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Forüch II tilgen
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*
Von
•
Hr. Gottfried Hnys^
Privatdocenten der Geschichte an der UniYersität Bonn
•
Erster Thei).
Köln
bei J. M. Heberle (H. Lempertz).
1856.
[Griechenland undderOrient«
Dr. Gottfried Najrs,
PriTatdocenten der Oescliicbte nn der l'niiersitSt Bunn.
KSln «
bei J. H. Heberle (H. Lempertz).
1856.
^^/, ^. /52
A
Vorwort.
. Her hiermit unter dem Titel „Griechenland und der Orient^' er-
scheinende erste Theil der Forschungen auf dem Gebiete der alten
Völker- und Mythengeschichte bildet zwar ein für sich bestehendes
selbstständiges Werk, das seinem Inhalte und Zwecke nach durch
den Titel selbst hinlänglich bestimmt wird; dochlässt schon die von dem
Verfasser nur aus den wichtigsten Gründen gewählte alphabetische
Anordnung des Stoffes (deren sonstige Nachtheile durch die daraus
für den Leser entspringende Bequemlichkeit des Grebrauchs einiger»
maassen ersetzt werden) deutlich genug erkennen, dass derselbe
weit davon entfernt ist, die darin behandelte Streitsache als mit
einem Male abgethan zu- betrachten. Alle die in diesem Theile
bereits gewonnenen und vorgetragenen einzelnen Erkenntnisse und
Wahrheiten können vielmehr, wie er wohl fühlt, erst dadurch in
das gehörige Licht treten und ihren wahren Werth erhalten, dass
. sie in systematischer Darstellung verarbeitet werden ; mit einer solchen
der Anfang zu machen wäre aber bei den ungeheuren Schwierigkeiten,
die aus dem Wege geräumt werden mussten, um zur sichern Er-
kenntniss einzelner und gerade der Hauptpunkte zu gelangen, ein
Ding der Unmöglichkeit gewesen. Ohne nun bestimmte Versprechun*
gen über die Fortsetzung dieses Werkes oder nähere Mittheilun-
gen über die Art und Weise der Ausfuhrung (worüber der Ver-
fasser mit sich selbst noch nieht ganz Ins Reine gekommen ist)
machen zu können , glaubt er doch die Versicherung geben zu
dürfen, dass in nicht zu femer Zeit ein zweiter Theil erscheinen
werde, worin besonders auch die so dunklen ethnographischen Ver-
hältnisse Kleinasiens genauer untersucht werden sollen, und zwar
mit beständiger Rücksichtnahme auf die ethnographischen Verhält-
nisse Griechenlands, Makedoniens und Thrakiens. Die letzteren
werden dann den dritten Theil dieser Forschungen für sich allein
in Anspruch nehmen. Ueber den Geist, in Welchem er diese Arbeit
auszuführen gedenkt, mögen die S. 309—257 gedruckten Beilagen
Aufschluss g^ben ; dieselben überheben den Verfasser anch der
Mühe, seiner Schrift eine weitläufigere Einleitung vorauszuschicken«
Nur noch einige wenige allgemeine Bemerkungen hält er für nöthig
hinzuzufügen.
— II —
1
In Betreff desjenigen Zweiges hlBtorischer Forschung, welcher
sich mit den Ursprüngen der Völker beschäftigt , hat man mit Recht
gesagt : Sprache ist Geschichte. Denn wenn wir jener Aufschlüsse
entrathen müssten, welche sich aus dem tagtäglich eifriger betrie-
benen Studium alter und neuer Sprachen für die tiefere Auffassung
und richtige Lösung der schwierigsten ethnographischen Fragen
ergeben und auf viele der dunkelsten Punkte der Urgeschichte schon
jetzt ein überraschendes Licht zu werfen beginnen, wurden wir uns
vergebens nach Hülfsmitteln umsehen, die den Mangel des unver-
fälschtesten Zeugnisses auch nur einigermaassen ersetzen könnten.
So wahr ist es, dass die wissenschaftliche Behandlung der Urge-
schichte eines jeden Volkes nur wenn sie Hand in Hand mit der
Erforschung seiner Sprache vor sich geht, gedeihen, dass die fort-
schreitende Einsicht in die urgeschicbtlichen Thatsachen nur durcii
die erweiterte Kenntniss der etymologischen Thatsachen bedingt
nnd nach den Fortschritten derselben bemessen werden kann. Erst
seitdem die etymologische Wissenschaft einen hinreichend sichern
Grund und Boden gewonnen hat, kann daran gedacht werden, auch
für ein gründlicheres Verständniss der alten Völker und Mythenge-
sehichte bedeutende Resultate zu erzielen. Wenn es aber nicht
bezweifelt werden kann, dass es der neuesten Zeit vorbehalten war,
diese Ueberzeugung^zu einer wahrhaft wissenschaftlichen und zur
allein berechtigten zu erheben und zugleich mit der gerciftercn
Einsicht in das enge Verhältnisse welches zwischen den sprach-
lichen und den ethnographischen oder urgeschicbthchen Studien
obwaltet, auch die Mittel und Wege aufzufinden, wodurch das dem
menschlichen Geiste inwohnende Bedürfniss eines klaren Einblicks
in die Tiefen der Urgeschichte befriedigt werden kann , so muss
doch zugestanden bleiben, dass schon viele gelehrte und tüchtige Män-
ner der letztvergangenen Jahrhunderte eine dunkle Ahnung von solchen
höheren Geschichtsstudien besassen und den alles Lob verdienenden
Versuch machten, durch Zusammenstellung jund Erklärung sprach-
licher Zeugnisse des Alterthums einen Fond von Resultaten zu
gewinnen^ worauf ein Urtheii über historische Dinge und Ver-
hältnisse gegründet werden konnte. Auch in Beziehung auf die
in dieser Schrift behandelte grosse Streitfrage über das Verhältniss
Cricchünland's zum Oriente geschah dies in einer so vemüJiftigen
und liichtigen Weise, dass, wer immer diesem Gregenstande seine
Aufmerksamkeit zuwendet, nicht umhin kann, das Gedächtniss eines
längst verstorbenen Vorgängers in dankbarer Erinnerung zn erneuern.
Zweihundert Jahre und darüber sind verflossen, seit der Franzose
Samuel Bochart den ersten ernstlichen Versuch machte, abendländisch u
Dinge mit morgenländischen zu vergleichen und nach dem be-
kannten Dogma: ex Oriente lux die erstem aus den letztern ab-
zuleiten. Dies führte er auch mit einem so unermüdlichen Fieisse,
mit einer so achtungswertlien Consequenz durch, dass der Mann
noch immer als ein Ehrenmann dasteht, wenn auch der grösate
^ .
.< .•
#^ m —
leil seiner Aibeit als eitel uad imbaltbar befunden f-orden sein
lg, Bochart'ä Streben war vor allen Dingen darauf gerichtet^
sht viele griechische Wörter und Namen als aus semitischen
urzein und Wörtern entsprungen nachzuweisen: Griechenlands
iraehe und Religion mussten yor Allem unter das orientalische
»ch gebracht werden, wenn die Ansicht, deren Ausdruck das
«n erwähnte Dogma ist , als eine wahre und wotilbegriindete
stehen bleiben sollte. Nach Bochart trat aber Niemand mehr
if, der den von ihm gebahnten wenn auch verkehrten, doch wirk-
ih wissenschalUlehcn Weg der Untersuchung selbststHndig weiter
•rfolgt hätte : eine ganze Masse von blindgläubigen Anhängern —
3 wir als die phönizische Partei bezeichnen wollen — hielt es
r das Bequemste, den ersten rohen unreifen Versuch für ein vol-
adetes Meisterwerk auszugeben, das durch ein besseres zu er-
tzen wo nicht unmöglich, doch ganz überflüssig sei. So kam es,
M8 die von Bochart vorgetragenen Ansichten im Ganzen und
rossen unverändert lortbestanden ; bis in die neueste Zeit hinein
streckt sich sein £influ88, wovon sich Jeder überzeugen kann,
r z. B. Movers' Werk über Phönizien mit Bochart's Chanaan
irgleicht. Dieses Festhalten an Bochart's phönizischen Etymologieen
sst sich bei einem Manne wie Movers, der sich bloss mit semiti-
ben Studien beschäftigt, noch erklären ; was soll man aber sagen ,
^nn Männer wie Pott,£tym. Forsch. 11^190. 271 sq. undBenfey,
iech. Wurzellex., II, 313 noch an die Möglichkeit phönizischen
"Sprungs von Er^uSnfj und sQfßog denken ? Davon ganz zu
hweigen , dass eine Masse griech. Gottheiten und Heroen wie
phrodite , Hephästos , Hera ^ Herakles , Kadmos , Kronos , Linos,
oseidon noch so ziemlich allgemein für fremd , wenigstens für
eilweise fremd gehalten werden. Fragt man, woraus diese Er-
heinung erklärt werden müsse, so ist die Antwort: daraus, dass
r brave Bochart keinen Nachfolger gefunden hat , der seinen Irr-
um conscquent durchzuführen und auf die höchste Spitze zu
eiben den Muth gehabt hätte. Wäre dies Geschäft mit wahrhaft
ssenschaftlichem Ernst und strenger Methode unternommv^n wor-
n, so würde gerade der Irrthum zur klaren Erkenntniss der
ahrheit geführt haben. Denn wer Gottheiten wie Aphrodite^
:hene^ Apollon, Hera, Hephästos, Kronos, Poseidon für semitischen
rsprangs hält — wie dies von ganz andern Leuten, als Roth
id Consorten sind, bis auf diesen Tag geschehen ist — muss doch
i einigem Nachdenken zu dem Sciilusse kommen, dass auch die
iechische Sprache eine nicht unbedeutende Beimischung semitischer
örter enthalten könne : diese Betrachtung führt ihn dann natürlich
einer sorgfaltigen Vergleichung der griechischen und semitischen
rachmasse, deren Resultat auch auf seine Ansicht von der gricchi-
iien Keligion einen entscheidenden Einflu^s auszuüben nicht Ver-
den kann. Dies ist der Weg gewesen, auf dem wir zur Lösung
les der schwierigsten Probleme , die die historische WI^qw^OcaSx
— IV —
kennt, voitudringen uns seit einer Reibe von Jahren angelegent-
lichst bemüht haben. Freilich standen uns andere Mittel zu Gebote,
als sie einem Bochart zu Gebote standen : aber auch so musste
eine Yergleichung des Griechischen mit dem Semitischen in vielen
Fällen selbst dem Kühnsten unüberwindlich scheinende Schwierig-
keiten bereiten. In wie weit es uns gelungen ist , dieselben zu
überwinden, dies zu beurtheilen bleibt dem Leser überlassen, von
dem der Verfasser mit Recht erwarten zu können glaubt, dass er
wenigstens die Hauptartikel dieser Schrift (besonders diejenigeo
Artikel, welche die griechischen Göttemamen betreffen) sämmtlich
Studiren und prüfen werde , bevor er sich zu einem allgemeinen
Urtheile über dieselbe für berechtigt und befähigt hält.
Bonn, den 30. Mära? 1856.
Der Verfasser.
si^
1. ^'AßoQtq, if^og, Jon. loc, 6, ein liyperboreischer Priester des
ApoUon, als Zauberer berühmt, den Hcrodot IV, 36 u. Andere er-
wähnen. Uesychius leitet den Namen von dem Fremdworte ßägtQ
hb, so dass 'l:/j^M()ic eigentlich ohne^ahn, Festlandbewohner, bedeute;
eine Deutung, die keine weitere Berücksichtigung verdient Da der
Name aus griechischen Sprachmittöln nicht zu erklären ist, so kt mnte
man leicht versucht sein, ihn mit dem hebr. Worte habbär, häbSr
zusammenzustellen, welches Zauberer, Priester bedeutet, aber wie
das gleichbedeutende syrische kürmd, pers. gabr, indogermanischen
Ursprungs zu sein scheint, nach Bötticher, Arica, p: 46; danach
wäre das Wort als ein dem Sskritwort kavi, Priester (eig. Sänger,
vates, vgl. die /^ifajLiol Aßagidog erwähnt von dem Scholiasten zu
Aristoph. Equit. 725) wur^elhaft verwandtes zu betrachten, das in
Thrakien ebenfalls einheimisch sein konnte und darum nicht (wie
zu vernmthen sonst erlaubt wäre) durch phönizische Handelsver-
bindungen dorthin seinen Weg gefunden zu haben braucht.
2* ^Aßga oder äßgu, rj , Lieblingssklavin der Hausfrau , Zofe.
Da dieses Wort schon von alten Grammatikern für fremd gehalten
wird, so darf man es ohne Zweifel mit dem chaldäischen W. habr&,
Gefährtin, Gesellschafterin identifiziren.
3* ^Aydkko/pv^ TOy Aloeholz; daneben steht uko/j, r^, die Aloe.
Das Wort ist ohne Zweifel von phönizischen Handelsleuten nach
Griechenland gebracht worden, obwohl es aus dem Semitischen nicht
gedeutet werden kann. Im Sanskrit erscheinen als gleichbedeutend
agaru, aguru und 16ha, lAhita. Daher scheint Pott, £tym. Forsch.
II, 49, mit Recht dydXXo/ov für eine Assimilation aus agaru +
loha zu halten, obwohl das Wort alsdann als eine vox hibrida an-
zusehen ist, weil agaru, das im Sanskrit keine klare Bedeutung
bat, aus Hinterindien entlehnt sein soll. Vgl auch Meier, Hebr.
Wurzelwörterbuch, p. 706. Wie es sich damit auch verhalten möge,
das griech. Wort dXorj stellen wir nicht mit 16ha, sondern mit dem
hebr. khäitm zusammen, das ebenfalls für eine Umbildung eines
fremden Wortes und zwar des angeführten hinterindischen agaru
gehalten wird; die von Meier versuchte Erklärung aus dem Semi-
tischen ist von ihm selbst nur als eine Möglichkeit aufgestellt worden.
4. ylydn/j, rj, Liebesbeweis, Liebe, dyandw, lieben. Gesenius
stellt das Wort zusammen mit dem hebr. agab^ lieben, verw. mit
1
— 2 —
ahab, lieben, und diese Ziisaramcnstellung mag für oberflächliche
Sprachvergleicher überzeugend sein , zumal da das griech. Wort
noch keine befriedigende Deutung gefunden hat: denn die von
Benfey, Griech. Wurzellexikon, f, 542, vorgebrachte Etymologie,
wonach dyanäw aus äyuv und andw, spannen, ziehen, entstanden
sein soll, bedarf keiner Widerlegung. Nichtsdestoweniger muss auch
die Annahme einer Entlehnung aus dem Semitischen mit Entschie-
denheit zurückgewiesen werden. Mit dyauaM offenbar verwandt
sind die gleichbedeutenden Wörter ayaf.iai, dyalof^ui, dydo/uui, die
Benfey mit der Sanskritwurzel gu, ju, glühen, wallen, kochen (daher
la^. jus, Brühe) in Verbindung bringt, welche andrerseits in ^sw
sieden, wallen, wiedererscheint. Neben gu erscheint im Sanskrit
eine durch r gemehrte sekundäre Wurzelformation gVar, gVal, wie
im Griechischen C^uktj, (fjkog mit ^to eng verbunden sind« Wie aber
gVar, gVal, so konnte auch eine durch causales p fortget)ildete
Wurzelf. gVap entstehen (vgl. &sQog, &fQ-fi6g mit daX-n-o)), und
dass wenigstens eine Wurzelform gVabh wirklich vorhanden gewe-
sen (=gu Hh bh), beweist das griech. ^dtpy ^aßog -^ ^dXfj , womit
das Adjectiv im^dtpsXog (des zweifelhaften und nur bei Nikander
erscheinenden ^o^i^Aoc zu geschweigen) in Verbindung gebracht
werden muss. Dies wird genügen, um die vorschnelle Zusammen-
stellung von dyandco mit hebr. agab zu beseitigen; auch an eine
Urverwandtschaft beider Wörter ist nicht entfernt zu denken.
5« ^Ayöiang, tj , Beiname der Kybele in Pesslnus. Bei dem
innigen Zusammenhange, der nach unserer festen Ueberzeugung
zwischen den griechischen und kleinasiatischen Culten in alter Zeit
bestanden hat, wäre es von grossem Gewicht auch für die Erkennt-
niss der griechischen Religion, wenn die kleinasiatischen Gt)tter-
namen auch nur zu einem bedeutenden Theile semitischen Ursprungs
wären. Dies bewegt uns, einige derselben in den Kreis dieser Un-
tersuchungen zu ziehen und den vorgeblich semitischen Ursprung
derselben abzuvreisen. Movers, Phon., Bd. I, leitet den Namen
^'AyiiijTtg von dem semit. Worte qed^shä ab, welches von dem Per-
f\ektstamm qadash, qadesh (heilig, geweiht sein) stammt und zuerst
die geweihte Hierodule, dann die öffentliche Buhlerin bezeichnet.
Dagegen spricht Gosche, de Ariana linguae gentisqne Armeniacae
indole prolegg., p. 21, das Wort dem arischen Spraciistamme zu,
und dies mit vollem Rechte, wie aus dem von ihm dort Beige-
brachten zu ersehen ist.
6. ^Ayi]V(x)Q, 0, Sohn des Poseidon von der Libya, König von
Sidon , Vater des Kadmos. Wenn man das Fragm. n. 2Ö4 des
Hekatäus bei Müller, F. H. G., voll, 17; Xvä, oStw yog ngors^
i^OoivUfj ixaXeZTO, und eine Stelle in Bekker's Anecd. III, 1181:
0 Xvdg Tov Xva ' ovrod ^s iXtyevo 6 Ayjjvwg, od^ev xai ij ithivlutj
*Oyvä Xdyfvm, mit dem einheimischen Landesnamen Kanaan ver-
gleicht, 80 liegt Nichts näher, als den griech, Namen ^Ayfjvtag für
eine Gräzisirung jenes phönizischen Landesnamens zu halten. An<
m
— 3 —
diesen Gedanken verfiel in derThat auch Bchon Buttmann, Mytho-
logu8, I, 233 sq., wo er mit rol<ienden WortcQ scbliesst: Aber welch
ein merkwürdiges Beispiel haben wir hier von Umwandlung aus-
ländischer Namen in griech. Formen! Welchem Besonnenen würde
es einfallen, in dem Agenor den mosaischen Kanaan zu suchen?
Und doch ist, wie wir sehen, Nichts gewisser. — Dieser Ansicht
des vortrefiflichen Mannes kann ich indess nicht beitreten, weil der
Name l-^y^vcoQ denn doch etwas zu gut griechisch aussieht; auch
Movers, Phon. II, 1, 132 not. verwirft dieselbe. Vielmehr ver-
routhe ich, dass der Name \4y)^vwQ nichts Anderes sei, als eine
griechische Uebersetzung des semit. Gottesnamens £1, d. h. der
Starke, was der ^^ache nach vollkommen zutrifft, indem der von den
Griechen so genannte phönizische Gott wirklich kein Anderer als
El (der hehr. El Eljon, El Shaddaj) war. Uebrigens wäre es in-
teressant, wenn die Lesart in der Pari^^er Ausgabe des Apollodor
ni, 6, 6 (bei Müller, F. H. G. I, 160) : naqu rag Vyvrji'Öaq imiluq)
begründet wäre; aber in der neuen von Bekker besorgten Teubner-
schen Ausgabe erscheint dafür: naQu rag ^Oyycdi'äug.
l.\4yvXXa, i^, Stadt in Etrurien , das spätere Caere. Der
Name gehört zwar nicht unmittelbar hierher, ich führe ihn aber an,
weil er neuestens von Olshausen und Mommsen für semitisch aus-
gegeben worden ist Sie leiten ihn vom hebr. Wort agol, *agullä,
rund, und erklären ihn für eine phönizische Bezeichnung der Stadt
Caere als einer Rundstadt. Wenn dies wirklich der Sinn des Namens
ist — und dagegen finde ich nichts einzuwenden — ^ so biaucht
man doch nicht zum Phoenizischen seine Zuflucht zu nehmen. Ich
vergleiche agolum, baculum pastorale, quo pecudes. aguntur (bei
Festus), also wie 6 /uToq der gekrümmte Hirtenstab (vgl. Benfey,
Gr. W., IT, 321), von der Wurzel ag', ang' gekrümmt, gebogen sein,
woher lat. agnus, Lamm, eig. das Biegsame, Weiche, Wollige, dann
lat. annulus, Ring, statt agnulus, wie planus statt placnus, vdmer
statt -vogmer (vgl. Fdywfii, F6y^oq\ examen statt exagmen, pan-
nuB ^ (puyvog, Gq>äyvog, unio, Perle, (rund), statt ugnio, ucoio, verw.
mit nncus.
8, Id&ufiugy avTog, 6, Gemahl der Jno. Wie man noch in
neuester Zeit den Namen der Jno für phönizisch erklärt hat, so
hielt schon früher Buttmann, Mythol 11,244, den Namen ^Ad^d^iag,
jonisch Tu^tfirjg (vgl. öi/pfxai, Jon. dtxofiai), für fremd und zwar
für denselben mit dem hebr. Adam d. h. Mensch. Aber so hoch
wir das Verdienst Buttmanns um die griech. Mythologie auch an-
schlagen mögen, so hatte er doch noch keine tiefere Einsicht in das
Yerhältniss semitischer und indogermanischer Religionsweisen ge-
wonnen; weshalb alle seine Deutungen griech. Göttemaraen aus
hebräischen Namen und Wörtern ganz verfehlt sind. Auch über
seine Zusammenstellung von 'A&u/uag und Adam ist kein Wort
weiter zu Verlieren. Ich leite den Namen Athamas (vgl. Preller,
Griech. Myth, 11, 209 sqq!) von der Sanskritwurzei dham « dhmft
— 4 —
für dhvÄ, dhii, weben, slürnien, griech .^i'oy, eig. Btosscn (tü^ooc,8tos-
send 7=%pitz), ausstossen; dham ist = dhu + m und steht für dbvam,
während dhniä, von Benfey II, 272 — 4 falschlich mit dham identifi-
zirt, für dhvä steht, mit m für v, wie in hmal für hval bei Ben-
fey II, 283. Demgemäss bedeutet Td/u/Lifjg für Qä/u/nf^g der Stürmende,
wie juui/uuxTfjg, und l^&u/nug (wo das initiale d = Präfix sa, zu-
sammen, sehr) der heftig, sehr Stürmende.
9. ^Adrjvrj, 7j, dorisch ^Ad^dva, bei den Spartanern ^Aauva, mit
o für &, wie in adXanau = d^dXaoaa, Soviel auch über diesen
Namen geschrieben worden ist, verlohnt es sich doch der Mühe,
denselben noch einmal schärfer ins Auge zu fassen. Mit Unrecht
leitet man den Namen von der Stadt 'A&tjvai her: diese Erklärung,
sagt Lauer, System der griech. Mythol., p. 312, bleibt einen Schritt
vor dem Ende stehen. Wenn femer 0. Müller, Kl. Sehr. II, 136,
not. 15 , bemerkt : die Wurzel von ^Ad^i]vrj ist gewiss nur in der
ersten Sylbe zu finden und — rivtj eine Ableitungsform ; das zeigt
auch die Vergleichung mit ^Avd^ig sowie mit ^Avviai^, obgleich die
Identität der Wurzeln ATT und A& noch in Zweifel gezogen
werden darf — so hat er damit ebenso wenig die Form als den
Hegriff des Namens ' scharf bestimmt. Gegen die Annahn^e des
Localsuffixes — rjvo in dem Namen spricht, wie Pott bemerkt, der
Accent* und der auf Städte ausserl^alb Griechenlands beschränkte
Gebrauch desselben. Es wird also wohl am Gerathensten sein, den
Namen ^A&ijvr^ zu nehmen wie er ist, d. h. als uralten bedeutsamen
Eigennamen der Göttin, und eine passende Etymologie dafür zu
suchen, hn Allgemeinen darf man nun wohl so viel mit Bestimmt-
heit sagen, dass Athene eine Göttin der Luft ist, die zwischen ihren
bezüglichen Vätern Zeus und Poseidon, Himmel und Meer, in der
Mitte auf- und niederschwebt; als Göttin der Luft im Allgemeinen
war sie ja auch so sehr dazu geeignet, aus ihrer natürlichen Be-
deutung herauszutreten und vergeistigt zu werden, weil Luft, Hauch
und Geist immer durch dieselben Wörter ausgedrückt werden. Selbst
das lateinische Minerva leidet eine solche Deutung, indem die Wur-
zel, wovon mens herstammt, eig. blasen, hauchen, stürmen bedeu-
tet; vgl. (jiBfiova = fdiLiaa, /udo), /uaifxdo), /nai/udxr/jg von der Wurzel
mä (Benfey, II, 34), die man nicht (wie Benfey thut) mit der Wurzel
mä, messen, verwechseln darf. Denn mä , /udco, /nui/udoi^ ist == dhmä,
blasen, (Benfey II, 274) = hmä = mä, wie die Wurzel vä, wehen, =
dhvä = hvä = vä. Den Abfall zuerst des d, dann des h hat Benfey
selbst vielfach nachgewiesen, besonders in seiner verdienstvollen
Bearbeitung der Wurzel dhvar, hvar, var, (ar, welches aber nicht
durch Abfall des v , sondern der Anlautgruppe hv zu erklären ist,
also ar = hvar, wie lat. arceo == hvarceo = porceo ; allex = hvallex
=: poUex , Daumen , von pello , drängen, drücken, wie podex von
pedo; äla = axilla = hvaxilla, fjiaa/dXrj), Vgl. Benfey, II, 278- 320.
Nach dieser Vorbemerkung werden die Liebhaber semitischer Ety-
mologieen, welche die griech. Göttin für die phönizische Tanitb
— . 5 —
gehalten wissen wollen, den Namen der Tanith nicht mit Bötticher,
rudimm. myth. Sera, p« 12, von der hcbr. Wurzel tan, tanah, deh»
nen , ausdehnen , herleiten und durch cxtensio (die weite , wüste^
endlose Materie) erklären, sondern lieber die syrisch - chaldäische
Wurzel tan, rauchen, zu Rathe ziehen und demgemäss auch die
Tanith für eine Luftgöttin erklären. Will man die Tanith aber
nicht als solche anerkennen, nichts desto weniger aber die Athene
noch fernerhin als phöuizisches Eigenthum. in Anspruch nehmen, so
bleibt ihnen auch noch der Perfektstamm ashen, rauchen, dampfen,
woher 'äsän, Rauch, Dampf, übrig, und was das hebr. sh gegen-
über dem griech. & betrifft, so können sie sich auf Tvqoq = (^or,
iS^vg = bissur berufen. Uns dagegen scheint es gerathener , beim
Griechischen stehen zu bleiben, weil eine Göttin, die zu den herr-
lichsten Produkten des indogermanischen Geistes gerechnet werden
rauss, unmöglich aus der Fremde nach Griechenland eingeschleppt
worden sein kann; sollte die Tanith aber wnrklich der Athene gleich
sein, so wäre das angenommene Verhältniss der Kntlehnung eben
80, wie beim Triton und Poseidon (vgl. Movers, Phon. II, 2, 462
sqq.) y umzukehren. Benfey I, 78 leitet den Namen 'Aö^jjvfj von
der Wurzel ?adh » ävd--og, und erklärt die Göttin als die Blühende
— für den Mythologen eine ganz unbefriedigende Deutung. Da
aber die Wurzel vadh nichts Anderes ist als eine Fortbildung der
Wurzel vä (vÄta = ventus), wehen, durch ^ = dhä (ri&fjiui), wie ja
auch lat flos und flare, deutsch blähen, aufblähen und blühen wur-
zelhaft verwandt sind, so stände von Seiten der Bedeutung eigentlich
doch kein Hindemiss im Wege. Auch könnte, da die Sanskrit-
wurzel v4, wehen, im Griechischen als va = u = av = aF^rjf.u er-
scheint, neben Mrn^i. eine Form dad-m = ud^u)^ vgl. itf-Kdd-M = nsXd^Wy
aufgestellt werden , woraus ^^id- - tjv/] ebenso entstehen konnte wie
ur/u6g aus dFaxfioq, Indessen bin ich geneigt, den Namen ^A&fjvtj
für ^A-d-fjvf] (vgl. ^A-'&ufiaQ) zu nehmen und direkt von der Wurzel
dha = dij-oi abzuleiten. Ich vergleiche d^vvu) = &vio, woneben eine
Form d-Fdvjm = &vvj(jt} aufgestellt werden darf, da u aus va ent-
standen ist wie in yvv/f, yFavd = ßavd ; vgl. dhvan , tönen , eig.
wie dhu stossen, ausstossen. Dann hiesse ^A-&^vtj entweder (wenn
das initiale a = Präfix sa) zusammen, sehr wehend, oder (wenn
d = dvd) emporwehend. Die erstere Annahme scheint mir Yonsu-
ziehen. Was ferner den Namen *Ar&lg betrifft, so könnte man
A(T)&igy l4iT)^id für \4{T)^aFiÖ nehmen, wie 'lug, ndö für 'laFtö
steht, nach Benfey 11 , 210. Dann hiesse ""Ard^lg sehr stossend =
spitz, ^oog, nach dem Grundbegriffe der Wurzel dhu stossen (= aus-
stossen = blasen), gerade wie AvTixfj für Axrtx?} steht und mit
dxfj j dxQog, dxTtj (denn dieses Wort bedeutet ebenfalls das was
hervorspringt, vgl. Aeschyl. Agara. 479. Choeph. 711. Soph. Oed.
T. 183) verwandt ist. Auch der Name des Berges 'A&iag, episch
'Ad-oMg (für A'&oF-wg = &oF6g, spitz, eig. stossend =« aufstossenci,
aufragend) gehört hieher, sammt d^w/nog, Haufe, = &fff40)Vj vgl. lat.
^
— 6 — ^
aoervus mit aous und i nBer : Hobsstoss «= Holzhaafe ; vielieicht aach
^Ig, ^ivog.
10. u4ia>c6g\ o, der Herrscher von Aegina und Vater des
Aldg, wird von Buttmann, Mythol. I, 178 sqq«, in Verbindung ge-
bracht mit dem phrygischen l/tvaxog, ^Awayiog, auch Ndvva^og
(und KdvvuMg)^ von dem Zenob« 6, 10 das Spruchwort t« Nav^
växov yiXavaai ableitet. Dieser Annakos wird dann wieder von
Andern zusammengebracht mit dem hebräischen Noab und Henoch,
den wieder Andere für den Jnachos halten. Alle diese Zusammen»
Stellungen haben keine andere und höhere Gewähr für sich als den
ähnlichen Klang der Wörter. Was zunächst die Buttmannsche
Gleichstellung von AiuMg ^Avvoaic6g betrifift, so wäre sie in ety-
mologischer Beziehung zwar nicht ganz unhaltbar; denn Aiamq
könnte = Ajjcenog «= Avjuxog, \4vvax6g sein, wie dtiQ(x) = uFFiijjoi
Bx dvFsQJo) = dvaFiQJü) (nach Benfey II, 142), wie «egw «• dFF^w
n dvFi%u)y dvaFd'^M aus dva + vaksh, wachsen, wie ferner /uia st
Fijja=^Fkyja neben s^g für Fivg steht, um anderer Analogieen zu
geschweigen. Aber Aiaxdg wird wohl von derselben Wurzel wie
der Name Aiag stammen, der für Amg steht und von dtj/ui, bU<*
sen, stürmen herstammt. Wenn also einerseits Aiaxog nic^t mit
^Avvaxog verwandt ist, so ist auch andrerseits Avvaxog aller Wahr-
scheinlichkeit nach unverwandt mit den hebräischen Namen Noab
ond Henoch. Beim Namen Avvaxog denke ich an griech. xavdtjaat
«3: Ttava^iio, tönen, icava/tj, Ton, Lärm, wonach er der Tönende »
Klagende, flebilis, lugubris wäre. Vgl. goth. quaindn (s= canere),
weinen, Benfey, II, 63.
11. AiyvTTTog, a, der Nilstrom, bei Hom. Od. IV, 355; da*
gegen rj Aiyvnrog, das Land Aegypten. Benfey in seinem Buche
über das Verh. der ägypt. Sprache zum semit. Sprachstamm,
p. 20 — -1 not., und Meier, Hebr. Wawörtbch , p. 729, behaupten,
dass dieser Name ebenso wie der Name Al&loxu den Griechen aus
«
der Fremde zugekommen. Meier fügt dann noch die nach seiner
Ansicht offenbar semitische Etymologie des Wortes ßaQßuQog bei,
worüber später gehandelt werden soll; so viel darf jedoch schon
hier bemerkt werden, dass, wenn die Etymologieen der Namen
AiyvTiTog und Al&imp auf gleichem Fundament mit der des Wortes
ßd^ßttQog ruhen, alle drei Namen offenbar echt griechisch sind. Das
semit. Wort Kush, womit in der Bibel nicht sowohl das eigentl.
Aethiopien, als überhaupt das Südland, die heisseZone (würden wir
tagen) bezeichnet wird (vgl Tuch, Commentar zur Genesis, p. 219
Bqq.), betrachtet Meier als aus Kabesh, Chabesh, Habessinien ent»
«tanden; aus einer Form mit th für sh, also Kabeth leitet er datti
jien Namen Kopt (Kopten), welchem das ein Particip bildende e
vorgesetzt worden sei, woraus ekopt, egopt und so AtyvTtrog ge-
worden. Ebenso leitet er dann aus einer memphitischen Form
efiiosh Tx: einer kopi eghoosh, eghösh für Kush >= Kopt den Namen
Ald^iox//, Man sidhi, durch welcherlei Manipulationen eine Annäherung
k
— 7 —
der gjtieciL Namen an einheimische erzwungen werden loll; lehon
dies muBS uns genügen, die reinen griech. Töne vor barbarischer
VerßUsohung in Schutz zu nehmen. Die grieoh. Etymologie dea
Namens Ai^ioyj liegt kUr vor Aller Augen, derer wenigstens, die
sehen wollen; aber auch der Name AlyvnToq scheint mir ein echt
griechischer zu sein. Und warum nicht? warum sollte er es nichl
ebenso gut sein können, als der Name NeUog (=« hebr. nahal, rehel
«3 vetX, vgl. Bftk =s Baal) ein phönizischer ist? So gut als die
Pboenizier den Strom mit einem Worte ihrer Sprache benennen
konnten, ebensogut hatten die Griechen die Veranlassung dazu. Ist
doch auch der Name Oohii echt griechisch! Ich hoffe dem
Namen AiyvntoQ auf folgende Weise beizukommen. Das grie«
chlsobe Wort xonrio, stossen, hauen ist verwandt miixänQog, Eber,
eig. der Keiler, StÖsser; mngog gegenüber erscheint lat aper, das
nieht fiir caper steht, sondern, da c nicht abfallen kann, für |iva-
per B eaper stehen muss. Da lat p ebensogut wie c afas hv
(vgl. areeo « porceo st. hvarceo) entstehen kann, so ziehe ich au
utonxio das lat. popa, der Opferschläohter, womit wiederum griech.
nifijiia (stossen SB anstossen , in Bewegung setzen) zusammengehört.
Mit aper sodann ist verw. apex (stossend <= spitz, Spitze, vgl ^oo^
zu dhu, ^'ctf):, apis, Biene, eig. stossend ■» stechend, wie vvacHPy
nivaui, pnngere eig. stossen, dann stechen bedeuten. Zu apis ver-
hält sich ifinlg wie nifmu^ zu popa; mit f/in/c zusammen zu stellen
ist femer sftnwaa, 9J, die Stossende » Zustossende, Packendoi
w&hrend i/und^ofiai (verw. mit iinig, dni^o^at) stossen *s anstossen,
anstehen. Anstand nehmen bedeutet. Neben aper erscheint im La-
teinischen eaper, capra a ai^j stossend, wo also hv » c sich erhal-
ten hat, ebenso wie in accipiter, Habicht, eig. zustossend, Stoss-
^ Raubvogel, welches Wort Döderlein lächerlicher Weise ^
üixvnTtgog (i^if^) setzt. Mit hlouvm, yuin^oq hängt ferner zusammen
griech. x(r)t;7ro^y y{ö)Qvnoqy doünog, Lärm, Tosen, wie denn der
Begriff stossen = ausstossen, tosen, tönen unendlieh oft erscheint.
So in &wvaato, wo ^wF =dhä,Y, dhav, aus dhu (Benfey, II, 376)
stossen, dhüp ausstossen b sprechen, zu erklären. Solche Wörter
pflegt man gewöhnlich für ganz verschieden zu halten, während sie
völlig identisch sind, und es ist als der grösste Schaden der ety-
mologischen Wissenschaft zu bezeichnen, dass man bisher so wenig
Gewicht auf die logische Entwickelung der Bedeutungen zu legen
gewohnt war. Neben y{d)ov7wg tritt dann unmittelbar ytit/ß, der
Oeier, eig. stossend, Stossvogel «= Raubvogel , mit der Nebenform
alyvTiiOQ, wo oZ- (das lat ob, vgl. obscoenus mit ala/vvfj) die «^
Sanskri^räposition abhi (im Zend aibi, aivi) vorstellt. Alle die ^
so eben erklärten Wörter ziehe ich zur Sanskritwurzel dhu, dhva
(dvoi, stossen) + p »» dhvap =3 hvap, indem d, wie oft, abgefallen
ist Vgl. /cJo^mi zu dhu, hu, vriddhirt häv (Benfey, II, 274) «»
/aF, x(üF; femer griech. &6lvof, schlagen, für &dvjw von der
Wnrzel'dhan (Benfey II» 276), staU dhvan (w dhu, dhva, stossen,
— 11 —
%
In Betreff desjenigen Zweiges hifitorischer Forschung, welcher
sich mit den Ursprüngen der Völker heschäftigt , hat man mit Recht
gesagt : Sprache ist Geschichte. Denn wenn wir jener Aufschlüsse
entrathen müssten, welche sich aus dem tagtäglich eifriger betrie-
benen Studium alter und neuer Sprachen für die tiefere Auffassung
und richtige Lösung der schwierigsten ethnographischen Fragen
ergeben und auf viele der dunkelsten Punkte der Urgeschichte schon
jetzt ein überraschendes Licht zu werfen beginnen, wurden wir uns
vergebens nach Hülfsmitteln umsehen, die den Maugel des unver-
fälschtesten Zeugnisses auch nur einigermaassen ersetzen könnten.
So wahr ist es, dass die wissenschaftliche Behandlung der Urge-
schichte eines jeden Volkes nur wenn sie Hand in Hand mit der
Erforschung seiner Sprache vor sich geht, gedeihen, dass die fort-
schreitende Einsicht in die urgeschichtlichen Thatsachen nur durch
die erweiterte Kenntniss der etymologischen Thatsachen bedingt
und nach den Fortschritten derselben bemessen werden kann. Ertst
seitdem die etymologische Wissenschaft einen hinreichend sichern
Grund und Boden gewonnen hat, kann daran gedacht werden, auch
für ein gründlicheres Verständniss der alten Völker und Mythenge-
schichte bedeutende Resultate zu erzielen. Wenn es aber nicht
bezweifelt werden kann, dass es der neuesten Zeit vorbehalten war,
diese Ueberzeugung^zu einer wahrhaft wissenschaftlichen und zur
allein berechtigten zu erheben und zugleich mit der gereiftercn
Einsicht in das enge Verhältniss, welches zwischen den sprach-
lichen und den ethnographischen oder urgeschicbtlichen Studien
obwaltet, auch die Mittel und Wege aufzufinden, wodurch das dem
menschhchen Geiste inwotmende Bedürfniss eines klaren Einblicks
in die Tiefen der Urgeschichte befriedigt werden kann , so muss
doch zugestanden bleiben, dass schon viele gelehrte und tüchtige Män-
ner der letztvergangenen Jahrhunderte eine dunkle Ahnung von solchen
höheren Geschichtsstudien besassen und den alles Lob verdienenden
Versuch machten, durch Zusammenstellung jund Erklärung sprach-
licher Zeugnisse des Alterthums einen Fond von Resultaten zu
gewinnen^ worauf ein Urtheil über historische Dinge und Ver-
hältnisse gegründet werden konnte. Auch in Beziehung auf die
in dirser Schrift behandelte grosse Streitfrage über das Verhältniss
Cricciienlands zum Oriente geschah dies in einer so vernünftigen
und nichtigen Weise, dass, wer immer diesem Gegenstande seine
Aufmerksamkeit zuwendet, nicht umhin kann, das Gedächtniss eines
längst verstorbenen Vorgängers in dankbarer Erinnerung zu erneuern.
Zweihundert Jahre und darüber sind verflossen, seit der Franzose
Samuel Bochart den ersten ernstlichen Versuch machte, abendländisclm
Dinge mit niorgenländischen zu vorgleichen und nach dem be-
kannten Dogma : ex Oriente lux die erstem aus den letztern ab-
zuleiten. Dies führte er auch mit einem so unermüdlichen Fleissc,
mit einer so achtungswerthen Consequenz durch, dass der Mann
noch immer als ein Ehrenmann dasteht , wenn auch der grösste
^ in —
Theil seiner Arbeit als eitel und unhaltbar befunden f-orden sein
I öiag. Bochart*B Streben war vor allen Dingen darauf gerichtet^
i recht viele griechische Wörter und Namen als aus semitischen
Wurzeln und Wörtern entsprungen nachzuweisen: Griechenlands
Sprache und Religion mussten yor Allem unter das orientalische
Joch gebracht werden, wenn die Ansicht, deren Ausdruck das
eben erwähntie Dogma ist , als eine wahre und wolilbegriindete
bestcficn bleiben sollte. Nach Boeliurt trat über Niemand mehr
auf, der den von ihm gebahnten wenn auch vcrkelirten, doch wirk-
lich wissenschaftliehcn Weg der Untersuchung selbststündig weiter
verfolgt hätte: eine ganze Masse von blindgläubigen Anhängern —
die wir als die phönizisclie Partei bezeichnen wollen — hielt es
für das Bequemste, den ersten rohen unreifen Versuch für ein vol-
lendetes Meisterwerk auszugeben , das durch ein besseres zu er-
setzen wo nicht unmöglich, doch ganz überflüssig sei. So kam es,
dass die von Bochart vorgetragenen Ansichten im Ganzen und
Grossen unverändert tortbestanden; bis in die neueste Zeit hinein
erstreckt sich sein Einfluss, wovon sich Jeder überzeugen kann,
der z. B. Movers' Werk über Phönizien mit Bochart's Chanaan
vergleicht. Dieses Festhalten an Bochart's phönizischen Etymologieen
iässt sich bei einem Manne wie Movers, der sich bloss mit semiti-
schen Studien beschäftigt, noch erklären; was soll man aber sagen,
wenn Männer wie Pott , Etym. Forsch. 11,190. 271 sq. und Benfey,
Griech. Wurzellex., II, 313 noch an die Möglichkeit phönizischen
Ursprungs von Ev^amt] und sQtßoq denken ? Davon ganz zu
schweigen , dass eine Masse griech. Gottheiten und Heroen wie
Aphrodite , Hephästos , Hera y Herakles , Kadmos , Kronos , Lines,
Poseidon noch so ziemlich allgemein für fremd , wenigstens für
theilweise fremd gehalten werden. Fragt man, woraus diese Er-
scheinung erklärt werden müsse, so ist die Antwort : daraus , dass
der brave Bochart keinen Nachfolger gefunden hat , der seinen Irr-
thum consequent durchzuführen und auf die höchste Spitze zu
treiben den Muth gehabt hätte. Wäre dies Geschäft mit wahrhaft
wissenschaftlichem Ernst und strenger Methode unternomm^'u wor-
den, so würde gerade der Irrthum zur klaren Erkenntniss der
Wahrheit geführt haben. Denn wer Gottheiten wie Aphrodite,
Athene, Apollon, Hera, Hephästos, Kronos, Poseidon für semitischen
Ursprungs hält — wie dies von ganz andern Leuten, als Roth
\ und Consorten sind, bis auf diesen Tag geschehen ist — muss doch
bei einigem Nachdenken zu dem Sciilusse kommen , dass auch die
griechische Sprache eine nicht unbedeutende Beimischting semitischer
Wörter enthalten könne : diese Betrachtung führt ihn dann natürlich
zu einer sorgfältigen Vergleichung der griechischen und semitischen
Sprachmasse, deren Resultat auch auf seine Ansicht von der griechi-
schen Religion einen entscheidenden Einflu'^s auszuüben nicht ver-
fehlen kann. Dies ist der Weg gewesen, auf dem wir zur Lösung
' eines der schwierigsten Probleme , die die historische Wi&^^w^O^'dSx.
I
;
j
— IV —
kennt, voitudringen uns seit einer Reihe von Jahren angelegei
liehst bemüht haben. Freilich standen uns andere Mittel zu Gebe
als sie einem Bochart zu Gebote standen: aber auch so mua
eine Yergleichung des Griechischen mit dem Semitischen in viel
Fällen selbst dem Kühnsten unüberwindlich scheinende Schwier!
keiten bereiten. In wie weit es uns gelungen ist , dieselben
überwinden, dies zu beurtheilen bleibt dem Leser überlassen, \
dem der Verfasser mit Recht erwarten zu können glaubt, dass
wenigstens die Hauptartikel dieser Schrift (besonders diejenig
Artikel, welche die griechischen Göttemamen betreffen) sämmtli
Studiren und prüfen werde , bevor er sich zu einem allgemein
Urtheile über dieselbe für berechtigt und befähigt hält.
Bonn, den 30. Mära: 1856,
Der. Ve.rfasser.
'#
-.1.
1. ^AßÖQig, tdog, jon, loc, 6, ein liyperboreischer Priester des
Apollon, als Zauberer berühmt, den Hcrodot IV, 36 u. Andere er-
wähnen. Uesychius leitet den Namen von dem Fremd worte ßägig
ab, 80 dass^l^/^M^f^ eigentlich ohne^ahn, Festlandbewohner, bedeute;
eine Deutung, die keine weitere Berücksichtigung verdient Da der
Name aus griechischen Sprachmittöln nicht zu erklären ist, so k< tnnte
man leicht versucht sein, ihn mit dem hebr. Worte habbär, häbSr
zusammenzustellen, welches Zauberer, Priester bedeutet, aber wie
das gleichbedeutende syrische kürmd, pers. gabr, indogermanischen
Ursprungs zu sein scheint, nach Bötticher, Arica, p; 46; danach
wäre das Wort als ein dem Sskritwort kavi, Priester (eig. Sänger,
vates, vgl. die ^^ajuol ^AßaQidog erwähnt von dem Schol lasten zu
Aristoph. Equit. 725) wuriselhaft verwandtes zu betrachten, das in
Thrakien ebenfalk einheimisch sein konnte und darum nicht (wie
zu vernmtben sonst erlaubt wäre) durch phönizische Handelsver*
bindungen dorthin seinen Weg gefunden zu haben braucht.
2* ""Aßga oder aßgu, ^ , Lieblingssklavin der Hausfrau , Zofe.
Da dieses Wort schon von alten Grammatikern für fremd gehalten
wird, so darf man es ohne Zweifel mit dem chaldäischen W. habrÄ,
Gefährtin, Gesellschafterin identifiziren.
3. ^AydXXoyov^ ro', Aloeholz; daneben steht dkorj, r^, die Aloe.
Das Wort ist ohne Zweifel von phönizischen Handelsleuten nach
Griechenland gebracht worden, obwohl es aus dem Semitischen nicht
gedeutet werden kann. Im Sanskrit erscheinen als gleichbedeutend
agaru, aguru und 16ha, I6hita. Daher scheint Pott, Etym. Forsch,
n, 49, mit Recht dydXXo/ov für eine Assimilation aus agaru -+-'
16ha zu halten, obwohl das Wort alsdann als eine vox hibrida an-
zusehen ist, weil agaru, das im Sanskrit keine klare Bedeutung
bat, aus Hinterindien entlehnt sein soll. Vgl auch Meier, Hebr.
Wurzelwörterbuch, p. 706. Wie es sich damit auch verhalten möge,
das griech. Wort dXorj stellen wir nicht mit I6ha, sondern mit dem
hebr. ahälim zusammen, das ebenfalls für eine Umbildung eines
fremden Wortes und zwar des angeführten hinterindischen agaru
gehalten wird; die von Meier versuchte Erklärung aus dem Semi-
tischen ist von ihm selbst nur als eine Möglichkeit aufgestellt worden.
4. ^Aydurj, rj, Liebesbeweis, Liebe, dyandat, lieben. Gesenius
stellt das Wort zusammen mit dem hebr. agab^ lieben, verw. mit
1
— 2 —
ahab, lieben, und diese Ziisaramenstellung mag für oberflächliche
Sprachvergleiclier überzeugend sein, zumal da das griech. Wort
noch keine befriedigende Deutung gefunden hat: denn die von
Benfey, Griech. Wurzellexikon, f, 542, vorgebrachte Etymologie,
wonach dyandw aus äyuv und andw, spannen, ziehen, entstanden
sein soll, bedarf keiner Widerlegung. Nichtsdestoweniger muss auch
die Annahme einer Entlehnung aus dem Semitischen mit Entschie-
denheit zurückgewiesen werden. Mit dyaTraM offenbar verwandt
sind die gleichbedeutenden Wörter äya/uai, dya/o/nui, aydofAuu, die
Benfey mit der Sanskritwurzel gu, ju, glühen, wallen, kochen (daher
lat jus, Brühe) in Verbindung bringt, welche andrerseits in ^iw
sieden, wallen, wiedererscheint. Neben g^u erscheint im Sanskrit
eine durch r gemehrte sekundäre Wurzelformation gVar^ g'^Al» wie
im Griechischen l^dXtj, ^rjkoq mMtiio eng verbunden sind» Wie aber
gVar, ^val, so konnte auch eine durch causales p fortget>ildete
Wurzelf. gVap entstehen (vgl. d^sQOQy &fQ-fi6g mit ^aA-7r-a>), and
dass wenigstens eine Wurzelform gVabh wirklich vorhanden gewe«
gen (=gu Hh bh), beweist das griech. ijdtpy (aßog -=» ^dXfj , womit
das Adjectiv ini^dg)ekog (des zweifelhaften und nur bei Nikander
erscheinenden ^ouptXog zu geschweigen) in Verbindung gd:)racht
werden muss. Dies wird genügen, um die vorschnelle Zusammen*
Stellung von dyandfo mit hebr. agab zu beseitigen; auch an eine
Urverwandtschaft beider Wörter ist nicht entfernt zu denken.
5. ^Ayöiang, rj , Beiname der Kybele in Pessinus. Bei dem
innigen Zusammenhange, der nach unserer festen Ueberzeugung
zwischen den griechischen und kleinasiatischen Culten in alter Zeit
bestanden hat, wäre es von grossem Gewicht auch für die Erkennt-
niss der griechischen Religion, wenn die kleinasiatischen Götter-
namen auch nur zu einem bedeutenden Theile semitischen Ursprungs
wären. Dies bewegt uns, einige derselben in den £jreis dieser Un-
tersuchungen zu ziehen und den vorgeblich semitischen Ursprung
derselben abzuweisen. Movers, Phon., Bd. I, leitet den Namen
^'Ayiifsrtg von dem semit. Worte qed^shä ab, welches von dem Per-
f\ektstamm qadash, qadesh (heilig, geweiht sein) stammt und Euerst
die geweihte Hierodule, dann die öffentliche Buhlerin bezeichnet.
Dagegen spricht Gosche, de Ariana linguae gentisque Armeniacae
indole proiegg., p. 21, das Wort dem arischen Spraclistamme zu,
und dies mit vollem Rechte, wie aus dem von ihm dort Beige-
brachten zu ersehen ist.
6. ^AyTJvujg, 6y Sohn des Poseidon von der Libya, König von
Sidon , Vater des Kadmos. Wenn man das Fragm. n. 2ö4 dee
Hekatäus bei Muller, F. H. G., voll, 17; Xvä, ot/n» yoQ n^orsqw
TjOoivUfj ixaXetvo, und eine Stelle in Bekker^s Anecd. III, 1181:
0 Xvdg roß Xva ' otiV« ^s ikiysro 6 Ay^vw^, odsy xai 17 0oivIk9i
*Oyvä kiyfrai, mit dem einheimischen Landesnamen Kanaan ver*
gleicht, 80 liegt Nichts näher, als den griech, Namen ^Ayfjvcn^ für
eine Gräzisirung Jenes phönizischen Landesnamens zu halten. Anf
i
— 3 —
diesen Gedanken verfiel in derThat auch schon Buttmann, Mytho-
loguBj h 233 sq., wo er mit rol<: enden WorteQ schliesst: Aberweleh
ein merkwürdiges Beispiel haben wir hier von Umwandlung ans-
ländischer Namen in griech. Formen I Welchem Besonnenen würde
es einfallen, in dem Agenor den mosaischen Kanaan zu suchen?
Und doch ist, wie wir sehen, Nichts gewisser. — Dieser Ansicht
des vortrefiflichen Mannes kann ich indess nicht beitreten, weil der
Name l^ytjrwQ denn doch etwas zu gut griechisch aussieht; auch
Movers, Phon. II, 1, 132 not. verwirft dieselbe. Vielmehr ver-
muthe ich, dass der Name l-lytjvwg nichts Anderes sei, als eine
griechische Uebersetzung des semit. Gottesnamens £1, d. h. der
Starke, was der ^^ache nach vollkommen zutrifft, indem der von den
Griechen so genannte phönizische Gott wirklich kein Anderer als
El (der hebr. El Eljon, El Shaddaj) war. Uebrigens wäre es in-
teressant, wenn die Lesart in der Pariser Ausgabe des Apollodor
ni, 6, 6 (bei Müller, F. H. G. J, 160) : nuQa rag V/vtji'daq (T/rAcig)
begründet wäre; aber in der neuen von Bekker besorgten Teubner*
sehen Ausgabe erscheint dafür: naQu rdq 'OyyMidug»
7. ^AyvXka, tj, Stadt in Etrurien , das spätere Caere. Der
Name gehört zwar nicht unmittelbar hierher, ich führe ihn aber an,
weil er nenestens von Olshausen und Mommsen für semitisch aus-
gegeben worden ist. Sie leiten ihn vom hebr. Wort agol, *agullä,
rund, und erklären ihn für eine phönizische Bezeichnung der Stadt
Caere als einer Rundstadt. Wenn dies wirklich der Sinn des Namens
ist — and dagegen finde ich nichts einzuwenden — ^ so biaucht
man doch nicht zum Phoenizischen seine Zuflucht zu nehmen. Ich
vergleiche agolum, baculum pastorale, quo pecudes. aguntur (bei
Festus), also wie 6 /aiog der gekrümmte Hirtenstab (vgl. Benfey,
G. W., 11,321), von der Wurzel ag', ang' gekrümmt, gebogen sein,
woher lat. agnus, Lamm, eig. das Biegsame, Weiche, Wollige, dann
lat. annulns, Ring, statt agnulus, wie planus statt placnus, vdmer
statt ^ogmer (vgl. Filyw/ut, Foy/nog), examen statt exagmen, pan-
HUB ssi (puyvog, Gq>äyvog, unio, Perle, (rund), statt ugnio, ucoio, verw*
mit nncus.
8- Id&dfiuq, avTog, 6, Gemahl der Jno. Wie man noch In
neuester Zeit den Namen der Jno für phönizisch erklärt hat, so
hielt schon früher Buttmann, Mythol 11,244, den Namen 'Ad^ä/iiag,
jonisch Täfx^fjg (vgl. dS/o/nai, jon. dtxofiat), für fremd und zwar
für denselben mit dem hebr. Adam d. h. Mensch. Aber so hoch
wir das Verdienst Buttmanns um die griech. Mythologie auch an-
schlagen mögen, so hatte er doch noch keine tiefere Einsicht in das
Verhältniss semitischer und indogermanischer Religionsweisen ge-
wonnen; weshalb alle seine Deutungen griech. Göttemaraen aus
hebräischen Namen und Wörtern ganz verfehlt sind. Auch über
seine Zusammenstellung von 'A&uiuag und Adam ist kein Wort
weiter zu Verlieren. Ich leite den Namen Athamas (vgl. Preller,
Griech. Myth, H, 209 sqq.) von der Sanskritwurzel dham «< dhmft
— 4 —
für dhvä, dhii, wehen, slürniei), griecli .v/i-riy, eig. stosscn (tü^ooc,8t08-
send 7= läpitz), ausstossen ; dliam ist = dhu + m und steht für dhvam,
während dhmd, von ßenfey II, 272—4 fälschlich mit dham identifi-
zirt, für dhvä steht, mit m für v, wie in hmal für hval bei Ben-
fey II, 283. Demgemäss bedeutet Taf^inriq für Qä/Hjn^g der Sturmende,
wie juat/LiuxT/jg, und l4&uinug (wo das initiale d = Präfix sa, zu-
sammen, sehr) der heftig, sehr Stürmende.
9. ^Adi^vr}, rj, dorisch I4&uva, bei den Spartanern ^Aadivay mit
a für & , wie in aaXaoaa == &ukaoaa. Soviel auch über diesen
Namen geschrieben worden ist, verlohnt es sich doch der Mühe,
denselben noch einmal schärfer ins Auge zu fassen. Mit Unrecht
leitet man den Namen von der Stadt *A&9Jvui her: diese Erklärung,
sagt Lauer, System der griech. Mythol, p. 312, bleibt einen Schritt
vor dem Ende stehen. Wenn ferner 0. Müller, Kl. Sehr. II, 136,
not. 15, bemerkt: die Wurzel von ^Ad^i^vtj ist gewiss nur in der
ersten Sylbe zu finden und — t^vt] eine Ableitungsform ; das zeigt
auch die Vergleichung mit Ar&ig sowie mit *Atrix^, obgleich die
Identität der Wurzeln ATT und AQ noch in Zweifel gezogen
werden darf — so hat er damit ebenso wenig die Form als den
Hegriff des Namens scharf bestimmt. Gegen die Annahn^e des
Localsuffixes — f^vo in dem Namen spricht, wie Pott bemerkt, der
Accent* und der auf Städte au8serl>alb Griechenlands beschränkte
Gebrauch desselben. Es wird also wohl am Gerathensten sein, den
Namen A&fjvtj zu nehmen wie er ist, d. h. als uralten bedeutsamen
Eigennamen der Göttin^ und eine passende Etymologie dafür zu
suchen, hn Allgemeinen darf man nun wohl so viel mit Bestimmt-
heit sagen, dass Athene eine Göttin der Luft ist, die zwischen ihren
bezüglichen Vätern Zeus und Poseidon, Himmel und Meer, in der
Mitte auf- und niederschwebt; als Göttin der Luft im Allgemeinen
war sie ja auch so sehr dazu geeignet, aus ihrer natürlichen Be-
deutung herauszutreten und vergeistigt zu werden, weil Luft, Hauch
und Geist immer durch dieselben Wörter ausgedrückt werden. Selbst
das lateinische Minerva leidet eine solche Deutung, indem die Wur-
zel, wovon mens herstammt, eig. blasen, hauchen, stürmen bedeu-
tet; vgl. (jLEfÄOva = ^ihf.iaay fxuw, fxai/.ido), (Äaii.iu^rjq von der Wurzel
mä (Benfey, II, 34), die man nicht (wie ßenfey thut) mit der Wurzel
mä, messen, verwechseln darf. Denn mä , fxdaj, fiuifxdoty ist = dhmä,
blasen, (Benfey II, 274) = hraä = mä, wie die Wurzel vä, wehen, =
dhvä's= hvä = vä. Den Abfall zuerst des d, dann des h hat Benfey
selbst vielfach nachgewiesen, besonders in seiner verdienstvollen
Bearbeitung der Wurzel dhvar, hvar, var, (ar, welches aber nicht
durch Abfall des v , sondern der Anlautgruppe hv zu erklären ist,
also ar = hvar, wie lat. arceo = hvarceo = porceo ; allex = hvallex
= pollex, Daumen, von pello, drängen, drücken, wie podex von
pedo; äla = axilla = hvaxilla, /uua/dktj). Vgl. Benfey, II, 278- 320.
Nach dieser Vorbemerkong werden die Liebhaber semitischer Ety-
mologieen, welche die griech. Göttin für die phönizische Tanitb
y
— 5
gehalten wissen wollen, den Namen der Tanith nicht mit Bötticher,
rudimm. myth. Sera. p. 12, von der hebr. Wurzel tan, tanah, deh«
nen , ausdehnen , herleiten und durch cxtensio (die weite , wüste^
endlose Materie) erklären, sondern lieber die syrisch - chaldäische
": Wurzel tan, rauchen, zu Rathe ziehen und demgemäss auch die
I Tanith für eine Luftgöttin erklären. Will man die Tanith aber
nicht als solche anerkennen, nichts desto weniger aber die Athene
noch fernerhin als phönizisches Eigenthum in Anspruch nehmen, so
bleibt ihnen auch noch der Perfektstamm ashen, rauchen, dampfen,
woher 'äsän, Rauch, Dampf, übrig, und was das hebr. sh gegen-
über dem gtiech. d- betrifft, so können sie sich auf Tvgog = (^or,
Id^vg = hissur berufen. Uns dagegen scheint es gerathener , beim
Griechischen stehen zu bleiben, weil eine Göttin, die zu den herr-
lichsten Produkten des indogermanischen Geistes gerechnet werden
muss, unmöglich aus der Fremde nach Griechenland eingeschleppt
worden sein kann; sollte die Tanith aber wnrklich der Athene gleich
sein, so wäre das angenommene Verhältniss der Entlehnung eben
so, wie beim Triton und Poseidon (vgl. Movers, Phon. II, 2, 462
sqq.)y umzukehren. Benfey I, 78 leitet den Namen 'Ai^ijvfj von
der Wurzel ?adh » avd-^og, und erklärt die Göttin als die Blühende
— für den Mythologen eine ganz unbefriedigende Deutung. Da
aber die Wurzel vadh nichts Anderes ist als eine Fortbildung der
Wurzel vä (väta = ventus), wehen, durch & = dhä (r/^//^i), wie ja
auch lat flos und flare, deutsch blähen, aufblähen und blühen wur-
zelhaft verwandt sind, so stände von Seiten der Bedeutung eigentlich
doch kein Hinderniss im Wege. Auch könnte, da die Sanskrit-
wurzel vä, wehen, im Griechischen als va = u = av = äF-rj^u er-
scheint, neben jutjfii eine Form däd-o) = uä^ü)^ vgl. itf-Kad-fo = nsXd^a»,
aufgestellt werden , woraus \^d' - fjvij ebenso entstehen konnte wie
dr/Liog aus dFaxfioq. Indessen bin ich geneigt, den Namen ^A&ijvtj
für ^A'd-fjyti (vgl. ^A-'&dfjiaq) zu nehmen und direkt von der Wurzel
dhu = d-v-oi abzuleiten. Ich vergleiche d^vvu) «= d-vio, woneben eine
Form d-Fdvjü) = dvvjo) aufgestellt werden darf, da u aus va ent-
standen ist wie in yvvij, yFavd = ßavd ; vgl. dhvan , tönen , eig.
wie dhu stossen, ausstossen. Dann hiesse A-&fjvr] entweder (wenn
das initiale ee = Präfix sa) zusammen, sehr wehend, oder (wenn
d = dvd) emporwehend. Die erstere Annahme scheint mir Yonsu-
ziehen. Was lerner den Namen Ar&lg betrifft, so könnte man
'A{T)d-igy l4(T)^iö für \4{T)^aFiÖ nehmen, wie Y«c, 'Idö für 'laFIÖ
steht, nach Benfey 11, 210. Dann hiesse ^Ar&ig sehr stossend =
spitz, &o6g, nach dem Grundbegriffe der Wurzel dhu stossen (= aus- ^
stossen = blasen), gerade wie ^AvTixfj für Axrtx?} steht und mit
dxrj , dxQog, dxrtj (denn dieses Wort bedeutet ebenfalls das was
hervorspringt, vgl. Aeschyl. Agara. 479. Choeph. 711. Soph. Oed.
T. 183) verwandt ist. Auch der Name des Berges ''A&mg, episch
"Ad^oMg (für A'&oF-wg = &oF6g, spitz, cig. stossend =« aufstossenci,
aufragend) gehört hieher, sammt d^cDf^og, Haufe, = &fjiuwvj vgl. lat.
«^
— 6 — ^
acervus mit aous und inBer: Hobsstoss «= Holshaafe ; vielleicht aaeh
10. Aiax6g\ o, der Herrscher von Aegina und Vater iml\
Atag, wird von Buttmann, Mythol. I, 178 sqq., in Verbindung ge- jü
bracht mit dem phrygiechen l.4vax6g, ^/•Ivvaxog, auch A^avitxxo$|i
(und Kdvvaxog)^ von dem Zenob. 6, 10 das Spröchwort tu Nu»-
vätcov vtXavaai ableitet. Dieser Annakos wird dann wieder von
Andern zusammengebracht mit dem hebräischen Noab und Henodi,
den wieder Andere für den Jnachos halten. Alle diese Zusammen-
stellungen haben keine andere und höhere Gewähr für sich als den
ähnlichen Klang der Wörter. Was zunächst die Buttoiannsdie
Gleichstellung von Alaxog^l^waxog betrifift, so wäre sie in ety-
mologischer Beziehung zwar nicht ganz unhaltbar; denn Aiaxiq
könnte =s Ajjotxog «= Idvjuxog, I4vvax6g sein, wie dfigiti =» uFFi^jm
Bx dvFiQJoj = dvaFiQJü) (nach Benfey II, 142), wie a^gw mm uFFt^
S9 dvFi^o), dvaFb%M aus dva + vaksh, wachsen, wie ferner fiia st
Ftjja=iFkvja neben s^ig für Fivg steht, um anderer Analogieen zu
geschweigen. Aber Aloxog wird wohl von derselben Wurzel wie
der Name Aiag stammen, der für Avag steht und von ati/u, bla-
sen, stürmen herstammt. Wenn also einerseits Alaxog oiÄt mit
li4[wonc6g verwandt ist, so ist auch andrerseits AvvoKog aller Wahr-
scheinlichkeit nach unverwandt mit den hebräischen Namen Noab
und Henoch. Beim Namen Avvaxog denke ich an griech. xavdaau
w^ixavu^iio, tönen, xava/fj, Ton, Lärm, wonach er der Tönende b
S^lagende, flebilis, Ingubris wäre. Vgl. goth. quaindn (s: canere),
weinen, Benfey, II, 63.
11. Acyvnrog, 6, der Nilstrom, bei Hom. Od. IV, 355; da»
gegen j; Alyvnrog, das Land Aegypten. Benfey in seinem Buche
über das Verh. der agypt. Sprache zum semit. Sprachstamm,
p. 20 — 1 not., und Meier, Hebr. Wawörtbch , p. 729, behaupteOf
dass dieser Name ebenso wie der Name Ai&ioxp den Griechen aus
der Fremde zugekommen. Meier fügt dann noch die nach seiner
Ansicht offenbar semitische Etymologie des Wortes ßaQßu^og bei,
worüber später gehandelt werden soll; so viel darf jedoch aehon
hier bemerkt werden, dass, wenn die Etymologieen der Namen
AiyvTiTog und Al&imp auf gleichem Fundament mit der des Wortes
ßd^ßoQog ruhen, alle drei Namen offenbar echt griechisch sind. Das
aemit Wort Kush, womit in der Bibel nicht sowohl das eigentL
Aethiopien, als überhaupt das Südland, die heisse Zone (würden wir
sagen) bezeichnet wird (vgl. Tuch, Commentar zur Genesis, p. 219
sqq.), betrachtet Meier als aus Eabesh, Chabesh, Habessinien ent-
standen; aus einer Form mit th für sh, also Kabeth leitet er daaii
4en Namen Eopt (Kopten) , welchem das ein Particip bildende s
vorgesetzt worden sei, woraus ekopt, egopt und so AiyvnTog ge-
worden* Ebenso leitet er dann aus einer memphitischen Form
ettiosh « einer kopi eghoosh, egh6sh für Kush xsz Kopt den Namen
Ai<njj, Mansidb^ durch welcherlei Manipulationen eine AnnäheruQg
— 7 —
griecb. Namen an einheimische erzwungen werden soll; sehen
mu8S uns genügen, die reinen griech. Töne vor barbarischer
älsohung in Schutz zu nehmen. Die griech. Etymologie des
lens jild^ioif/ liegt kUur vor Aller Augen, derer wenigstens, die
n wollen; aber auch der Name Ai/vnrog scheint mir ein echt
ihiscber zu sein. Und warum nicht? warum sollte er es nicht
ISO gut sein können, als der Name NeUog (=» hebr. nahal, vehek
BtX, Vgl Buk = Baal) ein phönizischer ist? So gut als die
mizier den Strom mit einem Worte ihrer Sprache benennen
iten, ebensogut hatten die Griechen die Veranlassung dazu. Ist
I auch der Name Oolvi^ echt griechisch! Ich hoffe dem
OQ AiyvTTToq auf folgende Weise beizukommen. Das grie-
ibe Wort xoTrrct// stossen, hauen ist verwandt mit xdn^g, Eber,
der Keiler, Stösser; xanQog gegenüber erscheint lat aper, das
t für caper steht, sondern, da c nicht abfallen kann, für Jiva-
SB caper stehen muss. Da lat p ebensogut wie c afiB bv
, arceo = porceo st. bvarceo) entstehen kann, so ziehe ich zu
0» das lat. popa, der Opferschläohter, womit wiederum griech.
m (stossen » anstossen , in Bewegung setzen) zusammengehört,
aper sodann ist verw. apex (stossend es spitz, Spitze, vgl ^oo^
Ihn, Mw):y apis, Biene, eig. stossend ■» stechend, wie waaur^
%i, pnngere eig. stossen, dann stechen bedeuten. Zu apis ver-
sieh iiiinlg wie nsfznuß zu popa; mit ^/«7f 4 zusammen zu stellen
iamer sfinwaa, tj, die Stossende s= Zustossende, Packende,
end i/Linä^ofiai (verw. mit omg, onl^ofiai) stossen «s anstossen,
)hen^ Anstand nehmen bedeutet Neben aper erscheint im La-
idien caper, capra » at^j stossend, wo also hv == o sich erhal-
uU, ebenso wie in accipiter, Habicht, eig. zustossend, Stoss-
ianbvogel, welches Wort Döderlein lächerlieber Weise ^
iTtgog {^Qff^) setzt. Mit kotivm, wingog häng^ ferner zusammen
h. 9c{t)v7iog, y{d')ovnog, dovnog, Lärm, Tosen, wie denn der
iff stossen = ausstossen, tosen, tönen unendlich oft erscheint.
1 ^wvaao), wo ^loF =dhäy, dhav, aus dhu (Benfey, II, 276)
SD, dhüp ausstossen &= sprechen, zu erklären. Solche Wörter
t man gewöhnlich für ganz verschieden zu halten, während sie
l identisch sind, und es Ist als der grösste Schaden der ety-
gischen Wissenschaft zu bezeichnen, dass man bisher so wenig
ieht auf die logische Entwickelung der Bedeutungen zu legen
ihnt war. Neben y{d)ov7rog tritt dann unmittelbar yvtfß, der
r, eig. stossend, Stossvogel «= Raubvogel , mit der Nebenform
ntog, wo aZ- (das lat ob, vgl. obscoenus mit alaxvrtj) die
kri^räposition abhi (im Zend aibi, aivi) vorstellt Alle die
iben erklärten Wörter ziehe ich zur Sanskritwurzel dhu, dhva
i, stossen) + p 5*= dhvap = hvap, indem d, wie oft, abgefallen
Vgl. /woftai zu dhu, hu, vriddhirt hÄv (Benfey, II, 274) »
, Xü)F; ferner griech. &bIvw, schlagen, flir &ivjfa von der
zeldhan (Benfey II, 276), statt dhvan (m dhu, dhva, stossen.
— 8 —
^ n) s hvan es (ptvo), aber auch, da hv sowohl » k als == tt^ «jp ist,
3= xav, x(t)uv. in xuiyuf, xtsIvm, Auch die Sanskritwnrzel van,
tödten, tönen (Benfey, I, 335) gehört zu dhu, dhan und steht für
dhvan: hvan = van, wie vä, wehen, für dhvä, mä (denken, eig.
hauchen) für dhmä. Nach allem was vorhergeht bedarf es keiner
weitern Auseinandersetzung über den Namen Aiyvnxoq; wie
aiyvTTiog, ^eier, eig. der Zustossende ist, bezeichnet Acyvnrog aus
abhi (lat. ob) + x{t)v7t, y(d)ovn den Nilstrom als den Zustossen-
den = Entgegenstossenden oder Entgegentosenden, Entgegenran-
8chen(len; vgl. das lat obstrepere.
12. Ali, alyocj 6, //, Ziegenbock, Ziege. Man sollte es kaum
für möglich halten, dass auch dieses echt griechische Wort neuestens
wieder (von Movers) für semitisch und zwar für « hebr. '6z Ziege,
contrahirt aus enez, gehalten worden ist. Aber auch die Zusam-
menstellung mit dem Sanskrit aga, Ziege, bei ßenfey I, 345, ist
falsch , obwohl aga und aCE, wurzelhaft ebenso verwandt sind , wie
oUpdio (= vip) und önviot (» vap). Die Wurzel ag', grieeh. äyw,
lat. ago, bedeutet stossen = treiben, in Bewegung setzen, und ist
gleichbedeutend mit der Wurzel ig , vig' (Benfey I, 343 sq.), eig,
stossen, treiben. Die Grundbedeutung zeigt sich in dinmo (worin
d wohl = dvä, wie in dsi(Ho), aufstossen, in lat. ico, stossen s stechen,
in (d/jtfj, stossend «= spitz (wie &o6g) u. s. w. Wie sollen wir aber beide
offenbar gleichbedeutende Wurzeln (ag = ig) erklären ? Nach unserer
entschiedenen Ueberzeugung ist jede Erklärung des Wechsels von
i und a unmöglich, wenn man nicht zugibt, dass ag' und Ig yom
verstümmelte Wurzeln sind, dass ag' aus hvag und ig' aus hvig'
(hvag': dhvag', stossen, ßenfey II, 275;'hvig' für dhvig') erklärt wer-
denmüssen. Vgl. auch arbha für hvarbha (Benfey, II, 139), savja =
oicaiogj scaevus, also statt skavja, ßenfey, I, 618, worin k aus br. Wahr-
scheinlich ist i überhaupt als aus j + a, wie u als aus v + a ent-
standen zu betrachten: d. h. es gibt keine drei Urvokale a, i, u,
sondern nur einen einzigen , a , woraus i (j + a) und n (v + a)
später entstanden. Die Wurzelform ag' ist = hvag', dlivag' = dhva
-*- g'; hingegen ig' = hvig', dhvig' = dhva + ja (vgl. die Wurzel vi,
Benfey, I, 285, = va + ja) + g'. Aehnlich erkläre ich das Ver-
hältniss von vip zu vap (Benfey, I, 340 sqq.) ; vap, werfen, entstand
aus v& (= dhvd, dhva =) va, stossen, ausstossen, blasen, + p, da-
gegen vip aus va -f- ja -4- p.
13. ^'Axf^wv^ ovog, 6, Vater des Uranos, der daher 'Ax/uoyidfjg
heisst; dagegen bei Strabo, X, 3, 473 einer, der idäischen Daktylen,
den Movers, in seinem Artikel über die phön. Religion (in Ersch-
Gruber's Enkykl. Sekt. III, Th. 24), mit dem Anaqssobne Achi-
män für identisch erklärt, während er die beiden andern 'Anaqs-
söhne Öhöshaj und Talmaj in den Namen Kek/uig und Tirvog
wiederfindet. Der Name des Vaters des Uranos wird am Besten
hergeleitet von der Wurzel «x, leuchten, die in anv/g, Strahl, wei-
— 9 —
terhin in oxxo^ => orpS-uX/itog , m tat. ccce, ociilus, nach Benfey II,
345 auch im zend. a^^na, Tag, Himmel, ai^man Himmel, zu Grande
Hegt. Demnach wäre \4^(.ioiv der leuchtende Hhnmel, wie Zfvq
vonWzl. div^ leuchten, und mit diesem vollkommen zu idcntifiziren;
ist ja Uranos selbst wie vielleicht auch Kronos ursprünglich ein
' nnd derselbe Himmelsgott mit Zens^ wenn auch der mythologische
BegriiT jener Beiden noch genauer bestimmt und ihr Verhältniss
znm Zeus festgestellt werden muss. Dagegen hat man in dem
Namen des idälschen Daktylen \4y.f.i(ov das Wort äxjiKov, Amboss,
incus gesucht, welches mit uystv, stossen, bewegen = Sskrit ag',
vgl. agra stossend = spitz, dxQoc, und aga, Ziege (stossend), ver-
wandt ist, VgK uKTatHo, schwingen, bewegen neben vnfQiyrali'O/Liui
bei Benfey I, 345, der aber «W unrichtig' für ai'xr nimmt , griech.
uyhiv mit in-^iysiv, lat. agere, acus (stossend = stechend, spitz)
mit igitur und icere. Also ist äxfnutv ganz wie lat. incus (von
cudere) zu fassen. Indessen halte ich es für besser, den Daktylen
^.4Y(.wiv nicht zu schnell von dem Vater des Uranos zu trennen;
obwohl das eigentl. Wesen der Daktylen noch ganz unklar ist,
spricht doch auch der Umstand, da^s Herakles denselben in Local-
ciiltcn beigesellt war, entschieden gegen die Annahme, dieselben
seien blosse Dämonen der Scliniiedekun.t gewesen. Den Namen
KiXfiig lasse ich für jetzt unberührt; Tirvng aber sieht so e^ht
grieehisch nnd nnsemi^'sch aus , dass man ihn wohl mit SicherheK
znr Sskritwurzel tu, tav, crescere, lat. tumere, griech. rv-Xt], stel-
len darf; nzv ist eine Reduplication von rv, tu, und Titvoq wäre
demnach der Aufwachsende, Aufschwellende, d. h. der Ungeheure,
der Riese. Sonst könnte man, da der Begriff aufschwellen mit
dem Begriff wallen, gähren, sieden eng zusammenhängt, (vgl.
oldaivBiv und fpXfyfmlvBiv)^ dem Namen dieselbe Bedeutung beilegen,
die im Namen riyug, avvog, liegt. Denn llyavT ist mir = /i-
yuF-avT, von der Wurzel g'u, ju = ^i(x)\ yai(o, (für ydFtt)) , sieden,
glühen, ^kochen, apXiyHv, und der Name weist auf die vulkanischen
Gewalten hin, welche in der durch den Gigantenkampf berühmten
Gegend von OXiy^a ihren Sitz hatten.
1 4. InlXdßanrQog, 6, auch ^, attisch dXußaarog, Alabaster. Des
Plin. Nat. Htst. XXXVH, 5 Bemerkung: et lapidem, quem Ala-
bastriten Aegyptii vocant, bewog Uhlcmann, Philolog. Aeg. p. 10,
das Wort ans dem Aegyptischen herzuleiten und für — kopt. al-
onbash, lapis albus, zu erklären. Eben vorher setzt er Alyvnxog
= kopt. Kah - Ptah , terra dei Ptah , unb macht dazu die Note :
fortasse ula = kah, terra, die bei dem jetzigen Zustande der Ety-
mologie nur noch ein in ägyptische Finsterniss verrannter Kopf
machen konnte. Auch mit dem aeg}pt. Ursprung des Wortes
uXdßomTQog hat es eine eigene Bewandtniss: denn das kopt. Wort
oubash ist höchst wahrscheinlich ein Lehnwort aus dem Semitischen ;
vgl. Meier, Hebr. Ww., p. 735. Dazu kommt, dass auch andere
sicher echt griech. Wörter von Plinius, Diodor u. A. für ägyptisch
— 10 —
ausgegeben werden, wie ^vd^og, t6, Gorstenabsud , (vgl Ublemann,
p. 16, mit Benfey, I, 682), uarv, t6, uoq)6öiXoq, 6, d&ä^a, dd^ägrij
ij, Waizengraupe u. a. Dennoch wäre ein ausländischer Ursprung
des Wortes äXdßuavqiog möglich; man könnte- an hebr. jabesh,
arere, denken, und das im griechischen Worte erscheinende X ähn-
lich wie in ßuXaa/nov, ßXdaa/Liov = hebr. bäsäm fassen, d« h. diireh
Auflösung eines Dagesch forte entstanden glauben, sodass ein denk-
bares semitisches jabbesheth zu jalbesheth geworden wäre. Diesef
Einschub einer Liquida innerhalb der Wurzel, der, abgesehen Yon
der schwächsten Liquida : n, im ganzen Gebiete des Jndogemnani-
scben nicht vorkommt (daher Benfey II, 12 irrt; sorbeo steht fBr
avorbeo » schlürfen, wie somnus » sopnus für svopnus — Schlaf; wis
im Deutschen, geht bekanntlich auch im kretischen Dialekt v in r,
1 über), ist zwar im Hebr. noch selten, desto häufiger aber im
Aramäischen; deshalb könnte, wie gesagt, uXußaaT(j^)oq so gut wie
ßXäaafjioy aus dem Semitischen stammen. Hier tritt aber eine
Möglichkeit gegen die andere auf: das Wort kann auch rein grie-
chisch sein, verw. mit dXdßa, dXdßpj, i^, die Kohle, welches Wort
ganz *= lat. carbo, Kohle, ist und zur Sanskritwurzel Qrap, brennen,
dörren, kochen gehört, wozu Benfey II, 177 auch xQuftßogj sc^ju-
ß^Xdog hell, rein (wieclarus) stellt; aAa^^a steht für xXdßasatt^ßa
«» KUQßa, carb*o, wie lat alapa für clapa, aluta für gluta (vgl. glo-
tns), oliva für cliva (klebrig » ölig) , adeps. (das Benfey II, 122,
irrthümlich für dem Griechischen entlehnt hält) für aleps = cleps
(klebrig), wie femer griech. ovo/ua (üxyvo/ua, ofig)aX6g für ovcupalig
^yvatfpaXogj Nabel, ow^ für y^^, Nagel, stehen. Demgemäsa ist
Benfey, U, 127 (wo dXdßi^ und dXdßaar{Q)og behandelt sind) za
berichtigen.
16, IdXsKvcDQ, 6, Hahn, dXiKTQvaSv, 6, 17, Hahn, Henne« Der
gelehrte Beland hat in s. Dissertt. Miscc. I, 119, das Wort für
orientalisch und zwar für persisch erklärt; wäre seine Ansicht
richtig, so müsste es allem Anschein nach durch die Phoenizier nach
Griechenland gekommen sein. Es ist aber undenkbar, dass die
Griechen ein solches Wort aud der Fremde erhalten haben sollten;
ich wqrde es für rein griechisch halten, wenn es auch nicht mit
Sicherheit aus griech. Sprachmitteln gedeutet werden könnte. Dies
ist aber entschieden der Fall; zwar darf Benfey 1, 106 nicht gehört
werden, wenn er das Wort mit rjXivtxMQ, 6, der Strahler, in Ver-
bindung bringt und den Hahn wegen seines glänzenden Kammes
GO genannt sein lässt Yiehnehr steht meiner festen Ueberzeugnng
nach dX4xT(0Q für xX^tctcj^ =« xqsxtmq, der Kräher, verw. mit lat
crocito, crocio, giocio, clango, griech. xQd^co, xXd^o), xQoi^o), hXm^cj,
xQ&tio, tönen, x^sy/^og, Gekreisch, xoqo^j Rabe (krächzend) vl 8. w.
Der Hahn ist so einzig richtig als der Tönende, Rufende, Krähende
genannt, wie lat. gallus mit dyyiXXo), yfj^va», gellen, u. s. w. in
Verbindung zu bringen ist
- 11 —
11. l^/ua^iov, ovoQ, rj, die Amazonfe. Ohne uns der Hoffnung
hinzugeben, für diesen wiclitigen Nainen eine sichere Etymologie
aufstellen zu können, weisen wir doch mit Entschiedenheit dieAn<-
sieht von Movers, Phoen. I, ab, der den Namen für semitisch hält
und als eine Bezeichnung der grossen Mutter Kybele (hebr. '6m,
Mutter, auch ammä, aber nur in tropischem Gebrauche, und azzä,
stark, also: die starke Mutter) und ihrer Dienerinnen betrachtet.
Eine solche Deutung würde nicht überraschen, wenn man sie bei
Rochart fände. Die in der gricch. A^lythologie auftretenden Ama-
zonen kann ich nicht für Hierodulen halten, wepn ich auch nicht
leugne, dass in späterer Zeit solche irdische Wesen unter jene
Heidenweiberschaar aufgenommen wurden. Hekatäus fragnä. 351
in Müller's F. II. G. I, 28 nannte sie mit einem andern Namen
Xadi]aiat, womit es nahe liegt die im fragm. 850 desselben He-
katäus erwähnte Stadt Xudiala, noktg ^evxoavQwv, zu vergleichen,
deren Lage uns so recht in . das Herz der später so gefeierten
Amazonengegend führt: // ^b Qf/tuaievQfj nediov iaztv dno Xa-
dioiriq /ns/gi OeQ/duidovrog. Xa^tjmai als Amazonennamen könnte
man nun leichtiich für identisch halten mit dem semit. Worte
qed^sbft, die Geweihte, die Hierodule; femer hat der Stadtname
XaSioia in so vielen semit. Ortschaften mit Namen Qad^sh, Qedesh
seine Analogieeu, dass es uns nicht wundem würde, denselben in
der vom semitischen Gebiete nahe berührten und vielleicht mehr-
fach von Semiten überzogenen kappadokisch - pontischen Gegend
wiederzufinden. Aber hier kann Alles auf einen rein zufäüigen
61eicbkliu[ig der Namen hinauslaufen, wodurch sich der wissenschaft-
liche • Etymologe nie bestimmen lassen darf, wenn wichtige Dinge
auf dem Spiele stehen. Ich halte mich zu Preller, Griech. Myth.
II, 59: Diese kriegerischen Frauen, die in grossen Schaaren auf
wilden fiossen einherstürmen, machen ganz den Eindruck eines
wilden Heeres am Himmel, eines Heeres von Stürmep und Wolken,
Diese Ansicht Preller's ist mir deshalb besonders zusagend, weil ich
selbst durch vielfache mythologische Studien mich davon überzeugt
zn haben glaube, dass Kriegsgötter in der Regel aus altera JLmft-
und Sturmesgöttern entstanden sind. So ist Athene als Luftgöttin
zur Kriegsgöttin wie geschaffen; ebenso Ares, wie wir später sehen
werden; ferner 'Evvui, welches Wort Benfeyll, 61 falsch behandelt:
es gehört zur Wurzel hnu, stossen, ib. II, 182, indem der anlau-»
tende Gutturallaut wie in ovo/ua und sonst so oft durch einen kur*
zpn Vokal (d,i,o) ersetzt wurde; vgl« iviog, stumm, stumpf, für
iviFog (wo ^f^achnu, gunirt hnav), eig. anstossend = stockend^
still; dazu auch svoatg, ivoalyaiog = svvoalyaiog (für ivsFoatg,
svFoaig, ivFoaiyaiog, YOn\inii = ivfF),B8Lmmt^Evoal/d^a)v. Für diese
Erklärang von !£i^cti = Stoss, Stosswind spricht bedeutend auch der
Umstand, dass dieselbe unter den Gräen erscheint. Preller, II, 44.
Die Namen der andern Gräen sind auch noch nicht erklärt worden:
Jftvtö gehört zu iiTvog sa ^vog, Wirbel, und IhfKpQridd hat ebenso
— 12 —
wenig mit fpQlaasiv als Jeivo» mit Önvoq, furchtbar, etwas zu thun,
sondern gehört zu ng/jd^o), blasen. Nach diesen Vorbemerkungen
dürfen wir auch über '^/na^aiv eine Vermuthnng aufzustellen wagen.
Steht das Wort für 'AFu^oiv mit ^ für F, wie oft? Dann gehört
es zu äuC(jD=^at](.u. Oder ist an fAiim, /uai/ndio^ fiai/Ltdtraoß, /juw
juuxTtjg zu denken, woneben sehr gut eine Form /uai^id^ot treten
konnte? Dann gehört ^A/na^aiv zur Sskritwurzel dhmä, wehen,
hauchen, wovon roä, denken, nichts als eine vom verstümmelte Form
ist, und es vergleicht sich (i/imgy a/Ltwvi], Windstoss, statt ^^cJg,
d^fjivivt], wie d^soßoq = Ttd^/uog] das initiale d (^A-fxd^oiv) könnte wie
in iwoq für aw{a)6q^ nnrus (f. nusus, snusus), als Repräsentant des
a in üfutiq gelten. Zuletzt lässt sich noch an xa^daauv == atUiv,
Tivdaofiv denkcQ, das für x/udtrasiv steht, von der Wurzel (d)hm^
l^enfey II, 274, eig. stossen, wie y/Libks&Qov von hmal = kmal, kmar
herstammt. Ich wage keine Entscheidung, halte aber die letztere
Etymologie für die einfachste: von einer Form xftd^Hv = x/udaasiy,
aa/udaasiv bildete sich K/ua^oiy und ttiit a = x (wie in dkixTWQ =
17. ^AfjvyddXrj, jj, Mandel, lakonisch ftowajQogy 6, wo ov für
V wie in ditpovQa^ ysqwQa u, sonst. Das Wort wird vonHovers,
Phoen. I, für einen Beinamen der grossen Mutter Eybele erklärt,
der aus hehr. '#m, Mutter, ammä, und gadal, gadel stark, gross
sein (also 'Af^vyödkt] = grosse Mutter), herzuleiten sei. Das Wort
ist aber offenbar rein griechisch; vgl dfivaau)^ stechen, eig. stossen,
spalten, df4v% beissend (beissen = findere), verw. mit lat. mucro,
der stossende a stechende Degen. • Wie Mandel von mandere, so
kommt dfwyddXfj von d/uvaaio stossen =s spalten , beissen {dfiv§),
und steht für d/Livxvdki] (wo -ftv}c = f40vx-^Qog), wie oydoog für
oxToog, $ßdo/Liog für Snvofiog, Der Einfall von Movers, das Wort
aus dem Semitischen abzuleiten (und wie! abzuleiten), ist geradezu
unbegreiflich.
18. ^'Ava%^ 6, der Herrscher, der König. Dieses ans griech.
Sprachmitteln noch nicht gedeutete Wort ist oft für ein semitisches
gehalten worden, wofür es z, B. Böttiger, Ideen zur EunstmythoL,
I, ohne Weiteres ausgibt. Man pflegt es zusammenzubringen mit
dem Namen des Urriesen 'Anaq, des Stammvaters eines alten Ric*
sen Volks in Palästina, wovon noch in historischer Zeit hie und da
zerstreute Reste übrig waren; 'Anaq und die 'Anaqskinder scheinen
nicht bloss mythisch (wie Movers will), aber auch nicht bloss hi-
storisch (wie Ewald u. A. annehmen) aufgefasst werden zu dürfen,
sondern ein zugleich mythisches und historisches Volk gewesen zu
sein. Vgl. Grimm, Deutsche MythoL, p. 493. 1035; ders., Gesch.
d. D. Spr. p. 2. Der Name 'Anaq von der hebr. Wurzel 'anaq,
neigen, biegen, bedeutet wohl eig. stossend (vgl. die urverwandte
Wurzel hna, neigen = nicken = stossen, bei Benfey II, 182) =
aufstossend, aufragend, wie die' verwandten Stämme 'anah, anaq,
'anan ebenfalls stossen = ausstossen, tönen,, klagen, bedeuten. Aus
/
— 13 -
dfesem Riesennamen 'Anaq nun glaubten Manche bis in dio neueste
Zeit ^ech. ava% herleiten zu dürfen, was aber höchstens dann zu-
gegeben werden könnte, wenn im Semitischen 'Anaq überhaupt der
Grosse, Mächtige, der Herr bedeutete. Dem ist aber keineswegs
80 : deshalb muss auf dem griech. Ursprünge des Wortes t)estandeu
werden, ^^va^ lautet entschieden mit F ai^ , weshalb sowohl die
Verbindung des Wortes mit uvwya als die Ableitung aus der Präpos.
dva und der Wurzel kshi (ßenfeyll; 186) unhaltbar ist. Sollte man
nun an Sskrit dhvan, stqssen, tönen (Benfey II, 275 — 276) den-
ken dürfen? Dies ist =? hvan (ib. II, 63), mit Abfall des d, wie
oft (hu s= dhu, han = dhan)^ woraus lat. canere mit c = hv, wie oft-,
griech, xai^xWct), xava/fj, xava/to), tönen, entstanden. Sollen wir nun
Ton = Huf ae Befehl nehmen (ygl. xsko/uat, xsXbvw mit xuJüiwy
wozu yielleicht das karische yska, König, eig. Rufer) und cira^ fQr
hFuva% = xccva^ erklären? Oder sollen wir den Grundbegriff der
Wurzel (d)hvan, stossen, festhalten und stossen = antreiben, uytiv
setzen? Zuletzt bietet sich noch die Sanskritwurzel van, helfen,
(Benfey 1,335), zur Erklärung dar: dazu gehört das Zendwortvan,
prot^ger, garder, und lat. venia, vielleicht vin-dex (Gunst, Hülfe zeigend
= gewährend). Der Helfer, Schützer ist = Herrscher, König; vgl. fjoavog.
19. ^u^v^&ovj To, Name der stark duftenden Dille, die zu der
Familie der Doldenträger gehört, deren Samen theils als Gewürze,
theils als Arzneimittel gebraucht werden. Das Wort könnte phö-
nizisch sein, Ton dem hehr. Stamme hanat, würzen, wovon mehrere
Wörter für Wohlgerüche «und Gewürze ausgehen. Natürlich ist diese
Etymologie nichts weniger als sicher.
20. ^^t-vfj, Tj, Axt, Beil, wird von Meier, Hebr. W. p. 408,
für das chaldäische haptnä) Axt, Beil, erklärt, aber wohl ohne hin-
länglichen Grund, da lat. ^scia « axia allzu nahe liegt, als dass
man zum Chaldäi sehen seine Zuflucht zu nehmen brauchte.
21. ^AnoXXüiv, wvog, o. Buttmann^ Mythol. 11, 138, bat nach
seiner gewohnten Weise auch bei der Erklärung dieses Göttemamens
das Hebräiscbe herbeigezogen und den ApoUon für gleich erklärt
mit dem biblischen Jabal, dem Stifter des Hirtenlebend, eine Gleich-
stellung, die an sich so übel nicht wäre, wenn nur erst feststände,
dass überhaupt irgend eine griech. Gottheit für semitischen Ursprung^
zn halten sei. Nähme man dann femer als wahr afi, was O.Mül-
ler, Kl. Sehr. U, 162} bemerkt, dass die alte hieratische Sprache
oft in Einem Ausdrucke mehrfache Beziehungen auf die Eigen-
schaften derselben Gottheit dargelegt habe, so Hesse sich, wenn
man an Buttmanns Vergleichung festhalten könnte, aus der Etymo-
logie des Namens Jabal ausser der ersten Beziehung desselben auf
das Hirtenleben auch noch eine zweite gewinnen, nämlich eine
Beziehung auf die Weissagung, sofern dieselbe in den Quellen (vgl.
Porchhamraer, Hellen, p. 49. 71. 0. MüUer, Kl. Sehr. II, 212.
Buttmann, über d. Nymphen, im Mythol.) ihren naturlichen Grund
hat. Denn der hebr. Perfektstamm jabal bedeutet hervorbrechen,
- 14 —
hervotquillcn, daher jabül, der Strom, cig. der Quillcndc <= Flies*
sende, femer jebül, Ertrag, proventus: dann Töne hervorbringen,
tönen, daher j6b6], das Tönende, ein mnsikal. Instrument. Hiermit
bringt Meier, H. W., p. 287, das lat. jubilum, jubilare zusanrnien
— natürlich ohne allen Grund« So licsse sich, wie gesagt, auf unge-
zwungene Weise aus dem hebr. Worte der Begriff des Apollon als
eines der Fruditbarkeit der Heerden, der Weissagung, dem Gresang^
vorstehenden Gottes bestimmen. Aber nichtsdestoweniger ist jodw
Gedanke an Behauptung der Buttmann'schen Etymologie aufzugeben«
Doch auch die Erklärung des Namens, welche Benfey II, 371 ge-
geben hat, wonach ItiinoXXcüv = dnoXovcov , abwaschend, reinigend,
sein soll, ist unhaltbar; denn sie beruht auf völliger Verkennung
der ursprünglich physischen Bedeutung, welche dieser Name noth-
wendig haben muss. Ich vergleiche die Sskritwurzel var, vfi, val,
circumdare , tegere , wovon lat. aperio (apa = dno + var) , operio
(api = im + var), griech. slUw, slftat, dann lat. velum, velare und
weiterhin vulva, Hülle, stammen. Demnach bedeutet AnokXtav =>
dnoFiXjmv ganz wie lat. Aperta &» Apollo, Apello den der aperit,
abdeckt, abhüllt =s enthüllt, entdunkelt ^a erhellt, also den Lichtgott
im weitesten Si«^ne, und erst dann im ßesondem den das nächtliche
Dunkel verscheuchenden Sonnengott, den enthüllenden (vgl. revelare,
unoxakvTiTfiv) Gott der Weissagung, den das Dunkle » den Schmutz
{&oX6g, eig. Dunkles, Schwarzes, dann Schmutz, wie lat sord-es«
schwarz aus derselben Wurzel stammt: sa + var + d ; ^oAo^ ist »
oXog wie Sskrit dhvar :s= var) abnehmenden, abwaschenden Reinigungs-
gott. Vgl. noch tv(}tog, o, Ueberzug = Schimmel, Schmutz, fVQcim6g
dunkel, wo tvQ' = var = val, tegere.
22. 'A^riq, ioq, d. Da Movers, Phoen. I, den Namen Orion,
^QqIwv, "IQuqIcov für semitisch erklärt hat; so würde damit auch der
eng verwandte l^&me^'Agr^g (vgl. Preller, Gr. Myth. I, 206) dem
semit. Ursprünge verfallen gewesen sein , wäre anders seine Be-
hauptung irgendwie begründet gewesen. Die Sache verhält sieh aber
anders; sowohl ^AQ?]g als ^Sluglmvy ^OuqIwv, ^qIo)v nebst 'Yqiwg
und ^AQilixiv (Preller, l. c.) sind echt griechisch; und was die Be-
deutung des Namens betrifft, so mag die Gemahlin des H3rriea8
KXovlriy die Wirbelnde, Treibende, Jagende, von xXovog, hXovsw,
uns zu deren Bestimmung verhelfen. Offenbar liegt eine Wunsel var
zu Grunde. Vgl Skrit val, bewegen, valla, Komwürfeln, Benfey, II,
294, =s= hval, wanken, ib. 280, eig. anstossen, =s hmal, bewegen,
erschüttern, (eig. stossen, vgl. das hieher gehörige lat. malleus, der
Stösser =3. Hammer), ib. 283, femer dhör, gallopiren, aus dhur s
dhvar. Dazu lat. vem, Spiess, eig. stossend = spitz, vulnus, Wunde
>9s §'Axoc, eig. Stoss, iXavvto, stossen, hauen u. s. w. Alle diese und
die vielen bei Benfey nachzusehenden verwandten Wörter berech-
tigen uns, den Eriegsgott ^AlQfjg für FuQfjg als den stossenden,
treibenden, jagenden Sturmesgott, ab den' wilden Jäger aufzufassen,
dessen Jagdrevier von einem Ende der Welt bis zum andern reichte
\
- 15 -
und der deshalb bei so vielen Völkern gleich sehr gefeiert ward,
ohne dass hüben oder drüben an Entlehnung 2a denicen wäre. Die
Form ^AQfjq ist klar; 'Ylpia/g kann = FoQisvg sein, aber auch sa
Fv^isvq, wie äiinvog = äFvnvog zeigt. In ^aQitov, 'Oagtwv könnte
man das anlautende w für das Sanskritpräfix ä halten, welches in
r^ßatog bs ßatog steckt; doch ist nicht unmösrlich, dass ^OaQttjv =>
X)FFagt(av = ^AvPaglmv, AvaFaoloiv, aufwirbelnd, aufstürmend,
für die Grundform zu halten sei, woraus aus metrischen oder an-,
dem Gründen "Qa^mv geworden. So steht wtpfUo) für offUw, wo
(Jy 6 sieher nicht t=s Präfix 4, wahrsch. auch w^o) für ogvto, an-
derer Beiapiele zu geschweigen.
23* AQTtvmi, aiy die Harpyien, Töchter des Thaumas. Da die
Harpyien in den Mythen vom Pliineus eine Rolle spielen, so könnte
man, da dieser von Manchen für einen Phoenizier gehalten wird,
noch heutigen Tages auf den Gedanken kommen, auch den Namen
der Harpyien aus dem Semitischen abzuleiten. Dies that wirklich
der Franzose Leclerc (Clericus) unter Gibbon's Zustimmung, Indem
er ^AQTtvitt mit hehr, 'arbe, Heuschrecke, für identisch ausgab.
Wäre das Wort wirklich semitisch und nicht offenbar griechisch,
80 könnte man auch den QuvjLtag mit hcbr. tehöm, die tosende
Meerflntfa, in Verbindung bringen (mit & ^ hehr, t, wie in Qätf/catog
= Tipsab) , welche Etymologie wenigstens besser wäre als die von
Praller, Griech. Myth. I, 346,' vgl. 316, vorgetragene, wonach er
sin zusammengefasstes Bild der reichen auf dem Meere beobachte-
ten Wunder (ß^wifiara) sein soll. Vielmehr bedeutet der Name von
ior Wurzel dhu s= ^>€o das tosende, stürmisch aufgeregte Meer;
üa diese^ Wurzel eig. stossen bedeutet, so kann freilich auch ^^cv/Me,
W^under, hieher gehören, denn stossen ist = anstossen, stutzen,
staunen, wie iat. stupeo vgl. mit griech. rvnrü) für arvurfa (vgl. studere
s tnditare =: tundere) und viele andere Analogieen beweisen; der
j^mndbegriff von rvnrw erscheint aber auch wieder in Iat. stuprum^
^uprare, eig. stossen = anstossen, berühren, beflecken. Ganz falsch
^klärt dies Wort Benfey, I, p. XVI sq.
24 'AoQaßaivy 6, das Angeld, ist bekanntlich ein phönizisches
üVort s hebr. '^räbön,^ Unterpfand.
25. Aala, ij, Asien. Der Name wird von Pott zu Sskrit
ifihas as Iat. aurora f. ausosa, von ush, brennen <= Iat. urere st.
isere, gestellt; eine dem Sinne nach zwar ganz passende, aber in
bnneller Beziehung sehr schwierige Etymologie, indem alsdani»
f4oia für Avaaalu stehen müsste, wie Benfey I, 29 (anders, aber
licht zu billigen, H, 334) wirklich annimmt. Dies könnte uns be^
regen, zum Phoenizischen unsere Zuflucht zu nehmen und den
lebr. Stamm ja<^, hervorgehn, aufgehn, von der Sonne und den
^estimen gebraucht, für die Wurzel von Aala zu halten. Allein da
iie noch von Pott und Benfey f^r richtig gehaltene phönizische
i^tymologie des Namens EvQulntj, Europa, vor einer schärferen
Kritik nicht bestehen kann, so muss wohl auch Aola ein echt
-- 16 —
griech. Wort sein. Ich bleibe bei der Wurzel U8h, brennen, gtelieu,
die aus einer älteren uksh =*= ug +8 entstanden ist (ßenfcy, II, 333),
wie lat. ursus, griccii. u()xTogy einem Sanskrit arksha (rikslia) eni-
spricht. Die Wurzel uksh halte ich aber auch für nichts weniger
als für eine Urwurzel, sondern zunächst — wie schon Beiifey ver-
muthete — für aus vaksh entstanden : dann tritt vaksh = vag' + s
in Verbindung mit vä, wehen, sprühen, blasen, wie ja gewöhnlidi
die Begriffe wehen, blasen, sprühen, flammen, brennen eng verwandt
sind. Vgl. Skrit anala, Feuer, von an, blasen. Aus sa -h vaksh <=
uksh erklärt sich dann griech. au/voq (für aFuyvoq,^ <= auv^ftog. Die
Wurzel vä, wehen, aber ist aus dhvä = dhmä Benfey II, 274^ ent-
standen, folglich, wenn unsere Ansicht richtig, auch uish, vaksb
aus dhvaksh, hvaksh =x hvash <= kush im griech. )tuvia)üp, xuiw,
wiu), das um keinen Preis aus ka (wie) -h ush (brennen) erklärt
werden darf, sondern gerade so gegen Sskrit ush, lat. urere, steht,
wie Sskrit kubga gegen ubga, axaiog, scaevus gegen Sskrit savja.
Haben wir aber einmal mit Recht eine Urwurzei dhvaksh , dhvash
(aus dhva + g' + s) brennen, = hvaksh, hvash (griech xavg) auf-
gestellt, so muss damit auf jeden Fall die Skritwurzel ghri, gbar
in ghar-ma, Hitze, in Verbindung gebracht werden, welche schon
Benfey II, 195 als aus hvfi, hvar entstanden erkannt hat. Es wun-
dert mich, dass er nicht einen Schritt weiter ging und hvar = ha
+ r = dhu, dhva + r ansetzte, wie das griech. ^^^og^ x^tQ/ütog ge-
genüber Sskrit gbarma und unserm warm doch absolut erheischte.
Nach diesen Bemerkmigen über die Wurzel ush, brennen, nehpien
wir i4aiu für = Faaia, oder hFaaiu , und setzen den Namen. in
Verbindung mit ia/uQu, lo/dgj la/voq , worin a/^ = kfih=sh3=(T
in l^aia.
26. \dGivri, ij, Stadt in Argolis. Dieser Name ist in neuester Zeit
von Olshausen für semitisch gehalten und zu dem Stamme basan gestellt
worden, der im Hehr, aufbewahren, aufheben bedeutet (daher das
Wort Magazin), aber auch fest, stark sein, wie im Aramäischen.
Danach könnte der Name ^Aaivrj die Stadt als ein phönizisches
Waarendepot, aber auch als Festung bezeichnen; vgl. den semit.
Stadtnamon 'Ashnä, eig. wohl Festung, Meier^ H. W p. 426. In
ähnlicher Weise könnte man vermuthen, dass der Name der ah der
thrak. Küste gelegenen imd von den Phöniziern colonisirten (Mo-
vers, Phoen. II, 2, 279 sq.) Stadt Alavfiri oder Oiav/utj aus einem
phön. Wort '^gem = 'egem von 'agam, 'agem, fest sein, zu deuten
sei, da v für Segol auch sonst häufig vorkommt, ^wie in Baßvkviv
= Babel. Indessen sind alle derartigen Etymologieen ohne höhere
Gewähr und müssen als blosse Rathereien betrachtet werden, zumal
da es nicht ausgemacht ist, dass die erste Anlage der fraglichen
Städte von den Phoeniziem ausgegangen.
27. AaKktjmoQy 6f Aesoulapius« Dieser Name ist einer der
schwierigsten in der griech. Götterwelt, und es wäre in der That
erlaubt, eine Deutung desselben aus dem Semitischen zu unternehmeB,
— 17 —
wenn Btfttiger ip. A. Irgend wie dazu bereditigt wKrai| den Oott
frischweg für einen phoenizischen su halten nnd mit dem phbtd-*
zischen Esmnn zu Identifiziren« Benfey vergleicht den Namen
IjQlipiogj den man schon vorlängst (aber in einer dem semit. Com*
posltionsgesetze widersprechenden Weise) aus den hebr. Wörtern
p*rl, Fracht, und *&b Vater, so dass er ein Fruchtvater wäre, zu-
sammengeflickt hat Aber beide Namen sind aus dem Semitischen
unmöghch zu deuten; bleibt man aber beim Griechischen stehen,
so bieten sich mehrere mögliche Arten der Erklärung dar. Döder-
lein denkt an ^AaxdXatpog, vtdXarpoq, coluber; mit besserm Rechte
vielleicht darf man axkfjtpQog, axsktfpQog ^ axk^Qog für axtk~7jq6g
(vgl. d-vtjTog für d-avfjTog) von axikXco, brennen, dörren, trocknen,
herbeiziehen, welches letztere Wort aus dem Präfix sa und der
Sskritwurzel qH in ^rita, gekocht, zusammengesetzt ist, verw. mifT
lat. cremare« Dann wäre axktj<p^^g verw. mit xQa/ußog und aus sa
-h (rap entstanden. Billigt man die Zusammenstellung des Namens
'u4axkrj7it6g mit axXrjtpQog, so wäre der Gott ursprünglich ein Gott
der teocknen Sommerzeit, der durch Hitze heilt; denn an die xav*
aftg yd rofiut töv (TcS/uarog darf schwerlich gedacht werden, wenn
auch der Name Ma/utav mit fid/rj, ^d/ai^a (die von Machaon
als chirurgisches Messer zum Herausschneiden eines Pfeiles ge-
braucht wird, Jl. XI, 844) zusammenhängen mag Wäre ^Aaxkrjm6g
ursprünglich der Heilgott in dem beschränkten Sinne gewesen, in
welchem mite ihn später gewöhnlich fassen mochte, so Hesse sich fiir
seinen Namen auch an axäX/ufj, axd()iqiog, scalpere, scalprum denken;
dies scheint mur aber unthunKch.
28. Itianlg, iq, eine giftige Schlange. Movers hat das Wort
mit dem hebr. Wort (epha^, eine giftige Schlangenart, Basilisk,
identifizirt, das wohl nicht (wie Meier, Hebr. W. p. 316 behaup-
tet) eig. das sich windende, schlängelnde Thier bedeutet, sondern
nach dem Grundbegriff der Wurzel ^apha' das was stösst ^ sticht,
wie vvoasivvoiä pungere (vgLpugnus, pugna), stechen, eig. stossen
bedeuten. Ebenso kommt lat. vipera von der Skritwurzel vip (vi-
brare), stossen, schwingen, in Bewegung setzen, die gleich ist mit
vap, welche Wnrzelform im lat. vepres, Dornen (vgl. vapulare mit
pagna zu pungere), eig. stossend s stechend, wiedererscheint. Ist
es nun so ausgemacht, dass danid' =3 ^epha' zu stellen sei? Ich
glaube nicht, zumal da das Wort im Griech. eine klare Etymologie
hat : es kann nämlich zu der Wurzelform mriS (unser Wort spitz ent-
spricht ganz einem griech. ctttm^) gehören; vgl. amdvog, amiostg^
nwtvog und dies von pungere, stossen = stampfen, stopfen, eig.
hineinstossen, drängen, drücken, dicht machen. Mit am^ verw. sind
cf(p?jl^, lat spica, spiculum; vgl. auch Benfey II, 360; femer nij-
tdcj, mivM, nvdagttwy eig. stossen (wie die Wurzel dhva(n)s »
tanzen, eig stossen bedeutet), aufstossen, aufspringen. Demnach
kann donig recht wohl ein griech. Wort sein und eig. sehr stos-
2
— le-
send = spitz (welchen Begriff Benfey I. c. ganz verkehrt entwickelt),
stechend bedeuten.
29. "Aatpakroq, tj, Judenpech, ein Erdharz. Benfey leitet das
Wort, weil der Asphalt in Niederungen gefunden wird, von dem
hebr. Stamme shaphel, niedrig sein: eine offenbar ganz vage und
nichtssagende Deutung. Dahingegen hat Meier, H. W. p. 198,
mqxikroQ einem hebr. atpeieth gleichgestellt, von dem Stamme taphal,
ankleben, wonach der Asphalt als etwas Schleimiges, als das zu-
sammenhängende, zähe Erdharz bezeichnet wäre. Dies ist aber
ebenfalls eine rein aus der Luft gegriffene Deutung, die nur als
Möglichkeit gelten darf, da kein semit. Wort atpeieth, Asphalt,
existurt. Ich vergleiche griech. q^aXkoq^ (psXXog mit (pXi(o, aufquellen,
aufschwellen, aufsprudeln, die nach Benfey für atpaXXog, atpskXog,
yjg)XE(x) stehen. Danach könnte äaq>aXToq das aus der Erde hervor-
qnillende (aVa + aq)aXTo) Harz bedeuten. Verwandt mit acF^oArog
ist datpo^sXog, o, welches Wort ebenso wenig mit Uhlemaim, Phil
Aeg., p. 12, für ägyptisch zu halten ist (nach Quatrem^re soll es
la langue de Thot bedeuten!) als das dort ebenfalls aufgeführte
griech. W. äarv.
30. Idvaßvgiovy xoj der höchste Berg auf Rhodos; der Name
ist schon längst als der somit Gebirgsname Tabor erkannt worden.
31* ^'AvXaq, avxoq, o. Movers^ Phoen. I, erklart diesen Gott
für eine phönizische Gottheit der Nacht, nach dem somit. Stamme
'atal, dunkel sein. Andere, wie Osterwald in s. Schrift tiber Odys-
seus, Halle, 18 '»2, möchten den Vater der Eal3rpso für einen alten,
später in Griechenland verschollenen, Unterweltsgott halten. Was
die Etymologie des Namens betrifft, so erklärt ihn Benfey ans
dva + rXfjvai, tollere, woraus auch uvrXog, dvvXHv bestehen soll.
Dies ist aber entschieden falsch, wie lat. anclare, exanclare zeigt,
welches uns zwingt r = c aus einem Palatalbuchstaben zu deuten,
wie in quinque = nivrs =» panka^ quatuor >= TirraQfq « katyar.
So werden wir auf die Wurzel ag', ang', ak', ank' (Benfey II, 17 sqq.)
geführt, welche Benfey richtig für aus dhva(n)g', dhva(n)k' ver-
stümmelt erklärt hat; vgl auch Benf. II, 320. Die Urwunel
dhva (-f- r i=dhvar, dhvri) bedeutet neigen, senken, biegen, krüm-
men, und ist wahrsch. im'griech. Worte ^(w-^<iy|, Schnur (gedreht),
erhalten. Da die Bedeutung sich neigen (= dienen, lat. ancilla),
bücken, leicht zur Bedeutung heben, tragen (eig. sich unter etwas
bücken = etwas auf sich nehmen, vgl. analog hnu, tollere, Benfey
II, 183) modifizirt werden kann, so ist aVr-Ao^, anc-lare unbedenk-
lich mit ank' zu identifiziren. Neben äw^Xog konnte aber uvXoq
ebenso stehen', wie griech. dr^ifjvj Diener, dem lat. ancilla gegen-
übersteht; deshalb werden wir vielleicht auch orXog hieher ziehen
dürfen, sicher aber gehört nach unserer Ueberzeugung '!^^>lc(^ zu
ak' = ank'. Damit ist aber über seine Bedeutung noch kein ür-
theil gefallt. Der Name kann den sich Neigenden = Sinkenden,
UntergjBhenden , also den Nächtlichen, den Westlichen (occidens)
— 19 -
)ezeichnen; wenn man sich an seine Tochter KuXvtfJio von xa-
\.vnT6tv erinnert, so wird diese Ansicht wohi einige Beachtung yer-
iienen. (Vgl. anser : senken, sinken, aus sa 4- ang^ = ank", wie Sinn,
sinnen aus sa + an in äv-s/uog , animus). Daför spricht auch der
Name seiner Mutter KXv^vri von der Wurzel xXv^xlsF in leWa»,
verschViessen, clau-do, inclu-do, clavis, wie gleichfalls der Beiname
des Plnton Kkvf.avoq keineswegs, vHe man allgemein annimmt j den
Berühi&ien (xAtJ^ro^, niXiog f. xXiFo^^ sondern den Verborgenen, den
in der Tiefe Hausenden l>ezeichnet.
32. ^Arvfjyog, o', Jon., der Bock, ein Wort, das aus dem Phry-
gischen in*s Griechisdie übergegangen sein soll. Vgl. Amobius, V,
6: quoniam Lydia scitulos sie vocat vel qnia hircos Phryges suis
attagos elocntionibus nunciipant, inde Attis nomen ut sortiretur ef-
fluxit. Demnach verbinde ich mit äirtjyog den Namen ^Arvqj vog^,
6, auch ^AvTvq, ^'Arriq, "AvTrjq, der bisher noch völlig dunkel ge«
blieben ist Denn die von Movers, Phoen. I, vorgebrachte Ety*
mologie ans dem Semitischen bedarf keiner Widerlegung; jedenfalls
besser gethan war es, dass Bochart das hehr, 'attüd, Bock, heranzogi
woraus wenn auch nicht uTrrffoq , , doch ^'ATTvg hätte werden kön-
nen. Andere haben aber richtiger pers. takka, caper, hoedus, ver*
glichen, eig« wohl wie caper, ut% 'Stösser'; vgl. goth. stigqan, stossen,
stiggan, stechen (Schulze, Goth. Gloss. p. 326), mit griech. otS/og^
das aber für avFo/og steht, wie rv/ä^o/tuu = aro/d^ofjiai , tv/^ij,
wy/dvio zeigen. Dieselbe Wurzel erscheint in ard/yq^ stossendsa
aafstossend, anfschiessend, in nnserm Wort Stachel, aber nicht in
lat. Stimulus, dasBenfey falsch für = stigmulus erklärt; dennstim*
ulus ist, wie solistimum == /afzalrvnov zeigt, von einer Wurzel
stam : stem : stim abzuleiten , die in temere (zustossend) , temerare
(stossen ss anstossen, berühren, beflecken, wie stuprum zu rvnrfo
für arvTtroi), Td/tivMj TtfivM (stossen «= hauen, spalten, vgl. gestutat,
stutzen mit Stumpf und Stummel, verstümmeln, weiterhin Stück,
zerstücken, wozu griech. rv^oq, Axt) und sonst erscheint« Alle
diese Wörter stammen aus der Wurzel stu, stossen, ßenfey I, 657
sq., wovon tundere für stundere, wie studere, stossen » treiben,
betreiben, s tuditare zeigt, und griech tvtitw für avvnrü). Da
der Begriff stossen sehr oft zum Begriff aufstossen, aufschiessen,
aufwachsen modiflzirt wird, vgl. trudere (= stürzen) und unser trei-
ben, so darf man ohne alles Bedenken auch die Sanskritwurzel tu,
tav, crescere, lat. tu - mere, griech. rv-k?] hieherziehen. Das pers,
takka nun ist meiner Ansicht nach aus älterem stakka = stvakka
zu erklären und mit griech. ra/vq, schnell, verwandt; vgl. dhu,
stossen, wovon donq stossend = ') spitz, *) schnell, &io), laufen,
eig. stossen = drängen, treiben, eilen, wie imlyct) aus api {im) +
ig' (verw. mit lat. icere) oder vig', stossen, treiben, herstammt. Das
Wort aT'Xrjyoq enthält vom ein Präfix, nach Bötticher, Arica, p. 31,
das Sskrit ati, Zend. aiti, perqnam; besser denkt man an die lat.
Präposition ad, aus älterm at (Benfey, II, 231. 33L)t <bo dass
— 20 —
lizTfjyog (vgl. accfpiter, wo ad -|- cip- « cap-er sa ap-er) eig. an-
stossend = zustossend wäre. Was bedeutet nun aber der Name
"^Arvq, 'Wttvc? Ich wende die oben erwähnte Sanskritwurzel tu,
crescere, zur Erklärung an und halte 'L^rrvc, ''Avwig, ^Avvtjg für =
aderescens, adolescens, anwachsend. Wie Ko^j K6Qa, =
Liber, Libera, vielleicht auch Bu^/oq (von Sskrit vaMi, wachseDr
dFb^Hv), bedeutet dann der Name den Gott der aiyährlich im
Frühling aufgehenden Saat, den Frühlingsgott, weicher ja überall
der Liebling der guten Mutter Erde ist. Den Atys oder Attes ge-
radezu für = ärrrffoq, Bock, zu nehmen, ist schwerlich zulässig;
auch die Verbindung des Namens mit griech. ävS^oq, Blume, welche
Benfey versucht hat, ist unhaltbar* Mit '"Axvq verwandt ist der
Name IdTv/uviog, der in.Lykien, auf Kreta und sonst vorkonunt und
denselben Gott zu bezeichnen scheint; dafür spricht seine Verbin-
dung mit der Europa, die ich für eine chthonische Göttin hidte.
Bei dieser Gelegenheit halte ich es für passend, darauf aufmerksam
zu machen, dass vne der Name Atys oder Attes, so auch fast alle
phrygischen und lydischen Wörter, so viele uns deren erhalten sind, ans
dem Indogermanischen gedeutet werden können, während sich im
Semitischen nichts Entsprechendes findet In Betreff der lydischen
Wörter gesteht dies auch Hupfeld, de rebus Lydiis, part. 1,9, not:
Ex omnium Lydiarum vocum numero tres tantum videntur posse
ad Semiticam originem referri: primum dßaxXfjg, quod sigiuficat
sacerdotem: compos. ex arab. ab (pater) et ^aqal (Ingenium, pru*
dentia, sagacitas): hehr, forma si exstaret, scribendum erat abeqel,
aram. autem abaqlä. Deinde äyvfwv, fomix, Athen« XII, p. 615 sq.
Ab arab. stirpe ^ganna (bebr. ganan, tegere) proficiscitur 'ganin,
onme tectum, imprimis 'ganän, occultatio, interior pars, gynaeceum.
Tertia vox Lydia est uQi^Uj montes^ quod vocabulum plane eon-
gmit cum Semitico härim. Aber selbst diese semitischen Deutungen
können nicht den geringsten Grad von Glaubwürdigkeit für sich in
Anspruch nehmen. -Zu dyvs(av vgl. Böttichcr, Arica, p. 40 sq.;
gegen das semit har, bor, Berg, tritt das griech. ogog in die Schran-
ken, das nur ein ganz unwissenschaftlicher Etymologe aus dem
semitischen Worte entstanden glauben wird: die Möglichkeit der
Urverwandtschaft beider Wörter woUen wir aber nicht bestreiten,
lieber die lydischen und phryg. Sprachreste vgl. man Gosche, de
Imguae gentisque Armeniacae origine Ariana, 1847; Bötticher,
Arica, 1851; G. Curtius, über die Sprache der Lyder, in Höfer's
Zeitschr, f. d. W. d. Spr., II, 1, 220 sqq., und dagegen Bötticher,
zur ürgesch. der Armenier, 1854, p. 38. Menke, Lydiaca, 1843,
hat sich als e]ne.n in jeder Beziehung völlig unföhigen Men-
schen gezeigt: diese Schrift verdient gar nicht einmal genannt zu
werden. Gegen die Thatsache nun, dass sich in der iydisch-phry-
gischen Sprache wie In den übrigen kleinasiat Sprachen so gut wie
nichts Semitisches finden lässt, (das beiHesychius erwähnte phryg.
ydvoq^naQdÖ6iaogk9iXiXi ein späteres Lehnwort sein; bei Jao^ssitvNOC
— 21 —
darf schwerlich an hebr. z^b, Wolf, gedacht werden), erhebt
sich ein bedeutender Widerspruch von Seiten der aUtestamentlichen
Exegeten, die auf alte Autoritäten gestützt den Lud der mosaischen
Völkertafel, der als Sohn des Sem aufgeführt wird, auf die klebi-
asiat. Lyder deuten und besonders an Herodot I, 7 eine Stütze zu
haben glauben« Vgl. auch Knobel, Völkertafel. der Genesis, p. 213
sqq. Wir wollen zugeben, dass beide Namen nicht getrennt wer-
den dürfen: dann muss aber angenommen werden, dass die Lyder
schon in sehr früher Zeft in die grössere arische Volksmasse auf-
gegangen sind, dass bloss der Name des semitischen Stammes übrig
blieb, während seine Sprache und Religion von den beigemischten
arischen Elementen allmälig zurückgedrängt und zuletzt ganz unter-
drückt wurden. Aehnliches geschah in Assyrien, dessen älteste
Bevölkerung doch-, höchst wahrscheinlich semitisch war, wie die
biblische Tradition voraussetzen lässt und auch Ewald annimmt,
indess Movers ein umgekehrtes Verhältniss für wahrscheinlich hält.
Für den frühen Einfluss der arischen Religion auf die semit. Luditen
oder Lyder spricht was- Knobel,. L c. p. 210. 220, anführt, dasi^
nämlich der Gott Typhon den Lud repräsentire: Typhon ist aber
sicher der arische Feuergott, den die Semiten gewöhnlich Moloch
zu nennen pflegen, oder — um uns genauer auszudrücken — Ty-
phon ist der verderbliche, böse Moloch einseitig aufgefasst; wie lat.
Vedius, Vejovis Bitth zu deus, Jupiter (JovJs) verhalten, (vgl. Pott,
Etym. Forsch. T, 100), gerade so kann man sich den Typhon in
seinein Verhältniss zutn alten Feuer- und Liclitgott Moloch vor-
stellen: Typhon war von Anfang an das böse, verderbliche Unge-
thöm, wozu Moloch erst in einer spätem Zeit gemacht werden
konnte. Uebrigens braucht es kaum erwähnt zu werdenr, von wie
grosser, ja unermesslicher Bedeutung es für die richtige Würdigung
vieler griech. Gottheiten ist, dass semitische Religion in Kleinasien
nirgends gefunden wird : wäre z. D. der Dienst des Attes und der
Kybele wirklich — -wie man früher wohl für ausgemdcht halten
konnte — semitischen Ursprungs, so liesse sich der rein . griechische
(nrgriechisch-kleinasiatische) Charakter des Dionysos, der Aphrodite
u. and. griech. Gottheiten unmöglich länger aufrecht halten. Aber
das gerade Gegontheil darf mit Zuversicht als i'eine Wahrheit be-
hauptet werden: es sind einerseits Moloch - Sandan und Anaitis,
andererseits Adonis-Kinyras und Aphrodite den Semiten von indo-
germ. Stämmen zugebracht worden. Vgl. den Artikel ystaov,
33. -AtSXog, 6, Rohr, Flöte. Wör der Ansicht ist, dass die
musikalische Kunst der Semiten auf die thrakisch-phrygisch- grie-
chische Musik bedeutenden Einfluss ausgeübt habe, könnte versucht
sein, das W^ort für semitisch zu halten und mit dem hebr. hälil,
Flöte, in Zusammenhang zu bringen, wie dies Meier, Hebr. W.,
p. 720, wirklich gethan hat, aber ohne Grund; das Wort stammt
von der Skritwurzel var, vfi, val,. drehen, wie schon Benfey, II, 301,
richtig bemerkt hat.
— 22 -
34. ''Ag>iaaToy, xo, lat. aplustre, da» gebogene Hiutertheil des
Schiffes, steht im Griechischen sclir vereinsamt und Jcönnte ein
phönhs. Wort sein. Vgl. hebr. haphe^, neigen, biegen, wovon (oder
doch von einem verwandten Stamme) afpkanxov hergeleitet werden
kann; aus einem denkbaren Worte happe^eth konnte durch Auf-
lösung des Pagesch forte in eine Liquida halpe^eth oder haple-
^th =s utpXaav entstehen und Biegung, Gebogenes bedeuten. Ist das
Wort griechischen Ursprungs, so hängt es mit (f>oXx6g, flectere zu-
sammen; vgl. ßkaiaog, gebogen
35. iMtpQoälTfj, rj. Diese Göttin wird noch jetzt so ziemlich
allgemein für eine semitische gehalten; unter den Wenigen, die
anderer Ansicht sind, nenne ich Engel, Kypros, Bd. II, dem leb
entschieden beitrete. Hält man die iGröttin selbst für semit. Ursprungs,
80 handelt man wenigstens coiisequent, wenn man, wie ButtmaDn,
MythoL I, 5 thut, auch' dem Namen einen orientalischen UreipniDg
vindizirt. Diesen frischweg zu behaupten, ist aber leichter, als eine
vernünftige semitische Etymologie beizubringen: die Ableitung vom
lüiald. perid^ Taube (hebr. parad, fliegen, also elg. Vogel) , welche
In dem neulich erschienenen Buche von Sepp, Heidenthum und
Chrlstenthum, steht, mag danach gewürdigt werden, dass dortaneb
Feridun, der zendische ThraStaona oder Thrita, der indische Trita,
von dem chald. Worte perid4 abgeleitet wird. Nicht minder un-
haltbar ist die Annahme, der lat. Name Venus Bei aus dem senut
Ortsnamen Sukk6th-Ben6th, Töchterhütten, wobei man an Sicca
Venerea erinnert^ abzuleiten, obwohl diese Etymologie z. ß. bei
Böttiger, Ideen zurKunstmyth., für unfehlbare Wahrheit ^usgegeb^
wird. Der Name bat im Lateinischen eine zu fest begründete
Etymologie*, als dass man zu einer solchen Ungereimtheit (Venus =
bendth, bänöth, Töchter!) seine Zuflucht zu nehmen brauchte^ Wir
werden also wohl dabei beharren müssen, auch den Namen *Afpqth
äivtj für echt griechisch zu halten, wenn es auch nicht leicht sein
mag, zu einer entschiedenen Ueberzeugung über dessen Bedeutung
zu gelangen. Die mehrfach versuchte Deutung aus äfpQog, Schaum,
und ömivM (von Sskrit dih), benetzen, kann als eine in formeller
Beziehung tadellose Etymologie gelten: nur fragt es sich, ob das
Wort u(pQ6g ursprünglich nicht einen weitern Begriff habe bezeich-
nen können. Benfey leitet drpQog von seiner Wurzel sphaf, sphu,
blasen (elg. stossen = ausstossen, blasen) die Ich aber nicht als
eine reine Wurzel anerkenne: pha, schwellend, bei Benfey I, 539,
halte ich lür aus hva = dhva, dhvä = dhmä, schwellen*, II, 274,
entstanden; in spha, sphu erkenne ich das Präfix sa. Was den
Uebergang von hv in ph betrifft, so werde ich noch öfter Gelegen-
heit haben darauf zurückzukommen: einstwellen vgl. bh ans hv in
bhug , bhag aus hvag', ib. II, 20. Das initiale d in dxpQog hält
Benfey für = dva. Offenbar ist diese Etymologie eine von den-
jenigen, welche sehr wenig Anspruch auf Glauben machen können;
deshalb sind wir berechtigt, eine andere zu versuchen. Ich var-
— 23 —
gleiche lat. bufo, Kröte (aufgebiascD, aufschwellend), sammt buUa,
bullire, ebuliir^; letzteres Wort hat Benfey I, 681 sicher falsch für
gyuliire genommen: es gehört zu 11, 195, wo ghri, spargere, stil-
lare, aus hvfi und dies, wie das Griechische beweistj aus dhyrj,
dhvar s dhu, dhva (II, 271 sqq.; eig. stossen = ausstossen, bla-
sen u. s. w.) H- r. Ebendahin gehören die deutschen Wörter
Quelle, Welle, quellen, wallen; vgl. warm mit Qualm, qualmen.
Wie die von Benfey II, 195 nicht gehörig gewürdigten griechischen
Wörter x^tgog, &fQ/Li6gy &äXn(o die in Sskrit ghri arg verstümmelt
erscheinende Wurzel dhvfi behauptet haben, so muss auch d-aX in
^aX£(t6g (hervorquellend) und xkuXaaaa für die Grundform von var
(väri, lat. mare), ib. I,'324, anerkannt werden. Die Wurzel d^aX
s= dhval konnte zu hval werden: diese Form erscheint meiner An-
sicht nach in bulla (hval = bul), Quelle u. s. w. Die Wurzel
ghri SS hvri (ib. U, 195) » dhvfi halte ich für aus dhu, dhva +
r entstanden: dhu bedeutet eig. stossen, dann ausstossen = blasen;
blasen Ist aber = sprühen, brennen u. s. w. Wie aus dhu + r
dhvar = ^aX-€(f6gy &€Q-/Li6g, so konnte aus dhu + bh dhvabh
werden; eine Wurzelform dhvabh oder vielmehr hvabh wird von
lat. bufo vorausgesetzt. Aehnlich setzt, wie ich schon früher be-
merkte, griech. faV> ini-^d(p'fXog neben ^dX^ von Sskrit jval, gval
= ju, jva H- r eine Form gvabh, jvabh = g'u, ju 4 bh voraus.
Diese Form hvabh = dhvabh steht dann zu dhvap, Benfey, II, 275
(dhüp) in demselben Verhältnisa, wie die für [dip, ^atp, ^aß voraus-
zusetzende Wurzelform, g Vabh, jvabh zu der für uyandcu aufgestell-
ten Wurzelform gvap, jvap. Zu der so für lat. bufo (hvabh = buf)
aufzustellenden Wurzelf. gehören dann noch mehrere bisher uner-
klärt gebliebene lat. Wörter: zunächst über, ubertas, wo hvabh in
vabh s ubh gewandelt erscheint, dann mit p für hv, wie oft, pubes,
puber, pubertas, sammt griech. ^ßtj (für hFrjßfj). Der Gnindbegrifjf
aller dieser Wörter ist stossen = ausstossen, blasen, schwellen, auf-
wachsen] vielleicht gehört hieher auch der Flussname Ufens sammt
uva für uba, die schwellende Traube, und uverc, uvldus für ubere,
ubidus, worin der Begriff schwellen, wallen, aufwallen = bullire,
ebullire, hervorquillen, hervortritt Aus dem Griechischen gehört zu
hvabh zunächst noch vßQig, dann aber auch das Wort dfpQog, welches
uns zu der vorhergehenden Erörteiling veranlasst hat. ""AcfQog be-
deutet wie das verw. no/Lnpog (wo n aus hv) eig. das wa^ aufwallt,
aufschwillt, aufquillt, kann also auch wie ni(.i(pi^ das was hervor-
quillt, das Fliessende (= der Tropfen) bedeuten. Vgl. gerade hier
bulia, bullire, ebullire. Daher stelle ich drpQog ohne Bedenken wi-
sainmen mit Sskrit ambhas, Wasser, sammt ambu (amba-ra) und
ap, glchbdtd; ich glaube, dass diese Wörter ebenfalls die Anlaut-
grüppe hv eingebüsst haben ; dann stände ambhas zu lat. uverc,
uvidus (für ubidus) in demselben Verhältniss, wie das lat. ambo
zu .Sskrit ubha. Nach unsrer Ansicht ist also \ifpQoöhri die vom
Aufwallenden (= ciffQog) = Aufquillenden, Hervorquillenden d. h.
— 24 —
vom befrachtenden Himnielswasser, dem Regen Benetzte, die pelas-
gische Genossin des pelasgischen Zeus (Zsvg Nuloc, Preller, 1, 80).
Ob auch der Name Jmvrj^ welche Göttin zwar Mutter der Aphro-
dite helssty* im Grunde aber mit ihr identisch ist, zu öifdvot so
ziehen sei, könnte zweifelhaft scheinen; ich wage ihn aber nicht
davon zu trennen.
' 36. ^Aydvtij 17, nach Hesychius fAbVQOv gItov ir Boiwzia ;^ai-
Qcüv ftiiifivov ha; bei Plutarch Kiste, Kasten. Bochart erldärt das
Wort für semitisch, vom hehr« Stamme Itana, der wie mehrere ver-
wandte Stämme biegen bedeutet, wonach ä/dv9j urspr. etwas Ein-
gebogenes, ein rundes oder hohles Gefass bedeuten würde. Das
Wort ist aber wohl echt griechisch, wenn auch die Wurzel (ob u^t
bei Benfey, II, 17 sqq.; oder /av'i ib. II, 320 sq.) zweifelhaft
bleiben mag.
37. Id/dvfjg^ 6, der Achat, ein in der Regel schön gezeich-
netes Mineral, wird von Bochart auf die hebr. Wurzel 'aqad zu-
rückgeführt, wovon 'äqod, gestreift, gebändert Ob mit Hecht, lasse
ich unentschieden.
38. ^A/iQUDVf 0, der Hauptfluss der Unterwelt, soll nach Pott
der Unerfreuliche sein, im Gegensatz zu XuQOiv (wohl =: lividus,
bleich, vgl. Benfey, II, 197). Das Wort steht im Griech. sehr
dunkel und ein Freund somit. Etymologieen könnte leicht dhuraof
Terfallen, das hebr. 'ahardn, der Hintere, Westliche, Letzte zu ^ver«
gleichen, so dass Id/d^iov eigentl. der nach Westen, nach Abend
zu gelegene Fluss wäre, wie man sich häufig die Unterwelt nach
Westen hin, ig nUQova yalrjg, gelegen dachte; vgl. Mueller, Ares,
1848. Dann Hesse sich noch der Name der das Ende der mittel-
ländischen Welt bildenden Insel 'E^dsia, ^E(wd/] heranziehen und
aus einem phöniz Wort aharith oder aharüth erklären als dasEnd^,
der Ausgang der bekannten Welt. Aber solche Etymologieen aus
dem Semitischen haben Alles gegen sich: ich halte es für besser,
dass der Name einstweilen unerklärt bleibe.
39. ^Axfjivd^og^ 17, Wermuth, wohl f. aamvd^og, vgL daniv&tor
= dxjjlv&tov. Da mehi^re dergleichen Wörter aus dem Phoenizi-
schen ins Griechische gekommen sind, könnte man auch für dieses
einen fremden Ursprung voraussetzen: vgl hebr. hameg, herbe,
scharf sein, homep, das Herbe, acetum, wozu ein Wort bam^ith
(mit der femin. Adjectivendung -*ith) gebildet werden konnte. Wahr-
scheinlicher ist mir aber, dass das Wort verw. sei mit y/ld^tog
olvog, herber Wein, ob von der Wurzel (Ttii^ (in (T7ri^-a^^' Spanne),
also zusammenspannend = zusammenziehend, oder von anti (vgl.
danig), spitz ^ stechend (vgl. acus, Nadel, mit acetum), bleibe
unentschieden.
40. Bdx/og, 6, ') der Gott' dieses Namens, ^) der Bakchant
Man pflegt Bdx/og gewöhnlich . mit ^'la^xog zu verbinden und von
Idxeiv, stossen = ausstossen, tönen, schreien (vgl. Benfey, U,^ 60
sqq. und 271 — 275) abzuleiten. Allein diese Deutung, wenn sie
— 25 -
auch in formeller Beziehung gebilligt i%erden Icann, entbehrt doch
des Innern Haltes ; und böte sich für das erstere Wort im Grie-
chischen keine bessere Erklärung dar, so wäre der Gedanke an
fremdländischen Ursprung desselben kein unerlaubter. Ja selbst von
^lax/oq könnte es zweifelhaft scheinen, dass der Name mit Id/siv
verwandt sei: schwache Augen wenigstens mögen von Bocharts
Deutung geblendet werden, der den ^'lux/ogy ^towaog im rtS
fivujvta, Tonr hebr« Stamme janaq, saugen, als den Säugling erklärt,
— wenn nicht das griech. Etymon auf denselben Begriff hinausliefe.
Was nun den Namen Boac/og angeht, so glaubte schon vorlängst
Heinsius in semem Aristarchus die Notiz des Hesychius: Bux/oy,
xXcwd-fior, Oo/vixeg auf die sacra Bacchi, quae cum ululatu et
fletu celebrari erant solita, beziehen zu dürfen; das phön. Wort
gehört zn hehr, bakhah, weinen, oder doch zu einem yerw. Stammer
Diese Deutung kann uns aber nicht befriedigen: unserer Ansicht
nach mnss in dem griech. Namen der Begriff des Heftigen, Leiden-
schaftlichen liegen, der mit dem Begriff wachsen, treiben eng yer-
bnnden sein kann, wie Benfey, I, 94 richtig bemerkt So bietet
sieh von selbst die Sskritwurzel vah, vaksh, wachsen dar, die eig.
stossen, aufstossen, aufschlössen (verw. mit vli,^ wehen, eig. stos-
sen^ ansstossen: dazu gehört lat. viola, das duftende Veilchen, und
violens, violeiitia, vgl. hiarb, hiscere m\t/äog, /daxco von der W. ha)
bedeutet und mit lat. vegere in enger Verwandtschaft steht. Das
anlautende B ist wohl aus hv entstanden (vgl. vä = hvä, dhvä »
dhm&, wehen), wie ß in ßatvo) gegenüber Sskrit gä, gam für hvä,
hvam; sonst könnte es für F stehen. Vgl. zu Bäx/og noch die
makedonische Benennung der Bakchantinnen Mi/uaXXovfg, welches
Wort mit fiaXitv wachsen, Benfey, I, 91. 11, 338, /uakeQoc, heftig
(vgl. .oben violens) zusammengehört, die von der Wurzel mä =3
dbmft (fidfo, fmif-idit)) abstammen.
41. BuXaapiov, t6, auch ßXdau(.iov, das wohlriechende Harz
des Balsambaumes, stammt von hebr. basam, duften, riechen^ daher
kommt besem, bösem, das Balsamharz, bäsäm, der Balsambaum.
Das in dem griech. Worte vorkommende X ist aus der Auflösung
des Dageseh forte einer verstärkten Form bassam = baisam, ßaX"
aafji zu erklären; irrig ist Benfey's Meinung, im hebr. bäsäm sei
der Verlust eines organischen 1 eingetreten^
42. Bavdy 7/, böotische Form des gemeingriechischen Wortes
Yvvriy dorisch yavd (vgl Ahrens, Diall. I, 167), Weib, Frau.
Niebuhr, in s. Vortr. über A. G. I, erklärt dieses Wort für offen-
bar semitisch, indem er dem Vorgange Bochart's folgt, der es zum
hebr. Stami^fe banah, hervorbringen, erzeugen = machen, baueq
(vgl. wienerisch Erzeuger = Verfertiger, Macher, nebst griech.
nouXvy eig. erzeugen; anders Benfey II, 248 über banah), woher
ben, Sohn, bath (für banth = beneth), Tochter, gesteUt hat. Aber
die dorische Form yavd beweist sonnenklar, dass ßuvd für = yvvri
KU halten sei ; vielleicht ist eine Form hFavr^ (von der Wurzel hva «=
— 2ß —
hu, Benfey II, 274: dhmä, schwellen; vgl. die W. gu, gvi, ib.
164 sqq., die ebenfalls cig. stossen = ausstosscn, blasen, wachsen
bedeutet : wie ^lis*!! aus klish, ib. II, 307, ^rala aus karala, ^anlclui
aus kankha, ib. II, 160, wie ferner Qush aus kush ^ ' griech,^xava,
ib. II, 374. 168^ u. andere mit 9 anlautende Wörter aus altern
mit k anlautenden entstanden sind, bo nehme ich auch 9a für =
ku = hva) zu Grunde zu legen ^ woraus ßavä ^ (hv = jö?; vgl
ßuho)), yavu (hv in y, alsa nicht für yFavd), yvvfj *(hva «= gu)
regelrecht entstanden. Vgl. W. gab = guh, Benfey, II, 66 sqq.
und griech. ala für hFuM = yaia, Sksro für hFsksro es ydXsro^
yavTO, worüber Benfey II, 142 im Irrthum ist.
43. Bägßagog, 6, der Barbar, der Ausländer. Das Wort wird
von Meier, H. W., p. 729 sq., für offenbar (was ist nicht Alles
*OffenbarI es kommt nur darauf an: für wen) semitisch ausgegeben;
und hätten wir dieser dreisten Behauptung nur die sehr precäre
und eines denkenden Mannes unwürdige Annahme eines onomato-
poetischen Ursprungs entgegenzustellen; so wäre allerdings der grie-
chische Ursprung des W.ortes ein sehr verdächtiger zu nennen.
Allein das Wort hat im Indogermanischen eine einleuchtende Ety-
mologie; denn wenn auch die von Benfey I, 487. 11, 303 vorge-
brachte Deutung, wonach das Wort = Sskrit varvara, varvaiika
sein und urspr, krausgelockte, dann unverwandte Völker bezeichnen
soll, falsch ist, so muss nichts desto weniger die wurzelhafte Iden-
tität beider Wörter festgehalten werden. Das Wort varvara etamnat
von der Wurzel dhvii = dhvar, hvar, var drehen, krümmen ; eben-
daher, wie wir glauben, ßaQßuQog, eigentlich verdreht, verwirrt
sprechend, ein Mensch, dessen Rede einem Wirrwarr (von var re-
dupljzirt, also ganz = ßu^ßag) gleich, d. h. unverständlich ist. Vgl.
die Kugeg ßuQßuQoqxjjvoi, Mit ßugßaoog verwandt ist da» von
Benfey, II, 154 sq., falsch behandelte Wort xuQßd^w =» 'ßoQßagifyi
und xugßdv, xugßuvog = ßdgßagog, von der durch B-Laut fortge-
bildeten Wurzel hvar = kar.
44. BoLQig^ ri, Nachen, ist nach Herodot ein ägyptisches Wort,
>= kopt bari, das aber aus dem Semitischen stammen soll, nadi
Meier, H. W. p. 733. Anders wird bari erklärt von Uhlemann,
Phil Aeg., p. 13; fraglich ob mit 'Recht
45. Bdaavog; >j, Probirstein, soll von Bashan^ dem Namen
eines gebirgigen Landstrichs Jenseit des Jordanflusses herstammen,
dessen Haupteigenthümlichkeit die Basalt- oder Basänitgebilde sind,
t^ach Meier, p. 497 sq., bedeutet der Name eig« das Harte; doch
vgl auch battä, Fels, Klippe, ib. p. 496 (aber zweifelhaft).
