;  vgl.  ikuWj  iXuvvw) ;  cÜQog  ist  schweriich  mit 
den  genannten  Wörtern  verwandt,  wenigstens  begrifflich ;  doch  kann 
ge-drang  =>  eng,  fest,  dicht,  dick,  stark  sejn.  Was  nun  das  Wort 
d-iog  betrifft,  so  bemerkt  schon  Bötticher,  Arica  p.  64,  s.  v.  vidhaT^ 
(goth.  viduvo,  slav.  wdowa):  „sanskr.  dhavas  vir  proprie  agitator 
deinde  heros  =  gr.  &s6g,  quod  a  Romanorum '  deus  (radix  div) 
'  sejungendum  et  Germanico  Wnotan  (welcher  Name  nach  J.  Grimm, 
Gesch.  d.  D.  Spr.  p.  766^  auf  die  alldurchdringende  Luft  bezüglich 
scheint)  comparandum.^  Das  Sanskritwort  dhava,  Mann,  bedeutet 
wohl  jedenfalls  hauchend  (nicht  räuchernd,,  opfernd,  wie  Benfey  H, 
273  meint);  ebenso  bedeutet  nfi  ans  anlri,  anar  =:  dvsQ  eig.  der 
Hauchende,  Athmende,  wie  Benf.  I,  p.  XIII  sq.  scharfsinnig  bemerkt 
hat.  Auch  unser  Wort  Mann  bedeutet  eigentlich  das  hauchende, 
athmende  =  denkende  Geschöpf  (lat .  mens  ist  verw.),  wie  allge- 
mein bekannt  ist;  weniger  bekannt  ist,  dass  dpiJQ  (a-n-fi)  ond 
Mann  wurzelhaft  verwandt  sind.  Vgl.  an,  athmen,  ib.  I,  118  (wobei 
nfi  I,  122)  aus  dhvan,  tönen,  ib.  U,  275  (wie  ar,  fi  II,  305  sos 
dhvar  II,  278),  ==•  hvan  II,  63  (lat.  canere,  tönen,  blasen),  von  der 
Urwurzel  dhva,  dbu  (+  n)^  woher  auch  unser  tönen  und  daten, 
tüten,  tuten  (aus  dhvadh)  =  blasen;  neben  dhva  konnte  dhma 
treten,  wie  dhmä  aus  dlivä  (11,274),  hmal  aus  hval  (11,283)  ««>" 
gen ;  und  dass  dhma  =  dhva  bestanden,  beweist  Benf.   II,  '34  sqq. 


—    51    — 

vgl.  mit  I)  262  sqq.     Kann  es  nun  noch  befremden^  wenn  wir  uns 
trotz  der  allgemein  herrschenden  Ansicht  von  der  Identität  des  griech. 
Wortes  &i6g  und    des  ^skritwortes    d6va    die   Kühnheit   nehmen, 
dieselben  zu  trennen  und  S^eFo,  Gott  ==  dhava,  Mann  2u  setzen? 
oder  sind  wir  nicht  vielmehr  gezwungen,  d^eog  und  d6va  zu  tren- 
nen ,  weil   '}  erstens  die  lautfiche  Vermittlung  derselben  unmöglich 
ist,  was  auch  Benfey  II,.  207  (vgl.  dessen  Artilcel  über  Indieti,  p. 
159)  sagen  mag,  und  weil  ')  zweitens  d-€pg  (hauchend,  athmend, 
denkend  »  Geist)  an  ^vog^  &vov,  Rauchwerk,  d^tiov,  &ietov  (der 
rauchende  Schwefel,  vgl.  unser  Schwef-el  aus  sa  +  vap  =s  lat.  vap-or, 
lak.  ofMjpä  =  da/uij,  Kan-vogy  wo  x  =  hv),  endlich  an  d^-f^og,  .eig. 
Hauch,  Stützen  hat,    die  unerschütterlich  zu  sein  scheinen?     Was 
sehr  für  unsere  Ansicht  über  diesen  äusserst  wichtigen  Punkt  spricht, 
das  ist.  der  Umstand,  dass  auch  unser  deutsches  Wort  Gott  (goth. 
gutb  —  gnd,  der  Abgott  — ,  althd.  kot,^  cot,  mittelhd.  got,  uieders. 
god,  iuigels.  engl,  god,   altnord.'  gudh,    schwed.  dän.  gud)   höchst 
wahrscheinlich  Gkist  bedeutet.  Vgl.  engl,  gust,  blasen,  isläqd.  gioster, 
das  Blasen,  engl,  gust  der  Stoss,  Stosswind,  schwed,  gust  (griech« 
a-fioipfj,  Benf.  n,274  von  dhmä  aus  dhvä,  dhva  =^  dhu),  altnord. 
ged  der  Sinn,  Geist  (und  dies  Wort  selbst),   verw.  mit  Ut.  od-or. 
(C  hod-or),  gr.  od^/nfj  {Fod'/xtj  f.  hFoä-iu^,  vgl.  äof/nog),  weiter 
nilt  op&og  (stiiikend  =s  Mist),  ''A&-fjvrj  (vgl.  oben  p.  4)  und  dem  San- 
ekritwort  gandha,   das  aus  hva(n)dha  (lu%  dhu  +  dh)  entsprungen 
sein  muss.  Die  vollständig  erhaltene  Urwnrzelf.,  woraus  ov&og,  ^A&- 
ijvfjf  ga(n)dha;  Gott  entsprangen,   ist  in  unserm  Wort  düten,  tfiten 
ms  blasen  nicht  zu  verkennen:  für  tüten  muss  bei  Benfey  II,  274 
(wo  Dampf  ans  dhvap)    eine  Urwurzelform  dhvath,  dhvadh  aufge- 
stellt werden,  woraus  unser  Wort  Gott  (hva  +  th  oderdh),  femer 
Mk^th  (dhma  ==:  dhva  +  dh) ,  Wüth,  endlich  der  Name  des  Gottes 
Odin  oder  Wuotan  (der  so  der  gr.  ^^&tjvij  entspricht,  vgl.  di^v  f. 
u&ijv,  Druse)  sich  erklären.  — ^  Nachdem  ich  soweit  gekommen  bin^ 
darf  ich  nicht  verhehlen,  dass  die  Begriffe  blasen^  tönen  und  leuchr 
ten    sich   auseinander  ergeben;   vgl.   die  Entwickelung  der  Wurzel 
a^pa  (sa  +  Jiva,  hu)  bei  Benfey ;  ich  darf  nicht  verhehlen,  dass  un- 
ser deuten  (eig.  hell  machen)  neben  düten  uns  zwingt,  der  Urwurzel 
dlivadh  oder  dhvath  (=  ath  bei  Benf.  1, 260,  wo  uv&-Qa^)  den  Dop- 
^Ibegriff  tönen  (blasen)  -^  leuchten  zu  geben.     Ausserdem  will  ich 
hier  nur   noch  erwähnen,    dass  von  Sanskrit  an  (blasen  =  dhvan, 
tönen)  anala,    Feuer,    von   Hvan   in   lat.  cano  (tönen,  blasen)  cinis 
(glühend,, Asche;    vgl.  £avilla  zu  dhav,    Guna  von  dhu)    stammen, 
Wörter,    deren    vollständige  Urform   im   celtischen  tan  (Feuer)  er- 
halten sein  dürfte;   vgl.  Forsch.  I,  61;   und  ich  will  noch  hinzufü- 
gen,   dass    die   in    unserm  deuten  neben  düten  erhaltene  Urwurzel 
dhvadh  (dhvath)  mit  dem  Begriff  leuchten^    hell  sein  oder  machen 
im  griech.  a-xad-'k-üm  (Forsch.  1, 164.  11,16)  ebenfalls  vollkommen 
erhalten  vorliegt'   Nun  habe  ich  femer  schon  früher  (Forsch.  1, 157 
sq.)  benäerkt,  dass  die  von  Benfey  II,  101  sqq.  behandelte  Sanskrit- 


-    62    — 

Wurzel  bhd,  leuchten,  aus  hv&  n  dhvA  (bhftsh,  sprechen,  aus  hväsh, 
bväksh  ^  dhvAksh  ib.  II,  275)  ist  und  dass  die  vollere  Urform  von 
bhlly  nämlich  dhvä,  dhva  im  griech.  d-ia)  d-avfia,  d-äf^ßog  n.  s.  w. 
erhalten  sein  dürfte.  Neben  bhÄ,  bha  aber  erscheint  nicht  nur  bbu 
{(päoq,  (fuFo^j  g^avog)^  sondern  auch  bhl  mit  gleicher  Bedeutung, 
wofür  uns  gr.  tpi-agog  »  kufiitQoq  bürgt:  ist  es  nun  erlaubt,  bbi 
aus  hvi,  dhvi  (dhvi-db,  dhvindh  in  rivd'oq.  Forsch.  1, 182,  a-ntr&ijQt 
indh  bei  Benf.  1,250;  vgl  q>aiS'i)6q,  fpotß-Sg)  mit  di  (in  dina,  der 
leuchtende  Tag,  Benf.  n,  206,  dl-v,  leuchten)  in  Urverwandtschaft 
SU  setzen  ?  Dabei  könnten  wir  uns  auf  Benfey  II,  228.  263  be- 
rufen, wo  dr&ksh :  dhräksh,  dri :  dh?i.  Wenn  auf  diesem  Wege  aber 
die  Möglichkeit  sich  eröffnet,  das  Sanskritwort  d6va ,  mit  gpciech.  &sQg 
in  Verwandtschaft  zu  bringen,  so  liegt  diese  Mogtichkeit  docb 
so  fem ,  dass  sie  eben  dadurch  zur  Lfnmöglichkeit  wird ;  and  es 
wird  dabei  sein  Bewenden  haben  müssen,  dass  wir  ^eeb.  &wqjvon 
Zevg  trennen  und  d^toq  für  =  Geist  erklären.  Zu  ^^a,  ^eaa^ai 
vgl.  noch  Bötticher,  Arica,  p.  70,  nro.  147«*  Die  Erkenntniss' aber 
von  dieser  Kluft  zwischen  d^va  und  d^eog,  der  Nachweia  der  Dn- 
verwandtschaft  beider  wird  eins  der  wichtigsten  Resultate  bilden 
für  die  Religionsgeschichte  der  Indogennanen. 

83.  Zig)VQog,  o,  Sohn  des  Asträos  und  der  Eos,  der  Westwind. 
^Da  lat.  Favonitts  (verw.  mit  favilla,  glühende  AschjB,  eig.  ^Aasenä 
SS  sprühend,  brennend^  glühend)  zur  Wurzel  dhu,  ^-^:oc^atf=^) 
beiBenfeyü,  271  sqq.  gehört,  so  wäre  es  nicht  unmöglich  dass  auch 
Ztk(ffVQog  dorthin  gehörte  und  eig.  blasend,  wehend  bedeutete;  vgl. 
rvqxx)  ib.  ü,  275  aus  dhva-p  oder  dhva-bb,  verw.  mit  tf/iq)og  (u 
+  7it(f  =  d-hvabh),  Dunst,  Qualm,  Rauch.  Dann  stände  jÜtp-v^ 
vieUeicht  in  Verwandtschaft  mit  ^d\f/  ^  ^clk^  (Meerstarm,  Oebrause) 
Ib.  I,  683  von  der  Wurzel  gval,  jval  =  gVa,  g'u  +•  1,  die  vielleicht 
aus  dva,  du  entsprang  und  =  dhu,  &v-io  ist.  Vgl.  dri,  dhri,  dräksh, 
dhräksh  ib.  II,  228,  263  und  d  =  g ,  j  ib.  II,  200  sqq.,  217  u.  sonst; 
dann  ^dneSov,  dunsdov  (aus  dbvap)  im  Art  Tiftnrj.  Da  lat  fa- 
vonius  für  fabonius  (favilla  für  fabilla).  stehen  kann,  so  stamnaten 
Zi(p-vQog  und  Fav-onius  vielleicht  von  Einer  Wurzel  (dhu,  dbvs 
-f-  bh).  Vgl.  febris,  Fieber,  eig.  wohl  heftige  Bewegung,  verwandt 
mit  unserm  beben  und  rpiß-of-iai,  ib.  n,  104  sq.  (wo  bhi  aus  bn, 
hvi  =  hvja  ==  hva  +  ja  =  dhva,  dhu  II,  27 1  sqq.) :  stossen  ist  ')  =  er- 
schüttern, heftig  bewegen^  ^)  =>  ausstossen,  blasen,  schnauben.  An* 
ders  über  ZiqvQOq  Benfey  I,  616,  der  das  Wort  mit  fog^,  o,  ^ 
Dunkel,  der  Abend ,  der  Westen  zusammenstellt.  .  Die  Richtiffcc^i^ 
dieser  Zusammenstellung,  die  jedenfalls  sehr  nahe  Hegt,  will  ich  nicht 
bestreiten,  desto  mehr  aber  die  Etymologie,  welche  Benfey  yon  Ü(f% 
aufgestellt  hat  \g\,  ßacp  (hvabh),  dvtp  (dhvabb)  in  ßänrw,  ^vhth» 
ib.  II,  66  sqq.,  wozu  unser  taufen  und  tauchen  ib.  IT,  370:  dort  steht 
auch  Sanskrit  güdha  von  guh,  imraersus^  verborgen^  das  auf  gnb, 
bedecken,  ib.  II,  322,  aus  hvah  =  dhvah  (dhva,.  neigen^  vgl.  Ist 
vergere  mit  mergere)  hinweiset.  Neben  guh  (aus  gubli  «=  hväbb,  ßo^^ 


-    53    — 

sa  dhvabh,  ivtp)  erscheint  ib.  knbh  >=  kub,  bedecken,  wozu  nnser 
Wort  Hanbe  passt  Za  derselben  Wurzel  gübh/  kubh  &=  hvabh  s 
abh  gehört  unser  Wort  Abend,  das  verw.  ist  mit  eben,  Ebene  {Sa- 
ntäovj  ^niiov,  f.  iciTUTov),  Ebbe,  wie  schon  Schwenck  erkannt  hat. 
Der  Omndbegriff  dieser  deutschen  Wörter  ist  neigen ,  sich  neigen, 
sinken,  niedrig  sein;  verw.  sind  lat.  campus  (ib.  11,324}  aus  hVap 
=  dhvap^  ian-f^ov,  Ebene)^  cub-are,  cumb-ere,  wo  cu(m)b  =  hva-bh) 
während  in  ti-tub-are  (wanken,  sehwanken,  eig.  neigen,  rgl:  nutare 
ib.  n,  182  von  hnu)  die  vollständige  Urwurzel  dhvabh  (dh  in  t  wie 
In  rutilas,  ^^,  iQv&Qoig)  erscheint ,  die  auch  im  deutschen  Wort 
taumeln  erhalten  ist«  Vgl.  engl,  tumble,  taumeln,  stürzen^  umdrehen, 
pnneln,  franz.  tomber,  altfranz.  tumer,  purzeln,  stürzen,  dann  die 
vom  verstümmelten  Wörter  baumeln,  bummeln,  bammeln,  Bommel^ 
feiii^' beben  itpsßo/Liai,  vibrare),  seh«- weben  u.  s.  w.  Dieser  Aus- 
einandersetzung zufolge  erklä're  ich  ^otpog  aus  einer  Wurzel  dhva 
+  Ui  =»  dhvabh  =  ivg)  in  dvnxta  und  halte  es  für  zusammengehötig 
mit  iunidov  =  ^omsiov,  wo  ^«71  ä»  dhvan  =s  JvaTr  =  SFan  =« 
Sjan  s  ^an :  ^090^  ist  also  das  was  Svnxti  «=  ycvnxsi  (vgl  kippen^ 
wippen),  was  sich  duckt,  was  sich  neigt,  sinkt,  dieNeige^  Senkung 
des  Tages.  Da  visrgere:i=mergere,.  so  könnte  mali ^090^  auch  durch 
Donkd  übersetzen ;  allein  die  erstere  Deutung  scheint  mir  denVor- 
EUg  lU  verdienen.  Von  ^i(poq  =  ^6(poQ  (vgl.  xv^ipag  mit  yv6q)oq^ 
dv6(poq^  die  zu  Benfey  II,  180  sqq.  gehören,  wo  auch' die  II,  324 
behandelten  Wurzel£f.  yvan,  xvan  anzusetzen  sind)  bildete  sich  als- 
dann Zitp-vgog  es  abendlich,  westlich,  Westwind.  , 

*  84.  Zrj&oQy  6,  Sohn  des  Zeus  und  der  Antiöpe,  Gemahl  der 
A^don  oder  der  Thebe,  soll  nach  Schwenck,  Andeutungen  p.  196, 
im  Namen  vollkommen  dem  Zjjvjjg  entsprechend  sein,  ctem  Sohne 
des  Boreas  ulkl  der  Oreithyia.  Zjjvfjg  kann  von  ^a  =  ^la  +  ätjfu 
hergeleitet  werden;  vgl.  ^arjg,  sehr  wehend,  «türmend,  d?JTrjg,  6j 
Wehen,  Blasen,  äfjrog,  stürmisch,  und  den  Kamen  des  Vaters  der 
M6dea  Aljjvfjg  (f.  'AF/jvfjg)^  wenn  derselbe  anders  von  dem  Namen 
des  Feenlandes  Aea  (kann  auch  dieses  als  Land  der  Morgenwinde 
gefasst  werden  ?  schwerlich)  getrennt  werden  darf.  In  Zfjd^-og  könnte 
eine  Fortbildung  der  Wurzel  vä,  wehen,  bei  Benfey  1, 262  sqq.  (aus 
dhvä  =  dhmä  II,  274,  eig.  stoss^n,  ^vfo,  s=  ausstossen,  blasen, 
^v-fiog)  durch  dh  erkannt  werden,  also  eine  Wurzel  vädh  (=  vädh. 
Ib.  1,253,  stossen,  eJ^-^w),  vadh^  woher  wir  schon  früher  nv&-og 
(blasend  «b  riechend)  und  den  Namen  'Ad^-ijv?]  herleiteten.  Da  der- 
Begriff  blasei\.  =  tönen  (vgl.  unser  Düte  =  Blase,  düten  =  blasen, 
plattdeutsch  tuten,  von  dhu^  ib.  11,  275  sq.,  +  dh),  so  könnte  Zfj&og 
auch  „sehr  tönend^  bedeuten  und  Z-fjd-'Og  mit!^-^J^-wV  ver^tindt 
sein  Vgl.  vad,  Fa^  bei  Benfey  I,  361  sqq.,  11,62,  wozu  d-rji-wv, 
das  sich  zu  detdo)  (wo  vid  =  vad)  verhält  wie  ag-ä  zu  uly,  al^  ib. 
I,  345.  Neben  vad  bestand  eine  Wurzelform  vadh^  wofür  /nvSi'Og 
bürgt,  verw.  mit  unserm  düten,  tüten  (wo  dhva-dh) ;  ßo  mag  Zfj&^og 
von  &-+■  vadh  =  vad  stammen.     Wie  neben  vad  (a-iyJ-wV,  vöf]g. 


—    54    — 

viiuij  avifj)  vid  (in  oBiiai)  erscheint,  (m>  konnte  neben  vadh  (=  dhva 
-4-  dh,  /ur^-G^,  dUten)  vidh  bestehen  (?gl.  ib.  I,  263  sqq.,  wo  yidh 
xMvadh,  stossen):  vidh  ist  aber  dann  (vgl.  ib.  n,  60)  «os  hvidh  = 
md^  in  tf/i&'VQo^  flir  amd'-votigj  blasend,  säuselnd  n.  s.  w.  Ebenso 
konnte  eine  Wureel  vit  (=s  vidh,  vid  ans  dhvidh,  dhvid)  bestehoi, 
die  in  Betreff  des  t  mit  lat.  vat-es  ib.  II,  63  hannonirt :  diese  War- 
lel  erkenne  ich  in  ^ir-vkog,  d,  Sohn  des  Zethos  und  der  Aedoo, 
auch  B  ^Ir-vg,  d,  Sohn  des  Tereos  nnd  der  Prolme.  Vielleldit  ge- 
bort hieher  auch  der  Name  OitvXoq  (argiv.  Heros),  siclier  aber  unser 
Bwitschern  (z  aus  dh,  vgl.  zwerch.  Zweig  von  dhvfi  bei  Benf.  II, 
378  sqq.),  althd.  zulsar6n,  engl,  twitter,  schwed.  quittra  and  ehe- 
mals im  Deutschen  kittern  statt  quittem,  wie  swer-ch  und  quer, 
Zwir-L  und  Quir-l,  Zwet-sche  und  Quet-sche  neben  einander  stdiieiL 
Zu  switschem  vergleicht  Schwenck  schwed.  qwäda,  sinf^en,  was  er 
als  die  Grundform  von  quittra  betrachtet,  dann  angelsa'cha.  evythRn, 
jammern.  Alle  diese  Wörter  .gehören  sicher  su  Benfey  H^Cüsqq^ 
wo  bv§  aus  hva  (+  ja)  =s  dhva,  dhu,  n,  275  sq;  Was  die  Wnr- 
selform  vIt  s  *7r-t;Aoc  betrifit,  so  erkennt  Benfey  dieselbe  In  bt 
in-vito;  sicher  begründet  ist  sie  durch  litth.  waitoju,  kbigen,  .&eii- 
sen,  Ib.  n,  60;  den  ersten  Theil  des  Namens  Oiro-Xivog  dasu  u 
stellen,  kann  ich  mich  noch  nicht  entschliessen ,  so  nahe  auch  die 
Zusammenstellung  liegen  mag.  —  Sehr  dunkel  ist  der  Name  des 
Bruders  des  Zij&og,  des  *AfA(ft(ov^  d.  Auch  dieser  Name  kann  den 
Begriff  des  Blasens  &=  Tönens  enthalten.  Vgl.  ^ßtp^,  j;,  *)  die  Stimme^ 
*)  lakonisch  =  oV/Uif  (j^o/uq^ä,  oaf4j},  Adxofysg^j  Hesych.).  Die 
sweite  Bedeutung  von  d/afpfj  ist  durch  lat.  vap-or,  xan-vdg  (wo  hvap) 
unser  Dampf  (von  dhva-p  =«  ^»t?,  xvrpm,  bei  Benfey  II,  275)  und 
xpk(foq  (sa  +  d-hva-p  oder  d-hva-bh)  hinlänglich  geschütst:  vgl 
"Afai-arog,  Tltpui-arngy  welchen  Namen  ich  Forsch.  I,  65 — 6  durch 
9 im  Zustande  des  Dämpfens,  Rauchens,  Qualmens,  Brennens^  er- 
klärt habe,  mit  Rücksiclit  auf  nuXutar^  ib.  II,  83.  Das  Wort  o/u^)^', 
Stimme,  leitet  Benfey  I,  337  von  der  Sanskritwurzel  vak'  +8== 
vaksh;  es  kann  aber  auch  von  (h)va-p  ib.  ü,  61  (wo  goth.vdp-jan, 
schreien ,  engl,  weep ,  weinen ,  Fan  in  dnvvS)  hergeleitet  werdea 
(Vgl.  Bötticher,  Arica,  p.  88).  Die  dort  für  dnv(a  aufgestellte  Wur- 
zel hvap,  hväp  ist  aber  aus  d-hvap  (ib.  11,275 — 6).s=dhvap,  dhop. 
dhüp  (sprechen),  rvq^^o)  II,  275.  So  kann  Amphion  wie  Zethos 
durch  „der  Tönende"  und  durch  „der  Wehende,  Blasende^  erklärt 
werden;  doch  ist  diese  Etymologie  nichts  weniger  als  sicher.  Vgl 
den  Art.  'YnsQtwv. 

85.  ZotTsvq,  o,  Sohn  des  Trikolonos  und  Bruder  des  Paroreos 
(am  Berge  wohnend,  vgl.  IJdv  naQfßtQsi r^jg),  der  den  Ort  2^tum 
oder  ZiOiTfia  in  Arkadien  gründete.  In  diesem  Namen  könnte  die 
schon  im  vorigen  Artikel  besprochene  Wurzel  vit  =  "/r-v^,  litth. 
waitoju,  lat.  in-vitare  bei  Benf.  II,  60,  oder  vielmehr  deren  GrtiiMl- 
form  dhvit  erhalten  sein,  =  öFn  (f.  SFit)  =  f/r.  Der  Name  Zo#r-#i/c 
wäre  =»  tönend,  singend,  d-uöm'^  d-oid-dg,  vielleicht  ein  BeinaiDtf 


-    Ö5    - 

des  Paoy  des  Vorstehers  des  Uirtengesanges  (vgl.  Schwenck,  An- 
deatungen  p..  21^  sq.),  oder  aber  des  tönenden  «=  lärmenden,  brau- 
senden Poseidon;  des  Herrn  der  (iimmlischen  Wogen  und  Wasser 
(denn  das  war  er  gewiss  in  Arkadien ;  vgl.  Forsdi.1, 137),  wie  es  denn  in 
dem  nahe  bei  Zoiteia  gelegenen  Orte  Trikolonoi  einen  auf  der  Höhe 
gelegenen  Poseidpnstempel  gab,  nach  Hoffmann,  Griechld.  u.  d.  Gjt. 
p.  1158.  Dies  ist  naturlich  nichts  als  eine  bescheidene  Vermnthungy 
die  auf  Sicherheit  nicht  den  geringsten  Ansprach  macht.  In  Betreff 
von  gr..  t  aus  dh  vgl.  (dn-s^ov  (aus  dbvap)  und  dazu  den  Art  Tdfzn?jl 
•86.  'Jißrjj  ^',  die  Göttin  der  Jugend,  wird  von  Benfey  D,  210 
(wo  "^ßtif  '^ßoi^y  ^V^lßog  u.  s.^  w.)  mit  lat.  juvenis  in  Verwandtschaft 
gesetzt  und  von  der  Simskritwurzel  div,  glänzen,  (djn)  hergeleitet 
Diese  £tymologie  scheint  mir  unrichtig.  Vgl.  lak.  ofKpa  =  oifi^, 
lat  vapor,  Dampf,  Tvq>  ib.  H,  275,  von  dhva  (+  bh  oder  p)  ^  dhma, 
dhm&  ib;  E.  274:  Grundbegriff  ist  stossen,  woraus  der  Begriff  bla- 
sep,  schwellen,  aufschwellen  (ä-dhmä-tft,  Aufgeschwollenheit)  natür- 
lich Uei^vorgeht  Dass  schwellen « wachsen,  lehrt  Benfey  an  vielen 
Stellen,  s.  B.  U,.l64  (wo  ^vi,  ^va  aus  kvaahva;  vgl.  II,  63).  Mit 
tfßij  verw.  ist  Iffq^i-axo^  (blasen  ist  *)  a=  dampfen,  rvq)Hv^  ^)  «a 
Behvrellen,  wachsen)  und  vß-^ig  (aufschwellen  =  übermtithig  wor- 
den), dann  tat  über,  uberta?,  ferner  pubes,  puber,  pubertas,  wo  pub 
SS  hvabh  =s  vabh,  ubhssub-er,  ubertas.  Den  Begriff  wachsen  kann 
man  auch  anders  erklären,  nämlich  direct  aus  dem  Grundbegriff  der 
Wurzel  dh-va,  dhu,  ;^'-co,  stossen  =  au£Btossen,  aufwallen,  aut- 
opringen  ^vgl.  &o6g,  spitz,  dann  fvdvg,  l&vg  von  vadh^  vidh,  |b. 
I,  253  sqq.,  d4m  Holz-stoss  =  Holz-haufe),  sich  erheben.  lal 
letztere  Deutung  die  richtigere  (wie  ich  glaube) ,  so  lässt  sich  ans 
dem  Deutschen  Hüfte,  hüpfen,  ferner  üppig  (vgl.  scbwed.yppa,  er- 
beben, angels.  uppan,  sich  erheben)  vergleichen.  Mit  der  Wurzel 
(dh)va-p  (ib.  II,  275 :  dbüp)  kann  übrigens  vah,  wachsen,  f.  dh-va-h 
ib.  I,  87  nahe  verwandt  sein;  vgl.  auch  va,  vä,  wehen  ib.  I,  262 
sqq.  aus  dhvft  =  dhmä  II,  274.  Zu  lat.  puber  vgl.  noch  nofi(p6g 
(nv^  =3  hvabh).  Blase,  Geschwulst,  das  sich  zu  ojuqxi  =^  o^/lij}  ver- 
hält, wie  puber  zu  über,  dann  no/Lupoltf^^  Blase,  Buckel,  nifiq)i%^ 
niiLKjptg^;  noftffoi  eilklärt  Galenus  durch  inavaavdasiq  rov  diQfjMXoq 
ox^tiSetig  xr^.  Zuletzt  erwähne  ich  ao^(p6g  (a  =  Präf.  sh),  schwam- 
mig, eig.  aufgeblasen,  dann  unser  Schwamm,  Island,  swampr,  ätpS^ai 
(a<p-^a<),.  Schwämmchen,  vgl.  dfpQog  (d(p-^g\  Schaum,  mit  nifji(f>i%, 
Tropfen,  bulla,  welche  Bedeutung  meiner  Forseh.  I,  22  sq.  ausge- 
sprochenen Ansicht  nach  auch  dff^qog  ehedem  hatte:  eben90  steht 
avere,  uvidus  (f.  ubere^  ubidus)  im  Lateinischen  neben  über,  uva 
f.  nba.  Doch  vgl.  zu  ^ßrj  auch  den  Artikel  ^V^nviUy  wonach  eine 
ganz  andere  Begriffsentwickelung  des  Wortes  ^'j^i;  möglich  ist 

87.  'WAioc,  0,  ep.  ^Hikiog^  dor.  "Aktog,  der  Sonnengott.  Ben- 
foy  I,  458  stellt  das  Wort  zur  Sanskritwurzel  sur,  svar,  leuchten, 
woher  sürja,  Sonne:  daraus  kann  aber  yj^Xiog,  dßiXiog  unmöglich 
erklärt  werden.     Richtiger  vergleicht   man  das  etrusk.  usil,   sabin. 


bV 


—     5ß    — 

auscl  (Grimin,  Gesch.  d.  D.  8pr.  |i.  301)i  von  der  Sanskritwurzel  ush 
a  lat.  ar-o  f.  us-o,  brennen,  woher  anrora  f.  ansosa,  170»^,  dwq  f. 
uvül^j  avfjwg.  Demnach  steht  rjiktoc,  uiktog  für  avikiOQ^  ävaiXioq 
B  lat  Aurelius  f.  Auselius;  die  Sonne  ist  als  die  brennende,  gltt- 
hende,  glänxende  beseichnet.  Wie  dtogj  diXtog  sich  su  aurora,  Aa- 
relios  verhalten,  ebenso  verhält  sich  wohl  der  Name  der  fillesten 
Bewohner  Böotiens,  der*^oyf^,  cum  Namen  derAusones:  gläniend, 
lUostris,  splendidus  ist  =s  dyavog,  edel,  erlaucht,  trefifUeh. 

88.  Hfiad^iütvy  0,  Sohn  der  Eos  und  des  Tithonos,  Bruder  des 
Memnon,  wird  häufig  von  afuifMOQ,  ä/na&ogy  tj/Liad'oetg  hergeleitet  und 
für  ein  Bild  der  heissen  Sandwüsten  der  Südländer  gehalten.  Doch 
ist  es  nicht  unmöglich,  dass  der  Name  eine  ähnliche  Bedentoof 
habe  wie  der  des  Memnon,  worüber  der  Art.  ^Ayafibfivu^v  nscfaso- 
sehen.  Vgl.  ij-ßatog  =  ßwog,  wo  das  Sans|[ritpräfix  6  (Beiif.1,1) 
erscheint;  ^H'/uad^lwr  kann  zur  Wunel  /nadt^toA  +  dh  hei  Ben!. 
Ily  36  i/LUP&'tJQaif  Gedanken,  flq^fJu^&Bvq)  gehören,  verw.  mit  Fbl^ 
»  va  (vÄ  ib.  1, 262,  aus  dhvä  «=  dhmä  H,  274)  +  dh  in  '^^jfvij, 
ov&'og  (riechend,  stinkend,  eig.  hauchend).  Demnach  kann.^jua- 
d^lfjDv  ein  Bild  und  Name  des  im  Osten  sich  erhebenden  Mwgen- 
windes  sein  wie  Mafmov.  Vgl.  den  FInssnamen  ^Ainu&oq^o,  FhuB 
in  Eiis,  der  später  Ma/uaog  hiess  (Hoffmann,  Oriechld.  n.  d.  Gr.  p. 
873),  femer  Muvfjg,  d,  Fluss  in  Lokris,  der  auch  Body^mq  \Am 
—  Namen,  die  sicher  cur  Wurzel  ^o-^  gehören  und  sich  auf  lief- 
tige,  stürmische  Bewegung  beziehen.  So  kann  auch  "Hfiad-ltaf  gna 
allgemein  als  Luft-stürmer  gefasst  werden;  verw.  ist  der  Name ^juct- 
fwV,  ^Afjia^ovsq,  worüber  Forsch.  I,  11 — 12,  weiterhin  "AfAV^mfi 
worüber  oben  p.  19 — 20.  Wie  steht  es  mit  dem  Namen  der  Ne- 
reide ylindd^tta7 

89.  Tlnidavog^o,  =i*Amöav6g,  Flussname;  *HQi^av6g,6,  Name 
eines  fabelhaften  Flusses,  den  auch  ein  kleiner  Fluss  in  Attika  trSft 
Ich  verbinde  diese  beiden  Namen,  weil  sie  ähnlich  gebildet  scheineD 
und  derselben  Deutung  sein  können.  Den  Namen  iFfQ-i^aPog  (vgl 
TtkX'iövog,  nsk'iTvog,  für  naX^ixavog  bei  Benf.  11,81)  kann  man  mit 
ÜQog  ==  Xißuöiov  zusammenstellen,  bei  Benf.  I,  324,  wo  vär,  väri 
Wasser,  lat.  mare.  Von  einem  dem  lat.  mare  entsprechenden  slar. 
Worte  (vgl.  po-morle,  ora  maritima,  woher  Pommern)  kommt  nach 
Fallmerayer  Morea,  der  heutige  Name  des  Peloponnes.  Hiervon 
ausgehend  wirft  Pott,  Etym.  Forsch.  II,  43  die  Frage  auf,  ob  ApiSi 
yinta,  der  alte  Name  des  Peloponnes,  mit  dem  Sanskritwort  ap, 
Wasser,  zu  vergleichen  sei.  Ist  dies  wirklich  der  Fall ,  so  mnssfe 
man  den  Namen  Ania,  "Anig,  ij,  von  dem  Eigennamen  ZAn^,  0, 
Sohn  des  Phoroneas,  alter  König  von  Argos,  Broder  der  Niobe, 
trennen;  doch  könnte  trotzdem  eine  nahe  etymoL  Verwandtschaft 
der  beiden  Namen  festgehalten  werden,  insofern  Apis  ein  bewäs- 
sernder d.  li.  ein  besaaraender,  befruchtender  Gott  sein  kann.  \gl 
vap,  vip,  OTTvuoj  oifpdo)  bei  Benfey  I^  340  sqq.,  wozu  ich  spSter 
den  Namen  Ocßakoc  stellen  werde ;  zu  Faiiy  Fijn  ib.  p.  342  kwn 


~     57     -- 

'^Aniq  ebenfalbi  (mit  ic^^icher  Bedeutung)  gestellt  werden^  wie  ich 
denn  das  Wort  ap,  Wasser,  mit  .der  Wurzel  vap  für  verwandt  halte 
und  beide  aus  dbvap  herleite.  Vgl  kap  ans  hvap,  ib.  II,  322,  dhü, 
decidere  ib.  II,  275  (dhva(n)g'  =  va(n)g'  =  sch-wingen,  ib.  II,.  21), 
ha;  projicere  ib.  II,  194.  Das  Wasser  (ap)  kann  als  das  hefdg 
bew^e,  schnelle,  laufende  s  ritmende  bezeichnet  sein,  vgl.  oben 
p.  4  (lat.  aqua,  eqnus,  goth.  luhvs,  ahva),  oder  aber  als  das  weicbe 
[un^-akog,  lyT^-mg  zu  Benf.  11, 324  sq.,  wo  auch  unsere  Wörter  schwach, 
weich  und  Weib  anzusetzen),  nachgiebige  Element  im  Gregensatz 
zur  Erde  als  dem  festen.  —  Uebrigens  sind  die  eben  gegebenen 
Etyniölogieen  der  Namen  Bpidanes^  Eridanos,  Apidaneis,  Apis  nichts 
weniger  als  sicher.  Vgl.  ijjißäavog,  schwach,  zu  Benfey  II,  324, 
von  hvap  s  hvip  in  (dnvq^  eig.  geneigt  =>  *)  biegsam,  weich, 
schwach,  ^)  =  abschüssig,  steil;  hierüber  das  Nähere  oben  p.  1  sq. 
und  in  den  Artt.  Ti/nntj  und  Tupvg.  Danach  könnte  man  Apia 
als  steiles  Grebirgsland ,  die  Apidaneis  als  Makedonier  (fiax^Svol^ 
Höhenbewohner)  und  den  Apis,  deh  Sohn  des  Pboroneus,  ähnlich 
lassen  wie  den  Apgialeus,  den  Bruder  des  Phoronens.  Der  Fluss 
Epidanos  aber  könnte  als  TJnf^uvog,  als  geneigter  ^  gebogener, 
gekrümmter,  älßKa/nnvXog  oder  U<arro^c koc  gefasst  werden,  wie  der 
Kephissos  und  Ilissos.  Doch  ist  liier  zu -keiner  Gewissheit  zu  ge- 
langen. Vgl.  noch  Curtius,  Pelop.  I,  108.  179. 338. 

.  89a.  Haig,  ij,  dor.  llftig,  die  Ööttin  der  Morgenröthe ,.  steht 
bebmntlich  (vgl  Benf.Ij^  27.  11,334)  für  Avaig,  Avmog  und  gehört 
snsammen  mit  lat  aurora  für  ausosa  und  dem  Sanskritwort  ushas, 
der  frühe  Morgen,  von  der  Wurzel  ush,  brennen,  lat  ur-o  f.  us-o, 
gr.  (w(xt,  avw  f.  avaoK  Daraus  erhellt,,  dass  Preller  I,  299  not.  2 
kein  Recht  hatte,  tjwg  mit  utj/ui  zu  verbinden.  Doch  kann  die  bei 
letzterem  Worte  zu  Grunde  lieg:ende  Wurzel  u,  va,  vä,  wehen,  mit 
der  in  aSw,-  uro  steckenden  Wurzel  ush,  vash  (viell.  aus  uksh, 
vakah,  vag'  +  s  und  ug',  vag'  aus  hvag'  =  bhag'  —  fp^yyog  —  ib. 
II,  101  sqq.)  verwandt  sein,  weil  die  Begriffe  hauchen,  blasen,  bren- 
nen, leuchten  verwandt  sind.  Schon  Benfey  II,  333  hat  avo)  mit 
äff^i  (ush  mit  u,  va,  vä  I,  262)  in  Zusammenhang  gebracht.  Ver*^ 
wandt  mit  Tiaig  ist  ^Hkiog  (aus  AvtXiog,  AvasXiog^  vgl.  lat  Au- 
fleliufl,  AureUus).  Zu  ush  •  (vash)  in  avm  neben  u  (va)  in  utjfÄi  vgl. 
DOch  kush  (9U8h,  Benf.  II,  168.374)  in  xuvo)  (.  xavao)  neben  ku  in 
Ktiiiirjg,  von  einem  Worte  yc/jog,  xfjov  =  d^vog,  &vov  (vgl.  SvM^/jg)j 
wie  sdion  Passow  erkannte ;  kush  aus  bvash  enthält  die  ältere  Form 
der  Wurzel  ush  (ib.  1, 26),  wie  ku,  kva  aus  hva  die  ältere  Form  der 
Wurzel  v&  (ib.  I,  262,  aus  hvÄ,  woraus  auch  kvÄ  werden  konnte, 
nach  Benf.  11,63);  das  Verhältniss  ist  wie  bei  kub-ga:  ub-gaib;II, 
322.  Die  volle  ürwurzel  muss  dbva-sh  (dhu ,  d^-f.i6g,  +  sli)  ge- 
wesen sein,  wodurch  bbä  bei  Benf.  II,  101  sqq.  und  <;va  ib.  II,  168 
sq.  (bha  aus  hva,  yva  aus  kva,  hva)  unter  sich  und  mit  gr.  &ia^ 
S^avfm  (Forsch.  I,  157;  vgl.  die  Artt  Zevg  und  ©f/a)  vereinigt 
wecden  können« 


—    68    — 

89b.  0a(ioV^i<>i  Vater  des  Oeagros,  König  von  Thrakien,  der 
von  Dionysos  selbst  in  die  Orgien  eingeweiht  wurde;  von  Tharops 
gingen  dann  die  -Mysterien  des  Balcchos  auf  seinen  Enkel  Orpiieus 
Ober.  Vgl.  Jacobi/  H.  d.  Myth.  p.  263  not  4,  p.  588  not  2,  p.  851. 
Der  Name  könnte  zu  Benfey  II,  309  sqq.  gehören^  wo  von  (d)hvar 
:s(d)hvri  +  p  oder  bb  der  Name  X)Q(pivg  abgeleitet  wkd,  und  derDunl^le 
bedeuten;  vgl  TQOtfoSvtogt  G^oipaiviog  oder  &gonw¥U}g  (heisat  oxorio^ 
bei  Mueller,  Pragmm.  Uistt  Graecc.  III^  637)  und  d^  Namen  6et- 
ifvnag,  den  ich  schon  früher  (im  Artikel  E^qvfAtvai)  mit  dem  Nameo 
*A^ßaq  für  verwandt  erklärte.  Das  VerhUtniss  ist  wie  bei  dti\6(; 
SS  oXoq  (dhvar  ^  var,  sch-war-s).  Begrifflieh  verwandt ,  ist  ^i^^ 
^iQUTiMv ,  da  umringen,  einhüllen,  bedecken  =  schützen ,  flehinDen 
B  helfen ;  vgl.  über  helfen  den  Art.  ^Ekstp^rwQf  ^EkntjviaQ  und  lu 
d^iQunvri  3  d-aXd/Liij  die  Wörter  xaXvßfj  (ib.  11,  312,  xahhxid)', 
lat  casa,  unser  Haus  (verw.  mit  Hautj  hüten,  h^&w),  ferner 
dHXa^,  ^vilaxo^  (Balg  verw.  mit  bergen  sowie  mit  ^Xax  ans 
dhur,  dhvar  +  x),  wo  d^vX  b  dhür  ^  dhur,  dhvar  ss  hvar  io 
^Xa^.  Wenn  &«,Xafjifj  eig.  Höhle  bedeutet,  so.erinne>re  näan  sich 
an  unser  Thal,  lat  val-lis  (ßenf.II,  301),  worin  der  Biegriff  neigSD 
=s  ')  biegen,  krümmen,  drehen,  umgeben,  ^)  sa  senken,  sinkeii,  nie- 
drig, tief  sein.  Mit  QuQoxf/  und  TgotptSvtoq  vergleichen  Ifisst  sidi 
unser  Wort  trüb  (anders  Schwenck,  D.  W.  8..v.);  man  sehe  ainfa 
die  Artikel  Mtgotp  {f,uQon  kann  »  Fsqon,  ^FiQon  =s  O-Fgon  ss  unMnn 
trüb  sein)  und  MsXd/anovg  (Mika/xn-og)  nach.  Den  Namta  2a- 
Qanig  hierherzuziehn  und  "=  schwarz  zu  erklären,  sei  es  dass  er 
für  GaQumg  oder  für  ^Fagann;  (sa  -H  Fgan)  genommen  würde, 
scheint  mir  noch  zu  kühn.  Zu  Qd^oxp  =  ^Öq^wq  vgl.  Schwenck, 
Andeutungen  p.  151  (über  Thrakien). 

90.  &uviLiug,  6,  ein  Meergott,  wird  von  Schwenck,  Andeutungen 
p.  185,  in  Verbindung  gebracht  mit  voi,  6svoi  und  unserm  Worte 
Thau.  Das  Wort  vm  wollen  wir  hier  ans  dem  Spiele  lassen^  aber 
dfvio  stammt  sicher  von  dhu  ( Ben  f.  II,  275)  =  hu  (II,  1 94, /v, /M 
giessen),  eig.  stosdcn  =  schwingen  (schwingen  aus  sa  +  dh-va  + 
Guttural,  nach  Benf.  11^21  :  dazu  a-ray-iov^  und  unser  Thau;  vgl 
Forsch.  I,  173)  werfen,  schütten,  giessen,  netzen.  Vgl.  ib.  I,  340  sqq. 
Auch  triefen,  träufeln,  tropfen  (zu  Benf.  II,  195,  wo  ghri  ans  hni, 
dhvfi  =  &aX'SQ6q,  d^uX-aaaa^  a-vaXd(o)  bedeutet  eig,  werfen  (ib. 
II,  309  sqq.,  von  (d)hvrip,  verw.  mit  treiben),  ja  letzteres  Wort 
ist  nichts  als  eine  verstümmelte  Form  (dh-vfip)  des  erstem.  Zo 
oTXjtXdot  vgl.  noch  ster-no,  streuen,  wobei  ebenfalls  sa  +  dhvir, 
dhvfi  zu  Grunde  liegt,  wie  bei  s-par-go,  a^ntiQM,  S'^preu  sa + 
(d)hvar,  (d)hvfi.  Zu  dtvio  gehöriJf viuiXiMv,  wo  eine  Wurzel  dhu 
+  X  zu  Grunde  liegt,  verw.  mit  unserm  feuch-t  (f  aus  hv),  gr.  vy- 
Qfig,  ferner  mit  (T-raycJr,  a-rdi^M  (f.  a'Xayjui),  wo  Tay  aus  dhvaf' 
ib.  II,  275  =  sch-wingen,  sch-wenken  ib.  II,  21,  während  in  la^  fondo 
eine  Wurzelform  dhvad,  hvad  (^  hu,  projiQcre,  -f-  d;  oder  +  db?^ 
^u  Tage  tritt.  Den  Namen  Ouv/nug  aber  kann  man  sonst  auch  (wie 


-     59    — 

ich  dies  früher  getban)  von  der  Wurzel  dhu,  S^v-fo  in  der  Bedeu- 
tung stcfssen  =s  ausstossen,  blasen  {d-v-inog)  herleiten  und  ihn  durch 
,,blasendj  windig,  stärmisch^  (vgl.  äfjui,  stürmen)  übersetzen.  [Bei- 
läufig bemerke  ich,  dass  zu  filndo  aus  bva(n)d  griech.  a-TiaWo)  ib. 
I,  564*  II,  361  gehört;  die  Grundform  von  a-ntv^  aus  sa  +  hva(n)d, 
also  dhva(n)d,  ist  vielleicht  im  Namen  JcDäiov,  6,  Sohn  des  Zeus" 
und  der  Europa^,  erhalten,   der  dann   so  viel  wie  Zeus  vdtog  und 
/iii^waoq  bedeutet.     Zu  dhvad  ==  vad  gehört  wohl  auch  vö-wq  s 
vad  ib.  1, 447.  II,  67  «  FtS-iaaa,  "Eä-iGaa],  —  Wollte  man  den 
Namen  .mit  Preller  von  d-avfia^  Wunder,  herleiten,  so  wäre  die  Form 
QavfioofT  unerklärlich;  auch  würde  ein  Vergleich  des  Namens  Thau- 
maa  mit  dem  der  Meergöttin  Keto  (worin  unser  Wort  Wund-er  steckt) 
nicht   passend   sein,  weil  Keto  selbst  als  monstrum  bezeichnet  ist, 
während  Thaumas  nach  Preller  ein  zusammengefasstes  ßild  der  auf 
dem  Meer  beobachteten  Wunder  dein  soll.  —  Ich  erwähne  hier  noch 
0avf4iia(ol,  ol,    uralte  Stadt   in  Thessalien   (in  Phthiotis),  an  tiefen 
Schluchten  hoch  auf  jähem  Abhang  gelegen ;  QavJLiaxla,  i^,  Stadt  in 
Magnesia,  angeblich  benannt  von  Oav/uaKog,  Vater  des  Uoiag  (sonst 
beiast  des  Föas  Vater  auch  0vkaxog) ;  Qav/ndainv,  zo,  Berg  in  Ar- 
kadien, dessen  Bewohner  Oav/ndatoi  heissen.  In  diesen  Namen  könnte 
die  Wurzel  dhva-iq  (hva-m  =^  lat.  cam-ur,  xdfi-vw  eig.  nitor)  bei 
Benfey  n,  320  sq.  stecken,   mit  dem  Grundbegriff  neigen,  geneigt 
8ein(Berg-neige ;=  Berg-abhang) ;  vorn  verstümmelt  erscheint dhvam 
In  /ofioly^   humus,  /Jß')ai.iaX6q  ^    ^j/n-vcuj    verw.  mit  /(^)wi',  worin 
hvan  "c  dhvan  in  &iv-aQ,  &lv,  &ig  und  unnerm  Wort  Düne.     Da 
neigen  =  engen,  zwingen,  drücken  (vgl.  eng  bei  Be'nf.  11^  17  sq., 
wo  ag'  aus  dhvarg' =  dhva-n  in  a-rtv6g),  so  gehört  zu  Benfey  II, 
320  sqq.  auch   yi/nio   (vgl.  lat.  stipare    mit    obstipus   und    Bolländ. 
atnypen,  neigen),  endlich  das  äusserst  wichtige  Wort  S^u/Lid,  eng  = 
gedrang,  gedrängt,  dicht,  sammt  d^uftstg,  drxjuftog  =  nvxvog,  d-a- 
iiivog,  ^ufÄi^  =  diwTirj^  (Hesych. ;  ob  vom  dichten  Pelz  benannt?), 
S-ufivogj  d^dfiOQog,  &diuvQtg  u.  s.  w.     Wenn  der  Thraker  Thamyras 
oder  Thamyris  hieher  gehört,  so  könnte  er  als  dichter  =  dichtver- 
aehfossener,   verborgener,  dicHt  umhüUter  bezeichnet  sein  und  sein 
Name  dieselbe  Bedeutung  haben  wie  die  Namen  Orpheus,  Melam« 
pu6  (Erginos,  Orchomenos,  Klymenos)    bei  Schwenck,  Andeutt.  p. 
151. 109i  <ioch  vgl  Forsch.  1, 106.  Die  Stadt  0«^/a  oder  Qu fdsia, 
7j,'  m  Thessaüen  ist  wohl  als  Festung  bezeichnet     Merkwürdig  ist 
das  Zusammentrefi%n  von  arsvco,  tönen  (stöhnen)  und  (Tvivco  (eng, 
voll  sein),  gemo,  tönen  und  ye/nw,   packen,  belasten;   dies  Zusam- 
mentreffen  ist  nur  erklärlich    aus   dem  Doppelbegriff  der  Urwtirzel 
dhva  (-n, -m):   neigen  =  *)  engen,   zwingen,    zwacken,  drücken, 
pressen,  =  ^)  drängen,  treiben,  stossen,  ausstossen.    Vgl.  Benf.  IE, 
182  ivuaao)  L  vaxjw,  va/Ju)^  hva/jM  neben  xavuxdgj  knacken,  knap- 
pes, knarren  u.  s.  w.). 

90a.  0f«W,  17,    Tochter  des  Kissens,  Gemahlin  des  Antenor, 
Mutter  der  KQivuS,  der  Reinen  (vgl.  xqIpov),  Priesterin  der  Athene 


—    60    — 

• 

in  Troja,  könnte  glänsend,  hell,  Ai&Qa  bedeuten.  Vgl  lat  duonos, 
bonus,  bene  (aus  dhvan,  wie  dnellum,  bellum  ans  dhval  k  hval  in 
noXe/Aog  Benf.  II,  293)  mit  bellus,  xaAoc,  hell,  hallen,  tmXdio  (x  bei 
Benf.  II,  129  sqq.  aus  hv,  wie  in  cauere  ib.  [I,  63,  verw.  mit  einig, 
unserm  s-chon,  S-chein,  s-cheinen,  q^alvta,  ijv,  en,  rivfnf/  f.  Ftjv-oyj 
a  hv-en,  hF'fjv)  u.  s.  w.,  welche  Wörter  auf  eine  Urwarzel  dhvan 
Bsdhvar  (=  hvar,  hvri  in  ghri  ib.  11,  195)  ku  reduciren- sind,  mit 
dem  Begriff  leuchten,  der  auch  schon  in  der  vorn  Terstümmelten 
Sansl^ritwurzel  an  bei  ßenf.  I,  118  (an-ala,  Feuer,  von  an,  blasen, 
SS  dhvan,  tönen  II,  275)  hervortritt.  Das  Weitere  über  diese  Wnr- 
sel  im  Art  Tevuy'tjg.  Demnach  könnte  &«äW  f.  Gtapvio,  Bfavjd, 
OFavjü)  stehen  und  schön  =  schein-end,  hell  bedenten.  Doch  läsat 
sich  das  Wort  auch  zu  der  im  folgenden  Artikel  sa  bespreehenden 
einfacheren  Wurzel  dhu,  dhva  (woraus  dhvar,  dhvri,  hvfi  in  g^ii, 
lucere)  ziehen,  also  für  QiFavjta  nehmen. 

91.  @f/a,  rj,  Gemahlin  des  Hyperion,  Mutter  des  Helios  und 
der  Eos,  eine  Gottheit  also,  von  der.  alles  Leuchtende,  Gl&nzende 
ausgeht  Früher  habe  ich  das  griech.  Wort  d^i6g^  Gott,  mit  Böt- 
ticher  (Aricap.  64:  „skr.  dhavas  vir  proprio  agitator  deinde  hei^s 
s=  gr.  &sog^)  von  der  Wurzel  dhu ,  &v-iu6g,  abgeleitet  und  durch 
„blasend,  hauchend^  =  Geist,  animus  (vgl.  dpffg  mit  ävtfiog)  e^ 
klärt;  vgl;  dazu  &hop,  Schwefel,  bei  Beut  II,  273  (dhu)  mit  no- 
serra  Wort  Bch-wefel  ib.  II,  347,  das  aus  sa  +  vap  (lat.  vip-or, 
=  dhv^p  in  Tvq)'(o)  entsprang.  Da  blasen  =  sprühen,  brennen,  (vgl. 
TiQ/o),  blasen,  sprühen,  bei  Hesych.,  t»  nQfj&o)  bei  Benf.  I,  601,  und 
lat  favilla,  glühende  Asche;  ferner  anala,  Feuer,  ib.  II,  333,  von 
an,  blasen,  hauchen  ib.  I,  118.  II,  275,  wozu  lat.  can-o  und 
cin-is),  so  könnte  &f/a  sprühend  >=  glühend,  brennend  bedeuten,  wie 
ja  auch  unsere  Wörter  s-prühen,  (sa  +  hvrr  ib.  H,  195)  und  glü- 
hen (gfi  ib.  II,  124  aus  hvri  11,195)  identisch  sind.  Dieselben  Be- 
deutungen (tönen  —  leuchten)  sind  verbunden  in  der  Wurzel  bba, 
bhfi  ((puo§,  ^^f^l)  hei  Benf.  II,  101  sqq.,  die  meiner  Ansicht  nacb 
aus  hva  =  dhva  II,  275  entsprang ;  vgl.  bhäsh,  sprechen,  ib.  II,  103, 
mit  dhö-p  (sprechen),  dhva-n  (tönen )j  dhvä-ksh,  schreien,  ih.  H 
275,  welches  letztere  Wort  zu  hväksh^  hväsh  (=  bhdsh)  werden 
konnte.  Schliesslich  bemerke  ich,  dass  hieher  vielleicht  auch  der 
Name  Gsiac,  6,  König  der  Assyrer,  Vater  der  Smyrna,  der  Mutter 
des  Adonis  gehört;  er  wäre  als  der  blasende  =  sprühende,  bren- 
nende, prlnhende  Sonnengott  zu  fassen.  Vgl  den  Art.  Zevg  und  Forscli. 
I,  157  (über  &hUj  d-arjtia  u.  s.  w.). 

92*  Qfvai,  at,  Stadt  in  Kreta,  in  der  Nähe  von  Knossos  ge- 
legen, nach  Hoffmann,  Griechld.  u.  d.  Gr.  p.  1352  vielleicht  dort, 
wo  die  venetianische  Veste  la  rocca  erbaut  wurde.  Der  Name  Offo^ 
(so  hiess  vielleicht  auch  ein  Ort  in  Arkadien,  nach  Hoffmann  p. 
1182)  bedeutet  wohl  die  Hügelstadt  und  ist  verwandt  mit  ^/c»  ^'^ 
wofür  Benfey  I,  644  auch  die  Formen  &}jv,  &tig  anfuhrt  DiescÄ 
Wort  ist  mit  unserm  Wort  Düne  (über  unser  D,  d  gegen  gr.  S,  9 


—    61     — 

Tgl.  ßenfey  II,  274.  wo  Dampf  von  dhvap),  ein  Sandhägel  an  der 
Meeresküste,  ehemals  Hügel,  Höhe  überhaupt,  verwandt  und  gehört 
zu  Benfey  II,  320  sq.,  wo  gael  f^,,  clivus,  Abhang,  von  van  s^ 
dhvan.  Ebendahin  gehört  &ivaQ  (Geneigtes  =3:^  flache  Hand),  dann 
;foy,  /O^oy,  x&oiy  (hvan)  die  geneigte,  niedrige  fe=  ebene  Erde,  Ebene, 
Fiäche,,wie  campus  ib.  H,  324  (ans  hvap  »  ap  in  unserm  Wort 
EbenCi  =  dhvap  in  dän^sdov  für  ddn^STOv).  Da  neben  ödnföov, 
danlq^  ranlq^  ränfjq  erscheinen,  so  Icönnte  man  auch  TaivuQov  für 
Tivaqov  (vgl.  ^iysoraj  Aidsaaa^  Alviävsq  neben  ^Ey^ava,  ^'Eötaaa, 
*EvifjvBg)  nehmen  und  durch  clivus,  Neige,  Abhang  =3^  Höhe,-  Berg, 
abschüssiges  Vorgebirge  (declive)  erklären;  anders  Forsch.  I,  173. 
Zo  Bjßtifey  If,  321  (fän  =  van)  gehört  wohl  auch  das  Wort  ßovvog, 
ferner  vielleicht  der  Name  der  Stadt ''iiVm  und  des  Volks  der '£ri^i/£^ 
oder  Aiviuvtg,  die  als  Bergbewohner  bezeichnet  wären;  vgl.  auch 
Alvoq,  6,  Berg  in  Kephallenia. 

.93«  &€QiAwö(jov,6,  Flussname  (in  Kappadokien  und  in  ßöotien), 
ist  ein  sehr  interessantes  Wort,  insofern  dsQ/n-aidtov  sich  zu  unserm 
Wt)rt  Strom  (und  Sr^v/Liaiv),  strömen  verhalten  kann  wie  dsXy-fo 
SU  »treich-en  [artkyiq,  arisyylg);  d.  h.  in  GeQ/n-oiäuDv  Uegt  viel- 
leieht  die  ürwurzel  dhvar,  dhvri  =  hvfi  =  ghri,  stillare,  fluere  bei 
Benf.  n,  195,  welche  in  Strom,  strömen  mit  Präfix  sa  componirt 
erscheint.  Der  ürbegrlfl'  der  Wurzel  dhvar  =  dhu,  ^v  +  r,  ist 
Btossen  ==  *)  treiben,  schiessen,  hervorschiessen^  woher  &äXoi;,  ^ciAAw, 
&vQaoq^  ^(>/§,  Trieb,  Schoss,  Spross,  Haar  ;  =  *)  schwingen,  schüt- 
teln, werfen,  giessen  (vgl.  hu  aus  dhu,  bei  Benfey  II,  194,  projicere), 
sieh .  ergiesseu ,  fliessen,  hervorquillen,  woher  du'KsQ6qy  d-äXaaaa 
(Quelle  and  lat.  bullire  zu  hval  =  hvar,  dhvar  =  hvfi,  ghf^i,  stillare, 
fluere);  =  ?)  werfen,  streuen,  strahlen,  leuchten,  glänzen,  brennen, 
daher  a-Ti^oni^y  d'a-TQUTiij^  a-riXßm  mit  ^äXu-co  (Aa(//)7ra))  ver- 
wandt sind.'  Fili-  verwandt  mit  (begfi-toöeov  halte  ich  den  Eigeii- 
namen  'EQfi-^ijg  (strömend  =  regnend,  Regengolt);  der  letztere  ver- 
hält sich. zum  ersteren  wie  oXog  zu  &oX6gj  lat.  vallis  zu  unserih 
Thal,  iat.  volo  zu  d-iXoTj  vielleicht  von  dhvar,  geneigt  sein,  ib.  II, 
320.  Doch  darf  ich  nicht  verhehlen,  dass  OeQ/LicSdcov  auch  zn:^BeQ- 
fey  II,  278  sqq.  gehören  kann,  wodhvfi,  drehen,  gedreht,  gekrümmt 
aein;  davon  stammen  knmi  aus  (d)hvfimi,  lat.  yermis,  SX/n-ivg, 
Vfxiun  ib.  p.  300.  So  könnte  Gsq/uwömv  von  d^sg/no  +  FiJ  „wie 
ein  Wurm  auösehend^  d.h.  eiXtaad/tuvog  öqoxmv  iSq  bedeuten ;  vgl; 
den  Art.  riaQ/uiaog.  Auch  der  Flnss  "Eq/lioq  kann  als  Wurm  oder 
geschlängelter  Fluss  gefasst  werden.  In  Betreff  des  Anlauts  ver- 
hielte sich  &€g/u-ci^(ov  zu  Kgi/u-iang  (Fluss)  wie  0Quiißog  (oben 
p.  29)  JEU  Kdgaftßtg  (Vorgebirge)  oder  wie  unser  zwer-ch  (dhvar 
-4-  k)  zu  quer  (hvar). 

.  94.  QsarcD^,  0,  Sohn  des  Idmon,  Vater  des  Kalchas,  kann  für 
SviarwQ  stehen  und  von  ^roi  bei  Benf.  II,  271  sqq.  stammen;  dort 
bat  Benfey  lat.  furere  für  fusere  genommen  (fus  aus  dhus,  dhvas), 
das  ganz  =  fAaivsad^ai  (woher  fA.dvvig),  Ist  diese  Etymologie  rieh- 


—     62    — 

tig,   80   ist  im  Namen  (^artug  derselbe  AusMI  des  t;  ==  F  anzu- 
nehmen wie  im  Namen 

9ö.  ObTigj  Tj,  Tochter  des  NäreuB  und  der  Doris,  ein  Name, 
der  sicher  für  OFfztg,  OvfViq  steht  und  vielleicht  mit  @av-fiu; 
verwandt  ist  Thctis  ist  eine  stürmende  Oöttin  des  Meeres,  kann 
aber  auch  —  wie  Poseidon  (Forsch.  1, 136  sq.)  —  einst  eine  Göttin 
der  stürmenden  Himmelswogren  gewesen  sein.  Schwenck,  Anden* 
tungen  p.  103,  leitet  vom  Namen  0^rf$  den  Namen  Thesaallens  her. 
Sonst  könnte  Qfoaukog  (von  einem  Worte  Getfaoq  =»  SFerß;, 
Gverjoc:)  so  viel  wie  &o6g  bedeuten.  Zu  QFst  aus  dhvat  vgl.  un- 
ser zwetschen  =  quetschen  (vgl.  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Zwarg-käse), 
lat  quatere,  cutcre  (Schwenck  s.  v.  quetschen),  verw.  mit  ovrcri^  (von 
vat  <B  hvat  =  dhvat) ;  zu  zwet-schen  «  dhvat  vgl.  zwer-ch,  Zwer-g 
=  dhvar,  Henf.  II,  278  sqq. 

96.  &fjftfuy  ui,  die  Stadt  Tlicbcn,  bedeutet  nach  Preller  II,  21 
so  viel  wie  colles  (Hügcistadt).  Demnach  stelle  ich  das  Wort  eu 
Benfey  II,  320  sqq.,  wo  dhva  (geneigt  sein)  +  p,  bh,  b«  Verwandt 
ist  Tv/uftog,  das  für  &vf4ßuq  stehen  kann,  vgl.  rdnij^,  Tifintj^ 
rainimcy  aber  aucli  fUr  arvftßog  aus  sa  +  dhva  +  bh.  Vgl.  £e 
Artt  ^^fiui  und  Ti^rj. 

97.  GijmvQj  6,  Sohn  des  Acgeus^  hat  gewiss  eiiien  mytholog. 
bedcutsanien  Namen.  Derselbe  kann  von  dhvas  (^&vr(o  +  s)  M 
Henfeyll,  276  stammen  und  „Stösser^  bedeuten,  also  auf  denErd- 
erschuttcrer  Poseidon  zu  bezichen  sein,  worauf  auch  der  K&me 
j4lyfvg  gewöhnlich  bezogen  wird.  Olme  den  Sinn  des  Namens  eu 
ändern,  darf  man  ihn  auch  für  &aTßvc,  &varjevg  (vgl.  SiTi;)^ 
&a(T(T6vc,  Gäatvg  nehmen,  also  nicht  von  dhvas,  sondern  von  dhvat, 
dhut,  ^h;-^  direct  ableiten;  welcher  von  beiden  AulTassungen  man 
aber  den  Vorzug  schcnlccn  niag^  sehr  wahrscheinlich  ist,  dass  der 
Name  Gt^akvq  „Stösser^  bedeutet,  wenn  er  nämlich  wirklich  urspr. 
ein  Beiname  des  Poseidon  ist,  ebenso  gut  wie  Aiyivg  (<xf^^  Stösser, 
üSyfCn  Meereswogen).  Verwandt  sein  Icann  in  diesem  Fall  der  Name 
der  'Haidvrj  (für  QFrjainvrj  wie  sa-^fting  fär  d^Fsa-fxoq^  vgl.  Benf. 
11,275,  yvo  Ol u(7octi)Fanog);  ob  nun  auch  das  Wort  iyi'wy?  Vgl 
aiyiakdc  und  Scfiwenck,  Andeutungen  p.  185;  dann  bhSsh  bei  Benf. 
II,  103  aus  hvfisli,  dhvÄsh  =  dlivAIcsh  II,  275.  [Auf  andere  Ge- 
danken über  den  Namen  GtjnBvg  kommen  wir^  wenn  w^ir  uns  an 
seine  Mutter  ^-IiOgu,  an  seine  Gemahlinnen  AXyXrj  (Heslod.  fragtt. 
51.  Plut.  Thes.  20.)  und  0aid\iu  erinnern,  lauter  Namen,  die  eiw 
Lichtbedeutung  haben.  Deshalb  muss  die  Möglichkeit  offen  gehaheo 
werden,  den  Namen  Qrjatvg  mit  Oia,  Ouvjliu,  ©*/«,  Qsavui  (Prie- 
sterin der  Athene)  zu  verbinden,  also  zu  &v^  dhu,  dhva  (leuchten) 
zu  stellen,  woraus  7«,  rpv  {cpavog^  vgl.  bha,  hhÄ  bei  Benf.  II,  101 
sqq,  wo  bhÄsh  aus  hvAsli,  dhvÄsh,  dhvAksh,  II,  275,  wiebhag'aus 
hvag'  II,  20)  hervorijeganpon  scheint,  wie  ich  bereits  Forsch.  1, 157 
bemerkte.  Selbst  der  Name  Alyn'c  könnte  mit  «J/Aiy,  alyaXdnc, 
Fix  (bei  Benf.  I,  233  sqq.)?  ffwydc  =  Aa/nTiong  (17^  aus  hv,  vgl.  den 


—    63    — 

Art.  Osliag),  weiterhin  mit  avy^,  tpiyyog  (hhag'  aus  hvag^  =  rag*^, 
ug'  bei  Benf.  II,  333,  wo  über  ush,  vash  (aus  byash  »  xava) ;  avytj 
und  (piyyog  sind  auch  mit  oxxog,  oculiis,  ecce  LhFoxxog,  hvoculus, 
hvecce  verwandt)  in  Verbindung  gesetzt  werden.  Doch  fallt  liiir 
deshalb  gar  nicht  ein,  dies  wirklich  zu  thun;  es  handelt  sich  hier 
nur  darum,  unsem  Blick  zu  erweitern  und  uns  vor  etwaigen  Ein- 
seitigkeiten zu  bewahren.  Als  Sohn  des  Tlavöiaiv,  des  Allleuch« 
tendeh,  ids  Gemahl  der  XukxiOTi^  und  der  Ai&QUy  als  Bruder  dea 
^tfxo^,  des  goldhaarigen  NTaog  und  des  im  Bunde  mit  Liehtwesen 
mehrfach  vorkommenden  fldXXag  (vgl.  Prellei*  I,  39)  könnte  Aegens 
recht .  wohl  ein  leuchtendes  Wesen  sein].  —  Für  den  Namen  @/f- 
ijsvg  an  TiO^fj/Lit  zu  denken,  scheint  verboten,  weil  Theseus  keine 
Abstraction,  ordern  ein  echter  Heros,  ein  wirkliches  göttliches  We- 
sen ist;  wenn  dieser  Heros  auch  in  Attika  als  Staatengründer  an- 
gesehen ward,  so  hatte  er  doch  gewiss  schon'  lange  seinen  Namen 
ah  göttl.  Wesen,  bevor  man  an  den  Staatengründer  dachte. 

98.  06ug,  0,  nach  Strabo  früherer  Name  des  Acheioos,  nach 
ScboLPind.  Ol.  VII,  21  Pferd  des  Amphiaraos.  Letzteres  ist  wohl 
sieher  als  das  schnelle  bezeichnet,  von  der  Wurzel  dhn,  stosseti, 
woher  diSw,  d-iti),  &6og.  Dagegen  könnte  man  (was  wir  indes« 
niebt  thun)  dem' früheren  Namen  des  Acheloos  auch  einen  andern 
Begriflf  unterlegen';  vgl.  ^aüvanw  bei  Benfey  H,  27ö  sq.  Der  mj- 
tUsehe  Thoas,  König  in  Tauris,  zu  dem  Artemis  die  Iphigenia 
brachte,  kann  ein  Stösser  =  Schläger,  Schlächter,  Tödter  sein,  wie 
der  Name  ^A^rsfjug  mit  uQvafio^  zusammenhangen  kann;  vergl. 
&v€/a,  &vavfa  und  Benf.  IJ,  276  (dhan  aus  dhva  +  n).  Die  andern 
Thoas  genannten  mytholog.  Personen  lasse  ich  bei  Seite  und  er<i> 
wftime  nur  noch  0  'wvj  o,  ein  Gigant,  der  vielleicht  als  der  stossende 
SS  erschütternde  (concutiens)  bezeichnet  ist. 

99.  &otfßTfjg,6,  Herold  desMenesthens  vorTroja,  scheint  „Ru- 
fer *  zu  bedeuten  (vgl.  ^HnvTid'fjg ,  Sohn  des  Epy tos,  Herold)  und 
Sil  Benfey  H,  275  sq.  zu  gehören,  wo  &(og,  &(ovamo.  Die  ib.  1, 40*7 
behandelte  Wurzel  stu  (laudare,  eig.  clamare),  woher  orofia,  ist 
aus  8&  +  dhu,  II,  275  sq. 

99a.  &6Qva^^  6,  Berg  bei  Hermione,  später  Kokkygion ,  Ku- 
kaklBberg  genannt  Vgl.  Schwenck,  Andeutungen  p.  350 :  „Der  Berg, 
auf  welchem  Zeus  zuerst  der  Hera  liebend  nahte,  ward  davon  der 
Kukuksberg  genannt^  weil  es  hiess,  er  habe  die  Gestalt  dieses  Vo- 
gels angenommen.  Vorher  soll  er  @o()KttS  geheissen  haben,  welcher 
Name  aber  gleichfalls  sich  auf  die  Begattung  bezieht,  da  er  von 
^ogw^iif  bespringen,  herkommt."  Diese-  Ansicht  Schwenck's,  ob- 
wohl sie  vielen  Beifall  gefunden  hat,  ist  doch  unhaltbar,  sie  ist 
apeciosior  quam  verlor.  Vgl.  &6qpu^,  6,  Berg  in  Lakonicn  (nebst 
einem  gleichnamigen  Flecken),  Ögriroi,  Vorgebirge  und  Stadt  in 
Cypern,  ■  0o(»/xo^,  QoQixog,6,  Vorgebirge  in  Attiiia,  (OoQtxtog  nixQog 
bei  Sophokles),  QovqIu^  ^,  Stadt  in  Messenien,  nach  Paus,  das  hom. 
^u4ydsta    (vgl.  dazu  'Ar^ig,  oben  p.   14),    nach  Strabo  =  AiTiHu^ 


—    64    — 

&m{nny,  t6,  liergflpitse  bei  Chäronca,  endlich  daa  Wort  d-Qfoa/Mc,  i, 
ein  gleichs.  einporspringcndür  Ort,  die  Anhöhe.     Alle  diese  Wörter 
gehören  zu  der  in  boowtm,  ^OQhTv^  t^owaxtu,  -dvv^f  &vQaog,  &qi^ 
liegenden  Urwurzcl  dlivar^  dlivn,  einer  Fortblldang  von  der  Wurzel 
dhva,  dhu  (xfvioj  i^tot,  i^ooq^  schnell,  spitz)  durch  r,  die  auch  in 
TQb/(ü,  %^Qb^ofAai  erscheint;  der  Grundbegriff  von  dhu  ist  (neigen  =) 
stossen,  treiben,  drängen,  in  Bewegung  setzen  n.  s.  w.  Verstümmelt 
erscheint  die  Urwurzel  dhvar  in  oqw/lu,  ogirat,  ogo^yw^  ^97^  (Drang, 
Trieb),  ferner  in  o(x>^^  ovQoq^  (J^^og^  der  Berg»  eig.  das  Aufstossende, 
Aufschicssende,  Aufspringende;  also  wie  &oili  {&0X0O  zu  ok  {okog), 
ebenso  verhält  sich  öoq  {&6qwilu)  zu  oq  {oQyvfii).    Indem  ich  auf 
kypT.i^ifodui^ifQtdu^  verweise,  erwähne  ich  hier  das  Wort  dipTyml, 
eig.  wohl  stossend  =  stechend,  spitz,  ^  zackig,  das  dann  später  einer 
fidschen  Etyuiologi  -  zu  lieb  in   tq^vuI^   (r^i-yo  +  ^~^}    verilndert 
wurde ;  dazu  gehört  &  ivawrj,  jy,  alter  Name  Siciliens,  eig.  die  zaddge 
Insel.     Mit  Fräfix  sa   componirt  erscheint  die  Wurzel  ^09,  dhvir, 
dhar,  dhf i  in  gtoq&ijj  gtoq&v^,  axoq&vy^, ,  die  Spitze,  Zadce,  Zinke, 
axo^vrj^  ein  spitziges  Werkzeug,  ferner  in  ((7)x:o(m>c>  durchbohrend, 
reQbüß,  durchbohren,  vielleicht  in  rv^ptg  (wenn  eig.  Spitse,  anfq[)rin- 
gender  Thurm)  u.  s.  w.   Mit  Abfall  des  d  wurde  aus  &Foq  b=  dhw 
hvar,  aus  &Foqx  ^  dhvar-k  =  &q(x  in  t^x^>  ^(f^  ^^  ^9^X^^  *^ 
hvar-k  =  rpag^i  in  (jpagyceg  =  vtoanni^  =  (pQini  in  tpQitraw,  eig*  herror- 
stossen,  aufspringen,  aufstarren,  aufschiessen ;  vgl.  ^(«Tg,  auJbdu'es- 
send  =  liaur  (Forsch.  I,  20C  sq.).   In  unsern  Wörtern  dringen,  Drttng, 
drangen,   drücken    (verw.  mit  drehen  bei  Benf.  II,  279,    wo  audi 
TQt/ot)  u.  s.  w.  ist  die.  Urwurzel   dhvar   vollständig  erhalten;  hvar 
erscheint   in  s-pringcn,  s-prossen  u.  s.  w.,  welche  Wörter  (sammt 
unserni  W.Berg)  Benfey  I,  537—609  zur  vermeintlichen  Urwurzel 
(jfp  (=  sa  +  hva,  hu,dhu)  gestellt  hat    In  gr.  ^vQi»  erscheint  schon 
die  Bedeutung  ^tossen  =  stechen  ■■  spalten,  bohren  (regdot,  toqo;); 
övQu,    Öskrit  dvur,    dvara  f.  dhvd; ,  dhvära  ist  =  Spalt,  Oeffnaof, 
Loch,    wie  lat.  fores  neben  forar    (f  wohl  =  dh ;    sonst  könnte  » 
auch  =  hv  sein,  wie  in  flecto,  frango)  lehrt:  por-ta  mahnt  an  Tiei^ 
(71 SQ  aus  hvar  =  dhvar  in  (fT)r^()£w ;   ähnlich  verhält  siich  a-nti^ 
=  ikiaaa),  a-TTUQy-avov,  Wickel  aus  hvar-y  zu  dhvar-y  in  n-r^«/- 
yog,  a-TQayyevot  =  aTQifp(o),  —  Sollte  nun,  frage  ich  schliesslich, 
auch   der   Name  JaogisTg  =  d\iF(0Qt^Tg   hiehergezogen    werden  und 
mit  dor.  (oQog  =  oQog^  Berg,  comlnnirt  werden  dürfen,  wozu  er  sich 
verhält  wie  d^oXog,  dhFoAo^  zu  oXogl  Vgl.  dsQ,  6uq  (dhvar)  =/«> 
HQ  bei  Benf.  II,  290.  296. 

99b.  QqIuI,  aif  die  Thrien,  Nymphen  am  Pamass^  die  den 
Apollon  erzogen  und  angeblich  vermittelst  6teinchen  (die  ^Quii 
heisson)  weissagten.  Das  Wort  ^()/a^  Steinchen,  könnte  mit  d'&gioc 
(gedrängt,  dicht  kann  >=  fest,  hart  sein)  zusammengehören  und  fn 
Benfey  II,  278  sqq.  zu  stellen  sein,  wo  lat.  torq-ere,  torc-nlsr, 
unser  drehen,  drängen  (ge-drang  ==  eng,  fest),  drücken  (ib.  II,  291 
yio  ßaQv<,j  verw,  mit  ß^t-x^o),  ferner  mit  ßQi  in  ß^t-ijnvog,  ß^taong, 


T-    65     ^ 

ofiQi^og,  von  hvri^  hvar,  neigen  =  drücken,  aus  dhvri,  dhyar)  an- 
zusetzen Bind.  Sehr  fraglich  aber  ist,  ob  der  N.  Q()iai,  die  Tbrien,  mit 
&Qtu/,  ISteiucbeii,  zusammengehöre.  Nach  Schwenck,  Andeutungen 
p.  43,  wurden  die  Melissen  der  Demeter  mit  den  Thrien  verwech- 
selt; und  ganz  als  Bienen  beschrieben.  Sollten  nun  die  Thrien  eben- 
falls als  Bienen  gefasst  werden  dürfen  ?  .Vgl.  Benfey  IJ,  263,  wo  ^^i, 
^(w  in  &QBCÜ,-  x^Qovg,  d^Qvkogj  von  einer  Urwurzel  dhva  +  r  (=t=  dhva 
-f-  n  II,  275),-  die  auch  in  lat.  s-tri-do,  s-tre-po,  s-ter-«to  erscheint; 
Yon  der  verstümmelten  Form  (dh)var  stammt  s-var  ib«  l,  460  sq., 
11,  6  sq. ,  unser  seh-* wirren ,  s-urren,  dann  der  Name  der  ^tigijveg 
(ly  461)  und  endlich  asigri  «=  /nikioaa,  /ueXiTva  (Sch\yenck,  Andeutt, 
p.  106),  eigt  die  schwirrende,  surrende,  summende  Biene. 

100.  Qvafiiq,  0,  Flussname,  kann  von  &vu}  (d^v^/uog)  s  ci^fu  , 
ausgeheil,  io  dass  der  Fluss  Thyamis  als  der  stürmische,  aufwal- 
lende, brausende  bezeichnet  wäre,  wie  l^cJo^  ss  Atug,  Avag.  Ver- 
wandt Qein  kann  der  Name  Qufivgiq,  Qßf4.vQag^  eig.  der  Rasende  «^ 
Begeisterte,  für  (ävufi.vQtq,  Ova/uvQag;  vgl.  auch  dham  bei  Benf. 
11,272  aus  dhvam  wie  dhan  aus  dhvan  11,276. 

101.  QvfißQig,  Tj,  Nymphe,  Mutter  des  Pan;  Qv^ßQu,  if,  Flecken 
und  Ebene  in  Troas,  am  Flusse  Qv/^Qtog,  6 ;  verw.  sind  vielleicht 
&vfiß^a,  rj,  Flecken  in  Karlen,  QvfißQiov,  ro,  Stadt  in  Phrygien, 
QvfißQu^,  ra,  Stadt  In  Lykien,  auch  QvßuQva.-  Man  kann  für 
&vfißgtg,  die  Mutter  des  Pan,  ah  unser  Wort  toben  =  rasen,  wüthen 
(angels.  dofung,  das  Rasen)  denken,  das  zu  Benfey  II,  -^75  gehört, 
wo  dhu  (t^v) +' p  oder  bh  \i\  rv<jp-a>;  die  Nymphe  Thymbris  wäre 
60  passend  als  eine  Begeisterte  bezeichnet.  Vul.  Schwenck,  An- 
deutungen p.  214,  wonach  man  auch  an  dhQp  in  der  Bedeutung 
sprechen  bei  Benf.  II,  275  (lenken  und  sie  ab  Sängerin  auffassen 
kann.  Der  Name  der  Ebene  Ghi/ußga  uuihnt  an  laf.  camp-us  (hväp, 
ib;  U,  324)  und  ödn-idoy  (d-hvap),  weshalb  ich  mich  nicht  für  be- 
fugt halte,  ihn  mit  dem  der  Nymphe  Thymbris  zu  combiniren;  wenn 
kiach  Steph.  i3yz.  für  Qv/ußgiog  sowohl  JvfxßQiog  als  Zv/ußgiog  ge- 
sagt wurde ,  so  haben  wir  neben  öunaöov  f.  dhvap*^()oi/  die  Form 
Cunt&ou.  Da  der  Begriff  sich  neigen,  geneigt- sein  nicht  nur  ')  s» 
niedrig,  eben  sein,  sondern  auch  ^)  =  abhängig  (vgl.  declivis,  cli-* 
viis),  absclujssig  sein,  so  könnten  die  andern  erwähnten  kieinasiat 
Namen  in  begrifflicher  Hinsicht  mit  rv/ußog  (verw.  mit  rannvog, 
Tiiitnriy  Tunrjg,  d<A7iicj  dänedov,  und  mit  unsenn  Wort  tief)  zusam- 
mengehören. Den  Namen  des  Tiberflusses,  &v/ußQig,  6,  wage  ich 
nicht  hieherzuziehn ;  der  siciiische  Fluss  Qvf.ißQig  aber  könnte  be- 
grifflich =  Qva^tg  sein,  von  dvw.    Vgl.  den  Art.  Tdfin  ^. 

1Ö2.  Qvg^BvgjOy  Beiname  des  Apollon,  unter  dem  eraufKya- 
neä  ein  Orakel  hatte.  Dieser  Name  ist  sehr  interessant  und  wichtig, 
weil  in  ihm  die  unverstümmehe  Urform  der  Wörter  Xo^og,  Ao'^iag 
erhalten  zu  sein  scheint.  Vgl.  unsere  Wörter  Zwerg  (verkrümmt), 
Ewerch  =  schräge,  quer,  bei  Benfey  II,  278  sqq.,  wo  dQvov^  Biijse, 
richtig  von  dhvfi,  gedreht  sein,  drehen,  abgeleitet  wird.  Zu  derselben 

5 


-     ßC     — 

Wuriel  dhvri  gehört  k«iS«k  ib.  II,  317,  ferner  iinier  Wort  Ring  (ib. 
II,  .Hl 4)  und  .i()tp(Oi  (gedreht,  fund  =:  nn^ebend,  eintassend),  Ge- 
sinifl,  was  Henfey  noch  nicht  erkannt  hat.  Vgl.  i^io^  ngywj  a-Togy-d^oi, 
unser  Pferch  (|>  ^  hv,  vgl  lat.  porcere  »  arcere)  o.  s.  w.,  zu  Henf. 
II,  317.  Mit  (^>ohv^  vorw.  ist  d()dic(oyj  wo  i  aus  dh  »  &,  wie 
oft,  und  lat.  torquere  (tausdh  wie  in  rutilus?). 

103.  ('•hixvftuj  ^7,  auch  dcuxiVa,  Stadt  in  Arkadien,  die  auf 
einer  Höhe  lag  (vgl.  Uoffinann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  1157)|  ist  ein 
ebenso  interessanter  Name  wie  der  vorige.  Wie  in  iinserm  Wort 
iwingen  die  Urgestalt  des  Wortes  eng  (ang'  aus  dhvang'  bei  Benf. 
II,  17  sqq.)  erhalten  ist,  so  kann  auch  inGioxy^ta  die  Urgestalt  des 
Wortes  rlyxog,  Bug,  Winkel,  Ecke  ib.  II,  20  erhalten  sein.  Vgl. 
Jo;r-/tiog,  S6/-uiog  ib.  II,  280,  nicht  aus  dhvfi  -h  h,  sondern  aus 
dhva  (II,  320)  +  b.  In  Betreff  des  Omega  vgl.  ndy-wy  Ib.  II,  21 
aus  hvftg.  Danach  ist  Guix-vtm  «>  dhvak  bei  Benf^  11,21  =dbva 
(II,  320)  +  k,  verw.  mit  unsem  Wörtern  Hiig-el,  Höcker^  hoch, 
Höh-e  (wo  H  =B  K  aus  hv) 

104.  @{J//^,  1],  soll  nach  dem  Etym.  Magn.  p.  407  der  eigent- 
liche. Name  des  thessal.  'I&w/u^  sein,  wofür  bei  Steph.  By%,,Boi- 
liaiov  vorkommt.  Da  das  gleichnamige  Gastell  In  Moasenien  auf 
einem  Berge  ^l^utfurj  lag,  so  darf  man  wohl  an  d^io/Ltog^  o,  der  Havfe, 
^ss  a(üQ6g,  denken,  sei  es  dass  Id-topirj  eine -vom  verstüniaielte  Re- 
duplicationsform  (vgl.  «/^/V,  eyeiQOi,  i&bho  bei  IJenf.  II,  191.  128. 
328)  ist,  oder  dass  darin  das  Präfix  dFt  (ib.  II,  220:  dZ-rnng, 
öi^ff^daioq,  öi^nTuCoi,  dann  dtu  =  djn,  5»,  sehr)  sleckt,  mit  abge- 
fallenem J  wie  in  itokxog  für  JFiaF(okxdg  (Forsch.  I,  83).  Dem- 
nach bedeutet  (^tofifj  „Hügel^,  'I&ui/ufj  „sehr  hügelig,  hoch^.  An 
idvg  zu   denken   scheint  mir  schon  der  Quantität  wegen  verboten. 

105.  "Iajiing,6,  Sohn  des  Apollon,  Wahrsager^  scFieint  .zuBeo- 
fey  II,  61  KU  gehören,  wo  lä,  itj,  /j,  «  t^nrjj  Laut,  Schall,  Klang, 
Stimme.  Doch  kann  ich  in  tu  nicht  das  Präfix  vi  erkennen^  son- 
dern muss  es  für  eine  Reduplicationsform  von  der  Wurzel  liva,  ho 
halten,  vgl.  ib.  I,  323  über  leooc.  Ebenso  erscheint  In  liS^M,  t-vj'-/*«,' 
ib.  I,  19  eine  Rcduplication  der  Wnrzel  h vag' =  güg' ib.  II,  62,  wo- 
her "ii-yvy^og  (oder  wäre  Ivy  aus  jvy,  jug'  =  g'ug',  gug'=  yvyfl 
Ganz  auf  dieselbe  Art  reduplicirt  scheint  IdXkot  ib.  I,  14,  womit  i» 
vergleichen  ßukkfo  ib.  II,  291,  worin  ßuk  =  hval,  livar,  hvri  =hvrl-p 
(wer-fen)  II,  309  sqq.,  =  ghfi  (stillare,  lucere,  vgl:  streuen,  strableu 
ib.  I,  662)  II,  195.  Dadurch  werden  wir  aufgefordert,  auch  iunrw 
anders  zu  fassen  als  dies  von  Henfey  I,  14  geschehen  Ist.  Es  kano 
nämlich  für /i/W-r-ro  stehen,  von  der  Wurzel  vap  ib,  I  340 «H' 
eig.  werfen,  dann  giessen,  spargere^  benetzen,  besaamen.  Zu  7a/^o; 
vgl.  auch  den  Art.  X)iy.k/jg,  wo  über  loy,  Veilchen,  eig.  haucheod, 
duftend;  hauchen  kann  auch  sinnen,  denken  (lat.  cog-ito),  ahnen 
bedeuten. 

106.  'luTifTogyn,  Sohn  des  Uranos  und  der  Gäa,    Gemahl  ^ 
Klyraene,    Vater    des    rrometheus.      Was    bedeutet    dieser    dunkfc 


—    67     — 

Name?  Ist  Japetos  ein  Bild  des  die 'Erde  beneCienden ,  die  Erde 
befruchtenden  Himmels  (von  iänru),  vgl.  den  vorigen  Art.),  also  wie 
^svxaXioiv,  der  Sohn  des  Prometbeus^  zusammenzustellen  mit  dem 

Zeiis  miog  (Preller  I,  81)  =  ^«oWi^do^  (=  Jio-^r^rjyV)  ?  Sonst  könnte 
man  ihn  auch  als  werfenden  =a  Strahlen  werfenden,  strahlenden  Licht- 
und  Sonnengott  fassen.  Aber  alle  solche  und  ähnliche  Deutungs- 
versuehe  haben  die  Annahme  zur  Voraussetzung,  dass  Japetos  urspr. 
wirklich  ein  göttliches- Wesen,  ein  Naturgott  sei  —  eine  Annahme, 
die  keineswegjB  bewiesen  oder  wahrscheinlich  gemacht  werden  kann« 
Preller  I,  39  findet  in  dem  Namen  ^lamvog,  den  er  von  Idntm  ab- 
leitet, die  stürmische  Leidenschaft  der  menschlichen  Natur  ausge- 
drückt Ist  Japetos  wirklich  eine  Personification  der  menschlicben 
Natur,  so  möchte  ich  an  Benfey  I,  262  sqq.  denken,  wo  vä  wehen, 
lat  vap-or,  gt,anogj  xdnog  (Hauch,  Athem),  xanvog,  xanvco  n.B,w.$ 
lansTog  .könnte  f.  Fansxng  oder  'yumxoq  (vgl.  tJaywV,  ataycSv  für 
oFayfjiv,  avayciy)  oder  auch  (als  Reduplieationsform)  für  FiFaattT^i 
stehen  und  hauchend,  athmend,  denkend,  Mensch  bedeuten.  Vgl. 
dv^Q  =  SL-^fifi  voii  an  (äv-f/Lioi;),  dhavavondhu  ib.  I,  XIII  sq.,  11, 273. 
Aach  könnte  man  ^nsöavog,  schwach,  hinfällig  (zu  i^n-siavog  für 
-qn-ST^avog  vgl.  Maxsra;  juuxsdvog  =  fiaxfiavog,  /iirjxsifavog)  heran- 
^heri,  welches  Wort  zur  Wurzel  hvap  {xa/un,  xun)  bei  Benfey  II, 
394  gehört  "und  mit  1^  campus,  cumbere,  cubare,  deutsch  Ab-end, 
eben.  Ebene,  Ebbe  verwandt  ist:  so  käme  '[ansxog  in  Verbindung 
mit  ddniöov,  ^dvtöov,  f.  ^jfXTisdov ,  dFuTisdov,  danig ^  rdni^g,  to- 
ncivog,  tab^ultLj  tabuere,  a^fjnw.j.  a^un-Qog  (vgl.  oben  p.2  und  den 
Art.  Tifm/j)  und  wäre  als  Repräsentant  des  schwachen,  hinfäHigen 
«X  sterblichen  Menschengeschlechtes  zu  fassen,  'luntxog  könnte  für 
^amrog  stehen  (vgl.  ioqxoq  f.  doQXQg,  Benf.  II,  346).  Vgl  den 
dunkeln  Namen  ^lamg,  rj,  eine  Berg-schlucht,  die  sich  aus  Attika 
nach  Megara  hinzieht,  ob  eig.  tief  (dies  deutsche  Wort  verw.  mit 
ranetyog,  ddnsdov,  üvtzto)),  eingesenkt? 

107.  7ao/wF,  0,  Sohn- des  Zeus  und  der  Elektra,  Bruder  des 
Dardanos,  Liebling  der  Demeter,  der  auch  ^luaiog  heisst,  ist  nach 
Preller  1,  479  ein  Dämon  der  fruchtbaren  Erdtiefe,  welcher  in  der 
Sage  zum  ersten  Säemann  geworden  ist,  dem  Demeter  sich  in  Liebe 
erglebt,  worauf  sie  den  Plutos  d.  i.  den  personificirten  Reicbthum 
▼OD  ihm  gebiert.  Benfey  I,  683  sq.  denkt  ans  Sanskritwort  java, 
Gerste 4  gr.  tf«,  $f*a,  wovon  jävasa,  Grasiges,  ein  Haufen  Gras, 
welehem  Worte  -^Voi'  für  rjFfoovj  Futter,  Speise,  eig.  Getreide  =« 
Geräte  =  Grasartiges  entsprechen  soll.  Das  Wort  java  kommt  viel- 
leicht von  der  Wurzel  ju,  gu,  gva  ib.  1,681,11,  114  (glühen,  wal- 
len, kochen),  die  meiner  Meinung  nach  aus  dva  (din  g',j  ib.  II,  200 
^q.)  =  dhva  (d  =  dh  ib.  II,  228,  263),  dhu,  &V'Oi,  ib.  II,  271  sqq. 
entsprang;  danach  bedeutet  java  eig.  Stossendes,  Treibendes,  Schoss, 
Trieb, '  Spross,  Gewachsenes.  Von  derselben  Wurzel  dhva,  dhu  stammt 
vÄ,  wehen,  blasen,  ib.  I,  262  und  vielleicht  vaksh,  vash  ib.  I,  93, 
(im  Zend)  wachsen,   d-ls^w  (wenn  ursprünglich  blähen);   die  Form 


—    «8    — 

Tash  i0l  ans  yaksh  abgeschwächt.  Sollte  dieselbe  In  *Iuaiioy  (iür 
FiFaalwv,  FiFaaaliov,  FiFu^lwv)  gesucht  werden  dürfen?  Andere 
Etymologieen  des  schwierigen  Namens  will  ich  nicht  vorbringen, 
weil  keine  derselben  anf  einen  hohem  Grad  von  Sicherheit  An- 
spruch machen  kann.  Dasselbe  gilt  von  den  möglicfaen  Erkla- 
mngen  des  Namens 

108.  *Idmov,6,  Sohn  des  Aeson,  Anflilirer  der  Argonauten,  der 
nach  Preller  II,  216  ein  Dämon  des-  lichten  Frühlings  sa  sein 
scheint.  Die  Abl(*itang  von  ido/uat,  heilen,  ist  nichts  weniger  als 
einleuchtend.  Darf  man  ihn  wie  den  (nach  Preller  sinnverwandten) 
Phrixos  für  ein  Bild  der  Luft  halten  (worauf  auch  die  Namen  jihwv 
f.  j4idjwv  =  ^rtoy,  Kgijdfvg,  Ti^^w  u.  s.  w.  führen),  so  denke  ich 
an  ^iaaoq  bei  Benf.  II,  275,  f.  ^Faao^j  von  dhvas,  verw.  mit  Bßfitv^ 
f.  &Ftjinvg  =  Alyfvq,  'Idmov  stände  für  Fuawvj  QFumov.  Derselbe 
Sinn  ergiebt  sich,  wenn  man  den  Namen  eu  v6,  wehen,  ib.  I,  262 
tqq.  stellt,  woneben  vds  treten  konnte;  vgl.  (djhvas  in  9>i;a-a,  Blase, 
verw.  mit  dv-jung]  auch  kann  'Idawv  f.  'Idrjwv  stehen. 

109.  "Jd(ov,6j  derjonier,  "Idovtg^ol,  die  Jonler.    Pott,  Et.  F.  I, 
XLI  und  Benfey  II,  210  bringen  den  Namen  mit  lat.  jovenis  (im 
Sanskrit  juvan,  im  Zend  javan)  zusammen;   die  Jonier   sollen  da- 
nach  von   den  im  Stammlande  zurückgelassenen  VolksgenÖss'^Q  sb 
die  Jungen  bezeichnet  worden  sein.  Dies  ist  indess  eine  blosse  Ver- 
muthung,  welche  nichts  für  sich  bat.    Halten  wir  uns  ans  Griechi- 
sche, so  bietet  sich  ju,  gfu  bei  Benfey  IT,  114,  wo  d-yarog;  wie 
ju  neben  g'u,   so   konnte   "javog  neben   d-yotv6g  treten   und  j  in  l 
fibergehen.     So   wären    die  Jonier  als  die  Glänzenden,  -  Edlen,  Er- 
lauchten   bezeichnet.     Sonst  Hesse   sich  auch  eine  andere  Deotung 
versuchen.  Vgl.  iuv(o  aus   iVatW  (d  in  j  bei  Benf.  II,  2(X)  sqq.)  liegen 
und  ruhen,  schlafen,  verw.  mit  Jrw,  övtitm,  wo  öv  aus  dhva(h)bei 
Benfey  II,  320 sqq.  vgl." mit  II,  66  sqq.;  der  Grundbegriff  von  ima 
ist  sich  neigen,  geneigt  sein,  liegen,  ruhen.  Verwandt  ist  ferner  mxiw, 
wo  71  =  hv;  vgl.  lat.  vacare,  unser  weichen  =  ablassen^  abstehen 
von  etwas,  zu  Benf.  II,  17  sqq.  320  sqq.  Das  von  Benfey  II,  280  w- 
richtig  behandelte  Wort  Jo/-/<og  (vgl.  ducken  mit  tauchen)  i8t^l)en- 
falls  hieher  zu  ziehen,  sanimt  dtixava,  db/ouat  (vgl.   hnu,  sich  nei- 
gen, bücken  =  tollere  ib.  II,  182).  Zu  lavtn  f.  juvio  soheint  mir  fji(k 
Ufer,  Gestade,  Meeresküste  zu  gehören ,  welches  Wort  auch  Ver- 
tiefung, Flussbett  bedeutet,  eig.  wohl  das  was  sich  neigt,  die  Nie- 
derung, Neigung  des  Landes,  das  nach  dem  Meere  zu  abfüllt  Sollten 
nun  die  Jonier  als  die  Geneigten  =  Niedrigen,  als  die  xarw,  nie- 
derwärts,   unten   wohnenden  Küstenbewohner   (ql  xdvw)  bezeichnet 
sein,  im  Gegensatz  zu  den  Bewohnern  der  fisaoyaiU^  des  Binnen- 
landes? Mit  dem  Worte  ^ü6v  verbindet  Sehwenck,  Andeutungen  p- 
185,  den  Namen  der  'Haiovt]  und  den  der  'Höioytig,  die  demnaeb 
üferbewohner  wären.    Dies  veranlasst  uns  zu  der  Bemerkung,  dass 
in  ^av(o,  tuvw  eine  Wurzel  diiva  -f-  s  liegen  kann,   wie  nach  Benfey 


-    69    — 

11,167  In  navw  <;va  +  b;  diese  Wurzel  dhvas  verhielte  sich  dann 
zur .  Wurzel  (as)  äs  (^fja-v/og,  rjo-rai)  bei  Benfey  I,  48,  wie  ar  zu 
dhTar  ib.  II,  305:.  Die  mit  ds,  sitzen;  von  Benfey  zusammengestellte 
Wurzel  as,  werfen,  ist  ebenfalls  aus  dhvas  (ib.  11,  275,  von  dhu 
stossen  =  treiben,  in  Bewegung  setzen,  soh-wingen  =  dh-vag'  ib. 
II,  275. 21).  Die  beiden  Wurzeln  äs  und  as  verhalten  sich  begriff- 
lich wie  iat.  jac^e  undjacere;  die  Entwickelung  dieses  begrifflichen 
Verhältnisses  aber'  ergiebt  sich  aus  der  Vergleichung  von  hnu  ib., 
II,  182,  wo  neigen  ==  stossen  (w  in  vvJm  f.  vdFu)  wohlnen  =  w 
in  vvaaw  t  vvxjwj  stossen  =  stechen).  Dass  die  Wurzel  vas,  woh- 
nen «=  liegen  =  schlafen,  wovon  Benfeyl,  298  lonjcü  ableitet,  eben^ 
^Is  hieher  gehört  und  aus  dhvas  veVstümmelt  ist,  versteht  sich  für 
uns  von  selbst;  wenn  teevo)  von  iuvco  zu  trennen  ist^  so  fasse  ich 
iavtö  als  Reduplication  {FtFopvu)  f  FiFaraßo)  von  vas  =  dhvas  in 
dttvü}  f.  davaJM,  Vgl.  di5w  (dhvah)  mit  ex-u-o,  wo  u  =  va  =  hvah, 
dhvah.  Schliesslich  bemerke  ich  noch,  dads  ^IugImv,  der  Dämon  iet 
fruchtbaren  Erdtiefe,  als  ein  liegender  =  niedriger,  tiefer  Gott  O^^ö- 
viog)  oder  als  Gott  der  Ebene  ^  des  Feldes  bezeichnet  sein  könnte» 
109a.  ^lifaq^  0,  Sohn  des  *Aq>aQf^q  und  AQv^AQrjvtj^  Bruder 
^en-  AvyuBvqY  Idas  und  Lynkeus  heissen  daher  *A(pagijr/6ou,  auch 
Uq^f^ffttüodai  (bei  Apoll  Rhod.  1,151).  Nach  Preller  II,  64  sqq.  68 
Ut  das  Brtiderpaar  der  Apharetiden  urspr.  identisch  mit  dem  Brü- 
derpaar der  Tyndariden  (Kastor  und  Polydeukes);  und  wie  Lynkeos 
der  Lnchsängige  (vgl  Xtvaaio),  so  soll  Idas  der  Sehende  sein,  Ib. 
II,  67.  Vgl.  IdiTy,  lat.  videre,  evidens  =  elucens,  böhm.  widno,  -dmo, 
Licht,  Helle,  widny,  sichtbar,  hell  und  unser  Wort  weiss,  das  in 
einem  etwas  entfernteren  Zusammenhang  mit  FtS  steht,  wie  im  Art 
Oildaq  gezeigt  werden  soll.  Sollte  die  Identität  der  Apharetiden 
und  der  Tyndariden  nicht  stichhaltig  und  die  Bedeutung  jener  eine 
andere  (keine  Lichtbedeutung)  sein,  so  liesse  sich  an  dd6(o  {et-ili^ 
Yei^r,  mit  unserm  heissen  und  dies  mit  heiss,  heiter,  eitel,  Eiter- 
nesael)  und  Xiyvg  denken^  wozu  man  die  Artt.  KidaXia,  KlQXij  und 
0Muq  vergleiche.  Die  Möglichkeit  einer  solchen  Deutung  mtut 
um  so  mehr  offen  gehalten  Werden^  als  Idas  und  Lynkeus  auch 
Söhne  des  Poseidon  und  der  Arene  (der  Tochter  des  Oebalos)  heis^ 
sen^  nach  Jacobi ,  H.  d.  Mytb.  .p.  494.  Was  den  Namen  Aq)aQBTSg 
betrifft,  80  erklärt  Schwehck,  Andentt.  p.  194.  221  denselben  für  ein 
Beiwort  der  Sonne  und  leitet  ihn  von  q>a  ifpaivot),  leuchten;'  die 
icon-  Ihm  p.  194  citirte  Glosse  des  Hesychius  q)aQioaai,  Xa/nn^vp'* 
B-ijv(u  mahnt  an  quaQoq  ==  Xa/ungog.  So  könnte  denn  *Ag)aQsvg  fBr 
V^-^iog/Vv^,  ^A'CpjuQJfvg  (A «  Präf.  sa,  sehr)  stehen ;  vgl.  aionäv  f. 
ajwnäv  =  awinäv.  Doch  wäre  auch  eine  Verbindung  dieses  Namens 
nÄiq>äQog^  dqiäQri^^  möglich,  da  un-bedeckt,  un-verhüllt  (^pa^wgvon 
hvar  =  var,  vfi,  circumdare,  tegere  bei  Benf.  II,  294,  woher  auch 
sch-warz,  fiBkag^  /lioqov,  xfXaivAg,  xoQog)  möglicher  Weise  =  hell 
sein  kann.  Vgl  auch  lat.  aperio,  operio  bei  Benfey  II,  295  (apa, 
Jtio,.  api,  ini+var,  wahren  =:  hüllen,  decken)  und  meine  Forsch. 


—     70     — 

1,14,  wo  idi  den  V#7roAAcov  für  B  !/^7roF< ^wv,  ab-,  ent-huUend,  ent- 
dunkelnd «a  erleuchtend  genommen  h8l>e. 

1 10.  'IXaHQu,  ri,  Tochter  des  ApoHon,  auch  Beiname  des  Mon- 
des und  der  Flamme  («jpAog  Wuuqu).  Das  Wort  ist  selir  dunkel. 
Ich  denke  an  ykv  bei  l^enfeyll^  124,  wo  a-jXaF-oq^  und  kv  ib.  II, 
126,  wo  kuFia^  unser  glä-hen,  glänsen;  aus  dem  Sanskrit  gehört 
dUsn  glau,  Blond,  eig.  leuchtend,  ykav-Mq.  Nun  iuuin  man  7-Aä- 
J'kiQa  für  ein  mit  dem  Präfix  vi  (vgl.  Benfey  I,  323)  eomponirtes 

Wort  halten,  mit  der  Bcdeut.  „sehr  glänzend*'.  Auch  kann  man  das 
Wort  für  eine  verstümmelte  Reduplicationsform  {AikoEiga)  halten, 
wo  dann  der  Eintritt  eines  unorganischen  Spiritus  asper  anzuneh- 
men wäre  wie  bei  /rrno^  aus  avva,  equus.  Zu  vgl.  wäre  iysi^  i 
yeyelgw,  i&dkw  f.  S-ed^ikta  (öeOdho),  InxoLfjiui  für  ninzujuai  (Benf. 
n,  93),  femer  nßu)  ==  ktißut,  lyiog  =  A//Jo^  u.  s.  w.  Dagegen  wage 
ich  nicht,  für  das  Griechische  den  sonst  nicht  unmöglichen  Ueber- 
gang  des  y  in  j  ^^l  anzunehmen,  also  'IkdtiQa  f.  JkuhiQay  Fkitstoa 
zu  nehmen.  An  7Aao^^  huldvoU,  gnädig  (au  Benfej  11, 284,  wo  hold) 
darf  wohl  nicht  gedadit  werden. 

111.  ^ikog^Oj  Sohn  des  Dardanos  oder  desTros,  Gründer  von 
Ilion,  kann  ein  Lichtwesen  (vgl.  Schwenck,  Andeutt.  p.  20Ö,  wo 
tkküg,  Auge,  zu  erwähnen  war),  aber  auch  ein  Bild  der  stärmiseheo 
Luft  sein.  Vgl.  dkiw,  drängen,  treiben,  ikavpca,  treiben,  stossen, 
nakk(o,  schwingen,  lat.  pello  (richte  Benfey  11,  293:  p  ans  bv), 
Iltjkivg,  adkkw  (ib.  II,  300,  schlendern,  aus  sa  +  Fek  ca  yar,  vfi, 
hvar,  hvri  =  TraA),  femer  den  Namen  ^AQijg,  den  ich  früher  (Forsch. 
I,  14 — 5)  zu  Benfey  II,  294  (wo  valla,  Korn- würfeln,  val,  bewe- 
gen, a  ßak-ku))  gestellt  und  für  ss  treibend,  jagend  (v^.  KkoPirj,  xAo- 
voq),  also  für  einen  wilden  Jäger  erklärt  habe.  Diese  Erklärung  halte 
ich  auch  jetzt  noch  für  einzig  richtig.  Dass  der  Name  YAog  einen 
ähnlichen  Begriff  habe,  ist  möglich;  wahrscheinlich  ist  dies  vom 
Namen  *Ik£rg «» X}ikBvg,  6,  Vater  des  kleinen  Ajax,  worin  o  =  Pnif. 
sa,  vgl.  Sch-war-m  mit  ttk-rj,  iX-tj,  Der  troischellos  könnte  sonst 
auch  eine  agrarische  Bedeutung  haben,  von  ikkta  =  nokftxa,  ter- 
ram  aratro  vertere;  doch  scheint  mir  die  erstere  Deutung  nicht 
übersehen  werden  zu  dürfen. 

112.  7/€jua^adog,  0,  Sohn  des  Eumolpos;  damit  seheint  ver- 
wandt der  Name  ^'la/aagog,  der  auch  von  Apollodor  mit  jenem  ver- 
wechselt worden  ist ;  demnach  nehme  ich  ^ifioQodog  für  7(T/<a(MZ(Fo^. 
Preller  I,  454  not.  cf.  487  not.  verbindet  den  Namen  ^la^ugog  mü 
MuQ(iii¥j  MafiCüpsta,  ^AfjxplfnaQog  (Sohn  des  Poseidon),  ßlagava; 
und  glaubt^  dass  darin  der  Regriff  des  Fliessenden  stecke.  Vgl  lat 
mare  und  d^og  =  kißddiov  bei  Benfey  I,  324.  Ich  denke  an  tjfiuqayii, 
a^uQaydü)^  afugaydwf  afagayog  (verw.  mit  unsem  Wörtern  Sprache, 


WO  ghri  aus  hvfi,  dhvfi,  B-par*g-ere,  von  dhu  -f.  r  eig.  stossen 


—     71     — 

aosstosseiiy  «treaen,  werfen,  tönen,  vgl.  dhvan  II,  275).  7(t^ci^o( 
steht  wohl  fär  -  ^-'ajuu(}''0(;,  ist  also  von  einer  Wurzel  smar  «=  svar, 
svfi,  tönen,  ib.  I,  460  sqq.  (wo  fiik-og,  indk-nw)  reduplicirty  wie 
H-iTwpoq,  l'üTtj/.u  f.  ai-avfjjui,  sisto.  'l-a/LtaQ-og,  Mäg-cov^  ^A^tpl^uQ- 
og  kann  lönend,  rauschend,  klingend  bedeuten,  was  sowohl  zur  Be« 
zeicfanung  eines  Wassergotfes  als  eines  Gottes  und  Vorstehers  des. 
Gesanges  passt;  In  '[f.if.iug'U^fiq  scheint  die  Wurzel  vad,  väd  (ib. 
11^  62),  d'Ftj^-oiv  zu  stecken;  der  Name  bedeutet  also  tönend  » 
hell  (vgl.  kiyvg  mit  klingen,  iC()iy},  laut  singend,  laut  tönend,' 
kryvfp^oyyaq,  Xtyvfpwvoc,  Vgl.  cw/J/f  von  vad,  väd  =  d-Frjd-tiv,  Ich 
bemerke  noch,  4ass  Amphimaros  mit  der  Urania  den  Linos  gezeugt 
haben  soll)  der  ja  auch  ein  „Tönender^,  ein  Grott  des  Gesanges  und 
der  Kli^e  ist  Zu  der  Wurzel  svfi,  svar  setzt  ^enfey  I,  462  richtig 
ßdgßtrov ;  ebendahin  gehört  wohl  päg/uoq,  6,  ein  musik.  Instrument, 
femer  Baigfiogj  Balgt (uog^  Sohn  des  Upios,  ein  Matiimdjner.  Darf 
man  nun  ^nr  Wurzel  /nag,  mur-muro  auch  den  ersten  Theil  dea 
Namens  Magtavövvoq  (Beiname  des  Bormos)  ziehen,  der  dann  dem 
Volke  der  Mariandyner  von  jenem  Heros  des  Klagegesanges  bei- 
gelegt wurde?  (Mit  Rücksicht  auf  Schwenck,  Andeut. p.  151,  be-  ' 
merke  ich,  dass  ^ap,  afnag  auch  mit  /usXuq,  /nogov,  xsXatpoq,  xogo^, 
anserm  schwarz  —  ^l/n/nagaSog  für  2w^iagic6oq  —  verbunden  wer- 
dea  kann.  Vgl.  den  Artikel  Sf/udkrj), 

113.  7ra/oc^  o,  Flussnanie,  scheint  von  der  Wurzel  van,  töneD,        ^ 
bei  Benfey  I,  330,  =  hvau,  lat.  can-o  U,  63,  =  dhvan  (woher  unser 
tönen)  II,  275  zu  stammen»     Die  Wurzel  stan,    tönen,  ib.  I,  67,Ö| 
woher  Benfey   unser  tönen  leitet  ist  aus  sa  +  dhvan,  wie  stu  ib. 

I,  407  aas  sa  -h  dhu  (dü-ten,  tü-ten)  und  argi  ib.  I,  676  aus  sa 
+  dh(v)ri  II,  263.  So  kommt  ^Iva/og  in  Zusammenbang  zunächst 
mit  Havu/6c  (x  «=*  hv),  weiterhin  mit  <T^Ttva/w,  n-rfra/tfcu.  Fat 
▼erwandt  halte  ich  den  Namen  7i^ ,-  vgl  Jacobi,  Handwört;  d.  Myth. 
p.  578,  wonach  auf  Kreta  das  Trauerfest  der  Ino  Inachia  hiess. 
In  Betreff  des  langen  i  vgl  divog  =  dscvog,  öiviwy  dovio)  bei  Ben- 
fey II,  205  sq.,  die  zu  dhan  (f.  dhvan,  ^^ iVw  =  hvan,  ^wW,  xaiyw) 
H  276,  verw.  mit  dhvag'  (=  sch-wingen  II,  21)  II,  275  gehören, 
indem  d  aus  dh  entsprungen.  Vgl  dv(o,  dvnTtJü,  tauchen,  tau- 
fen ib.  II,  66  sqq..  Das  Wort  Mvog,  Kreis,  Wirbel,  mahnt  an  dhvan 
(U,  320  sq.)  =  dhvar,  dhvfi,  drehen  (II,  278  sqq.). 

114.  'Iv(onogy  6,  (i),  Quelle  und  Bach  auf  der  Insel  Dolos, 
scheint  mit  ig.  Sehne,  bei  Benfey  I,  294  (von  vi,  lat  vi-tis,  vi-num, 
aus  va  -h  ja,  ib.  I,  285,  und  va  aus  hva,  dhva,  II,  320  sqq. :  hvi 
«s  hva  •+•  ja  erkenne  ich  in  a^/oT-vog,  Binse,  dhva  aber  in  du  = 
ju,  woher  lat  juncus,  ib.  II,  200  sqq.,  wo  d  aus  dh  wie  II,  228»  263) 
susammenzugebören ;  vgl  ib.  I,  292  vtvgov,  dann  unser  Sch-nur,  eig. 
Gewundenes,  Gedrehtes,  wie  denn  winden  mit  wenden  (vat  ib.  11, 
323)  und  weben  (<;>,  vap  oder  vabh?  ib.  I,  287;  vgl.  kup-inda, 
Weber,  ib.  II,  322)  nah  verwandt  ist.  Iv-w-nog  heisst  also  die  ge- 
wunden,   wie    etwas   Gewundenes,    Gedrehtes   (ß-x^ivog),    wie  «ine 


-     72    — 

Schnur,  ein  Strick  auMehende,  die  sich  krtiminende,  acblängelnde 
Quelle.  Wegen  seines  Hteigens  und  Fallens  hiess  (die  Quelle  oder) 
der  Bach  Aiy^'nrto^j  von  Aiyvnrog^  NU 

115.  7S/f')v,  d,  Vater  des  Peirithoos,  auch  Vater  des  Kentau- 
ros,  den  er  mit  der  Wolke  erEcugte,  die  Zeus  ihm  statt  der  Hera 
gab.  Der  Name  kann  von  der  Wurzel  ly,  ix  (diafTüi)  bei  Benf.  I, 
343  sqq.  stammen,  wonach  Ixion  ein  Stösser  (lat.  Ico),  Erschütterer 
(con-cutiens) ,  ein  Bild  der  stürmischen  Luft  wäre.  Vgl.  il^akog, 
stössig  oder  springend  (ib.  1, 345;  vgl.  tarnen  ib.  IT,  275)  oder  schnell 
(&o6ci  eig.  stossend,  ib.  II,  274).  Da  Kevr-at^^g  ss  quatiens  auram^ 
Lnfterschütterer,  so  scheint  für  den  Namen  Ixion  keine  passendere 
Bedeutung  sresucht  werden  zu  können;  darauf  weist  auch,  dass  er 
Sohn  des  Phlegyas  (des  Flackernden,  Aufwallenden,  AufbraaseBdeo) 
oder  des  Ares,  des  wilden  Jägers  im  Lnftreviere^  genannt  wird« 

116.  'laxfiartj,  ^,  Mutter  des  Oedipus,  bei  Homer  Tinimarij, 
welchen  letzteren  Namen  auch  die  Gemahlin  oder  Tochter  des. '#1;- 
yeiag  trug,  womit  Herakles  den  Thessalos  erzeugt  haben  soll.  Der 
Name  scheint  eine  auf  Licht  bezügliche  Bedeutung  su  enthalten. 
Vgl.  Benfey  II,  1G9,  der  '/sTri-xaar^  von  einer  Wurzel  xcciF  >=  lat 
Ga(n)d-eo,  ca(n)didus,  in-ce(n)d-o,  leuchten ,' glänzen ,  an-zünden 
leitet :  danach  bedeutet  'Em-xuar^j  (für  ieadnj)  beleuchtet,  beschie- 
nen. Ist  nun  Epikaste  ein  Bild  der  von  der  sommerlichen  -Glutb- 
sonne  beschienenen  und  erhitzten,  ausgetrockneten  Erde  ?  Vgl.  Prei- 
1er  U,  239  sq.  über  die  Bedeutung  der  Sphinx.  Und  darf  man 
7o-xa(Tr/^  (vgl.  lat.  Jovis,  Juppiter  u.  s.  w.  und  Benf.  U,  206  sqq.) 
für  ^lo-xufTTfjj  vom  Himmel,  vom  Tage  beschienen,  lichtbeschienen 
nehmen,  wie  wir  früher  'IdXuog  für  Jiokaoq  „am  Himmel  leuchtend'' 
nahmen  ?  Vgl.  nuch  den  Namen  Jioq^iov  mit  'lorpiov,  ^loq^oioauy  femer 
loßutrjq  (am  Himmel  wandernd  3=  Sonnengott?),  lodufiu,  'loddfisia 
(=  Himmel  bändigend^  beherrschend),  loxgiroc  (vom  Himmel  oder 
Zeus  erwählt,  vgl.  &s6}(()ito{;^  &f6)(Qivoc).  An  loi',  Veilchen  =  Don* 
kles^  Schwärzliches  darf  doch  nicht  gedacht  werden.  Schliesslich  sei 
bemerkt,  dass  auch  'laaitov  (^IciGing,  vgl.  Jid<nu)  für  ^luaitüv  stehen 
könnte^  ferner  ^Jaaag,  der  Sohn  des  Argos  Panoptes  und  Vater  der 
Jo,  für  Jiaaoq  und  7cJ  selbst  für  Jno  (leuchtend  =s  Mondgöttin  ?). 
Doch  darf  nicht  geleugnet  werden,  dass  YcJ  und  alle  die  genannten 
Wörter  mit  lulv(o,  warm,  heiss,  heiter  machen  zusammengehören 
können,  welches  AVort  Benfey  I,  259  zur  Sanskritwurzel  idh,  ^dh 
«  aXS-'-oi,  brennen,  stellt  und  für  i(d)haivM  nimmt.  Da  idh,  indb 
{Id- y  Ihj  uid^)  aus  hvidh,  hvindh  {a'7iii/d--fjg) ,  dhvidh,  dhvindh 
(rir&'Og,  taed-a),  so  ziehe  ich  hieher  auch  (piugog  «=  XafAnQog  für 
(fihaoog  von  hvidh,  hvih  (=y«Ä),  worüber  Benfey  I,  175  nicht 
richtig  geliandelt  hat.  Vgl.  II,  168,  wo  9vi,  gva-dh  (xa&'OQog  für 
xFad-'UQfig)  aus  kvi,  kva^dh,  dann  (vgl.  II,  63)  aus  hvi,  hva-dh, 
verw.  mit  hva-r  (gha-r,  11,  195),  hva-n,-  dhva-n  II,  275  (dhu  +  n; 
dorthin  gehört  die  Sanskritwurzel  an,  blasen»  wovon  anala,  Feuer, 
lat.  cin-is,  gr.  ^V,  en,  siehe!,  Frjv^mfj  ^  al3o\iJ\  vgl.  das  celtiscije 


—    73    — 

Wort  taD,  Feuer,  bei  Scliwenck,  D.  W.  s.  v.  zünden,  welches  deutsche 
Wort  auf  eine  Wurzell'.  dhu,  &V'iu6gi'h  t,  dhvat  zu  reduciren  ist,  ?erw. 
mit  Sch-waden,  und  demnach  eig.  blasen,  anblasen,  anfachen  bedeutet, 
(lieber  z  aus  dh  vgl.  Benf.II,  279).  Wenn  rpi^aQog  an  rpä-og  mahnt,  so  ist 
EU  bemerken,  dass  bha  ib.  II,  101  sqq.  ans  hva  (vgl.  bhäsh,  II,  103  mit 
dhüp,  dhv&ksh  =x  hv&ksb,  bh&ksh,  bhäsh  ib.  II,  275)  ist,  dass  alsor 
iiet>en  bha  eine  Wurzel  bhi  (aus  hvi)  treten  konnte,  welche  mit 
(hv)idhy  (hv)ih  ==  (hv)i  +  dh  =  h  eng  zusammengehört  Sollte  nun 
aucli  mit  Rucksiebt  auf  Qpenta  ib.  II,  168  (weiss,  rein  =  heilifc) 
iagog,  U^  mit  rpta^og,  fisQog  combinirt  werden  dürfen  ?  In  lugo^j 
n^g^  läge  eine  Wurzel  vi(d)h  ==  i(d)h  :==  (hv)i(d)h  =  hvidh,  hv^dh 
{tpui^''Q6g),  verw.  mit  vid,  Fid^Md-^eo,  sehen,  eig.^ienchten  (e-videns 
i!3  e-iucens),  scheinen.  Vgl.  Ivdukkofjtai ,  scheinen,  wo  vind  =  vid 
wie  indh  » idh ;  unser  Wort  S-chein,  s-cheinen  ist  verw.  mit  Eien- 
fackel  (vgl  Schwenck ,  D.  W.  s.  v.  Kahm)  und  lat.  cin-is,  ijv,  en, 
dann  mit -der  Sanskritwurzelan,  blasen,  hauchen,  woher  anala,  Feuer 
(an  fürdhvan,  ßenf.  II,  275, -tönen,  hvan  =  lat.  can-o,  eig.  aus- 
stossen,  düten  »»  blasen,  tönen).  Das  K  in  Kien  ist  aus  hv,  wie 
in. Kopf  (xfipaX/jj  caput).  Vgl.  auch  unser  Wort  Herz  gegen  hfid 
(bard)  bei  Benfey  II,  165. 

116a.  ^InnoHQijpi] ,  /^,  oder  ^Inntw  xQfjyfj,  ij,  Quelle  am  Fusse 
des  Helikon ,  durch  den  Uufschlag  des  flrjyuffog  entstanden.  Vgl. 
Schwenck,  Andeut.  p.  204 :  „Dem  Wasser  wurde  begeisternde  Kraft 
beigelegt,  daher  das  Musenross  fltjyaaog  hiess  von  TM^jytj,  Quell, 
niid  die  Innoxo^jurj  der  Musenbom  war.^  Wenn  Rosse  und  Quellen 
in  der  Symbolik  schon  der  ältesten  griech.  Mythologie  in  der  ge- 
nauesten Verbindung  stehen,  so  hat  dies  wohl  einen  etymologischen 
Grund.  Vgl.  ll^yarrog  (ganz  =  ^'Innurroc,  eig.  springend,  schnell)  mit 
^Wi  (springend^  Spring-quell)  und  ntj^dof,  ferner  7nnog  mit'goth. 
ahva  SS  lat.  aqua^  goth.  aihvs  (oder  aihvus)  »  lat.  equus,  femer 
den  Art.  '^^4yav't7pt9j,  in  welchem  Namen  -innt}  wohl  =  71/7/^', 
springepd^  iaufeind,  rinnend  »  Quelly  Wasser.  Zu  nfjy?j  vgl.  noch  Sskrit 
aga,  agä  bei  Benf.  I,  345,  aus  hvag&,  dhvagd  ^  Ziege  (f.  Zwiege), 
verw.  mit  gr.  ta/vg  f.  i^uKvg  und  d^tjyo)  (zu  Benf.  II,  275). 

'116b.  InnokiSrfj,  fj,  Tochter  des  Ares  und  der  Otrera,  Königin 
der  Amazonen,  hat  wohl  sicher  nichts  zu  thun  mit  XvtOy  sondern 
gchöEt  zu  Ftkv  (FXv)  in  iXav-vo),  eXum  bei  Benfey  II,  300  und 
bedeutet  ress-scbnell  (Inno-kvrtj  f.  Xart],  iXart]),  ähnlich  wie  ihre 
Mutter  Otrera  {oxQt^Qog)  als  die  Schnelle  bezeichnet  ist.  Dasselbe 
gilt  vom  Namen  'InnoXvrog,  der  wohl  ganz  =  Inno&oog.  Vgl.  7»- 
Tto&off  (eine  Amazone  u.  s.  w.)  und  dazu  den  Beinamen  der  Artemis 
'Innoaoa  (Rosse-treibend,  Rosse-tummelnd) ,  Jacobi,  Ui  d.  Myth.  p. 
462;  Schwenck,  Andeut.  p.  224  sq.  hält  Hippolyte  f.  =•  Artemis. 
Das  in  den  Lexieis  figurfronde  Wort  innoXvrog  (von  Xv(o)  hat  Lo- 
beck in  den  Paralip.  p.  4r)7  beseitigt.  Mit  iXv,  FbXv,  hFeXv  verw. 
sind  Qoio/iiai,  oQovot',  lat.  gruo,  ruo  (grav-is,  drängend  =»  drückend 
Ä  schwer)  u.  s.  w.    Wie  ist  es  mit  '/titto-A«  ? 


—     74    — 

1ir>c.  7()#(,  i;,  Tochter  des  ThauinM  und  der  Elektra,  Botii 
der  Götter,  als  appellat.  (Iqiq)  der  Ue^iibogen,  ist  .achoo  yon  Ben« 
fey  II,  802  richtif^  ^efasst  und  sur  Wurzel  var,  vfi  drehen^  krAmmen 
gestellt  worden,  wonach  Igtq  als  der  gekrümmte  Bogen  beseichnet  ist 
wie  lat  arcus  aus  hvarcus  von  hvar  a  rar,  vH,  vgl.  Kipu-og^  eirc-ulas 
bei  Benf.  II,  287^  worin  x,  c  aus  hv.  Daral,  so  tritt  V^ti^  in  engste 
Verwandtschaft  mit  i)iko>,  elkiat,  ik^^  BiXfj  (vgl.  onser  drehen  mit 
drücken ,  drängen ,  Ge-drünge ,  und  lat.  torquere ,  toreuiar)  u.  s.  w. 
Verwandt  sein  kann  der  Name  der  Bergfeste  ^Qti,  El^a  in  Messe- 
nien,  von  var,  vfi  drehen  =  circuradare,  tegere  bei  Benfey  II,  294 
sq.  (6ov-/iiu)^  wo  unser  wahren,  wehr^,  sch-war-s  (bedecktes 
FotQ,  tv{f  in  Fvo'foTio^;  femer  erwähne  Ich  die  Flussnamen  Eiq,o, 
Vptg,  o  (gedreht  s=  ihaaofuBwog)  und  die  Stadtnamen  Eiqtaivu,  d, 
^ÜQoiy  aij  ^'Eouvu^  ij,  (vgl.  vara,  Umringen,  varaka,  varana,  Schutz, 
Benf.  II,  294),  "Houvvffg^  ij,  ''Eotnog^  ^E()€aaog,  9J,  ^Egir^ia,  ij  (vgl. 
varatra,  Gurt  ib.  und  I'6qtv¥,  Ivgiutv  ü,  319«  worin  y  aus  bv), 
verw.  mit  ffu^tT(Hty  fpaQkrüFi,  Köcher,  Pfeilbehalter  (mit  einem  Deckel 
versehen),  worin  tp  wie  in  (jpä^oq  aus  hv.  Vgl.  dazu  naeine  Forsch. 
J,  62 — 4  CHqu,  iJQui'og  u.  s.  w.),  wonach  man  den  ^Igag,  6,  Sohn 
des  Aktor,  Gemahl  der  Demonassa,  Vater  des  fiurydamaa  und  des 
Enrytion  oder  Eurytos  (zu  Ffgv  in  e^-fiu),  für  einen  wahrenden, 
wehrenden,  schützenden  Mann,  für  einen  Herrscher  {^Quvoq)  erklären 
kann.  Hier  ist  zum  Schlüsse  noch  zu  erwähnen  ^fgßog,  6,  Sohn 
des  Ämphistenes,  Vater  des  Astrabakos  (den  Jacobi,  H\  d.  Myth.  p. 
150  für  einen  Esel  mann  erklärt)  und  des  Alopekos,  die  im  Gesträuch 
das  Bild  der  Artemis  Orthia  fanden  und  bei  dessen  Anblick  wahn- 
sinnig wurden.  lofiog  könnte  umgebend,  wahrend,  schützend^  hü- 
tend s=  Hirt  bedeuten ;  vgl.  ovorpoglioc  (Herod.  VI,  68 — 9)  von  (pa^ßüi 
aus  hFmßoi  (zu  Benf.  II,  309  sqq. ;  anders,  aber  falsch,  Benf.  II,  107 ; 
was  \^i  mit  d/uoglidg  zu  machen?). 

117.  'IrF/nfjvoc,  6,  Flussname,  ist  sehr  dunklen  Ursprungs.  Man 
kann  an  Fid  in  idymt  denken  und  den  Fluss  als  den  G-ewundenen, 
(vgl.  *Ikiaang,  Krjffiadg),  hkuJiWfdfyogy  fassen;  iG/titjvog  wäre  also  = 
Idf.irjv6cyt\Qdaf.it^=' odurj.  Auch  liesse  sich  der  Name  (wie  'iafmgog] 
als  Redupltoationsform  fassen  für  JSt-fr/A/jvog ,  verw.  mit  ojii^vo;, 
CfAiovrj^  fTfiolc  bei  Benf.  II,  274,  309,  von  dlunft  =  dhv&,  dhva^  ribu, 
ävoK  y^\.  'Aitioc  =  Avuc,  Aiag  {urj/Lu),  Ova/utg  u.  a.  Demnach 
wäre  er  als  ein  wogender,  brauRender,  aufwallender  bezeichnet  Ich 
wage  keine  Entscheidung,  will  auch  eine  Verbindung  mit  id  (vid- 
eo,  e-videns  =  e-lucens)  oder  i&y  at^-w  nicht  verwerfen^  wonach 
Ismenos  ein  leuchtender  =  klarer,  heller,  reines  Wasser  halteiider 
Fluss  sein  könnte.  Bei  Kallimacüus  heissen  Jtgxfj  (hell,  leuchtend) 
und  2xQ0fpir]  (gewunden)  Töchter  des  Ismenos. 

117a.  lantoQiov,  to,  Berg  in  Lakonien,  woher  Artemis,  die 
dort  ein  Heiligthum  hatte,  den  Beinamen  'lamogiu  erhielt,  kann 
für  Id^jißioiov^  Hd-Fu)Qiov  =a  7x^v(OQtov  genommen  werden,  von  i&i'm- 
gog  =^  fvxh'fvogog,  eig.  grad-wärts ;  vgl.  althd.  wart,  wärts,  lat.  versoi 


-     75    - 

beißenf.  n,318  mit  xar-atQt^q  U,  297.  Sonst  liesse  sich  1&6,  i&jo 
(^r=  laao}  oeben  ii)v  aunehmeu  und  /udoaoq  f.  /utdjoQ  =  lat.  medius 
vergleichen.  Nach  Steph.  ßyzant.  gab  es  auf  Samos  einen  Berg 
^AaaotQOv,  ro;  darf  man  nun  'AaautQov  für  Fad^FoiQov,  Fa&va>go¥ 
nehmen  ron.a^r,  Fa&v  =  fvt^i;?  Vgl.  oben  p.  14  (über '^/r^i'g) 
und  4en  Art.  06(}vu^  (wo  über  'Avx^na  =«=  QovqIo).  Hieher  gehören 
kann  auch  der  Name  7r7rwV^,  ^,  Berg  auf  Kerkyra  (f, '/^rwV^,  von 
idro  =  Igto  =  ö-FiOTO,  oFiavo,  olaro^^  oiarogy  Pfeil,  eig.  spitz? 
anders  Benf.  II,  203) ;  ferner  ^I&<oQia,  ij,  ein  durch  Natur  und  Kunst 
festes  Castell  am  Aclieloos  (Hoffipann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  469),  viel- 
leicht für  ^I&FoiqIu,  Dunkel  ist  der  Name  '7aaa,  rj^  alter  Name  der 
Insel  Lesbos,  auch  Stadt  daselbst  nach  Steph.  ßyz. ;  vgl.  ^iGoog,  i^ 
Stadt  in  Kilikien  am  Meere,  "i^og,  Hafen  auf  Rhodos,  wozu  Tgcai, 
ai.  Feste  bai  diesem  Hafen.  Das  Wort  t^og,  o,  viscum  bedeutet 
wohl  eigentlich  fest,  zäh,  klebrig  und  stammt  von  der  Urwurzel 
dhvlg'  (=dhv^'  bei  ßenfeyü,  17  sqq.,  wo  zu  äy/to,  engen,  unser 
zwingen,  zwacken  hinzuzufügen;  dhvag':  hvag'  steckt  in  ntjyyvfit, 
eig.  eng  =  gedrang,  fest  machen^  fug®'*)»  hvig',  die  in  gr. ,  o-tjpiyya 
c=  ay/oi,  lat.  figere^  weiterhin  in  sn^Hym ,  eig.  neigen  =  drücken, 
drängen  erscheint.  Da  unser  zäh  (ftirzwäh)  mit  zwingen,  zwacken 
verwandt  ist  und  eig.  eng^  fest,  zusammengedrängt  bedeutet,  so 
dürfen  wir  es  ebenso  mit  unserm  W.  Wachs  verbinden,  wie  Zirbel 
f.  Zwirbel  mit  Wirbel  (Benf.  II,  279).  Verwandt  ist  auch  unser 
dicht  (dick,  ge-diegen,  ge-deihen),  über  dessen  Anlaut  Benfey  ü, 
274  (Dampf  aus  dhvap)  Aufschluss  gibt.  Demnach  konnte  die  Stadt 
'"laau  als  Feste,  oder  auch  die  Insel  Lesbos  als  dichtbewaldete  (vgl,  den 
Bein.  Lasla  bei  Uoffmann  p.  1458)^  ebenso  '7'^'oc,  ^F^lai  als  dichte,  feste 
Localitäten  bezeichnet  sein.  Die  Wurzel  hvig'  in  a-tpiyyw,  figere 
ist  =  hvag'  in  Tnjyvv/ui,  afprj^6(n  =  ag'  in  äy/w^  bei  Benf.  II,  17 
aqq  ,  wo  man  noch  folgende  Wörter  ansetze :  lat.  s-pissus  f.  s-pixus, 
unser  s-pang,  s-peng,  bang,  ang-st  und  bange,  ferner  S-pange,  ein 
Werkzeug  zum  Befestigen  (wie  Zwinge  =  Band,  Zwecke  =  ')  Na- 
gel, Pflock,  ■  ndaaaXog  f.  na^uXog,  eig.  das  Befestigte,  ^)  das  Beab- 
sichtigte, eig.  das  was  man  mit  den  Augen  fixirt)  ferner  S-pechter, 
ein  enges  Trinkglas,  S-peck,  eig.  wohl  das  Zälie,  Feste,  Feiste, 
Dorthin  stelle  ich  aus  dem  Griechischen  noch  den  Namen  des  Flus- 
se, *Aii6g,  zu  vergleichen  mit  lat.  con-vexus  ib.  II,  24,  also  eig. 
"Wohl  geneigt^  gebogen  =s  eXtaao/utvog ;  ferner  nun  auch  das  Wort 
uiiog  (anders,  aber  falsch,  oben  p.  25),  würdig,  werth,  eig.  wohl 
eng  « ge-drang^  dicht,  fest,  tüchtig  (unser  taug-en,  tüch-tig  aus  der 
Urwurzel  dhva-^h  =  dhva-g') ;  dazu  die  Städtenamen  Atioc,  ij,  Stadt 
aof  Kreta,  auch  ''Oa^ogy  Ota^og  und  sogar  lld^og^  ferner  A'^ta,  tj^ 
Stadt  in  Lokris,  ^'Aaaa,  ijy  Stadt  in  Makedonien,  ^'AoarjQa,  r«,  Stadt 
der  Chalkidier,  Aoatjoag,  tj,  Ort  bei  Milet,  'l^fraoc,  ^,  Stadt  in  Troa«, 
die  nach  Hofifmann  )>.  1651  äusserst  fest  war,  endlich  —  aber 
zweifelnd  —  'Hqqdg,  Stadt  in  Lokris  bei  Oeantha  —  alles  Namen, 
denen  man  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  den  Begriff  eng  =  gedrang 


—    76     — 

xa  com*pactu8,  fest,  stark,  Festung  f^ben  kann.  In  den  genannten 
Wörtern  liegt  wobl  h^ak^h  zu  Grunde  wie  In  ndaa-akog  (Benf.  II,  90), 
Ilaaaaooiv,  Stadt  in  Kpirus,  Ildaau  (v^l.  lat.  spiflsua),  Stadt  in 
Thrakien,  llurnuiväa,  //,  Ort  bei  Atramytion,  lldaadka,  Hafen  der 
Mylassier,  TitWa/og  (Knebel,  Klemme,  eig.  engend,  zwingend;  nvac 
ma,  nuira  entscheidet  für  hFaaa ,  was  Benf.  II ,  90  noch  nicht  er- 
kannte; vgl.  auch  nay  in  7r/;;'w/ii,  nuy-vq  mit  ttvx-voc,  W0  7ra:m) 
:hva),  nv^tiz,  buxus,  ßuchs-banm  (ib.  II,  21,  eig.  eng,  dicht,  fest, 
gedrängt,  wie  bereits  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  richtig  erkannte),  Tlv^^ 
fj,  Ort  auf  Kos  n, s.  w.  Die  oben  für  t^oq^  ^r^6q/[%luiyyiaaa,^laüf)^ 
u.  s.  w.  herangezogene  Wurzel  hvlg'  (a^fp/yyM)  haben  wir  auch  in 
lat.  aeg-er  eig.  geneigt,  gebeugt,  gedrückt  (ob  hvik'  in  aeqous, 
aequor?  vgl.  unser  eben,  worüber  die  Artt  "Aßat  und  Tiftma 
Aufklärung  geben),  endlich  hviöf'  +  s  in  my^yoq  (Itr/  aas  i?),  wo- 
rin eng  =  fest,  hart,  dürr,  trocken,  knApp,  mager,  hager  (mager, 
hager  zu  vgl.  mit  Schweiz,  s-pägi,  s-pichti,  ein  schmächtiger  Mensch, 
spechtig,  Schweiz,  s-päg  «=  schmächtig:  mag-,  hag-,  s-päg  gehö- 
ren sämmtlich  zur  Urwurzel  d-bva  +  Guttural  bei  Benf.  II,  17  sqq., 
wo  p.  21  sch-wank,  sch-wach,  xccxo^,  paucns),  während  in  la^n^q, 
ia^tvQfig  der  ßegriff  eng,  fest,  dicht  =  tüchtig,  stark.  Zu  ll^og  (kle- 
brig, zäh)  vgl.  noch  lat.  pix,  maau  f.  nixja  {n  aus  hv)  bei  Benf. 
n,  76.  Zu  i(T/(o,  s/(o  bemerke  ich,  dass  der  Grundbegriff  dieser 
Wörter  neigen  =  engen  (dhvang'  —  ang'  Benf.  11^  17  sqq.)  =  drücken, 
fest  packen  (packen  aus  hvag')=halten  sein  kann ;  vgl  /uugnTw  l>ei  Benf. 
11^310  und  lat.  teuere  mit  rr-r^i^'c,  eng^  aus  sa  +  dhvan  (ib.  IF, 
320)  =  dhva(n)g'  II,  1 7  sqq.^  wo  unser  ducken  (zu  vgl.  mit  biegen, 
bücken,  gr.  cVo;^-//oc)  die  vollständige  Urwurzel  enthält.  Danach  ist 
das  früher  (Forsch.  1, 166 — 7)  über  fj^rr»  Gesagte  als  falsch  zu  ver- 
werfen^ d.  h.  als  falsch  in  begrifflicher  Hinsicht.  Under  packen  bat 
Benf.  II,  90  richtig  mit  Trfjyvt^fu  zusammengestellt;  vergl.  aarrci*, 
packen,  aus  sa  -I-  {hF)ax.jut  =  ay/o^  (r~(pi}yat,  figo. 

118.  7raAoc,  n,  alter  König  der  Pelasger,  Sikuler  und  Oenotrer, 
von  dem  Italien  den  Namen  haben  soll;  das  Wort-  tTuXog,  o,  ist 
nach  Hesycbius  =  ruvoog  und  jreiiört  wohl  zu  Benfey  I,  253  sqq., 
wo  neben  der  für  (od^-eo)  anzunehmenden  Wurzel  vädh  (stossen, 
aus  hvädh,  dhvAdh  zu  II,  274,  wo  dhmA,  stossen,  schlagen,  aas 
dhvä)  eine  Wurzel  vidh  oder  vith  mit  gleicher  Bedeutung  erscheint. 
Zu  vadh  =  vidh  gehört  fr^-rg  =  ld--vg,  dann  l&vco  andringen, 
anstürmen,  wonach  streben,  das  Jacobitz  b.  v.  mit  d-vw  für  verwandt 
halten  will:  in  Bezug  auf  die  Bedeutung  ist  dies  richtig,  nicht  aber 
in  Betreff  der  Form,  da  i&^vio  aus  (dh)vidh,  dvM  aus  dhu,  dh-va, 
woher  dh-vadh  =  svd^-vg.  Vgl.  doog,  spitz,  l&vg,  jy,  ■=  ai%  im- 
petus  (pet-uicus,  stossend),  Andrang.  Bei  traXog  nun  mag  eine 
Wurzel  vith,  stossen,  zu  Grunde  liegen,  so  dass  der  Stier  als  der 
Stösser  bezeichnet  wäre.  Da  stossen  =  heftig  bewegen,  schwingen, 
sich  heftig  bewegen  =  tanzen,  springen  (nach  Benfey  II,  275,  wo 
Tanz  zu  dhva,  dhu,  &v(o),  so  mag  lat.  vitulus  samnit  Vitula,  vitulor 


-     77    — 

mit  Irakog  verwandt  sein.  Auob  die  Wörter  iTnjg,  6,  ha/uog  möebte 
ich  hieherjsiehen,  vgl;  I&vm  (wo  7  statt.  Guna  zu  bemerken,  wie  in 
ofil/io}),  die  nicht'  sehr  passend  zu  Uvai,  g^hen^  gestellt  werden.       ' 

119.  ^'hvXoq^  6y  Sohn  des  Zethos  und  der  Aedon,.  auch  = 
^Itv<„  6,  der  sonst  Sohn  des  Tereus  und  der  Prokne  heisst.  Diese 
beiden  Namen  habe  ich  schon  im  Artikel  Z^O^og  behandelt  Hier 
ist  noch  ^hinzns^ufügen,  dass  tr  mit  atTTtjy  tj,  Specht,  bei  Benfey  I, 
536  zusammengehört.  In  (jitt/j  erscheint  die  Wurzel  vit  (ib.  II, 
60f  -wo  lltth.  waitoju,  klagen,  ächzen,  eig.  tönen^  wie  vad  ib.  II, 
62  =  vid  in  dfidoi)  mit  Präfix  sa  componirt.  Wenn  aiTTatctj^ 
tpiTvänij,  yjiTTaxog  ebenfalls  biehergehören ,  so  liegt  in  tpiv  sa  -f- 
hvit  =  Vit  ib,  II,  60,  wie  denn  vit  «us  hvit,  dhvit  (II,  275—6) 
verstümmelt  ist.  In  am^w  steckt  sa  -h  niy  =  hvig'^  vgl.  hvag-  = 
gug'  ib*  If,  62,  wie  aniyyog  =  anivog  lehrt;  in  anivog  kann  hvi 
(woraus  hvd,  rufen,  ib.  II,  00,  vgl.  v^  aus  vi  1,285  und  vi  aus  va 
-4-  ja)  liegen,  aber  auch  hvan  (=  lat.  can-o  ib.  II,  63>  =  dhvan 
(il,  275),  tönen:  in  letzterm  Falle  gehört  a-nivoc  zusammen  mit 
*/i'-ci/,  /Liiv-vQog,  xtv-vQogf  die  alle  aus  hvan  herzuleiten  sind.  In 
ntnog,  ninga,  mnidj  nint^w,  ntnni^at  und  unserm  piepen,  pfeifen 
liegt  eine  Wurzel  hvip  :^  hvap,  hväp,  väp  in  dn^vw,  tjn-vio  ib.  II, 
61;  vgl.  vip  =  vap  ib.  I,  340  sqq  ;  dieselbe  Wurzel  liegt  in  lat. 
sib-ilo  f.  shvip-ilo  s  sa  +  hvip.  Da  ninvXog  die  Lerche  heisst 
(wenn  auch  nur  in  späterer  Gräcität),  -so  malmt  dies  Wort  an  den 
Namen  JS/tt^Ao^^  o',  Sohn  der  Niobe  (und  des  Amphion),  der  benei- 
deten Schwägerin  der  Aedon,  der  für  2hFtn-vXog  stehen  und  tö- 
nend (pfeifend),  singend  bedeuten  kann.  Sollen  wir  nun  auch  JSc- 
/!fi;XAa.  hieherziehn.  und  sie  zu  einem  weiblichen  Buyig  ^  (redendj 
verkündend)  machen? 

119a.  "IcftTogyO,  Sohn  des  Navßokoc,  Enkel  des  ^'ÖQWTogy  in 
Phokis;  ein  anderer  NavßqXog,  Sohn  des  Lernos,  heisst  Vater  des 
KXviovrfOgy  wie  auch  ein  Sohn  des  Phäakenkönigs  Alkinoos  in  der 
Odyssee  heisst;  zn  ^'IfptTog  stelle  ich  'Ifftrion', 6,  Sohn  des  Ör()t;v- 
Tft'g,  femer  ^/(pvg^  6  =  TTffvg,  6,  Steuermann  der  Argo  (Scliol.  Ap. 
Rhod.  1,105),  von  welchem  letzteren  Namen  ich  in  dem  betreffenr 
den  Artikel  zeigen  ;werde^  dass  er  mit  inTO/nai,  ?7rog,  lat.  stipo  u. 
8.  "w.  verwandt  ist  und  drückend,  drängend,  treibend,  bewegend  = 
steuerpd,  Steuermann  bedeutet.  Dürfen  wir  nun  auch  den  Namen 
^I^nog  und  'Iq^tTtoiv,  namentlich  dem  ersteren,  einen  ähnlichen  oder 
denselben  Sinn  beilegen  ?  Der  Lykier  'Iffsvg  bei  Homer  könnte  als  der 
Schnelle  bezeichnet  sein  wie  der  Myrmidone  ^Enfiysi^g,  ebenso  ^'Iq^nbg 
des  Eurytos  Sohn  aus  Oichalia,  der  Bruder  der  Jole.  Was  das  Wort 
?i/)i,  mit  Gewalt,  betriflTt,  so  ist  dasselbe  mit  Inog^  inrofiai,  stipare, 
tjvdqxo,  arißf]  {rrayog),  arißuQog  verwandt  und  ty-c  bedeutet  eigent- 
lich die  Steife,  die  Festigkeit,  Tüchtigkeit,  Kraft,  wie  aus  dem 
Artikel  Ttrpvg  erhellen  wird. 

119b.  KaiQocyO,  Pferd  des  Adrastos^  hat  wohl  nichts  mit  xa/- 
^og  zn  thun,  sondern  gehört  zur  Wurzel  xuq  in  a^xutQOß,  o-y.iQxdmj 


—    78     - 

Terw.  mit  unseroi  W.  hur-tig  (worin  der  Begrifi  der  tlossendfii, 
treibenden  »>  schnellen  Bewegung,  vgl.  Schwenck  s.  v.),  weiterhin 
mit  H^kXto,  pello,  color,  hikloq,  a-nvQ9-/^io  (h  aus  hv),  deren  Ur- 
wiirzel  in  &nQ-yt\ut  {iPoo  =  dhvur)  erhalten  ist,  worüber  der  Art 
&0(>yaH  zu  vergleichen.  Das  Wort  xatQog  mahnt  an  unser  ge-hören 
■B  schicklich  sein ;  vgl.  8-chirr,  Ge-s-chh'r,  worin  der  Orundbegriff 
iiigin,  fugen,  fest  ^  passend  machen)  erscheint. 

1 20.  KuAui'Cy  n,  Sohn  des  Boreas  und  der  Oreithyla,  kann  mit 
noXoiOQ,  Dohle^  xoArr)o^^  Geschrei,  (Benfey  II,.366.  181)  37eTwaDdt 
sein  und  sur  Wurzel  xXv,  tönen,  schreien,  bei  Benfey  11,  130  (^ 
weinen,  xAa/fn  f.  xXdFio)  gehören.  Doch  wäre  auch  eine  Verwandt- 
schaft mit  xbkXot  (wonach  KaXai'g  «  ra^nig  sein  kann)  oder  end- 
lich unserm  Wort  Qualm,  gr.  i^>nkoc,  aus  ahFoXog,  Dampf  (oh  lat. 
bai-o)  möglich,  wobei  eine  \>  urzel  lival,  dhval  (=dhvap  in  rvtp, 
hvap  in  xan^vog,  vap  in  lat.  vap-or)  zu  Grunde  liegt,  aus  dhu  (ib. 
11,271  8qq.)+  r.  Da  tönen  =  blasen  (ib.  IF,  270 — 6,  ygl.  unser 
Düte,  düten  mit  lat.  can-ere  und  cin-is,  Asche),  so  wurde  die  Wur- 
ael  dieselbe  bleiben^  da  auch  yg,  xq,  /g  ib.  II,  129  sqq.  aas  dhypi, 
dhvar,  dhu  +  r,  ib.  II,  263 ;  vgl.  dhva-n  H,  27ö.  Sicher  zu  Benf.II^  130 
(xf  Ä,  x(tX-t(o  =  hal'len)  gehören  die  Namen  Kahicov^  o,  Flaas  bei  Kolo- 
phon,  KdXfjg,6,  Fhiss  in  Rithvnien ;  ob  auch  KuXßig^  ij,  Quelle  (nach 
Strabo  auch  ein  Fhiss)  in  Lykien,  nn^Kdknag,6^  Fluss  in  Bithynien, 
wozu  äoufi-og  für  x^uji-og  (lat.  crep-are,  xQifuß-uXov ;  vgl.  aQudognn^ 
*jiQid-ovau,  ^o^oc)  ib.  II,  131  passt.  Hieber  könnte  auch  KdXtxv- 
(ßog,  6,  Sohn  des  Poseidon  (tönend  =  rauschend),  gehören ,  der  der 
Insel  KuXuioeia  den  Namen  gab.  Dazu  noch  Kukkagy  o,  Fiuss  in 
Euböa,  und  KuXX^g,  o,  Flussname  (nach  Photius).  Benfey  II,  130 
setzt  zu  xXv  vermuthungsvveisc  althd.  hlü-t,  laut,  tönend  an:  dazu 
stelle  ich  KXvuoc,  6  (vgl.  xAvro^  oQvtg,  vom  Hahne,  bei  Hesychius), 
Vater  des  KuXi^tioq,  also  nicht  „der  Berühmte^,  sondern  „der Tö- 
nende, Rufende^,  vgl.  lat.  calator;  ebenso  ist  vielleicht  auch  KXv- 
Tioc,  o,  der  Stammvater  der  Wahrsa^erfamilie  der  Klytiaden,  zu  fassen. 

121.  Ku^istQocj  ij,  Stadt  auf  Rhodos,  erscheint  bei  Homer  II. 
II,  656  wie  Lykastos  II,  647  mit  dem  Heiwort  ä^tyottg,  weil  diese 
Städte  auf  schimmernden  Kalk-  oder  Kreidebergen  lagen.  Der  Name 
Kuttfiong  für  Ku/LtfQJng,  Ku/n-aojog  kann  mit  xd/Liivög^  Ufen,  ver- 
wandt sein,  ferner  mit  unserm  Wort  S-chimmer,  der  Schein  (vgl. 
Schimmel,  ein  weisses  Pferd),  goth.  skeima,  rpavig.  Leuchte,  Fackel. 
altnord.  skima,  Schimmer,  angelsächs.  scima,  scyma,  Glanz u.  s.w.. 
welche  Wörter  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Schimmer  von  slceina,  schei- 
nen, leitet ,  so  dass  also  Schimmer  für  Schin-mer  stände.  Wie  in 
Schein  eine  Wurzel  kan  (=  hvan,  dhvan  bei  Benfey  II,  275  woiu 
Sanskrit  an,  blasen,  anala,  Feuer,  celt.  tan,  Feuer,  dann  lat.  cin-is, 
^V,  en,  F/j7»oip)  steckt,  so  scheint  in  Schimmer  eine  ebenfalls  leuch- 
ten bedeutende  Wurzel  kam  =  ydju-tvog  zu  stecken,  verw.  mit  fvi, 
5va,  ^ush  bei  Benfey  II,  168.  374  (wozu  xavco^  xauo,  xdof  gehört), 
die  aus  kvi,  kva,  kush  entsprangen.  Diese  Wurzel  kam  yerhält  a^ 


—     79     - 

dann  zu  dham,  blasen,  für  dhvam  ib.  11,272  wie  xap  in  xcciVco  zvt 
dhan,  sehlagen,  tödten  ib.  II,  276  (iür  dhvan,  dsiyw  =  hvan,  (peyot, 
xuhü)).  Der  Begriff  blasen  ist  =  sprühen,  glühen,  brennen,  leuch- 
ten; vgl.  lat.  cin-is  mit  can-o,  ce-cini,  dann  faviila  (zu  Benfey  11, 
274,  wo  dhav,  dhu,  &v-/[i6g)  u.  Benf.  I,  601.  Da  blasen  auch  « 
Ionen  (vgl  ib.  II,  275  sq.  und  unser  düten),  so  ist  als  eine  lortbil- 
düng  der  Wurzel  dhu,  dhva,  hva  durch  m  hier  zu  erwähnen  lat. 
gem-o  (wo  gern  aus  hvam^  dhvam,  wie  Benfey  11,61.  275  sq.  rieh- 
tig  erkannt  hat).  Auch  vom-o  (stossen  s:  ausstossen,  hervorbre- 
chen) gehört  hieher  (zu  dh-va^  dhu),  vgl.  vomica,  wie  s-puo,  7i(r)i;ci> 
(vgl.  i€{t)sIvo})  und  die  .sämmtlichen  Derivate  der  Wurzel  (t-<jd<^ 
fT-^i,  a-(f^v  ib.  I,  537  —  609  aus  (sa  -4-)  hva,  hu,  dhu,  stossen, 
Titamnien.  Dieser  Auseinandersetzung  zufol^re  erkläre  ich  Kufi-'ftqo^ 
für  =  schimmernd,  glänzend,  uQyivoirtc^  welcher  Begriff  auch  auf 
den  Sohn  des  Kerkaphos,  den  Enkel  des  Ueli«'S  passt.  Dürfte  maiii 
Kd/iifiQog  von  tujLt-tvog  trennen^  so  könnte  man  den  Namen  zu  d«r 
W^urzel  ghar  (ib.  II,  195)  aus  hvar  =  h/naQ  (=  dhvar  in  dsQ-^og, 
&uX»7T(ü)  stellen,  wie  Benfey  II,  283  yu/adgu  zu  hvar,  hvn  stellt. 
Doch  halte  ich  an  der  gegebenen  Erklärung  fest.  Auch  darf  man 
wohl  nicht  daran  denken,  dass  Ka/nsiQog,  Ka/Luyog  für  Kf^d/asiQOi;, 
xqu/Lttvog  «teben^  verw.  mit  lat.  cremare  und  (;ri,  i;rä  (aus  kfi  a 
[  hvfi,  ghfi  ib.  II,  195)  ib.  II,  197;  die  Wurzel  xa-^/  verhält  sich  za 
einer  Wurzel  xQu-^t  wie  gael,  cam.  Ib.  II,  321  u.  lat.  cam-ur  lu 
hrfi-m,  kri-m,  kra-m  ib.  II,  307.    Vgl.  den  Art.  "O/i/io^. 

122.  Ku/LtTffjyTJ,  ein  Ungeheuer,  das  die  Kyklopen  im  Tarta- 
ros bewachte,  ist  so  viel  wie  nikMQ  bei  Benf  II,  293  (gekrümmt^ 
gedreht).  Vgl.  xäjUTioc,  ro,  ein  Seeunthler,  Waliüsch,  dann  xu/lithj,  /f, 
die  Krümmung,  und  xa/Linij,  ij,  die  Raupe. 

\23.  Kdva&og,  6,  Queilname,  mahnt  ah  unsere  Wörter  knat- 
tern, 8chna(ti*rn,  lat.  anat  (anas^  Ente),  f.  cnat,  (oder  zu  canere,  wo 
ean  ans  hvan  =  an?  also  auch  vJjaaa  für  uv^ofral),  vP^güu  f  vrjvja 
oder  vtj&ju  {&  aus  th?;  vgl.  noQ&evog  mit  no^rtg).  Die  Quelle 
wäre  als  die  lärmende,  rauschende,  ^A^i&ovna,  bezeichnet.  Vergl. 
Benfey  II,  63,  wo  vLuv-dCfo,  xav-u/6g  mit  lat.  can-o  (can  aus  hvan) 
idontificirt  wird.  So  mtisste  man  auch  knattern,  knacken,  knappen, 
knarren,  schnarren  (ib.  II,  55),  die  sammt  allen  II,  55  verzeichneten 
Wortern  zu  II,  182  (bna,  hhj,  hnu,  stossen)  gehören,  auf  hva- 
(ib.  II,  60  sqq.  275  sq.)  reduciren,  also  hna,  hni,  hnu  II,  18*2  aus 
hva-na,  hva-ni,  hva-nu  (hva  =  dhva,  neigen  =  stossen,  II,  320. 
271  sqq.)  entstanden  sein  lassen.  Dafür  spricht  knu,  tönen,  ib.  II, 
63  aus  kanu  =  hva-nu  =  nanu,  hnu  (stossen,  ausstossen  =  tönen) 
II,  182.  Vjil.  dham  11,272  aus  dhva  +  m,  dhan  II,  276  aus  dhva 
-H  n,  dhri,  dhar  II,  280,  278  ausdhva-4-r.  Verwandt  mit /Carw^o^  ist 

124.  Kavux9jj  fjj  Tochter  des  Aeolos  und  der  Enarete  (ÜbVu- 
Qirij  f.  Kyafj-ktfj,  vgl.  knarren),  eine  knackende  =  tönende,  rau- 
schende Wassergöttin  (y:uyu/6g,  xavu/Jig^  xuva/ri)y  die  vom  Poseidon 
mehrere  Kinder  gebar. 


—     80     — 

12Ö.  hu^duAo^i  6f  Sohn  des  Helios  auf  Rhodos,  könnte  als 
ein  Liclitwesen  bezeichnet  sein,  von  der  Wurzel  ^va-d  (Benfey  11^ 
lß8  sq  )  «  gva-dh  in  xulß^uQÖg,  dor.  xod-ugoc;,  und  in  I^ov^oq, 
l^uv&og  f.  a-xov&ng,  rr-xttJ'«Vo^.  Verwandt  sind  lat.  candeo,  candi- 
dus,  in-cendo.  Anderer  Bedeutung  scheint  der  ebenfalls  ani^lin- 
gende  Name 

12().  Kuvddwy,  fi,  wie  Ares  oder  Orion  in  Böotien  hie«. 
Vgl.  Benfey  II,  326,  wo  xufdua,  Kopf  (im  Sanskrit  kakud,  Wirbel 
E=  Spiize,  Vertex),  xovdvkog,  von  einer  Wurzel  hva-d,  hva(n)d,  dre- 
hen, neigen,  biegen,  die  auch  in  unserm  Worte  Sch-wanz  (deh 
ringelnd  ib.  11,316)  steckt,  verw.  mit  hva(n)dh  in  xuv&og  und  mit 
vat  in  sT-og  (ib.  II,  323)  und  unserm  Wort  sch-winden,  eig.  nei- 
gen, sich  neigen  (vergere,  iiaecus,  welk  gehören  zusammen),  drebeoj 
daher  der  Schwindel,  worüber  Schwenck  s.  v.  zu  vgl.  KaißSmv 
nun  scheint  drehend,  wirbelnd  zu  bedeuten,  was  auf  ein^n  Lnftstür- 
mer  wie  Ares  oder  Orion  gut  passt.  Doch  ist  auch  eiMO  Verwandt- 
schaft möglich  mit  unserm  Wort  hetzen  .=  in  heftige  Bewegung 
setzen,  jagen,  antreiben,  wonach  Kavödwy  ein  hetzender,  jagender 
Gott,  der  wilde  Jä^er  im  Luftreviere  wäre.  Vgl,  lat  quatere  (Benf. 
1,253),  t^T.xdvGut  von  einer  Wurzel  xt{v)T  aus  hya+ t,  dhva+t, 
(dhu,  stosscn,  Benf.  II,  271  sqq.);  neben  x£(j')r  konnte  xed  =  hva  +  d 
e:  dhva  +  d  (=  lat.  s-tud-co,  e-tuudo  in  tiindo  ib  i,  6089  wo  sts 
Ks  sa  +  dliu,  Ov(o)  bestehen,  verw.  mit  liya-n  (^ib.  Ilj  276:  dban 
aus  dhvan,  wie  rftroi  beweist)  in  xatpot  eig.  stossen  3=  schlagen, 
tödten.  Zu  lat.  tund-o  würde  sich  alsdann  Kavjf-diov  verhalten  wie 
ynnTOß  (wo  xoti  =  hvap  =  kap  ib.  II,  322)  zu  tvttto}  (aus  sa  4- 
dhva-p  =  stu-p  ib.  I,  657  sq.).  Vgl.  noch  unser  schiessen  (s-chiessen 
zu  Benfey  II,  194,  wo  hu,  projicere,  =  dhu,  II,  271  sqq.),  eig. 
stossen  =  fortstossen,  schleudern,  werfen,  wovon  Schoss  (das  was 
aufscliicsst,  aufstösst,  in  die  Höhe  springt,  vgl.  &o6g  spitz  von  dbo, 
^iv^ot)j  verw.  mit  had-iiog.  Die  von  Benfey  II,  164  sqq.  behan- 
delten Wurzeln  cjvi,  gehen,  bewegen,  ^va-k  u.  s.  w.,  dann  Qvi,  gva, 
f u  waciisen,  schwellen  sind  aus  kvi,  kva,  ku  =:.  hva,  dhva,  dhu,  &v^o. 

127.  Kurtj^i],  Vorgebirge  auf  der  Südküste  von  Aeolis,  Les- 
bos  gegenüber,  das  auch  Alyu,  Alyii^  Aiydv  genannt  wurde.  Kari\ 
bed.  wohl  ^Spitze",  das  was  aufstarrt,  emporragt,  empor  gerichtet 
ist;  vgl.  yjKvuiv,  Die  Wurzel  ist  dieselbe  wie  bei  ya/vio  und  ffim, 
nämlich  livan,  dhvan  =  han,  dhan,  Obivoi,  bei  Benfey  II,  276,  mit 
der  Bedeutung  stosscn  =  schlagen,  tÖdten:  dhan  f.  dhvan  ist  aui 
dhva,  dhu  (-h  n),  woher  doog,  stossend  =  spitz.  Vgl.  auch  cj-ro^ 
(wo  TOI/  aus  dhan,  dhvan,  wie  tu  in  s-tu  ib.  I,  657  sq.  aus  dho, 
i^v-co),  dann  oif/^v,  0,  der  (spitze)  Keil,  lat.  cuneusi  wo  das  Yer- 
hältniss  von  rpivw  zu  xa/Vw  (hv  =  </>  und  =  x)  wiederkehrt.     Die- 


wandt.     Vergl.  ui/'u/j  (stossend  =  spitz),    dann    den    Namen   de« 


—    81     — 

Vorgebirges  "i/rd^-vq,  »,  vielleicht  «  spitaj,  do6(;,  während  ly&vQ,6, 
Fisch,  ai'hnell)  3o6q  bedeutet. 

128.  Kunartvc,  6,  Sohn  des  HIpponoos,  einer  der  Sieben  vor 
Theben,  bedeutet  wohl  schnaubend,  stürmisch,  wüthend,  welcher 
Begriff  auf  die  Annahme  eines  Luftstürmers  fuhrt.  Vgl.  xuno^  (bei 
Hesych.  OKanog),  o,  der  Hauch,  yomvog.  Hauch,  Dampf,  bei  Benfey 
ly  2689  wo  xan  fälschlich  aus  ka  +  vap  abgeleitet  wird ;  xun  ist  aus 
hvap  =  dhvap  {Svttü)  in  rvifo))  ib.  11,  275,  —  vap  in  lat.  vap-or. 
Zu  ^vn  =  Tvq)  gehört  unser  Wort  Dampf  (wo  D  wegen  des  fol- 
genden V ;  sonst  würde  es  Tampf  heissen  müssen),  zu  d-hvap  rpi- 
fogy  Dunst,  Qualm,  Rauch,  f.  ü-^nitpoq  wie  xf^oXog  f.  a-noX-og  (=» 
Qual-m).  Da  blasen  =  sprühen  =  brennen,  glühen,  juchten,  so 
gehören  hieher  (vgl.  xanvQog)  auch  die  von  Benfey  II,  168  sq.  be-  ^ 
handelten  Wörter;  dort  (wo  9  aus  k)  habe  ich  früher  den  Kijtpsvg 
angesetzt..    Hier  füge  ich  den  Kdnvgj  6,  Sohn  des  Assarakos  (zu 

fttar,  Feuer,  Ib.  I,  260),  bei,  der  ein  blasender  =t  sprühender,  £eu- 
rfger  (Yghy/okoetg)  Gott  sein  kann.  Doch  vgl.  auch  kap  bei  Benf.  II,  322. 

129.  KaQxivoij  Ol,  sind  nach  Hesychius  die  Kabiren.  Vergl. 
Schwenck,  Andeutungen  p.  172  und  Movers,  Phoen.  II,  2,  108,  not., 
der  dort  den  Namen  der  Ko^iaxot  vergleicht.  In  diesen  Namen  steckt 
nnser  Wort  Zwerg  =  verkrümmt  =  zwerch,  quer,  schräge,  von  der 
Worzel  dhvf i  bei  Benfey  11,  279  =  hvf i  =  xp/,  xsq  In  xgfxog,  xiq- 
ftog,  Cekrtimmtes,  Gedrehtes.  Zu  vergleichen  ist  der  Bergname  Kqu^ 

I  yeq  (s  schräg,  abschussig),  ferner  dqdx-wv  (ä  aus  dh)  gedreht  =  Dra- 

j  eh^i,  Schlange,  und  ^Aqyn-^fpovTrig^  wenn  eig.  Tödter  des  Drachens,  des 
Ungethüms,  wie  BiXXsQO-tpovrrig,     Das  Wort  Kuqyuvoi  iKoQox-oi) 

j^irerhält  sich  zu  unserm  Wort  Zwerg  wie  quer  zu  zwer-ch,  wie 
•Quetsche  zu  Zwetsche,  quittern  zu  zwitschern,  Quehle  zu  Zwehle, 

'  'iqaerlen,  quirlen  zu  zwirlen,  Zwirl  u.  s.  w.  Hieher  gehören  vielleicht 
noeh  Kogal^j  6,  Gebirge  Aetolicns,  Koquxiov,  t6,  Berg  zwischen  Ko- 

^  lophon  und  Lebedos,  KeQxixsvg,  6,  Berg  in  Samos,  und  viell.  unser 

*  Wort  Berg  (B  aus  hv,  vgl.  Bug,  biegen,  bhag'  aus  hvag'  bei  Benf. 

'  II,  20),  verw.  mit  lat.  vergere,  sammt  dem  phryg.  Bergnamen  B*- 
fiievvTog.  In  dem  Namen  BtQfuov,  t6,  oQog,  Gebirge  in  Makedo- 
nien, kann  die  Wurzel  hvfi  +  m  (Ib.  II,  307 :  xQfj/^vog)  stecken.  Vgl 
tiiiser  schräm,  eine  Nebenform  von  schräge. 

130.  KuQ^rj,  ^,  Tochter  dfes  Eubulos  (des  Wohl-wollenden  =  . 
benignus,  des  Gnädigen,  worin  viell.  die  Urbedeutung  der  Wurzel /?oA  er- 
flctieint,  vgl.  volo,  d^iXo)  mit  vallls,  Thal,  von  dhvar,  eig.  geneigt  sein, 
bei  Benf.  11,320,278)  steht  nach  Schwenck,  Andeutt.p.l59  sq.,  i.Xug^fj 
and  hat  Bezug  auf  den  erfreulichen  Jahressegen.  Wenn  ich  den 
Kamen  Koq^I'Uvcdq,  6,  ein  Priester  des  Apollon  auf  Kreta,  vergleiche, 
scheint  mir  die  Frage  erlaubt,  ob  Kag^-  mit  oQ^iog  (==  S-chirm, 
Helm)  bei  B^fey  II,  297  zu  verbinden  sei;  vgl  Bötticher,  Arica 
p.  76,  wo  Sskrit  var-man,  tutela,  lorica,  domus,  verw.  mit  lat.  par- 
na  (p  aus  hv  wie  in  niX-rrj^  verw.  mit  S-child  und  Held).  Kuq- 
fiänoi)   könnte  Mannschirmer,    Männer  beschirmend  bedeuten,   wie 


--     82     — 

nukfivg  ^  ßuiuXfVf;,  verw.  mit  panna;  Kuq^i^  »ber  mag  emtweikn 
anerklärt  bleiben. 

131.  KaatsävdQa,  ij,  auch  Kaadvi(fa,  die  bekannte  WdBBagerin. 
Pott,Etym.  Forsch.  11^271  nimmt  Käaauvigog  f^r  Kdarapi^  und 
erklärt  IIuynaaTf]  (zweifelh.  Name)  durch  omnibus  praepoUens,  yoo 
tfalwfioij  überwinden.  Nach  der  Analogie  von  fiiaaoq  (ms  fiid^jf^) 
u.  a.  bei  Benfey  11,  370  nimmt  man  EuaaoofiQu  wohl  richtiger  fiir 
KadjaydQo.     Ob  von  der  Wurzel  xa&  ib.  If,  168,  wosa  na&a^, 
dor.  3(0^0^^,  femer  l^av&og  und  l^w&og  (sa  -|-  xa&,  xov^)  gehören? 
Oder  von  der  Wurzel  kv&  (zu  Benfey,  n,  322)  aus  hvadh  in  xfv^, 
Hut,  cudo,  Uelm,  custos  (f.  cudtos  wie  aestus  f.  aedtus),  Hüter? 
Dafür  spricht  ihr  anderer  Name '^;U§aW^,,ildänner  vertheidigeiid^. 
Dazu  Yghttvkiydu)  mit  mXiydiofiUi  ib.  II,320>  wo  hval  ss  xoA,  wA, 
femer  xavata,  eine  Art  Hut,  Koaäg^  eine  Pferde-decke,   lat.  caaa, 
Hütte,  castram,  Kasteü,  Burg,  Lager  (schützend),  worin  eine  Wur- 
zel hvas  (=  vas  bei  Benf.  I,  296,  ves-tis,  Wes-te,  bedeckend;  ^ 
den  Art.  ^Aawno^)  erscheint,  die  auch  bei  detk  von  Benf.  II,  323  vv- 
zeichneten  lettischen  Wörtern  gusa,  gusums,  ferner  bei  /ttvoo;  ik. 
n,  326  und  bei  unserm  Wort  Haus  (hütend,  deckend,  bergend,  «li 
wktd  mit  hehlen,   cel-are,  oQrCulere,  xik^cuvo^)  za  Gmnde  liegt 
Aus  dem  Griechischen  erwähne  ich  noch  itva6g  (bei  Heqrch.),  die 
was  man  bedeckt,  die  Scham.    Danach  muss  man  Kaatofigu  iv«kl 
fiir  die  etymologisch  richtigere  Form  halten.     Kaa^uvdQu   ist  gaii 
=  ^AXtl^-uvÖQu,   Die  Grundform  der  Wurzeln  xaa  (hvae),  xt;^  (hviA) 
erscheint  in  lat  cavere,  wo  cav  aus  kn  =  hva,  ferner  in  axoa,  mtm 
bei  Benfey  I,  610;  vgl.  s-cu-tum,  cu-t-is,  Haa-t,  S-chu-tz  (Best 
1,611  not.)  mit  gu-h  (bedecken)  aus  hva-h  ib  U,  322,  wohin  aidi 
yvaXovy  xvoq  u.  a.  Wörter  gehören,  die  Benfey  unrichtig  behanddl 
Zu  oicoiog  =s  sa  +  tcoiog  (verw.  mit  xvayog^  Kvdveog,  dunkeUaibÜl 
verhält  sich  q}ui6g  wie  (pivw  zu  koUvw;  denn  hv  ist  nicht  narsi^ 
sondern  auch  =^  9.     Pott  II,  271  stellt  mit  KdaaavSgog  i^usamBei 
IIoXvxdaTPjj  ^txdoTfjj  %xdaTi],  Mijdtmxdat^i,     Heisst  nun  £b- 
xdaxfi  behütet  =  bedeckt   {hn-xtv&ui)!  ^loxdar^   veilchenbedeekt?  j 
MfjdtaixdaT^  an  den  /tifj^eu  bedeckt  (vgl.  ^^^a  ss  pudenda  iüNr-  j 
haupt  bei  Hesiod.  Op.  et  D.  v.  510)?  oder  aber  vorsichtig  (eanti,  '; 
bedeckt,   behütet)  in  Kathschlüssen  ?     Und    endlich    Kcujaionij  mi^ 
bedecktem  =  dunklem,  schwarzem  Gesicht?  ^1 

132.  KdarcüQ,  6,  Sohn  des  Tyndareus  und  der  Xieda,  Bndf  i] 
des  IloXvöevxriq,  könnte  zu  Benfey  II,  168  sq.  (wo  xa^a^g,  ^ 
candidus)  gehören  und  Glänzer ,  Leuchter  bedeuten.  Möglich  '1^ 
aber  auch,  dass  KdaxMQ  t  Kd&'Twg  zu  xvd-  in  xev^o/,  anshTiA 
ci  xFa&,  xvd^f  gehört  und  eig.  Huterj  Schützer,  Schirmer  bedeottt; 
danach  wäre  KdaT(OQ=^uvu^  (von  van  bei  Benf.  I,  335,  vgL  mitII,J21 
u.  294  sqq.),  wie  ja  die  Dioskuren  gr.  "".^vaxig,  lat.  Castores  heia»  1 
Vergl.  zu  XV&  (x€v&(o)  noch  xi&  (hvidh  =  hvadh ;  hvi-dh  Ä*  | 
auch  in  a-xid.  Schatten)  in  xiäwv  (bedeckend)  und  das  hegychis*  | 
Wort  xo&d(o  =  ata&dvo/aai  =  xodo),  xoduj,  merken,  eig.  viell.  tan  1  \ 


—   8a  — 

wahren  «=  gewahren  (vgl  Benf.  11, 297  über  o^m).   LeUteres  Wort, 

das  man  mit  dem  im  vorigen  Artikel  besprochenen  lat.  cavere  com- 

biniren  kann,  bedeutet  in  den  Namen  ^ij/uoKOcovy  AwmovavVk  s.w., 

Yielleicht  so  viel  wie  unser  wahren,  bewahren,  behüten,  beschützen 

B  beherrschen ;  die  darin  erscheinende  Wurzel  ku  ist  aus  hva  (bei 

Benfey  IJ^  320  sqq.,  wo  p.  322  guh,  kubh,  bedecken ;  das  dort  yer- 

1  seichnete  Wort  kuhara,  ku-h-ara,  Höhlung  vergleicht  sich  mit  ca- 

I  vns,  hohl,  ncvoQ^  yvakov)  und  muss  als  die  einfachere  Form  der  Wor« 

I  «ein  (dh)var,  (dh)vri,  wahren,  ib.  II,  294  sqq.,  (dh)van  (helfen  I, 

I  335;  auch  dienen,  eig.  sich  neigen,   vgl.  II,  20;  zu  van  gehört 

■  ttMc^)  .betrachtet  werden.     Im  Uebrigen  vergleiche  man  den  vorigea 

I  ArtikeL  Was  nun  den  Namen  des  zweiten  Dioskuren  IIokv'äfvHij^ 

g  betrifft,  so  kann  dieser  =  HoXvxQUTtjg  sein.    Vgl.  Benfey  11,  206,         4 

,  dar  ivvufiui  richtig  für  ^vh-vauai   nimmt  und  mit  unserm  Wort 

I  langen  in  Verwandtschaft  setzt.     Wenn  aber  Benfey  fragt,  ob  dvk 

I  ad  +  vah  (tragen,  ib.  I,  351;  vgl.  I,  357,  wo  sah^  sustinere,  p«r- 

^  ferre  ans  sa  -|-  vah)  entstanden  sei,  so  habe  ich  dagegen  im  ersten 

,  Itieile  meiner  Forschungen  s.  v.  axaydvfi  gerade  in  dvh  =  dhuh  =» 

g  4livah  (iox^noQi  ^s/Ojuaiy  dsxofiaij  sicli  bücken,  ducken  =  tollere, 

g  vgL  hnn  ib.  n,  1>S2)  die  Grundiorm  der  Wurzel  vah  erkannt  Auch 

g  4|fff  dvva^vu  nicht  getr^ennt  werden  von  övio  {^vhui)  ib.  11,  66  sqq. 

^  (i^  dhvah),  eig.  subire ;   dies  ist  =  sich  unterziehen,  ToXfiäv  (Ibu 

O^  259),  wie  xivd-vvoQj  Wage-stück,  neben  a-xivd^og  (tauchend)  klar 

'  VMCht    Vgl.  nvvdu%  neben  nv&iuijv.     Danach  ist  rioXv-ievxfjg  » 

HiSkoc»  ^Äftig,  stark,  welches  Wort  Benfey  ib.  I,  361  von  sa  -I-  vah 

.  (mx^d'og,  €^-üO  =  dhvah  (6s/'0/Liai,  ^dxofiai,  äo/^-g^oq,  ^ox-^ava,  vgl, 

ABtuDg,  der  wagerecht  liegende  Tragbalken,  a-ja/arri)  herleitet  Da 

M  der  Wurzel  dh-vah  v  zu  m  werden  konnte,  wie  dies  auch  naob 

jjgfinf  I,  351  sqq.  im  Griecb.  mehrfach  geschehen  ist,  so  verbinde  ich 

f^pfdk  unseren  Wörtern  taugen,  Tugend,  tüchtig  die  Wörter  mögen, 

WrmQgen,  Mapht,  mächtig ;  vgl.  das  Sanskritwort  gl-hma  aus  g'i-hya 

ih.  II,  283,  wo  hroa  =  hva  aus  dhva  =  dhva-h  in  dox^H^Qy  Üxr 

'  (y4(U|  idit'Ofic^i   TloXv-ötvxriq.     Zu  hva  gebort  wohl  die  Sanskrit- 

"^  Wurzel  Qak,  können,  ib.  II,  160,  worin  9  aus  k,  also  gak  aus  kak 

'^BKhvak,  dhvak,  wie  ^ar-ala  (ib.)  aus  kar-ala^  hvar-ala,  dhvar-ala, 

'  133.  EißQijv,  d,  Flussname,  mahnt  an  ''EßQog,  6,  weiterhin  an 

*  f^«fi(fog,  d,   auch   Ktjq)iaa6g  geschrieben,  Name  mehrerer  Flüsse. 

bideni  ich  den  aetolischen  Flussnamen  Ka/LinvXog  vergleiche,  stelle 

1^  4te  eben  genannten  Namen  vermuthungsweise  zu  Benfey  11,324, 


*>4*f  ^^^^  indesa  zu  verhehlen  ^  dass  KsßQijv  und  '^Eßqog  auch  mit 
'iat.  uvere  f.  üb^re,  griech.  d<pqo  (Schaum,  eig.  wie  ni^q>i%i  nofi- 


QllMBe,  dann  hu  ib.  n,  194  aus  dhu,  II,  271  sqq.  275,  &v-cd  =  ^v-fiog, 
Sl^uch^  woher  ri/yw,  y^ag)ag,  xanvog,  vapor  u.  unser  Dampf)  «u- 
■f^mengehören  können.  In  letzterem  Falle  gehört  hieher  wohl  auch 


-     84    -  •' 

der  Name  dos  Regengottes  Hermes  ^IftfiQafufk;^  ferner  der  Plassiuune 
"IfißQaaog;  stellt  doch  Benfey  II,  341  auch  oft(iQog,  imber  eu  ü, 
75  (wo  ap,  Wasser)  und  erklärt  das  Wort  ö/ufl^  aus  abhra  =  Was- 
ser tragend,  mit  sich  flihrend,  von  ap  +  bhri,  (ptQ-Mj  wie  er  w&uo 
Ii  260  sq.  II,  327  aus  ud  {vd-otQ)  +  dhf i,  tragen  (aus  dhvfi,  sich 
neigen,  bücken  =  tollere,  ib.  II,  278.  320. 182,  »  hvri  in  bhf i  I^ 
106  sq.)  deutet.  Ob  auch  in  I/ußQafiog,  ^IfißQußoq  die  Wursel  bhn 
steckt  oder  nicht,  das  wage  Ich  nicht  eu  entscheiden. 

134  Ksyxpiag,  d,  Sohn  des  Poseidon,  wovon  der  östliche  Hafen 
von  Eorinth  am  saronischen  Meerbusen  Ksy/givuyoi,  benannt  war; 
dazu  Ksyxqk»  ^>  =  ^^P/^V,  wie  Kig/yfta  für  Ksy^^tu;   ausser- 
dem erwähne  Ich  Key/^nu,  rj,  eine  Quelle  bei  Lema,  und  KiyxQiüq, 
%  Fluss  bei  Ephesos.  Alle  diese  Namen  beliehen  sich  auf  das  dumpfe  liau- 

schen  oder  Tönen  des  Wassers ;  vgl.  xig/(o  bei  Benfey  II,  132^  verw. 
mit  xQdtcw,  xQ^Kij,  xgsxsXog  u.  s.  w.  An  der  genannten  Steile  kat 
Benfey  mit  Recht  auch  gty/fo  angesetzt,  wie  denn  alle  die  I,  874 
sqq.  angesetzten  Wörter  (vfi-h  aus  hvri-h  &=  dhvli-b,  11,  263,^  » 
dhvar  e=s  dhvan  II,  275)  mit  den  11,129  sqq.  behaadelton  zostoh 
mengehören.  Hieher  ziehe  ich  noch  den  Namen'  Kv^tq^vq^  6,  Bofas 
des  Poseidon  und  der  Salamis,  Vater  der  Glauke,  der  aus  Kvqx^^ 
SS  MFoQ/tvg  (kfi,  karanshvfi,  hvar=knr,  vgl.  ib.  II,  63)  entstand 
und  ursprünglich  wohl  ein  Beiname  des  dumpf  tönenden  Meera 
war.  lieber  Kychreus  vgl  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  öö4,  wo  aber 
seine  Drachengestalt.  Sollte  man  nun  auch  (mit  Forchliammer)  den 
Kiif^Qoxjj  (von  xQixot)  f.  Kgtxoy'  nehmen  und  fKr  einen  rauschenden 
Wasser-  s  Regen-gott  (Hermes)  halten  und  den  Namen 'üjof/^nl^ 
f.  EQ£/&€vg  (vgl.  ogex&dot)  als  einen  Bcinamsn  des  Poseidon  be- 
trachten dürfen  ?    Zu  EtxQoxf/  vgl.  Forsch.  1, 92  sq. 

135.  KfXMfQtg,  ?f,  *)  Hafen  von  Troezen^  ')  Hafenstadt  in 
Kilikien,  könnte  mit  xikudog,  xsXudaw,  xulav^gog  bei  Benfey  II,  132 
sq.  zusammengehören  und  rauschend,  lärmend  bedeuten,  worauf  aneh 
der  Name  Tqoi^?jv  führt.  Vgl.  den  vorigen  Artikel.  Eben  so  kön- 
nen zu  Benfey  II,  132  sq.  gehören  KiXaivog,  o,  (f.  KiXaMg)  Sohn  1 
des  Poseidon  und  der  Kelaino,  dann  KsXaivuj^  /f,  (f.  JKsXaivfJ),  fer- 
ner EeXaivsvg,  6,  Sohn  des  Elektryon  und  der  ^Avul^ui ;  letzteren  Na- 
men für  Kvu^oi  zu  nehmen  und  mit  unserem  knacken,  xuvdmui 
xavu/og^  Kuvuxfj  in  Verbindung  zu  bringen,  wage  ich  nicht.  Ds 
Xdyo),  sagen,  bei  ßenf.  II,  127  nicht  von  Xdxogy  Xdaxot  ib.  ü,  132 
getrennt  werden  darf,  indem  leuchten  und  tönen,  spreqhen  verwandte 

'  Begriffe  sind  (vgl.  hell,  clarns  und  bha  ib.  II,  101  sqq.),  so  könnte 
man  auch  'HXexxQvoiv  durch  „hclltönend^  übersetzen,  sei  es  ditf 
dieser  Name  auf  das  Rauschen  des  Wassers  oder  auf  das  Tonen, 
Brausen  der  Luft  Bezug  hat. 

136.  EdvravQog,  6,  Sohn  des  Ixion  (des  Stürmischen,  von  l*/, 
Ix,  lat.  ic-o,  u-iaaüß)  von  der  Nephele^  ist  gewiss  ein  Bild  der 
stürmischen  Luft,  sei  es  dass  der  Name  von  xtyv  (in  xtvoau,  xsf 
jiu),  stossen  =  stechen,  aber  auch  =  treiben,  vgl.  tid^ita  und  Beut  | 


—    85    - 

ly  253  sqq.,  wo  lat  quatio  aus  kvath,  und  dies  aus  hva  +  th  » 
dhva,  dhu,  &v^w  +  th;  vgl.  ib.  II,  63  kvan  ans  hvan,  dann  II,  276, 
wo  dhan,  ban  aus  dhva-n,  hva-n,  d^Uvw,  (pipw,  xalvw ,  eig.  stos- 
sen  =s  schlagen,  erschlagen,  tödten)  +  avQa  kommt,  oder  dass  Ksv* 
vavgog,   wie  Andere  wollen,  eine  blosse  Fortbildung  von  xfvr  ist 
i   Aach   konnte  die  Wurzel  xtvr  (kath,  kyath  aus  hvath)  stossen  « 
3  ausstossen,    tönen,    tosen,    lärmen    bedeuten;    vergl.  K6(^)nog  mit. 
xonroi  (kap  aus  hvap  ib.  II,  322),  dann    n(T)vnog,    y{S)ovnog  und 
I   kath  aus  hvath  bei  Benf.  II,  63 ,  f.  dhvath  ü,  275  sq.,  wo  unsere 
I   Wörter  tönen,  tosen,  tüten,  dtiten  (alle  von  dhu,  dv-Wj  wozu  dhäv 
:    in  B^atF^-vaaMy  d^owaacüi)  anzusetzen  sind.     Danach  bedeutet  AT^yr- 
[i    avgog  entweder  „Lufterschtitterer^  oder  „tosend^,  „lärmend^. 
1  137.  Kdgßf  Qogy  6,  der  Hund,  welcher  den  Eingang  in  die  Un- 

l   terwelt  bewachte,  heisst  eig.  wohl  der  Verkrümmte,  Verdrehte  =  das 
s   Ungethüm,  wie  die  Analogie  von  Eu/nnfj,  niXwg  u.  a.  klar  macht. 
i   Diese  Etymologie  giebt  schon  Benfeyll,  312.    Ist  diese  Etymologie 
{   richtig,  so  iatKigß'fgog  aus  einer  Wurzelf.  hvarbh,  hvri-bh,  woher  auch 
j  ipifiit^og  (rund),    iXifpaq  (der  gekrümmte  Zahn),  dann  xc^Qß-ayog, 
^  wixQß'ä^ai,  wo  der  Begr.  verkrümmt  =  verwirrt,  unklar  {ßuQ-ßa^-oq  vieU. 
ii  redapL  aus  hvar,  hvfi  =  xag,  vgl.  Wirrwarr).   Wem  diese  Deutung 
}.  misafältt,   der  kann  das  Wort  auch  zu  Benf.  II,  131  stellen,   wo 
^  itgi(lLi)ß-'aXop,  Klapper,  lat  crepare,  dann  ägaß-og  f.  xQaß-og  stehen; 
^.  dorthin  gehört  auch  unser  kläffen,  klaffen,   verw.  mit  blaffen,  bei- 
g  fem  u.  8.  w.     Danach  wäre  K^gß-tgog  =  klaffend,  belfernd,  bellend« 
^    •        138.  Eigxafpog,  6,  Sohn  des  Helios,  Stammvater  der  Rhodier, 
ij  könnte  zu  w^oq  <=  xgixoQj  circus,  gehören;   vgl  x/^xo^,  Habicht, 
^  mit  xigxc^  r=  idQu$  (bei  Hesychius) ;  bedeutet  doch  auch  xeQxog  den 
sieh  ring-elnden  Schwanz.  Vgl.  Benfeyll,  315;  derselbe  hat  aberll, 
^  297  x/pxo$  (wo  xiQx  »  hvfi-x  =  dhvri-x,  d^Qiyxog)  fälschlich  (lür  eine 
u   Beduplicationtfform  erklärt.     Bedeutet  nun  KdQxa-tpog  (g)o  zu  Ben& 
f   11,101)  so  viel  wie  xvxkosi^ijg,  xQixostöfjg  und  bezieht  sich  auf  die 
:   kreisförmige  Sonnenscheibe?    Zu  Kigxa^fpog  vgl.  xgora'^og. 

139.  Eegxvwv,  o,  auch  Kbqxvwv,  Sohn  des  Poseidon,  der  grau- 
sam gegen  Alle  war,  die  nicht  mit  ihm  ringen  wollten,  bis  er  end-^ 
lieh  vom  Thesous  überwunden  wurde.  Bedeutet  Ksqxvwv  Ringer? 
Vgl.  TlaXatfiMv  und  x^lxog^  Ring,  und  dazu  Benf.  II,  293. 

140.  EdQxüiTifg,  Ol,  verschmitzte,  betrügerische,  koboldartige 
VTesen,  die  in  der  Heraklessage  vorkommen;  belHesych.  wird  x^ 
HOttp  durch  ioXiog,  novrjQog^  xaxovQyog  erklärt.  Man  kann  an  JSoq^ 
Kivoi  (vgl.  diesen  Artikel),  wo  Kuqx  =  unserm  Zwerg,  awerch  is^ 
denken  und  die  Kerkopen  für  zwergartige  Kobolde  (Benf.  II,  324, 
aber  xoßakog)  ansehen.  Doch  ist  nicht  zu  übersehen,  dass  derEo- 
niiker  Eupolis  (nach  Photius)  x^^  für  dXa^civ  gebrauchte,  welches 
Wort  an  unser  S-churke  (eig.  pravus,  pervcrsus,  ver-kehrt,  verw. 
mit  schräg)  mahnt,  das  zu  Benf.  ü,  314  gehört.  Vgl.  schlimm  ib. 
II,  308  u.  a.     Auch  unser  zwer-ch  ist  =  quer  =  xfWQ-og,  schlecht. 


—   se- 
lb, n,  283.     Dass  Triii;  »  Verdrehtes,  Vcrkrammtea,  lehrt  Benfej 
II,  322|  wo  kapata,  Trug,  verw.  mit  num  in  xafinvko^,  Kufinra, 

141.  KbfpalogjO,  Hohn  des  Hermes  von  der  Hene,  nachHe- 
8iod  Vater  des  Pha^thon  von  der  Eos,  nach  ApoUodor  Vater  d« 
Tithonos.  Vgl.  Preller  II,  07.  Der  Name  könnte  mit  xcnv-voV  ^ 
f»og  (f.  a^nifpog),  lakon.  o/iKpd  ss  oo^^  und  nopifpog,  ni^fpi%.  Blase, 
■  Tropfen,  dann  mit  lat.  vap-or,  unserm  Dampf  (dhvap  oder  dhnbh 
in  xvtp  Benfey  II,  275)  zusammenhängen,  wonaeh  Kephalos  em  \kh 
■ender,  wehender  oder  tropfender  Gott,  ein  Gtott  des  Morgenwinde« 
oder  Morgenthaues  wäre :  als  solcher  ward  er  dann  ein  Jäger  im 
Luftreviere.  Will  man  aber  den  Namen  KitpaXoq  mit  ustpakij  sn- 
sammenhalten,  so  bedeutet  er  (vgl.  Benfey  II,  324)  wirbelnd,  jagend, 
tummelnd  (vgl.  xXopog  ib.  II,  287):  letztere  Deutung  scheint  die  richtige. 
Vgl.  noch  altnord.  hampa,  wälsen,  ib.  11,323^  viell.  verw.  mit  ä/ttnQwUDA 
mit  kap  ib.  ü,  322,  aus  hvap  »  vap  ib.  I,340>  sch-weben,  sch-weifeD, 
verw.  mit  beben  (tpdßoiLtat,  nißut),  n.  daau  Preiler  I,  299. 395.  Von 
Kephalos  leitet  die  Mythe  den  Namen  der  Insel  Ksq^aXkijvU^  if, 
welche  der  homerische  Sänger  nur  mit  dem  Namen  Safifj  oder  2e»- 
f40Q  nennt;  vgl.  Ho£fhiann,  Grcbld.  u.  d.  Gr.  p.  2083,  und  daw  du 
Wort  ffdfxoq,  Anhöhe,  Düne,  worüber  Forsch.  1, 148  sq.  naehcusehen. 
Der  Name  KkfpaXXrjvtQ ,  oi,  die  Kephallener  aber  beateichnet  aDe 
Bewohner  der  Inseln  und  Festlandsküsten,  die  im  Bereich  der  H^r- 
Bchaft  des  Odysseus  lagen,  nach  Hoffmann  p.  2069.  Indem  ich  auf 
das  der  Insel  Samos  gegebene  Beiwort  namukosaauf  dann  auf  £ij- 
q»aXoq,  Vorgebirge  (Hoffoiann  p.  1787),  Kttpakal,  Vorgebirge  und 
auf  den  häufigen  Vorgebirgenamen  ^AfmeXog  (d.  h.  Wipfel,  Spitze) 
verweise,  erkläre  ich  die  Kephallener  als  Bewohner  von  gipflicfaten, 
wipflichten,  gebirgigen  Inseln.  Neben  der  für  die  genannten  Namen 
aufzusteUenden  Wurzelf.  (d)hvap,  neigen,  biegen,  krummen,  wölben 
a.  s.  w.  (bei  Benfey  II,  324  sq.)  bestand  aber  eine  gleichbedeutende 
Wurzelf.  (d)hvip,  woher  das  Wort  ainvq  (eig.  geneigt  s=  abschüssig, 
steil,  vgl.  oben  p.  1  und  die  Artt.  Tif^nrj  und  Titpvq)  für  {d)hFatnv(;\ 
die  Anlautgruppe  hv  könnte  erbalten  sein  im  Worte  ncun^aXott; 
(vgl.  AlnäXtoQ  oben  p.  6),  welches  man  gewöhnlich  fQr  eine  Redo- 
plication  von  einer  Wurzi^l  naX  hält;  ebenso  könnte  hvap,  wovon 
^n^tog,  dn-uXdg^  unser  Weib  (verw.  mit  weich),  unverstümmelt  er- 
halten sein  in  na/nn-sXog,  dicht  Beiwort  alter  Leute,  eig.  wohl  ge- 
■10^^)  gebeugt,  biegsam  »=  schwach  oder  sich  neigend  =  hinßülig; 
caducus  et  infirmus.  —  Ich  erwähne  hier  noch  Eaq}^^fvg,  6,  süd- 
liches Vorgebirge  von  Euböa,  Cambunii  montes  (vergl.  äfißwv  für 
hFa^ßwvy  a-fca/Lißog,  Forsch.  1, 83  sq  ;  anders  Abel,  Maked.  vor  Phi- 
lipp p.  6  not ,  der  an  ßowdc,  denkt),  KußetQog,  Berg  in  Grosspliiy- 
gien,  endlich  KvßsXa^  Berg  in  Phrygien,  worüber  Forsch.  I,  102. 

142.  KfjdfxXifov,  6,  Diener  des  Hepliästos  und  Fuhrer  des  ge- 
blendeten Orion,  könnte  Zwerg  oder  aber  hinkend  (jcfoXog)  bedeuten. 
Vgl.  or-xafw,  das  zu  lienfey  II,  322  sq  gehört,  wo  auch  unser  hin- 
ken (von  hva)  steht ;  ebendaselbst  stehen  die  Sanskrit  Wörter  vantii'a, 


—    87     — 

Zwerg,  vanda,  Krüppel,  aus  hva(D)Üia,  hva(n)da^  verw.  mit  khat't'aiia, 
khat'teraka,  Zwerg,  femer  gada,  Buckel,  gandh,  Knoten,  gada,  Ball, 
r  göd'n»  gönd'a,  Fleiscb-klumpen ,  gend'u,  Ball,  verw.  mit  xovdvko^, 
,  ib.  n^  326.  Da  x^d-i^o^  *)  geneigt  =  intentus,  aufmerksam,  sorg- 
.  sain  (vgl.  pra-hva,  intentus,  ib.  II,  320),  ^)  wovor  man  sich  neigt 
j  =.  verehrt  (vgl.  II,  20),  so  könnte  Kpj^aUwv  auch  sich  neigend, 
j.  beugend  ==  dienend  bedeuten,  verw.  mit  KuöotXoi,  KuäfyvXot,  ol, 
,,  Knaben  beim  Gottesdienst  der  Kabiren.  Vgl.  lat.  cadere. 
,  143.  JT/^rcJ,  ^,  Tochter  des  Pontos  und  der  Gäa,  von  Phorkos 

j   Matter  der  Phorkiden  oder  Gorgonen.     Vgl.  x^ro?,  ro,  *)  Schlund, 
^  Höhlung,  Vertiefung,  ^)  jedes  grosse  Meerthier  oder  Seeungeheuer. 
^    Dieses  Wort  gehört  eu  Benfey  n,  322  sq.,  wo  vat,  wenden,  drehen, 
^   ans  hvat,  dhvat  =s  dhva  (neigen,  sich  neigen)  + 1.   Was  sich  neigt 
^   Ist  niedrig,  tief,  eingesenkt  =  hohl ;  in  dieser  Bedeutung  ist  xf ro^ 
^  verwandt  mit  ai^r-^iov,  Höhle,  Grotte,  sei  es  dass  uvt'Qov  =  va(n)t 
I  (in  weldiem  Falle  antrum  ein  Lehnwort  ist)  oder  dass  es  aus  (hv)a(n)t 
^  entsprang.     In  letsterem  Falle  verhält  sich   üvt-qov  zu  va(n)t  wie 
^,  aadlla  (hv-axilla)  zu  Faa/aXij,  fiaa/dX»i  oder  wie  od-or  (hv-odor) 
t   sn  Foä'/Liij.    Was  die  zweite  Bedeutung  von  x/jroq  betrifft,  so  hat 
diese  viele  Analogieen;  vgl.  xdfinogy  Kufinrj^  ndkwQ,  hvalr,  walira 
bei  Benf.  n,  293.     Den  Namen  Kfjrd  können  wir  durch  Wunder, 
Meerwunder  übersetzen,  da  (nach  Schwenck  s.  v.)  Wunder  von  win- 
den (s=  wenden,  drehen)  kommt  und  zuerst  das  Gewundene,  Schiefe, 
^    Verdrehte,  dann  das  Verdrehte  als  Seltsames,  Ungewöhnliches  be- 
^    deutet.     In  Wund-er  steckt  die  Wurzel  va(n)t  aus  hvat  »  xar  in 
^    xfJTog^   Krjxd.     Der  Flussname  KiJTHog,  Kfjriisig  kann  „reich  an 
'*,     Wendungen,  Drehungen,  Krümmungen^  bedeuten.   Zu  va(n)t,  hva(n)t, 
^    ävT'Qov  gehört  noch  avr-vl  (gewendet  »  gedreht,  rund,  umgebend) ; 

*  da  äpTvysg  bei  Homer  die  gerundeten  Seitenwände  desWagenstuhls 

*  sind,  so  erinnere  ich  noch  an  unser  Wort  Wand,  eig.  Umgebendes, 
^     Umringendes,  Umschliessung. 

J  144.  KiöaXia^rj,  Name  einer  Quelle;  dazu  !^x7^aA/a,  17,  Quelle 

'  in  Böotien;  "Aalöagy  o,  Fluss  in  Elis,  der  auch  "Axliwy  heisst; 
l4xtiovaa,  r^,  QneUe  in  Böotien.  In  diesen  Namen  finde  ich  die 
Wurzel  hvid,  unserm  heiss-en  entsprechend,  (eig.  rufen,  tönen,  hal- 
len, vgl.  heiss,  heiter  und  hell  =*  yiaXog  mit  yakico,  xskfvo)),  b=  hva-d 
=  vad  in  a-i;Jct)v,  welche  in  dem  Worte  dfidM  steckt  und  zu  Ben- 
fey II,  60  sqq.  gehört.  Dort  steht  das  Sanskritwort  gai,  singen, 
welches  Benfey  mit  hv^,  nifen,  identificirt  (hvä  aus  hvi  =  hvjaa 
hva  +  ja,  vgl.  v^,  vi  1, 285)  und  wozu  er  p.  62  litth.  gied-mi,  sin- 
gen (aus  hvied-mi)  vergleicht  Zu  dem  cbendanelbst  p.  60  citirten 
litth.  wait-oju  habe  ich  schon  früher  "'irvg,  "hvkog,  femer  tpidvgdg 
(wo  pid-  =  cT-TTi^  =  hvU^)  verglichen.  Die  oben  genannten  Ge- 
wässer sind  demnach  als  singende,  tönende,  rauschende,  murmelnde 
bezeichnet.  Da  hv  nicht  nur  =  x,  sondern  auch  =  (p  (vgl.  g>ivio 
=.  xaivü)  zu  han  aus  hvan  bei  Benf.  II,  276),  so  könnte  auch  der 
Name  des  berühmten  Wahrsagers  T/oAv-^f/J^C  hiehergezogen  werden; 


—    78     - 

Terw.  mit  unserm  W.  hnr-tig  (worin  der  Begrifl  dar  stossend», 
treibenden  »  sclinellen  Bewe^ng,  vgl.  Hchwenck  s.  v.),  weiterhin 
mit  icAArii,  pello,  color,  hiXXoq,  a-nvQ&i^tü  {n  aus  hv),  deren  ür- 
wnrsei  in  x^oQ-ytut  {i^oo  =  dhvar)  erhalten  ist,  worüber  der  Art 
&0(»ya§  ssu  vergleichen.  Das  Wort  xaiQog  mahnt  an  unser  ge-hören 
«s  schicklich  sein ;  vgl.  8-chirr,  6e-s-chhrr,  worin  der  Grundbegriff 
iuQio,  fügen,  fest  rs  passend  machen)  erscheint. 

1 20.  KuXuiCj  n,  Sohn  des  Boreas  und  der  Oreithy ia,  kann  mit 
noXotoc;,  Dohle,  xoXf^tog,  Geschrei,  (Benfey  II,  366.  131)  yerwandt 
•ein  und  sur  Wurzel  xkv,  tönen,  schreien,  bei  Benfey  11,  130  (» 
weinen,  xXaiio  f.  tcXäFio)  gehören.  Doch  wäre  auch  eine  Verwandt- 
schaft mit  xbXXoi  (wonach  KaXui'g  »  Ta;rvg  sein  kann)  oder  end- 
lich unserm  Wort  Qualm,  gr.  xf/tiXoc,  aus  ahFoXog,  Dampf  (ob  lat. 
hai-o)  möglich,  wobei  eine  Wurzel  hval,  dhval  (=dhvap  in  rti^n, 
hvap  in  xan-voq,  vap  in  lat.  vap-or)  zu  Grunde  liegt,  aus  dhu  (ib. 
11,271  sqq.)-f-  r.  Da  tönen  ==  bhisen  (ib.  II,  27ö — 6,  vgl.  unser 
Düte,  düten  mit  lat.  can-ere  und  cin-is,  Asche),  so  würde  die  Wur- 
sel  dieselbe  bleiben,  da  auch  /p,  xq,  /q  ib.  II,  129  sqq.  aus  dhvn, 
dhvar,  dhu  -h  r,  ib.  11,  263 ;  vgl.  dhva-n  11,  27ö.  Sicher  zu  Benfll^  130 
(scf  A,  xnX-io)  =  haMen)  gehören-die  Namen  Kukäiovy  o,  Flaaa  bei  Kolo- 
phon,  KdXf]g,6,  Fluss  in  Bithynien ;  ob  auch  Kukßig,  i^,  Quelle  (nach 
Strabo  auch  ein  Fluss)  in  Lykien,  un^KdXnag,6,  Fluss  in  Bithynien, 
wozu  äouß-og  für  xQali-og  Qtit,  crep-are,  xQifuß-uXov ;  vgl.  u^dog  und 
j4Qdd-ovau,  ^0^0^)  ib.  II,  131  passt.  Hieber  könnte  auch  KdXav- 
(M)C)  fi,  Sohn  des  Poseidon  (tönend  =  rauschend),  gehöret! ,  der  der 
Insel  KaXat(}8ia  den  Namen  gab.  Dazu  noch  KdXkag,  o,  ^luss  in 
Enböa,  und  KuXXtjg,  o,  Flussname  (nach  Photius).  Benfey  II,  130 
setzt  zu  xXv  vermuthungsweisc  altlid.  hlü-t,  laut,  tönend  an:  dazu 
stelle  ich  KXxmoc,  o  (vgl.  xXvTog  oQPig,  vom  Hahne,  bei  Hesychiusj, 
Vater  des  KuXrjxmQ^  also  nicht  „der  Berühmte'',  sondern  „der Tö- 
nende, Rufende^,  vgl.  lat.  calator;  ebenso  ist  vielleicht  auch  KXv- 
Tioc,  6,  der  Stammvater  der  Wahrsairerfamilie  der  Klytiaden,  zu  fassen. 

121.  Ku^isiQocj  i],  Stadt  auf  Rhodos,  erscheint  bei  Homer  II. 
II,  656  wie  Lykastos  II,  647  mit  dem  Hei  wort  dqyivottg,  weil  diese 
Städte  auf  schimmernden  Kalk-  oder  Kreidebergen  Jagen.  Der  Name 
Kuiufong  für  Kd/tifQJoc ,  Ku/a-anjog  kann  mit  xd/uivög,  Ufen,  ver- 
wandt sein,  ferner  mit  unserm  Wort  S-chimmer,  der  Schein  (vgl. 
Schimmel,  ein  weisses  Pferd),  goth.  skeima,  ffavog,  Leuchte,  Fackel. 
altnord.  skima,  Schimmer,  angelsächs.  scima,  scyma,  Glanz  u.  s.  w., 
welche  Wörter  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Schimmer  von  skeina,  schei- 
nen, leitet ,  so  dass  also  Schimmer  für  Schin-mer  stände.  Wie  in 
Schein  eine  Wurzel  kan  (=  hvan,  dhvan  bei  Benfey  II,  275,  wozu 
Sanskrit  an,  blasen,  anala,  Feuer,  celt.  tan,  Feuer,  dann  lat.  cin-is« 
fjv,  en,  Ftji^oifj)  steckt,  so  scheint  in  Schimmer  eine  ebenfalls  leuch- 
ten bedeutende  Wurzel  kam  =  rd/n-ivog  zu  stecken,  verw.  mit  yvi, 
5va,  ^ush  bei  Benfey  II,  168.  374  (wozu  xuvo)j  xaico,  xuw  gehört), 
die  aus  kvi,  kva,  kush  entsprangen.  Diese  Wurzel  kam  verhält  sich 


-    79    - 

danB  zu  dliam,  blasen,  für  dhvam  ib.  11,272  wie  ^av  in  xalycn  eis 
dhan,  schlagen^  tödten  ib.  II,  276  (lür  dhvan,  dsivijü  =  liyan,  cpivM, 
xafyw).  Der  Begriff  blasen  ist  =  sprülien,  glül)en,  brennen,  leuch- 
ten; vgl.  lat.  cin-is  mit  ean-<o,  ce-eini,  dann  favilla  (zu  Benfey  II, 
274,  wo  dhav,  dhu,  d-v-^g)  u.  Benf.  I,  601.  Da  blasen  auch  «e 
tönen  (vgl  ib.  II,  275  sq.  und  unser  düten),  so  ist  als  eine  lortbil-r 
düng  der  Wurzel  dhu,  dhva,  hva  durch  m  hier  zu  erwähnen  lat. 
gem-o  (wo  gern  aus  hvam^  dhvam,  wieBenfey  II,  61.  275  sq.  rich- 
tig erkannt  hat).  Auch  vom-o  (stossen  ^  ausstossen,  hervorbre- 
chen) gehört  hieher  (zu  dh-ya,r  dhu),  vgl.  vomica,  wie  s-puo,  7i(r)t;w 
(vgl.  x(T)siyoif  und  die  sämmtlichen  Derivate  der  Wurzel  rr-ijou, 
(T'tpt,  G'fpv  ib.  I,  537  —  609  aus  (sa +)  hva,  hu,  dhu,  stossen, 
ifitamnien.  Dieser  Auseinandersetzung  zufolire  erkläre  ich  Ku/n-et^ 
für  =  schimmemd ,  glänzend,  uQyivo^ic^  welcher  Begriff  auch  auf 
den  Sohn  des  Kerkaphos,  den  Enkel  des  Ueli«^s  passt.  Durfte  man 
KdftfiQog  von  uu/u-tvog  trelinen^  so  könnte  man  den  Namen  zu  d«r 
W^urzel  ghar  (ib.  II,  195)  aus  hvar  =  h/LtuQ  (=  dhvar  in  deg-fdog, 
t^«A-7rw)  Stellen,  wie  Benfey  II,  283  y-ajudga  zu  hvar,  hvfi  stellt. 
Doch  halte  ich  an  der  gegebenen  Erklärung  fest.  Auch  darf  man 
wohl  nicht  daran  denken,  dass  Ka/astQoQ,  Hu/nivog  für  Kqdf^sigog, 
xgufitvog  -stehen^  verw.  mit  lat.  cremare  und  yri,  <;rä  (aus  kfi  a 
hvfi,  ghfi'  ib.  II,  195)  ib.  II,  197;  die  Wurzel  xa-/i  verhält  sich  eb 
einer  Wurzel  xqu-^i  wie  gael,  cam,  ib.  II,  321  u.  lat.  cam-ur  zu 
brfi-m,  kri-m,  kra-m  ib.  II,  307.    Vgl.  den  Art.  'V/i/tiog. 

122.  Ku/uTTijjjj,  ein  Ungeheuer,  das  die  Kyklopen  im  Tarta- 
ros bewachte,  ist  so  viel  wie  tisXmq  bei  Benf.  II,  293  (gekrümmt, 
gedreht).  Vgl.  xd/uTtnc,  ro,  ein  Seeunthier,  Walifisch,  dann  xu/nntj,  /f, 
die  Krümmung,  und  xu^lntj,  rj,  die  Raupe. 

V^Z,  Kdvad^og^  6,  Quellname,  mahnt  ah  unsere  Wörter  knat- 
tern, 8chnattt*rn;  lat.  anat  (anas^  Ente),  f.  cnat,  (oder  zu  canere,  wo 
can  ans  hvan=r:an?  also  auch  vJjaaa  für  dvfjofTu^),  vfjoGu  f  vfjrja 
oder  rfjdja  {&  aus  th?;  vgl.  miQ&evog  mit  no^rig).  Die  Quelle 
wäre  als  die  lärmende,  rauschende,  ^Agidovaa,  bezeichnet.  Vergl. 
Henfey  II,  63,  wo  xav-uCto,  xuv-u/6g  mit  lat.  can-o  (can  aus  hyan) 
idontificirt  wird.  So  mtisste  man  auch  knattern,  knacken,  knappen, 
knarren,  schnarren  (ib.  II,  55),  die  sammt  allen  li,  55  verzeiclmeten 
Wortern  zu  II,  182  (hna,  hni,  hnu,  stossen)  gehören,  auf  hva- 
(ib.  II,  60  sqq.  275  sq.)  reduciren,  also  hna,  hni,  hnu  II,  18'2  aus 
hva-na,  hva-ni,' hva-nu  (hva  =  dhva,  neigen  =  stossen,  II,  320. 
271  sqq.)  entstanden  sein  lassen.  Dattlr  spricht  knu,  tönen,  ib.  II, 
63  aus  kanu  ==  hva-nu  =  nanu,  hnu  (stossen,  ausstossen  «=  tönen) 
II,  182.  Vfil.  dham  11,272  aus  dhva -h  m,  dhan  II,  276  aus  dhva 
-I-  n,  dhfi,  dhar  II,  280,  278  aus  dhva  4- r.  Verwandt  mit  Kuvu&og  ist 

124.  Kuyuxrjy  ij,  Tochter  des  Aeolos  und  der  Enarete  ('isVa- 
girtj  f.  Krutj-bTfj,  vgl.  knarren),  eine  knackende  «=  tönende,  rau- 
schende Wassergöttin  (y,ayu/6g,  xavu/j^g^  xuva/in)^  die  vom  Poseidon 
mehrere  Kinder  gebar. 


—     80     — 

125.  huifduAo^y  d,  Sohn  des  Helios  auf  Rhodos,  könnte  als 
ein  Lichtweflen  bezeichnet  sein,  von  der  Wurzel  ^va-d  (Benfey  II, 
108  sq )  "=  gva-dli  in  xuO^uQog,  dor.  mod-uQoq,  und  in  ^^o^, 
'^avi^og  f.  ir-xori^o^,  a^xuv*)6q.  Verwandt  sind  lat.  candeo,  candi* 
dus,  in-cendo.  Anderer  Bedeutung  sclieint  der  ebenfalls  anklin- 
gende Name 

12ü.  Kuvdütov,  0,  M'ie  Ares  oder  Orion  in  BQotien  hie«« 
Vgl.  Benfey  II,  326,  wo  xüfduu^  Kopf  (im  Sanskrit  kakud,  WirlMl 
CS  Spiize,  Vertex),  x6vdvA,og,  von'  einer  Wurzel  hva-d,  hva(n)d,  dre- 
hen, neigen,  biegen,  die  auch  in  unserm  Worte  Sch-wanz  (sieh 
ringelnd  ib.  11,315)  steckt,  verw.  mit  hva(n)dh  in  xuvd^og  und  mit 
vat  in  sT-og  (ib.  JI,  323)  und  unserm  Wort  sch-winden,  eig.  nei- 
gen, sich  neigen  (vcrgere,  ilaccus,  welk  gehören  zusammen),  dr^so» 
daher  der  Schwindel,  worüber  Schwenck  s.  v.  zu  vgl.  Ku^Smv 
nun  scheint  drehend,  wirbelnd  zu  bedeuten,  was  auf  einpn  Lnftstiir- 
mer  wie  Ares  oder  Orion  gut  passt.  Doch  ist  auch  eiue  Verwandt- 
schaft möglich  mit  unserm  Wort  hetzen  .^  in  heftige  Bewegung 
setzen,  jagen,  antreiben,  wonach  Kavdatay  ein  hetzender,  jagender 
Gott,  der  wilde  Jä^er  im  Luftreviere  wäre.  Vgl,  lat  quatere  (Benf. 
I,  2o3)y  gr.xdvGui  von  einer  Wurzel  xt{v)T  aus  hya+ t,  dhva+tf 
(dhu,  stosscn,  Benf.  11,271  sqq.);  neben  x£(i')r  konnte  xcJ  =  hva+d 
«=  dhvu  +  d  (=  lat.  s-tud-co,  e-tundo  in  tiindo  ib  i,  6089  wo  sto 
Ks  sa  -f-  dhu,  Ov(o)  bestehen,  verw.  mit  liya-n  (ib.  Ü,  276:  dhan 
aus  dhvan,  wie  fftrfo  beweist)  in  yaivoi  eig.  stossen  3=  schlagen, 
tödten.  Zu  h&t.  tund-o  würde  sich  alsdann  Kav^-dotv  verhalten  wie 
yjmxut  (wo  X07I  =  hvap  =  kap  ib.  II,  322)  zu  tvttto}  (aus  sa  + 
dlivA-p  =  stu-p  ib.  I,  667  sq.).  Vgl.  noch  unser  schiessen  (s-chiesseo 
zu  Benfey  II,  194,  wo  hu,  projicere,  =  dhu,  II,  271  sqq.),  eig. 
stossen  =  fortstossen,  schleudern,  werfen,  wovon  Schoss  (das  was 
aufschicsst,  aufstösst,  in  die  Höhe  springt,  vgl.  &o6g  spitz  von  dbo, 
t>r-ffi),  verw.  mit  hud-ftog.  Die  von  Benfey  II,  164  sqq.  behan- 
delten Wurzeln  Qvi,  gehen,  bewegen,  ^va-k  u.  s.  w.,  dann  gvi,  gva, 
9U  wachsen,  schwellen  sind  aus  kvi,  kva,  ku  =■  hva,  dhva,  dhu,  ^v-w, 

127.  Kurtj^ijj  Vorgebirge  auf  der  Siidküste  von  Aeolis,  Les- 
bos  gegenüber,  das  auch  ^-liyci,  Ar/ii,  Aiyuif  genannt  wurde.  Ka^ 
bed.  wohl  ^iSpitze^,  das  was  aufstarrt,  emporragt,  eniporgeriditet 
ist;  vgl.  xuviov.  Die  Wurzel  ist  dieselbe  wie  bei  y,aivio  und  (pmh 
nanilicl»  hvan,  dhvan  =  han,  dhau,  Ohivot,  bei  Benfey  II,  276,  nwt 
der  Bedeutung  stosscn  =  schlagen,  tÖdten:  dhan  f.  dhvan  ist  am 
dhva,  dhu  (4-  n),  woher  dooq,  stossend  =  spitz.  Vgl.  auch  a-rdi*l 
(wo  TOI'  aus  dhan,  dhvan,  wie  tu  in  s-tu  ib.  I,  657  sq.  aus  Au, 
bv-o)),  dann  (yqi]v,  o,  der  (spitze)  Keil,  lat.  cuneus,  wo  das  Yer- 
hältniss  von  fpivu)  zu  xaino  (hv  =  (p  und  =  x)  wiederkehrt.  Die- 
selbe Bedeutung  wie  Kurt]  hat  der  andere  Name  des  Vorgebirges, 
von  der  Wurzel  vig'  (stossen)  hei  Benfey  I,  343  sqq  ;  da  vig',  ig'«» 
ag'  ib.  I,  34p,  so  ist  aly^  lat.  ic-o,  mit  r/x-//,  ax-00^  u.  s.  w.  ver- 
wandt.    Vergl.  oLi/^ui,  i^stos.send  =  spitz),    dann   den    Namen  dei 


—    81     — 

Vorgebirges  "ix'^^-vq,  i,  vielleicht  «  spitaj,  do6(;,  während  ly&vQ,6, 
Fisch,  ai'hnell,  3o6q  bedeutet. 

128.  KuTtuvtvc,  0,  Sohn  des  Hipponoos,  einer  der  Sieben  vor 
Theben,  bedeutet  wohl  schnaubend,  stürmisch,  wüthend,  welcher 
Begriff  auf  die  Annahme  eines  Luftstürmers  führt..  Vgl.  xuno^  (bei 
Hesych.  aKunog),  o,  der  Hauch,  xomvdg,  Hauch,  Dampf,  bei  Benfey 
I,  268|  wo  xan  fälschlich  aus  ka  H-  vap  abgeleitet  wird ;  xun  ist  aus 
hvap  ==  dhvap  (Svttw  in  rvyw)  ib.  ü,  275,  —  vap  in  lat.  vap-or. 
Zu  Ovn  =  Tvq)  gehört  unser  Wort  Dampf  (wo  D  wegen  des  fol- 
genden V ;  sonst  würde  es  Tampf  heissen  müssen),  zu  d-hvap  i/j^^ 
fpogj,  Dunst,  Qualm,  Rauch,  f.  a-nttpog^  wie  tpokog  f.  a-nöX^og  (=» 
Qual-m).  Da  blasen  =  sprühen  =  brennen,  glühen,  juchten,  so 
gehören  hieher  (vgl.  xanvQog)  auch  die  von  Benfey  11, 168  sq.  be- 
hiindelten  Wörter;  dort  (wo  9  aus  k)  habe  ich  früher  den  K/]<pBvg 
angesetzt..  Hier  füge  ich  den  Kdnvg,  6,  Sohn  des  Assarakos  (zu 
fttar,  Feuer,  Ib.  I,  260),  bei,  der  ein  blasender  =±  sprühender^  £eu- 
rfger  (vgl.i^oAoa/^)  Gott  sein  kann.  Doch  vgl.  auch  kap  bei  Benf.H,  322. 

129.  KaQxTvoi,  Ol,  sind  nach  Hesychius  die  Kabiren.  Vergl. 
Schwenek,  Andeutungen  p.  172  und  Movers,  Phoen.  11,  2, 108,  not, 
det  dort  den  Namen  der  Ko^iaxoi  vergleicht.  In  diesen  Namen  steckt 
unser  Wort  Zwerg  =  verkrümmt  =  zwerch,  quer,  schräge,  von  der 

,  Worzel  dhvf i  bei  Benfey  11,  279  =  hvri  =  xp/,  xsq  In  xgfxog,  xiQ- 

trog,  (jekrtimmtes.  Gedrehtes.  Zu  vergleichen  ist  der  Bergname  Kqu-^ 

I  fog  (s  schräg,  abschussig),  ferner  d^dx-wv  (J  aus  dh)  gedreht  =  Dra- 

.  eben,  Schlange,  und  ^A^yti-tpowrigj  wenn  eig.  Tödter  des  Drachens,  des 

.  Ungethüms,  wie  BfkXsQo-tpovTfjg,     Das  Wort  Kuqxivoi  iKoQox-ot) 

i-Terbält  sich   zu   unserm  Wort  Zwerg   wie   quer  zu  zwer-ch,    wie 

-Quetsche  zu  Zwetsche,  quittern  zu  zwitschern,  Quehle  zu  Zwehle, 

l'iqaerlen,  quirlen  zu  zwirlen,  Zwirl  u.  s.  w.  Hieher  gehören  vielleicht 

•nodi  KoQol^,  6,  Gebirge  Aetolicns,  Koquxiov,  t6,  Berg  zwischen  Ko- 

.'lophon  und  Lebedos,  KsQXixsvg,6,  Berg  in  Samos,  und  viell.  unser 

^  Wort  Berg  (B  aus  hv,  vgl.  Bug,  biegen,  bhag'  aus  hvag'  bei  Benf. 

'11,20),  verw.  mit  lat.  vergere,  sammt  dem  phryg.  Bergnamen  B*- 

QtkvpTog.     In  dem  Namen  B^Qfuov,  to,  oQog,  Gebirge  in  Makedo- 

nieö,  kann  die  Wurzel  hvfi  +  m  (ib.  II,  307 :  xQfj/^vog)  stecken.  Vgl 

unser  schräm,  eine  Nebenform  von  schräge. 

130.  KdQ^rj,  rj^  Tochter  des  Eubulos  (des  Wohl-wollenden  =» 
benignus,  des  Gnädigen,  worin  viell.  die  Urbedeutung  der  Wurzel /?oA  er- 
flctieint,  vgl.  volo,  d-iXto  mit  vallis,  Thal,  von  dhvar,  eig.  geneigt  sein, 
bei  Benf.  11,320,278)  steht  nach  Schwenek,  Andeutt.p.l59  sq.,  LXuQ^fj 
and  hat  Bezug  auf  den  erfreulichen  Jahressegen.  Wenn  ich  den 
Vmmen  KaQfi'ävaiQ,  6,  ein  Priester  des  Apollon  auf  Kreta,  vergleiche, 
scheint  mir  die  Frage  erlaubt,  ob  Ka^ß/ti'  mit  oQ/uog  (==  S-chirm, 
Helm)  bei  B^fey  II,  297  zu  verbinden  sei ;  vgl.  Bötticher ,  Arica 
p.  76,  wo  Sskrit  var-man,  tutela,  lorica,  domus,  verw.  mit  lat.  par- 
na  (p  aus  hv  wie  in  nik-r/jj  verw.  mit  S-child  und  Held).  Kuq-- 
uurfoü   könnte  Mannschirmer ,    Männer  beschirmend  bedeuten,   wie 

6 


--■     82     — 

nuXfivq  =^  ßaiuXfV(;^  verw.  mit  parma;  KuQfnj  »ber  mag  emstweikn 
anerklärt  bleiben. 

13  L  KwjddydQa,  tj,  aucb  KaaävSqa,  die  bekannte  WdssageriD. 
Potl,  Etynou  Forsch.  11^  27 1  nimmt  Käoauvigog  für  Kdaravi^  und 
erklärt  IIuyKuaTf]  (zweifelh.  Name)  durch  omnibus  praepoUens,  yoo 
wUwfiouy  überwinden.  Nach  der  Analogie  von  fidaoog  (ms  fii^jo^) 
IL  a.  bei  Benfey  11,  370  nimmt  man  Kuaaaa^qa  wohl  richtiger  for 
KadjaväQo.     Ob  von  der  Wurzel  xa^  ib.  If,  168,  wosa  nadti^y 
dor.  wo&oQogj  femer  '^ay&oq  und  l^wd-og  (sa  -|-  »a&,  xov^)  gehören? 
Oder  von  der  Wursel  kv&  (zu  Benfey,  11, 322)  aus  hvadh  In  xtv^, 
Hut,  cudo,  Uelm,  custos  (f.  cadtos  wie  aestas  f.  aedtus),  Hüter? 
DafOr  spricht  ihr  anderer  Name '^>U§aW^^,i  Männer  vertheidigemi^. 
Dazu  vgl.  tcvXi'ydw  mit  KaXiydiofiai  ib.  II,  320>  wo  hvai  =s  »aX,  uvX, 
femer  xavata,  eine  Art  Hut,  xairo^,  eine  Pferde-decke ,   lat.  caaa, 
Hätte,  castram,  Kastell,  Burg,  Lager  (schützend),  worin  eiiie. Wur- 
zel hvas  (=  vas  bei  Benf.  I,  296,  ves-tis,  Wes-tis,  bedeckend;  vgjl. 
den  Art  ^Aawnog)  erscheint,  die  auch  bei  detk  von  Benf.  II,  323  vv- 
zeichneten  lettischen  Wurtenr  gusa,  gusums,  ferner  bei  /uvtfog  ib. 
n,  326  und  bei  unserm  Wort  Haus  (hütend,  deckend,  bergend,  vgl 
wkid  mit  hehlen,   cel-are,  ocrculere,  iuX^atvo^)  zn  Grande  hegt 
Aus  dem  Griechischen  erwähne  ich  noch  itvoo^  (bei  Heqrch.),  die 
was  man  bedeckt,  die  Scham.    Danach  muss  msai  Kaadtriga  woU 
fiir  die  etymologisch  richtigere  Form  halten.     Eoia^ävdQu   ist  gan 
=  *AXtl^'dvÖQu.   Die  Grandform  der  Wurzeln  xaa  (hvae),  xt;^  (hvidb)  1 
erscheint  in  lat.  cavere,  wo  cav  aus  ku  =  hva,  femer  in  oxoa,  omni;  ] 
bei  Benfey  I,  610;  vgl.  s-cu-tum,  cu-t-is^  Haa-t,  S-chu-tz  (fielt 
1,611  not.)  mit  gu-h  (bedecken)  aus  hva-hib  U,  322,  wohin  aodi 
yvaXovy  xvoq  u.  a.  Wörter  gehören,  die  Benfey  unrichtig  behandalt 
Zu  axoiog  =  sa  +  xoiog  (verw,  mit  xvavog^  xvdvsog,  dunkeUaihll) 
verhält  sich  q)ui6g  wie  (fivva  zu  xoUv(o;  denn  hv  ist  nicht  nur^n^ 
sondern  auch  =^  (p.     Pott  II,  271  stellt  mit  KdaaoiySQog  i^usainiMS 
TIoXvxdaTPj,  ^EntxdoTfjj  %xdaTi],  Mtjdtmxdoxti,     Heisst  nun  jB»- 
xdarti  behütet  =  bedeckt   {hn-xiv&ta)!  ^loxdaxri    veilchenbedeckt? 
MfjdtaixdaTf]  an  den  /nfj^eu  bedeckt  (vgl  ^^^a  s  pudendä  über- 
haupt bei  Hesiod.  Op.  et  D.  v.  510)?  oder  aber  vorsichtig  (csoti, 
bedeckt,   behütet)   in  Kathschltissen?     Und    endlich    Kaaoinnij  mS^  \ 
bedecktem  =  dunklem,  schwarzem  Gesicht?  \\ 

132.  KdarwQ,  6,  Sohn  des  Tyndareus  und  der  X«eda,  Bmte  1) 
des  JloXvöevxrjq,  könnte  zu  Benfey  II,  168  sq.  (wo  xa^a^Qs  ^ 
candidus)  gehören  und  Glfinzer ,  Leuchter  bedeuten.  MögKch  i< 
aber  auch,  dass  KdarMQ  f.  Kd&'TWQ  zu  xvd^  in  xev^o/,  ans  hnft 
« xFa&,  xv&f  gehört  und  eig.  Hüterj  Schützer,  Schinner  bedeutet; 
danach  wäre  KdGrmQ=^oivu%  (von  van  bei  Benf.  I,  335,  vgL  mitn,J21 
u.  294  sqq.),  wie  ja  die  Dioskuren  gr.  "'Avaxig,  lat.  Castorea  hda» 
Vergl.  zu  xv^  [xsvd^(o)  noch  xi^  (hvidh  =;  hvadh ;  hvi-dh  itodtf 
auch  in  rx-xia.  Schatten)  in  xid^Mv  (bedeckend)  und  das  hesychiadv 
Wort  xo^fco  =  ata&dvo/aai  ==  xodw,  xodw,  merken,  eig.  vielL  totfi 


I 


—    83    — 

wahren  =  gewahren  (vgl  Benf.  11, 297  über  o^m).   Let»terefl  Wort, 

das  man  mit  dem  im  vorigen  Artikel  besprochenen  lat.  cavere  com- 

blniren  kann,  bedeutet  in  den  Namen  ^^^oxoW,  ^ooxowvvl  s.w., 

vielleicht  so  viel  wie  unser  wahren,  bewahren,  behüten,  beschützen 

SB  beherrschen ;  die  darin  erscheinende  Wurzel  ku  ist  aus  hva  (bei 

Benfey  11^  320  sqq.,  wo  p.  322  guh,  kubh,  bedecken ;  das  dort  ver- 

I  seichnete  Wort  kuhara,  ku-h-ara,  Höhlung  vergleicht  sich  mit  ca- 

I  vns,  hohl,  xvoQj  yvakov)  und  muss  als  die  einfachere  Form  der  Wor« 

I  «ein  (dh)var,  (dh)vri,  wahren,  ib.  II,  294  sqq.,  (dh)van  (helfen  I, 

(  335;  auch  dienen,  eig.  sich  neigen,   vgl.  n,  20;  zu  van  gehört 

:  ttMcg)  .betrachtet  werden.     Im  Uebrigen  vergleiche  man  den  yorigea 

j  Artikel.  Was  nun  den  Namen  des  zweiten  Dioskuren  Uokv-^tvx^g 

4  betrifft,  so  kann  dieser  =  HoXvxQuTtjg  sein.    Vgl.  Benfey  11,  206,         -4 

I  der  ivvafiai   richtig  für  ävh-vauat   nimmt   und  mit  unserm  Wort 

I  langen  in  Verwandtschaft  setzt.     Wenn  aber  Benfey  fragt,  ob  ivk 

i  ad  +  Tah  (tragen,  ib.  I,  351;  vgl.  I,  357,  wo  sah^  sustinere,  p«r«- 

[:  fBrre  ans  sa  -|-  vah)  entstanden  sei,  so  habe  ich  dagegen  im  ersten 

,  Itieile  meiner  Forschungen  s.  v.  arayolvfi  gerade  in  dvh  =  dhuh  ss 

\  ^bvah  {Sox-fioQ^  6i/0juaiy  ddxofiai,  sicli  bücken,  ducken  =  tollere, 

I  vgL  hnn  ib.  n,  182)  die  Grundiorm  der  Wurzel  vah  erkannt  Auch 

g  4|fff  dvvafiui  nicht  getrjBnnt  werden  von  dvio  {ävhm)  ib.  11,  66  sqq. 

j  (i^  dhvah),  eig.  subire ;   dies  ist  =  sich  unterziehen,  joXfiav  (ibu 

,  0^  259),  wie  xM-vvog,  Wage-stück,  neben  a-wvd^og  (tauchend)  klar 

püieht     Vgl.  nvvda^  neben  Ttvd^/nfjv,     Danach  ist  IloXv^itvxfjq  ae 

«»3x0^,  kräftig,  stark,  welches  Wort  Benfey  ib.  I,  361  von  sa  -I-  vah 

.  (ix'^^^  ^jf"W)  =  dhvah  (6d/-o/Liai,  öiiiLOfi.ai,  6o/-jn6g,  öo^-ava,  vgl, 

^ißm^^  der  wagerecht  liegende  Tragbalken,  a-Ta/dvtj)  herleitet  Da 

JISBk  der  Wurzel  dh-vah  v  zu  m  werden  konnte,  wie  dies  auch  naob 

jjllltnf  I,  351  sqq.  im  Griech.  mehrfach  geschehen  ist,  so  verbinde  ich 

.jpfft  imseren  Wörtern  taugen,  Tugend,  tüchtig  die  Wörter  mögen, 

.  Wrmögen,  Mapht,  mächtig ;  vgl.  das  Sanskritwort  gfi-hma  aus  g'i-liYa 

ih.  II,  283,  wo  hroa  =  hva  aus  dhva  =  dhva-h  in  äox-fwg,  ÜX" 

.  WCUf  ädx-oimij   Uokv-^evKfjg.     Zu  hva  gehört  wohl  die  Sanskrit- 

VHTzel  Qak,  können,  ib.  II,  160,  worin  9  aus  k,  also  gak  aus  kak 

f  B3  livak,  dhvak,  wie  ^ar-ala  (ib.)  aus  kar-ala^  hvar-ala,  dhvar-ala. 