46. BaöouQUy ij, Fuchs. Pott denkt an das baskische azaria,
Fuchs; Andere halten für ausgemacht, dass das Wort zu identl^
j&iren sei mit dem kopt. bashor, Fuchs, denn ßaaadfia 7^ äktiSn/ji
xard 'Hqoöotov vno KvQfjvaiwviEtym, M. p. 191, 1; vgl. HewA
IV, 192. Noch anders Movers, Phoen. I, 23. Da das Wort be
sonders^ in Thrakien heimisch war, so ist, den fremden UrsprM
- 27 -
desselben vorausgesetzt, ^'ahrscheinlich^ dass es durch die Plioenizicr
dorthin verpflanzt ^^^wordcn sei, wie es denn gewiss ist, dass die-
selben einst einen Theil Thrakiens besessen haben ; vgL Abel, Maked.
vor Philipp, p. 79.
47. BävQu/og, 0, kyprisch ßoQTu/oc, Frosch. Dieses Wort
ist dines der schwierigsten griechischen Wörter. Man hat es' mit
dem aTamäischcfti 'ürdä', contrahirt aus avardd', und dies mit dem
liebr. 9pard6'a identiiizirt, während Ewald, Ausf. Lehrb. d. hebr. Spr.,
9pard6a', ßävgu/oq und unser Wort Frosch sammt lat. rana für
urverwandt hält. Meier erklärt, das Wort aus einem Stamme gapiiad
= taphash, dick, fett sein, so dass ^pard^a' eig. dei* Dickbauoh
wäre. Möglicher Weise kann das somit Wort aus dem Indoger-
manischen herzuleiten sein, aber hier ist noch Alles unsicher, well
über dieses und mehrere andere. Wörter ein Dunkel verbreitet ist,
das erst verscheucht werden kann, wenn einmal eine auf festbe-
gründeten Prinzipien beruhende Vergleichung der semit. und indo-
germ. Sprachmasse durchgeführt sein wird. Wenn die von Benfey
I, 377 gegebene Etymologie des griech Wortes nicht stichhaltig
sein sollte (was ich aber nicht behaupten will), so Hesse sich auch
an Sskrit krath,* spielen, aus hvarth, h\fith, Benfey II, 318, eig.
sich drehen,- bewegen, tanzen, denken, womit vart, vfit, drehen,
(lat. vertere), vartaka, Huf, u. and. Wörter verwandt sind. Dann
wäre der Frosch als der Hüpfende, Springende aufgefasst worden,
was wenigstens keine unpassende Bezeichnung desselben wäre.
48 Bi^iXXiov, t6, ein wohlriechendes Baumharz, ist das sem.
Wort bedolah, das nach Meier, p. 684, vom Stamme badah = ^
badaq kommt und eig. das Hervorbrechende bedeutet. Nach Lassen,
Ind. Alt. I, ist das Wort aus dem Indischen abzuleiten: ich lasse
es dahingestellt sein, wer von Beiden Recht hat.
49. BsivBia, gew. ßiviu), beschlafen. Dieses griech. . Wort
steht so dunkel da, dass man es jedenfalls mit besserm Rechte als
das Wort Xdfinfiv (Meier, p. 5()2 sq.) aus dem Semitischen abzu-
leiten wenigstens versuchen dürfte. Der hehl*. Stamm bin aus bahan
(Meier^ p 477) bedeutet cernere, spalten, und ein verw. arabischer
inire feminam, eig. percutere. Dazu stände ßsivico wie NstXog zu
nahaL Indessen mnss man vom Semitischen absehen , so lange
noch im Griech. eine Möglichkeit der Erklärung bleibt; somit. Ety-«
mologieen sind nichts als verzweifelte Auswege, welche selten zum
Heile führen. Vgl. avxov, vakog und and. W. Ich denke an die
Wurzel dhvan, Benfey II, 320, (dhva-f-n), neigen, die mit dhan,
ib. II, 276, stossen, tödten, ursprünglich identisch ist. (Vgl. hnu,
ib. II, 182, stossen, eig. neigen). Die Wurzel dhvan ist = hvan,
van; von hvan = ßav, ßev, ß^vjo, ßivvo, ß'ivo könnte ßivico (vgl.
lvi(ü zu van, ib. II, 342) stammen, mit der Bedeutung neigen =s
beugen, unter sich bringen, schwächen (welches deutsche Wort wohl
ähnlieh zu erklären j. Vgl. lat. succumbere, beschlafen werden. Zur
Wurzel dhvan gehört noch das griech. W. ^^i^, geneigt » flach,
— 28 -
die flache Hand, das man falschlich von d^siycoj stossen, schlagen
abzuleiten pflegt
50. BfjgvXXog, o, Qin meergrüner Edelstein, könnte ein seiait
Wort sein, wofür es Böttiger, Ideen z. Kunsmyth, I, mit Entschie-
denheit erklart. Vgl. hebr. barar, offen, rein, hell machen, wovon
ein Wort bärül für bÄrür ebenso gebildet werden konnte, wie* h&rül
für härür von barar. Dann wäre der Beryll als der'reine, glüozende
Edelstein bezeichnet. Bleibt man beim Indogermanischen stehen,
8Q bietet sich die Wurzel gfi, Benfey II, 124, dar, die aas hvn
mit g für hv entstand, also =ghri, ghar, ib. II, 195, ist; gri^ gar
bedeutet glänzen: davon stammt griech. ykavxog, wahrsch. ■■ lat
pulcer, worin p aus hv entstand, ferner yqovvoq, yQvvog, Feaerbrand,
wozu^ lat. pruna ebenso gehört, wie splendeozu yXijvog^ Y^^^^ und
unserm Glanz, womit plend (splend hat vom das Präfit sa) voll-
kommen identisch ist. Zu pulcer = yXavxog vgl. noch dyXaogj
schön. Sonach, könnte ßtjq^vXXoq für hFfJQvXXog stehen und d«r
Beryll als der glänzende Edelstein bezeichnet sein; es wäxe ßtj^X-
Xog = ßtjQvXjog wie icvneXXov =* nvjnXjov,
51. BißXog, rj, Bast, .Buch, kann auf keinen f!aU von der
Stadt BvßXog «= Gebal den Namen tragen, obwohl es von der
semit. Wurzel gabal' stammen mag. Diese heisst biegen,- winden,
drehen, zusaminendrehen, daher gablüth, crates. Da nun der Fa-
pyrusbast auch, zu Tauen u. dgl. verarbeitet wurde, so kann er
davon seinen Namen tragen. Sonst könnte er auch als etwas Bt^-
sames bezeichnet sein; vgl. BvßXog ^ Gebal, dshebel, clivus, ge;-
neigt = abschüssig, Berg.
52. Bixog, 6, irdenes Gefass für Wein und andere Flüssig-
keiten , wird auch ßixog geschrieben. Das Wort ist mehrfach fUr
semitisch ausgegeben worden; vgl. hehr, baqbüq, in der Septuaginti
durch ßixog wiedergegeben. Es fragt sich aber sehr, ob ß/ieag nicht
echt griechisch ist. Vgl. lat. imbecillus mit der Glosse des Hesy-
chius: ßHXfjXa, vw/fXfj (Benfey II, 185), AdxMvtg. Dieses Wort
ist mit unserm weich «== biegsam (vgl. weichen = hxsiv =s vin-
cere, siegen, eig. weichen machen, mit v/x/^, Neige) verwandt, wel-
ches zu Benfey U, 17 sqq. gehört und auf eine Wurzel (d6)vig',
(dh)vik' = (dhv)agV (dhv)ak' hinleitet, wie wir vip neben vap, ig
oder ig' neben ag', kship neben kshap, di^ neben da^, pig neben
pag (nicht aus api + a^ mit Pott zu erklären, wie di^ : da^
Benfey II, 346, beweist) finden; Der Wechsel des I und a Ist nicht
zuialtig, sondern die Wurzel dhvig' ist == dhva •+ ja + g', wäh-
rend dhvag' = dhva + g' ist. Demzufolge wäre ßixog (nicht für
Fiy^og^ sondern wohl für hFixog mit /9 = hv, indem von dhvig^
dhvik' Mos d abfiel, woraus hvig' entstand; hv Ist aber auch =« ^,
daher aflyyco, Sptyy, CD «c = sa H- hvig', vgl. äy/co, hieher gehört)
eig. das Eingebogene, also wie äyyog überhaupt ein Gefass. Zu
dem lat. imbecillus, zugebeugt = gebeugt, wie incUnis, incurvus,
dann ses schwach (welches deutsche Wort von derselben Wurzel
— 29 -
immt; vgl. oben dhvag' as hvag", vag') füge ich tiochficus, Feige,
r. wohl weich = mild, lieblich, dann aeger (dhvig' = bvig' =
; YgK ala, axilla gegen (jiaaydXfj), gebeugt, krank, aenirana für
Burona aus ig' + s = iksh = -ish , wie ursus aus arksha,
uha.
53. BvQGu, Tj, die Haut, das Fell. Ebenso lautet bekanntlich
T Käme der Burg yon Karthago, von dem hebr. Stamme ba-
jj woher der in semit Ländern mehrfach yorkommende Städte-
me Bopr^ vgl. auch Movers, Phoen. II, 1,353* II, 2, 139, eig.
geschnitten «= steil, abschussig, oder = i^bgesperrt, fest. Also
iht BvQoa als Name der Burg für BvoQa = Bo^rä. Da das
ort ßvQoa im Griech. ziemlich isolirt dasteht, so könnte man
raucht sem, an hehr« basar, Fleisch, das im Arabischen pelUs be-
utet, zu denken, zumal wenn man das Mährchen von der Ochsen-
ut berücksichtigt. Dies ist sicher kein griechisches, sondern echt
önizischen Ursprungs; denn warum sollte man es den Phpenijiiem
sprechen, da doch bekanntlich aiuch die Hebräer so starke Ety-
»logen waren? Dennoch wage ich es nicht, ßvgaa für ein sem.
ort zu halten. Benfej 11,228 setzt es == lat. dorsum = Üq/huj
lut. Aber fürs Erste ist nicht abzusehen, warum dorsum, Rücken,
it ßv^a verwandt sein soll; dorsum ist eher verw. mit Sfigug,
iQ)j bei Benfey II, 290, bezeichnet also wie qd^iq, ib. II, 316,
D gekrümmten Rücken, verw. mit o(>(»o^ für o^ao^ (= Arsch; dazu
o(od'd(o, oQQ(od^g aus oqqo + Fid ^ is qui tergum speetat d. h.
ro-spiciens = respiciens; vgl. retro et a tergo), Steiss, eig. wohl
r Gedrehte ^ Gekehrte, Umgekehrte, die Kehrseite, der Hintere,
so dorsum hat nichts mit ßvQoa gemein; aber auch mit Üq/äu
es nicht zu verbinden, weil ursprüngliches J im Griechischen
möglich in ß übergehen kann. Alles was man dafür anfuhrt,
ruht auf Missverständnissen, die aufzudecken, nicht aber weiter
verbreiten die Sache des Etymologen ist. So bleibt uns nichts
rig, als griech. i^vü), I'A^ccj, lat. vello, verro, femer auiQco, avQü),
loy (alle aus sa + var = vel-lo, ver-ro) zu vergleichen und
p-0a für =: {h)FuQ'aa zu nehmen. Wie avXov^ spolium (spol
sa + hvar = var, vel-lo) bezeichnet ßvQoa dann das was ab-
sogen ist, die abgezogene Haut. An ^ivoq für Fgivog H^ut =
eke, von var, vfi, tegere, Benfey 11^ 302 sq., Ist wohl nicht zu
iken; vielmehr scheint das Wort sachlich ganz = diQ^a.
54. BvoGog, ^, Leinewand, stammt von hebr. bug, weiss sein,
rw. mit bahat, Alabaster; vgl. Meier, Hebr. W. p. 482.
öö. B(x)/Li6g, 6, die Erhöhung, der Altar. Schon vorlängst hat
n das Wort mit hebr. bämä, Anhöhe, identifizirt und auch noch
ier, p. 220, glaubt, dass es durch die Phoenizier nach Griechen-
d gekommen sei, wenn es auch im Griech. aus der W. ßa in
Voi eine klare Ableitung zulasse. Diese klare Ableitung ist uns
)r 80 wenig klar, wie Meiers Erklärung des Wortes ßaQßaQog =
rber für uns offenbar ist Dennoch halten wir jeden Zweifel
- 30 —
an dem griech. Ursprung des Wortes für unbegründet. Verwandt
scheinen ßovvog, Hügel, ßovßo!v oder ßofußdv, Drüsen, Gesrhwulst,
Wörter, die ich mit lat. bufo, Kröte (schwellend), zur Wurzel hva
= dhva, dhii, Bcnfcy IT, 274,' stelle; ßovßotv ist ganz = bufo aus
hva 4- bh, hvabh. Die Wurzel liu, hva, hvä = vä, wehen, be-
deutet eig. stossen, ausstosscn, daher auch die Wurzel vam =» vo-
raere, i/taTv (ausstossen = auswerfen^ speien u. s. w.) für (d)hvaiii
stehen mag; davon Kommt das lat. voroica, aufstossend = Schwulst,
Beule, Erhöhung, verw. mit cumulus (wo cum = hvam), aufstos-
serd = Haufe (vgl. a^ervus zu dy.fj, aufstossend), und mit ^coma =
xo/Lii^j Haar, eig. anfschicssend => hervorspriesseud, wie auch barba
mit bulla = hval-la, von hval = hvar, verwandt sein mag. ßo
tritt denn ßoi/uog in enge Verwandtschaft mit cumulus und &of/n6g^
Haufe, eig. Stoss, von dhü, stosscn; es steht wohl für hFä^fii^^
mit hv = /^ (vgl. ßuiv(o) ßa/nngj ß(o/.tnc. Wenn ich aber go die
Annahm^ einer Entlohnung des Wortes aus dem Semitisehen bin-
länglich zurückgewiesen zu haben glaube, so will ich doch keines-
wegs eine wurzelhafte Urverwandtschaft von griech. ßatf^q und h^r«
bäm& bestreiten; vielleicht werde ich seilest sie noch einmal inr
unbestrei baren Thatsache erheben.
56. rdKu, ^, Schatz, lat. gaza. Nach Curtius HI, 13: pe-
cuniam regiam gazam Persae vocaut, und andern Alten ist das Wort
persisch; vgl. ßötticher, Arica, p. 14, der es mit pers. gan^ iden-
tifizirt. Dagegen spricht Meier , H. W., p. 303 , es den Phoeni-
ziem zu, wahrscheinlich ohne Grund, wenn auch das Wort im
Semitischen eine gute Etymologie haben sollte.
57. rdXXoq, 6, Name des Attes und der Kybelepriester , ist
mehrfach für ein.semit. Wort gehalten worden. Vgl. ßötticher, mdd.
myth. Sem. p. 14 sq. Movers, Phoen. I, 687. Wenn der Name
eig. einen Verschnittenen bezeichnet, so vergleiche ich griech. MiÜlog,
abgehauen, gestutzt, das von einer Wurzel kar, kfi (= kri-t, cnrtos,
culter für curter, vgl. Benfey II, 152 sq.), hauen, abhauen stammt
Diese steht aber wahrsch. für hvar, mit k für hv, = hval, hmal
(Benfey, II, 283, wozu malleus, Stösser, sammt meiere, mahlen, wie .
dXsLo für hFuXdw neben /uvXtj beweist) und steht so in etymolog.-
Verwandtschaft mit griech. ikavpio, hauen, abhauen = 9cokcn5io. IH
aber hv nicht nur = k. sondern auch =: g, so mag auch die Wur-
zel gal bei Benfey II, 291 herangezogen werden, die im Sanskrit
fallen heisst (= hval), gerade so wie pat (im-pet-us, Trsv-^ay petrs,
petere) dieselbe Bedeutung hat. Sie kann aber auch, wie griech.
ßdkXü), ÜkXoi beweist, stosscn, erschüttern, hauen, abhauen, bedeu-
ten, gerade so gut wie hmal = Jival = gal. Der ürbegriflF ist,
wie in der Wurzel hna, hnu (Benfey II, 182), neigen = stossen,
in Bewegung setzen, die ich in ha + n- (a, i, u ; urspr. hna, dam
hna-t-ja = hnaja, hnja, hni, und ebenso hna + va = hnava « hnva s
hnu) zerlege, indem ich ha = ;fa in a/dw, a/d^w bei Benfey II;
191 nehme. Wie Stumpf, Stummel, verstümmeln, stutzen aus der f,
-. 31 -
Wurzel 8tu, stossen (sto-deo, rv-mTio für arv-nrni) stammen, so
meinrr Ansicht nach anch Fäkkog aus der Wurzel dhu «= hu, hva
= ga + 1 » gal, fallen, -stossen. Das griech« xokog = hJFokoq
hätte auch zu yo^oq, ydXoq werden können. — Wäre die .Annahme,
dass rdkXoq der Verschnittene, Gestutzte, xoAo^ bedeutet (hebr. k&-
thülh, castrirt, van kathath, hauen, darf vielleicht in begrififl« Hin-
sicht verglichen werden), weniger gut begründet, so könnte man an
das .lat. galiare = bacchari (bei Nonius auf Varros Auctorität)
denken, das im Italien, galiare, frohlocken, erhalten ist; ich will
aber diesen Einfall hier niqht, weiter ausfuhren.
58. FavXoq, 6, ein phönizisches rund gebautes Kauifartheiscbiff,
wird von Benfey ohne Grund aus dem Indogermanischen gedeutet.
Vgl. hebr. gol, ein rundes Geföss, Krug u. s. w. von galal, wälzen,
volvere, drehen, also eig. das Runde.
59. rttaov, To, der Vorsprung des Daches, ein zuerst bei
Eurlpides vorkommendes Wort, das nach Stcphanus Byzantius ka-
riscfaen Ursprungs ist. Da die Earer, wenn sie auch nicht (wie Ber-
theau, zur Gesch. der Israel, 1842, p. 193, glaubt) semitischen
Ursprungs waren, so 'doch in vielfachen Verbindungen mit den Phoe-
niziem lebten, so wäre es nicht unmöglich, dass sich manche phön.
Wörter in ihre Sprache eingeschlichen ^ hätten. Auch zeigen sich
unter den höchst spärlichen Ueberresten der karischen Sprache wirk-
lich einige Wörter, die an Semitisches erinnern. Vgl. Steph. Byz.
5. V. 2ovd{y)ysXa, noXig Ka^laq^ svß-a 6 rufpoq Jjv tov KaQog vig
}'fjXoi xal Tovvo/ua' xaXovai yuQ ot Kä^g aovav tov rdtfov, yiXav
^6 TOV ßaaiXia, wobei schon die Composition des Wortes der se-
Tiitisch'en Weise gemäss ist Man kann aovav vergleichen mit hebr.
ihuah, hinabsinken, wovon shühä Grube = shahath, Grube, Grab.
3ei yiXa könnte an hebr. 'eljon, der Höchste, Oberste, gedacht
Verden. Doch halte ich diese fitymologieen für ebenso wenig gc-
lichert, als wenn man bei der Notiz des Steph. ßyz. s. v. Movn-
'laaw ytoaa rfj KotQiov (pcovrj Xidog eQ/LifjvsvfTcu an hebr. gazith,
»ehauene Steine, Quadern, vongazah, behauen, denken wollte. Auch
nige ich nicht bei ytiaovy Verstoss, Saum, Gresimse = &Qiy}c6c, an
kebiy huQ, Byt^ hig, circumdare, woher haig, das Umgebende, hug,
Jnigebung => Aussenseite, zu denken, so dass ystaov eig. der um*
^bende Rand (vgl. Benfey, II, 308; &Qiyx6g ist vielleicht = 'RingV
velches deutsche Wort den Abfall des Anlauts dh erlitten hat), der
Jmkreis, der Saum wäre. Besser scheint mir folgende Vermuthung.
Hrriechiseh Htaaog^ Epheu^ bedeutet sicher eig. das sich Windende,
[ie Schlingpflanze; darum hat es Benfey für xQiaaog genommen
eergl. unser Kreis; schlingen hat vom das Präfix sa), ebenso wie
r lat. cingere für älteres clingere (vgl. unser kringeln = ringeln)
immt. So könnte yurrov für yQtlaov = Kreis, Umkreis sein, von
Fish (= glish , Benfey II , 307) aus hvf ish. Indess fragt es sich,
•b Benfey ein Recht dazu hat, ^laaog für xQiaaog zu nehmen ; denn
la die Wurzel (dhv)ag', (dhv)ak', ib. II, 17 sqq., oder (dh)vag',
I
- 32 -
(db)vak'y oder (d)hvag'^ (d)hvak' (hvag' erscheint im Sanskrit ab
bbug', bhag', wo bh aus hv, wie der Vokal u gegCD a beweist: an
Präfix abhi darf gar nicht gedacht werden, ebenso wenig als bd
frango = J^g^y^'v/Lu für hFQfjywim = (pQfff, frang = einem denk-
baren Sanskrit bhfig' für hvrig') eine Wurzel dhvig' = dhva +ji
+ g' neben sich hatte ( — wie deutsch weichen = fixetv >= vin-
cere beweist; vgl. s. v. ßixog — ), so könnte xicraog aus .kig^ s
(d)hvig' entsprangen sein. Vgl. die Wurzel (d)hyag' (= Sanskrit
bhug', bhag') in lat. cacula (cf. ancilla), coxa, coxo (cf. unser hm-
ken), cunae (für cucnae » unserqi Schauk*el, worin Präfix sa),
cnnctari (zögern, eig. schaukeln s= schwanken, unsehlfisaig sein,
verw. mit oxvog =z hFoxvog) u. s. w. ; für coxa nimmt Benfey II,
24 ganz falsch eine Composition mit Präfix ka (wie) an , da es
doch so gut wie die andern von mir erklärten Wörter gar kein
Präfix , sondern nur den Anlaut hv = c der Wurzel (d)hTag^ an
sich trägt. So könnte denn auch in xtaaog kein Verlast eines ^
anzunehmen sein, sondern das Wort für zur Wurzel (d)hvig' ge-
hörig gelten: hvig' + s ist = hviksh s kiksh. Wie nun aus der
Wurzel dhan für dhvan (= van, tödten, Benfey I, 335) ks d-tf,
&bvju), d^tivM, durch Abfall des d hvan wurde, diese Form aber
einerseits (hv in cp) in tpivw, andrerseits (hv in x) in ntdvjiOy xa/wj
vcvaivii) » xreivw erscheint, so tritt gegen xioaog griech. c^/yw,
2q>iy% = Ot%j mit tp für hv, also q^iy = hvig' = hvag' a3I^ag'\Q
ayym. Damit könnte das karische ysZaov (wohl für /Icjoy wie
slMot = viginti, vin^ati, für ticoai) verwandt sein: hvig' a gig'ss
gig' + s = giksh, gish. Ob so auch lat. cingere — wenn «b
nicht für clingere steht — zu fassen sei, also für = hvig', oder ob
hvang' = kang' zu cing geworden, bleibe dahingestellt Vgl« Ben-
fey II, 323; wo unser hegen, Gehege, Hecke = Zaun hinzozufligeB
sind. Ich benutze diese Gelegenheit, noch einige andere Reliqüiees
der karischen Sprache zu erläutern. Nach Steph. Byz. s. v. lAXw
ßdvSa hiess im Karischen das Pferd äXa^ vielleicht von yfi, var,
val (lat. velox) bei Benfey II, 294 sq.; ßdvda war nach denoüselbei
c=s griech. vUt] : das Wort gehört sicher zu Benfey, II, 94 sq.
sq., wo badh, bandh aus hvadh, hvandh, krümmen, biegen ; vgl.
mit neigen, ib. 11, 185, und lat. vinco = weichen (machen), wie lA-
derlein richtig bemerkt hat. Das karische Wort Tv/xvia, Stocks hat
bereits Knobel, Völkertaf. d. Gen. p. 102, mit griech. xvnrm ii
Verbindung gebracht; es kann für rvnvlu stehen, sicher aber geholt
es zu der Wurzel stu (lat. studeo ^ tudito, tundo, rvnvui) , stos-
sen, bei Benf. I, 657 sq. Verwandt mit rvfivla ist das Ijtisdii
Wort Tv/urjva = TQuyog (sonst auch Stadtname), eig. Stösser, voi
stu «9 tu ; wie Sskrit tig für stig' «= aviy (Benf. II, 235), so iä
auch tu, tav, crescere, aus stu bei Benf. I, 657 sq. stossen = anf-
stosscn, wachsen (vgl. dhmä, eig. stossen, ib. II, 274) herzuleites.
Dadurch wird unsere s. v. arvfjyog versuchte Deutung des pen
takka zur Ge'wissheit erhoben. Vgl. auch Bötticher, Arica,.p. ö»
i
— 33 -•
let nur tneht* aof das Griechische achten sollte, welches bei der
Srklämng kleinasiat. -Wörter und Namen viel mehr zfi berücksich-*
Igen ist als irgend eine andere Sprache, höchstens das Zend und
las Armenische ausgenommen: das Armenische ist aber noch viel
m Yiemg zugänglich gemacht worden. Enobel stellt femer das^.
kariscbe W. y^Aa mit dem phryg. ßakfjv zusammen: die Etymologie*
des Wortes Ist noch unklar. Man kann an unser wahren >= tueri
^Benfeyll, 294) denken, von vfi, yar, circumdare, tcgere, aus hvfi
[xaX-, xcüX-f ib. 287, hehlen). Das Wort aova, Grab, bringt Kno*
[lelmit aoQogf aoiQog zusammen: er meint die Liquida habe sich
ivie in Bomilkar =£ Barmilkar, Sobal « Sarbai, Himilko =^ Himil-
lar und sonst in einen Vokal aufgelöst. Dies darf aber nicht zu-«
gegeben werden; was für punische Namen gilt, gilt darum noch
ange nicht für kleinasiat. Namen und Wörter. Ich denke zuerst
in afvo), dflo), werfen^ der Zischlaut köimte im Karischen bewahrt
ivorden sein; vgl. Benfey — Stern, Monatsnamen, und Bötticher,
l^rica, p. 16 sq.; sonst Hesse sich auch an Benfey IF, 164 (wo
at. cu-mulus) denken.
60. Ffkicov, 0, Beiname des Zeus bei Ross^ Demen von Attika,
p. VII. Da Movers, Phoci. I, 643, in dem "EXisvg Zevg sv &fj-
Saig (Hesycli.) - den semitischen 'Eljon, 'El 'Eljon ^'^Ytpiarog hat
Snden wollen, so könnte man, da 'Ain oft »= ^ ist, leicht auf den
3redanken kommen, in dem dunkeln Namen J>A€Cüy den phön. 'Eljon
:u suchen. Wenigstens wäre diese Etymologie (wenn sie sich auch
tls nur scheinbar fichtig erweisen sollte) besser als irgend eine von
löth und seiner sogenannten Schule vorgebrachte Etymologie aus
lern Aegyptischen . oder Phoenizischen. Zu FiXinty gehört aber der
^ame eines attischen' Stammes: Fskiowsgy wobei uns die eine Ne-
lenform, Fsdiovreg, keine Schwierigkeiten bereiten würde, da sie
uf schwachen Füssen steht. Vgl. Westermann, Plutarchv Solon.
. 58 sq.: At maxima^rixa et prope proelium est de Gedeontibus,
uorum ne scriptura quidem certa est: sie enim, Ff^eovrsg, apud
olum ' Plutarchum idque ex Reiskii demum correctione (= Ver-
l^lf mmbesserung , wie oft) legitur, apud reliquos aut TeXiovzsg
^ptum reperitur aut FtXbowtg, id quod haud parum commenda-
.onis habet ab' inscriptionibus. Vgl. auch Böckh, Corp. Inscc.
rraecc. 11, p. 933; ders., Staatshaushalt d. Athen. (2. Aufl.), II,
'34 sq. Nun wird femer behauptet, dass das hebr. 'Ain auch
lurcli T wiedergegeben werden könne, während es, wenn es nicht
:aiiz. spurlos verschwindet, durch g (gh) repräsentirt wird: diese
Behauptung stellt Bötticher, supplem. lex. Aram. p. 43, auf, ohne
ie indess beweisen zu können. Denn könnte er sie beweisen, so
rare die Identität von FsXswv = TsXswv == hebr. 'Eljon die ge-
wisseste aller etymologischen Thatsachen, da es sonst keine Möglichkeit
5ibt, y und r im Griechischen unter Einen Hut zu bringen. Aber
vas noch zu beweisen steht, dass höbr. 'Äin wie zu y, so auch zu
- werden könne, dies dürfen wir nicht als bewiesen gelten laasw.,
— 34 "
•0 lange nicht schlagende und sichere Beweise dafür Torgebradit
werden: darauf wird uns Böttichcr aber wohl noch lange warten
lassen« Durch dieses Veto der unerbittlich strengen ratio etjmo-
logica wird eine Reihe der schönsten Combinationen abgeschnlttc»;
denn sonst könnten wir nicht nur in den reXiovug die oberste
Attische Volksabtheilung ('eljon = vipiarog) erkennen, wofür rie
schon öfter gehalten worden sind, sondern wir könnten mich ia
Betreff des Zivg FiXiwv = 'Eljon , ^ipiorog daran erinnero , da«
es einefi Altar Zeus des Höchsten => ^'Ytf/iarog vor dem Eingang
zum Tempel der Athene Polias gab, auf dem nichts Lebendige!,
sondern nur ein einheimisches Gebäck ohne Wein geopfert wurde,,
wir könnten insbesondere noch darauf Nachdruck legen, dass inent
Kekrops dieses Opfer dem Zeus, dem er den^amen ^Yy/tarog be-
legte, darbrachte (vgl Forchhammer, Hellen., p. 51), Kekrops^ der
doch der leibhafteste Aegypter gewesen sein und aus Aegypten des
Ackerbau nagh Griechenland verpflanzt haben soll. Ich fuge nodi
bei, dass FsUwv als ältester Sohn des Jon nach alten Zeagnisses
der Heros der Geleonten oder Ackerbauer, ysio^ol (warum nicht
Gutsbesitzer?) war (vgl Hermann, Staatsalterth. $» 94), und geradie
zuletzt selbst fast in Versuchung, FsXiwv für = 'Eljon zu haU^t
Aber die leidige ratio trägt über meine Phantasie den Sieg davon.
Ich verbinde FeXitav mit iXavveiv {avXaxa) ziehen «s Farehen
ziehen^ pflügen, wozu sich hFeXv verhalten würde wie Sanskrit
kfimi aus hvfimi.zu SX/uivg und vermis, (vgl. Benfey, 11,284.300],
wiö^ yivTO (für yiXiro) zu ^Xeto, wie ferner youa (für hFoSa) zu
iäa] vgl noch Sskrit kri-sh, ziehen, pflügen ib. IT, 306. Also von
hFiXv (= iXv^ iXavvo)') = yfXv, ysXsF kommt FeXiFiov, FeXim,
eig. sulcans, sulcator = arans, arator ; verwandt sein kann der Name
des alten Priesterkönigs von Eleusis KßXfog, bei dem Demeter ein-
kehrte, mit X =:hv, wie oft, wobei wohl kaum nöthig ist zu erin-
nern, dass viele mit dem Demeterculte zusammenhängende Götter-
oder Heroennamen auf agrarische Bedeutung hinweisen. Was aber
die andere Namensform (TeX^ovreg für FfXtovr^.g) betrifft, so
sie unmöglich mit jener identifizirt werden, da r für y oder
X im Griecliischen niemals eintritt; denn Benfcyll, 164 geht
irre, wenn er vipdaaco für ximaaco nimmt; ich nehme riydaata ffir
Tsvctaau) » oTsvdaaa) von stan in oxivw, eig. stossen (stan für stvai
aus stu, ib. I, 658), woher arow^ stosdend >= spitz, wie S^oog voo
dhu, dvw\ dann bedeutet GTivm stossen «= ausstossen, tönen ^ in«
d^uivaau) von dhu, dhav, dhäv. Vgl lat. tenus, bis, eig. stosseal
B anstossend, beHihrend, verw. mit tem in temere (zustossend)
temerare (berühren), Stimulus, sohstimum s ^ufiairvnovj dann vA
temptare, pede-temptim, rönog, Füsstapfe; stampfen ist s aufstef*
sen, auftreten.
6L FiqyvQa, 17, die Brücke. Da nach Herodot Y, 56 sqf*
die Einwohner der böotischen Stadt Fig)VQay später Tdray^u (wel-
chen Namen Bocbart flir phöniziseh erklürt) aus Syrien eingewai^
— 35
dert sein sollen, so läge es im Bereich des Erlaubten , jenes im
Grieclu so dunkle Wort für einen phöniraschen Eindringling zu
halten. Dann böte sich Ton selbst ein hebr. Wert 'abürft, yon'abar,
transire, dar, und man dürfte vermuthen, dass, wilB Movers den
Namen AapLXf/axoq mit hebr« pasah, transire; wovon Gäxf/uKog, in
Verbindung bringt, auch der Name lExpvQa (welchen einst Korinth
und sonst noeh mehrere Städte Griechenlands führten) hieher zu
ziehen sei; für die zwischen zwei Meerbusen auf dem Isthmos ge-
legene Stadt wäre 'abürä wenigstens eine ganz passende Benennung
und Niemand würde gerade für sie einen phüniz. Nam'en ohne
Weiteres von der Hand weisen. Gegen die Identität von y^tpvQa
mit einem hebr.'abürä aber erhebt sich eine andere nicht zu über-
windende Schwierigkeit, indem das Wort nicht nur lak. dltpovQa
(vgl. oco^ >s ^€og ; /LiovxijQog =3 dfivyddktj) lautete, was nach Bot-
tieher, puppL lex. Aram. p. 43, noch anginge, sondern auch theb.
(pXsgwQa. Eine Ersetzung des 'Ain durch g> frischweg als möglich
anzunehmen, wäre denn doch etwas zu kühn, trenn auch das in
g>XdifWQa erscheinende X aus der Auflösung eines Dagesch forte
hätte entstehen können. Daher müssen wir yttpvQu für älteres yXd-
ffyvQu s hFXbtpvQa nehmen, yielleiclit verwandt mit iQsgxo (für
hFtQBqHsij jröiben, das vom einen Gutturallaut cingebüsst hat; vgl.
nord. hrelfa, wölben, Benfey, II, 311); dann wäre ytgwQa eig. der
Bogen, die gewölbte Brücke. Wahrscheinlicher aber hat das Wort
die Bedeutung Wurf s=: Aufwurf, von vairpan, ib. II, 309, für
älteres hvairpan, welches 'german. Wort im grieeh, (xxoimtCBiv, wer-
fen, wo er =% Präf. sa, x = hv, wiederzuerkennen ist. Man kann-
aber auch an Xotpog^ xoAo^coV, ib. II, 31 1> und lat. globus denken,
das » unserm EJumpen ist, so dass yi(pi)Qu eig. die zusammengeballte
Masse, dip aufgehäufte Erde bedeuten würde. Das d imldik^dlfpav^
steht nicht für /, sondern für hv : g : g', nach Benfeyll, 65, vgl.
CiXXta = ßuXXo), CaQSCD == ßagioi, CeQf&QOv = ßaQa&Qov, wo f aus
hv = g, g' zu deuten ist. Reines g kann im Griechischen nicht
«SS i sein.
1^ 62. Ftj^wv, FffQvovijg, FrjQvovivg, o, ein Riese mit drei Lei-
E^m, der in Erythia wohnte, von wo Herakles ihm die Rinderheer-
den entführte, Movers hält den Namen für semitisch und mit dem
Namen Orion für identisch, was unmöglich zugegeben werden kann;
sonst könnte aber eine semit. Etymologie doch noch versucht wer-
den. Da der Name auf Inschriften r?]^Fovfjg, FaqvFovsg lautet,.
nach 0. Müller, Kl. Sehr. II, 701 , so führte dies auf ein phön.
^ort 'Ärftb von der hebr. W. arab, wovon 'ereh (das bekannte
'ereb); 'Ärüb könnte schwarz, dunkel bedeuten, vgl. Meier, Hebr.
W-, p. 368 sq., und Fa^vß-cöv = Fu^Faiv als ein finsterer Höl-
iendämon betrachtet werden, wie ähnlich Welcker, Aeschyl. Trilogie,
p. 138, den dreiköpfigen Höllenhund KiQßtQog mit sQsßw; (= lat.
crepus-culum, creperus, mit c = hv) in Verwandtschaft setzt ; frag-
ob nüt Recht Bleibt man aber behn Griechischen stehen und
I
— 36 —
hält, wie ich dies thue, den Namen rtj^wv für rein griechisch, m
darf man ihn schwerlich von y>JQvg , yfjQvsiv trennen, bei
Benfey II, 129* Die Wurzel gfi, gf^i, gar gehört sammt allei
dazu gehörigen verwandten Wurzeln ib. II, 129 — 135, ebenso im
die Wurzel hv6 ib.p. 60 sqq. zu dhu^ dhva = hu, hva ib. p;275
sq.; wie gad, vad = hva + d, so ist gri 'k hva + r und be-
deutet urspr. stossen 8 ausstossen, tönen, wie die andere Wund
gH, ib. p. 124 sqq., stossen r= hervorstossen , strahlen. Darais
erklärt sich z. B. lat. clarus, hell (für das Auge wie für das Ohr);
ebenso zn verstehen ist es, dass bbd, leuchten, ib.. II, 101 sqq.)
auch sprechen bedeutet, wie so viele ähnliche Wörter beide Bqpift
in sich vereinen. In andern Wörtern, wie UQuaaHv (falsch .Benfty,
II, 15), öovnog, Hvvnog, xQorog, unserm* schmettern = zer-schmet-
tern, verw. mit Wittere, schmieden, schmeissen, ist der Url>egriff
stossen noch völlig klar erhalten, und es ist ganz überflüssig^ sddie
Wörter in zwei verschiedene abzutheilen ; der Urbegriff stossen ^
ausstossen steckt in allen Wörtern, die tönen, sprechen^ hanchan,
blasen, strahlen, glänzen bedeuten. Daher ist es geradezu onini-
senschaftlich zu nennen, wenn man — wie dies sogar ein Man
wie Benfey (der doch n, 188 richtig gegen Pott argumentirt) tbit
— solche Wurzeln aus malender Nachbildung des Tons von Thieres
lind Menschen hervorgegangen sein lässt. Wir dagegen sind Öottlob!
schon so weit gekommen, alle dergleichen onomatopöetisciie 'Wut-
zeln und Wörter für das zu halten, was sie wirklich sind, d. li. lor
ein Himgespinnst, das von keinem wissenschaftlichen Manne l&iger
respectirt werden darf, wenn es auch in den Köpfen der Halbwisfl^
noch so fest sitzen bleiben mag. Ich halte es für das Hauptver-
dienst des sonst von so argen Schäden und schweren Fehlem be- |
hafteten hebr. Wurzelwörterbuchs von Meier, mit £ntscbiedenbeü
und Conseqyenz die onomatopoetischen Fictionen von Gresenins imi
Anderen bekämpft zu haben. Wenden wir diese Bemerkungen «rf
rfjQvwv und yijQifü) von gar, gri, gri an, so bedeutet der ItaiD*
etg* stossend = ausstossend = tosend, was gerade so gut a^.
einen Wolken- und Sturmesgott passt (die Rinder sind doch sichffl
Wolken; an einen etymologischen Grund des Bildes zu denken «n
schwerlich gestattet; doch vgl. Benfey, II, 61 sq.), als der vos
derselben Wurzel stammende Name der Gräen und Gorgonen (^
11^ 130 : yogyog bedeutet eig. stossend, wie torvus verwandt iit
mit stier, starr, eig: anstossend =^ stehen bleibend; vgl« .das vertr.
still und stocken = tacere für tvacere « stvaccrc, wie Tonog, pe-
detemptim für vFonog, — tvemptim zu TiinTw) für diese Luftunge-
heuer bezeichnend ist. Darum scheint mir die oben vorgebrac^
Deutung aus dem Semitischen entschieden verwerflich zu seiSi
während die von Movers gegebene gar nicht einmal erwähnt H
werden verdient.
63. rlyyQag, o', yiyyQa, ij, eine kurze phönizische Flöte tos
einem schwirrenden, traurigen Ton. Das Wort ist vielfach behtf-
— 37 —
delt und 2. B« mit dem Namen KtyvQog für gleich gehalten wor-
den, aber die Identifizirang ist sprachlich unmöglich, da daraus
höchstens Klvgaq = Kig^ag, yiQQaq hätte werden können. Movers
hält das Wort für unsemitischen und zwar für karischen Ursprungs ;
Benfey hält es U^ 130 für eine Reduplikation von der Wurzel gar,
es Hesse sich aber auch für yQlyyQog nehmen von Sskrit gfig',
schreien, womit dort ganz falsch lat. jurgium identifizirt wird, das'
zu II, 228 gehört, mit j für d, wie ib. H, 200 sqq. 342.
64. roQTvVf 1^, Stadt auf Kreta, könnte leicht mit dem semü
qereth, qaräi, Stadt, in Verbindung gebracht werden; Dies wäre aber
ebenso ToreUig gehandelt, als wenn man mit Lassen das -kerta oder
-karta, -Charta in arischen Städtenamen für das hebr. qereth halten
wollte. Die richtige Etymologie Hir diesen und verw. griech. Städte-
nan&en gab schon Benfey- II, 319; das somit. Wort kann urver-
wandt sein.
65. Fvytjg, 6, lydischer Eigenname, wozu Fvyaii] Xl/unj ge-^
hört; diesen See erwähnt Homer, II. XX, 390., später hiess er
Kokotj. Bötticher, rudd. myth. Sem.^ p. 28, erklärt den Namen für
semitisch, gewiss mit Unrecht, zumal wenn man bedenkt, dass er
folgende SteUe des Etym. Magn. p. 768, 10: TQiTonäroQeg^ ov^a-
vov xai yijg naXSiQj ovofjiaTa äs avTWv KovTog, BQiUQ€(og ical
JTvyi^g, heranzieht und dabei auf Hes. Theog. 149 hinweist, wo
Ivßjg und Fvytig gelesen wird. Auch ich halte den 1yd. Namen
Doit dem griech. für verwandt, denke aber nicht an semit. Ursprung
so^v^ohl dieses wie der beiden andern Namen. Vgl. die Sskritwurzel
[u, g'u bei Benfey I, 680 sqq., eig. wohl, wie mir judh (= pugnare)
>e^v^eist, stossen, aufstossen, aufwallen, kochen, brennen, glühen;
sar begrififl Entwickelung vgl. Benfey II, 274, wo von dhu, dhvA,
Ihvd = dhmä, &dhmäta, Schlacht. Zu ju, gu gehört (ob von judh
Dit lat* b s dh, vgl. robur, oder von jvabh (C«V^ int^ätpikog) :
Büsteres ist mir wahrscheinlichet) lat. juba, die sich heftig bewe-
^nde, vrallende Mähne; femer lat. jus nnd unser Jauche, worin
ine Fortbildung durch Gutturallaut erscheint ; zunächst wohl ju +
f = jug', dann jug' 4-. s = juksh ib. II, 682. Da ju = gu, wie
priech.. ^£0) &=: ycUw, glühen, wallen, aufwallen, so kantf Fvyrig,
'"'Vfjg Ueher gehören: rvtjg wäre der Siedende, Brausende, Stür-
dische, was dem Begriffe des Hekatoncheiren sehr angemessen
»cheint Auch Alyodwv, der andere Name des Briareos, könnte aus .
ibbi tI- gUf yuF bestehen, vgl. oidvia, al&vaaw zu dhu Benfey II,
?74 ; der Name kann aber ebenso gut zu ig', vig' ib. I, 343 sqq.
;ehören, ohne dass deshalb die Bedeutung desselben eine andere
u sein brauchte. Wenn die Form Tvrjg neben Fvytjg gesichert
astehtj so müsste man wohl an eine Wurzel guh, juh ^ judh
enken, so dass Fvfjg für Fvhijg stände wie dialvw für dthaivco,
^evci} für äsvhü) u. and. Wie Fvyrjg^ so wird auch BQmQtwg von
tötticher für semitisch erklärt; offenbar falsch, da das Wort im
8-riech. eine vortreffliche Deutung zulässt. Vgl. ßQtoißdg mit ßgvtoy^
— 38 —
f trotzen, anfiraDen, aufschweUen , eig. aber Blossen, wie das von
fiesychins erwähnte nglia^ blasen, sprühen, eig. stossen &s ausstofl-
sen, beweist, das mit lat. spirare verwandt Ist. Der Name
dritten Hekatoncheiren Kovxoq könnte mit xwTaXtg «= Xaxrtg
ßnidas) verwandt sein, das zu nonru) gestellt wird; man kann bei
xwTakiQ anch an Anderes (lat. quatere; vgl. quetschen) denken;
' aber KoTTog scheint sicher mit griech. xorcg, imxBiv verwandt, das
'eig. wohl wie /mo^oi, Benfey, II, 274, aufschwellen, aufbr^nsei
zur Grundbedeutung hat Mit lat. odisse ist xorog ebenso wenig
zu vereinen, als mit unserm Uass, hassen; Benfey II, 163 bat das
Wort fälschlich mit e/d^og, zusammengestellt, das eine gafiE andere
Erklärung verlangt.
66. JaiöaXoq, o. Der Name dieses attischen Heros ist woU
schon bei mehr als £inem in den Verdacht semitischen Urspnn^
gekommen, zumal da er auch auf Kreta und sogar in den westUeliai
Colonieen der Phoenizier angetroffen wird. Wir dürfen ans ako
nicht darüber wundem, dass Bötticher, rudd. mydi. Sem. p. 28;
zur Erklärung desselben zum Hebräischen seine Zuflucht genonuieri
hat, woraus er den Dädalus als einen amasius supremi nomiiiis,
daid-el, zu deuten wagen konnte: er hätte auch einen fabricator
dei daraus machen können, da die Wurzel dud, urspr. verbindoi,
auch verfertigen bedeuten konnte, wie die daraus eBtsprunigeiieB
Bezeichnungen für Korb, Topf, Kessel beweisen. Aber die gileck
Wörter doi^äkkcDy SaldaXfia u. s. w. zwingen uns, den Nmoen ilr
echt griechisch zu halten; vielleicht ist er verw. mit dem lat do-
lare, behauen, bearbeiten, ' das zu Benfey II, 225 sqq. gehört, vo
für die Wurzel dar, dri der Urbegriff stossen = stechen (6ilM)
dolor, vgL Schmerz zu mordere) festgehalten werden mass. Ds
stossen = spalten, findere, scindere, so wäre /Jaldakog eig. der
Schnitzer, der Bildschnitzer. Indessen scheint mir diese Deutung
doch nicht die richtige zu sein. "^Utn zur richtigen zu gelange,
halte ich es für gut etwas weiter auszuholen. Der Gmndbegnf
der Wurzel dar, dfi bei Benfey II, 225 sqq. ist, wie bera^
stossen; daher drd, dru, laufen, ib. 228, vgl. &dM zu dfau, stosseB»
271 sqq. , und dräksh (i^vozu lat. jurg-ium = dfig', drig + 8 3»
driksh, draksh, dr&ksh; über j = d ib. II, 200 sqq. 217. 342)
tönen, schnauben, eig. stossen s= ausstosseu, blasen, tönen, wie
« ^cüiSaacj, ib. p. 275, zu dhu, stossen, gehört Hieher ziehe id
femer Benfey II, 350, wo für griecli. ^^ocog, d^Tkog eine Wund
dfi, dar postulirt wird, eig. stossen = hervorstossen, hervorlMrecbeo,
quillen, fliessen; über div-dlX-XM ib. p. 346 (dfi) will idk aoeb
kein Urtheil abgeben, obwohl vor Nichts so sehr gewarnt werdet
mus8,_als vor der leichtsinnigen Weise, in der man dieWuraeb»
zerstören und die erhaltenen ursprünglichen Wurzelbuchstaben Ar
Präfixe oder Präpositionen zu halten pflegt. Gegen dieses ieid%«
besonders von Pott so sehr angepriesrae System erhebt sieh eil
furchtbarer und nimmermehr zu äberwindender Widerstand,
— 89 —
die semit WurzelmMse mit der indogermanischen in Verglei-
ig bringt; der semit Bpractistamm stemmt sich gegen solche
kähr als ein Riese, der auch den indogermanischen Wurzeln
und Rettung zu bringen verspricht. Um die Falschheit des
:en Systems an Einem Beispiel Iclar zu machen, greife ich die
rzel bhug', bhag heraus, bei Benfey II, 20, wo dieser sonst so
iienstvolle Etymologe, der für das Griechische mehr geleistet
als irgend ein «anderer, der aber ebenfalls noch tief in dem
!o8en Wahne stecl^t, dass die Ursprache schon mit componirten
*zehi angefüllt gewesen, zugleich bhug' und bhag' aus abhi +
entstanden glaubt. Hier l)eweist aber der Vokal u gegen a mit
nstösslicher Gewissheit, dass sowohl bhug' als bhag' (letzteres
ite sonst s abhi + ag' sein) aus älterem hvag' = dhvag' ent-
ien, dass also auch fOr's Sanskrit der für das Griechisch -Latei-
tie feststehende Uebergang von hv in bh (hva s= bhu, bha, vgl.
'ey II, 66 sqq., wo guh, gab aus hvah, und sonst) als eine
;emaclite Wahrheit anzunehmen sei. Diese Tfaatsache wird sich
t ihrer ganz unermessUchen Tragweite nach zu bewähren haben ;
verweise auf den Art. &äkog, wo ich für das Sanskrit den Ueber-
l Yon hv in b, ph, p (bekanntlich im Lat.-Griechischen erwie-
feststeUen werde. So wenig ich aber in den allermeisten Fällen,
Pott und Benfey eine Composition mit api, abhi annehmen
. noch (pav^w = (paS^w, (pwyM, Benfey If, 13, mit q)avaiy% ■=
:), diese Composition mit api, abhi anerkenne,- ebensowenig
I ich die vielen Fälle so ohne Weiteres gelten, in welchen man
Präpos. lat. ad aus älterm at, Benfey II, 231* 331, angenom-
bat Daher glaube ich, dass nicht nur in dqdto^ Benfey I,
vgl II, 339 (wo er — wie in seinem 2. Bande überhaupt —
sin viel besonnenerer Mann erscheint), sondern wahrsch. auch
qtog, dqiu(x)j I, 96 eine Wurzd ^i, stossen n hervorstossen,
Drbringen, wachsen steckt (vgl noch TSQ/yoq, "^Q^/vog, Trieb,
Qi/(o : falsch Benfey, I, 95), wonach SQau) wie noiew^ tsv^^cd^
It kfi = lat. cre-o, vielleicht eig. erzeugen, schafifen bedeutet.
m =s cre-o gehört griech. viOQoq, xoQa, tcikwQ (falsch Benfey, II,
I, weiterhin lat. corpus. Danach würde auch JalSakog eig.
IchSpfer, der Bildner, creator, sein und urspr. eine ganz andere
höhere Bedeutung, als die eines Bildschnitzers, gehabt haben.
Hermann, Relig. Alterth., $. 63. Darauf weist auch die all-
)ine Bedeutung des Wortes 6aläaXoq\ vgl. Preiler, Griech. Myth.
äS", wo Lucret. I, 228 : daedala tellus, V, 235 : natura dae-
rerum u. s. w. Preller hält die Sagen vom Daedalos für
italischen Ursprungs; auch scheinen ihm die kretischen die äl-
n zu sein, II, 345. Aber es kann ein und derselbe Mythus
leinasien (wo JaldaXa^ eine Feste in Karien), Kreta und At-
gleich alterthümlich und heimisch sein. Richtig bemerkt Preller,
Dädalos die Bedeutung eines kosmischen Demiurgen (wofür
eine solche Umschreibung des Wortes Schöpfer, Erzeuger?)
1
- 30 —
an dem griech. Urspmng des Wortes für nnbegründet Verwandt
scheinen ßovvoq, Hügel, (iovßoiv oder ßo^tßdv, Drüsen, Oesrhwnlst,
Wörter, die ich mit lat. bufo, Kröte (schwellend), zur Wurzel hra
= dhva, dhiif Bciifcy 11^274,' stelle; ßnvßtov ist ganz an bufo aas
hva -h bh, hvabh. Die Wurzel hu, liva, hvÄ = vä, wehen, be-
deutet eig. stossen, ausstosscn, daher auch die Wurzel vann aea vo«
raere, i/LuTv (ausstossen = auswerf enj speien o. s. w.) für (d)hvaiii
stehen mag; davon kommt das lat. vomica, aufstossend «= Schwulst,
Beule, Erhöhunof, verw. mit cumulus (wo cum ss hvam), aufstos-
serd = Haufe (vgl acervus zu dxfj, aufstossend), und mit sovna, =
ico/Litj, Haar, eig. anfschiessend =3 her vorspri essend, wie aach barba
mit bulla = hval-la, von hval = hvar, verwandt sein mag. So
tritt denn ßfo/Aog in enge Verwandtschaft mit cumulus und &o9fjii^
Haufe^ eig. Stoss, von dhü, stosscn; es steht wohl für hJ^d-fio^,
mit hv = /^ (vgl. ßaivcS) ßa/Lwgj ßot/nfic. Wenn ich aber go die
AnnahmQ einer Entlehnung des Wortes aus dem Semitischen hm*
länglich zurückgewiesen zu haben glaube, so will ich doch keines-
wegs eine wurzelhafte Urverwandtschaft von griech. ßotiMq und hebr«
bämä bestreiten; vielleicht werde ich seilest sie noch einmal inr
unbestrei baren Thatsache erheben.
56. / af«, ^, Schatz , lat. gaza. Nach Curtius HI, 13 : pe-
cuniam regiam gazam Persae vocaut, und andern Alten ist AwiWoTt
persisch; vgl. ßötticher, Arica, p. 14, der es mit pers. gang^ iden-
tifizirt. Dagegen spricht Meier, H. W., p. 303, es den Pboeni-
ziem zu, wahrscheinlich ohjie Grund, wenn auch das Wort im
Semitischen eine gute Etymologie haben sollte.
57. rdkloq, 6, Name des Attes und der Kybelepriester , ist
mehrfach für ein.semit. Wort gehalten worden. Vgl. ßötticher, mdd.
myth. Sem. p. 14 sq. Movers, Phoen. I, 687. Wenn der Name
eig. einen Verschnittenen bezeichnet, so vergleiche ich griech. xoilog,
abgehauen, gestutzt, das von einer Wurzel kar, kri (= kfi-t, curtos,
culter für curter, vgl. Benfey II, 152 sq.), hauen, abhauen stammt
Diese steht aber wahrsch. für hvar, mit k für hv, ss hval, hmal
(Benfey, II, 283, wozu malleus, Stösser, sammt molere, mahlen, wie
dXiio für hFakiw neben /uvkrj beweist) und steht so in etymolog.''
Verwandtschaft mit griech. iXavvto, hauen, abhauen = xoXovm. Da
aber hv nicht nur = k. sondern auch = g, so mag auch die Wur-
zel gal bei Benfey II, 291 herangezogen werden, die im Sanskrit
fallen heisst (= hval), gerade so wie pat (im-pet-us, niv-ija, petrm
petere) dieselbe Bedeutung hat. Sie kann aber auch, wie griech.
ßäXkWj C^Xlot beweist, stossen, erschüttern, hauen, abhauen, bedeu-
ten, gerade so gut wie hmal = Jivai = gal. Der Urbegriff ist,
wie in der Wurzel hna, hnu (Benfey II, 182), neigen = stossen,
in Bewegung setzen, die ich in ha + n- (a, i, u ; urspr. hna, dann
hna+ja = hnaja, hnja, hni, und ebenso hna + va = hnava » hnva «
hnu) zerlege, indem ich ha = /a in a/mjü, a/ä^co bei Benfey il,
191 nehme. Wie Stumpf, Stummel, verstümmebi, stutzen aus der
- 31 -
Wurzel stu, stossen (stu-deo, rv-mrio für arv-nTto) stammen, so
mein« r Ansicht nach auch räXkog aus der Wurzel dhu >=: hu, hya
= ga -4- l == gal, fallen, «stossen. Das griech. yokog == hFoXog
hätte auch zu yokogy yäXog werden können. — Wäre die«Annahme,
dass rdXXog der Verschnittene, Gestutzte, xoAo^ bedeutet (hebr. kä-
thüth, castrirt, van kathath, hauen, darf vielleicht in begrififl. Hin-
sicht vergUoben werden), weniger gut begründet, so könnte man an
das .lat. gallare = bacchari (bei Nonius auf Varros Auctorität)
denken, das im Italien, gallare, frohlocken, erhalten ist; ich will
aber diesen Einfall hier nicht, weiter ausfuhren.
58. ravkogy 6, ein phönizisches rund gebautes Kauffartheischiff,
cvird Ton Benfey ohne Grund aus dem Indogermanischen gedeutet.
STgl. hebr. gol, ein rundes Gefass, Krug u. s. w. von galal, wälzen,
irolvere, drehen, also eig. das Runde.
59. FuGov, To, der Vorsprung des Daches, ein zuerst bei
Suripides vorkommendes Wort, das nach Stephanus Byzantius ka-
iscfaen Ursprungs ist. Da die Earer, wenn sie auch nicht (wie Ber-
;beaa, zur Gesch. der Israel., 1842, p. 193, glaubt) semitischen
Ursprungs waren, so 'doch in vielfachen Verbindungen mit den Phoe-
iiziern lebten, so wäre es nicht unmöglich, dass sich manche phön.
Wörter in ihre Sprache eingeschlichen ^ hätten. Auch zeigen sich
unter den höchst spärlichen Ueberresten der karischen Sprache wirk-
ich einige Wörter, die an Semitisches erinnern. Vgl. Steph. Byz.
L V. 2fyvd{'y)yeXa, noXig KctQi'ag^ svß-a 6 rdfpog ^v rav KaQog tig
^fjXdt xod TüvvOfxa' xalovai yuQ ol KuQfg aovav rov rd/cpov, yiXav
)€ Tov ßaaiXsa, wobei schon die Composition des Wortes der se-
mitischen Weise gemäss ist Man kann aovav vergleichen mit hebr.
shuah, hinabsinken, wovon shühä Grube = shahath, Grube, Grab.
Bei yhka könnte an hebr. 'eljon, der Höchste, Oberste, gedacht
werden. Doch halte ich diese £tymologieen für ebenso wenig ge-
sichert, als wenn man bei der Notiz des Steph. ßyz. s. v. Movo-
yiaoa' yiapa tfj KotQiov tpcovfj Xldog hQ/LifjvsvfTcu an hebr. gazith,
behauene Steine, Quadern, vongazah, behauen, denken wollte. Auch
wage ich nicht beiy^Taov, Verstoss, Saum, Gesimse = d-Qiyxoc, an
liebi, ha^, syr. hig, circumdare, woher haip, das Umgebende, hug,
Unigebung =s Aussenseite, zu denken, so dass ysZaov eig. der um-
gebende Rand (vgl. Benfey, II, 308; d-Qiyxog ist vielleicht =5 'Ring\
welches deutsche Wort den Abfall des Anl^^uts dh erlitten hat), der
Umkreis, der Saum wäre. Besser scheint mir folgende Vermuthung.
Griechisch xiadogi Epheu^ bedeutet sicher eig. das sich Windende,
die Scbfa'ngpflanze ; darum hat es Benfey für xQiaaog genommen
(vergl. unser Kreis; schlingen hat vom das Pnäfix sa), ebenso wie
er lat. cingere für älteres cllngere (vgl. unser kringeln = ringeln)
nimmt. So könnte yH(Tov für yguGov = Kreis, Umkreis sein, von
krish (=gli8h, Benfey II, 307) aus hvfish. Indess fragt es sich,
ob Benfey ein Recht dazu hat, Ktaaog für xQtaaog zu nehmen ; denn
da die Wurzel (dhv)ag', (dhv)ak', ib. II, 17 sqq., oder (dh)vag',
- 32 -
(dh)vak', oder (d)hvag'^ (d)hvak' (hvag' erscheint Im Sanskrit ab
bhag', bhagV wo bh aus hv, wie der Vokal u gegen a beweist: an
Präfix abhi darf gar nicht gedacht werden, ebenso wenig als bei
frango « J^Q/jy^v/Lu für hFgijyvvfu = fpQ^y, frang = einem denl[-
baren Sanskrit bhfig' für hvfig') eine Wurzel dhvig^ = dhira +JA
+ g neben sich hatte ( — wie deutsch weichen = nxstv «= yin-
cere beweist; vgl. s. v. ßixog — ), so könnte xitraog aus .kig^ »
(d)hvig' entsprangen sein. Vgl. die Wurzel (d)hvag' (= Sansbit
bhug', bhag') i» lat. cacula (cf. anciila), coxa, coxo (cf. unser hin-
ken), cunae (für cucnae s unsenn Schauk-el, worin Präfix sa),
cunctari (zögern, eig. schaukeln = schwanken, unschlüssig sein,
verw. mit oxvog =k hFoxvog) u. s. w. ; für coxa nimmt Benfey II,
24 ganz falsch eine Composition mit Präfix ka (wie) an, da es
doch so gut wie die andern von mir erklärten Wörter .gar kein
Präfix , sondern nur den Anlaut hv = c der Wurzel (d)hvag' an
sich trägt. So könnte denn auch in xtaaog kein Verlust eines ^
anzunehmen sein, sondern das Wort für zur Wurzel (d)hYig' ge-
hörig gelten: hvig' + s ist == hviksh « kiksh. Wie nun aus der
Wurzel dhan für dhvan (=: van, tödten, Benfey I, 336) «s &fp,
&bvjio, &Hv(x)y durch Abfall des d hvan wurde, diese Perm aber
einerseits (hv in cp) m q>ivia, andrerseits (hv in x) in xavjwy sta/vw^
Kralvo) » xTuvw erscheint, so tritt gegen xiaoog griech. tPfi^ya»,
2Kply% = <&/"§, mit (p für hv, also (piy = hvig' = hvag' atvag'ln
uy/M, Damit könnte das karische ysXaov (wohl für yrntw wie
Bixoai = viginti, vingati, für IxoaC) verwandt sein: hvig' r=s gig' =
gig^ 4- s = giksh, gish. Ob so auch lat. cingere — wenn es
nicht für clingere steht — zu fassen sei, also für = hvig^ <^erob
hvang' = kang' zu cing geworden, bleibe dahingestellt Vgl. Ben-
fey U, 323; wo unser hegen, Gehege, Hecke = Zaun hinzuzufügen
sind. Ich benutze diese Gelegenheit,- noch einige andere Reliqnieen
der karischen Sprache zu erläutern. Nach Steph. Byz. s. v. IdXar
ßdväa hiess im Karischen das Pferd aAa, vielleicht von vfi, var,
val (lat. velox) bei Benfey II, 294 sq.; ßdvöa war nach demselbei
G=s griech. viycri \ das Wort gehört sicher zu Benfey, U, 94 sq.
sq., wobadh, bandh aushvadh, hvandh, krümmen, biegen; vgl.
mit neigen, ib. II, 185, und lat. vinco = weichen (machen), wie 05-
derlein richtig bemerkt hat. Das karische Wort rv/uvla, Stock, hd
bereits Knobel, Völkertaf. d. Gen. p. 102, mit griech. rvnvw in
Verbindung gebracht; es kann für Tvnvia stehen, sicher aber gehört
es zu der Wurzel stu (iat. studeo » tudito, tundo, Tvnroi), stos-
sen, bei Benf. I, 657 sq. Verwandt mit xvfjivla ist das lykiscbe
Wort TvjLujva = TQciyog (sonst auch Stadtname), eig. Stösser, von
stu «^ tu ; wie Sskrit tig für stig « any (Benf. II, 235), so ist
auch tu, tav, crescere, aus stu bei Benf. I, 657 sq. stossen = anf-
stossen, wachsen (vgl. dhm^, eig. stossen, ib. II, 274) herzuleiten.
Dadurch wird unsere s. v. ärrfjyog versuchte Deutung des per&
takka zur Gewissheit erhoben. Vgl. auch Bötticher, Arica, p. ö»
- 33 -•
der nur mehr auf das Oriechische achten sollte , welches bei der
Erklärung klcinasiat. -Wörter und Namen viel mehr zu berücksich-
tigen ist als irgend eine andere Sprache, höchstens das Zend und
das Armenische ausgenommen: das Armenische ist aber noch viel
zu wenig zugänglich gemacht worden. Enobel stellt femer das,,
karische W. /Aa mit dem phiyg. ßaktjv zusammen: die Etymologie
des Wortes ist noch unklar. Man kann an unser wahren &= tuen
(Benfey IT, 294) denken, von vf i, yar, clrcumdare, tegere, aus hv/i
(xaX-, xwA-, ib. 287, hehlen). Das Wort acva^ Grab, bringt Kne-
bel mit aoQog, awqoq zusammen: er meint die Liquida habe sich
wie in Bomilkar ^ Barmilkar, Sobal « Sarbai, Himiiko =^ Himil-
kar und sonst in einen Vokal aufgelöst. Dies darf aber nicht zu-«
gegeben werden; was für punisqhe Namen gilt, gilt darum noch
lange nicht für kleinasiat. Namen und Wörter. Ich denke zuerst
an üfvw, aU(a, werfeni der Zischlaut könnte im Karischen bewahrt
worden sein; vgl. Benfey — Stern, Monatsnamen, und Bötticher,
Arica, p. IG sq.; sonst Hesse sich auch an Benfey IF, 164 (wo
lat cu-mulus] denken.
60. reXdüiv, 0, Beiname des Zeus bei Boss, Demen von Attika,
p. VII. Da Movers, Phoe». I, 643, in dem "EUevg Zevg iv ©j/-
ßatg (Hesycb.) den semitischen 'Eljon, 'El 'Eljon = ^Yiptarog hat
Gnden wollen, so könnte man, da 'Ain oft » ^ ist, leicht auf den
Gedanken kommen, in dem dunkeln Namen /VA^coi/ den phön. 'Eljon
zu suchen. Wenigstens wäre diese Etymologie (wenn sie sich auch
als nur scheinbar fichtig erweisen sollte) besser als irgend eine von
Roth und seiner sogenannten Schule vorgebrachte Etymologie aus
dem Aegyptischen . oder Pboenizischen. Zu reXiuiv gehört aber der
N^ame eines attischen' Stammes: Fsliowsg^ wobei uns die eine Ne-*
^enform, Fsdiovisg^ keine Schwierigkeiten bereiten würde ^ da sie
luf schwachen Füssen steht. Vgl. Westermann, Plutarchv Selon«
j. 58 sq.: At maxima'rixa et prope proelium est de Gedeontibus,
luorum ne scriptura quidem certa est: sie enim, Feisowsg, apud
lum Plutarchum idque ex Reiskii demum correctione (= Ver-
If mmbesserung , wie oft) legitur, apud reliquos aut TiXiovrsg
ptom reperitur aut r^Xioweg, id quod haud parum commenda-
ionis habet ab* inscriptionibus. Vgl. auch Böckh, Corp. Inscc.
jrraecc. II, p. 933; ders., Staatshaushalt d. Athen. (2. Aufl.), II,
734 sq. Nun wird femer behauptet, dass das hebr. 'Alu auch
durch T wiedergegeben werden könne, während es, wenn es nicht
^anz. spurlos verschwindet, durch g (gh) repräsentirt wird: diese
Behauptung stellt Bötticher, supplem. lex. Aram. p. 43, auf, ohne
lie indess beweisen zu können. Denn könnte er sie beweisen, so
^äre die Identität von rsXsfov = TeXicov = hebr. 'Eljon die ge-
wisseste aller etymologischen Thatsachen, da es sonst keine Möglichkeit
gibt, y und r im Griechischen unter Einen Hut zu bringen. Aber
was noch zu beweisen steht, dass hebr/Ain wie zu y, so auch zu
T- werden könne, dies dürfen wir nicht als bewiesen gelten lassen^
— 34 —
•0 lange nicht schlagende und sichere Beweise dafttr Torgebradit
werden: darauf wird uns Böttichcr aber wohl noch lange wartoi
lassen. Durch dieses Veto der unerbittlich strengen ratio etymo-
logica wird eine Reihe der schönsten Combinationen abgeschnittöi;
denn sonst könnten wir nicht nur in den r€Xiovj[tg die oberste
attische Volksabtheilung ('eljon = vipiarog) erkennen, wofür sie
schon öfter gehalten worden sind, sondern wir könnten auch ia
Betreff des Zevg Ftkiniv = 'E^on, ^xf/tarog daran erinnern, im
es eineü Altar Zeus des Höchsten =3 ^xpiavog vor dem Eingang
zum Tempel der Athene Polias gab, auf dem nichts Lebendigei,
sondern nur ein einheimisches Gebäck ohne Wein geopfert wurde^
wir könnten insbesondere noch darauf Nachdruck legen, dass luent
Kekrops dieses Opfer dem Zeus, dem er den Namen ^Y^/jict^ bd-
legte, darbrachte (vgl. Forchhammer, Hellen., p. 51), Kekrops, der
doch der leibhafteste Aeg3rpter gewesen sein und aus Aegypten den
Ackerbau nagh Griechenland verpflanzt haben soll. Ich fuge noch
bei, dass FeXiwv als ältester Sohn des Jon nach alten Zeagnissoi
der Heros der Geleonten oder Ackerbauer, yscogycl (warum nldit
Gutsbesitzer?) war (vgl Hermann, Staatsalterth. §. 94), und gerathe
zuletzt selbst fast in Versuchung, Fsk^wv für = 'Eljon zu halt«).
Aber die leidige ratio trägt über meine Phantasie den Sieg davon.
Ich verbinde FeXifav mit ikavvsiv (uvkaxa) ziehen «e Farehen
ziehen^ pflügen, wozu sich hFsXv verhalten würde wie Sanskrit
klimi aus hvfimi.zu lA^iy^ und vcrmis, (vgl. Benfey, 11,284.300),
wi^ yivTO (für yikero) zu ^kero, wie femer youa (für hFata) zn
via ; vgl. noch Sskrit kfi-sb, ziehen, pflügen ib. 11, 306. Also von
hFikv (= iXvj iXavvw) = ytXvj yeXsF kommt FsksFcay^ FeXimi
eig. sulcans, sulcator = arans, arator ; verwandt sein kann der Name
des alten Priesterkönigs von Eleusis KßXtog, bei dem Demeter ein-
kehrte, mit K = hv, wie oft, wobei wohl kaum nöthig ist zu erin-
nem, dass viele mit dem Demeterculte zusammenhängende Götter-
oder Heroennamen auf agrarische Bedeutung hinweisen. Was aber
die andere Namensform {TeXiovr^g für FiXiovrng) betrifift, so
sie unmöglich mit jener identifizirt werden, da r für ^ oder
X im Griechischen niemals eintritt ; denn Benfcy 11, 164 geht
irre, wenn er nvdaaco für xtydaaio nimmt; ich nehme Ttyäaaoi fflf
TsvdaaiD « GTSväaaa) von stan in arivWj eig. stossen (stan für stvii
aus stu, ib. I, 658), woher aro'w?, stosäend = spitz, wie &o6g vob
dhu, dvüi] dann bedeutet arivco stossen «= ausstossen, tönen ^ wie
d^uvaam von dhu, dhav, dhäv. Vgl lat. tenus, bis, eig. stosserf
SS anstossend, berührend, verw. mit tem in temere (zustossend),
temerare (berühren), Stimulus, solistimum s yafialzvnov^ dann mit
temptare, pede-temptim , ronog, Füsstapfe; stampfen ist b« aufstaft*
sen, auftreten.
61. Fiqrvga, ij, die Brücke. Da nach Herodot V, 56 sq!*
die Einwohner der böotischen Stadt Fiqyvqa, später TdvayQa (wa-
chen Mamen Bochart für phönjziseh erklärt) aus Syrieii eingewai^
— 35
dert sein isoUeii, so läge es im Bereich des Erlaubten, jenes im
Grieclt so dunkle Wort für einen phönisischen Eindringling zu
halten. Dann böte sich von selbst ein hebr. Wert 'abürä, yon'abar,
transire, dar, und man dürfte vermuthen, dass, wie Movers den
Namen Adf4X//axog mit hebr. pasah, transire; vrovon Qdtpaxog, in
Verbindung bringt, auch der Name ^ExpvQa (welchen einst Eorinth
und sonst noch mehrere Städte Griechenlands führten) hieher zu
ziehen sei; für die zwischen zwei Meerbusen auf dem Isthmos ge-
legene Stadt wäre abürä wenigstens eine ganz passende Benennung
und Niemand würde gerade für sie einen phöniz. Nam'en ohne
Weiteres von der Hand weisen. Gegen die Identität von yiqmQa
mit einem bebr.'abürll aber erhebt sich eine andere nicht zu über-
windende Schwierigkeit, indem das Wort nicht nur lak. ältpavQa
(vgl. moq «= d-Bog; /uovxr^Qog » d/uvyääkrj) lautete, was nach Böt-
ticher, ^uppL lex. Aram. p. 43 > noch anginge, sondern auch theb.
q>Xs(pvQa. Eine Ersetzung des 'Ain durch (p frischweg als möglich
anzunehmen, wäre denn doch etwas zu kühn, Wenn auch das in
g>kdq>vQa erscheinende X aus der Auflösung eines Dagesch forte
hätte entstehen können. Daher müssen wir yetpvQa für älteres yki-
ipvQa SS kFkiq>v^a nehmen, yieUeicht verwandt mit i^iqxa (für
hFfQiq>aij jTölben, das vom einen Gutturallaut eingebüsst hat; vgl.
nord. hvelfa, wölben, Benfey, II, 311); dann wäre ytqwQa eig. der
Bogen, die gewölbte Brücke. Wahrscheinlicher aber hat das Wort
die Bedeutung Wurf == Aufwurf, von vairpan^ ib. II, 309, für
älteres hvairpan, welches 'german. Wort im griech. axa^iüiv, wer-
fen, wo (T =s Präf. sa, x = hv, wiederzuerkennen ist. Man kann-
aber auch an ^o'^o^^ xokofpaivj ib. II, 31 1> und lat. globus denken,
das 's unserm Klumpen ist, so dass yi(pi)Qa eig. die zusammengeballte
Masse, di^ aufgehäufte Erde bedeuten würde. Das ä im lak. J/^ov^
steht nicht für y^ sondeai für hv : g : g', nach Benfeyll, 65, vgl.
CdXXfa aar ßdXXof, ^oQsctf = ßagdoi, ^s^fß-QOp = ßdoad^^v, wo f aus
hv =s g, g' zu deuten ist. Reines g kann im Griechischen nicht
43 J sein.
L62. FfjQvijiv, FrjQvovijg, rfjQvovtvg, 6, ein Riese mit drei Lei-
, der in Erythia wohnte, von wo Herakles ihm die Rinderheer-
den entführte, Movers hält den Namen für semitisch und mit dem
Namen Orion für identisch, was unmöglich zugegeben werden kann;
sonst könnte aber eine scmii Etymologie doch noch versucht wer-
den. Da der Name auf Inschriften rijQvFov^g, rugvFovsg lautet,
nach 0. Muller, Kl. Sehr. II, 701 , so führte dies auf ein phön.
Wort 'Mb von der hebr. W. arab, wovon 'ereh (das bekannte
*ereb); 'Ärüb könnte schwarz, dunkel bedeuten, vgl. Meier, Hebr.
W., p. 368 sq., und ruQvß-cov = FaQvFfav als ein finsterer Höl-
Icndämon betrachtet werden, wie ähnlich Welcker, Aeschyl. Trilogie,
p. 138, den dreiköpfigen Höllenhund KtQßtQoq mit sQsßog (= lat.
crepus-culum, creperus, mit c = hv) in Verwandtschaft setzt ; frag-
Udi ob mit Recht Bleibt man aber beim Griechischen stehen und
— 36 —
hält, wie ich dies thue, den Namen rtjQvwv für rein griechisch, so
darf man ihn' schwerlich von yfJQvg, yvj(weiv trennen., bei
Benfey II, 129. Die Wurzel gfi, gfi, gar gehört sammt aUes
dazu gehörigeki verwandten Wurzeln ib. II, 129 — 135, ebenso ine
die Wurzel hv6 ib. • p. 60 sqq. fsn dhu^ dhva = hu, hva ib. p; 275
sq.; wie gad, vad = hva + d, so ist gri >= hva + r und be-
deutet urspr. stossen » ausstossen, tönen, wie die andere Wond
gFi, ib. p. 124 sqq., stossen = hervorstossen , strahlen. Daraus
erklärt sich z. B. lat. clarus, hell (lür das Auge wie für das Ohr);
ebenso zn verstehen ist es, dass bhä, leuchten, ib.- 11, 101 sqq.,
auch sprechen bedeutet, wie so viele ähnliche Wörter beide Begriffs
in sijch vereinen. In andern Wörtern, wie dQuaoHv (falsch .Benfey,
II, 15), dovTzog, KTvnoq, xQovog, nnsern> schmettern = zer-schmet-
tern, verw. mit mittere, schmieden, schmeissen, ist der Urbegriff
stossen noch vöUig klar erhalten, und es ist ganz überflüssig^ solche
Wörter in zwei verschiedene abzutheilen; der Urbegriff stossen »
ansstossen steckt in aüen Wörtern, die tönen, sprechen j hauchen,
blasen, strahlen, glänzen bedeuten. Daher ist es geradezu unwis-
senschaftlich zu nennen , wenn man ~ wie dies sogar ein Mam
wie Benfey (der doch II, 188 richtig gegen Pott argumentirt) thot
— solche Wurzeln aus malender Nachbildung des Tons von Thieren
und Menschen hervorgegangen sein lässt. Wir dagegen sind £h)ttlbb!
schon so weit gekommen, alle dergleichen onomatopoetische Wur-
zeln und Wörter für das zu halten, was sie wirklich sind, d. h. für
ein Himgespinnst, das von keinem wissenschaftlichen Manne länger
xespectirt werden darf, wenn es auch in den Köpfen der Halbwisser
noch so fest sitzen bleiben mag. Ich halte ei^'für das Hauptver-
dienst des sonst von so argen Schäden und schweren Fehlem 'be-
hafteten hebr. Wurzelwörterbuchs von Meier, mit fintscbiedenheH
und Conseqvienz die onomatopoetischen Fictionen von Gesenius un4
Anderen bekämpft zu haben. Wenden wir diese Bemerkungen auf
r?]^(jjv und yijQ^ü) von gar, gri, gri an, so bedeutet der Name
eig. stossend = ausstossend = tosend, was gerade so gut aajN«
einen Wolken- und Sturmesgott passt (die Rinder sind doch sich«/
Wolken ; an einen etymologischen Grund des Bildes zu denken mh
schwerlich gestattet; doch vgl. Benfey, II, 61 sq.), als der voa '
derselben Wurzel stammende Name der Gräen und Gorgonen (ib.
11^ 130 : /op/oV bedeutet eig. stossend, wie torvus verwandt iit
mit stier, starr, eig. anstossend =±= stehen bleibend; vgl. .das verw.
still und stocken = tacere für tvacere = stvaccre, wie ronog, pe-
detemptim für vFonog, — tvemptim zu rtinriü) für diese Luftunge-
heuer bezeichnend ist. Darum scheint mir die oben vorgebradbti
Deutung aus dem Semitischen entschieden verwerflich zu seilt
während die von Movers gegebene gar nicht einmal erwähnt si
.werden verdient.
63. riyyQog, o, yiyyQa, ijj eine kurze phönizische Flöte tbs
einem schwirrenden, traurigen Ton. Das Wort ist vielfaeh behapr*
i
— 37 —
deit und z. B« mit dem Namen KiyvQog für gleich gehalten wor-
den, aber die Identifizirang ist sprachlich unmöglich, da daraus
ht)chsten8 Klvgag = KiQQag, yiQQag hätte werden können. Movers
hält das Wort für unsemitischen und zwar für karischen Ursprungs ;
Benfey hält es 11^ 130 für eine Reduplikation von der Wurzel gar,
es Hesse sich aber auch für yglyyQog nehmen von Sskrit gfig',
schreien, womit dort ganz falsch lat. jurgium identifizirt wird, das
zu II, 228 gehört, mit j für d, wie ib. II, 200 sqq. 342.
64. FoQTWt 1^, Stadt auf Kreta, könnte leicht mit dem semii
qereth, qarth, Stadt, in Verbindung gebracht werden-« Dies wäre aber
ebenso TOreilig gehandelt, als wenn man mit Lassen das -kerta oder
-karta, -Charta in arischen Städtenamen für das hebr. qereth halten
wollte. Die richtige Etymologie für diesen und verw. griech. Städte-
uamen gab schon Benfey II, 319; das semit. Wort kann urver-
wandt sein.
65. rvytig, 6, lydischer Eigenname, wozu Fvyaißj kifirij ge-
hört; diesen See erwähnt Homer, II. XX, 390., später hiess er
Kokotj. Bötticher, rudd. myth. Sem.^ p. 28, erklärt den Namen für
seoiitisch, gewiss mit Unrecht, zumal wenn man bedenkt, dass er
iolgende Stelle des Etym. Magn. p. 768, 10: TQnondro^egy ov^a-
vov Koi yJjq naXöigj ovofxara äs avTWv Korrog, BQiuQSbjg nal
JTvyi^f heranzieht und dabei auf Hes. Theog. 149 hinweist, wo
Fv^g und Fvyi^g gelesen wird. Auch ich halte den 1yd. Namen
mit dem griech. für verwandt, denke aber nicht an semit. Ursprung
sowohl dieses vfie der beiden andern Namen. Vgl. die Sskritwurzel
[Uy g'u bei Benfey 1, 680 sqq., eig. wohl, wie mir judh (s= pugnare)
t)eweist, stossen, aufstossen, aufwallen, kochen, brennen, glühen;
BOT begriffl. Entwickelung vgl Benfey II, 274, wo von dhu, dhvA,
Ihvä =s dhmä, ftdhmäta, Schlacht. Zu ju, gu gehört (ob von judh
nit lat. b == dh, vgl. robur, oder von jvabh (faV^ ini^tpekog) :
etsteres ist mir wahrscheinlichet) lat. juba, die sich heftig bewe-
l^nde, wallende Mähne; femer lat. jus und unser Jauche, worin
nne Fortbildung durch Gutturallaut erscheint ; zunächst wohl ju +
f =, jug', dann jug' -t-, s = juksh ib. II, 682. Da ju = gu, wie
priech.. ^£0) = yodw^ glühen, wallen, aufwallen, so kantf Fvyrjg^
Fvijg hieher gehören : Fvi^g wäre der Siedende, Brausende, Stür-
uische, was dem Begriffe des Hekatoncheiren sehr angemessen
scheint. Auch Atyalwv, der andere Name des Briareos, könnte aus ,
ablü tI- gu, yuF bestehen, vgl. avdviu, od&vaaw zu dhu Benfey II,
?74; der Name kann aber ebenso gut zu ig', vig' ib. I, 343 sqq.
rebören, ohne dass deshalb die Bedeutung desselben eine andere
5u sein brauchte. Wenn die Form Fvrjg neben Fvytjg gesichert
lasteht, so müsste man wohl an eine Wurzel guh, juh = judh
lenken, so dass Fvfjg für Fvhrjg stände wie öiaivu) für öihaivo),
yev€o für Ssvhw u. and. Wie Fvyfjg^ so wird auch BqiaQiwg von
bötticher für semitisch erklärt; offenbar falsch, da das Wort im
jiiech. eine vortreffliche Deutung zulässt. Vgl. ßQtoiJog mit ßQviOy'
— 38 —
•Irotzen, anfiraDen, aufschweUen, eig. aber Blossen, wie das toh
Hesychins eFwähnte nglu)^ blasen, sprühen , eig. stossen «s ausstos-
■en, beweist, das mit lat. spirare verwandt ist. Der Name des
dritten HelLatoncheiren Korrog könnte mit xoSraXtg ■= Xdxng Qm
ßnidas) verwandt sein, das zu mtitw gestellt wird; man kann Im
xwTaXiQ auch an Anderes (lat. quatere; vgl. quetschen) denken;
' abär KoTTog scheint sicher mit griech. xorcg, xorelv verwandt, d«
'eig. wohl wie /loo/uaij Benfey, II, 274, aufschwellen, anfbraosei
Siir Grundbedeutung hat Mit lat. odisse ist xorog ebenso wenig
SU vereinen, als mit unserm Uass, hassen; Benfey II, 163 bat das
Wort falschlich mit e/ß^og, zusammengestellt, das eine galiE andere
I^klärung verlangt.
66. JaiöaXog, 6. Der Name dieses attischen Heros ist wohl
schon bei mehr als £inem in den Verdacht semitischen Ursprmigs
gekommen, zumal da er auch auf Kreta und sogar in den westUcbei
Colonieen der Phoenizier angetroffen wird. Wir dürfen nns also
nicht darüber wundem, dass Bötticher, rndd. myth. Sem. p. 28;
BOT Erklärung desselben zum Hebräischen seine Zuflucbt genommei
hat, woraus er den Dädalus als einen amasius supremi muniBiS;
daid-el, zu deuten wagen konnte: er hätte auch einen fabricator
dei daraus machen können, da die Wurzel dud, urspr. verbindea,
auch verfertigen bedeuten konnte, wie die daraus ents^na^neB
Bezeichnungen für Korb, Topf, Kessel beweisen. Aber die giiech.
Wörter doi^äXXü), SalöaXfia u. s. w. zwingen uns, den Namen fu
echt griechisch zu halten; vielleicht ist er verw. mit dem lat. do-
lare, behauen, bearbeiten, das zu Benfey II, 225 sqq. gehört wo
für die Wurzel dar, dri der Urbegriff stossen = stechen (diXku;^
dolor, vgl Schmerz zu mordere) festgehalten werden mnss. Da
stossen = spalten, findere, scindere, so wäre Jaläotkog eis. der
Schnitzer, der Bildschnitzer. Indessen scheint mir diese Deating
doch nicht die richtige zu sein. ""Um zur richtigen zu gelangen,
halte ich es für gut etwas weiter auszuholen. Der Grundbegriff
der Wurzel dar, dfi bei Benfey II, 225 sqq. ist, wie beme^
stossen; daher drö, dru, laufen, ib. 228, vgl. ^ioj zu dhii, stossen,
271 sqq. , und dräksh (wozu lat. jurg-ium = dfig', drig' -|- s =»
driksh, draksh, drÄksh; über j == d ib. II, 200 sqq. 217. 342)
tönen, schnauben, eig. stossen = ausstossen, blasen, tönen wie
. ^(ovaocjf ib. p. 275, zu dhu, stossen, gehört Hieher ziehe ieh
fcmer Benfey II, 350, wo für griech, ^^oaog, ^QiXog eine Wonel
dfi, dar postulirt wird, eig. stossen = hervorstossen, hervorbrechen,
quillen, fliessen; über S^v-diX-Xw ib. p. 346 (dfi) will ick aodi
kein Urtheil abgeben , obwohl vor Nichts so sehr gewarnt werdeo
muss, als vor der leichtsinnigen Weise, in der man dieWuradofS
zerstören und die erhaltenen ursprünglichen Wurzelbuchstaben ffr
Präfixe oder Präpositionen zu halten pflegt. Gegen dieses ieid^
besonders von Pott so sehr angeprieewie System erhebt sieh ^
furchtbarer und nimmermehr zu überwindender Widerstimd
— 89 —
die semit. WurzelmMse mit der indogermaniBchen in Verglei-
g bringt; der semit, Bprachstamm stemmt sich gegen solche
cühr als ein Riese, der auch den indogermanischen Wurzeln
und Rettung zu bringen verspricht. Um die Falschheit des
en Systems an Emem Beispiel klar zu machen, greife ich die
zel bhug', bhag' herans, bei Benfey II, 20, wo dieser sonst so
Kenstvolle Etymologe, der für das Griechische mehr geleistet
als irgend ein «anderer, der aber ebenfalls noch tief in dem
)8en Wahne steckt, dass die Ursprache schon mit componirten
zehi angefüllt gewesen, zugleich bhug' und bhag' aus abhi +
intstanden glaubt. Hier beweist aber der Vokal u gegen a mit
istösslicher Gewissheit, dass sowohl bhug^ als bhag^ (letzteres
te sonst s abhi + ag' sein) aus älterem hvag' = dhvag' ent-
len, dass also auch für's Sanskrit der für das Griechisch -Latei-
le feststehende Uebergang von hv in bh (hva = bhu, bha, vgl.
3y II, 66 sqq., wo guh, gab aus hyah, und sonst) als eine
»machte Wahrheit anzunehmen sei. Diese Thatsadie wird sich
ihrer ganz unermesslichen Tragweite nach zu bewähren haben ;
'erweise auf den Art. &äkog, wo ich fihr das Sanskrit den Ueber-
Yon hv in b, ph, p (bekanntlich im Lat.-Griechischen erwie-
feststeUen werde. So wenig ich aber in den allermeisten Fällen,
Pott und Benfey eine Composition mit api, abhi annehmen
noch (pav^io = (poi^w, qxayo), Benfey If, 13, mit q}avaiy% ■=
I , diese Composition mit api , abhi anerkenne , - ebensowenig
ich die vielen Fälle so ohne Weiteres gelten, in welchen man
'räpos. lat. ad aus älterm at, Benfey II, 231. 331, angenom-
bat Daher glaube ich, dass nicht nur in dqdio^ Benfey I,
rgl. II, 339 (wo er — wie in seinem 2. Bande überhaupt —
in viel besonnenerer Mann erscheint), sondern wahrsch. auch
Ui^, dqiuMj I, 96 eine Wurzd ^i, stossen n hervorstossen,
»rbringen, wachsen steckt (vgl. noch rsQxyoQ, r^i/vog, Trieb,
}i/(o : falsch Benfey, I, 95), wonach SQciu) wie noidio^ rstS^o),
t kfi = lat. cre-o, vielleicht eig. erzeugen, schafifen bedeutet.
^ =3 cre-o gehört griech. xoQog, xoqu, tcikwQ (falsch Benfey, II,
, weiterhin lat. corpus. Danach würde auch JalSakog eig.
chSpfer, der Bildner, creator, sein und urspr. eine ganz andere
höhere Bedeutung, als die eines Bildschnitzers, gehabt haben.
Hermann, Relig. Alterth., $. 63. Darauf weist auch die all-
ine Bedeutung des Wortes 6alSakog'^ vgl. Preller, Griech. Myth.
JS", wo Lucret. I, 228 : daedala tellus, V, 235 : natura dae-
rerum u. s. w. Preller hält die Sagen vom Daedalos für
talischen Ursprungs; auch scheinen ihm die kretischen dieäl-
i zu sein, II, 345. Aber es kann ein und derselbe Mythus
leinasien (wo JaldaXa^ eine Feste in Karien), Kreta und At-
2[leich alterthümlich und heimisch sein. Richtig bemerkt Preller,
Dädalos die Bedeutung eines kosmischen Demiurgen (wofür
eine solche Umschreibung des Wortes Schöpfer, Erzeuger?)
— 40 —
gehabt za haben scheine. Dunkel ist der Name der Schwester
des Dädalos, Iligdi^; niqit^,, Rebhuhn, heisst eig. gesprenkelt (vgl
unser spritzen = be- sprengen, nuQÖaxog, bespritzt = befeuchtet,
benetzt): ich wage nicht, über TlaQÖt^ eine bestimmte Meinung
auszusprechen.
67. Javaog, o, der Gründer von Argos, Berod. U, 91; Ja-
väideg, die fünfzig Töchter des Danaos; Jardfj, ij, die Tochter
des Akrisios, den Movers für den phryg. KroBOS hält; ^äavaol, si,
die Danacr. Der Name Javaoq gehört zu den allerschwierigstn
griech. Eigennamen; die ' Etymologieen von Schwenck {daan^y
trocken, aber cc) und Movers, Phoen. I, 47, haben Manches gegen
sich. Dürfte man so kühn sein, wie dies öfters geschehen ist, die
.Danaer mit den Hyksos zu combiniren, so wäre es offenbar erlaubt,
an phön. Ursprung des Wortes zu denken, obwohl die Acten über
den Ursprung der Hyksos noch lange nicht als geschlossen zu be-
trachten sind.. Dann könnte man an hebr. danan , niedrig sein,
denken, verw. mit gana^ (wo (^sl^q aus einer altem Dentalis) nie- |
drig machen, ^anal;! hinabgehen = eindringen; Javaog wäre als
der (aus Aegypten Gekommene und in -Argos) sich Niederlassende,
der Eindringling bezeichnet, ^avdij als die Niederung == die Erde
{/S^aiv, welches Wort zu hvan, Benf. II, 320 sq., gehört, verw. mit
hbvuQj die flache Hand; zu hva(n) gehört auch lat. humusy humi-
lis, griech. yaftal, /ßcnfiaXog-, anders, aber sicher falsch, Benfey, 11,
157) und die Javätöeg als die hinabgehenden, in die Erde ein-
dringenden und deshalb schnell wieder leer werdenden Quellen von
Argos zu fassen. Aber solche eines Sickler nicht unwürdigen semit.
Etymologieen würden nur beweisen, dass es mit einem Bisschen
scharfsinniger Sophistik leicht 4st, aus Schwarz Weiss, ans AHem
Alles zu machen; für den wissenschaftlichen Mann sind sie so gut
wie nicht vorhanden. Hält man an dem griech. Ursprange des
Namens Zfavaog fest, wie dfts unserer innersten Ueberzeugung nach
geschehen muss, so eröffnet sich ein weites Feld für die verschie-
denartigsten Vermuthungen. Mir ist folgende die wahrscheinlichste.
Wenn in der Sskritwurzel dah, dagh, brennen, woher öavog, Benfey,
n, 216 sq., der schliessende Gutturalbuchstabe sekundär ist, so
hätte neben dah eine Wurzel dan treten können, wovon ein Thema
öaw in JavaFog zu Grunde läge; vgl. ravaog ib. II, 243. Dann
Hesse sich mit dah auch die Wurzel ju, g'u ib. 1, 680 sqq. ver-
einen; wie dah = da + h, gb, wäre du = da + va, dva, du =
gu, ju, vgl. ib. II, 200 sqq., femer wäre dar, dfi ib. II, 225-^
229, = da -4- r : der ürbegriff stossen = ausstossen, blasen, sprü-
hen^ brennen, spricht sehr für die Richtigkeit dieser Combinationen.
Wie ig' zu ag', vip zu vap, dig zu dag, pi^ zu pag und andere
Wurzeln sich verhalten, so stände auch dih, ib. II, 217, in Ver-
wandtschaft mit dah, für dagh; dih wäre = da -|- jX . -|- h , wie
vip = va + ja + p. JZur Bedeutung vgl. dri, ib. II, 350. Von
g'u leitet Benfey II, 114 sq. meiner Ansicht nach richtig ydyoi.
— 41 —
/aväüfj ydyviiiai (nicht für yuFt^gu.B.yf,, wie dort bemerkt wird, son-
lern für yFdvogvi.8.w,)] selbst wenn g' nicht aus d wäre, könnte
davaoq dazu gehören, wie FiQy, Fbqö = vf ig': varg': ürg' (Benfey,
Pers. Keilinschr., p. 93) beweist. Dann wäre Danaos der Strah-
lende^ Leuchtende, yielleicht Apollon selbst, vgl. Prellcr, Griech. Myth.
I, 162, die Danaer wären die Strahlenden, splendidi =« dyavol, die
Danalden aber die aufkochenden, aufwallenden, heryorquillenden
Quellnympheo. (Falsch ist Benfey, *I, 681, wie schon früher be-
merkt wurde, über bulla, bullire, wallen, quellen ; diese Wörter ge-
hören zu hu^ hva, dhu II, 274 u. 195 ; wenn du bei gu zu Grunde
liegt, so kann — wie das Semitische beweist, vgl. auch dräksh ^
dhrdksh ib* U, 228 — die Wurzel du mit der Wurzel dhu (aus
1ha + va, vgl a/äco, a/d^uxy stossen, ib. II, 191, worin ya = ha
=s dha) begrifflich identisch sein. Vgl. auch budbud zur Wurzel
pha, phu, pu ib. I, 540; j)ha, phu aber ist, wie später erhellen
wird , aus hva, hu, dhu entstanden. Nimmt man aber ju, g'u für
älteres gu = hva, hu, dhu, so wäre dies zwar auch keine unhalt-
t)are Annahme, ich habe aber bedeutende Gründe — die anderwärts
auseinandergesetzt werden sollen; vgl. auch du, ju, II, 200, mit
&d!uty%j worin ich die Urform von 'va, ib. I, 285, oder vi = va •+•
ja für dhva, dhvi, If, 320 sqq. erkenne — , die blosse Möglichkeit noch
nicht für reine Wahrheit gelten zu lassen.)
68. ^dnig, ij, auch rdnig = ra;r//g, Teppich, Decke, könnte für ein
somit. Wort gelten, wie denn auch schon früher an fremdländischen
Ursprung desselben gedacht worden ist. Die hebr. Wurzel ^apah,
ivorin. Wie das Chaldäische beweist, 9 aus einer Dentalis entsprun-
gen ist (ganz falsch nimmt man gewöhnlich oder doch häufig das
ül^egentheil an, aber hier beweisl die Analogie anderer Sprachen bis
zur Evidenz, dass hebr. Sibilanten gegen chald. oder arainäische
Dentalbnchstaben nicht für ursprünglich gehalten werden dürfen),
ioll ausdehnen, ausbreiten bedeuten. Davon könnte man ödmq,
mnrjg ableiten wollen ; auch das dunkle griech. öinagy Becher, liesse
üch für ein hebr. ^epah s= gappahath nehmen, welches Wort ein
Grefass bedeutet. Ich glaube aber, dass Benfey I, 656 richtig ist;
iort ist noch ädmäov, ^dneöov (vgl ädnig^ Fussboden) hinzuzufügen.
Letzteres Wort ist mit yi^neäov gar nicht verwandt, es steht viel-
nebr ddnsäov für ödntTOVy mitJ^^ürr, wie in nsXidvog =^ niXirvog,^
utpciäavog für /jirj^stavog ^ vgl. Ma-^era, ^möavog für rjnBTavog
und sonst.
69. JsvxaXlojv, 6, Sohn des Prometheus, Gemahl der Pyrrha.
Movers vermuthet, dass der Name Prometheus = hebr. bore-meth,
ler den Menschen schafft, sei, und Bötticher, rudd. myth. Sem. p.
?8 ' (der wohl durch Movers auf eine ganz falsche Bahn gekommen),
lieht im ^fvxaXlcov einen semit. diq-eljon, respectus i. e. amatus^
i summo numine. Aber diese Deutiuigen sind sicher falsch. Sonst
könnte aber doch noch an semit. Ursprung des Namens JtvyMXuov
gedacht werden, wenigstens von denen, die die griech.-phrygischei^
- 42 -
Sflodfluthaagen ans bebr. Quelle abgelehel wissen wollen* Die lets
teres für erlaobt halten^ haben keine Kenntniss des ganzen Sach-
Teriialtes. Denn wenn hier anf der einen oder der andern Seite an
Entlehnung gedacht werden muss, so wäre es weit eher erlaubt,
die hebr. Sage für arischen Ursprungs zn halten. Der Name des
Noah kötfnte Yom Zend. nara, neu, rtog, novns, mit Suffix -hi
naYaka, kommen; TgL Navasardi (rdor adg^tg) bei Benfey^* Stern,
Monatsnamen, p. 132 sq., und zur Bedeutung das vortrefflidie
Riisonnement über Weltalter und Jahresumlauf bei Slmrock, Deutsche
Myth., welches zu dem Vernünftigsten gehört, was je fiber nijdio-
logische Dinge geschrieben worden bt Dann wäre Noah derjeui^
welcher eine neue Welt- oder Jahresperiode eröffnet; etwas Aeim
Hdies schwebte sicher Ewiüd Tor, da er in seiner Gesch. üsrub
I, den Namen nüt hebr. Iah, recens, in Verbindung brachte« Wie
es sich aber auch mit dem Namen des Noah veriialten möge —
und wU sind es nicht, die so wichtige Dinge vorschneD entschei-
den möchten ^ , so ist und bleibt doch der Name ^fivxaXtmr sicher
rein griechisch. Zu seiner Erklärung zog schon Schwenk das Wort
ievia, benetzen, heran, dem Sinne nach ganz passend; aber iiva
selbst ist noch nicht mit Sicherheit zu deuten. Benfi^, IT, 68
nimmt äevio für dsvhio = Svhfo, ävio, tauchen, von der Wurzel
guh, gab ans hvah (lat ex-u-o, ind-u-o, wohl fiir (h)ii(h}; inim-
bno ist bu(h) = hvah) und weiterhin ans dhvah = dhva 4» h =
dhvadh, da h aus dh entstanden ist: dhva-(d)h gehört m Benfey
II, 320, wo die Wurzel dhva neigen, senken = tauchen nodü klar
zu erkennen ist. VgL lat. mergere «= yergeie, wie promnlgare
wohl jfär provulgare, sicher muleare = deutsch walken (wozu follo
sich in Betreff' des Anlauts verhält, wie flaccus zu welk : f Ist aus
hv; VgL auch iXxog = vulnns). Aber Benfey s €rleichstellung von
itvo) s= ^vo) ist unhaltbar, da dsvu) einen ganz andern Urbegriff
haben muss; das Wort kommt nie in der Bedeutung tauchen vor.
Könnte dasselbe nicht mit duuv(a von dih ib. ü, 217, verwandt
sein? Gewiss ebenso gut als Bv&vq mit l^^q verwandt ist; sv9v^
verhält sich nämlich zu Idvq^ wie vip zu vap, ib. I, 340 sqq., und
tv&vg, l&vg weisen auf ein identisches Wurzelpaar vadh, vidh mit
Sicheriieit hin. Hier hätten wir aber nur im Griech. sv oder v ge-
gen l, während im Sanskrit dafür a gegen i auftreten wurde. Da-
hei" vergleicht man besser kship zu kshubh, Benfej, I, 191, welche
zusammengehörigen Wörter unmöglich anders zu erklären sind, ab
auf folgende Weise: kship ist = sa + kip, kip aber = hvip ^
vip (Benfey I, 340 sqq.) = va + ja + p, während kshnbh ^
sa + kubh und dies = hvabh, vabh (vgl. aoßfj, (p6ß?jj wo sa -f
vabh oder auch vap gegen hvabh erkannt wird; Crwnrzel ist hu
stossen, n, 274) ist. Vgl. hier unsere Wörter kippen, wippen mi'
hval, bmal, ib. II, 280. 283. Aehnlieh nun scheint mir isvm ge-
gen Stalvw zu stehen, so dass eine Wurzel dnh ^ dih anzusetier
ist: während dih nach einer früher voigetragenen Vennu
- 43 -
da + ja -4- h entstand (verw. mit dri bei Benfey II, S50 aus da
+ r), wäre dnh aus da + va + h hervorgegangen. Vgl« d^v ans
du eig. stossen, dann ausstossen = tönen, klagen, bei Benfey IT,
205. Mit dih .hängt griech. öIcd, iUcüxw eig. stossen (vgh ofß,
q>fß)j dann erschüttern, zittern machen, yibrare, eng zusammen,
-woTüber Benfey II, 225 grundfalsch ist: hier hat er mehrere Wör-
ter, welche eine bedeutsame Wurzel da, di (da + ja), du {s= da
-H va) oder viehnehr dvi (vgl. qu, (jvi, ib. II, 164 168) mit Si-
cherheit erkennen lassen — wenn sie atich im Sanskrit nicht mehr
vorhanden sein sollte — , auf eine wahrhaft unverantwortliche Weise
zum Zahlwort Svo gestellt Von der für ^svoi vermuthlich an^u-
aetzenden Wurzel duh nun könnte der Name JsvxuXlcov stammen,
mit k für h, wie dies zuweilen- vorkommt Sonöt könnte k anch
auf andere Weise erklärt werden; aber die Zusammenstellung von
^evxakiwv mit ^evco scheint nicht voreilig aufgegeben werden zu
«lürfen. Vgl. noch ^ixnv, öol^v'^ (cTvx) und 6Ufj ; das letztere Wort
bedeutet stossend = gerade, vgl. Meier, Hebr. W., p. 605 sqq.
70. Jid^Qaf^ßoQi 6, bei Euripides Beiname des Dionysos, sonst
ein von Chören vorgetragener Festgesang. Bezeichnet das Wort
^wirklich — wie Benfey annimmt — ursprünglich einen Tanz (wie
i&v/ußogf 6y ein bakchischer Gesang und Tanz, wahrscheinlich
nuu;ht), so ist es vielleicht dazu bestimmt, als Brücke zu dienen
zur Entzifferung eines der. schwierigsten griech. Wörter. Darum —
und viel weniger deshalb, weil man didvQa/ußog wie Alles, was im
.Griech. donkel und unklar ist, für ein orientalisches Wort gehalten
hat — ziehe ich es hieher. Das andere Wort aber, zu dessen
EnträthseluBg jenes führen zii sollen scheint, ist das Wort i&vgy
gerade, wozu iS-vg^ i^i Impetus, und l&vsiv, anstürmen, gehören;
lävsiv ist seiner Bedeutung wegen schon von den Philologen mit
^ilsiv zusammengestellt worden, wozu es meiner Meinung nach
wirklich gehört. Ich vergleiche Benfey, I, 253 sqq.^ der dort zwei
Wurzeln, vadh, vädh und vidh behandelt, als deren Grundbegriff er
vollkommen richtig stossen, w&hv, annimmt; diese Wurzeln stehen
, aber offenbar für dhvadh, dturädh, dhvidh und gehören zu dhva ib.
n, 271 sqq. ebenso, wie vÄ, wehen, eig. stossen, zu dhmä für
dfav4, Ib. II, 274, gehört: dlivadh, vadh besteht aus dhva + dh,
dfavidb, vidh aus dhva -+- ja rf- dh. Vgl. d-aXsd- aus d-aX.-^ d-
CS dh =s dhd, ri^fj'iLu. Demgemäss heisst Idvg eig. stossend =&
anfstossend, aufstehend, gerade, wie &o6gj spitz, von dhu eig. stos-
send, tUt^ (spitz), Fels, von pat in imTpet-us =» l&vg, 17. Ver-
wandt mit l&vg ist svdijg (von vadh für dhvadh = vädh, Fix)d'-iw)
gerade so, wie oltpdu) (von vip oder einer Wurzel vibh, vgl. vi-
brare) mit onviu) (von vap, lat vap-ulare) oder wie ai% mit Sskrit
ag'a: zu Bvd^g für Fadvg (vgl. evxf]Xog = lx//Aog für Fexf]Xog)
aber gehören noch d&tJQ, dvd-iQi^, dvd^eQixtj und das bisher im
Griech. so dunkel gebliebeBe Wort äv&ifamog «= ä&{()^(anog, wie
eb Stengel d. h. gerade jBiBchend, aufrecht Vgl. ereetos et celsus
- 44 ^
fitatus; Cic. N. D. 11, 56: primum hominea hämo exdtatos cekoi
et erectos constituit, wobei kaum nöthig ist zu bemerken, dasa aii€h
celsus eig. gestosseu, aufgetrieben = aufgeschossen bedeutet^ von
celio- bei Benfey II, 174 sq. Das Wort äid-vQa/Lißog aber steht
meiner Meinung nach für d^idvQa/Aßoq von &idvg, der Urform von
l&vg (&Fidijg , vgl. oXog aus &FoX6g) , und ^ifißetv eig. drehen =
bewegen, schwingen, und bedeutet also aufwärts sich bewegend ^
sich in die Höhe schwingend, aufspringend (= tanzend). Die Ur-
form dhvadh, wovon svdx'g (Fadvg), scheint sich in äo&ajyj io-
d^iviv für ^oS^ifjv, d^o&uov erhalten zu haben, womit di^^üirdd'^v
(mit J = dh, vgl. Benfey, II, 95 und nvv^-a^ = 7iv9'-/Liijv) ebea
so sicher verwandt scheint, als cjSlg, tiöiv mit w&'-iü} &= v^dh s
vä (wehen, eig. stossen, ausstossen) + dh. Fraglich sein könnte^
ob nicht !^^;/yi;und ^Ar&ig hieher zu ziehen seien; die Bedentmig
wurde dadurch aber nicht alterirt werden.
71. Jtowüog, 0. Es gibt gewiss noch manche Lentey'^die
gutmüthig genug sind^ an den phöniz. Ursprung dieses griecläschen
Gottes zu glauben; aber gewiss findet sich Niemand mehr, der den
Namen, wie Buttmann that, mit dem hebr. Noah in Verbindung
bringt. Wollte man um jeden Preis eine semit. Etymologie dieses
Göttemamens haben, so böte sich eine viel einfachere und auch an
sich ganz plausible wie von selbst dar. Der bei den HebrSem Ztv
genannte Maimonat heisst bei den Chaldäem zwar Ijjar, aber auch
jerah ziv ni^^änajjä, Monat des Glanzes der Blumen; und ein denk*
bares phön. Compositum ziv-nig^ä, Glanz der Blüthe, in specie der
Weinblüthe, würde den griech. Eväv&fjg dem Sinne, den ^lowaog
den Lauten nach gut genug wiedergeben. Dazu kommt, dass He-
sychius uns folgende Glosse überliefert hat: Zavdvag, ^eog riq h
Siäwvtj wozu Movers, Phoen. I, 216 sq., bemerkt : Das kann nach
den Buchstaben nur zavvän (von zahah, woher auch ziv) sein. ZU
ist der Name des dem Adonis heiligen Maimondes; er bedeutet,
entsprechend' dem chald. Ijjar (vgl. auch Gesenius s. v. ziv) Glanz,
Pracht, von der Pracht der Natur in den Pflanzen und Blummi
dieses Monats. Der Schmuck der Natur im Frühjahr ist im Zav-.
vän persoQifizirt, der demnach nur Adoniß sein kann. — Das an-
lautende z in ziv könnte griech. ebenso gut durch ^ ausgedrückt
worden sein, wie z in Akzib =:.£kdippa, g in Qor == TvQog.
Dann könnte ich noch darauf hinweisen, dass Adonis in Byblos ate
'Eljon, als der Höchste und Grösste der Götter verehrt vrurde —
welchen Namen Movers in dem bei Hesychius erwähnten thebani-
schen ^EXisvg wiederfindet; vgl. auch Movers, I, 191, 543; dass
femer Byblos in der Mythe die älteste Stadt der Welt, im mythi-
schen Zeitalter der phönizischen Geschichte das caput der Phoeni-
zier war (Movers, II, 1, 107 sq. 245 sq.) und von dort die ältesten
Colonieen,' bes. auch die ältesten in den griechischen Gewässern,
ausgegangen sind, Movers II, 2, 130 sq. Aber damit wären wir
auch zu Ende; es^ ist emDing der Unmöi^chkeit, den griechiniriniy
— 45 -
Dionysos als einen fremden Gott zu erweisen, viel wahrscheinlicher^
ja so gut ¥rie gewiss ist, dassAdonis kein ursprünglich semitischer
Gott gewesen, sondern den Semiten erst von Üeinasiatischön Stäm-
men indogermanischen Ursprungs mitgetheilt worden sei. So liesse
sich die Identität des Adonis upd Dionysos auch fernerhin festhalr
ten, während das Verhältniss der Entlehnung geradezu umgekehrt
werden müsste. Das Weitere hierüber gehört nicht hieher. Was
nun den grieeh. Namen des griechischen Gottes anbelangt, so ist
meines £rachtens ^tewaog = ^ionsr/jg und kommt von der Wurzel
snu, tropfen, -fliessen^ bei Benfey II,' 53, wozu .griech. vdw für
vuJFw (vaF Guna Ton nu = snu) gehört, und, zwar von einer
durch Gutturallaut fortgebildeton sekundären Wurzelform , wie mir
das ,äo1. Zovvv^oq zu beweisen scheint. ZßvvvS,oq ist vielleicht «=
^loawaog =s ^lovpvaog, vgl, eQfßtwog aus hQtßsavogi ist
die Verdoppelung des v in der äol. Form des Namens wirklich
nicht ohne etymologischen Grund — und daftir, dass sie nicht zu-
fällig eingetreten sei, mag auch die Form ^laiwaog angeführt wer-
den — , so wäre dieselbe als eine Hauptstütze für die Richtigkeit
unserer Etymologie des Namens zu betrachten. Unserer Ansiebt
nach ist idso Jiorvaog (ganz « lat Caelifluus) ein dem pelasgi-
schen Zeus vdi'og bei Preller, Gr. Myth. I, 80 sq. vollständig
gleichzusetzender Gott des himmlischen Wassers und gehört aufs
Engste zusammen mit der ^AfpQodiTrj^ die wir -früher als eine vom
himmlischen Wasser, dem ■ befruchtenden Regen des i^eus, Benetzte
erklärt haben» Wie Aphrodite eigentlich dieselbe ist mit ihrer
Mutter Dione, welche nach Preller I, 212^ die Bedeutung der feuch-
ten {öialvui] wohl besser: befeuchtet werdenden), weiblich em-
pfangenden und gebärenden Naturkraft (besser: Erde) hatte, wie
sie sich in der quelienreichen und vom Zeus vuiog befruchteten
Dodonäischen. Thalebene dart^tellte, so ist auch Dionysos gewiss für
ganz identisch zu halten mit dem pelasgischen . Zeus vuiog^ also für
einen strömenden, regnenden, die Erde durch seinen feuchten Segen
befruchtenden Gott. Dass Dione^ die Mutter der Aphrodite,- in ei-
nigen Sagen auch für die des Dionysos galt, nach Preller I, 80,
könnte für unsere Zusammenstellung derselben gewichtvoll scheinen:
indessen beruht dieselbe auf ganz andern Stützen und Gründen, als
einige bloss örtliche Sagen gewähren können. Vgl. auch den Artikel
über Kqovog^ wo wir den Uranos (= Wässerer, Befeuchter, Be-
saamer) mit dem Zeus vaiog und dem Dionysos identifiziren wer-
den, und dazu den über U^lanog*
72. ^Kf&dQUj ^, die abgezogene Thierhaut, Fell u. s. w. Die-
ses griech. Wort, in dem Ross lächerlicher Weise die Wurzel des
lat. littera findet, ist mehrfach für orientalisch gehalten worden.
VgL Meier, Hebr. W«, p. 651 scj. Aber eine einleuchtende Iden-
tifikation hat nicht bewerkstelligt werden können; deshalb müssen
wir es aus dem Griechischen zu erklären suchen. Hier bietet sich
tiftHf kneten, walken , gerben zur Erklärung dar, womit J^v^o;,
I
— 46 —
iiy/io) gerben eng Terwandt ist. Diese Wörter sind aber bnher
(e. B. bei Benfey, II, 68) wenigstens begrifflich falsch behanddt
worden ; der Urbegriff muss neigen , drucken, stossen sein j wie ii
unserm Wort wallten = mnlcare, in vuoöhv von hna, BenCey ü,
182 sqq , wozu auch unser kneten,, lat. nacta^ natta, nacoa ssfiolk
(za walken wie flaccus zu welk; vgl. vulnus ^ fAxo^), und eben-
falls griecli« xvdnTHv, xvafpsvg (vgl. knappen ss knacken,, xovußo;,
Stoss, Ausgestossenes, Tosen, Lärm) gehören. Letzteres Wort b^
sonders ist von Benfey II, 324 ganz falsch behandelt worden« £•
hat kein eingeschobenes v, sondern gehört zur Wurzel hna II, 18%
die aus ha + na, =: dba + na entstanden ist; vgl. ojrcUoj neigeiv
stossen, wo ha »= dha, die Orundwurzel von dhu, stossen, BeDfej
n, 271 sqq., und von dhu, dhva, neigen, ib. 320, sich erh^Uw
hat. Wenn also xvan, yvan = ya/un, xct^n erscheint, so ist jene
Form die primäre; so entstand vielleicht auch xo/mtog ans xvon^
ac xopaßog: sonst müssen zwei gleichbedeutende Wurzelformen, Jmi
+ p zsiinap und ha -h va -h p =« hvap (vgl. hFonXijj ib. II, 325, wo
lat. gamba hinzugefügt werden muss) aufgestellt werden, li^e hna-p
aus hna, neigen, zugleich stossen bedeuten kann (in a^idto ist nei-
gen = ') stossen, sc ^) fallen machen, sinken lassen, TgL Sskrit
pat, fallen, = stossen in im-pet-us^ pet-ra, pet-ere, Sskrit gal^ fal-
len, =s ßäk-Xo), Benfey II, 291), so würde auch hvi^ ib. II, 323,
325, zu dhüp, ib. II, 275, gehören; wie es denn gar nieht anders
sein kann, als. dass, wenn erst wirklich -^ wie dies hier nach un-
serer entschiedenen Ueberzengung der Fall ist — die wahre ür-
Wurzel (hier dha, daraus dha + va = dhu, dann dha + va +
r SS dhvar, dhvp) entdeckt ist, auch sämmtliche Variationen dei
Bedeutung logisch aus der Urbedeutung sich entwickeln lassen.
Leider ist aber dieses auch die einzige bisher mit Sicherheit im
Indogermanischen zu erkennende Urwurzel^ d. h. nur die sämmt^
liehen mit dh anlautenden Wörter können bisher aus einer einzigen
Wurzel (dha, dha + va, dha + va + r; nach unserer AnsidU
konnte gar keine andere mit dh anlautende Urwurzel bestehen, w^
für uns a der einzige .Urvokal ist : denn i ist uns aus j + a, und
u aus V + a entstanden) formell richtig abgeleitet nnd zugleid
aus deren Urbedeutung begrifflich entwickelt werden, wie wir bei
einer andern Gelegenheit ausführlich und im Einzelnen za beweisen
und anheischig machen. Kein Buchstabe aber ist bisher so schledit
behandelt worden, als der Anlaut cT, d; für uns versteht es sidi
von selbst, dass es nur eine einzige mit d anlautende Urwursel (da)
geben kann, und es ist nur die Frage, welches die primäre Bedeu-
tung derselben gewesen sei. Wenn man nun bedenkt, dass es in
der Ursprache . gewiss noch keinen Unterschied zwischen d und dh,
h und bh, g und gfa gegeben, wenn man femer (um die Thatsachen
nicht zu vergessen) daran denkt, dass im Semitischen die mit d
anlautenden Wörter in der offenbarsten Verw/mdtschaft stehra mM
denen, deren erster Buchstabe eine aspirlrte Dentalis Ist (tean
- 47 -
e nur einmal ordentlich hebr. Daletb und Tet), lo wird man es
' nicht zu kühn halten, wenn wir für die Urwurzel da denselben
begriff YoraussetzeD, welchen die Urwurzel dba (erhalten ingriech.
cc«9,- wo ;^a =3 ha » dha beide Grundbedeutungen: neigen, fal-
i machen, = stoss'en in sich vereinigt) erwiesener Maassen hat.
in vergleiche man du bei Benfey II, 200 sqq, mit va, vi, I, 285
q. aus dhva, II, 320 sqq., wobei kupini, Netz, kupinda, Weber
up aus hyap &= dnva + p) wohl zu beachten. Vgl. ^ufxvoqj
ofity^. Damit wäre für die Urwurzel da (du => da 4 va) die
le Grundbedeutung der Urwurzel dha (=3 dhva aus dha + va)
üänglich erwiesen; neigen = biegen = drehen, winden, binden,
«r auch die andere Grundbedeutung, neigen = stossen, spalten,
eben (ja/ao}y <^/M^m)} welche für dha feststeht, steht auch für da
t; vgl. da, dd schneiden, bei Benfey II, 2o4, wo der Begriff
weiden — wie immer — aus, hauen, stossen hervorgegangen ist.
;L stu, ib. I, 657 sq., stossen, wovon stumm =s anstossend, sto-
snd, stutzen = anstossen, staunen; sfumm ist aus stu, stva + m,
'am, wovon lat. temere (zustossend), temerare (anstossen = be-
iren), Stimulus (stosl^end == stechend), solistimum = /a/uairvnoy^
er auch griech. Ta/Livco, ri^vu)j stossen = spalten, schneiden: vgl.
d^(a. Zu da gehört griech. Ja-/-ai, fut. ääao/aaif worin das in
sw erscheinende Classenzeichen fehlt und daher die Urwurzel reinr
lalten ist. Eine durch Gutturallaut fortgebildete crekundäre Wur-
form erscheint in ^dxog, Biss, öäxyio^ beissen, eig. stossen =
uen, hacken, spalten, Ändere, woher das Zahlwort Sskrit dapan
ä^xa zu stammen scheint, eig. Biss » Spalt, Trennung, Grenze,
9 finis für fidnis von find^re = deutsch beissen, Benfey, II, 109.
ue durch das causale p von der Urwurzel da gebildete sekundäre
rmation ist in Öun-Tto nicht zu verkennen, für dessen Bedeutung
i^iOy vvaao), xvvw, xvi^w, xy^j&co , xvuSdXkw, icvänTO) (letztere
d-' von Benfey sämmtlich falsch behandelt; seinem kunstlichen
Uren und Schaben stelle ich ein kräftiges Stossen, Hauen und
lehen entgegen) u. and. ähnliche Wörter zu vergleichen genügen
ig; vgl. auch noch dolare und sculpere.* Wie vvxog (vgl. Stück;
ich Benfey, der II, 242 — 251 durchweg im Irrtbum befangen
: das sonst so herrliche Sanskrit — das noch viel herrlicher
n würde y wenn man .es erst mit der echten philologischen ratio
nutzte — daif uns nicht verleiten, der ebenso herrlichen griech.
iraiche Gewalt anzuthun) mit TvnT(o sicher verwandt ist, ebenso
;her gehören ödyn^o) und ödnna zusammen. Wenden wir dies
f die uns hier zunächst beschäftigenden Wörter ötfpui undSetf/eop
f so dürfen sie um keinen Preis von der in id-x-viOj öd-n-TM
Grunde liegenden Wurzel getrennt werden, wenn nämlich das
lautende c) ursprünglichem d den Ursprung verdankt. Dies möchte
i aber nicht mit Sicherheit behaupten, weil de(p auch für d^iq) =■
vabh (= hvabh, eig. neigen, //a^^ ßdnxio] vgl. mergere = ver-
re) stehen kann, wie do/ftög, Sd/o/niu für ^o/fioq^ ^d/o/aat (vgl.
I
— 48 —
unsern Artikel über ara/ävf]). Wie ferner auch ffvio ffir dvkin
(taueben), övnxco fiur dvnvui (vgl. nvvdu^ = Ttvd-fii^Vy niiti fiit
ni&f] u. a.) zu stehen scheinen. Jedenfalls ist der Grundbegriff
beider Wörter neigen = drücken, kneten, stossen, stampfen, w alka
u, s. w. ; vgl. urgere, vdaaiiv und zu letzterem von Benfey völlig
verkannten Worte ovd^vkiVHVj verw. mit lod^eTv, wie stopfen mit
stampfen. Sollen wir demnach öifpd^iqa für 66(fd^iqa nehmen .und
als die gegerbte Haut erklären? Vgl. auch htp^oq zu hfji(o^ h/nk
Oder sollen wir in begrifft. Hinsicht ödnr(o rei&sen, vgl. yelk), rerro,
Gvqw, avkopj spolium (für shvolium), heranziehen und eine abge-
zogene Haut daraus machen ? . Oder sollen -wir endlich diq^Si^
für dQKfd^iQa nehmen und zu dfi, drlbh (dfi in SüuqWj ^tlpcj för
duQJiOj ddgjco) stellen? Vgl. igvffog^ öqin(xr und Benfey IT, 228 |
sqq., wo für dri stossen als Grundbedeutung anzunehmen, wie fie
Wörter für Donnerkeil u. s. w. beweisen; dri, dar ist = da + r;
davon dolor, stossend = stechend'; vgl. ^nioösiv stossen = steehen, pun-
jgere u. s. w. Richtig erkennt Benfey die Urbedeutung von Qar,
Qfi, jri (y.iQavv6q) H, 174 sqq. üeber öiq^S^sQu wage ich kehM
Entscheidung.
, 73. jQa/jitjj jljj Drachme. Das Wort ist natürlich schon fOr
orientalisch angesehen worden; aber Meier*s, Hebr. W., p* 717 sq.,
Ableitung ist der Art, dass sie einem jeden Gedanken anr orientaL
Ursprung des Wortes verleiden soüte. Auch ist das bei den Se-
miten gebräuchliche Wort adark6n, darkmön schwerlich semitisch.
Mpvers leitet dasselbe von dem Namen des Feuergottes Adar ab,
während Andere wohl sicherlich falsch an den König Darius ge-
dacht haben. Wie dem auch sein möge, ^Qa/jmj sieht m gut
griechisch aus, als dass das Wort für fremd gehalten werden könnte;
es braucht ebenso wenig als räXawovy y^dfi/^iaj noQfpifQa, vaAo^
semitisch zu sein, wenn auch die Münze selbst aus dem Orient
entlehnt sein mag. Die Philologen stellen das Wort zu ^^ädaffftat^
packen, greifen, aber auch dieses Wort ist noch völlig dunkel. Ich
hoffe demselben auf folgende Weise beizukommen. Das lat. capere
ist höchst wahrscheinlich verw. mit apere, aptus, apisci, adipisci:
diese Wörter verhalten sich zu capere wie aper, apis, apex zu ci-
per, capra, icunoog, xotctio, ac-cip-iter u. s. w. Der Begriff stossen
ist aber (vgl. aro/og, avo/u^oi^iai^ rvy/dvo}) so eng verwandt mit
dem Begriffe tre^^en, berühren, erreichen, dass sich auch in dieser
(begriffUchen) Hinsicht Alles vereinigt^ um die von Pott und Benfej
(I, 12) versuchte Deutung der Sanskritwurzel äp als nichtig zu er-
weisen. . Dieses steht für hväp = dhvdp, eig. stossen = treffen,
gerade so gut wie ar (Benfey H, 305) für dhvar, an, blasen, för
dhvan (tönen, eig. ausstossen «= blasen, ib. H, 275), und gehört
also zur Wurzel dhva, dhvä == dhmä, eig. stossen, ib. H, 274
Vgl. kap, stossen, aus hvap, ib. H, 322. So ist denn lat. aptus
eig. ') gestossen => festgeschlagen (vgl. figefe, pangere, ndanaXog),
befestigt, ^) stossend ^ treffend, passend. (Vgl. Benfey T, 394^
— 49 —
iber die active Bedeutang, welche die pari. perf. tou neutralge-
3rattchten Verben häufig haben, mit aper, apis, accipiter, von ap »
ci^ au0 hvap, stossen » treffen a» bcröhren). Man Icönnte sonst
die zweite Bedeutunj^ von aptus vielleicht auch so entwiclceln: be-
festigt.» angefügt, angepasst. Femer verstehto wir' nun griech«
uTiroi, unser haften (stossen » treffen, anstossea^^x berfibren) und
heften, wjorttber i^enfey II, 355 gar nicht einmal ordentlich nach-
gedacht hat: Fdnvoj verhält sich zu apio fQr hvapio, wie ^ce-
ajfdXfj tüi hFaa/aXij zu ala, axilla, wie Sskrit ubha für Vabha zu
lat.^ ambo und wie wahrsch. auch lat uvere, uvidus st ubere, ubi-
du» zu Sskrit ambhas^ Wasser. Also hatten die Philologen —
hier wie sonst ^o oft schmählich ignorirt ' — vollkommen
Recht, griech. änzM und lat. apio ifür identisch zu halten mit un-
serm heften, während Benfey gar nicht einmal an die Möglichkeit
dieser Zusammenstellung gedacht hat. Ganz ebenso wie bei ap «■
hvap, cap in apisci, capere geht bei der Wurzel paksh, Benfey, II,
89 , der Begriff packen, greifen aus dem Begriff stossen hervor ;
vgL pat, Hallen = stossen in petere, impetus, petra ib. II, 93, dann
pathja, passend, ib., eigentlich stossend^s treffend, zutreffend, pas-
send, und gothisch fagar (von paksh) ^passend, eig. stossend =3 tref-
fend. Weiterhin heisst paksha' oder pakshin Vogel, goth. füg-l-s,
eig. der'Stossende = Schnelle, vgl. avis zu (u =3 va =) vä, we-
hen, aus dhva, dhv4, woher &4w, &o6g, schnell; und so wenig als
Sskrit fishja oder rishja (ib. II, 9), Hürsch (wohl stossend ==x€(>aoc;
oder stossend '=s ^oog/ schnell) eig. das zu Tödtende, das ^agd-
thier ist, ebenso wenig wird litth. pauksstis, Vogel^ aber auch Wild
überhaupt , ^ eig. das Fangbare . sein, ^ur wenn man die Sanskritr
Wurzel paksh wie hna, Benfey II, 182 sqq.,^fasst, so nämlich, dass
sie den D'oppelbegriff neigen -=3 *) biegen, wenden« winden, binden,
<^ == stossen enthält, wird es mögtich sein, in die bei Benfey II,
89 sqq angeführten Wörter Licht und logischen Zusammenhang zu
bringen: dann könnte man Sskrit paksh für aus hvaksh entstanden
ansehen , wofür besonders das dort nebenbei erwähnt^ .lat ala &=
azilla für hvaxilla (=: einem möglichen paxiHa) spricht; vgl; noch
badh, bandh, binden, ib. II, 94 sq., das sicher aus hvadh, hvandh
(zu II, 320) entstanden ist, wie das dagegen stehende griechisch-
Lat« nsf^ ped, pand, sonnenklar Ibeweist; ich will aber hier über
paksh noch keine entschiedene Meinung aussprechen. Test stehen
bleibt für mich nur, dass paksh, packen, eig. stossen bedeutet; da-
her palus, pila (ib. II, 90), stos^end = aufstossend, aufrechtsteheud,
gerade, ndyog, 6, Hügel, stossend =» aufstossend, aufspringend, sich
erhebend, hervorragend, vielleicht laX. pax^ Friede^ eig. Stoss » Anstoss,
Anhalten, Stillstand; dazu vgl. i^iofj, iQOßiw, vacare, verw. mit
vacillare = titnbare, wo der Begriff stossen = anstossen, wanken,
wackeln, (ti-tub-are gehört zu TVTr-rw), nebst 0/0X9J aus sa -f- hval,
ibid. n, 280. 283, = Sskrit skhal, ib. I, 620, wo kh aus^hv wie
II, 64, aber auch « 'sphal I, 567, mit ph « hv, worüber welter-
4
— 50 ~
Tl.1
Sa
hin. Za skbal stellt Beiifey richtig tat. aceliifl, AnstOM >= VentOMf
Vergehen , Verbrechen. • Durch die vorhergehenden Bemerknngfi
glaube ich ein Recht erworben xu haben , auch aber das dnnUe 1 1^
ifäaao/uai meine Meinung zu äussern. Es kommt von der dunh |$t i
Gntturaliaut fortgebildeten Wurzel dfi, dar ibid. II, 225 sqq., die, jti.
wie schon früher bemerkt wurde, eig, stossen bedeutet. Dazu geblirt ' \
dm, laufen, II, 228, eig. stossen, wie dbo) von dhuj stossen, ebenn wz
gut aber auch dräksh eig. stossen s ') ausstossen, tönen, sa ')!»- iä
gehren; vgl. petere, eig. stossen, wie petra, spitz, petulcosi sfoi- in
send, u. Impetus zeigen, dann begehren, und inUysiv, inelysa9^ »r.
stossen = drängen, begehren, wünschen. So zeigt es sich, dM fv
Benfey, II, 140 gar kein Recht hatte ^ griecb. dQaaaofÄUi ft k;
yquaöofxai oder ß^uaGo/uai ^zvt nehmen: hatte er selbst doch II, 136
begehren und jgreifen als sich nahe liegende Begriffe behanddt
Was bedeutet nun aber öqa/jit]! Ob wirklich eine Handvoll i^
Ao/? oder bezeichnet das Wort eigentlich eine Münze, die — in
Gregensatz zu rdXavvov und f.iva — in die Hand genommen wer-
den kann, also eine Handmünze, eine kleinere Münze, die im ge- r
wohnlichen Verkehr aus einer Hand in die andere übergeht — eine .
Sebeidemünze, wie wir sageif würden, wenn auch der modeiTie Be- ' V:
griff nicht zutreffend sein mag? Dürfen wir so auch vofuafMüy 1 »
nmnus verstehen? Ich spreche diese meine Ansicht natacUch nor ^
als eine bescheidene Yermuthung aus, kann aber nicht umhhi, d\e-
selbe für besser zu halten als die gewöhnlichen Etymologieen jener
Wörter. Scharfe Begriffsbestimmung, selbst wenn sie sich als nidit
stichhaltig erweisen sollte, ist mir immer lieber als das vage Ge-
schwätz und das unsichere Herumtappen so mancher EtymologeSi
die gerade da die wenigsten Schwierigkeiten finden wollen, wo sich
dem schärferen Auge fast unüberwindlich scheinende offenbaren.
74. JioÖ(jiv, 6, ') Sohn des Zeiis und der Europa, nadi
Steph. Byz. ^) in cass. obliquis = JwÖiovrj^ t^, Stadt tn Thes-
protien, berühmt durch das Orakel des pelasgischen Zeus. Dieser
Nfone steht igi Griechischen so dunkel da, dass es leicht erklärlich
wäre, wenn Jemand dazu käme, ihn aus dem Semit.- herEuleites.
Dort böte sich eine Göttin Doto wie von selbst dar; vgl. B5ttiolier,
rudd. myth. Sem. p. 28.. Da wir aber die Göttin Dione — .Aphro-
dite nicht (wie Bötticher thut) fär semitisch halten können^ so moa
eine griech. Etymologie wenigstens versucht werden. Auf BenAf
Ilf 207 ist nicht zu achten, da das Wort gar nicht den AnscheiB
eines Compesitums od^r aueh einer Reduplication hat; ygK noA
jftodoj SS ^fo^aiv?]. Ich denke an die Urwurzel dhu , dhva ^
dhvft, dhmd, Benfey II, 271 sqq.,. wozu, wie ich in •deni> ArtiU
über didvQafißog bemerkte, vadh, vidh bei Benfey I, 263 sqq. ge-
hören* Dort wurde eine durch dh gemehrte sekundäre Warxelfonn
dhvadh in do&i/jvy ^od-iwv =e däfjv (wo i =» dh) nachgewiesen,
die eig. stossen bedeutet, aber auch aufstossen, treiben k« hervor-
treiben, aufwachsen, aufschwellen bedeuten kann. Dam gehört
•
— 51 —
•
Fw^'iü} «= (dh)vÄdii nebst (f/tViV, worin d « dh wie in Tfvvda^tm
TvOftijvf niiri für nid^fj] ebenso gehört dazu aV;^o^, woneben adQo^
mfgescbossen, aofgewaebsen, erscheint, worin ebenfalls d « dh.
3o scheint mir denn auch JtoS^viv = ^(od'-wv = dhvädh xu sein,
81g. der A^fstossende, Aufwachsende, also = K6()oc, Bax/ng, ^Attv<;.
Wir hätten alsdann im Namen des Sohnes des Zeus und der (De-
meter) Europa einen Beinamen des Dionysos gefunden ; wäre indess
die Auctorität des Stephanus nicht hinreichend für die Annahme,
daas ^wdiav ein Go't gewesen, so könnte diese Etymologie doch
noch richtig sein, sei es dass ^(o^cJvfj die Aufwachsende b die
Fruchtbare, die Erdgöttin bedeutete, oder auch dass JMicivtj alt
Stadtname » ß(ofi6c, ßavvogy &w/L(j6g zu fassen wäre. Ist der Name
urspr. bloss Ortsbezeichnung, so denkt man aber besser an hvadh,
neigen, Benfey II, 66, aus dhva II, 320 sq. -h dh und fasst JMÖvivrj als
Thal, Niederung. Ob der Name der thessalischen Stadt J3r/)JcoVi;
B?: ^Fuäiovif zu setzen, bleibe für jetzt noch dahingestellt.
75. ^'Eßsvoq, rj, Ebenbaum, Ebenholz, ein phönizisches Wort,
worüber zu Tgl. Meier, Hebr. W., p. 265.
76. ^E&tiQa, rj, das Haupthaar, bei Pind., Aesch. und sonst, -
bei Homer you den Mähnen der Pferde u. s. w. Wäre die An-
sicht Ton Movers, dass d-i^Q in der Bedeutung von 2aTVQog zur
hebr. Wurzel saar, (jp^laanv, gehöre, richtig, so könnte man auch
das im Grieeh. so dunkle Wort c&hqu mit s^'är, Haar, s^ir,. das
ßuscbige n Waldgebirge, sälr, haarig = Rock in Verbindung
bringen; s&hqu wäre «= seir£ mit dem prosthetischen Aleph, vgl..
Bkdippa «= Akzib, von kazab. Uns ist und bleibt das Wort aber
rein griechisch, viell. verw. mit d&qo, für uOigja = e&^gju, sd^stQa.
[st diese Etymologie richtig, so gehört das Wort zurUrwurzel dhu
= &V'Oij dhva -+- dh = dhvadh = vadh »= Fdvd-'-og.
77. Eiket&via, ^EXetO-na, Eikfj&viu, ^EXtvß-Wy ij. Der Name
ist im Griechischen sehr schwierig' zu deuten, daher sogar Pott an
lie Möglichkeit eines Orient. Ursprungs dachte, von hebr. jalad, ge-
bären, aus älterem valad, woher Mylitta ihren Namen haben soll.
Stande der Orient. Ursprung des Namens .Ei^fldviu fest, so würde
Ich nicht im Entferntesten an jalad denken, eher an hul^ hil, in
Gieburtsschmerzen liegen, gebären, wovon ein denkbares Derivatum
hllith,. Tgl. Ulith, den Lauten nach ganz = EIXh&^ sein würde.
Aber. die Liebhaber orientaL Etymologieen müssen sich wohl darin
schickenj dass auch dieser Name aus griech. Sprachmitteln gedeutet'
werde; wenigstens kann der Versuch einer Deutung gemacht wer-
den. Benfey, I, 2.')4, erwähnt einen Beinamen der Lucina, BoX-^
waia^ und erklärt Bok-utaia als diejenige, welche die Geburts-
schmerzen (BoX- zu var, hvar drehen = hebr. hui) vertreibt. Da
die dort behandelten Wurzeln vidh, vadh, vädh = (J&-6(o von uns
in den griech. Wörtern l&vg, tvd^vg, vgl. rj lO^vg und Idvo), wie-
dererkannt worden sind, so könnte man Elkti&via ftür aus EiX- ^
JhfX' (Yon vH « Fsl, -Fstk, ib. H, 300 sqq.) und *W^, ^t^;^ «
— 54 —
311 denkt an die Möglichkeit der Abstammung dieses Wortea Yonl^'
bebr. 'ereb, von 'arab, sinken, untergehn, dunkel werden ; hier est- *"
scheidet aber griech. OQfp^g, schwarz, das unmöglich ans dem Se-
mitischen abgeleitet werden darf, weil sonst auch i^ifpui, o^ij,
Ja (vgl sqißivd^oq = kißivDoq) sogar Xiq^q, Nacken, fällen" wüides. ' *
Vgl Meier, Hehr. W., p. 368 sqq. Wäre dies möglich, so hittt p
Movers gewonnenes Spiel für seine grundfalsche Meinpng, dem- i
folge viele griech.-lat. Bezeichnungen för Erderzeugnisse u. dgl
aus Afrika stammen sollen: denn dann könnten wir 'i^ßiyS%
o^oßogf ervum (eig. das Gedrehte = Runde von hvar , hvFl = v,
fi, Benfey II, 305 sq.) ganz bequem aus dem Semitischen ableitei.
Dies darf aber um keinen Preis zugelassen werden, ylelmehr iit
anzunehmen, dass z. B. die itah Stämme weit früher die Land-
wirthschaft betrieben, als die Punier in Afrika bedeutende Nfcfkr-
lassungen gegründet hatten: auch ist nicht im Entferntesten dam
zu denken, dass die dort vor den Punieni angesiedelten AckerbiQ-
jBtämme den Griechen und Römern irgendwie Bedeutendes mitge-
theilt haben sollten. Hätte Movers .etwas Ordentliches gewusst über
die Geschichte der indogermanischen Völker, hätte er insbesonden
einige Kenntniss gehabt von deren Sprachen (zunächst der gri'ecbi-
Bchen und lateinischen), so würde er nie auf seine ganz grondloflen
Behauptungen verfallen sein. Was nun das Wort s^sßbg angeht,
so gehört es zu den bei Benfey, II, 309 ^qq. angeführten Wörtern:
ich glaube dass sgeßog ganz =^3 lat. crepus-culum zu setsen, abo
für aus hFdofßog entstanden anzusehen sei. Es stände also hFi-
ifißog für hFigenog wie aviXßio für arlknot, Benfey, I, 662.
Sicher ganz verkehrt ist Benfey's Meinung über, crepus-calnm L
616 sqq. 9 die er aber II, 363 zurückgenommen, wie denn 1U)e^
haupt an der ersteren Stelle Alles falsch behandelt ist. Vgl. nodi
clupeus, clipeus (fälsch clypeus), aber auch de-crep-ituR, abgcftlleo.
Die hebr. Wurzel 'arab, woher 'ereb, und die mit ihr zunächst ver-
wandten Wurzeln oder Perfectstämme sind sicher urverwandt mit
der indogerm. Wurzel, welche bei sQfßog zu Grunde Hegt. Wo
dies der Fall ist, muss man äusserst behutsam zu Werke geben,
wenn griech. Wörter mit semitischen verglichen und daraus herge
Reitet werden sollen; dies thut aber nur der streng wissenschaftliche
Mann, dem es nicht um diese oder jene Möglichkeit, aondem an
die reine Wahrheit zu thun ist, während Andere es bequemer fin-
den, sich bei dem Scheine der Wahrheit zu beruhigen, der Im GroiMle
nicht besser ist als die Unwahrheit selbst. t
§2. ^Egeixfjy iQixrj, fj^ das Heidekraut. Wäre die Ansicht von
Movers über mehrere Pflanzennamen u. dgl, welche schon im vo-
rigen Artikel bestritten wurde, richtig, so könnte man auch dieses
dunkle Wort leicht für fremd halten. Vgl hebr. jaraq, ausbfechei
= grünen, daher jereq, das Spriessende, Grüne = herba, welches
lat. Wort mit arbos verwandt ist. Aber die durch ihre röthllcbeD
Blumenglöckchen sich auszeichnenden und den Bienen reichlichei
— 55 —
Honig liefernden Heidekräuter können, selbst wenn sie cum Theil
aus Afrika stammen sollten (was eu entscheiden Andern ttberlassen
bleibt), sehr gut mit rein griech. Namen bezeichnet worden sein;
vgK zu iQtUti das Wort ij^i&dxif, Bienenbrod, nebst iQi&evg, ^/-
&aMg CS (poiyi9covg6g, Rothschwanz, ^qvyyrj, Golddistel. Nach letz-
teren Wörtern zu urtheilen, gehört iqtUrj zur Wurzel gfi bei Ben-
fey, U, 124 sqq., aus hvli ^ ghri, ib. II, 195 sq.; das Kraut
wäre als das fiöthliche bezeichnet. Die obena^gezogene hebr. Wur-
zel jaraq, rirere, bedeutet auch gelb sein, daher äthiop. varq, Qold
(mit älterem y für jüngeres hebr. j, vgl. äthiop. vain » hebr. jain,
Wein), hebr. jdräqön, Gelbsucht, jeraqraq. Gelbheit, gelbe Farbe:
dazu könnte man das griech. Wort ixr^po^, Gelbsucht, vergleichen
wollen. Aber so schwierig XxvBqoq im Griech. zu deuten sein mag, muss
ich doch vor voreiliger Ableitung des W. aus dem Semitischen warnen,
Dass lat arquatus morbus Gelbsucht heisst, ist ein merkwürdiges
— aber oft wiederkehrendes — Spiel des Zufalls: an hebr. jaraq
darf natürlich nicht gedacht werden. Ob aber an die Wurzel von
«reos, Benfey II, 315? Also arcus eig. gebogen =s geneigt, ge-
senkt, vgL vergere, mergere, unser welk, welken s» abfallen, Ut
flaccus ans hvlaccus; hvlac ist «a hvarc- a arc, arq; so wäre
arquatus (morbus) eig. gesenkt >= geneigt, gefallen, abgefallen, fahl,
blass, bleich. Ob so auch IxTtQOQ zu unserm. Wort weichen {tlKtip^
yincere) gehört?
83. ^EQS/ß^tvq, 6, altattischer König, der dem Mythus zufolge
als Kind von den drei Jungfrauen Herse, Pandrosos und Aglauros
auferzogen wurde; mit ^E^e/ß^ivg soll identisch . sein ^EQi/d6yioq,6^
welchen Namen noch in neuester Zeit Bö^ticher, suppl. lex. Aram.
p. 44, einem somit, erekh-ton, serpens longiflexis, gleich zu setzen
wagte. AehnUch macht Movers, Phoen. I, 535, die griech. Götter
Trophonios und Triptolemos zu semitischen Schlangengöttern. Wäre
der oriental. Ursprung der obigen Namen wirklich begründet, so
nähme ich ^EQtx-'&^svg = hebr. jereq, das erste frische Grün, Spross,
vtoQoq^ mit stützendem ^, wie in y&iiv für x^^> X^k für ;c4 "•
sonst. Der Name Erichthonios ab^r könnte einem semit. järüqäthdn
entsprechen, vgl. kv/hivov = hebr. kammdn; der Form nach ver»
gleicht sich der Name Sanchuniathon, wie ihn Ewald, Abb. über Sanch.,
p. 55, zu erklären versucht hat Erechtheus — Erichthonios wäre
so der Grünende, Aufblühende, das Kind der im Frühling sich mit
neuem Grün bedeckenden Erde, welches von der Athene und ihren
Jungfrauen, den drei Thauschwestem , getränkt wird. Aber die
Annahme, worauf solche Deutungen aus dem Semitischen begründet
werden müssten, ist an sich grundlos und verwerflich; wir müssen
beim Griechischen stehen bleiben. Hier bietet sich von selbst die
Wurzel var, vfi bei Benfey, I, 324 sqq., dar, welche aus hvfi -«
ghri, spargere, ib. II, 195, entstanden ist; von der durch Guttural-
laut gemehrten Wurzelform vfiksh (aus vri + g •+■ s) für hvfiksh
leitet Benfey richtig griech. ß^d/ftv, benetzen, und og/tg, Hode.
— 56 —
Statt ß^Xf ^9/ konnte anch igt/ eintreten, wonach '!EQs;rf^d)ii;
den Benetzer ■= Befracbter bedeutete. Wir haben nun femer auch
allen Ornnd, die bei Benfey II, 15 sq. aufgeführten Wörter iffei-
ytad-ui und igd/&€iv hieherzuziehen; dort hat Benfey richtig ht»
merkt, dass sie aus einer Urwurzel dhvrig' abzuleiten seien: da ab«
auch ß^d/etp aus hvfiksh = hyrig' -|- g = dhvrig' (Khfl| II, 196
aus dhvri, wie die griech. Wörter d-aksgog, d-dXuaaa 'U. 8.'w.
beweisen) entstammt, so wäre für ßQi/Biv und i^i/ß-etv einefoniMl
identische Urwurzel zu statuiren. Diese ist aber nicht bloss fonDel^
sondern auch in begrifflicher Hinsicht eine und dieselbe : aus dei
Urbegriff stossen =3 ausstossen, au^speien, iQfvyea&cu (ygLißm
von Tarn für dhvam, stossen = ausstossen) entwickelt sich ebew
leicht der Begriff auswerfen, spritzen, sprengen (ygl. besprengen vii
sersprengen) , streuen , strahlen, der in ß^i/fiv und bei Benfey ^
195 henrortritt, während in iQi/&€tv der Begriff stossen sa spA'
ten, findere,' scindere, reissen, modifizirt erscheint, wie so oft. YgL
gri, ib. II, 174' sq. Hieraus ersehen wir, wie ^Qcrfj, dqoao^j ffm-
xakov und ähnliche Wörter zugleich Than , Feuchtes und jimgM
Thier bezeichnen können: wir haben es hier keineswegs — wii
man wohl vermuthen könnte und z. B. J. Grimm annimnit -— mit
einer schönen bildlichen Uebertragung zu thun, sondern ^Q<nj, Jipo-
aog, y/äxakov bedeuten eigentlich das was gestossen, aosge-
stösseh, ausgeworfen wird, also ') Ausgegossenes , FBessendes,
*) Hervorgestossenes = Geworfenes, Geborenes, Junges. VgL unser
werfen, griech tsxhv. Das Wort €Q(Tfj gehört, wie schon Benfey
l, 327 bemerkte, .zu vfish «= vf.iksh s oQ/'tg. Danach ist ei
leicht, den Sinn des Namens ^EQix&tvg^ spaltend == hervorbreclieiid,
aufscbiessend, zu bestimmen; \n'EQi/&6viog erkenne ich dann einei
dem^£Qf/d-*vg gleichzusetzenden 'iE'()^;f^oViog^ mit 1 für ^^ vghr/xtti
am rix'VOVj oQtyvdofiai =x oQsyo/uai. Getrennt werden können beide
Namen schwerlich : daher scheint jeder Gedanke an /ß-€oy (Benfey
n, 156) aufgegeben werden zu müssen.
84. 'EQiurjg^ 6, auch 'EQfieiag, Sohn des Zeus und der Maja.
Noch im Jahre 1853 konnte Uhlemann, Phil. Aeg. , p. 15, den
Hermes für = ägypt Hor-mai, ab Horo dilectus, erklären. Moveif
dagegen, Phoen. I, 522, vgl. 511, möchte einen phönizlseheB
Schlangengott in ihm sehen und ausser seinem Namen auch de«
der Harmonia, obendrein noch einige griechiscbe , rein griechisrbe
Wörter aus 0em Phoenizischen herleiten; er würde besser daran
getban haben, wenn er das schwierige Geschäft des fityaiologisirem
griech. Namen und Wörter gar nicht übernommen hätte. Denn von
allen seinen Etymojogieen (natürlich diejenigen ausgenoänmen y di«
er von Frühern entlehnt hat) ist mir nicht eine einzige von Be-
deutung bekannt, die vor der strengen Kritik bestehen könnte. Ich
kann es nicht über mich gewinnen , auf eine Widerlegung seiner
unüberlegten Behauptungen über die Namen 'EQftljg^ Mercurius n.
a w. einzugehen, wende mich vielmehr gleich zur Sache, O. Müller,
%
— 67 —
ArchäoL d. Kunst, $. 879, möchte den Namen unsers Gottes mit
B^^al^j SteinhaofeOyJn Verbindung bringen; dazu Tgl. f(»/ua, Sttitse,
worauf die ans Land gezogenen Schiffe ruhen; Stein, der auf der
Rennbahn den Punkt des Auslaufens beieiehnet; der Ballast des
Schiffes; Klippe, Sandbank, Hügel = i^/^iäg, Klippe; 'eQ/Ltlv, tQfilq^
Stütze, Bettpfoste. Alle diese Wörter müssen von dem Begriff
stossen =a ') aufspringen, aufragen, ^) stossen = fallen machen,
neigen (vgl niti von hna, Benfey, II, 182), stutzen, ausgehen.
Aehnlich ist die Begriffsentwickelung von ax/JTrrot, wobei ax^nrog
wohl zu beachten, aus sa + kap (= kip^ (Tx/nojv) bei Benfey II,
322. Liebhaber semit. Etymologieen würden auch diese griech.
Wörter leicht aus dem Semitischen ableiten können : vgl. hebr. 'aram,
bochmaehen, aufhäufen, aram, hoch sein, woher 'arlmä, Haufe, wie
S^fml^ ; arab. 'iram etwas Aufgerichtetes, ein Stein^ Grabstein u. s. w.
Wir aber halten uns ans Griechische; vgl. Sskrit hvar, hval, hmal,
stossen, Benfey, II, 283, dazu ßäXku), 291, valmtka, Hügel, 294,
valla, Würfeln, ^dkim^ mahlen, 298, (eig. stossen, vgl. hmal und
malleus, mortarium), werfen, 309, ^imo, 310, von vfip, verw. mit
ig^i^ta ana vfid » hvfid (» xQuö-aw, 319), wozu lat. gradus,
deutsch Schritt, schreiten zu gehören scheinen, ib, 340. Alle diese
Wörter beweisen, dass eine Wurzelf. hvar, hvri aus hu « dhu,
dbva, ib. 271 sqq., 320 sq., mit' dem Wechselbegriff neigen »
Btos8en (ib. II, 182) aufgestellt werden' muss. Dazu gehören dann
S^fia, ifffio^ xQWfAui^ (ib. II, 178) u. s. w. Ich iböchte aber nicht
wagen, den Namen des Hermes ebenso, wie Müller zu deuten, wenn
auch ein aufgerichteter Stein oder Phallos als sein Symbol mag
angesehen worden sein. Vielmehr glaube ich dass Hermes, der bei
den Karem ^IfißQog, ^I/uß^a/nog (vgl. Sskrit ambhas, Wasser: ob.
imber^ of^ß^, Benfey II, 341, zu 11,^70 gehöre, ist noch nicht
H^anz sicher) genannte Regengott, einen seinen Urbegriff ausdrucken-
dea Namen trägt; man hat an ^Qdfj, ib. I, 327, also an die Wur*
zel vfi-sh, var-sh, gedacht, wogegen auch nichts einzuwenden
ist« Wer eine künstliche Etymologie liebt, könnte 'EQ/uelag als aus
d^-lg, Tropfen, und der Wurzel mib = mingere, mejere componirt
betrachten«, ' Von der letzteren stammt aber sicher der Name seiner
Mutter Mcuttj Malrj^ eig. die Pissende,' Tröpfelnde, Regnende »
die Wolke. Vgl Benfey, II, 43, wo mih aus migh, befeuchten,
m^gba, Wolke (iUoTa fürMoTAa), o/Lu/jia, Pisse, o/^l/Xfj, Wolke,
ojLuyiwj fiOi/og. Wer 'E^/Li^g zu Benfey I, 61 stellen will, mag es
thun: die dort behandelte Wurzel sar ist aber » sa+ar aus hvar
(11, 195, eig. stossen, hu, hva + r) mit Abfall der Anlautgruppe
hv (wie II, 305), während var (I, 324) nur h eingebüsst hat.
Beide Etymologieen laufen also auf dasselbe Resultat hinaus.
85. EvQtnog, 0, die Meerenge, der Wassergraben, Kanal, bes.
die Meerenge, wodurch die Insel Euböa vom festen Lande getrennt
wird, ist eins der allerschwierigsten griech. Wörter. Da sich im Griech.
nichts zur Aufklärung des Wortes Dienendes finden lässt (wenigstens
— 58 —
auf den ersten Anblick) , so kann ich es Keinem verübeln , mtm
er das Wort für einen phöniziseken Eindringling halten, will;'- y^
hebr. arubbä, Schleuse, verschlossener Kanal, nach Meier, H. ¥f.
p. 115. 215. 652, woraus Evgmog hätte werden können ^ aumil
nach dem Urtheil derer, die EvQwmj aus 'ereb, Evq>Qarijg aai
Ephrath (vgl. Gesenius s. v. Perath und Knobel, Völkertaf« d. GKsnei
p. 40) ableiten. Bleiben wir aber beim- Griechischen stehen/ n 1
lässt sich avkog, Höhre, avkoiv, Kanal, vgL lat. valüs, herannehen,
von var, vfi, Benfey II, 301, eig. gebogen = geneigt, gesenkt,
eingesenkt, tief. Wie nun die Wurzelform -hvfid s hvaM (hwal-
zan, wälzen) mit zwischen A J eingeschobenem Vokal zu xaA^yid-^o/Au
(x = hv) = hFahvd'do) wird, könnte eine von var, vfi oder h?tf,
hvri durch causales p gebildete sekundäre Formation hvfip , hwp
zu hFuQin, FaQiTi, (V()i7i (cf. €vka§ s uko^ für FäXoS^} geworden
sein. Vgl. ib. U, 320. Sonst erscheint jene Form hvrip, hraip
im griech. W« Qinw für hFf}in(a^ sinken, vergere, ib. II, 310, verw.
mit /aXinoQ^ schwer, eig. dinkend, welches Wort, Benfey 11, 192
noch nicht richtig gefasst hat. Haben wir die Wurzel von tvffaa;
richtig erkannt, so wäre die Länge des < zufallig,, doch gibt es
noch eine andere Möglichkeit, dasselbe zu erklären. Es. konnte
nämlich hvfip zu hF^nn, dies zu zu hFägln werden, wie axapigh^
aus oxQ~ifp entstanden ist ; hFa^'m = Fagin, evQin^og bedevfet dann
etwas Eingesenktes, Vertieftes, wie avkiüv, vallis.
86. EvQCjno^ = axovsivoQj EvQoinrj (als Eigenname mit la-
rückgezogenem Accentj = axoreiPfj, nach Hesychius, ygL Movere,
Phoen. II, 2, 84 not. Das Wort ist offenbar rem griechisdi, vob
der Sanskritwurzel var, vri, circumdare, tegere, woher gr. «v(n^
Decke, Ueberzug = Schimmel, Host, svQcisigf das auch dnnkd,
finster, düster bedeutet, vgl. lat. sord-es = schwarz. Daza gehöm
noch viele Wörter ähnlicher Bedeutung, wie xfokog (dhvar) s 6U;
(var)^ Kfkaivog (von Benfey II, 152 nicht erkannt) = xo^g, echwm
Etymol. Magn. p. ö29, 30. 540, 5 u. sonst ^ dann fidkag, fio^v,
morum^ die schwarze Maulbeere, /uavQog = ä/uavgog {/uv^ am var»
hvar SS hmar, vgl. Benfey 11, 283, wie /wgo) zu var, lat. maie
gehört, ib. I, 324 sqq.) Benfey hat die meisten dieser und dtf
sowohl wurzelhaft als begrifflich mit ihnen zusammengehörigen Wo^
ter noch nicht erkannt, während doch das Verhältnis» von xtXoivH
zu xoQog, fidkag zu fioQov, /uavQog (wo t; in /livq, laavg nur dnidi
die Annahme eines anlautenden F zu erklären) offenbar am Tage
Ue^. So sehen wir denn, was die Gleichstellung von EviHonrj mit
hebr. 'ereb zu bedeuten hatte: sie ist erstens völlig unnütz, da das
griech« Wort im Griechischen so gut begründet ist wie irgend eines,
und zweitens absurd, da aus i^fß uninöglich tvgwn werden konnte:
die Vokale sind denn doch auch nicht ohne alle Bedeutung« üebri-
gens hat der Name der Göttin Europa gar nichts zu thun mit dem
Namen des Erdtbeils: dieser ist als der Finstere e T^ördliche (vgl
hebr. ^aph6n u. lat. aquilo) bezeichnet, während die Göttin ak ^
- 59 —
Dunkle in demselben Sinne bezeichnet ist, wie ^Ai6t]q^ J9ji[irjr9jQ
Mskatvtg und Andere. EvQdinrj ist wohl die winterliche Erdgöttin.
87. ZuyTckij, jjj Hippe, ist für ein phöniz Wort erklärt und mit
hebr. mastög, ein zackiges Werkzeug ,6abel verglichen worden, von za-
li^, eindringen, also eig. wohl das Spaltende, Schneidende; vgl.
ISIeier, ü W., p. 330. Aber sicherlich mit Unrecht, wenn das
Wort auch im Griecb. nicht leicht zu deuten ist. Auf PottV ^a
+ uyxvXo ist wohl gar kein (Gewicht zu legen. Da tänedov zu
Santg bei Benfey I, 656 gehört, so könnte man an Sskrit tanka,
tanka, Axt, für tvanka, t'vanka, vgL'rvxo^, Benfey II, 245, denken
und &c/xA//\ für iäyxkij, ruyxXfj als das Schneidende *fassen, vgl.
Sichel; das Wort träte so vielleicht in Verwandtschaft mit unserm
Zack (Drei^zack), vgl. ib. II, 250.
88. ZiayQivc, 0, Beiname des ersten ßakchos, den Zeus mit
der Persephone zeugte, die Titanen^ aber bald nach seiner Geburt
mordeten. Wer die mystische Theologie der Orphiker, welche den
Zagrens so hoch verherrlichte, für theilweise wenigstens semitische
Weisheit hält (wie dies auch heutzutage noch vorkommen mag),
kann auch den griecb. Ursprung dieses Namens för sehr verdächtig
'halten. Vgl. den semit. Stamm zaar ^ 9a ar, klein sein, wovon
Zagreus als der Kleine, der Knabe benannt sein könnte. Der Name
der TiTuvig liesse dann eine Ableitung von hebr. sud, aufwallen,
gähren, zu, wovon sid, das Gährende, der Kalk = tj xiravog*, die
Titanen wären sa die gährendcn, stürmenden, wilden Naturkrüfte,
welche das* gesetzmässige Naturleben zu zerstören bemüht sind.
'Wir haben aber nicht nöthig, den letztern Namen für fremd zu
halten (wie z. B. Böttiger, Ideen, mit Entschiedenheit thut) und
können ihn zu rt;-A7^,Mat tu-mere, von der Sskritwurzel tu, tav, cres-
cere^. tn-mere stellen; Titdv für TivaFdv (vgl. nsXtxäv für neXt-
xeJPävj Benfey I, 164) wäre der Schwellende « Aufbrausende,
Stürmische, obwohl der mythol. Begriff der Titanen noch schärfer
zu bestimmen bleibt. Was sollen wir aber mit dem Zagreus an-
fangen? Dieser ist nicht nur ein gemordetes Kind, sonderit auch
selbst ein Mörder', ein Jiowaog u]^d6iog^ nach Dorfmueller, de
Graeciae primordiis, p. 53. Darf man nun an dy^ko == al^vo
bei Benfey II, 141 erinnern und den 2iagreus (vgl. iiat^deo) als
emen dilaceratör, einen Zerfleischenden, auffassen? Oder darf man
ihn mit ö^Y^ll ^^ Benfey II, 24b stellen? Ich wäge keine Ent-
sdieldung.
89. 'Hkvatov mSlov, t6, ein Gefilde am Westrande der Erde,
wohin die Lieblinge der Götter versetzt wurden. Das Wort steht
im Griechischen noch völlig dunkel da, so dass der Gedanke an
phönizischen Ursprung desselben nahe liegt. Vgl. hebr. 'alat, fin-
ster sein, alätä, dichte Pinstemiss, wovon ein Wort '61et = tjXvS-
(v aus Segol, vgl. BußvXaiy, JSvävx = (^edeq u. a.) gebildet wer-
den konnte. Dann liesse sich mit fjXvfriog auch TJXvyiog, !jXvS,
Dunkel, Pinstemiss, verbinden und ebenfalls für phönizisch halten;
— 5» —
•
l^-vg, efSi^-vg componirt betrachten. Vgl. itü^ ■■ itfoif
■s Inog, eixaai — vigintl. Dann wäre ElXfldvia die, wddMtjfi^
Drehungen == Krämpfe der gebärenden Weiber fort-sttot, nri^ J^^
Ohne Zweifel gehört diese Etymologie zu de^jenigra, welek^i«^
sehen lassen dürfen. Hält man aber den Namen für kein ^^^\^
situm , 80 kann man an die ifir ikvd-, iXsvao/uai, »ilivdog ^A t
stellende Wurzelform hvardh, hvridh aus hyar, hvfi +dti^ ^^^\
YgL Benfey, 11, 319. In diesem Falle wäre BXBldvm A^ ^^
Drehende, die in Drehungen m Geburtskrämpfen. Liegen^^J^j
Gebärende; Tgl. gerade hier die hebr. Wurzel hui, ^U, ^
hvar, hvfi urverwandt und aus haval e= ha -|- va -I- 1 cn^ '^J
ist. Letztere Etymologie ist einfacher, die erstere aber v><>^^
doch die richtige; ich wage keine Entscheidung. ,
78. "EXdtt, ikaluy ^', Oelbaum und Olive. Wer dle^^ J
Athene, die den ersten Oelbaum (vgl. auch Movere, Phoeu jj
sq.) in Attika gepflanzt haben soll, für phönizistih hält
noch femer halten will, dem wird es gewiss angenehm sein,
ihm sage, dass das Wort iXua im Hebräischen eine
Etymologie hat. Vgl. hebr. balab, fett sein, wovon ^Heb,
wovon auch ein Wort ahlftb '■= lAä/J; iXaF, fettig, gebt
den konnte. Mit derselben hebr. Wurzel liesse sich dann nA
das Im Griech. so dunkle Wort elXanlvfj, Festschmaus, nit
b wie in vaawnpq^ verbinden: h^leb, Fett, bedeutet auch «Itf
jeder Art, so dass man unter dXanlvr} eig. einen Schmaa»' , i
Fettes, Vorzügliches aufgetischt wurde, zu verstehen hätte. SA
cQavog, 6, Pikenik, könnte an hebr. 'aruhd, Portion, angeldns.'t IW'
ieik Für den reingriechischen Ursprung des Wortes iXtia cMt
sich aber das Latein: das lateinische oliva ist sicher keinLehSMtf
aus dem Griechischen, wie man sich unterfangen hat keck mo i^
haupten, wohl aber mit iXäa urverwandt. Wie Benfey iXa» ^
tig für yXaa nimmt und mit yXiii, yXola in Verbindung setzt} N
steht auch lat oliva für cliva, wie adeps für aleps = clepSf ^
aläpa für clapa «= Klapps, 3c6Xa(jpDg» Es wäre überhaupt gut, i^v*
man in Zukunft das Latein etwas besser gegen das GriechisdM ii
Schutz nähme : hier z. B. zeigt es sich, wie wichtig es sein ks>^
ob ein lat. iVort als aus dem Griechischen entlehnt anzuseheai'
oder nicht ; wäre lat. oliva wirklieb was es nicht ist , > d. ii* ^
griech. Lehnwort, so könnte man noch ernstliche Zweifel hesen ^
den Ursprung des griech. Wortes iXda, Uebrigens kann hebri^
halab mit den bei Benfey, II, 119 sqq. behandelten indogerm. ^vr-
zeln und Wurzelfonuen ähnlicher Bedeutung urverwandt sein: ^
ist aber auch Vieles beigemischt, was zu II, 195 (wo ghf i , sptf*
gere, aus hvfi, dhvfi = @€^f^c66wv, d^dX-aaaa, ^aX-i^og^ verf.
mit unserm Welle, wallen und vfi, var, vrish, I, 324 sqq.) gestdit
werden muss.
79. ^EXig>ttg, avrog, 6, der £lephantenzahn , das Elfenbein
später auch der Elephant Dieses Wort ist trotz aller Bemühung«
— 58 —
Dicht entciffert worden; hauen ^ Ind. AUerth. I, hat eine
be Etymologie dafür aufgestellt, dieselbe aber in den später
enenen Nachträgen zu Bd« I gegen die von Ewald, Ausf«
• $« 60, b, not. 1 , vorgeschlagene Verbindung des griech»,
8 tnit hebr. shenhabbkn, Elfenbein^ aufgegeben. Meier, Hebr.
671 sqq., der die Ableitung Ewalds ' verwirft , stßUt eine
£tymologie des griecb. Wortes auf, die jedenfalls weit scblech-
als die von Ewald vorgebrachte. Ich würde mit Lassen dem
'en beistimmen, wenn nidit die Möglichkeit griech. Ursprungs
tf* Wort ofifen gehalten werden müsste ; das Wort sXstpavr-
o gut griechisch aus, dass Benfey II, p. X, gar nicht be-
war , es sicher fremd zu nennen. Vgl. die * Wurzel
^rfi drehen^ krümmen, mit den dazu gehörenden sekunderen
rormen hvf ib, hvfibh, hviip, bei Benfey jl, 309 sqq., di^
krüminen, wölben bedeuten. Danach' wäre sktgxtg von
vfi + bhä,' Benfey II, 101 sqq., der gedrehte, gekrümmte
i^lso =: Kvoj^wy, Benfey II, 185. Zur Bekräftigung dieser
Etymologfie könnte das . von Meier;^ p. 671 , Beigebrachte
K 'EoQT^, ri, Jon. 0(»r//, kypr. igor^; äol. sQOJtg, das Fest,
lertag. Das Wort ist nicht leicht zu (jeutcn ; Pott's ersehn- .
r ist für uns, die wir scharfe Begriffsbestimmung als erste
haft einei' guten Etymologie ansehen, so gut wie gar nicht
len. Der grosse Scaliger hielt das Wort für semitisch und
ir = hehr, 'agärä, häufiger 'agereth, Festversammlung ; daraus
:riech. daaQT, sooqt werden können; ob aber auch ^oqt,
ch mit Recht bezweifeln. Ich würde an var , vfi , wovon
f Benfey II, 305, vgl. 320, wo ihvvsiVy denken und unser
es warten ib II, 318 (vgl. währen, weilen, auch harren ib.
b) vergleichen; zu vri gehört im . Griechischen noch das von
n, 7 falsch gefasste Wort siQ/jvf], Friede, eig. Ruhe, Rast,
^QWfj, iQwdü) (hier tritt die Grundbedeutung von hval ib. II,
83, neigen = stosseni ib. II, 182, hervor), eQuo) in H^-tQuoi
^., iQfj/uog oder sQfj^iog, Ich gestehe aber^ dass ich über
noch nicht im Reinen bin. Nahe liegt es auch, an vfit ==
^Tt-ere zu denken, Vgl. mQlodoq, kvxXsZv; man darf sich aber
•h nicht verleiten lassen, die obige in begrifflicher Hinsicht^
vorzüglichere Etymologie bei Seite zu schieben. Wer €oqt für
^r. Form hält, muss eine Reduplication FiFoQx annehment
BU thun wenigstens nicht nothwendig ist ; man kann ^ auch
llr ursprünglich und ioQx für aus sqov entstanden halten. Vgl.
r/f aus stfi 4- p, ibid. I, 663; aber T^iaQ, x^V für i^fuQÖy
bid. II, lö5 (es gehört zu xQvtdäü), xquöcUvm und bedeutet
»s schwingt = schlägt, klopft, das Schwingungen Machende)
ht analog.
1. ^'Egsßog\ ro , das Dunkel der Unterwelt, wozu igeßtwog
f artig) a iqfgAvog (aus eQtßvog), schwarz. Noch Benfey II,
— 54 —
311 denkt an die Möglichkeit der Abstammung dieses Worte« fw|^
bebr. 'ereb, von 'arab, sinken, untergehn, dunkel werden ; hier ent-
sebeidet aber griech. o^f/i'og, schwarz, das unmöglich ans dem Se-
mitischen abgeleitet werden darf, weil sonst auch i^itpca^ ogof^
ja (ygliQtßtydvg = kttfivOoq) sogar Xiq^q, Nacken, fallen' wüideo.
Vgl, Meier, Hebr. W., p. 3G8 sqq. Wäre dies möglich, so htth
Movers gewonnenes Spiel für seine grundfalsche Meiniing, dem-
folge viele griech.-lat. Bezeichnungen für Erderzeugnisse u. dgl
aus Afrika stammen sollen: denn dann könnten wfr 'iQ^ß4w9%
o^oßog, ervum (eig. das Gedrehte = Runde von hvar , hvf I «s v,
fi, Benfey II, 305 sq.) ganz bequem aus dem Semitischen ableUai.
Dies darf aber um keinen Preis zugelassen werden, Ylelmebr Ist
anzunehmen, dass z. B. die ital. Stämme weit früher die Laad-
wirthschaft betrieben, als die Punier in Afrika bedeutende NMer-
lassungen gegründet hatten: auch ist nicht im Entferntesten dann
zu denken, dass die dort vor den Punieni angesiedelteh Ackeiban-
Stämme den Griechen und Römern irgendwie Bedeutendes mltge-
theilt haben sollten. Halte Movers .etwas Ordentliches gewusst iber ^
die Geschichte der indogermanischen Völker, hätte er insbesondere
einige Kenntniss gehabt von deren Sprachen (zunächst der grfecfai-
Bchen und lateinischen), so würde er nie auf seine ganz grandloien
Behauptungen verfallen sein. Was nun das Wort €Q€^ angeht,
so gehört es zu den bei Benfey, II, 309 ^qq. an geführten Wörtern;
ich glaube dass sof ßog ganz =rz lat. crepus-culnm zu setten, also
für aus hFiqtßog entstanden anzusehen sei. Es stände also kFi-
Qtßog für hFiqiTiog wie ariXß(o für axlhtvt^ Benfey, I, 662.
Sicher ganz verkehrt ist Benfey's Meinung über, crepus-cülnm I.
616 sqq., die er aber II, 363 zurückgenommen, wie denn über-
haupt an der ersteren Stelle Alles falsch behandelt ist. Vgl. nocli
clupeus, clipeus (fälsch clypeus), aber auch de-crep-itan, abgclilleo.
Die hebr. Wurzel 'arab, woher 'ereb, und die mit ihr zunächst ver-
wandten Wurzeln oder Perfectstämme sind sicher urverwandt mit
der indogerm. Wurzel, welche bei k'gfßog zu Grunde Hegt Wo
dies der Fall ist, muss man äusserst behutsam zu Werke geben,
wenn griecU. Wörter mit semitischen verglichen und daraus herp-
Jeitet werden sollen; dies thut aber nur der streng wisscnschaftllclM
Mann, dem es nicht um diese oder jene Möglichkeit, sondern um
die reine Wahrheit zu thun ist, während Andere es bequemer fin-
den, sich bei dem Scheine der Wahrheit zu beruhigen, der im Grunde
nicht besser ist als die Unwahrheit selbst.
§2. ÜEjof/x/;, iQiicrj, ßjj das Heidekraut. Wäre die Ansicht vob
Movers über mehrere Pflanzennamen u. dgl, welche schon im vo-
rigen Artikel bestritten wurde, richtig, so könnte man auch dieses
dunkle Wort leicht für fremd halten. Vgl. hebr. jaraq, ausbrechen
«= grünen, daher jereq, das Spriessende, Grüne = herba, welchem
lat. Wort mit arbos verwandt ist. Aber die durch ihre röthlicbeu
Blumenglöckchen sich auszeichnenden und den Bienen reichlicben
- 55 ^
Honig liefernden Heidekräuter können, selbst wenn sie zum Theil
aus Afrika stammen sollten (was su entscheiden Andern ttberlasson
bleibt), sehr gut mit rein griech. Namen bezeichnet worden sein;
vgl. zu iQilx^ das Wort ij^i&äxtff Bienenbrod, nebst i^&svg, if^U
&axog = (poivwavqoq, Rothschwanz, TJ^yytj, Golddistel. Nach lets-
ieren Wörtern zu urtheilen, gehört i^tütj zur Wurzel gfi bei Ben-
fey; n, 124 sqq., aus hvH « ghfi, ib. II, 195 sq.; das Kraut
w&re ab das Röthiicbe bezeichnet. Die obena^gezogene hebr. Wur-
sei jaraq, virere, bedeutet auch gelb sein, daher äthiop. varq, Gtold
(mit älterem y für jüngeres hebr. j, vgl. äthiop. vain a hebr.jaln,
Wein), hebr. j^räqdn,- Gelbsucht, jeraqraq, Gelbheit, gelbe Farbe:
dasa könnte man das griech. Wort Txr^poc, Gelbsucht, Tergleichen
wollen. Aber so schwierig ixrsQog im Griech. zu deuten sein mag, muss
ich doch vor voreiliger Ableitung des W. aus dem Semitischen warnen.
Daes lat arquatus morbus Gelbsucht heisst, ist ein merkwürdiges
— aber oft wiederkehrendes — Spiel des Zufalls: an hebr. jaraq
darf naturlich nicht gedacbt werden. Ob aber an die Wurzel von
areus, Benfey II, 315? Also arcus eig. gebogen => geneigt, ge-
senkt, vgl vergere, mergere, unser welk, welken » abfallen, lat
flaccus ans hvlaccus; hvlac ist «a hvarc- » arc, arq; so wäre
arquatus (morbus) eig. gesenkt « geneigt, gefallen, abgefallen, fahl,
blass, bleich. Ob so auch ixviQoq zu nnserm. Wort weichen (tlxuwj
viiicere) gehört ? . ♦ .
83. 'ßQs/ßevg, 6, altattischer König, der dem Mythus zufolge
als Kind von den drei Jungfrauen Herse, Pandrosos und Aglauros
anferzogen wurde; mit 'E^ex&fvg soll identisch . sein 'ßgi/doytog^o^
welchen Namen noch in neuester Zeit Bi^ticher, suppl. lex. Aram.
p. 44, einem somit, 'erekh-tou, serpens longiflexis, gleich zu setzen
wagte. Aehnlich macht Movers, Phoen. I, 535, die griech. Götter
Trophonios und Triptolemos zu semitischen Schlangeugöttern. Wäre
der oriental. Ursprung der obigen Namen wirklich begründet, so
nähme ich ^EQiy-d^^Bvq = hebr. jereq, das erste frische Grün, Spross,
MOQoqy mit stützendem ^, wie in /&ijiv für xoiv, x^^9 ^ür ^^g u.
sonst. Der Name Erichthonios ab^r könnte einem somit, järüqftthdn
entsprechen, vgl. xvjutvov = hebr. kammdn; der Form nach ver-
gleicht sich der Name Sanchuniathon, wie ihn Ewald, Abh. über Sanch.,
p. 55, zu erklären versucht hat Erechtheus — Erichthonios wäre
so der Grünende, Aufblühende, das Kind der im Frühling sich mit
neuem Grün bedeckenden Erde, welches von der Athene und ihren
Jangfrauen, den drei Thauschwesteru , getränkt wird. Aber die
Annahme, worauf solche Deutungen aus dem Semitischen begründet
werden müssten, ist an sich grundlos und verwerflich; wir müssen
beim Griechischen stehen bleiben. Hier bietet sich von selbst die
Wurzel var, vfi bei Benfey, I, 324 sqq., dar, welche aus hvfi ■=
ghri, spargere, ib. II, 195, entstanden ist; von der durch Guttural-
laut gemehrten Wurzelform vfiksh(au8 vri H- g 4- s) für hvfiksh
leitet Benfey richtig griech. ßqi/ftvy benetzen, und og/jg^ Hode.
— 56 —
Statt ßo^Xf iQX konnte auch igt/ eintreten, wonach *B^x(d)ii^
den Benetser «s Befrachter bedeutete. Wir haben nun ferner aaek
allen Grund, die bei Benfey II, 15 sq. aufgeführten Wörter ^^'-
yta&ai und i^/ßeiv hieherzuziehen; dort hat Benfey richtig be-
merkt, dass sie aus einer Urwurzel dhyfig' abzuleiten seien: daabor
auch ßqi/jiv aus hvfiksh = hvfig' -|- s = dhvfig' (gbfi, II, 196
aus dhvfi, wie die griech. Wörter d-aXsQog, d-dXuaaa n. b.'w.
beweisen) entstammt, so wäre Hir ßQ^ystv und i^i^d-sty elneformdl
identische Urwurzel zu statuiren. Diese ist aber nicht bloss formd,
sondern auch in begrififlicher Hinsicht eine und dieselbe : am dos
Urbegriff stossen = ausstossen, au^speien, iQfvyetr&ou (yghiftin
Yon yam für dhvam, stossen = ausstossen) entwickelt sieh eboM
leicht der Begriff auswerfen, spritzen, sprengen (vgl. besprengen imd
sersprengen) , streuen , strahlen, der in ßQd/fw und bei Benfey DJ
195 herrortritt, während in i^i/ßsiv der Begriff stossen cn qpil-
ten, findere,' scindere, reissen, modifizirt erscheint, wie so oft. YgL
<;ri, ib. II, 174* sq. Hieraus ersehen wir, wie ^ot], d^aag^ fm-
xakov und ähnliche Wörter zugleich Thau, Feuchtes und jong«
Thier bezeichnen können: wir haben es hier keineswegs — wie
man wohl yermuthen könnte und z. B. J. Grimm annimmt — mit
einer schönen bildlichen Uebertragung zu thun, sondern ^QCij, S^
aoq, xfjuuaXov bedeuten eigentlich das was gestossen, aosge-
stosseh, ausgeworfen wird, also ') Ausgegossenes, FBesseDdes,
*.) Hervorgestossenes = Geworfenes, Geborenes, Junges. YgL unser
werfen, griech tb^hv. Das Wort iQaij gehört, wie schön Benfej
I, 327 bemerkte, .zu vfish «= vfjksh » oQ/^tg. Danach ist et
leicht, den Sinn des Namens ^EQf/&tvg, spaltend = henrorbredieiid,
aufschiessend, zu bestimmen; m ^EQi/&6vtog erkenne Ich dann eiDes
dem ^£Qf/d-fvg gleichzusetzenden ^EQtyßovtog, mit i für f , vgl. t/xi«
zu rix-yovy oQiyväo/Liai => OQtyo/uai. G^etrennt werden können betd0
Kamen schwerlich : daher scheint jeder Gedanke an /dtJv (Benfey
II, 156) aufgegeben werden zu müssen.
84. 'EQjLi^g^ 6, auch 'Egfieiag, Sohn des Zeus und der Majt.
Noch im Jahre 1853 konnte Uhlemann, Phil. Aeg. , p. 15, des
Hermes fKr = ägypt. Hor-mai, ab Horo dilectus, erklären. Movtn
dagegen, Phoen. I, 522, vgl. 511, möchte einen ph^nizisehen
Schlangengott in ihm sehen und ausser seinem Namen auch den
der Harmonia, obendrein noch einige griechiscbe , rein griechisrhe
Wörter aus ^em Phoenizischen herleiten; er würde besser dans
gethan haben, wenn er das schwierige Geschäft des Etymologisirens
griech. Namen und Wörter gar nicht übemommen hätte. Dennv<m
allen seinen £tymo)ogieen (natürlich diejenigen ausgenoänmen , die
er von Frühern entlehnt hat) ist mir nicht eine einzige von Be-
deutung bekannt, die vor der strengen Kritik bestehen könnte. Ich
kann es nicht über mich gewinnen, auf eine Widerlegung seiner
unüberlegten Behauptungen über die Namen '£it>^^c, Mercurins a.
s w. einzugehen, wende mich vielmehr gleich zur Sache. O.MUMt
— 57 —
Archäol. d. Kunst, $. 879, möchte den Namen unsers Gottes mit
^Qftai, Steinbanfen^. in Verbindung bringen ; dazu vgl. i^fia, Stütze,
vrorauf die ans Land gezogenen Schiffe ruhen; Stein, der auf der
Rennbahn den Punkt des Auslaufens bezeichnet; der Ballast des
Bdiiffes; Klippe, Sandbank, Hügel = iQ/adg, Klippe; sq/liIv, ig/ulg^
Stutze, Bettpfoste. Alle diese Wörter müssen von dem Begriff
gtossen =» ') aufspringen, aufragen, ^) stossen = fallen machen,
neigen (vgl. niti von hna^ Benfey, II, 182), stützen, ausgehen.
Aebn^lch ist die Begriffsentwickelung von axfjnrof, wobei ax^nrog
wohl zu beachten, aus sa + kap (= kip, (Tx/nwv) bei Benfey II,
322* Liebhaber semit Etymologieen würden auch diese griech.
Wörter leicht aus dem Semitischen ableiten können : vgl hebr. 'aram,
hochmaehen, aufhäufen, 'aram, hoch sein, woher 'ar^md, Haufe, wie
S^ftu^ ; arab. 'iram etwas Aufgerichtetes, ein Stein^ Grabstein u. s. w«
Wir aber halten uns ans Griechische; vgl. Sskrit hvar, hval, hmal,
stossen, Benfey, II, 283^ dazu ßäkXw, 291, valmtka, Hügel, 294,
yalla, Würfeln, . dXicoj mahlen, 298, (eig. stossen^ vgl. hmal und
malleus, mortarium), werfen, 309, ^emo, 310, ^on vrip, verw. mit
i^ii(o aus vfid « hvfid (= xQuö-dm, 319), wozu iat. gradus,
deutsch Schritt, schreiten zu gehören scheinen, ib, 340. Alle diese
Wörter beweisen, dass eine Wurzelf. hvar, hvfi aus hu &= dhu,
dbva, ih. 271 sqq., 320 sq., mW dem Wechselbegriff neigen s
Btosaen (ib. II, 182) aufgestellt werden' muss. Dazu gehören dann
S^fiaf SQfu£^ »QWf^tt^ (ib. II, 178) u. s. w. Ich teöchte aber nicht
wagen, den Namen des Hermes ebenso, wie Müller zu deuten, wenn
auch ein aufgerichteter Stein oder Phallos als sein Symbol mag
angesehen worden sein. Vielmehr glaube ich dass Hermes, der bei
den Karem ^I/ußQog, ^I/uß^a/nog (vgl. Sskrit ambhas, Wasser: ob.
imber^ oftß^, Benfey II, 341, zu II, '70 gehöre, ist noch nicht
lunx sicher) genannte Regengott, einen seinen Urbegriff ausdrücken-
len. Namen trägt; man hat an sQfJtj, ib. I, 327, also an die Wur-
eel vfi-sh, var-sh, gedacht, wogegen auch nichts einzuwenden
iflt. Wer eine künstliche Etymologie liebt, könnte 'EQ/uflag als aus
i^-igt Tropfen, und der Wurzel mih = mingere, mejere componirt
letrachten.. ' Von der letzteren stammt aber sicher der Name seiner
Mlntter Mmcty Matfj^ eig. die Pissende," Tröpfelnde, Regnende ■»
lie Wolke. Vgl Benfey, II, 43, wo mih aus migh, befeuchten,
m^gha, Wolke (MoTa fürTUoTAa), o^tyjia^ Pisse, o/nlxkrj, Wolke,
ifAtyiij}^ fioi/og. Wer 'EQfif}g zu Benfey I, 61 stellen will, mag es
thun: die dort behandelte Wurzel sar ist aber » sa + ar aus hvar
•
(II f 195, eig. stossen, hu, hva + r) mit Abfall der Anlautgruppe
hv (wie II, 305), während var (I, 324) nur h eingebüsst hat.
Beide Etymologieen laufen also auf dasselbe Resultat hinaus.
85. EvQijiog, 0, die Meerenge, der Wassergraben, Kanal, bes.
die Meerenge, wodurch die Insel Euböa vom festen Lande getrennt
wird, ist eins der allerschwierigsten griech. Wörter. Da sich im Griech.
nichts zur Aufklärung des Wortes Dienendes finden lässt (wenigstens
- 68 -
auf den ersten Anblick), so kann icli es Keinem verübeln, wem
er das Wort für einen phönizischen Eindringling halten, will; v?gL
hebr. arubb^, Schleuse, verschlossener Kanal, nach Meier, H. W.
p. 115. 215. 652, woraus Evqmoq hätte werden können, aumil
nach dem Urtheil derer, die EvQoinij aus 'ereb, Evq>QUTti^ lu
Ephrath (vgl. Gesenius s. v. Perath und Knobel, Völkertaf» d. Genei.
p. 40) ableiten. Bleiben wir aber beim Griechischen stehen, w
lässt sich uvkoqj Höhre, avkaivj Kanal, vgl. lat. vallis, heranaiehen,
von var, vfi, Benfey II, 301, eig. gebogen =s geneigt, gOMiikt,
eingiesenkt, tief. Wie nun die Wurzelform hvfid &= hvaM (hwal-
• san, wälzen) mit zwischen A J eingeschobenem Vokal zu Hakivä^ofm
(x = hv) = hFdkivd'-iM wird, könnte eine von var, vfi oder hnr,
hvri durch causales p gebildete isekundäre Formation hvfip , hwp
zu hFuQin, FuQin, (v()tn (cf. €vXa^ = uXo^ für JPaAog) gewoideo
sein« Vgl. ib. U, 320. Sonst erscheint jene Form hvrip, hraip
im griech. W. Qdnü) für hF^inm^ sinken, vergere, ib. 11, 310, verw.
mit /aXenog, schwer, eig. sinkend, welches Wort, Benfey IT, 198
noch nicht richtig gefasst hat. Haben wir die Wurzel yon evfmog
richtig erkannt, so wäre die Länge des i zufällig,, doch gibt es
noch eine andere Möglichkeit, dasselbe zu erklären. Es. konnte
nämlich hvfip zu hF(jln^ dies zu zu hFäq'in werden, wie OKopl^MK
aus axQ'itp entstanden ist ; hFuQln = FaQin^ fVQtn-og bedeutet dann
etwas Eingesenktes, Vertieftes, wie txvkiov, vallis.
86. EvQWTio^ = axoTSivog^ Evqvinrj (als Eigenname mit zu-
rückgezogenem Accentj = axoTUPi}, nach Hesychius, vgL ifoveis^
Phoen. II, 2, 84 not. Das Wort ist offenbar rein grieehisdi, vw
der Sanskritwurzel var, vri, circumdare, tegere, woher gr. ao^tht
Decke, Ueberzug = Schimmel, Kost, svQiostgf das auch dunkel,
finster, düster bedeutet, vgl. lat. sord-es = schwarz. Dazu gehorai
noch viele Wörter ähnlicher Bedeutung, wie x^okog (dhvar) a iU;
(var)^ Kfkcuvog (von Benfey II, 152 nicht erkannt) = xo^og, schwtn,
Etymol. Magn. p. Ö29, 30. 540, 5 u. sonst, dann fisXctg, fioqop,
morum^ die schwarze Maulbeere, /uavQog = d/uavQog (luvfj ans W)
hvar s= hmar, vgl. Benfey 11, 283, wie /uvQUß zu var, lat. nuun
gehört, ib. I, 324 sqq.) Benfey hat die meisten diesem und der
sowohl wurzelhaft als begrifflich mit ihnen zusanunengehQrigen Wor-
ter noch nicht erkannt, während doch das Verhältnis» von x^Xavi^
zu xoQog, fiikag zu fioQovj fiavQog (wo v in tM)Q, /liuvq nur duick
die Annahme eines anlautenden F zu erklären) offenbar am Tap
Ue^. So sehen wir denn, was die Gleichstellung von Evirnirff mit
hebr. 'ereb zu bedeuten hatte: sie ist erstens völlig unnutz, da dtf
griech. Wort im Griechischen so gut begründet ist wie irgend eines,
und zweitens absurd, da aus iqsß unmöglich ev^n werden könnte:
die Vokale sind denn doch auch nicht ohne alle Bedeutung» Uebri-
gens hat der Name der Göttin Europa gar nichts zu thun mit deo
Namen des Erdtheils: dieser ist als der Finstere «s Nördliche (vgl
hebr. ^aph6n u. lat. aquilo) bezeichnet, während die Göttin als die
- 59 —
nkle in demselben Sinne bezeichnet ist, wie "Aidtjq^ Jtj/atjrfjQ
skaivlg und Andere. EvQttini] ist wohl die winterliche Erdgöttin,
87. ZdyiiXt], ij, Hippe, ist für ein phöniz Wort erklärt und mit
)r. maztög, ein zackiges Werkzeug ,6abel verglichen worden, von za-
:, eindringen, also eig. wohl das Spaltende, Schneidende; vgl.
sier, U W., p. 330. Aber sicherlich mit Unrecht, wenn das
ort. auch im Griecb. nicht leicht zu deuten ist. Auf PottV ^a
' dyxvXo ist wohl gar kein Gewicht zu legen. Da Cdns^oy zu
mg bei Benfey I, 656 gehört, so könnte man an Sskrit tanka,
ika, Axt, für tvanka, tVanka, vgl'Tvxog, Benfey II, 245, denken
d ^dyxktf für ^dyxkfj, Tuynkt] als das Schneidende *fassen, vgl.
shel; das Wort träte so vielleicht in Verwandtschaft mit unserm
ck (Direi^zack), vgl. ib. II, 250.
88. ZayQivg, o, Beiname des ersten ßakchos, den Zeus mit
r Persephone zeugte, die Titanen^ aber bald nach seiner Geburt
»rdeten. Wer die mystische Theologie der Orphiker, welche den
grens so hoch verherrlichte, für theilweise wenigstens semitische
elsheit hält (wie dies auch heutzutage noch vorkommen mag),
an auch den griech. Ursprung dieses Namens für sehr verdächtig
Iten« Vgl. den semit. Stamm zaar ^ ^aar, klein sein, wovon
igreus als der Kleine, der Knabe benannt sein könnte. Der Name
T TtT&vtg Hesse dann eine Ableitung von hebr. sud, aufwallen,
hren, zu, 'wovon sid, das Gährende, der Kalk = rj riravog: die
^nen wären sa die gährendcn, sturmenden, wilden Naturkriifte,
»lohe das* gesetzmässige Naturleben zu zerstören bemüht sind.
hr haben aber nicht nöthig, den letztern Namen für fremd zu
Iten (wie z. B. Böttiger, Ideen, mit Entschiedenheit thut) und
nnen ihn zu rv-krj^ l&t tu-mere, von der Sskritwurzel tu, tav^ cres-
re^. tn-mere stellen; Tivdv für TtraFdv (vgl- nsXemv für neXf-
Fäv, Benfey I, 164) wäre der Schwellende « Aufbrausende,
Srmische, obwohl der mythol Begriff der Titanen noch schärfer
bestimmen bleibt. Was sollen wir aber mit dem Zagreus an-
igen? Dieser ist nicht nur ein gemordetes Kind, sonderit auch
Ibst ein Mörder', ein ^towaog w/Ltd^wg, nach Dorfmueller, de
*aeciae primordiis, p. 53. Darf man nun an dy^sw == aiQio)
i Benfey II, 141 erinnern und den Zagreus (vgl. ^lat^ict)) als
len dilaceratör, einen Zerfleischenden, auffassen? Oder darf mau
a mit ^dyy,lfj zu Benfey II, 245 stellen? Ich wäge keine Ent-
httldung.
89. 'HXvmov nsSlov, t6, ein Gefilde am Westrande der Erde,
)hin die Lieblinge der Götter versetzt wurden. Das Wort steht
I Griechischen noch völlig dunkel da, so dass der Gedanke an
lönizischen Ursprung desselben nahe liegt. Vgl hebr. 'alat, fin-
jr sein, 'aldtä, dichte Pinstemiss, wovon ein Wort '61et == ^Xvd-
aus Segol, vgl. BaßvXmv, JSvävx = ^eäeq u a.) gebildet wcr-
n konnte. Dann liess'e sich mit ^Xvaiog auch rjXvyiog, f]Xv%,
linke], Finstemiss, verbinden und ebenfalls für phönizisch halten;
— 60 —
vgl. hebr. halakh, finster, ichwars sein. Aber hier entscheidet
Xvyijj rj, das Dunkel, die Finstemii^s, wodurch es höchst wahr-
scheinlich gemacht wird, dass jf in jyAvl das wahrscheinlich aueh
in ijmiQOQ, .tjßaio^ sieclsende Sanskritpräfix ä sei. So gehört dem
^Xvl^ wahrsch. zu der durch Gutturallaut gemehrten Wurzel hvar,
hvfi bei Benfey 11, 314, mit der Bedeutung circumdare, tegere;
dort ist unser W. Wolke erwähnt, eig. Dunkel, wie z. B. auch hebr. 'Ib,
Dunkel = Wolke ist. Auch griechisch d/uokyog muss dort ange-
setzt werden , mit (n für F wie in lat. mergere = Tergere (wen
vielleicht griech ^^'^co, wenn eig. tauchen wie ßunroi) n. sonst §•
oft Aus dem Deutschen gehören dorthin noch goth. liagan,. lügei,
laugnjan, leugnen, galaugnjan, verborgen sein, analaugns, verborgen
u. and, vgl Schulze, Goth. Gloss. p. 212, welche deq Abfall der
Anlautgruppe hv erlitten haben. Von ijXvl^, i^kvyiog,dar{ man aber
meiner festen Ueberzeugung nach "HXvmog, ijkvaiog durelmiis nieht
trennen; die bei den Lexikographen erwähnten ;^&>()/a -^Xvauz, Orte,
wo der Blitz eingeschlagen hat, sind wohl als dunkle, verlxNrgeoe,
geheimnissvolle Orte, als Eingänge zur Unterwelt zu fassen. Der
Zischlaut gegenüber dem Guttural / kahn wie in lat ürsns gegen
griech. a()x(r)o^ gefasst werden, d. h. als aus ksh s sh- entstan-
den; sonst könnte auch an Anderes gedacht werden«
90. 'H/uiQu, tj, der "Tag,^ auch i^fiaQ{v), t6. Dieses griech.
Wort ist noch immer- von einem fast undurchdringlichen Donkel
umgeben ; die von Beiifey, II, 208 , versuchte Deutung bedarf gar
keiner Widerlegung. Sie geht von dem völlig falschen Grandel^
aus , ' dass alle griech. Wörter sich bereitwillig unter das Joch des
Sanskrit fägen müssten ; dagegen behaupte ich, dass im GriechlsdieD
Vieles vorkomme, was nicht aus dem Sanskrit erklärt werden
könne: z. B. dsQ-og bei Benfey, II, 19ö, wo das Sanskrit sich ohne'
allen Zweifel dem Griechischen unterwerfen muss. Denn griech. &
kann unmöglich aus ursprünglichem h, / hervorgegangen sein. Nim
könnte man fj^tQa, ^/uuqt aus der Wurzel hvar (ib.) » fict^ ab-
leiten, mit Präfix ä, wogegen aber der spir. asp. in TjfjiiQa spricht
Weit wahrscheinlicher ist mir, dass das Wort urverwandt sei mlf
dem hebr. j6m, Tag, aus älterem jdm, wie j6d aus jäd; im Ara-
bischen wurde j6m zu jaum. Die Wurzel jam (vgl. Meier, H. W.,
p. 146 sq.) ist verw. mit der Wurzel ham, warm, Heiss, scfawan
sein, d. h. der Anlaut j ist aus einer altem Gutturalis entsprangen,
wie dies im Semitischen häufig der Fall ist; vgl. jashars=kashar,
hebr. jashtsh = syr^ qashishä u. and. Die hebr. Wurzel harn aber
kann urverwandt sein mit Sskrit dham, fQr dhvam, bei Benfey II,
272, woher lat. homo, Mensch, eig. hauchend, athmend, wie uv^^
von an, blasen, wie dbava, Mann, (falsch Benfey 11, 273)* von dho,
blasen, woher vielleicht auch das bisher völlig dunkle griech. 0'i6g
für dsFog, spirans » spiritus, Geist, Gott, abstammt. Da goth.
guma , Mann, == lat. homo ist , so gehört auch goth. guth, ^tog,
Gott, zur Wurzel hu, dhu, blasen. Wollte man kühn sein, so könnte
— «1 —
man auch das semitische havah, hajah, leben (vgl. avah, töneA,
schreien, welches semit. Wort mit dhu, dhva, Benfey II, 275 und
hYBj hyd ib. II, 60 sqq. urverwandt ist), hieherziehn; vgl. nviat;
bauchen, athmen wäre der Grundbegriff und der hebr. Gottesname
Jähve, Jehova, eig. der Geist «= Gott, mit dem griechischen dsog
von derselben Urwurzel abzuleiten. Dies bleibe für jetzt noch da-^
hingestellt Aber griech. TJf^iQa darf meiner Meipung nach nicht
ypn der bei ghar, ghri für hvar, hvri, dhvar, dhvfi {^sQ-og, d-dk-
TTOi, Benfey U, 195) zu Grunde liegenden Urwurzel dhu, dhva
getrennt werden. Die Sskritwurzel dhaip für dhvam aus dhva +
n hat den Urbegriff'stossen, ausstossen; daraus ist vam = ifzHv,
romere mit Verlust des anlautenden dh entstanden. Diese sekun-
däre Formation konnte aber auch (vgl. vomica mit ulcus zu hvar
s=3 ghar-ma, d^tQ^füg) blasen == sprühen, brennen, leuchten bedeu-
ten. Dass sie dies wirklich bedeutet habe, beweist mir griechisch
j/LU^^ dieses Wort muss aber meiner Ansicht nach verbunden
werden mit
91. ^Hv, ^vl, lat en, siehe! und ^voif/^ leuchtend^ das sich
EU dem mcht digämmirten i^v verhält me - fiaa/ukrj zu aUy axilla;
d« h. ip iteht für hFijv und 17^0^^ für h^F^vtn//. Das kleine
WörtcheU ^r ist bekannter Maassen im Indogerm. ein verzweifelter
Posten, wenigistens für diejenigen, welchen das Semitische zu den
[>öhmischen Dörfern gehört. Dasselbe Ding erscheint nämlich hier
ebenfalls in dem hebr.-chaldäischen h§n, siehe! wieder, das, wie
Swald, Ausfyhrl. Lehrb. d. hebr. Spr., $. 103, g, richtig bemerkt,
nit ^v, en für urverwandt gehalten werden muss. Ich vergleiche
lochaltpers. win = Sskrit ven, sehen, bei Benfey, Pers. Eeilinschr.
K 93, b, nebst Sskrit anala, Feuer, von der Wurzel an, blasen
s sprühen » leuchten, strahlen). Alle diese Wörter erklären sich
ranz leicht, wenn man sie auf die Urwurzel dhu, dhva zurückführt;
in steht für dhvan, hvan, wie ar füs dhvar, Benfey, II, 305 sq.,
vShrcnd Ffjvotf/ eine Wurzel van = hvan = an (wie var =* hvar
= ar) voraussetzen lässt Die Wurzel hvan = an ist in lat cin-
8, Asche ^glühend, vgl rdtpQo) erhalten. So tritt denn jjv, en doch
vieder in Verwandtschaft mit ecce, oculus, vgl. Benfey, II,* 124
iqq. mit 195, wo dip Wurzel gfi aus hvri 3= ghfi, ghar *= hva +
*; ecce, oculus, oxp, bei Emped. 284, og>d-ak/46g^ akshin =3 aksha,
b. I, 227, kommen von der Wurzel dhu, dhva, hva (4- r« ghar)
•i- k' «s hvak' = ak', woraus durch Anhängung des eine fort-
lauernde Zuständlichkeit 'ausdrückenden desiderativen s die Form
iksh wird. Vgl. noch dhvan, tönen, ib. II, 275, mit bhÄ II, 101
qq., woraus klar erhellt, dass dhvan auch leuchten bedeuten, konnte.
)ass das Wort dies wirklich bedeutet hat, beweist ^v, enfürÄF/^V,
ven von dhvan = hvan. Zu i^/ni^ vgl. noch den Art xd/Luvog,
92. ^Hnsi^qg, ij, das Festland, dorisch unrjQog^ äolisch aniQ--
og. £s ist auffallend, dass die Röthe und andere Heroen der
wischen Orient und Occident eine Brücke schlagen wollenden Partei,
— 62 —
die auch iti viclgeicscncn Zoitniigen ihr Wesen treibt , gerade an
denjenigen griech. Namen und Wörtern so gans gedankenlos yoN
beigehen, welche dem aufmerksamen Forscher zuerst in die Augei
springen, wenn vom Orient. Ursprung griech« Wörter und Namei
die Rede ist. So hier. Wer das Land Epirus von aua^ Aegyptei
stammenden phönizischen oder doch verwandten Ansiedlern bevöl-
kert sein lässt, wer. den dort blühenden Cult der Unterweltagötto
s jmmt dem dodonäischen Orakel für äg\'pti8ch - phöuiziach bXit,
iDÜsste doch von Rechts wegen seine Argumentationen damit eia-
leiten, dass er den Namen Epirus und dks griech. Wort ^nei^
vom hebr. 'äphär, die Erde , =« ere^ (Job. 39, 14. Jas. 47, l),
ausgehen Hesse. Aber von einer solchen tiefer eindringenden Ytf<
gleichuug Orient, und griech. Sprachbestandtheile findet sieh W
jenen Leuten nicht die leiseste Spur: dies ist auch nicht zo ye^
wundem: denn bei ihrer gränzenlosen -Rohheit und UnwisseDhaÜ
behagt es ihnen natürlich weit besser, in Augsburger und and»«
Zeitungen dem unwissenden Publicum blauen Dunst voraanutdieD,
ids streng wissenschaftlichen Männern gegenüber ihre grundloses
Ansichten mit Beweisen zu vertreten. Da sie dies weder 'wollen
noch können, so sollten sie doch endlich einmal anfhpren^ Aber
Dinge zu schreiben und zu räsonniren, worüber auch nur eil
Wörtchen mitsprechen zu dürfen sie sich erst das Recht erwerben
müssen.
93* "HQotf )j, Jon. ^BQfjy Gemahlin des Zeus. Man hat diese
Göttin mehrfach . für ungriechischen Ursprungs gehalten; dies thot
z. &. Böttiger in s. Ideen z. Kunstmyth. mit Entschiedenheit« Dabei
beruft man sich gerne auf den Umstand, dass dieselbe den Pfsi
und den punischen Apfel zu ihren Attributen zählte. Vgi. Ho&
mann, Griechenland und die Gr., p. 1267. Dadurch wird aber
natürlich Nichts bewiesen, weil sonst noch mehrere rein griecfaiadie
Gt>tter fallen müssten, wie Persephone, die ja auch den Ghranat^pfd
zu ihrem Attribut hatte. Wollte man aber doch gerne eine seniit
Etymologie, so liesse sich an hebr. habereth, Gattin, denken, wo-
neben hab6rä = hav6rä = hFi^Qa hätte bestehen können. Den*
selben Sinn sucht Meier, Hebr. W. , p. 417 sq., in, den Nanci
'Ash^rä und 'Ashtoreth = Astarte, womit ja '^(oa gleichgestett
wurde ; ich glaube aber, dass Meier's Erklärungen auf schwmcta
Füssen stehen. Auch Bötticher, rudd. myth. Sem. p. 10 (über dei
Namen Astarte), hat nichts entschieden; vielleicht hat Morera Redi^
den Namen für indogermanisch und mit griech. äffvfJQ verwandt m
halten. Sonst liesse sich für "H()a auch an hebr. 'ur , tief seilt
denken, wovon meärd. Tiefe, Einsenkung, Höfale: hat doch auch
Astarte einen unterweltlichen Zug in ihrem Wesen, nach Moveis,
Phoen. II, 2, 84, Da Astarte die Hauptgöttin von Sidon war, si
wäre der Heradienst in Argos und auf Samos aus der Bidoniaehea
Periode det phönizischen Geschichte herzuleiten, also aus einer sehr
alten Zeit. Indessen ist die Ansicht von der Identität der Heia
— 63 —
nnd Afttarte zu schwach begründet, als dass wir sie billigen konn-
fcen; was zugegeben werden darf ist nur, dass beide Gottheiten an
solchen Orten Griechenlands, wo zahlreiche Phoenizier angesiedelt
waren, leicht in Eine verschmelzen konnten, wozu der feierlich-
ernste Charakter ■ der Astarte sowohl wie der Hera die Veranlassung
geben mochte. Was nun die Etymologie des Namens betrifft, so
hängt diese naturlich von dem Urbegrilfe ab, welchen man für die
Göttin aufstellt: ist sie wirklich, wie jetzt ziemlich allgemein an-
|3^enommen wird, eine Luftgöttin, so denke ich an lat. vulva, Hülle,
Ton der Sanskritwurzel var, vfi, circumdare , tegere, wovon auch
unser Wort Wolke (Benfey^ H, 314) als eine Fortbildung durch
Guttarallaut abstammt. Vgl. die verwandten Wörter bei BenfeyH,
294 sq. Wie hehr, 'ab, Decke = Dunkel = Wolke, wSre dann
anch FrjQij eig. circumdans = tegens, operiens, obnubens, verw.
mit €vg(ug. Decke, Ueberzug = Schimmel,, also eig. das Dunkel,
welches die Erde umgibt, die über die Erde hin gelagerte untere
Luftschicht. Man vergleiche auch lat ^nubes, Wolke, von nubere,
TerhüUen, welches Wort mit griecb. vifog verwandt sein kann, das
also von Benfey n,-54 falsch behandelt wäre und zu IL 181 sq.
(bna -»- bh M hnabh =» hna H- va -h bh = hnubh) gesetzt wer-
den mÜBSte: ist dies, wie yvotpog, 6v6q^og, h^irpag (alle von Benfey
sieher falsch behandelt) wahrscheinlich machen , wirklich der Fall,
BO wäre ^(p7 ganz gleich zu stellen mit der orchomenischen Göttin
Ne^iXrjj der ersten Gemahlin des Athamas. Verw. mit "H^a, "^Hq/j
ist femer auch y«^, ro, Hülle, von der Wurzel hvar = var mit
gp = hv, wie in q^dv-w =hvan, dhvan, dhan, &e/vo) ; Benfey stellt
das Wort fälsclüich zu (p^Qw. Diese nyine Ableitung des Namens
^Hga findet gewiss einigen Beifall; man könnte zwar auch an An«
derep denken, s. B. an hvri, hvar, spargere, woraus ghar bei Ben-
Fey n, 195: dann träte der Name in Verwandtschaft mit lat. al^rc,
wachsen machen (al = hval == dhval^ ^«A), nähren, oriri, auf-
gehen, för^voriri, wo hvor = n^oq-og, KOQa, xtk-ot^), und "Sjoa
könnte die sprossende, grünende (virere statt hvirere gehört eben-
ralls hieher, sammt herba für hverba und arbos f. hvarbos) Erde
3ein: ich wage es aber nicht, die erstere Erklärung zu verlassen.
IffQa heisst dialektiseh£f(>a, t^ozn man, will man die letztere Er-
klftrnng voiziehen, gricch. HQtjv, Jüngling = xoQog, vergleichen
iLann, aber liicht (d.h. begrifflich nicht) lat. vir, Mann, verw. mit
Sskrit H, wehen, st. dhvft, hvä, hva, wovon lat. spirare (aus spti,
Benf, I, 540, = sa 4- hvar, hvri, eig. ausstossen, Benfey II, 195)
und wahrsch. ira, Zorn, st. hvira «= s-pira. Blasen, Schnauben oder
Sprühen, Glühen, Brennen.
94. 'H^oKXirig, 'HQayXrjg, 6. Movers hält wie den Gott, so
\o auch seinen Namen für phönizisch; dieser besteht nach seiner
!tf einung aus 'Er OHfQ)^ einem — sein sollenden — 'Gottesnamen,
:i. hehr, jakhal, siegen, obsiegen, verw. mit hakhal, woher h^khäl,
äehloss, Feste, womit ein Freund somit. Etjmologieen den Stadt-
I
— 64 —
namcn Ül/uk/a (Jole!) conibiniren mag. 'Er^jakhal hiesse dam:
'£r d. h. der Feuergott, der Lichtgott siegt. Für eiue. solche Bdw-
lermässige Etymologie findet Movers ^ber bei streng wisaenfichaft-
lichen' Forschem gar keinen Glauben. Wären der gaditaniaek
Iti^/aksvg (der Name könnte griechisch sein, so g&t wie ^aUdlo^
'Odvaasvg u. andere, die auch in phönizischen Colonieen angetrof-
fen werden) und der griecli. 'Hgatckijg aus dem SeoiiÜflcheB u
deuten, so könnte man bei jakhal stehen bleiben und daraus c«
Form jakkel ^ jarkel bilden; man könnte auch jaal, aDfsteig«^
oder eine stärkere Form jaqal (mit q für 'Ain; im Arab. komat
sie wirklich vor) mit gleicher Bedeutung Jieranziehen und den A^
chaleus zu einem Sonnengott machen, vgl ' Meier, Hebr. W., p. U
sq. Damit wäre aber für den griech. Namen 'HganX^g nichts gt-
Wonnen, der rein griechisch sein muss, wie der Heros oder TiehMk
der Gott (den ich für denselben mit Apollon zu halten geneigt Mb)
selbst rein griechisch ist Im Namen 'Hita-xki^jg steckt wohl siditf
die Wurzel von xXiog, Ruhm; wohin sollen wir aber den entes
Theil des Wortes stellen ? Ich velrgleiche Benfey II, 294, wo Ssknt
yara, Umringen, varaka, varana, Umringen » Schutz, yäraif% Bl-
stung, Abwehr, deutsch wahren, wehren; dazu gehört grieefaisd
'^Qavvgj Schützer = Herrscher^ ßamkeiig, fJQwg, der Held («Schi-
tzer, Benfey II, 173; vgl. I, 316), wozu 'HQntxkijg als der Schute-
berühmte, Wehrberühmte = Kraftberühmte gehören kann. T^ die
verwandten Wörter arcere (st. hvarcere = porcere), apjcsTy^ oJU^
Wehr = Stärke, Kraft, Benfey 1, 109. Wie seine Mütter Alkmene,
sein Sohn Alkäos, hat also auch Herakles Ton der Wurxel db?ir
= hvar. (= ar- in arceo) =^var den Namen erhalten: iJQa, inl^t^
Hülfe, ist ganz = äkxaQ, wie 'HQa^Xfjg glchbdtd mit dixi}^ Dl,
wie wir oben sahen, der Name der Göttin Hera von derselboi
Wurzel stanuut, woraus der erste Theil des Namens Herakles* be-
steht, so bleiben beide Namen etymologisch beisammen, ohne indtf
in einem engern begrifflichen YerwandtschaftsverhältniaÄ zu steh»
Dass Hera dem Herakles zum Ruhme verholfen^ ist eine von £^
tem aus dem Namen Herakles herausgezwungene Fabel, wovcm A
alte mythenbildende Zeit nichts wusste. Schliesslich eei noeh te-
merkt, dass, wenn ich den Herakles einen rein griechischen GM
nenne, danüt keineswegs gesagt sein soll, dass ich ihn für nn?«^ \\
wandt halte mit dem oriental. Herakles : vielmehr gebe ich A | ^
Identität beider Herakles gern und bereitwillig zu, wenn man av
nicht den griechischen Gott für aus dem Orient entlehnt angesalMi
wissen will. Meiner Meinung nach haben die Hellenen, als sie lü
Kleinasien nach Europa übersiedelten, die ihnen und den indoj«^
manischen Stämmen Vorderasiens gleichmässig eigenthümliche Uk
des Licht- und Sonnenhelden den Hauptzügen nach fertig mi^
bracht, so dass also auf beiden Seiten grosse Uebereinstimmöf
obwalten kann, ohne dass deshalb das volle Eigenthumsrecht vd h»
der einen oder der andern Seite angezweifelt werden dürfte. Eltf \
- (55 —
almliche Ansicht habe ich schon früher über Attes und Dionysos
ausgesprochen: die Phryger und Pelasger bildeten, wie ich glanbe,
arspr. Ein Volk^ woraus sich die so grosse Uebereinstiromung ihrer
religiösen Anschauungen leicht erklärt. Was vom Herakles gilt,
gilt auch vom Apolion : Apollon-Xuthos oder Xanthos ist meiner
Ansicht nach derselbe Gott mit Sandes, Sandan, Sandakos, welclier
orientatische Licht- und Sonnengott bald mit Herakles, ba*d mH
Apolion identifizirt wird; dadurch wird unsere Gleichstellung des
Herakles und Apolion bekräftigt
95. "TffrpaMTog, 6, der Gott des tellurischen Feuers^ der bele-
benden Erdwärme, die Alles treibt und zeitigt, später modifizirt
sbm Gott der Schmiedekunst. Man hat seinen Namen oft für se-
mitisch, gehalten; Bo<!hart z. B. erklärte ihn fßr ein Compositum
ans hehr. '^, Vater, und '^sh, aram. eshtft, Feuer, wonach er ein
Feueryater wäre, mit formell jedenfalls besser begründetem Recht,
als Priapos ein Fruchtvater ist. Das aram. Wort 'esthä, Feuer,
wurde dann femer in dem Namen der 'Earla = Vesta wiederer-
kannt (vgl. Pott, Et^rm. Forsch. I, 279), womit die Philologen gerne
den ^ffKuxnog (für itp^fmog, jon. inlanog) in Verbindung bringen,
natüilieh ohne allen Grund. Wäre der Gott selbst wirklich semi-
tisch, so kannte man, auch ohne den Nothbehelf eines Gompositums
anzunehmen I seinen Namen aus einer semit. Wurzel deuten; vgl.
hebr. jabesh, ärere, dürr sein, terw. mit habath, äthiop. hebest,
dörren, backen^ Tiivietv, coquere: '^Htpaiarog könnte für ^q^ainog^
jftbdsh, aridns = ardus, ardens (vgl. avid-us = aud-ax, gavid-us
s= gaud-eo) stehen. Sachlich wäre er (was er auch urspr gewe-
sen sein muss) der Gott der Hitze, des Feuers im tellurischen
Gebiet, der die winterlich starre Natur erwärmt und zu immer
neuem Leben und Gebären befähigt; wie der ägyptische Ptah nach
Movers eig. der Eröflfher (hebr. patah, pata^, urverwandt mit lat.
patere) heisst, d. h. der den Schooss der Erde Aufscfaliessende und
dlies ans Tageslicht Befördernde, mit Einem Wort — der Schöpfer.
(Zu Ptah verhält sich Tlaraficog, Tlarmmg, wie yvvcux- zu yvvi^,
Benfey, II, 118: also Ptahbild wie Weibsbild). Aber so wenig als
die Frau des Hephästos aus dem Semitenlande stammt, ebensowenig
dfirfen wir ihn selbst als Phönizier oder auch Aegypter betrachten.
Der Name muss indogermanisch sein. Bopp, Vokalismus, p. 197,
denkt an ein Compositum aus abhi (lat. ob) + i(n)dh, 6dh «
al^; vgl aestus für aedtus. Diese Etymologie ist aber unhaltbar,
weil abhi unmöglich =» griech. ij^- sein kann. Darum muss eine
andere Etymologie versucht werden. Die Sanskritwurzel i(n)dh,
welche ich för aus hvi(n)dh = dhvi(n)dh = dhu + i 4- dh ent-
standen halte (vgl amy&?jg, wo anty& « sa -+- hvi(n)dh, mit
edntlUa; n wie c regelrecht = hv; das Weitere findet sich im Art.
^rrad-^vü)), scheint mir gar nicht in dem Namen zu stecken; ich
▼ergleiche naXouar/j aus naXai (Dativ von naXa = naXf^av) -h
<yT«, in der Fläche stehend = flach, flache Hand, bei Benfey IT, 83.
5
— 66 —
Dazu Tgl. 11} 347, wo zu der Wurzel vap (von rtif wehen,
für dhvap s dhiip, ib. II, 275, rtl^^co) ausser lat vapor, Damp(,
lettisch sswehpe, Dampf, sswchpeht, räuchero, und unser Schwefel an-
gesetzt sind* Aber sulfur steht nicht für suplur, sondern gehört n
&dXna) von dhvrip (II, lOö) = hvfip; wie in sulcus ist das an-
lautende s = Präfix sa. Zu dlivap = hvap («= vap) gehört anek
(piit Präfix sa) griech. ^ifpog, Dunst, Qualm, Rauch, y/dtpctg^ Don- i
kel (vgl düster, dumpf, II, 274 sq), dann das hesych. v^^ =
idöoixa, (pQovrl^Wy wozu vgl. aeß, aoßrj aus sa + vap (oder vabh)
mit g){ßf g)6ßfj aus hvap (oder hvabh); zu \ptq)og verhält sich iu
gleichbedeutende tpoXog, wie lat bulla zu bufo. Nach diesen Be-
merkungen nehme ich den Namen ^g>ataTog für = ^qi>cu -h aro,
im Zustande des Dämpfens, Qualmens, also s= dampfend, qual-
mend, rauchend, xpoXoeiq^ feurig, flammend, flackernd.
96. QcuQ^gf 0, die Thürangel, die Wagenaxe u. s. w., steht
im Griech. bisher unerklärt. Ich vergleiche das hehr* Wort ^, die
Thürangel, von dem Stamme gur, zusammendrehn^ dann, wie dar,
im Kreise gehen: die Wurzel Qur steht für eine ältere Wurzel tor,
so dass wir $ir für ttr und d^atQoq als urverwandt, betrachten dfir-
fen. Das griech. Wort gehört nämlich zu dhvar, dhvri, Benfey,!!,
278, bedeutet also ebenfalls eig. das was sich dreht, was im Kreise
geht. Falsch ist Benfey II, 276 über d-uiqoq] ebenso falsch aber,
wie er über d-aiQog ist, ist er (nach Potts Vorgänge) aber ^vQa
= dvSr, dvära: dies heisst nicht: zwei Gänge habend, sondern
Zugang, von ad + var «= amb-ul-are, wal-len, fioX-tZv. Die Wur-
zel ar, ri, gehen, entsprang aus hvar, hvri = var, vfi. Zu ^m^
vgl. noch aTQocpdXiy^ y Thürangel (Lexic).
97. &aXdfiri, ij, &dXufioq, o. Höhle, Schlupfwinkel u. s. «•
Uhlemann, Phil. Aeg. p. 16, durfte es noch anno 18Ö3 wageoi
dieses Wort aus dem hebr. 'üläm mit vorgesetztem ägjpt« Arükd
fem. gen. abzuleiten; wenn er griechisch verstanden hätte, würde
er sich wohl etwas besser vorgesehen haben. YgL ^sganvii ^
d^aXdfitj; letzteres Wort hat Benfey richtig gedeutet^ aber BöttidMii
Arica, p. 11, bringt wieder eine falsche Etymologie vor. Dagegei
hat Benfey dsqdnvri ganz übersehen, wenigstens seine Bedeatosfi
das Wort &€Qat//y wozu er es steUt, bedeutet geneigt, von dhvrii
Benf. II, 278, + p; vgl. bhag', ang, Benfey H, 20. Hätte ÜUe-
mann an hebr. Qalam, talal u. s. w. gedacht, so wäre er wenigstetf
nicht grundfalsch, weil diese hebr. Stämme mit der in ^oAc^
liegenden indogerm. Wurzel urverwandt sind. Möge sich dock
Niemand an orientalische Sprachen wagen, bevpr er griechiick
versteht !
98. Gdkogj t6, Schoss, Trieb, Zweig, = d^akXog, 6; »dU»,
aufschiessen, blühen; d^aksQog, hervorbrechend, u. s. w. Bötticltf
vergleicht diese Wörter (in s. Wurzelforschungen, 1852) mit heto
tal, Thau, ^QOfj^ ÖQoaog^ xpdxakov^ talali, jung, frisch sein, }tt^
Lamm (vgl. das aramäläch-syrische taüth^, Mädchen, womit 00
— 67 —
rriech. räXig zueammengestellt liat, aber ohne Grund), tarah, wofon
erijjä, fem, von f&rt, frisch, recens, taraph ?= ') Igd/ßetVj ^) frisch
sein, täräph, recens, tereph, Blatt. Diese Zusammenstellang lag
ülzu nahe, als dass sie einem Vergleicher indogerm. nnd semIt
Sprachen hätte entgehen können; für die Richtigkeit derselben be-
darf es keines Beweises. Aber ßötticher war nicht der Mann, der
eine Vergleichnng beider Sprachklassen mit Energie durchzuführen
verstanden hätte; obwohl daber in seinen Wurzelforschungen hie
ond da etwas Richtiges vorkommen mag, haben sie doch gar kei*»
nen hohem Werth. Der Sprachvergleicher darf nicht ein blosses
Aggregat von zufälligen Uebereinstlmmungen statuiren, er mnss
höher d. h. bis zu den Urwurzeln hinaufsteigen. Eine solche er-
kennen wir aber in griech. däX-og. Benfey, I, 599 verbindet das
Wort mit Sskrit phala, Frucht: diese Verbindung ist vollkommen
richtig, ebenso richtig als seine Verbindung ron &dgog, &€Q^6g,
däXnto mit Sskrit ghar-ma, II, 195; aber Benfey hat griech. ^
einmal gcmz falsch aus /, ein andermal ebenso falsch aus q) ent-
springen lassen, weil er sich verbunden glaubte, das Griechische
dem Götzen, welcher Sanskrit helsst, aufopfern zu müssen. Wir
aber sind ganz anderen Sinnes: wir halten dasL Griechische für ge-
rade so nrsprachiich als das Sanskrit, d. h. wir glauben, dass das
Sanskrit sich ebenso gut nach dem Griechischen richten müsse, wo
dieses die Urwurzeln rein bewahrt hat, als umgekehrt das Grie-
chische nach dem Sanskrit gemodelt werden mag. Die reinen
Formen des Sanskrit, von denen man so gerne faselt, repräsentiren
keineswegs die Ursprachformen : so z. B. hier. Es gibt keine Wahr-
heit, die gewisser wäre als die folgende: griech. d^dX-og enthält
die Urwurzel, welche in Sskrit phala schon als eine verstümmelte
erscheint ; denn phal-a steht für hval-a = dhval-a = d^dX-og Damit
stürzt Benfey, I, 037 — 611: pha, schwellend, anwachsend, ib. p. 539,
steht für hva und gehört zu II, 374^ wo dhu, dhva, dhvä »= dhmä,
schwellen; aus hv konnte im Sanskrit — dem reinen Sanskrit —
ebenso gut ph werden, als im Griechischen und Lateinischen, die
doch bloss entartete Schwestersprachen des Sanskrit sein sollen.
Für die. beiden klassischen Sprachen hat man gar kein Bedenken
getragen^ den Uebergang von hv in 9), f, n^ p, /9, b zu statuiren:
wanim soll denn das Sanskrit allein rein und ursprachlich sein, da
es doch in vielen Fällen (vgl. auch Sskrit 9 gegen griech. x, lat. c,
und dazu den Art. yJ^ag) ganz offenbar ist, dass das Griechische
tind Lateinische die altern und ursprünglichen Laute behauptet
haben, während die im Sanskrit entsprechenden einem spätem
Standpunkte der Sprachentwickelung angehören? Vgl. auch Bopp,
Vokali^mus, p. 173 sq. Bei aller Anerkennung der grossen, un-
endlich grossen Dienste, welche das Sanskrit für die griech.-latein.
Etymologie bereits geleistet hat und noch femer leisten kann, halte
ich . es doch für durchaus nothwendig , dass dem zügellosen Miss-
brauche endtteh einmal gesteuert werde, der nur zu lange damit
— G8 —
getriebeu worden ist. Ich habe schon öfter die Gelegenheit wahr-
genommen, die Ursprünglichkeit griechisch-Iat. Wurscin gegen die-
jenigen lu vertlieidigen , wclclie deren Anlaute für Sanskritpräfixe
halten; vgl p. 16. 32. 39 und ausserdem Sskrit ja^as « latein.
decus bei Benfey, II, 202, der j = d höchst wulirsciu mit UnreA
für die Präpos. lat. ad hült^ ebenso muss ich &dk-og gegen jedei
Angriff in Schutz nehmen : ^ = dh ist mir sura Beweise, da» d«
Griech. die Urgestalt der im Sanskrit ' phala verstümmelt erB€heuieR-
den Wurzel behauptet habe. Vgl. auch die Artt. oTa/uvfj, ara&eva. le'i
darf aber nicht unterlassen zu bemerken, dass durch diese mciie
Gleichstellung von Sskrit ph = hv eine Masse sonst unluBbanr
Räthsel wie von einem Zauberschlage berührt sich selbst aufthn:
1. B. der von Benfey bei seiner Wurzel spha, sphi, sphu (sphaM
as sa + hva; sphi = sa + hva + ja; sphu = sa + hva, t^
ßenf II, 66) mehrfach erwähnte Wechsel von ph, p und b (rgl
budbud aus hvadhvad), der sonst ganz unmöglich zu erklären win.
Dann vgl. man die Wurzel sphal, ib. I, ö67, offenbar aus sa -I-
hval (II, 280) = skhal (I, 620), womit Benary. griech. -cq^xk , lit
fal, identifiziren wollte. Warum hat Benfey dies nicht erkannt, di
er doch I, 655 die unmöglich zu identifizirenden Anlautgrupp«
sk und st ohne Bedenken mit einander wechseln lässt? um dei
Pott nachgebeteten Vergleichung von lat. stud mit griech. ojtvf (auf
den blossen Gleichklang zweier Wörter darf der streng wisMouchaft-
liche Mann gar nicht achten: hier hat wieder der oft zwar mit
Recht, oft aber auch mit Unrecht verspottete Döderlein das Wahn
gesehen) und ähnlicher völlig grundlosen Zusammenstellungen gaitf
zu geschweigen. Zu sphal vgl auch phäla, Pflug, ib. I^ 639, nü
hala, häla, Pflug, aus hvala, hvAla, II, 280. Der Urbegriff da
Wurzel spha, sphi, sphu ist ganz derselbe mit dem der Wund
dhva, hva, dhu, hu, eig. stossen = ') schlagen, erschüttern, bewe-
gen, schwingen, ^) =« ausstossen, blasen, tönen, sprühen , lencditBL
Vgl. II, 274, wo dhmä für dhvä, hauchen, eig. stossen, ausstosiei!
wie ä-dhmä-ta ') angezündet, geblasen, ') als Subst. SdiwoH
Schlacht beweist. Benfey ist gar nicht zur Erkentniss des üiIm-
griffs gekommen; er gibt der Wurzel spha den Grundbegriff: ia
Zustande der Blasung!! Diese Primärbedeutung sollen dann A
Elemente der Wurzel^ der Zischlaut a (= Präfix sa) und die As^
rata der Lippenlaute (p sehr malerisch bezeichnen. Nun vgL am
sansph§ta (Schlacht, eig. Zusammenstossen) = sansphöta mit ^
dhm&ta, Schlacht, und man braucht gar nicht lange zu fragen, wd^
ches der Urbegriff von spha und dhmä sein muss: griech. Ovik
&via^ Mörser, vgl mit ^ooc, spitz^ schnell, von dhu, dhya, dhvftss
dhmä, lehrt mehr und leitet sicherer, als alles Gefasel über maleriack
Begriffsbezeichnnng. Der streng wissenschaftliche Etymologe hA
es vor allen Dingen mit scharfer Begriffsbestimmung zu thun, wlb-
rend er es herzlich gerne den etymologischen Tansendkünstlot
ttberlässt, sich und Andern etwas vorzumalen. Ueberhanpt lit Beut?
— 69 -.
nirgendi so unglttcUich, als da, wo es sich um AufstoUiiDg tom Ur-
wurzelo und deren Urbegriffen handelt, wie hier ' bei. spha «= sa +
hva; er liäU spha ebenso wie ag (I, 155 sqq.), ar (I, 262 sqq.)
für völlig festgestellte Urwurseln — während alte drei naehweblich
gar keine sind ! Ich kann mich nicht enthalten, hier über die von
ihm mit spha auf gleiche Linie gestellte vermeintliche Urwursei a^
meine Andicht auszusprechen. Schon die einfache Thatsache, dass
das Semitische im Grunde doch gar keine vokalisch anlautenden
Wörter kennt — denn Iiebr. 'Aleph ist ebenso gut ein Consonant
ab '^Ain, He, ^eth — sollte darauf leiten, dass auch das Indoger-
manische einst nur consonantisch anlautende Wurzeln und Wörter
gekannt habe, dass also sämmtliche indogermanische Wurzeln und
Wörter, die vpkiilisch anlauten, für vom verstümmelte consonan-
tische Tliemata zu halten seien. Dass dies wirklich *der Fall sei,
Ist meine auf vielem Studium und langem Nachdenken beruhende
entoehiedene Ueberzeugung, welche, wie ich glaube, noch unabseh-
bare Weiterungen auf dem Gesammtgebiete der Sprachforschung
nach sieh ziehen wird. Dieselbe scheint mir aber so sicher und
und untrfiglich, als irgend eine sein kann; da es incTess nicht mög-
lich ist,. dieselbe hier weitläufig auseinanderzusetzen, so erlaube ich
mir bei der grossen Wichtigkeit des Gegenstandes nur einige fttr
deren Hiehtigkeit sprechende Erscheinungen hervorzuheben. Man
vergleiche s. B. ig' (Benfey I, 344), ig neben ag' {äy^y^ agere,
vgl. Jgitur) , iksh neben aksh (I, 228) , tps neben äp , idh neben
ath (I, 259 sq.), und man wird bei einigem Nachdenken zu der
Ueberzeugung kommen, dass jene Formen ebenso wie vip, vap (1, 340
aqq.), vidh, vadh (1, 253 sqq.), pi^, pa^, di^, da^, gar nicht für
willkührlich vokaUsirte gelten dürfen (vgl. Benfey I, 338), sondern
auf folgende Weise zu erklären sind: wie vip « va + ja + p,
dagegen vap « va + p, so Ist auch ag' statt hvag => dhvag'
(etoaaen, vgl. Benfey II, 275) aus dhva + g', ig'=* hvig', dhvig',
aus dhva (dhu) + ja (i) + g' entstanden. Ebenso muss i gegen
a in iksh gegen aksh gedeutet werden : hietr steht auch vollkommen
fest (vgl Benfey II, 124 sqq. 195), dass sie die Anlautgruppe hv,
dhv «ngeliässt haben. Für unsere Ansicht spricht auch folgender
Umstand. Es ist nämlich bekannt, dass ja « i, va == u zu setzen;
daraus ergibt sich aber unseres Bedunkens der einfache Schluss,
dass nicht drei Urvokale a, i, u anzunehmen seien, sondern nur
ein einziger, a, d. h. gar keiner, weil das unterschiedlose a für
nichts Anderes zu halten ist, als für das Cäment, das nur dazu diente,
die consonantischen Felsblöcke znsammenzukitten und fest beisam-
men zu halten. Schon aus diesem Grunde konnte unserer entschie-
denen Ueberzeugung nach unmöglich eine Urwurzel vokalisch
anlauten; dieses findet sich auch im Einzehien überall bestätigt,
wenn wir die vokalisch anlautenden Wurzeln und Wörter unter-
suchen. Z. B. die Wurzel a^ bei Benfey I, 15r> sqq. ist aus hvag
=. dhvag « dbva, dhu (^oog^ stossend =» spitz) -+- GutturaUaut
■ 1^
— 70 —
(wolil Eucrst g, g, vgl. agra, bei Benfey I, 158) entstaiideu 5 as,
werfen, aas hvas » dhvas (stosscn , bewegen , II, 276 : dhvaoB);
an, blasen, aus hvan (lat. can-o) =3 dlivan (ib., töneu, eig. aos-
stossen «= blasen); ar, drehen, aus dhvar (dies hat schon Benfey
II, 305 sq. richtig erkannt); ang' krümmen, aus dhvang' (ib. U,
17 sqq.); ush, brennen, aus dhvash (vgl. s. v. ^Aaia)^ idh, indi^
brennen, aus dhvidh (vgl. s. v. oTu&tvw)] lat al-ere, ad-ol-eacen,
aus hvid = dhval «s ^aA-og; lat. odor, griech. od^/u^ aus hnd
BS dhvad (von hva, hu, Benfey, II, 274), vgl. mit gad, vady Bei-
fey, II , 62, aus dhvadh, hvad von dhva-n ib. 275. Es ist Ucr
natürlich nicht der Ort, sämmtliche vokalisch anlautende indogem.
Wurzeln auf ihre Urformen zuröckzuführen : dieses im GtanMn
nicht sehr schwierige Geschäft gedenken wir an einem andern Orte
auszuführen f hier aber darf und muss bemerkt werden , dass vir
auf diesem Wege die Lösung eines der grössten Räthsel bewerk-
stelligt zu haben glauben. Denn wenn man diese unsere Uebo^
Zeugung als richtig anerkennt, ist die Verwandtschaft des Indoj^
manischen und Semitischen — das die modernen Sprachfortdier
zum Theil ganz über Bord werfen zu wollen schienen — nicht mekr
bloss eine von gläubigen Gemüthern genährte fromme Vorstellimg,
sondern die völlige Identität beider Spraehinassen tritt dadurch ab
eine entschiedene Thatsache ins Dasein , wogegen nur diejenigen
sich sträuben werden, die sich für berechtiget halten , dem Sfanskrit
als der reinen, xar i'^o//jv reinen Sprache gegenüber alle andern
Sprachen als blosse Abarten, als entartete Schwestern daFzusteUen.
Von nun an aber fragt es sich sehr, ob z. B. das reine, bis zum
Himmel erhobene Sanskrit oder das armselige Hebräische die Ur-
sprachelemente treuer bewahrt habe; ja es kann schon jetit mit
Sicherheit behauptet werden, dass das Hebräische derselben viel
näher stehe als irgend eine indogermanische Sprache: dafür bfiiiKt
uns natürlich vor Allem der Umstand, dass das Semitische gar keine
vokalisch anlautenden Wurzeln und Wörter kennt, sondern immer
^ie ursprünglich anlautenden Consonanten entweder ganz oder dock
zum Theil behauptet hat. (Vgl. z. B. hebr. tavah, drehen, mit
havah, drehen, tabal (intebültm) winden, binden, mithabal, drehen,
binden, die sich gerade so zu einander verhalten, wie im Indogom
dhva (aus dha + va) zu hva, dhvan zu hvan, dhvar =s dhval lu
hvar =» hval, Benfey II, 320 sq. 278 sqq. Vor diesem Beispiele
mögen die Blinden ihre Augen aufthun!) So vereinigt sich auch
von dieser Seite Alles, um die von Movers, Phoen. I, 312 sqq,
verfochtene Ansicht der gläubigen Gemüther als die auch auf de» streng
wissenschaftlichen Standpunkt einzig haltbare zu erweisen: die Se-
miten haben nicht nur die einfach-wahre Urreligion, den Mönodieis-
mus, rein bewahrt und für die übrige Menschheit gerettet, senden
auch die Sprache der Semiten ist weit ursprachlicher und unver^
änderter geblieben als die Sprache der Indogermanen , wenn ancb
zugestanden bleibt, dass beide Sprachmaf^scn noch jetzt als in letzter
— 71 —
Instanz voUkommen identisch zd erkennen lind, wlUirand dies tob
den Religionen beider grossen VQlkerfainilien nickt gesagt werden
kann. Ich führe noch einige Worte Benfey*s, über das Verh. des
Aegypt. zum somit. Sprachstamme, p. 190 sq., an: Wir sehen hier
die anfs Engste verwandten Sprachen in flexivischen Formationen
von einander abweichen; um wie viel mehr können wir dasselbe
bei minder eng verbundenen, bei solchen, welche sich schon in einer
firüliem Periode der Sprachentwickelnng von einander separirt habeUi
erwarten. £ine Sprache kann sich augenscheinlich in mehrere ge-
trennt haben, ehe noch überhaupt eine Erkenntniss von Sprach-
kategorieen ins Bewnsstsein getreten war, also jede spezielle Mo-
dification eiiies Begriffs noch durch selbstständigen Beisatz von
Wörtern, welche zur Bezeichnung derselben dienlich schienen, aus-
gedrückt werden mnsste. Solche Sprachen können nur wurzelhaft
verwandt sein« Die Separation kann aber femer in der Periode
eingetieten sein, wo die modifizirenden Wörter durch Composition
mit den zu modifizirenden Begriffen verbunden wurden, ohne dass
jedoch die modifizirenden Wörter im Sprachbewusstsein ihre eigent-
liche Bedentung verloren hatten, also noch mit gleich- oder ähn-
lich-bedeutenden wechseln konnten. Solche Sprachen können neben
vnirzelhafler Yerwandtschsft auch mehr oder wenige flexivisohe
haben. In diesem Verhältniss stehen die Sprachen des indoger-
manischen einerseits und ägypto - semitischen Kreises andererseits
unter einander u. s. w. — So Benfey, der doch 11, 175 (überhebr.
qeren) beweist, dass er gar keinen Begriff hat von dem Verwandt-
schaftoverhältniss des Semitischen zum Indogermanischen ; ich werde
B. y. xdgag auf dieses Thema zurückkommen.
99. 6a^d, adv. (eig. accus, plur. gen. neutr.) , d^a/avg , dicht
gedrängt, &d^vog,6, Dickicht, &ü!/uiy^,6j Schnur, Band, Seil, wozu
d^w/uf^w, binden. Alle diese Wörter sind im Indogermanischen
YöUig dunkel, weshalb man hier wie bei rjv berechtigt ist, das
Semitische zu Hülfe zu rufen. Vgl. hehr, gamam, aus tamam,
') flechten, binden, drehen, daher ^ammlm, Strick, Schlinge, ^) chald.
verhüllen. Diese Wörter stehen meinem Urtheile nach mit hehr,
tavah, tabal (in tebülim) in der engsten Verwandtschaft und fuhren
auf die* indogermanische ürwurzel dhva, Benfey, II, 320, woraus
Ta, vi (= va + ja), v§, I, 285 sqq., durch Abfall des Anlauts dh
entStangen. Grundbegriff von dhva ist neigen, wie bei hna II, 182
(ans dha = ha + na, während dhva = dha, II, 188 sqq., + va),
= biegen, krümmen, drehen, binden, aber auch =» drücken, v^.
ßa^g, II, 291, drängen, dicht machen, vgl. doXXijg II, 301. So
haben wir gar nicht nöthig, zu dem verzweifelten Auskunftmittel
zu greifen, welches Giese, üb. d. Aeol. Dial, p. 423, vorschlug:
dieser öahm &ajLici = rd Sfxa, welche Annahme uns einer der
wichtigsten im Griech. erhaltenen indogerman. ürwurzeln berauben
würde. Durch solche Operationen macht man die Etymologie zu
— 62 —
die Aucli iii viclgelesciien Zeitungen ihr Wesen treibt, gerade an
denjenigen griech. Namen und Wörtern so gani gedankenlos von
beigelicn, welche dem aufmerksamen Forscher zuerst in die Augei
springen ) ^venn vom Orient. Ursprung griccli. Wörter und Namen
die Hede ist. So hier. Wer das Land Epirus von aiu Aegypta
stammenden phönizischen oder doch verwandten Ansiedlern bevöl-
kert sein lässt, wer den dort blühenden Cult der Unterweltegött«
s.immt dem dodonaischcn Orakel für äg}'pti8ch « phöuisisch hl|^
müsstc doch von Rechts wegen seine Argumentationen damit ein-
leiten, dass er den Namen Epirus und das griech. Wort ^nsift;
vom hebr. 'äphär, die Erde, =>c ereg (Job. 39, 14. Jes. 47, 1),
ausgehen Hesse. Aber von einer solchen tiefer eindringenden Ttf-
gleichung Orient, und griech. Sprachbestandthejle findet sich bei
jenen Leuten nicht die leiseste Spur : dies ist auch nicht in ver-
wundern: denn bei ihrer gränzenloscn- Rohheit und Un^aseoheit
behagt es ihnen natürlich weit besser, in Augsburger und anderes
Zeitungen dem unwissenden Publicum blauen Dunst vorBunuteheOr
ds streng wissenschaftlichen Männern gegenüber ihre grundlosoi
Ansichten mit Beweisen zu vertreten. Da sie dies weder 'wdlen
noch können, so sollten sie doch endlich einmal aufhören ^ Ober
Dinge zu schreiben und zu räsonniren, worüber auch nur eil
Wörtchen mitsprechen zu dürfen sie sich erst das Recht erwerben
müssen.
93- ''Hqu, fj, Jon. ^Bq^j Gemahlin des Zeus. Man hat diese
Göttin mehrfach für ungriechischen Ursprungs gehalten; dies thnt
z. B. Böttiger in s. Ideen z. Kunstmyth. mit Entschiedenheit. Dabei
beruft man sich gerne auf den Umstand, dass dieselbe den FCu
und den punischen Apfel zu ihren Attributen zählte. Vgl. Hoff-
mann, Griechenland und die Gr., p. 1267. Dadurch wird abir
natürlich Nichts bewiesen, weil sonst noch mehrere rein griediisdie
Grötter fallen müssten, wie Perscphone, die ja auch den CrranatapfiBl
zu ihrem Attribut hatte. Wollte man aber doch gerne eine seöit
Etymologie, so liesse sich an hebr. habereth, Gattin, denken, wo-
neben habirä = havdrä = hFfJQa hätte bestehen können. Den-
selben Sinn sucht Meier, Hebr. W. , p. 417 sq., in. den Nanes
'Ash^rä und 'Ashtoreth = Astarte, womit ja '71^ gleichgestaft
wurde ; ich glaube aber, dass Meier*s Erklärungen auf schwadMi
Füssen stehen. Auch Bötticher, rudd. myth. Sem. p. 10 (über d«
Namen Astarte), hat nichts entschieden; vielleicht hat Movere RecH
den Namen für indogermanisch und mit griech. arrr/fp verwandt in
halten. Sonst liesse sich für ''Hfia auch an hebr. 'ur, tief seit,
denken, wovon me'ärä. Tiefe, Einsenkung, Höhle: hat doch auek
Astarte einen unterweltlichen Zug in ihrem Wesen, nach Moven,
Phoen. II, 2, 84. Da Astarte die Hauptgöttin von Sidon war, m
wäre der Heradienst in Argos und auf Samos aus der BidonisefaeB
Periode der phönizischen Greschichte herzuleiten, also aus einer sehr
alten Zeit. Indessen ist die Ansicht von der Identität der Hcn
— 63 —
lind Astarte zu schwach begründet, als dass wir sie billigen könn-
ten; was sagegeben werden darf ist nur, dass beide Gottheiten an
solchen Orten Griechenlands, wo zahbeiche Phoenizier angesiedelt
'waren, leicht in Eine verschmelzen konnten, wozu der feierlich-
ernste Charakter der Astarte sowohl wie der Hera die Veranlassung
geben mochte. Was nun die Etymologie des Namens betrifft, so
bangt diese natürlich von dem Urbegriffe ab, welchen man für die
Göttin aufstellt: ist sie wirklich, wie jetzt ziemlich allgemein an-
genommen wird, eine Luftgöttin, so denke ich an lat. vulva, Hülle,
▼on der Sanskritworzel var, vfi, circumdare, tegere, wovon auch
unäer Wort Wolke (BenfcT, II, 314) als eine Fortbildung durch
Gutturallaut abstammt Vgl. die verwandten Wörter bei Benfeyll,
294 sq. Wie hehr, 'ab, Decke = Dunkel = Wolke, wfire dann
ancb FiJQfj eig. circumdans = tegens, operiens, obnubens, verw.
mit evQaig, Decke, Ueberzug = Schimmel, also eig. das Dunkel,
iv^lches die Erde umgibt, die über die Erde hin gelagerte untere
Lnftschicht. Man vergleiche auch lat nubes, Wolke, von nubere,
▼erbüllen, welchem Wort mit griech. vitpog verwandt sein kann, das
also Ton Benfey 11,-54 falsch behandelt wäre und zu II. 181 sq.
(bna H- bh =« hnabh =a hna -h va -h bh = hnubh) gesetzt wer-
den müsste: ist dies, wie yvotpog, öv6(fog, itviq^uq (alle von Benfey
flielier falsch behandelt) wahrscheinlich machen , wirklich der Fall,
BO wäre ^Qfi ganz gleich zu stellen mit der orchomenischen Göttin
N€^ikfj, der ersten Gemahlin des Athamas. Verw. mit ''H^a, IFIq/j
ist femer auch ^ä^, t6, Hülle, von der Wurzel hvar = var mit
^ = hv, wie in (piv-w =:hvan, dhvan, dhan, &e/v(o ; Benfey stellt
das Wort fälschlich zu tpigo). Diese nyine Ableitung des -Namens
^HQa findet gewiss einigen Beifall; man könnte zwar auch an An»
deren denken, z. B. an hvri, hvar, spargere, woraus ghar bei Ben-
Fey Ily 195: dann träte der Name in Verwandtschaft mit lat. alerc,
wacbsen machen (al =: hval =? dhval^ d-aX)^ nähren, oriri, auf-
geben, fürlivoriri, wo hvor = vtaQ-oq, aoQa, xtA-w^, und ^Hqu
könnte die sprossende, grünende (virere statt hvirere gehört eben-
ralls hieher, sammt herba für hverba und arbos f. hvarbos) Erde
sein: ieh wage es aber nicht, die erstere Erklärung zu verlassen.
"^Hga heisst dialektisch £7(Mx, Wozu man, will man die letztere Er-
klärung voiziehen, griech. hq^jv, Jüngling = xoqoq, vergleichen
kann, aber nicht (d. h. begrifflich nicht) lat vir, Mann, verw. mit
Sskrit vft, wehen, st dhvft, hvft, hva, wovon lat spirare (aus spii,
ßenff I| 540, » sa + hvar^ hvri, eig. ausstossen, Benfey II, 195)
und wahrsch. ira, Zorn, st. hvira «= s-pira. Blasen, Schnauben oder
Sprühen, Glühen, Brennen.
94. 'H^^Xirjq, 'HQuxXrjg, 6. Movers hält wie den Gott, so
so auch seinen Namen für phönizisch; dieser besteht nach seiner
Meinung aus 'Er CffQ^y einem — sein sollenden — * Gottesnamen,
U. hebr. jakhal, siegen, obsiegen, verw. mit hakhal, woher h^khäl,
Schloss, Feste, womit ein Freund semit Etymologieen den Stadt-
— 64 ~
namcn OlyaXlu (Jole!) combiniren mag. '£r-Jakhal hiesse daim:
'£r d. h. der Feucrgott, der Lichtgott siegt. Für eiue. solche sdin-
lermässige Etymologie findet Movers ^ber bei streng wissenschaft-
lichen' Forschem gar keinen Glauben. Wären der gaditanisde
Iti^ß/aXsvg (der Name könnte griechisch sein, so gut wie ^uldalt^
'Odvaaevg u. andere, die auch in phönizischen Colonieen angetnrf^
fen werden) und der griech. 'HqüocX^q aus dem SemitiaclieB n I
deuten, so konnte man bei jakhal stehen bleiben und daraus eise l
Form jakkel ^ jarkel bilden; man könnte auch jaal, aufsteige^
oder eiue stärkere Form jaqal (mit q für 'Ain; im Arab. komat
sie wirklich vor) mit gleicher Bedeutung heranziehen und den Ah
chaleus zu einem Sonnengott machen, vgl. Meier, Hebr. W., p. 44
sq. Damit wäre aber für den griech. Namen 'Hga^ijg nichts ge-
wonnen, der rein griechisch sein muss, wie der Heros oder yiebMbi
der Gott (den ich für denselben mit Apollon zu halten geneigt Ui]
selbst rein griechisch ist Im Namen 'H^ta-xk^^g steckt wohl spehff
die Wurzel von xktog, Ruhm; wohin sollen wir aber den enta
Theil des Wortes stellen? Ich vergleiche Benfej 11, 294, weSskrit
vara, Umringen, varaka, varana. Umringen » Schutz, yärtuiM, Bi-
stung, Abwehr, deutsch wahren, wehren; dazu gehört gfieeUich
'^Qavog, Schutzer = Herrscher^ ßaatXsvg, ^Qwg, der Held (aSchi-
tzer, Benfey 11^ 173; vgl. I, 316), wozu 'HQoxXtjg als dar Schote-
berühmte. Wehrberühmte = Eraftberühmte gehören kann« T|^ die
verwandten Wörter arcere (st. hvarcere = porcere), agm^w, äkg^^
Wehr = Stärke, Kraft, Benfej 1, 109. Wie seine Mütter Alkmene,
sein Sohn Alkäos, hat also auch Herakles Ton der Wurzel dkvar
= hvar. (= ar- in arceo) =^var den Namen erhalten: ijQa, inl^tK^
Hülfe, ist ganz = akxuQ, wie 'ÜQa-^kfjg glchbdtd mit aAxjf^ Di|
wie wir oben sahen, der Name der Göttin Hera von derselks
Wurzel stanmit, woraus der erste Theil des Namens Herakles' b^
steht, so bleiben beide Namen etymologisch beisammen, ohne iate
in einem engem begrifflichen YerwandtschaftsverhältnisÄ zu akkB>
Dass Hera dem Herakles zum Ruhme verhelfen^ ist eine von £^
tem aus dem Namen Herakles herausgezwungene Fabel, wovon db
alte mythenbildende Zeit nichts wusste. Schliesslich «ei noeh b^
merkt, dass, wenn ich den Herakles einen rein griechiachen CM
nenne, damit keineswegs gesagt sein soll, dass ich ihn für unv«-
wandt halte mit dem onental. Herakles : vielmehr gebe idi db
Identität beider Herakles gern und bereitwillig zu, wenn man BV
nicht den griechischen Gott für aus dem Orient entlehnt angesebü
wissen will. Meiner Meinung nach haben die Hellenen, als sie Sil
Kleinasien nach Europa übersiedelten, die ihnen und den mdofcr-
manischen Stämmen Vorderasiens gleichmässig eigenthündiche Un
des Licht- und Sonnenhelden den Hauptzügen nach fertig mitB^
bracht, so dass also auf beiden Seiten grosse Uebereinsthiuaäit
obwalten kann, ohne dass deshalb das volle Eigenthumsiedit irf
der einen oder der andern Seite angezweifelt werden dürfte.
- G5 —
ähnliche Ansicht habe ich schon froher über Attes und Dionysos
ausgesprochen: die Phryger und Pelasger bildeten, wie ich glaube,
urspr. Ein Volk, woraus sich die so grosse Uebereinstimmung ihrer
religiösen Anschauungen leicht erklärt. Was vom Herakles gilt,
gilt auch vom Apollon : Apollon-Xuthos oder Xanthos ist meiner
Anaicht nach derselbe Gott mit Sandes, Sandan, Sandakos, welcher
orientattsche Licht- und Sonnengott bald mit Herakles, ba*d mM
Apollon identifizirt wird; dadurch wird unsere Gleichstellung des
Herakles und Apollon bekräftigt
95. ^HfpaiOTog, 6, der Gott des tellurischen Feuers, der bele-
benden Erdwärme, die Alles treibt und seitigt, später modifizirt
sbm Gott der Schmiedekunst Man hat seinen Namen oft fElr se-
mitisch, gehalten; Bodiart z. B. erklärte ihn fBr ein Compositum
-ans bebr.'äb, Vater, und '§sh, aram. esht&, Feuer, wonach er eiii
Feuervater wäre, mit formell jedenfalls besser begründetem Recht,
als Priapos ein Fruchtvater ist Das aram. Wort 'esthä, Feuer,
wurde dann femer in dem Namen der 'Earia = Vesta wiederer-
kannt (vgl. Pott, Etym. Forsch. I, 279), womit die Philologen gerne
den ^qfoitnog (rür iq)b(yTtog, jon. inianog) in Verbindung bringen,
nalüilich ohne allen Grund. Wäre der Gott selbst wirklich semi-
tisch, io kfinnte man, auch ohne den Nothbehelf eines Compositums
amBunefamen, seinen Namen aus einer somit Wurzel deuten; vgl
hebr. jabesh, arere, dürr sein, verw. mit habath, äthiop. hebest,
dürren, baeken^ nindv, coquere: '*H<paiaTog könnte Hir '*H(puinog ^
jftbösh, aridus = ardus, ardens (vgl avid-us = aud-ax, gavid-us
= gaud-eo) stehen. Sachlich wäre er (was er auch urspr gewe-
sen sein muss) der Gott der Hitze, des Feuers im tellurischen
Gebiet, der die winterlich starre Natur erwärmt und zu immer
neuem Leben und Gebären befähigt; wie der äg3rptische Ptah nach
Movers eig. der Eröffher (hebr. patah, patah, urverwandt mit lat
patere) heisst, d. h. der den Schooss der Erde Aufschliessende und
! alles ans Tageslicht Befördernde, mit Einem Wort — der Schöpfer.
(Zu Ptah verhalt sich Tlaräyxog, ndratHog, wie yvvaix- zu yvvij,
I Benfey, II, 118: also Ptahbild wie Weibsbild). Aber so wenig als
I die Frau des Hephästos aus dem Semitenlande stammt, ebensowenig
dfirfen wir ihn selbst als Phönizier oder auch Aegypter betrachten.
' Der Name muss indogermanisch sein. Bopp, Vokalismus, p. 197,
y denkt an ein Compositum alis abhi (lat. ob) + i(n)dh, 6dh »
' oi^; vgl aestus für aedtus. Diese Etymologie ist aber unhaltbar,
J weil abhi unmöglich =» griech. jygp- sein kann. Darum muss eine
^ andere Etymologie versucht werden. Die Sanskritwurzel i(n)dh,
' welche ich für aus hvi(n)dh =» dhvi(n)dh = dhu + i -h dh ent-
* standen halte (vgl amv&fJQj wo amv& =« sa -h hvi(n)dh, mit
seintilla; n wie c regelrecht = hv; das Weitere findet sich im Art.
^ ftrad-ivw), scheint mir gar nicht in dem Namen zu stecken; ich
vergleiche naXouarfj aus naXat (Dativ von naXa = naX^av) -h
orcc, in der Fläche stehend » flach, flache Hand, bei Benfey II, 83.
5
I
— 66 —
Dazu Tgl. II, 347, wo zu der Wurzel vap (von yä, wehen, also
jRir dhvap «= dhflp, ib. II, 275, xv^pixi) ausser lat vapor, Dampf;
lettisch sswehpe, Dampf, sswchpeht, räuchern, und unser Schwefel ib-
gesetzt shid« Aber sulfur steht nicht für suplur, sondern gehört n
&dXnü) von dhvrip (II, 195) = hvfip; wie in sulcus ist das in-
lautende s = Präfix sa. Zu dhvap = hvap («= vap) gehört anch
(piit Präfix sa) griech. xlji(poq^ Dunst, Qualm, Raucb, tpcqHxgi Dim-
kel (vgl düster, dumpf, II, 274 sq), dann das hesych. i^gna =
idöoixa, (pQovrl^coj wozu vgl. aeß, aoßt] aus sa + vap (oder vaU)
mit g)iß, (poßfj aus hvap (oder hvabh); zu tpbfpog verhält sich das
gleichbedeutende xpoXog, wie lat bulla zu bufo. Nach Riesen Be-
merkungen nehme ich den Namen ^(patarog für = ^ijpai + aui
im Zustande des Dämpfens^ Qualmens, also «= dampfend ,- qual-
mend, rauchend, xfjoXoeiq^ feurig, flammend^ flackernd.
96. QouQ6qj 0, die Thürangel, die Wagenaxe u. s. w., steht
im Griech. bisher unerklärt. Ich vergleiche das hebr. Wort ^, die
Thürangel, von dem Stamme gur, zusammendrehn^ dann, wie dar,
im Kreise gehen : die Wurzel Qur steht für eine ältere Wurzel tor,
so dass wir $tr für ttr und d-aiQoq als urverwandt, betrachten dür-
fen« Das griech. Wort gehört nämlich zu dhvar, dhvri, Benfey,n,
278, bedeutet also ebenfalls eig. das was sich dreht, was im Kreise
geht. Falsch ist Benfey II, 276 über d-atQog] ebenso falsch aber,
wie er über d-aiQog ist, ist er (nach Potts Vorgänge) ober ^v^a
= dvSr^ dvära: dies heisst nicht: zwei Gänge habend, sondern
Zugang, von ad + var «= amb-ul-are, wal-len, (xoX'itv. Die Wur-
zel ar, ri, gehen, entsprang aus hvar, hvri = var, vfi. Zu ^cu^
vgl. noch aTQoq)dhy%y Thürangel (Lexic).
97. QaXdfirj, 7/, &äXufiog, d. Höhle, Schlupfwinkel u. s. «.
Uhlemann, Phil. Aeg. p. 16, durfte es noch anno 1853 wagen,
dieses Wort aus dem hebr. 'üläm mit vorgesetztem ägypt. Artikel
fem. gen. abzuleiten ; wenn er griechisch verstanden hätte , würde
er sich wobl etwas besser vorgesehen haben. Vgl. ^-sgdnv^ «=
d^aXdfitj'j letzteres Wort hat Benfey richtig gedeutet^ aber Bötticher,
Arica, p. 11, bringt wieder eine falsche Etymologie vor. Dagegen
hat Benfey d^sqdnvi] ganz übersehen, wenigstens seine Bedeutung;
das Wort ^squi/j^ wozu er es stellt, bedeutet geneigt, von dhvfi,
Benf. II, 278, + p; vgl bhag', ang', Benfey II, 20. Hättcf Dhle-
mann an hebr. galam, talal u. s. w. gedacht, so wäre er Mrenigst^
nicht grundfalsch, weil diese hebr. Stämme mit der in ß^aXdfOi
liegenden indogerm. Wurzel urverwandt sind. Möge sich dock
Niemand an orientaUsche Sprachen wagen, bevpr er griechisch
versteht !
98. Qdkog, t6, Schoss, Trieb, Zweig, = ^«AAo'g, o; 9-dlkkh
aufschlössen, blühen; SakeQog, hervorbrechend, u. s. w. Bötlichflc
vergleicht diese Wörter (in s. Wurzelforschungen, 1852) mit hebr.
tal, Thau, ^qo^^, ÖQoaog^ xf/dxaXov, t^lah, jung, frisch sein, {fle,
Lamm (vgl. das aramäiäch- syrische talithä, Mädchen, wonüt vm
— 67 —
griech. rälig zueaminengestellt hat, aber ohne Grund), tarah, wofon
terijjä, fem, von f&rt, frisch, recens, taraph ?= ') IqS/&siv, ^) frisch
sein, täräph, recens, tereph, Blatt Diese Zusammenstellang lag
allzu nahe, als dass sie einem Vergleicher indogerm. nnd semlt
Sprachen hätte entgehen können; für die Richtigkeit derselben be-
darf CS keines Beweises. Aber ßötticher war nicht der Mann, der
eine Vergleichnng beider Sprachklassen mit Energie durchzuführen
verstanden hätte; obwohl daber in seinen Wurzelforschungen hie
und da etwas Richtiges vorkommen mag, haben sie doch gar ke!-*
nen hohem Werth. Der Spruchvergleichcr darf nicht ein blosses
Aggregat von zufalligen Uebereinstimmungen statuiren, er muss
höher d. h. bis zu den Urwurzeln hinaufsteigen. Eine solche er-
kennen wir aber in griech. ddX-oq, Benfey, I, 599 verbindet das
Wort mit Sskrit phala, Frucht: diese Verbindung ist vollkommen
richtig, ebenso richtig als seine Verbindung ron &iQoq, d^sQ^oQ,
SdXmo mit Sskrit ghar-ma, 11, 195; aber Benfey hat griech. ^
einmal ganz falsch aus /, ein andermal ebenso falsch aus q) ent-
springen lassen, weil er sich verbunden glaubte, das Griechische
dem Götzen, welcher Sanskrit heisst, aufopfern zu müssen. Wir
aber sind ganz anderen Sinnes: wir halten dasL Griechische für ge-
rade so unprachlich als das Sanskrit, d. h. wir glauben, dass das
Sanskrit sich ebenso gut nach dem Griechischen richten müsse, wo
dieses die Urwurzeln rein bewahrt hat, als umgekehrt das Grie-
chische nach dem Sanskrit gemodelt werden mag. Die reinen
Formen des Sanskrit, von denen man so gerne faselt, repräsentiren
keineswegs die Ursprachformen : so z. B. hier. Es gibt keine Wahr-
heit, die gewisser wäre als die folgende : griech. d-äX-og enthält
die Urwurzel, welche in Sekrit phala schon als eine verstümmelte
erscheint ; denn pbal-a steht für hval-a = dhval-a = d^dl-oq Damit
sttirztBenfey, I, 537— f)ll: pha, schwellend, anwachsend, ib. p. 539,
steht für hva und gehört zu If, 274, wo dhu, dhva, dhvä = dhmä,
schwellen; aus hv konnte im Sanskrit — dem reinen Sanskrit —
ebenso gut ph werden, als im Griechischen und Lateinischen, die
doch bloss entartete Schwestersprachen des Sanskrit sein sollen.
Für die. beiden klassischen Sprachen hat man gar kein Bedenken
getragen,' den Uebergang von hv in 9», f, tt, p, /9, b zu statuiren:
warum soll denn das Sanskrit allein rein und ursprachlich sein, da
es doch in vielen Fällen (vgl. auch Sskrit 9 gegen griech. x, lat. c,
und dazu den Art. yA^uq) ganz offenbar ist, dass das Griechische
lind Lateinische die altern und ursprünglichen Laute behauptet
haben, während die im Sanskrit entsprechenden einein spätem
Standpunkte der Sprachentwickelung angehören? Vgl. auch Bopp,
Vokaliimus, p. 173 sq. Bei aller Anerkennung der grossen, un-
endlich grossen Dienste, welche das Sanskrit für die griech.-latein.
Etymologie bereits geleistet hat und noch femer leisten kann, halte
ich . es doch für durchaus nothwendig , dass dem zügellosen Miss-
bratiche endtteh einmal gesteuert werde, der nur zu lange damit
■^
Ct
k
m
K
k
k
— G8 —
getriebeu worden ist. Ich habe schon üfter die Gelegenhcil wihi-
genommen, die Uwprünglichlteit griechisch-lat. Wurzeln gegen die-
jenigen lu vertlieidigen , welche deren Anlaute für Sanskrilpräfiie
halten; vgl p. 16. 32. 39 und ausserdem Sskrit jagas = lateia.
decus bei Benfey, II, 202, der j = d höchst walirsch. mit UnreA
für die Präpos. lat. ad hält^, ebenso inuss ich &aX-og gegen jed«
Angriff in Schutz nehmen : i^ = dli ist mir Bum Beweise, da» du
Griech. die ürgesUlt der im Sanskrit phala verstümmelt erBchein»
den Wurzel behauptet habe. Vgl. auch die Artt. oTa/av/jt avadsvia, je«
darf aber nicht unterlassen zu bemerken, dass durch diese mriie
Gleichstellung von Sskrit ph = hv eine Masse sonst unlüriMi«
Rl&thsel wie von einem Zaubersclilage berührt sich selbst auftbni: ^
1. B. der von Benfey bei seiner Wurzel spha, sphi, sphu (spfatiit ^
aK sa + hva; sphi = sa + hva + j«; »phu = sa •+- liva, ^ I
Benf 11^ 66) mehrfach erwähnte Wechsel von ph, p und b (vgl. I
bimdbud aus hvadhvad), der sonst ganz unmöglich zu erklären wiR< I
DAnn vgl. man die Wurzel sphal, ib. I, 567, offenbar aus sa + *"
h«ral (II, 280) = skhal (I, 620), woiuil Benarj. griech. ^tq^aX^ Itt .*
laJv identifiziren wollte. Warum hat Benfey dies nicht erkannt, da \
er doch I, 655 die unmöglich zu identifizirenden An!autgnippen
sl^ und st ohne Bedenken mit einander wechseln iasst? um dtf \
Pott nachgebeteten Vergleichung von lat. stud mit griech. ami (auf
den blossen Gleichklang zweier Wörter darf der streng i^sattiadiafit-
liclie Mann gar nicht achten: hier hat wieder der oft swar nut
R^scht, oft aber auch mit Unrecht verspottete Döderlein das Wahre
geaehen) und ähnlicher völlig grundlosen Zusammenstellungen gatf
zu geschweigen. Zu sphal vgl. auch phäla, Pflug, ib. I, 639, nü
h»la, häla, Pflug, aus hvala, hväla, II, 280. Der Urbegriff der
Wurzel spha, sphi, sphu ist ganz derselbe mit dem der Wund
dhva, hva, dhu, hu, eig. stossen = ') schlagen, erschüttero, bewe*
gen, schwingen, ^) =« ausstossen, blasen, tönen, sprühen, lendda.
Vgl. II, 274, wo dhmä für dhvä, hauchen, eig. stossen, auaatoü**
wie ä-dhmä-ta ') angezündet, geblasen, ') als Subst. SchwoH
Schlacht beweist. Benfey ist gar nicht zur £rkentniss des Uibs-
griffs gekommen; er gibt der Wurzel spha den Grundbegriff: bi
Zustande der Blasung!! Diese Primärbedeutung sollen ^«nn die
Elemente der Wurzel^ der Zischlaut a (= Präfix sa) und die Aspi-
rata der Lippenlaute (p sehr malerisch bezeichnen. Nun vgL nm
sansphdta (Sehlacht, eig. Zusammenstossen) = sansphöta mit I-
dhm&ta, Schlacht, und man braucht gar nicht lange zu fragen, iriir
ches der Urbegriff von spha und dhmä sein muss: grieeh« ^vd^
dvia, Mörser, vgl mit d^oog^ spitz^ schnell, von dhu, dhva, ähvA ^
dhmä, lehrt mehr und leitet sicherer, als alles Gefasel über malerisf^
Begriffsbezeichnung. Der streng wissenschaftliche Etymologe ^
es vor allen Dingen mit scharfer Begriffsbestinunung zu thun, wäh-
rend er es herzlich gerne den etymologischen Tansendktinstiflit
überlässt, sich und Andern etwas vorznmalen. Ueberhaupt ist Beobf
— 69 -.
nirgends so unglttcUich, als da, wo es sich um AufstoHuDg tom Ur-
wurzelo und deren Urbegriffen handelt, wie hier 'bei. spha «= sa +
h?a; er liäU spha ebenso wie ag (I, 155 sqq.), ar (I, 262 sqq.)
fBr völlig festgestellte Urwurseln — während alle drei nachweblich
gar keine sind ! Ich kann mich nicht enthalten, hier über die von
ihm mit spha auf gleiche Linie gestellte vermeintliche Urwuneel a^
meine Ansicht auszusprechen. Schon die einfache Thatsache, dass
das Semitische im Grunde doch gar keine vokalisch anlautenden
Wörter kennt — denn hebr. 'Aleph ist ebenso gut ein Consonant
Ja 'Aln, He, ^eth — sollte darauf leiten, dass auch das Indoger-
lanische einst nur consonantisch anlautende Wurzeln und Wörter
ekannt habe, dass also sämmtllche indogermanische Wurzeln und
Wörter, die vokullsch anlauten, für vom verstümmelte consonan*
sehe Themata zu halten seien. Dass dies wirkUch*der Fall sei,
t meine auf vielem Studium und langem Nachdenken beruhende
itschiedene Ueberzeugung, welche, wie ich glaube, noch unabseh-
ire Weiterungen auf dem Gesammtgeblete der Sprachforschung
iL&ki sieh ziehen wird. Dieselbe scheint mir aber so sicher und
ad untrüglich, als irgend eine sein luinn; da es incTess nicht mög-
cli ist,. dieselbe hier weitläufig auseinanderzusetzen, so erlaube ich
lir bei der grossen Wichtigkeit des Gegenstandes nur einige für
eren fiiehtigkeit sprechende Erscheinungen hervorzuheben. Man
er^leiclie s. B. ig' (Benfey I, 344), ig neben ag' (äynr, agere,
B^L Igitur) , iksh neben aksh (I, 228) , tps neben äp , idh neben
tb (Ij 259 sq.), und man wird bei einigem Nachdenken zu der
eberzeugung kommen, dass jene Formen ebenso wie vip, vap (1, 340
iq.), Yidh, vadh (1, 253 sqq.), pi^, pag, di^, da^, gar nicht für
illkütirlich vokalisirte gelten dürfen (vgl. Benfey I, 338), sondern
tif folgende Weise zu erklären sind: wie vip « va + ja + p,
ig;egen vap « va + p, so ist auch ag' statt hvag' => dhvag'
tossen, vgl. Benfey II, 275) aus dhva + g', ig'=* hvig', dhvig',
18 dbva (dhu) + ja (i) + g' entstanden. Ebenso muss i gegen
In fksh gegen aksh gedeutet werden : hier steht auch vollkommen
,8ft (vgl Benfey II, 124 sqq. 195), dass sie die Anlautgruppe hv,
liv- eingebüsst haben. Für unsere Ansicht spricht auch folgender
instand. Es ist nämlich bekannt, dass ja = i, va = u zu setzen;
gurstus ergibt sich aber unseres Bedunkens der einfache Schluss,
aas nicht drei Urvokale a, i, u anzunehmen seien, sondern nur
in einziger, a, d. h. gar keiner, weil das unterschiedlose a für
lichts Anderes zu halten ist, als für das Cäment, das nur dazu diente,
je consonantischen Felsblöcke znsammenzukitten und fest beisam-
len KU halten. Schon aus diesem Grunde konnte unserer entschie-
enen ueberzeugung nach unmöglich eine ür^'urzel vokalisch
nlauten; dieses findet sich auch im Einzelnen überall bestätigt,
renn wir die vokalisch anlautenden Wurzeln und Wörter unter-
ucben. Z. B. die Wurzel a^ bei Benfey I, 150 sqq. ist aushvag
a. dbTag « dbva, dhu (^oog, stossend =» spitz) -+- Gutturallaut
— 70 —
(wohl Eucrst g, g, vgl agra, bei Benfey I, 158) entstanden; as,
werfen, ans hvas » dhvas (stosscn , bewegen , II, 276 : dhvaiu);
an, blasen, aus hvan (lat. can-o) =» dlivan (ib., tönen, eig. aos-
stossen = blasen); ar, drehen, aus dhvar (dies hat schon Benfey
II, 305 sq. richtig erkannt); ang' krümmen, aus dhvang' (ib. U,
17 sqq.); ush, brennen, aus dhvash (vgl. s. v. ^Aaia)\ idh, indi^
brennen, aus dhvidh (vgl s. v. axa&tvo})] lat al-ere, ad-ol-escen,
aus hval = dhval &= ^aA-o^; lat. odor, griech. oä-ju^ aus hnd
BS dhvad (von hva, hu, Benfey, II, 274), vgl mit gad, vady Bei-
fey, II , 62, aus dhvadh, hvad von dhva-n ib. 275. Es ist inar
natüriich nicht der Ort, sämmtliche vokalisch anlautende indogeia.
Wurzeln auf ihre Urformen zurückzuführen: dieses Im Gaaien
nicht sehr schwierige Geschäft gedenken wir an einem andern Orte
auszuführen f hier aber darf und muss bemerkt werden , dass wx
auf diesem Wege die Lösung eines der grössten Räthsel bewerk-
stelligt zu haben glauben. Denn wenn man diese unsere Uebe^
Zeugung als richtig anerkennt, ist die Verwandtschaft des Indoge^
manischen und Semitischen — das die modernen Sprachfor^ier
zum Theil ganz über Bord werfen zu wollen schienen — nicht mekr
bloss eine von gläubigen Gemüthern genährte fromme Vorstellung,
sondern die völlige Identität beider Spraehinassen tritt dadurch alB
eine entschiedene Thatsache ins Dasein , wogegen nur diejenigen
sich sträuben werden, die sich für berechtiget halten, den» Sanskrit
als der reinen, xut i'^o//jv reinen Sprache gegenüber alle andern
Sprachen als blosse Abarten, als entartete Schwestern daFzustellen.
Von nun an aber fragt es sich sehr, ob z. ß. das reine, bis zum
Himmel erhobene Sanskrit oder das armselige Hebräische die Ur-
sprachelemente treuer bewahrt habe; ja es kann schon jetit mit
Sicherheit behauptet werden, dass das Hebräische derselben viel
näher stehe als irgend eine indogermanische Sprache: dafür bälgt
uns natürlich vor Allem der Umstand, dass das Semitische gar keine
vokalisch anlautenden Wurzeln und Wörter kennt, sondern iminff
^ie ursprünglich anlautenden Consonanten entweder ganz oder dock
zum Theil behauptet hat. (Vgl. z. B. hebr. tavah, drehen, mit
havah, drehen, tabal (intebültm) winden, binden, mithabal, drehen,
binden, die sich gerade so zu einander verhalten, wie im Indogenn.
dhva (aus dha + va) zu hva, dhvan zu hvan, dhvar =s dhval lu
hvar =» hval, Benfey II, 320 sq. 278 sqq. Vor diesem ßeispide
mögen die Blinden ihre Augen aufthun!) So vereinigt sich audi
von dieser Seite Alles, um die von Movers, Phoen. I, 312 sqq,
verfochtene Ansicht der gläubigen Gemüther als die auch auf dem streng
wissenschaftlichen Standpunkt einzig haltbare zu erweisen: die Se-
miten haben nicht nur die einfach-wahre Urreligion, den Mönbdim-
mus, rein bewahrt und für die übrige Menschheit gerettet, sonden
auch die Sprache der Semiten ist weit ursprachlicher und unver-
änderter geblieben als die Sprache der Indogermancn , wenn aucb
zugestanden bleibt, dass beide Sprachmapscn noch jetzt als in letzter
— 71 —
Instanx yoUkommen identisch in erkennen sind, während dies tob
den Religionen beider grossen Völkerfainilien nicht gesagt werden
kann. Ich führe noch einige Worte Benfey*8, über das Verb, des
Aegypt. zum somit. Sprachstamme, p. 190 sq., an: Wir sehen hier
die aufs Engste verwandten Sprachen in flexirischen Formationen
von einander abweichen; um wie viel mehr können wir dasselbe
bei minder eng verbundenen, bei solchen, welche sich schon in einer
früluem Periode der Sprachentwickelung von einander separirt haben,
erwarten. £ine Sprache kann sich augenscheinlich in mehrere ge-
trennt haben, ehe noch überhaupt eine Erkenntniss von Sprach-
kategorieen ins Bewusstsein getreten war, also jede spezielle Mo-
dification eines Begriffs noch durch selbstständigen Beisatz von
Wörtern, welche zur Bezeichnung derselben dienlich schienen, aus-
gedrückt werden musste. Solche Sprachen können nur wurzelhaft
verwMidt sein. Die Separation kann aber femer in der Periode
eingetieten sein, wo die modifizirenden Wörter durch Composition
mit den zu modifizirenden Begriffen verbunden wurden, ohne dass
jedoch die modifizirenden Wörter im Sprachbevrusstsein ihre eigent-
liche Bedeutung verloren hatten, also noch mit gleich- oder ähnr
lich-bedeutenden wechseln konnten. Solche Sprachen können neben
wurzelhafter Verwandtschsft auch mehr oder wenige flexivische
haben. In diesem Verhältniss stehen die Sprachen des indoger-
manischen einerseits und ägypto - semitischen Kreises andererseits
unter einander u. s. w. — So Benfey, der doch 11, 175 (überhebr.
qeren) beweist, dass er gar keinen Begriff hat von dem Verwandt-
schaftsverhältniss des Semitischen zum Indogermanischen ; ich werde
B. V. xdQog auf dieses Thema zurückkommen.
99. ©«jM«, adv. (eig. accus, plur. gen. neutr.) , d^a/Livg , dicht
gedrängt, &uf4vogj6, Dickicht, &(ü/iiiy^,6y Schnur, Band, Seil, wozu
&ot}ILit^(o, binden. Alle diese Wörter sind im Indogermanischen
völlig dunkel, weshalb man hier wie bei tJv berechtigt ist, das
Semitische zu Hülfe zu rufen. Vgl. hebr. ^amam, aus tamam,
') flechten, binden, drehen, daher jammlm, Strick, Schlinge, *) chald.
verhüllen. Diese Wörter stehen meinem Urtbeile nach mit hebr.
tavah, tabal (in tebülim) in der engsten Verwandtschaft und führen
auf die* indogermanische ürwurzel dhva, Benfey, II, 3^0, woraus
va, vi (= va + ja), v§, I, 285 sqq., durch Abfall des Anlauts dh
entstangen. Grundbegriff von dhva ist neigen, wie bei hna II, 182
(ans dha = ha 4- na, während dhva = dha, II, 188 sqq., + va),
= biegen, krümmen, drehen, binden, aber auch =« drücken, vgl.
ßaQvg^ II, 291, drängen, dicht machen, Yg\. doXXijg II, 301. So
haben wir gar nicht nöthig, zu dem verzweifelten Auskunftmittel
zu greifen, welches Giese, üb. d. Aeol. Dial, p. 423, vorschlug:
dieser nahm &a/Ltd = rd afia, welche Annahme uns einer der
wichtigsten im Griech. erhaltenen indogerman. ürwurzeln berauben
würde. Durch solche Operationen macht man die Etymologie zu
- 7ä -
einem Narrenspld; sie sind schlechter alt die schlechtesten l?Vh»
alter Scholiasten.
100. QdnTü), begraben, Tufog, d. Grab, räifgog, 6, tjer Graben.
Da diese Wörter bisher im Indogerm. keine yemünftige Deutimg
gefunden (denn Sskrit tap = lat. tep^ griech. rstp-Qu st rdn-ga, mit
d;dn'T4jj gleichzustellen, ist sowohl in formeller als in begrifflichv
Hinsicht unzulässig; eher könnte man an dhüp, ßenfey, 11, 275^
denken), so ist es erlaubt, Urverwandtes aus dem SemittscheiBn
vergleichen; ja Freunde semit. Elymologieen könnten sogar | wd
die Begräbnissweise und das Leichenwesen eine vorzüglich religlöN
Seite darbieten, mit Berufung auf den Aegypter Kekrops (vefigL
Preller, Demeter und Persephone, p. 219), das grlech. Wort Ar
orientalisch halten wollen. Vgl. hehr, taba', trans. eindrücken, m-
tiefen, intrans. einsinken, z. B. in eine Grube, daher tabbtiAi
Siegel, kopt. tebs. Diese Bedeutungen weisen auf a^d^ut =s aj(my
von der Wurzel ha «= dha, Benfey, II, 188 sqq , auch hu «= in
-I- va = liva in /avvoq^ yuvXoq, ib. 190; dazu ^u-og ^ j^d'^innii 1
hlare^ hiscere (i aus a, vgl. viola zu vä, va, wehen), deutachgih-
nen, gaffen (= klaffen, das Maul aufsperren). Aber auch Benifej
II, 69 ist im Rechte: nur muss Alles, was er von p« 66—69
behandelt hat, zu II, 188 sqq. und* 320 sq. gestellt werden. Uns€f
Wort tief bedeutet eig. gesenkt, geneigt, vergens, vgl. mergere »
vergere; wenn Benfey ha die beschränkte Bedeutung gähneo, tiaf-
fen gibt, so kann er a/do) nicht deuten. Denn dies bedeutet
^) neigen = senken, ') neigen =» stossen, stechen, wie hna 11,
182, vvacsoi. Man muss, um hier nicht fehl zu- gehn^ immer deo
ürbegriff der Wurzel dha-va = dhva, 11, 320 festhalten : er üegt
in unserm Wort ducken = bücken klar genug. Zu dueken vergL
Dampf, ib. 11, 274 sq. Nach diesen Bemerkungen ist rcup^ ^ta
(= hap, /an, deutsch gaffen) = dha -h p, verw, mit rZ-^ij-zu,
legen, wo dhä, ponere, eig. senken = niedrig machen, fallen lassan,
EU Grunde liegt. Aber dh6, Benfey, II, 270, bedeutet schweriieh
sedare, stillen; dhi ist aus dha + ja, das steht fest, aber die Ur-
bedeutung müssen wir noch dahingestellt sein laaseo. Wie ab«
^änTOß und xi&rjfAt verwandt sind, so mit beiden auch &(i!!xog S^
&aäamo, sitzen, = &od^(o; vgl. &clßuxog = aäxog für &dFüan;,
was Benfey übersehen hat. In &wxog liegt also eine zu dhÄ, po-
nere, sich wie hi-are zu os-ci-tare verhaltende (hi =» ha- ei «=> ka
es fava ^ ha + va) Wurzel dhva, dhu aus dha (= dh&J ri-^n^)
+ va; urverwandt ist hebr. ^avah , festsetzen (9 aus t) , daher^T
«R &€a/^6g. Vgl. dhva bei Benfey, II, 320.
101. Gavfita, TOj das Wunder, d^ia, ^', &^äo/Liai, bewundernd
anschauen, »ijßog (Hesych.) = &av/ua, &d^ißoq, u. s. w. Ein wahr-
haft undurchdringüches Dunkel ist bisher über diese Wörter ver-
breitet; daher verlohnt es sich wohl der Mühe, einmal das Semi-
tische zu consultiren. Vgl. chald. tevah, erstaunen, erschreck«»,
Terw. mit hebr. tamah, staunen, sich wundern ; hebr. tavah Zeicbeo
— 73 -
machen, tav, Zeichen, vgl. nxi^nv^ ßeufey^ I, 647 (wo aber Man-
ches nicht zu billigen) und Schulze, Goth. Gl. p. 327. Der Ur-
begriff der semit. Wörter scheint stossen, anstossen a stocken,
'stutzen, staunen, stupere zu sein. So fasst auch Bcnfey, I, 651
sqq. die obigen griech. Wörter, indem er griech. d- für aus av
entstanden ansieht Dies dürfen wir ihm aber nicht einräumen,
weil es nicht bewiesan werden kann. Auch wäre es unnöthig, zur
Wurzel stn (studere, tuditare, tundere, Tvsrsiv) zu greifen, da die
Worzel dhu, Benfey II, 271 sqq., denselben Urbegriff: stossen hat.
Damm darf man die griech. Wörter nicht für vom verstummelt
uisehoi sie könnten vielmehr die reine Urwurzel, welcho^ in staunen,
itutzen, stupere u. s. w. zu Grunde liegt, behauptet haben. Benfey
', 629 sagt: Wenn man asthi, Knochen, zu dieser Wurzel (sthä,
tehen) ziehen darf, so würde sich als eigentliche Wurzel asth er-
eben; wenn aber asth sich auf diese Weise als eigentliche Wurzel-
ynn, und sth nur als verkürzte erweisen sollte, so wäre eine
-eitere Verbindung von. asth mit der Wurzel as, sein, gar nicht
nmöglicb; as-th wäre durch th als sekundäres Wurzelelement
'eiter formlrt. Doch (fügt Benfey bedeutsam hinzu) dies kann auf
em jetzigen Standpunkt der etymologischen Wissenschaft nur An-
euttmg sein. — Ich habe, da die Anlautgruppe hv auch im San-
krit abfallen konnte, für asthi an hva = ka + sthi gedacht, ebenso
ir dtm^Q an hva ^ ka + stri, star; ob mit Recht, bleibe dahin-
estellt. Vgl. Benfey II, 145 sq. I, 661 sq. Sonst Hesse sich auch
n Anderes denken. Sicher ganz falsch ist aber Benfey's Meinung:
US der Wurzel, as , die unserer Ansicht nach schon als vokalisch
alautende eine vom verstümmelte sein muss (ich halte sie für
s vas, Benfey II, 333, vgl. Wesen; dann steht as für hvas »
EI0, wie axilla für hvaxilla = Faa/dkij, fiaa/aXij, wie ar fürhvar
= var (ib. II, 305). Die Bedeutung von as, vas =. dhvas könnte
schere sein, sidi regen, bewegen; also wäre as, sein, = as, werfen; vas
i vasanta bei Benfey II, 349, bedeutet stossen « drängen, treiben,
Lülien, verw. mit vä wehen, vadh, I, 253 sqq., stossen, = av^-oq^
'rieb, Blüthe), ist die Wurzel sthä sicherlich nicht entstanden.
ollte aber sthä nicht componirt sein können? und zwar aus sa +
hft (r/-^jy-/ii), Benfey II, 265 sqq. (vgl. niti, H, 182, neigen =.
emmen, stützen, stehen machen, dann skabh, stabh, I, 655, wo
Labh =s sa + kabh, II, 322, sqq. axjyn = sa + kap) ? und stu,
toaaen, ans sa + dhu, stossen, II, 271 sqq.? und stfi, leuchten
%€rrjjQf arlk'-'ßw), aus sa + dhvfi, dhri =3 ghri, Benfey, II,. 195?
nd sitan, tönen, aus sa + dhvan, tönen II, 275 (=dhan stossen,
>dton, vgl. auch arow'^, stossend = spitz, ^oog) ? und stu in aT6f4a
[r 4frF6fm I, 407 aus sa + dhu, woher d-awaacü, U, 275? und
hsig (pTsy-og) aus sa + thag = dhag = dhvag, dhvag', hvag'
= bbag', 11^ 20, vgl. 322 sq , wo hegen, Gehege, Hecke und an-
^e W. hingehören ? (Vgl. auch II, 66 sqq., d-hva + dh = dhvadh,
radb « hvah « gub, xW^^ii^, II, 322. 370: neigen, senken «
— 64 —
namcn ÜiyuXla (Jole!) combiniren mag. 'Er-JaUial hiease dann: k
"Ex d. h. der Feuergott, der Lichtgott siegt Für eiue. solche sdii*
lermässige £tymologie findet Movere iiber bei streng wisBenaehift-
liehen' Forschem gar keinen Glauben. Wären der gaditanisckc
Idiß/aXsvg (der Name liönnte griechisch sein, so gOt wie ^aidalt^
X)dvaa£vg u. andere, die auch in phönizischen Colonieen angetnf'
fen werden) und der griech. 'HQcad^g aus dem Semitischen u
deuten, so könnte man bei jakhal stehen bleiben und daraus eiH
Form jakkel »= jarkel bilden; man könnte auch jaal, aafstdg«,
oder eine stärkere Form jaqal (mit q für 'Ain; im Arab. kwaä
sie wirklich vor) mit gleicher Bedeutung iieranziehen und den äi-
chaleus zu einem Sonnengott machen, vgl. ' Meier, Hebr. W., p. U
sq. Damit wäre aber für den griech. Namen 'HQuicXtjg nichts ge-
wonnen, der rein griechisch sein muss, wie der Heros oder yieUniki
der Gott (den ich für denselben mit Apollon zu halten geneigt Vkk)
selbst rein griechisch ist Im Namen 'HQu-xXiijg steckt wohl sichv
die Wurzel von icktog, Ruhm; wohin sollen wir aber den entea
Theil des Wortes stellen ? Ich veirgleiche Benfey II, 294, wo SskiM
Tara, Umringen, varaka, varana. Umringen »■ Schutz, VArai/a^ BA-
stung, Abwehr, deutsch wahren, wehren; dazu gehört grieehisdi
'^Qavog, Schützer = Herrscher, ßaaiXsvg, ^Qwg, der Held (aBSelii-
tzer, Benfey 11^ 173; vgl. I, 316), wozu 'HQaxX^i als d^ Schute-
berühmte, Wehrberühmte = Eraftberühmte gehören kann. Tg|L die
verwandten Wörter arcere (st. hvarcere = porcere), d^auXv, ttXaff,
Wehr =s Stärke, Kraft, Benfey 1, 109. Wie seine Mutter Alkmeoe,
sein Sohn Alkäos, hat also auch Herakles von der Wnnel dkTir
SS hvar. (s: ar- in arceo) =^var den Namen erhalten: iJQa, inl^nfit^
Hülfe , ist ganz ==- ukxaQ , wie 'HQa-^cXfjg glchbdtd mit cUxjjL Dl,
wie wir oben sahen, der Name der Göttin Hera von dersdbsa
Wurzel stammt, woraus der erste Theil des Namens Herakles be-
steht, so bleiben beide Namen etymologisch beisammen, ohne hidsM
in einem engem begrififlichen Verwandtschaftsverhältnisö za stehis»
Dass Hera dem Herakles zum Ruhme verhelfen^ ist eine von 8pi-
tem aus dem Namen Herakles herausgezwungene Fabel, wovon die
alte mythenbildende Zeit nichts wusste. Schliesslich sei noch bs-
merkt, dass, wenn ich den Herakles emen rein griechischen Gatt
nenne, damit keineswegs gesagt sein soll, dass ich ihn für nnver-
wandt halte mit dem oriental. Herakles: vielmehr gebe ich die
Identität beider Herakles gern und bereitwillig zu, wenn man nv
nicht den griechischen Gott für aus dem Orient entlehnt angeselMi
wissen will. Meiner Meinung nach haben die Hellenen, alsslessi
Kleinasien nach Europa übersiedelten, die ihnen und den ind<^er-
manischen Stämmen Vorderasiens gleidimässig eigenthümliche Idee
des Licht- und Sonnenhelden den Hauptzügen nach fertig mitge-
bracht, so dass also auf beiden Seiten grosse UebereinstinmoK
obwalten kann, ohne dass deshalb das volle Eigenthumsredit asf
der einen oder der andern Seite angezweifelt werden dürfte. Etm
I . * ■
- 05 —
ahnliche Ansicht habe ich schon frOher über Atres und Dionysos
ausgesprochen: die Phiyger und Pelasger bildeten, wie ich glaube,
arspr. Ein Volk, woraus sich die so grosse Uebereinstimmung ihrer
religiösen Anschauungen leicht erlclärt. Was vom Herakles gilt,
a^ilt auch vom Apollon : Apollon-Xuthos oder Xanthos ist meiner
/iLiuiGht nach derselbe Gott mit Sandes, Sandan, Sandakos, welcher
orientaUsche Licht - und Sonnengott bald mit Herakles , ba*d mh
Apollon identifizirt wird; dadurch wird unsere Gleichstellung des
Herakles und Apollon bekräftigt
95. IfffpaioTog, 6, der Gott des tellurischen Feuers^ der bele-
lenden Erd wärme, die Alles treibt und zeitigt, später modifizirt
ihm Gott der Schmiedekunst. Man hat seinen Namen oft fttr se-
nitisch, gehalten; Bodiart z. B. erklärte ihn fOr ein Compositum
ins hehr. 'ab, Vater, und 'Ssh, aram. 'eshtft, Feuer, wonach er ein
Peuervater wäre, mit formell jedenfalls besser begründetem Recht,
da Priapos ein Fruchtvater ist. Das aram. Wort 'esthä, Feuer,
irurde dann femer in dem Namen der 'Earla &= Vesta wiederer*
sannt (vgl. Pott, Etym. Forsch. I, 279), womit die Philologen gerne
len llipaunog (lür ifpsanog, Jon. imartog') in Verbindung bringen,
aalüiiieh ohne allen Grund. Wäre der Gott selbst wirklich semi-
tisch, so könnte man, auch ohne den Nothbehelf eines Compositums
anjninebmen, seinen Namen aus einer somit. Wurzel deuten; vgl.
hebr. jabesh, arere, dürr sein, verw. mit habath, äthiop. hebest,
]5rren, backen^ Ttiittiv, coquere: ^Htpaiarog könnte für '^Hfpainog *=•
iftbdsh, aridus = ardus, ardens (vgl. avid-us = aud-ax, gavid-us
SS gaud-eo) stehen. Sachlich wäre er (was er auch urspr gewe-
len sein muss) der Gott der Hitze, des Feuers im tellnrischen
3ebi6t, der die winterlich starre Natur erwärmt und zu immer
leuem Leben und Gebären befähigt; wie der ägyptische Ptah nach
If overs eig. der Eröifher (hebr. patah, patah, urverwandt mit lat.
safere) heisst, d. h. der den Schooss der Erde Aufschliessende und
lUes ans Tageslicht Befördernde, mit Einem Wort — der Schöpfer.