*  133.  EißQijv,  0,  Flussname,  mahnt  an  ^EßQog,  0',  weiterhin  an 

*  f[^(pia6g,  0,   auch   Kfj^piaaog  geschrieben,  Name  mehrerer  Flüsse. 
Indem  ich  den  aetolischen  Flussnamen  Ka/^nvXog  vergleiche,  stelle 

^  1^  die  eben  genannten  Namen  vermuthungsweise  au  Benfey  11,324, 
!  aq. ,  ohne  indesa  zu  verhehlen  ^  dass  KsßQjjv  und  "Eßgog  auch  mit 
'  (at.  uvere  f.  üb^ß,  griech.  d(pQo  (Schaum,  eig.  wie  niiLig>i§,  nofi- 
WQ^t  das  Blasende,  Wallende,  Quillende  =  Fliessende) ,  Wjwser  in 
Ziq>^-äiTrj  (Forsch.  1,22  sq.),  femer  mit  dem  Sanskritwort  ambh-as, 
Wasser,  bei  Benf.  ü,  75  (vgl,  ofjiqxi  lak.  =  oV^jf  neben  tto/u^-oV, 
^If^Q,  dann  hu  ib.  H,  194  aus  dhu,  II,  271  sqq.  275,  d^v-ta  =  ^v-fi6g, 
Siraehi  woher  rt/yw,  ^dtpag,  ycanvog,  vapor  u.  unser  Dampf)  «u- 
■fmmengehören  können.  In  letzterem  Falle  gehört  hieher  wohl  auch 


-     84    -•■" 

der  Name  des  Regengottes  Hermes  7/#/y(>a/tf0c,  femer  der  Plassname 
"ifißgaco^;  stellt  doch  Benfey  II,  341  auch  o^fßQog,  lihber  eu  ü, 
75  (wo  ap,  Wasser)  und  erklärt  das  Wort  o/uß^  aus  abhra  :=  Was- 
ser tragend,  mit  sich  flihrend,  von  ap  +  bhri,  tpig-Mj  wie  er  av^u^ 
I,  260  sq.  II,  327  aus  ud  (vd-ioQ)  -H  dhfi,  tragen  (aus  dhvfi,  sich 
neigen,  bücken  =  tollere,  ib.  11,278.  320.  182,  »  bvri  in  bhf i  n, 
106  sq.)  deutet  Ob  auch  in  ^'I/ußQafiog,  "'i/ußgaoog  die  Wurael  bhn 
steckt  oder  nicht,  das  wage  ich  nicht  eu  entscheiden. 

134.  KsyxQ/ug,  d,  Sohn  des  Poseidon,  wovon  der  östliche  Hafen 
von  Korinth  am  saronischen  Meerbusen  KsyxgivujM,  benannt  war; 
dazu  Esy/Qig,  ij,  =  Ksg/piq^  wie  Kiq/vsia  für  KbYXP^tu'^  ausser- 
dem erwähne  ich  Kdy/Qua,  rj,  eine  Quelle  bei  Lema,  und  KiyxQto;, 
Fluss  bei  Ephesos.  Alle  diese  Namen  beliehen  sich  auf  das  dunapfe  Uau- 
schen  oder  Tönen  des  Wassers ;  vgl.  xig/w  bei  Benfey  II,  132»  verw. 
mit  %QiHw,  KQ^K^,  9cgdnBkog  u.  s.  w.  An  der  genannten  Stelle  kat 
Benfey  mit  Recht  auch  ^y/of  angesetzt,  wie  denn  alle  die  I,  874 
sqq.  angesetzten  Wörter  (vK-h  aus  hvfi-h  &=  dhvri-b,  II,  263,^  » 
dhvar  e=s  dhvan  II,  275)  mit  den  11,129  sqq.  behandelten  zusam- 
mengehören. Hieher  ziehe  Ich  noch  den  Namen  Kv^^vq^o,  Bofas 
des  Poseidon  und  der  Salamis,  Vater  der  Glauke,  der  aus  Kv^x^i; 
^  KFuQ/tvg  (kfi,  karaushvri,  hvars=kur^  vgl.  ib.  II,  63)  entstand 
und  ursprünglich  wohl  ein  Beiname  des  dumpf  tönenden  Meeres 
war.  lieber  Kychreus  vgl.  Jacobi,  Uandw.  d.  Myth.  p.  554,  wo  öiMf 
seine  Drachengestalt.  Sollte  man  nun  auch  (mit  Forehhammer)  den 
KdxQoxf/  (von  xQtxoi)  f.  KQtxoxff  nehmen  und  für  einen  rauschenden 
Wasser-  ^s  Regen-gott  (Hermes)  halten  und  den  Namen  lijof/^n^; 
f.  KQ6/&€vg  (vgl.  o(ftx&dof)  als  einen  Bcinamsn  des  Poseidon  iie- 
trachten  dürfen?    Zu  KixQoxfj  vgl.  Forsch.  1, 92  sq. 

135.  KiXMiQiq^  rj^  ')  Hafen  von  Troezen^  ')  Hafenstadt  in 
Kilikien,  könnte  mit  xiXudog,  xsXadtw,  xdkaväQog  bei  Benfey  II,  132 
sq.  zusammengehören  und  rauschend,  lärmend  bedeuten,  worauf  aocb 
der  Name  TqoiC^v  führt.  Vgl.  den  vorigen  Artikel.  Eben  so  kön- 
nen zu  Benfey  II,  132  sq.  gehören  KeXatvog,  o,  (f.  K^XaSvog)  Sohn 
des  Poseidon  und  der  Kelaino,  dann  Kskaivw^  j^,  (f.  KsXaSvfo)^  fer- 
ner KfXatvEvg,  0,  Sohn  des  Elektryon  und  der  ^Avu%(ji ;  letzteren  Na- 
men für  Kvu%(ji  zu  nehmen  und  mit  unserem  knacken,  xuvdacati 
xava/og,  Kavuxf]  in  Verbindung  zu  bringen,  wage  ich  nicht.  Da 
Xdyio,  sagen,  bei  ßenf.  II,  127  nicht  von  Xuxogy  Xdaxo»  ib.  11,  132 
getrennt  werden  darf,  indem  leuchten  und  tönen,  sprechen  verwandte 
Begriffe  sind  (vgl.  hell,  clarns  und  bha  ib.  II,  101  sqq.),  so  könnte 
man  auch  TIXexxQvvnv  durch  „helltönend^  übersetzen,  sei  es  ditf 
dieser  Name  auf  das  Rauschen  des  Wassers  oder  auf  das  Tönen, 
Brausen  der  Luft  Bezug  hat. 

136.  KivravQog,  6,  Sohn  des  Ixion  (des  Stürmischen,  von  Vp 
Ix,  lat.  ic-o,  d-'iaaaß)  von  der  Nephele^  ist  gewiss  ein  Bild  der 
stürmischen  Luft,  sei  es  dass  der  Name  von  xfvv  (in  Ktvaw,  xn- 
jiu),  stossen  =  stechen,  aber  auch  =  treiben,  vgl;  tid^iat  und  ßent  | 


—    85    - 

Ty  253  sqq.,  wo  lat  quatio  aus  kvath,  und  dies  aus  hva  +  th  » 
dhva,  dhuy  ^J^cc;  +  th;  vgl.  ib.  II,  63  kvan  aus  hvan,  dann  II,  276, 
wo  dhan,  han  aus  dliva*n,  hva-n,  d-Uvta,  qtdvw,  kcuvw  ,  eig.  stos« 
sen  =  schlagen,  erschlagen,  tödten)  +  avQa  kommt,  oder  dass  Kip-^ 
TiiVQogf  wie  Andere  wollen,  eine  blosse  Fortbildung  von  xevr  Ist 
I    Aach   konnte  die  Wurzel  x^vt  (kath,  kvath  aus  hvath)  stossen  » 

3  ausstossen,    tönen,    tosen,    lärmen   bedeuten;    vergl.  xo(^)7rog  mit. 
xoTrroi  (kap  aus  hvap  ib.  II,  322)>  dann    x(T)vnog,    y{iS)ovnog  und 

I  kath  aus  hvath  bei  Benf.  II,  63 ,  f.  dhvath  ü,  275  sq.,  wo  unsere 

g  Wörter  tönen,  tosen,  tüten,  düten  (alle  von  dhu,  dv-u),  wozu  dh&v 

:.  in  SofF^^ofTMy  x^owaatüi)  anzusetzen  sind.     Danach  bedeutet  ilT^vr- 

i  avgog  entweder  ^Lufterschütterer^  oder  „tosend^,  „lärmend^. 

t  137.  KdgßtQfpg,  6,  der  Hund,  welcher  den  Eingang  in  die  Un- 

^  terwelt  bewachte,  heisst  eig.  wohl  der  Verkrümmte,  Verdrehte  =5  das 

s  Ungethüm^  wie  die  Analogie  von  Käfunjj,  nilwQ  u.  a.  klar  macht. 

i  Diese  Etymologie  giebt  schon  Benfeyll,  312*    Ist  diese  Etymologie 
richtig,  so  iBiKdgß^eQog  aus  einer  Wurzelf.  hvarbh,  hvri-bh,  woher  auch 

)  igdßip&og  (rund),    sXifpuq  (der  gekrümmte  Zahn),  dann  xdQß-ayogg 

'^  itaQß^tt^(o,yffO  der  Begr.  verkrümmt  «= verwirrt,  unklar  (ßuQ-ßoQ-og  viell. 

4  redupL  aus  hvar,  hvri  =  hoq,  vgl.  Wirrwarr).  Wem  diese  Deutung 
ji  odasfftllt,  der  kann  das  Wort  auch  zu  Benf.  II,  131  stellen,  wo 
g  itgi(iii)ß''aXov,  Klapper,  lat.  crepare,  dann  ägaß-og  t  xQaß-og  stehen; 
,  dorthin  gehört  auch  unser  kläffen,  klaffen,  verw.  mit  blaffen,  bel- 
I  fem  u.  s.  w.  Danach  wäre  KiQß-kQoq  =  klaffend,  belfernd,  bellend. 
^  -  138.  Kiqixuffoq^  6,  Sohn  des  Helios,  Stammvater  der  Rhodier, 
\  könnte  zu  xf^og  «=  xgixog,  circus,  gehören;  vgl.  xf^xog^  Habichti 
^  mit  xi^a^  =  idQtä  (bei  Hesychius) ;  bedeutet  doch  auch  xtQxog  den 

sich  ring-elnden  Schwanz.  Vgl.  Benfeyll,  315;  derselbe  hat  aberlli 
^  297  xfgxog  (wo  xmx  -=»  hvfi-x  =  dhvri-x,  d^Qiyxog)  fälschlich  fiür  eine 
p  Bedoplicationsform  erklärt.  Bedeutet  nun  K^Qxa-fpog  (spo  zu  BenL 
^  11,101)  so  viel  wie  xvxXostö^gy  xgixoeii^g  und  bezieht  sich  auf  die 
,    kreisförmige  Sonnenscheibe?    Zu  KiQxa-fjpog  vgl.  x^ora-f^o^. 

139.  Kegxvwv,  d,  auch  Kbqxvmv,  Sohn  des  Poseidon,  der  grau* 
^  aam  gegen  Alle  war,  die  nicht  mit  ihm  ringen  wollten,  bis  er  end* 
,    lieb  vom  Thescus  überwunden  wurde.     Bedeutet  Ksqxvwv  Ringer? 

Vgl.  TlaXalfAMv  und  xQixog^  Ring,  und  dazu  Benf.  II,  293. 
!  140.  Kigxtiijftg,  01,   verschmitzte,   betrügerische,  koboldartige 

Wesen,  die  in  der  Heraklessage  vorkommen;  beiHesych.  wird  xif' 
xonp  durch  doXiog^  novfjQog^  xaxovQyog  erklärt.  Man  kann  an  JTa^ 
xTpot  (vgl.  diesen  Artikel),  wo  Koqx  =  unserm  Zwerg»  «werch  is^ 
denken  und  die  Kerkopen  für  zwergartige  Kobolde  (Benf.  II,  324, 
üher  xoßaXog)  ansehen.  Doch  ist  nicht  zu  übersehen,  dass  der  Ko- 
miker Eupolis  (nach  Photius)  xqiS,  für  dkaj^wv  gebrauchte,  welches 
Wort  an  unser  S-churke  (eig.  pravus,  pervcrsus,  ver-kehrt,  verw. 
mit  schräg)  mahnt,  das  zu  Benf.  H,  314  gehört.  Vgl.  schlimm  ib. 
II,  308  u.  a.     Auch  unser  zwer-ch  ist  =  quer  =  xavq-og,  schlecht. 


—   se- 
lb. II,  283.     Dass  Trug  ^  Verdrehtes,  Vcrkrömmte«,  lehrt  Benfej 
IIy322|  wo  kapata,  Trug,  verw.  mit  Kun  in  ttafinvkog,  KtiftnTia, 

141.  KbifaXog^o,  Bobn  des  Hermes  von  der  Herae,  nachHe- 
siod  Vater  des  PhaSthon  von  der  Eos,   nach  Apollodor  Vater  des 
Tithonos.   Vgl.  Preller  II,  07.     Der  Name  könnte  mit  xom^voq;  ^^ 
fOQ  (f.  a^niq^oq)^  lakon.  o/u^ci  ss  oofij^  und  nofitpog,  nifÄfpi%,  Blase, 
■  Tropfen,  dann  mit  lat  vap-or,  unserm  Dampf  (dhvap  oder  dhfabh 
In  xvtp  Benfey  II,  275)  susammenhängen,  wonach  Kephaloa  ein  bh- 
sender,  wehender  oder  tropfender  Gk>tt,  ein  Gk)tt  des  Morgeawindefl 
oder  Morgenthaues  wäre :   als   solcher   ward  er  dann  ein  Jäger  im 
Loftreviere.     Will  man  aber  den  Namen  Kitpakoq  mit  KSif^ij  sa- 
sammenhalten,  so  bedeutet  er  (vgl.  Benfey  II,  324)  wirbelnd,  jagend, 
tummelnd  (vgl.  xkowog  ib.  II,  287):  letztere  Deutung  scheint  die  richtig. 
Vgl.  noch  altnord.  hampa,  wälzen,  ib.  11,323,  vidi.  verw.  mit  eiftTtQOp  und 
mit  kap  ib.  II,  322,  aus  hvap  »  vap  \b.  1, 340>  sch-weben,  sch-weifeDi 
verw.  mit  beben  {tpißoj^ai^  aißio),  n.  daiu  Preller  I,  299. 39ö.   Von 
Kephalos   leitet   die   Mythe   den  Namen   der  Insel  KsqntXXfjviay  ijy 
welche  der  homerische  Sänger  nur  mit  dem  Namen  Sdfjg^i  oder  2fi- 
f4ioq  nennt;  vgl.  Hoflmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  2083,   und  daiu  das 
Wort  <yd/Liog,  Anhöhe,  Düne,  worüber  Forsch.  1, 148  sq.  naehcusehen. 
Der  Name  KftpuXkfjvtg ,  oi,   die  Kepiiallener   aber   bexeiohnet  alle 
Bewohner  der  Inseln  und  Festlandsküsten,  die  im  Bereieh  der  HeiT- 
Bchaft  des  Odysseus  lagen,  nach  Hoffmann  p.  2069.    Indem  ich  taf 
das  der  Insel  Samos  gegebene  Beiwort  nounalosaGa^  dann  auf  Jß- 
^A,o$,  Vorgebirge  (Hoffionann  p.  1787),  KktpaXal,  Vorgebirge  und 
auf  den  häufigen  Vorgebirgenamen  ^A/nnsXog  (d.  h.  Wipfel^  Spitze) 
verweise,  erkläre  ich  die  Kcphallener  als  Bewohner  von  ^ipflicliteii, 
wipflichten,  gebirgigen  Inseln.  Neben  der  für  die  genannten  Namen 
aufzustellenden  Wurzelf.  (d)hvap,  neigen,  biegen,  krümmen,  wölben 
n.  s.  w.  (bei  Benfey  II,  324  sq.)  bestand  aber  eine  gleichbedeutende 
Wurzelt  (d)hvip,  woher  das  Wort  alnvg  (eig.  geneigt  ==  abschüssig, 
steil,  vgl.  obenp.  1  und  die  Artt.  Ti/nn^und  TTipvg)  für  Cd)hFainvg] 
die  Anlautgruppe    hv   könnte   erhalten  sein    im  Worte  noun^Aoti; 
(vgl.  AlndXiog  oben  p.  6),  welches  man  gewöhnlich  für  eine  Redo- 
plication  von  einer  Wurzid  nuK  hält;    ebenso  könnte  hvap,  wovon 
^TT-iog,  dn-aXog^  unser  Weib  (verw.  mit  weich),  unversttimmelt  er- 
halten sein  in  ns/un^sXog,  dicht.  Beiwort  alter  Leute,  eig.  wohl  ge- 
neigt, gebeugt,  biegsam  s=  schwach  oder  sich  neigend  =r  hinfällig, 
caducus  et  infirmus.  —  Ich  erwähne  hier  noch  Kaq)^Qevg^  o',  süd- 
liches Vorgebirge  von  Euböa,  Cambunii  montes  (veryl,   ä^liv  für 
hFafißwvj  a^xa/Lißog,  Forsch.  1,83  sq  ;  anders  Abel,  Maked.  vorPlii- 
lipp  p.  6  not ,  der  an  ßowoc,  denkt),  KußnQog,  Berg  in  Grosspbiy- 
gien,  endlich  KvßsXa^  Berg  in  Phrygien,  worüber  Forsch.  I,  102. 

142.  KrjduXlotv,  0,  Diener  des  Hephästos  und  Fuhrer  des  ge- 
blendeten Orion,  könnte  Zwerg  oder  aber  hinkend  (xioXog)  bedeuten. 
Vgl.  a-xäCo),  das  zu  Benfey  II,  322  sq  gehört,  wo  auch  unser  hin- 
ken (von  hva)  steht  j  ebendaselbst  stehen  die  Sanskritwörter  vandi'a, 


—    87    — 

Zwerg,  vmnda,  Krüppel,  aus  hva(n)Üi'a,  hva(D)d'a^  verw.  mit  khat't'anB, 
khat'teraka,  Zwerg,  femer  gada,  Backel,  gandti,  Knoten,  guda,Ball, 
gM'a,  gönd'a,  Fleisch-klumpen ,  gend'u,  Ball,  verw.  mit  xöyJvAo^, 
I  ib.  n,  326.  Da  ueö-vog  *)  geneigt  =  intentus,  aufmerksam,  sorg- 
^  sam  (vgl.  pra-hva,  intentus,  ib.  II,  320),  ^)  wovor  man  sich  neigt 
:  =.  verehrt  (vgl.  II,  20),  so  könnte  KrjöaXiMv  auch  sich  neigend^ 
",  beugend  =  dienend  bedeuten,  verw.  mit  KaöoiXot,  Ku^ovkoi,  ol, 
f  Knaben  beim  Gottesdienst  der  Kabiren.  Vgl.  lat.  cadere. 
^  143.  KijTii,  ^,  Tochter  des  Pontes  und  der  Oäa,  von  Phorkos 

j  Mutter  der  Phorkiden  oder  Gorgonen.     Vgl.  x^rog,  ro,  *)  Schlund, 
^  Höhlung^  Vertiefung,  ^)  jedes  grosse  Meerthier  oder  Seeungeheuer. 
I    Dieses  Wort  gehört  eu  Benfey  n,  322  sq.,  wo  vat,  wenden,  drehen, 
^,   aus  hvaty  dhvat  =»  dhva  (neigen,  sich  neigen)  +  t   Was  sich  neigt 
^   ist  niedrig,  tief,  eingesenkt  =  hohl ;  in  dieser  Bedeutung  ist  x^rog 
^   verwandt  mit  avr-^ioi^,  Höhle,  Grotte,  sei  es  dass  ovt-()ov  =  va(n)t 
»   (in  welchem  Falle  antrum  ein  Lehnwort  ist)  oder  dass  es  aus  (hv)a(n)t 
.    entsprang.     In   letzterem  Falle  verhält  sich   ävT^gov  zu  va(n)t  wie 
^   aulü  (hv-axilla)  su  Faa/al?^j  fnafr/dXjj  oder  wie  od-or  (hv-odor) 
in  JFoi^ftij.    Was  die  zweite  Bedeutung  von  Kfjrog  betrifiRi,  so  hat 
diese  viele  Analogieen;  vgl.  xaf4nog,  Käfmrjy  nhwg,  hvalr,  walira 
.    bei  Benf.  n,  293.  .  Den  Namen  Kfjroi  können  wir  durch  Wunder, 
.    Meerwonder  übersetzen,  da  (nach  Schwenck  s.  v.)  Wunder  von  win- 
den (=  wenden,  drehen)  kommt  und  zuerst  das  Gewundene,  Schiefe, 
'    Verdrehte,  dann  das  Verdrehte  als  Seltsames,  Ungewöhnliches  be- 
*'    deutet.     In  Wund-er  steckt  die  Wurzel  va(n)t  aus  favat  »  xar  in 
xi7rog,    Krjrd.     Der  Flussname  Krjxhioq,  Kt^rdsig  kann  „reich  an 
?     Wendungen^  Drehungen,  Krümmungen^  bedeuten.   Zu  va(n)t,  hva(n)t, 
^.    avT'Qow  gehört  noch  aVr-t;§  (gewendet  »  gedreht,  rund,  umgebend) ; 
^     da  avTvysq  bei  Homer  die  gerundeten  Seitenwände  des  Wagenstuhls 
\     sind,  so  erinnere  ich  noch  an  unser  Wort  Wand,  eig.  Umgebendes, 
^     Umringendes,  Umschliessung. 

I  144.  KidaXia^rj,  Name  einer  Quelle ;  dazu  L^xTJa^/a^  17,  Quelle 

'  in  Böotieta;  "Jklöaq^  o,  Fluss  in  Elis,  der  auch  "Axiiwv  heisst; 
Ifixiäovaa,  r^,  Quelle  in  Böotien.  In  diesen  Namen  finde  ich  die 
Wurzel  hvid,  unserm  heiss-en  entsprechend,  (eig.  rufen,  tönen,  lud- 
len^  vgl.  heiss,  heiter  und  hell  =«  itaXog  mit  xakiw,  tcekfvw),  «=  hva-d 
=  vad  in  d-Tj^wvj  welche  in  dem  Worte  andw  steckt  und  zu  Ben- 
fey II,  60  sqq.  gehört.  Dort  steht  das  Sanskritwort  gai,  singen, 
welches  Benfey  mit  hve,  riifon,  identificirt  (hv§  aus  hvi  =  hvja  » 
hva-Hja,  vgl.  v6,  vi  1,285)  und  wozu  er  p.  62  litth.  gied-mi,  sin- 
gen (aus  hvied-mi)  vergleicht  Zu  dem  ebendanelbst  p.  60  citirten 
litth.  wait-oju  habe  ich  schon  früher  ^hvg,  "IrvXog,  femer  yjidvgdg 
(wo  V*^  =  0'm&  =  hvi-^)  verglichen.  Die  oben  genannten  Ge- 
wässer sind  demnach  als  singende,  tönende,  rauschende^  murmelnde 
bezeichnet.  Da  hv  nicht  nur  =  x,  sondern  auch  =  tp  (vgl.  (pivia 
=•  xaivu)  zu  han  aus  hvan  bei  Benf.  II,  276),  so  könnte  auch  der 
Name  des  berühmten  Wahrsagers  rioXv-qfeiörjg  hiehergezogen  werden; 


—    88    — 

sicher  aber  gehört  hicher  mit  /i  =  F  dofl  Wort  ßiftduo»^  lächeln,  ob 
eig.  tönen,  wie  ridcre  und  unser  lach-en  («  Xatt-og,  verw.  mit 
xXuyyj^f  klingen)  nach  Benf.  II,  135  eig.  tönen  bedeuten;  oder  ist 
nach  Anleitung  von  weiss^  (h-vid),  heiss  (hvid),  heiter  (hvidh),  eitel 
(idh)  U.S.  w.  der  GrundbegrifT  von  fiftddot^  hell  =s  heiter  sein  (nicht: 
liell  sein  =  hallen,  tönen)?  Also  fiftd-diü  ist  =»  d^eld^w:  Fti  iat 
aus  vid,  hvid  und  dies  (nach  Benfey  II,  275  sq.)  aus  dhvid  s  dliu 
(dhva)  +  i  (ja)  +  d,  eig.  stossen  (=  spalten.  In  bhid,  für  hvid,  vgl. 
lat.  8-cindo  =  finde)  s  ausstossen,  blasen  (dfiten),  tönen,  siDgeD, 
leuchten  u.  s.  w.  In  llontiduutv  liegt  ebenfalls  jdie  Wurzel  hvid, 
aber  wohl  nicht  in  der  Bedeutung  tönen  {flofr-H^üorv  könnte  sonst 
möglicherweise  als ob-strepens,  als  cntgegenrauschender  Meergott  ge- 
fasst  werden),  sondern  in  der  Urbedeutung  stossen  =%  schlagen,  an- 
schlagen, mit  Bezug  auf  den  Wogen-  und  Wellenschlag ;  vgl.  dhva-o 
in  dhan,  schlagen  ib.  II,  276.  Der  Grundbegl-iff  von  fistd^axo  (wenn 
dies  Wort  eig.  hell  =  laut  sein,  tönen,  lachen,  nicht  hell  =  heiter 
sein  bedeutet)  liegt  vielleicht  noch  im  Namen  der  Mutter  des  14- 
kymnios  {hyvq)  Mideia  oder  MJdta;  wenn  diese  als  phrygisehe 
Sklavin  angefüiirt  wird^  so  ist  dagegen  zu  bemerken,  dass  der  Vater 
des  Likymnios  (Eh'ktryon)  su  Midea  in  Argolis  herrschte,  wovon 
auch  Akmene  (die  Halbschwester  des  Likymnios)  Mtdtuvig  hiess. 

145.  Ki&aiQciv,  0,  Bergname,  gehört  sammt  xi&uQoq^  mH^ 
(Brust)  zu  Benfey  II,  32Ö,  wo  xav^-ig  aus  hva(n)dh;  neben  hvadh 
konnte  (mit  gleicher  Bedeutung)  hvidh  bestehen,  verw.  mit  Fid  ib. 
1,289  {id'vvu)).     Dazu  gehört  wohl  auch  nitanoqj  Epheu,  f.  ^i^jiq. 

I45a.  KikXaq^Oy  auch  IT/AAog,  o,  der  Wngenlenker  des  Pelops, 
der  nach  trözenischer  Sage  Sphaeros  hiess,  gehört  sicher  zu  xe'Ailw, 
bewegen,  treiben,  fahren,  wie  f^ccTvir;,  wori::  x  aus  liv ,  wie  lat. 
cello,  percello  vgl.  mit  pello  bei  Benfey  II,  21'i-i  (aus  hval  s  hmal, 
bewegen,  erschüttern  11,  280.  283)  lehrt.  Da  hv  nicht  nur  =  X;  tt, 
sondern  auch  =  ;^,  so  wäre  es  möglich,  dass  die  oben  p.  16 — 7 
anders  gefassten  Namen  \'l/tX(anq  und  \4/iKkivg  hieher  gehören  und 
treibend,  jagend,  rennend,  rinnend,  laufend,  schnell  bedeuten.  Vgl. 
noch  lat.  celer,  xdkfjg,  Kenner,  xrkkovQog  =  auaonvyig,  die  Bach- 
stelze, der  Wipp  oder  Bebsterz.  Als  Nebenform  von  Klkkotg  er- 
scheint KiXkag.  Icli  erwähne  noch  KbXatQj  der  Sohn,  eig.  der  Trieb, 
Schoss,  Spross  wie  xoQog,  worin  hvar  =  hval  =  nuk  in  nakXu^^ 
^  hmal  in  /iäkXui  u.  s.  w. ;  vgl.  ikavvo),  ikcKo,  treiben,  hervortrei- 
ben, hervorbringen,  erzeugen.  Darf  man  auch  die  KikXu^  welche 
Tochter  des  Laomedon,  Schwester  des  Priamos  heissl,  hieher 
sieben  und  für  ein  schnelles  Wesen  der  Luft  oder  des  Wassert 
halten?  Ich  glaube  ja;  hiess  doch  Priamos  selbst  aueli  Uodd^tfi 
(-«(ix^g  =  doyog,  schnell,  verw.  mit  &qb%^  TQt/  aus  dhvark  bei 
Benf.  U,  270)  und  seine  Mutter  nach  Scliol.  II.  III,  260  Qoaaa,  wie 
nach  Strabo  X,  450  der  Fhiss  \I/fX(oög  früher  den  Namen  ©oc^ 
(so  heisst  auch  das  Pferd  des  Amphiaraos)  trug. 

14ob.   KififibQiot,  Ol,  bei  Homer  ein  mythisches  Volk  der  West- 


-so- 
weit am.Okeanos,  worüber  Preller  I,  50ö:  9,  Ein  eigentliümlichefl 
Bild  EMS  dieser  Vorsiellung  von  den  Wohnungen  der  Tbdten  im 
ferneii  Öceaii  des  näclitlicljen  Unterganges  ist  das  mythische  Volk 
der  Kimmerier,  welches  zwar  auch  für  ein  bestimmtes  geographi- 
sches Volk  gehalten  und  demzufolge  In  verschiedenen  Oegendeo 
gesucht  wurde,   aber  ursprünglich  offenbar  ebenso  mythisch  ist  wie 

die  Pbäaken,  die  Kyklopen  und  Giganten  des  Westens Ihr 

Name  deutet  auf  Erebos  und  Unterwelt,'  da  sie  auch  KsgßdQiöi 
hieseen^  n.  s.w.  Letzterer  Name  häng^  gewiss  mit  sQsßog,  oQiprog^ 
X}g(ptvg  (aus  hvar-bh  =  hvri-bh,  x^ß,  x^n-Tio,  xakvn^cui)  bei 
Bent  II9  309  sqq.  zusammen  und  muss  vom  Namen  Kd^ßf^og  ge- 
trennt (begrifflich  getrennt)  werden^  den  Benfey  einzig  richtig  ge- 
faast  hat.  Was  nun  den  dunkeln  Namen  Kifipiigioi  betrifft ,  den 
Einige  mit  y€ifii{^oq^  Andere  mit  ag^ftvog  zu  combiniren  versuchten^ 
80  knöpfe  Ich  an  Preller's  Uebersetzung  des  Wortes  7)010^  (^schumm- 
rig^)  Ib.  I,-  39Ö  an,  wovon  der  Name  der  Phäaken  stammt.  Vgl. 
scliwed.  skumm,  dämmernd,  skyroma,  beschatten,  hochd.  schummrig, 
ilimnicmd  (welche  Wörter  Schwenck,  D.  W.,  falschlich  s.  v.  Schim- 
mer ansetzt)^  .worin  das  doppelte  m  durch  As^'imilation  eines  P-Lau- 
t«e.EU  erklären  ist;  femer  sind  zu  vergleichen  unsere  Wörter  Schuppe 
(bedeckend),  Schuppen,  Schoppen,  (Holz-schoppen,  Wagen-schoppen), 
baieriflcb  schöpf,  schupfen,  für  schöpf,  Wetterdach,  bedeckter  Gang, 
griecb,  axinug,  axdmj,  x/jjiog  (Hof,  vgl.  Hafen,  ei^.  deckend,  schir- 
mend,  schützend),  unser  Wort  Haube,  eine  Kopfbedeckung  (vergl. 
xvq^tkka,  ra^  Nebel,  Wolken),  verw.  mit  Hut,  hüten,  xEv&ot^  von 
der  Wurzel  (d)hvah,  hvadh  (guh,  bedecken,  ßenf.  II,  322^  ans  hvah, 
hva-dh  =  hva-bh,  hva-p)^  dann  mit  Hülle,  hüllen^  hehlen,  Helm, 
(worin  hva-r,  hvf i)  und  mit  hcim-lich,  Hem-d,  S-cham  (worin  hvam, 
hva -♦- m,  =Ä  xo/«-/^,  com-a,  vgl.  unser  Laub  zu  xqvtitio,  xalvnrot; 
x^Trri/ s  Laube,  Grotte).  Die  Urwurzel  dhva-bh  oder  dhva-p  ist 
erbalten  in  gr.  o-rifpco  (eig.  neigen  =  ')  drücken,  zusammendrän- 
gen, voll  machen,  ^)  ::=  biegen,  drehen,  krümmen,  umgeben,  vgl.  lat. 
terquere,  drehen  s  drücken,  quälen,  torc-ular)  und  vielleicht  in  un- 
sem  Wörtern  Dämmerung,  dämmern  (zu  a-riffw  wie  Decke,  decken, 
zu  a-Tsyogy  a-rsya)),  obwohl  sich  dafür  auch  an  Sskrit  tami,  ta- 
niaSy  Nacht  (lat.  tene-brae  f.  teme-brae)  bei  Benfey  H,  245  denken 
läset.  Nun  kann  Kif^fiigiog  für  Ktfxfiaqiogy  Kfn/utQiog  stehen,  von 
einem  Worte  xsf^fÄog  tx^n/tiog;  vgl  fnu/u/iiog  (spätes  Wort  f.  Wv«^) 
mit  xo^i/iiog.  Putz  f.  xoßfAog,  von  einer  Wurzelf.  hvabb  (=s  hvadh 
in  Kvd-,  xsvdut,  verw.  mit  lat.  mundus  ib.  11^  44.  323),  eig.  um- 
geben s  schmücken,  vgl.  n-riq^fo,  woher  auch  xo/Liipog.  Zu  erwähnea 
ist  hier,  dass  neben  xa/r,  xaß  (vgl.  xun  in  xu/litttw,  worin  die  Gnmd- 
bedeotung  dieser  Wurzel  erscheint:  neigen,  biegen,  krümmen)  eine 
gleichbedeutende  Wurzelf.  xtn,  xiß  bestand ;  vgl.  xißog  (Kapsel^  Ka- 
sten), xißßa  äol.  =  n/JQa,  xlßtaig,  Tasche,  Ranzen,  xißiorog,  Kasten, 
Kiste  (xioTf]  f.  xi^r^  von  xiti^  =  xv&,  vgl.  xi&(ov  mit  xet&w;  xi& 
aus  hvidb,  xv&  aus  hvadh).     Wenn  man  will,  kann  man  —  ohne 


—     90     — 

die  Wurzel  zu  ändern  -^  dem  Namen  Ki/nftiQtoi  anch  die  Bedea- 
tong  ^Abendlandbewohner^  verleihen.  Vgl.  unsere  Wörter  Abend, 
eben,  Ebene,  Ebbe,  von  einer  Warself.  (bv)ap  s=  kap,  (hv)«bli  ==  kabb, 
kubh  In  lat.  campas  (eben,  Ebene),  cnmbere,  cubare,  x«c/unrctf,  bei 
Benf.  11,  324 ;  xm,  xtfi  erscheint  in  mtififluCw,  oxi/Lifid^m^  nxitf/at  b 
oxkdffai  (Hesych.),  weiterhin  in  nx/funriü  >=  (rxjjmrw^  axlnopy,  selpio, 
worin  der  Begriff  sich  neigen  (nitor  ib.  II,  182)  sn  Grande  tiegt: 
KiftifÄbQMi  f.  KiTi/iitifioi  (oder  Ki^ißigmi'iT)  wären  occidentes,  ver» 
gentes.  Wie  vv%,  nox  (m  Benf.  II,  182  sqq.)  eig.  Neige  bedeutet, 
so  bedeutet  auch  unser  Abend  eig.  jui/tinrwPf  der  sich  neigende, 
niedergehende  Tag;  im  Griech.  konnte  ein  Wort  xifußij  =  xafjmii 
iMStehen  und  die  Bedeutung  Biegung,  Senkung,  Neige  des. Tages 
liai>en,  woher  dann  die  KijtijutQioi  f.  Kt/ufiiQiOi  (mit  Yorschreitender 
Assimilation)  als  Abendliche,  NUchtliche,  Westliche  bezeichnet  wä- 
ren. Doch  ist  die  oben  gegebene  Deutung  des  Wortes  (schunünrig) 
nicht  vorschnell  aufzugeben.  Zu  schnmmrig  vgl.  noch' BchwendL 
s.  V.  sommern.  Schatten  geben,  statt  schchnem,  von  Schenie,  Schat- 
ten, schemern,  beschatten,  dunkel  scheinen,  firanz.  sombre,  dunkel 
146.  K/qx^,  fjj  Tochter  des  Helios  und  der  Perse  oder  P^^ 
sSis,  könnte  mit  JiQxrj  (leuchtend)  gleichbedeutend  sein  und  sich 
dasn  verhalten  wie  nrnru  (sich  ducken)  %u  dvnvw  (tauchen;  vgl. 
Duck-mäuser  mit  Tücke  und  Benf.  II,  66  sqq.  370  mit  IT,  822)  oder 
wie  KaQx-Tvot  (verkrümrat  ^  Zwerg)  zu  ägaK-iop  (zwerch  <=  quer, 
schräge,  verkrümmt,  aus  dhvri  ib.  11, 278  sq.  +  x).  Vgl  ^fi-sh  bei 
Benf.  II,  177  (brennen,  Kgo-yogy  cre*mare)  aus  kriund  dies  aus 
hvri  =  dhvfi  (giiri)  ib.  II,  195,  wozu  &SQ-iit6g,  d-dl-nw,  a-rlk^ß» 
gehören.  Zu  hvri  (ghn)  gehört  auch  gri  ib.  n,  124'8qq.,  woyAf«^ 
=  ßknf,  ßXtn  aus  hvri  +  p  (bh  ?),  ferner  Xan  iii  Xd/Linw  zu  beach- 
ten. Dort  steht  auch  doyog,  weiss,  aus  gfi  m  hvri,  dhvfi  -t-  g\  fer- 
ner dfi^  aus  driksh  und  dies  (vgl.  d  :  dh  ib.  11,  228.  263)  ans 
dhriksh,  dhvFikh.  Die  von  Benfey  II,  124  sqq.  behandelte  Wurzel 
gri,  leuchten,  ist  aber  identisch  mit  der  II,  129  sqq.  behandelten 
Wurzel  yQ,  tönen;  vgl. bha  ib.  II,  101  sqq.  (leuchten,  tönen  =  spre*- 
chen),  dhvan  ib.  II,  275  (tönen,  inan=dhv-an,  hauchen,  blasen  = 
brennen,  leuchten,  wie  anala,  Feuer,  lehrt ;  ygl.  cin-is,  fjv,  en,  Ffj- 
voxfj)^  dann  lat  clarus^  unser  hell,  beide  =  *)  leuchtend,  *)  tönend. 
Danach  nehme  ich  keinen  Anstand,  xQsxoi,  tönen,  xXa/y/j,  XiyyMy 
Xiyog,  dann  unser  lau-t  (h]()-t  ib.  N,  130)  mit  lauter  (=  hell,  rein, 
glänzend,  vgl.  11,  168  sq.),  Licht  u.  s.  w.  (ib.  II,  126)  zu  combi- 
niren  und  diesen  Wörtern  den  allgemeinen  auf  Lieht  wie  Ton, 
Klang  passenden  Grundbegriff  der  Helle  zu  vindiciren.  JC/ip^ 
bleibt  daher  mit  xQixm,  tönen,  etymologisch  zusammen,  bedeoisl 
aber  nicht  hell-tönend,  sondern  hell-leuchtend.  Zu  d^y-og,  wei0i 
verhält  sich  KlQx-fj,  wie  zu  ^Agyti^q^ovTrjg  (wenn  anders  unsen 
Deutung  dieses  Namens,  oben  p.  18 — 9,  richtig  ist)  das  schon  be- 
handelte Wort  KuQx-TvoL  (verkrümmt  =  ')  Drache^  *)  Zwerg)  nßi 
xd^x-og,  xiQx-ogy  x^ix^og.    Vgl.  Benf.  II,  126,  wo  die  Sanskritwörter 


—     91     — 

lä,  arlns,  Olanz,  Licht,  Flamme,  arka,  Sonne  u.  s.  w.,  ganz  za 
-/(Mt-^  passen,  da  k'  aus  k  =  H,  Für  verwandt  halte  ich  xQt-voyy 
lie  (weiss;  vgl.  unser  W.  rein,  das  ehien  anlautenden  Guttural 
ngebüsst  j  dazu  kiyog,  Ahog,  tönend,  «  Xtyvg^  dann  klaijfend,  wei- 
}nd\  jtoJl-olg  (Iieli'=s8cbön),  K^-i^  (hell ->  leuchtend,  brennend), 
^^q,  hellgelbj  weiss,  blank,  vgl.  %uv&6q,  '^w&oq  zuBenf.  II,  168  sq. 
|L  Sohwenck,  O.  W.  s.  v.  rein:  „goth.  hrainis,  ahd.  hreini,  isL 
dnn,  ags«  rein,  sebwed.  ren,  nds.  reen,  rein,  holl.  reyn.  Grund» 
igriff  ist  der  Schall,  ags,  hrinan,  schallen,  tönen,  dann  hellschal- 
od.  endlich  hell  im  Allgemeinen^  sowie  lat.  clarus  zuerst  schattend, 
llschallend,  dann  kla^,  glänzend,  so  dass  demnach  in  rein  der 
rundbegriff  der  des  Schalles  ist>  So  weit  Schwenek,  dessen  be- 
Iffllche  Entwickelung  des  Wortes  rein  (aus  hrinan,  schallen)  ich 
cht  unterschreiben  möchte,  während  ich  die  Zusammenstellung  von 
In  mit  hrinan  als  ausgemacht  richtig  ansehe.  Mit  k^/voi^,  Lilie 
Ig.  rein^  hell,  weiss)  vergleiche  ich  noch  j^jp/i^axog,  o,  Sohn  des 
ras,  Vater  des  Makareus  (auf  Rhodos;  derselbe  Makareus  heisst 
»hD  des  '^HXmq,  vgl.Jacobl,  ü.  d.  Mjth.  p.  694),  trotzdem  dass 
Beer  Name  wm  Strabo  VII,  321  für .  barbarisch  gehalten  wird; 
rner  Motv^mneg,  oV  (Herod.  VII,  16ö;  ob  s  yievx'mnog)^  K^vtq^  6 
er  Rdne,  ein  Priester  des  Apollon  In  Chryse),  endlich  K^rei,  if, 
Moahlin  des  Danaos.  Mit  dem  Namen  JS[/qx9j  dürfte  man  sich 
raucht  fühlen,  den  Namen  Kigza-tpog  (vgl,  aQyv-fpinq^  ä^v-ipog, 
mf.  II,  101)  zu  combiniren,  dessen  oben  vorgebrachte  Deutung 
)lt  weniger  passend  und  jedenfalls  zu  künstlich  ist.  Zu  xaA-o(» 
11,  xakiio  =  hallen  neben  hqI-vov^  Klg-nr},  Kd^^Ka-ipog  vgl.  noch 
laere  Wörter  s-r hallen,  s-ehreien,  s-chrecken  («  schreien,  xq^kw, 
hwenck  s.  v.)  und  bes.  s-chier  ==  glänzend ,  rein ,  lauter,  wovon 
beuem  s=  reinigen,  goth.  skeirjan,  hell  machen;  Schwenek  s.  v. 
beuem  hat  den  Zusammenhang  zwischen  s-chier,  hell  und  rein  f. 
eirii  noch  nicht  erkannt. 

147.  KiQtpig,  rj,  Stadt  in  Phokis  an  einem  gleichnamigen  Berge, 
ihnt  an  unser  Wort  Wirb-el,  lat  ver-tex,  von  der  Wurzel  var, 
li  hvri  +  bh  bei  Benfey  II,  309  sqq.,  wo  xoAoijp-wv,  tco^fp-tj,  loffh- 

angesetzt  sind.  .I>a  hvri  aus  dhvfi,  so  habe  ich  die  unverstnm- 
slte  Wurzel  dhvfi -bh  schon  in  dem  Bergnamen  Ji^-vg  erkannt. 
€  einfachere  Wurzel  dhvri  erscheint  in  J^^//,  ÖBt{n^  Hals,  Nacken, 
Hfäg,  Bergrücken,  lat.  dor-suui,  -Rücken  (Gedrehtes,  Grcknimmtes), 
Irin  J,  d  aus  dh;  anders  Benfey  II,  290,  der  d  in  öbiq^  aus 
)hv  es  g  entspringen  lässt  Uebrigens  verhalt  sich  J/^^wg  zu 
1^1^  wie  diinro)  zu  xvnrw  (dlivap  :  bvap  oder  dhvabh :  hvabh) 
m.y  worüber  man  den  vorigen  Artikel  vergleichen  möge. 

148.  Kiaadgf  /],  Stadt  in  Makedonien,  auch  ein  Gebirge  bei 
rselben.  In  diesem  Namen,  den  ich  für  aus  Ki&jdg  entstanden 
Ite  (vgl.  a(j  aus  d^j  bei  Benfey  II,  370),  liegt  wohl  dieselbe  Wur- 
I  wie  ia  Kt&^atowv ;  auch  Ktaaog  ist  als  der  gewundene ,  ge- 
ttmmte   Bergrücken  (Benfey  I,  289)   oder   als    der  geneigte,  als 


—    92    — 

Bergneige  bezeichnet.  Das  Wort  xirmoV,  Ephea,  heiflst  gewunden, 
sich  windend,  Windung;  he\»%i  imn  Ktatrovfraa,  ijj  Quelle  in  Böotien, 
reich  an  Epheu  oder  an  Windungen  (geschlängelt)  ?  Derselbe  Zwei- 
fel tritt  ein  bei  ^xotyovg  (Flussnamo),  von  a^roTvog^  worin  eine  War- 
sei hvi  (ss  hvi-dh  in  Kt&uiwtitf,  xi&ugoc,  xt^cc^)  «  vi  beLBenfeyl, 
28ösqq.  stecict;  2^^/ot¥ovQ  mahnt  an  Oi^wq  (ebehfalla  Fiussname), 
wie  denn  a-'/oiviiq  mit  olvoq  (plaov)  Kusaramengehört.  Auch  sciorov- 
ßtov  (dies  Wort  hat  doch  nichts  zu  thun  mit  maaogj  Epheu)  be- 
deutet „gewunden  aussehend^  (-//#oy  zu  Benf.  II,  101),  gewunden 
=s  gekrümmt,  gebogen,  äyyog. 

149.  KXoyl^i^  rj^  Nymphe,  Gemahlin  des  Hyrieus,  Matter  des 
Orion^  auch  Name  einer  Amazone,  von  kAovo^,  Getümmel,  mXovb^, 
tummeln,  jagen,  vor  sich  her  treiben,  ist  ein  sehr  wichtiger  Name, 
insofern  er  die  richtige  Etymologie  des  Namens  Ar-es  s=  U-ar-ion 
(Forsch.  1, 14  sq.)  angebahnt  hat.  Das  Wort  ^kivoq  setzt  Benleyll, 
287  gichtig  zur  Wurzel  hvri,  hvar,  drehen  s  wir-beln ;  verw.  und 
ikavviOj  tiXim  ib.  II,  299  sq. 

150.  RXv(Jitvoq^  i,  Name  des  Fluten',  ist  nicht  ^wie  Scbwenck, 
Andeut.  p.  135,  vgl.  109,  behauptet)  ^  nlvr^,  berühmt,  von  tkv 
mvtXioq,  xXt/w,  sondern  gehört  zu  xilt;  (clau-da,  in-elo-do)  in  sdi/«, 
einschliessen ,  einsperren  und  bedeutet  verschlossen  «s  verborgen, 
dunkel.  \g\.'E^Tvog  von  spyto,  sltryia,,  einsperren.  Der  König  im 
böotischen  Orchomenos,  welcher  KXvfuevfK  helsst,  ist  also,  sachlich 
ganz  =3  'EoyTvog  und  derselbe  mit  PInton  oder  Hades.  Des  Kly- 
menos  Gemahlin  BavÖHa  oder  Bovijvy^  (von  ßovg  und  diw,  fyif' 
wfii)  ist  jedenfalls  eine  agrarische  Gottheit ;  ihr  Vater  ^vxog  könnte 
als  dunkles,  unterirdisches  Wesen  gefasst  werden  (von  xaADx  in  xa- 
kvi.  Hülse,  =  xkvx^  kvx  in  Xvy.6q>mc,  Avytj,  rjXvyri,  f]Xv%),  —  Was 
die  andern  Personen  betrifft,  welche  KXv/LuvJog  oder  KXv/Lidyij  heis- 
sen,  so  kann  ich  über  deren  mythol.  Bedeutung  nicht  ins  Reine 
kommen.  Die  KXvfibvtj,  welche  Gemahlin  des  Aethiopenkönigs  Me- 
rops  und  (vom  Helios)  Mutter  des  Phaethon  heissl,  könnte  als  die 
Dunkele  bezeichnet  sein ;  doch  möchte  ich  dies  nicht  vorschnell  be- 
haupten (vgl.  xsX'Oivog  j  f.iiX~ag^  xogog,  /tiOQoy  mit  fii^ifj^  dann 
cel-are,  oc-culere,  verhüllen  =  umgeben,  einschliessen,  von  hvfi, 
hvar,  woher  auch  xXv  in  xXtlw). 

151.  KvdxaXog,6^  Berg  in  Lakoiiien,  mag  zu  ßenfey  H,  182 
sqq.  gehören,  wo  unser  Wort  Nacken,  verw.  mit  Neige,  steht;  Neige 
ist  ==  Abhang,  clivus,  Anhöhe.  Dagegen  kann  der  Fluss  Kvaxioiv 
in  Lakonien  knackend  =  tönend,  lärmend  (vgl.  knappen,  knarren) 
bedeuten;  vgl.  Kapclx/],  xava/ogy  xuväaaco  und  Benfey  II,  55.  63; 
schwerlich  darf  man  für  ihn  an  xvfjxog,  fahl^  bleich  (eig.  geneigt  ^ 
gefallen,  abgefallen  ?  ?)  denken,  so  dass  er  etwa  von  der  Farbe  sei- 
nes Wassers  benannt  wäre.  Zu  Kvu-x-aXog  vergl.  noch  xva-fii;, 
xv^'/Liog,  Berg-neige  =  Berg-höhe.  Daher  Kvrj/utg,  7,  Berg  in  Lokris, 
an  welchem  die  Stadt  al  Kvrjfjjösg  lag  und  von  welchem  ein  Thcil 
der  Lokrer  den  Namen  'Eniy.i'f^intdtot  führte. 


—     93     — 

152.  KoToq,  6,  Gemahl  der  0oißi^  uftd  Vater  der  Leto  utid 
Aslcria,  -wird  gewöhnlich  (z.  B.  von  Eckermann  II,  3  und  Preller  I,  39) 
von  xluo,  Koiio,'  br6nnen^  hergeleitet,  wogegen  aber  die  Quantität  des 
a  sprichf. '  Das  Wort  xdup  gehört  zu,  Benfey  II,  168. 374^  wo  <;;ush 
aus  (;va  4-  sb,  undf  dies  für  kva  aus  hva  =  hva-r  ib.  II,  195  (^ri 
n,  177  aus  kfi  ==  hvn  =  ghri  II,  195),  =  dhva,  dhu  (&v-^6g)  II, 
27 1  sqq.,  blasen  =s  sprühen,  leuchten,  lieber  hva  ^^s  kva  vgl.  ibid. 
11,63.  Aus<;;va  +  ja  stammt  yvi  ib.  il,  168  in  yv^-ta,  weiss,  yvi-t^ 
weiss  sein,  wozu  üTo/b^  gehören  mag.  Wie^xo/Veti  zu  (phvo)  (hvan, 
han,  ib.  II,  276),  s-cindo  zu  findo,  so  verhält  isich  yi  in  Kotog  ztt 
q»i  In  (pi-etQog  '^  XujunQog,  (fai-ö'-Qog,  (poT-ßog ;  ist  doch  die  Wurzel 
bha  {(fd-og)  ib  II,  101  sqq.  ebenfalls  aus  hva  =  kva,  yva,  bhäsh  Ib. 
II)  103  aus  hvdsh,  hväksh  =  dhväksh  ib.  If,  275;  wie  neben  gva 
(^o)  i;y\  (9U  +  i>  9va  +  ja),  so  mnss  neben^  bha  eine  Wurzelform 
bhl  statuirt  werden,  die  auch  in  ffoi-vogy  roth  (eig.  glänzend,  vgl. 
i^S:Q6g  ib.  II,  125),  erscheint.  Ebenfalls  hieher  zu  ziehen  sind  die 
Wurzeln  idh,  indh  und  ath  ib.  I,  259  sq.  ^us  hvidh,  dhvidh  (Id-^ 
al&j  a-niv&-fJQ ,  rivd^-og)  Und  dhvath  (in  a-raö^fVfDj  cr-rarffifci/). 
Moiog  könnte  auch  iiXx  KoThog  stehen,  von  yvi  +  db,  yvidh  =::£  Qvib; 
vgl.  Httd-uQoCj  ytod^uQog  von  gudh,  yvadh,  =  gva  -4-  dh: 

153.  Kof^ßtj^  //,  nach  Hesychius  Mutter  der  Kureten»  Derselbe 
Hesychius  hat  die  Glosse  Tco/ußi^cov^  (fwatTiv^  welche  an  das  lak.  ofxtpd 
■SS  ^a^i^,  lat.  vap-or,  dann  an  nofKpog,  Blase,  an  xun-vog  und  un- 
ser Dampf  (aus  dhvap  bei  Benf.  II,  274  sq.)  mahnt.  Ist  nun  die 
Mutter. der  Kureten  ein  hauchendes, . wehendes  Wesen,  ein  Bild  der 
bewegten  Luft?     Vgl.  u^^  von  li^/Lti,  blasen.     Oiler  sollen  wir  an 

^ofinogy  Lärm,  denken,  woneben  xo/Ltßog  bestehen  konnte,  wie  l'u/^- 
ßog  (zu  luTtTw)  lehrt;  in  diesem  Falh;  muss  man  aberKofißfj  und 
fco^Ttog,  das  zu  xonro)  (stossen  =  ausstossen,  tönen,  tosen,  lärmen) 
gehört,  nicht  mit  xovaßog  zusammenwerfen,  wie  Benfey  II,  63  tbut 
Vgl.  TcrJnog,  y^ovnog  mit  dfaüp,  sprechen,  ib.  II,  275,  aus  dhu  +  p; 
dhup;;  dhväp  =«=  hvap  =  kup,  gup  erscheint  in  x(T)vn,  y{d)ov7i^  dhu, 
4bva  =  hva  in  gu,  ku  (xot-uv-co),  tönen,  ib.  II,  61  sqq.  Danach 
könnte  KofAßrj  Lärm,  Getöse  bedeuten,  was  keine  unpassende  Be- 
zeichnung der  Mutter  der  Kureten  wäre.  Vergl.  noch  ßo/ttßog  bei 
Benf.  II,  113,  Yfoß  ans  hv ;  es  gehört  zu  Benf.  11, 60  sqq.  (hva  +  bh). 

154.-  KooB&oßv,  0,  wird  bei  Jacobi,  Uandw.  der  Myth.  p.  585, 
neben  Linos  als  Sohn  des  Lykaon  angeführt.  Der  Name  kann  „tö- 
nend^ bedeuten  und  zu  Benfey  II,  132  sq.  gehören,  wo  \4Qb&'6vaa 
«nzosetzen  ist;  doch  Ist  diese  Etymologie  höchst  ungewiss. 

155.  Kogvßag,  6,  Sohn  der  Kybele  und  des  Jasion,  oder  des 
Apollon  und  der  Thalia  oder  der  Kronos  oder  des  Zeus  und  der 
Kalliope;  Kogvßuvrtg,  oi,  Priester  der  Kybele  in  Phrygien.  Man 
kann  das  Wort  au  Beniey  II,  131  stellen,  wo  lat.  crep-are  und 
XQt(^)ß-aXovj  dann  p.  133  xQovnaXa  =  xQoraXov  stehen;  die  Ko- 
rybanten  wären  so  als  die  Klappernden,  Lärmenden  bezeichnet. 
Besser  denkt  man  aber  an  B^nf.  11,  309  sqq.,  wo  xoQvcf-i]  =  Wirb-cl; 


—    94    — 

danaeh  sind  die  Korybaiitcn  alt  die  wirbelodeiii  eich  im  Kreise  be- 
wegenden Tänzer  2U  fassen.  Vgl.  ib.  II,  303  ^iftßia^  sldi  im  Kreise 
benimbewegen,  wobei  die  Wuraelf.  (d)hyfi  +  p  zu  Grunde  liegt, 
die  vorn  unveretümmcit  in  di^dvQaiußoq^  ^qlofißo^  erscheint;  ^v- 
Qu{fi)ß  ist  =  dhvri-p,  dhvar-p  =  ^JFtQUftiß^  ^^Q^ßi  ^QMtftß.  Vgl 
iofißog  von  lun{T)(a.  Nebenform  von  Ko^ßa^  (f.  Ko^ag)  ist  Kv(^ 
ßag;  vgl.  wgßftg,  wQßuatg,  Wirbel  ib.  II,. 3 13»  wo  icv^  »  xo^^  In 
No^9)-i/.  Vgl.  auch  Forsch.  1, 99. 

Iö6.  A!ot;^^r^^,  oi,  die  Kureten,  alte  Priester  des  Zeus  und 
Dämonen  auf  Kreta,  die  durch  lärmende  Bfusik  und  Waffentässe 
den  Gott  verehrten.  Der  Name  Isönnte  mit  dem  vorigen  verwandt 
sein.  Vgl.  ko^  in  noQinpogj  gelsriimmt,  xJ^,  Kehr^bescn,  bei  Ben- 
feyll,  295,  unser  kehren  ss  drehen,  wenden,  ravgoq  (3=quer)  ib.  II, 
283,  unser  querlen  =  schnell  im  Kreise  herumdrehen,  dann  ov^, 
oJQuvog  (gedreht,  gewölbt,  Hammel)  ib.  11,  298;  femer  erinnere 
ich  an  Km^q  (oben  p.  77),  a-xuigatf  a-xi^rttcii,  hüpfen^  sprin- 
gen =3  a-nvo^^i^iü  (n  aus  hv  ^  x).  Danach  sind  die  Kureten 
entweder  als  sich  drehende  »  im  Kreise  bewegende,  tanzende 
oder  aber  als  hur-tige,  schnelle  Wesen  beieichnet  Doch  vgl,  Pretter 
I,  403,  wonach  es  erlaubt  ist  an  xo^^,  Schoss,  Sprosa  xu  denkeo. 

156a.  Kootvj  o,  Sohn  des  Antenor;  dazu  vergleiche  ich  die 
Namen  ^rjinoxoiny,  limo^nuiv^  Auntcofuv  und  werfe  die  Frage  auf, 
ob  diese  Namen  nicht  zu  verbinden  seien  mit  lat.  cavere,  gr.  mcia, 
axoa,  yjxoio^  bei  Henfcy  1,  610,  die  zu  II,  322  gehören,  wo  (zu  gab, 
gu-h,  bedecken,  aus  bva-h  »  hva-dh  in  xv&,  xiv&ui^  cua-tos  für 
cud-tQS  wie  aes-tus  f.  aed*tu8)  vielleicht  auch  gr.  ßo^axw  {ngo- 
ßavov,  vgl.  U{iiZvu%,  q^Qovgog  aus  llQoFava%,  TtQoFogog)  eig.  hüteo, 
und  pa-  ib.  II,  7ö  anzusetzen.  Der  Begriff  bedecken  ist  »^  schützeO) 
schirmen,  und  schirmen  =  beherrschen.  Wenn  die  hier  gegebene  Ety- 
mologie von  KoiüVf  'Kooip  richtig  ist,  so  sind  die  oben  angeführten 
Namen  zu  trennen  von  den  Wörtern  xotw,  xoaoij  merken,  d/Avomv^ 
8chaf*8innig^  tvQvy^ouq  (gross-sinnig,  bei  Hesychius),  worin  eine 
Wurzel  ku,  verw.  mit  lat.  cog-ito,  goth.  hugp,  vovq^  Verstand,  hügjan, 
wähnen,  denken  (Schulze,  Goth.  (iloss.  p.  144a),  ferner  mit  unsenn 
hauchen,  däuchen,  dünken,  denken  (alle  7U  Henf.  II,  274  sqq.,  wo- 
hin auch  griech.  x^fv/i^  f.  <y-7iv/tj,  (fvaa,  (fvado)  gehören,  mit  tf, 
g)  aus  hv)  zu  liegen  scheint,  aus  hva  =  va^  vä,  wehen  bei  Benfey 
I,  262  sqq.^  woraus  ausser  x^cüdi]q  =  d^vcidf^q  auch  xa.Tx-yog,  xox- 
po^,  vapor  (hva-p,  va-p  aus  dhvap  in  xvtp-w,  Dampf)  entsprangen« 
Vgl.Benfey  II,  164  8qq.,  wo  p.  168  gvas  (aus  kvas,  hvas  =  qwa-) 
zu  beachten.  Schwer  zu  deuten  ist  das  Beiwort  der  Nacht  tv^" 
Howaa  (auch  Beiwort  der  Meergöttin  Keto,  weshalb  wir  mcht  an 
axou,  Schatten,  denken  dürfen);  die  Philologen  erklären  das  Wort 
(von  xotiü  =  uxovw,  welche  beiden  Wörter  indess  nicht  zusammeo- 
geworfen  werden  dürfen)  durch  „worin  man  weit  hören  kann^,  als 
Epitheton  der  Keto  aber  durch  weithörbar  =  weitrauschend.  Sollte 
es  nicht  weit-hütend,  schützend  =  weit-herrschend  bedeuten  können? 


-^     95     — 

Vgh  kvqvfjiidioy  als  Epitheton  des  Poseidon  bei  Pindar,  tvgvHQi/oiv 
bei  Hooier;  dann  den  Namen  EvQvßia  (Tochter  des  Pontoa  und 
der  Gäfty  wie  Keto),  ein  Name,  der  nach  Preller  1, 39  wahrsch.  die 
gewaltige  Mwohi  und  Herrschaft  des  Meeres  ausdrückt. 

157.  KQ8og>6vTfjgj6y  ein  Heraklide^  bedeutet  wohl  so  viel  wie 
BfXksgogiovTffg,  Dracbentödter.  Vgl.  xuQatog,  gekrümmt,  schief,  bei 
B«nley  II,  307,  dann  xQuan^eiov  für,  xQuiT-n-erov  (vgl.  Maxsdiiv  t 
ManiTmv)  ib.  p.  308,  wo  an  lat  -cris-p-us  (cris  aus  bvf ish  =  hvri 
H-  ah,  woraus  auch  unser  kraus)  zu  erinnern.  KQsa-^q^ovj^g  steht 
wohl  für  KoQ^sa'^ovTi^g  und  setzt  ein  Wort  ro  viuqo^  =  to  m^mog^ 
(Bug,  Krümmung  =  77£Äai(>)  voraus;  vgl.  (pataipoQog  yompuog;  die* 
Bes  Wort  KuQog  für  xFoQog  ist  dann  mit  %uv^  (quer  =?)  schleclij^; 
ib.  n>  283  verwandt  und  steht  dazu  in  demselben  Verhältniss  wie 
Sy^Xog  zu  tvxijlog.  Vgl.  ß^kXfQo,  Drache,  mit  ßskXtQUf  schlecht, 
ib.  n,  304 

158.  KQfjd^*vg,6j  Sohn  desAeoIos,  Gemahl  derTyro,  die  auch 
vom  Poseidon  zwei  Söhne  (Pelias  und  Neleus)  hatte.  Man  kam» 
KQiid^vg  mit  Kqä^igj  6,  Flussname,  verbinden  und  zn  Benfey  II, 
132^  sqq.  stellen,  wo  xdXaSog,  uQadog  f.  xQuÜog^  u^gtOoMfa,  Kogi- 
O^uavy  qod^og,  tcQÖTog,  Qoi&ayog  von  kar,  kra  (aus  hvra,  hvar  :=s  hvri, 
dhvri  =  dhri  H,  228.  263)  +  d,  dh  (th),  t.  Wenn  Benf.  U,  135 
^aS-,  Q0&  t  hQui,  hQod  nimmt,  so  kann  man  auch  (vgl.  x^i^//  II, 
197}  K(}i}&-svg(,  XQrjd'sig  nehmen,  obwohl  dies  keineswegs  noth- 
weodig  ist,  da  die  Fortbildungen  durch  d-  (dh)  so  äusserst  häufig 
vorkiommen.  Kretheus  kann  so  ein  tönender,  lärmender,  rauschen- 
der Oämon  oder  Gott  (des  Wassers  oder  der  Luft?)  sein.  Doch 
ist  es  auch  erlaubt,  ain  axaiQio,  oxiQTuut^  ic^aduot  zu  denken,  wo- 
nach Kgri^svg  den  Begriß.  der  heftigen  Bewegung  (vgl.  hurt-ig) 
enthalten  kann.    Vgl.  die  Artt.  KaiQog  un^  Kov^rjvtg. 

158a.  Ki^i]Ti],  ri,  die  bekannte  Insel  im  Mittelmeere,  von  Ar- 
chilochus  auch  Egtr^Tfj  genannt;  dazu  K  rjTfc,ol,  dieKrotm;  Nach 
eiBer  sehr  verbreiteten  Annahme  hat  das  lat.  Wort  creta,  unser 
Kreide,  den  Namen  von  der  Insel  Kreta ^  eine  Annahme^  die  (wie 
Schwenck,  D.  W.  s.  v.^  mit  Recht  bemerkt)  durch  die  Form  des  Wortes 
nicht  empfohlen  wird,  da  dasselbe  kein  Beiwort  ist..  Die  Griechen 
nannten  sie  ifir/^co>l/£e  (seil,  y^),  vx)n  der  Insel  Äf/uo/Aog  im  ägeischen 
Meere,  über  deren  Namen  im  Art.  ^'0/i/uog  gehandelt  werden  soll 
Schon  dieser  Umstand  —  dass  die  Griechen  nichts  von  kretischer 
Kreide  wissen,  ist  bedeutsam;  dazu  kommt,  dass  auch  die  neueren 
Reisenden  auf  Kreta  vergebens  Kreidefelsen  gesucht  haben  (vergl. 
darüber  Höck's  Kreta  Bd.  I).  So  sind  wir  berechtigt,  die  in  neuerer 
Zeit  vorgebrachte  Etymologie  des  Namens  Kgi^rtj  anzuzweifeln,  wo- 
nach die  Insel  als  die  weisse,  kreidige  henannt  sein  und  ihr  Name 
mit  dem  Sanskritwort  ^v^ta,  weiss,  zusammenhängen  soll  Vergl. 
Benfey  II,  168i  wo  9v€-ta  von  gvi  =  gvi-t,  weiss  sein,  =  ^pi  im 
Zendwort  ^pi-ta-ma  (superlat.  von  9pi-*ta),  verw.  mit  Qpenta,  dem 
ein  Sanskritwort   Qvanta  entsprechen  würde.     Da  im  Kretischen  F 


—     »6     — 

In  Q  iiborgehon  kann  (vgl.  AhrenB  de  DialL  Ocoecc.  vol.  II),  ao  kwmte 
A^j^r/;  allerdiiigfl  für  KFt^n^  Btelicn;  Mhnlicli  •  sollen  naeh  Benbyii. 
Andern  lat,  craa,  rresco  fiir  cva8,,.eveBC»  ttoheiii  waa  aber  ntoek 
bezweifelt  werden  kann,  weslialb  icb  aQch-l|U.ereta  nicht  mit  ^vet» 
combiniren  müclite.  Vgl«  mo/,  leuchtan,  iu  x^roy^  unaerm  rtnn  ffii 
hrein,  verw.  mit  s-diior  and  heil,  aoA-ac,' von-^er  Urwunel  dh«fi, 
hvri  in  glifi  bei  Benft^  U,  1115^  in  gfi  II,  184 sqq.  und  gri.f;  kri 
11,  177,  und  dazu  den  Art.  AY^j^;  au  dieeer  Wursel  «pg  ki^anle 
allerdings  der  Nainc  A'^i^rj;;  (f.  KQtit^Tif^)iMQ^Tij  und  daaGyund«< 
wort  Kif^^  KQfiTog  stammen,  so  dass  die  Kjseter  ab  Helle,  ErianchtB^ 
illustceB,  splendidi  baseicbnet  wiäfen  wie -die  Kydenen  (vgk^d.  All. 
KvSiTiTtij).  AndersPottjE.F.II^öei.  Zu  Benfey  U,  168  aq.,  wo  g^. 
l^av&og,  ^'^o(  f.  üxuydog,  tnenv^^oc  und  Kt^vg.  neben  ioat^afai 
anzusetzen  sind,  gehört  vicUeicht  der  JNama  iC^niv^y  o^-  <3eaiaU.dflr. 
Stilbe,  Vater  der  Kallisto  (=  Artemis)  beiJacobi,  U.  d.  Mjrth.  p.  522 
notl;  femer  vielleicht  der  Name  Kuroev^iOg  Soha  dea  llines.oDd 
der  Pasiphae ;  ausserdem  dar  Volksname^  der  KifVBtoiy  ot^r  Stemm  k 
Mysicn  bei  Pergamou  (wenn  derselbe  nicht  ariseh  iBt)f  endUh 
KiTaoc,o,  Sahn  des  Temenos  (Paus.  II,  12, 6),  Vater*  dea  Althiiiiier 
nes,  den  Strabo  X,  481 'AVrrfroc  ii«nnt,  ACfrraft^,  o,  Vater. der  He- 
kabe,  vielleicht  Eiaaijg^  KmoHifq,  o,  mythischer  Thraker,!  Vater  der 
0mvw,  f),  Priesterin  der  Athene  In  Ilios,  4ie  (von  ^  lii  ßfAtf  ^ov/io, 
G*ia  vgl.  Forsch.  I,  157  sq.  luid  oben  p.  5^.  sq.)  als  iBiumi  (vgl 
AiüiHt)  gefasst  werden  könnte,  wie  KoiPio,  ihroTechtei\  alatftshie» 
Helle.  Die  Wurzel  x(m,  leuchten,  hell,  rein,  woisa  sein  könnte  aud 
stecken  im  Kameen  :     > 

108b.  Kfnojaoc,  6,  Sohn  des  Argos  und  der  £uadne,  der  dem- 
nach für  ein  Lichtwesen  zu  halten  wäre.  Dasselbe  gilt  vom  Ni* 
nicn  KQHog,  K^ioq^  o,  ein  Titan,  Sohn  das  Uranos  und  der  Gäa, 
der  mit  der  Earjbia  (Ev^^ßlu  kann  au  Benf.  II,  101  gehören  and 
=  tlv^ffuhaaug  TijAtf/uaau  sein)  den  AstrSos,  Pallas  und  Perm 
zeugte,  Kinder,  die  mit  iln'en  Geschloehtt.'rn  meist' hinsmlische  Licht- 
wesen sind,  nach  Prellcr  I,  39.,  dessen  Erklärung  von  JEo^rd^  und 
EvQvßlu  ich  indesB  keineswegs  geradezu  ver^verfcD  möchte;  Ich  mache 
ja  nur  auf  die  Mögiiclikeit  einer  andern  Erklärung  aurmerksaro. 

158c  Kvdlnnij^  ^',  *)  eine  Wassernymphe ,  ^)  Tochter  de» 
Ochimos  (eines  Solmes  des  Helios  auf  Rbodos),  Gemahlin  des 
Kerkaphos  u.  s.  w.  Der  Name  kann  =s  uieiTunn 9j,  Sav&lnnri  us^ 
und  auf  die  Urbedeutung  eines  wichtigen  griechischen  Wortes  hin- 
fuhren. Vgl.  ^vdoc,  ')  Ruhm,  Glans,  Ehre,  Ansehen,  ^)  böser  Lei- 
mund  [jiVtvdoq,  Xotdo^iUj  a^evtxitig^  Suidas).  Diesea  Wort  gehört 
2u  Benfey  II,  168  bq.,  wo  ausser  unserm  Wort  heisa  (und  heiter) 
auch  heissen  =  rufen  anzusetzen,  weil  die  Wurzel  gva,  ^vi,  ^"vid 
(aus  kvid)  die  beiden  Begriile  tönen  und  leuchten  umfassen  ksmi: 
vgl.  unRcr  hell  =  xakoc  mit  hallen  und  tcaXuo,  dann  den  Art  £r- 
duXia,  Ausser  dem  schon  von  Benfey  zur  Wurzel  ^va  (+  db)  ge- 
stellten Wort    icaduQog  (dor.  xoSuQog)    gehören   au  derselben  such 


—    97    - 

l^ay&Oi  und  iov&o^  (aus  a^Kav&o^^  a^xovd^p^).  Mit  Kvi-lnntj,  Kvio^f 
iciiJ^((c  Verbinde  ich  nicht  nur  den  Namen  KvdQfjXog,6^  Sohn  des 
KodroB,  sondern  auch  den  Namen  des  Ko^Qog  f.  KFoöqoq  (vergK 
dor.  xo^^V)  selbst/ (emer  die  Namen  Afi/do^v,  o,  Sohn  desApoUon 
nnd  der  AkakalUs,  Kv^iovsg,  ot^  alter  Volksstamm  auf  Kreta  (» 
dyavo/,  ayAao/,  die  Erlaucliten,  Edlen),  endlich  den  Namen  irt;^ixo^, 
Oy  Sohn  des  Apollon  und  der  Stilbe  (Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  562 
not.  1),  von  dem  die-  Insel  Kv^txog  in  der  Propontis  benannt  sein 
iolL  Wenn  Kv^Mog  sonst  auch  Sohn  des  Alvsvg  (eines  Sohnes  des 
Apollon  und  der  t^tilbe)  und  der  Alv^r^  heisst,  so  können  letztere 
Namen  ebenfalls  den  Begriff  des  Lichtes,  der  Helle  enthalten.  Vgl. 
Sskrit  an,  blasen,  hauchen,  anala,  Feder,  lat.  cinis  neben  canere 
[t5nen,  blasen^  can  aus  hvan  =  an) ,  gr.  }jv,  en  (siehe),  Frjvoxf/  » 
JB^j  deutsch  s-chön  (vgl  kccA-o^  =>  hell),  s-cheinen;  anbeiBenf. 
r,  118  ist  aus  dhvan^  tönen,  IT,  275,  wodurch  wir  berechtigt  wer- 
ten, auch  aivi>i,  alvog  hieher  zu  ziehen.  AlvUag  kann  wie  Alvog 
Vgl.  xq/vov  und  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  rein)  und  AvQog  einfach  laut, 
aoter,  hell,  clarus  bedeuten.  Ich  erwähne  noch  l^i^io^^  o^  Sohn  des 
llkpollon  und  der  Kreusa  oder  der  Rhoio;  dieser  Name  könnte  mit 
Sr-f^ioc>  dv'^Q  conibinirt  werden  und  ahnend,  schwanend,  wähnend, 
»einend,  denkend  bedeuten.  ^Aviog  hatte  einen  Sohn,  der  ebenfalls 
•in  Weissager  war  (vgl.  Jacob!  p.  98.  99),  mit  Namen  ^AviQog,  ein 
!9anie,  der  fär  ^Avi^g  (vgl.  dvÖQog  aus  dvsgog,  air^Qog  aus  (TtvaQog) 
j^nommenj  aber  auch  mit  Ad^^jjvrjy  ovd-og  (oben  p.  4 — 5,  wo  avd-- 
Msg  KU  erwähnen  war,  vgl.  cin-is  mit  canere,  favilla  von  dhav,  dhn 
ienf.  If,  274)  combinirt  werden  kann.  Darf  man  es  wagen,  auch 
He  Namen  ^AvdQu/jLiwv ,  6  (Gemahl  der  Gorge,  Vater  des  Thoos), 
i4r^givgj  6,  Sohn  des  Peneios  (vgl.  Jacobi  p.  154  not.,  wonach  Av- 
r^avlg  dem  Ad-d/uag  oder  Tu^i^fjg  die  Wohnung  am  Berge  Laphystion 
lehepkte),  ^Avigiog,  6  (Nebenfluss  des  3kamander  in  Troas)  heran- 
siehen  und  denselben  den  Begriff  des  ßlasens^  Schnaubens,  Stür- 
nens,  Rauschens  oder  Brennens  beilegen  ?  ? 

159.  KvxXoii//,  d,  der  Kyklop,  wird  von  Oster wald  in  s.  Schrift 
Sermea-Odysseus,  1853,  mit  xX^tttw  in  Verbindung  gesetzt;  wer 
lie  titanischen  Kyklopeti  (vgl  Jacobi,  H!  d.  M.  p.  556)  in  den  Vor- 
dergrund stellt,  mag  an  ^ukia,  weiss,  gukra,  Feuer  bei  Benfey  II, 
168  denken;    doch   ist  es  nicht  erlaubt^  das  Wort  anders  zu  ety- 

mologisiren    als   es  gewöhnlich  geschieht.     Demnach   nehmen    wir 

Kiixk-^nfj  för  »  rund  sehend,  aussehend  «=  rund,  rotundus.  Was 
'sollen  wir  aber  darunter  verstehen?  Ich  verweise  hiefür  auf  x«^- 
^  3IOC,  r6y  niXiüQ,  t6  (Benf.  II,  293)  und  unser  Wunder  (Schwenck,  D. 
^  W.  8;  V.),  wonach  Kvxk'coyj  gerundet ,  gedreht,  gekrümmt  =  unge- 
^ bener,  riesig  aussehend,  Ungethüm,  Riese  bedeuten  kann.  VergK 
'  oTQoyyvkog,  rund,  avQoyyvXa  lovla ,  volle,  geschwellte  Segel,  dann 

^yj;  na/Bia,  aTQoyyvk?j  (gedrungen)  u.  s.  w. 

160'  £Vxvoc,  0,  Sohn  des  Ares,  den  Herakles  tödtete,  ist  nach 

Preller  II,  173  wahrscheinlich    ein   Symbol   der   stürmischen   Fluth 

7 


-     98    - 

und'  .f  nispricht  ala  •olchi»  dem  Kyknos  auf  Tenedos,-  der  Sohn  4m 
Poseidon    heieet   und  nach  demselben  II  ^  296.  ebenfallB   «igendieb 
wohi>  ein  Meereedfimon  ist.     Dase  derselbe   aber  nnter  4»m  BIM» 
einet  Sebwanes  (nvxvo^)  vergegenwärtig  worden,  scheint  mir  sw«l> 
felhaft.    In  dem  Wort  xvxi'og  kann  eine  durch  k  fortgebildele  Fos" 
mation    der  Wurzel  xv  in  jw-xv-m  stecken ;   vgl.  gug'  bei  Benbf 
II,  62  aus  hvag',  hva^,  woneben  hvak',  hvak  n  kuk,  xtix  hestssA 
Diese  Wursel  bedeutet  tönen,   scbreien;   davon  wurzle  der  Schwa» 
als  der  Singende,  üTvxyocAher  vielleicht  als  der  Tönendei  Bauseheada^ 
also  a)s  ein  Got^  des  Meeres  .beaeichnet.  Die  Wursel'  jevx  in  wm; 
(über  welches  Wort  ich  Benfey  II,  (38  nicht  beistimmen  kann>.lit 
verw.  mit  /vy  in  ^ß-yv/^og.  Möglicher  Weise  ist  der  Name  JTvxko; 
gani   v.om  Worte  ttvxvff^  au  trennen   und  mit  der  Wursd  tnm  k 
xvudw  zu  verbinden;    wie  bei  unsem  Worteru   rtthren^nnd  Stöin 
(TaQdaaw)^  so  ist  auch  bei  xt^xae»  der  Grundbegriff  die  heftige  Be- 
wegung.   Die  Wurael  fcvx  geltört  zu  Benfey  II,  21,  wo  ach-^ngli^   i 
sch-wenken,  vecw.  mit  be-wegen ;  vgl  II,  275  (d-hyag'),  164  (fvskj 
bewegen,  aus  kvHk,  hvak,  dann  (uk  und  dazu  ^ufeam,  echneUi  ii 
gf.ra/^g  f.  ^ox-tf^  erscheint:  dhvak).     Danach  ktSnnte  Xvtcpog  eis 
heftig  bewegter  I   stürmischer  Dämon  des  unruhigen  Elements  seia 
Zu  yvak  bei  Benfey  II,  164  vergleicht  sich  aoch  nnaerWart  queeb 
quick  («B  be-weglich,  lebendig),  verw  mit  wauii,  wacker,  be-wega^ 
lat.  vehere ,  vegere ,  vigere ,    vivere  für  vigvere ,    wie  ..quackehi  uä 
wackeln  (dalier  die  Qu&ker,  die  sonst  auch  Zitterer    —  tremblerB  — 
heissen,  &=  Waikeler),  quabbeln  nut  wabbeln  u.  s.  w.      Mit  Präfii 
sa  componirt  erscheint  die  Wurael  ^vak  für  kvak,  hvak  ac  xmc  ii 
unserm  Wort  S-chaukel  (^lat  cunae  f.  cucnae,  Wiege),  .ein  Werk? 
zeug  zum  Hin-  und  Her-bewegen ;  dazu  vgl.  angela.  acaem^  sditt" 
teln^  erschüttern,  schwed.  skaka,  isl.  skaka,  skaeka  (akeika,  waekflli)b 
engl,  shake,  hollünd.  schocken,  scliwb.  scbockeln,  achaukelny  frSoL 
übereilt  laufen  oder  handeln,  bair.  schocken ,   in  schwingender  Ba-  U 
wegung  sein,    schucken,    in  Bewegung   setzen,    schws.  schauggss,  l) 
stossen,  ital.  cioccare,  scoccare,  stossen,  schütteln.    In  den  letstge*    i 
nannten  Wörtern  erscheint  der  Grundbegriff  der  Urwurzel  &a»,  rv  j 
(raxvQ)  =  (lhYak]  yg\.  äoog  von  dbva,  dhu^  woher  «^oi,^^UL8.irk 
IGl.  Kvkkfjy^f  ^,  das  höchste  Gebirge  des  Peloponnea  an  dff 
Gränze  von  Arkadien  und  Achaja,  scheint  mit  xoA-cnvo^,  >lat  cslii 
(zu  Beut  II,  286)  verwandt;  danaih  wäre  das  Kyllenegebirge  als  eis 
gekrümmter  Gebirgs-rücken  (vgl.  Kvkkfjvla.  ^^gäg   and.iTci^ssi 
dhvar,    dhvri,    gedreht,    gekrümmt  sein,  »  h?fi,    faval»    levil)  sdtr 
-nacken  zu  fassen.  VgLxvAAog,  gekrümmt,  m\i  a-wkiog^.  a^tialfim 
wozu  der  Name  .SxoA;U(,  jjy    Gebirge  awiscten  Elia  und  ArksdMS  i 
schwerlich  gehört.     Zu  fn^ägs  itiQ^r^i^^i  Hala,  Naok^n  vgl  ^  1 
hieborgehörenden  Wörter  lat.  col-lum  =&  unserm  HsJ-s,  femer  Hsl-A 
(die  abhängige  Bergseite,  ein  Hügel,  nach  Schweack  s.  y.  von  ^^ 
den  s=  sich  neigen),  xh-vvg,  cli^vus  u.  s.  w.     Doch  lat  diese  E^ 
mologie  vielleicht  weniger  annehmbar  als  ^ine  andere.  Vgl.  uäJm 


—     99    — 

irMbeii)  .drängen,  in  ivBewtgan^  Bet*eii>/:^ceHo''4n'  per-cellb  mit  peHllu 
MiBen^lI,  293, v wonach  p>ftitt  lir;.iteeu  giiiliöHr  k^A«^^  Bohb/'tlgt^ 
?M^f  Sprosfrf -fcnisr  xoAajis^v  HaH^  (aofscbieMMd) ,   ht.  ^oMi^ 
erw.   mit  cnlmdn,  Spltse,  naeb<4en^L«9i1k«gr«pl»enf  elg:.<^T<yAiM0)^ 
tflp»  in  die  Höbsi  Ottriebeoe,   fienwragende.     Da  üiMre»  Anftldie' 
ipali.:«iAAcu  an8..AAU<rjts>ir|Miio,  $o  koiml»  aacll'«if«i  gaMi'  gleidiM 
mduuteod^  Wort  «tUA^nf  bestehen;  ISür^iti)^  =».ge<4  spvicbt  JUkkttfo^^ 
*^ipdaM  Rom  desi^tor^vdaB  tleber.  «la  «bMi'  treibrnkte,  driMfg^nd«^ 
rerwttcta* dringende,. eilende,  sefanelle  beiekbnetlsl.  So  itöMte  aiieb^ 
rv^i7Vj7^.treibend9,drXngend«w  in  idie*  Höbe  )»eib«nd;  aufMiiessend/ 
«frafMid.  bedeuten;  r^«. 

l(i2.iKv/Litij  ff,  dor.  Kv/tud,  ik  grtofte  d»r  Solfscbeb . StXdW 
iff  4er  Ideisaaiat  Küste,  Kolonie  d^  Anolier«  «ms  Lokris,  roii  ^w^ 
bariL  UD4  dem  enböischeB  Chaftls  as>  die/"  gleicbnailiig«  Stadt  IH 
iHBipAiuen  (Camae)  angesiedelt  wurde ;^Stdpb^  Bya;- führt  noish 
8tidte>j dieses  Namens  an.  Potfr  in^Minetn  Werke  ttbel-  dl# 
6B.  N^men  erkennt  in  Mp/uij  ib\nier  äotisebe  Foito  des  WdrtiAl 
4m^  vicus;  vgl.  ;r«JU;v^  ä«t.  fibv  ykXwv/f  il.  a.  DÜs  Wort  xcJ/kj/ 
Btet  3enfey  U,  149  riehtig  mit  xi-  in  U9tfMii,  SanskHt  <|^t,  liegea, 
H^.^i,  >gjaeK^4*ja  (vgl.  vi  ib.  1,865  aus  vaHh -Ja)  in  Terbindung; 
^  In  fam  (ruben)  ib.  II,  löO  Ist  aus^  ka  (rgl.  ^rala,  f ankha  ib.n^ 
QC^  und  dies  «BS  bra,  sich  neigen,  ib.  II;  SSO  sq.  kko  b^deatet 
af/Mi^  ^<  Niederlassung.  -  -'  *' ■ 

1  GS.  t^vvdy/rfg^  6,  Beiname  des  Hepmes  bei  Hipponax  In  deib  VelUd 
.*j.    "^     ^-  ■  -^/^^  »«w^V/^j  ftfpvtöxl  Kuvdaih»      ''' 

rtrd  •gewdhnlioh  durch  der  „Hundwürger*^  überseM,  weil  er  deb 
bpsaii  getödtet  hatte.  Dagegen  hat  BdUicher  in  seiner  Schrifk: 
Urgescbichte  der  AVmenieis  18Ö4,  p.  88  riehtig  bemerkl|  daü 
lfy;w  im  Monde  des  Hipponax  nichts  als  die  dialektische  Form 
awdfyta  (Busarnmenengend  <»  erwütgend),  weshalb  es  auch  gäü)t 
«mlMbt  iist^  Im  Namen  Kandaulee  den  Hund  (tut.  can^^  im  sÄ^ 
Aimt^  wie  dies  Ton  Georg  Cnrtiu«  in  einem  >  kleinet}  Aui^atatf  Üfadr 
*«R,  Sprache  der  Lyder  (in  HöWs  Zeitschrift  f.  d.  Wlss.  d.  Spr.  ff, 
Jt20  s^q.)  geschehen  ist.  Man  T<>rgleiel)e  noch  das  Wort  yttvaj^ 
wkt  üway/9j  und  Tfa^a-avvdy/f],  dann  xotpog,  $kWc,  ^v,  avvi  lat« 
VoB9-  Ebenso  wenig  steckt  der  Hund  im  Namen  ier  Kvvo^^t,olj 
'§iiBi  XvyovQftqj  der  Kynurier,  welche  jonischen  Stemmies  waren 
r(iiack  Uerod.  VIII,  73)  und  die  Landschaft  -Kwüvgla  (auf  der  Orensse 
'mh  Aifolis  und  Labonien  am  Berge  Lyiiceion  und  am  Meere  ge« 
'ligen)  bewohnten ;  der  Name  steht  für  2ivvw&Qtoi  oder  JS^ov^t^, 
^^tm^vPovpoQf  i^nitszavvogog,  angrenzend,  zusammengrenzend,  naeh- 
flHvlii'bi  so  dass  also  Kw^w^ia  gana  =  ovmw^cc  (Naehbarschaflj  ei^. 
''ZnsammengrenEung :  dies  Wort  kommt  bei  Suidas  vor)  ist.  Def  Sohb 
^^ßB  Persena;  Kvvw^,  6,  der  von  Argoa  aus  in  K;^nria,  einem 
^  IWa  zwischen  Argolie  und  Lakoniei,  die  Ansfedelnng  der  Kytmtif^. 
gmihidet  haben  sollte,  ist  kein  mjllboi,  Wesen,  sondern  nichts  ali 
ethniache  Symbol  des  jonisohen  Stammes  der  Kjnnrief. 


—     100     — 

164  Kvw&o^fO,  ein  Berg  auf  der  Insel  Deloi,  Geburtsort  4« 
Apollon  und  der  Artemis^  kinn  eine  Nebenform  Ton  MU¥&6g,  6,  Wis- 
kel,  Ecke  »  unserm  Wort  Kante  bei  Bent  II,  325  aelii,  von  wir 
Wurael  bvadb,  hvandh,  ^feneigt,  gedreht^:  gekrümmt,  gründet  «eUi 
Verwandt  sind  xiSifj,  Kiodiiu,  xwim'  (die  gewölbte  Glocke  ib.  p.  326), 
mi&wv  (ein  Trinkgeeehirr);  vielleicht  gehört  hioher  auch  der  Name 
Ju)£wvtjy  wo  <)W»dhvftdlm  hvädh  in  wod  sein  Jcann:  ^^ufniiwi 
würde  sich  zu  xt^J  verhalten  wie  dtisriti  lu  aev/rroi^  idnagzn^h^ 
fpog^  tcvntkkov  {dtn  ist  »  dFin,  iFun  ^  tvn^  und  enlaprichta*- 
serm  Wort  Topf),  Jt^/j  au  Aipxj;.    Vgl.  den  Art.   Ki^^nf.         > 

165.  Kvi'ögTug^  6,  ■»  Kwogr^ig,  Sohn  des  AinyUas  nnd>da 
Diomedev  Bruder-  des  Hyakiiithos,  Vater  des  Oebakh«  (oder  dearP^ 
rieres,  der  dann  Vater  des- Oebaios  heisstj.-  Des  K>Tiortas  Hruder 
Hyakinthos  ist  ein  4em  Linea  verwandtes  Wesen;  e^  hetsst  snA 
8ohn  des  Pieros  und  der  Klio  und  Geliebter  de»  Apoll,  der  Üt 
unvorsätzUch  mit  dem  Diskos  tödtate.  Mit  Recht  bemerkt  JAfcoUiy  i 
Handwörterb.  d.  Myth.  p.  470»  dass  der  Gült  des  Hyakinthos  nrsprflBg^  jü 
lieh  mehr  In  altgriechischer  DometerrdigiOD  iais  in  derapoHlniioM 
Religion  der  Dorier  wurzele.  Der  unerbittliche  ApoUon  HyakiatliM, 
der  die  BUithe  der  Natur  veniiehlete  (Eckersiannill,  62),  ist  derBsMi 
Gott  wie  Kronos,  der  Gott  der  brennenden ,  erstiekenden  SomlM^ 
hitze,  als  deren  Bild  derSirios,  der  Hundsstern,  vielfach '  vorkonoL 
Demgemäss  erkläre  ich  den  Namen  Ävi^^ira^.diireii  ^Hundabwri- 
rend,  Hitze  abwehrend^,  was  auf  einen  Gott  des  erquickenden  Re- 
gens führt,  für  den  wir  den  Valer  des  Oebaios  ohne  ^Zweifel  balteo 
dürfeni  Ueber  den  Oebaios  vgl.  Preller  U,  68|  über  den  Hund iSin« 
denselben  1,310  (p^vfKpowiq,  soQTij,  j;),  :dann  über  ATtn^o^^rci^Beof^ 
II,  295,  wo  der  Name  Aa^'iQrrjq  behandelt  wird. 

166.  Kvvog,  Tj,  Stadt  in  Lokris  anf  einer  Landspitze  gleiek« 
Namens,  Hafen  von  Opus,  Aidepsos  gegenüber^  könnte  dassAe 
Wort  mit  vtuivoq  sein,  wie  Kvfjirj  von  Pott  mit  xcri^^  identificiitwni 
Vgl  xciJvo^,  d,  Kegel,  conos,  meta,  dann  dieHelmspitae,  der  kegel- 
förmige Zapfen  der  Pinie ,  sonst  axQoßiXoq.  Die  Stadt  Ifvi'^  ^ 
also  wohl  von  der  Landspitze,  woranf  sie  lag,  ibren  Namen,  <l0  {^ 
nichts  als  eine  äoliscbe  Form  des  Wortes  xcJnog  scheint.  ^ 

167.  KvTitvgy  o,  ein  Beiname  des  Apollon  bei  Ly«ophron,  k&Mto  i 
verkrümmt,  k^aiiig  »  Aoeiag  bedeuten  und  au  Benfey  II,  825  ge-  ^ 
hören,  wo  die  Wurzel  hvap  (=  Kon  in  xaunv Xog ^  HafmrM},  ^  [ 
auch  im  Namen ';^^7r-t;§  zu  Grunde  liegt.  Da. hvap  zu  hmap  mr- 
den  konnte,  wie  dlivä  zu  dhmä,  hva  zo  hma  (in  g'ilima) ,  favsl  n 
hmal  ib.  II,  274.  283,  so  mag  auch  der  Name  M6if/og,  d,  SoIb^ 
Ampyx,  hiehergehören  und  ganz  ^  ^aiuxpog^  yaf€\f/6g  sein.  Vergl. 
Forsch.  I,  112.  , 

167a*  ACvp^,  17,  eine  dem  Apollon  geheiligte  Quelle  InLIbjtB, 
wobei  irt;pj7V;7  erbaut  wurde.  Der  Name  mahnt  an  a-xat-QO),  tf-iti^ 
T^iüy  a-nvQ^/ixü  (wo  71  aus  hv  c=  k),  wonach  Ävpiy  als  Sprlng-q*!! 
gefiasst  werden  mag.   Vgl.  den  Art.  Kov^jjg,  Kov^ijrig^  wo  wir  die 


i 

411 


\ 

k 

V 


—    Wl    — 

irateä  al«  ifirbigeBde  edtr  liartige  Waten  ivkiärt  Imben ;  der  Begriff 
ttig^«?^e)oliiieUi' Hegt' wohl  auob  am  Namen  JTk^ddioiV  <( ,  cM^eA 
tpaAiog,:  ■>FlD88.iii  TheeeaHeii,  ^rBluM  in  fiöolften  4>eiXoroneiA, 

i(/16i7bi'ii£a7»rai}««iy  alteStacN  ännder  NorddfiMe  ^er  Kopaiseee*! 
ikBiMien  f : 'der -nach' 'tbr  benäntot^wnrfl«^  «vi^eii  bicJr  daib  L««d  am 
feleav  einbiichtete^}'  vgl.  Hofimanii/^  QfMt:  u.  d.  Gr.  ^  ö76,  Wo  -  die 
»rle  Stnilio*8i  >  ^vo^^tarov  ^ydii  roCro  ^Vrei  ;^ctf^/ov^>  eu  beachten  gilid. 
r  Name  |iat  scliwerlioh  etiirasvgeoiein<)ttiitxaßr^,  BMaid-^iabe,  GrifTi 
idern  gebön  wobl  asnfammefi  «Hihvtti;^  .)H;7»^^^BdbM,  beißenfey 
325  (renihTa^),  «#ei  es  dase^  Eamm  iät^Kuvnat  oder  fdv  ITairai 
it  CO  ««.»'(Wie  i»  cJ^^  TM  w4h'/räidä)  Meht.  Vgl«  das  deutsche 
Mt  Bilif,  Benennung  eiaSgier  Bncbtenidep  Ostsee,  vo»  hyap*  bei 
nfej  n,.  B24  sq.  (xc^TT WMc),  wie  B«cht!^^on  Inrag' in  4)bag',  bhng' 
JDy  20;><a«ch  miser  Wort  HjiCmi  luma  eig*  Einbiegung ,  Bucht 
leuUfl^  wie  Hafen,  eia«  Topf^  Gaecbirr,  eig.  das  Eingebogene,  das 
Bkeoy  «1^0$  ist;  dazn  'TgL'*Wfl^^Ailov>  ü;.  «i  w;'bei  Benf.  II,  325» 
w  Beatü§  kanttiig,  i,  Söhn  des  Apatelens,  Vater  des  Glaukos,  Grün- 
'.  der  Stadt  Kopä  fsdieint  tpn:  der=  letatern'  abstrahirt  zu  sein;  da 
\  Wort  Kwmvq  tnie  für  kccmiy^Der//^  gebraucht  ward^  so  biidibt  nicht 
iDal  der  Ausweg,  den  Vater  desi« Glaukos  au  einem' Ruderer  au 
eben  und  so  seinen  Namen  vom 'Stadtname»  Kopä  ^glUiatiali'  au 
Einen  rr-*  ilnas  sonst  allerdings  ein  terwtinscbter  Ausweg  gewesen  wäre. 

168*  rE(jt)fvnog,^'tjj  Name  Nvoa. Vorgebirgen  and  8tädtenyiire(()v- 
f-6y  ein  steiler  Berg;  diese  Namen  steliei'äch  zusamaiicn  mit  x^^- 
g,  Hanfeä,  bei  Benf.  II,  319,  wozu  lai  ver-tcat  für  hver-it-ez.  VgL 
erg,  zwerch  =  quer,  ib.  II,  S7 9, -^ schräge,  iat.  crmt,  von  det^Wur- 
*  (d)hvav^  (dh)vn,  gekrümmt  sein,  wohef  auch  W^xoc, : Beutel, 
ill,i316[,  itverw«  mit  mkvl^^  Hälse j,  xakvnvwj  drehen,  omringen 
verhilUe»^  f€i)A><og,  bulga,  Sack,  Balg,  djLtoJüffig  (Dunkel,  von  Prüf. 
^  var,  vii  ib.  11,294,  -K y;  v^. scliwarz» ib^U, 296  u.  Schwende 
Wi  s.  V ,  wo  Fortbildungen  -•  dev-Wurzel  sa  -H'  v^i  durch  Gnt^irale  ; 
EU  Beüf.  II,  314,  wo  «nser  Wort  Wolke  mc  Umgebendes,  Umhttl- 
ides).  .Das  Wort  K(oQvxog  ist  aus<)hvlir^>lveri  4h-«'»= '<(>(»t'a,  für 
R/^.  uhd.^vielleickt  verwandt  mit  ttnserm  Wort  Berg,  das  von 
hw!9nek  irriger  Weise  begrifflieb  mit  i)ergen  zusammengebracht 
iT^  dex  Bergi- kann  viel  besser  als  das  waa  steh  neigt  (id  quod 
pgijljt.  aia;eli*vut,  xlivv^,  xi^i^^og,  Neige,  Abhang  iMaeichnet  wor- 
«I  <fßim  PoHph  lißt  Auch  Benfey  i,  589  («her  unser  Wort  Berg) 
MiliKeh  eu  berljiißksiehtigeni  Mit  Eto^vxog  verwandt  ist  w^hi  "jElpv^, 
4  Berg  In  Sieilien,  auch  ^Eft/xiy,  17V  Bergfestimg  in  Sicilien. 

169.  AdßduMq,  0,  alter  König  in  Theben,  Vater  des  LaYos, 
Bfct  achcEji  für  Aimrtx^og  wie  Sßöoiiiogy  oföow;,  d/uvyädkrj  für 
'tTiff4oq^,  oHToog^  df£Vitvdkff.:'Wa9  bedeutet  aber  der  Name?  Sollen 
|r.  an  lan  in  kd/nnfti,  hell  sein  =»  leuchten',  bei  Bei^y  11,  127 
«ken  und  den  Labdakos  für  ein  leuchtendes,  lichtes  Wesen  hal- 


—     102    — 

Im  ?  Gleiche  Bedeutung  kenn  der  Mame  seines  Sblmes  ^at'dq  habet 
und  ebenfalls  su  Bent'ey  II,  124  sqq.  gtebdten,  wo  d-yka^q^  km, 
elg.  hell,  klar  sein  a«  lencfaten,  Javtmw ,  sehen.  Der  Begriff  hdl, 
kUr  sein  ist  aber  aueh  «  tönen,  reden,  weshalb  die  vevt  Benfcy  D, 
124  sqq.  und  II,  129  sqq.  behandelten  Wörter  zasammengehöreB; 
vgl.  Xiyi0  ib.n,  127  mit  Xanog,  Xuanw  II,  132;  ferner  laut  (sltM. 
bM-t  ib.  II,  130)  mit  lauter  (suII,  124).  Danach  könnte  ftunlclMt 
der  Name  yidi'o^  mit  nXv  fn  xXdFw^  niätit  (tönen  =±  sehreieh,  n^ 
nen)  eombinirt  werden,  Adßbwnq  aber  mit  lat.  crepare,  xgijfipttXoi, 
i^ßoq,  piMßd&oat  (das  Hesycblus  richtig  fureb  rvnrftv  nau  ^pif» 
noniv  erklärt;  Tgl.  unser  klopfen,  klappen,  klappern),  femer  mit 
Xant^io,  prahlen,  gnissthnn  «  KOfmd^i  (von  x^/unbg,  Tierw.  mit  liinrvt^ 
uTvnog,  yiovno^).  Ftfr  die  Hieheref ehnng  des'  letstern  Wortes,  irtfl- 
ehes  Benfeyll,  127  unrichtig  behandelt,  spricht  betronderA  *andi  die 
Notis  des  Eustathius :  y^Xanl^stp  nagä  SoifOitXn  ro  rfv^t'ti.^  Wem 
die  MögÜcbkeit,  ja  die  hohe  Wahrscheftilichkeit  feügeetiindeif  fniitln 
nrass,  dass  den  Sagen  Tom  Laios  und  Oedipaa  ähe  Allögorieen  de  '' 
Naturlebens  EuGmnde  liegen  (vgl.  Prelfer  11/236),  ao  kf^teliiei 
ein  trauernder,  klagender,  weinender  (ieXaiw)  Früblingkgott{^-i«(, 
luBenfey  II,  129 sqq.)  sein;  vgl  Ptellerll,  235,  «vonMft  Labdil« 
wie  ein  anderer  Fentheos  d.  i.  Mann  deör  Trauer '(ib.  I,  428)  Im- 
ecbrieben  wird.  Die  von  Schwenck,  Andeutungen  p.  363|  vorgebrad* 
Etymologie  von  Adio^  ist  nichtssagend. 

170.  Ad6vnvy  d,    ')  Sohn  des  Typhon  und  del* -  Echidna,  oder 
der  Ge  oder  des  Phorkys  und  der  Keto,  ein  Drache,  der  die  gol- 
denen Aepfel  der  Hesperiden  bewachte;  *)FlaBS  in  Arkadien,  V^ 
benfluss  des  Alpheios ;  ebenso  hiess  ein  Bach  in  Böotieh.'   Ffir  die 
beiden   letstern  Namen   lässt  sich  an  xiXado^,   x&Xuiißt,   x^X^fm^ 
dgciäog  f.  Koaiog,  *AQi&"W(ra,  {Kgä&'-ig,  KQ^jd^^evc),  po^og  u.  b.w. 
(su  Benfeyll,  132  sqq.)  denken,  wonach  sie  den  Begriff  des  Rö- 
schens, Lärmens,  Murmeins  entfalelteu.     Dagegen  spricht  aber  der 
Name  des  Drachens  Ladon,  der  gewiss  als  der  Gedrcihte,  Grekrfimntb 
flezuosus  bezeichnet  wurde,  welche  Bedeutung  auch  fÜrFlussnaioa/^!! 
passend  ist.     Vgl.  unser  Wort  Walze  (etwas  Rundee),  wfilzen,  tob  1 
einer  Wurzelform  (d)hvar,  (d)hvfi  -h  d  bei  Ben'fey  H,  318  sqq.,  woxa- 
Xid\  KvXid,  FiXwi ;  weiterhin  unser  Wort  Lind- wurm  und  Schwenck. 
D.  W.  s.  V. 

171.  AaiQxrjqy  o,  Vater  des  Odysseus,  ist  schon  von  Pott,  El  j 
Forsch.  I,  222,  und  nach  ihm  von  Benfey  U,  295  richtig  auf  XjbI 
in  Xaog  -h  var,  vrl  (bs  Fix  in  Fiqv^  i^tvio),  wahr-en,  wehr-en,  au- 
rtickgeführt  worden.  Laertes  ist  ein  Mannbesch^tttser,  ^AXi^ß^^- 
Die  in  dem  Namen  steckende  Wurzel  v?i  Ist  aus  hvfl,  hvar,  wober 
unser  Held  (=s  hehleud,  schützend)  »=  S-child ,  vbfv^.  mit  S-chinn 
a  Helm.  Des  Laertos  Vater  ^A^Ksiaiog  mahnt  an  arcere,  dhi- 
doch  ist  zu  bedenken,  dass  derselbe  Sohn  des  Kephalos  und  einer 
Bärin  heisst/  nach  JacobI,  Handw.  d.  Myth.  p.  134,  was  eiriü  Ver- 
bindung seines  Namens  mit  äQx(r)n(;,  Bäir,  erlaubt. 


—     103     — 

172.  ^aun(fvyu^i(^  0,  .nach  Eustatbia«  ein  Sobn  des  Poeeidon 
.l|i|4  SUmmherr  des  aiytbUcben  Volkes  der  ^awT^vy6p§^^  m  deren 
iKiliste  ond  der  Stsdt. ihres  Königs  «^W^uo^  jOdysseus  «if  seinen  Inr- 
fi^leii  kam.  Der,  Name  ist  wehl  susammengesetst  aus  Xaia  (in 
XtUim(»a(^^.ka/^€ug)fBehTj  im^.jFjpv^  iH^h  «irren, 'giwreBy  schwir- 

iJlf/h  .muneu,  brummen ;  vgl.  Beniey  H,  137.  1, 676  sq.  H,  263.   Die 
,Jf^«vr«eiform..i:(»t^  L  argvy  Ist  ans,. sa  4-<^^v-/ ib.  11/268,  und  ^ 
9PS  dfan,  dbvf i  (ygL  gbf i  aus  hvr v  dhvK  ib.  II,  19ö^  mit  der  Be- 
Jftplung  lucere,  hell  sein,  und  bba»  ib.  U^  101  sqq.,  wo  leuchten  » 
^^i^in^  dann  H,  124  sqq.,  wo  ksyw,  mt  II,  129  sqq.,  wo  Aaxog), 
i^vav  ^  dbyan,  tönen,  ib.  II,  27ö,  wobßT.ariyw  (a^iy-io)  ib.  l, 
ßlp.  Vorwandt  miUcwfw,  Tpo^j7y,  Tgi'iw  sind  ^ifbg,  fvfw,  X^w» 
jyW^j  *^^«,  i^vyrj,  jp(>v7<i;, .  cJ^'ittip  Die  Lästrygonen  (-^aia-rpvy- 
nS'^^)  '^^^1  ^^^  Bilder  des  lärmenden,.  Geräusdir  mfushenden  Mee- 
^,1^,    wie  Tqoi^j^v   ein  Beina^ie   des  Poßeidon   als  des  Herrn  des 
h^den  Meeres  scheint.     Der  Name  ihres  Königs  Adfuaq  darf 
Mf^  Zweifel  mit  ^4^o$,  Schlund,  vergüten.,  werden,  welches  Wort 
nfey  II,  136  zur  Sanakritwurzel  gri,  .versehlii^sent  stellt.     Diese 
^HHi  •,aus  hvri  »  hirfi  Q,  228  sqq.,  wie  A\»  dort  angesetzten  Wörter 
ififm^  ß*ß9^o^f^9  vorare  be|f eisen.  YgL  SXxw,  ikx'^io,  flehen,  sehlür- 
J^n^  vollere,  reissen,    opser  schlingen  ib.  U,  314,  .wo  auch  unser 
-jfk9>l?^>>  steht,.  wozu,.,maa  hinunter-^y^ürgen  vergleiche,  »« xaTa-/S^po/(» 
(xaraßQol^su)^  ver-schlingen,  binab*schlucken.  Der  Grundbegriff  aller 
idyieser  Wörter  ist  derselbe  wie  bei  i'Axoi  ib.  II,  315.    VergL  noch 
^j^(fffS(ü  (und  u(j7iuCw)  ib.  II«  310»  dann  ib.  I,  323t  ^o  d<^  Krüm- 
,^^en  .^er  Band  vermuthungsweise  als  ein  Symbol  des  Greifens,  des 
;J^ei|ftznehmeDs  gefasst  wird,  was  mir  eine  sehr  wenig  haltbare  Be- 
4;H|EBentwlckelung  scheint    So  vi^l  ist  abe^  sicher,  ^Äes  wenigstens 
.i^.  schlingen  4  schlucken   derselbe  JBegriff  wie   in    i'Axo;,  eXkvu)  zu 
,^nnde  liegt     Was  nun  das  Wort  A^o^  betri£|;,  so  bedeutet  dies 
Schlund,  Höhle,  Höhlung,  lama  d.i.  vorago,  rä  Xdfjua  sind  £rd- 
^i^lünde,  yjiofmja:  sollen  wir  diese  Bedeutung  A\k%  der  desSchlin- 
^jl^ps^ erklären,  von  welcher  lat  vorago  all^dipg^i  auszugehen  scheint? 
.Ipder  sollen  wir  an  f  1 »  dhyri  bei  Benfey  \\^  305  sq.  de^en,  In- 
dern wif  ^ttAa/40$,^aAa^i7,  Höhle,,  Loch,  ib;  I][,  279  vergleichen? 
VgL  ib.  11,  ,3.07,  wo  kram  aus  hvra-m,  dhvjra-mj  sj|av.  c^om,  lahm, 
gael  crom-aidh^  krümmen,  dann  II,  301,  wo  avktjjvy  vallis,  Thal, 
.  Jiol^  (Doch  vgl.  auch  den  Flussr  und  Quellnamen  yiäinoq  —  Hoff- 
j^Mup,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  536  — ,  der  zu  /Qtfi  bei  Benf.  11,  134 
^[el^pren,  also  rauschend  bedeuten  kapn).  .  . 

173.  Aaxaöi/J^iavy  6,  Sohn  des  Zeus  und  der  Nymphe  Tay- 
j^ete,    von  dem  die  Hauptstadt  dei(  Landschaft  L^^onika  {j^A(^)is^ 

..^/ai/^Küv)  benannt   sein  sollte,     in  d^m  Worte  ^v^niöal^wv  braucht 

man  nicht  nothwendig   eine  Composition  mit  iai/nLüy  anzunehmen; 

"aa   kann    fiir  ^aHfrai/uußv,  ylaxratficjy  stehen,    wie  IlJaxföcSv  für 

.i1fax^j(f/yj|../U^KfJavo^   f.  jUfjufTnyog ,    nekidwiq   f.  niXtryo^  u.  s.  w. 

Dann  vergleicht    sich   AqotiT-alf4(oy ,    Aaiix-wfiwy  mit  JtlaXal/tiwy, 


i 


—     104    — 

naktti^oyicj  (wie  von  nütkalfAWv  «■  ndkanax^  ■»  nakaiwg  ron  :iiaü 
»  hvsl,  hvar,  bvfi  (drehen)  bei  Benf.  11^  SdSw  Was  bedeutet  ato 
der  Name  ?  Gehört  er .  sur  Worz«!  Aa»  in  Xcm^,  Xutc^tv,  luaxw  aui 
kAox,  x^ox  «  K^£M,  in  dc^Kni,  t4teen,  bei  Beafey'II^  132?  Ist  Li- 
kedätnon  Manie  eines  töfienden^  lArmenden,  causchendeiiy  ■  branm- 
den  Gottes  der  Luft  oditr  des  Wassers  (Meeres)?  Oder  ietferrddi 
tönender,  schreiender  «a  klagender  Gott,  ein. Beiname  dee»  an  SpM 
verehiten  Hyakinthos,  der  mit  dem  Linos  viele  Aehtflichkeit  hat? 
Lakedämon  hcisst  Vater  des  Amyklas,  als  dessen  jfingister  'Bsfü 
Hyakinthos  galt,  der  demnach  ein  Bnkel  des  Lakedäoton  wäre; 
dies  spricht  nicht  gegen  eine  Identification  das  LakedlUnon  mitdem 
Hyakinthos:  beisst  4och  auch  Adonis  ein.  £ohn  des  Kiti^nras,  ob- 
wohl er  dieselbe  Person  mit  diesem  ausmacht  Waa  nun  den  Volb- 
namen  derLakonen  betrifit,  ao  müsste  dieser^  wenn  obige  Deottfig 
von  yluHtöuifjUDv  richtig  wäre,  vom  .Namen  Lakedaenfon  getränt 
werden.  Vgl.  kwaio^.  Loch,  Accxai  »  9>aoci}7f^'(Iie8ych.))  ^( ' 
;if^ovo^ss.;^aa/ua^'^((ders.)9  femer  koacdvii,  dor«fiir  X^iaianj^  BesksD, 
kivioqy  TD,  Kübel,  Becken,  <lat.  laeus,  lacnna,  verw.  mit  kijvi^lm 
Xuvoq  «■  ilaxiYi^,  wie  planus  f.  placnus,  ylvofmt  f.  ylyvo^ai  n<tLW. 
Diese  Wörter,  welche  eu  Benfey  II,  315 — 6  gehören  (wo  ihm^ 
reissen,  lacio,  dann  ito^og,  ^^;;()ioc,  vgl;  ib.  II,  16),  fähren 'daraa( 
dass  die  Lakoncn  als  Bewohner  einer  an  Klüften -oder  Schluidci 
reichen  Landschaft  bezeichnet  worden  sind;  vgl.  das  Beiwott  a)^ 
TcJfaaa,  welches  Lakedämon  bei  Homer  führt.  —  Da  sich  schwtf- 
lidi  jemand  entscbliessen  kann,  Aa^i^wpwv  von  Aoamav  an  trsansDi 
so  wird  man  für  "da/fdwy  wohl  die  Grundbedeutung  'des  Wortti 
öaifjiuiv  heranziehen  müssen.  Diese  ist  nach  Benfey  II,  207  glänien, 
scheinen;  beisst  nun  AuuLt^dulfnov  löcherig,  Eerrisaen'  {Xoatmiq ^ 
^oxo^ib.  If,  16),  zerklüftet  scheinend  ^  aussehend?  Dann  ist  Lake- 
dämon als.  Sohn  des  Zeus  nichts  als  eine  fingirte Person,  also- kein 
mythoL  Wesen. 

174.  Amtk^tiu,  1],  Stadt  in  Thessalien  an  böbeischen  See; 
ebenso  biess  auch  die  Stadt  Hermione  in  Argelis,  nach  HoffmaBD, 
Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  1263.  Der  Name  mahnt  an  kcatog,  Xuxtlv,  Äa- 
xfQog,  lärmend,  geräuschvoll,  verw.  mit  x-gixwj  ol-kdx'^TWQ  (f3r 
x\dxT(0Q^  SU  Benf«  U,  132),  und  deutet  nach  Preller  I^  321  (yfo  über 
die  thessal  Stadt  gehandelt  wird)  entweder  auf  rauschende  Qudlen 
oder  auf  geschwätzige  Krähen  (kaxe^vCf^).  Er  ist  ohne  Zweifel 
passend  sowohl  für  die  am  böbeischen  See  gelegene  Stadt  als  fär 
die  am  Meer  gelegene  argolische  Stadt  Hermione,  in  deren  Nabe 
ja  auch  Tqoi^^v  (verw.  mit  QoTCnq^  tq/^w^  t^^w)  mit  einem  auf 
Lärm  und  Rauschen  bezliglichen  Namen  benannt  war.  Der  Name 
der  Stadt  Botßtj,  in  dessen  Nähe  rj  ßotß/fi'g  kif.tvtj  lag,  kann  su 
Benfey  II,  60  sqq.  gehören,  sei  es  dass  Boi-ßfj  eine  Keduplioatioos- 
form  ist,  oder  dass  in  Bniß-rj  eine  Wurzelform  hvi-p,  hv^-p,  hvi-bb. 
hv^-bh  liegt,  mit  dem  Begriff  tönen,  schallen,  tauschen,  eig«  ai>er 
hei!  (vgl.  hallen)^   klar  sein :   so  tritt  Boißri  in  Verwandtschaft  mit 


—    10&    r- 

:^^oi}9Mc  Miirfly  khiv  «ebi,  kuter)  ib.  U,  102^  ai»  bhaHhJff4- bh(bhi 
Id  q^i-^ago^ -¥•  Vb)  *  ygU\Msh  il^.  U,  IQä  Alls  d-bväksh  U;  275. 
-  •  175.  AiifofffmfK^  J^,  8tddt  am'  Hellei^iit»  die  an  einer  Meerea- 
buehtilag. :  J^gL  BoÄnahnn,  QpebNI.  n.  d»  Gr.  p.  1597.  Der  Name 
k&mt».  auf  idieae  Lage  Beliug  haben  ^ind  oiit  kaiffo^  {^ynyyvXlq  bei 
.dev  Pei^fletn,  nachIi«8ych<:^))^/ef^o^y'KrfiM9iiHing,  Icrammer  8chna- 
JbeA.^:^Ufi(pi^^  -'ein  krammer^  HakdtfV'^B^atark-'^bogeneiä  (Bucht-  eu 
bb^en)  Sohifi:,»'^/!«^^  -0ln  ^gebogenei  Mtaser  Verwandt  flein.'^Vgl. 

«Benfey^ii^-Slk  -  "j'-   -  ■     ■■-■    • 

\il&iiyifM^6?fj  1^,  tTochtev 'dea-^ltiee, -des  KiHiigB  der^Lele^; 

ijAxoMtj^^'iy^hn  «dea  -HeMikletf»-'lR"dieMi^  Namen  k&nnte  --^^fj, 

•>*&6jfg/mieM.  th  befehlend  bedeiitem  ■Wg\r  ßo^jy  fioao)  bei  Benf.n, 

£0,  'mn^ßiBaB^M  ^dfwi't^S^  ^^  &^^mm  ib.  11,^ 275--6.    Dieselbe 

^iteleuluiigiiatetkt  In  6(MJr^^-(BMold  des  Menes^eas,   eig.  ^ufer) 

:«beo  p.AS^  vieUahiht  vracb  .in -Oocuäk/ Nympb«»  MtUterdes  floXv- 

^^fffioq^  .undriin  r&otoPj  Nfime  einaa^  Giganten,  (tönend  ^  toeendy'  lär- 

imend).  ,Pie8e  BtyuKtologie  istabffr.au  v.erwtifeo,  well -eine  Verbia- 

^ogimittid^oiy  &o6g,  ^oo^rri^  ^tloi  (ito«aen  »^  treiben,  ia  Bewegung 

-«e:te0B)wailBii  Qahe  üagt. ,  V'gl.  kmoao^q,  Ünnooou  und  daaa  'dimo- 

111.  .AaTi{^»iq,^i,  Sohn  dea^  Ap^HcHi-tuid'der  Stlibe,  @lamm- 

.vater  der  Aaniß)tit^.olj  ein  mythisehes  Vblk  in  TheaealieD,  bekannt 
durchs  ^iUn^"J  KaBBfjf  mit   den    K^fauren.    'Da  Preller  II ,  10  ^ie 
liiafiitiKiil:fai8  Doppelgänger  'der -Phlegy er  betrachtet,  eo  ^könnte  «an 
•«enaeht ^werden,  an  Aeejun!«ri^  -heli  sein  ^euehten,  iiammen  eu  den- 
iken  und  den  i4tpitbeB^  den  Sohni-der  Btilbe,  für  ein  ßild  der  feu- 
rigen ^Inth  der  Sosme  au  halten.  Vgl.  I^reller  I,  321,  wo  dlc^Ko- 
roDia  älsToübter  deePhlegya's  oderLapitlVes  angeftihrt  wird,  welehe 
-daffdi.  die -Gluthaonne  des  Soninvers  deft'Tod  findet.     GewötMieh 
istolU  man  den  Namen  Laplthed^zn  kaniX^t^f  welckea  Wort  ei^t- 
lich  hell  sein  <=  hallen,  tönen  (Xani^uv  nugd  ^orponkH  ro  fW^t^tv 
aagt  Enatathlua),  dann  liinaen,  Lfirn^wachen,  groBsspreclien/ prah- 
len, sieh  brüsten  (vgl/  KO/ttnog,  'xo^iniük,  ^o/und^iw)  bedeiftet  und  su 
Banfey  n,  131  gebort,  wo  crepare/  apccj^o^ifir  HQafio^ ,  gaßdifffio, 
liilopISM,  klappen, 'klappern  u.  a  w.;  dort  > Ist  aiieh  ^aW)riy>  ^f,  Schal- 
-Diai, HirlenflÖtey  aDausetaen,  womit ^ct^Jt^auBammengehören k^Biite, 
vielleteht  f.  ^39r(a)rr«M^oq  der=  die  Flöte  >  «frleit  4ind  dazu  singt.'  Ge^ 
hört  jia'xi&^g  au  kani^etv,  ao  bedeutet  der  Name  tönend,  toEiettd,  Iftr- 
nlend;  rdie  Lapithen    sind    dann   vielleicht  DämonQtf   der  tosenden 
Luft   oder  aber   des-  ranschenden  •  Waaters.     Ver^  Preller  T,  321 
iAeatdo^ta). -^  '  . 

1(?8.  Ad^aa\i  «,  .Jen.  »>f/7Wffa^  Name  vieler  •  pelasgischen 
ifitädte/i  wifid:  von  Benfeyll,!  122  mit  Xxxor^,  fett  ausammengestellt 
und  durch. ^fetter  Boden^  aiidärt;  Diese  E)tyniologie  sefaefnt  mir 
aebr  aweifeihaft.i  Indem  ieb  auf  Abrens,  de  DiaHr  Graecc.  11^  51 
•aoEweisa,  wv  derUebergang  desDtgaYtimiK  in  ()'(<«•  A)  fär  den  kre- 
'tiachen 'Dialekt  nachgewiesen  wird,  wie  derselbe  denn  im  Lateinischen^ 


-r      106      — 

(▼f  I.  Benfey  II>  164,  wonach  cnus  eresco  aut  cvas,  «vaico)  tmd  in 
Deatscben  (vgL  Schlaf,  BchhifeD,  hei  Pott^E.F.I,  2ö9»  dam  achlfir- 
fen  f.  8ch würfen  ■■  lat.  sorbeo  f.  tvorheo  wie  sord-ea  f.  avord-et « 
achwara)  keineewega  unrrhört  Ist.  hidem  Ich  ferner  daran  .eriaaen, 
dau  der  Berg  Pamasaos  (au  hTfl,  hvar  hei  Benf.  11,  285),  den  E«- 
itathluB  Temesoe  nennt  (^h  Hoffinann,  Ondild.  a.  d«  .Or.  p.  498) 
alnst  den  Namen  Lamaeaoa  gefiihrl  haben  aoll  (welche '*Nadiilelit 
lireillch  anf  efae  hioeie  et^rmöl.  Spielerei  MnaoalaultB  kano)|^  >Mwbe 
kh  mir  die  Frage,  ob  es  gestattet  sei  jidgiaim  fUr  Fa^aumu  nehmsB? 
VgL  Benfey  II,  294  sqq.,  wo  yfl,  Tar,  unser  wehren,  wiriiren«»  hewahreo, 
hüten,  schataen,  eig  umgeben,'  umringen;  aoa  vfi,  var  -!•-  k  oder  r 
hmmte  jFVxpuc,  Fagtr  (mit  eingeaciiobenem  r,  TgL  flb.IIy  320)  iuH) 
daraus  Fagttraa  f.  Fa^ixja  oder  FoQixju  werden  Ebenso  könnte  nio 
dann  Aapvo^,  j;,  jeder  Beliälter,  um  etwas  darin  aufkabewafaran,.  vd 
XdqmQ,  o,  der  ICorb  (vgl.  tb.  IT,  314,  wo  rak',  flechten,  daa  mh  nUm^ 
worin  n  «  hv»  ib.  II,  97,  au  combiniren  ist),  femer'  ^lo^o^  vorwSrti 
gekrümmt,  einwärts  gebogen,  iMt  welche  Wörter  Beiif^  II,  10,380 
nichts  ausgemacht  hat,  für  Fagwit^  Faitxog,  Foqido^  nehmen,  wo- 
durch jede  Schwierigkeit  ihrer  ErkUümng  wegfallen  würde.  Der 
Flussname  ylä^iaaog  mag  yon  Xoq^vwj  xfXaQ^^fo  stammen,  abo 
tiinaad  bedeuten;  aber  der  Städtname  Au^piva  könnte  f.  FoQvfAw 
atehen  und  geschütat^  fiest  (^^/uvj;)  bedeuten.  Vgl.  noch  Ao^fa, 
ra,  richtiger  ^a/pi;/ia(Stadtname)^  yiv^fimj  t^.  Oft  in  Argolia,  Avt 
«9iop,  ro  Berg  (yerg-ens)  in  Argolis,  Av^tto^  o,  Vater  des  Basileoi, 
(Tgl.  Jacobi,  Handw,  d.  Myth.  p.  821),  Aiigva  mm  yiv^vtjoa^^,  AxT 
^oaoq,  Stadtname,  mit  ^Aovri  (Stadtname,  an  rar » Fap,  Fvg,  bei 
Benf.  II,  294 sqq.)^  Itt.  arx,  arceo  =  porceo  (hvarceo),''Yip^o^  Stsdt- 
name,  'Ygiu/vtj  (Stadt),  daneben  'yQ^tva^  auch  ''Og/uiva  (S^fMg  ^ 
s-chirm-end,  wahrend,  Hafen^  vgl.  lat.  parma  =  S-chicm,  nikrfi  <» 
8-child,  indem  p,  n  =  hv  =  k),  'Ygraxog,  (Stadt),  Tprio^,  Sohn  de» 
IvQTtog,  Ivgraiv,  Ioqtvv,  \4QTuxfj,  Kgirmv  (alles  BtÜdtenameii)  o« 
s.w.  Trots  der  Mögliclikeit  des  Ueberganges  vfun  F  In  ^^  A,  weicfae 
i}^x  das  Pelasgische  zudtestanden  werden  muss,  will  ich  doch  die 
eben  vorgebrachte  Erklärung  des  Namens  Adgtaaa  fOr  eine  sehr 
problematische  gebalten  wissen.  Dürfte  man  diesen  Namen  von  den 
Wörtern  kägvoB,  kolgutoc  u.  s.  w.  trennen,  so  könnte  yiu^ioaa  „mann- 
schützend^  bedeuten,  also  aus  Xuog  und  hvfit  in  kr it,  viFit  bei  Besf- 
11,  282,  3 1 8  coroponirt  sein.  Der  Name  Ad'^gitfoa  stände  dann  in 
Verwandtschaft  mit  dem  Namen  A^piW«  bei  Benfey  II,  307  >  der 
ans  Kq/tju  (kfit,  umgeben  ib.  II,  318)  oder  aber  ans  Kgixja  eot- 
sprang  und  in  letzterem  Falle  mit  xg/xog,  Ring,  auaamBiengsbort. 
Auch  an  Aam,  Xm,  Xa  ib.  II,  137  liesse  sich  denken,  sc  dass  La- 
rissa  sehr  umgebend,  schütaend,  Festung  bedeutete.  Aber  alle  soleiie 
Deutungen  müssen  wegfallen  wegen  der  Wörier  Xag^xog^  Xdg^^ 
koq-doq :  in  diesen  ist  entweder  X  aus  F  entsprungen  oder  es  steekt 
darin  eine  Fortbildung  der  Wurzel  dhvfi  durch  r,  aUo  eine  Wor- 
aelform  dhvfir,  hvfir,  viir,  rir.     Vgl.  unsere  Wörter  Quirl,  Zwiri. 


—    107     — 

quirleb,  qiieiieti,H>wirleft«i  drehen^  danodiiltetty  dänlseh  IrÜk*)  rollen, 
kft  wekfeen  kti^ni  Wörtern   indeae  ein  Guttural  7or  l  eiogebösel 
.stte  fcami.     Im  Oriechischen  könnte  man  vfi  -f-  r  in  FiXnk-^w  er- 
-JuMnen,  wenn  dies  Wort  nicht  eine  RednplicatkNwfor»  ist  und  für 
JftXFfXl^  atebt,  wie  Benfey  If,  296  annioHBt.  Vgl.  Ilbrigene  ^(wA- 
iM^i^Xo^  ib.  11^  263  aua>dli(v)n,  dann  y^kkti^  iY9^^^)  ib.  II, 
•hVi  {yqv  gehört  an  11^  lfl9  eqq.)^'  ferner  K^k-a^  in  mkug^l^w  ib. 
n,  180,  von  kfi  (aus  hvri^  dhvn==dhfi,  11,263)  und  endlich  XAce^ 
idimfcel,  TgL  e^Ä  |i;  3B)^oiitMiii&^ll«}lH^Bfael  iiiL>>;e^^  vü,  efarcura- 
«ilapli^  tegere.  Za  Benfey  II,  130  gehören  >auch:  die  11,6  angesetzten 
:  WMer  k»kii^ ,  kakrj,  kukitu^   ferner  idaa .  von  Grammatikern  aufbe- 
5fiaahflie  Wort,  ka^vno,  girren ygui|;Mi^  verw.  mit  xikuQ-i^w,  tönen 
(  iw  lirmcfl^  raoachen^  facauseo,  dann  unser  .Liirm,  lärmen;  >  wo  eben- 
:-iirils-  der  gutturale  Anlmit  m^oren  int  Mite  hieher  der  Name  des 
.jHh.Meer  gelegenen  Ortea  jid^if  gebörea,  welcher  Name  dann  wIq. 
uAsjc^ia    ondl  T^^v.  auf  das  ^Bauschen,  and  Tosen  des  Meeres 
ateh  besöge?'    Oder   wäre  der  Name    von  dem- -See  Lerne  ausge- 
gangen, so  däsa  dieser  i|U  declännende  bezeichnet  wäre?  Ich  wage 
.kkine  Eotschddung.     Sehliessfieh  bemerke  leh  ooeh,  dass  auch  die 
MD  Meer  gelegene  Stadt  vin^^iHqpvom>WogRwlänvhe«aimt  sein^  könnte. 
.v4  u  UV  179.  AoBVQioPf  tOj  Berg  in  Attika,  mit  Silberbergwerken,  könnte 
>9gewölbtt  Vertex,  Wirbel^  bedeuten,  von  der  Wursel  (dh)vfi ,  nei- 
»fpan,  Jblegen,  drehen,  wovon  Benfey  II,  8  vermuthungsweise  kwiqay 
;ifidhUweg,  ableitet.    VgLib.  3T,  301,306.     Sonst' könnte  der  Berg 
■U^Qiov  Bueh  von  seinen  Höhlen,  Klüften,  Gruben  benannt  sein. 

>)  180.  AbXTüVjTo^  Vorgebirge  invTroas,  die  siidKehe  Spitse  des 
.14a,  kann  zur  Worzelf.  X^x  '  ^^  l>el  Benfey  11,  3  !(>' gehören  und 
wdaa  gekrümmte,  geneigte  »  abschössige,  schräge,  steile  Vorge- 
Tbkrge^  bedeuten. ' 

•181.  Aik^ig^iäi  die  Leleger^  könnten  als  die  Hellen,  Leuch- 

.  Ittsden  mm  ayavot^  die  fidlen,  Erlauchten  beBeichnet  sein.  Vgl.  Xdyoß 

bei  Benf.II,  127,  eig.  hell,  klar  sein  oder  machen  n  hallen,  tönen,  reden, 

.'•agen;  da  hell,  klar  sein  auch  =  leiiehten,  so  wären  ^'te^i-X^yeg 

ivlelbieht  splendid!,   illustres.     Zu  Xdyw,  welches  Benfef  begrifflich 

.onricbtig  fssst  (es  gehört  zu  II,  132,  wo  itoix^,  Aoracoc),  vgl.  a(i/- 

a^>-faell,  weiss^  4b.  U,  126;  dann  xaX  in  xakd(tp  (hell  sein  s=  hallen, 

Aönen)  und  in  xtzkog  (hell  » glänzend  ^  schön).   IT ormell  ist  Aiki^ 

•  gam  «3  kakc^  (kakmy^fj,  kaktty-iw),  Schreier,  eig.  der  welcher  sehreit 

tBiehalk »  hallt »  hell,  tönend  ist.    Vgl.  «den  Namei»- X/^x^;,  worin 

idieWnrzel  tu^,  ngix  {xQi'VOv),   ttQmc  leuehl»n  bedeutet,  während  sie 

«anal  fast  immer  die  ßedeat«n^«vtöneilllae."-<^'*  ^•^'''     '-^'' 

si      >-'462u  jiaopT^vg,  6,  Sohn' des- Koronos^  LapithenfQrst;  yhovt^, 

.97;  anderer  Name  der  Helena  oder  Tochter  des  Helios  und  der  Leda. 

;{>ieae  Wörter  gehören  zu  Benfey  O,  126,  wo  ykv,  kv  in  kdfia^ 

k^naaw,  ykavacfWj  dann  Qoci^  ^d  für  ^Fd ;  dort  ist  adch  das  Wort 

kimv,  Löwey  anausetsen,  worüber  Porsch.  l,  104.  Vgl.  althd.  glaw, 

^«rapioax  ib.  p.  144  (das  indess  wegen  goth.  glaggv  nicht  aus  der 


—   lue  — 

tiDfadran  Wunal  ykv  entspruBgen  icheint),  ferner  das  Swigkrltwort 
giau,  Mond,  eigentlich  leuchtend,  gltthend,  gania  (/yA^Finyfeorrif. 
Dürfen  wir  auch  den  Beinamen  des  Aakanioe  bei  Jacob! ,  Handw. 
d.Myth.  p.143,  Ev^Uwy  heranziehen  und  für^^^weit  leuchtend^  erklX- 
ren?  öicher  gelHirt  wohl  au  Benfey  II,  184  der  Name  XActnIc^  wie 
Hephästoa  bei  den  Doriem  hiese  (Schweack,  Andentt  p.  184  not), 
d.  i.  der  Glühende.  In  Betreff  des  anlantenden  i  vergl.  i^&fto^ 
Ibid.  II,  125. 

183.  .'hndTv^ivoq,  o,  Berg  auf  Lesbos,  steht  für  AirtTVfiißo^^ 
verw.  mit  kinaq^  kinM,  kinroQ,  Xinrv^pw  bei  Befnf. U,  3.  Oaseben- 
daseibst  behandelte  Wort  ugTuj,  Sichel  (uQn  «  Af ti),  kann  yerw.  seh 
mit  dginävfjf  dpinawov  ib.  II,  2^7,  also  auch  agna^ca  und  Xinoi  mit 
dgimo^  ^(ivnroty  &gvnT(o ;  die  reine  Urwurzel  erkenne  ich  in  Ist. 
(db)ver-ro  (ib.  II,  295,  wo  dh-vri,  dh->var),  (dh^l-lo,  verw.  mit 
car-p-o,  wo  car  wie  pol  in  s-polium  ans  hvar  »a  yar  in  ver-ro, 
vel-lo.  Vgl.  Henfey  II,  198  sq.,  wo  X9'M^  ^^^  ghfi-p  und  dies 
aus  hvf i-p,  dhvfi-p  »  ^pJ-7r-roi,  Jpv-Tr^rw.  In  den  .  II,  225  sqq. 
behandelten  Wörtern  ist  d  aus  db,  wie  II,  228, 269  ^?i,  drftksh  aos 
dhri,  dhraksh.  Das  Wort  Afrjra^  mahnten  unser  K4ifipe  ib. -11,827. 
▼erw.  mit  carp-o,  s-cnipus,  s-cbarf^  s-ehroff.  In  be^flnicher  Bin- 
eicht  vgl.  ib.  II,  278  mit  11,  17, 14 sqq.,  wo  biegen  (ec/yti/cc)  erbre- 
chen (^if/yv/if),  spalten,  reissen,  stechen  (p.  16),  aber  auch  II,  182, 
wo  neigen  =  stossen  »  stechen,  spalten.  Den  Namen  dginany 
trägt  ein  Vorgebirge  in  Achaja,  s^'Ptov;  zu  letaterem  Worte  stelle 
ich  vermutbungs weise  ^gtog,  to,  Berg  in  Achaja,  ^^oy^  ro,  Berg 
in  Daunien  (vgl.  ilpi-^ii;^),  Ilgioiy^o,  Berg  bei  Ephesos  (vgl.  rro/oi), 
Kgtov /utTütTioVf  ^ianle  z\i'eier  Vorgebirge,  die  wohl  nicht  von  xpioVi 
Widder  (su  gri,  spalten,  ib.  II,  174,  aus  kri  «  hvri  ^  glifl  II,  198) 
benannt  sind,  sondern  nur  einen  mit  xp<og  etymologisch-  verwandten 
Namen  tragen,  der  dann  mit  dem  Bilde  des  Widders  combinirt 
wurde.  Vgl.  ai"^  (Stösser)  mit  tu/fifj  (Spitse)  und  den  Namen  des 
Vorgebirges  Aiyä  «=  Käv^. 

184.  /hvHOt^bu,  rjy  anderer  Name  der  Meergöttin  Ino,  deatet 
nach  Preller  1^  378  darauf,  dass  sie  eigentlich  eine  Lichtgöttin  iBt 
Derselbe  bemerkt  I,  379  not.  3,  dass  in  Tenedos  Tennes  und  Leo- 
kothea  für  Kinder  des  Kyknos,  eines  Sohnes  des  Poseidon,'  giJten; 
dazu  bemerke  ich,  dass  Diktys  die  tilauke  als  Tochter  des  Kyknos 
anführt.  Vgl,  Jacobi,  Uandw.  d.  Myth.  p.  558  n.  2.  Der  Name  GUeke 
aber  bezieht  sieb  dann  wie  Glaukos  (vgl.  Schwenek,  Andeutungen  p. 
183)  auf  die  Farbe  des  Meerwassers,  auf  dessen  schimmerndeD 
Glanz,  weshalb  ^^Aot;«^'  von  üesiod.  Theog^  445  ganz  =  ^«Aamra 
gesetzt  werden  konnte,  wenn  dort  nicht  mit  Göttling  rkavHfj  lu 
lesen  ist.  Ebenso  kann  Aevxo-S-ta  ^weiss^aussehend^  «^  „schfiu- 
raend  aussehend^  bedeuten;  vgl  kfvxaivw  bei  Homer  Odyss.  Xu, 
172.  Ganz  dieselbe  Bedeutung  kann  der  Name  EUo&da  haiwo, 
wozu  man  die  Artt.  "Idug  und  Otiöou;  vergleiche  (lat  e-videns  «= 
e-lucens).   Der  zweite  Theil  des  Namens,  -^ia,  hat  wohl  nichts  lo 


—     1©Ö     — 

fen  mit  d^iog,  &eä,  sondern  gehört  zasammen  mit  dht,  die 
u,  &stiofttiUj  schauen,  betrachten,  hewunder&,«^ai;/iis^  &d^ißö(, 
der.  [Nachträglich;  In  diesen  Wörtern  kann  mim  die  ToHständ}^  er^ 
le  Urwursel  erkennen^ welche  in  ansermiBr-chaaen,  lat.^^eavei^  (Mch 
i),  dann  In  Schatten,  Schutt.  (Bedeckl9ndes}''taidiii(T->(;JH:if^ 
lag  (Schoppen^  Schuppen  »  Sefatftaendee,' ScStirmendeB/- fitr- 
^),  a-x£7r-ro^ai(  iiovn  iierstilmAiett  (tsokeinl  Vgli'gnh,  kilbb; 
bedecken,  bei  Benf.  ü,  322 ,  aus  hvah,  hvahh,  üvab  ()«t;^  iii 
lo  ans  hvadh)  und  daau  ib.  11,370,  66. sqq«  Am*  deii' Begriff 
Jmgebens,  Umringens  =  Wabrens  geht  «der  Begriff  des  6%- 
ens,  Sehens,  Schauens  hervtMp;  wie  Betfeyll^ '297  {^o  i^diÄ, 
en  c=  gewahren)  lehrt.  Die  eln&cte  Wunsel  dfava  (woNM|s"ka 
'&,  xevS^ü),  jtvoatiog,  xvdvfog^  lat  Oavere  ti.  s.*  w.)  ersobeint' auch 
t.  turuica,  tu-fus,  tu-eor,  worin  t  =c  dh.witi'in'rut^ilttSsi^ll^ 
ebenso  erscheint  die  vorn  nnverstummelte  Wuivel  dfava  in  tMi'^ 
deuuchen  Wörtern  Tücke,  Qurk-ubHUS'er' (taübbea,  dnck^>, 
cel,'  decken.  Letztere  beideü  Wörter  könsen  aber  attcA  dais 
X  sa  verloren  haben,  wie  lat.  tegere  =:  ar^^iv  lehrt,  anfir'^sa 
!i(v)a  +  Guttural.  Vgl.  gnh,  bedecken,  'ib.  ü,  322,'  ans  Htah 
ivah  SS  dhva+  h  (aus  bh'oder  dh).  Da  dbva' =i=^  dhma,  Wie 
la  ib.  II,  283  lehrt,  so  gehören  bisher' auch  unscire  Wörter  Mudker 
eimtückisch),  Meucbel-mctd,  meochein,  meuehling;  dagegen  >eV<* 
int  dhva  s=  bva  :«=>  ku  (»n;^^,  xerj^^i^  >*xv«vo'c,  iwdvsog^  in  nds^rm 
i  heucheln.  Also  Tücken  Duck^-mMuser^  dunkel  sind  verw.  ihlt 
ker,  Meuchel-mord  und  heüchehi  I  Zu  Mücker  vergleitfttt  edOh 
sieht  noch  sch«muggeln  (anders  ufad  vieUeicbt  richtiger  Sch>V^n(ik 
I,  siclier  aber  das  plattdieutsche  Wort  mokeln''<=  betrügen  ] ' 

185.  Ai/ijq^iV,  Sohn-des  Poseidon  und  der  Peirene,  wöüach 
Hafen  Korintbs  am  korinthisehen  Meerbusen,  yi^/utov^  W/^be^ 
i  sein  soll,  wie  von  seinem  Bruder  Jtey/Qtiag  der  Hafen  IB^o^ 
B  am  saronischen  Meek'busen  Ety^Q^ai.  Der  Name  gehört  ^wt^hl 
ienfeyll,  132,  wo  xq^km^  y^^Q/M,  Q^7Z^y  Aaxo$,  Klang,"  lüHti^n, 
i  Xdy(o,  tönen  =  reden.  Dort- ^  steht  auch  d^domo  für  "kQuoaw^ 
/cd  =s  nnserm  krachen ;  ausgelassen  sind  ausser  A^ci>  noch  'dkixTt)q 
iher)  und  o^t/ß-im^    vielleicht  f..  xQf;^i(o]    wie^  ovofiu  f}fiföfiu, 

{,hvv%  {yg\,  vvGOMy  vf>yf,ioi  xai  ya^ykkia/Ltbij'  vvyfitt^  Stiteb,  Rite, 

ow'§  =»  ritsendy '  kratzend) ,  Sjutpc^og  t  ovo(jpaX6g  «=  yi^fpU^ig. 

Hafen  Lechäon   hat  also  wie  so  viele  hbi  Meer  gelegene  Lo- 

äten  vom  Rausehen  tnid  Tosen  des  Meeres  selneri  Namen  >eirhatteh. 

186.  At\f»%%vg^  Oy  auch  Aixjmq]' B^tkBm^'  des  Apolloil'fe^i 
opfaron,  wird  gewöhnlich  mit  /ü^toV,  leirr,  ■  sutMWtej-fc'.s^B^rtlW- 
ig  combinirt.  So  bei  Jäcobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  57a  8^fi6t 
»e  sich  (wen»  nämlich  dieser  Beinkme*  alt  \b^'  Asyjie^g  dläch 
KAcV'f vg  nehtnen  '  und  EU  xUnxo}  (oben  j[>.  <89)  St^&llen;' so  ^ss 
Name  «I6b  aaf  daa^TrttgeHsehe,' tJngiwislto^^  Sfiwölfelhafte  äer 
kel  bezöge;  *Doch  vgl;  auch  kd/gtog,  ^ib^/a^«  v6n  Xoiog  bfci.Benf. 
316  und  Tlifd^o^»  Motffog  (haeh  Movera).    ' 


••< 


—      110     — 

187.  .'ifj^u,  tj,  Tochter  des  Thesüoe  oder  Thespioi  (oder  dw 
Glaukos  oder  dee  l'hyeBtee,  vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  877), 
Gemahlin  dee  Tyndareea,   Multer   der  Hetena  -«nd  der  DicninraR 
Nach  Preller  II ,  64  (dem  Thestios  in  de»  fiiteatai  Etöligeben  mi 
böoüiclien  Sagen   ein  Mmon  der  Fiuth   geweeen  sii  sein  aehelnC) 
erlilärt   der  Name '  .'///Ja  sieh  am  natürljchatton  aue  eiiiem  lit  fyid- 
Bchen  Inschriften  hfiufig  wiederkehrenden  Worte  bd  oderfaday  wcü^ 
chesWeib  und  Frau  bedeutet  und  dem  kaWeeh-lelegiMhen  Sprach^ 
stamme  angebart  su  haben  scheint.  Dieses  Wort  kann  mit  tiidolm 
bei  Benf.  I,  71  (wo  ridh  =  rudli,  mh,  II,  28,  336,  ans  dhTfidh  ift 
Sukid^-uf;  vgl.  ghri  aus  hvfi,  dhvri  II,  190,  wo  &mk-'eQog  ^  dvÜL- 
guaaa,  &ukXM^  unser  qneilen,  quillen,  Wallen,'  seh- wellen  ancusetsen' 
sind  und  daau  II,  1 64,  wo  schwellen  b  wachsen)  ansaniiiiengehöreii.' 
Demnach  konnte  die^z/J«  ein  Bild  der  irdischen  Fruchtbarkeit  scis; 
wie  sie  denn  nach  Preller  sehr  wahrscheinlich  dem  Bilderkreise  dbr 
Aphrodite  entlehnt  war.  (Vgl.  noch  mAguTo^  » ^aAe^,  Trieb,  Schone 
Spross,  /Xuä  in  na/Aköa,  %^f^Xuitiq^  stroCien,  schweüee;  wogei^ 
brausen  (vgl.  ntv^aivm) ,  dann  ndg&pj ,  nug&irog,  n{if)6Q^ö^g  wo  ü 
aus  hv  wie  in  näkkai  «  ftikkAi,  fiatQa£,   BSfffjy,   nllkM^,   ^b6^): 
Diese  Etymologie   des  Namens  Leda  ist  aber   nichta    weniger  alt 
gewiss.     Derselbe  könnte  Auch  auf  wogende  Fluth  öder  brausende 
Luft  oder  auf  helles  Licht,  endlich  sogHr  auf  das  Dunkel  der  Dn^ 
terweit  {kij&w,  kavd-tmü)  besogen  weiden;-  wie  fkf'  Vater' TbestfMf 
von  ^vWf  ihr  Gemahl  Tyndareos  von  tundd  (Benf.  I,  658)  den  Na- 
men haben  und  BiMer  des  stürmenden  Wasners  eder  der  stürmen- 
den Luft  sind,  so  könnte  auch  Atj^a  zu  Benf.  II,  132  aqq:^höreB, 
wo  xdkudog,  uQo^og,  sJav.  klad-euKi  (Quelle,  xQtjvfj  f.  xQa^rfj)  an- 
gesetEt  sind.     Die  dort  p.  139  sqq.  behandelte  Wurzel  (yg,  xq,  /p 
aus)  hvfi  SS  hf i,  dhfi  II,  263  ist  aber  Identisch  mit  der  11^  124  sqq. 
behandelten  Wurzel  gfi  (/(>,  yk)  ans  hvfi  II,  195  (ghri  ans  hvri, 
dhvfi,  mtdtgog,  &dknüi  u.  s.  w.  heweisefi).  Gmndbedifeutung  iatstosstt 
(dhva,  dhu,  11,271 — 6)  =  aoRstossen,  hervorbrechen,  hervordringen, 
durchdringend   (ro^dg)  »  hell    sein,'  daher    *)  leuchten,     *)'  tönen. 
Vgl.  noch  ankijSog^  n^fj&fop,  7tg/f&(o  ib.  I,  601  aus  (aa  +)  hvR  (II. 
195)  -I-  (f>  ^;  die  Wurzel  hvri  +  d  erscheint  auch  m  lat.  8*plendeo, 
ferner  in  Fgodov,  Rose,  leuchtend^  glühend  =  roth,  worin  eiHie  Ne- 
benform von  i^^  =  grudh,  gri-dh  aus  hvfi-dh  Ib.  U,  125  zutrage 
tritt.     Das  deutsche  Wort  Glanz,    formell  ganz  ss  bit.  a-ptend-eo. 
verw.  mit  ykr^^vtj^  ^^^i^-voclb.  II,  124  erlaubt  uns,  ^j;^«  für  «  hell, 
glänzend  zu  nehmen,   vrie  sie  ja  Mutter  der  Helena    (angeblich  ss 
Selene)  und  Phoebe  (Jacobi  p.  878)  und  der  lichten  Dloakaren  (Prd- 
1er  n,  66)  heisst.     Uebrigens  versteht  es  sich  yon  selbst ,   dass  leh 
über  die  Bedeutung   des  Namens  zu  keiner  Entseheidunff  gelangen 
kann;    es   fehlt  uns  noch  die  nothwendige  Basis  einer  Ktjnmologie 
desselben  —  ein  einigermassen  deutlicher  mythol.  BbgMff. 

188.  AtiTijiy  riy  die  Tochter  des  Titanen  üToTo^  und  der  0olß^^ 
Mutter  des  Apollon  und  der  Artemis,    wird  gewöhnlich  zu  A^'^- 


—    Hl    — 

Xwf&uvfi^i  Uteo  gestellt  und  als  4lie  Dunkle,  als  die  Nacht  geCuat, 
woraiis  4^6  H^lle,  das  Licht  und  bes.  das  Tageslicht,  die  Sonna, 
hervorgeht.  Ebensogut  kann  der  Name  zu  Benfey  II,  1248qq.  ge«* 
hören,  wo  yXv  in  d-ykcuF^d^^  kdFw,  oi-kaF^ög,  unser  glti-hen, 
leucb-t^n,  Avx  in  kfvftog,  ģti(Ffrc^  u.  s.  w,  VonderWursel  kv  konnte 
ein  Wort  koFarOj  kaaro^  Aäro  (vgl.  ar^  &VL$.dFaTfj,  avär/j)  mit 
der  Bedeutung  „glänzend^,  „leuchtend'^  oder  ^Glanz,  Licht^  (vgl. 
iuifaurßg,  d'ävaTog)  gebildet  werden ,  w^von  .dann  weiterbiiT  Aatm^ 
A^td  nnd  ]Latona.  Nichtssagend  )4t  die  von  Benfey  II,  137  vor- 
gebrficbte  Etymologie  des  Namens. 

189;  Aixvfivmgy  Oy  Sohn  des  Klektryon  und  der  Mideia^  Halb- 
brader  der  Alkmene,  der  Mütter  des  Herakled,  Vater  des  ~0eono8{ 
der  Scib^,  d^s  Herakles  Tlepolemos  soll  den  Likymnios  ^etödtet  ha-» 
ben,  während  Peonos  in  Sparta  von  dem  Hunde  des  Hippokoon 
angefaiien  und  von  Hippokoons  Söhnen  getödtet  wurde.  VgL  Jaeobi^ 
Handfir.  d.  Myth.  p.  419.  Der  Name  AviLvfivioq  scheint  zu  Benfey  H, 
139  >n  gehören,  nvo  x^W,  m^iy  in  x()/'$ec<  =  i^iy  in  kiyyuif  klingen, 
kiya^  kiyvQ^  dann  xp^xco ,  ..tönen,  xgbx€k*>g,  Klage  {ekfyfig  f.  xkiy9f 
wie.  iiUifxra^  für  xkbaTMQ};  in  yltvog  (greinend)  erscheint  die  ein^ 
Dach^  ^utmI  kt  (ri  aus  kri  oder  gri,  f.  hvfi  =»  hvar  ««  dhvar  »r 
dlivan  Ib.  II,  275.  ^^3),  von  welclier  jene  Wörter  Fortbildongen  dnrch 
Gutturale  sind.  Der  ebeufalia  hiehergehörige  frühere  Name  des  Achil- 
leus,  jityvQüWf  könnte  uns  zu  der  Ansicht  führen,  dass  wir  jenen 
frfiber.(fi.  17)  mit  Recht  durch  „sehr  scliallend^,  ,yballend^,  „gel* 
lend^  erklärten,  dass  also  die  Verbindung  mit  Kikkog  (p.  88)  un- 
haltbar sei;  dennoQh  geben  wir  der  letztern. den  Vorzug.  Schwer 
au  sagen  ist,  was  für  ein  mytbol.  Wesen  wir  hinter  dem  Likymnioe 
BU^b(Bp  sollen ;  ich  kann  zu  keiner  bestimmten  Ansicht  darüber  koni- 
men^   Sehr,  gewagt  wäre  es,  in  ihm  eine  Art  Lines  zu  soeben. 

190.  Ai^oCtPi  der  bekannte  Herold, des  Herakles,  scheint  ala 
der  Rufende,  Tönende  bezeichnet  zu  sein.  Vgl  den  vorigen  Artikel, 
wo  über  x^W,.  x^y,  in  x^i^at  u.  s.  w.  Wenn  erzählt  wird,  dass  der 
vom  Herakles  ins  Meer  geschleuderte  Licbas  ip  einen  Felaen  ver- 
wandelt fwurde',  den  die  Schiffer  mit  seinem  Nanaen  benannten,  so 
beruht  "diiiiBe  Erzählung  wohl  nur  auf  einer  etymologischen  Spielerd. 
VgL  Jacobi,  p.  422  not.  4«  und  dazu  Ai/ecV«  >7/^  <X7roVo/io([  (Hesycb.), 
ki^o^y  vom  Felsen  furzen  (ders.),  welche  Wörter  au  Benf.  U,  16 
(v|^U,22T)  gehören. 

191,,  jh^'fig^  if  Beiname  desApollon,  soll  nach  Ddderlein  von 
Xdyt^p  i,oya(,,^tam^iep,  wie  denn^  auch  kiytiv  bei  Herodot  VIII,  136 
vom  Orakel/^ebraueht  wird.  Benfey  11, 127  identificirt  kd^  mit  dem 
Sanskritwort  laksh^.^sehen,  wonaek^,^4o$/ac  Seher  bedeuten  soll.  Idb 
meinestbeils  luüte.  a9  der  ält^n  und.  gewöhnlichen  AMeitung  dieses 
Wortes  von  ilo$(>^  =  A6^(i<o^,i  schräg,  qner,  krumm  fest  und  verweise 
dabei  auf  ^f^-^ohernamen  Amphiaraos,  Amphiloohos,  Ampyz,  Mo* 
psos,  Rhakios,  welche  letzteren  drei  sicher  von  derselben  Anschauung 
(wooach  die  Ortikelgeber  wie  die  Orakel  selbst  krua^m,  gedreht  » 


-     112     - 

unklar,  sweldeutig  « in  myatertöses  Dunkel  gehüllt  alnd)  aUi|;«heD. 
Vgl.  auch  &vQifvi  oben  p.  65.  Zu  Benfey  II,  127  aber  gehörao 
könnte  der  Name  des  Stainniea  der 

19:^.  yIt»i{w/,oi,  die  Lokrer,  die  ab  Xtvaoif  yktMvvtol  ^  dyXm 
besetchnct  sein  könnten,  als  Helle,  Erlauchte,  splendidi,  Illustres. 
Vgl.  Benfey  ly  106,  wo  fj^ktx-TMQy  Xoy^ddtq  (das  Weisse  im  Auge); 
dort  steht  auch  M*Ätx-r(ri(),  worin  aber  die  Wuriel  Äex  (xilf x  ss  dln) 
nicht  hell  sein  =  ')  leuchten,  sondern  ==  ')  hallen,  tönen,  klingen, 
rufen  bedeutet.  Für  diese  Erklärung  des  Namens  der  Lokrer  spricht 
die  analoge  des  Namens  der  AiXtytq,  wie  wir  ihn  erklärt,  dann  der 
Umstund,  dass  eiu  yioxgog  als  Sohn  des  Zeus  und  der  Maera  er- 
wähnt wird.  Vgl.  Jacobi,  p.  r)82.  Uebrigens  scheinen  Lokr^  und 
Leieger  ebenso  unter  steh  als  mit  den  kleinaslatischen^^vxfoi  ver- 
wandt SU  sein,  sowohl  der  Abstammung  als  dem  Namen  naeb.  Der 
Name  der  Lcleger  verhält  sich  eu  dem  der  Lokrer  and  Lykier  wie 
der  der  Bebryker  eu  dem  der  Briger  oder  Phryger.  Vgl.  Abel,  Ma- 
kedonien vor  Philipp,  p.  43.  Was  aber  die  bei  k^yädig^  tjXsKTvf 
SU  Grunde  liegende  Wurael  arg',  rig' (Benfey  1, 104 — 8)  betrifft,  so 
bat  Benfey  selbst  II,  125  dieselbe  für  aus  garg'^  grlg'  verstümmelt 
erklärt ;  garg',  grig'  ist  aber  aus  hvarg',  hvi^ig',  dbvf ig'  (hvrig',  hvarf^' 
BS  bluirg',  bhrag',  bhrftg'  in  (f^Xiy-^o^  fulg-eo,  vgl.  pulcer)  von  dhvar, 
dhv'ri,  hvh  in  ^hfi  II,  195.  An  das  Präirx  abhi  darf  für  (fXiyia^ 
fulgeo  u.  s.  w.  nicht  gedadit  werden. 

193.  AvdiaCf  o,  auch  .tnväiaq  und  Aotdluq,  Fluss  in  Make- 
donien, kann  mit  Kelydnos  (Fluss  in  Kpirus^  verwandt  sein  und 
zu  Benfey  II,  132  sqq.  gehören,  wo  ^iXudoq,  aga^og  u.  s.  w.  Dort 
ist  auch  Xo/doQog,  Xoidooiot,  schelten,  anzusetzen  und  formell  mit 
lat.  ridere  ib.  p.  135  (/t-Xiö-iAv)  zu  vergleichen,  begrifflich  abermit 
unserm  schel-ten,  das  mit  schal-len^  iiallen,  gellen  (weiterhin  mit 
bellen)  verwandt  ist.  Vgl.  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  schelten,  wo  schwed. 
skaella,  bellen^  schelten.  Im  Namen  Avdiaq  könnte^  weil  maked. 
i  für  ^  steht,  unser  W.  (h)lant  stecken;  vgl.  lauten  =  schallen» 
lauter  =  hell  und  Schwenck  s.  vv.  Zu  den  von  Renfey  11,  132 
sqq.  verzeichneten  Wörtern  füge  ich  noch  xXio^wvtg,  at,  makedo- 
nische Benennung  der  Bakchanlinnen  (eig.  also  die  lärmenden,  to- 
benden Hakchantinnen),  dann  vermuthungsweiae  Avdod,  al,  begei- 
sterte Priesterinnen  des  Bakchos,  und  Afjvuiy  cu^  Beiname  der 
BakchAntinneu ,  wohl  für  .lud rat  ^  Am'vut,  Aävutj  wie  Xfjvog  ItJ 
Xuxvdg  von  Xux^iiv/j  =  Atx-oc.  Zu  ^^va*  vgl.  ib.  II,  133,  woxpif»'^ 
für  iCQud'v^,  ycQavyyj.  Der  Name  der  Avdai  hat  wohl  ebenso  weoig 
mit  dem  des  Stammes  der  Avdoi  in  Kleinasien  zil  thun  als  der 
Name  der  A^vat  mit  Xrjvog,  Kelter,  Kufe.  Was  den  kleinasiatiscben 
Volksnamen  der  Lyder  betrifft,  so  kann  Avdog  zu  Benfey  II,  125 
gehören,  wo  iiw&'Qog,  glänzend  =  roth,  von  der -Wurzel  yQv,yAv 
(glü-hen),  glänzen,  woher  auch  unser  lauter  (=  heH,  rein,  vgl.  ib. 
11,168)  stammt;  begriftlich  verhielte  sich  dann  der  Volksname  ./t'- 
doi  (hell  =»  glänzend,  erlaucht,  edel,  d-ykaF-og)  zum  Namen  der 


—    113    — 

Bakfhantinnen  ^t;Ja/  (hell  =  tönend,  Jifnnend),  wie  unfier  lauter  tn 
laut  ib.  n,  130.  Sonst. könnten  die  ^vJo/.auch  als  Münner  (Xao^ 
aus  kav/wQy  kavdhoc  ib.  11,  28)  oder  als  Freie,  wie  wahrscheinlich 
die  Phryger,.  bezeichnet  sein.  Vgl.  iktvd^fQw;  von  gfidh  ib.  II,  140 
aiis.hvfidh  (wie  FekdofiajL  11,138  beweist)^  weiterhin  aus  (Uivri-dh 
=»^A-w  n,  .328,  ob  eig.  geneigt  sein  (II,  278  sqq.,  ^320  sq.)  =» 
wünschen,  verlangjen^  bekehren?  Zu  x^tXtj  verhält  sjch'dann  unser 
Tl)al  (Geneigtes  =  Gesenktes,  Eingesenktes,  Vertieftes)  wie  iati  vallls 
zp^.voio,  wollen.  ..i . 

.,      l94  ^vxaßfjTTOQ,  0,  ein  Berg  Jn  Attika,  unweit  Atboni    spH 
n^h  Heisychius  (vgl.  Hofinann,  Grchld,  u.  d.  Gr.  p.  626.  not.)  von  der 
&f  ^nge  'der  Wölf^  ( At;xo/)  benannt  sein ;  doch  ist  diese  Menge  der  Wölfe 
w.o]|l  nur  eine  aus-  dem  Namen  abstrabirte  Voraussetzung.  Vgl.  Ben- 
(ej  Ily  316  sq ,  wp  Qtx^vog,  .^oix-6q,  ob-liquus,  ^u/jg  (Kücken  es 
g^Xrüm^t),  kt/Qiog,  koidg^  Xvyog  (biegsam,  gebogen  »  2^weig,  wie 
UQ$er  Wort  Zweig,  vecw.  mit  äyvag,  eig.  Biegsames  bedeutet  und 
auß  dhvig':dhvag'  ib.  11^  17,  320  ^tsprang);  dort  fehlt  ;/;it;xt/^^  süss, 
0j!g.  iWelch,  biegsam,  wie  mild  (zu  hvri +,t,  ib.  II,  284,  wo  hold 
:^  geneigt;  hvrit  :  hmfit  wie  gihva :  g'ihma)  ebenfalls  eig.  .geneigt, 
gebogen  bedeutet.     Avy.aß qrzogy  attisch  für  AvKaßijaopg,  ist  wohl 
aixak.  ylvxaß^xjog,  eine  Fortbildung  von  einem  Worte  Avxaßo ;  be- 
deutete dies  „gekrümmt  gehend,  schräg  gehend  =  ansteigend^  (von 
ßa  in  ßaivco)  oder  „gekrümmt,  geneigt  =s  abhängig,  declivis,  aus- 
Sjchend^  (von  tpu  (bha)  in  (faivo)}^    Im  ersteren  Falle  könnte  kv- 
x4ß^j  ^^  ^^^^  (welches  Wort  urspr.  arkadisch  gewesen  sein  soll), 
verwandt  sein  und  „gedreht,  in  Drehung,  im  Ringe  (x(i/>cog),  Kreise  ge- 
bend'' bedeuten.     Vgl.  srog  (yat  =  wend-en)  bei  Benfey  ü,  323, 
4win  kvyog  ==  (jT()sßkf]  (Hesych.),  Winde,  Rolle,   Walze  u.  s.  w. 
Die  gewöhnliche  Ableitung  des  Wortes  kvxaßagy  Jahr,  wonach  ee 
LiQbtgang,  Lichtbahn,  Sonnenlauf  bedeuten  oder  aber  (wie  G,  fier- 
mjE^nn .  will)  ein  Beiwort  der  Sonne  in  der  Bedeutung  von  kvxrjytvtjg 
sqio:  soll,    ist  nichts  weniger  als  über  allen  Zweifel  erhoben.     Ge- 
mdezu   lächerlich  aber  ist  es,   zu  sehen,   wie  man  allen  Wörtern, 
^ie  an  lux,  kevxdg,  kivcraw  u.  s.  w.  durch  den  blossen .  Klang  er- 
innern,  die  Bedeutung   des  Lichts  und  Leuchtens  geben  will.     So 
wird  kvyi].  Schatten,  Dunkel,  kvxo-^oigy  Dämmerlicht  (vgl.  axtaq^atg) 
von  Benfey  II,  126  mit  lux,  Licht,  zusammengestellt,  was  eine  wahr- 
b^te  Analogie  der  Ableitung  von  lucus  a  non  lucendo  ist     Diese 
Wörter  gehören  offenbar  zu  Benfey  11,  314  sqq.,  wo  althd.  wolch-an, 
die  bedeckende  Wolke,  xdkv'^  {xakvx  f.  xkvx  =  xakvn  in  xitkvTrTfo)^ 
Hülse  (Hülle,  bullen,  celare,  oc-culere),  Umgebendes,  Umschliessung 
u.  8.  w.),   wozu  noch  unsere  Wörter  lügen,  leugnen  (eig.  hehlen, 
vgl.  lugen  mit  axenro/nat)  hinzuzufügen  sind. 

195.  ylvxäoßv,  d,  mythischer  König  von  Arkadien,  scheint  wie 
Kronos  ein  Bild  der  feurigen  Sommerhitze  zu  sein,  ganz  derselbe 
mit  Kronos,  den  Preller  I,  36  treulich  als  den  Himmel  in  der  Be- 
deutung  des  Reifenden,    durch  feurige    Wärme  Zeitigenden   fosst. 

8      • 


-     114     — 

Wenn  in  iinnf^rin  Worte  frtfllien  das  H  radical  wäre,  so  wäre  Avu- 
uwr  gani  »  f^-liih-end.  Vgl.  lichter-loh,  die  Lohe  =>  die  Flaiuiue. 
Es  wird  erxülilt,  daBs  Zeus  den  Lykaon  und  alle  seine  Söhne,  bis 
auf  den  jüngsten,  Nyktimos,  erschlagen  habe ;  den  Nyktimos  rettete 
die  Oe,  die  flehend  ihre  Hiinde  zum  Zeus  erhob.  Unter  Nyktimos 
Regierung  kam  die  deukolionische  Fluth  über  das  Land,  die  von 
der  Goitlosfgkeit  der  Lykaoriiden  htTbeigeführt  war.  Vgl.  Jacobii 
Handw.  d.  Myth.  p.  555.  Diese  Erzählung  scheint  einen  echt  my- 
thologischen Kern  zu  enthalten  und  auf  die  Beendigung  der  furciit- 
baren  Sommergluthzeit  und  den  Eintritt  der  erquickenden  Regen» 
Periode  zu  deuten.  Den  Namen  Nv^u/nog  könnte  .nian  mit  ant 
in  Z6vyv'i;oQ  s  ^lofvaog  (Oaelifluus,  vgl.  Forsch.  I,  45)  zusammen- 
bringen, von  fTit>  B  der  Sanskritwurzel  snu  (tropfen,  flie88en)  +  x; 
vgl.  Benf.  II,  53.  Derselben  Bedeutung  unterliegen  könnte  der  Mauit 
Nvxrev^^  6,  Sohn  des  Hyrieus,  Enkel  des  Poseidon.  Doch  verhehl« 
ich  nicht,  dass  auch  eine  andere  Etymologie  möglich  ist,  nämlich 
von  hnu  bei  ßenfey  II,  182,  woher  das  Wort  vvi^,  Nacht,  eigentL 
Neige,  Senkung,  Untergang  der  Sonne  oder  Niedergang  des  Tagei 
stammt.  Der  BegrüT  neigen  ist  <==  tauchen,  unter  Wasser  bringeo 
(vgl.  ßenfey  II,  66,  370, 320  sq.),  daher  im  MiUellateiniachen  n^care, 
negare  ersäufen,  ertranken  bedeutet  Wer  diese  Etymologieen  nicht 
billigt,  kann  vtJ^,  die  Nacht,  als  ein  Symbol  des  Winters  faseeD 
und  Nyktimos  für  ein  Bild  der  winterlichen  Regenzeit.  Vgl.  Preller 
n,  22.  Andere  werden  den  Lykaon  lieber  mit  H.  p.  Müller,  Ares 
(Brauschweig  1848)  p.  84,  für  einen  chthonischen  Gott  halten.  U 
Lykaon  wirklich  ein  Unterweltsgott,  so  stelle  ich  seinen  Nameo 
zusammen  mit  Xvxd-tpcüg  (vgl.  rrxio-^rw^),  Xvytj,  i/Avy/^,  XvyaM;^ 
jjXvyuiog,  schattig,  dunkel,  finster,  schwarz  —  Wörter,  die  mit  den 
deutschen  Wörtern  lugen,  läugnen  (eig.  hehlen,  bergen,  vgl.  Schwenek 
B.  V.  läugnen)  zusammenzustellen  sind;  verw.  sind  huXvI^  (Hülse), 
xaXvnTfo  (vgl.  unser  Laub,  Laube  und  dazu  Schwencks  D.W.). 

196.  AmovQyog^  0,  ep.  AvMOQyoQ^  Sohn  des  Dryas,  ist  nach 
Preller  I,  428  ein  Bild  des  Winters,  der  aus  den  Bergen  daher- 
fährt  und  allen  Naturjubel  des  Jahres  mit  grimmiger  Wuth  stört, 
und  eben  deshalb  ein  Thraker,  wie  Ares  und  Boreas.  Sollte  der 
Name.  Avxo-ogyog  von  kvxog  und  oQytj  stammen  und  =  XvxocpQCif 
sein,  welches  Wort  von  Plutarch  mit  Svf^oXioyv  verbunden  wird? 
Der  „Wolfssinnigo^  bedeutete  dann  so  viel  wie  der  Wilde,  der 
Grimme,  oder  der  Gierige,  Blutgiericre,  der  Mörderische.  Diese 
Etymologie  ist  übrigens  sehr  ungewiss.  Nach  Schwenek,  Andeu- 
tungen p  39.  151,  bezeichnet  Lykurgos  als  Gegner  des  Dioavsoi 
den  Lichtcnltus,  welcher  dem  neu  eindringenden  Dionysosdienste 
entgegentritt;  in  Thrakien  (sagt  Schwenek)  hatte  sich  der  Diony- 
aosdienst  durchzukämpfen  gegen  den  des  Sonnengottes  Lykurgos, 
ynd  dasselbe  soll  in  Argos  der  Fall  gewesen  sein.  lat  Lyknrgoi 
der  Sonnengott,  so  lässt  sich  sein  Name  corabiniren  mit  Avx,  A17 
l|i  Xvx6(fMg,  Xvxavytjg,  Xvyt^^  ^^«S;  diese  Wurzel  Avje,   Xvy  bedeutet 


—     115     — 

dunkel  win  (vg^l.  Benf.  TT,  314  sqq.,  wo  rlvx  In  tutkv'^ ,  Httlse« 
Hülle,  verw.  mit  xkvn  in  xaXvnToi,  clupeus,  clipeus,  ygrlntM)]  von 
.kvito  nnd  e^yot ,  et^yot,  arcere  (=  hvarcere  ==  porcere,  pferch-en) 
könnte  Avyoog^'og  hergeleitet  werden  und  ^Dunkel,  Finsterniss  ab- 
wehrend* bedeuten,  was  auf  einen  Sonnengott  passt.  Wenn  nach 
Schwenek  p.  151  die  Priester  des  Dionysos  mehrfach  als  die  Schwar- 
ten bezeichnet  wurden,  so  darf  man  den  ßegrilf  des  Dunkels  oder 
Aet  Schwärze  wohl  in  dem  Namen  des  ylvxoc:  suchen,  welcher  (vgL 
Jacobi,  H.  d.  Myth.  p.  589)  die  Weihungen  in  dem  Geheimdienste 
der  grossen  Göttinnen  in  grössere  Aufnähme  und  aus  Attika.  nach 
Andania  in  Messenien  gebracht  haben  sollte.  Dieser  Lykos  galt 
auch  als  Weissager  und  von  ihm  leitete  man  das  attische  Geschlecht 
der  Lykonieden  oder  Ljkomiden  her,  die  bei  den  Weihen  der  at- 
tlflchen  Mysterien  Priesterdienste  versahen.  Ebenso  können  als  Dun- 
kle oder  Schwarze  bezeichnet  sein  Avy.()c,  o,  Sohn  des  Poseidon  und 
der  Keläno,  den  sein  Vater  auf  die  Inseln  der  Seligen  versetzte, 
und  Avucn^y  o,  Sohn  des  Hyrieus,  Bruder  des  Nykteus,  ferner  Avtcoq, 
6j  Vater  der  Buzyge,  der  Gemahlin  des-  Klymcnob*  und  Mutter  dea 
Erginon,  endlich  Lykos  der  Vater  des  Askalaphos  und  Jalmenos 
(Jacobi,  Handb.  d.  Myth.  p.  589.  195.  142).  Die  Erklärung  die- 
aes  letztem  Namens  von  Preller,  wonach  er  der  Lichte  bedeuten 
BoU,  ist  um  so  bedenklicher,  als  auch  der  Wolf  (Xvicog)  schwerlich 
von  seiner  Lichtfarbe  benannt  ist ;  vgl.  Benfey  IT,  26,  der  an  Xvxota 
erinnert;  ebenso  könnte  man  an  Xvxf]&indg  erinnern  und  kvxog  ffir 
■«  healend  (vgl.  ib.  I,  374  sqq.,  II,  130  sqq.,  wo  xXv,  und  dazu 
Stiig  ib.  n,  276)  erklären.  Jedenfalls  muss  man  sich  sehr  in  Acht 
nehmen,  die  Wurzel  Xvx  überall  für  auf  Licht  weisend  anzusehen. 
So  z.B.  im  Namen  der  Stadt  Avxrog  (ob  =  umringt,  vgl.  Benf.  TI, 
814  sqq.), -dann  in  den  Namen  Avxomevg,  Avxoioevg,  Avxwgog  u. 
s.  w.  Sehr  dunkel  ist  der  Name  Avxo/ii?jSf]g,  6,  König  auf  der 
Insel  Skyros,  VÄter  der  DeTdameia,  der  Mutter  des  Neoptolemos 
oder  Pyrrhos:  bedeutet  derselbe  wolfssinnig  oder  finster  gesinnt? 
Auf  den  ungastlichen  Mörder  des  Theseus  würde  der  Begriff  finster 
gesinnt  gut  passen.  Doch  ist  dies  nichts  als  einie  bescheidene  Ver- 
müthang. 

197.  AvQog,6,    Sohn    des    Anchises   und   der  Aphrodite,  bei 
Apollod.  in,  12,  2,  wofür  Heyne  Avgvog  gelesen  wissen  will,  ist 
ein   Interessanter  Name,    insofern   er   die    Vermuthung    Schwencka, 
Andeutungen   p.  239   (wonach  Anchises   sich   auf  Trauer   beziehen 
nnd  dem  Kinyras  gleich  sein  soll),  zu  bestätigpn  scheint.  Vgl.  Ben- 
fey II,  130,  wo  xXv  in  xAuvan/uui  aus  kru  =  kri  in  Aivog^  tönend, 
schreiend  «=  klagend,  weinend.  Dort  kann  man  auch  das  von  Benf. 
n,  6  mit  dem  Sanskritwort  rudri,  Leier,  zusammengeworfene  Wort 
,   Xvguj  77,  die  Leier,  ani^etzen  und  diese  als  die  tönende  bezeichnet 
sein  lassen.     Wenn  aber  Benfey's  Annalnne,   dass  kvoa  für  Xvdga 
,   steht,  sicher  unhaltbar  ist,  so  ist  auch  eine  Verbindung  des  Wortes 
mit  Xv,  xXv  in  xAciFw,  xXavaofmi  keineswegs  sicher.    Vgl.  xt&dga 


—     116     — 

bei  ßenf.  II,  281,  welches  Wort  aber  bu  II,  325  (xard^-o;  aus 
hvadh  B=  hvidli  in  xii^-uga,  vgl.  idvoio  I,  289)  gehört,  ferner  krQ- 
rog,  t6,  epirotisch  für  oicvtpog  (Becher,  aus  sa  H-  xvq>  =  xvti  in 
Kvn^Xkoy  ib.  II,  325),  verw.  mit  AO(i(Wc,  ib.  U,  320,  von  (dh)vfi 
+  r  (^&Fqvq  ,  0-Fkvo).  Danach  kann  die  Leier  als  die  gedrehte, 
gekrümmte,  gebogene,  eingebogene  =-  bauschige,  gewölbte  bezeich- 
net sein.  Dieselbe  Wurzelform  (dh)vn  +  r  (vgl.  querlen^  quirlen, 
st  drehen;  ob  auch  drillen,  rollen?)  mag  in  den  Namen  Avoßri 
(Stadt  in  Pisidien),  ^IvQxaia  (Ort  in  Argolis),  Avqxciov  (Berg  in 
Argolis)^  AvQva^  .Ivgvfjnog  (Stadtnamen)  stecken.  Vgl.  den  Art. 
jidgiaaa, 

107a.  Avaidvwiaa.  rj^  ist  ein  höchst  merkwürdiger  Name,  der 
SU  Benfey  II,  28  sq.  gestellt  werden  zu  müssen  seheint,  wo  (von 
ruh,  rudh,  wachsen)  AaoV  f  XuvhoQ^  Xav&og  {kuvdh^og),  Volk,  W, 
Männer,  ßaai-XkVQj  so  dass  also  Avaidvaaaa  (ob  f.  ^oLFaaiFavaaoa 
oder  r.  Avd{t)atFurafiau)  sachlich  ganz  =  /Icu^uaaa  wäre.  Za 
Avaidvanaa  vergl.  den  Namen  des  Eloers  Avai'^dva%^  ccxro^,  bei 
Pausan.  VI,  4,  5.  Lysianassa  heisst  die  Gemahlin  des  Argivers 
Talaos,  eine  Tochter  des  Polybos  bei  Paus.  II,  6,  6 ;  bei  Apoll.  I, 
9,  13  heisst  des  Talaos  Gemahlin  Avai/na/fj  (eine  Tochter  des 
Abas),  was  uns  aber  nicht  davon  abschrecken  darf,  ylvatdvama 
für  =  Leute,  Volk  beherrscliend  zu  halten. 

198.  MuyvrjTfg^  o/,  die  Magnesier,  sowohl  in  Thessalien  als 
in  Asien  am  Mäander ;  Muyvtjala,  ijj  Landschaft  Thessaliens.  Vgl. 
darüber  Hoümann,  Grchld.  u  d.  Gr.  p.  304:  ^ Diese  Landschaft 
erstreckte  sich  längs  der  Küste  am  ägäischen .  Meer,  und  ist  von 
den  Gebirgen  des  Ossa  und  Pelion  ganz  bedeckt.^  Am  Berge  Pe- 
lion  soll  auch  eine  Stadt  IMayvrjnIa  gelegen  häbi^n ;  zwei  gleich- 
namige Städte  lagen  in  Kleinasien,  die  eine  am  Mäander  und  am 
Berge  Thornax,  die  andere  am  Sipylos.  Die  Magnesier  oder  Mag- 
neten sind  ohne  Zweifel  als  montani,  als  Gebirgsbewohner  bezeich- 
net. Vgl.  /nayong  (/f^yug,  magnus)  gross  =  hoch,  als  Beiwort  von 
^Okv/nnog,  ovma,  dkvÖQsa,  xti/eu  u.  s.  w.,  und  dazu  Abel,  Make- 
donien vor  Philipp,  p.   97. 

199.  IlTuTu,  j],  ep.  auch  37fxtrj^  die  Mutter  des  Hermes,  des 
Regengottes,  wird  gewöhnlich  mit  ftaTa,  Mutter,  Mütterehen,  identi- 
ficirt;  so  auch  von  Preller  I,  242,  der  1,318  8elb>t  bemerkt:  „Die 
Wolke  gebiert  auf  der  Höhe  des  Gebirgs  den  befruchtenden  Gott 
des  Regens  und  viele  Geschlechter  (Mala,  die  Plejaden)."  Dem- 
nach halte  ich  Muht  (f.  3TuTha,  vgl.  Forsch.  I,  57)  zusammen  mit 
dem  Sanskritwort  megha ,  Wolke ,  von  der  Wurzel  (migh  =)  mih, 
befeuchten,  wovon  Benfey  II,  43  richtig  fxni/og ,  o/lii/jliu,  li/ii/kofi 
ifii'/X'/j  und  II,  358  /Ltiuiro)  (benetzen  =  beflecken,  besudeln)  her- 
leitet Neben  MuTu  erscheint  Matug^  dSog  =  Maia.  Für  ver-  j 
wandt  halle  ich  den  Naoien  des  Flusses  MalavdQog,  worin  ich 
ebensowenig  ein  Compositum  erkennen  kann  wie  im  Kamen  des 
Flusses   2i€uuavÖQog.     Wenn    Benfey   11,    155    SxdjLiavJgog   für  = 


—     117     — 

Männer  tragend  =:  emfihrend  hält,  so  könnte  man  Malavägog  durch 
Männer  netzend  «=  tränkend  erklären;  dies  scheint  mir  aber  eine 
vigl  zu  künstliche  Etymologie.  Ebenso  verwerflich  öch^nt  die  An- 
sicht Bötticher's,  Arica,  p.  85,  der  das  persische  Wort  rdd,  flumen, 
in  den  Namen  MalavÖQoq  hineinbringt  und  einen  FIuss  der  Mäoper 
daraus  macht,  üebrigens  könnten  die  Malovsq  (Hrrjoveg,  Mrji'ovsQ) 
als  muthige,  kampfbegierige  Männer  (von  f^uw,  /ue/naujq,  fxifxaa  «= 
fdfAOvu)  bezeichnet  sein. 

200.  MuivaXov,  TOy  auch  6  Mu/vu^Qg  und  t6  MalvaXov  OQÖg^ 
Berg  in  Arkadien,  der  dem  Pan  heilig  war.  Ich  vergleiche  den 
Bergnamefi  Alvog,  der.  vielleicht  mit  dem  gael.  Wort  fkn,  Abhang, 
{f  =  ^)  bei  Benf.  11,321  zusammengehört;  sicher  gehören  zu  Benf« 
II,  321(dhvan)dasWort^/$  (&iv)  tind  unser  W.Düne,  ferner  ßov 
v6g  (ß  =  hv).  Auch  die  Alviuvfg  (^Evitjvfq)  sind  wohl  als  Berg- 
bewohner bezeichnet.  Hat  dagegen  der  Berg  MaivaXov  oder  Mal- 
vaXog  seinen  Namen  von  dem  myth.  MalvaXog,  dem  Sohn  des 
Lykaon  (Euripides  nennt  ihn  als  Vater  der  Atalante)^  so  wird  die 
Zusammenstellung  mit  Alvog  natürlich  wegfallen  müssen;  der  Vater 
der  Atalante  könnte  ein  Bild  des  rasenden,  stürmischen  Himmels 
fiein.  Doch  ist  dieser  myth.  Maenalos  wohl  sicher  erst  von  deni 
Berge  abfltrahirt.  VgK  p.  61  oben. 

201.  MäxaQ,  0,  Sohn  des  Aeolos,  König  in  Lesbos;  Maxa- 
Qfvg,  0,  Sohn  des  Aeolos/  Bruder  der  Kanake,  die,  weil  sie  Blut- 
schande mit  dem  Makareus  begangen,  vom  Aeolos  getödtet  wurde ; 
ygl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  41,  wo  auch  Ml/uag  als  Sohn 
des  Aeolos  angeführt  wird.  Der  Name  des  Sohnes  des  Aeolos 
scheint  von  /udyutQ,  selig  (eig.  müssig,  ruhig,  verw.  mit  ?>e;yAoc, 
fVTCijXog,  lat.  vacare,  deutsch  sch-wach,  ge-mach,  ge-mäch-lich, 
worüber  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  gemach,  zu  vergleichen)  getrennt 
werden  zu  müssen.  Ich  denke  an  /nuw^  juat/nuco,  /uaT/ua^,  f^at/Lcdaoio^ 
fiutfioxTfjg,  wonach  MdxaQ  oder  Muycaotvg  ein  Stürmischer  wäre,  was 
auf  den  ^ohn  d6s  Aeolos  gut  passt.  Ausserdem  wird  auch  noch 
ein  MaxaQfvg  als  Sohn  des  Helios  und  der  Rhodos  oder  als  Sohn 
des  Kg/varog  (des  Reinen,  Hellen,  Leuchtenden,  vgl  ycQivoy)  und 
Enkel  des  Zeus  erwähnt,  der  Lesbos  bebaute.  Darf  man  für  diesen 
Namen  an  Benfey  n,  333.  168.  374  denken,  wo  ush  aus  uksh  = 
og'  (uk'?)  +  8,  =  gush  (f.  kush,  vgl.  dazu  kubga  =  ubga),  « 
^uk',  rein  sein,  wozu  Quk'i,  weiss,  Feuer,  yukta,  rein,  ^ukla,  weiss, 
^ukra;  Feuer  u.  s.  w.?  Verwandt  ist  ox^cog,  lat.  oculus  IhFtntxog, 
bvoculus,  ferner  avyjj,  worin  Fay  =  hFay  =  bhag  in  (piyyog  bei 
Benf.  II,  101  sqq.  (vgl  den  Art.  Offdug,  wo  Fid ,  e-vid-öns  =a 
e-luc-ens  als  mit  hFi^  =  (pid  in  (pat^-(j6g  identisch  nachgewiesen 
werden  wird),  endlich  ydxiv&og,  vdxiv&og  f.  Faxtv&og  (=  g>oiv6g^  * 
TOth,  dunkelroth.  Forsch.  I,  191  sq.).  Demnach  kann  der  rhodische 
MaxoQSvg  f.  FaxuQfvg  ein  Lichtwesen  sein,  wie  alle  die  übrigen 
Wesen,  in  deren  Umgebung  er  vorkommt.  Vgl.  Jacobi,  Handw. 
d.  Myth.  p.  380.   üebrigens  könnte  man  versucht  werden,  mit  fiuK 


—     It8    — 

in  ^tjLioij  juatfduanvi ,  juw/iiuxrfj^  (/'«'X  in  tuuiw ,  /ualvo/uat)  diM 
Wort  ^JuKtTut,  welches  bei  Atlieuäus  ueben  lUi/nakÄovt^  steht,  lu 
combinireii;  vgi.  Jacubi  p.  594,  der  die  begeisterten  PriesteriiiDeD 
des  Dionysos,  die  Mäiiaden,  für  Makedonierinnen  hält. 

202»  MaHtöuiv,  6,  der  Makedonier;  Maxtdoria^  ^^  Makedo- 
nien, das  Land  zwischen  Thessalien  und  Tlirakien.  Bei  Jacobi  p. 
694  heisst  Makedon  ein  Sohn  des  Zeus  und  der  Thyia  oder  des 
Aeolos,  des  Windmanns.  Dies  könnte  uns  veranlassen,  die  Wand 
ftan  in  ftutfia^,  fiuifiu(W(Oy  ^ui/uäxTtjg  heranzuziehen  und  den  Na- 
men MuKsduiy  (der  dann'  von  den  südlicher  wohnenden  Griechei 
ausgegangen  wäre)  für  =»  ^uT/no^f  stürmisch,  tobend  zu  nehmen; 
Maxiöviv  wäre  ein  Bewohner  des  stürmischen  Nordens,  der  Hei- 
matb  des  Boreas.  Aehnlichcr  Bedeutung  sein  kann  der  Name  @^ 
Qq^ji^  {@(ifjt>c/j,  &gf]i'xt^)j  Thraker,  wenn  von  ^qv  bei  Benfey  Q, 
263,  mit  dem  Begriff  dröhnen,  lärmen.  Doch  ist  es  nicht  wahr- 
scheinlich, dass  der  makedonische  Name  von  den  Griechen  ausge- 
gangen ;  er  scheint  vielmehr  ein  einheimischer  Landes-  und  Yolkfr- 
nam9  zu  sein  und  mit  ^laxQog,  /Lifjxeduvog  zusammengehörig,  wii 
denn  schon  Abel,  Makedonien  vor  Philipp  p.  97,  die  Makedcoief 
Ar  montani,  Hoch-  =s=  Berg-iandbewobner  erkfärt  hajL 

203.  Mugnfjaaogy  o,  Berg  auf  der  Insel  Faros,  acheint  ib 
Benf.  n,,  310  zu  gehören  undWirb-el  (Wirb-  ^  Ftt^^  MuQn-l 
Vertex  zu  bedeuten.  Was  bedeutet  aber  MaQniiaau,  ij^  Tochter  des 
Buenos,  Gemahlin  dea  Idas ,  die  nach  Schwenck ,  Andautungen  p. 
161>  Hie  u4TakuvTi]  ein  Bild  der  Artemis  sein  soll?  Ob  wirbelnd 
a  tummelnd,  jagend  (xkovio»,  xkovog,  ib.  .II,  287)  oder  =  relssend, 
schnell  (ib.  II,  310,  wo  hFuQn  in  xa()nuhfiog  und  II,  311,  wo 
ht*^m  in  x^amvo'g)?  Auch  Ares,  der  als  Grossvater  der  Marpessa 
angeführt  wird,  ist  ein  wirbelnder,  tuminelnder,  jagendec  Gott,  eio 
Gott  der  stürmisciien  Luft.  [Das  von  i3enfey  II,  3L0  behandelte 
Wort/<a^;frw  bedeutet  eig.  neigen,  wie  ^f77w,  =  drücken  —  ib.  11, 
291  — ,  gedrang,  eng  machen,  engen,  pressen,  packen  {n^yvviüW 
verw.  ist  unser  pfropfen/  eig.  drücken,  wie  Schwenck,  D.W.  s.  f., 
richtig  erkannt  hat.  Vgl.  xi^Qtn  in  rQbfpo»,  eig.  ge-drang,  eng,  fest, 
diefat  machen,  ruQfpvg  (f.  d-uQ-Tivg  =  a-i9(;o'-o^),  gedrängt,  dicht: 
^^71  ist  =  dhvar-p  =  hvar-p  in  unserm  pfropfen]* 

204.  Ma/äiov,  6,  Sohn  des  Asklepios,.  der  untadelige  Wund- 
ant  des  griech.  Heeres  vor  Troja.  In  diesem  I^amen  scheint  die 
Omndbedeutung  der  Wurzel  /liu/  (stogsen,  hauen,  atechen^  schnei- 
den) erhalten  zu  sein,  wovon  /uu/o/uai,  fMi/t]^  /ucijrutgu  stammen; 
Mmjrdwv  scheint  „schneidend"  zu  bedeuten.  Vgl.  Jl.  XI,  844»  w« 
llaohaon  die  /uu/atQa  als  chirurgisches  Messer  zum  Hlerausächneiden 
eines  Pfeiles  gebraucht,  dann  Jacobitz  &  Seiler  11,  1342h  (fidztu^ 
T^/n^)  und  II,  1389a  (ro^^').  Sonst  könnte  ma^  M^^^uvitv  aucb 
»or  Wurzel  vah  bei  Benf  I,  351—361  setzen,  ^oau  unser  m^ 
tennögen,  Macht,  mächtig  und  (da  vah  aus  dhvah  «*=  dhvarb»  ü, 
320  sqq.,  wo  io/.-fiog,  dt^o^ioti,  ivvufÄai  f.  ivhvafiui  —  mit  deiB 


,  —     119    — 

Begriff  eng  »n  dicht,  feai,  tüchtig  sein,  taugen  —  anzusetzen  sIimI) 
taugen^  Tugend,  tüchUg  gehören;  in  diesem  Fall  wäre  er  ein  Bild 
der  Macht  »  Kraft  ss  Gesundheit.  Der  Name  des  ^Aa^krjmo^  läset 
sich  mit  a''%ri^{i)n'VU)    (zu  Benfey  II,  310,  wo  gima^  sich  kröni- 
men,  neigen,  vgl.  nitor  II,  182)  aus  sa  -f-  hvf i  4-  p  =»  e-x^jn-ria 
aus  sa  "i-  hva  •+-  p  (vgl.  ib.  II,  324,  wo  Man)  zusammenbringe» 
und  für  =  ^sehr  stämmig  =  stark,  kräftig«  erklären.  Mit  a'^tjQ{$)m 
tat  unser  Wort.  Kraf-t,  ferner  die  Wörter  klamm ,   klemmen ,  klim- 
men  verwandt,  die  alle  auf  den  Begriff  drücken  (neigen,  engen,  eng^ 
fest  machen)  zurückzuführen  sind.     Nicht  verhehlen  darf  ich,   dasa 
in  l^oHl-'f^mog   möglicher    Weise    ein6    ComposiCion    von    äcrx^Xij^ 
erschöpft,    schwach    und  üji-tw,  ap-io,   ap-tus,    ijn^o/uat  Steckern 
bann :  Asklepios  wäre  so  bezeichnet  als  der  Gott,  det  das  Schwaohet 
heftet  d.  h.  fest,  stark  macht,  kräftigt.     Vgl.  Be-hnf,  Huf,   Hüfte 
mit  heften,  haften  bei  Schwenck,  D.  W.,   dann  unser  Suffix  -^lait^ 
das   im  gr.  Namen  "Akd'/jnog   steckt     Doch  verdient   die   erstere 
Etymologie  dieses  äusserst  schwierigen  und  dunklen  Namens,  w6« 
riibeif  Forsch.  I,  17  zu  vgl.,  bei  weitem  den  Vorzug.  In  o-xil^^-^ 
BS  axXfjQog  (trocken,  hart^  steif,  von  axtkltü,  worin  xsX  »>  unsena 
har-t,  hal-ten,  eig.  fest  packen^  vgl.  nfjyyv/ui,  verw.  mit  haf-ten,  hefr 
ten,  elg.  neigen  =  engen,  Benf.  II,  17  sqq.  320  sq.,  etfg,  dicht^ 
fiest  machen)   haben  wir  glücklicher  Weise  ein  Wort  erhalten,  daa 
für   die  Erklärung  von  'Ä-oxki^mog  hinlänglich   genügt:    doch,  be- 
deutet^ dieser  Name    nicht,    wie   ich  früher  (I,   17}  annahm,    seht 
trocken,  sondern  sehr  hart,  steif  =  fest,  stark,  tüchtig,  kräftig.  Zu 
steif  (=  tüchtig)  vgl.  Schwenck  s.  v.,  zu  axX/jg>Qdg  den  Art  Hv^^ 
205.  Me&äva,  ?;,    Bergfestung   auf  einer  Halbinsel  zwischen 
Epidauros    und   Troezen;  dieselbt;   heisst  auch   Meß-aivfj,   welchen 
Namen  viele  Städte  tragen ;  für  Me&wv^  erscheint  bei  Hom.  Ji.  U» 
716  Mfj&cSvf],  wie  umgekehrt  bei  Skylax  Mid^tuva  iüt  Mrj&v/uva, 
Mä^v/uva,  9J,  Stadt  in  Lesbos.     Diese  Städtenameo   scheinen  ver- 
wandt mit  juävöukogy  6,  Riedel,  /navögu,  rj,  der  Pferch,  die  Hürde, 
jeder  eingeschlossene  Raum,  und  begriffifch  <==  rvQrdvri ,  rvQTCov^ 
roQTw  (bei  Benf.  11,319)  zu  sein.  Vgl.  die  Sanskritwörter  ma(n)d', 
anageben,  umhüllen  =  kleiden,  mand'-  ala,  Kreis,  Scheibe,  mandura. 
Stall  (umgeben,  eingehägt),  mandira,  Hans,  bei  Benfey  II,  44.  Diese 
Wörter  gehören  zu  Benfey  II,  323,  wo  vat',  umgeben,  vaia,  Kreis, 
Tai  in  samvat,  Jahr,    pari-vat-sara,  Jahr    (eig.  ne^inko^idviog  lafv), 
gr.  JFVt-o^,  Jahr,  indem  darin  v  zu  m  wurde  wie  in  gihma «  gihva 
ib.  n,  283.     In  den  Namen  Msd^uivrj,   Mfjdv/uva   erscheint   eine 
Wurzel  madh  für  vadh  =»  hvadh,   hvandh  in  )(v&,   Msv^ia  (hüten, 
eig.  umgeben,  bedecken  =  verbergen)  und  ytav&og  ib.  II,  325.   Auch 
die  von  Benf.  I,  285  sqq.  angesetzten  Wörter  gehören  zu  II,  820 
eqq.  Ich  erwähne  hier  noch  Mo&civfj  =  Mt&civrj^  dann  0^17,  o&o^ou 
(fidtk  hüten);   gehört  hieher  auch  o&veTogy   fremd,   eig.  gewendet, 
grt^ehrt,  aversus,  =.  feindlich?  Unser  Wort  wenden  ist  aus  va(n)t| 
nt  a  FtT-og,  —  Doch  vgl.  auch  Benf.  I,  253  sqq.,  wo  math  »  vatb, 


—     120    — 

Tadh  (Tadh  in  d&r^g,  fv&vg,  e&HQa  oben  p.  14,  t=rvddh  In  old^iw): 
danach  könnten  die  obigen  Namen  sich  auf  eine  hervorspringende, 
hervorragende  Lage  besiehen.  Vgl.  Mo&wv,  6,  ein  Fels  (von  PauR. 
erwähnt),  WQVon  Mod^aivi]  «  Ms&oivrj  benannt  sein  sqII;  Ma&U, 
1^,  Berg  in  Messenien;  dazu  fi6d-oq^  Schlacht,  eig.  wohl  Stossen, 
Stechen,  wie  /^oi/^jj  verw.  mit  ndyaiga,  mucro,  d/Livtrmo,  worin  /nü/ 
Terw.  mit  math  bei  Benf.  I,  258.    Vgl.  den  Art.  MvxdXfj. 

206.  MsXd/tißiov,  ro,  ein  Ort  bei  Skotussa  (schattig,  finster) 
in  Thessalien;  MtXd^innay  t;,  Stadt  in  Lydien  vomi  Melampus  be- 
nannt, Einw.  MtXafzn&vg;  MtXdiinovqy  o,  dor.  MsXa/UTtog,  berühm- 
ter Seher.  Ich  stelle  diese  Namen  zusammen,  um  die  Niöglichkeit 
darsuthun,  dass  M^Xa/Lino  einfach  verhüllt,  schwarz  heissen  kann 
und  der  Nam#  Melampus  nicht  aus  /Lt&Xag  und  novg  componirt  za 
sein  braucht.  Vgl.  Benfey  If,  309  sqq.,  wo  i^irpfo^  ^Qf^ßog^  ogtpw;, 
fiOQfpyog  (schwarz),  verwandt  mit  /uogov  (schwarze  Maulbeere),  /ts- 
Xag,  xoQog  (schwarz),  xtXcttvogj  von  der  Wurzel  hvar,  hvf  i,  vfl  (ib. 
n,  294),  einhüllen,  bedecken,  eig.  drehen  ^  umdrehen,  umringen, 
umgeben.  Aus  hvri  -h  p  stammen  x^mwt,  xalwiTw  (lat.  clupeos, 
clipeus)  ib.  II,  311 — 2;  daraus  konnte  auch  FeXan  =  /LuXun,  fis- 
Xafißj  fxtXafATi  in  MsXd^ßtovy  MiXa/unog  (dor.  f.  MeXu/Linovg)  wer- 
den. Dürfen  wir  nun  annehmen,  dass  der  Fus^  erst  später  in  den 
letztem  Namen  hineingebracht  und  Melampus  urspr.  einfach  als  der 
Schwarze  (=  X)Q(pfvg')  sei  bezeichnet  worden  ?  Ebenso  könnte  in 
den  Namen  JUiXuv&og,  MeXdv&wg,  MsXavd^svg^  MfXav^ct}  ^vergL 
KvXavd-og,  Sohn  des  Orpheus)  eine  Fortbildung  der  Wurzel  hvar, 
hv?i  durch  ^  =  dh  stecken;  v^l.  ib.  II,  318  sq.  (dahin  gehört 
unser  sch-warz  aus  h-vfi  +  d,  ib.  II,  296),  wo  xdXa&'-og  (ge- 
dreht Ä  geflochten),  ygov&og  (gekrümmte  Faust),  yQivT-ig  =  ovgavöc, 
aus  hvfi  -4-  dh  oder  t  (oder  th).  Wenn  ich  mich  recht  erinnere, 
so  ist  schon  früher'  von  .^hrens  in  seinem  Werke  de  Diall.  Graecc. 
Einwand  erhoben  worden  gregen  die  gewöhnliche  Ableitung  des 
Wortes  Polyp,  novXvTJOvg,  novXvnoc,  6;  dieses  Wort,  worin  der 
Fuss  ebenfalls  erst  später  hineingebracht  scheint,  gehört  wohl  (mit 
n  =  hv)  zu  Benf.  II,  309  sqq. ,  wo  unser  Klumpen ,  lat.  globus, 
glomus  (verw.  mit  roXvnrj,  aus  aroXvTirj,  7.\k  Benfey  I,  666,  tw 
argdfo)  aus  sa  -f-  dhvri,  ib.  II,  278  sqq.,  -f-  p)/  und  bietet  so 
eine  treffliche  AnaloQrie  dar  zu  unserer  Erklärung  des  Namens  Me- 
lampus. Leider  kann  ich  die  betreffende  Stelle  in  dem  Ahrens^seben 
Buche  augenblicklich  nicht  auffinden,  weshalb  die  Richtigkeit  der 
hier  vorgebrachten  Deutung  des  Wortes  Polyp  einstweilen  noch 
beanstandet  werden  mag.  Vgl.  über  Melampus  Schwenck,  -Änden- 
tungen,  p.  151. 

207.  MfXsaygog,  o,  Sohn  des  Oeneus  und  der  Althäa,  ein  ka- 
lydonischer  Jäger,  wird  von  Schwenck,  Andeutungen  p.  160  «q.» 
von  ^dXag  und  uygdg  hergeleitet  und  auf  das  Schwärze  des  Bodew 
bezogen.  Hierbei  beruft  Schwenck  sich  darauf,  dass  ein  Bnrfer 
dea  Oeneus  JUiXag  hiess.    Aber  nicht  einmal  dieser  Name  bnurfM    , 


—     121     — 

^schw&ns^  zu  bedeuten.  Ver^l.  MiXaq  als  häuflgr  vorkommendetf 
Flussnamen  mit  JUakij^^  FIuss  bei  Smyma,  dann  /tt^ivg,  fiilnvt,  wo- 
rin entweder  die  Wurzel  f.uX^  fliessen  =  juao,  lat.  mare,  bei  Benf. 

I,  324  (aus  var,  hvar  =  ghar,  ghfi,  n,  195,  wo  ddXaaoa,  ^a- 
Xbq6(;j  a-raXuo)j  unser  quellen,  quillen  anzusetzen)  oder  aber  die 
Wurzel  /LieX ,  tönen ,  schallen  =  singen ,  identisch  mit  /uug  in  den 
Namen  Maren,  Amphlmaros,-  Ismaros,  Iramarados  (vgl.  diesen  Art.) 
und  /uvQ  in  juqq/livqw,  welches  Wort  uns  lehrte  däss  die  von  ßenf. 

II,  39  behandelte  Wurzel    mar   aus    var   (v  in  jlivq  durch  Einfluss 
des  F)  =  vri  in  s-vri  ib.  II,  7.  1,460  ist:  vri  aber  ist  aus.hvri, 
dhvri  =3  dhri  ib.  TI,  263  (vgl.  dhvan  aus  dhu,  stossen,  +  n  ib.  ü, 
275)  ==  yQ,  xQ,  /(»  ib.  11,   129  sqq.,  wodurch  /a^X^og  zu  xf^,  'xaX 
{xitX-ioßj  xaX-oq,  hell,  ballen)  in  dasselbe  VerhHItniss  tritt,  wie  /Lii^ 
kag  zu  xfXuivog  u.  a. ;  vgl.  auch  uaXdgj  weiss,  mit  xaXngy  schön, 
eig.  hell.     Was  nun  den  Namen  MsXtayQog  betrifft^  so  könnte  der- 
selbe von  luiXfog  und  äy^a  hergeleitet  werden;  da  indess  dje  Jagd 
für   ihn  glücklich   ausfiel,    insofern    er  dem  Eber  den  letzten  Stose 
imb,  80  dürfte  eine  andere  Etymologie  den  Vorzug  verdienen.  Vgl. 
iXinoXig,    kX^nroXig   f.  FBXkii{T)oXig ;    das  Wort  ayQa  (ib.  I,   149. 
11^  141)  kann  zu.If,  89  sqq.  (wo  unser  fangen)  gehören;  die  dort 
verzeichneten  Wörter  haben  meiner  Ansicht  nach  p  aus  hv  und  ge- 
hören   BUr  n,    17  sqq.,    wo    dhvag'  :  (va^)  :  ag'  (unser  zwingen; 
eiigeD,  einerigen,  dazu  zwacken,  zwicken  u.  s.  w.  =  drückeri^  ^ng, 
fest  machen,    packen,  nfjypv/nO.      So  könnte  MeX^fxyQöq^t  FfX4^ 
Fuygog  stehen   und    „  die  Jagd  =  das  Wild    fangend  ^    bedonten.- 
Will  man  das  Wort  dy^ng  im  Namen  AhXtuyong  durchaus  festhal* 
ten,  80  kann  man  Mf-Xf F^ayQog  für  Ff-KhFayoog  zusammenbringe« 
mit  sQv^  iXv  (bei  Benfey  II,  29f)  spq^l;  v^\.  iXiio^y  sXrttnc,  Hölle, 
Bedeckung,   eXv^roor  (dass.),    worin  FfXv  ä  hFtXv,  hFXv^s^xXv 
in   KXv-fjitvog ,  xXei^i  ^  clavis,  clau-do.     f>o  könnte  MtXmyong  e\n 
Beschützer  des  Ackers,   des  Feldes,  des  Landes  seii^ ;    oder  Mith^ 
wenn  er  urspr.  eine  tellurische  Bedeutung  hatte  — -  vgl.  8chwen«k, 
Andd.'p.  160  sq. — ein  ümwühler,  Ackerer,  qui  tertram  vertit  ärätro, 
von  iAvti)^   wälzen,    drehen  =  iXXfo,    Tfolfvto,     Damit  wären  aber 
auch   die    möglichen  Erklärungsarten,  dieses    eben    so    dutikelri    Al# 
wichtigen  Heroennamens  so  ziemlich  erschöpft.    Es  bleibt  nur  ttöeh 
eine   Verbindung    von    -ayQog   mit    der   Wurzel  Fdy   (Ittt.-  väg-ire) 
übrige  worüber  der  Artikel  Oiayoag  zu  vergleichen.  ' 

208.  JI/aA/'/^oia,  ^',  Beiname  der  Persephone  in  Hermfone;  aueh 
Stadtname,  Einw.  MtXißofvg*  Vgl.  Eckermann  II,  77.  88.  Der 
Name  ist  sehr  schwer  zu  erklären.  Vgl.  Ei'ßotu,  Emw.  EifftoBv^, 
Name  der  Insel  Euböa :  so  liiess  auch  eine  Stadt  bei  Edessa  In 
Makedonien  und  ein  Berg  in  Arffölis.  Indem  ich  nach  dem  Vor- 
l^ange  8chwencks,  Andeutungen  p.  183.  185»  das  Wort  ßnvg  bei 
S«t»t9ola88e,  verbinde  ich  Ev^ßota  mit  nou,  ndij,  nolrj,  noia.  Gras, 
ii^mMi^^  Pflanze,  Grasplatz,  Rasenplatz,  Wiese,  bei  Benfey  H,  73, 

der  Wurzel  pa,  pu  (noia  InoFa).    Nach  Benfey  II,  72  konnte 


-      121    — 

Wtt  lu  ßoia  werden,  wie  nonxw  (Int  pasco)  so  ßotnuAy  TBmx  su 
Bioa  u.  a.,  worin  ich  nicht  einen  Ersatz  dee  n  durcli  ß  aonebne, 
sondern  n  wie  /^  au9  einer  urtprün|[^lichen  Anlaatgmppe  hv  herleite. 
Evftota  Ist  also  die  schöngrasiji^e,  von  schönem  Grün,  schOnen  Wie- 
sen bedeckte  Tnsel.  Dieser  Analogie  gemäss  bedeutet  die  Persepbooe 
MbXißoia  wohl  die  süsse,  milde,  liebliche  Göttin  der  im  FrtibKnf 
grünenden  Natur,  die  ^lieblich  wachsende,  liehlich  grünende^  Göt- 
tin. V^l.  Preller  I,  469:  »Wo  es  blumige  Auen  imd  ein  frlscbei 
Wiesengrün  gab,  da  daclite  man  sich  gerne,  dass  Persepbone  dort 
im  Kreise  ihrer  Schwestern  und  der  Nymplien  gespielt  ond  Fröli- 
lingsbliimen  gesammelt  und  sich  davon  Kränze  gewunden  und  sieli 

mit  diesen  geschmückt  habe Nachmals  pflegten  im  griedii- 

setlen  Mutterlande  Eleusis  und  Hermione  als  die  Orte  gefeiert  ni 
werden,  wo  Persepbone  beim  Spiele  mit  den  Blumen  vom  Fürsten 
des  Todes  überntscht  nnd  in  sein  Reirh  entführt  worden  sei. ^  Aaseef 
dii>r  von  mir  vorgebrachten  Etvmologle  des  Namens  MsXißma,  die 
mir  sehr  passend  scheint,  kann  man  auch  andere  Deutungen  ver- 
suchen; vgl  ftsXißfiac  Tsüsstönend),  dann  ßovg,  Rind,  wovon  mm 
fewöhnlich  Ev-ßoiu  ableitet,  bei  Benfey  11,  60  8^.  Hier  sehüean 
ish  eine  neue  Etymologie  des  Namens 

208a  MthxioTfjc;,  o,  an,  der  nach  Jacobl^  Händw.  d.  Mytfc  pi 
689,  den  lieblichen  Knaben  Dionysos  bedeutet.  Vgl.  7r(yj6^^, 
Trieb,  Spross  (verw.  mit  oo^oc,  gerade,  bei  Benf.  I,  69,  von  var* 
«  vfidh  aus  hvfidh,  dhvfi-dh  in  &dXogj  &u\X(ti,  ^ogi^fu,  &v^o;), 
ndQd-rj,  TTupd-svoc,  Jungfrau,  TtopTuS,  nogvigj  das  Junge,  das  junjji 
Bind,  bei  Benf.  T,  588  sq.,  wo  n  wie  in  allen  von  Benf  I,  537 
— 609  beliandelten  Wörtern  aus  (d)hv  ist,  also  mit  x  weebseln 
kann.  So  tritt  nng-T,  Tian-S-  in  Verwandtschaft  mit  xoQog,  xd^ij, 
iidXioQ,  fniXXai,  /ufTguS,  f^io^v ,  f'orng,  tj uXka^  u.  s.  w. ,  ferner  mit 
Htgooc,  xfgcfa  in  den  Namen  Axiokersos,  Axiokersa»  dann  mit  ^gomt 
junge  Lämmer.  Vercrl.  fnaut,  ^ga/j,  Junges  und  fga/jy  Thau,  mit 
(hiXog,  Spross  und  d^t^X^gnc  (fr-raXclof) y  hervorquillend ,  dann  den 
Namen  Tfo//^^,' worin  beide  Begriffe  von  d-aXegdg  liegen.  Dieser 
Auseinandersetzling  ziifoljre  kann  MeXt'Xsgvrjg  „süss,  mild,  lieblicb 
sprossend,  wachsend^,  der  Honigknabe  =  der  süsse,  liebliche  Knabe 
bedeuten.  Vgl.  yXrynmdgdsvoc,  die  süsse,  liebliche  Jungfrau,  an^ 
den  ganz  gleichbedeutenden  Eigennamen  BgiropiagTiq ,  worin-  ßgt» 
BB  /iisXiTO  Cmild)  und  /nugr-tg  ä  nogr-ig  (bv  =»  «,  hv  =»  hF  ^ 
Aju).  SK  xsgv-rjg  in  MfXt-vJgrrjg, 

209.  Mivayog^  o,  Sohn  des  Aegyptos,  Gemahl  der  Nr^XoS,  d« 
Tochter  des  Danaos.  Der  Name  scheint  auf  Wasser  zu  deuten 
und  sammt  /un'vgog  zu  Benf.  I,  335^  zu  gehören,  wo  van,  tonen,« 
livan  in  xava/dg,  xivvgog  II,  63.  Vgfl.  arsvio,  avevd/jo-  ib.  1^  675, 
wo  stan  aus  sa  H-  dh(v)an  ib.  II,  275.  Da  tönen  ä  blasen,  scbnaa- 
beii^  stürmen,  so  ist  f^sv  in  Jüs-^v-wv  (Äif^fv-wv)  dieselbe  War- 
«el  mit  luev  m  Msva/og.  Vgl  du-ten,  tti-ten  -■  dhn  C&v^judg) « 
dfava-n,  tö-neti  ib»  II,  275  sq.,  wo  &(üvaco9,  dann  4iv  Wunel  n 


—     123    — 

ibu  I,  118  (uv(/u9^f  ^fj^f  atimMts)  aus  diiran  wie  ar   It,  30Ö  aai 
cUivar  II,  278  aqq.  , 

210..  JUsvo/no^y  6j  Sob'n  dee  Jaffetos,  soU  naeh  EckermaoirlT, 
10  de»  1118'  Uaendßche  hinanssehweifenden  Muth  bezeichnen ,  wef- 
cbftr  mit  den  Götter»  kämpft  und  darum  gebändi^^t  wfrd,  und  von 
fiijn}^  und  olrog  (^des  Muthes  Untergang''  nach  Eckermann)  stam*^ 

Nacb  Pfeiler  I,  39,  not.  3  könnte  M^roiTiog  nach  der  Wurzel 
f  denken,  auch  den  Menschen  schlechtbin  ausdrücken  sollen. 
Ztt  Msyoivioq  v^l.  (Bt^oirtog,  (^tkot  rrjg,  Otf/Lwlr/jg,  Qv/uoirädat, 
t^fumrdSiJU,  GvjnuiTog;  die  Vergleichung  dieser  Wörter,  deren  For- 
matioa  oder  Zusammensetzung  mir  nicht  klar  ist^  hält  mich  ab, 
dten  Namen  Mtvoinog  etwa  von  fxivw^  und  olzog  (mortem  exspe- 
ctRQSy  der  den  Untergang,  Tod  erwartef,  dess^  der  Tod  harrt^ 
alsQ  s3  dem  Tod  unterworfen,  mortalis)  -  abzuleiten.  Vergl.  auch 
90^0$,  d>  das  Herumirpen,  der  Wahnsinn,  die  Tollheit,  (poiraai, 
lMruni8iib>weifeB,  rasen  her  ßenf.  I^  nOl  (wo  ^  aus  hv)^  verw.  mit 
kift.  beto,  bito ,  gehen ,  eig.  wohl  sich  drehen  ==  bewegen ;  die  in 
^^vo<^  erscheinende  Wurzel  (f>tr  a»  hvit  gehört  ftu  d-hva-g'  bei 
BcMf.  II,  27f>>  vgl.  mit  11^  21,  wo  wanken,  schwanken,  schwenke», 
•chwingen.  £>azu  gehört  auch,  die  Wurzel  ßa  ib.  IT,  58  aus  hva, 
mozxt  unaer  wanderen,  wandeleh,  verw.  fiixt  wenden  =  kehren,  dre- 
(«u  vajt,   FtV'9g  ib.  II,  323)    und   mit  schwinden  d,  h.  sich 

,  wetnden,  niedergehen.  Vgl.  Schwindel.  Der  Wechsel  der 
¥ocale.  a  und  iist  bei  (ptx  :  hFer  wie  bei  vi  ib.  I,  285  zu  er- 
Würen.  Die  einfachere  Form  der  Wurzel  (hvit  in)  (jftir  erscheint 
kl  x/£*-ib.  II,  164,  wo  Qvi.aus  kvi  und  dies  aus  hvi  (vgl.' IT,  63, 
wo 'kv^  aH8  hva«  =  dhvaii  II,  275)  =  i ,  ib.  I,  9  sq.,  in  *?^« 
(^ini, 'wo  ö  Gutta  von  i)  Die  tK*r  Wurzel  vat,  vant  m  unserm 
wanderen,  wandelen  entsprechende  Form  vit  (hvit,  (prr,  lat.  bit-a, 
bet-^;  in  hito  steht  1  wohl  für  Gana  wie  in  d/Lii/Jca  rxchen  iuot/6g) 
kana  bei  den  Wörtern  weiden,  Weide,  Wride-land  zu  Grunde  lie- 
fen, wie.  denn  schon  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  weiden,  guter  weiden 
äaiB  Ueiumgehen  des  Viehes  auf  dem  Felde  versteht.  [Doch  kann 
meMen  auch  =  dreht  u,  umdrehen-,  umgehen,  hüten,  Weide  ==  Hat 
•ein;  hflten  ist  aus  livadh,  xv&  in  xev^w  (zu  Henf.  11,322),  verw. 
rflk  ¥at:  (H).  II,  323).]  ,  Sollte  der  Name  des  Rinderhirten  Odot- 
«iog  f.  (DtXihF)otwiog  (von  hFoiv  =»  fpotv-dco)  stellen  und  „Freund 
desUmherschweifens^  „weide-liebend^  bedeuten?  steckt  die  Weide 
aiieh  im  Nauien  MbvoIt log,  Rinderhirt  des  Fluten  ?  Oder  sollte  man 
an  Ixy  tö«en  (oben  p;  54.  77)  denken  imd  den  PhiH5tios  für  einen 
Fronnd  dee  Gesanges  halten  dürfen  ?     Hier  ist  altes  unsicher. 

211.  JUd^nyr,  d,  «)  mythischer  Kön^g  der  Insel  Kos,  nach 
welohem  die  Einwohner  dieser  Insel  Megonsg  genannt  wurden; 
*)  MD  FünU  von  Perkote  am  Hellefipont,  berühmter  Wahrsager; 
^  otn  Aethlopenkönig,  Gemahl  der  Klymene  (vergl.  den  Artikel 
MLl»fM£vog),  nit  welcher  Helios  de»  Phae'thon  zeugte.  Vgl.  Jaeobf, 
]|U«dir.  d.  Mytit   pu  620.     Daau   gehört  Mt^j^rj,  j;,    «)  Teehter 


—     124    — 

das  Okeanos,  von  Klymenoa  Mutter  des  Pha£thon;   ')  Tochter  des 
Atlas,    eine   der  Plejaden  und  zwar  (vgl.  Preller  I,  313)  die  eie- 
bente  unsichtbare,  sterbliche  Flejade.   Indem  ich  die  andern  gleich- 
namigen Wesen   bei    Seite  liegen  lasse,    bemerke    ich,    dass  diese 
Namen   nicht  von  dem  Worte  ^agotp  getrennt  werden  dürfen,  das 
meiner  Ansicht  nach  dunkel,  trüb,  schwars  aussehend  oder  einfach 
dunkel,  trüb,  schwarz  bedeutet.    In  begrifflicher  Hinsicht  vgl.  UDser 
trüb    und    axvÖQomog    (axv^Qfonog    xt  xai  Xvnovfisvog    sagt   Plato, 
wozu  ich  bemerke,    dass  kvn^,  Xvntw  bei  Benf.  II,  4  mit  unserm 
trüb,  griech.  xQvn-TWy  xukvn-rofy  Uu  clup-eus  verwandt  sein  kann, 
▼gl.  Schwenck  s.  v.  trüb  mit  Benfey  II,  278.  311  —  2).  Das  Wort 
fitgoip  ist  verwandt  mit  /nuvgdg  ea  u/ttuv^tog ,   dunkel^   wo  jhuvq  = 
f^uvQ  s=  FfvQ  SS  tvQ  in  Ev^üinrj,  von  der  Wurzel  (h)var,  (h)vn, 
circumdare ,  tegere ,    bei  Benfey  JI ,  294  sqq. ,    wo  ivQoig  p.  297. 
Dorthin    gehören   femer  ^ioqov,    äie    schwarze   Maulbeere,   fjiila;, 
schwarz,  xfkuivog^  xogrig,  dunkel,  schwarz,  verw.  mit  ÖQfpvog,  /uoV 
^vog  (oQ,  fing  aus  Fog  ^  sch-war-z)  ib.  II,  311.   Nun  kann  ixi^ 
oijj  schwarz   aussehend  bedeuten ,    wie  ald'-oxfj ,   Ai&ioxfj ;    es  kann 
darin  aber  auch   (wie  unserer  Ansicht  nach  im  Namen  Melampas) 
eine  Wurzelform  var,  vH  -4-  p  (hvfj  -H  p  =  fLQvn-^Tio,  xaXvn-vä^ 
clup-eus,  crep-us-culum ,  egeß-og  f.'  BQtn-og,  xQsn-og ;    vgl,  nri a/^w 
f.  avikmü  ib.  I,  GG2)   stecken,    welche   ebenso    zu    /Li^gon   werdeo 
konnte. wie  strip  zu  arsgon  =  avgun  ib.  I,  663.    Zu  fitgonfg  ivr 
dgomoiy  /udgonsQ  ßgoToi  vgl.  6siXqi  ßgoiol ,  die  elenden,  unglückli- 
chen,   bejamniemswerthen  Sterblichen.     So  erklärt  sich  denn,  wie 
ein  Aethiopenkünig  Jitonu*    (trüb  =  dunkel,  schwarz)    heisst,  wie 
ferner  ein  Wahrsager  denselben  Namen  trä^t  (dufikel  =  unverständ- 
lich;   oder   wäre  dieser  Merop»  ein  dunkler  (fixorrog)   wie  Tropho- 
nios?  Vgl.    Tüorf~(ih'ing  :  doff-vog  wie  x^olog  zu  okog  ib.  U,  27'H 
wie  endlich  die  siebente  sterbliche  (unsichtbare  oder  weniger  sicht- 
bare) Plejade  als  MsgoTii]  bezeichnet  werden  konnte.  Dass  nämlich 
Merope  diese  siebente  sterbliche  IMcjade  sei,  scheint  mir  (wie  Prel- 
ler I,  313)   wahrscheinlicher,    als  .dass  Sterope  oder  Elektradafor 
gehalten   werden   müsse.   Vgl.  Jacobi  p.  752.  620.  —  Anderer  Ab- 
sicht  über  uiqo^Ij  ist  iienley,  der  das  Wort  für  eine  Fortbildung  der 
Wurzel  mfi  =  lat.  mor-ior,  mor-(t)s  hält.     Diese  Wurzel  mfi  bei 
eig.  sich  neigen^  sinken  =  fallen,  hinfallen,  sterben  und  stammt  aus 
dhvri  bei  Benfey  II,  320  sq.  278  sqq.   In  dieser  Wurzel  wurde  t 
öfters  zu  m,  wie  hmal  aus  hval,  gihma  aus  gihva.ib.  IT,  283  be- 
weisen.    So  bietet  sich  die  Möglichkeit,  dass  unser  Wort  sterben. 
8-ter-ben  (aus  sa  H-  dhvar,  dhvri  -h  p  =  dhvarp,  dhvfip  =  Ö-Fm 
in  ginu)  ib.  II,  310)  mit  mor-ior  verwandt  ist  und  dazu  im  selben 
Verhältniss   steht,    wie   streichen,    s-treichen,    &tXyop    zu    d^uily» 
(fekxw,  skxot,  €ky.vcü).     Nun  kann  allerdings  /uegon   =  s-terb-Üch 
(vgl.  auch  mürbe,  eig.  geneigt.  =  biegsam,  weich,-  verw.  mit  mild) 
sein;    nimmt   man    dies   an,    so   bleiben   zwar   die  oben  erwähnten 
Eigennamen  mit  /udgotp  in  etymologischer  Hinsicht  zusammengehörig, 


—     125    — 

müssen  aber  begrifflich  davon  getrennt  werden;  denn  neigen  ist 
*)  =  sich  neigen,  sinken,  fallen,*  untergebn,  sterben,  ^)  «=  biegen, 
wenden,  drehep  (vgl.  Renf.  II,  278  sqq.  mit  II,  320  sq.),  umdre- 
hen, Tunringen,  umgeben,  verhüllen,  verdunkeln.  Meines  Erachteiis 
ist  es  das  Beste,  den  Begriff  der  Trübe  (Xvn^,  verw.  mit  Myrj, 
Xvx6~(pct}gj  kvx-uvy9Jg,  wie  xaAvTz-rw  mit  ycalvx  in  xdXv^,  Hülse, 
Umgebendes)  sowohl  für  ^ti^'^o?//  als  für  MsQorpj  MeQonrj  festzuhal- 
ten^ und  das  Auseinanderreissen  dieser  Wörter  darf  meiner  Meinung 
nach  nur  im  änssersten  Nothfalle  gestattet  werden. 

212.  Msaofjvfjj  ijj  =  Mfaafjvia,  Landschaft  des  Peloporines 
zwischen  Eli?  und  Lakonien,  stammt  nach  Pott,  Etym.  Forsch.  I, 
XXXVI,  zu  vgl.  mit  II,  43,  von  /eeWog  =  ^isaog  und  rjaiv,  be- 
deutet also  „Land  zwischen  den  Gestaden.^  Diese  an  sich  nicht 
wahrscheinliche  Etymologie  wird  aber  ganz  unhaltbar  dadurch,  dass 
Jteaofjvfjy  MsfTarjvia  als  erst  von  einem  Worte  Miaarj  abgeleitete 
Wörter  zu  betrachten  sind.  Vgl.  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p. 
1001.  Was  diese  Grundform  Miaarj  für  eine  Wurzel  hat,  kann 
ich  nicht  sagen.  Darf  man  an  fnid-^v  (Nass),  /liuö-um^  madere 
Cverw.  mit  v^wq)  bei  Benf.  I,  513.  523  denken  und  Messene  als 
das  Land  der  feuchten  Niederungen  bezeichnet  sein  lassen?  Heisst 
doch  bei  Homer  Od.  XXI,  15  ein  kleiner  Landstrich  um  Fharä  im 
spätem  Messenien  Meaatjvrj.  Oder  soll  man  an  Tjaatov-,  eaawv  f. 
Fijaatav,  Ftaautv  f.  F/jxßov,  Ffryjaov  bei  Benf.  I,  348  denken,  wel- 
ches Wort  mit  unserm  sch-wach  verwandt  ist  und  eigentlich  ge- 
'neigt,  niedrig  (vgl.  Benf.  H,  21.  320  sq.)  bedeutet?  —  Sehr  un- 
eieher  und  zweifelhaft  sind  die  Deutungen,  welche  Pott  II,  43  von 
JlttTanovrtov  und  MsaaairHx,  gibt.  Msvanovriov  scheint  aus  einem 
Sltera  Namen iWerttTTor,  Miraßovy  denStrabo  anführt,  entsprungen; 
vgl.  Mitana,  rd,  feste  Stadt  in  Aetolien.  Was  aber  den  Nain^n 
der  unteritalischen  Landschaft  Mfcraania,  die  sich  von  Brundusinm 
bis  zum  Vorgebirge  Japygium  erstreckte,  betrifft,  so  darf  dieser 
Name,  in  dem  wohl  sicher  fxiaaoq^  f.daog  steckt,  nicht  getrennt 
werden  von  Meacrcfmov  oQog,  rd ,  Berg  in  Böotien,  angeblich  be- 
nannt von  Msaaunog,  6;  bei  Thukyd.  III,  101  sind  die  Messapier 
ein  Volk  in  Lokris  zwischen  Tritäa  und  Chaläon.  Ist  es  erlaubt, 
für  .-«TT  an  die  oben  p.   1   sq.  behandelten  Wörter  zu  denken? 

213.  MfTomrj,  1],  Tochter  des  Flussgottes  Ladon ,  Gemahlin 
des  Asopos,  .auch  Name  eines  Flusses  in  Arkadien  (bei  Stymphalos). 
Dieser  Name,  der  nichts  zu  schaffen  hat  mit  fiirMnov,  Stirn  (wo- 
mit Boss '  ihn  zusammenbringt,  vgl  Curtius,  Pelop.  I,  216),  könnte 
gleichßr*  Bedeutung  sein  mit  dem  Namen  ^Anunog^  worüber  man 
den  betreffenden  Artikel  nachsehe.  Vgl.  Benfey  I,  286  >  wo  von 
einer  althochd.  Wurzelform  wat  (=  vat,  wend-eu,  Ftr^og,  ib.  11,  323) 
die  Wörter  wät*  Kleid,  und  gawäti,  Gewand,  hergeleitet  werden: 
dort  nimmt  Benfey  griech.  svT'-og,  ivr^sa  für  =  Ge-wand.  Da 
Wasen  =  Bekleidung,  Ueberzug,  Decke,  Gewand  der  Erde  3=  Grias, 
BO  könnte  Ge-wand  «Fcvr,  Fit,  /ust'^  ebenfalls  Gras,  Wasen  bte- 


—     126     — 

'deuten  and  Msr-ion-^  «■  Fun^wn-o^  Min.  Sonst  aber  Itesie  sich 
MtT'iinri  auch  als  eine  sich  wfndende,  ge-wiindea  aussehende 
(winden  verw.  mit  wanden)  Wassernymphe  fassen.  Dieselbe  Wund 
§iBT  es  vat,  /Vr,  welche  in  Ähr^infj  steckt,  liegt  vielleicht  aneh 
Im  Namen  der  Gemahlin  des  Königfl  Keleos  von  Eleusis,  derilfe- 
räweqßa,  (e\g.  mann- wendend  =  umgebend,  deckend,  scliütseodf 
vgl.  Wand,  ob  eig.  Einflchliessun^),  ferner  im  Worte  uljliovop,  u-^ftm-^, 
eig»  nicht  wend-end,  sich  nicht  wendend  «  nicht  veränderod,  un- 
veränderlich, anhaltend,  fort  und  fort,  und  endlich  in  ftänj  (Wen- 
dung s  Drehung,  Verkrümmung,  Verkehrtheit»  Thorheit)',  fiatik, 
zaudern  u.  s.  w.,  zu  welchem  Worte  Benf.  II,  22.  30o  (wo  mo^ 
fiiXXio)  zu  vergleichen  ist  Sprüche  nicht  die  Analogie  von  Uß- 
wnog  für  unsere  Deutung  der  JisT'wnijj  so  wurde  es  gerathen  ndi, 
die  letztere  Etymologie  dieses  Namens  („gewendet,  gekehrt,  geMit» 
gewunden  aussehend")  festzuhalten,  weil  gewunden,  cXiaaaintvo;^ 
eine  für  einen  Fluss  passende  und  sehr  frequente  Bezeicboung  ist 

213a.  JUfjSfia,  jjf  Medea,  Tochter  des  Achtes,  Gennahlin  dei 
Jason,  bedeutet  wohl  einfach  Zauberin,  Hexe.  Vgl.  -pSj^oc,  fujlfo' 
ßoiy  sinnen,  jutvd-tjgut,  Gedaxtikeiiy  flQO-iLitj&ivgj  v/o /lisvS-,  fijjd- lerw. 
mit  unserm  Muth  (vielleicht  aurh  m\t*A'fivOdo)v^  vgl.  den  Artikel 
Blag),  e\g,  &v^og^  von  mä  :==  dhmft  aus  dhvä,  dhva  (+dh,dhvadb 
OB  duten,  tüten  =  blasen),  dhu  bei  Benfey  II,  274.  Ebenso  bangt 
unser  Wort  Hexe  nach  Schwenck,  D.  W.  s.  v.,  aalt  goth.  hugjti 
Oat.  cogito,  verw.  mit  hauchen),  sinnen,  denken  zusammen ;  ferner 
heisst  im  Höhmischen  wcdauch,  a,  Zauberer,  wedma,  Hexe,  wedmo, 
Zauberei,  Wahrsagerei,  verw.  mit  wed,  Wissen  (weda.  Wisser« 
Zauberer),  wedmo,  wissend,  wid,  Gesicht,  widSti,  sehen  (lat.  videi«, 
gr.  aläa,  i^sTi').  Dazu  vergleicht  sich  der  griech.  Name  ^IdfiWi 
Sohn  des  Apollon,  Argonaut  und  Wahrsager,  vielleicht  auch  der  der 
Elöo^iey)]  (der  Gemahlin  des  \4f.ivd^u(jDv),  den  schon  Pceller  II,  334 
In  diesem  Sinne  gedeutet  hat.  Mit  Mt^öua  zusammen  gehört  !^/a- 
(UTjifjg,  sehr  sinnend,  denkend  =  einsichtig,  weise,   atnpog, 

213b.  MikfjTogi  77,  dor.  MlXarog,  Stadt  auf  der  jonischca 
Käste  von  Kleinasien,  auch  Stadt  in  Kreta,  unweit  Lykios,  scheitt 
zu  var,  vri,  drehen  =  circumdare,  tegere  bei  Benfey  II,  294  sqq- 
zu  gehören,  wo  dkifo,  nXrj^  XXrj  i.  FiXrj^  dkrjTogy  gewunden,  g^ 
dreht,  gewickelt  u.  s.  w.  Ebenso  ist  lat.  mile,  mille  mit  «Aj/,  ?iif 
(Menge,  eig.  Gedränge)  verwandt;  zu  dem  entsprechenden  grieck 
xlXtm  vgl.  yßXog,  Lippe,  eig.  Umgebung,  Schutz  des  Mundes,  b« 
Benfey  IT,  281  sq.,  worin  hvar  =  var,  vfi:  dass  diese  Deutonf 
YOii/tVKog  richtig  ist,  erhellt  aus  goth.  vairilo  (altfries.  were,  angelL 
velera),  isl.  varer,  die  Lippen,  etwas  Abwehrendes,  gleichsam  der 
Schutz  des  Mundes,  nach  Schwenck  s. -v.  Lippe. 

214.  Mt/aukhov,  MtjLinXcov,  77,  gewöhnlich  ^t^aXkowg,  «i 
makedonischer  Name  der  Bakchantinnen.  Der  Name  ist  offenbar 
eine  Reduplicationsform  von  der  Wurzel  /ual  in  ^aX^fgog,  heftiff, 
feurig y  flammend,    die  sich  zu  /na  in  jus/daa,    fiat/uäio,   fioifiäcat* 


—     127     — 

Terhält,  wie  die  In  unfiern  Wörtern  Qualm^  Quelle,  quellen,  wallen, 
Bch-welleo  ersclieinende  Wurzel  val  (aus  hvaJ,  dhval  ^  dhu^  Hen* 
fey  II,  271  8qq,  -f-  r  =  1)  zu  (h)va,  vÄ  bei  Benfey  I,  262  (aua 
bvft  »  dhvÄ  =  dJimÄ  n,  274).  Vgl  jua^-lo),  Fieberhitze  haben, 
ib.  II,  195,  wo  juoQ  =  var  «*:  unserm  war-m,  seh-wül,  aus  livar, 
dhyar  p=  dhu  (&v-(o,  dv'/uog)  •+-  r  »=  1.  Da  schwellen  =  auf- 
gehen, sich  erheben  s=  wachsen  (ib.  II,  164),  so  gehören  hieher 
auch  ^aXsIv  (ib.  I,  91),  jutXXal^,  /Ltugu^^  *2'pjyj/,  nakka^,  ptillüB, 
wery/.  mit  q^vXXov,  q^dkXnqj  worin  7)  »  hv.  Neben  fxuQlo),  /uaiga, 
fdulgw  in  /nag/ualQü)  u.  s.  w.  stehen  die  Wörter  f4HQa%^  fjiiXXa%, 
fioktZv  wie  neben  digoc,  d^tQfxoq,  daXTroj  die  Wörter  d-äXog,  &aXXü}, 
^okfQOQj.&vQaoQ  (alle  zu  ghri  aus  hvfi,  dhvri  ib.  II,  195).  Eine 
BedupUcationeforoi  der.  einfachem  Wurzel  ^a  (+  A  =  /LiaX)  erscheint 
Im  Nansen 

215.  Mi/ua^^  0,  ')  ein  Gigant,  *)  ein  Kentaur,  *)  Name  eines 
Yorgebirges  oder  einer  Felseninsel  {tjv^/uofig  M'/uag  bei  Homer  Od. 
nif  172).  Ml^fxug  heisst  sttirmifich,  windig.  Vgl.  ftai-judM  und 
d«n  fär  Jhfai/uaXl^fjg  vorauszusetzenden  Namen  MaZ/naXog. 

216.  JUiv&tj,  7J,  eine  kokytiscbe  Nymphe,  Geliebte  des  Ha- 
des, von  Demeter  oder  Persephone  in  die  gleichnamige  Pflanze 
^ivS-jj,  ij,  mentha,  Minze  oder  Münze,  ein  ge würziges  Kraut,  ver- 
wandet. Ein  nach  ihr  benannter  ßerg,  Miv&tjg  ogog,  ro,  an  des- 
B0D  Fuase  ein  Tempel  des  Pluton  und  ein.  Hain  der  Demeter,  lag 
Optilob  von  Pylos.  Der  Name  der  Pflanze  /Liiv&ij  scheint  duftend 
zu  bedeuten  und  für  /nsvdrj  zu  stehen;  vgl.  fnvd^rJQut,  Gedanken) 
bei  Benfey  H,  36,  von  der  Wurzel  m&  •+-  ^,  ma  -h  v^  =  dhmä  (ib. 
n,  274) -f:^.  Verwandt  sind  oJ//j;  (wo  vÄ,  va  h- d,  ib.  I,  262) 
U  Foi~fi^  i  ov&H)g  (vÄ,  va  +  ^)  und  das  Sanskritwort  gandha^ 
Gproeb,  uns  hvandha  von  hva  =a  dhva,  dhu  {^v^/uag^  mit  dem  hän-* 
^gep  Fortbildungselemente  db.  Dass  /ulvdvg,  0,  der  Menschenkoth, 
gigi  duftend  s  riechend  «  stinkend  bedeutet,  versteht  sich  min'* 
DMhr  von  selbst.  Es  ist  vielleicht  von  Interesse,  zu  juevd-iJQat, 
ßfvß'jj,  fiifv&og  eine  Analogie  aus  dem  Deutschen  zu  vergleichen. 
VgL  Benfey  II,  275,  wo  unser  Dünger  neben  slav.  douchü,  Geist, 
dooscha,  Seele,  duichati,  hauchen,  ferner  ib.  p,  272  ütth.  dumöti, 
lett.  dohmdht,  denken,  russ.  dyma,  Meinung,  Ov-uog.  Dort  ist  auch 
pii3er  denken  (dünken^  daneben)  »  8<-tinken  (aus  sa  +  dhva  + 
GuttQral,  vgl.  Dünger,  eig.  stinkend,  Mist)  anzusetzen,  ferner  Hauch, 
lianebi^i  lat.  cog-ito  (denken),  aus  (d)hva  =  kva,  ku  (vgl.  ib.  11^ 
^3»  kT4Ui  Alis  hvan),  verwandt  mit  hvä,  hva  «==  kä,  ka  in  xfjaiSfjgß 
H^'^n^yig  (hvap  ^  dhvap,  rt-fp-^w,  Dampf,  lat.  vapor),  happen,  xa^^ 
9r'-t;ai.  Vgl.  Benfey  II,  167,  wo  gvas  aus  kvas  «=*  hvas  =*  hu,  dhu^ 
,^-^og,  -«-  8.  Da  hv  nicht  nur  «  x,  sondern  auch  =»,9,  n,  Bö 
gehören  zu  dhva,  dhu,  ^i;-//og,  =  hva  aus  dem  Griechischen  noch 
u>v0ff>  Qnd  x^fv/^^  f.  (T-TTv/fjj  wodurch  es  klar  wird,  dass  unser  Hauch 
Ulfid  grieeh.  y^v/tj  nahe  verwandt  sind.  Zu  /uivd-fjj  Minze,  gehört 
wohl  das  gleichbedeutende  Wort  xaXa^dv&rj,  Krausemünze,  Pfeffer« 


—     128     — 

iDÖnze,  über  dessen  Zusammensetscung  ich  noch  im  Unklaren  bin. 
JBtecIct  darin  die  Wurzel  hvar,  hvri  =  KuX-vig  bei  Benfey  II,  286, 
gedreht  ^  kraus  (xmo-<t-/oc)  ib.  II,  307?  Und  gehört  lat.  nepeta 
s=  mentha  zu  Benfey  If,  55,  wo  sch-naubon,  sch-nieben,  schnupfen 
s=  (heftig)  athmen,  dann  durch  die  Nase  einathmen  ?  Und  gehört 
endlich  mit  nepeta  zusammen  der  Name  Neptunus,  so  dass  der 
Meer^ott  als  der  heftig  wellende  *=  stürmische  -(vgl  it^fu,  ^ui) 
bezeichnet  wäre  ?  Damit  poll  indess  die  von  Benfey  II,  202  an- 
geführte Etymologie  des  letztern  Namens  in  ihrem  Werthe  niclit 
beeinträchtigt  werden 

217.  Mirvai,  Ol,  die  Minyer,  ein  Volksstamm,  der  unter  An- 
führung des  MivvuQ  aus  Thessalien  in  das  nördliche  B5otien  ein- 
wanderte und  das  Reich  der  Minyer  gründete,  dessen  Hanptsta<!t 
Orchomenos  war.  Der  Name  Mivx'ui  könnte  auf  Ackerbau  gedeutet 
werden.  Vgl.  a/mvvf]  =  aiuvv(;^  ein  Karst,  eine  zweizinkige  Hacke, 
s=  öUiXku,  dazu  unser  Karst,  lat.  rastrum,  griech.  Xigtqov  bei  Benf. 
II,  307.  Die  Minyer  wären  so  als  Hacker,  Spalter,  Gräber  ^  Fnr- 
chenmacher,  als  sulcatorcs^  aratores  bezeichnet.  Zu  ihrem  Cha- 
rakter als  ursprunglich  ackerbautreibendes  Volk  passt  ihre  Religion, 
in  welcher  Erginos,  Klymenos,  Orchomenos,  Chryses  (der  Reiche  = 
Pluton,  lat.  Dis)^  alles  Bilder  des  unsichtbaren,  in  der  Tiefe  hau- 
senden Gottes  der  irdischen  Fruchtbarkeit,  Hauptpersonen  waren 
Doch  ist  die  obige  Etymologie  nichts  weniger  als  sichrer.  Man  denkt 
vielleicht  besser  an  ^iivvc,  klein,  wenig  (Gramm.),  /luvv&üp,  weniger 
machen  oder  werden,  hinschwinden  u.  s.  w. :  der  Grundbegriff  di^ 
ser  Wörter  geht  hervor  aus  van  bei  Benfey  II,  52  =  van,  hvan, 
dhvan  11,321,  eig.  sich  neigen,  daher  (von  hva)  fiatog  niedrig,  ge- 
ring, wenig  u.  s.  w.  Mit  /lun)  verwandt  ist  unser  wen-ig,  wähn 
(=  f^tv,  /luv),  ferner  j^rtdg  =  dnukogj  /uvloy^  Moos,  /nvoog,  jeder 
weiche  Flaum  wie  /vnog  (aus  hva-nu,  /Faw,  yaw,  }^vv),  Wörter. 
in  denen  der  Grundbegriff  geneigt,  biegsam  unverkennbar  ist.  So 
könnten  nun  auch  die  Äinn^ai  als  die  Geneigten,  die  Niedrigen,  die 
Bewohner  des  niedrigen,  tiefen  Marschlands  (Ht)ffmann,  Grchld.  n. 
d.  Gr.  p.  533)  oder  aber  als  die  Bewohner  des  nach  dem  Meere 
zu  abfallenden  Landes,  des  Küstenlandes,  als  Küstenbewohner  be- 
zeichnet sein. 

218.  Mi'ola,  ?7,  auch  /uvuta,  ftvo/'a,  bei  den  Kretern  die  öf- 
fentliche Sklavenfamilie,  der  Sklavcnstand ;  dazu  /Livairijgy  /nvwirri;, 
juvoTr^g,  der  Sklave.  Dies  Wort  ^  wird  häufig  in  Zusammenhang 
gebracht  mit  dem  Namen  des  3I7r(og,  den  ich  auch  jetzt  noch  ^ 
früher  (Forsch.  I,  111)  für  einen  tönenden,  rauschenden  Meergotl 
halte,  wofür  auch  der  Umstand  spricht,  dass  die  3fivaja  genannten 
Ortschaften  alle  am  Meere  lagen ;  zu  dem  Namen  Jf/Wa,  Hafen  von 
Nisäa,  vgl.  die  Namen  der  Häfen  Kenchreä  und  Lechäon,  dann 
Troezen,  Lakereia  u.  s.  w.  Doch  möchte  ich  jetzt  Mivfog  Baxmi 
*Ivw  und  Oivfvg  nicht  mehr  von  hva-n,  hvan  (bei  Benf.  II,  63,  1«^ 
can-ere),  sondern  lieber  von  hvß,  hvi  (ib.  II,  60)'  leiten,  wodurch 


—    129    -^ 

tflrittfi  die  Bededhing  des  Namens  nicht  alteiirt  wM.  Sonst  kann 
in  auch  an  hvid,  vid  =  Ftd  in  rhidw,  ufiSuw  (tönen  =x3  laehen, 
l.  rldere,  ib.  II,  18ö,  ^oder  =  hell,  heiter  setn^  vgl.  den  Artikel 
^idaq)  denken,  alBo  MFring  f.  Mldviäq  nehmen.  Was  aber  dien  kre- 
cben  NaAien  i^v(ia,  fivuü'a,  ftvoiu  betrifft,  so  vergleiche  ich  den- 
kbeti  mit  /LivoTog,  der  weiche  Flaum,  fit^/öv,  daMP  weiche  Moos,  See- 
>os,  fiyiog  s=.  dnalog  (Etym:  Magn.).  Diese  Wörter  stammen  von 
ir  Winrzel  (d)hva  =  (d)hmay  bei  Benfey  n,  320.  283  («'ihma  :£» 
bva)^  woher  auch  hna,  hni,  hna  (für  ham,  banl,  hanu,  bvana, 
anl,  hvanu';  also  hna  »  hvan-a  H,  320)  ib.  11,182.  Diese 
urxel  heisst  geneigt  sein,  sich  neigen,  biegen;  biegsam  ist  «t±  weich, 
nei^t  aber  ^  niedrtg,  unterworfen^  dienend.  Das  in  sachlicher 
inaicht  mit  f4v6ag  abereinstimmende  Wort  ;^v((og  ist  damit  auch 
fmologisefa  nahe  verwandt ;  fttvoog  (vöti  hma-nu  oder  htna-ni)  ver- 
H  sieh  zve  /yoog  (von  liva-nu  oder  hva-ni)  wie  lat  müe,  mtlfe 
09  hva-)r::s^hma*r)  £u  griech.  ;r/;t/oi  ib  II,  IdS.  339.  Die  Rieh- 
;kelt  -mUMrer  Deutung  von  ytoog  erheHt  auch  durails,  dai^s  das 
ort  i^ie  /^^^  O^narr,    Geräudch  bedeutete.     Vgl.  hnu,  neigen 

scossen  (ijenf-  II,  182)  =  austtossen,  blifeeb,  tönen  (dhva,  dhu, 
.  II,  276  sq.)*,  welche  letztere  Bedeutung  hv  den  von  Benfey  IX, 
>  veneichneten  Wörtern  hervortritt,  welche  sammt  uhsem  Wörtern 
lackeH,  knappen,  knarren,  knattern  =  sch-nattem  zu  II,  182  sqq. 
ihöreft  Dasselbe  gilt  von  den  ib,  II,  63  verzeichneteii  Wörternf 
itejtfo^j  ttavu^w;  ndpo/ig^  wie  denn  Benfey  II,  27ö  sq;  bereits  er- 
bat hat,  daes  die  II,  60  sqq.  behandelten  Wörter  mit  detf  11,275 
.  verzeichneten  zusammengehören.  DAsa  aber  die  Wurzel  dhu, 
fvä,  II,  271  sqq.  mit  der  Wurzel  dhva  (dhva-r,  dhvfi)  II,  320 
;.'  identisch-  sei ,  wird  Niemand  bestreiteu ,  der  sich  an  Beaf  11, 
m  eHnnc^rt  Was  das  zur  Erklärung  von  ^viog  dienende  Wort 
mkog  (eigv  biegsam,  weich)  betriitt,  so  geliört  dies  zu  hvap  (%an 

nui^atttOy  lat.  campns,  cubare^  cumbere>  bei  Benfey  II,  325,  wozu 
isere  Wörter  Abend,  eben^  Ebbe  hhizuzuRigen  sind,  in  denen. der 
ygrlff  s'hsh  neigen,  niedrig  sein,  sinken,  fafHen . hervortritt ;  gfcneigt 
;  aber  auch  :£=  gebogen,   biegsam,   weich    (verw.  mit  8ch-wach~, 

Benf.  II,  21/  wo  va  +  Guttural  aus  dhva  II,  320). 

219.  Mo^tpuß,  ijj  Beiname  der  Apftorodite  zu  Sparta;  sf^  war 
send  gebildet,  mit  verhülltem  Haupte,  die  Ftisse  gefesselt  Da 
B  Apjirodite  Morpho  ein  Bild  der  tranernden  Natur  im  Winter 
r  sein  scheint  (vergl.  Movers  Phoen.  I,  52.  58G),  mag  der  Name 
Topfpai  zu  oQqHvog,  /noQfp-vocj  ^Ogqi-tvg  bei  Benfey  II,  311  go- 
ren und  finster  ^  traurig,  trauernd  (vgl.  axv&QOinog  rs  xal  Av- 
v/aepog)  bedeuten.  Sonst  könnte  man  MoQtfuS  auch  einfach 
•  «=  umgeben,  verhüllt  =  züchtig,  schAmhaft  nehmen.  Vgl.  Prel- 

I,  224  und  unser  W.  Spbam,  verw.  mit  Schatten  (at-a/v-vij  mit  ob- 
9e-nus  und  fhcv-d^-gomog,  xv^d-  in  x^v^oi,  xv  in  xv^uv6g,  xväveog). 

220.  JHootf/kog,  6,  ein  feuerspeiender  Berg  auf  der  Insel  Lem- 
B.  Dieser  Name  ist  sehr  dunkel.  Zu  Ma&V'/kog  (ob  wie  mvi^xQog 

9 


-     130    — 

^  n^vijg'^)  vcrglciclic  ich  Bcnfey  II,  326,  wo  xnrvki]  von  hvat  = 
vat  ib.  II,  o23  (in  fr-oc),  mit  der  liedeutung  iici|;cii,  biegen,  wen- 
den, drehen.  Dort  ist  (zu  hvadh  in  xuydoq)  aucli  /ua&-ukkiqj  Be- 
cher, sainmt  xoi&wv  anzusetzen,  ferner  fionavv,  fioavv^  Haus  (wen- 
dend =  umwendend,  umdrehend,  umringend,  vgl.  mandira,  Haus, 
ib.  p.  44),  ob  f.  fioxvv  oder  von  hvas  (vgl.  die  slav.  Wörter  ib. 
p.  323  und  tat.  casa,  unser  Haus)  =  vas  ib.  I,  296  sq.  ?  Dem- 
nach bedeutete  Ill6av')rkoc,  gewendet,  gebogen  =»  eingebogen,  ein- 
geäcnkl,  vertieft,  ein  ausgcticfter,  kratoräluiliclier  Kessel;  Natürlich 
ist  diese  Etymologie  eine  blosse  Möjifllchkeit,  die  vor  eiqer  besser 
begründeten  von  selbst  wegfallen  wird.  Man  kann  auch  an  on/ 
bei  Benf.  I,  3G0  (zu  U,  23)  denken  und  IMoav/koq  f.  Foti/vm 
nehmen,  wonach  Mosychlos  dasselbe  (Becken)  bedeutete,  wie  nacb 
der  ersteren  Etymologie.  Endlich  denke  ich  an  vh,  vä,  wehen  (rap, 
dh-vap,  vftp-or,  Dampf)  bei  Henfiy  I,  2()2,  wpzu  lat.  vis-ire  (bes- 
ten, eig.  wehen,  blasen,  wie  ß^iot  (,  ß(d)tO'W  von  hva -4-'8,  ha  + 
8,  woher  auch  (pvaa)^  worin  vi  =  va,  wie  in  loy,  viola.  Diese 
letzte  Etymologie,  wonach  der  Moav^Koq  als  der  dampfende,  rao- 
chcnde  Berg  bezeichnet  wäre,  verdient  wohl  die  meiste  Beachtung. 
Nahe  liegt  es  hier,  an  den  ital.  Vesuvius  (vgl.  Lanuviiun,  Pacu- 
vius  u.  aa.),  Vesvius,  Vesbius,  Vesevus  zu  denken ;  doch  kann  ich 
mich  auf  eine  genauere  Besprechung  dieses  dunkeln  Namens  hier 
nicht  einlassen.     Vgl.  noch  Schwenck  s.  v.  Wasen  (=  Dunst). 

221.  Movw/ia,  //,  eine  kleine  Halbinsel  mit  einem  Bafeo 
zwischen  dem  Peiräeus  und  Phaleron;  Strabo  sagt:  ^Manychia  ist 
ein  halbinselähnlicher,  über  eine  kleine  Landenge  zugänglicher,  bohler 
und  grossentheils  sowohl  von  Natur  als  absichtlich  unterhöhiter 
Hügel.''  Vgl.  HolTmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  640.  W4e  ich  glaube, 
ist  der  Name  Movvx^/Ia  f.  Moyv/iu  verw.  mit  aToyvl^  und  mit  orvl, 
welches  letztere  Wort  von  den  Philologen  richtig  mit  yvaaw  (stos- 
sen  =■  stechen,  ritzen,  kratzen,  vvy/ttu,  wyfioi  xal  'yuQyuXiafioi\ 
verbunden  wird.  Das  Wort  vvtwM  stiUmmt  aber  von  hnu-x  bd 
lienfey  II,  182  sqq ,  aus  ha-nu-x  =  hva-nu-x  (^=9  Uawx  in  llrri 
^  Nei^e,  Abhang)  =>  dhva  (neigen  ib.  II,  320,  =  stossen,  ilhu. 
x)v-(o  II,  271  sqq  ,  wo  üodg,  stossend,  stechend  =  spitz,  weiter* 
hin  dslvw  und  (y-roVi/$)  H-  nu  -h  Guttural.  Wie  nun  fivwi<;  sieb 
zu  yvn^  q  verhält,  worüber  der  Art.  l[]viau  zu  vgl.,  ganz  ebenso  ver- 
hält sich  in  Betreff  des  Anlautes  Movwyja  zu  hvt)^  s=  ovv%;  näm- 
lich in  Movvv/Ja  erscheint  die  Wurzel  hma  (=  hva,  vgl.  g'ilin» 
aus  ft'ihva,  ib  11,  283,  dhnu^i  in  n^/fi/c,  (t/lüovij  aus  dhvÄ  =  liliv*« 
dhu  11,  2:74)  4-  nu  -h  Guitinal  Das  Wort  ciroVüg  aber  ist  an? 
Bü  -H  dhva  -I-  nu  -f-  Guttural;  neben  dhva  •+•  nii  kann  dhva  + 
na  (vyl.  hna,  Imu  ,  II,  182)  erscheinen  und  erscheint  wirklich  in 
.Vf)',  ifav,  diian  1"  dhvau  ib.  II,  27iu  So  kann  der  Name  iMiin)- 
chia  eifj.  Spit/.o  bedeuten  (oder  auch,  wie  //»^jH,  Neige  =  ciiviis, 
llü^el).  Gc wohnlich  denkt  man  an  eine  Conlvaction  aus  JUmvo- 
w^la  {^fiovvoq ,  fwvoq  und  vv%) ,  wie  man  das   Wort*  fuTivv^  in  der 


—     131     — 

Kegel  für  fiovuivvg  nimmt,  von  (xovoq  und  ovv^.  Aber  letztere  An- 
nahme ist  keineswegs  siclicr ;  das  Wort  fuwrv'^  könnte  einfach  stos- 
send  =  stampfend  bedcutci).  V}>:l.  (r/uoi^y  a/Ltiovtj,  Wind-stoss,  bei 
Benfcy  II,  274,  von  der  Wurzel  dhniä  f.  dhvä  =  dhva,  dhu,-  i^vco, 
=  mft  in  fjLai'fiuvti ,  /uai/uwüt,  Sonst  könnte  /limw'^  auch  stossend 
SS  schnell  (&küt,  &o6g  zu  dhu)  bedeuten;  aber  „stampfend^  wäre 
eine  passendere  Erklärung  des  Wortes.  Natürlich  gebe  ich  diese 
Etymologie  nur  als  eine  bescheidene  Vermuthnng.  Zu  Movv-v/Ja 
vgl.  fibrigens  noch  ßovvog  ans  hvan  bei  Benf.  II,  321  und  aVr-v^ 
Too  Ta(D)t  II,  323. 

222.  Movaa,  ij,  die  Muse,  wird  von  Benfey  11,  35  zu  der 
Warsel  ftva  (fivOf  vgl.  ^ii4.vi^-awja),  erinnern,  gestellt  und  danach 
die  Muse  als  die  das  Geschehene  ins  Gedächtniss  zurückrufende  erklärt» 
Ich  denke  an  die  Wurzel  f^a  in  futf-iua^  ^tut/nwo,  f^ui-fium^  =  f^av 
in  fia/vof^ai  und  lasse  die  Musen  als  die  stürmischen,  rasenden  ss 
begeisterten  bezeichnet  sein.  Aehnlich  Preller  I,  279.  Da  fiai-fAum 
ans  ma^  mä  =*  dhraä  (Benf.  II,  274)  f.  dhva  =  dhu,  &vo)^  so  idt 
der  Name  Mnvaa  ganz  gleichbedeutend  mit  &v7u,  &viug,  die  Ua* 
BendCi.  Begeisterte. 

223.  Mvyömv ,  o,  Sohn  des  Poseidon ,  Bruder  des  ^'AfivMq^ 
Kttnig  der  BißQvyttc,  Diese  Namen  sdieinen  mythisch  zu  sein;  sie 
können  ib  fivxdoiuai,  ßQv/aoficu,  mugio,  rugio  gehören  und  tönend, 
fichallend  bedeuten.  Sind  die  Mvyiovegj  ein  thrakischer  Volks- 
stamm  am  Olympos,  wovon  ein  Tlioil  nach  Asien  hinübergezogen 
sein '  und  in  Phrygien  sich  niedergelassen  haben  soll ,  als  Sänger, 
Töner  bezeichnet,  wie  ja  der  Gesang  bei  den  mythischen  Thrakern 
heimisch  war?  Vgl.  /twx^  zu  Benfey  II,  60  sqq. ;  auch  /uvdog  ge- 
hört dorthin.  Es  ist  aulfallend,  wie  viele  Namen  thrakischer  Stämme 
auf  Gesang  gedeutet  werden  können.  Vgl.  den  Namen  Oqu^,  &QffSj 
&eai%  &Q9}it  mit  &QtWj  &Q6og,  &Qtjvog  von  dh^v)fi  bei  Benf.  II, 
263',  ferner.  Tlöoivdg,  Bruder  des  Mygdon,  Stammvater  derEdoner, 
mit  d-ijdoSv;  dann  Ktxoveg  (kvan  bei  Beuf.  II,  63),  wozu  ich  be- 
merke, dass  Ilesychius  den  KUuny  als  Sohn  des  Amythaon  anführt; 
&vvoiy  die  Tbyner^  ein  thrakischer  Volksstamm  (vgl.  dhvan,  tönen, 
ib.  II,  275),  verw.  mit  Bi'&vvoi,  QQa^sg  Btdvvoi,  worin  ßi  «  vi, 
dvl  bei  Benfey 'II,  221  sein  kann;  auch  der  Thrakier  Pieros  und 
der  thrak.  Stamm  der  Pieres  könnten  als  tönende,  singende  bezeich- 
net sein,  von  hv§,  hvi  bei  Benf.  II,  60,  wofür  KibQiov  =  Thi^iov  bei 
Hoffmann,  Grchld  u.  d.  Gr.  p.  297  sq.  spricht.  Dassilfit^ac,  König 
der  BHger  am  Bermios,  von  der  Wurzel  (h)vid  (ib.  :i,  62,  wo  vad) 
in  dfIdiOy  /Lutduio  (vgl.  lidere,  x-()/i) Jf»', /t-kahov)  stammt,  scheint 
ciemlieh  waluscheinlich ;  und  wenn  die  Phryger  nach  dem  Zeugnisse 
des  Juba  als  die  Freien  bezeichnet  sind,  so  könnte  die  Richtigkeit 
dieser  Etymologie  doch  noch  einigem  Zweifel  unterliegen.  Zuletzt 
erwähne  ich  den  Namen  der  nafpXayovsg,  der  wohl  sicher  aus  dem 
Griechischen  gedeutet  werden  darf;  vgl  7raq>XuC(o  m\t  qQui^o)  ((pQud)^ 
a^qKMQuyttvy   s-prechon.     Auch  KoQoißog^   der .  Sohn    des  Mygdon, 


—     132    ^ 

kann  snmmt  gn7[fi\oq  zu  Benfey  H,  ]31  gehören.  Natürlich  sind  die 
meisten  der  eben  gegebenen  Etymologieen  leere  Spielereien,  die 
keinnn    ^nspriicli  auf  Jkachtnng  haben. 

224.  JUrxnX^,  ij ,  Merg  und  Vorgebirge  anf  der  jonischen 
Küste  Kleinasien»;  MrxakijfTfrncj  6,  ein  Berg  bei  der  Stadt  Myka- 
lesROs  in  JjiioticMi,  Chalkis  gegenüi)cr  Diese  Namen  könnten  von 
der  in  lat.  muc-ro,  Spitze,  u-fiv^,  stcdiend,  d-ftvamtp j  stechen, 
ritzen  crsciit'inenden  Wurzel  stammen  und  Spitzes  bedeuten.  Vgl. 
Benfcy  11,  42  sq.,  wo  mucro,  ßtu/fj,  itd/ui(}a,  U'/iwrTnoi ;  der  Wech- 
sel des  Vocais  u  mit  r  weist  darauf,  dasa  /u.  aus  F;  dadurch  kommt 
fMi/  =  /Liv/  (/«rx  in  roac-ro)  in  Verwandtschaft  mit  dx-tj,  ux-fio; 
ib.  I,  11:0  sq(] ,  indem  bei  uk  wie  bei  /tta/,  /uv/,  fttvx  die  Wurzel 
dhn  +  Guttural,  etwa  dhvag'  (ib.  II,-  275>  von  dha,  stossein,  &m, 
wozu  &odg,  spitz)  zu  Grunde  liegt,  welt^he  im  griech.  Wort  ^ifya» 
(acuo)  vom  unver4t0mroelt  erhalten  ist.  Vgl.  agd,  Ziegd,  eig.  sto»- 
send,  ib.  I,  345,  wo  ag'  aus  dlivag',  wie  unser  Ziege  f.  Zwiege 
klar  macht;  ferner  die  Sanskritwurzel  tig',  acuere,  gr.  cT-r/^ai,  venr. 
mit  s-techen.  Der  Grundbegriff  ist  stossen  a  ')  schlagen,  a  ^)  ste- 
chen, wofür  die  Analogie  von  rvamo,  pungo  u.  aa.  bflrgt;  stossen 
ist  aber  auch  =  ansstossen,  tönen,  (vgl  ib.  11^275  sq.,  wo  dhvan, 
tönen,  ganz  =  dhan  in  d-flvut,  stossen,  schlagen,  dann  dhväksh), 
weshalb  /crx  in  iiivY.doi.iai  sammt  fiun  In  /urjxdojuui  mit  juine,  ftv/, 
fia/y  stossen,  schlagen^  stechen  ursprünglich  dieselbe  Wurzel  ist 
Zu  den  Namon  Mykale  und  Mykulcssos  darf  man  vielleiebt  d^ 
Namen  des  Dcrgcs  JUvxfjyai  (bei  Hoflfmann,  Grchld.  n\  d«  Gr.  p. 
1230)  vergleichen. 

225.  MvQira,  rjj  oder  MtxQtva^  Tochter  des  Kpfj&svg  irod 
Gemahlin  des  Ooag  (vgl.  @orr/r//^,  eig.  Rufer^  Herolä  des  Menes^ 
theus^  mit  &iovaaot  ßenf.  U,  275  sq.,  aber  auch  ^oog,  schnell),  naeb 
welcher  die  Stadt  J^yrina  auf  Lemnos  benannt  sein  sollte.  Anden 
Hessen  dieselbe  von  einer  Amazone  Myrina  benannt  sein.  Der  NanM 
MvQiva  kann  tönend,  lärmend^  sansend  bedeuten,  nach  der  Wund 
s-vri  ib.  I,  460  »  s-var  =  mar  ib.  II,  39  =  fioQ^/Livg^Wj  mur- 
meln,  rauschen,  brausen;  verwandt  ist  alsdann  ptvQinfj^,  Ameise 
(summend),  bei  Benf.  II,  113,  wo  bh  aUs  hv  wie  II,  20  (bhag', 
bhug'  aus  hvag'j,  also  bhram  aus  hvram  =  dhvraoi  von  (dhvfi  =) 
dhri  II,  263,  aus  dhva  +  r  ».  dhva-n  II,  275,  stossen,  ansstoe- 
sen,  tönen.  Hieher  zu  gehören  und  ebenfalls  tönend  (ss  klagend) 
zu  bedeuten  scheint  dtT  Name  der  Mvqqu^  der  Tochter  des  & 
nyras  und  Mutter  desAdonis;  mit  7Pfi'(}pa  identisch  ist  v^oh!  JS^vpi«) 
Tochter  des  Theias,  Mutter  des  Kinyras,  nach  Strabo  auch  Nbdw 
einer  Amazone«  Stephanus  Byzantius  erwähnt  auch  eine  AmasoM 
jMvqXhu,  von  welcher  (oder  von  JUvoAoc,  einem*  Anführer  der  Ko- 
lophonier)  die  Stadt  MvjqX^iu  in  ßithynien  benannt  sein  soll.  Die 
Wurzel  iLivo,  (dumpf)  tönen  =  murmeln,  brummen ,  braiisei)  kaw 
auch  im  Namen  des  mare  Myrtoum,  to  Mvgrwoy  niXayoQj  (vergl 
aber  vrit,  Benf.  11,  318,  lat  Vertex,  aus  dhvfit  »  S-HiPud-iel)  Hegen, 


—     183     — 

ferner  im  Namen  des  mytUsohen  Volkes  der.  Mvfjuiäovs^j  das  vooi 
AcbUleus  (!A'/ikXfvg,  möglicher  Weise  «  sehr  geUend,  hallend,  «= 
B-fshaUend)  genTroja  geführt  wurde.  Hiereu  ist  n.u  bemerken,  dass 
ß^fiot  {ßgifi  »  f^'^Qf*  in  MvQfit^oiv)  Dicht  bloss  vom  Brausen  des 
Meeres .,  sondern  auch  vom  Brausen  des  Sturmes  gebrauiebt  wird; 
4ie  'Myrmidonen  können  in  der  Tbat  Luftstürmer  sein.  Wie  wir 
9iHsx  p>  88«die  p*  17  gegebene  Etymologie  des  Namens  Achüleus  (trotz 
Aty^^wvp.  111)  answeiielten,  se  scheint  auch  die  gegebene  £tyaio- 
^gie  der  Namen  Myrina,  Myrmidon  u.  s.  w.  (aber  nlciit  ^ie  vpn 
JMfil^)  eifier  andern  weichen  zu  müssen.  Vgl.  Forsch.  I,  14  sq., 
wo  wir  ^AQ'tjg,  'Fip-«ifc  ai^f  viur,  srri  =  Fb^ ,  F^Xa  in  iXavno 
redudr^  haben;  Fvg  JLonnte  aber  zu  /uvq  werden.  Demnach  halte 
idi  auch  Myrina^  Myrmidon  u.  s.  w.  für  treibende,  drängende,  jtS- 
gende^  .^iüge,  schnelle^  heftig  ^  bewegle  Wesen.  Vgl.  Benf.  II,  298, 
«ra  latp^Ho'aus  hval,  hvar  =  xsX  in  xilXw,  ^iXijq,  celer,  «  vuilq 
In  KmQo^j  a-xaiQüt,  a-Kigrau),  =■  yel  in  velex,  gk  nvg  in  a-nvg- 
^y^oi,  worin  der  Hegriff  der  achnell^  Bewegung  zum  Begriff  tan- 
ken, springen  modificirt  erscheint  wie  bei  Benfey  II,  275  {wb^t 
T#ns  von  4fava-).  Ich  erwähne  liier  noch  Atagfia^j  Mag/üvg,  Msq^ 
fivijq^  M^gfiffQ,  6,  der  erste  Freier  der  Hippodameia,  den  (teoo- 
inaos-tödtete, 

226.  MvgriXog,  6,  Sohn  des  Hermes,  Wagenlenker  .des  Oino- 
maos^  yon  Pelops  ins  Meer  gestürzt.  Vgl.  vrit  bej  Benfey  II,  316» 
)WiOVon  tat.  ver|-e^  S-4rudrr«l  (vflt  aus  dhvfit) ;  vFit  heisst  eig.  äjtß- 
)ien,  drtphen  ist  =3s  flechten,  wolier /e<t;()r.oc,  fj,  der  Myrt^nbaum,  die 
Myrte  als  ein  zu  Kränzen  (/uvgzivoi  atitpavoi)  verwendetes  Gewäcjis 
bezeichnet  sein  mag.  Myrülos  kann  ein  drehendes  =  lenkendes 
(ib.  IT,  314),  aber  auch  ein  dreliendes  =  wirbelndes  Wesen,  ein 
Luftstürmer  sein.  Der  Quellname  Mvgvvitaau  braucht  nicht  noth* 
wwdig  auf  /LtvgroQj  Myrte,  zurückgeführt  zu  werden,  sondern  kann 
fiexnoiia  (viele  Krümmungen  habend)  bedeuten  oder  auch  „wirbelnd, 
-fl-trudelud^,  also  f=  ötvi^^nna  sein.  Vgl.  auch  Jüivgrovauj  j/,  Berg 
bei  Kyrei^e^  mit  Uu  Yerte:(c. 

227.^  Motkog,  0,  Sohn  des  Ares  und  der  Demonike,  Bruder 
des  &iaTioq  (f.  QvtaTiog),  der  nach  Preller  II,  64  ein  Dämon  der 
Floth  gewesen  zu  sein  scheint,  aber  wohl  besser  für  einen  Luft- 
sftäjTBier  gehalten  wird.  Den  MioXoc  bringe  ich  nidit  mit  /utoXog, 
Avbeit  (fifoXog  ^Agrjog]  übrigens  geht  jLiwXog  vom  Begriff  geneigt 
06in|  sieh  neigen  b  sich  stemmen,  sich  anstrengen,  aus;  v^l. Benfey  II, 
278  sqq.  mit  II,  182,  wo  nitor,  navo)  zusammen,  sondern  mit 
^tiüXwip  ib.  II,  274,  von  dhmä,  stosscn,  schlagen,  aus  dhvÄ  =  dhva, 
dhji»  ^i/w;  von  dhma  =^  dhva  stammt  hmai,  bewegen^  erschüttern, 
ib.  II,  283.  Da  für  MdXog  auch  MwXog  erscheint,  so  mögen  hie- 
ber (zu  Benf.  II,  274.  283)  auch  die  Namen  MoXiovrj,  ri,  und 
MoXiovLi  y  rw,  (die  2  Mojionen)  gezogen  werden.  Preller  II,  165 
hält,  indem  ef  die  bekannte  Deutung  Welcker's  verlässt,  <ia8  Hcl- 
danpaar  der  Moüonen  für  ein  altes  Bild  des  Zeusdicnsitcs  nnd  der 


—    184    - 

susuniroengekoppelten  Einheit  von  Donner  und  Blitz  in  dem  be- 
fruGlitendcn  Gewitter.  Welches  aber  auch  ihre  frcnauere  mytholo- 
gische Bedeutung  sein  mag,  so  weiset  doch  aucli  der  Name  ihres 
Vaters  ÄIctor  (oder  Poseidon)  darauf  hin,  dass  die  Molionen  wahr- 
scheinlich als  stossendc  »  erscliüttemde,  stürmische  Wesen  zu  fassen 
sind.  (Dafür  spricht  auch  der  Name  MnXftovj  o,  Wagenlcnlccr  des 
Thymbräos,  uig.  wohl  stossend,  treibend,  in  Heweguiig  setzend). 
Ihre  Namen  Ktiarog  und  ^E^roq  (fUr  Fi^vrog,  vergl.  ^E^roq  = 
Ev^wTog,  ixijXog  s  iVK^Xog)  bedeuten  einfach  Besitzer  und  SchätEer, 
was  so  viel  ist  wii;  Herrscher,  Herr,  sie  werfen  also  kein  Liebt 
auf  ihre  mythologische  Bedeutung.  Zu  Evgvrog  vgl.  den  Nameo 
des  Hirten  Eurytion  und  Bonf.  U,  294  sqq.  Zu  hmal  aas  hvai 
bei  ßenfey  H,  283  vgl.  noch  II,  293,  wo  ausser  ndkXM,  nBUfJ^Ui 
lat.  pello  auch  griech  niXkut^  ^tX^jg^  KlXXog,  celer,  woiterhin  vek», 
ftoXiTv  (gehen,  eig.  sich  bewegen,  vgl.  gvi,  geben,  bewegen,  x/f«»^  tumi 
11,164)  anzusetzen  sind.  Mit  /tieX-ttv,  vel-ox  liesse  sich  derepirot. 
Volksname  MoXoaaoi,  MoXottoi  (MoXonaog  f.  MoXoKfog)  in  Ver- 
bindung brinjjren. 

228.  NdXifogj  6,  Zufluss  des  MvXumv^  der  mit  dessen  andern 
Zuflüssen  Novg,  ^j^/sXwog,  KdXutfig  dem  Alpheios  zuströmte.  Vgl. 
HoiTmann,  Grrhld.  u.  d.  Ur.  p.  11G4,  und  Curtius,  Poloponn.  I, 
358.  393.  Wie  die  Namen  'A'/eX-focg  (vgl.  oben  p.  16—7),  Ki- 
Xu^og,  MvXddtv  (zu  vAao/?  vgl.  Benf.  I,  46,  wo  ul,  vil  aus  val, 
var  =  8-var,  svri,  I,  460.  II,  7,  =  mar  II,  39,  aus  hvar,  dhvar 
s=  dhvii  in  dhri  II,  263;  hvar,  hvri  in  yg,  «(>,  /(>,  11,  129  sqq.» 
wozu  unser  heulen,  verw.  mit  Italien),  Novg  (vgl  /yoog  =  /fo^/j 
xvo'y;,  Knarren,  Geräusch,  von  hnu,  ib.  II,  182,  stosseii  =  aus^tos- 
sen,  tönen,  Icnackcn,  knappen,  knarren,  knüllen  u.  s.w..  vgl.  11,05. 
63 ;  anders  über  Norg  Lobeck,  der  an  mw  denkty,  so  köntUe  aocb 
NuXiffog  tönend,  lärmend  bedeuten,  nach  der  Wurzel  nar-d  (löiienj 
ib.  II,  5«ö,  die  ich  schon  im  Namen 'Eyagtifjt.  Kyuobrtj  (ygl.olm 
p.  41)  erkatmt  habe.  Ein»  Fortbildung  von  nar  durch  bh  (nar-bh, 
nri-bh)  konnte  zu  vuXtff  werden,  wie  xaXid  ib.  II,  320  aus  hvar-d. 
hvfi-d  entsprang.  Natürlich  ist  diese  Etymologie  eine  sehr  unsicliere. 

^'29  N'u^og,  ijy  die  grösste  der  Kykladen,  die  dem  Dionysos 
heilig  war.  Die  i\l eisten,  wie  Schwenck,  Andeutungen  p.  ir>8,  Uoff- 
roann,  Grchld.  u.  d  Gr  p.  1418  not  77,  nnd  Benfey  II,  53  nebnieu 
an,  dass  Nd'^ng  dialektisch  für  vanrT0^i=  rd'Tog,  viJGog,  Insel,  steht. 
welches  Wort  schwimmend  (auf  dem  Wasser)  oder  vieiraehr  feucht 
nass,  benetzt,  vom  Wasser  bespült  bedeutet.  Sonst  wird  iVo^o^aoc*! 
von  einem  Worte  r«5ai,  opfern,  eig.  stossen,  hauen,  schlagen,  schlach- 
ten, verw.  mit  vvmuo  und  lat  neco  (vcrl.  ßötticher,  Arica,  p.  84), 
hergeleitet;  danach  wäre  die  Insel  als  die  dem  Dionysos  geweihte 
Opfer-insel  bezeichnet.  Andere  nennen  einen  alten  König  Naxo?. 
von  dem  die  Insel  benannt  sei.  Dieser  König  ZVaSoc  könnte  ^ 
Jio-vvaoc,  'An^v-vv^og  =  'Atvc  vd'toc  (Forsch.  I,  45)  sein.  Da  die 
Insel  wegen  ihrer  Gestalt  nach  Plinius  auch  Stvongyle,  die  Runde,  i 


—     135     — 

geheissen  haben  soll,  so  Hesse  sich  auch  an  die  Warzel  hna  bei 
Benfeyir,  182  sqq.  denken,  woher  unser  Wort  Narken  (gekrümmt^ 
gebogen,  geneigt)  und  roxi],  vccMg,  Vliess  (geneigt,  gebogen,  bieg- 
sam =  weich),  verw.  mit  goth.  hnasqus,  weich,  zart  (Schulze,  Goth. 
Gloss.  p.  141a),  weiterhin  mit  dem  Zendw.  nämi,  nami,  adj ,  qui 
penche,  qui  sMncline,  doux,  tendre,  aus  hnämi,  bei  ßrockhaus,  Gloss. 
z.  V.  8.  p.  373a. 

229a.   iV«(w?,  rj,  auch  NuQvxog,  ij,  Nagvxiovj  t6,  Stadt  und 
Festung  der  ozolischen  Lokrer,   Tleimath  des  kleinen  Ajax;    vergl. 
Hoffmiinn,  p.  487«     Der  Name  könnte  fest,  Festung  bedeuten.  Vgl 
vaQ-w-ukog,  ein  geflochtenes  G'eföss,  von  einer  Wurzel  {<y)vaQ,  dre- 
hen (eig.  neigen,   biegen,   krümmen,   dann  neigen  =b  engen,  eng, 
gedrang,  knapp,    fest  machen),    die  aus  sa  +  hna  entstand;  \vfh 
Benfey  11,  182  mit  I,  292.  Den  besten  Aufschluss  geben  hier  die 
deutsehen  Wörter  Schnur,  schwed.  snor,  snöre,  snara.  Island,  snara, 
snaura  (gr.  vfVQov,  vgl.  altnord.  snüa,  drehen,  Benf.  I,  292),  althd. 
anaor,  Strick,  snaraha,  Schlinge  —    Wörter,  welche  Schwenck  is.  v. 
Schnur  richtig  mit  nähen,  nahe,  Noth  verbindet ;  vgl.  vvq(o  :  vvaao) 
bei  Benfey  II,   183,  wo  der  Regriff  neigen  =^  stossen.    Mit  Schnur 
susammen  gehören  schnurren  =  schrumpfen,  bair.  schnnrkeln,  scbnur- 
pfen,  säinurfen,  mittelhd.  snerfan,  von  snaran,  woher  Schnur,  mit 
dem  Grundbegriff  des  Neigens  =::  Eugens,   Fögens,    Festmachens; 
dazn  isIMnd.  snerkiur,  die  Runzeln,  snorkinn,  runzlich,  unser  Wort 
Schnörkel,  (eig.  Neigung,  Biegung,  Rrämmungs=)  krnmrageschlun- 
gene  Linie,    ferner  (ohne  Präfix  sa,   also  von  der  einfacheren  Ur- 
form h-nar)  Schweiz,  nirggeln,  nirggen,  nirrlen,  kleinlich,  knickerig, 
knauserig  seiu,  engl,  narrow,  enge,  klein,  eingeschränkt,  verw.  mit 
-nahe  =  eng   (Benf.  II,  17  sqq.  322,  wo  kantl/a  =  ano:a),    dann 
mit  ge-nau,  knapp,  noppen  =  zwicken    (vergl.  zwingen  =  engen, 
dli vang' =  ang' :  Benf  II,   17),  ferner  mit  Knorren,  Knorpel,  Knorz 
*=s  Knorren,   Knirps  =  kleiner   (enger,   gedrückter,   zusammenge- 
drückter) Mensch,  Schweiz,  knirben,  gnirben,  nirben,  knausern,  gnirbi, 
Knauser,  fränk.  knorkeln,  knörkeln,  karg  thun  u.  s.  w.     Aus  dem 
Griechischen  gehört  hieher  noch  vuQXf],  ij,  das  Ersteifen,  Erstarren 
(vagxdwf    steif,  starr  werden,  torpere),  ein  Wort,  das  Benfey  II,  55 
gar  nicht   genauer  angesehen  hat,    wie  ich  bereits  Forsch.  I,   112 
bemerkte.  Zu  vuq-x  vgl.  vax  in  vuacHji),  wo  neigen  =  engen,  drän- 
gen-, drücken;    vag    verhält   sich    zu   rax   wie  vvqw  zu  vvaau)  für 
vv%j(ß^  Benf.  II,   183 — 5.  In  rax^,  vd-Aog  erscheint  der  Begriff  ge- 
neigt, biegsam  =  weich.    —  Der  Stadtname  Ndgv^  nun  kann  ge- 
neigt,   geengt,    gedrängt  «=;  gedrang,   s-tark  (aus  sa  -4-  dhvar  -4- 
Gutt.  bei  Benf.  II,  279,  wo  dringen,  drängen,  drücken  neben  dre- 
hen anzusetzen),  fest  bedeuten,    üebrigens  verhält  sich  vuo  (dliva- 
na-r)  in  Ndiw^  zu  dhvar  in  ge-drang,  s-tark  wie  yvan  :  yan,  xan 
ib.  II,  324.  Vgl.  Forsch.  I,  114.  170.  198-9. 

230.   NuvßoXoQy  o,   Sohn    des   Lernos,    Vater    des  Klytoneos 
(KAvToV/jfüc);  ein  Sohn  des  letztem  helast  Nuynking,  welcher  Name 


r^      130      — 

von  vuv^  und  nkioi  hergeleitet  wJicd.  Qlen  (famon  SHuvßQko^  duf 
mau  wohl  von  ßäkkui  {ytja^  ig  n,6vf.oy  fidkXhtv,  vgl.  Pott,  ^.  F.  j^, 
200)  trennen  und  zu  fioXti^j  [ikuitjxtn  f.  (iolmaxw,  Uit.  ul  ux  aiub- 

010,  uoseroi  wallen  (.wex^n  diea  nicht  aus  wandi'len  cojUral4rt  xsl) 
stellen.  Vgl.  [ioX  in  nifiokknij  uiftiffokiio  \ifs^  Be^f.  I,  49^7  /sq.  SoQSt 
könnte  man  Nuvßokog  a4,^4i  iür  »  yutTj'  ikuvvfov  nehmen ;  vergi. 
pcilo  bei  Benf.  II,  293  mit  [iukkm  II,  291  (beide  aus  hviil),  uod 
ßukkfü  in  der  i^edeutung  schütteln^  stossen,  treibeiij  bew^egen. 

231.  NbuiQu,  r^i  ')  eine  Nymphe,  MiUtter  der  Lainpe^tia  V9<i 
Phaethusa  (vom  Helios) ;  *)  Tochter  des  Pereus,  Gemahlin  des  Alew. 
Mutter  der  Auge.  Ich  stelle  den  Namen  Ntiu^  f.  NdF'uif^  Ifa- 
FuiQu  zur  Wurzjcl  snu ,  tropfen »  hei  Be^nfoy  II ,  .Ö3  i  wovon  vm 
fliessen,  quillen,  hervorqujiUen ;  vgl.  j^vapti^  Qitiy  ßkvCti^  b^  Hß- 
sycliius.  Was  bedeutet  nup  Niutga  f.  NdFagjß^  Etwa  ^^esMiu^'^? 
Ich  sage:  nein,  Niai^  |)C()eutct  „^änzend^.  Vgl.  Jieuf.  ü,  läö, 
wo  ghri,  spargere,  lucere,  stjUace,  fluere,  a|Us  hyri,  dhvri,  4^)r4ir  = 
^uk-uaaa,  t^uk^iQog,  l^ak-nto,  a-rik^ßiu,  d-fQriLai^  u  «.  w.  O^r  Re- 
griff quillen,  hervorquillen  ist  ssi  leuchten;  (lurch  welcj^  I^eeav^- 
bindung  quillen  «  leucbyten  ist,  kann  ich  natürlich  nid^  wisBep, 
ich  glaube  aber,  dass  stossen  » i^ehwif^gep,  w^erfen^  streuen  ^f  4«n 
allgemeinern  Begriff  zu  halten  sei,  woraus  4^8  t'Og^iffe  iHuiUeD  juid 
leuchten  sich  entwickelt  Mep.  Vgl  auch  Benf.  |!^  q37  — ^09  über 
atpu.  Mit  NiuiQu  zusai)?nien  zu  stellen  ist  vioqo^^  funkelnd,  lauifit- 
tend ,  wie  tjroip ,  uldfnjj ;  vw^m  i^t  aus  vajPa^  =s  }V^  9  Y^  ^ 
vviQ,  Zu  erwähnen  ist  hier,  ()ass  auch  /j'ooqy  x^ot^,  Ton  =^  Knaii, 
Knarren,  Gerätiscli,  zm*  Wurzel  hnu,  stossen  (aus  hvu-iiu  ~  dhva-n 

11,  275,  wo  unser  tönen)  ib.  II,  182,  v^fl.  mit  II,  (>3.  5;>,  gebort; 
stossen  ist  =  ausstossen,  tönen,  blasen,  leuchten  (heil  sein  =tÖD<Ti 
und  leuchten)  wie  dhv^n,  ib.  II,  275,  verglichen  niii  uii  I,  181" 
uv/j(t  (huuchend),  uvffiog^  Sskrit  anala  (Feuer)  lehrt.  Auch  di? 
von  ßenfey  II,  124  —  135  behandelten  VVurzeln  mit  deu  Beji^rilfen 
leuchten,  tönen,  die  sich  durch  „hell  sein^  verniilteln  lassen,  ge- 
hören zusammen.  In  den  von  Benf.  II,  52  —  4  behandelten  Wör- 
tern aber  mnss  das  Prätix  sa  angeiiommeu  w^erdcp  (es  bit^ibt  also 
nA,  na,  nu  aus  hna,  Inui,  ha~na,  ha-uu,  hv£^-pa,  hva-nu,  >vq  hva 
=  liu  II,  11)4,  x^  J"  ;^*w;  vgl.  sua,  snu  U,  182  aus  sa .-+- na,  nii, 
hna,  hnu,  hva-na,  hva-nu  II,  320  sqq.  =  va-  I,  285  sqq.)  ffi<J 
in  den  II,  55  verzeichneten.  Vgl.  unser  sch-narren  =  knarreii; 
sch-nattern  aus  sa  +  (k)naUeru  u.  s.  yt.  Zu  NeaiQa  in  begrifil 
Hinsicht  vgl.  den  Namen  Ni()ft'gt  worüber  der  betretende  Artitei 
naßhzuseh/cn. 

232.  Nsi)/]j  Nbduf  i^,  Gränzfluss  zwischen  Messenien  und£li^ 
von  einer  arkadisclien  Nymphe  benannt;  Nsäiov,  6^  Fli^ss,  der  bei 
Pharä  in  den  messenischen  Meerbusen  fällt;  iVf^ourr/«,  /J,  Peiiiainc 
der  Athene,  welche  an  dem  Flusse  Nedqn  pin  Heilio^thum  liattf. 
Diese  Namen  weisen  auf  eine  dem  althochd.  naz ,  unserm  u^i 
entsprechende  secundäreBlldji^ng  der  Wurzel  n^,  n^^  snA  belBeMl^l^  | 


b2j  aU^  aj^f  .619.6  WiurKelforfi)  nad  ^=s  vu^ ,  ^^ d ,  t^od.  FLU*  daiHiit 
ycrw^odt  liaUe  ich  jetzt  das  Wort  vtxruQj  eigentUcb  Qiiillendfiiß, 
Flieftsend68,  Naas,  vou  eiuer  WurzeifoFm  soa  (so^)  +  jGriitturdl»  wje 
ftie  für  v/j/üi,  8^W4ioiii6D,  inid  v^aoq  (f.  vi^iaaogj  va3\j%  oder  vq,x- 
jö^)  ib.  Ily  53  ;vigeiioii^in:eii  wird.  Vgl  Z4v^v%o<;y  YißjeUhf^f  Fors^i. 
),  ^9  dann  Schwenck«  D.  W,  ^.  v.  ]^ix6  (wo  dier  f  ^ussuame  N«ckar 
«rw^äiin^  wii^). 

233.  Ifdaaogy  o,  eiv  Kentaur ;  auch  8  ]iftarog,  6,  (ßJ^k  Nhaog 
und  'ffuofog),  Fiuss  in  Thrakien ;  dazQ  Ntaao^,  6,  Sohn  d€^  Tl?^- 
a^lJois,  N^aofovig,  //^  aker  Nai»ß  Thessalien« »  /f  Nsaoi^lg  ki/iÄy/j, 
S^ß  in  Thessalien  bei  Larissa.  AJl^  diese  N^mei)  köm^^n  r<Mische.n^ly 
)$rip(»iHl  jbedeuten  und  241  Benf/ey  II,  63  geböreii,  wo  i^  den  Qm^- 
D^novan  K/lyß9(kg  (sc^uatternd^  k^Atternd,  vergl.  k^^rrea,  knajüieu, 
ki^appen)  angeset;Kt  habe.  j)e30^9(4cr8  passend  ist  diese  Bedejutui^g 
f)JMr  den  K^-'ntiiuren,  während  der  FiMssiuiine  N6st<09  eUef  zu  üenfey 
II 9  Ö2  sq.  K^^ren  und  mit  unsorsd  ni^ss  verwandt  sein  ^urflüe. 
fLheniakin  geh'mv  Mild  ^"f  4^9  feu4:bt9  l^^metit  sicJi  b^zieilien  k«^n 
^der  Nttnie  N/invotQj  6  (vgl.  s^ehwenck^  Andeutungen  p.  Iä0)>  den 
JBenCpylly  181  sicher  AUirLuhtig  zu  nab»  nadh,  y^j^^  yerbinden,  ßtejlt 
ujid  fiir  «bpjen  VerJUipder  erklärt;  da^s  NinrotQ  (f.  IfidriDQ  von  i^^, 
w.0|ÄI»9ir  der  vorige  Art.  aui  vgl.)  ein  Fliessender  oder  eint^Mscl^r 
.^eiftuschmacher)  ist,  dafür  bürgt  u^  seine  Ab8ta;mmung  vop 

234.  NijXsvg,  o,  Sohn  des  Poseidon  und  der  Tyrp«  pru4pr 
des  Pjdias,  Vater  des  Nestor«  der  aus  Tbes^f^ien  piach  Mesaenien 
sog.  Doch  möcht»  ich  beide,  den  Nestor  wie  den  Meleus,  tflcht 
Diit  derselben  Ziiversirht  m  W^ssergöttern  machen,  wie  dies  von 
Scbwcnck,  Aiidciitiujicn  p.  180,  geschieht.  Denn  beide  können 
recht  wolü  Dämonoii  d<T  Mü^nienden  Ilimmeiswogen  ßein,  wie  ja 
l'pseidon  selbst  nianciien  Spuren  und  Au.alogieen  nach  zu  schliesspn 
ursprünglich  ein  Lnftgott  war.  Vgl.  auch  von  Noorden,  Symbole 
fite.  (Bonn  iS5ö)  p.  23-  2ü.  Und  neben  rarri,  flii'sscn,  wovon 
vTtQog  (f.  vuFuQog  von  vuFuf  vuvin,  vgl.  «r/;  f.  dFuTi])  und  ZV/^- 
QtvCt  y^ovop  iiilerdiugs  auch  Nrj^ivg  stammen  kann,  haben  wir 
yvooc^  /j'o/j,  auch  xvpng,  xvntj,  Geräusch,  KnarrcUt  l^ärmen,  worin 
ßine  Wurzel  hnu,  tönen  (zu  Beuf.  II,  G.-^  »us  hanu,  livanu,  hva-nu, 
lat.  ca-p-o,  dhva-nu,  vgl,  dbvan,  tönen  11,  27;')),  idcntiseii  mit  hnp, 
süssen,  ib.  II,  182  (=  ausstossen,  tönen)  erscheint.  Von  huu^  nu 
=5  hu«,  pa  (ib.  II,  182)  können  N^kevg  {vtjk  =  ruFaXl)  und 
JNia^oiQ  (bna  +  dh  in  Kdvu&'Og^  vijaau  f.  hvrid^ju,  die  8ch-l>at- 
ternde  Ente,  v^l.  xuva/og)  stammen.  Zu  Neleus  gehört  NfjXoS,  tj, 
Gemahlin  des  3fdva/og,  welchen-  letztern  Namen  ich  schon  mit  xa- 

■  va/og  und  ovivd/tti^  tnivot  (vgl.  xivvoog  =  /nn^vQog)  in  Verbindung 
gebradit  und  für  =  tönend  erklärt  habe.  Vgl.  noch  unser  Wort 
knnllen,  von  hna  +  1,  wovon  Nf/Xi-vg  für  Nalßvg,  NiXjtvg  =■ 
Mftktvg  (^nd^re  Form  von  NtjXivg)  hergeleitet  werden  kann ;  von 
fcu^rren  ;=  knallen  (eig.  tönen)  stammt  wohl  ^EvaQizrj  f.  liyfJtQtft], 
ohcu  p,  41.     Diu^u  vgl.  Sofiwenck,  D.  W.  s.  vv.  kp^llpo,  schp^P^ 


—    138    — 

schnell ;  knallen  ist  nach  Scliwcnek  =s  einen  Schall  von  sich  geben, 
eifi^.  aber  =  stossen,  schlagen;  daflir  zeugen  angels.  cnyllan,  die 
Glucke  schlagen,  cnyllisaii,  schlagen,  cnyll,  der  Glockenschlag,  schwd. 
knall,  der  Knall,  engl,  knel,  knell,  der  Glockenschiajr,  der  schlageude 
Pohl.  Vgl.  auch  lat.  nola,  Schelle,  Glöckchcn  (Ävienus).  Gleicher 
Abkunft  mit  knallen  ist  nach  Schwenck  knacken,  unter  welchem 
Worte  er  angels.  cnocian,  cnucian,  schlagen,  schwd.  knaka,  schal- 
len, tönen,  knacka,  schlagen,  engl  knock,  stossen,  schlagen,  klo- 
pfen u.  s.  w.  aufführt.  In  schnallen  ss  einen  Schall  hervorbringeD, 
knallen  nimmt  Schwenck  als  Grundbegriü  den  der  schnellen  Bewe- 
gung an;  schnallen  heisst  nach  ihm  zuerst  rasch  bewegen,  dann 
soll  es  den  damit  verbundenen  Laut  bezeichnen.  Wenn  aber  die 
Ansicht  Schwenck's,  dass  schnallen  zu  dem  Stamme  des  Wortes 
schnell  gehört  (vgl.  mittelhd.  snal,  die  plötzliche,  sclmclle  üewe- 
gung),  richtig  ist,  so  bedeutet  doch  dieser  Stamm  elg.  stossen  mid 
gehört  zusammen  mit  den  bei  ßcnfey  II,  182  sqq.  verzciclineten 
Wörtern ;  stossend  ist  =  treibend,  vorwärts  drängend,  eilend,  scliuell 
wie  dofig  ib.  II ,  274 ,  a-ntvdto  ib.  1 ,  559  {nvd  wohl  f  nv^  = 
unserm  s-puten,  und  nvd-  aus  hvadh  =s  vadh,  vädh  in  <ü3--^m  ib. 
I,  2Ö3  sq.)  u.  aa.  Beispiele  klar  machen.  Der  Kegriff  stossen  •(=  hef- 
tig bewegen,  treiben)  ist  aber  auch  «  ausstossen,  hervorstossen. 
einen  Ton  hervorbringen,  tönen,  wie  &(ova(Tfo  von  %H?  ib  II,  275 
sq.  beweist.  —  Schliesslich  bemerke  ich,  dass  man  dem  Namcu 
N^Xft'g  vielleicht  am  richtigsten  den  Begriff  der  heftigen,  sch-iiellen 
Bewegung  beilegt,  wenn  auch  sonst  im  Griechischen  keine  Wurzel 
val ,  stossen ,  erscheint ;  doch  vgl.  ra  :  vv  :  rrg^io  ==  vvaaui  bei 
Beiifey  II,  18.S,  eig.  stossen  =  stechen,  pungere  ;  bei  lienrey  il, 
185  erscheint  nud,  stossen,  woncbcn  nad  (=  vtd  in  IVtarntQ,  der 
dann  ein  stosscnder,  {reibender,  heftig  bewegender  Dänion,  wohl 
der  Luft,  wäre)  bestellen  konnte.  Mit  yv(jn<o  f.  xpvanfo  von  ImQ 
zusammen  gehören  die  Wörter  xvciot,  xyaädXÄfo ,  xv/jd-w,  xfmj 
(ycridfj)y  xyviüy  xvvCm,  worin  der  Begriff  stossen  =  stechen  wie  in 
(T/ä(o,  (T/u^(o  zu  ritzen  u.  s.  w.  modilicirt  erscheint ;  vgl.  auch  uu- 
ser  schneiden,  schnitzen,  sehnitzoh),  schnätzeln  u.   s.   w. 

235.  .V/Wm,  ^',  Name  mehrerer  Städte;  namentlich  hiess  so 
eine  Feste  in  Lokris  am  Fnss  drs  Oeta,  nahe  bei  Thermopylä.  Wie 
Benfey  II,  182  sqq.,  der  das  Wort  vUt]  einzig  richtio  gefasst  Iwt. 
lehrt,  kann  Nfxuia  geneigt,  declivis,  bedeuten  und  jede  auf  einer 
Bergneige  gele^iene  Stadt  bezeichnen.  Vgl  auch  JVixvq/q,  ovop 
Tfinov,  Suid.,  ferner  NTaoc^  d,  der  Hügel,  worauf  Megara  gvW 
war,  vielleicht  f.  Ntxjng  =  Nianoq  =  NTaoq,  bei  Thukyd.  IV,  11^ 
Ebenso  gelasst  werden  kann  der  Name  NTtru,  rj,  auch  JV/aau  ge- 
schrieben, Stadt  in  Böotien^  nach  Homer  Jl.  H,  508.  Doch  »imi 
dies  unsichere  Verniutliungen. 

23().  Nifififi ,  ;; ,  ')  Tochter  des  Tantalos  und  Gemahlin  dc: 
Amphion,  ^)  Tochter  des  Fhoroneus,  Mutter  des  Argos  u.  Pelilsgo^ 
(vom  Zeus).  TreUcr  H,  2(>9  drückt  sich  über  die  Niobe  also  ao^ 


( 


—     139     — 

^Nfobe  ist  selbst  die  Rhea  dieser  Berge  und  dieser  Thäler  (am 
Sipylos  und  in  der  Gegend  vOn  Magnesia),  die  fruchtbare  Mutter 
und  docli  so  traurig^  im  Früiiling  prangend  in  dem  Sehmucke  blü- 
hender Kinder,  im  Sommer,  wenn  die  heisscn  Pfeile  der  Götter  des 
Lichtes  treffen,  verwais*t^  u.  s.  w.  Schwcnck,  Andeutungen  p.  196, 
L  uod  Welcker  ib.  p.  288  nehmen  Nmßij  für  Nfoßtj  von  rtog,  neu, 
I  frisch.;  Nto-ßij  könnte  friseb-scheinend,  frisch,  jung  aussehend  (-/!^^ 
Btt  bba,  (pu  bei  ßenf.  U,  101)  bedeuten.  Sonst  Hesse  sieb  ^ßrj  auch 
•  SU  bhü,  ffü(o,  bei  Benfey  IF,  105  sq.  stellen,  wo  ngsn-ßv^,  nQsa- 
ßa  f,  nQsa^ßsFa  So  wäre  Nioß'fj  =s  vsotpvijg,  vfoßXarfrng,  vso- 
&ßjld}g^  frisch  grünend.  Ucbrigens  ist  die  Annahme,  dass  Nioßti 
für  Neoßij  steht^  nicht  durch  dialektische  Analogieen  wie  z.  B.  do- 
risefa  Oiog  ==  d^t6g  zu  beweisen  und  bleibt  immerhin  eine  sehr  pre- 
cire;  eine  ändere  Deutung  des  dunkeln  Namens  zu  versuchen  ist 
daher  nicht  nur  erlaubt,  sondern  sogar  gerathen.  Vgl.  die  Sskritw. 
snih,  feucht  sein,  zerfliessen,  gael.  snidh,  tröpfeln  (dh  f.  gh)  bei 
Benfey  11^.54,  wo  gr.  vitpu  (accus.),  Schnee,  f.  vihFa,  yiffug,  if, 
nach  Benfey  eigentlich  der  ^zerfliessende,  schmelzende^  Schnee. 
Ebendahin  könnte  Ntoßti  für  Nthoßtj  gehören  und  ^feucht,  nass 
aueaehcnd^  bedeuten;  der  Name  bezöge  sich  etwa  auf  feuchte  frucht- 
liare  Minderungen,  auf  reichlich  bewässerten,  üppig  wachsenden  Wie- 
8#ngnind.  Vgl.  M^XIßoia  oben  p.  131  (so  hiess  auch  eine  Tochter 
der  jfiobe,  nach  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  653  not.).  Weit  wc- 
ni^r  nahe  liegt  es,  den  Namen  auf  die  in  einen  Stein  verwandelte 
Niobe  zu  deuten,  deren  Thränen  unaufhörlich  oder  nur  im  Somni  t 
tfleseen  (Jacobi  l.  c).  Sonst  könnte  man  feucht,  iliessend  auch 
ganz  allgemein  für  =  reichlich^  fruchtbar  nehmen,  wie  denn  aus 
deinBes<rifF  fliesson,  quillen  häufigder  Begriff  des  reichlichen,  frucht- 
baren Waohsthums  hervorgeht.  Vgl.  OXsvq^  Olutiv^  OXiuc,  OXvovq 
(lauter  Beinamen  des  Dionysos,  die  sich  auf  reichliches  Wachsthum 
und  Ueberfluss  bezichen)  mit  (pXtat,  rpXvot,  ßXvu)^  lat  fluo  u.  s.  w. 
237.  Ntofvg,  0,  Sohn  des  XuQonog  und  der  'AyXaiu^  wegen 
seiner  Schönheit  berühmt,  nächst  dem  Achilleus  der  schönste  Grieche 
'vor  Troja.  Der  Name  gehört  wohl  zu  snih,  (lie<)sen,  bei  Benfey  If, 
54,  bedeutet  aber  nicht  flicsscnd,  sondern  glänzend  =  schön.  Vgl. 
Benfey  II,  195  über  ghfi,  spargere,  lucere,  stillare,  fluere  und  den 
ArL  NtatnUf^  wo  auch  über  vtoQ^oif/.  N^osvg  steht  wohl  für  2vth^ 
a^'BvCf  vgl.  7(W)g.=  iuQog.  Verwandt  sein  und  von  einer  Wurzel- 
form  8*nidh  stammen  können  lat.  re-nTd-eo^  mteo,  nitidus  u.  s.  w. ; 
vgl.  rutilus,  wo  t  aus  dh.  Da  der  Begriff  leuchten  häufig  =  tö- 
nen und  tönen  =:  blasen  (vgl.  schniebcn,  schnauben,  niesen,  Benf. 
II,  55  und  dazu  II,  63,  wo  hva-nu  =  (d)hva-n  U ,  275,  =  an 
r,  1 1 8),  so  gehören  hioher  auch  nTdor,  Duft,  Dunst,  Brodem,  Dampf, 
gricch.  xvTna,  xv/fraa  f.  xyii^ju,  von  hni  ib.  II,  182  sqq.,  stossen 
=3=  ausstosseii,  =  hna,  hnu  =?  s-n  (a,  i,  u)  ib.  II,  o5.  Vgl.  auch 
fivtjOov,  Ttir,  Dill,  Anis  (duftend),  für  hvtjSov  von  einer  Wurzelf. 
hnadh  s^  hnidh  in  nider,  vmaa;   riv/j^ov   ist  verw.  mit  yij^faa  (ixr 


^     140    -- 

kvtjx>ja^  laL  anos,  Ento,  von  hnadh  (bnath?)  e\%.  stosam  ■=  aas- 
Btosscn,  *)  blafteii,  ')  tünen,  aGhnattem.  I>aa8  wir  übrigens  für  die 
Namen  Neära  und  Nireus  so  wie  fUr  nSgo^  gaos  getrost  eine  Wiv- 
Eel  yv^  fiy  leuchten,  aufstellen  dürfen,  erhellt  aus  folgender  Zusam- 
menstellung. Verffl.  bnu  aus  ha-nu,  hva-nu  (stosseo,  eig.  neigei) 
bei  Henfey  U,  182  mit  hau  ib.  II,  276  aus  hva-n  (<=  hu,  dhi, 
^J-oi,  -h  n),  wie  gr.  xaivot  and  fpivw  beweisen;  ferner  vergl.  Ii^ 
cin-is  und  can-o  (ib.  II,  63)»  unser  S-cheia,  s-chöo  mit  hell,  wr- 
X6g,  ballen,  xuktw,  s-chier  und  rein  f.  hrel<-n  l=»  kqI'-vov)  oben  p. 
91;  s-ebön  neben  xctk-^g,  bell  (wie  can-o  neben  xaX-dta,  halkij 
Ewiugi  uns  zur  Annahme  einer  Urwunel  (d)hvan,  leacht^,  die 
ganz  =■  dhvan,  tönen,  bei  Benfey  II,  276.  Vgl.  darüber  dflp  Ar- 
tikel Tti'uyrjq,  Nun  konnte  neben  hvan  (ban),  teojcbteQ,  hnrBßj 
hva<-ni,  hva-nu,  contrahirt  b(va)na,  h(va)ni,  h(va)na  treten,  wie 
Ima,  hnu  ib.  ]I,  182  als  gani  gleich  mit  han  II  ^  276  ersfteiBt 
Dass  diese  Wurseiff.  hna,  hnj,  hnu  oder  na,  ni,  nu  oder  a^na,  hu, 
8-nu  (vgl.  den  Art.  Niaiga  p.  136,  ivo  sna,  sni,  snü  beiBsDlH, 
&2  sqq.  auf  sa  +  hva-na,  hva-ni«  hva-na  reducirt  werden;  hva 
aber  ist  =  hu,  /v  in  /tot  II,  184)  mit  dem  BegriflT  leiociiljen  jin 
Griech.  wirklich  eiüstirten,   dafür  bärgen  NiwQa^  NiQtvg,  pai^. 

238.  NTaogj  o,  Sohn  des  Pandion  (oder  deis  £Moq  ejder  des 
Ares),  Bruder  des  Aegeus,  Pallas  iwd  Lykos,  Köni^  von  jM[flg*i*> 
Vater  der  Skylla,  kann  zu  Benfey  II ,  182  sqq.  gehören  und  ir- 
gend (vixrj  =  Neige)  »  ^tossend,  erschütternd  bedeuten.  Vergi. 
vvaooi  (von  hnu ,  nu  =  bni,  ni) ,  stosscn  es  stet:hen ,  vdaiTot  (Mn 
Ima),  ob  stosscn  =  stajnpien  (doch  rgl.p.l3ö),8topfeny  4ann  die  Naanen 
Aiytvq  (zu  vij^',  Ib.  I,  343  sqq.,  wo  «r§,  Stösser,  Ziege,  «//*?• 
Wogen),  Jlukkug  (zunäkkot),  Avxoq  (ob  zu  kd)^oq,  also  nicht  beü 
*»  glänzend,  sondern  =  tönend,  lärmend),  Namen,  welehe  sSoudI-  i 
Hell  auf  poseidonische  Gcstiiitcn  des  .Meeres  oder  (was  mir  wahr- 
scheinliciicr)  der  Luft  gedeutet  werden  können. 

239.  Ni(TV(wc,  tj^  eine  kleine  Insel  zwischen  Tenos  und  Kos, 
die  nach  Apollodor  ein  von  Kos  losgerissenejS  Felsstück  bildete. 
Der  Name  könnte  für  Ni-avQJoq  stehen  und  mit  avQfo  (f.  ovß/«! 
zusammengehören;  vgl.  xaTunvQro  ^  herunter-,  herab -reissen,  dtfo  ij 
xuTuoQoi'd,  abgerissen  =  scliroif,  jäh,  steil  und  das  -  Sapskritprafi^ 
ni  bei  Benfey  II,  50,  welches  Benfey  indess  an  allen  dort  ao* 
geführten  Stellen  des  ersten  Bandes  •  für's  Griechische  nicht  ^ 
nachweisen  können.  Deshalb  muss  auch  die  Etyoiologie  von  ^' 
arong  ans  ni  +  nvo  als  zweifelhaft  bezeichnet  werden.  Vgl.  iÜ)'''  j 
gens  Benf.  I,  446  (über  lat.  jiidus,  Nest,  naChP^tt  und  B«^ 
von  ni  +  sad,  Niedersitz). 

240.  Nvyvfvc,  o,  Sohn  des  Hyrieus  und  der  Klouia,  Brodel 
des  Lykos  und  Orion,  Gemahl  der  Polyxo  upd  Vater  der  Anliop^ 
Vgl.  Jacobi,  Uandw.  d.  Mytli.  p.  655.  Ich  kann  den  Nvxvtvg  v^ 
niöglich  für  einen  Nächtlichen  halten,  obwohl  sein  Name  mit  deP 
Worte  vv^y  N^ht,  etymologisch  zusaramenbängt.  Letateres  bedeutet 


-^     141    — 

elf?.  Neige,  Senkung,  Untergang,  Niedergang  der  Sonne  oder  des 
Tages  utid  geltöi't  ztr  bna,  hni,  hnu,  neigen  (=  stossen)  bei  Benf. 
H,  182  8<|q.  Dort  steht  auch  vvcaa)  f.  injytjw  o.  vvyj(f)\  stossen, 
wovon  NvxTBvg  stammt ;  der  Name  bedeutet  so  viel  wie  Aiytvq 
und  bezietit  sich  auf  den  stossenden,  erschütternden  Gott  des  stür- 
misch aufgeregten  Himmels,  an  dem  der  witde  Jäger  Urion  (Oarion 
«•  Ares,  Hyrieus,  eig.  tummelnd,  jagend,  wirbelnd,  vgl.  >:}:6vog  mit 
KXoviri  u.  Forsch:  I,  14  sq.)  jagt:  Wenn  Hyginus  den  Nykteus 
elneli  Sohn  des  Poseidon  nennt,  so  kann  uns  dies  nicht  befremden, 
dA  auifih  Poseidon  fOr  einen  Gott  der  stürmischen  Luft,  der  stür- 
fflendetf  H!mn!ielswogen  zu  halten  ist,  der  erst  später  zum  Gott  des 
stOrmischen'  Meeres  wurde.  Die  Mutter  des  Nykteus,  Kefäno,  aber 
kann  afs  dunkle  Wolke,  als  Nebel  (vgl.  NftpeX/j,  vffp^Xij,  nebulai 
wä  Benf. II,  180  sqq.,  wo  nubere,  verhüllen;  vifp-tXrj  ist  =  yi'o'9)- 
of,  ffv6(p-og,  a^xpdtf-ag)  gefasst,  mÖJ^Iicher  Weise  aber  auch  für 
KeladnÖ  genommen  nnd  zu  Henfey  11,  132  sq.  gestellt  werden,  wo 
itiXafcig.  Höchst  schwierig  ist  der  Name  der  Gemahlin  des  Nykteus, 
Asr  /Tö>lr5w.  Schwenck,  Andeutungen  p.  196,  rtimmt  lloXv^oi  füif 
JloXtXil^öt  =3  die  Viellenchtende^  Wie  er  den  Heinamen  des  Hermes 
i^TröCene^  TloXrytog  für  TloXvX^^iog  nimmt  und  p.  133  für  ==  der 
DonkÜB  Wvyi;)  erklärt.  Bedeutet  der  N.  floXvyiog  wirklich  dunk(*f,  so 
braoeht  ef' kein  Compositum  zu  sein;  ich  vergleiche  (;<-//oAyo^,  wel- 
cbes  Wort  zu  hvar,  hvri,  vfi,  eircumdare,  teg(;re  -f-  Guttural  bei 
Benfeyll,  314  gehört,  wo  unser  Wolke,  eig.  bedeckend,  umgebend; 
Tg};  Bcfnfey  II,  316^  wo  xdXv'^  (umcrebend,  Hülle,  Hülse)  aus  xAt;x 
mt  hvar,  hvfi  -+-  x  {xXv  in  ntXstw,  einschliessen) ;  da  hv  wie  =  x, 
so  auch  =  TT,  so  könnten  DoXtSyiog,  TloXv^fo  zu  hvifi  -f-  Guttural 
KI$£ogeii  W^rdiän ;  zu  TIoXvl^o)  aber  vergliche  sich  unser  Wort  Wolke, 
ftfner  Ssimt  khalug'  aus  hvalug",  Finsterniss,  ib.  H,  314.  Dass 
X'^ytj,  ^Xv?,  Xvx6(ptogj  Xvyavy/jg  zu  Benf.  H,  314  sqq.  gehören, 
habe  ich  schon  froher  bemerkt;  Xvy,  Xva  haben  vom  hv=:7r  (da- 
llBT  kvy,  Xvx  =  nXvy,  nXvxj  noXvf,  noXvy  sein  können)  eingebtisst. 
D6cfi  bleiben  dife  zuletzt  gegebenen  Namendeutungen  höchst  un- 
itbber,  weil  es  keineswegs  sicher  ist,  dass  Hermes  Polygios  als  d^r 
Dunkle  tu  fassen. 

24t.  Nvauj  if,  auch  Nvaa,  Name  mehrerer  Berge,  wo  DIo- 
ifyaoB'  verehrt  wurde;  auch  Städtename  in  Böotien  (am  Helikon), 
hl  EiAöa  und  in  Karien.  Gewöhnlich  combinirt  man  das  Wort 
ßfvaä  ftHt  /^io-wdogj  äol  Zrfwv^o^,  von  siiif  (yuFio,  vavM,  bei 
Beiff.  H,  qS)  -4-  k,  wonach  es  feuchte  Gegend,  feuchte  Au,  Xu/mov 
bedeoten  kaiin.  [Zu  der  Wurzelf.  snu-ksh  ans  snn-k,  die  inZo'iN- 
rvl^og  erftdheititj  könnte  auch  der  ältere  Naitte  des  Alpheios,  Nvx- 
T^tfiog,  gehören,  Curtlus,  Peloponn,  I,  274,  bemerkt,  däss  auch 
in  der  Reihe  der  Lykaoniden  Nyktimos  als  Fluss  aufzufassen;  wenn 
6r  aber  für  wahrscheinlich  hält,  dass  der  Flussname  Nyktimos  auf 
den  nächtlichen,  d«  h.  untenrdischen  Lauf  des  Alpheios^  ehe  ei^ 
ein  Alpheios,  ein  nährender  Flnss  wird,  sich  bezieht,   so  möchte 


—     144    — 

dlift,  doriilon»,  jr,  1^7:"),  wo  uiieh  iMi«cr  8ch\riligcn  ((Hr-vag'  ib.  II, 
21)  aii/usotxcn  ist  Die  .UrunülitMlciiliing  ¥<hi  va-|>  ist  stosseu, 
daher  vd,  wehen,  iHt  vap-or  Dumpf  (stossen  =  ansstosseii,  blasen 
II.  8.  w.).  Zn  vap  vjfj.  vri-p  (wcr-feii)  ib.  If,  309  sqq.,  aus  dhvfi-p, 
wo  dhvri  =  hvfi  =  "[liri,  II,  lOf),  Rpargere,' lacerc,  stillarc,  fluere. 
Was  den  Nuineii  (yiriuKoc  betrifft,  so  ist  es  doch  noch  sehr  frag- 
Irch,  ob  er  benet/eiid,  fliesseiid,  teticht,  nass  bcdoiilet.  Oebalos  kano 
rocht  wohl  ein  Gott  der  Luft  und  der  Wolken  sein,  sein  Name 
hAro  entweder  heftig  bewo<;r,  stürmisch  oder  aber  tönend,  lärmend, 
rauschend  bedeliton  V^l.  zunächst  Retif.  I,  342,  wo  unser  sch- 
weben, scli-"welfen,  vcrw.  mit  beben  {(ptß  in  rp^ßo/imi  aus  kFfß  — 
Ffß  in  a^//rr;,  eig.  zittern^  sich  fürchten  vor  etwas,  etwas  verehren^ 
verw.  mit  aofitnt  u.  s.  w.,  worin  der  Hej^riff  der  heftigen  Bewe/fiii^)," 
weiterhin  vjrl.  ijjvfiy  ra  rvjixnv,  (ioär  (Hesych.,  der  auch  6m  lyd. 
Wort  i^ißorg  =  ftorg  erwähnt),  verw.  mit  lai.  sib-llo  f.  8(h)vibilo, 
viTtoQ,  TTinffä,  ntnui,  niTrni'C'Oj  Tr/tprj^,  n/fpiyi,  piepen,  welche  Wör- 
ter sämmtlich  zu  hv6  aus  hvi  (aus  hva,  dhva,  dhu)  bei  ßeiffpyll, 
CO  sqq.  27«^  sq.  gehören.  Ebendahin  gehört  wohl  Boißßj  {B  am 
hv),  Stadt  in  Thessalien  am  bobeischen  See,  itie  ^o  vM«  am  Was- 
ser gelesrene  Orte  als  tönende,  rauschende  bezeichnet  sind.  VergL 
Kenchreä,  Lechaon,  Lakereia,  Trözen  und  andere  Ortsnamen.  Auch 
der  Name  der  Nvmplie  Bätnu  (vgl.  Jacobr,  H.  d.  Myth.  p.  182?) 
konnte  tönend,  lärmend  bedt^uten.  Vgl.  laf.  battno,  batiio,  stossen, 
schlairen,  klopfen,  verw.  mit  (4&iio  (vfidh  oder  väth  auft  vli,  weben, 
eig*.  stossen  =:  ausstossen,  blasen,  =s  dhvft,  =  dhmft,  schlagen  ib. 
II,  274)  ib.  I,  203  sqq.,  sowie  mit  vates  ib.  11,63-;  ßtirro^,  ßär- 
Toc,  der-  Stammeier,  bedeutet  eig.  stossend  =s=  anstosseAd,  stotternd, 
welche  Hegriftsentwicklung  Henf  II,  62  nicht  erkannt  hat,  iMdea 
er  gadgada,  stotternd,  von  gad,  sprechen  (stossen  s=s  aussfosso, 
einen  Ton  hervorbringen,  vgl.  dhu  in  d^mvaafb  II  275  sq.,  m»er 
düten,  tüten,'  verw.  mit  tosen,  tönen  und  gr.  ^Etrut,  vgl.  lat.  eano 
mit  xaiv(o)y  herleitet.  In  ßdrog^  Dorn,  jedes  dornige  Buschwerk»  . 
ist  der  Hegriff  stossen  zu  stechen  geworden  wie  oft.  Bdxfia  nn 
kann  eine  tönende,  rauschende  Luitgöttin  oder  aber  eine  tönende, 
murmehidc,  geschwätzige  (schwatzen  aus  sa  -f-  vad  ib.  II,  6?) 
Quellgüttin  sein.  Der  Vater  des  Oebalos,  Kvvograc,  Kvvogrtjq  W 
ein  Hund-abwehrer  (vgl.  AaiQTtjq  ib.  II,  295),  was  wohl  soviel 
wie  ein  Abwehrer  der  Hitze  ist.  Dies  passt  auf  den  Bruder  des 
Hyakinthos,  welcher  letztere  ein  dem  Lines  verwandter  DämoD  der 
in  der  Sommergluth  hinsterbenden  Pracht  des  Frühlings  ist;  veif^ 
Preller  I,  310,  wo  KoorioTioq  (der  „Rauschende^)  als  Dämon  der 
Kühlung  bringenden  Luft  und  der  Regen  spendenden  Wolken  fO 
fassen  und  dem  OlßuXog  zu  vergleichen  scheint. 

246.  (Q/xA^c,  0,  contrahirt  aus  VV^Xbiic^  Sohn  des  Antiphate» 
oder  des  Mantfos^  Enkel  des  Melampus,  Vater  des  Ampbiaraos. 
Dieser  Name,  worin  offenbar  die  Wurzel  xXv,  xXfF"  (xAv-roc,  tki- 
Fog)  steckt,  hat  wohl*  nichts  zu  thon  mH  Big,  ßchaf,  sondern  gebort 


—     145     — 

lu  otio  oder  duo  und  di'ojLiuiy  oio/natf  ol/itui,  meinen ,  vermutheni 
glauben,  bei  Homer  auch  gedenken,  wollen.  Oikles  ist  demnach 
ein  durch  seine  Ahnungen  oder  Vermuthungen  berühmter  Wahrsa- 
ger,   worauf  auch    seine    verwandtscliaftliche   Umgebung    hinführt. 

^  Uebrigens  ist  das  Wort  oio/uai  bisher  nicht  yemünftig  erklärt  wor- 
den.    Es  könnte  eine  Wurzel  (sa  +)  vi  oder  vish  (vgl.  lat.  visire, 

»  fiesten  —  Pott,  £.  F.  1, 110  —  eig.  blasen,  hauchen)  darin  stecken; 
vi   wäre   eine  Nebenform  von  va,  vä,  wehen,   bei  Benfey  I,  262» 

'    ao8  dhva,  dhvft  =  dhmft  ib.  11 ,  274,  wo  auch  über  blasen,  hau- 

■  eben  «BS  meinen,   denken   (dünken,   daneben,   verw.  mit  bauchen). 

■  Dnser  denken  .heisst  eig.  hauchen  und  ist  «  s-tinken,  (vgl  Dün- 
^    gefy  eig.  fi-mus,  mit  dünken  u.  Benf.  II,  274 — 5),  wie  ich  schon 

■  irtther  bemerkte.  Die  Wurzelform  vi  s=s  va,  vä,  wehen,  liegt  wohl 
mueh  in  lat  viola,  gr.  lov,  das  (duftende)  Veilchen;  vergl.  violens, 
violentia,  Heftigkeit  mit  ärjiLii,  .^vw  u.  a.  und  dazu  oZ^a,  oifiäta. 

K  ZiuD  Schlüsse  erwähne  ich  v^i,  blasend,  bei  Benf.  I,  545,  aus  am^ 
e    ahFtf  sa  +  hvi  =3  hva,  hu,  dhu  II,  271  sqq.  275  sq.  (»hvi  in 

hv«,  tönen  If,  60  sqq.). 
=  247.  XJilfvg,  o',   König  in   Lokris,   Vater  des  kleinen  Ajax 

(von  uiifUf  stürmen),  auch  *Ikivg,  stammt  von  tXkiOj  wälzen,  dre« 
K    ben/  hin  und  her  bewegen  und  steht  für  VlTjsvg  wie  iXXat  f.  tXjw, 
7    Das  anlautende  X)  ist  das  Präfix  sa.  Zu  ikkut  vgl.  tlXitOj  drängen, 
«  treiben,  «tAvcn,  wälzen,  winden,  drehen,   slkvtpä^My   daberwälzen, 
«  wirbeln,  intr.  daherrollen,  sich  winden,  wirbeln  (weiterhin  lat.  pello, 

■  wo  p  s=  hv  =  X  in  xiXXw^  cel-er,  verw.  mit  vel-ox;  vergl.  den 
c  Artikel  KiXXug,  KiXXog),  alle  von  der  Wurzel  var,  vfi  bei  Benfey 
m    1I|  294  sqq.,  «s  Fug  in  ""Agfjg,  der  wirbeUide,  tummeUide,  jagende 

Stnnnesgott,  der  wilde  Jäger  im  Luftrevier.  Von  hvar,  hvTissvH 
»  atanunt  xXo-wg  ib.  II,  287.  Als  Gemahlin  des  Oileus  erscheint 
Hf&uintg^  worin  am,  Farn  wohl  =  Fan  (dnvat,  9Jnvu))  bei  Benfey 
r  Uf' 6h  **w  v&p,  vap  (=  hvap  =  ic-r-vTi-oc,  y-O-orTr-o^  =  dhvap 
In  nnserm  toben,  vergl.  II,  275).  Die  "Egiwmg  ist  also  eine  sehr 
tobende,  vgl.  iQiyidjwnog-  Ebenso  fasse  ich  von  im  Namen  jfi'Ti-aiTc- 
(v$,  d,  Sohn  des  Poseidon  und  der  Kuvux^j^  ferner  coti,  ovn  in 
'^ihng,  Ovntg,  ovntyyog  (ein  Gesang  auf  di^  Artemis,  deren  Bei- 
name Upis  übrigens  auch  hell,  klar  =  leuchtend  bedeuten  kann); 
TgL  Y{jll)fhmog  und  dhüp,  sprechen,  ib.  n,  27ö,  aus  dhup=dhvap 
«  hvap  (=s  xvn,  yviiy  yovn,  yöavn),  wozu  noch  Upios,  Vater  des 
BörmiM  (vgl.  ßäg/uog  und  ßgifito)^  gehören  mag.  Danach  ist  Fw» 
wohl  nicht  aus  Fan,  wie  Fm^  in  (ji^ioi  aus  F'ad^,  vÄdh,  sondern 
wie  FmX^  {avXa%)  ib.  II,  315  zu  fassen  oder  auch  (aljer  schwer- 
lieh)  für  dialekt.  zu  halten;  vgl.  dor.  (jigavog  t=  ovgavog,  wqog  =» 
ovqog^  o(fog,  böot.  ijyog,  /;,  <=  cu§  u.  aa. 

248.  Oivsvg^  0,  Sohn  des  Porthaon,  Gemahl  der  Althäa,  Vater 
des  Tydeus  und  Meleagros  (vgl.  den  Art.  OiayQog),  Grossvater  des 
Diomedes,  kann  von  olvog,  Wein,  stammen,  woher  Schwenck,  An^ 
dentungen  p.  160,  den  Namen  ableitet  Doch  ist  diese  Etymologie 


—     146    — 

nicht  so  sieher,    dass  es  ferboten  wäre,   an  die  Möglichkeit  einer 
andern  zu   denken.     Wie  Tydeua  ulid  Dlomedea  LaüUtürmer  aiod, 
so   könnte   auch  Olvtv^  ein   Dämon   der  Luft  sein.     VergL  oZ/un, 
oi^uw,  von  einer  ecbon  im  Art.  XJi'xkfjq  berührten  Wurxel  vi,  mü 
der  Bedeutung   atossen  =  auaatoaaen,   blaten,  atürmen,  vgl.  oj^/iii 
&VW  (dhn,  dbva  ==  va,  u,  ay  in  uFij/Lu);  diese  Wursel  erseht 
durch  J  lortgebildet  in  otdog,  oUdw^  oliulvw,  worin  eine  Warsd- 
form  vid  =  vig'  bei  Benf.  I,  343  sqq.  ans  dhvig'  mm  dhvag'  (agi, 
BtoBsend,  Ziege,  aus  dhvagft  »  Ziege  für  Zwiege>  vgL  Zirbel-  Ür 
Zwirbel,   verw.  mit  zwertih,   Zwerg,    von  dhvar  ib.  II,  278  sqq.) 
II,  275.     Zu  of  in  oI^/4a,  ol^fiuto  gehören  könnte  femer  ofa^ 
Stossvogei  SS  Raubvogel,  dann  Oivuiyij,  ältester  Name  yonJiytHt, 
Cebrigens  erscheint  die  Wurzel  vi  in  hvd  aus  hvi,  dhvi  bei  Beti, 
II,  60,   in   der  Bedeutung  stossen  «a  ausstossen,  tonen ;   sie  kün 
aber  auch  blasen,  stürmen  bedeuten,  wie  unser  düten,  tüten  [^}^ 
sen  und  tönen)   und  dhvan  ib.  II,  276  mit  an  I,  118   veigfieiwB 
lehren.     Die  Wurzelform  vi  +  d  «i  vid   («  vad   ib.  ü,  62,  i> 
dfj^üivy    avdrj,  =-  Foä   in   oi-fnj,  da  düten  «  blasen,  tönen,  » 
hvad  i&  xf/evöog  für  a-nsvioq  I,  &60  und  in  a^noiSg  I,  562)  er- 
seheint  in  diiiw  und  /unidw  (lachen  a  Ionen  ib.  11,  135,  oder 
aber  bell  =s  heiter  sein).  Der  Urbegriff  von  vid,  hvid,  dhvid,  nSsi- 
lich  stossen  (»  spalten,  ib.  11,  174)  erscheint  in  Iloa^iiidwv  (kt 
fi(n)do  SS  s-c](n)do,  vgl.  tpdvw  =s  xa/vta  ans  hvan  =s  dhvan,  dbn, 
&f/vw  II,  276),  d.  i.  der  an-schlagende  Wogengott.   YgL  Foneh. 
I,  136—7. 

249.  Oivn/nuogj  o,  Sohn  des  Ares  und  der  Harpinna  oder 
Harpina,  Vater  der  Hippodaneia,  ist  nach  Preller  II,  271  eigentiieh 
wohl  nur  ein  Bild  des  Meeressturmes  (oder,  wie  ebenfalls  angenoB- 
men  werden  darf,  der  sturmischen  Luft).  Olvo^-fiaog  bedeutet  woU 
Sturm-rasend,  von  einem  Worte  olvo^  Impetus,  eig.  Stoss  (veigL 
petulcus)  =  stürmischer  Andrang,  Anstürmen  (vergl.  dfta,  olftiu 
und  den  vorigen  Art.)  und  von  /ucxoi,  (imt^dio,  fiatindaato.  Bian  kM^ 
sogar  Oivo/uaog  geradezu  für  Ol^fiaog  nehmen.  An  civo^fiwnfii 
weintoU,  darf  auf  keinen  Fall  gedacht  werden;  wohl  aber  an  dit 
Grundbedeutung  von  olvog,  Wein,  eig.  der  sich  rankende,  wiodNide 
Weinstock,  nach  der  Wurxel  vd,  vi  bei  Benf.  I,  285  sqq.  sm  W 
dhvi  =r  dhva  (neigen,  biegen,  wenden,  drehen)  II,  320  sq.  H* 
volle  Urform  der  Wurzel  vd,  vi,  liämlich  dhvi  (oder  dhva-n)  km 
in^vo^,  ^/vjjy  Kreis,  Wirbel,  Sch-windel  liegen,  mit  d  för  dh  ifi^ 
in  dvcf),  ivTTTfo  bei  Benf.  II,  66  sqq.  und  sonst  so  oft«  Vgl.  ^^ 
Düne,  zu  db-van  «=  fkn  11,321.  Die  Wurzel  dhvi  :  bvi  erscWi^ 
in  o^/oT-vog,  Binse,  worin  (<T)/o7vog  ganz  *=  olvog.  VergL  hvfl  * 
vf i,  /fX  =  Fsk  ib.  II,  280  sq.'  294  sqq.,  dann  olaoy  (=  a/iwÄr), 
olaog,  ein  weidenartiger  Strauch,  zu  Flechtwerk  gebraneht;  vefnL 
auch  olvfj  =s  u/Ltnekog  und  dies  W.  von  hvap  «=  xa{f4)n  in  «r^orru. 
nafmvXoqxL.  s.  w.  Die  Grundbedeutung  von  olvoq  tritt  hervor  i> 
Olvovg,  6,  Fiuss  in  Lakonien,  der  sich  in  den  €k»gy)^oe  eigiaflt; 


—     147     — 

g.  wohl  reich  (nicht  äfi  Wein^  sondern)  an  Windungen,  Dreliungeffi 
rttmmoagen;  ebenso  braucht  der  Flussname  2/otvovg  nicht  noth- 
endig  biiisehreich  zu  bedenten,  obwohl  eine  solche  Deutung  aUer- 
ngfl  möglich  ist  Schliesslich  bemerke  ich  hier,  dass  der  vorhin 
»handelte  Olrtvg  ein  sich  im  Kreise  bewegender,  wirbelnder  Da- 
tei (Stv^üfVj  dtpibtp)  sein  und  begrifflich  für  identisch  gehalten 
orden  kanrn  mit  dem  Vater  der  Atalante,  Sxpivevg.  Doch  bedürfen 
lese  Namen. noch  einer  sehr  sorgfiKItlgen  Untersuchung. 

850.  Ohfj,  tjy  Gebirge  in  Thessalien,  bei  Thermopylä  anhe* 
»dy  seheint  als  der  gekrümmte  Bergrucken  bezeichnet  zu  Sehii 
KD  der  Wurzel  vi,  v6  »  Foi  in  olvoq^  olaog,  olaov  bei  Benf.  I^ 
VS  sqq.>  wo  p.  289  ixvQj  Windung,  Rundung,  liv6fii^  krümmen 

8.  w.  Vgl.  auch  Schwenck,  Ahdeutungen,  p.  57  sq.  Wenn  ein 
igrieeh.  Wort  oXrij  Berg-rücken  oder  Berg-neige  überhaupt  be* 
latete^  so  würde  ich  dazu  auch  den  dunkehi  Volksnamen  der 
BtUer  {jütwXoC)  stellen.  Doch  vergL  aufah  oben  p.  75—6,  wo 
\'lt  {Itakdg  =  TiocCgog^  Stösser);  stossend  kaHii  » aufschiessendy 
HTvorrägend  sein. 

26(h.  "OX/iuuig  j  o,  Fluss  in  Böotien,  ist  wohl  als  der  sich 
«hend^,  windende,  geschlähgelte  bezeichnet;  vgl.  okjuitog  ^  j^il- 
t^,' ÖTfffyyvXog  U&ogj  ein  ruuder  Stein,  jeder  walzenförmige  Kör- 
ftj  bei  Benf.  II,  301,  verw.  mit  flXna,  dkica,  att.  elkdio^  lat.  volvo, 
,wOf  flXvcjj  ikX(Of  ndkio,  nokog,  noXsvo)  u.  s„  w.  Nach  dem  SchoT. 
Ml  Hob.  war  X)XfjiBt6g  ein  Sohn  des  Sisyphos,  wohl  derselbe  mit 
^fiog,  0,  Sohn  des  SisyphoR,  Vater  des  Minyas,  und  mit^'^juoc, 

Sohn  des  Sis3rphos,  Vater  der  Chryse  und  der  ChrysogenQlai,  der 
-^  Bdötito  den  Ort  'jiX/nwvfgj  oi,  auch  ^OXfiiwvfg,  gegründet  haben 
fl;    Dasn  vgL  den  böot  Stadtnamen  ^^cov/ä  (Hoffmann^Ctrdild. 

d.  Or.  p.  516.  566,  auch  Hinyä  genannt);  ^AXfuav^.  ^AXfw^^ 
ilfiog,  9f.  Der  gehaithte  Sohn  des  Sisyphos^  wenn  er  anders  einb 
jthologische  Person  ist,  könnte  als  der  heftig  bewegte,  vinruh^e, 
Snfaische  oder  schneite,  bezeichnet  sein  und  mit  dem  Bruder  des 
ii^hot  Salmoneds  in  Verbindung  gesetzt  werdenf;  vergl.  FoX  in 
tflog  f.  iiFoXog,  beweglich,  lat  vel-ox  bei  Benf.  11 ,  301,  verw. 
it  slXiu^,  iXavvM,  ndXXw  (naX  s  hval),  mXefdtiüii  lat  p6llo  ib. 
^  293,  femer  (da  x »  hv)  mit  xdXXw,  tciXfjgf  cefer,  KiXXag,  Kil-^ 
s$  tt.  8.  w^  Die  genannten  Ortniamen  ikiöehte  ich  ganz  vom  Na* 
wk  des  Sohnes  des  SisyphoA  trennen  und  zu  B6nfey  11^  294  sqq. 
Mleli;  wo  voh  (h)varj  (h)vfi,  circdmdare,  tegere,  ^^/uoc,  Haff^ 
\g.  s-chirmend,  schützend  (quod  aroet :  Benf.  II,  297) ;  v^.  dXvia, 
nfaüüen,.  wie  (bei  Spät.)  auch  siXio^y  sX-oag,  bergend  (bU  Cal- 
dub)^  FiX  in  IdnoFf^oty,  abbauend  ("AnoXXwv^  Forsch.  I,  14), 
EUimrie  »  FiXarw^  (MännerbesbhutKer,  oben  p.  39.  23)r  wo  ytX 
•  hFak  «  jcca  in  kdXafiog  »  o^(pog  (kölsch,  nach  Hesych.). 
k>eii  könnten  die  genannten  Orte  auch  etwa  von  ei^er  erhöhten 
■90  beritont  sciin.  VgL  ^OXfiud^  tu,  Landspitze  in  A€hajä(Y7X* 
mi  du^^rnnj^i  das  VorgeUrge,  in  webbes  dai  Gehilfe  Oeraneia 


—     148     — 

gegen  Norden  auslief,  bei  HofToianD  p.  727)  mit  raliülka,  Hügel 
(Benf.  II,  294),  verw.  mit  griech.  xöA-diFoV  (^o  ^oA  auf  hFok) 
und  unserm  W.  Holm,  ein  Hügel,  schwed.  holm,  auch  hol,  Hugei, 
verw.  mit  hol-d,  Ual-de  (Benf.  II,  284)  und  mit  gr.  nQO(^h)FaX]ic 
=^  pro-cUvis  (Hcnf.  II,  2U8). 

251.  t>Ai7i7ro^,  0,  Vater  des  Marsyas  oder  Schüler  und  Lieb- 
ling des  Marsyas,  ein  berühmter  mythischer  Flötenspieler  ausPhry- 
gien,  scheint  ein  von  dem  Bergnamen  Olympos  (worüber  Forsch. 
I,  121  und  oben  p.  30)  günzlich  verschiedener  Name  zu  sein.  Vgl 
Benfey  II,  130  sq.,  wo  xkv  in  xAue/cn  f.  xXaFu),  schreien»  weinen, 
KQV  in  xQvy^  ynuryfj,  xiJQvlE;;  dort  stehen  auch  lat.  crepare,  xitifi- 
ßaXov,  uQajiocy  es  fehlt  aber  dkotpvQOfiai  iür  xkoq>vQOfÄUt  von  einem 
Worte  xXoqvQtij  klagend,  wie  xivt'ito/uaty  jLuvvQo/uui  von  xivifo,  fit- 
WQO,  Neben  xKO(f>^  dko(f  konn^  xkon,  xkvn,  okon ,  oXvniiXvim 
(vgl.  unser  khmpern^  klempern,  klopfen,  klappen,  kläffen)  erschei- 
nen^ woher  ^OAv/unoc,  der  welcher  tönt,  flötet  Vgl.  ^omuTii,  Sdial- 
mei,  Hirtenflöte,  für  xoanuTfj,  wo  xgan  e=  lat  crep-are ;  dasn  geh^ 
wohl  (wie  ich  schon  p.  105  bemerkte)  QarpMÖoq  für  ^cc7i(tt)Ti^o^ 
Mit  dem  Namen  des  phryg.  Olympos  gleichbedeutend'  sein  ks»n 
der  Name  ^OXv^inog,  6,  Sohn  des- Herakles  und  der  Thespiade 
Euboia  und  ^'OXv/unog^  o,  Fiuss  In  Lakonien,  bei  Hoff^manD  p^  1046; 
femer  erkenne  ich  die  Wurzel  xXv{/Li)n,  6kv{fjt)n^  tönen,  in  den 
Namen  der  Thespiade  'O/H'/Linovaa,  /f,  vom  Herakles  Mutter  des 
Halokrates.  ^OXv/nnovaa  ist  wohl  eine  Wassernymphe,  die  passend 
als  die  Tönende,  Rauschende^  Murmelnde  bezeichnet  werden  konnte, 
wie  lAQb&ovoa  (vgl.  ugadog,  ^6&og). 

2ö2.  "Of.iriQog,  d,  der  bekannte  epische  Dichter,  seheint  eil 
zusammengefasstes  Bild  aller  Vertreter  des  populären  Heldenge- 
sanges*  zu  sein.  Wie  der  Säugername  Jrjfxodoxog  elg.  „der  voo 
Volke  wohl  aufgenommen  wird,  der  beim  Volke  beliiebt  ist^  (po- 
pulo  gratus  acceptusque)  bedeutet ,  so  kann  ""Ofdij^og  von  o/u  == 
Sskrit  sam  und  uq,  fügen,  zusammengefügt  =  passend,  anstehen^ 
gefallend  oder  aber  verbunden  =  befreundet,  lieb,  theuer  bedeutn. 
Erstere  Deutung  ist  wohl  die  richtige.  Also  Homeros  ist  der  Saoger 
im  Allgemeinen,  der  vates  populo  principibusque  earns^  sein  1)«M 
ein  mythischer,  kein  Personenname.  Wäre  es  anzunehmen,  was 
ich  nicht  glaube,  dass  Homer  eine  historische  Person,  so  dürfte 
man  in  seinem  Namen  gar  keine  besondere  Bedeutung  sndMO. 
Uebrigens  ist  die  Deutung  des  Homeros  als  des  Zusammenfü^ 
kleinerer  Gesänge  zu  grössern.  Ganzen  die  denkbar  schlechteste 
Etymologie;  diejenige  aber,  wonach  Homeros  =  rvgykog  sein  sAi 
ist  insofern  nicht  ganz  schlecht,  als  das  Wort  o/u^Qog  (zusammeD- 
gefügt  ==  geschlossen  =  mit  geschlossenen  Augen)  wirklich  =  jvfkk 
sein  konnte.  Freilich  fehlt  es  an  Beweisen  für  cUese  Bedeutung  dei 
Wortes  of^rjQOQ,  auch  liegt  sie  keineswegs  so  nahe,  dass  wir  va 
ohne  Bedenken  voraussetzen  könnten.  Die  von  mir  gegebene  £^ 
mologie   des  schwierigen  Namens  ist  —  wenn  der  Name  mythisdi 


—     149     — 

d  bedeutsam  ist  --  jedenfalls  sehr  einfach  und  passend.  Ist  er 
er  nicht  mythisch,  so  ist  er  ein  zufälliger  und  darf  gar  nicht 
leutek  werden. 

2ö2a.  'Ofi6Xtjj  ^,  dor.  'Ofiokuj  *)  ein  hoher  Berg  in  Thes- 
ien,  nach  Steph.  Byz.  auch  ''O/noXog;  *)  Stadt  in  Thessalien, 
ch  'OfioXiov  genannt,  am  nordwestl.  Abhänge  des  Olympos,  nach 
iffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  306  sq.  Vgl.  Benfey  II,  377,  wo 
heisst:  „Älthd.  sin-wel,  rund,  ist  höchst  interessant,  indem  mir 
vt  Sanskrit  sam  bewahrt  zu  sein  scheint;  ich  identificire  es  mit 
tait  samvalita^  surrounded.^  Wenn  aber  auch  in  'O/^-oA;;  sam + 
I  (=3  var,  vfi)  steckt,  so  bedeutet  der  Name  doch  schwerlich  zu- 
ininen-gerundet^  zn-gerundet,  rund  (oA-^og).  Vgl.  FaX  in  ;r(>o- 
iki]^  a  pro-clivis,  ib.  II,  28&;  'Oft-oXr]  kann  danach  znsammen- 
neigt  bedeuten;  vgl.  avyxXiv/aty  at^  die  abhängige  Lage  gegen 
lander  geneigter  Flächen  und  Berge  und  dazu  Benf.  I,  385,  wo- 
Bh  ofij  sam  der  Bedeutung  nach  =  ovv.  Vom  Berge  V/uöXij  leitet 
la  gewöhnlich  ab  'O/noXatUeg,  aX,  (Steph.  Byz.),  gewöhnl.  'OfAO- 
tSiq  nvXoi,  iein  Thor  in  Theben,  Wenn  man  aber  bedenkt,  dass 
Theben  und  Orchomenos  dem  Zeus,  der  Demeter,  der  Athene 
d  der  Enyo  ein  gemeinschaftliches  Fest,  Homola  oder  Homolola, 
feiert  wurde  (Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  464),  so  kommt  man 
r  andere  Gedanken.  Vgl.  Benfey  II,  298,  wo  FuX,  (val,  var, 
i,  hvfi,  dhvri,  dre-hen,  ib.  II,  279,  verw.  mit  dringen,  drängen, 
ieken  und  rgi/fo  ib,  II,  280)  drehen  =  drängen,  sammeln,  da<^ 
r  Gedränge,  Haufen,  wie  dXfjg,  dXla,  äXtg,  d-oXXfjg  (ib.  301), 
rw,  mit.iXtj,  tiXrj^  o/Lt-iXog  u.  s.  w.  lehren;  die  Urwurzel  dhvar, 
vfi,  woher  FuX  stammt,  ist  vollständig  erhalten  in  d^d-goog,  zu- 
nmeu-gedrängt,  versammelt,  reichlich,  gross,  voll,  wozu  d&gol^Cf), 
nmeln,.  versammeln,  pass.  sich  vereinigen.  Nun  könnte  das  Fest 
mola  oder  Homoloia  ein  Fest  der  versammelten,  vereinigten  Göt- 
S  ein  Gesammtfest  derselben  sein;  das  Thor  Horaololdes  wäre 
isen  versammelten,  veroinigten  Göttern  geweiht  worden.  Der  Berg 
«lole  aber  kann  als  ein  gedrang-er,  tüchtiger,  grosser  bezeichnet 
iD,  während  man  den  Stadtnamen  Homole  durch  gedrang  ^  eng, 
;ht,  fest,  befestigt  erklären  mag.  Vgl.  Tra/vg,  von  leblosen  Din- 
n,  dick,' von  grossem  Umfang,  ferner  nvxvog,  dicht  =»  gehäuft, 
im  tüchtig,  gewaltig  u.  s.  w. 

So2b.  ^O^tnvtäj  ij,  (weniger  richtig  X)/H7tvta*  vgl  norPia)  ein  Bei- 
;aie  der  Demeter,  der  verwandt  ist  mit  dem  Namen  der  ital.  Göttin 
r  Fruchtbarkeit  Ops.  Was  der  Natne  eigentlich  bediBute,  braucht 
iht  erst  untersucht  zu  werden.,  da  die  griech.  Wörter  h^nv/j  ^ 
otpijf  Sjunwiog  =  TQOfpi/uog,  S/nnvtvto  =  av^io  darüber  ebenso  hin- 
iglichen  Aufschluss  geben  als  die  lat.  Wörter  opes,  opulens,  opi- 
js.  AUe  diese  Wörter  gehen  auf  eine  Urwurzel  (d)hvHp  zurück, 
ren  Grundbegriff  neigen  ist,  von  (d)hva  (Benf.  II,  320)  -¥•  p.  Vgl. 
*1L  atnypen  (Schwenek,  D.  W.  s.  v.  Stauf),  unser  stopfen,  a-ri/dpo), 
^iiftw,  worin  (sa  +)  dhvip  (=»  dbvap)  wie  im  lat.  s-tipare,  s-tip-s 


—     löO    — 

(eig.  Steuer,  StiiUe,  UuterslUUlUig,  vgl.  a^xtjntofiatj  urorio  xun  aai 
bvep),  verw.  mit  In  In  InroftiUj  prcpaeo,  drückent  drängen  («  dieht, 
TOll  machen).  Hieher  gehörig  sind  nun  ferner  uwer  s-cbaffisii, 
bef-len,  haf-ten,  anroi^  ap-ti|4  (vgl.  Be-hqf  b^f  Schwenck  e.  v.), 
worin  der  Begriff  neigen,  drücken  =s  ge-drang,  eng^  dieht,  feit 
piacben  iat;  anrw  verhält  sieh  au  s-chaffen  wie^  uQfa  sa  S-diin, 
Ge*8-cbirr,  eig.  das  Oefligfe  (fügen  verw.  mit  nuy,  itJffwvfu  vni 
fay  aus  hFmy  von  der  Urwnrsel  (d}bvag,  die  in  onaenn  iwinga 
BS  engen  —  vergl.  Benf.  U,  16  sqq.  —  voUstäiidig  eiibaltaa  ist). 
Bedarf  es  noch  einer  weitem  Begründung  unserer  Ansicht  von  den 
Grundbegriff  der  Wurzel  in  in  ^QfmviOy  Opsi  so  erinnere  ich  ds- 
ran,  dass  ö/invou  die  Honig-waben  der  Bienen  ^md;  vergL  unter 
IVab^,  auch  das  Oe-wirk  genannt:  wie  Werk,  äffyov,  s^m,  wiriaso 
§uf  den  Begriff  gedrang  (vgl  lat  urgere,  drfingen^  mk  toiqieie, 
drehen,  drücken  «=  quälen,  tore-ular,  drttckend  =»  quelachcmd,  fiv- 
ner  scbwed.  dwerg  b  o^a^/^),  euf:,  dicht,  fest  inacben  (=  ancheo 
überhaupt)  surückgelien,  dben^o  gehen  Wabe  und  w^bea  {^vfjL 
Schwenck  s.  v.  Wabe)  auf  den  Begriff  eng,  dicht  machen  virfict 
Zu  lat  ap-tus,  *apio  aber  Tcrbält  sich  unsec  weben  (vergL  saeh 
SnXuj  Waffen,  und  lat  arma  mit  ägia)  wie  Fodft^y  Jfa^jriUj;  u 
odor,  axilU.  Domnach  bedeutet  Op-s  das  jBesobaffeiie,  Geieiigte, 
Hervorgebrachte,  die  Frucht  (Aehnlich  scheint  lat  Cerea  mit  der  j 
Sanskritwurzel  kri,  machen,  lat  cre-o  —  vgL  Benf.  II ,  170  — 
(griech.  xcfCHTEoc?  vergL  lat  corpu'«)  zusammengestellt  wetdes  n 
ipüssen).  Ganz  analog  der  Begriffsentwickelung  der  W^unsel  (d)hTip 
ist  die  der  Wurzel  &Qtn,  T^q^ot,  eig.  drängen,  drücken,  ge-dnug 
■=  eng,  fest,  dicht  machen ;  vgl.  ydKu  &Qb^ut,  tvqov  TQSfpkiw,  roo- 
^q^  ToiQtpvg,  d^Qo/ußog,  verw.  mit  ä-d^goog  (ge-drängt,  lu  dhnr. 
dhvri,  neigen  ==  drücken,  worüber  Henfey  11,  291),  weiterhin  mit 
latglobus  und  unserm  Lab,  Klumpen,  klamm,  klemmien,  klinmei, 
(<r-x-/7-(>/;r-roi  =  (T-xijTrrw)  u.  s.  w.  Zu^'O/HTivM,  Ofinnj  (oftmi,  «wei-  ' 
felbaft)  vgl.  noch  o/u^xx'g,  fest  ==  hart,  berbt  yofMpoq,  Pflock,  Nagd  . 
(zu  hFanxui  wie  ndaaaXog  zu  n^yrvf4i)j  dann  die  Sanskritwörter 
gu-ph,  constringo,  gumpba,  Armband,  kiipini,  Nets,  kupihda,  We- 
ber (Benfey  H,  322). 

ä53.  ^OvfiQog,  6,  Sohn  des  Achilleus  und  der  K>eidanieia  (TgL 
Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  227),  hat  wohl  niehts  zu  thnn  oit 
^'OvHQog  als  Personification  des  Traumes  {ovfigog^  ovag^  om^f)- 
Man  kann  dem  Namen  dieses  Sohnes  des  Aobilleus  dieselbe  Be- 
deutung beilegen,  welche  ich  oben  p.  17  seinem  eigenen  Naa0 
(^A'j^iXXsvg  zu  gellen,  hallen,  schallen,  At)n)gwv  zu  Xtyvg)  beige- 
legt habe,  und  die  darin  steckende  Wurzel  oVa(»  mit  unaerm  kntf- 
ren,  schnarren,  schnar-chen  (bei  Benf.  U,  56,  wo  nar-^l,  tönen)  a 
etymol.  Zugammenhang  bringen.  Demnach  hiesse  ^Opstgog  f.  Kvat 
iog  (vgl.  liavaxog^  wvaßog,  HivvQQg  bei  Benf  II,  63,  dann  "Efo^l 
für  Kvagirrj)  knarrend  =  tönend,  Xiyvg^  Ligyron,  oben  p.  Hl 
Wenn  der  Begriff  knarren,  ßcbparren,  scbnaneheii  (ai|B  aa -l- ^-oarreBl 


—     151     — 

»  schlafen  iit  und,  wie  Benfey  I,  299  aonimmt,  aas  Wurseln  mit 
dem  Begriff  des  Schlafens  Bezeichnungen  des  Traumes  hervorgehen, 
io  könnte  man  die  Wörter  ovag^  ovHQoq,  ovstgag  (Etym.  M.  p. 
47»  53)  ebenfalls  hieherzieben  und  zu  BenC  II,  55.  63.  182  (wo 
bna,  hnif  hnu,  stossen  =au88tossen,  tönen,  knarren,  knallen,  kna-« 
cken ,  knappen, .  knattern  s=  sch-nattem)  stellen.  Doch  halte  Ich 
dieM  Etymologie  nicht  nur  für  ganz  unsicher,  sondern  ftirentschie- 
dtn  iaiseii.  Die  Wörter  ovoq,  ovsiQog,  ovhooq  können  mit  weit 
mehr  Wahrscheinlichkeit  zu  Benf.  I,  118  gestellt  werden,  wo  an, 
haneben  (goth.  anan,  us-anan,  Schulze,  Ooth.  Gloss.  p.  25  a),  verw. 
mit  Sinn,  sinnen,  lat.  s-en-tire  (Benf.  11,  333),  dann  mit  ahnen 
(yergl.  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  am  Ende),  sch-wanen,  wähnen,  (an 
bei  Benf.  I,  118  aus  hvan,  lat.  can-o,  blasen,  tönen,  11,  63,  und 
hyfla  aus  dhvan  11,  275)  und  (da  m  s:  y,  vgl.  dhmä  aus  dhvft, 
gtbma  aus  gihva,  hmal  aus  hval,  Benf.  II,  274.  283)  mit  lat.  men-s, 
fädr-OQj  uAserm  meinen,  weiterhin  mit  Muth,  elg.  dvfxog;  vgl.  ver- 
mnthen  =:  wähnen,  Wahn  =  Meinen,  Vermuthen,  eitele  Vermu- 
thanig..  Sonst  Hesse  sich  für  ova^  auch  an  die  Wurzel  an,  sehen 
(In  9p^,  eUf  siehe),  verw.  mit  van,  leuchten  (in  Ffjv-oif/)  denken, 
endlich  sogar  an  unser  Wort  wahn  in  der  Bedeutung  des  Irrigen, 
Leei:^  Eiteln  {Iviio,  Renf.  II,  52.  341,  von  van,  abnehmen,  aus 
bvmiy  dhvan  n,  320,  eig.  sich  neigen,  sich  wenden  »  sich  zurück- 
neheUi  weichen,  verw.  mit  lat  vac-are,  vac-uus,  vänus  f.  vacnns, 
onserm  ech-wach,  wozu  sich  xaxog  =  lat.  paucus  verhält  wie  Hsv6g 
so  van  in  Ftvirny  Da  in  unserm  Wort  wohnen  (vgl.  vaiia  zu 
hnn,  sich  ^nei^en,  bei  Benf.  II,  182)  eine  Wurzel  van  erscheint, 
yerw.  mit  vas  bei  Benf.  I,  297  sq.,  und  da  diese  Wurzel  van  (wie 
Benf.  I,  297  sq.  lehrt)  auch  schlafen  bedeuten  konnte,  so  Hesse 
eich  ov-otQ  recht  wolil  davon  ableiten.  Uebrigens  ist  unser  wohnen 
yerw.  ipit  weilen  wie  (isvw  mit  /niXXu),  maneo  mit  mora,  moror; 
ygl.  (d)hvar,  (d)hvfi  in  goth.  hveila,  Weile  (gr.  a-x^Xfj),  altnord. 
favlh^  lectns  (wo  man  concii^mbit)  bei  Benf.  II,  280  mit  (d)hvan 
n,  320  sq.,  ganz  =  (d}hvar.^  —  Zum  Schluss  erwähne  ich  den 
l^amefi  des  Vaters  des  Steuermanns  des  Menelaos,  des  Ogovriq^ 
nämUch  ^OvfjrofQj  6,  der  als  ein  Ahner,  Sinner,  Denker,  als  ein  Verstau«- 
diger,  Kluger  (mwTOi;  von  nw  in  nvicüi)  bezeichnet  sein  könnte 
wie  s^in  Sohn  Phrontis;  doch  wage  ich.es  nicht,  den  Namen  von 
^9ti(u  zu  trennen,  weil  derselbe  zu  isolirt  stehen  würde. 

■254.  'Ovo/Mvog^  6,  Nebenfluss  des  Peneios  in  Thessalien,  ge- 
U9rt  wohl  zu  Benfey  II,  63,  wo  xava^^g,  mvatraw^  lat.  cano  aus 
l^yan  »  hvan,  dhvan  II,  275,  wo  unser  tönen  anzusetzen  ist.  Die 
Wursel  stan  I,  675,  wozu  Benfey  unser  tönen  stellt,  ist  aus  sa-f- 
db(v)an.  Vgl.  den  Namen  JUiva/og,  y\e\h  verw.  mit  arivio,  <t«- 
vdx(^i  aber  auch  mit  xava/og,  wie  f^twgog  mit  xtwgog,  /4v6og  mit 
Xroögy  fiikagj  /uoqov  mit  KfXaivog,  xoQog.  Zu  Benf.  11,  63  oder  viel- 
mehr SU  n,  182  (wo  auch  die  von  Benf.  11,  63  behandelten  Wörter 
)coya;^'c»  Hovaßog  u.  s.  w.  anzusetzen  sind)   gehören   die  deutschen 


—     162     — 

Wörter  knacken,  knappen,  knarren»  knallen,  knattern,  eig.  (nach  dem 
Grundbegriff  von  hna,  II,  182,  aus  hi|*na,  hvA-na  »  dhva-iia  « 
dliva,  dhu  +  n  BS  dhvan  II,  275,  «s  dhvan  in  dhan,  &tlvut  II, 
276,  =  hvan  in  tpivui,  huuvm)  stossen  »  aueetosaen,  tönen.  Vgl. 
den  Artikel  ^Iva/pq  oben  p.  71. 

25Ö.  *0'^viloc,  <',  der  mythische  Einäugige,  welchen  die  Dotk 
zum  Anführer  auf  dem  Zuge  in  den  Peloponnes  wfthlten,  könnte 
von  o^vq  und  Xuta  b  ßkimo  stammen  und  dl^vJ'tfncijg  bedeuten. 
Vgl.  aifvo^  o^v  Xdoty.  Da  o^'^,  schneidend,  scharf  auch  vom  LiebU 
gebraucht  wird,  so  könnte  man  den  Oxylos  für  ein  Bild  des  blen- 
dend hellen  Sonnenglanzes  {avyi^  *HtXlMo\  (ör  <1en  Sonnengott  sel- 
ber halten.  Andere  denken  vielleicht,  lieber  an  o%vq  \4lQijg,  wonseh 
Oxylos  ein  Bild  des  dorischen  Kriegsgottes  wäre,  als  reicherte 
der  ältesten  Zeit  Apollon  gegolten  haben  soll.  Dafür  spricBi,  4itt 
ein  anderer  Oxylos  als  Sohn  des  Ares  und  der  Protogeneia  ersclulnt. 
Ich  wage  keine  Entscheidung.  Ueber  Apollon  als  eigentl.  Kriege 
gott  der  Hellenen  vgl.  Wrlcker  in  Schwenck  s  AndeuU.   p.  310  not 

256.  X)^vno^j6,  Sohn  des  Kinyras  und  derMetharmey  Bru- 
der des  Adonis.  Der  Name  scheint  sich  auf  den  seharfdurchdriii- 
genden  Ton  der  Klage  zu  beziehen,  deren  Gegenstand  Adonis  wir. 
Auch  muss  an  die  yiyyQug  genannte  Trauerpleife  erinnert  werden, 
die  bei  der  um  den  Adonis  angestellten  Trauer  nicht  fehlen  durfte 
Vgl.  Movere,  Phoen.  I,  202.  Danach  wäre  Oxyporoa .  als  der  Re- 
präsentant der  Trauerpfeifenbläser  zu  fassen. 

2ö6a.  XhrXtvgy  6,  Solin  des  Poseidon  und  der  Kanake,  Bruder 
des  Nereus,  Epopeus,  Aloeus,  Triops.  Wie  gr.  ontag,  on^kov  bei 
Benf.  1, 287  mit  unserm  weben  zusammcnirehören  (vgl.  Honig-wsbe 
=  Ge-wirk  und  Werk,  ^gyov  mit  lat.  urj^ere  und  unserm  ge*drang, 
drängen,  zu  dhvar +  Gutt.  bei  Benf.  II,  279;  der  (;rundbcgrifl  vo» 
vap,  weben,  ist  neigen  ■«  engen,  Benf.  II,  17  sqq.  320  sqq.,  enf 
t=  dicht,  fest  machen;  vgl.  kup-inda,  Web«T,  ib.  II,  322,  wo  kop 
=  hvap  =  kap  in  uiisern  Wörtern  heften,  haften,  verw.  mit  griech. 
aTiro;,  lat.  ap  in  ap-tus  f.  hvap),  so  kann  X)nXfvg  zusaromenge- 
hören  mit  unserm  seh- weben,  sch-weifen,  sich  hin  und  her  bewe- 
gen, bair.  schweiffen,  schwingen  (aus  sa  -|-  va(n)g',  Benf.  II,  21, 
aus  dhva(n)g',  II,  275,  während  in  sch-weben  sa  +  vap  =  (d)hv«p 
in  kap,  heftig  bewegen,  erschüttern  II,  322  steckt)  bei  Benf.  1, 342, 
wo  gr.  (wßri  =  fpoßri,  Schweif,  nfifUft  u.  s.  w.;  zu  troß^  =  (filfii 
vergl.  unser  sch-weben  neben  beben  (sich  zitternd  hin  und  herbe- 
wegen), worin  b  aus  hv  wie  in  biegen  (bhag',  bhug'  bei  Benf.  D, 
20  aus  hvag'),  afc/^m,  asßo/nai  neben  ff^ißn^iat  (sich  heftig  bewegeB« 
zittern  =.  sich  fürchten).  Nun  kann  "OnXttjg  als  ein  heftig  bewegter 
Dämon  des  Wassers  oder  der  Luft  bezeichnet  sein.  Mit  Rückslcbt 
auf  "EvaQkxrj  und  ihre  Tochter  Kavdxfj  könnte  man  den  VnXn; 
auch  für  einen  rauschenden,  lärmenden  Dämon  halten  und  "On-l- 
fvg  zu  Benf.  II,  61  stellen,  wohin  der  Name  des  Herolds  Eongsv^ 
gehört  (eig.  Rufer,  Töner),   worüber  der  betreffende  Artikel  in  den 


—     153    — 

■  Nachträgen  za  vergleichen  ist;  Ich  erwähne  noch  'OnXiug,  6,  auch . 

n<  VnkiTijc,  ')  Flnss  bei  Ualiartos,  ^)  Nebenflnss  des  £urota8,  ohne 

»»  über  diesen  Namen  eine  Entscheidung  zu  wagen. 

s  257.  ^ÜQßfjXog,  6,   Bergkette   im  nördlichen  Makedonien,    an 

der  thrak.  Gränze,  ist  wohl  als  Wirbel,  vertex,  zu  fassen  und  zu 

ii'  Benf.  II,  309  sqq.  zu  stellen,  wo  Xorpog,  xoXoffwvj  xn^vrpfj  u.  s.  w. 

j  Vgl.  die  Art.  Ji^fpvg,  KtQfpvgj  Mu()7ifj(Taog  {worin  dhvar  -|-  p,  bh  = 

ü  Sgufiß^og  oben  p.  29)  und  dazu  den  kretischen  Bergnaraen ''J^()/^co( 

o  b^i  Hoffmann,  Griechld.  u.  d.  Gr.  p.  1332  sq. 

I  268.  ^Oo&QogyO,  der  Hund  des  Geryones,  vom  Typhon  mit  der 

si  Echidna  gezeugt;    auch  KtQßsgog  wird   als  Heerdenhund  des  Ge- 

-  ryonea  genannt.  Vgl.  Jacobi,  H.  d.  Myth.  p.  410.  Der  Name  'VQ^Qog 

^  könnte  ganz  dieselbe  Bedeutung  haben,  welche  Benfey  11,312  dem 

B  Namen  KbQß{t)Qog  beilegt.  Vgl.  ib.  II,  318  sqq.,  wo  (h)var,  (h)vri 

.  (  Hh  ^  in  xäXad--og,  gedreht  =  geflochten,  Korb,  verw.  mit  /oQ^ij, 

^  Darm   (eig.  gedreht),    worin    hvar^   hvri  +  J;    dazu   nehme  man 

n;  fi&og^  nach  Benf.  11,  306  eig.  das  gedrehte,  gekrümmte  Glied,  die 

B  KrQmmungi   Drehung.    -An  eine  Verbindung  von  ^OQ&Qog  mit  o()- 

m  ^Q^»  Morgen,  Frühe,  ist  nicht  zu  denken ;  der  Hund  des  GeryoneK 

^  ist  einzig  schön  als  „Ungethüm^  bezeichnet.    Vgl.  Kä/nn^j  K/^Tüi^ 

^1  laifmoQj  utJTog  und  tisXcdq  bei  Benf.  II,  293,  wo  nfk  =  hval,  hvar,  hvff. 

■g  2ö8a.  X)Qv€vgj  6,   Sohn   des  Erechtheus,    Vater   des    Petebs, 

i  GrcMMvater  des  Menestheus,  nach  welchem  angeblich  die  Stadt  der 

Kynarier  in  Argolis,  X)Qvtur\at,  benannt  war;  dazu  stelle  ich^O^- 

^;  wToCj  o,  Vater  des  Naubolos,  des  Schiff-treibenden,  der  daher  'O^- 

^^rvr/ifjglieiastj  femer  ^OqwvIvhv,  o,  Sohn  des  Sisyphos,  Vater  des 

^  Pfaokos  urid  Thoas,  des  Schnellen.    Allen  diesen  Namen  liegt  ohne 

1^  Zweifel  OQWfu  mit  der  Bedeutung  antreiben^  in  Bewegung  setzen, 

H  faetsen,  zu  Grunde,  verw.  mit  oQivWy  doo&vvco  und  mit  oQovcoy  intr., 

^|Sieh  schnell  bewegen,  eilen,  worauf  losfahren,  sich  worauf  stürzen 

^  a.  8.  w.  Man  kann  dieselben  daher  am  besten  mit  „treibend,  drän- 

.gend,  eilend,  heftig  bewegt,  schnell^    übersetzen.     Wenn  der  eine 

(^Sobn  deS'Omytion,  Thoad,  offenbar  als  der  Schnelle  (^oog)  bezeich- 

'  net  ist)   so   kann  dem  Namen  des  andern  Sohnes,  Oioxog,  derselbe 

j  Begriff  untergelegt  werden.    Vgl    jrrfJS,  o,  ij  f.  ttwE,  scheu,  schüeh- 

-.  fem,  flüchtig,  nrowug,  /j,   dass.,    tttmooio,  sich  fürchten,  scheuen, 

£  fliehen,  welche  Wötter  n  aus  hv  haben    und  zu  Benfey  11^  SO-**!' 

geliMn,  wo  gr.  rptvytay  litth.  b^g-u,  laufen,  pa-bug-stu,  sich  scheuen, 

^    (entffielien},   lett.  behgt  (ent-laufen)  u.  s.  w. ;   in  Betreff  des  n  » 

^   bv  B  <p  in  q>evycj  vgl.  noch  nvyoivy  noiycDv  ib.  II,  20 — 21.     Be- 

^    grifflich   richtiger   ist  wohl  eine  Ableitung  des  Namens  Omxog  von 

,    dbvag"  (dhva-g,  dhva-k)  bei  Benf.  II,  275,  wozu  sch-wingen,  sch- 

i^enken  u.  s.  w,   ib.  11^  21,  verw.  mit   be- wegen,   femer   ^ax  iii 

&uaaoiv,  Ta/v'c,  cJx  f.  (dhv)aix  in  alxvg  gehören.     Vgl.  dhva,  dhu 

In  &o6g,  si^hnell,  spitz  ib.  II,  274,   wozu  in  Betreif  der  doppelten 

Bedeutung  d^vg  t  (dhv)ogt;c  ("==  ffd^og  aus  hFo^og)  verglichen  wer- 

<leii   mag.     Ich   verweise   noch   auf  den  Art.  KjJxvog  (wo  xvx  aus 


—     164    — 

liTiit:»  dhvak  «s  ^ojc  in  d^daautv^  ra;t^Ct  n>i(  drai  Begriff  der  hef- 
iigeD  Bewegung,  wie  er  den  Söhnen  des  Ares  und  Poseidon  pas- 
send beigelegt  wird).  Wenn  nach  Strabo  Omeä  in  Sikyonien  an 
einem  gleichnamigen  (?)  Flusse  lag  (vgl  HoffmanUi  Griechld.  o.  d. 
Gr.  p.  814  1245),  so  wird  man  diesen  Fluss  wohl  ab  den  schnel- 
len, laufenden  =  rinnenden  fisssen  dürfen;  auch  o^ig,  ^ogel,  be- 
deutet schnell. 

259.  X)Qq>w<^  6,  Sohn  des  Oeagros  und  der  KalUopOi  Ist  nseh 
Schwenck,  Andeutungen  p.  151,  als  der  Schwarie  su  fiuweii  osd 
gehört  danach  zu  Benfey  II,  811,  wo  Fo^  aus  var,  yfl  (+9)"" 
dbvar,  dhrri.  Indem  ich  dazu  den  Namen  X)Q(pnSr^ag  für  Ü^ftt- 
rliag  anfiihre,  bemerke  ich  noch,  dass  in  Tifofwvtog  wahrschehilieh 
die  Wurzel  dhvar,  dhvfi  +  (p  (dhFogfp)  steckt,  TrophpniM  ibo 
ebenfalls  als  Schwarzer,  Unterirdischer  bezeichnet  ist.  V||l.4eilo^ 
(ßoX  a  dhvar ,  dhvri)  s  oXo^  (var.  Tri  «>  sch-war-^s)  und  oben 
p«  3.  58. 

260.  ^Oaaa,  17,  Gebirge  Thessaliens,  durch  den  Peneios  im 
Olymp  getrennt;  auch  ein  Berg  im  pisatischen  Elia  bei  OlympiSi 
Der  Name  kann  fiir  Xhcja  stehen,  von  ox  in  oyxog,  Winkel,  Ecke, 
bei  Benfey  II,  22,  von  der  Wurzel  vak,  vag  (vak'^  Y^g')  aus  dhva-g, 
dhva-k  =  (d)hva-dh  in  nav^g.  Kante,  ib.  11,  325.  Vgl,  iox-H^, 
worindhva4-;K,  und  unser  ducken,  verw.  mit  böcl^eii  (Buckel),  f<Hi 
bhug',  bhag'  aus  (d)hvag'  ib.  II,  20.  Zu  Benfey  n,  24y  wo  mier 
Wort  Höcker  steht,  ist  auch  Hügel  (samnit  hoch,  Hghe)  zu  stelknt 
femer  (mit  n  aus  hv)  gr.  ndyo^  (Hügel),  o/d-fjy  ojr&o^,  die  ib.  I« 
89  nicht  richtig  behandelt  sind.  Das  ebendaselbst  II,  24  behao- 
delte  Wort  HoiTer  gehört  zu  11,  323  (griech.  xan),  wo  unser  Hüfte 
steht,  eig.  Krümmung^  Wölbung,  wie  lat  coxa  ib.  U,  24,  woxa 
coxim,  cossim,  cessim ;  ^Oaaa  ist  ganz  =  coxa  (cos^a  in  coseim), 
worin  c  nicht  =  ka  (wie),  sondern  aus  hv,  wie  auch  in  xn/-»ri; 
(eig.  Krümmung)  ib.  II,  24.  Die  bei  o/&9j,  o/&og,  Hügel»  Höcker, 
hoch,  Höhe  zu  Grunde  liegende  Wurzel  (d)hva  -f-  Guttural  ver- 
muthe  ich  auch  im  Namen  des  Berges  KavK-aaog.  Vgl.  noch  "^xr^ 
ij,  Berg  im  südlichen  Euböa,  wohl  «■  o/^fj.  Ausser  der  angege- 
benen Etymologie  von  "Oadu  ist  auch  noch  eine  Verbindung  mit 
o^vg  =  d-oogy  spitz  (von  dhu,  dhva  »  dhva  +  Gutt.  in  ^atmh 
ra/yg  f.  &axvg,  weiterhin  mit  ac-er^  ac-uo,  dxtjf  oa/tQoq,  cJxvV,  o^d 
die  alle  vorn  dbv  verloren  und  deren  Urwurzelform  in  gr.  ^.rfl^t 
verw.  mit  s-techen  —  eig.  stossen  wie  pungo,  wWoi  —  okiN 
ist)  möglich,  wonach  der  Ossa  als  der  hervorstechende,  hervontiv- 
sende,  hervorspringende  Berg  bezeichnet  wä^  wie  z.  B.  @o^- 

261.  ^TQBvg,  d,  Sohn  des  Dymas,  König  der  Phrygier,  drn 
Priamos  gegen  die  Amazonen  zu  Hülfe  zo^;  'OzQfjgijj  ij^  Tochter 
oder  Gemahlin  des  Ares,  Königin  der  Amazonen.  Die  Wörter  oV^Vf^' 
SrQij^ogj  oxQaksog  weisen  darauf  hin^  dass  die  genannten  Persooeo 
ßchnellbewegte  Wesen  (Luftstürmer)  sind;  mM^Orqkvg,  dessen  Vater 
Jv/tiag  (der  Stürmer,  vgl.  &vw  mit  äitOj  ^oog,  &oa(f/t>,  und  dazu  600» 


—     155    — 

!  ^'oc  ob^  p.  38)  wohl  von  dha  in  ^rcn  benannt  ist,  formell  idei^- 
I  tisch  ist  der  Nfune  UTif^vg,  wo  '^  =  Präf.  sa  «  19  in  VtQtv^^ 
I  s  q  in  or^  (sehnell)  bei  Benf .  II,  253.  Der  Lydier  Xh(^vrtvQ  (vo9 
i  oT^PTo  ]Ea  oV^KO/)  ist  als  Rascher  b(Bzeichnet,  gans  wie  sein  Sohl) 
I  ^Ifpixlioy  d.  h.  dßr  dchuelle  (vgl.  oben  p.  11  und  dazu  l(ptq  »  ra/vq 
I    in  den  Nachträgen  su  p.  77). 

SSla.  Öyf(uv6q^  6,  Sohn  des  Erebos  und  der  6äa,  auch  6^ 
I  mi^il  der  Q^  Vater  des  Kronos,  der  ihn  entmannte,  woranf  ajff 
Minen  Blntstropfj^di^  tnelischen  Nymphen  u.  s.  w.  entstanden«  Vgl 
Bffabf.  I,  324:  „Wenn  man  die  Mythen  vom  Uranos  verfolgt,  sif 
itiritf  In  ihnen  das  befruchtende  Element,  welches  wir  mit  dem  R9- 
gen  Identisch  fassen  können,  überaus  vielfach  hervor  (vgl.  z.  B.  de^ 
bekannten  Mythus  über  die  Entstehung  der  Aphrodite),  während  ii) 
Zeus,  ^ebenfalls  Himmelsgott,  mehr  der  Begriff  des  HimmelsglanKef 
sich  'geltend  macht.  Im  Sanslcrit  erscheint  nun  der  Gott  Varuna, 
Ootl  dee  Wassers  und  einer  der  Aditjas  (der  12  Sonnengestalten); 
sollte  man  OfvQ^vog  als  Namen  des  Gottes  und  des  Himmels  damit 
identificiren  können  ?  ^  So  weit  Benfey ;  vgl.  dazu  die  Forsch,  l^ 
lOQffq  von  mir  entwickelte  Ansicht  iiber  den  Gott  Ov^voc»  dessen 
Marne  vielleicht  wässernd,  benetzend  bedeutet  (von  var  in  o^'^, 
Xtßä^toVf  ovQov,  Harn,  fivqw  i  Fvqvd^  fliessen  bei  Benf  1, 324—5) 
und  in  diesem  Falle  zu  trennen  ist  von  ovgai^gj  Himmel,  wos(|i 
OvqaMoi,  PvQuvt  toveg  in  der  Beden t.  „  Himmelsbewohner  ^.  Üebf|)r 
ov(fawg,  Himmel,  stimme  ich  Lassen,  Ind.  Alterthumskunde  I,  ^5ß 
bei,  wo  es  also  heisst:  „VaruiSa,  welcher  in  der  spätem  MythcljO»«- 
gie  de.r  Gott  des  Meen^s  und  der  Gewässer  geworden  ist,  nimml^ 
unter  den  V^dischen  Göttern  eine  sehr  verschiedene  Stelle  ein.  Cr 
ist  der  Gott  des  äussersten,  die  Luft  umschliessenden  Himmelsge- 
wölbes und  hat  daher  seinen  Namen  „Umfasser^  erhalten.  [VergL 
yl^,  vfi,  circuradare  (»  te^re)  bei  Benf.  II,  294,  wo  vara,  Um- 
ringen, val  =  var  in  valaja,  Gränze^  d.  h.  umgebend,  valajita, 
umringt;  dazu  die Zend Wörter  vere,  circuradare,  tegere,  vare,  vara, 
■  locus  circumseptus  und  deutsch  wahren,  eig.  umgeben  «=  schützen, 
schirmen,  sichern].  Es  wird  von  ihm  gesagt :  Varuna  hat  der  Sonpe 
die  Pfade  gebahnt  und  die  meergleichen  Fluthen  der  Ströme  her- 
yorgetriebon,  nach  den  Tagen  hat  er  die  langen  Nächte  gemacht, 
swischen  jenen  unermesslichen  Himmeln  ruhen  seine  Gewalten.  Diese 
Auffiusnng  wird  bestätigt  durch  den  in  der  Ableitung  und  der  Be- 
dentang übereinstimmenden  Griechischen  Namen  des  Himmeis,  Ov- 
gavoq^  welcher  als  Gott  der  Sohn  des  Erebos,  der  Finsterniss,  und 
der  Gala,  der  Erde,  ist  (Varuna  ist  nach  Lassen  in  der  Note  3. 
«u  p.  758  aus  Varana  entstellt).  Es  ergibt  sich  aus  dieser  Ueberein- 
atimmung  eine  bei^chtenswerthe  Verwandtschaft  auch  in  der  ältesten 
Oötterlehre  der  Griechen  und  der  Inder.  ^  So  weit  die  Worte  Las- 
aen^s.  Vergl.  noch  Benfey  II,  298,  wo  er  ov()av6g  als  den  » ge- 
wölbten <<  Himmel  fasst,  mit  II,  303,  wo  er  ivgvg,  tvQv  =  Sskrit 
ur-u  vermutbun|;sweise  den  Grundbegriff  „sich  wölbepd^  giht  (an* 


—     156     — 

den,  aber  sicher  unrichtig,  Bötticher,  Arica  p.  ^1 :  sie  um,  evQvq, 
a  vri,  id  qiiod  tegit),  endlich  II,  311,  wo  er  i^dtpot  mit  Sansicrit 
▼alabhi.  Dach,  eig.  Wölbung,  und  nord.  hvelfa,  wölben  combinirt 
und  durch  wölben,  bedecicen  erklärt.  Auch  unser  Wort  Himmel 
bedeutet  eig.  bedecicend,  Decice;  nach  Schwende,  D.W.  s.  v.  Him- 
mel, gehört  gar  lut.  caelum  (schwerlich  verwandt  mit  xoiXog  aus 
KoFiXoq  von  tcv  in  xvuq  =b  ^  in  yvakovy  vgl.  ku-fa-ara|  Höhlung, 
Benf.  II,  322)  mit  celare,  bergen,  hehlen,  bedecken  zusammen.  Die 
von  Benfoy  I,  325  vorgeschlagene  Verbindung  von  ovQ-avig  mit 
dem  Sanskritwort  svar,  Himmel  (eig.  leuchtend,  nach  der  Wurzel 
svar,  sur,  lucere,  aus  sa  +  var  =  hvar  =  ghar,  ghrl,  lucere,  U, 
195,  wozu  gr.  adXag  für  rrFfAac,  lat.  sol,  gr.  miQ,  o,  die  Soooe, 
bei  Snidas,  aelqinq,  leuchtend  =  brennend,  heiss,  aeiQiog  dm^Qj 
der  Hundsstern,  Sirius,  gehören,  verw.  mit  /acuga,  //,  f.  f^aiga  ^on 
FoQ,  /tiaQ  bei  Benf.  II,  195,  =  hFag^  dhFug  in  &dQ~og,  Sommer, 
eig.  Hitze,  Wärme)  kann  der  oben  gegebenen  Ableitung  des  Wor- 
tes von  var,  vri,  circumdare  gegenüber  nicht  bestehen,  v?le  Benfey 
II,  298  selbst  stillschweigend  anerkannt  hat. 

262.  OvQia^  i;,  X/fivtj,  ein  See  bei  Oeniadä  in  Akamanien, 
gehört  wohl  zu  Benf.  I,  324,  wo  ovQoy,  Harn,  Urin,  ovQdiOj  püBsen, 
verw.  mit  fntQotj  fliessen,  lat.  mare,  Meer,  da  v  =  m.  ISbendort 
anzusetzen  ist  vielleicht  der  N.  des  Gottes  Uranos,  wie  dieser  In  seineoi 
Gegensätze  zum  Kronos  von  Preller  I,  36  bestimmt  wird.  Vgl.  Fonch. 
I,  100  sq.  Uebrigens  ist  die  von  Benfey  I,  3:^4  sqq.  behandelte 
Wurzel  var,  vfi  aus  hvfi  =  ghfi  (stillare,  fluere)  II,  195  entstan- 
den, wodurch  es  möglich  wird,  unsere  Wörter  Harn,  harnen,  huren 
(vgl.  Schwcnck,  D.  W.  s.  v.  Harn)  mit  ovQoy,  orgtio  und  noovf*; 
{n  aus  hv,  also  noQvoq  =  AFoQvog,  hFoo{a)vo(;^  vergl.  OvQavo(^^ 
Troovfj,  Uurer,  Hure  (vgl.  /tiot/dg,  eig.  pissend)  unter  Einen  Hut  «u 
bringen.  Grundbedeutung  von  ghfi^  spargere,  lucere,  stillare,  fluere, 
aus  hvfi  =  dhvri  (=  hvfip,  ib.  II,  309  sqq.,  wo  wer-feu)  ist  stos^ 
sen,  schwingen,  werfen,  auswerfen,  ausschütten  (Im  ib.  II,  194  aus 
dhu,  II,  275,  wo  dh-vag'  =  sch-wlngen  II,  21,  a^rayoiv,  a-raS", 
verw.  mit  unserm  Thau),  streuen ,  strahlen  u.  s.  w.  Verwandt  mit 
TToo-j/oc  ist  (T-TretQfo,  o-tioqoc,  vgl.  s-par-go,  Spreu,  spritzen  u.  8.  w. 
Der  in  unserm  harnen,  huren  erlialtene  Guttural  könnte  aucb  im 
Namen  des  Flusses  KovQuXioq  erscheinen;  doch  ist  es  sehr  frag- 
lich, ob  derselbe  mit  OvQia,  ovqov,  ovquo  verwandt. 

2r)2a.  ^'O/i/iiogf  o,  Sohn  des  Helios,  Hruder  des  Kerkapbo«, 
Vater  der  Rydippe ;  statt  Kerkaphos  undOchimos  finden  wir  aocb 
Chrysippos  und  Kandalos  genannt  (Jacobi,  H.  d»  Myth.  p.  380)i 
lauter  Namen,  die  eine  Lichtbedeutung  haben.  So  wäre  es  mög* 
lieh,  dass  auch  ^'O/i/tiog  eine  solche  Bedeutung  hätte.  Vgl.  //*Aa(;')- 
Xifiog,  övn-yifiog  bei  Benfey  II,  224.  268,  wo  -/jf.iog  für  (i)/,^^^^ 
genommen  und  zur  Wurzel  iksh  {fluv^KTxOy  Pan-scheinend,  Pan- 
ähnlich j^  gestellt^  wird ,  was  schwerlich  gestattet  ist.  Dürfte  man 
an  goth.   skeima,  althd.  sciuio,  holl.  schim,  altnord.   sktma  (Schim- 


—     157     — 

nier),    anorels,  sciiiia,   soyma   (Glanz),    sciman,    scimian ,    ^lünaen, 

achwied.  skimra,  glänzen,  Schweiz,  seliimer  (scheinbar),  schimerlich, 

^    (ziemlich,    ansehnlich),    unser   Schimmer  =  Schein,    Schimmel  = 

]    weisses  Pferd  u.  s.  w.   denken,    wozu   sich   griech.  /i/u   in  Betreff 

'^    des  Anlautes  verhalten  würde  wie  /J^o)  zu  scheissen  ?  Die  genann« 

len  deutschen  Wörter  sind  nahe  verwandt  mit  goth.  skeinan,  althd. 

'     Bcinan,    augels.  scinan,   scynan,   unserm  Schein,   scheinen,   schön, 

^    weiterhin  mit  schier  (scheuern,  gotli.  skeirjan,  hell  machen^  erklären), 

<     und  schier  mit  hell^  rein  f.  hrei-u  (vgl.  schreien  und  Schwenck,  D. 

'     W.  8.  V.  rein),  gr.  xaX-og  =  xak-iio  (hallen)  =  fuk-dq  bei  Beuf. 

II,'  101  sqq.,  wo  bliä^  bha  aus  hva  =  dhva  II,  275,  wozu  dhvan 

»     (ib.),  an  (1,118),  hvan  (11,63)  gehören.  Nun  vergL  man  s-keima 

'     mit  s-keiuan,  lat.  cin-is,  Frjvoyj^  ijv,  en  (anala,    Feuer,   von  an, 

*^    bauchen,  blasen  =3  dhvan,  tönen  ib.  II,  333)    und  man   wird   zu 

'    der  Ueberzeuguug  gelangen,  dass  eine  Urwurzel  (d)hvam  (tönen  » 

'    leuebteo,  vgl.  lat.  gemere,  eig.  tönen)  aufgestellt  werden  muss ,  die 

-    auch  in  gr.  fif^^aq^  ij/u-sga,  xu/Li^ivog,    vielleicht  auch  in  Ku/ungog 

und  Sxd/Li'avdQog  (=  Sävd^og)  erscheint.    Vgl.  Forsch.  I,  60 — 61. 

90 — 9K  155  sqq.    uud    dazu   altnord.  eymr,  Feuergluth,    eimiria, 

"    glühende   Asche    bei   Dietrich,    Altnord.  Leseb.   p.  241 — 2.     Von 

dieser  Wurzel  könnte   auch  '"O^^jf.i-oq  (0  =  a  b=  a  =  Präfix  sa, 

i    sehr)  stammen;   das  Wort  stände   für  '"O-'/tfiog,     Doch   lässt  sich 

•!    auch  eine  Wurzelform  hvi-m  (hvi  konnte  nach  Benf;  II,  63  zu  kvi 

^    und  kvi  zu  ^vi  —  ib.  II,  168   —    werden)  annehmen;  vgl.  ^pca^oV, 

fc    worin  q>i^quj  bha,  ^  biiä  ib.  II,  101  sqq.  Der  ürbefi:riff  derWuf-» 

F    sei  x^f*  könnte  in  /Ifi^agog,  /ifz^uiQu  (eig.  wohl  stossend,  stössig, 

petulcus)  gefunden  werden,  welche  Wörter  Benfey  irrig  für  /jä/naQogj 

Xiäf^aiQu   nimmt,    was   wegen    der  Kürze  des  1  nicht  gestattet  ist. 

Den  Namen  ^O/t/nog  zu  Benfey  I,  227  sqq.  (wo  omraXXogj  oxniuX^ 

Aos,  oxjeog,  ecce,  oculus  stehen,  die  mit  uvyfj,  (ptyyogy  fax  u.  s.  w. 

verwandt  sind  und  zusammengehören)   zu    stellen   kann   ich   mich 

nicht  entschliessen ,    well  in  iatXoi(y)'/jiuog ,   dva^/i/Ltog  die  Wurzel 

Xifi  {/i)  durchaus  gesucht  werden  zu  müssen  scheint;   ist  dieselbe 

aber   einmal    dem  Griechischen    eigen,   so  würde  es  Verwegenheit 

sein,  das  Wort  ^V/i/nog  anders  etymologisiren  zu  wollen.    Da,  wie 

die  deutschen  Wörter  lehren,  neben  /j/u  auch  tttfx  (beide  aus  hFi/a) 

ersebeinen  kann,  so  denke  ich  hier  zunächst  an  Hoffmann,  Grchld. 

u.  d.  Gr.  p.  728:    „Am  Südfuss   der    Oineia   liegt   das   Thonfeld 

KimoUa,  das  jedoch  gegen  Minoa  sumpfig  war.  Dies  letzte  scheint 

das  weisse  Feld  (Xtvxov  nedioy)  gewesen  zu  sein.^  Ferner  erinnere 

ich  an  die  Insel  KifitüXog,  t],  eine  der  Kykladen  bei  Kreta,  wober 

KififaXia,  17,   mit   und   ohne  Zusatz   von  yrj,   die  kimolische  Erde 

kam,    eine   weisse  Thonart,   die  von  den  alten  Griechen  statt  der 

Seife  viel  gebraucht  ward.     Wie  Hoffmann  1.  c.  p.   1423  bemerkt, 

nannten  die  Venetianer  die  Insel  ^imolos  wegen  der  Silbergruben, 

die  sie  darauf  angelegt,  Argentiera»     Zu  xi^  =  y^ifi  vgl.  noch  /Ci- 


—     158    — 

i4o(M^  (///«ipoc)  neben  A'(Mm*  ^irtanov   (iwei  kret  Vorgebirge  bei 
Hofftnann  I.  c.  p.  1321  eq.). 

263.  llayycunr^  ti,  makedonfflches  Gkbirge  an  der  Oränxe  tob 
Thrakien,  am  Nettos^  kann  verwandt  sein  mit  ntiyog,  Hügel,  und 
Tlayog,  Berg  bei  Smyma,  zn  Benfey  11,  320  sqq.  (wo  d-liva,  ge- 
Delg^)i  l't  24,  wo  Höcker,  Hügel  u.  i.  w.  tlayyiuotf,  nuyoq,  fla- 
yo^  verhalten  sich  in  Betreff  des  Anlantee  ra  Hügel,  Höcker,  hoch, 
Höhe,  wie  das  im  Artikel  OvQia  besprochene  Wort  n6g'^pog  n 
onserm  Har-n,  har-n-en,  hur-en.  Vgl,  auch  n  ans  hv  ih  nvytav, 
nwywv,  n(T)vx,  n{T)vaaü},  q>  ans  hv  in  9)47,  (psvyfo  Ib.  H,  20—21, 
wo  man  unser  Buckel  «s  Höcker  beachten  wolle. 

264.  Tlai^iovj  0,  auch  Uauiv^  UmcSv^  bei  Homer  Ant  der 
Götter,  später  Beiname  des  ApoUon,  ist  von  Benfey  n,  107  tebr 
richtig  mit  navM  susammengestellt  worden,  obwohl  die  dort  er- 
gebene Etymologie  des  Wortes  navM  unhaltlmr  ist  Die  Onmdbe- 
deutung  von  navw  (nicht  nur  begrifflich,  sondern  auch  etjrmologiMih 
verwandt  mit  laJai)  ist  neigen,  legen,  ruhen  machen,  anr  Bolw 
bringen,  stillen,  sedare;  n  in  ncnSm  ist  aus  hv,  wie  ß  hi  ßtui;, 
niedrig,  «  ij^fiaiSg,  und  n«v  gehört  zu  (d)hva  bei  Benf.  H,  320  >q. 
Mit  navu)  zusammengehörig  sind  nctvgog  und  parvns  (znhvfi,  hva-rbei 
Benf.  II,  280),  verw.  mit  pauc-us/  wo  pauc  ans  hväk  s  jone-^, 
sch-wach  von  (d)hva  ib.  H,  320 ^  vgl.  II,  21  (eig.  geneigt,  indi 
hei(rend  =  weichend;  vfirl.  y/xi^^  Benf.  II,  185  mit  lai.  ^nco,  (wa- 
chen machen),  femer  tat.  vaco  und  /naxag,  eig.  ablassend^  abstehend, 
ge-mach,  gemäch-Iich  =  nihig,  selig). 

205.  ITafOi'Fg,  0/,  die  PSoner,   die  Bewohner  der  Landschaft 
Uaiovla  in  Makedonien  am  Orbelos,  zwischen  den  Flüss^  StrynoB 
und  Axios;   ihr  Haiiptsitz   war  das  Axiostbal.     Vgl.  Abel,  Maked. 
vor  Phil.  p.  59.     Danach   icann  man  den  Namen  der  Tla/ovsg  mit 
ßumg^  niedrig,  combiniren  und  die  Päoner  für  Bewohner  der  nie- 
drigen Thalgegend  halten ;  ß  in  ßaiog  (von  hva,  dhva  bei  Benf  11, 
320  sq.)   ist  aus  hv,   Iconnte  also  auch  durch  n  auagedröckt  wer- 
den. Vgl.  den  vorigen  Art,  wo  über  nävu),  verw.  mit  {ovoi,  iavia, 
dv(o  (ib.  II,  66  sqq.,  zu  ü,  320  sqq.)  und  den  Art.   Ba/a  in  den 
Nachträgen.     Sonderbar   klingt  die  Nachricht«    dass    Päonien  tod 
riauov,   einem  Sohne  des  Endymion  benannt  worden;   ein  anderer 
fJaiwv  hiess  auch  "l^imvog  (vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  688), 
was  uns,  wenn  wir  auf  etymologische  Spielereien  ausgehen  wofltt^ 
veranlassen  könnte,  die  Päoner  für  „Sänger^  zu  nehmen  und  ihm 
Namen  von  hv6,  tönen  bei  Benf  II,  60  herzuleiten.  Vgl.  deöM 
Mvyduv.     Daaa   bieher    der   Name   des  päonischen    Stammes  ^^ 
TlaionXm   gehört,   ist  siöher,  aber  die  Deutung  ist  problemitiieb- 
Auf  ganz  andere  Gedanken  über  den  Namen  der  Pfion^  werdet 
wir  geführt,  wenn  wir  Hofimanh,  Griechld.  u.  d.  Gr.  p.  86. 84  be- 
rücksichtigen.    Dort  heisst  es:    „Päonia   wird   die   Lands^ft  *" 
dem   westlichen  Ufer   des  Axios   entlang   bis   zanci  M^ete  geosBi^ 
welche  die  Temeniden  eroberten.   Sie  war  jedoch  nur  ein  lleil  dei 


—     159    — 

li  frÖBsen  Päoner-Ländes.  Zu  Päonien  gehörten,  wie  es  teheinty  äM 

die  genannten  Tbeile  des  spätem  malced.  Hochlandes,  das  westlich 

a  Päonien,  und  Thrakien  östlich  berührte.    Päoniens  tirälten  Umfaing 

ii  weisen  zwar  keine  Nachrichteti  genauer  nach ;   es  ist  indessen  ge- 

4  wisfl  keine  grandiose  Behauptung,   däss   dasselbe  In  frühester  Zeit 

^  einen  bei  weitem  grossem  Flächenraum  umfasste,  als  die  spfite  hi- 

j  Btorische  Zeit  kennt.     Die  Päoner   scheinen  vorzuglich  die  rauhen 

^  GMirge   inne  gehabt  zu  haben. ^     Ist  letztere  Ansicht  richtig,   so 

j  UtoBt  sich  natu)  bei  Benfey  ü,  77  (eig.  stossen)  heranziehen;   v^. 

11  npoanäiogj  zustossend,  Tr^oanulot  =  ngoanlnrot  und  nlnrat  II,  93 

von  pat  (neigen 'S  stossen,  daher  fallen,  vgl.  II,  182),  lat  p^t-o, 

^1  im-pet-us,  (wie  dfxfj,  äi^  verw.  mit  ai^,  Stösser,  Ziege;  lat.  ico, 

i^aÄo^,  stossend  =)  pet-ulcus,  gr.  ntr-Qa,  Fels,  Klippe,  wie  -nvtvd 

I   hn  Namen  'hga  nvxva  =  'ItQoi  niroa  bei  Hoffmann  p.  1381 »  und 

■  teni  «^00^9  stossend  a  hervorstossend,  vorspringend^  spitz,  bei  Benf.  II, 

0  274;  nvT  :  rtcr  führt  auf  hvat,  hFav^  wie  denn  nar-dacui,  schla« 

'j  gmiy  mner  pat-acheri  mit  Dat-sch,  Schlag,  weiterhin  mit  quet-schen, 

j,j  iwetHMbdn,  lat.  quatere,  entere  (schlagen,  erschüttern,  vgl.  SchweAck 

*t  B.  V.  quetschen,  wo  wend.  kwoczczü,  schlagen)  zusammengehören. 

-I  Vgl:  EMiwerick  s.  v.  Datsch,  wo  er  dat-  mit  s-tossen,  lat  (s)tuti« 

dere  aus  sa  +  dhva-d  bei  Benf.  H,  271  sqq.  comblnirt;  in  Datsch 

u  Btaekt  eine  Wurzelf.  dhvat  (D  ans  dh  wie  in  Dampf  ans  dhvap  ^ 

dvwj  rwp  ib.  II,  275)  «  hvat  in  ycoh^akig,  =  vat  in  ovr-aw,  ==» 

u  vadb,  vidh  in  tid-^ifa ;  vgl.  studere  =  tnditare,  tundere  mit  antvdtn^ 

(yr  auB  bv),  eig.  Blossen  =  treiben,  in  Bewegung  setzen,  beeilen, 

-  besehleunigen  ü.  s.  w.     Nun   könnten  die    TJalovtq  als   stossende^ 

•  ImrorBtoBBende ,  vorspringende  =  hohe,  als  /uax^davo/j  Maxifyol, 

,.  llakedön^,  als   Bewohner  des    hohen   Berglands  bezeichnet  sein. 

Ir  Waa   das  von  Benf.  II,  77   iuit  lat  pavio  identificirte  Wort  natop 

.  totrillk,   so  kann  dies  auch  für  noUau)  stehen  und  zu  der  Wurzelt 

r  plBh  «  pu(n)s   (von  pu)  ib.  II,  78  gehören,   die  meiner   Ansicht 

^  nadi  äQB  hvish  (puns  ans  hvans,  hvassdhvas  II,  275)  entsprang. 

?  Dafür  spricht   (um   von  dvänaiarog,   i/unaiarog  zu  schweigen)  det 

"^  Bergname  ^Analaavroq  (Hoffmann  p.  1230),    den  ich  mit  ^AndaäQ^ 

"  avro^  i,  Apesantus,  Berg  in  Argolis  zwischen  Eleonä  und  MykenY, 

^  cJomUnife  und  durch  aufstossend  =  aufspringend,  aufragend  {*A^ 

'  dpa)  oder  aber  durch  sehr  stossend  =»  hervotiMossend,  hervorsprin- 

'     gend  (Ü^atPräf.  sa;  vgl.  &v  in  &o6g,  spitz,  mit  der  Bed.  stosBen 

HB  hervorstossen,    hervorspringen)  erkläre.     Ich   erwähne  noch  dai 

'  Wort  nttiadj  y^-nXancmvxiu  nagä  K(ooig%  Athen,  p.  646  F.,   dann 

*  Tlutoog,  /f,  auch  ^AnaMog,  Stadt  und  gleichnamiger  Fluss  zwiBeheü 

'   LflimpBakOB  und  Parion  (ob  als  der  stössehde,  treibende  —  schndle^ 

eilende.  FIubb  bezeichnet  ?),  fernem  (da  hv  =  ^  sein  kahn)  O^aroc, 

Oy  Sohn  des  Boros,  Bundesgenosse  der  Troer,  auch  Sohn  des  RhcK- 

pÄloa,   Enkel   des  Herakles  (gestössen,  getrieben  ==  in  Bewegung 

gteetzt,  BohneH),  0aiax6q,  j^,  Stadt  auf  Kreta,  auch  (nach  Ste^ 

lyit)  SUdI  Ui  PelöponnoB^   did  früher  0gf§oe  bites  (väii  f^^acö, 


—     U5Ü     — 

auf-spriiigen,  auf-ragen),   endlich  Omauva^  j>f,    Stadt  im  südl.  Ar« 
kadieii.     Nach  Bcnrey  II,  79   ist   die  Wurzelf.  pish   aus   piksh  = 
pik,  pig  +  s;  in  diesem  Falle  ist  pish  von  pu(n)8  cu  trennea  (dai 
sicher  ^  (d)hvas  ll,275)*uiid  auf  hvik  zu  reduciren,  welche  Wur- 
zelform  bei  gr.  ni^-Qoq^  zu  Grunde  liegt,  verw.  mit  lat.  ic-o  (stoi- 
sen  =  stechen) ,  ixnV  (Stossroget,  Weibe),  iy  in  aC%  (Stösser,  Ziege), 
ly^  in  iy-'&'vq  (Fisch,  eig.  schnell),  {d/-fi/j  (stossend  s«  apita)^  wei- 
terhin mit  uKijf  äxQog,  o^vg,  coW^i  ff^og  {<p  =  hv),  deren  unm- 
stümuiclte  Urlonn   in  &9Jy(ü,  d^dnamv^  ^a/vg  erscheint;   zu  ^j;f;w 
vgl.  O'Tiy  in  aziCio  s=  Sskrit  (s)tig',  acuere  und  zu  den  genannteB 
Wörtern  überhaupt  Benfey  I,  343  sqq.^   wo  ig',  vig^  ag'  (=  vag' 
in  sch-wingen,    II,  21,   verw.  mit  be-wegen,  =s  dhvag'  n,  275) 
aus  (d)hfig',  (djh^ag'.  Da  nach  Anleitung  von  pish  auspi 
eine  Wurzclf.  vish  aus  viksh  ib.  I,  345  mit  dem  Begiiif 
in  Bewegung  setzen,  treiben,  drängen,  eilen  (in-siyw  I,  34S)  b^ 
stehen  konnte,  so  erlaube  ich  mir,   dazu  den  dunkeln  Namoi  Air 
mov,  0,   Sohn   des  Kretheus  und  der  T^ro^  Vater  des  Jason,  ii 
stellen   und  diesem  Namen  den  Begriff  der  schnellen,  heftigen  Be- 
wegung unterzulegen.     (Vgl.  den  Flussnamen  Aia^tprog;  '-tfK  km 
zu  un-TO)  gehören  und  unserm  -baft  entsprechen;   vgl.  ^AX^-ifK^ 
und  den  Art.  Aid'/]x//6g  in  den  Nachträgen).     Den  Namm  loa» 
habe  ich  schon  oben  p.  68  mit  (dh)vas  bei  Benf.  II,  275  verbil- 
den und  für  Fuawv  genommen ;  er  kann  also  gleichfalls  ganz  eta- 
fach  als  der  Stossende,  Treibende  =  Schnelle  bezeichnet  sein.  Ausser 
dem  Namen  &/jGsvg,   den  ich  schon  oben  p.  68  mit  JTaawv  con- 
binirte,  möchte  ich  jetzt  auch  den  Namen  Hatovij  damit  verbindes. 
Zu  (djhvas  =  pu(a)s  bei  Benf.  II,  275.  77  vgl.  noch  unser  Wort 
Geis-cl  =  Peitsche,  althd.  geisila,  isl.  geisl,  schwed.  gisl,  von  ei- 
nem Stamme  geisen,  stossen,  schlagen,  (vgl.  Schulze,   Goth.  Glosa 
p.   UOa:  geisan,  ferire?),    woher  auch  das  im  latinisirten  gaesui 
erhaltene  goth.  Wort  gäis,  Speer  (vgl.  den  Namen  Radagais),  althd* 
gair,  g^r,   ital.  ghiera,  Pfeil,  die  Gehre  =  ein  spitzes  Werkaeogt 
schwed.  gisl,  ein  Strahl   (nach  Schwenck  ein  Stossendes,'  Stcchei- 
des)  stammen.    In  diesen  Wörtern  liegt  wohl  eine  Wurzelf.  (d)hTii 
=  (d)livaä  bei  Benf.  II,  275;  vgl.  hi(n)8  aus  (d)hvi(n)8,  sclilagea, 
ib.  II,  276;  verw.  ist  diese  Wurzelf.  (d)hvis  mit   (d)h(v)id  ib.  U, 
193,  wozu  unser  Geisa,  Geisse  =  Ziege,  lat.  haedus,  eig.  stosseoii 
Stösser,  ferner  s-cindo  (c  =  hv)  =  findo  (f  «=  hv;  ao  auch  SsM 
bhid  t=  unserm  beiss-en  aus  hvid ;  vergl.  bhag',  bhug',  biegen  a* 
hvag'  ib.  U,  20)  gehören.     Wie  in  /i J,  hid ,    ao  ist  auch  in  M 
ib.  II,  193  V  eingebüsst,    wie  unser  s-cheissen  (wo  ch  :  k  «hv) 
neben  ;(€^ci>  und  had  beweist.     Dasselbe  Verhältnlss    zeigt  sieb  M 
a-/d^ü),  a--/i^a)  gegenüber  s-cindo.     Zu    (T-/aJ    (stossen ,   spalMi 
stechen)  vgl.  Schwenck  s.  v.  Geiz,  wo  angels.  gad,  gadd,  Spiess, 
Stachel,    schwed.  gädda.    der  Hecht,    von    seinen    scharfen  zifanss 
benannt  (das  W.  Hecht,  verw.  mit  Hacke,   hacken  »  hauen,  enl- 
apricht  vollkommen  dem  gr.  W.  xanrog,  o,  i^,  eine  stachelige  Pflansf^ 


—     161     — 

m,  Distel),  engl,  gad,  Stachel,  gad-fly,  Stech-fliege  u.  8.  w.  Ich 
iTähne  schliesslich  doch  X^aioy,  to,  Vorgebirge  der  Insel  Samos 
I  Btossend  =  spitz,  ^oog),  Xfjaiog,  6,  Floss  auf  Samos  (ob  stos- 
il.  ==:  treibend '»  schnell,  dvog). 

266.  lIaXaf4jjifjgj  o,  Sohn  des  Nanplios,  Bruder  des  Oeax  nnd 
usimedon,  wird  von  Schwenck,  Andeutungen  p.  185,  mit  IIa- 
'fiunf  und  unsem  Wörtern  wallen,  Welle  in  Verbindung  gebracht, 
wohnlich  denkt  man  (z.  B.  nach  Welckers  Vorgange  auch  0.  Jahn 
8.  Dissert  über  P.)  an  naXdjjfj  und  (ntj^o/Liai,  so  dass  IlaXa^ 
Sijq  für  TlaXufjirjfjii^öfiq  stände  und  „mit  der  Hand  geschickt^ 
886;  in  diesem  Falle  könnte  man  die  einfachere  Form  ndka  » 
Vfiav  (in  nakai^ari^  bei  Benf.  11 ,  83)  heranziehen  und  llaka- 
itjq  ftt^  Tlakai'fAi^irjq  nehmen.  Vgl.  attisch  naXa-ari^  =^  naXat- 
j.  Doch  scheint  diese  Bedeutung  keineswegs  die  wahre  Bedeutung 
JNaoQens  zu  sein.  Vgl.  nouiuoßovXogy  noauXof^^rijgj  dann  ßdXioq 

Benfey  II,  304,  wo  ß  ans  hv;  hmet^yyLvXofzi^Ttjq  und  die 
vaA  naX,  nsX^  drehen  (in  ndkij,  Drehen  =  Ringen)  ib.  II,  293 
>8t  lat.  versutus;  da  in  TraA,  TtsX  n  ans  hv,  so  ist  damit  iden- 
b  wtX,  xfA,  mX  in  a-imXfjvog,  a-x^ilAoV)  a^xoXiOQf  femer  yiel- 
iht  Mal  in  dem  mit  ftlv&fj  componirten  Worte  TtaXa/alvd-tj  (Krause* 
nze,  ^1^  oben  p.  127  und  avcoXio&Qt^y  kraus-haarig).  Palamedes 
leint  also  ein  Krummes  &=  Tückisches,  Listiges  sinnender,  ein 
tlaoar,  kluger  Dämon  (des  Meeres)  zn  sein.  Darf  man  mit  Ila^ 
'fLiijttffg.  den  Beinamen  des  Cheiron  mXf-d-goviog  (vgl.  Benfey  I, 
b  nnd  lioXv&Qovtag  =  noXvg)uQitioaco4)  in  Vergleichung  ziehen, 
^dosB  nskS'-d'Qoviog  der  welcher  krumme  =»  listige,  kluge,  klug 
onneiie,  oder  krumme,  gedrehte  ==>  verschiedene,  mannigfache 
iria  et  diversa)  Heilmittel  besitzt  ist?  Vgl.  varius  von  yar,  yfi, 
flien  bei  Benfey  II,  295,  wonach  auch  IlaXu'fii^drjg  ein  Ver- 
Bedenes,  Mannigfaches  sinnender  Dämon  sein  kann.  Vgl.  noch 
Id/iac,  sich  drehen,  hin  und  her  bewegen  (wie  versari),  n6Xog 
l  Benf.  n,  292. 

■:  267.  llaXixoi,  olj  Sohne  des  Hephästos  und  der  Aetna  (oder 
I  Zeui\  nnd  der  Thalia,  einer  Tochter  des  Hephästos),  scheinen 
Lmonen  vuleanisoher,  schwefelhaltiger  Sprudelquellen  zusein.  Vgl. 
eüerl,  \ji2j  dann  V'o^-o^,  Qual-m,  verw.  mit  yjiffog^  V^^^otg,  aus 

-k-  hvMip  (xaTfvog)  n  yap  (lat.  vap-or,  deutsch  Sch-wef-el),  »> 
tMpin  rvtpa)  und  unserm  Dampf;  dazu  ß(jf)sXvQ6gj  (hauchend, 
idiend  ^)  stinkend,  ß(6)6Xog,  Gestank,  ßii^^vXXcj,  einen  Wind 
Igen,  .ß(6)io}  f.  ß{d)iaMy  dass.,  wo  ßsa  =  hFaa  ==  (pva  in  tpvaa, 
IS  Wort  xf/oXog  gehört  zu  hva-r,  hvar,  hvfi  in  ghfi,  ghrft,  rie- 
en  bei  Benfey  11^  142,  wie  tpitpog  zu  hva-p  &=  dhva  +  p  11,  276. 
9  Paliken  sind  wohl  als  qualmende  Dämonen  zn  fassen.  Sonst 
ante  man  TlaX-utol  auch  mit  ^aX-tgog,  unserm  quillen ,  Quelle, 
.  bnllio,  ebnliio  (zu  hvar  =  ghar,  ghri  bei  Benf.  II,  195)  rer- 
iden ;  dadurch  würde  aber  nur  die  begriffliche  Seite  unserer  Ety- 
dfkgie  geändert,  die  Wurzel  bliebe  dieselbe,  indem  Qualm,  ^ttethd. 

11 


—     162    — 

qualm,  dualm  mit  quillen,  Quelle,  &aX'iQ6q  ?erw.  ist.  Nach  Jacobi, 
Uondw.  d.  Myth.  p.  6D1,  hiessen  die  beiden  Quellen  •Deiiloi,  worin 
die  Wurzel  dhval,  dlivar,  dhvfi  (shvfi  in  gLri,  Btillare,  fluere  bei 
Benf.  11^  19Ö)  stecken  kann,  worauf  griech.  &ak~€Q6gy  d-dk-aaca, 
a^TuXuü),  a-Takä^(Of  (t^tia/i,  s-tilla,  stillare  zu  reduciren  sind;  ?« 
(d)hvar,  (d)hvTi  stammt  auch  unser  Wort  Quelle.  Der  Begriff  quii- 
len,  quellen  scheint  auch  im  Namen  der  Palikenmutter  Thalia  la 
stecken;  vgl.  xvfw&uX/jg^  wogenquellend;  ebenso  könnte  der  Name 
der  Muse  Tlialia  sich  auf  das  UervorquUlen  des  Gesanges  ans  der 
Brust  des  Sängers  beziehen. 

268.  JlaXXdg,  /f,  Name  und  Beiname  der  Göttin  Athene,  ist 
zu  verbinden  mit  lldXXaqy  avxoq^  o,  Sohn  des  Tartaros  und  der 
Gäa,  ein  Gigant,  den  Athenä  erlegte.  Ebenso  hiessen  der  Vater 
der  Selene  und  ein  Titane,  Sohn  des  Krios  und  der  Euryida*,  ancb 
hiess  so  ein  Sohn  des  Königs  Pandion  in  Athen ,  Brader  des  Se- 
gens. Ausserdem  ep^ähne  ich  der  etymol.  Zusammengehörigkeit 
wegen  llaXXjjy^,  i^,  Halbinsel  Makedoniens  swisehen  (hm  ther- 
maischen  und  toronaischcn  Meerbusen,  die  früher  OXiy^  hiess, 
UaXtvq,  6,  ein  Sohn  des  Kephalos  (des  Wirbelnden,  Tummebden 
=s  Jagenden)  und  UrjXsvq,  o>-  Sohn  des  Aeakoa  (von  aJ7/ui,  stür- 
men), Gemahl  der  Thetis  (f.  &vmg  von  dvwj  stürmen),  Vater  des 
Achilleus  (des  sehr  gellenden^  hallenden^  schaUenden  oder  aber  des 
schnellen,  vergl.  oben  p.  88).  Alle  diese  Namen  gehören  zo  der 
Wurzel  TTceA  in  ndXXw^  bei  Benfey  I,  568  (von  spha,  spa  anstt 
+  hva),  II,  293  (d-hva-r,  d-hvfi),  deren  Grundbedeutung  stsesen 
=  erschüttern,  heftig  bewegen,  schwingen  ist,  woraus  sich  die- Be- 
deutung (stossen  =  ausstossen  =)  blasen,  qualmen,  brennen,  wei- 
terhin leuchten  ergiebt.  Vergl.  ndXXta  mit  xlJoXoq  f.  a-noXoq,  ^'» 
mit  &v/ii6gj  dann  jiQtj&ü),  engtat,  Ihgaivg,  a^nXfjäog  n.  s«  w.  Wir 
werden  am  besten  thun^  allen  den  genannten  Eigennamen  die  Be 
deutung  der  wallenden  (unser  wallen  hat  vorn  dh  verloren),  stur- 
mischen Bewegung  zu  geben,  welche  auf  Luftwesen  sehr  gut  past 
Vgl.  adXog^  aaXevM  aus  sa  +  (h)FaX  =  naX  und  ^Schw^ok,  An- 
deutungen p.  185.  In  ndXXtt^  liegt  der  Begriff  wallen  =s  aufwaUeo* 
aufquillen,  aufschwillen  =  aufgehen,  sich  erheben,  wachsen  (Benf- 
11,  164),  wie  in  (paXXdq,  fpeXkog^  qwXXov;  neben  ndkXctl^  erscbeiDt 
fiHQa^,  fdXXuS,,  wozu  /uaXsQog  (heftig,  stürmisch,  flanmiend)  s< 
vergleichen,  ferner  Mi'f4uX(X)(ov,  die  wallende  =  aufwallende,  ^ 
mische,  heftig  bewegte  Thyiade.  In  IldXXag^  Vater  der  Selene  f^ 
in  TldXXag,  Sohn  des  Krios  (oben  p.  96)  und  der  Enrybia  kfiv^ 
der  Begriff  stossen,  schwingen,  werfen  =s  streuen,  strahlen,  kv^i' 
ten  stecken;  vgl  ghri  aus  hvar  bei  Benf.  II,  195,  aber  aadi^ 
vibro,  das  ganz  =  TidXXia  ist,  ausser  dessen  Bedeutungen  aber  ^^ 
noch  die  Bedeutung  funkeln,  schimmern,  blitzen  hat.  Analog  i^ !  > 
die  begriff].  Entwickelung  von  mico.  : 

269.  Ud/Liiaog,  o,   häufig  vorkommender    Flassname,  köon^    ^ 
mit  Kfifiaog^  Kfj^piaaog  gleichbedeutend  sein  und  „der  gekrömiD'''    -^ 

i 


—     163     — 

gescblängelte  Fluss*  bedeaten.  Vergl.  lat.  cam-ur,  gekrümmt,  aus 
hva-m  bei  Benf.  11^  320  sq.,  »  hva-dh  in  pandus,  zu  Benf.  II, 
823,  verw.  mit  nan  aus  hva-p  in  X6i(/u)7rrcü  ib.  11^  324;  dem  lat. 
^  cam-ur  entspricht  xa^  in  xu/uvw  (sich  krümmen,  biegen,  neigen  = 
i  niti,  nayare  ib.  II,  182),  ferner  (mit  hv=5y)  ye/n  in  yt/uo)  =^  arivu 
(geneigt  &=  gedrängt  =  gedrang,  eng,  voll  sein),  wo  hva-m  (yt-u) 
I  csdhva-n  (u-w-v)  ==  dhvaCn)g',  (dhv)a(n)g'  in  eng  ib.  II,  17  sqq. 
VgL  auch  drängen,  drücken,  eig.  neigen  (Benf.  II,  291)  mit  dre- 
hen Ib.  n,  279,  wo  der  Begriff  neigen  =3  biegen,  krümmen.  Nun 
bedeuten  lat.  gemere  und  gr.  arivo)  auch  tönen  =»  stöhnen ,  klagen : 
wie  sollen  wir  dies  erklären?  Darüber  gibt  Benfey  II,  182  Auf- 
fichiussy  wo  neigen  =  stossen  =  ausstossen,  tönen  {/vooq,  /votj, 
vcwotj,  kna-ppen,  kna-cken,  kna-Uen,  kna-rren) ;  vgl.  dhvan,  tönen, 
ib.  n,  270)  mit  dhan,  stossen,  II,  276  und  dhvan,  geneigt  sein, 
B,  320  sq.  Da  Benfey  n,  60  sqq.  (hv^  aus  hvi,  hva)  zu  II,  275 
■q.  gehört  (d-hva-n),  so  könnte  man,  ohne  die  Wurzel  zu  ändern, 
den  Namen  Pamisos  und  Kephisos  (vgl.  den  Art.  Kon-geiig  in  den 
Nachtragen)  auch  den  Begriff  des  Tönens  =  Rauschens  vindiciren ; 
doch  halte  ich  für  viel  wahrscheinlicher,  dass  die  so  genannten 
FlüaBe  als  flexuosi  bezeichnet  sind.  Zu  Benfey  II,  321,  wo  yafnoq^ 
lat.  hamus  (aus  hva-m;  xujuog  ist  wohl  von  /aiog  zu  trennen), 
gehören  auch  d/nig  (Nacht-topf,  Schi£f,  vgl.  a-xärpog^  Schiefes)  und 
d^iyünf,  Schaale,  welche  vom  (d)hv  eingebüsst  haben.  Die  un- 
I  yerstfimmelte  ürwurzel  dhvam  erscheint  in  d-a/uvg,  &d/Livog,  wozu 
,  sich  yi/iM  (vgl.  arivo)  und  dhvag'  in  unserm  eng,  ib.  II,  17  sqq.) 
verhält  wie  yXäyog,  yaXaxro  zu  d-skyo),  s-treichen,  Forsch.  I,  178. 
270.  ndv^  0,  Sohn  des  Hermes  und  der  Tochter  des  Dryops, 
der  bekannte  Hirtengott,  der  bes.  in  Arkadien  verehrt  wurde.  Der 
Name  seil  nach  Schwenck,  Andeutungen  p.  213,  von  (päcj,  (palvat 
«Ivnmen  und  urspr.  ein  Beiname  des  Sonnengottes  sein.  Besser 
denkt  man  an  na  in  lat  pasco,  weiden,  =  ßo,  ßa  in  ßSaxcj,  nQO" 
ßazov  (vergl.  Benf.  n,  59);  diese  am  meisten  verbreitete  und  be- 
fiele Etymologie  ist  aber  auch^  noch  sehr  problematisoh  und  muss 
wohl  vor  einer  dritten  zurücktreten.  Vgl.  711;  in  naFigj  ndig^  nuigy 
bei  Benfey  E,  73 ;  diese  Wurzel  ttv,  .welche  auch  in  noiko  (zeugen, 
-^g.  machen)  steckt,  ist  identisch  mit  na  in  na-Tfjo,  Vater,  eig. 
Zeuger.  Femer  gehören  na,  nv  wohl  zusammen  mit  (pvw  (ib.  II, 
105) ,..  Uidem  dijese  Wurzeln  aus  hva  =  dhva  =  unserm  zeu-gen 
Btatnmen  können ;  zeugen  ist  verw.  mit  zwingen  =  engen,  zwacken 
a.  0.  w.  und  bedeutet  eig.  eng  =  dicht,  fest  machen  =  machen 
überhaupt;  vergL  Zeuge,  testis,  der  etwas  fest  versichert,  erhärtet, 
bekräftigt  und  zu  zwingen  =  engen  dhvang'  =  ang'  bei  Benf.  IT, 
17  sqq.,  femer  (wegen  z  aus  dli(v))  zwerch,  Zwerg,  Zirbel-  ib.  IT, 
279.  In  griech.  rdxog,  r/xrw,  rev/co  steckt  sa  -f-  dhva-k;  vergl. 
d-ikyto  mit  unserm  s-treichen  und  mit  a-rXsyyig,  o^rsXyig,  woraus 
xXsyylg,  xtXylg  werden  konnte;  in  n/jywui,  facio,  a-fplyy Wj  figo 
liegt  hvag'y  hvig".  Der  eben  gefundene  Sinn  des  Namens  Pan  bleibt 


1 


—    165    — 

273.  riagfdtaoqj  o,  Fiuss  in  Thesaalien,  dor  in  den  Bpercheios 
Qleaat,  könnte  dieselbe  Wurzel  hvar,  hvfl  stecken,  aber  in  der  Be- 
deutunfi^  drehen,  krflmmen;  vgl.  den  Art.  Tläfiiaog,  welcher  Name 
aus  näQ^iaoQj  riQdfiiaoq  entsprangen  sein  könnte,  ferner  die  Fluss- 
namen  ntQ(4i^a{(i)6q  und  Kgi/aiaog  und  .dazu  kri-rni  aus  hyri-mi 
=■  {h)vfi-mi,  lat.  ver-mis,  Wur-m,   Ftk-^ivd^  bei  Benf.  n,  300. 

'  Idi  erinnere  auch  an  GsQ/n-'üiSwv  oben  p.  61  und  vergleiche  zu 
krimi  altnord.  skrimsl,  ndXwQ^  xä/unog,  %rJToq  (Dietrich,  Altn.  Leseb. 
p.  275).  Ebenso  wie  in  diesem  und  dem  'vorigen  Namen  ist  /Zaus 
bv  entoprungen  in  den  Namen 

274.  TlaQvaaoq,  o,  oder  lla^aaaoq,  der  berühmte  Berg  Par- 
nase,  üdQvrjq,  ^,  Waldgebirge  Attika's,  flcigviovy  6y  Gebirge  auf 
der  Gränse  von  Lakonien  und  Argolis.  Vgl.  Benf,  11,  285,  wo 
xopa,  xoQfjvov,  itgavlov,  unser  Wort  Hirn  (Gehirn)  aus  hvar  (ge- 
dreht sein)  =  xoQj  koq  (xoQ-wvog,  gekrümmt),  wofür  auch  noQ  er- 
■eheinen  konnte.  Da  hvar,  hvfi  =  var,  vfi,  so  ist  UaQ  identisch 
nait  laA.  ver-tex,  Wirbel,  Scheitel,  Spitze ;  die  Grebirge  sind  als  xo- 
fwpcUf  Wirbel,  aufragende  Häupter  bezeichnet.  Mit  den  obenge- 
naanten  Namen  für  verwandt  halte  ich  ^A^ßagvog^  i^y  Vorgebirge  und 
Stadt  bei  Lampsakos  in  Kleinasien,  auch  ^A-ßa^vlg,  rj,  *A-ßaqvtdq, 
1^,  dam  vielleicht  Bagvovg,  o,  Stadt  in  Makedonien,  to  Xfyo/nsvov 
Bi^fPO¥  oQog,  das  Bamosgebirge  in  Makedonien  (vergl.  Hoihnaiini 
Grelild.  u.  d.  Gr.  p.  96),  endlich  BiqfAiovy  to  (seil,  ogog)  in  Ma- 
kedonien. Vgl.  auch  laQyctQov,  FdQyaqa,  worin  yaQ  =  ÄjPap,  hvar 
SS  queri  oben  p.  22. 

275.  ndtpog,  tj,  Stadt  auf  der  Westseite  der  Insel  Kypros  mit 
einem  Hafen.     Die  Stadt   könnte   von    ihrem  Hafen    benannt   sein 
und  lldrp'Og  unserm  Haf-en  entsprechen.     Vgl.  unser  Hafen,  ')  ein 
Topf,   Geschirr,  =  a-xä(p-og,  a-xätf-ij,  welche  Wörter  zu  Benf.  II, 
324  sq.  gehören  und  von  dem  Begriff  biegen,  einbiegen,  eingebo- 
gen, vertieft  sein  ausgehen ;  ^)  eine  Bucht,  worin  die  Schiffe  sicher 
liegen,  jeder  schirmende  (vgl.  oq/lwc  mit  S-chirm,  ib.  II,  297,  wo 
7",  vfi  :=  hvfi,    hvar,  kar  in  S-chirm)  Ort     Hierzu  vergl.  man 
^»*Ä  (aus  hvabh),  bedecken,  ib.  II,  322,  eig.  neigen,  biegen,  wen- 
^^    5  drehen   «=»  umdrehen ,  umringen ,  umgeben,  bedecken ;    da  be- 
^Q^^^  ^  täuschen,  so  scheint  mir  gr.  dn-aip'lffy^M  {acp  =  hv-abh) 
9^i^     änsneetzen ,    worin  sich  aq>  zu  natp  in  ildrpog  verhalten  kann 


^  ff,}'  ,^^^ser  dieser  Etymologie  des  sicher  nicht  semitischen 
Ä  ^  ^fdfpog  bietet  sich  noch  eine  andere  dar.  Da  nämlich  Att* 
y^  ^  Ijlf  ^^nem  Berge  lag  (vgl.  Hoffmann,  Griechld.  u.  d.  Gr* 
►        ^^    ßo   läaat    sich  an  unsere  Wörter  Hoffer,   Haufen,  Hübel 

/'\f      ^/^Ae     vc^n    derselben   schon^ behandelten  Wurzel  hva-P» 
^  ä^^  J5toigr«"'ff  neigen ,  biegen  (vergl.  Buckel  mit  Hügö^» 
^  0^H  rX^     ^^2  ®^^-  ausgehen-,  vgl.  x,i/pr)g,  vfJoc,  vß^^^ 


—     158    — 


f» 


uapoq  {//fittpoo)  neben  KQinv  fiixutnov   (swei  kret.  Vorgebirge  bei 
Hoflhumn  I.  c.  p.  1321  aq.). 

263.  llayymnv^  t4,  makedonfBches  Gkbirge  an  der  Or&nte  ym 
Thrakien,  am  NeitQS,  kann  verwandt  sein  mit  ndyog,  Hügd|  ni 
ndyog,  Berg  bei  Smyma,  za  Benfey  11,  32Q  sqq.  (wo  d-hva,  ge- 
Wi\g^),  II,  24y  wo  Höcker,  Hügel  u.  a.  w.  nayyouor,  nuyoq,  /7b- 
yo^  verbalten  sich  in  Betreff  des  Anlautes  m  Hügel,  Höckerj  bock, 
Höhe,  wie  das  im  Artikel  Ovgfa  besprochene  Wort  ncS^-voc  n 
nnserm  Har-n,  har-n-en,  hur-en.  Vgl.  aach  n  ans  hv  ih  nvyiiff 
ntiywvf  7t(T)v/,  7r(r)tWcri^  g>  aas  hv  in  qAjy,  fpsvyw  ib.  H,  20—21) 
wo  man  unser  Buckel  =s  Höcker  beachten  wolle. 

264.  Tlatijfovy  0,  auch  Uaulv^  IJcuoivg  bei  Homer  Ant  der 
Oötter,  später  Beiname  des  Apollon,  ist  von  Benfey  n,  IST  Mfcr 
richtig  mit  nttvfjj  zusammengestellt  worden,  obwohl  die  doii|B-  \\ 
j^ebene  Etymologie  des  Wortes  navro  unhaltbar  Ist.  Die  GnmAe-  ^ 
leutung  von  nuvw  (nicht  nur  begriflflich,  sondern  auch  etymologlKh 
verwandt  mit  iavcj)  ist  neigen,  legen,  ruhen  machcfn,  rar  BdIib 
bringen,  stillen,  sedare;  n  in  ttovoi  ist  aus  hv,  wie  ß  fä  ßatk 
niedrig,  «  ij-ßatog,  und  nttv  gehört  zu  (d)hva  bei  Benf.n,320iq. 
Mit  nav(a  zusammengehörig  sind  navgog  und  parvus  (znhvf i,  bv»-rW  \i 
Benf.  11,  280),  verw.  mit  pauc-us/  wo  pauc  ans  hvak  s  xmi-^,  |  ist 
sch-wach  von  (d)hva  ib.  H,  320^  vgl.  II,  21  (ei^.  geneigt,  ildi 
heißend  =  weichend ;  v(;l.  vUrj,  Benf.  11,  185  mit  lat.  vineo,  (iM- 
chen  machen),  ferner  lat.  vaco  und  ^iukoq,  eig.  ablassend,  abstabeod, 
ge-mach,  gemäch-lich  =  ruhig,  selig).  i-in 

2()5.  TJahvFQ,  Ol,  die  Päoner,   die  Bewohner  der  Landsdüft  li^i 


m 

ER 

^1 


I 

H 


. 


1) 
l 


JJttior/n  in  Makedonien  am  Orbelos,  zwischen  den  Flösse  Sttym« 
und  Axios;  ihr  Ilaiiptsitz  war  das  Axiosthal.  Vgl.  Abel,  Makei 
vor  Phil.  p.  59.  Danach  kann  man  den  Namen  der  Tla/ovs^  wl^ 
ßantq,  niedrig,  combiniren  und  die  Päoner  fiir  Bewohner  der  ni^ 
drigen  Thalgegend  halten;  ß  in  ßaioq  (von  hva,  dhva  bei  Benf-O) 
320  Bq.)  ist  aus  hv,  konnte  also  auch  durch  n  anagedrückt  1ft^ 
den.  Vgl.  den  vorigen  Art,  wo  über  navia,  verw.  mit  Jovcü,  iaiih 
dvvt  (ib.  II,  66  sqq.,  zu  11,  320  sqq.)  und  den  Art.  BoJa  in  dea 
Nachträgen.  Sonderbar  klin^  die  Nachricht,  dass  Päonien  von 
Iluuov,  einem  Sohne  des  £nd3rmion  benannt  worden;  ein  andeRf 
fjaiinv  hiess  ätkch  Tfiwvog  (vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  688), 
was  uns,  wenn  wir  auf  etymolo(;ische  Spielereien  ausgehen  woDtti^ 
veranlassen  könnte,  die  Päoner  für  „Sänger^  zu  nehmen  und  IkRi  i 
Namen  von  hv6,  tönen  bei  Benf.  II,  60  herzuleiten.  Vgl.  den  M  \  \ 
Alvyäuv,  Daes  bieher  der  Name  des  päonischen  Stammes  ^  f 
TlwonXm  gehört,  ist  sicher,  aber  die  Deutung  ist  problematiseh.  m 
Auf  ganz  andere  Gedanken  über  den  Namen  der  Päon^  werfe*  |  ^ 
wir  geführt,  wenn  wir  Hofimanii,  Griechld.  n.  d.  Gr.  {>.  86.  84  be-  ; 
Hicksichtigen.  Dort  heisst  es:  „Päonia  wird  die  Laadsehaft  **  p 
dem  westlichen  Ufer  des  Axios  entlang  bis  zunii  Heele  genssi't  g 
welche  die  Temeniden  eroberten.   Sie  war  jedoch  nur  ein  lleil  de*     f 


—     159    — 

grossen  Päoner-Ländes.  Zu  Pfionien  gehörten,  wie  es  eclieiTit,  ä\\4 
;ie  genannten  Theile  ded  Bpäteim  maked.  Hochlandes,  das  westlich 
^'onien,  und  Thrakien  östlich  berührte.  Päoniens  uralten  Umfang 
reisen  zwar  keitie  Nachrichten  genauer  nach;  es  ist  indessen  ge- 
flsB  keine  grandiose  Behauptung,  däss  dasselbe  in  frühester  Zeit 
inen  bei  weitem  grossem  Flächenraum  umfasste,  als  die  späte  hi- 
iortsche  Zeit  kennt.  Die  PSoner  scheinen  vorzuglich  die  rauhen 
lebirge  Inne  gehabt  zu  bliben.^  Ist  letztere  Ansicht  richtig,  s6 
&88t  sich  natiü  bei  Benfey  ü,  77  (eig.  stossen)  heranziehen;  vgl. 
rpSanatog^  zustos'send,  ngoanalo)  =  ngoanlnrot  und  nlnrw  IT,  93 
on  pat  (neigen  =7  stossen,  daher  fallen,  vgl.  II,  182),  lat  [Kit-o, 
Vl-flet-us,  (wie  aYx^',  ai%  verw.  mit  aCi,  Stösser,  Ziege;  lat.  ico, 
|ccAo^,  stossend  =)  pet-ulcus,  gr.  nir-ga,  Fels,  Klippe,  wie  nvtvd 
BD  Namen  'hga  nvxva  =  'Zf^mx  niroä  bei  Hoffmann  p.  1381»  und 
iKfai  9o6q^  stossend  a  hervorstossend,  vorspringend^  spitz,  bei  Benf.  II, 
Yt^i  ff^f^  :  T^er  führt  auf  hvat,  hFar,  wie  äenn  naT-daiTM,  schla- 
^n,  nliser  pat-schen  mit  Dät-sch,  Schlag,  weiterhin  mit  quet-schen, 
wet-Bcben,  lat.  quatere,  cutere  (schlagen,  erschüttern,  vgl.  Seh weAck 
.  V*  quetschen,  wo  wend.  kwo^zczü,  schlagen)  zusaminengehören. 
fgl^.  Scliwenck  s.  v.  Datsch,  wo  er  dat-  mit  s-tosseii,  lal.  (8)tutl« 
tere  aus  sa  +  dhva-d  bei  Benf.  11,271  sqq.  combinirt;  in  Datsch 
iteekt  eine  Wurzelf.  dhvat  (D  aus  dh  wie  in  Dampf  ans  dhvap  » 
f^VTff  rwp  ib.  II,  275)  «  hvat  in  xohyaXig,  =  rat  in  ot?r-aci>,  ==» 
radb,  vAdh  in  tad-'-iw ;  vgl.  studere  =  tnditare,  tundere  mit  antvd(i) 
n-  sras  bv),  eig.  stossen  =:  treiben,  in  Bewegung  setzen,  beeilen, 
i«schleunigen  n*  s.  w.  Nun  könnten  die  IJaiovfq  als  stossende^ 
iBrvörstoMende ,  vorspringende  =s  hohe,  als  juaxtdavo/j  Mamövol, 
Pakedoniir,  als  Bewohner  des  hohen  Berglands  bezeichnet  sein. 
ff  WM  das  von  Benf.  II,  77  mit  lat  pavio  identificirte  Wort  nal<a 
iMtriflty  so  kann  dies  auch  für  valaio  stehen  und  zu  der  Wurzelf. 
ifimh  n  pu(n)s  (von  pn)  ib.  U,  78  gehören,  die  meiner  Ansicht 
Mwh  aas  hvish  (puns  ans  hvans,  hvassdhvas  II,  275)  entsprang. 
Dafür  spricht  (um  von  dvdnuiaroq^  i/Änaiarog  zu  schweigen)  det 
Bergiiame  jinataavrog  (£U)ffmann  p.  1230),  den  ich  mit  *Aniaäg, 
mßxoq^  6,  Apesantus,  Berg  in  Argolis  zwischen  Kleonä  und  Mykeni, 
eombfaiire  und  durch  aufstossedd  =  aufspringend,  aufragend  {*A=^ 
äwa)  oder  aber  durch  sehr  stossend  —  herviMtitossend,  hervorsprin- 
gend (^a  Präf.  sa;  vgl.  &v  in  ^oo(,  spitz;  mit  der  Bed.  stossen 
■B  benrorstossen,  hervorspringen)  erkläre.  Ich  erwähne  noch  däi 
Wort  nataä,  „TrAaxovVria  nuQu  K(aoig\  Athen,  p.  646  F.^  dann 
Uaiaog,  7,  auch  I4naia6g,  Stadt  und  gleichnamiger  FIuss  ^iwiseheä 
Lämpsakös  und  Parion  (ob  als  der  stoisäende,  treibende  =  sehndlOt 
eilende.  Flosa  bezeichnet  ?),  fernem  (da  hv  =s  ^  sein  kann)  0at&g6g^ 
Bf  Sohn  des  Boros,  Bundesgenosse  der  Troer,  auch  Sohn  des  Rh<K 
paloB,  Enkel  des  Herakles  (gestössen,  getrieben  =  in  Bewegung 
gteetasti  BchneH)^  ^marog,  1^,  8Mt  auf  Kreta,  auch  (nach  Ste^ 
ly«.)  Stadt  ifa  Pelöponnes ,   dl0  früher  0^"^  hiöissr  (v^  fiftda^^ 


—     1(50     — 

auf-spriiigeu,  auf-rageii) ,   endlich  Omauyaj  ^,   Stadt  im  aildl.  Ar- 
kadien.    Nach  Bcnfey  I[,  79   ist   die  Wunelf.  pish    aus   piksh  = 
pik,  pig-l-A;  in  diesem  Falle  ist  pish  von  pu(n)8  zu  trennen  (du 
sicher  =  (djbvas  II,  275)*und  auf  hvik  zu  reduciren,  welche  Wnr- 
zelform  bei  gr.  ttix-oo^,  zu  Grunde  Hegt,  verw.  mit  lat.  ic-o  (stoi- 
sen  =  stechen) ,  ixtiv  (ötossvogel,  Weihe),  iy  in  at^  (Stösser,  ZiegeX 
1/  in  i/^x^'vg  (Finch,  eig.  schnell),  ai/^^/j  (stossend  =9  Rpitz),  wei- 
terhin mit  axjfi  dxQog,  o^vg,  ct/xv^,  ffol^og  ((p  =  hv),  deren  unver- 
stümuiclte  Urlorm   in  d^/jyto,  &u(T<T(oy^  "^^XVQ  erscheint;   zu  d'i^yf» 
vgl.  a-ny  in  aristo  s=  8Bkrit  (s)tig',  acuere  und  zu  den  genannteo 
Wörtern  überhaupt  lienfey  I,  343  sqq.,   wo  ig^  vig',  ag'  (=  vag' 
in  sch-wingen,    II,  21,   verw.  mit  be-wegen,  s  dhvag'  n,  27Ö) 
aus  (d)hTig',  (djhtag'.  Da  nach  Anleitung  von  pish  auspiUsseft 
eine  Wurzclf.  vish  aus  viksh  ib.  I,  345  mit  dem  Begriff  stswefts 
in  Bewegung  setzen,  treiben,  drängen,  eilen  (in^slyw  I,  34S)  be- 
stehen konnte,  so  erlaube  ich  mir,   dazu  den  dunkeln  Namen  Air 
aiüVj  0,   öohn   des  Kretheus  und  der  lyro,  Vater  des  Jason,  lo 
stellen   und  diesem  Namen  den  Begriif  der  schnellen,  heftigen  Be- 
wegung unterzulegen.     (Vgl.  den  Flussnamen  Aia-tjnog;  -j^x  kiin 
zu  un-Tw  gehören  und  unserm  -haft  entsprechen;   vgl.  *lt4k&^ijn; 
und  den  Art.  Aid^r^y/og  in  den  Nachträgen).     Den  Namen  7aaw 
habe  ich  schon  oben  p.  68  mit  (dh)vas  bei  Benf.  II,  275  verbsi- 
den  und  für  Fuowv  genommen ;  er  kann  also  gleichfalls  ganz  eii- 
fach  als  der  Stossende,  Treibende  =  Schnelle  bezeichnet  sein.  Ausser 
dem  Namen  (Jfjofvg,   den  ich  schon  oben  p.  68  mit  Fantop  com- 
binirte,  möchte  ich  jetzt  auch  den  Namen  Haiovfj  damit  verbindeB. 
Zu  (djhvas  =  pu(n)s  bei  Benf.  II,  275.  77  vgl.  noch  unser  Wort 
Gcis-cl  =  Peitsche,  althd.  geisila,  isl.  geisl,  schived.  gisl,  voo  ei- 
nem Stamme  geisen,  stossen,  schlagen,  (vgl.  Schulze,   Goth.  GIoml 
p.   UOa:  geisan,  forire?),   woher  auch  das  im  latinisirten  gtestf 
erhaltene  goth.  Wort  gäis,  Speer  (vgl.  den  Namen  Radagais),  atti 
gair,  g£r,   ital.  ghiera,  Pfeil,  die  Gehre  =  ein  spitses  Werkieagt 
schwed.  gisl,  ein  Strahl   (nach  Schwenck  ein  Stossendes,'  Steckes- 
des)  stammen.    In  diesen  W^örtern  liegt  wohl  eine  Wurzelf.  (d)hvii 
==  (d)livas  bei  Benf.  II,  275;  vgl.  hi(n)s  aus  (d)hvi(n)s,  stiilagci, 
ib.  II,  276;  verw.  ist  diese  Wurzelf.  (d)hvis  mit    (d)h(v)ld  ib.  Kr 
193,  wozu  unser  Geiss,  Geisse  =  Ziege,  lat.  haedus,  eig.  stosseni^ 
Stösscr,  ferner  s-cindo  (c  =  hv)  =  findo  (f  s=  hv;  so  auch  Sskri 
bhid  «=  unserm  beiss-en  aus  hvid;  vergl.  bhag',  bhug',  biegen  i* 
hvag'  ib.  U,  20)  gehören.     Wie  in  /lö,  hid ,    so  ist  auch  in  ^ 
ib.  II,  193  V  eingebüsst,   wie  unser  s-cheissen  (wo  eh  :  k  »hr) 
neben  /J^id  und  had  beweist.     Dasselbe  Verhältniss   zeigt  sich  kd 
O'/d^ü),  O'/J^io  gegenüber  s-cindo.     Zu    a-yad    (stossen ,   spaltsSi 
stechen)  vgl.  Schwenck  s.  v.  Geiz,  wo  angels.  gad,  gadd,  Spiesi»  f| 
Stachel,    schwed.  gädda.    der  Hecht,    von    seinen    scharfen  ZfibMi    < 
benannt  (das  W.  Hecht,  verw.  mit  Hacke,   hacken  a  hauen,  n^  J 
l^richt  vollkommen  dem  gr.  W.  Kuxrog,  d,  /f,  einio  stachelige  PflsM  •  ^ 


—     161     — 

Dorn,  DiBtel),  engl,  gad,  Stachel,  gad-fly,  Stech-fliege  u.  s.  w.    Ich 
erwähne  schliesslich  noch  Xfjaiov,  ro,  Vorgebirge  der  Insel  Samos 
,  (ob  stossend  »  spitz,  ^odg),  Xjjaioq,6,  Fluss  auf  Samos  (ob  stos- 
sepd.  =  treibend '»  schnell,  dvog). 

266.  IlaXajiujäfjqy  6,  Sohn  des  Nanplios,  Bruder  des  Oeax  und 

,  Nausimedon,  wird  von  Schwenck,  Andeutungen  p.  185,   mit  /7a- 

\  Xalfuav  und  unsem  Wörtern  wallen,  Welle  in  Verbindung  gebracht. 

Gewöhnlich  denkt  man  (z.  B.  nach  Welckers  Vorgange  auch  0.  Jahn 

In  s«  Dissert  ober  P.)  an  ntxXdfjtfj   und  (Lnjdo/nat,  so  dass  /laAix« 

fi^ijg  für  Uaku/LiijiLifji^g   Stande   und    ,,mit   der  Hand  geschickt^ 

'  hiesse;  in  diesem  Falle  könnte  man  die  einfachere  Form  naXa  ^ 

]  naXfmv  (in  naXai^an^  bei  Benf.  11,  83)    heranziehen  und  UaKa- 

;  fdfjiffi  f^  TlaXtu- 1*1^6 Tjq  nehmen.    Vgl.  attisch  TraXa-arij  =  naXai- 

[  m^.  Doch  scheint  diese  Bedeutung  keineswegs  die  wahre  Bedeutung 

'  des  Namens  zu  sein.  Vgl.  noüctXißavXogy  notxiXofifjr^Qf  dann  ßäXiog 

.  M  Benfey  II,  304,   wo  ß  aus  hv;   (eTnerfidyxvXoiLijJTfjg  und  die 

Womel'  naX,  nsX,  drehen  (in  nd^^,  Drehen  s:  Ringen)  ib.  11,  293 

'  nebst  k^  versutus;  da  in  naX,  neX  n  aus  hv,   so  ist  damit  iden- 

^  tfflch  «al,  KiXj  KoX  in  a-yiaXtjvog,  a-x^XXog^  a^-noXiog,  femer  viel- 

"  leicht  -Kflul  in  dem  mit  /nlvi^^  componirten  Worte  xaXa^ävd-fj  (Krause- 

'  münzei  irgL  oben  p.  127  und  axoXio&gi^y  kraus-haarig).   Paiamedes 

^  eciheint  also   ein  Krummes  =  Tückisches,    Listiges  sinnender,   ein 

'  BcUaaer,  kluger  Dämon  (des  Meeres)  zn  sein.    Darf  man  mit  Ifa^ 

]  Xa^/Lt^iiig,  den  Beinamen  des  Cheiron  niXe-d-goviog  (vgl.  Benfey  I, 

^665   nnd  TwXvd-goviog  =  noXvqfuQ/Ltaxo^)   in   Vergleichung  ziehra, 

^  eo  dosB   nsXs'-d-Qoviog  der  welcher  krumme  =  listige,  kluge,  klug 

'enonnene,   oder  krumme,   gedrehte  »  verschiedene,   mannigfache 

^  (wria  ei  diversa)  Heilmittel  besitzt  ist?   Vgl.  varius  von  yar,  vri, 

*  üniiien  bei  Benfey  II,  295,  wonach  auch  UaXa'infjdfjg  ein  Ver- 
^•Bdiiedenes,  Mannigfaches  sinnender  Dämon  sein  kann.  Vgl.  noch 
-WibjEUXf,  sich  drehen,  hin  und  her  bewegen  (wie  versari),  noXog 
'  bei  Benf.  II,  292. 

*■•  267.  IJaXixol,  oi..  Söhne  des  Hephästos  und  der  Aetna  (oder 
des  Zen^  und  der  Thalia,  einer  Tochter  des  Hephästos),  scheinen 
^' Dämonen  vuleanischer,  schwefelhaltiger  Sprudelquellen  zusein.  Vgl. 
^PreHer  I,  t22,  dann  rf^oX^og,  Qual-m,  verw.  mit  y/ifpog^  y^d(poiQ>  aus 
"^•a  +  hvap  (xan^vog)  «  vap  (lat.  vap-or,  deutsch  Sch-wef-el),  « 
'dbvmp'ln  TV9)cti  und  unserm  Dampf;  dazu  ß(j9)sXvQ6gj  (hauchend, 
f  xtecbend  ^)  stinkend,  ß{d)6Xog,  Gestank,  ß(i)vXXa},  einen  Wind 
•laMen,  .ß(d)d(o  f.  /i?(J)eWi,~  dass.,  wo  ßsa  =  hFaa  =  (pva  in  qwaa, 
'Das  Wort  ydXog  gehört  zu  hva-r,  hvar,  hvfi   in  ghfi,  ghrft,  rie- 

*  ehen  bei  Benfey  11^  142,  wie  tfjitpog  zu  hva-p  »  dhva  +  p  11,  275. 
I>ie  Paliken  sind  wohl  als  qualmende  Dämonen  zn  fassen.  Sonst 
Icöimte  man  TlaX-utol  auch  mit  d^aX-tgog,  unserm  quillen,  Quelle, 
lat.  buUio,  ebuliio  (zu  hvar  =  ghar,  ghri  bei  Benf.  II,  195)  rer- 
Unden ;  dadurch  würde  aber  nur  die  begriffliche  Seite  unserer  Ety- 

ologie  geändert,  die  Wurzel  bliebe  dieselbe,  indem  Quahn,  -mittelhd. 

11 


—     162    — 

qualm,  dualm  mit  quillen,  Quelle,  ^aX^igo^  ?erw.  ist«  Nach  Jacobi, 
Uondw.  d.  Myth.  p.  ()*J1,  hiessen  die  beiden  Quellen  •Deiiioi,  worin 
die  Wurzel  dhval,  dlivar,  dhvri  (=^hvfi  in  ghri,  Btiilare,  fluere  bei 
Benf.  11^  195)  stecken  kann,  worauf  griecti.  d^ak-tgog,  d-dk-aaca, 
a^TaXdw,  (T-TukäC^dif  n-TUiii  8-tilla,  stillare  zu  reduciren  sind;  ?oi 
(d)hvar,  (djhvfi  stammt  auch  unser  Wort  Quelle.  Der  Begriff  qail- 
len ,  quellen  scheint  auch  im  Namen  der  Palikenmutter  Thalia  za 
stecken;  vgl.  xvfio&uX/jg,  wogenquellend;  ebenso  könnte  der  Name 
der  Muse  Thalia  sich  auf  das  Uervorquillen  des  Gesanges  aus  der 
Brust  des  Sängers  bezichen. 

268.  Uakkuqy  tjt  Name  und  Beiname  der  Göttin  Athene,  ist 
zu  verbinden  mit  lldkXaq,  uvroq^  o',  Sohn  des  Tartaros  und  der 
Gäa,   ein  Gigant,  den  Athena  erlegte.     Ebenso  hiessen  der  Vater 
der  Selene  und  ein  Titane,  Sohn  des  Krios  und  der  Euryfaia;  ancb 
hiess  so  ein  Sohn  des  Königs  Pandion  in  Athen ,  Brader  des  ie- 
geus.     Ausserdem    ep^ähne  ich   der  etymol.  Zusammengehörigkdt 
wegen  llaXktjv^j,  ij,  Halbinsel  Makedoniens  Ewischen  dem  ther- 
maischen   und  toronaischcn  Meerbusen,    die   früher    Okiyga  hiess, 
Jlaktvc,  6,  ein  Sohn  des  Kephalos  (des  Wirbelnden,  Tummefaidefl 
=s  Jagenden)  und  ll^ksvg,  o'^- Sohn  des  Aeakoa  (von  ccj;^,  stür- 
men), Gemahl  der  Thetis  (f.  &viTtg  von  dvw,  stürmen),  Vater  des 
Achilleus  (des  sehr  gellenden^  hallenden^  schallenden  oder  aber  des 
schnellen,  vergl.  oben  p.  88).     Alle   diese  Namen   gehören  so  der 
Wurzel  nak  in  nukktoj  bei  Benfey  I,  568  (von  spha,  spa  anstt 
-I-  hva),  II,  293  (d-hva-r,  d-hvfi),  deren  Grundbedeutung  stMsen 
=  erschüttern,  heftig  bewegen,  schwingen  ist,  woraus  sich  die  Be- 
deutung (stossen  =  ausstossen  =)  blasen,  qualmen,  brennen,  wei- 
terhin leuchten  ergiebt.     Vergl.  irakkta  mit  ^okog  f.  a-noXog,  ^^ 
mit  d^vfioq^  dann  ngfj&M,  ejigtat,  JIsQaivg,  a^nX^Soq  u.  s«  w.  Wir 
werden  am  besten  thun^  allen  den  genannten  Eigennamen  die  Be 
deutung   der  wallenden  (unser  wallen  hat  vorn  dh  verloren),  stv- 
mischcn  Bewegung  zu  geben,  welche  auf  Luftwesen  sehr  gut  pu^ 
Vgl.  adXog,  aaXevM  aus  sa  +  (h)Fak  «=  nak  und  Schw^ck,  An- 
deutungen p.  185.  In  ndXku^  Hegt  der  Begriff  wallen  =s  aufvraOeQi 
aufquillen,  aufsch willen  =  aufgehen,  sich  erheben,  wachsen  (Beof' 
11,  164),  wie  in  (puXXdq,  (pekkog^  ^kkov;   neben  ndkkctl^  erscbeiDt 
fiHQa'^,    fibkkdS,    wozu   /uakegdc;   (heftig,   stiirmisoh,  flammend)  so 
vergleichen,  ferner  Mi'f4aX(k)(ov,  die  wallende  &=  aufwallende,  ^ 
mische,  heftig  bewegte  Thyiade.   In  UdXXag^  Vater  der  Selene  ^  . 
in  Tldkkaq,  Sohn  des  Krios  (oben  p.  96)  und  der  Enrybia  kS^  j 
der  Begriff  stossen,  schwingen,  werfen  ==  streuen,  strahlen,  ksdi' 
ten  stecken;  vgl  ghri  aus  hvar  bei  Benf.  II,  195,  aber  auch  Ist 
vibro,  das  gans  ==  TidXXia  ist,  ausser  dessen  Bedeutungen  aber  and> 
noch  die  Bedeutung  funkeln,   schimmern,   blitsen  hat.     Analoga;  <; 
die  begriffl.  Entwickelung  von  mico.  \ 

269.  nd/iiTaog,  o,   häufig  vorkommender    Flussname,  köoote    ^ 
mit  K^qnaog,  Kfjffiaaog  gleichbedeutend  sein  und  „der  gekröminlft     t 


—     163     — 

gescblängelte  Fluss*  bedeaten.  Vergl.  lat.  cam-ur,  gekrümmt,  aus 
hva-m  bei  Benf.  11^  320  sq.,  t±x  hva-dh  in  pandus,  zu  Benf.  II, 
823,  verw.  mit  xan  aus  hva-p  in  xci(^)nTü)  ib.  11^  324;  dem  lat. 
cam-ur  entspricht  xa/u  in  xu/ayu)  (sich  krümmen,  biegen,  neigen  = 
niti,  navare  ib.  II,  182),  femer  (mit  hv=5y)  ye/u  in  yt/uo)  =s  azdvcj 
(geneigt  =  gedrängt  =  gedrang,  eng,  voll  sein),  wo  hva-m  (yt-u) 
B=dhva-n  (u-w-v)  =  dhvaCn)g',  (dhv)a(n)g'  in  eng  ib.  II,  17  sqq. 
Vgl.  auch  drängen,  drücken,  eig.  neigen  (Benf.  II,  291)  mit  dre- 
hen Ib.  n,  279,  wo  der  Begriff  neigen  =3  biegen,  krümmen.  Nun 
bedeuten  lat.  gemere  und  gr.  ardvio  auch  tönen  =»  stöhnen ,  klagen : 
wie  sollen  wir  dies  erklären  ?  Darüber  gibt  Benfey  II,  182  Auf- 
fichiussy  wo  neigen  =  stossen  =  ausstossen,  tönen  (/voog,  x^ofj, 
acvfStjg  kna-ppen,  kna-cken,  kna-ilen,  kna-rren) ;  vgl.  dhvan,  tönen, 
ib.  n,  275,  mit  dhan,  stossen,  II,  276  und  dhvan,  geneigt  sein, 
H,  320  sq.  Da  Benfey  n,  60  sqq.  (hv^  aus  hvi,  hva)  zu  U,  275 
aq.  gehört  (d-hva-n),  so  könnte  man,  ohne  die  Wurzel  zu  ändern, 
den  Namen  Pamisos  und  Kephisos  (vgl.  den  Art.  Kon-gtvg  in  den 
Nachtragen)  auch  den  Bogriflf  des  Tönens  =  Rauschens  vindiciren ; 
doch  halte  ich  für  viel  wahrscheinlicher,  dass  die  so  genannten 
Flüase  als  flexuosi  bezeichnet  sind.  Zu  Benfey  II,  32],  wo  xa/uog^ 
lat.  hamus  (aus  hva-m;  /a/iiog  ist  wohl  von  /aiog  zu  trennen), 
gehören  auch  aftig  (Nacht-topf,  Schi£f,  vgl.  a-xärpog^  Schiefes)  und 
dfMftoy^  Schaale,  welche  vom  (d)hv  eingebüsst  haben.  Die  un- 
▼erstfimmelte  ürwurzel  dhvam  erscheint  in  d-a/uvg,  &diLivog,  wozu 
sich  yiinfjj  (vgl.  (nivo)  und  dhvag'  in  unserm  eng,  ib.  11,  17  sqq.) 
j  verhält  wie  ykäyog,  yalaxro  zu  d-eXyio,  s-treichen.  Forsch.  I,  178. 
270.  /7av,  0,  Sohn  des  Hermes  und  der  Tochter  des  Dryops, 
der  bekannte  Hirtengott,  der  bes.  in  Arkadien  verehrt  wurde.  Der 
liame  seil  nach  Schwenck,  Andeutungen  p.  213,  von  (pua),  (palvco 
«lammen  und  urspr.  ein  Beiname  des  Sonnengottes  sein.  Besser 
denkt  man  an  na  in  lat  pasco,  weiden,  =  ßo,  ßa  in  ß6oxcj,  hqo" 
ßaTW  (vergl.  Benf.  n,  59);  diese  am  meisten  verbreitete  und  be- 
fiebte  Etymologie  ist  aber  auch^  noch  sehr  problematisch  und  muss 
wehl  vor  einer  dritten  zurücktreten.  Vgl.  711;  in  naFigy  ndi'g,  natg, 
bei  Benfey  H,  73 ;  diese  Wurzel  tw,  welche  auch  in  noido)  (zeugen^ 
^g.  machen)  steckt,  ist  identisch  mit  na  in  na-Tfjo,  Vater,  eig. 
Zeuger.  Femer  gehören  na,  nv  wohl  zusammen  mit  <pva)  (ib.  II, 
105)  |..  Uidem  di.ese  Wurzeln  aus  hva  »  dhva  =  unserm  zeu-gen 
stAinmen  können ;  zeugen  ist  verw.  mit  zwingen  =  engen,  zwacken 
a.  0.  w.  und  bedeutet  eig.  eng  =  dicht ,  fest  machen  =  machen 
überhaupt;  vergL  Zeuge,  testis,  der  etwas  fest  versichert,  erhärtet, 
bekräftigt  und  zu  zwingen  =  engen  dhvang'  =  ang'  bei  Benf.  IT, 
17  sqq.,  femer  (wegen  z  aus  dl»(v))  zwerch,  Zwerg,  Zirbel-  ib.  11, 
279.  In  griech.  rdxog,  rixraßy  nv/io  steckt  sa  -f-  dhva-k;  vergl. 
d-iXyfa  mit  unserm  s-treichen  und  mit  a-vXsyytg,  o-rskylg,  woraus 
rksyyig,  Ttkylg  werden  konnte;  in  n/jywui,  facio,  a-fplyyM^  figo 
liegt  hvag'y  hvig".  Der  eben  gefundene  Sinn  des  Namens  Pan  bleibt 


—     164    — 

unverändert^  wenn  wir  ihn  eu  afa,  tma,  anv  bei  Benf.  I,  537  aqq. 
Stelleu,  wo  a^nv  «  hva,  hu,  dhu  II,  271  sqq.,  «=  (hva  :  kva  — 
wie  II,  63  —  :)  Qva  II,  164  (jcvoi,  Kvita^  ntvfia  u.  s.  w.).  In  diesem 
Falle  wäre  Pan  ein  dem  indischen  Gott  yiva  (ib.  II,  164)  gleich* 
zusetzender  Gott  des  Wachstbums,  der  Repräsentant  der  geilen, 
strotzenden  Zeugungskraft,  des  männlichen  Princips  in  der  Nator. 
Mit  lldv  vergleicht  sich  dann  zunächst  das  Wort  nioq  (f.  ubFü; 
von  nv  ib.  II,  80) ,  der  schwellende  penis ,  wie  ^iva ,  Q6vm  ib.  II, 
164,  tf^aXkoq  I,  Ö72  u.  aa.  Da  griecb.  anag,  dnovr  «=  sa-^aot 
(f.  sa-kvant)  ib.  II,  167,  so  lässt  sich  Tlav  auch  za  gva,  ^  bei 
Benfey  n,  164  sqq.  stellen. 

271.  llttvda^g,  o,  ein  Lykier,  berühmter  BogenschOte,  der  in 
Pinara  in  Lykien  als  Heros  verehrt  wurde;  als  apollinischer fiiigiefr- 
sehütze  (Preller  I,  161)  ist  er  wohl  ein  Bild  des  Apollon.  Yecg^. 
a-nivi-w,  Benf.  I,  564,  ir-^ffvJ-oVi;,  ib.  l,  563 ,  lat.  fundo,  iub 
hva(+d)  SB  hu,  /v,  x^^^f  projicere  ib.  11,  194,  aus  dhva,  dhn, 
stossen  («=  treiben,  in  Bewegung  setzen,  werfen),  woher  n,  275 
dh-vag'  =:  sch-wingen,  U,  21,  =  ray  in  ora/oiV,  ard^a*  Ver- 
wandt sind  unsere  Wörter  giessen,  s-chiessen  (vgL  gellen ,  halien, 
schallen),  s-chütten,  schütteln,  erschüttern  u.  s.  w«,  femer  griech. 
üxiiuvvvfitj  (jMvTjjutf  xfidvyv/Litf  xliv^j/uij  worin  der  Begriff  stossen, 
treiben,  forttreiben,  werfen,  schwingen,  streuen  zu  zer*streuen,  aus- 
einander treiben  u.  s.  w«  modifieirt  erscheint.  llan^aQog  hdsit 
Schiesser,  Schutz,  wie  mnQog  (xon-roi)  Stösser,  Keiler.»  Eber. 
Was  den  anklingenden  Namen  llavda^oq  (Vater  der  Aedon,  vgl. 
Preller  II,  94)  betrifit^  so  könnte  dieser  zu  hva-d  bei  Benf.  11,62 
(aus  dhva  ü,  275,  stossen,  ausstossen  =  tönen)  gehören.  VergL 
den  Art  Zrj&og, 

272.  fJägig,  0,  Sohn  des  Königs  Priamos  von  Ttoja/ der  aoeb 
^AXk%avd^g  hiess.  Preller  II,  263  not.  3  vermuthet,  dass  der  Nane 
Tldgig  sich  zu  AXi%aväQog  verhalte  wie  JoQetog  zu  ^EttrtiQ  (obes 
p.  37  sq. ;  v^.  auch  Kaa^ävdQa  =  AXi%'dvdQa  ob^i  p.  82) ;  &» 
Vermuthung  könnte  richtig  sein.  Vgl.  die  Wurzel  mkj  nak  (aiBS 
noQ)  bei  Benf.  II,  293,  wo  tt  =  hv,  eig.  drehen  s=  umgeben,  am- 
ringen,  bedecken,  wahren,  wehren  ib.  II,  294  (yri,  var,  ans  hvfi, 
hvar,  hval  =  lat.  cel-are,  oc-culere,  hehlen,  hüllen;  für  hebko 
könnte  auch  fehlen  erscheinen  —  vgl.  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  feUoi 
u.  s.  V.  befehlen  —  wovon  unser  Pell  =  Hülle;  vgl.  oben p. 23|; 
dazu  gehören  nak-juvgy  Herrscher,  eig.  Schützer^  ndk-rrj,  8dM 
lat.  par-ma,  mkog,  nsXXog,  schwärzlich,  dunkel  (nmgeben  =  6^ 
deckt.  Vgl.  xfX'-atvog,  /usk-ag),  n^kka  =  pellis,  Fell,  Haut,  n^l$y 
Helm  (hehlend  =  deckend,  schützend,  vgl.  Held  &=  S-rchild,  a^ 
Helm  >=  S-chirm)  und  viele  andere  Werter,  deren  Anführung  bi^ 
nicht  nöthig  ist,  weil  aus  den  beigebrachten  sattsam  erhellt,  dtss 
Ildgtg  Wahrer,  Wehrer  (\4kd'^^av6Qog)  bedeuten  kann.  Ich  enräbnc 
noch  den  Namen  des  Troers  lldk-fxvg,  Sohn  des  HippotioD.  ^  j 
dem  Flussnamen 


—    165    — 

273.  riag/Ltiöoq,  o,  Fluss  in  Thessalien,  der  in  den  Spercheios 
E  fliesBt^  könnte  dieselbe  Wurzel  hvar,  h^fi  stecken,  aber  in  der  Be- 
i  deutunfc  drehen,  krümmen;  vgl.  den  Art  Udfiiaoq,  welcher  Name 
I  aas  riaQfiiaog,  riQdfiiaog  entsprangen  sein  könnte,  ferner  die  Fluss- 
1  namen  n€Qfxrio{p)6q  und  Kgi/aiaog  und  .dazu  kri-ini  aus  hvri*mi 
i  =•  (b)vri«»mi;  lat.  ver-mis,  Wur-m,  Fa-jniv&  bei  Benf.  II,  300, 
i  lA  erinnere  auch  an  GsQ/n-uidtav  oben  p.  61  und  vergleiche  zu 
r  krimi  altnord.  skrimsl,  ndXcDQ,  tcä/nnog,  ^rjroq  (Dietrich,  Altn.  Leseb« 
i  p.  275).  Ebenso  wie  in  diesem  und  dem  «vorigen  Namen  ist /Zaus 

hv  entsprungen  in  den  Namen 

274.  FlaQvaaog,  o,  oder  Tla^aaaog,  der  berühmte  Berg  Par- 
muMy  nägvijg,  ij,  Waldgebirge  Attika's,  flciQvtovj  o%  Gebirge  auf 
der  Gränze  von  Lakonien  und  Argolis.  Vgl.  Benf,  II,  285,  wo 
McEpa,  wQfjvüv^  HQovlovj  unscr  Wort  Hirn  (Gehirn)  aus  hvar  (ge- 
drriit  sein)  =  xag,  koq  (xoQ-iovog,  gekrümmt),  wofür  auch  noQ  er- 
seheinen  konnte.  Da  hvar,  hvfi  =  var,  vfi,  so  ist  TlaQ  identisch 
mit  lat,  ver-tex,  Wirbel,  Scheitel,  Spitze ;  die  G^irge  sind  als  xo- 
fv^palj  Wirbel,  aufragende  Häupter  bezeichnet.  Mit  den  obenge- 
nannten Namen  für  verwandt  halte  ich  ^A-ßaqvog^  i^,  Vorgebirge  und 
Stftdt  bei  Lampsakos  in  Kleinasien,  auch  ^A^ßaQvlg,  ij,  'A-ßagvidg, 
7J,  daui  vielleicht  Bagvtwg,  o,  Stadt  in  Makedonien,  ro  Xeyo/usvov 
Bd^p  igog,  das  Barnosgebirge  in  Makedonien  (vergl.  Hoffma|in| 
6rofaId.  u.  d.  Gr.  p.  96),  endlich  Big/Lnov,  ro  (seil,  ogog)  in  Ma- 
kedonien. Vgl.  auch  laQyoQOv,  luQyaQa,  worin  yaQ  =  hFaQ,  hvar 

•  =s  quer,  oben  p.  22. 

275.  ndfpog,  rf,  Stadt  auf  der  Westseite  der  Insel  Kypros  mit 
einem  Hafen.  Die  Stadt  könnte  von  ihrem  Hafen  benannt  sein 
und  Ilätp'og  unserm  Haf-en  entsprechen.  Vgl  unser  Hafen,  *)  ein 
Topf,  Geschirr,  =  a-xcicp-og,  a-xdtf-jj,  welche  Wörter  zu  Benf.  II, 
324  sq.  gehören  und  von  dem  Bogriff  biegen,  einbiegen,  eingebo- 
gen, vertieft  seih  ausgehen ;  ^)  eine  Bucht,  worin  die  Schifie  sicher 
liegen,  jeder  schirmende  (vgl.  oq/lwc  mit  S-chirm,  ib.  II,  297,  wo 
yar,  vri  ==  hvfi,  hvar,  kar  in  S-chirm)  Ort.  Hierzu  vergl.  man 
kabh  (aus  hvabh),  bedecken,  ib.  11,  322,  eig.  neigen,  biegen,  wen- 
den, drehen  »  umdrehen,  umringen,  umgeben,  bedecken;  da  be- 
deoken  =  täuschen,  so  scheint  mir  gr.  a;r-aqD-/rTxa>  (a^  =hv-abh) 
dort  anzusetzen,  worin  sich  atp  zu  naq)  in  Ilurpog  verhalten  kann 
"^i^  lat«  arc-eo  zu  porc-eo  (p  aus  hv).  Die  Wurzel  }cv(p  =  kubh, 
faräbh  (=  kabh,  vgl.  axuipog^  aavtfog)  mit  der  Bed.  bedecken  er- 
scheint in  xvq>fXXa,  rcl,  der  Nebel,  die  Wolken,  v£q)iXr}  yvofptSäijg 
■(Hesych.).     Ausser   dieser  Etymologie  des  sicher  nicht  semitischen 

«ManieBS  Hätpog  bietet  sich  noch  eine  andere  dar.  Da  nämlich  Alt- 
PaphoB  auf  einem  Berge  lag  (vgl.  Hoifniann,  Griechld.  u.  d.  Gr. 
p«  1290)^  so  lässt  sich  an  unsere  Wörter  Hoffer,  Haufen,  Hübel 
erinnern,  welche  von  derselben  schon^ behandelten  Wurzel  hva-p, 
hva-bh  mit  dem  Begriff  neigen ,  biegen  (vergl  Buckel  mit  Hügel, 
Höcker)  bei  Benf.  U,  322  sqq.  ausgehen;  vgl.  xvtpog,  vßog,  vßog^ 


—    166    — 

vßviaTa  bei  Benf.  II,  326,  dann  cap-at,  netp^-aX^,  Kopf  11,  324, 
eig.  Wirbel,  vertex,  Scheitel «  Spitze.  So  käme  Paphos  in  etymoL 
Verwandtflchaft  mit  Abä,  Thebä, 'rr/ci/^o^  (vgl  den  Art.  Tä/tinijj  wo 
über  T  aus  dfa),  Hyblä  u.  aa.  StSdteiiamen  und  bedeutete  die  HtigeU 
oder  Berg-Stadt. 