[Zu Ptah verhält sich 77ara/ko^, JldratKog, wie yvvatx- zu yvvt},
Benfey, II, 118: also Ptahbild wie Weibsbild). Aber so wenig als
lle Frau desHephästos aus dem Semitenlande stammt, ebensowenig
iOrfen wir ihn selbst als Phönizier oder auch Aegypter betrachten.
Der Name muss indogermanisch sein. Bopp, Vokalismus, p. 197,
denkt an ein Compositum alis abhi (lat. ob) + i(n)dh, 6dh »
edd-'i i^L aestus für aedtus. Diese Etymologie ist aber unhaltbar,
weil abU unmöglich » griech. ^rp- sein kann. Darum muss eine
andere Etymologie versucht werden. Die Sanskritwurzel i(n)dh,
welche ich für aus hvi(n)dh => dhvi(n)dh =^ dhu + i + dh ent-
standen halte (vgl amy&}}g, wo <rmv& =■ sa -+- hvi(n)dh, mit
sdntiUa; n wie c regebecht = hv; das Weitere findet sich im Art.
trra&fvw), scheint mir gar nicht in dem Namen zu stecken; ich
vergleiche naXatav/j aus naXai (Dativ von naXa = naX^av) +
GT«, in der Fläche stehend = flach, flache Hand, bei Benfey II, 83.
5
— 66 —
Dazu Tgl. II| 347, wo zu der Wurzel vap (yon tA| wehen, also
für dhvap » dhAp, Ib. II, 275, Tvifui) ausser lat vapor, Damp^
lettisch sswehpe, Dampf, sswehpeht, räuchern, und unser Schwefel an-
gesetzt sind. Aber sulfur steht nicht für suplur, sondern gehört u
&äX7iü) von dhvrip (II, 195) =» hvfip; wie in sulcua Ist das in-
lautende s = Präfix sa. Zu dlivap = hvap («= rap) gehört mA
^t Präfix sa) griech. tpi(pog, Dunst, Qualm, Rauch, xpitpaq^ DmH
kel (vgl düster, dumpf, II, 274 sq), dann das hesych. y^iqua^
ödöoMa, q)QovTl^o)j wozu vgl. aeßj ooß^ aus sa 4- vap (oder vaU)
mit g}tßy (poßij aus hvap (oder hvabh) ; zu rpttpog verhält sich d«i
gleichbedeutende tpoXog, wie lat bulla zu bufo. Nach Riesen Be-
merkungen nehme ich den Namen iFItpaiaTog für =s ^ipcu -|- orc,
im Zustande des Dämpfens^ Qualmens, also «= dampfend, qml-
mend, rauchend, xpoXosig, feurig, flammend^ flackernd.
96. QcuQog, 6j die Thürangel, die Wagenaxe u. s. w., stebt
im Griech. bisher unerklärt. Ich vergleiche das hebr« Wort ghr, die
Thürangel, von dem Stamme ^ur, zusammendrehn^ dann, wie dor,
im Kreise gehen : die Wurzel gur steht für eine ältere Wurzel tor,
so dass wir ^ir für tir und d-cuQog als urverwandt, betrachten dür-
fen. Das griech. Wort gehört nämlich zu dhvar, dhvfi, B6nley,II,
278, bedeutet also ebenfalls eig. das was sich dreht, was im Kreise
geht. Falsch ist Benfey II, 276 über d^uiQog*^ ebenso falseb aber,
wie er über d-aiQog ist, ist er (nach Potts Vorgange) ober ^vQct
= dv&r^ dvära: dies heisst nicht: zwei Gänge habend, sondern
Zugang, von ad + var >= amb-ul-are, wal-len, fiok-tiv, DieW^^-
zel ar, fi, gehen, entsprang aus hvar^ hvri = var, vfi. Zu ^m^
vgl. noch argwpdXiy^y Thürangel (Lexic).
97. &akd/uf], i;, &dkufiog, o. Höhle, Schlupfwinkel u. s. w.
Uhlemann, Phil. Aeg. p. 16, durfte es noch anno 1853 wagen,
dieses Wort aus dem hebr. 'üläm mit vorgesetztem ägypt. Artikel
fem. gen. abzuleiten; wenn er griechisch verstanden hätte, wurde
er sich wohl etwas besser vorgesehen haben. VgL O-sQdnvti ^
&aXdftt]; letzteres Wort hat Benfey richtig gedeutet^ aber BöttidMi]
Arica, p. 11, bringt wieder eine falsche Etymologie vor. Dagegeo
hat Benfey d^sQdnvij ganz übersehen, wenigstens seine Bedeutung;
das Wort &dQaxf/, wozu er es stellt, bedeutet geneigt, von dhwT,
Benf. II, 278, + p; vgl bhag', ang, Benfey n, 20. Hätte üUft-
mann an hebr. galam, talal u. s. w. gedacht, so wäre er wenigstois
nicht grundfalsch, weil diese hebr. Stämme mit der in ^aXdiai
liegenden indogerm. Wurzel urverwandt sind. Möge sich dock
Niemand an orientalische Sprachen wagen, bevpr er griecbisck
versteht !
98. OdXog, t6, Schoss, Trieb, Zweig, = d^akkog, 6; ^diXbh
aufschiessen, blühen; &ak€Q6g, hervorbrechend, u. s. w. BöttichBi
vergleicht diese Wörter (ia s. Wurzelforsehungen, 1852) mit hebr.
tal, Thau, l^arj, ^Qoaog^ xpdxakov, t^lah, jung, frisch sein, ^
Lamm (vgl. das aramäisch-syrische talithä, Mädchen, womit nun
— 67 —
griech. TuXig zusammengestellt liat, aber ohne Grund), tarah, wofon
berfjjÄ, fem, von t&rl, frisch, recens, taraph e= •) iQiyßsiv, *) firisch
sein, tär^ph, recens, tereph, Blatt. Diese Zusammenstellung lag
allzu nahe, als dass sie einem Vergleicher indogerm. und somit
Sprachen hätte entgehen können; für die Richtigkeit derselben be-
darf es keines Beweises. Aber ßötticher war nicht der Mann, der
eine Vergleichnng beider Sprachklassen mit Energie durchzuführen
verstanden hätte; obwohl datier in seinen Wurzelforschungen hie
und da etwas Richtiges vorkommen mag, haben sie doch gar kei-
nen hohem Werth. Der Sprachvergleicher darf nicht ein blosses
Aggregat von zufälligen Uebereinstimmungen statuiren, er muss
höher d. h. bis zu den Urwurzeln hinaufsteigen. Eine solche er-
kennen wir aber in griech. ddX-og. Benfey, I, 599 verbindet das
Wort mit Sskrit phala, Frucht: diese Verbindung ist vollkommen
richtig, ebenso richtig als seine Verbindung von d^igog, &sQfi6g,
ddXnco mit Sskrit ghar-ma, II, 195; aber Benfey hat griech. ^
einmal ganz falsch aus ;k, ein andermal ebenso falsch aus ^ ent-
springen lassen, weil er sich verbunden glaubte, das Griechische
dem Götzen, welcher Sanskrit heisst, aufopfern zu müssen. Wir
aber sind ganz anderen Sinnes: wir halten dasi Griechische für ge-
rade 80 arsprachiich als das Sanskrit, d. h. wir glauben, dass das
Sanskrit sich ebenso gut nach dem Griechischen richten müsse, wo
dieses die Urwurzeln rein bewahrt hat, als umgekehrt das Grie-
chische nach dem Sanskrit gemodelt werden mag. Die reinen
Formen des Sanskrit, von denen man so gerne faselt, repräsentiren
keineswegs die Ursprachformen : so z. B. hier. Es gibt keine Wahr-
heit, die gewisser wäre als die folgende: griech. &äX-og enthält
die Urwurzel, welche in Sekrit phala schon als eine verstümmelte
erscheint; denn phal-a steht für hval-a = dhval-a = ^aA-og Damit
stürzt Benfey, I, 537 — 611: pha, schwellend, anwachsend, ib. p. 539,
steht für hva und gehört zu If, 274^ wo dhu, dhva, dhvä = dhmä,
schvf eilen; aus hv konnte im Sanskrit — dem reinen Sanskrit —
ebenso gut ph werden, als im Griechischen und Lateinischen, die
doch bloss entartete Schwestersprachen des Sanskrit sein sollen.
Für die beiden klassischen Sprachen hat man gar kein Bedenken
getragen,' den Uebergang von hv in f, f, n^ p, ß, b zu statuiren:
warum soll denn das Sanskrit allein rein und ursprachlich sein, da
es doch in vielen Fällen (vgl. auch Sskrit q gegen griech. x, lat. c,
und dazu den Art. xtQctg) ganz offenbar ist, dass das Griechische
tmd Lateinische die altem und ursprünglichen Laute behauptet
haben, während die im Sanskrit entsprechenden einein spätem
Standpunkte der Sprachentwickelung angehören? Vgl. auch Bopp,
Vokalitimus, p. 173 sq. Bei aller Anerkennung der grossen, un-
endlich grossen Dienste, welche das Sanskrit für die griech. -latein.
Etymologie bereits geleistet hat und noch femer leisten kann, halte
ich . es doch für durchaus nothwendig , dass dem zügellosen Miss-
Inranche endBch einmal gesteuert werde, der nur zu fange damit
— G8 —
getri«beu worden ist. Ich habe schon öfter die Gelegenheit wahr-
genommen, die Ursprünglichkeit griechisch-lat. Wurzeln gegen die-
jenigen XU vertheidigen , welche deren Anlaute für Sanskritpräfixe
halten; vgl p. 16. 32. 39 und ausserdem Sskrit jagas « lateia.
decns bei Benfey, II, 202, der j = d höchst walirsclu mit Unredit
Itir die Präpos. lat. ad hält^ ebenso muss ich d-dk-og gegen jeden
Angriff in Schutz nehmen : ^ = dh ist mir zum Beweise, daas du
Griech. die Urgestalt der im Sanskrit phala verstümmelt erscheiiMB-
den Wurzel behauptet habe. Vgl auch die Artt. otu/uvi]^ ora&evw. le'i
darf aber nicht unterlassen zu bemerken, dass durch diese mciM
Gleichstellung von Sskrit ph = hv eine Masse sonst unlusbirBi
Räthsel wie von einem Zauberschlage berührt sich selbst auftfaim:
s. B. der von Benfey bei seiner Wurzel spha, sphi, sphu (sphairt
ac sa + hva; sphi = sa + hva + ja; sphu = sa + liva, ff^
Benf 11^ 66) mehrfach erwähnte Wechsel von ph, p und b (fgl
budbud aus bvadhvad), der sonst ganz unmöglich zu erklären wiie.
Dann vgl. man die Wurzel sphal, ib. I, 567, offenbar aus sa +
hval (II, 280) = skhal (I, 620), womit Benary. griech« •<gqiaX , Ist
(aii identifiziren wollte. Warum hat Benfey dies nicht eriuumt, da
er doch I, 655 die unmöglich zu identifizirenden Anlautgnippei
sk und st ohne Bedenken mit einander wechsehi läset? um dei
Pott nachgebeteten Vergleichung von lat. stud mit griech. aiaff (auf
den blossen Gleichklang zweier Wörter darf der streng wisseuebaft-
liche Mann gar nicht achten: hier hat wieder der oft swar nüt
Recht, oft aber auch mit Unrecht verspottete Döderlein das Wahn
gesehen) und ähnlicher völlig grundlosen Zusammenstellungen gani
zu geschweigen. Zu sphal vgl. auch phäla, Pflug, ib. I^ 639, n^
hala, häla, Pflug, aus hvala, hväla, II, 280. Der Urbegriff der
Wurzel spha, sphi, sphu ist ganz derselbe mit dem der Wund
dhva, hva, dhu, hu, eig. stossen = ') schlagen, erschüttem, bewe-
gen, schwingen, ^) => ausstossen, blasen, tönen, sprühen , leuchte
Vgl. II, 274, wo dhmä für dhvä, hauchen, eig. stossen, ausstostO}
wie ä-dhmä-ta ') angezündet, geblasen, ') als Subst. SchwoH
Schlacht beweist. Benfey ist gar nicht zur Erkentniss des Uibe-
griffs gekommen; er gibt der Wurzel spha den GrundbegrlfiT: tat
Zustande der Blasung!! Diese Primärbedeutung sollen dann dii
Elemente der Wurzel^ der Zischlaut a (= Präfix sa) und die Aspi-
rata der Lippenlaute g) sehr malerisch bezeichnen. Nun vgL vom
sansphdta (Schlacht, eig. Zusammenstossen) = sansphöta mit I-
dhmäta, Schlacht, und man braucht gar nicht lange zu fragen, itfir
ches der Urbegriff von spha und dhmä sein muss: griech. ;9v{^
dv'lu^ Mörser, vgl mit &o6g, spitz^ schnell, von dhu, dhva, dhvft ^
dhmä, lehrt mehr und leitet sicherer, als alles Gefasel über maleiiMb
Begriffsbezeichnung. Der streng wissenschaftliche Etymologe lul
es vor allen Dingen mit scharfer Begriffsbestimmung zu thun, wäh-
rend er es herzlich gerne den etymologischen Tausendktinstlai
ttberlässti sich und Andern etwas vorzunudea. Ueberhaupt ist BenCv
— 69 -
nirgends lo unglücklich, als da, wo es sich um Aufstellung roa Ur-
wurzeln und deren Urbegriffen handelt, wie hier 'bei. spha s= sa +
hva; er hält spha ebenso wie ag (I, 165 sqq.), aT (I, 262 sqq.)
für völlig festgestellte Urwurzeln — während alle drei nachweblieh
gar keine sind ! Ich kann mich nicht enthalten, hier über die von
ilun mit spha auf gleiche Linie gestellte vermeintliche Urwurzet a^
mehie Andicht auszusprechen. Schon die einfache Thatsache, dass
das Semitische im Grunde doch gar keine vokalisch anlautenden
W&rter kennt — denn hehr. 'Aleph ist ebenso gut ein Consonant
als 'Ain, He, Heth — sollte darauf leiten, dass auch das Indoger-
manische einst nur consonantisch anlautende Wurzeln und Wörter
gekannt habe, dass also sämmtliche indogermanische Wurzeln und
Wörter, die vokalisch anlauten, für vom verstümmelte consonan*
ttflche Themata zu halten seien. Dass dies wirkUch*der Fall sei,
ist meine auf vielem Studium und langem Nachdenken beruhende
entschiedene Ueberzeugung, welche, wie ich glaube, noch unabseh-
bare Weiterungen auf dem Gesammtgebiete der Sprachforschung
nach sich ziehen wird. Dieselbe scheint mir aber so sicher und
und untröglich, als irgend eine sein kann; da es indess nicht mög-
lieh ist,. dieselbe hier weitläufig auseinanderzusetzen, so eriaube ich
mir hd der grossen Wichtigkeit des Gegenstandes nur einige fttr
deren fiiehtigkeit sprechende Erscheinungen hervorzuheben. Man
verglich« z. B. ig' (Benfey I, 344), ig neben ag' (äyfir, agere,
Tgl. igitur), iksh neben aksh (I, 228) > tps neben äp , idh neben
ath (I, 259 sq.), und man wird bei einigem Nachdenken zu der
Ueberzeugung kommen, dass jene Formen ebenso wie vip, vap (1, 340
sqq.), vidh, vadh (I, 253 sqq.), pi9, pa^, di^, da$, gar nicht f&r
wlllkührllch vokalisirte gelten dürfen (vgl. Benfey I, 338), sondern
auf folgende Weise zu erklären sind: wie vip «= va + ja + p,
dagegen vap s va + p, so Ist auch ag' statt hvag' = dhvag'
(stossen, vgl. Benfey II, 275) aus dhva -h g', ig'= hvig', dhvig',
ans dhva (dhu) + ja (i) + g' entstanden. Ebenso muss i gegen
a In tksh gegen aksh gedeutet werden : hie.r steht auch vollkommen
tefst (vgl Benfey II, 124 sqq. 195), dass sie die Anlautgruppe hv,
dhv eingehosst haben. Für unsere Ansicht spricht auch folgender
Umstand. Es ist nämlich bekannt, dass ja =» i, va = u zu setzen;
darAHS ergibt sich aber unseres Bedunkens der einfache Schlüss,
dasB nicht drei Urvokale a, i, u anzunehmen seien, sondern nur
ein einziger, a, d. h. gar keiner, weil das unterschiedlose a für
nichts Anderes zu halten ist, als für das Cäment, das nur dazu diente,
die consonantischen Felsblöcke zusammenzukitten und fest beisam-
men zu halten. Schon aus diesem Grunde konnte unserer entschie-
denen ueberzeugung nach unmöglich eine Ur^'urzel vokalisch
anlauten; dieses findet sich auch im Einzehien überall bestätigt,
wenn wir die vokalisch anlautenden Wurzeln und Wörter unter-
suchen. Z. B. die Wurzel a^ bei Benfey I, löf) sqq. ist aushva^
=» dhvag » dbva, dhu (&o6g, stossend » spitz) + Gutturallaut
— 70 —
(wohl zuerst g, g, vgl. agra, bei ßenfey I, 158) entstanden; as,
werfen, aus hvas » dhvas (stossen, bewegen, II, 275: dhvans);
an, blasen, aus hvan (lat. can-o) == dlivan (ib., tönen, eig. aus-
stossen » blasen); ar, drehen, aus dhvar (dies hat sclion Benfiej
II, 30Ö sq. richtig erkannt); ang' krümmen, aus dhvang' (ib. II,
17 sqq.); ush, brennen, aus dhvash (vgl. s. v. \4alu)] idh, indh,
brennen, aus dhvidh (vgl. s. v. aTu&iV(x})\ lat. al-ere, ad-ol-eseen^
aus hval = dhval = ^aA-o^; lat. odor, griech. od'/Ln} aus \mi
CS dhvad (von hva, hu, Benfey, II, 274), vgl. mit gad, yad, fio-
fey, II y 62, aus dhvadh, bvad von dhva-n ib. 275. Es ist Imr
natiirlich nicht der Ort, sämmtliche vokalisch anlautende indogem.
Wurzeln auf ihre Urformen zurückzuführen: dieses im GraoMo
nicht sehr schwierige Geschäft gedenken wir an einem andern Orte
auszuführen f hier aber darf und muss bemerkt werden , dass tii
auf diesem Wege die Lösung eines der grössten Räthsel beweik-
stelligt zu haben glauben. Denn wenn man diese unsere Uebe^
Zeugung als richtig anerkennt, ist die Verwandtschaft des Indoge^
manischen und Semitischen — das die modernen Spracliforsdier
zum Theil gan'z über Bord werfen zu wollen schienen — nicht melff
bloss eine von gläubigen Gemüthem genährte fromme Vorstelhing,
sondern die völlige Identität beider Spraehiiiassen tritt dadurch ab
eine entschiedene Thatsache ins Dasein , wogegen nur diejenigen
sich sträuben werden, die sich für berechtiget halten, dem Sanskrit
als der reinen, xar e^oyi^v reinen Sprache gegenüber alle anderB
Sprachen als blosse Abarten, als entartete Schwestern darzustelleD.
Von nun an aber fragt es sich sehr, ob z. B. das reine, bis zun
Himmel erhobene Sanskrit oder das armselige Hebräische die Ur-
sprachelemcnte treuer bewahrt habe; ja es kann schon jetzt mit
Sicherheit behauptet werden, dass das Hebräische derselben viel
näher stehe als irgend eine indogermanische Sprache: dafür biii]gt
uns natürlich vor Allem der Umstand, dass das Semitische gar keine
vokalisch anlautenden Wurzehi und Wörter kennt, sondern imoier
"die ursprünglich anlautenden Consonanten entweder ganz oder dock
zum Theil behauptet hat. (Vgl. z. B. hcbr. tavah, drehen, mit
havah, drehen, tabal (intebültm) winden, binden, mithabal, drehen,
binden, die sich gerade so zu einander verhalten, wie im Indogem
dhva (aus dha + va) zu hva, dhvan zu hvan, dhvar es dhval m
hvar =8 hval, Benfey II, 320 sq. 278 sqq. Vor diesem Beispiele
mögen die Blinden ihre Augen aufthun!) So vereinigt sich aadi
von dieser Seite Alles, um die von Movers, Phoen. I, 312 sqq,
verfochtene Ansicht der gläubigen Gemüther als die auch auf dem streng
wissenschaftlichen Standpunkt einzig haltbare zu erweisen: die Se-
miten haben nicht nur die einfach-wahre Urreligion, den Monothei»-
mus, rein bewahrt und für die übrige Menschheit gerettet, senden
auch die Sprache der Semiten ist weit urspraclilicher und unTe^
änderter geblieben als die Sprache der Indogermanen , wenn aocb
zugestanden bleibt, dass beide Sprachmapsen noch jetzt als in letzter
— 71 —
Instanz vellkommen identisch zu erkennen sind, während dies von
den Religionen beider grossen V^lkerfamilieD nicht gesagt werden
kann. Ich führe noch einige Worte Benfey*8, über das Verh. des
Aegypt. zum somit. Sprachstamme, p. 190 sq., an: Wir sehen hier
die aufs Engste verwandten Sprachen in flexirischen Formationen
von einander abweichen; um wie viel mehr können wir dasselbe
bei minder eng verbundenen, bei solchen, welche sich schon in einer
firütem Periode der Sprachentwickelung von einander separirt haben,
erwarten. £ine Sprache kann sich augenscheinlich in mehrere ge-
trennt haben, ehe noch überhaupt eine Erkenntniss von Sprach-
kategorieen ins Bewusstsein getreten war, also jede spezielle Mo-
dification eines Begriffs noch durch selbstständigen Beisatz von
Wörtern, welche zur Bezeichnung derselben dienlich schienen, aus-
gedrückt werden musste. Solche Sprachen können nur wurzelhaft
verwandt sein. Die Separation kann aber femer in der Periode
eingetieten sein, wo die modifizirenden Wörter durch Composition
mit den zu modifizirenden Begriffen verbunden wurden, ohne dasi
jedoch die modifizirenden Wörter im Sprachbewusstsein ihre eigent-
liche Bedeutung verloren hatten, also noch mit gleich- oder ähn-
lich-bedeutenden wechseln konnten. Solche Sprachen können neben
wurzelhafter Verwandtschsft auch mehr oder wenige flexivische
haben. In diesem Verhältniss stehen die Sprachen des indoger-
manischen einerseits und ägypto - semitischen Kreises andererseits
unter einander u. s. w. — So Benfey, der doch li, 175 (über hebr.
qeren) beweist, dass er gar keinen Begriff hat von dem Verwandt-
schaftsverhältniss des Semitischen zum Indogermanischen ; ich werde
3. V. xdQug auf dieses Thema zurückkommen.
99. ©«jwa, adv. (eig. accus, plur. gen. neutr.), ^a/Livg, dicht
^drängt, Mf^vog^ 6, Dickicht, d^co/Lity^, o, Schnur, Band, Seil, wozu
9'w/Li/^Wj binden. Alle diese Wörter sind im Indogermanischen
röÜig dunkel, weshalb man hier wie bei ijv berechtigt ist, das
Semitische zu Hülfe zu rufen. Vgl. hebr. Qamam, aus tamam,
') flechten, binden, drehen, daher ^ammim, Strick, Schlinge, ') chald.
verhüllen. Diese Wörter stehen meinem Urtheile nach mit hebr.
tavah, tabal (in tebülim) in der engsten Verwandtschaft und fuhren
auf die* indogermanische ürwurzel dhva, Benfey, II, 3Ö0, woraus
f a, vi (= va + ja), v§, I, 285 sqq., durch Abfall des Anlauts dh
entstangen. Grundbegriff von dhva ist neigen, wie bei hna II, 182
(aus dha = ha 4- na, während dhva = dha, II, 188 sqq., + va),
= biegen, krümmen, drehen, binden, aber auch =« drücken, vgl.
^a^'g, II, 291, drängen, dicht machen, ygh doXXijg II, 301. So
haben wir gar nicht nöthig, zu dem verzweifelten Auskunftmittel
zu greifen, welches Giese, üb. d. Aeol. Dial., p. 423, vorschlug:
dieser ftahm &aiLid = rd a^a, welche Annahme uns einer der
wichtigsten im Griech. erhaltenen indogerman. ür wurzeln berauben
würde. Durch solche Operationen macht man die Etymologie zu
— 7a —
eiueui Narrenspld ; sie sind schlechter als die scblechtesteu Witie
alter Scholiasten.
100. QinxiJt), begraben, tiirpog^ 6, Grab, rätjpQog, 6, 4er Grabes.
Da diese Wörter bisher im Indogerm. keine Ternttoftige Deatnsg
gefunden (denn Sskrit tap = lat. tcp^ griech. rt^-Qu at rdn-^, nä
^dn-vü) gleichzustellen, ist sowohl in formeller als in begrifflielNi
Hinsicht unzulässig; eher könnte man an dhüp, Benfey, II, 275^
denken), so ist es erlaubt, Urverwandtes aus dem SemitiacbeiAa
vergleichen; ja Freunde semit Elymologieen könnten sogar | wffl
die Begräbuissweise und das Leichenwesen eine vorzüglich religiöii
Seite darbieten, mit Berufung auf den Aegypter Kekrops (vei|L
Preller, Demeter und Persephone, p. 219), das griectu Wort filr
orientalisch halten wollen. Vgl. hehr, taba', trans. eindrücken, yov
tiefen, Intrans. einsinken, z. B. in eine Grube, daher tabbatth,
Siegel, kopt. tebs. Diese Bedeutungen weisen auf a/d^iü ss ajuSm^
von der Wurzel ha «= dha, Benfey, II, 188 sqq , auch hu si In
+ va SS hva in ;^atfi/oc, /avXog, ib. 190; dazu /d-og^ /a-mm,
hiare^ hiscere (i aus a, vgl. viola zu vä, va, wehen), deutsch gib-
nen, gaffen (= klaffen, das Maul aufsperren). Aber auch Beöki
II, 69 ist im Rechte: nur mnss Alles, was er von p. 66— fö
behandelt hat, zu II, 188 sqq. und* 320 sq. gestellt werden. Unser
Wort tief bedeutet eig. gesenkt, geneigt, vergens, vgl. meifere »
vergere; wenn Benfey ha die beschränkte Bedeutung gähnao, Haf-
fen gibt, so kann er ayd(a nicht deuten. Denn dies bedeutet
'j neigen ^ senken, ') neigen =» stossen, stechen, wie hnu II,
182, vvanoi. Man muss, um hier nichit fehl zu gehn^ immer den
Urbegriff der Wurzel dha-va =s dhva^ II, 320 festhalten : er liegt
in unserm Wort ducken = hucken klar genug. Zu ducken vergL
Dampf, ib. II, 274 sq. Nach diesen Bemerkungen ist rcup^ ^um
(=;= hap, /«TT, deutsch gaffen) = dha -h p, verw. mit rUd-ii-fu,
legen, wo dhä, ponere, eig. senken = niedrig machen, fallen laassn,
zu Grunde liegt. Aber dhS, Benfey, II, 270, bedeutet schwerBdi
sedare, stillen; dhi ist aus dha + ja, das steht fest, aber die Ur-
bedeutung müssen wir noch dahingestellt sein lassen. Wie aber
^djiTcj und Ti&rjfAt verwandt sind, so mit beiden auch d-di}fOQ Sitii
&adamo, sitzen, = &od^w; vgl. d^dßaxog = ^dicog für ^äFoM;,
was Benfey übersehen hat. In &wicog liegt also eine zu dhfi, pc
nere, sich wie hi-are zu os-^ci-tare verhaltende (hi = ha; ci «a ki
«= hva ^ ha + va) Wurzel dhva, dhu aus dha (= dhä, Ti-^tj^fa)
4- va; urverwandt ist hehr, ^avah , festsetzen (9 aus J) , daher car
« &€afi6g. Vgl dhva bei Benfey, II, 320.
101. Gav^ia, ro, das Wunder, d^da, ij, &^dofiaif bewundernd
anschauen, &^ßog (Hesych.) = &av/ua, &d^ißoq, u. s. w. Ein wahr-
haft undurchdringliches Dunkel ist bisher über diese Wörter ver-
breitet; daher verlohnt es sich wohl der Muhe, einmal das Semi-
tische zu consultiren. Vgl. chald. tevah, erstaunen, erschrecken,
Terw. mit hehr, tamah, staunen, sich wundern ; hebr. tavah, Zeichen
— 73 -
machen, tav, Zeichen, vgl. axi^nv^ ßeufey^ I, (547 (wo aber Man-
ches nicht zu billigen) und Schulze, Goth. Gl. p. 327. Der Ur-
begriff der semit Wörter scheint stossen, anstossen » stockeOi
K 'stutzen, staunen, stupere zu sein. So fasst auch Bcnfey, I, 651
e. sqq. die obigen griech. Wörter, indem er griech. d- für aus ax
i entstanden ansieht Dies dürfen wir ihm aber nicht einräumen,
weil es nicht bewiesin werden kann. Auch wäre es unnöthig, zur
■ Wurzel stn (studere, tuditare, tundere, Tvarstv) zu greifen, da die
. Wonel dhu, Benfey II, 271 sqq., denselben Urbegriff: stossen hat
i Darom darf man die griech. Wörter nicht für vorn verstummelt
1 ansehn, sie könnten vielmehr die reine Urwurzel, welcho^ in staunen,
■ stutzen, stupere u. s. w. zu Grunde liegt, behauptet haben. Benfey
b I, 629 sagt: Wenn man asthi, Knochen, zu dieser Wurzel (sthä,
i stehen) ziehen darf, so würde sich als eigentliche Wurzel asth er-
' geben; wenn aber asth sich auf diese Weise als eigentliche Wurzel-
. form, und sth nur als verkürzte erweisen sollte, so wäre eine
F weitere Verbindung von. asth mit der Wurzel as, sein, gar nicht
I, unmöglich; as-th wäre durch th als sekundäres Wurzelelement
;i welter formirt. Doch (fügt ßeufey bedeutsam hinzu) dies kann auf
. dem jetzigen Standpunkt der etymologischen Wissenschaft nur An-
deutung sein. — Ich habe, da die Anlautgruppe hv auch im San-
skrit abfallen konnte, für asthi an hva = ka + sthi gedacht, ebenso
für aar^Q an hva == ka + stri, star; ob mit Recht^ bleibe dahin-
gestellt Vgl. Benfey II, 145 sq. I, 661 sq. Sonst Hesse sich auch
an Anderes denken. Sicher ganz falsch ist aber Benfey 's Meinung:
aus der Wurzel, as , die unserer Ansicht nach schon als vokalisch
; anlautende eine vom verstümmelte sein muss (ich halte sie für
p s= vas, Benfey II, 333, vgl. Wesen; dann steht as für hvas »■
vas, wie axilla für hvaxilla == Fua/dXri^ fiaa/aXi], wie ar fürhvar
^ = var (Ib. II, 305). Die Bedeutung von as, vas =. dhvas könnte
g vegere sein, sidi regen, bewegen; also wäre as, sein, = as, werfen; vas
g in vasanta bei Benfey II, 349, bedeutet stossen « drängen, treibeui
L blülien, verw. mit vä wehen, vadh, I, 263 sqq., stossen, = «y^^-o^,
, Trieb, Blüthe), ist die Wurzel sthä sicherlich nicht entstanden.
Sollte aber sthä nicht componirt sein können? und zwar aus sa +
p^ dbä {Tl'&fj'fii)j Benfey II, 265 sqq. (vgl. niti, U, 182, neigen »
stemmen, stützen, stehen machen, dann skabh, stabh, I, 655, wo
. skabh =5 sa + kabh, II, 322, sqq. axipi = sa + kap) ? und stu,
stossen, ans sa + dhu, stossen, II, 271 sqq.? und stri, leuchten
(doTjjQf arlk'-ßw), aus sa + dhvfi, dhri = ghri, Benfey, II,. 195?
und stan, tönen, aus sa + dhvan, tönen II, 275 (=dhan stossen,
2 tödten, vgl. auch arovv^, stossend = spitz, ^ooq) ? und stu in axogM
^ für cxFofia I, 407 aus sa -h dhu, woher d-uwaau), W, 275? und
■^ sthag (oriy'Og) aus sa + thag = dbag = dhvag, dhvag', hvag'
^ K bhag', 11^ 20, vgl. 322 sq , wo hegen, Gehege, Hecke und an-
K dere W« hingehören ? (Vgl. auch II, 66 sqq., d-hva + dh = dhvadh,
s hvadh <=* hvah ^ gub, xW^^ii^, II, 322. 370: neigen, senken »
— 74 -
tauchen , verbergen ; einen Gegenstand unter Etwas bringen ist so
viel wie: einen andern darüber legen, ihn mit Etwas überziehen,
bedecken). Ob so auch stri, strl, drehen, II, 364, aus sa + dhg
= dhvfi, n, 278, 280? und otu^fvo), anblasen, brennen, ans a
+ dhva, IT, 274, + dh (vgl. favilla (fav = dhav, dhu, dhva) unl
d. Art. aru&frct) ? Ist letztere Ansicht richtig, so könnte in ror^
titio, Tiy&aUog die Urwurzcl dhvidh stecken, woraus hvidh s
a-TTivd^rjo , s-cint-illa, (hv)idh, (hv)indh = Si^krit indh = 2^, Uk
= uld-. Es verhielte sich vird^-og tu a-ra&'evw (schon DödeiMi
hat beide Wörter für verwandt gehalten) wie Idvg zn JFa^g =
Bvdvg, von vidh = vadh, I, 253 sqq. Man kann noch ster-no,
ßtcr-to, stri-do, stre-po, aro'^-^/^, aroQ-d-v^, avhQ-vov (vgl. Stini =
vorstossend), araX-töo, stilla u. and. mit dhvri, dhfi «= gfaS 12^
195, spargere, stillare vergleichen, eig. stossen = ausstossen, streuen,
strahlen, aber auch = tönen (II, 263, wozu I, 676 sq. gdiSrt,
also stfi == sa + dhfi = dhar, dhvar = dhvan II, 275: an ono-
matopoetischen Ursprung ist gar nicht zu denken. Wer an so wu
denkt, verlässt den Boden der Wissenschaft; und arbeitet sclmiili-
licher Willkühr in die Arme). Durch alle diese Zusammenstellimgai
und Vergleichungen glaube ich das Recht erworben zn haben,
griech. dv, dtF (^d^hFa^ &av - /ud) als die im deutschen Wort
Stau-neu (= stn-tzen, eig. ^nstossen, stehen bleiben; vgl. gestützt
= xokog, gestossen, gehauen, abgehauen) u. lat. stu-peremitFrifix
sa componirt erscheinende Urwurzel betrachten zu dürfen. Dass
aus sa + dh nicht sdh, sondern sth, dann st geworden , bedarf
wohl keines weitem Commentars : denn wer möchte behaupten, disi
dh u. th schon in der Ursprache unterschiedene Laute gewesen?
Vgl. auch sph, sp, ph, b, bh aus (sa -I-) hv , woraus (vgL unter
d-uX-'Og u. bhug', bhag' aus hvag') erhellt, dass bh : ph : p (sdh:
th : t) ein natürlicher Wechsel ist. Die weitere Begründung unserer
Ansicht, bei welcher natürlich das Verhältniss der semit. Dentikfl
m einander höchlich zu berücksichtigen sein wird, soll an eineiD
andern Orte gegeben werden. .Hier kam es nur darauf an, die
griech. Wurzel ^i;, &aF, &iF == dhu, dhav, stossen, anstossen ^
stutzen, staunen, anstaunen, anstarren, bevmndem, gegen den Ver-
dacht der Verstümmelung in Schutz zu nehmen; dazu bot das Se-
mitische einen willkommenen Anlass.
102. QrjOavQog^ o, der Schatz, die Schatzkammer, ist ein iv
Griechischen noch völlig dunkles Wort. Der grosse Scaligcr dadfe
an lat. aurum, das aber für ausnm steht, wie aurora f. ausosa^ tfv
f. uso , virus f. Visus = log (f. Fiaog) ; ein griech. Wort otiS^ «
ausum, aurum zu statuiren, ist absolut unmöglich, weil wir es hier
(bei &fjaavQ6g) nicht mit einem späten lakonischen Worte zn Abb
haben : obwohl auch im lakon. Dialekt nur schliessendes ^ in ^
überzugehen pflegt. Könnte das Wort nicht fremd sein? Vgl. helr.
'ögär, Schatz, Vorrathshaus, von a^ar zusammenbringen, anfhäufeB;
ein denkbares Derivat von 'agar (vielleicht taagör oder taa^r) konnte
- 75 —
: zu &umoQ, dfjauvg werden. Aber diese Etymologie ist nur eine
3 ferne Möglichkeit; man kann auch au hehr, natar = ua<;ar, tueri,
. custodire, seryare, hüten, bewahren, bergen denken, wovon ta^^dr
1 dir tangür (wie tappüah für tanpüah von napah) gebildet werdeü
3 konnte. Im Griechischen ist mir S^tjaavQog eine unbegreifliche Er-
3; scheinung; Ich weiss nichts damit anzufangen. Man hat n(o^6q
\ verglichen ; was ist aber ^7- ? kann es zu Benfey H, 320 sq. ge-
_; hören? Dorthin gehört sicher /«-//a/, /&a^juaX6gj /ßoivog =
Hl ;r&6viog, /ßwv. .
f, 103. &v¥voq, 6, der Thunfisch, thunnus, der über 15 Fuss
{^, lang wird und der. grösste essbare Fisch ist. Da die Phoenizier
^; nach Movers bedeutenden. Thunfischfang in den thrakischen Gewäs-
., Sern betriehen, so könnte das Wort einem phön. t6n oder tOn von
^; tanan, strecken, den Ursprung verdanken; vgl. ättn'op. tin, Länge,
kebr. tannin, grosser Seefisch. Man hat die scmit. Wurzel tan mit
1' der indogerm. tan in rav-aog, rtino == r^pjfo u. s. w. verglichen;
* fraglich ob mit Recht; vgl. &krao, flach, zu Henfey, If, 320 ^q.:
., eine weitere Verwandtschaft soll nicht bestritten werden. * Vgl. den
J Arti TuvQog und Benfey II, 242 sqq., wo tup aus rFav.
104. &vQaogj o> thyrsus, StengeL Das Wort ist noch nicht
^ entziffert. Wer den ßakchosdienst für semitisch hält, mag es mit hcbr.
, 8hor8sh, Schössling, Stamm, von sharash, verw. mit }arad, propel-
^ lere, trudere, identifiziren. Ich aber denke an däk-oc, OakXog, von
" dhvar = hvar = ghar, bei Benfey 11, 195, eig. stossen = aus-
stossen, dann blasen, sprühen, brennen. Danach ist &vQ(wg = Stengel,
der anch vom Stossen (vgl. Stange = xovvog) den Namen hat;
' BtoBsend = aufschieasend, &(}6q^ i&vg, ^v&vc, d&fJQ, Für verwandt
^ halte ich. lat. turgere und trudere statt sturgere^ strudere (s^Prä-
^. fixsa); letzteres Wort ist ganz = deutsch stürzen, wozu vgl. StuiV
*' ze], Starzel =' Stummel (Gestossenes rn Gehauenes, Abgehauenes,
*jl Geatatctes). —
105. Qvoiyffj 37, Beiname der Semele, QviovaZog =s<jJt6waog,
Beaychius s. v. Gvcopidag sagt, dass man die (jvyUyovg (päXfjTog
auch &vwMovg genannt habe ; auch wissen wir, dass Feigenholt
_^ wirklich zu Solchen Phallen genommen* wurde, mit Bezug auf den
i Feigendionysos : Welcker, Nachtrag zur Aesch. Tril. p. 338. Dio-
nysos gibt und pflegt Feigen, daher er z. B. in Sparta Svxlrtjg
. hiess. Man hat J&viovfj noch in neuester Zeit mit hebr. t'6nä,
[ 1 Feigenbaum, Feige, in Verbindung gebracht, aber sicher ohne allen
^ Grund. .Denn die Wurzel dhu (&v-a)) = dhva, dhvä =» dhmft,
" . Benfey II, 274 bedeutet schwellen, wovon die Feige ebenso vde
die Semele als die Schwellende, Ueppige (Fleischige) benannt sein
J kann. Da Sskrit sphik', Hüfte (Benfey, I, 538) für shvik' steht
(aus sa + hu + i + k') und ebenfalls fleischig, dick bedeutet,
. 80 könnte man lat. ficus für mit Qvaivrj verwandt halten. Vgl. aber
Lj den Art. ysiooy. Ebenfalls verwandt scheint der Name ^tfiikrj^ den
^ Buttmann ganz falsch » hebr. QiM (Finsterniss) setzt; hätte er
- 70 -
tachlleli Keehl, to küniita muo weit eher mi liebr. timlA, UäHe,
Dunkelheit, denkon, wälirend auch die von Bötticher versuchte Dentui|
aus hebr. '^L^l, Krdc, eig. ferax, von jabal, «praehlicb kaum Kul8«i|
i8t. Ich (setze den Kamen zu dhnid, schwellen ■& aufwachsen, won
griech. fmkni', wachsen (vgl. aiere, adolescere aus hval == dhfil,
O^ukj dr()-n(jc, und in rormeller Hinsicht niolere mit iiXtoß) ftakf^
heftig, gehören; Sttakt/ steht vielleicht f. Gf/utXij (so Joh. Lyte,
aber wohl ohne Grund) oder vielmehr fUr O/ublfj => JS/udkij, eig.
die Schwellende, Ueppige, Treibende ^ Fruchtbare, die' ErdgiSttii
im Frühlingsschmuck. Da unser schwellen ganz = irJ^sX, ofttk k^
80 könnte 2t in Sf/niktj auch das Präfix sa sein. «=
106. (i(oi], tj, Strafe, Dusse, vgl. ß^mfiv inid-siyar; t^tSog, i,
der Schuldige. Das Wort scheint im Griech. ganz fremd xu nüy
daher Freund^ semit. Etymologieen an hebr. qtr (aus fAv), te
Festgesetzte, denken mögen Uns aber genügt die Wunel dhi,
stossen,- Benfey, U, 274, vriddhirt dh&v = &ioF, wonach &fS9Q eif.
stossend = anstossend, fehhnd, sündigend; zu dio9} vergl. norrjf
von pu(n)s, stossen, Benfey, II, 77: Stoss ~ Hieb, Schlagi Stnfe;
im Kindesalter der Menschheit war Schlag = Strafib.
107. @C(/V'> 0, der Schmeichler, ist ein lK)clist schwieriges Weit,
das man wohl mit ^cctt, d^u/Liß (^d^ißog) in Verbindung gebnckt
hat, aber ohne einen vernünftigen Sinn damit verbinden sn Urdcb.
Die Mögllcheit eines fremden Uispnmgs kann nicht bestritln wer-
den. Da doiif/ = lat. blandus ist und den feinem Grad der Sdmwi-
chelei, Höflichkeit, im Gegensatz zum xo^a|, bezeichnet, so kSmits
man an t6b, im Syr. angenehm, gefallig sein, causativ fröhUck
machen, denken^ verw. mit hebr. ^ahab, glänzen, heiter seht, wii
^haq, heiter sein, scherzen, spielen. Ohne allen Zweifel irrif W
Benfey *s Erklärung sowohl von &wtff als von rta&k/a^ ^^ HokO|
Tio&'U^Wj x^wT'dCfo^ hölmen ; auch dieses klingt an Semitisches ü.
Vgl. hebr. sh'ät, Verachtung, sh6t, Geissei und die in Aegypiei
eingedrungenen semit Fremdwörter shash, ictus, sh6sh, contenmen)
vituperare. Aus sh'ät konnte nod^, &(üt werden. Dennoch km
ich das griech.j Wort xfad^^sla nicht für fremd halten ; es Icann ■!
unserm stossen (vgl. stottern *= anstossen) verwandt sehi; aberaid
zu dhu, dhvä (dhm&), stossen, bei Benfey U, 274. I, 254, also m
Urwurzel von stossen (stu, I^ 157 sq. , aus sa + dhu) , gehMi.
Ueber ^coV gestehe ich noch ganz im Unklaren zu sein*
108 a). 'luQdäyijg oder ^laQÖavoQj 6, Flussname in Elis oi
auf Kreta) wird von Ewald, Olshausen u« And. mit dem seiriL
Flussnamen Jard^ = Jordan zusammengestellt; Jard£n konuniBacl
der gewöhnlichen Meinung vom Stamme jarad, herabsteigen, wäh-
rend Meier, Hebr. W. p. 680, den Namen von eineiA Stamme jadtf
(verstärkte Form jadd^n <= jard^n, vgl. ßdkaafwvjj fliessen, hqr*
leitet. Benfey, Verb. d. Aeg. zum sem. Sprachstamm , p. 369^
erklärt die Endung von Jard-^n für eine Dualendung. So nahl
es nun liegen mag , den griech. Flussbamen für identisch mit d*
sen.itischen s&u lialten, darf man dorh auf den blossen Gleicliklang
i derselben nicht zn viel Gewicht legen. Vgl. cifjdto bei Denfey, I,
a 114 mit doig 1, 324 und hvar, hvfi, dhvfi {('UQ/Ln/uhoy) 11, 195,
k und meinen Artikel über Qodov', von einer Wurzel var -h d (aoj
=■ igt = ard = hvard •=* vard) könnte 'laQduvtjc, läfydavog als eine
■ redaplizirtf3 Form (FiFd^dapog. vgl. uooc = iuoog = FtFuQOi;)
.1 herstammen. Durch diese griech. Etymologie des Namens will ich
j nur vor Cebcreilung warnen, ohne der Ansicht Ewald s direkt *ent-
ji gegentreten zn wollen; ist der Name griechisch, so lässt sich auch
• an hvard bei Benfey II, 319 sq. denken; vgl. ^Ikitwog, Ktjipiaoq,
108 b). ^'luGTiig^ Tj, 6in grüner Edelstein, ist &= hebr. joshpd^
Sit nach Meier von jashaph, festmachen, eig. der harte Stein. Aegyp-
I tisch heisst er atmov. Das Wort ist wahrscli. durch die Phoenizier
I nach Griechenland geko;nmen.
5 109. "//^^j <7 » = ooQOQj Hesych. , Xßtjvoi *= anQol, &tjxui*
i ooT^xtnuj xtßotToi, id. Man hat iß^ mit ^tßij, ^qßf] zusammen-
i gestellt, aber es ist sehr fraglich ob mit Recht. Vgl. hebr. t^bd^
': Ka^n, Arche « kopt. taibe, th^bi^ arx, welches Wort im höchsten
Alterthum durch semitische Einwanderer nach Aegypten eingeführt
I worden sefai muss, wenn nicht mit Ewald, Gesch. Isr. 11, p. 6, not.,
I das Qegtndieil anzunehmen ist. Daher stammt nämlich der Name
der l(gypt, Stadt Theben, die wegen der Königsgräber so benannt
wurde. Joseph Scaliger hat -den Namen der böot. Stadt Q^jßijj
3 dor. O^Oj gew. Qtjßat^ ai, böot. &e7ßai, ftir identisch mit &ißfj,
ii d-fjßtj gdialten;' er denkt in sachlicher Hinsicht an Apamea Ki-
1 /}ci»ro^9 so dass die böot. Stadt von der* in Böotien eingetretenen
i ogygi»chen Fluth ihren Namen erhalten habe. Ich glaube aber nicht,
^ dass Sealiger s Vermuthung zu billigen sei. Vgl. PrcUer , Griech.
i Myth. II, 21, not., wo &/jßai = colles; Das Wort ist wohl verw.
^ ndt dwfiog von dhu, stossen = aufschiessen , aufragen , vgl. acer-
j vos mit acns; &rjß scheint >== dhvabh (hvabh =s lat. buf-o), dhväbh
^ « dhvA (=: dhmä, Benfey, II, 274) + bh. Öas sabin. Wort teba
^ veigleieht sich zunäch&t mit dem Ijdischen Worte und Stadtnamen
^ T^m ^ niTQUij MueUer, F. H. G. IV, 311 (von Bötticher, Arica,
nf p: 49, "übersehen) nnd dem griech. rv/ußog. Dies Wort kann —
^ wenn es für arvfißog steht, wie Benfey I, 6Ö8 meiner Meinung
^ nach mit Recht annhnmt — mit d-ijßw => colles verwandt sein,
weil die Wnrzef sta, stossen « aufistossen (stubh, stvabh) meiner
^ Anridit nach aus sa + dhu (<Bivabb »= dhu, dhva + bh) ent-
, standen ist. Vergl. den Art. ^av/ua. Das Wort ißtj aber steht
0 wohl nicht in Verwandtschaft mit &lß9], &»jßt] , eher mit xtßwTog^
I welches zu vgl.
L, 110. 7cra, 'Hfj, ij, Gebirgsname, «T^, ij, Waldung, Holz.
Bötticher, suppl. lex. Aram. p. 44, setzt das Wort = hebr. 'üd^
Holzscheit, Feuerbrand, das vielleicht mit '^i;, Holz, verwandt ist.
j Aber eine somit. Etymologie des Wortes Urj ist nicht zu billigen,
r wenn sich im Griechischen eine gute Etymologie für dasselbe findeii
— 78 —
lässt; Benfcy I, 289. gibt eine solche, die mir aber nicht ^nügt
Das dort erwähnte altliochdeutsclic Wort witu, Holz, scheint mir
mit griech. idvc, gerade, in Verbindung gesetzt werden eu müssen.
Die Wurzel vidh = vadh, wober lOvg = ^v&vg, 'wfe «!'§ = agi,
ag A, oi(pu(o = 'OTiviü) (vip oder vibh = vap), bedeutet oig. stosssn,
wie f] id^vq und idmo = O^va) beweisen. Stossen ist aber = auf- {
sebicssen, aufragen, aufwachsen; so kann i!<)'//, Holz, .eig. Schon,
Trieb = Wuchs bedeuten, während ^[örj das aufragende, hohe Ge-
birge bezeichnet. Ist diese Etymologie richtig, so wäre ürj, ^t^
für r^yy, ^'Idrj eingetreten mit ä = dh = ^, wie in ac)'jfr, aJ^,
Lüöiv, 7ibdi]j mU'daS,. Sonst dürfte man für idtj, ^'Idfj auch an vig'
(Rcnfey, I, 343 sqq.), slossen, in in-fiy-o) denken, indem g (wie
in fiidio) zu d werden konnte ; vig' entstand wie ig', ig ^ u^ ms
dhvig', die gleichbedeutende Wurzelf. vidh (Benfey, I, 253 sqq)
aus dhvidh, so dass das althochdeutsche Wort witu auch im letz-
tern Falle mit gricch. i^fj wurzelhaft verwandt bliebe. Zar mit«
gemehrten Wurzel vig' = (d)livig', also zu viksh = (djhviksh scbeint
mir lat. piscis, griech. l/ßvg (^P^W^'c)? stossend = schnell^ Sdt^i
d^bioVf laufend = schwimmend, zu gehören, indem hv s: p im
Griechischen abfiel; wie t/dvg zu piscis verhält sich auch lat ieo
zu griech. nix-gog. Gerade so könnte auch Iltvd'og mit ^Ifij ver-
wandt sein. Vgl. auch den Art. über Iloasiöudov. Wenn man vom
Berge Ida handelt, lassen sich die räthselhaften Daktylen karnn
umgehen. Hock, Kreta^ I, 170 bemerkt: Es wird berichtet, dasa
sich auf Kreta eisenfarbige Steine von fingerartiger Gestalt ' befanden,
welche mau idäische Daktylen nannte; femer wissen wir, daas in
den spätem Mysterien die Einweihungsscene mit einem Donnersteine
vorbereitet wurde. Hock nimmt dann auf Kreta Aerolithen an, (Be
früh Gegenstände religiöser Verehrung wurden und den Namen
Bätylc erhielten. Dazu sagt er I, 168: Zum Theil mag man in
dem Cult der Aerolithen mit Recht Spuren alter Fetischverehnn^
erblicken ; ebenso häufig aber hat man jene Steine als Erinnenms
an Cultusfeierlichkeiten oder als frühste Darstellung von Göttern
anzusehen, welche nur spätere Sage mit jenen Meteorsteinen ve^
wechselte. — So weit Hock. Gewiss sind die Daktylen urspränglidi
nichts weniger als fingerfertige Metallarbeiter gewesen. Die drei Dak^flen
scheinen mir drei grosse Götter gewesen zu sein, und swar -*
nach ihrer Verbindung mit der Kybele zu urtheilen — DämoMD
der fmchtbaren und sohätzereichen Erde, deren verborgene Gfltoi
als durch da&' daktylische, d. h«, wie ich glaube, phallische SymM
in die Erscheinung tretend gedacht werden mochten. Die Daktylen
als phallische Götter aufgefasst sind dann die Repräsentanten aDei
Segens, der aus der Erde hervorkommt, somit auch des MetaD-
roichthums. Der Name der Daktylen, Finger, scheint mir, irie
gesagt, eig. Phallen zu bedeuten. Das griech. Wort SoatrvXog M
übrigens noch nicht ordentlich untersucht worden; es kann mit
idxvüij stossen » hauen, hacken^ beissen (woher dixaj sehn, elf.
— 7ö —
Biss =s finis,* fid-ni», Spalt, Grenze), dann mit dtxny (wo dix &=
: iax), doi'dv^ (wo ivx), öixtj (Recht, eig. wohl stossend =« gerade,
i IdvQ , tvdvq) zusammenhängen und clg. stossend = berührend,
. greifend, oder auch stossend a spitz, Spitze, Aufragendes bedeuten.
- Vgl. Finger und näyoq^ Spitze^ bei Benfey, 11, 89 sq.; dann oben
- p. 43. 47. Auch der ßergname ^J/xt^, Jlxroq bedeutet sicher spitz,
j Spitze, nuyog. Die griechischen Eigennamen sind für den Etymo-
4 logen ausserordentlich wiclrtig ; in welcher Weise ist man aber bis?-
-, her damit umgegangen! Das Sanskrit, so trefflich es an sich ist,
hat auch in dieser Beziehung eine grosse Schuld auf sich, wie es
, denn dem Griechischen überhaupt unendlichen Schaden gebracht
, hat.; die griechische Sprache, die schönste und sinnreichste, die sich
i denken lässt, muss in Zukunft ganz anders respectirt — und be-
^ sonders auch -auf die griech. Eigennamen, die keinen verächtlichen
- Bestandthell des griech. Sprachgutes bilden, ein wachsames Auge
gerichtet werden. — Wer die Daktylen mit Movers (Art. Phoeni-
, zier in Ersch-Gruber's Enkykl. Ill, 24, p. 325) für semitisch hält,
- kann die urverwandte semit. Wurzel daqal vergleichen: sie bedeu-
tet aufschiessen, aufragen, wie das aram. diqlä, Palme, lehrt, vgl.
'l hebr. tamar u. Movers^ Phoen. I, 661 sq. Ich kann die Daktylen
^ aber unmöglich für semitisch halten; wären die riesenhaften 'Anaqs-
kinder wirklich mit ihnen verwandt und in letzter Instanz identisch,
als Bepräsentapten der gewaltigen Erdkräfte, so müsste man einen
ganz andern Weg zur Erklärung dieser Verwandtschaft einschlagen, .
als dies von Movers geschehen ist.
111. 'Id^vQ, das Eisen der Achse, um welches sich das Rad
dreht, bei Hesych. Ich vergleiche hebr. hissür, orbiculus, die Nabe
am Rade, nach Andern das harte Holzstück, um das sich das Rad
, bewegt. -Ich wage nicht idvQ von hissür zu trennen. Andere wer-
den an td'voM denken.
' 112. ^Ixa(ßog, 6, der bekannte Sohn des Dädalos, Vater des
' Elatos, Schol. Apoll. Rh. I, 104. Movers identifizirt den sicher
2 mit jenem verwandten Namen des attischen ^IxuQtoq mit hebr. Ikkar^
Landmann, von'^akhar, durchbrechen, spalten, welchen Sta,mm Ewald
^ für urverwandt mit ager, dyqoq hält; mit Recht, so viel ich sehe.
"; Die Wurzel von ager, vgl. Benfey, II, 19, ist ag', ag « hvag',
dhvag', Btossen = spalten, ib. 11, 275. .Aber Movers' Behauptung
^ halte ich für unbegründet. Mir gehört ^LcuQtog wie ^'IxaQog zu Ben-
* fey, I, 343 sqq., wo vig' = (dhvig' = hvig' «=) ig', stossen, trei-
_ ben, blühen, in-sly-fiy, verw. mit lat. icere, stossen. Danach ist
-■ ^IxaQOQ verwandt mit Xxgia, stossend = aufragend, aufrechtstehend,
XxTOQy stosscnä = berührend, anstossend, nahe, IxtcIqu = Ix^vg,
^ stossend = schnell, d^oog^ ob auch mit lat. vicinus, Nachbar, bleibe
■ einstweilen dahingestellt. (Unrichtig ist, wie ich glaube, Benfey über
* nahe, Nach-bar II, 181: es heisst wohl anstossend und gehört alsa
^ zu hna, II, 182). In IraXog = ravQoq scheint r aus k' entstan-
^ den; wäre so dem dunklen Wort yslrwv (vgl, elnog tsa Inog) bei-
— 80 —
zukommen? ^'hatm^ ncheint mir ein Ansbrochendcr, Aervorstossen-
der, in die Höhe Treibender, ein Gott der BtOthe, in specie der
Wcinblilthe zn sein, verw. mit dem attischen Ikarios; die sich er-
hebende Blume sclmülEt d. h. verwelkt in der Sonnenhltse und
sinkt nieder. Dem JuldaXoc habe icli früher schon einen weiten
Begriff vindizirt; das ikarische Meer kaRn ein stossendes = stilr«
mendes, wogendes sein. Vgl. goth. v6gs, Woge, und Sekrit tiIS,
Welle, bei Benfey, I, 344. 440, griech. aly und ofx, a/x (im-pet-
us) aus dva + vig', viksh. Der Name des Solines des IkanM^
^JikuToc, von ikuvifüt, ikuco = triidere, treilien, aufwachsen, km
den sich zur Höhe = Keife erhebenden, kräftigen Nachwuebs be-
deuten. Movers hat auch den Namen des treuen Handea des
attischen Ikarios, MuT^j für hebräisch erklärt; aber ohne Qtud.
Vgl. unser warm, von var = /naQ^ aus dhvar, hvar es ghar/ Bei-
fey, ir, 195. Was hebräisch oder semitisch sein kann, ist es Bodi
lange nicht; wollte ich nach der Weise von Movers etymologisiiai,
so könnte ich leicht die ganze griech. Sprache — natüriieh nrit
Ausnahme der Pronomina und ücxivischen Bestandtbeile (vgl darflber
die ebenso wichtige als richtige Bemerloing Benfey's, Verh. d. Aeg.
zum semit Sprachstamm, p. VIII sq.) — aus dem SdmitisebeB
herleiten.
113* ^Iviü, 17, Gremahlin des Athamas. Noch Preller selieint
geneigt, den Namen für phönizisch zu halten; es wäre aaeh nicht
schwer, aus hebr. anan, anah = 'anaq eine flebilis Ino zn erairen.
Welcker meint zwar bei Gelegenheit des Namens Kuß^tgaSf dan
die griech. Endung -oi jeden Gedanken an fremden Ursprung ans-
schliesse; wir haben dagegen aber den Namen /IsQxsTui auf-
zuweisen. Auch Hesse sich an den hebr. Stamm 'un = In (vgt
jarad, woher Jarden = ^luQÖuvoq, Jordan, kommen soll),* fliessen,
rinnen^ denken: so könnte YvcJ eine ph^uizische Meerg^tUn seil.
Mir beweist aber ^'Iva/og^ dass Tnc/ für rein griechisch zu haltwi
sei. Ich vergleiche Benfej, II, 63, wo die Wurzel hvan (aus dhvai
II, 275, .tönen) s= kvan = goth. quaindn, weinen, eig, tönen»
lat. canere. Dazu gehört das griech. W. xiwQog = hFiw^o^ «=s fw
WQog, was Benfey nicht hat einsehen wollen; ebenso wie xtrv^
s= (Äiw^q, haben wir xeXuivog = fiikag, femer xilwQ, Sohn, ne-
ben (lißXkiVy wachsen, woher iiiXkiA% » niiXkd% (vgl. quillen, qml-
len, Quelle, Welle, buUire, ebuUire, pullus) = ^i^og^ tC^riv,' Auch
ykdyog, yalaxTj lact gegenüber Milch , melken ist so so denteo;
vgl. Sixiü, iXTnjw, ziehen, streichen, und duh bei Benfey, II, 277i
wo d^dvijQ = einem denkbaren lat. ductrix von duco , ziehen s
melken« Ob so auch /üoItfjq, /it/JT9]Q, mater zu cr/caai, streldMnf
Oder mit fia^og^ /uaaTÖg zu mä = dhmä, schwellen, ib. 11,34 VBti
II, 274? schwellen kann = wachsen, zeugen sein, vgl. 90, gvi, Al
II, 164 sqq. Ich halte /mjvfjQ eher für die Ziehende a Melkmhr
wie nach Lassen mnlier zu mulgere gehört. Benfey hat lürMSId^
melken ebenso wie für dXioß, molere, mahlen eine ganz nnhaltbait
— 81 —
. Urwurzel aufgestellt , wonms zahllose Irrthümer entsprungen sind*
in /LiijvfjQ kann die Urwurzel noch am besten erkannt werden, vgl,
g m^ messen, eig. , wie /uirog, filxQa vu andere Wörter beUBenfej
g II9 31 S9q- zeigen, ziehen, dehnen, ausdehnen. Wir lassen uns
^ nicht mit der sinnlosen. Annahme eines onomatopoetischen Ursprungs
. von iiJ^-rrjo abspeisen, ebenso wenig wie bei nanJQ^ von pa « pu
^ in noi^co, zeugen. Haben wir aber richtig xiwpog «= f^iwQoq ge*
* nommen, ond beide für = hFiwQoq^ so kann man von hvan auch
I IvcS, ^Ivu/og = xavaxog ableiten, trotz des langen 1. Beide sind
^ tonende » rauschende Wassergötter: Den andern Namen der Ino,
A Bvvfj, könnte man ebenfalls hieherziehen, vgl« ßwc^ Sskrit bukk
3^ (aus hvakk) beiBenfoyll, 69, tönen, bellen; Bvvfj kann aber auch
^j zu I, Ö37 sqq. gehören, was zwar auf keine andere Wurzel fiihrte,
. aber doch einen andern Sinn gäbe. Mit 7v(J bringe ich, obwohl
zweifelnd, noch zwei Namen in Verbindung: Oivevg (wo 9 = hv
sein kann) und Mlvwg {fi wie in /ntwQog). Das homerische Bei-
, wort des Minos, oXooq^Qwv, hat Buttmann, MythoL II, 240 reran-
. lasst, den Minos für einen Unterweltsgott zu halten. Dies ist aber
nicht nöthig, weil okootpQmv gerade so gut auf einen Dämon des
. tückischen Elements passt. Auch Aeakos ist König und Richter
der Unterwelt, obwohl er sicher seinen Namen von der in &^/ui,
avis zu Grunde liegenden Wurzel u (gunirt av) =: ya = Sskrit vft,
wehen, hat und eig. der Stürmische (vgl. Atyiva) heisst.
114. ^lokangj 6, Sohn des ^Iq>wXtjg (des Kraftberühmten , vgl«
'H()axX^g), der beständige Gefahrte des Herakles; YoA^, 17, Tochter
* des Eurytos, Gemahlin des ^YXXog. Movers, Phoen. L, erklärt den
' Namen für phönizisch, von der hebr. W. jaah s= naah, navah,
' schön sein, glänzen, und Baal, so dass Jubaal, Jubal = 7oAao^
^ Glanz Gottes bedeutete; später, Phoen. II, 2, zog er hebr. 'ux,
, wach, rege sein, heran und erklärte den Namen durch: Baal er-
**, weckt. Auch Ewald; über Sanchuniathon, 1851, hält den Namen
'' fuhr phönizisch: er denkt an hebr. alah, aufsteigen, oder an 'alam,
f wovon 'öläm, Ewigkeit, (dviv, und der phön. Gottesname Ulomos
^ abstammen. Wer kühn sein will, kann JoXaog iüi roXa/iogj loXc^
' Fog nehmen, indem er m in v, 'Ain in g und j übergehen lässt
' Uns dagegen acheint in dem Umstände, dass der Name nur auf
^ geiTprangene Weise aus dem Semitischen gedeutet werden kann,
^' ein Hauptbeweis für den griech Ursprung desselben zu liegen: ent-
Bclieidend Ist hier natürlich der rein griechische (wenigstens urgrie-
^ chisch- kleinasiatische), aber ganz unsemitische Charakter des
^ Herakles. In dem Namen loXuog steckt aber gewiss nicht das Wort
5 lov, Veilchen, so wenig als im Namen Yoxacrr//: mir scheint ^loXaog
■* für JjoXaog zu stehen, wie Juppiter, Jovis für Djuppiter, Djovis;
■^ vgl. Benfey H, 206 sq. Demnach heisst loXaog am Himmel leuch-
* tend, oder auch lichtstrahlend; -Xaog gehört zu Aaw, d-yXaF^og vl,
^ 8. w., ib. II, 124 sqq. Dieselbe Bedeutung kann der — ebenfalls
^ (sogar von Ewald) in den Verdacht phönizischen Ursprungs ge-
^ .6
— 82 —
nommene — Name TAAoc haben, von der Warscl hvar, var(/i«j)
bei Benfej, II, 195 oder von der verwandten W. svar (ana aa +
var <s hvar, gfaar) ib. I, 457 ; vgl. adla^, nkfj, dXiij. Hylloa bei.
demgemäss leuchtend, splendidiui. Wer aich entachliesaen kam,
die Kürze des i in "loXuoq, "loXij zu überaehen, mag Ug^ Pfeil (fgl
lo/uwQogy über welches Wort aber Benfey 11, 61 richtig sn urthaiki :
acheint) heranziehen : Pfeil ist s» Strahl, wie z. B. gö» Strahl, PMl,
Ib. n, 114 zeigt Für diese Deutung könnte das von Prdler, Gl
Myth. II, 157 Bemerkte zu sprechen scheinen.
115. ^lod^ftog, 6, der enge Hals, die Erdenge, ist eins ds
dunkelsten griech. Wörter. Ich habe an fremden Ursprung gedacb,
vgl. hebr. (^atam, hasam, die in dem Sinne von eompAmm,
aq>/yyHv, äy^siv gebraucht werden ; aber ich denke nicht mehr dna:
das Wort muss rein griechisch sein. Darf man MWoi, krfimMa,
vergleichen und in begrifflicher Hinsicht auf ßoQvg, aipeSg (nnr.
mit a/;^a>) bei Benfey, U, 291 hinweisai? AnBli+ & konnte M
werden. Das Wort Uvou) bei Bcsifey I^ 289 gehört wie liaat Alhi,
was er I, 285 sqq. behandeltha^y. zu 1^.320 sq.; dahin nm
auch II, 17 sqq. gestellt werdeuv: Grieciü-^^^-Wcü weiat auf ebe
Urform dhvid, verw. mit ag^ fKr dhvag' und mit vincerOi <&w,
weichen (aus dhvig' + s) ; dhvid a hvid kann in g>iJt, niä-, kl
fidelia, griech. ni&ag erhalten sein. Dann haben wir neben liadh,
bandh aus hvadh, hvandh bei Benfey II, 94 sq. (wo pand«, pedam
ai agolum zu beachten^ eine gleichbedeutende Wurz^ hvId (oder
hvidh ? hier ist auf nei?] gegen badh zu achten !) gewonnen« Du
Wort ^tidxvfjj fidelia verhält sich zu livow, wie a-Hpiyysw n
süuiVf YTOzn Olli =i 2(p{yt gehört; vgl. auch ^po^o; (worin 9 bc hr,
nicht SS Präfix abhif vgl. dhvag', stossen, ib. II, 275 und a^
I, 158, eig. stossend = spitz, x^oog) zu o^g und g>okmg m nlk
gus, Vulcanus.
116. ^'Iravog, auch Iravog^ij, Stadt auf Kreta, nach Steplyw
Byzantius von einem gleichnamigen Phoenizier benannt Schon fiAci
hat man hebr. 'öthän, perennis, verglichen; ob mit Recht, ist natt^
lieh schwer zu sagen. Aber dabei blieb man nicht stehn« Bötticki^
rudd. myth. Sem. p. 12 , wollte auch den Namen 7ra»y, mpog^ ij,
Stadt in Thessalien, nach Steph. Byz. von einem Heros ^imK
aus dem hebr. Worte deuten. Dieser ist aber sicher rein grlechhci,
so gut wie die Athene *lTwvla, obwohl die Deutung des Nimtf
fraglich bleibt. Vgl vi)u, Welle, bei Benfey I, 440, wekheeWtft
zu yggs, Woge, I, 344 (vik' == vig") gehört; die GrundbedenlH«
von vik' ist stossen, vgl. ou^, Ziege, mit oiy^g^ Wogen (irtOflSMÜ
=: anstossend s anschlagend, wozu vielleicht nov-stä^wjav BSat Um'
fiy-dtov). Dazu kann hakog = xavqog, Stösser, mit r :» k* «k
in pank'a &= niws gehören. Ob so auch ^'hiav^ ^Iranfag an dpr
ten? ist Itonos wie Pallas (Gigant, von Athene eilegt;) ein flfr
mer ? Uebrigens wäre nicht unmöglich^ dass r nicht aus kf| aondos
aus einer Dentalis herstammte; vgl. vjath, bei Benfey ^ 268 p dtf
— 83 —
i Yith werden konnte: vjaüi braöchl nicht mit Präfix Ti compo-
rt zu sein, ob luinn »^ dhu -4^ ja «f- tli sem, aiso dooli mit vidh,
ulh lusammentiängen. Vgl. ib. 11, 347* Aus vidii Icoonte schwer-
\h Fix werden, obwolil Alxvri au idli, ddli «o^^ gesetzt werden
1 mfissen scheint. Oder wäre auch Aixv*^ hieherzusielien und
sdeutete eig. stossend =3 auistossend, ^00^, ^^Vy hochragend?
117. liiy i^y wird gewöhnlich aus dem Aegyptischen abgeleitet,
fL Hunsen, Aegyptens St., I, 668. Aber dieser ftg3^t. Ursprung
iDO bedsweifdt werden. Welcher stelit dem Namen üa livat und
BBt die lo als wandehide Mondgdttin;. £hnfich Casst Bötticli«r das
iir. jirdah, Mond, von jarah «s arah, aber cUese Deutung wiR
ir nicht munden. Anders erklärt Meier, iL W., p. 118, das
ort jArdab, deui ich eher beistimmen möchte. Der Name YcJ kann
»enfalis leuchtend bedeuten ^ wie Luna st. Lucna (aber nicht st
idna, so wenig als ftla, für ada^ aus axIUa zu deuten); Tgl.
mitjj f, 250, wo icuyw zu idh, indh b ih gestellt ist. Ist diese
iymologie richtig, so steht 7ctf lür jTAiJ. Auch an div, Benfey, U,
X> sqq«, liesse sieh denken; vgl. den Art 79kaog.
116. *£tßhaig, ijj episch '/actiAxog, dor. ^lahioq. Ifitiig hat die-
n Naiuen init einem semit. Namen in Verbindung gebracht und
iliei merkwürdige Proben seines etymologisohaii Verfahrens abge-
B^t. So viel ich weiss, hat noch Niemand den Namen ^Iwahiti^
efatig erklärt. Ich nehme ^lawXmq iär «s ^FmFtuXimq von cTra
^Fta bei Beiiiey, II, 220, und FaiAie, veTw. mit cJ^g, Furche
esogen) und f axoi, vello. Danach ist 'ioecoAxo^ ganz sx dioktoq,
119. Kdßfi^oq, o, bei Hesych. der Krebs; Kaßsi^t^ •»> die
dbiren. Man kann beide Wörter aehr gut aus dem Semitischen
Hiten; die hebr. Wurzel kabar bedeutet biegen = ') krümmen,
ehen, = *) drücken, zus. drängen, dicht, fest machen (vgl
tXltjg bei Benfey, II, 301), daher kabbir, dick, stark, gross, eig.
ier gedrängt, aufgehäiaft, wie dokktjg^ vgl. globus, conglobare,
dien. Der Krebs könnte der Gedrehte » Verkehrte, verkehrt
ier rückwärts Gehende sein, während die Kabiren ab die Festen,
edrungenen (von ihrer gedrungenen Zwerggestalt) benannt sein
Bonten. (Vgl. noch stramm, straff, eig. gedreht, von stri, Benf. II, 366,
M aa 4- dhvri^ dhfi). Aus hebr. kabbir deuten sich auch leicht
le.Hebsnlbrmen KäfißftQog (bei Euaeb. Praep. Evang. ed. R. Steph.
1, 6) und Kußßfi^ bei Hesych., die unmöglich aus KdFnQog von
iFia, mvu erklart werden können. Wenn aber Welcker, Aesch.
rlL, p, 164, sagt: Dass das Wort nicht als ein fremder Name
ivierständlich blieb, sondern der wahren Bedeutung nach gefasst
nrde, beweist schon die Formsylbe (in KaßfiQoi), wodurch es mit
Jmfiifw und so viel^i nur griech. Namen fibereinstimmt — schabe
h dagegen früher schon den Namen ^f^croi angeführt; vgl. auch
U«!^. Nichtsdestoweniger muss man sieh gegen die Herleitung
m Kdß*t^ aus kabbir wehren. Scharfsinnig bat Benfey II, 324
— 84 —
den Namen gedeutet ans hvar (= kmar (xcr/4a(Mc)) = kvar, xFooe
xaFug, xaßaQ, xaßsQjOy xußstQOj iierdreht, .verkrüppelt, Zwersf. Vj^L
contortus, gedrungen, kraftvoll, dann hna, sich neigen » sich stemmci,
ib. 11, 182 (nebst stämmig); was sich neigt, Ei|0ammenbOdct , n-
sammendrttckt, nimmt seine Kraft zusammen, liunn daher ein HU j
der Kraft sein. So könnte man axa/Lißog sammt axtjnvw^ c*^
ro/Atti (von Benfey 1, 655 ganz falsch behandelt ; sie gehören n
II, 324; axijQlntü} ist aus sa «f- hvrip, werfen, qimiv^ II, 309 sqq.)
heranziehn und Kdß-H^oq für KäßfQjog mit xvn-tkXoy yergMcte
Der Sinn wäre: stämmig, gedrungen, kraftvoll, contortuB. Die hefer.
Wurzel kabar ist mit der indogermanischen, woraus Benftj wd
ich den Namen zu deuten versucht haben, urverwandt ; daher komt
es^ dass der Sinn derselbe bleibt, wenigstens im Allgemeinen, man
wir die hebr. Wurzel kabar, die indogenA. Wurzel hvar od« ^
primäre Form hva =& xa in o-)ea(/0-j^o'^ zu Grunde legen. Die
Wurzel hvar ist = dhva, hva + r, die Wurzel hvabh (in mu^
s= hva + bh; man darf nicht mit Benfey a aus ri hervorgelM
lassen, hier so wenig als in den meisten andern Fällen. Weleken
Erklärung des Namens ist formell unhaltbar; wäre sie aber sackU
richtig — was ich nicht annehme — so könnte er sich an ^^nbh bei
Benfey, 11, 168 halten: denn (ubh ist == (ush, ib« ^74, giicek
xava, xavCa)w, vgl. log = Fioog =» lat visus, virus« Die Sinskiit-
wurzel 9ush entstand ans kush ss hvash = vash, ush, li. I, 26.
II, 333, wie denn anlautendes 9 tiberall, wo es gegen giledi t
steht, aus älterem k entsprungen sein muss; 9ush ist also venr.
mit hvar, ib. II, 195, indem hvar (für dhvar) = hva + r, fiA
aus kush = hvash, hva + sh, ^ubh » hva + bh. 80 kowit
Sskrit 9vid (II, 168) aus kvid «=: ku + i + d in VerwandtseUt
mit idh (I, 259) für hvidh (=: a-mv^, s-cint); denn hya ist»!».
ib. II, 63. 66 (gah = guh aus hvah). Vgl Kfjfpivg. Wemi dk
Eabiren auf Lenmos in enger Verbindung mit dem Hephästas i^
scheinen, so folgt daraus keineswegs , dass sie für Dämonen iv
feurigen Elements im engem Sinne zu halten sind ; vielmehr W
auch Hephästos dort, wo er mit den Eabiren verbanden gedüfe^
wurde, sicher einen viel allgemeinem BegriiT, den der treibento
belebenden Erdhitze überhaupt oder des männlichen schöpferiackü
Naturprinzips gehabt. Auch was Preller, Gr. Myth. I, 12S atf»
dass die bildende Kunst den Hephästos in alter Zeit vieHeidt
zwergartig dargestellt, nach der weitverbreiteten Neigung sott
dämonische Naturgestalt in Zwerggestalt zu denken, paast ninraif
einen als Kabiren, d. h. auf einen als Repräsentanten der giosMi
schöpferischen Erdkräfte gedachten Gott. Der lenmische HephMi
repräsentirt demnach das irdische Feuer nicht nur im engem SiM
sondern auch im weitesten, wie der ägypt. Ptah: in letetnUi Bh-
sieht nimmt er bei den lemnischen Pelasgem geradera difc flMfe
des Dionysos em, der bei der Mehrzahl der PelasgerstinnM ib
Vertreter des männlichen Naturprinzips erscheint. AufdieoenWqpk
— 85 —
imss man, wie ich glaube, das Verhältniss der Icmnisohpn und
lamothrakischen Kabiren zu einander bestimmen: Hephästos und
Dionysos konnten mit gleichem Rechte an die Spitxc der Kabiren
ler Vertreter der schöpferischen, zeugenden oder gebärenden Na-
nrkräfte, gestellt werden, je nachdem man die Idee des wässernden,
lefeuchtenden, besaamenden oder die des entzündenden, erwecken-
den, erregenden und bewegenden Lebenselementes in den Vorder-
^nd. treten lassen wollte. Mit KußsiQog verbindet man gewöhn-
iefa den Namen der Demeterpriester auf Faros, KußaQvot, den
kndere mit dem somit, komer, pluc kemMm, zusammrastellen,
relchea Wort im Syrischen Priester, im Hebräischen Oötzenprlester
edeutet
120 a). Kdßoq, o, ein Getreidemaass, soll a hebr. qab sein^
(m qabab, zusammenbiegen, also eig. ein Gefass, ayyüg,
120 b)« Käyna/Aov, ro, ein oriental. Harz, scheint semitisch;
ff« Meier, . Hebr. W., p. 26, der xofifUf t6, Gummi, für eine vorn
antünimelte Form desselben Wortes hält.
121. Kd$fjLoq,6 (qedeml)^ Sohn des Agenor (kenä', Kanaan!),
nder der Europa ferebl), Gründer der böot. Stadt Theben (nach.
»allget SS hebr. t^bäl). Die phönizische Reihe: l4yt}yafQ, Ev-
ciTKi;« BUßm ist gefallen; sollte Kddfioq allein übrig bleiben?
^hwerlieh darf er's, wenn auch Preller deäi Alten (qadm'dn: Mo-
rs^ noch eine kurze Lebensfrist vergönnt hat. Wäre Kudfiog
sHes^ner Maassen ein phöniz. Gott, wäre dieser phön. Gott dann
ner siichlich als = Hermes erwiesen, so* könnte man auf deu
begriff des hebr. Stammes qadam zuruckgehn: dieser ist stossen,
ilten, durchdringen, hervorbrechen, vorspringen, voran sein, wie
rdoniy Axt, für qaddom, und qadm&, origo (vgl. oriri zu hvar =
aly dhval^ ^a^l-ci^, von dhu, d-v-Wy stehen, dhva + r) beweisen.
;h Meier, Hebr. W., p. 345 sq. Kadmos wäre dann ein her-
rbrechender, aufsteigender s aufwachsender (oriens) Gott der
acbtbarkeit, ein phallischer Hermes. Dies ist Kadmoa auch wirk-
h, aber nicht der phönizische, sondern der griechische Kadmos;
Mier ist sicher kein weiser Alter , der sich . in dem tyrischen
^nbrinm schlafen legt (Movers, Phoen. I, 516), sondern ein Gott
r frischen, aufblähenden Natur, der dem Dasein des höllischen
mchen ein Ende macht und aus dessen Zähnen lebende Wesen
rvorg^hen lässt. Das Gerede von einem alten weisen Kadmos,
(T den Philosophen spielt, ist nur ein Gräuel, weil ich immer mehr
rvroliilt werde, solches Gerede als das was es ist d. h. als eitel
ig und Trug späterer Schwätzer und Sophisten anzusehen; wenn,
e wir doch annehmen müssen, Kadmos ein alter Gott der Pe-
iger ist, so muss sein Name einen vernünftigen Sinn — einen
if seine Stellung als Naturgott bezüglichen Sinn haben DenKad-
OB f&r einen Anordner des aoa/nog, die Harmonia für eine Personi-
satäon der Weltharmonie zu halten — das geht, offen gestanden,
ler meinen mythologischen Verstand: in der Mythologie finde ich
- 8ß —
nur aitsgedrückt, was ich allein daiiu auclie» einfäelie Gedankn
und eiiifaclie Gefülile, nt^r l^eine abstract pblloBopbi8ciien Tii»-
mereien. Deslialb milsDcn aucli alle mythologiaehen Namen emteh,
vemdnftig und im eminenten Sinne hezeichncBd sein. Sdirdtai
wir denn, indem wir von diesem Fundamentalsati aBer.ochtai Bf-
thologiscKen Kritik ausgehen, sur Deutung des sebwierigen Nbsnm
Kdöfioc. ßenfey^ II, 188 sqq. behandelt die Wnnel dha : ha «
O'/d-io^ O'/u-^io; dort stusst er sieh besonders an lal. o»-cMm
gegen hi-are, hiscere, /n-og, /aaMm^ weil er nieht olnaab, dass^ «b
stha, sthi, sthu (ib. l/628 s'q), hna, fani und hnn (ib. 11, Itf)
u. a., so auch ha und hu =? hva aus hä + va neben etaMMfei
aufzustellen seien. Wie hi-are = ha, so ist os-ei-tare s hfa,b.
. Dieser Wechsel von ha und hva, hu erscheint aber auch Itai Oii9-
chischen ; vgl. hu in x^vvog, /uvXog, ib. 190, dann in jrA», ;{tf«,
giessen, eig. neigen, stossen » fallen machen, fallen lassen, weifa;
ausschiitten, also gans » o/u^Mj /akuiaj losUssen, wonadh Besfif
II, 194 berichtigt werden muss: wo ein grieeh. Wort im ChrhsU-
sehen völlig klar ist, begreift man nieht, wie er sieb von eiiaa
Ungethüm wie Sanskrit ^f jnt irre machen lassen konnte Wie k
= hu, hva, so ist auch cUia (dhA, vgl. ib. II, 267) »± An, dhfi
(II, 320), wie grieeh. &äßaxog » &iSitog, &uicüg zeigt« Vtagriack
aya^M^ stossen => fallen machen (wie ib. II, 182) kommt gpewi/g^
die Falle, offenbar verwandt mit muiviakav, rOf Stoss «s ^^Anstoss,
Verstoss, = ^} Falle, ayaor^Q. Wie bei axd^o» die Wonsl (;mH-)
/ad = ha + d, so liegt bei antdviaXw die Wurzel (sa<4*) im^
= hva + d zu Grunde. Die Bedeutungen sind völlig klar ml
die Formen vollkommen festgestellt So ziehen wir dsan Ushv
lat. cadere, fallen, für hvadere, verw. mit eaeula, Diener, aus. kift-
cula, von hvag", hvak'»sag', ak^ (anc-illa), Benfey, H^ 20, VennaA
ist cedere, woran schon Benfey II, 191 dachte; vgL og^w^ctf nit
/ä^ojuai, weichen; cedere könnte eine Form hvid gegen h¥ad bi
vertreten, also ganz ss caedere sein, wiearjj^o) ^) stossen,
^) neigen, faMen machen bedeutet Die in caedere gmiirt
nende Wurzel hvid (aa hvad, a^jcavd » had, a**;^«^) evsclieint nk
in scindere, wo cid v hvid; ^es konnte aber aucb edion hi
Sanskrit zu bhid werden (vgL bhug^ s bhag' aus hvßg\
II, 20), weshalb findere (Benfej II, 109) gerade so «b
ist, wie grieeh. (jpivm = mtiva^f xtUvto aus hvan «= dhyan,
ib. II, 276. Nun nehme ich auch die Sanskritwiiiiel- ad, it^
essen, edere für hvad » a^-xavi «= had in erj^o^itf, stossen as
hacken, beissen. Als vocalisch anlautende icann sie ja
Ansicht nach keine Utwurzel sein ; vgl findere »s lieisseK L a D«
Grundbegriff aller dieser Wärter ist am besten aus ax^ß <I9K"^
zu ericennen ; das Grieeh. hat hier glücklicher Weise &
consonantisch anlautende — Drwurzel (ha » hu, dh«,
Benfey, II, 271 sqq.) aller der Wörter behauptet, ffir welebe tt^
fey I, 155 sqq. ehie ganz falsehe — sehen wefl sie yeeallstfc M
- 87 -
m «nlautet falsehe. (am «ahlloaer anderer Orunde eu geflchweigen) —
m Unriurzei aufgestellt hat Gegen ha ((r-/a-<wtf), stosaen s= ho^ dha
I (iSvw) a hvan (scoy, x(r)ci^, 9*^)> dhvan, dhan (J^8lvm\ stossen,
3 iet die Wnnel a^ rettungslos verloren: a$ steht für hva-g, d. h.
hl ag ist eine seoondäre Formation, welche schon die ursprünglich
■J anUiitewle Gonsonantengruppe (d)hv gerade so verloren hat, wie
■: die Wimefai- a(n)g^, %(xi][k! (aus dhva(n)g', dhva(n)]c^ bei Benfey,
^ Ily 17 sqq. Um nun dem Begriff des Namens Kui/ioq näher zu
I taHnmen, müssen wür die so ' eben behandelten Wurzeln und Wörter
j mit einigen eng verwandten in Verbindung setzen. Wu: haben
,( lebon früher (vgl den Art d^ukoq) griech. otT-^jf, lat. od*or, o^stv
.1 auf £e Wurzel dhu, hu, hva, blasen, zurüclLgeführt, also für hFod-
I /ij|^, hvod-or genommen; o^iv bedeutet eig. stossen ss ausstossen,
1^ Uaaen, duften, riechen, und ist verw. mit o^og, Spross, eig. Stoss
^ «a Bchoss, Spross, Trieb. Da die für 6i^ od aufizustellende Wur-
^ aalform hvad aber mit vä, wehen, für hvä, dhvä, ebenso auch mit
^1 vadh iivßvgj d&tJQj äv&og) stossen s aufschiessen, aufwachsen,
^ eng verwandt ist, so trage ich Icein Bedenken, auch die Sanskrit-
I Wurzel qu^ (va, qii bei Benfey, II, 164 sqq., welche bUsen, schwel-
I len, wachsen bedeutet, hieherauziehn : der Urbegriff ist ganz wie
bei ho, hva ss dhu, dihva, dhvft s dhmä schwellen, eig. stossen
^ a anfirtossen, aufgehn, sich erheben, und ^u, ^va, ^vi stehen für
ko, kva, kvi (wie die von Benfey dazu gesteUten griech. Wörter
van selbst beweisen: Sslurit 9 kann sich nicht halten gegen griech.
x; vgL aiieh ae^^ac)^ >hid ahto aus hva >=: dhva, dbu, leicht er-
! klärbar. Vgl. den Art ßuva. Dazu stellt Benfey griech, kvJoq,
Böhm,' n, 166, von ^u, ^va + d; eig. Erhebung, Erhöhung,
' Scliwulst; Ich stelle dazu kouvo^j recens, neu (vgl. frisch, ib. If,
. llOf wo g>a^g ss v^aaol vergessen) und Kdifioqy weicher dem-
\ nach ein Qott desselben Schbiges ist wie der phaUische Hermes.
[ V|^ Mueller, Orchom. p. 461. Prolegg. p. 147. Wekker, Aesch.
1 TriL p. 218 sq. ; dazu Sskrit ^vi^jathn, AnschweUen, <;üna geschwol-
len, gewachsen, giva, gdva » (pulXog^ der schwelleude penis, 9^^^)
! dar bekannte mdische Gott, u. s. w., bei Benfey II, 164. Kadjidog
: verhält sich gerade so zu o^ für Sijog wie xikwQf noQog (hvar «
I hval 93 dhvai, &uX, &v^aog) zu hit. alere, ad-ol-escere, oriri, und
bedeutet stossend = treibend, wachsend, sich erhebend. Aber et-
was ganz Anderes müssen wir hinter dem — dennoch wurzelhaft
'' vtiwandteu (vgl. a/tii^, stossen^ oxo^^ii^i FaUe) — Namen Kad-
^•g, Kdd^kogj KdajLulXog, Kuf4tXkog suchen, wenn er wirklich
— wie der Name der von Dionys. Hai. erwähnten Kädcükoi öder
' Kä^ovloi — eig. einen Diener, einen dienenden Knaben beim Got-
teadienst der Kabiren bezeichnet. Dies Ut ja der Sinn, di^n das
hebr. qadmiel, qui ante deum stat, woraus man Kad/LuXog abzu-
iaUen pflegt, haben soll. Da bietet sich denn lat. cad-ere, nieder-
fUlen -s griech. a-xdy^-aXoy, a^/aorijo; niederfallen, sich neigen
Ut ^ dienen, vgl. ancilla, cacula/ Benfey II, 20. Sehr fraglich ist
— 88 —
aber jedenfiilhii ob auch der von Strabo ala Sohn der Kabirm md
des Hepbästos erwähnte Kä/Lukkog für einen Opferdiener sa Mtm
sei; er scheint vielmehr ganz = Kadmos-Hermea m sein. Elier
mag KriöaUtavy der Diener des Hephästoff, hieher gehören, ab der
sich Neigende = Dienende oder auch als der Kleine, der Knabu
Auch das Wort vitövoq bedeutet eig. ') sich neigend =» inteite,
vgl pra-hva, Benfey II, 320, auch lat gnavus^ II, 182 ; ^) panir^
wovor man sich neigt, verehrt, vgl ank'ita gekrümmt, verehrt,. ib. II,
16 sq., und ag', ang', bhag', II, 20. Das schwierige Wort ntdwh
fjLui aber bedeutet eig., wie o/ä^w, neigen = stossen, d^her ')Tiih
cere, v/xai% überwinden, ^) stossen = hervorstossen, Lervorateeha^
strahlen, vgl. Benfey II, 168 sq.; die an letzterer Stelle »4*-
führten Wurzeln erweisen sich so wieder als zu dhu, dhva «skii,
hva-r =s ghar II, 195 gehörig. Femer ist zu erwähnen xijk^
Leid, Schmerz; es bedeutet wohl stossend = stechend, wie dotor
von dri ib. II, 225 (dolare, stossen => hauen), unser W. SchmHi
(falsch Benfey II, 39) von mord-ere, vgl malleus, mortarinm n
hmal, ib. II, 283: mori, sterben, bedeutet eig. fallen, geradeso nie
x^dvaroq, mors, 11^ 276 eig. Fall; xf^öffuov, der Schwager, Ye^
wandte, bedeutet stossend = anstossend, nahe, verwandt, wie nifiq
mit Tialü), pavio stossen »= anstossen, berühren, nahe := verwandt
sein zusammenhängt. Aber in xrj^fvw, besorgen, tritt die Bedeu-
tung von cadere, xedvog, prahva hervor. Wenn man biar allen
Unrath aufräumen wollte, so käme man zu keinem Ende: Sdi hoflfo
ein andermal für das so schwierige und undankbare Geschäft beascr
aufgelegt zu sein.
122. Kad/Liia, t^, auch tca^fuiUj Galmey. Vgl. Hock, 'Kn^
I, 268 sq.: Von Kypros kam eine ausgezeichnete Kadmia. Dem
Kadmos schreibt nun die Tradition das Verdienst der Entdeckung
des Kupfers bei den HeUenen zu; nach ihm soll auch jene Erde,
welche zur Läuterung des Kupfers gebraucht wurde, Kadmia go-
nanut sein. Wichtig vor Allem ist aber, dass Euböa, das ein^
kupferreiche Gebiet von Hellas^ früh Phoenizier aufnahm; Araber (II),
welche mit dem Kadmos herüberkamen, hatten sich hier geaiedelL
So Hock. Hätte er Recht, so könnte auch das Wort j^alxof se-
mitisch sein. Vgl. ib. p. 261: Dieses Metall (jc^i^og) ist eli
Kupfererz; soviel scheint ausgemacht zu sein, dass es anfängfick
nicht unsere Bronze war: nirgends wird einer solchen, MischuaK
gedacht und Homer ertheilt ausdrücklich dem ^raXxog eine rodw
Farbe. — Es liesse sich zwar an hebr. qalah, brennen s^ qal4
denken, verw. mit gala' heiss, hitzig sein, aber ebenso nahe liegt
hvfi = ghfi bei Benfey, II, 195 = gfi, II, 124 sqq., wo i^&^
Ob xaöfua zu Qundh (purificare), lat. cand-ere, ib. II, 168 sq-,
gehört, bleibe dahingestellt
123. Kdöoq^ 0, auch nd^öog, cadus, der Eimer, das Fas^
der Krug, ist schon vorlängst für semitisch erklärt worden, sss hebt
kad, Eimer, eig. etwas Zusammengedrücktes, ein Gefass, von kadad,
— 89 —
ZmJi arctavit. D^ Wort kann aber auch indogermanisch sein, von der
=s WurjBel dhya = hva + d, vgl. Benfey, II, 322 sq., wo unser
^ Kessel; es wäre verw. mit lat. cadere, grieeh. xsdvog =>= pradhva,
^iib* 320, und bedeutete elg das was sieb neigt, biegt, das Gebo-
^i gene »> Eingebogene, uyyoc, GeHiss. Geleugnet werden darf aber
i Qicht, dass hebr. kad und xudog urverwandt sein können, ja es ist
=^ sogar sehr wahrscheinlich, dass sie es sind.
ta 124 Kuknij, rf, auch xdXnig, Krug, Becher, Urne; lat. calpar,
^i ras yinarium, bei Festus. Durch den Eigennamen Kalpe verleitet
^g erklärte Bochart das Wort für semitisch » arab. galph, vas fictile,
^1 talmud. galpha, uroens ; wahrscheinlich aber ohne Grund, da das
Q Wort im Grieeh. eine gute Etymologie hat. Wurzelhafte Urver-
^. wandtschaft muss zugegeben werden.
S3 125. Kuk/ji, »;, auch xukxpj, die Purpurschnecke; dazu stelle
^ ieh KaX^a^, 6, bekannter Seher, und xaX/alvat, dunkel, purpur-
I brben autsehen, wie das stürmische Meer. Das erstere Wort könnte
^ filr phoniiisch gelten ; Benfey erklärt es für == yoy/ff, aber xdkx»i
^ beisst nicht Schnecke, Muscliel, sondern Purpurschnecke: er hiU
^ alao gerade den Hauptpunkt ausser Acht gelassen. Man vgl. hebr.
^ qalah ss qalah, brennen, = gala', dann gahal, glühen; ausserdem
^ kahal, llfarfoen, dunkel machen, bes. die Augen, was die Hebräerin-
neu mit dem pukh thaten, halakh = hakhal, dunkel werden. In- *
^ desMD Bcheint.es gerathen, beim Indogermanischen stehen zu* bleiben.
: Vgl. Sskrlt karbura, bunt, mit aZoAo^^ varius, Benfey H, 301, von
_. var =■ hvar, hval, dhvar, dhval, althochd. dweran, miscere, twardn,
misceri, verw. mit ^^t;^, nogqtvQa, (paQ/nax^v {q> = hv; alle diese
_^j Wörter bat Benfey falsch behandelt), ib. II, 278. Danach ist xuXxn
^ eig. wie aioXog^ varius, versicolor, bunt, zu deuten; zu xak/alvw
^'vgl. noch hval, ib. 280, wanken, hmal ib. 283, bewegen, erschüt-
teniy unser Qual « Unruhe. Auch deutsch Sturm, stören (ra-
' qdaaw] richtig Döderlein, falsch Benfey) kommt von dhvar, dhvH,
j dhfi mit Präfix sa; in dem deutschen Wort strudeln hat schon
^ Benfey sa «f- dhvri vermuthet ; stfi, strF, ^tere, ib. II, 366 , habe
^ ich sohon früher aus sa + dhfi gedeutet, aber stemere (Benfey I,
663, gibt stri den kauderwelschen Grundbegriff: auseinanderdrehen I)
^ bedeutet eig. stossen (vgl. hmal, II, 283) = werfen, hinwerfen
ä (FgL.hvfip n, 309, a-neo^^i^ü) ; das II, 171 sq. Angeführte gehört
ebenfallB hieher, wie anvg gegen axsg beweist; tt : x ist nur aus
. hv za erklären), wie stertere, Btemuere, eig. stossen = ausstossen,
^ {aroQd-ri^ au&tossend) zeigen, die Benfey natürlich ganz falsch geden-
. tet hat Hier leuchtet die Identität von dhu, dhva II, 271 sqq.
^ (stossen) und dhva II, 320 sq. (neigen) = dhvar U, 278 sqq.
sonnenklar herver; vgl. hna, II, 182 sqq. Der Name KdX/ag bed.
Btürmend = rasend =:: begeistert, wie der seines Vaters Ö^Ww^, der
t ^u^ W. dhvas, dhvans (11, 275) gehört, also für QFharioQ, verw.
mit eo/Liog = &/aaog, steht. Auch Qtjmvg scheint = Alyevgy stür-
mend, von dhv&s ^ dhvas, also ein Beiname des Poseidon zu sem,
— 82 —
uommene — Name '^kko^ haben, von der Warsd favar, yar (/«(] ||^
bei Benfey, 11, 195 oder von der verwandten W. svar (aus sa +
var CS hvar, gfaar) ib. I, 457 ; vgl aikag^ uktj, dkiij, Hylloe bei
demgemäss leuchtend, splendidas. Wer sich entschliessen kna,
die Kürze des i in 7oAao^, 7oA^ zn übersehen, nuig 2Jg, Pfeil i^
16/Aw^, über welches Wort aber Benfey ü, 61 richtig su uitheihi
scheint) heranziehen : Pfeil ist = Strahl, wie z. B. g6» Strahl« PUl,
Ib. n, 114 zeigt Für diese Deutung könnte das von Praller, Gl
Myth. II, 157 Bemerkte zu sprechen scheinen*
115. *Ia& fwg, 6, der enge Hals, die Erdenge, ist dos da
dunkelsten griech. Wörter. Ich habe an fremden Ursprung gedack,
▼gl. hebr. hatam, basam, die in dem Sinne von eompAmm,
aq>/yyiiv, äy^stv gebraucht werden ; aber ich denke nicht mehr
das Wort muss rein griechisch sein. Darf man ld'p6aß,
vergleichen und in begrifflicher Hinsicht auf ßoffvq, atpcig (
mit ayx(o) bei Benfey, II, 291 hinweisen? Aus{d+ ^ ko&aleM
werden. Das Wort Uvow bei Bßofef I> 281^ gehört wie üaatAI«^
was er I, 285 sqq. behandelthat» au 0^.320 sq.; dahin mm |
auch U, 17 sqq. gestellt werdeuv; Grieche- »^-Wai welat auf eiM
Urform dhvid, verw. mit ag^ für dhvag' und mit vincere, iuu0,
weichen (aus dhvig' + s) ; dhvid ä hvid kann in g>tJf, m^, kl
fidelia, griech. ni&og erhalten sein. Dann haben whr neben badl^
bandh aus hvadh, hvandh bei Benfey II, 94 sq. (wo pandns, pedam
tm agolum zu beachten) eine gleichbedeutende Wurzel hvId (oder
hvidh? hier ist auf niiij gegen badh zu achten!) gewonnen« Du
Wort ipiddxvf], fidelia verhält sich zu livow, wie a-iplyyHif u
siicuv, wozu <2^^ =s 2<gp//§ gehört; vgl. auch q^ol^og (worin 9 «s hr,
nicht = Präfix abhif vgl. dhvag', stossen, ib. II, 275 und a^
I, 158, eig. stossend = spitz, d^oog) zu o^g und ipokMog zu nl^
gus, Vulcanus.
116. ^'Iravog, auch ^Ivavogjij, Stadt auf Kreta, nach StephaM
Byzantius von einem gleichnamigen Phoenizier benannt Schon frfilMi
hat man hebr. 'öthän, perennis, verglichen; ob mit Recht, ist nattt^
lieh schwer zu sagen. Aber dabei blieb man nicht stehn« Bötticki^
rudd. m3rth. Sem. p. 12 , wollte auch den Namen Yrcoy, mwoQf ^
Stadt in Thessalien, nach Steph. Byz. von einem Heros ^tmms«
aus dem hebr. Worte deuten. Dieser ist aber sicher rein griedilNk,
so gut wie die Athene 'Irwvla, obwohl die Deutung dea Nimtf
fraglich bleibt. Vgl. vik'i, WeUe, bei Benfey I, 440, welches W«t
zu vßgs, Woge, I, 344 (vik' = vigO gehört; die Grundbedento«
von vik' ist stossen, vgl. culi, Ziege, mit oiy^g^ Wogen (utossflnü
= anstossend s: anschlagend, wozu vielleicht IIov^Btö^duMv tiSsIbf
Hy-mov). Dazu kann hakog = xavQog, Stösser, mit r «s k' «k
in pank'a = nirrs gehören. Ob so auch '7raii^, ^Izan^og su da»*
ten? ist Itonos wie Pallas (Gigant, von Athene erlegt) ein Sli^
mer? Uebrigens wäre nicht unmöglich^ dass r nicht aus k^, aandoa
aus einer Dentalis herstammte; vgl. vjath, bei Benfey ^ 253 du
— 83 —
vith werden konnte: vjath brancht nicht mit Präfix Ti compo-
t zu Bein, e« kann «x dhu -4^ ja «f- tli seiUy also docli mit vidh,
dh lusammenhängen. Vgl. ib. II, 347. Aus vidh konnte achwer-
h Fix werden, obwohl Aixvvi au idh, ddheso^^ gesetit werden
mtissen acheint. Oder wäre auch^ .^it^ji^ hieherzuiiehen und
deutete elg. atoasend » aufatoaaend, ^oo^, ^^V? hochragend?
117. lii^ ff, wird gewöhnlich aus dem Aegyptiachen abgeleitet,
:L liunaen, Aegyptena St., I, 668« Aber dieaer ägypt. Ursprung
mi bezweifelt werden. Weickier atelit den Namen zu U¥at und
Bt die lo als wandehide Mondgöttin; Uiniieh fiasst Böttichor das
[ir. jirdah, Mond, von jarah » arah, aber diese Deutung will
r nicht munden. Andera erklärt Meier, iL W., p. 118, das
ort j&rdab, dem ich eher beistinunen mochte. Der Name 7cJ kann
enfalla leuchtend bedeuten, wie Luna st. Lucna (al>er nicht at
elna, ao wenig als äla, iür ada, aus azilla zu deuten); vgl.
nfoy, I, 359, wo ifumn zu idh, indfa n ih geatellt ist. Ist diese
^mologie richtig, so steht 7u> für 7AcJ. Auch an div, Benfoy, U^
15 sqq«, Hesse aich denken; vgl. den Art Toilao^.
116. 7l(»Axoc, ri^ episch jfiMtfAxeg, dmr. 7a^oc- Hitzig hat die-*
a Naiuen mit einem aemit. Namen in Verbindung gebracht und
bei merkwürdige Proben aeines etjrmologiachen Verfahrais abge^
% So viel ich weiss, hat noch Niemand den Namen YaoiiUcog
ätig erklärt. Ich nehme '/uwAsioV lAr «s JFfuFmXnBo^ von d^td
dFtd bei l^nfey, li, 22(X und FwU^ verw. mit cJ^|, Furche
tsogen) und fXkWj yello. Danach ist 'latoXxog ganz sa; diokxog,
119. KäßFt^, d, bei Heeych. der Krebs; Kaßa^i^ oe> die
Mrcn. Man kann beide Wörter sehr gut aus dem Semitischen
Uten; die hebr. Wurzel kabar bedeutet biegen = ') krflmmen,
ihen, = *) drücken, zus. drängen, dicht, fest machen (vgl.
Ikijq bei Benfey, 11^ 301), daher kabbir, dick, stark, gross, eig.
er gedrängt, aufgehäuft, wie dokk^gy vgl. globus, conglobare,
llen. Der Krebs könnte der Gedrehte ^ Verkehrte, verkehrt
br rückwärts Gehende sein, während die Kabiren als die Festen,
idningcnen (von ihrer gedrungenen Zwerggestalt) benannt sein
fönten. (Vgl. noch stramm, straff, eig. gedreht, von stri, Benf. II, 366,
a aa + dhvfi, dhfi). Aus hebr. kabbtr deuten sich auch leicht
s Nebdnformen Kdfiißn^og (bei Enaeb. Praep. Evang. ed. R. Steph.
r ö) und Kußßij^ bei Hesych., die unmöglich aus KdFtiqog von
\Fia, mvta erklart werden können. Wenn aber Wclcker, Aesch.
Hj p. 164, sagt: Dass das Wort nicht als ein fremder Name
iveratändlich blieb, sondern der wahren Bedeutung nach gefasst
irde, beweist schon die Formsylbe (in KaßitQci), wodurch es mit
vfim und so vielen nur griech. Namen fibereinstimmt — so habe
1 dagegen früher schon den Namen ^f(i9e€rcJ angeführt; vgl. auch
üKoif. Nichtsdestoweniger muss man sich gegen die Herleitung
n Käßft^og aus kabbir wehren. Scharfsinnig hat Benfey II, 324
i
i
— 84 —
den Namen gedeutet aus hvar (= kmar (xa^uo^Mx)) ^ kvar, xFoqss m
tcaFag, xaßaQ, xußegjo, xaffeiQo^ iierdreht, .verkrüppelt, Zwerg. Vj{L
contortus, gedrungen, kraftvoll, dann hna, sich neigen » sich stemiiMi,
ib. II, 182 (nebst stämmig); was sich neigt, zifsanmieiibackt , a-
sammendrückt, nimmt seine Kraft zusammen, kann daher ein fild
der Kraft sein. 80 könnte man axufißog sammt axtjnrta^ oxjfx-
TOfxai (von Benfey I, 655 ganz falsch behandelt ; sie gehören n
II, 324; GXijQlnTü) ist aus sa + hvfip, werfen, ptnuy^ II, 309 sqq.)
heranziehn und Kdß'(ii)og für Käßtgjog mit xvn-tKXov vergleieliai &
Der Sinn Wäre: stämmig, gedrungen, kraftvoll, contortus. DIehebr.
Wurzel kabar ist mit der indogermanischen, woraus Benfiqr "^
Ich den Namen zu deuten versucht haben, urverwandt ; daher hmai
es, dass der Sinn derselbe bleibt, wenigstens im Allgemeioen, ioid
wir die hebr. Wurzel kabar, die indogenä. Wurzel hvar oder üu
primäre Form hva = xa in a-xa{/ti)'ß6g zu Orunde legen* Die
Wurzel hvar ist = dhva, hva + r, die Wurzel hvabh (in muififll
= bva + bh; man darf nicht mit Benfey a aus rl hervorgdMi
lassen, hier so wenig als in den meisten andern Fällen« Wekkoi
Erklärung des Namens ist formell unhaltbar; wäre sie aber aacUtt
richtig — was ich nicht annehme — so könnte er sich an ^nbh bei
Benfey, II, 168 halten: denn ^ubh ist = (ush, ib. S74, grieeh.
itavoj }cavia)w, vgl. log = Ftaog =s lat. visus, virus. Die Sanskrit-
wurzel Qush entstand aus kush a hvash = vash, ush, ft. I, 26.
II, 333, wie denn anlautendes 9 überall, wo es gegen giteeb x
steht, aus älterem k entsprungen- sein muss; 9ush Ist also venr.
mit hvar, ib. II, 195, indem hvar (für dhvar} = hva -¥* t, foak
aus kush = hvash, hva + sh, ^ubh » hva + bh. So koHst
Sskrit Qvid (II, 168) aus kvid ==: ku + i + d in Verwandtsdift
mit idh (I, 259) für hvidh (= a-Triy^, s-cint); denn hva M^fM,
ib. II, 63. 66 (gah = guh aus hvah). Vgl. K?]ipfvc. Wenn A
Kabiren auf Lemnos in enger Verbindung mit dem HephSstos «-
scheinen, so folgt daraus keineswegs, dass sie für Dämonen dv
feurigen Elements im engem Sinne zu halten sind ; Tielmefar hil
auch Hephästos dort, wo er mit den Eabiren verbanden gedidt
wurde, sicher einen viel allgemeinem Begriff, den der treihenta
belebenden Erdhitze überhaupt oder des männlichen schöpferiseki
Naturprinzips gehabt. Auch was Preller, Or. Myth. I, 123 «A JS
i
I
^
dass die bildende Kunst den Hephästos in alter Zeit yielbW
zwergartig dargestellt, nach der weitverbreiteten Neigung sdck
dämonische Naturgestalt in Zwerggestalt zu denken, passt nnr ai'
einen als Kabiren, d. h. auf einen als Repräsentanten der giuiU
schöpferischen Erdkräfte gedachten Gott. Der lenmische HephMi
repräsentirt demnach das irdische Feuer nicht nur im engem SmUi ht
sondern auch im weitesten, wie der ägypt. Ptah: in letitiMi ffli- pi^
sieht nimmt er bei den iemnfschen Pelasgem geradem Uli tjpii fi%
des Dionysos ein, der bei der Mehrzahl der Pelasgerstlautf it
Vertreter des männlichen Naturprhizips erscheint. Auf diesem W41
— 85 —
I48S maD, wie ich glaube, das Verbältniss der lemnisch^n und
mothrakiBchen Kabiren zu einander bestimmen: llephästos und
Lonysos konnten mit gleichem Rechte ün die Spitsc der Kabiren
ir Vertreter der schöpferischen, zeugenden oder gettärenden Na-
rkräfte, gestellt werden, je nachdem -man die Idee des wässernden,
»feuchtenden, besaamenden oder die des entzündenden, erwecken-^
Bit 9 erregenden und bewegenden Lebenselementes in den Vorder-
nind . treten lassen wollte. Mit Kußsiqog verbindet man gewöhn-
oll den Namen der Demeterpriester auf Faros, Kdßa^i^ den
ndere mit dem sendt. komer, pluc kemfirhn, zusammenstellen,
olchee Wort im Syrischen Priester, im Hebräischen G-ötzenpriester
Mieutet
120 a). Kdßog, o, ein Getreidemaass, soll a hehr, qab sein^
in qabab, zusammenbiegen, also eig. ein Gefäss, äyyog,
120 b). Kdyxafiov, ro, ein orientaL Harz, scheint semitisch;
I^L Meier, Hehr. W., p. 26, der tcof^Uf t6, Gummi, für eine vorii
iietümmelte Form desselben Wortes hält.
121. KdSfioq,6 (qedeml)^ Sohn des Agenor (kenä', Kanaan I),
rader der Europa ferebl), Gründer der böot. Stadt Theben (nach.
BsUger CS hehr, t^bdl). Die phönizische Reihe: ]Aytjv(oQ, Ev-
dJtii;« Qtjßcu ist gefallen; sollte Kdöfioq allein übrig bleiben?
chwerOeh darf er's, wenn auch Preller deäi Alten (qadmfdn: Mo-
ir8> noch eine kurze Lebensfrist vergönnt hat. Wäre Kdd/4og
^ea^ner Maassen ein phöniz* Gott, wäre dieser phön. Gott dann
mer siachlich als = Hermes erwiesen, so* könnte man auf deu
pbegriff des hebr. Stammes qadam zuruckgehn: dieser ist stossen,
ialten, durchdringen, hervorbrechen, vorspringen, voran sein, wie
urdoniy Axt, für qaddom, und qadmä, origo (vgl. oriri zu hvar =
raly dhval^ &dk-ügj Yon dhu, d^-o), stossen, dhva + r) beweisen.
gh, Meier, Hebr. W., p. 345 sq. Kadmos wäre dann ein her-
irbrechender, aufsteigender = aufwachsender (oriens) Gott der
racsbtbarkeit, ein phallischer Hermes. Dies istKadmo» auch wirk-
(fa, aber nicht der phönizische, sondern der griechische Kadmos;
eBer ist sicher kein weiser Alter, der sich .in dem tyrischen
H^nbrinm schlafen legt (Mqvers, Phoen. I, 516), sondern ein Gott
ir frischen, aufblühenden Natur, der dem Dasein des höllischen
rächen ein Ende macht und aus dessen Zähnen lebende Wesen
irvorgehen lässt. Das Gerede von einem alten weisen Kadmos,
ve den Philosophen spielt, ist mir ein Gräuel, weil ich immer mehr
S'wohnt werde, solches Gerede als das was es ist d. h. als eitel
lig and Trug späterer Schwätzer und Sophisten anzusehen; wenn,
le wir doch annehmen müssen, Kadmos ein alter Gott der Pe>
Bget ist, so muss sein Name einen vernünftigen Sinn — einen
if seine Stellung als Naturgott bezüglichen Sinn haben Den Rad-
ios fli' «toen Anordner des xoa/uog^ die Harmonia für eine Personi-
caÜon der Weltharmonie zu halten — das geht, offen gestanden,
ber meinen mythologischen Verstand: in der Mytiiologie finde icli
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- 86 —
nur aqBgedrückt, was ich. aUein dariu suclie, einfache GechmkiB
ttnd ehifache Gefühle ^ aber keine abstrad pliilosophtsehen Tiii-
mereien. Deshalb müssen auch alle mythologischen Namen einfMk,
▼emfinftig und im eminenten Sinne bezeichnend aeio. Sduchoi
wir denn, indem wir Ton diesem Fundamentalsatz aRer, echtes oy-
thologiscKen Kritik ausgeheni zur Deutung des schwierigen Nmmm
Kaöfxoq. Benfey^ II, 188 sqq. behandelt die Wurael dha : ha «
a^/d'Ot^ a-/u~^w; dort- stösst er sich besonders an tat. oshsI-Im
gegen hi-are, hiscere, /d-ogj /aanmy weil er nicht einsah, da«^ «ii
stha, sthi, sthu (ib. l/628 s'q). hna, hni und hao (ib. H, 1^
n. a., so auch ha und hu =; hva aus hä + va neben eh—i»
aufzustellen seien. Wie hi-are =: ha, so ist os-ci-tare :a hm^h.
. Dieser. Wechsel von ha und hva, hu erschemt aber anch Im fiii»- ^
chischen ; vgl. hu in /avpo^, x^^^» ^^* ^^ ^'^'^ ^ X^ß jß^\
giessen, eig. neigen, stossen » fallen machen, iaUen lasaen, weite)
ausschätten, also ganz » ^x^i^y /aXctw^ leshisaen, wonadi Bofcj
n, 194 berichtigt werden muss: wo ein griech. Wort im GtkiM-
sc^en völlig klar ist, begreift man nicht, wie er sieh von mm
Ungethüm wie Sansluit ^Icjat irre machen lassen konnte Wie ki
= hu, hva, so ist anch dha (dhil, vgl. ib. 11, 267> « An, dhn
(II, 320), wie griech. &dßaxog ^ ^^xo^, &uieog zeigt. Vteigrieck
G/u^iOj stossen =» fallen machen (wie ib. II, 182) kommt Jjys^ri/ft
die Falle, offenbar verwandt mit oiNaWaAo»'^ ro, Stoaa «= *>^DStosi,
Verstoss, s= ^) Falle, ayaor^Q. Wie bei axu^o» die Worail (^«4-)
/ad = ha 4- d, so hegt bei amviaXay die Würzet (8a<4") in'
= hva + d zu Grunde. Die Bedeutungen sind völlig Idar ni
die Formen vollkommen festgestellt So^ ziehen wir dean Idchv i
lat. cadere, fallen, für hvadere^ verw. mit cacula, Diener, aoa. kia*
cula, von hvag", hvak' » ag', ak' (anc-iUa), Benfejr, H, 20« Vennei
ist cedere, woran schon Benfey II, 191 dachte ; vgL a^^^ wä
/d^o/uaij weichen; cedere könnte eine Form hvid gegen bvad hi *
vertreten, also ganz sas oaedere sein, wieorjwtft» *) atosaeiiy
^) neigen, £aHen machen bedeutet Die in caed^m gmiirt
nende Wurzel hvid (» hvad, O'^Kavi » had, {f'^/af) aveclieint lA
in scmdere, wo cid ^ hvid; dies konnte aber auch echoa ii
Sanskrit zu bhid werden (vgl bhng' «= bhag^ aus hvng'y Berfsfr
II, 20), weshalb findere (Benfej II, 109) gerade so » s-^etodai
ist, wie griech. ^dvw ^ xcUvc^y xritvto aus hvan »= dhvan, dhai|
ib. II, 276. Nun nehme ich anch die Sanskritwiprael ad, aM
essen, edere för hvad s a-xavi »= had in o/ai^fay stossen ss haM%
hacken, beissen. Als vocaBsch anlautende kann sie ja naffiif
Ansicht nach keine Ulrwnrzel sein; vgl findere a« beisaeaLeti D*
Grundbegriff aller dieser Wiirter ist am bestm ans ^j(om, wl^
2« erkennen ; das Grriecb. hat hier gläcklicher Weise die achte -^
consonantlsch anlautende — Cnvurzel (ha » hn, dlMi aloM^
Benfey, II, 271 sqq.) aller der Wörter behauptet, fOr weldia ^li^
fey I, 156 sqq. eine ganz falsehe — schon weit st» TOcaOidi
-^ 87 -
Liüautet falsebe. (um «ahlloMr anderer Orunde m geschweigen) —
Jrwurzel axdgeßtßUi hat Oegen ha ((r-/a-{:*^), stosaen » hu^ dhu
dvcu) s> hvao (ma^j ^^ytr, (f^y), dhvan, dhan {^slvw\ stossen,
Bt die Wurzel a^ rettungslofl verloren: a^ steht für hva-g, d. h.
»9 ist eine secundäre Formation, welche schon die ursprünglicli
inlmutfinde Consonantengruppe (d)hv gerade so verioren hat, wie
die Worzefai- a(n)g^, a(n)k' (aus dh¥a(n)g^, dhya(n)k^ bei Benfey,
VLf 17 sqq. Um nun dem Begriff des Namens KäSfiog näher zu
kuiumen, müssen whr die so * eben behandelten Wurzeln und Wörter
aatt einigen eng verwandten hi Verbindung setzen. Wir haben
yclum früher (vgl den Art ^äkog) griech. oi-fufj iat od-or, o^siv
Ulf die Wurzel dhu, hu, hva, bhisen, zurückgefülurt, also für AFoJ-
\njf hvod-or genommen; o$Biy bedeutet eig. stossen « ausstossen,
daaen, duften, riechen, und ist verw. mit o$ogj Spross , eig. Stoss
9 Schoss, Spross, Trieb. Da die für od, od auüzusteileDde Wur-
ittlfofm hvad aber mit vi, wehen, für hvft, dhvfi, ebenso auch mit
rmdh (<ti«9t;^, d&fJQj äy&og) stossen » aufschiessen^ aufwachsen,
sog verwandt ist, so trage ich kein Bedenken, auch die Sanskrit-
imriel 911, $va, qvi bei Benfey, II, 164 sqq., welche blasen, schwel-
ken, wachsen bedeutet, hieherzuziehn : der Urbegriff ist ganz wie
bei hn, hva => dhu, dhva, dhv& &= dhm& sehwellen, eig. stossen
a anfctoisen , aufgehn, sich erheben^ und ^u, (^va, gvi stehen für
im, kva, kvi (wie die von Benfey dazu gestellten griech. Wörter
ran selbst beweisen: Sskrit 9 kann sich nicht halten gegen griech.
c; vgL auch Kd(MQ)j sind also aus hva «3 dhva, dhu, leicht er-
üärbar. Vgl. den Art ßava. Dazu stellt Benfey griech. kvöo^,
infam,' n, 166, von gu, gva + d; eig. Erhebung, Erhöhung,
ieliwulst; ich stelle dazu wuv6<;^ recens, neu (vgl. frisch, ib. II,
LIO, wo (pa^q ae vBoaaoi vergessen) und Kdö^og, welcher dem-
MAh ein Gtott desselben Schlages ist wie der phallische Hermes.
iTgL Mueller, Orchom. p. 461, Prolegg. p. 147. Wekker, Aesch.
ML p. 218 sq. ; dazu Sskrit Qv^jathu, Anschwellen, güna geschwol-
len, gewachsen, giva, ^dva » (pakkogj der schwellende penis, Qiwsi,
lar bekannte indische Gott, u. s. w., bei Benfey II, 164. KdäfÄoq
feihitt sich gerade so zu o^og fUr iSjoq wie xikwQ^ uoQog (hvar «
iTsi «3 ^val, d^ak, ^vQ-aog) zu lat. alere, ad-ol-escere, oriri, und
ifideutet stossmid = treibend, wachsend, sich erhebend. Aber et-
rna ganz Anderes mössen wir hmter dem — dennoch wurzelhaft
Faiwandteu (vgl. a/ai^, stossen^ oxwJ^'jifi Falle) — Namen KaS-
^Kf KddfuXoQj KäofMlXog, KdfiiUog suchen, wenn er wirklich
— wie der Name der von Dionys. Hai. erwähnten KudioXm oder
iddovkoi — eig. emen Diener, einen dienenden Knaben beim Got-
eadienst der Kabiren bezeichnet. Diea ist ja der Sinn, den das
lebr. qadmiSl, qui aute deum etat, woraus man KaöfdXoq abzu-
aUen pflegt, haben soll. Da bietet sich denn lat. cad-erc, nieder-
Ulen ■= griech. a-^dv^-akov^ a-/aöri/p; niederfallen, sich neigen
at ^ dienen, vgl. anciUa, cacula, Benfey II, 20. Sehr fraglidi ist
— 88 —
aber jedenfiüUii ob auch der von Strabo als Sohn der Kabln mid
des Hepbästos erwähnte Kd/niXkog für einen Opferdiener la hahn
sei; er scheint vielmehr ganz = Kadmos-Hermes eu sein. Ehr
mag KrjöuXmvy der Diener des Hephästoff, hieher gehören, als te
sich Neigende ^ Dienende oder auch als der Kleine, der Knabi.
Auch das Wort mövoq bedeutet eig. *) sich neigend =» krtote,
vgl. pra-hva, Benfey II, 320, auch lat gnavus^ II, 182 ; ^) paiärr^
wovor man sich neigt, verehrt, vgl. ank'ita gekrümmt, verehrt,, ib. II,
16 sq., und ag', ang', bhag', 11, 20. Das schwierige Wort mAw-
fiai aber bedeutet eig., wie a/d^w, neigen «= stossen, daher ')viih
cere, vixat^ überwinden, ^) stossen =: hervorstossen, kerrontedfl;,
strahlen, vgl. Benfey II, 168 sq.; die an letzterer Stelle «n^
führten Wurzeln erweisen sich so wieder als zu dhu, dfavat cskfi,
hva-r = ghai II, 195 gehörig. Femer ist zu erwähnen *^h^
Leid, Schmerz; es bedeutet wohl stossend = stechend, wie dolor
von dfi ib. II, 225 (dolare, stossen => hauen), unser W. SduiNn
(falsch Benfe^i II, 39) von mord-ere, vgl malleus^ aiortariam a
hmal, ib. II, 283: mori, sterben, bedeutet eig. fallen, geradeso wie
&ävaTog, mors, II, 276 eig. Fall; xj^J^/mi/v, der Schwager, Ver-
wandte, bedeutet stossend = anstossend, nahe, verwandt, wie ntji^
mit nalix), pavio stossen = anstossen, berühren, nahe =* verwandt
sein zusammenhängt. Aber in xtjätvat, besorgen, tritt die Bedeu-
tung von cadere, xt^yog, prahva hervor. Wenn man hiir «Üen
Unrath aufräumen wollte, so käme man zu keinem Ende : iok hoSs
ein andermal für das so schwierige und undankbare Gescbäft besser
aufgelegt zu sein.
122. Kad/Liiu, /[, auch yM^futa, Gahney. Vgl. Höclc, *Kr«ia,
I, 268 sq.: Von Eypros kam eine ausgezeichnete Kadniia. Den
Kadmos schreibt nun die Tradition das Verdienst der Entdeckung
des Kupfers bei den HeUenen zu; nach ihm soll auch jene £nie^
welche zur Läuterung des Kupfers gebraucht wurde, Kadmia ge^
nanut sein. Wichtig vor Allem ist aber, dass Euböa, das eimdgi
kupferreiche Gebiet von Hellas^ früh Phoenizier aufnahm; Araber (U),
welche mit dem Kadmos herüberkamen, hatten sich hier gesiedelt
So Hock. Hätte er Recht, so könnte auch das Wort }rukxo^ se-
mitisch sein. Vgl. ib. p. 261: Dieses Metall (jc^Xxog) ist di
Kupfererz; soviel scheint ausgemacht zu sein, dass es anfangt
nicht unsere Bronze war: nirgends wird einer solchen . Mischuv
gedacht und Homer ertheilt ansdrücklich dem /aXxog eine rotbo
Farbe. — Es Hesse sich zwar an hebr. qalah, brennen =s qal4
denken, verw. mit gala heiss, hitzig sein, aber ebenso nahe liegt
hvfi = ghfi bei Benfey, II, 195 == gfi, II, 124 sqq., wo i^dfo^
Ob xa^/Li/a zu Qundh (purificare), lat. cand^ere, ib. U, 168 sq^
gehört, bleibe dahingestellt.
123. Kddog^ 0, auch xdSäogj cadus, der Eimer, das .Fai%
der Krug, ist schon vorlängst für semitisch erklärt worden, sa hebr.
kad, Eimer, eig. etwas Zusammengedrücktes, ein Gefass, von kadad^
I
— 89 —
I arctavit. Das Wort kann aber auch indogermanisch sein, von der
Wurzel dhva = hva -f- d, vgl. Benfey, II, 322 sq., wo unser
Kessel; es wäre verw. mit lat cadere, griecb. xsdvdg s pradhva,
i ib. 320 , und bedeutete eig das was sich neigt, biegt, das Gebo-
I gene «^ Eingebogene, uyyoc, Geßiss. Geleugnet werden darf aber
■ Qicbt, dass hebr. kad nnd xiidog urverwandt sein können, ja es ist
l| sogar sehr wahrscheinlich, dass sie es sind.
I 124 KuXnijj ri, auch xukmg, Krug, Becher, Urne; lat. calpar,
1; vaa yinarium, bei Festus. Durch den Eigennamen Kalpe verleitet
s erklärte Bochart das Wort für semitisch = arab. galph, vas fictile,
g talmud. galpha, uroeus ; wahrscheinlich aber ohne Grund, da das
^ Wort im Gdech. eine gute Etymologie hat. Wnrzelhafte Urver-
. wondtschaft muss zugegeben werden.
] 12Ö. Kdk/ij, /f, auch x^^^^f ^^^ Purpurschnecke; dazu stelle
, ich Kdkyus;^ 6, bekannter Seher, und xuX/atvo), dunkel, purpur-
^ fiftrben aussehen, wie das stürmische Meer. Das erstere Wort könnte
g Skr phönizisch gelten; Benfey erklärt es für == xoy/jj^ aber vtaX/^rj
1 heisst nicht Schnecke, Muschel, sondern Purpurschnecke: er hat
, also gerade den Hauptpunkt ausser Acht gelassen. Man vgl. hebr.
Ii qalah » qalah, brennen, =s gala', dann gahal, glühen; ausserdem
^ kahai, flfarben, dunkel machen, bes. die Augen, was die Hebräerin-
! nen mit dem pukh thaten, halakh = hakhal, dunkel werden. In-
: dessen seheint, es gerathen, beim Indogermanischen stehen zubleiben.
^ Vgl. Sskrit karbura, bunt, mit atoAo^^'varius, Benfey H, 301, von
, var SS hvar, hval, dhvar, dhval, althochd. dweran, miscere, twarön,
misceri, verw. mit (fvQWj noQfpvga, (paQ/nax'v (^ = hv; alle diese
I Wörter bat Benfey falsch behandelt), ib. II, 278. Danach ist xukxn
eig. wie aloXog, varius, versicolor, bunt, zu deuten; zu xak/alvio
L'vgL noch hval, ib. 280, wanken, hmal ib. 283, bewegen, erschüt-
tern, unser Quai » Unruhe. Auch deutsch Sturm, stören (ra-
' Qaaaw] richtig Döderlein, falsch Benfey) kommt von dhvar, dhvfi,
^ dhfi mit Präfix sa; in dem deutschen Wort strudeln hat schon
Benfey sa + dhvfi vermuthet; stfi, strf, ^tere, ib. II, 366, habe
• ich schon früher aus sa + dhfi gedeutet, aber stemere (Benfey I,
663y gibt stri den kauderwelschen Grundbegriff: auseinanderdrehen I)
g bedeutet eig. stossen (vgl. hmal, II, 283) = werfen, hinwerfen
Q (vgL.hvfip II, 309, a^xoQwi^u); das II, 171 sq. Angeführte gehört
^ ebenfalls hieher, wie anvQ gegen axsQ beweist; tt : x ist nur aus
, hv zu erkJären), wie stertere, stemuere, eig. stossen = ausstossen,
^ (aroQd-fjy aufstossend) zeigen, die Benfey natürlich ganz falsch gedeu-
; tet hat Hier leuchtet die Identität von dhu, dhva II, 271 sqq.
(stossen) und dhva H, 320 sq. (neigen) = dhvar H, 278 sqq.
sonnenklar herver; vgl. hna, II, 182 sqq. Der Name Kuk/ag bed.
stürmend = rasend == begeistert, wie der seines Vaters 0^(Trcw(), der
zur W. dhvas, dhvans (11, 275) gehört, also für QFsartoQ, verw.
mit ea/Liog sa d-iaaog, steht. Auch Qijmvg scheint = Alysvg, stür-
tuend, von dhv&s ^ dhvas, also ein Beiname des Poseidon zu sein,
• 2
— JK) —
verw. mit Siu^^ wobei Bktniöuop n Ssr/dnov zu beachten. Dies
führt auf eine Wurzd dfara + d ; Ging könnte für SFÜrtq s
&Fdajtg stehen.
126. Kä/aal^, ij, Stange; bei Hesychius erscheint xafuiaacip^
Tivaaaiiy, (Titar. Das Wort ist im Oriech. ziemtieh dunkel; TgL
Benfey II, 321, der dazu Kdiinvg, v^og, if, manipulus, Bündel, sldl^ |
das aus liebr. qonie$ (aus qomet), manipnlus, abzuleiten aohsio«
kannte. Für xä/nal^ könnte man an die semit. Wurzel qanuihy bd
Meier, Hehr. W. p. 134, denken, die sich erheben, aufstelm bi-
deutet verw. mit gabah, hoch sein. Vgl. auch hebr. qAmAy Hili^
welches Wort von qum, surgere, stammen soll. Ich kann mkk
aber nicht entscbliessen, die griech. Wörter fttr semitisch sn hakBa
Vgl. dhmd, stossen, verw. mit hmal, stossen, hei Benfey II, iJ4,
283; man könnte auch an dham a dhmft denken, weil dhamfiu
dhvam = hvam (xoimj, coma, stossend =3 aufschiessend) wie dhi
fKr dhvan >= hvan {xalvüf, ipivm) steh^; Im erstem Stalle stiM
Kce^a^ (stossend =: Stange; dies deutsche Wort ist nicht «a atelMnij
sondern ts stossend, aufschiessend, aufrechtstehend; vgl. «oms;
stossend, von xevaaiy stossen » stechen, wie rvaatty^ pangaroi loai
urspr. stossen y dann stechen bedeuten) ffir k/tia^, wie nafni^ ft
k/Liu^j ib. II, 283, im letztem för kFäfi-a^. Die Eiymolafß» hWbi
im Allgemeinen dieselbe, wie bei KdßoQog, möge der Kaae mn
zu hvar, wie Benfey, oder zu xaß in oKafißogj wie ich V6nknlfceti,
gehören. Das Wort xia/uvgj Wenn es nidit wiridich bb hefar.qonn^
zu nehmen, gehört zu Benfey II, 320 sq., wo er es angeaetit hit;
vgl. .das dort vergessene lat. camur^ krumm. Uebrigem sind ii
angeführten s^mit. Wörter höclist wahrscheinlich urverwandt n^ im
griecliischen.
127. KufiijKog, 0, jj, ist « hebr. gdmdl, kopt. gamonL Wenn
das indische kram61a(-ka) ans dem Semitischen stanmit, so veihilt
es' sich zu hebr. gämftl, wie griech. ßdXacefiWj ßXdau/uoy au luk
bAsdm, d. h. es entstand aus einer Form gammal «s gwnui^
gramal. Vgl. auch Movers, PhÖn. II, 2, 365 not., gegaa dsav
etymologisches Verfahren^ man aber nicht genug auf seinaf Bd
sein kann. —
128. Käfiivog, 1^, Ofen, ist ein merkwürdiges Wort; von m
kann es nicht kommen wegen der abweichenden Quantität deas:
wo ein solches Hlndemiss entgegensteht, muss man nicht aadigiebf;
sehi. Man könnte an fremden Ursprung des Wortes denken. Vgl
hebr. 'agmön von *agam, brennen; das Wort hätte die Bedentaig
Ofen haben können, wenn es auch Kochtopf bedeutet. Kofum
stände für axd/atvogy vgl. Kv/utvoy =» hebr. kammön. Ich habe
an cremare (zu Benfey, II, 177) gedacht, so dass nifuvoq Ar
fiivog stände. Wäre aber an ^fia^, fjinhQa zu denken, worin iri^
eine mit hva-r =s ghar (ib. II, 195) verwandte Wurzel hv»Hi
(»kam) erkannten? Bedeutet Sanskrit kam, lieben, das — - wii
lat. amare beweist — fik hvam steht, eig. brennen, glttheo, v|i
— 91 —
\enfeyy 11, 114? Oder bedeotel es geneigt <= zugetkan sein?
lun zu II, 320. Vgl. hebr. Jaliam, glühen, brünstig sein, aber auch
^b, 'agab, lieben.
129. Kurij, xdyva, ijy das Rohr, itavuiwj 6^ das g^ade Holz
« 8. w. Man hat hehr. ()äne, Rohr, verglichen, eig. das Gerade,
ier Schaft, vgl Meier, Hebr. W. p» 92 sq. Aber das griechische
ifforl Ist rein griechisch , wenn auch mit dem hebräische urv6r«-
irasdl, wie Meier meines Erachtens mit vollem Rechte annimmt.
Vgl Benfey II, 276, wodhan, ^£i/in ^Wvco^eig. stossen, ausdhva +
I, «IsQ f^r dhvan s« hvaa sa uay, xtv, xviv (hv s» x), aber auch
a iptp (hv =; r/)); Benfey hat nichts erkannt Wie mit ^ivai das
¥ot% oipijv, Keil, aus sa -F hvan (= cnn-eus; anders, aber ganz
alscb fienftor I^ 164^ der es für acuneus nimmt) zusammenhängt,
(O mit xaiviu das Wort tcaviiv, stossend a d^ong, spitz, 10 vg, gc-«
ade;* aneh xaViy, xary«c bed. stossendv« aufochiessend, Stengel, Rohr,
Mmft. Der Begriff spitz geht nio -^ wie Benfey meint *^ aus
lern Begriff schaben hervor, sondern immer aus dem Begriff slos-«
en «:« ^) an£*tos8en, aufepringen, a ^) stechen, eindringen. Da
tor in mivfj anlautende Guttural x aus hv, so muss auch q in hebr.
ljtk%» ans hv sein. Vgl. den Art xi^()cc^.
130i KdQor ^'luwsg TU nqoßara^ Hesyeh. Dazu xd^vog^ 6,
Vieh. Das Wort ist schon längst mit hebr. kar, Weidevieh, Läm-
u€f oder Sdhaafe, identifizirt worden. Ob mit Recht , ist fraglich,
ml hier — wie bei Kodaq, ituvtj, ^/m/lq, ^v — Urverwandtschaft
tattfindea kann. Zu Kuqu kann sich das von Qrimm, Gesch. d. D.
ipr. p. 33, behandelte hesyck ßdqa verhalten, wie ^Mwclg zu ßav-
dg^ xavxuXig zu ßavutetki^ (Benfey, U, 70), wStQ^ßanfog zu ßd^ßa^
^ u. and., worin x = ß aus hv erklärt werden muss.
131. Ku^og,Oj ein stacfalichter, langgeschwänzter Meerkrebs,
meh Holzhock, Feu^rschroter, dann ein Schiff; xa^fißwgy xd^ajH"
Eo^, xi^ftßvl^. Man hat das Wort für semitisch erklärt (vgl. Meier,
K 658 sqq.), n. zwar fUr » hebr. 'aqrftb, Skorpion, eig. wohl d«r
»toasende n« Steehende, von qarab (dessen Urbegriff stossen »
} anstossen, nahe sein, ^) schlagen, daher qer&b, Schlacht, Kampf);
[arab ist verw. mit qeren » xi^ag (zu ^rl aus ff i » ^, stossen)
BQid 'aqräb ist eine Reduplication, steht also für qaqrttb. So tritt
laa Wort in Urverwandtschaft mit axoQnlov, axoQnlog, cx^gni^ut
wo 0-« Präfix sa; Benfey I, 205 hat dies nicht eingesehen), aber nicht
^vila Bötticher, supi^ lex. Aram. p. 43 meint) so, dass das 'Ain
len griech. a entspräche« Yiehnehr ist 'a^-qr&b «= a^xoQn^w und
lies ac scharf, eig. stossend » stechend, ritzend, kratzend (vgl,
wrawy xvvo}^ xvi^(o). Im griech. axoQnlt^M aus sa -4* hyrip steckt
ebenfalls der Begriff stossen = werfen, vgl. vip, vap, kship (aus
a + kip s= hvip =s vip), zerstreuen; axo^ni^w gehört zu Benfey
I, 171 sq«, 309 sqq., von der Urwurzel dhu, dhva, hva stossen,
}71 — 6. Aber mehr als Urverwandtschaft darf wie für oxognloPf
so. auch für xtt^a/S^o^u.s.w, nicht zugestanden werden ^ Meier ist hm
— 92 —
entschiedensten Irrthum befangen, weil er keine Kenutniss des Grie-
chischen bat Hier haben wir auch /fJQonffj /ijgaffig u. s. w., die
(mit;^ = bv = x) für den griech. Ursprung von xamfiog einsteba;
auch Krabbe, Krebs sind sicher nicht semitisch, während' ich mir
über das Wort Karbatsche kein Urtheil erlaube.
132. Kugnartog, i^, ein feiner Flachs aus Spanien, aoO d«
durch die Phoenizier nach Griechenland gebrachte hebr. Wort kv-
pas sein, welches man aus dem indischen karpfisa, Banmwoili^
ableitet
133. KaQTaXXog, 6, ein untern spits zulaufender Korb, wird
häufig für = hebr. agart&l genommen. Dies soll GefasB, Beck«
bedeuten, vgl. Meier, p. 683. Es steht noch dahin, ob xd^raXh;
nicht für echt griechisch zu halten sei; Benfey II, 3i9 erkUrtoi
richtig, wenn es wirklich ein griechisches Wort ist
134. Kaaala, i;, auch xotr/a, ist = hebr. qe^iä', nach Meier,
p. 120 sq., em somit Wort, während Andere es für iodisdi
erklären.
135. KonjpfjQSvg, 6, Vorgebirge vonEuböa. Als ich die danurf
bezügliche SteUe bei Müller, Fr. Hist Gr. III, 11, las, -dachte idi
an hebr. kaphar, sühnen. Das Wort kann aber (dialektisch) ffr
Ka&fjQsvg stehen, oder auch zu ^ubh => 9u(n)dh bei Beoftj II,
168 gehören.
136 a). Kid gog, ij, der Zedembaum, könnte für phönidseh ge-
halten werden. Im Hebr. erscheint 'erez, Zeder; von einem ver«
wandten phön. Worte könnte xdÖQog (für xsQdog, 'eres ist » i^
stammen. Ich glaube aber nicht an sem. Ursprung des' Wortes.
Ist Kiiqog verwandt mit Kud'fiog und bedeutet eig. aufschieasend,
hoch, schlank?