276.  IhtQavd-og,  d,  Sohn  des  Argos  und  der  Eoadne,  Vater 
der  Kaliirrhoe,  der  auch  IIsiQuaog  und  Ihigagf  avTog  heisat;  ?gL 
Jacobi,  Handw.  d.  Mytb.  p.  709;  sonst  heisst  IhlQog,  avro^,  o, 
Vater  der  Echidna  von  der  Styx,  während  die  Echidna  sonst  Toch- 
ter des  Ghrysaor  und  der  Kaliirrhoe  oder  des  Tartaros  und  der  Ge 
heisst.  In  Betreif  der  Etymologie  dieser  Namen  verweise  ich  auf 
Forsch.  I,  127,  wo  ich  IIssQfjy  und  IIstQfjvtj  von  a^ml^  (eig. 
spargere^  streuen,  sprengen,  auswerfen,  dann  säen)  hergeleitet  ^i^ 
Dagegen  scheint  der  Name  Ihi^aq  =  Ilglag,  6,  Freier  det  ffip^po- 
dameia,  von  neigm,  ngto)  zu  stammen  und  durchdringend  «=  tttdi 
zu  bedeuten;  vgl.  toqoq  {TfQtvj  e=  ndgio),  durchdringend  a  rasch, 
o*§t)^  Kul  roQog,  Sehr  dunkel  ist  der  Name //«ipoi^v^,  ehemals  offener 
Demos,  später  berühmter  Hafen  Athens;  indem  ioh  auf  Hoffiauum, 
Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  650  sq.  verweise,  wonach  die  drei  lum  Pei- 
räeus  gehörigen  Buchten  sämmtlich  an  der  Landzunge  Mnnyehia 
la^en  und  der  Peiräeus  auf  der  Südseite .  durch  das  Vorgdiürge 
Alkimon,  die  nordwestlichste  Spitze  der  Halbinsel  Munycfaia,  anf 
der  Nordseite,  vom  Festlande  her,  durch  das  befestigte  Vorgebirp 
E&'tioneia  geschlossen  war^  erlaube  ich  mir  die  Frage,  ob  man  dea 
Namen  verbinden  dürfe  mit  -ntiQu ,  ij,  die  Spitze,  Schärfe,  verw. 
mit  ntQovf]^  rj^  eig.  die  Spitze  (zum  Durchstechen;  beide  von  vt^ 
in  TiitQco),  Vergl.  Hoffmann  p.  1537  sq  ,  wonach  der  Hafen  von 
Byzanz  das  „Hörn  der  Byzantiner''  hiess,  von  dem  Vorgebirge  Hon 
{Kb^ag)^  welches  das  südliche  Ufer  des  Hafens  von  Konstantinopel 
bildet;  ähnlich  könnte  also  auch  der  Peiräeus  von  den  ihn  ein- 
schliessendcn  Spitzen  oder  Vorgebirgen  benannt  sein." 

277.  Iletoid^oog,  d,  Sohn  des  Ixion  oder  des  Zeus  und  to 
Dia,  ein  Lapithc,  Freund  des  Thesens.  Dialektisch  heisst  erUfj^- 
^öog,  vgl.  AhrenS)  de  Diall.  Graecc.  II,  162;  bei  Sophokles,  Oed. 
Col.  y.  1594,  IlfQiO^ooQy  wozu  IltQt&oTdai^  attischer  Demos  (nach 
dem  Peirithoos  benannt).  Ahrens,  de  Diall.  Graecc.  II,  162,  spricht 
gegen  die  Ableitung  von  Ilstptdoog  aus  IlfQi^&oog;  doch  scheint 
mir  dieselbe  nicht  vorschnell  aufgegeben  werden  zu  dürfen.  Dann 
bedeutet  der  Name  entweder  (von  d^v  in  %^vo),  &iF'a} ,  d^Foc) 
herum-stürmend ,  rings  herum  =  im  Kreise  (circum-)  stürmeodi 
oder  (von  d^v  in  Qocor^g,  dowaaio,  vgl.  Benf.  II,  275  sq.  und  dh^ 
dhva  =  hva  in  ßojj,  ßrdo)  II,  60)  ntQi^ßodow y  TteQt-^rjyiciv^  ring» 
herum-schreiend  =  herum-tobend,  niQiöovnog^  umtosend,  um-tobend, 
was  auf  einen  Gott  der  stürmischen  Luft  weist.  Der  Name  seines 
Vaters  Ixion  bedeutet  eilend,  heftig  bewegt,  stürmend  (vgl.  o/atTW, 
iliy.)]^  impetuß,  «r§,  Ziege,  eig.  Stösser,  vgl.  petulcns,  und  lat.  ico, 
ßtossen  =  stechen,  zu  Benf.  I,  343  sqq.,  wo  vig',  ig) ;   der  seiner 


-     167    — 

Matter,  /Ma^  gehört  mit  ^ko,  öItj/lu,  ivSl?jf4i,  dicixo),  6Fi(oxjj  in 
laixi;  Basammen;   vgl.  Jiag^  ein  Pferdename,  eig.  flüchtig,  schnell 
Die  Wörter  J/oi,   Suoxw,   lam»}  weisen  auf  eine  Wurzel  dTi(s)  => 
i  dva(B)  (so  Benf.  11^  27ö  wo  dhu,    stossen  =  erschüttern,    zittern 
Biachen;    über  d  :  dh  vgl.  Benf.  II,  228.  263);   dyi(8)  steht  also 
,  fOr  dliTi(8)  =>  hn(s)  in  bhi,  bhi  bei  Benfey  n,  104  sq.    Dieselbe 
s  Wurzel  (d)hvi(8)  mit  dem  Begriff  stossen  (=hin8  aus  dhrins,  dhvis 
K  ib.  n,  176)  s=  ausstossen,   tönen  erscheint  bei  Benf.  II,  60  sqq., 
1   wo  Üf  Iwjj;  zu  hvi  (oder  zu  hvit,  vit  ib.  11,  60,  wo  litth.  waitoju, 
I    BS  byid,  yid  in  dn^ü))  Icann  der  Name  des  Sohnes  des  Peiritboos, 
HoXv-^ol-T-Tjg  gehören,    obwohl    sich  dieser  auch  mit  noi-^rjv  ib. 
IT,  73  comblniren  lässt,  so  dass  derselbe  also  keine  Naturbedeutnng 
hätte.     Doch  vgl.  auch  qmrog^   qioirdw   aus  hvit  =  (h)vat  (Bent 
n,  323),    (h)vant   in  unserm  Wandel^  wandeln,  Sch-windel.     Des 
Polypoetes  Mutter  Hippodameia  ist  eine  Tochter  des  ^Av^d^  (auch 
Flnssname;  vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  709  not.),   welcher 
Name  sehr  wogend,  zitternd,  sehr  bewegt  bedeuten  und  zu  Benfey 
IT,  25S  gehören  kann,    wo  otqv^  schnell,  in  ovQvvtOy  oxQtvq^  wel- 
ches   letitere    Wort    wohl    ganz     identisch   ist    mit   dem   Namen 
;    *Axq€Vf;  {o  =  a  =  ce  =  Präf.  sa,  nicht »  a  priv.).    Sonst  heisst  Hip- 
.    podamda  auch  Tochter  des  ^'AÖQamoqy  in  welchem  Eigennamen  Vf 
^    ebenfalb  bb  Präf.  sa  zu  sein  scheint,    so  dass  Adrastos  der  sehr 
^   laufende,  schnelle,  d-ooq  wäre ;  hierbei  möge  man  sich  an  das  Pferd 
I   dee  argivischen  Adrastos  erinnern;  den  letzteren  Namen  trenne  ich 
,    ebenfalls  Ton   uäQacnoq^    wie  ^AvQfvg  von    dvQevg   (nicht  zitternd, 
j   unerschütterlich) ,    und   gebe    ihm    die    Bedeutung    „  sehr   laufend, 
schnell.^ 

278.  IlfkayovsQ,  öl,  ein  makedonischer  Volksstamm,  den  Strabo 
\  iBit  den  spätem  Päoniem  identificirt.  Die  Pelagonier  könnten  wie 
\  der  Abstammung  so  dem  Namen  nach  Pelasger  sein ;  vgl.  den  Art. 
IliXaayoQ  (Forsch.  I,  12S)  und  dazu  Abel,  Maked.  vor  Philipp  p« 
32,  wo  Hesych's  Glosse:  IlrjXayovtq,  ysQovreg  zu  beachten,  d.  h. 
01^.  geneigt,  sich  neigend,  =  vergens,  flaccus,  welkend,  abfallend, 
wie  nXdS,  planus  f.  plac-nus,  flach  von  demselben  Begriff  ausgehen. 
Zp  den  IleXayoveg  könnten  sich  die  IlacpXayovtq  dem  Namen  nach 
verhalten  wie  die  Bebryker  zu  den  Phrygern^  die  Leleger  zu  den 
Lokrem  und  Lykiem  (oben  p.  112).  Schwerlich  darf  man  für  IIs- 
Xayivsq  an  Benf.  I,  589  denken,  wo  ntXaync,  mhlyta  =  y^^ordku 
auf  eine  Wurzel  nXay^  tönen,  weisen ,  verw.  mit  tpQay  in  a-cpaQu- 
yo^,  8-prechen,  ib.  I,  587.  Verwandt  ist  TiXay  in  nXfjoata;  vergl. 
unser  schlagen  verw.  mit  klagen  (eig.  stossen  =  ausstossen,  tönen, 
klagen,  ib.  II,  132,  wo  p.  131  klopfen,  xnXarpog,  Rlapps,  neben 
crep-are,  ftQa/ußaXnv ,  xgaß  in  aQußog  zu  beachten).  Da  die  von 
Benf.  I,  587 — 609  behandelte  Wurzel  a(p  aus  sa  -f-  hva,  so  ist 
es  leicht  einzusehen,  dass  Benf.  II,  129  sqq.  und  I,  587 — 9  (rr^a- 
gayog^  niXayog)  zusammengehören.  Also  TjXay,  q^ay  in  niXuyog, 
c^gayvg  ist  identisch  mit  yXay,  nXty,  i(^ax,  xQtx  in  iXtyog,  x^exio, 


—     168    — 

xoiHfXo^,  uXayyij,  Xtixog  ib.  II |  132.  Da  tönen  «b  leaGhlen  (BenL 
II,  124  sqq.  und  II,  129iqq.  gehören  suBaminen)|  so  könnten  dk 
Pelagonen  auch  als  die  Hellen  mt  Leuchtenden,  Edeln,  dycwol  Iw-  h 
Eeichuet  sein.  Vgl.  (pXiyot,  fulgere  aus  hvH  (ss  ghfi  ib.  II,  199^  [r 
=  gri  ib.  11^  124),  lat.  s-plendere  neben  deutsch  glänsen  (ib.  II,  124 
Ich  erwähne  hier  noch  lleXuywv,  Sohn  des  Asopos,  xaAIIvfi^ytiii 
Sohn  des  Flussgottes  Azios  und  der  Nymphe  Periböa,  ohne  übt 
diese  Namen  eine  bestimmte  Ansicht  auszusprechen. 

279.  IleXiag,  o,  Sohn  des  Poseidon  und  der  Tyro,  Bmder  da 
Neleus,  ist  ein  sehr  dunkler  Name.  Vgl.  niXsta^  niXitciQ,  nfAu^, 
die  wilde  Taube,  wohl  von  der  Wurzel  neX,  ttoA  (in  7idXXtavuB.w,) 
bei  Henf.  II,  2113,  aus  hvar,  hvfi  =  var,  vii  in  lat.  vol-are,  vd-oz 
ib.  II,  29ü  I  bei  Homer  führt  sie  das  Beiwort  rgiJQMv  (Y(ß,  janith 
TQ/jQfov  und  Benf.  II,  253),  flüchtig  («=  schnell,  o^TQpjQoqyibUa; 
könnte  als  der  wallende  (vergl.  den  Axt.  IlaXXug) ,  heftig  bemi!'^ 
schnelle  bezeichnet  sein,  wie  NfjX^ivg  mit  unserm  Wort  seh-mB 
zusammenhangen  kann.  (Vgl.  auch  den  Namen  ICikkctQ^  X£Uo( 
oben  p.  88,  von  iciXX(a  ^  lat.  pello  ans  bval,  Benf.  H,  293).  Beidi 
sind  wohl  Wesen  der  stürmischen  Luft,  obwohl  es  schwer  ist,  fl» 
ihre  Bedeutung  ins  Reine  zu  kommen,  da  die*^age  nicht  vid  Ein- 
zelnes von  ihnen  zu  erzählen  wusste.     Vgl.  Preller  II ,  213,  dan 

I,  369  not  3,  wonach  man  IleXiag  von  Tr^Aa  .(Fei-«,  Stein)  kitee 
und  für  den  Poseidon  ntTgaiog  (ib.  1, 356. 363. 369)  halten  k<M. 

280.  lUXXa^  7f,  eine  der  ältesten  Städte  Makedoniens,  vi 
einem  gegen  Nordwesten  geneigten  Hügel  gelegen  (vgL  Ho&iaony 
Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  109),  hat  wohl  nichts  zu  thun  mit  niXa^  usUm^ 
maked.  ^^Aa,  (ftXXu^  Stein,  sondern  gehört  zusammen  entweder  mit 
Fell^  fehlen  =  hehlen  (oben  p.  23)  *=>  umringen,  bedecken  (woio 
v6X-iq,  verw.  mit  noX-oq^  neXia,  Benf,  II,  292.  284)  oder  aber  ibü 
xoX-wvog,  xoX-civ^y  lat.  collis,  worin  k,  c  aus  hv  =s  tc  ;  vgL  B&Au 

II,  286.  284  (wo  hala,  halda^  bald,  unser  hold,  Halde  u.  s.  w.Jt 
Die  Wörter  niXXa,  Gelte,  neXXiq^  pelvis,  Becken  sind  verwandt tfl 
bedeuten  Eingebogenes ;  vgl.  Buckel  neben  Becken  und  Höcker  ib. 
II,  20.  24.  Mit  IlbXXa,  wenn  dieser  Name  nämlich  zu  var,  vn, 
circumdare,  tegere  gehört  (woher  gael.  fäl,  Kreis,  n)it  f  &=  v,  ist 
val-lnm,  vgl.  Pot^  £.  F.  II,  603  mit  Benf.  11,  294  sq.),  stelle  ick 
zusammen  IkXXrjvrj^  rj,  dor,  IlsXXava^  ')  alte  feste  Stadt  inAchiü^ 
^)  alte  Stadt  in  Lakonien^  ferner  (da  hv  ^  ß^  vergl.  oben  p.  23 
phryg.  ßaXj^v  neben  nuX^ivg)  BaXXuy  nach  Steph.  Bys.  Stadt  io 
Makedonien.  Schliesslich  erinnere  ich  daran,  dass  auch  das  W0rt 
niXXog,  schwärzlich,  dunkelfarbig  zu  hvar  =>  var  bei  Benf.  II,  294 
gehört  und  mit  xtX^aivogy  ^OQ^og^  /u^X-ag,  /lioq^op  (sch-war-z)  eng 
verwandt  ist. 

lÜXoxpj  6y  Sohn  des  Tantalos,  ist  ein  höchst  schwieriger  Name. 
Indem  ich  auf  Preller  11^  266  sqq.  und  auf  die  Namen  Tantslos, 
Atreus,  Thyestes,  Aegisthos  verweise,  halte  ich  es  für  unzwei- 
felhaft,   dass    Pelops    ein     stürmisches    Wesen,     ein    Luftsttiimer 


—     169    — 

Schon  oben  p.  15  habo  ich  über  Iliko^  gesprochen  und  den 
nen  zur  Wurzel  hvar,  hvfi  4-  p  gestellt^  bei  Benfey  II ,  309 
•  (s=  unserm  wer-i'en),  eig.  stossen  (aus  dhvri-p,  =  unserm 
ben,  und  dhvriy  dhvar  aus  dhya  ==  dhu,  &v^w,  +  r  +  p)»  verw. 
.  klappen,  klopfen  ib.ü,  131)  worin  k  auf  hv  =  7r  zu  reduciren, 
V  ich  schon  in  dem  Art.  Ihkayovsg  bemerkte.  Dieselbe  Grund-- 
leutung  steckt  in  (dhvri  =s  h?n  =m)  ghfi,  spargere,  lucere,  etil- 
9,  fluere  bei  Benfey  U,  195>  verw.  mit  gri  II,  124  und  yQ,  kq, 

II,  1-29;  der  Begriff  hell  sein  yermittelt  die  Begriffe  leuchten 
1  tönen.  Zu  Benfey  II,  195  gehören  ßkinto,  ßkifpagov  =  yki- 
poy  (ß,  y  aus  hv),  femer  nqin(a^  eig.  glänzen,  leuchten  =  schei- 
L,  erscheinen,  aussehen,  und  der  Name  IlQtanog  für  IlQanoQj 
ganoq=sII^tanog  (werfend^  streuend  ==  tropfend,  stillanB,  fluens, 
besaamend;  vgl.  a^nU^teny  s*par-go,  wo  n^Q,  nag  =  hvri  in 
-|.  und -SS  unserm  wer-fen,  das  vom  einen  Guttural  eingebüsst 
).  Vgl  äiävQa/ußog,  it&FuQa/ußog  mit  d-Qiafißog  für  d-agaiLißog^ 
VMQanog^  und  nüt  Qifxßoiy  das  vom  dhv  eingebüsst  hat  Wie  unser 
bj^en  C^erw.  mit  klagen,  eig.  tönen,  klingen)  zu  klappen,  klo- 
D,  crepare,  ttgifißakov^  xgaß  in  äqaßog  sich  verhält^  gerade  so 
»yln  nXjjaao)  zu  nkoai  in  lUkcnf/.  Diese  Wurzel  nkan,  stossen. 
Jagen  («  erschüttern,  vgl  Tdvrakog;   sie  könnte  auch  stossen 

apflstospon,  tönen,  crep-are,  und  leuchten,  vgl  ngsniOj  bedeuten, 
sA  iwlte  ich  es  für  gerathen,  dem  Namen  Pelops  dieselbe  Be- 
itang zu  geben  wie  den  Namen  Tantalos,  Thyestes,  Aegisthos) 
Bheint  im  engl,  flop,  schlagen,  klatschen,  femer  in  unserm  platt- 
lischen  flappen^  endlich  in  lat.  palp-ito,  zucken,  zittern,  klopfen 
.  stossen  ==  erschüttem,  heftig  bewegen,  bewegt  sein,  zittern  u. 
w^  VgL  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  plappern,  wo  ags.  plips  (stam- 
hid,  eig.  stossend  =  anstossend,  vgl.  stottem),  Schweiz,  plappen, 
^Flüssigkeiten^  hin  und  her  klatschen,  verw«  mit  platschen,  nka^ 
rauv.  Zur  Vergleichung  stelle  ich  noch  nebeneinander  blaffen 
im  Bellen  der  Hunde  gebraucht),  belfern  (vgl.  bellen,  verw.  mit 
)pn,  hell,  hallen,  schallen),  gelfern,  klappen,  klaffen,  kläffen^  deren 
laute  sämmdich  durch  urspr.  hv  vermittelt  werden  können  und 
sämmtlich  vom  Begriff  stossen  =s  ausstossen,  tönen  ausgehen. 
mach  ist  denn  Ilskoxf/  ein  stossendes,  schlagendes,  klopfendes 
ttHsn,  er  ist  ein  Luftwesen,  das  gleich  passend  als  ein  stossendes 

i^rachüttemdes ,  heftig  bewegendes  oder  bewegtes  s=  schnelles 
UP|^  lat.  pello  mit  nikküßt  eig.  stossen  =s  treiben,  wozu  Kikkag 
en  p.  88)  wie  als  ein  stossendes  =  ausstossendes,  tönendes,  lär- 
indes,  tollendes  bezeichnet  werden  konnte. 

282.  Ile/LKpQrjddf  1;,  eine  der  Gräen,  Schwester  der  Jsivoi  (der 
irbehiden)  und  der  'Epvcd  (der  Stossenden).  Der  Name  lässt  sich 
I  besten  mit  nQrj&o)^  blasen,  verbinden,  bei  Benfey  I,  601  (aus 
|hva  +  r+^,  vgl.  hva*r,  hvar,  hvfi,  ghfi  in  ghrä  ib.  11,  142); 
r  Grandbegriff  ist  stossen  &=  ausstossen,  blasen,  aber  auch  = 
len  (vgL  düten,  tüten,  dhvan  ib.  II,  275,  =«  an  I,  118).  Letzterer 


—    170    — 

Begriff,  tönen,  stockt  in  dem  Worte  mfLupfijitipj  das  Benfey  II,  112 
▼on  bbar,   bhri  ableitet;   bhar,   bhri  ist  aber  aus  hvar,   hvri  und 
f^  in   nefitpQfjJwy  «s  krad  in  ägaS^og  ib.  II,  132  sq.,  und  s  listti; 
^pQai  in  g>Q(i^(o  (verw.  mit  a^dgayogj  s-prechen^  KQdxop  ilb.  w.  ik  |3,bi 
If  Ö87.  II,  129  sqq.).     Wie  nun   IhfKpQrjita   sowohl  aasstosseil 
pa  blasend,  stürmend  (vgl.  aj;^i,  &vm)  als  ausstossend  s  tönei^ 
lärmend  bedeuten  kann,  ebenso  kann  *Ev%m  als   Gräe   (nicht  ab  \b^ 
Kriegsgöttin,  als  welche  sie   stossend  «=  tödtend    bedeuten  moss) 
einerseits  mit  unserm  schnau-ben,  schnu-pfen  ib.  11,  55,  andnrfl^ 
mit  yv^^^i  Xy^ly  ^v^^t  Lärm,  Geräusch  (aus  hna,  vgl.  ib.  11,  63 
und  II,  182,  wo  hnu,  stossen,  aus  ha-nu,  hva-na   =  naw,  nw 
in  nviü),  aus  dhva-nu,  von  dhva,  dhu,  dv-w,  dhäv  in  dwvam, 
dhva-n  in  &Hvm,  tpivia,  xalvcül)  combinirt  werden.      Der  Aaikfgie 
wegen  steile  ich  hier  gr.  &tivM  f.  &€vjw  mit  unserm  tönen  {jSxmi^ 
ib.  II,  275,  =  dhan  II,  276),  gr.  xalvw  für  xccv/co  mit- Ist.  eano 
(d-hvan)  zusammen;  stossen  ist  =  ')  schlagen,  erschlagen,  lödtok, 
^)  =  ausstossen,  blasen,  tönen.    Der  Lapithenkönig  Kuivfv^  kSuita 
ein  stossender  ==  ausstossender,   tönender,   lärmender  Dämon  sein 
oder  auch  (vgl.  oben  p.  80  über  Kdvrj)  ein  stossender  as  treiben- 
der, schneller;   vgl.  ntlva&ify)  &s  ytlvita  bei  Benf.  II,   164,  wo'xiV 
aus  fun'  f.  9van',  kvan   (hvan',  hva-n   =  dhva-n  in  3-o6q  11,274, 
wie  9vak  f.  kvak,  hvak  in  (uk-am,  schnell,  ib.,  =  dhva-k  in  ^mk 
ra/vg,  vgl.  &i]y(jii^  s-techen,  eig.  stossen,  wie  a-TiyJutf  crt^w^  Sibft 
tig',  acuere)  entsprungen  sein  kann. 

283.  Thv&iolXsia,  tj,  Tochter  des  Ares  und  der  Otrera,  Kö- 
nigin der  Amazonen,  wird  gewöhnlich  als  die  Männerbetrfibende 
{nbv&og)  gefasst.  Mir  scheint  der  Name  „die  Männerbändigende, 
Männerbesiegonde^  zu  bedeuten,  also  =  Nixo-kta  (Name  einer 
Athenerjn)  zu  sein.  Vgl.  das  karische  yfori^AXa-ßdpöa  (bei Bot- 
tichen, Arica  p.  4) ,  worin  ßdvöa  =  vly^rj :  dieses  Woi  t  gehurt « 
Benf.  II,  04  sq.,  wo  badh,  bandh  aus  vadh,  vandh  =  hvadb,  hvtfA 
=  hva,  ib.  II,  320  sqq.,  -h  dh;  Grundbegriff  ist  neigen,  bieg», 
wenden,  drehen^  wie  lat.  pandus  (krumm)  ib.  II,  95  lehrt.  Eii* 
Nebenform  von  7if{v)d'  =  hva(n)dh  ist  nid-  (aus  hvidh)  in  n«^ 
nii&ojiiai,  ninoid-a]  neigen,  biegen  ist  =  zum  Weichen  bringen, 
weich  =3  nachgiebig  machen,  aber  auch  (vgl.  ndnoi&a)  =  sich  nei- 
gen^ stemmen,  auf  etwas  trotzen.  Vgl.  nitor  und  vtxfj  bei  Beidvf 
U,  182  sqq.,  von  hni  =  hna  aus  ha-na,  hva  +  na,  woher  sock 
hva-dh,  hva(n)dh  =  ne{v)d',  Heisst  nun  auch  risyS-tkog,  6,  Sofc» 
des  Orestes,  der  Männerbesiegende  und  steht  llsv&iXoq  f.  IJtf^ 
Xoq'i  Schwerlich;  der  Name  scheint  kein  Compositum  von  ^ 
mit  mvd^  zu  sein;  dagegen  spricht  schon  der  Accent. 

284.  fisv&fvg,  o,  Sohn  des  Echion  und  der  Agaue,  wird  ge-  . . 
wohnlich  (von  nsv&og)  als  ein  Leidensmann  gefasst.  Der  Sohn  des  |  ^ 
Echion  (^E/Jmv),  der  Enkel  dos  in  eine  Schlange  verwandelten  ,  • 
Kadmos  könnte  aber  recht  gut  ein  Schlangenmann  sein.  Vgl.  i*^  ^  1 
pandus,  krumm,  bei  Benfey  II,  95,  wo  pand  aus  hvaudh  =  x«r^-^'   i 

\ 


—     171    — 

Pinkel,  nav&wd^f  verkrümmt,  ib.  II,  236;  rerw.  ist  a^nov^vXoc, 
^q)6vSvkegj  der  Wirbel-Icnochen,  ober  welches  Wort  Benfey  I,  564 
icht  Ins  Reine  gekommen  ist.  Vgl.  xovdvXog  ib.  II,  326  (gebo- 
nHj  biegsam).  Das  Wort  niv&oq,  na&ogy  Leid,  bedeutet  vielleicht 
g»  den  Zustand  des  Geneigtseins  ^  Gedrücktseins;  oder  sollen 
fr  an  ä/^og  \b\  I,  351  erinnern,  ferner  an  hna,  hni,  hnu^  sich 
aif^n  SS  unter  etwas  bücken,  etwas  über  sich  nehmen,  ib.  II,  182 
g.y  TgL  mit  II,  258,  wo  tollere,  tolerare,  ra^ceco,  dul-den  ?  Uebri« 
BDS  lat  nd&'Og  mit  7iv&-iu^v  (geneigt  =  niedrig)  ib.  II,  67  zu- 
iminengehörig.  In  nua/^u)  könnte  na^  ==  hvah  =  vah  in  a;^'0^, 
i^^tig,  =3  dhvah  in  öty-ofmi^  öo/^/Lidg  stecken.  Vergl.  vah  aus 
ftdh  ib.  I,  356. 

285.  UevTfX^j  tj,  attischer  Demos,  wozu  ro  flevTsXtxov  o^oc, 
acli  17  IlimtXwfj  nirqa.  Der  Name  hat  wohl  nichts  mit  nivziy 
knfy  zu  thun,  sondern  gehört  zu  Benf.  U,  94  sq.  323,  wo  (h)vat; 
ort  iBt'  auch  das  böotische  (von  Hesychius  bewahrte)  Wort  niv^ 
n^og,  Korb,  eig.  gewunden,  gedreht  =  geflochten  anzusetzen.  Ver- 
andt  sind  a-naraXi],  a-naraXiovy  Arm-band,  Haar-flechte,  ndrog, 
•e-'wand;  vgl.  Benf.  I,  286.  11,  323,  wo  vat  aus  hvat  =  nar, 
at(^v)ry  ntvT,  eig.  wenden,  drehen^  winden^  um-winden  =  umgeben, 
mliüllen,  bekleiden.  Das  Wort  Ge-wand  gehört  zusammen  mit 
Vand  (umgebend,  einschliessend).  Anders  über  dieses  letztere  Wort 
öbwenck  s.  v.,  wo  es  also  heisst:  „Die  Wand,  eine  senkrechte 
der  abhängige  Fläche^  Seite,  z.  B.  einer  Stube^  eines  Hauses,  eines 
ar^es;  althd.  want^  wenti,  vom  goth.  vindan,  wälzen,  woher  goth. 
iuidjan,  wenden.  Wand  ist  also  etwas  Gewendetes,  wahrscheinlich 
\b  Schiefes,  Schräges  gedacht;  denn  auch  dieser  Begriff  ist  in 
Indan  enthalten,  altnord.  vindr,  schräg,  schief,  schwed.  wind,  neuhd. 
irlKid-Behief  d.  i.  schief  -  schief,  windisch,  verdreht,  schief  u.  s.  w. ; 
NjIBwels.  schwand,  ein  (nicht  sehr  steiler)  Berghang. ^  Da  neben 
itaB  Wurzelformen  (h)vat,  (h)vat',  (h)vad'  bei  Benfey  II,  323  gleich- 
tMeutende  Wurzelformen  (h)vit,  (h)vid  bestanden,  wie  iS-vmo, 
tarfimmen,  biegen,  nr-vg,  jeder  Um-kreis  (vgl.  vata,  Kreis,  ib.  II, 
S23,  von  vat'  =  vat  in  fVog),  Rundung  neben  uw-v'^,  Rundung, 
Kreis,  u.  s.  w.  lehren  (vgl.  auch  v^  aus  vi  bei  Benf.  I^  285  sqq. 
289,  wo  iävoü),  LTvg  und  Forsch.  I,  31  sqq.,  wo  ysXaov ,  ynaaov 
anf  hvit  =  hvat^  hvat'  in  gut',  umgeben,  Benf.  II,  323^  zu  redu- 
tiien,  also  für  yurjov  zu  nehmen  ist;  verw.  scheint  yeirwv,  Nach* 
Imu%  eig.  umgebend,  obwohl  (d)hvit  auch  dieselbe  Bedeutung  haben 
kann  wie  (dhv)ag'  bei  Benf.  11,  17  sqq.,  wo  yslrcov  sicher  unrich- 
tig behandelt  ist),  so  kommen  gr.  T/fvrfAfxoV  und  Schweiz,  seh- wand, 
Berg-hang)  in  Verwandtschaft  mit  OlV^,  Berg-neige  (Hoffmann  p. 
282),  femer  vielleicht  mit  Ah^vfjy  Aetna,  und  Alr^toXoi  (Bergbe- 
wohner). Zu  (h)vat  möchte  ich  noch  stellen  ^Erfcovog,  0,  Name 
einer  vielhügeligen  Stadt  in  Böotien,  später  2xd()(p/j  genannt;  vgl. 
Hoffmann  p.  588  und  1500.  Ob  hieher  auch  die  Ortsnamen  'Ertia^ 
ISTfia,  Stadt  in  Kreta  (Hoffmann  p.  1346),  ^Hng,  Ort  in  Lakouien 


—    172    — 

(Iloffmann  p.  1082.,  wo  auch 'fraf ^^  "ffrcia),  ferner  "Xr^yyo,  Stacht 
in  Pamphylien^  £inw.  *ETtwetqy  im  gebirgigen  Pisidien  überSidiUl 
wohnend,  endlich  "'Iiyzekka,  Stadt  in  SicHien  CYrtvra,  Ort  in  Ly»  \^ 
iLieu )  ?  Da  hv  =  X  (vgl.  xav&ogy  Winlcel,  neben  unsenn  Kante,  m 
bvadh  =  hvat  bei  Benf.  II,  32ö),  so  nenne  ich  hier  noch  JE» 
ravog,  eine  auf  einer  Anhöhe  gelegene  Stadt  auf  Kreta  (Hoffnua 
p«  1355 — 6,  wo  auch  Kawavla)^  Kardv/jf  Stadt  In  Sicüies,  ai 
Aetna  gelegen  (ib.  p.  1987),  Kwnava,  Kaaravotlay  KaunmlB 
(Ortsnamen),  Kaardkla^  Quelle  am  Pamaes  (ob  von  jca^  +  ««i  |<i 
eig.  die  gewundene),  Kaaaoug,  Quelle  am  Pamass.  VgL  den  Art.  h 
KrjToi  oben  p.  87.  y 

285a.  JhnuQij&og,  ^,  eine  „steil  aufragende*   Insel,  so  des  (^ 
Kykladen  gehörig  (vgl.  Ho£fmann  p.  1509).  Der  Name  geUrt  oboe 
Zweifel  zusammen  mit  ntlQU)  (nina^ftai) ,  netQa ,    tt« (wyi)  MiA  Iw- 
zeicbnet  die  Insel  als   die  hervorstehende,  hervorragende;  n  nc- 
nuQsTv  (bei  Pindar  =  ivätT%ai^  afjftfjpou)  vgL  rogog,  TOQiw  von  xt^ 
in  Ttgdw  =s  ntQ  in  nttQU)  (a-rsQ  aus  dhvar  =  bvar  in  yrc^^  obeo 
p.  64;    vergl.  aroQ-d^rj,  aroQ-vvfj).     Zu  TIsnäQfjS'og  vgl.  Kififi% 
(Bergname)  neben  Kdvi]  (Vorgebirge)  oben  p.  80.    Mit  Tlk'^rfi' 
og   gehört    vielleicht   zusammen  der  Name  IlfQcu&^Tg,  o^  Einwobser 
einer  arkadischen  Stadt,  die  angeblich  benannt  war  voü  IligudK 
einem  Sohne  des  Lykaon;  vgl  Hoffmann  p.   1160  and  die  NtiBa 
£vvai&a,  Kvvat&og  (Curtius,   Peloponn.  I,  382  sq.  399;  obl^ 
vai&og,  Kvvou&sTg  zu  x^av^  ^un' beiBenf.  II,  164,  wo  mwp,  Hvi^ 
eig.  der  Schnelle ,  anzusetzen) ,  yivxcu&a,  SfnuiS-aj  SvfAm^  &'- 
jLiai&og  u.  aa.,  worin  ein  bisher  noch  nicht  gehörig  beachtetes  Suffii 
stecken  muss.  —  Ich  erwähne  hier  den  dunkeln  Namen  /iapoc,  jj< 
eine  kykladische  Insel ,    hochberübmt   durch  ihren  weissen  Mana« 
(Hoffmann  p.  1419):  sollte  i/ce^^o^  =  ro(»o^^  hervorstechend  s  deutfitb 
(=  hell,  weiss,  vgl.  auch  lat.  pareo,  ap-pareo)  sein,  die  inael  A  | 
von  ihrem  hell-  =>  weiss- farbigen  Marmor  den  Namen  haben?  B>^ 
die  Insel    von  der  gleichnamigen  Stadt  den  Namen^  so  möcbteii^ 
an  Benfey  U,  294  denken,  wo  (h)var,  bvfi,    circumd&re,   tegflR* 
IlaQog  (vgl  unsere  Wörter  Wahr,    Wehr,  Wall  =  Schutz)  kann « 
Festung  oder  aber  =  Hafen-stadt  (Hoffmann  1.  c,  vgl.  Benfey  üba 
oQ-iLwg)  sein.  Man  vgl.  den  Art.  IlaQig  oben  p.  164. 

286.  IliQyufxov,  ro,  die  Burg  von  Troja,  bei  Homer  ij  Hio- 
ya/Liog,  bei  Eurip.  auch  ree  IltQyajua;  mit  diesem  Namen  zu  ve^ 
binden  ist  der  Name  JIsQytj,  tj^  Stadt  in  Pamphylien.  Vgl.  fkvkf 
I,  589  sq.,  wo  TtvQyog^  Thurm,  II,  362,  wo  (pvQxog,  dor.  tporfn^ 
==  TH/og  (Hesych.).  Diese  Wörter  haben  in  begrifflicher  Hisäd^ 
wohl  keine  Verwandtschaft  mit  unserm  Wort  Berg^,  sondere  nn^ 
Burg,  bergen,  pferchen,  einpferchen,  SQyia,  «J^yw,  ^^xog,  a-rog/aCiOi 
arcere,  porcere>  arx  f.  hvarx,  hvarc-s  «■  einem  denkbaren  lat  pore-s. 
dem  lautlich  unser  Pferch  (vgl.  Park)  entsprechen  würde.  In  nv^iK 
neben  IlbQya/uov  lehrt  schon  der  Wechsel  des  Vocals^  dass  n  av 
hv;  h(v)  ist  aber  in  €()y(Oy  HQyot  ib.  II,  317  eingebäast  Dag^ 


—     173    — 

jrt  es  erhalten  in  f^uamo,  (pvXäaao)  (aus  hvar,  hvri  +  Guttural) 
li.  1,  -111  sq. ;  EU  <p^i(f  (pvXaM  verhält  sich  lat.  carc-er  (vgl.  unser 
H-chranke  ib-  II,  314)  wie  xalvto  zu  (fivo)  (hv  =  »c,  tp).  Der  mög- 
chen  Verwandtschaft  wegen  erwähne  ich  hier  noch  den  Namen 
Is^airijy  ij,  Stadt  in  Troas  am  Heüespont ;  sie  heisst  auch  IlfQ- 
ftNTi;,   wie  umgekehrt  Ilavuntvg  auch  Oavorsvg  heisst. 

287.  lUglamg,  ij,  Mutter  des  Patroklos,  kann  zu  Fan  in 
mvo>,  ^v(o  bei  Benf.  II,  61  gehören;  dort  ist  möglicher  Weise 
iqch  der  Flussname  *Amiav6g,  'Hm^av6g  (tönend  =  rauschend) 
inauaelBen,  den  ich  oben  p.  57  anders  und.  wohl  richtiger  gefasst  ^ 
uibe.  Sollte  auch  Us^omig  zu  an  in  den  p.  56 — 7  behandelten 
ifamen  gehören  und  mit  alnoc,,  alnvg  combinirt  werden  dürfen 
v^,  ain  :  an  in  aupvfig  s=  afpvo},  jäh, .  plötzlich)  ?  Wenn  Ilegia- 
11^  herumtönend  bedeutet,  so  kann  damit  gleicher  Bedeutung  sein 
tar  Name 

.  288«  IIfQißota,7j,  *)  Mutter  des  Pelagon  vomAxios;  ^)Mut* 
wr  des  NausiUioos  vom  Poseidon;  ')  Gemahlin  des  Oeneus,  Mut- 
ier des  Tydeus ;  ^)  eine  Nymphe,  Gemahlin  des  Ikarios,  Mutter  der 
Penelope;  ')  Gemahlin  des  Telamon,  Mutter  des  Ajax.  Für  eine 
ITerblndang  dieses  Namens  mit  ßorjy  ßoctat  bei  Benf.  II,  60  spricht, 
dasB  Poiböa  raehrffich  mit  stürmenden,  tosenden,  lärmenden  Wesen 
in  vertraRdtsohaftliciier  Verbindung  erscheint.  Doch  bleibt  diese 
Etymologie  sehr  ungewiss.  Man  kann  auch  an  Benfey  II,  72  sq. 
(.«ro  ßofncdDf  noa,  noi^fujv)  denken^  wozu  ich  Evßoia  und  MsXlßota 
(oben  p.  121)  gestellt  habe.  Uebrigens  heisst  die  Mutter  des  Ajax 
aoch  ^EQtßoia,  "Egißoa. 

288a.  IltQiyovvrj,?!^  Tochter  des  Räubers  Sinis,  mit  derThe- 
■908  tien  Melanippos  erzeugte,   den   Vater   des  '7cr/§o^   (d.  i.    der 
jMmelle,   vgl.  lw%ig  =  tcoxj;,  *l(J>^',  ^uohco,  dita,  dann  ^/a,   die 
tfntter  des  Peirithoos,  und  den  Art.  Jia  in  den  Nachträgen),  wel- 
iher   letztere  mit  ^O^wrog  eine  Qolonie  in  Earien  gründete;   her- 
■ach    soll  Theseus  cUe  Perigune  mit  dem  Jrjiovfvg  (vgl.  den  Art. 
^a  in  den  Nachträgen)^   dem  Sohne   des  Eurytos    von   Oechalia, 
▼erniählt  haben.   Vgl.  yowog,  welches  Wort  nach  Jacobitz  n.  Seiler 
B-.  ▼•  mit  yow^  Knie,  ytSvoc,  Winkel,  verwandt  .ist  und  ursprünglich 
eine  vorspringende  Ecke,  Winkel,  dann  Erhöhung,  Höhe  bezeichnet 
(mehr   darüber  im  Art.  Swvtov);   die  Wörter   gehören   zu  hva-n, 
hva-na  t>ei  Benf.  n,  320  sq.,  mit  dem  Begriff  neigen,  biegen,  und 
mtUwen  mit  yiwg,  yivaov^  Kinn  (dazu  *A(jtq>t^yivsia ,  17,  Stadt  in 
Trfiphyiien,    neben  Hypsoeis  gelegen,   d.  h.  wohl  rings  mit  Berg- 
neigen, Högeln  umgeben)  zusammengehalten  werden.     Nun  könnte 
^IIsQiytyvvrj  =  niQucXtvrjg  sein  und  abhängig,  abschüssig  bedeuten; 
womaf  aber  ihr  Name  zu  beziehen  sei,  ist  schwer  zu  sagen.  Auch 
Itease  sich  -yovvj;  mit  yav  :  yov  (ye-ycwv-a,  tönen,  schreien)   bei 
Benf.  n,  63   verbinden   und  für  »  ^^ringsum  schreiend,   lärmend, 
tosend^  erklären.     Vgl,  den  Art  IloXvyovog. 

289.  IlBQii^qrjg,  o,  Sohn  des  Aeolos  und  der  Enarete,  König 


—     174    — 


H 


in  MesBenieiii  Qemalil  der  Gorgophone,  die  nachPreller  H,  64ootL 
verinutiilicli  eiu  Uild   aas  dem  Kreiae   der  kriegerischen  Aphrodite 
Urania  ist.     Man   Icann   an    /jg^   t^q  in  fJQinq  (Schützer  ==  Helii),|«)i 
i^Qavoq^   Beschützer,  Wächter,  HQa^xkfjg  (Forsch.  I,  64)  denkeDilici 


vgl.  var,  vfi,  drehen  =s  umringen,  circumdare,  tegere,  bei  h&kf 
II,  204  sqq.  (wo  unser  wahren,  wehren).  In  diesem  Falle  tik 
der  Name  keine  Naturbedeutung.  Aber  von  derselben  Wurzel  w, 
vfi,  drehen  <=  wir-beln  stammt  ^'Aq^,  der  wirbelnde,  tummeUe 
Jäger  im  Luftrevier  (Forsch.  I,  14).  Der  Begriff  drehen  «  lenlD 
(=  rudern  bei  Benfey  II,  305,  wo  igirtjo)  könnte  im  Namen  d« 
Wagcnlenkers  des  Meuoekeus  stecken.  Für  den  Namen  des  mes- 
Beuischen  Perieres  bietet  sich  noch  eine  andere  Etymologie^  ^SmM  \\ 
von  var,  vfi,  s-vf i,  tönen,  wozu  Benfey  II,  7  in-^Qeiu  (yfß.  Bcbä-  \\ 
ten  mit  schallen)  stellt;  ihoitJQfjg  wäre  ein  rings  herum  oder  ein 
sehr  tönender ,  rauschender ,  ein  Begriff,  der  auf  einen  Dinum  ^ 
tosenden  Luft  oder  aber  des  rauschenden  Wassers  bezogen  wer^ 
kann.  Ersteres  ist  mir  wahrscheinlicher;  vgl.  den  Art  OtjSoiuK 
und  Preller  1.  c.  An  nfQijJQtjg  (nsQiijQg  oder  ne^ii^Q)  ss  ufUfpr^'^rjf, 
darf  für  den  messenischen  Perieres  schwerlich  gedacht  werden, 
wohl  aber  (da  rudern  <=  drehen  «=  lenken)  für  den  thebaniflciieD 
Wagcnlcnker  Perieres ;  doch  hat  auch  der  letztere  Name  nichts  g^ 
mein  mit  dem  Worte  nsQi^gtjg,  ntgitjog  =  ß/LifpfJQfjg  in  seiner  iwei- 
ten  Bedeutung;  vgl.  tvtJQtjg, 

289a.  IhgQuißoi,  otj  Jon.  und  ep.  Ihgaißoi,    die  E^wota 
von  Ilfgofxißia,  rj,  Jon.  Ihgaißia,  thessalische  Landschaft  nm  Tempe 
und  den  Olympos,  ist  ein  Name,  den  man  für  eine  Composition  yo9 
nf:Qi  und  uin^ogy  aln-vg  halten  kann.    Doch  ist  es  nicht  notiiwen* 
dig,  in  demselben  ein  Compositum  zu  suchen.  Vgl.  Qoußog,  kmmOi 
gebogen,  aus  hFqaißog  (=s  nQaißoq)  bei  Benfey  II,  313,  verw.nit 
xgamäXfj,  Wirbel,    Schwindel,  Rausch  ib.  II,  311,  qoixoq,  gaofk 
unser  s-chräge  (einen  schiefen  Winkel  bildend;  unser  s-ehief  ist  venr. 
mit  uln-vg,   lat.  ob-stipus,   worüber  die  Artt.   Te/Linia  und  Tif^ 
zu  vergleichen  sind),  verw.  mit  quer,  zwerch,  Zwerge  und  mitbt 
vergere  (ob  auch  mit  deutsch  Berg,  eig.  clivus  ?).    So  könnten  die 
Peräber,  Perrhäber  (vergl.  aggaßiov  f.  dgaßiov,  Forsch.  I,  15)  ^ 
Gebirgsbewohner  bezeichnet  sein.   Nach  Steph.  ßyz.   hatte  Ile^- 
ßog  einen  Sohn,  Kvrpog^  von  dem  der  Berg  Kv^og  (mit  einer  gleich- 
namigen Stadt)  in  Thessalia  Perrhäbia  benannt  sein  sollte,  ein  Name, 
der  ebenfalls  geneigt,  clivus  bedeutet;  vgL  livßy  xvfp^  xvn  ans  hnv' 
bei  Benf.  II,  324  sqq.,  wozu  'A-xvq^ag  (14  =  Präf  sa,  vgl.  s-cbirf), 
die  sonst  Pindos  genannte  Stadt  in  Doris,  *Y(pdvT€ioyf   Berg  inPbo- 
kis,  ^'Aßai,  ^'AßavTig  u.  s.  w. 

289b.  llkQarj,!^,  Gemahlin  des  Helios,  Mutter  des  Aeßtesnnd 
der  Kirke  (und  der  Pasiphae,  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  725), 
auch  IhQärj'ig  genannt;  IIsQarjg,  o,  Sohn  des  Titanen  Ejios  (oben 
p.  96)  und  der  Eurybia,  Gemahl  der  Asteria,  Vater  der  Hekate. 
In  diesen  Namen  liegt  sicher  die  Wurzel  (d)hvar,   (d)hvifi  «=  gbri, 


—     175     — 

iqmrgerey  lucere,  stiUare,  fluere  (eig.  B-treuen,  s-trahlen,.  vgl.  S-prea, 
woneben   spreuen,   streuen   bestehen   konnte)   bei  Benfey  II,   195, 
woKU  ich  schon  früher  (Forsch.  I,  127.  130)  gr.  tiqIo)  (s-prühen, 
bei  HesychOy  verw.  mit  nQfj&o),  a^-nk/jäog,  s-plendeo  (und  dies  mit 
jnxuBerm  Olanz,  Benf,  II,  124,  wo  gfi  aus  hvfi),  dann  nvQ  und  den 
JSigennamen  IlfQoqvg  gestellt  habe.  Ebendahin  gehören  nvQq^og,  6, 
Feuerbrand,  Fackel,  nv^Qoq^  nvqaoqj  roth,  worin  nvQa  =  hFa^a  = 
nc^a  in  Ihqasvq,  —  Zu  IIfQmq>6yfj  (Forsch.  I,  130  sq.)   bemerke 
ich  noch,   dass  der  Name  Spross-,  Gewächs-,  Frucht-tödtend  be- 
deuten kann;  vgl.  nir)6Q&og,  naQ&fj  (bei  Suidas),  naQ&ivog^  noQ- 
Tig,  wo  die  Wurzel  noQ,  noQ  =  nvQ  in  a^nvQ-&l^(o,  springen  (unser 
springen  verw.  mit  spriessen,  Spross,  sprossen,  eig.  hervorspringen, 
anfflchiessen ,  sich  erheben);    noQ^  nvq  sind  aber  (vgl  aq)^  on  bei 
Benf.  I,  537  —  609  aus  sa  +  hva)  aus  hvar  =  dhvar  in  d^oQ-w/ui, 
'9v(faogf  verw.  mit  oq-w/lii,  *  oQaog  (in  oQaoädxvtf)  Schoss,  Keim, 
worüber  der  Art.  QoqvoiI^  (oben  p.  63  sq.)  zu  vergleichen.  So  dür-* 
im  wir  ein  Wort  (d)hFaQao  =   ')  d^vQCo,   i&F)oQa6,  =  *)  (mit 
bvsan)  niqao  mit  der  Bedeutung   Spross  =  Gewachsenes,  Fmcht 
aaistellen  und  bei  der  Erklärung  von  IhQOs-tpovfj  zu  Grunde  legen. 
Ich   erwähne  hier  schliesslich  noch,   dass  mit  diesem  Worte  negao 
auBser  nMog&og,  nagd-fj,  naQ&ivog,  noQVig  auch  ndXXa^,  fxiXXo^, 
ßÄil^tii,  f^fjv,  femer  (da  hv  =  x,  vgl.  a-acuQa),  a-xiQräo),  wo  xaQ 
=shvar=dhvar  in  &6QWfii)  xogog,  xskoio  zusammengehören;  wenn 
TroAAa^,  xikw(i  u.  s.  w.  mit  ndXXo),  lat.  pello,  Kekku)  (treiben)  zu- 
Bammengehalten  werden   müssen,   so  ist  dabei  zu  bemerken,   dass 
der  Begri£f  springen   erst  aus  dem  Begriff  der  stossenden,  treiben- 
den,   schnellen,   heftigen  Bewegung  hervorging.     Vgl.  unser  Tanz, 
tanzen   von    dhva,    dhu   (stossen)    bei  Benf.  11,  275,  woher  auch 
dhva-r  in  d^ogw/uiy  verw.  mit  dhva,  dhu,  &v  in  diSio,  d-iop,  d^oog^ 
^^oii^a}.     Also  können  wir  KOQog^  xikoiQ  für  =  treibend^  in  die  Höhe 
treibend,   anfschiessend  oder  aber  für  =  springend,    aufspringend, 
jiich   erhebend,   wachsend  nehmen,    ohne   die  Wurzel   zu   ändern. 
[Nachträglich.      Ich   führe    hier   noch    zwei  Stellen  aus  von  Noor- 
den's  Symbolae  etc.,  Bonn  1855,  an,  weil  dieselben  auf  den  Perseus 
Licht   werfen   und   denselben  in  engen  Zusammenhang  mit  andern 
indogerm.  Göttern  bringen  können.     Bei  von  Noorden  p.  27  heisst 
ea  flJjBo:    „Germanicum  deum  Donar  aut  Thunar  cum  deo  quodam 
antiqnissimo  Vedarum  contendere  velim,  cum  Parganya  (spargente); 
etenim  a  radice  prig',  spargere  (vgl.  Benf.  11,81,  wo  nakäaao)  ans 
parksb,  priksh  =:  prisb  und  pri-sh  aus  hvfi  in  ghri^  spargere,  lucere, 
atillare,  fluere,  n,  195;  dazu  varsh,  vfish  I,  327),  derivandum  est, 
quem  deum  postea  e  dominio  submovent  Indra  Rudraque.    Cogno- 
flcimus   nomen  illius  dei   tonantisve   ex   mythologiä  Slavorum  Cel- 
torumque  in   summis   horum    populorum   diis  referri;  slay.  Perun, 
lith.  Perkunas^  celt.  Taranis,  et  ex  mythologiä  germanica  in  matre 
illa   Thorri    Fiörgyn,   quam  cum  Prishni    matre   R.udrae   confero.^ 
Dazu  die  Worte  V.  Noorden  s  p.  49 :  „Sed  nt  ad  Donarum,  draconis 


—     17C    — 

intcrfectoreTD,  revertar,  ad  ratlonesque,  qaae  inter  eam  et  Odhinan 
intercedunt,  Grimraii  comparationcs  Donari  cum  Slavico  Peruno  itp 
quo  quia  illud  gothicum  verbum  „fairguni^  (mons)  et  Fiörgyn, 
Thorri  inater,  consonat,  facile  me  adducunt,  ut  gothicum  ^ffürgum", 
Bcandinavicum  ^Fiör(r)'n<'  primitivnm  Donari  nomen  ftaisse  cndm, 
Donari  autcm  nomen  ei  indituin  esse  a  primario  ejus  mmiere  to» 
trua  jaculandi.  Nomen  Fiörgyn  redigendum  erit  ad  radicem  sin- 
criticam  prig'  (spargere),  unde  antiquus  ille  vedicas  plnviae  et  to- 
nitrus  deus  Parganya  ante  et  una  cum  Trita  et  Indra,  quem  ii 
Bummo  Siavorum  deo  Perun,  Polonioram  Piorun,  LithuanoTBm  Per- 
kunoB  et  Prono,  Proven  reperimus.  Siavicorum  deorani  somiDiii 
est,  lucis,  tonitrus,  agricuitnrae  deus,  qui  apud  Procopiom  imiein 
deus,  mundi  dominus  nominatur.  Uli  ut  germanico  Dooan  IgBiB 
incenditur.     Praecipue  montes  ei  sacri  sunt  multique  ex  ea  wraii- 

nati Antiquum  dei  nomen  (Fiörgyn)  obscuratum  In  hobmiBib 

montium  nominibus  et  ipso  nomine  «Berg^  servatum  est'  ele. 
Letzteres  Icann  ich  niclit  zugeben ;  vgl«  Benfey  1 ,  589  and  wm 
B-pringen  (Berg  kann  «=  s-pringend  sein,  ygl.  oben  p.  63flq>  fiber 
QüifViiS;)  mit  sprengen  (spritzen),  sprühen,  *spreuen,  Spren«  Dim 
aber  Perseus  (von  parsh,  pf ish  aus  pfilcsh,  pfig  -f-  a,  Benf.  n,  81| 
aus  hvfi  =  gliri  II,  19r>)  mit  dem  slav.  Perun,  Pioron,  Perfcuooi 
(Siavorum  lucis  deus  nennt  ihn  v.  Noorden  p.  49  infr.)  yennaä 
sein  könne,  ist  schwerlich  in  Abrede  zu  steilen.  Nach  von  Noor^ 
den  p.  45  ist  Perseus  solis  deus  in  heroem  commutatus  ideoM(U 
fere  significant  ßelleropiion,  Heracles,  Theseus  (??)]. 

200.  IIi(pvog^  rj,  Stadt  an  der  lakonischen  Küste,  wobei  eine 
gleichnamige  Klippe;  vergl.  Hofifmann,  Grchld.  u.  d.  Grt.  p.  1O80. 
Bei  Stephanus  Byzantius  ist  ro  Ilifvov  =  i;  Hiifvoq.  DerNaoN 
kann  zur  Wurzel  (ptv^  tpav  in  (piveo^  a'g)f]v  (Keil,  eig.  stossends 
spitz ;  vgl.  &o6g  von  dhu  ==  dhva-n  in  dha-n  bei  Benfey  ü,  274-6) 
gehören.  Sonst  lässt  sich  IIiq)^vog  auch  zu  Benfey  II,  323  9^ 
stellen,  wo  unser  Giebel,  Gipfel,  Wipfel  (aus  hva-bh  ss  7i<f » 
xKp^aXfj).    Ich  wage  keine  Entscheidung. 

291.  HrjvHog,  o,  Hauptfluss  Thessaliens,  auch  ein  Flawin 
Elis.  Der  Name  scheint  zu  Benfey  II,  321  zu  gehören,  wo  (d)bnn 
=*  van  in  nQoa-rjvfjg,  dn-ijvfjgy  zu- ,  ab  -  gewendet,  gekehrt,  ge- 
neigt ;  der  Peneios  wäre  als  ein  gekrümmter,  sich  windender  ¥\i» 
gefasst  worden.  Statt  der  Wurzel  van,  hvan  (=  nfv  in  nipofim, 
sich  neigen  =  niti,  navare,  ib.  II,  182)  kann  man  anch  die  w* 
wandte  Wurzel  vat,  hvat  ib.  n,  323  (=  unserm  wenden,  Wf^ 
winden  und  Benf.  I,  285  sqq.,  wo  v§  aus  vi  =  va  -f-  ja)  h0tor 
ziehen  und  Ilrjvsiog  für  Ilarveiog  nehmen,  wie  nrjvog  nach  Benfc; 
I,  544  für  nar^vog  (nar  =  Fad-en,  aus  hvat,  wenden  =  winden, 
drehen)  steht ;  auch  an  hvag'  (bhag',  biegen)  bei  Benfey  JI,  20 
Hesse  sich  denken,  wie  XTpfog,  kavog  t  Xcacvog  (obenp.  1()4),  ^•^ 
/UM  f.  ytyvo/Ltatj  planus  f.  ptacnus  beweisen.  Auch  in  ngoa^rpf^^ 
dn-rjvi^g  könnte  vat  (also  ^rjvijg  f.  -arvfjg)  stecken.     Doch  scheint 


—     177     — 

m  mir  gerathen,  bei  der  Wiirsel  <d)hvan  stehen  zu  bleiben;  van 
=  (d)hYan  Icönnte  auch  in  dem  Flussnamen  Evfjyoq^  Evijyoq  (ob 
^t  =  sehr  gewunden  ?  oder  redaplicirt  f.  FtFfjv6g)  gesacht  werden. 

292.  Jlijyskswg,  ilfp^iXfog,  6,  ein  Heerführer  der  Böotier  vor 
.>oja,  scheint  ^mann-beschfltiend^,  ^mannbeherrschend'  sa  be- 
leuten.  Vgl.  das  Zendwort  van,  prot^ger,  garder,  >=  Fav  in  äva^f 
IchtiUer  >=  Herrscher.  Diese  Wurzel  van  bed.  eig.  neigen,  bie- 
{en,  drehen,  wenden  und  ist  mit  vat »  unserm  wend-en  bei  Benf. 
I,  323  verwandt;  van  ist  ans  dhva-n,  wie  var  (neigen,  biegen, 
urflninien,  drehen,  es  eircumdare,  tegere,  »  unserm  wahren,  weh- 
ao)  ib.  n,  294  aus  dhva-r.  Wenn  dUts  Zendwort  van  auch  firapper^ 
uer  bedeutet,  so  eriLlärt  sich  diese  Bedeutung  aus  der  Omndbe- 
leutang  (neigen)  sehr  leicht;  vgl.  dhu,  stossen,  dhvan  (ausstossen 
a  tönen,  vgl  van,  tönen,  ib.  I,  335  und  an,  blasen,  I,  118)  und 
lliaB  ib.  n,  276  aus  dhvan  s  d-ivj  «  hvan  a=  ^v,  nav  (^f/x», 
^^vmjwUvüi),  femer  hna,  hni,  hnu  (aus  h(v)ana,  hva-na)  neigen, 
ioMeii  ib.  n,  182.  Zu  den  an  letzterer  Steile  aniusetsenden  iat 
Vörtem  nitor  und  navo  vgl.  hvan  in  ndwouui,  sich  neigen  s=  stem« 
den,  «nstiengen,  mit  Mühe  arlieiten  u.  s.  w.  Da  va  » *roa  (vgl. 
fi-hvangi-hmaib.  U,  283),  so  gehört  hieher  auch  ftv^v  (—va-n) 
lei  Benf..II,  37;  vgl  jut'^ai  zu  var  ib.  I,  325  sq.  Sehr  lehrreich 
8C  der  von  Benfey  II,  37  angestellte  Vergleich  von  fiv-v  in  a-/<i;- 
fo/uu  mit  Iat.  mu-rus,  Mauer,  von  var,  vri  (umgeben)  ib.  ü,  294; 
las  Sanskritwort  mu-ra,  Umgebung,  steht  fiir  vu-ra  =:  va-ra,  vara. 
^1.  a  :  u  (vat  :  vut)  ib.  I,  49.  Wie  va  +  r,  var,  vri  und  va 
h  n,  van,  so  verhalten  sich  aach  /uiXXot  ib.  H,  305  und  /Lidvfo  H, 
;6  an  einander.  Vgl.  auch  pft,  schützen,  bei  Benfej  11,  75,  wo 
idUr/ct^  {nak  aus.hvar  ■=>  var  II,  294;  vgl.  obenp.  23),  und  dazu 
iQlini.  pan,  Herr,  (pani,  Dame),  eig.  Schützer,  (auch  Ban  vgl.  Ban 
OD  Kroatien)  bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  147. 

293.  Iltp^fkonij,  91,  die  bekannte  Gemahlin  des  Odysseus.  Vgl 
9frdXoy/j  eine  bunte,  purpurstreiiige  Entenart,  welches  Wort  wohl 
i  nrivik-wf/  zu  zerlegen  ist,  also  ^(bunt?)  aussehend^  bedeutet 
^on  der  in  den  vorigen  Artikeln  behandelten  Wurzel  (dh)van  » 
ih)var  konnte  ehn  Wort  stammen^  das  bunt  bedeutete;  vgl.  hii. 
Ariiia  (von  var,  vri,  eig.  neigen,  biegen,  wenden,  drehen)  bei  Benf. 
L,  295  und  unser  Wort  bunt,  eig.  verschieden-farbig,  verw.  mit 
laden,  winden,  wenden  und  badh,  bandh  (aus  vadh,  vandh  =  hvadh, 
vandh),  vat  (wend-en)  bei  Ben!  n,  94  sq.  323.  Nun  kannte  das 
Wort  nipfiXo  sowohl  von  hvan  {nav)  als  von  hvat  (« Trar,  vergL 
tk>ti.  nimr-a/pq,  Korb,  eig.  gedreht,  gewunden  s  geflochten)  stam- 
len;  im  letztem  Falle  wäre  es  von  nawo  =  navvOf  navoj  Ttjpfo 
wivfrt  und  verw.  mit  n^pog  (für  Trar-yoc  =  Fad-en,  eig.  Oewun- 
enea,  obenp.  171)  ib.  1,544.  Ob  mit  unserm  Worte  bunt  das  Wort 
ant'-er-bunt  (kunt  wie  bunt  konnte  aus  hvandh  entspringen)  ver- 
wandt sei,  bleibt  dahingestellt;  doch  vergL  (in  formeller  Hinsicht) 
[ante,  »esydvg  ib.  II,  3^5,   eig.  Kriimmung,  Bug.     Für  was  für 

12 


—     178     — 

ein  Wesen  sulleu  wir  nun  die  lifj^skonfj  halten  ?  Indem  ich  an 
uioXo^  und  nuixikog  erinnere,  bemerke  icli,  dans  die  Bunte  =  die 
Listige,  Kluge  sein  Icann.  Doch  ist  es  wahrscheinlicher ,  dasa  lie 
für  eine  bunt-,  schilienid-,  scliimmcrnd- aussehende  Göttin  sei  es 
nun  des  Meeren  oder  aber  der  Wolken  und  ihres  bunten,  nianirii* 
fachen  Fjurbeubpicls  oder  endlich  der  im  bunten  Blumenschmiri 
des  Frühlings  prangenden  £rde  zu  halten  sei.  So  viel  ist  meiMt 
Ansicht  nach  sicher,  dass  die  Erklärung  des  Namens  Penelope  voo 
der  des  Wortes  nrjvtkoy/  ausgehen  muss.  An  ntjvij,  n^vog  nni 
okonxio  zu  denken  und  Ilf^vskonfj  für  =  Faden  abreissend  zu  neb- 
men,  scheint  mir  eine  ganz  verwerfliche  etym.  Spielerei|  da  Penelope 
jedenfalls  ein  bedeutsames  mytholog.  Wesen  ist 

294.  JIi]{Ko,  ij,  Tochter  des  Neleus  und  der  Chloris,  die  Ge- 
mahlin des  Ih'ag,  des  Sohnes  des  Amythaon  und  Bruders  teMe- 
lampus;  Pero  wurde  vom  Blas  die  Stammmutter  des  herrscfaendeD 
Zweiges  der  argivischen  Amytliaoniden.  Was  llfjQvi  bedeotet^  iit 
schwer  zu  sagen;  ihr  Gemahl  Biag  (worüber  oben  p.  19,  anden) 
könnte  von  hv#  (hvi),  tönen,  bei  Benf.  II,  60  (wo  ßof}  tßoj^v» 
hvi)  als  ein  Töner,  Sänger  =  vates  bezeichnet  sein.  Vergl  dei 
messen.  Flussnamen  Biug,  Sonst  heisst  ^nch  die  Mutter  des  Fh»»- 
gottes  Asopos  vom  Poseidon  II/jQoi;  ist  dieser  Name  verw.  mit  des 
Quellnamen  Pirene?  Vgl  Forsch.  I,  127  und  dazu  ixQ-6g  beiBeoU 
I,  324,  von  var,  vfi  =  hvar,  hvri  (in  ghri)  II,  19ö,  wo  a-ml» 
(wer-fen  II,  309  sqq.)  anzusetzen.  Ebendahin  '(zu  hvar  =s  gto, 
ghfi,  spargero,  lucere,  stillare,  fluereU,  105)  gehören  Ildgirij,  Ht^ 
Ofjig,  IhtHuvQj  71  vQ,  nv^og^  wonach  man  dem  Namen  IJfjQdi  des 
Doppel-Begriir  „leuchtend^  und  „quillend^  geben  kann.  Ich  wage 
keine  Entscheidung,  da  die  mythol.  Bedeutung  der  Pero  zu  danket 
ist,  als  dass  man  eine  irgendwie  sichere  Etymologie  ihres  Nameni 
geben  könnte.     Vgl.  auch  p.  166  (über  Ihigac,  Ifyiag), 

294a.  JltfQfgj  oi,  ein  thrak.  Volksstamm,  der  nrspr.  an^ 
^iiessal.  Gräiize,  später  am  Pangäusgebirge  wohnte ;  dazu  ro  /litQMf 
^Qog,  ein  Berg  in  Thessalien  auf  der  maked.  Gränze,  der  den  Mo- 
sen  heilig  war,  IhtQta  oder  Iluifigj  /f,  Landschaft  an  der  Nordküsti 
des  thermaischen  Meerbusens,  zwischen  dem  Haliakmon  und  Axios, 
llu()idtg,  ai,  Beiname  der  Musen,  entweder  vom  Berge  UitgogtO, 
(=  To  lltiQtov  oQog)  oder  von  einem  alten  thrak.  Könige  /I/»poy 
der  Sohn  des  Magnes,  Vater  des  Hyakinthos  heisst  und  die  Ver- 
ehrung der  Musen  aus  Thrakien  nach  Böotien  verpflanzt  haben  iA 
Alle  diese  Namen  gehen  meiner  Ansicht  nach  aus  vom  VolksniB^ 
der  IltSQsg,  der  schwerlich  von  msgog  =  magog  ^s.  niwv  geti«BB^ 
werden  darf.  Vgl.  Tiiaivo)  in  der  Bedeutung  vermehren,  vergrofr- 
sem,  verstärken,  nidkkw  s  mafvut,  j^ntrjkai,  wtpfk^aatj  av^rj(f»'^  \ 
(Hesych.),  und  dazu  7ia;rvg,  wonach  die  JllsQtg  als  fette  =  feiste  > 
SS  feste,  starke,  kräftige,  stattliche  Männer  benannt  sein  können.  ^ 
Andere,  beziehen  den  Namen  lieber  auf  fettes,  fruchtbares  Erdreick  .• 
Debrigens  scheint  die  Wurzel  pjai^  pj&j,  pjä-j  bei  Benf.  II,  76  ^    ''i 


—     179    — 

I  +  ja  (jÄ)  und  pa  =  na^y-vq  :  nay  ist  aber  ans  hFay  und 
)hört  zu  Benf.  II,  17  sqq.,  wo  eng  aus  (hv)ag',  (hv)ang' ==  dhvag', 
ivang'  in  unsenn  zwingen,  zwacken,  ==  (d)hvig'  in  a-^///ai 
s  äyx(o)f  lat.  figo,  =  dhvig'  in  unserm  dick,  dicht,  ge-deiben, 
t-diegen(überdausdhFgibtBenf.  II,274  8q.  279  Aüfscbluss).  Der 
Bgriff  eng  ist  =  gedrang,  zusammengedrängt  t=  dicbt,  fest  Für 
liX'vg  aus  hFay-^q  steht  nvx^vog  aus  hFax-vog  ein.  Vgl.  ob.  p. 
0-6  und  Schwenck,  D,  W.  s.  v.  Achsei  wo  er  dieses  deutsche  Wort 
if  ein  Stammwort  ahsen,  achsen  mit  der  Bedeutung  zusammen- 
igen' larückführt  (das  dann  sicher  zu  Benf.  11,  17  sqq.  gehört,  wo 
Vf  ^y/f*^  =  atplyyiOy  figo  I,  dö7)  und  mit  Achsel  verbindet ;  hier 
t  latein.  axilla  für  hvaxilla  (=>  einem  denkbaren  paxilla,  vergL 
oeo  f.  hvarceo  s  porceo)  neben  FaayaXij,  /uaa/äkf]  lehrreich.  — 
a  wir  navog  =  q>av6g  (Fackel)  haben  (wo,  wie  ich  beiläufig  her 
erkey  n  neben  tp  auf  hv  weist,  vgl.  Benf.  II,  101  sqq.  mit  11, 
)  sq.,  wo  gleichfalls  q>  :  n  aus  hy)  und  Hesychius  ntakog  durch 
tgdlevxogf  weisslich,  erklärt,  so  könnte  man  den  Namen  der 
eres  auch  zur  Wurzel  9K,  leuchten  (^g^,  ygl.  ipioQog  =^  ka/nngog) 
»Ilen,  also  die  Pieres  für  illustresi,  splendidi,  für  leuchtende  s  er- 
lebte, edle  Männer  erklären.  Vgl.  gvi,  xFi^  leuchten,  bei  Benf. 
,  168  (xFi  konnte  zu  m  werden,  vgl.  Benf.  über  innog^  unag) 
id  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  6r.  p.  297—8,  wonach  Kiigtov  «> 
'td(iiOv;  über  xF«  vgl.  oben  p.  93.  87  sq.  (x£-J).    ^ 

295.  rit/nnXfjidfgj  al,  Beiname  der  Musen  von  dem  ihnen 
iligen  Befge  Pimplgis  (oder  Pimpleia^  Pimplias)  mit  einer  Musen- 
elle  pleichen  Namens  in  Pieria.  Der  Name  stammt  vielleicht  von 
r  Wurzel  plu  (fliessen),  griech.  nXv  in  nXdto  bei  Benfey  II,  96, 
tifw»  mit  lat.  pluo,  fluo,  q>Xi(ü ;  plu  ist  aus  hvlu,  hvru  und  gehört 

(ghri^  spargere,  lucere,  stillare,  finere^  aus)  livri  ib  11,  195,  wo 
cAi  nlfiTtQfjiiii  (vgl.  &€Qog,  &äXnfjü  ib.)  anzusetzen.  Vgl.  den  Berg- 
nen  AUßrjd^gov  (von  Xsißto),  dann  unser  Born,  Brunn  (angels. 
-na,  Strom,  Quelle,  bnm,  Strom)  mit  brennen  (dazu  Schwenck 
T.),  femer  angels.  seath,  schwed.  saud,  mittelhd.  sot^  der  Bran- 
I,  mit  unserm  sieden  (dazu  Schwenck  s.  v.).  Zu  hvar  :  hvri: 
Fi  bei  Benf.  II,  195  gehören  auch  unsere  Wörter  QueUe,  quillen, 
dUe,  wallen^  schwellen,  schwül  n.  s.  w. 

296.  riivdog,  0,  Nebenfluss  des  Kephissos  in  Lokris,  ist  wohl 
i  der  gewundene,  sich  schlängelnde^  gekrümmte  bezeichnet,  von 
ler  Wurzel  hvidh,  hvindh « hvadh,  hvandh,  vadh,  vandh  in  badb, 
ndb  bei  Benfey  II,  94  sq.,  wo  lat.  pedum,  pandus.     Benfey  II, 

sq.  gehört  zu  U,  323;  ebendahin  gehört  Benfey  I,  285  sqq., 
(vÄ  aus)  vi  (aus  vja  ==  va-ja  =  dhva,  hva.  va  +  ja)  in  (vid 
sr  vidh  =)  Id^vom,  Uebrigens  steckt  die  Wurzelf.  bvidh  auch 
ni^f/Mg,  nl&ri%,  Affe,  Zwerg;  vgl.  ib.  II,  279.  323  (Zwerg  =x 
rkrümmt,  zwerch).  Das  thessalische  Gebirge  Pindos  {UMog^Oy. 
w.  fj)  ist  viell.  als  der  gekrümmte  Bergrücken  bezeichnet.  Vgl.  p.  171. 
it  dem  Bergnamen  Pindos  zusammen  zu  stellen  ist  ilMaaog,  d, 


—     180    — 

Jierg  bei  Epidauros.  Für /7iWo(  und ///^Jarro^  liiast  sich  übrigens  anch 
an  mdi'u»,  jtfjduM,  nvdu^i^w  denken,  wonaeb  jene  Berge  als  anf^ 
spruigende,  sieb  erbebende  beieiebnet  wären  wie  der  Berg  do^m^ 
(oben  p.  63  sq.) ;  begrifflich  verwandt  sein  kann-  der .  Name  //f 
iuaoq,  jj,  Stadt  in  Messenien,  von  Einigen  für  das  spttlere  MothoH^ 
von  Anderen  für  das  spätere  Korone  gehalten..  Vergl.  Hoflfaiaiii 
Grcbld,  u.  d.  Gr.  p.  1018:  ^Nach  Pausanias  soll  Mothone  von  im 
Felsen,  der  hervorragend  den  Hafen  der  Stadt  bildete  und  Mothoi 
hiess,  den  spätem  Namen  Mothone  erhalten  haben  ;^  dara  vei||L 
denselben  p.  1019:  «Nach  Pausanias  hiess  Korone  in  aker  Zot 
Ainua;  wie  Strabo  bemerkt,  hielten  einige  Korone  fiür  das  ahe 
Pedasos.  Die  Stadt  lAg  am  Berge  Temafthias;  ihre  Rainen  äeü 
man  auf  der  Küste  bei  dem  heutigen  P^talidii  namentlich  asfeiMD 
Felsen  eine  uralte  Veste,  deren  Beschaffenheit  für  den  attaHaoien 
Alntiu  spricht^  So  mögen  denn  auch  Ilijiaaog,  17,  Stadt  dp  Le- 
leger  am  Ida  inTroas,  II^daaa,Td^  Stadt  in  Karlen,  früher  Hnpt- 
ort  der  Leleger,  llfjiaaov,  ro,  Städtchen  in  Karlen  von  ihrer  biv- 
vorspringenden^  hervorragenden ,  erhabenen  Liage  benannt  mk, 
während  Il^d'aaog,  6,  *)  Pferd  des  Ächilleus,  ^)  Sohn  dea  Bnkdioi 
und  der  Quellnymphe  Abarbarea,  Bruder  des  Aesepos  (über  Jistp^ 
vgl  den  Art  Ilodovtg^  oben  p.  160)  als  hüpfende,  springende  oder 
schnelle  Wesen  bezeichnet  sein  mögen.     Vgl  FoiBch.  I,  132  agf 

296a.  Iltaa,  17,  Ort  in  Elis^  mit  einer  gleichnamigen  QHft^ 
auch  Bioa  genannt,  scheint  mit  mao^,  t6,  feuchter  Ort,  wihb- 
reiche  Niederung,  Marsch-land  (vgl.  oben  p.  11),  Wiese  verwni 
und  zu  Benf.  11,  194  zu  gehören,  wo  von  bva,  hu  (j^  |P  JC^) 
eine  Wurzelf.  hva  +  s  und  dazu  eine  Nebenform  hvi  Chva-  +  ji) 
+  8  gebildet  werden  Iconnte.  Zu  der  von  Benfey  1.  c  angefUirtii 
Wurzel  (hva:)  hu,  projicere,  gehören  unsere  Wörter  giesaen,  s-diifli- 
sen,  s-chütten  u.  s.  w.;  vgl.  auch  dhvag'  ü,  275  (hin  und  kr 
bewegen,  schwingen)  =  vag',  vang'  in  sch-wingen  11,21,  =39-119' 
in  (T-ra/ctiV,  ff^u^j  (S-Ta^w^  s  nax  in  ^axdcf  tf/tmg  aa  ^lag,  Ti^ 
pfen,  worin  (a)m  «=  hFi,  hvi  =s  hva,  hu  erscheint.  Da  Im,  Ji^ 
jicere,  sicher  aus  dhu  ist  (vgl.  dhü,  decidere,  dhvan%  caden  bei 
Benf.  IL,  27ö,  neben  dhva-g'  =s  a-Tay^ww,=sYSLg'^  in  schwingoi  Ht 
21),  so  erwähne  ich  hier  die  (möglicherweise  die  UrwQnelf.Avi 
4-  s  enthaltenden)  Wörter  östaa,  Nässe,  taaakioqj  naaa,  schbuniniS' 
Vgl.  noch  Benf.  U,  77  sqq..  (oben  p.  159)  Schwenck  8.v.  sdUai- 
sen  (=8tossen)  und  den  Art  Ovaaista, 

297.  lIiT&tvq^  6,  Sohn  des  Pelops  und  der  Dia,  Eöd^* 
Trozene,  Vater  der  Aethra,  mit  welcher  Aegeos  den  These«  «^* 
zeugte,  könnte  ein  Luftwesen  sein.  VgLv^e^,  yji^^Qogy  beiBeaL 
I,  560,  aus  sa  +  hvidh  =3  (hvadh  in  tfwdvgj  yf€v6og)  hva  0^ 
dhu,  ^V'/xog)  4-  ja  (i)  4-  dh,  eig.  stossen  (=  hvid  in  bhid,  lp»^ 
ten,  ib.  II,  109)  =3  ausstossen,  blasen,  tönen  (vgL  düten,  tüten,  v» 
dhva-dh,  ib.  II,  275  sq.).  Dazu  vgl  vidh,  vith  »  vadh,  stossen  (tS^) 
ib.  I,  253  sqq.  mit  vig'  ib.  I,  3&  sqq.,  wovon  Atywg^  ferner  t^ 


—    181    — 

ivadh  oben  p.  4—5.  14.  51.  53.  Danach  kann  IIi(T)d^evg  ein 
«sendet  a  enchtitternder  oder  aber  ^m  blasender,  hauchender 
imon  der  Luft  sein.  Dazu  passt,  dass  er  als  Weiser  (yg^.  Prel- 
n,'191)  galt,  indem  blasend ,  hauchend  s  denkend ,  sinnend, 
lae;  vgl  ntyvT6g  (w^j  nviio),  awpog  (lak.  ofnipd  css  oV^j;,  iat 
f-^T^  unser  Soh-wef-el,  dazu  Forsch.  I,  66)  und  die  sahbreichen 
idogieen  Ton  Luft  und  Oeist  bedeutenden  Ww.,  die  allbekannt  sind. 

298.  nXfj^avQTi,fj,  Tochter  des  Okeanos  und  derTethys  oder 
I  Nerens  und  der  Doris,  ist  wohl  jedenfalls  ein  aus  nXfjaato  und 
fa  componhrter  Name  und  spricht  dafür,  dass  der  Name  Kdv^ 
vfog  aus  xsvr  in  nivaat  und  avQa  abzuleiten  sei.  Fraglich  aber 
y  ob  ifde  die  Plezaure  fiir  eine  luft-erschiittemde  d.  h.  lär- 
nde  Quettnymphe,  so  auch  die  Kentauren  ffir  Bilder  gewaltsam 
kifaistamiender  Berg-  und  Waldströme  (Preller  I,  318)  zu  halten 
ttL  Ich  erwähne  hier  noch  rhAa^oJ^^,  17,  eine  Okeanide,  worin 
t  keinen  Fall  die  Wurzel  yXcot  (yalaxTo  »  ydXoj  ykdyog)  ae  kkn-^w 
ckt;  vielmehr  haben  wir  rakoH^-txvgjj  zu  Benfey  n,  129  sqq.  zu 
Beoi  wo  cre-pare,  Uappen,  klopfen,  xpixta,  tönen  (eig.  stossen 

ouastOBsen,  t5nen ;  vgl.  unser  scidagen  mit  klagen,  eig.  klingen, 
len),  zu  vgl.  mit  oQoufaw  f.  xQaaawj  stossen,  schlagen,  klopfen, 
Imiettton  (ib.  H,  133.  15).  Dort  habe  ich  bereits  den  Namen 
iddrsm  angesetzt;  dorthin  gehören  auch  FaXd^iog,  6,  Bach  in 
toüetk  und  /oAoxoi,  17,  eine  Quelle.  Da  n  in  Tiikfu-^g,  niXoty-^, 
.ifatm,  nXaToaaio  aus  hv  (vergl.  unser  klatschen  •  mit  platschen, 
Itzehem),  so .  sind  IHrj^av^  und  rdka^avqjj  nahe  verwandt ;  vgl. 
ms,  glänzen  mit  s-plendeo,  yXavK'-og  mit  pulc-er  u.  aa.  (von  gri 
n,  124  aus  hvfi  in  ghfi,  lucere  II,  195,  wo  S-preu,  s-prühen, 
h»  bei  Heqrch.,  weiterhin  s-par-go  b  a^naq  in  anflgw,  unser 
Hrengen,  s-pritzen,  s-prfitzen  u.  s.w.  anzusetzen;  werfen,  streuen 
s=  strahlen,  leuchten). 

299.  nXjjl^mnog,  0,  Sohn  des  Qitrrioq  (f.  Qviartog  von  dvw), 
oder  der  l^Xd-ala  (ob  verw.  mit  vdXaioq,  äqadog,  *AQi&avaa, 
^  bei  Benf.  n,  129  sqq.,  also  A.  ein  lärmendes,  rauschendes  Luft» 
Ben?)  scheint  ein  Treiber  oder  Tümmler  der  Wolkenrosse,  ein 
d  des  stürmischen  Himmels  zu  sein.  Vgl.  nX^tnnoq  mit  tTnrcf- 
uog  und  dem  Namen  ^InnofafAXia^  die  sicher  ein  Bild  des  stür- 
■eben  Himmels  ist  wie  ihr  Vater;  dazu  Preller H, 270 sq.  Wenn 
euer  H,  64  den  Thestios  ftir  einen  Dämon  der  Fluth  halten 
kshte,  so  glaube  ich  mehr  ftir  mich  zu  haben,  wenn  ich  ihn  fOr 
len  Dämon  des  stflrmischen,  heftig  bewegten  Himmels  erkläre. 

300.  iJyu^,  17,   ein   ziemlich  hoher  felsiger  Hügel  in  Athen, 
ein  höchst  interessantes  Wort     Vgl.  itw  in  nvio)  bei  Benf.  I, 

5  sq.,   aus  hva  +  nu  ==  h(v)a-nu  =s  hnu  ib.  II,  182,  neigen 

stossen  =  ausstossen,  tönen  {/voog,  X*^^)  ^^^^  blasen,  ib.  II, 

(sch-nau-ben),  63.  Die  Wurzel  hva  ist  aus  dhva  =  dhu,  stos- 

1,  ^'-fti,  d^v-ftog,  ib.  n,  271  sqq.,  =  dbva-r,  dhva-n,  neigen, 

neigt  sein  n,  320  sq. ;  aus  dhva  +  n(a)  ist  dhan,  hau,  schlagen. 


I 


—     182    — 

tödteoy  gani  =■  hna,  hni,  hnu  11,  182,  neigen  s=  stossen  (hva-na), 
wovon  lat.  nex,  nec-are  für  hnex,  h-nec-are.  Der  Grundbegriff  der 
Wurzel  dhvan,    dhan,   han  =  h(a)na   erscheint   in    d-iim^,  n/ra^ 
;^(^)cJy  (geneigt  =  flach,  eben ;  ti,  x  ^^  iiv)»  ferner  in  ttw^  ög. 
Neige  (aus  hva  +  nu  +  k),  verw.  mit  nf§,  Nacht  (eig.  Neige,  Sen- 
kung,   Untergang);    Neige   aber  ist  =3  Abhang,  HägeL     Mit  mv; 
zusammen  und  ebenfalls  zu  Benfey  II,  182  sqq.  (hna,  Imi,  hnu)  oder 
vielmehr  zu  11,  320  sqq.  gehört  nv/yta^  eig.  neigen  =3  drücken,  g^ 
drang,  eng  machen,  einengen,  pressen«  sticken ;  ygl.  eng  ib.  n,  17 
sqq.   (ag',  ang'  ans  dhvag'  =  d-hva-g'  in  hni  für  hA-ni,  hva-ni). 
Wie  711^  in  nvtta  zu  irv  in  V^v/ij  (a-7n)-;i;j7,  nv  aus  hva  =  kam 
unserm  Hau-ch,  s  dhva,   dhu  in  &V'fi6g)   sieh    verhält,  so  xjv? 
und  nviyw  zu  a-fplyyto  (hvig'  ==  hvag'  =  ag'  (+  s?)  in  i^).  b 
unserm  s-ticken,  er-s-tickcn  liegt  die  unverstümmelt  e^hälMMT]^ 
würze!  dhvag',  dhvang',  woraus  unser  eng  herzuleiten ;  wie  s-lUkn 
mit  denken  (eig.  hauchen,   vgl.  dünken,  däuchen)^   so  ist  s-^ckei 
verw.  mit  dick^  dicht,  eig.  eng,  gedrängt     Gewöhnlich  denkt  umo 
für  den   Namen   Pnyx   an  nvxpog;  dies  thut  auch   ForchhamDer; 
Topogr.  V.  Athen,  p.  288  not.  (in  den  Kieler  Studien  von  184li 
wie  ich  glaube,  ohne  allen  Grund. 

301.  lloäuXilQioq,  6j  Sohn  des  Asklepios,  Bruder  dea  MachMBi 
scheint  von  novq  und  kagog^  zart,  dünn,  hager  zu  stammen  vri 
zartfüssig,  schlankfussig  zu  bedeuten.  Vergi.  Xfnro-nvvg  und  st 
ictßQog  (ein  zweifelhaftes  Wort).  Der  Name  IJodaXtiQiog  köDite 
dann  (im  Gegensatz  z.  B.  von  eiklnovg,  schleppfüasig  es  die  Ffisse 
schwerfällig  nachschleppend)  im  Allgemeinen  so  viel  wie  behesd) 
schnell,  rüstig  bedeuten^  wie  ja  Asklepios  als  ein  rüstiger,  friseher 
Jäger  erscheint,  nach  Preller  1,  322.  Vgl  lat.  gracilipes,  ausser- 
dem XeiQog  (kleiner?)  Hase,  und  Benf.  II,  26. 

301a.  IJod^g,  6,  Sohn  des  £etion,  ein  Troer^  scheint  schoeHf 
&o6g,  zu  b.'deuten:  dazu  7/()07foiVag^  0,  Enkel  des  Thoas  in  KoriofA. 
Ygl.  Ttovg  mit  ntjödto^  UfjdaGog  (Rossname),  nvd'a^t^ußf  O'^iü^ 
und  dazu  die  böhm.  Wörter  puditi,  treiben,  reizen,  erregen,  pn*^ 
Schuss,  Sturz,  Instinkt  (Jordan,  Böhm.  W.  p.  215),  ferner  p4d,  Fall, 
Sturz,  padati,  fallen,  stürzen,  päditi,  rennen,  gallopiren,  padol,  Tbsl) 
Niederung,  pädorowny,  senkrecht;  pud,  päd  sind  aus  hvad  (=cad 
in  lat.cado)  von  (d)hva  bei  Benf.  11,  320.  271—6,  mit  demWecb- 
selbegriff  neigen  :  stossen  (nud  11).  II,  IBö  aus  hmid,  ha-DD-4 
hva-nu-d  «=  hva-d).  Da  stossen  ^  aufstossen,  auf-stampfen«  W- 
treten  sein  kann,  so  kann  noi^g,  Fuss,  stampfend,  tretend  bedeitt>i 
wahrscheinlich  aber  bedeutet  novc  im  Zustande  des  Stossetf  = 
der  Bewegung  (stossen  «=  treiben,  in  Bewegung  setzen),  des  Gebens- 
Vgl.  auch  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Fuss. 

301b.  rioiug,  0,  Sohn  des  Phylakos  {Ovkoucog),  Gemahl  der 
Demonassa  {Jrjfxtüvaaaa),  nach  Jacobi,  H.  d.  Myth.  p.  737,  Vater 
des  Philokte^es^  bedeutet  wohl  ohne  Zweifel  dasselbe  was  0v).€atK' 
Hilter,  Scbirmer  as=  Herrscher.     Vergl.  Benfey  II,  75,   wo  pl,  F 


—    183    — 

zen^  bedecken  (nw-jna  Kr  na-fia,  Deckel) ,  woneben  auch  die 
selformen  pi  nnd  pu  bestanden  zn  haben  scheinen;  vgl.  ib.  II, 
q.  Ilolaq  steht  also  für  Ilujuq  oder  f.  IIoFuq,  Eine  Fortbil- 
der Wurzel  pi  durch  m  erscheint  wohl  im  Namen  llolfjL" 
}g  und  in  noifA-dvwQ  (vergL  Lobeck,  Paralipp.  p.  218;  anders 
£.  F.  II,  11.1,  der  an  noifdav -h  av^Q  denkt),  wie  denn  auch 
jv  aus  noifi'ijv  sein  kann.  Vgl.  cr-xi-a  (ki),  lat.  caveo  (ku) 
ivi,  hva  (=  gu-h  Benf.  U,  322,  xv-^)  mit  unserm  S-cham, 
-lieh,  Hera-d  (bedeckend),  griech.  xo/Lt-Tj,  lat.  com-a  (eig.  Decke^ 
rzug  =5  Laub,  Haar,  wie  ^fchwenck  D.  W.  s.  v.  Laub  — 
,  xakvn  —  lehren  tnag),  worin  eine  Wurzel  hva-m^  lieben 
ter  hvi-m  bestehen  konnte.  Der  Begriff  umgeben,  bedecken, 
1  ist  in  pa  und  ka  (a-xS-rog)  derselbe  und  beide  Wurzeln 
wohl  ursprünglich  eine  und  dieselbe  gewesen,  nämlich  hva.  Vgl. 
nakfivg,  das  Benfey  II,  75  zu  .pfi,  päla  (Herrscher,  eig.  Schützer) 
mit  unserm  Hel-m,  S-chirm,  Hel-d,  S-child  (nikr-Tj,  parm-a) 
hvar  =s  var  ib.  II,  294  (ndkw^  drehen,  ib.  292,  —  noXog  — 
te  auch  um-ringen,  umgeben ,  schützen  bedeuten).  Uebrigens 
iht  das  Wort  noijudvwg  kein  Compositum  zu  sein;  es  kann 
PassowwiU)  unmittelbar  von  not^odvw  (jroi/navju),  woher  not- 
i^Q  x=  noifi^v)  herstamme.  Merkwürdig  ist  noifuavögla ,  ^, 
MndL  Gefass,  Melkeimer;  ob  nun  auch  lIoi^av$Qoq  aus -TToi- 
(»c  '(noi/uav-fQ)  ?  ?  ? 

301c.  IldXrvg,  6,  Sohn  des  Poseidon,  Bruder  des  (thrakischen) 
Hion ,  König  von  Aenos  in  Thrakien ,  könnte  wie  sein  Bruder 
'Tjdüjv  (wo  ^Sagn-  s=  Schwirb-el)  als  ein  wirbelnder,  tum- 
ier,  jagender  Dämon  der  stürmischen  Luft  bezeichnet  sein. 
nol-og,  Wirbel,  bei  Benf.  II,  292,  worin  noX  =  hFoX  =  hFoo 
i^ar,  var  in  unserm  Wir-bel,  und  dazu  (h)vfit  (»  vart  in  lat. 
ere),  drehen,  ib.  II,  318.  Sonst  könnte  rioXrvg  auch  als  ein 
snder  oder  erschütternder  Dämon  gefasst  werden.  Vgl.  nXuT- 
S  unser  piat-schen  s=  schlagen,  angels.  plaetan,  schlagen,  althd. 
ui,  klatschen,  schwed.  plaett,  der  Schlag,  weiterhin  poltern, 
I  dumpfen^  Schall  verursachen,  schwäb.  boldcrn,  nieders.  pnl- 
schwed.  builra,  lärmen,  bulta,  schlagen^  nach  Schwenck,  D. 
.  V.,  verw.  mit  bellen  und  dies  mit  Bille,  Beil,  heilen  ==  bauen, 
.gen,  altschwed.  bula,  spalten'  (eig.  hauen,  vgl.  Schwenck  s.  v. 
en);  richtig  leitet  Schwenck  s.  v.  Beil  gr.  ndXsax^g  von  einem 
vort,  welches  schwingen  inuXXio)y  stossen,  hauen,  schlagen 
aato,  vgl.  nuXd(Tff(ü,  schwingen  s=  werfen,  streuen,  sprengen, 
Ecn)  bedeutet.  Auch  in  noX^s/uogy  Krieg,  bei  Benfey  O,  293 
hFoX  =  hval  (:=  hmal,  erschüttern  II,  283)  —  dhval  in  lat.  duel- 
=  bel-lum  scheint  der  Begriff  stossen  (hu,  dhu  11,  271  sqq., 
1  dhvan,  dhan  \nd-eivw,  hvan  \n*fpivMj  xarvw  II,  276;  vergl. 
0  mit  xaX^so)^  wo  hvan  =i  hval)  s=  schlagen  zu  liegen;  viel 
:esucht  ist  die  Etymologie  Benfey*s  11,  293,  der  noXtf^og  für 
^hen,  Ringen  nimmt.    —    Vom  Poltys  hiess  die  Stadt  AJvag 


I 


-      184    — 

in  TlinÜLieii  Mick  IJöktvo^giof  d.  h.  Poltyaborg,  Poltyastadt;  TergL 
Böttlciier,  Aiica,  p.50,  wo  OBsethiBch  bru,  an,  castettum  eine  m- 
üacheie  Form  unsereB  Wortes  Burg  (Bnr-g  senunt  bergen  sn  (li)W| 
(h)vB,  eircomdare,  tegere  bei  Benf.  11,  294,  -I-  Oatt. ;  vergL  Itf. 
porceo  s  arceo  und  Bent  II,  20»  wo  onaer  biegen  ans  hvaf^  » 
bhag^  bhag^)  su  sein  Bcheint  —  Zu  //o'Ar-vc,  nkar-daan  vv^. 
noch  den  Flussnamen  IlXuruww^y  worin  nXm  vieUeioht  sa  yXan  h 
raXaraa  nnd  dain  oben  p.  181  {n:y). 

302.  rioXvßwTtig,  6,  ein  GHgant,  bed.  wohl  ^vieUmoiid' 
und  gehört  (nicht  bu  ßo^aua^  sondern)  m  /?o(;  aus  hvig  ?)  fai  /Kn^ 
ßouw  bei  Benfey  n,  60.  Vgl.  6o(Ji:j|^,  Rnfer,  oben  p.  63  (vn 
dhO|  dbva  »  bva,  Benf.  II,  27ö — 6.  60  sqq.),  dann  die  Qlgut&h 
namen  ^EyndXaSo^  (tciXaSo^)  und  jihtvovivg  (dXdn'TWQ  f.  doHnn^ 
xQiXTwg,  verw.  mit  KXayyij,  n^avyij,  nt^wu  a.  ■.  w.).  bt  is  uA 
'EQtßwv9jg  «3  Ev(wßdTfig  an  fassen  und  bedeutet  auch  Evfoßaxiji; 
(als  Name  eines  Herolds)  weit-tönend?  Aueh  die  Namen  Hokeft; 
und  IloXvßoia  können  mit  ßoi}  ansamnengehören ;  vgl.  Ib^ßm, 
wie  auch  die  Gemahlin  des  Polybos  hiess,  oben  p.  173;  dafi(- 
Xvßog  auch  Sohn  des  Hermes  und  der  X&ovwjpvXrj  (wohl  =  EA 
beilchütiend,  beherrschend^  Erdherrseherin»  vgl.  den  Namen  MXm4^) 
heisst,  so  lässt  sich  der  Name  wohl  am  besten  an  ßo  m  ßiim 
(hüten  SB  schutsen)  stellen. 

303.  lloXvywog,  o,  Sohn  des  Proteus,  Enkel  des  Fossil^ 
Bruder  des  TiiXiywoq.  ^  Diese  Namen  können  in  Benfey  II,  & 
gehören,  wo  yav  :  yop  (yi-/afv-a)  »  yav :  y«v  in  S2^ifv,  ^iiniu 
=  üxfaviiM  (Forsch.  I,  208)  ans  hvan  s  lat.  ean-o.  Der  „Vitl- 
tönende^  und  der  «Weittönende^  (oder  -rauschende)  wären  pii- 
sende  Namen  für  Dämonen  des  Meeres.  Ist  so  auch  yov  in  *Af 
riyovij  au  fassen?  Vgl  dvriyiyuiva^  entgegentönen,  -schreien  xsA 
den  Art.  IltQiyovvfj  oben  p.  173. 

304.  IIoXvifvxt]g  f  6,  Brader  des  iToorrcü^,  ist  schon  im  M 
KiinTütQ  behandelt  und  zu  6vh  in  dvvaftou  bei  Benfey  II,  206  p- 
stellt  worden,  wonach  IIoXv-isvMrjq  so  viel  wie  IIoXv-k^tjj^,  te 
Viel-tüchtige.  Gewöhnlich  nimmt  man  IloXvitvxfjg  f.  //oAviUinrJTC, 
welche  Etymologie  indess  ganz  unhaltbar  ist,  dii  für's  Grieehische 
derUebergang  von  ^  in «f  noch  zu  beweisen  steht;  für  einen  solcbea 
Beweis  kann  das  einzige  pergäische  Xdtpvfj  =  idfpvfj  nicht  genü- 
gen. —  Beiläufig  bemerke  ich,  dass  mit  den  griech.  DiMkoRB 
einige  Aehnlichkeit  haben  die  indisehen  A^vin,  worüber  sich  LsHCir 
Ind.  Alterth.  I,  762—3  also  äussert:  „Zu  den  Göttern  des  Lid» 
gehören  auch  die  zwei  Acvin,  die  Reiter,  welche  mit  den  StiAkkn 
der  Sonne  ankommen  und  bei  dem  Anbruche  der  Morgenröthe  vh 
gerufen  werden;  sie  bedeuten  die  der  Morgenröthe  vorauseilendo 
Lichtstrahlen.  Sie  sind  die  früh  aufwachenden,  fahren  auf  einem 
dreiräfirigen  Wagen,  dem  die  Tochter  der  Sonne  folgt.  .;..  Sie 
werden  gepriesen,  weil  sie  viele  Menschen  aus  der  Gefahr  gerettet 
und  geheilt  haben;  sie  waren  es  besonders,  die  während  der  Stänne 


—     185    — 

n  Schiffenden  zu  Höife  kamen  und  sie  auf  ihrem  Wagen  oder 
■en  Pferden  glücklich  aum  Ufer  führten;  sie  verleihen  auch  himm- 
che  Heilmittel,  Schätze  und  Nahrung.^  [Nachträglich.  Wenn  man 
DU  Namen  ihkviiVKtjg  durehaos  die  Bedeutung  „yiellenchtend^ 
ben  will,  so  hleibt  kehie  andere  Möglichkeit,  als  eine  Verbindung 
n  -^ivxjjg  mit  der  Wurzel  ose,  leuchten,  lat.  oc-ulus  bei  Benf.  I, 
13  «qq.,  Uf  125,  die  «us  MFok  ist;  Tgl.  dhvag'  II,  276,  sch- 
ngen  ü,  2l|  gr.  o-ray  in  axoydv,  crrog,  ardfy^  »  hFax,  nax 

^/MMKugf  t/zütäg  mit  dhvsr,  dhvfl»  hvfi  in  ghli,  spar^ere,  lucere^ 
Ikra,  flnere  11^  195  und  in  gfi  n,  124^  wozu  dfi^  —  isgx  — 
r  dliri«,  dhvng  nüt  d  »  dh  wie  II,  228.  263.  Aus  dem  Begriff 
[iwingen  ^  werfen,  streuen  geht  der  Begriff  strahlen,  leuchten, 
H  sein  hervor,  der  sonst  auch  aus  dem  Begriff  stossen  »  her- 
ntoasen,  hervorstechen  oder  hervorbrechen  entwickelt  werden  kann; 
rtgwis  bedeuten  sch-wingen  und  wer-fen  (dhvag'  II,  275,  =  dhvar, 
tXf  ghar,  ghil  11,  195)  urspr.  stossen  (nach  der  Urwurzel  dhu, 
rva  11,271 — 6).  Yf^  noch /kvx'H^iwv,  itvia,  Siatvto  mita^raywvj 
Murm  Than,  aus  hu  (projicere):  dhu,  dhva  Benf.  n,  194,  wo- 
ben (d)hvi  bestand,  wie  tf/ia^  =»  tf/oKug  lehrt;  in  ^läg  könnte 
A  (d)hvih  stecken,  worin  v  ausfallen  und  dh  (wie  n,  228.  263) 
L  d  werden  konnte,  so  dass  also  dih  benetzen,  11^  217  (wo  dthatruf) 
h  noih  (migh),  befeuchten  11,  43  (f.  vih,  mit  m  »i  v)  in  Verbin- 
10^  kyme.  Zu  ax,  leuchten^  oc-ulus,  ec-ce,  vgl.  an  in  anala, 
iner  n,  333,  von  an,  hanchen,  blasen,  I,  118,  aus  hvan, dhvan 
taien,  vgl  canere,  tönen,  blasen,  und  unser  Düte,  düten,  tüten, 
Irin  der  Begriff  blasen  =  Zonen)  II,  275;  dazu  vergl.  nvQ  mit 
/cj  SS  TtQtjd'w,  blasen,  sprühen,  brennen  und  bhfiHsh  II,  101  sqq., 
fy^og  neben  qi(d)iyyofMi  (hell  sein  ts  leuchten  und  >=  tönen), 
Irin  q^sy  »  hvag'  »  vagf,  ug'  in  ot^jf  II,  333,  möglicherweise 
4sh  »  dhvag',  dhvak  in  ^iivxijg.  Der  Grundbegriff  der  Wurzel 
ij  leuchtend  «=  hell  machen,  zeigen  {(idwvfju)^  die  Benfey  1,240 
schlich  ans  i^i»  (dri^a  darQ  in  ii^ofiai)  herleitet,  erscheint  in 
tsTvy  werfen  ib.  I,  242 sq.;  denn  werfen,  streuen  ist  =»  strahlen, 
ichten,  hell  sein]. 

305.  lIoXvg)tjf4ogf  d,  *)  Sohn  des  Poseidon  und  der  Nymphe 
{oHFct,  ein  Kyklop,  der  die  Nereide  FaXaTSia  liebte;  *)  Sohn  des 
Xarog,  Bruder  des  Kuwsvg,  ein  Lapithe.  Der  Kyklop  wie  der 
ipitbe  is|  offenbar  als  der  Vieltönende  »  viel  Grwchrei,  vielen 
Brm  Machende  bezeichnet.  Auch  &6waa  (vgl.  ^awaata,  0owrfjg 
len  p«  63)y  raXdraa  (vgl.  Xarc^,  Xarvaaw ,  ktetschen ,  die  vom 
'  sss  y,  X,  n  eingebiisBt  haben,  femer  it^rog,  nXaräaaw  und  den 
rLlRf]l^avQ9j). und Kaivfvg  (lat.  cano  isu  xcJvw  wie  deutsch  tönen 

&€lvw,  eig.  stossen  =  ')  schlagen,  tödten,  ^)  ausstossen^  blasen, 
Den)  sind  höchst  wahrscheinlidi  als  lärmende,  rauschende  Wesen 
i  es  des  Wassers  oder  der  Luft  zu  fassen;  sollte  man  nun  auch 
n  dunkeln  Namen  ^'Ekarog  ebenso  fGUr  mit  Xäral^j  Xarvaato  ver- 
ladt halten  dürfen  wie  den  Namen  FaXaTEM  ?  ^EXaTog  stände  für 


I 


—     17C    — 


intcrfectorero,  revertar,  ad  rationesque,  qaae  inter  enm  et  OdhlDoa 
intercedunt,  Grimmii  coinparationcs  Donari  cum  Slavico  Penino  it- 
quo  quia  illud  gothicuni  verbum  ^fairguni^  (mons)  et  Fiörgyn, 
Thorri  mater,  coiisonat,  facile  me  adducunt,  ut  gothicnm  ^fidrgam^  I 
Bcandinaviciim  „Fiörayn^  primitivum  Donari  nomen  ftaiisse  cred«^ 
Donari  autcm  nomen  ei  indituin  esse  a  primario  ejus  munereto» 
trua  jaculandi.  Nomen  Fiörgyn  redlgendiim  erit  ad  radieem  stoi' 
criticam  prig'  (spargere),  unde  antiquus  iUe  vedicas  plaviae  et  ty 
nitras  dcus  Parganya  ante  et  nna  cum  Trita  et  Indra,  qnemh 
Bummo  Slavorum  deo  Perun,  Poloniomm  Piorun,  LithaaDomm  Par- 
kunos  et  Prono,  Proven  reperimus.  Slavicornm  deomm  somintt 
est,  lucis,  tonitrus,  agriculturae  dens,  qni  apud  Procopiom  wäem 
deus,  mundi  dominus  nominatur.  Uli  nt  germanico  Uottuo  igiaa 
inccnditur.     Praecipuc  montes  ei  sacri  sunt  multique  ex  «a  «Dmi- 

nati Antiquum  dei  nomen  (Fiörgyn)  obscuratum  in  dobühHIi 

montium  nominibus  et  ipso  nomine  ^Berg^  serratam  est*  dSi 
Letzteres  kann  ich  nicht  zugeben ;  vgl.  Benfey  1 ,  589  und  imMr 
B-pringen  (Berg  kann  ==  s-pringend  sein,  vgl.  oben  p.  638q.  fflier 
&6(fV(f4)  mit  sprengen  (spritzen),  sprühen,  ^spreaen,  Spreu.  Dw 
aber  Persens  (von  parsh,  pfish  aus  pf iksh,  pf ig  -f-  8,  Benf.  11,  81| 
aus  hvfi  =  ghn  II,  IQo)  mit  dem  slav.  Perun,  Piornn,  PerfcoDOi 
(Slavorum  lucis  deus  nennt  ihn  v.  Noorden  p.  49  infr.)  verwtfA 
sein  könne,  ist  schwerlich  in  Abrede  zu  stellen.  Nach  von  Nii*"  > 
den  p.  45  ist  Perseus  solis  deus  in  heroem  commatatas  ideafK  f 
fere  significant  Bellerophon,  Heracles,  Theseus  (??)]•  /l 

200.  Iliq^voqy  37,  Stadt  an  der  lakonischen  Küste,  wobei  dit  ^ 
gleichnamige  Klippe;  vergL  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  (^r.  p.  101^ N 
Bei  Stephanus  Byzantius  ist  ro  Ildtpvov  =  17  Ildtpvog.  DerSsj^ 
kann  zur  Wurzel  <pfVj  fav  in  q^dv(o,  a-tpfjv  (Keil,  eig.  stosse-»^^ 
spitz;  vgl.  d^oog  von  dhu=:dhva-n  in  dha-n  bei  Benfey II, 2STsS 
gehören.  Sonst  lässt  sich  Iliqi^vog  auch  zu  Benfey  II,  323^^  £ 
stellen^  wo  unser  Giebel,  Gipfel,  Wipfel  (aus  hva-bh  =  »»r^ 
i(f(p'akfj).     Ich  wage  keine  Entscheidung. 

291.  IlrjvHog,  0,   Hauptfluss  Thessaliens,   auch  ein  Ffvf^ 
Elis.  Der  Name  scheint  zu  Benfey  II,  321  zu  gehören,  wo  (db) 
=«:  van  in  nQOfr-^rjvfjg,   dn-^vfjg^   zu- ,  ab  -  gewendet,   gekehrtYcf  9 
neigt;  der  Peneios  wäre  als  ein  gekrümmter,  sich  windender    tk^M 
gefasst  worden.     Statt  der  Wurzel  van,  hvan   (==  nfv  in  ni^ 
sich  neigen  =  niti,  navare,  ib.  II,  182)  kann  man  auch  di< 
wandte  Wurzel   vat,   hvat  ib.  II,  323  (=  unserm  wenden,     ^    « 
winden  und  Benf,  I,  285  sqq.,  wo  vö  aus  vi  =  va  +  ja)  I         ^ , 
ziehen  und  Ilfjvstog  für  liarvstog  nehmen^  wie  nrjvog  nach  T        -Ä 
I,  544  für  nar-'VOQ  (nar  =  Fad-en,  aus  hvat,  wenden  =  ^^^f^ 
drehen)   steht;  auch   an   hvag'  (bhag',   biegen)  bei   Benfey  ^K?^ 
Hesse  sich  denken,  wie  Xrjvoq,  kavoq  f.  Xaxvog  (oben  p.  104),  >^ 
//«£  f.  yiyvof^ui,  planus  f.  placnus  beweisen.     Auch  in  Trpwr-^^     ^ 
an-fjv^g  könnte  vat  (also  -tjv^g  f.  ^arvfjg)  stecken.    Doch  sd*  '^ 

s 


i 


—    177     — 

gerathen,  bei  der  Wurael  <d)hvaii  stehen  ui  bleiben; '  van 
ivan  könnte  auch  in  dem  Flussnamen  Eilijvo^^  Evtjvog  (ob 
lehr  gewunden  ?  oder  redaplicirt  f.  FfFfjytlg)  geancht  werden. 
92.  Uijvdkswg,  llfjviXsogy  6,   ein  Heerführer  der  Böotier  vor 

scheint  „mann-beschätiend^,  ^mannbeherrschend'  bu  be- 
Vgl.  das  Zendwort  van,  prot^ger;  garder,  «s  Fav  in  am^, 
3r  x=  Herrscher.  Diese  Wnnsel  van  tied.  eig.  neigen,  hie- 
rehen,  wenden  und  ist  mit  vat  sa  nnsenn  wend-en  bei  Benf. 
(  verwandt;  van  ist  ans  dhva-n,  wie  var  (neigen,  biegen, 
en,  drehen,  «s  circnmdare,  tegere,  «  nnserm  wahren,  weh- 
.  n,  294  aas  dhva-r.  Wenn  ctes  Zendwort  van  auch  Irapper, 
sdentet,  so  erklMrt  sich  diese  Bedentnng  ans  der  Gnindbe- 
l  (neigen)  sehr  leicht;  vgl.  dhn,  stossen,  dhvan  (ansstossen 
«,  vgl  van,  tönen,  ib.  I,  335  ond  an,  lilasen,  I,  118)  nnd 
i>.  n,  276  aus  dhvan  »  ^«y,  sa  hvan  »  ^y,  xav  {^dvta^ 

Ktalvio),  femer  bnb,  hni,  hnn  (Uns  h(v)ana,  hva-na)  neigen, 

ib.  n,  182.  Zn  den  an  letzterer  Stelle  aniusetsenden  lat 
B  nitor  nnd  navo  vgl.  hvan  in  ndvoitat,  sich  neigen  «=  stem- 
nstrengen,  mit  Miihe  arbeiten  n.  s.  w.  Da  va  »  *ma  (vgl. 
s  gi-hma  ib.  U,  283),  so  gehört  hieher  auch  juv^v  (•■  va-n) 
nf..n,  37;  vgl  jut'^oi  su  var  Ib.  I,  325  sq.     Sehr  lehrreich 

von  Benfey  II,  37  angestellte  Vergleich  von  /ut^-y  in  a-^tn;- 
mit  lat.  mu-rns,  Ifauer,  von  var,  vri  (umgeben)  ib.  ü,  294; 
uskritwort  mu-ra,  Umgebung,  steht  für  vu-ra  =  va*ra,  vara. 

:  u  (vat  :  vut)  ib.  I,  49.  Wie  va  +  r,  var,  vri  nnd  va 
'an,  so  verhalten  sich  aacb  /udXkot  ib.  U,  305  nnd  fidvw  H, 

einander.  Vgl  auch  pA,  schützen,  bei  Benfey  E,  75,  wo 
fg  (naX  aus.hvar  «  var  II,  294;  vgl.  obenp.  23),  nnd  dazu 
lan,  Herr,  (panf,  Dame),  eig.  Schützer,  (auch  Ban  vgl.  Ban 
-oatien)  bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  147. 
33.  Il^ikon^,  J7,  die  bekannte  Gemahlin  des  Odysseui.  Vgl. 
^,  eine  bunte,  pnrpurstreiüge  Entenart,  welches  Wort  wohl 
JX'O^  zu  zerlegen  ist,  also  „(bunt?)  aussehend^  bedeutet, 
^r  in  den  vorigen  Artikeln  behandelten  Wurzel  (dh)van  ss 
konnte  ein  Wort  stammen,  das  bunt  bedeutete;  vgl.  lat. 
(von  var,  vn,  eig.  neigen,  biegen,  wenden,  drehen)  bei  Benf. 
>  und  unser  Wort  bunt,   eig.  verschieden-farbig,  verw.  mit 

winden,  wenden  und  badh,  bandh  (aus  vadb,  vandh  =  hvadh, 
),  vat  (wend-*en)  bei  Benf.  EL,  94  sq.  323.  Nun  könnte  das 
Tfjvfko  sowohl  von  hvan  (nav)  als  von  hvat  (» Trar,  vergL 
^T-a/og,  Korb,  eig.  gedreht,  gewunden  =  geflochten)  stam- 

m  letztem  FaUe  wäre  es  von  narvo  =s  ttotvo,  navo,  nr^yo 
und  verw.  mit  n^ifog  (für  Trar-Mog  =  Fad-cn,  eig.  Gewun- 
oben p.  171)  ib.  1, 544.  Ob  mit  nnserm  Worte  bunt  das  Wort 
«bunt  (kunt  wie  bunt  konnte  aus  hvandh  entspringen)  ver- 

sei,  bleibt  dahingesteUt ;  doch  vergL   (in  formeUer  Hinsicht) 
Mvdvg  ib.  n,  395,    «ig.  Krümmung,  Bug.     Für  was  für 

12 


I 


—      178      — 

ein  Wesen  sulieii  wir  nun  die  lirjPBkonri  halten  ?  Indem  ich  an 
aiiXoq  und  noixikoq  erinnere,  bemerke  ich,  dass  die  Bunte  =  die 
Listige,  Kluge  Bein  kann.  Doch  ist  es  wahrscheinlicher,  dasa  lie 
für  eine  bunt-,  schillernd-,  schimmernd -aussehende  Göttin  sei  es 
nun  des  Meere»  oder  aber  der  Wolken  und  ihres  bunten,  niannig- 
fachen  Fiurbenfrplels  oder  endlich  der  im  bunten  BlumenschnmÄ 
des  Früiilings  prangenden  Erde  zu  halten  sei.  So  viel  ist  meinv 
Ansicht  nach  siclier,  dass  die  Erklärung  des  Namens  Penelope  von 
der  des  Wortes  nrjvikoifß  ausgehen  muss.  An  nfjv9j,  nP^vog  nvi 
okonKo  zu  denken  und  Ilijvskonfj  fürs  Faden  abrelsaend  su  neh- 
men, scheint  mir  eine  ganz  verwerfliche  etym.  Spielerei|  da  Penelope 
jedenfalls  ein  bedeutsames  mytholog.  Wesen  ist 

294.  Ilt]{Hii,  ij,  Tochter  des  Neleus  und  der  Chloria^  äe  Ge- 
mahlin des  Jiiag,  des  Sohnes  des  Amythaon  und  Bruders  ta  Me- 
lampus;  Pero  wurde  vom  Bias  die  Stammmutter  des  herrsdiendeD 
Zweiges  der  argivischen  Amytliaoniden.  Was  llfjQoi  bedeutet^  ist 
schwer  zu  sagen;  ihr  Gemahl  Biag  (worüber  oben  p.  19^  anders) 
könnte  von  hv6  (hvi),  tönen,  bei  Benf.  II,  60  (wo  ßo^  (.ßojJjm 
hvi)  als  ein  Töner,  Sänger  s=  vates  bezeichnet  sein.  VergL  den 
messen.  Flussnamen  Biag.  Sonst  heisst  ^uch  die  Mutter  des  Fhus- 
gottes  Asopos  vom  Poseidon  Il^gw;  ist  dieser  Name  yerw.  mit  dem 
Quelhiamun  Pirene?  Vgl  Forsch.  I,  127  und  dazu  d^^og  beiHenf. 
I,  324,  von  var,  vfi  =  hvar,  hvri  (in  ghri)  II,  195>  wo  a^imw 
(wer-fen  II,  309  sqq.)  anzusetzen.  Ebendahin  "(zu  hvar  t=  gto^ 
ghfi,  spargen.*,  lucere,  stillare,  fluereU,  195)  gehören  ildgaij,  flt^ 
(Tijig,  Jhijatvc,  nvQy  nv^dgj  wonach  man  dem  Namen  Iltj^i  dei 
Düppel- Begriff  „leuchtend^  und  „quillend^  geben  kann.  Ich  waijfe 
keine  Entscheidung,  da  die  mythoL  Bedeutung  der  Pero  zu  donket 
ist,  als  dass  man  eine  irgendwie  sichere  Etymologie  ihres  Nameoi 
geben  könnte.     Vgl.  auch  p.  166  (über  Ihigacj  llgiaq). 

294a.  riiiQig,  o!,  ein  thrak.  Volksstamm,  der  nrspr.  ander 
^liessal.  Gräiize,  später  am  Pangäusgebirge  wohnte^  dazu  t6  /Ii^ 
'gog,  ein  Berg  in  Thessalien  auf  der  maked.  Gränze,  der  den  Mu- 
sen heilig  war,  littQiu  oder  Jluijig,  ?/,  Landschaft  an  der  Nordköste 
des  thermaischen  Meerbusens,  zwischen  dem  Haliakmon  und  Axios, 
llugidtgy  ai,  Beiname  der  Musen,  entweder  vom  Herge  Jlltgogtij 
(=  ro  llitgtov  oQog)  oder  von  einem  alten  thrak.  Könige  iliV^o:. 
der  Sohn  des  Magnes,  Vater  des  Hyakinthos  heisst  nnd  die  Ver- 
ehrung der  Musen  ans  Thrakien  nach  Böotien  verpflanzt  haben  vA 
Alle  diese  Namen  gehen  meiner  Ansicht  nach  aus  vom  Volksnioei 
der  IltBQsgf  der  schwerlich  von  ntsgog  =s  ntagog  ac  niwv  getrens^ 
werden  darf.  Vgl.  -nialvia  in  der  Bedeutung  vermehren,  vergrös^ 
sem,  verstärken,  makku)  «  Ttiulvw^  y^ntrjkaii  uigxk^aaiy  avl^^tfo^* 
(Hesych.),  und  dazu  -na/vg^  wonach  die  DIsQtg  als  fette  =  feiste 
s=  Ceste,  starke,  kräftige,  stattliche  Männer  benannt  sein  können. 
Andere,  beziehen  den  Namen  lieber  auf  fettes,  fruchtbares  Erdreich. 
Uebrigens  scheint  die  Wurzel  pjai^  pjij,  pjä-j  bei  Benf.  II,  76  ^ 


—     179     — 

pa  +  Ja  (Ja)  und  pa  =  na^/j-vq  :  na^  ist  aber  ans  hFax,  und 
Ifehört  zu  Benf«  II,  17  sqq.^  wo  eng  aus  (hv)ag'^  (hv)ang' =s  dhvag', 
ihvang'  in  unsenn  zwingen ,  zwacken,  =  (d)hvig'  in  G^q)iyy(a 
B  äy/to),  lat.  figo,  =  dhvig'  in  unserm  dick,  dicht,  ge-deiben, 
j^diegen  (über  d  aus  dhv  gibt  Benf.  II,  274  sq.  279  Aüfschlnss).  Der 
begriff  eng  ist  =  gedrang,  zusammengedrängt  ^  dicht,  fest.  Für 
»«/-v^  aus  hFa/^-vq  steht  nvx-vog  aus  hFax-vog  ein.  Vgl.  ob.  p. 
75-6  und  Schwenck,  D.W.s.  v.  Achse,  wo  er  dieses  deutsche  Wort 
luf  ein  Stammwort  ahsen,  achsen  mit  der  Bedeutung  zusammen- 
Plig«D'  mrückfuhrt  (das  dann  sicher  zu  Benf.  U,  17  sqq.  gehört,  wo 
jngf  äy/M  =  ag>{yy(o,  figo  I,  557)  und  mit  Achsel  verbindet ;  hier 
8t  latein.  axilla  für  hvaxilla  (=s  einem  denkbaren  paxilla,  vergl« 
iroeo  f.  hvarceo  s  porceo)  neben  Faa/aXrj^  /naa/äkij  lehrreich.  — 
3a  wir  notvog  ==  tpavog  (Fackel)  haben  (wo,  wie  ich  beiläufig  her 
merke,  n  neben  9  auf  hv  weist,  vgl.  Benf.  II,  101  sqq.  mit  ü, 
20  sq.,  wo  gleichfalls  q>  :  n  aus  hy)  und  Hesychius  niaXoq  durch 
tagdXfvnnog j  weisslich,  erklärt,  so  könnte  man  den  Namen  der 
Bieres-  auch  zur  Wurzel  q>i^  leuchten  (=  7)«,  vgl.  (ptoQog  =  ku/nngog) 
teilen,  also  die  Pieres  für  illustresi,  splendidi,  für  leuchtende  =s  er- 
auchte,  edle  Männer  erklären.  Vgl.  gvi,  xFi,  leuchten,  bei  Benf. 
I,  168  (x^i  konnte  zu  m  werden,  vgl.  Benf.  über  tnnog,  änag) 
ind  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  6r.  p.  297—8,  wonach  Ktigiov  a 
nftd(ttop;  über  xF«  vgl.  oben  p.  93.  87  sq.  (xi-J).    ^ 

295.  rii/Linkffidfgy  al,  Beiname  der  Musen  von  dem  ihnen 
elligen  Berge  PimplSis  (oder  Pimpleia,  Pimplias)  mit  einer  Musen- 
nelle  pleichen  Namens  in  Pieria.  Der  Name  stammt  vielleicht  von 

Wurzel  plu  (fliessen),  griech.  nXv  in  nkiio  bei  Benfey  II,  96, 
;  mit  lat.  pluo,  fluo^  (pkiio ;  plu  ist  aus  hvlu,  hvru  und  gehört 
u  (ghri^  spargere,  lucere,  stillare,  fluere,  aus)  livfi  ib  11,  195,  wo 
Dch  ni^nQfjf^t  (vgl.  &6Qog,  d^dknio  ib.)  anzusetzen.  Vgl.  den  Berg- 
amen  AUßt]&gov  (von  ksißo)),  dann  unser  Hom,  Brunn  (angels. 
fruBf  Strom,  Quelle,  bum,  Strom)  mit  brennen  (dazu  Schwenck 
.  V.),  femer  angels.  seath,  schwcd.  saud,  mittelhd.  sot^  der  Bmn- 
BB,  mit  unserm  sieden  (dazu  Schwenck  s.  v.).  Zu  hvar  :  hvri: 
bfi  bei  Benf.  II,  195  gehören  auch  unsere  Wörter  Quelle,  quillen, 
Felle,  wallen^  schwellen,  schwül  u.  s.  w. 

296.  riiviog,  d,  Nebenfluss  des  Kephissos  in  Lokris^  ist  wohl 
Is  der  gewundene,  sich  schlängelnde^  gekrümmte  bezeichnet,  von 
iner  Wurzel  hvidh,  hvindh « hvadh,  hvandh,  vadh,  vandh  in  badb, 
Mndfa  bei  Benfey  U,  94  sq.,  wo  lat.  pedum,  pandus.  Benfey  II, 
4  sq.  gehört  zu  n,  323;  ebendahin  gehört  Benfey  I^  285  sqq., 
ro  (vÄ  aus)  vi  (aus  vja  =  va-ja  =  dhva,  hva.  va-l-ja)  in  (vid 
der  Tidh  »)  U^voio.  Uebrigens  steckt  die  Wurzelf.  hvidh  auch 
1  ni&?jKog,  nldTj'^,  Affe,  Zwerg;  vgl.  ib.  II,  279.  323  (Zwerg  = 
erkrämrot,  zwerch).  Das  thessalische  Gebirge  Pindos  {TIMog^o^ 
;ew.  ij)  ist  viell.  als  der  gekrümmte  Bergrücken  bezeichnet.  Vgl.  p.  171. 
Alt  dem  Bergnamen  Pindos  zusammen  zu  stellen  ist  illvi\aaog,  d, 


—     180    — 

lierg  bei  Epidauros.  Vüflilvtoq  and  iliwJiatsoq  Ifiast  sich  übrigens  auch 
an  ntdvw,  ntjÖuM^  nviu^i^w  denken^  wonach  jene  Berge  als  isi- 
springende,  sich  erhebende  beseichnet  wären  wie  der  Berg  BofvaE 
(oben  p.  63  sq.) ;  begrifflich  verwandt  sein  kana  der  Name  /if 
iaaoq,  J7,  Stadt  in  Messenien,  von  Einigen  für  daa  spittere  Motho^ 
%-on  Anderen  für  das  spatere  Korone  gehalten..  VergL  Hoffina^ 
Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  1018:  ^Nach  Pausanias  soll  Mothone  von  dca 
Felsen,  der  hervorragend  den  Hafen  der  Stadt  bildete  und  Motka 
hiess,  den  spätem  Namen  Mothone  erhalten  haben;'  dam  veqt 
denselben  p.  1019:  „Nach  Pausanias  hiess  Korone  in  aller  Zril 
Aintia ;  wie  Strabo  bemerkt,  hielten  einige  Korone  für  dss  tlto 
Pedasos,  Die  Stadt  lag  am  Berge  Temathias;  ihre  Rninoi  dtü 
man  auf  der  Küste  bei  dem  heutigen  P^talidi,  namentlich  aifebsa 
Felsen  eine  urulte  Vcste,  deren  Beschaffenheit  für  den  ataHnen 
AineuM  spricht^  So  mögen  denn  auch  Iltjiaaoq,  17,  Stadt  dp  L»- 
leger  am  ida  in  Troas,  Ilijiaaa,  ra^  Stadt  in  Karien,  firiihsr  Hsopl- 
ort  der  Leleger,  lltjiaaoy,  ro,  Städtchen  in  Karlen  von  ihrer  hv- 
vorspringenden^  hervorragenden,  erhabenen  Lage  benannt  sriir 
während  Uijdaaog^  6,  *)  Pferd  des  Achillens,  ^)  Sohn  des  BakofioB 
und  der  QueUnymphe  Abarbarea,  Bmder  des  Aesepoa  (über  JUtpa; 
vgl  den  Art.  llaloviq^  oben  p.  160)  als  hüpfende,  springende  oder 
schnelle  Wesen  bezeichnet  sein  mögen.     Vgl  Forsch«  I,  132  ^ 

296a.  lITaa,  ij.  Ort  in  Elis^  mit  einer  gleichnamigen  Qafc 
auch  Biaa  genannt ^  scheint  mit  maoq,  x6,  feuchter  Ort,  waaf 
reiche  Niederung,  Marsch-kmd  (vgl  oben  p.  11),  ^VHese  verwak 
und  zu  Benf.  II,  194  zu  gehören,  wo  von  hva^  ha  (jy  |p  /4) 
eine  Wurzelf.  hva  +  s  und  dazu  eine  Nebenform  hvi  Chva-+  j^ 
+  s  gebildet  werden  konnte.  Zu  der  von  Benfey  1.  c.  angefühits 
Wurzel  (bva:)  hu,  projicere,  gehören  unsere  Wörter  giessen,  s-dMi- 
sen,  fl-chütten  u.  s.  w.;  vgl.  auch  dhvag'  11,  275  (hin  nadkff 
bewegen,  schwingen)  =  vag',  vang'  in  sch-wingen  11,21,  sstf^-n?" 
in  a-Taywvj  ara§,  (r-rä^w^  ss  ncut  in  xjjüauig^  t//ixag  =a  ^td^  Tn^ 
pfen,  worin  {a)m  ^  hFi^  hvi  =>  hva,  hu  erscheint.  Da  im,  f^ 
jicere,  sicher  aus  dhu  ist  (vgl.  dhü,  decidere,  dhvai/B,  cadsie  bä 
Benf.  II,  275,  neben  dhva-g'  =s  rr-Ta;^ci/V,=vag'  in  schwingen  D, 
21),  so  erwähne  ich  hier  die  (möglicherweise  die  Urwonelf.dM 
+  s  enthaltenden)  Wörter  dsXaa^  Nässe,  iuaaXtog,  nass,  scUammif- 
VgL  noch  Benf.  II,  77  sqq..  (oben  p.  169)  Schwenck  8.v.  sehiei- 
sen  (=stossen>  und  den  Art  OvaaSstoL. 

297.  lltT&ivg^  6,   Sohn   des  Pelops  und  der  Dia,   KJ&sIli^ 
Trozene,  Vater  der  Aethra,   mit  welcher  Aegeos  den  These«  c^" 
zeugte,  könnte  ein  Luftwesen  sein.  Yghtf/ldvgj  tf/i^v^togj  beiBcBt- 
I,  560,  aus  sa  +  hvidh  =s  (hvadh  in  y/vdvq^  tp^viog)  hva  (ko, 
dhu,  &V'f^6q)  +  ja  (!)  +  dh,  eig.  stossen  (s  hvid  in  bhid,  tjA'  ' 
ten,  ib.  II,  109)  =  ausstossen,  blasen,  tönen  (vgl  dtiten,  tfiteo,  ^    • 
dhva-dh,  ib.  II,  27ö  sq.).  Dazu  vgl  vidh,  vith  »  vadh,  stossen  (»^)    [ 
ib.  I,  253  sqq.  mit  vig'  Ib.  I,  i^  sqq.,  wovon  Aly^vq^  femer  H^    , 


—    181    — 

k)Yadh  oben  p.  4—5.  14  61.  63.  Danach  kann  IIi(r)d''-€vg  ein 
»lesender  «a  erschiitternder  oder  ato  ^m  blasender,  hauchender 
»ftmon  der  Lnft  sein.  Dazu  passt,  dass  er  als  Weiser  (vgl.  Frei- 
r  n,  191)  galt,  indem  blasend,  hauchend  «  denkend,  sinnend, 
-eise;  vgl  ntrvrSg  (^n^t  npiia)^  aotpog  (lak.  ofiKjpd  ts  iofnj,  lat 
ip-or,  unser  Soh-wef-el,  dazu  Forsch.  I,  66)  und  die  sahLreichen 
audogieen  von  Luft  und  Geist  bedeutenden  Ww.,  die  allbekannt  sind. 

298.  nXffSavQfj,  rj,  Tochter  des  Okeanos  und  der  Tethys  oder 
es  Nerens  und  der  Doris,  ist  wohl  jedenfalls  ein  aus  nkijatrio  und 
Sfa  eomponhrter  Name  und  spricht  dafür,  dass  der  Name  Kh^ 
m)^  aus  nsvT  in  nivacu  und  cnSga  abzuleiten  sei.  Fraglich  aber 
t,  ob  wie  die  Plezaure  für  eine  luft-erschtittemde  d.  h.  lär- 
lende  Quellnymphe,  so  auch  die  Kentauren  für  Bilder  gewaltsam 
ibiiistttmiender  Berg-  und  Waldströme  (Preller  I,  318)  zu  halten 
itai.  Ich  erwähne  hier  noch  ioAa^avpjy,  17,  eine Okeanide,  worm 
nf  keinen  Fall  die  Wurzel  yXm  (yakootro  »  ydXa^  ykäyog)  »  skn-^w 
lockt;  vielmehr  haben  wir  FtikoiS-avQfj  zu  Benfey  n,  129  sqq.  zu 
«Ben,  wo  cre-pare,  klappen,  klopfen,  x^ixta,  tönen  (eig.  stossen 
■  anastoBsen,  tönen;  "vgl.  unser  schlagen  mit  klagen,  eig.  klingen, 
(nen),  zu  vgl.  mit  dgcuraw  f.  x^aawj  stossen,  schlagen^  klopfen, 
dmiflttttn  (ib.  II,  133.  15).  Dort  habe  ich  bereits  den  Namen 
laXdnm  angesetzt;  dorthin  gehören  auch  FaXa^iog,  6,  Bach  in 
IBotieö  und  FoAaxo/,  17,  eine  Quelle«  Da  tt  in  TiiXtX'vgj  nikay-^og, 
'Xijaam,  nXaxdaau  aus  hv  (vergl.  unser  klatschen  •  mit  platschen, 
Utschem),  so  sindiUTy^av^i;  und  raAa^av^i;  nahe  verwandt ;  vgl 
lans,  glänzen  mit  s-plendeo^  yXavx'^g  mit  pulc-er  u.  aa.  (von  gri 
u  n,  124  aus  hvfi  in  ghfi,  lucere  11^  195,  wo  S-preu,  s-prühen, 
pfaif  bei  Heflych.,  weiterhin  s-par-go  »  a^noQ  in  anflQWj  unser 
-iireDgen,  s-pritzen,  s-prätzen  u.  s.w.  anzusetzen;  werfen,  streuen 
t  SS  strahlen,  leuchten). 

299.  ÜXi^^mnog,  0,  Sohn  des  Qiartog  (f.  Qvitnmg  von  ^w), 
rader  der  *AXd-ala  (ob  verw.  mit  xiXaiog,  aQoiog,  *AQi&waa, 
i&og  bei  Benf.  n,  129  sqq.,  also  A.  ein  lärmendes,  rauschendes  Luft* 
esen?)  scheint  ein  Treiber  oder  Tümmler  der  Wolkenrosse,  ein 
ild  des  stürmischen  Himmels  zu  sein.  Vgl.  nXtj^innog  mit  tnnS^ 
jtfdog  und  dem  Namen  *lTtnoidfuia^  die  sicher  ein  Bild  des  stür- 
Imhen  Himmels  ist  wie  ihr  Vater;  dazu  Preller H, 270 sq.  Wenn 
reDer  H,  64  den  Thestios  ftir  einen  Dämon  der  Fluth  halten 
ilMite,  so  glaube  ich  mehr  für  mich  zu  haben,  wenn  ich  ihn  für 
nen  Dämon  des  stürmischen,  heftig  bewegten  Himmels  erkläre. 

300.  JIvv^^  17,  ein  ziemlich  hoher  felsiger  Hügel  in  Athen^ 
fc  ein  höchst  interessantes  Wort  Vgl.  nw  in  nvi(a  bei  Benf.  I, 
35  sq.,  aus  hva  +  nn  =  h(v)a-nu  »  hnu  ib.  II,  182,  neigen 
t  stossen  =  ausstossen,  tönen  {/yoog^  X^^)  ^^^^  blasen,  ib.  H, 
o  (sch-nau-ben),  63.  Die  Wurzel  hva  ist  aus  dhva  =  dhu,  stos- 
m,  ^v-tOf  d^V'inog,  ib.  H,  271  sqq.,  =  dhva-r,  dhva-n,  neigen, 
eneigt  sein  n,  320  sq. ;  aus  dhva  +  n(a)  ist  dhan,  han,  schlagen, 


—     182    — 

tödten,  gani  ««  hnA,  hni,  hna  II,  182^  neigen  =  stosten  (hva-na), 
wovon  lat.  nex,  nec-are  ftir  hnex,  h-nec-are.  Der  Grundbegriff  der 
Wursel  dhvan,  dhan,  han  »  h(a)na  erscheint  in  &iw^,  nln^ 
xip)^'^  (geneigt  s  flach,  eben ;  n^  x  ^us  hv),  femer  In  nvv^^  df. 
Neige  (aus  hva  +  nu  +  k)^  verw.  mit  vv^,  Nacht  (eig.  Neige,  Sen- 
kung,  Untergang);  Neige  aber  ist  =  Abhang,  HügeL  Mit  »n; 
zusammen  und  ebenfalls  zu  Benfey  II,  182  sqq.  (hna,  hni,  Imu)  oder 
vielmehr  zu  II,  320  sqq.  gehört  nvSyta^  eig.  neigen  ==  drücken,  g^ 
drang,  eng  machen,  einengen,  pressen^  sticken ;  vgl.  eng  ib.  n,  IT 
sqq.  (ag',  ang^  aus  dhvag'  =  d-hva-g'  in  hni  für  ha-ni|  hva-oi). 
Wie  nw  in  nvitü  zu  nv  in  V^JT^'  O^'^'^'X^i  ^^  ^^^  ^^^  =  ko  ib 
unserm  Hau-ch,  =  dhva,  dhu  In  ^v-^o^)  sich  verhält,  so  mv) 
und  Tiviyw  zu  a'tplyyca  (hvig'  =  hvag'sag'  (+  s?)  In  i^!^)-  & 
unserm  s-ticken,  er-s-ticken  liegt  die  unverstümmelt  erhdtasTIi- 
wurzel  dhvag',  dhvang',  woraus  unser  eng  herzuleiten ;  wie  s-tnto 
mit  denken  (eig.  hauchen,  vgl.  dünken,  daneben)^  so  ist  s-^eken 
verw.  mit  dick^  dicht,  eig.  eng,  gedrängt  Gewöhnlich  denkt  min 
für  den  Namen  Pnyz  an  nvxwog;  dies  thut  auch  Forchhammer^ 
Topogr.  V.  Athen,  p.  288  not  (in  den  Kieler  Studien  von  1841)) 
wie  Ich  glaube,  ohne  allen  Grund. 

301.  lIod'akelQiog,  0,  Sohn  des  Asklepios,  Bruder  des  Machioi, 
scheint  von  nwg  und  kuQogy  zart^  dünn^  hager  za  stammoi  dd' 
zartfüssig^  schlankfüssig  zu  bedeuten.  Vergl.  Xfnro-novg  und  it- 
iaßqog  (ein  zweifelhaftes  Wort).  Der  Name  HoSaXilQiog  köflote 
dann  (im  Gegensatz  z.  B.  von  dXlnovg,  schleppfüsslg  ss  die  Fine 
schwerfallig  nachschleppend)  im  Allgemeinen  so  viel  wie  behend, 
schnell,  rüstig  bedeuten^  wie  ja  Asklepios  als  ein  rüstiger,  frischer 
Jäger  erscheint,  nach  Preller  I,  322.  Vgl.  lat.  gracilipes,  aiuser- 
dem  knQog  (kleiner?)  Hase,  und  Benf.  II,  26. 

301a.  fJod/jg,  6,  Sohn  des  Eetion,  ein  Troer,  scheint  scboell 
&o6g,  zu  b.'deuten:  dazu  7/()07iO()ag^  o,  Enkel  des  Thoas  in  KoriofA. 
Ygl.  novg  mit  nrjddio^  flrjdanog  (Kossnarae),  nv&a^i^coj  cf-ȣtJw 
und  dazu  die  böhm.  Wörter  puditi,  treiben,  reizen,  erregen,  po^ 
Schuss,  Sturz,  Instinkt  (Jordan,  Böhm.  W.  p.  215),  ferner  p£d,  Fall, 
Sturz,  padati,  fallen,  stürzen,  päditi,  rennen,  gallopiren,  padol,  Thal, 
Niederung,  pädorowny,  senkrecht;  pud,  päd  sind  aus  hvad  (=:cad 
in  latcado)  von  (d)hva  bei  Benf.  11,  320.  271—6,  mit  demWecb- 
selbegriff  neigen  :  stossen  (nud  ib.  II,  185  aus  hnud,  ha-Da-4 
hva->nu-d  <=  hva-d).  Da  stossen  ^  aufstossen,  auf-stampfen,  ^ 
treten  sein  kann,  so  kann  not^g,  Fuss,  stampfend,  tretend  bedeife>i 
wahrscheinlich  aber  bedeutet  novg  im  Zustande  des  Stossens  - 
der  Bewegung  (stossen  « treiben,  in  Bewegung  setzen),  des  Gebens- 
Vgl.  auch  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Fuss. 

301b.  rioiug,  0,  Sohn  des  Phylakos  {Ovkaxog),  Gemahl  der 
Demonassa  {Jtj/u(üvaaad),  nach  Jacobi,  H.  d,  Myth.  p.  737,  Vater 
des  Philokte^es^  bedeutet  wohl  ohne  Zweifel  dasselbe  was  Ov)^«»^ 
Hfiter,  Schirmer  ^  Herrscher.     Vergl.  Benfey  II,  75,   wo  pl,  P>>  ; 


—    183    — 

aehützen^  bedecken  {mS-fiu  ilir  nu^fia,  Deckel),  woncben  auch  die 
Wurselformen  pi  nnd  pu  bestanden  za  haben  scheinen;  vgl.  ib. II, 
72  sq.  Ilolag  steht  also  für  Jlojag  oder  f.  DoFag.  Eine  Fortbil- 
dang  der  Wnrzel  pi  durch  m  erscheint  wohl  im  Namen  //o»^- 
avägog  und  in  noifi^vwQ  (vergL  Lobeck,  Paralipp.  p.  218;  anders 
Pott,  E«  F.  n,  Uli  der  an  noi/iav -^  avfQ  denkt),  wie  denn  auch 
voifujv  ans  notfi-'fjv  sein  kann.  Vgl.  a-xi-a  (ki),  lat.  caveo  (ku) 
ans  hvi,  hva  (=  gu-h  Benf.  H,  322,  xt;-^)  mit  unserm  S-cham, 
heim-tich,.  Hem->d  (bedeckend),  griech.  xo^-77,  lat.  com-a  (eig.  Decke, 
Uebersng  =s  Laub,  Haar,  wie  ^chwenck  D.  W.  s.  v.  Laub  — 
x^vn,  icaXvn  —  lehren  knag),  worin  eine  Wurzel  hva-m^  neben 
welcher  hvi-m  bestehen  konnte.  Der  Begriff  umgeben,  bedecken, 
hüten  ist  in  pa  nnd  ka  (<r-xo-ro^)  derselbe  und  beide  Wurseln 
,,i^d  wohl  ursprünglich  eine  und  dieselbe  gewesen,  nämlich  hva.  Vgl. 
noch  naXfwg,  das  Benfey  II,  75  zu  pfi,  päla  (Herrscher,  eig.  Schtitser) 
stellti  mit  unserm  Hel-m,  S-chirm,  Hel-d,  S-child  (ndkr-fj,  parm-a) 
TOD  h^ar  SS  var  ib.  II,  294  (ndXiOj  drehen,  ib.  292,  —  noXog  — 
konnte  auch  um-ringen,  umgeben ,  schützen  bedeuten).  Uebrigens 
bvaucht  das  Wort  noifiuvoio  kein  Compositum  zu  sein;  es  kann 
(yne  Passow  will)  unmittelbar  von  not^icavio  (noi/uavJM,  woher  ttoi- 
fiawT^Q  =3  notfdijv)  herstammen.  Merkwürdig  ist  not^iavdgia ,  9/, 
ein  IllndL  Geföss,  Melkeimer;  ob  nun  auch  Uoifiavigog  ausJToi- 
fiaviffOQ  »inoi/Liav-iQ)  ?  ?  ? 

301c.  Ildkrvg,  o,  Sohn  des  Poseidon,  Bruder  des  (thrakischen) 
Sarpedon,  König  von  Aenos  in  Thrakien,   könnte  wie  sein  Bruder 
Saim-ijdaiv    (wo   Sagn-  =  8chwirb-el)   als  ein   wirbelnder,   tum- 
melnder,  jagender  Dämon  der  stürmischen  Luft    bezeichnet   sein. 
VgL  wo'a.-eci  Wirbel,  bei  Benf.  II,  292,  worin  noX  =  hFok  =  hFoo 
aa  hvar,  var  in  unserm  Wir-bel,  und  dazu  (h)vfit  (»  vart  in  lat. 
▼ort-ere),  drehen,  ib.  II,  318.     Sonst  könnte  llnkrvg  auch  als  ein 
Jännender  oder  erschütternder  Dämon  gefasst  werden.     Vgl.  nkar- 
uaatüj  unser  plat-schen  =  schlagen,  angels.  plaetan,  schlagen,  althd. 
.plestan,  klatschen,  schwed.  piaett,    der  Schlag,   weiterhin   poltern, 
.einen  dumpfen  Schall  verursachen,   schwäb.  boidcrn,   nicders.  pul- 
tem,  schwed.  bullra,  lärmen,  bulta,  schlagen,   nach  Schwenck,  D. 
.  W.  B.  V.,  verw.  mit  bellen  nnd  dies  mit  Bille,  Beil,  heilen  =  hauen, 
schlagen,  altschwed.  bula,  spalten  (eig.  hauen,  vgl.  Schwenck  s.  v. 
spalten);   richtig  leitet  Schwenck  s.  v.  Beil  gr.  nEkstng  von  einem 
Zeitwort,    welches  schwingen  (TucAAcn)^    stossen,   hauen,    schlagen 
(nkijaaw,  vgl.  nukamfWj   schwingen  3=  werfen,  streuen,  sprengen, 
spritzen)  bedeutet.     Auch  in  nok-sfiog,  Krieg,  bei  Benfey  II,  293 
von  hFok  =  hval  (=  bmal,  erschüttern  II,  283)  ^  dhval  in  lat.  duel- 
luoi  =3  bel-lum  scheint  der  Begriff  stossen  (hu,  dhu  H,  271  sqq.„ 
wozu  dhvan,  dhan  \n&iivw,  hvan  In* tpivn),  xafvw  II,  276;  vergl. 
can-o  mit  xak^soi^  wo  hvan  »  hval)  s  schlagen  zu  liegen;   viel 
XU  gesucht  ist  die  Etymologie  Benfey's  II,  293,    der  ndkff^ng  für 
=s  Drehen,  Ringen  nimmt.    —    Vom  Poltys  hiess  die  Stadt  .^?vo^ 


-      184    — 

in  Thrakien  «ucli  Ihktvo^Qia^  d.  h.  Poltyibnrg,  Pohyastadt;  vergL 
Böttlciior,  Alien,  p.  50,  wo  oaMthiflch  bru,  an,  castettum  eine  ein- 
fochera  Form  unserea  Wortes  Burg  (Bnr-g  aammt  bergen  sn  (h)nr, 
(h)vfl,  eirettindare,  tegere  bei  Benf.  II,  294,  +  Gatt.;  vergL  In  |( 
poroeo  s  arceo  und  Ben£  II,  20,  wo  unser  biegen  aus  hvag^  b 
bhag',  bhug')  zu  sein  scheint  —  Zu  IIoXt-v^^  nXaz-daaw  ymff» 
noch  den  Flussnamen  Ilkardwio^j  worin  nXat  vieUeioht  a  yXea:  k 
FaXama  und  dain  oben  p.  181  (niy). 

302.  rioXvßwTtiQ,  o,  ein  Gigant,  bed.  wohl  ,|VldttnNnd' 
und  gehört  (nicht  an  ß6~mm^  sondern)  au  ßoij  aus  hyig  %)  la  /^ 
fiodw  bei  Beiifey  H,  60.  Vgl.  Bomxffi^  Rufer,  oben  p.  63  (v«i 
dhn,  dhva  »  hva,  Benf.  II,  275 — 6.  60  sqq.),  dann  die  Ql^gatm- 
namen  TEyTfdXaSoq  {vdXaSoq)  und  *AXx%mvivq  {dXdx'TtoQ  t  daip-f»^ 
xQixTutQ,  verw.  mit  uXayyij,  n^avy^^  xQhxm  n.  a.  w.).  Ist  is  aad 
'EQtßwTfjg  »  EvffvßaTfig  au  lassen  und  bedeutet  anch  Svfioßitifi 
(als  Name  eines  Herolds)  weit-tönend?  Aueh  die  Namen  lliXvfit; 
und  IloXvßoia  können  mit  ßotj  susammengehören ;  vg^.  ib^'ßm, 
wie  auch  die  Gemahlin  des  Polybos  hiess,  oben  p.  173;  da  ll>- 
Xvßog  auch  Sohn  des  Hermes  und  der  X^wwfwXij  (wohl  »  Eide 
beschütiend,  belierrschend^  Erdherrscherin«  vgl.  den  Namen  CDvAim^) 
heisst,  so  lässt  sich  der  Name  wohl  am  besten  na  ^  in  ßism 
(hüten  sxs  schütaen)  stellen. 

303.  UoXvyovoq,  o,  Sohn  des  Proteus,  Enkel  dea  Poseid^ 
Bruder  des  TfjXiywoq.  ^  Diese  Namen  können  an  Benfey  II,  6S 
gehören,  wo  yav  :  yw  (yi^ywv-a)  as  yav :  ytv  in  "SfytjVj  S^cvrVs 
s=  "OxiavUai  (Forsch.  I,  208)  aus  hvan  «=  lat.  can-o.  Der^Vid- 
tönende^  und  der  „Weittönende^  (oder  -rauschende)  wären  psi- 
sende  Namen  für  Dämonen  des  Meeres.  Ist  so  auch  -  yov  in  *Af 
Ttydv/j  au  fassen?  Vgl.  dwtyiywva^  entgegentönen,  -schreien  nsi 
den  Art.  IIiQi)wvfj  oben  p.  173* 

304.  IIoXvMx^gj  6,  Bruder  des  KootioQj  ist  schon  im  M 
KdnrwQ  behandelt  und  zu  JvA  in  ivvu/Äou  bei  Benfey  U,  206  p- 
stellt  worden,  wonach  llokv'isvxtjg  so  viel  wie  IIoXv-xguTfigi  te 
Viel-tüchtige.  Crewöbniich  nimmt  man  lloXviivxfjg  f.  IloXvXmti^ 
welche  Etymologie  indess  ganz  unhaltbar  ist,  du  für'a  Grieehisehe 
derUebergang  von  A  in  ^  noch  zu  beweisen  steht;  für  einen  solcb^i 
Beweis  kann  das  einzige  pergäische  Xdtpvij  =  Satpvfj  nieht  genä- 
gen.  —  Beiläufig  bemerke  ich,  dass  mit  den  griech.  DioslniRO 
einige  Aehnlichkeit  haben  die  indisehen  Agvin,  worüber  sich  Lasse^r 
Ind.  Alterth.  I,  762—3  also  äussert:  „Zu  den  Göttern  des  Liefttf 
gehören  auch  die  zwei  Acvin,  die  Reiter^  welche  mit  den  StrSÜBn 
der  Sonne  ankommen  und  bei  dem  Anbruche  der  Morgenröthe  ib- 
gerufen  werden;  sie  bedeuten  die  der  Morgenröthe  vorauseilenden 
Lichtstrahlen.  Sie  sind  die  früh  aufwachenden,  fahren  auf  einem 
dreirädrigen  Wagen,  dem  die  Tochter  der  Sonne  folgt.  .«.«  Sie 
werden  gepriesen,  well  sie  viele  Menschen  aus  der  Gefahr  gerettet 
und  geheilt  haben;  sie  waren  es  besonders,  die  während  der  Stfinne 


—     185    — 

n  SehiffendeD  zu  Höife  kamen  und  sie  auf  ihrem  Wagen  oder 
ren  Pferden  glücklich  sum  Ufer  führten;  sie  verleihen  auch  himm- 
che  Heilmittel,  Schätze  und  Nahrung.^  [Nachträglich.  Wenn  man 
m  Namen  liaXvitvx^  durchaus  die  Bedeutung  „yiellenchtend^ 
ben  will,  so  bleibt  keine  andere  Möglichkeit,  als  eine  Verbindung 
n  -iivxjjg  mit  der  Wurzel  ose,  leuchten,  lat  oc-ulus  bei  Benf.  I, 
!3  sqq.,  Uf  125,  die  aus  MFok  ist;  Tgl.  dhvag'  II,  276 ,  sch- 
ngen  II,  21,  gr.  a-ray  in  axoytiv,  arag,  crra^oi  a  hFaxj  nax 

tlHMKa^f  \l/t»aq  mit  dhvsr,  dhvfl,  hvfi  in  ghfi,  spar^ere,  lucere^ 
iliare,  flnere  11^  195  und  in  gfi  n,  124^  wozu  dfi^  —  äs^  — 
r  dhfi«,  dhvfiQ  mit  d  a  dh  wie  II,  228.  263.  Aus  dem  Begriff 
dwingen  ^  werfen,  streuen  geht  der  Begriff  strahlen,  leuchten, 
H  sein  hervor,  der  sonst  auch  aus  dem  Begriff  stossen  »  her- 
ntossen,  hervorstechen  oder  hervorbrechen  entwickelt  werden  kann; 
rtgwis  bedeuten  sch-wingen  und  wer-fen  (dhvag^  II,  275,  =  dhvar, 
Wy  I^Kar,  ghü  11,  195)  urspr.  stossen  (nach  der  Urwurzel  dhu, 
iva  11,271 — 6).  Vgl  noch  ^Ai^x-cMl/cfiy,  itvfa,  ^ice/yoi  mit  cr-ra^aiV, 
Murm  Thau,  aus  hu  (projicere):  dhu,  dhva  fienf.  n,  194,  wo- 
ben (d)hvi  bestand,  wie  yjia^  »  V^oxa^  lehrt;  in  xf/idg  könnte 
A  (d)hvih  stecken,  worin  v  ausfalicoi  und  dh  (wie  I^  228.  263) 
\  d  werden  konnte,  so  dass  also  dih  benetzen,  11^  217  (wo  ^lAo/yoi) 
it  mih  (migh),  befeuchten  11,  43  (f.  vih,  mit  m  »i  v)  hi  Verbin- 
mg  kfme.  Zu  ooc,  leuchten^  oc-ulns,  ec-ce,  vgl.  an  in  anala, 
mer  n,  333,  von  an,  hauchen,  blasen,  I,  118,  aus  hvan,  dhvan 
tnan,  vgl  canere,  tönen,  blasen,  und  unser  Dttte,  düten,  tüten, 
»rin  der  Begriff  blasen  =  Zonen)  II,  275;  dazu  vergl.  nvQ  mit 
i/cj  =  nQijd-Mj  blasen,  sprühen,  brennen  und  bhfiHsh  II,  101  sqq., 
S97-0C  neben  q)(d')^0f4ai  (hell  sein  ts  leuchten  und  >=  tönen), 
Irin  q^sy  s  hvag'  «  vag",  ug'  in  avytj  II,  333,  möglicher  Weise 
ich  »  dhvag',  dhvak  in  -^cvxjf^  Der  Grundbegriff  der  Wurzel 
K,  leuchtend  =s  hell  machen,  zeigen  (^^/xw/ci),  die  Benfey  1^240 
iBchlich  ans  iQtx  (dri^  =  darQ  in  ii^ofiai)  herleitet,  erscheint  in 
itsTvp  werfen  ib.  I,  242 sq.;  denn  werfen,  streuen  ist  =s  strahlen, 
lebten^  hell  sein]. 

305.  lhkvq>rifMoqj  0,  ^)  Sohn  des  Poseidon  und  der  Nymphe 
ifooaty  ein  KyUop,  der  die  Nereide  FaXarsui  liebte;  *)  Sohn  des 
TLoroq,  Bruder  des  Kawsvq,  ein  Lapithe.  Der  Kyklop  wie  der 
ipHbe  is^  offenbar  als  der  Vieltönende  »  viel  Gk»chrei,  vielen 
Srm  Machende  bezeichnet.  Auch  &owaa  (vgl.  ^awaata,  &owrfjg 
Pen  p.  63),  raXdr^ia  (vgl.  Xärc^,  Xarvaata ,  klatschen ,  die  vom 
'  SS  Yj  Xj  n  eingebtisst  haben,  femer  it^rog,  nXtxräaaia  und  den 
rLlRjjl^txvgij).nudKatvfvg  (lat.  cano  zu  xaivw  wie  deutsch  tönen 

&€lvwj  eig.  stossen  =  ')  schlagen,  tödten,  ^)  ausstossen,  blasen, 
Den)  sind  höchst  wahrscheinlich  als  lärmende,  rauschende  Wesen 
1  es  des  Wassers  oder  der  Luft  zu  fassen;  sollte  man  nun  auch 
n  dunkeln  Namen  ^'Ekarog  ebenso  Hir  mit  ^«ro^,  XarvaaM  ver- 
indt  halten  dürfen  wie  den  Namen  raXarsiu  ?  '^EkaTog  stände  für 


\ 

I 

—     180     — 

riutoq  oder  ÄAoroc,  verw.  mit  niluidoq,  ttqix^q  u.  8.  w.  bei  Beol 
II;  129  Bqq. ;  vergl.  skeyug  für  yXdyog  oder  xkdyog,  -uXixrwg  fk 
xkbxTMQ  (Forsch.  I,  10.  105). 

äOC).  HoQ&uwvy  6,  auch  TlaQ^dimv  und  (bei  Homer)  IIoQ^ti^  ^ 
Sohn  des  Ageuor  (oder  des  Periphetes  oder  des  Ares,  vgL  JaeoV,  ^ 
Handw.  d.  Myth.  p.  7ßO),  Vater  des  Oeneus  in  Aetoiien.  Wob 
der  Name  Oivtvq^  wie  Sciiwenck,  Etym.  Andeute  p.  160  anniaiat, 
auf  den  Weingott  Dionysos  su  besiefaen  wäre ,  so  liesse  sieb  der 
Name  seines  Vaters  mit  it(j)6Q^oq,  nd^d-fj,  nag&ivogj  nogivif  (eig. 
8pross,  Schoss,  Trieb  =  Gewachsenes)  combiniren.  Wahrsehein- 
liclier  ist  mir  aber,  dass  lioQd-dwv  mit  nigd-to  soeammeagehort, 
weiches  Wort  su  Benfeyll,  318  (wo  hvar^  hvH -|-  d,  t,th  B.aw., 
Yg\.xQuduio  319)  zu  stellen;  vgl.  lat  verto  und  igtlnw  ük  11^310 
(hvfi  +  p),  wo  unser  werfen  =  hinwerfen,  stürzeni  zQrstfiifAi  ^retw. 
mit  ^tnw ;  analog  ist  Zend  dvftg  (Sanskrit  dhvans)  cadera,  paAenf 
Brocldiaus,  Gloss.  z.  V.  S.  p.  371b.  Danach  wäre  üagdiim  m 
Dümon  der  sich  drehenden,  wirbelnden,  strudelnden,  im  Krriie  ge- 
henden, heftig  bewegten  Luft;  vergl.  lat  vertex,  dann  den  Nsbmo 
^0()d^'(fog,  eig.  gedreht,  gewunden  =a  ungeheuerlich,  Ungeheier, 
Ungetbüm  (su  Benf.11,319  xgl.  mit  II,  293).  Uebrigena  ersdieut 
die  Wurzel  hvar,  hvfi  (dhvar,  dhvri  bei  Benf.,  II,  278  sqq.)  im 
Griechischen  als  nog  auch  in  /7o^-x/^,  6,  Name  einer  Schl«!^ 
(bei  Lylcophron),  7ro(i-x/^,  Reif,  noQ^xog,  (Gedrehtes,  Geflochtensi-) 
Netz,  worüber  Benfey  II,  97  noch  nicht  im  Beinen  ist.  Dmb 
Wort  Reif  (aus  hvri-p)  vergleiche  ich  mit  noQnrjj  tto^o^  und  deo 
Flussnamen  lld^naE,  worin  noQ^n  =  hvar-p,  hvri-p  Ib.  II,  S0 
sqq.,  wo  auch  unser  pfropfen  (eigentlich  neigen  =:  drücken,  veigL 
Schwenck,  D.  W.  s.  v.  und  lat.  torquere,  torcular,  deutsch  drebeo, 
drängen,  drücken)  anzusetzen  ist.  Der  Fluss  Porpax  ist  ab  Ä> 
in  Ringen,  Reifen  s  Drehungen,  Krümmungen  gehender,  ab  do 
gekrümmter  oder  aber  als  ein  wirbelnder,  strudebider  bezeichMt 

307.  Iloiafioqy  o,  Sohn  des  Laomedon,  König  von  l'nqt,  dß 
früher  lJodä{)xt]g  (schnell)  hiess.  Benfey  ü,  106  denkt  an  ^ 
Sanskritwurzel  pri,  lieben,  wozu  prija  =  (pikog,  lieb ;  ilQ/afw;  & 
IlgijafAoq  soll  ein  alter  Superlativ  sein  und  der  Liebste  bedeuten. 
Doch  k()nnte  der  Name  recht  wohl  eine^  Naturbedeutnng  balMiL 
Vergl.  das  hcsychische  nQiM  ^  nQtjd-Wy  blasen,  sprühen,  das  & 
ngiauf  stehen  kann,  verw.  mit  nigüy  ngta  in  sugsatj  llsgaBvg,  "i^ 
QiTi  (gin-TO)),  tgiTt  (fQHmo)  mit  gen  (ßinw)  bei  Benfey  11 ,  31t^ 
Demnach  könnten  wir  den  Priamos  für  einen  Dämon  des  blaseinii'i« 
wehenden  Elements,  der  Luft  halten«  Auch  lässt  sich  an  var,  v^* 
circuradare,  tegere  ib.  II,  294  aus  hvfi,  hvar  ==  fldQ^tg,  «aÄ-«»S 
denken ;  endlich  sogar  —  und  diese  Etymologie  ist  wohl  die  wah^' 
scheinlichste  —  an  nt^lgui,  durchdringen,  vgl.  mit  Tfgeat  und  to^-* 
rasch  (o^vc  x«f  rngnc) ;  mit  rrfigfo  verw.  ist  a-Tr&Q^^w  bei  Benfey 
I,  oOo  (Grundbegriff  stossen  ==  *)  drängen,  treiben,  ^)  spaJteB- 
.bohren,  stechen  u.  s.  w.).  Die  äol.  Form  lUggafiog  neben  ngi»f*f^ 


—     187     — 

weist  auf  thqjw  =  thIqw  =  tiqIw  (worin  freilich  i  neben  t  in 
Ilgiafiog), 

308.  llQosQva,  77,  Stadt  in  Phthiotis,  anch  IlQooQva,  sclieint 
mit  dem  Stadtnamen  Arne  verwandt  nnd  zur  Wurzel  var,  vfi,  cir- 
cumdare,  tegere  bei  Benf.  11,  294  sqq.  zu  gehören,  wo  unser  wah- 
ren^ wehren,  warnen  =  abhalten  u.  b.  w.  Vgl.  tpQovQog  =  ngoFogog. 

308a.  IlQo&ofjvtoQ^  0,  Sohn  des  lAgfjtXvxog,  Anführer  der  Böoter 
vor  Troja,  scheint  nicht  mit  dvtJQ  componirt,  sondern  von  einem 
Worte  TiQO'&oaivüt  {d^oavjw)  =  dva^io  (von  &o6g,  schnell)  zu  stam« 
nien,  wie  noifjuivonQ  von  noi/Lialvu).  Er  wäre  so  als  ein  (in  den 
Kampf)  Vorstürmender,  Eilender  bezeichnet.  Vgl.  dazu  die  Namen 
IlQo&oog,  Ilgoö-Odov.  Der  Name  seines  Vaters  ^AQrjtXvvioQ  könnte 
CS  'AQiifmvijg  (jialvoficu;  Xvaaa  ist  nämlich  aus  kvitja,  vgl.  Benf. 
n,  6)  sein;  da  wir  aber  (uoQ/Mh'Xvxfj,  uoQ/np^XvxsTov  =:  Schreck- 
bild (Xvx  =  ktx-  in  d'Xiyxiog,  unserm  g-leich  und  -lieh  in  schreck- 
lich, fürchter-Iich,  femer  =  Xvx  in  Xevxogy  Xtvaaio)  haben,  so  kann 
l/^ifiXvKog  auch  Ares-lich,  Ares-gleich,  Ares-bild,  dem  Ares  ähn- 
lich bedeuten. 

309«  IlQoZrogy  6,  Sohn  des  Abas,  Bruder  des  Akrisios,  König 
KU  Tiryns  in  Argolis,  wird  von  Preller  II,  39  für  =  IlQuirog,  der 
£r8te,  genommen.  Ich  vergleiche  das  bei  den  Pamphyliem  ge- 
bräuchliche Wort  nQoiTog,  schmutzig,  das  nach  dem  Zeugnisse  des 
Folgentias  von  Hesiod  gebraucht  wurde.  Dasselbe  gehört  zu  Benf. 
II,  81  und  bedeutet  eig.  bespritzt  =  befleckt  oder  =  besprengt, 
benetzt  Vgl.  na^öaamg,  nass,  feucht,  worin  nuQÖ  =  unserm  s-pritz- 
en,  ü'^nQi'-i  ib.  II,  361.  Da  spritzen,  sprutzen,  sprengen  =  streuen, 
warfen ,  Strahlen  werfen,  leuchten  sein  kann  (ver^l.  ghf i,  spargere, 
lacere,  stillare,  fluere  au»  hvri,  dhvfi  ib.  II,  195,  wohin  pri-sh 
Ilf  81  fär  hvri-sh,  femer  nQicü,  sprühen,  blasen  =  n()fjS-to,  dann 
nvQ,  nv^og  gehören),  so  könnte  der  Name  Proetos  sowohl  auf 
Licht  als  auf  Wasser  bezogen  werden.  Für  seine  Lichtbedeutung 
IKsst  sich  ausser  anderen  Gründen  anführen,  dass  ein  anderer  Proe- 
tos (oder  vielmehr  derselbe;  vgl.  Jacobi,  Handw.  der  Myth.  p.  771 
mit  p.  101,  wo  die  Muster  der  Mära,  die  Tochter  des  Jobates  oder 
Apheidaa,  Anteia  sachlich  wohl  ^anz  =  Antiope  p.  770  not.  2) 
Vater  der  MaZga  heisst.  Der  von  Jacobi  p.  77]  erwähnte  N.  @^()(Tav- 
dQOQ  kann  zu  d-tQaog  es  d-igog,  Hitze,  Wärme  gehören  und  wie  IIol- 
fÄWfS^og  oben  p.  183  gefasst  werden. 

310.  IlQOicvfjj  7;,  Tochter  des  Pandion,  Gemahlin  des  Tereus, 
die  in  eine  Schwalbe  verwandelt  wurde.  Der  Name  lässt  sich  mit 
ne^K^og,  nQctxvog,  nQfxvog  (eig.  ge-boigen,  verborgen,  bedeckt,  vgl. 
Schwenck,  D.  W.  s.  v.  scbwar-z  und  nvQyog  =  Burg)  schwärzlich, 
schwarzblau  zusammenstellen  und  auf  die  Farbe  der  Schwalbe  be- 
ziehen; zu  TTfQx  vgl.  (h)var  bei  Benf.  U,  294  sqq.  314  sqq.  (wo 
bvar  +,k).  Doch  ist  auch  eine  Verbindung  mit  n-tpoiguyog^  a-q^a- 
guydo)  bei  Benf.  I^  Ö87  erlaubt,  wo  unser  s-prochen  zu  beachten. 
Letzteres  bedeutet  eig.  tönen.  Da  9)  in  a-(pdf)ayoc  aushv^  so  gehört 


I 


—    188     — 


Benf.  I|  587  susammen  mit  n,  1329  wo  h^jcw,  tönen,  n^^mIo^, 
Klage,  sXeyoq  t  xldyog,  dXixrwQ  f.  nXixTtaQ  n.  8.  w.  Die  Piokae 
wäre  als  eine  spreehende  d.  h.  tönende  bezeichnet,  wie  «ndi  ;;s- 
kiäwv  nach  Benf.  II,  135  tönend  bedeutet  —  In  dem  Namen  /^^  • 
^<(>  ^9  Oemahlin  des  Kephalos  (deren  Wesen  übrigens  nodi  gm 
dunkel)  könnte  die  Wursel  xpi,  lenditen  stecken ,  worObar  oben  f, 
91.  96;  vergL  Preller  ü,  96;  doeh  möchte  ich  diese  Etymologk 
nicht  im  geringsten  fiir  sicher  halten.  Nach  Anleitung  von  i^ 
(Keh,  eig.  wohl  s-pring-end)  könnte  sie  als  eine  aehnelle,.  cflM 
Jfigerin  bezeichnet  sein ;  vgl.  dhvar-k  in  r^ixt»  bei  Ben!  H,  879. 

311.  IlQovfxtog,  17,  Stadt  in  Bithynien  bei  Drepane  aaf  eiiier 
hohen,  weit  in  die  See  hinausragenden  Zacke  gelegen ;  yfjL  Boß' 
mann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  1614.  Der  Name  bedetitet  «ekl  tot- 
geneigt  und  gehört  zu  hna  bei  Beut  II,  182  sq.,  wo  noaanlTMn 
Nacken  (sich  neigend,  geneigt,  gebogen)  und  Nacht  (Melgs  ta 
Tages)  anauseteen  sind. 

311a.  IlfoaxiOPy  to',  Stadt  in  Aetolien,  bei  Strmtna,  Hkr 
IlvXijyfj  genannt,  ist  ein  sehr  interessanter  Name,  der  ohne  Zmi- 
fei  in  llqo^/m  zu  zerlegen  ist.  VergL  BenCoy  n ,  335,  d«  sl- 
oj|;o^,  ai^axovofuu  mit  lat  ob-scoenus  combinirt  und  auf  ahU  -I- 
om;  es  oxc  in  aiud,  tntofd  (vgL  oxoro^,  Schatten,  Scham,  ions 
Schutz  aus  sa  -f-  aw-i)  zurückf&hrt  Danach  kann  Ify6ax»9  ik 
▼or-geschtttzte,  verdeckte,  verwahrte  Stadt,  als  Festong  beialdat 
sein;  vgl.  nqo^qivXa^,  q>qoSijoq  L  n^Foffoq  und  den  Mg.  AitUL 
Die  Präposition  n^  steckt  wohl  auch  in  dem  änsserat  duakdi 
Namen  //jpdrjv/uyo,  17,  alte  Stadt  in  Argolis,  mit  einem  Tempd  ds 
Hera^  angeblich  benannt  von  einer  Tochter  des  Asterion,  Schwolff 
der  Akräa  und  Enböa.  Vgl.  vfji^v^  0,  die  Haut,  das  HäirteM 
nach  Benf.  I,  292  aus  avfi9Jv,  von  der  mit  Präfix  aa  compcalrlii 
Wurzel  va,  vi  (vja  b  va  -f-  ja),  v6,  weiterWn  vas  (^^(j-mjatJ^ 
mit  der  Bedeutung  bedecken,  bekleiden  (ib.  I,  286.  296),  ««hi 
(von  vas)  vielleicht  auch  iaxiqa,  Gebärmutter,  eig.  Hülle,  wIeUL 
Vulva  und  iFtkqwg\  zu  der  durch  Guttural  fortgebildeten  Wiml 
av  (lat.  8U-0)  könnte  man  ausser  defm  schon  von  Benfey  I,  291 
angezogenen  griech.  Worte  nlavyyog  auch  das  phryg.  Wort  aw;^ 
s=  vno^tjiuara  stellen.  Bei  dieser  Erklärung  von  llgo-^vfim  daini 
verkleidet,  verdeckt  =  Feste  (ob  so  auch  aarv  zu  lassen  ib.  If 
297  ?)  wäre  natürlich  anzunehmen,  dass  die  Tochter  des  FluSBgottBS 
Asterion  bei  Mykene  ihren  Namen  von  der  Stadt  Prosymna  e^ 
halten  habe.  Vgl  den  Art  Qavfjtau;  CQavftoMg)  in  den  Nachtriffa> 
311b.  llQfSva^^  6,  gen.  //jpcJvaKTog,  Sohn  des  Talaos,  Bfita 
des  Adrastos  und  der  Eriphyle,  ist  ein  ebenso  interessanter  Naae 
wie  der  im  vorigen  Art.  behandelte  N.  ll^axiov.  //(pccmx^  steht  für 
II{todvd%^  UQoFava^  und  bedeutet  so  viel  wie  ngofpvXcl^^  fp^^ 
ingo  +  Fop  in  ogo/nai,  ogao),  wahr-en),  nach  Anleitung  der  Wvnä 
van  bei  Benfey  I,  335,  die  im  Zend  =  garder,  prot^ger,  nadi 
Brockhaus,  Glossar  z.  Vend.  S.  p.  392b.  Die  Grundbedeutung  der- 


—     189     — 

ben  ist  neigen,  biegen,  wenden,  drehen,  umgeben^  bedecken,  also 
1  ;=5  var  bei  Benfey  11,  294  sqq.,  320  sq.,  wo  nQuiv ^  o,  der 
or-geneigte^  Hügel.  Wie  so  oft,  ist  in  ävo^  der  BegrUf  Herr- 
ler,  König  ans  dem  Begriff  SchütEer  liervorgegangen ;  vgl.  ij^vo^ 
I  Bent  II,  294  sqq.).  Vergl.  aach  ^Aarvdva%y  Stadt- schirmer, 
1  den  Namen  L^^^i-avo^.  Mit  n^i  componirt  scheint  auch  ngoSpay 
ura,  das  Schiffs vordertheil;  verg^  xar^wQfjg  a  igdrüi  Qdnwv  bei 
nf.  II,  297  und  lat.  ver«sus,  wär-t-s  (althd.  war-t)  ib.  11^  318 
.;  also  n^Qu  »  nqoFwifa,  Dazu  vgL  den  Namen  desKyrenäers 
p«ff^  bei  Paus.  X,  2,  3. 

'312.  IlTtQikaog,  6f  Sohn  des  Taphios,  König  der  Insel  Taphos, 
dl  Sohn  des  Enyalios  oder  des  Deioneus  genannt.  Der  Name 
regiXaog  t  Ihoikaog  (wie  tttoX^  t  niXig)  bedeutet  wohl  mann- 
hrend,  maimschütsend  und  stammt  von  einer  Wurzel  mg  s  hvar, 
H,  vfi  bei  Benf.  II,  294,  wo  unser  wahren,  wehren.  Die  An- 
ilgnippe  hv  ist  auch  in  lat.  por-ceo  &a  ar-ceo  durch  p  vertreten. 
k  hvar,  hvfi  eig.  drehen  »  umdrehen,  umringen,  umgeben,  be- 
dien n.  s.  w.  heisst,  so  ist  ntQ  InllTSQiXaog  zu  identificiren  mit 
f  in  a»nilQ(a  f.  a^ntQßw  «  iXlaaw,  welches  Wort  freilich  nur 
i  Giammatikem  vorkommt,  aber  mit  Rücksicht  auf  (muQTfj,  anitQOj 
!s2^  keinem  gewichtigen  Bedenken  unterliegt.  Mit //(r)^^-^aoc 
.  YijL  iit  Aa^dgvfjg,  worin  die  Wurzel  Fi^  s  var  ss  hvar  « neg ; 
nn  der  Name  lldqtg,  eig.  Wahrer,  Wehrer  »  Abwehrer,  Schiitzer, 
lÜ^-^uftgoq;  endlich  der  Name  IfyiiXtxog,  llgiokagf  o,  Sohn  des 
uakylos  inBithynien,  der  aus//«^Aao^  (sb  llregoXaoqj  IlngiXaoq) 
tsftanden  sehi  könnte«  wie  d'giajußog  aus  ^igajußogj  Hglanog  aus 
Ifttnog  und  llglafiog  aus  Iligaf^og. 

312a,  Ihotog^  6j  bei  Nonnus  »  Ibwog^  o,  0  ^0^°  ^®s  Atha- 
»  und  der  Themisto,  der  auch  IMog  heisst  (Pape,  Eigennamen, 
819  a),  ^)  Beiname  desApoUon,  der  gewöhnlichen  Annahme  nach 
nmleiten  von  IlrwoTf  ogog^  to,  Berg  in  Böotien,  an  der  Sfidost- 
itB  des  Kopaissees,  mit  etoem  Tempel  und  Orakel  des  ApoHon; 
q^,  dazu  IIoiw,  o^,  to,  ein  Tlieil  des  nndos  zwischen  Thes- 
lim  und  Epirus.  Diese  Namen  gehören  sicher  zusammen  mit 
oa  SS  imlm  a  Tirijjatg,  das  Scheuchen,  das  in  heftige  Bewegung 
tien,  Trro^oi,  scheuchen,  pass«  heftig  bewegt,  unruhig  sein,  femer 

*  ffTvoir,  nriop,  Wurf-schaufel,  ^  lat  vannus.  Schwinge,  f.  vac- 
IS  oder  vag-nus  =  dh-vag'  bei  Benf.  U,  275  («  unserm  sch-whigen 

•  n,  21).  In  den  genannten  Wörtern  Hegt  die  einfadie  Wurzel 
)hva  (dfau,  concutere,  bei  Benf.  II,  274)  »  m;,  eig.  stossen  =» 

heftige  Bewegung  setzen,  schwingen,  treiben,  forttreiben,  jagen, 
heoehen.  Da  stossend  *)  =  treibend,  vorwärts  treibend  «  schnell 
id  ')  » aafstossrad,  aufschiessend  s  spitz  (vgl  &o6g  ib.  n,  274, 
out  iljpg  u.  aa»),  so  könnte  der  Berg  Ihäw  als  aufschiessender, 
ir  Sohn  des  Athamas  Ih^og  als  schneller  bezeichnet  sein.  Eine 
»rtbildung  der  Wurzel  nv  haben  whr  in  a^nsvim,  wohl  f^  a-mvdta 
gl.  unser  s-puten),  wo  nv&  aus  hvadh  «■  vadh,  v&dh  in  w&iw. 


—     19ü     — 

Was  die  von  Henft7  II,  100  angesetaten  Wörter  »to^,  ttt jfaacu, 
ntwaaui  {^nivQoi)  bütrifft,  ao  gehören  dieselben  offenbar  zusammei 
mit  (ffvyto  11,  20 1  worin  (fvy  aus  hvag'  =s  nay  :  (hvak)  :  not; 
GrundbegrüT  ist  heftig  bewegen,  wie  bei  dhvag'  II|  275  und  bä 
scli-wingen,  sch-wenkcn,  sch-wanken,  lat.  vac-illo,  veg-ere^,  ven. 
mit  vig-ilj  wach,  wacker,  quick,  qucck  (wo  hva-),  quackeln  =b  wack- 
eln (v^l.  Quäker  =  Wackeier,  Zitterer ;  die  Quäker  heissen  ja  aock 
tremblers,  Zitterer),  ferner  mit  s-chaukeln,  a-cheuchen.  Die  Urwund 
dhvag'  ist  erhalten  in  a-Tvyog,  Scheu  =  Hass.  Zu  n(T)v^  TgL 
hvar  :  hval,  wanken  =  hmal,  bewegen,  erschüttem  ib.  11,  280-  283, 
s=  nuk  in  nukkioj  schwingen,  heftig  bewegen,  pass,  ndXXofim,  nt- 
tern,  beben;  da  7i(r)t;o  aus  hFag  s=  f^^iOLQ^  so  gehört  dudt  le- 
sammen  ^o^/<og,  aeol.  fÄVQ^og,  Schrecken  {/uoQ/LiOi  :s=  q^ßot  ws99i 
bei  Hesych.) ,  femer  (mit  der  Bedeutung  heftig  bewegt,  t«i^ 
a-nvQ'd^iXut  mit  nukkM)  der  Name  der  Myrmidonen,  oben  p.  \3S. 
3 12b.  IlvdvUf  ij,  bekannte  Stadt  in  Makedonien,  wofür  Steph. 
Byz.  die  Nebenform  Kv6va  hat.  Der  Name  Icönnte  zur  Wund 
hva-dh  bei  Benf.  II,  322  sq.  gehören,  Ton  welcher  nicht  nur  wA 
in  xfvöwj  sondern  auch  nv&  in  IIv&cdv  (vergK  den  Art.  liidw 
und  oben  p.  26 — 7)  herzuleiten,  indem  der  Begriff  hüten,  umgeben, 
bedecken  aus  dem  Begriif  wenden,  winden,  dreheh  hervorgegangen. 
Demnach  könnte  Kvdva  :  Ilväva  (mit  maked.  «^  f.  ^)  =3  Kv&va: 
ILvöva  sein  und  umgeben,  umringt,  umhüllt  bedeuten.  Vgl.  dui 
noch  Kv&yog,  ij,  eine  der  kykladischen  Inseln  mit  einer  gleiehDi- 
migen  Stadt.  Für  die  Flussnamen  Kvöi'og  (in  Kilikien)  und  Ati- 
&f]Qng  (in  Elis,  Uoifmann  p.  872)  würde  der  Beirnff  gewunden, 
geschlängelt  nicht  unpassend  sein ;  vgl.  xavd^ng  aus  hva(n)dh.  Kante, 
d.  i.  jede  Aus-  und  Einbiegung,  bei  Benf.  II,  325 ;  doch  tritt  du 
hier  die  Möglichkeit  einer  andern  Deutung  entgegen,  wenn  wir  xv^ 
in  xvdogy  ro,  =  anig/na^  Etym.  M.  p.  55,  17,  wofür  bei  Hen^ 
y^ytv&vov,  t6  anbQfia^  erscheint,  und  in  KvO-oa,  iy,  jon.  ss  ](itf^ 
(auch  xvxQa)  beachten.  Diese  Wörter  gehören  zu  Benfey  n,  194, 
wo  (hva)  hu  (/v  in  /bw\  projicere;  hva  +  d,  hva  +  dh  erscheiii 
(mit  k  =  h  ib.  II,  63  kvad,  kvadh)  in  unserm  s-chiessen,  verw. 
mit  giessen  (wo  hvad  =  hvand  in  a-nivöo)^  fundo),  und  in  schot- 
ten, schütteln,  er-schüttem  (Grundbegriff  ist  stossen,  Benf.  II,  271 
sqq.  274,  wo  (d)hu,  concutere,  275,  wo  dhva-g',  hin  nnd  her  be- 
wegen, woraus  vag',  vang'  in  sch-wingen  11,  21).  Da  schwingen, 
werfen,  streuen  =  strahlen,  leuchten,  hell  sein,  wie  ghfi  (aus  hTfi 
=  (h)  wer-fen  II,  309  sq.),  spargere,  lucere,  stillare,  fluere  II,  19$ 
lehrt,  so  gehören  die  von  Benf.  II,  168  sq.  behandelten  Wurseb 
und  Wurzelformen  mit  den  n,  164  oben  behandelten  zusammen. 
Zu  xvd-OQ  ==  anbQjua  vergl.  noch  a-xfidvw/Ai^  (T-täävfj/ui  (unser  fr- 
cbiessen,  werfen,  streuen  =  zerstreuen,  auseinanderwerfen,  vgl  oben 
p.  164  und  dazu  (r^xoQm^o)  mit  unserm  werfen  bei  Benf.  II,  309  sq.) 
und  den  Namen  Kd^/nog  d  h.  auf-schiessend,  Schoss,  Spross,  spries- 
send,  wachsend  (Benf.  II,  164  sqq.). 


: 


—     191     — 

313.  Hv^o}v,  6,  der  Drache  Python,  der  sonst  auch  Delphjne 
ider  Delphynes  heisst,  scheint  einfach  als  der  gewundene,  gekrümmte 
Irache  beseichnet  zu  sein.  Vgl.  lat.  pandus  bei  Benf.  II,  94  sq., 
re  badh,  bandh  aus  hvadb,  hvandh  =  Kuvd-^og  II,  325.  Da  hvadb 
Icht  nur  in  xad"  (itadh),  sondern  auch  in  xvd-  (kudh),  femer  in 
^^S-j  nvd-  (hv«ix,  n)  übergehen  konnte,  so  steht  unserer  £t3rmO"- 
igie  von  IIv&mv  in  formeller  Hinsicht  kein  Hindemiss  im  Wegew 
)er  •  Name  ILvd^oi  mag  davon  getrennt  und  mit  nvd-  in  nfv&o/naif 
tv¥&u»ofiat  zusammen  bleiben.  Vgl.  oben  p.  170 — 2. 

314.  Uvkog,  6  und  ;;,  Name  mehrerer  Städte,  scheint  mit 
rSAtg  und  noko^  (Benf.  II,  292,  aus  hFokog)  verwandt  und  zur 
Vnrztl  (d)hvar,  (d)hvn  bei  Benfey  II,  278  sqq.  294  sqq.  zu  ge- 
ficen.  Vgl.  II,  295,  wo  lat.  vallum,  Umgebung,  Wall,  Verschan- 
nagf  von  var  (val)  =  hvar  (hval)  in  cel-are,  oc-culere,  heh- 
dBf  bttUen;  Grundbegriff  ist  drehen  s  umdrehen,  umgeben,  be- 
IflÄeBf  einschliessen  {kXv  in  Kkv'/nevog,  xkHoi,  ib.  11,289,  ist  aus 
ivfl),  woher  nvkrj,  17,  Thor,  Thüre,  eig.  Verschluss,  was  verschlos- 
n  Wird,  «Ich  erklärt  Lehrreich  sind  die  Wörter  nekkog,  pullus, 
ahwärslich,  eig.  verhüUt,  dunkel,  vgl.  mit  xfk-aivog,  /uik^ag  u,  aa. 
eh  erwähne  hier  noch  IIvk'9JvafQ  (mann  -  hüllend  s  schützend), 
[/vJlia^  (Schützer,  vgl.  lld(fig,  ndk-fwg)^  dann  Ilvkddrjq  und  ver* 
veiM  dabei  auf  den  Art.  OvkavdQoq.  Der  den  Namen  Ilvkog  füh- 
ende  Sohn  des  Ares  und  der  Demonike,  der  Bruder  des  Thestios 
das  Stürmers ,  von  &va}) ,  kann  als  ein  drehender  b  wirbelnder^ 
Binmelnder,  jagender  Dämon  der  sturmischen  Luft  gefasst  werden. 

315.  llv^Qa,  rjj  die  Gemahlin  des  Denkalion,  scheint  zu  ver- 
inden  mit  ni^pu,  ij,  nach  den  Schol.  zu  Lycophr.  v.  1428  «  ij 
^  xard  ykwaaav.  Vgl.  Benfey  II,  305  sq.,  wo  hvar,  hvri  in  ar, 
i"(ag  in  c^h/öi,  lat  arare),  ob  eig.  drehen  =  wenden,  umkehren,  ter- 
■m*  aratro  vertere.  Dort  steht  i^a  (Erde),  wozu  sich  ni^ga  in 
lecreff  des  Anlauts  verhält  wie  lat.  porceo  zu  arceo  (f.  hvarceo). 
ja.  ni^Qa  verhält  sich  llv^gu  wie  nv^-oq^  iwpa^oq  zu  Ihga^ivq 
Feaer-  und  Lichtgott).  Benfey  II,  306  leitet  die  Sanskritwurzel 
fi<-6h,  pflögen,  ans  hvri-sh,  wozu  ns^Qu  und  Ilv^Qa  (für  nd^ffcij 
fvQfJa)  gehören  können,  mit  n  iür  hv  wie  oft.  Wahrscheinlicher 
it  osir  aber,  dass  nd^^  s  Ilv^u  eina  andere  Bedeutung  habe. 
^gL  Benf.  II,  326,  wo  lat  dur-us  auf  eine  Wurzel  dhvar  (=  dhvri, 
ibf  I  =s  dhar)  führt,  deren  Grundbedeutung  neigen,  drücken  (=pa- 
keii|  fassen,  vgl.  /LtägnTto  ib.  U,  310),  drängen,  gedrang  =>  eng, 
3Btf  dichtmachen  gewesen  sein  mnss;  vergl.  unser  drehen  ib.  n, 
179  mit  drücken,  drängen,  lat.  torquere,  torc-ular,  dann  ßoQvg 
drückend,  ib.  ü,  291),  endUch  ahg,  dklu,  dkicD  ib.  11, 298,  verw. 
lit  peUere  ib.  II,  293  (p  »=  hv),  femer  mit  nokvg,  multus,  miUe, 
iXdoi  f.  ;^6ililfoi,  anserm  viel,  voll,  füllen  u,  s.  w.,  worin  f  :  p  aus  hv» 
Q  lat  durus,  durare  steckt  die  Urwurzel  dhvar,  woraus  auch  unsere 
Vörter  bar-t  (vgl.  harren  ib.  n,  284,  und  Schwenck,  D.  W.  s.  v. 
larren),  warten,  währen  (durare  1),   sch-wer,   vieUeicht  sch-wören, 


I 


—     192     — 

Scli-wur  ( Rcli wöron  ei^.  foat  machen,  \^,  Schwenck  8.  v.,  wo  althd.  suiron, 

beicstigeii) ;  dlivar  Bcheiiit  Kloi^^hfallH  vollkominen  erhalten  Ib  unsens 

Worttheiier  eig.  gedräni^^  (gr.  a-i^poo^),  dicht,  fest^  tüchtig,  staik; 

TergL  be-theueni  =  fest  versichern  und  Schwenck  s.  ▼.;  dfo  Ton 

verstümmelte   Form    hvar   («a  ar  in  gr.  aQaQlftxtti),    gedrang,  tat 

machen,  fiiij^en,  gefügt  «  passend  sein   erkenne    ich  femer  in  n- 

serni   heuern,   ge-hören   (in  eigen  sein,  passend,   schicklich  sdi), 

S-chirr,  Ge-schirr,  Ag.  Gefestetes,  Gefüigtes  »  Gemachtes,  8-duff 

(auch  =  Reiht*,  oQi&^iogj  series;  vgi.  ä'-ysigut^  wo  y  aus  hv,  al» 

ytQ  verw.  mit  hvar,  var,  val  in  nkdio,  dhvar  in  ti^&Qoag)^  eodli'ek 

in  Ge-bühr,  ge-bühren.     Aus  dem  Griechischen    ziehe   idi  bieher 

noch  niAa,  nikka,  maked.  tpdka,  (pikka  (Fel-s  «s  ntX)j  dgmM 

ge-drang  (vgl.  lat.  pellere)  =>  eng,  fest,  dicht,  hart.     Ta|L  ona 

(vielL  f.  arivjuj  arivja  wie  /uf a  f.  /tfiv/a,  /u«v/a,  F'fvju)^  fÜmwlL 

«n-£yog,  eng,  arivw,  eng,  gedrängt,  voll  sein,  wo  artr  ans  m  + 

dhan,  dhvan,  neigen,   ib.  II,  320.     Demnach  nehme   Mi  w^ 

IIv^  für  die  harte,  feste  Frde,  ffir  das  feste  Element,  wie  tat 

terra,  verw.  mit  nnserm  starr,  weiterhin  vielleicht  mit  d(irr,  lUbn^ 

trocken  u.  s.  w.     Keinem  Zweifel  unterliegt  mir,    daes  aadi  ik 

griech.  Wörter  5*pof  t  a^xtgog,  S^^  f.  a^K^gog  (vgl.  x^^oog,  ««>> 

Wachs,    eig.  wohl  har-t  =»  fest,  lähe,  ausammcn haltend ,  klebiifr, 

und  xoaAo,   Leim;   daau  unser  hal-ten  »  fassen,  gefasst,  gepickt 

haben;  lat.  tenere  gehört  mit  artvogf  arivw  susammen  und  bedeiM 

eig.  engen,  awingen,  zwacken,  drücken,   packen,   fassen,   geM 

haben),   o^j^tgog,   axijgog  ■=  mtkfjgog  für  cr-jcfA-j^po^  von  «r-juü  • 

ijxdkk(a  (vgl.  axfkkogj  mcoAfog,  (nmktjvog,  worin  der  Begriff  neigcB 

=  biegen,  drehen,  während  in  €xdklio,  neigen  =  drücken,  gedrugr 

eng,  fest,  hart  machen;  daiu  unser  eng  bei  Beofeyll,  17 sqq.  im 

dhvang',  dhva-g'  =  dhva-n  in  a^nvogy  a-rivw,  «b  dhva-r  is  ^ 

ms,  a^TfQfog,  (j^TiZgog),  endlich  /Jgaog,  /i^g  (wo  ;^f 9  s=  noNff 

gar,  eig.  gefestet,  gefügt  s  gemacht,  bereitet,  fer-tig)  zur  Urw**' 

dhvar   gehören.     Eine  Fortbildung  derselben  durch  P  -  Laut  Ua 

wir  in  unserm  s-chrumpfen,   schwed.  skrumpa,  bei  Benf.  11,  31V 

nach  Schwenck    verw.  mit  Krampf,  Krampe;   als  GrundbedeaUng 

dieser  Wörter  sieht  Schwenck  mit  Recht  dasfingen,  Druckes  (vgl 

Pfropfen,  pfropfen  und  Schwenck  s.  v.  Krampe)  an ;  da  r  »  1,  * 

werden  wir  auch  klamm  aes  eng,  klemmen,  Khimmer  (hi  kbuMi 

=s  a-KfiQln^Tia  erscheint  die  Grundbedeutung,  nämlich  neigen,  iiiti)i 

endlich  kleben,  kleiben  sa  haften,  luiften  machen  hiehersiehen.  Vir 

könnten  noch  sehr  viele  und  wichtige  Wörter  hier  erwähnen,  * 

auf  denselben  Grundbegriff  snrücksuführen  sind  (wie  1.  B.  gr.  j«^ 

q>w^  Sskrit  kfi,  machen,  eig.  fügen,  fest  machen,  lat  cre-o,  corpMi 

uMQ-nog,  Kgd^og,  unser  Kraft,  herb,  verw.  mit  derb,  ro^qpi;^,  s-tt4 

TQBtpwj   eig.  gedrang  machen,  fest,  dicht,  dick  machen,  ^go/ußo^ 

unser  Lab,  verw.  mit  kleben,  kleiben,  endlich  pootTta,  eig«  gednmg 

=s  fest  machen,  befestigen,  flicken) ;  doch  genügt  es  nns,  nur  Ad- 

deutungen  gegeben  zu  liaben,  deren  Ausführung  einem  Etymologi- 

cum  Graecum  vorbehalten  bleibt. 


—     193     — 

315a.  Uv^po^fOj  Sohn  desAchilleus  und  der  Dei'dameia,  kann 
wie  'A/ikXfvq  nach  unserer  oben  p.  88  gegebenen  Erklärung  heftig 
bewegt,  schnell  bedeuten  und  demnaeh  der  eigentliche  mytholog. 
bedeutsame  Name  des  Helden  sein,  der  ausserdem  den  offenbar 
nicht  mythol.  bedeutsamen  Namen  Nfonrokiftog  führt.  Vgl.  nv^tx'ii 
i|,  ein  lakon.  Waffentanz,  welches  Wort  mit  cr-Tivp-^-e^a;,  hüpfen, 
aivringen,  lat.  pul-ex,  gr.  yn'XXa  f.  a-mvXXa,  Floh,  d  h.  springend 
^•nC,  I,  576),  weiterhin  mit  a^niQ^/'Of  (ib.  I,  595),  ndkkta  und 
(da  n  aus  hv  b  x)  mit  a^naiQw ,  a-xiQzdw ,  hur-t-ig  (vgL  althd. 
hone«  hurtig,  ib.  II,  318)  zusammengehört:  die  Urwurzel  dhyar, 
woniiB  hT«r  =:  nvg,  nvky  xag  u.  s.  w.,  ist  erhalten  in  &6^wfAi 
oben  p.  64.  Auch  in  n{T)v^  bei  Benf.  U,  100  liegt  der  Begriff 
der  heftigen  Bewegung  (zittern,  beben)  zu  Grunde  wie  bei  nukXta 
Ib»  Ily  293  aus  hvar  :  hval  :  hmal,  bewegen,  erschüttern  II,  283. 
Dieselbe  Bedeutung  wie  im  Namen  TIv^^  liegt  wohl  in  den  Na- 
men J3v^/a,  Pferd  der  Hera^  nvQ9Jy9j,7J,  Geliebte  des  Ares,  Mutter 
dee  Kylmos,  wofür  doch  schwerlich  an  tivqtJv,  o,  der  harte  Kern 
(:^L  den  Art.  Flv^a  oben  p.  191),  gedacht  werden  darf,  vielleicht 
aneh  fan  Namen  des  Troers  rivgig  (bei  Hom.  Jl.  XVI,  416  neben 
Ytgpcvg  d.  h.  ra;a;V  genannt);  da  nvQ  au8~hyar  =  hFoQ,  AFvq  =s 
fjiVQ,  M  mag  man  die  liv^ijvfj  mit  der  MvQivt],  Mvgiva,  MvQtvva 
(oben  p.  132)  combiniren.  Schliesslich  bemerke  ich,  dass  das  Wort 
nvgd^f  Sjtak.  onvqoq,  6,  der  Weizen,  eig.  wohl  springend  es  auf- 
qiringend»  aufscfaiessend,  sich  erhebend,  wachsend  bedeutet;  verg^. 
imeer  sprmgen  mit  spriessen,  Spross,  sprossen,  gr.  n(T)6Q&ogy  naQ^ 
^19  noQ&dvog  mit  a-TtvQ&l^fa  {nog&aMv,  oben  p.  186,  = /Jv^^?). 

316.  liüiytavf  o,  der  Hafen  der  Stadt  Troezen,  ist  ein  Name, 
dar  auf  die  Grundbedeutung  des  Wortes  ndyiov^  Bart,  leitet,  wie 
aie  Fon  Benfey  Q,  21  (wo  bhag' :  bhug'  aus  hvag')  richtig  erkannt 
wmde.  Der  Hafen  Pogon  ist  als  der  Eingebogene,  als  Bug  =s  Bucht 
besetichnet  wurden.  Vgl.  auch  altnord.  skegg,  Bart,  skakr,  krumm 
o«  e.  w.,  wo  sa  +  ka-k  aus  hva-k,  und  ausserdem  den  Art.  Phokäa. 
'  •  316a.  'Päxiog,  6,  ein  Kreter,  Vater  des  Mopsos,  als  dessen 
Veter  sonst  Apollon  oder  Ampyx  erscheint;  vgl.  Jacobi,  Handb.  d. 
Bf.  p.  635.  Der  Name  bedeutet  höchst  wahrsch.  schräge,  zwerch, 
gekiiinimt  «  oxoAfog,  Ao^ag.  Vgl.  Henfey  II,  316,  wo  Qa/tg,  der 
^gekrümmte)  Rücken,  ^txyoQj  ^ixog,  Xixßioq  u.  s.  w.  Demnach  ist 
dler  Name  Paatuoq  gleicher  Bedeutung  mit  den  Namen  Ampyx  und 
HopaoSi  worüber  Forsch.  1, 112  und  oben  p.  9.  100  nachzusehen.  Der 
Vmtm  des  Bhakios  heisst  Aißrjg,  bei  welchem  Namen  man  an 
XJfliyO^Q  =  iQsßiv&og,  die  gedrehte  =s  runde  Erbse  denken  kann; 
^gl.  Benfey  II,  312  sq.  Ein  mit  Täxtog,  ^txvog,  potxog  verwandter 
Beiname  des  Orakelgottes  Apollon  kann  gesucht  werden  im  Namen 
dee  Kgiaaog  oder  Kgiaog,  i,  Gemahl  der  ^Avxiq>dxiia  (der  Ant- 
«roitenden,  vgl.  IdvTupdrfjg,  Sohn  des  Melampus,  Vater  des  (Kkles), 
Vater  des  Stqotplog,  des  Verkrümmten;  die  vom  Krissos  gegrün- 
dete Stadt  Kglaaa   oder  Kfitaa   war  dem  ApoUon  heilig.     Vergl. 

13 


—     196     — 

daxo^,  ri,  FluM  zwiscbra  Kleiitmysien  und  BitbjDien,  wocu  nas 
unser  ftrunien  (eig.  tönen ;  |3enrcy  II,  143  gthött  au  H,  129  sqq.) 
vergleiche,  sammt  lat  rudere,  brüllen. 

319a.  'PoTxac,  o,  ein  Kentaur,  der  mit  Hyläos  (dem  Henlendcn, 
Lärmenden,  Yg\.vXd(ü  und  Jacobi,  H.d.M.  p.  474>  wo  Hyläns  nro.  8. 
offenbar  mit  Hyiactor  zusammengehört)  der  Atalante  in  Arkadiei 
nachBtellte  (ih.  p.  794),  scheint  su  Benf.  II,  129  sqq.  su  gehörei, 
wo  xQixf,  x(ii^rii,  verw.  mit  ^oT^oq  u.  8«  w.  Danach  wäre  'Pmkb; 
als  ein  Schreiender,  Lärmender  beseichnet  wie  Hyläos.  Vgl.  aock 
böhm.  kfik,  Geschrei,  krikati,  schreien,  krkati,  krächzen,  ¥ri6  kro- 
kati,  mit  r&kos,  Lärm,  Gelöse,  rokotati,  klingen^  fikati,  sagea,  hei 
Jordan,  B.  W.  p.  83  sq.  218.  222  sq. 

320.  'Potui,  37,  Tochter  des  Skamandros,  vom  LaomedoD  Müt- 
ter des  Tithonos  (vgl.  Jacobi  p.  794) ,  hat  wohl  nichts  n  Aom 
mit  ^',  ^iä,  Granate,  obwohl  der  Name  von  derselben  Wonel 
stammt.  Diese  ist  gf i  (aus  hvn  =  kri  in  xgt^vov  oben  p.  90. 96) 
bei  Benf.  II,  124  sqq.,  129  sqq.,  mit  dem  Doppelbegriff  leuchten, 
tönen  (hell  sein).  Vgl.  Sskrit  rai,  im  Zend  raya,  ^clat,  ^lendev, 
Sskrit  revat,  im  Zend  radvat,  brillant,  bei  Brockhaus,  Gloss.  S.V. 
S.  p.  389,  wo  ri  =  gr.  xpi,  leuchten  (aus  AF(m)  oben  p.  91.  96 
erscheint.  Die  Mutter  des  Tithonos  nun  ist  sicher  als  ,die  Elelle^ 
beceichnet,  sei  es  dass  sie  als  hellleuchtende  Göttin  der  Morgo- 
röthe  (vgl.  ^'&j  i^&Qog  bei  Benf.  II,  125)  oder  aber,  was  v?' 
niger  wabrscheinHch,  aber  doch  möglich  ist,  als  helltönende  Göttn 
des  Morgenwindes,  also  als  halhmde,  schallende,  ranschende,  mo- 
sende  zu  fassen  ist.  Der  Begriff  helltönend  =^  lärmend  steckt 
vielleicht  im  Namen  des  Kentauren  Rhoetus  bei  Jacobi  p.  794;  vgl. 
yQOTog,  xQoratpog  bei  Benf.  II,  133, 'Vo  xqo  =  xqi  in  xqU^fdj^ 
x^  in  xQovu).  Ist  diese  Erklärung  des  übrigens  nur  bei  den  hiteiB< 
Dichtem  erscheinenden  Kentaurennamens  Rhoetus  richtig,  so  gebärt 
derselbe  vielleicht  zusammen  mit  dem  Namen  '"Pvr/a,  37,  bei  Stnl» 
Mutter  der  Korybanten,  dei  sonst  auch  zu  ^  in  ^f4.rjj  ^ttO|ioi 
gehören  und  auf  heftige  Bewegung  gedeutet  werden  kann.  Doölu^ 
ist  der  Name  'Po/rfiov,  xo,  Vorgebirge  und  Stadt  in  Troas  am 
Hellespont,  wofür  man  an  (h)vfit  bei  Benf.  II ,  318  (lat.  vertere) 
denken  kann,  so  dass  'Poirtiov  als  gekrümmtes,  gebogenes  Vorge- 
birge, als  Krümmung,  Biegung  bezeichnet  wäre  wie  wahrsch.  ^'- 
ysiov  (vgl.  altnord.  svig,  Krümmung).  Zu  'Fvxla  vergl.  den  Ait 
Kriarog  in  den  Nachträgen,  wo  über  ^Egvroc,  Evqvtoq,  iu  'iW 
aber  noch  oben  p.  24,  wo  über  den  Namen  Fgtuxog,  der  von  pi 
leuchten^  bei  Benf.  II,  124  stammen,  also  (da  ykv  =s,  y^  a>pi 
s  r  i  =  ar)  von  derselben  Wurzel  stammen  kann  wie  der  Name  ^ 
Arier  (Sskrit  Arja,  im  Zend  airja,  venerandus,  neben  areta,  ereti, 
respect^,  v^n^r^,  illustre  bei  Brockhaus  p.  337.  343.  350,  zu  vgl  aut 
p.  389—  90  und  Benf.  I,  231,  wo  omg,  H,  346,  wo  fi  in  tkXog,  Auge). 

321.  2akiLi  (ovfvg,  0,  Sohn  des  Aeolos  und  der  Enarete,  Bro' 
der  des  Sisyphos,  Vater  der  Tyro,  der  den  Donner  und  Bfits  d» 


1 

( 


—     197     — 

US  naefaahmte,  kam  zur  Warzel  <saK  in  tfdXfx;^  aukevi« ,auXa 
rsehüttening,  Unruhe)  n.  8.  w.  gehören;  doch  ist  diese  Etymo- 
^e  keineswegs  sicher.  Indem  ich  an  aäXou^(o  «  d-Qt^vin},  aaXatq 
KtncvTo^f  aaXdytjf  Unrnhe,  Lärm,  Geschrei  erinnere,  bemerke  ich, 
88  die  Warzel  aaX  in  der  That  anch  tönen,  lärmen  bedeuten 
nnte;  vgl  hval  bei  Benf.  II,  280,  283  ans  dhval  «=  dhu  (II, 
1 — 5)  +  1,  eig.  stossen  «b  ')  anstossen,  erschüttern,  wankend 
lohen,  ^)  ansstossen,  tönen  u.  s.  w.  Die  Wurzel  aaX  oder  trFaX 
:  8  aFoQ,  svar,  svri,  tönen,  avg^laaof,  ib.  I,  460  sqq.  So  könnte 
10  Salmoneus  ebensogut  für  einen  lärmenden  (schallenden,  hal- 
iden,  gellenden)  als  für  einen  heftig  bewegten,  unruhigen  Dämon 
Bf  stürmischen  Luft)  gehalten  werden.  Vergl.  noch  naX/Aog  von 
\X-k(o  »  hval  (Benf.  II,  293)  ~  (h)Tal  oder  (hy)al  in  a-äXog, 
dXa  [zu  aaXdßfj  =  adXa,  Erschütterung,  Unruhe,  Sorge  (tpQov- 
;)  passt  Schweiz,  schwalpen,  hin  und  her  schwanken  bei  Sehwenck 
i.  Schwalbe]  und  dazu  oben  p.  147.  133 — 34  (wo  ^oX  >=  FoX 
aUkog). 

322.  Sd/ujOQva  und  Sd/uogvag,  anderer  Name  der  Stadt  Ephe- 
B,  kami  von  sa  +  var,  vfi  bei  Benfey  n,  294  sqq.  (wo  unser 
ihren,  wehren)  stammen ;  dort  habe  ich  schon  früher  die  Städte- 
imen  ^Agvt]  und  IlQoeQva  angesetzt.  Gehört  dorthin  auch  der 
ame  J^^vo,  wie  nach  Strabo  auch  ein  Theil  von  Ephesos  lüess? 
gL  aftuQog,  f^vQoq,  a/LiVQaiva,  /nvQaiva,  Meeraal,  eig.  gedreht,  ge- 
ümmt,  sich  krümmend  wie  eine  Schlange;    drehen  ist  aber  auch 

umdrehen,  umringen,  umgeben  (vgl.  lat.  mur-us,  Mauer,  worin 
ur  aus  var  wie  /Livg  in  fw^  ib.  I,  324  sqq.),  wahren,  wehren, 
butzen.   Vgl.  anch  althd.  suiron  oben  p.  192.   195. 

323.  2aQn7j6(0Vj  6,  Sohn  des  Zeus  oder  Sohn  des  Poseidon, 
t  ein  Name,  der  nach  Preller  II,  81.  141  auf  Sturm  und  Gewit- 
r  deutet.  Preller  hält  ihn  II,  82  not.  für  verwandt  mit  dem  der 
arpyien.  Man  kann  ihn  zu  svfi,  svar,  tönen  (schwir-ren),  ovq- 
VCCI  bei  Benf.  I,  460  sqq.  stellen ;  svri  ist  aus  sa  +  vfi  (ib.  11,  7) 
id  vfi  aus  hvfi,  hva-r,  dhva-r  11,  275,  vgl.  11, 60  sqq.,  129  sqq. 
9 9  *9f  XQ)  263  sq.,  einer  Fortbildung  der  Wurzel  dhu,  stossen 
;  ausstossen,  tönen,  blasen  {d-V'/nogy  dü-ten,  tn-ten)  durch  r.  Dio 
iverstummelle  Urwurzel  dhva-r  erscheint  in  (r-r()i  ib.'I^  676  sq., 
o  lat.  s-trep-o,  verwandt  mit  crep*o,  agaß-oq,  gaß-aoato^  gan- 
rij,  wie  rgl^o)  mit  xgl^w.  Wem  die  Verbindung  des  Namens 
iagntjddiv  mit  svfi,  tönen,  nicht  gefallt,  der  kann  ihn  auch  (und 
prar  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit)  zu  Benfey  11,  309  sqq.  stel- 
D,  wo  unser  wirb-eln,  schwirbeln,  schwurb-eln;  althd.  suarp  be- 
sätet Wasserwirbel,  vertex.  (Wie  ist  es  mit  böhm.  swerepy,  wild, 
rerepeti,  toben,  wüthen,  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  259  sq.?). 
er^.  den  Art.  Iiavgßtj  p.  204.  Zu  Benfey  11,  309  sqq.  gehört 
ohl  sicher  der  Name  der  wie  eine  Schnecke  gedrehten,  Schnecken - 
»rmig  aussehenden  Trompete  ((raA7r-i>'§) ;  da  dort  p.  310  schon  von 
«nley  das  Wort  jucigntw  (vgl.  oben  p.  118)  richtig  angesetet  ist, 


1 


—    198    — 

00  bedarf  m  wohl  kaum  der  Bemerkung»  dais  auch  uQikmSßo  doit- 
hin  gehört;  (enier  bewährt  eich  so  die  Vennuthung  PreUer'si  te 
der  Name  des  Sturiuwesene  Sarpedoo  mit  dem  der  Har|^^n  tv- 
wandt  sei.  Uebrigeiis  muss  man  sich  hüten  vor  einer  voreilifii 
Identificirung  des  Lykisohen  Barpedou  mit  dem  thrakiaehen;  mi 
letzterer  wohl  mit  Sicherheit  als  ein  Bild  der  atUrmisehen,  li 
bewegten,  wirbelnden  Luft  gelten  kann,  so  ist  dies  voa  dem  Iftt* 
sehen  Sarpedon  keineswegs  wahrscheinlich.  Dieaer  nöchte  eh«  m 
Lichtgott  sein  und  sein  Name  au  BenCeyll,  177  gehören,  wo  A 
ta,  ^rft-ta,  gekocht,  (ra-p,  ^rapita,  gekocht,  ^fiHih,  gli-sh,  iveaBai, 
lat  carbo,  die  (brennende  «=  glähende)  Kohle,  gr.  xgui^  tped^g 
u.  s.  w. ;  er  wäre  also  ein  ursprünglich  lykiacher  Naas  md  »Is 
solcher  (in  Betreff  des  Aufaiigsbuohstabens)  nicht  dem  giiotMaifln 
sondern  dem  arischen  Lautgesetse  unterworfen.  Gehört  dba  te 
lykit»che  Name  2a^nij6oir  wirklich  zu  Benfey  II ,  1 77 »  ss  iii « 
verwandt  mit  dem  Namen  der  lydiselien  Stadt  Barde«;  veigL  B8^ 
ticher,  Arica,  p.  49.  26  und  Benf.  I,  305,  wo  über  das  SsBdnt- 
wort  9arad,  eig.  schwüle  Zeit  (Sommer)  es  Jahr,  daa  m  II,  177 
gehört  und  mit  griech.  xQtiirj,  xQaiogy  Brand,  zasamnoeDziisIdleiMt 

323a.  Suvviog ,  o «  Sohn  des  Rinderhirten  Eoopa  uad  eiaeT 
Nymphe  des  mysischen  Flusses  Sazviosig,  6,  ein  grosser  Wald- 
strom in  Mysien,  auch  2uTi6fig.  Diese  Namen  köonen  an  Beafe^Il 
323  gestellt  werden,  wo  Ftr-og,  (ivi)  cet^rog,  von  der  Wwnel  «^ 
drehen,  =  vat',  umgeben,  vat-a,  Kreis;  ebendahin  gehören  «stf^ 
Wörter  winden,  wind-isch  <=  verdreht  (ge^wunden^  Wandere  Vir- 
drehtes,  oben  p.  87) ,  wenden  =  wälzen ,  drehen ,  Schwindel  (eig 
wohl  das  Drehen,  vgl.  Schwenck  s.  v.)  u.  s.  w.  Der  Fluss  ^' 
vtotig  wäre  so  von  seinen  Windungen  als  der  gekrüminte,  geschlio- 
gelte  bezeichnet;  den  Uirtensohn  2urvtng  als  einen  waniieioM 
wandernden,  herumgehenden  =x  herumschweifenden  zu  fSasseo  i^ 
wohl  etwas  zu  kühn.  Wie  wandeln,  wandern  mit  winden,  ms^ 
Sch-windel  zusanimengeliören,  so  gr.  (poiiäot  mit  (pniTog^  wonB^^ 
Wurzelf.  hvit  =  hvat  in  vat,  vat',  gut'  bei  Benf.  II,  323;  dsWt 
zu  git  werden  konnte,  wie  hvat'  zu  gut'  (umgeben,  eig.  wenden, 
drehen,  vgl.  unser  Wort  Ge-wand,  eig.  umgebend,  bedeckend),  ^ 
mag  das  dunkle  Wort  yeXaov,  yHoaw  (vgl  Forsch.  I,  31  sqq.)  w 
derselben  Wurzelf.  hvit  gehören.  Ich  erinnere  noch  an  ^rfy)o,>[< 
Stadt  in  Pampbylien,  ''Yt^wu,  tu,  Stadt  in  Lykien,  oben  p.  172; 
'YJj;,  ^^,  Stadt  in  Lydien,  mag  an  vad'  ss  vat'  aus  hvad'  =  ^ 
(cB  hvat'  =:  gut'),  umgeben ,  angelehnt  werden,  bei  Benf,  ü,  ^ 

324.  2fiXrjv6g,  0,  der  Silen,  ist  ein  äusserst  a<:hwieriger  Ktve- 
Vgl,  svar,  svri,  tönen,  belBenfeyl,  460  sqq.,  wo  2tiQ9Jvj  ^tg^' 
die  (singenden)  Sirenen ;  dazu  asl^fj  oben  p.  65 ;  da  tönen  =  fateheD 
(vgl.  yfXdü),  rideo  ib.  ü,  134.  135),  so  könnte  der  Silen  ab  ein 
gellender,  hallender,  schallender,  laute  Muntericeit  zeigender  (ib.  H. 
133,  wo  hil)  Dämon  gefasst  werden.  Benfey  I,  4ö6  sqq.  bduu' 
delt  die  Wurzel  svar  (sur),  svfi,  feuchten,  woher  aik^oQ,  i^>l^7' 


—    M»    — 

woh  lanehten  kann  der  Gnmlbagriff  von  JSfd^-jpo^   sein^   indem 
mofatend  «s  boll,  heiter,  lächelnd »  wie  Benfej  ü,  p.  IX  bemerkt 
Auoh   der  Phrygev  Miimi   könnte  v^n  -der  in  fÄ^tdaw  steckenden 
i^nrsel  pui  als  ein  heiterer,  joyialer  DSmon  beseichnet  sein).  Doch 
lud  beide  gegebene  Etymologien  nooh  sehr  sweifdhaift  Wenn  man 
edenkti  daaa  der  Silen  oft  mit  Marsyas  nnd  Olympoe  als  Erfinder 
lur  Flöte  genannt  wurde .  und  daas  oft  auf  den  Kunstdarstellungen 
H«  SUenen  als  Flöteubläeer  vorkommen  (Jacobi ,  Handw?  d.  Myth. 
k  808  not  3)i   80  könnte  man  d}e  Ableitung  von  svfi,   tönen, 
mv  beibehalten ,  jedoch .  so ,    dasa  die  Ghrundbedeutung  derselben 
HUieiidi  Töner  »  Bläser,  Pfeifor)  als  die  dem  Namen  Silenos  iUi- 
wiioende  angesebea  würde.    Letztere  Etymologie  ist  vielleicht  die 
Wtof  vgl  auch  Pott,  Etjrm.  Forsch.  I,  225  sq.,  wo  Sä-^TVQot;  vi 
v9it^tv^av^^€iv,^av^TT€iv  gestellt  wird.   Zum  Schluss  erwähne 
9I1.  nooh,  dass  der  Silen  auch  als  ein.  dichter  {daavq,   vgl.  tiki&) 
^ravher,  haariger,  cottiger  oder  aber  als  ein  gedrehter  »»  krauser 
•BenCi-.n,  307),   struppiger   (vgl.  uvdaikkoq)   oder  endlich  als  ein 
Ich  dcebender,  herumbewegender  ==>  tanzender  Dämon  gefasst  wer- 
ten kann,  von  8a  +  (dh)var,  (dh)vfi  bei  Benfey  U,  278 sqq.;  von 
Btalier^T  Wurzel  stammen  viele  Wörter,  die  Tanz,  tanzen  bedeuten. 
iS24a.  2tX^vrij  ij,  die  Mondgöttin,  Tochter  des  Hyperion  und 
fter  Eurjfhaessa  oder  der  Theia,  Schwester  des  Helios,  ist  jeden- 
fialls  alfl  die  Glänzende,   Leuchtende  bezeichnet,   wie  im  indischen 
Namen  des  Mondes,  Eandramas,  Kandra  glänzend  bedeutet,  während 
VAS,  Mond,   mfts,   Mond  und  Monat,  gn  fi^v  (dazu  Mrpffj}  aur 
V^qrzel  mas,  mä,  messen  gehören,  weil  nach  dem  M(md  zuerst  die 
Seit  gemessen  wurde ;  vgl.  Lassen,  Ind.  Alterth.  I,  765.     Doch  ist 
Gue  Formation  von  2(l]^vfj  keineswegs  so  klar,  wie  Benf.  I,  460 
l^aubt.     Benfey   nimmt   0€l-]^vfj   für  ein  part  med.  und  vergleicht 
tat  aerSnus,    heiter,  von  svar  =>  aFcQ,   cFtX  {aek-aq),  leuchten. 
I^oeh    liesse  sich    nach   der  Analogie    von  krjviq  =  kaasvoq  (vergl. 
1^0^,  ktHuvffy   kaxuvTj)y   yivo/nai  s=  ^lyvo/juai^   planus  m  plac-nus 
e*  aa.  fnkrjvri  auch  für  Gfkuyvtj  nehmen;  vgl.  Sskayagy  Jl»  V,  612 
l^nd  mkayiü),  erheilen,  erleuchten,  worin  svar  -f~  g  steckt  :  aFekay 
ietj  da  svar,  oFsk  aus  sa  +  var  >=  hvar  »   ')  ghar,  ghfi,  ^)  gri 
loei  Benf.  II,  19ö.  124,  verw.  mit  *  garg,  gfig-,  grag  aus  hvarg', 
bvrig'  (woraus  rag ,  rig)  ib.  II,  12ö,  (pkiy-at,  fulg-eo,  pulo-er  (Vulc- 
enua?),  worin  9D,  f,  p  aus  hv.  Vgl.  nooh  ib.  II,  126,  wo  ruk',  leuch- 
ten, ark'  in  arki,  arkis,  Glanz,  Licht,  Flamme,  arka,  Sonne ^  aus 
liYark'^  wie  vark'    (im  Zend  vark',  verek',   Brockhaus,  Gloss.  zum 
V.  S.  p.  398a) ,  splendere,  lucere  lehrt ;  hvark',  hvark  ist  erhalten 
im  gr.  ]Namen  Klgx-^,  worüber  oben  p.  90.    Sonst  liesse  sich  Of^ 
kjpfti^  aekava  auch  f.  Cfkdvvfj  e=  afiAaa-r//  nehmen;  vgl.  -i^eßswcQ 
für  igsßiavog  von  sQsßoq.     Mit  mkay-  gehört  jedenfalls  zusammen 
der  Name  SskfVHoq,  von  einer  Wurzelf.  s(h)var  +  k,  s(h)vn-hk 
8SB  gri  -^  k  bei  Benfey  II,  124  sqq.,  wo  kwidg  ans  AFksvxoq  von 
AFkvu.;  vgl.  Ai^xo^vfika  ib.  II,.  26  (f.  FkvAO,  kvxog).    Nicht  mit 


I 


—    800    — 


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•▼ar,  aFßk  iiiaainiiMniustellen  Ist  das  gr.  Wort  ijfAio^,  worttberob« 
p.  öi5  iq.y  wohl  aber  das  von  SnUlas  bewahrte  Wort  atipf  Sobbs, 
femer  lat  sdl,  litth.  sAule,  lett.  aaaale  bei  Benf.  I,  458 1  die  wk 
fammt  goth.  sanil  an  das  SaoBkritwort  sAija,  Sonne,  anlehnen.  - 
In  Betreff  der  in  Griechenland  wohl  nirgends  faeimiachen,  jedeoUi  ]  l 
Masserst  seltenen  göttl.  Verehning  der  Mondgöttin  vergl.  Lassesli  c 
765 :  9  Der  Mond  kann  nicht  als  V^dische  Gottheit  betrachtet  n» 
den ;  er  wird  nur  selten  angemfen'  u  s.  w.  Dagegen  heisBt « 
ib.  Ij  761  über  die  Sonne:  „Unter  den  übrigen  Natorgüttem  tn- 
ten  besonders  die  Lichtgötter  hervor,  vor  allen  die  Sonne,  m  wel- 
cher die  Grestime  mit  den  Nächten  wie  Ränber  entfliehen,  andwefebe 
den  Göttern  wie  den  Menschen  das  reinigende  Licht  Iri^gt  and  U 
damit  die  ganae  Welt  erfällt.  Seine  Strahlen  tragen  des  Bomb-  U 
gott  empor  oder  die  sieben  rothen  Pferde,  welche  er  totibmi 
Wagen  spannt.  An  ihn  ist  der  Hymnus  gerichtet,  der  fon  d» 
der  heiligste  ist  nnd  nach  dem  Namen  des  Versmaaaea  Glgidrt  g^ 
nannt  wird.^  So  ist  auch  in  Griechenland  der  Sonnengott  fw 
unendlich  höherer  Bedeutung  als  die  Mondgöttin ;  hatte  dwselbedfdi 
schon  frühzeitig  Tempel  und  göttL  Verehrung  in  Hellas ,  wie  rieh 
denn  sein  Dienst  auch  später  noch  an  vielen  Orten  findet,  s.  E  in 
£lis,  Apollonia,  Uermione,  Korinth,  beiArgos,  in  Trözen,  Mcgilo- 
polis,  Kalauria,  auf  Tänaron,  in  Athen  und  namentlieh  in  BbodH) 
wo  sein  Dienst  besonders  blühte.  Vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.3j)(^ 

325.  ItXeyov^,  o  und  37,   Stedt  in  Sicilien  an  dem  gMdtt- 
migen  Flusse,  Colonie  der  Megarer;  ausser  dem  Flusse  in  SieStf 
beissen  so  noch  Flüsse  bei  Ephesos  und  in  Elis  und  ein  vierter  n     f 
Achiga.     Der  Name  JS^-Xivovg   soll   von   aiXIvov^    Eppich,  komasi   \\i 
und  reich  an  Eppich  {atXivosiq)  bedeuten.  Das  Wort  oiklvow  steht 
wohl  für  aiXiyvov,  atkixyov,  von  rra  +  FeXix  in  skil^,  iXiaaWi  ^    t  : 
yii'O/uui  f.  yiyyofiat,  Xf^yog,  kayog  für  kcLxvog]   es  gehört  au  Btskj 

II,  314  sqq.,  wo  unser  schlingen  aus  8a  +  hvfi+ Gattoral; flk^ 
dahin  gehört  ksy¥Ov,  ro,  der  (um^schlingende  =  um-ringende,  v*"    ;  V 
gebende)  Hand.   Ob  aber  das  Eppich  als  Schlingkraut  oder  mp^      > 
der  krausen  Blätter  oder  endlich  wegen  seines  Gebrauchs  suKrite- 
zen  bezeichnet  worden^  wage  ich  nicht  zu  entecheiden.   NunkSan^ 
2tkivovq  als  Flussname  „reich  an  Ringeln,  Windungen,  Drehongei) 
Krümmungen^  bedeuten.     Verwandter  Bedeutung   an  aein  und  ü^ 
sa  +  Ffk  bei  Benfeyll,  300  zu  reduciren  scheint  der  FIussDiat      ^ 
Stkkrjtiq;  vgl.  aFskkoi  =  ekho,  stkw,  nkioK 

326.  2ekkoi^  oly  die  Priester  des  Zeus  in  Dodona.  Der  Ki^  j  t 
gehört  viell.  zur  Sanskritwurzel  sur,  svar,  leuchten,  bei  Benfsj^ 
456  sqq.,  wo  aF^k  für  aF^g  in  adk-ac,  aeki}y»j ;  davon  stsoa^ 
nach  Bötticher,  Arica  p.  21,  das  Sanskritwort  süii,  sapiens,  ssctf- 
dos,  eig.  wohl  leuchtend  =  sehend,  einsehend,  einsichtsvoll,  weiie.  ,  v 
Vergl.  das  zu  Benfey  I,  456  oder  zu  II,  195  (wo  ghfi  ans  bnl.  j; 
hvar  =  in  s-var,  s-ur)  gehörige  jonische  Wort  IkXog,  Auge,  ^  m 
das  sehende.     Sonst  könnten  die  Sskkoi  auch  als  splendid!,  iH»*'     t, 


—    201    — 

iSB,  Äyavolj  als  die  Edlen,  Ehrwürdigen,  Erlauchten  bezeichnet  sein ; 
I  diesem  Falle  wäre  eine  formelle  Identität  des  Namens  StXko^ 
lU  den  Namen  l7Ao^  and  C^Xtpf  von  einem  altem)  "EkXoq  mög- 
ch.  Aus  dieser  Identität  dfirften  aber  keine  weitem  Folgerangeo 
I.  B.  dass  die  Seiler  Hellenen  gewesen,  dass  letztere  anfänglich 
m  Dodona  gewohnt)  gezogen  werden.  [Beiläufig  die  Bemerkung, 
•M  ''Ekkfiv  ganz  =  phryg.  ßaXijv,  ßakXfjv  (oben  p.  23  zn  vergl, 
lit  Benf .  II,  294)  sein  und  Wehrer,  Wehrmann  =  Krieger  bedeuten 
tonte.  Vgl  'EXXävfoQ  p.  39  nnd  dazu  p.  164.  168]. 

327.  2tfjiiXfi,  17,  Tochter  des  Kadmos  [zu  KuS-fju^q^  Fm-sch. 
85  sqq.  vgl  noch  onser  S-choss  »  Spross,  das  was  in  die  Höhe 
shieest,  und  dazu  oben  p.  164. 190;  da  hn,  /v,  hva  bei  Benf.  n,  194 
ae  dhu^  dhva  ib.  II,  271  sqq.,  ^vi,  (ya  n,  164  sqq.  aber  aus  kri, 
va  und  dies  aus  hvi,  hva  —  vgl.  ib.  II,  63,  wo  kvan  aus  hvan  — , 
D  wird  durch  obigen  Vergleich  unsere  firüher  vorgetragene  Ety- 
Mdogie  des  Namens  KdS/uog  nicht  nmgestossen],  Mutter  des  Dio* 
jsos  vom  Zeus,  ist  ein  Name,  dessen  sichere  Deutung  bisher  nicht 
eUngen  wollte.  Man  kann  an  ^ccA  in  juaXsTvj  wachsen  (ib.  I,  91, 
!,  339)  «  i^X  in  /LiiXXa^^  =s  ^p,  fio^  in  /tiHQolS,  /ÄOQTig  (B^irrf- 
o^Ti^)  denken,  verw.  mit  unserm  wallen,  aufwallen,  aufschwellen, 
nfqiMien;  zu  Grande  liegt  eine  Wurzel  hva-r,  hva-l,  eine  Fort- 
atenf  von  (d)hu,  (d)hva  bei  Benfey  II,  271  sqq.  (vgl  II,  274, 
ro  dbmä,  dazu  oben  p.  161 — 2),  deren  unverstümmelte  Urform  in 
r.  ^cU-og,  &uXX(aj  ^aXtQog  (quillend)  erhalten  ist  So  erklären 
eh  näXXa^j  pnllus,  ndQ&pj,  noQd-dvog,  noQng,  ferner  HQrjVy  xogog, 
iXwQ  neben  den  genannten  mit  /<  anlautenden  Wörtern.  Ist  die 
lüammenstellung  von  JSt^/nsXij  mit  f^iX-Xii^  richtig,  so  wäre  Se- 
ide ein  Bild  der  8ch-wellendi>n,  üppig  wachsenden  Natur  imFrüh- 
Dge.  Da  sie  auch  Tbyone  (von  d^vta^  vgl.  &vuig,  Thyiade)  heisst, 
9  Messe  sich  auch  an  fioX^t^g  (auf- wallend ,  heftig),  Mi^f^aXciv, 
^i-fjuxXXijiv  denken.  Auf  eine  ganz  andere  Etymologie  wurde  das 
IToit  (fifzsXog  =  xo/Xlaq  (nach  Apellas  bei  Athenäus  ein  lak.  Wort) 
Aren,  wenn  es  anders  gehörig  verbürgt  wäre;  vgl.  aiaiXogy  eine 
chnecke,  welches  Wort  auch  aiat]Xog  nnd  ai/uiXog  geschrieben 
Ird.  Denn  ai/i^Xog  =s  xo/Xlag  (Sehnecke,  eig.  gedreht,  gewunden) 
ifisste  zweifelsohne  auf  sa  +  /rnX  =«  FiX  bei  Benf.  II,  300  (von 
BOT,  vri,  drehen,  woher  FfX/Luyg,  ver-mis,  Wur-m)  zurückgeführt 
recden.  Die  Semele  aber  würde  als  eine  gekrümmte  =s  geneigte, 
ledrige,  flache,  also  als  eine  Erdgöttin  gefasst  werden  können; 
gl.  Benfey  H,  280.  320  sq.,  dann  284,  wo  unser  hold,  Halde  (von 
var,  hvri,  gekrümmt  «  geneigt  sein,  also  Halde  =  Neige).  Die- 
sibe  Bedeutung  (geneigt,  niedrig  sein)  hat  FaX  (^  /LtaX)  in  tt^- 
''aXjjg  (vgl.  MaXta  in  den  Nachträgen)  ib.  U^  298.  Auch  könnte 
itfidX?j  mit  f/iXag,  xeXaivog  combinirt  werden,  welche  Wörter  zu 
enfey  11,  294  sqq.  (wo  unser  sch-war-z  von  var,  vfi,  drehen  » 
mrlngen,  bedecken,  verhüllen,  aus  hvar,  hval  «s  lat.  oc-culere, 
Blare,   hehlen,  hüllen)  gehören,   also  eine  {^^H'^^^'i)  EvQiontj^ 


—    202     — 

nUkaivff,  Akvßiipii  sein.  VargL  Sokweiiok,  Aadeutangta  p.  109. 
Nach  dieser  Darlegung  der  versohiedeDen  mögHohen  DeutungeB  du 
schwierigen  Namens  (unter  denen  mir  die  letalere  am  meisten  n- 
sagt)  balle  loh  es  für  geralhen,  hinauiufiigen,  daaa  keine  derseft« 
auf  einen  hohem  Grad  von  Zuverlässigkeit  Ansprach  machen  \mL 

327a.  2d(}lg>og ,  ij,  eine  fast  nur  aus  Felsen  bestehende  Ul 
im  aegäischen  Meere  mit  einer  gleichnamigen,  an  dem  AbhnfB 
eines  Felsens  gelegenen  Stadt  (Hofimann  p.  1424  sq.),  acheiat  m 
ihren  scharfen,  spitsen  Felsen  benannt.  Vgl.  unser  Wort  scharf« 
schneidend,  beissend  (itaL  scarpa,  steile  HOhe,  bei  Schweneka.?.), 
mita^QiiftOQ  >=  dyjivd^iov,  Wermuth,  dann  mit  OHugitpo^,  m  S^ 
ein  Gridfel  zum  Einritzen,  lat.  scribo,  gr.  yf^dipu»  und  xS^fo^f^ 
(Benf.  ü^  198),  deren  wecbsehider  Anlaut  (x,  o,  y^  x)  ^^  "^~ 
sprünglicbe  Anlautgruppe  hv  fiihrt.  Vgl  auch  kdnctg,  BaiLII,äi 
und  Klippe  II,  227,  von  altbd.  kliuban,  spalten^  «s  lat  a-ftd^ 
s-culpo,  8-crup-u8,  verw.  mit  unserm  s-charf  und  a^chroff.  Zi  ^ 
rupes  SB  orupes  «>  scrupes  (nach  Benf.  II,  345)  darf  man  vieüeiefai 
den  Namen  der  hochgelegenen  Stadt  'Pvmg  oder 'Pvntu  in  Aehiyt 
vergleichen,  worüber  Curtius,  Peloponnesos  I,  486  sq.,  aaehnt- 
eehen  ist.   Vgl.  d.  Art  Sud^qn]  p.  207. 

327b.  2ijnfuy  i^y  Berg  in  Arkadien  bei  Stymphaloa  mit  den 
Grabhügel  des  Aepytos,  nach  Curtius,  Pelop.  I,  199  sq.  von  üfi' 
(also^Schlangenberg^);  JSt^mug,  ^,  Vorgebirge  «uf  der  sudlichsta 
Spitze  von  Thessalien  ^  in  Magnesia,  von  Eurip.  -^  Sijntdg  /oi^ 
sonst  auch  al  Sfiniddeg  nargai  genannt  In  diesen  Namen  Idob 
die  Grundbedeutung  der  Wurzel  aojij  a^jn  (neigen  =:  biegsam,  w/sicfa, 
sch-wach,  hinfallig,  morsch  machen,  vgl.  ijnfdavog,  fjmog  und  din 
aa&Qog  =  0ang6g  mit  unserm  schwinden,  aus  sa  +  vaty  va-t  bei 
Benf.  II,  323,  von  dhva,  neigen,  geneigt  sein  II,  320,  woher  ioA 
van  II,  52)  gefunden  werden,  worüber  oben  p.  1 — 2.  57.  Spa^t 
Srjniug  können  mit  ainvg,  ainog,  eig.  geneigt  =  abschüssig  («^ 
p.  57)  Zusammengehören  und  jäh,  steil  bedeuten.  VgL  den  Sancn 
2anvatkdv(jjv^  o,  wie  der  Berg  Arachnäon  vor  Inachos  hiess  (BfA' 
mann  p.  1228 — 9)   und  p.  205  sq.  ii^invXog). 

327c.  Sy^iov,  ro,  Vorgebirge  in  Troas  und  eine  Stadt  dabä; 
vgl.  ^lyfjy  /jy  Stadt  in  Troas,  2uyla,  tj,  der  Ort,  wo  später  Atoxtf- 
dria  Troas  lag ;  ausserdem  erwähne  ich  Syyog,  t^,  Stadt  in  Mak^ 
donien  am  singitischen  Meerbusen,  und  2lyQiov^  t6,  nördliches  Vor- 
gebirge der  Insel  Lesbos.  Diese  Namen  können  Ein-  oder  Ausbiegitf 
(vgl.  dyxwv  und  xavd^og,  Winkel,   unser  Kante)  bedeuten  und  ^ 
Grundbegriff  der  Wurzel  aFiy,  schweigen,  enthalten.  Vgl.  Schwesc^ 
D.  W.  s.  V.  schweigen,  wo  altnord.  sveigja,  biegen,  Island,  sreip^ 
krümmen,  altnord.  svig,  Unter-drückung  (drücken  zu  Benf»  II,  2i9 
vgl.  291,  eig.  neigen,  biegen,  vgl.  svig,  Krümmung,  bei  Dietiiebi  | 
Altnord.  Leseb.  p.  279),  schwed.  swiga,  nachgeben;    danach  k«DD  j 
cFty,  schweigen,  entweder  neigen  =  ')  drücken,  pressen,  zusanunen'  : 
pressen,  comprimere  (seil,  labia;  vgl.  ay/u)  und  ahFtyyw,  a^i}"/^'' 


—     203    — 


vo  hvig  «.  hrag  Hl  Uag;  Miug  bei  Benf.  U,  20,  »  dhvig  m 
t)^^i«ttS  ei;,  oeigeu  «^  ^rüekes,  en^en^  zwingen  o»  eiiuwängva, 
Bg,  ÜMt  iD»eben  o^lbst  packen),  oder  aber«  ^)  weichen,  aidaaseti, 
nfbotfeo.  (geneigt»  biegaam^  naobgiebig  sein,  nachgeben^  weichen) 
Bleuten.  Zu  nittelbd.  sweigen,  eioechränken ,  im  Zaume  hftiten, 
leeishwiehtigeB,  sehweigen  maeben  ¥gL  die  Sehweig,  bair.  die  sdiwaig, 
IfK  Viehtk^  'uad  gr.  aijxeq,  eig,  der  emgeengte,  eingeschränkte  Oft. 
J«rwa»dt  ist  der  Inselname  "ike^,  worüber  in  den  Nachträgen. 

.887d.  Stdiddegj  aly  ManM  der  Brumieonymphen  zu  Megara. 
mb  ich  früher  (Forseh.  I,  161)  das  Wort  aU^j  anf  sa  +  Fsd, 
itudileQ  (über  Ft^  vgl.  auch  oben  p.  69.  87  sq.)  aurdckgejfühi't 
#be^  ao  jseiwint  mir  auoh  St^vi^  «af  sa  -k-  (hv)idh,  Id^^  brennen, 
^  Beul*  I,  2Ö9  (vgl.  Forsch.  I,  164  sqq«  182)  zurückzuführen. 

'M&agog,  heU»  rein,  klar,  wo  i&  den  Begriff  heiter  (ygl.  heiss  and 
dM,  Eiter^^nesael,  dazu  Sebwenek  s.  y.  eitel  und  oben  p.  86)  ent- 
lik,  weiterbin  a<^ai,  brennen,  flammen^  lodern,  lat.  aestas  f.  aed- 
mi  das  he£yge  Watten,  Wogei^  Aufbrausen,  das  wallende,  glühende 
Seuer,  dieGluth,  aastoare,  walleB,  brannen,  glühen.  Dazu  vgU  man 
nuiere  Wörter  Born,  Bronn,  Brunaen  mit  inrennen,  brauen  sr:  koch^i^ 
imndta  s  wallen,  yom  Wallen  des  Meeres  (Brennnessel  »  f^ter- 
seaael)^  ftrner  angels.  seath,  schwed.  saud,  mittelbd«  sot,  der  Brun- 
len  (so  genannt  yon  der  wallenden,  kochenden  Bewegung  des 
IvelleiMlen  Wassers)  mit  sieden  >=.  kochen,  angels.  seothan,  woher 
koeh  der  Sod,  Sud,  das  Brennen  im  Halse,  femer  der  Süd,  Süden, 
dg.  wohi  die  brennende,  heisse  Gegend  des  Mittags.  Unser  Wort 
ieden  kann  mit  der  Wurzel  idh,  ath  (at,  ygl.  a-rarivw,  Forsch. 
1^  165)  bei  Benfey  I^  2ö9  sq.  verwandt  und  gleichfalls  mit  Präf. 
PI  eomponirt  sein.  Da  der  Begrifi  blasen  mit  brennen  verwandt 
ii  (vgl.  ;7^'fti,  blasen,  sprühen,  verw.  mit  nQtj&Wy  ttqtj^wv,  a-nlfj- 
fog,  und  lat.  flare  mit  flagrare.,  flackern,  lodern,  brennen^,  so  er- 
rj&h&e  ich  hier  noch  ifjl&og  =s  rfjv&ög^  rf/ev^og,  Geblase,  othv&i^^ 
jQunke,  analog,  Asche  (angels.  blase,  Fackel,  engl,  blaze,  Flamme, 
i!ackel,  to  blaze,  flammen,  glänzen),  zu  vgl.  mit  anXrj&ogy  Benf.  I, 
»60 — 6,  worin  n  aus  hv;  dazu  vgL  ai&oki^,  Brandblase,  aiS-dX?], 
kaehe,  Russ,  ^  äaßoXfj,  uaßolog  Benf.  I,  547,  wo  aßok  a  sa  + 
ival  in  unserm  Qual-m,  mittelhd.  qual-m,  duid*-m  (wo  dhva-l  er- 
Mlten,  =  dhva,  dhu  in  ^«^eg,  hauchen,  blasen  +  r  s  1),  verw.  mit 
iveliaa,  Quelle,  wallen  i^dka&aaf  ^aA^odg^  quillend,  itvfio^&aX^gj 
iFOigen-quellend).  Demnach  können  wir  die  2idyÜfg  als  siedende, 
EOöhende,  wallende,  aufwallende,  quellende  Brunnennymphen  fassen. 
)arf  man  auch  den  maked.  oder  thrak.  Sid-iov^  den  Vater  der  Pal- 
9116  (die  Halbinsel  JlaXXtjvij  hiess  früher  OXsyQa,  vgl.  oben  p.  23), 
lieherziehen?  Vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p.  813. 

328.  Sti^ofigj  0,  zusammengezogen  Stfiovg,  Fluss  in  Troas, 
[gehört  wohl  au  Benfey  I,  289,  wo  die  Sanskritwurzel  si,  binden, 
*ichtig  auf  sa  +  vi  (lat.  vi-eo,  vi  +  d  in  vitta,  Binde,  f.  vidta, 


—    204    — 


«■  Fid  in  Fidvoot,  biegen,  krümmen)  zurückgeführt  wird.  2imh; 
heisst  demnach  ^  reich  an  Windungen,  Krümmungen  ^  (von  eiDn 
Worte  atjuo).  Für  verwandt  halte  ich  das  Wort  cr7/uo^,  g^g>B, 
eingebogen,  worin  die  Länge  des  <  anfflUlt;  doch  liesae  siehoT^ 
auch  für  at/ufiog^  ai6fi6q  von  sa  +  F^  (Id-vom)  nehmen,  für  wekk 
Annahme  der  Eigenname  Sifi/niag  spricht  Uebrigens  ist  die  Wv-    i 


Ol 


t 


sei  vi  aus  vja  =  va  +  ja  und  va  =  hva,  dhva  bei  Bent  II, 
sqq. ;  eine  der  Wurzel  vid  (FiS^voto)  entsprechende  Wund  fa^ 
▼andh  erkenne  ich  in  unserm  Wort  Schwans  (eig.  der  sich  krfis- 
mende) ;  vergL  mand',  vand'  (aus  hvand'  =  lat.  pand-os),  tmX  «^ 
vat',  vat  bei  Benf.  II,  323  (unser  winden,  wenden,  Scb-wiodei) 
und  Hovd'^kog  II,  326  und  dazu  Schwenok  s.  ▼.  Schwios,  Arroer  W 
(su  iSvoü},  wo  FtS  aus  hFti  =  mS)  den  Art  UivSog  obiap.  179.  \ 
Gehören  hieher  die  Ortsnamen  SvSoqj  ^,  Stadt  in  MalLedoiüeii,2Ma,  ^ 
ra,  Stadt  in  Pisidien,  2tvdtj(ra6qy  ri\  Stadt  in  Karlen ,  2irf'a,  iji  t 
Stadt  in  Lykien,  2ld^y  r^,  Stadt  in  Pamphylien,  SiftfXfj,  i;,  8bA  i. 
in  Jonien,  JStSr^v/j,  ij,  Stadt  in  Troas  (über  den  erhaltenen  Ziiek-  ^ 
Uut  vgl.  Forsch.  1, 147)  ?  Vgl.  mand',  vad',  gud'  aus  bvad'  (»tvid  li 
K=  kud  in  unserm  W.  S^-chuts,  verw.  mit  Mütze,  eig.  deckend,  vie  id 
»tvd-üi  mit  Hut)  mit  der  Bedeutung  umgeben  bei  Benf.  II,  323,  It 
woneben  vid,  s-yid,  umgeben  (=  IS^pow^  krummen,  drehen)  bcBtriieB  ^ 
konnte.  In  JSouJijvfjj  7,  Berg  k>ei  Kyme,  könnte  der  Begriff  gebo- 
gen, geneigt  =  abschüssig,  jäh,  declivis  stecken.  i 

329.  Sivdnrjy  ^,  Tochter  des  Asopos  und  der  Metope,  in-  ^ 
nach  die  Stadt  Sinope  in  Paphlas^onien  (an  einem  gleichnamifeB  i^f 
Flusse  gelegen)  benannt  wurde.  Der  Name  gehört  wohl  mit  des  i^ 
vorigen  zusammen^  also  zu  si,  binden  (winden)  bei  Benfey  1, 289,  |  b. 
wo  vielleicht  auch  lat.  sinus,  Biegung,  Rundung,  Krümmung,  Ws-  :X 
düng  anzusetzen  ist ;  doch  kann  sin-us  auch  aus  sa  +  van  11,320  { i^ 
sq.  sein;  vgl.  Schwenck  s.  v.  link.  Von  einem  Worte  aivo^  Wn- 
dung,  stammt  JSiv-wnfj,  „gewunden  aussehend^,  ein  sehr  ptfi0<'^ 
Name  für  eine  Quell-  oder  Flussnympbe.  Vgl.  ^Ivtünog  (7)  (Aia^ 
71  und  lat.  sTnum  (ein  gewundenes,  gerundetes  Trinkgeschirr)  wt 
^ivomrj  und  slnus;  in  Iv-ionog  konnte  ivo  =  i^vn  (iSvou)  sod. 
Gehört  hieher  auch  der  Name  der  Nymphe  2tt^/j,  ^,  Erzieboin  $>, 
des  Pan,  der  daher  JSivofig  heisst?  An  aivog,  Schaden ,  <r^i)0/tf<i 
atvdojLiai  darf  schwerlich  gedacht  werden.  t 

330.  2i(TVQßfj,  7/,  Amazone  in  Ephesos,  von  der  ein  TM  ,  ) 
der  Ephesier  ^lavQßlxai  (nach  Steph.  Byz.  2iavQßa)  hiessen.  Df  t 
Name  ist  offenbar  eine  Reduplicationsform  von  der  Wurzel  W< 
die  unserm  schwirb-eln,  schwurb-eln  (wirb-eln)  entspricht  ^ 
zu  Benfey  11,  309  sq.  gehört,  wo  wahrscheinlich  auch  der  Ib>^ 
des  thrakischen  Sarpedon  (oben  p.  197)  angesetzt  werden  tatt^  t^ 
Dass  eine  der  Amazonen  als  die  schwirbelnde,  wirbelnde  b^ 
zeichnet  wurde,  wird  Niemanden  auffallen,  der  da  weiss,  ^  !  li 
die    Amazonen    urspr.    Bilder    der    stürmischen    Luft    sind ;  nt^  \  ^ 

I 


I 


—    205     — 

Mch.  ly  11.  Eine  ähoKcbe  Redaplicationsform  ist  schon  früher 
cannt  worden  in  dem  Namen 

331.  Savfpog,  o,  Sohn  des  Aeolos  und  der  Enarete,  mythi- 
ler  Herrscher  von  Eorinth.  Doch  ist  es  keineswegs  sicher,  das» 
^av(pog  von  ao(p6g  herzuleiten  und  durch  „tückisch,  verschlagen^ 
erklären  sei,  wie  dies  allgemein  geschieht.  Vielmehr  rouss  den^ 
uiMn  eine  Naturbedentung  beigelegt  werden,  wie  sie  auf  einen 
|ftt  des  Meeres  (Preller  II,  51)  oder  aber  der  Luft  einzig  passC. 
SL  alavßog  =  &vaavogy  Troddel,  Quaste,  belBenfey  1,291,  worin 
ß  n  unserm  schweb-en,  aus  sa  +  vabh  oder  vap,  verw.  mit 
hweifen  (aoßdw)  ib.  I,  342  sq.  Die  an  verstümmelte  Urwurzel,. 
«auf  g>6ßrj  =s  ijoßfj  (tp  SS  hv)  hinleitet,  ist  dhvabh  =  dhu  (ib.  ü,. 

I  sqq.,  275,  wo  dhvag',  eig.  stossen  »  erschüttern,  heftig  be- 
igen, schwingen)  +  bh.  Für  die  Erkenntniss  der  Grundbedeu- 
Dg  derCrwurzel  dhva  lehrreich  sind  (cr)rimra;,  lat.  (s)tundo  neben 
-tnbo,  wanken.  Mit  ooßiw  zusaminengehörig  aber  sind  aißofxai^ 
\ßofUjtt^  eig.  zittern,  beben,  verw.  mit  sch-weben,  wie  binden  mit 
■den,  brechen  mit  Fgfjypvfu.  Den  angeführten  Wörtern  gemäss 
Im  lA  dem  Kamen  JSi-cvfpog  die  Bedeutung  „in  der  Schwebe* 
findUch,  schwebend,  schwankend,  hin  und  her  bewegt,  unstät, 
inilüg%  welche  Bedeutung  sowohl  auf  einen  Luftgott  als  auf  einen 
«ergott  passt.  Was  nun  das  Wort  ao^^o^  anbetrifft ,  so  bedeutet 
0868  hissend,  hauchend,  denkend  (denken,  dünken,  däuchen  verw. 

II  bauchen  und  mit  s-tinken),  weise;  vgl.  ntwrog  (von  nrv  in 
Aii)j  dann  unser  Sch-wef-el  mit  lak.  o/utpa  s  oofnj,  lat.  vap-op, 
n-rog^  Dampf,  welche  Wörter  sämmtiich  auf  eine  Urwurzel  dhvap 
rap  «■  xan)  =  &vn,  rvg)  in  Tvg)a»  zu  reduciren  sind,  die  aus 
Mj  ^'-01,  stossen  =  ausstossen,  blasen,  tönen  bei  Benf.  n,  271 
p|i  275  sq.,  +  p  entsprang. 

331a.  Sltpcuj  atf  dor.  Tiq)ai  (vgl.  xvQladsv  =  av^i^eir,  rijUa 
füfjkid),  nach  Hofimann,  Griechld.  u.  d.  Gr.  p.  551  auch  2i(p7jf 
M  in  der  Tiefe  einer  Bucht  gelegene  Hafenstadt  in  Böotien,  könnte 
■imt  aiTtvg,  rnnva,  amvrjf  ißrj,  iß^jvog,  xtßwrog  zu  Benfey  IT,  324 
.'  gehören  und  von  einer  Wurzelform  hvip  =s  hvap  in  xd/Lmrof 
unmen;  die  Bedeutung  wäre  Eingebogenes,  Becken,  Bucht.  Eben- 
hin gehören  und  zwar  zu  (h)vip  (vgl.  vi  bei  Benfey  I,  285  aus 
ri,  va-p,  weben,  aus  hva-p  =s  ku-p  in  kup-inda,  Weber,  kup- 
%j  Netz  II,  322)  altnord.  svipa,  winden,  sveipr,  Windel,  Schweiz, 
ifawellen,  kehren ,  vgl.  xogog  bei  Benfey  II,  295  (von  hvar,  wo 
RA-r  s=  hva-p,  hvi-p),  althd.  wifan,  winden,  goth.  va'ips,  vipja, 
rans,  Krone,  femer  unser  Wort  Weib,  eig.  geneigt,  biegsam  «= 
Bft^  nachgiebig,  schwach,  verw.  mit  weich,  weichen  «=  nachgeben, 
lassen  (gr.  rjuiog,  ijneiavogj  unakog  verw.  mit  ycd/Linrotj  wo  xan 
hFan)^  holländ.  weifelen,  wanken,  wackeln,  lat.  vacillo,  verw. 
It  vaco,  vacuus,  wo  der  Begriff  sich  neigen,  biegen  =  biegsam, 
lehgiebig^  weich  sein,  weichen  «  al>las8en,  abndimen;  vgl.  ivam 
li  Benf.  II,  52«  von  van  aus  dhvan  II,  320  (hvan  wohl  in  tiBih4g^ 


—    208    — 

Fdütiick;  mil  teheren  gehört  insamineii  icbar-f,  worüber  der  to- 
rige  Art.  lu  vgl.,  femer  Beharren  =  kraUen,  ritzen»  auf-reissen, 
wosn  man  althd.  acero,  mittelhd.  scher  (der  scharrende,  kratzende, 
aufwühlende,  grabende  Maulwurf),  gfiech.  /oTQog  (Benf.  II,  199,  w» 
/og  :  8-charren  wie  /id  in  /iCof  :  s-cheissen,  /v  in  x^io,  giesaa: 
s-chiesaen,  s-chütten)  und  lat.  verres  (von  verro»  scharren)  vergleidiCL 
Zu  /g/iunTot,  althd.  hrimfan,  hruf  ib.  II,  198 — 9  vergl.  S-cboi^ 
schrappen,  schrubben,  schröpfen  s  ritien  n.  s.  w.  Ich  erwähne  hin 
noch  2^TTig,  9J,  Berggegend  an  der  Gränze  .  von  LakonicD  md 
Arkadien,  Gebiet  von  JSxTgog,  ^^  Ort  in  Parrhasia,  woher  der  üame 
der  SteigtTUiy  ot.  Dunkel  und  von  den  vorhergehenden  NaoM  woU 
ganz  zu  trennen  sind  folgende:  2e/pog,  6,  Heros  in  Saiwrff,  der 
der  Athene  einen  Tempel  erbaute ;  JSxtgag,  i^,  Beiname  da  Adwne; 
2tuga^  ra,  ^s  2)cigo(pogia,  Fest  der  Athene  Skhras,  an  wddN»  ^ 
Priester  einen  weissen  Sonnenschirm  (axuMfioy  Xivxov,  o  XijfSf» 
aydgov)  von  der  Burg  nach  dem  Tempel  der  Athene  trogen.  DiM« 
mahnt  an  unser  Wort  schier,  gr.  9ug,  xgtj  leuchten,  worüber  obes 
p.  91.  96  (x^i,  leuchten,  ist  xs  gfi  bei  Benf.  11,  124,  aus  hvSs» 
ghn  11,  195,  «  fi  bei  Brockhaus,  Gloss.  z.  V.  S.  p.  390.389,» 
ar,  ere  in  ärja,  areta^  ereta  ib^  p.  337.  343.  350).  Vgl.  auch  ao^ 
oZvog,  weisser,  bhinker,  hellgelber  Wein  und  axigogj  axtQng,md^ 
atuTgog,  6,  Gyps,  axi^gag,  //,  yrj,  eine  weisse  Erdart,  wieGyps.— 
Da  wir  axvgoa»  s=  axi^üt^  axkijgöat,  nxvgog  s  axi^gog^  axi^gdiiis, 
steinig,  felsig  (Eustath.)  finden,  so  erwähne  ich  hier  noch  den  NanNi 
der  felsigen  und  unfruchtbaren  Insel  Sxvgog,  rj,  eine  der  Sporaden.- 
In  2xvgag,  o,  Fluss  in  Lakonien,  Sxvgogj  o,  Nehenfluss  des  AI- 
pheios,  liegt  wohl  dieselbe  Wurzel  zu  Grunde  wie  bei  tntv^Q^i 
axvg&äXiog,  Jüngling,  axaigia,  axtgrwa^  xogog  (oben  p,  94),  Kv^ 
KovguXiog  (oben  p,  100  sq.),  worin  xag^  xvg  ans  hFag  (ßhtu^^ 
d'og^vvfA.i  oben  p.  63 — 4)  =  naq^  nvg  in  niy^og&ogj  nagd-if,  JOf 
&dvog,  anvgd-l^w  :  springen  Ist  mit  spriessen  und  gr.  anigjm''^ 
xgiyw  (Benf.  ü,  279  sq.  :  dhvar  +  Gutt.)  verwandt,  woher  tkV^^ 
zgi/yog^  rgi/  in  &gf^,  aufspringend  =  aufschiessend,  Schoss,  Spon, 
Trieb,  Drang.  Der  Ort  ^igraiviov  in  Arkadien  könnte  als  der  ber- 
vorspringende  =  erhaben^  hoch  gelegene  bezeichnet  sein. 

333.  2xi(pgog,  o,  Sohn  des  Tegeates  und  der  Mära,  Bndv 
des  yist/LiOJv,  dem  zu  Ehren  zu  Tegea  ein  Trauerfest  begangen  wnide. 
Dieser  Skephros  scheint  ein  dem  Lines  und  Hyakinthos  verwaiiito> 
Wesen,  wie  dies  schon  früher  vermuthet  wurde.  VgL  PreUerI,l6$ 
sq.  310.  163  und  dazu  xanvgog,  trocken,  dürr,  hitzigr,  brenitfrf  | 
hell,  viell.  von  gva-  bei  Benf.  n,  168  sq.,  wo  ich  früher  den  Namen I^r 
g)6vg  (sammt  '^av&og ,  *^ov&6g ;  vgl.  auch  axeS-gdg  =  kaf^ngdg  ^ 
Jacobitz  &  Seiler  s.  v.)  angesetzt  habe.  Sonst  liesse  sich  2xi(f^ 
auch  für  2xigq)Qog  nehmen  und  zu  Benfey  II,  177  sq.  stellen,  ^ 
xägtpoPj  dörren.  Der  initiale  Zischlaut  ist  jedenfalls  das  Präfix  »• 
Mit  dem  Namen  2xiq)Qog  bedeutungsverwandt  wäre  dann  'Ydxtr^  \ 
nach  Forsch.  I,  191  sq.  wohl  ^ FaxtvS^ogf  von  einer  Wurzel/«^ 


—    209    — 

Vay^  brennen^  gKiheD,  leuchten ;  ygl.  q^fyyo^  (<P  ■»  bb  bei  Benf.  11, 
103  aus  hv  wie  bh  in  bhug',  bhag'  IT,  20),  avyjj  und  Beufey  II, 
333,  wo  Qsh,  uksh  (lat  uro  f.  uso,  evto)  auf'vaksh^  vag'  +  s  zu- 
riickzafUhren.     Die  Hyazinthe  ist  als  die  verbrannte,  versengte  = 
donkelrothe  Blume  bezeichnet  worden,  Hyakinthos  aber  als  der  in  der 
Sommergluth  verdorrende,  absterbende  Naturgott.   Ganz  anders  über 
Skephros  Curtiu^^  Peloponn.  I,  253.  271.     Vgl.  auch  Eckermann, 
Lehrb.  d.  Myth.  I,  260,  der  den  Skephros  wie  den  Linos,  Jalemos, 
I#i^«rae8  u.  8.  w.  üasst,   also  als  einen  Repräsentanten  des  Klage- 
g^sanges  ansieht    Diese  Ansicht  ist  vielleicht  die  richtige;  wenig- 
atea»  kann  sie  etymologisch  sehr  gut  gestützt  werden.     Vgl.  unser 
Wort  Schufnt,  Schubut,  eine  Art  Eulen,  der  Uhu^  ehemals  Schofut, 
woiohea  Wort   Schwenck   sehr   richtig   auf  einen   Stamm    schuhen 
(aehufen),  heulen,  reducirt,  der  ans  sa  +  kva-p,  hva-p  (Benf.  n, 
61«  öSy  wo  kva-n  :  hva-n)  entsprang.  Davon  stammen  unser  Wort 
Hiei  (Bief-borii),  goth.  hiufan,  weinen,  angels.  heofan,  heofian,  'weh- 
klagen^, beafian,   trauern,   heaf,  Trauer,  heaf-sang,   Rlagegesang, 
liteofim,  klagen,  heofe,  das  Klagen,  engl,  hoop^  schreien,  zurufen, 
Iranaös«  houpper,  schreien  (engl,  whoop,  das  Jagdgeschrei),  weiter- 
hin goth«  vöpjan,  schreien,  unser  Wort  Wuf,  der  Ruf,  schwed.  uf, 
oberd.  anfle,  der  Schufut.   Für  hieher  gehörig  halte  ich  unser  Wort 
Schimpf  (vgl.  Hohn,  /Xevrj  bei  Benf.  11, 13ö ;  in  Hohn,  althd.  h6h, 
lat,  oad>-innus  steckt  kakh  aus  hva-kh  »b  hva-p)  und  gr.  nxcinro)] 
muajf/j  eine  Eulenart,  könnte  ganz  =  Schuf-ut,  Schof-ut  sein.  Auch 
unser  schelten  bedeutet  eig.  schallen,  hallen,  gellen,  bellen,  rufen. 
Doch    ist  für    die  Erklärung    von  axionTca  auch  axfanatog,  Zwerg, 
yerw.  mit  unserm  schief,  zu  beachten ;  vgl.  Schwenck  s.  vv.  Mops 
nnd    nrapfen,    welche  Wörter  sich   zu   a-^cinTM  verhalten  können 
wia/i^Aa^,  (4.6qov  zu  xoQog,  xfXatvog  oder  wie  fxifjKpofiou  zu  s-ch im- 
pften.    Sieher  hieher  gehören  lat  bubo  f.  favabo,  verw.  mit  ßo/ußog, 
ßOjßißioPj  yi^yyunoQj  äovnoq^  x(T)v7ro5,  x6(jn)7TOg,  (Kofißrj  oben  p. 
'  9ä)i  KenQivq  (Herold,  worüber  in  den  Nachträgen).  —  Der  Bru- 
dar  des  Skephros,  Asif^iv,  den  die  hier  mit  ApoUon,  als  Lichtgott, 
Ferbundene  Artemis  tödtete,   weshalb   die   Priesterin   der  Artemis 
später  einen,  der  den  Leimon  repräsentirte,  verfolgte  (Jacobi,  H.  d* 
M.  p.  814),  ^fi^cJy  oder  der  Fliessende  entspricht  wohl  dem  verfolg- 
ten shmtpoc,  bei  Eckerraann  II,  30.     Uebrigens   scheint   die   gewiss 
pnlte  tegeatische  Mjthe  vom  Skephros  und  Leimon  in  der  Erzählung 
deaPansanias  entstellt  zu  sein.  Vgl  auch  unser  üiessen  mit  fliehen  u.8.w. 
334  2iKvkXa,  17,  ep.  SxvXkrjj  das  bekannte  fabelhafte  Cnge- 
heniBT,  kann  mit  axakrjvog^  anoXiog,  xvkXog  bei  Benfey  II,  289.  363 
in   Verbindung  gebracht  werden;   die  Skylla  wäre  so  als  ein  ge- 
drehtes, gekrümmtes  Wesen,  als  ein  Ungethüm  bezeichnet.     Vergl. 
ncif^nogj  Kdf^nrj^  Ki^ßfQog  (ib.  II,  312),  nikwQ  ib.  II,  293,  ßf\~ 
jLspo  ib.  II,  304  u.  aa.  Wörter,  worin  der  Begriff  krumm,  gedreht 
Bum  Begriff  ungeheuer  wird.  Richtiger  verbindet  man  indess  SwkXa 
mit  Q-^XXw  a  vello,  raufen,  reissen,  zerreissen,  aus  sa  +  xvX, 

14 


.»iv.  •  • 


—     21U     — 

kFak  =  s-pol-iuiu,  verw.  mit  uak  in  a^ndkliff  s=  Terro,  schanen. 
kehren,  ib.  U,  21);')  (von  iivri,  bvar,  =«  ^^ou-oq,  car-po).  Von  Wup. 
zeln  mit  dem  Be^ritf  reissen  ireheii  dann  Wörter  slvlb,  die  stechende, 
spitze,   scharfe  Wesen  oder  Gegenstände  bezeichnen.      Vgl.  Benfcr 
li,   K).  22i),  dann  227,    wo  unser  Wort  KHppe  mit  lat.  s-crop« 
coinbinirt  ^ird;  dazu  (upo  man  unser  s-char-f  s^  cr-xo^-Tr-for  (liL 
car-p-o,  s-cal-p-o,  **-cul-p-o) ,  ferner  s-chcercn.  xfrofo,  S-cheef«, 
scharren    (^oben  p.  2o7.  wo  über  ^xtfnior).     Demnach    dürfen  wir 
die  2^vkku  als  ein  liild  frefährlieher  Meereaklippen   oder  Felsen  im 
Meere  bi^trachten;  v^rl.  dazu  i^reüer  I.  3^<4.  Mit  dem  Namen  Skrila 
verwandt  und  gleichtalla  Klippe,  felsicliter  Berir  zu   bedeuten  scbeint 
2ieoAÄi^.  Kf,  ein  felsichtes  Gebirf^e  zwischen  Elia  und  Arkadien.  Vgl 
noch  oxfruo^  =3  axoAoi^',  spitzer  Körper,  bes.  öpitzpfahl.,  inchDoni, 
Spitze  und  daza  ^tUkof;,  ö,  ein  rauher  Ort  in  Boötien.  ZaScvUa 
gehört  2ixr/.Äafoy,  ro,   ')  Vorgebirge  in  Argclis«    ^)  Felsen  in  der 
sicilischen  Meerenge.     Zu  axogn^iov,  scharf,   schroff  passt  foraell 
^oQoßaq,  Berg  an  der  Gränze  Bithyniens;  vgl.   noch  Forsch.  1,91. 
33:').  JSufjvoc,  6,  Flnss  in  Lakonien,    könnte  als  der  tönende 
=  lärmende,  rauschende  bezeichnet  sein,  von  der  Wurzel  svan  (töBCD) 
Tgl.  Fott,  £t.  Forsch.  I,  25ä)  aus  (sa+)  van,  tönen,  bei  Benfey 
I,  33Ö,  aus  hvan,   dhvan  II,  63.  275.     Verwandt    scheint  unser 
Won  Sch-wan  (der  singende,  ib.  II,  63).   Eine  Reduplicationefom 
steckt  vielleicht  im  Flussnamen  lauifvoc  (ob  für  2:t^fTf€i^v6c'i)]  ^ 
auch  den  Art.  U^uittioadoc^  wo  über  ^'lauttooc  lür  3'-rr/uaoo^.    Dw 
Wort  Cjufji'og,  ro'.  der  Bienenschwarm,  könnte  ebenfalls  tönend- 
lärmend,   sununend  bedeuten:    vgL  ib.  I.  461,   wo  vgov  von  srn, 
tönen  (schwirren),  svar  =  svan  hergeleitet  wird :  svar  =  smar  er- 
scheint in  a/tiOQayfj^  ouaoaydoty  ^uiinay'ncn  ein  lärmender  DSmon 
336.  2oAiiii\n6c,  o,  Berg  bei  Ephesos^  kann   als  der  gew6fttr> 
gerundete,  gekrümmte  Bersff  oder  als  Wirbel,  Spitze  bezeichnet  ten. 
Vgl.  xokioi-oc  (von  hvar,  hvfi )  bei  Bentey  II,  2S6  sq.  (geneigt?  «Af 
stossend,  aulstossend.  aufspringend V  vgl.  Kvkkrvfj  p.  O^ilc'^^  vdbmVi, 
Hügel,   ib.  II,  2m  (ob  2^kiw^aoc  für  ^Fnkmxjoc),  femer  oäuqc. 
runder  Stein.  anAoc,  runde  Scheibe,  ib.  II,  lUA,  von  sa  -f-  var,  vn; 
ferner  i,zu  Beuf.  II.  2m?)  lat.  collis.  schwed.  hol  =  holm .  HoIa 
HügcK  verw.  mit  hold.  Halde  =  Berif-neige.    Hieher  gehörig  niri 
acht  griechisch  scheint  der  Name  der  kyprischen  Stadt  26kot  \fit' 
wohl  coUes,  Uügelstadt.  da  sie  aof  einem  Hü^ el  lagr  und  von  Hü- 
geln umgeben  war:  vgl.  Hotfmami.  Grchld.  n.  d.  Gr.  p.  1286 sqA 
Ich  erwähne  noch  als  vielltMcht  hieherge hörig  ^akufziy/^^  ij,  =  I»' 
ftitirtoy,  JSnifui'i-ior,  ro,  Vorgebirge  Kreta  s,  femer  ^tikuoc  n.  s.  *•; 
worüber  oben  p.  147:  vgl.  rzoo-ukrc  =  proclivis  bei  Benf.  11.  ^9^ 
Dagegen  möchte  der  Name  der  hkischen  2okvuoty  die  nach  Strabo 
die  höchsten  Spitzen  des  Tauros  in  Lykien  und  Pisidien  bewohntce 
(ein  Berj;  über  Termeros   in  Pisidien   heisst  ^ökiuoc)  ebenso  go^ 
und  vielleicht  besser  zu  Benfey  II.  174  sq.  (wo  cello.  xdkk(a,  daH 
culmen.  columen,  columna,  culmus,  x<c4.aiio^^'  gestellt  als  anf  sa  4- 


—    211     — 

Yar,  vri  (mit  Erhaltung  des  s,  die  in  kleinasfat.  Dialekten  eben  so 
wie  im  Griechischen  vorkommt;  vgl.  Forsch.  I,  146 — 7)  zurück^ 
geführt  werden.  Uebrigens  ist  9ri  bei  Benf.  11^  174  aus  kri,  kfi, 
hvri,  dhva-r  II,  271  sqq.  (oben  p.  64). 

336a.  2okvytog,  i,  Gebirgshöhe  bei  Korinth  (Hoffmann  p.  425. 
773)9  auch  ^Ai/^f/o^;  dazu  JSokvyeia,  Ort  an  dieser  Höhe  (ib.  p. 
799).  Vgl.  Schwenck  s.  v.  schel  =  schief  (gr.  Ikkog  für  hFiX-Xoq 
SS3  a^lkXoq)^  wo  ausser  engl,  shelving,  abhängig,  skeyl,    auf  eine 
Seite  lehnen  (zu  Benf.  H,  282,  wo  Hal-de,  hol-d,  Hol-m,  col-lis) 
althcL  scelah^   scileh,    sceleh,    raittelhd.  schelch^    schilch,  schwed. 
Akaelg,  bair.  schelch^  schelh,  schief;  dazu  nehme  man  ausser  Ai;/o^, 
biegsamer  Zweig,  kv/ii^fa,  biegen,  krümmen,  drehen,  winden,  noch 
8«D8krit  rug-na,  gekrümmt,  lat.  yalg-us,  verg-o,  virga,  ^oAxog  ■■ 
kFohtog  (schielend)  u.  s.  w.  bei  Benfey  II,  314  sqq.  2oXvymq  kann 
für  SFoXvytog  aus  sa  +  FoXvy,  hFokvy  stehen  und  schel,  schief 
sa  d>bängig,  Abhang,  Hügel  bedeuten.     Ich  yerweise  auf  den  Art. 
SoXfuaaogy   wo   der  frohere  Name  der  kypr.  Stadt  26Xoi  {AcnstOj 
-von  ainvgj  geneigt,  vgl.  die  Artt.  T^^ttj;,  Ti(pvg)  hinzuzufügen  ist. 
Vgl.  noch  unser  schlicht,  gerade,  eben,  einfach,  eig.  geneigt  =3  nie- 
drig, eb(Bn,  flach  (vgl.  eben.  Ebene,  mit  Abend  und  £bbe),  daher 
In  finBerm  schlecht  der  Begriff  niedrig  s  gering  zum  herrschenden 
werden  konnte;   verw.  ist  gr.  iXa;tvg  =  unserm  leg,  lege,  niedrig 
(wie  iffv&Qog  =  roth),  worüber  Schwenck  s.  v.  zu  vgl.,  weiterhin 
Äacb  (wo  p  aus  hv  wie  in  lat  planus  f.  plac-nus) ;  ob  auch  oA//o^  ? 
337.  2ovviovy  ro^  das  südliche  Vorgebirge  von  Attika,  gehört 
möglicher  Weise  zusammen  mit  aov/uai,    aoo/uai,   aetSo/Ltai,   &fv(o, 
welohe  Wörter  auf  eine  Wurzel  su,  sva  aus  sa  +  va  =  vä,  we- 
hen (eig.  stossen  =  ausstossen,  blasen)  bei  Benfey  I,  262  zurück- 
snfilbren  sind;    vä  ist  aus  dhvä  =  dhva,  dhu,  Sv~tßt,  wie  mä  in 
a^^^vi]  ans  dhmä  ib.  II,  274.     Das  Vorgebirge  2ovvtov  könnte 
AI»  das  stürmische  bezeichnet  sein.    Wenn  man  aber  bedenkt,  dass 
'  TOD  der  Wurzel  dhu,   woher  ^v-cn  und  &hM  (d-tFo}}^  auch  d-oog 
(etosaend  =  ^)  schnell,  ^)  spitz),  spitz,  stammt,  woran  Benfey  II, 
274   nicht  zweifeln   durfte,  so  ist  es  keineswegs  unmöglich,  dass 
Sovvtov   als   das   stossende  =s  aufstossende ,  aufspringende,   spitze 
Vorgebirge  bezeichnet  worden.  Vgl.  aoog,  aovg,  heftige,  stürmische 
Bewegung,    bes.  in  die  Höhe  (opp.  ponfj)^  und  den  lakon.  Namen 
Soogf  Sovg,  entweder  =  Xaoaaoog  ('Ijmoaoa^  vgl.  Aaod-oog),  oder 
einliiieha?:  dvog.    Als  letzte  Möglichkeit  der  Erklärung  des  Namens 
Sawiüf»  erscheint  eine  Verbindung  desselben  mit  der  Wurzel  (dh)van 
bei  Benfey  H,  320.  Dorthin  gehören  gr.  yß(]iv  (/ov  =  hvan,  ge^ 
jieigte  =a  niedrige  Erde),  yiovogf  ywviay  Winkel,  Ecke  (anders,  aber 
ialscb,  Benf.  II,  19),  ßovvog,  Hügel,  Anhöhe,  eig.  Neige  (vgl.  gael. 
A09  Abhang  ib.  11,321)»  femer  ywr},  ?/,  das  Weib   (eig.  geneigt, 
gebogen,    biegsam,  weich,  mild^  sanft,  schwach;   vgl.  unser  Wort 
'Weib  mit  rjmog  für  Frjmog,  wo  F^jn,  Fan  ^hFan  in  xd/unzM  ib.II,  324, 
^nd  alB  Gegensatz  dazu  lat«  vir,  vir-tus  von  Fag  r^oQin  aQw,  dgoQlaxWj 


—    202     — 

nukaivif,  Kkfjfupti  mId.  Vergl.  Schwenck,  Andeutangw  jn  1111; 
Nach  dieser  Darlegung  der  verschiedenen  möglichen  DeutOAga  ^ 
schwierigen  Namens  (unter  denen  mir  die  letitera  am  meii^^M 
sagt)  halte  ich  es  für  gerathen,  hiniiuufiigen,  dass  keine  deoatof 
auf  einen  hohem  Grad  von  Zuverlässiglceit  Ansprach  mselMD  hi 

327a.  2i(nipogj  ij,  eine  fast  nur  aus  Felsen  beet^mki^m 
im  aegäischen  Meere   mit   einer  gleichnamigen,    an  demAbkfhi; 

kn 
3. 

ri! 


eines  Felsens  gelegenen  Stadt  (Hofimann  p.  1424  sq.),  mM' 
ihren  scharfen,  spitzen  Felsen  benannt.  Vgl.  unser  Wortick^' 
schneidend,  beissend  (itaL  scarpa,  steile  Höhe,  bei  ScbweoBiAM 
vßdtaiaüfpag  e=  äy/iy&ioy,  Wermuth,  dann  mit  aKäQi(pa;,i^ 
ein  Griffel  zum  Einritzen,  lat.  scribo,  gr.  y^äiput  und  jf^ 
(Benf.  U,  198),  deren  wechselnder  Anlaut  (x,  c,  y,  x)  ^^^Ti  -u 
sprüngliche  AnLautgruppe  hv  fährt.  Vgl  auch  ktnaq,  ^Jl  U 
und  Klippe  II,  227,  von  althd.  kliuban,  spalten,  »  ^^\i 
s-culpo,  s-crup-us,  verw.  mit  unserm  8*charf  und  s-cbto^j^ 
rupes  a:  crupes  s  scrupes  (nach  Benf.  II,  345)  darf  0^^.  ju^ 
den  Namen  der  hochgelegenen  QtsLdi'Pvmg  oder  'Pvncß^  ^  ^^ 
vergleichen,  worüber  Curtius,  Peloponnesos  I,  486  ^^^ 
sehen  ist.   Vgl  d.  Art  2HUQg>9j  p.  207.  ^}ß 

327b.  2ijnia,  tj,  Berg  in  Arkadien  bei  Stymph^^^i^ 
Grabhügel  des  Aepytos^  nach  Curtius,  Peiop.  I,  199  ^^^j^ 
(also^Schlangenberg^);  ^^fnuig,  i^,  Vorgebirge  auf  dcp  ^  ^^ni; 
Spitze  von  Thessalien,  in  Magneena,  von  Eurip.  ij  2: 
sonst  auch  al  2^7iiddeg  nirgw.  genannt  In  diesen 
die  Grundbedeutnng  der  Wurzel  aauj  aijn  (neigen  =  bi 
sch-wachy  hinfällig,  morsch  machen,  vgl.  fjntdavog,  ijn 
aa&Qog  =  oungog  mit  unserm  schwinden,  aus  sa 
Benf.  U,  323,  von  dhva,  neigen^  geneigt  sein  II,  320, 
van  II,  52)  gefunden  werden,  worüber  oben  p.  1 — 2. 
2rjniug  können  mit  ainvg,  alnog,  eig.  geneigt  =  absch 
p.  57}  zusammengehören  und  jäh,  steil  bedeuten.  Vgl. 
2anvmXdvwvj  o,  wie  der  Berg  Arachnäon  vor  Inachos 
mann  p.  1228 — 9)  und  p.  205  sq.  i^lnvXog).  ^^  .. 

327c.  ^.yeiov,  t6,  Vorgebirge  in  Troas  und  eine  S^^    . 
vgl.  iVyyy,  /f,  Stadt  in  Troas,  -2ii//«,  ij,  der  Ort,  wo  spät^^. 
dria  Troas  lag ;  ausserdem  erwähne  ich  ^iyyog,  17,  Stadt 
donien  am  singitischen  Meerbusen,  und  SlyQiov,  ro',  ^'^^^^^   j-^ 
gebirge  der  Insel  Lesbos.  Diese  Namen  können  Ein-  oder  kt^^ 
(vgl.  dyxwv  und  xavd^og,  Winkel,   unser  Kante)  bedeuten    ^ 
Grundbegriff  der  Wurzel  aFiy,  schweigen,  enthalten.  Vgl.  Sd^^ 
D.  W.  s.  V.  schweigen,  wo  altnord«  sveigja,  biegen,  isländ.  ^^^ 
krümmen,  altnord.  svig,  Unter-drückung  (drücken  zu  Benf,  A^'^ 
vgl.  291,  eig.  neigen,  biegen,  vgl.  svig,  Krümmung ,  bei  10^ 
Altnord.  Leseb.  p.  279),  schwed.  swiga,  nachgeben;    danach Iobv 
cFiy,  schweigen,  entweder  neigen  =  ')  drücken,  pressen,  zusamflu^ 
pressen,  comprimere  (seil  labia;  vgl.  äy/iJt)  und  ahFiyyo),  cr^iiV 


—    203    — 

ng'  »  h¥4«'  in  hhag;  Mug'  bei  Beof;  U,  20,  »  dbvig  ra 
VW,  eig.  neigen  «?  drädcea,  engen  ^  zwingen  «  einswängea, 
est  maeben  «Ksst  packen),  odei:  abera  ^)  weichen,  ablassen, 
ren  (geneigt«  biegaam^  nachgiebig  sein,  nacbgebepj  weichen) 
ten.  Zu  nittelbd.  aweigan,  eioechränken ,  im  Zaume  halten, 
niehtigen,  schwelgen  ouehen  ¥gL  die  Schweig,  bair.  die  sehwafg, 
ehboC  und  gr.  aipco^,  eig.  cler  eingeengte,  eingeschränkte  Ort. 
ndt  ist  der  laselname  'iko^,  worüber  in  den  Nachträgen. 
87 d.  2tdi46€g,  alj  Name  der  Bmnnennymphen  eu  Megara. 
ch  früher.  (Forach.  I^  161)  das  Wort  aUfij  anf  sa  -h  Fid\ 
n  (über  FiS  vgl.  auch  oben  p.  69.  87  sq.)  aurdckgeftihrt 
ko  sobekit  mir  auch  2t$'viq  aaf  sa  -f*  (hy)idh,  Id-^  brennen, 
»f.  I,  2Ö9  (vgl.  Forsch.  I,  164  sqq.  182)  zurücksofuhren. 
i^i^  3=E  ev(pfO(Fvv9j ,  Idfuvea  =x  tv^qovifa ,  l&ago^  »=  xakog, 
^^  heU,  rein,  klar,  wk)  t&  den  Begriff  heiter  (vgl.  helss  und 
i  ter^i-nesael,  dasn  Sebwenck  s.  y.  eitel  und  oben  p.  88)  ent* 
^^iterbin  aL^to,  brennen,  flammen,  lodern,  lat.  aestas  f.  aed- 
»  heftige  Wallen,  Wogeoi  Aufbrausen,  das  wallende,  glühende 
<3ie  Gluth,  aestiiare,  wallcB,  brennm,  glühen.  Dazu  vgl«  man 
^""örter  Born,  Bronn,  Brunaen  mit  brennen,  brauen  »=  kochen^ 
L  s=  wallen,  vom  Wallen  des  Meeres  (Brennnessel  »  Eiter- 
-lerner  angels.  seath,  scbwed.  saud,  mittelbd«  sot,  der  Brun- 

>  genannt  von  der  waUenden,  kochenden  Bewegung  des 
l<n  Wassers)  mit  sieden  e=.  kochen,  angels,  seothan,  woher 
dv  Sod,  Sud,  das  Brennen  ua  Halse,  femer  der  Süd,  Süden, 
»Vil  die  brennende,  heisse  Gegend  des  Mittags.  Unser  Wort 
Icann  mit  der  Wurzel  idh,  ath  (at,  vgl.  a-ravfvw^  Forsch. 

>  bei  Benfey  I,  259  sq.  verwandt  und  gleichfalls  mit  Präf. 
:)ponirt  sein.  Da  der  Begrifi  blasen  mit  brennen  verwandt 
l.  nQicj,  blasen,  sprühen,  verw.  mit  ngtj&w,  ttqtjöcSvj  a-nkfj- 
Dd  lat.  flare  mit  flagrare.,  flackern,  lodern,  brennen)^,  so  er- 

ich  hier  noch  tf/idvg  «  ywd-oq,  rf/ev^ogy  Geblase,  öniv^rJQ 
I,  anoSog,  Asche  (angels.  blase,  Fackel,  engt  blaze,  Flamme, 
l,  to  blaze,  flammen,  glänzen ),  zu  vgl.  mit  anX  rj^og,  Benf.  I, 
-6,  worin  n  aus  hv;  dazu  vgl.  al&oXi^j  Brandblase,  ai&äXrj, 
I,  Russ,  SS  uaßoXij,  uaßolog  Benf.  I,  547,  wo  aßoX  a  sa  + 
in  unserm  Qual-m,  mittelhd.  qual-m,  dual-ra  (wo  dhva-1  er- 
,  =  dhva,  dhu  in  ^-^og,  hauchen,  blasen  +  r  <=  1)^  verw.  mit 
a,  Quelle,  wallen  (^aAo^aa,  &aA,tQ6g,  quillend,  itvf^tHd^ak^g, 
i-quellend).  Demnach  können  wir  die  2idvUifg  als  siedende, 
nde,  wallende,  aufwallende,  quellende  Brunnennymphen  fassen. 
OMin  auch  den  maked«  oder  thrak.  Sld-wv,  den  Vater  der  Pal- 
die  Halbinsel  IlaXkijvtj  biess  früher  QXsyQa,  vgl.  oben  p.  23), 
'ziehen?  Vgl.  Jacobi^  Handw.  d.  Myth.  p.  813. 
328.  2ifi6€igy  0,  zusammengezogen  Sifiovg,  Flnss  in  Troas, 
t  wohl  «1  BenflBy  I,  289,  wo  die  Sanskritwnrzel  si,  binden^ 
i;  auf  sa  +  vi  (lat  vi-eo,  vi  +■  d  in  vitta,  Binde,  f.  vidta. 


—    204    — 

«-  F%d  in  FtSyou,  biegen,  krümmen)  xarückgefübii  wird.  Im 
helest  demnach  ^  reich  an  Windungen,  Krämmungen  ^  (vob  ejM 
Worte  aifio).  Für  verwandt  halte  ich  das  Wort  &tiu6q,  ffbojßi 
eingebogen,  worin  die  Länge  des  i  aufflUlt;  doch  liesse  sieii^ 
aach  für  mfi/nogy  oiifioq  von  sa  +  Fiß  {lö~v6m)  nehmen,  f9r  wM 
Annahme  der  Eigenname  St/ufilag  spricht  Uebrigens  ist  die  fr 
sei  vi  aus  vja  &=  va  +  ja  und  va  8  hva,  dhva  bei  Bfofl  Vi ' 
sqq.;  eine  der  Wurzel  vid  {Fti^vota)  entsprechende  Wonrf^ 
vandh  erkenne  ich  in  unserm  Wort  Schwans  (eig.  der  vA^ 
mende);  vergL  mand',  vand'  (ans  hvand'  »  lat.  pand>08)t  ^  i 
vat',  vat  bei  Benf.  II,  323  (unser  winden,  wenden,  Sdt^  i 
und  jcoW-vAoc  11,  326  und  dazu  Schwenck  s.  v.  Schw»«*«  ^ 
(zu  idvoio,  wo  Fti  aus  hFiö  =s  md)  den  Art.  IlivSw;  ^^^ 
Gehören  hieher  die  Ortsnamen  ^IfvJoc,  j;,  Stadt  in  Makedot!^^^V|^; 
xa,  Stadt  in  Pisidien,  SipS^aaog,  17;  Stadt  in  EarieD-a^V 
Stadt  in  Lykien,  2i^iJy  17,  Stadt  in  Pamphylien,  Sii^^^'^Jlx 
in  Jonien,  2tS^v/j,  ri,  Stadt  in  Troas  (über  den  ertudi^^^ii 
laut  vgl  Forsch.  1, 147)  ?  Vgl.  mand',  vad',  gud'  aus  h  ^^!!^v 
>=  kud  in  unserm  W.  S-chnts,  verw.  mit  Mütze,  eig.  *^^  > 
xivd-w  mit  Hut)  mit  der  Bedeutung  umgeben  bei  B^^  ^ 
woneben  vid,  s-vid,  umgeben  (s  t^-yoo»,  krummen,  dreh^^^^ 
konnte.  In  Souiijv9j,  i^,  Berg  bei  Kyme,  könnte  der  \^^^ 
gen,  geneigt  =  abschössig,  jäh,  declivis  stecken.  ^^ 

329.  2tvalnpjj  ^,   Tochter  des  Asopos  und  der  Ib^^"^ 
nach   die  Stadt  Sinope    in  Paphlas^onien    (an  einem  gl^  ^ 
Flusse  gelegen)  benannt  wurde.     Der  Name   gehört  wcC^ 
vorigen  zusammen^  also  zu  si,  binden  (winden)  bei   Ber^  '^ 
wo  vielleicht  auch  lat.  sinus,  Biegung,  Rundung,  Krümi::^ 
düng  anzusetzen  ist ;  doch  kann  sin-us  auch  aus  sa  + 

sq.  sein;  vgl.  Schwenck  s.  v.  link.     Von  einem  Worte  • 
düng,  stammt  2iv-(07irjj  „gewunden  aussehend^,  ein  sehr 
Name  für  eine  Quell-  oder  Flussnymphe.  Vgl.  'Iviondg  (^ 
71  und  lat.  sTnum  (ein  gewundenes^  gerundetes  Trinkges* 
-SVoiTi//   und   stnus;    in  'ly-wnog  könnte  ivo  =  iövo    (Wvc^ 
Gehört   hieher   auch   der  Name  der  Nymphe  ^ivorj^  7^,    I^ 
des  Pan,  der  daher  2iv6fig  heisst?     An  aivog,   Schaden, 
ütviofÄoi  darf  schwerlich  gedacht  werden. 

330.  2i(TVQßfj,  ij,  Amazone  in  Ephesos,  von  der  ei^ 
der  Ephesier  ^lavgßlrui  (nach  Steph.  Byz.  2iavQßa)  hiessei^ 
Name  ist  offenbar  eine  Reduplicationsform  von  der  Wurzel 
die  unserm  schwirb-eln,  schwurb-eln  (wirb-eln)  entsprich 
zu  Benfey  II,  309  sq.  gehört,  wo  wahrscheinlich  auch  der 
des  thrakischen  Sarpedon  (oben  p.  197)  angesetzt  werden 
Dass  eine  der  Amazonen  als  die  schwirbelnde,  wirbelnd 
zeichnet  wurde,  wird  Niemanden  auffallen^  der  da  weiss 
die    Amazonen    urspr.    Bilder    der    stürmischen    Luft    sind; 


—    206     — 

.  ly  11.  £ine  ShnHehe  Reduplicationsform  iit  ichon  früher 
t  worden  in  dem  Namen 

31.  2iavg)og,  d,  Sohn  des  Aeoioe  und  der  Enarete,  mythi- 
Berrscher  von  Eorinth.  Doch  ist  es  keineswegs  sicher,  das» 
mg  von  aog>6g  hereuleiten  und  durch  „tückisch,  verschlagen^ 
iären  sei,  wie  dies  allgemein  geschieht.   Vielmehr  muss  dem 

eine  Natnrbedeutung  beigelegt  werden,  wi*e  sie  auf  einen 
»8  Meeres  (Preller  II,  51)  oder  aber  der  Luft  einzig  passt. 
Ttjßog  =  ävüavoq^  Troddel,  Quaste,  bei  Benfey  1,291,  worin 
unserm  schweb-en,  ans  sa  +  vabh  oder  vap,  verw.  mit 
tu  (aoßdfa)  ib.  I,  342  sq.  Die  unverstiimmelte  Urwurzel^ 
qpoßtj  =s  aoß?]  (jp  s  hv)  hinleitet,  ist  dbvabh  =  dhu  (ib.  ü, 
1-,  275,  wo  dhvag',  eig.  stossen  =  erschüttern,  heftig  be- 
schwingen) +  bh.  Für  die  Erkenntniss  der  Grundbedeu- 
r  Urwurzel  dhva  lehrreich  sind  (a)TV7rrai,  lat.  (s)tundo  neben 
"«sanken.  Mit  aoßio)  lusammengehörig  aber  sind  aißofxai^ 
eig.  zittern,  beben,    verw.  mit  sch-weben,  wie  binden  mit 

brechen  mit  Fgfj/pvinu  Den  angeführten  Wörtern  gemäss 
bi  dem  Namen  Sl^avqioq  die  Bedeutung  „in  der  Schwebe* 
h,  schwebend,  schwankend,  hin  und  her  bewegt,  unstät,. 
^^  welche  Bedeutung  sowohl  auf  einen  Luftgott  als  auf  einen 
>^  passt.  Was  nun  das  Wort  owfioq  anbetrifft,  so  bedeutet 
lasend,  hauchend,  denkend  (denken,  dünken,  däucheu  verw. 
^^hen  und  mit  s-tinken),  weise;  vgl.  ntwrog  (von  nw  in 
l«nn  unser  Sch-wef->el  mit  lak.  ofiq>d  =3  oa/uij,  lat*  vap«*0F, 
Dampf,  welche  Wikier  sämmtlich  auf  eine  Urwurzel  dhvap 
^  xan)  =  d^n,  Tvq>  in  rvqw  zu  reduciren  sind,  die  ans 
^^ci>,  stossen  =s  ansstossen,  Masen,  tönen  bei  Benf.  II,  271 
&  sq.,  +  p  entsprang. 

la.  2iipcUf  aif  dor.  Tlg>at  (vgl.  TvglaiBv  =  av^i^fir^  r?]Xla 
oe),  nach  Hoffmann,  Griechld.  u.  d.  Gr.  p.  551  auch  2lg>7jy 

der  Tiefe  einer  Bucht  gelegene  Hafenstadt  in  Böotien,  könnte 
€Tinvg,  mnva,  amvrj^  Ißrj,  tßrjvog,  xißwTog  zu  Benfey  il,  324 
iören  und  von  einer  Wuizelform  hvip  =  hvap  in  xd/Linro) 
)ii;  die  Bedeutung  wäre  Eingebogenes,  Becken,  Bueht.  Eben- 
gehören und  zwar  zu  (h)vip  (vgl.  vi  bei  Benfey  I,  285  aus 
i*p,  weben,  aus  hva-p  =s  kn-p  in  kup-inda,  Weber,  kup- 
)tz  IT,  322)  altnord.  svipa>  winden,  sveipr,  Windel,  Schweiz, 
ien,  kehren,  vgl.  tcogog  bei  Benfey  II,  295  (von  hvar,  wo 
s=  hva-p,  hvi-p),  althd.  wifan,  winden,  goth.  väTps,  vipja» 
,  Krone,  femer  unser  Wort  Weib,  eig.  geneigt,  biegsam  «= 
nachgiebig,  schwach,  verw.  mit  weich,  weichen  «=  nachgeben, 
)n  (gr.  ijmog,  fjmiavogy  unakog  verw.  mit  xa^7rrcr>,  wo  xan 
'an)f  holländ.  weifelen,  wanken,  wackeln,  lat.  vacülo,  verw. 
ico,  vacuus,  wo  der  Begriff  sieh  neigen,  liiegen  =  biegsam, 
ebig,  weich  sein,  weichen  «  ablassen,  abnehmen;  vgl.  tvaoi 
df.  II,  52«  von  van  aus  dhvan  II,  320  (hvan  wohl  in  xsr^ogy 


—    2f»6     — 

aber  lat  vaniis  ans  Tac-noa)  umI  schwed.  iwiga,  nachgcbei,  Mn/^^^pc 

aitnord.  sveifga,  bief^en,  isl.  nveifcia,  krQimneBy  bei  Schwaneki«!*?  |^giii 

sehweigen.  Nach  dieser  Anseiiiaiidersetznnfr  ziehe  ich  hiehei  nfji'lv'^^^  , 

fjuu^TfJKoidut  (Hesych.),  alrpiow,  leerer,  hohler  Körper,  aifriti^ 

xfrofd  (Hesych.),    oupkogy    leer,    hohl    (anch  atnakoc),  aber  ^ 

mangelhaft ;  vi^l.  lat.  niancas  mit  iinserm  sch-wach  (verw.  bü  ^ 

wen-ig,  Bcnf.  II,  52)  und  vaco,  vacuus,  wo  der  Be^n^ff  lidi  lät 

=»  weichen,    nachgeben  in  abiaasen,    abnehmen,  schwinden     (w 

Schwenck  s.  vv.  schwinden,   Schwindel   und    Sehwana;  uMmh^ 

gehört  zu  Bcnf.  II,  820  sqq.,  wo  auch  s-van  II,  52 j  lit^  i^ 

f.  sven-ez  anzusetzen)  modificirt  erscheint.  Die  voll8tändi(j,«uii^ 

TOD  unserm  sch-wach  (lat.  s-aucius)  erscheint  in  xecxo^  (^^^^'^  w 

ijaaoiv,  tjxKrTng,  r^xa^  sachte,  sanft,  leise)  und  paucus,  wo^c^Pf^ 

In   dem    Bcr|rnanien  2i{7rvA,og  scheint  der  GruadbegrifT  de«^  ^^ 

(^b)vip  zu  liegen;  vgl.  cuttv^,  eig.  geneigt,  oben  p.  57; 

der  Name  der  Insel  2Sig)vog,  die  yon  den  Alten  mit  eia 

(xr/^oc,  Henf.  II,  325)  verp^liciien  Tiiirde,  nach  Hoffmann 

332i  JSxu^tavöyog  f  o,  Fluss  in  Troas,  der  in  der  S 

Götter  (d.  h.  der  Griechen,  vgl.  Bötticlier,  Arica,  p.  36 

biess.    ]3enfey  11,  155  denket  an  die  Sanskritwnrzel  ksli 

^aus  sa  +  kam  =  xo/ti-i^i)  und  erklärt  den  Namen  dia 

ner  tragend  =  ernährend.  *^  Darf  man  nach  der  Ana1o;](ie 

(Wahrer,  VVehrer  »  Scliützer)  =  \iXk6ravdQnc  annehmen,  . - 

^xufiavdoftq  dieselbe  Bedeutung  habe  wie  Sdvdvg^  In  ci  *>  ^ÜAinf 

lässt  sich  Ixufi-ai'dong  mit  unserm  Wort  öchim-mer  in  "^rv""Tj 

setzen,  worüber  die  Artl. /^a^ufioo^  und  "O/i.woc  zu  vergt^'^T^    i 

Vgl.  das  homerische  Beiwort  der  Flüsse  d^yvQodlvrjc,  sWcJ^  ^'vS» 

so  hell  und  glänzend  wie  Silber.    Was  die  Endung  -nivd'^^,  ;!r^ 

so  halte  ich  dieselbe  für  bedeutun|;slos  und  suche  darin        ^Jv^ 

so    wenig  als  in  IlTaf-avdgnc ,   Tfjk-ut*d'nog  n^  aa.;    vgL      ^      ' 

Arica,  p.  85.  ^xufiavdtjog  ist  wohl  aus  ^xatiai'o,  zxajuc^^^ 

standen.     Der   sonst  \4nTvuvat  heisscnde  Sohn  des  Hel^  ^'  * 

fxuvdQiog,   könnte    freilich   als  Sohn  des  Stadtscliirmers  E^^^'" 

ein  Wort  ^xun-uveo,  Mann- schützend,  reducirt  werden.  "Vgi.  ■* 

Wort  Scham,  verw.  mit  Schatten,  Schutz^  ferner  mitHem^";»^' 

lieh,  (S-cliam  =  liem-d),  gr.  xo/Li-fj,  com-a,  eig.  Decke,   ^öW 

=  Laub,    Haar  (vgl.  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Laub).     Zu  ** 

stellt  man   gewöhnlich  Himmel  und  fasst  den  Himmel  als  i^^ 

deckenden ;    man   kann  Himmel   aber  auch  mit  lat.  cam-itf  ^ 

niren  (zu  hva  bei  Benf.  If,  320  sqq.,  vgl.  Forsch.  I,  16Q,  ^»  ** 

2xdfiavä{iog  mit  camur  verband)  und  als  den  gekrümmten,  gB^ 

ten  fassen ;  zu  den  bei  Schwenck  s.  v.  Himmel  verzeichneten  Woitv 

angels.  heofon  u.  s.  w.  füge  man  griech.  xvnaoog  =  xvjra^  (* 

xvTTTUQog  ?)     Nicht  so   leicht   könnte  man  Himmel  mit  dei  ^^ 

xafi,  XI fx  (y/fi)  lenchten  comlnniren,   wozu  S-chiromel,  S't\sx0 

gehören ;  denn  dagegen  spricht  die  Bedeutung  Decke  (Bett-fain» 

Thron-himmel).  Schliesslich  bemerke  ich,  dass,  wenn  der  Sohn 


-     207    — 

nlAoittivto^  wirkH^  eine  mythologisefae  Peraon  ist,  In  seinem 
I  eine  Wurzel  cneay  «  <nca^,  leaebten,  tönen  stecken  kann; 
-Bibeln ,  B-cbeinen,  schön,  lat  einis,  verw.  mit  canere,  wie 
mit  KaXiu,  hell  mit  haflen,  s-challen  a.  s,  w.,  weiterbin  mit 
und  mit  rein  für  brei-n  {tc^-vov)  und  dies  mit  KQl'^of, 
en.  Nach  Dionys.  Halik.  hiess  Askanios  eigentlicb  £1;^- 
ob  =  weit-lencbtend  ?  ygl.^  Forsch.  I,  104  sq.).  DerHekto- 
:amandrio8  und  der  Aeneade  Askanios  gründeten  nach  Strabo 
leb  zu  Stcfjipig,  einer  an  den  südwestlichen  Abhängen  des 
t«genen  Stadt  in  Troas,  in  deren  Namen  die  OmndbedentitBg; 
9/nTw  (neigen,  also  Sxij^u;  «=  Berg-neige?  oder  <=  Nieder- 
9  Stiftung?)  enthalten  scheint.  Vgl.  Benf.  II,  182  (nitor), 
JiiniTvS)  und  unser  s-tiften  Fon  dbvap  oben  p.  43.  150. 
*2a.  2xuvdaQla,  ijj  ax^,  Vorgebirge  der  Insel  Eos,  auch 
c^iov ;  dazu  2^dvisia,  17,  Hafenort  an  der  Südküste  der  Insel 
«.  Diese  Namen  können  aus  sa  +  ^tavd  =  xco^  in  xav- 
S  nkel  (Kante,  eig.  jede  Aus-  und  Einbiegung)  bei  Benfey  H, 
K^cirt  werden.  Dortbin  gehört  auch  or-xaJ'  in  a-xa^co,  bin- 
>TgL  ib.  II,  823,  wo  hinken,  verw.  mit  wanken,  winken^ 
23^  (r-x«vJ  in  axav^akov,  Falle,  »  lat.  cad-o,  eig.  sich  nei- 
^L  hval,  wanken,  ib.  II,  280  mit  a-^ukko/itai  und  unserm 
^▼0  pal  =  hval  =  ipak).  Zu  hval  passt  auch  jK&'Aog,  bin- 
wankend,  schwankend  =&  schwank,  schwach,  gebrechlich; 
T<^kij  mit  hvar,  hvri  in  gotb.  hveila,  WeilCj  ib.  II,  280,  wo 
■^ff  sich  neigen  =s  ablassen  (aufhören,  säumen,  ruhen),  und 
^  Art.  2iq>au 
Sb.  2xd(f*prj,  ilj,  die  früher  *BTS(ov6g  (oben  p.  171,  vgl.  auch 

>  Ort  in  Böotien)  genannte  Stadt  in  Böotien,  angeblich  auch 
Cft  Euböa,  könnte  von  ihrer  Lage  auf  einer  Höhe  benannt 
^1.  Hoffmann  p.  588.  1500,  dazu  den  Art.  Sigitpog  («  scharf, 

und  Forsch.  I,  91,  wo  über  oko^Iov  (scharf  =  verwun- 

Ob  so  auch  2xetQg>cta,  1;,  auch  2xäQg)Tjj  lokr.  Ort  unweit 

^pylae   (vgl.  Hoffmann  p.  494)  zu  fassen  ist  ¥     Zu  2xu^(p9j 

le  sich  2xiQ(patj  atj    Ort  in  Phokis^    wenn  nicht  eine  Ver- 

g  dieses  Namens  mit  K/^tpig  oben  p.  91  allzu  nahe  läge.  — 

>  über  2adQ(pyi  Curtius,  Pelop.  I,  271. 

32c.  2xsLQ(av,  0,  aueh  2xigo)Vj  b^anntcrr  yom  Theseus  ge- 
9  Räuber,  der  auf  einem  Felsen  bei  Megara  (at  ^Ketgwvid'fq 
)  hauste.  Der  Name  gehört  wohl  zu-  mtfiQog  =  OTci^g  == 
ig  (vgl.  GKHQOw  =  axt^ooßy  yfOxet^aaa&ai,  OHkfjQfxUraad^ai*^ 
I.),  dürr,  hart,  spröde,  raub,  starr;  vgl.  Hoffknann  p.  723-6 
lie  Beschaffenheit  der  skironischen  Strasse  und  Felsen.  Sonst 
man  auch  an  xnQoig,  x^Qug^  Rrsa,  Spalt,  ;^Qakiog,  aufgeris- 
nQclg,  ein  aus  dem  Meer  hervorragender  Fels,  Meerklippe  oder 
e,  denken,  verw.  mit  xf/(H»,  unserm  s-chereii,  wob^r  Schere, 
e,  ^)  ein  Schneidewerkzeuf  (schwed.  scära,  Siohel),  ^)  eine 
,  nach  Schwenck  eig.  ein  abgerissenes  Stück,  ein  gerisseues 


—    208     — 

FelaitUek;  mit  scheren  gehört  lUMmmen  achar-f,  worüber  derii>np^^ 
riice  Art.  xu  vgl.,  ferner  sdiarren  »  kratsen,  ritzen,  auf-mN^jl^^^ 
wosQ  man  althd.  acero,  miUelbd.  scher  (der  scharrende,  kratmiiP'^' 
aufwühlende,  grabende  Maulwurf),  gfiech« /oripo^  (Benf.  II,  199»ii\>^^ 
}roQ  :  8-charren  wie  /td  in  /tCot  :  s-cheisaen,  /v  in  /iw,  giM 
B-chiesaen^  a-chütten)  und  tat.  verrea  (von  verro,  acharren)  ver^Ak  i^^ 
Zu  xgifiTixw,  althd.  hrimfan,  hruf  ib.  II,  198—9  vergL  8-MlV 
achrappen,  schrubben,  achröpfen  =  ritien  u.  a.  w.  Ich  erpräfanaMi  1^ 
noch  ^iQlTig,  ij,  Berggegend  an  der  Gränze.von  Lakonlciii  l^i 
Arkadien,  Gebiet  Ton  StuQog,  ijy  Ort  in  Parrhaaia,  woher  der  te  I  |i 
der  ^xf(irraf,  oi.  Dankel  und  von  den  vorhergehenden  NamaiiiM  l^ 
ganz  zu  trennen  aind  folgende:  St/gog^  i,  Heros  in  Salani^ll  V^ 
der  Athene  einen  Tempel  erbaute ;  JSxiQcig,  ^,  Beiname  der  Atv\  \k 
Sxiga,  ra,  =>  JSxiQoipdota,  Fest  der  Athene  Skiraa,  an  weldm  ii  \i 
Priester  einen  weissen  Sonnenschirm  (^axuHiov  kivxov,  o  liftt^ 
atuQov)  von  der  Burg  nach  dem  Tempel  der  Athene  tragen.  Itea 
mahnt  an  unser  Wort  schier ,  gr.  tiQ,  xQiy  lenchten,  worfib«  ita 
p.  91.  96  (x()i,  leuchten,  ist  ^  gf i  bei  Benf.  II,  124,  ans  hnia 
ghn  II,  195,  «  ri  bei  Brockhaus,  Gloss.  z.  V.  S.  p.  390.38%« 
ar,  ere  in  ärja,  areta^  ereto  ib^  p.  337.  343.  350).  Vgl.  audi  affk 
olvog^  weisser,  blanker,  hellgelber  Wein  und  axigog^  axTQog,miiK 
axfT^og,  hy  Gyps^  axi^^g,  i^,  yij,  eine  weisse  Erdart,  wieG^fft  — 
Da  wir  axvQOia  =  ax/^^o/,  axXfjQoof,  axvgog  =  axc^^g,  ftÄfüfi 
steinig,  felsig  (Eustath.)  finden,  so  erwähne  ich  hier  noch  d«Ü0* 
der  felsigen  und  unfruchtbaren  Inael  2xv^y  tj,  eine  der  Spmiw-^ 
In  SxvQog,  0,  Fluss  in  Lakonien,  2xvQogj  o,  Nebenfloaa  te  lil- 
pheios,  liegt  wohl  dieselbe  Wurzel  zu  Grunde  wie  bei  <nn!^B& 
axvQ&dktogj  Jüngling,  axaigw,  axtgräfo,  x6(iog  (oben  pl  94),  £^ 
KovQukiog  (oben  p.  100  sq.),  worin  xoq^  xvq  aus  hF^otQ  (tOkft^^ 
d^OQ'-vvfjLi  oben  p.  63 — 4)  =  noQy  nvg  in  n(T)6p&ogj  naQ&rjj  lut 
&dvog,  anvQd-i^w  :  springen  ist  mit  spriessen  und  gr.  anig/i»  ^ 
TQB/w  (Benf.  n,  279  sq.  :  dhvar  -h  Gutt.)  verwandt,  woher  ri^xi^ 
TQi/yoq^  TQix  in  &Qt^,  aufspringend  =  aufschiessendy  Schoss,  SpM 
Trieb,  Drang.  Der  Ort  ^iQvmviov  in  Arkadien  könnte  als  der  \^ 
vorspringende  ~  erhaben,  hoch  gelegene  bezeichnet   sein. 

333.  2xi(pQog,  o,  Sohn  des  Tegeates  und  der  Mära,  Bnriv 
des  AsifÄfiv^  dem  zu  Ehren  zu  Tegea  ein  Trauerfest  begangen  inA 
Dieser  Skephros  scheint  ein  dem  Lines  und  HyaiLinthos  verwaaütt 
Wesen,  wie  dies  schon  früher  vermuthet  wurde.  VgL  PreUerI,lS! 
sq.  310.  163  und  dazu  xanvgog,  trocken,  dürr,  hitEigr,  brenofli'' 
hell,  viell.  von  gva-  bei  Benf.  n,  168  sq.,  wo  ich  früher  den  Namen £r 
g)ivg  (sammt  '^av&og ,  *^ov&6g ;  vgl.  auch  axe&Qog  =3  Xafin^g  ^ 
Jacobitz  &  Seiler  s.  v.)  angesetzt  habe.  Sonst  liesse  sich  2xi(f^ 
auch  für  JSxsQtpQog  nehmen  und  zu  Benfey  ü,  177  sq.  stellen^  ^ 
xdQ(pot,  dörren.  Der  initiale  Zischlaut  ist  jedenfalls  das  Präfix  »• 
Mit  dem  Namen  2xsg)Qog  bedeutungsverwandt  wäre  dann  'YdxiP^ 
nach  Forsch.  I,  191  sq.  wohl  '^  Fouayd-og,  von  einer  Wurzel /o« 


—    209    — 

7,  brennen,  gHihen,  leuchten ;  ygl.  (piyytu;  {q>  «s  bb  bei  Benf.  11, 
&  aus  hv  wie  bh  in  bhug',  bhag'  IT,  20),  avyi]  und  Benfey  II, 
3,  wo  nsh,  uksh  (lat  uro  f.  uso,  n;»)  auf 'vaksh^  vag'  +  s  zu- 
skzuführen.  Die  Hyazinthe  ist  als  die  verbrannte,  versengte  = 
akelrothe  Blume  bezeichnet  worden,  Hyakinthos  aber  als  der  in  der 
amergluth  verdorrende,  absterbende  Naturgott.  Ganz  anders  über 
iphroB  Curtiu9}  Peloponn.  I,  253.  27 1.  Vgl.  auch  Eckennann, 
ffb»  d.  Myth.  I,  260,  der  den  Skephros  wie  den  Lines,  Jalemos, 
IfttEses  u.  s.  w.  üasst,  also  als  einen  Repräsentanten  des  Klage- 
■ngOB  ansieht.  Diese  Ansicht  ist  vielleicht  die  richtige;  wenig- 
1^  kann  sie  etymologisch  sehr  gut  gestützt  werden.  Vgl.  unser 
rt  Schufnt,  Schubut,  eine  Art  Eulen,  der  Uhu,  ehemals  Scfaofnt, 
ifaes  Wort  Schwenck  sehr  richtig  auf  einen  Stamm  schuhen 
luien),  heulen,  reducirt,  der  aus  sa  +  kva-p,  hva-p  (Benf.  11, 
63,  wo  kva«^n  :  hva*n)  entsprang.  Davon  stammen  unser  Wort 
(•.(Hief-born),  goth.  hiufan,  weinen,  angels.  heofan,  heofian,  ^weh* 
{ODi  heafian,  trauern,  heaf,  Trauer,  heaf-sang,  RIagegesang, 
fian,  klagen,  heof^,  das  Klagen,  engl,  hoop^  schreien,  zurufen, 
isöflir  houpper,  schreien  (engl,  whoop,  das  Jagdgeschrei),  welter- 

goth«  vdpjan,  schreien,  unser  Wort  Wuf,  der  Ruf,  schwed.  uf, 
ard.  aaffe,  der  Schufut.  Für  hieher  gehörig  halte  ich  unser  Wort 
kiimpf  (vgl.  Hohn,  yXivrj  bei  Benf.  II,  135;  in  Hohn,  althd.  h6h, 
•  qaeb*innus  steckt  kakh  aus  hva-kh  ab  hva-p)  und  gr.  mcdnrM] 
)iy/j  eine  Eulenart,  könnte  ganz  =:  Schuf-ut,  Schof-ut  sein.  Auch 
%fx  schelten  bedeutet  eig.  schallen,  hallen,  gellen,  bellen,  rufen. 
pb  ist  für  die  Erklärung  von  axconro}  auch  axfanaZog,  Zwerg, 
rw.  mit  unserm  schief,  zu  beachten ;  vgl.  Schwenck  s.  vv.  Mops 
)■  mupfen,  welche  Wörter  sich  zu  tr-xomrüri  verhalten  können 
%^kotg,  f4.6Qov  zu  xoQog^  xtXatvog  oder  wie  ^^^^^ai  zu;  s-ch im- 
p.  Sicher  hieher  gehören  lat  bubo  f.hvabo,  verw.  mit  ßo/ußog, 
ußdwj  yfßywnog,  dovnoq^  x(T)vnoqj  x6(/Li)nogj  {Kofjtßrj  oben  p. 
[1,  KonQtvg  (Herold,  worüber  in  den  Nachträgen).  —  Der  Bru- 
l  des  Skephros,  Asi/mv^  den  die  hier  mit  ApoUon,  als  Lichtgott, 
Aundene  Artemis  tödtete,  weshalb  die  Priesterin  der  Artemis 
Iter  einen,  der  den  Leimon  repräsentirte,  verfolgte  (Jacobi,  H.  d. 
-p.  814),  AHfjL(jiv  oder  der  Fliessende  entspricht  wohl  dem  veifolg- 
L.  MXafpog  bei  Eckerraann  II ,  30*  Uebrigens  scheint  die  gewiss 
alte  tegeatische  Mythe  vom  Skephros  und  Leimon  in  der  Erzählung 
tPausanias  entstellt  zu  sein.  Vgl  auch  unser  üiessen  mit  fliehen  u.8.w. 
334.  2iKvU.a,  ijy  ep.  2xvkkfj,  das  bekannte  fabelhafte  Unge- 
aer,  kann  mit  axaX?jv6gy  anoktog,  xvkXog  bei  Benfey  II,  289.  363 

Verbindung  gebracht  werden;  die  Skylla  wäre  so  als  ein  ge- 
»htes,  gekrümmtes  Wesen,  als  ein  Ungethüm  bezeichnet.  Vergl. 
pmogy  Kujunfjy  Ki^ßfQog  (ib.  II,  312),  nbhoQ  ib.  II,  293,  ßtX-- 
QO  ib.  II,  304  u.  aa.  Wörter,  worin  der  Begriff  krumm,  gedreht 
m  Begriff  ungeheuer  wird.  Richtiger  verbindet  man  indess  2aKvXXa 
t  a-xvkkw  a  vello,  raufen,  reissen,  zerreissen,  aus  sa  -f-  xvX^ 

14 


M: 


—     21U     — 


r. ' 


kPuX  s=  t-pol-iui»,  verw.  mit  xaA.  in  a^nakkin  s  yeno,ft^.^^ 
kehren,  ib.  II,  2Üö  (von  hvfi,  bvar,  =«  ii6()-t>g,  car-po).  VodJ^ä'Li 
zeln  mit  dem  i^efcriff  reissen  irehen  dann  Wörter  aus,  diestdieiAL^^ 
spitze,  scliarfe  Wesen  oder  Gegenstände  bezeichnen.  Vgl.  ^^^J 
II,  11).  220,  dann  227,  wo  unser  Wort  Klippe  mit  lat- ^-«^^^ 
combinirt  \vird;  dazu  fiipfc  man  unser  s-char-f  &  (T-xo()-7r~t^^^ 
car-p-o,  B-cal-p-o,  s-cul-p-o) ,  ferner  s-chcercn,  xf/(mo,  "^^1^ 


scliarren  (oben  p.  207,  wo  über  2^xtf(}(oy).  Demnach  ^^^jjö^'ty 
die  2»i'klu  als  ein  liild  gefährlicher  Meeresklippen  oder  ^  ^^ 
Weere  betrachten;  vgl.  dazu  i*reller  I,  384.  Mit  dem  ^^^^^^ 
verwandt  und  gleichfalls  Klippe,  ielsichter  Berg  zu  bede^  ^^ 
^Kokktg,  I],  ein  felsichtes  Gebirge  zwischen  Elia  und 
noch  owZkoQ  ^  anokmf/,  spitzer  Körper,  bes.  äpitzpfahl 
Spitze  und  dazu  ^oTAo^,  o,  ein  rauher  Ort  in  Böbtier»- 
gehört  J&vAAaioy,  ro,  *)  Vorgebirge  in  Argolis,  ^) 
sicilischen  Meerenge.  Zu  axogn-iov,  scharf,  schroff 
SiLOQoßag,  Beric  an  der  Gränze  Bithyniens;  vgl.  noch 

33Ö.  2u9Jvog,  6,  Flttss  in  Lakonien,    könnte  als 
=  lärmende,  rauschende  bezeichnet  sein,  von  der  Wurzel 
vgl.  Pott,  £t  Forsch.  I,  2öö)  aus  (sa +)  Tan,  tönen, 
I,  335,  aus  hvan,   dhvan  II,  63.  275.     Verwandt    8< 
Wort  Sch-wan  (der  singende,  ib.  II,  63).   Eine  Redupl 
steckt  vielleicht  im  Flnssnamen  ^lafirjvog  (ob  für^fi-rr^i 
auch  den  Art.  Ufi/uaQadogj  wo  über  ^'lafiaQog  iür  Si^fT/t. 
W'ort  ofAfjvoq,  ro,  der  Bienenschwarm,  könnte  ebenfallf 
lärmend,   sununend  bedeuten;    vgl.  ib.  I,  461,    wo  vqo^^ 
tönen  (schwirren),  svar  =  svan  hergeleitet  wird :  svar 
scheint  in  afiaQaytj,  afjLOQayioiy  JS/uuQayog,  ein  lärmende] 

336-  Sok/uiiraog,  0,  Berg  bei  Epbesos^  kann  als  de: 
gerundete,  gekrümmte  Berg,  oder  als  Wirbel,  Spitze  beze: 
Vgl.  xokwvog  (von  hvar,  hvfi)  bei  Benfey  II,  286  sq.  (gei^ 
stossend,  aufstossend,  aufspringend?  vgl,  Kvkkfjvtj  p.  98^-^^ 
Hügel,   ib.  II,  294  (ob  ^ok/uinaog  für  2FokjLitxjog),  fer:^^  ^ 
runder  Stein,  ookoc,  runde  Scheibe,  ib.  11,  301,  von  sa -f- — ' 
ferner  (zu  Benf.  11,  282)  lat.  coUis,  schwed.  hol  =  holr^.\ 
Hügel,  verw.  mit  hold,  Halde  =  Berg-neige.    Hieher  get'^,. 
acht  griechisch  scheint  der  Name  der  kyprischen  Stadt  2i^^ 
wohl  coUes,  Hügelstadt,  da  sie  auf  einem  Hügel  lag  und    '^oa 
gebi  umgeben  war;  vgl.  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  1^^  ^ 
Ich  erwähne  noch  als  viell(*icht  hiehergebörig  Sak/ucivfjy  rj, 
f4Wvtov,  2aju(oviov,  ro,  Vorgebirge  Kreta's,  ferner  2dkf^og  ^f^j  < 
worüber  oben  p.  147;  vgl.  7iQ0-ak?jg  =  proclivis  bei  Benf.  ^'i^ 
Dagegen  möchte  der  Name  der  lykischen  JSokv/uoi,  die  nach    ^ 
die  höchsten  Spitzen  des  Tauros  in  Lykien  und  Pisidien  bew/^ 
(ein  Berg  über  Termeros  in  Pisidien   heisst  26kv/uog)   ebens^^ 
und  .vielleicht  besser  zu  Benfey  U,  174  sq.  (wo  cello,  xikkut,  ^ 
cuin^n,  columen,  columna,  culmus,  xäka/uog)  gestellt  als  anf  ^  '^ 


—    211     — 

i  (mit  Erhaltung  des  s,  die  In  kleinaslat.  Dialekten  eben  so 
1  Griechischen  vorkommt;   vgl.  Forsch.  I,  146 — 7)  zuräck^ 
werden.     Uebrigens  ist  9ri  bei  Benf.  11^  174  aus  kri,  kfi, 
liva-r  n,  271  sqq.  (oben  p.  64). 

» 6a.  2okvytog,  6,  Gebirgshöhe  bei  Korinth  (Hoffmann  p.  425. 
kuch  ^h!iytio(;\  dazu  JSoXvyeta^  Ort  an  dieser  Höhe  (ib.  p. 
•^gl.  Schwenck  s.  v.  schel  «  schief  (gr.  ikXog  für  hFtk^Xog 
^og),  wo  ausser  engl,  shelving,  abhängig,  skeyi,  auf  eine 
tinen  (zu  Benf»  H,  282,  wo  Hal-de,  hol-d,  Hol-m,  col-lis) 
iselah^  scUeh,  sceleh,  raittelhd.  schelch,  schlich,  schwed. 
il>air.  schelch,  schelh,  schief;  dazu  nehme  man  ausser  Ai;/o$, 
6r  Zweige  Xvyi^Wf  biegen,  krümmen,  drehen,  winden,  noch 
rug-na,  gekrümmt,  lat.  valg-us,  verg-o,  virga,  (poXxog  ■■ 
(schielend)  u.  s.  w.  bei  Benfey  II,  314  sqq.  SoXvymg  kann 
-Jjvyiog  aus  sa  +  FoXvy^  hFoXvy  stehen  und  schel,  schief 
~:3gig,  Abhang,  Hügel  bedeuten^  Ich  verweise  auf  den  Art. 
^g,  wo  der  frohere  Name  der  kypr.  Stadt  26Xot  {AtnstOj 
mSg,  geneigt,  vgl.  die  Artt.  Td/untj,  Ti(pvg)  hinzuzufügen  ist, 
^h  unser  schlicht,  gerade,  eben,  einfach,  eig.  geneigt  =>  nie- 
^D,  flach  (vgl.  eben.  Ebene,  mit  Abend  und  £bbe),  daher 
^n  schlecht  der  Begriff  niedrig  s  gering  zum  herrschenden 
^3u)nnte;  verw.  ist  gr.  sXa/vg  =  unserm  leg,  lege,  niedrig 
^d^Qog  =  roth),  worüber  Schwenck  s.  v.  zu  vgl.,  weiterhin 
^)  p  aus  hv  wie  in  lat  planus  f.  plac-nus) ;  ob  auch  oA/;^og  ? 
5.  2ovviov,  TOy  das  sud  liehe  Vorgebirge  von  Attika,  gehört 
^r  Weise  zusammen  mit  aov/uai,  aoo/uai,  afvo/uaij  9tvvD, 
^^örter  auf  eine  Wurzel  su,  sva  aus  sa  +  va  =  vä,  we- 
^  stossen  =  ausstossen,  blasen)  bei  Benfey  I,  262  zurück- 
sind; vä  ist  aus  dhvä  =  dhva,  dbu,  dv-M ,  wie  mä  in 
^  aus  dhmä  ib.  U,  274.  Das  Vorgebirge  2ovviov  könnte 
«türmische  bezeichnet  sein.  Wenn  man  aber  bedenkt,  dass 
Wurzel  dhu,  woher  ^v-cn  und  ^i(a  {d-tFco)^  auch  d-oog 
3  =  ^)  schnell,  ^)  spitz),  spitz,  stammt,  woran  Benfey  11^ 
-lit  zweifeln  durfte,  so  ist  es  keineswegs  unmöglich,  dass 
als  das  stossende  ==  aufstossende ,  aufspringende,  spitze 
•rge  bezeichnet  worden.  Vgl.  aoog,  awg,  heftige,  stürmische 
i^g,  bes.  in  die  Höhe  (opp.  ^njj)^  und  den  lakon.  Namen 
Sov^,  entweder  «  Xaoanoog  ('Itmoaoaj  vgl.  Aood-oog),  oder 
«a^  d^oog.  Als  letzte  Möglichkeit  der  Erklärung  des  Namens 
'  erscheint  eine  Verbindung  desselben  mit  der  Wurzel  (dh)van 
»nfey  H,  320.  Dorthin  gehören  gr.  yßfiv  iyov  =  hvan,  ge* 
^niedrige  Erde),  yiSvogf  ywviaj  Winkel,  Ecke  (anders,  aber 
Benf.  II,  19),  j^i^oV,  Hügel,  Anhöhe,  eig.  Neige  (vgl.  gael. 
.bhang  ib«  11,321)»  femer  yvvij,  ?/,  das  Weib  (eig.  geneigt, 
sn,  biegsam,  weich,  mild,  sanft,  schwach;  vgl.  unser  Wort 
nit  rjmog  für  Frjniog,  wo  FfjTiy  Ftm  ^^hFan  in  ycdfinrat  ib.II,  324, 
I  Gegensatz  dazu  lat«  vir,  vir-tus  von  Foq  ao^  in  uqw,  dQoQlaxw^ 


—    212     — 

doiTfjj  fügen,  befestigen,  also  vir »  gedran'g,  fest,  stark,  vgl.  dhyar 
in  U'&Q(ioQ,  dur-ii8,  fir^mus  oben  p.   195)^   endlich  ymjvog^  wenn 
dies  Wort,  wie  Jacobitz  und  xSeiler  für  wahrscheinlich  halten,  ^ 
Ecke,  Winkel,  Anhöhe,  Erhöhnng  bedentet.    Vgl.  yovvog  Sowimc 
voQ  der  Landspitze  Sunion  bei  Herod.  IV,  99.    In   JSrwviow  kmät 
eine  Wurzelf.  s-van,   aus  sa  +  yan  =  dhvan  ((t-towI^)  stecka^ 
wie  sie  bei  Iknfey  II,  52  erscheint,  mit  dem  Wecbselbegriff  neifa 
3=  stossen    (lat.   sonare,   tönen,    eig.   ausstossen);    danach  kömto 
Swv^tov  als  ßovvogy  yovvoq,  Neige  ss  clivus,  geneigtos  =  abieUH 
sigeSy  jähes  oder  aber  als  spitzes  (cr-^tifv,  Keil,  cnn-eus  aus  m+ 
hvan.  Forsch.  I,  91)  Vorgebirge  bezeichnet  sein.      Erster«  Btf* 
rung  ist  wahrscheinlicher.    Vgl.  noch  ri-ywvdgy  ij,  sc  cex(N^V«- 
gebirge   am    thermaischen  Meerbusen^    auch   Stadt    daselbst  (vi 
Beiname  des  Dionysos),  1  \y(ovia  nkXQu  (am  Okean),  fenier  /Wn»» 
g;,  Vorgebirge  bei  Pellene  in  Achaja  {alnsivf};  vgl.  Cnrtiiis,  Wfff» 
I,  412.  421),  ioyovoa,  ij,  vne^  2ixvü!vogf  Fopovacraj  17,  pentt- 
biscbe  Stadt,   Fowoi,  ol,   lowog,  7,  Stadt  in  Thessalien  (wM 
Kondylon,  Gonnokondylon,  Hoffmann  p.  294),  endlich  yowv,  pn, 
yiyvgy  yvd^og,  yraO-fiog^  yva/UTTTog,  yvafiitTW,  yvv&og ,  WOrteT;  Ä 
sämmtUch  auf  (d)hva-n(a)^  (d)hvan(u)^  (d)hvan  zurückgehen. 

338.  2nu^fj,  7;,  die  Hauptstadt  Lakoniens,  ist  nicht  is  ticD- 
nen  von  otiuqttjj    onaQTOVj  annga,  anngov,  *  anelQio  (a  Ut^0f 
nur  bei  Grammatiicem) ,  anvgig,  sporta,  welche  Wörter  ümff^ 
auf  sa  +  hvar,  hvri,  drehen,  krümmen,  gedreht  sein   liäBmki 
n,  280  zu  reduciren  sind ;  n  ist  aus  hv,  worauf  schon   a-na^  v^ 
a-nvi^  führt.     Wie  Benfey  II,  282  lehrt,   ist  drehen   =  arnnf®) 
umgeben;  daher  /oQvog  {/  aus  hv),   ein  ringsum  eingeedüosKMi 
Baum,  Gehege,  lat  hortus^  der  (mit  einem  Zaun  umgebene)  6>i- 
ten,  loQTvv,  FvQTwv  (umringte,  gleichsam  umgürtete  =  ummsMrtei 
befestigte  Städte  ib.  11^  319;   vergl.  Ko^vg,  Kqotcov  bei  CoiüVt 
Pelop.  1,391)  u.  s.w.  Demnach  bedeutet  ^7ra()rj7  einfach  einen  U|- 
gebenen,  umzäunten,  eingefriedigten  Ort.  Vgl.  auch  die  in  Schwendii 
Deutschem  Wörterbuch  s.  v.  G«rten  aufgeführten  Wörter.  Schfie»" 
lieh  bemerke  ich,  dass  das  aus  dem  Indogermanischen  stammei^ 
bebr.  Wort  pard^s  =  7ra()(a)()>ifT-og,  Park,  Garten,  za  Benfey  11,1'^ 
sqq.  (wo  hvfi,  hvar  -4-  d,  dh)    gehören    kann ;     in     diesem  i* 
ist  pard-§s,    Par(a)dies,   verwandt    mit  unserm  Wort  Garten  (^ 
hvar  •+-  dh),  gürten  =  umgeben,  ferner  mit  Park  «==  Pferch^  1^ 
lat.  porc-eo  =  arc-eo  (p  aus  hv,  während  in  carc-er  hv  in  c  A^ 
gegangen  ist),  griech.  nktTcot,  noQxog,  noQxrjg  (Geflecht,  Ring,  ^ 
u.  8.  w.)  ib.  II,  97,  wo  das  Sanskritwort  pri-k',  verbinden,  ab  * 
vollständigere    Form  von    rak',    flechten,    ib.  II,    314,    annwel* 
ist.  Vgl.  noch  unser  Wort  Bord  =  Rand,  althd.  borto,  Saum,  G*" 
tel,   verw.  mit  lat.  balteus  für  barteus  von  hvar-t,    hvfi-t  ^^ 
bei  Benf.  II,  318,  vgl.  308. 

339.  ^nuQToly  ot,  die  Sparten,  geharnischte  Männer,  die  »o*  J 
den  von  Kadmos  gesäeten  Drachenzähnen  entsprungen  waren.  ^  ,  ^^^^ 

*  \ 


—    213    — 

schlugen  skh  untereinander  bis  auf  fünf,  deren  Namen  also  au- 
sgeben werden:  Echion,  Udäos,  Cbthonios,  H3rperenor,  Pelor. 
Bi^öbnliob  leitet  man  2na^öl  von  aneigw^  säen.  Ohne  diese  Ety- 
oJipgie  verwerfen  zu  wollen,  erlaube  idi  mir  die  Frage,  ob  mati 
cbt  auch  au  die  Wurzel  anoQ,  drehen  (in  *  anU^w  =  iXloata, 
rci^Tj,  onoQTOVj  antTQa,  amtQov  n.  s.  w.)  denken  dürfe?  Die 
motQTM  könnten  alsdann  als  gedrehte,  gewundene,  schlangen- oder 
■achenähnliche  Wesen  oder  aber  als  gedrehte  =  ungeheure,  He- 
ge (vgl.  niXioQ,  eig.  gedreht,  bei  ßenf.  U,  293)  Wesen  gefasst 
erden.  Zu  dieser  Ansicht  stimmt,  dass  unter  den  fünf  genannten 
garten  (die  die  Stammväter  der  edlen  Kadmeionen  waren,  deren 
^mbol  der  Drache  blieb;  vergl.  Preller  II,  19)  zwei  vorkommen, 
e  ihren  Namen  nach  Schlangenwesen  oder  Ungetböme  sind ,  näm- 
)h  Echiou  (sxig)  und  Pelor  (oder  Peloros).  Der  Sohn  des  Echion, 
entbeus,  scheint  ebenfalls  ein  Schlangenwesen,  wie  ich  schon  oben 
.  170  bemerkte,  lieber  die  symbolische  Bedeutung  der  Schlange 
od  Schlangengestalt  in  der  Mythologie  brauche  ich  wohl  nichts 
inzufügen,  da  es  allgemein  bekannt  ist,  dass  die  Schlange  als  Bild 
»tturischer  Lebenskraft  sehr  häufig  vorkommt. 

340«  ^TtiQtay  7/,  auch  rce  2rdQia,  attischer  Demos;  ^ru^igj 
]j  gewöhnlich  2rlQiq^  Ort  in  Phokis  (der  von  Steiria  in  Attika  aus 
fegrflndet  worden  sein  soll).  J.  Grimm  in  s.  Geseh.  d.  D.  Sp.  p.  467 
not  bringt  diese  Namen  vermutfaungsweise  zusammen  mit  dem 
jentachen  Steier,  Steier-mark  und  will  dann  weiterhin  Steier  aus 
Jcbeier  (st  aus  sc)  entspringen  lassen.  Doch  Jst  auf  diese  Zusam- 
Deostellnng  kein  Gewicht  zu  legen.  Vgl.  ortTqoq^  starr^  hau,  fest 
ind  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  504,  wonach  Stiris  in  Phokis 
mf  einer  Felshöhe  lag.  Die  Orte  oder  Localitäten  Steiria  und  Stiris 
riod  also  entweder  als  feste  oder  aber  von  ihrem  harten,  steinigen 
Eelsboden  benannt  worden.  Vgl.  unser  Stein  mit  axla  und  diesW. 
[das  f.  axfvja  stehen  kann  wie  fifa  f.  fifvjaj  Fivja)  mit  gr.  avtvoq^ 
$fivw;  der  Begriff  eng,  voll  konnte  zum  Begriff  dick^  dicht  « 
bat,  hart  modifieirt  werden. 

1-  341*  2xivT(ji)Q^6,  ein  Herold  der  Griechen  vorTroja,  „dessen 
Ruf  laut  tönte  wie  fünfzig  anderer  Männer^,  ist  schon  von  Pott, 
Btym.  Forsch.  I,  255  (vgl.  II,  260 :  ^xiv-rwQ)  richtig  gefasst  und 
nur  Sanskritwurzel  stau,  sonum  edere,  ingemiscere  {axsvw,  axtva/co) 
gestellt  worden.  Die  Wurzel  stan  steht  für  stvan  =»  sa  +  dhvan 
[tönen,  bei  Benfey  H,  275)  «=  hvan,  van  (tönen,  ib.  II,  63.  1, 335) 
B8  8-van,  sonare,  bei  Pott  I,  255.  Unser  Wort  tönen  (von  dhvan 
lerzuleiten)  ist  verwandt  mit  donnern  und  lat.  tonare,  welche  vorn 
las  Präfix  sa  eingebüsst  haben ;  wenn  lat.  tonare  auf  stan  f.  stvan 
aus  sa  +  dhvan)  zurückzufuhren  ist,  so  lat.  sonare  auf  svan  (ans 
sa  +  van  =  dhvan).  Unser  tönen  entspricht  dem  gr.  d'fivti  wie 
^t.   canere  dem  gr.  xatvco  (eig.  stossen  =  ausstossen,  tönen). 

342.  2xfvvxXftQog^  in,  jon.  SxtvvxXrjQog,  alte  Stadt  in  Messe- 
lien,   Residenz   der    doHÜbhen  Könige;   Pausanias    erwähnt   einen 


—     »14    — 

alten  Heros  ^TfyvxXpfpo^^   tod   welchem    die   tteoyklariscbe  ^bflw 
benannt  sein  sollte,     indem  ich  auf  Hoffmann,  Griechld.  u.  ikf'^^' 
p.  1024  (v|rl.  p.  1014.  1023)  verweise,  wonach  die  Stadt  S^T'^ 
klaros  am  westlichen  Rande   der  sich  weithin  erstreckendeo  üff 
klarischen  Flur  (ro  nediov  ovOfno^e/Lievoy  ^xtwvTckrjQMOv)  geiegao  ü  i^^:  ^j 
haben  scheint,  nehme  ich  ^rtvv'xXa^oq  für  Totvv-xXaQoq^  yon  (0)104 
gedehnt,  gestreckt,  weit,  breit  und  xAa(»o^,  xlfjgogj  Loos  s6ii^ 
stück,  Acker.  Die  Stadt  erhielt  also  von  den  weit  aosgedehirtn^ 
filden,  die  sie  umgaben,  den  Namen.  Zu  raw  (ravaFog)  v](^^  ^^^ 
fey  II,  243 ;  die  von  Benfey  11,  242  sqq.  behandelte  Warsei  ^ 
(thvcj  f.  TFfvju)}  bat  Yom  das  Präfix  sa  eingebüsst;   {^)^^i^ 
iBt  »  sa  +  dhva-n  (ib.  II,  320  sq.,  wo  &dvaQ,  flache  &^^ 
geneigt  a  niedrig,  eben,   flach;   alsdann  ist  flach  »  yt^^''^^ 
gedehnt,  gestreckt).     Wenn  auch  die  von  Benfeyl,  642     ^  ^^V 
Zusammenstellung  von  artviig  und  analog  ihre  Richtigk^^^^^l^ 
darf  man  doch  keinen  Uebergang  von  cnr  in  an  (oder  "U^  ^nd 
annehmen ;  ar  und  an  sind  auf  sa  +  dhv(a)  und  (d)hv^^^^;^^  ^ 
Buführen;  vgl.  Forsch.  1, 173  sq.,  wo  a-ray  (arayoir,  axoi^ 
(tpaxdg)  aus  dhva-g',  sch-wingen,  Benf.  11,  275.  21,  und 
194,    wo  hvad  in  a-nivdcj,  19ö,    wo  dhvar,  hvar  in 
eig.  wer-fen  (II,  309  sqq.)  »  streuen,  strahlen,  leueht» 
342a.  STQOflogj  0,  Sohn  des  KQtaog  (des  Gründers 
oder  Kglaaa)  und  der  Antiphateia,  scheint  ein  Beiname 
kelgottes  ApoUon,  worauf  besonders  auch  der  Name  sei:^ 
deutet;  vgl.  Antiphates,  Sohn  des  Melampus,  Vater  desC^^^W 
Forsch.  I,  187,   wo  das  über  Tgotproviog  Gesagte  nach    ^^ 
p.  3.  26.  58.   154  Bemerkten  zu    berichtigen  ist.      JSrgof^'^^ 
also   von    axQiq^ui   als  ein  gedrehter,    gewundener  =  rerkrfioiB'^» 
verflochtener,  verwickelter,  unklarer  Orakelgott  bezeichnet  yne  ]Ji^ 
Ampyz,  Rhakios.    Ist  so  auch  der  Name  KQtaoq  zu  fassen  uM^ 
Benf.  II,  307  zu  stellen,  wo  hvri-sh  in  unserm  kraus,  lat.  cnif  ^^ 
US,  gr.  xuQa-tog^     Vergl.  auch  xoUog  II,  287,  wovon  Äptfio^i 
KQiaaoq,  Kgtyjog  herstammen  kann;  xgtx  ist  =  qix  in  ^nevoq,J«- 
xoc,  =  ^ax  in  'Pdxiog  (schräg,  zwerg),  =  xgaxj  xapx  inKo^m, 
KuQxTvoi   oben  p.  81.  —    Sehr    passend    ist  als   eine    gewonde«^ 
sich  windende,  schlängelnde  bezeichnet  2:TQO(pirjj  7^,  eine  Quelle  ki 
Theben,    die  nebst  der  ^iQXfj  vom  Flussgotte  Ismenos  abstamito') 
vgl.  Jacobi  p.  0O8  not. ;    auch   ^iQXfj   könnte   gedreht^    gewmidn 
bedeuten  und  zu  Benfeyll,  279  gehören,  wo  ^qoxwvj  draco  sidier 
anzusetzen :   doch    wage  ich  es  weder  den  Namen  der  in  der  6^ 
schichte  des  Amphion  vorkommenden  mythischen  Dirke  (Jacobi  f 
89.  291),  die  auf  dem  Kithäron  in  eine  Quelle  verwandelt  wurde, 
von  dhvar +k  bei  Benf.  II,  279  abzuleiten,  noch  auch  denselbeo 
von  dem  Namen  der  Quelle  oder  des  Flüsschens  bei  Theben  völlif 
zu  trennen   und  den  letzteren  allein  zu  Benfey  II,  279  zu  stellen. 
Vgl.  oben  p.  30.  [Beiläufig.  Die  von  Kglaaa  wohl  zu  unterschei- 
dende Stadt  Ki^Qu  (vgl.  Ulrichs,  Reisen  'mq.  Fnr*...u.,^o.pjj  j^^  gj^hid,^ 


—    215    — 

^1  I,  11340  und.  Hofimann  p.  IH  sq.  494  sq.)  kckinte  als  harte 
eat«,  starke,  laTa  Featuag  bezeichnet  iseio,  Ton  €nu^6^  «=  tfkkrj" 
(mit  a-x-Xi^Q-oq  luBom  AoLQ^iaoa  combinirt  werden)  obettp.  105; 
^  könnte  der  Name  anch  auf  felsigen,  harten  Boden  sich  be- 
on;  vergl.  oben  p.  213  über  ^rsi^ia.  Da  neben  axi^Qog  auch 
^€  erscheint  (oben  p.  208),  so  erinnere  ich  noch  an  K^^Qog,  6, 

•  in  Makedonien,  auch  Kvqoq  geschr. ;  vgl.  xvQog,  t6,  elg.  wohl 
te,   I'estigkeit,  xvqow,  bestätigen,  festsetzen,  wie  lat.  sancio  (von 

ank'  bei  Benf.  II,  17  sqq.,  vgl.  oben  p.  75  sq.,  eig.  zusam- 
ifiren  <=  eng,.gedrang,  dicht,  fest  machen,  bestimmen;  verw« 
u^HQ,  Stein,  Fels,  d.  h.  Dichtes,  Hartes)]. 

.  !^TVfi<pcdog ,  0,   Jon.  ^TVf4(prjkog,  ein  Berg  in  Arkadien, 
e  gleichnamige  Stadt  ^Tviuq>akog,  ij,  lag ;  vgl.  Curtius,  Pelop. 
«:^q.  216  (auch  Gewässer);  dazu  vergleiche  ich  ^rv^fprj,  ?;, 
^  ^   (auch  Tvfjuprj) ,   ferner   rv/ußog   (vielleicht   aus  arv/Ltßog 
en).     Diese  Wörter  gehören    wohl  zu  dhva  bei  Benf.  11^ 
—  j   wovon  xscp^aXjj  (xsq)  *=  hva-bh),    v<p6g,  xvtpog^  xvßogj 
1.  auch  dess.  Fers.  Keilinsch.  p.  10  (über  kumbha,  ka-kubh, 
erg-kuppe,  Bergspitze).    Die  volle  Urform  dhvabh  ist  rein 
in  &rjßai  3=  colies  (Preller  ü,  21  not.  2),    während    in 
ine  C/ompositionsform  von  sa*  +  dhvabh  liegen  kann,  die 
%  anlautenden  Zischbuchstaben  (der  im  deutschen  Wort  Stauf, 
^^aufen  erhalten  ist ;  vgl.  holländ.  stuypen  =  neigen)  wieder 
^^.     üebrigens  gehört  zu  Benfey  II,  320  sqq.  auch  das  Wort 

*  umgeben,  kränzen,  aus  sa  +  dhva-bh;  von  dhva  bildet 
^^Va-r  =  dhvfi  ib.  II,  278  sqq.,  woher  dann  weiterhin  die 
^^Ungsform  (d)hvfi-bh  ib.  II,  309  sqq.,  die  in  (r-TQ^tpco,  dre- 
^'  a,  w.  steckt  (aber  Toitp^m^  eig.  drücken,  drängen,  gedrang 
"'^^00^  —  =  eng,  dicht,  fett  machen,  ist  aus  &QB7f ;  zu  drehen 
^  drücken  vergl.  torquere,  torc-nlar).  Ausser  ünsern  Wörtern 
^^t  und  Kopf  vgL  noch  die  verwandten  Giebel,  Gipfel,  Wipfel, 
9^r  Hoffer  =  Höcker  ib.  II,  323,  dann  u(jtßrj^  ä/Lißcov,  ufzßi^, 
Sber,  wie  xvfußog,  xvfißfj,  wnekXov  ib.  II,  325,  und  den  Artikel 
Ifiuiy  wo  unser  S-tauf,  Hohen-s-taufen  bereits  erwähnt  ist.  —  Ich 
US  noch  ^Tvf^ßaga,  rd,  Stadt  der  Deuriopen  in  Makedonien, 
ibera  (vgl.  Hoifmann  p.  244  mit  112),  ob  =5  2rvßi^Qa^  17? 

343a.  2i:v%,  ij^  ^)  ein  Fluss  in  der  Unterwelt,  ^)  Quelle  bei 
oakris  in  Arkadien,  deren  Wasser  wegen  seiner  Eiskälte  tödtlich 
e;  bei  Theophrast  bedeutet  orv^  durchdringender  Frost,  Eis- 
te (al  CTvytg),  Vielleicht  muss  ^zv^  völlig  getrennt  werden 
.  dem  Worte  orvyog,  Hass  (vgl.  a-Tvfo)),  welches  oben  p.  190 
!•  p.  153.  98)  zweifelsohne  richtig  gefasst  wurde.  2rv%  könnte 
T,  steif,  frostig,  kalt  bedeuten.  Vgl.  arlß^.  Reif,  eig.  fest,  dicht, 
rängt,  wie  ariß-agog  und  unser  steif,  verw.  mit  aTV(jp''€l6g,  stopf-^^en 
en;  derselbe  Begriff  liegt  bei  unsern  Wörtern  tapfer  (vgl.  oben 
150)  und  tüchtig  (taugen)  zu  Grande.  Das  letztere  Wort,  tau- 
,   ist  auf  eine  Drwurzel  d|^j|h  zu  rednciren^  ==  dhva(n)g,  dhva(n)g' 


—     216    — 

bei  HouCIi,  17,  eig.  eng  =  go-drang,  suBamiDengedräiigt,  fest;!!  ^ 

taugen    vgl.  Tuch  neben  Zeng   und  Zeog  neben  neogen,  zwiBga^  p 

zwinkern,  zwicken,  iwacken,  Zunge  für  Zwange,  sah  für  iwlh,i  m 

welchen   dentochen  Wörtern  die  Urwurzel  dhva  +  Gatt  rein  ft  h 

halten   vorliegt   (über  sw  aus  dhv  gibt  Benf.  II,  279  AnfsdüiMJi  lit^ 

während  sie  in  gr.  (a)r/xrü/,  (fr)rW;<a#  (rfTvy/uivog,  tvxto$)il&«||^ 

mit  Präf.  sa  componirt,  in  a-tpiyyw^  figo,  facio,  ntjypvfu  (ntt)f%^\\ 

(nißfj)j  Tia/yqy  nvxvog,  nivxaXiog  «s  <^figog  vom  veratümmelt  (Üh  I  ^ 

+  Gutt)  erscheint  Grundbegriff  aller  dieser  Wörter  ist  engn^  wi  I  [i 

=  gedraog,  dicht,  fest  machen  (daher  machen  überhaupt).  ¥|^A*  1 1 

p.  150.  163.  192.  Wie  nun  a-vvyog,  Hass,  sich  zu  qn)y  mmifif  It 

(oben  p.  190)  verhält,   ebenso  JS^rv^  su  nay   in  Tidyog^  ^agnfi   U 

Tivxvog,     Vgl.  noch  art^,  azl/og,  aroi/og^  Beihe,   von  sa  -I-Än   11 

4-  Gatt,  mit  a-ipiyyWf  figo,  wo  (d)hvig'  =  hvag'  in  7iuy9g;  Ihk   . 

bedeutet  eig.  Zusammenfügung,  wie  lat.  series   vgl.  niit   sero  wi 

liQiOy  uQufUaxoi  lehrt    In  axU/o}  erscheint  die  Grandbedeutang  to 

Wurzel  dhvi  +  Gutt,   näaiÜ9h  (sich)  neigen ;   vgl.  tat  ni-tsr  ir 

nih-tor  bei  Benfey  II,  182,   wo  nih  aas  hnih,  ha-ni-bi  bva-Bi4, 

dhva-ni-h;    demnach  verhält  sich  dhvih  in  a-rsl^to  sn  (d)ii(v)Bh 

in  ni-tor^  unserm  neigen,  wie  yan^  xan  zu  yvan  ib.   II,  324  (vgi 

lat  vic  in  vinco  zu  vix  in  vlxrj,  wo  dhvi  +  k  neben  dhva-ni+t 

dhvni  +  k).     Was  das  von  den  Liexikographen  mit  fjvi/pg^  mj^ 

zusammengestellte  Wort  nroyog  betrifft,    so  vergleicht  ^ch  #^ 

mit   unserm  Wort   Zweck  (aus  dhva  +  Gutt.)    oben  p.  1b\  ^ 

a-TOjjfog  zusammenzustellen  ist  Tsx'/uag  f.  0T^X|Uap,   weiteitts  {^^ 

Xog  und  unser  Ziel ,    verw.  mit  Zahl  (d^t&juog  zu   d^gimaii)]  ^ 

ziel-en  =  er-zeug-cn   lüsst  uns    nicht   zweifeln ,    dass  eng  ==  ^ 

machen  die  Grundbedeutung  auch  von  gr.  rtl  sei.      Vgl.  a-^^ooc, 

ge-drang,  TQt(p(o  f.  d^Qd-n-ot  (oben  p.   1 92),  o-XQijvog^  Kraft  (ib.)» 

ö-TQdyyo),  a-TOQ/d^(ü,  worin  die  Wurzel  dhvar  (bei   Benf.  II,  326i 

wo  lat  dur-us^  fir-mus),  neigen  =  engen,  drücken,  pressen,  »>- 

sammendrängen,  fest  machen,  fest  packen;    dhvar  konnte  geraden 

zu  dar  (f.  dvar  f.  dhvar)  werden,  woher  unser  Ziel,  zielen,  enriek^ 

gr.  dai'ddkkoL    Vgl.  Benfey  II,  228.  263  (d  aus  db;    dazu  o1k> 

p.  64).  279  (Zir-b-el  aus  dhvar-  f.  Zwir-bel).  —  Neben  der  C^ 

Wurzel  dhvar,  eng,  gedrang,   fest  sein  oder  machen,    bestand 0*^ 

gleichbedeutende  dhvan,  wie  gr.  a-rev-og  lehrt;    da  eng,    fei^fi^ 

fügt,  passend  «=  gut  sein  kann,    so    könnte   diese  Urwurzel  t^ 

in  lat  duonus,  bonus,  gut,  vollständig  erhalten  sein.  Vgl.  Schwairii' 

D.  W.  s.  v.  zielen,  wo  til,  gut,  eig.  passend,  neben  tiljan,  bereit' 

(angels.).  Zu  Jat  duon-us  (=  dhvan,  vgl.  dueUum  aus  dbval  oba 

p.  183)   könnte   sich   d-jueivcov  verhalten  wie  unser  mögen,  ^ 

mögen,   Macht,   mächtig  zu  taugen,  tüchtig  (mah  :  vah  :  dhvak 

obai  p.  83.  118—9.  127).  —   Auch   m  der  Wurzel  (a)rak,^ 

lere  könnte  der  Begriff  eng,  fest  machen  liegen;  vgl.  unser  hai-^ 

neben   har-t  (a-xjjQogj   cr-xsA^co,    a-xX^Qog),   heben   neben  bab* 

haften,  heften  (hab^n,  capere  eig.  fe|^|^ken,  vgl.  -haft  und  ap-^^ ' 


—    217    — 

»-fiigl  oben  p.  150)  und  die  Sanskritwurzel  dhfi  (&aQ'Vfva)  =s 
w^fX^via,  inaig(a),  die  zugleich  portare  und  tenere  (tenere  zu  (xr^ i'oc, 
Dngen  =  packen)  bedeutet.  Ist  diese  Ansieht  richtig,  so  muss  das 
Forseb.  I,  166  Gesagte  mocMficirt  werden.  Dann  würden  a-ra/dvfjj 
d;4^/«£u,  £^0^  zwar  nicht  von  So/'/aog  getrennt,  aber  doch  begriff- 
qpU  anders  ge£ASst  werden  müssen.  Das  wichtige  Wort  ü-raxdvrjj 
'yfß^gs^  worin  dbvah  =  vah  in  unsenn  Wort  Wage,  bliebe  so  niit 
\Sn%  auch  begrifflich  nahe  verwandt  Der  Urbegriff  der  Wurzel 
1  (dh)¥ah  ist  erhalten  in  uijserm  Wort  ge-wo^en  =  ge-nelgt  {^Fo^- 
.  fi0C9  gebogen,  gebückt,  geduckt)  =»  gedrückt,  gedrängt,  gedrang, 
ijtWCT»  fest,  dicht,  tüchtig  in  gr.  vy^itjg,  zu  vergl.  mit  UoXv^StvxTjg 
«(oben  pu  184).  Zu  a^ra/dvfj  würde  dann  femer  rvyxdvm  gehören 
if (wenn  eig.  engen,  zwingen,  zwängen  ^  drücken^  fest  packen),  verw. 
yspli  ^iyydvüi  (oben  p.  203,  wo  die  reine  Urwurzel  dhvig'  =  hvig^, 
i^lnjl  +  Gutt),  iu;fdvijjj  xiy/dv(Oy  txvbo/ucu,  txdvio  (vgl.  anga  bei 
H  jjjfiif  n,  18>  eng  SS  nahe),  a~q>lyyoi,  äy/(o.  [In  d^aQvtvw  =  o/XerWf 
I  bKotif^f  qwxBvijt)  bei  Hesych.  liegt  die  Urwurzel  dhvar  =  (d)livar 
^-  in  tpiqd^  »  (dh)var  in  dtigto,  a  ar  in  dQaqiaxw,  s-ero,  =a  var  in 
I  Sop  (sQsammengefügt),  althd.  sniron,  oben  p.  192,  lat.  vir,  vir-tus, 
I  elg.  Festigkeit,  wie  vir  eig.  fest,  fir-mus,  stark  bedeutet,  im  Ge- 
1  genaatB  von  /vyj;,  wo  yw  =  hvan  =»  van  in  unserm  wahn,  wen- 
ige TBÖr.  mit  sch-wach,  weich,  W^b,  ^xa,  TJaatav,  ijxiaxoq^  xcocog^ 
'  pmrmß  (wo  hvak),  ijmog,  dnakoq,  eig.  geneigt,  biegsam]. 
,  343b.  Svvqa,  rdy  Stadt  auf  Euböa,    an  deren  Gründung  die 

''  Steiiier  Theil  nahmen  (vgl.  Hoffmann  p.  1496),  scheint  mit  2ra- 
gm,  Snlgia  (oben  p.  213}  zusammenzugehören;  vgl.  axvg  :  oxeiQZ 
-  mujff  im  Art.  2xei^(jjv  oben  p.  207 — 8. 

^     ,        S4A.  2vßaQig^ij,  bekannte  griechische  Colonie  in  Unteritalien, 

;   fiabat  einem  gleichnamigen  Flusse,  nach  Strabo  von  der  Quelle  Sj- 

il   birifl  bei  Bura  in  Achaja  benannt     Schon  Benfey  I,  343  hat  den 

ÜAmeD    richtig   auf   eine  Wurzel    avß  =>  aFaß  ==  aFoß  in  aoßfj, 

^  itoßata  (vgl.  ölavßogf  Slavqmg  p.  205)  zurückgeführt,  aus  sa  +  vap 

^    (pder  vabh)    eig.  stossen  =  ^)  erschüttern,    zittern  machen,   dann 

*    ^  B=  ausstossen,  blasen  (lat.  vap-or,  Sch-wef-el  ib.  ü,  347,  xan- 

'.   fiag,  worin  hvap,  Dampf,  rvqxoy  worin  dhvap  ib.  II,  275,  von  dhu, 

^    &v^  stossen),  tönen  {Fan  in  dnvw  ib.  U,  61).  Die  Quelle  Sybaris 

könnte  als  blasende   oder  wallende,  schwellende,  quellende  (vergl. 

'  .  Qaelle  mit  Qualm  und  den  Artikel  Ovad^ud)  bezeichnet  sein.  Der 

f     Grandbegriff  blasen,  hauchen  (zu  denken  modificirt)  steckt  auch  in 

"     aofog,  weiäe  (aus  sa  +  vap  oder  vabh);  ob  auch  in  avßa^y  geil 

(eig.  aufgeblasen,  aufgeschwollen)   und  in  avß^lvrj,    Behältniss  fih* 

di»^  (blasende  =  tönende). Flöte?   Da  unser' seh wabben,  schwabbehi, 

▼erw;  mit  schweben,  schweifen  =  sich  hin  und  her  bewegen,  auch 

eine  Bewegung  flüssiger  Körper  bezeichnet,  so  nimmt  man  JStßuQtg 

am  einfachsten  für  =  aoßagd,  eilig,  rasch,  schnell,  flüssig ;  vgl.  lat. 

trepidare  (vom  Wasser  ffebraucht).  So  gehört  wohl  auch  der  Flnss- 

name  Sv^ag^  o,  oder  JQl^nacb  Hofltauinn  p.  801)  zu  crv  in  mvto 


—    218    — 


il  = 


mit!  \'  ■ 


_,  bei 


aus  aa  +  VR  B  hva-db  in  ff-nev'Jfu  f.  a-itevdAa  (s-pUten)  =3  nA, 
V&dh  in  oi&tia.  Vgl.  Uenfey  1,  560,  wo  mttväoi  von  rnnt,  htv  M 
■A  +  hva  —  hu  II,  ^71  ftq(|. 

344a.  2vQÜxnvnai,  ui ,  Jon.  Sv^ijmvam,  dor.  .2vp(üt«m,  Ji^ 
püxonaai,    die   bekannte  Stadt   in  Sicilien,    luch  ^v^mtü  gaui 
Hoffraann,  Grohld.  u.  d  Gr.  p.  1998,  ervühnt  (aus  Stolberg'i  fiA» 
beschreibung)   zwei  Sümpfe   bei  Syrakui,   Lysimeleia   nnd  9jti^ 
von   welchem  letztem  Syrakus  den  Namen   baben    soll.    lüA* 
Ansicht  richtig,  so  vergleicht  sich  unser  Wort  Braeb,  ein  nii|4P 
Ort,  aogcla.  brooc,  engL  broke,  holl.  broek,  niederB.  brook,  W 
das  nach  Seh  wenck  s.v.  von  brechen  zn  kommen  scheint  lu' 4     wm>"= 
d!e  Oefinung  bedeutet,   „eine  Oeffnung  des  Wassers,  wo  A**    W^^*'' 
gebrochen  ist."  Vgl.  Benfey  n,  366,    wo  Kol.  ä-vpiptToi;,  i"*!^   >.*l 
fHr  ü-F^rjitTo^,  i-f^yt]   von  der  Wursel  F^ay  (=  AFftty  **,   '»i?-; 
fr»(n)g-o)  =  p«)'  in  ^/jyrvfii,  pi?/^'  =  p'yjT^o,  Riss,  Bnrtbi  ^J\ll    W  " 
Kluft  (i;j5  J'jfe).    wio  Qayäg,  puy*?,  wosu  ^yöeig,  rissig  1  ^JI;,  VT* 
geborsten,  aufgesprungen,    weiterhin  ^xog,   Riss,  Fetce»)  ^"^^  V  ^ 
Berrisaen  u.  s.  w.  Nun  konnte  in  ^voätcovrieu  eine  mit  Prttf-  **  ,  1^    \  ^ 
ponirte  Wurzelf.  oFqux  =  aFgay  =  F^y  in  Q^yrvjui  l'^^^rtö*       ' 
unser  sprok,  brüchig,  spröde,  niedere,  sprock  von  sprikani     _m^^ 
bei  Schwenck  a.  v.  sprüde,  welches  letztere  Wort  ihm  au0        g^B^ 
entstanden   und  ebenfalls  zu  sprilun,  brechen,  zu  gehöre **^^^A 
Zu    sprikan    vergl.  gr.  anuQäaaw,  reisseu,  nna^tyfia,  ab^^      m^ 
abgebrochenes  Stück,  ofaläamo,  ritzen,  atf-ükai,  Stech dc^  *'j^\'h 
vfiijk'-ika,  Dom  =  reissend,  Skorpion  =  stechend  bei  B  ^^^-\  oöft 
wo  vfi(;k',  vra^k'  aus  hvrask',  hvarijk),  fapxi^,  Runzel  ( "^^  -^^  B* 
Runzel,  eig.  Riss,  ^axnfig,  runzelig),  tpii^ay'i,  eig,  Einscb  ^^^^»güHW 
daher    ')  eine  eingeschnittene  Anhöhe,  Berg  oder  Fela  m#  ;J«rf 

')  Kluft,  Schlucht  u.  8.  w.,  ferner  unser  Wort  Furche  {vg  -*  ^^^  rfli 
vom  Erdboden,  yijq  äänedoy  it<}ötgoig),  eig.  Einschnitt,  R^^^^u'lJ« 
mit  a-naftuaaw  =  Ux<.,  für  A/>ixw  (Benf.  11,  315),  i">-^^i.as,P 
Einschnitt,  Riss  =  Wunde,  Fok»  in  lat.  sulcus  für  s-vi«  ^L^jei^üt 
tSX%,  äkoi,  avka^  ib.  II,  31Ö,  —  Andere  werden  Syrakus  ^^gg  ja 
lieber  von  den  (durchbrochenen  =  zerklüfteten)  Felsen  *^^VKig 
Steinbrüchen  benannt  sein  lassen,  worüber  HoßVnann  p.  >^  ir 
vergleichen;  die  Form  2ivQii3toDiiat  ist  wohl  auf  SvQtxxönj<f^^^ 
^äxöfnnai   =   Fgüyöiaaai,  FQÜxöiaaai)   zurückzuführen.  ^£tA     ' 

345-  ~<ftü^fic„  0,  Wagenlenker  des  Pelops,  kann  ^'i*"^  aj 
der  drehende  =  lenkende  (vgl.  unser  lenken,  eig.  drehen,  bP'  .  ; 
11,314)  oder  aber  als  der  drehende  ==  wirbelnde  bezeichnet  s^'^^y  Ir' 
ist  im  letztern  Falle  ein  Bild  der  wirbelnden  Luft,  die  als  ^"^u  j^ 
des  Pelops  anzusehen  ist.  Vgl.  den  Namen  MvfiTii.og  (lat.  »^  /'*t^ 
Vertex)  und  aipttiQog  (rund;  von  Empedokles  gebrauchtes  tf>^^  it^ 
o<fai^,  jeder  runde,  kugelrunde  Körper,  verw,  mit  offsEpa,*!"'*  V  j 
fnn'^io  =  ekiaaay;  aipaiQog,  uipaTpa  für  arpapjog,  ntpa^ja  ainJ '*  ptii 
sa  +  ifoq  =  hvar,  dhvar,  dhvfi  bei  Benfey  II,  278  sqq.  »0  «•  'S. 
duciren.    Doch  vgL  auch  atpv^a,  HamiQlFf^ -worin  tpr<Q  aus  ((l)bt>i     ^ 


—    219    — 

l  =  hmal  (lat.  malleas),  bewegen,  erschüttern  bei  Benf.  11, 
igf.  stossen,  wie  dhvag',  woher  althd.  tungol,  Hammer,  ib.  II, 
iazu  vgl.  II,  293,  wo  hvar  :  hval  in  ndXXw,  lat.  pello  (= 
,  stossen  =  treiben,  drängen  (wie  wd'iw).  So  könnte  2q>ui- 
'  2hFagjog  auch  ein  stossender  =  treibender,  in  Bewegung 
ler  Wagenlenker  sein ;  (paQ  :  hvar  wäre  «±8  ig  in  iqBvrjgj  xvß- 

ib.  II,  305,  «s  aQ  in  alga^  Hammer,  !b:  II,  9. 
loa.  2rpijxiia,  ij,   alter   Name   der  Insel  Kypros,  kann  sich 
f  Namen  ^Axofuxvrig  (vgl.  die  Nachträge,  Art.  \4mfi.ag)  und 
ig  (KiQaaxla  .....  $m  ro  i/eiv  noXXdg  i^^o/dg,  äg  xsQara 

bei  Eustath.;  vgl.  Hoffmann  p.  1272—3.  1298)  auf  die 
i^orgebirge  der  Insel  beziehen.  Vgl.  Wäxov^  to',  Landspitze 
Westküste  Ereta's  (für  2ndxov),'a(p7J^ ,  Wespe,  aq>rjyciaxogj 
hl  (^dem  Wespenstachel  ähnlich^)  mit  (pd^og  =  o^vg  und 
rj7  =  axif,  ^xfjg,  spitzig,  scharf,  von  hva-k,  dhva-k  (xax  in 
©ben  p.  160,  &ay  in  &uaao)v,  ra/vg)  bei  ßenfey  II,  274 
^^^i)^  ^0  dhu,  stossen,  in  d^oog^  schnell,  spitz  als  die  Ur- 
su  betrachten  ist,  woraus  die  I,  1Ö5  sqq.  behandelten  Wur- 
d  Wörter  herzuleiten  sind.  Sonst  pflegt  man  atpi]^  auch 
fsiow  =  atplyycoj  atprjmg  «  afprjyio^fiST^g,  atpfjuwö'fjg  =  l(^)n'og, 
itig,  hager  zu  verbinden;  diese  Wörter  gehören  sicher  zu 
fe  (d)hvak,  (d)hva-/  (in  uy/cj)  bei  Benf.  II,  17  sqq.;  vgl. 

oben  p.  76  angezogenen  äusserst  wichtigen  Schweiz.  Wör« 

Grundbegriff  der  Wurzel  (d)hvag'  bei  Benf.  II,  275,  wozu 
S  althd.  tungol,  Hammer  (vgl.  auch  Schwenck  s.  vv.  den- 
L-ngel)  stellt,  ist  erhalten  in  a^qxi^m,   eig.  stossen,    hauen, 

=  schlachten  (vgl.  (T-ffv^w,  schlagen,  a(pvy^6g  =  naXfiog, 
lachen,  pochen,  au-ßd^(o,  zerstossen,  und  unser  dengeln  ne- 
^el  =s  Prügel  und  sch-wingen,  sch-wenken) ;  sollte  nun  auch 
K.  2(payta  s  2(pay:r}jQla  (Hofimann  p.  2093)  als  eine  stos- 
^oog  von  dhu)  s  stechende,  hervorstechende,  spitzige  Klip- 
Ä  bezeichnet  sein  ?  Vgl.  a(pfjvj  Keil  (spitz),  x//fjvy  Gall-wespe 
ä)  mit  q)ayy  q)ev  in  *  (f>iv(Oy  tödten,  von  hvan  =  dh(v)an, 
=Äei  Benf.  II,  276  (aus  dh»  -h  n),  wo  auch  a-roWg,  Spitze, 
^^0),  stossen  »  erschüttern,  schwingen  (II,  21,  va(n)g'  aus 
t,  275)  anzusetzen,  und  dazu  Schwenck*s  D.  W.  s.  vv.  spicken 

Spicke,  Spieker.  Wie  in  unserm  sch-'wingen,  sch-wenken 
ti)va(n)g'  steckt,  so  sa  4-  (h)van  in  dem  von  Schwenck  s, 
'^«in  behandelten  Stamme  sveinan,  treiben,  eig.  stossen,  der 
^  gr.  (salvia  f.crjFay/oi,  wedeln,  aber  auch  (stossens)  erschüttern, 
^Igen,  bewegen  entspricht;  hvan  erscheint  in  xaivco,  stossen 
ti,  femer  vielleicht  (da  hvan  :  kvan  :  ^van  werden  konnte, 
mt  II,  63.  160)  in  nivd&Mj  or-x/y-aS,  flink,  schnell  (vergl. 
^dü)  von  dhu  II,  274)  ib.  H,  164,  worin  i  aus  a  abgeschwächt 
ann;    doch  vgl.  auch  xIvscd  und  mv  in  aiviov  neben  aav  in 

Zu  den  von  Benf.  H,  164  bei  gvi,  bewegen,  angesetzten 
*Q  stelle  ich  noch  xilbvy  Hund,  gen.  Kvv^g  »  »Faif  in  lat. 


las 

•»( 

hfl 


—     220    — 

can-is ;  gr.  xvoy  ist »  xFoy  es  S(ribrit  (van  und  bedeutet  also  f^h 
lieh  sich,  bewegend,  laufend,  flink,  schnell,  atdro^.  Mit  unsenn  W.UJ^ 
verwandt  scheint  Hinde,  Hindin^  ferner  dasvon  Schwenck8.?.fia||tf{ 
angezogene   slav.  Wort  koni,  Pferd,  wobei  kan  :  kyan  :  ^wfl 
Grunde  liegen  kann;   vgl.  kvath  »  lat  quat-ere  bei  BenLhM 
mit  gva-,  gvath,  bewegen  II,  164,  welches  letztere  Wort  au  M  ^ 
und  dies  aus  hva-th  (hu^hva^projicere,  s-chä-tten^xv-^-o^I(l)| 
entsprungen  ist    Vgl  auch  Kdvrj  oben  p.  80  (stossend  s  ißl 
femer  Kaivtvq  (Sohn  des  "XAaroc,  ob  zu  ikavrw,  also  treia'" 
schnell;  anders  oben  p.  185)  yieUeicht  «s  schnell  i&o6g)]}iil^ 
Name  wird  öfters  verwechselt  mit  dem  Namen 

345b.  2/oiv(vg,  o,  Sohn  des  Athamas  und  der  Themii^Hi 
der  Atahinte  (so  z.  B.  bei  Jacobi,  Handw.  d.  M.  p«  544iil^ 
Elymenos')).     Da  die  Bezeichnung  „der  Schnelle'^  fardd^v 
der  Jägerin  Atalante  äusserst  passend  scheint,   so  möehtti^^ 
Namen  2/oivtvg  von  a/otvog,  Binse,  trennen  und  mit  ;fSOS  9^^ 
schütten  (vgl.  schütteln^  er-schüttem),  werfen,  schleudern,  b^^  i  ^^ 
II,  194,  femer  mit  xfi^o/uaij  heftig  bewegt  sein,  von  ^^^J^fk  W 
dhu   in  ^oog,   ^^oi   ib.  II,  274   verbinden,     2/Mvevg  ^^ta*   *^ 
2/oFtV'€vg,   wie  xoTXog  für  xoFiXag.     Doch   ist  diese  ^^y    > 
als    eine  höchst  gewagte   und  zweifelhafte  anzusehen;  ^^ 
oben  p.  146—7.  jg^ 

346.  TaXdvßiog,  6,  der  Herold  des  Agamemnon,  ^^  ta 
als  Heros  verehrt  wurde,   ist  ein  äusserst  schwieriger  J^^LfÜ. 
man  vergeblich  aus  rrjXf,  tt^Xov  und  lat  tuba  herzute  ^^^ .  ^^. 
hat.  Derselbe  scheint  kein  Compositum,  sondern  eine  ^^    ^IM 
bildnng  von  einem  Worte  ruk&Vy   also   zu    fassen  wi^^  uMi^ 
^(ov-(piov,  oiQyv-qxog  bei  Benfeyll,  101.  Dieses  Wort  ^^^f  a^ 
mit  d-cd  in  d-aXegogy  d-älaaaa,  xv/uo-i^aX^jg  (wogen-quell^^  ,>J    ^ 
&aXid'(o,  a~TaXdo>j  TfjXe&d(o  verbunden  werden;    ^«^^*^^if 
danach  ein  quillender,  fliessender,  strömender  Redner,  ^^.    «j 
reichlich   quillenden  Rede,   des  reichlichen  Flusses  der   ^    ^^  I 
oben  p.  161—2  (Thalia).     Doch   ist  diese  Etymologie  ^f  ' 


wiss.  Andere  denken  vielleicht  lieber  an  (S'-tqi,  tqv,  au9 


8S-^^ 


y 


VTIDO.    /^uucic    uciim.oii     vAviicivui.    iicuca    au.    u— »(ic,     ft^ri/,    au*'   -    .^^ 

(lat.  s-trid-o,  dem  griecb.  vagd;  rdXd-  entsprechen  könnte)  ^ 
I,  676  sq.  n,  263  sq.  Vgl.  s-ter-to  (schnarchen,  eig.  tönefl;*:  ^ 
men),  worin  ter  ==  dhfi,  dhar,  dhrä-ksh  ib.  II,  263.  228.  (f"  ^ 
köni\te  man  an  eine  Reduplication  denken  und  TaX^ßioi;^^'  '  ^ 
d-Qvßiog  (von  d-Qv^ß^  vgl.  a-TQißog,  s-trepo)  nehmen,  ^^f^  " 
Sanroß  höchst  wahrscheinlich  für  ^oq^qüititm  (vgl.  dftenw^  ip^' 
steht  Vgl.  auch  toq  bei  Benf.  II,  253  u.  hva  :  ßa  H,  58 ;  vontr 
und  ßa  könnte  TaXd-vßiog  (schnell-gehend  =  Bote)  stammen 

346a.  TäXwg,  6,   ein  eherner  Mann,   der  täglich  drein^^ 
Runde  um  Kreta  machte ;    sah  er  Fremde  herannahen ,   so  ^^ 
er   sich    im  Feuer   glühend   und  umarmte  dann  die  AnköauD^ 
Jacobi,  H.  d.  Mythol.  p.  836.     Schon  Schwenck^  AndeutungeQ^ 
362,  brachte  den  Namen  vermuthungsi^ise  zusammen  mit  dlsa^ 


—    281    — 

cr/a,  uiXe6^j  6,  naxfj^  Avy^^  von  Fak  =  Fag  =  /nag  bei 
r  II,  195,  wo  althd.  walo^  heiss,  wall,  Hitze,  unser  war-m, 
id.  qualm,  dualm.  Dampf  (vgl.  Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Qualm), 
Sch-walm,  ferner  griech.  d-dX-no),  d-iQ-og,  ^^(»-^og.  Dänach 
3  Tdkwg  als  der  Qual-mende,  ywXoitq  {tf/6k-^g  aus  sa  +  (</)ÄjFoA, 
"Og  »  Qual-m),  der  Glühende,  Feurige  bezeichnet  sein,  sei 
BS  TdXmg  für  QdXiag  oder  für  2-rdXwg  steht,  von  einer  Wur- 
raA  aus  sa  +  d^aX  =»  mlttelhd.  dual-m  ^  8ch-wal*m  (sa  + 
-m,  q-ual-m).  Vgl.  d^aXsQog,  &dXaaaa,  bnllire,  qnillen,  Quelle 
Qnal-m  und)  mit  a-TaXuM.  Ob  der  bisher  besprochene  Talos 
entisch  zu  halten  sei  mit  Talos,  dem  Sohne  der  Perdix,  der 
fiter  des  Dädalos,  (Jacobi,  H.  d.  M.  p.  835),  dessen  Name  öfter 
sr^o^,  d^aXXog,  &dXX(o  combinirt  worden  ist,  kann  ich  nieht 
Biden.  —  Was  den  TaXaog,  o,  Sohn  des  Blas  und  der  Pero, 

des  Areios,  Vater  des  Adrastos,  Urenkel  des  Eretheus,  des 
-igen^,  betrifft,  so  scheint  dieser  Name  «=  raXaog^rXT^f^iov, 
endy  duldend,  ertragend.  Doch  vgl.  auch  die  Wurzel  tolX  in 
-o^,  die  den  Begriff  der  heftigen  Bewegung  enthält.  —  Ich 
e  hier  zum  Schlüsse  noch  TaXtxovj  t6,  einer  der  beiden 
n  Gipfel  des  Taygetos,  heute  Makrynö  genannt  (Hoffmann 
^)y  und  vergleiche  dazu  das  formell  vollkommen  pausende 
k^  Wort  Dolde,  nach  Schwenck  s.  v.  .„der  Wipfel  der  Ge- 
9  die  Spitze  derselben;  althd.  toldo,  Haupthaar,  mlttelhd. 
dolde,  der  Baumwipfel,  Schweiz,  dolden,  dolder,  Hauptast 
•«(umes.^     Ob  Dolde  mit  dulden  zusammen  und  zur  Wurzel 

toi  in  lat.  toUo,  tolero  gehöre,  ist  noch  sehr  zweifelhaft; 
^li  (TTOQ&fj  mit  TOQ^vXov  (eine  Dolden  tragende  Pflanze). 
-Cb.  TdvayqajTfj  Stadt  in  Böotien  am  Asopos,  ist  ein  ohne 
mit  dyQog^  Acker,  Feld  componirter  Name.  Was  die  Wur- 
■^  betrifft,  so  kann  dieselbe  leuchten  bedeuten,  wie  weiter 
■^fc  den  Artt  Tivfjg  (Tivdytjg)  und  Tiravog  (xl-rotvog,  KsXk, 
^v^eisse  Erde)  nachgewiesen  werden  soll  Tdvayga  kann  also 
'^  ssem  Acker,  Feld,  von  weissem  Erdreich  den  Namen  haben, 
ciffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  589:  „Der  Zugang  zur  Stadt 
^v-ar  schwer  zu  ersteigen,  so  hoch  lag  sie  auf  weissen  Thon- 
•  ^  —  Sonst  könnte  Tdvayga  auch  „steinigen  Acker  habend^ 
^D,  von  einem  Worte  rdvo  (=  arivo  »»  orevog,  eng  =»  fest, 
Vgl.  aria  f.  crriv/a,  arsvja  mit  unserm  Stein  oben  p.  213), 

vgl.  ytliJQog,  Loos,  eig.  Stein,  mit  üiitX7iQ6g^  hart  —  Wäre 
Yga  wirklich  identisch  mit  dem  homer.  Fgata  (von  Anderen 
^ropos  identificirt),  so  würde  ich  für  Fgata  an  die  Wurzel 
fQt^  gfi,  fi,  leuchten  denken ;  vgl.  oben  p.  24. 196*  —  Wer  Tdv- 
für  =3  „steinigen  Acker  habend^  nehmen  will,  kann  Tav-  mit 
g,^,  eine  der  kykladischen  Inseln,  die  nur  ein  leicht  mit  Erde 
ogener  Fels  war  (Hoffimann  p.  1416),  zusammenbringen;  eine 
D  (semitische)  Etymologie  von  TPjvog  erwähnt  Alexis  de  Va« 
?in  Jahr  im  Orient  Stuttgart  1854),  p.  198. 


—    222     — 


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ntabt 

he   1 

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347.  TuvxaXoq,  d,  8ohn  des  Zeus,  Vater  des  Pelops,  Utk 
neuerer  Zeit  mit  dem  Sanskrit  wort  kanluda,  beweglich  (von  4 
kar,  gehn,  bewegen,  redupHcirty  vgl  Benfey  II,  82  sq.)  zosaniH- 
gebracht  worden ;  obwohl  dieser  £tymologie  in  sachlicher  fiW( 
keine  Schwierigkeiten  entgegenstehen,  so  ist  es  doch  nicht  eM^ 
TuvTukoc  von  TaAat'Tovy  Tukayrcvo)  (s=  rawaXtvia,  rayroilou)  U 
Benfey  II,  269  zu  trennen.  Die  Grundbedeutung  der  Wuielf' 
ist  wanken,  schwanken,  schweben,  zittern;  xak  steht  für  cr-iiij*!^^^ 
sa  +  ^aX  =  (d)hval,  wanken,  hval  =  hmal,  erschüttern,  bnüp  \  ^^ 
{o-q^dXXui,  a-ipukkofiaij  vgl.  7TukX(o)  bei  Benfey  II,  280.  28Sift  \  ^^ 
wohin  auch  kal  (emolUrt  aus  kal,  und  dies  aus  hval,  mit  k^H  l  ^^ 
wie  oft)  gehört.  Danach  ist  Tantalos  als  ein  Bild  des  unndi|Vi'  V^ 
wegten ,  stürmischen  Elements ,  sei  es  der  Luft  oder  des  iMi  y^ 
oder  überhaupt  des  Wassers  zu  fassen;  wie  ich  glaube,  iitte'  p 
talos  ein  Bild  der  stürmischen  Luft,  wie  Pelops.  Vgl  den  folg.  A:^  \^ 
wo  über  rag  =  rak. 

348.  Tdgag,  o,  alter  Heros  in  Tarent,  Sohn  des  Posdta; 
auch  ein  Fluss  bei  dieser  Stadt  Der  Name  kann  zu  Benfey  1,676 
sq.  (wo  O'TQi,  lat.  s-tre-p-o,  rsg^tT-i^o^j  s-ter-to)  gehdrcn,  ikar 
auch  zu  II,  253  (wo  von  der  Wurzel  rag,  zittern,  dragnf^ 
Tug^ßoq,  tre-mo,  ra()6e(7(Fai),  sei  es  dass  Tdgag  urspr.  Name  «nei 
Dämons  des  rauschenden  oder  zitternden,  wogenden  Meerei  o^ 
aber  Flussname  (vgl.  trepidare  vom  Wasser)  gewesen  ist.  üebfav 
ist  die  Wurzel  vag ,  zittern ,  identisch  mit  der  inoi  vorigai  iiänl 
besprochenen  Wurzel  zak,  also  aus  &ag  (a^ifaQ^  eniaftaV^\ 
Grundbegriff  ist  die  heftige  Bewegung  wie  bei  %^oq  (dhva,  An-V-i) 
oben  p.  64.    Vgl.  p.  217  unten. 

349.  Tagragoc,  o,  der  Tartaros,  ein  tiefer  Abg^rund  unter  der 
Erde ,    wird  von  Pott ,   Etym.  Forsch.  II ,  78.  1 16,   mit  per«,  tirt, 
Finsterniss,  tarik,  obscurus,  afghan.  tor,  osset.  t^r,    althd.  tarchiBt 
angels.  deorc  (dunkel;   vgl.  angels.  sveorcian,  dunkel  machen,  lorf 
Schwenck  s.  v.  schwarz  mit  Benf.  II,  294  sqq.,  296,   wo  scb-war-f 
aus  dhvar,  dhvfi,  umgeben  =»  verhüllen,  gr.  d^vkj  oben  p.  23)  i> 
Verbindung  gebracht;  auch  denkt  Pott II,  116  schon  an  ßine  Zi- 
sammenstellung  von   Tagrugog  mit  lat  ter-reo  (f.  ter-seo  von  W 
tra-s  =  vgEtT  in  rgscj,  zittern ;  ob  dazu   Tägaiog,  6,  Fluss  in  1^ 
sien,  vgl.  trepidare  vom  Wasser),  wie  sie  von  Benfey  11,  25J''^ 
mehr  Bestimmtheit  vorgebracht  wird.   .  Allein  eine  Bezeichnung  ^ 
Tartaros  als  des  Furchtbaren  scheint  mir  viel  weniger  passend  di 
eine  andere,   die  besonders  das  für  sich  hat,  dass  ihr  eine  Natur- 
bedeutung  zu  Grunde  liegt     Vgl.  Schwenck,  Andeutungen  p.  ^^ 
der  Tagragog  mit  regergov  combinirt  und  durch  „Höhle,  Schlund' 
erklärt,    und   dazu  Benfey  II,  256,   wo  Tegtü)  (perfodere),   rogkt 
zog/nog  (Loch),  verw.  mit  goth.  thairko^  angels.  thyrl,  Loch,  dann 
mit  unserer  Partikel  durch,    die  auf  einen  Stamm  mit  dem  Begrif 
des  Bohrens,    Durch-bohrens ,    Durchdringens    zurückzuführen  ist: 
dazu  gehört  auch  unser  Wort  Dorn,  goth.  thaurnus,  eig.  bohrend, 


—    223    — 

Lioch,  einen  Riss  machend,  stechend,  verwundend.  Anders  über 
rn  Benfey  II,  226.  Demnach  bedeutet  TaQ^ruQoq  einen  löche- 
rn, schlundigen  Ort,  Loch,  Schlund,  Abgrund.  Es  würde  uns  zu 
^t  abführen,  wollten  wir  hier  näher  eingehen  fiuf  die  Vermuthung 
^'Wenck's,  der  in  seinem  Deutschen  Wörterbuch  s.  vv.  durch.  Dorn, 
^tire  letzteres  Wort  mit  den  ersteren  für  verwandt  und  für  =  Loch, 
'%ung  hält;  diese  Vermuthung  ist  unserer  bereits  oben  p.  64 
gesprochenen  ^Ansicht  nach  vollkommen  richtig;  das  Sanskritwort 
6*»,  dv^ra,  Thür,  bei  ßenfey  II,  276,  gehört  zu  II,  225,  wo  dar. 
Es  aas  dvar,  dvfi  und  dies  (vergl.  II,  228.  263,  wo  dri,  dhri, 
^Itsh,  dhräksh)  aus  dhvar,  dhvfi  von  dhva  (+r),  dhu,  ^t;-w, 
Rissen  =»  stechen,  spalten  (vgl.  ib.  11,  271  sqq.  174),  wie  d^vQo, 
brt  Dadurch  kommen  nsiQO)  (n  =»  hv)  und  regsw  (f.  a-rsQeo)  aus 
[- H-  &fQ  =s  dhvar)  ib.  II,  256  in  Verwandtschaft,  ferner  tsqso} 
jit.S^vga  (Thür,  eig.  Loch,  Spalt)  und  den  von  Benfey  n,  225 
g.    verzeichneten,  mit  ^  anlautenden  Wörtern.    Vgl.  auch  Benfey 

14  sqq.  17,  wo  er  ^/,  fi^^  (brechen,  reissen,  spalten,  stechen) 
iC  dhvar,  dhvfi  +  y  zurückfährt ;  die  Urwnrzel  dhvar  steckt  wohl 
jOrh  in  ^dQ^s&gov  =  ßd^-ed^ov^  ßäg-aS-gov,  wo  ^eQ  aus  äFsg  wie 
1^.  in  eni-^aQiüi  ib.  11,2919  ^°^  öFaf}  (=  dhvar  in  unserm  thenelr, 
;l.   oben  p.  191  sq.). 

349ia.  TnvQOfxivtov  ^  to',  Stadt  auf  der  Ostseite  Siciliens,  das 
iiiti|^  Taorniini,  auf  einem  naturfesten  Felsen  gelegen,  der  Tau- 
^.liiesa.  Vgl  Hoffmann,  Grchld.  p.  1984.  Der  Name  TavQog  darf 
It  xavQoqj  Gerste  (Forsch.  1, 154)  verbunden  werden,  welches  Wort 
g«.  auf«rstossend,  auf-springend^  auf-starrend  (also  die  Gerste  von 
dnen  borstigen  Acheln  benannt)  bedeutet ;  vergl  ^o^^-w^i,  OoQva^ 
||I6B  p.  63  sq.,  wo  &aQ  :  dhvar  =  or-ra^  in  Tsgdw,  rogog,  =  hvar 
^^fiQcoy  eig.  stossen  =  spalten,  durchdringen  (gri  bei  Benfey  II, 
Sbk  aus  kh  :  kr  1  :  kar  =  hva-r  von  hva,  dhva,  dhu,  stossen,  wo- 
ff:  &o6g)  und  dazu  xQid-tj  «=  noa&fj  (vgl.  Behf.  I,  632;  noa&f] 
^  nctff  in  ntj^diOj  nv6  in  Ttv^agi^ü),  aus  hvad,  eig.  stossen,  daher 
^s^m  =  Am-boss,  eudere  =  bossen,  verw.  mit  bochen,  pochen, 
rnpa^cj),  woher  KQid-Mxrj^  ?;,  Landspitze  Akamaniens  bei  Alyzta. 
It-  Der  zweite  Theil  des  Namens  TavQO-fjiiviov  könnte  zu  (dh)van 
pifiL  fän,  abhängig,  Abbang)  bei  Benf.  II,  321  (vgl.  Qfvod,  Mv 
beo  p.  60,  MaivuXov  p.  117  und  iSvva  in  den  Nachträgen)  ge- 
^ren,  so  dass  also  Tav^O'/tisviov  „Spitz-bergen^  bedeutete.  Zu  Ofval 
Tf^  noch  Mevalf  at^  St£idt  in  Sicilien,  femer  lat.  minae,  die  her- 
'omigenden  Spitzen  dör  Mauern,  minari,  ragen,  minax,  ragend,  von 
«Q  =  dh(v)an  bei  Benf.  11,  276  (vgl.  das  Zendwort  van,  tuer, 
rapper),  eig,  stossen  (dhu,  d^oo^j  a^rorv^,  ÄZbvrt;;^/«  oben  p.  130); 
A  neigen  »  stossen  (Benf.  II,  182),  so  bleibt  die  Wurzel  dieselbe, 
renn  wir  -fisviov  zu  gael.  ÜLn  oder  zu  lat  minae  stellen,  lieber 
•ünari,  drohen,  werde  ich  an  einer  andern  Stelle  handeln. 

349b.  TcKpiaaang,  6,  Berg  in  Aetolien,  der  an  der  Küste  sehr 
obroff  wird  (Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  6r.  p.  467),  angeblich  von 


—    224    — 

dem  Orabmal   der  Kentauren  benannt,  gehört  wohl  insammeD  nM Jijf 
i)rj(iai  =  coiles   und   den  oben  p.  1  venEeichneten  Wörtern.  Jkh 
TaphiasBoa   wäre  danach  als    der  geneigte  =  abhängige,  ahs^ 
sige,   steile   Berg   bezeichnet.     Gehört  damit  zusammen  der  ^m 
Tu(poCy  j^f  die  grösste  unter  den  Inseln  der  Taphier  au  der  KM  m^^ 
von  Akamanien,    welche   auch   eine  Insel    der   Echinaden  geont 


Kie 


H 


H 


wird  ?  Vgl.  Hoifmann  p.  2088  sq. ,  wo  die  ^E/ivadsg,  so  genn^ 
Jim  t6  vQa/y  xui  oi^j  und  die 'O'i^rai^  die  homer.  0oa/(8ciLri^ 
als  stachlige,  spitzige  =  felsige  Inseln,  als  Klippeninselo  znüMi 
sind.  Uebrigens  iiiess  Tutpog  auch  Taftovg  (v.  L  Ta(pi(waoa)wi 
Strabo  X,  3Ö6.  459.  % 

350.  Teyia,  i^,  Stadt  in  Arkadien,  bedeutet  wohl  eiMtt  \^ 
bedeckte  =  beschützte,  mit  einer  JUauer  umgebene,  befestigte hfc  \^^, 
Vgl.  rsyogj  rhysog^  riyij  =  azbyrj^  lat.  tegere,  unser  Dach,  M^  *j^ 
decken,  welche  Wörter  sämmtlich  das  Präfix  sa  eingebfisstfete  jü^ 
Dasselbe  ist  erhalten  in  sthag  =»  az^y^ca  bei  Benfey  I,  641}  i* 
sa  +  dhag  ==  dhvag,  dhva*g  =  dhva  (ib.  II,  320  sqq.  l^^ 
welche  Wurzel  neigen,  biegen,  wenden,  drehen  =  umdrelM,  br* 
geben,  bedecken  (dbva-r  ib.  II,  294)  bedeutet.  Zu  Benüey  %  W 
sqq.  gehören  unsere  Wörter  hegen,  Gehege,  Hecke,  ferner  (dt  leto 
dhva-g  auch  dhvi-g,  neben  stha-g  auch  sthr-g  erscheioei  b*/  ^ 
rtt/og  und  to^o^  (hegend  <=  deckend,  umgebend):  YgLib>l^  ,^^ 
sqq.,  wo  T^,  vi  aus  dhv6,  dhvi  und  dies  aus  dhvja  ^  ^hn-hr  i}|^ 
davon  kommt  lat.  vi(n)cio,  wickeln  ib.  I,  289,  verwandt  rf_"^  fi^jj^j 
den  und  dies  mit  wenden  (von  vat,  va-n-t  ib.  II,  323).  * W* 
bedeutet  wohl  auch  Tiyvga^  Stadt  in  Böotien,  die  bedciJAi*" 
gebene,  mit  einer  Mauer  versehene,  die  Veste.  Ob  soa*»**" 
yriaaogj  tj,  Stadt  auf  Eypros,  Stuystgog,  rj^  Stagira  in  Mak«*** 
zu  fassen?  Vgl. auch  Benf.  n,  235,  wo  unser  dick,  di«^*'*^ 
(von  tv-k,  vgl.  dhva-g  II,  17  sqq.,  wo  eng  =  gedrang,  didrt,»! 
also  tv-k  wohl  aus  s-tv-k  =  sa  +  dhv-k.  Der  Orundbegrf^ 
tva  ■+-  Gutt  bei  Benfey  II,  235  ist  neigen;  vgl.  ib.  11,291«' 
(TT/xo^,  Gewicht,  und  dazu  altnordisch  thüngi.  Gewicht,  thdngr,8cM 
bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p,  288.  . 

351.  Tdjunta,  rdj  zusammengezogen  Td/unrj,  schönes  TW  t^^ 
Thessalien  zwischen  dem  Olympos  und  Ossa,  vom  Peneios  P*  :>ir^ 
strömt,  ist  ein  sehr  dunkles,  bisher  ganz  unerklärt  gebliebenes^  '4, 
Denn  die  von  Benfey  ü,  237  versuchte  Herleitung  von  derW*  \\ 
Tsn  {Tsq)-Qa,  lat.  tep-eo),  strahlen,  wärmen,  warm  sein,  80^  \ 
zd  Th^nsa  eig.  die  warmen  Quellen  bedeutete,  ist  ohne  ZtW*  U 
ganz  unhaltbar.     Ich   denke   an  die  Wurzel  ran  in  Tfmkm^^  ^  U 


^55  ai 

■tCIO; 


'\ 


drig,  TutpQog,  Graben,  rdnijg  (niedrig  =  flach,  breit,  au8gebrcit»=^  U 
Teppich,  =  rdnig  =  ödnigy  verw.  mit  ädneSov  f.  6dnsvov,  övtfr^  U| 
ÖETi^ag  (tiefer ,  eingebogener  Becher  vgl.  Topf)  und  unserm  W  u 
tief  bei  Benfey  11,  66  sqq.,  wo  eine  ürwurzel  dhvabh  oder  dW  V 
=  dhva  (-+-  bh  oder  p)  II ,  320  sqq.  aufzustellen  ist  Diese  b*- 1 
deutet  neigen,  senken,  unter-bringen,  geneigt,  gesenkt,  eingesnnitA 


—    225     — 

cbcD,  tief  sein  und  ist  vielleicht  in  gr.  d^un-^vM,  begraben^ 
senken  (vgl.  holländ.  stuypen,  neigen)^  unverstümm^  er- 
Ygi.  (d)hvabh  oder  (djhvap  in  lat  cubare,  cumbere,  can»- 
fUjiTü),  xvnfXkov  (verwandt  mit  dsnag  und  unserm  Toipf  aus 

u.  s.  w.  ib.  II,  324  sq.;  indem  von  dieser  Wurzel  die 
;ruppe  hv  abfällt,  entsteht  ap  oder  abh,  welche  veratOm- 
'orm  in  unsem  Wörtern  Ab-end,  eb-en,  Ebene,  Ebbe  er- 
,    ferner  in  gr,  ci/ußi^  (Becher,   vgl.  xvjußog,  Kv^ßij),  ag^ßrjj 

ä/u7iiXog  (vergl.  xufinvXog;  die  Rebe  ist  als  geneigte, 
le  =  gekrümmte,  sich  krümmende  bezeichnet).  Um  nun  auf 
;  zurückzukommen,  so  veranlasst  uns  ddmg=^Tdnigf  roinrjg, 
^  aus  dh  (vgl.  nsd?j,  ib.  II,  94,  nvvdu^  =  JtvS-fiijjf,  Jvw, 
neben  unserm  touohen,  taufen,  ib.  ü,  68  sq.  370),  auch  r 

(vgl.  lat.  tab-ula  mit  rut-ilus  s=  qv&)  herzuleiten.  Doch 
man  ran^  ^^{h)^  au<^h  recht  wohl  auf  sa  +  d-an  (dhva-p) 
(ihren.  Derselbe  Zweifel  waltet  bei  der  Erklärung  des  mit 
^ord.  thüfa,  Hügel,  Höcker  (Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  288) 
bindenden  Wortes  xvfißog  ob,  das  sicher  zu  Benfey  II,  324 
'  xvTi,  xt;g),  xvß,  Tcvfiß)  gehört,  wohin  ausser  &fjßai  =  coUes 
das  lydische  Wort  rdßa  =  nevQa  (Mueller,  Fragmm.  Hntt 

IV,  311)  als  auch  die  Ortsnamen  laßai  (Stadt  in  Karlen, 
ich  in  Lydien),  Taßtui  (btadt  in  Grossphrygien),  Taßrjvw, 
\iov  (Ebene  in  Fhrygien),  IsfißQog,  o,  (Stadt  in  Kypros), 
>i/,  TOj  (Stadt  in  Phrygien),  auch  TvjLißQiovj  zu  stellen  sind; 
uch  Qd/Lißgi/iiog,  6  (Stadt  in  Karlen) ,  Qv/ußQa,  tj  (Fleoken 
Bne  in  Troas),  GvfißQtog,  6  (Fluss  daselbst),  Ov/uß^a^a,  rd 
ien),  Ov/uß^laj  ij  (in  Karlen)?  [Beiläufig  erlaube  ich  mir, 
Verwandtschaft  von  *  rifjinag,  Tt /Linea  mit  vdnog,  vdnij  hin- 
Q ;  van  ist  aus  hna-p  (Benfey  II,  182  sqq.),  hna  aber  aus 
ä  und  ha  aus  dha,  dhva  Ib.  U,  320  sqq.,  woher  dhva-^p  In 
:)C,  Tb(/4)n(a.  Zwischen  Ti{(j)n€a  (aus  dhva-p)  und  vdnog, 
Gius  hna-p,  dhna-p,  dha-na-p,  dhva-na-p;  zu  dha  <=:  dhva 
ä  in  rld^^/Lu  neben  dhu,  dhva  in  d^aFaaaix) ,  Sdßaxog  für 
og  ib.  II,  267)  waltet  dasselbe  Verwandtschaftsverhältniss  ob 
tischen  xra(^);i,  yva{iLi)n  und  xa{fj)n  ib.  H,  324,  wo  yivan, 
tus  hna-p  (II,  182  sqq.),  ^an  aber  aus  hva-p  (II,  320  sqq., 
p  =  d-hva-na-p  =  hva-na-p,  ha-na-p,  hna-p).  Vgl,  p.216]. 
en  oben  angeführten  Namen  könnte  auch  verwandt  sein  der 
der  ältesten  Bewohner  Böotiens,  der  Td/u/LitHfgf  ot ;  sie  kötmten 
iNTohner  des  tiefen  Marschlands  bezeichnet  sein,  worüber  ich 
iflfmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  533,  verweise.  Tif^(j.ig  steht 
tir  Tbfjini^  oder  aber  für  Tin/ni^f  wie  o/uata,  onna  für  on/jia. 
ens  Hesse  sich  auch  an  arelßw,  aTt/nßü),  trrsgxo  (nro.  1,  von 
nck,  D.  W.,   richtig   mit   unserm  stopfen  zusammengestellt), 

artßagifg,  stipare,  unser  Stab^  Stamm,  steif  u.  s.  w.  deidcen, 
h  die  Temmiker  als  arißagol,  tüchtige,  stämmige  (vgl  platt- 
b   däftig   und  Schwenck  s.  v.  steif,  dann  ^en  Art  'Ensiog), 

15 


—     226    — 
krMgfe,   derbe  Männer   bezeichnet  wSren.     AelinKcfaer  BeiM^i 


I 


sein  ktonte  der  Name  dw  TißaQfjvo/^ol,  Volk  afn  schwarzen  Meffi. 
iD  der  Nähe  der  Chalyber^  wovon  TißaQf^via,  ijj  Gegend  ioEfc^l"^; 
Mien  am  Pontus  Euxinus ;  zum  Nam^en  der  TißoQrjvoi  yer^  \^ 
sich  dann  der  der  tbrakischen  JnprjQtq ,  worüber  ich  scboB  ^  \^, 
p.  43    eine  Vennuthung  vorbrachte.     Wenn    auch    wnnseihaft)  ^  \« 


doch  nicht  begriftlich  verwandt  sind  folgende  Namen :  Tißla^  -^^  \v 
Phrygiens,  Tißtiov,  ro',  lierg  in  Phrygien,  auch  Tlßm^  t6^  "9^^  \ 
die  sich  mit  lat.  ob-stipus,  ob-stipare  combiniren  lasset^  ^^^ 
Tttßu  (iyd.),  &ijßtti  =  colles,  sabin.  teba,  unser  Stauf  ^^J^ 
wohl  geneigt,  abschüssig  ^declivis,  geneigt  =  abschtissi^'^^^'^^g^ 
Vgl.  unser  tief  mit  gr.  rutp^og,  unser  Topf  mit  gr.  J^tt^cxC^*  i^^ 
böhm«  debf ,  Thal ,  dupa ,  Höhle  (wo  dhvap  =>  htai^  ^  '^^ 
äubka,  dnpka,  Grubehen  (Jordan,  Böhm.  Wörterb.  |>. 
wo  auch  dul,  Grube,  Loch,  dula,  niederer  Ort,  dSlek, 
s.  w.  SU  beachten,  worin  dhval  «=  dhvap,  woher  auc 
Thal);  femer  gr.  datppfjj  Lorbeer,  verw.  mit  a-^titp* 
Kranz,  worin  dhvabh  «=  dhva-h  In  So/^-jitog  (bei  Berm 
820  sqq.),  b=  dhyibb  in  dig-^gog  (sich  neigen  =5  niederl^»- 
viell.  SS  dhvip  in  ädinaiay  tj,  Ort  in  Arkadien,  (wohl 
givpvq  für  dhFamvq^  Tgl.  Hoffmann,  Grchld.  p.  1157^ 
die  Artt.  ^Aßm,  Tupi^g)y  weiterhin  die  mit  Präf.  sa.  J^^ 
Wörter  angels.  steap,  jäh,  abschüssig,  engl,  stoop,  ni^^  \^ 
als  Beiwort:  gebückt,  tiberhängend,  steep,  steil,  jäh,  s^*^»»"'« 
Wörter,  deren  Grundbegriff  aus  lat.  ob-stipus,  ob-stij?^'^'*'  f^ 
stnpian,  sich  (zur  Erde)  neigen,  holländ.  stuypen,  ^^^'^m,  i 
steypast,  herabgestürzt  werden  (de-cidere),  steypir,  ^J^^.— ^  j. * 'J 
länglich  erkannt  werden  kann.  Im  Griechischen  hat  si^^^  *^^ 
deutung  zwar  auch  erhalten,  aber  nur  in  sehr  verstüifJ'^.^  '" 
men :  nämlich  wie  sich  gr  Inog,  Indw,  inro/nai  zu  lat.  ^  ^  ^ 
halten  (vgl.  den  Art.  Tfifvg),'  so  verhalten  sich  zu  den  eb^^  5*w«i» 
germanischen  Wörtern  gr.  alnog^  ainvg,  worin  In  aus  hf^  ^'  *^ 
=s  a^rFtUy  a-Tin,  ob-stip-us.  Daher  dürfen  die  gemvtfff^P^f 
Namen  Tißla^  Tlßsiüv,  Tißiov  (Ttßiog,  0,  phrygischer  -P"'»*'/ 
häufiger  8klavenname  bei  den  Griechen,  7Vß?jQog,6y  papW^I™''/*^ 
Name  können  auch  zu  azißrjy  axißaQog,  steif  =  fest,  ^^^/\ 
hören)  kühn  verglichen  werden  mit  den  griech.  Namen  ^^^[^  I  \ 
Alnv,  t6,  AXntiUy  ij  u.  s.  w.  Die  ürwurzel  könnte  rein  ä**  ^' 
sein  in  dem  Ortsnamen  ©//:?«,  17,  (angeblich  von  ehierA«J*j  \ 
benannt ;  vgl.  &rjßai  =  coUes) ;  ob  auch  in  dem  dunklen  MoWJ 


\C' 


Stadtnamen  &iaßrj,  17,  Öiaßat,  al  (für  Qiünrjj  Gltpr^,  Bitf-^^ 
Benf.  n,  169)??  Gleichfalls  kann  dieselbe  gefunden  werden^ 
mehreren  latein.  Namen ;  vgl.  Tibnr^  uralte  Stadt  in  Latiam,  ^■ 
ein  Bergrücken  nördlich  vonCapua,  Tifemus,  ein  Berg  inSasuB^A^) 
an  dem  die  Stadt  Tifemum  —  auch  zwei  Städte  inUmbriea  Wi'l^^ 
den  Tifemum  —  lag.  [Der  Begriff  geneigt ,  gebogen  sein  rt«* ;  fc 
auch  in  der  gr.  Wurzel  iß^  wovon  tßävfj,  17,  Xßavog^  0,  der  iSn*  ^ 


—    227    — 

yoq^  ycarXoi;,  yavkog  ftei  Bctof.  ll,  18,  39<2;  dasm  gehcfren  wobl 
S?j,  ij  =  (TÖ(M)V  (schwerlich  mit  &tßfj  zu  tdentffieiren),  tßfjvot, 
xffjicäi  oav^iciryüa,  ttißojtol  (Hesych)  und  xißwrog  (x  =  hv) 
wie  schon  Forsch.  I,  96  «rkttnnt  worden ;  endlich  lif/o^j  6,  «s: 

der  Epheu,  e^.  der  geneigte,  gekrümmte,  «ich  krümmende, 
cle^  rankende.  Ob  nun  auch  &f<Tßfj  (ür  ^/cTnjy  &ltf/dj)  ^ 
*?  und  kt.  tibia,  Flöte^  woeu  Vgi  «vAo^  bei  Senf.  11, 301  (von 
italt  benannt),  dann  tubus,  toba,  «aber  auc^h  ««ibilo  <zu  iibia 
mare  zu  tonare)  und  böhm.  tipBti  bei  Jordan,  Böhm>  W.  p.  277]. 
32.  TSvjjg^  äol.  Tiwrjq^  o,  -Sohn  des  Kyknos  (eines  Sohnes 
eeidon).  Dieser  schon  Forsch.  I,  181  berühite  Name  kann 
»  donnernd  bedeuten  und  auf  die  donnernden  Meereswogen 
^ziehen;    afneh    kalin    Tivr^Q    „im  Znstaiide    der  stossenden, 

)  schnellen  Biewiagung^  unruhig,  störmiseh  bedeuten.  Vgl.  die 
^Wurzel  stan,  tönen^  bei  Benfey  I,  675,  srafs  sa  -f-  dh(y)an, 
K,  275,  eig.  (von  dhva,  dhn  +  n)  «tossen  =  ')  schlagen 
^bv  in  &dv(ß}  n,  276),  erschüttern^  ireftig  bewegen,  schwin- 
^-daact)  für  rfv-daaca,  (a)«m(T(Ta) ,  «  ')  ansstossen,  tönen; 
^iv  in  ardvo),  ^vivr^a^,  arevä/w,  dazu  lat  (8)tot]>are,  deutsch 
^,  aber  nicht  tönen,  das  zu  dhvaii  H,  276  gehört«  Au6h 
(ib.  II,  63)   kann  als  {»in  tönender,  donnernder  Wogengott 

Werden ;  doch  scheint  die  anfdere  oben  p.  98  gegebene  Ety- 

weit  vorzuziehen.  Wenn  man  an  das  tenedische  Beil  {Tevd^iog 

D  denkt,  könnte  man  yersucht  sein,  Tivfjg  zn  d^nno  (*  (pivo), 

zu  stellen.  Schwierig  ist  die  Deutenjg  des  Inselnamens  2V- 
«Fofür  wohl  auf  keinen  Fall  an  S^og,  Sitz,  gedacht  werden 
'^ire^og  scheint  ffir  Tirerog  zu  stehen,  wie  damSttv  für 
-*;  bedeutet  der  Name  so  viel  wie  T-ivi^g  (tönend,  donnernd 
^>8send,    erschütternd)   und   ist   nur  eine  andere  Form  des- 

da  die  Insel  doch  höchst  wahrscheinlich  von  ihm  den  Namen 
^gl.  dsT6g  von  a/^,  aFrj^i^  wofür  auch  aFrig^  arjg  hätte 

werden   können.     In  diesem  FaUe  dürfte  man  den  Namen 

^    mit  "A^r^vrj  (Hom.  Od.  VE,  80,  =  ^Ad-rjvai),  VQ^Ofievog 

^rgleichen.  [Mit  rivdaacj  gehören  zusammen  die  böhmischen 

tanauti,  regen,  bewegen,  rühren  —  vgl.  xvxdu)  oben  p.  98  — , 

Bewegung,   Unruhe,  tnauti,  hauen,  schlagen,  tnutfv  Hieb, 

(eig.  Stossen)  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  274.  278,  zu 
iit  Benf.  n,  276,  182,  wo  d-h(a)nu].  Der  möglichen  Ver- 
schaft  wege»  erwähne  ich  hier  den  dunkeln  Namen  Tfvdyrjg^ 
hn  des  Helios  und  der  Rhode,  Bruder  des  Makar  oder  Ma- 
s ;  vgl.  or^m/cü,  ortva^w  für  fnBvaf/jfa,  eig.  tönen  =:  stöhnen, 
m.    Wäre  Tsvdyrig  ein  dem  Linos  oder  Adonis-Einyras  (xiv- 

verwandtes  Bild  der  trauernden,  in  der  SommergluÜi  ver- 
ftchtenden  und  absterbenden  Frühluigsnatur?  Vgl.  Movers'  Phoe-^ 

II,  %  p.  249  not.  129,  und  p.  293  not  105,  wonach  Tenages 
haMbon  (a  Adonis).    Diea  ▼emlasst  micli  lu  der  Frage,  ob 


Müf**1 


—    228    — 

nicht  etwa  im  Namen  Tenaffes  (wie  im  Namen  Ochimoe)  eine  \iir  Wvi\V  ^^"^ 
her  noch  nicht  erkannte  griech.  Wanel  eteekci  nämlich  roy,  Im^V^'^.^'^« 
ten.  Vgl.  Dieffenbach,  Vgl.  Wörtcrb.  d.  Goih.  Spr.  II,  ßöSa^^V^^^^, 
dort    verseichneten    celtischen    Worter    berechtigen    uns   nr  ^\^ 

nähme  einer  Wurzel  ruv  aus  rFav^  wosa  sich  unser  aün-dei^^^^^N  ^"^ 
halten  würde  wie  seugen  zu  vFax  (rex^fTv)  u.a.m.  Diese  1^^-  -d^ 
raw  ist  dann  aber  s  rr-rav  in  rrrcW,  tönen  (stöhnen)  ans  ^  ^j^ 
dh(y)an  (Benf.  II,  275,  von  dhva,  dho,  dvu»^  ^-/loVi  ^/f*^"**. 
töneuy  =a  an  (ib.  I,  118)  blasen,  liauchen,  wovon  anala,  PK»^<^f!l,  u 
lat.  dn-is  (vgl.  can-ere,  tönen,  blasen,  wie  nnser  dttten)  }iegt{^  -^^^^* 
(ib.  II,  63)s=kan  in  unserm  S-cbcin,  s-cheinen,  s-diön;  ft  ^g^i'j"<* 
liegt  in  griech.  n{a)w,  nviFw^  blasen  (bei  i^enr.  I,  605Bqj[>^^  m 'VP 
n-u,  womit  zu  vergleichen  hna,  hnu  (aus  ha-na  ib.  II,  IS  #-  ^Bfjht 
han  (aus  hva-n,  dhva-n,  ib.  II,  270).  Begrifflich  verUÜt .  ^  «  m)ü 
Wunel  rav,  leuchten,  zu  axav  in  rrWyai,  tönen ,  wie  gr. . ^_7^K/t oek li 
ava^ivia  (nv^oV)  zu  xFad^  (aus  dbu  +  dh)  in  unserm  dfitei^^^  gt-  n^k 
Uasen,  verw.  mit  deuten  «  klar,  hell  machen  oben  p.  16^^  ^5^^  (^ 
ich  auf  die  Artt.  TdvayQa  und  Tiravog  verweise,  erwäha^^^^^!^'^^  Ua  L 
noch  den  Namen  Tijviifog,  o,  Sohn  des  ApoUon^  Bmd»^^ '^^  ^ür  L 
menioB,  ein  Weissager;  vgl.  Müller,  Orciiom.  p.  147  Myt^,j»^J^^  A 
kann  von  rav,  tan  aus  stan  s=  sa  +  dh(v)an  =  an,  «V  *^  *"**"    ' 

äv~ijg   als  blasender,  hauchender,  denkender ,  sinnende 
wähnender,   schwanender  Prophet  gefasst  werden,   wie 
*jMgog  (für  ^AvsQog),  worüber  oben  p.  97.     [Beiläufig* 
begriff  der  Wurzel  (rr)r€v,  leuchten,  erscheint  in  Tivdtx 
gen,  welches  Wort  ich  für  {a)Ttyuaa(ü  nehme  und  auf 
bei  Benfeyll,  276  zurückführe;  vgl. dh(v)an  {^siyta, 
mit  dhvag'  (hvag'  =  (pay  in  (T(pdC(o)  ib.  II,  27 ö,  wozu»-    **•»%■ 
II,  21  gehört;  ferner  vgl.  dhvar :  hvar :  ghar,  ghri,  spar^^^  iM^  /^S^/'  vo 
stilUire,  fluere  II,  195,  wo  der  Begriff  stossen  =  irv/ib^^i^^^m  h"^  //.  ^". 
schwingen,  werfen  (hvfi-p,  II,  309,  aus  dhvfi-p  =  Y^'^h^B,  L^^'^'^ntY 
19ö),  atreuen  zu  strahlen,  leuchten  modifieirt  wurde.       ^^  ^4  /i/'^-  T,    s 
195  gehört  unser  s-treucn,  verw.  mit  S-preu    (wo  hv^'=PÖ4  '    '^!  ^u  /,, 
81),  ferner  gr.  a-Tukäot,    ü-zik?]   neben    a^zikßu}    (eig"-  *"«'fc"     ;  ">.    7;.^ 
streuen,    strahlen)  und  rrray  in  avd^ca ;    auch  die  Wur^^  ^'V  ,  V;  ^^fi'lrt 
dhvag'  II,  275.  21  (sch-wingen,  vgl.  hva,  hu,  projicerö  ^»^     fk:"'^>    vrr/ 
konnte  leuchten  bedeuten  und  bedeutet  es  würklich.  Defio  ^^t     hi^.  ^''^lUof, 
fig,   arg  bei  Benf.  U,  125   aus  hvar-g',   dhvar-g  II,  l9b(ß'  '  ^-   ^lso/^ 
hvii  aus  dhvfi),    ebenso  ist  die  Wurzel  ax,  leuchten,  Q,  läl    4.      ^^^'^' 
223  sqq.  aus  dhFax  (=  a-vuy  in  oTd^w,  eig.  Bossen  =  «h*    «i,  *      -^oj 
gen,  werfen,  streuen,  strahlen,  leuchten;  vgl.  unser  tengeh, ta|^ 
Tangel   und  gr.  &/jyu}  mit  unserm  Tag,  goth.  dags,  Tag,  iä^ 
lucere  bei  Schulze,  Goth.  Gloss.  p.  58,  worin  die  UrwurzdM 
oder  dhvah  erscheint^  die  zu  dhah:dah  werden  konnte,  nieh1lA\V  vvivu^ 
n,  228.263,  zu  vgl.  mit  H,  216)  =  hFoac  :  hFay;  deut8diTn\^  v.^,>. 
nnrf\kuge,  griech.  tpiyyog  (11,  101  sqq.),  avytf  (II,  333)  imdk    -^^  - 
(hv)oculus  gehören  zusammen.  Vgl.  auch  S'tjyWf  &aH  in  raxi;  lat 


l..  MX« 


—    220    — 

3r,  aixvg,  o^vg,  (j^oi;  und  sa  dl^g  in  begrifft.  Hinsieht  ro- 
.  stossend  =  spaltend  ==  dnrchdringend  =s  hell  oben  p.  172, 
ap-par-eo,  gr.  nvQ  neben  nelQw,  dorchdringen).    Lehrreich 

ecce  neben  en,  ^v,  wo  (dhv)ak,  schwingen,  »  (dhT)an, 
m  (eig.  aber  stossen)  erscheint;  ygl.  aoUvü)  (wo  s-ran),  eig. 
»n,  bewegen  SS  wedeln  mit  unserm  Wort  Sonne,  das  ebenso 
n,  scheinen  in  Verbindung  gebracht  werden  kann  wie  söm- 
iliatten  geben,  mit  6chenie,  Schatten,  schemem,  beschatten, 
»r,  Dämmerung  (wo  axtn  =  üx€-'Iu  erscheint).  In  diesem 
liält  sich  unser  Wort  Sonne  zu  (cT)rfy,  leuchten,  wie  Sskrit 
sonare  zu  8t(v)an  (aus  sa  +  dhvan,  Benf.  II,  275),  lat 
;  s-chön,  s-dieinen  liegen  in  der  Mitte,  wie  lat  can-ere 
s  dhvan,  Benf.  ü,  63.  275—6).  Vgl  übrigens  zu  &€lv(a, 

neben  (ar)r£v ,  leuchten ,  noch  a-gxiy  (atpd^at ,  stossen, 
'^  =  schlagen*  ndlXca  verw.  mit  nXi^aaw)  neben  xpiyyog^ 
<cifva))  neben  ^/vatf  xotivto  neben  ein-is,  8-chein,  s-chön, 
t>en  ötx  (dvx  ?  doi-äv^,  üoXvSfvxfig  oben  p.  184),  leuch- 
i  p.  185).  In  Ti'/nvüiy  stossen,  hauen,  spalten,  schneiden 
-+  dham  =<dban  bei  Beniey  II,  276,  aus  dhva-m,  dha 
ie  dham  U,  272),  »hvam,  hvim  in  xa/U'^aaa),  schwingen, 
liyima,  schnell  bewegen,  =  xaJLi,  m/Li,  x^fjt,  leuchten  (oben 
7)  =  (hv)a/e/  in  tjfmQ,  ij/LtSga  (Forsch.  I,  60  sq.  156).  Aueh 
ilen^  leuchten  bei  Benf.  II,  237  (t^^^^a  für  xin-'iHx)  ist  aus 
tvap  (sa  +  dhva^p,  11,  275)  und  gehört  mit  tup  I,  657 

aus  a-Tvn  =^  sa  +  dhva-p  =hvap  in  kap,  11,322,  wozu 

vgl.  Forsch.  I,  103)  zusammen;  zu  xo7i-r«,  Kii^-og  (zu 
,  194,  wo  hu  aus  hva,  dhva  ^  dhvag',  sch-wingen,  II, 
.)  vgl.  9udh,  9ubh  aus  kudh,  kubh,  kvadh,  kvabh,  hvadh, 
IT,  63),  dhvadh  {a-Ta&evo),  Forsch.  I,  164),  dhvabh.  Der 
i^riff  von  ath  I,  260  erscheint  in  ^vath  uns  kvath  (hvath) 
.  I,   253;   lat  quatere,   er-s-chüttem,    s-chutteln  gehören 

zu  hu  (ir,  194)  aas  dhu,  dhva  (H,  274—5).] 

3.  TfVx9gf]^o)Vj  6,  Führer  der  Magnesier  aus  Thessalien  vor 
jehört  wohl  zu  Benfeyü,  263  sq.,  wo  Tfv&gfjddiv  von  &q?j 
g,  vgl.  &Qda),  &Q6ag^  unser  dröhnen  und  Drohne,  dazu  altnord. 
brüllen,  neben  thrima,  tliryma,  thruma,  Donner  bei  Dietrich, 

Leseb.  p.  240.r  288),  «ig.  tönen,  dann  unangenehm  tönen. 
Der  thessalische  Ttv&Qrjödv  ist  wohl  ein  Töner  =  Ruferj 

.  Sonst  liesse  sich  auch  an  die  Wurzel  &aQ  in  drigw/Lu 
64  denken,  wonach  Ttvd^Qrjöiov  springend,  heftig  bewegt, 

bedeutete.  Vgl.  ravO-Q  bei  Benf.  H,  253  {d^oQ  II,  251). 

4.  Tfv&sag,  o,  FIuss  in  Elis^  kann  als  der  dütende,  tütende 
nde,  tosende^  lärmende  (KsXddcav)  benannt  sein.  Vgl  unser 
tüten  aus  dhva  (+^h  oder  th)  bei  Benfeyll,  275  sq.,  wo 
ossen  <=  ausstossen,  blasen,  tönen)  =  s-tu,  stossen  I,  658f 
=  s-tu,  loben  (eig.  rufen,  tönen)  I,  407 ;  dtfzu  gehört  wohl 
cJ,  1^,  s=  yXav^j   Eule  (bei  Hesyeh«),  eig.  die  tönepde  » 


—   wo   — 

uiueimti*,,  iri*  Bai«  ni»  heul«  (nnA  diM  nil  IuHbd,  i-atwIiVkVii^ütf 
geUoD,  ball  a.  a.  v.)  Hraandt  liL  Aaah  4v  Nebeniau  iIm  "C^X^ 
yteaa,  der  Kmwan  (vgl.  U»ftiiaDn,  Grchld.  n.  d.  Gr.  p>.  839)i  ^^i^V^ 
tja  tönender,  ltijriii«odsr  Eluu  keuichoet  hm}  *%L  nu«  ffg.  -^»\ 
wdchm.  Wort  eq  Banfey  U,  60  aqq.  (hv«  mu  dhv«,  dha  I^  ^^ 

gehört,  wo  vi«lifiicht  xai^^h  »avyäaäai.  uiHiMtaeii  (irorttba^^T'a^ 
^  18  eiohai  unricbtig)«  \»  d«B  Worte  ttvS-lt;  erscheint  det  g^  ^^ 
^griff  der  WuraaL  dhu^  b  »-In,  nämlich  sbauen,  zu  «natfawi^  »--«nni«- 
«lUiwetreD,  auaqwceo,  aiuspriteen  modifioirt ;  t^  Benrey  1, 5Q^^  „. 
«0  die  Wunel.  twu  in  (n)7i(r)vot,  lat.  spno  (aber  asdi  in  ^^  V|| 
moa  SB  +  hva,  lihva.  11,  271  sqq.,  woan  (Ich,  (o)«-*  ii*»^  'JJ^^ 
mhält  wia  lat.  Btud-eo  (vgl  tudito,  stouan  ^  treiben,  b^^r  !°? 
bflailm,  beBcbleuoigen)  eu,  snvif  (o-nv-<tt<3a-put-«n?)JB'.«^-.  i, 
—  Ich  ecwähae  hi^i  noch  TtmSig,^,  Ort  in  Arkadien  n«^-  oijt^ 
Standbild  der  Athcofr  (vgL  Hoftnann  K  e.  p.  1156),  "»'^»^^^  Piat. 
Diu  von  Ttxä^i,  ainam.  äeert'üfarer  der  Grieohen  von  ^C%r~  iVgi,  |^ 
naniit,  der  auck  "O^yno^  genannt  wird-;  vgl.  Jaoobi,  ^K~  Buiw  i 
lAylb.  p.  848  eq.     Der  Naim  badentet  wohl  itossead  -  ^^j^ 

eUend,   Bputend   nnd  Btammt  von   dar-  für  nnser  ddlw  *  odm^ 

(aig.  atoaacD)    rorAOsauHtaendea  WütmL  dhva-dh    (dka— ^^^^  ^ 
s-tn-dh),  woher  auch,  der  NamaW^ffi';;  (von  dhva-dh         ■  —t  db.iU 

b«i  BoDfey  I,  262  sqq.)i  aber  in.  der  BadeuluBg  von  t-r- igi|,g^  ^ 

dito,  tf-ntviw,  wi^  sa  -fr  hvodb  (unser  s-puten)  =  vodh    -^m  lg  ^ 
tü^iio,  =  dbvodh  in  dtiteSj  tüten  d.  h.  ei^.  stossen.  Aue  ms-itki^      g 
Teutheas  kann  aja  der  „Schnelle"    beEeichnet  aein;   lu  ^)n  n.    y  ^ 

derm  Namen  darf  man  xvx  in  Kvttvog  (oben  p.  97),  SA^'=~ilfU^  1^ 
BChnsll,  vergleiclieii,  wo  guk  aus  kuk,  kvak,  byak  =  üd^äibj^  /eV 
qtieck,  wach,  wacker,  be-weg-lich,  v erw.  mit  oSxvg  fürÄ-^jjj^  /^^  *( 
kfuic,  dAFcac  in  d-ürrnaiv,  ru^yi-  Als  verwandt  sowolil  (^*  BW  /^//^ 
als  d«r  Bedeutung  nach  ist  hier  lu  erwShnen  der  Naoe  ii  Jt.  '  •  ' 
itvf,  des  Vali'rs  de«  Diomede«,  nelleicbt  gane  derselben  ß"'  ' 
mit  dem  Namen  TvyJagtog  oder  Tvi^äQtaiQ,  worüber  a"  ^ 
im  Artikel  TvJtvg. 

355.  Ttvxpng,  0,  Sohn  dßt  Telamon,  Bruder  dw  Ai»i*  f 
beste  BogenschütEs  der  Griechm  vor  Trojs,  wird  von  Bib^^ 
247  zur  Wurnel  rix  (aus  ij-tv-k  I,  658,  wo  B-ta  aus  »+• 
U,  27)  sqq.)  geetellt,  die  eig.  Blossen  bedeutet,  daher  ')M 
vgl.  tu'koc,  Axt,  ')  tridfen,  vgl,  u-tvoxm,  toj'^ow»,  a-nx'^  It 
vgl.  auch  oben  p.  75,  wo  Zweck,  und  p.  203,  wo  *ijym»)-  "  ^  na« 
kann  Ttvx^  als  der  Treffende  beieiohnet  sein.  Im  Votti*f  I  Cija,  , 
der  Tcvx;mf  lieijt  vielleicht  der  Begriff  stosaeiid  =>  scbndt  (t0  N  vgl 
9oös;  vgl  den  Artikel  Tros).  s      k^  "^^ 

-  35öa.  Ttvftt]aa6g,  Tfv/tijaög,  6,  ein  mit  dem  HypatM  i" J*  '  JZ;®™ 
bindung  Stehender  krÄ uterreicher  Berg  in  ßöotien  (Hofimann,  &*  ■  7«  = 
p.  424.  535),  auch  eine  gleichnamige  Stadt  an  diesem  Beip,»  \  ^'^^  ' 
ein   äusserst  schwieriger  Nami>.     Hesychina  und  Steph.  I^  •■ ''     ^  ^''a^ 

Tevfiijaaög  erwähnen  nv/uüü,  Tfvfiäofiai  =  rtv^tu,  itv/ofim,  '*"     ^'    '^ 


—  »1  * 

ein  Outtural  ausgi^fallen  Ist;,  vgl.  Benf.  ü^  248)  wo  Tw/ua 
y/na,.  Pafl8,  abflir  der  Bergname  T&nfAijaao^  a«8  Ttvypi,tjaa6g 
ngeriy  iflt.  darao),  noch,  keinqewegi  sioIm^  Wenn  (a)fevxut 

+  (ULyar;s  bejl  Benf..  II  ^  320  aqq,  17  a(|^  (wo  unser  eng>, 
OS  dbvang'  ==;  dhya-;^   \x^  £?•   ^X"/^)*  zairückzizführen   iat 

bedeutet  eig.  neigen  ^i^rdrOcken,  drüAgen,  engen,  gedrängt 
<iht^  ießt  ma^beir,,  dann  «lac^ien  Q|l}Qrha^p<)t;  Tgl.  nnaer  zeagen 
Ingeny  zwackjBP,  zsik  für  s^wäh  und  dazn  oben  p.  163«  150. 
9  wo  JSW§  ^  stieif,  Btiinr,  verw.  mit  crißff)^  so  iiana  inTiv-- 
eine  Wurzelfoxm  sa  +  dhva-n  ib.  U.,  320  sqqt»  liegen; 
o  ist  ^  cam  iu  lat.  cam-ur»,  =^  xa/n  in  gü.  /a^  39  mxju- 
^und  in  /(»fitody  x^afmkoq^  eig.  geneigt  »»  niedrig,  vgl.  hyas 

-v),  ^hFapij  Fafiy  va/4f  tf/tc  in  den  Namen  '*Yafiogj  'Y/Ltijv* 
"^rjaaog  (vgl*  darüber  weiter  unten) ,  "««  (hv)am  in  altnord. 
ifingstigen,  beschweren  (Dietrich,  Ahn,  Lesebu  p.  231- ;  vgl. 
^j  291  über  ajjiiog  =3  oyttog  und  ßugvg,  daeu  i;|K-va>,  T'^A'^s 
a-Tfvog,  a-TBvia,  femer  lat.  emo,  ob  eig.  eng,  fest  machen 
«o^?  vg^  (jtdQTfxm  oben  p.  118..  191,  teneo  neben  (t-tW^  p.  192). 
k:  Urwurzel  dhva-n)=  vgl  man  die  UswurzeL  dhva^bh,  dhva^p 
*  in  9^^ßm  =  coBes,^  =»  rv/?  (a^rv/J?)  in  rv/ußog  (=sunserm 
fiohen-stajofen.?),  eig.  geneigt,  gebogen  =  Hügel  (y^rl.  lat 
OS,  holländ.  stuypQn  ^  neigen-  und  oben  p.  225).  So  könnte 
^h  Tivfujamg  als  der  gi9nei?te  Berg,  als  Neige,  Abhang, 
{M-vm)  bezeichnet  sein.  Hit  TtufiT^ünog  verwandt  sein 
Tvfiivaiov,  ro,  Berg  in  Phrygien,  Tvf4.o)Xog  =.  Tf4jbjXog^  0, 
^  in  Lydien,  ferner  Ova/uog,  6,  ein  Gebirge  (für  &Fafiog)'^ 
^.  tumulu3.^.  Uebrigens  verhält  sich  {ia)rvfji,  geneigt  sein,  zu 
~j.  bei  Benf.  II,  320,  wie  (a)ri;x  in  tvko^,  Hammer,  zu  dhva-g' 

275  (althd.  tungol,  Hammer);  auch  vvXog^  rvXijj  Wulst, 
rü;,  beugen,  biegen,  ToXvnrj,  Knäuel  (vgl.  globus,  glomus  bei 
V,  309,  dazu  t6Xv%  =  aldotov  mit  vLoXv&Qog)  haben  Präf.  sa 
I^sst  und  gehören  zu  Benf.  II,  278  sqq.  (wo  dhvri,  dhvar=: 
^1  in  dlbüt^  doXXijg  und  nnserm  Wul-st) ;  zu  vergleichen  sind 

tauliti,  biegen,  stuliti,  zusammendrücken  (drücken,  drängen 

drehen  bei  Benfey  H,  279)  bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  274  256. 
65b.  T/j&vg,  fjy  Tochter  des  Uranos  und  der  Gäa,  Gemahlin 
keanos,  wird  von  Schwenck,  Andeutungen  p.  91.  102,  für  die 
er**  Erde  erklärt.  Vgl.  ri/^i/,  Grossmutter,  rrj^ig,  Muhme, 
»  nach  Benfey  ü,  271  reduplicirt  von  der  Wurzel  dh§  (dhi 
hja,  dha-ja),  trinken  (tränken) ,  eig.  wohl  ziehen ,  wie  unser 
n  vgl.  mit  trecken  (lat.  trahere)  lehrt.  [Der  Grundbegriff  der 
el  dh^  scheint  neigen,  drucken,  also  dhi^  dhi,  dhja,  urspr.  » 

Benfey  H,  320;  vgl.  Tird-i},  tIt&ij.,  rir&og,  Zitze  mit  znt- 

=  saugen  (welches  Wort  schon  Schwenck  mit  Zitze  verband), 
ün  (schwäbw  langsam '  sein),  zaudern,  ziehen,  lat.  ducere,  zuf- 
(schlürfen),   zupfen,  zwetschen  »-  quetschen,  zwacken  (klem- 

dröcken),  zwicken  (kneipen,  zupfen;  «1  kneipen  vgl.  nippen. 


—    232    — 

SU  Benf.  II,  182  sqq.,    wo  fina,  hnu,  hol,  nei-j[^n)'    und  endficb 
zwingen,   worin   die    von   ßcnfey  II,   17  sqq.    postaürte   Urwonel 
dhvag',  dhvang'  erbalten  ist    Zu  den  genannten  Wörtern  füge  isan 
noch  böhoi.  dundati,   saugen,  dnmlati,  sulpen  (Jordan ,  Böhm.  W, 
p.  38),    dann  die  Wurisel  xFa^   wovon  r*rvw,    Td(v)^Wj  W(r)^ 
lat  to(n)dere,  bei  Benfey  II,  242  sqq.,  um  zu  der  Einsicht  zu  ge- 
langen,   dass   r/f^-j;,    Tijdvt;  nicht  rednplicirt    zu  sein  brauchen 
Sehr  dunkel  ist  noch  das  Verhältniss  unsers  Wortes  Zitze  zn  m- 
&6^;  doch  vgl.  TtXj  tUvM  mit  zeugen,  reAo^  mit  Ziel,  r^p^  oit 
zart  u.  a.  m.].     Abweichend  von  der  Ansitht  Schwenck's  ist  Frel- 
ler's  Ansicht,   der  I,  27  die  Tq^^q  für  die  Urältermutter  «ifiHi 
die  weiblich  dieselbe  Natur  des  Wassers  ausdrückt,   die  sich  iAd- 
lich  im  Okeanos  ausdrückt     Sicher  unbegründet  und  unhalil»i\i& 
die  von  Schwenck  statuirte  Verwandtschaft  der  beiden  Namen  Ti|- 
»vq  und  Qiviq  (für  &Ftiiq).    —   Ausser  B('nf.  II,    271   ist  för  die 
Erklärung  von  Trj&vq  auch  ßrockhaus,  Gloss.  z.  V.  S.  p.  364  367 
zu  beachten,  wo  tath,  erder,  tatha  (r^rru?),  qui  fait  naitre,  dsth, 
dftth,  ponere,  creare,  nach  Bopp^  VergL  Gr.  p.  992,  für  dadh,  da-^ 
da-dh(a),  von  diift,  ponere,  mit  th  s=  dh. 

35ÖC.   Tr^Xiyovoq,  o,  Bruder  des  JloXvyovogj  habe  ich  oben  p. 
184  von  -^ov  in  yiywva  hergeleitet.    Nicht  zu  übersehen  ist  aber, 
dass  yw  auch  =  hvan  :  ßuv  bei  Benfey  II,  58  (fialvuß^  gehei,  dg. 
bewe^en^  sich  bewegen)  sein  kann.     Der  erste  Theil   des  Numd^ 
Trjkf'j  kann  zu  Benfey  II,  2i")3  gehören,  wo  rug^    tqv  9tü'v^ 
TdvraXog,  =  rtX  in  TtkXw  (nro.  2),  dvar^lkw,  eig.    (sieh)  bentp^ 
=  gehen.      Tf^ks-ynyog  köiinto  schiieli  «cehend  (vgl.   o-r^n;  bt^Bent. 
II,  253),  schnell  sich  bewegend  bedeuten.    Die  von   Benf.  H  2o^ 
sqq.  behandelte  Wurzel  rFan ,  (sicii)  bewegen,    eilen,  steckt  viel- 
leicht auch  in   Teku-iuov   (-nuiv   zu  iiat-fidto'^    also     schnell -stür- 
mend, eilig?),   TuXunc,  ferner  in   Tu\ßt'ßiog   (vgl.   r^Ai^^-aV«),  eig. 
treiben,  sprossen),    welcher  Name    „eilig  gehend",     schnell  =  Bote 
bedeuten  könnte,  wie  bereits  oben  p    220  bemerkt  wurde.  Wie  tA 
es  mit  Telethusa,  Mutter  des  Iphis  (Jffiq  =  raxt^q)  ^   bei  Jacobi  p. 
505?    wie   mit  TfXtaßfo,  tj,    Tochter  des  Okeanos?    wie  mit  R- 
Xfvrac,  o,  Vater  der  Tekmessa,  als  wi»lcher  auch  Tiv8-Qag  erscheiaf* 
Auch    der   Name   TtXtwt'^  6y    Vater    des  Argonauten  Borrt];  o^ 
'EoiiifiivfjC  oder   Evovfiäi  fic  (Jacobi  p.   84o.  335.    194  sq.,  obB*- 
rrig  von  hva  =  /V«,  (»ig  bewegen,  sich  bewegen,   bei   Benf.  II,  öb'O 
kann  bewegend,  treibend,  sich  bewegend  =  schnell  bedeuten. 

3ö6.  Tfj Äff wg,  6,  Sohn  des  Knrymos  (daher  EvQvtMrjg),  be- 
rühmter Seher,  scheint  von  rfjlfy  fern,  weit  und  der  Wurzel  m«! 
niä,  denken  (sinnen)  bei  Benfey  II,  34  zu  stammen.  Der  NaiD< 
TrfXi-fxog  scheint  dann  weiterhin  ganz  gleichbedeutend  mit  dem  (ßi 
EvQif/Ltiöfjg  vorauszusetzenden)  Namen  EvQv^/Ltog.  Dass  ein  Seher 
sehr  gut  als  der,  dessen  Gedanken  in  die  Ferne  gehen,  bezeichnet 
werden  konnte,  bedarf  keiner  weitern  Ausführung.  Seil  wer  zu  gl««" 
beu   ist   dem   Scholiastcn    zu   Theoer.  6,  23,   dass    der  Eur}nni(ie 


—     233    — 

.    Teleroos  auch  Enrymacbos  geheisseh;   vgl.  Jacobi  Handwörterb.  d. 
.    Myth.  pii  336.     Auch  TsXa'/Luiiv  p.  232  ist  zu  beachten. 
,  357.  TfjXetpo^,  o,  Sohn  des  Herakles  und  der  Auge  (der  Helle), 

;   aebeint  allerdings  (wie  Preller  H,  168  annimmt)  der  Femleuchteude 
'    BQ  bedeuten  (vgl  Tqkifprj  =•  TfjXsfpaaaa) ;  doch  ist  es  sehr  zwei- 
^  felhaft,   d&ss  er  für  den  Morgenstern  zu  halten  sei.     Sonst  könnte 
-^  auch  zu  bva  =  ßa  in  ßcUvto  bei  Benf.  II,  58,  rrjXf"  aber  zu 
-   xaX  \TaXa6qy  Tdvrakog,  Tf^a-jucov ,  oben  p.  232),  bewegen,  ge- 

,.  hören,  so  dass  TfjX€g>og  schnell  gehend,  jagend  bedeutete. 
J.  357  a.   Tfj/Livogj  ij,  Stadt  auf  der  äol.  Küste  Kleinasiens,  nach 

_  Prokeseh  y.  Osten  auf  eint^m  Felsenvorsprung  erbaut  (vgl.  Hoff- 
V  manii  p.  1629),  kann  sammt  T/jjLtvov,  to,  Gebirge  in  Mysien,  zu 
""'  den    oben  p.  225  verzeichneten  Namen   gehören   und    für  Tfjßvog, 

^  Tijnvoq  (vgl  d-pjßat  ■«  coiles,  xdßai  =  nizQai^  Sabin,  teba,  Hugel, 
^,  TVfißog  und  dazu  i^s/uvog  für  iofßifig)  stehen.  Der  Grundbegriff 
■  der  Wurzel  {a)xFaß  ist  neigen  (vgl.  lat.  ob-stipus,  holländ.  stuypen, 
'■"■  neigen);  neifi:en  kann  aber  «=  drücken,  drängen,  gedrang,  eng,  fest 
^'  machen  sein.  Vgl.  gr.  ariq^M  mit  rrriVw,  eng  =  voll  sein,  unser 
'*  Btopfen  (von  Schwenck  s.  v.  mit  arirpu)  zusammengestellt),  femer 
unser  steif,  gr.  arißrj,  arißagog  u.  s.  w.  Dürfen  wir  nun  den  Namen 
^  l^fuvogj  Of  Sohn  des  Aristomachos,  Heraklide^  König  von  Argos, 
^  Mr  Ttfiivogy  Trjßvog  nehmen  und  ihm  die  Bedeutung  geengt,  ge- 
^  driiiigt,  (j^edrungen,  fest,  kräftig,  arißaodg  geben  ?  In  T^ßfvvuy  tjj~ 
''  ßewtg^  i;,  ein  eig.  griechisches  G«'wand  oder  Mantel,  könnte  ein 
"^  Wort  rrjßog  =  a-'xitpng  stecken;  vgl.  Gr6(po),  umgeben,  umhüllen 
"^  {ans  8a  -h  dhvabh  =  hvabh  =  kubh  bei  Benf.  II,  322  sqq.,  wo 
'•'  tv^XXuj  T«,  die  verhüllende,  bedeckende,  dunkle  Wolke,  die  Fin- 
B^  flICHmias  anzusetzen). 

-'  358.  TrjQfvg^  0,  Sohn  des  Ares,  König  der  Thraker  im  pho- 

^  klichen  Duulis,  Gemahl  der  Prokne  und  Vater  des  Itys,  kann  von 
-*■  r^Qiig  (dazu  TrjQtta;  tijq  wohl  für  rr-r^yo  aus  sa  -f-  dhvar  =  var, 
P?  vfi  bei  Benf.  II,  294  sqq.,  wo  unser  wahren,  wehren,  o^ßw,  ^V«~ 
^  iKcfc)  stammen ;  Trjo^vg  wäre  ein  Schützer,  Hüter,  Bewahrer  ^=  Herr- 
^^-  aeher.  Wer  dem  Namen  eine  Naturbedeutnng  geben  will,  mag  ihn 
^«  m  Benfey  I,  676  sq.  stellen,  wo  lat.  stri-deo,  stre-po,  ster-to,  gr. 
-=.'  ivfQfrl^(o  für  (T'TFQfTi^o),  zirpen  (wo  dhvar-p,  dhvf i-p  =  dbfi  bei 
*^  Benf.  H,  263  erhalten  ist;  vgl  II,  270,  wo  Zirb-el  aus  dhvar-p,  dann 
a  siepen  =  piepen,  pfeifen,  wo  d-hvi-p  II,  275  sq.  60  sqq.  erhal- 
e^  ten),  schwirren,  eig.  tönen;  vgl.  ib.  II,  263  sq,  wo  d^gv  in  &qs(o^ 
«^  &gdog.  Am  besten  denkt  man  wohl  an  Benfey  U,  2öHy  wo  rag 
:  -■  in  ragtagl^u)  (zittern),  ragdomo,  (ragßog^  T(>fc-/«-w),  eig.  in  Bewe- 
^1  gnng  setzen,  stossen,  erschüttern,  zittern  machen,  auch  (vgl.  unser 
r^  störai  mit  steuern  und  unten  p.  238)  =  treiben.  Grundbegriff  ist 
*  etOBsen ;  in  rtgm,  rogog,  rogsvo)  ist  stossen  =  spalten  (ib.  II,  174), 
-  bobren,  durchbohren,  durchdringen.  Vgl.  noch  oben  p.  64.  Sonach 
^  könnte  Tfjgevg  begrifflich  e=  ^'^gpjg  (Forsch.  I,  14)  sein  und  stos- 
send  SS  treibend,  jagend  öder  =  schnell  {d^oog,  vergl  O'tgfj'Qog, 


—    224    — 

dem  Grabmal  dor  Kentauren  benannt,  gehört  wohl  xasanmcB ril^ 
^^ßpjfiat  =■  colles  und  den  oben  p.  1  venseicbneten  Wörtern.  kL 
Taphia8S08  wäre  danach  als  der  geneigte  =  abhängige,  ab9cll|^ 
8ige,  steile  Berg  bezeichnet.  Gehört  damit  zusammen  der  2(4 
Tufoc,  f],  die  grösste  unter  den  Inseln  der  Taphier  an  der  li| 
von  Akamanien,  welche  auch  eine  Insel  der  tichinaden  g«H|hiii 
wird  ?  Vgl.  HoiTmann  p.  2088  sq. ,  wo  die  ^E/ivadsq,  so  gart  ^ 
6 tu  ro  Toa/t'  koI  a$Vj  und  die '(/if  rai^  die  homer.  @oa/ (seil  rfl4  ig^ 
als  stachlige,  spitzige  s=  felsicre  Inseln,  als  Klippeninseb  niM  ]^ 
sind.  Uebrigens  hiess  Tutpog  auch  Taftovg  (t.  L  Ta(piovaüa)^  ^ 
Strabo  X,  SPid.  459.  JJt, 

350.  Teysot,  r^,  Stadt  in  Arkadien,  bedeutet  wohl  eiiMA  L^ 
bedeckte  =  beschützte,  mit  einer  jilauer  umgebene,  befestigtBtt  ^^ 
Vgl.  Tsyoq,  TkyBoqj  Tiytj  =  cfT^^y^jf  lat.  tegere,  unser  Dach,  ^  i  |j] 
decken,  welche  Wörter  sämmtlicb  das  Präfix  sa  eingebüsfltUÄ  ^ 
Dasselbe  ist  erhalten  in  sthag  =  ariy'-'ü)  bei  Benfey  I,  641}'  ^ 
sa  +  dhag  =  dhvag,  dhva^g  =  dhva  (ib.  II,  320  sqq.  Ui/i  ki 
welche  Wurzel  neigen,  biegen,  wenden,  drehen  =:  nmdrelND,  *  t^ 
geben,  bedecken  (dhva-r  ib.  II,  294)  bedeutet.  Zu  Benfey  I(fl  \{^ 
sqq.  gehören  unsere  Wörter  hegen,  Gehege,  Hecke,  ferner  (dii^  nj^ 
dhva-g  auch  dhvi-g,  neben  stha-g  auch  sthi^g  erscheiiMiM  ^ 
TiT/oq  und  roT/og  (hegend  <=  deckend,  umgebend) :  vgl  ib.  l  Jl'  ,  liii 
sqq.,  wo  y^,  vi  aus  dhv6,  dhvi  und  dies  aus  dhvja  =a  dhn-f A'  |  ri. 
davon  kommt  lat.  vi(n)cio,  wickeln  ib.  I,  289,  verwandt  rfj|^ 
den  und  dies  mit  wenden  (von  vat,  va-n-t  ib.  II,  323).  ^"^ 
bedeutet  wohl  auch  Tiyvguy  Stadt  in  Böotien,  die  bedeoklB}*' 
gebene,  mit  einer  Mauer  versehene,  die  Veste.  Ob  &o  ^^ 
yijoaog^  jy,  Stadt  auf  Kypros,  JSruyeiQogj  rj,  Stagira  in  MäImW 
zu  fassen?  Vgl. auch  Benf,  II,  235,  wo  unser  dick,  dicht i^* 
(von  tv-k,  vgl,  dhva-g  II,  17  sqq.,  wo  eng  =  gedrang,  dicH*' 
also  tv-k  wohl  aus  s-tv-k  =  ga  -h  dhv-k.  Der  Grundbegfl''* 
tva  4-  Gutt.  bei  Benfey  II,  235  ist  neigen;  vgl.  ib.  11,291* 
OTjaog,  Gewicht,  und  dazu  altnordisch  thüngi,  Gewicht,  tbÜDgr,iiM 
bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  288.  .     ^h 

351.  Tt/uTTfa,  ro,  zusammengezogen  Td/unfj,  schönes  "DJ^  'A^ 
Thessalien  zwischen  dem  Olympos  und  Ossa,  vom  Peneios'jj'  >i 
strömt,  ist  ein  sehr  dunkles,  bisher  ganz  unerklärt  gebliebenei^  ^(, 
Denn  die  von  Benfey  11,  237  versuchte  Herleitung  von  der*^  ^^ 
T£n  {TEq)-Qa,  lat.  tep-eo),  strahlen,  wärmen,  warm  sein,  »o|J  h 
TU  Ta/Linsa  eig.  die  warmen  Quellen  bedeutete,  ist  ohne  1^ 
ganz  unhaltbar«  Ich  denke  an  die  Wurzel  Tun  in  Toniivki^. 
drig,  TutpQog^  Graben,  rdnrig  (niedrig  =  flach,  breit,  ausgebreitt^'^  N 
Teppich,  =  raifig  =  äamgy  verw.  mit  duni6ovi.6unBTOV,  ii^r^Vi 
(^en-ag  (tiefer ,  eingebogener  Becher  vgl.  Topf)  und  unsenn  '*  W 
tief  bei  Benfey  11,  66  sqq. ,  wo  eine  ürwurzel  dhvabh  oder  4W  y 
=  dhva  (-4-  bh  oder  p)  II ,  320  sqq.  aufzustellen  ist  Diese  ^  \ 
deutet  neigen,  senken,  unter-bringen,  geneigt,  gesenkt,  eingesonkA 


—    225     — 

y  eben,  tief  sein  und  ist  vielleicht  in  gr.  d-un-rw,  begraben^ 
Dscnken    (vgl.  holländ.  stuypen,  neigen) ,  unverstumm^  er- 

Vgl.  (d)hvabh  oder  (d)hvap  in  lat  cubare,  cumbere,  cam- 
ifiTiTd)^  xvnfXkov  (verwandt  mit  dsnag  und  unserm  Topf  aus 
I  u.  s.  w.  ib.  II,  324  sq.;  indem  von  dieser  Wurzel  die 
:gruppe  bv  abfällt,  entsteht  ap  oder  abh,  welche  verstüm- 
Form  in  unsem  Wörtern  Ab-end,  eb-en,  Ebene,  Ebbe  er- 
t,  ferner  in  gr.  ufißi^  (Becher,  vgl.  xvf^ßog,  yv^ßij),  ajußij, 
',  uixntXoQ  (vergl.  yca/nnvXog;  die  Rebe  ist  als  geneigte, 
soe  =  gekrümmte,  sich  krümmende  bezeichnet).  Um  nun  auf 
a  zurückzukommen,  so  veranlasst  uns  ddnig  =  rämg,  rdnrjq, 
d  aus  dh  (vgl.  nsärij  ib.  II,  94,  7ivv6a%  =  Tivd-fju^v^  6vw, 
\  neben  unserm  tauchen,  taufen,  ib.  11,  68  sq.  370),  auch  r 
ti  (vgl.  lat.  tab-ula  mit  rut-ilus  =  qv&)  herzuleiten.  Doch 
)  man  ran,  TB(/n)n  auch  recht  wohl  auf  sa  +  &un  (dhva-p) 
dführen.  Derselbe  Zweifel  waltet  bei  der  Erklärung  des  mit 
Jtnord.  thüfa,  Hügel^  Höcker  (Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  288) 
rfoindenden  Wortes  rvfißog  ob,  das  sicher  zu  Benfey  II,  324 
ro  yLVTiy  xvtpf  xvß,  xvfiß)  gehört,  wohin  ausser  &/jßai  =■  colles 
1  das  lydische  Wort  rdßa  =s  ntxQa  (Mueller,  Fragmm.  Hrstt 
c.  IV,  311)  als  auch  die  Ortsnamen  Tdßai  (Stadt  in  Earien, 
auch  in  Lydien),  Taßeui  (iSi&dt  in  Grossphrygien),  Taßfjvw, 
y^ilov  (Ebene  in  Plirygien),  Tsfißgog,  o,  (Stadt  in  Kypros)| 
otov,  t6,  (Stadt  in  Phrygien),  auch  Tv/uß^tov,  zu  stellen  sind; 

auch  Qe/ußQi/iiog,  6  (Stadt  in  Karlen) ,  Qv/ußga,  rj  (Flecken 
ibene  in  Troas),  Qvf^ßQiog,  6  (Fluss  daselbst),  €hj/uß^a^f  rd 
"^kien),  QvjußQla,  17  (in  Earien)?  [Beiläufig  erlaube  ich  mir, 
e  Verwandtschaft  von  *  xifmogj  Tifmiu  mit  vdnog,  vdnrj  h>n- 
cn;  van  ist  aus  hna-p  (Benfey  II,  182  sqq.),  hna  aber  aus 
na  und  ha  aus  dha,  dhva  ib.  II,  320  sqq.,  woher  dhva^p  in 
■rog,  Tb(/Li)nea,  Zwischen  Tb{fj.)nsa  (aus  dhva-p)  und  vdnog, 
Caus  hna-p,  dhna-p,  dha-na-p^  dhva-na-p;  zu  dha  =  dhva 
~iä  in  Tid^t]/iu  neben  dhu,  dhva  in  d^aFaaaw,  ^aßoHog  für 
cog  ib.  II,  267)  waltet  dasselbe  Verwandtschaftsverhältniss  ob 
'Vischen  }cva{/Li)n,  yva(iLi)n  und  xa{iLi)n  ib.  11,  324,  wo  nvan, 
^us  hna-p  (II,  182  sqq.),  xan  aber  aus  hva-p  (II,  320  sqq., 
-rp  =  d-hva-na-p  =  hva-na-p,  ha-na-p,  hna-p).  Vgl,  p.216]. 
l«D   oben  angeführten  Namen  könnte  auch  verwandt  sein  der 

der  ältesten  Bewohner  Böotiens,  der  Ttfxf^ixfg,  ot ;  sie  könnten 
Qi¥ohner  des  tiefen  Marschlands  bezeichnet  sein,  worüber  ich 
^offmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  533,  verweise.  Ta/nfii^  steht 
flu:  Te/Linii^  oder  aber  für  Ttn/ni^y  wie  o/Liua^  onna  für  oTr^a* 
gens  Hesse  sich  auch  an  areißdOj  crrt/u^ai,  aricpm  (nro.  1,  von 
enck,  D.  W.,  richtig  mit  unserm  stopfen  zusammengestellt), 
7,  arißagog,  stipare^  unser  Stab,  Stamm,  steif  u.  s.  w.  denken, 
kch  die  Temmiker  als  arißagolf  tüchtige,  stämmige  (vgl.  platt- 
ich   däftig   und  Schweuck  s.  y.  steif,  dann  den  Art  ^nswg), 

15 


—     226    — 

kriMge,  derbe  M&nner  beseichnet  wären.  AelmKcber  Bedet^l'!', 
sein  könnte  der  Name  der  TtßaQp^vo/j  oi,  Volk  atn  schwarzen  Mml^ 
in  der  Nähe  der  Oialyber^  wovon  TtßoQijyiUy  17,  Gegend  10  ffl^p^^ 
asien  am  Pontus  Euxinus;  zum  Namen  der  TißaQ/jvoi  Tet0\¥i 
sich  dann  der  der  tbrakischen  Jdßfjntc:,  worüber  ich  schonikj^ 
p.  43  eine  Vennuthiing  vorbrachte.  Wenn  auch  wnneM,B 
doch  nicht  begrifflich  verwandt  sind  folgende  Namen :  Tifila,^,^ 
Phrygiens,  Tißnov,  ro',  Herg  in  Phrygien,  auch  Tlßiov^  ro,  ItoU  IJPJ' • 
die  aich  mit  lat.  ob-stipus,  ob-stipare  combiniren  la^seo  adit 
Tcißa  (1yd.),  ä^fjßtti  =  colles,  sabin.  teba,  unser  Stauf  e|(i*  J  *^" 
wohl  geneigt,  abschössig  (declivis,  geneigt  =  abschtissig))«!^  '  ^ 
Vgl.  unser  tief  mit  gr.  rdipgogy  unser  Topf  mit  gr.  ^fna;  l^ 
böhm.  debf ,  Thal ,  dupa ,  Höhle  (wo  dhvap  =:>  hrap  in  M 
dubka,  d  upka ,  Grübchen  (Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  29*  Sf'^ 
wo  auch  dul,  Grube,  Loch,  dula,  niederer  Ort^  dfilek,  ^'^^'^'^ 
s.  w.  SU  beachten,  worin  dhval  »s  dhvap,  woher  auch  iniM'^ 
Thal);  femer  gr.  ddq>vfjf  Lorbeer,  verw.  mit  «T-rt^iJ^^KiL 
Kranz,  worin  dhvabh 
320  sqq.),  ■=  dhvibh  in  diq-gog  (sich  neigen  =  niederlasscUi'^  \\^ 


M, 
Milbe 
i(ß(;en 
bkri 

r.  ddipvfjf  Lorbeer,  verw.  mit  (x-rt^i  ^^jClijC 
ivabh  «  dhva-h  in  Sox-juog  (bei  Beiit  n,iWjJ  \^^ 
ibh  in  dif-gog  (sich  neigen  =  niederlasscBi  ^"^  \  ^, 
viell.  =»  dhvip  in  ^inaiajij,  Ort  in  Arkadien,  (wohl»-'^'^^  ^ 
fdnJq  für  dhFamvg,  vgl.  Hoffmann,  Grchld.  p.  1157  nct^  .  ] 
die  Artt.  ""Aßm,  TT^y),  weiterhin  die  mit  Präf.  sa  ^^^i^ 
Wörter  angels.  steap,  jkh,  abschüssig,  engl,  stoop,  pie^^^J. 
als  Beiwort:  gebückt,  überhängend,  steep,  steil,  jäh,  ^'^^^jjjä. 
Wörter,  deren  Grundbegriff  aus  lat.  ob-stipus,  ob-stlp^^>  yiij 
Btnpian,  sich  (zur  Erde)  neigen,  holländ.  stüypen,  ^^^^^  |jjg. 
steypast,  herabgestürzt  werden  (de-cidere),  steypir,  di^  '^  '  «. 
länglich  erkannt  werden  kann.  Im  Griechischen  hat  ^^^^u^vm, 
dentung  zwar  auch  erhalten,  aber  nur  in  sehr  verstüm*^. 
roen:  nämlich  wie  sich  gr.lnog,  Inow,  inro/aat  zu  lat  ^^^  L 
halten  (vgl.  den  Art.  TFffvg),  so  verhalten  sich  zu  den  c^^L^^^^^lAr  /fc 
germanischen  Wörtern  gr,  alnog^  alnvg,  worin  In  aus  *^'^*  ^-  / 
=  a-rFtn,  a-rin,  ob-stip-us.  Daher  dürfen  die  genao«''^  1*J  k 
Namen  Tißla,  TIßBtov,  Tißiov  {T/ßiog,  0,  phrygischer  J^"j^  ^'h 
häufiger  Sklavenname  bei  den  Griechen,  TißrjQog^  0,  P^P^^fjlT  1?" 
Name  können  auch  zu  arißri,  arißagog,  steif  =  fest,  ^^,^  ^ 
hören)  kühn  verglichen  werden  mit  den  griech.  Namen  ^*^',^  N 
Aliiv,  TOj  AintiUy  fj  u.  s.  w.  Die  ürwurzel  könnte  reto  **\  ^ 
sein  in  dem  Ortsnamen  QIßa ,  17,  (angeblich  von  einer  if"r  ^  \ 
benannt ;  vgl.  &rißai  =  colles) ;  ob  auch  in  dem  dunklen  W^ 
Stadtnamen  Qiaßrj,  ij,  &iaßai,  at  (für  .&l(m?j,  &ltf/^,  Ö/f^»* 
Benf.  n,  169)??  Gleichfalls  kann  dieselbe  gefunden  vcrl^ 
mehreren  latein.  Namen ;  vgl.  Tibnr,  uralte  Stadt  in  Latiom,  ^• 
ein  Bergrücken  nördlich  vonCapua,  Tifemus,  ein  Berg  inSa0^\^; 
an  dem  die  Stadt  Tifemum  —  auch  zwei  Städte  inUmbrieR^i^ 
den  Tifemum  —  lag.  [Der  Begriff  geneigt ,  gebogen  sein  f^^  ^ 
auch  in  der  gr.  Wurzel  iß,  wovon  Ißdvfi,  77,  Ißavog^  0,  der  H"*  ^ 


% 


—    2W    — 

t=  mSctg^  'ixtuptvlov^ /a^lor  (Hesych.),  ätiiettßixvit}  s»  im^ril^, 
/}^oc,  yavXog,  yavkog  hei  -Bclif.  H,  18,  äO'S;  dasm  gehühnen  wohl 
ßrj,  7y  =  (TO(>o^  (sehwerlioh  mit  d^ißrj  zu  tdentlficfren),  tß^voi, 
\^rj>cäi  Aavqdvcntüci,  Mtßmvoi  (Hesyth)  und  ^nißmxoq  (x  =»  hv) 
wie  schon  Forsch.  I,  96  «rkannt  worden ;  endlich  hpog^  o,  «b 

der  Epheo,  eig.  der  geneigte,  gerammte,  «ich  krümmende, 
ide,  rankende.  Ob  nun  auch  d-füß-rj  (ftr  ^Iütttj^  d^l\f/rj)  «= 
?  und  kt.  tibia,  ^löte^  woeu  VgioiJAog  bei  ßenf.  11,301  (vän 
3talt  benwint),  dann  tubiu,  tnba,  aber  audh  «»ibilo  <za  tibia 
nare  zu  tonare)  und  höhnt  tipeti  bei  Jordan,  Böhm^  W.  p.  277]. 
52.  TivriQ^  äol.  Tiwrjg^  6,  -Sohn  des  Kyknoli  (eines  Sohnes 
»seidon).  Dieser  schon  Forsefa.  I>  181  berührte  Name  kann 
9  donnernd  bedeuten  und  auf  die  donnernden  Meereswogen 
eziehen;  atich  kalin  Tivtjg  „im  Znstanlde  der  stossenden, 
m,  schnellen  Bewisgung^,  unruhig,  störrolieh  bedeuten.  Vgl.  die 
twnrzel  stan,  tönen,  bei  Benfey  I,  67ö,  «ofs  sa  -f-  dh(y)an, 
JL,  275,  e&g.  (von  dhva,  dfon  +  n)  «träsen  =s  ')  schlafen 
^ev  in  &flvoi  II,  276),  erschüttern^  heftig  bewegen,  schwin- 
^-uöaui  für  xtV'daaia,  (a)Tfvd(ra(rt j  «  *)  aiisstossen,  tönen; 
^iv  in  ardvo),  JSrdvvfOQ,  arfvä/Wj  dazu  lat.  (8}toli'are,  deutsch 
3,   aber  nicht  tönen ,    das  zu  dhvaa  H,  275  gehört«     Auch 

(ib.  II,  63)   kann  als  ^in  tönender,  donnernder  Wogengott 

werden ;  doch  scheint  die  andere  oben  p.  98  gegebene  Ety- 
^  weit  vorzuziehen.  Wenn  man  an  das  tenedlsche  Beil  (Ttvi^tog 
O  denkt,  könnte  man  versucht  sein>  Tdvfjg  zu  &HV(a  (*  <pivot, 

zu  stellen.  Schwierig  ist  die  Deutung  des  Inselnamens  IV- 
^^ofür  wohl  auf  keinen  Fall  an  S^og,  Sitz,  gedacht  werden 
^ivfäog  scheint  für  Tiverog  zu  stehen,  wie  dämiiw  für 
i^;  bedeutet  der  Name  so  viel  wie  Tivtjg  (tönend,  donnernd 
lossend,    erschütternd)   und    ist   nur  eine  andere  Form  des- 

da  die  Insel  doch  höchst  wahrscheinlich  von  ihm  den  Namen 
Tgl.  derSg  von  äiffu^  aFrj^i^  wofiir  auch  dFrjgj  dtig  hätte 

werden  können.  In  diesem  Falle  dürfte  man  den  Namen 
S  mit  "Ad^r^vri  (Hom.  Od.  VII,  80,  =  "Ad-^vat),  VQxo/n€v6g 
«rgleichen.  [Mit  rtvarrücj  gehören  zusammen  die  böhmischen 

tanauti,  regen,  bewegen,  rubren  —  vgl.  Kvxdco  oben  p.  98  — , 

Bewegung,  Unruhe,  tnauti,  hauen,  schlagen,  tnuäy  Hieb, 

(eig.  Stossen)  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  274.  278,  zu 
kit  Benf.  U,  276,  182,  wo  d-h(a)nu].  Der  möglichen  Ver- 
ichaft  wege»  erwähne  ich  hier  den  dunkeln  Namen  Ttvdyrjg^ 
hn  des  Helios  und  der  Rhode,  Bruder  des  Makar  oder  Ma- 
s ;  vgL  arerd/Mj  arfvd^w  für  (rr«yo%;a»,  eig.  tönen  ==  stöhnen, 
in.    Wäre  Tsvdytjg  ein  dem  Ltnos  oder  Adonis-Einyras  (sciv- 

verwandtes  Bild  der  trauernden,   in  der  Sommergluth  ver- 
achtenden und  absterbenden  Frühlingsnatur?  Vgl  Movere'  Phoe^ 
II,  2f  p.  249  not.  129,  und  p.  293  not  105,  wonach  Tenages 
haätfaon  (s8  Adonis).    Dies  Teranlasst  mich  ni  der  Frage,  ob 


—    228    — 


nicht  etwa  im  Namen  Tenaj^es  (wie  im  Namen  Ochimos)  ein«  6-  p 


ei.^' 


her  noch  nicht  erkannte  griech.  Warcel  stecke,  nämlich  rov,  ]gAr^i  i^P' 
ten.  Vgl  Dieffenbach,  Vgl,  Wörterb.  d.  Golh.  Spr,  II,  658;  I^Lsß  ®^ 
dort  verzeichneten  oeltischen  Wörter  berechtigen  uns  zur  ll^V^'^'^^^ 
nähme  einer  Wurzel  tuv  aus  rFav^  wozu  sich  unser  zün-deiv  ^^^^ 
halten  würde  wie  zeugen  zu  tFok  (rex-Hv)  u.a.m.  Diese l^^y^^ 
rav  ist  dann  aber  «=  a^rav  in  arivwj  tonen  (stöhnen)  aus  ^ 
dh(¥)an  (Benf.  II,  275,  von  dhva,  dhu,  dvca^  ^-^o^,  &w 

tönen,  s=  an  (ib.  I,  118)  blasen,  hauchen,  wovon  anala,  Fi , 

Imt.  ein*is  (vgl.  can-ere^  tönen,  blasen,  wie  unser  düten)  liegt-  ^^^^tV^ 
(Ib.  II,  63)  =  kan  in  unserm  S-chein,  s-cheinen,  s^chon ;  ^  ^^ 

Uegt   in  griech.  n(a)w,  nviFw^  blasen  (bei  lienf.  I,  605  so ^    %^)^ 
n-u,  womit  zu  vergleichen  hna,  hnu  (aus  ha-na  ib.  II,  1;  f      \%^i 
han  (aus  hva-n,  dhva-n,  ib.  II,  276).     Begrifflich  verii&lt     ^MJX  ^ 
Wurzel  Tov,  leuchten,  zu  arav  in  (jTdyta^  tönen,   wie  yr.,-»T^gt.  ^' 
arad-ivio  (riv&og)  zu  rFad-  (aus  dhu  +  dh)  in  unserm  dötocr^^r^teB  ^ 
blasen,  verw.  mit  deuten  s=s  klar,  hell  machen  oben  p.  16)^^  Jtl^)*. 
ich  auf  die  Artt  TuvayQa  und  Tiravog  verweise,  erwähne  ^^r^ne  i' 
noch   den  Namen  T^ytfjog,  o,  Sohn  des  Apollon^  Biüivrm^bMdet 
inenios,  ein  Weissager;  vgl.  Müller,  Orcliom.  p.  147  sq.      -^^? 
kann  von  ray,  tan  ans  stau  =  sa  +  dh(v)an  =  an,  dv  in 
dy-TJ^   als  blasender,  hauchender,  denkender,  sinnender, 
wähnender,   schwanender  Prophet  gefasst  werden,    wie 
^AvÖQoq  (für  ^Avsqoq)^  worüber  oben  p.  97*     [Beiläufig, 
begriff  der ; Wurzel  {(s)tsv^  leuchten,  erscheint  in  riväaau^^ 
gen,  welches  Wort  ich  für  (a)Tfväaa(jt)  nehme  undauf  8a+ 
bei  Benfey  II,  276  zurückführe ;  vgl.  dh(v)an  {d^siyo),  ^t^vcd, 
mit  dhvag'  (hvag'  =  tpay  in  (xqnatw)  ib.  II,  27ö,  wozu  schrf^  ^^     /«^ 
II,  2 1  gehört ;  ferner  vgl.  dhvar :  hvar :  ghar,  ghri,  spargere,  ^^^l^«^ 
Btillare,  fluere  II,  195,  wo  der  Begriff  stossen  =  treiben,  beini^^^i( 
schwingen,  werfen  (hvfi-p,  II,  309,  aus  dhvfi-p  =a  hvn,  f^  H 

19ö),  streuen  zu  strahlen,  leuchten  modificirt  wurde.     Zu  BeoLB^^^  , 
195  gehört  unser  s-treuen,  verw.  mit  S-preo   (wo  hvfi  =  pnU?^ 
81),  ferner  gr.  a-rakuwj    ü-tIXt]   neben   a^riXßw    (eig.  werfen« 
streuen,    strahlen)  und  aray  in  arce^cn;    auch  die  Wurzel  d-ny^* 
dhvag'  II,  275.  21  (sch-wingen,  vgl.  hva,  hu,  projicere  11, IM 
konnte  leuchten  bedeuten  und  bedeutet  es  wirklich.   Denn  wiiflli 
fig',   arg'  bei  Benf.  11,  125   aus  hvar-g',   dbvar-g'  II,  195  (^•. 
hvfi  aus  dhvfi),    ebenso  ist  die  Wurzel  c^V,  leuchten,  II ^  12o.l 
223  sqq.  aus  dhFax  (=  a-ray  in  ard^w,  eig.  stossen  £=  sehviB*      ^ 
gen,  werfen,  streuen,  strahlen,  leuchten ;  vgl.  unser  tengeln,  dengelB, 
Tangel   und  gr.  &fjy(i)  mit  unserm  Tag,  goth.  dags,  Tag,  d^tf» 
lucere  bei  Schulze,  Goth.  Gloss.  p.  58,  worin  die  Urwnrzel  dfang 
oder  dhvah  erscheint,  die  zu  dhah :  dah  werden  konnte,  nach  Bdl 
n,  228.263,  zu  vgl.  mit  II,  216)  =:  hFooc  :  hFay;  deutsch  Tm 
unrf'^!kuge,  griech.  g)iyyog  (H,  101  sqq.),  avytf  (H,  333)  und  iit 
(hv)oculna  gehören  zusammen*  Vgl  auch  i^i^/ai,  &ttH  in  ni/vV  aä  ,  tr 


fetr 


—    229    — 

^9  ucet,  wxvgi  d^Jg,  9»oSd^  and  sa  o^  in  begriffl.  Hiinddit  to- 
^  (elg.  stossend'  »  spaltiend  =  durchdringend  =s  hell  oben  p.  172| 
^0  bt.  ap-par-eo,  gr.  7ii}(»  neben  nffQw,  darchdringen).  Lehrreich 
^  Aiex  ecce  neben  en,  ^v,  wo  (dhy)ak,  schwingen,  ^  (dhT)any 
^iringen  (eig,  aber  stossen)  erscheint;  Yg\,  aaivo)  (wo  B-ran),  eig. 
^n^en,  bewegen  a  wedehi  mit  unserm  Wort  Sonne,  das  ebenso 
«voli^ön,  scheinen  in  Verbindung  gebracht  werden  Icann  wie  söm- 
^  ^Schatten  geben,  mit  6cheme,  Schatten,  schemem,  beschatten, 
33x=Kier,  Dämmerung  (wo  axfn  =:  auf-^/u  erscheint).  In  diesem 
"^^  erhält  sich  unser  Wort  Sonne  zu  (cT)r£y,  leuchten,  wie  Sskrit 
sonare  zvl  st(v)an  (aus  sa  +  dhvan,  Benf.  II,  275),  Ut 
s-chön,  s-cheinen  liegen  in  der  Mitte,  wie  lat.  can-ere 
US  dhvan,  Benf.  II,  63.275—6)-  Vgl.  übrigens  zu  &fh(o, 
neben  (ar)r£v,  leuchten,  noch  a-q>ay  (atpa^af,  stossen, 
en  s=  schlagen;  ndlXca  yerw.  mit  nX^aaa))  neben  (piyyoq^ 
(Tcaivü))  neben  tpafvcOf  xalv(o  neben  ein-is,  8-chein,  s-chön, 
eben  Jtx  (dvx ?  öniäv^,  nokv-itvxffg  oben p.  184),  leuch- 
n  p.  185).  In  rs/avio,  stossen,  hauen,  spalten,  schneiden 
+  dham  s:  dhan  bei  Beniey  II,  276,  aus  dhva-m,  dha 
ie  dham  U,  272),  ^  hvam,  hvim  in  Ka/u~daa(o,  schwingen, 
hyima,  schnell  bewegen,  =  xajiij  ntiu,  /iju,  leuchten  (oben 
7)  =  (hy)a/e/  in  ^/uag,  i^judga  (Forsch.  I,  60  sq.  156).  Aueh 
len^  leuchten  bei  Benf.  II,  237  (r^tp-ga  für  rdn-ga)  ist  aus 
^-tvap  (sa  -h  dhva-p,  11,  275)  und  gehört  mit  tup  I,  667 
aus  a-Tvn  =  sa  +  dhva-p  =  hvap  in  kap,  II,  322,  wozu 
vgl.  Forar.h.  I,  103)  zusammen;  zu  xo7i-r«,  xv^-og  (zu 
,  194,  wo  hu  aus  hva,  dhva  ^  dhvag',  sch-wingen,  II, 
)  vgl.  9udh,  gubh  aus  kudh,  kubh,  kvadh,  kvabh,  hvadh, 
'  <^U,  63),  dhvadh  {a^ra&evo),  Forsch.  I,  164),  dhvabh.  Der 
^^^j?riff  von  ath  I,  260  erscheint  in  ^vath  aus  kvath  (hvath) 
^^4,  I,  253;  lat.  quatere,  er-s-chüttem,  s-chutteln  gehören 
^^^r  zu  hu  (ir,  194)  aus  dhu,  dhva  (II,  274—5).] 