136 b). KixQotf/y 0. So oft auch dieser attische Heros för
einen Aegjpter erklärt worden ist, weiss ich doch nicht, dass mn
eine irgendwie vernünftige Deutung seines Namens aus dem Aegyp-
tischen oder Phoenizischen beigebracht hätte. Der alte Bochart win
zu diesem Geschäft noch am besten befähigt gewesen ; hätte «
Forchhammers Uellefiika gekannt und die darin verkommende be-
griffliche Feststellung des Namens Kekrops als richtig angenonuMi
(was wir nicht thun können), so würde er denselben wohl sogleich
mit dem der Quelle Fa^ufpia aus dem Phoenizischen herg^
leitet haben. Wir durften einen so wichtigen Namen nicht iibe^
gehen. Vgl.. crxaAoV^, Maulwurf, eig. der Grabende, Scharrende,
wohl für axXoxp (vgt axaQitp'-og für axQi(p) oder für axaXtf/^ wii.
oAol nach Benfey, II, 315 für äX^] dazu lat. scalpere, (wo s wie
auch in €xdXot// :^ Prätix sa), carpere = vollere, reissen, verrere^
scharren, verres = ghrisht'i, ib. II, 199, yoT^iog. Das hit. eaipo
steht für hvar-po und ist nahe verwandt mit verro, wie scrobii
scrofa, yQo/iHfäg mit verres und /oiQog, Die Wurzel ghri-sh ist aoi
hvfish und eng verwandt mit krish, ib. II, 306, krip, ^309, woso
kerben, Kerbe, ykv(plg.%BeiiSej hat an letzterer Stelle ein Auge
— 93 —
zugedrückt, weil er merken mochte, dass mit seinen frühem ganz
unhaltbaren Ktymologieen von yXv^tg, yXvtpwy yQwpoß u. s. w. auch
noch ganz andere Dinge umgcBtossen werden würden. Auch äyQCicpru,
Harke, Rechen gehört hieher; falsch Benfey 11, 20, vgl. 15. So
fassen wir denn den Ki-xgoxfj als einen Grabenden =s Furchenden,
aratoT, snlcator. Der Heros, welcher den Ackerbau einführte, muss
doch wohl vor allen Dingen selbst ein Ackersmann gewesen und
B^ goksher benannt worden sein. Mit Khgotf/ ist noch verw. das
Wort antogniov, wo a = Präf. sa ; -xo(>7r ist >= lat. carp-ere, reis-
sen =» pflügen, Furchen « Risse machen. Vgl. auch Grimm, Gesch.
d. D. Spr., p. 56, dazu Benfey, 11,16 (wovri^luka, Dom, Skorpion)
und II, 226 (wo druna, Skorpion, u. unser W. Dom(?)). Dass in
axoiXoiffj axoQmov, carpere, scalpere u. s. w. x, c aus hv, beweist
nur danuXa^, anuXaS; ■■ axaXoip; vgl. €(pdXci§, Dom, atpaXdaoüi,
worin ^ = hv = X, TT.
137. Kdgag, ro, Hom. Der geistreiche Cardinal Wisemann,
Znshg« der Ergebnisse wiss. Forschg. mit der Religion, p. 68, be-
merkt: Fände man K^Qag blos im Griechischen, so könnte man es
allenfalls für eine Ableitung von dem . hebr.^ieren halten; aber diese
Meurang scheint ausgeschlossen zu werden, sobald man findet, dass
es solche Glieder der indogermanischen Sprachfamilie durchzieht,
die es nicht entlehnt haben können; wie das lat. comu, und das
deutsche Hom. — Dagegen sagt Benfey, II, 175: In welch son-
derbarem Verhältniss steht dazu (zu xd^ag^ comu, Hom) hebr. qe-
ren, welches kein sicheres Etymon im Semitischen hat. — Diese
Behauptung Benfey's ist vollkonmien unbegründet. Vgl hebr. qa-
raah (In qeresh) schneiden, qara^, schneiden, beissen,* zerhauen,
qara^ betreffen, zustossen, qarab, nahe sein (eig.. stossen = anstos-
sen, berühren), angreifen (vgl adorior aus ad + onor, stossen =
fluf^iessen, sich erheben, aber ad-orior bed. anstossen =3 angreifen,
YgL ac-cip-iter, im-pet-us); alle diese Wörter gehen vom Urbegriif
stossen aus, wie hier nicht weiter bewiesen zu werden braucht.
Derselbe Urbegriif ei^cheint in ^n, (fi, 9ar =s xd^^ag bei Benfey
n, 174 sqq. Daraus folgt, dass die hebr. Wurzel qar (vgl. noch
qarar, kalt sein, mit Benfey IF, 178 und (i^ira, ^tta, kalt, bei Ben-
fey, I, 155) ganz identisch ist mit der Sanskritwurzel ^ri, Qfi, ^ar.
Was folgt aber weiter? Dass ^ar aus kar sein muss, wie ylish
ans Idish, ^^ala aus karala, ^ankha aus kankha, mit einem Worte
— wie alle anlautenden 9 im Sanskrit, die griech. x, lat c gegen
sich haben, aus älteren Gutturallauten entsprungen sind. Die Wur-
zel gaXf Qri, 9ri ist vollkommen identisch mit kri, werfen (Benfey
n, 171 sqq.) und kri (xoA-oc), kfi -h t = kfit, schneiden (ib. II,
152 sq.); der Urbegriff stossen ist « *) spalten, zerhauen, zer-
schneiden, *) = bewegen, erschüttern, werfen (hvfip ib. II, 309 sq.).
Also ist hval, ib. II, 280, woraus hmal ib. II, 283, (=hvar==kar
=atQar) fSr die Grandform von ^ar zuhalten; sie hat schon den An-
laut d eingebüßt und steht für dhval, dhvar s^^dhu, dhva (stossen,
— 94 —
II, 271 8qq.) + r. Hier sehen wir an feinem cdatanten Bel^M,
wie eng verwandt das Semitisebo mit dem IndogennanischeB Irt,
wie lange beide' SpFachfumilieo eine cinaige aotgeoiaelit hata
müssen. Was das hebr. q angeht, so ist es factisdi *s Sakrltf,
gr. X, während es eig. aas hv erklärt werden mass. Die Urwonsl
dhu, dhva, stossen, oder yieUnehr dha » dha «f- va «» dhu, dkn
(dha s= ha =s a-/a-ro, ö-ya-Cfa^ stossen) ist auch noch im Seak
tischen erhalten; vgl. hebr. tabah, schlachten as eiiald. ddbah *
hebr. zabah, schlachten, womit man versucht sein l^önnte giM
(fq^i^w, a(payj tpaayavov zu verbinden. Aber dies würe sehr irfi|;
denn 2 in zaba^ ist aus d =s (dh^s) (, während das JMil^ntwA
a in aq^u^fo das Präfix sa ist: a-iftay ist s sa -1^ favag, hvagii«
«=» «gj ag' («V^> ago) stossen «a treiben ; vgL ig, ig' « ug' tm-
fey, II, 343 sqq., wozu lat. icere geiiöct» So kommt aqi^y in ib
engste Verbindung mit qtv, (ptv-at =z hvan ; vgl. ^^r (^ «wjjp,
oipijv Keil) Gallwespe, «a ofij^, Wespe, stossend » Btechebd. Dm
faebr. tabaJi, zabah ist aber auch urverwandt mit ^dima (t|1
a/d^(Oj stossen und neigen b senken, mit hebr. taba', tabal)*
138. KtQaTiov, roj ein^ kleme Münze, erklärt Moveft (h
Ersch-Gruber's Enkykl., Art Phoenizier) fiir ^ hebr. gdrft, eig.A0
Korn, die Bohne, Beere.
139 a). Kijnog, i , auch Minoq , der Affe, soll aamoit bekr.
qdph, Affe, aus dem Sanskrit kapi stammen; dies bedeiM iveiil
(vgl. Benfey, II, 322) eig. der Gekrümmte und kann mit asfitnuhi^
Zwerg (bei den Sybarlten) und axajußog verwandt sein. Anchgriadi
niS^^jl^ bedeutet Zwei^, von einer Wurzel lividh » hvadii, baA,
bandh, Benfey, 11, 94 sq., wo lat. pandus. Das hebr. qöpb bnwit
übrigens nicht nothwendig indisch zu sein, so gut wie ni^^ nieht
indisch ist. Für die Wurzel md- vgl. den Art. lU&a^og^ sa ps»*
dus Sskrlt vanda, Krüppel, vantha, Zwerg, Benf. 11, 323. Lataü.
eimia scheint mit al/nog verwandt; steht dies für ahß'ißog «aM9ä'¥
MFtß == xiß ib. n, 324? oder ist i^ftvot zu vgl. und dies mmi
Xttfitti O^/u ts hvam) zu II, 321 zu stellen? oder steht <fift4q ir
<nfbi/x6g » atß-fiog s sa «f- kFiß (xiß) ? Schwerlich , wegen dB
Flnssnamens Stfiottg, Für mß « hFiß^ Ftß vgl. kippen, wipi*
^ hval, ib. n, 280.
139 b). KffQog, 6, das Wachs, lat cera, erklärt Moven, Phh
II, 2, für ein libysches Wort Benfey stellt es zu xgkci, liMnMa
Mir sdieint das Wort mit iXwivm^ ziehen, dehnen, MXwi», Shmh
streichen, lat verro, veUo, ziehen^ reissen ae car*»po in VenradA*
aohaft zu stehen; dazu ist noch twQm « sa -f- verro =3 aai^wlt
9iOQia)j kehren, eig. abziehen, abreissen, zu vergleichen : x^go^ (atf
hvar) wäre das DehnbarCi wie rgoxrog, Oder sollen wir sh
fey II, 291 greifen, wo gur aus hvar, neigen = drücken,
xfjQog als etwas Drückbares, Weiclies fassen? Dam küine du
Wort mit imlaxog (zu faval, Benfey, II, 280 » hmal, sich mtgm
SB nachlassen, abhimen, ^^X^^i wdcbend ist t& welch, Wagsaa;
— 96 —
Tgl. a^pcdg mit ßugvg und weich, weichen , sixuv^ vincere, eine
Nebenform von Fux in aFttx a sa + Fax. Benfey I, 504 und
II, 119 sqq. gelieren zusammen; vgl. noch welle, flaecus, marcere,
^cccAxi;) in Verbindung zu Btehen. An afrilcanischen Ursprung des
Wortes darf meiner entschiedenen Ueberzeugung nach gar nicht
gedacht werden, vielmehr muss das afrik. Wort dem Griechisclien
oder dem Latein, entielmt sein.
139 c). Ktjfsvg, 0. Nach Herodot Vil, 61 ist der Name
griechisch, weshalb früher vorgebrachte Etymologieen aus dem Se-
mitischen nicht zu beachten sind. Vgl. $ubh aus gvabh bei Ben-
fey Ily 168, mit der Bedeutung leuchten, glänzen, gubha, Qubhra,
weiss, yerw. mit ^ush ib. II, 374 (=» nava in xaa», brennen; (ush
Ist ans kush = hvash =s hva + sh, vgl. hvar, ib. II, 19ö|
ans hya «f- r). Danach ist Kfjtptvg fUr KFuqxvg ein Al&ioxfj^
etil Qott des Lichts (in Arkadien) oder ein Mann der lichten Ge-
gend, des Südens, Kijtpijvtg (Perser) sind überhaupf Südländer.
Verwandt mit dem Namen Kippevq ist der lat. Name Afer, den
Jacqnet, Nouveau Joum. Asiatique, IX, 195, falsch von (u&ui ablei-
ten wollte; Afer steht für hvafer von hvabh « kubh, ^nbh. Vgl.
lat. bufo von hvabh (=: dhva-bh » dhü-p bei Benfey, II, 27ö, rv^),
schwellend, griech. yjifog =s if/oXog aus sa + nstp s hvabh. Falsch
iet Pfeiler, wenn er auch KiipaXog für fremd hält; der Name kann
aber entweder a= blasend, stürmend (Jäger 1) oder &= leuchtend sein.
Für meine Ansicht, dass Kijq^vg (der oriental. Er](p€vg) Repräsen-
tant der Südländer überhaupt —der Aethiopen — und nicht bloss der
Perser sei, führe ich noch einige Bemerkungen Knobers, Yölkert.
d. Gen. p« 251 sqq., an: Nach Hellanikus hiessen die Chaldäer
von Kephens, dem Sohne des Belus und Vater der Andromeda,
voimals Kephener, wurden aber, als dieKephener von Babylon aus-
gesogen waren und Choche (? ?) inne hatten, nicht mehr Kephener,
eendero Chaldäer genannt • « • • Die meisten alten Schriftsteller
aetsen jedoch Kepheus und Andromeda, die von Perseus gerettet
wurde, an das Mittelmeer nach Joppe in Palästina. Man wird dies
am besten daher erklären, dass vom erythräischen Meere her eine
Wanderung von kephenischen Aethiopra oder Kephenero an das
Mittelmeer geschehen ist; vermöge derselben erhielt der heros epo-
nymos Kepheus nebst dem Vorgänge mit seiner Tochter ein an-
derea Local. . . . Ccmons Angabe von einem Aethiopenreiche, wek^es
▼om Mittekneere bis zum erythräischen Meere gereicht habe, scheint
ersonnen zu sein, um die Aethiopen Pal&stina's mit denen Babj-
loniens zu vereinigen. Derselbe Knohel sagt p. 351: Arrian be-
richtet, die Perser in Babylonien hätten einst Kephener geheissen,
und Herodot sagt aus, die Perser seien von den Hellenen Kephe-
ner genannt worden, hätten aber vom Perses^ dem mit der Andro-
meda erzeugten Sohne des Perseus und Nachfolger des ohne männ-
liche Erben gestorbenen Kepheus, den Namen Perser erhalten.
Damit vereinigen sich die weitem Angaben, des Perseus Sohn
— 96 —
Perscs sei bei Kepheus zurückgeblieben und das Geschlecht dei
Perseus habe nach Kepheus in ßabylonien geherrscht. BabykB
heisst daher auch Fersca Uabylon und den Persern galt nach He-
rodot Perseus als ein Assyrier (wobei ich bemerke, dass nach Ib-
▼ers Assyrier undAethiopen häufig verwechselte Völker sindy inda
die assyr. Eroberer in der Mythe oft als Aethiopen eingeführt weidn)
Andere nehmen auch die Chaldäcr mit hinzu und führen an, dk
Kephener und Chaldüer seien vom Perses benannt, also Perser g^
heissen worden u. s. w. — Uebrigens ist es eine höchst hitmi^
sante Thatsache , dass der griech. Name K^(p€vg (denn den ii
Orient vorkommenden Namen Kepheus vom griechischen zu traniai
ist gar kein Grund vorhanden) so vielfach und so tief in oriiste-
lische Mythen und Erzählungen verwebt erscheint; über den meat
Kepheus und die Kephener werde ich an einer anderen Stelle li&
fneiuen Assyriacis, wovon die von mir im J. 1853 erschienaiai
Quaestt. Ctess. nur einen kleinen Theil bilden) genau und ansfBIv-
lich handeln.
140« KißwQiov, ro, Fruchtgehäuse, Becher, wird -von Mows
SS hebr. kepb6r gesetzt. Fraglich ob mit Recht; denn xtß ksn
neben xaß, cr-xa^-o^ ((nca/Lißoc) stehen und zu Benfoy, II, 324 ge-
hören. Vgl. unser kippen = hval, Benfcy II, 280 (wanken), Sduff
s zusammengebogen, verw. mit awirpri^ axätpog, axvq>og (Becher)
ans sa + hvabh a kabh, kubh, ib. II, 323 sqq. Wie i^ = sg',
Yip = vap, diQ SB da9, konnte auch kibh = kabh, kubh ersdie^neD.
141. EtßotTog, rj, der Kasten, wird häufig für nfiotrig ge-
nommen = chald. t^bütha, hebr. t^bä, d^ißfj, ^fjß^. Dies darf aber
nicht zugegeben werden , weil im Griechischen urspr. t nie = x
sein kann; man berufe sich doch nicht (wie sogar Ewald thnt) uf
yoiQovog = rvQuvvog, da ' diese Wörter gar nicht verwandt slni
Klß gehört wohl zu Benfey (1 , 324, von einer Wurael kibh atf
favibh rs kabh, kubh aus hvabh ; kabh, kubh ist aus (d)hva + bk,
kibh aus (d)hva + ja + bh entstanden. Verwandt ist währscheis-
llch ißriy ißdvij, Gebogenes = Gefäss, äyyog; vgl. xvtpog sxs'vfk-
142. KldaQig^ auch xiraQigf 17, Binde um den Turban, stA
man mit Recht zum hebr. kether, Diadem, von kathar s= atv,
umgeben, umringen, kränzen.
143. Kld^oQogyO, die Brust = xi&aQa, 77, die Brust^ dann die
Zither. Die gewaltsame Deutung Benfey's, der II, 281 xtd-af Mi
^oQ entstehen lässt, könnte uns veranlassen , zum Semitischen ff
greifen, wo hebr. gizrä (==yi^Qa) die Brust bedeutet; die ZUbcr
wäre so semitischen Ursprungs, wie man sonst auch den Tfaamyriii
den berühmten thrak. Zitherspieler , gern für einen Semiten ansgilit
Aber Kld-agog ist echt griechisch; vgl. mciv&og, tauchend, weldiei
Wort zu Benfey II, 66 sqq. gehört und für ohFivdog steht: cm- ^
d^og aus sa + hFivdog stammt wie ßd&og, /!^i;6^oc, fundus f«i
hva a dhva, neigen, ib. II, 320 sq. ; denn vergere ist = meigeii^
vgl. griech. ^fj^iy mit ^inav^ sinken. Nun entsteht die- Fhip*
— 97 -
llen wir acivd^g flfar axsv^g nehmen, also a-iuv&^q «> ßiy&^og
V «=s /?y'h7 8= x}? Ich glaube nicht; ich nehme neben hvadh
a ßad-, ßvd) eine Form hrldh an^. zu welcher Annahme tt^oc,
lelia, fpMxy/jy tptäXfi für (pthdXfj (h = dh) nöthigen. Wie ftuXtj
i lividh, gehört nvaXog tu hvadh =- nvd-~/uijv. Für die Form
fidh treten femer ot^/Jj; und fides,' vielleicht auch filum (für fidlum)
af; auch badh, bandh bei Benfey, II, 94 sq. ist aus hvadh, hvandh
Dd gehört sogut wie die II, 66 sqq behandelten Wörter zu dhva,
rft, II, 320. Grundbegriff ist neigen =: ') senken, vergere j»
er^re; == ^) biegen, drehen, binden, winden (auch Benfey 1,285
iq. gehört zu II, 320 sqq.). Die Brust ist als die gebogene, ge-
mbte gefasst.
144. Kid^cSv, 6, auch xtvaiv, ilitmv^ hält man in der Regel
[r «s hehr, ßoneth. Wohl mit Unrecht; ich verbinde das Wort
it murd-og^ xid^oQog, von hvidh ^ hvadh, badh, bandh, Benfey,
y 94 sq. Das Neigen, Biegen, Drehen, Binden, Winden ist ein
mgeben, vgl rri, circumdare, tegere. So ist xi&aiy verwandt mit
w&^fiVf von kudh s hvadh (=s hvidh, xi^) =: guh, gudh, Benfey
, 66, 322. Da guh, bedecken, offenbar mit guh, senken =s gudh
a bvadh, ßv&j identisch ist, so ist es ganz evident, dass Benfej
[, 66 aqq. zu 320 sqq. gehört. Falsch hat Benfey I, 613 XV&
efABBt: cBe dort behandelten Wörler sind theiiweise mit .Präfix sa
>iDponirt, alle aber gehören sicher zu II, 322 sq. Man höre doch
idlich auf, das Griechische dem Sanskrit zu Lieb zu vergewaltigen:
ich laicaveo steht nicht für scaveo, cutis nicht für scutis, custos
cht für scustos, sondern scutum, Schutz, schützen u. s. w. sind
It Präfix sa componirt Die Urwurzel von xv^ aus hvadh =:hva
* dhJst dhva; dhva + dh = dhvadh, dhvah = dhuh erkenne
h in lat tunica (t aus dh wie in rutilus, patior, puto u. s. w.),
eor für tuheor, tutus, sicher: die Begriffsentwickelung wie in
fthi^en (= BQdot = gewahren), schauen (von axv = sa + hva). ,
tinTOfiai^ welches man ganz falsch für andx-TO/Ltai =spec, spöhen
shmen will, da es doch offenbar mit oxsnf]^ axenagj Schutz, Unt,
isammenhängt. Zu guh (xv&; warum hat man xvd^ von gub ge-
ennt? Dann müsste gerade so gut 7iv&^ nwd von ßv'& getrennt
erden) vgl. die deutschen Wörter bei Benfey, II, 370: dort ist
yet gerade das Hauptwort : ducken (vgl. do/juog für dF!o/j.iog)
bersehen worden. Die anlautende media darf uns nicht anfechten,
g\. Ib. n, 274 sq. Ob mit griech. x£^wv unser Wort Kittel zu^
immenhängt, weiss ich nicht; hebr. k'toneth kann urverwandt sein,
enigstens mit yvd-,
145. Ktxi, ro, der Wunderbaum, ist ^ talmud. qiq, hebräisch
Iqdjdn, von qo, evomere, schleimen; xTxi wird auch x/xi, xovxi
eachrieben. Aus den Körnern des Wunderbaumes wurde ein weisse:«,
tarkabführendes Oel gepresst, daher der Baum als der schleimige,
llge gefasst zu sein scheint. Vgl. Meierj Hebr. W. p. 617 sq.
7
— 98 —
14C. Klyvafjifiv, ro, anch Htvvdjuw/uopj Zimmti ist bk
qinndmön. Meier 1. c« p. 592 sq. erklärt das Wort flir semitiflcb, wÜh
rend es gewöhnlich für indisch gehalten wird« Vgl. Benfeyy II, 157.
147. KivvQaj ij, ein musikalisches Instrument , XaniQOiii
alter König von Kypros. Meier, Hebr. W. p. 301 sqq^ eikttt
diese Wörter sammt yiwgog wehklagend, HtvvQOfiaij janunein, ft
hebräisch oder phönisisch, was zu begreifen dem kritiacheB Prttt
schwer wird; nur seine völlige Unkenntniss des Griechischea ottt
die Sache. Die Wörter kommen von der Wurzel dhyan bei Bnkj
II, 275 = hvan, II, 63, kvan, wozu goth« quainön, w^nen, kt
canere ; so allein begreift man HiyvgSg => fuwgog (/e »= hv). Akt
der kyprisch-phönizische Kinyras-Adonis trägt einen echt indofV-
manischen Namen I Dies Ist ein bedeutendes Moment tai Bev-
theilung des Ursprungs des Cultus der Venus und des Addus; v
wird, das ist mir nicht mehr zweifelhaft, noch einmal allgenieln aneikiiBt
werden, dass sowohl Venus als Adonis gar nicht für ursprfiBgU
semitische , sondern vielmehr für urspr« indogermanische oder (pr
nauer ,ausgedrückt) für kleinasiatisch -griechische Gottheiten n
halten seien und zwar für Gottheiten vorzugsweise ackerbancata
Stämme, wie die Phryger und Pelasger gewesen sein soüdD, Tg|.
auch PreUer, Gr. Myth., I, 403,
148. Ki (TT f], ij, Kiste, wird von Movers, Phoen. I, B96 n&
semitischen Wörtern zusammengestellt, aber das Wort ist rein grie-
chisch, wenn auch noch ohne sichere Deutung. Man kann an tUvi
denken, von der Wurzel q!, liegen, bei Benfej^ II, 149 sqq«',,n
9!, liegen, vgl. 91, Ruhe, aus ga^ dies aus 9a + ja, ^ aber m
ka = hva II, 320 sq , sich neigen. Dies beweist sonnenklar {A
» m^-vo) (Benf. II, 150) > das gar nicht von yct/uTtTWf Hj 324|
getrennt werden kann. (Beiläufig bemerke ich, dass die SM^
Wurzel kshi aus sa + ki besteht, und ksbam aus sa -f- kapi: i^
mit erledigt sich die leise Anfrage Benfeys I, 166 not.). VgLaoA
lat. quietus, ruhig (eig. geneigt, gelegt) mit vietus, welk (eig. p-
neigt, abfallend). Nun haben wir früher fQr xid-aQog u* s. w. cüM
griech. Wurzel hi& aus hvidh » hvadh, Bebfey II, 66^ 322.(8ii]i
94 sq. (pandus), mit der Bedeutung neigen^ biegen, drehen Q.iiV«
aufgestellt. Davon leiteten wir nl&og, (piödytvrj^ (puiXjj (von hvift
wie nvaXoq von hvadh), eig. Gebogenes = Gefäss. So köato
y^laxfi für m&rri stehen und eig. etwas Eingebogenes, ein OeStt
bedeuten, wie amvrj. So bleibt yclarrj In Verwandtschaft mitafoiri^i
obwohl der Grundbegriff der Wurzel hva, hvi (=s hva + ja) ^
beiden Wörttoi verschieden modifizirt erscheint.
149: Ktidvj ij, 6, die Säule, soll aus einem semit. Wort kOJlSi
kijjün von kun^ aufirechtstehen, abstammen, nach Moveni, Phoealt
292. Benfey denkt an 9U, ^vi, schwellen, und fasst die Säule ab
die schwellende! Begrifflich hat er sicher Unrecht, aber er kiv
das Wort doch zur richtigen Wurzel gestellt haben. Denn gvlifitait
9u (yva) + i (ja); 9U, ^va steht für ku, kva nnd und dies (f*
h
B
I
6
i
l
— 99 —
trän a hvan, II, 63) för hva » hu, dhn, stosscn (vgl. den Art.
9egyä}', der Uibegriff von yn, ^vi wäre dann in xlwv liervorgetreten,
^ bedeutete eig. stoss^d =&= aufschiessend, &o6gj Idvg, Diese Ety-
ODotogie sagt mir aber weniger ssii als die folgende. Von der Wurzel
gl , liegen , xeTa&ai , kommt nach Benfey, II, 149 das litthanlsehe
Wort koja, das worauf ein Gebäude lie^t, ruht: so scheint auch
ittmp ei^. sich legend » stemmend, stützend zu -bedeuten. Auch
bedjBOtet xnaOai selbst liegen a aufgestellt sein, stehen (von Bild-
BiCiiien); vgl. auch sthd, stehen, nach unserer Ansicht aus sa +
dhä (t/-^j7-^i), woröber s, v. dtw/iia gehandelt wurde.
150. a).* EXwßog, o, der Käfig, wird häufig = hebr: kelüb, k'lüb ge-
setzt; dies kann richtig sein, obwohl das Wort im Griechischen
eine klare Etymologie hat.
150 b). Koi9jg oder yofjqj d, ein Priester in den samothra-
kiscben Mysterien, der die Aufzunehmenden prüfte. Das Wort ist
oft für •= hebr. kobSn, Priester, genommen worden, aber ohne allen
Grund. Doch ist die Etymotogie desselben im Griechischen dunkel
Benfey, II, S34 leitet das maked« Wort xoTog, Zahl, von der San-
skritwurzel k'i, colligere, wozu das slav. tshjo-jön, aentire, audire,
viellelcbi griech. xoiwf xodto, lat. s-ci-o gehören. Auch sf^ncniog
(neu =s lug) liesse sich damit verbinden, aber schwerlich gehört
dazu auch der Name Ilüudwvy Tlaidv (Heilkundiger), der zu nav(a
gestellt werden zu müssen scheint. Der Priester, xoij^g, könnte als
8§inaioqy als ein Wissender, Erfahrener, bezeichnet sein; oder sollen
wir ihn zu einem sciscitator, Untersucher, Pr&fer machen ? An Sskrit
kiivi, sacerdoa, eig. Sänger, zu denken halte ich für unerlaubt Wer
deh durch die Glosse des Hesychius: xo/z/g Uqbvq xaßtiQMv 6 xa-
ß-uloiäv q>ovia vgl. mit tcöl'oicai dUuioi für berechtigt hält, xot//^
t&E einen Reiniger, Sühner zu nehmen, kann an gush bei Benfey,
U» -374. 168 sq. denken; vgl. auch Bötticher, Arica, p. 45 sq.
J51. KiXXvßoq^ 0, eine Scheidemünze, vorzüglich ein Stück
€kAd, welches beim Verwechseln von einheim. Geldsortcn mit aus-
ttndlachen das Agio ausmacht, wird wohl mit Recht von hebr.
j^falaph, wechseln, tauschen, abgeleitet. Das Wort wäre ein phöni-
sbeber Handelsausdruck gewesen. Zu halaph vergl .Meier, Hebr.
W.p.376sq.
152. KoQvßaq^ rf, auch KvQßag, der Korybant. Wer die phry-
gtacbe Religion für semitisch hält, kann auch diesen Namen leicht
ans dem Semitischen deuten. Denn das griech. icvQßaala, rj^ Mütze,
Turban liesse sich = hebr. qnbbaath ^ qurbaath setzen, von qaba\
woher qdba', Helm, verw. mit gaba', woher migb^'ft, Mütze, Tur-
ban. Die phrygische Mütze spielte in dem orgiast Cult derKyl^ele
eine so bedeutende Rolle, dass die Korybanten leicht dnvon benannt
worden sein könnten. Aber Benfey II, 313 hat, wie ich glaube,
vollkommen Recht, wenn er den phryg. Namen ans dem Griechischen
^u denten versucht.
- 100 —
153. KQa^tßfjf 17, der Kohl, wird tod Movers fllr iGreibd Ir^
klärt, vielldcbt mit Recht; indess stammt ätMy^ori -^^inmjäik
au» dem Orient entlehnt — (lat. crambe ist wohl aus d0i^'|;^CWfv
chischen) doch nicht aus einer semitischen, sondern Siüs/^Aiittf
indogerman. Wurzel, nach Bötticher, Arica, p. 73. ..%■■:
154. Egoxog, 0, 7/, Safran, ist si hebr. karkom, an» eM
indischen Wort kurkuma^ nach Benfey, II, 180, vgl* mit Ifdb^
p. 706 sq., der sich aber ein kleines Versehen Benfey's bttdg
macht« Ganz falsch ist aber Benfey, wenn er auch das edit grisek,
Wort xvtjxoQ, 7f, ßaflor, für fremd halt VgL Krtpcagj fahl, gilk-
lich, itvrjictgf ein bleicher, fahler Fleck, xvo^, ydXa Xtvx^v, q. s. w.
Diese Wörter sind verw. mit vlxfj, Sieg, eig. Neige, Benfey II, 185^
Ton hnl aus hna + ja ; neigen ist ^ weichen {vlxay vgL mit-ioBr,
weichen, yincere), sinken, fallen^ abfallen« Ebenso non wie ick
ixTfQog Ton Fix = weichen abgeleitet (vgl. den Art. iQs/xff)^ Ute
ich auch xv^xog, xvrpcog u. s« w. von hna, neigen » fallen, abU-
len; abgefallen (Fon der Farbe) ist «= fahl, blass, bleich* Ist«
mth hfi bei Benfey II, 196 sq. mit hvfi (=:hval), 280, in vf-
^ :JSin3en? Schwerlich darf es geschehen; dagegen lat pallere, pal-
C'äns ist eher so zu fassen (Benfey II, 81 irrt) und verw. mit pidmi,
4; .die ^ geneigte, flache Hand (vgl &dvaQ zu dhvan, ib. II, 320), JOt
kkiy ib. 83 , begrifHich ganz = hval , hmäl 280, 283 , Tieaefdit
; ^3uc1i aus kal (^hv^al) emollirt, worüber mehr s. y. ^Tgog.:
156. KQovog, 6, der^ bekannte und doch noch so ntiMkumtt
Gott. Unter allen griech. Göttern spielte wohl Keiner In der Fremde
eine so grosse Rolle, daher es naturlich war, dass Lente wie B9I-
tiger ihn ohne Weiteres Hir einen fremden Gott und zwar ffir Im
phöniz. Moloch in griechischem Gewände hielten. Sollte diese ifr
sieht denn ganz grundlos sein? sollten Kronos und Moloch vM
in Verwandtschaft treten können ? Ich glaube dass es mögHdi ii^
ihre Identität — in ganz anderer Weise als Böttiger es • sich daehtai
ja in entgegengesetzter nachzuweisen. Preller, Griech« Myth. 1, 96:
Eqovoq ist der Himmel in der Bedeutung des Reifenden, dunl
feurige Wärme Zeitigenden, Emdtenden. Diese Preller'sche Anskk
ist auch ganz die meinige; auch mir ist Kronos ein Gott der (aeitigendff)
Sommerhitze, also ganz gleich mit Moloch. Vgl. Benfey, n, 177:
(ri in gnta, gekocht, ^rä in gräna, ,9rÄta gekocht, ^rap bremMi^
kochen, ^rapita, gekocht, wozu Herbst, griech. itagn6g geMno.
Demnach ist Kgovog der Hitzige, Feurige, Glühende, Terw. mit UL
cremare, griech. Hgaörj^ KQaöog, Brand ; Ego-vog bedeutet aber aldt
wie (r&iia gebrannt, sondern brennend, ygL xf6y6g (act n. puk]
er ist der brennende , glühende Gott der Sommerhitze , die bis it
den Herbst hinein anhält. Da so Kgovog als ganz gleich mit Mi-
lodi (worüber ich auf Movers, Phoen. I, 322 sqq., verweise) e^
kannt ist, so muss auch der von ihm entmannte Uranos gleich n'
derselbe sein mit dem tom Moloch oder seinem Stellyertreter, di*
feurigen Eber, getödteten Adonis-Attes. Ovgavog ist nach Fnüff
l
— 101 —
Himmel 1d der Bedeutung dea abfolut Zengeriächflii, weil Ton
das befruchtende Nass kommt, welches die schSpferiaoben Krällto
Eide erregt. Diuer Ov^y6g hat Minen Namen ohne Zweifel
mQsiv, mejere, wäsMin, rgj. Beofey, I, 324; gäni venchieden
diesem Uranos (der = ^mwaog, Caolifiuus == Ztvg Näi'rq ist)
ibei der aDdeie Ov^avöi; oder vielmehr wqavöq, der Himmel,
dtea Wort Benfey II, 298 richtig gefaait hat. So ungern man
i darein finden mag, das Wort ov'pavo; von dem Götternamen
mmq 2U trennen, so ist es doch absolut nothwendig; ich selbst
I mich' nicht leicht dazu entschliesqen können, aber hier Ewingt
, wenn je, die dir^ aeceisitas. Das Wort ovgarög, Himmel,
I gar nicht zu ov^tTv ^horen, daher Benley II, 298 sich ge-
igt sab, die I, 324 gegebene, sonat »p, j>lAusible , Etymologie
ageben; sie ist ganz nnmSglich autceiditaiihalbiL , obwolil ich
t dafür stehen m&chte, doss sie uita''m«ht bald -wieder aufge-
it werden irird. Wenn wir aber-Bedit liab&u rtiffunaerer An-
', doES Ov^avog = j^töwm^ s;\^UesrAdonii sei;,' so leuchtet
.na hervor, dass man ihn für einen echten alten Gott lialten
■ nndniohtflirein Abstractnm, dus erst'diirch die'thcogoniachen
itei In die Mythologie gekommen. Den; 'fugende, die Erde
lamende Frühlingsgott Ov^wq ist der rechte Gemahl der Aphro-
» der Wasserbenetsten oder Regenbenetzten; wie Aphrodite ^
M ist, so Ist auch Ov^vöq =s Ztvq Niii'ogi='^m»vaog, der alte
igiaehe Gott des fruchtbaren Himmelawaasere, des regnenden
oens. Der Zeuger aber ist -auch das Gezeugte, der Vater das
1: BD zu erklären ist, daas ^loiniaog, Caeliflnus, und Ovpai-ög,
WXsserer, gleich sind mit BäxxoQ, Köqog, LIber, "Artvq (ad-
leens), welche Namen Spross, Trieb, Wuchs bedeuten. Auf diese
le gbnbe ich ein gutes StQck der griecliiBclien Mythologie einer
Igem mid tiefem AniTassung nahe gebracht zu haben: dieHy^
von Uranos und Kionos sind gewiss die echtesten pelasgiachen
lirgriechischen Mythen, die es gibt, und wenn sie im semi-
ea Orient wiedergefunden werden, so sind sie dorthin aus Eleln-
\ verpflanzt worden, wie denn die ganze Reihe: Adonis, Venus,
ich meiner entschiedenen TJeberzengung nach als durchaus un-
tisch nnd vielmehr als argriechisch - klelnasiatiBch betrachtet
len mnss.. In Eleinaeien entmannt Attes sich seibat, während
loa von Eronos entmannt wird; aber Attes wird such wie
■d^ von Moloch oder dem glähenden Eber getödtet : sollte nicht
i fkmi im Orient der Mythus bestanden haben , dass Moloch
Attes entmannte ? Ich erinnere mich augenblicklich nicht,
diese Form des Mythus dort gefunden wird: dies thut aber
I i^hts zur Sache, weil der entmannte Attes und der entmannte
los offenlur identisch sind. Der orientalische Feuergott Moloch
1 oft mit dem griechischen Apollon combinirt : diese Combination
vollkommen begründet, weil der Lichtgott Apollon ganz >>
voq sein kann. Vgl Preller, I, 162, vro Ka^Elwi wohl =
— 102 —
KQoysTog and I, 167, wo der Uekatombäon ab früher nach den
Kronos benannt eni\ ühnt wird. Apollon iBt zwar arsprüngtieh nidtfi
weniger als = Kronos ; da aber der Lichtgott ai|ch Sonnen- a« Feoergott
sein Icann (ApoRon = Helios), so kann Apollon gans = Kronoa werte;
er ist es z. B. wirklich bei Preller 1, 310. II, 122, wo er den Linos-Adorii
tödtet Auch Herakles tödtet den Linos; denn auch Herakles (denick
für ganz gleich mit Apollon halte, wenigstens seinem Hauptbegriffe nack)
ist = Kronos, Moloch, Melkart-Sandtin, womit ihn die Griechen nick
ohne Grund identifizirten. Vgl den Art. Aivoq,
156 a). Kvßik9j, Kvß/jß9j, i^, Name der grossen NatnrgWfii^
worüber Movers, Phoen. I^ G87 sagt: Der syrische Name KomUb^
Kofißdßog, ist ofifenbar einerlei mit Kvßtjßtgj wie die phrygischen
Gallen imd auch die Kybele hiessen ; Kombab bedeutet rotaU^ der
im Kreise Herumgedrehte, von dem nfvßiatuv, dem rotare derGäk*
len, kuUbäb, part Pual, eig. der drehend gemacht wird, abgeioid
von dem Verbüm kabal, drehen, und gleichbedeutend mit gdil;
wovon Gallus, gälil,. versatilis, welches auf dieselbe YonteHng
zurückgeht. Soweit Movcrs, der aber nicht berechtigt war, im
Namen der phryg. Göttin ans dem Semitischen herzaleiten \ wiie
der Sinn, welchen er demselben beilegt, wirklich darin jra sndiea,
so könnte man beim griech. Wort xvßiaiur stehen bleiben, wonn
bereits Klausen in seinem Werke: Aencas und die Penaten gQjdadit
hat. Indessen fragt es sich sehr, ob nicht eine andere Etymologie
den Vorzug verdiene. Vgl. unser Wort Kuppe, Koppe (Sdmee-
koppe) mit Sskrit kumbha oder vielmehr mit dem redupljzirten ve-
dischen Worte kakubh, Bergspitze, bei Benfey, Pers. EI^ÜDlchr^
p. 10: dazu stelle ich den phryg. Bergnamen Kvßsku, ruf li^oto
nach Strabo Kybele Ihren Namen erhalten haben soll. Ueher Kf
bele als eine auf Bergen verehrte Göttin, als eine Bergmatter, vo-
-weise ich auf Preller, Gr. Myth. 1 , 402 sqq. , der p. 4Q3 rickt^
bemerkt: Die allgemeinere Bedeutung der Bhea (Kybele) lat im
aber die , dass sie (als tellurische Productionskraft der Beige wi
Wälder: diese Worte Preller's kann ich mcht billigen) die Miiv
Natur in weiblicher und empfangender Gestalt und Bedeutung üb»
haupt ist ; daher sie der kyprischen und syrischen Aphrodite flrif
nahe stand und oft mit. ihr verwechselt wurde« Didae Verweck-
selung (füge ich bei) erklärt sich leicht daraus, dass Kybele wi
Aphrodite ursprünglich identisch gewesen sind. Mit Kybele nr*
bunden erscheint gewöhnlich Altes als Vertreter des mllnidldKB
Naturprinzips ; eine ähnliche Bedeutung wie dieser hatte wold €ti0
Zweifel auch der phryg. Mliag: ob für Fiiag (vgL 8. y. U^
also Trieb, Wuchs)? oder von mih, wässern, befeuchten, hcomwUj
bei Benfey, II, 43, wo mindh'a, Bock (vgl m^dhra, glbtd>?
156 b). Kv/ußaXov, ro, Zymbel, wird vonMovera einem Moft
qob (eig. ayyog, von qabab, biegen) gleichgesetzt, aber eboiii*
voreilig, wie er griech« tvfinavov für = hebr, toph nimmt» JTdp
ßaXov ist offenbar echt griechisch und gehört zu Benfey U, 328 «tt'
'
— 103 —
^fjtß, icvß 'ist aus hrabh » kabh, kabh, womit- hebr. qabab ebenso
unrerwandf ist, wte hebr« qeren mit xi^ aus 9H «= gar &= kar c=
iTar* Also hebr« q wieder als aus dhv, hv entstanden nachge-
viesenl Das hebr« toph^ stammt von der Wurzel taph, tap, nlnTHy]
Bt Aber tap mit tuti-tbiv verwandt? Griech« TvnxBiv steht für
jwn-xBiV' von sttt, stossen, Benfey, I, 657 sq., aus sa + dhu,
Bloasen, II, 271 sqq.; von dhu, dhva bildet sich dhvap » hvap =
Kojf-rnyf das also mit vvnrsiv verwandt ist, so wie -auch x(r)t;;iog;
Kon, Mm ist => hvap =s dhvap = a-wn. Demnach ist hebr. tap
Dicht mit tvnTuv ku verbinden, sondern zunächst mit hebr. tabah,
shald«* debal;^, d'bah, hebr« zaba]|^. Blossen, hauen, von der Urwurzel
iha («= ha in (r-/a-€(i, cr-^a-^cD stossen) xs dhu, dvM. Wären hebr.
{ab-ah, taph, tap nicht » dha (ha, a^/a-fa) + b, p, sondern =3 dhu,
dhva + b, p, so hingen sie mit xonrav eng zusammen ; gerade so
«erhält sich hebr. gana* für älteres tana* (aus dha + na 4- Gut-
tural) ^ kana' (aus dhva «= hva = ka + na + Guttural), welche
Sesenius s. v. ^ana*" für zusammengehörig erklärt Man darf also
nicht einmid wagen, hebr. tap, tab-ah u« s« w« mit xon zu verbin-
den; wie viel weniger also mit rvnj dessen r erst durch das Medium
der Gomposition mit Präfix sa begreiflich wird!
157« 'Kvfiivov, t6, ist das hebr. kanundn, Kümmel, nicht un-
ser gewöhnlicher Kümmel (carum), sondern eine besondere, In
Syrien und Aegypten einheimische Art . YergL Meier, Hebräisdi«
W., p. 244.
158 a). Evnqoqyi^^ eme besonders in Aegypten häufige Blume,
iBt s=s hebr« kopher, arab. Alben na. Auch nvnuQiaaogj ij, Zypresse, wird
für aemitisck gehalten; ob mit Recht, ist aber noch sehr fraglich.
W9B der Name EvnQog bedeutet, weiss ich nicht; von der Blume
ist die Insel wohl schwerlidi. benannt. Ueber unmaQiaaoq vgl man
noch Bochart, Phaleg., üb« I, c« 4, p. 25. *
158 b). Eei^awj 6, der Becher« Benfey II, 163 denkt an
hebr« kös, Becher, welches Wort Böttidher, Arica, p* 70, aus dem
rediaehen kö^a, vas sacrificiale, in quod soma- destillat, herleitet
Aber miid^mv ist echt griechisch und gehört zu Benfey, II; 326
0bTa + dh); der Becher iat als etwas Eingebogenes, als ein uyyog
gefasBt Vgl. auch ib.II, 94 sq., wo pandus aus hvandh = hvadh,
Sanskrit badh, bandh (b wohl für v; vielleicht aber für hv, wie in
bodbad, Blase, aus hvadhvad, ib. I, 537 sqq.).
159« AaßvQivd^og, 6, das Labyrinth, ist oft für semitisch oder
ä^Tptisdi gehalten worden, aber ohne Grund. Das Wort ist auch
kein Compositum, wie Benfey meint; es scheint verw. mit yXoiq>v^
Höhle {yXaqwQoq hohl), welches Wort sammt yXvcplq^ Kerbe und
uDserm Kluft (klaffen ist = weichen, zurückweichen, einsinken,
vgL oxd(JH\ dies bemerke ich für Benfey II, 188 sqq.) u. a. zu
Benfey^ II, 309 gehört: anders, aber völlig falsch, Benfey I, 209.
AaßvQ-iv^og = /Aa^V'^^o^ hedeutet Maffend, hohl, Kluft, Höhle;
die Endung -<v^ scheint von i(n)d& brennen, leuchten (sehen »
LI
k
— 104 —
aussehen) henrnsttmineii, ygl. Bonfey I, 869. 11, 348* Wcrii
Namen Labyrinth lieber den Begriff eines Irrgings als den eiar
Hoble oder Grotte sucht, kann nach d^ bei Benfey 11, 309 m.
verseichneten Wörtern auch eine Krümmung^ Irrung diarmus midNi;
denn neigen, biegen ist ') >= senken, einsenken, tief, hohl inadNi,li{
^) = wenden, drehen, krüninien. Dazu vgl Xbßivdog s= £p^/Mi;It
aus hvfibh, gedreht, rund, Erbse^ dann kotpog u. a. w. ' 1
160. Audavovj To, Baumharz vom Strauch A/JcTo^; aodi If '
iuvov und (wahrsch.) Xavdavov. Letztere Form nähert sieh ■
meisten dem hebr. 16t, dessen Etymologie aber. nicht klar ist Die
Stämme laat , lut bedeuten verhüllen: das Hars könnte ven k
Farbe benannt sein; diese hebr. Wörter sind wahracheinlieh m«^
wandt mit Xfj&fiv, XavdävHp, lat. latere, aber die VerwaniKW
ist uiclit so nahe, als es scheinen mag: sicher ist wohl, daaaaHete
Wörter die Anlautgruppe hv verloren haben, vgl. pluteus mit latWi
nkivdog mit later, planus für placnus mit latus f« platus. «
161 a). Aa/Linäg, //, die Fackel, XofunHVy leuchten. Mda,
Hebr. W., p. 562 sq. , hält diese Wörter für semitisch ; ihn iff-
leitete das chald. Wor' lampad, Fackel e= hebr. lappM' . BieUg
setzt Benfey kafin, Xan zu gri (aus hvfi), wovon alav. glipiti)
sehen; verwandt ist &äXnfiVy wo &aX7i s dhvfi -f- py'dhVii =
hvfi = ') ghfi, ») gri, Benley, II, 124 sqq. 195 sq. ^Abv iu
hebr. Wort lappid , chald. lampad ist sicher urverwandt nlt laftn]
lapad im Talmud bedeutet (Hithp.) glänzen, Xdfjimtv. DiataaGne-
chiscben erbalteue Urwurzel dhvar, d^dg-og, (&äX7t-(o ss ^iQ.-^n)
könnte man in hebr. ^arab finden, wenn es nämlich für tarab irtekt:
mit mehr Sicherheit darf man hebr. harar und chald. harakh gcg«
gri, ghri =^ hvri, hvar halten, so dass hebr. bar zu lat eal-eCi
cre-mare (^ri bei' Benfey II, 177 ist aus kri «= hvfi, IT, 195) rieh
verhält, wie hebr. haraph zu lat. carp-ere. Das hebr. Wort IsH
hat also gerade so den gutturalen Anlaut eingebüsst, vrie das giitct.
Xä/LiTTHv] diese Erscheinung zeigt sich bei mehreren hebr. WuiMh
ganz deutlich, z. B. bei ruah, blasen s riah^ riechen, TeigL ^
Sskrit gbrä, riechen^ statt hvrt, wie ßQiS^og lehrt (aber Benfqr Ii
142 nicht einsah), aus älterm hvfi, hvar = hva, hu (blasen, Alt
&V'iu6g, d-iog) + r. Die hebr. Stämme ruah und riah aind m
ra + va 4- h und ra + ja + h entstanden.
161 b). ABl^iov, TO, die Lilie. Dieses schon bei Homer (f|L
XeiQioetg) vorkommende Wort hält Benfey, II, 137 für ein orioili
Lehnwort, = pers. läleh, Lilie; XUqiov mag mit läleh wnneiM
verwandt sein, aber das griech. Wort ist schwerlich aus demOriHt
.entlehnt Mit solchen Wörtern muss man äusserst behutsam wt
gehen; vgl. auch Bötticher, zur Urgesch« der Armenier, p^ 30.
162. Aiwv, 6, der Löwe, auch Xig, wovon Spatere eiiici
Plural Xlsg oder XTsg bildeten. Das Wort wird ziemlich allgeniiB
(z. B. auch von Benfey) aus dem hebr. lebi, ll)i, Löwe, .Ubl, U-
win, abgeleitet; Xig soll für Xißig^ XiFig stehen, Xfovr für ;i#/Wr,
— 105 —
Xeßoyr. Diese Etymologie ist aber schwerlich ridküg. Was die
begriffliche Seite derselben betrifft, so lässt Meier, H. W. p; 56ö den
Xtöwen als den Röthlichen benannt sein, vgl. samar. lablab, fulsit;
dum brauiiht man aber nicht an fremden Ursprung zu denken:
irgL ^d^, iQv& bei Benfey II, 125, ^skrit glan (Mond, lenchtend))
yJUtt*xog, äykcüFogj XuFbiv b ßXimiv, althochd. glaw, ]>erspicax,
lawer, tepidus n. s« w. In dem Worte A/^, minder richtig Üg ge-
schrieben, wäre Xi wie in /Ai- bei Benfey II, 195 ans ri = hvfi,
gfi, Xi(jav aber könnte entweder für s= kiFmv oder für s Xijwv
'(vgl. otniov zu asthi) genommen werden, wofür leo spricht, das sonst
.auch (da y zwischen zwei Vocalen im Lat. ausfallen kann) für levo
stehen könnte. Ist unsere Ansicht Yxm dem Ursprung des Wortes
richtig, so kann das semit. Wort lebt doch urverwandt sein, wenig-
stens wurzelhaft; vgl. Xafjin mit hebr. lapad, lappid. Wem die
Bezeichnung des Löwen als des Röthlichen oder Leuchtenden s»
Blitzenden, Blitzäugigen nicht passend scheint, dem bietet sich noch
eine andere Möglichkeit der Erklärung dar; vergl. ya^onoq »=
Sskrit ha'rjaksha von hri,.har, woher jr^o//, livor, lividus bei Ben-
fey II, 197-
163. Aißavoq^ d, r^, der Weihrauchbaum, Xißavcorog, 6, der
Weihrauch. Welcker dachte an griech. Xdßstv^ aber man darf nicht
daraii denken, weil hebr. lebdnä Weihrfiuch bedeutet.
164. Aißvrj, 17, Libyen, hält Benfey II, 123 fär ein griech.
Wort;* es ist aber wohl sicher fremd, vgl. Meier, Hebr.W« p. 732.
165. Aivoq^ d, mythischer Sänger; Xlvoq^ 6, ein trauriger Ge-
sang, klagemelodie. Es ist fast unbegreiflich, wie man dieses Wort
noch immer für semitisch halten und aus hebr. 6j-länü, vae nobis,
denten kann. Unser deutsches W. greinen a=s weinen (=: tönen, goth.
qaaindn => canere, Benfey, II, 63) thut bessere Dienste. Vgl. alt-
hochd. granon, granjan und goth. gr^ta^^, rufen, dann griech. xQl^tjf
Xiyyo), Xtyv^y lat. rideo^ wo. sich die Wurzel gri zeigt, bei Benfey,
II, 135. .So ist Xlvog das Greinen es Weinen = Tönen, der Ton,
der Klageton, das Klagelied. Aivog, der Klagende, lugubris, fle-
biliB, ist ein Fruhlingsgott, der in der Sommerhitze gleichsam ver-
traoert; er ist ganz dei^selbe mit Ädonis; wie dieser vom Moloch,
dem t^ott der heissen, brennenden Sommersonne, getödtet wird, so
Liaos Yom Apollon oder Herakles, die hier, wie schon früher be-
merkt wurde, gans^ die Rolle des Moloch spielen. Von der Wurzel
gri, kfi^ hri bei Benfey II, 129 sqq., die aus hvfi s hvar, hva +
r (hva =s dhva, dbu, stossen ^ ausstossen, tönen, ygl. Benfey II,
60 sqq. 275 sq. 263 sq.: an letzterer Stelle erscheint die Urwur-
zel unverstümmelt erhalten in &Qiot, d^Qtjvoq =3 Xlvoq) entstanden
ist, kommt auch, das mit Xivog gleichbedeutende Wort sXtyoq^ das
Bötticher, Arica^ p. 34, gafiz ohne Grund für orientalisch halten
will; vgl. x^^xfAog, Klage, wonach aXeyoq ßir i^iyoq oder yXayoq
steht, wie iXda st. yXda, ovo/ua st. yvo^a, dXi%T(AQ statt %Xiiiv(aq.
'Auch sXioqj Mitleid, ist so zu fassen; es steht für xA^o^ von xAo/i»,
— 106 —
»XuFwj weinen, TgL olxrogj Klagen, Beklagen, Bedanem =
leid; gaaa ebenso oXwfv^^ai statt »Xogw^ftcUf welches Wort ■
Benfey U, 131 geliört. Von allen diesen Wörtern hut Benfey wie-
der nicht ein einziges erkannt! Ich halte es fOr pasaendy bddloRr
Gelegenheit auch den zweiten mythischen Sangeri den MoTera (ak
Ewalds Beistimmung) für phönlzisch erklärt hat, den. SufivQiq ok
QafivQuq nämlich, ans dem Griechischen zu etymologiairen« Ha
luinn den Flassnamen Qva/uig (stossend =s ausstosaend, blam^
stürmend, braosend) vergleichen, von dhvam a dham bei BeiAv
U, 272, zumal da es nach Zenob. 4^ 27 sprüchwörtlich hieaa : äb-
fivQfg (judvsrai. Thamyris wäre so ein Rasender «s BegeiaMii;
ein vates der mythischen Thraker, die wohl zunächst im bakcUMba
Grciste den Musenktinsten oblagen. Sonst könnte Qä/uvQtg UMhAr
Tönende, Singende sein, da der Urbegriff der Wurzel dhva, dhnWk
Begriffe (rasen, furere — tönen) umfasst Vgl latein^-canereanslmi
(Benf. II, 63) «= dhvan (ib. 27o) mit lat gemere (ib. 61) m
hvam (=s vam, vomere, stossen 's ausstossen, speien) , Air Htm
dhvam« Unsere Etymologie steht also in formeller Hlndcht vdl-
kommen fest, wenn ich auch keine Entscheidung über den apezidia
Begriff des Namens wage. Der Name seines Vaters iSltldfifm
steht wohl für OüidSfuav^ OtXFdi/uwv, von vad (Benfey Ii; 62:
davon vö-iio, avöij, aber nicht dfidwj worin eine Form vid^vai
steckt: dei6w wolil ans dva + vid wie fiyyiXXw aus ut^ -ff» ffX);
er ist also ein tptXvfivog. Seine Mutter "^A^tontj, die HellatlMBllge,
zeigt, dass oQyog, hell, wie cUurus gebraucht werden konnte: hdl
fdr's Gehör wie Hir's Auge. In ähnlicher Weise dürfte woU da
dunkle Wort /uiQotf/f das als mythologischer Name s al&ünßf (wi
fiOQ bei Benfey II, 195) sein kann, als Beiwort „helletimniig^, du
voce praedituSy bedeuten; wenn MifMtf/ als Aethlopenkönig »
Aid^itnf/ ist, so ist es gleichgültig, ob man Meropa oder UMnß
{}io£^, vgl. Jakobi, Myth. Handwörtb. p. 620) schreiben vi'
fjuu^ steht für (i.aQJa von fjiixq (^ifuq) in fm^Xi], fAOQid^dw* Dv
Seher MeQoxp aber könnte = ^A^yiotp sein, in dem Sinne iri>
l^Qyionrj. Oder mtisste man wegen MiQonrj (die dunkle Pk|jaii|
an fiiXaq, fji6qo¥y evQwnog == axovuvog (jevq =s ^le^ ^=./ua^) difr
ken, also auch den Aethiopen Merops ab den Dunkelfarbigen 9dr
fassen? dann wären die /uJ^neg äy&QO)noi vielleicht düster, lA
aussehende Menschen, tristes mortales, vgl äfiXol ßQorol, Der AxäM
Benfey's, Verh. des Aeg. zum sem. Sprachstamm, p« 286 kann itk
nicht beitreten. -*
166. uivofj, 77, Tochter des Thespios. Diesen Namen. erU&t
Movers, Phoen. II, 2, für phönlzisch == Lesha^ (Stadtname, eig.
Quelle) = EaXXiQo^j] die Richtigkeit dieser Zusammensteiiaag ^
aber noch sehr zweifelhaft«
167. Mayadig, if, ein von den Ly dem erfundenes MusikinsM-
ment. Bötticher, rudd, myth. Sem., p. 14, denkt ansemit DrspraBgi
ohne Grund, wie mir scheint.
— 107 —
168. Mdyoi^ ^fii ^^^^ f*fyoQa, ODterirdifiche Rämne, worin-
Dan der Demeter und Persephone zu Ehren junge Ferkel hinein-
iess. Schon Bochart erklarte das Wort für phönixisch ?= hebr.
neftrfty Höhle,, und Movers, Phoen« 1, 220 {vgl. auch die fiesension
ron Sicider's Ausgabe des Hymnus >auf die Demeter in 0< MüUer's
Kl. Sehr., Bd. II), hat Bochart's Einfall wieder aufgewärmt Aber
otme hinreichenden Grund; vgl. ^dlapioq^ Wohnung und Höhle,
^wXdßnj, d-B^dnvti, dann xafid^, auch Ohrhöhle. Benfey stellt
fidya^ und unser Gemach zusammen mit machen, so dass es etwas
Qemachtes wäre; aber machen selbst könnte mit xä/nvatf xfifftog
fgettA€iit) verwandt sein und vom einen Gutturallaut eingebusst
Giben, wie fuXad^Qov* Dann wäre machen für eine Fortbildung
von hma => hva (vgl gihma, Benfey If, 283) durch GutturaUaut
Kbsusehen und begrifflich wie navare (ib. li, 182 sq.) zu fassen.
Dies scheint mir in der That der Fall zu sein. VgL mfxvm mit
Ifühe, sich abmühen, (.loyig u. s. w.
169. Mdy.aQ, glücklich, selig, ist ein vielfach für orientalisch
gehaltenes Wort. Böttiger^ Ideen zur Eunstmyth., I, 246, erklärt
es geradezu für phönizisch und Valckenaer sagt (ad Lennep. EtymoL
s. V. /laxa^, p. 526): Vox /tidxuQ a Graecis poetis adhibita Grae-
cae tarnen non videtur originis, peregrinum quid sonans. Aber im
Semitfsrfaen bietet sich nichts zur Erklärung Dienendes dar, wäh-
rend das Wort im Griechischen leicht zu deuten ist. Vgl. tvxijXoQ
es $xyjXogj also beide aus Fix tjkog oder vielmehr FdxfjXog (^v ==/*«),
▼cm .vay, wollen, wünschen, Benfey 11,351, aber eig. geneigt s^n;
daher geneigt >= sich neigend = weichend, nachgebend, IxcJv, willig«
'Der Begriff sich neigen, weichen, ist aber auch'= abstehen^ ablassen,
Yacare^ müssig, sorglos, ruhig sein ; ruhig ist = zufrieden, glücklich,
y^ Benfey II, 251. Verwandt i«t oxvog st. hFoxvogj Zaudern,
Anstehen,* uiid g'ihma, trag, ib. II, 283; hma in g'ihma ist aus hva,
dhva, der Grundwurzel von vag«
170. MaXd/ij, 17, die Malve; Nebenformen sind ftoXo/rj und
lAokßa^j axog. Das Wort ist schon längst mit hebr. malluah, Melde,
eine Art Salat, identifizirt worden. Das lat. malva steht wohl für
maluaha = maluha, malua, malva; das schliessende a (malv-a)
adieint mir nicht das hebr. Patach furtivum zu seiUi sondern die
griech. Endung -cc^ -j^ in fiaXdj^-tj.
171. MdX^ttj 7^, Wachs mit Pech vermischt, wird von Ge-
«enios; Ewald u. And. für ss hebr. melet, Mörtel, Cäment erklärt.
Sonst hat das Wort auch im Griechischen eine gute Etymologie,
weshalb viele Etymologen es mit Benfey I, 522 für griech. Ur-«
Sprungs halten.
172. MdvittXog, 0, der Riegel, erklärt Bötticher für == hebr.
minal, man'ül, Kiegd, indem er das hebr. 'Ain in griech. J über-*
gehen lässt. Dass dies- möghch sei, dürfen wir ihm aber nicht
einräumen; auch hat das Wort im Griech« eine klare Etymologie,
— 108 —
- Tgl. Benfoy, 11, 44. 326 , und in Betreff dei angenommeneii Ueber-
gangs von 'Ain in eine Dentalis den Artikel Feldiov.
173. MuqoiTioq^ o, lat. marsapium, scheint semitlBoh in sei;
vgl Bötticber, suppl. lex. Aram. p. 43.
174 a). Magavag, o, bekannter pbiyg. Gk>tt, Erfinder k
Flöte; aach Flussname. Movere, Phoen. I, 697, hat diesen NaM
für = hebr. mar-8häv6, Herr der Ebene, erklärt, wie ihm mk
Sarpedon (= sar-paddän) ein Herr der Ebene ist. Diese Dental
des Namens Marsyas ist aber offenbar ohne Werth, sie Tei^iii*
selbst dann keine Beachtung, wenn der semit Ursprung dessribn
ÜBStstünde. Man kann an Sskrit vfish, varsh, griech. S^a-ij at Fi^
l)ei Benfey I, 327 denken; danach wäre Harsyas ein Dämia^
feuchten Elements, ein deus aquatills, wenn auch kein deriM-
finus. Besser aber scheint es mir, die Wurzel mar bei Benfaf U,
39 heranzuziehen, die für nichts weniger als für einen NatnW
des Murrens zu halten ist, wie dort steht. Denn mar lat « Uk
bhri ib. If, 112, wie lat. formica neben fivQjUij^ (wo v nur aoi/
erklärbar) beweist; also mar und bhar stehen für hrar (vgL Ui^i
bhug' für hvag ib. U, 20) = gar, kar, har, ib. 129 jiqq., » dh«;
dhar, dhri ib. 263 sqq. = dhva, 275, (wo dh^an ans dhva, Ai
+ n : stossen^ ausstossen ^ tönen) + r. So venitehen wir ent
o/uaQayuv = atpagayetvl Wie gute Dienste leistet nicht du Grie-
chische sogar dem Sanskrit! Auch Benfey II, 6 (brfii aas nd, fS^
var = ver-bum) gehört hieher,. d. h. zu dhva, 275, a=s htai hv^
60, nSbst syri aus sa + vf i, und griech. fiäQ-TVQ am nichts le-
niger« Der Grundbegriff ist stossen =s ■) ausstossen , tönen, spn-
chen ; = ^) stechen, hauen, mor-dere (vgl. verb-um mit yerb«^ Simi
yerbum, Stöss «= Ausstoss, Ton), wozu das ib. II, 39 gana fiU
behandelte Wort Schmerz gehört ; stossen ist auch = ärgere, dringa»
drücken, quälen, belästigen, weshalb fiiko) wohl zu faval » lull
II, 283, 280 = hvar II, 291 gehört. Ueberhaupt kann man wM
genug daran erinnern, dass die Wurzeln , welche tonen, sprecki
u. 8. w. bedeuten, den Grundbegriff stossen = -^lusstossen ^nt^si*«-
Wie wollten wir auch z. B. lat. testis, Zeuge, und testicoli, Hodfl^
erklären, wenn wir nicht wüssten, dass stossen = ') ansstoM
vorbringen, =s ^) aufschiessen^ treiben, wachsen, heryorbringim iilt
Man reisse doch in Zukunft nicht mehr die engst ziisammenhäiigP*
den Wörter auseinander! Scharfe Begriffsentwickelung Ist TorAfeB
das Eine, was der Etymologie Noth thut; sie ist oft schwierig, j>
fast unmöglich, aber wir dürfen und können von dieser ^AoptaniV'
derung an einen Etymologen nicht abstehen, wollen wir anders A
etymologische Wissenschaft nicht in geistlose Empirie aosail*
lassen. Das Sanskrit darf sich aber besonders in dieser Hinsiekt
nicht besser bestellt dünken als seine Schwestern; es fehlt nock
durchaus an einer streng logischen Behandlung der SanskritspracluDifl^
wobei das Griech. höchlich zu berücksichtigen wäre, weil im Giiack
die begriflfliche Entwickelung vieler Wörter klarer and deotUektr
— 109 —
BQ erkennen ist als in irgend einer andern Sprache. Um bei dem
vorliegenden Fall «tehen zu bleiben, so heisst oftagayBiv töneui
losen, lärmen, aber a/LtaQciyva die Peitsche; ist diese nun eig. ab
die Tönende bezeichnet? Nichts weniger. Wie verber, verberare
neben vdrbum, so steht a/ua^äyra (verw. mit flagrum, vgl. atpaQOr'
yntv =s af^oQaysTrj und mit marculus, Hammer) neben afda^aysiVf
fiftoflflen Ist ^) «s schlagen, klatschen, ^) = ausstossen, tönen, tosen
V. B. w« MoQavag aber ist so der Rauschende, mnrmurans> wohl
üe paasendste Bezeichnung für einen Flussgott.
174 b). Mekixd^ijg, o, Sohn des Athamas und der Ino, der
iM den Meergott TlaXiäfictiv verwandelt wurde. Etymologen ge-
-iH^hnlichsten Schlages mögen sich etwas darauf zu Gute thun, im
M elikertes den phönizischen Stadtkönig Melkart (von melekh und
^l^retfa) wiedergeÄmden zu haben; der Name ist aber wohl sicher
griechich. Dais griech. Wort fiiUj ro, Honig, bedeutet eig.
Schmelzende, Weiche, Zerfliessende : weich ist einerseits => mildi
lieblich, kann aber andrerseits auch =3 flüssig sein. Vgl /akdw
und /ai^fuu^ Benf. U, 190 sq. Sollte noi MsXla, ^', Tochter des
(Mceanos und Gemahlin des Inachos, eig. die Flüssige, Fliessende,
■ein? Besser denkt man aber sowohl, für diesen Namen als auch
JRIr den des Flusses MhXrjq an unser Welle, Quelle, griech. ^^in
fiv^ ans var (Benfey I^ 324 sqq.) = hvar (= ghar, stillare,
aparere, ib. II, 195), wovon d^og == Xißäiioy, Hesych. ; dazugehört.
«ach lat bülla, bullire, ebullire,' worin bul =r hvaL Statt ugSg
konnte fiüiQog , ftsXog bestehen (mit (ji^^s^ Fji sollte nun Mskla
(woza MeXiou) wirklich die Quelle sein? Bei Mdißoia Hesse sich
an fioiXsZvj wachsen, denken, eig. wallen = aufwallen^ aufgehen;
BUMßoM wäre sachlich s ^AXcptalßoia (dX(p = FaX-^ ist auch
Mt fuX, fiaX-'Btv verw.). MtXuctQTrjg hiesse wellenspringend (-x«(h
Tjjg lEU axtffTuiOj aus sa + hvfiti Benfey 11,318) oder wellentosend
(iqp^rog), TLaXiolfuav der Ringende » Wirbelnde, ätv^äig (vgl. ib. U^
293>. Ich wage keine Entscheidung.
175. Me^ßXla^j 6, Sohn des TloiidXfjg, der auf Thera oder
Kalliate eine Colonie gründete. Der Name kann phönizisch sein.
Ich Tergleiche hebr. balag, glänzen, Hiph. glänzend, heiter machen f
dATon kommt .mabligith, Erheiterung, eig. ein Denominativ vom
part mabltg, erheiternd, Erheiterer. Wenn man eine phön. Wurzel-
form baiä' == hebr. balag annehmcQ dürfte, so könnte ein part.
mataMa* (mit 'Ain in r, vgl.' Bötticher, rudd. myth. Sem. p. 5) zu
fifßXtoQj fif/LtßXiUQ geworden sein. Der Glänzendmacher wäre ein
Bantmacher, Rothmacher, ein Purpurfärber, was doch ohne Zweifel
der Name TJoaclXfjg (Buntmacher) ausdrückt. IIoMlXtjg ist sicher
ein griech. Wort Uebrigens ist das griech. noM^iXog (von Sskrit
piQ, Benfey, II, 91) von Pott ganz falsch auf api + ang' reduzirt
worden : auch lat. ping-ere ist nicht = api + ang' (unguere). Viel-
mehr ist picken = pungere, stechen, die Grundbedeutung; pingere
heisst auch sticken, arl^siv heisst zeichnen, anxrSg bunt.
- 100 —
153. Kpaftßfjf 71 j der Kohl, wird yod Ifovert ttx ttmüW^
klärt, vielldcbt mit Recht; indess stammt dM'Wort ---.^rtm>ii
au» dem Orient entlehnt — (lat. crambe ist wohl aus Atä^^^^^ *
chischen) doch nicht aus einer semitischen, sondern l|iis;^i^^^l*
indogerman. Wursel , nach Bötticher, Arica, p. 73. ■% - - %
154. JTipoxoc, 0, iy, Safran, ist » hebr. karkom, an» dHi
indischen Wort kurkuma, nach Benfey, II, 180| Tgl. mit IM^
p. 706 sq., der sich aber ein kleines Versehen Benfey's büi|
macht« Ganz falsch ist aber Benfey, wenn er auch das echt grieek
Wort xi^^xoc, jf, Saflor, für fremd hält Vgl. xy9jx6gy faUi gdk-
lich, Kvijidgj ein bleicher, fahler Fleck, xvo^, ydXa X€vk6v, n. irW.
Diese Wörter sind verw. mit vUrj, Sieg, eig.NeigOi Benfqrllflft
TOn hnl ans hna + ja; neigen ist ^ weichen (yixav TgL mit ^i
weichen, yincere), sinken, fallen, abfallen. Ebenso nun wiett
XxTsqoq Yon Ftx, = weichen abgeleitet (vgl den Art. igs/xtD^ M
ich auch xv/Jxogy xvtjxog u. s. w. von hna, neigen as falleni abU-
len; abgefallen {von der Farbe) ist «= fahl, blass, bleich« IMa
andi hfi bei Benfey II , 196 sq. mit hvfi (=:hyal), 280, m nf- '
: Binden? Schwerlich darf es geschehen; dagegen lat. pallere, pil-
: .idiäs ist eher so zu fassen (Benfey II, 81 irrt) und verw« mit patai)
die 'geneigte, flache Hand (vgl &dvaQ zu dhvan, ib. 11, 3S0), v«
Kai»; ib. 83, begrimich ganz = hval, hmdl 280, 283, TidMeM
\anch ans kal (=h7al) emollirt, worüber mehr s. v. ^Tgo^
156. KQovog, 6, der^ bekannte und doch noch so ndbckainto
Gott. Unter allen griech. Göttern spielte wohl Keiner in derFrenli
eine so grosse Rolle, daher es naturlich war, dass Leute wie Bit-
tiger ihn ohne Weiteres für einen fremden Gott und swär fDrta
phöniz. Moloch in griechischem Gewände hielten. Sollte diese kh
sieht denn ganz grundlos sein? sollten Kronos nnd Moloch iMt
in Verwandtschaft treten können ? Ich glaube dass es möglich iüi
ihre Identität — in ganz anderer Weise als Böttiger es - sich dadüi
ja in entgegengesetzter nachzuweisen. Preller, Griech. Myth. I, 96*
KQovog ist der Himmel in der Bedeutung des Reifenden, daA
feurige Wärme Zeitigenden, Emdtenden. Diese Preller'sche AariiH
ist auch ganz die meinige; auch mir ist Kronos ein Gott der (aeitigeoda)
Sommerhitze, also ganz gleich mit Moloch« Vgl. Benfey, 11, 177:
9ri in (}ht&, gekocht, ^rä in gräna, ^9räta gekocht, grap liuiiw_
kochen, 9rapita^ gekocht, wozu Herbst, griech. xa^6g geMrtk
Demnach ist KQovog der Hitzige, Feurige, Glühende, verw. mit ki
eremare, griech. xQaörj^ xgädoQ, Brand ; JCjpo-yoc bedeutet aber iddt
wie (rfiifa gebrannt, sondern brennend, y^ iudy6g (act. n. p9m)i
er ist der brennende , glühende Gott der Sommerhitze , die bis k
den Herbst hinein anhält Da so Kgovog als ganz gleich mit M^
lodi (woräber ich auf Movers, Phoen. I, 322 sqq. , verweise) er-
kannt ist, so muss auch der von ihm entmannte üranos gleich wi
derselbe sein mit dem tom Moloch oder seinem Stellvertreter, d« \
feurigen Eber, getödteten Adonis-Attes. Orgavog ist nach PieHer
— 101 —
fr Himmel in der Bedeutong des ^olut Zeageriüchen, weil Ton
im das befruchtende Naaa kommt, welches die BcböpfeTiscbcn Kräßo
w Etde erregt. Dioser Ovgarö^ bat seinen Namen ohne Zweifel
m Wp«v, mejere, witSBera, r^. Benfey, I, 324; gäns verschiedeD
»n diesem Uranos (der = jJiowaog, CaoliflnuB = Ztvg Näi'rg iit)
ifc aber der andere Ov^vö^ oder vielmehr ov^)/ö^, der Himmel,
rcüdus Wort Benfey II, 29g richtig gefaast hat. So ungern man
Idi darein finden mag, da« Wort ovgarog von dem Götternamen
}vfay6g eu trennen, so ist es -doch absolut nothwendig; ich selbst
■be mich nicht leicht daiu entschliesqen können, aber hier zwingt
w, wenn je, die dirti necessitas. Das Wort ovgav6g, Himmel,
lon gar nicht zu ov^ttv Gehören, daher Benfey II, 298 sich ge-
ttlUgt sab, die I, 324 gegebene, sonst »p. jAausible , Etymologie
i&Dgeben; sie ist ganz unmöglich auA^eclftaiiliaitcn, obwohl ich
«lit dafiir stehen möchte, dass sie mts-nicht bald -wieder aufge-
teilt werden wird. Wenn wir aber- Becht haben rtiit^TioBerer An-
Bht^ diBB OvQavög = Jmyorjoq = AUea-AditiiU aej^; so leuchtet
irktu hervor, dass man ihn für einen echten allen Gott halten
an 'und nicht für ein Abatractum, das ersl'diircU die theogoniachen
iditar in die M^ologie gekommen, Dei^,' zeugende, die Erde
wiiMiide Früblingsgott Ovpawög ist der rechte Gemahl der Aphro-
tte, der Wasserbenetzten oider Aegenbenetzten ; wie Aphrodite =
ione Ist, so ist auch Ov^vög = ZBvg Näi'0Q='^i6yvaog, der idte
dMgisehe Gott des fruchtbaren Himmeiiwassers , des regnenden
lamons. Der Zenger aber ist -auch das Gezeugte, der Vater das
lud: SQ zu erklären ist, dass iftörvmtg, Caeliflnns, and Ovtfawg,
k Wässerer, gleich sind mit Büx^og, Köqog, LIber, 'Artw; (ad-
-Mcens), welche Namen Spross, Trieb, Wuchs bedeuten. Auf diese
ialee gUube ich ein gutes Stück der griechischen Mythtdogie einer
ditigam nnd tieleni Auffassung nahe gebracht ta haben: dieHy-
Ki von UranoB und Kronos sind gewiss die echteaten pelasgischen
Vr nrgriechischen Mythen, die es gibt, und wenn sie im semi-
leben Orient wiedergefunden werden, so sind sie dorthin aus Klein-
tan Terpflanzt worden, wie denn die ganze Reihe: Adonis, Venus,
aloeh meiner entschiedenen Ueberzeugung nach als durchaus nn-
BriÜBCh und vielmehr als urgriechiseh - kleinaelatisch betraohtet
ttden muBB.. In Eleinasien entmannt Attea sich eelbs^ während
noM TOR Kronos enünannt wird; aber Attes wird auch wie
MaäM, von Moloch oder dem glühenden Eber getödtet : sollte nicht
ndi tinst im Orient der Mythus bestanden haben , dass Moloch
w Attes entmannte ? Ich erinnere mich augenblickUch nicht,
iH diese Form des Mythus dort gefunden wird : dies thut aber
ich nichts zur Sache, weil der entmannte Attes und der entmannte
tanOB offenbar identiach sind. Der orienlaliache Feuergott Moloch
rird oft mit dem griechischen Apollon combiniri ;. diese Combination
it vollkommen begründet, weil der Ltchtgott Apollon ganz »
^ivog sein kann. Vgl. Preller, I, 162, wo Ku^vslog wohl =
— 102 —
KQomog and I, 167 , wo der Uekatombäon als früher nach des
Kronos benannt em^ühntwird. ApoUon iBt zwar ursprünglich luekfe
weniger als = Kronos ; da aber der Lichtgott ai|ch Sonnen- a. Feoer|ilt
sein kann (ApoRon = Helios), so kann Apollon gans «= KronoB werdet;
er ist es z« B. wirklich bei Prelier 1, 310. II, 122, wo er den LiBoa-Adon
tödtet Auch Herakles tödtet den Linos; denn auch Herakles (den ick
für ganz gleich mit Apollon halte, wenigstens seinem Hauptbegriffenadl
ist = Kronos, Moloch, Melkart-Sandtin, womit ihn die Griechen nkk |
ohne Grund identifizirten. Vgl den Art AIvoq.
156 a). Kvßik^, Kvßtjßrj, ^, Name der grossen NatargStii^
worüber Movers, Phoen. I, 687 sagt: Der syrische Name KonMy
Koftßdßog, ist ofifenbar einerlei mit Kvßijßigj wie die phrygiteki
Gallen und auch dieKybele hiessen; Kombab bedeutet rotaU^iar
im Kreise Herumgedrehte, von dem nfvßiatuvj dem rotare der fie-
len, kuUbäb, part Pual, eig. der drehend gemacht wird, abgeWct
von dem Verbum kabal, drehen, und gleichbedeutend mit pH
wovon Gallns, gältl,. versatilis, welches auf dieselbe Yorstelfam
zurückgeht. Soweit Mövcrs, der aber nicht berechtigt war, im
Namen der phryg. Göttin ans dem Semitischen herziileiten;' nire
der Sinn, welchen er demselben beilegt, wirklich darin sn aoehei,
so könnte man beim griech. Wort ^vßiaxuv stehen bleiben , wonn
bereits Klausen in seinem Werke: Aeneas und die Penaten gö4scU
hat. Indessen fragt es sich sehr^ ob nicht eine andere fi^rmoiogiB
den Vorzug verdiene. Vgl. unser Wort Kuppe, Koppe (8duwe-
koppe) mit Sskrit kumbha oder vielmehr mit dem reduplizlrten ve-
dischen Worte kakubh, Bergspitze, bei Benfey, Pers. ^piliosdiLi
p« 10: dazu stelle ich den phryg. Bergnamen KvßsXu, Va» Utk»
nach Strabo Kybele ihren Namen erhalten haben soll. Uelier Kf-
bele als eine auf Bergen verehrte Göttin, als eine Bergmatter, nf-
-weise ich auf Preller, Gr. Myth. 1 , 402 sqq. , der p. 4Q3 rickl||
bemerkt: Die allgemeinere Bedeutung der Bhea (Kybele) ist im
aber die , dass sie (als tellurische Productionskraft der Beige vi
Wälder : diese Worte Preller's kann ich nicht billigen) die Vbm
Natur in weiblicher und empfangender Gestalt und Bedeutung äbff*
haupt ist ; daher sie der kyprischen und syrischen Aplirodite Hk
nahe stand und oft mit ihr verwechselt wurde« Diese Venffecb*
selung (füge ich bei) ei^lärt sich leicht daraus, dass Kybele vi
Aphrodite ursprünglich identisch gewesen sind. Mit Kybele iv*
bunden erscheint gewöhnlich Altes als Vertreter des ***ffniJh^
Naturprinzips ; eine ähnliche Bedeutung wie dieser hatte w<rid €ti0
Zweifel auch der phryg. Miiag: ob für Fiiag (vgL s. y. Ui^i
also Trieb, Wuchs)? oder von mih, wässerUi befeuchten, iMiimiBg.
bei Benfey, II, 43, wo mSndh'a, Bock (vgl m^dbra, glbtd>?
156 b). Kvf^ißaXov, to, Zymbel, wird vonMovera einem sesrit
qob (eig. äyyoq^ von qabab, biegen) gleichgesetzt, aber ebfliw
voreilig, wie er griech. tvfinavov für = hehr« toph nimmt. Kipr
ßaXov ist offenbar echt griechisch und gehört zu Benfey Uy 328 iH*?
— 103 —
ntuf^, xvß ist aus hTabh «s kmbh, kobh, womit hebr, qabab ebenso
urrerwandt ist, wie hebr. qerea mit xd^ug Hob 9FI b ^ = kar =
hrmx. Also hebn q wieder als aus dby, hv entstanden nachge-
wiesen! Das hebr. toph^ stammt von der Wurzel taph, tap, -ninruy]
vA aber tap mit Tvn^TStw Yorwandt? Griech. rvursiy steht für
0Tvn-vBi}ß- von stu, stossen, Benfey, I, 657 sq., aus sa + dbu,
alosaen, II, 271 sqq.; von dhn/dhva bildet sich dhvap » hvap s
xojr«-7C(y, das also mit Tvnrstv verwandt ist, so wie -auch x(T)vnog;
xoTT, mm ist =3 hvi^ s dhvap = a^xvn. Demnach ist hebr. ti^
nieht mit xvnxHv vi verbinden, sondern zunächst mit hebr. taba^,
cbald.« deba^i, d'bah, hebr. zaba]|i, slossen, hauen, von der Urwurzel
dha («s ha in a-ya^ia, o-^ce-^cü stossen) s dhu, Mta. Wären hebr.
iab*ah, taph, tap nicht »dha (ha, (r-;ra-ctf ) + b, p, sondern = dhu,
dhva + b, p, so hingen sie mit mtithv eng zusammen ; gerade so
verhfilt sich hebr. ^ana' für älteres tana' (aus dha + na + Gut-
tural) ^ kana' (aus dhva «= hva &= ka + na + Guttural), welche
Gesenius s. v. (ana* fär zusammengehörig erklärt. Man darf also
aicht einmal wagen, hebr. tap, tab-ah u. s. w. mit xott zu verbin-
den; wie 'viel weniger also mit Tvn^ dessen r erst durch das Medium
der Composition mit Präfix sa begreiflich wird!
157. Kvfiivov, ro, ist das hebr. kammdn, Kümmel, nicht un-
ser gewöhnlicher Kümmel (carum), sondern eine besondere, in
Syritm und Aegypten einheimische Art . YergL Meier, Hebräisdi.
W., p- 244-
168 a). KvnQogj,i^, eine besonders inAegypten häufige Blume,
ist SS hebr. kopher, arab. Alhenna. Auch ntvnoQiaaoq^ ij, Zypresse, wird
für semitiscli gehalten; ob mit Recht, ist aber noch sehr fraglich.
Waa der JName EvnQog bedeutet, weiss ich nicht; von der Blume
ial die Insel wohl schwerlidi benannt, lieber mmuQiaaoq vgl man
IKwh Bochart, Phaleg., lib. I, c. 4, p. 25« *
158 b). Kci&wvj 6, der Becher. Benfey II, 163 denkt an
hebr« kds, Becher, welches Wort Bötticlher, Arica, p. 70, aus dem
Yediaehen kd^, vas sacrificiale, in quod soma* destillat, herleitet
Aber wui&mv ist echt ' griechisch und gehört zu Benfey, II; 326
(hya + dh); der Becher iat als etwas E^gebogenes, als ein £770^
gefaast Vgl« auch ib. II, 94 sq., wo pandus aus hvandfa = hvadh,
Sanskrit badh, bandh (b wohl fcbr v; vielleicht aber für hv, wie in
bodbttd, Blase, aus hvadhvad, ib. I, 537 sqq.).
1Ö9. AaßvQivd-og, 6, das Labyrinth, ist oft für semitisch oder
ligyptiseh gehalten worden, aber ohne Grund. Das Wort ist auch
kein Compositum, wie Benfey meint; es scheint verw. mit yXaipv,
Höhle (ykcupvQog hohl), welches Wort sammt yXvcplgy Kerbe und
unserm Kluft (klaffen ist = weichen, zurückweichen, einsinken,
vgl. c/ucd; dies bemerke ich für Benfey II, 188 sqq.) u. a. zu
Benfey^ II, 309 gehört: anders, aber völlig falsch, Benfey I, 209.
AaßvQ'iväog = yXatpvQ-iv&og bedeutet ll^SL&endy höhl, Kluft, Hoble;
die Bindung ^ivd- scheint von i(n)dh brennen, leuchten (sehen »
— 104 —
aussehen) henuBtammen, vgl. Benfey I, 269. II, 342. Weria
Namen Labyrinth lieber den Begriff eines Irrgänga als den cm
Höhle oder Grotte sucht, kann nach d€n bei Benfey IT, 309 m.
verseichneten Wörtern auch eine KrüDimung^ Irrung daraus madsi;
denn neigen, biegen ist ') = senken, einsenken, tief, hohl madNi, I
^) s wenden, drehen, krümmen. Dazu vglXbßtySag =s i^/3iy^l
aus hvfibh, gedreht, rund, Erb^e, dann Xofjpog u. s. w. * 1
160. Auduvov, To, Baumharz vom Strauch A/yc^o^; aoeh If
iavQv und (wahrsch.) kavöavov. Letztere Form nähert deh ■
meisten dem hehr. 16t, dessen Etymologie aber .nicht klar ist Die
Stämme laat, lu{ bedeuten verhüllen: das Harz könnte von Ar
Farbe benannt sein; diese hcbr. Wörter sind wahrscheinlich an»-
wandt mit Xtjdfiv, kaydämp, lat. latere, aber die VerwanMM [ i
ist uiclit so nahe, als es scheinen mag: sicher ist wohl, dassaNete
Wörter die Anlautgruppe hv verloren haben, vgl. pliiteus mit Uac,
nXlvdoq mit later, planus für placnus mit latus f. platus. «
161 a). Au/u7idg, ij, die Fackel, XofunfiVj leuchten. Mder,
Hehr. W., p. bQ2 sq., hält diese Wörter für semitisch; Ihn fv-
leitete das chald. Wor' lampad, Fackel = hehr, lappid' BUä%
setzt Benfey Xa/tm, Xan zu gri (aus hvri), wovon aiav. ^ipali,
sehen; verwandt ist d-äXnayy wo &aXn <= dhvfi + p, 'dhvfi =
hvfi 5= «) ghfi, «) gfi, Benley, II, 124 sqq. 195 sq. 'Aber üa
hebr. Wort lappid , chald. lampad ist sicher urverwandt mit Xafm]
lapad im Talmud bedeutet (Hithp.) glänzen, Xdfjimiv. Die,lm6ne-
chischen erhaltene Urwurzel dhvar, &eg^og, (&äXn^fo ss ^^ + xj
könnte man in hebr. (arab finden, wenn es nämlich für tarab Iteht:
mit mehr Sicherheit darf man hebr. harar und chald. harakh pgm
gfi, ghri =s hvfi, hvar halten, so dass hebr. har zu lat eal-sii
cre-mare (^fi bef Benfey II, 177 ist aus kn «= hvri, IT, 195) itt
verhält, wie hebr. haraph zu lat. carp-ere. Das hebr. Wort lipi^
hat also gerade so den gutturalen Anlaut eingebüsst, wie das griecL
Xä/uTTuy; diese Erscheinung zeigt sich bei mehreren hebr. Winflh
ganz deutlich, z. B. bei ruah, blasen « riah^ riechen, yeigL vt
Sskrit ghrä, riechen^ statt hyrt , wie ßQcS/uog lehrt (aber Benley Dj
142 nicht einsah), aus älterm hvfi, hvar = hva, hu (blasen, dK
&V'/u6gy &f6g) + r. Die hebr« Stämme ruah und riah sind oi
ra + va -+- h und ra -f- ja -+- h entstanden.
161 b). AbIqiov^ to, die Lilie. Dieses schon bei HoiDw(fgL
XBiQioeig) vorkommende Wort hält Benfey, II, 137 für ein oiieiliL
Lehnwort, = pers. 141eh, Lilie; XUqiov mag mit Idleh wnneibift
verwandt sein, aber das griech. Wort ist schwerlich aus demOiW
, entlehnt Mit solchen Wörtern muss man äusserst behatsam an-
gehen; vgl auch Bötticher, zur Urgesch. der Armenier, p» 30.
162. Aiwvy 6 , der Löwe, auch Xlg^ wovon Spatere eiaca
Plural XUg oder Xtsg bildeten. Das Wort wird ziemlich aUgeoNiB
(z. B. auch von Benfey) aus dem hebr. lebi, ll)i, Löwe, .UUt, U-
win, abgeleitet; Xlg soll für Xißig^ XiFtg stehen, Xtovx fiir Af#Wr;
— 105 —
Xeßorr. Diese Etymologie ist aber schwerlich riditig. Was die
begriffliche Seite derselben betrifft, so lässt Meler^ H, W. p: 56ö den
■Löwen als den Röthlichen benannt sein, vgl samar. lablab, fulsit;
dann braucht man aber nicht an fremden Ursprung zu denken:
TgL ^d-, iQv& bei ßenfey II, 125, ^skrit glan (Mond, leuchtend)^
yXctt*3co^, äyXoFog, XdFsiv «s ßXinuv, althochd. glaw, perspicax,
lawer, tepidus u. s. w. In dem Worte A/V, minder richtig AZ^ ge-
schrieben, wäre Xi wie in /Ai- bei Benfey II, 195 aus ri = hyfi,
gfi, -kiwv aber könnte entweder für s= XdFcov oder für = Xdjufy
'(vgl. derdov zu asthi) genommen werden, wofür leo spricht, das sonst
auch (da v zwischen zwei Vocalen im Lat. ausfallen kann) fifr levo
stehen könnte. Ist unsere Ansicht von dem Ursprung des Wortes
jrichtig, so kann das somit. Wort lebt doch urverwandt sein, wenig-
stens wurzelhaft; vgl. Xa/un mit hebr. lapad, lappid« Wem die
Bezeichnung des Löwen als des Röthlichen oder Leuchtenden a
Blitzenden, Blitzäugigen nicht passend scheint, dem bietet sich noch
ehie andere Möglichkeit der Erklärung dar; vergl. ya^onoq »
Sskrit harjaksha von hfl,. bar, woher /Ao//, livor, lividus bei Ben-
fey II, 197.
163. Aißavoq, o, r^, der Weihrauchbaum, XißavcDTogy 6, der
Weihraneh. Weicker dachte an griech. keißBiv, aber man darf nicht
daran denken, weil hebr. lebdnä Weihrauch bedeutet.
164. ylißvij, li, Libyen, hält Benfey II, 123 für ein griech.
Wort;- es ist aber wohl sicher fremd, vgl. Meier, Hebr.W. p. 732.
165. AivoQy 0, mythischer Sänge^; Xlvoq, o, ein trauriger (be-
sang, klagemelodie. Es ist fast unbegreiflich, wie man dieses Wort
noch immer für semitisch halten und aus hebr. 6j-länü, vae nobis,
deuten kann. Unser deutsches W. greinen = weinen (= tönen, gotfa.
.qnainAn =» canere, Benfey, II, 63) thut bessere Dienste. Vgl. alt-
liochd. granon, granjan und goth. grfita^^, rufen, dann griech. ^qlfy),
Xiyyw, Xtyv^j lat. rideo^ wo. sich die Wurzel gfi zeigt, bei Benfoy,
II, 135. .So ist Xlvog das Greinen es Weinen = Tönen, der Ton,
der Klageton, das Klagelied. Aivog, der Klagende, lugubris, fle-
bilia, ist ein Frühlingsgott, der in der Sommerhitze gleichsam ver-
trauert; er ist ganz derselbe mit Ädonis; wie dieser vom Moloch,
dem Oott der heissen, brennenden Sommersonne, getödtet wird, so
Linos vom Apollon oder Herakles, die hier, wie schon früher be-
merkt wurde, ganz die Rolle des Moloch spielen. Von der Wurzel
gri, kri^.hfi bei Benfey II, 129 sqq., die aus hvri a hvar, hva-|-
r (hva = dhva, dhu, stossen = ausstossen, tönen, vgl. Benfey II,
60 sqq. 275 sq. 263 sq.: an letzterer Stelle erscheint die Urwur-
jsel unverstümmelt erhalten in &Qiat, &Q^vog = Klvog) entstanden
ist, kommt auch, das mit Xlvog gleichbedeutende Wort sXtyogj das
Bötticher, Arica^ p. 34, gaflz ohne Grund für orientalisch halten
will; vgl. iCQdKfXog^ Klage, wonach sXeyog für nXiyog oder yXiyog
steht, wie iXda st« yXda, ovo/ua st« yvo/ua, dXduTtiQ statt hX€ht(oq,
'Auch sXiog^ Mitleid, ist so zu fassen; es steht ffir xA«o^ von xAo/c»,
— 106 —
xkfiFia^ weinen, vgl oZxro^, Klagen, Beklagen, Bedauern s= HK- ,
leid; gani ebenso oktHpvgo^ai statt xkofvqofjuuj welches Wort n
Benfey 11, 131 gehört. Von allen diesen Wörtern h|U Benfey ivli-
der nicht ein einziges erkannt 1 Ich halte es für passend, bei dient
(Gelegenheit auch den zweiten mythischen Sanger, den Movers (ml
Ewalds Beistimmung) fOr phönizisch erklärt hat, den. Su^tvqiq eis
QafiVQaq nämlich, aas dem Griechischen zu etymologislren. MB
kann den Flassnamen Qva/uig (stossend =3 ausstossend, Uaied^
stürmend, brausend) vergleichen, von dhvam a dham bei BenAi
II, 272, zumal da es nach Zenob. 4, 27 sprüchwörtlich hieas : Isi
fjLVQtq jualvsTai* Thamyris wäre so ein Rasender es Begelsterta;
ein vates der mythischen Thraker, die wohl zunächst im bakcMutn
Grciste den Musenktinsten oblagen. Sonst könnte Gä^v^tg auck Ar |
Tönende, Singende sein, da der Urbegriff der Wurzel dbva, dhnWAe
Begriffe (rasen, furere — tönen) umfasst Vgl. latein.- canere ans hm
(Benf. II, 63) *= dhvan (ib. 276) mit lat gemere (ib. 6}) la
hvam (=s vam, vomere, stossen 's ausstossen, speien) , fibr Stoni
dhvam. Unsere Etymologie steht also in formeller Hinäcbt vst
kommen fest, wenn ich auch keine Entscheidung über den spesiella
Begriff des Namens wage. Der Name seines Vaters OtXofifttß
steht wohl für OiXdi/uioVf OtlFdöfimv, von vad (Benfey ü; 62:
davon vö-iio, av6r}, aber nicht deidoPj worin eine Form vid^fsl
steckt: deidw wohl aus dva + vid wie ßyyiXXw aus uyci «f« f$X];
er ist also ein fpiXv/uvog, Seine Mutter ^AQyion^j die Heilstinungei
zeigt, dass d^yog, hell, wie clarus gebraucht werden konnte: hd
für's Gehör wie iür's Auge. In ähnlicher Weise dürfte woU ia
dunkle Wort fiiQot//^ das als mythologischer Name ss tdä-ünff im
fioQ bei Benfey II, 195) sein kann, als Beiwort „hellstimniig^, du
voce praeditus, bedeuten; wenn Miftotf/ als Aethiopenkönig "
Ald^Unff ist, so ist es gleichgültig, ob man Merops oder Mänp
[fioiiQaj vgl. Jakobi, Myth. Handwörtb. p. 620) schreiben nl:
fjuuQa steht für fiaqja von (xoq (^(uq) in fM^Xrj, /uotQi&dp^ Der
Seher Migot// aber könnte » ^AQyioxf/ sein, in dem Sinne ine
l^Qyionij. Oder müsste man wegen MeQomj (die dunkle Pkjali)
an judXag, fAoqowy BVQianog = axoreiydg (evQ = Fuq s=./ax^) d»
ken, also auch den Aethiopen Merops als den Dunkelfarbigen ab-
fassen? dann wären die jndQonfg äv&Qmnoi vieUeicht düster, lA
aussehende Menschen, tristes mortales, vgl SnXoi ßgorol. Uer AxäM
Benfey's, Yerh. des Aeg* zum sem. Sprachstamm, p. 286 loum kk
nicht beitreten. -*
166. uiva^^ 17, Tochter des Thespios. Diesen Namen. erkUbt
Movers, Phoen. II, 2, für phönizisch = Lesha^ (Stadtname, eig.
Quelle) = EaXXiQOf]] die Richtigkeit dieser Zusammensteiiang ^
aber noch sehr zweifelhaft«
167. M(»yddig, 1^, ein von den Lydem erfundenes Musiküurtis-
ment« Bötticher, rudd. myth. Sem., p. 14, denkt an somit ürspraBg;
ohne Grund, wie mir scheint.
— 107 —
168. MdyoQOj TOi oder fdiyaQa, unterirdische Räume, worin-
man der Demeter und Persephone zu Ehren junge Ferkd hinein-
liess. Schon Bochart erldarte das Wort für phönixisch ?= hehr,
mefträy Höhle,, und Movers, Phoen. 1, 220 (vgl. auch die Resenslon
von Siekler's Ausgabe des Hymnus sauf die Demeter in 0< MüUer's
Kl. Sehr., nd. II), hat Bochart's Einfall wieder aufgewärmt Aber
obne hinreichenden Grund; vgl. ^dXafioq^ Wohnung und Höiile,
&aXdiini, &BQunvrj, dann xa/uci^a, auch Ohrhöhle. Benfey stellt
^MiyaiQn» und unser Gemach zusammen mit machen^ so dass es etwas
Gemachtes wäre; aber machen selbst könnte mit xa^Mci, xfit/rog
^eolkacht) verwandt sein und vom einen Gutturallaut eingebüsst
liaben> wie fiiXu&Qov* Dann wäre machen für eine Fortbildung
'Won hma » hva (vgl. gihma, Benfey II, 283) durch Gutturallaut
ansusehen und begrifflich wie navare (ib. II, 182 sq.) zu fassen.
Dies scheint mir in der That der Fall zu sein. YgL xa/^M» mit
Mühe, sich abmühen, fioyiQ u« s. w.
169. MdxoQ, glöcklicb, selig , ist ein vielfach für orientalisch
gehaltenes Wort Böttlger^ Ideen zur Kunstmyth., I, 246, erklärt
es geradezu für phönizisch und Valckenaer sagt (ad Lennep. Etymol.
s. Y. jtiaxtt^, p. 526): Vox jtidxuQ a Graecis poetis adhibita Grae-
cae tarnen non videtur originis, peregrinum quid sonans. Aber im
Semitischen bietet sich nichts zur Erklärung Dienendes dar, wäh-
rend das Wort im Griechischen leicht zu deuten ist. Vgl. iVTcr^Xog
tss fxfjXog, also heiäesLiiBFix/^Xog oder vielmehr Fdyc/jXog (fv^Fd),
von yajfy wollen, wünschen,' Benfey 11,351, aber eig. geneigt sdn;
daher geneigt a= sich neigend = weichend, nachgebend, Ixoiv, willig«
*Der Begriff sich neigen, weichen, ist aber auch'= abstehen^ ablassen,
TBCare^ müssig, sorglos, ruhig sein; ruhig ist = zufrieden, glücklieh,
^gL Benfey 11, 251. Verwandt ist oicvog st. hFoxvog, Zaudern,
Anstehen j und g'ihma, trag, ib. II, 283 ; hma in gihma ist aus hva,
dbra, der Grundwurzel von vag.
170. MaXd/fj, 77, die Malve; Nebenformen sind fioXo/rj und
fiidXßdIij axog. Das Wort ist scho;a längst mit hehr, malluah, Melde,
eine Art Salat, identifizirt worden. Das lat. malva steht wohl für
maluaha = maluha, malua, malva; das schliessende a (malv-a)
«cheint mir nicht das hebr. Patach furtivum zu seiui sondern die
griech. Endung -a^ -^i^ in /naXdj^-f],
171. Mdk&ttj 1}, Wachs mit Pech vermischt, wird von Ge-
«eniiui; Ewald u. And. für = hebr. melet, Mörtel, Cäment erklärt.
Sonst hat das Wort auch im Griechischen eine gute Etymologie,
weshalb viele Etymologen es mit Benfey I, 522 für griech. Ur-*
Sprungs halten.
172. Mdväakog, 0, der Riegel, erklärt Bötücher für = hebr.
minal, manül, Riegel, indem er das hebr. 'Ain in griech. ^ über-^
gehen lässt Dass dies möglich sei, dürfen wir ihm aber nicht
einräumen; auch hat das Wort im Griech. eine klare Etymologie,
— 108 —
▼gl« Benfej, IT, 44. 326 , und in Betreff des angenommeneQ Ueber-
gangfl Ton 'Ain in eine Dentalis den Artilcel Fsldtov,
173. Mugatnog, o, lat. marsupium, scheint semitiMdi lu leii;
vgl. Bötticher, suppl. lex. Aram. p. 43.
174 a). Maqavaq, o, bekannter phryg. Gott, Erfinder h
Flöte; anch Flussname. Movers, Phoen. I, 697, liat diesen Nana
für =3 hebr. mar-shäv^ , Herr der Ebene , erklärt , wie ihm mA
Sarpedon (= sar-paddän) ein Herr der Ebene ist. Diese Deii|m
des Namens Marsyas ist aber offenbar ohne Werth, sie ^vdii&k \
selbst dann keine Beachtung, wenn der somit Ursprung desseiei
feststände. Man kann an Sskrit vrish, yarsh, griech, iqa-tj st. Fi^9^
bei Benfey I, 327 denken; danach wäre Marsyas ein D&OMi«
feuchten Elements, ein deus aquatilis, wenn auch kein cUmIb^
rinus. Besser aber scheint es mir, die Wursel mar bei Beafaf B,
39 heranzuziehen, die für nichts weniger als für einen Natnlii
des Murrens zu halten ist, wie dort steht. Denn mar ist « VttL
h/
bhfi ib. ir, 112, wie lat. formica neben (ivQ^rj^ (wo v nur j
erklärbar) beweist; also mar und bhar stehen für hvar (vgl Mui^
bhug' für hvag' ib. U, 20)=» gar, kar, har, ib. 129 jiqq.yadhwi
dhar, dhfi ib. 263 sqq. = dhva, 275> (wo dhvan ans dhva, ch
+ n : stossen^ ausstossen a tönen) + r. So verstehen wir «nt
a/uoQayuv = atpoQaysivl Wie gute Dienste leistet niclit duOfio-
chische sogar dem Sanskrit! Auch Benfey H, 6 (brü aas nd, vn,
var = ver-bum) gehört hieher,. d. h. zu dhva, 275, &a hTt, h^t^
60, n^bst svri aus sa + vf i, und griech« fidg-TVQ am nichts v»-
niger. Der Grundbegriff ist stossen =s ') ausstossen, töaeui ipif-
chen ; = ^) stechen, hauen, mor-dere (^gl. verb-um mit verb-^et, StMi;
verbum, StOss «= Ausstoss, Ton), wozu das ib. II, 39 ganz fiU
behandelte Wort Schmerz gehört ; stossen ist auch = ärgere, dringv^
drücken, quälen, belästigen, weshalb fidkut wohl zu hval =a hai
11, 283, 280 == hvar II, 291 gehört. Ueberhaupt kann man M
genug daran erinnern, dass die Wurzeln , welche tönen, BpnäHM
u. s. w. bedeuten, den Grundbegriff stossen = -ilusstossen ^nthsi**«-
Wie wollten wir auch z. B. lat. testis, Zeuge, und testienli, Hodfl^
erklären, wenn wir nicht wüssten, dass stossen = ') ausstosMi)
vorbringen, = ^) aufschiessen^ treiben, wachsen, hervorbringen iit?
Man reisse doch in Zukunft nicht mehr die engst zusammenhängti*
den Wörter auseinander! Scharfe Begriffsentwickelung ist vorilv
das Eine, was der Etymologie Noch thut; sie ist oft schwierig, ]■
fast unmöglich, aber wir dürfen und können von dieser Qanptaiiii^
derung an einen Etymologen nicht abstehen, woUen wir anders die
etymologische Wissenschaft nicht in geistlose Empirie aosaxltt
lassen. Das Sanskrit darf sich aber besonders in dieser HinsicM
nicht besser bestellt dünken als seine Schwestern; es fehlt nock
durchaus an einer streng logischen Behandlung der SanskritspracliniasM;
wobei das Griech. höchlich zu berücksichtigen wäre, weil im Grieflk
die begriffliche^ Entwickelung vieler Wörter idarer and deotikibv
— 109 —
an erkennen Int als in irgend einer andern Sprache. Um bei dem
vorliegenden Fall stehen zu bleiben, bo heisst aftoQaysZv tönen,
tosen, lännen, aber afiagdyva die Peitsche; Ist diese nun eig. ab
die Tönende bezeichnet? Nichts weniger. Wie verber, verberare
neben verbum, so steht afiUQoiypa (verw. mit flagrum, ygl. atpoQa-
yciV «s afiaQaystvj und mit marculus, Hammer) neben a/aaQaysiy^
fitoaaen ist ^) « schlagen, klatschen, ^) = ausstossen, tönen, tosen
V. ■• w. MoQavag aber ist so der Rauschende, mnrmurans^ wohl
I die passendste Bezeichnung für einen Flussgott.
r 174 b). MekqdQTtjg, o, Sohn des Athamas und der Ino, der
ia den Meergott TlaXtäfiotv verwandelt wurde. Etymologen ge-
ewbhnllcfasten Schlages mögen sich etwas darauf zu Gute thun, im
kMelikertes ' den phönizischen Stadtkönig Melkart (von melekh und
l^ftreth) wiedergefunden zu haben; der Name Ist aber wohl sicher
iiehi grieehich. Dais griech. Wort fiiXi, ro, Honig, bedeutet eig.
: du £(chmehsende. Weiche, Zerfliessende : weich ist einerseits a mild,
; afisa, lieblich, kann a'ber andrerseits auch =s flüssig sein. Vgl. /akäta
. und x^fiOiy Benf. II, 190 sq. Sollte so MsXla, 97, Tochter des
: OkeanoB und Gemahlin des Inachos, eig. die Flüssige, Fliessende,
sein? Besser denkt man aber sowohl, für diesen Namen als auch
für den des Flusses MdXfjg an unser Welle, Quelle, griech. /avQin
fivpw ans yar (Benfey l-, 334 sqq.) = hvar (= ghar, stillare,
sparere, ib. II, 195), wovon oQog = Xißdiiov, Hesych. ; dazugehört-
aoch lat biilla, btülire, ebullire,' worin bul =7 hvaL Statt ugSg
konnte /ua^ 1 (usXog bestehen (mit fi^^ss Fji sollte nun MsXla
(wozu MiXlm) wirklich die Quelle sein? Bei MeXlßota Hesse sich
an fiaXstvj wachsen, denken, eig. wallen = aufwallen^ aufgehen;
; Slikißoia wäre sachlich &= ^AXrpiolßom {aXq) = FaX-q) ist auch
X idt fuX, fictX'sTv yerw.). MtXuctQTrjg hiesse wellenspringend (^tcsQ-
.T»iQ fco aiui^udo^ aus sa + hvrit; Benfey H, 318) oder wellentosend
I (i^ro^), Uakalfuov der Ringende s Wirbelnde, iivijBig (vgl. ib. U^
I 293)« Ich wage keine Entscheidung.
^ 175. MsfjißXla^^ 6, Sohn des TloaUXr^g, der auf Thera oder
I KalUste eine Colonie gründete. Der Name kann phönizisch sein,
t Isfa Tergleiche hehr, balag, glänzen, Hiph. glänzend, heiter machen;
f davon kommt .mabttgtth, Erheiterung, eig« ein Denominativ vom
; fMurt. mablfg, erheiternd, Erheiterer. Wenn man eme phön. Wurzel-
. form bala' a= hehr, balag annehmen dürfte, so könnte ein part.
, mablia" (mit 'Ain in r, vgl.- Bötticher, rüdd. myth. Sem. p. 5) zu
fdfftXiag, fuf/LißXtaQ geworden sein. Der Glänzendmacher wäre ein
Bontmacher, Rothmacher, ein Purpurfarber, was doch ohne Zweifel
der Name UoixlXrig (Buntmacher) ausdrückt. IloiiclXtjg Ist sicher
ein griech. Wort Uebrigens ist das griech. noiX'lXog (von Sskrit
pi^, Benfey, II, 91) von Pott ganz falsch auf api -h ang' reduzirt
worden : auch lat. ping-ere ist nicht = api + ang' (unguere). Viel-
mehr ist picken s= pungere, stechen, die Grundbedeutong; pingere
heisst audi sticken, ml^siv heisst zeichnen, anxvog bunt.
— 110 —
176. MifiiHAv^ 6, Sohn des Tithonos nnd der Eos. DerNiae
gehört IQ den schwierigsten Göttemamen. • Movera I, '347, Tei|L
160, erldärt den seines Bmders Tf/au&itay ans dem Hebriisdio,
von hamat, heiss sein ; wäre dies richtig und läge nicht j;/«-«^ ■
nahe, so konnte man für Memnon an hebr. tftmftn, Süden, deidni,
yerw. mit Jemen, das südliche Arabien, nach Meier von heb. ji-
mam = (jaman), liclit, heiss sein, verw. mit hamam und kheii^
Aegypten. Ein denkbares Wort ro^män =3 tfiman wäre za M^
v(ov geworden« Die Aegyptomanen wollen den Memnon nr- ch
Bauwerk erklären; aber auch dann ist der ägypt. Wast ubdüIi,
weil hebr. 'aman dieselben Dienste thut Mir scheint nieht ^nm^^
lieh, dass Mifiviov für echt griechisch su erachten sei. Darf mi
an liiijLiova , ind/uaa denken nnd einen Stürmer, einen Gott da 6f-
sehen Morgenwindes, daraus machen? Schwerlich. Oder darfwi
an ^/uag denken, das unserer Ansicht nach fQr hFrj^ia^ stdit iri
eine Wurzel hvam voraussetzen lässt? Dann wäre hvam m hma
geworden; vgl. dhmä aus dhvft, hmal aus hval, g'ihma ans fftbfi,
Benfey, II, 274, 283. Oder darf man endlich ^vorf/ hennuMNi)
worin eine Wurzel van, leuchten, zu Grunde liegt ? verw. mit SM
anala, Feuer, für bvanala von an, blasen, sprühen, für hvan »
dhvan, ausstossen, Benf. II, 275. Ich wage keine Entsebeidiiii,
verweise aber noch auf Bötticher, Arica, p. 87 , wo phfyg: /fowM
177. Mhakkoiy, x6\ die Grube, wo man nach Metafl, Suri^
Wasser u. s. w. sucht, Bergwerk, dann MetalL Ich wnndare nrick»
dass dieses Wort noch nicht richtig gefasst worden ist; noch FMt
denkt an (urd und ukkoq, weil das Metall mit Anderem vermlicll
gefunden wird. Freunde phöniz. Etymologieen mögen hebr. mdi
etwas Geschmiedetes (nach Gesenius) heranziehen , von matal, ii
Arab. schmieden. Ich aber glaube , dass fdraklov nieht nur aü
dem W. ^ueraXXäv^ nachforschen, zu verbinden, sondern aneh vermMM
desselben zu erklären sei. Vgl lat verrere, scharren, verrei, ii
scharrende, wählende Schwein, der Eber (dazu Benf. II, 199), ■-
ser wühlen von vri, var^ val bei Benf. II, 294, femer Htth. wiii*
neju, iss-warineju (ib. 295) mit lat. arare, ib. 306; dasn in begiA
Hinsicht scrntari, perscrutari. So lieisst /usr-aXjow das Nachwühhii
Nachforschen (ganz sinnlich genommen), von a A =s ar In anR
=svar,ver in verrere, wählen (vgl. axilla gegen (JLna/aXfj)^ furaUA
beisst nachwühlen s nachforschen, nachfragen, sieh erkundigii'
Auch urvare gegen arvum mag verglichen werden; urv ist esvirfi
aber arv = hvarv = *) (hv)arv, *) (h)varv.
178. MtjQif/^, 7f, auch a/ufJQtyl^, Dom, Stachel, Borste. Dtf
Wort steht ImGriech. sehr isolirt; daher lässt sich an hdbr. samtfi
aufstarren, sämär; 0Q&6d^Qi$, denken. Aber dagegen spridit i0
griech. Suffix ^tyy. Es liegt nahe^ lat. yeru, Spiess, sicher eig.^
spitz und nicht, wie Benfey will, =: drehend, zu vergleichen; wie
v(!llcrc mit spolium (sa + hvol), so ist veru mit sparnm, Spaer,
— 111 —
randt Die griech. Wörter anoQoüastVf atpakdamtv, reissen,
len, a^päXti^j Stechdom, haben ebenso gnt wie a<päXXitv (gphal
a + hval) ihr TT, 9) aus hv; über anäof mag hier noch ge-
diegen werden. Vgl. a/uoQayBTv = atpa^yeTv, stossen = aus-
sen, tönen, a/uuQdyvoj Peitsche (worüber mehi: im Art. fllag-
;')j dann ilavvu), stossen, hauen (stossen ist auch ss stechen,
fUtVf pungere), dazu auch vragk', Benfey It, 16, wo das anlau-
3e Y nicht mit Benfey für ein Präfix zu halten ist, so wenig als
fdyyv/ui ib. II, 19. So kommt /tifJQtyl^y afitJQiy^ (er wohl =
fix sa; oder aus ^? •^'fi^Qiy^ = &FfjQtyl^ Yon dhvar es h^ar,
I, hmal?) zu Benfey II, 283 zu stehen und bedeutet stossend
u&chiessend, aufstarrend, spitz, verw. mit ^taisiv, wachsen (eig.
Ben, treiben «s aufschiessen) u. 8. w. Benfey II, 283 (wo
d, erschüttern) gehört offenbar zusammen mit II, 274 (wo dhmd,
agen)*, was soll uns sein Drehen? Er würde sich yiele unnütze
wierigkeiten erspart und seine Leser mit vielen gezwungenen
nologieen verschont haben, wenn er das von ihm selbst II, 182
lerkte besser im Gedächtnisse behalten und angewendet hätte.
179. Mlviag, 0, myth. König und Gesetzgebcnr von Kreta,
h als ^aXafraoxQarmQ berühmt Movers, Phoen. I, 32 deutet
mutk Namen aus dem Hebräischen als » Baal Me'tn, Herr des
nmels, aber diese Deutung ist so wenig begründet als die der
len andern dort behandelten Gröttemamen. Ich halte den Namen
nnsemitisch, weil sich nichts Semitisches zur Erklärung dar-
ei; unter dem Art 7va( habe ich den Minos von hvan = xiv
ig C3 fiiv^vqog (hv =» x, hy s ju) abgeleitet und als einen tö-
den, rauschenden Gott, d. h. als einen Meergott gefasst Auch
I noch halte ich diese Erklärung fest Will man eine andere^
bietet sich noch mehr als Eine dar, die als mehr oder minder
uracheinlich gellen könnte« Viele Leute wollen den Minos für
Moloch gehalten wissen; Minos selbst soll das Minotauros ge-
ilte Ungethöm gewesen sein: da würde es denn scheinbar gut
len, den Namen mit fualvM, iLuai(p6vog zu verbinden. ZvLfiiodiKa,
Mm, scheint wenigstens der Name der Minyer zu gehören; die
lyer, Mivvai wären as jiHokstg, die Bunten, nach Grimm von
Kleidung zu verstehen, fenfey II, 368 nimmt fualvm für
Wfttf von miv == mihv « mih + v, ib. H, 43; dort steht
iiSskritmina (Fisch) angesetzt, womit Hitzig, Urgeseh. d. Philist,
220 sqq., den Namen des Minos in Verbindung brachte: aber
* wissen ja nicht ehamal, was mina bedeutet, d« h. wurzelhafl.
hört es zu mi, gehen, Benf.II, 31, und bedeutet schnell? vgl. $vi,-
^ xid&o), ib. 11^ 164 ^Der Schnelle^ wäre eine guteBezeich-
ig für den Meergott^ vgl. Benfey U, 251 sqq. (wo tvar aus stvar
stva, stu, stossen, I, 657 sq.,4-r; ygl azog-d-ij). Sicher grund-
ch ist Hitzig, wenn er den Minos mit Ninus, Nineve u. s. w.
ibinirt: schon der so höchst seltene Wechsel von m und n darf
niefat zugegeben werden. Sonst könnten wir z. B. griechisch
— 112 —
va^ij, voQd-ijl (von Benfej 11^ 65 gans verkehrt behandell) ntt
fuikKij, marcor (va^^-jyg mit /nukd-^ weich s marlüg) ohneBedeih
Icen identifiziren, da die Bedeutungen völlig identiech sind; jdiet n
thun ist aber verboten: um wie viel weniger darf ein tMSSOniiflw
Mann Minos » Ninus seUen, da sie doch in mythoL Hinsicht fit
lig verschiedene Wesen sein müssen.
180. Myä, riy die Mine, ist ein serait Wort, worüber su veqjL
Böckh, Metrolog. Untersuch., p 34. 39.
181 a). 7Moa/o^, o, Moschus. Vgl. Benfey II, 368 ^ der a
nach A. W. Schlegers Vorgänge mit Sanskrit nnuhka, Hbdi;
verbindet. —
181 b). Moipog^ 6, Sohn des ^Afii^v^^ bertihmter Seher; neb
Sohn des Apollon und der Manto genannt, Gründer von Main k
ELilikien, wo noch in späterer Zeit sein Orakel bestand. Nach Mi-
vers ist die Schreibung Mo^ag besser. Derselbe Name ni Kb
scheint Moif/onog^ Moy/oyj, 6, ein alter König ron Attika. Esriri
gewiss Viele, die mir beistimmen wurden, wenn ich den MopM
von hehr, roekass^ph = kass&ph, Zauberer, ableitete: es wanfat
mich, dass noch Niemand auf diesen Gedanken verfallen iat: im
aus mekass^ph hätte maks^ph, maksdp, Mo^tf/ für Mol^y/ weite
können. Indessen halte ich den Namen für urgriechisch-kleinaalatisel.
Vgl. vak' bßi ßenfey, II, 22, gekrümmt, listig «= beträgeriseh seia:
daraus konnte sowohl ^ott als /uox entstehen; Moxffoq atifct wohl
für MoTiTJog , und in sachlicher Hinsicht scheint Mowog ein Ver-
krümmter wie Att^luq (falsch Benfey, II, 125) su sem. (Eine iha-
liche Bedeutung scheint der Ndme des Rivalen des Mopaoa, i^
^ko/og, TU haben, worin -Ao;^og verw.^mit Xd^og, A6^i4xq, ^Xf»^
Der Name seines Vaters ^Afinv% mahnt an ufinv^, Stirnband , fth
wundenes. Kreisförmiges^ welches Wort ich von hvap bei Beslfj
II, 324 sq. (xa^TT-Toi, hFon^Xi^) ableite. Also ist auch '^Afmv^^
Ao^lugl Der attische Motf/oy/ könnte ein Exummredender s XJ^jt'
XQijo/uüßVj also wieder Apollon Aol^iag selber sein. Die ganxe Si|iplr:
Moxpogf ^Ajunvl^, AfitpiXo/og ist wohl ans Beinamen des Apohi
entstanden; wie ApoUon selbst, so ist auch Mopsos nrgriechlic^
kleinasiatischen Ursprungs, weshalb er z. B. auch in Lydien ang^
troffen wird. Vgl Movere, Phoei^ I, 17: Die 1yd Jüchen S«gei
wissen von einem Siege des Mopsus über die Atergatis su Askaki^
die dieser rathselhafte Ideinasiat Amazonenbezwinger mit üna
Sohne in den See bei Askalon gestürzt habe. Ders. II, 1, 296:
Eine dritte Mythe, ebenfalls bei Xanthus, führt den Lyder Mopi*
nach Philistäa, ohne Zweifel denselben, den Nikolaus DamaseeMi
in seinen Excerpten aus Xanthus als einen grossen Eroberer dff
lydischen Vorzeit einführt und richtiger Moxus nennt.
182. MviXog^ o, das IHark, steht im Griechischen sehr isoM
Jedenfalls mit besserm Rechte, als ßenfey, I, 410 griech. vaXog mit de«
chald. St. zag vergleicht, darf man fjivBXog mit dem gleichbedeutende
helMr.-aram.rarab. W. moah ui Verbindung setzen: denn hier katf
— 113 —
ireiiigstens Urverwandtschaft sfattfinden. Das Mark ist sicher als
stwas Weiches bezeichnet; der Begriff weich geht aber vom Begriff
Migen, biegen, biegsam sein aus: so könnte fivskog zu hma bei
Bttifey n, 283 gehören, wie iuaXooc6g zu hmai =s hval ib. 280
[▼gL fuiXtcff, marcere mit flaccns, welk, vergere) gehören muss*
Wie Tar zu iuvq (ib. I, 324 sqq.)) so konnte va zu /uv werden;
möglieher Weise steht aber /uvfXog für /iwhsXog von eiser Form
hva + dh, hvadh = hvah, ib. 11, 66 sqq. 94 sq. 322 sq. Vgl
ImL yietus von va » hva =s dhva, sich neigend = weichend, nach-
lassend, abfallend; es ist vi =s va wie hi in hi-are»ha ^ ^d-^.
Dann ist ^vikoq trotz der abweichenden Quantität verw. mit fjiv^
j^^ Wmkel, eig. das was sich neigt, einbiegt, senkt, zurückweicht
VgL /oXiga^ Rinne (dazu slav. glab bei Benf. 11, 309) mit /aAa-
p^y schlaff. Unser Wort Mark ist mit marcere, ^Axjy verwandt;
Mark bedeutet Weiches, marc-, ^oAx- schlaff, wie ya^" (xf^^^Qog^
Ijptoilacii); fmk ist mit ;faX verwandt, denn neben ha O^ce-Ä) steht
hra (xov^X, ;!fai>-v) « hma in gihma, trag.
183. Mv^,t6, Saft, Salbe, Salböl, wird gewöhnlich für fremd
eiUärt, wie fWQQa, t^, Myrrhe, s= hebr. mor, mör. Auch Benfey
II, 40 h&h fjtvgov für fremd, während er 11 ,41 fwqroq für ein echt
gHeebladNi Wort hält Mir scheint auch fAvqov nicht fremd zu
sein, wählend ich die Möglichkeit der Urverwandtschaft dieses
griecfa« Wortes mit hebr. mor einräume, weil die dabei zu Grunde
liegende Wurzel var, ib. I, 324, mit der hebräischen Wurzel mar^
tÜeBseii, ursprünglich identisch sein mag. Die Myrte könnte vom
KrSiuEen benannt sein, also zu vrit, Benfey, 11,318, gehören. Auf-
EaDend ist a/LtvQva •=* juv^ga^ da die Griechen doch schwerlich ein
flcemdes Wort mit dem Präfix sa versehen haben werden. Vgl. auch
trftaQayiog*
184. MtSxog^ o, der Spott; /ucS/Ltüg, o, der Tadel, Fleck. Sehr
anffidlend ist, dass diese beiden Wörter mit ganz gleichbedeutenden
■nnitischen auch in formeller Hinsicht zusammenfallen. Vgl. hebr.
mAm, Fleck, Schande, Makel, muq, (im Hiph.) verspotten, verhöh-
Ben« Urverwandtschaft ist möglich, wenn auch nicht sicher. Der
Begriff spotten geht gewöhnlich vom Begriff stossen, treffen, be-
werfen aus; so mag/ucSxog, /MS/Liog sammtmacula, Schmach, schmä-
hen m 8. w. zu dhmä, stossen, Benf. ü, 274, gehören, verw. mit
icttfune (wenn för hfioac) in xce^acrtrw. Stoss, Wurf ist = Fleck,
weldies deutsche Wort mit fiagrum, nkfjaaco u. s. w. zusammen-
hängt. Vgl. Klatsch, Klecks mit franz. claque; Klecks uifd Fleck
sind wahrscheinlich urverwandt, wie klatschen und platschen, plät-
flehem, die Benfey ganz ohne Grund für onomatopoetisch hält. Das
n in nXijaaw ist sicher aus hv, vgl mulcare, walken, dann flagrum,
und flaccus = welk.
185 a). NdßXa, 17, auch vdßXag, o, jind vdßXov, to, ein nicht
genauer bekanntes Saiteninstrument phöniMchen Ursprungs^ ist =
hebr. nobel, nebel oder = einem gleichbed. phön. Worte nablÄ.
8
— 114 —
Bei Ovid kommt iat. nablium <=> väßXa vor« D«8 aemit. ^^
Debel hat auch die allgemeinere Bedeutung Oefibss, Krag, iabß^^^i
Hebr. W. p. 596 sq. vcißka für ein bauchartigefl, mit efai€^£^
sonanzboden versehenes Saiteninstrument^ für eine Art Haife
möchte. Der hebr. Stamm nabal bedeutet welken, TerweLkaOti
mit naphal, fallen. Der Begriff welken geht vom Begriff
gen, biegen, senken aus: lat flaccus, welk, ist eng Terw.
tere, biegen, dann mit unserm W. welk (lat f aus hy) nnd
vergere. So scheint denn hebr. nabal urverwandt mit d»C>
Benfey, II, 184 angeführten indogerm. Wörtern : hebr. nebel, c^'
kommt dadurch in wurzelhafte Urverwandtschaft mit althoohcF^^
hnaph, Napf, eig. etwas Gebogenes, Eingebogenes, eint ^
wie äyyog, -
185 b). Naogj o, Wohnung, äoL rcwog; ya/ai, wohnen. ^
nius hat hebr. navah, nava, wohnen, näve, Wohnung ■cnAviitf^'^
{
griech. Worte verglichen; da die hebr. Wörter d&yc, nAvft i^/
Weideplatz, Wiese bedeuten, so steht fest, dass der 6niiidli|^
des Stammes navah neigen, sich neigen, sich niederlasBen is^T^
%XLvM und HVfj^ogy pd/uog, vanoq bei Benfey 11, 183 eq. SAi
irrt Benfey I, 301, der das griech. vaF nach Pott's Vcngap
aus ni + vas entstehen lässt. Hier ist wieder das blinde Site
nach indischen Präfixen im Griechischen zum Verderben um-
schlagen; valio^ vaog gehören zu hnu, sich neigen, bei Bvftif, fl|
182 sq. Die genannten hebr« Wörter sind meiner festen üebeiiwgwg
nach mit den betreffenden griechischen urverwandt. Da' dies nl
Grund nicht bezweifelt werden kann, so ergreife ich diese Oelegü^
heit^ um daran einige allgemeine Bemerkungen über das Veriittdi
des Semitischen zum Indogermanischen anzuschtiessen. Die Wwd
hna, hni (hna + ja), hnu (hna + va) bei Benfey 11, 183 ift
bedeutet neigen, ganz wio dhva (ib. 11, 320 sq.) oder hva: ■
könnte man hna aus hva + na entstehen lassen« Dies ist äte
nicht nöthig. Denn schon dha = ha bedeutet dasselbe, wie gM»
ü-/oi-w, fallen lassen, senken, neigen s stossen (hna) neben M
= Ti-d-rj-f^it eig. senken, niederwerfen, zeigt. Za dhä, ri^fp
v^l. Xfy, Xfx (legen) bei Benfey, II, 316 sq. Also hna ist ft
hcina, hni für hanaja, hnu für hanava zu nehmen; aas hana mrii
iina, aus hanaja hnja, hni, aus hanava hnva, hna. Währoii •>
die Indogermanen hanaja, hanava in hnja, hni, hnva, hna m^
hirten, unterliessen dies die Semiten; vgl. hebr. 'anah für 'itfiVi
sich beugen, sich stemmen, sich anstrengen, mit Mfihe Luiubdf.
begriff!. = lat navare st. hnavare, aber doch nicht damit so i
tifiziren, weil hnav, nav in navare als Vriddhi von hnn, na
sehen ist: hnu Aber entstand aus hnva, dies aus hnava «« hsnsfii
hanav = hebr. 'anav. So erklärt sich das Verhältniss dAr svi-
silbigen somit. Wurzeh^u den einsilbigen der Indogennan«i : jes^
sind die primären Fomffi, diese die contrahirten , wenn aodi i^
hebr. 'anav z. B. schon seinen Schlussvocal a (^anav steht ir
I
J
\
[
— 116 —
^«9 aber s* B. im äthiop: htli^, singen, ist die älteste Form
stalten. Vgl. aueh Benfey^ Verir. des Aeg. zum aemit Spraeli-
p. 194 eq.) eingebüsst hat. Das Chald. näliert sieh schon
dogermanifldien Contractionssystem ; vgl. z. B. chald. debah
« zaba(i, wo das Schwa so gut wie kein Vocal ist: also
^B dlmh BS dbah. Ein chald. ketan, k'tan, ktan neben bebr.
^Ubiop. kadana (bekleiden; dass ketan and katan nicht vor-»
thut hier nichts zur Sache) kann man gegen Sskrit dhyan
aas dha (a dhu, ausstossen, vergL dha .»= ha in ^xciia
4- va -4- n (fi) auftreten lasseh. Denn wie chald. k*taa,
^ äthiop. ka-da-*na erklärt werden müsste, ebenso muss
^ran aus dha-va-na, dhvri, dhvar aus dha^va-'ra gedeutet
^ Vgl. dha (ha, a-/a-w) bei Bonf II, 191 mit dhva, II,
^ 5^^ dhvar, dhvri, II, 278. Ich kann es nieht unterlassen, diese
K ^^^ Verständniss der indogermanischen Worzelbildung so wich;-
p ^"^hauptung meinen Lesern dadurch annehmlicher und einleach-
fi^d^ SU machen, dass ich die sowohl bei hna als bei dhvan und
Ir^^ (dhva) zu Gronde liegende Urwurzel etwas ausführlicher
elMidle. Benfey II, 188 bespricht die Wurzel dha «p ha, der er
finndbegriff kUiffen gibt Was heisst aber kUffen? Darauf
griedi. yXdüipv^ deutsch Kitift die Antwort geben; dieses Wort
«Mrt in Benfey n, 309, wo alav. glab, Rinne, klapiti (den Kopf)
rtgwiij mss. ehljabatj, wanken, litth. klaup^ju niederknieen, klumpu,
ifldeniidcen u. s. w. Demnach heiset klaiE^ eig. sich neigen,
witbiaa, nachgeben, einsinken. Ferner erwäbiU Benfey If, 188 die
iBafcritwuTzel h^ wofür in den Veden dhä erscheint^ mit der Be**
Hiteng: im Zustande des Verlassens. Dieselbe Bedeutung hat die
Einnel van, ib. II, 52, die meiner Meinung nach aus dhvan, sich
ilgeiif ib. II, 320 ebenso entstanden ist, wie van, tönen, ib. I,
B6v «US dhvan, ib. 11^ 275, und van, tödten, ib. 1, 335^ aus dhvan
ili dhan) 9 hvao, q>hv^ctt^ ib. II, 276. Nun vergleiche man griech.
j^«£ai a» 0/1»^ (er ist ^ Ptäi. sa), intr. klaffen, nachlassen^ sich
Mrdekziehen, weichen, trans. aber stossen =? 0 fitechen^ ^ *) fallen
en, fallen hissen, mit der Wnnzel hna, hni^ hnu, ib. 11, 182,
') sich niederlassen, voog, vaifa ^ hUvo)^ s= ^) stossen,
imowj mid man wird ohne Zweifel einräumen, dass hna, hm, hnu
DS ha *4* na («s hna), 4- ja (mt hnv), + va (=» hnu) entstanden
Benfey lässt 11^ 182 bei der Bebandanng der Wurzel hna,
knüpfen, die Endungen <-aa» nu ans den Charaktenea der5ten
wi 9len Oonjugatiopsklasse eingedrungen sein; indessen sind diese
mdungen gewiss vor der Zeit entstanden, in welcher sich diese
Siaraktere der Gonjngationsklassen festgesetzt hatten, da das Se-
akische noch daran Theil genommen hat. ^onst soll die Identität je-
ler Fortbildungselemente und der erwähnte Conjufcationsklassenzeichen
licht in Zweifel gezogen werxlcn. Wie «ich aber von der Wurzel
»a, dha, neigen, durch Antritt des secundären n (na) die Würzt 1-
!brm hna, neigea, bildete , so bildete sich von derselben Wurzel
— IIG —
durch Antritt eines secundfiren Elements va die Wunelfonn dhYi,
neigen, ib. II, 320, wo pra-hva, Yorgeneigt: diese WurieKbii
hva erscheint nun im lat. os-ci-tare (hva =s ka = ci), neben kl-
are (ha s hi), hisco «= /aaxu. Im Sanskritw. kha, Mund , kSask
kh aus hv sein, wie oft ; vgl. skhal « sa + hvaL Aber andi bs
griech. /av-vog, /av-Xoc, ib. ll, 190 liegt die Form hva =5 1» +
va zu Grunde, während in ;f*i-(>ac, ;fi-p«5, ;>:*"*> X^^ «^ *^
hja = ha + ja) erscheint In einem ganz gleichen Yerhittii^
wie hiare zu oscitare, stehen im Griech. r/*^^-/«f und ^uFHuaf,
^äxog, d^wxog zu einander. Dass die Warzel dhft, Betsen, Isps
ib. II, 265 eig. neigen bedeutet, ist aus zahllosen Analogieeii Ur;
vgl. Xfy, legen, ib. II, 316 sq.; richtig — sachlich richt^U ^
Benfey zu dhä, &f] das Wort d^oacog, ^afxog gestellt^ aber er taato
die hesychische Schreibung &äßaxog nicht, welche eine Wund An
=rr dha, dha + va (= dhva, ib. II, 320) voraussetzen lässt M
wissen wir femer, dass die Wurzel dha, welche neigen bedesH^
auch stossen bedeuten kann, so fallt die Wurzel dhüy &viaj Ib. Di
271 sqq. der Wurzel dha anheim. Der Grundbegriff von dfaaiit
stossen, daher = ^) bhisen, eigentL ausstossen, Luft ansstosMi;
^) r=z treiben, drängen, schnell bewegen, d^iFw ; *) = tönen, dakr
^cavaau), ib. 276, mit derselben begrifflichen Entwickelnng wie ba
dhu blasen, du^/uag. Aus der Wurzel dhva, dhu, tönen, entipriB-
gen ausserordentlich viele Wörter, welche diesen Begriff in fffaen
mannigfachsten Variationen ausdrücken. Ich hoffe an einer lAdtfi
Stelle über die wichtige tJrwurzel dha weitere Untersachongen tt-
stellen zu können. Uebrigens lehrt uns hebr. navah neben gr.iwf
wieder, wie lange das Semitische mit dem Indogermaniachen ide^
tisch gewesen sein muss; das hebr« navah hat schon die gviB
ürwurzel dha » ha (hna =s ha + na) eingebüsst, woraos es hff-
vorgegangen war: dies muss aber schon damals geschehen sflii,
als beide .Sprachmassen sich noch nicht aus der Einen UrqKioki
heraus nach verschiedenen Seiten abzusondern begonnen hatten.
186. NuQdogy 7^, stammt zunächst aus dem hebr. ndrd, Nni^
weiterhin aus Indien. Die Sanskritwurzel nard heisst tönen i utA
Benfey II, 55, wie dhvan II, 275, eigentlich aber ansitOHi^
konnte also auch (wie an, blasen » hvan = dhvan, tönen) data
bedeuten« Benfey, U, 55 ist sicher nicht zu billigen: anononäD-
pöetischen Ursprung ist nicht zu denken. Die dort erscheinnfc
Wurzel sna (lat. na-sus), snu (schnau-ben), sni (schnie-ben) ist ■■
sa + hna, hni, hnu II, 182, stossen, ausstossen «= niesen, tSi*
u s, w., entstanden. Vgl. Imarren, knacken, knappen yon htfi
womit mehrere der hei Benf. U, 63 verzeichneten griech. Wörter
(x6vaßog z. B.) zusammengehören. Die Wurzel apog, ava^ ^
deutet also (vgl. vvqo) aus hnu + r = vvüom f. vvtgw ans bü
+ Guttural) eig. wie hna, hni, hnu neigen =a ') stossen, dahff
viQTog^ 0, Stösser, Habicht, verw. mit iwalQCD (syoQa) statt iboitfv
stossen = tödten^ ^) stossen = ausstossen, blasen, tönen, ygLdhi»
— 117 —
dhv^, blaseBy dhvan, tönen, dfaan, tödten, 11, 271 sqq. 275 sq., wo
d-txivaau)^ tönen; ') neigen = biegen, daher drehen, winden, wozu
vagraXogy etwas Geflochtenes, gehört Vgl die Wurzel hna, II,
180 — 2, welche von hha II, 182 sqq« nicht getrennt werden darf«
Richtig ist Benfeyll, 182 öbw snu, vgl.I, 292 sq.; wirklich haar-
■fcrinbend war die frühere Pott nachgesprochene Erklärung von. snu
«OB — sam + v@I^ Das I, 271 behandelte Wort xy^cra, nidor,
' gehört ebenfalls hieher und ist mit nasus, niesen, verwandt; hni,
' stOBsen ist = ausstossen, blasen, duften, aber auch = leuöhten
' (ygi an, blasen =s sprühen, anala, Feuer), daher nitere, renidere,
■ pdßQOf^ (wobei hna oder hnn zu Grunde liegt) verständlich werden.
^ Lat nisus, Sperber, kann mit hehr. nS^ , Habicht, nesher, Adler,
' nrrerwandt sein ; nisus bedeutet wie vd^rog Stosser, Stossvogel.
■ Sehr lehrreich ist es, lat. nasus, nares f. nases, nitere, re-nidere
■> n. 8. w. mit semitischen Wörtern zu vergleichen ; wenn auch nur
' die ersten Radicalen (n(ä) — n(a)) wurzelhaft identisch sind (vgL
> nasus, nares st. nases mit nabar, nehirim; blos na-sus und na-har
! Ist urverwandt), so haben sich doch die Bedeutungen beiderseits
i. ganz übereinstimmend entwickelt.
187« NiKTOQjf t6, der Göttertrank. Wie der treffliche Yalckenaer
; ß4axa(f fBr fremd hielt — wohl wegen der abgefallenen Endung,
] denn [fuixaQ steht für /uäxaQo, /MixaQog — so hat auch ein bedeu-
tender Mann das Wort Wxra() in Verdacht genommen und an
fremden Ursprung desselben gedacht. Aber das Semitische hilft
^ hier nicht aus; das Wort muss rein griechisch sein. Nun bed.
die Wurzel .vsx in vfXQog, lat. nex, necare, neigen =: ^) fallen,
|.9Cje^g, gefallen; = ^) stossen, nancisci, stossen = treffen, berüh-
ren, ergreifen u. s. w. Ueber den Doppelbegriff neigen = stossen
[ Y^ Benfey 11, 182. Zu nex hat man schon früher lat. venenum
- (jf&rvenecnum) gestellt; ich halte auch nenia, Leichenlied, für nec-
nia, von nex (nec-s), Tod. Was bedeutet aber vsxraQ^ offenbar
I ptossend = ausstossend, blasend, duftend, so gut wie das mit vsq^
Toc Stösser, svaigw^ stossen, todten verwandte Wort vaQ-x-iaaog
^duftend, betäubend bedeuten mag. Vgl. litth. *snukkis (Schnauze,
^ eig« ausstossend, blasend, schnaubend) bei Benfey II, 55, und dazu
^ den urverwandten semit. Perfectstamm nahar (na-ha-r), schnauben,
' schnarchen. Wenn sich auch keine Sanskritwurzel tislq, naksh mit
' d^ Bedeutung blasen, duften ni^chweisen lässt, so kann doch griecfa.
'■ rix-T-oQ (vgl. uQHog, ä^xrog, wo ht = ksh zu sein scheint) diese
^ Bedeutimg gehabt haben.
188. NItqov^ TOy attisch XlrQovy ist aus dem hebr. neter ab-
^ zuleiten; der Wechsel von v und X ist bei einem fremden Worte
t nicht auffallend, sonst kommt er im Griech. fast nie vor, weil Bei-
spiele wie Xayx(iy(o gegen lat. nanciscor u. dgl. nicht stichhaltig
fe sind. Im Semit« findet er sich häufiger, vgl, z. B. hebr, natan ==
. syr. natal.
— 118 —
189. £i(fM, uiy die Eisen im Hobel; Vqt^y ro, das Schwert,
auch axitfoq* Bunsen, Aeg. I, 582, stellt ^/<)POc Kusammcn .mit das
figypt. sef , das Schwert ; dies soll nach Meier, Hebn W« p. 633,
aus dem Semitibchen entlehnt sein. Aber ich halte mich (g^
Bunsen, Pott und Meier) ku Benfej, I, 194 sq., der das Wort tr
griechisch erklärt und von Sanskrit kship, werfeiii ableitet DI«
Wurzel kship ist gleichbedeutend mit vip c=tap; vap entstand Mi
hvap « kap (Benfey II, 322), seoV-rrd, von dhva, hya, woher dhi
statt dhvan (ib. 276) « ^«y, » hran =» icai', x(T)fF, aber oik
«s q)tv^ weil hv sowohl s ijr» als b x ist. Der Urbegriff Ist M-
sen (dhu, &6ot) » hauen, spalten, schneiden. In '%lq)o^ ^ mi^
liegt eine Wurzel kshibh zu Grnnde, die aus sa H- kibh ai hU,
vibh (lat vib-rare) entstanden sein mnss. Wurzelhaft tmoä
sind die deutschen Wörter hauen, hacken, Hieb^ tat. cajt, ci-
jere u. s. w.
190. ^OßQitt^ T«, auch oßg/xaka, die Jungen von Wxm.
Dieses Wort steht im Griechischen ziemlich vereinsamt. Das Mk.
'opher heisst das junge Thier und passt auch in formeller BeiidMC
ganz zum gr. Worte-, trotzdem scheint oß^ta für echt griechisch phi
zu müssen. Ich vergleiche ufQog, Schaum, welches Wort mit Sß^
Uebermuth, verwandt ist ; dtp^g habe ich früher mit lat. bnfb, pilier,
pubertas, über, ubertas, !}ßf^ zusammengestellt und von einer Wund
hvabh für dhvabh von dhva, dhu bei Benfey 11, 274 abgehftet;
Grundbegriff dieser W. hvabh =hva (= pha, schwellendy ib. 1, 539) -f
bh ist stossen « ausstossen, treiben, wachsen und stossen »UimBi
schwellen (dhmÄ für dhvä , dhva, me hmal = hval^ jfdmii =
g'ihva). Dazu scheint auch oßQta zu gehören. Sonst Hesse M
oßQiu mit dem hesych. ttqio)^ blasen, sprühen, verbinden; ntf^
ß^Oi^ Sf^ßQVOV.
191. ^OßQv^ov, t6, xQvalovj reines Gold, hängt sasammen ak
lat. obrussa, die Feuerprobe des Goldes. Das Wort kann seadbA
sein; vgl. hebr. p&z, reines Gold, von pazaz, reinigen, lintoi,
wovon auch ein Wort puzzft = purzä gebildet werden konnte: *o
wate das Aleph prostheticum. Indess scheint es gefathen, kei
Benfey's Etymologie (II, 13) zu beharren ; nur muss alsdann obnw
mit Entschiedenheit fQr ein gr. Lehnwort gehalten werden. Falsckiit
aber Benfey 1. c, wenn er fQvyio aus abhi + fig' ableitet; de*
^^yw ist aus hvfig' ■> hvfi (ib. 11, 195, brennen) + g'. AiA
Sanskrit bhrigg' aus bhfisg', rösten (bharga, Rösten) kamt ft
hvrigg' (hvarga) ' stehen, vgl. bhug' (ib. II, 20) aus hvAg' a= bbKi
obwohl ich über bhrig'g' so wenig als über bhag' entscheidea iA
Aber in bhng' ist bh sicher aus hv; dies beweist mit unnflastStf-
licher Sicherheit der Vocal u, der sonst gar nicht zu eridiren V^
dann beweisen dies auch die griech. Wörter nvycip {n «aeliv; sba
aus bh kann n nicht entsprungen sein), nwywv, nvix^y nrtJ^^ nt^
üio, TircrWo), (sich bücken, ducken, scheuen), die zu Benfejr 11,20
gesetzt werden müssen*
i
— 119 —
192. ^t}yica, ^| Beiname der Athene- in Theben, wird ge-
«tHmlich fflr dn pbönieisches Wort gehdtea Dabei bemft man
. «leb anf das Zengniss einiger Scholiasten^ deren Auctorität doch
nicht entscheidend sein Itann, weil auch z. B. yiyyQog^ KivvQoq n.
c a. Im Alterthum als phönizische Wörter angesehen wurden, während
^ sie doch echt griechisch oder wenigstens urgriechisch-kleinasiatisch
^ aftnd. yiLii^Oyiita o^ex^Oyya gehört zusammen der Name ^Oy^riöTo^,
~ Bevor ich meine Ansicht über den Namen ^Oy^a anseinander-
. fleteOi will ich einige das Sachliche betreffende Erläuterungen
r TOraasschicken. Laner, System, der griech. M3rthoL p. 327 sqq.
bemerkt: Zweifelhaft könnte scheinen, ob zu den Namen, wodurch
Athene als Herrin der Gewässer bezeichnet wird, der Name "O^'xa
' an rechnen sei. Dafür spricht die Stelle des Aeschylus Sept. c.