ä53.  Tfv&gf]^iov,  6,  Führer  der  Magnesier  aus  Thessalien  vor 
«Oja,  gehört  wohl  zu  Benfey  II,  263  sq.,  wo  Tfv&gfjdtuv  von  &q?j 
^^-vo^,  vgl.  &Qda)f  d-Qoog,  unser  dröhnen  und  Drohne,  dazu  altnord. 
I^ja,  brüllen,  neben  thrima,  tliryma,  thruma,  Donner  bei  Dietrich, 
^Itnord.  Leseb.  p.  240^288),  eig.  tönen,  dann  unangenehm  tönen, 
Mtsm.  Der  thessalische  Tuf&grjödv  ist  wohl  ein  Töner  =  Rufer, 
ßefehler.  Sonst  liesse  sich  auch  an  die  Wurzel  d^ag  in  dvQw/Lii 
i{ien  p.  64  denken,  wonach  Ttvd^Qrjödv  springend,  heftig  bewegt, 
^nell  bedeutete.  Vgl  xavd-Q  bei  Benf.  H,  253  {^oq  II,  251). 

354.  Tfv&iag,  o,  FIuss  in  Elis,  kann  als  der  dütende,  tütende 
0  tönende,  tosende,  lärmende  (KsXddcav)  benannt  sein.  Vgl.  unser 
MLten,  tüten  aus  dhva  (+^h  oder  th)  bei  Benfey  II,  275  sq.,  wo 
Ibu  (stossen  <=  ausstossen,  blasen,  tönen)  =  s-tu,  stossen  I,  658» 
erner  ==  s-tu,  loben  (eig.  rufen,  tönen)  I,  407 ;  dazu  gehört  wohl 
rr.  rvTw^  ij,  s  yXav^,   Eule  (bei  Hesych«),  eig.  die  tönende  as 


uhniMd«,   «te  9rii   aii»  hraln    (osd  «m  ntt  faiH»,  i-aMnJ 

g«Uao,  halt  n.  «.  m>  ramuidt  iiL  Aattt  ißr  HAnAm  det  "^L^^^^^i 
ifceM,  der  Kavtmn  (vgl.  Qoflhianii,  GrchM.  n.  d.  Gf.  ^  »39),  ^Ur^i'""^* 
«b  tönendar,  liirDi«Ddar  Fhiu  beMtchoat  leia;    TgL  Diiwf  q>>'ML"'^ir'l^J|e3'^ 

gabülti  wo  vieUflicht  uat'/^if,  *av/da&ai  aniUHtaen  {worübaW' V' ^,iv'^*  o  '" 
l,  Ift  doher  uotichtig).  Ib  dea  Wtiitfl  cfvd^  encheiat  dei  3i^,  V^«»'  ^^-o^ 
begriff  der  Wurael.  dtiu.  =^  «-tu,  nämlich  sbouen,  za  aueetowi*  \  ^  \%'> 
«luwerfen,  HUBspeien,  uuaapritKD  modifioirt ;  TgL  fienrey  I,  ^^',A'\^\^ 
«»  dieWuiMl  oBü  in  ia)j,{t)vw.  Ut.  ipno  (aber  aach  ii^-^V^^^ 
aua  ^1  +  hva,  iJhva  11,  27 1  *M. ,  woiu  «Ich  ^ojru-ö-  '"'^'-^Jl'''  \^  "• 
TerUlt  wie  Ist.  stud-ao  (vgL  tudito,  atosus  =  treiben,  b^^  ^l^  Y;^ 
bHilpQ,  bcsctileunigen)  zu.  aitvi  (a-nv-dAm-put-en?)  in  .^cv^  .^^  \ 
—  Ich  erwlihne  hier  noch  Tiiü^ti;,^,  Ort  In  Arksdiea  nrrM'  ^^'^L  < 
Standbild,  der  Atbene  (vgl^  HoOinann  1.  c  p.  11Ö6},  "U^^:^'^?'  V 
niM  von  TiiihQ,  eicem  Haerllibrer  der  Grieohen  vtw  1^*3-^  ^''''^^^ 
niuin^  der  aucb  "O^twio;  gmannt  wird;  vgl.  Jaeobi,  Eb^^  c*^« 
lAyÜL  p.  84ä  aq.  Der  Name  badentet  wohl  itosaend  =  '"'^  t^ 
eilend,  iputend  und  Btammt  vop  der  für  anur  düten  oCy<*  ^a  >a'^' ' 
(eig.  Htwsei])  vorauaiuBitiflndea  Wurael  dhva-dh  (dbn-A^**^^  ssdb^ 
Mn-dh),  woher  auch  der  Nam&W^^jvi;  (tod  dhva-.db=it>  ^^„tudOi 
bti  Benfey  I,  262  sqq.),  aber  in.  der  Badeulnag  tod  a-tiA'*'  3^  ^ " 
du«,  o-TiwcIüi,  wo  sa  +  favadh  (uneei  e-putan) «  vadb  h  ^^  ^ä**** 
ä^iia,  •=  dbyadh  in  dliten,  tüten  d.h.  eif|[.  •taseeo.  Audir^^^jy  Jaai 
Tentheu  kann  «Ja  der  „Schnelle"  bezeichnet  sein;  zu  i^^^^^^lfti 
derm  Nameü  darf  man  xvx  in  Äw'x^c  (oben  p.  97),  Sskrtt  (i*^^««»}« 
ichnell,  TergleichtiD,  wo  guk  aus  kuk,  kvak,  bvak  =^  oiucib  ^^^^™>Sa 
quQck,  wach,  wacker,  ba-weg-licb,  verw.  mit  oSkvq  fttr  kfiw^^l^ii  ^tt/ 
kFax,  dhFuK  in  &ätTniiiv,  tu;^i;.  Ala  verwandt  sowohl  der  V^  ^%  j 
ala  der  Beduutun^'  nach  ist  hier  zu  erwähnen  der  Name  dei  -^  j'*r  . , 
^e«c>  des  VatiTB  den  Diomede^,  vielleicht  ganz  deraelbeo Beiwl»^^^i*  /^ 
mit  dem  Namen  TvvSd^tQ^  oder   Tvi^aQUog,  worüber  das  Ntt*  ^^ 

im  Artikel  7V'()>i;'(.  V 

3ÖÖ.   Tfi-xiUh;,  6,   Sohn  dee  Telumon,  Bruder  des  Aju,'>  *^ 

beate  Bogenschütze    der  Griectien  vor  Troja,    wird  yod  Benfafll 
247  aur  Wurael  rt«  (aua  n-ru-x  I,  658,  wo  s-ta   aaa  sa  +  *■  '^^ ' 

II,  271   Bqq.)  gestellt,   die  lig.  stosaen  bedeutet,    daher   ')  M»  ^^ 

Tgl.  nJjto;,   Alt,   ')  treiTan,  vgl.  n-rt/axiu,  Tvyyüina,    a-rAyo^.  (Bti  "^^ 

vgl  auch  üben  p,  75,  wo  Zweck,  und  p.203,  wo  a-ty^äwi),  Bi  ^J- 
kana  Tfi'xp«;  als  der  Treffende  bezeichnet  seia.  Im  VolkniV  |  ^fii. 
der  TfVKQoi  liei{t  vielleicht  der  BegriJf  stosBaad  =>  acfaneU  (ny;>t  ^Ci 
^00';;  vgl.  dea  Artikel  Tfob).  I    jh< 

35öa.  Tfv^tijaoög,  Ttv/iijaög,  ö,  ein  mit  dem  Hypatoa  inTi^  <  }• 
bindong  stehender  kräuterreicher  Berg  in  Böotien  (Hofimann,  G«Ui  ^  ^ 
p.  424.  53Ö),  auch  eine  gleichnamige  Stadt  an  dieeein  Beige,  i'  ^  , 
ein   äusacrst  Bcbwierlger  Namp.     Haeychina  and  Steph.  Byz.  &  ^  , 

Ttvf*tjaa6<;  etwähnen  iivftäo),  ttvfiäoftai  =  »vjt^'ü,  rtv/o/iiui,  wo'*'       '^ 


—  aai  * 

ein  Outtural  ausgj^fallQQ  Ist;,  vgl»  Benf.  H,  248)  wo  Tiv/aa 
fßa,.  Pafl8,  abflir  der  Bergname  Ts^ßifoaoi  whb  TtvyfLttjaaog 
ugeriy  iflt.  daram,  noch,  keinqewegi  sioIm^  Wenn  (a)%ev)Hi$ 
-H  (itvÄPjj  beil  Benfc.  H^  320  aqq,  17  a(|^  (wo  unser  eng>, 
IS  dbvang'  ==;  dhya-;^   \x^  gr,   ^x^f^^  ziiriiokziiföhren   ist 

bedeutet  eig.  neigen  ^i^rdrücken,  drSagen,  engen,  gedrängt 
cht^  {e9t  ma^beir^  dann  mac^ien  Ub^rb^^plit;  ygl.  unser  zeugen 
ingeny  zwafikßßi,  z^  für  s^wäh  und  dazu  oben  p.  163«  150» 
9  wo  JSW§  ^  stieifi  starr,  vorw.  mit  is^ißrj\  so  kann  in  T^tr* 

eine  Wurzelform  sa  +  dhva-flti  ib.  U.,  320  sqq;  liegen; 
n  ist  ^  cam  lu  lat.  cam-ur»,  =s  ya(A  in  gü;  yufwq  39  mx/m* 
^und  in  /a/ücdy  x^a/uakogf  eig.  geneigt  »  niedrig,  vgl.  byan 
'v),  =hFa/Hj  Fafi^  vaf4f  tf/tc  in  den  Namen  '^Ya/iogj  'Y/LtTjV'^ 
'^rjaaog  (vgl*  darüber  weiter  unten),  "««  (hv)am  in  altnord. 
ängstigen,  beschweren  (Dietrich,  AHn.  Leseb.  p.  23 1 ;  vgl. 
[^  291  über  (t^xo^  =3  oyttog  und  ßugvg^  daeu  i^/k-voi,  yif*(Oy 

a-Tfvog,  a-TBvia,  ferner  lat.  emo,  ob  eig.  eng,  fest  maclien 
«0^?  vg^  fid^TCü  oben  p.  118. 191,  teneo  neben  a-T^voq  p.  192). 
r  Urwurzel  dhva-n)*  vgl  man  die  UswurzeL  dhvar-bh^  dhya^p 
■  in  9^fjßai  =  colies,^  =5  rv/?  (a^-Tvß^)  in  rvjußog  (=:Unserm 
Sohen-staufen?))  eig.  geneigt,  gebogen  =  Hügel  (vgl.  lat. 
HS,  boUänd.  stuypen  ^  neigen<  und  oben  p.  225).  So  könnte 
joh  Tfv^ffaog  als  der   geneigte  Beng,  als  Neige,  Abhang, 

(jicXl-vM)   bezeichnet  sein.     Hit  Tiufjtgjanog  verwandt   sein 

Tv/uEvaiov,  ro,  Berg  in  Phrygien>  TvfioiXog  =  TfMjXog^  0, 
::j9  in  Lyüien,  ferner  Qva/uog,  6,  ein  Gebirge  (für  &Fafiog)] 
.i.  tumulus..  Uebrigens  verhält  sich  (:g)tvju,  geneigt  sein,  zu 
Q.  bei  Benf.  II,  320,  wie  (a)Tvx  in  rvxog,  Hammer,  zu  dhva-g 

275  (aithd.  tungol,  Hammer);  auch  rtSkog,  xvkrjy  Wulst, 
CO,  beugen,  biegen,  voXvnrjy  Knäuel  (vgl.  globus,  glomus  bei 
I,  309,  dazu  roXv^  =  alSoiov  mit  xokv&Qog)  haben  Präf.  sa 
usst  und  gehören  zu  Benf.  II,  278  sqq.  (wo  dhvri,  dhvar  = 
al  in  nksü),  doXkijg  und  unserm  Wul-st) ;  zu  vergleichen  sind 
tauliti,  biegen,  stuliti,  zusammendrücken  (drücken,  drängen 
drehen  bei  Benfey  H,  279)  bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  274.  256. 
55b.  T/j&vg,  /f,  Tochter  des  Uranos  und  der  Gäa,  Gemahlin 
keanos,  wird  von  Schwenck,  Andeutungen  p.  91. 102,  für  die 
er**  Erde  erklärt.  Vgl.  r^f^^,  Grossmutter,  nj&lgj  Muhme, 
,  nach  Benfey  H,  271  reduplicirt  von  der  Wurzel  dh§  (dhi 
ija,  dha-ja),  trinken  (tränken) ,  eig.  wohl  ziehen ,  wie  unser 
1  vgl.  mit  trecken  (lat.  trahere)  lehrt.  [Der  Grundbegriff  der 
)1  dh^  scheint  neigen,  drücken,  also  Ah^,  dhi,  dhja,  urspr.  » 
Benfey  H,  320;  vgl.  TiT&jj,  rlv&jj.j  nT&og,  Zitze  mit  zut- 
=  saugen  (welches  Wort  schon  Schwenck  mit  Zitze  verband), 
In  (schwäbw  langsam '  sein),  zaudern,  ziehen,  lat.  ducere,  zuf- 
schlürfen),  zupfen,  zwetschen  »-  quetschen,  zwacken  (klem- 
drücken),  zwicken  (kneipen,  zupfen;  «1  kneipen  vgl.  nippen. 


IQ 


—    232    — 

SU  Benf.  II,  182  sqq.,  wo  hna,  hnu,  hnf,  nei-j^n)  und  «Ml ^^^^ 
zwingen,  worin  die  von  Bcnfey  II,  17  sqq.  postnlirte  ünrtJl'r^'  -^ 
dhvag'y  dhvang'  erhalten  ist  Zu  den  genannten  Wörtern  ^P^l.-^t 
noch  böhm.  dundati,  saugen,  damlati,  sulpen  (Jordan,  BQbm.ll^^^ 
p.  38),  dann  die  Wurisel  tFu,  wovon  thviü^  r^(v)Jü),  ^»ÄV^^ii 
lat  ta(n)dere,  bei  Benfey  II,  242  sqq.,  um  zu  der  Einsicht  a  |^  l*^ 
langen,  dass  Tijd-'f],  T^vg  nicht  rednplicirt  zu  sein  bnodail'^. 
Sehr  dunkel  ist  noch  das  Verhältniss  unsers  Wortes  Zitze  lalr^  1^^' 
^o'^;  doch  vgl.  Ttx,  r/xrrri  mit  zeugen,  rtkog  mit  Ziel,  ri^i/Fri  '^ 
zart  u.  a.  m.].  Abweichend  von  der  Ansitht  Schwenck's  ist  M- 
ler's  Ansicht,  der  I,  27  die  Tfjx9vg  für  die  Urältermutter  aftft(  l  ^ 
die  weiblich  dieselbe  Natur  des  Wassers  ausdrückt,  die  sichito-  i''' 
lieh  im  OkeanoB  ausdrückt  Sicher  unbegründet  und  unhdte^  l'^ 
die  von  Schwenck  statuirte  Verwandtschaft  der  beiden  Namen  Tip  y^J 
&vg  und  Ging  (für  QFirig).  —  Ausser  Bonf.  II,  271  istfirfc  H" 
Erklärung  von  T^&vg  auch  Brockhaus,  Gloss.  z,  V.  S.  p.  364  Sffl  ^ 
zu  beachten,  wo  tath,  erder,  tatha  (r^rru?),  qui  fait  naitre,  U, 
dfttb,  ponere,  creare,  nach  Bopp^  Vergl.  Gr.  p.  992,  für  dadh,  M 
da-dh(a),  von  diiä,  ponere,  mit  th  »  dh. 

3ÖÖC.   TtjXtyopog,  o,  Bruder  des  lloXvyovog^   habe  ich  oha  y 
184  von  -yov  in  ysywyu  hergeleitet.    Nicht  zu  übersehen  frt  ähr, 
dass  yov  auch  =  hvan  :  ßuv  bei  Benfey  11,  58  (ßaivQ),  gehet,  flf- 
bewe^en^  sich  bewegen)  sein  kann.     Der  erste  Theil  des  Vmn^ 
TrjKt-^  kann  zu  Benfey  II,  253  gehören,  wo  tuq^    tqv  ^vA'^ 
TVciTaAoc,  =  TfX  in  viXXto  (nro.  2),  dvariXlio^  eig.    (sieh)  hewpft 
=  gehen.      T/jXs-ynyog  könnto  schnell  {gehend  (vgl.   o-rovbd^^- 
II,  253),  schnell  sich  bewegend  bedeuten.    Die  von   Benf.  fl,  2^0 
sqq.  behandelte  Wurzel  tFuo  ,  (sicii)  bewegen,    eilen,  steckt  viel-    j 
leicht  auch  in   T&Xu-iuov   (-/kov   zu  uui-fido)'^    also     schnell- »tfii- 
mend,  eilig?),   TuXaoCj  ferner  in   TuXSvßiog   (vgl.    r^A^^^-aw,  ci|. 
treiben,  sprossen),    welcher  Käme    „eilig  gehend",     schnell  =  Bote 
bedeuten  könnte,  wie  bereits  oben  p    220  bemerkt   wurde.  Wieirt 
es  mit  Telethusa,  Mutter  des  Ipliis  {Iffiq  =  ru/yg)  ^   bei  Jacobi  p. 
505?    wie   mit  TiXtadoi^  /y,    Tochter  des  Okeanos  ?    wie  mit  T?- 
Xtrvac,  0,  Vater  der  Tekniessa,  als  welcher  auch  TivS-Qug  erscheint* 
Auch    der   Name   TtXiwvy  6y    Vater    des  Argonauten  Boi'rrfC^ 
'Eotßokfjc:  oder   Evnvßaviic  (Jacobi  p.   84,-j.  335.    194  sq.,  obB«- 
rrig  von  hva  =  ßu^  eig  bewegen,  sich  bewegen,   bei   Benf.  II,  JA'-) 
kann  bewejjfend,  treibend,  sich  bewegend  =  schnell  bedeuten. 

356.  TfjXf/Liog,  o,  Sohn  des  Kurymos  (daher  Ev^v/iu^rjc),  be- 
rühmter Seher,  scheint  von  r^A^,  fern,  weit  und  der  Wurzel  ma. 
mä,  denken  (sinnen)  bei  Benfey  II,  34  zu  stammen.  Der  Name 
TijXf-'/nog  scheint  dann  weiterhin  ganz  gleichbedeutend  mit  dem  (fw 
EvQ^i/uiötjg  vorauszusetzenden)  Namen  EvQV'/Liog.  Dass  ein  Seher 
sehr  gut  als  der,  dessen  Gedanken  in  die  Ferne  gehen,  bezeichnet 
werden  konnte,  bedarf  keiner  weitern  Ausführung.  Schwer  zu  glau- 
bcu    ist   dem   Scholiastcn    zu   Theoer.  6,  23,   dass    der  Eurymide 


I 


—     233    — 

^lemos  auch  Enrymachos  gehelssen;    vgl.  Jacobi  Handwörterb.  d. 
^yth.  p.  336.     Auch  Tska-iuf/tv  p.  232  ist  za  beachten. 

357.  T>]X£q)og,  6,  Sohn  des  Herakles  und  der  Auge  (der  Helle), 
Nieint  allerdings  (wie  Prellern,  168  annimmt)  der  Femleuchtende 
>l  bedeuten  (vgl  TrjXifprj  =  TfjX^fpäaaa) ;  doch  ist  es  sehr  zwei- 
Mhaft,   dass  er  für  den  Morgenstern  zu  halten  sei.     Sonst  könnte 
'fo  auch  zu  hva  <=  ßa  in  ßalv(o  bei  Benf.  II,  58,  rrjXf^  abef  zu 
ul  {TaXaog,  TdvraXog,  TfXa-ficivy  oben  p.  232),  bewegen,  ge- 
i((ren,  so  dass  Ti^Xstpog  schnell  gehend,  jagend  bedeutete. 
:':     3o7a.   Tfj/Levog,  7^,  Stadt  auf  der  äol.  Küste  Kleinasiens,  nach 
yoteseb  v.  Osten   auf  eim*.m  Felsenvorsprung   erbaut  (vgl.  Hoff- 
Atiii  p.  1629),  kann  sammt  TrjjLtvov,  ro,  Gebirge  in  Mysten,  zu 
3n    oben  p.  225  verzeichneten  Namen   gehören   und    für  Tßjßvog, 
VjTTVog  (vgl.  &?jßai  "B  coiles,  raßat  =  nhQai,  Sabin,  teba,  Hügel, 
Vjfißog    und    dazu    ips/uvog  für  sQfßyng)  stehen.     Der  Grundbegriff 
ir   Wurzel  {a)vFaß  ist  neigen  (vgl.  lat.  ob-stipus,  holländ.  stuypen, 
it^en);  neifi:en  kann  aber  «=  drücken,  drängen,  gedrang,  eng,  fest 
acben  sein.     Vgl.  gr.  ariffto  mit  (Trtvuf,  eng  =  voll  sein,  unser 
Opfen  (von  Schwenck  s.  v.  mit  (rrifpw  zusammengestellt),    femer 
10er  steif,  gr.  arlßrj,  orißaQog  u.  s.  w.   Dürfen  wir  nun  den  Namen 
h^fAtvog^  0,  Sohn  des  Aristomachos,    Heraklide,  König  von  Argos, 
Ir   T^pLvog^  Trjßvog  nehmen   und  ihm  die  Bedeutung  geengt,  ge- 
rÜDgty  ^drangen,  fest,  kräftig,  avißaoog  geben  ?    In  T?jßfvvu,  ttj- 
Bvvky  7^,   ein  eig.    griechisches  Gewand   oder  Mantel,   könnte    ein 
ToTi  rrjßog  =  a^riapog   stecken;    vgl.  aviqxx)^  umgeben,  umhüllen 
ms  8a  -f-  dhvabh  =  hvabh  =  kubh  bei  Benf.  II,  322  sqq.,  wo 
S^sXXay  T«,  die  verhüllende,  bedeckende,  dunkle  Wolke,  die  Fin- 
lerniBS  anzusetzen). 

.  358.  Tf]Qfvg,  0,  Sohn  des  Ares,  König  der  Thraker  im  pho- 
Ischen  Duulis,  Gemahl  der  Prokne  und  Vater  des  Itys,  kafin  von 
9jQ^g  (dazu  TJjQtOf;  rrjQ  wohl  für  n-r/^fi  aus  sa  -f-  dhvar  =  var, 
ri  bei  Benf.  II,  294  sqq.,  wo  unser  wahren,  wehren,  o()«w,  ^Qa- 
fio)  stammen ;  Tfjmvg  wäre  ein  Schützer,  Hüter,  Bewahrer  ^=  Herr- 
cher.  Wer  dem  Namen  eine  Naturbedeutung  geben  will,  mag  ihn 
n  Benfeyl,  676  sq.  stellen,  wo  lat.  stri-deo,  stre-po,  ster-to,  gr. 
7%Qfxl^(a  für  (T-TfOFTiCfo,  zirpen  (wo  dhvar-p,  dhvfi-p  =  6hn  bei 
ftenf.  II,  263  erhalten  ist ;  vgl  II,  27P,  wo  Zirb-el  aus  dhvar-p,  dann 
i&epen  =  piepen^  pfeifen,  wo  d-hvi-p  II,  275  sq.  60  sqq.  erhal- 
ten), schwirren,  eig.  tönen;  vgl.  ib.  If,  263  sq,  wo  d^gv  in  O-qsw, 
&Q6ng,  Am  besten  denkt  man  wohl  an  Benfey  U,  253,  wo  r«p 
In  raQxaQi^ct)  (zittern),  vagänaM,  (raQßog,  TQb-jH'O))^  eig.  in  Bewe- 
gung setzen,  stossen,  erschüttern,  zittern  machen,  auch  (vgl.  unser 
stören  mit  steuern  und  unten  p.  238)  =  treiben.  Grundbegriff  ist 
itossen ;  in  regio),  rogog,  toqbvcd  ist  stossen  ==  spalten  (ib.  II,  174), 
bobren,  durchbohren,  durchdringen.  Vgl.  noch  oben  p.  64.  Sonach 
könnte  TrjQtvg  begrifflich  =  '''Agfjg  (Forsch.  I,  14)  sein  und  stos- 
send  SS  treibend,  jagend  oder  =  schnell   {d-oog,  vergl  o-rQfj'Qog, 


DOCt 

bei] 


Entsi 
l 

kl 

»I? 

Kid! 


I  4 


-    «34    - 

Benf^  U,  253)  bedeoten.  Mit  Tß^fsiig  «uimmigdiöiieii  «egn 
6//0€riy  17,  Aoune  des  Ares^  QriQlva^  0»  BeiiMMn^^  de»  Are«  ia  U- 
kedämon,  von  dhvar  »  ^Foq  üi  d^ogyvfu.^  9^9»^  oben  p.  64,  = 
^Fa^  in  ^J7>,  wild^  Thier  (ei;,  keftig  bewegt,  etfirmlBch,  iHH 
wildes  Thier;  unser  Wort  Thier  kann  eig.  bewegt,  bewef^s 
quick,  lebendig  bedeuten)  und  in^d^iJQOf  Jagd  (wenn  eig.  «es  Hum^ 
Treiben,  Stossen)«  Vgl  böbm.  stdriti,  stossen,  etechen  (m  M^ 
eben  Yghd-tjyw,  &ay,  d-aa  io  xa^vg  fflt  &a»Bvg  verhlUt  aichsilif 
wie  vvtraw  zu.  W^  bei  Bent  H,  183),  itwa^  Hetse^  t/rld,  gikp» 
piren,  rennen  (eig.  stossen,  vgl.  d'dai  bei  Benf.  11^  374|.  tqd  ii 
»  dhu-r  in  dhdf  II,  278),  teriti,  rennen  bei  Jotsima,  BöhHLl^ 
271.  286.  276;  die  reine  Urwurzel  dhvtf  ewcheiot  in  böb&il 
hurtig,  behend,  ib.  p.  36,  eig.  stossend  wie  S^oog  bei  BenfvI^Sti 
verw.  mit  drb ,  Stoss ,  dirk ,  Stoss  ^  drkati ,  drkoUti,  stoesen^  M 
Gestosse  (Jordan,  p.  35  sq.).  Zu  driy'  gehört  wiohl  diiena,  kedv 
Mfidchen  (ib.  p.  36).  Zu  drk,  Stoss,  vgL  noch  strk  »=  trk,  8to«) 
ib.  p.  2Ö5.  282  (gr.  TQoy-og  Bock,  ob  =s  heftig  bewegt,  fl|iai- 
gend  oder=>9tossend?  vgl  uz-'Tijyog  Forsch.  I.  19)^  mst  ^jj^  akv 
noch  böhm.  zwer,  Thier,  Wild.,  ib.  p.  347  >  wobei  hvar  (=<  *tfr 
in  d'iiQ)  zu  Grunde  liegen  kann;  ¥gt  zemi,  lem,.  Evdie,.  ibip.l3lii 
mit  jt^/ua/^  hmnus  ib.  p.  336  (voa  hv^rm  bei  Beul  H,  SSOyiv  . 
hvan  =;^ov  in  xd-tivjy  zeau  ib.  p..351  mit  hnu  bei  Benf.  II,  182i.m      ^ 

359.  Tid^ogiuj  ij,  eine  Spitze  des  Parnasses,  auch-  NafM  ^ 
Ortes,  kommt  wohl  von  der  Wurzel  ^o(),  auf-springeia;  y^9^       r 
^Qciaxw,  d-QwafWQ,  femer  Qovgiov,  Bergspitze  bei   Chäromi)Aw-       ^ 
Qla   (Stadt  in  Messenien),    nach    Strabo  =^  Ainiftot.     In.  ^^ 
dhya-r=dbu,  d^j,  stossen,  bei  Benfey  II,  271  sqq.,  +  r;  trlrbd 
Benfey  II,  251   ist  aus  sa  +  dhvar,  wie  vv,  tu  in    Tvnvw^  ttot^ 
für  rrrt;,  stu  ib..  I,  608  aus  sa  +  dhu)  steckt  meiner  Ansicht  ntf^ 
die  unverstümmelte  Urform  von  6q  in  oQoq^  Berg,  Mrie  bereu»  (Aei 
p.  63 — 4  bemerkt    wurde.     Darf   man   auch   die    Kamen    Ti^ff^ 
avvog,  6,  attischer  Demos,  Ttd-gioviov,  t6  =  Ted-Qoiytovf  Sttdtia 
Fhokis,    Tt&Qiv,    Tf&Qic,  0,    Fluss    in  Kreta   (nach   Welcker  W 
Schwenck ,    Andeutt.  p.  299 ,  aus  Tid^fgig) ,    femer    l^f-vd-Qwvifi  i 
Stadt  in  l^akonlen,   Tivd^Qavia^  rj,   Ttv&Qavldrjgj  0  sammt  Tk^^ 
uvTog,  6,    König   in  Mysien,   von   dem   die  Stadt    und  Lan^iseM 
TEv&Qaviu   benannt   war^   zu  doQ  in  d-ogw/Lii,  ^(o)^cJ(jxci>  steS»^ 
Zu  tvar   bei  Benf.  II,  251  sqq.   (aus  sa  +  dfavar,    vgl.  aii^y 
aroQd-vy^,  oxoQvvrj  mit  rsQbio,  xoQog^  voqbvm,  eig.   stossen  =  sp«^ 
ten,  durchdringen^  hervordringen^  hervor*,  «uf-stossen,   aufspriDgtf) 
mögen  Ti^qhu,  fj,  ein  hoher  Berg  in  Mysien,   Tlragopj  ro^  Beif  '^ 
Thessalien   (auch  Stadt  daselbst)^  .auf   dem  der   Fluss   Tiv€tgrfii»ii 
entspringt,  Tirvgog,  auch  TvQoct  0,  Berg  auf  Kreta  (vgLFoneh.!) 
154),  l^ogog,  6,  Berg  in  Sicilien  gehören.  Vgl.  auch  oben  p.  823 
u.  Forsch,  I,  154.  176,  wo  über  ravgog  »  xQid-j^  für  /Qi^ijf  G^ 
ste,  verw.  mit  Borste,  bei  Benf.  II,  110,  wo  lat.  hordeum  nebio 
horrere  anzusetzen  und  auf  hvard,  hvfi-d,  von  dhvar  in  &iQ^yvfih 


n 

»et 


— ^  335    — 

^vQ-^rOQ  ol^eu.  p.  64^  ^  \\ti  in  bj^Uib  zm  recbigire».  Ich  etinnwre 
isoch  an  den  Bergnamen  ^Vd^^g^  Mroi;in<  (dva  -h)  d(w :  dhyr i :  dh¥ar 
if^  ^oQwiJLi  liegeB  ka^m,;  dasBelbe  gilt  yon  deioi  Niunen  ^Od^fvovevg, 
5^  Bopdesgei^ofSQ  4ea  Priaipos,  wo  d-Qv,  =  0'Tqv^  6v^  (8oh«el^) 
Mi  .Renf,  U,  253.  Vgl.  den  ÄFt.  :fQ(og^  Dieseljbe  Wiurzel  ^Fo^: 
^yar  :  dbvfi  :  4^    (vgl.  dv^a  oben  p.  64)   9uche>  ich  jetel^  mit 

Siituc^edepUeit  in.  iQiaof^  spifoss^n^  J^ctg^  4^vix^>  (wo  tf-  zu  Ben! 
_ ; ,;  58  gi^iiören  kann  :  tiya  =  /?a  in  ßulv(Jt>  \»t «  /ra  ia  oWco»)^ 
^^og^Jw^lg  (springend  =  sprudelnd^  qjiyillend,  fliassend)  u.  aa.  Namea 

360.  Ti^yg^  Tj,  alte  Stadt  in  Argolis,  bedeutet  die  l^esohülie^ 

rabllte,  mit  einQE  Mauer  umgebene  Sta^t,  wie  bexeil»  voji  Bsaf. 
2Ö8  richtig  erkannt  wurde.  Pie.  Wurzel  viq  st.ebt-  für  amg  nad 
h^  3»  stri,  drehen,  ib.  II,  364.  I,  663,  aus  sa  +  dh<v)ri  ib.  li, 
^8  Bqfi]  ygl  (dh)var,  (dh):gn  ib.  U,  294  sqq.,  eig.  deeben  :== 
f lildtjQben,  umgeben,  wahren,  wehren,  ==  (d)hvar,  (d)hyri  m*  a-ndout 
tf^  ikiaaofj  onuQOj  spira,  ancTgov  u.  s,  w.  Richtig  erklärt  Benfey 
P^  ^58  ziffajuvoy,  riQS/nroH  fiff^  =7  bewahfit;  doch:  könnte  re^a/Lorw 
^bP  {G)rdganvov  stehen  m^d.  init  9^SQanvrj  =  d-aka^iog  verglichen 
i^jerden,  wozu  sich  xsQanvov  verhielte  wio  azXsyylg  zu  d^ekyw,  ara- 
Xßbtü  ZU  &ak€g6g  u.  an. ;  zu  &aX  (^FoU)  vgl.  dyvX  oben  p.  23,  wo 
•Sm^Olf^  neben  ymXiogy  fpcaksog  hätte  erwähnt  werden  soUan.  (zu 
P^^ß^ygl  p.  48.  58)}  ai|d  ausserdem  Di^rich,  AUsnoud.  Leseb^p.  24&f 
vta  «fylja,  verbergen,  verw.  mit  Tylskn,  Versteck,  p.  247,  wie  dani, 
J^c^uei:,  mit.fupi,  spr.  &iiyü)  mit  *(pivi(o  (djhi^n  :  hvan  =  qisv,  aber 
=  pan).     Zu  d-uXaf^qg  vgl.   koißfih  ^aXafMog  =  ogocpog. 

361.  ITroy,  0',  der  Titan,  7<r«w^  o^,  das  alte  vom  üranos 
Qpd:  der  Gäa  abstammende  Göttergeschlecht,  wird  von  Preller  11, 
37  mit  Recht  ein.  Wort  genannt,  dessen  Sinn  bis  jetzt  noch  nichjt 
fiiif  bisfriedi^ende  Weise  erklärt  sei.  Wenn  dann  derselbß  Preller 
1,  c  not.  die  Herleitung  des  Wortes  von  der  Wurzel  n  in  r/o;, 
af//£77  (woher  nach  seiner  Ansieht  rLxa%  =  ßaaiXfvg  und  rtvi^vi]  =«: 

rtXig  stammen;    ob   tItu^  verw.   mit  roGaw,   rayog    und  nr/fv^ 
riTuxvfj  wie  Xi}v6g  für  Xaxvog,  y/vfl/uai  für  yiyvofiail)   für  die 
I  ifiilirscheinlichste  Etymologie    hält,    so    scheint    mir  dagegen  notb- 
:  ][|^0pdig  eine  Naturbedeutung  in  demselben  gesucht  werden  zu  müs- 
I  SßD:.  Nach  Diodor  haben,  die  Titanen  ihren  Namen  von  der  Tivaluj 
d^b»  voi^  der  Erde;  doch  schein^  wie  Preller  bemerkt,  dieser  Name 
der  Erde   er^t  zum  Behufe  der  Erklärung  fingirt  zu  sein,  in  einer 
Z^ity^  wo  maa.  Titapen  und  Giganten,  zu  verwechseln  pflegte.  Sonst 
könnte   man  Tivaia   yon.  deri  Wurzel  ra  =  rav,  dehnen  (gedehnt 
3=5  wieit,   gross)  leiten    oder  für    Tirajja  =  Tiravja   nehmen;    zu 
T«  «=  rav,  (tva,  tva-n)  vgl  Beiifey  11,  242  sqq.,  der  II,  235  den 
Kamen  Ttvävfg  vermuthungsweise  zur  Sanskritwurzel  tan,    schaffen 
(wie  tan,  w^ben  ib.  n,  249,   eig.  fest  machen,   fugen  »  machen 
überhaupt;   vgl.  a-nvog^  eng,  zu  dhva-n  =  dhva-g'  bei  Benf.  II, 
320  sq.  17  sqq.,  wo  lat^  tex-ere,  gr.  xkvywj  rervxHv^  rixra),  eig. 
eng  9s  gedcang,  dicht,  fest  machen,  neben  unsem  Wörtern  zwingen, 


236    — 


Iibcheinl 

(Dl,  FOIl    i 

I  htiäjt, 
fe  OriM 


362.   ' 
s  jswalti; 


nrinkcni,  nruken,  lengen,  Zange,  läho  n.  i.  w.  annuetM;^ 
otMn  p.  160  über  heften,  wCben,  arma)  stellt,  u  dau  id>  ik  i 
SchalTenden  beneichnet  wären,  wie  nach  Ihm  (II,  T17)  dief/vQ 
B  die  Zeugenden  sein  loUen.  Wenn  mir  anch  das  Weeeo  ds  IV 
tuen  zu  wenig  anfgebcllt  scheint,  als  dass  man  an  eins  oc^ 
Etymologie  ihres  Namens  denken  dürfte,  so  will  ich  dochdiip 
Erklärungen  geben,  von  denen  die  eine  oder  die  anders  sd  M^ 
als  die  richtige  herausstellen  bann.  Ti-räi'  darf  als  RedupUnU* 
form  von  der  Wurzel  rui-,  dehnen,  strecken  gefasst  werdai ■ 
Gedehnte,  Gestreckte  wäre  ^  der  Riese,  die  Titanen  aleo  liHp 
Wesen,  worunter  llilder  der  riuiigen  Kräfte  der  DaU  a 
verstehen  wären.  Ferner  kann  man  Ti-tÜv  zur  Wurzel  "i* 
ta~mere  (Benf.  H,  235)  stellen;  die  Titanen  würen  danacb  B^ 
der  schwellenden,  aufwallenden,  gührenden  Naturkrafte.  W  _„  ,„  . 
wahrscheinlichste  ErklHrung  halte  Ich  die  folgende,  wonach  ta"  U„  V° 
dea  Wortes  derselbe  bleibt  wie  nach  der  letztgenannten  Etjv^  U^fi^i'  ' 
TOD  iti,  Ist,  tu-mere.  Ich  leite  nämlich  Tn-äv  von  einet  V***  W^^  i 
TIT.  Vgl.  i7r(u'=  fjfti^a,  verw,  mit  nv^j,  a-jiiy&-rjQ,  iö  inaJ»  \mssi  ; 
(bei  Benfey  I,  2öü  sq);  nr  verhalt  sich  zu  ti{v}6^  wie  wb  \  ''^^ 
Taä  in  ijtartvi,!  =  oru^tivm,  wo  i,  »  auf  th  (vgl.  ath  ib.  1,260)  '  ^i*^' 
mrückzuführen.  Die  Wurzel  tit  ist  auf  dhvith  (=^  dhvidh  s  A  }^ 
ib.  I,  259)  oder  aber  auf  sa  +  dhvith,  also  auf  utit  *=  onr^  "^ 
«laxtvia  zu  reduciren.  Ihre  Grundbedeutung  ist  stossen  (fft^  "... 
Ib.  II,  271  sqq.  =  s-tn  I,  658)  =^  auBStoascn,  blaseo,  ^fc 
glflhen,  brennen.  Nun  Tergleiche  man  unser  diiten,  tüten  (miBi 
9v-ft6g,  +  dh  oder  th)  mit  gr.  rvnö  (die  Nachteule);  nebcant 
(ans  n-zFat)  eraciieint  nr  (ans  a-rFir)  in  rir/^,  rTri'fw,  iiw 
/f/tro,  verw.  mit  tr  in  "/rr?,  "IrvMg  und  mit  n*tf-  in  (o7ii3i'pö;=) 
t/.'i&vffAg,  woncben  auch  it'irviiog  (vgl.  if-irra,  ifii'rToxng  und  rirtc- 
/ii'iö»  =  riTViir'^i»)  erscheinen  kjinnte-  Da  düten,  tüten  nickt  bis 
K  tonen,  sondern  auch  =  blasen  (Düte  =  Blase) ,  ao  erbaltea  n 
för  unsere  Wurzel  nr  alle  jene  Bedeutungen,  die  aus  dem  Belrif 
blasen  entspringen;  vgl.  Benfey  I,  53T  sqq.  Danach  ist  bUsen^ 
aufschwellen,  wallen,  glühen,  brennen;  vgl.  tio^S-id  ib.  I,  601.1^ 
Titanen  dürfen  wir  somit  fÜT  zifd-ni,  iivd-aUm  halten,  für  kocheii''> 
heisse,  glühende,  wallende,  giihrende,  aufbrausende  Wesen,  türBi'' 
der  der  ungeordneten,  rohen,  im  Zustand  des  Gährens  befindllin 
Naturkrüfte.  Vgl.  die  Ansicht  der  Orphiker  von  den  Titanen  1* 
Preller I,  43G  sq.,  dann  in  Betreff  derWurzel  rtr,  ti(_p^9-  FobA 
I,  164.  182,  wo  lat.  tscd-a  =  aed  in  aestus,  aestuo. 

361a.  TiTttynq,  6,  Berg  in  Thessalien  ((',  vgl,  Hom.  Jl.  H- 
735:  Tiruvow  vi  Afw««  xÜQ^pa);  vgl.  Hoffmann  p.  306,  wo«  ' 
von  der  weissen  Farbe  des  Kalkbodens  bei  dem  Orte  Titanoa  in 
Thessalien  spricht.  Die  Etymologie  dcsjNamens  ist  nicht  zu  tresseQ 
von  der  des  Wortes  ti'tuvoi;  (<",  «),  ij,  Kalk,  Gypa,  überhaupt  wei« 
Erde,  das  man  für  eine  Rcduplicationsform  der  Wurzel  rar,  leucb* 
len  (TVv-öy;;?,  Tov-wyp«  oben  p.  238.221)  halten  kann,  mit  gleich« 


—     237     — 

scheinlichkeit  aber  zur  Wurzel  tit,  ti&  =  rar,  rad-,  leuchten 

Ton  der  wir  den  Namen  Tivuv  abgeleitet  haben.    Für  diese 

ung  spricht  besonders,  dass  auch  ein  Bruder  des  Helios  7T- 

eisst,  von  dem  der  sikyonische  Ort  Tirava,  ra,  auch  TiTiivrjj 

t    Namen  hat.  Vgl.  Hoffmann  p.  813  sq.,  wo  die  Nebenform 

Ortsnamens,  Tsvtuviov^  sich  zu  Tixaviov  verhalten  kann  wie 

zu  ld^vg\  vgl.  TiTW,  ziv&og,  Ti&u)v6g  neben  a-rarii^cDj  a- 
-<j,  wo  rar,  ra^  für  riFar,  xFud-,  dann  den  Namen  Tevra/uog 
in.  I,  180),  der  „leuchtend^  zu  bedeuten  scheint,  obwohl  man 
icich  (vergl.  oben  p.  230  den  Art.  Ttvö-iag)  die  Bedeutung 
feil**  geben  könnte. 

»C2.  TiTvog,  o',  Sohn  der  Gäa  oder  der  Elara  und  des  Zeus, 
^^altiger  Kiese,  ist  ein  sehr  dunkler  Name.  Leicht  ist  die 
tung  von  tu  (lat.  tu-mere)  bei  Benfey  H,  235,  wozu  viel- 

Tuvg  =  fieyag  ib.  H,  230  gehört;  denn  gewachsen  ist  => 
Doch  könnte  man  sowohl  rat;^  als  Ti^vvog  auch  zu  zFa 
Fav  in  Tflvofj  ravvfo  von  ra-yv,  vgl.  xavaFog)  ibi  H,  242 
Stellen.  Für  Benfey  H,  235  gilt  wenigstens  theilweise  das  im 
fen  Artikel  p.  235  unten  (vgl.  p.  163. 192)  über  tan  Gesagte. 
362a.  Tctpvg,  o,  Sohn  des  AgRios^  Steuermann  der  Argonauten« 
ix  Name  ist  wohl  sicher  von  mythologischer  Bedeutung  und 
keinen  Fall  herzuleiten  von  der  Stadt  Tiphae  oder  Siphae  in 
ien,  welche  der  Geburtsort  des  Tiphys  gewesen  sein  soll;  da- 
n  spricht  schon  der  Umstand,  dass  er  nach  Andern  aus  Potniä 
nte ;  vgl.  Müller,  Orchomenos,  p.  264.  Ich  verweise  zunächst 
unser  Wort  Steuer ,  worüber  Schwenck ,  D.  W.  s.  v. :  *)  ein 
r  am  Hintertheile  des  Schiffes,  womit  man  das  Schiff  steuert; 
rn  aber  ist  nach  Schwenck  =  stützen,  unterstützen^  einhalten^ 
^wegung  setzen,  lenken^  daher  ^)  Steuer  =  Unterstützung,  Bei- 

an  Geld  und  andern  Dingen.  Nun  vgl.  man  lat.  stips^  sti- 
um,  Steuer,  stipes,  Baum-stamm,  stipidosus,  stämmig,  unser 

Stamm,  verw.  mit  Stab,  griech.  axijncDv,  axlnwvf  scipio,  Wör- 
deren  Grundbedeutung  sonnenklar  erhellt  aus  lat.  ob-stipus, 
;kwärts  gebogen,  ^)  vorwärts  geneigt,  ')  seitwärts  geneigt,  ob- 
*e,  seitwärts  neigen^  krumm  machen,  obstipitas  (neulat.),  Schief- 
in allen  diesen  Wörtern  erscheint  der  Begriff  neigen  =  stützen 
*  bei  Benf.  H,  182) ;  in  (TK^jnra)  aber  erscheint  auch  schon  der  Be- 
zeigen =  stossen,  werfen,  schleudern,  stürzen,  wie  denn  nach  Benf. 
82  neigen,  nicken  =  stossen,  in  Bewegung  setzen  sein  kann« 
I.'  winken,  wanken,  schwanken,  schwank,  schwach,  wackeln, 
ingen,  schwenken  u.s.w.  Wie  in  squ^cd  der  Begr.  neigen=:drängen, 
:en,  so  ist  auch  in  lat.  stiparej  neigen  =  drücken  y  drängen, 
amendrängen,  gedrängt,  voll  machen ;  derselbe  Begriff  erscheint 
:d<pa)  (uro.  1),  arlßfj  (vgl.  näyog  von  m^yvvf^i) ,  artßaQog  und 
iserm  steif,  eig.  gedrängt  eng,  dicht,  fest,  daher  es  nach  Schwenck 

auch  tüchtig  (außagog)  bedeuten  kann.  Vgl.  auch  den  Art. 
lä,  WQ  neigen  =s  drückeOi  drängen.  Jetztjziehen  wir  gr.  r^Cy^Oi 


< 


HgIm,  Hshige,  femer  du  äUNScmt  wichtige,  tod  Heaychius  i'''*|l  ^^  . 
licker  Wetae  erhiltene  Wort  r/^vg,  o,  der  Alp,  >i><:"bo<i  ^^JlVj^^ 
Drücker,  Prehser,  GedranKmacher,  EnKmacher,  lonst  ituwIii^'^A  '^^^ 
mit  ?noc,  imici,  Inrn/iai,  <i-«//'nrw,  n-xiTrwy,  a-tipo  (ünratiÄTJ^Y^  Vb 
K  dlivip  von  dhvn  bei  Benfey  II,  ü'Jii  fqq.,  wodareh  .J~_Y^''''i 
Wörter  veniiittplt  w<;rdeiij  rein  eriialteii  ist  dhvap  in  gr-  ^  i\  \*lWi 
colles  bei  I'rellerll.21  not.  2.,  eig.  Berg-neigen,  divi,  '«ra\«M  W^ 
Verwandt  ist  böbm.  daw-no^iif,  Alp,  bei  Jordan,  Böhm.  '**^"*l^  1, 
29-  l>cr  Ei^^nnunic  Tiqvq  aber  bedeutet  neigend  =  drücb  ^K  ä»-  , 
gcnd,  IreibeEd,  in  Bewegung  eetzend,  lenkend,  steuen  ^^<  ^-  [^ 
mann.  Vgl.  noch  unser  nicdenächH.  Wort  der  Steiger  =  die  '"'^ir  \j 
Strebepfeiler,  vcrw.  mit  ateif  u.  lat  Btipes,  ferner  nnser  aiiitzen  *^«*B»  /.  y.' 
(Btossen),  Btotteni  und  stnaaen  (in  w&ioi,  Benf.  I,  253  sqq./ "^ /^/^^ 
gen,  treiben,  in  Bewegung  setzen,  endlich  noch  die  Fono  ^'  itnj». 
Ttifv;  (wie  iQifOQ  =  rkQtfri^,  ar^prpog,  ökög  =  i^okög)  ini((™^  Im /n 
nJnrw  (nach  Heaych.),  Ißv  =  fitya  (den.),  eig.  gedrängt,«^  IMIi  2 
mengedrängt,  eng  =<  dieht,  fest,  dick,  verw.  mit  lipi,  woröbO''*  l*""^" 
p.77.4Ji.  160|/9»5  =  !«;>*'?,  (V-f'*'^''^  =  '0/1^  bedeutet  eig.  g«fr  \\^>j 
absctiÜBBig,  jüh,  jach;  Yg\.alnvg,  aüpv^g,  afvui,  t^a/tpv/]^,^0i^  '  1^ 
wo  dhvip  :  dhvap].   —  Für  Benfey  II,  30Ö  (^Qtitjg)  bemerlsÄ  . 

dass  auch  der  Begriff  rudern  höchst  wahracheinlicb  aiu  i]äp  = 
drücken,  drangen,  treiben  hervorging;  vgl.  noch  ib.  11,8^,  ■*  / 
drehen  (dhvar,  dhvfi)  angeaeiEt  ist  und  dringen,  drängen,  Mi*  i^ 
(lat.  torquere,  torcular)  angeeet/,t  werden  müssen  ;  in  unsemi-tM^  I  g, 
Bteckt  die  Urwiirjcl  dlivar,  woraua  ar  ib.  II,  305  entstand,  ^n^  \^ 
auch  bölim.  siiiriti,  Btoasen  (ülechen)  neben  staucfaati,  atonimW  |  »( 
Jordan,  tiühm,  Wbrtarfo.  p.  271.  I  «^ 

363.   T^Cijv,  6,   Sohn  dea  Pelopa,  Gründer  der  Stadt  Tm-     ^ 
zen  {ij  T^iCiji')  in  Argolii.     Dieser  Name  der  unweit  der  Vev*     ^' 
küete  t;etegenen  Stadt,  die  früher  Poaeidonia  hiees,   darf  mit  t^      ^ 
rptffw  (vgl,  porCoc,  XQiXüi)  bei  Jienfey  I,  676  sq.  in  Verbindung  {c  |  m 
»etzt  werden,  wo  iT-r;ii  (in  lat.  etri-do,  atre-po,  eter-to)  ans  n  -i*  '  ^ 
&()!,  d-^  ib.  U,  263  eq.  und  &qv  aus  dhfi ,  dhvf  1 ,  dhvBi  s  A     ^, 
(ib.  II,  271  sqq.,  atosacn,  ausstosaen,  blasen,  tönen)  +  r.    Vfft      ^ 
böhm.  trantiti,  stoBsen,   mit  traut,  Drohne,  Hummel,  ^  tra^^      ij, 
Jordan,  Böhm.  W.  p.  280  (vgl.  p.  283,  wo  trp,  Zirp),  WennB*      t, 
1,676  po'^uc  für  tirQoTCog  nimmt,  so  nehme  Ich  dagegen  ^>^K^ 
xQoi^tg,  hFQoTijog  und  stelle  daa  Wort  zu  II,  129  aqq,,  wo  )^«^ 
;;p  anf  livfi,  hvar  (=  dhvfi,  dhvar  in  ff-rpi,  5pu  Ü,  263  sq.)  «• 
reduciren  ahid.     In  Betreff  der  Stadt  Troezen  hat  fibrigens  bn^ 
Schwenck,  Andeutungen  p.  188,  bemerkt,  dass  sie  von  dem  K*0' 
sehen   dea   Meerea   (oder   von  dem  Gott  des  rauachenden  Heenil 
benannt  worden.  Als  Tönender  =  Singender,  als  Sänger  iat  dag(g* 
wohl  zu  fassen  Tgot'C^yog,  ö,  Vater  dea  Eviptj/iog,    des  Anf^i^ 
der  thrakischen  Kikonier  (Jl.  II,  846),  Sohn  dea  Kiag,  daher  T^w- 
Cijrag  der  Keade,  KsäJlt)g,  heisat;   letcterec  Name,  Kda^  (nur  n<o 


—    839    — 

iTHiboBOin  elrwähnt)^  miihiit  an  die  Wtinel  \u  &=  xcv-iru-f»,  cffe 
F^Korm  vt>ii  itvan  (ku  +  n)  «  lat.  can^-o,  und  kann  ttit  dem 
IsziTitwoit  kavi  (eig.  SSnger,  dann  Priester)  bei  Benfey  11 ,  63 
^deutungsfjfleicb  gehaltet  werden.  Vgl.  oben  p.  70 — 71.  Uebri- 
&ann  in   TgotC/jv,  TQol^rjvog  auch  der  Grundbegriff  der  Wur- 

rpf,  a-TQv^  nämKch  stossen  =  treiben,  drängen,  in  Bewegung 

rM ,  bewegt  a  schneN  sein  stecken ;  vgi.  lat.  trudere  und  o^tqv 
i-«nf.  H  253. 

<^B64.  T^o/c,  0,  Sobn  des  EHchthonios,  Heros  Eponymos  odet 
Ä  ^hes  Sytmbol  des  Volkes  der  T^wfg ;  dazu  gehört  TQola,  Tqom 
jLtvona  nnd  /tryolu) ,  ')  acil.  yaTu,  da*  troische  Land ,  *)  seil, 
r^  die  Hauptsrtadt  desselben.  Der  Namie  Tqmc  kann  zu  Benfey 
^&8  gehören  und  tragend,  ftushaitend ,  fest,  stark  bedeuten ;  zu 
^^  n,  268,  wo  raA-aw,  I«t.  tol-lo,  vgl.  man  II,  326,  wo  dhri, 
{d^oQ  in  ov-&ap  —  lat.  u-ber  =:  fi^-mus  — ,  u&aQfjg,  fest,  ^ 
in  ^ilvfivopy  das  was  tr&^  «=  GnindJage)  aus  dhvar,  dhv?i 
tt,  278  sqq.  320  sq.  (sich  neigen  ==  tollere,  vgl  ü,  182  sqq., 
*r  »eigen  =  drücken,  hängen,  gedrang  ==  cAg,  fest  — -  vgl.  d'-&Q6o(; 
"  machen^  fassen,  packen,  vgl.  nyjywfn  und  packen,  fangen,  Benf. 
i  89 — 90),  als  Urform  von  (rT)rail-ttCö ,  (s)toMo  zu  betrachten. 
Bessen  die  Tgcosg  (mit  iL  für  q)  TX(oBg,  so  wurde  man  den  Namen 
)W]88  schon  längst  mit  rak-v  in  raXaFog,  rkrj  in  Tkfj/uiov,  xXd^ 
kfr  eotobinirt  haben;  vgl.  TK(og^  jj,  Stadt  in  Lykien,  von  TAwg 
W  T^Aojg,  6,  dem  Sohne  des  T^/nvlog  oder  T^i/uiXog  oder  To*- 
liyg  benannt.  Dass  die  Namen  Tgoig  und  Tkfog  verwandt  seien, 
l  schon  der  Engländer  Fellows  vermuthet  Zu  Tgs/utkog  vgl.  gacL 
m,  schwer  (bei  Benf.  II,  258,  «lg.  drückend,  ßagvgj  ib.  II,  291) 
i  lat.  firmus  (ib.  11,  326).  Natuflicfher  Weise  ist  die  eben  ver- 
jlite  Etytnologte  des  Namens  Tnaig  höchst  unsicher.  Man  kann 
ch  an  (T^TQw  in  ar^uivwfti^  breiten,  ausbreiten,  bei  Benfey  1, 663 
denken;  in  diesem  Falle  wären  die  Troer  als  Campani,  als  Be- 
•liner  der  Ebene  bezeichnet.  Vgl.  xo  TquhVov  mSiov,  die  Ebene 
ischen  den  Flüssen  Skamandros  und  Simoeis,  der  Schauplatz  des 
janischen  Krieges.  Wer  die  Troer  als  ein  ganz  der  Mythe  an- 
höriges  Volk,  den  trojanischen  Krieg  als  ein  rein  mythologisches 
ieigniss  betrachtet,  wird  den  Namen  am  besten  zu  Benfey  IT,  253 
rtlcn,  wo  (<zTQv  in  '^AtQtvg  =)  oV^,  sehneil,  oV(wVw,  oxQrjqogj 
fdkbog.  Dahin  gehören  die  N.  ^Or^ivg,  o,  Sohn  des  Dymas  d.  h. 
18  Stürmischen  (von  ^'w,  vgl.  oben  p.  38,  wo  Jolag  =  Qoag)^ 
5nig  der  Phryger,  XhQfJQrj,  77,  Königin  der  Amazonen,  XhgvvxftSg, 
ein  Lyder  aus  Hyde,  Vater  des  'Iqaxicjv  d.  h.  des  Schnellen  (vgL 
ig  =3  xa;rvg  bei  Hesych.),  endlich 'Or(io/a,  7;,  Stadt  amAskanios- 
e  in  Bithynien;  vgl.  oben  p.  154 — 5.  Danach  wären  die  Troer 
s  heftig  bewegte,  stürmische,  schnelle  Wesen  der  Luft  zu  fassen, 
le  die  Amazonen,  worüber  Forsch.  I,  11.  Doch  ist  wohl  zu  be- 
ibten,  dass  die  Troer  auch  als  veloces,  celeres,  als  Schnelle,  Hnr- 
^y  Reisige   bezeichnet  sein  können.     Zu  oxgakiog  vu  8.  w.  vgl. 


umvcoj 
Uli  4- 

Ton  auetl] 


«»)  mit  i 
^  Zwirbel 

i. 


—     240    — 

noch  böhm.  streliti,  schiessen,  Ktrel, Schuss^strela,  Pfei], strelci, mU  i!^^^^'^' 
bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  2:>4  (wo  der  ßei^ritt  scbiessen  «wrii  /r'^^^^^ 
=  8ch>vingcu  =«  heftig  bewegen  aus  dem  Begriff  stossen;  diimi;  1^^' 
dkvri-p  beiBenf.  II,  30l)  von  dhva,  dliu,  woher  ^dcj,  ao6gU,2li  rf"p 
ferner  bülmi.  drly',  hurtig ,  bellend  ib.  p.  äö  niiben  drk,  strk,  td^  P^^  ^ 
ötoss  p.  3(i.  205.  2«2.  —  Kür  eine  mythologische  ßedeutoog*  '  "^'  ^ 
Tros  und  der  Troer  spricht,  dass  der  Name  VAog  (oben  p.  70.1^ 
ebenfullä  einen  Luftstürmer  zu  bedeuten  scheint ;  zu  ^Ro^,  Wak 
Uktu),  xbkkut,  Kikkoc,  \'I/ikktvc,  vel-ox,  cel*er,  pelio  (Bentl],ttf 
vgl.  noch  unser  Wort  eilen  (worin  xi  :  ir  :  il  aus  bvri  =  vfi:' 
bei  Benf.  II,  302)  und  karisch  uka,  Pferd  (ßötticher,  AriaHi 
worin  uk  =  hFuk  =  vel  in  veloz,  =  xvk,  nvk  in  KvXka^^ 
des  Kastor,  Wvkku  für  ^nvkkaj  Ross  des  Oenomaos,  YtpirA 
d.  h.  v^'i  uya~t^Q(üaxovaa'f  äk-ko/uai,  lat.  salMO,  springeOi  i^* 
sa  +  (dhv)al  oder  (dh)val  (wie  sonare  aus  sa  +  vaasdln^^i* 
tonare  für  s-tonare)  =  (dh)var,  (dhv)ar  in  oQytg,  oqw/u,  o^(^ 
wfit,  (^oQvu^  oben  p.  f)4).  —  Für  die  Erklärung  der  W*« 
ia)TFaQ,  TVQ,  TQv  bei  Benifey  II,  253  wichti>^  sind  unsere  Virir 
steuern  =  in  Bewegung  setzen,  dann  stören,  althd.  stoijtf!»  ■■'^ 
Jan,  erschüttern,  Sturm  «=  heftige  Bewegung,  heftiger  Wind;  ^^  ^ 
deutschen  Wörter  mit  stossen  (stossen  von  stu  bei  Benl  \  vi)  ^Qu^' 
verwandt  sind,  wird  Niemand '  bestreiten.  ^^     \ü!r 

365.  Ivdtvc,  0,  VatiT  des  Diomedes,  der  ungestüme  ÖJ  '  ^  ^^ 
und  Liebling  der  Pallas  Athena,  scheint  wie  sein  Sohn  *•  Itot^^'^^^^ 
der  stünnischen  Lult  zu  sein.  Vgl.  Benfey  I,  Üi)8,  der  J>*  i;iiJ^"; 
men  Tväevg  zur  Sanskritwurzel  (s)tud,  stossen,  schlagen,  ^^  U  n 
n-do,  tu-tu-di,  tud-ito,  verw.  mit  stud-eo,  stossen  =  treib*)**  L  .' 
treiben;  vgl.  öchwenck,  D.  W.  s.  v.  üben,  eig.  wohl  treiben, W"  \\kV\vs 
gen,  daher  beunruhigen,  plagen)  stellt.  Die  Wurzel  s-tu-d  Ä*  \\i55<5.t\ 
sa  +  dhu  (stossen,  ä^v-o),  x^v-judg  ib.  II,  271  sqq.)  =  dbvt* 
hva  in  a-y«,  a-nu,  n-ffv,  a^nv  ib.  I,  537  sqq.,  wozu  ciTrititt^ 

I,  559,  wohl  für  a-nivdhw  (vgl.  s-puten  und  hvadh  :  vadh:^ 
in  (üx^ko),  rpevdog  (eig. Blasen,  Geblase,  Ohren-bläserei),  xIjv^%^ 
s.w.  gehören;  denn  stossen  ist  =  ausstossen,  blasen,  tönen u.Lfi 
Vgl.  unser  tüten,  düten  mit  (ör)ri;rw,  Eule,  aus  dhu   (^-^05), i      '^ 

II,  275,  +  dh.     Demnach   ist  Tydeus   als   ein    im  Zustande  i>      "^ 
Stossens  =  der  Erschütterung,  der  heftigen  Bewegung  befindllMi      ^ 
stürmischer,  unruhiger  oder  als  ein  ausstossender  =  blasender,  «^ 
hender  Dämon   der  Luft  zu  fassen :    erstere  Deutung  ist  einüachv 
und  deshalb  vorzuziehen.     Ob  so  auch  Tov&ouj  jj,  Nebenfluss  des 
Laden   in.  Arkadien,    als   der  Schnelle   bezeichnet  ist  wie  Tfv^sa; 
oben  p.  230?  Von  derselben  Wurzel  (s)tud  stammt  nach  Benfey^ 
658  der  Name 

366.  TvvdaQtvg,  Tw^dgeog,  TwöuQsotgj  Sohn  des  Oebaios  joi 
der  Bateia  oder  des  Perieres  und  der  Gorgophone,  Gemahl  derLedi, 
der  Tochter  des  Thestios  (des  Stürmischen,  von  &v(o)^  Der  Käme 
TwäaQiwg  scheint  ganz  dieselbe  Bedeutung  wie  derN«2Vd««;(sa  haben, 


—    841    — 

toBsend  a  erschütternd,  (sich)  bewegend,  sSlitemd,  unruhig  oder 
tossend  =  ausstossend,  dKitend  (vgl.  rvrcJ,  die  Nachteule)  zu  be- 
u  Anders  Preller  U,  64,  not.  1,  dem  Tyndareos  eine  Art 
'eus  Asterios  gewesen  zu  sein  scheint;  letzteren  aber  erklärt 
)e  Preller  II,  80^  not.  4  für  ein  dem  Eronos  nahe  verwandtes 
I.  Hätte  Preller's  Ansicht  Grund  ^  so  wurde  ich  a-ra&svM, 
'r-vooj  (<T)Tiv&6gy  (js)Tivd^akioq,  (ajrero)  heranziehen,  in  welcl^en 
t  +  dhvadh,  dhvath,  dhvidh  ;=  idh  bei  Benfey  I,  259,  von 
^-//o^,  blasen,  woher  dü-ten,  tn-ten,.  zurückzuführenden) 
m  der  Begriff  blasen  zum  Begijff  anblasen,  anzünden^  bren- 
^\.  TiQi^&m  i  femer  das  hieber  gehörige  hochwichtige  aogels. 
methan,  verbrennen,  bei  Schwenck  s.  v.  Schwaden,  und  dazu 
1  ck  s.  V.-  sieden)  modificirt  ist.  Wenn  wir  gr.  t^^uv  {rFk^ 
ciit  unserm  zeugen  verbinden  dürfen  (vgl.  Benf.  II,  250),  so 
AT.  a^ra&svwj  a-raTevca  (f.  a^rFaTsvca)  mit  unserm  zünden, 
t  Wort  sonst  auch  direct  von  der  Urwurzel  dbva-t  (dhu, 
9  + 1)  hergeleitet  werden  kann ;  vgl.  zwerch,  Zwerg,  Zirbel- 
Abel-)  nuss  (a^rgoßdog)  von  dhvar^  dhvri  ib.  II,  278  sqq., 
^h,  indh  neben  ath  (at)  bei  Benf.  I,  259-60. 
S7.  TvQct),  17,  Gemahlin  des  Kretheus,  kann  als  tönendes, 
» «ides  Wesen  bezeichnet  sein.  Vgl  a-rgi  (lat.  strid-o,  stre-po) 
Of.  I,  676  sq.,  ==  (a)Tgv,  d-Qv  II,  263  sq.  (wo  dhfi,  dfi  x)der 
Kit  dhvri,  dvfi,  dhvar,  dvar  von  dhu,  n,  275  sq.,  +  r  als 
orm  aufzustellen  j  dort  ist  auch  Svq  in  Svgo/Liai,  növQoitai 
teen);  verw.  ist  svfi,  svar  (aus  sa  -f-  var  =  hvar,  dhvar) 
fe60  sqq.,  woher  avQ-i^u),  avQ-irrWy  schwir-ren,  sur-ren,  su- 
8.  Die  im  Namen  Tvqcü  vielleicht  erhaltene  Wurzel  tvq,  tö- 
i8t  wohl  sicher  erhalten  im  lat  Worte  turtur,  Turteltaube  ; 
khwenck's  Deutsches  Wörterb.  s.  v.  Turteltaube;  doch  darf 
srerlich  aus  s  (also  tur-tur  aus  sur-sur)  hergeleitet  werden, 
gens  kann  der  Name  TvQui  auch  zu  Benfey  II,  251  sqq.  ge- 
,  wo  die  Wurzel  tvar  (»us  s-tu  I,  657  sq. ,  +  r,  also  e.ig. 
n  =  anstossen ,   treiben ,    in  Bewegung  setzen) ,   toq  In  tuq- 

0,  zittern,  =  tq  in  o^tqtjqoq,  heftig  bewegt  =  schnell  u. 
;  Tvgo)  wäre  also  als  die  Schnelle,  Hurtige  bezeichnet.  Vgl. 
Lrt.  li&oQia  oben  p.  234  und  ÄQfjd-tvg  p.  95.  Letztere  Er- 
ig  scheint  die  richtige ;  vgl  noch  Togog^  rasch,  flink,  xl^TVQog 
'TVQog  (springend,  tvq  =  a-wg  =  dhvar  in  ^og-vq^u).  Forsch. 
3.  176  und  oben  p.  63 — 4  (wo  der  Bergname  Togog  =i  2V- 

binzuzußigen).  Verwandt  ist  böhm.  tyriti,  galoppiren,  ren- 
)ei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  286,  zu  vgl.  mit  dhör  bei  Benf.  II,  278. 
368.  'YdfJinsia^  17,  eine  der  beiden  Bergspitzen  des  Parnassos, 
it  für  Faf^nna  zu  stehen  und  zu  Benfey  11,  324  sq.  zu  ge- 
,  wo  hva-p  (neigen,  biegen,  »  xaTr,  wnfin  in  xa/unrio),  hva-bji 
bh  in  Kfff,  xv%  vg>,  vß.  Dorthin  gehören  unsere  Wörter  Wipfel, 

1,  Giebel,  Haupt,  Kopf,  Kuppe,  femer  (zu  hvi-p  a  hva-p)  gr. 
f  ainvg  (geneigt  s  abschüssig,  steil,  vgl  oben  p;  226),  &jiv(o, 

16 


—    24r    — 

aS^fi^t  f^anti^fj^f  Iqn^  ea  ra/f'c  (eig.  jäh,  jaeh),  wdeheVMrJ' 
schon  von  Döderlein  mit  niiBerin  Wort  Wipfel  zoBammefigeMl  / "" 
worden  sind.  Also  'Yä/untia  ist  a  Kd/Lineia,  Ainfta,  die  gelioglQ .  ^ 
i;eneigte  =  abschüssige,  steile  Spitze.  Bilt  'Yä^nsia  nuanuiieBf  1''^ 
stellen  sind  ausser  'Yämia,  tj^  Stadt  in  Phokis,  angeblich  toü  ehi  P 
^vawq  benannt,  vielleicht  auch  die  Ortsnamen  Ta^siee,  jf,  ^Mr* 
Messenien,  'Ydjtitov,  t6,  Stadt  in  Troas  und  endlich  der  Nana  Tf  H^ 
fio^j  6,  Sohn  des  Lykoros,  ein  Heros  ^  nach  welchem  j6neS|!i>  1?^' 
des  Pamassos  Hyampeia  benannt  sein  sollte.  Vgl.  die  Wurzel (l)k»*  \^^ 
(es  hva-p)  in  (0t;cci<o^ ?  oben  p.  231)  lat.  cam*ur,  gekrümmt»'*  ^' 
gt.xiiiu-vw  (vgl  nitor  Benf.  II,  182),  ob  auch  in  cr-a/uo^  (Fltf^j 
149).    Indem  ich  auf  Forsch.  I,  191 — 2  verweise,  bem***i 


I* 


'ya(/M)7r,  'Ya/zzu  9ca(^)n^  c^am,  xcc/u  sich  verhalten  wieW^  p'J 
MxX-o^  =B  hell  (e=  glänzend,  schön),  worin  ebenfalb  x ff ^'   ^^ 


dass 

ZU  »ak'dg  =B  hell  («=  glänzend,  schön),  worin  ebenfalb  x ff  i'*   *^ 

Vgl  ghn  aus  hvfi  bei  Benf.  II,  195.  "' 


369.  T'/JAo,  J7,  Jon.  ^(iX?j,  Name  mehrerer  Städte  in  8» 
von  denen  eine,  ij  jufydXrj  oder  rj  ^iti^wv,  Grosshybla,  afflÄff 
Abhänge  des  Aetna  lag.     Benfey  II,   325  hat  den  NattaiW 
gefasst  und  mit  vßo^,  v/ö?o^,  xr^o^,  ytvfpog,  xftpaktj  in  Vfltiffy 
gesetzt;  vgl.  unser  Haupt,  Hoffer,  Haufe,  Hübe)  =  ^^^!^ 
Koppe,  Kuppe  und  den  pbryg.  Bergnamen  KvßfXa,  xi  (^**J    ^ 
102).    Hybla  bedeutet  also  die  an  einer  Neige,  einem  Hvjf    ^ 
Ab-hang  gelegene  Stadt;    vergl.  noch  althd.  hiufila,  bieiH^       ^ 
Wange,  dann  althd.  wanga  bei  Benf.  II,  21  und  ßchwi^*^* 
Wange  {jioeyoqi)  und  Wand  (oben  p.  171).  .^^ 

370.  TAag,  0,  Sohn  des  Dryoperkönigs  Theiodafl»!^ 
idfiaq,  ob  von  d^iu),  ^oog  und  gam,  gehen,  eig.  beweg«Bi*"* 
fey  n,  58,  aus  hvam  :  dhvam  ?  Vgl.  QidvftQa  =  Vom  *  * 
^frf  BS  0^06  und  hFixv  in  ßaivWf  dann  ©favcJ,  ©^(m^;^^ 
=  ßa  in  ßcJvw,  na  in  ondcov]  ein  schöner  Jüngling,  def^* 
Nymphen  in  Mysien  geraubt  wurde.  TAag  stammt  wolüw**" 
viiy,  Wald,  sondern  von  der  Wurzel  vX  in  vkdio,  vXaxr^^ 
verw.  mit   unserm   heulen  (=  wehklagen) ,  hallen ,   bell  « *^ 


Weh 
S 


vgl.  xaXeo) ,  wo  >fo^  =  hFaX  in  bellen ,  gellen ,  bel-feroi  ?**  ^ 
=  Fa^  in  v^-aw,  vaA-o?  für  FaX-og,  Forsch.  1, 192.  D»ej*J[  1  J[^ 
deutung  hat  vielleicht  der  Name  KTog  oder  K/og  (vglEck^  J^ 
Myth.  I,  204),  der  alsdann  zu  Benf.  H,  60  sqq.  gehört,  wo  bvt,*J^  i  ^ 
hvan ,  kvan  =  lat.  can-o ,  goth.  quaindn  ■«  unserm  weirtfr  ^^ 
TTAa^  verwandt  sein  kann  der  Name  ^j^    ^ 

S 


371.  TTAAoc,  0,  Sohn  des  Herakles,  der  aber  in*^ 
lieh  hell-glänzend,  nicht  hell-tönend  bedeutet.  Vgl.  lat.  dtf«!^ 
sur,  svar,  lucere  mit  svfi,  svar,  sonare^  bei  Henfey  ^j  ^5. 
460  sqq. ,  aus  sa  -f-  var  (=  hvar,  hvfi  =  ghfi,  lucere  Dj  1*'"  ^' 
dazu  Forsch.  I,  192  {FaX  in  vaXog).  Der  Flussname  Hj***?!^ 
hell  SS  hallendy  heulend,  tönend,  rauschend  bedeuten  oder  o"^!^ 
«2  klar,  rein,  wie  wahrscheinlich  der  Name  des  Flusses  XtfffP 
(sa  Skamandros,  sehnai-memd)   oder  endlich  heil  »  8cbDdl(flS^I 


—    248    — 

256  u.,  KvXXttQog  oben  p«99»  wo )»;;  «  htal  bei  Benf;  U,  S93;283, 
a-  U,  275  sq.  195  sq.)>  Paiuianiafl  erwähnt  einen  HyMoe, 
ohn  der  Ge  heisat  und  dessen  Tiesenhafle  Knochenreliqalen 
)ei  Temenu  Tbyrae  in  Lydien  zeigte ;  nach  diesem  solHe  der 

Hyllos  l>enannt  sein.  Vgl  Jaeobi,  Handwört.  d.  Mytb.  p.  47Ö. 
'  Riese  Hyllos  kannte  als  »vXXog,  (txoXioqj  als  nskcSQiog  (Ben- 

293)  bezeichnet  sein,  von  der  Wurzel  (d)hvar,  (d)hvri,  dre« 
i^^erdreht,  Tcrkrümmt  ist  =  ungeheuer,  gross,  riesig;  zu  Benf. 
%  stelle  ich  auch  lat.  bellna,  wo  bei  =  hval  wie  bei  in  bei«« 
liön,  3s  hval  in  xakog^  9caki(ü,  hell,  hallen,  s-^ballen,  gellen, 
j  belfern,  bellen;  vgl.  oben  p.  60. 

'72.  ^Y/ufjaaog,  6,  alt.  'Y^uj^rro^,  Berg  in  Attika,  mag  sm 
'  II,  320-r-ö  gehören,  wo  lat  cam-ur  aus  hva-m^  vßog^  vßog 
^a-bh.  Da  y  in  'YfiTjTTog  gewöhnlich  lang  ist,  so  könnte 
^Tog  für  'Y^M/Ä-j/rroc,  ^YßfjL-Tfrrog,  von  einem  Worte  v/^^uo, 
Mit  gleichem  Bechte  denkt  man  vielleicht  an  einen  Wechsel 
und  j^,  80  dass  ^Y/urjTTog  für  'Yßrivvog  (vgl.  vßog^  6y  wo  ti, 
^ung,  Buckel,  Höcker)  stände,  während  an  voi'wohl  nicht 
<  werden  darf.  Vgl.  T^/U£v^o^=:rf()^j^«v^og^  aber  auch*"  Ya^o^ 
:^.  242,  wo  vaß  a=  Faf^  =  tJ^)  und  adfiog  (Forseh.  I,  149> 
^33.  Yniotia,  ri,  eine  Quelle  in  Thessalien,  kann  als  die  ge-* 
^jdj  gewundene^  geschlängelte  bezeichnet  sein.  Vgl.  rd  vmQOff 
•dupenart,  mit  xdfdnrj.  Raupe  (beide  zu  hva-p,  Benf.  n,  324 
l^izu  ovTtiQog,  TovneQov,  die  Mörserkeule,  vielleicht  eig.  das 
tc,  herumgedrehte  Instrument;  dafür  spricht  die  Sprichwort* 
^densart  vnigov  n6giaTQog>tj  oder  nsQitQonjjj  von  Einem,  der 
t;ct6   in  demselben  Kreise  herumdreht  und  doclt  nicht  fertig 

sowie   die  Mörserkeule  immer  in  einem   Räume   umgedreht 

[Sonst  könnte  man  den  QueUnamen'YTr^^^ia  anch  mit  dem 

n  Sybaris  (oben  p«  2 17)  vergleichen,  von  sa  +  vap  bei  Benf. 

0  sqq.,  SS  hvap  in  xott,  kap  H,  322  (erschüttern  ,r  eig.  stos- 
^gL  dhvap  in  ((T-)Tt;7i-T'Cii  mit  xoTirco,  xdnQog),  Auch  t6  vntgtfv 

vßgig)  könnte  man  zu  s-vap  stellen.  Vgl  auch  unser  Wort 
^  (Benf.  11^  326);  der  Eäier  ist  als  das  lebendige,  bewegliche 
^  bezeichnet ;  dazu  althd.  quepan,  lebendig  sein,  angels.  cviferlice, 
r,  käferig,  behend,  lebendig  (angels.  ceafor,  Käfer),  angels.  caf, 
glich,  caflice,  eilig,  tüchtig,  cafnysse,  Eile.  Mit  Käfer  gehört 
lil  der  Bedeutung  als  der  Etymologie  nach  zusammen  das  Wort 
3l,  Wiebel,  der  Eomwurm,  von  seiner  lebendigen  Bewegung 
Emt;  vgl.  lat.  vibrare,  unser  sch-weben,  fränk.  wibel,  lebhaftes 

1  wibelig,  sehr  lebhaft,  rege,  wibeln,  wibbeln,  sich  schneU  be-^ 
kn  und  dazu  althd.  wipil,  wibel,  wivil,  Käfer,  angels;  vibbü, 
r,  Korn  wurm,  litth.  wabalas,  Käfer  u.  s.  w.  Zu  grieoh.  vßgtg 
Leiche  man  unser  Wort  Eifer,  eig.  die  heftige  Bewegung.  Neben 
«d.  ifwer,  Heftigkeit,,  erscheint  ifra  (sich  heftig  bewegm^  auf«^ 
^  s)* aufbrausen ;  dazu  Island,  aefr^  brennend,  hitzig,  aefaal, 
ieden,  yfast,  zürnen,  yfr,  zornig,  yfd,  Zorn,  weiterhin  unser 


—    S44    — 


heftig,  Ullnd.  heipl,  Zorn,  Wutli,  IMUgkeit,  faair.  halft,  iMf'A^d 
htftig;  ferner  atehen,  aber  ebenfalli  hieher  gehönn  nwd  '^l^^be"  ^ 
httüg,  Mhwed.  yp[iitr,  dün.  hyppi^,  üppl)[,  anaer  flbeD  (wt(.«aiJ'^|,  /u»'^^' 
a  ludlUre,  tundere  e\g.  stosBea  =  treiben,  daher  Hben  ei^^Lii,  1*^^ 
aacb  plagen,  beuiiruhi|;en  bedeuten  konnte),  althd.  nop,  QlFi  f'l^  ^|~ 
;  (bflir.  iiberlicb,  über,  reKum,  lebbaft),  angell.  <''**riV*'^'''^' 
SchiieUiRkeit,  alts.  abäst,  dasE.     Efn  griech.  Wort  **^V^^^ 


Flriaa 


\'A- 


H  mßa^ö,    tTofiuijii  könnte  auch  in  ' Ynt^lnjirj ,  ' YniQ-<poft^\ 
0.  U.  Nsinen  stecken].   Wie  m-fi  zu  iß  bei  Benf.  11, 325    ^L\*'^ 
nbg'a),  Bo    verbält    sich  *vn  in  xvnar»;,  o,  KrümoinDg  b#  V^' 

mele,  »vnEXXny,  ro,  Becher  ^ib.)  an  vn  in  vntqa,  vntfi^  '^^'^v'^' 
Dm  eben  genannte  Won  xvmt^oQ  =  ttvira^og  (filr  xvr  -  ^''^ik  Y^ 
KrQBunang,  Wölbung  des  llinimeb,  cavumcaeli  (xvns=h'  -'^^(j,)' 
Tielleicht  auch  in  unserm  Wort  Himmel,  worUber  Schwt ' 


••  V,,  zu  vgl.)  könnte  uns  veranlassen,  den  Namen  ms*'*  V 

374.  'Yjit^wv,  6,  Sohn  des  Uranos  und  der  GU,  «-  '„„^V 
Tltuen,  Gemahl  der  Theia,  Vater  des  Helios  (aueh  HeK^o"*^^»! 
heisit  Hyperion)  hieher  zu  ziehen  und  von  einem  Wortt^»^"r^gi 
Kwofo  abiuleiteii.     Hie  Ableitung   dieses  Namens  von  -  -  hn-  ^ 

Uym  ist  bekanntlich  aus  Gründen  der  QuantitKt  >^''*^^^Jr^''^i«i 
darf  man  für  '  Yjitp-iwv  schwerlich  an  die  Wurzel  lA  i  ^^  '  ^ 
wo  0.  **.  '^l»  {^^^>  "^^y  tiei  Benfey  I,  259  denken,^  '*'^'^it( 
'Yni^um  für '  y«»(i/Arnv,  'Yntiia/hwy/yTiiQui^oiv  stünde.  "  ^  *l,  j^e 
als  in  'YntjfW  die  Prliposition  rwtp  tu  Blecken  branch**»^^  w«s 
wenig  in  vnijyr}  die  Präposition  vnö;  vgl.  t'n  =  vap  -■  "=  ~." 
xvn  bei  Benfey  H,  324  sq.  und  möywv  ib.  II,  21,  eig.B^  "  ^'Su 
Kinn  =  Bart;  vnijvi}  kann  für  vnaa-vrj  stehen.  Uebrigt^'i^^^ f^ 
m  der  Wurzel  (h)va-p  bei  Benfey  II,  320  sqq.  höchst  m»-«"*«*»**' 
lieb  auch  die  Präposition  vn-dp,  s-np-er,  üb-er,  indem  äzä^wim« 
Begriff  neigen,  sich  neigen,  der  Begriff  heben,  erheben  C'' !!7  f>iP*4 
182  Bq.,  wo  hna,  tollere),  erhöhen,  hoch  sein  entspring <=^^ ^ 
Vgl.  heben  mit  Hübel  ■=  Hügel     Dass  dort  auch  vti-i,  *■"** 

zusetzen  sei  (sammt  i'nzioQ),  iat  mir  nicht  zweifelhaft;  d-  tJwei«ff 
eine  genauere  Begründunif  dieser  Etymologieen  auf  eine  «^  -^Bifeffr 
legenheit  verschoben  wi'rden,  Uebrigens  vp;!.  man  »u'y'ir'^^^S'^*'* 
Namen    'Aftip'lmVi  ö,    der    nach    Schwenck,    Andentungec^^  P-^ 
362,    der  hemm  -  wandelnde    Sonnengott    sein    soll,    wie         ""^ 
Welcker  die  am  Himmel  wandelnde  MondgSttin  bedeutet;       ^'T 
ifliisv  gehört  'AfiftTov  oder  ".-JftfEioy,  t6,  Heiligthum  des  .^"l^    , 
in  Theben.     Ausserdem  erwähne  ich  "^fup'loi;,  ö,  Sohn  S^^^u 
gos  (vgl.  oikaytw,  leuchten],  endlich  "^^ir-fta,   ^,  Tocbler  dOifr /^ 
bates,  Gemahlin  dbs  Proetos  in  Ljkien,  Mutter  der  Mäta,  '''"'/»,' 
einiger  Wahrscheinlichkeit  für  ein  Licht wesen  gehalten  werdu'"  ^^ 
Darf  man  für  diese  Namen  an  die  Wurzel  hvß,  hvi  bei  ^^*'  \\, 
60  sqq.  denken,    wovon  tu,  Ton,    Stimme,  I^aut?     Dalii°'*'|,' 
leuchten   (bcidee  =s  hell  sein),   so   kann  (h)vi  als  Grundforni*  ;^ 
vid,  Iat.  e-vid>ens  =?  e-luc-ens  (vgl,  d-n'iiii)  gelten.  Vgl.  Sdi'"* 


—    »46    — 

).  10.  34,  der  YcJ  fillr  2/icJ  nimml  und  mM  /M^,  Ziig  «do 
^urzel  diY  bei  Benf«  n,  206  sqq.  in  Verbindung  setzt,  und 
oben  p.  69.  87  sq.  93,  wo  über  (h)vi-d,  leuch^n,  ^nen. 
-/üiv  u,  s.  w.  für  ^Ynt^iSjtavj  ^-ijjcDv  zu  nehmen,  wie  Ben«* 
9  169  Navaixaa  vermuthungsweise  für  Nuvüi-m6ja,  "xafjpi 
,  scheint  zu  gewagt :  Nuvatxda  könnte  für  Navatxafa  stefaett 
wg\,  Tci  in  iu(a  bei  Benf.  II,  164,  xt-v-io))  Sohiff  bewegend 
cbnell  zu .  Schiff  bedeuten.  Vgl.  auch  tpu)  p.  248 — 9. 
Tö.  'YQYuyij,  Stadt  in  Böotien,  Sitz  des 'y()ist;(  oder 'y(»ct;^,o, 
mahls  der  Klonia  und  Vaters  des  Orion,  ist  wohl  von  einen  Wort 
=  'YQevg  =  FoQfvg,  ^^if^^Qt  ^^^Q  abzuleiten.  Vgl.  Preller  1, 206 
3r8ch.  I,  14  über  \4Qtjqy  wo  ich  diesen  Gott  als  einen  wir- 
m  (von  var,  yfi^  drehen  =  wir-beln)  gefasst  habe.  Dazu  vgl. 
r,  294  sqq.,  wo  vQ-a%^  adv.^  vermischt,  untereinander  (vgl. 
b^irr,  Wirr-warr,  verwirrt  und  qyvqta,  wo  tpvQ  =  hvar  =  dhvar 
278),  vQQiq,  vQi/oq,  Korb  (eig.  gedreht,  geflochten)  n.  s.w. 
■a  Namen  ^AQTiq  durchaus  den  Begriff  des  E^riegsgottes  suehen 
^nn  ihn  zu  Benfej  II,.  294  sqq.  stellen,  wo  var,  vfi,  drehen 
■rehen,  umgeben,  bedecken,  wahren,  wehren,  =:  hvar  in  näg-tg 
^-avd(»o^,  oder  auch  zu  Benf.  II,  293.  304,  wo  fxug  ans  Fug 
^Q-va/uai)  mit  der  Bedeutung  ringen  =^  kämpfen.  Ich  bleibe 
LOier  frühem  (nach  dem  oben  p.  238  (233-4)  über  (dhv)ar  bei 
X,  305  Gesagten  zu  modifidrenden)  Etymologie  des  Namens 
-eben  und  halte  den  Kriegsgott  nach  wie  vor  für  aus  einem 
^  r  stürmisch  'aufgeregten  Luft  entstanden. 
^6.  'YgTttxog,  /f,  Stadt  auf  Kreta,  gehört  wohl  zu  Benfey  II, 
"■^  FoQTvv,  rvQTOjv,  um-gürtct,  ummauert  =  befestigt ;  eben- 
.szusetzen  scheint  '^Ygriog,  6,  Sohn  des  FvQTiog,  ein  Mysier; 
^ro^^  gedreht,  krumm.  Mit'YQTaxog  vergleicht  sich '^(»rax^, 
^  t  und  Berg  an  der  Propontis ;  damit  gehört  zusammen  der 
^me  ^Agraxl?],  jy,  xojjvfj,  welcher  vielleicht  wirbelnd,  strudelnd 
fc.  V^l.  das  lat.  Wort  vertec-s  (vertex,  Benf.  II,  319),  wel- 
^  n  griech.  Wort  Fagrax  entsprechen  würde.  Uebrigens  Hesse 
^:2h  an  a^xigrdm^  a-nti^d'lixx)  (nogrtg  neben  nagd^dvog),  xgpt" 
-1  Benfey  II,  318  sqq.  denken;  vgl.  unser  hurt-ig  (althd. 
^  fc.)  und  Kgrj&svg  oben  p.  95,   Sollte  auch  ^Agve/utg  hurtig^ 

rüstig  (Jägerin)  bedeuten? 
^7.  'Yata,  jy,  oder  'Yaiai,  ai,  Name  einer  Stadt  in  Böotien 
^Irerer  anderer  Ortschaften,  wird  von  Preller  (älschlieh  mit 
^^men  'Ygia  identificirt,  da  doch  a  im  Gemeingri^chisehen 
^cht  und  in  Dialekten  fast  nur  schliessendes  a  m  g  über- 
kann. Der  Name  'Ya/a  kann  mit  yavaog,  gebogen,  ver- 
Sein und  sich  auf  die  gebogene ,  geneigte ,  abschüssige  Lage 
>  genannten  Ortschaften  beziehen  (vgl.  Hoffmann  p.  1240); 
^  ist  ans  hva-s  bei  Benfey  II,  320  sqq.,  wohin  vielleicht 
unser  Wort  Wiese  (eig.  Niederung,  vgl.  Anger,  zu  Benf.  11, 
iq.,  wo  dhva-g'  =  dhva-s  II,  320  sqq.)  g^^rt  Natürlich  ist 


—    246    — 

diepe  Etyn^ologie   hörhat   unsicher;   beaior  ^nkt  man  Tielleielit v /f^ü 
die  Bedeutung,  welche  die  Wurzel  hvas  in  Kaa^at^^,  (kij^ns^jk 
^Aa-uinoq  bat:    danach  wäre  'Yala  als  beicleldeter ,  bedeckter, rf 
Mauern  umgebener  Ort,  als  Festung  bezeichnet.  V(/l.  oben  p.  12'^ 
(wo  zu  *Aaivri  Hufifmanii  p.   1018  zu  \%\.)  und  p.  82.  .^, 

378.  YffdvzHov,  v6^  ein  Herg  bei  Orchomenos,  ein  l'bdi^Vib 
Akonüon-Gebirges  (ro  lYxoVr/oi') ;  vgl.  Hoffnoann,  Gjchld.  u.  ^^V 
p.  r)35.  r)<)8.     Der   Name   gehört   ohne  Zweifel   «ur  Wur«€^    ^^ 
luis  (djhvap  es  xd{fi)7i'T(a  bei  Henf.  II,  320  sqq.     Der  sA^\^ 
der  gekrümmte,  gebogene,  geneigte  bezeichnete  Berg  H 
(vgl.  xvtf,  vfi  ib.  II,  32D)   erinnert   an  \-i^xv(pag  ^    uvroq  - 
Stadt  cUff  doirischen  Tetrapolis,   die  wohl  von  ihrer  schlefi 
OMaqfö^j  axvifog ,  gekrümmt ,  gebogen  =s  Becher  mit  unsere  ^^ 
und  Schilf),    abhängigen  Lage    benannt    ist.     Dieaelhe   bir^^^ 
niväoQy  worin  tt  =s  hv  sein  kann,  so  dass  ni{v)d  k  Ftä     ^^' 
voüi  wäre;  doch  vgl.  auch  lat.  pandus  ib.  II,  95.     Dass  t^ 
Findos  von  dem  Plüsschen  Pindos  benannt  worden ,   ist  scl^^ 
glauben.  Vgl.  noch  den  ^'amen  ^^ßavra^  nach  Uesychins  &^ 
Pamas  ,  oqd  oben  p.  1  sq, 

379.  YyjinvX^i,  jy,  Tochter  des  Thoas  und  der  Myrrhiii^'' 
Tochter  des  Kretheus,  d.  h.  wohl  des  Hurtigen,  oben  p.  95^ 
amaaonenartige  Gestalt  wie  ihre  Mutter,  die  man  ohne  ZwAs^'^ 
dar  Amazone  Myrina  (vgl.  Strabo  XII,  p.  573  und  Hon.  -C' 
814y  wo  noXvaxoQ&fLiog  MvQlvrj)  identificiren  darf.  Der  Nani9i^' 
nvXfi  kann  mit  q>vX^  nvl,  schützen  (oben  p.  23.  191)  zosiB^^ 
gehören  und  hoch-herrschend  bedeuten;  auch  Hesse  sich  an 00 
nokdw  denken,  wonach  'Yxpinvkrj  eine  hocbwohnende  wäre 91^ 
wahrscheinlichsten  ist  mir  aber,  «iass  die  Wurzel  nvX^  springo^^ 
Erklärung  heranzuziehen  sei ;  v^rl.  lat.  pul-ex,  gr.  xf/vXXa,  ^  «■ 
wo  \fjvX  =  a-nvX  =  a-yrtp-v^/tw  (vgl.  liv^Qoq  oben  p.  ISX 
ausserdem  oben  p.  38,  wo  Öoag  =»  Jolug  von  &v  in  ^Aü,o>^ 
d^oa^u),  «B  dhva  in  unserm  tanzen  bei  Benf.  II,  275).  Scbilc^p 
ermnere  ich  an  vyu  dva&Qoiaxmv  bei  Hom.  Jl.  XIII,  140.  -^ 
Ilvkog,  0,  Sohn  des  Ares  und  der  Demonike,  Bruder  des  TX"  * 
(von  dv(jj\  bed.  höchst  wahrscheinlich  sprhigend,  heftig  bd  ^ 
anders,  aber  falsch,  oben  p.  191.  Uebrigens  ist  nvX^  springen,« 
tisch  mit  nak  in  nuk/Mi  bei  Henf.  II,  293  aus  hval  ^  pel-lo, 
cal-er ;  vgl.  noch  vel-ox,  dFoXog  (ulokog,  beweglich),  /uoX-hv  (siiöv) 
wegen  =•  gehen^  vgl.  unser  wallen,  lat.  amb*ulo,  ßXwaxoi  ffin^^ 
coaxctf),  ßuX'küß  (werfen^  eig.  bewegen),  Nav-ßoXog  (Schiff-twa"»^ 
oben  p.  136),  Mok-og,  MoX-iovij  (vergl.  oben  p.  133  und  k  ^ 
erschijittern,  bei  Benf.  11^  283  aus  hval  =>  naX  »  hvar,  dhvi^^ 
dbjQ  in  ^^w,  ^ooV),  ferner  Mok^oQ/pg  (schnell-gehend),  wo^itao^-^ 
«  ^t;^  in  MvQivriiohen  p.  133. 190.193),  Wie  ist  es  mit  MafißMa^\ 
dem  Sohne  der  üoixiXijg  (Forsch.  I,  109)?  Sollte  MffißXtagoc 
Ms-fJuoX'iaQog  (vgl.  KaXXiaqog,  ^ÜXfa^og)  stehen  und  vob  juoi 
FoX  in  aiokog  sUoiQ^eii? 


^    247    — 

880.  0cdoa€igf  ol,  Jon.  und  ep.  OodrjMq^  die  PhfiakeQ,    ein 
der  mythischen  Zeit,  im  westlichen  Theile  der  Erde  auf  ^c^a. 
^ame  ist  schon  früher  von  (paiogj  schwärzlich^  dunkel  herge- 
worden, wonach  die  Phäaken  als  die  Bewohner  des  dunkeln 
is  (wie  Osterwald,  Hermes -Odyssens,  1853  meint:  der  Un- 
t)  bezeichnet  wären.  Das  Wort  (paiog  scheint  nicht  mit  tpaogy 
verwandt,  sondern  mit  o-^iäf    a-xodf    a-xoiQg,  xvWqc,    in 
^n  zu  Benfey  n^  322  (wo  guh,  bedecken,  aus  hvafa,  hva-b 
— dh  =  kudh  in  gr.  iuv&of^  uhserm  böten,  während  in  lat.  caveo 
ku  steckt)  gehörenden  Wörter  x  aus  hv  =  9^  (xalvu^  aus  hvan 
^vat  =  dhvan,  dhan  in  dslvoi)   entsprungen  ist.     Was  den 
L  des  Landes  S/igia  betrifft,  so  könnte  dieser  ebenfalls  dun-» 
«leuten.  Vgl«  unser  achwar-z,  aus  sa  -4-  var  bei  Benf.  ü,  294 
^ar  ist  aus  hvar,   welche  Tollständigere  Form  im  gr.  Worte 
(eig.  Hiille^  Decke  =  Haut)  »  lat.  corium  (c  aus  hv),  dann 
o^,  schwarz,  9csX-aiv6g   (fidXaq,    fiogoff),   oc-culere  (hüllen), 
(hehlen)  erhalten  ist.     Vgl.  noch  x^^Q-vog  ib.  11,  282.    Da- 
ist die  Möglichkeit  gegeben,  JS-'/jQia  als  verhülltes,  dunkele» 
asu  fassen.     Zu  x^g^^og  gehört   unser  Wort  Qar-ten,  verw;. 
Kj-ten  (Schwenck,  D.  W.  s.  v.)   und   dies  mit  S-chür«e  (sa 
^r  -f-  d ;  hvar  =  var  in  schwarz ;  wie  S-chürze  zu  soh-war^, 
=   sich  auch  s-chaukelnzusch^-wanken,  wackeln,  aus  quackeln, 
Eihwenck  s.  v.  Quäker).      Nicht    unmöglich  wäre   eine  Ver- 
B*  chaft  zwischen  JS^/fgia  und  Kig-xvga  (vgl.  xogog  und  corium 
jogiov);   doch  ist  die  Phäakeninsel  erst  später  auf  Kignwga 
^geh  worden.  Vgl.  Preller  I^  392  sqq. 

^Oa.  OuvaJ^  at,  südliches  Vorgebirge  von  Chios,  kann  mit 

-    eun-^eus,  *  tpsvwj  xoUvu),  Kdvrj  (oben  p.  80),  rib-ipr-og  (oben 

D  verwandt  sein  und  „Spitzen,  Zacken,  Klippen"  bedeuten.  Vgl. 

^nn  p.  1453  und  dazu  d^oog,  spitz,  von  dhu,  dbva  =  (d)h(v)an 

ssVw  bei  Benf.  ü,  276  sq.  ~    Wie .  ist  es  mit  Oavonvg^  6  = 

-ivg^  Stadt  in  Phokis  ?  Sollte  dieselbe  wie  Tanagra  (oben  p.  221) 

^r  (weissen,  hellen)  Farbe  ihres  Thons  (Hoffmann  p.  503)  den 

^  erhalten  haben  ?  Vgl.  (paivM  für  cpavjw,  q)aveg6g  und  wegen 

mbeide  aus  hv)  g)av6g  =  navog  (wohl  für  g}axvog,  (fuyvog,  vgl. 

,  fax,  wie  ylvo/nai  für  ylyvo/naif  Xfjvog  für  kawog  =  Aax-voc, 

für  placnus).     Zu  Oavo-r-ivg  neben  Havo-n-ivg  Yg\.nivTf 

^^€y  wo  Tin  aus  k'  und  k'  aus  k.    Sollte  auch  in  nfgx-oSntj 

^X'ü)Tfj  die  Wurzel  on,  or  (ak'),  sehen  =  aussehen,  stecken? 

«reide  TIuvothj  bei  Hom.  Jl.  XVIII,  45  könnte  als  schneU- 

3e   bezeichnet  sein,   von  navo^  schnell^  beweglich  (vgl.  hvan 

^yo)  bei  Benf.  II,  58^  eig.  sich  bewef^en,  aus  dhvan :  dhan  in 

»  ^fiVci;,  xalvw  ib.  II,  276 ;  dazu  d^oog  ib.  II,  274,  von  dhva, 

^)  schnell,  ^)  spitz),  welcher  Begriff  auch  in  nrjviX-'Oxi/,  ntjvi- 

oben  p.  177  stecken  kann,    da  beweglich  =  bunt,  wie  aloXog 

»  (JIav6)-nri  verbinde   Ich  mit  o^ndwv  von  hva  bei  Beut  H, 

ßa  in  ßaivu));  dofthin  gehören  wohl  üueh  Dag&ii^O'^nfi ,  riag" 


—     248     — 


IUI  fi(|, 
]ii  'bbid 
itptillicl; 


k  Weit 


Ulil.  V 

h  r.ii 


^fwiraTe?,  voll  «In«!»  W.  ro^jM,  Springend,  beweglld,  hQiä|,= 
ff-jt*e;tM*;  vgl.  Sm(>9{>]%  a  Stt/q^iq  na<l  dann  waptfA«,  ita(J| 
neben  imvQ&i^at  üben  p.   11)3.   Xü  /^u/viu  vgt.  fro/Mn  oben  p.  J^ 

3S1.  (Püpot,  ul,    ')  alto   Stadt   in   Achaja,   auchtps^tf; 
*)  Stadt  in  Memenion,  jon.  ^rjftcä,  auch  Otjo^  »nil  (Ptiio/;  "iM 
in  Kieta.     Dor   Name   gehrirt  wohl  nu  Benfey  II,  294  »qq-,« 
hvar,  lirfi  =  var,  vfi,  iinsor  wahr-en,  vehr-cn,  gr.  ^  i»  fift 
(Decke,  umgebend)  =  nrep  in  }Iä(iii;  =  'AXh^-ayä(m^  Vgl.  p*f^ 
=  ipfitxiög  (Heaych.),  <pd^tin  =  lypa'fTTru  (Phwt.),  wo  1^=''*° 
p  in  lat.  porc-eo  und  iiiiBcnn  pfcrch-on,  Park,  vieU.  Y«r«.  tä^ 
QÖ^tinog  (wo  hvar-dli  =  unacrm  Gar-t-en).  G ran d betriff  tolJ| 
g>u^  =^  ipaQX,  ipQaK  ist  drehcD,  umdrehen,  umgeben,  nii)rin|><iT 
gürten,  eiDBchiiesaen ;  vg].  ifokx-öq  (flec-lere)  bei  Benf.  It,313iT   . 
dreht,  krumm,  echief.     Ich  erwähne  liier  nech  0ä^ig,  ^,  EU»  I,* 
Lakonien,  0iQaJ,  ai,  Stadt  in  TheHBalia  Pelaagiotis,  woan  4^  1  j™*' 
in  yta(h)FtQ~trig  ib.  II,  295  und  oben  p.  74;  endlich  mapalÄ, ' '' '" 
<Papxi}daiy,  ij,  Stadt  in  Thcasalia  Hestiäotis,  woeu  vgl.  foftTW,* 
tf^ux-rnq ,  7>v'(ni-oc,  ro,  dor.  ipovQxog  =  Tfi^og,  verw.  mit  ai^ 
e^oi,  i^og,  Pferch,  pferchen,  Burg,  bergen,  arx,   arceo,  WlW  \T1 
(c  =  hv  =  p,  jr,  y),  porc-eo.    [Ptol.  erwähnt  eine  *Stadt  'Da£it«iM>  \ 
in  Thessalien,  wohl  =  (DapxaJw'v  und  in  rpa^Kig,  <pri^y%  0.1.1.    ^ 
gehörig;  doch  vgl.  tfäoxtg  =  veoaaol,  FriBch-Unge,   zu  Benf.Il|11(^    1' 
wo  bhri-ksh,  aarstarren,  aufspringen,  dann  (J>a^'^iov,  to,  Lmdfl' 
In  Phokis:  bhfi-kah  ist  aus  hvii,  hvar  =  dhvar  in  d-op-ra^^ 
(ro;,  #j>/|  oben  p.  64;  springen  aber  ist  vcrw.  mit  s-prenpiii  tn- 
eben  (Schwenck  a.v.  spröde)  und  dies  letztere  mit  drücken,  iib- 
gen,  dringen  (Benfey  11,  279,   wo  drehen  eig.  neigen  =  rtOMWi 
spalten ;  ipä^io,  spalten,  unser  bohren  Ist  aus  hvar,    dhvar  =  äi^ 
dhvri-g',  Benf.  II,  14  sijq ,  oben  p.  64)],    Die  Urwurzel  dhvir  + 
Guttural,   von  der  die  genannten  Wörter  atammen,    ist  vollatisdii 
erhalten  in  dem  mit  Präfix  sa  componirten  IVorte  <i-rop;K-a0»,  wo* 
ff-rop  =  (o)Tttp,   (ff)rAp  bei  Benfey  11,  258,   =  rvp    in  rv^Vi 
(ob  von  Tv(Htg  =  TFf0aq,  eig.  Schutz,  Wehr,  also  für  r.FVpaow?T)i" 
EU  o-rop/-a't(it  vgl.  n-cQÜ)'}'"),  Eusammen- drängen  und  unaer  diiö- 
gen  (ge-drang  =  eng)  mit  drehen,  Benf  II,  279. 

381a.  Oe/'äng,  0  (-uvrag),  Heernihrcr  der  Böotler  vor  Tff' 
'Aif'Häag,  r>  (-aiTog),  Sohn  dea  Arkaa.  Vater  des  Wlf  05  (oder  ".iX- 
y^,'Äkia,ti,  Beiname  der  Athene  in  Arkadien,  besonders  inTeiHt 
und  d\ii:i,  Wärme,  verwandt  mit  ^iXi],  ntXaq  für  tf-FfXaQy  v^k 
=  hell ,  wo  X  aus  hv)  ,  der  mit  der  Neära  den  Krjqttög  nod  * 
Avyi]  zeugte;  IloXvipfiä r^q ,  6,  Sohn  des  Mantioe,  Enkel  des  Hb* 
lampuB,  Bruder  des  Kleitos,  Vater  des  Theoklymenos,  ein  SelM  ^ 
Hyperasia,  woneben  flolviiiog,  o  (Fi^  so  lat.  videre,  i^sty)  sa  *■ 
wähnen,  der  ein  Urenkel  dea  Melampus  und  berühmter  Setiern 
Korinth  war.  Ausserdem  erwähne  ich  noch  den  Namen  ChiäiDi,», 
raythiacher  KUnig  der  Thesproter  (der  Bewohner  des  Orakellui^ 
Thesprotien).     In   allen  diesen  Namen  scheint  die  WnrzelfofTn  f^. 


—    249    — 

zu  steeken,  welche  für  (foJd-i^ioq^  fat^-pog  bei  Benfey  II, 

(wo  bha  «=  (pa)   aufgestellt   werden  mnss.     Die  Wurzel 

aus  bhi  in  (piapog)  aber  ist  aus  hvid,  trodurch  es  uns 
1  wird,  wie  Sskrit  Qvid  (ibid.  II,  168,  zunächst  aus  krid 
r  aus  hvid,  vgl.  kvan  aus  hvan  II,  63),  dem  ein  griech. 
liehe  (und  vielleicht  entspricht,  vgl.  oben  p.  87),  mit  glei- 
utung  erscheint;  hier  haben  wir  wieder  das  Verhältniss 
0  zu  q)iv(a  (beide  aus  hvan  =  dhvan,  dhan  in  ^sivco). 
id-ere,  Fi^^hv,  böhm.  wid,  Gresicht,  wideti,  sehen,  widno, 
iht,  Helle,  widny',  sichtbar,  hell,  lat.  e-vid-ens  =  e-luc- 
8ch   weiss  aus   bweiss   ixFiä),    verw.  mit    heias,    heiter, 

heissen  (vgl  hell  mit  hallen,  xaXog  mit  xakeTv ,  ferner 
-cheinen  mit  lat.  cin-is,  can-ere)  und  (wie  schon  Schwenck, 

V.  heiss  richtig  erkannt  hat)  mit  eitel,  Eiter-nessel  =3 
el.  Da  das  deutsche  Wort  heiter  auf  eine  Wurzel  xid-, 
3  kvidh,  hvidh)  führt,  so  erhalten  wir  dadurch  Gelegen- 
skrit  idh,  indh,  6dh,  gr.  i&j  al&,  a'm{v)d'  (ctmv&ijQy  vgl. 

539  sqq.,  wo  ag),  an  aus  sa  -h  hv-a),  riv&-6g  zu  er- 
^rüber  schon  Forsch.  I,  164  182  gehandelt  wurde.  Das 
Wort  heissen   (eig.  rufen,  tönen)   neben  heiss   berechtigt 

dii^o)  heranzuziehen,  wo  vid,  hvid  =  hvi  (in  hv6,  Benf. 
^.)  +  d;  da  V  zu  m  werden  kann,  so  schliesst  sich  an 
ufiS'diOy  lächeln,  eig.  wohl  heiter  sein,  obwohl  man  auch 
re  ßegriffsentwickeiung  von    /uetödfo    geben    könnte,  ohne 

aus  dem  hier  behandelten  Wurzelkreise  zu  verbannen. 
<vd-dg  (aus  d^ivif-iig  =  dhvindh  ?  oder  aus  arivd-og  ?  vgl. 

und  unser  deuten,  düten,  welche  deutschen  Wörter  aber 
nlich  aus  dhvadh  stammen,  nach  der  Analogie  von  Dampf 
),  Benf.  II,  274  sq.^),  so  liegt  auch  im  dorischen  Wort 
S^tiuß'Qog  =  &e()fi6g  eine  vollständig  erhaltene,  äusserst 
Jrwurzel ,  nämlich  dhvibh  =  dhvidh ,  die  in  (poTßog  bei 
102  (bhi  in  (pi^aQog  -H  bh,  bhi-bh  aus  hvi-bh,  vgl.  ^ubh 
Ih  ib.  II,  168)  verstümmelt  erscheint. — Ganz  anders  über 
Curtius,  Peloponn.  I,  25t.  271,  der  drpsidag  für  =  dffvetng 
id  den  Apheidas  für  einen  Heros  des  Fruchtsegens  hält, 
idanten  sind  wohl  als  dyavni  bezeichnet. 
K  Ofvtogj  0,  Obvfog,  auch  Ofraiog,  rj,  0,  Stadt  in  Arkadien, 
zu  vergleichen  Curtius,  Peloponn.  I,  190  sq. :  „Eine  Vier- 
darunter gegen  Südost  liegt  die  Uügelgruppe  der  alten 
lie  Ebene  vorgestreckt  Es  sind  drei  unter  sich  verbun- 
n,  deren  mittlere  und  zurückliegende  die  höchste  ist;  ihr 
ger  Gipfel  ist  mit  ansehnlichen  Mauerresten  eingefasst. 
lückseite  der  Hügel,  nach  Phonia  zu,  ernennt  man  längs 
igs  alte  Stadtmauern^  u.  s.  w.  Demnach  kann  die  Stadt 
ils  Hügelstadt  bezeichnet  sein.  Vgl.  Benfey  U,  321,  wo 
»US  van)  abhängig,  Abhang,  verw.  mit  gr.  ßavvng^  wo  hvan, 
BvoQ^  wo  dhvan,  geneigt «  niedrig,  eben,  flach   sein  (vgl. 


4657  sc 


fegt  da: 

fce  in 

&Jd  er 


—    250    — 

ntrali  und  /7wg  oben  p.  181);  daiu  oben  p.  60 — 1.  I^<)  ^^  L/v^^ 
Rückert   vorgetragene  Etymologie   dea  Namens  Pheneos  (H^i^IqI 
vgl.  Curtinsp.  212)  wurde  passend  sein,  wennPheneos  onpiäoilt 
Name  des  Thaies  (Curtius  p.  190}  gewesen  und  ent  sßtm 
Stadtnamen   geworden    wäre;    dies    ist   mir    nicht   wahndiaiiii 
Uebrigens  gehört  eu  bvan  bei  Benf.  II,  320  sq.  gr.  nhoftah^ 
sich  neigen,  wie  nitor  ib.  11,  182  (hni  aus  ha-ni,  hya-ni,fcM 
CS  hva-n,  vgl.  Forsch.  I,  114  sq.);   ndyfjg,  arm,  ist  verwutri 
unserm  wahn  (weiterhin  mit  sch-wach  und  den  bei  Sdnrcncklt 
schwinden  veneeichneten  Wörtern;  vgl.  Forsch.  I,  196)  oadnH 
sich  dazu  wie  nrjk/xoq  (n  =hv)  eu  welcher.  Die  WundnvM 
Benf.  II,  52  ist  aus  sa+  (dh)van;   die  Grundbedeutimg  diri"  jife  beci 
erscheint  in  lat  sinus  f.  s-vin-us  (wie  canis  f.  cvanis),  HVI  \f^^^  „,j| 
Busen  (nach  Schwenck  von  einem  Stamme  sinere,  biegen,  i>'^  K^  ß( 
tisch  ist  mit  sinere,  ablassen)  neben  sinister  (vgL  Aaiog,  M"*  \mi, 
306,  a-xai6g  eu  II,  320  sq.),   althd.  winistar,   winistn,  vA  ly^^^c 
mlttelhd.  wioster,   link.     Dazu   vgl.  Schwenck  s.  v.  link.  ^\    i^^ 
hieher  der  Name  0hu,  Osd  (vgl.  Oia\  ^,  Stadt  in  Elis,  ndk  #  u\\^ 
Landspitze,   und   steht  für  OFJja^  Oevja  (geneigt,  geboglfti te^  W ^'' 
biegong  «=  Ecke,  vgl.  a/xoiV)  ?  Doch  vgl.  auqh  oben  p.  247  lA*4  W 
381c.  O^T/ftf^,  o,  Bruder  des  Phoroneus,  König  in  Aibilii  ^  1f^ 
nach  dem   die  Stadt  Phegeia  benannt  sein  sollte;    <Dj7/(«sW#   \  ^ 
Vater   des  T^/ufvog  und  des  jü^iwv.    Letzteren  Namen  fltebtk    .  ^ 
zu  dil^w,  av^dvk}y  worin  der  Begriff  wachsen  aus  dem  Begdfll      ^ 
«gedrang,  dicht,  fest,  stark  werden  hervorging;  vgl  oben piß^r    L 
und  dazu  unser  gedeihen,  verw.  mit  dick,  dicht,  ge-diegen,  i^    I 
bin  mit  tu,  tu-g',  tnnga  bei  Benf.  II,  235,  wo  tu-g'  aus  {ipi^*  1  ^ 
V  +  dhug',   dhvag'  =  dhvig'   in  &iYydvw  (eig.   engen,   zwinjft  j  . 


zwängen  «=  drücken ,  fest  packen ,  angreifen ,  berühren ,    vgl  obai 
P-  203),  =  (d)hvig'  in  a^q^/y/ot,  ßg-o,  verw.  mit  n?jy^wfUj  «ÜT 
vg,  nviC'vdg,  lioiko,  (pvw,  facio  (oben  p.  163).  Zur  Wurzel  (d)liTig'i 
(d)hva(n)g',    die   in   unsem  Wörtern  zwingen,    zwinkern^   zwida^ 
zwacken,  zäh  für  zwäh  u.  s.  w.  unverstümmelt  erhalten  ist,  gtkU 
zunächst  das  Wort  meng  (Benf.  II,  21),  Buchs-baum,  womit  «k 
Schwenck's   unzweifelhaft   richtiger  Bemerkung  dieses  Gewächs  ab 
ein  dichtes,  festes,  gedrängtes  (gedranges  =  enges)  bezeichnet  v^      ^ 
den  ist.  Ebenso  gehört  dazu  das  Wort  Buche,  lat.  fagos,  gr.  f0      • 
eig.  eng,  gedrang  =  dicht,   gediehen,  gewachsen,  Gewächs;  i^ 
zeugen,  t/jctw,  rsxstv,  rsv/ta^  titvxhvj  rexvyfjiivog,  lat  texere, wo- 
rin der  OmndbegrifF  engen  zu  eng,  gedrang,  dicht,  fest  macbco^ 
schaffen,    machen  überhaupt  modificirt  wurde.     Mit  Buche,  &(■•  i 
qnfyog  zusammen  gehört  unser  Wort  Baum,  goth.  bagms,  der  Bsob  I 
(vgl.  scbwed.  bygga,  dän.  bygge,  zurecht  machen,  bauen),  eig.  d*^  \ 
Gemachte,  Geschaffene,  Geschöpf,  Gewächs.     Demnach  kann  %  ' 
ytvg  ein  Dämon  des  Wachsthums  sein,  wie  Phoroneus  ein  Dämoo  .; 
der  Fruchtbarkeit.     In  Bezug  auf  das  Verhältniss  von  Q/jy-^v;  ^   ' 
d'Ffl^w  vgl.  ^;ixoV  mit  iat.  v^us  bei  Benf.  II,  314—5,  lat.  firan^ 


—    251    — 

JI^Qfjypvfut  (ib.  n,  366),  ferner  (fta/tiv,  der  Kinnbacken  (Hesjeh. ; 
JLobeck  za  Soph.  Aj.  ed.  II.  p.  167)  mit  va^cov,  aiaytiv  für 
aiv,  aFaycSv;  (jpaytSv  sammt  (paynv  stelle  ich  zur  Warzel  q}ay 
-fpii^ü)  (vgl.  d-hvag',  Benf.  II,  275,  von  dhu,  stossen,  =  s-tu 
» 7  sq.,  wo  auch  unser  s-techen,  eig.  stossen,  anzusetzen),  eig. 
an  s=  ')  schlagen,  schlachten^  ^)  spalten  (Benf.  II,  174),  find- 
belesen  (ib.  II,  109):  för  die  Richtigkeit  dieser  Etymologie 
das  kret.  Wort  (pdygog,  der  Wetzstein,  wo  (jpay  =  hvag  =■ 
^  in  &?jyü),  eig.  stossen^  s-techen  (v^l.  Tangel,  spitzes  Blatt, 
L,  engl,  tang,  Stachel,  Pike),  wie  die  Sanskritwurzel  tig',  acuere, 
tig'  SS  any  in  (jt/Cm  bei  ßenf.  11,  235.  238  eig.  stossen,  ste- 
i)edeutet.  Vgl  unser  s-pitz  (d^oog  von  dhu,  stossen  ib.  II, 
mit  wetzen  und  dazu  Schwenck  s.  v.,  ausserdem  Schwenck 
r.  Bock  und  pochen  (bochdn),  wo  die  Begriffe  hauen,  hacken, 
en,  schlagen,  stechen  mit  Recht  als  nahe  zusammengränzende 
lehnet  werden. 

38 Id.  Oiyakiu,  17,  Stadt  in  Arkadien  (worüber  Curtius,  Peloponn. 
(18  sqq.  343  sq.  zu  vergleichen),  könnte  zu  Benfeyll,  17  sqq. 

a^iptyyw  neben  äy/w  anzusetzen;  vgl.  Forsch.  I,  170)  ge- 
rn und  als  eingeschlossener,  fester,  mit  Mauern  umgebener  Ort 
dehnet  sein.  Vgl.  a^og,  unser  Schweig,  ein  eingeschränkter  Ort,  wo 
•/ax,  engen  (ob.  p.202-3) ;  die  Grundbedeutung  der  Wurzel  (d)hvig, 
vig  erscheint  in  altnord.  s-vig,  Erümmung,  Unterdrückung 
cken  eig.  neigen,  biegen,  vgl.  Benf.  11, 291  und  II,  279,  an  wel- 

letztem  Stelle  drücken  neben  drehen  anzusetzen),  s-veigja,  bie- 
y  island.  s-veigja^  krümmen,  mittelhd.  s-wei(fen,  ein-engen  «= 
schränken,   schwed.   wika,    beugen,  verw.  mit  unserm  weichen 

lat.  vincere,  siegen  (siegen  für  swiegen,  schwiegen,  verw.  mit 
en,  senken;  vgl.  vic :  v/x  oben  p.  216),  femer  mit  vincire  und 
trm  wickeln ;  schwed.  wika  bedeutet  auch  falten  (und  weichen), 
könnte  OiyaXia  als  eingeengte  =  feste  oder  als  umgebene,  um- 
te  Stadt  bezeichnet  sein  (wie  Oi/alla,  worüber  in  den  Nach- 
en). Auch  könnte  man,  mit  Rücksicht  auf  die  schräge,  nach 
en  gesenkte  Hochfläche,  die  den  Boden  der  alten  Stadt  bildete 
rtius  p.  320),  den  Grundbegriff  der  Wurzel  tpiy  (hvi-g  oder 
•h),  nämlich  neigen,  biegen,  festhalten  und  dem  Namen  die  Be- 
xing  geneigt  =  abhängig,  abschüssig,  schräge  geben ;  da  geneigt, 
ogen  auch  s=  eingebogen,  eingesenkt,  vertieft  («Gefäss,  äyyög, 

Kvn-fXXovj  TWjuß'jjj  Benf.  11,  17  sqq.  325),  so  bliebe  OtyaXia 
iter  (DtaUa)  mit  {piäXtj,  Schaale  beisammen^  welches  Wort  mei- 

Ansicht  nach  für  (fihäXtj  steht  und  auf  eine  Wurzelform 
ivi(d)h  zurückzuführen  ist,  woher  auch  tpiioaey?],  nt&aKvtjf  nU 
.  nl^tj^  stammen ;  vgl.  Benfey  II,  94  sq.,  wo  lat.  pandas;  pedum 

badh  aus  hvadh  II,  323,  =«  nad-^  (jpar  in  Trd&vrjj  (pdvvjjf  eig. 
1  Butte,  Bütte,  Back,   Recken  d.  h.  Eingebogenes,    Vertieftes. 

382.   €^iXhQa,  OiXXvQa,  17,  ')  Tochter  des  Okeanos,  vom  Kro- 

Mutter  des  Gheiron^  der  daher  OlXvQÜfjg,  0iXXvfitfjg  helsst; 


*)OeiDahliD  desNaupUoB  (als  welche  sonst  Klymeney  aucbBolfl^ 
eracheint,  JacobI  p.  642).  Bei  Jacob!  p.  478  helsst  Plulyn  TUhü 
des  AaopoB,  Mutter  dea  Lapithcnkönigs  Hypaeas.  Der  Name  ■■ 
jedenfalls  von  ffiXvQa,  Linde,  getrennt  werden.  Ich  möchte  iln ' 
ilXiw,  cXkfo^  Vxf)^,  Vi'ksvg,  Kikkog,  \'I-/dA.ivg,  zusammenbringt 
also  von  der  Wurzel  (d)hval  bei  Benf.  11^  293  leiten^  tob  leÜi 
auch  nukXo),  peüo,  xtkXot,  *ceIlo,  celer,  velox,  a'Aa  (Pferd,  karii^i 
unser  eilen  stammen ;  vgl.  auch  WvXXa,  KvkXagog,  t/n/A^o,  p^ 
von  sa  4-  hvai  =  hvar  in  Jlt(igog.  In  formeller  Hinsiclit  v^^ 
^iXkog,  (ptka  =  nika,  ntXXu,  Fels  mit  a^xfXXog  (aid^^  ^t« 
xX^Qogj  Steinchen)  und  elXiat,  dXta,  doXXijg  =  a-^^ViP"^ 
gedrang  =  eng,  dicht,  fest,  hart  {&Qiai\  Steinchen).  Denmaih»  Uamb-ul« 
OiXvguy  OiXXvQu  drängend,  treibend  =  schnell,  heftig  beweftl»  j^uoin  cP 
fend,  jagend  bedeuten,  welche  Bedeutung  sowohl  auf  eine^>^  '*'^"'' 
(Quell-)  als  auf  eine  Luftguttin  passt.  Ich  neige  mich  znVM^ 


{diören  kt 
ikenp.  S4 
ndj  und  I 
ffkeone  ii 
fküiites,  V 
lAört,  w( 
■lasetzeii 
RS),  wor 

»öiMutt 


mm, 
Annahme.     VgL  noch  Jacobi  p.  532  not.  2,  wo  K^wgi^^  \ila\'^' 


erscheint     Sollte   dieser  Kronos   derselbe   sein  mit  dem  bäi*^ 


,W\ 


.'>0 


^^^ 


3e. 

Ulli' 
hu 


Qott,  der  doch  auf  keinen  Fall  in  die  Umgebung  von  Lufirib  \^^^' 
Wasserdämonen  passt,  worin  er  dort  erscheint?  Vgl.  K(^6r•^^l^  V/^>> 
Freier  der  Hippodameia  (schnell  bewegt,  springend,  vgl  mef^i  \'^(^ 
Heu-schrecke),  KXovt^  (von  xXovog  bei  Benf.  II,  287),  Mattet  ta  ,^ 
Orion  (auch  Name  einer  Amazone).  —  Der  bei  Jacobi  p.  478^1  1^  '^ 
Sohn  der  Phillyra  erscheinende  TvW^  könnte  als  Hüpf  er,  Spinp  y<ß 
bezeichnet  sein ;  wie  vx//og  mit  unsem  Wörtern  heben,  Httbd,  Bxh  I  it^i 
fen,  hoch,  Höhe  (von  hva  +  p,  k)  verwandt  ist,  so  kann'Tt{^^  |^.,; 
mit  hüpfen  aus  hva-p=kap,  heftig  bewegen,  erschüttern  beiBeri. 
U,  322  verwandt  sein.  Vgl.  den  Art.  'YnsQSia  Q^vßagig^  mßifti 
tjoßrj  =■  (p^ßri ,  wo  sa  +  vabh ,  vap  =  hvap  in  unserm  bdwii 
hoppeln,  bammeln,  baumeln,  verw.  mit  seh- weben,  al^avß-og,  S» 
avtp'og),  —  Mit  OiXt'Qa  verwandt  und  ebenfalls  ,yheftig  bewegt*, 
^schnell^  zu  bedeuten  scheint  der  Name  des  Kentauren  OoXog^  voo 
dem  das  Gebirge  OoXorj  den  Namen  erhalten  haben  soll;  7«!^ 
OoXog  wäre  =  hFoX  in  aloXog  bei  Benf.  11,  301  (neben  ooUifc]» 
«=Ä^oA  (ib.  II,  283)  in  MoXog,  MoXtovrj  oben  p.  133.  ZuÖoi»f  ^1 
vgl.  KvXXijv?]  oben  ]^,  98,  wo  cel-er  neben  cul-men  (Soog,  ')8chirf  f-^n 
*)  spitz).  Femer  erwähne  ich  hier  ObQrjg,  6,  Sohn  des  KreÖ*  ^ 
(des  „Hurt-igen^)  und  der  Tyro,  Orjgtvg,  0,  Sohn  des  OeÄ  % 
Oigovaa,  ?;,  eine  Nymphe ;  vgl.  a^naigcoy  a-nvQ&t^fo,  ndXXca,  a-ttif*  \ 
von  (d)hvar  in  ^ovqog,  Qfjgai,  QrjQslxag  oben  p,  64.  233-4  mit  dea  \ 
Begriff  der  heftigen  Bewegung.  Sollte  derselbe  auch  in  ^A-ffm^^  ^^ 
stecken  ?  Der  bei  Jacobi  p.  42  erwähnte  Name  OfQai/LKavy  0,  Soiin  i^ 
des  Aeolos,  könnte  von  *  (pfQo^  schnell,  und  1  {ol/uagj  oXfiij)  stam-  '% 
men  und  schnell  gehend^  sich  bewegend  bedeuten.  Dasselbe  ^t  k 
von  (DiX-aljucov,  0,  Sohn  des  Priamos,  und  von  riaX-ai/Liwrj  0,  Sonn  i' 
der  Ino,  ein  Meergott.  Das  Wort  *  tpiXo,  schnell,  erkenne  ich  aurh  \ 
in  OiXofxiöovaa ,  tj,  Gemahlin  des  \4Qrji'doog  (ob  von  ^/f/'oc  u"J 
d-im),  worin  -/tifiovaa  zu  vad,  hvad  (lat.  vadere)  bei  Benf.  II,  i»^^ 


M 


—     268    — 

*eD  kann,  eig.  (sich)  bewegen,  daher  gehen ;  vgl  Fti  in  ^EStaaa 

p.  94  (wo  vS(jDQy  eig.  gebend,  sich  bewegend^  laufend  »  flies- 

und  die  Artt  Jio-jLifj^fjg  u.  MiSovaa  in  den  Nachträgen.  Ebenso 

ne  ich  *  rpiXo^  schnell,  in  Odovo^,  t^,  Gemahlin  des  Bellero» 

«s,  worin  -ro^  sammt  'iTino-voog  zu  (h)nu  bei  Benf.  11,  182 

t:,  wo  vio/Liaij  vdia  (fliessen,  eig.  laufen,  sich  bewegen  =  gehen) 

etzen ;  femer  \h  Oikoirrjgj  Odotvioq,  6  (Binderhirt  des  Odys- 

worin  i,  gehen,  O  kodixfj,  77,  worin  tfix,  bewegen  {äixnv,  vgL 

^  ^x^),  OiXofjti^Xa,  1;,  Tochter  des  Aktor,  Mutter  des  AchilleuSi 

l^utter  des  Patrokles  (Jacobi  p.  739),   worin  -urika  zu  f^iaX 

t^i^q ,  Mi'f4aX-wv,  ««  juoX  in  /uokuv,  JFoX  in  alokog,  val  in 

ckb-ulo,  unserm  wallen  gehören  kann.  Zweifelhaft  bin  ich  über 

in  OiXo/Lidxfjj  fjj  Weib  des  Pelias  (worin  /ua/  =s  fzax  in  /uai" 

tu,  heftig  bewegt  sein,  stürme^  sein  kann ;   vgl.  £urymos-£u- 

chos  oben  p.  232 — S),  Oddiu/LiMv,  0,  mythischer  Thraker^  u. 

tarnen.     Vgl.  auch  die  Nachträge  zu  den  Artt«  KXvjitvog  (wo- 

f^'-filrj)  und  Ihiqld-ooq, 

383.  OoQßag,  0,  Sohn  des  Lapithes,  König  der  Phlegyer  yon: 
opeus,  ein  gewaltiger  Faustkämpfer  und  tibermüthiger  Gegner 
Apollon,  ist  ein  Name,  der  wohl  aus  der  Grundbedeutung  des 
tes  (ptQ^o)  erklärt  werden  muss.  Dieses  Wort  gehört  zu  Benfey 
IG9  sqq.  (vgl.  II,  294  sqq.),  wo  hvar,  hvfi  -h  bh,  eig.  drehen 
mgeben,  wahren,  bedecken;  vgl.  0Q<pv6g  ib.  II,  311,  eig.  be- 
t  =  ßnster;  bedecken  ist  aber  ==  hüten,  schützen  u.  s.  w. 
iag  nun  kann  ein  drehender  =  wirb-elnder,  tummelnder,  jagen* 

stürmender,   heftig  bewegter  Dämon  sein.     In  formeller  Hin- 
führe ich  noch  KoQ{v)ßag,  KvQßag  (oben  p.  93  sq.)  an,  dann 
sorb-is  (gedreht  =  geflochten)^  wo  c  ==  hv,  orb-is  (eredreht  =» 
),   ferner  verb-er,  verb-ero  und  unser  werfen  ib.  n,  310  (wa 
CO,  i^ifdipa,  TCQamvog,  yfa^/ndki/jiog  u.  8.  w.)* 

384.  OoQTcvg,  0,  aueh  Ooqtcvv  und  Oo^xog,  Sohn  des  Pontos 
der  Gäa,  Gemahl  der  Keto,  Vater  der  Gräen  und  Gorgonen, 
von  Benfey  II,  82  mit  tpoQicogy   weiss,  weisslich,   weissgrau 

ramengestellt.  Doch  ist  diese  Etymologie  keineswegs  sicher; 
lehr  verdient  eine  andere  den  Vorzug.  Vgl.  Preller  I,  347 :  ^In 
im  Paare  (dem  Phorkys  und  der  Keto)  stellt  sich  das  Meer 
lie  unheimliche,  grausige  Macht  dar,  die  in  ihrem  Schoosse  das 
abeure  birgt  und  das  Gemäth  mit  Schrecknissen  erfüllt.  Der 
lo  Phorkys  scheint  in  männlicher  Beziehung  dasselbe  auszu* 
n  was  die  weibliche  Keto  [vgl.  oben  p.  87  und  zu  xJjrog  von 
=  (h)vant  in  unserm  Wunder  noch  böhm.  diw,  Wunder,  neben 
,  Ungeheuer,  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  31]  ausdrückt, 
JMeer  als  die  Heimath  aller  Ungeheuer.^  In  der  Note  3  zieht 
[er  mit  Recht  das  Wort  oQxvvy  ogxwog  zur  Vergleichung  heran, 
es  Wort  gehört  zur  Wurzel  dhvar,  dhvfi  bei  Benfey  II,  278 
,  wovon  unser  zwerch  »  quer,  schräg,  verdreht,  verkrümmt; 
'ch    (quer)    kann    aber    ungeheuer,    gewaltig  gross    bedeuten, 


—     244     — 

heftig,  iBländ.  heipt,  Zorn,  Wuth,   Uertigkeit,  bair  baift,  seM 
heftig;  ferner  stehen,    aber   ebenfalls   hieher   gehören  nori  lüi, 
heftig,  Bchwed.  yppig,  dän.  hyppig,  üppig,  anaer  üben  (wie  Stada 
c=  tuditare,   tundere  eig.  stossen  =  treiben,   daher  oben  eheni 
auüb  plagen,  beunruhigen  bedeuten  konnte),  althd.  nop,  Eifo,  h 
mühung  (bair.  überlieb,  über,  regsam^  lebhaft),  angels.  ofost,  dH| 
Fieiss,  Schnelligkeit,  alts.  abäst,  dass.     Ein  griech.  Wort  *n^' 
BS  oxßaQOf  aoßuQo  konnte  auch  in  ' YnfQ-inn?] ,  ' Yni^^qf^^  *0i 
u.  aa.  Namen  stecken].    Wie  tnß  eu  v[i  bei  Benf.  II,  325  (Up: 
ubga),  so    verhält    sich  xvn  in  xvnaQogj  6,  Krümmung  daüi^ 
mels,  xvneXXoy^  rti,  Becher  Tib.)  au  vn  in  vTrfpa,  vriBgog,  Stf^ 
Das   eben  genannte  Wort  xvnnoog  =  KvvruQog  (für  xvnra^i<i 
Krümmung,  Wölbung  des  Himmels,  cavum  caeli  (xvn  =  hvap  riri^ 
vielleicht  auch  in  unserm  AVort  Himmel,  worüber  SchweDck,D>V' 
8.  V.,  au  vgl.)  könnte  uns  veranlassen,  den  Namen 

374.  'Yne^üiVf  d,  Sohn  des  Uranos  und  der  Oäa,  einff''  k 
Titanen,  Gremahl  der  Theia,  Vater  des  Helios  (auch  Helios  flM 
heisst  Hyperion)  hieher  zu  ziehen  und  von  einem  Worte  int^* 
KvnoQo  abzuleiten.  Die  Ableitung  dieses  Namens  von  ink  * 
idvai  ist  bekanntlich  aus  Gründen  der  Quantität  unsieber;  i^ 
darf  man  für  'YntQ-liov  schwerlich  an  die  W^urzel  tÄ(iDtw*^  \ 
wo  0,  l&,  idh  (6dh,  al&)  bei  Benfey  I,  259  denken,  si*»  li 
'YTttQiwv  für '  Yn^Qthwv,  'Ynegatkcov/YTisQM^cov  stände.  Si*f  i 
als  in  ^Ynegtoty  die  Präposition  VTibQ  zu  stecken  brauch^  <^ 
wenig  in  vn/jv^  die  Präposition  vno ;  vgl.  tm  =  vap  =^* 
xvn  bei  Benfey  II,  324  sq.  und  moyiov  ib.  II,  21,  eig.  ßiefl* 
Kinn  =  Bart;  vm^vrj  kann  für  vnarf^vrj  stehen,  üebrigensp»  S 
zu  der  Wurzel  (h)va-p  bei  Benfey  II,  320  sqq.  höchst  wahni*'  ft 
lieh  auch  die  Präposition  vn-dQ,  s-up-er^  äb-er,  indem  stf''^|ji 
Begriff  neigen,  sich  neigen,  der  Begriff  heben,  erheben  (vgl i^^ 
182  sq.,  wo  hna,  tollere),  erhöhen,  hoch  sein  entspringen^ 
Vgl.  heben  mit  Hübel  =  Hügel.  Dass  dort  auch  vn-o,  s-^^  * 
zusetzen  sei  (sammt  vnTioq),  ist  mir  nicht  zweifelhaft;  doch^ 
eine  genauere  Begründung  dieser  £tymologieen  auf  eine  aDdeiev|'  :i 
legenheit  verschoben  winden,  üebrigens  vgl.  man  zu' Yntg-lf^^  * 
Namen  ^Afxtp'iwVf  o,  der  nach  Schwenck,  Andeutungen  p^^  ^ 
362,  der  herum -wandelnde  Sonnengott  sein  soll,  wie '/w^  * 
Welcker  die  am  Himmel  wandelnde  Mondgöttin  bedeutet;  <b^  . 
qflwv  gehört  ^A/Lupstov  oder  ^Afig)siov,  ro,  Heiligthum  des  AoplJJ  I; 
in  Theben.  Ausserdem  erwähne  ich 'l^^/gp-io^,  o,  Sohn  de«  S*"  \ 
gos  (vgl.  aiXayatt),  leuchten),  endlich  ^'Avv-tia^  jjj  Tochter  de«  «^ 
bates,  Gemahlin  dbs  Proetos  in  Lykien,  Mutter  der  Mära,  die<* 
einiger  Wahrscheinlichkeit  für  ein  Lichtwesen  gehalten  werden  k^ 
Darf  man  für  diese  Namen  an  die  Wurzel  hv^,  hvi  bei  Benfe;  ^  |' 
60  sqq.  denken,  wovon  Id,  Ton,  Stimme,  Laut?  Da  töne« • 
leuchten  (beides  ^  hell  sein),  so  kann  (h)vi  als  Grundform  |^ 
vid,  lat.  e-vid-ens  =3  e-luc-ens  (vgl  d-tl6(i))  gelten.  Vgl.  Schweo* 


* 


—    »46    — 

p.  10.  34,  der  Va>  fttr  i/ccu  nimmt  und  mM  äd^,  2!m}(  Hqd 
tVurzel  div  bei  Benf.  n,  206  sqq.  in  Verbindung  setzt,  tmd 
oben  p.  69.  87  sq.  93,  wo  über  (h)vi-d,  leucb^n,  ^tven. 
O'ioiv  a.  8.  w.  für  ^Yntg-iäjcDv,  ^ijjtav  zu  nehmen,  wie  Ben^ 
I,  169  Navatxäa  yermutbungsweise  für  Navai-xa^ja,  ^xocijfi 
it,  scheint  zu  gewagt :  Navatxda  Icönnte  für  Navainaja  steheW 
(vgl.  XI  in  x/oi  bei  Benf.  II,  164,  xi-v-io))  Schiff  bewegend 
schnell  zu  Schiff  bedeuten.    Vgl.  auch  (pid  p.  248 — 9. 

375.  'Y^tujiljj  Stadt  in  Böotien,  Sitz  des 'Y(>i€i;5  oder  *y(>et;^,o', 
temahls  der  Klonia  und  Vaters  des  Orion,  ist  wohl  von  einem  Wort 
;  =  *  YQfvg  =  FoQevg,  ^A^vg^  ^AQrjg  abzuleiten.  Vgl.  Preller  1, 206 
Forsch.  I,  14  über  "AQrjg,  wo  ich  diesen  Gott  als  einen  whf* 
len  (von  var,  vfi,  drehen  =  wir-beln)  gefasst  habe.    Dazu  vgl. 

II,  294  sqq.,  wo  vQ-dl^f  adv.^  vermischt,  untereinander  (vgl. 
r  wirr,  Wirr-warr,  verwirrt  und  tpvQto,  wo  fpvQ  =  hvar  =  dhvar 
I,  278),  vQQig,  vQt/6g,  Korb  (eig.  gedreht,  geflochten)  n.  s.w. 

im  Namen  ^AQ?jg  durchaus  den  Begriff  des  Eriegsgottes  suchen 

kann  ihn  zu  Benfej  II,.  294  sqq.  stellen,  wo  var^  vfi,  drehen 
odrehen,  umgeben,  bedecken,  wahren,  wehren^  ==  hvar  in  TlaQ^ig 
Xi^-avdQogy  oder  auch  zu  Benf.  II,  293.  304,  wo  /uag  ans  Fuq 

ftag-va/Liai)  mit  der  Bedeutung  ringen  =  kämpfen.  Ich  bleibe 
seiner  frühem  (nach  dem  oben  p.  238  (233-4)  über  (dhv)ar  bei 
?.  II,  305  Gesagten  zu  modificirenden)  Etymologie  des  Namens 

stehen  und  halte  den  Kriegsgott  nach  wie  vor  für  aus  einem 

der  stürmisch  'aufgeregten  Luft  entstanden. 

376.  'Ygruicog,  jj,  Stadt  auf  Kreta,  gehört  wohl  zu  Benfey  II, 
wo  FoQTvv,  rvQToiv,  um-gürtet^  ummauert  =  befestigt ;  eben- 
anzusetzen scheint  '^Ygriog,  o,  Sohn  des  FvQTiog,  ein  Mysier; 
*€*>QT6g,  gedreht,  krumm.  Mii^Ygraxog  vergleicht  eich  ^AQtdxrjy 
:adt  und  Berg  an  der  Propontis;  damit  gehört  zusammen  der 
name  Aoraxlf],  rj,  xQtjvfjj  welcher  vielleicht  wirbelnd^  strudelnd 
Ltet.  Vgl.  das  lat.  Wort  vertec-s  (vertex,  Benf.  II,  319),  wel- 

ein  griech.  Wort  Fagrax  entsprechen  würde.  Uebrigens  Hesse 

Eiuch  an  a-xigTota),  o-nvQd^l^vj  (nogvig  neben  naQ&svog)^  xga" 

bei  Benfey  11^  318  sqq.  denken;   vgl.  unser   hurt-ig  (althd. 

»   ib.)  und  Kgfj&svg  oben  p.  95,    Sollte  auch  ^Agrifug  hurtig,. 

id,  rüstig  (Jägerin)  bedeuten? 

877.  Tcr/a,  ^,  oder  'Yalat,  «i,  Name  einer  Stadt  in  Böotien 
EQehrerer  anderer  Ortschaften,  wird  von  Prcller  lälschlieh  mit 
Kamen  ^Ygla  identificirt,  da  doch  a  im  Gemeingri^chischen 
dicht  und  in  Dialekten  fast  nur  schliessendes  a  in  p  über- 
I  kann.  Der  Name  'Ya/a  kann  mit  yavaog,  gebogen,  ver- 
t  sein  und  sich  auf  die  gebogene ,  geneigte ,  abschüssige  Lage 
o  genannten  Ortschaften  beziehen  (vgl.  Hoffmann  p.  1240); 
^6g    ist   aus   hva-s  bei  Benfey  II,  320  sqq.,  wohin  vielleicht 

unser  Wort  Wiei9e  (eig.  Niederung,  vgl.  Anger,  zu  Benf.  ü, 
qq.,  wo  dhva-g'  =  dhva-s  II,  320  sqq.)  gehört.  Natürlich  ist 


IQ 

Ubei 


te 


—    246    - 

di«ie  Etyn^ologie  höchst  unsicher;  besser  4enkt  man  fielleiefatii  ||r^ 
die  Bedeutung,  welche  die  Wurxel  hvas  in  JCaa-aWfa,  {^)^^Ij^ 
*Aa-iü7i6q  bat:  daiiaoh  wäre  'Yala  als  bekleideter,  bedeckter, stli. 
Mauern  umgebener  Ort,  als  Festung  bezeichnet.  Vs/1.  oben  p.  12-4  ly 
(wo  zu  l'/mV^  Huffman»  p.   1(JL8  cu  vkI)  und  p.  S2.  l^^ 

378.  'Yfjr'^'i'^^'o^^  ^0,  ein  Herg  bei  Orchomenos,  einTbolii 
Akontlon- Gebirges  (ro  i-ixdiTiov) ;  vgl.  Hoffmann,  Grehid.  u*  ^-^  i^u 
p.  r)30.  r)()8.  Der  Name  gehört  ohne  Zweifel  cur  Wonei  nf  L^^| 
^s  (djhvap  B  xtt(^)7r-rr(i  bei  Benf.  li,  320  «qq.  Der  odiffik  [^. 
der  gtdbrümmte,  gebogene,  geneigte  bezeichnete  Berg  HyfMii  ,t,, 
(vgl.  xvtf,  v[i  ib.  II,  326)  erimiert  an  ^A-xvfpaq^  uvt^^h^ 
Stadt  der  dorischen  Tetrapolis,  die  wohl  von  ihrer  schiefen  (m^ 
onuiq^o^j  axv(pog,  gekrümmt,  gebogen  ss  Becher  mit  unseniii" 
und  äciiiff),  abhängigen  Lage  bt^nanut  ist.  Dieselbe  hietf^ 
IlMog,  worin  tt  «  hv  sein  kann,  so  dass  m{v)d  s=  JWv/r 
voui  wäre;  doch  vgl.  auch  lat.  pandus  ib.  II,  9ö.  Dssii^^ 
Pindos  von  dem  Plüsschen  I'lndos  benannt  worden ,  ist  letar* ' 
glauben.  Vgl.  noch  den  tarnen  1V/!^avra,  nach  Hesychins  ^  ^ 
Pamas  ,  und  oben  p.  1  sq.  .. 

379-  Ytpmvkfj,  ij,  Tochter  des  Thoas  und  der  Myi**P 
Tochter  des  Kretheus,  d.  h.  wohl  des  Hurtigen,  oben  P-^^  \^ 
amasonenartige  Gestalt  wie  ihre  Matter,  die  man  ohne  ^^ji  n,  \  ^ 
der  Amaione  Myrina  (vgl.  8trabo  XII,  p.  573  und  ^^^\^  \ 
814,  wo  TtokvaxoQ&iLiog  Mvqlvtj)  identificiren  darf.  Der  N^^V^^ 
nvXfj  kann  mit  rpvX^  nvk,  schützen  (oben  p.  23.  191)  ^^^^^f^ 
gehören  und  hoch-herrschend  bedeuten;  auch  Hesse  sieb  ^  ^ 
nokdw  denken,  wonach  'YxlJnivkrj  eine  bochwohnende  ^  ^^ 
wahrscheinhchttten  ist  mir  aber,  dass  die  Wurzel  7ii;A,  spr^  Jjiiif'. 
Erklärung  heranzuziehen  sei;  v^rl.  lat.  pul-ex,  gr.  \f/vXka  ^^^^^ 
wo  xfjvk  =  G-nvX  =  a^nvo-d-ipst    (vgl.    Uv^^og  oben  p.  j^^^& 

ausserdem  oben  p.  38,  wo  Goag  =»  Joiag   von  &v  in  ^^'^)0 
&0(ii^ü)f  ■-  dhva  in  unserm  tanzen  bei  Benf.  II,  275).  S^^^(j. 
erinnere  ich  an  tSyn  dva&Qviaxmv  bei  Hom.  Jl.  XIII,  14(*^-'^^'^ 
Jlvkog,  0,  Sohn  des  Ares  und  der  Demonike,  Bruder  des        ^^ 
(von  i^vw),    bed.  höchst   wahrscheinlich  springend,    heftig      ^^^^i 
anders,  aber  falsch,  oben  p.  191.  Uebrigens  ist  nvX,  springei^ 
tisch  mit  nak  in  ttuVjo  bei  Henf.  II,  293  aus  hval  =  pel-lo,  ^ 
cel-er ;  vgl.  noch  vi*l-ox,  uFokog  (aiokog,  beweglich),  /uok-tTv  (i^,  ^ 
wegen  «=  gehen^  vgl.  unser  wallen,  lat.  amb-ulo,  ßkaicnua  fit^^  m 
ft)axiü)y  ßak-küß  (werfen,  eig.  bewegen),  Nav-ßokoq  (Schiff-trep»'''^ " 
oben  p.  136),  Mok-og,  Mok^iovtj  (vergl.  oben  p.   133  uni  ►    ^ 
erschijLttem,  bei  Benf.  II,  283  aus  hval  =  naX  »  hvar,  dhvi^^ 
dhu  in  ^rfw,  ^oog),  ferner  Mok-oQ/og  (schnell*gehend),  wo^Aan^^ 
«  ^^  in  MvQivtiiohen  p.  133. 190.193),  Wie  ist  es  mit  MsfjißMo^ 
dem  Sohne  der  UwxikTjg  (Forsch.  I,  109)?  Sollte  MffißklaMC  ^ 
Me-fjtok'-iaQog    (vgl.  Kakkiaqog,  ^kioQog)    stehen  und  vob  fiol 

Fok  in  cdoKog  sUDamen? 


-^    847     — 

SSO.  iPatioatfgf  ol,  Jon.  und  ep.  0€Urjxigj  die  PhSaken,  ei& 
:  der  mythischen  Zeit,  im  westlichen  Theile  der  Erde  auf  J^f^a. 
Name  ist  schon  früher  von  (pMog,  schwärzlich^  dunkel  herge- 
t  worden,  wonach  die  Phäaken  als  die  Bewohner  des  dunkeln 
las  (wie  Osterwald,  Hermes  -  Odysseus,  1853  meint:  der  Un- 
3lt)  bezeichnet  wären.  Das  Wort  (patog  scheint  nicht  mit  <pdog^ 

*  I  verwandt,  sondern  mit  a-wd^  a-xod,  O'XOiqgy  xvavQ^,  in 
len  zu  Benfey  11^  322  (wo  gujh,  bedecken,  aus  hvah,  hva-h 
ft-dh  =  kudh  in  gi.  xfvd-off  uhserm  hüten,  während  in  lat  caveo 
B  ku  steckt)  gehörenden  Wörter  x  aus  hv  =  ^  (aaivaf  aus  hyan 
i^v-ü)  =  dhvan,  dhan  in  ^sivw)  entsprungen  ist.  Was  den 
rt  des  Landes  2/jQla  betrifft,  so  könnte  dieser  ebenfalls  dun«* 
^  deuten.  Vgl.  unser  schwar-z,  aus  sa  +  var  bei  Benf.  ü,  294 

Yar  ist  aus  hvar,   welche  y ollständigere  Form  im  gr.  Worte 
(eig.  HüUe^  Decke  «=  Haut^  »  lat.  corium  (c  aus  hv),  dann 
»«V,  schwarz,  i€sX-a$v6g   (jAkaq^    /uogoff),    oc-culere   (hüllen), 
(hehlen)  erhalten  ist.     Vgl.  noch  x^Q-^og  ib.  II,  282.    Da- 
ist die  Möglichkeit  gegeben,  JS^/iQia  als  yerhülltes,  dunkeles 
2U  fassen.     Zu  x^Q-rog  gehört  unser  Wort  Qar-teUi  very^ 
Llr-ten  (Schwenck,  D.  W.  s.  y.)  und   dies  mit  S-chüir«e  (sa 
^r  +  d ;  hvar  =s  yar  in  schwarz ;  wie  S-chür^e  zu  sch-war^s, 
C:  sich  auch  s-cbaukeln  zu  sch^^wanken,  wackeln,  ausquackeb, 
<ihwenck  s.  v.  Quäker).      Nicht   unmöglich  wäre   eine  Yer- 
^chaft  zwischen  2-/fQla  und  Ksg-xvQa  (vgl.  xogog  und  corium 
/oQiov);   doch  ist  die  Phäakeninsel  erst  später  auf  KigTwga 
^geh  worden.  Vgl.  Preller  I,  392  sqq. 

^80a.  Ouval^  al,  südliches  Vorgebirge  von  Chios,  kann  mit 
.»  eun-^eus,  *  ^sVo;,  xoUvüt,  Kuvrj  (oben  p.  80),  flt-tpV'-og  (oben 
^  >  verwandt  sein  und  „Spitzen,  Zacken,  Klippen **  bedeuten.  Vgl. 
^nn  p.  1453  und  dazu  d^oog,  spitz,  von  dhu,  dhva  =  (d)h(v)an 
*Wvw  bei  Benf.  II,  276  sq.  —  Wie. ist  es  mit  Oavorevg, 6  = 
K:  (vg^  Stadt  in  Phokis  ?  Sollte  dieselbe  wie  Tanagra  (oben  p.  221) 
^r  (weissen,  hellen)  Farbe  ihres  Thons  (Hoffmann  p.  503)  den 
^  erhalten  haben?  Vgl.  (paivM  für  (pavjw,  (pavfQog  und  wegen 
^beide  aus  hy)  g>av6g  =  navog  (wohl  für  q>axvog^  (fuyvog,  vgl. 

*  ,  fax,  wie  ylvofiai  für  ylyvofiaty  Xrp^og  für  Xuvvog  =  kom-vog^ 

*  für  placnus).  Zu  Oavo-r^tvg  neben  navo-n-fvg  ygh  ntvri 
^-jis,  wo  T :  TT  aus  k'  und  k'  aus  k.  Sollte  auch  mntgx-oinfj 
^x-a/r/;  die  Wurzel  ott,  or  (ak'),  sehen  =  aussehen,  stecken? 
Vereide  Iluvonfj  bei  Hom.  Jl.  XVIII,  45  könnte  als  schnell- 
te bezeichnet  sein,  von  navoy  schnell >  beweglich  (vgl.  hvan 
•c-yoi  bei  Benf.  II,  08^  cig.  sich  bewie||[en,  aus  dhvan :  dhan  in 
^,  (pivtify  xa/voi  ib.  II,  276 ;  dazu  d^oog  ib.  n,  274»  von  dhya, 

^)  schnell,  ^)  spitz),  welcher  ßegrifi  auch  in  nifvil^oxf/,  Tlijvi' 
'  oben  p.  177  stecken  kann,  da  beweglich  s=  bunt,  wie  cdokog 
I  (Jlav6)-nri  verbinde  ich  mit  o-ndwv  von  hva  bei  Bent  n, 
\ß(»  in  ßaivw);  dorthin  gehören  wohl  auch  /7a^<ro-;rj7,  Ilag^ 


—    248    — 

&iyO'nf^og,  von  «inem  W.naQ^y6,  springend,  beweglich,  hiutk|fcs 
a-niQ/rd;  vgl.  Sntg^ifj^  =a  SnbQxig  und  dazu  nctg&dvoq,  nd^n 
neben  a-nvQd-l^m  oben  p.  11*3.   Zu  /^m/voj  vgl.  aa/vio  oben  p.  229. 

381.  OTxQal,  Uly    ')  alte    Stadt   in    Achaja,    auch  OoQajii; 
')  Stadt  in  Messenien,  jon.  OrjQaf,  auch  O^otj  und  0fQcd;  '^Stal 
in  Kreta.     Der   Name   gehört  wohl   eu  Hcnfey  11,    294  sqq.,« 
hvar,  bvfi  =  var,  vfi,  unser  wahr-cn,  wehr-en,  gr.  ^q  in  ^SfK 
(Decke,  umgebend)  =  nrtQ  in  IJägtg  =  ^AXt^'Uvd'Qog,  Vgl.  fo^ 
=  (pQuxTog  (llesych.),  (puQxrto  =  (pQa(T(r(ü  (Phot.),  wo  ^  =  kr» 
p  in  lat.  porc-eo  und  niiRerm  pforch-en,  Park^  viell.  verw.  mit» 
QafftfTog  (wo  hvar-dli  s=  unscrm  6ar-t-en).  Grundbegriff  derTiarf 
qiuQ  SS  (puQx,  q^Qox  ist  drchcn,  umdrehen,  umgeben,  nmringei,  ■* 
gürten,  einschliessen ;  vgl.  yoAx-oV  (flec-tere)  bei  Benf.  II,  315,  i»- 
dreht,  krumm,  schief.     Ich  erwähne  hier  noch  OaQtg^  ij,  Stalte 
Lakonien,  OtQaly  tu,  Stadt  in  Thessalia  PelasgiotiB,  wozu  v||^A( 
in  Aa{h)FfQ'Tfjg  ib.  II,  295  und  oben  p.  74;  endlich  Oa^M^ 
(Paox/^a/v,  i;,  Stadt  in  Thessalia  Hestiäotis,  wozq  vgl.  ^pa(»-rog» 
q^Qax-TtSg  j  (jpv^--og,  to',  dor.  qH>vQxog  =  TH;^og,  verw.   mit  jivgfts, 
6^(0 y  ^Qxogy  Pferch,  pferchen,  Burg^  bergen,  arx,  arceo^  cut^r 
(c  =  hv  =  p,  TT,  9»),  porc-eo.    [Ptol.  erwähnt  eine* Stadt  Oa^üiM 
in  Thessalien,  wohl  ^  OaQxafaiv  und  zu  (paQxlgy  (pdgvyT^  o.  LV. 
gehörig;  doch  vgl.  (paQueg  =  vsoatrot,  Frisch-hngey  zu  Benf.  D,  114 
wo  bhfi-ksh,  aufstarren,  aufspringen,  dann  Oa^yiov,  t6,  hssÄf^ 
In  Phokis:  bhri-ksh  ist  aus  hvfi,  hvar  =  dhvar  in  &6^^yvfu,^ 
aogj  &g/i^  oben  p.  64 ;  springen  aber  ist  verw.  mit  s-prengo,  la- 
chen (Schwcnck  s.  v.  spröde)  und  dies  letztere  mit  drücken,  ftitfi* 
gen,  dringen  (Benfey  II,  279,   wo  drehen  eig.  neigen  =  stosaen, 
spalten;  (pägot,  spalten,  unser  bohren  ist  aus  hvar,   dhvar  =^^ 
dhvri-g',  Benf.  II,  14  sqq ,  oben  p.  64)].    Die  Urwurzel  dhvar  + 
Guttural,    von  der  die  genannten  Wörter  stammen,    ist  vollstäB^ 
erhalten  in  dem  mit  Präfix  sa  componirten  AVorte  n^TOQ/^^aiCoi^  wori« 
rr-ro()  =  ((t)t«(>,   (^)rf(>  bei  Benfey  11 ,  258,  =  tvq    in  rtf^orn? 
(ob  von  TVQag  =  rFegac,  eig.  Schutz,  Wehr,  also  für  rFfgafm^l)] 
zu  g-toq/'cICm  vgl.  (i-xQoiyyu),  zusammen-drängen  und  unser  drin- 
gen (ge-drang  =  eng)  mit  drehen,  Benf.  II,  279. 

381a.  0€Mag,  6  (-arro^),  Heerführer  der  Böotier  vor  Ti^' 
^A(fHÖciig^  6  (-awog),  Sohn  des  Arkas,  Vater  des  ^Aksog  (oder  ".Ji«?« 
vgl.  L-^A^a,  ;;,  Beiname  der  Athene  in  Arkadien,  besonders  inTepV 
und  aXirj^  Wärme,  verwandt  mit  stXrj,  rrt-Aa^  für  a^-FeXag,  tsikk 
==■  hell ,  wo  X  aus  hv) ,  der  mit  der  Neära  den  Krjqi^vg  und  Äe 
Avyri  zeugte;  noXvq)siörjg^  6,  Sohn  des  Mantios,  Enkel  des  Me- 
lampus,  Bruder  des  Kleitos,  Vater  des  Theoklymenos,  ein  Seher  is 
Hyperasia,  woneben  TloXvi'dog,  6  (Ft^  zu  lat.  videre,  I^sTp)  tu  er- 
wähnen, der  ein  Urenkel  des  Melampus  und  berühmter  Seher  to 
Korinth  war.  Ausserdem  erwähne  ich  noch  den  Namen  Of i6(ar,"f 
mythischer  König  der  Thesproter  (der  Bewohner  des  Orakellandes 
Thesprotien).     In   allen  diesen  Namen  scheint  die  Wurzelform  p^t 


—    249     — 

leuchten^  zu  steeken,  welche  für  (pald^t^oq^  tpatd-Qoq  bei  ßenfey  IT, 
101  sqq.  (wo  bha  «=  ^a)  aufgestellt  werden  muss.  Die  Wnnsel 
^Af  (bbid  aus  bhi  in  tpiagog)  aber  ist  aus  hvid,  trodurch  es  uns 
bcigreiflich  wird,  wie  Sskrit  Qvid  (ibid.  11,  168,  zunächst  aus  krid 
Bod  weiter  aus  hvid,  vgl.  kvan  aus  bvan  II,  63),  dem  ein  griech. 
tfi^  entspräche  (und  vielleicht  entspricht,  vgl.  oben  p.  87),  mit  glei- 
iher  Bedeutung  erscheint;  hier  haben  wir  wieder  das  Verhältniss 
neu  xafvw  zu  (pivio  (beide  aus  hvan  =  dhvan,  dhan  in  ^sIvm). 
ÜTgl.  lat.  vid-ere,  FiS^uv^  böhm.  wid,  Gresicbt^  wideti,  sehen,  widno, 
-dmo,  Licht,  Helle,  widny',  sichtbar,  hell,  lat.  e-vid-ens  =  e-luc- 
jenSy  deutsch  weiss  aus  hweiss  (ytFid),  verw.  mit  hei»s,  heiter^ 
ibrner  mit  heissen  (vgl.  hell  mit  hallen,  vcaXoq  mit  y^aUTv ^  ferner 
Bpochön,  s-cheinen  mit  lat.  cin-is^  can-ere)  und  (wie  schon  Schwenck, 
pi-  W.  8.  V.  heiss  richtig  erkannt  hat)  mit  eitel,  Eiter-nessel  a 
jftirenDnessel.  Da^  das  deutsche  Wort  heiter  auf  eine  Wurzel  xid-, 
kjFi^  (aus  kvidh,  hvidh)  führt,  so  erhalten  wir  dadurch  Gelegen- 
S^t,  an;Sskrit  idh,  indh,  6dh,  gr.  i&,  al&,  a'm{v)d'  (amv&jJQ,  vgl. 
benfey  I,  539  sqq.,  wo  aqt,  an  aus  sa  +  hv-a),  rivd^-oq  zu  er- 
iiineni,  worüber  schon  Forsch.  I,  164.  182  gehandelt,  wurde.  Das 
l^ntsche  Wort  heissen  (eig.  rufen,  tönen)  neben  heiss  berechtigt 
■pts,  auch  duäia  heranzuziehen,  wo  vid,  hvid  =  hvi  (in  hv6,  Benf. 
|L;-60  sqq*)  +  d;  da  v  zu  m  werden  kann,  so  schliesst  sich  an 
mfr^ii-ff)  jUfiS'-dwj  lächeln,  eig.  wohl  heiter  sein,  obwohl  man  auch 
pfaie  andere  ßegriffsentwickelung  von  fistddw  geben  konnte,  ohne 
las  Wort  aus  dem  hier  behandelten  Wurzelkreise  zu  verbannen. 
Wie  in  Tiv&-6g  (aus  &ivit-dg  =  dhvindh  ?  oder  aus  ariv&oq  ?  vgl. 
f^voit^fvo)  und  unser  deuten^  düten,  welche  deutschen  Wörter  aber 
i|r|ihr8cheinlich  aus  dhvadh  stammen,  nach  der  Analogie  von  Dampf 
\nB  dhvap,  Benf.  II,  274  sq.),  so  liegt  auch  im  dorischen  Wort 
fti^— (>o'c,  d^t/uß'Qog  =  d^fQ/Liog  eine  vollständig  erhaltene,  äusserst 
ilflchtige  Urwurzel ,  nämlich  dhvibh  =  dhvidh ,  die  in  (potßog  bei 
iienf.  II,  102  (bhi  in  (pt^agdg  +  bh,  bhi-bh  aus  hvi-bh,  vgl.  ^ubh 
leben  gudh  ib.  II,  168)  verstümmelt  erscheint. — Ganz  anders  über 
'if^f^iäag  Curtius,  Peloponn.  I,  251.  271,  der  drpslöuQ  füT  =  dffvfidg 
rnrnrnt  und  den  Apheidas  für  einen  Heros  des  Fruchtsegens  hält. 
i>ie    Apheidanten  sind  wohl  als  dyavoi  bezeichnet. 

381b.  Ofveogj  o,  O&veocy  auch  Ofvaiog^  tj,  o,  Stadt  in  Arkadien, 
«eoröber  zu  vergleichen  Curtius,  Peloponn.  I^  190  sq. :  „Eine  Vier- 
l:elstiinde  darunter  gegen  Südost  liegt  die  Uügelgruppe  der  alten 
Btadt  in  die  Ebene  vorgestreckt  Es  sind  drei  unter  sich  verbun- 
dene Höhen,  deren  mittlere  und  zurückliegende  die  höchste  ist;  ihr 
kegelförmiger  Gipfel  ist  mit  ansehnlichen  Mauerresten  eingcfasst. 
A,i]f  dier  Bfickseite  der  Hügel,  nach  Phonia  zu,  erjs:ennt  man  längs 
des  Abhangs  alte  Stadtmauern^  u.  s.  w.  Demnach  kann  die  Stadt 
l^heneos  als  Hügelstadt  bezeichnet  sein.  Vgl.  ßenfey  U,  321^  wo 
^cL  fkn  (aas  van)  abhängig,  Abhang,  verw.  mit  gr.  ßovvng,  wo  hvan, 
Und  mit  &ivaQ,  wo  dhvan,  geneigt «  niedrig,  eben,  flach   sein  (vgl. 


—    250    — 

2r/ya|  und  /7wg  oben  p.  181);  daiu  oben  p.  60 — 1.  DieTOiLj^ 
Rückert   vorgetragene  Etymologie   dea  Namens  Pheneos  (a-f^lj 
vgl  Curtiusp.  212)  wurde  passend  sein,  wenn  Pheneos  orapräDgUi^ 
Name  des  Thaies  (Curtius  p.  190}  gewesen  und   erst  späiBrniL 
Stadtnamen   geworden    wäre;    dies    ist   mir    nicht    wahrscheiDlü V 
Uebrigens  gehurt  eu  hvan  bei  Benf.  II,  320  sq.  gr.  ir^rojuoi,  d|  L 
sich  neigen,  wie  nitor  ib.  II,  182  (hni  aus  ha-ni,  hva-ni«  Ina« 
CS  hva-n,  vgl.  Forsch.  I,  114  sq.);   niytjg,  arm,  ist  verwaitri 
unserm  wahn  (weiterhin  mit  seh- wach  und  den  bei  Schwend&i 
schwinden  veneeichneten  Wörtern;  vgl.  Forsch.  I,   196)  und  Tgfel 
sich  dazu  wie  nifk/itoq  (n  =hv)  eu  welcher.  Die   Wurxel  siaW 
Benf.  II,  52  ist  aus  sa+  (dh)van;   die  Grundbedeutung  dorita 
erscheint  in  lat  sinus  f.  s-vin-us  (wie  canis  f.  evanis),  EßjHk 
Busen  (nach  Schwenck  von  einem  Stamme  sinere,  biegen,  der  Ha* 
tisch  ist  mit  sinere,  ablassen)   neben  sinister  (vgl.   Xcuog,  Bi^% 
306,  a-xatog  au  11,  320  sq.),   althd.  winistar,    winistra,  wiM»^ 
mittelhd.  wioster,   linlc.     Dazu   vgl.  Schwenck  s.  v.  linL    GdH 
hieher  der  Name  0hu,  Osd  (vgl.  Oia\  ^,  Stadt  io  Elis,  anek  da 
Landspitae ,   und   steht  für  Ofjja ,  Oevja  (geneigt,  gebogen,  A»- 
biegung  es  Ecke,  vgl.  äywjiv)  ?  Doch  vgl.  auch  oben  p.  247  ( Ai4 
381c.  0?jyffSg,  o,  Bruder  des  Phoroneus,  König  in  Aikato 
nach  dem  die  SUdt  Phegeia  benannt  sein  sollte;    fDjy/af^  kM 
Vater   des  Ttj/utvog  und  des  l^iwv.     Letzteren  Namen  stobM 
zu  a^cu,  avlEävi»),  worin  der  Begriff  wachsen  aus  dem  Begiif^ 
«  gedrang,  dicht,  fest,  stark  werden  hervorging ;  vgl.  oben  f  li^e 
und  dazu  unser  gedeihen,  verw.  mit  dick,  dicht,  ge-diegen,  fviv* 
hin  mit  tu,  tu-g',  tonga  bei  Benf.  II,  235,  wo  tu-g'  aus  {Bpi^ 
V  +  dhug',   dhvag'  =  dhvig'   in  &iyydv(ü  (eig.   engen,   EwiD|*i 
zwängen  =  drücken,  fest  packen,  angreifen,  berühren,   vgl  otai 
p-  203),  =  (d)hvig'  in  a'tjpiyyw,  fig-o,  verw.  mit  7i?jy-yvfUj  »^ 
vg,  nvx'vdg,  noU(o,  (pvw,  facio  (oben  p.  163).  Zur  Wurzel  (d)h«fi 
(d)hva(n)g',    die   in   unsem  Wörtern  zwingen,    zwinkern,   zwidft 
zwacken,  zäh  für  zwäh  u.  s.  w.  unverstümmelt  erhalten  ist,  g«W 
zunächst  das  Wort  nvSnc  (Benf.  II,  21),  Buchs-baum,  womit  M* 
Schwenck's   unzweifelhaft   riöhtiger  Bemerkung  dieses  Gewäd»«'' 
ein  dichtes,  festes,  gedrängtes  (gedranges  =  enges)  bezeichnet  «^ 
den  ist.  Ebenso  gehört  dazu  das  Wort  Buche,  lat.  fagus,  gr.f0i 
eig.  eng,  gedrang  =  dicht,  gediehen,  gewachsen,  Gewächs;  i^ 
zeugen,  t/xtoi^  rsxstv,  rtv/w,  zfTvxHv,  miyyf^ivog,  lat  texere,*»* 
rin  der  OrundbegrifF  engen  zu  eng,  gedrang,  dicht,  fest  macb«^ 
schaffen,   machen  überhaupt  modificirt  wurde.     Mit  Buche,  ftg* 
qnfyog  zusammen  gehört  unser  Wort  Baum,  goth.  bagme,  der  Bm0 
(vgl.  schwed.  bygga,  dän.  bygge,  zurecht  machen,  bauen),  eig.  ^ 
Gemachte,  Geschaffene,  Geschöpf,  Gewächs.     Demnach  kann  (Pr 
ywg  ein  Dämon  des  Wachsthums  sein,  wie  Phoroneus  ein  Dsmoi 
der  Fruchtbarkeit.     In  Bezug  auf  das  Verhältniss  von  Qt^y-iv;  i> 
d-'Fi^w  vgl.  ^Xx6g  mit  lat.  valgus  bei  Benf.  II,  314—5,  lat.  firao^ 


—    251     — 

^t  jFQfjytßVf4$  (ib.  11,366),  ferner  apuyvh,  der  Kinnbacken  (Hesjch. ; 
^^.  Lobeck  zn  Soph.  Aj.  ed.  II.  p.  167)  mit  va')f(jiv^  ataycSv  für 
^^Htywv,  aFuywv;  (payuiv  sammt  ipuynv  steile  ich  zur  Worzel  q)ay 
■a  a-tpu^o)  (vgl.  d-hvag',  Benf.  II,  275,  von  dhu,  stossen,  =  s-tu 
3'  657  sq.,  wo  auch  unser  s-techen^  eig.  stossen,  anzusetzen),  eig. 
"HOBsen  s=  ')  schlagen,  schlachten^  ^)  spalten  (Benf.  11,  174),  find- 
^,  beissen  (ib.  II,  109):  für  die  Richtigkeit  dieser  Etymologie 
jiif^t  das  kret.  Wort  (puygog,  der  Wetzstein,  wo  (pay  =  hvag  =» 
^vag  in  d^jjyo),  eig.  stossen^  s-teclien  (vgl.  Tangel,  spitzes  Blatt, 
Kadel,  engl,  tang,  Stachel,  Pike),  wie  die  Sanskritwurzel  tig',  acuere, 
£Wr.  stig' =^  (Tny  in  rrr/tw  bei  Benf.  II,  235.  238  eig.  stossen,  ste- 
idhMi  bedeutet.  Vgl.  unser  s-pitz  (d-oog  von  dhu,  stossen  ib.  II, 
174)  mit  wetzen  und  dazu  Schwenck  s.  v.,  ausserdem  Schwenck 
kl  TV.  Bock  und  pochen  (bochen),  wo  die  Begriffe  hauen,  hacken, 
tesaen,  schlagen,  stechen  mit  Recht  als  nahe  zusammengränzende 
pseichnet  werden. 

i-f  ■  38 Id.  Of^^aA^m,  17,  Stadt  in  Arkadien  (worüber  Curtius,  Peloponn. 
[» 'SIS  sqq.  343  sq.  zn  vergleichen),  könnte  zu  Benfeyll,  17  sqq. 
jiro  a^yyirt  neben  äy/w  anzusetzen;  vgl.  Forsch.  I,  170)  ge- 
iPtattd  und  als  eingeschlossener^  fester,  mit  Mauern  umgebener  Oit 
liBeichnetsein.  Vgl.  arptog,  unser  Schweig,  ein  eingeschränkter  Ort,  wo 
i^JPox,  engen  (ob.  p.208-3) ;  die  Grundbedeutung  der  Wurzel  (d)hvig, 
|A)Yig  erscheint  in  altnord.  s-vig,  Krümmung,  Unterdrückung 
IMrtteken  eig.  neigen,  biegen,  vgl.  Benf.  II,  291  und  II,  279,  an  wel- 
|her  letztem  Stelle  drücken  neben  drehen  anzusetzen),  s-veigja,  bie- 
|8fi,  Island,  s-veigja,  krümmen,  mittelhd.  s-weigen,  ein-engen  « 
iin-HBchränken ,  schwed.  wika,  beugen,  verw.  mit  unserm  weichen 
uid  lat.  vincere,  siegen  (siegen  für  swiegen,  schwiegen,  verw.  mit 
lliiken,  senken ;  vgl.  vic :  vix  oben  p.  2 1 6),  femer  mit  vincire  und 
inaerm  wickeln ;  schwed.  wika  bedeutet  auch  falten  (und  weichen). 
So  könnte  (Diyakia  als  eingeengte  =  feste  oder  als  umgebene,  um- 
te^e  Stadt  bezeichnet  sein  (wie  Olyakluy  worüber  in  den  Nach- 
^|£g:6n).  Auch  könnte  man,  mit  Rücksicht  auf  die  schräge,  nach 
|KldeD  gesenkte  Hochfläche,  die  den  Boden  der  alten  Stadt  bildete 
Cnrtios  p.  320),  den  Grundbegriff  der  Wurzel  tpiy  (hvi-g  oder 
viri-h),  nämlich  neigen,  biegen,  festhalten  und  dem  Namen  die  Be- 
ieutang  geneigt  s  abhängig,  abschüssig,  schräge  geben ;  da  geneigt, 
gebogen  auch  ==  eingebogen,  eingesenkt,  vertieft  (»Gefäss,  ayyöq^ 
rgl.  wn-tXXovj  xvjuß'Tjj  Benf.  11,  17  sqq.  325),  so  bliebe  OiyaUa 
^jBpätet  (Dialia)  mit  ^läXrj,  Schsaie  beisammen^  welches  Wort  mei- 
HOT  Ansicht  nach  für  tpihdXrj  steht  und  auf  eine  Wurzelform 
^)hvi(d)h  zurückzuführen  ist,  woher  auch  (piSaKvjj,  ni&dxvfj,  nl* 
S^g,  nl^tj%  stammen;  vgl.  Benfey  II,  94  sq.,  wo  lat.  pandus,  pedum 
won  badh  aus  hvadh  II,  323,  ==»  nad-y  ffiar  in  nd&vfjj  (pdrvrjf  eig. 
irohl  Butte,  Bütte,  Back,  Becken  d.  h.  Eingebogenes,  Vertieftes. 
382.  €^ikvga,  OiXXvQa,  tj,  *)  Tochter  des  Okeanos,  vom  Kro- 
1108  Mutter  des  Ghelron,  der  daher  OlXv^dfj^j  0iXXvQiirjg  helsat; 


ndji 


lAort, 


*San 


—     »62     — 

*)GeiDahIiD  desNauplios  (als  welche  sonst  Kljmene,  ancbHeri^  f^öre 
erscheint,  Jacobi  p.  642).  Bei  Jacob!  p.  478  heisst  Pbilyn  Teek  ibeop 
des  Asopos,  Mutter  des  Lapithcnkönigs  Hypseus.  Der  Name  M 
jedenfalls  von  ffiXvQay  Linde,  getrennt  werden.  Ich  mö€hte  ite  ri 
tlXbU),  iXkwy  VAog,  ^OiXtt'gf  Kikkog,  ^A-x^Xkivg,  zu8aiiimeDbrii|i| 
also  von  der  Wurzel  (d)hval  bei  Benf.  11^  293  leiten^  von  mUl 
auch  nukkw,  pelio,  xikkutj  *  cello,  celcr,  velox,  äka  (Pferd,  ktöRil 
unser  eilen  stammen ;  vgl.  auch  Vvkka,  Kiikkagog,  tpvkkoj  f«Ut 
von  sa  4-  livai  =>  hvar  in  ]Iv(tQog,  In  formeller  Hinsicirt  m^ 
g)ikk6gf  (pdka  =  nika,  ntkku,  Fels  mit  a^uiXkog  (axkijgogj  M'  i 
Kk^Qog,  Steinchen)  und  tlkiw,  ukia,  dokkijg  =  d^&Qoogj  ge-H|^  1  '.^  < 
gedrang  =  eng,  dicht,  fest,  hart  {&Qiai\  Steinchen).  Demnadii*  ^n&b 
OiXvpay  OiXXvQu  drängend,  treibend  ^  schnell,  heftig  bewast^i»  füo  in 
fend,  Jagend  bedeuten,  welche  Bedeutung  sowohl  auf  eineW^ 
(Quell-)  als  auf  eine  Luftgöttin  passt.  Ich  neige  mich  zn  hM 
Annahme.  Vgl.  noch  Jacobi  p.  532  not.  2,  wo  KgopogA^ 
erscheint  Sollte  dieser  Kronos  derselbe  sein  mit  dem  beki*'* 
Gott,  der  doch  auf  keinen  Fall  in  die  Umgebung  von  Loft**^ 
Wasserdämonen  passt,  worin  er  dort  erscheint?  Vgl.  K^ir^^ 
Freier  der  Hippodameia  (schnell  bewegt ^  springend,  vgl  «^ 
Heu-schrecke),  KXovi^  (von  xXovog  bei  Beut  n,  287),  Mo»*  •  ^ 
Orion  (auch  Name  einer  Amazone).  —  Der  bei  Jacobi  p-^^i*  ''^ 
Sohn  der  Phillyra  erscheinende  Tv/<t;V  könnte  als  Hüpfer,  Spi^  '^o^g 
bezeichnet  sein;  wie  tJv^o^  mit  nnsem  Wörtern  heben,  Hüb4*'  ^^ 
fen,  hoch,  Höhe  (von  hva  +  p ,  k)  verwandt  ist ,  so  kana  ^ 
mit  hüpfen  aus  hva-p  :=  kap,  heftig  bewegen,  erschüttern  b«°* 
II,  322  verwandt  sein.  Vgl.  den  Art.  'YntQsia  (Ivßagi;,  ^ 
aoßrj  =■  (poßrj ,  wo  sa  +  vabh ,  vap  =  hvap  in  unsenn  W* 
hoppeln,  bammeln,  baumeln,  verw.  mit  seh- weben,  m-a^'^^. 
av(f^og),  —  Mit  OiXvqu  verwandt  und  ebenfalls  „heftig  b«**^ 
^schnell^  zu  bedeuten  scheint  der  Name  des  Kentauren  (Po^''^ . 
dem  das  Gebirge  OoXorj  den  Namen  erhalten  haben  soll;  f*,. 
OoXog  wäre  =  hFoX  in  aloXog  bei  Benf.  H,  301  (neben  «»^ 
=  hfxoX  (ib.  n,  283)  in  Mokog,  Moki6v?j  oben  p.  133.  Z*rj| 
vgl.  Kvkkijvr]  oben  p.  98,  wo  cel-er  neben  cul-men  {d-oog^  *)  ^ 
*)  spitz).  Femer  erwähne  ich  hier  ObQrjg,  6,  Sohn  des  ^^T  .  ? 
(des  „Hurt-igen^)  und  der  Tyro,  Otjgevg,  o,  Sohn  des  ^^  ^^ 
Oi^aa,  ?;,  eine  Nymphe ;  vgl.  a^naiQM^  a-nvQd-i^co,  TraUwj  ^^'L  j 
von  (d)hvar  in  &ovQog,  &fj()(ü,  Q^QBixag  oben  p.  64. 233-i ^v,  ^ 
Begri£f  der  heftigen  Bewegung.  Sollte  derselbe  auch  in  '^'fS  1  \^ 
stecken?  Der  bei  Jacobi  p.  42  erwähnte  Name  OfQol/xm,  ^^ ^^  \ 
des  Aeolos,  könnte  von  *  (ffQo,  schnell,  und  i  {oljuogj  oiiii})  **r 
man  und  schnell  gehend;  sich  bewegend  bedeuten.  Dasseft« jr  ■  ^ 
von  Oik-aljuanf,  o,  Sohn  des  Priamos,  und  von  nak'al(.im^  ^'  \I  i  ^ 
der  Ino,  ein  Meergott.  Das  Wort  *  q>ikoy  schnell,  erkenne  ich  ^  \  \ 
in  OikofÄsSovaa  ^  17,  Gemahlin  des  ylg/fidnog  (ob  von  ^i''»?  ^^, 
•S-im),  worin  -/ueiovaa  zu  vad,  hvad  (lat.  vadere)  bei  Benif.n.ö^ 


I  ' ' 


^t 


\ 


—   86a  — 

en  kann,  eig.  (sich)  bewegen,  daher  gehen ;  vgl  Fkd  in  ^EStaaa 
p.  94  (wo  väoiQ^  eig.  gehend,  sich  bewegend^  laufend  »  flies- 
und  die  Artt  /JtO'/u^äfjg  u.  MiSovaa  in  den  Nachträgen.  Ebenso 
16  ich  *  rpiXo^  schnell,  in  OiXovorj,  t^,  Gemahlin  des  Bellero» 
es,  worin  -lorj  sammt  'iTtno-voog  zu  (h)nu  bei  Benf.  11,  182 
t,  wo  viofÄUi,  vd(o  (fliessen,  eig.  laufen,  sich  bewegen  =  gehen) 
etzen ;  femer  ih  OiXolxrjq^  OiXotvioq,  6  (Rinderhirt  des  Odys- 

worin  i,  gehen,  O  XodUrj,  ijy  worin  J'ix,  bewegen  {^ixhv,  vgL 
Vx?;),  OiXojLiijXa,  ij,  Tochter  des  Aktor,  Mutter  des  AchilleuSi 
Mutter  des  Patrokles  (Jacobi  p.  739),  worin  -urjXa  zu  juai 
A^^'g,  Mi-f4aX'i6v,  =  iLioX  in  fioXuvy  FoX  in  aloXog,  val  in 
ib-ulo^  unserm  wallen  gehören  kann.  Zweifelhaft  bin  ich  über 
in  OiXofxdxri^  tj,  Weib  des  Pelias  (worin  /uax  =  /m«x  in  ^o«- 
j,  heftig  bewegt  sein,  stürme^  sein  kann;  vgl.  Eurymos-Eu- 
hos  oben  p.  232 — 3),  Oddiu/Licov ,  o,  mythischer  Thraker,  u. 
Lineii.  Vgl  auch  die  Nachträge  zu  den  Artt«  KXvjikvog  (wo- 
€j)lXrj)  und  Utiqld-ooq. 

»83.  0nQßag,  0,  Sohn  des  Lapithes,  König  der  Phlegyer  yoü! 
eus,  ein  gewaltiger  Faustkämpfer  und  übermüthiger  Gegner 
pollon,  ist  ein  Name,  der  wohl  aus  der  Grundbedeutung  des 
3  fpsQßo)  erklärt  werden  muss.  Dieses  Wort  gehört  zu  Benfey 
9  sqq.  (vgl.  II,  294  sqq.),  wo  hvar,  hvfi  +  bh,  eig.  drehen 
^eben,  wahren,  bedecken;  vgl.  0Q(pv6g  ib.  II,  311,  eig.  be- 
^3=  finster;  bedecken  ist  aber  =  hüten,  schützen  u.  s.  w. 
^  nun  kann  ein  drehender  =  wirb-elnder,  tummelnder,  jagen* 
tiürmender,  heftig  bewegter  Dämon  sein.  In  formeller  Hin- 
■^hre  ich  noch  KoQ{v)ßag,  Kvqßag  (oben  p.  93  sq.)  an,  dann 
«•b-is  (gedreht  =  geflochten),  wo  c  =  hv,  orb-is  (eredreht  =■ 
ferner  verb-er,  verb-ero  und  unser  werfen  ib.  ü,  310  (wo- 
i^ifdipay  xQamvog,  na^mdXijuog  n.  s.  w.). 
94.  06Qxvg,  0,  auch  Qo^xw^  und  Oo^xog,  Sohn  des  Pontos 
^r  Gäa,  Gemahl  der  Eeto,  Vater  der  Gräen  und  Gorgonen, 
A)n  Benfey  II,  82  mit  (poQxogy  weiss,  weisslich,  weissgrau 
^laengestelit.  Doch  ist  diese  Etymologie  keineswegs  sicher; 
:^r  verdient  eine  andere  den  Vorzug.  Vgl.  Preller  I,  347 :  ^In 
Paare  (dem  Phorkys  und  der  Keto)  stellt  sich  das  Meer 
t  unheimliche,  grausige  Macht  dar,  die  in  ihrem  Schoosse  das 
eure   birgt   und   das  Gemtith  mit  Schrecknissen  erfüllt.     Der 

Phorkys    scheint   in   männlicher   Beziehung    dasselbe   auszu* 

\fSLB  die  weibliche  Keto  [vgl.  oben  p.  87  und  zu  xJjrog  von 
^  (h)vant  in  unserm  Wunder  noch  böhm.  diw,  Wunder,  neben 

Ungeheuer,  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  31]  ausdrückt, 
leer  als  die  Heimath  aller  Ungeheuer.^  In  der  Note  3  zieht 
r  mit  Recht  das  Wort  oqxvv,  oQxwog  zur  Vergleichung  heran. 
8  Wort  gehört  zur  Wurzel  dhvar,  dhvfi  bei  Benfey  II,  278 

wovon  unser  zwerch  =»  quer,  schräg,  verdreht,  verkrümmt; 
^    (quer)    kann    aber    ungeheuer,    gewaltig  gross    bedeuten, 


1 

8) 
u. 

loa 


Kille 
kk. 
Birii 


—    264    — 

wie  Benfey  II,  293  (über  n^kußfji)  lehrt    Unser  Wort  iwerdi(«|jni 
dhvftr+k)  Bteckt  im  gricch«  ()(iax-cov,  der  ge-dreb-tej  gekrWi|fi>fer 
Drache,  worin  ä  aus  dh  wie  oft;  vgl.  rnivi^a^  =>  nv^-ft^t^ 
ih.  11^  94,  dvWf  dvTiTü)  ib.  II,  66  sqq.  u.  aa.  In  tio^^,  ^ 
(gedreht  b  rund  oder  =  geflochten)  ist  tt  =  hv  ==>  ^  in  f^ 
(ib.  II,  315)  =  lat  flec-to;  die  Wurzel  ttoqx  steckt  auch  im  te 
chennamen  7io()x6t;$  oder  iio()x/;$.  Darf  man  mit  dem  vonBesydii 
erwähnten  Beinamen  des  Nereus,  Jlo^ug   (von  Alkman  gtlNtf't 
Ygl.  Preller  I,  347  not  3),  den  Namen  des  llvgtuav  veigleieba^  ^ 
nach  Pausanias  in  Delphi  einst  das  Orakel  des  Poseidon  nffkl  j  ^ 
haben  soll?  Dies  ist  natürlich  eine  blosse  Vermuthung,  dffS 
aller  Siciierheit  fehlt     Anders  über  Phorkys  0.  Müller^  On 
p.  155,  und  Welcker,   Aesch.  Tril.  p.  383,    die  den  N< 
Orcus  Yerbinden  und  auf  die  Unterwelt  beziehen,  worin  lAh* 
nicht   beistimmen  kann,  obwohl   auch  H.  D.  Müller,  Am (M 
p.  73  sq.,  diese  Ansicht  geltend  zu  machen  sucht 

386.  Oofmvevgy  0,  8ohn  des  Inachos,  Vater  des  Apis  v'* 
NiobCy  uralter  König  von  Argos,  wird  gewöhnlich  fürssfanil* 
fdgatf  (jf^oQog)  genommen;  vgl.  Preller  II,  26,  not.  L  ^^ 
Etymologie  sehr  wahrscheinlich  ist,  so  will  ich  sie  nicht  iBIF|Jf 
sondern  nur  die  Möglichkeit  einer  andern  darthun.  Vgi.Boiili't 
110,  wo  g>d^g  =  vioaaoij  Frischlinge,  bei  der  Wurzel  bhr*** 
(pQüc  in  (pQiaao)  anzusetzen.  Ebendahin  gehören  althd.  buH*" 
erheben^  hervorbrechen,  Schweiz,  harzen^  borzen,  hervorragen,  v"'' 
sich  harzen,  herzen^  pörzen,  sich  sträuben^  stolz  sein,  baif'^*"^ 
hervorragen,  herausstehen,  bair.  harzen,  hervorstehen  mnA^^ 
vordrängen,  femer  unsere  Wörter  Borste  und  Gerste  (^^^ 
borstigen  Acheln  benannt).  Der  Grundbegriff  der  Wurzel  tiSr  ^ 
Benfeyll,  110,  die  aus  bhar,  hvar  =  dhvar  (^o^fit,  ^^}f 
aog  oben  p.  64)  entstanden  ist,  ist  stossen  =3  aufstosseO)  WF^f 
gen,  sich  erheben,  aufstarren;  da  stossen  =  stechen,  ep^^ 
II,  174),  so  gehören  auch  dijQa,  ia)r(Qio),  (a)T0Q6g,  to^F^^ 
QU)  (n  =  hv),  (puQ(f>  =  o/J^(jt}  {(p  =  hv),  spalten,  zu  derselbe^*»  *7 
unserm  deutschen  Worte  bohren  (vgl.  em-por,  Em-pörong  ^ .  ^b 
hebung,  Auf-stand).  Wie  lat.  pello,  stossen  =  treiben  (^J*  !  <*& 
293),  so  ist  auch  gr.  xskXcj  aus  (d)hval,  (d)hvar :  dadurch  koJJ  ^, 
xsXmq,  xoQog,  7i{T)6Q&og,  nägd-fj,  naQS-ivog,  noQngy  iwa?^^».^  ^ 
fiiXXa^j  ndXXu%  (oben  p.21)  sammt  Horiv,  *0Qa6g,  oQWfi^^  ^  • 
bindung  mit  (pctQ-x-eg,  dijQ-a-ogy  ^oQW/ut,  Demnach  köP^"^  ,^  • 
den  0oQiovfvg  für  =  QoQwvevg  iKogwvevgj  vgl.  xo^og  mit  (f"^  .  t 
0xi(yrdw)  nehmen  und  als  einen  aufspringenden,  spriesseDdeDi  V^  ^ 
senden  =  wachsenden  Dämon  bezeichnet  sein  lassen.  Vgl  nodi  f4^  il 
spalten,  mit  (pijgogj  tpPjQov  (Lobeck,  Aglaoph.  n,  866)  und  ^/^  fl 
eine  Getreideart^  Spelt;  althd.  spelta  bedeutet  Aehre  ond^  i 
Spelz.  —  Die  Ableitung  des  Namens  Oogtavivg  von  (pogki^ 
wird  besonders  empfohlen  durch  die  Analogieen  der  deutscbeall* 
thologie;  vgL  v.  Noorden,  Symbobe  etc.  p.  35:    „Progreditti^ 


IlSII 
»,8 


—    256    — 

id  Buri  et  Börr,  qui  quidem  in  primitiyam  deonim  historiam 
ndi  sunt  quosqne  idem  significare  puto  atque  sansciiticum  bhri, 
;um  bairan^  tbiatiscnm  beran  (ferre,  nutrire,  sustentare).^  VgL 
aucb  Welcker  in  Scbwenck's  Andeutungen  p.  295  sqq.  (bes. 
9).  Das  goth.  Wort  baris,  Gerste  (Scbulze,  Gotb.  Gloss.  p. 
rebürt  scbwerlich  zu  bairan,  tragen  (ib.  p.  38),  wie  Scbwenek 
Birke  annimt,  sondern  wobl  zu  bhar-,  bbri-  bei  Benf.  II,  1 10, 
Lieb  (p^Q  a=  &fJQ  (bes.  Kentaur,  Satyr)  anzusetzen,  eig.  anf- 
nd  =s  raub,  struppig  oder  wild  (oben  p.  233-4) ;  Tgl.  rga/vg 
mx  (d'Qi^)  und  rge/i^og,  rs^/vog,  tqS/w  (Benf.  II,  279—80). 
386.  OQi%üg,  0,  Sobn  des  Athamas  und  der  Nepbele,  der  mit 

Schwester  Helle  auf  dem  Widder  des  Hermes  nach  Kolcbis 

Die  Deutung  dieses  Namens  ist  höchst  schwierig.  Wenn 
DQy  wie  Preller  11,  210  sagt,  ein  Bild  des  befruchtenden  Re- 
ist, so  lässt  sieb  der  Name  zu  Benfey  I,  328  stellen,  wo 
üo  aus  (b)yarksh,  (h)vf iksh  (varsh,  vrish)  =  pfiksh,  pfig'  +  B 
.,  lat.  s-parg-o;  in  diesem  Falle  wäre  O^tl^og  verw.  mit  Sgatj 
^Qoaog,  in  welchem  letzteren  Worte  die  Urwurzel  dhvar-9h 
^  =  hvar  :  ghar,  ghfi,  spargere,  lucere,  stillare,  fluere  bei 
J  11,  19Ö)  erscheint,  mit  d  für  dh  wie  ib.  I,  228.  263  (dfi: 

dräksb  :  dbrÄksb);  auch  in  dri^,  darp  s=  idQx-of^ai  (zu  ghfi 
Ti^i,  dbvri  +  x  bei  Benf.  IT,  195,  zu  vgl.  mit  II,  124  sqq., 
Yi  aus  dhvfi)   ist  .d  aus  dh.     Doch   w&re  es   sehr  yerwegen, 

wir  den  Namen  Ogl^og  von  tfiQiaaof  trennen  wollten;  Ogl^og 
*  wohl  ganz  sicher  zur  Wurzel  g>Qiii,  obwohl  es  schwer  ist, 
die  Bedeutung  des  Namens  ins  Reine  zu  kommen.  Man  könnte 
^ht  sein,  die  mit  (pQlaaio  verwandten  lateinischen  Wörter  hirc- 
.b.  fircus,  birs-utus,  hir-tns  bei  Benf.  H,  111  heranzuziehen 
.tibel  an  das  struppige,  zottige,  wollige,  kraushaarige  Fell  des 
aswidders  zu  denken;  Ogi^og  es  Xdotog  (ib.  H,  111)  wäre 
der  Widder  selbst,  insofern  dieser  ein  Bild  der  befruchtenden 
3  ist.  Vgl.  Lauer,  System  der  gr.  Myth.  (itber  den  Hermes 
boros),  und  Preller  H,  211:  ,9Der  Widder  ist  so  beständig 
r^mbol  der  befruchtenden  Wolke,  dass  er  auch  hier  nicht  wohl 
andere  Bedeutung  haben  kann.  Der  goldene  Widder  ist  die 
ä  des  segnenden  Frühlingsgottes,  daher  ein  Symbol  des  Segens 
US  der  Wolke  quillt^  u.  s.  w.  Uebrigens  will  Preller  H,  210 
4amen  Ogt^og  auf  ^den  starrenden  Schauer  des  Regens^  ge- 
fc  wissen.  Vgl.  unser  Wort  Schauer  *)  ein  schnell  vorüber- 
ider  Sturm,  Hagel-,  Regen-schauer,  ^)  eine  schnelle  Erschüt- 
i>  der  Haut;  dazu  bemerkt  Scbwenek  s.  v.:  ^Schauer  (goth. 
>  angels.  scur  u.  s.  w.)  stammt  von  einem  verlorenen  schüren, 
in,  antreiben.^  Dies  s-churen  ist  dann  verwandt  mit  hur-t-ig, 
in,  fairten^  hirzen  (eig.  stossen,  vgl  Scbwenek  s.  v.  hurtig),  grieeh. 
:^  kvqIttüJj  kikXw  (s^a-d-oco)  bei  Benf.  H,  174,  wo  qFI  aus 
hvri^  hvfi  »  hvar,  hval  in  lat.  pello  ib.  II,  298,  =  dhvar  In 
iffu,  ^Q-ao^  S^  oben  p.  64  (verw.  mit  o^xcUgio^  tS'^iQxdm^ 


—    256     — 

a^nvQ^l^io  u.  8.  w.).  Der  Urbegriff  Btossen  es  treiben,  Mbh^ 
hervordringen,  hervorbrechen  oder  stossen  s  spalten,  durchdriqn 
hervorbrechen  liegt  auch  in  der  Wurzel  bhfi-=s^^i,  ^Mx^iopMi 
(ifuQxeg  =  vtoaaoi)  bei  Benf.  II,  11 Ü  sq.,  die  aus  hvar »  A* 
in  ä-oQWfÄi,  x^vQUy  a^TOQd-tjj  a-TOQ&vl^y  a-ro^wVjy,  (cT)Tf(>Ai,  (*)* 
()o^  entsprang ;  dazu  gehört  auch  unser  bohren,  ferner  (nutifsH 
gr.  ntiQfa,  verw.  mit  unserm  Worte  Speer  (vergL  fffi^f  4"^ 
Schärfe,  dann  nfgov^  mit  mittelhd.  sperl  «  Stecknadel,  T0|4 
weiterhin  mit  spalten  (vgl.  holländ.  spelde,  Stecknadel,  plattd.^'t 
Mit  unserm  bohren  gehören  althd.  burjan,  sich  erheben,  hrt^ 
brechen,  Schweiz,  barzen,  borzen,  hervorragen,  Schweiz,  sidi  Ib^ 
herzen,  pörzen,  sich  sträuben,  dann  Bürzel,  Borste  (Benf.  II W 
wo  auch  Gerste,  xQid^-jj  für  XQi^^TJ  ==  lat  hord-eum,  ▼»'• 
borstigen  Acheln  benannt,  anzusetzen:  ^gti  ist  =s  xa^i  XF^ 
/aQudQu ;  vgl.  q^gTxfg  «« /uQuxfg,  dann  (puqfa^  (paQücyl^  mit  jü'f*^ 
furchen,  eig.  stossen  =  stechen,  spalten,  wetzen  u.  s.  w.)  ^  ^ 
lieh  unser  Wort  Berg  zusammen,  das  höchst  wahrscheinllA  h^ 
ragend,  emporragend,  auf-springend  bedeutet  Mit  Berg^'*^ 
ist  brechen;  vgL  dhvrig  bei  Benf.  II,  14  sqq«  (wo  fiese  W* 
auch  in  der  Bedeutung  stechen ,  spalten  erscheint).  Za  M* 
Wort  Berg  stimmt  formell  OQix-iav/g ,  j;,  Beiname  des  äfiL  V^ 
angeblich  abzuleiten  von  Og/xiov,  oQog^  ro,  Berg  in  LobiBi*** 
Anwohner  Ogty.avfgj  OgucuvtTg,  OQixatvHg  genannt  wurden,  i"** 
dem  erwähne  ich  OqC^u^  ij,  Stadt  in  Elis,  deren  üebeirt^*  ^  ^ 
auf  einer  Höhe  mit  sehr  spitzem  Scheitel  vorfanden  (Hob^]^  liKo^a 
871);  vgl.  auch  BQtauy  ein  Vorgebirge.  Da  hv  =  9,  n  (^f^'iWo 
xog  =  nvQyog,  dann  (fQdaaw,  zusammendrängen,  einengen,  fta^  K^  « 
aber  auch  =  tivxvocü^  dicht,  eig.  gedrang,  eng  machen,  mitn^os^i^ 
eig.  dicht  machen  s=  machen  überhaupt^  verw.  mit  unserm  indtfi  y^i^ 
eig.  urgere;  vgl.  schwed.  dwerg^  Spinne,  eig.  ge-drangseD|,W  \^0 
machend,  wirkend  =  webend,  worin  die  Urwurzel  dhvarg'  eibikBi  l  ; 
woraus  ürg'  entsprang :  dhvar-g,  drängen,  drücken  gehört  za  BoL  \\^ 
II,  279,  wo  drehen),  so  mag  /Tjoaxng,  ijj  Berg  in  Epirus,  ebenfal 
hiehergehören.  [Am  einfachsten  wäre  es,  den  Namen  O^i^og  itä 
8-pringend  (vgl  frisch  bei  Benf.  U,  110  und  Schwenck  s.  v.)i> 
übersetzen;  springend  =  heftig  bewegt  wäre  eine  passendifl^ 
Zeichnung  eines  Luftdämons]. 

387.  OvXaxogy  o,  Sohn  des  Deion  u.  s.  w.  Da  das  ^^ 
q)vXXov,  Blatt,  eig.  Trieb  (wie  äv&og  oben  p.  14,  vgl.  ndXXa^,  ^ 
\u8,  xiXwQ  mit  pello^  tcsXXüj  aus  hval  =^  <jpvX)  von  Benf.  lyöTöt^t 
mit  xfjvXXuy  lat.  pulex  d.  h.  springend  (eig.  sich  bewegend,  vergl 
Floh  mit  fliehen,  fliegen,  flügge^  flink,  weiterhin  mit  s-pringen ;  mit 
flink  gehören  auch  flinkem,  flunkern,  flackern,  blinken,  (pXsyw,  iA- 
geo  u.  s.  w.  zusammen;  vergl.  Aiv%o&ia  in  den  Nachträgen)  ^ 
verwandt  erklärt  wird  (und  zwar  mit  vollem  Rechte),  so  kann  man 
mit  pulex  identiflciren  den  oben  p.  182  noch  nicht  erkannten  Nt- 
men  OvXa^fU)g,  o,  Sohn  des  Deion  und  der  Diomede  (vgl.  den  Art 


—    267    ~ 

in  den  NaohtFägen),  Gemahl  der  Elymene,  Vater  des  Iphiklos 
I  Suidas  soll  igxixwXog  s  Ta/yraxog  sein),  welcher  letztere  auch 

des  Kephalosy  Gemahl  der  Diomede,  Vater  des  Podarkes  and 
Protesilaos  heisst  upd  wegen  seiner  Schnelligkeit  im  Lauf  be- 
t  war.  Vgl.  Jacob!  p.  504.   Der  Name  ''"Ifpi-TiXog  kann  in  der 

Yon  Icpiq  =  xa/vq  (oben  p.  238)  stammen;  -xAo^  kann  mit 
»,  TLoXiü)  (Benf.  U,  287)«  %X6voq^  Kkv-iuivfj  (vgl.  d.  Nachtr^  za 
^«vo$),  cel-.er  zusammengehören,  so  dassalso.'jTg^i-xAo^ssTa;^ 
»^  wäre.     Ein  anderer  Iphiklos  heisst  Sohn  des  Thestios  (@^- 

von  &v(Oy  verw.  mit  d-iwj  &o6g)  und  der  ^aog)6vT?j,  welcher 
re  Name  wie  der  N.  Afwtpovrr^g  ==*  BaXXiQ0(p6vxrjq  mit  lai 
ftei  Benf«  11,  26,  gr.  ^di'og,  Qjji'og,  ^aiiog  und  ßoUvb)  ib.  ü, 
^rbunden  werden  kann;  da  Qu'ioq  für  FQcliog  steht^  so  kann 
^Qa{F)  mit  Fqv  in  qvfjLri^  ^(oo/nai,  igiaijy  igtodca  (springen) 
^nf.  II,  296,  =  Fkv,  Ftkv  in  ikauvat  ib.  11,  300  verbinden« 
^owri  {(p\\iYiß  in  ßdlvtiHj  vgl.  Benf.  II,  58  mit  11,271  sqq., 
:au,  dbva,  hva  mit  dem  Begriff  der  Bewegung,  woher  d-ita, 
also  ßaivüi  verw.  mit  ßdkXü),  werfen,  *g>iv(o,  schwingen, 
^en  =s  tödten,  vgl.  aalyw  neben  xuoj  xivdw,  kiSudv  d.  h.  lau- 
Lb.  n,  164)  kann  also  „behend  gehend^,  „schnell  bewegt^ 
iten.  Denselben  Begriff  haben  könnte  Xao  (kv)  in  Aaod^ori^ 
^00$,  *l6X(XJog,  'IoXtj,  'InnoXa,  'InniXvtog^  'InnoXvT?j  (oben  p.  73; 
--Xaog  vgl.  den  Nachtrag  zum  Art.  Jith-ixi^irfi^  wo  ^äiog  s=  äuQog'^n 
die  Wurzel  (fav :  hvan :  ßav  in  ßuivta  betrifft,  so  könnte  dieselbe 

im  Namen  u4^tt<p6vT7jg  stecken;  vgl.  dqydg,  schnell;  ferner 
IqiO'Cpovvrig  (oben  p.  95,  vgl  horsc  bei  Benf.  II,  318),  Btk^ 
-g)6vTj]g  (oben  p.  18,  wo  ßiXlego  ss  hFaXXagOf  KvXXctgo  oben 
).  240  sein  kann),  nBQi'-tpag,  'Yni^q)ag,  noXv^g)6vT7jg  u.  aai 
1  (da  9)  aus  hv,  hF)  in  einigen  Eigennamen  wie  ^luveiga,  *£(pt- 
MX,  KaXXidviiga,  KatoTtavetga^  ^rj'CdvHQa  (von  ^Srji'Oj  schnell, 
Iber  im  Art.  Jla  w.  u.),  MiTavs^a^  Oidvitga^  GsavcJ  oben 
9.  242,  Evrjvog  (schön  gehend,  sich  bewegend  =  rennend,  rinnend, 
send,  vgl.  oben  p«  176),  IlrivHog]  vergl.  dazu  rijjvtXonij  oben 
47 — 8  (ßaivw  =  a-oUvai),  wo  mp^eXo,  bunt,  von  hvan,  bewe- 
(vergl.  odoXogf  beweglich,  bunt)  stammen  kann:  dies  erhellt 
den  bei  Jordan,  Böhm.  Lex.  p.  lOK).  103  verzeichneten  Wörtern. 

388.  OvXav^Qog,  6,  Sohn  des  Apollon  und  der  Akakallis,  die 
I  einen  Sohn  (DvXaKi^fjg  hatten.  In  OvX-äv^Qog  kann  die  Wur- 
fvX  =  lat  cul  (occulere),  hül-len  stecken,  aus  hvar,  hvfi  bei 
fey  n,  285  =  var,  vri  11,  294  sqq.,  eig.  drehen  (vgl.  (pvQü))  «3 
rehen^  umgeben,  beidecken,  wahren,  wehren,  schützen  u.  s.  w. 

hvar  ist  auch  (puQ  in  (pägog,  Gewand  (bedeckend),  g)aX  in  q>fj~ 

(ffjXoojf  (pa)X-e6g  =  ywX-eogj  wo  ywX  neben  yvX-iog,  FfX-dvwg 
1  p.  23.  39.     In  qwX-a^,  qyvX-dao(a  ist  v  nicht  eingeschoben, 

Benfey  I,  112  (der  dort  eine  völlig  fidsche  Etymologie  vor- 
gt)  annimmt.  Wie  OvX^avSgog  der  Männer-^hüllende,  -deckende, 
mutzende  ^  -behencschende,  eben  so  kann  OvXag^  avtog^  o\  Name 

17 


—    258    — 

mehrerer  niTthlBchen  KOnige,  HQller  s=  Schirmer,  Schützer,  HeiN 
eeher  bedeuten.  Doch  vgl.  auch  7>vA,  nvX,  springen,  sich  bewogei 
oben  p.  246*  256.  Uebrigens  ist  die  hier  behandelte  Wurzel  fvX  sfif 
in  (pot^'-Tog  a  fQoxTo^  (fpotQ-^y  gfQoK  in  (pQaaaw,  wofür  ^wc^i^ 
pferch-en,  berg-en  bei  Photius,  wozu  lat  porceo  b  areeo  zu  ?|^ 
femer  a  qwq  in  (ffvgxog,  dor.  (povQxo^f  roy  s  f^^i^^og  {nmgAoK^ 
»  na^y  naX  in  iidXfiv^f  =  nvX  in  nvX?^  (was  ver-schlossen  iririi 
▼gl  hXsI(ü  und  9lish  bei  Benf.  11,  307  ,  dann  altnord.  hord,  TU; 
bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  257,  zu  vgl.  mit  Benf.  n,  2kft" 
nvg  in  itv^g.  Vgl  oben  p.  191. 

389.  Ovaäieta,  ij,  eine  Quelle  bei  ArgoliSi  welche  nach  äir 
Tochter  des  Danaos  benannt  sein  sollte,   gehört  elcher  zuflvii 
mit  ^aa,  <pvad(o  und  bedeutet  blasend,  schwellend,  quellend^  ii- 
lend  (vgl*  Qualm,  Walm,  Sch-walm  und  mittelhd.   dnalm,  qoN)) 
aufwallend,  sprudelnd,  bullans,  bulliens  (monssirend).      QsaagjSKB 
trifft  damit  zusammen  der  Name  Geiser,  altnord.  geysir,  eintf  qflH 
delnde  Quelle,  von  giosa,  blasen,  worin  eine  Wurzelf.  hTa+ 8  (kn 
«sdhva,  dhu,  dv-fiog  bei  Benfey  II,  271  sqq.)  liegt,  worauf  flfA 
griech.  ywa  zu  reduciren  ist.  Vgl  Schwenck  s.  vv.  Gare  (wAat 
duftend  e=  stinkend,  Roth),  Geist,  nach  Schwenck  eig*.  ^^etwasfito* 
sendes,  Blassendes,  von  einem  Stamme  geiäan,  stossen    [vgl  ota 
p:  160.],  woher  engl,  gust,  Stoss,  Stosswind,  schwed.  gust   ihe 
Gteist,  was  stösst,  stossend  bläst,    also  der  stossende  Odem.*^  DM 
die  Wurzel  qtva  aus  hva-s,  dafür  bürgen  lat.  pusula  (==  pudi)i 
bair.  pausen ,  pfausen ,  aufschwellen  u.  s.  w.  neben  une^rm  WoitB 
Wasen  s  Dunst,  Brodem  (vgl.  M6o^yX^^  ^^^^  P*  129  sq.,  ob  ieig. 
dampfend),  ein  Wort,  das  schwerlich  für  Wasden  (oder  Wazen)  steU; 
wie  Schwenck  meint ;  vgl.  Fo6  in  oS^/uij  für  hFo6  aus  hvad  (ht 
öd-or  für  hvod-or)  =  nvi  in  xf/iviog  (Geblase,  doch  vgl.  tpvd^i 
wo  Tivd-  aus  hvadh)  mit  hvas  in  tpvaa.    Also  Ova-ä^tta  ist  pM 
=a  geys-ir,  Geis-er  und  bedeutet  sprudelnde  Quelle!    JedenJaDii' 
loben  ist  Schwenck,   wenn  er  das  Wort  Wasen  =  Dunst  getni^ 
wissen  will  von  angels.  vfise^  engl,  ooze,  Island,  veisa,  schwed.  iM 
holländ.  waase,  Sumpf,  welcheWörter  nicht  zu  trennen  sind  von  aDpk. 
vaes,  altnord.  väs,  vos,  vasl,  althd.  wasal,  Feuchtigkeit,  Ylu0i 
angels.  vosig^  saftvoll.   (Dazu  mit  m  für  w  der  Ffussname  Utt^ 
Mit  diesen  Wörtern,  die  mit  wuseln  =  sich  schnell  bewegen^  ^ 
selig  =  beweglich,   lebhaft,   weiterhin  mit  schwed.  ^as,   das  Bi^ 
und  Herlaufen,  fus,  geschwind,  rasch,  foss,  muthwillig,  fosa,  hennh 
treiben,  angels.  fysan,  antreiben,  fus,  schnell,  Island,  fysa,   okB, 
dän.  fuse,  sich  sehr  hastig  bewegen    (vgl.  Schwenck  s.  v.  ftseh 
und  oben  p.  4  über  lat.  aqua  neben  equus,   dann    nnsere  Wörter 
Hase  =  springend,  Hasel-nuss  =  kleine,  springende  Nuss  bei  BenC 
n,  154,   wo  gas  für  kas  aus  d-hvas  H,  275)    zusammengehoreB» 
mit  diesen  Wörtern,  sage  ich,  gehört  sicher  die  Sanskritwurzel  tf^ 
werfen  (aus  dhv-as  Benf.  H,  275,  wo  auch  dhvag'  =  dh-vai^'  Ib 
ach-wingen  H,  21). zusammen.  Aus  dem  Griechischen  könnte  man 


—     259    — 

einiges  bereits  oben  p.  13  Berührte  hieherziehen,  besonders  dAs  Wort 

mtrag  (Bammt  unserm  Wort  Wiese;  ob  so  aucli  arr«^?  vgl.  ^stau^ 

Nüsse,  bei  Benf.  n,  225,  neben  ^lalm)  II,  217,   worin  die  voli- 

.  stSndige  Urwurzel  dhv-s  liegen  kann),  femer  die  Namen  Hesione,  Jason 

f^laawv  för  ^aaeov),  endlieh  Aeson ,  worin  der  Begriff  der  heftigen 

iBeweg[iuig  und  SehnelKgkeit  liegen  kann.  —  Zu  OvüdSita  vergL 

iiiodi  Schwenok  s.  v.  gäsehen  und  oben  p.  180.  203.  217.  243. 

i .        390.  Otixata,  17,   bedeutende  Stadt  auf  der  jobischen  Küste 

■KMaasiens,  scheint  Ton  der  Bneht  benannt  zu  sein,  worin  sie  lag. 

YgL  Hoffmaon,  Orchld.  u.  d.  Gr.  p.  1680.     Der  Name  gehört  in 

jdi^sen  Falle  zu  bhag'^  bhug',  biegen^  bei  Benfey  II,  20  sq.  (aus  hva^)| 

,ir0  nwy^anfj  eig.  Biegung  (ji  aus  hv  =  9») ;  vgl.  Ilwywvy  Hafen  der 

^Stodt  Trözen.     Sidier    gehören   zu   Benfey  II,  20  sq.  die  Wörter 

jfiAtogf  6j  sss  q)wxatvaj  ijj  eine  Wallfischart  („jciyro^  d-akddmov  S/uotov 

JtiJUpi'm^  Hesych.)  und  (pwx?^,  37,  die  Robbe,  der  Seehund,  eig.  ge- 

^i^ojgeB,  gekrümmt/  pfewunden  =  ungeheuer;    vgl.  iuijLinog,  Kd/Ltnijy 

miffnif,  KtjtüS,  niXiOQ  (Benf.  II,  293y'U.  aa.,  wozu  wohl  auch  altnord. 

b^^i^p,  Riese,  bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  234,  gehört.  Zweifelhaft 

bin:- loh  über  den  Sinn  der  Namen 

:  )      391.  Otoxog,  Oy  Sohn   des  Omytion  (der  dem  Lande  Phokis 
d0D  Namen  gegeben  haben  soll,  vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  Myth.  p. 
745)9  Ocf'x/g,  jj,  die  gebirgige  Landschaft  Phokis,  deren  Bewohner 
^mcfvg  heisst.     Darf  man   an  (pol^og,  o^iig,  wxvg  detiken,   welche 
Wolter  von  der  Wurzel  dhu  +  x  (vgl.  ^oog,  schnell,  spitz,  d^dtf" 
ttmVf  ra^rvgj  schnell,  und  d^^a*  von  dhvag'  bei  Benfey  II,  275,  « 
ymg'  in  sch-wingen,  sch-wenken  ib.  II,  21,  eig.  stossen,  erschüttern, 
b»- wegen)  stammen?     Die  Landschaft  Phokis  wäre  als  ein  steiles 
Gi^birgsland  bezeichnet.  Doch-  kann  man  auch  die  Grundbedeutung- 
4or  Wurzel  (d)hu,  (d)hva,  nämlich  neigen  (ib.  II,-  320;  neigen  ist 
4iB   stossen  ib.  II,  182)  festhalten;   geneigt  ist  =  abschössig,  steil, 
1|OOby  wie  denn  unser  Wort  hoch  (verw.  mit  Hügel,  Höcker)  eben* 
Mls   ursprünglich  geneigt  bedeuten    und   zu  (d)hva  bei  Benfey  U, 
990  äqq.  gehören  kann.  Der  mythologische  Phokos,  der  Halbbruder  des 
Tclailion  undPeleus,  von  dem  man  ebenflEills  den  Namen  der  Land- 
iMmft  Phokis  ableitet,  seheint  einen  bedeutsamen  Namen  (ob  =  coWg, 
4)h0og;    er  könnte  ein  Dämon  der  stürmischen  Luft  sein)  zu  tragen 
und  urspr^  nichts  zu  thun  zu  haben  mit  dem  Lande  Phokis ;  das- 
Bßlbe  gilt  von  dem  obengenannten  Phokos,  dem  Sohne  des  Omytion 
(o^fKt  des  Poseidon)  und  Enkel  des  Sisyphos,  dessen  Name  ähnliche 
Bedeutung  haben  kann  wie  der  Name  Sisyphos.  Vgl.  wanden,  seh- 
wdolran,  vac-iUo  fär  hvac-illo  bei  Benf.  II,  21,  dazu  oben  p.  98, 
wo  quackeln,  Quäker ,  s-chaukeln ,  Schweiz,  s— chauggen ,  stossen, 
bei  Schwenek  s.  v.  schaukeln,  verw.  mit  a-^ay  in  ocpatm^  schlach- 
teOy  n^  9  <=  hv,  eig.  stossen,  schwingen,  schlagen  (vgl.  a-tfryiaog 
AB  nctXfdigj  g>evy(Of  fliehen,  eig.  wohl  sich  schnell  bewegen,  bei  Beul 
Hy  30y  O'-ipoxekag,  heftige  Bewegung)  femer  mit  &^yü),  eig.  stossen 
«SS  8-teehen,  schärfen,  wetzen  (kret.  g>dyQog,  Wetzstein),  worin  dhva-g', 


—    260    —  / 

▼erw.  mit  s-tlg',  a-rty  ib.  II,  235. 288,  ans  sa  +  ^ir  in  a¥^  jktobh  \ 
d^iyyawrt,  wenn  eig.  stossen  a  anstoeeen,  treffen,  bmriihren  {iki4  1$.  ^ 
oben  p,  208) ;  zu  &ay  (=  ray  in  ät-vfjyog^  Forscli.  I,  19)  **  /  «f«'"  ^ 
▼gl.  ib.  I,  343  sqq. ,  wo  at^  neben  dem  Sanskritworte  agi,  m  I  »^^'"^  ^, 
dessen  ▼ollstündige  Urform  dhvaga,  dhvagA  in  unserm  WortS*^  l^^^^'^  ^ 
erhalten  ist,  für  Zwie^e,  wie  Zirbel-drüse,  Zirbel-nuss  für  Z«^  V^^'"^ 
drttse,  Zwirbel-nusB.  Vgl.  Schwende,  D.  W.  8.  v.  zwidcen,  "^  ?^  \uJ 
thwack,  schlagen.  Auch  der  Name  X)qwviwv  darf  schweiA^«^  ^^\ 
das  sich  erhebende,  hohe,  gebirgige  {oQWfity  yerstümmelt  *^v  \^  y^^ 
wf4i  OB  dogw/LUy  verw.  mit  ogoc,  Berg;  veigL  oben  p.  ^^  ^  \^ 
Phokis  gedeutet  werden;  ich  wenigstens  halte  X)^wvtIw^  ^.  «  ^  *■ 
Beinamen  des  stürmenden  Luft-  und  Meergottes  Poseidor^Si  ^^ 


5, 


oi;9o<;  ebenfalls  nichts  als  ein  Beiname  des  Poseidon  zu  s^ ,^ 

392.  Xä^onog,  o,  Gemahl  der  'AyXata,  Vater  des  iV>(tftr^giyr 
wohl  heiter,  hell,  klar,  ist  also  wohl  ein  Lichtwesen ;  vgl         Sdmn, 

Andentt  p.  138,  und  xagonog   bei  Benfey  11 ,   197,  fiii ^^ 

▼on  /oQt  a  hari  (im  Sanskrit  goldgelb,  Gold,  Sonnens 
Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Gold,   wo   Gold-stein  c=  £del. 
Crlanz-stein).     Mit  ^^oQiav  fdr  xaqjmv  =>  /agonog  kann 
Namen  des  Xo/pcuv^o,  Sohn  des  Apollon,  Gründer  von  .^^^<^^ 
verbinden,  in  wdcher  böotischen  Stadt  nach  Hoffmann,  C^'^i   /,/; 
d.  Gr.  p«  565,  die  Diana  Gharopina  verehrt  wurde.  —  In     ^A-  y  1^^ 
men  des  Schiffers  Xd^utv,  der  die  Seelen  der  Verstorben^  ^^     k 
Unterwelt  über  di#  Styx  fuhr,   kann  dieselbe  Wurzel  /oq  0^      %^ 
indem   der  Begriff  hell  sowohl  zu  weisslich  «s  grau  (vgl  f^    j    3[ 
greise  als  zu  weiss  =s  bleich,  blass  modificirt  werden  konnte.  ÄK   i^s 
Fortbildung  der  Wurzd  x^  (welche,  da  /oq  ==  bar  aus  b^i^  \^^ 
MttQ  =3  xal  in  %uX6q  s  unserm  hell  ist)  erscheint  in  /ahii^yff(t    y-^ 
das  helle,  glänzende  Metall;  vergl.  vwgot^y  al&oy/  (Beiwörtnhl   \^ 
XaXx6q}f  femer  yXavx'og,  Xivx-6g  bei  Benfey  II,  124  sqq.,  vonff^   \  c 
aus  hvfi   [wozu  lat  pul-cer,  ful-gere,   tp^i-y^w,    deutsch  bliite    1 
blank,  blicken,  Blitz  für  Blicks  (vgl  Schwenck  s.  v.),    verw. ril    W 
X^Xxogy  auch  mit  xdkxrj,  KaXxaiv(o]  a  ghfi  II,  19ö  sq.,  8  hnl,    1^ 
196  sq.     Zu  /aXxog  passt  formell  althd*  glonko,  massa  stanoi,!*    '' 
gau8h(hv),  während  im  nord.  hlüa,  fovere  ib.  II,  124  hauskiä      ' 
In  Eigennamen    kann  /aXxjo   ganz  dasselbe   was    ul&fo   bedeom       ^ 
nämlich  hell,  leuchtend,  glühend,  brennend.     Vergl.  JCaXxtoToi^i^ 
V)  Tochter  des  Aeetes,  Gemahlin  des  Phrixos,  die  nach  Preller  lii 
216  nur  den  Mond   (und   zwax  den  Vollmond  des  Frühlings)  be- 
deuten 'kann  und  demnach  mit  der  brandgesichtigen  Artemis  (i#- 
&ioniaj  welcher  Name  sich  nach  Eckermann  II,  66  ^Qf  den  leneh- 
tenden  Vollmond  bezieht;  doch  vgl.  auch  Movers,  Phoen. II, 2 odI 
Dorfmüller,  de  Graeciae  primordiis,  p.  6. 60)  in  Verbindung  gesetik 
werden  darf;    ^)  Tochter   des  Königs  Eorypylos  auf  Kos,   Matter 
des  Thessalos  vom  Herakles,    wobei  zu  bemerken,    dass  die  Insel 
Kos  auch  MfQonlq  hiess,  von  Mi^wp,  welcher  Name  ganz  gleich- 
bedeutend scheint  mit^J^^oV'  (so  hiess  Zeus  bei  den  Cbiem,  vgl 


—    261    — 

^bi,  Handw.  d.  Myth.  p.  47  und  p.  896);  vgL  Jaeobi  I.  n  p. 
Ab  Sohn  dtofes  Iferops  wird  von  Apoltodor  erWähnt  XoX- 
iciv  (oder  XdXi€Ufv)j  o;  nun  heisst  nach  Jaeobi  p.  200  einXai^ 
r^v  Vater  der  XaXxionij  (nro.  3),  der  zweiten  C^emahlin  des 
>  vs;  da  XaXxidToj  yiell.  b»  j4l&ionfj,  so  darf  man  an  die  Aid-Qa  er- 
S3,  welche  nach  PreUer  I,  133  die  personificirte  Tages-heUe  ist 
€93.  Xdqvßitqj  17,  ein  bekannter,  im  Alterthum  sehr  gefahr- 
Meerstrudel,  angeblich  in  der  Meerenge  von  Messina,  für  den 
■fen  Wirbel  an  der  Einfahrt  des  Hafens  von  Messina  hält,  wird 
^enfey  II,  313  zur  Wurzel  hvar,  hvfi  (drehen,  &=  var  in  tat. 
',  woher  vert^ez)  +  bh  gestellt,  die  auch  in  unserm  Wirb-el 
fienfey  nimmt  ydqvßdiq  fQr  xd^vßig  mit  stützendem  T-Lant 
^rgleicfat  /alvß^ixog  für  yalvßixog.  Verwandt  ist  der  Name 
irbelnden,  sich  im  Wirbel,  im  Kreise  bewegenden  ss  tanzen- 
-  oiybanten  [Koqvßawsq^  worin  ytoqvß  =  y^aqvß).  Bemerkt  wer- 
a^uss  jedoch,  ^2i&^XuQvßdiq  auch  zu  )t^  (/Qt/invoji)  beiBenf. 
S  gehören  und  Riss,  Spalt,  Kluft,  Schlund  {(pdgayl^)  bedeuten 
Dort  ist  sicher  /aQ-daaop  (/u^oacju))  anzusetzen,  femer /o^ 
(vgl.  unser  kratzen  spritzen),  dann  g)d^,  o,  qxx^),  q>dQayl^ 
^  mit  lat  frango),  worin  9)  aus  hv,  wie  ja  auch  ghri-sh  bei 
Vll,  198  aus  hvfi  =s  hvar  +  sh  (sh  vielleicht  aus  ksh  uno 
'-Xis  g,  k  4-  s,  also  hvfi^sh  »  (hv)fiy,  ib.  11,  14  sqq.,  -4-  s) 
Urningen  ist.  Vgl.  dazu  oben  p.  254.  256. 
393a.  Xdgatv,  0,  der  bekannte  Fährmann  der  Unterwelt  (Wo- 
'  schon  Forsch.  1,201  gehandelt  wurde),  wird  woM  am  besten 
^«nf.  n,  110  sq.  gestellt,  wo  /jjq,  cr-/t;^05,  Igel,  lat.  horreo, 
^dus,  hirsutus,  hircus,  hirtus,  von  der  Wurzel  {V)hu  aus  bvri 
ivf i :  dhvar  in  &6QWf4iy  O'Qt^,  dvQoog  oben  p.  64),  wovon  auch 
^ame  der  von  ihren  borstigen  Acheln  benannten  Gerste  stammt; 
Bte  (von  hvar-^d,  hvri-d)  ist  ganz  =  Borste  bei  Benf.  1.  c.  Vgl. 
^j;  für  xQiSiji  lat.  hordeum  mit  roQivkov,  O'TOQ&fj  oben  p.  64. 
,  ferner  mit  O'XcUqo),  a-xt^Tdca,  wo  koq  aus  hvar  =3  hvfi :  bhri 
VQt/udafrofiai,  (pg/ffaio  j  eig.  auf-springen,  sich  erheben  (unser 
h  bedeutet  eig.  auf-springend,  nach  Schwenck  s.  v.,  zu  vgl.  mit 
f.  II,  110).     Wie   had  in  ^^^q)  zu  s-k-d  in  unserm  scheissen 

verhält,  gerade  so  verhält  sich  bar  in  horreo,  XdQCDv  zu  ü-xoq 
ncalgo).  So  wäre  also  Xdgwv  als  horridus,  als  der  Schaurige 
»lehnet;  unser  Schauer,  schaur-ig  verhält  sich  zu  /oq  ans  hvar 
Üqmv  wie  scheissen  zu  had  in  /J^ot,  aushvad  =shva,  hu,  pro- 
re  bei  Benf.  II,  194.  Die  bei  Schauer  zu  Grunde  liegende  Wur- 
8-kur  (s=  s-kar  in  ohoIqü))  bedeutet  eig.  stossen  (tgl.  Schwenck 
.  Schauer),  daher  anstossen,  erschüttern,  heftig  bewegen;  (sich) 
ig  bewegen  ist  s  springen ;  vgl.  d-oQWf^i  oben  p.  64  und  unsev 
rt  Tanz  bei  Benf.  II,  275,  von  der  Urwurzel  dhva,  dhu,  stos- 
,  erschüttern,  heftig  bewegen.  —  Ebenfalls  zu  Benf.  11,  110  sq. 
ören  und  (auf-springend  =)  auf-starrend,  struppig,  rauh  bedeu-^ 

kann  der  Name  des  Kentauren  Xhqwv^  da  die  Ken|auren  als 


—    262     — 

rauhe,  haarige,  zottige  Wesen  geschildert  werden ;  ver^^  iafidä  f, 
531  not  3.  Doch  gebe  ich  dem  Namen  Xtiqmv^  worüber  der  fi4 
Art.  SU  vgl, ,  lieber  die  Bedeutung  springend  {anal^y)^  heftig  W> 
wegt|  hur*tig,  schnelL 

394.  XdQiav,  6,  der  bekannte  Kentaur,  Sohn  dep  Kronei  mi 
der  Philyra,  wird  gewöhnlich  von  x^'Qf  Hand,  abgeleüat,  vwk 
er  ein  mit  geschickter  Hand  heilender  Dämon  (ein  Mann  dff  bd- 
fenden  Hand,  vgl.  Preller  H,  14)  sein  soll.     Diese  £ft;pQKriogpiÜ 
indesf  ebenso  wenig  sicher  wie  die  ähnliehe  Deutung  des  Nhnis 
Palamedes,  der  gleichfalls  ein  mit  der  Hand  geschickter  Dtaaiw 
solL     Wenn   wir   dieselbe   als   viel  su  künstlich  abweisen  pMP^ 
so  ist  es  auch  keineswegs  schwer,  eine  auf  sicherer  Grandlage  benlifc 
natürliche  Erklärung  des  Namens  zu  geben.     Man  wird  jeMb 
am   besten  thun,   im  Namen  des  über  alle  andern  Kentanwei^ 
porragenden  und  deshalb  kut'  i^x4^  der  Kentaur  heiasendeoGW- 
ron  (vgl  Jacobi,  Handw.  d.  M.  p.  532  not   2)  eine  so  aHgWMJM 
natürliche  Bedeutung  su  suchen,  dass  sie  sowohl  auf  jehienDiaiB 
des  quellenden  und  fluthenden  Gebirges,  der  Bergfluth  (vgl  Pub 
Uf  13. 136),  als  auf  einen  Dämon  der  Luft  passt«  VgL  /sq  ii'i- 
xig^tav,  yiX  m  ^A-xiX'X-svq  (oben  p.  16  sq.,  an  vgL  mit  p.  SS-) 
Danach  kann  XUqwv  für  XigQiAv^  XiQJwy  entweder  als  ein  Aü- 
der,    rauschender    oder  als  ein  treibender,  jagender,  schneDsi}  A^ 
schnell  bewegender  Dämon  der  Fluth  oder  der  Luft  bezeichoflliA 

396.  Xd^ovofpvkrjf  jj,  Gemahlin  des  Dionysos,  mit  dem  ä  i^ 
Oklag  erzeugte;  nach  Pausanias  Gemahlin  des  Pblias,  desBM 
des  KeisoB  und  der  Aräthyrea.     ^chwenck,  Andeutt,  p.  101>  i^ 
den  Namen   für  =  Xd^ovo-nvk?^  (von  rivkrj^  Thor,    oben  p.  191 
wozu  man  altnord.  hurd,  Thur,  bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  &* 
vergleiche,  verw.  mit  hirdir,  Wächter,  ib.  p.  254  und  samintiB' 
sem  Worte  zu  Benfey  11,  282.  318  gehörig)    und    erklärt  ita  fr 
gleichbedeutend  mit   dem  Namen  der  *AQaiitvQia^  ij^    Tochter  JB^ 
^Agag,   avrog,  eines  Autochtfaonen  in  Phliasia,   der  dort  die  ^ 
Stadt,  ^AQavria,  baute,  und  Schwester  des  ^'AoQiq.  Wahrscheislich' 
ist  mir,    dass    der  Name  X&ovO'-fpvXij  begrifflich    zusanome&gtK'' 
mit  gnfk-a^ ;  vgl  oben  p.  23.  257,  wo  noch  qv/)Qy  Dieb^  lat.  für,  tfJf'^ 
gestohlen,  auch  verstohlen,  heimlich ,  (puQta/uog ,    ein  Kasten,  i^ 
Kiste ,   um   etwas    darin  aufzubewahren  {(pcuQ  aus  hFcoQ  =s  kF<^ 
JFoQ  in  aoQÖg  für  a-FoQÖg,  o()-ow,  wo  wahren  =  ge-wahren),  tf^ 
setzen  sind ;  zu  qwg  vgl.  (priXijrrjq,  Dieb,  und  uLkinzui  oben  p.  39;  i>^ 
X^^og^  Kiste,  könnte  zur  Wurzel  hval  (oc-culere ,   celare ,  fal-k«! 
gehören.  Was  den  Namen  AgatOv^su  betrifft,  so  gehört  Agoi-  yf^ 
zweifelsohne  zusammen  mit  iga  in  £()a-^<F  beiBenf.  II,  306;  -^vok 
könnte  sammt  ((T)TVQawog,  rsQog^  TiQvvg  (oben  p.  235 ;  vgl  FoöA 
I,  189) 'ZU  Benf.  II,  257  sq.  294  (dh-var,  umgeben,  wahren,« 
o-tFoq  in  aTOQvij  =  ^(jivtj)  gehören,   wo  auch  cc-^^^w,   vieDeieh 
auch  ^iiOQog,  d-eagog  (vgl.  xtug  für  xiagS,  viFugö  ^  Benf.  II,  lK>. 
und  d^f^aavgog  für  &rjTavg6gy    Tfj-i^avgog   (vgl.  &fafi6g  :  ^itfik 


-    *§3    - 

iog  ib.  |Iy  267)  anzusetzen;  vgl  auch  Forsch,  I,  74 — 5  und 
i  oben  p..23i  wo  ^l  in  ^Aaxo^  (bedeckend,  verhüllend) .init 
»rd.  dy^a,  verbergen,  bei  Dietrichi  Altn.  Leseb.  p.  240j  zu  vergl. 
Name  ihres  Vaters,  ^Agag,  gehört  wohl  zu  (liv)ar  in  ar-vum, 
re,  a^roai  bei  Benf.  11^  305  sq.,  ss,  hvar  (in  sciL  ytt^roß^  pflü- 
I,  und)  in  (poQWy  spalten  [(paQio  entspricht  unserm  bohren  und 
erw.  mit  nfiowj  (a-)r«()^cii :  die  Urwurzel  dhvar,  dhyri  =  (dhv)ri-if 
Benf.  II,  14  sqq.  ist  erhalten  in  dxga  oben  p.  64]  uncf  be- 
st Spalter,  Ackerer,  arator,  snlcator  (sulcus  eig.  IüsS|  Spalt, 
''«rche).   Vgl.  //*Q :  9^  oben  p.  261. 