^ Tbeb. V. 164 sqq. vgl. 480 sq. 501 sq. Schol. Aeschyl. S. c. Tb.
▼. 148 : X)yxala roiwv ij *A&fp^a rifiuvat noQa Oijßaloig. ^Oytca
ii noQa 0oivi%iv t; ^Ad-rivä. Pausanias nennt die Göttin ^Oyya;
' er erldftrt wie auch der Schpl. Aesch. den Namen für phönizisch
und nicht ägyptisch. Daher leitete Valckenaer Eur« Phoen. v. 1068
' den Namen ab von der hebr. Wurzel 'anaq, wonach wir hier eine
* Attiene dan^a oder inmvQytng oder geradezu eine noXtdg haben
' wflrden. Seldenus von 'anaq, indem er sich aufHesychius bezieht,
* der oymtiu durch ßoä erklärt. Was nun Onchestos betrifft^ so ist
* Alles, was sich an diesen Namen knüpft. Poseidonisch. Es soll der
1 See bei Onchestos zum Vorzeichen der Zerstörung Thebens ein
' dampfes Getöse von sich gegeben haben, wie Stiergebrüll, wobei
*^ man an die Glosse oy^uvai = ßou erinnert wird. Weiter ist be-
( merkenswertb, dass das Onkäische Thor auch das Ogygische hiess;
' mid die Sagen von dem arkadischen Onkeion bewegen sich in
^ demselben Kreise, So nehme ich keinen Anstand zu behaupten,
dass die Athena Onka eine mit dem Poseidon innig verbundene
^ gewesen sei. — So Lauer, dem ich meinen Beifall nicht versagen
' kann« Die Verbindung des Namens mit der hebr. Wurzel 'akh (bei
I Movere, Phoen. I) oder dem Stadtnamen 'Akko (bei Ewald, üb.
^ Sanchnn.) fällt nun von selbst weg ; es handelt sich nur darum^ ob
t ipmai s ßoa semitischen oder griech. Ursprungs sei. Nun haben
» 'Wir im Griech. das Wort oyxäa^ai, schreien, bes. vom Esel, wel-
i ehes die Freunde semit Etymologieen ohne Zweifel zu hebr. 'anaq,
i «ehsen, schreien stellen werden. Dürfen wir dies aber für erlaubt
halten, wenn sich im Griech. selbst eine gute Etymologie des Wortes
I findet? Vgl. das von Benfey II, 23 angezogene deutsche Wort
Anken c= stöhnen, das aber von Benfey nicht richtig etymologisirt
worden ist. • Vgl dhväksh, schreien, dhvÄnksha, Krähe, ib. 11, 275,
von dhu, dhva stossen = ausstossen, tönen; auch stöhnen, OTivu),
OTOvog bedeutet eig. stossen == ausstossen, indem stan, tönen, von
8tu (ib. I, 657 sq.), stva 4- n stammt; arow'^j stossend, ist =
&o6gy spitz. So ist denn auch anken eig. = ausstossen, tönen,
schreien, womit zu vgl. Sskrit gug', unarticulirt tönen, murmeln,
— 120 —
nebst litth. gndz-ius, winsehi, und gauds-iu, snmmeti, klagen: gig'
entstand aus hvag' = dhvag', der Grundform von dhyä(B)k8h (^+
s => ksh). Verwandt mit gug' = hvag' sind lat vagire und n-
gire, die nichts weniger als Naturlaute des BrüUens sind; ygLübcr
gug' Benf. il, 62. Das hebräische Wort 'anaq erweist mch so ili
nicht einmal urverwandt mit oyx] urverwandt wfire es BOTy w«
oyx für rvoH, Svon (vgl. d/Ätp von hnabh, Nab-el, ow^ von liiiakh)8yUi
und von hna + Guttural (hna, hni, hnu, stosien ■= ■niintii— ,
tönen, ib. II, 55 u. 1^3: knacken^ knappen, knarren,
scnnarren, schnattern, wozu das bisher völlig veriuumte Wort
if^aaa st. hvtjoaa, Ente, gehört, aber nichl mit a «s 8, wieBaAf
II, 54 vermuthet, sondern mit a » c, also anas: cnas wie ihpi:
clapa. Lat. anas enthält die Urform des deutschen Wortes Hhüi^
tem, das mit Präf. sa componirt ist) abzuleiten wäre; es gAMb
dann mit dem bei Benfey 11, 63 stehenden xoraßog (vgL knappe^a
II , 55 oder vielmehr zu II , 183. Das hebr. *anaq steht Dir kni|
oder auch kanaq (vgl knacken) und. ist verw. mit nahaq, aehnia^
rudere, welches Wort vom einen Gutturallaut eingebösst hat;, vgl
navah mit anah, 'anav. Die Urbedeutung erscheint im hehrUschi
W. nagah, stossen.
193. Vd^ovfjj-jj, Leinwand, Leinenzeug, wird häu^ (i^Em
Movere, Art. Phoenizier in Ersch-Gruber's £• und von Meier, Bskr.
W., p. 430) fQr = hebr. *6tün, Garn, Faden, genommen; da« diese
Deutung für vollkonunen gesichert zu halten sei, glaube ieh nidL
Sonst Hesse sich auch an badh, bandh bei Benfey 11, 94 dabi^
das nir hvadh, hvandh steht und sammt den I, 285 sqq. (vi, ^
B va + ja, v6) verzeichneten Wörtern zu dhva, ib. II, 320 iff»
gehört Sollte indess oS^ov-tj wirklich aus dem hebr.-phön. ^Mi
(vgl. /naXd/'fj mit hebr. malluah) stammen, so Hesse sich in Be-
treif der dunklen Aussprache o&ov der Name des thrakischen Volki-
stammes der ^Oio/Lutvrot oder ^Odofiuvreg vergleichen, worin tMe^
meiner unmaassgebHchen Ansicht nach aus dem somit. VolksnasMi
Edom zu deuten ist. Vgl. Movere, Phoen. II, 2, 284: Merkwik-
diger Weise begegnen uns auch Juden und Palästiner (in ThraUeB)^
die nur im Wege phönizischer Colonisation dahin gelangt seil
können. Nach Aristophanes Acham. v. 164 hatten die Odomantei)
ein am Strymon wohnender Volksstamm, die Beschneidung. Die
SchoHen bemerken dasn, die Odomanten seien jüdischer Ahtamft^
Ausserdem erinnert Movers daran, dass der Fluss Strymon (welcher
früher auch Eonozus geheissen haben soU, welchen Namen Hoven
II, 2, 285 mit dem Namen des scmit. Stammes der Eenizi, Qeniz4
verbindet) nach dem Pseudo-Plutarch de fluviis, p« 22 sq. ed. HndL
den Beinamen Palästinus geführt habe. Dies mag seine Biehtig-
keit haben, während die Nachricht bei Job. Lydus de magistratt
III, 46, wonach die Epiroten änoixoi der Syrer gewesen sein sol-
len, weshalb ihr Land ehemals Palästene geheissen habe, wohl ohne
allen historischen Werth ist. Uebrigens wundert es mich, dase
— 121 —
overs bei seiner Erörterung über dieOdomanten gar nicht an die
öglichkeit des Ursprungs dieses Namens aus dem semit Edom
idackt hat.
194« Olyog^ 6, der Wein. Wisemann, Zushg. d. Ergebn« wiss,
orsch. u. s. w. ; p. 72: An der Yergleichung des hebr. jain mit
num und olvog lässt sich an und für sich nichts ausstellen. Da
raber mehr als wahrscheinlich ist, dass der Anbau der Rebe und
itt Weinbereitung von Osten nach Westen ausging und Ursprung-
eh (??) den semitischen Nationen angehörte, so dürfen wir an-
liuiMDj dass der Name ebenfalls mitwanderte, und danach wäre es
B entlehntes Wort. Soweit Wisemann. Redeten lat viere, vitis,
Dum nicht laut genug? Vgl. Benfey, I, 288. Es gibt wohl
line Thatsache* der Urgeschichte, die mit bessern und entscheid
nderen Gründen eriiärtet werden könnte, als die, dass der Wein-
in raerst' von den Indogermanen betrieben und . die Kunst der
'•inbereitung von ihnen den Semiten mitgetheilt wurde. Dafür
ugt und entscheidet mit unumstösslicher Gewissheit, dass hebr.
in >BB äthiop. yain axis dem Indogermanischen stammt; an zufal-
;e Ueberemstimmung oder an Urverwandtschaft kann hier nicht
idachi werden. Die Urwurzel, woraus o^yoc (vgl. Pott, Etymol.
oridLy I, 122. U, 246 mit Benfey, 1, 288) stammt, ist dhva, hva,
ij dhva ist aus dha (=s ha in a-j^aro;, neigen, senken) + va
itelanden und urverwandt mit hebr. tavah, drehen, wie mit havah^
ehen, rund sein (dh ss t, dh =: h =» h): aber es existirt im
imitischen keine Wurzel, woran sich hebr. jain' (das aus dem
«ren älhiop. vain entstanden ist) anlehnen Hesse. Deshalb muss
ier Gedanke an wurzelhafte Urverwandtschaft von jain und olvag
igfiaUen : damit ist auch hebr. jain rettungslos verloren gegen olvogy
onm, das — wenn irgend ein Wort — im Indogermanischen auf
r. festesten Basis ruht, die sich denken lässt. Grundfalsch ist
^r, Hebr. W., p. 54 , der jain mit jagan, gat (Kelter) in Ver-
idong bringt, wie er denn oft mit unverzeihUcher Willkühr ver-
irt: Meier arbeitet und wirthschaftet darauf los, aber er weiss nicht
IS er thnt Dies hat besonders auch darin seinen Grund, dass
im Griechischen völlig unerfahren ist: hätte er die griechische
irmche gründlicher studirt, so würde er olvog (ygh oloog = äyvog,
yoq und olaov = a/oivlonf) gewiss nicht für semitisch gehal-
I haben.
195; ^OXvfjinog, o, ein mehrfach vorkommender Bergname, den
)tticher, suppl. lex. Aram. p. 44, aus dem Semitischen herleitet,
n hebr. alaph, operire. Der bekannte Olympos soll deshalb
„der Bedeckende^ bezeichnet worden sein, weil er den unter
a im Grabe ruhenden Attes bedeckte I Mir scheint der Name zu
nfey, 11, 309 sqq. zu gehören, wo z.B. deutsch wölben, iqiqxa,
yq>^f k6(pog, globus, Klumpen angesetzt sind; ^ÜXv(iii)7i konnte
3 hvlip entstehen und den Ballen, das Zusammengeballte ^ den
kufen, die aufgethürmte IJAasse bedeuten.
— 122 —
19G. "Oyog, 0, jj, der Esel ßenfey hat dieses Wort mit den
lat. asinus und weiterhin mit hebr. '&t6n, Esel, eig. der Znrüek«
bleibende, Langsame, zusammengestellt. Demnach stände ovog fr
ärtüvog, uvovog^ urvog, orvog, owag. Aber Benfey hat gar kein
Recht, das lat. asinus für = hebr. 'dtön zu halten ; "^iim wie viel ira-
niger kann ovog = *fit6n sein I Vgl. Benfey, I, 23 flq, , wo ann,
Schulter, aadXa, Tragholz, und 11. 333, wo Benfey eine Wind
ans, tragen (vgl hnu, II, 182 sq.) vermuthet. Das lettische km-
mcssis, Schulter, ist in derThat mit (S/uog, hnmeras verwandt, uri
der gutturale Anlaut in xä/uvot (ib. 11,150: pam ans kam; ttcnl,
wo im Sskrit 9 gegen griech. x steht, ist 9 natürlich aus k entstüidn)
aus hv entsprang ; xdfivo) gehört zu Benfey 11 ^ 320 sqq. SU
(jcd/nTtTio) und ist verw. mit ;fa/<a/ (/ = hv), xa/uc^^g^ hmn^
humilis. Ebenso wie lat. scapula (vgl. axa/Lißög; seap ist a ia+
eap s= xa(/i)7r-r-C(;), so bezeichnet auch cS/uag, humertui die gebo-
gene, abgebogene, abgewendete, abgekehrte Schulter;' vgL seaer»
und bhug', ib. II, 20. Wie aber eine Wurzel hvaoi «as kam b
(am anzunehmen ist, so konnte auch eine Wurzel hvaa bestehai;
dass sie bestanden habe, ersieht man ans lat ansa es twn^ (M
Benfey II, 333). Der Urbegriff dieser wahrsch. in hanrio «■ hn-
sio (haus gunirt atfs hus = hvas), schöpfen, eig. heben^ eihaltaB
Wurzel ist sich neigen, bücken, dann tollere, vgl hnu ; sieh neigen Irtaber
auch c= weichen, zurückweichen, langsam sein, woher lat isfanu
als der Langss^me benannt sein kann. Das griech. ovog haito \A
zwar für verwandt mit asinus , nehme es aber nicht für Stm;,
sondern verbinde es mit lat. onus, Last, das zu dhvan, hvan. Bat
n, 320 sq., gehört; onus bedeutet neigend =s beugend, drflckoid,
niederdrückend, schwer, und ist verw. mit y^/uo), yofAoq vom hm
= hvan, steht also für hvonus. Der Esel kann als der Sehmn
= SchwcrfälligiB^ Langsame benannt sein. Hieher (sa 11 , 320)
gehört die ib. 11, 52 aufgeführte Wurzel van, abnehmen, hlnsdiwiiK
den, eig. neigen, sich neigen = weichen, ablassen, abfallen, veigL
vergere, welk = flaccus; van, tönen, tödten, ib. I, 336 Ist dy-
selbe Wort, weil neigen = stossen, daher *)dhvan, tönen, II|375^
eig. ausstossen; *) dhan, tödten, ib. 276, für dhvan, -fde 9^
(= hvan) beweist. Nicht unmöglich ist, dass ovog mit fjiifjiviav^ fid)
von (jiiv(i}y für verw. zu halten sei; vgl« man, arcere, impedhe, i.
II, 36, mit dem Zendw. van, prot^ger, garder, verw. mit var, wduM)
wahren: .so scheint mir auch /i^eo, bleiben, mit (liXXw 'verwandt,
also aus hvan = hman (g'ihva = ^ihma) zu deuten. Ueberhaupt Ist in
den meisten Fällen, wo v : m erscheint, dieser Wechsel aas hv& hm n
erklären; vgl. dhmä aus dhvfi, hmal aus hval, ib. II, 274. 283 ; «»
dhmä = dhvä erklärt sich alsdann mä, denken >= v^ wehen, hauchee.
197. ^OaxTf, 7], ein Beutel, bes. der Hodensack; oaxiOTf W,
der erhabene Rand um den Muttermund u. s. w« Diese danUes
Wörter, worüber Benfey I, 360 sicher ganz unrichtig Is^ kdmitei
semitisch sein; vgl. hebr« *esekh, Hode, eig. (nach Meier, BUr.
— 123 —
Wo p. 123 fiq.) das Zusattimengerollte, und zu o(T/tw die frappant
autreffenden arab. Wörter bei Meier, Hebr. W., p. 124. Nichts-
destoweniger ist es schwerlich erlaubt, an semit Ursprung der
griech. Wörter su denken; vgl dnxog, das zn Benfey, If, 23 sq«
gehört. Dorthin gehören wohl auch oa/fj und oa/mv, eig. etwas
Gebogenes <= Zusammengedrehtes, Rand (ib. H, 308), Umgebung,
Hülle, Sack. Falsch hat Benfey II, 24 das anlautende c in coxa,
I coxo U.B.W. Rir ein Präfix g:enommen: es ist aushv, also coxa aus
I hvBg' + 8 zu deuten. Dorthin stelle ich auch lat. anus, der Hin-
tere/ ffir hvacnus, wie planus für piacnus, dann cunae (ib. 21':
i schwenken, schwingen; aber hv « c erhalten in Schaukel, schau-
i kein), Wiege, fQr cucnae (woraus mit Präfix sa scuc-nae a
Schauk-el werden konnte), femer oscillare, wo hv (= c in coxo,
: Unkend) abgefallen ist. Auch cunctari ist =: schaukeln = schwan-
i ken, unschlüssig sein. Vgl. oben p. 32. Die semit. Wörter sind
also nicht einmal urverwandt mit den betreffenden griechischen.
198. yjfpelXo), otpslXm, schuldig, verbunden sein. Wären im
gewtShnlijshen Leben viel gebrauchte Wörter von phönizischem Ur-
spninge im Griechischen wirklich nachgewiesen, so wäre es ohne
Zweifel erlaubt, dieses bisher unerklärt gebliebene Wort für einen
phö&Ixischen Handelsausdmck zu halten. Vgl. hebr. ^abal, binden,
verbindHeh maclien, obstringere, verw. mit hnb, schuldig (eig. ver-
bunden) sein, bei Meier, Hebr. W., p. 263 und p. 623. Vonhebr.
habal konnte ein Wort hobcl =s o^psk (oßtX) gebildet werden und
irerbindlichkeit, Verpflichtung, Schuld bedeuten. Aber oySkXct) ist
gewiss echt griechisch, wenn auch Benfey's Erklärung des
Wortes (f^ 672 sq.) grundfalsch ist: ich denke an Sskrit valaja^
Armband, von vri, drehen =a hvfi, Benfey, II, 280, wozu ußiXXwj
I bekränzen, ib. II, 304^ dann das von den Grammatikern erwähnte
ansiQio = kkiamo^ anvQlq = aqyvQig , sporta n. s. w. gehören. Das
grieeh. qt ist aus hv entstanden; o ist =» Präfix sa.
199. naXd&ri,rjj eine Masse von zusammengedrückten Früch-
ten, bes. Feigen. Im Hebr. entspricht der Bedeutung nach deb^lft^
dlb^Ut, stat. constr. debeleth, eine zusammengedruckte Feigenmasse,
ton dabal, zusammendrücken; verw. mit tabal, taba*^, tauchen, im-
mergere, eindrflcken, eig; neigen, biegen, senken, von der Urwurzel
dha (ä ha in a^xa-io), ^a-n-rw, = dhÄ, TZ-^Jy-/««. Hier zeigt
sich wieder die ursprüngliche Identität von hebr. d und t, z und 9,
die auch sonst in so vielen Fällen offenbar vor Augen liegt. Das
griechische Wort naXd&yj ist aber rein griechisch; es ist verw,
.mit nXa& in nXdaacDf bilden, formen, welches Wort ebenfalls vom
Begriff neigen «= drücken, zusammendrücken (Benfey II, 291 ; so
ist auch ib. 293 noXrog, niXavog^ noXtpog als das Zusammenge-
drückte, Weiche, Klebrige zu fassen) ausgeht. Verwandt sind platt,
flach, ib- 11^ 98 sq., nXd&avog, Fladen, worin n aus hv entstanden
ist; auch in Sanskrit pfithu, pfik' (nXe^, ib. 97, Sskrit p aus hv;
verw. ist flec-tere: drehen *» flechten, rak', ib. 314) ist p aus hv
— 124 —
entstanden. Vgl. uru, cvQvg, ib. 303, wo neigen ss wetehen, nadn
geben, sclilaff, lose, weit werden (juXuüd)^ sich ausdehnen u. s.w.;
dann d^dvaQ, flach, flache Hand, eig. geneigt =s gesenkt , niedrig,
flach, eben, von dhvan, ib. 320. Auch vXh^og (das Bochurt fdadi
ans hebr. Ieb6n& ableitete, wonach es für Xniv(foq stehen wfirdell)
» lat. later ist eig. der platte, zusammengedrückte Stein« Ba%
denkt wieder an sein leidiges Präfix api, uro die YoUstfindiger «^
haltene consonantisch anlautende Wurzel aus der yom Terstüaiiiid-
ten Yocalisch anlautenden gleichbedeutenden abzuleiten. £r entscUBsHB
sich einmal, Sskrit p wie das griech.-lat. p a hy jeu setieD vi
— eine Masse sonst unüberwindlicher Schwierigkeiten ▼ersefawiBdflt
von selbst So sicher als lat pratura. Wiese, für hvratum ^sHrife
steht (vgl. gratus = hold, crates ■» Hürde, Flechtwerk; dbrniBs-
fey, U, 284), ebenso sicher stehen Sskrit prik'y prith lür \kiSL^
hviith. So (d. h. durch die Annahme von p, ph s hv, die biihr
für das Sanskrit nicht zugelassen wurde, während man Sabitk,
kh ohne Bedenken aus hv entstanden sein Hess I) erklären sich ineh
allein Erscheinungen wie lat. lien, slav. clezina neben onki^
ankuyyvoj ib. I, 603, latus für platus, Xdra^ für nkdraüf jl aal,
die sonst gar nicht zu begreifen wären : wer wird auch i, E
yXfj/iSv, ßXijywv mit Benfey für agiX?j/(üv nehmen, da es dodi flr
hFifj/ßv oder allenfalls für ahFXr^/cSv steht, wie ßkdg>aQOPf fU'
(pa^viUx hFUtpaqovl Vgl. gri, ib. U, 124 aus hvfi = ^0,
195, wofür lat pulcer neben yXavxogy pruna neben yQowog, aglai-
dere neben deutsch glänzen (Glanz =» hvland =spland| plend) da-
stehen. Das Wort nakd&fj nun kommt von hvfi -|- dh (oder
vielleicht auch th, vgl. naQ&evog)} hvfi bedeutet drücken, eigenl
neigen , einsinken oder weichen machen , wie Benfej^ II, 29t te-
weist. Die hebräische Wurzel da-^ba-l ist mit dhvfi , dhvar (aas
dha-va-ra) = hvfi, hvar urverwandt
200. /7aUa'§, ij, oder nakXaxfj ^ i^, Kebsweib, lat. peOsii
Vgl 0. Müller, Kl. Sehr. H, 134 : Jungfräuliche Priesterinnen n^
den naXXuösQ genannt Auch ist ndXkd% nur eine andere diaU-
tische Ausbildung derselben Wurzel, nnd das daraus entstandoe
nukXoMi^ hat nur durch eine besondere Ungunst des Schicksdii
das oft sonderbar mit den Worten spielt, die Bedeutung : KebBweflb^
Concubine erhalten. So Müller. Andere halten das Wort für fremd,
nnd zwar für = hebr. pillegesh, chald. pelaqtä, das Kebsweib , die
Beischläferin, welches Wort Meier, Hebr. W. p. 670, von der bebr.
Wurzel pagash = hebr« paga', zusammenstossen, zusammengehn s
eoire herleitet Aber das hebr.-chald. Wort könnte ein fremdes
und zwar ein griedhisches Lehnwort sein; es hat gar kein semiti-
sches Aussehen, während ndXXa^ gut griechisch aussieht nnd hn
Griechischen eine vorzugUche Etymologie hat, wie aus der folgen-
den Erörterung erhellen wird. Benfey II, 150 leitet yakowg^ yir
Xwg von der Wurzel yt (hei-rathen, althochd, hi-rat, vgl htwjan,
beilagern (eig. x^r-a^ai) » heirathen), 9! aus ^a, woher Sanskrit
— 126 —
ila, Qjälä, Schwager, Schwägerin wirklich stammt: aber griech. y
nn nicht = g sein. Vgl. auch Bötticher, Arica, p. 33 sq., über
ila und das phryg. yiXaQoq sa udikq>ov ywfj (nach Hesych )•
chtsdestoweniger liegt seine Etymologie nahe bei der Wahrheit;
mi die Wurzel (fi, 91, (ja entstand aus ki, ki, kja und kja aus
i «■ hva (neigen, II, 320) + ja. Vgl. vi I, 285 aus va -h ja
vja, vi. Von hva, neigen, kommt aber auch hval, ib. II, 280,
d goth. hveila, weilen, altnord. hvila, lectus, wo man concumbit.
idier, zu hval, gehört griech. yaXtjvij, Ruhe, Stille, Windstille,
rw. mit fiaXoKiaj malacia = yaXfjvfjf wiQ yaXirj^ meles, feles
1er felis) ebenfalls eng zusammengehören, vgl hmal, stossen, ib.
tS: Katze und Marder sind stossende b zustossende, greifende,
igende Thieer. Zu hval, hvar, hvri (weilen, harren) gehört wohl
;. silere statt svilere, wie serius mit severus zu schwer = ernst,
Avis passt. Femer gehört dazu griech. yi^tav, der sich neigende
sinkende, abfallende, hinschwindende Greis. (Vgl. senex, Benf*
52). Benfey II, 128 lässt yiQODv vom Zerriebensein ausgehen^
er ebenso unrichtig, wie er naXaiog (11, 83 sq.) auf denselben
(griff zurückführt: k'al ist ganz wie hval, hmal II, 280, 283
fassen und sowohl in ^al als in gn, gar = yiq^otv ist der
latale Anlaut aus einer älteren Gutturalis entsprungen« Vergl.
% gVn, gn (Benfey II, 128) mit ghfi-sh.II, 198 sq., wo x^^^>
n%B] lat. verro, scharren^ kratzen^ bahnt hier den sichern Weg.
18 Siemskrit darf nicht dazu missbraucht werden, den griechischen
&rtem ihren vernünftigen Sinn, dem griechischen Lexikon seinen
lern Zusammenhang zu rauben« Wie nun yiquiv und naXouog
g verwandt sind und eigentlich sich neigend =3 hinschwindend,
(vergens) bedeuten, ebenso hängen auch, wie ich mit Sicherheit
nehmen zu können glaube, ydXowg, ydXwg und ndXXo^ eng zu-
nmen: ydXcog bed. sich neigend, sich niederlegend, beilagemd,
enso ist ndXXal^ die Beilagemde, Beischlafende, die Beischläferin«
(L noch hvfi in (kri =) xXl^vco. Wie ^älä von Qja, Qjä =3 9!,
, xH^fzai, wie ydXcog von hval = gal (ib. II, 291), so könnte
ch vielleicht iwog, nurus =s snushä (ib. II, 52) von sa + nu,
F in vaFog, vavo^, vaog, valo) ausgehen: die Schwiegertochter
Ire die Zusammenwohnende, Beiwohnende (vgl. awoixuv) sBei-
^itide. Höfer's Ansicht über den Ursprung des Wortes kann
i nicht billigen, wie Benfey thut. Wenn nu (oder nush) im
inakrit nicht xXlvstv, lagern, wohnen heisst, so beweist doch das
riechische,' dass es diese- Bedeutung haben konnte; auch könnte
i vaog, valco schon nush (nu + sh) zu Grunde liegen« Vgl«
ih mit diogj i^cSg, i^tXiog u. s. w.
201. naX/mriag^ 0, olvog, soll Palmwein bedeuten. Das Wort
leint zum lat. palma zu gehören, welches Wort Benfey aus hebr.
när, Palme, deutet, mit Berufung auf den Namen der Stadt Pal-
rra =3 Tadmor. Letzteres beweist aber nicht den phön. Ursprung
n palma, Palme; vgl. lat« palma, palmes, Schoss, Trieb, Zweig:
— 126 —
80 könnte palroa die aufischiesseude, schlanke Palme oder überhaupt
B Baum sein. Dann wäre palma vielleicht yerwandt mit einiga
anderen zur Bezeichnung von Bäumen dienenden W5rteni| nämlkk
mit uhnus, alnus, omus, wie palmus, palma^ flache Hund, flid^
mit almus, geneigt, verwandt sein kaun. Das lat. orior hat von
dhv eingebüsst, ebenso alo, weshalb pario und pareo (in appirei)
mit orior, alo zusammenhängen können. YjgL porceo s*s hvarcii
SS arceo, pollex >= hvallex = allex. Benfey U, 8S leitet paki^
flache Handy von k'al (naX-uiog); dies ist an sich nicht niiyifH'i.
man sollte aber das griech.-lat p eigentlich nur da aus indiaohei
Palatalen ableiten , wo es durchaus nothwendig ist , d« h. in te
Fällen, wo der Palatalbuchstabe sich schon vor der Spracfatredonf
aus einem Gutturalen entwickelt hatte. Hier ist es s» B, Met
fraglich, ob Ical schon so früh aus kal » hval (Benf. U, 280l 283)
entstanden war» An sich aber kann es gar nicht bezweifelt wvdn,
dass die Palatalen immer auf ältere Gutturallaute zu rediulien mL
Vgl. z. B. kh'äja (ib. I, 610), worin kh' aus Ui, dies (vgl ib. %
64) aus hv entstand; kh'&ja und a-xidja-icou gehören xu n, 3S,
wo gu-h, gu-dh, ku-bh, xv-d- aus hva a kha « kha«
202. na^ädfioog, 6, der Park, Garten, ist =ss hehr, pirdli^
das aber nicht, wie Meier, Hehr. W. p. 679 sq., behauptet, ecU
semitisch ist, sondern aus dem Indogermanischen stammt, vgl Boit
I, 138. Im Hebräischen .heisst der Garten gan, womit su raqiL
Hesych. s. v. ydvog; naQaieiaog, vno O^yrnv tcat Bt^vpäw^ und
dazu Gosche, de Ariana linguae gentisque Armen, indoie, p, 30«'
fatione signiflcationis noQaötiaoq habita, haec vox Semitica «M
videtur, 4|uum sensu illo optime cum Hebraeo gan, Arabioo gift-
natun (dshannatun) conveniat. Cypriis quoque in usu fiiit, qoibii
lianc vocem Phoenices attulerant.
203. ndQÖoq, o, der Parder, wird von Meier, Hebr. W», p^
223 sq , von hebr. barod, gesprenkelt, gefleckt abgeleitete Alle^
dings muss ndgäog gefleckt heissen, wie nd/Qdaki^^ ij , ') Pacdri,
^) ein gefleckter Fisch, beweist. Daher ist Pott nicht sa bilDgen.
wenn er Sskrit pridäku, Leopard, für = stinkend nimmt^ bei Büt
n, 370; wie unser spritzen = sprengen, besprengeii^ spnenbiii
lehrt, ist auch nigSi^ (ib.) eig. das gesprenkelte liebbuhn, mcki
das stinkende. Vgl. na^uxog, bespritzt = feucht, das man wi
oQ^ü} ableiten will, während gerade in na^ die Urform kFa^i
UFoQ 4- <r (vgl hvar = ghar, spargere, stiUare, ib. II, 195, vi
dazu meinen Artilcel über ^loQÖavoq) erhalten ist £& könnte alN
nuQÖoq recht wohl ein echt griechisches Wort sein, während nih
d-fjQ sicher fremd ist; vgl. Benfey, II, 88. Sonst stimmte hier dtf
Oriechische zufallig ganz mit dem Sanskrit überein. Das Wort ni^
Sw, farzen, ist aber ebenfalls hieherzuziehn, weil hvar, ghar, üilD,
195 aus hva (hu, dhu, dvvo) + r eig. stossen =^) auBBtommi
blasen, tönen , 2) = hervorstossen, strahlen, werfen, spargere be-
deutet. Verw. ist femer A:(r)ai^,. n(T)dqw^i, niesen, eig. anatosseB)
I
— 127 —
wie unfler Wort diesen zu bni, hna, bnu (II, 182. 55)i fitossen«
gehört. Das hebr. Wort barod von barad, streuen, sprengen, kann
urverwandt sein; barad ist verw. mit jarad, jarah, streuen, aus
. ^varad, varah, vgl Meier, p. 297 mit p. 117.735 (Fqoöov, Qodoy),
I wie denn (hebr.) b gegen (syr.) v auch ib. p. 513 erschein^. Auf
I. diesem Wege, so scheint es, werden wir erst dem so dunklen Wort
i ^<(Jey, Rose^ beikommen können.
I 204. IIslQivq SB nti^ivd^og, -tj, ein Korb, der auf den Wagen
I gAmden wird, Wagenkorb. Eher als ich Benfey I, 665 (on aus
1 or: dieser Uebergang ist im Griechischen unmöglich, rein unmög-
I licbl) beistimmte, würde ich hebr. ^phar, drehn, flechten, heran-
I jüehn und das (von Benfey II, 342 für äolisch und wahrsch. pelasgisch
I gehaltene Wort) für phönizischen Ursprungs halten. Dies ist aber
S nieht nöthig; ich verbinde nelgivg mit anv^igj sporta, anaQTfj,
t oniZQayj anelQ(a = kXlaow (bei Grammatikern); ansQ = onag und
i aiivg könn^ auf sa + hvfi, drehen, ib. 11^ 280, 304 (valaja,
i dßiXXwi) zurückgeführt werden. Dazu gehört auch tihquq, Tau,
I aammt nnQaiyu), anbinden. Das hebr. Wort gaphar ist, wie es scheint,
aHS.tapbar entstanden, steht also mit tabal (in tebültm), winden,
; bindflii in etymoL Zusammenhange.
I 20b* IJuQ^v^ 0, mnss nach Preller, Griech. Myth. n, 27 in
I der ältesten griechischen oder einer ausländischen Sprache Wasser,
I FJath, Quelle bedeutet haben ; dazu gehört Jlstg/jv/jj //, eine Quelle
j in Korinth« £s Hesse sich an hebr. b'^r, Brunnen, denken, wenn
nicht nsiQ im Griechischen zu fest begründet wäre. Vgl. das hesych*
I HQiiOj sprühen, blasen, wozu ich nvQ, Feuer (vgl. Sskrit anala,
I Feuer, von an, blasen) stelle: Wurzel ist hvfi, spargere, stillare,
lacere bei Benfey, II, 195 (wo ghfi aus hvfi, hvar, dhvar, d-sQ),
also ngi «= hvfi; lat. spirare hat vorn Präfix sa, ebenso die San-
I ekritwurzel spfi, athmen, ib. I, 540: p ist in beiden aus hv. Der
Grundbegriff ist stossen =s ausstossen, blasen, sprühen, sprengen,
I q^gere u. s. w., wie in dhu, hu, hva = pha, ib. I, 539. Eben-
I Adls Iiieher zu ziehen ist der Name der Gemahlin des Poseidon,
^ n^iQ^f vielleicht auch die Namen JlaQiq und Ugiaiuog, welche sprü-
^ hend » leuchtend bedeuten, also Lichtwesen bezeichnen können,
^ worauf auch 'Ettuß/j, die Femleuchtende (ßfj zu bhU^ Benfey, II,
, 101 sqq. q^-og) hmweist Steht Nioßff für NihFoßij = Ntcpoßijf
, Mhneeleuchtend, wasserleuchtend, und gehört also zu Benfey II, 54,
wo snih, fliessen, schmelzen, schneien? wasserscheipend könnte ==
wasaeiartig; feucht, flüssig, zerfliessend, zerschmelzend sein. Mit
IJft^ijvij verwandt ist der Name der Quelle ^Ag/jvfjf weil var hei
Benfey, I, 324 sqq. aus hvar II, 195 entstanden ist. Als Vater
der Pirene erscheint bei Preller II, 64 not. Otßukog^ verw. mit
iiipdo} (eig. benetzen, besprengen = besaamen, befruchten, beschla-
fen) lat. vibrare und vip bei Benfey I, 340 sqq., woneben vibh
bestehen konnte und auch höchst wahrscheinlich bestanden hat. An
ausländischen Ursprung des Namens IIsiQfjv zu denken ist also
— 128 —
verboten: man halte sich nur an anfl^ta, sprengen aestreaen, uk
sprengen =: ausstreuen, spargere, ßQ^/etv (ß es hy s= n) n« s« y.
206. rieXuayolf ol, die Ureinwohner von Griechenland, di
deren ethnisches Symbol (um mit Buttmann zu reden) der Hmi
IJeXaayog erscheint. Wie wir s. v. ßaQßoQog den Versuch ^BleieiX
ein afrikanisches Wort in Griechenland einzuschleppen, abge?rteM
haben, ebenso müssen wir eine andere Zusammenstellung abweiia^
die ohne Vergleich mehr Beifall gefunden hat als die ZosanuneDilal-
lung der ßd^ßagoi mit den Berbern, die gleichwohl in spnidiliehr
Hinsicht noch weit haltloser ist als jene, wir meinen die des giieeh.
Volksnamens IltXaayoi mit dem semitischen Volksnamen PelUhtlfef
den Manche vom äthiopischen Wort falasha, wandern, sbUtoa
Ewald erklärt diese Etymologie für unbegilundet Jedenfalls jmI
schlechter ist die des Hamburgers Redslob, der in s. Schrift: ,Dift
alttestamentlichen Namen der Bevölkerung des Israelitenrtiatai*
(1846) die hebräische Wurzel shaphel, wovon die Landschaft Slie-
ph§lä (Niederung) benannt ist, heranzieht und eine geradezu im*
mögliche Umstellung der Wurzelbuchstaben sh-ph-1 annimmt lA
es sich aber auch mit dem Namen der Philister verhalten m^
80 ist doch ofifenbar, dass aus hebr. palash, pelesheth im Griechiaehn
nur IliXaaog, Utkaarog, aber unmöglich IleXaa^og werden koofllB.
So bricht die berüchtigte Etymologie zusammen, worauf die' stol-
zesten Hoffnungen gebaut wurden ! sie bricht zusammen^ weil de
unmöglich mit den strengen Gesetzen der etymoL Wissensdiift ii
Einklang zu bringen ist Mag Herr Roth für palash seiinmal pi-
lasch schreiben, so wird doch hebr. Schin oder Shin immer »
griech. a bleiben und nie = grieeh. <tx, ox, ay werden komMa
Hier sehen wir, was für Unheil die falsche Schreibung eines Buel-
stabens in den Köpfen derer anrichten kann, die einmal den feste
WiUen haben, aus Schwarz Weiss, aus Allem Alles zu maebtii
Doch genüg hiervon. Es fragt sich jetzt, was denn ÜeXaayog ei-
gentlich bedeute. Benfey II, 87 behandelt nXäyiog, nXawoq^ mlMt
und stellt dafür eine Grundwurzel priksh, plaksh auf, worin kk
ihm vollkommen beistimme. Aber darin stimme ich ihm nichft M
da^s er diese Wurzel priksh, plaksh von der für nXu^, planus ä
placnus (ib: p. 99), unser flach, Fläche aufzustellenden Wune!
getrennt hat; denn ofifenbar sind die Bedeutungen identisch: neigci
ist c= 1) biegen, krümmen, drehen (tt^^xo;, ib. p. 97), «s ^) xAeÜg
machen , senken, flach, platt machen. In allen diesen Wörtern M
schon im. Sanskrit p für hv eingetreten, weshalb dieselben Bedet-
tungen bei den von Benfey II, 318 verzeicimeten Wörtern wiedei^
kehren; vgl. nXdytoq, nXaiGoq mit Xiyofjtai (liegen, legen = neiges)»
Xd/Qiog, schief, ^ixvog krumm, Xa^ (gerundet, gebogen, wie Ferse^
p. 87), ob-liq-uus u. s. w. , dann (ib. 307) xagaiog sa TtXaitm
schief, wo X = hv = TT, u. s. w.'' So könnte man denn den ile-
Xaayog als den Flachen, Platten d. h. als den auf dem fladieB,
platten Lande Wolinenden, als den ackerbauenden Bewohner äff
— 129 —
sne betrachten. Möglich ist. aber aiiefa eine Verbindung dea
nens mit (paQU) <= aro, pflügen, wo ^ =s hv, ¥rie in (poXKog^
iay^y ib. 317, dann mit anagäoaMj a(pakuaa(a, reissen :» Sktot^
len, iXavvM^ Furchen ziehen u. s. w. Vgl Xinyoq ib. 307,
Sanskrit krish, ziehen =s pflügen, furchen (unser Wort Pflug
l zirär slavisch sein: aber 'es gehört doch sicher mit dem deut-
leii Wort Furche — als von derselben Wurzel stammend —
lammen), aus hvfish, weiterhin aus hvriksh c= hyfig' + s« Da
sh plaksh, priksh (p. 87) aus hvriksh, so bliebe die Etymologie
I Ilskaayog in formeller Hinsicht ganz dieselbe. Vergl. gerade
r Benfey U, 306 über aro, ackern ; die Wurzel (dhv)ar, neigen,
ieatet ^) sich neigen, woher lat almus, geneigt, wie pronus II,
) u» 8. w. , verw. mit palma, palmus, flach; dann neigen =3
gen, drehen u. s. w. ; ') stossen, hauen, hacken, spalten (tfci^oog
ffdqoi)j reissen, anfreissen, daher ackern, Vgl. f'Axoc, vulnus,
lüvfa und hnu II, 182 sq. Indessen ist es doch ein grosser
terschied, ob litXaayog = flach, platt, oder *= furchend^ pflü-
id sei; ich kann darüber — offen gestanden — zu keiner Ent-
eldung gelangen, glaube -aber das Wort zur rechten Wurzel
(taUt so haben. Auch bleibt der Sinn im Allgemeinen derselbe,
ofem die Pelasger als ein vorzugsweise der Agricultur zuge-
JiJM Volk betrachtet werden, daher sie gleich passend sowohl als
ilger wie als Feldbewohner bezeichnet werden konnten. Im Gle«
laatae vaTIeXarryog erscheint der ebenso schwierige Name '!EAilj>^.
1. Preller^ Gr. Myth. I, 58: Endlich eine geschichtliche Ersah--
g von' der Vorzeit, wenigstens hielt man sie für geschiclitlich,
»en solche alte Landschafts- und l:-tanmisagen , wo die späteren
ichlechter und Stämme sich von einem ersten Mensehen und
ieher seines Volkes ableiteten, dergleichen es wieder in allen
Kochen Gegenden gab. Die allgemeinste Anerkennung erlängte
: der Zeit die Unterscheidung eines ersten und zweiten Geschlechts,
I denen das erste, das pelasgische, von dem argivischen Phoro-
» abgeleitet zu werden pflegte, das zweite, das hellenische, von
akalion : Deukalion selbst ist der Vater des Hellen u. s. w. Sollte
Name mit unserm Wort wallen, lat. amb-ul-o (ul'a val) in
rbindung stehen und den Wallenden , den Wandernden =? den
maden bezeichnen? vgl. nX^o/nai, sich herumtreiben, palari, va-
i,' welches griech. Wort ebenfalls von vri, val, drehen, bewegen,
itammt bie Hellenen wären so als das kriegerische Nomaden-
lebleefat, als das Hirtenvolk bezeichnet, welches sie waren: das»
es waren, bezeugt auch Herodot, wenn er sie als ein s&vog
ivnXdvfjTov bezeichnet; am meisten aber spricht dafür der üm-
nd, dass die hellenische Mythologie hauptsächlich Lichtgottheiten
1 Luft- oder Kriegsgottheiten (denn diese sind für uns dieselben)
fasste, während die- pelasgische ganz dem irdischen Element
:lebte und sieh nur mit den jährlich wiederkehrenden Erschei-
igen der niederen (ehthonischen) Welt beschäftigte« Dies war ganz
9
— 130 -
natürlich bei einem Menschcnscblage , desseti Gedanken 8icV\^W
über das zum thierischen Leben Nötbige erbeben konnten ^^
weil die schwere Arbeit — der Ackerbau — die Schwingen ^^^
Geistes brach. Sonst könnte man ^Ellrjv auch alp den QA9^-^^^
Herrlichen = splendidus fassen, von hvfi, lucere, Benfey- -^•»-^
(svfi I, 457 sqq. ist sa -•- vfi = hvK). Juigogy der eeht^ ^uJ^
lene, könnte zu dri (J^v-J/A-Aw) == dfi^ (ii^x-o/ucUf s-^'^SL-^^.
bei Benfey II, 346 gehören, während JioQtg, die G
Nereus, zu dri {ÖQü-aog) ib. II, 350 gestellt werden
^äre aiich ^oigcg ein Glänzender &= Edler, dyavog. '
^J(ov hat Benfey II, 210 wohl richtig bei der Wunsel
setzt, obwohl man ihn auch zu u^yav-og d. h. zu gu
könnte: aber sicher falsch ist die Erklärung, welche B
allzu geißtreichen PoU u. Anderen nachgesagt hat WedeK
Wort juvenis, Jüngling, vom Begriff glänzen aus, iioch
mit juvenis etwas zu thun: TaVor ist sachlich gans s
Sfw^oc ist wie '^ovdog = l^uv96g aus sa -h Qii(n)dh (t
ku(n)dh) bei Benfey II, 168 abzuleiten, bedeutet also
Helle, Glänzende, verw. mit lat. candere. Auch
die ÄioXng benannt sind, bedeutet wohl nicht, wie
d. D. Spr, p. 296, glaubt, pictus (buntgekleidet), BOBdeRr^^^
flimmernd, flunkernd s= blinkend, glänzend. Der Name V»^ ^
mir noch nichf klar; Benfey II, 64 ist wohl nicht zu bWf^^^^^
darin die Urwnrzel (d)hva (= hva + r «= hvar «= ghar WM "^
stecken, die auch in gd (II, 62, 114) zu liegen scheint S"
207. neQa€g>6v/]y ?/. Dieser Name wird von BötticH'
myth. Sem. p. 13, für orientalisch gehalten und vom '
berez, splendere, abgeleitet, zugleich mit dem Nam
Aber berez heisst nicht splendere, wie Bötticher nach B
der das Wort = Sskrit bhräg' setzt, sondern entspricht
skritwort vrih, wachsen, auch rih, ruh = fidh, rudh, w
orior (aber nicht für orhior, wie Benfey II, 336 meint;,
steckt fi s= ar = hvar, dhvar im griech. ^uk-ogy &v^^
erheben, ordior, anfangen und griech. uq/m gehören^
muss rhQosijpovj] sowohl wie TJfQosvg echt griechisch
vergleiche Sskrit pfish, tröpfeln, wovon Benfey, U, 80
umbrisch persnis ableitet; piish ist aus hvfish = hvri » 4^^
Stillare, ib. II, 195 (ghfi aus hvfi = vfi, var, vfi-sh, ^'^^i A
324 sqq.), + sh (wohl zunächst hvfi -h g' = hvng' ^t^/k
8-parg-o, dann hvfig' -h s = hvfiksh, pfiksh, pfish), mdb^i^/^i
und das hesych. nglo)^ blasen, sprühen, eig. ausstossen: n bIÜ||. ^.
ist, so wird ThQasvg der Strahlende^ Leuchtende, LicAite sein. 1i|l^n^]
Name Thgoeipovfj ist ebenfalls leicht zu deuten. Das griedküw^
xsTidqui scheint für anigaw =ioniQQ(o ((kt = ^()) zu itehen; 0*1(1* IL^^
Vf
^ 131 -
Saahie. Derselbe Begriff scheint mir in IliQüs^ov^j zu
so dass sie als die Saamentödtende aufeefasst wurde, weil
me in der Erde verwesen mnss, bevor cue neueFi'acht aus
(stehen kann. Den zweiten Theil des' Namens kann man
nur mit (pipu) von hvan =& dhvan (dhva, dhu, dv-o), stos-
xi; falsch leitet Benfey II, 276 sq. o) ans ^ her) s dhan,
&dvja) in Verbindung bringen« IJ^e Vielen dialektischen
men gehen uns 'hier natürlich nicht an. In Betreff des
halte ich es — bei der ausnehmenden Wichtigkeit dieses
■ades — für nöthig noch einige weitere Bemerkungen bei^
Obwohl ich nämlich den Namen wie den Gott für echt
:m zu halten mich gezwungen sehe, so soll damit nicht
^in, dass ich den griech« Perseus für ganz verschieden
m. dem orientalischen; vielmehr geht meine Meinung dahin,
Hellenen denselben bei ihrer Uebersiedelung nach Europa
»n mitbrachten. Vgl. Movers^ Phoen. I, 422: dass die
-Tis das Symbol des in Kleinasien verehrten assyr. Gottes
Saturn (Eronos) oder Afars, den die Griechen Perseus
ier aber nach Herodot ein Assyrer war, wirkUch aifgebetet
kaum zweifelhaft. In dem von Sanherib erbauten Tar-
Pereeus als Gott verehrt wurde, wo er eine Jungfrau zur
^ der Stadt geopfert hatte, wohl mit seiner satumischen
^omit er der Medusa den Kopf abschnitt, wurde eine Harpe
:3bilich göttlich verehrt, welche auf den Münzen der Stadt
Symbol des Gottes abgebildet ist. Auch an den Küsten
*"arzen Meeres, wo wir assyrischen Cult überall antreffen,
^ese Perseusharpe wieder zum Vorschein. Diesem assyr.
dessen Cult von Kleinasien her auch nach Aegypten ge-
war, entspricht nach seinem Attribute der köpfenden Harpe,
dem Erfinder des Feuerdienstes und Aufsteller von Feuer-
nde ich oben bemerkte, ist die Wurzel prish, woher IleQ--
Q hvfish entstanden, undshvri, spargere^ lucere, Benf. IT,
-- sh: dorthin stelle ich auch nvQ,- Feuer. Die Säule als
Apollon's erwähnen Curtius, Peloponnesos, II, 405. Lauer,
d. Griech. Myth., p. 276; über die Heraklessäulen spricht
II, 2, 119 sq. 524. 616), femer als Opferer einer reinen
ci und Ueberwinder des Fischungeheuers, als Mörder des
i ganz jener babylonische Mars-Nergal oder Moloch, der sich
i weibliche Feuergöttin (Artemis) mit Hirschkühen sühnen
tatt der Jungfrauen, auf babylonischen Cylindem mit der
:en Harpe bald eine Jungfrau köpfen will, bald die Fische
Q bedroht u. s. w. Derselbe Movers bemerkt II, 1,286 sq.:
t sagt, dass Perseus nach der Ansicht der Perser ein As-
^ewesen. Im Sinne der Perser konnte dieses nur heissen,
erseus nicht ihr (der Perser) Stammvater sei, sondern der
Sagenzeit angehöre. Dieses setzt aber voraus, dass die
hier griechische und assyrische Mythe combinirten, dass
— 132 —
mithin die griechische von Persens, Andromeda and Kephemn
einer assyrischen ihre Analogie hatte, wie denn überall da woa
der Vorzeit Aethiopen und Assyrer in Asien gedacht werden, uA
Perseus erscheint , welcher ansser in Babylon und bei den Penen
auch in Nineve eine Dynastie gründete (vgl. über den Peneu ■
BeUerophon = Beletaras d« h. Tödter des Ungethi&ns, des Dn-
cbens, meine Qoaestt^ Ctess. p. 12), in . Tarsus, einer aasyr. Anlige,
göttlich verehrt wurde , auf babylonischen Teppichen mit der ii-
dromeda von den Griechen wieder erkannt und auch in des Uf-
then von Cypern genannt wurde. — So Movers. dem Ich iadaw
nicht beistimmen kann, wenn er die griech. Mythe vom Poim
für wahrscheinlicb aus einer assyrischen entsprungen hält ; ichUtaM
ihm hierin ebensowenig bei als 11, 2y 289, wo er den groaaeiKnb
d^r Ueraklesmythen am Pontus und Bosporus anf den in gm
Kleinasien verehrten assyr. Sandan zurückführt — und nebne rk^
mehr an, dass Herakles^ Perseus und andere Gottheiten sowohl in
hellenischen als den vorderasiatischen Stämmen indogerm. Urspraip
bis nach Assyrien hin von Hause aus gemeinsam elgenthfimMe
gewesen seien. Dass dieselben echt orientalisch sind and iilclt
erst aus Griechenland dort eingeführt wurden, steht YoUkommen feit;
aber ebenso fest steht, dass dieselben echt grieehiseb (helleniMfa)
sind: daraus folgt für uns, dass die betrefifenden Orient, a. grieek
Gottheiten für ursprünglich identisch gehalten werden mtissen* Die
äussersten Consequenzen aus seiner halb wahren und damai dopi|idt
geßihrlichen Meinung zieht Movere II, 2, 307 sq. (über AeUUev)
und n, 2, 291, wo er sagt: die Argonautensage ist ans Tsodi»-
denen Mythen entstanden^ die an den einzelnen GultusstStteB ia
nördl. ägäischen Meere und am Pontus heimisch waren imd wA
urspr. auf die Uebertragung von Gülten bezogen, die aus den ft^
liehen Gegenden am Pontus nach den westliehen gekommen wnw.
Indessen wollen wir zum Beweise, dass die kabirischen Gattsh
statten der Assyrier am Pontus schon in alter Zeit iii Verbiiidac
mit jenen im ägäischen Meere waren , noch kurz anf assyr. Efe-
mente (!) im Cult von Samothrake hinweisen u. b. w« Vgl. mA
den Art. Krjipevg.
208« Hfjy^i ^7 die Quelle; Ufjyaaoqj o, das geflügelte CM-
terross. Preller, Griech. Myth. , II, 55: So griechisch nun iMi
die Dichtung von diesem Pferde und dessen Name zu sein acbetal,
so war doch auch diese Vorstellung von dem berittenen SoaiNi-
gotte eigentlich in Asien heimisch und selbst der Name Iljjywt^
oder üfjdaaog in Kleinasien, namentlich bei den Earem undlLf-
kiern, so verbreitet, dass man auch dessen Heimath nicht wdd ^
Griechenland suchen kann. So Preller, der nur bedenken bM^
dass eine religiöse Vorstellung in Asien vorkommen und dabei doch
auch echt griechisch sein kann. Z. B. der Mythus von Adirii
und Moloch kommt in Asien, sogar im semitischen GM>iete» altf^
halben vor und ist doch auf den griechischen (urgriechiach-kM»-
— t33 —
:i8cben) Mythus von Uranos und Kronos zurückzuführen. So
als irgend ein indogermanisches Volk in ^«ien oder Europa
Recht hat, seine Sprache, Mythen und Sitten für die ältesten
alterthümlichsten auszugeben, ebenso gut haben die Griechen
Recht dazu: denn nicht nur, dass die -griech. Sprache die
innen vieler Wörter behauptet hat, die sogar im Sanskrit nicht
ir gefunden werden, sind auch die griechischen Mythen zum
lil aas dem höchsten Alterthum herzuleiten und als die reinsten
imverfälschtesten Ueberreste ältester Naturanschäuung zu be-
bten. Griechenlands und Eleinasiens Bevölkerung aber ist gewiss
!i in jener Zeit, worin die Mythen vom Pegasos, Persens, Bei-
phon Q. s. w. entstanden, ziemlich auf derselben Stufe sprachlicher
prickelang begriffen gewesen, oder — um uns richtiger auszu-
sken — der hellenische Theil der Bevölkerung Griechenlands
e ausser der bis dahin gleichmässigen Entwickelung des gemein-
en Sprachgutes auch bereit? einen grossen Theil der mytholo-
hen Vorstellungen in Gemeinscliaft mit den zunächst verwandten
nanat Stammen ausgebildet, bevor er aus Eleinasien jjach Europa
raiedette-, so dass ein und derselbe Mythus hüben und drüben
cb einheimisch sein konnte. I^h wenigstens halte Flfjyaaog wie
\Sa(wg für echt griechisch. Vgl. nrjiov, Ruder (stossend k
tagend), nrjddcjj springen (vgl. Benfey II, 275, wo dhvans, tan-
, eig. stossen^ von dhva + s), eig. stossen, nMcOj aufquellen,
oi§, QaeU, nvSaQi^tn^ tanzen. Der iir niSGi^^ nMta hervortretende
;riff ist aus dem Begriff stossen a hervorstossen^ hervorbrechen,
Fortgegangen; vgl lat.bullire^ elwllire (zu hvar^ Benfey II, 195,
liva, dhva, ^hu + r), femer iCQijvfj, ycQovvog (zu xqovcOj xQOTog,
laen » au&tossen, aufspringen). Völlig falsch ist Benfey 11, 92^
■D «r TrZi^ol, nMco für dialelctische Nebenformen von mjidw
ii hi^ haben wir bei nrjS oder naäj itv^ gegen mö dasselbe
Mkniss anzuerkennen, wie bei vap gegen vip, ag', gegen ig'
gegen pig n. s. w. Aber naS scheint ganz = nvä^ wie guh
gab, bhug' = bhag' n. and. Dies leitet auf die Annahme, dass
ins hv zu deuten sei, weil sonst a neben v unmöglich zu er-
ren ist Vgl dhu, dhva, stossen, Benf. II, 271 sqq.; dazu
j>ren griech. iSipay aus sa + hvag' (shvan ib. 276, was aber
t nicht erkannt ist), (rf)//^, Wespe, (stossend = stechend), neben
i', Gallwespe (sa + (pav *= hvan), lat. spiculum, spica, spinaf.
ona, griech. nixQogj lat. icere f. hvicere, griech l/d^jg (stossend
achnell, &o6g) = lat piscis (p ■« hv), unser spitz, vgl d^oog
»end = spitz, arowl^, stossend « spitz, u, viele and. Wörter.
I in atpay erscheinende Wurzel hvag' ist =;= ag', ay-w, stossen
treiben, in Bewegung setzen; neben ag' erscheint ig', ig (Benf.,
J43 sqq.), wie neben nai ^eichbedeutend tt/J. Das bisher so
ikle nrjy^ ist aus hvag', (T-qwty, zu deuten und bezeichnet die
eile als stossende «= tanzende, springende, aufspringende; der
dAsie Laut g' kam» auch- durch ö wiedergegeben werden, woraus
— 124 —
1
entstanden. Vgl. um, Bvgvq^ Ib. 303, wo neigen == wetehen, nach-
geben, schlaff, lose, weit werden (/aAccco), sich ausdehnen iL 8.W.;
dann d^ivoQ^ flach, flache Hand, elg. geneigt = gesenkt, niedrig
flach, eben, Yon dhvan, ib. 320. Auch TtXlv^og (das Bochart fsM
atis hebr. leb^n& ableitete, wonach es für knivd^oq stehen würde II)
« lat later ist eig. der platte, zusammengedrückte Stein« BeniBj
denkt wieder an sein leidiges Präfix api, nm die ToHstfindiger «-
haltene consonantisch anlautende Wurzel ans der Tom TerstüaiMl-
ten vocalisch anlautenden gleichbedeutenden abzuleiten« £r entschBon
sich einmal, Sskrit p wie das griech.-lat. p «■ hv za setsen wi
— eine Masse sonst unüberwindlicher Schwierigkeiten venchifiDM
von selbst. So sicher als lat pratnm. Wiese, für hvratam ssBA
steht (vgl. gratus = hold, crates -s Hürde, Flechtwerk; danlb-
fey, U, 284), ebenso sicher stehen Sskrit prih', pfith für hifikf,
hviith. So (d. h. durch die Annahme von p, ph a=s hv, die Ud»
für das Sanskrit nicht zugelassen wurde, während man Sskrit k,
kh ohne Bedenken aus hv entstanden sein liessl) erklfiren'slehaiick
allein Erscheinungen wie lat. lien, slav. clezina neben mk^
ankdy/voj ib. I,. 603, hitus für platns, Aara^ für nXdrc^ m asi,
die sonst gar nicht zu begreifen wkren : wer wird auch s. B.
yXTj/^cSv, ßXrj/(jiv mit Benfey für atpXTj^raiv nehmen, da es doch flk
hFXij/civ oder allenfalls für ahFlrj/tav steht, wie ßkdtpcc^Pf fU-
g)aQovfHT hFXitpaQöv'^ Vgl. gfi, ib. H, 124 aus hvfl = i^ü,
195, wofür lat pulccr neben ylavxog, pruna neben y^owog^ sploi-
dere neben deutsch glänzen (Glanz => hvland spland, plend) eit-
stehen. Das Wort naXad-tj nun kommt von hvri + dh (od«
vielleicht auch th, vgl. naQ&tvoq)] hvfi bedeutet drücken, eigeslL
neigen ^ einsinken oder weichen machen , wie Benfey^ U, 29t be-
weist. Die hebräische Wurzel da-^ba-l ist mit dhvri , dhvar (es
dha-va-ra) = hvfi, hvar urverwandt.
200. JJäXXa^, Tj, oder naXXaxfj ^ 17^ Kebsweib , lat. peÜBL
Vgl 0. Müller, Kl. Sehr. 11, 134 : Jungfräuliche Priesterinnen yr^
den naXXddsq genannt Auch ist ndXXa% nur eine andere diaM-
tische Ausbildung derselben Wurzel, und das daraus entstandene
naXXoacij hat nur durch eine besondere Ungunst des Schicksili,
das oft sonderbar mit den Worten spielt, die Bedeutung : Kebsweibt
Goncubine erhalten. So Müller. Andere halten das Wort für fremd,
und zwar für = hebr. pillegesh, chald. pelaqtd, das Kebsweib , die
Beischläferin, welches Wort Meier, Hebr. W. p. 670, von der bete.
Wurzel pagash = hebr* paga', zusammenstossen, zusammengehn ^
coire herleitet. Aber das hebr.-chald. Wort könnte ein fremdes
und zwar ein griechisches Lehnwort sein; es hat gar kein semiti-
sches Aussehen, während näXXoC^ gut griechisch aussieht und im
Griechischen eine vorzügliche Etymologie hat, wie aus der folgen-
den Erörterung erhellen wird. Benfey II, 150 leitet ydXowgj yA-
Xofg yon der Wurzel 9! (hei-rathen, althochd, hi-rat, vgl. hhivjaii,
beibgern (eig. xst-ad^ai) » heirathen), (i aus ^a, woher Sanskrit
— 125 —
IIa, Qjälä, Schwager, Schwägerin wirklich stammt: aber grieclk y
nn nicht = g sein. Vgl. auch Bötticher, Arica, p. 33 sq., über
Ua und das phryg. yiXa^oq =a dSkXtpw ywj} (nach Hesydi ).
chtsdestoweniger liegt seine Etymologie nahe bei der Wahrheit;
nn die Wurzel gi, 91, 9Ja entstand aus ki, ki, kja und kja aus
» « hva (neigen, II, 320) + ja. Vgl. vi I, 285 aus va + ja
yja, vi. Von hva, neigen, kommt aber auch hval, ib. II, 280,
lii goth. hveila, weilen, altnord. hvtla, lectus, wo man concumbit
Idier, zu hval, gehört griech. yaX?}vfj, Ruhe, Stille, Windstille,
trw. mit ^aAox/a, malacia = yaXifvijj wiQ yakdfjj meles, feles
der felis) ebenfalls eng zusammengehören, vgl. hmal, stossen, ib.
)3: Katze und Marder sind stossende » zustossende, greifende,
Bgende Thieer. Zu hval, hvar, hvri (weilen, harren) gehört wohl
k. allere statt svilere, wie serius mit severus zu schwer = ernst,
avis passt. Femer gehört dazu griech. yiQvnvj der sich neigende
sinkende, abfallende, hinschwindende Greis. (Vgl. senex, Benf.
, 52)* Benfey II, 128 lässt yiqmv vom Zerriebensein ausgehen^
er ebenso unrichtig, wie er naXaiog (11, 83 sq.) auf denselben
»griff zurückführt: k'al ist ganz wie hval, hmal II, 280, 283
L ÜRSsen und sowohl in kal als in gri, gar =3 yiQ-oiv ist der
ilatale Anlaut aus einer älteren Gutturalis entsprungen. Vergl.
ri> gh'H, gri (Benfey II, 128) mit ghri-sh 11, 198 sq., wo x^'^Q^^^
irres,' lat. verro, scharren^ kratzen^ bahnt hier den sichern Weg.
18 Sanskrit darf nicht dazu missbraucht werden, den griechischen
^rtem ihren vernünftigen Sinn, dem griechischen Lexikon seinen
lern Zusammenhang zu rauben. Wie nun yiqotv und naXouog
g verwandt sind und eigentlich sich neigend » hinschwindend,
; (vergens) bedeuten, ebenso hängen auch, wie ich mit Sicherheit
nehmen zu können glaube, ydXomq^ ydXwg und ndXXa^ eng zu-
mmen: ydXiog bed. sich neigend, sich niederlegend, beilagemd,
«nso ist ndXXa^ die Beilagemde, Beischlafende, die Beischläferin«
;L noch hvfi in (kfi =) nXl-vca. Wie gjälä von gja, 9Jä = 0,
, xH'ftaij wie ydXcog von hval = gal (ib. II, 291), so könnte
ich vielleicht iwog, nurus s snushä (ib. U, 52) von sa + na»
<F in vaFogj vavoi, voo^, vuldD ausgehen: die Schwiegertochter
ire die Zusammenwohnende, Beiwohnende (vgl. awoi^uv) =Bei-
^mde. Höfer's Ansicht über den Ursprung des Wortes kann
1 nicht billigen, wie Benfey thut. Wenn nu (oder nush) im
inskrit nicht nXivBiv^ lagern, wohnen heisst, so beweist doch das
riecbische,' dass es diese- Bedeutung haben konnte; auch könnte
ji vaog, vaico schon nush (nu -f- sh) zu Grunde liegen. Vgl.
dl mit dwg, ^yo/g, i^bXiog u. s. w.
201. TlaXßaxlag^ 0, olvog^ soll Palmwein bedeuten. Das Wort
beint zum lat. palma zu gehören, welches Wort Benfey aus hebr.
DQtär, Palme, deutet, mit Berufung auf den Namen der Stadt Pal-
)rra = Tadmor. Letzteres beweist aber nicht den phön. Ursprung
in palma, Fahne; vgl. lat. palma, palmes, Schoss, Trieb, Zweig:
— 126 —
80 köonte palroa die auüschiesseude, schlanke Palme oder überhaupt
xs Baum sein. Dann wäre palma vielleicht verwandt mit einifei
anderen zur Bezeichnung von Bäumen dienenden Wörtern, nänüick
mit ulmns, alnus, omus, wie palmus, palma^ flache Hand, flidi,
mit almus, geneigt, verwandt sein kann. Das lat. orior hat v«a
dhv eingebüsst, ebenso alo, weshalb pario und pareo (in ^ipim)
mit orior, alo zusammenhängen können. VjgL porceo =s hviitil
SS arceo, poUex «= hvallex = allex. Benfey II, 83 leitet palu,
flache Hand, von k'al (naX-utog); dies ist an sich nicht «mickl^
man sollte aber das griech.-lat. p eigentlich nur da aus indlseki
Palatalen ableiten , wo es durchaus nothwendig ist , d. h. in in
Fällen, wo der Palatalbuchstabe sich schon vor der Sprachtretef
aus einem Gutturalen entwickelt hatte* Hier ist es Bi B. Mek
fraglich, ob lud schon so früh aus kal » hval (Benf. II, 280i 283)
entstanden war. An sich aber kann es gar nicht beeweifeU w«ta,
dass die Palatalen immer auf ältere Gutturallaute «i redosir«! inL
Vgl. z. B. kh'äja (ib. I, 610), worin kh' aus kh, dies (ygL ib. n,
64) aus hv entstand; Idi'äja und a-xuija-xod gehören zu Ily 3S|
wo gu-h, gu-dh, ku-bh, xi;-^ aus hva » kha « kha*
202. IIugddFioog, 6, der Park, Garten, ist =3s hehr« j^ulk,
das aber nicht^ wie Meier, Hebr. W. p. 679 sq., behauptet, edft
semitisch ist, sondern aus dem Indogermanischen stammt, yglBeidL
I, 138. Im Hebräischen heisst der Garten gan, womit n vaqiL
Hesych« s. v* yävog* noQciÖBiaoq^ vno 0^yw¥ tud BiB^viävi und
dazu Grosche, de Ariana linguae gentisque Armen, indole, p, 30:
ratione significationis noQaSnaog habita, haec vox Semitiei flM
videtur, quum sensu illo optime cum Hebraeo gan, Arabko gW
natun (dshannatun) conveniat. Cypriis quoque in usu fiiit, qnibli
iuinc vocem Phoenices attulerant
203. ndgdog, 6, der Parder, wird von Meier, Hebr. W.,|^
223 sq , von hebr. barod, gesprenkelt, gefleckt abgeleitet Aflar-
dings muss ndg^og gefleckt heissen, wie naQ^aXigj iq , *) PaiM
*) ein gefleckter Fisch^ beweist. Daher ist Pott nicht sn UlDgBi.
wenn er Sskrit pridslku^ Leopard, für = stinkend nimmt^ bei M
H, 370; wie unser spritzen =» sprengen^ besprengeii^ sprenklii
lehrt, ist auch nigdi^ (ib.) eig. das gesprenkelte Rebhuhn, akki
das stinkende. Vgl. na^doicog, bespritzt = feucht, das maa tfli
uQ^ü) ableiten will, während gerade in noQ^ die ürforni kFtfIt
hFa^ 4- ^ (vgl hvar = ghar, spargere, stiUare, ib. II, 19öi w^
da«! meinen Artikel über ^luQÖavog) erhalten ist Es könnte sb*
nd^dog recht wohl ein echt griechisches Wort sein, während nv-
d-fjo sicher fremd ist; vgl. Benfey, II, 88. Sonst stimmte hier iü
Griechische zufällig ganz mit dem Sanskrit überein. Das Weit iJit
^(o, farzen, ist aber ebenfalls hieherzuziehn, weil hvar, gbar, ikBi
195 aus hva (hu, dhu, dvw) + r eig. stossen ^ ^) aoflStonA
blasen, tönen , 2) == hervorstossen, strahlen, werfen, apargere be-
deutet. Verw. Ist femer ff(r)ai(Mii, 7r(r)a^yt;/ii, niesen, eig. anatOMtfi
— 127 —
wie unBer Wort «leBen «u hni, hna, hnu (II, 182« bb), stossen«
gehört. Das hebr, Wort barod von barad, streuen, sprengen, kann
urverwandt sein; barad ist verw. mit jarad, jarah, streuen, aus
,Tarad, varah, vgl Meier, p. 297 mit p. 117, 735 (Fqoöov, podov),
wie denn (hebr.) b gegen (syr.) v auch ib. p. 513 erschein^. Auf
~, diesem Wege, so scheint es, werden wir erst dem so dunklen Wort
r^y, Rose^ beikommen können«
204. Uslqivq s ntiQiv&agj ij, ein Korb, der auf den Wagen
gd>iiiiden wird. Wagenkorb. Eher als ich Benfey I, 665 {an aus
0t: dieser Uebergang ist im Griechischen unmöglich, rein unmög-
lich 1) beistimn)te, würde ich hebr. ^aphar, drehn, flechten, heran*
ilehn nnd das (von Benfey II, 342 für äolisch und wahrsch. pelasgisch
i gehaltene Wort) für phönizischen Ursprungs halten. Dies ist aber
r nicht nöthig; fch verbinde nslgivg mit anvgig, sporta, anoQxrj,
aneigc¥f anslQw = kklaau) (bei Grammatikern); ansg = onag und
imv^ können auf sa + hyfi, drehen, ib. II, 280, 304 (valaja,
dßdkXfo) zurückgeführt werden. Dazu gehört auch nHQUQ, Tau,
eammt nuQoivu), anbinden. Das hebr. Wort Qaphar ist, wie es scheint,
ans.taphar entstanden, steht also mit tabal (in tebültm), winden,
btnden in etymol. Zusammenhange.
205« JJuQtjv, 0, muss nach Preller, Griech. Myth. II, 27 in
der ältosien griechischen oder einer ausländischen Sprache Wasser,
FJutii, Quelle bedeutet haben; dazu gehört llsigfjv/]^ ^', eine Quelle
iB Korinth. £s Hesse sich an hebr. b'€r, Brunnen, denken, wenn
nicht nst(f im Griechischen zu fest begründet wäre. Vgl. das hesych.
, »qIopj sprühen, bUsen, wozu ich nvg, Feuer (vgl. Sskrit anala,
, Feuer, von an, blasen) stelle: Wurzel ist hyfi, spargere, stillare,
faicere bei Benfey, II, 195 (wo ghfi aus hvfi, hvar, dhvar, O^sq),
alao ngi « hvri; lat. spirare hat vorn Präfix sa, ebenso die San-
< «kritwurzel spri, athmen^ ib. I, 540: p ist in beiden aus hv. Der
Gnmdbegriff ist stossen = ausstossen, blasen, sprühen, sprengen,
I qjNirgere u. s. w., wie in dhu, hu, hva s= pha, ib. I, 539. Eben-
I fdls Iiieher zu ziehen ist der Name der Gemahlin des Poseidon,
f Uij^f vielleicht auch die Namen Uägig und llgia/nogi welche sprü-
y hend =s leuchtend bedeuten, also Lichtwesen bezeichnen können,
, worairf auch 'Emßri^ die Femleuchtende {ßrj zu bhli^ Benfey, II,
, 101 sqq. ffd-og) hinweist Steht Nioßri für NihFoßij = Nicpüßf^y
I echneeleuchtend, wasserleuchtend, und gehört also zu Benfey II, 54,
wo snih, fliessen, schmelzen, schneien? wasserscheijiend könnte =
wasserartig; feucht, flüssig, zerfliessend, zerschmelzend sein. Mit
fJitgijyfj verwandt Ist der Name der Quelle lAgtjvfj, weil var hei
Benfey, I, 324 sqq. aus hvar II, 195 entstanden ist. Als Vater
der Pirene erscheint bei Preller II, 64 not. OlßuKog , verw. mit
fAqxMa (eig. benetzen, besprengen = besaamen, befruchten, beschla-
fcn) lat. vibrare und vip bei Benfey I, 340 sqq., woneben vibh
bestehen konnte und auch höchst wahrscheinlich bestanden hat. An
ausländischen Ursprung des Namens llsigqv zu denken ist also
— 128 -^
verboten: man halte sich nur an anfl^to, sprengen ■» streuen, «»•
sprengen == ausstreuen, spargere, ßQ^/ftr (ß ^ hv ss jt) jl b.w»
206. Ilskaayol, ot, die Ureinwohner von OriechenUmd, ik
deren ethnisches Symbol (nm mit Buttmann zu reden) der Hera
üeXaayog erscheint. Wie wir s. v. ßä^ßoQog den Versuch ^feiert^
ein afrikanisches Wort in Griechenland einzuschleppen, abgewittMi
haben, ebenso müssen wir eine andere Zusammenstellung abweiN%
die ohne Vergleich mehr Beifall gefunden hat als die Zusammentfll-
lung der ßuQßuQot mit den Berbern^ die gleichwohl in spndificki
Hinsicht noch weit haltloser ist als jene, wir meinen die des griecL
Volksnamens IlfXaayol mit dem semitischen Volksnamen Pelisktti^
den Manche vom äthiopischen Wort falasha, wandern, ahküBü
Ewald erklärt diese Etymologie für unbegfOndet Jedenfidls nd
schlechter ist die des Hamburgers Redslob, der in 8« Schrift: JBk
alttestamentlichen Namen der Bevölkerung des hraelitenataalai'
(1846) die hebräische Wurzel shaphel, wovon die Landschaft Sbe-
ph^lä (Niederung) benannt ist, heranzieht und eine geradeiä n^
mögliche Umstellung der Wurzelbuchstaben sh-ph-1 annimmt Ifii
es sich aber auch mit dem Namen der Philister verhalten »6^
so ist doch offenbar, dass aus hebr. palash, pelesheth im Qriediiseha
nur Ilfkaaog, TUkaarog, aber unmöglich IliXaa-y^og werden koBniB.
So bricht die berüchtigte Etymologie zusammen , worauf die stol-
zesten Hoffnungen gebaut wurden ! sie bricht zusammen, mU ris
unmöglich mit den strengen Gesetzen der etymoL Wissenschift ii
Einklang zu bringen ist. Mag Herr Roth für palash sehnmal pi-
lasch schreiben, so wird doch hebr. Schin oder Shin inmiff »
griech. a bleiben und nie = grieeh. a/, ox, ay werden kömML
Hier sehen wir, was für Unheil die falsche Schreibung eines Buch-
stabens in den Köpfen derer anrichten kann, die einmal den festai
Willen haben, aus Schwarz Weiss, aus Allem Alles zu madNil
Doch geniig hiervon. Es fragt sich jetzt, was denn HeXaayog ei-
gentlich bedeute. Benfey II, 87 behandelt nXdyiog, nXaitfogf ielik(
und stellt dafür eine Grundwurzel priksh, plaksh auf, worin Ick
ihm vollkommen beistimme. Aber darin stimme ich ihm nicht. W
daßs er diese Wurzel priksh, plaksh von der für nldl^, planus ä
placnus (ib; p. 99), unser flach, Fläche aufzustellenden Warn!
getrennt hat; denn offenbar sind die Bedeutungen identisch: neig*
ist s=: ^) biegen, krümmen, drehen (nXixw, ib. p. 97), sss >) iM^
machen , senken, flach, platt machen. In allen diesen Wörtem ^
schon im. Sanskrit p für hv eingetreten, weshalb dieselben Bedfli-
tungen bei den von Benfey II, 318 verzeichneten Wörtem wieder-
kehren; vgl. nXdyiog, nXataog mit Xsyo/uai (liegen, legen == neigea))
XixQiog, schief, QiT^vog krumm, Aag (gerundet, gebogen, wie Fen%
p. 87), ob-liq-uus u. s. w. , dann (ib. 307) xaQfnog &=s nXüiak
schief, wo X = hv «= ;r, u. s. w." So könnte man denn den üe^
Xaayog als den Flachen, Platten d. h. als den auf dem flachea»
platten Lande Wohnenden, als den ackerbauenden Bewohner der
— 129 —
ne betracbten. Möglich ist. aber aiieh eine Verbindung des
(lens mit fpaQUi <= aro, pflügen, wo ^ = hy, wie in 990^x0^,
xc/g, ib. 317, dann mit onagdaaMy otpaXäoaWy reissen =» i'Ayco,
len, iXavvot, Furchen ziehen u. s, w. Vgl kujyog ib. 307,
Sanskrit Icrish^ ziehen =: pflügen, ftarchen (unser Wort tüu§
zwdr slavisch sein: aber *es gehört doch sicher mit dem deut-
en Wort Furche — als von derselben Wurzel stammend —
ammen), aus hvrish, weiterhin aus hvriksh ^ hyfig + s. Da
ii plaksh, priksh (p. 87) aus hvriksb, so bliebe die Etymologie
Jlskaayog in formeller Hinsicht ganz dieselbe. Vergl. gerade
Benfey H, 306 über aro, ackern ; die Wurzel (dhv)ar, neigen,
Botet ^) sich neigen, woher lat almus^ geneigt, wie pronus II,
^ u* 8. w. , verw. mit palma, palmus, flach; dann neigen =3
len, drehen u. s. w. ; ') stossen, hauen, hacken, spalten ((fdgaog
tpaQ۟)j reissen, aufreissen, daher ackern, Vgl. sXxog, Tulnus,
Sraa und hnu II, 182 sq. Indessen ist es doch ein grosser
BTSchied, ob TlfXaayog = flach, platt, oder «= furchend^ pflü-
i Bei; ich kann darüber — offen gestanden — zu keiner Ent-
^dnng gelangen, glaube -aber das Wort zur rechten Wurzel
beth m haben. Auch bleibt der Sinn im Allgemeinen derselbe,
sfern die Pelasger als ein vorzugsweise der Agricultur zuge-
ncB Volk betrachtet werden, daher sie gleich passend sowohl als
Iger wie als Feldbewohner bezeichnet werden korinten. Im Gte-
satse BU flsXaayog erscheint der ebenso schwierige Name ^EXkijv.
. Preller, Gr. Myth. I, 58: Endlich eine geschichtliche Ersah--
1^ von' der Vorzeit, wenigstens hielt man sie für geschichtlich,
en solche alte Landschafts- und .Vtammsagen, wo die späteren
lehlechter und Stämme sich von einem ersten Menschen und
fefaer seines Volkes ableiteten, dergleichen es wieder in allen
^chen Gregenden gab. Die allgemeinste Anerkennung erUngte
der Zeit die Unterscheidung eines ersten und zweiten Geschlechts,
denen das erste, das pelasgische, von dem argivischen Phoro-
8 abgeleitet zu werden pflegte, das zweite, das hellenische, von
ikalion: Deukalion selbst ist der Vater des Hellen u. s. w. Sollte
Name mit unserm Wort wallen, lat. amb-ul-o (ul'a val) in
blndung stehen und den Wallenden , den Wandernden ^ den
Baden bezeichnen? vgl. dX^o/Liai, sich herumtreiben, palari, va-
I, welches griech. Wort ebenfalls von vri, val, drehen, bewegen,
tammt. bie Hellenen wären so als das kriegerische Nomaden-
ebleeht, als das Hirtenvolk bezeichnet, welches sie waren: dass
es waren, bezeugt auch Herodot, wenn er sie als ein s&yog
vnXuvfjTov bezeichnet; am meisten aber spricht dafür der üm-
id, dass die hellenische Mythologie hauptsächlich Lichtgottheiten
[ Luft- oder Kriegsgottheiten (denn diese sind für uns dieselben)
iasste, während die- pelasgische ganz dem irdischen Element
lebte und sieh nur mit den jährlich wiederkehrenden Erschei-
igen der niederen (ehthonischen) Welt beschäftigte. Dies war ganz
9
— 130 -
natürlich bei einem Menschcnsclilage , dessen Gedanken sicbw ^
über das zum thierischen Leben Nöthige erbeben konnten -^^
well die schwere Arbeit — der Ackerbau — die SGhwingei?=^^
Geistes brach. Sonst könnte man ^Ekkfjv auch al» den GUo^kt^^
Herrlichen = splendidus fassen, von hvfi, lucere, Benfey i|
(Bvfi I, 457 sqq. ist sa -•- vfi = hvn). ^cJ^o^, der
lene, könnte zu dri (^fv-dlX-Xw') =* dfi9 {it^-ofiouj «-
bei Benfey II, 346 gehören, wöhrend JtoQlq^ die GemiB
Nereus, zu dri {SQO'-aoq) ib. II, 350 gestellt werden kannr
V\räre aiich JeiQoq ein Glänzender c= Edler, dyavog, '
7rf>v hat Benfey II, 210 wohl richtig bei der Wunsel d&
setzt, obwohl man ihn auch zu d^yav'oq d. h. zu gu =^
könnte: aber sicher falsch ist die Erklärung, welche Bev
allzu geißtreichen Polt u. Anderen nachgesagt hat. Weder
Wort juvenis, Jüngling, vom Begriff glänzen aus, noch L
mit juvenis etwas zu thun: ^Iduiv ist sachlich gans -
£(wi^og ist wie '^ovdog = l^uvdog aus sa + Qn(n)dh (fiif*>
ku(n)dh) bei Benfey II, 168 abzuleiten, bedeutet also d»E>
Helle, Glänzende, verw. mit lat. candere. Auch Aioloq -^oU
die AtoXng benannt sind, bedeutet wohl nicht, wie
d. D. Spr* p* 296, glaubt, pictus (buntgekleidet) , sonden
flimmernd, flunkernd = blinkend, glänzend. Der Name *Ai
mir noch nichf klar; Benfey II, 64 ist wohl nicht zu billigi^'S'
darin die Urwurzel (d)hva (= hva + r &= hvar s ghar ib.<MM.
stecken, die auch in g6 (II, 62, 114) zu liegen scheint? 9
207. niQGS(p6vt]j Tj, Dieser Name wird von BötticB»^!^
myth. Sem. p. 13, für orientalisch gehalten und vom
berez, splendere, abgeleitet, zugleich mit dem Namen
Aber berez heisst nicht splendere, wie Bötticher nach Bopc^op
der das Wort = Sskrit bhräg' setzt, sondern entspricht
skritwort vrih, wachsen, auch rih, ruh = fidh, rudh, wo
orior (aber nicht für orhior, wie Benfey II, 336 meint;
steckt ri = ar = hvar, dhvar im griech. d^dk-og^ ^v^
erheben, ordior, anfangen und griech. aQ/^u) gehören^
muss TltQGS(f6vrj sowohl wie TJi^asvg echt griechisch
vergleiche Sskrit prish, tröpfeln, wovon Benfey, II, 80 la
umbrisch persnis ableitet; piish ist aus hvfish = hvri,
stiUare, ib. II, 195 (ghfi aus hvfi = vfi, var, vri-sh,
324 sqq.), + sh (wohl zunächst hvri -|- g' = hvng'
s-parg-o, dann hvrig' -|- s = hvfiksh, priksh, prish), nn<
eig. stossen, ausstossen, werfen^ sprengen, streuen, wie vip
I, 340 sqq. Dazu stellt Benfey II, 81 richtig ansi^at (a
sa), streuen, säen. Da streuen = strahlen (vgl. hier Ben/^^iXF
und das hesych. nQlw, blasen, sprühen, eig. ausstossen: f^^tfll
ist, so wird JhQosvg der Strahlende, Leuchtende, Lidite sei^ ür
Name TlfQOffpovtj ist ebenfalls leicht zu deuten. Das griecb* ftf
xj-ndQfo scheint für aniqaw ^oniqQUi (qg^^qq) zu stehen; ^l"/i^
- 131 -
Saatne« Derselbe Begriff scheint mir in UfQasHpov^ zu
I, so dass sie als die Saamentödtende aofgefasst wurde, weil
.Arne in der Erde verwesen mnss, bevor die neue Fleucht aus
Eitstehen kann. Den zweiten Th'eil des Namens kann man
V nur mit g)h€f) von hvan =» dhvan (dhva, dhn, dv^(o, stos»
- n; falsch leitet Benfey 11, 276 sq. jp aas -9- her) s dhan,
1 &ivjo} in Verbindung bringen. IJ^e vielen dialektischen
mnen gehen uns "hier natürlich nicht an* In Betreff des
Ol halte ich es — bei der ausnehmenden Wichtigkeit dieses
blandes — für nöthig noch einige weitere Bemerkungen bei^
:^ Obwohl ich nämlich den Namen wie den Gott für echt
seh zu halten mich gezwungen sehe, so soll damit nicht
sein, dass ich den griech. Perseus für ganz verschieden
*~on dem orientalischen; vielmehr geht meine Meinung dahin,
lie Hellenen denselben bei ihrer Uebersiedelung nach Europa
JBien mitbrachten. Vgl. Movers^ Phoen. I, 422: dass die
als das Symbol des in Kleinasien verehrten assyr. Gottes
üun Saturn (Kronos) oder Mars, den die Griechen Perseus
^ der aber nach Herodot ein Assjrer war, wirklieh angebetet
m ist kaum zweifelhaft. In dem von Sanherib erbauten Tar-
BO Perseus als Gott verehrt wurde, wo er eine Jungfrau zur
*UDg der Stadt geopfert hatte, wohl mit seiner satumischen
» womit er der Medusa den Kopf abschnitt, wurde eine Harpe
sheinlich göttlich verehrt, welche auf den Münzen der Stadt
u Symbol des Gottes abgebildet ist. Auch an den Küsten
hwarzen Meeres, wo wir assyrischen Cult überaU antreffen,
= diese Perseusharpe wieder zum Vorsehein. Diesem assyr.
LS, dessen Cult von Kleinasien her auch nach Aegypten ge-
3n war, entspricht nach seinem Attribute der köpfenden Harpe,
^ dem Erfinder des Feuerdienstes und Aufsteller von Feuer-
(wie ich oben bemerkte, ist die Wurzel prish, woher IliQ^
aus hvf ish entstanden, und = hvri, spargere^ lucere , Benf. IT,
H- sh: dorthin stelle ich auch nvQ,- Feuer. Die Säule als
»1 Apollon's erwähnen Curtius, Peloponnesos, II, 405. Lauer,
:i d. Griech. Myth., p. 276; über die Heraklessäulen spricht
■, II, 2, 119 sq. 524 616), femer als Opferer einer reinen
^au und üeberwinder des Fischungeheuers, als Mörder des
üs ganz jener babylonische Mars-Nergal oder Moloch, der sich
Ke weibliche Feuergöttin (Artemis) mit Hirschktihen sühnen
statt der Jungfrauen, auf babylonischen Gylindem mit der
Qten Harpe bald eine Jungfrau köpfen will, bald die Fische
un bedroht u. s. w. Derselbe Movers bemerkt II, 1,286 sq.:
lot sagt, dass Perseus nach der Ansicht der Perser ein As-
gewesen. Im Sinne der Perser konnte dieses nur heissen,
Perseus nicht ihr (der Perser) Stammvater sei, sondern der
Sagenzeit angehöre. Dieses setzt aber voraus, dass die
r hier griechische und assyrische Mythe combinirten, dass
— 132 —
mithin die griechische von Perseus, Andromeda und Kepheuhi
einer assyrischen ihre Analogie hatte, wie denn überall da iro ■
der Vorzeit Aethiopen und Assyrer in Asien gedacht wGrdeD, nk .^
Perseus erscheint, welcher ausser in Babylon und bei den Penn |*
auch in Nineve eine Dynastie gründete (vgl. über den Peneu »
Bellerophon ^ Beletaras d. h. Tödter des Ungethüms, desDn-
cbens, meine Qoaestt^ Ctess. p. 12), in. Tarsus, einer assyr.ABiip,
göttlich verehrt wurde, auf babylonischen Teppichen mit der Af
dromeda von den Griechen wieder erkannt und auch in des Uf-
Ihen von Cypern genannt wurde. — So Movera. dem ich indMi
nicht beistimmen kann, wenn er die griech. Mythe voni Pol«
für wahrscheinlich aus einer assyrischen entsprungen hält ; ichtfHN
ihm hierin ebensowenig bei als II, 2y 289, wo er den groeaettUB
der Ueraklesmythen am Pontns und Bosporus auf den in pH
Kleinasien verehrten assyr. Sandan zurückführt — und nehme vid*
mehr an, dass Herakles^ Perseus und andere Gottheiten sowohl Im
hellenischen als den vorderasiatischen Stämmen indogerm* Urs|viBKi
bis nach Assyrien hin von Hause aus gemeinsam eigentüfinüche
gewesen seien. Dass dieselben echt orientalisch sind und M
erst aus Griechenland dort eingeführt wurden, steht YoUkomaien M;
aber ebenso fest steht, dass dieselben echt griecbiack (hellanKk)
sind: daraus folgt für uns, dass die betreffenden Orient, n» grieck
Gotüieiten für ursprünglich identisch gehalten werden mtiraea Die
äussersten Consequenzen aus seiner halb wahren und dama dofipik
gefährlichen Meinung zieht Movers II, 2, 307 sq. (über AduHev)
und 11^ 2, 291, wo er sagt: die Argonautensage ist aus vendrii-
denen Mythen entstanden , die an den einzefaien Cultttsatättn ii
nördl. ägäischen Meere und am Pontus heimisch waren md bA
urspr. auf die Uebertragung von Gülten bezogen, die aua den &(-
liehen Gegenden am Pontus nach den westliehen gekommen w»a
Indessen wollen wir zum Beweise, dass die kabirischen Gilbi*
statten der Assyrier am Pontus schon in alter Zeit in VerfaindHl
mit jenen im ägäischen Meere waren, noch kurz auf assyr. B^
mente (!) im Cult von Samothrake hinweisen u. s. w. Ygl mA
den Art. Eriq}tvq.
208. Tlriyi^j 77, die Quelle ; Iltjyaaog, 6 , das geflügelte flu"
terross. Preller, Griech. Myth. , II, 55: So griechisch nun «Mh
die Dichtung von diesem Pferde und dessen Name zu sein itot,
so war doch auch diese Vorstellung von dem berittenen SoMi-
gotte eigentlich in Asien heimisch und selbst der Name Ilijfft^
oder Iltj^aGog in Kleinasien, namentlich bei den Earem und L^
kiern, so verbreitet, dass man auch dessen Heimath nicht woUii
Griechenland suchen kann. So Preller, der nur bedenken Boflü»
dass eine religiöse Vorstellung in Asien vorkommen und dabei daik
auch echt griechisch sein kann. Z. B. der Mythus von Adirii
und Moloch kommt in Asien, sogar im semitischen GM^ete, 9l&^
halben vor und ist doch auf den griechischen (urgriechisch -Uii^
— 183 —
tischen) Mythus von Uranos und Kronos zurückzuführen. So
als irgend ein indogermanisches Volk in ^«ien oder Europa
Recht hat, seine Sprache, Mythen und Sitten für die ältesten
alterthümlichsten auszugeben, ebenso gut haben die Griechen
Recht dazu: denn nicht nur, dass die -griech. Sprache die
srmen vieler Wörter behauptet hat, die sogar im Sanskrit nicht
» gefunden werden, sind auch die griechischen Mythen zum
)il aus dem höchsten Alterthum herzuleiten und als die reinsten
I anyerfölschtesten Ueberreste ältester Naturanschäuung zu be-
bten. Griechenlands und Eleinasiens Bevölkerung aber ist gewiss
h in jener Zeit, worin die Mythen vom Pegasos, Persens, Bei-
phon Q. s. w. entstanden, ziemlich auf derselben Stufe sprachlicher
Wickelung begriffen gewesen, oder — um uns richtiger auszu-
dcen — der hellenische Theil der Bevölkerung Griechenlands
:e ausser der bis dahin gleichmässigen Entwickelung des gemein-
iOn Sprachgutes auch bereit? einen grossen Theil der mytholo-
then Vorstellungen in Gemeinschaft mit den zunächst verwandten
nanat Stämmen ausgebildet, bevor er aus Kleinasien jach Europa
EBiedelte', so dass ein und derselbe Mythus hüben und drüben
Lcb einheimisch sein konnte. Ich wenigstens halte rifjyaaog wie
fiaaog füir echt griechisch. Vgl« nrj^ovy Ruder (stossend =::
Jagend), nrjddcj, springen (vgl. Benfey II, 275, wo dhvans, tan^
, eig. stossen^ von dhva + s), eig. stossen, nMco, auüquellein,
a§, QneU, nv^a^i^io, tanzen. Der iir ntia^y nMto hervortretende
priff ist aus dem Begriff stossen a hervorstossen, hervorbrechen,
voi^gangen; rgL lat.buUire^ ebullire (zu hvar^ Benfey 11^ 195,
liva, dhva, idhu + r), femer itQ7Jv9j, xQovvog (zu stQovcOy xQOTog,
isen =» aufetossen^ aufspringen). Völlig falsch ist Benfey 11, 92^
BD ^er Tuia^, nMco für dialektische Nebenformen von nrjSdü)
%\ hi^ haben wir bei nrjS oder naS^ tw^ gegen nid dasselbe
cbältniss Anzuerkennen^ wie bei vap gegen vip, ag^ gegen ig'
gegen pig n. s. w. Aber naS scheint ganz = nv6^ wie guh
gab, bhug' =^ bhag' n. and. Dies leitet auf die Annahme, dass
Gius hv zu deuten sei, weil sonst a neben v unmöglich zu er-
ren ist Vgl dhu, dhva, stossen, Benf. II, 271 sqq.; dazu
lören griech. aqtay aus sa + hvag' (shvan ib. 276^ was aber
t nicht erkannt ist), a^t^, Wespe, (stossend = stechend), neben
V, Gallwespe (sa + (pav *= hvan), lat. spiculum, spica, spinaf.
mt, griech. ntxQog^ lat. icere f. hvicere^ griech l/S^g (stossend
schnell, d-oog) = lat. piscis (p ■« hv), unser spitz, vgl &o6g
ssend = spitz, crroVrg, stossend « spitz, u, viele and. Wörter.
5 in (yq)ay erscheinende Wurzel hvag' ist =;= ag', ay-co, stossen
treiben^ in Bewegung setzen; neben ag' erscheint ig', ig (Benf.,
343 sqq.), wie neben na^ gleichbedeutend nt^. Das bisher so
ikle Ttfjy/j ist aus hvag', a-fpay, zu deuten und bezeichnet die
eile als stossende >= tanzende, springende, aufspringende; der
atale Laut g' kann auch* durch J wiedergegeben werden^ woraus
— 134 —
y uud () in Ilijyuaog = ll^daoog zu erkl&ren sind. Vgl F^f,
Ftgä = ürg' aus varg', vrig. Wie n^jy^ mit aqwiCwj so ist adi
lat. foDs mit (pivta eng verwandt und bedeutet ebenfalls stosaailB
aufspringend.. Das n in mjy^ gegen g> in atpd^ta darf nicht vi-
fallen, weil n wie 9 aus hv entstellen konnten. Vgl anvqt^ oft-
^g, OTTOXT^og, afoyyog fnngus (zu aq}ayf stossend s= aufschiesND^
OTiuQuaow, ag>akaaau), und sph = sp bei Benfey I, 540. Li «f
du(o, TTfjdov, TiTda^, niövwy nvdoQl^iti möchte ich d nicht Ctlr s ^,
sondern für ursprüngliches d nehmen; dadurch kämen 7117 J, irvd vaam-
men mit afpaia^w, aqiJ^Wf atfedavog, affodqoq^ aneviw (stossen «tra-
ben, betreiben, drängen, eilen, vgl. &^ußj dvog von dhn, studeo m
stu, stossen), die alle von dem in dhu = &v(o liegenden tTihyriie
aus zu erklären sind, (lieber spha, sphu == spu aus hva» In, Ab
vgl, den Art. -d-äkog). Auch oni^of, pipen, bedeutet eig. nfllM-
sen = tönen; unser pipen steckt im lat sib-ilo /Ür shvibilo, ta
Benfey I, 460 falsch zu svfi, schwirren setzt, woraus doch uBDüf-
lich der lange Vocal der ersten Silbe zu erklären ist. Zu mU^
mirw vgl. auch £t^o>, Eiöod-ia^ TloT'eiiäwv, die ebenso ei^ vt
jenen verwandt sind wie ico mit ntxQog, l/(dyvg mit piseis, im
mit porceo, allex mit pollex^ ahnus (geneigt) mit palmus (flach) t
8. w. Lehrreich ist es hier einige urverwandte semitische Wnnnk
heranzuziehen; vgl hehr, pagash^ stossen, paash, springen, pshtf^
aufstossen, hervorquellen, pua^ hervorbrechen (vgl. Ewald ^ QesA.
Ist., über Pü'ä) s bua ^ syr. mua> sprudeln, hehr, tmah » bot.
chald. beba', hervorqueUen. Der Wechsel von p : b : m weist wti
hier mit Entschiedenheit auf ursprüngliches hy; vgL noch 9m
hehr, barad s. v. naQÖog^ über qäne und qeren (q aoa hv) s. n.
mvt] und ^Qog. Ich könnte noch hehr, baat, stossen, scMagois
pahaz stossen, aufispringen, dann pu^ (aus paa^ » paat » btii^
contnndere, wovon m^pt^, Hammer^ bus, conculcare ss posh, pii
erwähnen, um Benfey darauf aufmerksam zu machen, dass srOj
89 — 94 überall die Urbedeutung der indogerm. Wunsein veikaat
hat. Heisst z. B. pes, nwg eig. gehend? Nein, er lieisst ftOr
send = stampfend, auftretend; vgl. päd mit path, ib. II, 93» v**
her pathja, passend, eig. stossend s= treffend, zutreffend. Genk
das Wort naxdatTw konnte ihm die Augen öfihen : und dies edW
er für onomatopoetisch I Vgl. hehr, patash ; Bötticher, Arica, p. 70
(über hebr. patttsh) urtheilt wohl vorschnell : ich halte vM n
Meier, Hebr. W. p. 495. Auch pat (im-pet-us) mit der Bste-
tung von hnu, II, 182, spricht deutlich genug; neigen ss '}fidi«,
'} stossen, daher nir^a, petra stossend = spitz, &odg. Der NtfK
Hierapy tna ist so viel wie Hierapetra ; pungere, stossen ist «s p«-
gere, stossen, vergL näyog, stossend = aufspringend, Spitie.* bk
halte lat. pelere, pet-ra^ im-pet-us für verwandt mit quaterOi sKü-
sen s^ erschüttern^ fasse aber quatere ganz anders als Pott'flid
Benfey I, 253 : es gehört zu dhva , hva II, 274 sq. , wie Ales
oder doch das Allermeiste, was Benfey I, 253 sqcj; behandelt tat
^ 135 —
An das Präfix ka (wie) darf für*8 Latein ebenso wenig wie für's
Griechische gedaclit werden; ich glaube, dass es in diesen beiden
Sprachen auch nicht ein einziges Mal mit Sicherheit nachzuweisen isf.
209 a). riijoctj 7], der Sack, Reisesack, könnte für ein semi-
tisches Wort gehalten werden, da es im Indogerman. bisher keine
i Deutung gefunden hat. Vgl hebr. ^aphar, drehen, winden => um-
geben, umhüllen. Es ist aber unnöthig^ zum Semitischen zu greifen, da
I hvfi, Tri beiBenfey II, 280. 304 dieselben Dienste thut: mag man
^ nun den Sack mit mir als einen umgebenden, verhüllenden, d. h;
, ab Ueberz'ug, oder mit Benfey II, 278 als den wie eine Schnecke
, gedrehten (I) fassen. Verw. ist q>uQogj Gewand, (umgebend), ansi"
: ^Wj "HQtji Dunkel = Wolke (vgl. fvgcjg, Ueberzug = Schimmel);
^ dass nrj^Vy nfjo/g, 6, //, Hodensack, hicher gehört , braucht wohl
^ kaum gesagt zu werden: dazu vgl. Meier, Hebr. W. p. 123 sq.
I 209 b). nivva, dj, die Stcchmuschel, wird oft mit dem hebräischen
^. penhiim, pninim, wabrsch. Ferien^ zusammengestellt. Dieses hebr.
t Wort jst sicher echt hebräisch, nicht indisch, wie Benfey II, 88
(vgl. Meier, p. 522 sq.) meint: aber griech. mvva scheint auch
j echt griechisch zu scinj verw. mit unserm Wort spitz, und für
nidva «I. stehen. Auch Hesse sich mwa für nttva = nirva neb-
men, verw. mit nixQa^ von pat (im-pet-us), stossen; unser Wort
^pits^ ist • im Griech. erhalten im Namen Tllvöoq. Doch wage ich
1 es nicht, HIoqi' nlvvot ein entscheidendes Urtheil zu fallen.'
. 210. nhiäog, To, auch nXd^9j, ijj SchlafFlieit, (dazu nXaäu^c,
ßkaSoQoq, schwammig, weichlich): dieses* Wort steht im Griecli.
noch sehr dunkel da, weshalb es hier kurz behandelt werden möge.
Benfey, I, 519 will griech. • n aus ^ entstehen lassen : dies darf
, and kann aber von keinem strengen Etymologen geduldet werden.
IMesem beweist auch z. B. das dialektische niöa neben /<f ra, dass
y« in fA^d unmöglich für ursprünglich gehalten werden könne; n
und fji müssen hier gerade so auf hv zurückgeführt werden, wie in
a-fidw (streichen) und a-ndat (ziehen; vgl. SXxü), skxvco, ziehen,
. streichen), wozu pä bei Benf. II, 73 sq. (tzo-to^, nlvwi) gehört, wie ich
I hier gegenüber dem onomatopoetischen Unwesen (das vor dem
-Semitischen picht bestehen kann) bemerke. Lehrreich ist hier wie-
der das Semitische« Vgl* hebn palat, aufgelöst, schlüpfrig sein,
^ ^e malat; ürbegriff ist biegsam, nachgiebig (vgl. lat. in-dulgeo
' mit dnlcis und ^iech« -d-iXyo), worüber mehr s. v. TiX^lv] yXvxvg
' veiblilt sich zu dulcis wie yidyog zu &iXya))j weich sein, wie die
Bedeutung entfliehen (»s ausbiegen, vgl. Benfey, II, 20) lehrt. Nun
mnss griech. 7r;ia(F, j^Aaif zwar nicht für semitisch gelten, aber doch
für mit jenen semit. Wörtern urverwandt gehalten werden. Das
griech. nXai, ßXaS gehört zu Benfey 11, 284, wo hold, Halde (hold
es gratus, Halde « pratum, Hürde = erstes) u. andere Wörter
stehen, die von dem Grundbegriff sich neigen = weichen, welch,
biegsam sein u. s. w. aus zu erklären sind. Der Wechsel von
TT, ßy^ fi ist also liier wie Immer aus hv zu deuten. Vergl. noch
plumbum, ftokvßdogj die zuBenfcyll^ ;^09 84q. i^hören, wohviilj^ i
hvfipy pdnw (vgl 11, 291^ ßa^g) stehon; dorthin gehört aaehjj»- i
XeTtogj verw. mit ;^uAao>, x^XoQog, schlaff, eig« sich neigend, dahtr ||i
>) s= weichend =s weich, ^) = drückend,* schwer* U
211. /lAaWf/l^ 27, die Zunge an der Wage, Wagschaale u. &
w. Das Wort könnte semitisch sein;^ vgl. hebr« palas^ abwigo^
peles, Wage. Das griech. Suftix -tyy scheint aber die Annftini
der Entlehnung auszuschliessen.
212, Ilomtfdüiv, Jloaeiöwvj 0, aus einer älteren Form Tlentiim
= der. Ilovsidäv. Dieser griech. Gott ist noch neoestene für pbori-
zisch oder libysch, ja für ägyptisch ausgegeben worden ; aber all
Etymologieen desselben aus fremden Sprachen, die man vorgcbnefct
hat, sind wenigstens um kein Haar besser als die von demita
Bochart gi^gebene. Stände der phönizische Ursprung dieses Nimi
fest, so liesse sich z. ß. an das hebr. Wort pattisii, Hammer, elg.
Stösser, Erschütterer (das Bötticher, Arica, p. 70 wohl mitDuRck
aus dem Sanskritwort patVi^a herleitet) denken; dem Sinne umL
passend wäre auch eine Verbindung mit hebr. biygä, fenehter Oi^
und dessen Wurzel bagay, fliessen, strömen. Neben ba^a^ komlB I
bagaz, ba^ad mit gleicher Bedeutung stehen : ein Wort bo^g odti
vielmehr boQ§z, boy^d konnte zu florad (vergl. Ttivtg x:^ ^'ai
TvQog = ^or) werden. Als ich Böttiger, Ideen zur KunstmyA.!!)
341 las , dachte ich an eine Composition aus Ba'al (Heir) Bai
Sidon, giddn (elg. Fischfang) : Ba al wäre in Bo, Po (b för j^ ^^
vapwnog = '§zdb) übergegangen und Poseidon ein Herr des Fiadh
fangs. Aber es ist offenbar, dass eine solche oder eine ähniidbi
Etymologie immer eine blosse Möglichkeit bleiben würde, nie aber td
Glauben Anspruch machen könnte. Ganz anders verhak es skl^
wenn wir den griech. Gott ans der griech. Sprache erklären köDMi:
denn dann tritt sein Name i« die unerschütterliche Phalanx dff
griechischen Appellativa ein. Ich vergleiche den Namen der Meargötta
El^to, Eido&da, der ganz glchbtd. mit Kv/um, Kv/uoi^orj ist; deM
die in in-eiy-o) erscheinende Wurzel ig', vig' (v ist kein PiÜii
was ich wegen Benfey, I^ 343 sqq. bemerke) bedeutet elg. neigeii
daher ') stossen, schlagen, wober goth. v^gs, Woge, Sskrit fiiSi
Welle zu erklären sind; ') neigen =• drucken, drängen, dikv
in-sly-u)^ verw. mit Inoq^ ilnog, Stoss = Falle {n aus k'? tider««
p ? vgl. vip, stossen, Benf. II, 340) , Inrofiai , drücken («%, rieh
neigen, lehnen — auf Etwas) u. s. w. Vgl auch G(plyyw aln u
-f- hvig = hvag' (Benfey 11, 17 sqq. 275) und die Artt yäam
und 2<piy^i ig, ig' ist ans hvig, hvig' s= vig'. Der Palatalbock-
Stabe g' kann im Griech. zu J werden (vgl. Fiqä, FiQy ans vaig'
= ürg') weshalb im Namen TIoxsid-uMv ^ noa-tuS-diav (anschls-
gend, vgl. nsXayog, verw. init ffagrum^ nX^aaio) das goth. vßft
Woge, stecken könnte. Indessen halte ich J lieber für urspi^of-
lich, wie ich früher d in nfjddo), niövM , nväa^l^co für unöwing^
Hohes d genommen habe. Dann fordert der Namis JTor-fi^itf^
— 137 --
eine Wurzel id = hvid » pid in nU-a^ , nid'-vw : dazu würde
«uoh ^'I^f], stossend «= aufschiessend, aufragend, gehören^ verw. mit
UMog und spitz (^ stossend, ^oog', spitz ist = sa + pid =s
hvid = id, verw. mit rih/^). Diese Wutzel hvid konnte schon im
ifiaDskrit zu bhid werden, wie livag' zu bhug', bhag' wurde. Des-
ihalb gehört die Sanskrit wurzel bhid, spalten (= stossen, vgl. Ben-
tfey, U, 174) hieher, Hanimt iat findo (zu s-cindo wie (psvco zu
xalvüi) and unserm beissen, bitter u. s. w. So haben wir dieWur-
isel hvid = id auch für das Sanskrit (vgl. den Artikel Eadfiog)
iimehgewiesen : Alles erklärt sich nun von selbst. El^ai ist wie
\Mvß(ji die stossende ss schlagende Wogengöttin, floatiddwv (aus
inoTfiddwv) der anstossende « anschlagende Wogengott: das Meer
i«ehlägt an das Ufer an, vgl. x^t't<o, nkv^oßv, verw. mit xgv in
stcpotfcri für xq6Fü)j t^ov-vog u. and. So scheint es denn, dass Po-
sMidon wirklich von Anfang an Gott des Meeres war: da aber
ilfeergötter oft aus Luftgöttem, aus Göttern der himmlischen Wo-
i|[en entstanden sind, so bleibt die Ansicht nicht ausgeschlossen,
idass Poseidon, der Anstossende, Anschlagende, Anstürmende, ur-
i-sprüngliclr ein der Athene eng verwandter Gott der stürmenden
y HlmmelBwogen gewesen sei. Das Sicherste ist wohl, ihm beide
j Gebiete einzuräumen, wenn man sich nicht das Verständniss vieler
I Mythen unmöglich machen oder doch sehr erschweren will. Nach-
j dflin ich die, wie ich glaube, unzweifelhaft richtige Etymologie des
I Namens gegeben, scheint mir die — weder in formeller noch in
^eachlicher Hinsicht haltbare — von Preller I, 352 keiner Wider-
.jiegatog zu bedürfen,
1 213. n^lomög,' 0, jonisch llglf^nog. Dieser Name ist einer
.,4er dunkelsten Göttemamen, weshalb der Gedanke an fremden Ur-
jj-flprung desselben gestattet ist. Aber was kann uns hebr. pert, p rt, pri
gVDd '4b helfen, da daraus unmöglich ein Fruchtvater werden kann:
^pidr'äb heisst Frucht des Vaters, also Sohn. So viel ich sehe, muss
.der Name als rein griechisch gelten. Wer ihn für ein Compositum
, halten will, kann pfish bei Renfey, II, 80'sq. (Iat. penis aus persnis)
. Tergleichen, welches Wort spritzen, tröpfeln bedeutet : Flpiaan könnte
' ein Wasserapritzer, ein Besaamer sein, -an also zu Sskrit ap, aqua,
Wasser, =r ambhas (^Arp^o-^irrj) gehören, obwohl die Quantität
I dagegen spricht Die Wurzel prish ist aus hvfish (hvfi =: ghfi,
. apargere, stilläre, Benf. II, 195) entstanden; hvri heisst eig. stos-
, Ben es werfen, streuen, strahlen, sprengen (spargo). Aus hvfi ist
auph unser Wort werfen abzuleiten^ von einer Form- hvrip (Benfey
; n, 309 sqq.; hvrip aus hvfi = hva, hu, dhu -|- r, wie hmal ih,
I 11,283 ebenfalls zu hu, dhu, ^vm gehört: Benfey hat Alles schmäh-
lich auseinandergerissen ; mit Drehen und Verdrehen kommt man
hier. nicht durch), der im Griechischen nQan gegenubeiireten konnte
mit 7t = hv, wie oft: Vgl. gerade hier Iat. prob-rum, op-prob«^
rium,' ex-prob-rare, worin p aus hv; prob ist mit unserm Wurf,
warfen, Iat. v^rb-er, Terb-rarare eng verwandt; mit vorb-er, iStoss,
— 128 —
verboten: man halte sich nur an andQfa^ sprengen «ts streoen, aoh
sprengen ~ ausstreuen, spargere, ß^d/ftv (/C^ » hv = tt) n. 8. f*
206. IleXaayol, ol, die Ureinwohner von Grieeheßland, ä
deren ethnisches Symbol (um mit Buttmann zu reden) der Hcm
neXaayog erscheint. Wie wir s. v. ßaQßaqoq den Versuch Ifel«^
ein afrikanisches Wort in Griechenland einzuschleppen, abgewien
haben, ebenso müssen wir eine andere Zusammenstellung abwriM^
die ohne Vergleich mehr Beifall gefunden hat als die ZusamoMOiri'
lung der ßoQßaQoi mit den Berbern^ die gleichwohl in spnKUchr
Hinsicht noch weit haltloser ist als jene, wir meinen die dw gMi
Volksnamens IleXaayol mit dem semitischen Volksnamen PeUHi^
den Manche vom äthiopischen Wort falasha, wandern, abUha
Ewald erklärt diese Etymologie für unbegifündet JedenfiA-Mtl
schlechter ist die des Hamburgers Redslob, der in s. Schrift: fit
alttestamentlichen Namen der Bevölkerung des Israelitaiflfiitai*
(1846) die hebräische Wurzel shaphel, wovon die Landschaftte-
ph^lä (Niederung) benannt ist, heranzieht und eine geraden V"
mögliche Umstellung der Wurzelbuchstaben sh-ph-1 anninmit Vii
es sich aber auch mit dem Namen der Philister verhaltea BÜft
so ist doch offenbar, dass aus hehr, palash, pelesheth im GrieeloMlMi
nur UiXaaogj UeXuarog, aber unmöglich i7EAa(7-/-o^ werden kflsA
So bricht die berüchtigte Etymologie zusammen , worauf die' M'
zesten Hoffnungen gebaut wurden ! sie bricht zusammen^ '^ ^
unmöglich mit den strengen Gesetzen der etymol. Wissoiedi'^^
Einklang zu bringen ist Mag Herr Roth für palash zehnrndl*'
lasch schreiben, so wird doch hehr. Schin oder Shin imoff^
*griech. a bleiben und nie = grieeh. a/, ax, ay werden köBB*
Hier sehen irir, wais für Unheil die falsche Schreibung eines Bat^
stabens in den Köpfen derer anrichten kann, die einmal den (^
Willen haben, aus Schwarz Weiss ^ aus Allem Alles zu maAi*I
Doch genüg hiervon. Es fragt sich jetzt, was denn IlsXttOfk ^
gentlich bedeute. Benfey U, 87 behandelt nXäyiog, nXoutfog^ icM
und stellt dafür eine Grundwurzel priksh, plaksh auf, worin ^
ihm vollkommen beistimme. Aber darin stimme ich ihm niditM
d^s er diese Wurzel priksh^ plaksh von der für nXai^, planoi ^
placnus (ib: p. 99), unser flach, Fläche aufzustellenden WaB*
getrennt hat; denn offenbar sind die Bedeutungen identisch: nei|0
ist «= *) biegen, krümmen, drehen (ttA^xw, ib. p. 97), ;== ^) riett
machen , senken, flach, platt machen. In allen diesen Wörtern i^
schon im. Sanskrit p für hv eingetreten, weshalb dieselben Bedei"
tungen bei den von Benfey H, 318 verzeichneten Wörtern wirf**
kehren; vgl. nXdyiog, nXaiaog mit Xiyof^ai (liegen, legen = neige*))
Xd/Qiog, schief, ^txvog krumm, Aa§ (gerundet, gebogen, wie Fefl*
p. 87), ob-liq-uus ü. s. w. , dann (ib. 307) xuQniog = nkit^
schief, wo X = hv «= TT, u. s. w.' So könnte man denn den /fr
Xaayog als den Flachen, Platten d. h. als den auf dem flacfc*
platten Lande Wohnenden, als den ackerbauenden Bewohner *
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— 129 —
betrachten. Möglich ist. aber auch efne Verbindung des
mit q>ä^ <= aro, pflügen, vro tp ssz bv, wie in (poXKogf
ib. 317, dann mit anuQaaaMj aipakdaam, reissen =33 ^'Ayoi,
iXavvitt^ Furchen ziehen u. s. w. Vgl kiayoq ib. 307,
krit krish, ziehen = pflügen, ftirchen (unser Wort Jpflug
r slavisch sein: aber*es gehört doch sicher mit dem dent-
iTort Furche — als von derselben Wurzel stammend —
m), aus hvrish, weiterhin aus hvfiksh >= hvrig' + s. Da
.ksh, priksh (p. 87) aus hvriksb, so bliebe die Etymologie
^^ayog in formeller Hinsicht ganz dieselbe. Vergl. gerade
ifey ir, 306 über aro, ackern ; die Wurzel (dhv)ar, neigen,
') sich neigen, woher lat almus» geneigt, wie pronus II,
8, w. , verw. mit palma, palmus, flach; dann neigen =»
drehen u. s. w. ; ') stossen, hauen, backen, spalten ((fxiQaoq
*), reissen, aufreissen, daher ackern. Vgl. f'Axo^, vulnus,
und hnu II, 182 sq. Indessen ist es doch ein grosser
led, ob li^Xaayog = flach, platt, oder *== furchend^ pflü-
^ ich kann darüber — offen gestanden — zu keiner Ent-
^ gelangen, glaube -aber das Wort zur rechten Wurzel
Ext haben. Auch bleibt der Sinn im Allgemeinen derselbe,
die Pelasger als ein vorzugsweise der Agricultur zuge-
^olk betrachtet werden, daher sie gleich passend sowohl als
wie als Feldbewohner bezeichnet werden koiäiten. Im Ge-
zu TleXaayog erscheint der ebenso schwierige Name ^AAi;v.
5ller, Gr. Myth. I, 58: Endlich eine geschichtliche Erzäh-«
ri der Vorzeit, wenigstens hielt man sie für geschichtlich,
olche alte Landschafts- und *:'tammsagen, wo die späteren
ihter und Stämme sich von einem ersten Mensehen und
seines Volkes ableiteten, dergleichen es wieder in allen
»n Gegenden gab. Die allgemeinste Anerkennung erlangte
Zeit die Unterscheidung eines ersten und zweiten Geschlechts,
en das erste, das pelasgische, von dem argivischen Phoro-
geleitet zu werden pflegte, das zweite, das hellenische, von
)n : Deukalion selbst ist der Vater des Hellen u. s. w. Sollte
oe mit unserm Wort wallen, lat. amb-ul-o (ul=3 val) in
wng stehen und den Wallenden, den Wandernden ^ den
n bezeichnen? vgl. uXta/nui, sich herumtreiben^ palari, va-
tiches griech. Wort ebenfalls von vri, val, drehen, bewegen,
it bie Hellenen wären so als das kriegerische Nomaden-
bt, als das Hirtenvolk bezeichnet, welches sie waren: das»
varen, bezeugt auch Herodot, wenn er sie als ein sS-vog
ivijxov bezeichnet; am meisten aber spricht dafür der üm-
lass die hellenische Mythologie hauptsächlich Lichtgottheiten
t- oder Kriegsgottheiten (denn diese sind für uns dieselben)
i, während die- pelasgische ganz dem irdischen Element
I und sich nur mit den jährlich wiederkehrenden Erschei-
der niederen (ehthonischen) Welt beschäftigte. Dies war ganz
9
— 130 -
natürlich bei einem Mensehensclilage , dessen Gedanken sieb ^ L^;
über das «um thieriscben Leben l^öthige erbeben konnten, ^ V^
weil die schwere Arbeit — der Ackerbaa — die Schwinget^ *^- V^
1
Geistes brach. Sonst könnte man ^Eklfp^ auch als den GlöS)S^^ ^
Herrlichen = splendidus fassen, von hvfi, lucere, Benfe^^'»'^
(svfi I, 457 sqq. ist sa + vfi = hvTi), ^w(Pog, der echk^ö^ -jj!*
jene, könnte zu dri (J*v-<)/A-^w) = dfi^ ( J^^mc-o^oi , -2—^^
bei Benfey 11, 346 gehören, wilhrend JtoQlq, die G
Mcreus, zu dri {SQo-aoq) ib. II, 350 gestellt werden ka
^äre aiich ^wQog ein Glänzender &= Edler, uyavog. '
7fov hat Benfey II, 210 wohl richtig bei der Wunsel
setzt, obwohl man ihn auch zu d-yav^og d. h. zu gu
könnte: aber sicher fahch ist die Erklärung, welche
allzu geißtreichen Polt u. Anderen nachgesagt hat. Wed
Wort juvenis, Jüngling, vom Begriff glänzen aus, noc
mit juvenis etwas zu thun: Yaoir ist sachlich gans
Snv^og ist wie '^ovdog =» '^avdog aus sa -h Qu(n)dh
ku(n)dh) bei Benfey II, 168 abzuleiten, bedeutet also
Helle, Glänzende, verw. mit lat. candere. Auch ^lol
die AioXng benannt sind, bedeutet wohl nicht, wie
d. D. Spr. p. 296, glaubt, pictus (buntgekleidet), sond
flimmernd, flunkernd = blinkend, glänzend. Der Name
mir noch nichf klar; Benfey II, 64 ist wohl nicht zu billi,
darin die Urwurzel (d)hva (= hva -4- r = hvar «= ghar
stecken, die auch in gd (II, 62, 114) zu liegen scheint ?^ *"
207. IliQasq^ov/jy tj. Dieser Name wird von BötticB#**-^^
myth. Sem. p. 13 , für orientalisch gehalten und vom 2#^^
berez, splendere, abgeleitet, zugleich mit dem Namen ^ ^
Aber berez heisst nicht splendere, wie Bötticher nach Bopp<S^^
der das Wort = Sskrit bhräg' setzt, sondern entspricht dec^^
skritwort vrih, wachsen, auch rih, ruh = fidh, rudh, won
orior (aber nicht für orhior, wie Benfey II, 336 meint; b
steckt ri z= ar = hvar, dhvar im griech. &uk~ogf ^v^MJog)
erheben, ordior, anfangen und griech. aQ/w gehören.. Uek^^J^
muss rJt^sijpovij sowohl wie TlhQasvg echt griechisch sein^^^*"
vergleiche Sskrit pnsh, tröpfeln, wovon Benfey, II, 80 lat p^^^^
umbrisch persnis ableitet; piish ist aus hvfish s= hvn, spp^^
Stillare, ib. II, 195 (ghfi aus hvfi = vfi, var, vfi-sh, vi
324 sqq.), + sh (wohl zunächst hvfi + g' = hvng' s
s-parg-o, dann hvfig' -|- g = hvfiksh, pfiksh, pfish), und
eig. stossen, ausstossen, werfen^ sprengen, streuen, wie vIp,
I, 340 sqq. Dazu stellt Benfey II, 81 richtig anelQw (a «
sa), streuen, säen. Da streuen = strahlen (vgl. hier Benf.
und das hesych. nglca, blasen, sprühen, eig. ausstossen: n
ist, so wird Thqaevg der Strahlende^ Leuchtende, Lichte sein.
Name Thgaftpovfj ist ebenfalls leicht zu deuten. Das griedk ^^
xsndqü) scheint für anigaw =s aniQQia (qg = qq) zu stehen ; ^^'^^ni
- 181 -
Saahid. Derselbe Bcgrilff Bcheint mir in niQas-ipovtj zu
80 dass sie als die Saamentddtende anfgefasst wurde, weil
me in der Erde verwesen muss, bevor die neue Frucht aus
stellen kann. Den zweiten Th'eil des' Namens kann man
nur mit <pipu) von bvan =s dhvan (dhva, dhu, d^^op, stos-
n; falsch leitet Benfey II, 276 sq.jp ans ^ her) « dhan,
&dvj(o in Verbindung bringen. IJ^e vielen dialektischen
'■nen gehen uns 'hier natürlich nicht an. In Betreff des
halte ich es — bei der ausnehmenden Wichtigkeit dieses
LTides — für nöthig noch einige, weitere Bemerkungen bei-
Obwohl ich nämlich den Namen virie den Gott für echt
■i zu halten mich gezwungen sehe, so soll damit nicht
Kein, dass ich den griech. Perseus für ganz verschieden
ri dem orientalischen; vielmehr geht meine Meinung dahin,
fe Hellenen denselben bei ihrer Uebersiedelung nach Europa
5n mitbrachten. Vgl. Movers^ Phoen. I, 422: dass die
^8 das Symbol des in Kleinasien verehrten assyr. Gottes
Km Saturn (Kronos) oder Afars, den die Griechen Perseus
^er aber nach Herodot einAssjrer war, wirklich angebetet
Hat kaum zweifelhaft. In dem von Sanherib erbauten Tar-
Perseus als Gott verehrt wurde, wo er eine Jungfrau zur
^ der Stadt geopfert hatte, wohl mit seiner satumlschen
B?omit er der Medusa den Kopf abschnitt, wurde eine Harpe
dinlich göttlich verehrt, welche auf den Münzen der Stadt
Symbol des Gottes abgebildet ist. Auch an den Küsten
irarzen Meeres, wo wir assyrischen Cult überall antreffen,
diese Persensharpe wieder zum Vorschein. Diesem assyr.
» dessen Cult von Kleinasien her auch nach Aegypten ge-
war, entspricht nach seinem Attribute der köpfenden Harpe,
a dem Erfinder des Feuerdienstes und Aufsteller von Feuer-
"wie ich oben bemerkte, ist die Wurzel prish, woher neg-
43 hvfish entstanden, undsshvri, spargere^ lucere, Benf. IT,
- sh: dorthin stelle ich auch nvQ,- Feuer. Die Säule als
Apollon's erwähnen Curtius, Peloponnesos, II, 405. Lauer,
d. Griech. Myth., p. 276; über die Heraklessäulen spricht
II, 2, 119 sq. 524. 616), femer als Opferer einer reinen
u und Ueberwinder des Fischungeheuers, als Mörder des
K ganz jener babylonische Mars-Nergal oder Moloch, der sieh
I weibliche Feuergöttin (Artemis) mit Hirschkühen sühnen
iatt der Jungfrauen, auf babylonischen Cylindem mit der
en Harpe bald eine Jungfrau köpfen will, bald die Fische
i bedroht u. s. w. Derselbe Movers bemerkt II, 1,286 sq.:
t sagt, dass Perseus nach der Ansicht der Perser ein As-
gewesen. Im Sinne der Perser konnte dieses nur heissen,
erseus nicht ihr (der Perser) Stammvater sei, sondern der
äagenzeit angehöre. Dieses setzt aber voraus, dass die
hier griechische und assyrische Mythe combinirten, dass
mithin die grfechiiche voa Peiuni, AndconHda nnd Kepbec^ »V^^
einer asayrischen Ihre Analogie hatte, wie denn Überall di '^^^'>j^
dei Voisett Aethiopen and Auyrer in Asien gedacht wtiiiam ^^^^\4
Penena erscheint, welcher an sser in Babjlon nnd bei ätia^^'j^^\
auch in Nineve eine Dynastie gründete |vgl. fibet den l'«i'^*^^*t.^^
Bellcrophon = Beletaraa d. h. Todler des üngethüme, i^^^^-^
cheos, meine Qnaestt, Ctess. p. 12), in Tarsua, einer asi^r.^ ' ^> ^«^t
göttlich verehrt wurde, auf babylonischen Teppichen mü i»f^ ^^
diomeda von den Griechen wieder erltannt nnd auch in dtt9'-' f^st^ .
Lhen von Cypern genannt wurde. — So Movers. dem ich to** cf*"
nicht beistimmen kann, wenn er die griech. Mythe TOm ^^ m^ji '
für wahrscheinlich ana einer assyrischen entsprangen hSlt ; ich^ ^■0^'^'
ihm hierin ebensowenig bei als 11,2, 289, wo er den gnMsa^®^ c<'
dir Heraklesmythen am Pontas und Bosporus anT den tai ^^■«1^'^
Kleinasien verehrten assyr. Sandan zurückführt — and Behau ^'^fO^
mehr an, dass Herakles, Persona und andere Gottheiten boucU^'* j^ •
hellenischen als den vorderasiatischen Stämmen indogenn,iriqR**^ ^H'
bis . nach Assyrien hin von Hanse aus gemeinaiim elgntli3iA>**V ^0
gewesen seien. Dass dieselben echt orientalisch sind xai Ui „ggtt
erst aus Griechenland dort eingeführt wurden, steht ToUkoauen ft ^ U91!
lüiec ebenso fest steht, dass dieselben echt griechiacfa (helM*^**^ jj
sind: daraus lolgt für uns, dass die betreffenden Orient. 9. t^^'^^^^gB
Gottheiten für ursprünglich identisch gehalten werden mflna, H ^ 0
SuBBersten Consequeuzen aus seiner halb wahren und dortut ''PH*'''^. J
gefährlichen Meinung zieht Movers II, 2, 307 sq. (üb«r Adflai»*^^
und n, 2, 291, wo er sagt: die Argonastensage ist aaa juaHäs^'^^^
denen Mythen entstanden, die an den einzelnen CultimUtln "*^
nördl. ägäischen Meere und am Pontus heimisch waren mii rii '^
nrspr. auf die Uebertragung von Culten bezogen, die aiu dnV "^f««
liehen Gegenden am Pontus nach den westliehen gekommen naVT
Indessen wollen wir zum Beweise, dass die kabirischen OddAv^
Stätten der Assyrier am Pontus schon in alter Zeit In YttUaJibtr''*''
mit jenen im ägüischen Meere waren , noch kurz auf aasyr, S *^^-^
mente (I) im Gull von Samothrake hinweisen n. a, v, YgL ^ •'^
den Art. Krjiptvg.
208. nriyij, 71, die Quelle; n^yaaoi;, o, das geflflgeltB 9 »**'
terroBB. Preller, Griech. Myth. , H, 55: So griechisch nnii ■ W'
die Dichtung von diesem Pferde und dessen Name zu sein lif^^^
so war doch auch diese Vorstellung von dem berittenen Qm^K^*^
gotte eigentlich in Asien heimisch und selbst der Name /lifc'C?^^""'
oder UijäaaoQ in Kleinasien, namentlich bei den Earem md .C*"^
kiem, so verbreitet, dass man auch dessen Heimath nicht woKc^^Dtl
Griechenland suchen kann. So Preller, der nur bedenken ^k- _ <W
dass eine religiöse Vorstellung m Asien vorkommen und dabei 4g J
auch echt griechisch sein kann. Z, B. der Mythus tob A— ^ fi,
nnd Moloch kommt in Asien, sogar im semitischen Gebiete, sS^y^
halben yor und ist doch auf den griechischen (orgiiecbisch - I^Ati ^v '^
— t33 —
Hijscben) Mythui von Uranos und KronoB surttckiuftthren. So
£MäB irgend ein indogermanisches Volk In \^ea oder Europa
K^clit hat, seine Sprache, Mythen und 'Sitten für die ältesten
al^erthümliclisten auszugeben, ebenso gut haben die Griechen
u^ciüt dazu: denn nicht nur, dass die griech. Sprache die
vieler Wörter behauptet hat, die sogar im Sanskrit nicht
(fanden werden, sind auch die griechischen Mythen zum
s dem höchsten Alterthum herzuleiten und als die reinsten
"^^rfälschtesten Ueberreste ältester Naturansch&unng zu be-
«. Griechenlands und Eleinasiens Bevölkerung aber ist gewiss
Jener Zeit, worin die Mythen vom Pegasos, Persens, Bel-
li, s. w. entstanden, ziemlich auf derselben Stufe sprachlicher
iong begriffen gewesen, oder — um uns richtiger auszu-
— > der hellenische Theil der Bevölkerung Griechenlands
Eser der bis dahin gleichmässigen Entwickelung des gemein-
J^r^ushgutes auch bereits einen grossen Theil der mytholo-
orstellungen in Gemeinschaft mit den zunächst verwandten
- Stämmen ausgebildet, hevor er aus Kleinasien j^ach Europa
-^t:^, 80 dass ein und derseibe Mythus hüben und drüben
**'*^l:Ä«imisch sein konnte. Ich wenigstens halte rijjyaaog wie
iür echt griechisch. Vgl. nijSov, Ruder (stossend =s
3» nijSucü^ springen (vgl. Benfey II, 275, wo dhvans, tan-
tossen^ von dhva + s), dg. stossen, mSvco, aufquellen,
11, nv6aQt^(o, tanzen. Der in mia^^ mSvui hervortretende
aus dem Begriff stossen s hervorstossen^ hervorbrechen,
ngen; ygL latbullircj ebullire (zu hvar^ Benfey U^ 195,
äh¥a, tlhu + r), femer kqjJvjj, xQovvog (zu x^ovw^ ttQorogj
aufetossen^ aufspringen). Völlig falsch ist Benfey II, 92^
nZia!§, nM(o für dialektische Nebenformen von n/jidcj
haben ¥rir bei n^ji oder na^j itv6 gegen mö dasselbe
-^&8 anzuerkennen^ wie bei vap gegen vip, ag'^ gegen ig'
pi9 n. s. w. Aber naS scheint ganz = nvd, wie guh
r^"^ bhug' =s bhag' u. and. Dies leitet auf die Annahme, dass
^ ^v zu deuten sei, weil sonst a neben v unmöglich zu er-
%8t Vgl dhu, dhva, stossen, Benf. II, 271 sqq.; dazu
griech« a(pay aus sa H- hvag' (asihvan ib. 276, was aber
_^lit erkannt ist), aq>i^, Wespe, (stossend = stechend), neben
^^«llwespe (sa -l- tpay «= hvan), lat. spiculum, spica, spinaf.
griech. nixQog, lat. icere f. hvicere, griech i/d^g (stossend
^ell, dvog) = lat pisois (p « hv), unser spitz, vgl &o6g
J^d s= spitz, aiovvl^, stossend « spitz, u. viele and. Wörter.
^^^ (Tg)ay erscheinende Wurzel hvag' ist ^ ag', a^-w, stossen
^^tben, in Bewegung setzen; neben ag' erscheint ig', ig (Benf.,
^S sqq.), wie neben nai gleichbedeutend ttiJ.- Das bisher so
^e Ttfjy^ ist aus hvag', a-tpay, zu deuten und bezeichnet die
^^M^ als stossende «= tanzende, springende, aufspringende; der
'^^^^e Laut g' kann auch- durch d wiedergegeben werden, woraus
— 134 —
y uud 0 in U/jyuaog = 1/fjiaaog zu erkUren sind. Vgl F«^,
FtQÖ = ürg' aus varg, vrig'. Wie nt^y^ mit aqidCtaj so ist aaeh
lat. fons mit (pivw eng verwandt und bedeutet ebenfalls stessends
aufspringend.. Das n in mfyrj gegen g> in aipa^m darf nicht aitf-
iallen, weil n wie 9> aus hv entstehen konnten. VgL anv^^ of^
Qig^ anayyog, atpoyyog fungus (zu a(puyj stossend ss anfschiesseal),
onaQaaaa), (jipaXaaaWy und sph =s sp bei Benfey I, 540* In mf
dum, nrjdovj nTd'a^, nidvo), nvdaQl^m möchte ich d nicht flir « ^i
sondern für ursprüngliches d nehmen; dadurch kämen nijij itvd woam-
men mit aq}aäa^w, a^^w, ö(feäav6g, atfoi^ogf onBvdto (stosaenss tra-
ben, betreiben, drängen, eilen, vgl. ^^o;, ^oo^ von dhu, stodeo foi
stu, stossen), die alle von dem in dhu s ^w liegenden tlihigrift
aus zu erklären sind. (lieber spha, sphu = spu aus hva^ ha, dln
vgl« den Art. d^aXoq). Auch anl^io^ pipen, bedeutet eig. mihIu-
sen == tönen; unser pipen steckt im lat sib-ilo /Ür shvibilo, du
Benfey I, 460 falsch zu svfi, schwirren setzt, woraus doch uimSf-
lich der lange Vocal der ersten Silbe zu erklären Ist. Zu wä^
ntivia vgl. auch Eidti, Eliod-day IIoT^iiäwv, die ebenso eng rit
jenen verwandt sind wie ico mit mxQog, Ixißyfig niit pisda, aiceo
mit porceo, allex mit pollex, almus (geneigt) mit palmoa (flach) i
s. w. Lehrreich ist es hier efaiige urverwandte semitische Wanek
heranzuziehen; vgl hehr, pagash^ stossen, paash, springen, pahiL
aufstossen, hervorquellen, pua, hervorbrechen (vgl Ewalde Owk
Ist,, über Pü'ä) = bua ^ syr. mua^ sprudeln, hehr, baali « bat-
chald. beba', hervorquellen. Der Wechsel von p : b : m weist aaet
hier mit Entschiedenheit auf ursprüngliches hv; vgL noch tte li
hehr, barad s. v. naQÖog^ über qäne und qeren (q ans hv) s. tt. ji
mvt] und xf^ac* Ich könnte noch hebr. baat, stossen, scUagns yi
pahaz stossen, aufspringen, dann pn^ (aus paa9 a paat « \d^
contundere^ wovon m^pi^, Hammer^ bus, conculcare ss pnah, pii
erwähnen, um Benfey darauf aufmerksam zu machen , dasa crO)
89 — 94 überall die Urbedeutung der indogerm. Wurzeln yedaast
hat. Heisst z. B. pes, nwg eig. gehend? Nein, es' helsat ito»-
send = stampfend, auftretend; vgl. -päd mit path, ib. II, 93, a*-
her pathja, passend, eig. stossend &= treffend, zutreffend. Ganfe
das Wort nardoaco konnte ihm die Augen öfihen : und dies edllrt
er für onomatopoetisch I Vgl. hebr. patash ; Bötticher, Arica, p. 70
(über hebr. patttsh) urtheilt wohl vorscimell: ich halte mlA m
Meier, Hebr. W. p. 495. Auch pat (im-pet-us) mit der Bäte-
tung von hnu, II, 182, spricht deutlich genug; neigen s ')blhB)
^) stossen, daher ndrQa, petra stossend = spitz, &o6g. Der NoK
Hierapy tna ist so viel wie Hierapetra ; pungere, stossen ist s ptf-
gere, stossen, vergL ndyog^ stossend s aufspringend, Spitze. • \A
halte lat. pelere, pet-ra^ im-pet-us für verwandt mit quatere, fltoi-
sen ss: erschüttern,, fasse aber quatere ganz anders als Pott'aid
Benfey I, 253 : es gehört zu dhva , hva II, 274 sq. , wie Afei
oder doch das Allermeiste, was Benfey I, 253 sqq; behandelt ki^
r-. 135 —
Ui das Präfix ka (wie) darf für*8 Latein ebenso wenig wie für's
Iriechische gedacht werden f ich glaube, dass es in diesen beiden
^rächen auch nicht ein einziges Mal mit Sicherheit nachzuweisen ist.
209 a). rifjga, t), der Saclc, Reisesaek, könnte für ein semi-
isches Wort gehalten werden, da.es im Indogerman. bisher keine
Deutung gefunden hat. Vgl. hebr. (^phar, drehen, winden =3 um-
geben, umhüllen. Es ist aber unnöthig^ zum Semitischen zu greifen, da
hyfi, Tri belBenfey II, 280. 304 dieselben Dienste thut: mag man
nun den Sack mit mir als einen umgebenden^ verhüUenden, d. h.
ftb Ueberz'ug, oder mit Benfey II, 278 als den wie eine Schnecke
l^drehten (!) fassen. Verw. ist (puQoq, Gewand, (umgebend), auEt^
9oy, ^Hgrii Dunkel = Wolke (vgl. fVQaiq, Ueberzug = Schimmel);
dass nfiQiv^ 7r//o/^, 6, jj, Hodensack, hicher gehört^ braucht wohl
kaum gesagt zu werden: dazu vgl. Meier, Hebr. W. p. 123 sq.
209 b). nivm, ij, die Stechmuschel, wird oft mit dem hebräischen
pentnira, pninim, wahrsch. Perlen^ zusammengestellt. Dieses hebr.
Wort jst sicher echt hebräisch^ nicht indisch, wie Benfey II, 88
(¥gl. Meier, p. 522 sq.) meint: aber griech. nivva scheint auch
echt griechisch zu sein ^ verw. mit unserm Wort spitz, und für
nldva .«L stehen. Auch liesse sich niwa für ntrva = nsvva neh-
meDy verw. mit ttstqu, von pat (im-pet-us), stossen; unser Wort
spitM- ist* Im Griech. erhalten im Namen Tlivdoq, Doch wage ich
es nieht, über TriVvct ein entscheidendes Urtheil zu fallen.*
210. nXuSog, TD, auch nXdStj, 37, Schlaffheit, (dazu 7iAa^aooc>
ßkaäoQoq, schwammig, weichlich): dieses- Wort steht im Griecli.
Boch sehr dunkel da, weshalb es hier kurz behandelt werden möge.
Benfey, I, 519 will griech. . n aus /n entstehen lassen : dies darf
md kann aber von keinem strengen Etymologen geduldet werden.
[Mesem beweist auch z. B. das dialektische nsöa neben fuvdy dass
u in fisxd unmöglich für ursprünglich gehalten werden könne; n
md fi müssen hier gerade so auf hv zurückgeführt werden, wie in
i^fiufo (streichen) und a-ndta (ziehen; vgl. ^Axo), sX^via, ziehen,
itreichen), wozu pä bei Benf. H, 73 sq. (no-rog, nlvoS) gehört, wie ich
tiler gegenüber dem onomatopoetischen Unwesen (das vor dem
Semitisehen picht bestehen kann) bemerke. Lehrreich ist hier wie-
Ite das Semitische. Vgl. hebr. palat, aufgelöst, schlüpfrig sein,
ifie malat; Urbegriff ist biegsam, nachgiebig (vgl. lat. in-dulgeo
mit dolcis und ^iech« d-iXyw^ worüber mehr s. v. TeA;^/)"; yXvi^vq
veiliält sich zu dulcis wie yXdyog zu d-iXyiß)^ weich sein, wie die
Bedeutung entfliehen (»s ausbiegen, vgl. Benfey, II, 20) lehrt. Nun
nunss griech. TrAoJ, ßXud zyfdit nicht für semitisch gelten, aber doch
für mit jenen somit. Wörtern urverwandt gehalten werden. Das
griech. nXad, ßXaö gehört zu Benfey II, 284,. wo hold, Halde (hold
B=5 gratus , Halde = pratum , Hürde = crates) u. andere Wörter
stehen, die von dem Grundbegriff sich neigen = weichen, weich,
biegsam sein u. s. w. aus zu erklären suid. Der Wechsel von
TT, ßy fi ist also hier wie immer aus hv zu deuten. Vergl. noch
plumbum, ftokvßdngj die zuBenfcyll^ 809 Mlq. gehöreOi woh^iild^ \%t
hvfip, Qbnw (v^^L 11, 291, ßa^q) stehen; dorthin gehört bxiA^
XeTiog, verw. mit x^^^i Xt^^Qogy 8cklaff| eig. sich neigend, dikv
») = weichend =: weich, ^) = drückend,- schwer«
211. /ZWmri/g, ^', die Zunge an der Wage, Wagschaale 0.1
w. Das Wort könnte semitisch sein;: vgl. hebr. p^as^ abwigo^
peles, Wage. Das griech. Sufßx -iyy scheint aber die AnnfthM
der Entlehnung auszuschiiessen.