.395a.  Xiog^  ij  (nach  .'Hoffmann  p.  1454  auch  Chia),  Insel 
ler  jonischen  Küste  Eleinasiens,  könnte  von  deii  emporstarren- 
Felsen  bezeichnet  sein,  worüber  Hoffmann  p.  1453  handelt 
ü'/uw,  stossen,  stechen,  spalten,  ntzen  ^  a^xd^ca  (dazu  unser 
en  S3  schärfen,  angels,  hvettan,  schärfen,  antreiben,  althoch^. 
lan,  wezan,  wezzan,  wetzen,  angels.  hvat,  hvät,  scharf^., raseh, 
,  altnord.  hvato  hvattr,.  rasch,  munter,  hvetja,  hwessa,  antrei- 
hetzen;  hetzen  «  jagen,  antreiben,  eig.  stossen,  motzen  »^schnei- 
,  hauen,  schlachten,  Messer  u.  s.  w.  gehören  mit  wetzen  zu- 
nen)  neben  o^x^^ui,  spalten,  wozu  a/jv^aX/nog  =s  axiviaXfÄog. 
Xi^  neben  vnS  erscheint,  so  wissen  wir  von  vom  herein,  dass 
es  hier  mit  der  Anlautgnippe  hy  zu  thun  haben,  wofür  auch 
$ndo  neben  s^indo  spricht:  mit  findo  gehört  unser  beissen, 
erhin  s-pitz  zusammen.  Die.  Sanskritwurzel  bhid,  findere  bei 
'.  11,109  ist  ebenso  aus  (d)hvid  wie  bhug',  bhag'  aus  (d)hva^ 
I,  20;  von  ihr  könnte,  da  bhid  in  hid  tibergehen  kann,  die 
zel  yjö  direct  abgeleitet  werden,  wozu  Benfey  n,  193  unser 
t  Geiss,  tat.  haedus  stellt:  die  Ziege  ist^  sicher  als  die  fiftos- 
e  (petulcus  haedus)  bezeichnet.  In  Xloq  nun  kann  die  einfache 
'zel;r<  (d-hvi),  woraus  yiö  und  y^/u  entstanden,  liegen,  der  Name 
stossend  =  spitz  bedeuten ;  vgl.  d-oog  von  dhva  (=  dhvi),  dhu 
[I,  274,  wo  x^^f^^^  (d-hu,  d-h&v)  zu  beachten.  —  Diese  Ab- 
ng  ist  indess  keineswegs  sicher.  Da  nach  Ephorus  die  Insel 
;  früher  Al&uXia  hiess  (Hoff mann  p.  1454),  vielleicht  wegen 
berühmten  Marmors,  der  auf  der  Insel  gebrochen  würde,  so 
e  sich  an  ;ki-/i,  leuchten,  oben  p.  157,  denken,  wo  xi{fx)  = 
)  sc  Qvi  (aus  kvi,  hvi)  bei  Benfey  11,  168.  Die  Wurzel  xh 
bten,  steckt  wahrscheinlich  in  dem  von  Benfey  U,  192  sehr  kurz 
Mnachten  Worte  /lOiV,  ?;,  der  Schnee,  besonders  der  gefallene, 
its  liegende  und  die  Erde  weiss  bedeckende;  so  Jacobitz  & 
>r  s,  V.,  YfO  vitpadsg  /loi'og  d'afÄdal,  ;ria)v  kiVKij,  yvtpov  rj  x^^vog 
ovfQog  u.  8.  w.  Dafür  heisst  es  bei  Benfey  II,  192  ganz  ein- 
:  „Im  Sanskrit  hi-ma,  kalt,  Frost,  /ia!v,  j;,  Frost,  Schnee- (11);^ 
könnte  man  die  Wurzel  xh  leuchten,  die  Grundform  vop  x^f^* 
leuchten,  ganz  leicht  von  bha  bei  Benf.  II,  101  sqq.  herleiten; 
m  bha,  qpa  bestanden  gw,  bhu  {(pavog  =  ^poo^,  ipaval/ußgovog  =^ 
jlfißQOTOQf    (paFavxaTog^    m'^fiavotua)    und  91,  bhi  {(pi-oQog  = 


—    264    - 

XttfiTtQoqf  weiterhin  (pt^S  oben  p.  248  sq.)i  woau  —  da  bbiinhidbe^ 
igebeD  konnte  —  ;^i-(^y  paset.     Allein  diese  Ableitung*  müsseD  m 
ebooso  Terwerfen  ids  eine  Herleitung  von  x^,  leuchten  (obeo  p.  li 
sq.)  aus  b-hu  {gw  in  m-tpavincfa):  /y,  /i    gehören     zwar  mft  Ui 
(bfai,  bbu,  wie  stba,  sthl,  8tbu,Benf.  I,  628,  bna,  hni,  hnn  ib.  11^  182)  o- 
sammen,  bha  aber  ist  aus  (d)hva,  woraus  auch  (va-,  ^vi  fOr  fcnh 
kvl  (hva*,  hvi,  vgl.  kvan  ans  hvan,  kmar  aus  hmar  ib.  II,  63.89| 
ib.  U,  168  hervorgegangen  sind.     [Die  Wurzel  dhva,  leuebtoi^k 
Ofia  oben  p.  60  scheint  a  dh(v)ja,  dh(v)i   in    Sskrit  di^;  i|^ 
Brockhaus,  Gloss.  z.V.S.  p.  369,  wo  neben  dfaja-i  im  Zend  dt,  itfH^ 
Intelligere  erscheint,  woher  döithra,  oculus.  —   Für  die  Qmlkh 
deutnng  der  Wurzel  hi  bei  Benfey  U,  192   vgl.  böhm.  B^,dl, 
schnaufen,  aushauchen,  neben  lejma,  Winter,  zima.  Kälte,  ri^', 
kalt,  femer  zipati,  schnaufen  bei  Jordan,  Böhm.  W.   p.  335.  SSM 
und  dazu  rfw/Qogj  kalt,  neben  r/w/jjj  eig.  Hauch.] 

396.  XXiOQlgj  j;,  Gemahlin  des  Neleus,  Mutter  des  Nflilv& 
8.  w.y  ist  ein  Name,  worin  die  Grundbedeutung  des  Wortes  ';t^M& 
grün,  nämlich  frisch  (d.  h.  springend,  vgl  Schwenck  8.  v.  tdii^ 
munter,  regsam,  lebendig,  beweglieh  «  rasch >    schnell  sa  Hfi 
scheint     Die  Wurzel  bar,   hri  bei  ßenf.  II,  196  sq.  ist  idoM 
mit  bhar,  bhfi  ib.  II,  110  (aus  hvar  :  dhvar  ss  ^oq  oben  p.fii 
also  xQj  Z^  ®^S*  springen,  daher   0  spriessen,  sprossen,  wäAil 
▼gl  oben  p.  194;  ^)  aufspringen,  sich  erheben,  aüfdtarren;  Mf^ 
qtQifmaffOfmi   neben  (pglaaw).     Da  toq  bei  Benf.  Ü,  253  a«  ■+ 
&aQf  dhvar  SS  hvar,  so  können  wir  getrost  eine  Wurzelf.  AfMi 
dhvfi-m  annehmen^  die  in  {rs)rQif.ao  und  (hvfi-m)  in  tfQifiiußW^ 
springen,  sich  unruhig  bewegen  steckt.     Zu  dieser  Wurzel  hTar-Bi 
hvH-m  gehören  wohl  Xqo/lu og,  o,  Sohn  des  Neleus  und  der  GUi- 
ris  u.  8.  w.,  XQO/iitg,  0,  ein  Kentaur,  ein  Satyr  u.  s.   w.,  X^i»*i 
17,  Tochter  des  Itonos  (Jacobip.  208),  worin  /ni^/u  =  ^SQ  iD^^*' 
Q(OVf  A3  xag  in  (j-ycaiQfo,  =  (hvar:)  nvo  in  Ifv^^og^   anvQd-lüii^ 
nag  in  nagvorp.    Ebenfalls  hie  her  jgfezogen  werden  können  ICdo^fi 
yjy  Mutter  der  ßritomartis,  Kuo/u-ävojg  (ob  -avwQ  zu  hvan  =  f^ 
in  /^a/Vo)  bei  Benf.  II,  58?),  0,    ein  Kreter,   dann  die  FlossnuMi 
Kgi/uaog^  llsg/nfjaaog,  Qsg/LKo^fjüv,  worüber  oben  p.  165;  dieFö* 
wären   passend    als  spring-ende  (^nfg/^fiog)  d.  h.   heftig  he^ 
schnelle,  laufende  bezeichnet.     Für  XQOju/og  u.  s.  w.  an  /g^fim^ 
7J/H   zu  denken ,    will   mir  nicht  behagen     Dieselbe  Wurzel  hvtfi 
hvfi  (-4-  s)  liegt  wahrscheinlich  in  dem  Namen  XQvadcog,  0,  Sota 
des  Poseidon   und   der  Midovaa  (von  /lac) ,  fud^  bewegen,  gelM8, 
lat.  vad-ere,  gr.  ßaä-l^tOy  verw.  mit  nfjduw ;  vgl.  Benf.  U,  58,  ^ 
hva-n  in  ßalvwj  o^ndwv,  und  dazu  die  Nachträge  zu  den  Artikeln 
Fagyatpla  und  ^lo/uijifjg),  Bruder  des  Pegasos,  des  Hüpfers,  Spria- 
gers,  femer  in  mehreren  andern  mit  /gva  componirten  Namen,  wo- 
rüber man  den  Nachtrag  zum  Art  jievxod-sa  vergleiche.   Die  dort 
gegebene  Ausführung   berechtigt  uns,    auch  im  Namen  der  Mntter 
der  Chloris,  negaBqiovriy  den  Begriff  springend  ss  frisch,  rasch  go- 


—    266    — 

id,  sich  bewegend  {•ffxnvij  zu  hvan  in  ßolvnn  bei  Bedf.  Y^^  58)  zn 
Aen.  Ueber  den  Vater  der  Ghloris,  Mipväg,  gibt  der  Nachtrug 
n  Art  Khipiivog  Aufschluss.  —  üebrigena  steckt  die  Würself. 
ir-niy  hvfi-m  {(pQifi^daao/uou),  sich  heftig  bewegen,  auch  in  lat. 
mica,  Ameise  (beweglich),  formido,  Schrecken  (heftige  Bewegung), 
^fif/Si  /tivg/aog,  fiof^fMq  (oben  pi  190),  dann  in  den  Namen  Mv^ 
foiV,  MdQfjta%  (Freier  der  Hippodameia) ;  Mig/nsQog  kann  anch 
der  einfacheren  Wurzel  /nag  {Foq  :  hFuQ  :  hFaX  in  ndXXta^ 
Üg  bewegen,  bei  Benfey  11^  293,  »  FoX  in  aloXog)  in  /LtcUgkij 
{fjua/gia  (vgL  yibrare,  micare)  gehören. 

'  397.  VvXXttf  Tjy  Pferd  des  Oenomaos,  ist  ein  interessantes 
>rt,  insofern  es  die  Orundbedentang  des  Wortes  a-^nvXXa  :  rfjvXXaj 
pul-ex,  Floh,  nämlich  „sieh  schnell  bewegend,  Springend,  bü- 
nd^  enthält.  VvXXa  gehört  susammen  m\%  KvXXoqo^^  Ross  des 
BtOT  (oben  p.  99),  weil  n  :  x  ans  hv,  wie  (t^^aiQ<a,  a-^igruko 
Mm  (f-'TiVQ'd-'l^ü)', '  HOQvo^  neben  ndgvtnp  (Heo-schrecke)  klar 
eben; 'Tgl.  oben  p.  64.  193.  Hfeher  gehört  auch  pulQOi^xt" 
HMy  QiTti^fü  (Hesych.),  »  ra/vvia  <Snidas),  welches  Wort  (ge- 
InHeh  intrans.)  von  Jeder  leichten  Bewegun^f  gebraucht  wird  und 
tera,  flattern  bedeutet ;  vgl.  ndXXot  aus  hvar  :  hval  bei  Berif.  U, 
3,  oben  p.  190.  Zu  tf/a/gw  =»  xivdftaM  gehört  xj^dg^  o,  Jon.  y/i^g^ 
'  Staar,  die  Sprehe;  vgl  ghri,  spargere,  bei  Benf.  II,  195  aus 
Fl,  dhvfi,  dhvar  =b  hvar-p  (unser  wer-fen)  II,  309  sqq.,  =  pri 
P^'ä'j  8-pa'g-o,  prish  II,  81 ,  wo  unsere  Wörter  Spreu,  spren- 
I  s  spritzen,  sprenkeln  u.  s.  w.  anzusetzen.  In  Betreff  des  An- 
te verhält  sich  S-prehe  zu  S-taar  wie  S-preu  zu  s-treuen  (sa 
hvfi  :  dhvri).  [Vergl  noch  böhm.  strfkati,  spritzen,  strakatiti, 
enkeln,  scheckig  machen,  strakaty',  bunt,  scheckig  bei  Jordan, 
im.  W.  p.  255.  253.  Grundbegriff  der  Wurzel  8tr(k)  ist  stos- 
(vgl.  strkati,  stossen,  ib.  p.  255,  oben  p.  234)  =  anstossen, 
stossen,  in  Bewegung  setzen,  schwingen,  werfen ;  stru,  audbrei- 
,  bei  Jordan  p.  256,  bedeutet  eig.  werfen,  hinwerfen;  zu  strop, 
schoss,  wie  stifela  ib.  p.  254  (oben  p.  240),  verw.  mit  unserm 
ihlen  (und  dies  mit  streuen),  vgl.  stfi-p  in  arlXßvD  bei  Benf.  I, 
^,  wo  der  Begriff  leuchten  aus  dem  Begriff  heftig  bewegen,  hef- 
bewegt SS  schnell  sein  herzuleiten  ist  wie  in  lat.  micare,  tI* 
le,  unserm  flinkem,  flunkern,  flackern,  blinken  (vgl.  flink) ,  gr. 
1^,  aioXo^,  fmgjuaigw  u.  aa.  Vgl.  Aivuo&ia  in  den  Nachträgen], 
ben  xjjodgia  s  Tivdaao)  erscheint  r/^algüt  =  avgio  (Hesych.);  da 
Ko  nach  Benf.  U,  296  aus  sa  +  (dh)var  in  lat.  verro,  so  ist 
offenbar,  dass  xf/algat  ans  sa  +  (d)hvar  =  (pdg-ütf  (f-nag-daatOj 
mX-dffffü)]  vergl.  oben  p.  218  und  Benf.  II,  14 — 6.  198  sq.,  wo 
'i  aus  hvri,  hvar,  dann  xfjdXXo}  für  a-ndXXta  =  a-AJPaAAco, '  lat. 
lo,  mit  iXüw,  Sxicoq  (vutous)  ib.  II,  315.  Ich  erwähne  hier  den 
elnamen  Vvga,  rdj  auch  Vvglij  vijaog,  der  (vgl.  tpwgog)  rauh, 
$ben,  zerrissen,  felsicht  zu  bedeuten  scheint;  ist  diese  Deutung 
itigi  sa  gehört  Vvga  sueanttnen  mit  cniXo$,  amXag^  Fdsen,  Klipipe, 


—    266    — 

wo  amX  ■■  önoQ  in  QnoQuaam^  ss  a(paX  in  i¥gu$Xuaaw\  a-niA  Ir 
AFa,  AFi^  ist  aus  bvar,  hvf i » dhvar  in  ^^  (Rias,  S^palt)  «ki 
p.  64,  "=>  dvAT»  dvri  in  dfi  bei  Benf.  II,  225  sqq.^   wo  d  aof  i 
wie  n,  228.  263.     Die  Urwursel   dhvar,   woraus    Sl-^nm,  um 
vello,  volniia  henuleiton  sind ,  ist  rein  erhalten  in  gr«  &ikym,  ib 
leb  schon  Forpch.  I,  177  sqq.  bemeriUe;   mit  Präfix  sa  eQn^ 
erscheint  sie  in  a-rA^/y^  a^-vtXyl^f  (a)T/Uai,  (<r)r^A/?a»  ss  «t^ 
kt  (s)tergeo,  (s)tergo,  (s)traho,  dann  in  unsem  Wörtern  s-tnUn 
B-treicheln,  schwed*  s-tryka,  altscbwed.  s-triuka,  streicheln,  bffP- 
£ieben,  schmieren  (vgl.  be-streichen),  femer  in  s-trei£en,  aIthd.alllBli 
ba^stroufen,  snpfen,  schweis,  straupfen^  raufen ,  strapfen ,  äniH 
sieben,  sträpfeln,  streicheln,  ströpfeln,  streifen,  engL  strip,  aMki 
aosriehen,  absch&len.    Auch  im  Deutschen   bat  sieh  wie  in  Gs^ 
diischen  (und  Slaviscben;   vgl  böhm.  dnrmati,  saugen,  duiesi)) 
saugend,  neben  dundati  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  38{  ^ 
den  Art»  Tif&vqj  die  volle  Urwursel  dhvar  ganz  rein  erhalteo,  li»' 
lieh  im  Wort  Zulp,   Zolp,  das  Saugebeutelchen  für  kleine  KUk 
das  in  manchen  Gegenden  Dolle  genannt  wird;  zulpen  bedeatBUH' 
gen,  vgl  iränk.  sullen,  saugen,  der  cuUer,  das  Saugebeutelcheo,iBittM 
sttllen,  saugen.  Dazu  ß(i)äU40f  feUo,  verw.  mit  vello,  fthm,  tür 
xvm  wie  flaccus  mit  welk,   firango  mit  FQtjyw/uif   wo  ßli)aXtU 
aus  (d)hvaL     lieber   z   aus  dh  gibt  Benf.  11,  278  sq.  AiiAtta    i 
wo  ausser  Zirb-el,  Zwerg,  swercb  auch  Zarge  =^  Einfassom^  ^ 
(gr«  d-Qiyxog;  vgl  Zirbel  für  Z Wirbel,  (P-rgoßd-og,  neben  St^ 
oben  p.  29)  anzusetzen;   vergl.  Schweiz,  zwargen,  drehen, sMii    i 
zwirbeln^  drehen,  mit  althd.  zerpan^  zerban,  winden,  angels.  teu^     . 
torfjan,  drehen,  althd.  zarga^  Schutz,  Befestigung ,    mittelhd.  sqi  ^«^ 
Mauer,  Wall,  isländ.  tiarga,  angels.  targ,  Tartsche  und  dazuSehM^  (i^,^ 
s.  VY.  Sarg,  Zarge,  Tartsche.    Wenn  Schwende  zulpen,  loltosi 
tiuhan,  ziehen,  herleiten  will,  so  ist  er  sicher  inilrrthum;  aMW 
ist  ziehen  mit  zulpen,  zullen  (und  zerren,  eig.  reissen,  nachS^esli'^   ^ 
s.v.)  verwandt  und  auf  eine  Urwurzel  dhva  +  Guttuical    as^^'^^ 
ciren,  deren  Grundbedeutung  neigen,  engen ^  drücken^  eni^a^^^^ 
ist.   Vgl.  unser  zwingen  =  engen  (dhvang'  s  ang'  bei  L^K)^,, 
17  sqq.),  drängen,  klemmen,  mit  zwicken  =  kneipen,  zup^fW"^^ 
sich  nun  yan,  xan  zu  yvon,  Kvan  verhält  (vgl.  Benf.  ü,  «^ 

zu  zaufen,  zupfen,  bair.  zopfen,  zupfen,  zobeln,  ziehen,^  <=^^ 
toppen  (vgl.  zuffem  =  schlürfen)  aus  einer  Urwurzel  dh"^  c^  ^ 
Wort  noppen,  zwicken^  zupfen,  kneipen,  verw.  mit  nippen^  «-^^ 
neu  Zügen  (oben  ab-)  trinken,  welches  Wort  Schwenck  ricL 
kneifen,  kneipen,  knippen  für  eng  verwandt  hält :  Urwurzel  ist  i 
na-p.  Vgl.  hna,  neigen  =  stossen,  bei  Benfey  II,  182  aus  ^5^' 
hva-na,  dhva-na  =  dlivan  II,  320.  276  (dhan),  wie  dhfi,^  ^^ 
=  dha  +  ra  ib.  II,. 326;  dazu  vgl.  Forsch. I,  114.  170. 198»^ 
(oben  p.  216.  225)  und  Schwenck  s.  v.  melken. 

397a.  Vü)(plgf  ijf  Stadt  in  Arkadien,  deren  Akropolis  ai 
festen,  steilen  Höhe  lag;  vgl  Curtius,  Peloponn.  I,  385 sqq.« 


—    267    — 

opo}i8  4er  Zak]f»itbi«r,  ein  ^Bargfehm^  (Giuthis  I,  389) 
l&a  Nomm  Psopbi»;  nach  I^o^Huam  p.  3001  gipb  ea  auch 
naoleQ  und  Adif^a  gbiehbeoannte  Ortschafttn.  Da  WuUpig 
iir  2^TH0ftg  steht»  90  kano  4«  Naaie  siuMunmeDgehöKen  mit 
(oben  p.  16Ö)  yoo  hva-bh  bei  Beiif.  II,  822  aqq.,  sei  ßi, 
riu  der  Begriff  gOQeigt  9  aimhüiBig,  hägeHg,  Bügel,  Beig 
er  gcioeigt  =s  engl  gedraag,  fest,  Peetung  oder  6ndl«di  dar 
neigen,  biegen,  drehen  jsn  iqngebeo  (Tgl.  a^riipatj  KvfptkXa^ 
'.  II,  320  aqq.)  steckt.  Aa  if^axpa^oq^  bröpkelig,  a^rreibbar, 
)cken,  i;«oh,  rissig  u.  s^  w.  ist  schwerlich  au  denken;  rfßaf 
jiQog  ist  aus  a^naq)  und  natp  ans  dbva  -^  p  in  unserai  aao- 
)fen),  worüber  im  vorigea  Art 

7b.  "Üfgoi],  17^  kleiner  Fkiss  in  Söotien,  tob  jeiner  Toobleir 
ipos  beiumnt,  wird  auch  IliQiif  gescbrieben  bei  Paus.  IX, 
.  Jacobi,  Q.  d.  M^.  p.  724),  wo  aber  in  der  neuen  Anfr- 
n  Schubart  die  Schreibung  Herodots  (S3f (»oj;  c  Herod.  IX^  51) 
Ut  ist  Vgl.  auch  BofimaiDn,  jGkchld.  n.  d.  Or.  p.  549.  Bar 
ehört  wohl  ohne  Zweifel  au  Qenfsy  n,  8,  wo  ^Sw  i.  ^F^n 

SaQskritwuEael  am,  fliesseo,  vanbunden  wird ;  wenn  Benfef 
er  aucli  (mit  st  für  s)  unser.  Sircfn,  strjknen,  lett  atraume,  SAroa, 

strömen,  stellt,  so  ist  ej  im  Irrthuin:  in  diesen  Wöitem 
i  +  dhFfi  :  hvfi  :  ghfl,  spargere^  lucere,  syUare,  änerell, 
D  d^dXaaaa,  d-aXsgoq^  a^roAofrr  anzusetzen  sind ;  YgLFeradb. 

sq.  Unser  strömen  gehört  zusammen  mit  stireuea  (sa  "h 
:  d«hvri-p  in  werfen  bei  Benf.  II,  309  sq.,.  ^  byri  in  pfi^^g'« 
b.  II,  81)^  Spreu,  spritzen,  sprengen,  a-nslqwy  nciQ^axoQ, 
äod(o  für  hFapäüt;  vgl.  Benf.  I,  324  sqq.,  wo  var,  vri, 
var-sh  (^QO-rj)  aus  hvar^  dhvar,  dbvarsh  in  igotr-og  (ml 
wie  II,  228.  263).  In  griech.  ^of  steckt  ein  Thema  F(w, 
18  vfl;  während  die  Sanskritwurzel  sm  aus  s-xu,  s-fi,  s-ar 
-ar  entsprang  oder  auch  aus  svar,  svfi,  syru;  gdw  FenhUt 
0  zu  ßXvcjf  q>Xvf0,  q)Xiw,  lat  flno  n.  s.  w^  wie  gi^ywfu  zu 
1.  aa.  Den  Namen  "Si^gofi  nun  nehme  ich  für  ^-Ft^Fri; 
is  anlautende  32->  waltet  derselbe  ZweiM  ob  wie  bei  den 
^Si^savog  und  ^Qyijy,  ^Qyvyoq  (Forsch.  I,  208).  Zu  yevj  yav 
\v  vgl.  noch  yav,  yov  in  yiycova  bdi  BenL  II,  63;  zu  yvy 
yog  aber  (ausAiPa/,  hvag)  Schweiz,  guge,  Blashom^  gugei, 
in,  auch  guggel^  von  guggen,  gugen,  schreien,  briülen  und 
ihwenck  s.  w.  Gukguk  und  Gauch.  Derselbe  Schwenck  er- 
I.  V.  Gaukel  ein  Wort  geigen  =  hin  und  her  bewegen,  alt- 
iga,  zittern  (vgl.  altu.  kvika,  sich  bewegen^  und  Dietncli,  A.L. 
260)^  Schweiz,  gagen^  wanken,  gagern,  sich  schaukeln,  bair. 

beben,  zucken,  welche  Wörter  mit  s-chaukeln  (sch-wanken^ 
:en,  vergl.  quackeln  =  wackeln)  ebenso  verwandt  sind  wie 
mit  schiessen,  gürten  mit  schürzen,  und  auf  den  Namen  des 
icheiren  Gyges  (vergl.  Kvx-vog,  oben  p.  98)  Licht  werfen; 

riyag  könnte  eine  Wurzel  kFiy  ^  Fvy  bei  BenL  I|  343 


—    268    — 

sqq.,  sa  hvag,  dbvagll^275  (wo  a-gioY  in  fftpaCiaf  SPay^og^  Weli- 
stein,  a^^wy  in  9fvito  s  ^^  in  Ivy^jg)  gesucht  werden.  —  U 
erwäline  hier  noch  ^ßwig^  i  (*33ayo^),  FlÜBSchen  bei  Kamarintk 
Bicilien,  worin  die  Wune!  {h)Fa¥,  van,  tdtaen,  bei  Benf.  I,  3% 
Ily  63.275  steciLen  könnte ;  doch  vgi.  auch  s-van  in  ao/voi  ot)en  p.  SSSi 
247  sq.  2ö7.  —  Gehört  der  Flnssname  Evqwto^  zu  igwita,  flicM^ 
etrömen  und  steht  f ür  J^c(KJra^,  Fagoira^  wie  Evfv/uivcd,  &fn% 
L  Fuqvfjikvadj  Fugvrog  (oben  p.  47)? 

398.  "SiXijvj  6f  gen.  "SiX^vog^  alter  dorischer  Sänger,  der  m 
Lykien  stammen  soll,  wird  von  Schwende,  Andeutungen  p.  36%  ■" 
Oileus  und  IIos  in  Verbindung  gebracht  und  als  der  Helle^UMr 
gedeutet  Nach  Schwenck  scheint  Ölen  wirklich  einen  Cultato- 
gestellt  SU  liabai  wie  Orpheus.  Da  Orpheus  eig.  nur  ein  BdHM 
des  Dionysos  w  sein  scheint,  so  könnte  man  Ölen  fttr  eina  B^ 
Damen  des  Apollon  lialten  und  für  ^  Ao^la^j  der  Verkrflmiik 
erklären.  Vgl  die  Artt  Ampjrz,  Rhakios  und  dasa  Benfej  Ui  W 
wo  iiX^ivjjj  i^y  der  Ellenbogen,  sonst  aytniv  und  nij/yq  (daznifiai^ 
ij,  =s  wXdvfj,  bei  Hesych.,  ^i;  tov  ßpa/Jovog  Ka/untj^^^  vsnr.  rf  /! 
jcaiil-oy,  KoiX'ijv  u.  s.  w.  ib.  II,  287 ,  von  der  Wurzel  hvar,  kn  (^ 
■aar,  fi,  krümmen,  drehen.  Die  Städte,  welche  den  Namen !BMr  ' 
führen,  sind  wohl  als  gekrümmte,  gebogene,  geneigte,  an  odrl^ 
Berg-neigen  s»  Hügeln  liegende  zu  fassen  (vgl.  ngoFoXrlc^ 


divis,  Benf.  II,  298  und  Curtius,  Peloponn.  I,  428--9);  da«*     ^, 
Sinn  hat  wohl  der  Name  der  auf  einem  Berge  gelegenen  fai^     s^' 


'ooc 


Stadt  ""ÜXegog   (vgl.  Hoffmann,   Griechld.  p.  1347).     Da  1*^    :?^^,^ 
so  könnten  hieher  auch  die  Ortsnamen  'ii^oq  und  "SlQOino;^^    \j^^ 
geneigt  aassehend?  vgl.  Hoffmann  I.e.  p.  603)  gehören; 'g*-'**    .^ti 
wQ-TJg  bei  Benfey  II,  287  mit  nQo-aX'ijg  II,  298.  ^  K 

399.  ^Xla^g,  jj,  eine  kleine  Insel  bei  Faros,  vorsÄg^*JJ^  \> 
würdig  durch   ihre  Grotte,    ein  Labyrinth   von  Sälen  **^^'St   '^ 
Vgl.  Hoffmann  1.  c.  p.  1433.     Wie  c3A§  =J  atJA(a)?,   ^^l^\pt  Vi 
XioQog  =  AvXiaqog  sein;  vgl.  avXlov,  Hürde,  Grotte^     "^\»tt«A  V 
ringend,   umgebend,  «  Hof),   avXog   (Röhre,  eig.  g^^^^Ji^i* 
avX^üiv  (=  lat  vaWis)  bei  Benfey  H,  301 ,  von  der     J^^.  ^ 
vfi=3  hvar,  hvfi  in  ywA-*o^,  qxjjX-tog  (y,  qp  aus  hv  w^^®      !j||» 
oben  p.  23).     Indem  ich  auf  KavXwvla  =  AvXutvla   ("^^    /^^j« 
unserm  hohl,  aber  nicht  =  ytotXog  f.  y^oFiXog  von  xv  \t0      jLih 
in  ^^vaAov  =  /v  in  ;rfia;  vgl.  lat  cavus),  dann  auf  laC^'        ^^ 

o'eig.  Hohlweg?    doch  vgl.  H,  ^\9y2fi^ 

XiuQog  zu  vergleichen  sei  de 
KaXXloQog.     Vgl.  Hoffmann  1.  c.  p 
284>  wo  unser  hol-d,  Hal-de  =  Neige  u.  s.  w. 

399a.  "QQst^io,  ijf  Gemahlin  des  Boreas,  ist  ein  höchst  ^^^^ 
riger  Name,  den  ich  bereits  Forsch.  I,  195  berührte.  Je^^ 
ich  ihn  zu  Benf.  H,  129  sqq.,  wo  yQ,  xg,  /Qy  tönen.  Doitsn' 
god-og^  agaiog^  agaßog  {goT^og,  götßiog)  angesetzt ;  eben  dalun  f^ 
hören  vieUeicht  der  Name  v^^^^voa  und  der  epirotiscbeFlttasnivt 


Benfey  U,  301,   also 


frage  ich,  ob  mit^iiXiagog  zu  vergleichen  sei  der  Name    *^^  .1/ 
sehen  Stadt  EaXXiaoog.     Vgl.  Hoff  mann  1.  c.  p.  485  ud^  *°^^ 


Ü 


1. 


—    269    — 

Pape,  Lex.  d.  EigeBoamen,  p.  47)i  sic^^r  ab«  die  voll 
Ichtig  behandelten  Wörter  wgvwy  tagvy^f  S^y^f  oqvydina 
Hesycb.) ,  ferner  ogvf^'-ayiog ,  oqvvd'^ifa  =s  ygvkXi^w 
Vergl.  das  Wort  no^yr^q,  dor,  =s  x^^w^  (Hesych.)  mit 
•;§  bei  ßenfey  II,  131 — 2,  verw.  mit  yf^^vta  u,  a.  w.; 
/  weist  auf  die  Anlautgnippe  hv,  wie  denn  yp,  y^,  ;fQ 
s'bva  (in  hvi,  hv6  II,  60),  dliva  (II,  275)  +  r  entstan-* 
^0  leite  icb  nun  den  Namen  ilQtid'-vta  von  einer  Wur* 
ir-dh,  hvfi-dfa  (vgl.  lat  rideo,  lachen,  eig.  tönen ^  filr 
it  ^6&og  für  hF^öd^og);  daraus  entstand  hFoQid-,  ogid-^ 
d^,  formell  ganz  s  o(w^  In  oQwd-em,  grunzen  d.  h.  brum- 
»n,  mit  gedehntem  Vocal  (a)  wie  in  niJQvlSj  xu^l^  neben 
=  a).  Oreitbyia  wSre  so  als  die  Rauschende^  Brausende 
—  ein  passender  Name  für  die  Gemahlin  des  Boreas; 
ich  auch  unser  Wort  Nord  (verw.  mit  knarren,  knurren, 
schnurren  X  schnarchen)  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
brausend,  brummend.  Vgl.  Schwenck  s.  yJ  Nord.  Dies 
t  veranlassen,  den  Namen  Boreas  (oben  p.  20  sq.)  sd 
12  zu  stellen^-  wo  bhar,  bhri  (ans  hvar,  hvri  »  hfi  II, 
ie  bolländ.  gromraen  neben  unserm  brummen  klar  macht) 
ßQovT?j  (wo  ßQov  BS  hFgovj  hFQfv,  hFqav  in  granjan, 
»;  vergl.  Schwenck  s.  v.  grunzen),  BüjQ-fiogj  Biog^ifio^ 
gl  Jacobi  p.  189),  ßo^ßo^^ü),  koltem,  knurren  (vgl. 
=  ßoQßoQvyjjj  ßogßoqvyfioq^  wo  koq  =  hFoQ  =s  ß^)f 
),  Fluss  in  Makedonien,  «  murmurans,  murmelnd,  ßd^ 
lyl^y  ßäg-ß'-iTov  (vgl.  belfern  neben  bellen,  gelfern  neben 
0  könnte  Boreas  als  der  knurrende,  brummende,  brau- 
bezeichnet sein«  Für  diese  Etymologie  liesse  sich  an- 
s  auch  ein  Hund  des  Aktäon  so  hiess  (Jacobi  p.  189)| 
r  Name  nur  g^örig  verbürgt  wäre ;  derselbe  heisst  näm- 
orax  (ibid.).  Der  Vater  der  Oreitbyia,  Erechtheus,  scheint 
n  "EQsx^ivg  (Jacobi  p.  764  312),  welcher  Name  mÜ 
:  Qo/d^d(ü,  brausen,  ^Aga^dtiq  (Fluss  in  Epirus,  vergl. 
achen,  mit  ßQa/eZv,  kraciien,  dröhnen,  brüllen,  ßqvyd'- 
rbin  ycQixo))  zusammengehören  und  von  dem  des  Erech- 
thonios  begrifflich  zu  trennen  sein  könnte.  Doch  wage 
it,  über  diesen  schwierigen  Punkt  eine  Entscheidung 
i^gl.  auch  den  Nachtr.  zum  Art.  jiQt&ovrra, 
^Sigliopf  0,  auch  'QaQ/iov,  *OaQiwv,  Sohn  des  Hyri^uB 
ionia,  nach  Andern  des  Poseidon  und  der  Euryale,  ist 
den  ich  bereits  früher  (Forsch.  1, 14 — 5)  richtig  gefasst 
balb  ich  hie«  die  dort  gegebene  Etymologie  nur  weiter 
will.  Die  Wurzel  Foq,  wovon  die  Namen  ^Agj^g  und 
mmen,  ist  =  (dhv)ar  bei  Benfey  II,  305,  wo  xvß-fgvdw, 
(ib.  II,  320)  =  drücken,  drängen,  treiben,  in  Bewegung 
sen  (vgl.  igv  <=  ikv  in  iXavvM  von  dhvri,  dhvar  ib.  II, 
volle  Urwurzel  dhvar,  d-Fag  ist  erhalten  in  unsem  Wör- 


—     260    — 

▼erw.  mit  s-üg ,  a^x^y  ib.  II,  235.  238,  aus  sa  +  ^gy  m  s&tfm, 
^lyyuvtii,  wenn  oig.  stossen  a  anstossen,  treffen^  berühren  (doehT|[ 
oben  p.  208) ;  su  d^ay  (=  xay  in  uT-vfjyog^  Fonch.  I,  19)  si^ 
vgl  ib.  l,  343  sqq.,   wo  ot^  neben  dem  Sanekritworte  aga,  i^ 
desden  yollatändiKe  Urform  dhvaga,  dhvag&  in   unserno  Wort  2kf 
erhalten  ist,  für  Zwiege,  wie  Zirbel-drüse,  Zirbel<-na88  für  ZwiM- 
drttse,  Zwirbel-nuss.  Vgl.  ScIiwenclE,  D.  W.  8.  v.  zwicken,  wo  «igL 
thwack,  schlagen.     Auch  der  Name  V^vwiwy  darf  achweriicb  «f 
das  sich  erhebende,  hohe,  gebirgige  (o^^w^i,  verstümmelt  aas  ^/if 
^fit  «  doQWfjUy   verw.  mit  ognc,  Berg ;    vei^L  oben  p.  64)  Lal 
Pliokis  gedeutet  werden;  ich  wenigstens  halte  X)QWTtwp  föräMi 
Beinamen  des  stürmenden  Luft*  und  Meergottes  Poseidon,  in  S 
(jt;9>ot;  ebenfalls  nichts  als  ein  Beiname  dee  Poseidon  zu  seinaWL 
392.  XoQonoq,  6,  Gemahl  der  'Aykuia,  Vater  des  m^vg,  badsiA 
wohl  heiter,  hell,  klar,  ist  also  wohl  ein  Lichtwesen ;  vgl.  SdmMk) 
Andeutt  p.  138,  und  /agonog   bei  Benfey  II ,    197,    für /o^/hi^ 
von  /a^  s  hari  (im  Sanskrit  goldgelb,  Gold,  Sonnenstrahl;  im 
Schwenck,  D.  W.  s.  v.  Gold,   wo   Gold^stein  «  Edel-steb,  9^ 
Gians-steln).     Mit  )^aQvav  fdr  x^^^  ^  X^*Q^^^   kann  man  's 
Namen  des  Xaigütv,6y  Sohn  des  Apollon,  Gründer  von  Xai^tmm 
verbinden,  in  wdcher  böotischen  Stadt  nach  Hoffmann ,  GicbU.  & 
d«  Gr.  p.  Ö65,  die  Diana  Gharopina  verehrt  wurde.  — In  demlh-    | 
men  des  Schiffers  XaQwy,  der  die  Seelen  der  Verstorbenen  in  if 
Unterwelt  über  dia  Styx  fuhr,   kann  dieselbe  Wurzel  ;Ka^  sted^ 
indem   der  Begriff  heU  sowohl  zu  weisslich  «=  grau  (vgL  fQ^di 
greise  als  zu  weiss  =s  bleich,  blass  modifichrt  werden  konnte.  ^ 
Fortbildung  der  Wurzel  /oq  (welche,  da  /ag  »  har  aus  hnty  ^ 
uoQ  s  xoi  in  xakog  ss  nnserm  hell  ist)  erscheint  in  ^raAxoc,  äf. 
das  helle,  glänzende  Metall;   vergl.  vwgoxf/y  ald^oxfß  (Beiwörter  ta 
Xoheogyf  ferner  /Aavx-oV,  XtvK-oq  bei  Benfey  II,   124  sqq.,  von  gri 
aus  hvfi   [wozu  lat  pnl-cer,  ful-gere^   ffki-^^Wy    deatsch  bliita 
blank,  blicken,  Blitz  für  Blicks  (vgl  Schwenck  s.  v.),    verw.  stt 
Xakxogy  auch  mit  ttukxrj,  ieaA;ifttmo]  =3  ghri  II,  19ö  sq.,  =  hri  D, 
196  sq.     Zu  xalxtig  passt  formell  althd.  glonko,  masea  staooii  «* 
gau8h(hv),  während  im  nord.  blüa,  fovere  ib.  IT,  124  hauskiit 
In  Eigennamen    kann  /a^Kf^   S^^  dasselbe   was    tdO-fo   bedeom 
nämlich  hell,  leuchtend,  glühend^  brennend.     VergL  Xakxi6jv\^i[y 
.')  Tochter  des  Aeetes,  Gemahlin  des  Phrixos,  die  nach  Preller^ 
216  nur  den  Mond   (und   zwaj:  den  Vollmond  dea  Frühlings)  b^ 
deuten  'kann  und  demnach  mit  der  brandgesichtigen  Artemis  (i#- 
S-toniof  welcher  Name  sich  nach  Eckermann  II,  66  ^nf  den  leneb- 
tenden  Vollmond  bezieht;  doch  vgl.  auch  Movere,  Phoen. II, 2nDl 
Dorfmüller,  de  Graeciae  primordiis,  p.  6. 60)  in  Verbindong  gesetst 
werden  darf;    ^)  Tochter    des  Königs  Eurypylos   auf  Kos,   Matter 
des  Thessalos  vom  Herakles,    wobei  zu  bemerken,    dass  die  Ined 
Eos  auch  MfQonlg  hiess,  von  MbQwfß,  welcher  Name  ganz  gleich- 
bedeutend scheint  mit  ^^^iV>V/  (so  hiess  Zeus  bei  den  Cbiem,  vgt 


—    861    — 

iJMÖbi,  Haodw.  d.  Myth.  p.  47  und  p.  696);  vgl  JiEieobi  I.  o.  p. 
620.  Als  Sohn  dieses  Herops  wird  von  Apoltodor  erWähnt  XaX- 
jttSimp  (oder  XaAxoiv),  o;  nun  heisst  nach  Jacobi  p.  200  einXaJb^ 
mSifttv  Vater  der  XaXxionTj  (nro.  3),  der  zweiten  Ctonahlin  des 
.Atfgens;  da  XaXHiAmi  vielL  aa  ^S-i4nrj,  so  darf  man  an  die  At&ga  er- 
^ttlwrli,  welche  nach  Preller  I,  133  die  personificirte  Tages-heUe  ist 
*•'  393.  XaQvßiigi  17,  ein  belcannter^  im  Alterthum  sehr  gefahr- 
voller Meerstrudel,  angeblich  in  der  Meerenge  von  Messina,  für  den 
^maoä  den  Wirbel  an  der  Einfahrt  des  Hafens  von  Messina  hält,  wird 
^ron'Benfey  II,  313  cur  Wurzel  hvar,  hvfi  (drehen,  es  var  in  lat 
*Pwp4o,  woher  vert-ex)  +  bh  gestellt,  die  auch  in  unserm  Wirb-el 
'iteekt  Benfey  nimmt  ^a^ßdig  fOr  zä^vßtg  mit  stützendem  T-Laut 
'Vad  vergleicht  ;ralvßäix6g  für  yakvßtxog.  Verwandt  ist  der  Name 
Hur  wUrbelnden,  sich  im  Wirbel,  im  Kreise  bewegenden  ^  tanzen- 
Hm  Korybanten  {Koqvßawsg,  worin  yto^ß  =s  ^a^ß).  Bemerkt  wer- 
Hün  mnss  jedoch,  Abbs  Xu^ßdtg  auch  zu  x^  (xQifmrw)  beiBenf. 
yk^  198  gehören  und  Riss,  Spalt,  Kluft,  Schlund  {(pa^oe/^)  bedeuten 
vHin,  Dort  ist  sicher  yoQ-aaaw  (/a^-otxjüi)  anzusetzen,  femeT/a^ 
^iS^-Qa  (vgl.  unser  kratzen  =s  ritzen),  dann  g>aQog,  0,  (pagut,  tpagayl^ 
i^Verw.  mit  lat  frango),  worin  g>  aus  hv,  ¥rie  ja  auch  ghri-sh  bd 
Bianfeyll,  198  aus  hvfi  sx  hvar  +  sh  (sh  vielleicht  aus  ksh  nn§ 
J|aAi  ans  g,  k  +  s,  also  hvfi-sh  »s  (hv)fi)^,  ib.  U,  14  sqq.,  -4-  s) 
^Mftflprungen  ist.  Vgl.  dazu  oben  p.  254.  256. 
^-  393a.  Xdgoiv,  0,  der  bekannte  Fährmann  der  Unterwelt  (We- 
rber schon  Forsch.  ly  201  gehandelt  wurde),  wird  woM  am  besten 
^  Benf.  n,  110  sq.  gestellt,  wo  /j^q,  a-x^gog,  Igel,  lat.  horreo, 
iioniduB,  hirsutus,  hircus,  hirtus,  von  der  Wurzel  (6r)hfi  aus  hrfi 
(rdhvfi :  dhvar  in  d-oQWfit,  d'Qi^,  d^vQaog  oben  p.  64),  wovon  auch 
Sei*  Name  der  von  ihren  borstigen  Acheln  benannten  Gerste  stammt; 
Oerste  (von  hvar-^d,  hvfi-d)  ist  ganz  =  Borste  bei  Benf.  1.  c.  Vgl. 
mptd-i/  für  xQiäi^,  lat.  hordeum  mit  roQävXov,  a^roQd-vj  oben  p.  64. 
^S^i  ferner  mit  a-xalqw,  a-xiQTata,  wo  hoq  aus  hvar  =  hvfi :  bhri 
In  q>gi/aaffaoiuai,  (pglaaw^  eig.  auf-springen,  sich  erheben  (unser 
Msch  bedeutet  eig.  auf-springend,  nach  Schwenck  s.  v.,  zu  vgl  mit 
Bent  II,  110).  Wie  had  in  ;^^^eci  zu  s-k-d  in  unserm  scheissen 
sich  verhält,  gerade  so  verhält  sich  bar  in  horreo,  Xdgwv  zu  a^nctQ 
iB  malQw.  So  wäre  also  Xagwv  als  horridus,  als  der  Schaurige 
beselchnet;  unser  Schauer,  schaur-ig  verhält  sich  zu  /oq  aus  hvar 
Jd  Xagwv  wie  scheissen  zu  had  in  /J^ot,  aus  hvad  =>  hva,  hu,  pro- 
jfcere  bei  Benf.  II,  194.  Die  bei  Schauer  zu  Grunde  liegende  Wur- 
sel  8-kur  (»  s-kar  in  (ntalgto)  bedeutet  eig.  stossen  (^gl.  Schwendk 
«.  V.  Schauer),  daher  anstossen,  erschüttern,  heftig  bewegen;  (sich) 
heftig;  bewegen  ist  s  springen ;  vgl.  ^ogwfii  oben  p.  64  und  unsev 
Wort  Tanz  bei  Benf.  II,  275,  von  der  Urwurzel  dhva,  dhu,  stos- 
sen, erschüttern,  heftig  bewegen.  —  Ebenfalls  zu  Benf.  11,  110  sq. 
gehören  und  (auf-springend  »)  auf-starrend,  struppig,  rauh  bedeu-* 
ten  kann  der  Name  des  Kentauren  Xitgior^  da  Äe  Kentauren  al^ 


—    262     — 

rauhe,  haarigei  zottige  Wesen  gesctuldort  worden;  verg).  iafiMf> 
531  not  3.  Doch  gebe  ich  dem  Namen  Xtiqmv^  worüber  der  fi^ 
Art  za  vgl. ,  lieber  die  Bedeutaog  springend  (aHoufwy)^  heftig  ke^ 
wogt,  hur-tig,  schnelL 

394  XiiQütv,  6,  der  bekannte  Kentaur,  Solm  de«  Kronge  iri 
der  Philyra,  wird  gewöhnlich  von  /stQ^  Hand,  abgelcAlat,  YffmA 
er  ein  mit  geachickter  Hand  heilender  Dämon  (ein  Mann  der  U- 
fenden  Hand,  vgl.  Preller  H,  14)  sein  soll.    Diese  Etymofegitli 
indesf  ebenso  wenig  sicher  wie  die  ähnliehe  Deutung  des  Ka0 
Palamedes,  der  gleichfalls  ein  mit  der  Hand  geschickter  DäraoBiäi 
solL     Wenn  wir   dieselbe   als   Yiel  zu  künstlich  abweisen  aM 
so  ist  es  auch  keineswegs  schwer,  eine  auf  sicherer  Grundlage  beiäßit 
natürliehe  Erklärung  des  Namens  zu  geben.     Man  vrird  j^Mk 
am   besten  thun ,   im  Namen  des  über  alle  andern  Kentamw  P*  , 
porragenden  und  deshalb  kut'  sl^/i^v  der  Kentaur  heisseiuiflDAi^ /ü 
lon  (vgl.  Jacobi,  Handw.  d.  M.  p.  Ö32  not   2)  eine  ao  aUg^  A 
natürliche  Bedeutung  zu  suchen,  dass  sie  sowohl  auf  jelMoMP  /<^ 
des  quellenden  und  fluthenden  Gebirges,  der  Bergfluth  {'if'^  \^ 
U,  13. 136),  als  auf  einen  Dämon  der  Luft  passt«  Vgl  fil'^^A^^ 
;ffi()-ow,  x^^  ""  L4-;riA-A-£t;^  (oben  p.   16  sq.,  zu  vgl  oÄp.»)  I  jjK 
Danach  kann  X^igwy  für  Xi^Qo^^  Xi^jaty  entweder  als  eis  Aj^  ,\, 
der,    rauschender    oder  als  ein  treibender^  jagender,  schoeflai^  '  ^ 
schnell  bewegender  Dämon  der  Fluth  oder  der  Luft  bezeicM'^     ^ 

39Ö.  X^ovo^kjj,^,  GemahUn  des  Dionysos,  mit  deB**     ^ 
OXlag  erzeugte;  nach  Pausanias  Oemablin  des  Phlias,  deftW*^ 
des  KeisoB  und  der  Aräthyrea.     Schwenck,  Andeutt.  p.  101>  ^ 
den  Namen   für  =  X^ovo-nvkTj  (von  nvk/jy  Thor,  obcn^w|; 
wozu  man  altnord.  hurd,  Thür,  bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  V»«^*  y^ 
vergleiche,  verw.  mit  hirdir,  Wächter,  ib.  p.  254  und  msssi^  y^ 
sem  Worte  zu  Benfey  U,  282.  318  gehörig)    und   erklärt  äs  i^  ^^! 
gleichbedeutend  mit   dem  Namen  der  ^AgaiitvQduy  ijy    Tocto^ 
^Agag,   avro^,   eines  Autochthonen  in  Phliasia,    der  dort  die  ^  \ 
Stadt,  'Agarriu,  baute,  und  Schwester  des  "AoQig,  Wahrseh^BUMi 
Ist  mir,    dass    der  Name  Xd^ovo^qyvkfj  begrifflich    zusanuneD^ 
mit  (pvk-ag ;  vgl.  oben  p.  23.  257,  wo  noch  (pdtQj  Dieb,  lat.  für,  ^«f* 
gestohlen,  auch  verstohlen,  heimlich ,  qfUQiu/uoQ ,    ein  Kasten,  ^ 
Kiste,   um   etwas    darin  aufzubewahren  {(pooQ  aus  hFwQ  =  kF^^ 
FoQ  in  aoqoq  für  c-FoQoqy  oQ-dofy  wo  wahren  =  ge-wahren),  «*" 
setzen  sind ;  zu  gnüQ  vgl.  q)rjki]Trjqf  Dieb,  und  xacWo»  oben  p.  39;  v^ 
X^^oQf  Kiste,  könnte  zur  Wurzel  hval  (oc-culere ,   celare ,  f^l-ktt' 
gehören.  Was  den  Namen  !^(»ai^()£a  betrifft,  so  gehört  l>^(Mii- woU 
zweifelsohne  zusammen  mit  iga  in  £Qa-^i  bei  Benf.  II,  306;  -^"^ 
könnte  sammt  {(T)TVQawog,  Tigag^  Ti^vq  (oben  p,  235 ;  vgl.  FonA 
I,  189)  zu  Benf.  II,  257  sq.  294  (dh-var,  umgeben,  wahren, 
o^tFoq  in  axoQvrj  =  ^iovij)  gehören,    wo  auch  d-S-gdof,   vit 
auch  &t(ji}Q6g^  d-saQoq  (vgl.  xiag  für  xiag^,  xFuq6  ^  Benf.  II,  150 
und  d^rjoavgog   für  &tjTavg6gf    xtj-^avgog   (vgL   &ia(n6g  :  ^n/ii^ 


—    263    — 

• 

*&f46g  ib.  II,  267)  aiususetsen;  vgl  auch  Forsch»  I,  74 — 5  and 
«KU  oben  p.23t  wo  dvl  in  dvXoKog  (becteckend,  verhüllend)  .lait 
itnord-d^ya,  verbergen,  bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.240,  an  vergl. 
}ef  Name  ihres  Vaters,  ^Agag,  gehört  wohl  zu  (bv)ar  in  ar-vum, 
ir*»are,  dgrom  bei  Benf.  11^  305  sq.,  =%  hvar  (in  seil.  yvQOTou;^  pflü^ 
Md,  und)  in  (pagio^  spalten  [<pdQ(o  entspricht  unserm  bohren  and 
|t  ve^w,  mit  mlQüty  Ca»)TfQioi ;  die  Urwurzel  dhvar,  dhvri  ==  (dhv)ri-^ 
Pi  Senf.  II,  14  sqq.  ist  erhahen  in  d^vga  oben  p.  64]  and  be- 
Wutet  Spalter-, . Ackerer >  arator,  soicator  (salcus  eig.  RisS|  Spalt, 
♦»  Fvrcbe).   Vgl«  ;^c(^ :  ^xxp  oben  p.  261. 

.39öa.  Xiogf  ij  (nach  .'Hoffinann  p.  1454  anch  Chia),  Insd 
Vi^  der  jonischen  Kiiste  Klelnasiens,  könnte  von  deii  emporstarren- 
fa.  Felsen  bezeichnet  sein,  worüber  Hoffmann  p.  1453  handelt 
^L  a-'X'^»  stossen,  stechen,  spalten,  ritzen  ^  a^/o^oi  (dazu  unser 
^tzen  a  schärfen,  angels.  hvettim,  schärfen,  antreiben,  althoch^. 
KciUn,  wezan,  wezzan,  wetzen,  angels.  hvat,  hvät,  scharf^,  raseh, 
9^9  altoiord.  hvato  hvattr,  rasch,  mnnter,  hvetja,  hwessa,  antrei- 
^  hetzen;  hetzen  »  jagen,  antreiben,  eig.  stossen,  motzen  ^yschnei-' 
9  hauen,  schlachten,  Messer  a.  s.  w.  gehören  mit  wetzen  zu- 
i)  neben  <7-//C<^,  spalten,  wozu  a/wöakfiog  =s  a^/LivdaXfwg. 
iS  neben  xkT  erscheint,  so  wissen  wir  von  vom  herein,  dass 
}8  hier  mit  der  Anlautgruppe  hy  zu  thun  haben,  wofür  auch 
indo  neben  s-cindo  spricht:  mit  finde  gehört  unser  beissen, 
:»bin  s-pitz  zusammen.  Die;  Sanskritwurzel  bhid,  findere  bei 
^  11,109  ist  ebenso  aus  (d)hvid  wie  bhug',  bhag'  aus  (d)hvai^ 
^Yy  20;  von  ihr  könnte,  da  bhid  in  hid  übergehen  kann,  die 
^^^^el  /iä  direct  abgeleitet  werden,  wozu  Benfey  n,  193  unser 
^^^  Geiss,  lat.  haedus  stellt:  die  Ziege  ist^  sicher  als  die  stos- 
^^e  (petulcus  haedus)  bezeichnet.  In  Xloq  nun  kann  die  einfache 
■^arzel;ri(d-hvi),  woraus  yß  und  ;^i^  entstanden,  liegen,  der  Name 
m>  stossend  =  spitz  bedeuten ;  vgl.  &o6q  von  dhva  (=  dhvi),  dhu 
^  II,  274,  wo  yaiofjiai  (d-hu,  d-h6v)  zu  beachten.  —  Diese  Ab- 
ptang  ist  indess  keineswegs  Qicher.  Da  nach  Ephorus  die  Insel 
}liioq  früher  Ai&aXia  hiess  (Hofimann  p.  1454),  vielleicht  wegen 
IffB  berühmten  Marmors,  der  auf  der  Insel  gebrochen  würde,  so 
lesse  sich  an  ;ki-/U,  leuchten,  oben  p.  157,  denken,  wo  xii/u)  == 
ti{fi)  =«  9vi  (aus  kvi,  hvi)  bei  Benfey  11,  168.  Die  Wurzel  xh 
pachten,  steckt  wahrscheinlich  in  dem  von  Benfey  n,  192  sehr  kurz 
tl^machten  Worte  /loiv,  ^f,  der  Schnee,  besonders  der  gefallene, 
lereits  liegende  und  die  Erde  weiss  bedeckende;  so  Jacobitz  & 
leiler  s.  V.,  YiOvupdd^g  /iovog  d-a/ueial,  /twv  Xevxij,  yvifjov  rj  yiovog 
tvxoTiQog  u.  s.  w.  Dafür  heisst  es  bei  Benfey  II,  192  ganz  ein- 
sch:  „Im  Sanskrit  hi-ma,  kalt,  Frost,  /mv,  ij,  Frost,  Schnee- (I!);^ 
lan  könnte  man  die  Wurzel  yi,  leuchten,  die  Grundform  vop  j^i/i, 
^fi,  leuchten,  ganz  leicht  von  bha  bei  Benf.  II,  101  sqq.  herleiten; 
Leben  bha,  g>a  bestanden  g)v,  bhu  {(pavog  ^  9000^,  ipaval/ußgorog  = 
QOiclfdßQOTOQf    qioFavxaxog^    ni^ffavüxta)    und  ^f,.  bhi  (^i-o^^  ^ 


—    264    - 

Xu/nngog,  weiterhin  ifi-i  oben  p.  248  sq.),  woau  —  da  bhi  infaiäba^  h 

^hen  konnte  —  ;^f-cjy  passt.     Allein  diese  Ableitung  müssen  m  n 

ebenso  verwerfen  als  eine  Herleitung  yon  /v,  leuchten  (obeBp.tt  n 

sq.)  ans  b-ha  {gw  in  ni-fpavaxw):  /v,  /t    gehören    zwar  mftkli  hi 

(bhi,  bho,  wie  stha,  sthi,  sthu,  Benf.  I,  628,  hna,  hni,  hnu  ib.  Uj  182)»  li 

sammen,  hha  aber  ist  aus  (d)hvay  woraus  auch  $va-,  (vi  ffir  ki»^  fn 

kvi  (hva-,  hvi,  vgl.  kvan  aus  hvan,  kmar  aus  hmar  Ib.  II,  63. 88^  p 

ib.  U,  168  hervorgegangen  sind.     [Die  Wurzel  dhva,  leoohtts^k  n 

eiia  oben  p.  60  scheint  =::  dh(y)ja,  dh(y)i   hi    Sskrit  dl^ai;  i|L  .  ki 

Brockhaus,  Gloss.  z.V.S.  p.  369,  wo  neben  dhja-i  im  Zend  dt,  nfai^  I  ^ 

intelligere  erscheint,   woher  dÖithra,  oculus.  —   Für  die  Ornfk-  I 

deutung  der  Wurzel  hi  bei  Benfey  n,  192  vgl.  böhna.  8€{jl,rfii  V 

schnaufen,  aushauchen,  neben  sejma,  Winter,  zima.  Kälte,  daf,  kl 

kalt,  femer  zipati,  schnaufen  bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  83&33M  fi 

und  dazu  tffv/Qog,  kalt,  neben  tffv/tj,  eig.  Hauch.]  h 

396.  XXio^tq^  jjf  Gtemahlin  des  Neleus,  Mutter  des  NeilorE  » 

8.  w.,  ist  ein  Name,  worin  die  Grundbedeutung  des  Wortes  x^^'^'f^  ^ 

grün,  nämlich  frisch  (d.  h.  springend,  vgl  Schwenck  a.  v.  {Mji  n 

munter,  regsam,   lebendig,   beweglich  «  rasch >    schnell  la  bp  i 

scheint     Die  Wurzel  bar,   hn  bei  ßenf.  II,  196  sq.  ist  oA  i 

mit  bhar,  bhfi  ib.  II,  110  (aus  hvar  :  dhvar  ==  ^oq  ofaRen  p.(4  >& 

also  xQf  X^  ^^S*  springen,  datier   ^)  spriessen,  sprossen,  waJBbH^  \k 

vgl  oben  p.  194;  ^)  aufspringen,  sich  erheben,  atifstarren;  n^  br 

(pQt/Lidaaofiai   neben  q^giaaca).     Da  ra(>  bei  Benf.  II,  253  av  a^-  i 

&aQ,  dhvar  =  hvar,  so  können  wir  getrost  eine  Wurzelf.  div«-*t  tu 

dhvfi-m  annehmen^  die  in  {a)TQiiiiu)  und  (hvf i-m)   in  q^Qiuuxm^\  ^ 

springen,  sich  unruhig  bewegen  steckt.     Zu  dieser  Wurzel  hmHBi  + 

hvri-m  gehören  wohl  XQo/tiiog,  o,  Sohn  des  Neleus  und  der  GUt*  ^i 
ris  u.  s.  w.,  Xpo/itig,  6y  ein  Kentaur,  ein  Satyr  u.  s.   w.,  X^fi^ 
17,  Tochter  des  Itonos  (Jacobip.  208),  worin  /qi~/u  =s  ^sg  IdXh- 
Q(0Vf  A3  icag  in  a-xuiQfo,  =  (hvar:)  nvo  in   Hv^Qog,  a7tvq&it%'^ 

nag  in  nägvorp.    Ebenfalls  hieher  gezogen  werden  können  Ka^fOfi  \ 
ij,  Mutter  der  Britomartis,  Kuoju-dvcjüg  (ob  -avwg  zu  hvan  =  (^ 

in  ßaivit}  bei  Benf.  II,  58?),  0,    ein  Kreter,    dann   die  Flussnun*  s 

Kgijuiaog,  llegiti^jaaog,  Qsg/LKü^fjüVt  worüber  oben  p.  165;  die  Fla*  ^ 

wären   passend    als  spring-ende  {JSnfQ/'-ftog)  d.  h.   heftig  befH^  Ö 

schnelle,  laufende  bezeichnet.     Für  XQO/Luog  u.  s.  w.  an  /gt/uiti^  ^ 

i^/H  zu  denken ,  will  mir  nicht  behagen  Dieselbe  Wurzel  livtf)  ■ 
livfi  (•+•  s)  liegt  wahrscheinlich  in  dem  Namen  X^vadcog,  0,  Sota 
des  Poseidon  und  der  Miöovaa  (von  ^«J ,  fjuö  ^  bewegen,  gdies, 
lat.  vad-ere,  gr.  ßaS^i^Wy  verw.  mit  Tr^c^aw;  vgl.  Benf.  II,  58,  wo 
hva-n  in  ßalvw,  o^Trdwv,  und  dazu  die  Nachträge  zu  den  Artikeln 
Fagyaqtla  und  ^lo/u^äfjg),  Bruder  des  Pegasos,  des  Hüpfers,  Spria- 
gers,  femer  in  mehreren  andern  mit  /gva  componirten  Namen,  wo- 
rüber man  den  Nachtrag  zum  Art.  Afvxo&sa  vergleiche.  Die  dort 
gegebene  Ausführung  berechtigt  uns,  auch  im  Namen  der  Mutter 
der  ChloriSi  IleQüBifovrij  ^^^  Begriff  springend  =s  frisch,  lasch  go* 


i-Ji 


—    2f66    — 

,d,  sich  bewegend  ("ifxtv^j  zw  hvan  in  ßoJvta  bei  Bedf.  Tf.f  58)  zu 
hen.  lieber  den  Vater  der  Ghloris,  Ikkifvag,  gibt  der  Nachtrag 
B  Art.  Khipiivoq  Aufeehlass.  —  üebrigens  steckt  die  Wurzelf. 
ir^niy  hvfi-m  {(pgt/Li'daao/uaOy  sich  heftig  bewegen,  auch  in  lat. 
nica,  Ameise  (beweglich),  formido,  Schrecken  (heftige  Bewegnng), 
»^j;$,  fJtvQfjiöq,  fJi/6i}inoq  (oben  p.'  1£K)),  dann  in  den  Namen  Mvg^ 
CUV,  JHäg/Lic^  (Freier  der  Hippodameia) ;  MiQfiBQoq  kanrr  auch 
der  einfacheren  Wurzel  /uap  {Foq  :  hFoQ  :  hFaX  in  näXXWj 
fig  bewegen,  bei  Benfey  11^  293,  =>  F6k  in  MXoq)  in  /ua/(»fti, 
jfptalQM  (vgl*  yibrare,  micare)  gehören. 

'  397.  WAAa,  ijy  Pferd  des  Oenomaos^  ist  ein  interessantes 
irt,  insofern  es  die  Orandbedentnng  des  Wortes  a-nvXXa  :  ^jjvkXa^ 
pul-ex,  Floh,  nämlich  „sich  schnell  bewegend,  Springend,  hfl- 
sd^  enthält.  WvXXa  gehört  SHsammen  mit  JTvAAcepo^,  Ross  des 
itor  (oben  p.  99),  weil  n  :  x  aus  hv,  wie  (Trxal^',  a-xiQrdto 
»en  a-'jtv^&'l^üf',  *  nogvoxf/  neben  ndqvmp  (Hen-sohrecke)  klär 
Bhen;'vgl.  oben  p.  64.  193.  Hleher  gehört  auch  patgof^Tt^ 
nDW,  Qinl^w  (Hesych.),  n  ra/vvm  ^Suidas),  welches  Wort  (gei- 
Inüch  intrans.)  voti  Jeder  leichten  Bewegun^jr  gebraucht  wird  und 
»m,  flattern  bedeutet;  vgl.  naXXoi  aus  hvar  :  hval  beißerif.  11^ 
},  oben  p.  190.  Zu  ^o/qo)  =  nraWiw  gehört  rpag,  o,  jon.  xf/'jJQ^ 
Staar,  die  Sprehe;  vgl.  ghri,  spargere,  bei  Benf.  II,  195  aus 
'I,  dhvfi,  dhvar  =  hvar-p  (unser  wer-fen)  II,  309  sqq^  =  pri 
P^^^y  s-parg-o,  pfish  II,  81,  wo  unsere  Wörter  Spreu,  spr«in- 
[  SS.  spritzen,  sprenkeln  u.  s.  w.  anzusetzen.  In  Betreff  des  An- 
ts  verhält  sich  S-prehe  zu  S-taar  wie  S-preu  zu  s-treuen  (sa 
hvri  :  dhvfi).  [Vergl.  noch  böhm.  strfkati,  spritzen,  strakatiti, 
Bnkeln,  scheckig  machen,  strakaty',  bnnt,  scheckig  bei  Jordati, 
im.  W.  p.  255.  253.  Grundbegriff  der  Wurzel  8tr(k)  ist  stos- 
(vgl.  strkati,  stossen,  ib.  p.  255,  oben  p.  234)  =  anstosseo, 
stossen,  in  Bewegung  setzen,  schwingen,  werfen ;  stru,  audbrei- 
»  bei  Jordan  p.  256,  bedeutet  eig.  werfen,  hinwerfen;  zu  strop, 
Hshoss,  wie  strela  ib.  p.  254  (oben  p.  240),  verw.  mit  unserm 
ihlen  (und  dies  mit  streuen),  vgl.  stfi-p  in  arUßw  bei  Benf.  I, 
},  wo  der  Begriff  leuchten  aus  dem  Begriff  heftig  bewegen,  hef- 
bewegt SS  schnell  sein  herzuleiten  ist  wie  in  lat.  micare,  vi- 
re,  unserm  flinkem,  flunkern,  flackern ,  blinken  (vgl.  flink),  gr. 
^,  aloXog,  fiOQ^aiQw  u.  aa.  Vgl.  yifvxod-ia  in  den  Nachträgen]. 
tien  tf/ojQü)  S3  Ttväaau)  erscheint  x/zalgo)  =  avgco  (Hesych.) ;  da 
Ha  nach  Benf.  Ü,  296  aus  sa  +  (dh)var  in  lat.  verro,  so  ist 
offenbar,  dass  xpalgof  aus  sa  +  (d)hvar  ==  tpag-Wf  (f-naQ-äaaWf 
mX'datru);  vergl.  oben  p.  218  und  Benf.  II,  14 — 6.  198  sq.,  wo 
i  aus  hvri,  hvar,  dann  rpdXXoi  für  a-ndXXto  =s  a-hFaXXia/leX. 
lo,  mit  %X%(a,  Shtog  (vuhius)  ib.  II,  315.  Ich  erwähne  hier  den 
elnamen  Vvga,  rdj  auch  Vvglrj  vijaogj  der  (vgl.  pwgog)  rauh, 
iben,  zerrissen,  felsicht  zu  bedeuten  scheint;  ist  diese  Deutung 
itigi  sa  gebort  Vvfa  Eusammen  mit  antXo^,  cnri iac,  Felsen,  Klippe, 


! 


—    266    — 


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4. 

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wo  omk  ^m  onoQ  in  0naQuaam^  ss  cr^oJl  in  ag>aXdaaw ;  a-^niA  {jr 
jj^a,  kFiQ  ist  aus  hvar,  hvii « dhvar  in  ^^  (Ria«»  S-^piat)  «k» 
p.  64|  "="  dvar,  dvri  in  dfi  bei  Benf.  n,  225  sqq.^  .wo  d  «niA 
wie  II,  228.  263.  Die  Urwunel  dlivar,  woraus  £i-x(0,  M 
veUoi  volaoB  hersuleiten  sind,  ist  rein  erhalten  in  gr»  d'ik/m,  «k 
ld>  sdion  Formell.  I,  177  sqq.  bemerlUe;  mit  Präfix  ea  coapriit 
enclieiBt  sie  in  o^xXtyyl^  a-T«il/^,  (ajr/Uoi,  {a)r£kßm.^d^4i^ 
lat  (s)tecgeo,  (s)tergo,  (s)trali0|  dann  in  onsem  Wörtern  s-tnidiii 
B-treicheln,  schwed*  s-trylca,  altsdiwed.  s-triuka,  streicheln,  Iw»  & 
sielien,  schmieren  (vgl.  be-streichen),  fiemer  in  s-treifen,  althd..nitlli  c 
be^stroufen,  snpfen,  schweis.  straopfen,  raufen,  strapfen,  iMH 
sieben,  sträpfeln,  streicheln,  ströpfeln,  streifen,  engL  strip,  ahMifi) 
aossiehen,  abschälen.  Auch  im  Deutschen  bat  sich  wie  imU»- 
chlscben  (und  ShiTisctien;  FgL  böhm.  dufmati,  saugen,  dni^Mq'i  ii 
saugend,  neben  dundati  bei  Jordan,  Böhm.  Wörterfo.  p.  38j  vil*  1^ 
den  Artp  Tfiävg)  die  volle  Urwunel  dhvar  ganz  rein  erhaltvi,  ili' 
lieb  im  Wort  Zulp,  Zolp,  das  Saugebeutelcben  für  kleine  KW« 
das  in  manchen  Gegenden  Dolle  genannt  wird;  zulpen  bedeatetm^ 
gen,  vgl  fränk.  sullen,  saugen,  der  suller,  das  Savgebeutelohen,iiiltfM 
sttUen,  saugen.  Dazu /?(d)aiUlctf,  fello,  verw.  mit  vello,  fehn^tir 
jrvAi  wie  flaceus  mit  welk,  frango  mit  Fgijyw/uiy  wo  ß(i)aXtM  \u 
ans  (d)hvaL  lieber  z  aus  db  gibt  Benf.  U,  278  sq.  Aii&dto  I  li 
wo  ausser  Zhrb-el,  Zwerg,  zwerch  auch  Zarge  =s  Einfaesung^  Iv'  U 
(gr.  d-Qtyttog;  vgl  Zirbel  für  Zwirbel,  a-TgoßiH-og,  neben  9fi^  I, 
oben  p.  29)  anzusetzen ;  vergl.  Schweiz,  zwargen,  drehen,  sMii 
zwirbeln,  drehen,  mit  althd.  zerpan,  zerban,  winden,  angels.  taail|S^ 
torQan,  drehen,  althd.  zarga,  Schutz,  Befestigung ,  mittelhd.  Mf9> 
Mauer,  Wall,  isländ.  tiarga,  angels.  targ,  Tartsche  und  dazu  Schvttfk 
s.  vv.  Sarg,  Zarge,  Tartsche.  Wenn  Schwenck  zulpen,  zolleo  tu 
tiuhan,  ziehen,  herleiten  will,  so  ist  er  sicher  imlrrthum;  atterdflp 
ist  ziehen  mit  zulpen,  zullen  (und  zerren,  elg.  reissen,  nach  Schwach 
B,  V.)  verwandt  und  auf  eine  Urwurzel  dhva  +  Guttural  zu  nk* 
ciren,  deren  Grundbedeutung  neigen,  engen,  drücken,  eng  mtfk* 
ist.  Vgl.  unser  zwingen  =  engen  (dhvang'  &=  ang^  bei  BenfejD  n 
17  sqq.),  drängen,  klemmen,  mit  zwicken  =  kneipen,  zupfen:  ^  K 
sich  nun  yan,  xan  zu  yvan^  xvan  verhält  (vgl.  Benf.  U,  32^f^  k 
zu  zaufen,  zupfen,  bair.  zopfen,  zupfen,  zobeln,.  ziehen,  näst  t 
toppen  (vgl.  zufTem  =  schlürfen)  aus  einer  Urwurzel  dhva-pi^  1  ' 
Wort  noppen,  zwicken,  zupfen,  kneipen,  verw.  mit  nippen,  in  kis-  t  i 
nen  Zügen  (oben  ab-)  trinken,  welches  Wort  Schwenck  richtig  ai^  ) 
kneifen,  kneipen,  knippen  für  eng  verwandt  hält :  Urwurzel  ist  (d)hvft'  i 
na-p.  Vgl.  hna,  neigen  =3:  stossen,  bei  Benfey  II,  182  aus  hs-oi  | 
hva-na,  dhva-na  =  dhvan  II,  320.  276  (dhan),  wie  dhfi,  dbH  j 
r=  dha  +  ra  ib.  II,  326;  dazu  vgl.  Forsch.  I,  114.  170.  198— 19S  1 
(oben  p.  216.  225)  und  Schwenck  s.  v.  melken. 

397a.  Wu)(ptg,  77,  Stadt  in  Arkadien,  deren  Akropolis  auf  einer 
festen,  steilen  Höhe  lag;  vgl.  Gurtius,  Peloponn.  I,  385 sqq.;  so<^ 


t 

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—    267    — 

p.  Akropoßs  cler  Zakjwthier,  ein  yBurgfeben^   (Gurtiiü  I,  389) 
brte  dw  N«m9n  Psoplii»;  nach  ^ol|Huam  p.  30^1  g^  ea  aaoh 

Abumaoleii  and  Aobf^a  gteiehbeiiannle  Ortschaften.  Da  WuUplg 
lAer  für  S^Ttüfftg  Btfiht,  90  kann  der  Naaie  ausanmeiigehöien  mit 
!i^o(  .(oben  |i.  160}  yoo  hva-bh  bei  B&a£.  IL,  822  sqq.,  sei  ßa, 
148  dann  der  Begriff  geneigt  <;?  absthüasig,  bägetig,  Hügel,  Beig 
ler  aber  gooieigt  s  eng,  gedraag,  fest,  Festung  oder  endHeh  te 
agriff  neigen,  biegen,  drehen  pp  upagebeo  (rgl.  a^xii^,  w^ilXa^ 
\  Benf.  n,  320  sqq.)  steckt  An  y^axf aqoq^  l^ö^elig,  aerreibbar, 
in,  trocken,  caah,  rissig  n.  s^  w.  ist  schwerlich  au  denken;  yfßuf 
1  ^wfuQig  ist  aus  a-^naq)  und  nuq>  ans  dhva  4?  p  io  unserm  aaur- 
Ki  (aupfea),  worüber  im  vorigen  Art 

397b.  ^iffoi],  71,  kleiner  Fkisa  in  Böotien,  tob  einer  Tochter 
^  A^opos  benannt,  wird  auch  IltgiTi  geschriebeB  bei  Paus.  IX, 
l  (vgi  Jacobif  H.  d.  Myük.  p.  724),  wo  aber  in  der  neueB  Aua^ 
ibe  von  Schobart  die  Schreibung  Herodots  f^Qoti  <  Hevod.  IX^  51) 
prgesteüt  is^.  Vgl.  auch  Boftmann,  jGhrchld.  u.  d.  Gr.  p.  649.  Bar 
ame  gehört  wohl  ohne  Zweifel  au  Senfey  II,  8,  wo  gka  f.  fiFf^ 
H  der  SanskritwuEzel  am,  fliessen,  verbundeD  wird;  wenn  Benfejr 
lan  aber  aaeh  (mit  st  für  s)  unser.  Sibrom,  strömen,  lett  atrauqie,  ^on, 
rauat,  strömen,  stellt,  so  ist  ejr  im  Irrthura:  in  diesen  Wörtern 
aokt  sa  +  dhvf i  :  hvrt  :  ghfi,  spargere,  lucere,  säUare,  fluejre  ü, 
35,  wo  ^dXaaaa,  d'oXsgog^  G-rrakmf  anzusetzen  sind ;  vgL  FersCb. 

173  sq.  Dnser  strömen  gehört  zusamoien  mit  streuen  (sa  + 
lyfi  =  d-hvri-p  in  werfen  bei  Benf.  n,  309  sq.,.  «  bvf i  in  pPi'-g^ 
Ir^sh  ib.  n,  81)^  Spreo,  spritzen,  sprengen,  n^nsiqwj  noQÖamg, 
}ix^,  ägdot  für  hFu^ca;  vgl.  Benf.  I,  324  sqq.,  wo  var,  vfi, 
^i-sh,  var-sh  {^qo-tj)  aus  hvar,  dhvar,  dhvarsh  in  SQ6(T-og  (mil 
iVBdh  wie  n,  228.  263).  In  griech.  ^ta  steckt  em  Thema  F^, 
«^  aus  vfi,  während  die  Sanskritwurzel  sru  aus  s-ju,  s-fi,  s-ar 
:  s-hv-ar  entsprang  oder  auch  aus  svar,  svfi,  svru;  ^u)  veriUlt 
eb  also  zu  ßXvofj  q>Xv(a,  tpUw,  lat  fluo  u.  s.  w«  wie  Qffywfu  zu 
Kngo  u.  aa.  Den  Namen  iiegotj  nun  nehme  ich  für  ^Si-FtqoFij; 
}er  das  anlautende  22-  waltet  derselbe  Zweifel  ob  wie  bei  den 
amen  ^ÜKsaviq  und  ^yijv,  ^Qyvyoq  (Forsch.  I,  208).  Zu  /f v,  yav 

^ii-ytjv  vgl.  noch  yav,  yov  in  yiytava  bei  Ben£  II,  63 ;  zu  yvy 
\  ^Siyvyog  aber  (auaAFayj  hvag)  Schweiz,  guge,  Blashom^  gugel, 
mshahn,  auch  guggel^  von  guggen,  gugen,  schreien,  brüllen  und 
lau  Schwenck  s.  w.  Gukguk  und  Gauch.  Derselbe  Schwenck  er- 
Ühnt  s.  V.  Gaukel  ein  Wort  geigen  3=  hin  und  her  bewegen,  alt- 
>rd.  geiga,  zittern  (vgl.  altu.  kvika,  sich  bewegen,  und  Dietrich,  A.L. 

248.  260),  Schweiz,  gegen,  wanken,  gagem,  sich  schaukeln,  bair. 
gkeln,  beben,  zucken,  welche  Wörter  mit  s-chankeln  (sch-wanken, 
Zwenken,  vergl.  quackeln  =  wackeln)  ebenso  verwandt  sind  wie 
essen  mit  schiessen,  gürten  mit  schürzen,  und  auf  den  Namen  des 
ekatoncheiren  Oyges  (vergh  Kvx-vog,  oben  p.  98)  Licht  werfen; 
ich  in  riyoQ  könnte  eine  Wurzel  hFty  »  Fty  bei  Beut  I,  343 


—    268    — 

sqq.,  ai  hvag,  dhvag  11,270  (wo  a-tpay  in  mpd^Wj  V^iy^og,  Vd 
steiBf  a^ftuy  in  9fvflui  »  yvy  in  i v^i;^)  gesacht  werden.  — üi 
erwähne  hier  noeh  'JQoyfc,  o  ClQoyo^),  Plüsschen  bei  Kamkkl 
Bicilien,  worin' die  Wund  {h)Fap,  van,  tdtaen,  bei  Beof.  I;ttL 
Hl  63.276  steeluin  könnte ;  dodi  vgl.  aoch  s-van  in  acdyt»  o(wi|ifll  l 
247  sq.  257.  —  Gehört  der  FloBsname  Evqwto^  sn  i^i»,  ÜMI  L 
etrSmen  und  steht  für  J^V^muto^,  FctgwTo^  wie  Ev^fuvai,  Sffni  L 
1  Fa^fiivalf  Fa^TO^  (oben  p.  47)?  Ii^ 

398.  "OXi^Vj  o,  gen.  ^A^^yoc,  alter  dorischer  S&iiger,dir«  ^ 
Lykien  stammen  soll,  wird  von  Schwende,  Andeatnngenp.  38(1  ik 
OHens  und  Dos  in  Verbindung  gebracht  und  als  der  HeDe^Üft 
gedeutet  Nach  Schwenck  scheint  Ölen  wirklich  einen  Cnttsi^ 
gestrilt  EU  haboi  wie  Orpheus.  Da  Orpheus  eig.  nur  ein  BM 
des  Dionysos  m  sein  scheint,  so  könnte  man  Ölen  fOr  omI^  jf 
namen  des  Apolion  halten  und  fttr  =  AoilaQ^  der  VerkriM  ^ 
erU&ren.  Vgl  die  Artt  Ampyx,  Rhakios  und  dasn  Benfef  %  % 
wo  oiA-^vj;,  17,  der  Ellenbogen,  sonst  ayuuav  and  ntj/yq  (dm  Ab 
17,  «s  (jiXdvfj,  bei  Hesych.,  „i;  rov  ß^a/Jovog  xa/irrif*'),  verw.  ■ 
mffil-oy,  lUßtX'ijv  u.  s.  w.  ib.  H,  287 ,  von  der  Wurzel  hvar,  M 
»ar,  fi,  krümmen,  drehen.  Die  Städte,  welche  den  Namen'SBsic 
fliliren,  sind  wohl  als  gelcrümmte,  gebogene,  geneigte,  anodvrf  jl 
Berg-neigen  =s  Hügeln  liegende  zu  fassen  (vgl.  ngoFaXrf^P' 
clivis,  Benf.  II,  298  und  Curtius,  Peloponn.  I,  428—9);  ä">*  , 
Sinn  hat  wohl  der  Name  der  auf  einem  Berge  gelegenen  kr^ 
Stadt  ""ßXegog  (vgl.  Hoffinann,  Griechld.  p.  1347).  Dai«>^ 
so  könnten  hieher  auch  die  Ortsnamen  'iigto^  und  "SiQwno^i^* 
geneigt  aussehend?  vgl.  Hoffmann  I.e.  p.  603)  gehören;  vg^'*'  I 
w^rjg  bei  Benfey  II,  287  mit  ngo-aX-^q  II,  298. 

399.  IßXloQogj  ijj  eine  kleine  Insel  bei  Faros,  vonsttgliA  **" 
würdig  durch   ihre  Grotte,    ein  Labyrinth   von  Sälen  und  6^4*' 
Vgl.  Hoffmann  1.  c.  p.  1433.     Wie  i5X'^  ^  «^^(a)?,  gok»""*' 
XioQog  =  AvXiaqog  sein;  vgl.  avXfov,  Hürde,  Grotte,  ^^^\^ 
ringend,   umgebend,  «  Hof),   avXog   (Röhre,  eig.  gedreM; '^^ 
avX-^v  (=  lat  vaHis)  bei  Benfey  U,  301 ,   von  der  Wui«*  ^ 
vfi=3  hvar,  hvfi  in  ytoX^iog,  (paßX-tog  (y,  (p  aus  hv  wie  oft;  'P' 
oben  p.  23).     Indem  ich  auf  EavXwvla  =  AvXußvta   (wo  ^"   ' 
unserm  hohl,  aber  nicht  =  xoTXog  f.  xoFiXog  von  xv  in  ^^,f 
inyvaXov  =  ;^  in  /jiä ;  vgl.  lat  cavus),  dann  auf  lat.  ca»»; 
Benfey  H,  301,   also' eig.  Hohlweg?    doch  vgl.  H,  319)  ver|* 
frage  ich,  ob  mit  ^ßXiuQog  zu  vergleichen  sei  der  Name  der  ^^ 
sehen  Stadt  KaXXioQog.     Vgl.  Hoffmann  1.  c.  p.  485  und  W^ 
284,  wo  unser  hol-d,  Hal-de  =  Neige  u.  s.  w. 

399a.  "SiQsldviOj  ij,  Gemahlin  des  Boreas,  ist  ein  höchst  sd^^ 
rigor  Name,  den  ich  bereits  Forsch.  I,  195  berührte.  Jetzt  >^ 
ich  ihn  zu  Benf.  H,  129  sqq.,  wo  yQ,  x(),  /q^  tönen.  Dortö^ 
^d-og^  aqaäog^  agaßog  {QoT^ogj  Qotßäog)  angesetzt ;  eben  dahin  ^ 
hören  vielleicht  der  Name!^^^^voa  und  der  epirotisclie  Fiussntf' 


—    269    — 

i^og  {Pape,  Lex.  d.  EigeBoamen,  p.  47)^  sic^  ab«  die  voii 
iy  unrichtig  behanddten  Wörter  cJ^o),  (ogvy^f  ^Qvytij  o^vydpta 
pvcD  (Hesych.)}  femer  ogvf^'-ayiog ,  oqvvd:^i(a  =s  y^XXi^ia 
^ch,'),  Vergl.  das  Wort  xo^yriq,  dor,  ä  x^^g  (Hesych.)  mit 
f  xjJQv'i  bei  ßenfey  II,  131 — 2,  verw.  mit  /j^^'oi  u.  s.  w.; 
en  /,  y^  weist  auf  die  Anlautgnippe  hv,  wie  demi  yg,  ttg,  x9 
:^b  aus'hva  (in  hvi,  hv6  11,  60),  dliva  (U,  275)  +  r  entetan- 
ixd.  So  leite  ich  nun  den  Namen  ÜQ^id^-vta  von  einer  Wiir* 
ci  hvar-db,   hvfi-dfa   (vgl.  lat  rideo,  lacben,  eig.  tönen  ^  för 

0,  mit  ^0^0^  für  hF^öd^og);  daraus  entstand  hFoQt&j  oQid-^ 
(oQHd^y  formell  ganz  »  o(w^  in  i^v&iwi,  grunzen  d.  h.  brum« 

murren,  mit  gedehntem  Vocal  (a)  wie  in  Hij^ti  xa(»t;§  neben 
^q  (o  SS  a).  Oreitbyia  wäre  so  als  die  Rauschende^  Brausende 
bnet  —  ein  passender  Name  für  die  Gemahlin  des  Boreas; 
^t  doch  auch  unser  Wort  Nord  (verw.  mit  knarren,  knurren, 
K-en>  schnurren  X  schnarchen)  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
«nd,  brausend,  brummend.  Vgl.  Schwenck  s.  yJ  Nord.     Dies 

uns  veranlassen,  den  Namen  Boreas  (oben  p.  20  sq.)  sa 
[I,  112  zu 'Stellen,-  wo  bhar,  bhri  (aus  hvar,  hvri  »  hfi  II, 
1.,  wie  holländ.  grommen  neben  unserm  brummen  klar  macht) 
'—^CM,  ßQovT?}  (wo  ßgov  tai  hFgovj  hF^fv,  hFqav  in  granjaUi 

135;  verg^.  Schwenck  s.  v.  grunzen),  BtSq-fjmg^  Böigst fio^ 
^äy  vgl.  Jacobl  p.  189),  ßo^-ßo^^o),  koltem,  knurren  (vgL 
wjyfj  &=  ßoQßoQvyTj,  ßoQßoqvyfioQj  wo  MQ  =  hFoQ  =  j^ep), 
^og,  0,  Fluss  in  Makedonien,  ss  murmurans,  murmelnd,  ßd^ 
^eQ-iuiy^y  ßdg-ß'iTov  (vgl.  belfern  neben  bellen,  geifern  neben 
«  So  könnte  Boreas  als  der  knurrende,  brummende,  brau- 
J^ord  bezeichnet  sein.  Für  diese  Etymologie  Hesse  sich  an- 
,  dass  auch  ein  Hund  des  Aktäon  so  hiess  (Jacob!  p.  189)| 
dieser  Name  nur  g^örig  verbürgt  wäre ;  derselbe  heisst  näm- 
ach  Borax  (ibid.).  Der  Vater  der  Oreitbyia,  Erechtheus,  scheint 
»eidon  ^Eos/d-ivg  (Jacob!  p.  764  312),  welcher  Name  mii 
Vo  «=  qo/d^iot),  brausen,  ^'Aga/dx^g  (Fluss  in  Epirus,  vergl. 
«j,  krachen,  mit  ßQa/eTvy  kraciien,  dröhnen,  brüllen,  ßgvyd" 
iTveiterbin  xQixw)  zusammengeh^^ren  und  von  dem  des  Erecb- 
Blricbthonios  begrifilich  zu  trennen  sein  könnte.     Doch  wage 

nicht,  über  diesen  schwierigen  Punkt  eine  Entscheidung 
^^n.  Vgl.  auch  den  Nachtr.  zum  Art.  l^Qtd^ovtra, 
'Q9b.  ^ÜQianfy  o,  auch  'Oag/iov,  ^Ooqiwv,  Sohn  des  Hyrieus 
er  Elonia,  nach  Andern  des  Poseidon  und  der  Euryale,  ist 
^me,  den  ich  bereits  früher  (Forsch.  1, 14 — 5)  richtig  gefasst 
weshalb  ich  hie«  die  dort  gegebene  Etymologie  nur  weiter 
)den  will.  Die  Wurzel  Foq,  wovon  die  Namen  ^A^fjg  und 
^v  stammen,  ist  =  (dhv)ar  bei  Benfey  II,  305,  wo  Kvß-fQvdw, 
leigen  (ib.  II,  320)  =  drücken,  drängen,  treiben,  in  Bewegung 

1,  stossen  (vgl.  igv  =  ilv  in  iXavrw  von  dhvri,  dhvar  ib.  II, 
Die  volle  Urwurzel  dhvar,  d-Fag  ist  erhalten  in  unsem  Wör- 


—     870     — 

teni  8-teuem  (vgl.  oben  p.  238),  s-tören,  S-turm^  ferner  in  gri 
^i/^  Jagd>  r(M/f«i,  ^^--^o/iai,  laufen  (ib. II,  279  sq.)»  Ovp-rvfit,  Bp 
gen,  %^ov(ioq  (s-tär-miMh,  un^eatüip;  &9JQj  fera,  bedeutet  stürm 
sx  wild,  wildes  Thier ;  sicher  ist  d-9Joa  nicht  von  &^q  hennleit 
worüber  oben  p.  64.  263 — 4.  Mit  unserm  W.  stören  hat  ba 
Duderlein  gr,  xuQ^aiaafa  combinirt;  vgl.  TaQoS^tnno^,  Pferde  sct 
chendi  welches  Wort  als  Beiname  des  Poseidon  Hipplos  (Jas 
Handw.  d.  Myth.  p.  837)  durch:  Rosse  in  Bewegung  setzend,  b 
bend,  jagend,  tummelnd  übersetzt  werden  Icann.  Die  Urwnrzel  dbi 
woher  ^^i^qg  und  "SioQiwvj  steckt  vollständig  erhalten  in  deaJ 
men  tifjf^ti,  17,  Amme  des  Ares,  GrjgiTog,  &9jQdvaq,  o,  Betai 
des  Ares  in  Lakedämon  (oben  p.  233-4),  vieUeicht  aacb  far  fljP 
q^vfl  Ifow  =>  hvan,  f^av  in  fialvfo  ?),  O^QO-yUij  (vgl.  Nioßfj  ■  'l 
NAchträgen).  Verstümmelt  erscheint  die  Wurzel  (d>hvar  in  2fi^. 
für  S^^poQJog  (oben  p.  218-^9),  eig.  s-teuemd,  s-törend,  iniM 
bewegend  <=s  lenkend,  Wagenlenker ;  vgL  lat.  pellere  (pel  am  ki^ 
woraus  auch  unser  fahren)  bei  Benfey  11,  293;  dann  im  !km 
Kiklog^  KikXit^,  6,  Wagenlenker  des  Pelops  (wie  Supm^)}  >■ 
KiXXio  (^hFtX'kta  =  pd-lo,  cel-er,  cel-lo,  per-ceMo),  A0*V^ 
treiben;  ferner  (var)  in  den  Namen  'YQi*vq  und  MvqntXo^lf'^ 
rdogy  Wagenlenker  des  Oenomaos.  Vgl.  auch  tpfQ,  (ptk,  obeD^JS  ^ 
Da  ßdkXw  nachBenfey  n,  291  mit  pcllo  und  unserm  we^feB(*'  '< 
wandt  ist,  so  schtiesst  sich  hier  der  Name  NavßoXo;^^  | 
pellens,  vJja  iXavvatr,  Schiif-treiber  =s  ntvß-iqvoq^  xvß-s^ijtfff  ^ 
naß  z=  S^ehiff)  an.  Zu  xvß^ftßvdw  vergL  noch  e^-o?,  W,  W  .' 
Schoss,  Spross;  au  Kavddwv  (oben  p.  80}  vgl.  p.  263. 190.  j^ 

400.  ^firo^,o,  Sohn  des  Poseidon,  Bruder  desEphiBta''  '' 
der  Aloiden,  stammt  von  der  Wurzel  vat :  vut  (ovr-eÄ»)  ^  *J  | 
I,  49,  =  Sanskrit  vut',  verwunden,  tödten,  eig.  stossen;  igl-**  '^ 
I,  253  sqq.  (stossen),  van  I,  335  (tödten),  aus  dhva-db,  »•*  l' 
(=dha-n,  ha-n  II,  276,  =*  h-nu  f.  ha-nu,  hva-nu  II,  iSftJ  j? 
dhu,  dv-w  II,  271  sqq.  'flro^  bedeutet  vielleicht  stosflendö*"  |- 
(&o6g,  ib.  n,  274).  Verwandt  sind  xalr-aXic,  lat  qo^^^  '| 
cutio,  worin  x,  c  aus  h v,  dhv ;  vgl,  Schwenck  D.  W.  s.  ^'  J**  ■ ' 
sehen  (zwetschen)  und  s.  v.  ködern  (aus  hvat,  vgl.  xanlXog,  W.^  . 
Benf.  II,  63).  Sicher  verwandt  ist  auch  (o&'iw  «  vÄdh  (odff**  ' 
vgl.  naQd-dyoQj  nogTig,  wo  ^  :  t  aus  th)  bei  Benfey  I,  2oJ* 
e=  vÄ  (I,  262  sqq.,  eig.  stossen  =  ausstossen,  blasen)  +*l'. 
vÄ  aus  dhvÄ  =  dhmä  II,  274.  —  Welcker  (im  Anh.  zu  SdnjJ* 
Andeutungen  p.  313)  erklärt  ^ihog  von  üi&iw  für  ==  Drücker  uB^  ]  ^ 
trachtet  ihn  und  seinen  Bruder  Ephialtes  als  Bilder  zweier  >B|^ 
steine,  die  auf  einander  drücken.  Mir  scheint  Erschütternsg)  "^ 
tige  Bewegung  der  Sinn  beider  Namen,  sowohl  von  '£710^^1^  * 
von  ^Qrog  zu  sein. 


—    271     — 


Machträ|^e# 

..  ''Aßvioqjij^  Stadt  in  Tfoas  am  Hellespönt,  auf  einer  gleich- 
en Landspitze  gelegen;  vgl  Hoffinann,  Ghrchld.  u.  die  dr.  p. 
Benfej  II ,  67  stellt  diesen  Namen  zusammen   mit  dßvSov 
h!  (Hesych.),  ßv&og,  ßddvqj  ßadvg,  eine  Etymologie,  die  auf 
ipitKe  Landzunge  wenig  passt.     Besser  denict  man   wohl  an 
{^M,  antvdw  bei  Benfey  I,  559,  von  sa  +  hyad  («hv^dh, 
,   vädh  in  (ü&d(o,  vgl.  unser  s-puten)    n^  dem  Omndbegriif 
B,  wie  lat.  8-tudeo  (dhvad)  neben  tudito,    tundo'klar  macht 
onte  ^A'ßvSog  mit  unserm  Wort  s-pitz  (eig.  Mossend;  stechend) 
ndt  sein  und  die  hervorspringende^  hervörstossende  ^  spÜEe- 
innge  bedeuten.  Vgl.  obenp.  263.  Auch  liesse  sich  an  ka-kud  bei 
[I,  322  (lat  ca-curäen  fSr  ca-cud-men)  denken,  worin  kud  aus 
doch  ist  hier  keine  Sicherheit  zu  erlangen.  —  Die  ankll^ 
1  Namen  ^AfAvdbiv^  ij,  Stadt  in  Päonien,  Afw^v,  17,  Stadt  in 
t,  so  wie  das  Wort  dfn^qog  s  dfmvQog,  dunkel,  kann  man 
^a-d  (gu-d)  bei  Benf.  n,  322 — 3  verbinden,   wo  neben  gr. 
unsere  Ww.  S-ohutz  und  Motze  (m  f.  w)  anzusetzen.     Mit 
verw.  sind  /uut^aXög,  /udviga   (bei  Benf.  H,  44.  323.  vgl. 
^  119),  worin  die  Wurzel  /not  aus  FaS^  hFai,  umgeben  o 
in  lifvota  (Berdi  I,  285  sqq.,  zu  II,  320  sqq.).    Zu  dieser 
l   gehören  möglicher  Weise  noch  die  Namen  MeW//,  ^,  Stadt 
:^  Halbinsel  Pallene,  MvvSog,  o,  Städtchen  der  Dorier  in  Ka- 
Mfdiwv^  0,  Name  mehrerer  Städte  (in  Böotien,  Phokis  und 
afiien),  Midfiaaa^  rd^  Stadt  in  Karlen,  endlich  fisCta^  /u^^fa, 
lieile,  eig.  das  was  man  be-mützt,  be-s-chützt^  bedeckt  (mu- 
bedecken  kommt  bei  Notker  vor).  Anders  über  f^jj^ea  oben 
für  die  dort  vorgebrachte  Etymologie  spräche  kantha  (aiiff 
L}  =  anga  bei  Benf.  n,  322,  indem  neigen  =1  engen,  nähen, 
r^g,  fest  machen  sr  fügen  sein  kaim;  vgl.  (Luarog,  worin  /nsi 
^d-j  eng  =  fest,  dicht,  voll  machen  und  uns^r  fest,  zu^a^y 
l   Benf.  n,  94  sq.,  ans  hvad,  woher  unser  fassen,  wie  ian- 
Lcken  von  hva  H-  Guttural  in  Ttijyw/niy    na/vg,  nvxvog;  die 
^  Wurzel  na  :  nv   aus   hva   erscheint  vielleicht  in  ßo-atcMj 
jig.  füttern,  nähren;  vgl.  oben  p.  163-  178 — 9. 
\4ydftrj,  ?/,  auch  Ayd/^na,  Vorgebirge  und  Hafen  nahe  bei 
Es  lässt  sich  an  das  hesychische  /a/aog  ^  xaf4,7t^Xog,  ya/n-' 
tnken,   verw.  mit  lat  (camur  und)   hamus,  der  gekrümmte 
aken.     Vergl.  ap^xcuV,  eig.  Bug,  dann  Ecke,  Winkel,  ^oht, 
Irg  u.  s.  w.  Da  /afi  aus  hva-m,  so  konnte  daneben  auch  yofi 
tieni  vgl.  yaft  in  yd/LiWj  eig.  neigen  =3  drücken,  eng,  dicht ma- 
packen,  welches  Wort  sammt  altnord.  ama,  ängstigen,   be- 
^n  (bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  231)   zu  Benfey  H,  320 
ehört;  vgl.  ib.  II,  17  sqq.  (eng,  ay/Wy  fS'^>lyy(o  aus  dhvag', 
»  dhva-m  ift  d^a/u-vg,  hvam  in  fi/nw,  =  dhvan  in  cr-r^yoVy 


—    272     — 

rr-r^'oi).  Natürlicli  ist  diese  Deutung  des  Namens  L^/a^uj;  sehr  tf* 
sicher  und  sie  wird  noch  unsicherer  durch  die  Nebenform  ^/"^i^l  /i^ 
(Llydfi^uia).  -  Ich  erwähne  noch  ya(y)ya/*jy,  J^etz  (von  yaft)f  ^f^  H • 
ruber  ich  Uenf.  II,  290  nicht  beistinmien  kann.  •  ^  . j 

3.  \'lyuvlnnrf^  /f.     Vgl.  oben  p.  3  und  dazu  ächwenclTi  M  1  ^;j,;, 
deutungen  p.   187,  wo  über  Wasser  und  Pferd  (aqua,  eqou8J^r^\! 
Forsch.  I,   132  sqq.,    wo   über  7r^//f  und   Ilijyaaog,  woriik  v^f  u. 
hvag.',  diivag'  bei  Benf.  II,  27;'),  verw.  mit  dhvak  in  &daa^ixv^  ^  \  \^ 
aUvgg  otvg  (vgl.  &ok6g  :  okog).     Ist  nun  "mmj  =3  agaa^,^  .^^    ^ 
\4yuvinnf]  (vgl.  dyuvdg  mit  yuvog^  ydwf/a^  yavdai)  durc^ZI?^  v^^ 
Wasser^  tibersetzt  werden.     Sonst  Hesse  sich  ^Aya-vinisrnt^^,    \ 
Benf.-Ü,  Ö3  stellen,  wo  vd(a,  k^/cu,  vinru)  u.  s.  w^  wiSBÖ^^^''^ 
schnell   bedeuten   könnte.     Vgl.  7/K7  =  oxiy,    a/xj/V  =>  o^'^vA 
nixvq  und  ^ooq^  api(z>  schneM),  dann  die  Namen  ^xa-xa.  .^pt^^  \f^ 
fiokhtay  bewegen,  sich  bewegen  =  gehen  bei  Benf.  U,            ^^IV^ift- 
d^fiog,  'Exii-^fjftog  (ob  '-itifjiog  zu  gam  aus  hvam,  dhyrw"    <m  iip/|^^ 
II,  öbj  Vgl-  &ttiS/uag  w.  u.),  Exu-ßt]  (zu  /9a  in  ßatno)  ^CD,  ^^ 
^//i-voäj  (zumcii,  fliessen,  vio/um,  gehen,  eig.  sich  be  ^^^ieo'!^ 
und  viofiai   gehören  zusammen;    vergL  'lnn6'Voog)j^  '^^^^^^(^ 
'-hfog    vgl.  i^tar^,  igoidü)^  Qwo/mi  neben  ^£(o),  ^/Jätt}qe:^fß  ^^ 
goq  (ob  -tcfcri^  von  dhvftr  oben  p.  64,  wo  ^oSgog,  siclv  ^in^ 
springend);  da  E/tg,  Viper,  eig.  s-techend  (stechen  =  stosseojii.  ^,^' 
deutet,  wie  tjcTrog,  Igel,  elg.  Stachelich,  spitzig  klar  macht,  solJMr    ^'.'' 
man  auch  den  N.  des  thebanischen  *ii)r/W  durch  C(ixi;g  erkläiei.rf(     ^4' 
unaer  be-wegen  verw.  mit  sch-wingen,  dh-vang'  bei  Beul  ll^ilfö     '-t  1 
(eig*  stossen,  anstossen,  erschüttern,  bewegen).     Das  WoA^aiv    ^^-^ 
schnell  (=  cJxa)  könnte   auch  in  den  Namen  *Ay-7Jvü}Q  {-iff^^    ^ 
hvan  in  ßaivcj  bei  Benf.  II,  58),  l^ya^/LiijuvcDv  (von  juavy  bm||B^ 
vgL  Mi(JLviüv  w.  u.),  *Aya-nrivojQ  (vgl.  /^o,  /^a/i^co  mit  o^nmn  m   \ 
hva  bei   Benf.  II,  58)    stecken;    ebenso  in  *Ayav^   (für  ^AyM^,  \ 
'Aya-ßrj  ?)y  Gemahlin  des  Echion  u.  s.  w.   Uebrigens  würde  dieHi 
Wort  *  d/a  zusammengehören   mit  äyia ,  treiben ,   bewegen ,  nria 
ag'  =  dhvag   (bei  Benf.  II,  275.  I,  343  sqq ,  eig.  stossen).  &• 
türlich  Mnd  diese  Etjrmologieen  blosse  Möglichkeiten,  die  nodinSto 
begründet  werden  müssen.     Da  bei  Benfey  I,  343  sqq.  ig'  sag 
(uTS,  =  agä)  erscheint,    so   könnte  man  auch  ein  .Wort  *aI;Y';  = 
(jüxvg  {^oog)  statuiren;  vergl.  alysg,  Wogen  (von  be-wegea,  ntf^ 
Scbwenck  s.  v.,    zu  vgl.  mit  Benf.  I,  344).     Dazu  möchten  ai}t- 
ntog  (schnell  gebend),  Alyv-nvog  (nsv^-o/uat ,  fliegen^   eig.  sich  he- j 
wegen,  vgl.  ndxoq),  AiytaXsvg,  AiytdXfjj  Aiyidk^ia  gehören;  alp*" 
aXog^  das  UfcrIand,   könnte  als  spitz-gebendes  ^   hervorspringend 
bezeidtmet  Jsein.    Vg]^  d^vakag^  worin  FaX  ==  unserm  wal-len,  U^ 
amb-ul-o   bei  Benf.  II,  287.     AlyiuXfiaj  die  Gemahlin   des  LnA' 
Stürmers Diomedos,  wäre  passend  als  schnelle  {wxvdXrj)  bezeicbse!' 

4.  I^y/Jofjgy  0,  Vater  des  Aeneas^  könnte  für  ^Ay/izTjg  stebfl» 
und  von  einem  Worte  dy/j ,  schnell  (vgl.  den  vor,  Art.)  und  te 
W.  f,  gehen  (sich  bewegen)    stammen.     Der  Begriff  schnell  bewef( 


—    273    — 

fet  auf.  den  Urenkel  des*  Tro^.  (oben  p.  239).,  den  Enkel  des 
Barsikoa  (vgl.  w.  u,),  den  Sohn,  des  Kap}a9  (vgl.  kap  bei  Benf. 
322j  aus  hvap  =  vap  I,  340  sqq.,  wo  unser  schweben,  schwei- 
dazu  oben  p.  243—4.  252).  Der«  in  diesen  Namen  liegende 
iff'  der  heftigen  Bewegung  steckt  vielleicht  auch  im  Namen 
'icce;  vgl.  aa/i/w,  wedeln,  eig.  bewegen,  oben  p.  22^  wo  s-van 

—h  (h)van  oben  p.  247 — 8,  aber  auch  Olvfvg  (.ol/uUf  ol/uüco) 

"v\'orin  i  oder  vi  (hvi),  .bewegen,  sich  bewegen  (=  xi  bei  Benf. 
,  =  bhi  II,  104,  verw.^nut  hva-g  :  bhu-g  in  q)svyai  ib.  II, 
t>  ^n  p.  ISO.  98,  und  mit  hva-bh  :  bha-bh  in  (psß-o/uMi]  die 

«1  dhvi  :  dvi    erscheint    in  ^iw,  ^ifj/uif  sv-äifj/Ln,  verw.  mit 

&tWf  &o6g,  böhm*  s^twa  oben  p.  234).  Wie  steht  es  mit 

,  ij,  Berg  in  Arkadien,   ^Ay^fotatf  at,  Gegend  um  diesen 

"Vgl.  dazu  Curtius,  Peloponn,  I,  219—231.  Sollte  hier  der 
>  ijfXvog  zu  Grunde  liegende  Begriff  s-techend  =£  spitz  (» 
'stechend,  hervorragend)  zur  Erklärung  heranzuziehen  sein? 
^^me  Katpvai  (vgl.  Curtius  1.  c.)    könnte  zu  den  oben  p.  1. 

f)  sqq.  verzeichneten  Wörtern  gehören;  wozu  man  böhm. 
"g  i/^ß~^^  =  xa/Lin-vXog),  hebky',  biegsam,  shyb,  Bug, 
^«1,  Neigung,  bei  Jordan,  B.  W.  p.  44.  235  hinzufüge;  vgl. 
»      Thal,  ib.-p.  29.  -^  Der  Name  ^Ay/^ta^oc^  o',  Hügel  bei  Athen, 

von  dva,-+-  ^eä  stammen  und  auf-schiessend  bedeuten;  vgl» 
^»  s-cheiasen  mit  s-chiessen  (da^u  Scbwencks>v.  scheissen  und 
^.  p.  190),  böhm.  hoditi,  werfen,  bei  Jordan,  p.  47  (dazu  kri  in 
^ujQ  bei  Benf.  II,  171).  Auch  'Ayy^iatjg  könnte  auf-schsesseud, 
^-springend  bedeuten,  wie  Assarakos;  vgl,  j(d)hvis  (oben  p.  160) 
(d)hvas,  dhvans,  woher  Benf.  11,  275  unser  Wort  tanzen  leitet. 
,  5.  ^Ad-i^vrjy  r^.  Zu  diesem  oben  p.  4  sq.  sicher  richtig  behan- 
)too  Namen  vgl.  noch.  Schwenck  s.  v.  Wetter,  wo  angels.  veder, 
iL  weather,  schwed.  wüder,  isi.  vethar,-  altnbrd.  vedr,  althd.  we- 
is^' mittelfid.  weter,  alts.  iredar,  Zustand  der  Atmosphäre,  Luft, 
Brm,  litth.  wctra,  slav.  vietar,  vitr  von  viti^  wehen..  Mit  Wetter 
jjormeller  Hinsicht  zu  vergleichen  ist  Ettei,  woi-iber  man  Schwenck 
jf«  nachaehe ,  wo  lat.  aedes  hinzuzufügen  ist.  —  In  Betreff  des 
lon  Porsch.  I,  4  berührten  Verhältnisses  zwischen  -'  dem  Namen 
r  Göttin  Atliena  und  der  Stadt  Athen  vgl.  noch  Lauer,  System 
r  griech.  .Myth.  p.  117.  312:  ,iWenn  der  Name  der  Gottheit 
t  dem  des  Locals  übereinstimmt,  so  ist  das  Local  immer  nach 
r  Gottheit  benannt,^  Mit.  Lauer  stimmt  überein  Movers,  Phoen. 
€44  (vergl.  auch  Grimm,  Gesch.  d.  D.  Spr.  p.  784),  während 
psius,  lieber  den  ersten  aegypt.  Götierkreis  (in  den  Abbdll.  der 
rL  Akad.  1851)  p.  175,  anderer  Ansicht  ist.  —  Der  Name  !^ri^fe 
rde  oben  p,  14  sicher  mit  Recht  von  ""A&jjyfj  getrennt  und  mit 
jy^  combinirt ;  zu  d&iJQ  vgl  noch  altnord.  oddr,  Spitise^  Schwert 
ietrich,  Altnord.  Leseb.  p.  267,  wo  auch  ödr,  jäh,  jach,  heftig, 
ithig  SU  beachten;  vergl.  oeda,  wüdien,  fort-stürzen,  oedi,  eig. 
gung,  Bewegung,  daher  '}  Zorn  d.  h.  heftige  Bewegung^  *)  Hand- 

18 


—    J74    ~ 

lang,  ib.,  mit  gr.  aSxtdw,  eig.  stossen,  in  Bewegung  BeUen),  ydds, 
spitzen  (Dietrich  p.  286),    verw.   mit   unserm  wetzen  (wo  ?ad  » 
vadb),  altnord.  etja,  anreizen,  hetzen  (ib.  p.  242, '  vgl;  ^jf^co  u.  aa.), 
sachlich  ganz  =  beita   (ibr.  p.  234),    worin  bhid  es   bhad  :  hvad: 
yad  in  wetzen.  Verg).  Benf.  II,   109.     Da  wetzen  aus  fawetzen  = 
hetzen  (vgl.  Schwende  s.  v.  hetzen) ,  da  ferner  unser  hassen,  lat 
odisse,  altnord.  hata,  hassen,  hatr,  Hass  (Dietrich  p.  252)  aaif  den 
Begriff  heftig   bewegt  sein ,    bewegen ,  *  stossen    zurückgehen  kaon, 
stossen  aber  auch  =:  aasstossen,  blasen,    tönen  ist,    so  mögen  gr. 
avdfj,  dd/Lifj,  (i^Wj    odvaao^iui    (weiterhin  oJSog,  olddo}  u.  s.  w.,  wo 
Fi^  =s  Fad)  zusammengehören.    Sollte  nun  auch  der  Name  Xkvö- 
Gkvq  auf  die  Grundbedeutung  von-  odvooo/Liat  zurückgehen  udti^- 
tig   bewegt,    unruhig   bedeuten  'wie  2iav(poQ  (oben  p.  205)?  & 
^  oövaaojLiat  vgl.  hebr.  anaph,   *)  schnauben,  ^)  zürnen^  gr. /(iw 

bei  Benf  II,  274  (wo  ;ra;iF*-aus  hu,  dhu^  stossen,  bewegen)  vxA 
Schwenck  s  v.  ha8$en.  —  Auch  im  Namen  '^AO-fjvfi  ^"^^  ''^ 
vielleicht  am  richtigsten  den  Begriff  der  heftigen  Bewegung;  vgl 
wehen  mit  be-wegen,  wedein,  wandeln,  »wandern,  waten  (lat.  vad- 
ere,  worin  vad  aus  vadh,  hvH-dh  ==  ßwd'  bei  Benfey  11,  58  8^ 
kann ;  zu  hva-  aus  dhva  bei  Benf.  11',  58.  274  gehören  aoch  o- 
ftuwyj  novg,  nrjduwj  nidvur^  (T-äirJw.,  unser  s-puten ,  wo  sa + 
hvadh  h=,  vadh  in  \Vuth,  wüthen).  In  Ald^viu,  wie  Athene  bei  deo 
Biegarern  hiess,  kann  die  OrundSedeutung  der  Wurzel  l&  m  ai^ 
(vgl  aidvoöw)  stecken;  vgl.  aloXoq^  micare,  vibrare,  >e(>yo5  (W[ 
schnell,  eig.  bewegUch);  dasselbe  gilt  von  den  Namen  Ald^^J^' 
&Qvaa  u.  aa.    Vgl.  oben  p.  203. 

6.  AiyixoQHgf  oi,  eine  der  vier  alten  Phylen  Attika's,  m4 
Herodot  von  AlytxoQtjgj  einem  Sohne  des  Jon,  benannt,  nach  An- 
dern aber  =  Ziegensättiger  (xoQtvw/Lii),  Bedeutet  der  Name  wli^' 
lieh  Ziegenbirt,  wie  man  gewöhnlich  annimmt,  so  hsa^  mao  die 
'  Wurzel  yoQ  in  xoqoc,  schwarz,  lat.  corium,  gr.j^o^ioi^  näit  dem  Be- 
griff umgeben,  umhüllen,  schützen,  wahren  (og-dio ,  wo  of)  ==  f^ 
wm  hFoQ  =  xoQ)  heranziehen ;  zu  derselben  Wurzel  gehört  xsaR 
Wort  Hir-t  (Beof.  II,  282)  verw.  mit  S-chirm,  S-chür^e  (umgefcn 
CS  umbinden),  Heliu,  Held^  hehlen,  hüllen,  lat.  celare,  oc-culere  on^ 
endlich  colere,  welches  Wort  Benfey  II,  287  begrifflich  falsch  g^ 
^fasst  hat:  colere  ist  wie  servare,  wahren  ib.  II,  297  -zu  erkiäKD- 
Vgl.  noch  mX^oq^  xavAeog,  Scheide,  eig.  umgebend,  deckend,  dö^ 
xiX-aiyög,  xotXi'w,  ywXiog  ((pcüXiog),  yvXiog  ib,  II,  292  und  oben  p-  A 
23.  Wenn  ßov-xoXog  eig.  Stier-treiber  bedeutet,  wie  Benf.  II,  281 1  | 
annimmt,  so  gehört  xoX  (vgl.  xoXtd^ovrsgj  (a&ovvvsg  Hesycb )  o»"  |  e 
sammen  mit  xiXXw  und  dies  mit  lat.  pello  ib.  II,  293,  eig:  mi^  \ 
(==  biegen,  krümmen,  drehen  in  neXco)  =  drangen,  drücken,  frei-  > 
-ben  (torquere,  tbrc-ular)  oder  einfach  =  stossen,  cJ&uvy  nachBerf  j 
II,  182.  —  Ich  erwähne  hier  noch  AHywartgy  Ort  in  Lokrls,  woU  [ 
von  uty  und  w&iot,  treiben,  also  Ziegen-trift;^  vgL  Bovvofiog,  Bo^'  \ 
vo/tiSKAj  jy,  alter  Name  der  Stadt  Pellft  in  Makedonien.  In  den  Orts- 


1 


—    276    — 

» 

men  jAyoa^evuy  xd^  Bergstadt  in  MegariB  (Hoflbiann,  Grchld.  u. 
Gr.  p.  744  sq.)  miA  Al/yoad^ivsia,  17,  Ort  10  Phokis,  könnte  .man 
a  Sanskritwort  stiiäna^  Platz  (im  Zend  (täna,  locus,  situs,  daher 
.o-^täna>  stabulum,  Kah-fl|all)  suchen;  vgl.  Benf.  ~I,  628.  638 
'O  sthä  in  a^a,  gewöhnlich  ara,  ZraTfj'/ui)  und  Brockhaus, 
oss.  z.  V.  S.  p.  356.  399.  Ich  erwäfine  noch  ^AQt^aduvagy  0', 
ime  eines  myth.  Hirten,  worin  uq  t=B  Sq,  wahren  bei  Benfey  II, 
^4  sqq.  sein  kann. 

7.  Aiä^xf/6g,  97,  Stadt  auf  Euböa  mit  warmen  Bädern.  Indem 
d  FaXrjxjjoi^,  rj,  Stadt  am  toronaischen  Meerbusen,  zum  Vergleich 
trahziehe,  erlaube  ich  mir  die  Frage,  ob  -//V^o^  für  ein  unserm 
aft  entsprechendes  Sui&c  zu*  halten  sei?  Dasselbe  SufQx  liegt 
)hl  \n  Ktik'Tixfj  von  mjdX  bei  Benf..  II,  311.  287. ,  Vgl.  zu  -haft 
iser  haften,  heften^  aTirco,  iptr^aaa&ai  (fest  machen  =3  flicken)  und 
en  p.  43.  löO.  Der  :Name  j£iijtpog  könnte  heiss-haft  bedeuten 
A  sich  auf  die  warmen  Bäder  beziehen.  Vgl.  ald-  bei  Benfey  I, 
>9,  wo.  unser  Eiter-nessel,  eitel  anzusetzen  sind;  Eiter-",  eitel  sind 
rw.  mit  heiter,  heiss,  EUtze,  ib.  II,  16^  sq.  Uebrigens  lässt  «ich 
Id'TjXiJoq  ohne  Umstände  für  Aidh-rjrpo^  nehmen. 

8.  AloXoq^  6.  Vgl.  oben  p.  7.  Der  Name  des  Heros  Epony- 
os  des  äolischen  Stammes  scheint  mir.  jetzt  entschieden  getrennt 
srden  zu  müssen  vom  Namen  des  Windgottes,  Aeolos,  der  wohl 
sher  von  ärjfii  stammt.  Dann. sind  die  AloXuq  nacl^  dem  Worte 
6X0Q,  beweglich,  gewandt,  schnell  höchst  wahrscheinlich  als  velo- 
8,  als  die  Rührigen,  Rüstigen,  Reisigen  (wie  Aach  Welcker  die 
Tf  10/,  vgl.  Cürtius,  Peloponn.  I,  451)  bezeichnet.  —  Wenn  Wel- 
er  bei  Schwenck  p.  .325  den  Aitjvfjg  für  eine  blosse  Variation 
A  AioXog  und  die  vfjaog  Aialri  für  eine  windige  Insel  erklärt, 
.  ist  zu  bemerken,  daos  die  ip  Ala  (oben  p.  5  sq.)  u.  s,  w.  mög- 
iier  Weise  steckende  Wurzel  u,  av  (uF/j/lu)  nicht  nur  wehen, 
äsen,  sondern  auch  leuchten  bedeutete,  wie  die  Sanskritwörter  av-i, 
•lad,  Sonne,  av-asa,  Sonne  beweisen.  Aehnliclu  haben  wir  von 
ir  Wurzel  ah,  hauchien,  das  Wort  an-^ala,  Feuer ;  an,  hauehen  bti 
mfey  1,418  ist  aus  hvan  :  dhvan  II,  63,275,  wozu  ausser  gdK. 
mns,  oa/mj,  Dunst,  Geruch  (althd.  dunst,  dunist,  Gewitter,  schweit« 
inst,  tust,  Wind,  Erschütterung)  auch  .altnord.  duni,  Feuer  (Dje- 
ich,  Altnord.  Lesebuch,  p.  240)  und  funi,  Feuer  (ib.  p.  247), 
iühasche,  goth.  fon,  funa,  Feuer  gehören.  In  duni  ist  die  Ur- 
urzel  dhvan,  welche  die  Begrifife  hauchen,  tönen,  leuchten  uipfasst 
Ig.  aber  stossen  bedeutet,  vgl.  &hvü}  neben  tönen,  iialvu)  neben 
inere),  vollständig  erhalteuj^  während  in  funi,  fon,.  funa  die  ver- 
Ummelte  Form  (d)hvan  =a  pun  (wie  d-hvar=:pur  iuTn;^,  Feuer, 
ih  ghfi  aus  hvfi,  dhvri,  dhvar,  Benf.  ü,  -Ido)  steckt.  Vgl.  auch 
tnord.  änga,  duften  (Dietrich  p.  231)  mit  Sanskrit  angära,  agni, 
t.  ignis  bei  Bent  II,  216  sq.;  änga  ist  aus  dhva-(n)g  bei  Benf. 
,275  (unser' s-tinken),  woher  aadi  unser  Tag  oben  p.  228- 

8a.  Ahwvy  6.  Zu  .dief^m  oben  p.  16ÖL  259  berührten  Namen 


—    276    — 

Tgl.  noc!)  altnard.  «esa ,  aufreizen ,  nesas ,  sieh  anfeuern ,  beeifen 
(Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  229),  verw.  mit  den  bei  Schwenck  s.  yt. 
Gehre,  Geisel  angeführten  Wörtern,  weiterhin  mit  den  Wörtern, 
welche  Schwende  s.  v.  Geist  (glischen,  gfischen)  anführt.  Mit  altn. 
posa,  aassprühen,  geisa,  geysa,  wüthen  (ib.  p  248 —  9,  eig.  stos- 
sen  CS  ausstossen,  blasen, ,  sprühen,  vgl.  gust,  oben  p*  258,  oder  ib 
Rtossender  «=  heftiger  Bewegung  sein)  gehören  zusammen  ejsa, 
glühende  Asche,  eyskra,  unruhig  sein,  eyr  (aus  eys),  Erz  (ib.  p. 
242),  lat.  aes^  aeris  för  aesis,  unser  Eisen,  woröber  Schwenck,  D. 
W.  s.  V.  nachzusehen. 

9.  ^AKu/itag,  6,  Vorgebirge  von  Kypros,  an  desßen  F.usse  äth 
nach  Hoffmann,  Grchld.  u.  d.  Gr.  p.  1289,  ein  Akama  genamter 
Hafen  befindet..  Diese  Namen  sind  wohl  mit  'Ayä/Lctj  'oben  p.  2?l 
zu  verbinden  und  durch  „sehr  (aus-  oder  ein*)  gebogen,  eekig, 
buchtig  ^  zu  übersetzen. 

10.  Wx(Mx/exc,-o,  Stadt  und  Fluss  in  Sicilien,  ber  den  SSmen 
Agrigentum.  Nach  Duris  (bei  Steph.  Byz.)  war  die  Stadt  nach  4m 
gleichnamigen.  Flusse  benannt.  Der  Flusa  könnte  von-  x^d^w,  t^ 
ystv  als  ein  sehr  lärmender,  rftuscbender  bezeichdei:  sein.  [An  pbfin. 
Ursprung  des  Namens  Akragas  zu  denken  ist  verboten.  Sonst  Hesse 
sich  derselbe  von.  der  Wurzel  karakh  herleiten ,  die  im  SyrisdNo 
und  Chaldäischeh  umwickeln^  einhüllen  bedeutet.  Daher  stamnt 
der  Stadtname  Karkmtsh,  Karkemisch,  Circesium  d.  h.  arz  Masiom 
nach  Bötticher,  von  kark  b=  kerek^  arz,  Burg,  Feste  und  Jfi^i 
eben  daher  stammt,  wie  ich  hier  beiläufig  bemerke^  sehr  ^ 
Bchehilich  auch  der  bisher  so  dunkle  Name  Ka^^tj^cJv  ^  Kardogo 
für  Kargatho ,  Karkatho :  Kag/fjö-wv  nehme  ich  ifür  KoQxad-d^ 
von  einem  Wort^  karkhath,  dem  die  Endung  -a/v  angehängt  wni^' 
Vgl  BaßvX'Wv  mit  Babel.  Die  griech.  Nanien^form  Kag/rfi^ 
halte  ich  demnach  für  die  ursprüngliche,  die  rönnische  für  dieoD- 
gestellte  und  entstellte,  nicht  umgekehrt,  wie  diejenigen  thaD,<ü0 
das  Wort  auf  qeret,  Stadt,  und  hadash,  neu  zurückfuhren  qd^^ 
Neustadt  erklären].     Vgl.  noch  Schwenck  v.  y*  sehrecken« 

11.  *l/^rco(),  0,  Sohn  des  Myrmidon,  König  in  Phthia,  sch^ 
von  ayio,  ago,  agito,  treiben,  zu  stammen;   vgt.   'Enegysvg,  o,  ein 
Myrmidone,  der  mit  Achilleus.  gen  Troja   zog,   in    dessen  I^sokb 
(von  en-etyco)  die  Wurzel  ty.=  dy  steckt.  *'AxTwg  kann  einLoft- 
jäger,  (juft-stürmer  sein^  wie  *A/iXXfvg;  vgl.  oben  p.  88.  Zu  ö)*»    J 
vgl.  noch  uxTairu)  bei  Benf.  I,  343  sqq.,  wo  dx  aus  hvak,  dhvak  i 
{&ax  in  ra/vgj  hFax  in  Kvxvog  oben  p.  98),  dann  böhm^  skÄkati.   1 
springen,  skok,  Sprung  li.  s.  w.  bei  Jordan,  Böhm.  W.  p, 237-8; 
der  Begrifif  springen    geht  aus  dem  Begriff  (sich)  bewegen  hervor. 

12.  *Akd'ala^^,  Tochter  desThestios  {diiu))  Gemahlin  desOe- 
neus  (oi-^aw),  Mutter  des  Meleagros,  der  auch  Sohn  des  Are« 
heisst,  darf  schwerlich  von  aü^oi,  heilen  (eig.  drängen,  gedrängt» 
eng,  fest  machen^  vgl.  ixA^-o/fco  mit  vgefp-uy  oben  ^),  192)  abge- 
leitet werden;  ihre  ganze  Umgebung  flüir^  auf  die  Annahme,  da^ 


—    277     — 

Aiihäa  ffir  jeip  Luftwesen  zu  (lal^n  sei  (^gl*  oben  p.  181).  8ollte 
man.itun  an  ik^Hv  (eig.  sich  bewegen)  bei  Benf.  II,  319  denken 
dürfen^  von  hvar-dh  ^  hvar-d  in  xQo^cko  ?  Vgl.  KoUa),,  gehen^  ib. 
II,  287,  aus  äFöA,-^,  wo  hFok  »  /uoi  in  jnolitvf  ßkwaxcoj  ^  ysA 
In  lat.  amb-ulo,  unserm  wal-len.     Grundbegriff  von  hvar  (d-hva-r, 
dbu  +  r)  ist  stossen,  bewegen,   sieb  bewegen,   daher  tcoXilu}  verw. 
,  mit  itikXu),  xXoifqg  u.  s.  w.   Vgl  noch  äkko/Liai,  salio,  wo  sal  aus  sa 
.  -iral  =^  (dhv)al,    oben   p,  240.  246.  — Zu  MiXeayQog  (oben  p. 
,  121)   bemerke -ich    noch,    dass  MfkiF-ayQog  ^u  FsXv  iit  iXavPO) 
bei  Bfenf.  II,  300  gehören,  MtXiayQoq  also  äyQav  ikavvwv  bedeu- 
I;  ten  kann«  Der  Flussname.  Mikrjg  bedeutet  wohl  schnell,  celer,  vel- 
,  oxj    wie  vielleicht  auch  Mfikavicov   (vgl.  Jacobi  p.  153),  der  6e- 
^  liebte  der  Atalante;   vgl  /nskkot^y  eig.  Trieb,  Spross  neben  xikofQj 
^  uoQog  von  nikku)  (pello,  Ttakka^),  'Wie  ist  es  mit  Mek^jamnog  neben 
'  ^kdöinnog  ?  -Da  dar  häufige  Fiussn'ame  Mskag  {-avog)  höchst  wahr* 
acb^nlich  schnell  bedeutet,   so  konnte   man  sich   versucht   fühlen, 
.  mo/^BX  die  Namen  Mtkuvinnogy  Jitkavlnntj   von  f^dkag  zu  trennen. 
4>ilrfte  man   auch  den  Mskd/nnavgj   den  Sohn   des  Amythaon,   füi; 
einen  @chnellfös^ig^n  halten?  Vgl.  oben  p.  120.    . 
;  13*  ^AkltprjQa,  ?;,  oder  l4U(f)€tgaj  Stadt  in  Arkadi^,  jdie  auf 

einem  ringsum  jäbabfallenden  Felsen, lag,    zu   dem  man  mehr  als 
sehn  Stadien   hinaufsteigen   musste;>  vgl.  Hoffmann  p.  1154v     Der 
Harne  könnte  2u  Benfey  II,  119-sqq.  gehören  und  gleitend^  herab- 
^  gleitend,  berabschiüpfend,  £aHend  (labens),|abfallend,abhängig  bedeuten ; 
lAklq^rjQa  wäre  ^  dkia&fjQa    und    bliebe    mit    dkeitpco   zusammen. 
Ülgbrigens  gehören  die  von  Benfey  JI,  119  sqq.  behandelten  Wör- 
!  ter  zu  II,  278  sqq.  .309  sqq.^   wo  ^inu),    ßQid^u)  mit  dem  Begriff 
1^  (sich)  neigen)   neigen  ist  «  drücken  (ib.  II,  291),    dpäHgeUj   ge- 
'  drang,  eng,  fest 'machen.    Vgl.  unser  kleben  mit  klamm^  klemmen, 
'  Klammer  ond-ikUmmen  (o-xjj^hjitw,  ^mo ;  vgl.  nitor  ib.  II,  182), 
'  dann  Lab  (t^Qo/ußog  von  d^Qfn^  dhvar-p)  u.  s.  w.  oben  p.   192,  wo 
^  Beben  ri^ifpw  auch  AkfpaivijA ,  akd-in  ,•  dkdaivo) ,  lat,  alo  abzuführen 
'waren;  dkd-  ist  =*  dQ&  \n    dgid/Liog,  ovdo^^Qsdvg  (Euge).     Sonst 
kannte  man  den  Namen  ^Akiq)ijQa  auch  direct  von  hvar,  hvfi+bh 
i)rei  Benf.  II,  309  sqq.  ableiten  und  mit  lat.  cliv-us  (wenn  f.  clib- 
Qs)  combiniren;  von  hvar,  hvri- -t-  sh  ib.  If,  306  sq.  (wo  man  zu 
yd^og  noch  ß^cuaogy  nkainogi.  hFkuioog  hinzufuge)  köimen  ^'Akaiaa^ 
jj;  siciU .  Stadt,   die    nach  Hoffmann  p.  2044   auf  einer  Höhe  lag, 
*Ak6iaioVy  ^6,  auch  ^Aktaiwbv^  l^kfjaiogt  l4ktjaiov  KoktSvfj ,   Ort  in 
Elis^-(Hoffraannp.879--880),  dann  der  JBergn.  Alesion,  to  oq(^  ro 
lAk/joiov  (ib.p.  1 127)  stammen :  ifliese  Namen  könnten  geneigt  sa  declivis 
bedeuten,  während  im  Namen  ^Akfjaioy  neöiov,  ov6ag^  r6^  ein  an- 
derer Betriff  ^ach,  Blach-feld)   stecken  mag.     Das  Wort  uknaov, 
Becher,   hat   schoti  Benfey  II,  298  richtig  durch  gekrümmt,  rund, 
gebogen  (vgl.  unser  Becher  und  gr.  ßUog  neben  uyyog)  erklärt. 

14.  "AkTT t]v6g.it6hg  oder  'Aknfjvoi,  öl,  Stddt  bei  den  Tiierwo- 
p^len,   'Akn(jiivx)g,  6^^  ^e^  und  Stadt  in  Makedonien.    Hoffmann  p. 


—     278    — 

484  weht  in  dieseo  Nameo  daa  Wort  Alp,  gael.  alpä,  Berg;  vgl. 
die  Alb,  Bergnanre  in  Schwaben  und  Baiöm.  Oehdrt  Alp,  AÜb  va- 
sammen  mit  Alm  (Bergweide),  wie  ScAwenck  annimmt,  go  steBe 
ich  das  Wort  vemnithungewelse  zu  Benfey  n,  309  dqq.,  wo  A(h 
<jpo^,  cliY-u8  (wenn  f.  clib-us)  u.  s.  w.  Der  Begriff  Berg  wäre  am 
dem  Begriff  Neige  entsprangen.  Ebendahin  gehören,  kann  nnser 
Wort  Alp  (fjmdXijgj  riipvg)^  indem  der  Begriff  neigen  =  drucken, 
ib.  n,  291  (obenp.  192);  mit  ^inw  t  hF^io  ib.  U,  810  gdiSit 
^oXtiffq  f.  hFcfXsh'6q,  femer  juoXvßog,  ju^Xvß^og  (^  e=  y  os  h?), 
plambum  (peshv)  sosammen.  Der  Begriff  neigen  «s  drücken  liegt 
aach  in  /uägnTw  ib.  11^  31 0>  oben  p.  11 8,  0ig.  neigen^  engen,  zwin- 
gen, ewacken  s  drücken,  packen  (dazu  vgl.  *AXg)iTtij  packeöd)  ond 
endlich  in  dXtpälvw,  '^Xq>w,  wo  der  Begriff  erlangen ,  finden  üb 
packen,  greifen  und  der  Begriff  nShten  aus  fest,  dicht,  dick  maehen 
{nfjywiui  EU  vgl.  mit  packen)  entsprang ;  iuoQ(ptj  bedeutet  die  ge- 
drängte, geengte,  gefestete,  gefttgte  »  gemachte  G^e8talt 

I4a.  jiXipetogg  o.  Vgl.  oben  p.  9.  Diesen  Namen  setze  lA 
Jetzt  in  Verbindung  mit  eXa^pog,  iXatpQog,  von  der  ^Wurzel  (djhyStt 
bei  Benfey  II,  309  sqq.,  wo  Ql/iKpoh  ^(»lemvo^,  naqndXifLioq ;  dhyrl-P; 
dhvfi-bh  fst  ■==  dhvfi-h  in  r^i/m^  hvfi-h  in  a-ndg^to,  sg/pfiai'^ 
U,  279  sq.  Grundbegriff  ist  bewegen  (eig.  stossen,  drSngen,  treiben, 
in  Bewegung  setzen).  Za  hvfi-p  gehört  auch  nnser  Wort  lanfift  I 
Demnach  wäTe*AXipii6g ganz  gleichbedeutet^d mit Snfgj^^tog.^Y^. nodi 
'EXftp-jjviOQy  ^Ekn^^vtDQ  (obei\p.39),  worin  -^jjvcoq  von  hvän  bei  Berffl, 
58  ißahtj)  stammen  kann.  Vgl%  oben  p.  257.  Der  nnit  der  Arteniflver- 
bondene  Alpheios  bei  Jacobi  p.  80  ist  vielleicht  eide  bedeotsuM 
mythol.  Person  und  vop  dem  Flnssgötte  zu  trennen ;  dasselbe  ^^ 
vom  2ni^yii6g  bei  Jacobi  p.  755  (neben  Bcoqoc,  der  ganz  =  Uv^ 
oben  p.  1 93).  Vgl.  noch'  aaXdßTj,  heftige  Bewegung,  oben  p.  197 
(aus  sa  -t-  vfi-bh  =  hvfi  in  ndXXw  bei  Benf.  II,  293).  Die  ür- 
wurzel,  woher  ^AXtpftoq  stammt,  ist  vielleicht  vollständig  erbalten  im 
NkmcQ  OäXmog,  o,  Sohn  des  Aktoriden  Eurytos ;  vgl.  unser  ti^- 
ben  mit  werfen  (dhvfi-p  :  hvri-p,  vri-p),  gr.  d-gsn  in  rgdipw,  ^(«V 
ßog  mit  unserm  Lab  und  aA9)«tVcr)  (obenp.  277.192),  worin  der  Be- 
griff treiben,  drängen  »  gedrang,  eng,  fest;  dicht  machen  (daher 
packen,  fassen,  erreichen,  erlangen,  vergl.  Xajufidvoß ,  Xaßuv ,  unser 
greifen  bei  Benf.  II,  135  sqq.,"  wo  gfi-  aus  hvri-  in  hvfip.-vnp 
varp  :  fxaqn  ib.  II,  310,  oben  p.  118). 

15.  ^A/LidX&eid,  17,  *)  die  Ziege,  welche  den  kret.  Zeus  nährte, 
•)elrte  Nymphe^  die  den  Zeus  aufnährt;  vgl.  Jacobi  p.  82-3,  ^«^ 
auch  die  bisherigen  Deutungsversnche'des  N.  mittheilt.  Ich  möchte  den 
dunkeln  Namen  mit  (liXötOy  erweichen,  schmelzen,  fliessen  machen, 
/Litldo/Ltai,  zerfliessen,  verschmelzen,  zusammenstellet.  Da  jusli-fn 
aus  hFfXd^t)  (vgl.  Forsch."!,,  177  sqq.),  so  gehören  damit  zusaai- 
men  /XiS-ij,  Weichlichkeit,  üeppigkeit,  ;fAiJ«mi>,  j^Aw^aroV,  weich- 
lich, üppig,  ;^Ai^M(o,  weichlich,  üppig  sein,  deren  einfachere  Forni 
in  ;(XiWf  schmelzen-,  zerfliessen ,   verw.  mii/uXd(o,  erscheint.    Der 

I 


—    J79     -- 

Name  ^-uaA^fia  achelnt  sehr  fliessend^  ttberfllessend  cu  bedeuten 

und   sicli   aaf  die  üppig  strotzepdeD,    vollen  Euter  oder  Brüste  zu 

beziehep;    die  Zeusnährenn  wäre  als  f4rj}cag  ov&arosaaa,  ovd-ar/a 

gefasst  worden,  wohl   die  passendste  Bezeichnung    für   die  Ziege, 

deren   Hörn  .als  -  pars   pro   tbto  für  das.  Symbol  der  Fruchtbarkeit- 

I  galt.«^;^  Andere  werden  'AjnuX&stn  lieber  mit  gr«  ßXad^  in  ßkaa- 

.  Two)  aus  hFkad-  =  böhm.  mlad  zusammenbringen.     Vgl.  Jordan, 

Böhm.  Wörterb.  p\105— 6  und  dazu  ,p.  222;  wo  rod  (Benfey  II, 

.  336.  28  sq,).    ^ 

j  ^löek.^^^luviqogj^,    auch  *A/4Vi(sa6q  (wie  Kriq>ia6qj  K?j(piaa6g)f 

^  Ort  und  Fluss  auf  Kreta  (daher  ^A^vialieg  vv/ng>ai)y  kann  gewun- 
'  den,  geschlängelt  bedeuten.  Vgt  hvap  bei  Benf.  II,  325,  wo  x^ß^^ 
.  Ks  Haf4nvXog  (f.  A^a/^o^)  anzusetzen;   mit j^aj9-og  stimipt  YoUstän- 
r  ^ig .  böhm.  heb,  Bug,  Gelenk,  heb-ky',  heb-ny',  biegsam,  geschmei- 
dig (vgl:  Jordan,  Böhm.  Wörterb.  p.  44),  wozu  ich  gr.  dfxvog^  Lamin 
(wohl   von    der   biegsannen  e=  weichen  Wolle   benannt)    stelle ,  für 
ußvog^ynQ.jQifAVog  für  eqtßvog.    Vergl.  unser  Wort  Weib  (oben  p. 
2t)5  u.)  und  dazu  gr,  yvv//  (von  (d)hvan  «=  (d)hvap,  öbeta  p.  195* 
'  249  sq.).    Sonst  könnte  dfivog  auch  zu  (d)hvam  gehören^  worüber 
'■  oben  p.  242.  243. 

'  16,  ^Afimkog,  o',*   Name    vieler  Vorgebirge ,.  scheint  ganz  ■= 

:  unaerm  Wort  Wipfel,  Gipfel  und  gehört 'wohl  zu  Benf.  ,11,  324  sq., 

wo  die  Wurzel  (d)bvap,  neigen,  biegen,  krümmen,  =  xa(u)7i  in  xa^;c- 

'  vkogj  .xäfi7i(r)wj  «=  dhvip  in  ctiW^  oben  p.  226;  dorthni  gehören 

'  auch   gr.  Siftnv^^  ^'A/unv^- CAo^lag) ,   af^ßrj^  ä^ßojv^  ci/ußi^y  äf^ßvi 

^  und  noch  einige  Eigennamen.    Zunächst  stelle  ich  dorthin  ^'A[xmta^ 

^  ijj  Stadt  in  Messenien,  auf  einem  hohen  Felsen  gelegen,  nach  Hoff- 

^  mann  p.  1024^   dann  ^Afiq>ivog^  o,   Fluss  in  Messenien^    eig.  der 

Gebogene,  Gekrümmte^  vgl.  Hvßtrov,  .cubitus^  Ell-bogen,  wo  avß  = 

'  hvabh  s=  di^,  d/ug)]  femer  ^A/n(piaaaj  77,  Stadt  in  Lokris  mit  einer 

auf   einem   hohen  Felsen   gelegenen.  Akropole   (HoSmann  p.  483), 

sei  es  dass  ^A/t^cpiaoa  für  ^'A/tiq^Tfa  oder  für  ^A/Licfixja  (vgl.  üf^ßi^) 

steht.     Gehören  hieher  auch  ^'A/Ltßtxsg,  oi,  Ort  in  Sicilien^  14/Liq)l» 

xcuay  17,  Stadt  in  Phokis,  l^cpfvai,  aJ,  auch  'Acpsvaij  (vgl.  Maxeva, 

tA(psra  =  ^Aq>iTdt6og  oSog    bei  Paus.),    Vorgebirge    und   Stadt    in 

Thessalien  (wofür. man  gewöhnlich  an  d(perf]g,  dcpfifJQiov  vonay/- 

^^«  denkt),  '-Äfiivcty  »f,-  ''Aq>i&vai,  al  (vgl.  nsk-iövogy  /uan-sd vog)*^ 

Zuletzt  erwähne  ich  EvQvafjinog^    Ort  in  Thessalien^   bei  HofFmann 

p.  306,  wo  a^w  «  Fa^TT,  'Ya^xr  oben  p. '241. 

17.  l'i/uv&dcDv,  ©;  Sohn  des  Kretheus  (des  Hiirt-igen)  und  der 
Tyro,  ist  oben  p;  19  mit  unserm  Wort  lyiuth  zusammengestellt 
.worden.. '  Wäre  diese  Etymologie  richtig,  so  könnte  der  Name  ur- 
sprünglich einen  Luftdämo'n  bezeichnen  und  \väre  erst  später  auf 
Geist  und  Verstand  bezogen  worden.  Wahrscheinlicher  aber  ist  mir, 
dass  'A'^iv&dwv  zu  Benf.  I,  253  sqq.  gehört,  wo  vadh ,  vädh  in 
/un^og,  Schlacht,  Getümmel  (vgl.  va^ivi^  ob  f.  Fv&iulvtj,  FadfUvrj) 
aid^siOf  stossen,  treiben,  u&iJQ^,!ATd^ig  (oh^np,273.l4)iev&vg,ldvgf 


—    280    — 

l&v(ofr  dazu  gehören  böchst  wahracbeinlich  aa«h  die  oben  p.  119 
sq.  angeführten  Namen.     Da  die  von  Benf.  I,  537  sqq.  behandelte 
Wurzel  <j(p  aus  sa  +  hva,  dhva,  dhu  ist^  so  kommt  cJ&sm  in  Ver- 
wandtschaft mit  unserm  a-puten,  gr.  a^mvio),  jriellelcht  f.  a-mvikd 
(vgl.  tfniS'ogy  tf/tvdog)f  Ttvöu^t^io,  nfjddwy  jnJvcw,.  Trovg'    (vgl.  ob«D 
p.  182;  wenn  nov^  eig.  stossend  «  stampfend,  auf-tretend  bedeo- 
tet,  so  vergleicht  sich  unser  bossen ,  Am-boss ,   worin  hvad*  «=  eod 
in  lat.  cudere,  in-cus,  ^  hvat  :  pat  in  nard^rpia ;  vgl.    die  Urwnnei 
dlivat  oben  p.  62.  159);  Grandbegri£f  ist  stossen,  daher  änstoswn, 
treiben,  heftig  bewo|[cen,  schwingen  u.  s.  w.  Dio'Sa  den  letztgenaon- 
ten  Wörtern    liegende  Drwurzd  (d)hvad  ist  vollständig  erhalten  Ib 
lat.  studere,  (s)tuditare,  (s)tundere)  unserm  stossen,  stutsen,  stottoVi 
die   sieh  zu  bossen  und   cudere«  verbalten  wie   &€iyio  zu  *iph»j    m 
xcc/vcj  oder  wie  stechen,  Stachel,'  d-fjyw,  Tangel,  tengeln,  deogeh,  \ 
Dachtel  zu  o^tpaCto,  (päygog  (Wetzstein),  Bengel,  Jbochen,  pochen, 
ndx^ro^  (oben  p.  I6O9  vgl.  p.  98,  wo  kvx,  stolisen,   aus  HFm^ 
nvH  in  i/f^nevxtjg),  Hecht,  hacicen,  hauen  u.  s.  w.  (vgl.  aucB  AcM 
neben  S-tachel,  ra^vg  i  ^a^vg^  oben  p.  98,  neben  dx^,  KXQog^  mk) 
o^Qß  9>o^^?%     DJe  Wnrzelform  hvad  ist  erhalten  in  unserm  Wort 
s-chiessen  (oben  p.  164.  190),  eig.  stossen  (vgl.  Schwenck's  D.W. 
s.v.),  lat.  cudere  und  gr.  .Kuä/ttog,  d.  b.  auf-schiesseitd,  S-efaossa 
8-pross,  wo  xtt^  =  hFad  :  hFo6  m  ai^og  für  Sdjog;  hvAd  konnte 
zu  hmad   werden  wie   dhvft  zu  dhmd^    gihva  zu  g'ihma ,  hval  cn 
hmal  (Benf.  II,  274.  283) ,  daher  unser  Schlesien,  scheissen  (rgt. 
SchWenck  s.  v.  und  Benf.  II,  171  über  axcoQ)  mit  sch-meissen  iden- 
tisch, sein  Icann  (vgl.  hauchen  mit  sch-raauchen  und  oben  p.2 1 6u.).  Mit 
schmeissen  aber  gehören  zusammen  schmitzen,  Sebmitze,  Scbroatie 
(Baum-stumpf,  vgl.  stutzen  =  stossen),  schmettern,  zer-schmettem 
(vgl.  /uv&og   und   hqsxiü  neben  d^dcsaM   oben  p.    181,    dazu  noser 
8-prechen  p.   167),   Meissel,   Messer,  Metzger,    ferner  gr.  fxdcxii^ 
fiod-og,  fuarvXXiOj  fUTvXog,  lat.  mutilus,  meter'e  u.   s.   w.     Zn'J' 
^v&dwv  passt  unser  Wort  munter,  eig.  rege,  beweglich,  wie  üt'ro- 
fÄUTogy  selbst-bewegt,  von  der  Wurzel  ((lh}mä  für  (dh)vä,  stossen, 
bei  Benfey  11,  274,  die  auch  in  lat.  movere  liegt.      Wenn  mnnter 
mit  mahnen  zusammengehört,  wie  Schwenck  glaubt^  so  gehört  auch 
mahnen  zur  Wurzel  ma -f- n,  bewegen,  stossen,  treiben,  worüber  im 
Art.  Ms/iivwv  (weiter  unten).  Vgl.  Btix/og'  p.  287. 

18.  ^AvavQüg^  0,  Fljiss  in  Thessalien,  gehört  entweder  zu  sna 
(vJw,  fliessen)  bei  Benf.  II,  52  sqq.  oder  aber  zu  Benfey  II,  63, 
wo  Sskrit  knu,  tönen,  aus  ka-nu,  hva-nu  (htn-n  «=  lat.  can-o)  = 
yaw,  /w  in ;ri/Q/7,  /voogy  auch  xvnog,  xvoij,  Lärm,  Knarrep  ;  eben- 
dahin gehört  xwfaw,  xw^do/uat,  knurreq ,  verw.  mit  knarren  und 
dies  mit  Sskrit  nar-d,  tönen,  ib.  n,  55.  Der  ^AvuvQog  wäre  so 
als  rauschender  Fluss  bezeichnet,  wie  der  indische  F;1uss  Narmadl 
^AvavQog  steht  entweder  für  hi^avQog  oder  für  h'Favav-Qdg  von  der 
Wutzelform  hva-nu,  wober  auch  xiyv-Qog.  Da  tönen  «a  hallen,  hell 
sein  a.  leuchten,   so  ist  mit  "Avav^og  verw.  das  Wort  vm^^np ^ 


—    881     — 

I  cä&oip.     Dieselbe  Betleutting  kann  der  Flu8BBBime:^J4voino^  ^er  tn 

,  Akarnanien  und  Sicilteb  yorkiotmnit)  haben ;  vgl:  bya-ndE-p  in  xoVä- 

I  ߀}^f  nebst  nnserni  knappen  e^  knarren,  knurren,  eig.  tönen;   dock 

:  könnte   sowohl  dieser  Name -als  der  böotische  Flussname  Kvamo^; 

.  Kvüinog  auch  den  gewundenen- Fluss  bezeichnen,  naehB^nf.  II,  184 

I  (wo  -auch  Ttgö-vcttn-jjg  anzusetzen).  .  * 

,    •       19.  ^'jiiy&eta,  ij,. Stadt  in  Messenien,  wird  von  Einigen  für  « 

'^Qotf^la  d.  h.  die  aufspringende^  hohe  Bergstadt  gehalten;  Ist  diese 

..  Ideptificatiqn  richtig,  so  Iäsat^8ich  für  die  Erklärung  desN^'^^v^na 

]g  die  Grundbedeutnng  der  Wurzel  Fa&,  Fav&  {äv&ogj  heranzieheb^^ 

"j  woraus  wir  bereits  oben  p.  14.273^  den  N.  'Ar^tg  .erklärten»  Ausser 

^  ^jivd-ua  erwähne  ich  noch  mehreria  -  andere  möglicher  Weise  eben^ 

^  üdls  aus  dem  Grundbegriff  der  Wurzel.  Fa(v)^  zu  erklärende  Na- 

jjmeny* wobei  ich. Zugleich  bemerke,  dass  auch  das  p.  1 4 angezogene 

_  Wort  xav^og  nicht  übersehen  werden  darf,    womit  v  eileicht  aW«* 

'  g^wvj  Kinn,  zusammengehört,  ein.  Wort,  das  Benfey  I,  77  vorsebnell 

mit   äyd^og^  verbunden  hat:  l4v&t}iciy^  ij,   KtislensUCdt  in  BÖotien 

mit  einem  Qafen,.  derei^  Akropolis  auf  einem  Felsen  lag  (Hoff mann 

■p.  597—8);  '^vd-fjnokigyijy  Stadt  in- Lofcris  (ib.  p.  482) ;  L^y^^yVi;, 

"^Aw&dva^  rjj  Prt  in  Kynuria';  Itivd^ükvlq,  17,    Beiname  der  die  äu»-. 

^Bocste  Ostspitze  des  Pelpponnes  bndendern  Stadt  Trözen  (Hoffmänfi 

^p*   1257  sq.),  angeblich  benannt  von  -^^^-ceC)  0,  Sohn  des  Posei- 

""den;  l/^r&jjXfjj  1;,  Flecken  in  Phokis  mit  einem  H^fen  (ib.  p.  332); 

IdvSuvlqLy  1^^  Stadt  in  Messenien;  Residenz  der  vordorischen  Könige. 

"(Vgl.  auch  oben  p.   171 — 2).   Gehören  hieher  auch  das  Wort  av^. 

^  drjQa,TUy  erhöhte  Ufer^  und  der  Name  ^.^vJfi^a^  r«,  Stadt  in  My- 

sien,  die  nach  Hofimann  p.  1663  am  sird westlichen  Fusee  dea  Gar- 

garos  lag?  [Ob  der  Flussn. /7oAi;-aV^>7C  in  Chaonien  =  viele  Wen^ 

dangen,  Krümmungen  habend?     VergLauch  den  lokr.  Stadtnamen 

Oiav&7j,  Oifiv&fiaf  worin  vielleicht  sa  +  Fav^^  steckt]. 

20.  ^ApTiaaa,  ?; ,~  Hafenstadt  auf  Lesbos,  könnte  von  einem 
Worte  «yri§  =5  ävrv^  (vergl.  ä/ußt^y  afißv^  und  den  Eigennamen 
^^vTi%)  Stammen.  Da»  Wort  ävT-vi  gehört  sammt  aVr-()or,  antrum 
zn  Benfey  II,  323,  wo  uflser.  wenden,  winden  ^  drehen,  krümmen. 
"yivTiaaa  iäx.  ^Avvr^a  wäre  als  gekrümmter ,.  gebogener ,  eingebo- 
gener Ort,  alB.  Bucht,  Hafen  bezeichnet.  Dass  Antissa  mit  Issa  zu 
«verbinden  jsei,  Ist  nicht  .wahrscheinlich^  vgl  Hoffinann  p.  1459  und 
oben  p.  171—2. 

■20a.  l47tdXavQog^  6,  Berg  in  Arkadien,  nach  Curtius,  Peiop.^ 
I,  Sllj  l4n^kavQov,  ro,  Berg  öder  gebirgige  LocaUtat  an  Arkadien, 
kann  zu  .Benfey  II,  298  gehören,  wo  FaXv,  Fuk  in  nQoaXjjgj  pro- 
elivis  u.  8.  w.,  von  der  Wuri^el  (dh)var^  vfi,  neigen;  biegen,  d)re- 
heD,  krümmen.  v^7r-fAai;-(>oi^  bedeutete  also  äb-geneigt,  niederwärts- 
gekrümmt, gebogen,  abschüssig.  Vgl.  altnord.  afhallr,  afhöll,  afhalt, 
abhängig  (von  Bergen)  bei  Dietrich,  Altnord.  ^Leseb.  p.  230,  wo- 
rin -hailr  2u  Benf.  11^  284  (halU^  halda,  krümmen,  neigen,  Tcrgl. 
UDfler»  Wwv  Halde,  hold)  fehört. 


■ 


il 


Da 


li^ 


—    S8S    — 

21*  l^Qdxvy&o^f  6,  Name  zweier  Berge  (hi  Aetollen  und  Bö- 
•tlen) ;  ^j^gcC^og,  o,  Vorgebirge  Achi^a's,  nach  Cartius^  Pelop.  1, 426 
(ygl.  p.  450)  Tiellelcht  =  ^A^fiviov^  worüber  oben  p.  47.  Diese  j  Si 
Namen  erklären  sich  von  selbst,  wenn  man  das  oben  p.  63  iq.  I  A^ 
Ausgeführte  sa  Rathe  sieht.  Dort  erkannten  wir  eine  Urvmnd  J  ^, 
dbvar-k, -h  (^o'(>-w^i  f.  ^^©(HW/Mi ;  dhyar  von  dhva,  dbu)  =  ^^  \tr 
&(ftx  in  rgi/ia^  ^()^o/uai,shvark  o.hvarh  in  aniQyta^  ^unserm  s->prio|!eB,  |  ^/^ 
and  in  nig^a  »  ax()/(  (Hea-schrecke  ^  Hen-s-^pringer,  vgl.  w^ 
vfnp  s  nä^vorf/f  a-xo/^cn  a  a-nvQ-'&li^üi),  von  der  auch  unser  Wort 
B<Mrg,  eig.  das  Anlq;)ringende,  abstammt.  Za  xQiy^  bei  Benfey  U, 
^79  sq.  füge  man  noch  das  Wort  dqiYogy  schnell,  sammt  lioSa^ 
noidgxfjg,  fass-schnell,  schnelifüssig  und -den  Eigennamen  !^%i/|  9, 
das  Scltiff  der  Argonauten,  eig.  das  laufende,  falirende.  Vgl.  aieli 
die  kleinasiat.  Bergnamen  BipiiCvvTog  (BfQixvyd'€^^ ,  und  'Äff»- 
»cfvf]  (Jacöbi  p.  123),  femer  "E^?  (ib^  p.  325—6). 

.  22«  ji^sitpovrr^,  d.  Vgl.  oben  p.  18.  Dürfte  man  von  den 
Mythos  absehen^  wonach  Hermes  den  Argos  t^dtete,  oder  viefaiMiii 
den  Mythos  selbst  erst  aus  jenem  Beinamen  des  Hermes  herieita, 
80  Hesse  sich  ^AQyBifp6vrr^  durch  schnell-gehend  «a  Bote,  Liofff 
erklären.  Vgl.  dq^og^  schnell,  und  hvan  :  ßav  in  ßaiyw  bei  Bakj 
n,'58  (eig.  bewegen,  sich  bewegen,  aus  dhva-n.ib.  .II,  274^*; 
vgl.  oben  p.  227.  229.  247—8),  dann  den  Art.  ra^youpia  w.  i, 
wo  rogyo'tpovfj  a  schnell  (sich)  bewegend,  gehend.  Auch  in  M- 
Xsgofpövvrjg  (vgl.  w.  u.),  TIöXvip^vTijg  (UeroM),  IlöXvßwTf^j  TVth 
(p^rrjQ  u.  aa.  Namen  kann  die  Wurzel  hva,  (sieh)  bewegen,  gthA  j  ^r~i 
bei  Benf.  II,  58  {o-näwv)  gesucht  werden.-  ;  w 

23.  \4g8&ovaa,  i^.  Vgl.  oben  p.  11.    Der  Name  könnte  wA  \k 
mit  egi&u,    iQS&i^o) ,   ogodvvo)   zusammengehören    und  beweglA  hjr. 
rege,   rasch  bedeuten.     Die   genannten  Wörter  gehören  zu  hTtf-^   \\ 
bei  Benf.  II,  318  sqq.,  wo  ik&nv,  niXfv&og,  xqaddw  {KQij^-ikf    \ 
hurtig),  yerw.  mit  sQ/o/Liai ,  a^nig/M  {^^mp^irjg  =  2-n^Q/Kf  vo 
hvardh  =  hvarh),    eig.  stossen  &=  anstossen,  in  Bewegung  setien« 
schwingen,  sich  bewegen  (dhvag'  ib.  EL,  275.  21 ,   von  dhu,  stee- 
sen)^  r(>i^/w  ib.  II,  279  sq.  {d^oQWfxi,  ^qC^  oben  p.  64).  Mitjfoo^ 
ooi,  schwingen,  gehören  zusammen  unser  s-pritzen  (jtuQd^amg) 
gr.  aQ$(a^  benetzen ;  vgl.  s-pritzen  =  schwingen,  werfen  mit 
gen,  sprenkeln  und  mit  s-pringen  (a-nvQ&lCio)  »b  (sich)  schwingen, 
bewegen.     Danach   kann  yiQs&ovaa  als  sich   bewegende,  gehende, 
laufende  oder  aber  als  springende  QueHe  bezeichnet  sein;  vgL^'«» 
mit  unserm  tanzen  bei  Benf.  II,  274 — 5,     Auch  KQ^i^vrj  f.  ^tQÜrr, 
und  xQovvog  bei  Benf.  II,  129  sqq.  können  springend  (Spring-qoeil) 
bedeuten ;  vgl.  (r-xa/()0),  a^iCiQTäa),  o-xoQvog,  xogvotp  =  ncigvotj',  ^^ 
Hog  :  naQ  auf  hvar,  springen,  =  dhvar  oben  p.  64,   zu  redaciren. 
Die  in   a-xigräo)  erscheinende  Wurzelform   hvar-t    (oder  hvar-th? 
vgl.  a-nvQ&i^Mj    naQ&dvog,    UagdiivOTraiog   oben    p.    103.  247  sq 
mit  noovig  u.  s.  w.)  steckt  vielleicht  auch  im  Namen  der  Pbäaken- 
königin  l^Qfjrtj,   die   demnach   als  hurtige  bezeichnet  wäre;   sonst 


»rct 
lacb 


—    Ä8S    — 

i  Hesse  sich  A^^tt^  miob  zu  (hv)ar,  bewegeOi  treiben  i)el  Beid^y  II, 
1,^305  stellen,  wo  fa^  Ixi-^AQ^vq,  ^AQijg .^  FeXv  in  iXavvfa  anzu^ 
|.  setzen.  Ygl.  Kq^jt^j  für  KQi^rt]  oben-p.  "96  und  den  Namen  der 
I  Aresinsel  Areteias,  die  wohlals  8tunnesinsel -bezeichnet  ist^  Uebri- 
igens  ist  aQd-,  uged-^  woher  Aretbuda,  »  dX&  (in  Althäa,  oben  p. 
}  276  sq.)?  ?b  a«ch  =»  TaX&  in  Talthybios  (p.  220)  ?  Vgl,  rrjyavw  «= 
i^yavpv,  .^oXoq  «a"  eAo'c  u,  aa. 

r  24.  '^(»xog,  0/  myth.  Stammvater  der  Arkader,-  hängt  nach 

CttTtius^  Peloponn.'I,  156,  vielleicht  mit  £(rx(r)o^,  Bär,  zusammen« 
Da  der  Bär  vielleicht  von  seinem  gedrapgen,  engen,  dichten-  Pelze 
benanpt  ist  (vgl.  lat  ürsus  mit  urgere,  von  dhvar-g  bei  ßenf.  II, 
979,  wober  auch  d^dkioq^^i^.  drängend,  drückend,  vergl.  ib.  U, 
291)9 -SO.  könnten  die  Arka'der  als  Bewohner  des  dicht-bewaldeten 
Landps  bezeichnet  sein;  vergl.*  Curtius  p..l79.  und  -dazu  hFaQx, 
A^(oax  in  q>qd(j(no  ^nwcvoa)  oben  p.  256,  verw.  mit  urgeo,  far- 
^Oj  TTQaaaWf  sjoi^at,  wirken.  Sonst  könnte  W()xag  auch  ßecg-bewohner 
bedeuten;  vefgL  ^Ajädx-vv^QQ  oben  p.  282  und  dazu  noch  böhm/ 
vrrcbowaty',    wrebowity',  .bergig,,  wrch,    Gipfel^    Oberes,  Höchstes^  ^ 

i^rrciiol,  Spitze,  bei  Jordan,  B.W.  p.  306  (gr.  d^yog,  schnell,  eig.  j^t 

^ch)  bewegend,  s-pringehd,  vgl.  über  raqyatpia  w«  u.^  könnte  auch  ^^ 

spitz  bedeuten,  wie  &o6q  lehrt/.  Wie  steht  es  mit  ^'Aqyhvvovj  A^' 
^vov[,  to ,  Käme  zweier  Vorgebir j;e  ?  wie  mit  ^A^Krj,  17,  Tochtet 
^eff  Thaumas,  'Schwester  der  Iris  (oben  p.  74)?  Letzterer  Nam^ 
bedeutet , wohl  schnell  (trotz  lat.  arcus),  welchen  Begrifi  auch  die 
'Naiden  der  mythol.  Personen ,  welche  ^A^yog  {^AQya&og)  heissen, 
*%n  enthalten  scheinen.  Auch  T/joi^  könnte  schnell  ='  laufend^  Bo-> 
..tili  bedeuten  und  von  Igig^  Regenbogen,  zu  trennen  jssin ;  vgl;  HQijVy 
,  Wg*  Trieb  (wie  tciXwQ,  xd^o^,  verw.  mit  egvog^  Kvß^iQvdü)  (Etefi'f. 
*  n,  305,  oben  p.  238). 

■^  25.  ""Aaxga,  \4a^rjy  ?f.  Ort,  in  Böotien>  am  Fusse  des  Helikon 

"'  in  hoher  und  rauher  Gegend  gelegen  (vgl  Hoffinann  p.  554),  kann 
^  «af-^springend  bedeuten,  also  von  .seiner  hervorspringenden^  erhabe- 
"^  neii  Lage  benannt  sein.  -  Vergl. .  dexagt^a)  =~  OTiaQl^a),^  axalgca,  wo 
*'  axüQ  fc=  x«p  in  KaiQog  oben  p.  77,  =f=  x{a)Q  in  dxqlg  (f..  a-xa^- 
^  /g,  Heuschrecke,  vgl.  Maj^-f^ie  in  xiqxats:  dxQlg  mit  unserm  Heu- 
!**  Vnchrecke)  xmd  vielleicht  in  UQo-xiß/g  (anders  oben  p.  188;  vergl. 
•'  Ugono^ag,  oben  p.  182).  Mit  dx^tg  Giv  dkag-lg  (=  aaxdQlgyon 
^^  Ba  +  xüQj  oder  für  dva-xaglg^)  gehören  zusammen  oxog-vog,  xoq- 
^  r=-ö^,.»;ra(i-y-o^,  vielleicht  ^Axa^Qa,  rjy  Stadt  in  Achaja;  liaQ-y- 
^  atfoog  (vgl.  @rf()m|  von  d^oqwf^i) ,  oB  auch  AXi^i^Qvaaaogj  Ko^- 
';  ipTtreg^'o,  Berg  bei  Ephesos,  Kogatfatat,  al,  Pelsenins^ln  bei  Ika- 
^  rm/  K^dyoc,  6,  Berg  in  Lykien,  Kegxfrfvg;6,  Berg  in  Samos  (vgl. 
^  oben  xigxa  ='dxQig)  u.  aa." Namen,  üebügens  ist  xuq,  springen, 
'  Identisch  mit  xaip^  xeg  in  xigag^  xiXkcoj  celer  bei  Benf.  H,  174, 
indem  stossen  «  *)  erschüttern,  (sich)  heftig  bewegen,  springen, 
^):^ «3. spalten,  stechen.  Die  Wurzel  xag  =  xaX  (xeX  in  KiXkog,  /jX 
'    in  '^ÄxtXXfvg  oben  p.  88)   steckt   auch  in  AxaxaXXi^   Name  einer 


%- 


—    884    — 

Nymphe  >  läxdkfjgf  U/ik^gj  o,  FlusuiaDie;  vergl.  JfoA^,  XaAAo^ 
KukXf^  (Flussnamen) ,  wosu  Miki^  (Flmaiiaine)  sich  yerbaiteD 
kann  wie  ^uX,  /LitQ  in  /nikka^j.  iahqo^  Jan  jc^A  in  idkwQ  (sofo^ 
elg.  Trieb).   Vgl.  oben  p.  277  (ond  Kukh^wj  w.  n«). 

26.  *AaadQaxog,  o,  8ohn  des  Tros,  Gross vater  des  Anchisei^ 
ist  ein  Namu,  deir  man  (vgl.  Forsch.  I^  183)  voTeüig  für  oiieiite- 
tischen  Ursprungs  gehalten  hat,    da  or  sehr  gut  aus  dem  Griedii- 
schen  gedeutet  werden  Icann.-  Vgl.  JSvQuicovaatr  (oben  p.  218))  wo- 
rin sa+(h)vrak.  Ebenso  kann  Itiaadgcocog  tWaihyJFaQaxog  albäm, 
von  der  Wurzel  s-hvark,   die  in  danägayog^   ucfipuQnyogj  Spargd, 
bei  Benf.  I,  588  steckt;  Spargel  ist  ■=  springend^  auf-spriBgeod:? 
sich  erhebend,  spriessend,  sprossend,   Yergl.  dhvar-k  -  in  r^i/ra  W 
Benfay  ü,  279  sq.,  »  byark   in  d-d'^q)dQayoc 9  unserm  spriaf«!, 
▼erw.  mit  sehrecken,  gr.  oQyog^  no^oQyog,  no^uoxijgj  yo^g^  «F 
{\gl '  raQyatpi</i  w.  u.).     So   könnte  'Acüo^oacog    f.  W-fr(A)fi«^ 
ganz  gleichbedeutend  sein  mit  Tgaig  oben  p.  339^   Auch.  ^At^^ 
Aivelag,    IXog  n..  aa.  troische  Personen  sind  wahrscheinlich  ab  hrf- 
tig  bewegte,   schnelle  Wesen   (der  Luft}  zn   fassen ;    dasselbe  ^ 
von  BuTua  (vgl.  w.  u.),    der  Mutter  des  Tros,  vielleicht  auch  tob 
^^X^oviog,  seinem  Vater,  dessen  Name  auf  igi  &=  ^EQi-ßoia^  üt^ 
ßota  (vgl.  vkeT  fliiQi&oog  w.u.)  und  x^  =  hvA-n  bei  Benin» 58 
(ßtuvwi)  reducirt  werden  kann.   -So  mag  auch  ^dQStx.vog  w  J^  ö 
Sgafjmv  bei  Benf.  II,  228  gehören,  sei  es  dass  ^fdg^avog  f.  Jb^ 
j|»a*^o^   oder  für  ^dgd^uvog   zu  nehmen  ist.   .  loh  überaeuge  w^ 
immer  mehr,  dass  sämmtliche  troische  Götter  undHeroen  für  Un- 
wesen au  halten  sind.  [Zu  Jdgdavog  vgl.  unser  s-priessen,  S-pross, 
worin   hvfi-d  =  dhvfi-d    in  d^gtdal^,  d-goddi,    verw.   sind  Borste, 
Gerste,  }cqi&^  t  xQi^fj,  hFQtdtjy  hord-eum;  vgl.  Benf.  II,  110,  wo 
bhfl  :  hvri  :  dhvfi  in  ^6qvv[xi  oben  p.  64]. 

27.  \larvakogy  0,  ein  Troer,  ist  ein  N.«me,  worin  schwerlich 
das  Wort  davi)  steckt.  Dasselbe  gilt  Von  mehreren  anderen  Eig^o- 
namen,  die  sich  leicht  erklären^  wenn  wir  ^Aarv'-  durch  seboeU 
übersetzen.  ^  Vgl.  ^Aaxvyovogj  Sohn  des  Priamos  {yov  &=  hvan  bei 
Benf.  11,  58,  wo  ßulvw),  \4arv7ivkog  (oben  p.  246),  ^^aTvmUKh 
Tochter  der  Perimede,  Enkelin  dos  Oeneus  ^des  Stürmischen),  !^<^- 
rvvoog,  Sohn  des  Hgoxiduiv  (vgL  'Inno'^voog j  von.  hnu,  bewegÄ 
bei  Benf.  II,  182,  woher  ^ioftm,  gehen,  ^eig.  sich  bewegen;  iQ 
riQOTiuiüv  vgl.  riQO&orjvcüQ  y  wo  ngo&o  =■  anvg&Oy  antg/o ,  vergl 
anvgx^iCü),  ansg/co  und  unser  springen,  -tjvwg  aber  «=  kF^jr-^ 
von  hvan  bei  Benf.  II,  58, 4)b^  p,2b7)f^AaTvßio^,  l^arvßi/jg,  Sohn  des 
Herakles  (-ßtag  zu  ßu,  ßuivü)),  \iarv6yrj^  Tochter  des  Aktor,  (k^ 
Simoeis,  des  Phylas,  des  Laomedon,  Schwester  des  Podarkes  a.  & 
w.  (worin  -öyrj  zu  veh-ere,  be-wegen  passt)  u.  aa.  Ich  bin  voll- 
kommen überzeugt,  dass  ^Aavv^  hier  =  schnell  ist,  obwohl  ich  üb* 
die  Etymologie  im  Zweifel  bin.  Man  kann  an  ylv&ig  (spitz),  A^ 
in  fvd-vg^  Faß-  in  aj&tco  denken  und  ein  Wort  dr&v,  stossend. 
treibend  «  schnell  (vgl.  &o6g  von  dhu  bei  Benf.  .II,  274)  anneh- 


—    J86    — 

jroeny  das  daDn  Im  Mund  des  Volkes  zjX'.aoTv  wurde.     Auch  kami 
■  man  dcrtv  für  cKTro:  nehmen  und  von  der  in  unsern  Wörtei:n  wetzen, 
■betzen  liegenden  Wurzel:  byad 'leiten.,  •.  so  dass  dito  s=:  äavo,  g€^ 
.hetzt  =  ßcbnell . bedeutete.  Vgl.  ?l^-xaffrQc,  '/orictterr//,  worinf  -ytaattf 
^höchst  wahrscheinlich  angeH*ieben  .bedeutet.     Diese  Wurzel  hvad  i^. 
^ißcti  bei  Benfey  II,  58  -bedeutet  ei^*  stossen  sa  anstossen,  in  Be- 
^wegung  setzen ,   daher  bewegen ,   sich  bewegen  s  gehen ,  vadere, 
^ßaS(^Hv]  vgL  närogy  novg  mit  fräraWco   und  •  unser m  bossen,  lat. 
^cctdercj  ierner  mit  nfjädlo, -wobei  der  Begriff  der  heftigen  Bewegung 
.^SQ  Grande  liegt.    An  Benfey  II;  263  (wo  neben  oV^v,  schnell,  aueh' 
IjfiOT^,  aW(>t; . bestehen  konnte,   da  vgv  aus  arQv)  zu  denken  wiili 
Igimir  nicht  behagen.  Vgl.  auch  Bent  IL,  275,  wo  apa-dhvasta^  zer^ 
^stOBsen,    gr.  SvsaTog,  6^   ein   aus  zerstossenem  Gewürm  bereiteter 
^IVfUik,  d^vdoTTjgf  Mörserkeule  (Stösser)  u.  s.  w. ; -^hvasta,  ^JFatrro, 
j(M)Fkii(TTö,j  gestossen,  'kann  «=  getrieben,    in    Bewegung    gesetzt^^  . 
^^Behnell  sein.  Vgl.  Thyqstes,  Thestiös,  Thestis,  Thetis^  oben  p.  162^ 
^ond  Jacobi  ^.  4rVo  Qiqx^og  =  QÄctq  =»  ^AyjXwog^  dann  den  Art* 
^aariävki^  wt  u.  (n.  oben  p.  258.  263.  280)'  v 

^.         2S: ''^ioomog,  o.  Vgl.  ojben  p.  12.     Wie  ich  jetzt  sehe,  kann  * 
^püm  m  Behf.  I,  342  gehören,'  wo  unser  sch-weben,   sch-weifen,% 
-^t,  vibrare,  bewegen,    schwingen,   von  vip  :,vap  =  hvap  in  kap:- 
ib.  H,  323. (heftig' bewegen) ;*  xergl.  auch  unser  hüpfen  und  dazu 
jobon  p. .  248.  252  sq.     jiO'WJiog  könnte   wus-elig  (oben"  p.  258) 
sb' eilig,  bewegt,  also  so  viel  yr\e2mg/Si6g  bedeuten.  So  kann  map 
aneh  Msv-^cSnrj  (vgl.  avro^f^axog^  von  ^a,  /war,  bewegen,  woher  auch 
nlat.  * met-us,  Furcht,  eig'  Bewegung),   ^Ivamog^  Sivconrj   (vgl.  über 
.Ölyfvg  weiter  unten,  wo  Fiv,  Fi,  bewegen,  verw.  mi£  aFav^  aFiv 
jin  -aalvtalj  Givlov)y  ferner  ^nomtvg  (vgl.  über  ^£nsi6g  weiter  unten), 
Ovntg^f  ^iinig,  ^EQiwntg^  Alawnog  (vgl.  Atawv  oben  p.  275),  ^ihf/ 
auf  die.  Wurzel  am  »  väp  bei  Benfej  I,   342    reduciren;    Odmg^ 
"iQntg  kann  sch-webeild,  hüpfend,  spridgend,  sich  schnell  bewegend, 
"hurtig,    flink  bedeuten,     ^it  wn  identisch  sein  kann  an  in  ^Anig,. 
riSQianig  (vgl,  über  JJfi^i&oog  w.  u.) ,   ^  in  Alarjnog ,  *AX&?]7iog 
'u*  aa.  Namen.  —  Was  den  ^'Aatog  kußcov  betrifft,  so  erinnere  ich 
^ab  altnord.  vos,  väs,  Nässe  (Dietrich^  Altn.  Leseb.  p.  .283.  286), 
^aKn,.  tasl,»althd.  wasal,  Feuchtigkeit;  Wasser;   das  Wasser  kann 
ale  das'wus-^lige^  sieb  bewegende,  gehende,  rinnende  bezeichnet  * 
seip ;  vgl.  vSo)q  mit  vadere,  ßaäl^u)  (ß  aus  hvj  nach  Benf.  II,  58)» 
Uebrig6ns  steckt  die  Wurzel  Faa,   sich  bewegen,   gehen,  laufen, 
fliesseu  vielleicht  auch  in  ijiwv,  Ufer,  Gestade ,  -Küste  des  Meeres^ 
für  FrjGuuv,  dann  im  Namen  der  'Haiovrj,  die  auch  QedvetQa  hiess 
(v-on  &o6g  und  hVan  «=  j^av  in  ßatva»);  ob  aiich-in  «a^ev^f?  Dazu 
"Tcrgleicht  öiöh  änaa,  Nasse,  bei  Beut  11,  225,  von  der  Wurzelt 
dvisfay  die  aus  dhvi-sh,   dhTa-  n,  275:  21    (wo  sch-wingen,  ba- 
-wegen)  entsprungen  ist;   vgl.  ib.>  II,  205  sq.  mit  II,  274  (dhva: 
dva  wie  11,  228.  263).     Ebenfalls  bieher  gehörig  und  den  Begriff 
der   heftigen  Bewegung,    nicht  ^e6  Fliessens,   des  Feuchtseins  zu 


*r* 


—    J86    — 

enthalten  scheint  der  Narae  *Hl'oy^f,  der  mit  ^tj9oviv^  wechselt 
(Jacobi  p.  2Ö1  sq.  293),  worüber  weiter  unten  im  Art  Jla\  das- 
selbe gilt  vom  Namen  Tlftlwv  iüi  *Fij<nTl}üv  ^  wo  J^iycy  ca  tija  m 
Iijawvt  ^laavjv  sein  kann.  —  Der  Erdtfaeil  Wa/a  kann  als  Wasser- 
land, als  Küste  bezeichnet  sein,  während  die  mythoh  Personen  ^Affk^ 
^'Aoiög  (Sohn  des  Dymaa,  Bruder  des  Hel^riie).  als  woaelige,  be- 
wegliche, schneite«  Wesen  bezeichnet  sein  können.  Veit^andt  sind 
AiacDv  (wo  Fta  »  F(ia).nnd  Qfjaev^f^o  dlkFeur  =:  Foia]  dbras 
steckt  vielleicht  auch  in  angels.  tbys,  Sturm,  altnord.  thysja,  hio- 
stürmen,  theysa,  rasch  hinstiirmen,  wo  der  Grundbegriff  stossen; 
v^L  dhu  bei  Benf.  II,  271  sqq. 

29.  Avyiiag^  6,  Sohn  des.  Phorbas  (oben  p/  353)9  bedeotel 
schweslich  glänzend  (von  avyi])j  sondern  vielmehr  beweglich^  sdioelL 
Vgl.  Benf.  II,  125,  yroa^-og,  hell,  schnell,  von  gfi :  hvfi  =ghn, 
spargere,  lucere  II,  195,  »  hvfi  in  unsertn  werfen  II,  309  sqq. 
(eig.  stossen  s^  in  Bewegung  setzen,  schwingen);  neben  (d)livci-fi 
bestand  dhva-g'  (ib.  II,  27Ö.  21),  woher  unser  Tag  (oben  p.  228), 
gr.  (j^yyog  und  avy/y,  lat.  ig-nis.(obefl  p.  275u,).  Wie  in  lat  mi- 
care,  vibrare,  gr.  aioXogf  unserm  flunkjem,  flinkem  (vgl.*  flink  und 
den  Nachtrag  zu  Aev^d-ia)  der  Begrilf  desL  Glänzens,  Schimmenu 
aus  dem  der  schnellen  Bewegung  hervorgegangen  ist,  so  auch 
in  avyj]j  welches  Wort  mit  äyw,  bewegen,  treiben;  (vwgL  lalon. 
ßayog  :  Fayog,  =  dyog),  cJict;^,  o^vg,  tj^Jjgl  nahe  verwandt,  ist  Non 
suche  ich  im  Namen  Avy^lag  mit  Entschiedenheit  den  Grun4begriff 
der  Wurzel  (dh) vag'.  Vgl.  Schwenck  s.  v.  Gaukel,  wo  altnord.  geig*, 
zittern  u.  s.  w.  (aus  hva-,  h vi*  und  Gi^ttul'al;  in  uXyXri  steciuFf/ 
«=»  Fay  in  av^rj;  vergl.  oben  p.  267  ir.).  Dürfen  wir  nun  auch 
im  Namen  Avy/j,  Avyiiu  den  Begriff  der  schnellen  Bewegung  su- 
chen? Denselben  Zweifel  erhebe  ich  über  AXyXrj  (Jacobi  p.  411 
sq.),  Mcuga,  Srilßf],  ^rsgomjj  ^AaxiQonrj  u.  aa.  Kamen,  deren 
eigentlicher  Sinn  nicht  sowohl  nach  den  vorhandenen  griech.  Sprach- 
mitteln, als  vielmehr  nach  der  Bedeutung  der  Namen  jener  mythol 
Personen  zu  bestimmen  ist,  in  deren  Gesellschaft  Atykfj^  Md^^- 
s.  w.  erscheinen.  —  Dass  AvyUag  auch  Sohn  des  Helios  genannt 
wird,"  darf  uns  nicht  anfechten ;  bei  dieser  Genealogie  liegt  ein  Irr- 
thum  zu  Grunde^  wie  daraus  erhellt,  dass  er  auch  Sohn .  des  Eleios 
heisst  Vgl.  Jacobi  p.  173.    [Zu  Stilbe  vgl.  oben  p,   265.] 

30.  Baitty  ?;,  Berg  auf  Kephallenia,  angeblich  Jbenaunt  Ton 
BoLog^  o,  auch  Bdi'og,  Steuermann  des  Odysseus,  nach  dem  auch 
Baiai,  Baiat,  at,  Bajae  in  Campanien  und.  die  Bucht  daselbst,  wo- 
rin er  sein  Gvab  fand,  benannt  sein  sollen.  In  den  Namen  Baia, 
Batai  erscheint  die  Grundbedeutung  des  Wortes  ßcuoq,  ^^ßatog,  cJ?- 
niedrig,  geneigt,  gebogen,  von  der  Wurzel  hva  bei  Benfey  II,  320 
sq.,  woher  auch  a?«,  yata  für  kFoua  (oben  p.  195);  aus  hva  +  g 
entstand  hvag'  =  bhag',  bhug'  ib.  II,  20,  woher  unsere  Wörter  bie- 
gen, Bug,  Bucht  u.  8.  w.  Zu  beachten  ist  auch  ;^arog,  o,  der  (ge- 
krümmte) Hirtenstab  (vgl.  Forsch.  I,  3),  worin  hva  :  ^v,  ;^aF,  /ö/» 


v 


—    287    — 

^  wie  in  ßatog  hva  :  ßv,  ßaFj  ßaj.  Verwandt  sind  die  Wörter  /9#tf^, 
^  Bpgen,  ß{(^  Gewalt,  ßid^w^  worin  hvi  <=  hva,  neigen,  biegen  0 
-,.  bezwingen  (vgl.  vlxfj  bei  Benf.  tL,18ö)f  ßvw^  worin  neigen  »engen, 

I  z¥^ng^n,  drücken^  zusammendrängen,  stopfen  ü.  s.  w.  Ich  erwähne 
^  hier  noch  Boial ,  tu ,  aueh  Boia,  17,  Stadt  in  Lakonien ,  in  einer 
^  Bucht  gelegen  (Hoffmann  p.  1Q72),  J^oioy,  ro,  auch  Bolov,  Bohv, 
-^  Stadt  in  der  dorischen  Tetrapolis  (auf  einer  Beig-neige  gelegen  ?), 
.f  Bi§VKog,  Ort  auf  Kreta,  in  einer  Bucht  gelegen  (Hoffmann  p.  1336' 

^  vgl..  1332).     Zu  Benfey  U,   320  sqq.    gehören  auch  die  Wörter 
^  xvo^i  ^ifaXov,  \sLtJ  cavusi  worin  xv,  yv,  cu  (cay)  aus  hva,    ferner 
xorAo^y  aeol.  yM'Xog  f.  xoFtXog.   [Gehört  hieher  der  Stadtaame  Botta-' 
—4  ro/|  ol  >=  Qdka/LiDij  OaXctfiou^^  Vgl.  auch  oben  p.  20*-  225]. 

.  31.  Bux/ogy  6.   Diesen  Namen  (worüber  Forsch.  1,25  zu  vgl.)* 

^vorbinde  ich  jetzt  mit  unserm  bochen,  pochen,  gr.  a^gwi^a},  a^gw'^ 

'„  fw*  ((T-^y-^Mog  ■*=»  naX'fz6g)f  aa-ßd^mj  aa^ßaxxrjgy  worin  die  Wur-» 

J^iel  (d)hva  +  Guttural  bei  Benf>  ü^  275.^21  (wo  unser  sch-wiiH 

gen)  steckt,  mit  dem  Grundbegriff  stossen;  v^.  den  Art.  SgniMia 

^  p.  ^19   und    dazu  das  Wort  äx/LnoVi  Am-boss,   wo  ax  aus  hvak, 

'^  DemgemäsB   gebe   ich   dem  Kamen  Bdx/og  die  Bedeutung  „heftig 

-bewegt.^  ,  Sollte  auch  ßix-TQov  (vgl.  oben  p.  18)  samml  latbac- 
^'  n)n§  rhiehergehören  und  mit  unserm  Wor^  Bengel^  Bängel  =  Stock| 

^Prügel   verglichen  werden  dürfen?     Vgl  ßdxXa  ^ Vv^uTrai^a .(nach 

1^  Jacobitz  &  Seiler  I,  .269b  ein  lat.  Wort),  altnord.  bänga,  schlage», 
^  fti&ng)  Schlag,  nieders.  bunge^  Pauke  (verw,  mit  pochen),  ^oth.  banc, 

'^bang,  Schlag,  schwed.  banka,  baengia,  dän.  banke,  schlagen,  engL. 
^  bang.  Schlag,  schwed.  bang,  Klang,  Lärm,  Schweiz*  banggen, . bah- 
'^ken,  stossen,  bunggen,  bünggen,  schlagen,  stossen,  (hohl)  tönen 
■''(verw.  mit  ßa^w,  (p'd--6yyog,  ^'Oyxa, ^oyxäad^ai  Forsch.  I,  119).  —  ' 
^  Ausserdem  erwähne  ich  noch  unser  Bock  =s  Stössef  •  (vgl.  Bock  a 
^Fehler,  eig.  Stoss  =  Anstoss,  Verstoss),  Bache,  Bacher  =  wildes 
■^Schwein,  bair.  Böcker  =  Eeuler,  angels.  becca,  die  Garten-backfs, 
"^bec,  der  Schnabel  als  Spitzes  {ygl.  2-q>i^ic€ta  oben  p.  219),  verw. 
^mit  picken,  engl,  to  box,  stossen,  schlagen,  Schweiz,  bücheln,  ca- 
--J;  striren,  büchel,  verschnitte^ier  Stier,  ganz  =^  griech.  ßdufjXog,  ver- 
^  sehnittener  Diener  der  Kybele :  stossen ,  stutzen ,  ab-hauen  ist  a 
9  castriren.  Da  90,  ß  aus  hv,  hF  ==  h/u,  so  \gehören  mit  den  ge- 
'^^  nannten  Wörtern  zusammen  ftd^^y  jud^o/naif  fxdxfAiQa^  mue-ro  u.  s* 
^  w*,  weiterhin  /uaijudcoj  fxaifidaati  ^^aqyv^H  (Hesych.),  /nae/^d^iOf 
^  fio^wv^g  («=  Bakchanten),  ^A-^/m^dv  (heftig  bewegt^  stürmisch);  pb 
k:  ai|ch -^a/Aoc,  geil,  üppig  und  Maydrai  oben  p.  118?  Sollte  auch. 
^  Bdxig  (oben  p.  18)  als  ein.  heftig  bewegter  «=  rasender,  begeistere 
W  ter  Wahrsager  bezeichnet  sein?  VgL  /udvrtg  von  f^odvpfiair 
*^  ,  32.  Bdrwvj  6y  Wagenlenker  des  Amphiaraos,  auch  "EXarriaydg^ 
fif  genüannt;  Bdrsia,  17,  Tochter  des  Teukros,  Gemahlin  des  Dardancfa 
B  (als  welche  sonst  auch  Mvgiva  erscheint),  nach  welcher  BocwUia^ 
^  37,  Hügel  bei  Troja^  benannt  war ;  Bdrua^  17,  eine  Najade,  Gemah- 
^     lin  des.Oebalps.   In  diesen  Namen  wie  in  den  Wörtern  ßartotQÜ/o. 


—     288    — 

stottern  (on-stossen),  ßdroc,  Dorn  (stossend  =»  stechend,  stachelig) 
erkenne  ich  die  Wurzel  ftar,  stossen,  schlagen^  welche  auch  im 
lat.  battuo,  batao,  schlagen, 'stossen,  klopfen  erscheint.  >  Wie  ansen 
Wörter  watschen,  quetschen,  zwetsclien,  Datsch  u.  s.  w.  (vgl.  oben 
p.  Iö9)  lehren,  ist  eineUrwurzel  dhvat  oder  dhvath.von  dhva,  (Um, 
bei  ßenf.  II,  27 1  sqq.  anzunehmen,  wozu  auch  vath,  vadh ,   vidb  ib. 

I,  253  sqq.  Ood'iw)  und  vat,  vut  ib.  I,  49  (ovrdw)  gehören;  vgl 
auch  xoir-aAig  =  XaxTig,  Stosskeule.  Davon  wäre  Butwv  als  cJt^iW, 
ikavvwv,  vis  stpssender  =  treibender ,  fahrender  Wagenlenker  be« 
zeichnet.  Die  Ni^ade  und  Gemahlin  des  Oebalos.  wie  die  Troeiia 
liateia  (vgl.  oben  p;  144)  sind  als  ovQfjQcU^  als  stossende  =^  scfaneOe 
(^00^  zu  &v  in  &iü)y  dvo>)  Wesen  bezeichnet;  sie  sind  wahisek. 
Luftwesen,  den  Amazonen  (Forsch.  I,  11)  vergleichbar.  Vgl  die 
Amazonennamen  Mv^iva  (f4VQ  verw.  mit  Fv^  in  *^YQitvgy  Jo^io 
^i^Qfjgy  ^FuQiotv^  ylgicDv)  und  ^Otq?j^^j  dann  den  Kamen  Ghiil 
&Fexiq^  worin  die  Urwurzel  dhvat(h)  unverstümmelt  erschemt.  - 
Zu  ßav  vgl.  noch  böhm.  bat,  Prügel,  batina,  Schlag,  batoh,  Knittei} 
bei  Jordan,  Böhm.  W.  p.  7)  zu  vgl.  mit  p.  12,  wo  bit,  ScbUg, 
bitf.  Peitsche,  bisati,  stossen ,  weiterhin  biu ,  Peitsche ,  bfh ,  LM 
o  beb,  Lauf,  Flucht  (eig.  Stossen,  Treiben,  Eilen)  ib.  p.  8. 

33.  BtkX^^rpovrrjg^  6,  Vgl.  oben  p.  18-  In  diesem  Muuü 
suche  ich  jetzt  ein  mit  ilXiwj  x^AAa;,  pello  (Honfey  II,  293)  Ter- 
wandtes  Wort  ßfkX^Qo,  drängend,  treibend  =  schnell;  vergl.  Äf'i- 
XuQog,  WvXXa  oben  p.  99.  240..  265.  Demnach  bedeutet  Ba^  ■ 
qovvrjQ  {-fov  rjQ  zu  hvan  in  ßuivu)  bei  Benf.  Il>  Ö8)  schnell-geiM 
eilig  .(oben  p.  240)  sich  bewegend.  Gleichbedeutend  idt  der  ^t» 
Af(x)(f6vv)]Q,  wie  Bellerophon  auch  genannt  wurde ;  Asco-  ist  verv. 
mit  Qdi'oq^  ^^iog,  padmg,  Qv^f^rj,  Qwo/uai,  wo  ^v  =  Xv  in  äatw, 
äFeXav'V-iü,  xsXevm  (wenn  eig.  antreiben,  xiXXeiv),  Vgl.  Aaß(pi^'i 
(oben  p.  257)  und  den  Nachtrag  zu  KXv/usvog, 

34.  Biag,  6.  Vgl.  oben  p.  19.  Diesen  Namen  stelle  ich  jfittt 
zur  Wurzel  bhi  bei  Benf.  11,  104,  =*  bha-/^  in  (psß^o^ai,  wo  f^ji 
=  bha-/?  =  hva-j^  =  hva-y  in  tpevyoj  ib.  II ,  20 ;  vergl.  oben  p. 
205.  243  sq.,  wo  unser  sch-weben  neben  beben.  Grundbegriff  <kr 
Wurzel  bhi  aus  hvi  :  dhvi  :  dvi  :  dvi  in  ölw,  iv-dlij/m  bei  ßeof 

II,  224  ist  stossen  =  erschüttern,  in  Be^weg-ung  setzen,  sch-win- 
gen  (dhvang'  :  vang  bei  Benf.  II,  275.  21,  wo  doi-dv^  auf  dva-k 
=.  dhva-k  weist),  dann  im  Zustande  der  Bewegung  sein,  sich  be- 
wegen, daher  gehen;  vgl  ^vi  :  kvi  :  hvi  bei  ßenf.  II,  164  (»» 
neben  iirai)  mit  gä,  gäm  aus  hva-m  ib..  II,  58,  wo  (ia-v  in  ^aita 
aus  hva-n  =3=  hva-m  in  xa/u-daaco ,  =  (d)hvan  in  *  q^svio ,  xa/V«,  ! 
&Hvü)^  €^alv(x)  (ib.  n,  216,  oben  p,  247  sq.  229,  wo  (a^Tiv^daaor.O' 
aivcü  wie  (sjtonare  :  s-onare).  Demgemäss  halte  ich  Blag  für  ganz 
gleichbedeutend  mit  Jiag^  worüber  w.  u.  Der  Name  Btdvatg  be- 
deutet woM  schnell-gehend,  von  *  ßiö,  schnell  (vgl  *  J/o,  Fw,  d», 
schnell,  in  den  Art.  Jia,  Jiof^rjdrjg  w.  u.)  und  hv^n  ^  ßav  in  ^' 
VW.    Die  Wurzelform   bhi  ;  hvi  :  ßi^  tii,  yi,  x^,  hFi  steckt  w  ' 


*-^ 


—    289    — 

i  auch  in  Üola^  (anders,  aber  falsch,  oben  p.  182;  vgl  p.  256  sq.), 

i  riz^To^j   Uffihg  oben  p.  \S9,  Temer*  im.  Namen.  deB  lifeer-  ödet 

:  Lufidämons  Oinvg  (wobi  zu  tre'nAen  von  dem  Forsch,  I,  194  be* 

(  bandeltenj,  dann  in  <I>o/y/§,  Lehrer  des  Achillens  .(vgl. /7v^^og  oben 

1  p.-  193),  endlich  in  2^/pn^vq  ipid  OtWt/c,    welche   sän^mtlich    ali 

^  beltig  -  bewegte  Meer-.,  oder  Luftstiirmer  zu  fassen  sind.     Auch  an 

yl&v-n(^T)l(avy    ^^fjio-^nlT^g(p,292),  bi-t-o,  q>oi^tog,\  (poirclio    muss 

d  erinnert  werden.  ■■       ,  .^ 

^  ' '       35.  B&üQu,  r^f  auch  Bovj^a,  Stadt  in  Achaja,  auf  einem  Bergjs 

^;  gelegen  (vgl  .Curtfns,  Pelop.  I,  469  sq;  490  sq.)  kannte  zu  Benf, 

li  Ily  110  sq.  gehören }   die  dort  verzeichneten  Wörter  (wo%u 'ausser 

}  deutsch  Borste,  e\g.- anfstarrei^^dy  aufspringend,  wahrscheinlich  auch 

^  Berg  gehört)  hängen  aber  eng  zusammen  mit  den  oben^'p.  63  sq. 

2;  beaprochenen.  '  Zu  Benf.  ü, .  1 10  gehört  auch  ßXoavQiq ;  vgl.-  yüQr 

igyo('(im  Art.  ragyaqiia  w.  u.).    An  (fXofj-VQog  lür  ßgoa-'  ^  ßoQa* 

^aishliessen  sich  alsdann  £o()^£^$,  BoQaag  (wenn  eig.  ffischer,"  kalter 

^  Nord,  doch  vgl.  oben  p.  269)  und  J^ot^^a  für  jBo^a  an;  BoSga  be« 

.;;  deiitet  also  aufstarrend^  aufspringend^  d^oTgigj  Gov^la^  was  auf  die 

^  »wischen  steifen  Felsea  selbst  anf  einenrBerge  gelegene  Stadt  wohl 

j  passt.     Für   verwandt  halte  ich  die  I^amen  Bürino,  Bora,  Barnos, 

jBermio?,  Bertiscos,   lauter  maked.  Bergnamen,,  worüber  Ho£fmann 

j  p»  95  (nebst  j\bel,  Mak.  y.  Phil.-g.  7:  ogoq^  'richtig)  zu  verglisfcben. 

■  let.  Hieber  gehören 'kann  auch^(ftVa,  Vorgel^irge  von  Leshos^  wo- 

hpr  Dionysos  Bgiautog  hx^sn^  worin  ß^  =  ßQw,  'ßfgic  in  fifp^xvy- 

^roi  (vgl.  unser  Wort  Berg   und  dazti  Simrock,  Deutsche  Myth.  .p. 

j  282;  bei  von  Noorden/Symbolae -etö.,  Bonn  1855,  p.49  läuft  alW 

wie.  Kraut   und  Rüben   durcheiuRnder).,  «  ^gtx  oben  p.  256^  » 

,  MJFaQK  in  l^Qaxvv&ogj  ss  xoQic  in  x^(>xa  ^=s  dxgl§   (vergl.  ßQWKOC, 

ßfw/og)  u.  8.  w.;  zum. Namen  ^Apxäg  (oben  p.'283)  beinerice  teh 

-  noch,,  da^s  das  Wort a()x(r)oc,  Bär,  eig.  cauh,.' zottig  bedeuten  kann, 

.  wie  Benf.  11,  111  lehrt:  so  könnte  Arkadien  als  raifbes  Land  be* 

seichnet  sein.     Gebort  niit  ßglaot^  zusammen  ^Qaaiuf\  IlQäaial,  alf 

*^  Stadt,  in   Lakonien    (mit   einem  Vorgebirge,    Ht)ffinann  p.  1074)? 

^  Was  das'Wort  TT^'tjois  Lauch,  b^irifft^  so  passt  dazu  trefflich  unsor 

^  frisch  (althd.  frish  bei  Benf.  n,  110);  mittelhd.  beisst  frisch  auch 

grün;.?/  in  -ngdpöv  ist  aus  hv  wie  it  in  ifv/dv, nciywv  bei  Benfey 

\  II,*20r-l.     DunkelJst  der  Nanle  BQiXrjtJüog,  0,  Berg   in  Attika; 

da  er  schwerlich  mit  ßgi Sin  ßgi^i^ntjog)  componirt  ist,    so-  ziehe 

iqh   ihn   ebenfalls    hieher  -und   leite   ihn  von  einem  Worte  ßqi^Xo^ 

aufstarrend ,.  aufspringend*;   vgl.  flgkovy  0,  Berg  bei   Ephesbk  — ^ 

Bovg€id,  BovQivv^'Ml  Hoffmann  p.   1442  fasse   ich  als   Spring- 

qaell;Tgl.  Kvgt]  (eben  p.  100),  Bmgog  neMn   2neg/jidg  (JacoBi  p. 

1«9-  617),    Jlv^c    (oben   p.   193),'rT7rt;^-^/fcy. 

■  .  36.  BvCagy  6,  Sohn- des  Poseidon  und  der  KeroSssa,  6'ründto 
V4>n  Bvi4vTiov,  ro,  Stadt  kt  Thrakien  am  Bosporos.  .  Benfey  I,  679 
erklärt  ßv^ftgr  «^'^«C  für  «='  ßff-^sFag  (von  ßv ,  ßovg  und  jrfi  bin- 
den), Stiere  verbindend.     Ich  denke  lieber  an  Sskiit  bbng';  biegetiy 

19 


—    290     — 

bbuga,  Biegung,  Arm,  Hand,,  yerw.  mit  unsern  Wörtern  biegen, 
Bogen yBag,  Bucht,  wonach  ßyzans  von  seineoi  ansgezeicfaDeteD 
Hafen  benannt  wfire.  Da  aber,  ^e  a/xciv  (vgl.  den  Namen  Ancona) 
lehrt,  Gebogenes  au<A  »  Ecke,  Kante,  Torgebirg  sein  kann,  so 
könnte  Bysanz  recht  wobt  seinen  Js^amen  erKalten  haben  von  dem 
Vorgebirge  Clirysokeras  oder  Keras^  der  h^tigei»  Spitze  desSerai, 
weiche  .  das  südliche  Ufer  des  Hafens  von  Constantinopel  bildet. 
Vgl  Hoffmann  p'.  1537  sq.,  ferner  tpv^yjfUy  tpv^a  f.  tpvyfij/nij  fvfju 
bei  Benfey  U,  20.  Sollte  auch  der  Name  Abjdos  (oben  p.  271) 
hieher  gehören  und  darin  i  ans  g'  sein-  wie  tA  agd-io  «=  s^-m^ 

37.  rawjuijifj^,  6.  Vgl.  oben  p>  22.  Der  Käme  könnte  von 
einem  Worte,  yavvg  s  äyavoq  stammen,  also  Fuwr/ufjäfjg  ss*ix/ay9- 
f^^i^^f  «}'ayo-9)(Mtiv' (freundlich ,  lieblich,  liebreich  gesinnt,  müd, 
(Banft^  angenehm,  behaglich)  sein.  VgL.  dyarog  mit  yävog^  ydftm 
o«  8.  w.  und  dazu  Egno-fia^rtg  oben  p.  21 ;  zu  /mj^jta  vgl.  oben  p.  27  V 

38.  ra{ßyafla,  ly.  Zu.  diesem  Namen  (oben.p.  22)  v^I.  den 
Quellnamen  ^Agyoupla  {Pape^  Eigennamen  p.  48)^  feiTier  Kiq»»^ 
oben  p.  85,  nni'  KuQxdßog,  o,  Sohn  des  Triopas  (Pape  p.  183). 
Ausserdem  erwähne  ich  d^s  hesychisehe  Wert  tcdiiya  ss  oxqI^,  das 
ganz  genau  unserm  Wort  Heu-a-chrecke  entsipricht  und  eine  Fort* 
bildung  der  Wurzel  a-xciQ  in  oxa/^  dureh  guttural  enthält.  Vgl 
8cbwtoc]L,  D.  W.  8.  ▼,  Bchrecko^  •')  schreien  [vgl.  oben  p.  9084' 
196,  wo  tcQSHf  xQiüy  hell  sein  «xa)  tonen,  b};leiA;hten],  '^)  mit  ^cflB 
hellen  Laut  zerspringen,  ')  heftig  bewegt  sein;  springen  [vgldiirtf 
oben  p.64,  äoQ'^-wfu,  mit  dhvark, -h  in  r^tpff?;  bei|Benf.n,279«l.i 
wo  auch  a-nig/k) ,  ngo^  (vgl.  'liJiOQxdg ,  ^«(»5,»  f®^?j  logxog  oben  p. 
49),  oQ^bOfiaij  €Q/of4aif  uQyog,  no^'dgxtjg  anzusetzen ;  unser  s-prio* 
gen  ist  verw.  mit  s-chrecken],  ^)  heftig  erschüttern  oder  encbvt- 
tert  sein,  unser  schrecken,  wozu  gr.  yogy^og  (oben  p.  23)  ▼ergfi* 
eben  werden  mag.  •  [Grundbedeutnng  der  Urwurzel  dhvar,  dhyark 
ist  stossen  (dhva,  dhu  in  diSwj  &ia)j  &o6g,  dhvak  in  &ä<j(r(afy  to* 
/vg^  d^i^fctij  dhvan  in  &tivw,  tönen,  sa  -*-  dhvan  in  donnern,  to- 
nare,  sa  +  dhvap  in  tvtttw),  daher'  ')  an^tossen,  in  Bewegong 
setzen,  erschüttern,  sich  bewegen,  bewegt  sein,  ^}  ausstosseo  ^ 
blasen,  tönen,  leuchten  (oder  hervorstosseil,  hervorbrechen  =?  leocb- 
ten  oder  stossen  =  bewegen,  schwingen  =  streuen ,  strahlen^ 
leuchten,  hell  sein)].  t)ie  Grundbedeutung  des  Worted,  yogyo;  er- 
hellt aus  seinem  Gebrauch  als  Beiwort  des  Pferdes,  als  welches  es 
heftig,  hitzig,  rasch,  lebhaft  bedeutet.  Vergl.  dazu  rogy-mnog^  o, 
Maniisnaroe,  Togyaoog^  d,  Sohn  des  Wachaoii.'  (ob  rasch^  lebhaft  ^ 
rüstig,  rüstiger  Jäger,  vergl.  ilodakfigtog  p.  182),"  1  o^j^v^iW,  <i» 
Sohn  des  Priamos-Podärkes,  logyvXög, '6  ^  Nebenfluss  des  Eorottf 
(vgl.  Snsg/siog),  Wie  -ist  es  mit  rogyfj^'ij,  Tochter  des  Oenc» 
(oijLiuai)^  Mutter  des  Thoas  i&oog^  v^fw)?,  wie  mit  logyw,  7,  die 
eine  rasche  Luftstürmerin  sein  könnte  (vergl  ^Atßyai)  ?  Der  Ntoe 
der  rgtuofi  könnte  mit.  gpjiog  ==  ga^iog'(sLUB  hFg^io^^  vgl.  Äf(W-^ 
ib  K(jaiaw  bei  Benf.  II,  318  sqq.)  zusammengeherea;  auch  kooi' 


-^    291     — 

ten  ^ie  FquikoI  als  rasche,  behende^  hoftige ,"  rüstige  ^iUiner  be- 
zeichnet  seiji.'     Vgl  oben  p.  24.  196. 

39.  rsXdvcag,  6t  Vgk  oben  p^  22.    Wfe  ich  jetsBt  sehe,  kafin 
sowohl  dieser  Name  als'fiuch  der  '^/^XXovcdq  oben  p«  39  schnetl- 
^ehend,  sich  schnell'  bewegend  bedeuten.     Neben  xfX^  /fX  (oben  p« 
-  88),  ßeX,  (piX  (p.  252  sq.'  257.  288)  konnte  auch  yd  :  hFtX  « 
,   hval,  hvar,  hvft  =  Fi^Vj  FfXv  iniXavv(it  Qc^Xtvo),  icsXX(o)  beste»- 
^   b^n.   rfX-dvMQ^  vergleicht  sich  mit  *I-^uvsiQa'  ü.  s.  w.  oben  p.  257, 
(-avtri(>  von  liVan  :  ßav  in  ß^lvo))  \   ausserdem    erwähne   ich  ^EXf- 
qyijvwQ,  ^EXni^vioQ  (oben  p.  278),  kaQjudvwQ  (oben  p.  264)J  u4yfjmiQ 
I   (oben  p.  272),  Bifjvaig  (oben  p.  288);  aucli  0vXäi^Q(K  (p.  257) 
kann  -schnell (sich)  bewegend,  gehend  bedeuten.  Wie  ^st  es  mit  77o//u- 
'^  €M3fdQfKl    Zu  //oiju-*vgl.  olfjia^  ol^dcbj  altnord.  hvJma,  schnell  be- 
wegen, gr.^  xä/Li-daiaiü  (xa/u  =b  hvam  s=  dhva'-m  bei.BenC  II,  271^ 
^  ^4-9  ==  gam  n,  58)' und  den  Art.  Blag  p,  288* 
J  '39^.  riy ctg,  6.  Vgl.  oben  p.  23 'und  dazu  p.  267. 

'40.  i^avaog,  ö\  Vgl.  Forsch.  I,  40.  Diesen  Namen  verbinde 
'  ich  jetzt  mit  äovsco  u.  s.  w.  .bei  Benf.  II,  206'S^.,  worin  eine  Wöt- 
^  «elfoirm  dva-n  s  dhva-n  in  (a)rtvdaG(o' oben  p.  227.  Dazu'vg^. 
'  Böttichier^  Arioa  p.  79,  wo  das  Sskritwort  dunaja, -fluvius  (osselt|*. 
^'  dOn,  fluvius^  aqua^  litth.  dunaje,  flumhiis  alicujns  nomen)  mit  gr. 
^  ^yoß  ¥er|)i]nden  wird,  ^avauig  bedeutet  demnach  heftig  bewegfi 
^  welcher  Betriff  sowohl  auf  einen  DIhnon  der  Luft  als  des  Wassers 
*'  paast;  vgl.  2ni^/&iog,  *44Xq>kt6q  obeq  p'  278v  Die.  Javaol  wärcil 
^;  als  teföces,  al&  hurtige^  bebende,  nlstiire  Männer  bezeichnet.  Atreh 
^'  ^i^v-Trrog-bedeutet  vielleicht  scnnell  sich  bewegend;  vgl.  ob.  p..270. 
^  .     '.  4:0a:  ^fi;xaAeW,  d.  IZu  diesem  Forsch.  I^  41  'sq.  bMiandelten^ 

*  Namen  vgl,  noch  das  Wort  ddxgv,  die-  Thräne,  unser  Wort  Zähre^- 
"^  goth.  tagrs,  althd.  .zahar;   dies  Wort  wird   von.  Schwenck,  I>.  W. 

'  s.  v^  auf    einen-  verlornen  Stamm . taihan  ,  träufeln^,   reducirt,  der 

^  ffir    tCy)aihan    stehen    kann>   so  dass  also  ^onc- für  SFax  ip  Sdx^ 

^  B3B   Si)K    in    dJsvxaXicüv  wäre.     Orundbegriff  dieser  Wurzel  scheint 

^  fltossen  (<^o/r-dt;|)  =  werfen,  schwingen  (vgl.  SixeTp),  streuen;    vgl; 

*•  arayln  ardCo)  aus  sa  4- dhvag'  bei  Betif.  II,  275.  2l  (dhvä/  dho 

^  ss-hu/vprojieere  II,  194)  un^  dazu  ib.  II,  228..  263^  wo  über'd 

i0  ans  <Ui(v)!     Von  goth.  thvahan,   nnserm  zwagen,   zwaben  »  wa- 

^  sehen,   baden,    gr.  r^yyca  (ü'viyyM)   muss'  bei  der  Erklärung  von 

*  dd^v.  abgesehen.  Verden.    -  ;      * 

"•  .       .41/  J^Xog,  7j,  eine  der  K'ykladen,  .soll  Aach  HoffVnann  p.  141 1 

^  den  Namen   verhalten  «haben    wegen    der  Weissagung  odef  weil  sie 

:  ans  -  der  unsichtbareh  Tiefe  heratifgekemmen  über  dem  Meeresspiegel 

P<  sichtbar  ward.  Vgl.  auch  Preller  1, 154.  Diese  Deutungen  sind  aber"; 

E^  blöBse,.SpielereieQ.^     Indem- ich  an  ä\e  /ot^dg  JrjXiu  bei   AesChyluf.. 

■  Änngere,.  welcher  Ausdruck  nach  Einigen  auf  den  Felsenberg  Kyn-^ 

*  thos;  nach  ^AnderYi  aber  auf  die  ganze,  klippenreiche  Insel  'afch^iffer':- 

*  xUTfat,  stelle  ich  ^en  Namen  zu  Benfey  11^  226,  -wo-  SidfifAog^  aeafp 
'itiäijXogi  zerrissen  (lacer:  Ahfens,  de  -Diall.  Graecc.  'I,  dS)^    Die' 


—    292    — 

Insel  wäre  so  sehr  paeeend  als  serrissenoi  lerklüftete^  als  KUppen- 
jnsel*  odef  als  felsiohte  Berginsel  bezeichDei  worden.   • 

42/  Jiuj  ri,  *)  Tochter  des  DeToneus ,  •  Gemahlin  des  Ixion, 
ItfaUer  des  Peirithoos^  ^)  eine  Nymphe,  Gemahlin  desPelops;  dam 
jlla^  6  ('-avTog)f  ')  ein  Heros,  Vater  der  Kleola,  mit  der  Atrem 
den  Pleistbenes  zeugte,  ^)  Pferd  des  Ampbiaraos.  Diese  Namen 
scheinen  nichts  2uthun  zu  habe^  m\%  äiog^  göttlich  u.  s.  w.,  son- 
dern zusammengehörig  mit  dtw,  dio/tiai,  älancw,  ^tepagj  rasch,  rege, 
beweglich  (vgl.  Lchrs,  de  Arist&rch.  ^tud.  p.  59,  der  Jif^ot;  ric^g 
v6n  dio/uai  leitet)^  die  mythologische  Bedeutung  derselbe^  ist  nicht 
ca  verkennen.  Von  ^Fi(<T)  in  J/oi,  dio/uai,  worüber  Benfey  11,324 
(oben  p.  288)  zu  vergleichen,  stammen  auch  die  .Namen  Jfjmfyi) 
Sohn  des  Aeolos,  Vater  des  Kephalos,-  Jrj'iüvsvi;^  6,  Vater  der  Dil, 
y^vdrfiqy^j  Gefnahlin  des  Aeakos,  Mutter  des  Pelens  (vgl  irilif^ 
jagen,  treiben,  scheuchen) — lauter  Namen  stürmisobery  heftig  beweg* 
ter  Luftwesen;  in  formeller  Hiifsicht  vgl.  Benf.  11^^17,  wo  #aif^ 
i.  daifJQf  ßaiFrjQ  (d6vrl  f.  d6hvfit=)  ^aiÜFfjQ  voq  derWurzef^ 
Höchst  wahrscheinlich  ist,'dass  das  Wort  idl'ogj  S^tög^  feindlich, 
u  Benfey  n,  224 — 6  gehört  und  eig.. gescheut,  gehasst,  innsu 
li0deutet;  sollte  nun  auch  ^jjcJ  (^if^intJTf^)  hieher  gehören  sod 
^  (^uvfj,  alvtj,  inatyt},  aifivfj  sein  ?  Ich  erwähne  hier  noch  nxb- 
me  Namen,*  worin  ein  Wort  ib^/'ojvschneil, .zu  liegen  scheint,  dis 
mit  &si6j  ^iFo  «=  &o6q  (oben  p.  242)  verwandt  ist.  *Vgl.  JjfSo- 
ftftä,  Tj^  Gemahlin  des  Peitithoos,  sonst  'hmoäd/nsia  (ob  von  hol, 
.  äphnell,  worüber  w.  u.,  und  ^a/a  in  Osioduf^ag,  obea  p.  242,'' 
ivfii,  in  ^vdvjutoiVf  worüber  w.  u.>  v^rw.  mit  dav  in  ^avaog,  Joi^)) 
sonst  könnte,  da  treibend,  jagend,  bewegend,  sich  bewegend  s=8clineD 
B3 Pferd  (laufend,  vgl.  &dw),8em  kann,  wie  a^va  (equus)  mit  1^ 
(ctfWg)  verglichen  lehrt,  auch  ein  Wort  <fj;ib,  Pferd,  statoirt  werden. 
Wahrscheinlicher  aber  ist  mir,  dass  sowohl  Inno  in  'iTmü^afUia 
«ier  öfji'o  {ßrjiq'^l  vgl.  lq)ig  =  '^o./yg^  woher  ^ItpiäveiQa  u.  s.,w.)iD 
-^rjiddfÄua  einfach  schnell  bedeutet.  Ausser  ^^rfiSufikia  erwähne 
ich  Jri'idvBiQa  \o\iett'  p.  257),  Jfji'onUjjg  (oben  p.  289),  drjYs^Tfg^ 
Jäai^dyvrigj  ^lipavrogy  Jrjlonrj  (vgl.  oben  p.242*25 7*288  und  o-ttoöi', 
Ton.hva  bei  Benf.  II>  58,  wo  ßaivo)),  x^fffi'nvkög,  ^^rjinvXfi  (von  M 
springen,  oben  p.  246), .^/jyÄjpo/i^o^,  Jfj'iifoßrj  (von  (pe^j  (paß,  beben, 
rerw.  mit  sch-weben,  oben  p.  205*  288),  \^^f*Ai;x?7  (von  Awtin 
Atf(T(Ta,  eig.  heftige  Bewegung,,  vgl.  den  Art.  Aevxo&da  tr.  |u)i  Jd' 
'Xo/og  (ib.),  /fri'iiiowv  (vgl.  JUu)v  w.u.),  ^Jfji'Üciw  («vob  Xv  oben  p. 
257.  288),  Jrjioyog  (vgl.  Uarv6;^ri  p.  284>,  Jriivofuyj  (vgl.  'hnfi- 
vö/ufj'j  ob  von  va^jLi  »  vt;  in  *lnn6vooQl),  DenfselbeYi  Sinn  wie^(|<« 
{ßiil'i'g  »  Iqtig  s  -7^/v'^)  2u  haben  scheint . örjfio  in  manchen £ig0H 
nünen  Y^\, /ffjfdOTcocov^  ^/^/ioA,eW  neben  z/^üeoa^ig  ^fji'XdwVfJetaß  I 
j^fjjLiojvctcfaa  neben  /trji'dvHga ,  ^lavHQa ,  ^Idvaaaa,  ^ItpuiyfiQa,  *l^ 
väaaoj  KaXhdvfiQu,  KaicXtdvaöoa  n:  aa.  Auch  in  ^fi^ftoSimj  (yg^- 
ifixHv,  eig.  be-wegen,  sch-wingen),  Jrj^tofpwv-  {Y^.BsXXBffO(fmf^  { 
hva  es  ßa  bei  Benf.  II,-  öS),  JfjfMpixfj  irghMoßtf  w.  u.)  erkenn«  j 


I  . 


—    293    — 

I  ich  frifw^  schneit ;  vgl  auch'^a Jiy/fo^  p.27  2  u .  aa.  Namen.  Net>eh  ^ j;ib 
und  J;;/uo  bestand  aber  ein  drittes  gleichbedeutendes  und  vDn'derWr 
,  dTi(8h),  dva  (^var  in  d-iw^  &odg)  stammendes  Wort^  nämlich  SiOf 
I  schnell  Dieses  liegt  im  Namen  der  Luft^öttin  2/ita  (Preller  11^  12 
)    not)^  d.  h.- beweglich,  ferner  im  Namen 

,  42a.  Jiofifjäijg,  Oj  worüber  oben  p.  30^     Während  hier  ijio 

•    sicher  ^  Suqo,  in  tler  Bedeutung  beweglich;   tege^  rasch,  frisch, 
{   munter  ist,»  gehört  -/uffSjjq  wahrscheinlich  zur  Wurzel  '/aa^^  bewe* 
j,    gen  (vgl.  A'fAvd^dm'  p.  280),  ^  Fad^  hFouS  in  vadere/ /^«^/^a», 
j    (sich)  bewegen,  gehen  bei  Benf;  H^  58,  die  auch  im  Namen  Mt- 
^    J'ot;(ra  steckt   -Vgl  oben  ^p.*  252— 3.  264.  263,  wo  wetzen,  ganz 
j    Bshetzen,  eig.  stqssen  (^g^  in  jnäart^,  Sch^mkze),  dazu  p.  298:  Ausser 
g   ^lo/uij&fjg  erwähne  ich'^iaVao'cTa,  ^toPi^a^aa^  Jioyivtia  (Vgl.  ^Ifpidviiqa^ 
*£q)idvaoaa^  ^Itpiyivita  Vox\  Itpi^  «  xa/vt;  und  hviui  =  ßoev  -in  paivai), 
^  ^toxX^g^  (vgl.  /hiVxXrjg  und  den  Art.  -KXii/xivoq  w.u.),  Jiompqvatfii; 
.    (vergl.  TTTTroxojwffT/^^),   Jm^rjg  (ob  vo^  <^io, und  ar,  bewegen,  bei 
^1   Benf.  II,  305,  oben  p,  238.  233-4.64?).  Da  die  Wurzel  dvi(sh), 
woher  öio^  ötsQ6 ,  aus  dbvi  entstanden  ist,   so  ist  damit  identisch 
■    bhi  (aus  hvi  =-dhv])  oben  p.  288.  .Dort  erwähnte  ich  den  Na- 
men BidvuiQ  und  erklärte  ihn '  duroh  schnell-gehend  (von  ßio  «»  Al^io, 
^  dhFiOj   äJtio  SS  ^io)'j    dieselbe   Bedeutung  «steckt  in    den  Namen 
IdvHQay  ^Idvaaaa,  wo  f o  »  Fio^  hFto^^  ßto,  schnell  (beweglich, 
verw.  mit  ßa  in  ^alvMj  sich  bewögen).     Denselben  Sinn  hat-2o-ln 
J  Jaßdvfjgj^Io^afia  ^Töchter  des*Itonos,.  vgl.  Quodd/uag  oben  p.  242)^ 
^loxdanj,  *£6Xrj,  £6X(wg  (pb^ü  p.  257),   'Jog)ü)y,  iQffcooira,     ^luvstqa 
'^-heisst   ')  eine  Nereide^  ^  ^)Tochter  dedlphis,  des  Schnellen,  GremahUn 
'^    dea  Eapaneus  (des  Hüpfenden?  vgl.  oben  p.  252.  243  fiq*^*   ViMio 
^    identisch  scheint  oio  in  Oto^Xog  (zu  -xAog  Tgl.  oben  p.  257),  Olo^ 
^    Xvxogj  OloXvxf]  {^Kvk  in  kvoüa^  eig.  heftige  Bewegung).  Vergl.'den 
"J   'Art,  ^laiga* 

^  "  43.  "^Ektwq,,  6.  Vgl.  oben  p.  37  sq.  Da  es  leicht  möglich  ist, 
dass  der- Name  Hektor  einen  mythologischen  Sinn  enthäU,  ao -er* 
^  imiere  ich  an  'L^xroijp  oben  p.  276 ;  vgl;  ^dörjfjiog  =  ^Axad^/uog 
'  tt.  aa.  Mit  ^-Axtioq  ganz  glelchbedent^  ist  KdavwQ;  v^l.  den-Art 
^     KadxidviiQa  w.  -11.,  wonach  KdarwQ  =»  Hetzer.  ' 

43a.  "EXkrj,  Tj,  Vgl.  oben,  p.  39  sq.  Wie  'EXk-dvcaQ  neben 
'  Ffk'dvwQ  oben  p.  291* lehrt,  kann  '^kkXfj  beweglich,  schnell  1)q- 
'  deutßn.*  Vgl.  tiazu  iXXog^  der  junge  Hirsch,  und  sXaq>og  pSXsfpifvo*Q) 
oben- p^  278,  ausserdem  aber  karisch  äXu,  Pferd>  oben  p.  240. 
HoUe^  und  Phrixos  (s-pringend,  frisch ,  rasch,  oben  p.  256,  -  vergL 
ßQovHo^,  xigxa  p.  289)  scheinen  beide  als-  bewegliche,  schnelle 
Wesen  der  Luft  gefässt  werden  zu  müssen.  Dafür  spricht  auch  der 
Name  ihrer  M^li$ibT  NttpiXfjr  Ad^dftag  ist  schon >  Forsch.  I,  3  sq. 
xichtig  erklärt  worden;  Ti^cJ  gehört  wohl  zn  a-alvw ,  g^yiov,  wo 
»-v,an,.  i^vi^n,  eig.  bewegen  (rergh  vi,  ire,  volare,  bei  Brbckhaus, 
Gloss«  z.  V.  ,S.  p.  394,  aus'  dhri  oben  p.  288,  »  hvi  :  kvi  :*9vi 
in  dwy  viiviw  bei  Benf;  U,'-164).  '      '       • 


—    294    — 

44.  ""EfLinwöa,.  ij.  Vgl,  oImd  p.  40  sq.  Diesen  NameD  Um 
ich  jetzt  begri^fich  gsni  «oders.  Ich  stelle  ilm  jetat  zur  WomlL 
bvapi  welche  in  lat.  eap^io  und  habeo  (4ivabh  ?*  7gl.  Benf.  11,374 
löS}»  onsern  Wörtern  haben,  haften^  heften  u  s.  w.  erscheint.  Die 
Grundbedeutung  derselben  ist,  wie  aus  unserm  Wort  Habicht  (ae- 
cipiter)  erfiellt,  .fassen,  packen^  packen  aber  ist  &»  fest,  eng  machen, 
engen^  drücken  (vgl.  Beuf.  II,  90  und  oben  p.-75— 6.  192.  217); 
so  verstehet  wir 'den  begrifflichen  Zusammenhang  von*  haben  und 
haften,  heften  leicht.  'Also  'Efinovaa  bedeutet  packeod,  greifend, 
fangend  ;*ygL  un^r^w  und  dazu  oben  p.  43. 150. — Denselben  Sinn 
bat  meiner  Ansicht  nach,  der  l^ame  .l'^cJ;  vergl.  •  unser  zwingen, 
zwickeui  zwacken  (=»  klemmen,  drucken)  aus  dhv{i(i])g'  =  a(n)g' 
bei'Beniey  IT,  17,  «=.hvag'  in  TtjjyvviLu  II,  *89  sq, ,  =  dhvig  io 
^tyydvu)  oben  p.  217.  203.  Vergl.^  Auch,  ältnord.  haukr,  Habidit 
(Dietrich*  p.  252). — Nun  muss  auch  -Aktpirti.  ein  '„'greifendes^  ün- 
gethüm -sein«  Vgl.  uX^p-^aivw,  aor.  ijktpoy;  mit  x^iip(ü  oben  p.  192. 
118.  278,  worin  ^^n  ^  dhyar+p  bei  Benfey  II,  279,*  t^ 
bedeutet  eig.. neigen  a  engen,  ehg,  dicht,' fest  machen,  daher 
*)  gerinnen  machen,  ^)  dick  machen,  *  nShreii.-  Wenn  aber  aoeh 
in  T^fpiü  die  Bedeutung  greifen  nicht  herVortritt,  so  doch  in  dhvar-p: 
hvar-p* ;.  var-p  » fia^  {ßu^nxw)  bei  Benf.  II,  310 ;  ftuQn  f.  Faen 
vtX^FuXTi^  uXfp  in  dXfai'yWy  ^)  finden,  erlangen,  erwefbeh,  ^)  näh- 
ren (vgl«  aX<pt aißoiog),  \u6h  die  von  Benfey  II,  135  sqq.  138  sqg. 
bebandelten  Wörter,  worunter  unser  «greifen,  (gfl^p  aus  hvfirp- 
hvar  in  /uq,  hir,  Hand,  eig.  giPeifend,  '=  .AjPa^  in* /udo^yj,  Hand, 
n,  304)  gehören  zu  II,  278  sqq.  309  ^qq  ,  wo  jniioTt-Tio  m 
hvar-p,.hvfi-p  gaiiz  =3  UQserm  greif-?n.  Ebendahin  gehört  unser 
er-werben,  schwed.-  werfwa,  niedeis.  warben,  erwerben,  griech.  Xa- 
ßuv,  oXßoq.  Demnach  dürfen  wir  die  l^kfpiTOj  ohne  Bedenken  als 
eine  Greifende,  Packende  fassen  yf'm  ^'Ji/nnovau  und  WxxfJ.  ZuBenf. 
U,  31.0  gehören  .und  mit  .^iuqtitcü  identiscb  sein  mag  xkanno  oben 
p.  39;  vgl.  unser  klemmen,  verw.  mit  klamm,  oben  p.  192. 

45.  'Evdv/iawv,  0.  Vgl.  oben  p.  42.  .Mit  Rücksicht  auf  Jacob» 
p.  302  halte  ich  es  jetzt  für  sehr  wahrscheinlich,  dass  der  Geliebte 
der  Artemis  als  Jäger  bezeichnet  worden.  \erg\.*  Evo^ig^  irdir^tn 
(oben  p.  292),  von  1  iner  Wurzelform  dvi  «=  dva  :  du=  dhu  (agi- 
tare)  bei  Benfey  11,  27i  sqq  ,  zu  vgl.  mit -11,  228.  263  und  obeD 
p.  64,  wo  d  aus  dh.  Veröl,  auch  dü-na,  geschüttelt,^ bei  BenL  H, 
205  und  den  Namen  Jcfiaq^  dor  höchst  wahrscheinHcli  stossend, 
treibend ,  bewegend ,  (sieh)  bewegend  =  schnell  bedeutet ;  z/i'««5 
heisst  Vater  des  "Amw;  (ob  des  Wus-eligen,  oben  p. 258  sq.)  und 
der  'E/.dßrj  (vgl.  obenp.  272).  Auch  im  Namen  'As&Xtog,  6,  Sohn 
des  Zeus,  .kann  der  .Begriff  der  heftigen  Bewegung  stecken ;  vergl. 
Fad^  :  fitud^  in  fxS^og  (äfOXog)  oben  p.279sq-,  Fad^  in  'Adfjvfj  P- 
273.  Die  Gemahlin  des  Aethlios,  KuXvy.f/,  kann  als  die  Flinke  be- 
zeichnet sein;  vgl.  luQyuffiu  oben  p  290  und  ^/fixod^sa  (w.  u), 
dazu  xuX/uivur,  xuk/t},   worin  der  Begriff  roth  (purpur-)  aus  dem 


—    295    — 

I 

^  Begriff  der  heftigen  Bewegung  hervorging;  FgLQink  neben  blinken,. 

flinkeoi,  flunkern,  flackeri\^  flammen  (q>Xby(iD,u,  s.  wOj^  worin  t  :  p 

aus  hv,    Kdk/ug  bedeutet  heftig  bewegt  «=  rasend,  begeistert,  wie 

Qiaxw^  L^F^rwQ,  QviavwQ  ^  Stürmer,  Wüther,  Haser  (furere.  if. 

fufibre,  wo  fiis-  aus.  dhvas  bei  Bedf.  11^  273)  bedeutet. 
*      46.  "£vya,  ^.  Dieser  oben  p. -34  berührte. Name-  ist  p.  60-^ 
„  61  ^yve  ®€vai)  unzweifelhaft,  richtig  gefasst  wprden;   vgl^  auch  p« 

117.  211.  223.  Die  Wnrjcel  (d)hvan,  (dh)van,  geneigt' sein,  wozu 
'.  ßovvog,  yotp^og  (oben  p.  173.,  211)  u.  s.w.  gehören,  steekt  wohl 
^   auch  in  ßayavni}^^  wiilchei^  Wort  jiuf  «eine  Wurzeif.  iivnu  +  3  (hyja 

-h Bu  +  s)  reducirt  werden  zu  müssen  scheint-;  vgl.  h(v}nü(s?)  in.. 
*   vclMO,  .Forsch. .  I,  114,  ferner  (wm'aus  n<A-w,  hFß-w  heX  Benf.  I, 
^^  605^  dazu  oben^p.  216.  22ö.  26jß  und)  llvvi  ohm  p.'  181  (eig. 
f '  geneigt,  von.  bya-nu-k).    ]ldit  ^"Evva  stelle  ich  zusammen  Bsyva,  17, 
'  Stadt  in  Thrakien,  B^vtj,  ij,  .Stadt  In  Kreta  {Bivf^,  Bu^ai,  ^Ortsnar 
^  men),  wobei  Ai^v,  g^Aeigt  sein,    zu  Grunde  liegt;    da  geneigt. irff 
^  gebogen,  gekri^itamt,  >o  gehören  zu  hFav  auch' nivaQog,  0',  Flusa 
-'  ip  KUtkiep  (gewunden),  IJivaQa^  ra,. Stadt  in  Lykien  ^jk^nlyaqog 
^  ^ejqoyyvkog^  ßötticber,  Äricßr  p.  5),    vielleicht  flfjvHog  ^obeni  p« 
-'  176),    wo    Urjv  =3  7JV   in.  Evijvog  sein  kann.  Doch  vgl    auch    p. 
'  24?  sq.  272.  .257..     Ich  .erwähiie  iiDch  ^Eivarog^  *7varog,  17,  Stadt 
*^  in  Kreta,  auch  ein  gleichnamiges  Gebirge  (und  FIüss:  Uoffmann  p. 
■^  13^)r^Inessa,  QueHe  auf  Rhodos  (ib.  p.  1382),  zu  vgl.  mit'  7i^(u^ 
^  n6g  eben  p.  71.  204   (wia  ist  es  mit    ^Ivrjaaa^  rj]  Stadt  in  Sicir^ 
■'  lien,  amFusse  des  Aetna?),  ob  auch  mit  7va;j;oc (p  7K  182.154)? 
■*  .         47.  ^Ewüi  j  ij[.*Mit   dem  Namen  der  Gräe  jEvvcJ  (oben  p.  43; 
^  vgl.  p.  170)  gehört  begrififlich  zusammen  der  Name  ^Evvevg,  0,  fCönig 
=*  der  windumbrausten  Insel  Skyros  (2xvQog  i^vkiiotqauy,   der  als  ein 
W  atossendei^  erschütternder,  heftig  bewegender  oder  bewegter  Diiinön 
^  zu  fassen  ist.  Ausser  v^vw,  vvaao),  nuo ,  nuto  vgl.  noch  ivoai^^&wVf 
•■■   evooig,  worüber  Benf.  I,  254  sicher  unrichtig  hs^ndelt;   svootg  ge- 
^   hört  zu  11,  182,  wo  nord.  gnu.  nu,  althd.  nuan,  stossen^  hnutten, 
t    scbütteki,  Schweiz,  knüssen,   knyssen,   schlagen,   Schweiz,  knüllen^ 
i^    schlagen,  unßer  kneulen,  vulgär  =>  knuffen,  Island,  hnypa,  stossen 
V    o.  8.  w.  c^^.  Beiläufig  die  Bemerkung, 'jdass  die  Sage  von  demAuf- 
:    enthalt  des  Luftgottös  Achilieus  (oben  p.  17.  88)  auf  der  Stormes-p 
4    iii8€l  Skyros -ebenso,  gut  eine' natürliche  Grundfage  zu  haben  scheint 
i     wie.  die  vom  Aufenthalt  des  Luftgottes  Aeakos  (obenp.  6).  auf  ider 
j    Sturmesinsel  Aegio^  (vgl.  Preller  II,  577).  — '  üebrigens  vgl.  Jw 
I     ^M  nvy  (stossen  <=  ausstossen>  blasen)  in  nviwj  wo  tt  =^  hr,  a)tnord, 

fnasa,  schnauben  (Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  245)  und  un^er  Pfnau- 
^     ser,  Pfnaster  mit  Jiase,  Nüstern. 

48.  "Stt^ioc^o.  Vgl.  obenp.43.  .Die  dort  gegebene  Etymologie 
"Würde  Jin verändert  bleiben,  wenn  wir  den  Namen  durch  sohnell 
QEnfiol  ^  Geleres)  erklärten;  denn  neigen  ist  «=>  engen,  drängen, 
gedr&ng,  fest,  stark  machen,  geneigt  sein  aber  » jäh,  jach,  sebneH 
aern..*ygl.  oben  p.  238,  wo  hpig  '^  raj^vg]  neben  Itfig  konnte  mit 


—    296    — 

§um  gleicher  Bedeulong  dfiQ^  dnt^j  ii^i^  bestellen  und  bestaiid, 
wie  '^EnnuiaTfj  ■»  'bmtuHfi  (von  to,  schnell,  oben  p.  293,  und  hva-d 
b^i  Benf.  H,  58,  eig.  bewegen,  in-  Bewegung  setzen ;  vergl;  uxuer 
faeisenf.mu  Benf.'  II,  164,  oben  p. 80.  263  and  KaandvfiQa  w.u.) 
lehrt  Dieses' Wori  img  »  hptg  Hesse  sich  auch  in  den  Namen 
*E(piakrrjgj  ^Eniaktf^g  (vgl.  \4XTfjg) ,  'EniJavQog  (-Jav^og  zu  dhvar, 
&og  oben  p.  64,  also  ^Eni-dav^  schnell  springend,  sich  bewe^^tDä, 
bebende,  rüstig,  vgl.  oben  p.  182.  290  ttber  Ho^uXeiQiogj  iooftt- 
aoq  und  Preller  I,  323)^'  ferner  \Ti.^EnntXsvQ  (vgl.  über  Äkvfism; 
w.  u.),  '/iTiiAa/g,  'Enihujoq,  *EmXiwv  (von  kv,  oben  p.  2ö7.  288), 
ISn-umUq  (-ton  zu  -Benf.  I,  340  sqq.)  wo  sch-weben  u.  s.  w.,  oben 
p.  285)  suchen.  Auch  "^Tivro^,  Vater  des  Herolds "^Tivr/c^i^C)  l^önnte 
faieher  gehören ,  da  jach ,  •  schnell  =>*  Bote,  Daa^  auch  .>£7itro^, 
Sohn  *)  des  £latos,  ^)  des  Hippothoos  u.  s.  w.  als  der  Schneie  i 
bezeichnet  worden,  nnterliegt  wohl  keinem  Zweifel.  Vgl.  den  Ait.  * 
Vtpvifa  w.  u. 

48a.  'EQfiiJgt  o.    Vgl.  Forsch.  I,  56  und   dazu  oben  p.  122, 
wo  ich  'Eg/Lifjg  ittr  »  ifaXigig  erklärte.    Ausserdem  vergl.  oben  p. 
264-  5,   wo  über  bvar-m,  hvfi-m,'  .woher  auch  oq/loj^^  op/mw  bei 
Benf.  U^  297.     Grundbegriff  der  W.  (d)hvar-m  ist  stossen  =  er- 
ichüttem,   heftig  bewegen,,  in  Bewegung  setzen,  treiben,,  drängen, 
werfen    (spurgere^u.  s^  w.    bei  Benf.  n,  195)    u.  s.  w.     'E^fi^ 
kann  treibend  »  sprossend  {sgvog  oben  p.270)«  bedeuten;  ta  trei- 
bend, bewegend  auch  «  (sich)  bewegend, .  eilend  sein  kann,  so  wtg 
ein  etymol.  Grund  die  Veranlassung  gewesen  sein,   dass  dem  He^ 
mes  das  Amt  des  Götterboten  übertragen  .wurde.    Mit  'EQ/ntjg  vei-     i 
wandt  sein  können  'EQ/movij  (oben  p.  46)  und  'A^fiovia ,  GemaiiliD 
des  Kddfiog  (oben  p.   190.  201).     Vgl.  ^l^iq  p.  283. 

48b.  EtfvQUj  Tj.  «Vgl.  oben  p.  48.  Diesen  Namen  neluDe 
ich  jetzt  entschieden  fQr  a  i/^d,  leite  ihn  aber  nicht  von  {/t« 
(vgl.  oben  p.  217-294)  her,  sondern  von  der  Wurzel  äFuTr^hfaf 
oben  p.  43«  150,  die  in  anvü»,  ap-tus,  jjndo/nai^  v^cuvto,  unsenn 
heften ,  haften  ,  s-chaffen ,  weben  u.  s.  w.  steckt. .  Verwandt  sein 
können  diKpäf  dnqyvq,  Vater  (ob  webend,  wirkend,  8*chaffend,  vgl 
oben  p.  150.),  goth.  aba.  Mann,  abrs,  stark  (vergl.  über  ist  vir 
oben.p.  195),  scbwed.  afl^  Starke,  Kraft  u.  s.  w.^  weiterhin  iV 
(oben  p.  77),  woneben  d(pt^  iq)i  bestehen  konnte  wie  u(py(o  nsbea 
iufv9jg,  €vdvg  (vadh)  neben  tdvg  (vidh),  äyw  neben  ■  in^tlyia  (Beot 
I,  343  sqq.)  und  aa.  Sollte  sich  diese  Nebenform  u<f>i :  dfip  is 
den  Namen  j4/uq>idva$,  ^A/LKpiSd/uag  (wofür  auch  ^Irpläd/uag  erscheint), 
j4f4q>iiCQdT9jg,  ^Api(pifii6(ov  neben  (^Itpidvaacra)  ^IquödfLiug^  ^Itpiit^diri^ 
*Iff>ifib6u)v  u.  s.  w.  erbalten  haben?  Doch  vgl.  auch  tg>ig^Ta;y; 
und  or  (oben  p.  257.  292)f  ^«/u  (ob.  p.  292),  /ueä  (p.  293);  io 
jiftfiTifvwv  kann  tqv  zu  Benf.  11^253  (oben  p.  239  sq.)  gehören. 
Mit  Ephyra  gleichbedeutend  ist  .  der  Name  der-  Stadt  Kguyvdr, 
welche  früher  'EgwQa  hiess.  Vgl.  xQavaogj  xgdvou  (Hartriegel,  Kor- 
ndkirschenbaum ,    wegen  der  Härte  des  Hohses  so  benannt),  «^ 


—    297     — 

I  Wor,  Hini-scbMel  "(ebenfalls  als^der  h^r-te  bezeichnet , '.vgl.  anch 
^i  Sohwenck,  Ih  W.  b.  v.  Hlrn^  u.  s.  w.  Eine  andere  Ephyra*hie88 
j  später  lU/vQogj  welcher  Napae  mil;  'i/ygog,  la/vQog  verwandt  Behi 
p  könnte.  Vf/KJöben  p.  75  aq.  und  p.217  (wo  xi/'-dvo),  eig.  engen, 
.]  swängen^  drücken,  packen).         .... 

(  49.  ZdyxXjj,  jj.     In    diesem  Namen    (und  im  Worte  ^dyxXoy, 

£!  Sichel,,  vgl.  Focsch.  I,  59),.  <l6n  ^^^  Stadt . Zankle-Messina  von  dem 
^  gekrümmten  Ufer  erhalten  haben  soll  (Hoffraann  p.  1980),  kann  die 
j  ürwurzel  dhvang,  dhvank'  bei  Ben  f.-  II,  17.  S20  Hegen,  =  dbvah 
^.  in  ^.  <Jo;k-/£oV  Vgl.  fo()x  in  ^'o?  aus  dhvafk  (oben  p.  290.)» 
j;  ^4X71  in  iiuntöw  aus  dhvap  (oben  p,  224  sq.),  fo^i  in  i^orpqg  aus 
^  dbvabb  (oben  p.  52;  vgl.  p.  269,  wo'  a-Tb(p(o  neben  xvfpiXXa.). 
*  Aus  dhvank  konnte.  dvaYik  werden  (vgl  oben  p.  64,  wo  &vq  t 
^  dhvar  ==  dvar,  und  Benf.  H,  228.  263),  aus  dvank  aber  djank,** 
-  d/ayx  sa  ^«yx.  - —  Vgl.  auch  den  N.  Zfjd^ög  oben    p.  53,  wo  fat9- 

vielleicht  aus  dja^-iiFad^idhFad^  in  ünserm  düten,  tüten  von  dhu 
u  bei  Benf.    II,.  271 — 6,    wo   aueh'oA>^co  (vädh  aus  dhvädh  wie  vÄ 

ans  tihvfi  ib.  I,  253  sqq.  262.  sqq^)  anzusetzen  ist.  ZtjOog  könhte 
-^  sogar «c=:  ähJPrj&ogj  dhF(0&eg  =^  cixtfgr  O'oog 'Se\i\.  Vgl.  Tav^ig  oben 
^  p.  230  (neben  "^v&vg,  lt4T&ig  p.  14).  ^Aftq^iMv  könnte  von-  ^dfxrpig 

B  Z^r^,  Dben  p.  296,  stammen  unct  schnell-gehend,   sich  bewegend 

(i^  gehen,  vgl^oben  p.  288,)  bedeuten.  Zu  '^A^^tW  vgl.  oben  p.  244^ 

iHoSikayo^  mit  omkAm^j^^ heftige  Bewegung,  verbunden  werden  -kann; 

a-aXdy'^   ist  =  d^y-og  (oben  p.  290>. 

50.  Zditvv&og,  if.     Die  oben  p.  49'  gegebene  Erklärung  die- 
^,  S68  Namens  kann  di^rch*  manche  Ahalogieen  unterstützt  werden*  Vgl, 

Cnrtius,  Peloponn.  I,  392,  wo  er  zu  dem  arkad.  Ortsn.  Mekai-- 
^  vtui-^  Mekuivai  (von  Kbiamis  nokvä^fxoi  genannt)  den  N.  MtXm^ 

PHQ  in  Attika  und  den  jetzigen  Ortsn.  MbXavtg  auf  Naxos  ver- 
^  gleicht ,  und  .auf  das    Dunkel    des  Waldes  bezieht.^    .Ebenso  deutet 

II  er  p.  210  den  N.  des- aritad.  Berges  ^«W/^  und  den  arkad*  Ortsn. 
^  S^idg.  Ob  so  auch  2ic{a&ogj  o,  Insel  im  ägäischen  M%ere^  worauf 
'  viele  wilde  Feigenbäume  und  andere  Gehölze  in  niedriger  Wal- 
IJ  dang  (Hoffmann  p.  1504),  zu  fass^  ist?  Da  die  arkadische  Stadt 
'  T*yä»  (oben  p.  224)  bei  den  Dichtern,  wie  Ourtius,  Peloponn.  I, 
^  233,  tem^rkt,  die  schattige  genannt  wird,  so  liegt  es  nahe,  an 
^  unser  dunkel  (vgl.  Benf.  II,  370)  neben  decken,  tegere,  a-ziyoa 
^  stt  erinnern.  [Beitöufig^.  Der  von  Curtius.p.  283  erwähnte  Eichen«- 
^    wald  nikayoi,  der   (VgL  ib.  p.  246..  270)  wegen  de?  dem  Meere 

ähnlichen  Rauschens  der  Wipfel  benannt  sein  soll,*  könnte  von  sei*- 

'    nem*  SchiagBplze  '  benannt    sein ;<^  vgl  nkfjamo  ,    niktxvg^  nikayog\ 

'    ntkdyta  =»  xQOTaka  (Benf,  Jy  588  sq.),  weiterWn   l^vkov^  von  ?t;w, 

'     Holz  von  hiltan,  baltan,  hauen  (Schwenck  s.v.  Holz),  wonach  IZ^ 

'Xayog  »  unserm  Schlag,  Holzschlag  es  Holz  überhaupt  sein  kdliate.' 

Die  von  Cnrtius  gegebene  Deutung  ist  zwar  ^ungemein  schön,  aber 

Tielleieht  uicht    einfach    genug  ,    weshalb  es  erlaubt  ist,  derselben 

vor  der  Hand  eine  andere  entg^önsdsetzen.     Sie  zu  jslützen  dient 


—    298    — 

böhm. .  iiima,  Wald,  woher  flUmava.,  BUhiitefWald  ,'  neben  sam, 
Summen,  Rauschen,  sum^ti,  causchen  /  iirausen  bei  Jordan,  Böhm. 
Wörterb.  p.  272.] 

.51.  Tf/Lta&iwv,  0.  Zu  diesem  oben  p.>56  mit  ^^fiu^aSv  com- 
binirten  Namen  erwähne  ich  noch.^ci^ali'^^,  oe,  nach.  Athen,  p.  149 
B.  das  BakChosfest  zxx  Fhigah'a  und  die  es  Feiernden,  welche 
wohl  als  heftig  bewegte,  stürmische  Baicchanten  Ji>ezeichnet  sind; 
daEU  YgL  oben  p.  287.  Auch  ati  ^A^fAv^dvJv ,  ^lo-fLt^drjq^  Mi- 
iwaa  oben  p.  280..  293  ist  zu  erinnern.  . 

öla.  "^Qoty  ij:  Vgl.  Forsch.  I,  62.  Diesen  Namen  verbiode 
ich  jetzt  mii^AQf]^  und  leite  ihn  von  der  W.  Mlhvar  =  ar  belBeni^ 
n,  30^,  oben  p.  238.  233-r4.  270.  Denuiach'  würde  ''Hqu  deo 
Begriff  der  heftigen  oder  schnellen  •  Bewegung  enthalten  ¥^e  der 
^ame  der  Luftgöttin  Jia  (oben  p«  292  sq/). 

51b.  "Jfigpa/örog,  o.  Vgl.  Forsch.  -!,  65..  Wem  die  dort  ge- 
gebene Etymologie  nicht  zusagt,  der.  denkt  vielleicht  lieber  aiüjfjijjt 
oben  p.  55,  zu  ygl.  mit  p.  43.  155.296  {'Eq>v^).  Zu  !}ßi]  v^ 
lißog^  reif  und  dazu  Schwenck  s.  v.  gar,  welches-lVort  zu  den  tibei 
p.  192  behandelten  gehört  und*  den  Begriff  fest,  gefestet^  gefixt» 
gemacht,  bereitet  enthalt  So  kann  auch  ijßog  mit  anruy  zusam- 
mengehören. Danach  wilrde  Tffpai^rrrog.f^n  Kraft  stehend/'  knftig 
bedeuten  —  waa  mit  Rücksicht  auf  die  kräftige  gedrungene  Zveq^ 
gestalt  (Preller- 1,  123)  des  Gottes  keine  unpassend^  Bezeichooiv 
wäre.  Vgl  auch  l(pi  oben  p.  .77.^238.  296.  .  . 

52.  @öi?^a^,  0.  Zu  dem  in  diQsem  Art.  oben  p.  59^ 
rührtep  Namen  Gav/uayog,  der  mit  Ovkaxaf^  wechselt,  bemerke  \^ 
dass  derselbe  Wächter,  Schützer  bedeuten,  also  begrifflich  ganz  ^ 
9*1' Aa'^ .  sein  könnte.  Vgl.  ^otb.  gaumjan,  gewahren,  wahrnebnieD, 
angelsächs.  g^man,  bewachen,  althd.  kouma,  Sorge,  -  altnord.  geyma, 
bewachen,  geymir,  Wächter , -gaiimr,  Sorge,  Schweiz,  -gaumen,  bä- 
ten, Wörter,  die  von  einer  IJrwurzel  (d)hvam  =  (d)hvah  in  gab, 
(d)hvadh  in  xfvd^w  bei  Benf.  11^  322.  370  stammen .  und  mit  gt. 
ito/ufj,  coma ,  Hem-d  u.  s.  w.  (oben  p.  206)  zusammengehören. 
Wie  aber  OiSXaxog  (oben  p.  256  sq.)  nichts^ mit  (pvkti'^  zu  thm 
hat,  jsondem  mit  lat.  pulex  zu.  identificiren*  und  für  :=  flink,  schneil 
zu  erklären  ist,  so  kann  auch  QaviLiaxog  den  Begriff  der  schnelleD, 
heftigen  Bewegung  enthalten.  Vgl.  dh(v)am  bei  Benf.  II,  272,  von 
dhva,  dhu+m,  woher  Oetv/nag  und.^A-^d/uäg  (Forsch.  I,  3)  stam- 
men; da  für  dh.auch  d  erscheinen  kann,  so  gehören  zu  dliTa-no 
auch  Av/Li-ag,  ^Ev-^v/uJotv  (oben  p.  294);  vgl.  &oag  =  Aotag  oben 
p.  38.  246.  Die  ürwurzel  dhvam  ,  stossen  >  erschüttern ,  bewe- 
gen erscheint  mit  Präf.  sa.eomponirt  in  {a)xdftvLa^  {a^vif^ivis)  (oben 
•p.  229),  während  in  Kd/waaaM  ,  altnord.  hvima,  schnell  bewegeB, 
die  verstümmelte  Form  (d)hvam  erscheint.  Letztere  erkenne  icb 
auch  in  gam ,  gehen  ,  eig.  (sich)  bewegen,  bei  Benf.  II,  58 ;  « 
-ßaivo)  steckt  hvan  aus  dhvan  ==  (rr)rfr  in  nvdrrao}  oben  p.  227 
sqq.,    wozu   sich  '(fatvco    verhält    wie    sonare  (sa+van)   zu  ton*« 


—    299    — 

■  (sa-l-dhFan)«     Die    Ui'wuicel   dbra-m  «=  dhva ,  dbu  in  ^£C(/,  &6dq 

■  bei  Benf.  II,  274   suebe    ich    auch  in  Ev()v-&tiuig  j  Gemahlin  des 
Thestios  (über   Evqv--   irgl  IJhqI-^oo^    w.  u.),   in  0b/Ltig,  Tochter 

a  des  Ilos,  Gemahlin  des  Kapys,  M;utter  des  Anchfses  (oben  p.  272. 284),. 

iE  in  Ova/utg,  Fluss  in  Epirus,  in  Qs/ukttm,   ')  eine  Nereide,  ^JToch- 

^  ter  des  Hypseos ,    Genäahnn   des  Athamas    (oben  p.  252),  in  @€- 

4  fjtgarovori ,  Tochter  des  Keyx,  Gemahlin   des  Kyknos  (oben  p.  98, 

^  vgl.  'Inno-vQoq),  Dieselbe  steckt  wohl  auch  (mit  Ö  f.  dh)  in  Jaf.i'- 

voi,  Ju/uvaog  (der    schnellste    der  Giganten,    vgl.  Jacobi  p.  2l7), 

^  femer  in  Jrjl'ddfÄSm,  'Innodofisia  und  mehreren  anderei^Namen,  wo- 

_i  rin  man  gewöhnlich  <fa//,  zähmen,  bändigen  sud^t;    vgl.    rioch  7o- 

^  iufÄOt  (Art.  ^Imqu  w.  u.),  ^Ainfptduf^ug,  'Ifpidu/uug  (oben  p.  295  sq.), 

jj  Gfioädjuag  (oben  p.  242),   Aaxvda/nBia.  (oben  p.  284),  Auodu/ttugf 

AuoiufxHa  (Aao  oben  p.  257.  288).    «Mit  öui^i  =  dh(v)ara,    daft^ 

^  bewogen  (eig.  stossen)  zusammen  zu  stellen  sind  örjl'o,  d^j/no,  dio,-   . 

^sebneU  (oben  p.  292sq..),  voh  dvi,  dva=:d'va-n  in  öövito ,  /Javaog 

l,(0ben-p.  291.),  =  dva-k    in    Öoi-Öv^,  =  dvi-k    in   Ötyntv,  woher 

^'i-mog^  "di^ri.vn  vielen  Eigennamen  (mit  dem  Begriff  der  heftigen, 
^■eboellen  Bewegung).  Da  (d)bvam  =  kam  in  na/tidado),  xü/ituar^'' 
-  yf^  SS  l/&vfg    (d,  h;  beweglich ,  lebendig ,.  laufend  ,   schwimtnend  f 

jTgL  unser  schwimmen  und  Schwenck   s.  v.  wimmeln ,  w6  aifnord, 

^hrimaj  schnell   bewegen) ,  "A-yd/uag  auch   zu    tiu/li   werden    konn- 

^te,    indem    hv    =»   x,  n  (qt,  ß)^    so  ziehe  ich  hieher   den    FIüss- 

nftmen    fldju^iaog    (sch-^immend  =   fliessend?    vgl  hvan  in  /J;/- 

^V6i6g   oben  p.  247    und  Schwenck    s.  v.    Schwein).       Wie    ist   es 

mit  nokv-qPfj^uog,  6  ')  Sohn  der  Thoosa  (vgl.  0o(6r^g  p.300),  *) 
Bohn  des  Elatos  und  der  Hippea?  Mir  ist  es  fi^eifr  wahrsch.,  dass 
^'^Tjfiog  zu  hvä  (gä)  bei  Benf.  fl,  58  gehört,  wo  auch  floXv-m^ 
/M«w  angesetzt  werden  kann.— In  'H^a^dia,  Tochter  des  KyknoB^ 
^'^ seheint  ein  Wort  dhFtj/Lug  y  dhF/j/uwg  (—  ^rj/nog  oben  p.  292), 
^sdinell,  zu  stecken;  'Hfu-^iu  bedeutete  dann  schnell-laufend,  wie 
^jifAtpi^daj  ^^fitpidorj  (von  uf4<pig=hfigj  ra/vg,  oben  p  295  %,  wo- 

^her  auch    ^A/Liqu-rgirrj   bei    Benf.  II,  254  stammen  kann).     [Zum , 
^  Bergnamen  Qavadfjtov  vgl.  noch  QvafAog  oben  p.  231,*f.  0^«jwo?> 

''von  dhvam  =  dhvan  in  &lv,  Qtvai  p^Qsq.;  zo'^iV,  Düne,  vgl. 
■*©6aya  a=  Tvuva,  rix,  Stadt  in  Kafpadokien,  auf  dem  Erd walle  der 
"^  Bemlramis  gelegen.],  v  >   . 

*  52a  Qtuvw,  ^.t  Vgl.  oben  p.  59.  Die  richtige  Etymologie 
-♦  dieses  Namens  ist  oben  p.*  242  angedeutet.    Dort  statuirte  ich  ein 

<  Wort  ^sFo;  &€o  =  ^00 ,   schnell  ,*  welches  ausser  in  Qfioödfiug^ 
^  GidvHQa  vielleicht  auch  in  Qii(Joa  «(wenn  f.  &sioo6al  vgl.  aoy/,tc^h 

•  aoSg,  oo9g)j  sicher  aber  in  Qsovori  steckt,  worin  -ro//  zu  hnu,  stos- 
^een,  erschüttern^  bewegen^  bei  Benf.  11,  182  gehört,  woher  vsof^at 

■  (eieh  bewegen).  Auch  QBo-xXvfitvog  kann  ^io  =  doo  Bnthalten ;  vgl. 
^  MXvfisvog  w.  u. — In  0«m  oben  p.  60  steckt  dasselbe  Wort  ^£0= 
3  ^00^  aber  in  der  Bedeutung   bell ;    vgl.  dgyog ,  hell :    schnell ,  und 

■  den  Art.  A^wm^ia  Yt.  u.,  wo  auch  über  Eito&ia  s»  &Bov6fj.  ^-^^ 


I 


—    800    — 


HIeher  siebe  ich  Jetst  den  Namen  Botirtiqy  v,  (oben  p.  63),  fmä 
erlEläre  ihn  für  »  Läufer,  Bote.  Auch  die  Namen  Ooenv,  Gim» 
(oben  p.  185)  bedeuten  höchst  wahrsch.  (sich),  heftig  beweib 
itürmend,  springend  oder  schnell,  [Zu  meiner  frühem  Erklärung 
ton  Oodvfjg  vgl.  noch  davvßouirrjqy  worin  ^ßoutnjg  von  hYa=dlifi 
bei  Benf.  II,  60  sqq.  275  sq.] 

)        53.  Ofuroa,  -^^  arkadische  Quellnymphe^  worüber- Curtius,  Pe- 
ioponn.   I,  358.  393   au  Tgl.     An  letzterer  Stelle  vei:bindet  Cor- 
tius  Onaoa  mit  &iwj  &o6g  u.  s.  w.;  p.  450  aber  stellt  er  deoNar 
nien  zusamqyen  mit  Tev&^ag  und  Tov&oa  und  denkt  an  Redopli- 
cation.     Ueber   den  FFussnamen  Ttv&iag ,   der   nicht  Tom  N.  des 
Königs  Teuthis  oder  Omytos  („dessen  Oeschichte  ein  merkwäii- 
ger.  Ueberrest  peloponnes.  Heldensage  ist^^  Curtius  p.  392)  getrent 
werden  uiarf,    babe<  ich  ob^  p.  230  gehandelt;  über  Tuthoa  fgL 
p.  240.     Kommt  Qu^aoa  von  t^iw,  so  müs9te  der  Name  sib  am 
T(i'&6a  s=  OsiToUf  Qstaoa   entsprungen   betrachtet    werden;  fgL 
oben  p.  262. (über  d^fjaavQog,  wahrsch.  aus  d-fjvavgog^  ri^-^ot^). 
Ist  Onaoa   nicht    reduplicirt ,    also,  füf  Ona^oa  (vgL  Mtaia  9i 
j^vxoetf  Curtius  p.  393)  zu  nehmen,  so  liesse  sieh  an  die  SfUiskrit- 
wurzel  dbu  :  dhva-s  :  dhvans,  cadere,  decidere,  aber  auch  eoncs- 
tere  '(vgl.  apa-^hvas-ta^  dveia^  Benf.  ü,  275  und  hna,  hno,  » 
\geny  stossen  11^182)  bei  Benf*  IX,  275  denken j  wo  O^lctaog  t^ff 
cog,  &vaavogy  ^vcroayö^  (heftig  bewegt),  verw.  mit  &woj  ^da,^ 
d-Qa^w  (Qfjatvg)    u.  s.  w.     Ofiaoa  stände  für  &F^eaamt  und  ^ 
deutete  stossend  =  treibend,  eilend,  schnell  (vgl.   ^oo^  von  ^,  ^ 
sen) ;  vgl.  (d)hvas  oben  p.  258.  Daif  man  einen  ähnlichen  ßegnf i^ 
Ttaauj  fjy   TlaGCog^  ij,  Quelle  in  Lakonien,  suchen?      Vgl.  (op' 
vdaaü)  neben  ^fivoß  (oben  p.  227).      üebrigens  könnte  dvaaai'o;^ 
'dvaavog  auch  zur  Wurzelf.  &FeTj   dhva-t  gehören,   die  im  Naaen 
Ghig  (oben  p.  62)  steckte      [Die  im  Namen  Oetig  liegende  Wur- 
zelt dhvat,  unserm   zwet-schen,  quet-schen,  lat.  quatere;  cod-co^ 
ere  entsprechend!,  erkenne  ich  auch  im  Namen  der  1  jdiscben  Stadt  I  ^^ 
QvdTfiQaj   die  von   der   Semiramis   gegründet   sein    und  auch  die 
Namen  Pelopia    und  Euhippe    geführt  haben  soll.      Vgl.  HoffmanD 
p.  1713  sq.     Wenn  der  fbsehiame  Thyatira  beiHoffm^nn  p.2O90 
spitz,  felsig  (eig.  stossen^)  bedeuten  mag,  so  scheint  die  1yd.  Sttdt 
von.  der  Königin  der  schnellen  Amazonen  (Forsch«   I,.  11)  bepaiot 
zu  sein,  also  Ovar figa^  Treiberin^  ä''0t(j^'(M7.     Vgl.  .oben  p.  288 
über  ^uTfiUf  worin  ßar  =  hvat,  dhvat;  &FaT]. 

53a.  Qwicvia,  ?j.  Zu  &(dx  in  /tw^vla  oben  p.  66  vgl  ^ 
p.  259;  zur  Sache  Curtiqs,  Peloponn.  I,  304 — 5 :  „Thoknia  H 
auf  einem  Hügel  und  zwar  auf  der  von  3  Flüssen  umgebenen  Höhe 
von  Bromosella ....  Nach  dieser  Ueberlieferung  des  PaoBani«« 
erscheint  Thoknia,  dessen  ausgezeichnete  Lage  oben  angedeutet 
worden  ist^  als  die  nächst  Lykosura  älteäte  Stadt  der  Parrhasier." 

54. '7ai()a^  ?/,   eine  Nereide,  iat  ein  Name,  der  von  6uok^ 
^^diaQigy^^JTiOQog  oben  p.292.  288  herstammen  und  rege,  bew^InA 


Uli 
k 

kam 


Kl 

hei 


—    SOI    — 

^nell  bedenteiL  kann.  Zu  .dicoog^  nass,  vgl.-  unser  fllesseir  neben 
leben,  fliegen/  flink,- frisch  (d;  b.  s-pringend,  vgl.  Schwenck  b.  t. 
isch);  der  Begr.  fliesten  geht  vom  Begriff  (sieh)  scbtell  bewegen 
18.  Neben  duQo  statuirte  ich  oben  p.  293  ein  gleichbedeutendes 
^ort  dio ,  sehnen,,  f.  $Fi{a)o,  Dieses  erkenne  ich  in  ^IdvaaaoL^ 
iv^iQu  (von  /lo+hvan  =  ßav  in  ßolyw  bei  Benf.  11,  58^  vgl  , 
jji^dvaaaay  ^Irpt-dveigm,'  ^Iq>i'-y4v€iai  zu  vgl.  mit  ^toysvBta,- von  I(pig 
'  ra/jig) ,  ferner  in  %ßuT?^,  ^loddfm ,  iqddfxfia  (oben-p.  299.), 
mddxrj  (schnell  gehetzt  =  bewegt;  vgl.  ^Enixdarrj  p.  ^6;  dazu 
ben  p.  190),  ^loXaog,  ^JfoXij  (wo  -Ajy,  -Aao  init  ^ao^tpowr^j  ^«w-. 
ovTfjg  oben  p.  257  zu  vgl.).  Auch  in  ^loqfiSvy  ^lofojaaa  kann  !q> 
shneli  (-pliva  s  ßa  bei  Benf.  II,  58)  gesucht  werden.  Mit  ^q 
lentificire  ich  ßto  in  BidvcoQ ,  Bijjvwg  f.  FtavMQ  (schnell-gehend)^ 
mer  olo  in  OioXvxagy  OtoXvxi}  (Amazone;  über  Avx.vgl.  den 
rt.  Aivmod^ia  w.  u>);  o2o  steckt  siober  auch  in  otwvog,  viel!-,  auch 
t  OioxXog  (vgl.  JioyiXfjg),  Oi^a^()o^.  Zweifelhaft  bin  ich  über  ^/a- 
og  (vgl.  ^lo/nogj  yro  -/no  zu  /ua,  /uciv,  bewegen,  *  worüber  im  Art* 
Ü/uv(jüv  w.  u.),  ^lard-rj  (über  -ay^  vgl.  w.  »u. -im  Art.  KXv/uevog^ 
tnhrog,  ^laaogf  Yof.  Uebrigens  ist  die  Wurzel  dvi-^,  woher  Benf.  II, 
}4  6luiyötfj(j,i  y  ivilij/ui  leitet,  aus  dhvi  s=r-dhvaU,  274  sq.,  =hvi^  in 
li  II,  lOö  (90/i^j;  =3  (TOj^/^ ,  beben  heben  seh- weben,  ob.  p.  288,  von 
ivabh  in  lat.  ti-^tubare;  vgl.  (pätf/^  tpaßog  mit  unserm  W.  Tdübe 
id  dies  mit  taumeln,  hin  und  her  schwanken,  worin  dhvaiih  steeken 
knn)  und  in  gvi ,  bewegen^^  t  kvi,  bei  Benfey  II,  164,  wo  xAo, 
ifoen,  verw.  mit  Urctiy  worin  i  aus  bvi  «  vi,  vi  (ire,  volare)  bei 
'ockbaus '  Gloss;  z.  V.  S.  p. -394;' vgl.  dazu  den  Art.  Ohe^g^ 
»Ute  auch  uQogy  ^a(»og, .  heilig,  hieher  gebären  und  =s  ^(tpogy'tpo^ 
gogj  ae/Livog  sein?  Sogar  ü^ul^ ,  ciiivnTf^'  lQff§  Hesse  sich  hier« 
^j&teheH.  In  Ug^  Pfeil,  Gift  (Fiao)  steckt  der  Begriff  spf^, 
barf  (eig.  stossend,  vgl.^'oo^^  virw.  mit '^fO$  ^u^,  wie  Stä'gdaxth, 
\€tiJtttv  mit  ^()^§o/<ai).  ,  Zu  dvish ^  hassen^ /  bei.Benf. H,  223  vgl. 
Syog  obcfn  p.  215  und  unser  W«  H§ss,  verw.  mit  hetzen^  Hast, 
so  Hass  «ig.  heftige  BiTv^gung  (vgl.  xtxSojdat^  Benf.  11^  274)<. 

"Ö4a.  ^lualüiVy  0.  Zu  diesgfn  oben  p.  67  sq.  behandeltein  Na- 
en  vgl.  iidich  böhm.  jasny,  heUj  klar,  gläi\ze])<l)  jasneti,  hellseiti; 
achten,  jasniti^' aufklären  ,  jasno  y  fielle  wie  J[asno9t.bei  Jordan^ 
Öhm.  Wörterb*  .p.  6O,  Wörter ,  die  höchst  wahrsch.  zu  Benf.  II, 
yß  gebeten,  wo  von  djn  (div),  lachten,  lett/jäkt,  Scherz  u.  s.w. 
a  leuchten  =  hell  «sein  3»  tönen; -so  gehören  dahin  auch  böhm« 
sati,  frobrocken,  •  jaiskati^  schrei enV  unser  jauchzen  n.  ^,  w.*  Päna«h 
inn  laalwv  i. '  ^faaicav  (mit  1  für- /i  vgl.  Schleicher,  Zw  ver- 
eicfa.  Sprachengesobichte  p^  36  ufid  ^dazup.  46,  wo  ilbe^  4}^, 
evg  f.  ^j&tg)  entweder  tiell-leuchfend '—•  schön  (}nj(Xoi$''==  hell) 
lerhell^önend  bedeuten  ^  im  (eti^ecen  Falle«' wäre  7a(T<(^rä:'7ax;K0c. 

.54b:.  ^lArmvy  0..  Zvl  diesem  oben  p.  68  in  Zweifel  gelasse- 
311  Namen  vgl.  Qtwii>(^  160  und  p.  ,'258  sq*  {vto  tfvö  :  -hvas  == 
%m  in  WtMdi^  wuseBg,*^^  s»  Ftc  in  sc-^ftog).-  *lueiav  könnte  aus"  fo, 


—    30«    — 

sehnell  (woher  ^lano^,  der  Schnelle,  rgL^Af^curög^  *AgyaalSf]qj''A^ 
ypi  oben  P..283)  vtnd  Faa,  sich  bewegen^  componirt  sein.  Doch 
nimmt  man  'luotoy  besser  fUr  aus  JFaamv  entsprungen.  Vgl  j£(sw 
oben  p.  276.  2SC\ 

54c.  Usga ,  i^ ,  Gemabiin  des  Teiephos ,  bei  Jacobi  p.  456, 
kann  =*  Vtqijqtj  sein;  rgl.  uQog  i^tpoßfgog)  oben  p.  301.  Der 
Grundbegriff  des  W.  IfQog  steckt  vielleicht  4iuch  in  'IsQOfivrifAri^  ij, 
Oeuialilin  .des  Assarakos  (oben  p.  284.);  vgl.  /c^av,  bewegen,  ia 
Art.  Mbfjivütv  w.  u.,  wonach  'hgo^^vi^fÄri  sehnell-bewegt  bedeutet 
kann.  Der  Grundbegriff  der  Wurzel  f4uv,  wober  /nivw;  u/s.  w., 
liegt  vielieicht  auch  in  YniQ/uvijavQa  (vgl.  ^vneQo  oben  p.  244),  ijf 
Gemahlin  des  Lynkeus,  des  Flinken  (vgl  ^fVKoO-da  yw.  u.);  ob 
60  ^auch  in  JUvfjazQa,  Tochter  des  Danaos,  und  in  Rkv^aiiaif 
ajQa'i  Zu  KXvTui--  vgl.  den  Art.  i^AvV^i'o^  w.  n. 

54d.  7x0^,  ri^  auch  ^ixog,  .Insel  des  ägäischen  Meeres^  worü- 
ber HoffnuiAn  p.  1506 :  «Die  alte  Ikos , ,  gegen  Peparetbes  nt 
ihrer  Sudwestspitze  gewendet  |  bildet  eine  grosse  l;ialbmondrörmigi 
Einbuchtung  u\^d  einen  Hafen,  aus  dem  man  bei  Jedem  Wisde 
aus-  und  einlaufen  kann.^  7xq^  scheint  Buchte  Hafen  zu  bedeutOi 
Vgl.  altnord. '  vik^  Bucht ,  bes.  der  Meerbusen  zwischen  Norweges 
und  Schweden  (Dietrich  p.  285),  verw«  mit  ßixog ,  ßtxogj  Gefiis, 
Becher,  und  dazu  Forsch.  I,  28|  wo  j^/xo^,  verw.  mit  unsem  Wö^ 
tem  Backr  Becken,  Becher,  Bucht  (von  biegen  Benf.  il,  20)>  kf- 
ner  mit  Wieke,  Wicke,  lat.  vicia,  gr,  ß^iovy  schwed.  weke  (scbvedl 
wickla,  Wickel ,  von  wikia,  weichen,  beugen,  falten) ,  isländ.  bö- 
kur,  Wieke;  letzteres  Wort  bürgt  dafür,  dass  vi,  v^  bei  Beqfeyl) 
285  «qq.  fvi-k  X,  289)  aus  hvi ,  hv6  (hvi-k)  und  h vi  aus  dhvi, 
dhvja,  dh.va  (+J9)  H,  320  sq.,  mit  dem  Qrundbegriff  neigen  (vgl 
oben  p.  43.  150.  215 — 17)  »  ^)  biegen,  krümmen,  drehen,  win- 
den, =3^  ^)  engen,  zusammendrängen,  eng  =  gedrang  =  fest  mi- 
chen  (weben,  vap,Benf.*I, 286— r,7 aus  hvap  in  kup-inda,  Weber  11, 
322),  =  ')  drücken,  drängen,  treiben,  in  Bewegung  setzen,  sto»- 
sen  (an-stossep  ?  II,  182).  Diese  jdritte  Bedeutung  der  Wand 
(dh)vig,  (dh)vik  erscheint  in  vig  bei  Benf.  I,  343,  =  ly  in  h- 
€iy(Of  at'§,  =  /x.  in  «ix//,  aV§,  Impetus,  ixsrrjgj  ixt^Jq^  eig.  drän- 
gend, in  einen  dringend  =  p^tens,  bittend,  flehend;  vgLob,  p.2n- 
In  dem  rNanien  [y.erdiov,  o,  Sohn  des  Laomedon,  Bruder  des  Pri- 
amos,  Vater  des  Melanippos,  der  daher  'IxiTaoviä/jg  heisst,  könnte 
der  Grundbegriff  der  Wurzel  tyt  liegen  und  'Ixfr&fov  =  Br-^i/a';, 
drängen J,  treibend  s=  schnell  sem.  .Vgl.  altnord.  kvikä,  sich  be- 
wegen^ kvikr,  beweglich,  rasch-  .(Dietrich,  Altn.  Leseb.  p.  260)  ^ 
rxr«9 ,  7xr«() ,  o  ,  ein  Fisch,  „exra^xc,  id^vacäg,  i/ßiLig^  (Hesych.)» 
dann  lyX^)^^f  Fisch,  d.  h.  &o6c,  schnell ;  i/  ist  =  at^r  in  «»/-/i^ 
wozu  t^oo^,£pitz,  zu-  vergleichen;  der  Grundbegriff  (neigen  «s) 
stosseu  liegt  offenbar  in  t^akog,  petulcus,  während  in  txag,  ixra?« 
adv.,  nahe,  der  Begrifif  eng  =;  fest  daran,  nahe  erscheint,  wie  viel- 
leicbt  auch  in  lat.  vicinus.     Vgl.  (T-ripiyya}^^  äy^fw  (hJFay/Of)^ 


—    J08    — 

R  aiif^a,  kantha  bei  Benf.  II,  18.-  322.  Di^  Ineel  ""IxuQog^  ^Ittagfu^  tj^ 
z\  die  Wegen  «de^  fischreichen. Meeres  in  ihrer  jNähe  auch  Ichthjoessa 
I  iiiess  (nach  Hoffnaann  p.  146&),  hat  -schwerlich  vom  gobne  des  Da« 

dalos  7xapoc>  worüber  Forsch.  1,79  sq,'d€ii  Namen,  ©as  ikari- 
^  sehe  Meer,  7}uigiov  nikayo^ ,  scheint  von  der  Insel  Jbenannt;  sonst 
1.  könnte  es  als  ein  heftig  bewegtes,  wogendes  bezeichnet  sein  (von 
^  Dc  =  1/  in  alyeg,  Wogen).  Für  den  Naipen  des  attischen  ^lyeuQiog 
^  könnte  man  versucht  sein  an  ßtxoc,  BecheTj  zu  denken,  mit  Rück* 
n  eicht  auf  den.  Weinbecher  des  Ikario^^  worüber  Jäcobi  p.826.  497 
j(  zu  vgl.^  anders  Bchwenck,  Andeutungen  p.  149,  der  an  iycftätog 
,.  denkt.  Der  messeniscbe  ^IxuQiog  (Jacobi  p.  498)  ist  wohl  am  b^ 
g,  Bten  als  ein-lieftig  bewegter,  stürmischer  oder  schneller  Dämoä 
^1  der  Luft  zu  fassen ,  wegen  der  ganzen  Umgebung ,  worin  er  vor^ 

kommt;-  vgl.  oben  p.  72  über  T^/oih«  welchen  Namen  Preller  II| 
^  11—^  sicher  unrichtig  *etyniologisirt.  Da  aber  der  Naipe  des  atV 
3^  tiechen  Ikarios  .so  ganz  mit  dem  des  messenischen  tibereinstimmty 
^  könnte  man  darin  ebenfalls  den  ßi^griff  der  heftigen  Bewegung 
^(ifiHma;). suchen,  sei  es  dass  derselbe  auf  das  bekannte  Schaul^el» 
''^feat  zu  beziehen  (was  ich  nicht  glan|)ej,  oder  dass  darin  ein  Bei« 
t^  namo  des  Weingottes  Dionysos  .ClxccQiog  ==  diaawv  =  &yofv)  bo  . 

■ueben  ist.  -^  Ich  erwähne  hier  noch  »den  Namen  %/vg,  6,  Sohn 
^^des  Lapithenkönigs  ^'^Xavog  QkatSvot)  y  dea  Gemahls  der  Hippeii^ 
.  Geliebter  der  Korbnis/ worin  la/rsii^  in  7^/w.v,  c^aXog  sein  könti«^ 
■  te;>vgl.  ia/lov  mit  t?vV*  denn  ifr/dg,  iff^vog' (e'ig.  eng,  gedrang  »■ 
^  trocken, .  fest,  hart)  mit.  l'^og  (eng,  fest  =■  haftend,  zusammenhaftend^ 
*  klebrig,  zäh)  oben  p.  Ib^-Tß.     Anders    Preller   1,322,    der  an 

la/vg,  Kräh f  denkt'.     [Beiläufig.     Mit  HFm   :  hFax ,   neigen,  bie- 
"^  gen,'  gehört   zusammen  das  slaw.  Wort  vetscheru ,  Utth.  wakkarasi 

Abend,  BenT.  II,  208;  vgl«,  böhm.  wecer,  wecir,  Abend,  bei  Jor- 
"^dan,  Böhmv^ -WÖrterb.  p.  297 ,  mit  kwiceff,  Abend,  kwöceti, 
.',  bocken,  kwicnauti,  herabhängen  ib. -p.  88.  Richtig  ist  Benfey  II^^4 
^  über  lat  con-qui-nisco ,  con-quexi ,  wo  quic ,  quee  aus  hva-k  ba' 
"^hva-p  in  xd^nrfo  II,  i824:  sollte -nun  eaniga  für  AFf  Tr-a^-^pa  ste- • 
^  hen  und    mit    unserm    Wort  «Abend   (von  hvap-  oder  bvabb)  ver* 

*  wandt  sein?  Auch  an  altpori  vaf,  Hülle,  vefa,-' umwickeln, vetaz, 
-'  einhüllen  (bei  Dietrich,  Altnord.  Xeseb.  p.  "282 — 3)  zti  denken  ist 
^'  erlaubt;  zu  vap  in  vaf^  vefa  vgl.  fivap  oder  hv^bh  in  fdq^tXXa,  « 
^    dbvabh-  In  ü(pog,  q-riqx})  oben  p.  297.]  •       * 

*  .  Ö4e.   -loXaog^  6.     Vgl.   Forsch.    I,  81  sq.     Ich  möchte  jettf 
^  Beine  Eigenschaft  als  Wagenlenker  des  Öerakles    in .  den    Vörder« 

*  grnnd- stallen;    vgl.   Jacobi  p.  502.  401   not.  3*     Meiner  Ansicht 
'  nach  ist  'lokuog  von  to,  schnell,^  uqd  kv,  (sich)  bewegen   (oben  p. 

^  2ö7j  vgL    p.  288)  herzuleiten  und  bedeutet  schnelf-bewegt:   Sonbt 
^  liess^  sieb  *J[6Xaog  auch  für  FoXaog  nehmen,  von  FoXv  =i  FeXv  in  . 
'  ikavvop  '(==Jiv  f.  FXv ,   oben  p^;.  257);  Aier  waltet  derselbe  Zweifel 
'    ob  wie  bei  der  Erklärung  des,  N.  'Idmov  (oben  p.  301.)- 

bSuinnoiufUia,    J7,^).Gemahltn  des  Peirithoos,  ^)  Tochter 


—    804    — 

des  OenoraftoB  u.9.  w.  In  diesam  Nsmen,  worin  -^a/uHa  in  gun 
bei  Benf.  11,  58  (oben  p.  21)9)  gehören  .kann^  steckt  vielleieht  das 
Wort  171719,  schnell,  welches  «war  identisch  ist  mit  ctttto,  Pferd 
(iTTTiO  f.  inFo  =■  ixFoy  ^quo  »  agva  =s  ä^  =  whv,  schnell),  aber 
doch'davou  getrennt  werden  muss.  Ebenso  möchte  ich  ItitiOj  schnell, 
nicht  t7t7iOj  Pferd,  suchen  in  den,  Namen  InTioödf-iag^  'Innoditnj  {dt- 
Kay,  bewegen ,  schwingen ,  werfen ;  dix  konnte  auch  sich  bewegen 
SS  laufen,  gehen  bedeuten),  'IjiTioxoofv  (vgl»  x/a>y  JVavancdaJ/bi'' 
7i6Xo/og  (vgl.  Aay-woV),  'iTntokVTtj^*  'l7i7T6kvTog  (Avro  von  Xv  .=  ikv 
in  ikavvWf  oben  j;).  257),  'rhTio^iÖovaa  (oben  p.  *264/293), /TiTioroif 
(vkofiui),  YtthoVoo^,  'l7f7t6(TTpaTOQ  (vgl.  dcu  .Art.  Nioßij  w.  u.),1»- 
naooi;  (ob  =^.'l7oyaar>^,  von  d^oq,  Kginaog  'von  x^i  s=  xo^  in 
O'-'xaiQüi),  'lnno^6fjf^l7i7i69o9g ivgh  Okythoe,  Nikothoe.w«  n«  im  Art 
Ntoßri).  Jede/ifalls'  bedürfei^  diese  Manien  einer  genauen  Pröfang. 
Auch  m^dhuji-Brj^  Evi7i7irjy  Atv^nmog,  livglTtTrij,  A^^jt/'ct/titio^,  (vgl 
den  Art  .A^vy,odia)  u.  aa.  Namen  braucht  nicht,  nothwendig  dei 
Wort  iTtTfoq^  Pferd,  zu  stecken.  • 

,  ■  55a.  "/y/ro^,  o;  ^Ifftvß,  6,  Vgl.  oben  p.  77*  Zur  Bestäti- 
gung der  dort  vorgel^rachten  Deutung  dieser  Kamen,  dient  das  von 
Pesychius  aufbewahrte  Wort  Itpig  =  re^/tg  (ifjpoxcoX^g  =3  raji^ro- 
r^  bei  Suidas.^.  Dieses  Wort  ?*jp/5, -verw..  mit  «mt/g,  aitjpyri^  »" 
y^^Q^Q  (^ig*  geneigt,  abschüssig,  jäh,- jach  s=^  schnell),  suche  idi 
jetzt  auch  in  den  Namen  .*77>/-xAo^  (wo  -xAo  Sin  xtkiw,  x^Ahw, 
uXovog,  xoAeo)  bei  Benf.  II,  287.  293,  eig.  bewegen,  sich  beff^ 
gfen  =  gehen,  laufen),  Iq^ticX^g,  ^Iq>iuvua<5ay  ^IcpidveiQa,  ^Iftfk» 
(alle  zu  hvan  ^^ßuv  m  ßaivüf  bei  Benf.  JI,  59;  vgL  *Idv£iga,%' 
vaaaa,  KuXXiuvsiQa,  KaXXiuvßaaa,  welche  Namen  ebenfalls  sdmd 
gehend,  laufend  bedeuten,  wie  Jioyivsia,  QidvfiQu  u.  aa.  obes  p. 
257),  ferner  in  Icfiyotj,  ^Itplvoog,  wo  "voog  wie  in  'Innovoog  zu  hmi, 
bewegen  bei  Benf.  II,  182  (vdoi^ai,  göhen,  eig.  sieh  bewegen) 
gehören  kann.  In  *[(pi^tiiia,  ^lififttSij^  ^Ig)tiu£6ovaa  kann  füi  <= 
F^Ö,  Fad,  UFad  in  ßadiCw,  vadere  bei  Benf.  .11^  58  sein ;  dorüdn 
gehört  sicher  Mtdovaa^  eig«.'  (sich)  bewegend,  beweglich  (ovro- 
lbuiiTog\y  schnell,  wie  lo^yu)  oben  p.  290. 

'  56.  KaXXiQQoti,  tj,  Gemahlin  des  Chrysaor  (oben  p.  264),  des 
Tros  (p.  239)  u.  s.  w.,  bedeutet  wahrsch.  '^schneil-^iessend  (schnell- 
sich  bewegend,  vgl.  Qsa)  mit  ^^rj,  Qwof^at,  iQWfj,  i^todw'),  von  der 
Wurzel  xa^,  ^)  schnell  sein,  ^)  hell  sein  (daher  xa^l-og,  bell,  gÜn- 
send  =  schön).  Vgl.  uQyog,  hell,  schnell,  Xfvxqg^  hell,  flink  (is 
Atvx(i^*Jia  w.  u.)  und  unser  flink  neben  flinkem,  flunkern,  bfio- 
kea  oben  p.  256.  26^.  [Unsere  Wörter  bell  und  schnell  sind  nik 
verwandt,  ja  identisch;  vgl.  (d)hva-p  :  (d)h(v)nap  bei  Benf.  D» 
824.  184,  oben  p.  216.  225.  266;  sie  verhalten  sich  zu  einsD- 
der  wie  happen  und  sch-nappen,  s-eheiden  und  sch-nelden,  haften, 
heften  und  knapp,  knüpfen  ^ .  fränk.  sch-napps,  knapp;  vgl  soch 
holl«  8-noek  mit  unserm  Hecht  und  Kuxrog  oben  p.  160  (^ 
Schwenck  s.  v.  Sch^nake,  Stechmücke),-  ferner  sch-nallen  ^  kn^ 


i 


mfi 


—    806    — 

i  len    mit   hallen,  ^ch-nurren,  knücren   mit  gurren,  girren,  quarren, 

i  quarren,  Sch-nalle  (Werkzeug  zum  Befestigen,  verw.  mit  Sch-hur) 

•  mit  lialten  (oben  p.  192),  sch-nauben^  sch-nieben  mit  x«;ro^,  xanr 
i  vtfgj  u.  aa.].  KuXXi^qo^  gehört  also  zusamnAi  mit  den  oben 'p. 
:  283-4  angefiilurten  Flussnamen.  Dasselbe .  gilt  von  Kalkid67j(&sw), 
;s  Kakkitiv^ioa,  KakXiävaaaa  (Nereiden),  worin  hFav=ßav  inßalvot 
?.  (oben  p.  257.  292),  KakkMxfj  (Schwester  der  Kalliäo^,  bei  Ja- 
ji  cobi  p.  236 j  zu  -^/Xjy  vgl.  'InnodUrj^  worin  rf#x,  bewegen,  oben 
i  p.  299.)*  Zweifelnd  erwähne  ich  hier  KaXki-ytvaa ,  Dienerin  der 
V  Demeter  (über  -yf^eta  oben  p.  304) ,  KakXntdT^o;  (schnell-lau- 
,1  fand?  vgl.  TTUTog,  novg,  n^dii(o  von  hva  bei  ßeilf.  II,  58 ,  wober 
^:  auch  ünsejT  wandern,  wandeln, .  verw.  mit  waten,  wedeln ,  be-wegen 
,  -u.  s.  w.,  und  dazu  Paus.  V,  6,  7),  KaXki^ycX^g  (vgl.  ^lq)ii(Xfjg  ob. 
^  p.  257. 304  u.  KXv/Lisvog  w.  u.).  In  KuXXldQO/uov,  KuXXiÖQOfjiog^  Berg- 
^,  name,  könnte  der  Begriff  spitz  (zu-laufend)  stecken;  vgl.  ^oo^i 
u,  schnell,  spitz  und  KvXXijvfjy  KvXXaQog  oben  p.  98  sq.  Sollte  auch 

XaXXixoXojv/]    Spitz-hügel    bedeuten?     'Hieher   ziehe  ich  jetzt  mit 
.  Entschiedenheit  KdXjuig  u.  s.  w.  oben  p.  76;  zu  Kat^dg  p.  77  nq* 
^  vgl.  den  Flussnamen  KrjQtvg  auf  £uböa  (ne^en  NrjXivg  d.  h.  sch- 
nell^ beweglich).     Schliesslich  die  Bemerkung,  dass  auch  d6r  Name 
der  Jägerin  AxeHmreJ  (Beiname  der  Artemis)  hieher  gehören  kann; 
^'  SU  {KaXXiytsrii    vgl.  stu   bii  Benf.   I,  657  sq.  (böhm.   stwu  oben 
-:   p.  234),  aus  sa!-+-dhu  (d4w^  d-oog)  II,  271    sqq*,  woher  vielleicht 
^  auch  Mive-a&fvg  (ib.  I,  6ö8;  vgl.vr.  ji.)  und  — av^  ad-  in  andern 
^   Eigennamen.       Zu   \4qiot(o    (Beiname    der  Artemis)    vgl.    (dhv)ar, 
%  treiben,  .bewegen    bei   Benf.  II,  305,  woher '^(»z;^,   ^AqIwv  (Ross- 
.   name)  y~  ferncfr  (von   dh-var,  dh-^vfi)    ^AQtft^&oog,  Fgaiog,  Fq^jI'o^} 
yielleicht  gehört  dazu  auch  ^Afiqfb-uQaog  (über  L^^^f-oben  p.  295  sq.). 
*^  57.  Eaväxi],  rj*    Vgl.    oben  p.  79.     In  diesem   Kan>en  suche 

"f  Ich  jetzt  den  Grundbegriff  der  Wurzel  (d)hvan  bei  Benf.  II ,   276, 
^  woher  v^^/Vci,  *9>fcVft>,  xaivw,  nämlich  stossen^  erschüttern,  bewegen. 
^  Vgl»  dhn  ib.  II,  274  und  dazu  ^avdcKfO),  xavoi^w,  xuvqt^ag  =  ra- 
^  ^l^ag  (Hesych.),  verw.  mit  (a)Tivuaaa)  und  xafidaaw  (oben  p.  227. 
'f?   229.  299.)     Da   han  bei  Benf.  ,U ,  276    (aus    hvan)    =  ha-n  « 
ha-na,  hna,  hnr,  hnu  II,   192,    so  vergleichen  sich  unsere  Wörter 
if^  knacken  ,  eig.    stossen    (vgl.  Schwenck    s.  v.),   und  sch-nicken  ss 
^   sehneil  bewegen ,  verw.  mit  viiaaco  y.  stossen ,  und  vkv(ü^  nuere,  na- 

#  tare^  nicken  (vgl.  winken    mit  sch-wingen ,    sch-wenken,    wanken, 
i'   hinken  bei  Benf.  II,  21.  323;   winken  verhält  sich  zu  nicken  wie* 
i    vic  zu  rix  oben  p.;216.  225.  266.).     Aus.  dem  Grieehischen  ziehe 

4  ich  noch  hieher  ävotya  [von  hva-na-rk  oder  hva-na-g;  vgl.  ceW- 
il'  y3t?j  mit  nec-esse  bei  Benf.  II,  18o  sq.,  wo  .hna-k  aus  hvna-k, 
I  hva-na-k,  eig.  neigen  =  drücken,  engen,  zwängen;  die  Urwurzel 
i>  dhva+Grutt.,  die  in  unserm  zwingen  steckt^  verhält  sich  zur  Urw« 
|l  dhva+na+6utt. ,    die  in  dvdyxtj  steckt,    wie  hva-p  zu  hva-na-p, 

5  xan  zu  avan^  yvan  bei  Benf.  11,324,  zu  vgl.  mit  II,  17;  dvdyxfj 
J  von  dhva-na-k  ist  verw.  mit  a^revogya^xivw  aus  sa+dhva-n,  oben 
1  20 


—    306    — 

p.  192.  216],  eig.  stosBcn  »treiben,  antreiben,  mahnen;  vgl.  n- 
väaau}  oben  p.  227 ,  aus  8a+dhva-na-k-s(d)hva-nu-k  in  vvaau^ 
«s  (d)h^-n  in  xatno;  gleicbfalis  ziehe  ich  jetzt  bieher  das  Wort 
«fva|,  Konig,  und  %ebe  demgelben  den  Begriff  stossend  =  treibend, 
bewegend  (vgl.  xfAfvw  neben  xeAAci/).  Da  bewegen,  sich  bewegens 
gehen ,  so  gehören  mit  ävu^ ,  uvdoao)  zusammea  die  Endongn 
-nvff^a,  -upaoauj  ~avu)Q,  -iyv(i;(»,  ~uvc^  in  vielen  £igennaineD  (TgL 
oben  p«  2ö7.  292.  304),  welche  ich  früher  mit  Recht  zu  hvan^ 
ßav  in  ßcuvM  hei  Benf.  II ,  58  (verw.  mit  a-aivfx)  oben  p.  229. 
247—8)  Btell^^  Vgl.  auch  Fav :  fiav^  bewegen^  im  Art.  Mdfivotv  w. 
u«  Zu  uvurrawj  'bewegen  (vgl.  sch-nicken  :■  sch-nellen)  gehöreo 
die  Namen  *Avu%i^^6ri  (schmll-fliessend),  ^Avu%i3^ia  (schueli-liB- 
fend),  ^Avu^ißiu  (schnell-gehend ,  zu  ßa  in  ßmvw  vgl.  ßio^  fa^ 
iFto,  dhFiOj  ecbneli,  in  Uuyaaaoj  ^lävHQa,  BidvtxiQ  oben  p.  301). 
Vgl  nxizYk^AvaaLsq  (Kastor  und  Pollux),  eig.  vielleicht  =  die  Schnel- 
len oder  SS  die  Treibenden  (dazu  A^vin  oben  p.  184  und  Ma- 
tnwQ^  Hetzer,  im  A)rt.  KaajidvsiQa  w.  u.),  femer  L^i^uc^  oüi 
.  *Avuiy(av  (Dioskurensöhne).  Ich  verweise  noch  auf  vio^aiy  gehei, 
eig.  sieh  bewegen,  'Inno^vooq  (oben  p.  304),  '/fyvcJ  (oben  p.  29ä)) 
NiS-^ßfj  (w.  u.,  wo  auch  über  v<x,  bewegen). 

58.  Ka^TiuvtiQu,  jjl  Gemahlin  des  Priamos-Podarke^,  Motier  h 
des  Gorgythion,  des  Schnellen  (oben  p.  290),  ist  ein  Name ,  wo- 
rin ^avtiQu  zur  Wurzel  hvan  :  ßav  in*  ßaiyw  bei  Benfey  ü,  d$ 
gehört,  wie  ich  bereits  pben  p.  257.  292.  301  bemerkte,  b 
KaiSTiuviiQa  erkenne  ich  ein  Wort  xaario,  schnell,  verw.  mitiB- 
Bern  Wörtern  Üast,  hastig,  hetzen,  d.h.  eig.  stossen  =  luistowi^ 
:in  Bewegung  setzen,  weiterhin  mit  s-chiessen  (bair.  schotieB, 
stossen,  schleudern),  gr.  a-xedävvv/ni,  lat.  cudere,  wo  cud  =:  ^^^ 
«s  bbad  in  unserm  bossen  (in-cud  =  Am-boss);  Urworzel  i^ 
dhva-d=lat.  (s)tu(n)do.  (Vgl.  oben  p.  80.  190.  280).  Numnehr 
ziehe  ich  auch  den  Namen  Kugtwq  hieher  und  erkläre  ihnfar^ 
Heizer,  Beweger,  Antreiber;  vgl.  den  vorigen  Art.  Neben  mßi^i 
üaavo  von  hFa^  (^«^  J  vgl.  auch  *dorq  oben  p.  284)  konnte  ein 
gleichbedeutendes  Wort  xaaao  f.  xadjo  bestehen.  Dieses  Woit 
steckt  vielleicht  in  Eaaa-dvÖQa,  ^)  Tochter  des  Jobates,  des  Schnei- 
gehenden, oben  p.  301,  ^)  Tochter  des  Prlamos,  auch  ldXilavS»i 
worüber  im  Art.  Asvxo&da  w.  u.;  KaüadvÖQa  f.  Kaoö-ajn^ 
'^av€iQu  wäre  ganz  =  KaaridvsiQa,  Ich  erwähne  noch  Ka(f(f*^ 
nfia,  Kaaaicpovrj  (???),  wo  '■q)ovrj  zu  hvan  bei  Benf.  U,  58  gd^- 
ren  kann,  dann  die  Quellnamen  KaaGoxiq,  RaavcuXia'j  in  üCm^o^^  .  ^ 
u.  s.  w.  oben  p.  87  kann  kiö  =  xaJ^  stecken ;  vgl.  nfj^dui,  »<"  j  ^. 
dvo)  ans  hva-d,  hvi-d  bei  Benf.  II,  58  (hva,  eig.  bewegen,  aoM  [^j 
dhva  II,  274;  vgl.  o-ndwv  und  x/w,  wo  hvi,  ib.  H^  164).  B^  L 
Nebenform  von  xaJ,  nämlich  xua,  sich  bewegen  (gehen,  Iao/ol 
springen)  •  steckt  In*^  unserm  Wort  Hase  (oben  p.  258) ;  xaOj^l  k^ 
ist  SS  bvas,  (d)bvas  in  lat.  ferire,  furere  (eig.  sich  bewegen,  eehwio' |  j^^ 
gen)   bei  Benf.    II,  273 ,  »  vas    in   unserm  wufi-elig,  »  pss,  p<^ 


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—     807     — 

1  den  Ton  Schwenck  b.  v.  faselo  verzeichneten  Wörtern  (vgl.  oben 
.258.280)?  Eine  andere  Nebenform  von  xa<^,  nämlich  xa(r^r,  steckt 
I  xsvffaij  ntvTSMf  KsvravQogj  niatQa,  iuajog  (stossen  =  stechen), 
»rner  in  xorog  (stossen  «  erschüttern,  heftig  bewegen,  vgL  ;^cJo- 
ai,  Benf.  II,  274),  xft/raA«^,  vielleicht  auch  in  Korrog,  KaxQSvg^ 
lrjT8vg^  KrjTvi]  vgl.  noch  iCi(7(Fei/g,  Vater  der  Theano(oben  p.299) 
der  der  Hekabe  (oben  p.  272). 

59.  Kiq)akogy  o.  Vgl.  oben  p.  86.  Zu  kap  aus  hvap ,  er- 
5hüttem,  bei  Benf.  II,  322r  vgt  hyal,  hmal  II,  280.  ,283  (a-^oA- 
w,  atpukXofAÜi,  verw.  mit  nukka)  11,-293),  femer  a-mjußog,  hin- 
end,  a-tcijußd^o) ,  hinken  (hinken  4b.  II,  333  verw.  mit  winkeiii 
ranken,  schwanken,  schwenken,  schwingen  11, '21.  275),  wo  utfiß 
erw.  mit  unserm  humpen,  humpeln  =  hinken,  Schweiz,  himpen, 
ampen,  hinken,  wozu  8chwenck  Schweiz,  gumpen,  springen,  engl. 
>  jump,  springen,  schütteln,  stellt — Wörter,  die  offenbar  mit  hüp- 
m  zusammengehören.  In  Ksf^aXog  liegt  wohl  wie  in  kap  bei 
!enf.  II,  322  der  Begriff  stossen  =  treiben  «=:  in  Bewegung  set- 
Bn ;  vgl.  noch  Scbwenck  s.  t.  schieben  (dazu  Schaufel ,  Schip- 
By  Schuppe),  eig.  stossen,  fortstossen,  fortbewegen,  ferner  s. 
schummein ,  hin  und  her  laufen ,  einen  schummeln :  =  antrei- 
BD,  jagen,  schlagen,  und  s.  v.  ^  schupfen ,  *  schuppen  =s  mit  einem 
toss  bewegen^,  Nebenform  von  schieben.  Auch  ist  zu  erinnern 
A  die  Verwandtschaft  von  Giebel ^  Gipfel,  Wipfel  neben  Gimpel 
od  Wimpel,  eine  Fahne,  von  der  wallenden  Bewegung  benannt; 
^l.  wabern,  wabeln,  quabbeln,  wabbeln  mit  seh- weben ,  ferner 
ippen  =  schnell  bewegen  [Wippsterz,  Wipp  =  Bebl^terz,  Bach- 
;elze,  xlXkovQog  oben  p.  88]  und  die  oben  p.  243  sq.  angeführ- 
m  Wörter.    Dazu  vgl  Oißakog  w.  u. 

59a.  Kf](pi(t6g,  6,  Vgl.  oben  p.  83.  Dieser  Name  scheint 
jir  jetzt  von  der  Wurzel  hva-p,  -bh  zu  stammen,  woher  ich  den 
.  KhtpaXog  (vgl,  Kanavsvg  oben  p.  81.293  und  Kdnvg  oben-  p.  273.) 
3^leitet  habe.  KrjipiGog  bedeutet  also  sich  schnell  bewesrend  (vgl. 
niQ/Hog ,  *AXq>fi6g  oben  p.  278).  Kephisos  heisst  Vater  der 
htyyivHa,  d.h.  der  Schnellgehenden  (oben  p. 293. 301,  vgl.  Jacobi 
»  536). — Auch  der  Name  des  arkäd.  ir;;gp^t;^,  der  vielleicht  gaiUB 
1  trennen  ist  von  dem  Forsch  I^  95  sq.  behandelten,  kann  den  Be- 
riff  der  heftigen  Bewegung  enthalten ;  der  ^seines  Bruders  ^AymaXog 
Vaieii:  des  ^AyanfjvoiQ  oben  p.  272)  mag  zur  ürw.  ähFax,  schnell 
jin,  sich  bewegen  gehören,  wober  ra/vg  f.  ^Fa^ctg  =  wxvg  oben 
.  272:  in  diesem  Falle  ist  der  Natne  des  Jägers  ^AxTanov  mit 
ty^atog  zu  vergleichen.  Dazu  vgl.  d^xalvw  und  vm^^ncTaivo/uai 
si  Benf.  I,  343  sqq.,  7x^raW  oben  p.  302,  ^AytrcoQ,  ^En-tiftvg 
:  276. 

59b.  ElQXfjf  17.  Zu  diesem  oben  p.  90  behandelten  Namen 
gh  noch  bohm.  gklfnka,  Glas  (hell)  bei  Jordan  p.  238,  dann  das 
iteressante  und  hochwichtige  Wort  klink;  hei  Schwenck,  D.  W.  s. 
;,  heiSBt  es:  „Wnk,  hell,  klar,  lauter,  in  Nieder-DeutseMand  ge- 


—     308    — 

bräuchlioh;  hol!,  klink,  wo  es  mit  klaar  zusammengestellt  wird. 
Es  scheint  zuerst  helltönend,  dann  hell  zu  bedeuten,  wie  das  lat 
clarus.^  Soweit  Schwenck,  dein  ich  in  ßetreff  des  letzteren  Punk- 
tes schon  oben  p.  91  widersprochen  habe;  iixr  die  begriffliche  Ent- 
wiekeluiig  solcher  zugleich  leuchten  und  tönen  bedeutenden  Wör- 
ter muss  vielleicht  bis  auio^vg  undroQog  zurückgegangen  werden. 
Zu  klink*  vgl.  noch  holl.  klinkklaar,  klinkschön,  hell,  klar,  lauter; 
klinkklaare  boter ^  klare,  lautre  Butter.  Zu  xqi-v  p.  91.  96  vgl. 
klein  ,  nach  Schwenck  ehemals  auch  =  rein,  fein ;  angels.  claeo, 
elaene ,  clane ,  rein,  sauber,  cleansian,  reinigen,  engl,  clean,  rein, 
gänzlich ,  cleanse ,  reinigen,  scheuern  (goth.  skeirjan  oben  p.  91); 
wenn  aber  Schwenck  unserm  Wort  klein  den  Grundbegriff  rein, 
hell ,  dann  fein  geben  will ,  so  kann  ich  ihm  darin  unmöglieh 
beistimmen.  Zu  klink  neben  klingen  vgl.  noch  altnord.  sluier, 
hell  :  schimmernd ,  klingend  neben  sktr ,  rein ,  klar  bei  Dietrich, 
Altnord.  Leseb.  p.£274 — 5.  Wichtig  ist  unser  Wort -Klinge,  De- 
genklinge ,  der  metallene  Theil  des  Degens,  nach  Schwenck  vod 
Klange  des  Metalls,'  nach  meiner  Meinung  vom  Blinken  dessefiwB 
benannt.  Vgl.  das  Zendwort  ^uwfi,  gladius,  pogio,  ensisnebeD 
(;uwra ,  splendens ,  bei  Brockhaus ,  Gloss.  z.  V.  jS.  p.  399,  daoo 
altnord.  skiomi,  Schwert,  Ghinz  bei  Dietrich,  Altn.  Leseb.  p,  27Ö. 
Also  bedeutet  auch  die  Klinge  soviel  wie  die  Blanke. 

6o.  KXtondxQa,  fj^  *)  Tochter  des  Boreas,  *)T.  des  Idas,  ')T.dtf 
Tros  (und  derKallirrhoS  oben  p.  304).  In  diesem  Namen  sowie  iniÜ^ 
tia^  eine  '^yiiii^hQ^K^tdva^y  KXtuvaGaa{KaXXiuvaaoa  oben  p.305)i 
KXtuvwQ  (~av(i)Q  oben  p.  257.  306),  Kksag/og  (sq^o/ucu)^  Mls»- 
*■«?■('»  gehen) ,  üTAfiOj^i^  (ßa  in  ßatvai)^  KXtoßoiu ,  KXaod'at%[^ 
"daioq  zu  öt  p.292  sq.),  KXsoßovkrj  (vgl.  ßovQ^  ßotQ  oben  p  289, 
wo  BcüQog  =  riv^og,  und  Jacob!  p.  543),  Kktod-ijQa  {-d^/}^) 
jagend,  oben  p.  233  sq.  270),  iSTAfo^ce  (Tochter  des  Dias  oben  p.292; 
vgl.  'Iimo-Xa  und  Xv  p.  257)  kann  die  Wurzel  x*A,  x*Ai?,  xi« 
stecken,  woher  jcfAico,  xfA^vco,  KXv/usvog  (w.  u),  =  hFskv  in 
iXavvw.  Von  xAv,  woher  "/gpi-xAo$  (schnell  sich  bewegend  =»  ge- 
hend ,  oben  p.  257.  304 ,  vgl,  xoXht  bei  Benf.  II,  287),  konnte 
Im  Wort  xXeFo,  schnell,  stammen,  welches  ich  in  den  angefuhrteo 
Namen  suche.  Zu  KXto^ndjQa  vgl.  KaXXi-naTsiQa  oben  p.  305, 
von  nar  in  närog  ^  rnaxdaaM  ^  niroftaiy  verw.  mit  nad  in  not^, 
nrjödo)  (ntävw),  wo  in  nv^aQi^o),  a-ntvdojj  =q)ud  in  ag)i^av6g,  offor 
iä^Wj  Gg)oäQ6g,  Wörter,  die  den  Grundbegriff  s-tossen  (wo  dbvad= 
hvad  in)  cudere,  bossen  enthalten;  vgl.  oben  p.  280.  287  ond 
dazu  lat.  pet-ulcüs:  Da  stossen  =  anstossen,  erschüttern,  bewegen,  | 
sich  bewegen  aber^springen,  laufen,  gehen  (&d(Oy  d^oog  von  dhu  bei 
Benf.  II,  274),  so  kann  KXto^ndrQa  schnell  (sich)  bewegend,  lau- 
fend, springend  bedeuten«  Derselbe  Sinn  steckt  im  Namen  /7a- 
TQojiXog,  Da  nat .  aus  hvat,  (d)hvat  (lat.  quatere,  cudere  neben  un- 
serm bossen) ,  so  gehören  hieher  vielleicht  auch  die  Namen  Kar 
TQsvg   und  Koögog;   sogar  [drgfvg  kann  zu  hFar  geboren.     Wie 


—    309    -^ 

ist  es  mit  TlaTQco  j  Tochter  des  Thespios?  Vgl«  noch  kv&oi  obea 
p.  190  und  xodÖQvoQj  xdroQvog  bei  Benf.  Ö,.  163.  —  Zu  x^v,  her 
wegen,  treiben  gehören  wahrscheinlich  auch  KXfimSUrj  (neben  Kak» 
XtdUrj ,  KaXki&of]  bei  Jacobi  p.  ß36,  oben  p.  305,  vgl.  Jix*?y), 
KXsiGid-i^Qa,  —  Da  xAt;  aus  JiFXv  =  At^  so  vergleichen  sich  die 
mit  xAfo-  componirten  Namen  tnit  denjenigen ,  die  im  Art.  Adß" 
ioKOQ  w.  u.  (wo  uifdvfiQa,  AsaQ/oq  u.  aa.)  behandelt  werden. 

60a.  KXvfifvogj  o.     Dieser  Name  des  Hades  ist  oben  p.  92 
>  unzweifelhaft    richtig    erklärt    worden;    auch    Klymenos    als    Sohn 
'  des  Phoroneus ,  Bruder  der  Chthonia  (zu  Hermione,  vgl.  Jacobi  p« 
210)  ist  wohl  als  der  Dunkle  zu  fassen.    Dagegen  muss  man  An- 
'•  stand  nehmen ,    auch  Klymenos   als    Sohn   ^  des  Oeneus  und  der 
<  Althäa  ,  ^)  des  Schönens  (Jacobi  p.  544)  für  chthonische  Wesen  zu 
•  halten ,    während    der   chthonische    Charakter  des    orchomenischen 
Klymenos    (vgl.   Jacobi    p.  312    sq.)  allerdings   mehr  für  sich  zu 
!  haben  sclieint.     Doch    steht    derselbe   noch  keineswegs  fest.     Den 
1  Namen    der   Söhne  des  Oeneus  und  Schönens   so  wiis  den  Namen 
Uegi'ickvfifvög  (vgl.  Breller  11, 1668q.)^  kann  man  mit  x^kkio,  xAo- 
:yo^^  {HiXofxai)j  x^Weo,  antreiben  (vgl.  JaCobitz  u.  Seiler  s..v.;  an- 
ders Benfey  II.  129  sqq.)  verbinden,  wonach    sie  den  Begriff  der 
heftigen  Bewegung  enthielten;  xAt;,  ^iXv  (in  y^kX^vai)  wäi*e=  AjFAt;) 
hFiXv  in  iXavvw  bei  Benf.  II,  300 ,  wie  xXv  in  xXeio),  KXvfiivo^ 
{js^AiSrio)  5=s  hFsXv  in  sXv/uogj  sXvtqov.    Ebenfalls  schnell  bewegt 
iZQ   bedeuten    scheint    der    Name    KXv/LiEVfj ,  t],  •  Tochter   des-  Iphis 
(l(ptg  =  ra/v^)f  oder  dös  Mivvag  [auch  Mtvvaq  "k^iin  schnell,  be- 
weglich, a^oA^o^  bedeuten , '  wie    aus  dem  Art. -M^/uvcov  w.  u.  er- 
hellen wird;    dasselbe    gilt    von    ^Qytvoq    bei  Jacobi    p.  312^  vg^l. 
a(>^o^], Weib  des  Kephälos  bei  Jacobi  p.  544^  Mutter  der  Atalante. 
vom  Jasos  ib.  p.  152;    dasselbe  gilt  von  Rlymene ,  der  Gemahlin 
des  Nauplios,  ib.  p.  642.      Da  neben  Elymene  auch  Eteoklymene 
und  Periklymene    als    Töchter    des  Minyas  ersclieiuen ,  so  liegt  es 
nähe,   auch  den  Namen  *ET6o>cXogj  6,   Sohn  des  Iphis,  mit  ycEXXcjf. 
xXovog,  xeXevWj  xoXdw  (Benf.  li,  287)  zu  verbinden,  wie  wir  schon 
oben    p.    257    den    Namen  ^'Icpi-xXog    durch    vu/y-dQOf.iQq    erklär- 
ten.     Mit    TErioxXog ,  ^'I(pixXog     gehören    aber   zusammeu  'ErtoxXfjg^ 
'/igpixA^.     Eteökles^heisst  ^)    Sohn    des  Andreus    und    der  Euippe, 
*)   Sobn  des  Oedipus  und  der  Jokaste.     Zu  ^oicdarf]   vgl.  p    301. 
306,    zu  Oldlnovg    die    p.  274    oben    angeführten  Wörter.     Was 
den  Namen   AvÖQSvg  betrifft,    so  kann  derselbe  heftig    bewegt  be- 
ieutep.     Vgl..  ^Av^qui/lkov  ,    o  ,  Gemahl  der  Gorge  (oben  p.  290), 
der  Tochter  des  Oetieus,  Vater  des  Thoas,  wohl  von  *aW^o,  schnell, 
jnd  I  in  Idvai ,  ol/nog,  olfia ,  oI/liuw  ;    dv^Qo  gehört  zusammen  mit 
i^iJQ;    dv&€QO    in    dvd^gtonog  ,    Ar&lg    oben  p.   14.  273,  wo  a^, 
itossen,  =^  aufstossen  ^  spitz,  gerade  sein;    neben  vadh  bei  Benfey 
\  253  sqq.  (stossen)    bestanden  vat  (oben.  p.  287  -8)  und  (h)vad, 
iroher'uns^r  wetzen,  hetzen  (oben  p.  263.  274.  280)^  s-chiessim, 
{T.  o^og  to^jogj  hFoäfog^  S-choss  (S-toss).  Hieher  ziehe  ich  den 


—    310    — 

NaMeö  *A^€v^  (Jacob!  p.  180).  Zn*AvdQ--at/u(üvi  schnetl  (ueh)  be- 
wegend, gehend  vgl  Jacobi>  p.  96,  wo  Andrömon:  Thoas  :  Hae- 
mon  :  Oxylos  (ob  von  d^vg  und  Ai;  oben  p.  257).   Denselben  Simi 
kann  dväQo  haben  in  den  Namen  'AvS^^^orj^  ^Avdgoytfoq  (ob  -ya^ 
von  hva  :  ßa  in  ßaivoi)j^AvdQiOQ  (Flussname),  ^Avögoirag,  '^Avd^ 
jcAo^,  ^AvÖQOßida.     Zu  Ap^QqiTag  vgl.  OiX^lrr^g  ,     ^Aoiriog  (oben 
p.  253) ,  MaXolxaq    (Pluss ,    vgl    oben    p.  283—4)  ,   JMfvmTio;, 
(vgl.  Msfjivww  w.  u.),  &vfÄoirfjg,     Für  die  Erklärung  von  ^AvS^' 
lAiäa  verweise  ich  auf  AiO'/ntfifjg  (oben  p.  293) ,   Mi^ovaa  (ob« 
p.  264),  worin  fia^,  /aed,  Blossen,  erschuttei:n ,  bewegen,  sich  be-  < 
wegen,  aus  Fai  (oben  p.  263.  274.  280)  ==  hvad  in  ßadl^w  bei 
Benifey  II,  58.     Diese  Wurzel    ^taö  steckt  vielleicht   auch  in  Mi^ 
i^ta.ioben  p.  126)  ,*  ferner    in    Inno/LieSovoa  ^    'InTtOfiiötov   (oba 
p.  304) ,    lq>ifjiiöeia ,     ^Itf^midovaa     (oben  p.  304)  ,     AvrofisSw, 
Avxofiidwaa,      In    den    letzteren   Namen    kann    ein    Wort  avro, 
Bchnelly  verw.    mit.  dvdqo  ^  stecken;  vgl.  ^rog  oben  p.  270  ond 
dazH  AvTOfii^wv ,    '•)  Sohn  des  Diores    (oben  p.    293)  ,    Wagen- 
lenker dee  Achilleu8>  ^)  Freier  der  Hippodameia ,   der  auch  'hnO' 
piddijv  heissl.     Dieses    Wort  avro  wäre  =  FarOj  fiaro  in  avro- 
juüTogj  selbst-sich  bewegend.     Dasselbe  steckt  wahrscheinlich  aocb 
in  Avxiülfhv  y    Vater  des  Theras   (vgl.   oben   p.  233-4  270)  raJ 
der  Argeia  (oQyogj  schnell),  Avxokaqg,  Sohn  des   Arkas  (->Uio(  xi 
Xv  oben  p.  257.  288),  AvToXvxog,   *)  Gemahl  der  ^A^npiS^ia  {jg^ 
dfAxpigiltpig  oben  p.295  sq.),  Crrossvater  des  Odysseus  (obenpiZ^). 
^)  Sohn  des  Deimachos  (oben  p.  292  ;  vgl.  OiXoinu/rj  oben  p. 253, 
wo  fxax^hFax  in  Bux/og  p.287.  318;  ob  so  auchl^vdoo-mVi 
fassen  ?).     Zu  Atho-Xvxog  vgl.   den  Art.  Asvxo&sa  w.  u.     Ich  et- 
wähne  noch  Avxovorj^  zu  vgl.  mit   Innovoog  (oben   p.   304)  = /''• 
no&oog,  femer  Avvocfovog  (vgl.  BtXXtQorfovrrig  p.    288).  Mit  arm 
begriffl.  =  171710,  agva,  äcu ,  wW  identisch  sein  könnte  heo  in  t- 
TSOiCAogy  ^EvfOicXijCy  ^ErfoxXv/Lisvrj ;  auch«Vr«  in  meTireren  Eigennamenis^ 
'  vefdächtig.  Vgl.  p.  SlOsq.  (Zu  Ile^tyXviusv/j  vgl.  den  Art.  i7£/o/M 
w.  u.).     Da  vat  in  «vto,  irto  {/.lav  in  avt6-/uaTog^    aus  hvät ,  bo 
vergleicht  sich  der  Name  JhrsMg  ,    Sohn  des  'O^ji-^t'^      Vater  de« 
MfvfO&svg  (vgl.  JUs/uvMv  w.  u.);  auch  nst^o^iai,   Öiegen,  eig.  sich 
bewegen  (oben  p.  272) ,  verw.  mit  unserm    wed-eln,  ist  aus  M 
=  hvad  in  n^duo),  hva  in  07idwv  (Ben f.  II,  58). 

61.  KoTiQivg,  0,  Sohn  des  Pelops,  Vater  des  Periphetes,  He- 
rold des  Eurystheus  f  hat  jedenfalls  nichts  zu  thun  mit  xon^ 
Mist.  Vgl.  Benf.  11, -61,  wo  unser  Wort  Hief-horn ,  Hift-hon 
anzusetzen,  und  dazu  den  Art.  ^xf^^o^  oben  p.  209;  zu  den  dofl 
angezogenen  Wörtern  füge  man  noch  böhm.^  aup ,  Klaggeschrei, 
bei  Jordan,  p.  3,  und  unser  seufzen,  worin  sa-f-(h)vap.  Demnae* 
kann  KeTiQsvg  als  tönender  =  rufender  Herold  bezeichnet  sciD- 
Sonst  Hesse  sich  auch  an  die  "oben  p.  243  sq.  verzeichneten  Wörter 
denken;  in  diesem  Falle  wäre  Konqivg  als  schneller  Bote  be«eicbn^ 

61a*  /iCo^axot,  öL  Zu  diesem  oben  p.  81  behandelten  Namei 


—    311     — 

passt  vollkommen  unser  Wort  Quarg,  welches  sich  nach  Schwende,^ 
D«  W«  8.  Y.  Quargkäse,  als  Nebenform  von  Zwerg  ündet.  Za 
KOQiuvog^  iccLQicivoot  vgl.  böhm.  rak,  der  Krebs  (Jordan^  Böhm,  W. 
p.  218)  und  'PdxioQ  (=sQtxv6gj  QOtxog,  schräg,  verkrümmt,  «  vio- 
^lag)  oben  p.  193. 

61äy2.»iro(>a)vo^,  0,  Sohn  des  .Kaeneus^  König  der  Lapithen, 
gehört  wohl  zur  W,  xog,  springen^  woher  xoQvoxpj  oHOQvog  (oben 
p.  283).  KoQCüvog  wäre  also  ein  hefdg  bewegter  Dämon  wie  viel- 
leicht auch  'Yxptvq  (oben  p.  252).  Denselben  Sinn  suche  ich  jetzt 
im  Namen  Ko^covig,  Tochtpr  des  Phlegyas  (vielleicht  des  Flinken^ 
Schnellen,  Beweglichen;  vgl  ^^AtoXog  ^  Mivvug  und  o6en  p.  256), 
Schwester  des  Ixion,  Mutter  des  Asklepios;  sie  wäre  als  hur-tige, 
rührige,  rüstige  Jägerin  bezeichnet.  Vgf.  oben  p.  182.290.303.  Die 
Stadt  ä!o()q;V;7  (Hoffmann  p.  .1019,  oben  p.  180}  ist  wohl  als  her-» 
vorspringende  Berg-stadt  {QövqIu)  bezeichnet ;  ob  so  auch  KoQwvna 
(Hoffmann  p.  560)  und  KoQiv&og'^ 

6  ib,  Kotvog ,  o,  einer  der  Hekatoncheiren .  dessen  Brüder 
Aegäon  oder  ßriareos  und  Gyges  {ivyrjg  die  richtige  Form,  nicht- 
rvfjg,  nach  Mützell  de  emendat.  Theog.  p.  205  sqq.)  heissen,  Na- 
men, von  denen  dör  eine  an  sich  klar  ist,  indem  ^^/a/cjv  offenbar 
mit  «2!^  (stossend,  Ziege),  dix]j,  dtaawi  {a?y«^,  Meereswogen)  bei 
Benf.  I.  343  sqq.  zusammengehört  und  auf  heftige  Bewegung,  Er- 
schütterung deutet,  der  andere  aber  oben  p.  267  richtig  gedeutet 
wurde.  Zu  dem  bereits  Forsch.  I,  38  berührten  Namen  Korrag 
vgl.  ausser  iat.  qüat-ere  (/Mr-ahg)  und  kvath  bei  Benf.  I,  253 
noch  9vath  aus  kvath ,  bewegen  (er-schuttern)  ib.  II,  164;  wie 
unl^er  schütteln,  er-schüttern  mit  schütten  (eig.  stossen  =  fortstos- 
sen,  fortbewegen ,  werfen  ,  schwingen)  zusammengehört ,  so  auch 
kvath,  ^vath  mit  hva,,  hu,  projicere,  bei  Benf.  11,  1^4,  oben  p.  190, 
wo  unser  giessen,  s-chiessen  (aus  hva-d,  «=  s-kud  in  khshudrs^ 
semen,  bei  Brockhaus,  Gbss.  z.  V.  S.  p.  355,  zu  vgl;  mit  p.  378^ 
wo  frakhshaogtar),  verw.  mit  sch^meissen,  wie  S-chutz  mit  Mutze 
(deckend),  hauchen  mit  sch-mauchen,  heucheln  mit  MeucheF-mord 
u.  8.  w.  (oben  p.  109..  271.  280).  Nun  gehört  zu  Benf.  li,  194 
gr.  Hv&OQ,  xvd^ov  =  üntQjuot  (vgl.  jct/^^a  =;Kt;r()a,  wO  icvd'  Wur- 
zel scheint,  _wenn  nicht  /v-tqu  abzutheilen) ;  neben  kü^  =  kFoS- 
(vgl.  gudh  :  xFod'-aQog  bei  Benf.  11,  168)  konnte  eine  gleichbe- 
deutende Nebenform  xFot  bestehen,  wie  vat .  in  ovräo)  mit  vadh  in 
€o&s(o  (stossen .  =  verwunden)  identisch  ist.  Vgl.  oben  p.^  270. 
288.  Diese  Wurzel  xor  liegt  auch  in  ycSrog,  wo  heftige  Bewegung 
der  Grundbegriff  wie  in  /cJo/uai  bei  Benf.  II,  274,  von  hu=hva-t 
ha  Ko-r-og.  Vgl.  auch  xo^  in  nod^^oQvog  bei  Benf.  II,  163  (von 
quat-ere)  und  dazu  die  jon.  Nebenform  ycotoQvog,  In  Korrog  liegt 
vielleicht  das  Suffix  va  (vgl.  Benf.  I^  160,  wo  ag-va,  eig.  schnell, 
dann  Pferd,  «=  equus,  gr.  77t7iog  f.  STtFog,  snFog)]  Korxog  stände 
für  K6zFog^=-  einem  denkbaren  Sanskfitwort  kvath-va  oder  gvath- 
va  und  bedeutete  ,,im^  Zustand' der  Bewegung,  Erschütterung,''  un- 


—    312     — 

ruhig,  BtttrmiBch,  wild.  Verwandt  sein  und  zu  kvath  I^  353  ge- 
hören kann  der  Name  der  thrak.  Göttin  Korvg  oder  iTarvrrcJ;  vgl. 
Jacobi  p.  5Ö0,  wo  Korvg  =»  &iaact)Tf]g,  dann  d-taaoq  bei  Benf.  II, 
275  u.  Forsch.  I,  24  sq.  146  sq,  (^aßd^iog) ,  oben  p.  287. 

61c.  K6(ov,  6,  Vgl.  oben  p.  94.  Diesen  Namen  stelle  ich 
jetzt  zur  Wurzel  9va  :  ^vi,  bewegen,  gehen  bei  B«nf.«n,  164,  wo- 
her /Vavai-xaa ,  xim ,  hiv^o)  u,  b,  w.  Dazu  gehört  auch  das  W. 
ßavxogt  dor.  ßwttog  =s  ßovxqiog^  Ochsenhirt,  -treiber ,  wie  ßovxsv" 
Tfjg.  Die  Wurzel  ^va  :  kva  ist  aus  hva  :  dhva^  bei  Benf.  11,274 
276,  wo  (d)hvan  in  *(p^vü},  xatvo)j  eig.  stossen ;  dieselbe  liegt  aoCh 
hl  xilü),  xtä^w,  heien,  hauen.  Sonach  bedeutet  Kocov  stossend  = 
treibend,  bewegend,  sich  bewegend  «  gehend,  laufend,  eilend  (^^« 
oiy).  VgL  'Inno-xocDv,  Aao-^xowvj  (wo  Inno,  Aao,  schnell,  oben  p. 
257.  304)j. ^f]i'it6wy,  JrjfjioTiouiv  (oben  .p.  292);  'Innoxocuv  ist  ganz 
gleichbedeutend  mit  'Inno&oo^v,  'Innoß-oog,  wie  u^aoxocüaa  mit  Aa' 
o&ofjj  während  ^fjfioxocjv  mit  ^tjjuogxjüv  (von  hva . :  ßa  bei  BenL 
n,  58,  eig«  bewegen,  wie  gva,  ^vv  11,  164)  der  Bedeutung  nach 
zusammentrifft.  Die  Wurzel  hva  :  hv&  :  kä  i^gä  bei  Benf.  ü, 
58)  steckt  vielleicht  auch  in  riokvxdwv  und  OiXorXTfjrrjg  (ron 
^lAo  oben  p.  252  sq.). 

ßl4.  KQea<p6vT?]g,  o'.  Vgl.  oben  p,  95  und  dazu  p.  257.288. 

6le.  Kgrj&fvg,'  6.     Vgl.  oben  p.  95  und  dazu   p,   282. 

61f.  KQldaog^  0.  Vgl.  oben  p.  96.  Diesen  Namen  stelle  icb 
jetzt  zur  W.  %aQ  (xqi)  ,  springen,  oben  p.  283,  aus  hvar  :  dh?ir 
In  &6QvvfAi,  oben  p.  64,  eig.  stossen  &=  anstossen,  bewegen,  (sicäj 
bewegen.  Vgl.  tcQi,  stossen,  in  xQiog,  Widder  (zu  Benf.  II,  114). 
Der  Name  Kriasos  wäre  also  ganz  gleichbedeutend  uiitlt/p/adoc, 
"'j4Qyog  (oben  p.  283.  290)  und  mit  7«rTo^  (oben  p.  301—2.).  Zo 
^AQyaülörig  \g\,n{Qyuatöt]g(^rji'}c6cüv  d.  h.  8cl\nell-laufend),  wo  nto-/ 
aus  hFugy  =  uQy  sein  kann.  Auch  an  loQyaaog  (oben  p.  29u) 
muss  erinnert  werden.  üebrigens  ist  xQt  in  Kqiuooq  =  n^  '^^ 
n^lu/nog]  Ygl  ic6Qvoyj=näQvotp  und  dazu  Priasus  bei   Jacobi  p.  769. 

62.  Kxiarog^  6.  Es  verlohnt  sich  der  Mühe,  diesen  dunklen 
Namen,  worüber  ich  oben  p.  134  flüohtig  bin  wegeilte,  einmal  schär- 
ler  ins  Auge  zu  fassen.  Vgl.  ßenfey  1,253,  wo  lat.  quatere, 
Gutere,  aus  hvath,  dhvath  (II,  271  sqq  ),  verw.  mit  unseren  Ww.s-chüt- 
teln,  er-schütterri,  aber  auch  mit  quetschen  (vgl.  Schwenck  s.  v.) 
aus  zwetschen ,  worin  zwet-  =  dhvat(h)  =  d^Fer  in  Ghig]  aus 
dem  Griech.  vergleicht  sich  xwruhg  «=  kauzig,  die  Stosskenle,  "^o 
xcoT  verw.  mit  (h^Fotd-ico  und  ovvdio.  Nun  könnte  Kziaxog  l 
kiarog ,  KsFurog  :  KFazog  stehen ,  wie  KsaQ  f.  icFuQ  (Benfey 
II,  155),  und  stossend,  erschütternd,  heftig  bewegend  oder  aber 
heftig  bewegt ,  schnell,  rasch  bedeuten.,  Auch  wäre  es  möglich, 
dass  Kriarog  von  der  einfachem  Wurzel  xv,  y.Fu  ,  woraus  x/wr, 
lat.  quat-io  entsprang,  herstammte ;  diese  erscheint  in  xf  lo;,  ynd^io, 
worin  der  Grundbegriff  stossen  zu  spalten  modißcirt  ward,  wie  oft 
(vgl.  Benf.  n.   174),  während  in  ^vi,  gvar^aus  kva,  hva  bei  Benf. 


—     313     — 

n,    164  (wo.x/co,    xivsü))  8tos8eii=iD  Bewegung  setzen, ^bewegen, 

sich  bewegen,  gehen.  Da  wir  so.  dem  Namen  des  Mplionen  Kteato^ 

den  Begriff  stossend^  erschütternd,  (sieh)  heftig  bewegend  oder  heftig 

bewegt    =  schnell,   eilig  beigelegt,    werden   wir  auch  dein  Nameti 

.  des    Molionen    EvQvroq    einen    ähnlichen  Begriff   beilegen  .  müssen. 

Vgl.  ^V'?j  4^^  Schwung,  der  gewaltsame   ^n^^ang,  Angriff,  über-r. 

I  haupt  Ueltigkeit  ^  Impetus^    bei  Benfey  II ,  29G  ,  von.  der  Wurzel 

,   ^(w,  FtQv  =  tvfiv  (vgl.  ^'EQvtoq  =  KvQviog),  verw.  mit  Fskv  iti 

.  iXuw,  iXuvvuiy  in  Bewegung  setzen, , treiben  u.  s.   w.,  welche  auch 

I  beim  Namen  ^^^^  (Forsch.  I,   14  sq.)  zu  Grunde  liegt;  dazu  vgl. 

,  Benfey  1^.315,     der    'Agrjg   wegen    der  äol.  Form  \^iitvg  auf  ein 

j  Thema  .-Fa^v  zurückführt,  ganz  ^  Fiqv^  Feviiv   in   iii'pv-Tog  (== 

'"EkaTog),  Vgl.  auch  [Poao,  oben  p.    196. 

62a.  yläßduxog,  6,  Vgl.  oben  p.  101  sq.  Wie  ieh  jetzt  sehe, 
kann  heftige  Bewegung,  Schnelligkeit  (welchen  Hegriff  die  Wurzel 
Xan  enthält,  vgl.  lat.  lepus^  Ilase,  und  unser  laufen.;  dazu  'AXcf>ei6g 
[  oben  p.  278)  der  Sinn  dieses  Namens  sein.  Denselben  Sinn  ent- 
halten die  Namen  AvMq  (vgl.  A^vxo&sja  w.  u.)  und  Nvxzsvg 
(vgl.  X)TgvvTivg  und  otqvvui  mit  vvaaoj)  bei  Jacobi  p.  ßbö*  Auch 
Aäiog  scheint  schnell,  behend  zu  bedeuten.  Vgl.  Quiog,  'AQtjiOoog 
(oben  p.  252),  ldf>t(ptuQaog  (oben  p.  305.  296)  und  dazu  p.  257. 288> 
wo  Aio>q>6vTt]gy  schqell-gehend.  Mit  Adi'og  gehören^  wahrsch.  zu- 
sammen Aatagy  Sohn  des  "Ogr-Aog ,  (oben^  p.  310),  Aiu)^,  Vater 
der  @eon/]f  (oben  p.  242.  292),  der  nga^id^ta  (vgl.  Atvm&ia 
w.  u.)  und  der  EvßovXtj  (worin  -ßovXrj  wie  in  KXioßovXrj  gefasst 
werden  und  mit  *//o^-tJaxa>,  ßXuiaxcOy  /noXeTv,  eig.  wallen,  si  ch  be- 
wegen, verbunden  werden  kann;  vgl.Bcogog  oben  p. 278  undxrA: 
nvX  oben  p^ 265;  üCAtö-  gehört  zu  xXv  inEXv/mvog  oben  p.  308  sq.., 
-=  Xv  in  Abcog,  Aui'og),  fiemer  viele  Composita;  vg\/IdXaog^  (oben 
p.  303),  Jrj'iXiuoVj  Afj^okscoy  (oben  p^2r92),  ylaofdvrr]  (jp,  257), 
AnoSdjuugj  Aahödfjttiu,  (ob-  p.  299)',  Aunxowvj  Aaoxowou,  (p.  312), 
AsdveiQu  (j^avsiQa  oben  p.  257)^  Aiag/og  {sQ/ofiai  ?),  Aao/Liddua, 
Aaofjiiö(x)v  ifjieö  unten  p.  319),  Aaodofjj  Aaodofjg  und  endlich 
Aaoöixri  (worin  ^ötxrj  wie  in  'I-nnodUtj,  KaXXiölxrj,  oben  p.304-5, 
Af]itiodix9ij  oben  p.  292,  (P/AoJ/x^,  oben  p.  253,  zu  cJixffi',  wißr- 
fen,  eig:  bewegen,  vgl  Nav-ßolog  mit  ßdkUo  p.  270,  gehört;  Jix 
konnte  auch  sich  bewegen  =  gehen,  laufen,  springen  u.  dgi.  be- 
deuten; wie  ist  es  mit  Ajutpl^ixog ,  vgl  ufiq^ig  oben  p.  296,  wie 
mit  EvQvöixfjf  TrjXoöixij'i),  Mit  Xao- ^  behend,  schnell  identisch 
sein  und  yoii  xkv  in  KXvfAevog  stammen  kann  xXeo  in  vielen  Ei- 
gennamen '^  ausser  den  oben  p.  308  sq.  angeführten '  vgl. ,  no^h 
KXsoxdQBia  (vgl.  yuQ^  xa(>,  springen,  oben  p.  261-2,  wo  XeiQwy, 
der  Gemahl  der  XagtxXo))  und  KXiO(piX?]  i^cpiXrj  zu  p.  252  sq;). 
62b.  Aanl&fjg ,  o.  Vgl.  oben  p.  105  und  dazu  p.  27'*^ 
(über  ÄX(pu6g),  Aani&ijg  scheint  (sich)  bewegend,  laufend  oder 
springend  .zu  bedeuten.  Vgl.  oben  p'.  220.  252.  311.  (über  Kä- 
ueuSy  Hypseus^  Koronos).    >       . 


—    306    — 

p.  192.  216],  eig.  stosscn  »treibeo,  anireiben,  mahnen ;  igl  s- 
väao(ü  oben  p.  227 ,    aus    8a+dhva-na-k-s(d)h¥a-nu-k  in  lem^ 
«s  (d)bv.a-n  in  huJvm^  gleichfalls  ziehe    ich  jetzt  bieher  dulü 
«fm§,  Konig,  und  %ebe  dcuigelbcn  den  Begriif  atossend  =  tieMi 
bewegend  (vgl.  ntXfvw  neben  xcAAci/).  Da  bewegen,  sich  bewegcia 
geben ,    so    gehören    mit    avu% ,  uvdoaio  zusaiumea  die  Endmii 
"nvsiQa,  -uvadouf  -uvioq,  "t^vwfß,  -uva^  In  vielen  £igenDauieD(f^ 
oben  p«  257.  292.  304),  welche  ich  früher  mit  Becht  zu  hms 
ßuv  in  ßaivM  bei  Benf.  II ,  58  (verw.   mit    a^ouvw    oben  p.  229i 
247 — 8)  stellfe^  V^l.  auch  Far  :  /uav,  bewegen,   im  Art.  Mifimt 
u«     Zu  dvu(T(T(üj   bewegen    (vgl.    sch-uicken  :   sch-nelleo)  gehSni 
die  Namen   *Avu%i^^6tj    (schndi-fliessend),    ^Av^t&ia   (schneli-ia- 
fend),  ^Avu^tßlu  (schnell-gehend ,    zu    ßa  in  ßuivw    vgl.  ßt»,  h 
iFto,  dhFio^  schnell,  in  Uuyaaaoj  ^Idvtiqaj  BaiycüQ  oben  p.  361)> 
Vgl.  auch  "V/ycexe^  (Kastor  und  PolUiz),  eig.  vielleicht  =  die  Sdod* 
len   oder  =  die    Treibenden   (dazu   A^vin    oben  p.   184  und  ^ 
tnwQy  Hetzer ,  im    A)rt.    KaaxidvEiQa  w.  u.),    femer  ^Ava^  ^ 
*Av(iiyoiv  (Dioskurensühne).     Ich  verweise  noch  auf  viofjuuy  ^hfi 
eig.  sieh  bewegen,  Inno^voog  (oben  p.  304)^    ^Ewii  (oben  p.299i 
NtS-^ßfj  (w.  u.,  wo  auch  über  v<x,  bewegen). 

58.  KagzidvHQa,  jj',  Gemahlin  des  Priamos-Podarke^,  Mutkr 
des  Gorgythion,  des  Schnellen  (oben  p.  290)^  ist  ein  Name ,  ^ 
rin  "UVfiQu  zur  Wurzel  hvan  :  ßav  in*  ßcUvw  bei  Benfey  ü,  i^ 
gehört,  wie  ich  bereits  oben  p.  257.  292.  301  bemerkte.  ^ 
Ka(STidvuf}a  erkenne  ich  ein  Wort  xaarfo,  schnell,  verw.  mit*' 
Sern  Wörtern  Hast,  hastig,  hetzen,  d.h.  eig.  stossen  =  luistosKi. 
.in  Bewegung  setzen,  weiterhin  mit  s-chiessen  (bair.  schoti» 
stossen,  schleudern),  gr.  a-Keddwv/uij  lat.  cudere,  wo  cud  =  hTiJ 
«s  bhad  in  unserm  bossen  (in-cud  =  Am-boss);  Urworael  i^ 
dhva-d=lat.  (s)tu(n)do.  (Vgl.  oben  p.  80.  190.  280).  Nunmeb 
ziehe  ich  auch  den  Namen  EdavwQ  hieher  und  erkläre  ihn  /Bf ' 
Heizer,  Beweger,  Antreiber;  vgl.  den  vorigen  Art.  Neben  xäono^ 
üaaro  von  hFad  (>c«c) ;  vgl.  auch  *darq  oben  p.  284)  konnte  ein 
gleichbedeutendes  Wort  xaaao  f.  xaJ/o  bestehen.  Dieses  WoK 
steckt  vielleicht  in  EaaG-dvöga,  ^  Tochter  des -Jobates,  des  SchneB- 
gehenden,  oben  p.  301,  ^)  Tochter  des  Priamos,  auch  IdXt'^äv^^ 
worüber  im  Art.  Asvxodsa  w.  u.;  Kaaadv^Qu  f.  Kuoa-a^ 
^aviiga  wäre  ganz  =  Kaaxidvsiqa,  Ich  erwähne  noch  Kaß^ 
neia,  Kaaaitfovrj  (???),  wo  -(povfj  zu  hvan  bei  Beuf.  II,  58  S^ 
ren  kann,  dann  die  Quellnamen  EaaaoTig,  Rotflrcuia]  in  Kiiai^^ 
u.  s.  w.  oben  p.  87  kann  xid  =  xa^  stecken ;  vgl.  nrjddi^y  ^^ 
dvw  aus  hva-d,  hvi-d  bei  Benf.  II,  58  (hva,  eig.  bewegen,  i^' 
dhva  II,  274;  vgl.  o^nduv  und  x/w,  wo  hvi,  ib.  H^  164).  E"^ 
Nebenform  von  xacf,  nämlich  xaa,  sich  bewegen  (gehen,  lao^^ 
springen)  •  steckt  In^  unserm  Wort  Hase  (oben  p.  258) ;  jokt,  ^ 
ist  =  hvas^  (d)hvas  in  lat.  ferire,  furere  (eig.  sich  bewegen,  fichwi»' 
gen)   bei  Benf.    II,  273 ,  »  vas    in   unserm  wus-elig,  »  pas,  j^ 


—     807     — 

dkl  den  ron  Schwenck  b«  v.  faseln  Terzeichneten  Wörtern  (vgl.  oben 
-fr.2ö8.  285)?  Eine  andere  Nebenform  von  xa<^,  nämlich  xa(r^r,  steckt 
rini  xdvaai,  xfvria),  KsvTavQog,  ndarQa,  iuoTOQ  (stossen  =  stechen), 
!lbnier  in  xovog  (stossen  «  erschüttern,  heftig  bewegen,  vgL  /wo-' 
Muiy  Benf.  11^  274),  vtwraXiq^  vielleicht  auch  in  Kovrog,  KarQsvg, 
.IfLijTBvq^  KijTci;  vgl.  noch  KiaasiSg,  Yaier  der  Theano(oben  p.  299) 
^der  der  Hekabe  (oben  p.  272). 

f  59.  KicpaXog,  o.     Vgl«  oben  p.  86.     Zu  kap  aus  hvap,. er- 

schüttern, bei  Bent  11,  322r  vgl  hyal^  hmal  II,  280.  .283  (a-^oA- 
;JUii,  atpakkofiaty  verw.  mit  ndXXü)  11,  293),  femer  a'-at/Lißogj  hiö- 
ilcend,  O'-Ktfißd^o)  y  hinken  (hhiken  4b.  II,  333  verw;  mit  winkeui 
^raBken,  schwünken,  schwenken,  schi^ingen  11, '21.  275),  wo  utfiß 
i^erw.  mit  unserm  hnmpen,  humpeln  =  hinken,  Schweiz,  himpen, 
ikmnpen,  hinken,  wozu  8chwenck  Schweiz,  gumpen,  springen,  engl. 
Jh>  JQQiPr  springen,  schütteln,  stellt — Wörter,  die  offenbar  mit  hüp- 
Jisn  zusammengehören.  In  Kif^aXog  liegt  wohl  wie  in  kap  l^i 
jClenf.  II,  322  der  Begriff  stossen  =  treiben  «=  in  Bewegung  set- 
fUen ;  Tgl.  noch  Schwenck  s.  v.  schieben  (dazu  Schaufel ,  Schip- 
fpB  j  Schuppe)  j  eig.  stossen ,  fortstossen ,  fortbewegen  ,  ferner  s. 
>y.  schummeln  ,  hin  und  her  laufen ,  einen  schummeln ;  =  antrei- 
%eii,  jagen,  schlagen,  und  s.  v. « schupfen  ,*  schuppen  =s  mit  einem 
Stoss  bewegen^  Nebenform  von  schieben.  Auch  ist  zu  erinnern 
im  die  Verwandtschaft  von  Giebel ^  Gipfel,  Wipfel  neben  Gimpel 
itind  Wimpel,  eine  Fahne,  von  der  wallenden  Bewegung  benannt; 
^g\»  wabern,  wabeln  y  quabbeln,  wabbeln  mit  sch-weben  ,  femer 
-wippen  =  schnell  bewegen  [Wippsterz,  Wipp  =  Bebl^terz,  Bachr 
«telze,  xlXkovQog  oben  p^.  88]  und  die  oben  p.  243  sq.  angeführ- 
ten Wörter.    Dazu  vgl  OißaXog  w.  u. 

59a.  Krjfiaog,  6,  Vgl.  oben  p.  83.  Dieser  Name  scheint 
Jo^t  jetzt  von  der  Wurzel  hva^^,  -bh  zu  stammen,  woher  ich  den 
•N.  KitpdXog  (vgl.  Kanavsvg  oben  p.  81.293  und  Kdnvg  oben-  p.  273.) 
«abgeleitet  habe.  Krjq^iaog  bedeutet  also  sich  schnell  bewesrend  (vgl. 
"Sneg/fiog ,  ^Akq>fi6g  oben  p.  276).  Kephisos  heisst  Vater  der 
*^ioydvfia,  d.h.  der  Schnellgehenden  (oben  p. 293. 301,  vgl.  Jacob! 
•p*  536).— Auch  der  Name  des  atksid.  Kijfptvg,  der  vielleicht  gani 
•  sa  trennen  ist  von  dem  Forsch  I^  95  sq.  behandelten,  kann  den  Be- 
-  -^iff  der  heftigen  Bewegung  enthalten ;  der  «seines  Bruders  ^AyxaZog- 
-(Vater  des  ^Ayuni^vwQ  oben  p.  272)  mag  zur  ürw.  dhFax,  schnell 
i^efn,  sich  bewegen  gehören,  wober  ra/vg  f.  &Fa}cvg  =  wnvg  oben 
'*p,  272:  in  diesem  Falle  ist  der  Name  des  Jägers  L^xra/W  oMt 
'^/iyxaiog  zu  vergleichen.  Dazu  vgl.  aXTa/vw  und  vmQ^ncraivoiuai 
*t>€i  Benf.  I,  343  sqq.,  '/x^rawy  oben  p.  302,  ^AyirwQ,  ^En-uyfvg 
T>:  27&  . 

59b.  £Iqx7]j  17.  Zu  diesem  oben  p.  90  behandelten  Namen 
-rgl.  noch  bohm.  sklfnka,  Glas  (hell)  bei'  Jordan  p.  238,  dann  das 
"ioteressante  und  hochwichtige  Wort  klink;  hei  Schwenck,  D.  W.  b. 
>r.y  heisst  es:  „Wnk,  bell,  klar^  lauter,  in  Nieder-DeutseMand  ge- 


—    308    — 

bräuchlioh;  holl.  klink,  wo  es  mit  klaar  susammengesteUt  vml 
Es  scheint  zuerst  helltönend,  dann  hell  zu  bedeuten,  wie  diiiit 
clarus.^  Soweit  Schwenck,  dein  ich  in  Uetreff  des  letzteren  Pak- 
tes schon  oben  p.  91  widersprochen  habe;  für  die  begriflQiche Ertr 
Wickelung  solcher  zugleich  leuchten  und  tönen  bedeutenden  Wör- 
ter niuss  vielleicht  bis  auf  o^vg  und  zoQog  zurückgeganireD  werdw. 
Zu  klink*  vgl.  noch  holl.  klinkklaar,  klinkschön,  hell,  klar,  laater; 
klinkklaare  boter,  klare,  lautre  Butter.  Zu  xqi^v  p.  91.  96  vgl 
klein  ,  nach  Schwenck  ehemals  auch  =  rein,  fein ;  angels.  eken, 
elaene ,  clane ,  rein,  sauber,  cleansian,  reinigen,  engl,  clean,  reio, 
gänzlich ,  cleanse ,  reinigen,  seltenem  (goth.  skeirjan  oben  p.  91); 
wenn  aber  Schwenck  unseriu  Wort  klein  den  Grundbegriff  ran, 
hell ,  dann  fein  geben  will ,  so  kann  ich  ihm  darin  unmögfidi 
heistimmen.  Zu  klink  neben  klingen  vgl.  noch  altnord.  skier, 
hell  :  schimmernd ,  klingend  neben  sktr ,  rein ,  klar  bei  Dietrich) 
Altnord.  Leseb.  p.^274'— 5.  Wichtig  ist  unser  Wort  Kiin^  De- 
genklinge, der  metallene  Theil  des  Degens,  nach  Schwenck  ?ib 
Klange  des  Metalls,'  nach  meiner  Meinung  vom  Blinken  dessdbes 
benannt.  Vgl.  das  Zendwort  ^uwfi,  gladius ,  po^o,  ensisneks 
(;uwra ,  splendens ,  bei  Brockhaus ,  Gloss.  z.  V.  ^.  p.  399,  du» 
altnord.  skiomi,  Schwort,  Glanz  bei  Dietrich,  Altn«  Leseb.  p.  27ä 
Also  bedeutet  anch  die  Klinge  soviel  wie  die  Blankie. 

6o.  KXtondvQa,  rj,  *)  Tochter  des  Boreas,  *)T.  des  Idas,  »)T.  de» 

Tros  (und  derKallirrho^  oben  p.  304).  In  diesem  Namen  sowie  in  £^ 

fia,  eine  Nymphe,  A'^^ecival,  K\tuvaaaa{KakXiuvaaaa  oben  p.3(6)i 

KXtävwQ  (~avwQ  oben  p.  257.  306),    KXiaQxog    isQ^o^ai),  Äal* 

^■«^  (h  ^ehen) ,  KXsoßtg  (ßa  in  ßuivw)^  KXfoßoiu ,  KXeodaiog  (^ 

"daiog  zu  öi  p.292  sq.),  KXeoßovXrj  (vgl.  ßavQ^  ßwQ  oben  p  289, 

wo    JBwQog  =t  riv^ogj    und    Jacobi    p.    543),  ICkeo&^Qa  (-^//oo, 

jagend,  oben  p.  233  sq.  270),  ir>l£o^a  (Tochter  des  Dias  oben  p.292; 

vgl.    'Inno^Xa   und    Xv    p,    257)    kann  die  Wurzel    x*A,  %tXv^  i^'o 

fitecken,  wober  v^iXXu),  y:tXtv(a^   KXv/usvog  (w.   u.),     =    hFsXv '^ 

iXavvw.     Von  jcAv,  woher  '7y<-xAo$  (schnell  sich  bewegend  =»  g^ 

hend ,  oben    p.  257.  304 ,  vgl,  xoX^w  bei  Benf.    II,  287),  konnte 

jm  Wort  xXfFo,  schnell,  stammen,  welches  ich  in   den  angefohrteD 

Namen  suche.     Zu  KXto^ndjQa  vgl.  KaXXi-ndzsi^a    oben  p.  305) 

von    nar    in    nurog ,  •naTtioGM  j    ndvo/Liai ,  verw.   mit  TiaJ  in  nwft 

nrjöao)  (nidvo)),  tivö  in  nv^agt^Wy  a-ntvdwj  ^^(pu6  in   og^i^avogj  o(for 

iä^w,  Gq)0ÖQ6gy  Wörter,  die  den  Grundbegriff  s-tossen  (wo  dbvaiii^ 

hvad   in)  cudere,    bossen    enthalten;    vgl.    oben    p.   280.  287  ond 

dazu  lat.  pet-ulcus:    Da  stossen  =  anstossen^  erschüttern,  bewegen, 

0ich  bewegen  abere=springen,  laufen,  gehen  (&dü},  &o6g  von  dhu  bei 

Benf.  II,  274),  so  kann  KXto-ndvQa  schnell  (sich)   bewegend,  lao- 

fend,    springend    bedeuten«      Derselbe  Sinn  steckt  im  Namen  Hir 

TQoxXog,  Da  nat  aus  hvat,  (d)hvat  (lat.  quatere,   cudere  neben  nn- 

serm  bossen) ,    so    gehören  hieher  vielleicht   auch  die  Namen  Kf 

TpfvV   und  kodQog;   sogar  ^ArQfvg  kann  zu  hfar  geboren.     W»« 


—    309    -^ 

Ist  es  mit  IlaTQco ,  Tochter  des  Thespios?  Vgl«  noch  kv&oi  obea 
p.  190  und  xodoQvogy  xotoqvoq  bei  Benf.  Ö,.  163.  —  Zu  aXv,  her 
«regen,  treiben  geboren  Trahrscheinlich  auch  KXtiaiSUrj  (neben  Kak^ 
lidixrj ,  KaXli&orj  bei  Jacobi  p.  ß36,  oben  p.  305,  vgl,  Siv^hv), 
XXsiaid-i^Qa,  —  Da  viXv  aus  JiFXv  =  At^  so  vergleichen  sich  die 
Bit  xA^o-  componirten  Namen  bdit  .denjenigen ,  die  im  Art.  Adß^ 
fctxog  w.  u.  (wo  AeävfiQa,  AiaQ/oq  u.  aa.)  behandelt  werden. 

60a.  KXvfxevoq^  o.  Dieser  Name  des  Hades  ist  oben  p.  92 
inzweifelhaft  richtig  erklärt  worden;  auch  Klymenos  als  Sohn 
les  Phoroaeus ,  JBruder  der  C  hthonia  (zu  Hermione,  vgl.  Jacobi  p« 
210)  ist  wohl  als  der  Dunkle  zu  fassen.  Dagegen  muss  man  An- 
itand  nehmen ,  auch  Klymenos  als  Sohn  *)  des  Oeneus  und  der 
llthäa ,  ^)des  Schöneus  (Jacobi  p.  544)  für  chthonische  Wesen  zu 
lalten ,  während  der  chthonische  Charakter  des  orchomenischen 
Qymenos  (vgL  Jacobi  p.  312  sq.)  allerdings  mehr  für  sich  zu 
laben  sclieint.  Doch  steht  derselbe  noch  keineswegs  fest.  Den 
ff  amen  der  Söhne  des  Oeneus  und  Schöneus  so  wie  den .  Namen 
TTeQi-yiXvfjifyöq  (vgl.  Erejler  II,166sq.)^  kann  man  mit  x^Hw,  xAo'- 
hg  9  (uiXo/uaijj  xeXevtOy  antreiben  (vgl.  JaCobitz  u.  Seiler  s..v.;  an- 
ters Benfey  II.  129  sqq.)  verbinden ,  wonach  sie  den  Begriff  der 
leftigen  Bewegung  enthielten ;  xXv,  xeXv  (in  xtXfvct))  wäi*e=  hFXv^ 
t^eXv  \n  sXavvü)  bei  Benf.  II,  300,  wie  xAv  in  xXeict),  KXvfiivo^ 
as^^tdrjq)  Ä  hFsXv  in  eXv/uog,  sXvtqov,  Ebenfalls  schnell  bewegt 
n  bedeuten  scheint  der  Name  KXvf.iBvrj ,  ij,  >  Tochler  de^^  Iphis 
Jfpig  =  ra/yg)^  oder  das  Mivvag  [auch  Mivvaqk^nn  schnell,  be- 
reglich,  o^oA^o^  bedeuten ,  *  wie  aus  dem  Art. -M^/uviov  w.  u.  er- 
teilen wird;  dasselbe  gilt  von  TEQyTvoq  bei  Jacobi  p.  312,  vg^I. 
i^^r/^], Weib  des  Kephälos  bei  Jacobi  p.  544,  Mutter  der  Atalante. 
^otn  Jasos  ib.  p.  152;  dasselbe  gilt  von  Rlymene ,  der  Gemahlin 
les  Nauplios,  ib.  p.  642.  Da  neben  Klymene  auch  Eteoklymene 
ind  Periklymene  als  Töchter  des  Minyas  erscheinen,  so  liegt  es 
labe,  auch  den  Namen  *i?r^oxAb^,  6,  Sohn  des  Iphis,  mit  y^iXXcj^ 
tXo'i^og,  xfXfvwj  ycoXsü)  (Benf.  li,  287)  zu  verbinden,  wie  wir  schon 
»ben  p.  257.  den  Namen  ^'Icpi-xXog  durch  Tu/y-ÖQo/uog  erklär- 
en. Mit  ^ErioHXog ,  ^'I(pi^Xog  gehören  aber  zusammen  'ETtoxXfjg^ 
tkpticXffg,  Eteokles^heisst  ^y  Sohn  des  Andreus  und  der  Euippe, 
^)  Sobn  des  Oedipus  und  der  Jokaste.  IJu  ^oxdoTf]  vgl.  p  301. 
fc06 ,  zu  Olöl/Rovg  die  p.  274  oben  angeführten  Wörter.  Was 
len  Namen  AvÖQSvg  heixS^i^  so  kann  derselbe  Heftig  bewegt  be- 
leutep.  VgL^'^Äv^Qui/Licov ,  6 ,  Gemahl  der  Gorge  (oben  p.  290), 
ler  Tochter  des  Oeneus,  Vater  des  Thoas,  wohl  von  *dvÖQo,  schnell, 
lud  i  in  Uvai ,  olfiqg,  ol/na  >  oi/noim ;  dv^Qo  gehört  zusammen  mit 
tS-^Q  f  dv&€QO  in  ävdgionog  ^  Ar&ig  obeq  p.  14.  273,  wo  a^, 
tossen,  =^  aufstossen ,  spitz,  gerade  sein;  neben  vadh  bei  Benfey 
,  253  sqq.  (stossen)  bestanden  vat  (oben.  p.  287  -8)  und  (h)vad, 
voher'uns^r  wetzen,  hetzen  (oben  p.  263.  274.  280)>  s-chiessi»n, 
rr.   oCog  to^jog,  hFoifog,  S-choss  (S-toss).  Hieher  ziehe  ich  den 


—    310    — 

NaMen  *A^iv^  (Jacob!  p.  180).  Zu  *Avdq--ulfiiwvi  schneit  (sieb)  be- 
wegend, gehend  vgl.  Jacobi>  p.  96,  wo  Andrömon:  Thoas  :  Bw- 
mon  :  Oxylos  (ob  von  o%vq  und  Ai;  oben  p.  257).  Denselben  te 
kann  dvdQo  haben  In  den  Namen  ^AvdQo^&orjy  ^AvS^yt(og  (ob  -/(»( 
von  hva  :  ßa  in  ßahü))^Av^QtoQ  (Flussname),  !dfvJpo/ra$,  ^Avi^ 
nXoQj  ^Avö^iLii^a,  Zu  ^Av^QoiTag  vgl.  (DiAe/r/;^  ,  0iXoiTiog  (oba 
p.  253) ,  Makolrag  (Pluss ,  vgl  oben  p.  283^-4)  ,  JH^Wrioc 
(vgl.  JÜE/unow  w.  u.),  &vfÄolrrjq,  Für  die  Erklärung  von  ^Avö^ 
lAiäa  verweise  ich  auf  AtO'f.iif$fjg  (oben  p.  293)  ,  Midavaa  (oks 
p«  264),  worin  /nad,  fAtö,  stossen,  erschütteim,  bewegen,  sich  be- 
wegen, aus  JPW  (oben  p.  263.  274.  280)  =»  hvad  In  /iaJÄ:«  bei 
Benifey  II,  58.  Diese  Wurzel  /.laö  steckt  vielleicht  auch  in  Ulf 
^^ftt  .  (oben  p.  126)  ,' femer  in  'Imto/ndSovoa  ^  'Imio^iddiv  (oben 
p.  304) ,  ^lq>i(xiöeia ,  ^ItpmiSovaa  (obeft  p.  304)  ,  Avrofjisiwt 
Avxofiidwaa.  In  den  letzteren  Na;men  kann  ein  Wort  ovre, 
schnell,  verw.  mit.  dvigo  j  stecken;  vgl.  ^toq  oben  p.  ^70  mtd 
dazH  AvTo/id^cov ,  '•)  Sohn  des  Diores  (oben  p.  293) ,  Wagen- 
lenker dee  Achilleus,  ^)  Freier  der  Hlppodameia ,  der  auch  'Iimth 
^dujv  heissl.  Dieses  Wort  avro  wSre  =  Foiröy  fitxro  in  aixi- 
juavog,  selbst-sich  bewegend.  Dasselbe  steckt  wahrscheinlich  aoch 
in  Avxiaiihv,  Vater  des  Theras  (vgl.  oben  p.  233-4  270)  nad 
der  Argeia  {oQyoq^  schnell),  AvxoXaoQ^  Sohn  des  Arkas  (-Aaog  K 
Xp  oben  p.  257.  288),  ^vVoAvxoc,  ')  Gemahl  der  ^Ajn(pe&sa  {t^ 
d/A(pigzl(pig  oben  p.295  sq.),  Crrossvater  des  Odjsseus  (oben  p  274), 
*)  Sohn  des  Deimachos  (oben  p.  292  ;  vgl.  Oiko/ndy/j  oben  p.  253, 
wo  iua/=»hFax  in  Bdyc/og  p.287.  318;  ob  so  auch  I-^i/Joo-^ö/jjW 
fassen  ?).  Zu  Aiho-kvxog  vgl.  den  Art.  Asvxo&sa  w.  u.  Ich  er- 
wähne noch  Avxovorjy  zu  vgl.  mit  Innovoog  (oben  p.  304)  =  ^^" 
no&oog,  ferner  Avvorfovog  (vgl.  BiXXfQOffnvTrjq  p.  288).  Mit  am 
begriffl.  =  171710,  agva,  äcu ,  wW  identisch  sein  könnte  hso  in  "E- 
TSOiCAogy  ^EreoxXTjCy  ^Ezto^Xvfiivrj ;  auchaVri  in  mehreren  Eigennamen  ist 
verdächtig.  Vgl.  p.  319  sq,  (Zu  Ih^ncXvusv/j  vgl.  den  Art,  Tleigi^fio^ 
w.  u,').  Da  vat  in  avro,  irto  {/.lav  in  avto-f^arog^  aus  hvät,  w 
vergleicht  sich  der  Name  Jhrsiog ,  Sohn  des  '0(ji'6t/^  Vater  des 
Mfvead^svg  (vgl.  JMs/uvmv  w.  u.);  auch  nst-o/^iai,  biegen  ^  eig.  sieb 
bewegen  (oben  p.  272),  verw.  mit  unserm  wed-eln,  ist  aus  hvat 
=  hvad  in  TirjöaM,  hva  in  otiuwv  (Benf.  II,  58). 

61.  Kongtvgj  o,  Sohn  des  Pelops,  Vater  des  Periphetes,  He- 
rold des  Eurystheus  f  hat  jedenfalls  nichts  zu  ~  thun  mit  xott^« 
Mist.  Vgl.  Benf.  11,  61,  wo  unser  Wort  Hief-horn  ,  Hift-hom 
anzusetzen,  und  dazu  den  Art.  2k6(fQog  oben  p.  209  ;  zu  den  dort 
angezogenen  Wörtern  fuge  man  noch  böhm.^  aup ,  Klaggeschrci, 
bei  Jordan,  p.  3,  und  unser  seufzen ,  worin  sa-f-(h)vap.  Demnach 
kann  Ke7ipsvg  als  tönender  =  rufender  Herold  bezeichnet  sein- 
Sonst  Hesse  sich  auch  an  die  oben  p.  243  sq.  verzeichneten  Wörter 
dienk^n;  in  diesem  Falle  wäre  KonQtvg  als  schneller  Bote  bezeichnet 

61a.  KoQtmoi,  6t.  Zu  diesem  oben  p.  81   behandelten  Kameo 


—    311     — 

.,  ptOBt  voIlkommeB  nnser  Wort  Quarg,  welches  sich  nach  Schw^Mk,^ 
,p«  W.  8.  y.  Quargkäse,  als  Nebenform  von  Zwerg  findet.  Za 
!%m^vo^^  iWQicivoot  vgl.  böhm.  rak,  der  Krebs  (Jordan^  Böhm.  W^ 
p.  218)  und  'Pdxtog  j(=^«xvrfg,  QOtxog^  schräg,  verkrümmt,  «  ^o- 
^liEoc)  oben  p.  193.  . 

'^  6lÄy2.»iSropcoi/og,    0,  Sohn  deSiKaeneus^  König  der  Lapithen, 

gehört  wohl  zur  W.  xo(),  springen,  woher  koqvo^p,  oxoQvog  (oben 
-  p.  283)*  KoQwvog  Wäre  also  ein  heftig  bewegter  Dämon  wie  yiel- 
'  leicht  auch  'Ytpevg  (oben  p.  252).  Denselben  Sinn  suche  ich  jetzt 
•  iifi  Namen  KoQiovig,  Tochtpr  des  Phlegyas  (vielleicht  des  Flinken» 
?  Schnellen,  Beweglichen ;  vgl  \^ioXog ,  Mivvag  und  oben  p.  256), 
^  Schwester  des  Ixion,  Mutter  des  Asklepios ;  sie  wäre  als  hur-tige, 
'  rührige,  rüstige  Jägerin  bezeichnet.  Vgf.  oben  p.  182. 290. 303.  Die 
^  Stadt  ÜCo()^V^  (Hoffmann  p.  .1019,  oben  p.  180).  ist  wohl  als  her» 
'  vorspringende  Berg-stadt  Iß&vQia)  bezeichnet ;  ob  so  auch  KoQwvtia 
'  (Hoffmanii  p.  560)  und  KoQiv&og  ? 

'  61b.     KotTog ,    0,    einer    der  Hekatoncheiren ,  dessen  Brüder 

'■  Aegäon  oder  ßriareos  und  Gyges  {tvyrjg  die  richtige  Form,  nicht- 
'  Fvrig^  nach  .JMützell  de  emendat.  Theog.  p.  205  sqq.)  beissen,  Na- 
'  men,  von  denen  der  eine  an  sich  klar  ist,  indem  Alyalcjv  offenbar 
'  nät  ai!^  (stossend^    Ziege),  dixj],   dtaaia  {alysg,  Meeresyrogeii)   bei 
>  Benf.  I.  343  sqq.  zusammengcfhört  und  auf  heftige  Bewegung^  Er- 
'  sehütternng  deu4et,  der  andere  aber   oben  p«  267    richtig  gedeutet 
^  wurde.     Zu    dem    bereits  Forsch;  1 ,  38  berührten  Namen  Korroq 
'  vgl.    ausser   iat.  qüat-ere    (Tcwr-ahg)  und   kvath  bei  Benf.  I^  2Ö3 
noch    9vath    aus  kvath ,    bewegen    (er-schuttern)    ib.  II,  164;  wie 
uni^er  schütteln,  er-schüttern  mit  schütten  (eig.  stossen  =  fortstos- 
8^n,    fortbewegen ,    werfen  ,  schwingen)    zusammengehört ,  so  auph 
kvath,  ^vath  mit  hva,.  hu,  projicere,  bei  Benf.  11, 194,  oben  p.  190i 
wo  unser  giessen^  s-chiessen  (aus  hva-d ,  e=  s-kud    in    khshudrs^ 
semen,  bei  Brockhaus,  Gloss.  z.  V.  S.  p.  355,  zu  vgl.  mit  p.37^ 
wo  frakhshaoQtar),  verw.  mit  sch-meissen,  wie  S-chütz  mit  Mütze 
(deckend),  hauchen  mit  sch-mauchen,  heucheln  mit  MeucheF-mord 
u.   8.  w.  (oben  p.   109..  271.  280).     Nun  gehört  zu  Benf.  if,  194 
gr.  ifvd^og,  xvd^ov  ^  antQ/ua  (vgl.  y(v&^a  =  xyT^Qf^p  wo  ^vd'  Wur- 
zel scheint,  .wenn  nicht  /v-^tqu  abzutheilen) ;    neben  Kvd-  =  xFod" 
(vgl.  gudh  :  yiFod'-aQog  bei    Benf.  II,  168)  konnle  eine  gleichbe- 
deutende Nebenform  xFor  bestehen,  wie  vat  in  ovräco  mit  vadh  in 
w&scü    (ötossiBn.=  verwunden)    identisch    ist.      Vgl.   oben  p.^  270. 
288.  Diese  Wurzel  xor  liegt  auch  in  xSrog,  wo  heftige  Bewegung 
der  Grundbegriff  wie  in  /coo/uai  bei  Benf.  11,  274,  von  hu=hvä-t 
in  xo-T-og.     Vgl.  auch   xo^   in  xod^-oQvog  bei  Benf.  II,  163  (von 
quat-ere)  und  daz«  die  jon.  Nebenform  xotogvog.   In  Korrog  liegt 
vielleicht  das  Suffix  va  (vgl.  Benf.  I^  160,  wo  a^-va,  eig.  schnell, 
dann  Pferd,  «=  equus,  gr.  Unnog  f.  snFog,  exFogy,   Korrog  stände 
für  K6rFog=^  einem  denl^baren  Sanskritwort  kvath-va  oder  ^vath- 
va  und  bedeutete  „im^  Zustand' der  Bewegung,  Erschütterung,''  unr^ 


—    312     — 

nihigi  BtiimiiBcb ,  wild.  Verwandt  sein  und  su  kvath  I,  353  ge- 
hören knm  der  Name  der  thralL.  Göttin  Kdrvg  oder  JTarvrraiVgi 
Jacobi  p.  ÖÖO,  wo  KoTvg  =3  d^iaawxrjq^  dann  d-tatjog  hei  Bei^H, 
275  u.  Forsch.  I,  24  sq.  146  sq.  (Saßä^iog) ,  oben  p.  287. 

61c.  K6ü)Vf  0.  Vgl.  oben  p.  94.  Diesen  Naoien  steUe  idi 
jetzt  zur  Wurzel  (va  :  ^vi,  bewegen,  gehen  bei  Benf^n,  164,  wo- 
her Naväi^wiaf  xicj ,  xivdot  u.  s.  w.  Dazu  gehört  auch  das  W. 
ßovxog^  dor.  ßiSxo^  s  ßiwxeuogy  Qehsenhirt,  -Ireiber  y  wie  ßwttsv" 
rrjg.  Die  Wurzel  ^va  :  kva  ist  aus  hva  :  dhva.  bei  Benf.  11,274 
276,  wo  (d)hvan  in  ^tpivta^  xatyo),  eig.  stossen ;  dieselbe  liegt  mA 
in  xtlo),  xtd^ü),  heien,  bauen.  Sonach  bedeutet  Kdwv  stossend  s 
treibend,  bewegend,  sich  bewegend  s=  gehend,  laufend,  eilend  (^ 
wi»).  VgL  'InnO'HOwyj  Auo-'XOvdvj  (wo  Inrn^,  XaOy  schnell,  oben  p. 
257.  304),.^^rxoW,  JrjfAoxoiitv  (oben. p.  292);  Innououiv  ist  ganz 
gleichbedeutend  mit  Ytttto^oW,  'Innod-oog,  wie  yiaoxoutou  mit  Aa^ 
ad^oijy  während  ^tj/noxowv  mit  ^/j/aogxjSy  (von  hva  :  ßa  bei  Beut 
n,  58,  eig.  bewegen,  wie  ^va,  (vi  11^  164)  der  Bedeutung  Dseh 
zusammentrifft.  Die  Wurzel  hva  :  hy&  :  kä  (^^g^  bei  BeoL  U, 
58)  steckt  vielleicht  auch  in  nhkvxdwv  und  0iko^xT^Tt]g  (?ob 
^iXo  oben  p.  252  sq.). 

ßld.  KQfafpovTfjg^  0.  Vgl  oben  p,  95  und  dazu  p.  257.288. 

6le.  Kg^&fvg,'  0.     VgL  oben  p.  95  und  dazu   p.   282. 

61f.  Kglaoog,  0.  Vgl.  oben  p.  96.  Diesen  Namen  steDe  icb 
jetzt  zur  W.  xag  (xqi)  y  springen,  oben  p.  283,  aus  hvar  :  dhm 
In  d^oQWfjtiy  oben  p.  64,  eig.  slossen  «=  anstossen,  bewegen,  (sieh) 
bewegen.  Vgl.  xqi,  stossen,  in  xQiogy  Widder  (zu  ßenf.  II,  174). 
Der  Name  Kriasos  wäre  also  ganz  gleichbedeutend  mit\-igyam:> 
^'AQ-yog  (oben  p.  283.  290)  und  mit  7arTo^  (oben  p.  301—2).  Zd 
^AQyaaiörjg  \g\,JJ{Qyaaiät]g{/^fji'x6a}v  d.  h.  sclvieiUlaufentli,  wo  tho-/ 
aus  hFuQy  =  uQy  sein  kann.  Auch  an  loQyaaog  (oben  p.  290) 
muss  erinnert  werden.  Uebrigeus  ist  xq/  in  KQiuoog  =■  not  in 
n^uftog;  vgl  xoQvoxfj^TioiQvoy/  und  dazu  Priasus  bei   Jacobi  p. 769. 

62.  Krearog,  0.  Es  verlohnt  sich  der  Mühe,  diesen  dunklen 
Namen,  worüber  ich  oben  p.  134  flüchtig  hin  wegeilte,  einmal  schär- 
fer ins  Auge  zu  fassen.  Vgl.  Benfey  I ,' 253 ,  wo  lat.  quatere, 
entere,  aus  hvath,  dbvath  (II,  271  sqq  ),  verw.  mit  unseren  Ww.s-cbüt- 
teln,  er-schüttern,  aber  auch  mit  quetschen  (vgl.  Schwenck  s.  v.) 
aus  zwetschen ,  worin  zwet-  =  dbvat(h)  =  d^Ftr  in  Ohig]  aus 
dem  Griech.  vergleicht  sich  xaiTahg  =  kuxng,  die  Stosskenle,  wo 
xart  verw.  mit  {h)FMd'ia)  und  ovräio.  Nun  könnte  Kreurog  l 
Kiavog ,  KsFarog  :  Kfarog  stehen ,  wie  xiaQ  f.  xFuo  (Benfey 
II,  155),  und  stossend^  erschütternd,  heftig  bewegend  oder  aber 
heftig  bewegt ,  schnell,  rasch  bedeuten.,  Audi  wäre  es  möglich, 
dass  KxiaTog  von  der  einfachem  Wurzel  xv ,  xFa ,  woraus  xFaXy 
lat.  quat-io  entsprangt  herstammte;  diese  erscheint  in  xf/co,  x^a^V< 
worin  der  Grundbegriff  stossen  zu  spalten  modißeirt  ward^  wie  oß 
(vgl  Benf.  n.  174),  während  in  yvi,  ^var'aus  kva,  hva  beiBefl£ 


—     313     — 

n,  164  (wo.x/w,  viiviw)  8tos8eii=iD  Bewegung  6etzei»,1bewegen, 
'  sich  bewegen,  gehen.  Da  wir  so.  dem  Namen  des  Molionen  Kteato^ 
;  den  Begriff  stossend^  erschütternd,  (sich)  heftig  bewegend  oder  heftig 
bewegt  =  schnell ,  eilig  beigelegt ,  werden  wir  auch  dein  Namen 
,  des  Molionen  Ev^vrog  einen  ähnlichen  Begriff  beilegen  .  müssen. 
■  Vgl.  ^f^fj,  der  Schwung,  der  gewaltsame  4"ä'*ang,  Angriff,  über-r. 
j  haiipt  Ueltigkeit  ^  Impetus^  bei  ßenfey  II,  29G  ,  von.  der  Wurzel 
,  F^i  FtQv  =  kVQv  (vgl.  ^'EQVTog  =  JivQVTog),  verw.  mit  Fakv  th 
,  iXuü),  iXuvvu),  in  Bewegung  setzen,  treiben  u.  s.  w»,  welche  auch 
'  beim  Namen  ^^^^  (Forsch.  I,  14  sq.)  zu  Grunde  liegt;  dazu  vgl. 
.  Benüey  I,  .315j  der  'AQrjg  wegen  der  äol.  Form  ^'^(itvg  auf  ein 
Thema  ^FuQv  zurückführt,  ganz  ^  Ff^Qv^  Fsvifv  in  EvQV'Tog(i=s 
^'^'Ekarog).  Vgl.  auch  'Paicü^  oben  p.    196. 

62a.  yläßduKog,  6.  Vgl.  oben  p.  101  sq.  Wie  ieh  jetzt  sehe, 
kann  heftige  Bewegung,  Schnelligkeit  (welchen  Hegriff  die  Wurzel 
Xan  enthält,  vgl.  lat.  lepus^  Llase,  und  unser  laufen.;  dazu  !<^Ar/>f/o^ 
oben  p.  278)  der  Sinn  dieses  Namens  sein.  Denselben  Sinn  ent- 
halten die  Namen  Avicog  (vgl.  A^vxo&m  w.  u.)  und  Nvxrsvg 
(vgl.  X)v^vvTivg  und  OTQvvot.  mit  vvoctcj)  bei  Jacobi  p.  ßbo.  Auch 
jiä'iog  scheint  schnell,  behend  zu  bedeuten.  Vgl.  ^u'iog^  'u4otjidoog 
(oben  p.  252),  ^AfxtpiuQaog  (oben  p.  305.  296)  und  dazu  p.  257. 2.88, 
wo  AduxpovTrig^  schneli-gehend.  Mit  Adiog  gehören,  wahrsch.  zu- 
sammen Aatagj  Soh^  des  "0§i;-Ao$ ,  (oben  p.  310),  Aew/;,  Vater 
der  &(onfj,  (oben  p.  242.  292),  der  rfga^id^ia  (vgl.  yhvxo&m 
w.  u.)  und  der  EvßovXrj  (worin  -ßovXrj  wie  in  KXioßovXrj  gefasst 
'werden  und  mit  *ßoX-tüax(x),  ßXaiaxo), /noXeTv,  eig.  wallen,  sich  be- 
wegen^ verbunden  werden  kann;  vgi.BtoQog  oben  p. 278  und  xvA : 
nvX  oben  p^ 265;  KXtö-  gehört  zu  xXv  mKXv/iavog  oben  p.  308  sq.., 
«»  Av  in  Abcogj  Aui'og),  fiemer  viele  Composita;  vgl.  7o>laog>  (oben 
p«  303),  JrjYXiiov^  ^fj^oXsofv  (oben  p^2'92),  Aaofovrrj  (p.  257), 
Anoöd/Liugj  u</aöJa^^ia,  (ob.  p.  299)',  Äanxoojv,  -^«oxo'wa«,  (p.  312), 
AeäveiQu  [r'UvsiQa  oben  p.  257)-,,  AiuQyog  {eQ/ofiui  ?),  Aaof,iiÖHa, 
Aao(4iö(x)ir  ifieä  unten  p,  319),  Aaodo^^  Aaodorjg  und  endlich 
AaodUij  (worin  -J/x^  wie  in  'Innodtxfj,  KaXXiötxrj,  oben  p.304-5, 
AriiJ,odUriy  oben  p.  292,  <P/AoJ/x^,  oben  p.  253,  zu  c)/x6rv,  wer- 
fen, eig;  bewegen,  vgl*  Nav-ßoXog  mit  ßciklco  p.  270,  gehört;  Jw 
konnte  auch  sich  bewegen  =  gehen,  laufen,  springen  u.  dgl.  be- 
deuten; wie  ist  es  mit  Ajutpi^txog,  vgl  d fi(p ig  ohQix  p.  296,  wie 
mit  EvQvdixrj^  TrjXoöUij'i),  Mit  Xao- ^  beheod,  schnell -identisch 
sein  und  yon  xAi;  in  KXv/uevog  stammen  kann  xXeo  in  vielen  Ei- 
gennamen;^ ausser  den  oben  p.  308  sq.  angeführten '  vgl. ,  no^h 
KXsoxdQsia  (vgl.  yuQ,  x«^,  springen ,  oben  p.  261-2,  wo  Xhqmv, 
der  Gemahl  der  Xa(>/xW)  und  KXiocpiXrj  i-cpiXrj  zu  p.  252  sq;). 
62b.  Aanl&fjg ,  .o'.  Vgl.  oben  p.  105  und  dazu  p.  27-'^ 
(über  AX(fu6g).  .Af*7il&rjg  scheint  (sich)  bewegend,  laufend  oder 
springend  zu  bedeuten.  Vgl.  oben  pt  220.  252.  311.  (über  Kä- 
neus,  Hypseus^  Koronos).  ;  . 


4St 


—    314    — 

63.  yIdQi(9auy    rj.     Vgl.  oben   p.  105.     Diesem   Namen  lefe 
ich  jetzt  mit  Entschiedenheit  die  Bedeutung  fest,  Festung  bei.  kfc 
verbinde   ihn   mit  dKXrjQoq^  kA^oo^  (Stein,  eig.  hart)  und  mit  hr 
^ivog,  fett;  vgl.  fett  mit  feist,  fest,  fassen  (oben  p.  271),  fast,  fas- 
ten, dann  kleben  mit  klamm,  klemmen,  Kraft  (oben  p.   192),  wo- 
bei der  Begriif  eng  =-gedrang,  zusammengtsdrängt    =  dicht,  fest 
zu  Grunde    Hegt.     Sollte  nun   auch    der  oben  p.  213  besprochene 
Name  ^revv-xlaQog  durch  eng-fest,  dicht-fest,  voll   (cTr*i'oV)-fe8t= 
ganz  fest,  sehr  fest  zu  übersetzen  sein?     Vgl.  areigig    mit  anavo^t 
anuviog,  nivrjg  (worin  der  Begriff  eng  =  klein,  gering,  wenig)  und 
mft  Tiaw,  ganz  und  gar,  welches  Wort  Benf.  U,.  188. 167  schwer- 
lich   richtig    gefasst  hat.      Zu  unserm  W.  Stein  (gr.   at^vig^  Qben 
p..213.    216)    vgl.  Bein,    worin    hvan  ^5=  dhvan   in  S-tein;  auch 
oAser  W.' Knochen  kann   eng  <=>  dicht ^  fest,    hart  bedeuten  (vgl 
dvilyxfj  p.  305). 

64.  ylsvvtod^ia,  tJ.  Vgl.  oben  p.  108-  Den  ersten  Theii  dieses 
Namens  verbinde  ich  jetzt  mit  Avxo  in  \4Qrj}Xv7co<;  (vgl.  ^AgtjT&oog 
oben  p.  252.  313),  OloXvnoq^  OioXv^rj^  ^Ji^cXvzrj^  ^vToXvxog  (oben 
p.  292  sq.  310)  und  leite  ihn  von  der. Wurzel  Xvx  m-kvom 
(eig.  heftige  Bewegung ,  vgl.  /uivog ,  oQyrj  u.  aa.).  Vgl.  Benf.  II, 
279  sq:,  wo  dhvar-hGutt.  in  rgi/u),  =  hvar  in  rr-rns^/w,  sgx^im 
f.  hFsQ/o/uai^  unserm  s-pringen  (s-chrecken  oben  p.  290),  ferner 
(mit  hv  ==  ß,  y)  in  gr,  ßXrj/wv,  '/X9}xo)v,  lat.  pulex,  pulejum,  pn- 
legium,  Flöh-kraut  bei  Benf.  I,  576,  wozu  ich  bereits  oben  p.  ^^ 
gr.  OvXaxog  stellte.  Dazu  vgl.  Xayioog ,  Hase  (Benf.  II,  21)  f« 
hFXayioog^  8-pringend  (vgl.  lat.  lien  f.  hlien ,  hvlien  ib.  I,  605), 
ferner  Xtxvövj  Schwinge  (ib.  II,  316*)  und  unsere  Wörter  fliegen, 
fliehen,  Floh  (springend),  flink  neben  flinkem  ,  flunkern,  blinken, 
klink  (oben  p.  307.)  Djemnach  gebe  ich  dem  Namen  ylfvxo-^la 
die  Bedeutung  flink,  schnell  laufend  (sich  bewegend) ;  ganz  gleich- 
bedeutend sein  kann  EiöoS^ia  und  sich  zg  Asvxod-ia  verhalten  wie 
^löag  zu  yjvyx8vg.  Vgl.  oben  p.  263.  274.  280  (unser  wetien, 
hetzen,  eig.  stossen  =  in  Bewegung  setzen)  und  dazu  den  N.  Oi- 
^Inovg  (ob  =  schnell-fussig).  Aus  dem  Begriff  heftig  bewegen,  sich 
heftig  bewegen,  schwingen ,  schnell  sein  geht  der  Begriff  leuchten 
hervor,  wie  bereits  oben  p.  265.  286.  304  bemerkt  wurde.  W^\.  doyn;, 
hell,  schnell,  eig.  s-pringend,  sich  bewegend  (oben  p.  290),  von 
hvfi ,  spargere  ,  bei  Benf.  II,  195,  =  dhvri  in  S^oqwjlu,  rot/af 
oben.p,  *64.  Das  Wort  XfVAo,  flink,  schnell,  welches  zwar  mit  ksv- 
xo^,  hell,  weiss,  identisch,  aber  doch  gar  sehr  davon  zu  unter- 
scheiden ist,  erkenne  ich  auch  in  ylsvxovot]  (vgl.  'Innovoog  oben 
p.  30^,  ylsvxi 71717^ j(=Asvy.ov6rj),  Asvxinnog,  ^svkcov,  yivxo'jttrj' 
Sfjg  (d.  h.  schnell  sich  bewegend ,  vgl.  Jiopti^örig  oben  p.  293^ 
Vgl.  auch  AiyvQLtiv  =  ^A/iXXtvg  ^  oben  p.  111.  88,  Ävxoofut; 
(Flussriame,  ygl.oQ/Litjj  oq/uum),  Avxog,  Sohn  des^Hyrieus,  Gemahl 
der  Algxt]  (oben  p.  30.  214;  vgl.  doQ^,  öoQxdg,  didQdGxo),  rqi/f^ 
und    dqyog   aus   dhFaQyog    p,   286»  290),  ylvxovQyog^  Avxoo^ 


~     315     — 

1  (Tgl.  oQyfj ,    Drang ,  Trieb  und  unser  drängen,  verw.  mit  drücken, 

2  drehen  bei  Benf.  ü,-  279  sq.,  wo  dhvar-f-6utt.  in  xoi/Mi  sXmyh)^ 
'  ntn-QY^Q  =  flii^k  9  schnell  treibend ,  jagend  ,  wilder  Jäo:er  und  wie 
^  der  thrak.  Diomedes  ein  Bild  des  Ares?).  Da  >lt;x  in  XiVY,o  aus 
'  kFkvx,  hvfik,  so  kann  auch  der  Name  rkavxog^  Sohn  des  Sisyphos, 
:  Meergott  u.  s.  w.,  sammt  /'AoWTrTr^  hieher  gezogen  werden;  vgl. 

J  y^fj/iDv-,  *yaQyo,  yoQyoq  (oben  p.  290),  yk<^//Q,  ykw/iv  (d.  h.  auf- 
?  springend ,    hervorspringend) ,.  weiterbin    Ktox«  «s  dx()f(;    {ßgfw^oq^ 
!  ßgov/ogj  s-pringend,  Heu-s-chrecke),  wo  xsqx  =  hvark,  hFuQx  in 
'  fi^yog,  7iöödgxf]g,=:^i(i(nc  in  KfQyifj  (oben  p.  307.  90),  *=xAt;x  in  Äa- 
'}  Xvxff  (oben  p.   294).     Da  (>  =  A,   so  ist  es  erlaubt,  neben  dgyog, 
'  *dgxogj  schnell  {^'Agxtj  oben.p.  283)  eine  Nebenform *a>lyo^,  *6tt- 
V  xog  aufzustellen.     Diese  kann  in  vielen  Eigennamen  stecken.    Vgl. 
j  [/iXxtnnfjj  ^Alxtd-ia^  IdXxt&o/j,  ^AXxt^iiörj,  AXxt^ibd(ov  (Inno~  obe» 
p.  304,  '/^i-  p.  304)  neben  ^'Akxt/uog   (vgl.  ^to/nog   neben  ^^to/,uj^ 
]  iijg)j  AXxlvooQ  (vgl  Innovoog),  AXxmv  (Jäüfer),  AXxaS^ot].  =  AX* 
\  xi&OT],  AXxu&oo'c    (Sohn    des  Pelopa  und    der  Hippodamcia,  auc!fa 
•  des  Porthäon,  des  Springers ,  oben  p.   1 93,  und*  der  Evqvti],  oben 
1  p.  313),   ^'AXxrjfniQ   (vgl.  Iqn-ysysta    oben  p.  304,  schnell-geh^nd, 
.  sich  bewegend ,  Bein,  der  Jägerin  Artemis).      Ausserdem   erwähne 
,  ich  AXdxTwg,  AXfxvgvcjv  [  ')von  der  Jtoyivtia  oben  p.  307. 293  Va- 
I  ter  des  A/uagvyxsvg,  d.  h.  vibrans,  micana,  schwingend,  bewegend?* 
t  sich  bewegend ,  beweglich ,  a^oAo^,  dgyog ;  vgl.  oben  p.  265.  '286. ; 
I   *)Sohn  des  Pelops,  Vater  der  Iphi-löche ;  vgl.  -Xa/o  mit  ^Xvxo  und 
i   die  Namen  A/ufplXö/og  oben    p.  296,  ÄvTiXo/og  unten  p.  319  sq., 
AaiXo/og  f  oben  p.  292,  'InnoXö/og ,  oben  p.   304,  VgaiXo/og;   ') 
,  Vater  des  IpHis,  oben  p,  304],   (erner  AXf^-uvotg ,   AXi^-avögog^ 
,   AXs'^'dvdga  (von  hvan=»/?«v  in  ^«tVw  oben  p.  257.  292.306;  zu 
^AXs^aviiQog  =  FluQtg    vgl.    oben  p.  193,  Vfollvgtg   yon    ttvq   «= 
hvSLTBsnaQf  xag  in  ttuQvoxpj  oxaigo),  xoqvox/j,  =*  xqi,  ngt  in  KqI" 
uaog,  Jlgia^og  p.  312.).     Auch    TJXfxrgvcov   und    T/A ex rp«  mögen 
hieher  gehöriBn.  Mit  AXf^-dnog  identisch  scheint  AXty-rjvioQ.  -Von 
*a(>xo, '  schnell,  stammen  ausser '^(»jc;;  (oben  p.  283;    zuVjoig  vgl. 
noch  ^IXog  oben    p.  240  und  ^Igog ,  Sohn  des  Aktor  p.  276).  viel- 
leicht auch  die  Namen  Agxfiaiog  und  Agxsorpwv^^gX.^lotf^tov^BsX'^ 
Xegofpolv  oben  p.  288.  301).     Letzterer  heisst    Gemahl  der  Agat^ 
vdtj,  der  Tochter  des  Leukippos  und  der  Philodike  (oben  p.  253); 
ihre  Geschichte  ist  dieselbe    wi^  die  des  Iphis  und  der  Atiaxärste. 
[Zu  Agaivorj  vgl.  'Inrfovoög^  oben  p.  304    und  Arsippe  ,    Arsippos. 
bei  Jacobi  p.   135,  ^wan^Egarj^f  ^)  Gemahlin  des  Danaos,  Mutter 
der.Hippodike  und  der  Adiante  (AdtdvTTj,  vgl..  Aiag  oben  p.292), 
')  Mutter  des  Jägers  Kephalos  ib.  p.  451  ;  dgm  kann  ntit  og  (auf- 
wärts) bewegen,  sich  bewegen  (ogaiTtovg,  ogmnsTfjg)   in  ^'Ogainnog^ 
^OgalXox^og  (wb  Xo/p  =  Xvxo),  ^OgzlXo/oq,  ^Ogfioßla  (ßa  in  ßaivm), 
Tochter    des  Arji'tpovvfjg    (oben    p.  292),     'Ogarj'l'g,  Vgafdlxtj  ver- 
bunden werden.     Zu  og  in  ogw/ui,  diigw/ui  oben  p.  64  vgl.. noch 
böhm.  of ,  Ross,  Hengst,  s-kory,  hurtig,  schnell,  s-koriti,  eilen^  Itiei 


—    316    — 

Jordan   p.  138.  238;    cu    or  vgl.    den  Rossnamen   ^Aolww  von  ir 
bei  Benf.  11^  305  (s-teuern ,  bewegen ,  oben   p.  238),  wober  viei- 
leieht   auch  'Ev-ctgsTtj  und  Anaxarete  oben  p.  305   sq.]  Wie  ist « 
mit  'Prj'iir^vioQ ,    ')  Sohn  des  Nuvaid^oogy    Bruder  des  \4kxivooq,  *) 
Vater  der  A'a^xioTr^?  Bedeutet 'P/^^jyW^)  rasch-gehend  ?  Einen  ähn- 
lichen Sinn  kann  XuXmio-nrj  (vgl.  Xulxo/Litdot^aa  von  f^ad,  /nfS  ob. 
p.  264.  293)  enthalten.  Vgl  onäfov,  &innrj,  JrjYon^,  "lontj  (Toch- 
ter  des  Iphikles,  Gemahlin  des  Theseus)  oben  p.  242.  292.  Xak- 
Hidn^j  (aü  Tochter  des  Aeetes)  hiess  auch  ^wfwnaa  (oben  p.SOi.); 
für  'Pfj^ijvotQ  (als  Vater    der  Chalkiope)  erscheint  auch  A'aAxaiVrüy 
(Jacobi  p.  200).  In  letzterem  Namen  könnte  ausser  ;^a>lxo,  schnell, 
die  Wurzel  sad,   gehen   {6d-6g)  stecken.     Jedenfalls  bedeutet  der- 
selbe   sich    bewegend  ,  springend ,  laufend  ,  schnell.      Dafür  spricbt 
*EX€(ffjv(t)Q ,    Sohn  des  Chalkodon,  eines  Freiers  der  Hippodameia; 
▼gl.  oben  p.  278.  291.  Wie.  ist  es  mit  /akici^  =  S^tgunaiva  (lak.), 
wie  mit  /aXicig ,  ein  Vogel  (ob  beweglich^  flink,  fliegend),  wie  mit 
Xukxig^   ')  Mutter  derKureten  und  Korybanten^    ^)Tochter  des  Aso- 
pos?     Dass  /aXxo'=^  /aXxog  y  Erz,  d.  h.    hell  (oben  p.  260,  vgl 
klink  p.  307)  auch  schnell  bedeuten  konnte,    ist  nicht  zu  bestrei- 
ten;   vgl  /akx  :  xakx  in  xaX/aivio  oben -p.  294  (wo  heftige  Be- 
wegung Grundbegriff  ist).  XaAx/g  als  Bergname  könnte  auf-s-prifi- 
gend  (=sBerg)  bedeuten;   vgl.  oben p. 64.  282.  289.  Der  Myrrnidone 
XdXxtDv,  Vater  des  Bu&vxXrjg,  ist  wohl  sicher  als  der  BewegüciK^ 
Schnelle  bezeichnet,  ebenso  XäXxaty,  der  Gefährte  des   AntilociM& 
[Zu  Ba&VKXiJgygVltpixXog  oben  p.  257.309  und  F'a&vg  :  fi'^'c, 
l&vgj  (jS&dü),  ^Ar&ig  oben  p.    14.  273.      Vgl.  auch    Bä&innog  vxA 
Bad^vg,  Name  mehrerer  Flüsse,  Ba&dX^ ,  Bu^vXXocj^  Quellnaujen, 
ob  von  Fa&v=fv&v  u.  Xv  oben  p.  207.  28SV  Ob  so  auch  /i^rW- 
Xiia,  Utv&iXog,  ritv&evg  von  hvadh  ob.p.  280,  woher   utiser  s-poten, 
herzuleiten  ?].     Derselbe  Zweifel ,    den   ich   gegen    die  gewöhnlicbe 
Erklärung  von  Xvxo,  Xfvxo,  /«^xo  in  so  vielen  Eigennamen  erhob, 
muss  gegen  die  Identificirung    von  /Qvao  in    so  vieleit  Namen  vAi 
XQvaog,  Gold,  geltend  gemacht  werden.  Vgl.  oben  p.  204,  wo  über 
XQvadcDQ,     Dazu  vgl.  ^'Jigv&Qog,  Sohn  des  Leiikoii,   Enkel  des  A- 
thamas,  des  Gemahls  der  Leukothea,    ein  Freiep  der  Hippodameia. 
Dieser    Name    gehört   nicht    zu    Benf.  II ,  125 ,    wo  fQvd^Qog  von 
(d)hvn-dh,  verw.  mit  /Qvoog  f.  /Qv&jog  ib.  II,    195   sqq.,  sondern 
zu  Benf.  II,  318   sqq.,  wo  hvfi-d  in  xQadd(o^  XQaduivw,  hvfidh  in 
iXdsTv,  x^Xiv&og,  o^tivq&i^w  ,    2'neQd^it]g  =   S-nsQ^ig  ,   iio^^«W 
(oben  p.   193.  282),    verw.  mit  xsXXm  ,  xfXevco,  Tioisot  (Benf.  H, 
287),  worin  der  Grundbegriff  stossen,  (Benf.  II,    174,  wo  xöp.aus 
hvar  II,  195),  in  Bewegung  setzen,  schwingen  (daher  leuchten,  vi- 
brare,  micare).    [In  KiXivoT'-dvtoQ^  Sohn  des  Iphis,  liegt  ein  Wort 
vLtXtvoro  =3  oT^vvTO^  bewegt  =  schnell ,  mit  hvau    =  ßav  in  f*)'*'- 
rw  componirt.].     Demnach   kann  ^'EQvd-Q<g  beweglich  ,    sclmell  be- 
deuten.    Dasselbe  gilt  von    'Eqsv&uXuov j    der  in  der  Rüstung  des 
^Aqfji^oog  (ob.  p.  252)  kämpfte; -vgl. '.fc'(>t;ro5,  Evqvrog  (oben^p.  ^13)- 


• 


—    317    — 

ie  Wurzel  hpQv  ,  hFQv&  «  y^vS^  (vgl.  ^-/uf])  suche  ich  nun 
I  mehreren  Eigennamen^  die  man  sonst  von  )^Qva6q,  Gold,  ableitet, 
abei  bleibt  die  wurzelhafte  Identität  von  xQv&fo ,  xqv(jo,  beweg- 
ch,  flink,  schnell  und  /{waog,  Gold  (hell>  glänzend)  bestehen  wie 
Bi  aQyog  ')  schnell,  *)  hell,  bei  xaXog  (hell)  neben  celer  (oben  p, 
04)  u.  aa.  Vgl.  Xgvofjc ,  Sohn  des  Poseidon  und  der  Xgvao- 
:vfiu  (über -ytvfia  oben  p  293.  304),  Vater  des  JVlinyas  (=^ioAog, 
loXog,  beweglich ,  vgl.  Mb/uwov  w.  u.)  ,  Nachfolger  des  OXtyvag 
nell.  des  Flinken,  obeiT  p.  256,  311)5  XQvatj^  Tochter  des  Hal- 
loa,  Schwester  der  Chrysogeneia,  Mutter  des  Phlegyas  vom  Ares; 
CQvatnnog ,  Sohn  des  Pelops ,  Bruder  des  Alkathoos,  Atreus  und 
'hyestes,  Stiefsohn  der  Hippodameia;  XQvaoQoug^  Fluss  in  Argolis 
ivohlss rasch  fliessend);  XQvadwQ  (oben  p.  264),  worin  mir -acu^, 
ab  von  usIqmI  also  rasch  sich  erhebend?  Vgl.aco()ro,  eti^aycdoi^ 
%,al(oQim]  auch  Schwenck,  Andeutt. -p.  201,  ist  zn  vgl.)  noch  nicht 
lar  ist  [in  Iri^vrjqj^ohvL  des  Chrysaor  und  der  Källirrhoe,  der 
chnell-bewegten  ,  oben  p.  304,  (vgl.  fltessen  mit  fliehen,  fliegen 
.  8.  w.) ,  kanti  hFaQv  stecken,  w;oher  igwico ,  ^E^rog,  ^v^^]; 
if()t;ao7i6Afia/ Geliebte  des  Arkas,  Mutter  .des  Elatos  (vgl,  iXavvWf 
'orin  iXv  =  hFek  in  xtlko),  pello,  näXXwj  UiXiag^  Il^Xsvg) ;  Xqv- 
oQ^^f],  Tochter  des -Orthopolis  (vgl,  oQ&og  mit  a-nvQ&ipD,  auf- 
pringen) ;  XQvoo&e/uig ,  Tochter  des  Agamemnon ,  Schwester  der 
(ptysvsia  und  der  TlXiycvQa  oder  y/aoJ/x^  (oben  p.  299.)«  Mii/Qvoo 
U8  hFQvao  identisch  sein  kann  Xvat  (Xva-ja  =  Xva-i ,  wie  a9va, 
[juo  eat  ayu,  ägu,  myiv)  in  Avaiuvaaaa  (oben  p.  116.  257),  ^)  Ne- 
31  de  ,  ^)  Gemahlin  des  Talaos ,  AvaiöUrj ,  Tochter  des  Pelops, 
remahlin  des  MrjöTWQ  (ob  von  [xaö  in  ^JiO'-fifj^fjg,  /^dari^  oben  p. 
80.  293,  also  eig.  bewegend,  hetzend,  Hetzer,  KdartaQ  oben  p.  306), 
[ulter  der  Hippotbofe',  worin  J<x,  bewegen  (sich  bewegen ;  oben  p.  299)^ 
ivöinnrjy  Avald^oog,  Avarj^  Tochter  des  Thespios.  Hier  ist  auch  an 
Igarj  zu  erinnern ;  ^E^arj  f.  hFkQorj  {vgL  d-vQOog  mit  &6qwilu*  oQaog 
on  oQw/uij  'O^ai- /Agdi--  oben'p.  315)  kann  frisch  =s  rasch  be- 
euten.  Unserm  W.  frisch  entspricht  gr.  n^doov  (frisch  =  grün, 
u  Benf.  II,  110),  wo  ngaa  =  hF^ao  ^  hFuQO  in  eQoai,  frische 
ämmer,  zu  vglmit  tpägxeg  s=vioaaol  (Frisch-linge ;  vgl.  Färse,  gr. 
oQng  oben  p.  193  und  Schwenck  s.  v.  frisch  =  s-pringend,  verw« 
lit  Frosch,  ßoQT-'a/og,  ßarg^a/pg  d.  h.  s-pringend,  hüpfend).  Zum 
chlusse  erwähne  ich.  hier  die  dunklen  Namen  OQaai&ia  (frisch, 
isch  laufend),  Gemahlin  des  Ericbthonios  (oben  p.  284),  Oquai" 
og,  Vater  der  IlQa^i&saj  der  Gemahlin  des  Erechtheus,  worin  ;;()«- 
:  =  q)Qa(n  (wie  auch  in  IlQd^i^dUtj  ^  von  Jfx,  sich  bewegen)'; 
J^a^td-sa  heisst  auch  IJuaid-da,  worin  naai  wie  auch  in  Tlaaid-ori 
HS  TiQaat  entstanden  scheint. 

64a.  yli]öa,  iji  Vgl.  oben  p.  1*10.  Diesen  Namen  stelle  ich 
)t£t  mit  Entschiedenheit  zu  Benf.  11,318  sqq.,  wo  hvfi-d,  hrar-d 
I  KQa^dw]  Afjäa  bedeutet  'also  heftig  bewegt,  stürmisch.  Vgl 
ik^aia  p.  276  sq.  Zum  Wort  lada,  eig.  Trieb,  Spross,  Gewach- 


~     318     — 

•enes  vkL  noch  ßXad^,  böhm.  nilad  oben  p.  279,  femer  na^ 
vo^,  anvQ&iO't  u.  b.w.  oben  p.  193;  dazu  (d)hvar-d  oben  p. 28(. 
2;>4.  256.  [öollte  ^A^q^ood-hr}  eig,  auf-s-priessend  bedeuten?]. 

64b.  yloxQoly  o\.  .Vgl  oben  p.  112.  Die  Lokrer  wie  die 
Leleger  können  auch  als  veloce«,  celeres  bezeichnet  sein.  Vgl.  Jikih 
xoOta  p.  314^  wo  ktvHOj  (sich)  bewegend,  flink,  schnell  (s-prior 
gend).  In  ktxQOi ,  kixQOi ,  Xixgoi  liegt  der  Begriff  auf-springend  = 
spitz.  Dazu  vgl.  den  Bergnamen  Olocrus  (Uoffniann  p.  278)  nod 
das  Wort  xoXoaao^  f.  xoXoxjfig  (auf-springend^  hcrvor-ragend),  daoD 
den  Volksn.   ^Jokoatwi  oben  p.   134. 

64c.  Avxiwgyoq^  d.  Vgl.  oben  p.  114  und  dazu  p.  314-6. 

64d.  AvGidt'aoaoy  rj.  Vgl.  oben  p.  116  und   dasu  p.  317. 

6j.  Makia  tixQu,  //,  ep.  MdXsia ,  auch  plur.  ai  JUakiou  und 
Muksiaiov   oQog.     Für  diesen  Namen  kann  mun  an  Benf.  II,  298 
denken,  wo  nQoFakfjg  =s  preclivis,  vorgeneigt,  von  der  W.  dAFaf, 
^oher   auch    unser  hold ,  Halde ,  ib.  U,  284^  verw.   mit  mild  oad 
lind    (oben  p.  21).      Sa   ist   also  fiak  (Fak)  in   MaXda  identisdi 
mit  ^ak    (Fak)   in  /Liakaxog,-   Sonst  Hesse  sieh  auch  an  kFtdm 
KvKkrjvri  oben  p.  98 — 9  denken;  vgl.  fjiikka^^  Spross,  Trieb  (oto  1 1 
p.  21)  mit  xskmQj  xo(m>(,  xdkktOf  pello,  ndkka^,  ndkXw  bei  Beot  U,  |  li 
293,    ferner  celer   mit  d^oog.     Danach    kann  Afakda    auch  ak  du 
stossende  ,  treibende,  hervor-stossende,  -stechende,   -ragende, -sprifl- 
gende    Vorgebirge    bezeichnet  und    mit    dem    Bergnamen   üijliff 
verwandt    sein.    —  Gehört    hieher  auch  der    Name  der  Landsw 
Makig,  Mrjkig  (vgl.  Hoffmann  p.  270)? 

6r)a.  MuvTivBia,  rj.  Vgl.  ^Avvivorj  p.  320.  (Jacob!  p.  105.). 

66.  3Ju/dcov  y  0.  Vgl.  üben  p.  118.  Der  Name  kann  auch 
heftig  bewegt^iscbnell,  rüstig  bedeuten.  Vgl.  oben  p.  182.290.311 
und  dazu  p.  287 ,  wo  böhm.  mäch ,  Schwung ,  Hieb ,  macbadk), 
Wedel,  Fächer,  mächati,  schwingen,  schwenken,  mächnauti,  sehweo- 
ken  (hei  Jordan,  B.  W.  p.  99)  hinzuzufügen.  Grundbegriff  der  War- 
zel  /4a/  aus  Fa/  =  vah  (unser  be-wegen  ,  verw.  mit  sch-wingen 
bei  ßeuf.  II,  21.  275)  ist  stossen,  daher  anstossen,  treiben,  bew^ 
gen  u.  s.  w.  ;  /ua/  :  Fa/  ist  aus  dhFa/  =  dhFux  in  tayi;  ^ 
d^axvg.  Derselbe  Begriff  kann  in  den  oben  p.  131  behandeHeo 
Namen  Mvydojv  und  ^'A/uvxog  stecken;  vgl.  xvx  oben  p.  98  am 
hFax  und  böhm.  maueha,  mucha,  Fliege  (fliegen  =  sich  bewegeolr 
bei  Jordan  p.  101 ;  zu  BtßQvxeg  {BißQvxrj,  BQvxfj)  oben  p.  131 
vgl.  nocl»  ß{)ovxog  oben  p.  289  und  ''Eqv^  p.  282 ;  sollten  auch 
die  Bgl/^ig  und  OQvyf^  als  die  Flinken  (vgl.  flink  mit  s-pringea) 
bezeichnet  sein? 

66a.  Mfydvsi^ay  jj,  ')  Gemahlin  des  Arkas  (bei  Jacob)  p* 
134  not.  2  neben  AsdvnQa  und  XQvaonskeia ,  worüber  obeo  p- 
313.317),  *)Gemahlin  des  Diomos  (ob.p.293),  Mutter  des  Atty- 
oneus  (oben  p.  315,  vgl.  Jacobi  p.  78),  gehört  sicher  zu  den  obeo 
p.  257.  306  behandelten  Namen,  worin  -^tveiQa  von  hvan  in  ßatp^ 
{a-oUvWf  wo  s-van  :=  hvan,  eig.  bewegen).  Sollte  Mtyi-^yei^)  <" 


—    319    — 

^Ay-vjVMQ  oben  p.  272  (vgl.  p.  286,  wo  ßayoq  «=  dyoq  von  ciyia 
jund  zu  FayvD  neben  ago  Fodf^ff  neben  odor ,  Fua/dXrj  neben 
axilla)  verglichen  werden  dürfen?  Ein  W.  fxiya  =  «y«,  wxa  steckt 
TieUeicht  auch  in  Msya/ufjd)],  Gemahlin  des  Thestios  (^vw)^  Mutter 
von  50  Töchtern  (vgl.  JiofA,>]örjq  p.  293),  Mtyan6v&t]g,  Sohn  des 
Proetos,  Vater  der  Iphianeira  (oben  p.  304),  wo  -^nev&fjg  mit  tt^- 
iuo),  a-tpadä^Mf  a-(pidav6g^  a-nfvdco,  nvöaQl^o)  verw.  sein  kann; 
FgL  auch  risvd^eai'Xetaf  .wo  -kfia  von  kv  oben  p.  ^57-  313). 
Ich  erwähne  noch  Mey/jg,  Sohn  des  Phyleus  (ob.  p.  257  sq.),  Enkel 
des  Augeias  (oben  p.  286),  und  Meyäga,  GejBahlin  des  Herakles, 
Tochter  des  Äjofcwv  (vgl.  KQtotaoq  p.  312;  KQbovau  bei  Jacobi  p. 
551  bedeutet  sicher  sich  bewegend^  springend),  *J/^/a(>€t/^,  worin 
^  =t  Xv  (oben  p.  257)  stecken  kann. 

67.  Madovaa,  77,  eine  der  Gorgonen  (yoQyog  =  d^yog  oben 
p.  290),  stammt  von  der  W.  /nad,-  (sich)  heftig  bewegen  ,  woher 
I<^-/uafa/V,  fia^uivsg.  Vgl.  oben  p.  263.  274.  280,  dazu  Benf.  U, 
ß8>  wo  hva-,  hva-d  in  ßaivu},^  onucüv^  ßaöi^a),  m^öutay  nvöa^i^o)^ 
a^nsv^utf  a^cpadä^o),  a^tptdavog  u.  s.  w.;  nad,  nvd,  (foö  sind  aus 
hva-d  (unser  hetzen^  s-chiessen,  bossen,  neben  bochen  oben  p.  287, 
lat.  cudere,  stossen,  wo  cud  =  hvad,  dhvad  in  s-tndere,  tuditare^ 
landere)=vad  in  lat.  vadere,  gr.  vdwQ,  '"Eötctaa  oben  p,  253.  Mit 
Miöovaa  gehören  zusammen  AvTO/udd'atv,  Avv.o/Lid^ivoa  (oben  p.  310), 
^iOf,if]^f]g  (p.  293),  EvQv/LisÖMVj  ^QOfiiöiDv  (vgl.  jBw()og,  *  springend, 
p.  278),  InnQfisdwv,  ^nno/uadovaa  (p.  304),  Icpif^sdna^  ^tpi/us&ov" 
aa  (p.  304),  OiXofudovaa  (p.  252),  XaX>cof,isdovaa  (p.  316)  u. 
aa.  Composita.  Wie  ist  es.  nun  mit  Mfjdeia,  Weib  des  Jason  (p. 
301)  ?  wie '  mit  Mi^oov^  ein  Hejold  (ob  eig.  Bote,  Läufer)?  wie 
mit  MtjdsaixdfTTfj,  Tochter  des  Priamos-Podarkes  ?  Zu  ^Kuortj  vgl. 
oben  p,  306 ,  zu  Mfj^fcn-  aber  flerd^tai^Xeia ,  TlQMXtai-Xaog  {Xv 
oben  p.  257«  313) ;  Mtj^iGücdavf]  kann  hastig,  schnell  gehend  (sich 
bewegend)  bedeuten.  Da  neben  /uad,  (sich)  bewegen,  /uar  bestand, 
wofür  avTO'/naTog  und  lat.  metus  (Furch-t,  vgl.  S-chrecken,  yo(>y- 
6g  oben  p.  290,  wo  hvar-k  =  Fnrch-t ;  metus  bedeutet  eig.  hef- 
tige Bewegung)  bürgen  (vgl.  auch  ndrog,  Pfad,  nardaawy  bossen, 
Fuss),  so  ziehe  ich  hieher  Mer-dvHQa  (oben  p.  257.  285),  Mtr^ 
wnrj  (ib,)j  Mfjvay  Gemahlin  des  Aegeus,  .^^r^acWaa,  Gemahlin  des 
Kekrops  {-adovaa  zu  vgl.  mit  Ev-dövri,  ^AQi^ddvrj,  KaXi-dävrj,  von 
hvad  in  ßadt^o^,  p.  243  ob.).  Keinem  Zweifel  unterliegt  mir,  dass 
hieher  zu  ziehen  sei  das  Wort  judvngj  iy,  ')  eine  Heuschreckenart 
mit  beständig  bewegten  Vorderfüssen,  vielleicht  das  wandelnde  Blatt, 
^)  der  Gartenfrosch  (sich  bewegend,  springend,  oben  p.  317.).  Hier 
ist  /Liuvv  =^FavT,  va(n)t  in  unserm  wandern^  wandeln,  wedeln,  ge- 
gch-wind,  Schweiz,  ^chwidtig,  schwytig,  rasch,  geschwind.  Dürfen 
wir  nun  auch  mehrere  mit  Awi--  anfangende  Namen  hieherziehen, 
deren  Herleitung  von  dvvi ,  gegen ,  wir  bereits  oben  p.  310 
verdächtig  nannten  ?  Vgl.  ^'Avxtia ,  Tochter  des  Jobates  (oben  p* 
501),  'AvTfjvwQ  i'fp^ioQ  oben  p,  257.  306),  ^AvxidvtiQa  (trot»  «v- 


—     J20     — 

Titirnou)^  \'1vTiy6vq  (-yoi'Ay,  ob.  p  284.  304),  *AyHxXeia  (-xXfiara 
x'av  |)  ')0S>,  ^h'ftxhx;  Cfji^xkog  \).2iu.  308  pq.),  *^4vTtXiotv  (Jrit" 
Xi'Otv  y  JriimXimv  p.  292,  von  Ar  p.  257),  ^-ivviXoyoq  (-Ao/og  = 
-Ar/05  p.  31;")),  \'h'riiLiä/f]  (yg\^  fiu/  p.  318),  lYvr/,«a^05,  Wiriyo//, 
\4vrty()nc  (Imtornoq  ,  p.  ^304) ,  \4vvioyoq  (-oyog  zu  vehere,  bewe- 
gen), [ItTtiov  ,  \4vvinnri  {Ssdnf],  o-ndiov  p.  292),  l-^vn^ar/y^  (= 
lo-^uvrjq^  von  liva  :  fta  in  [iuiy(o)  'Avxifpovoq  {<cpov  =  hvän  :  ßav 
oben  p.  2Ä^), 'Wvr/r/)/)^  (-T^oc:  zu-hva  :  ßa).  Zu  ^Avvtvorj  vgl -4iH 
tovo';/  oben  p.  319,  zu  1-/vr/xAog  aber  Mavvixkog  (Jacobi  p.  427.). 

67a.  Mhduva,   tj.  Vgl.   oben  p.  110  und  dazu    p.  280- 273  sq. 

(>7b.   lynXdjLinovgj  o.   Vgl.  oben  p.   120  und  dazu  p.  277. 

67c.  MtXbdyQoq,  0'.  Vgl.  oben  p.  12Ö  und  dazu  p.  277. 
Ueber  -ayQoq  bin  ich  noch  im  Zweifel.  Vgl.  ^'AyQiog,  worin  der 
Grundbegriff  des  Wortes  äy^tog ,  nämlich  heftig  bewegt ,  stfirmiadi 
erhalten  scheint ;  dafür  verweise  ich  auf  &iJQ  oben  p.  233 — 4. 270 
(ßovQoq^  sich  bewegend,  springend  =  stürmisch,  wild).  Mit  ^Ay^io^ 
worüber  Jacobi  p.  61  (^AyQioq  nro.  6  ist  sicher  als  d^ov^  be- 
zeichnet) zu  vgl.,  verbinde  ich  \4yQi6-nri^  Gemahlin  des  Orpheos; 
vgl.  onuiov  und  oben  p,  242.  292. 

67d.  MiXixtQT >jq,  0.  Vgl.  oben  p.  122.  Die  Forsch.  I,  109 
gegebene  Deutung:  scheint  mir  jetzt  insofern  richtig,  als  "t^tj^ 
mit  (T'xatQO)  verbunden  wurde.  Zu  3i{Xi-  vgl.  p.  277.  284  (oben) 

67e.  Ms/LißXtuQoq,  6,  Vgl.  oben  p.  246. 

68.  Mifxv(ov^  0'.  Diesen  dunklen  Namen ,  den  ich  ForsA  t 
110.  II,  2  sq.  noch  nicht  zu  fassen  vermochte,  leite  ich  jetit  ^on 
einer  Wurzelf.  man ,  bewegen.  Vgl.  böhra.  mawati  ,  schwingen , 
bewegen,  manowati,  schwingen,  bei  Jordan,  B.  W.  p.  100— lOli 
ferner  mowity,  beweglich  (ib.  p.  108,  vgl.  lat.  movere)  und  mc- 
niti,  ändern,  wechseln,  schillern  (vgl.  lat.  mutare)  ,  menawy,  whil- 
lernd,  bunt,  uioXoq,  ib.  p.  103.  Letzteres  Wort  gibt  den  Scbinsscl 
zur  Erklärung  von  Mivvaq  =  AioXoq,  aiöXoq,  eig.  beweglich  (B«^« 
n,  301).  Memnon  ist  höchst  wahrsch.  als  ein  heftig  bewegter  Dä- 
mon bezeichnet;  er  ist  ein  Bild  der  heftig  bewegten  Luft,  des  Win- 
des und  speciell  des  Morgenwindes  (Ostwindes).  Auch  in  fiaifii&j 
/uif^ova,  /uatvo/nai  u.  s.  w.  liegt  der  Begriff  der  heftigen  Bewegong. 
Vgl.  (Tafv(i)  aus  sa+van  (eig.  bewegen,  schwingen  ;  dazu  Schwen*  I  |f 
8.  V.  Schwein)  =  van,  tönen,  tödten  bei  Benf.  I,  33 ä  (Bro«jkhti»»  I  i\ 
Gloss.  z.  V.  S.  p.  392)  aus  hvan  =  dbvan  ib.  II,  275,  =  dhin  |  ^e 
II,  276  (dhva-n  =  dhu ,  stossen,  4-n),  wo  ausser  &eivü),  *  p^ 
auch  xa/Vcfi ,  (a-)rtvda(fa)^  (oben  p.  227.  229)  anzusetzen.  D«' 
Grundbegriff  von  hvan  :  q>sv-(ß)  erscheint  auch  in  ßoUvat  bei  Bcuf. 
II,  58,  eig.  (sich)  bewegen,  wie  &dco  ib.  II,  274;  vgl.  oben  p- 
247 — 8,  wo  ntjvsXo  =  cttoAog,  beweglich,  bunt.  Da  an  bei  Beni. 
I,  118  aus  dhvan  II,  275  (oben  p.  275),  so  ist  an  identisch  mif 
van  in  böhm.  (wanauti,  wehen)  wäni.  Wehen,  wdnek,  Lüftchen  bei 
Jordan   p.    295  ;    vgl.  odor  neben  Foöfirjy    axilla  neben  Faayy^^^ 


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die  einfachere  Wurzel  va  (vÄ,  wehen,  Benf.  I,  262),  woher  tH  I  ^< 


—    321     — 

den  erwähnten  böhm.  Wörtetn  (vgl.  ausserdem  böhm.  woneti, 
jclien,  wonawy,  duftig,  wonina,  Aroma  bei  Jordan  p.  304),  cr- 
heint  in  böhm.  wäti  bei  Jordan  p.  296^  worin  der  Grundbegriff 
Msen  sich  in  die  Begriilie  wehen  und  schwingen  (be-wegen)  spal- 
te Vgl.  dazu  2äti  oben  p.  264  (va  aus  hva^  dhva,  dbu,  &v*fi6g,) 
eben  wdti  erscheint  wfti,  wehen^  bei  Jordan  p.  301  (wltr.  Wind, 
ift,  wenf,  Blasen^  Wehen  ib.  p.  '298),  wie  neben  v&,  va  bei  Benf. 
262  vi,  Fl  in  iov,  viola^  Veihjhe»,  d.  h.  duftend  (ol>en  p.  66), 
vi  (ire,  volare,  eig.  bewegen,  vgl.  vip, -  emittere)  bei  Brockhaus, 
oss.  z.  V.  S.  p.  394,  oben  p.  288.  301,  woher  vielleicht  Ml- 
tg  und  M/fÄog  (oben  p.  127)  f.  FivMQy  Fifiag  und  7rftJ  (bewegt, 
[irmisch,  welcher  Begriff  auf  Luft-  und  Meergötter  passt).  Vgl. 
ch  o7^a,  Olvevg,  Aivslag  (oben  p.  273).**-Mit  Mipivwv  gehören 
siner  Ansicht  nach  susammen  Jlfavjy^,  Fiuss  in  Lokris  (beweg- 
h,  schnell,  laufend,  fliessend),  Mevfct&tvg,  Sohn  des  Peteos  (ob. 
310),  Enkel  desOrneus  (oQvvfit,  ^oQvv/ui  oben  p.  64)y  Mevitr&iogt 
Sohn  des  Areithoos  (oben  p.  2ö2),  ^)  Sohn  des  Spercheios  (ob. 
278) ,  Schwestersohn  des  Aehilleus  (oben  p.  88),  worin  eine 
mposition  von  ^crv,  sich  bewegen  und  a^Fo^  böhm.  stwa  oben 
305  (&o6g)  liegen  kann.  Auch  das  Wort  luivog  enthält  den 
griff  der  (heftigen)  Bewegung  und  bedeutet  eig.  Trieb,  Drang,  wie 
///  (ob.  p.  314  sq.  von  dhvar-g,  woher  lat.  nrgere,  bei  Benf.  IF, 
9  sq.);  vgl.  dfisvi^vog  mit  axixv^  und  zu  mKvg  (x/xtfw  «  la/vto, 
yrvvM)  unser  quick,  queck,  wach,  wacker  d.  h.  be-weg-lich  (dazu 
en  p.  98,  wo  xvx  :  icF«x  =  xavx  in  Kavxcov  oben  p.  230 ;  vgl 
ich  Jii]v^\  Khtitiv).  In  dem  oben  p.  123  behandelten  N.  Ms- 
'riog  kann  fxsvo ,  beweglich  mit  i  (oljuog,  otfÄrj,  livaiy  componirt 
cken.  Vgl  p.  310.  Wieiet  esmitjIfgi/fiAaog?  Vgl. -Aao^  ob.  p.  257, 
3  Da '/tttto^«^^^  bei  Jacobi  p.  460' wahrsch.  schnell  (isich)  bewegend 
fleutet^  so  wird  winh  Mivinnog  {Mtvlnnrj)  ib.  p.  617  so  zu  fassen 
n ;  vgl.  inno^  schnell/  oben  p.  304.  Ich  erwähne  noch  Mivvfjg, 
Führer  der  Kikonen,  *)  König  der  Taphier,  MivtwQ  (bewegen, 
;4ben  kann  =  führen,  leiten  sein ;  vgl.  unser  mahnen  oben  p.  280 
d  lat.  hortari  mit  unserm  hurtig,  brrten,  hirzen  bei  Schwenck  s. 
hurtig,  und  Benf.  II,  318,  wo  horsc  von  hvar-),  Msvfa&d, 
tvotufvg  (Jaeobi  p.  617),  worih  ^omevg  zu  Fm,  tx  bei  Benf.  I, 
3  sqq,  oben  p.  302  {m/-ojnai  von  vih  a=  vah  in  unserm  be- 
rgen) gehören  kann.     Anders  über  MivTMQ  ^oit,  E.  F.  II,  260. 

68a.  MkTiinrj,  fj.   Vgl.  oben  p.  125  und  dazu  p.  285.  319. 

68aV;.  Mivvagy  6.  Vgl.  ob.  p.  128  u.  dazu  p.  320. 309.317. 

68b.  Mi<fvyXo^^  0.  Vgl.  oben  p.  129  und  dazu  p.  258. 

68c.  MvyÖMv,  0.  Vgl.  oben  p.  131  und  dazu  p.  318. 

68d.  Mv^tvoy  ^.  Vgl  oben  p.  132  und  dazu  p.  190.  193. 
16.  288.  {{BovQtirm,  springend,  p.  289). 

69.  NriXivg,  o.  Vgl.  ob.  p.l37  sq.  305.  Dieser  Name  bcdeu- 
t  wohl  sieher  sch-nell.  Vgl,  noch  gr.  vh/uai^  eig.  sich  bewe- 
m  =»  gehen  und  dazu  böhm.  hnati,  jagen,  treiben,  huauti,  bewe- 

21 


n 


h 

P 

Ol 

1 


b 
ri 

P 

(i 


—     322     — 

gen  (hnii),  liniily,  bcwrgt  (sch-ncll),  Imnti,  Rowegung  ii.  s.  v.M  I  Zi 
Jordan  p.  47.  Mit  vio^ai  kann  vuio  verwandt  sein ;  vgl.  «Kr  9i 
fliessen  mit  fliehen,  fliegen ,  flink,  Floh,  gr.  Qtiu  mit  iQinriy  «V^ 
^fifl%  wonach  fliessen  eig.  sich  bewogen,  gehen,  laufen,  rennei, 
rinnen  bedeuten  kann.  Auch  vöoiq  bedeutet  wahrach.  gehend  (ob. 
p.  253.  319) -In  NiavMo  enche  ich  eine  Wuriself.  (h)nad=>(h)iiid 
bei  ßenf.  II,  18;'),  oben  p.  2i)r),  cig.  stossen  =  treiben,  in  Bewe- 1  ^g 
gnng  «etzen,  hctxen,  jagen ;  NtaTMQ  kann  ^=KdnTfüQ  (oben  p.306)  s< 
sein ,  worin  hva-d  e=  h(v)na-d ,  hva-na*-d  in  NbarfoQ,  Mit  hn,  V 
Blossen,  bewegen,  orschiittern  (vn'to,  eig.  bewegen,  oben  p.  305— 
0,  vjil.  *lifv(o  p.  29;')  und  'Invovooc  ==  ImiiOooq  p.  304)  veibiiide 
ich  jetzt  auch  den  N. 

69a.  Niofirjy  ri,  oben  p.  138.  JV/o/S^^;  bedeutet  also  schnell  (adi) 
bewegend  (-/^^  von /ia  in /!/amri) ,  was  auf  eine  Luftgöttin  weist.  V^ 
ob.  p.  222.  Ebenfalls  ein  Luftdämon  zu  Hein  scheint  Nvxrtvc  oba 
p.  140,  ganz  =  'ÜTQtJvm'Q  p.  l.'jS;  vgl.  wx  in  vvaaw,  =  hFam 
oben  p.  30öBq.,=:i'/x  in  vhao/Liut,  sich  bewegen  =r  gehen,  ond  ii 
y«rxoc!(vgl.  Schwenck  s.  v.  necken,  wo  Bchwed.  nyck,  Stossen).  Auck 
in  einigen  Eigennamen  ist  vix,  bewegen,  erhalten.  Vgl.  Nnto^^ 
neben  Okythoe  bei  Jacobi  p.  741,  Ninannri  =  ^fvx/nnriy  wo  »fl» 
t=  kit^o  =  dgyog,  schnell;  ausserdem  erwfihne  ich  ^drjfiovliiLrii^ 
p.  292),  rioXvvf/xijgj  SrQarovixrj  neben  NixofrrgdTfj,  Vgl.  p  27A  |  f 
In  ^TQaroy/xfj  Hegt  wohl  wie  auch  in  SvQaroßdT^c  {^lojidiriq  obtf 
p.  301)  ein  MV .  oTQaTo  :=  (a)TQiTO  bei  Benf.  II,  254  (or(>t;,  scMlf 
auch  SfQUTi og  gehört  zu  Benf.  II,  251  sqq. 

70.  Vdvaafvg,  6.  Vgl.  oben  p.  142  und  dazu  p.  274.  308«^ 

70a.  ^'Ox^Qvg,  rj.  Vgl.  oben  p.   143  und  dazu  p.  235. 

70b.  Oi'ayißog,  6.  Vgl.  oben  p.  143  und  dazu  p.  301.  320. 

70c.  Oißakog,  6.  Vgl.  oben  p.  143  sq.  und  dazu  p.  243»^ 
288  (unten) ,  wo  tpißo/nai  von  hva-bh  =  (h)vibh  in  lat  vibni^ 
althd.  weibCn,  welpön,  fliessen,  hin  und  her  getrieben  werden, 
sch-welfen,  mittelhd.  weihen,  waibcn,  hin  und  her  schwanken,  ü*^' 
tem,  Schweiz,  weibeln,  hin  und  her  eilen,  fränk.  wibeln,wibbeln,  «ck 
schnell  bewegen,  wimmeln  u.  s.  w.  Demnach  nehme  ich  Oißa)^  ^ 
für  ■»  heftig  bewegt,  schnell  (vgl.  KitpaXog  p.  307),  welcher  Be- 
griff (sowohl  auf  einen  Dämon  der  Fluth  als)  auf  einen  Däin^ 
der  Luft  passt.  Zu  xtq^  (in  Ki(f  aXog)  =  hFfbh  =  (pFß  vgl  no* 
altnord.  haf,  Meer,  neben  bif,  Bewegung,  Wasser,  Meer  bei  l^ 
trieb,  Altn.  L.  p.'25L  235;  mit  haf,  bif  verwandt  sind  die  SA^ 
Wörter  ap,  ambu  (amba-ra),  ambhas,  Wasser,  bei  Benf.  II,  75.  D* 
Begriff  fliessen  (sch-wimmen  ,  oben  p.  299)  geht  aus  dem  B.  («*) 
bewegen  hervor;  vgl.  vdwg  oben  p.  253.  322.  Mit  Oißakog  kSo* 
nen  zusammengehören  Boißfj ,  Botßrjtg  Ufivij ,  Ooißaia  Xifirrp 
C>otßdfiiiiwv  (Pape ,  Eigennamen  p.  409) ;  auch  Oo/ßij  bei  J««** 
p.  27ö  (neben  IXdfiQa,  ^EXdei^u^  ob  zu  iXdM,  iXavv(o,  alsoe*  be- 
weglich?) kann  beweglich  bedeuten.  Zu  (poTßog  vgl.  vibrare  ^ 
den  Art.  Avytlag  oben  p.  286  (ürwurzel  dhvibh,  &iß  oben  p.  249> 


1 

p 

2 


—    323    — 

Zu  Ooißu/itjuwif  vgl.  OiXuf^i/iiwv  (ob  von  (piXo ,  schuell ,  obeu  p. 
252  ?);  ob  -«/^^wf  von  (d)livain  p.  298  sq.  ? 

71.  Oidinovg^  6.  Vgl.  obeu  p.  274.  280,  wo  hva-d,bvUd 
(altD.  etja  ueben  beita),  eig.  stossen,  dann  heftig  bewegen,  woher 

auch  £Üo&iu  (scbnell^laufend)  oben  p.  314  und  ^Ido-fttvsvq  (-/u«- 
vevQ  zn  (jiuv  p.  320).  Sollte  auch  q)iö  oben  p.  248  sq.  schnell 
(sich)  bewegen  bedeuten  ?  Vgl.  mi  in  niövu}  und  x<J  oben  p.  87 
sq.  236.  und  d.  Art.  Avyetag  p.  286.  Die  einfachere  Form  der 
W.  hvid,  nämlich  hvi :  (h)vi :  (hv)i  erscheint  in 

71a.  OlvsvQj  6,  oben  p.  145.  Vgl.  vt,  ire,  volare,  bei  Brock- 
hauB,  Gloss.  z.  V.  S.  p.  394,  neben  vi-p,  emi'ttere  und  dazu  oben 
p.  301.  288-9,  wo  I,  (sich)  bewegen,  in  iavui,  oi/m],  olfxoq^  ol/Aa, 
ol/uduiy  OlvOfiiaoCf  =  hFi  :  xi  in  x/w,  Mviio^  d-^ivuyf,ia  (Benf.  U, 
164).  OivkVQ  ist  ein  Luftstürmer  wie  2^/oivsvg,  [Zu  olvog,  Wein, 
=  a~/oTvog,  Binse,  oben  p.  146,  Forsch.  1,  121,  vgl,  oben  p.30?, 
wo  hvi-k  =  vl-k.], 

72.  Ol/akiay  17,  Name  mehrerer  Städte,  kann  fest,  Festung 
bedeuten  und  zu  den  oben  p.  75  sq.  behandelten  Wörtern  gehö- 
ren. —  Sonst  Hesse  sich  auch  an  die  Urwurzel  dhvih  =  dhvab  in 
guh  (bedecken)  bei  Benf.  II,  322  denken,  woher  zn/og,  Tot/og 
(umgebend)  stammen;  vgl.  oben  p.  224  (216);  OlyaXia  könnte  f. 
TFoi/aXla,  QFoiyaXla  stehen  wie  oXog  f.  d-Fokog.  —  Vgl.  auch 
unser  Wort  Schweig,  gr.  arjxog^  oben  p.  202 — 3. 

72a.  ^'OyuQog,  0.  Vgl.  oben  p.  150  und  dazu  p.  257.  305-6, 
wo  über  ^avuQa  von  hvan,  (sich)  bewegen  [böhm.  hon,  Jagd, 
Rennen,  honiti,  treiben,  bei  Jordan  p.  48,  zu  vgl.  mit  hnati,  ja- 
gen, treiben,  hnauti,  bewegen,  bnuly,  bewegt,  hnutf,  Bewegung  ib. 
p.  47;  vgl  hnu  bei  Benf.  11,182  aus  ha-nu^  hva-nu,  dhva-uu  II, 
274  sqq.,  oben  p.  295].  Der  Sohn  des  Achilleus  ist  als  der  Be- 
wegliche ,  Schnelle  bezeichnet.  Mit  ^'OvnQog  verw.  sind  N^Qsvg, 
NriX^vgy  vielleicht  auch  Ni^Bvg\  vgl.  vum,  vsofiai,  Ntoßq  oben  p. 
322,  von  hna,  hnu  »  ha-na,  hva-na,  hva-n  (ßu-^Vy  Benf.  II,  58). 
Auch  in  *0vfjai7inog,  ^OvtjvwQ,  X)vHTfjg  kann  die  W.  (h) van = man 
oben  p.  320  stecken. 

7Jb.  ^Q^vXogy  o.  Vgl.  obea  p.  152  und  dazu  p.  310. 

72c.  ^Ogvsvg,  6,  Vgl.  oben  p.  153  und  dazu  noch  altnord. 
em,  Adler,  ern ,  frisch,  rasch,  strebend  ,  ernst,  örn,  Adler,  örn,  öj^ 
Srt^  munter,  rasch,  ör,  Pfeil  (bei  Dietrich  p  242.2(38  sq.),  ferner 
böhm.  or,  Ross,  orel^  Adler  (bei  Jordan  p.  188). 

72d.  "O^/ofitvog ,  6,  Vgl.  oben  p.  46  und  dazu  p.  290.  'Oq~ 
Xpfavog  kann  beweglich  bedeuten.     Vgl.  p.  309.  317. 

73.  IlaXa/n^dfjg,  d.  Vgl.  oben  p.  161  und  dazu  p.  252,  wo 
fJaX-^ui/Licüv  (^AvÖQ~aif4,(jDv  p.  309),  vielleicht  von  naXo  j  schnell 
(jidXXiOj  pello  neben  y^iXXM  von  hval  bei  Benf.  II,  293),  =  nvXo 
ia  IlvX-fjvwQ  oben  p.  191 ,  ipvXo  in  (DvXavÖQog  p.  257  {-upÖQog 
£  'UVigog  oben  p.  306).     Zu  JlaXu^/Li^jdtjg  vgl.  Jfio-fifJL)/]g^.293* 

74.  lIufjtiGog^  6,  Vgl.  oben  p.  162  und  dazu  p.  299. 


-^    324    — 


74a.  llaQS^vondiog,  o.  Vgl.  oben  p.  247  -  8.  282. 
74b.  IJ(i(tigj  0.  Vgl  oben  p.  164  und  dazu  p.  315. 
74e.  UaQfiiai^y  6.    Vgl.  oben  p.  165  und  dua  p.  264,  vi- 
naoh  JIoQMiao^  »  SniQxuig  (p.  278),  BafvtjcMg  (vgL  p.  2^). 
74d.  riuQvaaaogy  d.  Vgl.  oben  p.  I6ö  mit  p.  283.  289. 

75.  Tlaai&ia,  j;..  Vgl.  oben  p.  317,  wo  ich  ILun^kti 
M  rigaaid-da  s=  Ogaai^ia  genonunen  nnd  durch  BohneU-epringMl 
erklärt  habe«  Gleichbedeutend  ist  der  Name  Iluai&o*^,  Mit  Jb* 
Ci&iu  völlig  identiaeh  sein  kann  IlQu'^i^ku.  Vgl.  0^£SiOQ  (Hvii- 
gend)ob.  p.  256. 293  und  IIqo^j  Nachkomme  des  Meoptolemos  (ob 
»  llv^og  oben  p.  193?).  Wie  iat  es  mit  llaaigni*^^  VgLXil- 
ktqdtia,  KaXki(pwv  (sup.305),  wo  -^miu  von  hva  :  ßa  in/fa^ 
woher  wohl  auch  ragya-ipia  oben  p.  290« 

75a.  fluTQOKkogj  d.  Vgl  oben  p.  308  und  dazu  noch  p.2H. 
300  (über  hvat ,  dhvat ,  stoesen  y  bewegen ,  woher  auch  ßdt^ 
stammen  könnte ,  indem  sich  bewegend  =  springend,  hupfend  a 
Froaeh;  doch  vgl.  auch  ßagza/og  mii  a-^nvQ&i^t  oben  p.  193.317.)* 

75b.  lluqlayvivj  d.  Vgl.  oben  p.  167.  Der  Name  kaoi 
mythologischer  Bedeutung  sein.  Vgl.  Q>vX($x,^oq  oben  p.  256,  ir 
mfM^yag  p.  284  (s-pringend ,  eig.  sich  schnell  bewegend,  veiw. 
mit  apyog  p.  290)  und  dazu  p.  239  unten. 

76.  lUiQl^oot;,  6.  Vgl.  oben  p.   166*     /ificM-  stelle  ichjeM 
zur  W.  (d)hvar,  springen^  oben  p.  64  193.  283  (näp-vot/j),  ^ 
her  höchst  wahrsch.  auch  JJugtg,  TUigagf  ÜQ/ag^   TJQia^iog,  IhffH 
IletQ^Vf  IhiQtjvrj  (Spring-quell)  stammen;  zu  IIsiQfjvrj   vgLpM 
wo  BovQivvu  (KvQfj),     GrundbegriiT  der  VV.  (d)hvar  aus  dhva,k 
-f-r  ist  stossen^  bewegen,  daher  springen ;  vgl.  Jieni*.  JI,  21i(^'^}^ 
der  Begriff  springen  ist  ax  (sich)  schwingen,  (sich  heftig)  bewegen  daor 
nach  kann  lleiQiÖoog  schnell-laufend  bedeuten..   Vgl.Vjpic,  flpiyj'j/'f'" 
(»a|,  /^iXXa^^  nuXkaS,  xtkotQ  (oben  p.  283),  xfAAai,  celer,  KukXi'^^.'iMj 
naXy  schwingen  (Jieuf.  II,  293)  ist  ==  jivk,  springen   (oben  p.^40- 
265).  Auch  in  nr^Qovy  Feder,  f.  thqov^  liegt  der  Begriff  der  scbnelr 
len  Bewegung;  gegen  Benf.  II,  93  entscheidet  bühm.   pe'ro,  Feder, 
neben  peru,  schlagen,  perun  (xeQuwdg^  vgl.  oben  p.  176)  bei  Jo^ 
dan,  Böhm.  W.  p.   152.  —  Mit  llugidoog  verbinde  ich  //f(iifio«g 
auch  'EQißotu  (-ßoia  zu  hva,  ßa  bei  Benf.  II,  58),  Ih^tyüvv^  (;'o»f 
SU  hvan  =  ßav  ib.),  Iltgi/JQ/jg  (-rj^rjg  zu  ar  bei  Benf .  II,  305,  T|jL 
%jpa    oben    p.  298),  IIf{tiantg   (worin  -amg  =  l£Qi^ü}nig  oben  y 
285),  IJsQixkv/Luvog  (oben  p.  309),  Ihgikaog  (obeu  p.  257. 3134» 
IlriQ^kaog,  Il^iokaog,  II^Qi/u^df],  IliQi/iiog  (oben     p.   293) ,  Ü^»*" 
vfix?j  (oben  p  322;  sie  heisst  Mutter  des  Iphitos,  oben    p.  3^ 
IhQltpag  (von  hvan  :  ßuw,  vgl.  'YneQcpag   oben  p.  244),  IhQt^' 
Tjyg  (-^>}Tfjg  oben    p.  282;    vgl.  p.  299).     Da  JleQi-  aus  hf^ 
Bo  kann  dafür  auch   "Eqi-  erscheinen.     Vgl  'EQißoiu  =  Lb^ß^ith 
^EQifirjSrj^  "EQKfvXfj  {(pvkf  nvk  oben  p.  246.  256),   "EQtßwTrfi  ^  i»" 
QvßaTfjg  oben  p.232;  EvQvßdr^g  scheint  ganz  =»  'loßdnfgf  2r^ 
toßärfjg  (schnell-gehend,  oben  p.  301.  322);  vgl.  hFt^  'm%^ 


—    326    — 

0^,  JEii^TOc  oben  p.  313.  Ausser  Ev^ßuvfjg  siehe  ich  hieher 
ü^'v^fia  (von  ^^01,  also  schnell-laufend),  £t;(»t;aA^,  Ev^valoq  (o/xJ- 
koq  ob.  p.272. 284),  lsV(w«WfTaa  (p.  257.  304.  306),  EvQvßia, 
Iv^vßioq  (vgL  rtMQyi»-q>itt  p.  290,  von  hva  :  p?«  in  (juivtjü),  £v^ 
vyvrjq  {"AydQoytwg  oben  p.  310;  ygL  Benf.  II,  106  mit  II,  58)> 
IvQvydvtia  {yap  :  hvan  :  ßaivtj) ,  EvQvdtx/j  (oben  p.  209«  304), 
IvQv&tfxiq  (p.  299)9  Evgvdä/Liotg  (ib.),  Ev^&orj  ^  EvQvmanvq  (p. 
07),  JEi/^wWia  (p.  308),  Evgvxootv  (p.  312),  Ev^Utav  (p.  292. 
13),  Evgvko/og  (p.  315),  Ev^fta^pq  (p.  232.  «q.  318),  iit/^w- 
iJ^ö>v  (Gigant),  EvQVfjtt^öri  (/liuö  oben  p.  293.  319),  EvQVf4.tvf]g 
MOV  p.  320),  Eo^/Ltoq  (vgl.  Iligi/Atx;,  Jio^OQ)^  EvQVjivktjj  Eu^v^ 
vkoq  (p.  246.  265«  284),  Ev^wndiv,  EvQvquav  {'lofiiiv  p.  301.). 
^a  fi;^!^  :  Iqv  s  apv,  flo  Icann  man  auch  'AQvßuqj  avioq  (a)  hie- 
erziehen ;  in  QuQvnaq  könnte  d^a^v  =  d^^  oben  p.  235  {otqv, 
\en(.  n ,  253)  liegen ;  \lQvßac  verhielte  sich  zu  Gagvnug  wie 
ilQjjg  zu  QijQüj  oben  p  270.  Vgl.  auch  'Aqi-  p.  305  (315—6). 
76a.  Thkuayogy  0.  VgL  P'orsch.  I,  128  und  dazu  nochböhm. 
lasky,  fl&ch,  plasknauti,  abfallen,  spla«kly,  spleskly  u.  s.  w.  bei 
ordan  p.  156.  247,  vreiterhin  pole,  Fel-d,  Ebene,  ib.  p.  167,  von 
er  W.  pal  =  hval  bei  Benf.  11,  280  (unser  fal-len).  —  Zu  dem 
'orsch.  I,  124  auf  hval  bei  Benf.  II,  280  sqq.  reducirten  Worte 
ukXu'^ ,  TiuAkaxrj ,  pellex  vgl.  noch  böhm«  pelesnice ,  Coneubine, 
eben  pelech,  petauch,  peles.  Höhle,  Lager,  pelesiti  se,  nisten,  La- 
erstätte  haben  [zu  nidus,  Nest  oben  p.  140  vgl.  noch  böhm.  hnizdo 
ei  Jordan  p.  47 ,  dazu  Schwenck  s.  v.  Nest  und  bna ,  hni  bei 
(enf.  11^  180  sq.],  peleska,  kleine  Höhle  bei  Jordan  p.   151. 

77.  lJ6firpQ/]d(ji ,  ij.  Vgl.  oben  p.  169.  Der  Name  scheint 
nr  jetzt  den  Begriff  der  heftigen  oder  schnellen  Bewegung  zu 
nthalten.     Vgl.  oben  p.   193.  282  {xQa^  :  hF^ad). 

77a.  IJfvÖfoiktia,  fj.  Vgl.  oben  p.  170  und  dazu  p.  257.  313, 
^ohin  -Af  10  gehört  Ihv&eai-  (p.3 1 6.31 9.)  verbinde  ich  jetzt  mit  a-q^sv- 
ovrj,  (f-nivöbjj  a^ffudd^cü,  ansvdai  ob.  p.  280,  wo  hva-d  von  hva,  hu 
ei  Benf.  II,  194.  271  sqq.,  eig.  stossen  =  erscliütteru ,  (sich) 
ewegen,  schwingen  u.  s.  w.  Mit  Ihv&tai"  idcntiilcire  ich  Usiai-- 
n  llttaioTQaTog  (argccro  oben  p.  322),  IhioiöUrf  (-Jtxfj  oben  p. 
!99).  Dazu  vgl.  Ileiaogy  Bruder  des  Idas  und  Lynkeus  (oben 
u  314),  Il€ia/jyw(t,Il£iaav^Qog  ("fjyw^j-avd^jog  oben  p.  257.306). 
-Zu  Ikv&Bvg  vgl.  oben  p.  272  (E/Uov). 

77b.  //*pi-.     Vgl.  oben  p.  173  sq.  und  dazu  p.  324  sq. 

78.  IleQmvg,  6.  Vgl.  Forsch.  I,  130  und  oben  p.  174  sqq. 
)er  Sohn  der  Jamij  (oben  p.  291 ;  vgl.  Aia  p.  292  sq.)  kann 
in  frischer,  rascher  Luftstürmec  sein.  Vgl.  Ilfgmifovfj  oben  p.264 
wo  ^q)0P9j  von  hvan  in  ßaivia,  während  -(povfj  oben  p.  175  von 
'^^fVcf));  dazu' j£^a^  p.  315. 317  und  oQQog  f.  oQoog,  Arsch  (Bürzel 
iben  p.  256),  worüber  Schwenck  s.  v.  zu  vgh 

78a.  IIsTswgf  6.     VgL  oben  p.  310. 

78b.  Ilfjkiov,  t6.  Vgl.  altnord.  fiall,  Berg,  bei  DieUichp.  244. 


—    326    — 

79.  Ilqyeiogy  6.  Vgl  oben  p.  17&  und  dazu  p.  247  sq.  299, 
320  (nav  aus  hvan  =  ßui^  iu  [iaivw).  Zu  Ilifvd-'Xiapg  vgl  obey 
p.  257.  288.  313;  zu  UqvtXoni]  ^  worin  ntjy^Xo  ==  aioXog  sm 
kann ,  vgl.  livan  :  van  :  luuv  in  Mivtaq  oben  p.  320  und  -;r^ 
oben  p.  292.  Mit  llijvikfwg  gleichbedeutend  scheint  M^wiAaog  Q\i, 
p.  321.  Von  hvan,  woher  a^xivul^  (a^nyäoau)  bei  Benf.  II,  1G4 
und  Kavuxri  oben  p.  305  sq.,  leite  ich  jetzt  auch  ^lya^oq  u.  W. 

80.  IlifQui,  rj.  Vgl.  ob.p.  178  und  dazu  p.  283.  324.  {nm). 
80a.  Ilix&tvq^  6,  Vgl.  oben  p.  180  u.  dazu  p.  280  (ni4)-t'4 
80b.  llXrj^uvQijj  /f.      Vgl.    oben  p.   181    uud  dazu  den  Art 

^(H«o^^ap.314.8qq.  UXfßuvQij  n,  raX,a^uvQ^  können  von  der  Wur- 
zel hvar-k  stammen,  woher  auch  OvXattog  f.  hF'akuxog  otafi 
256;  ^av^if  kann  von  var,  bewegen  stammen,  woher  \^{}ijg,'Y^ 
u.  s.  w.  Vgl  IlQu^ii^iu  oben  p.  317.  Zu  KtvT^uvfßog  vgl.  (hjvuA 
p.  319  sq. 

80c.  rirvl^j  ij.  Vgl  oben  p.  181  und  dazu  p.  295  (ßuvuvaog). 

80d.  Uolagj  6.  Vgl.  oben  p.   182  und  dazu  p.  289. 

81.  //oAv-.  Vgl.  oben  p.  184  sq.  Wie  lloXv/u^kij  »  (DiAo- 
firjXij  (von  *(ptXoj  schnell,  oben  p.  252  sq.)  lehrt,  kann  ein  W. 
*noXvj  schnell,  bestanden  haben;  vgl.  hFtXv,  xtXv  oben  p.  291 
(iVAaKi»(i)  und  nsX^  naX  (bewegen)  bei  Benf.  11^  293  illuXwfuj- 
iijg  ob.  p.  323).  Dieses  Wort  noXv,  verw.  mit  cuoilog,  <«(A)JPoao(} 
celer,  velox  erkenne  ich  in  UoXvßwvtfi  (vgl.  p.  232.  300  otN», 
wo  Oonirriq  von  dhva  «=  hva  bei  Benf.  11,  58),  IloXvyovoq  foAfli 
p.  232.  284.  293.  304,  wo  yty,  yov  aus  hvan :  ßav  in  ßuivoi),  Ife- 
Xvdd/Liag  (oben  p.  299),  IloXvötvxfjg  (p.  299  zu  vgl  mit  p.  306), 
lIoXvdioQa  ('dwga  oben  p.  296.  272.  289 ,  wo  BtSfiog  von  hvar, 
springen,  sich  bewegen;  vgl.  JrjQti,  äJwQog, ^(jag'g^  ^loQinnfj,  Ex' 
^figri^  femer  ^qvag  oben  p.  235,  wo  dgv  :  d-Qv  :  t^\  auch  an 
tigo-fdddwyj  vgl.  Evgv/uidwy  p.319.  325,  'Qgsi&vta^  ^'ß^ii^og  ist  zu 
erinnern), //oAwaarj;  (-xuaTtj  oben  p.  296.  301.  306),  IMvm- 
wv  (oben  p.  312),  IloXvXuog  (p.  257.  313),  Uokvf^rjöij  =  \lhi' 
fidifj  (p.  315),  IIoXv/nfjGTWQ  (p.  317),  IloXweUtjg  (p.  322),//o- 
XvTiolztjg  (p.  288—9) ,  IIoXvtftj/Liog  (p.  299),  IloXvtfij/ui]  =  //»- 
Xvfitjdfjj  IIoXvip^Tfjg,  IloXv(p6vTfjg  (p.  282.  288)  und  andern  l^a- 
men,  deren  genauere  Untersuchung  ich  mir  vorbehalte.  Mit  nti» 
▼ergleicht  sich  viell.  xogv  in  Kogvßug  (vgl.  skory  oben  p.Slb«^)» 
d.  h.  hurtig  sich  bewegend;  xoqv  kann  =  hFogvj  hFoXv  =  no^ 
sein;  vgl.  ft;(»i;  :  Fctgvj  hFugv,  hFugi  im  Art  lieigii^oog  p..ä24. 

82.  IIoQ&äwv,  6.  Vgl.  p.  186  und  dazu  p.  193.  282,  M 
82a.  IIooEiiwov,  0.  Zu  Forsch.  1,136  vgl.  oben  p.  274. 280. 
82a  %.  Ilgali-.  Vgl  oben  p.  317.  325  {Ihga-ivg). 

82b.  Ilgla/uogj  d.  Vgl.  oben  p.  186  und  dazu  p.  324.  31:^ 
82c.  Ilgo&otjywgj  6.  Vgl.  oben  p.  187,  dazu  284.  282.  i«* 
IlgoTrog,  Sohn    der  "hxäXeiu  (vgl.  p.  257.  313),    kann    springend, 
beweglich  bedeuten.     Zu  l^xgioiog  vgl.  xag,  xgi  p.  283.  312. 
82d.  Ilgwvialkaogj  6.  Vgl  -Acco  oben  p.  257.  313  u.  ßoaf- 


—    S27    -!- 

i 

f 

yf)C  p.  .^17,  nnQTtc^  TroQdtii'ng,  a-TrvQ&l^u)  p.  193.  282.  tlgaiTf' 
•Xuoc  kann  schnell  springend,  sicli  bewegend  bedeuten.  Wie  ist 
»  mit  ilQ(OTo-yhfia  (oben  p.  293.  304)?  Vgl.  Jacobi  p.  775 
)ben  p.  294  sq.) 

82e    HvfQsXaoc,  6,  Vgl.  oben  p.  189  und  dazu  p.  324. 

82f.  Sfxßuöog,  o.     Zu  Forsch.  I,  146  vgl.  oben  p.  287.  312. 

83.  2afr(o,  2&sm6,  2ddvov(ra,  jy,  Gorgone  (bei  Jacobi  p.  729 
3hcn  IVIediisa  nnd  Euryale,  worüber  oben  p.  319.  325,  wonach 
vQviiXrj  =  foxvdXrj  p.  272),  gehört  wohl  zu  Benf.  If,  276,  oben 

227.229,  wo  d^n'vfo,  {n)7ivdanM;  vgl  böhm.  stwa  oben  p.  234 
18  sa+dhva  bei  Benf.  IT,  271-  5  (I,  657  sq.).  Sd-ivovaa  be- 
hütet also  (sich)  erschütternd,  bewegend,  heftig  bewegt,  stürmisch; 
5I.  (d)hvan  in  a-xiva'E,  oixivay/ua  (Benf.  II,  164),  und  in  ßalvwj 
nch)  bewegen  (ib.  II ,  58) ,  van ,  s-van  in  (rafvo),  =  man  oben 
.  320.  Ich  erwähne  noch  2&fviXaog,  SSsvekog  (Xv  oben  p.  257. 
13),  zu  vgl.  mit  Mev^Xaog,  li^sXewg  p.  326  (zu  MsviXaog  vgl. 
fao/udvfjg ,  Inno/iiivtjg  und  Inno  oben  p.  304).  Wie  ist  es  mit 
d-fvißoiu^  Tochter  des  Jobates  (p.  301)?  wie  mit  ^d^ivirniogl 
gl.  ^ßoia  oben  p.  324.  Zu  den  oben  p.  227  zur  Erklärung  von 
^ivrig  angezogenen  böhm.  Wörtern  vgl.  noch  stnu  (stfti),  stfnati, 
ithauptpn,  stinek,  abgehauener  Stock  bei  Jordan  p.  252,  wo  stnu 
:  sa+dh-n-u  bei  Benf.  11,276.  182  (hnu)  mit  dem  Begriff  stos- 
jn  (=crschüttem,  bewegen).  Die  W.  s-dhu,  (sich)  bewegen,  liegt 
olil  auch  in  EvQva&n'g  (oben  p.  325),  Msvftr&evg,  Msvsa&Wj 
^fXKidoi  (oben  p.  232),  KaXXiorw  (p.  805),  ItiQiorw  (dgi  =  iQtj 
fQi  oben  p.  305. 315  sq.  324)  u.aa.  Namen.  Sehr  dunkel  ist //Ah- 
9^dv?jg  (Sohn  des  Atreus) ;  sollte  IlXei^  mit  ElXfl-&via  combinirt 
nd  zu  livfi  gestellt  werden  dürfen,  woher  pello,  xdXXo),  celer,  el- 
iot  (oben  p,  240.  288)  ?  Vgl.  /a^ 0-,  KaXXi-  p.  308  sq.  305  sq. 

84.  Sivdnrjy  Tj,  Vgl.  oben  p.  204  und  dazu  p.  285. 

84a.  JSxdjuavdQog,  o.  Vgl.  oben  p.  206  und  dazu  p.  299.  229. 
I  Sdvdog  kann  der  Grundbegriff  der  W.  xav9'  liegen;  vgl.  xavi 
3en  p.  80,  xai  p.  306,  Tiad  :  nfvä  :  nev&  in  Ihv&iatXfia  p. 
25.  316.  319.  190  und  dazu  d.  Art.  Avydag  p.  286. 

84b.  SnuQTijj  rj.  Vgl.  oben  p.  212.  Zu  naqdÖHaog  vgl.  noch 
tnord.  forda,  schützen,  bei  Dietrich  p.  245  (f.  :  p  =  hv),  femer 
ardr^  Um-fried-igung  ib.  p.  248  (g  :  h,  hv),  vara,  varda,  be^ 
ahren,  schwed.  vardr,  Wächter,  ib.  p.  283,  worin  var-dh,  vfi-dh 
:hvar-dh  :  kvardh  in  altnord.  hirdir,  Hirt,  ib.  p.  254  (hirda, 
jhützen,  Benf.  II,  282).     Dazu  vgl.  Jordan  p.  49.  134. 

84c.  2TtvviiXaqog,  17.  Vgl.  oben  p.  213  und  dazu  p.  314. 

84d.  2rlXßri,  9.  Vgl  oben  p.  265.  286. 

85.  2tQurO',  Vgl.  oben  p.  322,  wo  ich  axQaxo  fur«=sT(>iro 
5  o-rqv  bei  Benf.  II,  253 — 4  nahm.  Sollte  auch  TQiro-yivsia 
5hnell  (sich)  bewegend  badeuten?  Vgl.  -ysyna  oben  p.  293,  304. 

85a.  2/otvfvg,  6.  Vgl.  oben  p.  220  und  dazu  noch  böhm. 
ixieii,  laufen,  hon,  Jagd,  honiti,  jagen^  treiben,  hnati,  bnauti,  zenu^ 


—     328     — 

bewegen  bei  Jonfan  p.  43.  47  m\.  3ö\  ,  ferner  shoti  ,  Jagd  ib.  p. 
23Ö ,  koni,  Ticrd  ib.  p  Tb,  worin  (d)li(v)an  ^  h(a)n-a,  -u  bei 
Benf.  11,  27 (i.  1^2  (^stoascn,  erscliüttem,  bewegen).  In  I/omv% 
kann  übrigens  auch  hvi  :  kvi  :  yvi  bei  Benf.  II,  lß4  (oben  p.  288 
sq.  312)  stecken. 

80.   Tfyta,  /j.  Vgl.  oben  p.  224  und  dazu  p.   297. 

86a.  TtAu/Lutiv,  6.  Vgl.  oben  p.  232. 

HGa'/,.  TiTuv,  6.  Vgl.  p.23ö  und  daiu  noch  Sehwenck  s.  v. 
siUerii  (von  dhv-db)  und  caV/oi  oben  p.  274. 

86b.  TQtTwy,  6.  Vgl.  Forsch.  1,  185  und  dazu  oben  p.  322 
(17/<7>f'r^r7  p.  299.  296).  Tq/twv  ist  gleichbedeutend  mit  7/»- 
ffijv  (oben  p.  324),  d.  h.  springend,  sich  heftig  bewegend,  hufend, 
rennend,  rinnend.  Vgl  Tv^o  (oben  p.  241),  Tvgratng^   TvQxa^ioc, 

87.  (Ph'M,  d.  Vgl.  oben  p.  248  und  dazu  p.  323. 306  (xid). 
87a    Okeyrag,  6.  Vgl.  oben  p.  311.  317. 
87a  %.  06Qxvg,6.  V(;l.  p.  253  mit  p.  290. 307  (yopyo?,  äj/tw).  | 
87b.  (Ihfkayäfwg,  6.  VgL  p.  257  mit  p.  291   U^tXdytog).         ; 

88.  Jf^owa,  jy.  Vgl.  Jacob!  p.  210,  wo  X&ovia,  Tochter 
der  Praxithea  (oben  p.  317)>  von  hvan,  (sich)  bewegen  oben  p. 
326. 327  sq.  stanunen  kann.  Dazu  Jw/^uSvöag  (p.293),  "Egi/ßo- 
wog  (p.  284.  324).     Zu  'Egt/d^evg  vgl.  p.  282.  290  s-chrecken). 

89.  ihcsavog,  o.  VgL  Forsch.  I,  207  sq.  und  dazu  oben  p. 
267,  wo  ivytjg  (beweglich)  von  hvag  {gwy  oben  p.  190)  =^h\jn 
in  ßatvto  (Benf.  II,  58),  -yw/«  (oben  p.  293.  317.  304),=*«;  ; 
kva:ku  in  JSToW,  Aavai^äa  (p.  312);  auch  an  Iffjveiog  (p.  32ö) 
ist  za  erinnern.  Demnach  kann  ^iixfavog  sich  bewegend  =  gebend, 
laufend,  rennend,  rinnend  bedeuten. 

90.  'ilgUdvia,  ri.  Vgl.  p.  286,  dazu  p.  319.  315  u. 


S.  25.  lieber  uhog  vgl.  S.  75.  —  8.  47.  lieber  sG-niQn  vgl. 
8.  303.  —  S.  57,  Tx.  20  v.  o.  lies:  iXiaaofxfvog.  —  &.  7o'  Z.  20 
V.  u.  lies:  für  =  wilder  Jäger. —  8.  75,  Z.  16  v.  u.   lies:  Zweck. 

—  S.  80,  Z.  5  V.  0.  streiche:  ebenfalls.— -  S.  82,  Z.  7  y.  o.  lies: 
KaaadvÖQa.-^  S.jSS.  lieber  Svvuuai  vgl.  S.  118.  215.  —  S.  87. 
üeber  Wand  vgl.  S.  171.  —  S.  90,  Z  10  v.  u.  lies:  Xtyvc.  - 
S.  95,  Z.  12v.  u.  lies:  ägäischen.— 8.  96,  Z.  8  v.  o.  lies:  von 
(statt:  zu).  —  8.  105,  Z.  19  V.  o.  lies:  Inno&oog.  —  S.  109, 
Z  22  ▼.  0.  lies:  meuchlings.  —  S.  111,  Z.  23  v.  o.  lies:  den  j 
N.  WjfiAAfv^  (statt:  jenen).  —  S.  114,  Z.   14  v.o.  lies:  Dentiiug. 

—  S.  137,  Z.  20  V.  0.  lies:  für  =  Verbinder.  —  S.  142,  Z.  20 
V.  0.  lies:  Athmens.  —  S.  160,  Z.  5  v.  o.  ist  das  Komma  hinter 
niKQog  zu  streichen.  —  8.  169,  Z.  5  v.  u.  lies:  *Ew(o,—  S.  214. 
Z.  14  V.  u.  lies :  zwerch.  —  S.  234 ,  Z.  21  v.  o.  streiche;  i^- 
p.  336.  —  S.  258,  Z.  21  v.  o.  lies:  Blasendes.  —  S.  270,  2.5 
V.  0.  lies:  233—4.  —  8.  284,  Z.  16  v.  o.  lies:  239. —S.^*^ 
Z.  16  V.  0.  lies:  62.  —  8.  298,  Z.  17.  v.  o.lies  150 (f.  155).  - 
&303>  Z.  4  v.u.  lies:  JPVAt;.  —  8.  319,  Z.  10  v.u.  lies:  253.- 


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