212. UoaitfuaWf noaeiiwvj 6, aus einer älteren Form JJwiiim
SS dor. Iloveiduv. Dieser griech. Gott ist noch nenestena für pUi-
Bisch oder libysch, ja für ägyptisch ausgegeben worden ; aber all
£tymologieen desselben aus fremden Sprachen, die man vorgtlneki
hat , sind wenigstens um kein Haar besser als die von dem atai
Bochart gegebene. Stände der phönizische Ursprung dieses NsMn
fest, so iiesse sich z. ß. an das hebr. Wort pattisii, Hammer, ü^
Stösser, Erschütterer (das Bötticher, Arica, p. 70 wohl mit Dsneht
aus dem Sanskritwort patVi9a herleitet) denken; dem Sinne mii
passend wäre auch eine Yerbindnng mit hebr. biy^Ä, feuchter Oi^
und dessen Wurzel baga^, fliessen, strömen. Neben ba^^ kooile
ba^, ba9ad mit gleicher Bedeutung stehen : ein Wort bo^A^ oiv
vielmehr boQ^z, bog^d konnte zu flornd (vergl, Ttivtg :mk {Jörn
TvQog = ^or) werden. Als ich Böttiger, Ideen zur Kunstmyth. Il|
341 las , dachte ich an eine Coröposition aus Ba'al (Heir) uai
Sidon, gidön (eig. Fischfang) : Ba al wäre in Bo, Po (b fdr h ^f^L
vaawnog =■ '^zöb) übergegangen und Poseidon ein Herr des Fiidh
fangs. Aber es ist offenbar , dass eine solche oder eine ähniick
Etymologie immer eine blosse Möglichkeit bleiben würde, nie aber id
Glauben Anspruch machen könnte. Ganz anders verhak es ach,
wenn wir den griech. Gott aus der griech. Sprache erklären kdaMo:
denn dann tritt sein Name ia die unerschütterliche FhaUmx der
griechischen Appellativa ein. Ich vergleiche den Namen der MeergMi
M^w, Eidod^ia, der ganz glchbtd. mit livfioS, Kv/nox^otj ist; deM
die in in-siy-oß erscheinende Wurzel ig', vig' (v ist kein PiÜi,
was ich wegen Benfey, I^ 343 sqq. bemerke) bedeutet eig. aeiso^
daher ') stossen, schlagen, woher goth. v^gs, Woge, Sskrit fiJHi
Welle zu erklären sind; ') neigen = drücken, drängen., diha
in-sly-w, verw. mit Inog, ilnog, Stoss = Falle {n aus k'? odersv
p? vgl. vip, stossen, Beof. II, 340), inTopiai^ drücken (eif. liA
neigen, lehnen — auf Etwas) u. s. w. Vgl auch G^pty/m aäi n
-h hvig' t= hvag' (Benfey II, 17 sqq. -275) und die Artt. ySm
und -Sy)ty§: ig, ig' ist aus hvig, hvig' = vig'. Der Palatalbec^
Stabe g' kann im Griech. zu $ werden (vgl. Fh^y FtQy ans vaig'
= tirg') weshalb im Namen nor-sid-uoiv , Tloa-fiä-dfov (ansddir
gcnd, vgl, niXayog, verw. mit flagrum^ nXijaacj) das goth. v^
Woge, stecken könnte. Indessen halte ich J lieber für urspntoi^
lieh, wie ich früher J in tt^Jcccu, tiiövm, nvöoQi^m für rnnprÜB^
Hohes d genommen habe. Dann fordert der Name /7or-ci^-
— 137 -
) Wunsel id = hvid » pid in nU-a^ , nid^vw : dazu würde
ili ^7J^, stossend « aufschiesseod, aufragend, gehören^ yerw. mit
i^cTog nnd spitz (== Btossend, d^oog'^ spitz ist = ga + pid =
d = id, verw. mit i&vg). Diese Wurzel hvid konnte schon im
iskrit zu bhid werden, wie hvag' zu bhug', bhag' wurde. Des-
b gehört die Sanskrit wurzel bhid, spalten (»= stossen, vgl. Ben-
,. U, 174) hieher, sauirat lat finde (zu s-cindo wie tpivcD zu
Voi) and unserm beissen, bitter u. s. w. So haben wir dieWur-
livid = id aucli für das Sanskrit (vgl den Artikel Kd^fioq)
;b;^wiesen : Alles erklärt sich nun von selbst. ElSd ist wie
uco die stossende s schlagende Wogengöttin, Iloandäwr (aus
reidawr) der anstossende &= anschlagende Wogengott: das Meer
lä^t an das Ufer an, vgl. xW^cu, xXvdwv, verw. mit x^ in
ma für xgoFw, t^ov-vog u. and. So scheint es denn, dass Po-
don wirklich von Anfang an Gott des Meeres war: da aber
^rgötter oft ans Loiftgöttern, aus Göttern der himmlischen Wo-
I entstanden sind, so bleibt die Ansicht nicht ausgeschlossen,
(8 Poseidon, der Anstossende, Anschlagende, Anstürmende, ur-
ungliclr ein der Athene eng verwandter Gott der stürmenden
mmelswogen gewesen sei. Das Sicherste ist wohl, ihm beide
iblete dnzuräumen, wenn man sich nicht das Verständniss vieler
^tben unmöglich machen oder doch sehr erschweren will. Nach-
n ich die, wie ich glaube, unzweifelhaft richtige Etymologie des
mens gegeben, scheint mir die — weder in formeller noch in
hlicher Hinsicht haltbare — von Preller I, 352 keiner Wider-
ang zu bedürfen.
213. nQianog^' d, jonisch IlQlrjnoq, Dieser Name ist einer
' dunkelsten Gött^mamen, weshalb der Gedanke an fremden Ur-
iing desselben gestattet ist. Aber was kann uns hebr. peri, p rt, prt
i 'ab helfen, da daraus unmöglich ein Fruchtvater werden kann :
-'Ab heisst Frucht des Vaters, also Sohn. So viel ich sehe, muss
• Name als rein griechisch gelten. Wer ihn für ein Compositum
ten will, kann prish bei Renfey, II, 80'sq. (lat. penis aus persnis)
r^leichen, welches Wort spritzen, tröpfeln bedeutet : Tl^iaan könnte
I Wasserapritzer, ein Besaamer sein, -an also zu Sskrit ap, aqua,
asser, =b ambhas (^Aip^o-^iri]) gehören, obwohl die Quantität
gegen spricht Die Wurzel prish ist aus hvfish (hvfi =x ghfi,
ärgere^ stili'are, Benf. II, 195) entstanden^ hvfi heisst eig. stos-
n 8= werfen, streuen, strahlen, sprengen (spargo). Aus hvfi ist
i($h unser Wort werfen abzuleiten^ von einer Form hvfip (Benfey
, 309 sqq.; hvfip aus hvfi == hva, hu, dhu -4- r, wie hmal ih,
, 283 ebenfalls zu hu, dhu, d^vco gehört : Benfey hat Alles schmäh-
;h auseinandergerissen; mit Drehen und Verdrehen kommt man
eir ■ nicht durch), der im Griechischen uQim gegenübertreteh konnte
it TT = hv, wie oft; Vgl, gerade hier lat. prob-rum, op-prob-
im,' ex-prob-rare , worin p aus hv; prob ist mit unserm Wurf,
erfen, lat. vtsrb-er, verb-rerare eng verwandt; mit verb-er, Stoss,
- 13» - VÄ'
ist verb~«in, Wort, eig. SlOBS = Ausatoss, Ton, «i«»"""K^j»^S^'? Y
Statt np«M konnte aus Iivfip auch nEpan werden, wie "^^"^^^a \,^iS^ . A#
trrQan aus etfip. Darf nitm nun annehmen, daBB H^ft'J'iK ^ '^ •^,^^\r^^ ^
(iKTJof eintreten kountc? Der Gott wiire dann ein Werfer = ^f V'^^XiS^^
Spritzer, Bespritzer, BeBaaiiier. Für meine Annahme, daM ^-^^^^'^.i. , \ ""
aus m^anog, llif/untt^ (vgl. Kivvvöq zu nrv, nvsFio') wcrdenl '^ ^ ■*'*^
sprieht &pi'afißog, wolchea Wort sicher kein CompoBitum ivS f^^^J^^ \-
»sqdnvr, = »uXäf,^ {i^al = dhvfi, Benf. II, 278) efBCheii**'^^tJfo'^V*'v
Wurzel dhvfip, die neigen (aiVV'. SfQÜTrwv, vgl. ang", l)bag&^ j|£»^ "^
neigen = colere, ib. II, 2U), liiegcn, wenden, drehen, ^ch h^ t»*^*^''sfl^
drehen = tanzen , springen bedeuten konnte. Dazu steHe ieo* ^ ■ .q(»^
EntachJedenheit &p(afiiioq für »inafißoq, eig. Tanten, 8i«iS:»*l -^^c«** ^
Auch iTt^'pa^^og für if-i-^'^cc/f/foc: könnte als neduplicationsfo« ***\«, ö*® .- i
hcrgeEogen werden, wodurch meine frühere Etymologie die»"® ci^^**^tti
schwierigen Wortes zweifelhaft wird. Wie aber aus dlivrip *W* --rf-sr t*''^^ ■
für »t^ofiß, d-fpon (vgl. lu/iß: Iuti), 80 konnte aus hvKp «« ^, ^ti
für ntQon entstehen. Zu itoi'ufißog vgl. man Weleket, Nidd3*''^jjQtrft®
«ur Aeech, Tri!,, wo (womi ich mich recht erinnere) mehiere **^ «td®^'
mcn wie Q^äfipog, &etitifißio, damit in Verbindung gebracht w J^^ el'^^
den; auch der von Dionysos in die Orgien eingeweihte Thfflfi**- , .^^ ^
Gägoif mag dazu gehören. Priapos ist Sohn des ^mwwooO'**'*'^ *armi'
Caelifluus und der 'AifQodi'i*}, der Waaserbenctzten ; sonst hds****^" ,5- ' «j
auch Sohn des Adonis (= Dionysos), dann Sohn des 'Epfi^, «'a?^*^
Sohnes der mtua: er steht also in einer GeHcllschaft von Bmai»^ tto'^yi
die alle vom BegriiT wassern , benetzen , besaamcn, befruchtsD B aattim^Uc
gehen. Dadurch wird unsere Etymologie natürlicli sehr venOBiBio^ "^ f
wenn der Name kein Compositum ist — wofür ich ihn nicht ' itIot€%. m^
ten kann — , so glaube icb, dass dieselbe als eine unersrhütte'ftMü'''''^'''^
festgestellte gelten kann. Die Etymologie des Namens paast ' isa^cvaggf
kommen auf den Gott, der Bicher kein semitischer, sondennsbcxciog^
echt griechischer, d. h. urgriechisch - kicinasiatischer (pelasgiBsf^^-^'^Tou^
und mit dem Zfvq Ndiog = Jiöyvnoz = OvquvÖ^ gleichEUstKtssLV^r/^H^r]'
der Gott des befruchtenden Himmclswasaers war ; die ebenfalls aSIsitVaj^^^
unsemitische Aphrodite, die wasscrbenctEte oder befruchtete .oA^A 4?^^
götün, galt daher ab seine Gemahlin. Dass sein Cult Auioiks tiiir^ ^
Phoenizier nach Lampsakos und den andern Städten an der v^Ex/qt o.
pontis, wo er baoptsächiicb verehrt wurde, gekommen sei, « ^^h in /^
weder bewiesen noch auch irgendwie wahrscheinlich gemacht^^rCsa^fn^^ 1^
den. Vgl Movors, Phoen. H, 2, 20ö sqq.: Nach ausärüci^ s> Sei}/^' hj^
Angaben kennen wir an derPropontis nur EinephbnizischeOü^ Co/gg^ /■'i
Dieses ist Fronectus, eine Handelsstadt in der Nähe von Ni'Ä "^^>i(a». /ki-^
dien auf ehier Landspitze zwischen dem cyanischen und astaleic«''«0/i^ Z^'*''"
Meerbusen. Indessen haben sich an dieser Küste bedeutende r^ ^„„ /A^ "«
von andern phöniz. Anla|cn erhalten. . . . Nächatdem sind a^i^ß* /**'''''
die ihrer ersten Anlage nach
jene anzusehen, in denen Adonis neben der unzertrennlich rt^Aj^ /%, ^te
verbundenen nuzücbtigcn Aphrodite als Stadt - oiler Lan (^9Bw Afe '^"ss
— 139 —
rt wurde. (Vgl. dagegen meine Artikel über Dionysos =
JB und Aphrodite ; zum Verständniss des Ueberganges der
•11 l^aturgöttln in eine Liebesgöttin führe ich nachträglich noch
Je Parallele aus Preller I, 238 an: Göttliche Verehrung ge-
Cjtcs häufig neben der Aphrodite, am meisten und in sehr
[Inilichen und feierlichen Formen zu Thespiä und In Parion
sUespont In beiden Culten mag er urspr* wie Priap und
lyphallische Hermes die. Bedeutung einer üppig zeugerischen
:mrmit des Frühlings gehabt haben, wie er auch bei den Dich-
fc^nchmal beschrieben wird.) Dahin gehören die Handelsstädte
Et.«u8, Priapus, Abydus und Sestus. Sie sind als Sitze des
€i5gen i^risch-phönizischen Adoniscultus nicht weniger be-
<^ y als Byblus, Aphaka und die phöniz. Städte in Cypem.
^. würde dieses nicht für phönizischen Ursprung zeugen, wenn
Tist des Adonis hier, wie in andern Handelsstädten, wohin
Phoenizier vertragen war, den Charakter eines Privatcul-
^.^^t hätte; allein er war in diesen hellespontischen Städten
i- angren^nden Bithynien Stadt- und Landescult • . . Auch
en der obigen Städte scheinen phönizisch zu seiA. Bei
dürfte dieses kaum zweifelhaft sein. Lampsacus, jetzt
^^ ist £iner Wurzel mit jenen schon oben besprochenen eigen-
2&Ji phöniz. Namen* Thapsacus u« and., die von Orten an Ge-
oder von diesen selbst, insofern an ihnen eine Fürth oder
war, im Phoenizischen häufig vorkommen; denn Lamp-
psac bedeutet „an der Fuhrt ^ (über den Hellespontus). —
Movers, dessen Argumentation allzusdhwach ist, als dass
unsere Ansicht über Priapos und seinen Namen wankend
i werden könnte: selbst die (vöUig unbeweisbare) Richtigkeit
eutung des Namens Lampsakos zugestanden, folgt daraus
eineswegs, dass der dortige (gewiss aus der pelasgischen
lierrührende) Priaposcultus phönizischen Ursprungs sei. Gern
^^eitwillig geben wir -ihm aber zu, dass Priapos und Adonis
^^n und denselben Gott zu halten seien, wobei nur das Ver-
des Adonis zum Priapos richig bestimmt werden jnuss.
Igfriechlsch-kleinasiatische Naturgott, welcher die Namen Altes,
8, Dionysos, Priapos, Uranos u. s. w. trägt und das männ-
^^aturprinzip vertritt, iist den semit. Stämmen aus der Fremde,
^L aus Kleinasien, zugekommen, was schon daraus ersichüich
L^ss sie ihn Adonis d. h. Herr (offenbar ein nichtssagender
iür einen Naturgott) und nicht etwa Wässerer, Befrachter,
^^ nannten: dagegen ist Priapos ein. echt indogermanischer
^chisch-kleinasiatischer oder — um uns genauer auszudrücken
t^Tygisch-pelasgischer) Gbtt, der den Anwohnern der Propontis
^en ältesten Zeiten als einheimische Hauptgottheit gegolten
^ muss. Uebrigens vgl. noch Preller, I, 457: Priap ist eine
^ des asiatischen Bacchusdienstes, die besonders am Hellespont
^^ch war, wo Priap in Lampsacos, Parium, Cyzicus und sonst
— 140 —
in der Gegend als Dämon der Zeugungskruft und der Fruchtbar- liin
keit verehrt wurde, in feuchten Grriinden^ WeinpflanEungen vd I^W:
Gärten^ aber auch bei der Ziegen- Schaaf- und Bienenzudit ad im
selbst als Gott der Häfen und des Fischfangs (d. h. wohl um
fruchtbaren, reichlichen Ertrags überhaupt). In LampsaGos wurie
et für identbch mit Dionysos gehalten, wie das Symbol des PU-
los (vgl. auch Movers, Phoen. I, 661 sq.) denn wesentlich eu di^
aem Gotte gehört. Gewöhnlich nannte man ihn den Sohn te
Dionysos und einer Nymphe oder der Aphrodite, mit wddier leih
teren er die Gärten und feuchten Gründe sowie die Sorge für Hiftn wA
heiteres Wetter auf beruhigtem Meere theilte. Auch kann er ■
gewisser Hinsicht für einen bacchischen Eros gelten., welcher (Sett
Bj
H
IS
I. .
••1
Yor Alters zu Thespiä und Parium in einer demPriapoa naheTtf^
wandten Gestalt verehrt worden zu sein scheint u. s. w*
214 a), n^firj&tvQ^ 6. Movers, Phoen. I, 261, leiMia
Namen aus dem Semitischen, von hebr. bara, schaffen, und nM,
mortalis, vgl. auch meth. Mann: so wird bore-meth, creatoi 1»-
minis, = Tl^gjirjd'. Diese Etymologie beruht n^rlich auf pv
üalschen Voraussetzungen: wir, die wir nur fUi« filr orientiM
halten, was als solches erwiesen ist, halten wie den Mytinu rea
Prometheus so auch seinen Namen für echt griechisch. Benüqr 1,
258 setzt ihn zu fiad- in. fMy&ävM'j da die • Etymologie dtaK
Wortes aber noch nicht ganz feststeht, so lassen wir daaadte an
dem Spiele. riQo-^fj &'€vg gehört zu mä, denken, ib. D, H
welche Wurzel aus dhmä, hauchen, ib. II, 274, dorch AMafl d«
Anlauts dh entstanden ist; wie &aki&a) von ^aXj so konnte jm^
von mä durch Antritt des viele secundäre Wurzelformen blMend*
dh f= ^ (=^ dhä, rl^d^rj'fii) gebildet werden. Dass diese Winri
madh im Griech. vorhanden war, beweist mir insvß-fjQM, cm, Clt-
danken. Vgl. auch Sskrit medhäs, der Weise, bei Benfey, Gta.
z. SV.^ womit das Zendwort mazdäo, ahura-mazda zneammeBn-
-stellen ist. Geht man von der Etymologie des Namens «ns, ■
zur Bestimmung des Urbegriffs dieses dunklen mythol. Wesme B
gelangen, so könnte Prometheus ein Repräsentant der göttL ?«^
sehung, ein nicht sowohl über dem menschlichen Individaum, A
über der Menschheit überhaupt schwebender Fravashi oder Fenv
sein; Bumouf erklärt den Ferver für le type divin de chacmi te
£tres douds d'intelligence , son id^e dans la pens^e d'Ormnid, k \^
gönie superieur qui Tinspire et veille sur lui. Also der Ferver vA I ^
im Grunde ganz was der lat. Genius ist, der individaalisirte CM, | ij
ȆB
^1
der das Individuum (zunächst das menschliche) ins Dasein einfiM
find auf' allen seinen Wegen schütizend und vorsorgend beg^eiM
Vgl. Härtung, Rel. d. Römer, I, 32 : Die Genien haben ihren Mi-
men daher, weil sie Leben zeugen, und alles Geschaffene von lei-
nem Ursprünge an bis zu seinem Untergangs wie ein smÜ»
geistiges Ich neben dem körperliehen, fortwährend begleiten. (DiP
iPaul. Diac. p. 71 : geninm appellant deum qni vim ohtiaeret
(
- 141 -
OHiiam generandaram). Der Doppelgänger des t^rometliens, '£7r/-
fjS-t-vg, scheint erst später zu jenem hinsugediehtet worden zu sein,
to man die ursprünglich so schöne Idee des Prometheus halb rer^
essen hatte. Der individualisirte Gott oder der Gott des als Efn
Ddlviduum aufgefassten menschlichen Geschlechts kommt natürlich
riH in Conflict mit dem allgemeinen Gott, dem Gott des üniTer-
HDiiiis eder alles dessen was da ist, woraus wohl der Zwiespalt des
Prometheus und des &f6g (wahrsch. von dhu, blasen, also Geist,
ipirltiM) «ar ^o/tjy, des Zeus, zu erklären sein durfte. Wären
fJpo/ufiS'tvg und ^Em/ufj&^g gleich alte Namen, so könnte man sie
hnrch Vorbedacht und Nachbedacht, Vorwitz und Nachwitz (vergf.
lieses Wort bei Menzel, Neuere Gresch. d. Deutschen, VI, 379,
^ 4> übersetzen Ich glaube aber^ dass der Mythus vom Prome-
lieoB ein echter Urmythus ist^ dass der Name Prometheus nichts
weniger als ein in spielendem Gegensatz gebildeter Name ist wie
Sptmetbens, welchen letzteren man durchaus bei Seite lassen musfT,
ifill man anders die schöne Idee des Prometheusmythus festhalten.
Jebrigens rersteht es sieh von selbst, dass ich die eben ausge-
nproGhene Ansicht über den urspr. Begriff des Prometheus nur als
»ine auf der Etymologie fussende bescheidene Yermuthung ange--
Beben wissoi will, deren Werth oder Unwerth zu bestimmen weiteren
EJoteivnehnngeQ vorbehalten bleibt. Indem ich in Betreff des Wor-
tes Frarashi oder Ferrer noch hinzufüge, dass dasselbe nac(
Benfey-Stem^ Monatsnamen, p. 63 sq., aus fra (= jtqo) und ushi,
MeUigentia, prudentia (= uya, usha^ usa) besteht, während Bur-
lonf , Ja^a^ p. 270 sq., an fra + vash («• vaksh, uksh, otrg-
iya^j d^HJüi), erottre en avant, Andere an Anderes denken, setze
eh noch einige sachliche Bemerkungen tiber Prometheus au0 Prellef,
ghrieeh. Mytb.^ hieher. Ei sagt I, 61 sq.: der lemnisehe und atr
iscbe Hephi^stosdienst enthielt wohl die ältesten Elemente der
Trometlieusdiehtung. In jenem erscheint das Feuer als eine Ele-
nentarkraft göttlichen Ursprungs. ... In diesem erschienen Hephä-
rtos, Prometheus und Athena als eng zusammengehörige Cultur-
fOtter. * . . , In genealogischen Verbindungen erscheint Prometheus
lag^gen überwiegend in seiner physikalischen Bedeutung alsFeuer-
[(Otft, der im Verein mit Wassergöttinnen die ältesten menschfichen
jleBchlechter begründet und darauf als Oulturgott ihnen das Feuer
bringt, auf welches letztere namentlich sein alter Beiname nv^ogog
sielt, — - n^jurj&svg nvQfpoQog, eig. das himmlische Feuer^ das auf
die feuchte Erde kommt und hier nun zeugerisch, bildnerisch wirkt,
lafaer Deukalion sein Sohn ist^ der Mann der Fluth und zugleich
1er Stammvater der ältesten hellenischen Geschlechter. — 0aa
ß'euer ist aber in solchem Grade nicht bloss die Bedingung aller
nenschlichen Cultur in dem weitesten Umfange, sondern auch die
im meisten seelenartige, geistige^ überall durchdringende Elemen<^
aurkraft, dass Prometheus als nvQfpoQog sehr bald för den Stifter
uid Begründer der menschlichen Cultur überhaupt galt uud zugleich
für schlechthin crfmdcriBuh , jn für die penoiüficirte Vor«>i(^ ..
Erfindungskraft, wie dieeuB in aolnom Namen auBgedrilckL ^ü^Xtf*^
FromctheuB ha^ wshrBchcinlich in Folge jener Bpedetlen Bes*^^ \**^- '\
Eiun menschlichen Gcaclilculitc , welche ihm die heUeniad»^"* -t* N^ 1^0^°^.
meBBagcQ gaben, die besondere Uedeutiing eines Vett.^^^-^-y\-^^j,'
tnetiBctalichen Bildung bekommen, sofem sie die Natur t»-*^**^p^[^ \ 1^^
nnd zum Widersprach gegen die Gottlieit reiit u. b. w. ^ '^^
C8 sq. : In aiidem Sagen ist er niclit bloss nvpföpo^ iimt-^^'^^. ^^'^ '
der Civilisation, sondern auch der Dcmlurg und Uildner de <s^^ ^'^■^/^^'
liehen Geschlechtä. Er bildet nun den Leib des -^^v-ää^c*^^*
aus Thon und beseelt denselben entweder selbst mit dem ^^^^ o-^ <!^ ik
sehen Feuer oder die Seele wird von andern Gbttem <>«•«* ^»**^'^ä^^
mScIiten gewährt Auch diese Uebcrlragung des Mythus ff* *t^' '
ziemlich alte. — Soweit Preller. Ich kann den Promethfli*^^*:»^^^ \J^
für eine Gottheit wie Atlieue und Hepiiästos halten, er adie.^ Ä*'*A.*' vläft
vielmehr der Geniui des Einen Adam, der als Ein Memch,, v9*^ V^^^- ^
fassten, in Einem MensL-hen conccntrirt gedachten Menachhcdt ^ ^ ^ ' ' «0
haupt, und so der göttliche Bildner und Wohllhäter wie *B!^_0^„"*^
der Eincehien «U sein; vgl. noch Härtung, I, 36 sq.: MMWf*^ **^(0''^
nennt es einen Gkuben der Vorzeit, dasi die Seelen von Zv^ 9^^*, *^^
verliehen wUrden und wiederum nach dem Tode zu demsellHD . ^ 1^ .«cl^
rlickkohrten, und Anfustius nennt den Genius Erzeugten der Qäl^^^f|9^ ^^
und Erzeuger der Menschen, vretches uneigentlich gesprodw \^ , ■ *rf ]
so dass Erzeugter für Ausfluss genommen werden muss. ■••^^*0s9^2 ;
dgentlicb spricht auch FoBtus, wenn er den etrurischen Tages 8oO^ _y S^ , '
des Geniaa und Enkel Jupiters nennt. Unter Genina ist n»"'!''^^^ e^'^'i
hier der Genina Jovialis gemeint, der die Macht hat, alles LebHi^ -g gf^^S
hervorzubringen. Wer aber kann denn nun dieser G«niua Jorisf^" f|9^(^
anders sein ab Jupiter aelbat? Dies ist unwidersprecblich tP^^^'^rif a^M
u. B. w. Diese Benennung (der Juno als Schntzgeist jedes Fn»**^'*^, ,
Zimmers wie des Jupiter als Schutzgeiat jedes Manuea) bow«»*'^*'^ ty'oa
dasa die einzelnen Genien nur der Erscheinung nach von ihrif' ** /^ Jh
Urquell, dem höchsten Gütterpaare, getrennt waren, dem WvV^ 9^^
nach aber Theile seiner Kraft. — Mit Einem Worte : Prome1»ä»«^?^J(i» ,
scheint mir der Genius Jovialis der Menschheit zu sein. (B^"^^^Äi* A
bemerke ich noch , dass Benfey 1 , 258 auch das Wort fiSSn^**''^^*^^ /^
n^-fi>]9-ivg in Verbindung bringt, aber lalsch: ich stelle t^^ »^ A,
sammen mit avä^, von vad, ib. II, G2, aus hvad, dhvad, dhT»"^^ *4| Äk
n, 275) + d. In ftv&-og ist uns eine secundäre Formation ■* (^ y^A
=s hvadh, dhvadb erhalten worden; wie fttjS- = mä + dh ^ ' ''
80 ist fivd^ = va ■!- dh = ^. Also fiv9og bedeutet gani
214 b). IlQOJTevg, o, ein Meergott, bei Hom. Od. IV, ^ /%/ ^uo
nach Apollodor Sohn des Poseidon, bei Herodot und Andern '^ L7t •. ^^0;
König von Aegypten. Auf Samothrake erBcheint Proteus ai» Ph%i^ d,
HephästoB, als Vater der Kahira von Strabo erwähnt. Man kümrte ii f^ejt ^"1
griech. Namen mit dem des phiiinizischen Poseidon in Jalvsoi i' \^. n^^'
— 143 —
BififvTog (bei Diodor^ V, 58} für verwandt halten nnd ron
r, b'^r, plur. cönstr. beerötb (fosaae, pntei) ableiten^ so
die ßivdta daXdaariq bezeichnete. Auch der Name, der
phönizisch'en Stadt Berytos (Beirut) soll Gruben, Brunnen.
Bötdcher, rudd. myth. Sem., leitet den Namen Proteus
r. Stamme bara, barah, creare, woher nach ihm auch der
-ötos stammen soll. Es wäre nicht unmöglich, dass die
-suros, wo der Ueergott Proteus wohnte, ebenso wie die
:he Stadt Berytos (=beer6th, aber Pharos = b'Or) von den
ider Brunnen den Namen erhalten hätte, weil dort die Seefahrer
eben mochten, um frisches Wasser einzunehmen. Dagegen
^ch sehr an dem phön. Ursprung des Namens Proteus ; auch
iineswegs gewiss, dass der samothrakische Proteus für dle-
Tson mit dem Meergott Proteus zu halten sei: beide Namen
lit unsem Wörtern sprühen, sprützen, sprudeln, sprossen
-i aus hvfi, dhvfi bei Benfey II, 195, mit der Bedeutung
^ Stillare, lucere und das hesych. n^iu)^ blasen, sprühen,
wie in lat spiro aus hv, also nQi = hvfi) verwandt sein^
der Meergott Jlqctivtvq der Sprudelnde (der initiale Zisch-
'"^Qoienn Wort sprudeln ist das Präfix sa), Aufwallende wäre
^Dchker Eiöiiy ElSo^da = Kv/nu), Kv/no&o^ ist als dieWo-
eseichnet, wie schon im Art. über Poseidon bemerkt wurde:
'^ört danach entweder zur Sanskritwurzel ig', ^g' <= vig',
^^CDssen, erschüttern, bei Benfey I, 343 sqq., wo goth. v^gs,
i'gl. mit vilLi, Welle ib. I, 440, griech. alyfg, Meereswogen,
einer mit vig' verw, Wurzel id, vid ^ hvid = bhid, lat.
3re, spalten, eig. stossen, wie Qri, gfi, yar ib. II, 174 sq.;
ist ganz = Kv/uo&o^, indem '&ia wie -^o// zu d-dw,
s. w. zu stellen ist), dagegen der samothrakische Proteus
^dhende (vgl. n^lco = nQfj&Mj blasen, sprühen, bei Hesych.)
imende, Brennende, also ein dem Hephästos ähnlicher oder
tsetzender Gott. Uebrigentf will ich nicht in Abrede stellen,
'<m den samothrakischen Proteus nicht vorschnell von dem
>t Proteus trennen dürfe; es sollte nur auf die in der £ty-
>. des Namens liegende Möglichkeit einer Trennung beider
hingewiesen werden. Vgl. noch Benf. II, 80 (wo nQw^)
1: pn-sh ist aus hvfi-sh (U; 195) = vri-sh (I,. 324 sqq.;
141 9 wo über nQoi'^ eine andere, sicher unrichtige Ansicht
T^"^agen wird: ß in ß^S/w ist aus hv, wie ß iij ßkvof,
2 15. Taiu/Aav&vgj o, Bruder des Minos. Moverd, Phoen. J,
^- leitet den Namen vom hehr. St. radad, radah, unterwerfen, beherr-
^^^, und dem ägypt. Wort ament, Westen, occidens = ünter-
ln^ (vgK Bunsen, Aeg. I, 560), so dass er der Beherrscher der
^^rwelt wäre. Diese Etymologie mag für oberflächliche Köpfe
/^^^lich, unvergleichlich sein; trutzdem müssen wir sie mit Entschie-
^^heit verwerfen. Denn im Aeolischen erscheint nach Ahrens, de
dial. Aeol. p. i>4, (lio roim Htmöa/uufltv^ =• irf4uiafia¥9fiqj '^a^^'
(Ile Movera'sche Etymologie als eine rSllig unhiltbive Kmt^^^g^ ^^
brechen TOOis. Ich vergleiche xpuäüia, »gtiJtu'iiw, Bchw^*'*; '*'s^
erechflttern, bei Benfey, 11, 319: x^aä Ist ina hvfid, W'*''*^^^^'^
kFQoä. In formeller Heeiebiinf; IgBst eich 'ÜQVfiaySitq verglt**'^ i.y''^,i
welchen Namen Movere aus bebr, 'ari {Löwe, Feuer) ond b»«*^ '-V *■?
Tod, von muth , sterben , ableiict : also 'der Bergname *iipi!/(»»V*^ t»»«i®
= Feoer des Todes ! Dieser Name gehört wohl zu tQVf^vö^, te^ l»^*"
stell, jäh und ist also gar kein Coii'iiosiiimi: ebenao l««^***^!»
F^a3äftav9v^ für ein Compositum gellen, Waa fiir elnn "^V^sl»»
bezeichnet aber der Name? Ist Rbadamanthys (vgl. gaJMl^e^S^^.w^ff:
rnniartnv) ein Meerherrscher, ein Etderschlittrer? also Biemlidrift '^..a
rnünattv) ein Meerherrscher, ein Etderschlittrer? also aicnJiAgfc ^TJio^
eher BedAntung wie Aeakoa und Minoa? Dagegen scUri "^ "^
«iwecben waa Pretler, Griech. Myth. 11, 122 lagt. Darf m ••**L e
ftlr einen ünterweltsgott halten? Diinn könnte Kein Name ■!! pt^ «ftS
Sv<;, schwer, scbwertüllig, e ig. sinkend, sich neigend, vergem, f&A*9 * ^\
Ißgaifvg gehört zu Benfey IX, 291 ; vgl. sero, splft, mit ae»^»*®* 0
seriös, schwer, gravis, und unsern Wörtern währen, weilenn,«.»*. •■ ' _j
ansammengehören , worin das anlautende ß ans bv entatanda i "* aß-
Auch ist eine Verbindung mit schwarz, a(T}ord-es, ib. H, 296, ■■«* "o
Hch: EhadamanthyB wäre ein' Erpamog neben dei £vpc^f (tt) ^^^
▼ar, vfi =■ s-vor-d-es). Vgl. Y)(f<pevg. Ich wage kfllne AriiÄa''**"' ^.
dnng, bemerke aber, dass meiner Meinung nach die s QentnpSaä'^*'^
E^rmologie die meiste Wahrscheinlichkeil fQr sich liat. ,._
216. 'ftti'j jj, anch ^otd, der GranalapCsl. Benfef^ J!6 * jr«»
bringt das Wort in Verbindung mit bebr. rimmOn; dasnlba flft 0di^
Ueler, Hebr. W., p. 550. Aber es ist gar kein Grund ii iilMililr""*''^
das Wort als ein phönizlschea Lehnwort aDzasehen; Benfeyll,flt «^'^,
gibt selbst die einzig richtige E^miologie, die er II, ST^^ÜB' '^*'
hXtte aufgeben sollen,
217. 'Poäov, t6, die Rose, äoliscb ß^öifoy fürFgöeop, WABfi»***
der merkwürdigsten Wörter, welche es gibt, weil es im Sen^dMllfa^*'^
wie Im Indogermanischen gleicbmässig vorkommt, ebne jedodi w rf***^
Lehnwort zu sein: es ist kein Lehnwort, weil es beideraelto *•*" *^ ,
aelhaft begründet ist. Daher missbillige ich entschieden BedkffT^^"^
359 und Meier p. 735, die das griech. Wort aus dem SemltliMä^**''
«hielten wollen; vgl. auch s. v. -nä^Saq. So gut wie hebr. qM»!» -^
mit xi^g, corau, hebr. qSne mit >tävrj, xdwa, faebr.-chald. hAti^ *"®L
^1", en,- hebr.jöra mit /jfiaQ, bebr. haraph mit Ist earper«^ '"~
wandt sind, ebenso gut kann F^öäcv, die rothe Blume, dli I
mit onrt, vard urverwandt sein. Der echt griechlscfae ChahL. -
des Wortes ^öioy darf gar nicht angetastet werden : " die Piwy"»^-^
wandtschaft desselben mit dem oriental Worte niuss mit aller b^^-^Aif
behauptet werden, besonders auch deshalb, weil es ftlr die 1
gleicfaung ' des Semitischen und Indogermanischen noch tob f
immepser Gedeutung werden kann. Ich vergleiche Benftiy II, ]
fqq. , wo die Wurzel gFi 3us hvri = ghfl II, 195: davon kn^^Vy^'^j-
— 145 —
< ans bvf idb, giidh. Neben gfidh, hvfidh könnt» anch
id bestehen, welche Form im deutschen Wort Glanz, glän-
im lat. s-plend-ere erhalten ist.- Der Wechsel von g und
sich aus hv : lat grat-os = hold (von hviit, neigen^
284) ist ganz identisch mit prat-um, Halde (Neige =
Wiese, vgl vd/ujog ib. II, 184, eig. geneigt). Ebenso
schon früher pulcer mit yXavx6g, uykaog, prona mit y^-
combinirt. So steht es denn för mich unzweifelhaft fest,
FQoioy zur Wurzelform hvfid :=^ hvri (ib. II, 195 «
d gestellt werden müsse. Die Hose ist als die leuchtende
^nde, rothe, bunte Blume gefasst. Das lat rosa ist schwer-
^ ^Jov identisch, aber wohl sicher nahe damit verwandt;
II, 125 glaksh (laksh) aus gfiksh (gflg' + s), Wovon rosa
konnte, wie ursns von riksha, arksha. Der griechische
des Wortes qoSov mrd übrigens bedeutend gesichert durch
K ^^nnamen 'P6iij, ?;, Gemahlin des Helios, Mutter des
n^ die gewiss als die Leuchtende, als eine Lichtgottheit zu
fit. Mit hFQoö verwandt sind nQrjitiv, n^^d-w, dann ankti^
<tnad6g (leuchtend, glühend, vgl. ritpga), wo n =: hv wie
«pkmdeo ; a ist das Präfix sa. Das Wort. anXfjdog verhält
F^ov, wie das Wort anodog zu Foi/tifj, Fo^hp) blasen
riechen, ^) =s sprühen, leuchten; das lat. oder aber ver-
zu Fo6ju// wie ala, axilla zu Fua/äkf^y /tiaa/alfj. Benfey
ist im entschiedensten Irrthum über das in FoS^i^ anlan^
igamma; Wie aber qoöov und PoJj; echt griechisch sind,
uch der Inselnam^ 'Poöog ohne Zweifel echt griechisch, wenn
nicht zu läognen ist^ dass die Phoenizicr dort einst im
mehrerer Ortschaften, vielleicht auch im Besitze der Ober-
über die ganze Insel waren. Vgl. Movers, Phoen. U, 2
^n Phoenizicfr Phalanthus) und Hofl&nann, Griechenland u.
p. 1362 sq., wo Atabyria (Tabor) als alter Name der Insel
:Mwird. AberHoffmann geht viel zu weit, wenn er schAibt:
n (dort aufgeführten) verschiedenen Benennungen haben wir
Spuren von der uralten religiösen Bedeutsamkeit der Insel,
eine ursprüngliche Bevölkerung von Asien und den ihr
^"timlichen Glauben zurückweist. Diodor berichtet, wie es
^ > vorzüglich nach Zeno's Geschichte von Rhodos, über die
^C2he Zeit der Insel, sie sei zuerst von Teichinen bewohnt
^^, die Söhne der Thalassa waren. Sie sollen für das Leben
^^Ixe Dinge erfunden^ und Göttergebilde gemacht haben, wes-
^eselben auch telchinische hiessen^ so bei den Lindierii
^•Oiij Here und die Nymphen bei den Jalysiem, und ebenso
* bei den Kamirem. Diese kurze Nachricht ist insofern wich-
als sie einen uralten Verkehr der Insel mit Ostvölkern, sicher
^hoinikcn, bestätigt und auch unsere oben dargelegte Ansicht.
^ Here nicht eine ursprüngliche hellenische Gottheit sein könne;
^ die Teichinen werden ja hier ausdrücklich Söhne des Meeres
10
— i4ü — i y
"^'i
genannt Diese Nachricht wird um so inYOjrläaSiger, Aif^väyi^^ ^^
sene Thatsache ist , dass Pholniken namentUeh 4Uif der P^^^^^^^^
siechen Ostküste häufig verkehrten. Daher finden wir ioiti, '^f^^4^
golis, in Sikyon, Korinth vorzugsweise dai Herecoltus *^^^^^^\^
Teichinen. Der sonst bekannte phoinikische Charakter «ic^^^^
hier an den Teichinen von Diodor bezeichnet, sie wim^^ ^*^^
Mittheilung ihrer Künste sehr zurückhaltend gewesen. «... ^^'^
dite soll auf ihrer Fahrt von Kythera nach Kypros, wie dl^^ ^
der Hellenen sagt, auch auf Rhodos angelandet aber von iP ^%^^
velhaften Söhnen des Poseidon nicht aufs Land gelassen ^ «^^
sein. Darf man eine Erklärung darüber wagen, so war dft^ .^^
Wehr der Phoiniken gegen hellenische Sitte (also hier 10^ £
Aphrodite auf einmal als Vertreterin hellenischer Sitte, ir«^ ^cf-^
sonst das Vorkommen gerade ihres Cultns als Hauptbeno^ ^^
phönizischien Einfluss ausgegeben wird II) Ist es eins ^ ^
Bemerkung, dass die Hellenen sich so die merkwürdige jubcüv^ .^
auf Rhodos, dass hier der Aphrodite -Dienst nicht heimisitd^^^
zu erklären suchten: oder war es nicht vielmehr Thatsadw^c^ 0
die Mythe berichtet? — Soweit Hoffmann, der nur wissen % ^.^1
dass die Insel Rhodos zu der Zeit, in welcher sich PhoenizisBB^^ ^
derselben niederliessen, gewiss schon einen so weit anq;eUkiB^^^
eigenen Götterdienst (und zwar einen urgriechisch- kleinasiiiiwtf^^?
Götterdienst) besessen haben muss, dass sich die phönix« AjbUhB'^^
linge den stärksten Einflüssen desselben ausgesetzt sehen mnifooff^
und jedenfalls wenig Aussicht auf Erfolg gehabt haben witO^
wenn sie die uralten dort einheimischen griech. Gölte doreh iio'^^
eignen hätten ersetzen und verdrängen wollen. Richtig heo^d '
derselbe p. 1373 sq. , dass der rhodische Kronosdienst nicht ^^^
nizisch sei; Helios, der Hauptgott von Rhodos (ib. p. 1372
ist sicher ein echt griechischer (urgriechisch-kleiuasiatlsclier)
und zwar der hellenische Lichtgott Apollon in der beschraalaf sü&'i
Bedeutung des Sonnengotts. Vgl auch den Art Tsk/iv.
218. 2aßd^iügy 6, ein Name des lydisch-phrygischen Diesiso^
der auch 2aßä^iog geschrieben wird; offenbar stammt der ft '^^
her von 2aß6g^ o, ein Geweihter des ßakchos, neugrlech. ^ *^
ein Verrückter, wozu aaßd^a) = tva^cjj ßaxxfvw gehört. W^
hat man den Namen ohne Weiteres mit dem hebr. Namen 1^ ^
^eb^th zusammengeworfen, was natürlich eine grundfalseht l ^^
mologie ist, die gar keine Berücksichtigung verdient. Dürfte ^ 1
jedoch 2aß6g für semitisch halten, so könnte man die chaUttU^^
Wurzel sevah , sich freuen , fröhlich sein, heranziehn : aaßo! ' ^^
eine Aufmunterung zur Freude, wie fvoT, das man mit hebr.
leben, zusammengestellt hat, eine Aufforderung zum Leben
soll: fvoZy aaßot für = „lebe und freue dich, sei fröhlich
nehmen, mag noch mehr als Einem zusagend sein. Wir
aber nicht davon lassen, alles dasjenige was zürn bakchischen
terkreise gehört für entschieden griechisch d. h. urgriediiscb-i
— 714 —
(ch 9SU halten. Bötticher« Arica, p. 35 setit Saßd^ioq dem
ndavesta erwähnten QÄTimh jazata gleich, bei Bomonfi Jagna,
(^ d. h. generatori creator. Diese Etymologie kann richtig
^enn sie auch keineswegs sicher ist Mir ist wahrscheinlicher,
'x^oq zu Benfey I, 340 gehöre, also zusammenzustellen sei
msIl aoßiidj deutsch schweifen (Schweif as aoßtj)^ ans sa +
iir vielmehr vabh: dazu gehört auch griech. aiß-o/aaif wie
B« aus einer Wurzel hvabh entsprungen sein muss; dafür
2<t q>6ßfj =s aoßfj. Die Grundbedeutung von asß, aoß hi
^Sg bewegen, schwanken, zittern u. s« w. 2aß6g ist dem-
Aefitig bewegter, stürmisch aufgeregter, treibender, drängen-
oder Mensch. In begriffl. Hinsicht vgl man Bux/og,
JNiamen ich mit d^w^ wachsen, in Verbindniig gebracht
der durch Gutturallaut fortgebildeten Wurzd vft, wehen,
^^nch yatih =s uvd^^oQ kommt Die Wurzel vap o'der vabh
"^bUs aus yk (=: dhvfi), wehen, eig. stossen «= ansstossen,
urch p oder bh fortgebildet — Nun könnte Einer einwen-
ans sa + vabh im Phrygischen nicht aaß^ sondern dß
Wurden müssen: dagegen ist zu bemerken, dass der lieber-
^^ Zisclilauts in den Hauchlaut in den arischen Sprachen
'-^BienB ebenso wenig wie im Griechischen ein constanter ist.
^- Beispiele und Belege für meine Behauptung findet man. hi
Schrift über die Monatsnamen einiger alten Völker; vergl.
^Itieher^ Arica, p. 16 sq., der aber mehr an das Griechische
sollte. Gelegentlich sei noch bemerkt, dass in der Notiz
;::^h. Byz. s. v. 2dßoi' s&vog Ogvylag ein mit unserm deut-
^^^mmesnamen der Schwaben verwandter phryg« Stammes-
^^cken kann; vgl auch Grimm, Gresch. d« D. Spr. p. 824sq.
^. 2dßuvoi^f TOj ein leinenes Tuch, lat. sabanum, wird von
Eiebr. W. p. lOS, aus dem Aethiopischen hergeleitet
>0. 2dxxogj 0, auch auxoc, ein härenes Zeug, cilicium, dann
grobes Kleid. Im Hebräischen entspricht saq, ein grobes,
Zeug; im Aethiop. bedeutet dasselbe Wort ein härenes
I , Zeltdecke, die Reduplicationsform saqsaq aber Gitter,
^ Geseuius saq für etwas Gitterförmiges , gitterförraig Ge-
erklärt Meier, H. W. p.451 erklärt saqsaq für eine netz-
t Umzäunung, eig. Decke. Ich wage es nicht darüber zu
tden, ob das griech. oder das semit. Wort für die Wurzel
dem zu balteu sei: vielleicht gehört es zu denen, welche wir
'Verwandt ansehen, wie qeren, qäne u. s. w. gegenüber x^Qvigj
i. B. w. Mit Sicherheit aber darf behauptet werden, dass
aaTTMj packen (welches Wort man ebenfalls in dön» Ver-
Bemit Ursprungs gezogen hat), echt griechisch sei, ebenso
7 5 auTTü) halte ich für aus sa -+■ ag' (ayw) entstanden, es
et also zusammenstossen =^ treiben, drängen, drücken, wie
von hna (Henf. II. 182 sqq. ; über väaaof anders, aber ganz
Benf. I, 396), oy&vksvio von vadh = vädh = M&-ioß (ib. f,
- 14« - V^*"^'!^
253 sqq.), onBcr packen (imtigo, Tt^ywfu, hngen, ib. II, 8^%\*\*
oig. Blossen = nrgere , drängen , zusamnendrlingen) uod ^m^^ <Af^'
stopfen (von sta, Benfey I, Of»? sq.: stossen, stampfen nnd -^ /^Jt'^Sz^^
daher). Zu mtyijvii vgLndyt}, nnd ac-cip-itcr, zu8tos8end = r "^^^^^.v'^
fend, ad-or-ior, anstossen (im-pct-iis ; orior gehÜrt sn HtB "^ -^^^r „»S^'
II, 195, eig. Btossen, = dhvfi, dhvii + r, Ȋk-og, ^9-*'''^'^Lf ^^
angrciren. Da p in pakah (vgl. uxilla für hvaxilla mit pi** ^■^'^•\*iV'^,
Benf. n, 89) aus hT sein kann, so könnte aayijvtjiDilnäY^, «^^ -jC, \jj*\
mit packen verwandt sein, wie icere mit m*^<;, tx{d')v^ mitti'** „ ^,*>'
Btfü^ui {(upay) mit äyoi (stossen = treiben), ipolxoQ mit ?iM**"''^-*^rf^
rniDäöf mit oäftij, fo^ng mit o^g (g> = hv, nicbt = abhl] i (.*
Zu pii>h Tgl. oben p. 49. ttf'^^
221. Ä'iniy?, jj, die Trompete, soll ein von Lydiens» «*® ,oC*
gangenea Wort sein. Wer nieht nur den Namen der I'!****"'^'^—«^ ^
dem seniit. Lnd, dem Sohne des Arpoxad verbindet, eondera i''®***^!—^^"'©!'
die lydiwhe Sprache für semitisch hält, kann das Wort Ifa . ■■Ö* .^j^ili
tisch halten. Vgl. chald. solliüb^, eine helltönende Pfeife, voBflO^ « _ . ^
Stamme (abab, winden, drehen, für (abbflba; dorther konmil "^^ i&ä
hobr. (ab, Eidechse ; vergl. noch ijelöbhÄ, Aal (bei Meier, L»— — -
p. 691) mit aäXTiiy% ifukuania, Meerschnecke , sonst «rr^b^'V^* '^
Aber ffälniyg ist gewiss griechisch , wofür bes. auch das B »B" "^
-rfy spricht. V^. ouXdß^, ouXünß^, Loch, Höhle mit 9^S.9x^ Stca j
9-e^üny^ (von dhvar, dhvri, dhvflp, bei Benfey II, 278 "H-JC-PR? 8VY,
scheint anch aälmy^ aus sa + hvfip =: dhvrip entstufavsi&as.tsJ'X'A/
sein und das Gerundete, die liöhro zu bedeuten. i •
222. Säfm%,6, das Flcchtwerk, die geilochtene Matte, W ^aii-at^^f^
semitisch sein, von samakh = licbr, siibiikh, flechten. Im CE> ixxl /
ist das Wort dunkel. Sonst kommt vom Stamme samakh ifsf JBmfil/^
der Name des Buchstabens Saniccli, der Stütze bedeuten soll,' ,IIo^ ^oß
Bedeutung nacb Geseniua sehr gut passt zu der pliönizlscheizsxIoaK/«^
dieses Buchstabens. Zu eamalth, stützen, aufstützen, &ut\eg»^s»S^^-'ii/j^^^
rtx/piTo*, eig. biegen, krümmen (sa + xictt, Benfey II, 32^^0i 3^^
nltor (ib. II, 182). Aus Snmcch scheint der gricdi. Name ^ax^niug ^^
hergeleitet werden zu müssen; vgl. Meier, Hebr. W. p. G67VOO Gßy'^^
fey hat II, 101 (Note) die I, 438 versuchte Deutung auf» "^ «ü*
griech. Wort tr/fw aufgegeben; mit vollem Kecbte, wie mir »a -»"r aej^.
sehie ZasanunenstelluDg von Sigma und Schin ist Bber'9^<'"^r ^'/
EU billigen. l
223. Suftß^t], 17, ein dreieckiges Saiteninstrument, eta&^ ^iit/^^
Harfe; auch aä/tßv^. Vgl. das chald. sabkä und Meier, abl»3E^*feiR K / ^
p. 720 sq., der das griech. Wort für fremd erklärt. Ist 9 ^«^/^
wirklich, so läge eine Form sabbükh = Bambfikh zu Grunde. • —'^ ^^/*^
erklärt es nebst väßka, ßäffßirov und /tuyädig fiir bart»risch»«*-^*Ä/^i- '
Sprungs, weshalb es aber doch nicht semitisch zu sein brancF^'^ /%i ^
224. Säfiog, )-, die Anhöhe, nach Strabo, VIU, p. öa^^'wA*^ "
X, p. 702, ist schon von Bochart , Chan. I, 8 (vgl aaeb ^A . '■*'
"', p. 71) für semitisch erklärt worden; sehr tngßts-A if/% *'"-''? 0
— 149 —
echt. Vgl lat camar, worin c aus hv, und gäl. fän (f = v,
Ar väu) bei Benfey, II, 321« 2»fiog aus sa + hvam (= xcrju,
uch = diLi) wäre » cliTus« Das sonst nur als bekannter
e vorkommende Wort aufwog sucht man gewöhnlich und
mit Recht auch im Namen der Insel Sx/not^QoiCf] y jon.
^^ticfjy die früher Lenkosla und nach Pausanias Dardania
■md durch die Mysterien der Kabiren zu so grosser Bcriihmt-
langte. Euer sehen wir wieder, wie sehr man auf seiner
muss bei der Ableitung griechischer Ortsnamen und Wör-
«emitischen: denn wäre das Wort ad/aog wirklich semitisch,
ie nicht nur der Verdacht des phonis. Ursprungs der Hera
OS (vgl. auch Movcrs, Phoen. II, 2, 349. 352. 486) un-
^erstärkt, sondern auch der indogerm. Charakter der Kaburen
bedenklichste Weise bedroht werden. Bei dieser Gelegen-
ich noch einige nachträgliche Bemerkungen zu meinem
^ber die Kabiren an. Movers, Phoen. II, 2, 280 sq.: Wu
St davon entfernt, überall da, wo Kabirencult imAlterthume
-^rt>ar ist, phönizischen Einfluss anzunehmen. Der Cult die-
harten Götter ist nicht 'bloss von Phoenizien, sondern auch von
Bonitischen Stämmen ausgegangen. Kleinasien und die be-
^^~ten Inseln, Samothrake, Lemnos , Troas , Phrygien , Lydien,
t^Uen, Pontus, Lykien und Karien, hdben die kabirischen
^uis aramäischen Gegenden erhalten. Die kleinasiatischen
m- besonders Kappadokien, Lydien, Phrygien, Troas standen
*^Br i^eit unter dem überwiegenden Einflüsse Mittelasiens,
^ phönizischer Einfluss nur in Karlen bedeutend hervortritt.
sind phönizische Elemente in den Culten auf Samothrake
^mnos nachweisbar. Samothrake hat seinen Kabirendienst
i^as erhalten; aber ein phöniz. Element in seinem Culte ist
Sft , während der troische und überhaupt kleinasiatische Ka-
l.t mit Ausnahme des karischen den Kadmos nicht kennt.
p. 282 vindizirt auch dem Kabirenkreise^ wozu Hephästos
^phönizischen Ursprung, wonach also der lemnische Kabiren-
K^v semitisch gehalten werden müsste. EbendaseUbIät bemerkt
'^8, wo im Kabirencult ein erschlagener Bruder vorkomme,
^ nicht phönizisch sei: deshalb ist ihm Jasion (= Adonis)
^bönizischen, sondern syrisch-kleinasiatischen Ursprungs. Fer-
'Islärt er p. 290 den Jason für gleich mit dem assyrischen
rus« Den von Hesychius erwähnten Namen der lemnischen
'^ KagxTvoiy der wohl denselben Sinn ausdrückt wie Kdßn-
^1. mßfiQog, Krebs, bei Benfey II, 286 mit xaox(Voc, xa(H
Krebs: Jota ist stets kurz, vgl. Etym. M. p. 488, 5 und
ian. n, fi. A. 20, 8, obgleich Arcad. de acc. p. 65, 16 xap-
dchreibt), vergleicht Movers II, 2, 108 mit dem Namen JSTo-
> wie Orestes und Pyladcs (die Dioskuren) bei den Skythen
t). Ucber die Koqukoi handelt Grimm, G. d. D. Spr. p. 118.
824. Den Beinamen der Insel Samothrake, Aid^ioniu, erklärt
— 150 —
Movers II, 2, 291 sq. (vgl. auch II, 2, 104 sqqO ffir nicht nll*'
den Cult der tanrisclicn Göttin (Artemis, vgl. DorfmneUer, deGne- '^
ciae primordiis, p. 6. 60), sondern auf die Kabiren beEügUeh; •- ^
thiopisch ist ihm aber «= assyrisch. Ich branche wohl kann ■ ! ^
^
«
i
k
a
ii'.
sagen , dass Ich die Ansichten von Movers dnrchaos nicht VSKfai
kaxan: er hat nur insofern Recht, als er die Identität der oriolh
lischen Kabiren (die aber nicht für semitisch, sondern fikr indogam
gehalten worden müssen) mit den griechischen behauptet; att
aber ein himmelweiter Unterschied Ewischen einem wenn audlsid
so engen UrverwandtschaftsverhKltniss und einer später eingetiein
äusserlichen Entlehnung.
225 a). 2dfi(psiQoq oder aantpfigog^ ij, der Sapphir,-Mdb
hehr, sappir s chald. samptr, eig. der reine, glänzende Steh, wA \ ^
Meier, H. W. p. 201. I «
k
k
Ü
ü
I
IE
225 b). 2a^amg,6, ein durch den ersten Ptolemäer iaAqjf'
ten eingeführter Gott; nach Apollodor: der nach Beinern TsdeW'
götterte Apis. Uhlemann, Phil. Aeg. p. 26, erklärt diesen K«9
aus den koptischen Wörtern sairi, gaudium , und phos , abnaM
so dass sairi-ephos, gaudium abundans, = JUgantg wäre! lU
Clemens Alexandrinus ist der Name aus X)a/Qantg entstandeSi ü
aus den Sgypt. Göttemamen Osiris und Apis: aber weder iHe m
noch die andere Deutung desselben aus dem Aegyptisdien km
auf Glauben Anspruch maclien, da er höchst wahrsolieinlicb Bgli^
ehisch-kleinasiatisclicn Ursprungs ist. Movers, Pboen. I, 535 'te*
merkt: Die verschiedenen Begriffe Von den Schladigengötteni ko»-
men zur Einheit im 8arapis , der sie alle umfasst und adM tft
Schlange , dann gleichfalls eine Modlfication des höchsten Goü
war. Da aber in der phön. Religion keine Spur von seiner Vff-
ehrung vorkommt, so bemerke ich nur,^ dass, ehe noch sein Ol
von Sinope nach Alexandrien verpflanzt war, schon in den Tvp"
büchem Alexanders ein Serapeum in Babylon erwähnt wird, wi
dass an den Küsten des schwarzen Meeres , wo er vorzüglidi iv*
ehrt wurde, sonst auch assyr. Götter zum Vorschein kommeD, iB
wir, wie den Nergal, Astara, Perseus, in Babylon wieder antnfc
Da auch der Name zum indopersischen und germanischen Spfli*
stamme zu gehören scheint, indem sarpa, serpens (I'^ttco), im p>^
manischen Saribant (ein schlangenartiger Dämon Ui der longsh^
dischen Mythe) die Schlange bedeutet, so werden wir ttai'^
grosser Wahrscheinlichkeit zum assyr. Chaidäismns recfmen, i>
dessen Nekromantie er auch wesentlich ist, und wo wir in Ctfr*
junktion mit Bei einen geflügelten Schlangengott schon oben km*
gelernt haben. — Obwohl diese Movers'sche Etymologie desNaa^
' Sarapis in formeller Beziehung nicht geradezu unhaltbar ist (W
Ober die Erhaltung des anlautenden. Zischbuchstabens BöttiGher,AA
p. 16 sq. : auch in arischen Dialekten konnte der Zischlaut Ü
erhalten, geradeso gut als z. B. im griech. avg s=z ig^ ^ bo sw*'^
ich doch sehr an der sachlichen Richtigkeit derselben; IbdeiDk^l^
— 151 —
e andere versuche, gehe ich von der für mich feststehendeu Aii-
iime auis, daäs Sarapie als ein urgriechisch -kleinasiatisclier, und
ber nicht als ein ägyptischer (vgl auch Movers, Phoen. II, 2)
er semitischer (da Stark, Gaza u. die philist. Küste , 1852, den
,rapia einen durch das Feuer geläuterten Dionysos nennt, so läge
• nahe, an hehr, (araph, durch Feuer läutern, zu denlcen) Gott
iges^hen werden müsse. Ist Saganig wirklich ein (im engem
\^ne) arischer Güttemame^ so lässt er sich mit griech. xagn-og^
e rdfe Frucht, althochd. herb-ist, Zeit der Reife, Herbst, rifi (für
Ifi)^ leif, von der Sanskritwurzel ^fi + p = ^rip, ^arp, yrap
ei Benfey II, 177) ableiten: diese bedeutet urspr« brennen^ (lat.
e-i-mare), dann kochen; von der Sonne gekocht ist =s reif, vergL
fyrcfiy. Demzufolge wäre Sarapis als ein herbstlicher Dionysos zu
itraehten, was (da Dionysos-Ädonis im eminenten Sinne als eine
rabUngsgottheit bezeichnet werden muss) einen scheinbaren Wider-
imcli in sidi schliessen würde. Vgl Movers, T, 211 : So stehen
Mdk geMrichtige Gründe einander gegenüber, die zu der Annahme
Hhigen, dass zwei, ja drei verschiedene Adonisfeste gefeiert wur-
sn: die erstem gegen Ausgang des Frühlings, die andem im
Leibflte, und diese, wenigstens in jüngerer Zeit, am Ende des
abres. Wenn nun hier nicht die Feste verschiedener syrischer
»der phöoizischer Götter in späterer Zeit mit einander verwechselt
ind, was mit Grund nicht angenommen werden kann, so ergibt
ich daraus auch eine mehrfache Auffassung des Adonis, und zwar
uerst als einer FrühUngsgottheit , die der Glnthhitze des orienta-
sehen Sommers und dem giftigen Samum erliegt; dann als eines
erbstlichen Gottes, dessen Wirksamkeit mit dem Anfang desWin-
srs aufhört; endlich als einer Jahresgottheit, die mit dem Aus-
ange des alten Jahres stirbt und zu Anfang des neuen wieder
nfersteht. — Derselbe Movers bemerkt I, 198: Durch sein Sym-
ol, den Granatapfel, tritt nun Hadad-Rimmon in mehrfache Be-
Ihitmg mit den dem Adonis verwandten Gottheiten. Aus der
'rächt des Granatapfels ist der beweinte Attes entstanden: die
ellige Frucht wuchs plötzlich aus dem Blute des von Bacchus
ntmannten Agdestis, und Nana, die Tochter des Königs Sangarius,
reiche sie in ihren «Schooss nahm, wurde von ihr schwanger und
lebar den nnglSckUchen Liebling der Göttermutter. Auch Jupiter
3aBiiu hält in seiner Hand den Granatapfel, dessen Bedeutung
nan übrigens am besten ans der numidischen Darstellung des Baal
cennen lernt, wo Granatäpfel und Weintrauben seinen Händen ent-
wachsen, die also als ein Ausfluss aus der Gottheit betrachtet
vurden. Ein Sonnengott Hadad mit dem Granatapfel kann aber
latürlich nur die Sonne des Spätsommers, baal qai^, sein, welche
jfrranatfrüchte und Obst zur Reife bringt, und wir werden nach
Analogie der Vorstellung,, wonach Adonis die gereifte Feldfrucht
st, Hadad-Riaunon den reifen Granatapfel, die zeitige Baumfrucht
lennen können, oder vielmehr den Gott, welciier in sie seine Pro-
— 152 —
ductioDskraft ansgiesst, dann stirbt und betrauert wird. — Ansiv- ly
dem vergL Movers I, 539 sqq., wo er daa bekannte Orakd te lüpo
klarischen ApoUon: .1^^
'Ev i^dndrjj navgt] avvEaig neu vovg dXctnaiv6g. l*?
Ogd^io Toy ndvTtJv vnaxov d-tov Bfiftiv 'loteo, 1*'
Xtl/AUTi (jdv T^Aidrpf^ ^a t etagog d^/pfiivofo^ T|J
TidXiOv rf^ &iQ(vgf (Jtsrontiqov i'ußgov iaaS — | ^
I
k
r
i
■
bespricht und dazu p. 542 sq. bemerkt: In weiterer Bedestm
wird liier Jao für den Sonnengott in den vier Jatireaseitn, ii
engerer aber föt die herbstUche Sonne dßQog 7aai, der EMtkMi
ausgegeben« Dass nun dieser Jao Adonis sei , unterliegt gv fcri-
nem Zweifel. Erstlich nämlich passt auf den Adonis die
nung dß^og 7aaSf dem dies Epitheton eigenthümlich ist. Z
findet es nur auf den Adonis Anwendung, dass Jao nach
weitem Bedeutung Sonnengott^ abec in der eligern die Gtottlieit ta
Herbstes sei, wie wir dieses oben, und zwar namentlich die IMm
Bedeutung im Culte des Adonis zu Antiochien und Byblas niet
gewiesen haben. Drittens wurde Adonis der höchste Oott in 1^
blus und am Libanon genannt, wie hier auch Jao bezeichnet wirf:
alles dieses deutet bestimmt darauf hin , daas der GfMe
der Götter in Byblus kein anderer als Adonis war , welcher neb
bei Sokrates in einem Orakel, nicht unähnlich jenem des &p(Ao
Clarius, Dionysus und der grosse Oott heisst, wo den Khodioi
angerathen wird: k.
^*AvTiv ikdfTiCKT&üu dsov /utyuv dyvov "Aicovtv l^
Evßtoy, okßw^ioQOVj ivnXoxufiov ^tovvaov. r"^
Ich habe diese zur Erläuterung meiner Etymologie des Name*
2dQamg dienenden Bemerkungen von Movers angefahrt , ohne ii*
dess die dem Adonis-Dionysos beigelegte Bedeutung eines Sonuk*
gottes (vgl. auch Eckermanu^ Lehrb. d. Myth. I, 111) für ridifi^V^
zu halten; ebenso kann ich die Worte Bötticher's, rudd. myth. "
p. 12: Adonis vim solis genitricem designat, sive illam, quae^
vis die denuo illucescit, sive eam^ quao annuo cursu qunm
aurae spirant redit torpentem hieme iiaturam ad noyum
resuscitans, nur in so weit billigen, als Adonis-Dionysos auch
zeugende, Leben erweckende und das Waciisthum im Frühling
fördernde ErafÜ; der Sonne repräsentirt, weil der grosse Gott
irdischen Fruchtbarkeit eben alle zeugerischen, männlichen
zen des natürlichen Lebens in seinem Wesen und Begriffe um&li
Dagegen ist Adonis-Dionysos nichts weniger als ein Licht-,
und Sonnengott, wie Moloch-Saudan oder ApoUon« Auf den
sen Frühlingsgott (und Naturgott überhaupt) Adonis-Dionysos
die vortreffliche Definition ihre volle Anwendung, ^welche Gerf-
Vossius, de origine indololatriao lib. VII, c. 2. p. 126 sq. '
— 153 —
BedeatoDg des Priapos gegeben hat: Sic igitur colligimus
fcpum nihil aliud esBe, quam sen naturae, s^u coeii, seu solis
1 -solis!) yim genitricem, co'elitus sese diffandentem (Jidwaogist
Jaellflaas, caelitos sese diffnndens, wie ich in meinem Art über
^zeigt habe) per uniyersnm orbem, mazimumque exercentem,
I plantis, nnde et in hortis sünolacrum Priapi constitai solet,
n In animalibus, etiam hominibus, unde nupturae ad Mutinam
inom dednci solent, nt a numine generationis praeside post foe-
I qnosdam ritus Yim et Ipsae generandi adipiscerentur. Uebri-
is Ist der Name des fiarapis (den ich den vorhergehenden
nerknngen gemäss fär einen Gott der im Herbste zur Vollen-
{g und Ruhe gelLommenen männlichen Zeugnngskraft in der
nr halte : durch' das Feuer d. h. durch die Sommerhitse geläu-
; und für eine Zeit lang getödtet oder nnäiätig gemacht erhebt
I.. das zeugende Naturprinzip im Herbste zu seiner Vollendung,
mm die reife Herbstfrucht statt ües üppigen Pflanzenwuchses im
liling als ■ das Symbol der allmächtigen Schöpferl^raft der Natur
sbeint) mit dem des Eronos wurzelhaft verwandt: K^vo^q ist
^fina, gama, ^rana, von yfi = grä (Benfey II, 177) + p >=
p e=3s ^Si^, 2a^n. Vgl. d. Art Tid-tavog (wo über Zeirene).
226* 2uw^q, 6j der Satyr, den man sich bocksgestaltet
Bbte. Das Wort wird von Movers und Bötticher für = hehr,
r ^klärt^ welches Wort Bock, eig.^er Struppige, Haarige^ be-
llet. Mit ^drv^q hängt im Griech. TlrvQog, bei den Lakonen der
ck, eng zusammen j dies Wort führt auf die Annahme, dass 2d'
tog für TärvQog stehe, wie TloasiifSv für UoTuäiSv^ Dadurch
edigt sich die Frage über den Ursprung des Worfles von selbst:
Ist geradezu unmöglich, dass aus hebn sä'tr raTvqog und t/tv-
', entsprungen sein sollten. . Man beweise uns vorher durch ein
liges Beispiel, dass hebr. 'Ain zu griech. r werden konnte ; Böt-
mr, suppL lex. Aram. p. 43, behauptet es zwar, aber aUe seine
ispieie sind nachweislich falsch. Auch das anlautende Sin konnte
fireriich zu r werden, wenigstens kenne ich kein Beispiel für
n Uebergang. Dies würde genügen, uns von der Al>leitung
griech. Wörter aus dem hebr. Worte abzuhalten, selbst wenn
Iben im Oriechischen ohne sichere Deutung wären. Damit
es sich aber ganz anders: adxvQoq für xdxv^ und r/*
^S sind beides echt griech. Reduplicationsformen von einer Wur-
— rw^ =3 tvar bei Benfey, 11, 251 sqq. Diese bedeutet Qigentl.
en, von stu, stva (ib. I, 657 sq.) + r, dann eilen (vgl. dhu,
•^n, dij-(a mit ^^w, d^o6q), sich heftig bewegen: sie kann aber
tanzen, springen bedeuten, wie unser tanzen = dhvas^ dhvans,
', 275, eig. stossen (dhva, ^tf-w, + s) bedeutet Zur Wurzel
tvri, deren vollständigere Form stvar im griech. Worte (rro'()i9^//,
e, erhalten ist, scheint auch zQu-yog, Bock, als eine Fortbil-
durch Gutturallaut zu gehören. — Zu dem oben erwähnten
^ W. sft'ir hat man femer aiavqa^ tj, gestellt, welches Wort
- 144 — y
dial. AcoL p. 34, die Foini Hi^idftiuv&v^^^ F^uiu^m^^v^f^-^ ^^^\
die Movers'sehe Etymologfie als eine völlig unhaltbare fxiw^^'^^g^
brechen rauss. Ich vergleiche xQadäfo, xQaäa/vot, ßchi^^^^^^*
erschüttern, bei Benfey, II, 31f>: xQud ist aas hvfid, h^-^^ j^^
hFgad. In formeller Beziehung lasst sich ^EQVfAuv&oq vergl'^'^ n^
welchen Namen Movers aus hebr. art (Lowe , Feuer) und r^ 'jf^cf
Tod, von muth, sterben, ableitet: also 'der Bergname jKi^^J^'^^ V<;i ^
Ä Feuer des Todes 1 Dieser Name gehört wohl zw iQvfunq^ i *\^0f^^^
steil, jäh und ist also gar kein ContpoKitnm: ebenso weai^^g^St
FQaddjLiuv&vg für ein Compositum gelten. Wa» für t\wm^ ^5fi
beseichnet aber der Name? Ist Rhadamanthys (vgl. ^n JceW^^^^^ (r^
TtH€trmtv) ein Meerherrscher, einEiderschüttrer? also siemlick^A^^^^
eher Bedeutung wie Aeakos und Minos? Dagegen stkiä^^ ^
sprechen was Preller, Griech. Myth. II, 122 sagt. Darf wt**^;^
für einen Unterweltsgott halten? Dann könnte sein Name fldt ^* ^^
Jv^, schwer, schwerfallig, eig. sinkend, dcb neigend, vergens, ^ ^ ^
ißgaffvg gehört zu Benfey II, 291 ; vgl, sero, spfit, mit ■etr^^^^
serius, schwer, gravis, und unsern Wörtern währen, weilen o.!.«^ i»rt'
snsammengehören , worin das anlautende ß ans hv entatandtti'^ a|
Auch ist eine Verbindung mit schwarz^ s(v)ord-e8, ib. II, 296, «** *^
lieh : Rhadamanthys wäre ein* EvQomog neben der Ev^fAnri O ^ ^
var, vri = s-vor-d-es). Vgl. ^O^rpevg, Ich wage keine ErtsÄ^ *
düng, bemerke aber, dass meiner Meinung nach die zuerstaiwflrf^'^^'^'
Etymologie die meiste Wahrscheinlichkeit für sich hat ^.
216. 'Poä, 17, auch ^otd, der Granatapfel. Benfej'fl, S <V-i
bringt das Wort in Verbindung mit hebr. rimmdn; dasselbe ft ^^
Meier, Hebr. W., p. 550. Aber es ist gar kein Grand vtrhaadb^'^^
das Wort als ein phönizisches Lehnwort anzusehen; Benfey 11, t <*J^
gibt selbst die einzig richtige Etymologie^ die er II, 373 lA^ ^
h&tte aufgeben sollen.
217. To^ov, ro, die Rose, äolisch ß^ofiov (äTF^oiav^ Mdrf^ *f
der merkwürdigsten Wörter, welche es gibt, weil es ini Se
wie im Indogermanischen gleichmässig vorkommt, ohne jededi
Lehnwort zu sein: es ist kein Lehnwort, weil es beidersefta i
zelhaft begründet ist. Daher missbillige ich entschieden BenAyX^^
359 und Meier p. 735, die das griech. Wort aus dem Semil'willo^*^
nbleiten wollen; vgl. auch s. v. iraQÖog, So gut wie hebr.
mit xsQag, comu, hebr. qäne mit xävf], xavvce, hebr.-ehald.
ijv^ en, hcbr.'j6m mit fj/nag, hebr. haraph mit lat. carperet
wandt sind, ebenso gut kann Fqoöov^ die rothe Blume, die B»^ . '
mit ourt, vard urverwandt sein. Der echt griechische Chaiarf-^**^
des Wortes q66ov darf gar nicht angetastet werden : die ürw'^^^
wandtschaft desselben mit dem oriental. Worte muss mit aller " "'^
behauptet werden, besonders auch deshalb, weil- es für die
gleichung des Semitischen und Indogermanischen noch yon
immenser Bedeutung werden kann. Ich vergleiche Benüsy II, IT
pqq. , wo die Wurzel gfi ^s hvri = ghfi ü, 195: davon
— 145 —
^o < ans brf idb , gf idli. Neben gHdh , hvridh koniit» ancb
b ^v^rfid bestehen, welche Form im deutschen Wort Glanz, glän-
rftd im lat. s-plend-ere erhalten ist.. Der Wechsel von g und
sich aus hv : lat grat-us = hold (von hviit, neigen^
284) ist ganz identisch mit prat-um, Halde (Neige =
g, Wiese, vgl. vd/Lwg ib. II, 184, eig. geneigt). Ebenso
schon früher pulcer mit yXavxog, dykaogy prnna mit y^-
vog combinirt. So steht es denn für mich unzweifelhaft fest,
FQodoy zur Wnrzelform hvfid =: hvri (ib. II, 195 «
d gestellt werden müsse. Die Rose ist als die leuchtende
nde, rothe, bunte Blume gefiisst. Das lai rosa ist schwer-
fe-5.^ ^iov identisch, aber wohl sicher nahe damit verwandt;
-^ H, 125 glaksh (laksh) aus gfiksh (grig' + s), wovon rosa
konnte, ivie ursus von riksha, arksha. Der griechische
des Wortes qoSov ynrä übrigens bedeutend gesichert durch
^^^ennamen 'P6ii], ?;, Gemahlin des Helios, Mutter des
n^ die gewiss als die Leuchtende, als eine Lichtgottheit zu
Mit hFQoö verwandt sind nQrjiwv, n^/jd-w^ dann onXri-
mnoSog (leuchtend, glühend, vgl. riipQa), wo n = hv ^e
^lendeo ; a ist das Präfix sa. Das Wort. ankriSog verhält
Fqo^ovj wie das Wort anodog zu Foi/ufj^ Fo^hw; blasen
riechen, ^) =s sprühen, leuchten; das lat. oder aber ver-
zu Fod'ju// wie ala, axilla zu Fua/dki^y /Liaa/akf^. Benfey
ist im entschiedensten Irrthum über das in FoSfii^ anlau'
igamma^ .Wie aber qoöov und PoJj; echt griechisch sind,
uch der Inselnan^ jRc) Jo^ ohne Zweifel echt griechisch, wenn
nicht zu läugnen ist^ dass die Phoenizier dort einst im
".^ mehrerer Ortschaften, vielleicht auch im Besitze der Ober-
'«^«^ über die ganze Insel waren. Vgl. Movers, Phoen. ü, 2
^cn Phoenizicfr Phalanthus) und Hoffmann, Griechenland u.
^*'- p. 1362 sq., wo Atabyria (Tabor) als alter Name der Insel
^^irtwird. Aber Hoffmann geht viel zu weit, wenn er schAibt:
n (dort aufgeführten) verschiedenen Benennungen haben wir
Spuren von der uralten religiösen Bedeutsamkeit der Insel,
eine ursprüngliche Bevölkerung von Asien und den ihr
'^^mlichen Glauben zurückweist Diodor berichtet, wie es
^^9 vorzüglich nach Zeno's Geschichte von Rhodos, über die
^^^le Zeit der Insel, sie sei zuerst von Teichinen bewohnt
. ^^9 die Söhne der Thalassa waren. Sie sollen für das Leben
^^e Dinge erfunden^ und Göttergebilde gemacht hab6n, wes-
. dieselben auch telchinische hiessen^ so bei den Lindieni
^'•> , Here und die Nymphen bei den Jalysiem, und ebenso
^ci den Kamirem. Diese kurze Nachricht ist insofern wich-
-^^\« sie einen uralten Verkehr der Insel mit Ostvölkern, sicher
'' ^oinikcn, bestätigt und auch unsere oben dargelegte Ansicht,
-^ere nicht eine ursprüngliche hellenische Gottheit sein könne;
täie Teichinen werden ja hier ausdrücklich Söhne des Meeres
10
— 14(5 —
i
genannt. Diosc Nachricht wird um so Euvorlässiger, sin es mir ^i.
sene Thatsache Ist , dass Phoiniken namentlich auf der pekqw^ ^
siechen Ostküste hfinfig verkehrten. Daher finden wir cbri^ i^^
golis, in Sikyon, Korinth vorzugsweise dai HerecdltuB k^^
Teichinen. Der sonst bekannte phoinikische Charakter wis=^^
hier an den Teichinen von Diodor bezeichnet, sie seiea^^ )
Mittheilung ihrer Künste sehr zurückhaltend gewesen. «... ^
dite soll auf ihrer Fahrt von Kythera nach Kypros, wie £^^^
der Hellenen sagt, auch auf Rhodos angelandet, aber von m
velhaften Söhnen des Poseidon nicht aufo Land gelassen
sein. Darf man eine Erklärung darüber wagen , so war if^
Wehr der Phoiniken gegen hellenische Sitte (also hierum
Aphrodite auf einmal als Vertreterin hellenischer Sitte, ir
sonst das Vorkommen gerade ihres Cultus als Hauptbeir^^^
phönizischen Einfiuss ausgegeben wird II) Ist es eine^^
Bemerkung, dass die Hellenen sich so die merkwürdige Endi^ .
auf Rhodos, dass hier der Aphrodite -Dienst nicht heimiadO^
zu erklären suchten: oder war es nicht vielmehr Thatsache..^^
die Mythe berichtet? — Soweit Hoffmann, der nur wissen ^
dass die Insel Rhodos zu der Zeit, in welcher sich Phoeniziai^
derselben niederliessen, gewiss schon einen so weit ausgebHB^
eigenen Götterdienst (und zwar einen urgriechisch -kleinasiatid^^
Götterdienst) besessen haben muss, dass sich die phönis.AnkA'
linge den stärksten Einflüssen desselben ausgesetzt sehen mmi^O
und jedenfalls wenig Aussicht auf Erfolg gehabt haben w9tfv
wenn sie die uralten dort einheimischen griech. Gülte dmddo
eignen hätten ersetzen und verdrängen wollen. Richtig ht9C
derselbe p. 1373 sq. , dass der rhodische Kronosdienst nicht M
nizisch sei; Helios, der Hauptgott von Rhodos (ib. p. 1372S1
ist sicher ein echt griechischer (nrgriechisch-kleiuasiatischwj^'V.i
und zwar der hellenische Lichtgott Apollon in der beschrämJ
Bedeutung des Sonnengotts. Vgl auch den Art. Tsk^iy.
218. 2aßa^ivgy 6, ein Name des lydisch-phrygischcn Di<^ ^
der auch 2aßd6ioq geschrieben wird; offenbar stammt der "^
her von 2aä6gj o, ein Geweihter des ßakchos, neugriech«
ein Verrückter, wozu aaßd^o) = fvofcü, ßax/jika gehört,
hat man den Namen ohne Weiteres mit dem hebr.^ Namen «
^eb^th zusammengeworfen, was natürlich eine grundfidsek^ ^i
mologie ist, die gar keine Berücksichtigung verdient. BürBt^ i
jedoch 2aß6g für semitisch halten, so könnte man die chaJdfiHl
Wurzel sevah , sich freuen , fröhlich sein, heranziehn : aaß9f «li
eine Aufmunterung zur Freude, wie tvoZ, das man mit hebr. hint
leben , zusammengestellt hat, eine Aufforderung zum Ltken tt
soll: tvwy aaßoi für =: „lebe und freue dich, sei fröhlidi'a
nehmen, mag noch mehr als Einem zusagend sein. Wir UM
aber nicht davon lassen, alles dasjenige was zum bakchiscbe&fii^
terkreise gehört für entschieden griechisch d. h. nrgriechisefa'^
— 714 -
ch 9SU halten. Bötticher» Arica, p. 3ö setit Sußa^iog dem
Qdavesta erwähnten gAvaTih jasata gleich, bei Bomonf, Jagna,
^> cL h. generatori creator. Diese Etymologie kann richtig
-enn sie auch keineswegs sicher ist. Mir ist wahrscheinlicher,
xfiiog zu Benfey I, 340 gehöre, also zusammenzustellen sei
)oh. aoßiw, deutsch schweifen (Schweif as aoßf]), ans sa +
ur vielmehr vabh : dazu gehört auch- griech. ffiß-o/ncu , wie
Kc aus einer Wurzel hvabh entsprungen sein muss; dafür
cftet g>6ßfj =s üoßti. Die Grundbedeutung von asß^ aoß M
ifcig bewegen, schwanken, zittern u. Si w. JSaßog ist dem-
Jieftig bewegter, stürmisch aufgeregter, treibender, drängen-
b-^ oder Mensch. In begriff]. Hinsicht ygl. man Bux/ogj
Namen ich mit a-^», wachsen, in Verbindniig gebracht
^^i der durch GntturaUaut fortgebildeten Wurzel vft, wehen,
^uch vadh =s äv&'Og kommt. Die Wurzel vap oder vabh
^osdls aus yä («= dhvfi), wehen, elg. stossen «= ausstossen,
nrch p oder bh fortgebildet — Nun könnte Einer einwen-
s ans sa + ^abh im Phrygischen nicht aaß, sondern aß
Tden müssen: dagegen ist zu bemerken, dass der lieber-
Zischlauts in den Hauchlaut in den arischen Sprachen
DB ebenso wenig wie im Griechischen ein constanter ist.
^- Beispiele und Belege für meine ßehauptung findet man hi
Schrift über die Monatsnamen einiger alten Völker; Tcrgl.
^ Itieher^ Arica, p. 16 sq., der aber mehr an das Griechische
sollte. Gelegentlich sei noch bemerkt, dass in der Notiz
k>h. Byz. s. y. 2aßoi' 's&vog Ogvylag ein mit unserm deut-
^tuimmesnamen der Schwaben verwandter phryg. Stammes-
^^cken kann; vgl auch Grimm, Gresch. d« D. Spr. p.824sq.
• 9. 2dßavov, To, ein leinenes Tuch, lat. sabanum, wird von
-Eiebr. W. p. 198} aus dem Aethiopischcn hergeleitet
^O. JSaxxo^, 0, auch acoeo^, ein härenes Zeug, cilicium, dann
grobes Kleid. Im Hebräischen entspricht saq, ein grobes,
^ Zeug; im Aethiop. bedeutet dasselbe Wort ein härenes
d, Zeltdecke, die Reduplicationsform saqsaq aber Gitter,
li Gesenius saq für etwas Gitterformiges , gitterförraig Ge-
erklärt. Meier, H. W. p. 451 erklärt saqsaq für eine netz-
B Umzäunung, eig. Decke. Ich wage es nicht darüber zu
Qiden, ob das griech. oder das semit. Wort für die Wurzel
tdem zu halten sei: vielleicht gehört es zu denen, welche wir
^vsrwandt ansehen, wie qeren, qäne u. s. w. gegenüber x^^^ctg,
«. B. w. Mit Sicherheit aber darf behauptet werden, dass
t auTTa), packen (welches Wort man ebenfalls iu den. Ver-
.flemit, Ursprungs gezogen hat), echt griechisch sei, ebenso
Vif] auTTü) halte ich für aus sa + ag' (äyco) entstanden, es
itet also zusammenstossen =3 treiben, drängen, drücken, wie
a Ton hna (Henf. II. 182 sqq. ; über väaaot anders, aber ganz
I, BenC I, 396), oy&vksvü) von vadh = vddh = (o&-ia} (ib. f,
- 148 - l /-^
253 sqq.), mifler packen (pango, Tfjjywfu^ fangen. Ib. ü, 8f^^^l^>^f
eig. 8to0Ben » ärgere, drICngen, auMunmendrSngen) und ^^
stopfen (von stu, Benfey I, 657 sq.: stossen, stampfen bIimL -^^ ^u
daher). Zu aayijvrj yg\.ndyfj^ nnd ac-cip-iter, sustossend » r* ^"^^
fend, ad-or-ior, anstossen (im-pct-us; orior gehört m hyH ''V^^
II, 195, eig. stossen, = dhvfi, dhva + r, ^akr^^ dvf^m — ^^^
angreifen. Da p in palcsh (vgl. axilla für hVajiilla mit pika^'^^!^
Benf. II, 89) aus hv sein kann, so könnte aayjjvij m\i nä/ti^ ^S^"^*^
mit packen verwandt sein, wie icere mit mit^, l;^d-)iSg nöi^*« ^
fjijpu^iü {<rq)uy) mit äyw (stossen = treiben), q>oX»6g mit lAawrf»»*'^^,
anodog mit oifiij, (fo^og mit o%vg {jp = hv, nicht aa abU) \ !•**"
Zu paksh vgl. oben p. 49. .«
221. SaXmyt ^, die Trompete, soll ein von Lydienw ^^
gangenes Wort sein. Wer nicht nur den Namen der Lj^A^^*^
dem semit Lud, dem Sohne des Arpaxad Ycrbindet, Bondmr>^^^
die lydische Sprache für semitisch hält, kann das Wbrt flr t^
tisch halten. Vgl chald. galbübO, eine helltönende Pfeife, VQ0O^ «'
Stamme gabab, winden, drehen, für ^abbüba; dorther kommt
hehr. (% Eidechse; TcrgL noch ^elöbhä, Aal (bei Meier,
p. 691) mit odkmyl^ d^aXaaa/a, Meerschnecke ^ sonst &iijSbisf^^
Aber adkmy'^ ist gewiss griechisch, wofür bes. auch dM ft BMb
^iyy spricht. Vgl aaXäßij, aakdfißfj^ Loch, Höhle ndit Mbor^ ^
d^Qunvri (von dhvar, dhvfi, dhvfip, bei Benfey II, 278 mrÖC-PR?
scheint auch adXmy^ ans sa + hvfip = dhvrip finlHltiiiBmiftiTffi
sein und das Gerundete, dieliöhre zu bedeuten. « «
222. Sd/uu^y 0, das Flechtwerk^ die geflochtene Matte, 'BT «oJd
semitisch sein, von samakh = hcbr. sabakh, flechten. Im OD jxxI
ist das Wort dunkel. Sonst kommt vom Stamme samakh if^f jsn
der Name des Buchstabens Samcch, der Stütze bedeuten soll, ^ ^ttoi
Bedeutung nach Gesenius sehr gut passt zu der phöniaischervoci^^c
dieses Buchstabens. Zu samakh, stützen, aufstützen, auflegos<>rk^
OKijnTiOj eig. biegen, krümmen (sa + Tcan, Benfey If, 32^S^
nitor (ib. II, 182). Aus Samech scheint der griech. Name-^^^^^o^''^
hergeleitet werden zu müssen; vgl. Meier, Hebr. W. p. 667»^^^
fey hat II, 101 (Note) die I, 438 versuchte Deutung
griech. Wort ai^ca aufgegeben; mit vollem Rechte, wie mir
seine Zusammenstellung von Sigma und Scbin ist aber
zu billigen.
223. 2afißv7C9j, 1^, ein dreieckiges Saiteninstrument,
Harfe; auch ad/ußv^. Vgl. das chald. sabkä und Meier,
p. 720 sq., der das griech. Wort für fremd erklärt. lat «SBO ^*
wirklich, so läge eine Form sabbükh = sambükh zu Grunde. 88 '^
erklärt es nebst vdßka, ßaQßixov und (.luyaöig für bi^rbarischca^^^'
Sprungs, weshalb es aber doch nicht semitisch zu sein brauehtrf^^'
224. 2dfxog, ij, die Anhöhe, nach Strabo, VIÜ, p. öSSSß"^
X, p. 702, ist schon von Bochart , Chan. I, 8 (vgl. auch MC ^L
Hebr, W., p. 71) für semitisch erklärt worden; sehr fragficlirf^^^
— 149 —
itecbL Vgl lat camiir, worin c aus hv, und gäl. An (fav,
y £iir vftn) bei Benfey, II^d21. 2k/<o^ ans sa + hvam (=s3cci;^,
^ ' <^uGh = aV<) wäre » clivus. Das sonst nur als bekannter
^«%me vorkommende Wort aäfiog sueht man gewöhulich und
f^c^li^ mit Recht auch im Namen der Insel 2afiad(ffiy^ j jon.
^txtjf die früher Leukosia und nach Pausanias Dardania
d durch die Mysterien der Kabiren zu so grosser Berühmt-
Ixngte. Euer sehen wir wieder, wie sehr man auf seiner
muss bei der Ableitung griechischer Ortsnamen und Wör-
semitischen: denn wäre das Wort adinog wirklich semitisch,
le nicht nur der Verdacht des phöniz. Ursprungs der Hera
08 (vgl. auch Movers, Phoen. II, 2, 349. 352. 486) un-
^erstärkt, sondern auch der indogerm. Charakter der Kabiren
bedenklichste Weise bedroht werden. Bei dieser Gclegen-
ich noch einige nachträgliche Bemerkungen zu meinem
Wier die Kabiren an. Movers, Phoen. II, 2, 280 sq.: Wir
Bt davon entfernt, überall da, wo Kabirencult imAlterthume
^iMur ist, phönizischen Einfluss anzunehmen. Der Cult die-
rten Götter ist nicht 'bloss von Phoenizien, sondern auch von
«emitischen Stämmen ausgegangen. Kleinasien und die be-
Insefa], Samothrake, Lemnosi Troas, Phrygien, Lydien,
<ikien, Pontus, Lykien und Karlen, haben die kabirischen
aramäischen Gegenden erhalten. Die kleinasiatischen
besonders Kappadokien, Lydien, Phrygien, Troas standen
ir ^eit unter dem überwiegenden Einflüsse Mittelasiens,
phönizischer Einfluss nur in Karlen bedeutend hervortritt,
sind phönizische Elemente in den Culten auf Samothrake
mnos nachweisbar. Samothrake hat schien Kabirendienst
as erhalten; aber ein phöniz. Element in seinem Culte ist
, während der troische und überhaupt kleinasiatische Ka-
X mit Ausnahme des karischen den Kadmos nicht kennt,
p. 282 vindizirt auch dem Kabirenkreise, wozu Hephästos
phönizischen Ursprung, wonach also der lemnische Kabiren-
' semitisch gehalten werden müsste. Ebendaselbst bemerkt
, wo im Kabirenculfc ein erschlagener Bruder vorkomme,
nicht phönizisch sei: deshalb ist ihm Jasion (= Adonis)
%önizischen, sondern syrisch-kleinasiatischen Ursprungs. Fer-
^Wlärt er p. 290 den Jason für gleich mit dem assyrischen
'^is. Den von Hesychius erwähnten Namen der lemnischen
, Ktt^vot, der wohl denselben Sinn ausdrückt wie Kußti-
xdßfiQog, Krebs, bei Benfey II, 286 mit %uQKlvoq^ nag-
^ _ Xrebs : Jota ist stets kurz, vgl. Etym. M. p. 488, 5 und
^^%n. TT. jn. k. 20, 8, obgleich Arcad. de acc. p. 05, 16 xap-
^hreibt), vergleicht Movers 11, 2, 108 mit dem Naiuen E6-
wie Orestes und Pyladcs (die Dioskureu) bei den Skythen
Ueber die Koqvmoi handelt Grimm, G. d. D. Spr. p. 118.
^^24. Den Beinamen der Insel Samothrake, Ai&ion/u, erklärt
— 150 —
Movcrs II, 2, 291 sq. (vgl. auch II, 2, 104 Bqq;) für nlditMil*'
den Cult der tanrisclien Oöttin (ArtemiB^ vgl. DorfmueUer, de Gm- '^
ciae primordiis, p. 6. 60), sondern auf die Eabiren bezüglidi; »• .^
thiopisch ist ihm aber «= assyrisch. Tch brauche wehl komiB
sagen , dass ich die Ansichten von Movers durchaus nicht lfl|pi
icann: er hat nur insofern Recht, als er die Identit£t der otiolh
lischen Kabiren (die aber nicht für semitisch, sondern flkr Indogn
gehalten werden müssen) mit den griechischen behauptet; mfA
aber ein himmelweiter Unterschied zwischen einem wezm anck mI
so engen Urverwandtschaftsverhältniss und einer später efaigetraiaB
äusserlichen Entlehnung.
225 a). Sa/iKpeiQog oder adn(fftgogj ij, der Sapphir,'Mdtai
hebr. sappir s= chald. samptr, eig. der reine, glänsende Stdii wk ^
Meier, H. W. p. 201.
225 b). SuQamg,6j ein durch den ersten PtolemSer InAqjf-
ten eingeführter Gott; nach Apollodor: der nach seiDem Todeif"
götterte Apis. Uhlemann, Phil. Aeg. p. 26 , erklärt diesen N«i
aus den koptischen Wörtern sairi, gaudium , und phos , äbudmi
so dass sairi-rcphos, gaudium abundans, = JSuQantg wäre! Hak
Clemens Alexandrinus ist der Name aus X)o/Qantg entstandeiii ii
aus den ä'gypt. Göttemamen Osiris und Apis: aber weder ik riK
noch die andere Deutung desselben aus dem AegyptisdMB lov
auf Glauben Anspruch maclien, da er höchst wahrecheinlicb mpk-
ehisch-kleinasiatiseiien Ursprungs ist. Movers, Phoen. I^ b3ö 'be-
merkt: Die verschiedenen Begriffe von den Schlidigengötten kn»*
men zur Einheit im Sarapis , der sie alle umfasst und selbat 9t
Schlange , dann gleichfalls eine Modification des höchsten CMto
war. Da aber in der phön. Religion keine Spur von seiner Yff-
elirung vorkommt, so bemerke ich nur,^ dass, ehe noch sein M
von Sinope nach Alexandrien verpflanzt war, schon in den Tl|^
büchem Alexanders ein Serapeum in Babylon erwähnt ¥iidy ■!
dass an den Küsten des schwarzen Meeres , wo er vorzüglidi iV'
ehrt wurde, sonst auch assyr. Götter zum Vorschein kommen, A
wir, wie den Nergal, Astara, Perseus, in Babylon . wieder antnfc
Da auch der Name zum indopersischen und germanischen SpnA-
stamme zu gehören scheint, indem sarpa, serpens (^(»;rci>), im |0-
maniscben Saribant (ein schlangenartiger Dämon in der longrtM^
dischen Mythe) die Schlange bedeutet, so werden wir ttai^
grosser Wahrscheinlichkeit zum assyr. Cbaldäismus reefansi, iB
dessen Nekromantie er auch wesentlich ist, und wo wir in C9t
junktion mit Bei einen geflügelten Schlangengott schon oben kenü
gelernt halben. — Obwohl diese Movers'sche Etymologie desNaa^^
' Sarapis in formeller Beziehung nicht geradezu unhaltbar ist (w^
iiber die Erhaltung des anlautenden. ZischbuchstäbensBötticher,lA
p. 16 sq. : auch in arischen Dialekten konnte der ZiecUaut Ü
erhalten, geradeso gut als z. B, im griech. avg =s ^g), so swift
ich doch sehr an der sachlichen Richtigkeit derselben; Itidein ^
— 151 —
.e andere versuche, gehe ich von der für mich feststehendeu Au-
lime aus, iaäs Sarapis als ein urgriechisch-kleinasiatiscber, und
fater nicht als ein ägjrptiscber (vgl auch Movers, Phoen. II, 2)
er semitischer (da Stark, Gaza u. die philist. Küste , 1852, den
^apis einen durch das Feuer geläuterten Dionysos nennte so läge
' nahe, an hebr. ^araph, durch Feuer läutern, zu denken) Gott
&i;Q8ehen werden müsse. Ist SdQamg wirklich ein (im engem
Ipne) arischer Göttemame, so lässt er sich mit griech. xagn-ogy
ie reife Frucht, althochd. herb-ist, Zeit der Reife, Herbst, rifi (für
-tfi), leif, von der Sanskritwurzel ^ri + p » (rip, ^arp, ^rap
lei Benfey 11^ 177) ableiten: diese bedeutet ure^r. brennen^ (lat.
e-^mare), dann kochen; von der Sonne gekocht ist =^ reif, vergL
&ro>y* Demzufolge wäre Sarapis als ein herbstlicher Dionysos zu
itraehten, was (da Dionysos-Adonis im eminenten Sinne als eine
röblingsgottheit bezeichnet werden muss) einen scheinbaren Wider-
inmih in sich schliessen würde. Vgl. Movers, I, 211 : So stehen
leich gewichtige Gründe einander gegenüber, die zu der Annahme
Mliigen, dass zwei, ja drei verschiedene Adonisfeste gefeiert wur-
an: die erstem gegen Ausgang des Frühlings, die andem im
Leibste, und diese, wenigstens in jüngerer Zcit^ am Ende des
iahres. Wenn nun hier nicht die Feste* verschiedener syrischer
ider phdoizischer Götter in späterer Zeit mit einander verwechselt
indy was mit Gmnd nicht angenommen werden kann, so ergibt
Ich daraas auch eine mehrfache Auffassung des Adonis, und zwar
Berat als einer Frühlingsgottheit, die der Gluthhitze des orienta-
schen Sommers und dem giftigen Samum erliegt; dann als eines
erbstlichen Gottes, dessen Wirksamkeit mit dem Anfang des Win-
srs aufhört; endlich als einer Jahresgottheit ^ die mit dem Ans-
änge des alten Jahres stirbt und zu Anfang des neuen wieder
ofersteht. — Derselbe Movers bemerkt I, 198: Durch sein Sym-
ol, den Granatapfel^ tritt nun Hadad-Rimmon in mehrfache Be-
ihrung mit den dem Adonis verwandten Gottheiten. Aus der
'meht des Granatapfels ist der beweinte Attes entstanden: die
eilige Frucht wuchs plötzlich aus dem Blute des von Bacchus
Dtmannten Agdestis, und Nana, die Tochter des Königs Sangarius,
reiche sie in ihren ^hooss nahm , wurde von ihr schwanger und
^bar den unglücklichen Liebling der Göttermutter. Auch Jupiter
/asius hält in seiner Hand den Granatapfel, dessen Bedeutung
nan übrigens am besten aus der numidischen Darstellung des Baal
Kennen lernt, wo Granatäpfel' und Weintrauben seinen Händen ent-
wachsen, die also als ein Ausfluss aus der Gottheit betrachtet
vurden. Ein Sonnengott Hadad mit dem Granatapfel kann aber
latürlich nur die Sonne des Spätsommers, baal qai^, sein, welche
}ranatfrüchte und Obst zur Reife bringt, und wir werden nach
knalogie der Vorstellung,, wonach Adonis die gereifte Feldfrucht
Bt^ Hadad-Ria^uon den reifen Granatapfel, die zeitige Baumfrucht
lemien können, oder vielmehr den Gott, welcher in sie seine Pro-
— 152 —
ductioDskraft ansgiesst, dann stirbt und betrauert wird. — Aubi»-
dem vergl. Movers I, 539 sqq., wo er das bekannte Orakd dv
klarischen Apollon:
^Ev ä^dndx'fi navgri avvsatg xai vüvg dXanaiSvSq*
Oga^to rov ndvvwv vnaxov d-iov efi/uev 'lato,
Xtlftari fjiiv T^Atdtjv^ dia r ftagog d^x^fidpoto^
Tiiiiov is &iQf vgj /nsronw^ Ü" ußgiv *Iaal —
bespricht und dazu p. 542 sq. bemerkt: In weiterer Bedeotni
¥drd hier Jao für den Sonnengott in den vier JahreazeitiB, ii
engerer aber fOr die herbstliche Sonne dßQog ^Ituo, der saitiJa^
ausgegeben. Dass nun dieser Jao Adonis sei, unterliegt gskri-
nem Zweifel. Erstlich nämlich passt auf den Adonis die
nung dßQog 7acu, dem dies Epitheton eigenthümlich ist.
findet es nur auf den Adonis Anwendung, dass Jao naeh
weitem Bedeutung Sonnengott, abec in der ebgern die Ctotäieit du
Herbstes sei, wie wir dieses oben, und zwar namentlich die lelilaB
Bedeutung im Culte des Adonis zu Antiochien und BybhiB nact
gewiesen haben. Drittens wurde Adonis der höchste Oott in ßy-
blus und am Libanon genannt, wie hier auch Jao bezeichnet wlid:
alles dieses deutet bestimmt darauf hin , dass der GiMe
der Götter in Byblus kein anderer als Adonis war , welcher neb
bei Sokrates in einem Orakel, nicht unähnlich jenem des ÄpiAo
Clarius, Dlonjsus und der grosse Gott heisst, wo den BhoÄcn
angeraüien wird:
^j4ttii^ iXd(TM(T&ai &s6v /uiyav dyvov ^'ASwvn*
Evßiov, oXßiodiüQOv, ivnXonca/nov diovvaov.
Ich habe diese zur Erläuterung meiner Etymologie des NamcH
SaQanig dienenden Bemerkungen von Movers angeführt , olme ii-
dess die dem Adonis-Dionysos beigelegte Bedeutung eines Sodinih
gottes (vgl. auch Eckermann^ Lehrb. d. Myth. I, 111) für riel4
zu halten; ebenso kann ich die Worte Bötticher's, rudd. myth. So»
p. 12: Adonis vim solis genitricem designat, sive illam, quaeqao*
vis die denuo illucescit, sive eam^ quae annuo cursu quum vttii
aurae spirant redit torpentem hieme naturam ad noyum vigoMi
resuscitans, nur in so weit billigen, als Adonis-Dionysos auchA
zeugende, Leben erweckende und das Wachsthum im Frühling W
fördernde EratÜ; der Sonne repräsentirt, weil der grosse Gk>tt der
irdischen Fruchtbarkeit eben alle zeugerischen, männlichen Poten-
zen des natürlichen Lebens in seinem Wesen und Begriffe umfiuBt
Dagegen ist Adonis-Dionysos nichts weniger als ein Licht-, Feae^
und Sonnengott, wie Moloch-Sandan oder Apollon. Auf den gros*
sen Frühlingsgott (und Naturgott überhaupt) Adonis-Dionysos findet
die vortrefilicho Definition ihre volle Anwendung, .welche Gerhari
Vossius, de originc indololatriae lib. VII, c. 2. p. 126 sq. Üb»
— 163 —
Bedeuttttig des Priapos gegeben hat: Sic igitur eolligimus
apum nihil aliod esse, quam sea naturae, seu eoeli, seu solis
p - solis !} yim genitricem, co'elitus sese diffondentem (Jiowoog ist
OaeMuus, caelitus sese diffundens, wie ich in meinem Art über
i ^zeigt habe) per Universum orbem, maximnmque exercentem,
Q plantis, nnde et in hortis simulacrum Priapi constitui solet,
SU in animalibns, etiam hominibns, unde nupturae ad Mutinum
ttnam dednci solent, ut a nummegenerationis praeside post foe-
B qaosdam ritus vim et ipsae generandi a^piscerentnr. Uebri-
as ist der Name des fiarapis (den ich den vorhergehenden
merknngen gemäss für einen Gott der im Herbste zur Vollen-
^g und Ruhe gekommenen männlichen Zeugungskraft in der
tnr halte : durch' 'das- Feuer d. h. durch die Sommerlütze geläu-
t und für eine Zeit lang getödtet oder unthätig gemacht erhebt
h. das zeugende Naturprinzip im Herbste zu seiner Vollendung^
lern die reife Herbstfrucht statt ^des üppigen Pflanzenwuchses im
lliling als ■ das Symbol der allmächtigen Schöpferkraft der Natur
lehelnt) mit dem des Eronos wurzelhaffc verwandt: KQovo-g ist
^rina, (ama, ^rana, von ^fi = ^r& (Benfey II, 177) + p «=
ip =s S^y 2a^7i. VgL d* Art« Ti&wvog (wo über Zeirene)«
226* SuTVQog, o, der Satyr, den man sich bocksgestaltet
chte. Das Wort wird von Movers und Bötticher für = hebr.
ir 4rklärt^ welches Wort Bock, eig.jder Struppige, Haarige^ he-
iltet. Mit 2aTVQog hängt im Griech. rlrvQog^ bei den Lakonen der
ck, eng zusammen j dies Wort führt auf die Annahme, dass 2d'
jog für Tdrvqog stehe, wie TloasiSüiv für üoTHicüv. Dadurch
sdigt sich die Frage über den Ursprung des Worfes von selbst:
ist geradezu unmöglich, dass aus hebr. sä'tr xarv^g und xirv-
entsprungen sein sollten. Man beweise uns vorher durch ein
siges Beispiel, dass hebr. 'Ain zu griech. t werden konnte ; Böt-
ler, snppL lex. Aram. p. 43, behauptet es zwar, aber aUe seine
Ispiele sind nachweislich falsch. Auch das anlautende Sin konnte
i'vreiiich zu r werden, wenigstens kenne ich kein Beispiel für
den Uebergang. Dies würde genügen , uns von der Ableitung
griech. Wörter aus dem hebr, Worte abzuhalten, selbst wenn
Beiben im Griechischen ohne sichere Deutimg wären. Damit
•bUlt es sich aber ganz anders: aärvQog für TdrvQog und W-
^ag sind beides echt griech. Reduplicationsformen von einer Wur-
[ WQ s= tvar bei Benfey, U, 251 sqq. Diese bedeutet Qigentl.
tsaen, von stu, stva (ib. I, 657 sq.) + r, dann eilen (vgl. dhu,
ssen^ ^-(o mit d^dw, d^o6g), sich heftig bewegen: sie kann aber
^h tanzen, springen bedeuten, wie unser tanzen = dhvas^ dhvans,
11, 275, eig. stossen (dhva, &v-u), + s) bedeutet Zur Wurzel
,r, tvri, deren vollständigere Form stvar im griech. Worte crro'^)^^,
itze, erhalten ist, scheint auch rgd-yog, Bock, als eine Fortbil-
ng durch Gutturallaut zu gehören. — Zu dem oben erwähnten
>r. W. sä'ir hat man femer aiavqa^ i;, gestellt, welches Wort
— 154 — 1
Ziegenpelz bedeutet, wie der Sclioliast lu Ar. Av« 122 bemedt:
mavQa fisp yäg inri t6 S^ tu/yUwv dt^f-iaxtav ert, rag t(^x^ ijfi
axinaoTQov. Nach dem Scholiasten su Theocn id. 8 aber betaM .
TirvQoq auch xdXafiog: 80 Icönnte atavqa für ntv^ eig. dv
Stossende ^ Aufschiessendey Aufstarrende , Haarige, Raube bed»
ten. Wer adTVQagy rirvgog nicht für den Springer oder den ap»
gendcn Bock nehmen will, kann dem Worte denselben Simi geb^
den hebr. st'tr hat: stossend kann ^) = epringend, ^) «es anfiiiiiii.
gcnd, aufstarrend, haarig, rauh bedeuten. Dann kfima. anoh Tf»
yog mit T()a;rt;^, rauh, in Verbindung. Für letztere Deutang epridit all
die Notiz des Atthidenschreibers Pbanodemos bei HeaydL «i.t.
TavQog: Oavoirjfiog (<p9]al) rag i^Qid-ug ngoaayoQivsa&m »^
ort xeQag b/ovcu Diese Notiz ist überaus wichtig für dii bUi-
rung des Worts ravgogj Stier, der einzig richtig als derSttw
bezeichnet worden ist ; sonst ist aber sicher^ dasa die GenftB ikk
von dem stossenden Thier, sondern beide — Stier wie Gente -
vom Stossen benannt sind. Vgl. gerade hier hebr. ae'örfi, Gflnki
eig. aufstossend, aufstarrend, so benannt wegen ilirer aufstanoris
Aebren, an welches semit Wort man bei ravqog, Gerste, dadP
könnte, wäre das Wort nicht im Oriechiscben allzu gut l>egrfliiL
Neben aiavQu (redupl) erscheint die einfache Form ot/^Mi; dM
für den Bergnamen TfrvQog (aufstarrend » steil) die- nicht ndf-
lizirte Form Tvgog. Vgl. Hq^mann, Griechenland n. d. Gr., jl15Ä
227 a). SsiQtjvj jj^ die Sirene, gew. im plur. cu Sknu^ni,
Jungfrauen am Meeresgestade im südlichen Italien, welche ted
ihre schönen Stimmen die Vorüberfahrenden an sich lockten al
tödteten. Da' dieser Name den Griechen durch phöniaiache Tff*
mittelung zugekommen sein könnte, so dürfte man ohne Zvtf
noch heutzutage die Ansicht Bocharts über denselben fSr wah^
scheinlich halten, der ^tiQ^vsg, Sirenusae und Surrentum mit hA
shir, selten shur, singen, in Verbindung bringt^ wenn nicht iffK
deutsches Wort schwirren, Sskrit svar, tönen (woziu Benfey I, tf)
sehr voreilig lat. sibilare und andere Wörter stellt) und lat. sn-M*
allzunahe lägen , als dass man ein ferneres Bedürfniss nadi 90
semit. Etymologie des Namens zu haben sich veranlasst lU^
könnte. Schon Benfey I^ 461 hat 2fiQtjv, Sag^vfg zu svfiy iV
gestellt, und zwar, wie ich glaube, mit grosser Wahrscheinlickbi'
Andere denken an afiQd, Seil, und erklären die Sirenen Ai'
Verstrickenden, unwiderstehlich Anziehenden : diese Deutung wäiM
mir aber etwas künstlich und deshalb unzulässig zu sein. -
227 b). Sflgiog, la^ wv, heiss, brennend, von der Sommeriiit^
daher Beiwort aller Grcstime, die auf diese Einfluss haben, o^
-fjXiog asiQiov uavQov; aslgiog dfsrrjQf der Hundsstern, Sirios, ^
Hesiod. op. 417 (wo Andere die Sonne darunter verstehen; di^
gen Göttling); auch asiQivg, xmov, Aesch. Agam. 941 ; gew. mi^
o afigiog, der Hundsstern, sonst gew. kviov^ Movers, Phoca^
405 erklärt den Namen Sirius für semitisch i«= hebr. sfi'lr, xotüf'
ü
k
it
%
k
I
— 1Ö6 —
lart (dann Bock) und zwar mit einer Zuversicht^ die um so
allendcr ist, als dadurch der für denselben nothwendig voraus-
3tzende Sinn gar nicht ausgedrückt wird. Mtisste man das Wort
der That för einen ph<5nizischen Eindringling halten , so würde
weit eher an hebr. ^ahar^ glänzen (verw. mit zahar, tahar,
b1), woher ^ohar, Licht, und ji^här, Oel, denken: es ist aber
tchaus kein Grund vorhanden, den rein griechischen Ursprung
Bett>en zu bezweifeln. Vgl. das von Snidas erwähnte Wort osIq,
u aiig6g, « '^Xtog und dazu miQoq^ dov, heiss, hitzig, sommer-
te welche Wörter Jakobitz mit &i^, ^igiog^ d-iQivog in Yerbin-
ig bringt, also fUr dorischen Ursprungs hält: dies dürfen wir
r nicht als richtig anerkennen, wenn auch die etymologische
wandtscbaft von a^Q, atiqog und &iQoq unserer festen Ueber-
gnng nach nicht bezweifelt werden darf. Denn die von Benfey
i)ß sqq. behandelte Sanskritwurzel sur, svar, glänzen (vgl. auch
tieher, Arica, p. 21) ist als aus sa + var = hvar (s= dhvar,
>^g) = ghar, ib. II, 195 sq., entstanden zu betrachten : dadurch
nmt adgtoq mit ficuQa^ der Hundsstern (st. fxaqja von fia^ in
o/A)7, fAu^id^av B FoQ^ var <=■ hvar «= dhvar) in nahe Be-
mmgr
227 c). 2t]Mq^ 6, ein eingezäunter Ort, Stall, ist von Movers,
roen. J, 596 not. für semitisch erklärt worden. Er sagt wörtlich:
uih Ist mit ßuchstabenversetzung kasah; beides bedeutet bedecken,
hüllen; die Substantiva sikkuth, kesuth bezeichnen Bedeckung,
rfaüllung. Beide kommen merkwürdiger Weise auch im Grie-
sehen und .Lateinischen vor, denn von sakah ist hergeleitet arj-
, crxjTVif;- sacer, saCellum, von kasah aber casa, idörri. Saxu
leutet nach Hesych. ro rfjg yvvai^ogj und könnte mit 2acvT9jg,
t Dionysos von den Phallen aus Feigenholz gebannt sein soll,
diesem Sikkut der Babylonier und dem Namen Sicca Venerea
bl im Zusammenbang stehen. — Vgl. auch noch hebr. sakak, suk,
engen, zusammendrängen, festmachen, wovon mehrere Wörter
Zaun, Gehege, Wohnung ausgehen« Aber griech. atpc6g ist
ler ech't griechisch: vgl. Benfey, 11, 17 sqq., wo «//(<>, ein-
fin, welches Wort vom (d)hv eingebüsst hat und mit unserm
^en, Grehege, Hecke höchst wahrscheinlich verwandt ist; äy/w
stand aus a(n)g', ag' + s, ag' aus hvftg', dhvag', und gehört
Benfey II; 320 (dhva), 323. Das anlautende er ist = Präfix
An lat. sepe^ darf wohl nicht gedacht werden, weil griech. x
o^enfiber lat. p (beides aus k") ausserordentlich sel^n ist; ich
rUbe kaum, dass auch nur ein einziges sicheres Beispiel dieser
utentsprechung vorkommt — obwohl damit die Möglichkeit des
rkommens derselben natürlich nicht bestritten werden soll.
228. ^fjfictf r6, das Zeichen, ist ein im Indogermanischen
her völlig unerklärt stehendes, äusserst schwieriges Wort: denn
Deutungen von Giese iolj/tm » &f}fia) und Benfey (gn^ yi-
o^tfHiOj woher gndman &= ovo(A(xt für ovo/uay^ nomen) verdienen
— 166 —
nicht die geringste Ikaehtung. Im Hebräischen erscheiiit shln, \i
shdm, sichtbares Zeichen, Name, lautlich ganz =■ afjfn-ai sollte na '11
orjiiia ein fremdes und zwar ein phönizisches Wort sein? DasM- ä
fix -€(T in atjfiiaT würde keine Schwierigkeit machen, weil anefc ' ^
dikxay dikraxoq, &fJTtt, d-rfrarog mit gräzisirter £ndiiiig erscheim.
Dennoch kann ich mich nicht darin finden, ein Wort wie c^fm fr
ein Lehnwort aus dem Phoenizischen zu halten; das Wort ■■
echt griechisch sein. Vgl. lat. favilla, glühende Asche i von dkv
» dhu, dhva, Benfey, U, 274; dhva ist « hva, nvoher hrarr, b
cere, ib. II, 195 (ghar => hvar, dhvar, &d^og, d^dX-ma)^ ab^traul;
von (d)hva kommt unserer Ansicht nach auch ijv (hva-ii)., i^t^
(hva-m). Nun wissen wir , dass hv im Sanskrit zu g imta
konnte : daher mag g6 , Auge, Strahl, Himmel, ib. 11, 62| n> P
s= hva zu deuten sein. Auch konnte im Sanskrit hv su bh vc^
den, wie bhug' und bhag', ib. II, 20, beweisen: darf man mmiidi
bhä, leuchten, bhäsh, sprechen (nach Benfey 11, 103 wohl Ir
bhäksh, also ganz gleich hväksh, dhv&ksh ib. II, 275; vgl dfafip^
sprechen, aus dhva + p) für hv^ hväsh nchmep und hi bUtfr
hvfi die Urform von hva-r, leuchten (ib. If, 195 : hva + r =s faiff
= ghar) erkennen, also eine Wurzel hvä, leuchten (vergl. vH, wehö^Mi
dhvä, wie mä, denken, aus dhmä; wehen, blasen ist «== spittMi,
leuchten, brennen: vgl. anala, Feuer, von an, blasen) amiehiMii
Ohne Zweifel darf man es : dafür bürgt der Grundbegriff voz M,
stossen = ') hervorstossen, strahlen, glänzen, = ^) ansstossen, IBM
sprechen. Darf man ferner bht, fürchten, für hvt nehmen imia
dhu,- dhva, hva, erschüttern^ zittern machen (ib. ir, 274; nql
dhvanga) stellen? Dann kommt bhi in Verwandtschalt mit grieck
(piß-ofjiui aus hvabh, wie mit aißw aus sa + vabh (vap? v6i|^
doßrj, (poßijf Benfey I, 340 sqq.) für hvabh (oder hvap). Die Wa^
zel bhi oder hvt entstand aus hva wie ^t, gi (ib. 11, 149 sq.) m
9a (für ka aus hva): also zuerst hva + ja =w hyjae=hvi, M^IIL
Sicher falsch ist Benfey II, 105 über tpeßy tpißo/Liaiz (poßtj sb üif^
ist die unerschütterliclie Stütze unserer Ansicht von dem Veilifl-
nisse von (psß und asß zu einander. Darf man endlich bfaA, ^
werden, aus hva = dhva, dhvä = dhmä, schwollen, aufgehen i^
llj 274); dick werden, ableiten, also zunächst für bhu ss hva ^
bhug' >= hvag") nehmen, wodurch das Wort mit gu, 9va, q^^
n, 164 sqq.) ^in dasselbe Verwandtschafts verhältniss treten wMi
in welchem grlech. koIvm und (pivw (aus hvan : han ; hv &= », to
=5 (p) zu einander stehen? Dass bhfi, bhar, bhram bei Benftj Bi
112 sq. aus hvri, hvar s= hmar^ mar^ ib. II, 39 entstanden, tvM
zur unumstösslichen Gewissheit erhoben durch fjvgfjiij!^ (worin a«k
V nur aus dem Einfluss des F zu deuten) neben formica; die Wft^
ter gehören zu Benf. 11^ 275, wo dhva-n, und II, 60, wo hvd 10
hva: ebenso gut als gad, vad aus hva durch d fortgebildet O^
standen^ ist auch bhfi eine Fortbildung von hva durch r. (Aber
Sskrit bhrama, bhrimi, Wirbelwind, von emer Wurzel bliri, bhniD.
- 167 -
•
herninbewegen, hernmlrren, gehört wohl sn dhvfi, hvfi, dreheta;
Benf« II, 112 und 278—320). Ebenso habe ich die Wurzel
, findo, ib. II, 109, schon auf hvid (dhva, dbu, dv-w, stossen,
er hvan »■ xav in xcUvfOj ss (pav in (pivu)) dhvan => dhan s=
in d^Bivw) zurückgeführt: findo ist mit scindo, caedo gerade
verwandt wie tpivw mit xuIvcd und entstand aus hva + ja + d.
OBT gehört bhf i , tragen, bei Benf. II, 106, wahrscheinlich zu
I, tragen, aus dhvfi (sich neigen, vgl. ^aXu/nfj, ^dQcnf/uuäYmUy
t neigen <= tollere, 11^ 182 sq.) « hyfi = bhfi, wärend hri,
fen, sehon von Benfey I, 323 formell richtig (vgl. fiaQnrw, II,
i) gefiasst wurde. Zu hfl vgl. gri, gfi, gar aus. hvar ib. II, 135
, was Benfey unbegreiflicher Weise nicht hat einsehen wollen,
ohl 68 durch die griech.-lat. Wörter ausser Zweifel gesetzt
L Zuletzt erwähne ich noch bhflsh (bhfiksh), hrish ib. II, 110
anÜBtarren, wahrsch. aus dhvnsh; vgl. &q{^ (u. d. Art. /^a6g)j
Ky-o<; dhvfi = ^äX-og (vgl hier: frisch, ib., «= Sskrit hf ishita)
hyri entstand aus (d)hva + r; (d)hva gehört zu II, 274, dhu,
usen, woher &o6g, stossend ■■ spitz. Also das Griech. hat hier
der aUein die Urform der Wurzel behauptet: wie d^uvco zu
fw, verhalten sich auch &dXog, dvQOog, ^qT^ zn <pdgiCfq=vfoaaoi
1 g>qlaaw. So scheint es denn- fast, dass alle mit bh anlautcn-
I SwQskritwurzehi für nicht ursprünglich anzusehen sind: wie ja
h die vermeintliche Urwurzel spha, spa, ib. I^ 537 — 611^ wo-
9 die meisten mit ph, p anlautenden Wörter r entsprungen sind)
itB ist als eine Composition von hva (= pha, schwellend) mit
fix sa. Dieses Resultat darf nur die übertriebenen Verehrer des
skrit ärgern, die sich berechtigt glauben, die griechische Sprache
eine verstümmelte und entartete auszugeben, der nur dadurch
der aufzuhelfen sei^ dass man ihre Wurzeln {luf die vermeintlich
en Urformen des ^^anskrit zurückliihre: aber das Sanskrit hat
wie die Vergleichung des Semitischen nicht minder als des
ßch.«-Lateinischen lehrt — schon ungeheure Abweichungen von
Urformen erlitten. Wenden wir dieses Resultat auf das griech. W.
la an, so scheint afjfia für aFijfiaj ahFrj/^a zu stehen, und mit
iskrit gö, Strahl, Auge, Himmel^ und mit bhä, leuchten (g5 aus
±3 hva, und bhft aus hvä) etymologisch verwandt: auch rjvoxlj
jv aus h-van), fj/nag (hvam), ijv (hvan) sind alsdann verwandt,
leicht auch dyad^og, ^Ayaiog (sicher falsch Benfey II, 64), yotiw^
*og (die sonst auch zu ^u, ju gehören können, wozu Benfey sie
llt: dies ist aber aus du, verw. mit div; ,vgl. qu und (^iwsl II,
i) u. s. w. Der initiale Zischlaut ist das Präfix sa. —
iliesslich bemerke ich, dass, da die bei qxiog für g>dFog = g>avog,
iog (Benfey II, 371) zu Grunde liegende Wurzel bha, bhä (ob
ih bhu? vgl. bhug == bhag', ib. II, 20, guh = gab, ib. II, 66)
I hva, hvä entstanden ist, mit (päog, <pavog die so dunklen Wör-
&iaj d^avfjLUj &djnßog in Verbindung gesetzt werden könnten ^
ihnen wäre die volle Urform dhva (= dhu, dhav = lat. fav-illa,
— 158 — V-^'
Asche, vgl. TtifQaf cig. blaBend =» gprühend, gltthendi kodite^c^^ ^
leuchtet! ist «= sehen, ansehen) erhalten und OAm, ^oSfm n. i. «^ ^j/
verhielten sich zu (fdoq u. s. w«, wie ^«/voi zu g^ina^ &ul'.
äakl6gzu(pakk6gj(pvkkovii,A. DaliTan aus dhvan (^ dhan, '^jd^ r^
276) ebensowohl bei Kaivat als bei (piv(o zu Grunde liegt i BS<»s r ■
es recht wohl möglich, dass auch xdw, xovm (brennen) mit &tmoe^ ^
und ipdFog, ifavog zusammenzustellen sei. Doch verhcUe iehnlrtg rfo'
dass die s. v. d^avfxa versuchte begriflfliche Deutung der WUST^ '^
d^bttj &avina, &d/itßog vielleicht den Vorzug verdient; hier
nur auf die Möglichkeit hingewiesen werden, dasa «^ov/uo» fw«^
xcaha in einem ähnlichen Lichte betrachtet werden kÖDMD.vr.. lUMXi
d-dvia, ifivo), xuivfOj x(t)hvü}. Wie viel Licht gewinnen wkiWui ^^
aus einer tiefem Erforschung des Griechischen auch fflr dai AmmA, BJa
kriti Dem Sanskrit können die grossen Dienste noch adtdii «dom
reichlich vergolten werden, welche es dem Griechischen
hat, wenn man auch dem letztem diejenige AulinerkaanikBlt
wendet, welche jenes so lange für sich allebi in Anspruch _
men hat. Man vgL über &dk'ogj &akk6g, ^dkkiu^ »aXdO^ feUiJUUMv
fpakkogj xikwQ, xoQogj uk^aivo), äkdw, lat alo, oriory pttis^llf «oiij
pareo u. s. w. den Art. avßdsvu). . —
^ • 229. 2i^g^ 0, Motte, gen. asoc^ auch ü^g^ afjrogj ist iMim teJ
vorlängst mit hebr. bIIs, Motte, von sus (si^s bedeutet Pfbi^) ¥ fry«
agva, eqnus, 7nnog bei Benf. I, 159 sq. , eig. des schnellff , Jiiif^l ^ ,
falsch Bötticher, suppl lex. Aram. p. 49) , eig. wohl das ^ ■*"
Thierchen, zusammengestellt worden. Ob mit Recht, muBS
haft bleiben. Das von Bcnfey II, 344 angezogene armenische^
z^z ist übrigens wohl sicher ein Lehnwort entweder aus
mitischen (woraus bekanntlich yiele Wörter ins Armenische
drangen sind) oder aus dem Griechischen. An UrverwandlB^:^^^^^
des ^griech. Wortes mit dem hebräischen darf nicht gedacht irifc^iy . '
• IT
230« 2^ad/ii9jj jjj auch oijaa^uogj i^, und ai^aafMOP,
Sesampflanze, aus deren Frucht ein Od bereitet wurde* Das
stammt von hebr. shaman, fett sein^ und ist eine hinten veA*
Reduplicationsform ; vgl. Meier, Hebr. W., p. 208 sq. iltdmtr^^^^
ist auch der Name der Stadt 2tjaa/uog in Paphlagonien sennft^ftcraitiK
Ursprungs: die Stadt könnte als Festung bezeichnet sein. »rmn, }
Movers, Phoen. II, 2, 300: Da, wo Phineus wohnte, tr^iB^A^ettti
zahlreiche Spuren von alten karischen und phönizisclien Ai* -^^- A^
Inngen entgegen. Karier werden als Coionisten in SraarnnSi - « ^^f i
spätem Amastris, einer der bedeutendsten Städte Paphlagoixo'S^t^
erwähnt, wo Phineus seinen Wohnsitz hatte und der kariseha ^^Sm
Stratios verehrt wurde u. s. w. Mit der Wurzel shanuin vi
ist shemone, shemonä, acht, shemiiii, der Achte, woher man.
wohnlich den Gott Esmun als den Achten eikiärt. Esoran
dann der griech. ApoUon ^fffujvtog sein, vgl« Bötticheri rudd^
Sem., aber diese Zusammenstellung ist ganz grundlos.
— 169 —
SSI. S'ßv^iXa, ij, die Sibyllo, tst mehrmab für semitisch er-
ivorden. Man hat das Wort durch simbula erklärt, was die
bedeuten soll, vgl Böttiger, Ideen cur Kunstmyth. I, 105,
wkbei an das bebr. shibboleth, Aehre, erinnert. Da shibboletli
i^^srom heisst (von shabal, gehen, aufgehen, wachsen, fliessen,
n. begriff!. Hinsicht jabal und den Art. über Aphrodite), so
• offenbar näher, die Sibylle für eine Quelbyrnpl^ zu halten^
» Weissagung in den Quellen - einen natürlichen Grund hat
^Mk Art. über Apollon. Richtiger bringt man den Namen^ zu-
rm mit dem Namen der babyl. Sibylle, ^ßßfj, bei Pausan.
9, oder Sa/uß/j&fjy Schol. Plat. Phadr. p. 36, 4. Dennoch
Lcshfc an semitischen Ursprung des Namens gedacht werden,
&^ Sibylle mit dem apollinischen Culte aufs engste zusam-
der griech. Apollon aber ist kein erst in Griechenland
«ner Gh)tt, sondern ein bei ihrem Uebergange nach Europa
^-mi Hellenen aus Asien mitgebrachter. Dies soll bei einer
<}efegenheit bewiesen werden, und zwar durch eine Masse
i'mj^fnissen und Argumenten, wie sie uns in solcher Keich-
^It kaum über einen andern Punkt der vorderasiatisch-grie-
fc'acii Religionsgeschichte zu Grebote steht; hier genüge es,
ii^&rfllgen , dass die echt griechische Religion des Apollon von
an durch ganz Kleinasien bis Griechenland hin ver-
Wenn — wie hier vorausgesetzt werden muss — die
4^«he Sdßßtj echt chaldäisch und die griech. SßvXXa echt
B^^sh sein kann, so können beide Namen auch wurzelhaft
c^^cht identisch, so doch wenigstens nahe verwandt sein: die
*^n man will arischen^ besser aber indogermanischen — Chal-
^%einen nach Bötticher, Arica, p. 17, eine lingua germanicae
^^«e coaeva, also eine der griechischen ganz nahe stehende
^^ gehabt zu haben. Dies berechtigt uns, 2/ßvXXa aus dem
>%^chen zu etjrmologisiren, trotzdem dass 2dßßfj als gleichbe-
^«r chald. Name unangetastet stehen bleiben soll. Nun
^ ^^vir im Griech. das Wort aoßiw^ sich heftig bewegen, wie
^"v-on dhu, dhva, dhvä == dhmä bei Benf. II, 274: dazu geh.
^^ne der Thyiaden; von dhmä = m&, ib. II, 34, kommt der
der Musen; Movaa bedeutet die Rasende = Begeisterte,
^ti Art. Aivog, wo über Thamyris)^ nach Benfey I, 340 sqq«
^ + vap (oder vabh); neben vap bestand vip, neben vabh
^ vibh bestehen, lat. vib^rare. Danach können wir 2lßvXXa
^^r für Ssß^Xfa, von sa + vabh, als die heftig bewegte «
*^rte Prophetin nehmen, oder für 2lß-vXja von sa + vibh,
Siecher Bedeutung; ist die letztere Ansicht richtig, so kann
^ sieh zu JSißvXXa verhalten, wie onvlio (vap) zu oltpdo) (vip
Vibh) , oder wie svdvg (vadh) zu l&vg (vidh). Ich habe so
die allgemeine Bedeutung von aoßiw, stossen «a schwingen,
^^ttem, (sich) heftig bewegen »b rasend, begeistert sein, festge-
^, wie lat furio (verw. mit ferio; beide von dhvas, Benfey 11^
I
— 160 —
273 sq.) cig. stoBSon hci88t:*abcr Btoann ist anch s= aimioB« |i
= blasen, hauchen, wonach man 2/ßvXXa ebenfalls als eiae Ui- a
sende, hauchende >» aofij (aotpog Ist aus sa + dbvabh, Hvatt« w
dhüp ib. II, 275, 272) fassen könnte. Vgl. nriyvroc su mm, ieih^ii; \\
zu aotpoQ vgl. noft(p6g, nifiq^tij worin n aus hv, also noq> ahnkk i
ai 0^. Die Deutung von Sßvkka aus aiOv=i&sov oder ^ro^ /^oviif kir
ich, wie billig, gar nicht beachtet: höre man doch endlich eiimuläl
die herrlichsten aller Namen mit solcher Willkühr so behandehil fm
Schlüsse hebe ich noch eine Stelle von Preller heraus, der Oikd
Myth. I, 177 sq. bemerkt: Das eigentliche Qebiet der ApoUniMki
Weissagung war jene unmittelbare Prophetm, welcher das ZnUrf-
tige oder Entlegene vor der geistigen Anschauung nnd' als fleriek
gegenwärtig ist, und xwar so dass. diese Offenbarungen mltafHi-
lieber, Mark und Bein ergreifender Gewalt und wie eine Liäta
Herrn über das erwählte Gefäss kommen, in den ältesten B^^^
meist über Frauen und Jungfrauen. Das merkwürdigste fkätjU
dieser Gemüthsqualen und jener innem Hoffnungslosigkeit ds
Prophetie d. h. ihres bestandigen Kampfes mit der Knnsichti^
der Menschen und dem gewöhnlichen Verlauf der Dinge ist !••
Sandra {EuaodvÖQa : lieisst dieser Name so viel wie Ntxdviffo, ii
Mäiincrbezwingende d. h. wohl — wie schon vor mir der leWoi
Name gedeutet worden ist — die Jungfräuliche ? Auch der Ibst
liiydQOfiidu könnte so gefasst werden: sie wäre vielleicht AitMä
selbst, vielleicht eine der hellenischen Artemis eng verwandle UdhA*
göttin, wie Perseus ein dem Apollon nahe stehender Lichtgott M.
Sonst Hesse 'sich bei Kaaauvöga auch an MaiavdQog und ^
fiuvÖQoq denken, worüber Movere, Phoen. I, 342 and BöttiekSf
Arica, p. 85 sicher im Irrthum befangen sind: in letzteren bdds
Namen ist -uvÖQog ohne Zweifel blosse Endung ; MalavdQognltum^
wohl von mih, wässern — woher auch Mala, die Mutter desHi^
mes — bei Benfej 11^ 43, wäiirend ^xd^avd'Qog als der gekrämrii^
sich schlängelnde Fluss bezeichnet sein kann; vgl| lat. etni^
lüTumm, das zu Benf. II, 320 sqq. gehört; der initiale ZisehlNsk*
Stabe ist = Präfix sa. Ist Kaaadvdga wirklich kein CompootH
so stelle ich diesen Namen zu Benfey II, 168 sq. 374, wo ^
= x(a)va aus (vash, verw. mit (u(n)dh aus 9va(n)dh| gr. xo^-i^
zu 9ush f. (vash gehört wohl auch der Name der AethiopenUMsi' f^
Eaaai'insta oder Kaadi^onrj) ^ dieses tief ergreifende Bild du
troischen Sage, von welcher besonders die Kyprien erzählten «1 L
deren Leiden für uns Aeschylus in seinem Agamemnon sefaHdeit X
Weil sie Apollons Liebe nicht erwiderte, fand ihre Weissagn^l
obgleich immer wahr, doch niemals Gehör. Verwandte fiestste^
sind die vielen Sibyllen, deren eigentliche üeimath auch Klemia^i
und die ApoUinische Religion ist, die Cumanische, die Erythräi^t-^
und viele andere, deren Weissagungen sammt den Sagen von k^
persönlichen Thätigkeit sich bald von Asien nach Griechenland
Italien verbreiteten. So erzählte man in Samos, Dolos und
X
\
I
\
i
i
I
I
i
i
— 161 —
einer Sibylle Herophile (HQog>iXfj; vgl den Art. über Herakles;
cj^cönnte 'HQotplkfj die welche den Helden, den Starken, in
L^ikn Lichthelden oder Sonnenhelden Hebt, sein; derLicbtheld
Ues ist aber der Hauptsache nach « Apollon; vielleicht ist
der von Movers, Phoen. I, 349 sqq. behandelte Gott Er m
hten, womit man den von Hoffmann ^ Oriecbld. u. die Gr., p,
not. 60 erwähnten makedonischen Ares - Herakles vergleichen
), einer Priesterin des Sminthischen Apoll, welche alte Hymnen
Apoll gesungen und sich selbst eine Nymphe vom Ida genannt
I, und im ital Cumae von der ans der römischen Geschichte
unten Sibylle, welche gleichfalls eine Priesterin des Apoll und
-eifrige Beförderin seines Dienstes war« —
232. 2iyXogj o, auch aixXog, ist das hebr. sheqel, pondus,
icht, Pfund. Aber alykai, tu, Ohrringe, ein äol. "V^ort, scheint
grieehisch, verw. mit atplyyio aus sa + hvig' = hvag', Benf.
L7 sqq. (Vgl. U, 21, wo schwanken, schwingen).
233. Sidfj, 7jj auch öißSrj^ die Granate, ein dorisches, auch
Isches Wort für qou^ nach Agatharchid. bei Athen, p. 650, F.,
le sehen von Bochart, Chan. 1. I, c. 17, p. 476, aus dem
laehw W. sidra, Granate, abgeleitet, aber sicherlich ganz ver-
rt» leh kenne nichts Semitisches, was der Form wie der Bc-
vang nach mit aiSfj zu vereinen wäre. An hebr. zaith^ Olive,
gewiss nicht gedacht werden« Das W.ort muss also wohl grie-
*h sein. Ob verwandt mit lat sidus? Dies kann aus sa +
(Tidere, sehen, eig. und urspr. wohl = Xtiiaastv, glänzen, glü-
wie mir evidens =3 elucens beweist) stammen, also für svid-us
ßiJf, atßi, aFtSy alSrj) stehen; ich halte vid mitvtdhra^ heiter,
Benfey, I, 259, zusammen, das nicht mit Präfix vi componirt
ein braucht, weil i(n)dh vom dhv (vgl. amvd-iJQ, scintilia und
Sg) eingebüsst hat. Doch will ich über vidhra keine Entschei-
: fällen. Der Eigenname SJfj (Gemahlin des Ares-Orion), eig.
jrlühende, Rothe, hat wohl Bezug auf den glühenden Hunds-
(vgl. Movers, Phoen. I, 405, wo der Hund Sirius als mit
Mars-Orion am Himmel jagend erwähnt wird), worauf auch
Nfame des Ares, Kav^cuov (wohl verw. mit lat. candere, bei
ey n, 168 sq.), bezogen werden mag, den Movers I, 658
Qtmnd mit einem semit. Worte vergleicht.
234. S^BQUj To, ein berauschendes Getränk, ist das hebr.
hÄr; vgl. Meier, H. W. p. 170 (wo kopt. axo()-x*p).
235. JSxv^, 0, = öUvoq, die Gurke, aixvfj, j;, die Pfebe oder
irie, eine gurkenähnliche Frucht. Das Wort wird von Meier
^Covers für = hebr. qissu^ chald. qett^ q'ti, Gurke ^ erklärt,
US das kopt. tighe, Gurke ^ umgestellt sein soll. Das griech.
' stände also für xlaavg. Es fragt sich aber sehr^ ob aixvg
' Vielmehr für rein griechisch zu halten sei. Man könnte oi>cvg
^^^evg nehmen, von sa + xv (bei Benfey, II, 164 sqq.).; vgl.
fiever-ns =5 schwer aus sa + var « hvar. Ib. II, 291 , aber
11
— 102 —
nicht Recaro, scliiiciden, das aus sa + a^ stammt, nicht — wie |.i|,:
I5ciift'y will — aus sa + co: auch sica ist aus sa -4- ic (ie-en) gü
und vorw. mit spica, weil darin p aus hv ist So könnte d^ die i^
Gurke als die sehr schwellende Frucht bezeichnen. Wahrscbeii^cber !
ist mir aber, dass das Wort mit sphik' (aus shvilc'j bei Benfey,], n
fioH, lür verwandt zu halten sei : dann wäre es vielleicht am^ait
lat. ficus in Zusammenhang zu bringen. Der Stadtname Sotmt
Gurkenreld^ Gurkengai;ten , bürgt für den griech. Drspnmg fa
Wortes n/xv^.
236. 2iya7ii^ auch aivanv^ vunv, t6, der Senf, ist mit te
hcbr. sirpüd, Senfkraut, zusammengestellt worden, das nach Ifaicr,
llcbr. W. p. 693 sq. für sippüd steht Da hehr, sapad rtaiKB,
.schlagen bedeutet, so wäre der Senf als id quod pungit, TOWEpoV,
als etwas Bitteres, Herbes bezeichnet, wenn das Wort wirkbh »-
mitisch ist. Benfey I, 428 denkt an Sskrit sarshapa, Senf: abv
eine fonnclle Vermittelung ist schwer, wenn nicht unmögUeh« Den
der in Orient. Namen zuweilen vorkommende Wechsel von d imii
(vgl. Nebukadnezar, Nabuchodonosor mit der berosianiscbea Scbra-
bung Nabukodrossor ; auch in den Keilinschriften erscheint r filr i)
darf doch wohl nicht auf griechische Wörter ausgedehnt w«nki
Wenn man das Wort für griecliisch halten durfte, so wtird9 Uk m
i^enfey, II, 344 (wo kneifen; vgl auch knapp «eng^ eingeni«s4
denken; dazu nehme man icvanTw, kratzen^ welches Wprt ^ri$Mm
zu r^cnf. II, 182 sqq. (wo vvaoof, stechen, ritzen, jadDHi,ih»
r/} (1(7(0 = xvt'Cco u. s. w.) gehört. Dann stände aiyanv fiif ahSm
lind t wäre wie in xivdnfvov (ib. II, 184) eingeschoben, a^FriC
sa. Ich wage es aber nicht, das Wort für ein echt griechiachei u
erklären.
237. JStvdciv, ^, ein feines, gewebtes Zeug q. s« w., hat lich«
nichts mit Indien zu thun. Meier, Hehr. W., p. 193 sq. u. 610 9^
klärt das Wort für = hebr. sädin, feines Zeug, Leinewand. T^
auch kopt. shento bei Schwartze in Bunsen's Aeg. I, 615.
238. 2iadQioy, ro, eine Art Kette, erinnert an hebr. shanH
Kette, = shasbrä: aiauQ könnte einem hebr. oder pbön. nWwii
ehald. shissar entsprechen. Vergl. hebr. kikk&r &= chald, kUtf
(von karar).
239. 2}Cfjvtj, r^y das Zelt, die Hütte, Wohnung, ist von Mh
verg für semitisch erklärt und mit o^xog in Verbindung geliic^
worden. Vgl. auch hebr. shakhan, sich lagern^ sbekhen, Hütte*
Indessen hat axfjv^ im Griech. eine zu gute Etymologie, ab das
es für ' fremd gehalten werden dürfte. Benfey II, 185 denkt an die
Sskritwurzel kshi, wohnen, die aus sa + ki =: (i, Qt, lieged (t|^
ib. I^ 16G not.), entstanden ist; richtiger aber setzt man (woiü
auch Benfey denkt) das Wort zu Sskrit khad (vgl. axorogf Schi^
ten), das aus khad = hvad entstand und zu hva, dhva il, 33i
(guh aus gudh »= hva + dh = kudh, xvd^ für hvadh) .gaste*
werden muss. Dadurch ist nur der Begriff des Wortes ein andertt
I
I
i\
i
«
I
(
— 168 —
>rden, weil auch kdu, 9t, ^i aus hva entstanden: der Qrund-
ifif^ neigen ist ') » sich neigen, nieder|^8en, *) =3 wenden,
ßn/ umgeben, Yerhüllen.
240. 2icig>ivog, aus Palmzweigen geflochten, axig>ivoy nXiyjua
Hesjchius. Das Wort könnte fremd sein; vgl. hebr. setpli,
Biegsame, der Zweig, im Arab. der Pahnzweig (vgl. Meier,
F* p. 455), der im Hebr. sonst Icippfi heisst, womit Benfey II,
gnedb» ßai'grT], Palmsweig verglich, wogegen er später (11,369)
es Wort mit dem kopt. ßtjr zusammensteiltQ. Zu klppä stimmt
i a^-xiffh-ivög , aber der anlautende Zischbuchstabe steht der
^leicbung entgegen. Das Wort kann übrigens recht gut aus
Griech. etymologisirt werden und zu Benfey, II, 324 gehören.
halte cxttp-ivoq für ebensowenig = hebr, seiph^ als ich griech.
l, 0iäg>og für das semit. sajjdph, Schwert, ägypt. sef (Osarsifsss
Bschwert) zu halten vermag.
241« 2fia^ayäogy 6, der Smaragd, auch fjtoQayioQ^ wird von
Id und Anderen vom hebr. bäreqeth, ein Edelstein, eig. der
ende, von baraq, fulgurare, woher der Beiname des'Hamilkar,
188, stammen soll, abgeleitet. Das a im griech. Worte, das
i im pers. zümrüd erscheint, müsste für einen zufalligen Vor-
ig gÄalten werden, wie dasselbe nach der Ansicht einiger Ge-
ren a«eh in ofivQva (von hebr. mor) vorgetreten sein soll. Vgl.
Smerdis = Bart'ija bei Benfey, Pers. Eeilinsehr., p. 89. Das
che marakata könnte durch die Phoenizier dort eingeführt
en sehL Ich habe aber noch starke Zweifel über den semit.
mng. des griech. Wortes. Zwar soll der echt semit Charakter
lebr. bäreqeth auf keine Weise angezweifelt werden (so wenig
ler der Wörter qeren, qdhe, penintm u. a.): könnte aber der
1 hier nicht obgewaltet haben und auch das griech. Wort echt
bisch sein? Hebr. baraq ist meinem Urtheile nach urverwandt
griech. ftag (bei Benf. II, 195) aus hvar; vergL über hebr.
l 8. V. TTu^oq und q66ov. Das griech. Wort hat eine schöne
lologie im Griechischen, vgl. fiaQlXrf, d/uaQvaao) u. s. w.: jdas
anskrit sehr fremd aussehende marakata und das pers. zümrüd
ten durch die Griechen nach Indien u. Persien eingeführt sein.
bei ofnaQayöoq anlautende er wäre das Präfix sa; a/tiugay^og
fuf' ajudgaxTog, vgl. den Art. ufjtvySäX?].
242. ^iLiigeg, 71, auch a^vQig, der Smirgel, scheint aus dem
iz. oder hebr* shämir, Diamantspath, abgeleitet werden zu müs-
Dafür spricht bes. auch der Weclisel der Vocale £ und v.
243. 2f)yMg = aoyyogj 6, eine Distel, ist ein noch nicht ge-
tes Wort. Vgl. hebr. sukkä, Stachel, Spitze, s^kh, Dom.
1 das Wort griechisch ist, so läsflt sich an (po^og {rp aus hv,
ausabhi, so wenig als 9) in rfoXy,6g), o^vg, dxQog, Ofpjj^ den-
G wäre = Präf. sa.
244. 2ovßog, 6, oder aäßog, eine Antilope. Vgl. das aramäische
= hebr. ^bi, Gazelle, von ^abah, glänzen.
— 164 —
245. lohaov, t6j die Lilie; vgl EtymoL Magn. p. 722,29: U'
awaov To ^qlvov vno, O^vyith Xiyixai. Im Hebr. erscheint shMn, ^
Lilie, es ist aber keineswegs sicher, dass das hebr. Wort für »- H^
1*
ao
Sc
IS
mitisch zu halten sei. Vgl. Sskrit ^ushira, Feuer, giishna, Sonne,
(oshma, Feuer, Lieht, Glanz u. s. w., von der Wurzel cush, tow.
mit (udb, rein machen (aus ^vadh, kyadh = TuFad-, nm^-ai^
Qubh, leuchten, ^ubha, ^ubhra, weiss. Indessen auch hebr. sM
bedeutet weiss sein: wie sollen wir nun den Streit beilegen? Anch
Bötticber, zur Urgesch. der Armenier, p. 30, weiss nicht ^ wo dh
Heimath der Pflanze ist und welche Sprache den Namen entlehl
hat. Das von Benfey noch nicht erkannte griech. xqIvovj LiliOi miü
an goth. hrains, rein; vgl. Schulze, Goth. Gloss. p. 142.
246. 2Ta&€vWf brennen, ist eins der schwierigsten nndart-
würdigsten griech. Wörter, worüber Benfey I, 633 unbegnüte
Weise ganz wegsieht. Ich habe einmal an das semitische jifit^
je^ath, j'^athy anzünden, intr. verbrennen, gedacht, wie ich Ma^fm,
fivskog, ^f^a^j ^v an die semit. Wörter sh6m, moah, jöm, Mn fl
denken mich befugt hielt Indessen halte ich das Wert mit Sit*
schiedenheit für rein griechisch ; a ist mir >= Präfix sa, Ta& ibff
verbinde ich nach Döderleins Vorgänge mit riv&6gj Ttyd^ctXdoQ^ ^
die sich zu ra^ verhalten, wie l^g (vidh) zu iv&vg (vadh)i «b
oUpuo) (vibh, vip) zu onvlat (vap) , wie al^ zu Sskrit ag«! i^
Nun habe ich schon früher s. v« d-dXog bemerkt, dass dtom
Benfey, I, 537 sqq. aufgestellte Urwurzel spha, spa aus sa + Via
(== pha, schwellend) = dhva, dhu, ib. II, 271 sqq. entstanden m
Daraus folgt natürlich, dass amvd-fJQ (ib. I, 566) für ahFof^
steht, woraus sich das c (= hv) in lat. scmtilla erklärt; dit«
Wort bürgt also für eine Wurzel h^idh, hvindh a Sanskrit Ü^
indh, ib. I, 259 sq. , mit der Bedeutung brennen. Das Wort ^
schwellend, entstand aus hva = dhva, dhvä = dhmA, schwdM
idh, indh = hvidh, hvindh aus dbvidh, dhvindh d. h. ans di
(dhva, dhvä = vä, wehen, blasen, vgl. an, blasen =s gpiifliSi
leuchten in anala, Feuer) + i (ja) + dh ; neben dhvindh kos*
eine gleichbedeutende Form dhvadh =s dhva + dh bestehen, wcUb—
ich frülicr (s. v. dixhjQa/ußog) im griech. dod^irjv, do&tiaw fBr
&i/]v, &odnüv, eig. stossend ^ ausstossend = blasend, aufsch
Blase, Geschwür, Schwulst erkannt habe. Nun ist meinem Urtiriffatti]
nach in Tiv&-6g die volle Urform von a-mv&'^Q und Sskrit lofl&a
idh erhalten: das Griechische hat also hier gerade so wie in ^aioüCn
&sQ()gy d^Qi^ (zu fQlaato von bhfiksh = hvfiksh => dhyHbUBMi
&vQaog die anlautende Dentalis bewahrt, welche sonst allenthafecilAi
eingebüsst wurde. Nur in lat. taeda, Fackel (taed =s dhvßdhy güatiaa
Form von dhvidh) und in titio (tit = dhvidh) hat sich ebadaSaQ
der Anlaut erhalten: lat, t=db, wie in patior, puto, mülosn.
in taeda haben wir somit die Wurzel von aestus, aed-tas,
vollständig erhalten. Da dhvidh = hvSdh, so könnten noch giiafsr^
(paii'Qog (= hvädh = <putd^, q>aid] vgl. vidbra, heiter.
— 166 —
») und lat fdbraiiBy iBbraare, mit b fiir Sh (wie nitHer s» i^&)
ler i^eBOgen weMen. Aber gmßag zwingt uns, neben hvidb.einc
m hvibh = hva (bu) + ja (i) + bb aufzustellen: vergL hier
dM (von vibb, vip, eig. stossen =» werfen) mit l^g (von vidb,
eend = aufepringend, aufschiessend, gerade; vgl. &o6gy spitz,
den Art. xaViy). Dazu wird aucb februus gehören. Die Sans-
wonsel bbä, leuchten, wozu Benfey die eben genannten Wörtet
It, haben wir schon (s. v. atj/ua) aus hvä^ hva = dhva, dhvä
iuaa&j Uasen, gedeutet ; dhmä heisst eig« stossen, wie ä-dhmft-ta,
Jacht, beweist. Die Form dhvadh mit Präfix sa componirt er»
De ich im griech. ajad-svw : da das Wort aber auch avattviü
3hrleben wird, so scheint nicht sowohl eine Form dhvadh, als
mehr dhvadi s dhva + th (vgl über dieses th Benfey 1,582:
es nrspr« = dh, dhä^ rl^d-rj^fu'i So scheint es uns in sthft,
len, für sa + dhä, wirklich gefasst werden zu müssen. VergL
h bbü, xpvio mit sphu, Benf. I, 537 sqq., die beide aus hva
= bhu, bhü, ^) = pha, phu entsprangen: pha, spha: sphu wie
g': bhug^, gab: guh) zu Grunde zu liegen, wie bei nogrig^
id-ij, noQd-ivog, ib. I, 583 sq. Diese Form dhvath lEonnte zu
ili BS aüi werden^ woraus nach unserer Ansicht griech. avd--Qal^,
id ttar und Sanskrit athar-van, ib. I, 250* gedeutet werden
eseit Ans dem Vorhergehenden wird man, wie ich hoffe, die
ndlidie Wichtigkeit des Griechischen für die Restauiation der
^rOngUchen Formen der Sanskritwurzeln erkennen und immer
ir würdigen lernen. Das so höchst merkwürdige Verhältniss
l& (ald-)j md- ((miP&), ti^(t£i/^) zu einander kehrt übrigens
r wieder. Man vergleiche &aX (in d-dXog, &aXe()6gf &dXa(faa,
&cüi Ks dhval, dhvar «= hvar, ghar, Benf. II, 195, mit der
leotung jBpargere, stillare, lucere) und ^q (in d^g-aog^ wo
I ts dhvar) nut (paX (in (paXXogj ib. I, 572) und (pvX (in q>vX''
ib. I, 575), lat pul (piülus), bul (bulla, zu II, 195, wie im
. tfber Aphrodite auseinandergesetzt wurde; dort ist auch die
Benfey II, 73 über pubes, puber, pubertas aufgeworfene Frage
^igt worden; pub ist aus hvabh xs vabb = üb in über, über*
lät bnfo, die aufschwellende Kröte, combinire ich mit ßüvßciy,
^nUst, Drüsen), par in pario, ap-pareo, femer mit yciXcoQ, xoQog
«s hv) ndXXdS, fiÜXa^, ^siQat flQ^y (ib. I, 316), und füge
^ ^elitnsse noch bei: al (alo), or (orior), dX (dX^alvw^ dX&Wf
^^^aXid'cS). Die Verwandtschaft und Zusammengehörigkeit aller
und noch vieler andern damit zu verbindenden Wörter kann
^mr begreifen, wenn man eine mit dhv anlautende Urwurzel
^^elben aufstellt. Ebenso gehören zusammen: ^)d^^Xya)^ dul-
--(jisXyw^ mulgeo, ?Ax€ü, q)oX^6g (letztere beiden Wörter ib. 11,
ydXa f. yaXa^TO, yXdyog, lac, yXvicvg (über äsvxog = yXivycog
^e ich noch, dass es in Betreff des Anlauts durchaus nicht
^%alcis zu vergleichen ist; gr. J steht wohl für g', wie inFfQ^
"^ Arg' aus varg') u. s. w. ; ^) &iy {O^tyydnoj &iyio, stossen =■
— IGH -
treffen , berühren , aiistossen ; ^ly ist mir « dhvig' «= (d)hvi^,
(hy)ig; (h)vig' bei Benf. 1, 343 eqq. and gehört m II, 275, wo
dhTag', stossen, erschüttern, s= (d)bvag' <=s (hv)agf ib. I, 345), tu
(nncgog, stossend = stechend, spitz, scharf, bitter; Tgl. auch lit
pingo, worüber oben p. 109), ic (ico, stossen = stechen), ig, ig'
(bei Benf. I, 344; dort muss al/ju^ angesetzt werden: Benfey,(
155 sqq. gehört wie I, 343 sqq. zu II, 275), wozu ich nodi (m;,
tig für stig (ib. I, 647. II , 235. 238) als eine GomposiUcn m
Präfix sa und dbig' (= dhvig' » ^i/) hinzufüge : stig', aviy tt
aus sdliig", st aus sdh, worüber s. y. &avfia gehandelt wurde. lA
könnte noch viele dergleichen frappante Zusammenstellongen ^gAm,
worauf ein gründliches Studium der griechischen Sprache iria fSD
selbst und nothwendig fuhrt: die bisherige Etymologie hit aOe
indogermanischen Sprachen viel zu sehr abhängig gemadt im
Sanskrit, als wenn die Sanskritformen die UrsprachformeD wiiei,
als wenn nicht auch der semitische Sprachstamm ein bedeotendei^
äusserst bedeutendes Gewicht in die Wagscbaale zu werfen hilfc
— bei allen in die Tiefe eindringenden d. h. auf die wahren Wv-
zeln gerichteten spracbi/sissenschoftlichen Untersuchungen.
247. Srayolvri^ 17, die Wage, ist ein imGriech. sehr danfaki
Wort, weshalb man sich verleiten lassen könnte, an das seril
takhan, wägen zu denken. Dies hiesse aber nichts Anderes thm,
als • die im Griech. glücklicher Weise erhaltene volle Urfoim etaff
wichtigen Wurzel völlig zerstören helfen. Indem ich mieh aofte
vorigen Artikel berufe, erkläre ich ara/dvij aus sa + dhvah; Il-
ses ist nämlich die in griech. So/fiog, sieh duckend as geboffl^
dann in dt/o/Liat, sich ducken = tollere (vgl. analog hnu, Bcrfy
II, 182 sqq.) erhaltene Urform der vom verstümmelten Wunel M
tragen, ib. I, 351 , woher unser Wage , wägen und slav. vagf^
schätzen, vaga. Wage, ib. II, 337. Die Wurzel vah steht för yA
also dhvah für dhvadh = dhva (Benf. II, 320 sqq.) + dh. 1^
durch tritt vah, vadh in die engste Verwandtschaft mit ag*, «g
(ak', ank') ib. ü, 17 sqq., für hvag (hvak') = bhag', bhug', *r
auch = vag', ib. II, 19 (aytnj/Lii lautet mit Digarama an: i»
darf aber nicht aus dem Präfix vi gedeutet werden). Unser deü-
sches Wort ducken ist so als eng verwandt mit dem W. M»
nachgewiesen : der nicht regelrechte Anlaut hat Analofifieei ^
Benfey, II, 274 sq. Auch die Sanskritwurzel sthag =a avhyHäli^
höchst wahrscheinlich für sdhag s sa + dhag , von dhva + S'
vgl. guh aus hvah, bedecken^ ib. li, 322, eig neigen, senk*,
vergere =s mergere, z= verbergen, wie Benfey U, 370 lehren ■il
So stände sthag für sthvag, wie dhan für dhvan (hvan '» 0^
tpav, xuipo), g)ivaß)y dhri für dhvri (ib. II, 278 sqq.); man taP
es aber auch an dha (ib. II, 188 sqq.) = ha in a-j^d-^ufj a^jfll^
neigen^ senken , anknüpfen, also sthag als nicht aus sa + dha + ^
+ g, sondern bloss aus sa + dha + g bestdiend anadieii. k
dem oben erwähnten Wort di/oftat haben wir die volle Urform ^
_ 167 —
f^to vom verstümmek erscheinenden Wurzel anzuerkennen. Mit
ofAut zusammen zu stellen ist wohl dvvuf^ai (ib. II, 20G) ,' - für
iva/uat, wie Jvu) (ib, II, 68) für dvAcj zu stehen scheint; sich
ken, bücken ist = tollere, sustinere^ yalere, posse.
248. SviJTfj, ij, seltenes dorisches Wort für yw/j^ Weib, steht
Griech. sehr vereinsamt. An semitischen Ursprung darf aber
it gedacht werden, weshalb ich eine Zusammenstellung mit hebr.
letfa, Weib, Psalm. 58, 9. V Mos. 21, 11. I Sam, 28, 7 ent-
iedim missbilligen würde. Verwandt sein kann Sskrit stri, Frau,
! sti^, Star in stemo, also eig. werfend s= gebärend; anders
d Btri erklärt von Pott und Benfey, I, 411 sq. Die Wurzel stfi,
' entstand meiner Ansicht nach aus stu (ib.*I, 657: stossen),
I -f- r, steht also für stvfi, stvar = tvar, ib, II, 251 , wo das
dische thwereg, schaffen, angemrerkt ist. Der Begriff stossen
d zum Begriff schwellen (dhmä) und wachsen, zeugen (^u, gva,
, ib. II, 164). Vgl. auch tu, tav, crescere (ib. II, 364. 230)
stu (stossen, = sa + dhu, II, 274; vgl stau-nen = sa +
•7-/€a), wie tig' aus stig', ib. 11, 235.
249. Srißi, TD, auch axlfxfity lat. stibium, soll = ägypt. stem,
gensalbe^ sein; vgl. Bunsen, Aegypten, I, 586. In Betreff des
itiessenden t vgl yam, aUi (man sehe ausser dem früher darüber
inefkten noch das von Uhlemann, Phil. Aeg. p. 19 Erwähnte
;ii} und x6fxf.u^ welches Wort ich unter dem Art. xciyyM/LWv als
mit diesem arabischen Worte verwandtes angeführt habe; über
fjTM anders Uhlemann, p. 19. Ob das Wort stem für echt ägyp-
h m halten sei oder nicht, kann ich nicht entscheiden; d^ es
I aber keine deutliehe Etymologie hat, so liegt; es nahe die se-
leche Wurzel satam , verstopfen , verbergen, verdecken- zur Er-
rang desselben heranzuziehen. Vgl. Meier, Hebr. W. p. 610
mit p. 25 sq. (wo kAhal, die Augen mit Stibium — Alkohol
schminken^ eig. verbergen, bedecken == dunkel, schwarz machen)
l Geseniua s. y. kahld: Diese Augenschminke der Hebräerinnen ••
kh, griech. atlufii) ist ein feines, mineralisches Pulver, meistens
3 Mischung von Bleierz und Zink, welche mit einer feuchten
terie angemacht wird, und womit die Weiber die innere Seite
Angenlieder so bestreichen, dass ein kleiner schwarzer Rand
vorsteht. -Darüber handeln ausführlicher Hartmann, die He-
erin am Putztische, II, 149 sqq. III, 198 sqq. Böttiger, Sa-
ft, p. 22. 48.
250. SfOQ&rj, ri, auch atOQ&vy'^, jy, die Spitze, Zacke, hat
her im Indogermanischen keine Deutung gefunden. Deshalb
mte man an hebr. tarash = tatar , hart , scharf sein, sharat =
ad scharf sein, schneiden, sered, ein spitzes Instrnfnent, Stift,
iken, wenn das Wort im Griechischen nicht zu fest - begründet
re. Ich vergleiche arow'^, Spitze, Schärfe, Schneide und orsno,
eng sein, *) tönen. Wie sind diese dunklen Wörter zu Reuten?
i halte die Wurzel örwr, stan für aus sa4-dhan (Benfey, II, 276:
_ 108 _
für dhvaii, wie hvan = ^^v-co. beweist; also dhiui. « dhva, dhu,
stossen, + n), dhvan entstanden : dhvan bedeutet wie dhan, ^^mt, £
eig. stossen «= ausstossen, tönen, ib. II, 275. Daher stan =s n h
-h dhan für dhvan im Sanskrit tönen bedeutet. Ferner bedeutet a
dbvan geneigt sein (Urbegriff ist neigen = stossen, vgl. hnn, UkD, b
182), stell neigen, ib. II, ij20 : neigen ist gleich mit ^rücken, «f
machen , wie das mit dhvan verwandte Wort äy/w (dhvag' ist s
Bg, ib. II, 17 sqq.), eng machen, einengen beweist Das Wort
gzoiw^ bedeutet stossend == stechend, spitz und ist verw. mitM
von dhu (= dhva-n, dhan, d^slvw) ^ eig. stossend ss spiti. Nn
habe ich ferner schon früher tvar, ib. II, 2öl sqq. , für stw =
stva, stu, stossen,. + r erklärt: YghO^ifo und ^oog schnell; ebesN
muss auch tar, tri, tri, durchbohren, ib. II, 256 sq.f hieher gebörai: es
bed. eig. stossen = spalten, durchbohren, vgl. ^ar, ^ri, gri ib. U, 114 1^
Im Griechischen hat sich das imSanskrit verlorene anlautende s erhatta:
das beweisen aroQ&^y aroQ&vy^, axoqvvrj^ ein spitziges InstmBNä
251. ^TVQci^y 77, der Storaxbaum, dürfte ein phöniElsches Weit
sein. Vgl. hebr. ^arah^ tröpfeln, ^ort, das Harz der Balsamstande, 1
dann zaraq, sprengen, sprützen: der Baum könnte seines Ibn« 1
wegen so genannt sein. Aber griech. gtIXtij lat. stilla, avahä^
GTakäo) können ebenso gut und besser herangezogen werden: dicK
Wörter führen auf eine Wurzel stri, star, streuen, aus sa 4- An
= dhvfi (^ak-SQog, &äX-aaaa)f hvfi (= ghfi, stlUare, spuffK,
Benf. n, 195). Inarag, araywv ist eine andere Formation der Wvri
dhu, stossen, woraus dhvfi, dhvar = dhva + t entstand, eriialtoi:
vgl. dhvag', ib. II, 275, und xf/axag^ t/jfxdgy Tropfen, aus mmk
s= ahFaxdg von sa + hvag', verw« mit unsem Wörtern sduNi- ]
ken, schwingen (sa + vang' <= hvang', dhvang'). Vgl« Benf. 11,11. 1
252. 2i;xa^ii'og^ 7;^ der Maulbeerbaum, avxa/Luvov, ro^ dielliri'
beere, ist »= l^ebr. shiqmim, Maulbeerbaum, nur im Plur. geliiaiMki i
steht also für avxä/Liif^og, indem das schliessende m wie oftiis
überging. Benfey hält avxov, ro. Feige, avxifj, avxfjj Feigenhav. k
ebenfalls für zu hebr. shiqmim gehörig ; dabei konnte er sidi d i
den in der Mischna vorkommenden Singular siqmlt, femer d I
^6'A-og = hebr. karkom berufen : aber avxov muss wohl ein v»
griechisches Wort sein. Warum muss es dies sein? Schon yi^A
es ein mit dem Dionysischen Culte in engster Verbindung slih^
des, daher auch ipi Griechischen sicher sehr altes Wort ist: m'^
gewiss, dass gvxov schon seit Jahrhunderten in Aller Munde iVi
bevor der erste phönizische Seefahrer nach Griechenland seinen Weg
n$thm. Sp müssten wir also, wenn Benfey's Ansicht bestdieB
könnte, annehmen, dass die Griechen schon in ihren alten Sitzen in
Vprderasien^ ehe sie nach Griechenland kamen (vgl. Benfey 0, %
das Wort, von den Semiten empfangen hätten : diese Annahm^ motf
indess als eine völlig unhaltbare auf den ersten Blick erkannt «er-
den. Aber schwer ist es, das Wort mit Sicheriieit zu deuten. leb
vergleiche das kurdische quosca, angenehm, das nach Pott, Zeitoct
— 160 —
. K. d. Morgenlds, III, 45> aus Sskrit su + ä^ita, gut essbar,
tanden ist; ßbenso soll Sanskrit sväd, schmecken, geniessen,
SU + ad (eä-w) stammen und die Wurzel des griech. i^ivg
Ja auch uvddva) geht nach Benfey I^ 366 sq, vom Begiiff
essen = schmecken aus: der besonnene Forscher wird sich
r wohl hüten, einer so platten, völlig rohen Begriffsentwickelung
le Zustimmung zu geben. Meiner Ansicht nach geht der Begriff
■ Süssen von denr des Biegsamen, Weichen, Milden (fiiki, f^aXw
, o. s. w. zu hval = hmalj Benf. 11^ 280. 283) aus: dabei
16 ich auch eine sinnliche Grundlage des fraglichen Begriffes
genommen, aber keine, die dem feinem ethischen Gefühle wider-
^bte« Man halte also Sskrit sväd schmecken für aus su + ad ent-
iden, aber dann trenne man auch gr. ridvg und dvdävcj von
en> indischen Worte; vgl lat cadere, worin ca aus hva (also
. zu hva, Benf. II, 320 sqq.) und pandus (gebogen, aus liriD-
t|, vgl. Benfey, II, 94 sq. mit 323) , griech. icedvog , geneigk «=
iskrit pra-hva, intentus u. s. w. lieber diese Wörter vgL oben
86-88. Das kurdische Wort quosca mahnt an lat. yesoiiSy
ner scbwachi welches mit weich ebenso verwandt ist wie vap ailt
»y ag' mit \g\ vadh. mit vidh u. s. w. : in begrifflicher Hinsidit
i. g4aXooc6g, /udkxjjj marcere mit flaccus, welk, vergere« So be-
utete quosca eig. das was sich neigt^ biegt, biegsam, sanft, weich,
Id ist Das lat. placere hängt eng mit planus für plac-nus =
ih zusammen: dies ist für die Erklärung von aWaVco wichtig!
er griech. avxov könnte doch von su + a$ herzuleiten sein: gut
essen s= lecker wäre kein so übler Begriff für das Wort Feige;
« goüi. smakka^ Feige, vom Schmecken benannt, bei Pott, E. F.,
270. Hängt avxov mit smakka (das dann sicher für svakka
nde) zusammen, wie Grimm glaubt, so ist natürlich keine Mög-
ikeit vorhanden, das Wort mit^lat. ficus in Einklang zu bringen.
eses habe ich früher mit sphik' (für shvik'), das Geschwollene, Flei-
lige^ die Hüfte, bei Benfey I, 538 zusammengestellt : avxov könnte aus
ler Form sphak' = shvak' oder aus einer Form sphak stammen.
IS. i in ficus ist schwerlich aus u, wie in fio, sufQo. Ich ent-
Ite mich jeder vorschnellen Entscheidung über das griech. Wort.
253. 2q)ly%, tj, böot. (D/'g, Olxog^ die Sphinx. Es gibt wohl
am ein dunkleres Wesen als dieses, das man, weil es auch im
ient vorkommt, gern für orientalisch gelten lassen möchte; in-
Bsen wäre die Annahme einer Entlehnung aus dem Orient hier
enso irrig wie beim Pegasos. Die Sphinx ist echt griechischen
"Sprungs und wenn im Orient ein ähnliches oder geradezu iden-
ches Wesen vorkommt, so ist dasselbe nur als ein mit dem
iecbischen ähnlich- oder gleichbedeutenden Wesen urverwandtes
betrachten. Zur Grundlage meiner Etymologie des Namens
hme ich die Ansicht, welche der geistreiche und gelehrte Fran-
se Raoul Rochette über die assyr. Sphinx ausgesprochen hat:
3 ist ihm wie der Wolf oder Löwe ein Bild der feurigen Sommer-
- 170 —
sonne, die Alles vor sich niederwirft und zerstört. Das grieehisehe
Wort atplyyoi liotsst einengen, zusammenschnären, wie iiy/ia^ wo-
mit es nahe verwandt ist: a ist = Präf. sa, fptyy =jivig' = h?ag',
woraus ag' und weiterhin uy/u)y bei Benfey, IT, 17 sqq. Einerseits
verhalten sich also arpiyyio, ÖC% und wy/w zu einander wie (ftiktk
und ^Axcr), q^d^oQ und o^vt;] andererseits aber wie vip und vip;
Idijq (vidh) und tvdvg (vadh) , unser weich und schwach (sa -»■
wach). Zu weich gehört weichen, sXymv^ vincere (Vgl. y&jy, Beat
11^ 185), das vorn dh eingebusst hat und mit atpiyy eng verwani
ist. Mit arfiy = shvig, shvig' zusammen zu stellen scheint mir
auch aly iatytj Schweigen) = mittelhochdeutsch svfg-en, bei Ben-
fey I, 464; aber ganz falsch wäre es, lat. sTlere für sviglniB
nehmen; aiy?j , Schweigen, weist auf eine Wurzel svig, i&^ -
shyig^, fftptyy zusammendröcbicn, comprimere — nämlich labii; t^
dasa Benfey IT, 251 und in Bezug auf die hier berufarte Wmd
d«-hYig' überhaupt die Artikel yHooy und nf^y/j: hvig' = Ig' fib.i,
843 sqq.: neigen « stossen^ wie hnu.II, 182) erscheint in htelL
äeger (gebeugt). Die Wurzel svig' (oFey) verhält sich «n Ng'
(hvfk": Ot^) wie svfi zu hvfi bei Brockhaus, Oloss. M. VS. p. 35i
Die Sphinx nun halte ich für eine zusammensdmtlrendd == erstideiA
Gottheit, für eine snffocatrix (von mir gebfldet), also sachlleh*filr
ganz = nvt^, nvTyog, die erstickende Hitze (der domtnersome):
sie ist also dem Kronos verwandt^ ja sie vertritt diesen fem^
Sonnengott (der meiner entschiedenen Ueberzeugung nach nntie
ungünstige Seite, die aversa pars, im Wesen des Apollon repd-
sentirt) vollständig: die Sphinx ist die Melechet, der weibMe
Moloch-Eronos-ApoUon. Ich bemerke noch, dass die Wörter mf^f
nvTyog mit Gipty eng verwandt sind : g)iy aus hvig' (= hvag^, aj^ i
= (d)hva + ja + g'; aus hva ging auch hvan (neigen, Beof. l
320 sq.) hervor, für (vgl. oben p. 114 — 6) hva-na, hvana = piv
(möglicher Weise auch = hana = hna ib. 11, 182 sqq.), wob»
sich nviy (= hva + na 4- ja + g') gerade so entwickelte , ^
vix aus hna (hvtx = ha + na + ja + x). Ebenso ist das dn-
kle Wort nvvl^, Neige = Anhöhe, clivus, zu fassen; vergl. yan'
yvan bei Benf. II, 324 (^'aTr = hvap = hva 4- p ; yyan viell. =bi
+ na + p). Möglicher Weise ist die Wurzel hna bei BentH
182 sqq., aus hva + na = hvana = hana, hna entstanden, iM
aus der Primärform ha (= hva, hu, in a-xä-w, neigen, senkei]
+ na: dann wären nny, nwx zu 11, 182 zu stellen. Denke do(k
Niemand für nvty, ttwx an das Präfix api, griech. Itt/, so dafl
nvlyw «= ini'hvlywj nt-vlywj nviyo), beneigen = bedrücken, ff"
sticken wäre: damit würde man sich nur eine höchst interemsto
Formation entgehen lassen, die an tej^, nviFio (Benf. I, 60o sq.:
nw ist = 71 aw s= hva-w;, da spha^ spa, I, 537 sqq. /ins sa +
hva II, 274) eine prächtige Analogie hat. In Betreff des Sach-
lichen erinnere ich n«ch daran , dass die Sphinx eine Tochter des
Typhon (brennend) oder des Orthros und der Echidna (hier nidit
- 171 -
Schlange , sondern == ndXot^ , Ungethikn) heisst , dass sie das
licht einer Jungfrau, Leib und Füsse eines Löwen (bedeutsam;
Preller, I, 1^2) hat und geflügelt erscheint: die geflügelten
nenrosse sind bekannt. Olilnovg, den man lächerlicher Weise
einem Wehmenschen machen wollte (diese Etymologie yon La*
Ix ist analog der völlig falschen Etymologie von sXeyog (s^ x/la-
, oder yXsyoc, Klage, x^dxBkog) aus s b kiys, welche G. Her-
im Torgebracht hat), mahnt an oldalvta = fpkfy^ialva) : ich denke
hat Brandblasen an den Füssen, obwohl es mir lieb wäre, wenn
Fass ans dem Namen verbannt werden könnte, wie auch aus
ci Namen MtXdfinovQ, — Zum Schluss noch einige Bemer-
igenl Wenn die Sphinx ähnlich wfe das geflügelte Götterross
^asos auch als ein echt orientalisches mythologisches Wesen
3heint, so hatte Movers, Phoen. II, 1, 287 not. 137 doch kein
;ht EU sagen : Die griechische Mythologie hat manche MytlMPi
I Wundergestalten aus asgyr. und babyl. Bildwerken, djli Aber
)hiasien - und durch Phönizier schon früh im Wege des VbloaMtt
h Griechenland kamen, sich angeeignet: eine Bemerkitlig , .die
1 grade hier aufdrangt^ weil ein Paar recht augenscheiiAiate
üe zugleich für den oben erläuterten alterthümlichen Namen der
tethiopen^ Asiens lehrreich sind. Wenn Pisander bei dem Sehe-
8ten EU Euripides Phoen. v. 1748 die Sphinx aus Aethiopten
e Gluthsonne — bemerke ich dazu — kommt aus dem Sudlande)
;h Böotien kommen lässt, so ist dieses im Hinblick auf die
dich gestalteten Gebilde der assyr. - babylonischen Kunst leicht
lärbar^ und so dürften die Kämpfe der Kraniche mit den Pyg-
en bei den Aethiopen (Hom. 11. III, ö sqq.) auf Darstellungen
weisen, wie sie sich auf babyl. Cylindem häufig finden, in denen
mpfe von lüenschcn mit Straussen abgebildet sind. Zu dieser
ille von Movers füge ich eine andere hinzu ; vgl. ib. II, 2, 103 :
> der Cult der taurischen (xöttin in Kleinasien, am Pontns und
G^riecbenland angetroflcn wird, da war er nach heimischen Sagen
3 der Fremde gekommen. Wir halten dies für einen onumstöss-
len Beweis von dem fremden Ursprünge dieser sog. Artemis. Nie
i nirgends hat jemals ein Volk seine urväterlichen Götter ver-
ignet. Nichts kann so grundfalsch sein, nichts dem tiefreligiösen
iste des Alterthums Widersprechenderes gedacht werden, als das
:iom, auf dem ein grosser Theil der modernen griech. Mythologie
mbt, dass die alten Griechen Mythen und Sagen ersonnen hätten,
1 Oottheitjpn, die nrspr. griechisch waren, zu Barbaren zu stem-
In. — Wir sind es .nicht, die Movers' Ausspruch über den tief-
igiösen Geist der Alten (besonders der Griechen ; vgl. auch Hoff-
uin, Griechenland u. d. G., p. 389 sq.) bestreiten wollen; auch
ben wir ihm zu, dass er im vollen Hechte ist, wenn er die
ieeh. Mythologie von einem' höhern Standpunkte aus, als dem
>n den meisten Philologen eingenommenen, betrieben wissen will:
)ht doch unsers Eraehtens z. B. der Mythologe 0. Müller un«
— 172 -
endlich tief unter seinem Vorgänger Buttmann, -über den naeb
seinem ganzen Geist und Wesen trotz seiner vielen IrrÜiümer in
Einzelnen nicht günstig genug geurtheilt werden kann. VgL über ibn
auch die Bemerkungen Lauer s, Syst d. gr. Mytii. Wienii wir aber
die ganze Weise und Richtung 0. MüUer's und seiner Anhang«
(deren wirkliches Verdienst in der Regel allzusehr überschätzt wbd)
fär eine in vieler Hinsicht geradezu verderbliche und heillose e^
klären müssen, weil sie einerseits des etymologischen Fundamentes
entbehrt, ohne welches die Mythologie nicht einmal den Namen eiBcr
Wissenschaft verdient, und andererseits die griechischen Grötter nod
Mythen von den eng verwandten, ja ursprünglich mit ihnen voSig
identischen Göttern und Mythen der eng verwandten mdogeauo.
Völker Vorderasiens losreisst , so können wir doch aach die Mo-
vera'sche Richtung nur als ein heilsames Gegenmittel g^gea fßit
;/boniirte, ideenlose^ unhistorische Richtung, keineswegs jedodi ak
: eine tiefer begründete und für immeii berechtigte anerkennen: Mo-
tten Irrt einerseits darin, dass er viele semit. Elemente in der grieck
;<; Mythologie sucht, andererseits und hauptsächlich darin, dass er d«^
was auf die Urzeit der hellenischen Wanderung ans Asien nad
Europa zurückgeführt werden muss , f&r in späterdl^ Zeit ontieliiil
hält. Diese Wahrheit kann, wie ich glaube, nicht oft genug wie
derholt, dieser Unterschied nicht oft und scharf genug heryorgeholNi
werden.
254. JSipQaytgy ij, das Siegel, der Siegehring, könnte förte
hehr, tabbaath, Siegelring , gehalten werden, von taba", eintanehei^
eindrücken, verw. mit griech. d^dnrio. Denn das Dagesch M
konnte in eine Liquida aufgelöst werden, hier in r, so dass ^o^
ßayar zu d^aßgayar geworden wäre« Indessen müssen besomMM
Etymologen solche halsbrecherische Künste stets vermeiden; mi
doch ist &aßßayaTi afpqayiS noch nichts gegen Benfey's Znsaa-
menstellung von vakoq mit chald. zag. Das Siegel ist im gried
wohl als das was spaltet, eingräbt bezeichnet. VgL q)d^ay^j verw.
mit frango, das nicht — wie Benfey, 11, 14 meint — aas abhi +
rig', sondern aus hvfig' zu deuten ist: Sanskrit vra^k^, vfi^' ^
hvragk", hvfi^k' bedeutet reissen, spalten, stechen, ib. II, 16, Ter*
wandte dazu gehörige Wörter geradezu graben. Das anlautendem
ist das bei den meisten mit a anlautenden Wörtern nicht u
verkennende Präfix sa.
255. 2ydö(x)v^ 7/, die Honigwabe, ist nach Bochart, Hierowc
II, 591, das arabische Wort shahadon, Honigscheibe^ der Bienea
Ob er Recht hat oder nicht, bleibt dahingestellt.
256. .^;Kt;^oc> o, der Igel, steht im Griechischen sehr dunkel. Mtf
könnte an hebr. saar, q^giaaeiv, denken, oder an hebr« hazlr^ der
Eber. Vgl. Meier, Hebr. W. p. 410. Ist das Wort ^iechiseh,
so mag es mit avgci) aus sa + verro, schleppen, reissen verwaiKit
sein: reissend ist = scharf, stachelig. VgL Benfey, II, 16 und 199,
wo ghfish aus hvrish; dies ist aus hvfi = vfi^lat. ver in verro:
— 173 —
B yerres; hv » p ist in spoliaDn für shvolittm (vellerc^
) erhalten, aber hv ==0 in car-po.
257. 2otXfjvj 0, hohler Körper, Röhre, ein von Benf, I, 548
behandeltes Wort erinnert an hebr. sbaal, hohl sein, shoal
;•, vola, ipish'ol, der Hohlweg. Auch sheöl , Tiefe, Unterwelt,
rwandt; ygl. Orcus mit orca, Tonne. Aber awkjjv wird darch
ola klar; es gehört zu Benf. II, 301: er = Präfix sa. Ver-
t ist unser Wort hohl, das Benfey II, 166 falsch ange-
liat
258> TcUvctgoVfTO, bek. Vorgebirge, wird von Bochart für semi-
erklärt, aber wohl ohne Grund, wenn auch seine Etymologie
amens sehr scheinb^ sein mag; er sagt Chan. 1. 1, c. 22, p. 501 :
ims est ipsissima vdx Phoenicia tinar, quae pro rupe passim
rit in Chsddaea paraphrasi. Syri trajectis literis scribunt tiran
mo. Itaque Taenar est rupes. — Gewöhnlich denkt man an
%j vnoralvtog', sollte der Name nicht mit arowl^, spitz, Spitze,
arivwj stossen (=,ausstossen, tönen) zusammenhängen? VergL
das von Benfey 11, 164 ganz falsch behandelte Wort rivaccritf,
rofdaaWf aTfvdaaw, stossen =3 erschüttern; in dem so sch^e-
. Wort riväyog tritt die Urbedeutung von crhw (stan ist =
- dhan, dhvan ib. 11, 275. 276* 320) hervor: r^vayog heisst
was ridi neigt = flach, niedrig ist, wie lat vadum, das zu
ßjn, 320 sqq. gehört. Dazu vgl. noch ß^d^ea^ seichte Stellen«
Qach ist rivayog für ardvayog mit d-ivoQ, flache Hand, gerade
ifwandt wie d-ar^Qj tnlXfj, arakd^o) mit ^^(Hog, &aX-e(}6g von
. = hvfi = ghri bei Benfey II, 195; vgl. femer &iyydv(Oj
o (= dhvig' =s dhvag", ib. II, 275; stossen =3 anstossen, be-
sn : in d^iy liegt die Urform von ig' vor, wie in dhvag' die von
b. ly 343 sqq.) mit ariy (stossen =s stechen), Sskrit tig', wo-
• mehr s. v. arad'evw.
259. TuXig, 17, die mannbare Jungfiäu, ist schon vorlängst
iem syr. talithä, kopt. shelet, Mädchen, zusammengestellt wor»
Das Wort ist aber sicher echt griechisch. Richtig denkt
an TijXed'dct), welches Wort zwar gewöhnlich für = d^aXid-fa
mmen wird^ aber auch anders genommen werden kann: man
d^aXiQog^ hervorquillend, d-dXog^ &dXX(o von dhvfi (bei Benfey
.95; hvri >= ghfi) mit atlXi^j cxuXdw u. s. w., die aus sa +
hervorgingen. So könnten auch rdXig^ T7jXe&d(o für aräXtg,
.id-dw stehen, aus sa + O^aX. Benfey I, 439 sqq. hat arlXtjj
MO), araXd^Wj ganz falsch behandelt; auch hat er dort ara^cü,
'üSv , öTd% zwar nicht mit Unrecht in Verbindung gesetzt mit
eV, yjidg^ aber doch das formelle Verhältniss derselben zu einan-
gar nicht erkannt. Die Wörter yjtdgy xf/axdg, yjsxdg u. s. w.
•ren zunächst zur Wurzel spha, sphi, sphu ib. I, 537 sqq., die
sa + hva s= dhva, dhu II, 271 sqq. entstanden ist und wie
3 den- Urbegriff stossen = ausstossen, blasen, aber auch = er-
ttem, schwingen, w:erfen hat; vgl. hu (unbelegt), projicere, II,
— 174 —
194 mit dhü, decidere, II|275. Wie yjo» aus sa + hva 4- Ga^
turaly 80 entstand aray aus sa + dhva + Guttural; vgL dh?af',
bewegen, schwingen ib. II, 275 und unsere Wörter schwenken,
schwingen II, 21 (bedeutet iat. superyacaneus öberschwUnglidii
Auch die Wurzel uksh, ib. I, 438, welche sicher für vakal^ 8teH
gehört hieher). Wie xfjax zu aray^ verhält sich auch tsna^ (ii
anä^ytitj and^avovj ib. I, 670) zu dxQwy (in OTQdyyto^ oxi^iKfii^
ib. I, 671): d. h. ana^y ist aus sa + hFaqyj ort»^, ^W m
sa + dhFa^ von der Wurzel dhvfi, dhvar, ib. II, 278 sqq., ■
hvri, hvar (=» fi, ar, aber auch = vfi, var). Wenn Benfef l.
672 bemerkt: Hiefaer (zu stri, stri, stri, drehen, im Zend. {tersD^
364) gehört, wie ich yermuthungsweise^ annehme^ Iat. tor-f Ar
stor-q, mit, wie im Römischen so oft, abgefallenen 8. ' Die Badei-
tung drehen entscheidet sehr zu Gunsten dieser Etymologie vi
schwanken könnte ich nur zwischen ihr und einer Verbindong jA
der Sskritwurzel dhvfi, krumm sein, — so laufen beide mögliehe £tf-
mo'ogieen auf dieselbe hinaus, weil stri aus sa + dfari (a dimi,
VLj 280) componirt ist. In einem ähnlichen Verhäitnisa wie im^ff*
avQay stehen wohl auch die von Benfey I, 656 besproehwi
gleichbedeutenden Wurzeln skabh und stabh zu einander: akabhtt
aus sa + kabh (II, 322 sqq.) iür hvibh » dhvabh (» dhab» i|L
dhan, han für dhvan, hvan, II, 276, dhri, dhar llir dfarft^ dhvi^
II, 280) > woraus stabh für sdh(v)abh entstanden ist VgL mä
oben p. 103, wo xon, x(^r)vn und a-rvn. Die schon in adir di
Zeit vor sich gegangene Composition der einfachen Wunebi ril
dem Präfix sa, woraus viele neue Wnrzehi hervorgingen , hat oü
— wie ich dies schon öfters, z. B. in den Ärtt. ara&^wa, axt^
Xävfjj vgl. auch ^av/LtUy bemerkte — die richtige Erkenntniss dir
einfachen Wurzeln in vielen Füllen ungemein erleichtert; ohne da
Eintritt derselben wäre es vielleicht ganz unmöglich, das VerfaShüi
der mit T-Lauten anfangenden Wurzeln zu einander, zunkchst (oa
uns ans Griechische zu halten) der Anlaute ^, r zu begreifen. ^11
vom Griechischen gilt, gilt natürlich im Grossen und Ganzen ym
allen zunächst mit demselben zusammengehörigen, d. b« von aus
indogermanischen Sprachen. Indem ich nun bei dieser GelegenW
eine auf langem Nachdenken und vielen von mir angestellten pii^
fenden Vergleichungen beruhende Beobachtung vorzubringen miek
bewogen fohle, versteht es sich von selbst, dass, wenn sich ie-
selbe für das Griechische als richtig erweisen sollte, deren Come-
quenzen auch auf alle übrigen indogerm. Sprachen ihre AQwendniig
finden müssen. Man kann nämlich wohl mit Sicherheit behaupten,
dass sämmtliche mit r anlautende griech. Wurzeln und Wörter reu
a = Präfix sa eingebüsst haben und auf die mit & anlanftendd
zu reduziren sind. Dafür bürgt mir der Umstand, dass sämmtlid»
Bedeutungen der mit ar, r anlautenden Wurzeln und Wörter vA
den Bedeutungen der mit ^, dh anlautenden vollkommen identisch
sind; auch für die Wurzel tva«n (bei Benfey, II, 242 sqq.) kaoa
-^ 175 --
loch nachgewiesen werden^ während für die übrigen Hanpt-
In schon zahlreiche Beweise vorgebracht worden sind. (Vgl.
OTskkia mit riXko), die ßenfej wieder auseinandergerissen hat I).
er von Benfey II, 242 sqq. behandelten Wurzel tva*n ver-
8 man zunächst griech. &bvaQy die flache Hand, welches Wort
dhvan (neigen, sich neigen, geneigt sein, bei Benf. II, 320
78 283) herzuleiten ist; da dhvan, neigen =s dhan, stossen,
ren (ib. II, 182), so läuft die von Benfey II, 276 sq. gege-
Deutung in formeller Beziehung auf dasselbe Resultat hinaus,
nun a-Tiky-lgj a-rXsyytg sich zu ÄÄy-w (vgl. den Art. T^X--
f erhält, ebenso verhält sich zu d^ivoQ das dunkle Wort rivayog^
es, flaches Wasser, seichte Stelle mit -niedrigem Wasser; zi-
-steht tut arsvayog,, von einer aus sa 4- dhvan, dhan gebil-
Wurzel stan (sdhan)« Die Wurzel dhvan, dhan aus dhva+n
ktet, wie aus Benfey II, 276 sq. 320 sq. vgl mit II, 182 sq.
rsehen ist, neigen = stossen: dieselbe Bedeutung liegt nun
[ich auch bei der Wurzel stan zu Grunde; stan für stvan ist
ira, stu (ib. I, 657 sq.), stossen, + n. Nun vergleiche man
ieoh« atoyv^f Spitze, mit ^oo^, spitz, eig. stossend; dann
c^^ stan, tönen^ mit dhvan, tönen, ib. II, 275 > eig. stossen »
jomm^ blasen {d^^/,i6g)^ tönen ; ') arevog, eng, mit ^huQ (Fla-
\f ripayog (Niedriges) und äy/jo, angustus, eng ib. II, 18, von
f fiir dhva(n)g' =s dhva (+ n = dhvan) -h g', wie Benfey
7 bereits eingesehen hat. Der Begriff eng gebt vom Begriff
D, biegen c= drücken (vgl ib. II, 291: ßa^g, oyxog, Grjt6g\
amendrücken, comprimere, aus; vgl. doXXijg^ gedrängt, dicht
I, 301) mit üTtvw, gedrängt voll sein. Richtig hat Benfey
2 avivog und anavog zusammengestellt, aber eine formelle
ittelung ist ihm nicht gelungen; «ie verhalten sich zu einan-
i?ie arqay : önaqy. Bei tva, ta, tvan, tan erinnere ich an
w, Gfid-ü) (ziehen^ streichen) und va (Benf. I, 285) ; va Ist
r aus dhva^ II, 320 sqq., urverwandt mit hebr. tavah, drehen,
en: dehnen und spannen (s-pannen; vgl. Band, binden, von
bandh aus htadh, hvandh ib. II, 94 sq. 323) können noch
aaselbe Verhältniss eintreten, in welchem ducken und bücken
lg' : hvag' : bhag', bhug') zu einander stehen, — Uebrigens ist
semitische Tav eng verwandt mit Tet^ weshalb der Vergleich
von hebr. tan mit rslvw, tap mit tvtitcü ganz unhaltbar ist:
tap haben sicher nicht den Verlust eines* anlautenden s erlitten.
i dies kann — um mit Benfey I, 629 zu reden — auf dem
i;en Standpunkt der etymologischen Wissenschaft nur Andeutung
Vgl. den Art. xv/ußaXov und den folgenden.
260 a). TavQog, 6 , der Stier. Manche halten das Wort für
lisch = hebr. sh6r aus tör, hos, arab. taurus. So Ewald, Aus-
. Lehrb. d. hebr. Spr., 5te Aufl. p. 54 not., und Meier, Hebr.
p. 616. . Sie haben aber kein Recht dies zu thun , da das
: im Indogermanischen fest begründet ist. Urverwandtschaft
— 17fi —
kann aber nur dann stattfinden, wenn TavQog für aravgog Bteb:
dies ist wirklich der Fall, nach Benfey, I, 639, der aber den Sibb
des Wortes nicht getroffen hat. Die Wurzeln tu, ib. II, 235.364
(vgl ib« II, 274: dhmä f. dhvä) und tyar, ib. II, 251 sqq« bedeu-
ten eig. stossen und stehen für stu (stossen, I, 657 aq.) undatrir
= stu^ stva + r; letztere hat sich erhalten im griedu oro^i
oTO^v^, stossend «= spitz, Spitze, vgl. &o6g, aroqvvii^ dann ii
rav^, Gerste , nach Phanod. in Müller's Fragm. H. Gr. I, 369.
So muss wohl auch rov^ Stösser bedeuten. Die Wund it^
stva, stossen, ist aber nach unserer Ansicht aus sa -I- dhUi dbi,
stossen , entstanden , wie das deutsche staunen (ygl. statieiii e^
anstossen, stocken, stehen bleiben) neben d-avfut klar macht; stei-
nen ist wahrsch. = sa -I- &av'/Liaj steht also dazu in einäi ge-
radezu umgekehrten Verhältniss, als Benfey es sich daclitBi te
öfters & für aus ar entstanden hielt Das semitische shAr = Ik
nun kann aus tavar sein, also aus ta + va + ra; vergL' chili
tevah =s hebr. tamah, staunen, hebr. tavah, arl^tv (stosseBe
stechen); das semitische tava-r (-a, tavara wäre eine volle Drfan
von aethiopischem Schlage) entspricht zunächst der Sanskiitwini
dhva, dhu, aus dha + va, -wie dha =s ha in a-;|^-iu, ff-jp^
stoflsen (vgl hnu) zeigt. Dadurch wird unsere Ansicht ittier hjk
tap (sachlich =>= tvtithv) und das semitische t (th) ttberhaiqitp
stätigt: es ist eng verwandt mit tundd, wie tap, stossen, vgLij!
tab-ah, stossen, chald. deb-ah, stossen, hebr. zab4i^hiiilängUchUft|
mag. Ueber sh6r, t6r anders Meier, Hebr. W. p. 616; in nnff '
vgl die verwandten indogerm. Wörter bei Grimm , O. d. D. ^
p. 32. 40.
260 b). Taüiv, 6^ auch rawg, der Pfau, lat pavo (für tiTo:
t ist nach Pott wegen des folgenden v in p umgewandelt wonki)
ist ein aus Indien stammendes und wahrsch. durch die Phoenix
nach Griechenland gebrachtes Thier, weshalb auch der Name n-
nächst von einem phön. Worte (vgl hebr. tukhijjhn) hergdeM
werden zu müssen scheint Vgl. Benfey, II, 235 sq.; dasnii
Betreff der Endung {-wv, -log) Ahrens, Diall. II, 241. Schwer U
sonst die formelle Vermittelung des griechischen Wortes mit kt
hebr. Form desselben; näher liegt chald. tavvfts; vgL Meier. Hifc
W. p. 708 und Lassen, Ind. Alt. I, 538 not. 4 (wo togei imÜH
labarischen für das Sskritwort ^ikhi (^ikhin) der hebr. Form fi>
nahe kommt). Dass das griech. Wort nicht etwa durch die Ljto
oder ein anderes kleioasiatisches Volk nach Griechenland gekooH
men, sondern durch die Phoenizier, scheint ziemlich sicher zu leii*
Vgl Movers, Phoen. II, 2, 486: Auf Leptis weiset bei diem
Münzen (das darauf befindliche Füllhorn und die WeizenShre, te-
sonders aber auch) der Pfau der Juno hin, welcher voransseM
dass die bezügliche Göttin mit der Juno von Samos verglidM>
wurde, was ausserdem nur noch bei Städten bekannt ist, wakk
ihren Cult von Sidon, der Mutterstadt von Leptis, hatten. — Dtft
1^
-^ 177 —
fau als Attribut der Here ni^ht fttr phöiu Ursprung dieser
i. Göttin beweisen kann, ha&e ich schon in meinem Art über
be bemerkt
261. TiXkrif 1]^ anph xikltg^ rj, rfXklvtjf 17, eine Moschelarty
▼ielleicht mit hebr. shehdleth, conchylium, eig. das Harte,
urtige, (vgl auch Meier, p. 183) verliehen werden; das an*
ide sh wäre aas t
262* Ttk/Jv, 6j Tskxtvtgj oL Dbpen Mamen hat Buttmann
nUndung gebracht mit dem semlflsdien Tfibalqain, der «nach
Bwöhnlichen^ Ansicht zusaqimengesetit sein soll aus dem pers.
pal, Eisenschlacken, und ^tn arabischen qain, Schmidt J^äre
Etymologie richtig, so könnte das Wort nicht wohl semitisch
weil es dem semit Compositionsgesetse widerstrebt; tupal
te sonst als Lehnwort ans dem Arischen passiren« Buttmann
also TiXyh für aus TovFaXxiv entstandep, offenbar eine für
eine Ghriechische zu starke Annahme; dass der latNameVul-
i (wohl von valgus, g)oXx6gj worin 9) =s hy » v) ebendaher
muss, - versteht sich bei Buttmann von selbst Hielte ich das
für semitisch, so würde ich JEUvörderst die Mutter der Tel-
n und Igneten, die Zd^/ (von Clemens Alex, erwähnt) heran-»
in 'md dazu hebr. zaaph, aufgeregt, stürmisch sein, za'dph,
g, 'zaaph, Aufwallung, Aufregung des Meeres, vergleichen:
37, der Meersturm, im^atpskog =3 ^tpakog würden dann zugleich
'somit Ursprung anheimfaUen. 'Da femer die Teichinen als
m über Wolken, Hagel, Schnee und Regen geschildert werden,
esse sich Tik/Jv = hebr. shill^im (vgl. qvmafjiiv &» shiiqmtm),
lia, Geschosse, von shalah, herabwerfen, herabstürzen, verw.
hele^ =s aram. teleg, Schnee, nehmen: missiüa (hebr. shelah,.
quod emittitur vel demittitur) für Hagel, Schnee u. s. w.
3 schon angehen. Vgl. noch hebr. shäldkh, Sturzpelekan. Mit
Telchinen könnte man dann auch noch so nebenbei die Ken-
n. und Lapithen aus dem Semitischen etymologisiren : ^^/aTr/t^i;^
» hebr. lappid, 0 (/)>U/ctfi^, Fackel, Blitz, der auf den Bergen
nde (vgl. d^rjQsg oQsanwoi) . tLivravgoq aber (vgl qitör, Rauch,
eth, Rauchwerk) als ein Dämon des Nebeis oder Höhenrauchs
ebnet. Ferner könnte man den Namen der Kaphira, der
ter desOkeanos, die nach der Mythe in Gemeinschaft mit den
linen den Poseidon erzog (vgl. Hoffmann, Griechenland und
rr, p. 1363), den ihnen Rhea als Kind anvertraut hatte , vom
Stanune kaphar herleiten, wovon keph6r, der Reif, II Mos.
.4. Psalm 147, 16. Hiob, 38, 29 (nach Simonis vom Bedecken
Erde, weil kaphar bedecken, überziehen bedeutet). Vergl. xv-
t = kammön. Diese und ähnliche semit. £tymologieen gäben
gstens einen vernünftigen mythologischen Sinn, während man
t aus dem Orient.-nur Unsinn zu beziehen pflegt. Man denke
löth und Consortenl Aber der Name der Teichinen darf so
«. wie der ihrer Mutter ans dem Semitischen abgeleitet werden.
12
— 178 —
Gewöhnlich stellt mau denselben zu d^ilyta^ streicheln; vgl. a^A]«
K d^idky(a bei Ilippokrates. Dieses Wort ist wieder eines t«
jenen in Bezug auf den Anlaut vollständig erhaltenen UrwSrtoi,
deren das Griechische eine grosse Anzahl aufzuweisen hat ni
wodurch es in vielen Fällen eine so hohe Auctorität eelbstüberii
Sanskrit auszuüben berechtigt ist. Bisher ist die in -d-dXy-^ eM-
tune llrgcstalt einer höchst wichtigen Wurzel gr&ulich reAmt
worden: die Willkühr Benfey's II, 196 ist wahrhaft unvemlhBi
In diXyw steckt nämlich die Urwurzel dhvarg", dhyrig', als dem
vorn verstümmelte Formen SXxWf ziehen, lAxvo), "xieheiiy i|raieh^
(vgl. J3enf, II, 315), /ndXyüt in df^yw^ melken^ mnlgere, jl §,%
betrachtet werden müssen: das m in mulgere, melken, liildk, M
nicht ursprünglich, sondern wie in Sanskrit g'ihma, hmal (ib. II, 883)
aus hv entstanden, woraus sich yXäyog (y =s hv), ykaxTyytämt
lact (richtig bemerkt Grimm, Gesch. d. D. Spr. p« 999: diekt
Sprache entäussert sich nie eines anlautenden M) neben dbmb
Wort Milch erklären. Durch diese meine Entdeckung stibit -
das lässt sich leider nicht verhehlen — ein guter Theil d»M
verdienstvollen griech. Wurzellexikons des wackem Benüej (Jbmit
den I, 4G7 — 534); dabei muss ich es gerade heraus sagen, am
ßenfey nur durch seine Missachtung der griechischen Wörter ^^
und ykdyog in die verderblichsten Irrthümer gerathen ist ln:4^
reren griechischen Wörtern wie ^dX^-og, dl^-og, ^ty^-fo^ ^Jlßk
&dn-TWj ^iX-y-»(s} (vgl. vello, ziehen nebst lat. dul-c-iSy in-dnl^i^
worüber oben p. 135, und dazu auch lat. durus, durare mit xm^
währen, weilen, mora, morari, fiiXXtiv , we dur aus dfiyar s fS;
während im deutschen harren (vgl hart) die Form hvar =3 dnv
erscheint: vgl. hvar bei Benfey, U, 280. 284), ^^ (vgli.^
XQ'va6q)j d^tivfa u. and. sind uns die. reinsten Urformen der vid^
tigsten Wurzeln, die es gibt, vollkommen ^ erhalten ; im giiii'
i^ut'iLiiySij Schnur, steckt die Urwurzel dhva (== hebr. tava-h^ ink^
flechten), welche in va, vi, v^ bei Benfey I, 285 schon ¥enli^
melt vorliegt. Unser deutsches Wort streichen aber ist aus at •¥
dbvFig' = d^fXy entstanden: diese Compositlon .erscheint auAii
griech. Wort arskyig, arXtyyig^ Striegel, das sich zu O-iXyta^ ä/i'
eben, ziehen = abziehen = ^Xtcw verhält, wie arlkij^ OTaXdm &*
w. zu d^aXtQogj &dXuaaa (der Urform von mare, Sskrit Väri M
ib. I, 324) von dhvf i = hvfi = ghri , stillare, spargere u. ii v*
Man lege doch in Zukunft bei allem Et3rmologisiren aus demSoM-
krit mehr Gewicht auf das Griechische: denn wenn jenes aiidi i(
spätesten Elemente der Sprachbildung, ich meme die flexivkek*
ßestandtheile (vgl. die treffliche Bemerkung Benfey's, Verii.d.A«(
zum semit. Sprachstamm, p. VIII sq.: Für Manchen mögeo ic
Resultate bezäglich der Sprachformation überhaupt, welche steh fli
diesen Untersuchungen zu erheben beginnen^ etwas überiasehtfrin
habeä. Während man nämlich vielfach geneigt ist, Pronomina wi
flexivische Formen, weil sie sieh als so nothwendige Olieder doi
\
— 179 —
i Sprachbeg[riff8 kund geben, zu den ersten Gestaltungen des
^Vermögens zu rechnen, Hess sich das Gebiet der erkennbaren
Igen ' von uns so weit verfolgen, dass nur vollbegriffliche Wur-
rter — denn selbst bei den nnselbstständigen Pronominibus
sich die Art und Weise ihrer Entstehung, wenn auch nicht
inaelnen, doch im Allgemeinen erkennen — als erste Sprach-
ftbrlg blieben, alle vicarirenden — ihrer ursprünglichen Be-
Dg^ nach abbreviirenden — Bildnqgtti dagegen sich als lier*^
gangen aus vollbegriffliohen erwIeWil. Diese Erscheinung
t sich, wenn man bedenkt, dass zwar jede einzelne Man!-
on des Sprachbegriffs diesen in sich birgt, aber nur nach und
und die eine Manifestation mehr, die andere weniger, seine
ifichen Gliederungen zur Erscheinung zu bringen vermag), im
m weit reiner bewahrt hat als dieses, so hat dagegen das*
lilsche in sehr vielen Fällen, ja vielleicht im Ganzen und
en die ältesten Bestandtheile der Sprache, die Urwurzeln näm-
wohl unter allen indogermanischen Sprachen am reinsten und
tiodigsten bewahrt: daher es vor allen andeiti indog. Sprachen
)r Ueberzeugung nach auch dem Semitisichen am nächsten
und mit dem Semitischen vereint noch am besten ^ur Restäu-
1 der Ursprache d. h. der Urwnrfeln gebraucht werden kann,
eh Ist die gründliche Erkenntniss der griechischen Sprache
nr, sehr schwer — vielleicht schwerer als die irgend einer
n Sprache zu erlangen: wer aber Etymolog sein will, muss
-was griechisch ist, selbst das * scheinbar Kleinste, für hoch
»edeutsam halten und mit der grössten Ehrfurcht und Vorsicht
dein. Vor dem Griechischen^ zumal wenn es seine Waffen
lern Latein vereinigt^ muss das Sanskrit unendlich oft die
n strecken: .es ist platterdings unmöglich, dass das Sanskrit
lügen Sprachen gegenüber femer noch den Meister — den
Znchtmeister — spielen soll, die in sehr vielen Fällen diejo-
reitien (oft sogar" durch das Semitische geschützten und gegen
Angriffe gesicherten) Urformen conservirt haben, welche im
xlt schon arg verstümmelt erscheinen : und doch' — wfer sollte
r möglich halten — gerade nach diesen ^verstümmelten Formen
anskrit pflegt man in der Regel die im Lateinischen und
bischen erhaltenen Urformen zuzustutzen 1. So hat z. B. lat.
die ursprünglich anlautende Dentalis behauptet: aber was
Pott? Nach seiner Weise. ist ^er gleich bei der Hand, taeda
imem Präfix (ati oder-uW)..;.^nd cler aus dhvidh, dhvßdh (= töd,
vgl. den Artikel (rri^Vw)!'/Jljö^^^^ vom verstüm-
n (schon deshalb wed^HSsV^p^isch anlautet vom verstummel-
Sanskritwurzel idhv"6dhf- 5nft§inttmenzuflickenl Um nun zu
iv zurückzukehren, so^'tötftite das Wort der vorhergehenden
Ickelung gemäss sowohl begrifflich identfsch, als auch in
>l. Beziehung nahe verwandt sein mit lat* Mulciber, Schmel-
weil mulg-eo (a-/«^Ayw) nur vom verstümmelte Form von ^iXy^m
— 180 —
(dhTarg'y dhvfig' = hvng' = hmrig', mng', marg' ssfisky) ist Di r
aber der Begriff der Dämonen, welehe TeXxTvfg heisBen, nodi idck ^
hinlänglich festgestellt ist, so soll damit der darch weitere Unto-
suchungen erst noch zu begründenden sichern Deutuiig deaNtnci
nicht in den Weg getreten werden. Vielleicht Yerffient folgoii
Vermuthung einige Berücksichtigong/ Darf man es wagen, den i«
Laner, System d. griech. Myth«, betretenen Weg der Eridirai
sowohl anderer Dämonen (c. B, der Korkten-, Daktylen, n« 8. i.]
als der Telcliinen, wonach sie ursprünglich eine NatnrbedBita|
gehabt haben müssen, flir den einzig richtigen za halten — wi
viele gewichtige Oründe sprechen fürLauer's Ansicht — so f^rti
die Etymologie des Namens von dem Worte &^Xy{a^zu ii i»-
nähme , dass Tsk/Jv als ein Dämon der sich auflösenden, iM- ^
I
i
zenden Starrheit- der winteriichen Natur anzusehen sei. Wem vk
die Teichinen konnten dann leicht zuUrbewohnem (der Insel Bliois)
gemacht werden^ wie es ja oft vorkommt, dass solche und itaife
liepräsentantcn der Hauptmomente des -im Jahreskreisfamfe M
wiederholenden Prozesses des Naturlebens später als liiiileirt [ P
Gestalten aufgefasst werden. Vgl. Hoffmann L <3« p. 1377: Vk
Teichinen werden die frühesten Bewohner der Insel genannt, vi
nach ihnen die Igneten odA* Gneten, die auch Eingeborene
Ders. p. 1363: Es heisst, als Poseidon gross gewerden ,
er sich in Halia, der Teichinen Schwester, und zeugte mit ilir tH>
Söhne und eine Tochter, Rhodos, nach der die Insel benannt «Hit
Damals sollen im Osten der fnsel Giganten (vgl. oben p. 9) p*
wcsen sein Die Teichinen verliessen die Ii^sel bei einer i^
henden Ueberschwcmmung und zerstreuten sich. Von ihnen tai
Lykos nach Lykien. Die Ueberschwemmung trat ein, mid dni
das Wasser des anhaltenden Regens wurden die Niedemnga ¥
Insel in Seeen verwandelt, wodurch die übrigen ums Leben katßt
ausser wenigen, die sich auf Höhen geflüchtet hat)en. Helioii i*
Liebe zu Rhodos, tilgte das Wasser^ erzengte aus dem traUhi
und feuchten Boden lebendige Geschöpfe u. s. w. — Wer hA
hier nfcht auf den ersten Blick deutlich und klar genug, doi i^
kunstfertigen Teichinen (ähnlich wie der Künstler Dädalos) täf-
Naturwesen waren? Der in den Wörtern d^^elyw, mulgeo, stnfckci
Q. s. w. liegende Grundbegriff: neigen, weich machen konnls'
Begriff drücken, bilden, formen (vgl. nXuaaof und den Art nsia^)
werden, so dass die Teichinen zugleich einerseits als Dämonen te
erweicht werdenden winterlich starren Natur , andererseits als Ks*
Präsentanten der bildenden Künstlerthätigkeit Aufgefasst weri*
konnten. Schliesslich bemerke ich^ dass zu griech. O^dXyia (dhms)
das lat.W. dulcls (dhvar + c; lat d aus dh) gehört, das i«v
. mit ykvxvq verwandt , aber keineswegs damit zu identifiziren ü
Denn yXvtvq ■ ist offenbar aus der vom verstümmelten Fol«
(d)hvar-g', (d)hvfi.g entstanden, und verhält sich zu dnkis «fe
yA«Vo^, ycOaxr (aus (d)hvar-g, (d)-hvfig' === hmfigV mflg^ »
— 181 —
f (dhvarg'). Auch in tat indulgeo scheint mir dio Wursol
f ganz erhalten so sein; neigen, biegen, biegsam, weich sein
nachgiebig, gütig sein ; ebenso kann lat bonos, duonus mög-
Weise zu dhvan (Benf.U, 320: genei^) = van (ib. I, 336)
en. — Zn nldaam (s. v. naXdd^fj) vgl noch nXayycivj Benf.
0 : nXay kann =s hFXay, hvarg', hvf Ig' s= dhvarg', dhvf ig' =
julg (dvalg = valg-ns, verg-o, vgl. Zwerg, Ib. n, 279) sein.
863. Tdvrig,"äoh- T^rvfjg^ o, Sohn des Kvxvog, eines Sohnes
^oseidon ,' Bruder der Hemithea, König von Tivedoq. Movers,
u I, 628 bringt den Nanlen in Verbindung mit dem der Göttin
*! und des sidonischen Königs Tivvrjq. Indessen scheint hier
los BufiUllger Gleichklang der Namen obzuwalten. Der Name
1^ bedeutet einen tönenden Gott, ist also wohl ein Beiwort des
potts: sonst könnte^ da Tiwriq auch mit Apollon in Verbin-
gesetzt wird, an den Gesangschwan, den heiligen Vogel des
)n, erinnert werden. Vgl. Benfej,, II, 63. Der Name Ttvp^g
it demnach mit aripio, tönen, woher SrdvrwQj in Verbindung
U werden zu müssen ; doch lasse ich die Sadie unentschieden.
264. Tegeßofd^o^, ij^ auch rip/uivd-og, der Terpentinbaum und
ans. seinem Stamme fliessende Harz, steht im Griech. sehr
1. Wmn das Wort durch die Phoenizier den Griechen zuge-
tt wurde, so vergleiche Ich hehr, sharam,' fliessen, ausströmen,
VKfam, zaraph u. verw. Stämtte ; der Baum wäre von seinem
} benannt. Ist das Wort' griechisch, so kann man an stri in
», streuen, avaXtifyj^ arlX^ denken.
265 a). Tbv&Iq, ij, der Tintenfisch, könnte für ein fremdes
gelten. Vgl. hehr, dejö, d'jö, atramentnm, Tinte, und das
ibed. aramäische dejüthft, d jüthä, bei Meier, Hebr. W. p. 465.
ich wäre aber auch eine Verbindung mit dhu, blasen, Benfey,
n sqq., eig. stossen, woraus (dhva, bva ») pha, spha, sphu,
b. I, 537 sqq., lat. spueire, ausstossen = speien; in Tsvd^iq
•^vd-lg wäre die schon in arad-fvo) (blasen = anbUsen, aozün-
wiedergefundene Secundärform dhvadh oder dhvath erhalten,
len griech* Ursprung des Wortes sprechen mehrere griechische
tnainen, wie Tfv&io^ Tfv&dag, Ttvd^ig. Der Name TEv&Qog,
1 alter König in Myslen, der die Avyijj die Tochter des ^AXfog
dXia) aufnahm und deren Sohn T^üijpog erzog, bezeichnet
ein Lichtwesen, von dhvath (a-rad-svo)) = dhvidh, dhvindh
^). Vgl. svx^ffXog von vaj = Sic^Xog (FixijXog). Ob so
der Name Tivr-aiAog (vgl arax-^Bvo) neben ara&'ivoi) zu
3, kann ich nicht so bestimmt sagen; es ist mir aber wahr-
ntich. Derselbe Ist wohl ohne Zweifel urgriechisch - klein-
ischen Ursprungs. Vergl. auch Bötticher, zur Urgesch. der
mier, p. 36.
265 b). TlyQiq, o, der Tiger, stammt von der Wurzel tig' =
(vgl. Benfey, II, 238. 285), griech. cny] vgl. goth. stiggan,
len "und stigqan, stossen. Daher der Name des Flusses Tigris,
— 182 —
j
TlygpjCj stossend « fchneU, ^oog^ während das Zendwort tighi,
Pfeil (ib. n. 238), w^>^ ^ exifitirte, stossend » apiti, &o6^ \»ß
deuten wärde. Der Tiger könnte als der Sehnelle beaeichnet a«;
vielleicht aber auch als der Gefleckte; ygL arotrog (oben p. 10!l|
und den Artikel über ndqSoq. Die Wnrsd arc>^ (ß^) ist ans a
+ d^iy {&tyydvWf d^tyto^ stossen = anstossen, berühren, trefei)
entstanden, wie stn (Bent I, 657 sq ), stosaen, aoa aa. + dha, k
n, 271 sqq.; ^ly = dhig', dbvig' ist = dhvag^ "(ib. II, 276>, m
die aus dhvig' entstandenen vom verstümoielten Wnrseln ig^ (■
hvig'i dhvig'y wie ar aus hvar, dhvar, ib. II, 305 sq.), vig' {m
hvig', dhvig' wie var aus bvar, dhvar) s ag', vag' (ib. I,^
15Ö sqq. U, 19. 21 ; vgl. hnu, II, 182, neigen, stoasen) siai IM
Wörter or/^ai, ^//oi, ^lyyuvoß, mx-Qogj picken, icere ((UrMen i
= picere, vgl. spica, spiculum und pingere oben p. 109)| «$ ge-
hören eng zusammen, wie ich schon in meinem Artikel cm^ i
bemerkt habe; neben diesen mit dem Yocal i eracheinenden ¥fr l
tem erscheinen andere, gana gleichbedeutende mit dem Yoeiii: >i
dazu gehört auch mvxe^ayog ib. II, 79 , worin nvx aus kFfa *
ux in «xj;, acno, acutus, aeer, o%vg (vgl. (fo%6g ans AJ^o^oc) n. 1. 1
266. Tid^wvogy o, Gemahl der Eos, scheint wohl noch Maate
ein aus dem Orient nach Griechenland gekommener NanAe sa M
Hätte Movers Recht bei seinem Vergleiche des Namens Tnv^sK
dem hehr. Sh^shig, so könnte man den Namen des Valttf Ai
Memnon für aus einem semit. Worte shish6n, der Weisse, GH^
zende entstanden halten. Dieses ist aber nicht der Fall, weM
es gerathen ist , bei griech. rivd-og von dbvidh, dhvindh (v^ Ai
Art. ava^ivai) stehen zu bleiben; die Länge des < In Ti^M
könnte für Guna eingetreten sein^ wie in ofn^iia, da lat IM
kurzes i hat. Doch vglvidhra, Benf. I, 259, wenn es wiikU
nicht mit Präfix vi componirt ist , une ich früher (vgl. den Alt |
oidri) vermuthete. Mit Ti&tüvog zusammen gehört auf jedea M
Ttroi, rjfsssi^fii^ oder ss'^Hkiog; das zweite r wäre wie hkAk^
von idb, ddh aus dh entstanden« Nach Pausanias ü, 1 1 tat 7^
ein Bruder des Helios: sollte nun auch der Name der Ifate
hieher gehören, so dass sie eigentHch die Bbsendeii^ 8^iMwais\
Brennenden (vgl 7i(fij&iü) wären? In diesem FaUe* war» in Ibv
keine Reduphcation (von tu, tav, lat turmere) aa erkennen, ^
wir früher (oben p. 59) annahmen. Auch llbev ritm^a^ a= uatif(»i
welches zu vgl., könnte man Zweifel erheben; da dhvidh (dli#)
vgl. vith bei Benfey> I, 256) eig. stossen bedeutet, kannte rlnfi
= xdkafÄog stossend, aufstossend => aulscbiessend (TgL ^nog^ ifHi;
Idijg) bedeuten und viT-vgogy Bock, käme in etymol. ZassHS^
hang mit dhvans, ib. II, 275 ; doch scheint es gerathener^ an i>
früheren Deutung (oben p. 153 — 4) festzuhalten. Den Nvnes 's
Tithonos glaube ich aber sicher richtig auf ein Lichtwesen gedeitt^
zu haben, zumal da der ab ^ein Vater genannte Kepfaalös Mü'
auch Vater de» Phaethou genannli wird. üebrigeBS: aind dieP iobU^
- 183 —
m troiscben Fabelkreise auftretenden HorgeuRinder mit echt
t. Namen benannt; unr der bei Homer erwälmte 'AaaaQuxog
it det assyr. Assarac (ob vom Zend. Atar^ Feuer? mit Suif.
\u sein. Welcicer, der Epische Cyklus, II, 212 sq., deiiltt
an den Landesnamen Aßsur, den Rawlinson aus dem Namen
(ottcs Ässarac ableiten möichte. Sonst erinnere ich mich (üb-
en Yon dem obeif p. 150— 1Ö3 böhandelten Namen Sarapis)
nodi- Eines auf griechischem Gebiete vorkommenden arischen
mamens, über den es erlaubt sei hier einige Bemerkungen
üigen. Vgl. Movere, ^Phoen. I, 22: Drittens die Verehrung
LStarte oder der Zehereth(?), ZaQfjTiq bei Hesyehius, die je-
allen Semiten und auch den Pisnem gemeinsclältlich ist, und
für Venus ^ bald für die persische Artemis ausgegeben wird,
motbrake hiess die Grotte, wo ihr Hunde, wie ihrem Gegen-
dem Mare, geopfert wurden, nach ihrem Namen ZtJQvv&og.
wd-lot hiess die thracische Venus, Zij^yd-og eine nach ihr
inte Stadt und eine ihr heilige Grotte (bei Lykophron v. 77
nadi den besten Handschriften ZijQivdnv geschrieben, ebenso
f^ia ib. v. 449. 958. Die durch die Höhle der Hekate be-
ce Stadt in Thrakien war unweit Aenos gelegen); ZsiQ^wrj
e sitf in Macedonien genannt. Ders?, Phoen. I, 623: Nach
Aenland kam der Cult der Artemis von Thrazien und vom
oros her, und auch hier steht er nhne Zweifel in Verbindung
den Kolonisationen der Assyrer in diesen "Gegenden. Es ist
i oben gezeigt worden, dass die samothrakische, faiakedonische
throkische Göttin den Namen der persischen, ZoQ/JTig, Zelie-
?) führt; gewiss war aber diese durch Hundeopfer gesühnte
n nicht die jüngere persische, da Htmde- und Menschenopfer
den Medoperaem nicht mehr geduldet wurden , was für eine
mation eines älteren Cultus zu halten ist , Der skythische
nisdienst am Pontus, der mit Feuerverehrnflg, mit Jungfrauen-
n nnd gleichfalls wie der babylonisch -assyrische mit Opfern
Birachkühen verbunden war, darf gewiss von dem assyrischen
getrennt werden, da er anch hier im Zusammenhang mit der
reitung der assyr, Monarchie steht ü. s. wi Dazu vgl. Abel,
)d. vor Philipp, p. 119: Möglichst geringe Bedeutung hat,
Movere für die Verbreitung' phön; Cults in Makedonien vor-
;t; er fuhrt für phön. Astartedsenst dieZeirene an^ nimmt noch
il^nder den maked. Herakles |Ür den Melkart u. s. w. Ders.
nrkt p. 78: Neben der Bendis wird noch die thrakische Göttin
nthia genannt, sicher dieselbe mit Hesychs makedonischer Zei-
, Sie kommt als Hekate und Aphrodite vor und war vielleicht
isch mit der Bendis und Anfangs ein Beiname derselben
Serynthia aber in Verbindung mit der pereischen Zaretis, Azara,
rte zu bringen, wage ich nicht. — Soweit Abel, dessen Ab-
ung gegen die semitisirende Richtung von Movers vollkommen
nltigeh ist; nur hätte er wissen müssen, dass die Thraker eine
— 184 —
arische — abo eine der aasyrisch-eluildiiedi-persifldieii nahe m-
wandte Sprache redeten. VgL Bötticher, Arica, p. 3 und 60 wt^
Sicher" im Irrtfuun befangen ist Movers , wenn er den 'Namen h
Zaretis oder Zeryntiiia mit dem semlt Stamme .nahary gUnsev, h
Verbindung bringt; der von ihm U c p. 3öS nq. ebenau €M
behandelte Name des Zoroasteir hätte ihn eines Beaaeren heldM
können. Die Annahme des semit Urspnin'gs dieser ariadien CHI-
temamen ist bei Ifoyers nm so anffiülender, als er aelbat L C|i
606 sq« den Namen der phönisischen Astarte ans dem fadog»
manischen herleitet. Vgl. Sskrit hari, goldgelb, Gold, SomenHiri^
harina, weiss, bei Benfey II, 196, und dasu das im Zend mitfih
chende Wort sahri ') a^j. jaun^, dortf, *) subst anraoi, belBrset'
haus, GIoss. z. VS. p. 359; femer aara, anrum, sara^thnstn (Bh
roaster, Zerduscht) , astre . d'or, Goldstom, xaranja, aura^ h. f
361. Ausserdem erwähne ich hirana, Gold, mit ir «s fl a a;
bei Benfey II, 196. Die Etymologie der verschiedenen .NaH»
formen Zaretis, Zerynthia, Zelrene liegt nunmehr klar am Tage; ii
vorderasiatisch-thrakische (in Makedonien drang Zelrene wieSan^
wohl erst später aus Thrakien ein) Artemis ist ab eine LiehtgsMa
bezeichnet. Nahe liegt es hier, den Insehiamen Xq/vqu^ ^k^
(auch Frauenname, Mutter des Phlegyas bei Paus. IX, 36^ 1) ■
vergleichen; der Priester Chryses könnte mit dem liehten äfi,
die Chryseis mit Artemis comblnhrt werden« Den andern ;Ibäa
der tbrak. Artemis, BivJtgj setze ich in Verbindang mit deoii«
Ktesias erwähnten Namen des Magiers Stpfvia-^unjg (vgL Mi9fh
Sdvriqj Mi^ga-Hfdvfjg; bei Herod. I, 110 erscheint MirpaSm^
dann mit dem der Sapando-mada (ßötticher, mdd. myth.-te
p. 21). Vgl. ^P^"'^ ftrmaiti, Name des weiblichen AmfiriiMpH
Sapendomad, bei Brockhaus, L c. p. 400 sq. Das Zendwort {peli
(dem ein Sanskritwort gvanta entsprechen würde; vgl. a^pa, ikh
344, aus ayva . und in Betreff des im Arischen vorkomoMriü
Uebergangs von ^v in ^ Benfey, I, 160. II, 167) bedeutet wlB,
rein, heilig und ist verw. mit griech. xad^a/^ (wm& ans ^va(B)i^
9n(n)dh, bei Benf. II, 168 sq.). Dadurch kommt der NavnS te
Bbviigj die eine jungfräuliche, der griech. Artemis völlig entipn-
chende Lichtgöttin gewesen sein muss, in etymoL VerwandlMhift
mit dem Namen Sandes (für Svandes, vgl. Böttlchery Arica, pi 7ji
femer mit dem Beinamen des Apollon, Sovdtig (vg^ O. Iflb,
Dorier, I, 239. Prolegg. p. 274), weil l^ayS^g, l^ov&og für am^
(fKovS-og aus sa + 9va(n)dh, 9u(n)dh hersuleiten.. Die Naaa
Sandes, Bendis, Xuthos (XanUios) dürfen meiner entschiedsHlv
Uebenseugung nach mit Sicherheit als urverwandt betrachtet irv*
den: welch ein Licht geht dadurch auf fiir die G^achiohts fc
hellenischen Religion des Apollon, ja für die gesammte DrgeschicUB
der Hellenen überhaupt! Ob wie die Namen Zerynthia und Asn-
rakos , so auch der Name Kunvg (Sohn des Assarakos, Vater des
Anchises) arischen Ursprungs sei, kann ich nicht entscheiden; doe
— 186 —
athung über die Bedeatong desselben sehe mair nach bei
n , Geseh. d. D. Spr. ' p. 400; ist der Name griechisch , so
sich an ^ok', möglicber Weise aneh an gubh (woher K?jgi£vg)
mifeyll, 168 denlcen; für letztere Etymologie spricht, dass der
Eänvg mit dem arkadischen Stadtnamen Kaipvat in Verbin-
"gesetst wurde. Vgl Curtias, Peloponnesos, I.
267. ToTittCtor^ t6, der Topas, heisst im Hebräischen pitdA,
na Meier, Hehr. W. p« 706, das griech. Wort umgestellt glaabt
igt aber höchst unwahrschehilich; wie sollte ans pitdfi roW^-<oy
n können? I3enfey II, 237 vermnthet, dass das Wort vom
{den Vollunamen T^asa herzuleiten sei*
268. Tglrüfv, o, Sohn des Poseidon und der ^A(Jiq)nQlx9i\
fyipsta, 17, Beiname der Athene. Movers, Phoen. II, 2, hat
(famen zwar nicht ans dem Semitischen etymologisirt, aber
genug und zu viel gethan, um den rein griech. Charakter und
nng des Triton- selbst in Verdacht zu bringen. Ja er geht
|>. 468 sq. so weit, zu behaupten-: Der am Tritonsee yerehrte
idon war aber sicher der phönizische. Erstens wird eben der
die Poseidon neben Triton in einer Bundesurkunde der Kar-
nr genannt, ganz so , wie auch Herodot beide libysche Oötter
n einand^ nennt; es kann aber wohl keine Frage sein, dass
pieeigott, den die Karthager verehrten, kein libyscher Hirten-
sondern der Grott der phöniaischen Seefahrer oder Baal in
m Charakter als Meergott war. Zweitens haben auch die My--
▼on diesem libyschen Poseidon phönizischen Charakter und
iehe Beziehungen auf phönizischen Cult. Er soll die Gorgo-
laa, d. i. die lilqrsche Athene, in einem Tempel der Athene
landet haben. .... Derartige Züge wiederholen sich in den
ungen fiber das Verhfiltniss des libysdien Poseidon zur Athene*
\ galt für Poseidons Tochter. Sie hatte sich dem Vater ent-
let, weil er sie zur Unzucht verleiten wollte; und sie nahm
' ihre Zuflucht zum Zeus, der sie an Kindesstatt annahm: efaoie
nng, in der man eine sinnige Lösung des Widerspruchs nicht
«inen wird^ wie dieselbe Göttin (nach phönizischer und liby-
Ansicht) eine Tochter des Poseidon und (nach griechischer
e) des Olympiers Zeus sein könne. Denselben libyschen Gott
t eine andere Form dieses, ' von Herodot nur angedeuteten My-
Pallas Hier ist der Name PaUas als eine durch den
liiscben Namen Baal veranUisste etymologische Spielerei zu
ehten, um die griechische Bezeichnung der Pallas Athene zu
ren u. s. w. — - In dieser Weise behandelt Movere die echte-
griechischen, rein griechischen Mythen, ohne auch nur von
I an die Möglichkeit zu denken, dass der Name Triton nebst
m Namen, welche in dem am Triionsee localisirten Mythen-
e vorkommen, ebenso von urgriechischen Stämmen' herzuleiten
wi]ß z. B. die für phönizisch ausgegebenen Namen oder Wörter
9ag, Ktw^agj ''Oym\ hat er selbst doch bereits bemerkt, dass
— 186 -»
die griech. Heroen Diomedes^ Odysseus, Meneathcna (ebenso Dädi-
los) auch in von den Phocnizlem colonisirten (legenden vorkommeil
Es ist offenbar genng, dass er auch' den Triton (fiir dessen Mum
als einen rein griechischen die Oattin des Poseidon Idfjup^x^ix^
das vollgültigste Zeugniss ablegt) für einen Phoenixier oder Liby«
halten will : dafür einen irgendwie genügenden Beweis in txSm
kann ihm aber natürlich nicht gelungen sein, weil ihm eine goi-
gende Deutung des Namens aus dem Phönisischen oder LibyselMBiMb
gelingen konnte: alles mythologische Räsonnement aber Jst vHir
werthlos, das nicht von sichern Namendeutungen ausgeht. Ah »
geführten Orte p. 467 not. sieht Movers auch wieder den-Mv-
syas in die Untersuchung hinein: aber wamo} brachte trfaiw
wenigstens der Berücksichtigung werthe Etymologie dieses !■■■
aus dem Phönizischen vor, da ihm dies doch bei eiHigen-Inih*
denken nicht schwer fallen konnte? Vgl. hebr.rasah, laut schwis^
mirzah, Geschrei = Jubel (vergL ridere)^ marzdah^ GteecM«
Traner (vgl. unser weinen, goth. qnainön =s lat canere, dann gi**
nen u. Beut II, 129 sqq.): der Helltönende, Sclireiende winir
den Flötenspieler Marsyas keine so üble Bezeichnung. Doch
die oben p. 108 sq. gegebene Etymologie nicht aufgegeben
zu dürfen. Der Name des TqItcov ist aber sicher echt giiuilfcftj
wenn auch bisher nicht richtig gefasst Benfey 11, 254 gibt#
Etymologie des Namens und bringt ihn mit ro^Woi (lllr oro^iiNM
^ stören : so richtig Döderlein) und d^dXaatm in Verbindung, ikv
diese beiden Wörter hat er ebenfalls nicht erkannt, besonden in
letztere nicht : dieses gehört nämlich zu II, 195 (dhvri- : hvff : gU^
spargere, stillare) und enthält dieUrgestalt der Sskritwurzel ▼ar(iifva
vär^ yin und lat. mare, ib. I, 324). Ich vergleiche TJD/rwrsK
TQOi^tjv, dem Namen der Stadt Trözen, die früher Poseidonia Mm
dieser Name hängt gewiss zusammen mit r^oi, TQv^tOy lat. striddi
strepo, sterto, vgl. Benfey, I, 676 sq. Die in allen diesen WSrtsi
erscheinende Wurzel stri ist = sa + dhn, dhvri s= dhva (tBoa^
dhvan, sa + dhvan s= stan, ib. I, .675 vgl. mit II, 275) +h
vgl. ib. II, 263 sq., und bedeutet eig* stossen =» aasstossen, tiis^
tosen, fremere, murmurare (tqv^io) u. s. w., wie alle Wörter li
Ton , Schall , Stimme vom Begriff stossen = ansstossen , iHn«^
bringen ausgehn. Vgl. verber, Stöss, verbnm^ Stoss e» Aüa0fi
Ton, dazu krachen, dQäaao)'(f, x^afTmo, xQu/jut ib. II, 16) iLcta*
p. 108 sq.- Der Name Tgoii^^v ist nun gewiss ein Beipame to
Poseidon und bedeutet murmurans, tönend, rauschend. Ebenso fa0*
ich IdiiKpiTQlrrj als eine rings um das Festland tönende, raosdiaA
Göttin; vgl. djuq)i/Livxdoiuai. TqItwv wäre » jucQ/uv^y, der nl»^
melnd Fliessende. Der Name TqItwv umfosst iüso ursfirflngiiek
einen sehr weiten Begriff, wie der Name Ilii^^v (oben p. 127)'
Vgl. Preller, Gr. Myth. 1, 126 : Die Griechen haben bei dem Worte
TgiTfav immer an Wasser gedacht, nur dass sie nach ihrer Weise
nicht die früher vorhandene mythische Vorstellung, sondern immer
— . 187 —
ninte Oertliohkeiteu, Flüsse oderSeeen im Sinne gehabt haben,
in Böotien, bald in Thessalien, bald in Libyen, wofär sich
;t die meisten Stimmen entschieden. Die wahre Bedeutung
Vortes aber ist die der rauschenden Fluth u. s. w. Nach Apoll.
» IV, 269 hiess auch der Nilstrom Tifivwv, weshalb ib. y. 260
[gotische Theben den Beinamen. Tritonis trägt Den bei Homer
SeMichnung des Nilstroms vorkommenden Namen ^yvnvog
ich früher (oben p. 6^—8) für =» obstrepens erklärt ; vielleicht
,diese Etymologie als die richtige festgehalten werden ; Mch
jedoch nicht verhehlen, dass mir seitdem eine andere in den
gekommen ist, die sich vor jener durch schärfere Begrübbe-
Qung empfiehlt. Vgl gup, hehlen, kub und kubh, bedecken,
bedecken, bei Benfey 11^ 322. 370, nebst ivnnOf ßunTto n,
^•f woraus eine Wurzel dhvabh (dhvap) = hvabh = gubh,
(mit der Bedeutung neigen, senken, vergere, =: tauchen, mer-
erschlossen wird. Danach könnte der Fluss .^^S-ythtrog als
ibersiehende, überdeckende =b überschwemmende Fluss {At~ =»
ib aus dem Sskrit.abhi), das Land AiyvnTog aber als das
ohwemmte Land bezeichnet worden sein ; o Aiyvnvog wäre in
sm, 9f Alpjnroq in passivem Sinne zu verstehen. Diese £ty-
gie des schwierigen Namens trifift übrigens in formeller Be-
mg mit der früher gegebenen völlig zusammen ; letztere verhält
zur ersteren, wieBenfey's Etymologie des Wortes divoQ (von
aus dhvan, stossen, schlagen, II, 276) zu der von nur ver-
en Ableitung desselben Wortes (von dhvan, neigen, geneigtes
Ig, flach sein, n, 320). Vgl. analog hna (II, 182) mit dem
iselbegriff neigen :s= stossen nnd kap, stossen, erschüttern (II,
9 wozu axtjn'-Tog (<r «s Präfix sa) und tncfjnTO/Liat = nitor
82) gestellt werden, müssen (rTx//^i7r-rai zu hvf ip, 11,309 sqq.).
269. TQOcptiviogj 6, wird von Movers, Phoen. I, 535 für eine
izische Schlangengottheit erklärt; aber ohne allen Grund. Ote^
lieh denkt man an TQdgxoj nähren ; aber fraglich ist, ob nicht
andere Etymologie den Vorzug verdiene. Trophonios heisst
des Apollon und hatte ein Orakel in einer Höhle unweit
deia in Böotien; deshalb könnte man an argorpog^ etwas Oe-
eB, argotpig ein verkrümmter = listiger Mensch (vgl. vak',
\ Benfey II, 22) denken nnd TQotpwviog für gleichbedeutend
A6%iag, ^Afjmv^y \d(4,q>lXo/og (v^ s. v. Moxpog) nehmen. Ob
neh ^TQotpiog^ der Vater des Pylades, zu fassen sei, bleibe
i^estellt. Ygh aTQtq)6itiiva UyfiVj sagen was sich drehen d. h. Ver-
den deuten lässt. Wenn wir so den Namen TQoqxjtSviog für echt grie-
3h zu halten uns verpflichtet glauben, so soll damit keineswegs
.brede gestellt werden, dass das bekannte Mährchen von dem
stahl im Schatzhause dennoch ungriechischen Ursprungs sein
le. Insoweit können wir also Buttmann, Myth. II, 227 bei-
men, wenn er sagt: Die auffallende Uebereinkunft der Fabel
Trophonios und Agamedes mit der ägyptischen hat längst jene
— 188 r-
unkritische Art der Beneitigung hervorgebracht, die €0 viel historisch-
nützliches zu verderben strebt — ohne deshalb dieBehauptongdei-
selbon Buttmann Myth. I, 254: der Satz, dass eine Menge griecUsdiBr
Mythen orientalischen Ursprungs sind, ist trotz des Mtsdirandiei,
der damit vielfültig getrieben worden ist, ein unumstöasUcher — h
dem Sinne, worin er sie verstanden wissen wollte, gelten lahm
Jedenfalls hatte Buttmann solchen Leuten wie i. B. dem so viel-
fach wiilkQhrlichen und dabei oft sehr obeiflfichlichen O. Mlh
(ül>er den gelegentlich auch Niebuhr, Yortr. über Alte Ghßckl
84 streng, aber richtig urtheilt) gegenüber vollkommen Hedtf, di
gewaltsame Änseinanderreissen offenbar urspr. identischer HjAm,
die in Griechenland wie im Orient vorkommen, für verderUisb md
heillos zu erklären. In Betreff des hier angezogenen Punktet v|L
man die treffllclie Bemerkung Welckers, Kl. J9chriften, III, 360: li
ist nicht zu bestreiten, was 0. Müller nachweist, dass swisitei ki
Sagen von dem Schatze des Hyriens und dem des Angias Zma-
menhang sei, wonach man sie als Minyeische oder an Miiiyfliieb
Namen geknüpfte ansehn kann. Aber diese Sagen sind eig. m
eine und treffen beide zusammen mit Aegyptischen von den nü
Schatzdieben, deren einer auf der Flucht den Kopf des in derFifc
gefangenen andern mit sich nimmt. Die Geschichte von TrophoMi
und Agamcdes und von Augias war dargestellt an einem Gk^M
welches in der Telegonee desEugamraon der König Polyxenosiv
Elis, ein Erbe der heerdenreichen Trift des Augias dem OdyM*
macht, und es ist dem Kyrenischen Dichter der Telegonee voH
zuzutrauen , dass er die Aegyptische Sage vom Sehats des fiaa-
psinit und ihre Verflechtung mit dem Griechischen Paar Trophooioi
und Agamedes einführte. Aber möchte dies auch längst voikar
geschehn . sein ; dass solche Anekdoten nicht zweimal erfanden 1n^
den und dass diese aus Aegypten stammt und nicht aus HsOs^
wird nicht mehr l>ezwe]felt werden ^ im Ernst wenigstens gewi*
nicht — Schliesslich sei bemerkt, dass der Name des ItlyAfi^fi
der mit dem Trophonios den Tempel des Apollon zu Delphi erbiA
ebenfalls nur ehi Beiname dieses Gottes der hohem Einsieht, in
Rathes und der Weisheit zu sein scheint; vgl. iiijäoq\ also *Apr
270. TvQawog, 6, der Herrscher, Gebieter, Tyrann , wird itf
Gosclie, de llngnae Armen, orig. Ariana, p. 27. 48, für ein lOM-
nisches Wort erklärte. Gosche sagt an ersterer Stelle: Poetnao
affero vocem Tvgayvog, ad quam Graecis antiquioris aetatis ttt
inusitatam, tituHs autem Phrygiis frequentissimam animnm meoi
advertit vir summus Boeckhius. etymo Graeco explicari neqnl:
commode vero comparatur quod ad syllabam radicalem tvq atttA
Armen. t6r, dominus, cum verbo tir^l, dominari. Dagegen hat nüi
Gesch. der griech. Tyrannis, I, 124, not. 5, das hehr. W. tofVi
Mastbaum, Signalstange herangezogen und TVQowoq für s=s Sigml-
geber (! I) erklärt, und zwar anno 1852! Er sagt: Nicht lu UogMS
— 189 —
9, dass keine griech. Wunel zur Erkläning des Wortes tvqav^
enügt ; und da zuerst der von Faros nach dem phönüs. Thasos
^wanderte Archilochos das Wort znr Bezeichnons eines aus-
g^n Herrschers gebrauchte, so bleibt es möglich, ^s es ilrem-
Ursprungs ist — Pies zugegeben hafte Plass, der früher eine
ICovers, Pboen. I, 24, gelobte Urgeschichte der Hellenen im
te und nach dem Sinne der phöniz. Partei geschrieben hat
(0 war '^HXto^ noch = '£1)^ doch eine weit bessere Etymologie
dem Phoenizischen beibringen können. Vgl hebr. sarar, do-
ri, sar, der Oberste, . verw. mit dem philistäischen seren, Fürst,
lach Ewald für sarrän steht. Aber das Wort xvQavvoq scheint
leht griechisches zu sein,, trotz Gosche und trotz Plass. Vgl.
^9 bewachend, behütend, beschützend, Tri^iw^ schätzen, im-
>rdvg^ Helfer, ri^aq (das was wahrgenommen wird =s Zeichen),
vg (Schutz =: Festung), bei Benfey H, 257 sq., wozu ich auch
Namen \4iLig)iT^iov == ringsum scMtzend stelle; von derWur-
.fi, tB (eig. spalten, cemere « wahrnehmen, fixiren, im Auge
d) aus tvfi ib. II, 251 sqq., könnte auch rvQavvog, begrifflich
Qovogj abstammen. Sonst liesse sich auch an TVQQig^ TVQaig^
r. ndt OTOQ&fj, otoq^I^, von tvar (ans stvar ±=. stu, stva, I,
sq., Btossen, + r), ib. II, 251 sqq. denken: dann wäre tv-
'og der Aufragende = Hohe, celsus, excelsus, Fürst; vgl. Ben-
[|, 110 und oben p. 153 sq. Die erstere Deutung halte ich
die -richtige; an fremden Ursprung darf wohl sicher so wenig
in xoiQavog gedacht werden, obwohl sogarEwald das letztere thut.
271. Tv(pwr, 6, -bei Homer, JL 11^ 782 ein Kiese ^ der im
le der Arimer unter der Erde lag ; bei Hesiod , Theog. 820
ein Ungethüm mit 100 feuerspeienden Drachenköpfen. Movers,
^n. 1, 522 sqq. erklärt ihn für. eine phönizische oder aramäische
gingengottheit; aber das Wort ist echt griechisch, von tv^xü,
uen, eig. blasen , sprühen (dhvap oder dhvabh aus dhu, dhva
I oder bh; aus dhva-p, dhvftp entstand durch Abfall des an-
nden dh va*p, vftp, bei Benfey I, 262 sqq., wovon lat. vapor,
r Schwefel, aus sa -¥• vap; vgl. Benfey II, 275. 347. Verw,
'/dtpag aus sa + mq) = hvabh mid^tpai^-arog] tf/i(pag verhält
zu t/jokog wie bufo zu bulla). Demnach ist Tvg)iSv ein feuri-
Wesen, ohne gerade 'bloss vulkanischer Natur zu sein; er ist
ielen Mythen ganz = Moloch, Kq6vogj z. B. wenn er Vater
2fpiy% der erstickenden Sommerhitze, genannt wird. Vgl. auch
t p. 21. Auch die ^'E/jSva ist keine Schlange, sondern ein
ethüm, monstrum, nskcoQ; der KM Bskk€Qoq>6vT^g ist einTod-
äes Ungethüms, ßsXXeQOy verw. mit niXwQ -(hv in ß und ;r),
Benfey II, 293. 304 und oben p. 132. Der Begriff krumm,
reht ist =» unnatürlich, ä/nijQogj immanis, ingens; lat, immanis
irt zu mä, messen, ib. II, 31. Ich bemerke hierbei im Vorbei-
3n, dass man alle Ursache hat, sich bei der Mythenerklärung
it zu sehr von dem speziellen Begriff der Wörter $ .der sich
— 190 —
tiatörlich «rtt weit spUter als die n^ischon Nwmen entatanC^Q
festgosetst hat, leiten xu lassen: ein mythlscber Drache kann
yerscbiedene, ja völlig entgegengesetzte Begriffe bezeichnen;
2. B. Addiav ') = Ungethüm, ^) = geschl&ngelter Floas, BiM^
(bu Benfey, 11, 320), ^yjiva, IhXütQiog (== X^ovog) ^ das fearlgi^
Ungethüm, der Gott der heissen Sommergluth (vgl. DorfnradlM; ^\,
de Graeciae primordiis, p. 23) u. and. Hierauf ^musa weitaub^
geachtet werden, als bi^er geschehen ist: weil ^^«Tva Sdiii^i ^
heisst, glaubte Movers Tvfpwv mit der äussersten JBntscbieifaoU m
=s arani. tipfa'ön^ pliön. Qipb'ön, yerw. mit ^epha', setzen "sa dMi:.*.^
er hatte aber gar kein Recht dazu. Auch Prelfer ist nicht n Uk/^
ligen, wenn er Gr. Myth. I^ 51 schreibt: Diese Fiibül ühhiuj;
kleinasiatischen Ursprungs zu sein, wenigstens ist der älteste Bdtt^^
platz eine von den vielen Gegenden Kleinasiens, welche. In M^^^
Vorzeit von vulkanischen Natnrumwälzungen heimgesncht waqZ^
tind die deutlichsten Spuren davon noch jetzt aufweisen. . , . ^T^^
oder Typhoeus ist der allgemeine mythologische Ausdruck üBr^
(gasartigen das Innere der Erde anfüllenden) Dämpfe and ihr> ^^^
störenden Wirkungen. Schon die Ilias kennt seinen Kam^^^^
Zeus und zwar verlegt sie sein Lager d. h. die Sttftte wo ,
bändigt , aber noch widerstrebend in der tiefen- Erde niht^
Land der Arimer, worunter die Meisten die Gtebirge ('
p. 20) von Cilicien, Andere die vulkanischen Gegenden
nnd Phrygien , noch Andere Syrien verstanden u. s. w*
oben p. 21 bereits angedeuteten Ansicht nach ist Tj^phon
der urgriechisch-kleinasiatische Gott Moloch, und zwar zun
Groti Moloch in seiner einseitig beschränkten Bedeutung^
derblicher Gott der brennenden Sommersonne und der GMflDtlnM
(vgl. Preller I, 52 mit Movers I, 365—371), dann aber aL^ dvB».
Präsentant des feurigen Elements überhaupt, insoweit es ye^^^'^^
und verwüstende Wirkungen ausübt. In Betreff der Loc^^^^ ^ r
Typhonmythus vgl. Knobel, Völkert. d. Genesis, p. 230^ ^^Jfy
nach den kleinasiatischen Ländern sudlich vom Taünis v^^^^^fj^^
sich der aramäische Volksstamm. Die Alten geben an, de ^^ ^\tk
Tjphon, den wir schon als .Semiten kennen gelernt haben, J^
den Arimem erschlagen worden; Typhon aber gehört naC^^J! ^
den Eilikiern an und wird auch als Eilikier bezeiclmet. ^SQ0^ JjL
den also die Arimer in Kilikien zu suchen haben. Dalün ^^ jg^
sie nebst den nach ihnen benannten oQf] ^AQtfxa auch von K -^^^Jfj
nes gesetzt, während Andere die Syrer unter ihnen vorstet^^f^-
den Fall des Typhon am syrischen Flusse Orontes geschehen ^ ^Z
Jene Ansicht wifd durch die Angabe Mancher unterstütz ^^
Kilikien vor der Einwanderung der Kilikier den Syrern gehXf^^
Es ist demnach nicht zu bezweifeln, dass der aramäische ^^^
sich nach dem benachbarten Kilikien verbreitet habe. Die A^i^ A//
gehörten somit demselben Stamme an. — Dieses ganz refUtti kf^^
Räsonnement Knobels beruht auf der falschen Voraussetung; As
— 191 —
-Typhon urapr. ein semitischer Gott gewesen; gegen die
iLtymologic Knofoels tritt die von Bötticher, Arica, p. 3, auf,
I Arimer mit den Ariern combinirt : wäre diese Ansicht fleh*
» Hesse sich der Name Arimer mit dem bibl. Namen Elam
en, den I. Mueller^ NoaVi Joum. Asiat. VII, 298 und Las-
d. Alt. T, 7 not., aus einem arischen Ailama für Arjama
len glauben. Aber weder diese noch jene Etymologie kann
Ben hohem Grad von GUiubwürdigkeit Anspruch machen,
I es das Beste sein dürfte', die Frage über den dunklen
imen einstweilen auf sich beruhen zu lassen.
'2. **Yuyviq^ o, V^ter des Blarsyas in Phrygien^ Erfinder des
pieb. Da wir den echt phrygisch-pelasgischen Namen Maq^
vgl. auch O. Mueller, KL Sehr. II, 211 sqq.) gegen den
bt phöniz. oder doch semit. Ursprungs in Schutz nehmen
leen glauben^ so diene die Etymologie des Namens iTa/wg
nvtfirkung unserer Erklärung des Namens seines Sohnes.
' ist mir s= Fayvtg, verw, mit lat vagire, tönen, wimmern:
krit gug', tönen^ murmeln, aus favag' (es dhyag', yerw. mit
elg. stossen =s ausstossen, tönen,* Benf. n, 275)> und andere
Ite Wörter bei Benfey, II, 62. In formeller Beziehung vgl.
tywy =i oFayoSv => ataywvj worüber Bedfey, II, 246 im
I ist Das Wort kommt von Fäyw/uij brechen =3 beisseh,
n Präfix sa, und ist nahe verwandt mit tp^yHv^ worin Bcn-
chlich das Präfix abhi sucht. Das Wort (payclv von bhag'
366. 14) hat 9) fdr hv, wie Ib. II, 20 bhag' für hvag' ^
sieht; Fdywfu^ vuydv verhalten sich zu bhag', (fay^ wie
^t zu lat. frango (faushv) oder wie Faü/aki] zu(hv)axiHa.
3. 'YuxivS^ogj 6, //i die Hyazinthe, - ganz verschieden von
zt so genannten Blume; sie war von dunkler oder dunkel-
Farbe; vaW^, tj, ein Edelstein von derselben Farbe. Bo-
ielt das Wort für semitisch; er leitet es her von dem ara-
W. jaquth^. rubinus, von der dunkehrothen Farbe benannt,
idt scheint hebr.jaqad, brennen, angezündet sein, chald. jeq§d,
chald. jäqidtä, brennend, ein part fem. Aber gegen Bochart
idet, dass j nicht in v übergehen kann, abgesehen von dem
iech. Suffix ly^^- in vdxiv&og. Deshalb muss man am griecb.
lg des Wortes festhalten. Ich fasse das anlautende v vrie
iv, "Yayvig, nehme also vdutivd^og für Fäxivdvg; dann ver-
leb au/vog für cFd/yog = aav/jwg^ aavxog, oavaa^og, ver-
trocken, dürr, von sa + ush «= uksh =e vaksh (Benfey, 11,
= vag' (ug') + s. Da vä, wehen^ aus dhvä entstand (vgl.
ip. ib. I, 267, mit rvtp s dhup = dhvap ib. 11, 275 , und
189), so nehme ich auch vag' für = hvag', dhvag': dadurch
ush in Verbindung mit hvar (ghar, ib. 11, 195) und mit
für kush =s griech. nava in xdw) ib. II, 374. 168. Das Wort
og für Fdxiv&og heäentei so eig. verbrannt (aussehend? ob
u indh, Idh, brennen »s leuchten^ seheui aussehen, 1,259?)»
— 192 —
welcher Begriff auf die Farbo flbortnigen inm Begriff dmikdnlk
werden kann. Sehliesslich bemorlce ich noch Folgendes. DleSan-
kritwurzel vft, wehen, entsprang aus dhvft (s dhmä, worin m ft
▼, vgl ib. U, 283 mit 274) « hvft; da hv im Sanskrit h II
übergehen konnte, — wie hvag' : bhog^ beweist — so konnte M
KU bh6, ib. 11^ 101 sqq., lenchten, ^-og werden, wie dies beirib
oben p. 156 behauptet wurde. Die griech. Wunel ipiyy a (fe
nnbelegten Sanskritwurzel) bbag' ist also aus hva^f entstanden il
mit der in avy/j enthaltenen Wurzel ug', vag^ (ug' H- s «> sU
= ush) eng verwandt So erkennen wir Uar, dass griedL ^mf^
qxii^fo u. s. w. yom kein Präfix, sondern hv, die ursprünglich ^"WH*
Gruppe hv, an sich tragen. Auch erklärt .sich nnn ak', akä^As-
fey, II, 125, lat. oc-ulus, ecce; a ist nicht ans H, wie Ba%
meint, entstanden, sondern ak' ist aus hyak', ^fahrend f ik', fi|f im
hvark', hyarg', hvrik', hyfig' (d. h. aus hyar, n, 195, -f- ^jd
entstanden sind. Völlig falsch ist überhaupt die A'nnainne ns
Uebergehen des fi in a: auch iFc^^yv/ui ist nicht ans vfig' in/fjf*
wf4i zu deuten, sondern Fay ist » (d)hyag' « dhva + g^, iA-
rend F^ay » (d)hyrV ^ dhya + r + g^ ist VgL dhya,-ftLlr
320, 283 (g1-hma) =s dhyar, dhyfi d. i. dhva + r, n, 278«
274. 'YoAoc, 17, auch 0, urspr. jeder helle, glaaartig dliA-
sichtige Stein, dann das Glas, yitrum. Dass Benfey I, 410 m ii
Möglichkeit fremden Ursprungs dieses Wortes dachte, kömMStk
Ihm nicht yerargen; nur hätte er yon yom herein darauf yeirickto
sollen, das griech. Wort mit hehr, zekhükhtth, Glas, yon Baidakh«
zagag^ rein, hell sein, in Verbindung zu setzen. Wäre, vcdoc**
möglich aus dem Indogermanischen zu deuten , so könnte nun 0
hehr, 'ahal , leuchten , scheinen (nach Gesenius), yerw. mit hH
leuchten, jaal, aufsteigen^ äthlop. elat, der Tag, n. s« w. denlP
VgL auch Meier , Hebr. W. p. 45. 644. Aber das griech. IM
scheint so gut wie das lat. yitrum kein phönizisches LehmnitlV.
sein; doch ist die Ableitung yon vw unhaltbar, erstens tn hff^
lieber und zweitens in formeller Hinsicht, well vaXog kurzes v ^v
vüi dagegen langes. Indem ich mich auf die yorhergehenda^^^>t
tikel über "Yayvig und vdxiv&og berufe, nehme ich vccao^ fär-^-:^^
yon hvri, hyar bei Benfey, II, 19ö (fiuQ für yar); mankönn^
an svar ^ aÜ-ag fiir oFikag ib. I, 457, II, 347 denken,
damit aber nichts ändern, weil die Wurzel svar aus sä
(s= hvar, ghar) entsprungen ist. Vgl. oben p. löö. Das.A
so einzig richtig als das glänzende = helle bezeichnet; nnsei
sches Wort Glas gehört zu Benf. II, 124 sqq., wo gfi aus
yfl, var, val^ ist also mit vakog wurzelhaft yerwandt
275. ^oyt], ijf ein Strauch, yon dem die Farbe t;o)^fi«%NQ-i
kommt; vaytvov heisst eine scharlachrothe Farbe. Bochart, ^:A*
zoic. I, 990, bringt den Namen in Zusammenhang mit dea
Worte tahash, yon dunkelrotber Farbe, wofür syrisch sasgo;
sosgauno gesagt .wh:d« Udber die Bedeutung yon taf^iah
/
— 193 —
Hcbr. W. p. 1^4. Demnach fitände üay^j für avaytj, iiayiyüv
yivov. 'yayri, wird als ein spät fabrizirtes W. angesehen, da
bei Suidas yorkommt, während vayivov schon bei Xenophon
: wird. Uebrigens scheint mir das syr. Wort (das offenbar
m griechischen dasselbe ist) vom hebr. tahash verschieden
; meinem Urtheile nach ist es arischen Ursprungs. Vefgl.
idwort 9uk', lucere, .wovon ^ukhra, splendeds, wie guwra
»ckhaus, Gloss. z. VS. p. 398 — 9), verw. mit den bei Benfey
l 374 verzeichneten Sänskritwörtem. Die Sanskritwurzel ^usli
ü-a, Feuer, 9ushna, Sonne, ^ushma, Feuer, entstand wohl
iksh =s 5uk' (oder auch Qug') -H s; ein arisches Wort
la (brennend » dunkelroth) konnte syrisch sasgona, griech.
w oder vayivov (vgl. Kiifiivov = hebr. kammön) werden. Aul
öhern Grad von Sicheriieit macht diese Etymologie natürUch
Anbruch.
r6. 'Yaawnog, ij, hyssopus, ein Würzkraut, ist bekanntlich
)r. Wort '6z6b, worüber zu vgl Meier, H. W. p. 357.
^7« Odvfjg, 0, in den orphischen Mysterien eine Gottheit,
sh = Eros, vnrd von Movers, Phoen. I, 556, für ein semi-
Wort erklärt, = hebr. päne, päntm, Angesicht = Erschci-
Biditbare Manifestation (der Gottheit). Auf dieselbe Bedeutung
dne Etymologie des Namens-aus dem Griechischen (cpamo)
weshalb man wenigstens nicht vorschnell zu einer Erklärung
en aus dem Semitischen seine Zuflucht nehmen darf. Gegen
she Etymologieen muss man immer scharf und streng ver-
weil von je her so grosser Missbrauch damit getrieben
ist. Uebrigens wage ich weder über den Namen Phanes
ber den ebenfalls semitisch -sein sollenden Namen Erikapäns
fovers 1. c. und Bötticher, suppl. 'lex. Aram. p. 44) eine
ndung.
18* Otid, ?j y auch 0SU, und Ofialf al, Stadt in Elis am
)sflusse; auch eine Landspitze in Pisatis. Dieser Name ist
jhausen für semitisch erklärt worden, = hebr. pSjä, fem. von
- pe, Schärfe, Rand, Bord, Mund u. s. w ; die Phoenizier
a dort eine Factorei gehabt haben.
79* OliLiog, 0, eig. das womit etwas zusammengeschnürt oder
unden wird, Maulkorb u. s. w. , steht im Griechischen sehr
weshalb es erlaubt wäre, an hebr. bahan = baham, ver-
3en u. s. w. , zu denken ; vgl. Meier, Hcbr. W. p. 220 sq.
denkt man gewöhnlich an offiyyo) , nimmt also (pi/nog für
; dagegen spricht, dass Gutturallaute im Griechischen höchst
durch eine folgende Liquida assimilirt werden, was im Latein
itlich häufig ist. Vgl. z. B. oyf^og mit vomer (beide von
v/uO. Doch haben wir yivo/nai für yiyvo/Ltai und X?jv6g, Xavog
y.v6g oder Xayvog'^ vgl. A«xav;/, XrAuvrj, Wahrsclieinlichcr ist
ber, dass cpifAog für (pö(A.6g steht, verw. mit a(pi^fj, fides,
13
— 194 —
von einor Wniccl hvidh ss hvadh => badh, iNindh (bei BenfqF"^'^^
94 sq.). Ueber diese Wurzel vgl. die Artt irtöafiog und xi^onr^^^
280. 0ivfvg, 6y Sohn des Belos, Bruder des Kepheus, ~
Sohn des Agenor (= £1) oder des Poseidon genannt. Mov»^^^^
Phoen. I, 20 denkt an den semit Ortsnamen Pin6n oder Pftn^f^^J^
von h'ebr. pnn, untergehh, dunkel werden; man vennntheti <»
dieser Name auf Bergwerke zu beziehen sei. Darauf bezieht 14^**^
vera auch den Namen Phineus, indem er an die Bergiirerke o^/^^'
Phoenizier in Thrakien erinnert. Femer sagt er Phoen* II, 2, S ^^"^
sqq.: An der nördlichen Küste von Bithynien und Paphlagw^!^ i
hat sich die Kunde von alten Ansiedlungen der Phoenizier ^^^''^
Earier in den Mythen von Phineus erbalten. Phineus' ist k M^^^i
griechischen Mythologie eine der ältesten Persönlichkeiten ^'^m^^^^i
ziens. Er erscheint nur in der Argonautensage^ später auch ^ }L ^i
ebenfalls an dieser kleinasiatischen Küste spielenden Mytiiee4^^^<r^
Perseus. (Nachträglich bemerke ich, dass ein. Freund phönii^^^^
Etymologieen den Namen JJigafvg mit dem hehr. Nameiu^^^'^«^
combiniren könnte, der nacli Meier^ Hebr. W. p. 510| den ^^ '^^^
bruch der Sonne oder der Morgenröthe bedeutet; Meier ' ^ ^
dort: Auf eine ursprüngliche Lichtbedeutung beider Namen -^ c^^^^^
und Zerah — zeigt besonders bei Serach der Earmosinfa^^^^-c^
der an seine Hand gebunden war« — Ich kann höchatcnte.^;^ ""^^ «^^
hafte Urverwandtschaft des hebr« Namens Pereg mit deir^^^'^^^o^
üeqasvg einräumen; findet dieselbe wirklich statt , so ist'^tf </e^
der hebr. Wurzel parag die anlautende Labialis aus hv enc^^ ^t
Der schon vor Homer viel besungenen Argonantensage ft ^g^^^^^i
schon in der frühesten Zeit angehört zu haben; denn all»Jif;^flai;>^^^<
von Hesiod an, gedenken seiner. Wie aber Phineus an d:E> ^f ^i
Küste des Pontus gekommen^ darüber wissen ältere MyttK:^ ^^^tfao^^
mchts zu sagen, wie wenn ihnen Phoenizier in dieser Geg^'^g^^^enf't
befremdliche Erscheinung gewesen wären; erst später ^>^fdK>^KrdQp|^.
i{dt den kadmeischen Mythen verflochten. Für unsem Zw^^^Wec^ ^
die mythischen Nachrichten über ihn hauptsächlich nur rx^s^r idsq^
wichtig, als sie Beziehungen auf dasLocal enthalten, wo e^ ^i'wofa
weil sich in den Angaben darüber deutlich das K- bestreb
verräth, den Phineus in jene Gegenden des Pontus zu y:^ ^ejseüa
wo Phoenizier und Karier in alter Zeit gewohnt hatten« L. ^erjA^
schön früher phantastisch ausgeschmückte Mythus ist soin^ ^UhaUif
Weise wie jener von Kadmus zu einer Colonialsage gewor^^-^'^fi», a
der sich historische Erinnerungen an die Urzeit der pontisc^^^*^ ^
genden erhalten haben. Alle bedeutenderen Angaben weisei^^'' ^b^
hin, dass Phineus schon in den ältesten Gestaltungen de^^4^
nautik an der Küste des mariandynischen Bithynien und de^s^J^
liehen Papblagonien wohnte. Bei Hesiod sind Mariandynus f^t^
Namen erklärt Bötticher^ rudd. myth. Sem. p. 12, für setari^'
und zwar für = mÄrt 'andün, xvQiog ußQoq, welche Etymologie ^
wenig Beifall finden wird) und Thynus Söhne des PhineBB. ...
— 195 —
flerer Ehe waren ihia geboren Parthenius und Kromenos;
)a ist von Kromna abgeleitet, einem Orte Paphlagoniens.
18, bei Sophokles Krambis genannt,, ein anderer Sohn des
ist augenscheinlich von Karambis, dem bekannten paphla-
n Vorgebirge und einem gleichnamigen Orte in der Nähe
len^ und so weiset auch der Name der ^skytbischen^ Gattin
leus, Dia oder Eurytia auf den paphlagonischen Ort Tium
18 hin, — Soweit Movers, der 1. c. p, 299 not 126 be-
itf dem SchoL in Apollon. II, 178: Jia, in den Schol ad
dyss. Xir, 69: EvQvna, bei Nonn. Dionys. IF, 688: "Hqh-
i den Schol ad Soph.. Antig. v. 980 : Eldod-ia. — Wir
keineswegs bestreiten, dass ^ie Phoenizier und Karier in
reffenden Gregenden am Pontus Colonieen gegründet und
^it. besessen haben; wir bestreiten nur^ dass in dergricch.
gie Personen von irgend welcher Bedeutung vorkommen,
phönizischen oder karischen Ursprungs wären, obj^ohl es
imöglich ist, dass ein und derselbe mythologische Name bei
rem >und bei den Griechen vorkommt, ohne hüben oder
ab ein entlehnter betrachtet werden zu können. Der Name
la Ist sicher ebenso ein echt griechischer wie der ihres Va-
4aq (wohl zu bhrish, BenfeyU^ llOsqq., also f= der-Rauhe,
ler barsch) und der der Meergöttin Etdo&ia (= Kvfiodori), .
unter den Artikeln floaudcSv' und H^couvg gehandelt
^gd-dvia kann als eine Meerstürmerin (vgl. Sskrit vSr,
isser, aQog, mare^ bei Benfey I, 324), ebenso gut aber und
mir scheint — besser als eine sich in Kreisen oder Wir-
ftig bewegende Göttin (vgl. die Wurzel var, vri bei Benf.
sqq.) gefasst werden. Indessen wird die Deutung dieses
in formeller Beziehung besonders dadurch sehr erschwert,
im Schol. ad Ap. Rh. II, 178 "Oa^dog ein Sohn des Phi-
nd der Kleopatra genannt wird , wofür auch die Formen
g, ^'ÜQvi^og vorkommen, welche man in ^QQsi&vwg ändern
^gl. den Art. ^Ag'fjgj wo "QqImv = ^SiaQtwv, 'Ouquoi/ be-
ist und dazu den Art. *£2xfav6g, wo anders über ^Q^itov.
it • ist 'ilgsldvia für ^QaQsld^via zu nehmen und auf eine
Fa0&, Fqi& (drehen, wirbehi,* vgl. Benfey IF, 318 sq.)
uführen, sei es dass der Name als eine Reduplicationsform
id-, FwF(}td^; Fü)Fa(}d^ = FoFuQd^) zu fassen ist, oder dass
lautende Omega für ein Präfix (sa oder dva) genommen
muss. Auf jeden Fall — das behiupte ich mit Entschie-
— darf der Name für einen echt griechischen angesehen
Weit eher könnte der Name Otvsvg für fremd gelten und
jr semit. Wurzel pun stammen, wovon Movers ihn wirklich
, indem er daran erinnert, dass Nonnus ihn Tco/uocüwa ßa-
hoiai fisräkXoig nennt, wie ich denn bereits oben p. 158
kUmt habe, dass der Name der paphlagoni^chen Stadt Sesa-
^0 er seinen Sitz gehabt haben soll, wahrscheinlich aus den
— 196 —
Phocnizischcn herzuleiten sei. Man vgf. jedoch Bötticher, su U^
gesch. der Armenier , p. 3G (über Si^aufiog). Dies ist aber m
höchst unsichere Etyniolpgic, da Phineus eine wirkliche Bedeotai
haben muss und kein blosses Abstractnm von Bergwerken ah
kann. Benfey, I, 178 stellt den NameiT Temrathnngeweise -za q^m^
schwinden, welches Wort er aber grundfalsch etymologiBirt üi
van, tödten, tönen^ ib. I, 335 aus diivan, tönen, II, 275 und (ii
für) dhvan, tödten, II, 276 (eig. bilden beide ein einiiges Wt!:
stossen ist ') = ausstössen, tönen, ')=s niederstossen, tödtonjol-
standen ist, so auch yan, hinschwinden^ ib. 11,52, aus hvan, dhiai
sich neigen, senken, II, 320 sq. Denn sich neigen Ist «= iieicki^
ablassen, sinken, untergehen ^ wie vergere, welk, welken/ iM
klar machen. Demnach steht (p{d)lv(ü (dt hFlvfa mit yfckf;
q)^i(jj kann für (pdijjw = ^Sivjca stehen , wie /ufu für fd^ =
fJvja (vgl oben p. 6) : sonst könnte (p&lw auch zur GmMm
hva (-H ja ? = hvi) gehören. Zu (p{d)lvu} vgl. Ivdto , ^A«f {gh
neigt =3 flach; in ^ivoQ steckt die volle Urform derWitfzd dhf^
x{d)(jiv = Fläche, Ebene. ' Die hebräischen Wörter panah, äit
wenden, neigen^ pnn, untergehen scheinen ebenfalls hieheriifi-
hören, also (vgl. den Art. Iltjyaaog) p aus hv entstanden n adi;
panah (fürpana-ha) enthielte also schon die Wurzel favan^ wiboi
pun vielleicht auf hva (== pa) zu reduziren wäre. Oder hätte mi
im Semitischen hva in pa und pu (vgl. Sskrit bhug', bhag)si^
gab U.S.W.) übergehen können? Den Otvtvg könnte inan abltfi
dem Griechischen gerade so deuten, wie Movere ihn aus den Ji^
mitischen gedeutet hat. Besser aber scheint es mir, van, (Mk
5= hvan, dhvan festzuhalten ; vgl. Benfey I, 335. II, 63. ?7ft ^ /'
Wurzel dhvan bedeutet eig. stossen^ daher ') tödten, dhao; ^«^ A^
stossen = tonen; ') Sanskrit an für hvan, dhvan, auaBtonnarii^f
blasen, sprühen, leuchten , woher anala,'^ Feuer. Dazu habe iA fi \^n
siehe! gestellt, ebenso Ffjvoif/j leuchtend. So -könnte «^3^^
Phineus entweder ein tönender, rauschender Gott, d. h.
gott, oder ein Lichtgott sein. Ich wage keine Entscheid
mich aber zur ersteren Deutung, .
281. Oohi^y 0, Phoenix, Sohn des Agenor, der W-^W ^^ ^
nymos der Phoenizier. Dieser wichtige Name ist bisher-x:^^ ^^"^ .
geblieben ; bald hat man ihn für pbönizischen, bald für gr-K-;^ ^^'
Ursprungs gehalten, ohne indess zu einer sichern £tyn~x::K^<J^
gelangen. Bochart vermuthete, der Name sei 8emiti8cfac€£>^^
hebr. bn0 '^naq, Söhne des 'Anaq (des Stammvaters de ^>^^^f
'Anaqiten in Palästina) herzuleiten ; dagegen hat Benfey nr^ ,^^^
bebliches einzuwenden, wenn er II, 109 bemerkt: (Dom|^&^^^ ^
spricht, wie lat- Poenus zeigt, xlem einheimischen Ni^ ^ J4Stay
Phoenizier; Ooivly^^ r^ Phoenizien; ob hebr. Kenaan, wo ^ ^ü
g gesprochen wird, eine dialectische Veränderung desseKS^
wage ich nicht zu entscheiden. Hieher als mehr gräziairte ^^/^^
:onn von (pom^: q^oivog^ /f, oV. — So schlecht -konnte ^f^H^/^
— 197 —
ifey die Reclito der ^riecbiscbeu Sprache wahren! Darüber
feier, Hebr. W. p. 706 sq., sich eher auslassen dürfen
sr das. einfache Verlosen des Wortes karkom. Benfey hält
SIS kaum zu begreifen ist, das echt griechische Wort (poivSg,
3th^ für ein aus dem Namen cfer Phoenizier (dabei konnte
kjenaan denken!) entstandenes Fremdwort! -Auf eine solche
werden wir nun freilich nicht zu Werke gehen; vielmehr
wir uns, indem wir die Zusammenstellung von Ooivi^ und
(Br. unzweifelhaft richtig halten, nach einer griechischen Ety-
dcs Wortes (poivog umsehen. Wie aus dem lat. Punus
s) = Poenus ersichtlich ist, entstand das griech. g)0ip6g
leinlich aus fpvvog^, wie olSvov aus vdvov] wenn aber die
e von olävop und vävov auch nicht stichhaltig sein sollte,
nte doch (poivog aus q>vv6q sein. Das Wort q)vv6q würde
mz leicht aus Sskrit abhi + ush (=s lat. ob + ur-o für
rklärt werden können, woraus man gewöhnlich lat. bus-tum,
r-o (f. com-bus-o), fus-cus ableitet; aber wie lat. frango
IS abhi + fig', sondern, aus bvrig', und lat. im-bu-o neben
, ex-u-o nicht aus abhi + u (ex-u-o, ind-u-o steht für
hvah = buh in im-bu-o; tiyab entstand aus dhvah, woher
iQn p. 97 tu-nica^ tu-tus, tu-eor f. tuh-eor ableiteten) zu
9 sind (bei im-bu-o neben ex-pu-o habe ich Benfey, II, 68
meiner Seite), ebenso muss das in buro, bustum anlautende
lie urst)rüngliche Anlautgruppe hv eingetreten sein. Vgl. hier
xav/r, xavio, xuro, worin x =.hv; dann q>iv-(a = hvan =
mivio; a^^v = cun-eus (oben p. 90) u. s. w. Aus dem
sehen treten zu buro, bustum die Wörter (pavaiy% (Brand-
blasen ist = sprühen , brennen : Benfey stellt (pavaiy^ zu
I 537 sqq.: diese Wurzel ist aber aus sa + hva = pha,
fzuleiten, weshalb unsere Etymologiecn auf dasselbe Resultat
äufen), rfwycof rpoi^cj, rpmtq (in letzterem Worte erscheint
dhvä = dhmä, Benf. II, 274); dazu füge man noch lat.
aufgeblasen, aufgesdh wollen*, von hvabh, woher der Name
*'a.send = brennend Vgl. favilla, glühend, von dhav (gunirte
^^x\ dhu), blasen: f aus dh wie in jufus und sonst. Somit
^s Wort (pvvdg von der Grundform der Sanskritwurzel ush,
•-''ennen, nämlich von hvash « lat. bus-tum (vielleicht auch
^Vis) herstammen: (pvv&g für q)vav6g bedeutet also brennend
^^tid, rotli. Hält man aber (poivog {oi als Ouna von i) für
*^dform, woraus Pun-us, Pun-icus entstand, wie die dialecti-'
Nebenformen Fvvog, Fvy,og für oJvog^ olicog (von vi, v6, vig,
*^Xunehmen erlauben, so Hesse sich (poivog mit der in (pai^^
^altenen vollem Stammform von «i'^co verbinden : (paiä ist =
Guna von hvidh = dbyidh, worüber s. v. ara&evo) gehan-
Urde. Wie idh in laivo) ab ih erscheint, könnte auch hvödli
§h = (poih geworden sein : der Sinn des Wortes (poivog bliebe
ich derselbe. Die erstcre Etymologie scheint mir einfacher
^
— 198 —
und leichter su sein, weshalb maii «le am ersten für die ridnip
Mten wird: ich will aber kein entscheidendes Urthoil fallen« An-
fallend ist lat. Pun- gegen (Doik-: doch vgl. ätpXaaiiov = aplustn
Der Name Oom^ bedeutet brennend =i roth^ die Phoenizier grilB
als rothe Männer , wie Knobel , Volkertafel der Genesis, p. 317,
ebenfalls richtig eingesehen hat: wahrhaft lächerlieh Jat es^ an Pik*
bäume oder Pnrpurfärbereien zu denken. Knobel sagt: Den G»
chcn verdanken die Phoeniken den Namen, unter welchem sie beritat
geworden sind. Das Wort (fohi% bedeutet roth, diulkelrodi, bn»
roth, und ist auch Ausdruck für den Purpur, die Dattel, die Ns:
es kommt von <poiv6gj was wie tpoivioq und dag>oiv6i rothbednkl
Mir ist nicht zweifelhaft, dass die Phoeniken diesen Namii smI
ihrer Hautfarbe, welche den weissfarbigen Griechen (ichfBr««K
auf Ucrmann, Griech Privatalterth. $. 4. p. 16. 18) sriUn
mochte, erhalten haben, wie auch die Erythraer, zu deren Slfli
Dionysius sie rechnet. — Ein entscheidender Beweis fürdcngriedi
Ursprung des Namens Oolvi^ liegt wohl auch darin, dass dvU-
rer des Achilleus (also eine myth. Person) so hicss: den letzteren UUtMi-
vers, Phoen. II, 2, 307 sq. voreilig mit dem arischen Sandan imm—
282. Ovxog, ro, Meertang,' Seegras, als Schminke gebmdt
ist ein höchst schwieriges Wort^ weil im Hebr. das Wort pdkk k
Augenschminke , Stibium heisst. Man könnte 9^x0^ ftir eük Leli-
wort aus dem Semitischen halten. Dunkel und unverst&Ddlieh nki
Gcscnius, wenn er sagt, dass das hebr. Wort mit dein grieddriRi
vielleicht verwandt (wie verwandt?!) sei. Vgl. auch Meier, Bek
W. p. 217. "638. An eine Urverwandtschaft beider Wörter ■
denken ist jedenfalls unstatthaft; möglich aber wäre, dass eil:-
bei Bildungen aus urverwandten Wurzeln häufig wiederkehnsb
— Zufall auch hier sein Spiel getrieben habe. Ich berufe rick
auf griech. XafLindgy ftvskog, fiioxogj fiwfiog gegenüt>er den mäL
Wörtern lappid = lampad, moah, muq^ mum u. and« Vgl ■*
hebr. puali, blasen, mit (pcm'l'g, wo die aus hva entstandene faidogtf*'
Wurzel pha, s-pha, s-phu (ßenfey I^ 537 sqq. und oben p. 130
zum Vorschein kommt. Ganz falsch stellt Gesenius den Stau
puah mit dem gleichbedeutenden napah zusammen: na-pah istfW.
mit na-pash , dies mit na-sham , na-saph (urverwandt mit läii^
na-s-us, nasus, Nase, eig. blasend^ schnaubend, vgl. oben p. 116r')
fragt man nach dem Verhältniss von napah au puah^ so bsic^
K ich, dass napah vom einen Guttural eingebtisst, also unmögüAtfi^
* einem Präfix na + puah entstanden sein kann. Die Wört^ iM^ik,
napash u. s. yr. gehören zu hna, Benf. II, 182 sqq. , stoflsen -
ausstossen, tönen, blasen, athmen, wozu auch die von BenfeylL
Ö5 angeführten, theilweise mit Präfix sa componirten, WMsr ff-
hören. Das Wort puah steht zu napah in folgendem Vorfadtola.
Die Wurzel dha >= ha bei Benfey, 11, 188 sqq. bedeutet ttaat^
wie dhu, II, 271 sqq.: dies beweist griech. a-yd-otj a-^d-fy^ Mr
sen, stechen, ib. II| 181. Aus dha = ha entstand dhu, dhfs "*
— 199 —
- va; ebenfalls entstand aas dha, ba die Wurzel hna, bni,
ina ist .es ba + na, hni a ba + na + ja, bnu = ba +
va. Vgl oben p. 114—6. Nun geboren die semit Wörter
i, na-shapb u. s. w. zu bna (stossen)^ wäbrend puab zu
=7) hva (stossen), gestellt werden muss. Man siebt also, wie
)mbinationen eines Gesenius und anderer älterer Etymologen
nem böberen Standpunkte aus betracbtet docb gewissermaassen
ebtig ersebeinen könnten; dies müss aber jenen Leuten nicbt
JBgt zum Lobe angerecbnet werden, vielmehr verdient der
ip so schweren IrrUiümem befangene Meier Lob dafür, dass
IT wenigstens mit echt philosophischem Geiste (der streng
schaftlicbe oder philologisch-kritische geht ihm leider ganz
em verkehrten Verfahren der früheren Sprachforscher entge-
xeten ist. Unbegreiflich ist mir, dass mehrere der ersten
r der semitischen Sprachen, die sonst -auch etwas Ordentliches
ndogermanischen verstehen, in diesem Punkte die ganz un-
re frühere Wortvergleichungsmanier noch nicht haben aufgeben
i : sie haben sich, wie mir scheint, durch das besonders überall
wo . es auf das Einzelne ankommt, so unkritische wilde
m Meiers abhalten lassen, das wirkliche Verdienst des Meier -
Baches anzuerkennen. Ich verweise noch auf griecb. nvlya)
WOB hva -f- na H- ja + g') nebeA a'-fplyya) ((piy aus hva H-
g'), auf ya{ji)n (hva -H p) neben yvam (vielL = hva -f- na
auf nw in nviFm neben a^nv-;^^ {^X'Di ^^ ^^^ ^^ ^^*
i + va, während 71t; >= hva ist; vgl auch den Art 2(ply%.
hebr. Wort pükh nun könnte mit puab gleichbedeutend sein,
las Glühende = Rothe, rotbe Farbe bedeuten; ebenso könnte
i. qwyiog mit q>oiv6g (qwvog) verwandt sein, von hvaksh (vgl.
) s= bvash in q^va^vog, (pvvog^ (poivog. Indessen will ich diese
)logie nyir als eine blosse Möglichkeit angesehen wissen. Bleibt
aber bei' der Ansicht, dass Farbe (nicbt: rotbe Farbe) der
des Wortes sei, so stelle ich tfvKogy fucus, fucare mit latein.
i(h)-o = griecb. ß(ä)vh(a (Benfey II, 68), tauchen wie ßdnrwj
imen: ^vx stände für gw^ =» bvab; zu lat. fuc- vgl. auch
re z^ duh, ib. 11, 277. Zu bvab vgl gub, immergere, ib.
10, und die dort angeführten wichtigen deutschen Wörter).
in diesem Falle könnten hebr. pükh und griech. qwxog in dem
ältniss wurzelhafter Urverwandtschaft stehen bleiben, da hebr.
gewiss mit panab, dies wahrsch. mit hv^n (hva + n-a) bei
qr II, 320. 52 (wo van) zusammengehört.
283. OüiQ, 0, lat. für, der Dieb. Dieses Wort steht bisher
rriechischen unerklärt, da Benfey, II, 108 (der (p aus k' lier-
3gangen sein lässt) gewiss nicht zu billigen ist. Deshalb könnte
an semitischen, zunächst phönizischen Ursprung desselben
en; vgl. Meier, Hebr. W., p. 204; dies ist aber ganz über-
ig, weil gar, gfi, gri bei Benfey, II, 135 — 142, als aus hvfi
anden betrachtet werden muss. Dafür bürgen die dort behau-
— 200 —
delten griechisch-lateinischen Wörter. Vgl. ib. I, 323 (vriaushv
und II, 107—8 (hfl aus hvri). Auch die von Benfej II, 106: 1
falsch gefassten Wörter fptaotauog, qxoUog (vgl ib. II, 301) gel
ren zu hvfi: ich sage die falsch gefassten Wörter, weil er me
grifflich nicht richtig gefasst hat; auf richtige Begriffisbestimai
kommt hier aber Alles an.
284. Xakßäv^, 17, lat galbanum, ist ein phöoizisches ^
= hebr. holbnä von haiab, fett sein, eig. wohl das Fette, EM
s=s eine Art Gummi ^ ein zäher Saft. Anders Meier, Hebr. ^
699 y der das Wort von einem Stamme haban ableitet ni^l c
aus dem Dagesch forte einer Steigeningsform erklart« Vgl. obenpi
285. Xäki^f 6j i^j kleiner Stein u. s. w., -ist ein im Grit
sehen schwer zu begreifendes Wort; vgl Benfey, II, 177« taQ
däischen entspricht hSleq; Steinchen (vgl. Gesen. s. v* balaq), 1
man darf darum griech.-;^ailli§ doch nicht für einen phön. £indriii|
halten: denn- das griech. Wort wird sowohl durch die. in diD
nächst verwandten Sprachen vorkommenden der Bedeatuog^]
entsprechenden Wörter als. durch die Reduplicationaform xd/ltß
schützt Die Wurzel ^ar muss aus kar = favar (as hvaJy.Biis,
280. 283 ; dazu auch dUca für hFdkiw und mahlen, meiere,
das Verhältniss von ylay^ yakaxr zu Milch kehrt hier wied^^
oben p. 178) entsprungen* sein : dafür bürgt /aX--^. Eben»,^
wie /dXi% kann ich das Wort xA^(K)C} das Loos (durch Dissii^ ^
aus xQfjQog, xqaqoq entstanden) für semitisch halten, wofür ^*^
ßochart erklärte > indem er es dem hebr. Worte göräl, d»^
Stein, das Loos, gleichstellte^ welches wohl aus g6r£r (von^:^
garar) entsprang, wie härül aus härür (von harar; vgL de
ßijQvXXog), Da das Wort göräl, goräl für gdrar^ gorär for^^-^-^^
völlig identisch ist mit dem griech. xguQog, so ist es lei ^^
lieh, dass hier ein enges Urverwandtschaftsverhältnis^^ obw»
hoffe dasselbe bei einer andern Gelegenheit schärfer' ins
sen und zu einer Entscheidung über dasselbe gelangen
Ebenso durfte h^leq mit /aXi^ urverwandt sein, also h
hval-aq; vgl. den Art. xegag, wo die semit. Wurzel qar
ist, und dazu hebr. bar-aph (carpere) , " har-ath, har-ash,
nius falschlich mit ;^6eoa(7(;o>,;^6e9arrcrj zusammenhält: denn^
/aQuTUx) (verw. mit (T-fpakdfracjy a-nagdaao), (fciguß, (poQa
nit axäXXfOf weil hv zu >c, /, zr, (p werden kann : vgl. verrt^/ 4
en, woher verres, d^n vello, reissen^ ziehen, aus hverro^ iy||
= s-pol-ium , bei Benfey II, 295) ist aus yaqdxjw^ wie ni^
aus dvdxjio. Also bloss har-ash und /aQ-ax sind als vervfsoi^
betrachten; dagegen scheint hebr. haraph mit lat. carp-o vq|^
identisch zu sein. Vgl. oben p. 91.
• 286 a). Xäoiov, 0, der Schiffer, welcher die Seelen derYgS'
storbenen in der Unterwelt über die Styx fuhr. Dazu vgl DH^'
lüänn, Phil. Aeg. p. 30 sq. : Xagcov .... nQWQSvg^ ov JSfhm
'/ard r/jv löluv didXf.xrov ovofidKovat Xdofova, Diod. Sic. 1, 92jflB
— 201 —
haec vox re vera Acgyptiaca est, ab Orphco ad Graccos
:a (Diod. I, 96)> fortasse /aro-ouon, tacituraum significat,
entio cadavera sepelienda trajiceret Der Name Xägiav ist
denfalls echt griechisch und bedeutet wohl lividus; vgl. den
)er *AyiQfav und Benfey II, 196 sq. Sonst Hesse sich ahch
ifey II, 133-^5 denken, wohin ich den Fiussnamen !^;^«ilü>oc
dem Namen des Helden ^A/^iXXsvq, des Sohnes der Thetis)
Uen geneigt bin. Wenn Uhleroann 1. c. p. 6 sagt: satis
le bac disquisitione probatur, rerom Aegyptlacarum auctores,
tum, Diodorom, Plotarchum, Horum ApoUinem^ alios, haud
de Yocibus Aegyptiacis judicasse, sed ipsius linguae fuisse
imos, et quibus fidem habeamus quam maximam, esse dig-
»s — so geht er — wenigstens was den Herodot und Dio-
tdüt — viel zu weit: es wäre z. R. durchaus unerlaubt, ahf
ictorität deö Diodor hin ein ägypt. Wort Xiigcjy, /aQcov mit
deutung nQcoQsvg anzunehmen, lieber Herodot's Eenntniss
l^t. Sprache wird man sich ein ganz anderes und zuver-
richtiges Urtheil bilden, wenn man die vortrefflichen Unter-
gen, welche Lepsius, Chronologie der Aegypter, Bd. I (1849)
eine Kenntnisse in der ägypt. Chronologie und Geschichte
sttt hat, gehörig erwägt und deren Resultat zum Maassstabe
enrtheilung seiner ägyptischen Forschung im Allgemeinen
: einige aufgeschnappte Brocken der aegypt. Sprache, die im
»t vorkommen, können unmöglich genügen, um ihn als einen
^tischen Sprache mächtigen Schriftsteller (linguae Aegyp-
peritissimum auctorem) zu bezeichnen. Uebrigens hilft sich
ann zuweilen auf eine wahrhaft komische Weise aus der
i;e, d. h. er kehrt zuweilen zu dem richtigen Standpunkte
urtheilung zurück, von dem aus der kritische Forscher ver-
;e Auctoritäten zu betrachten pflegt; vgl. z. B. ib. p. 23:
TQidxovra laigt], ä xakovaiv AlyvnTiOi vo/Liovg. Diod. Sicul.
At non Aegyptiacum nomen est vo/nog, quod quisquam
lare posset, sed veluti apud Graecos vo/uog lex et vo/uog prae-
eadem voce sigüificantur, ita quoque. apud Aegyptios tos
tas nomus, praefectura simili nomine vocabantur. Cf. Plin.
at IV, 9. Hätte er überall den Muth oder die Kühnheit
, die Auctorität des Diodor bei dergleichen Dingen in die
enden Schranken zurückzuweisen, so würde er sich gar nicht
bt gefühlt haben, dem Diodor zu Liiebe manche offenbar echt
sehe Wörter in den Verdacht ägyptischen Ursprungs zu ziehen.
86 b). XavMvtq^ auch /avvwvsg, /avvcSfg, yaviovig^ yaßw-
^schrieben, ist das hebräische Wort kavv&n, Opferkuchen,
lonava.
'87. XifÄaiQa^ rj, Tochter des Typhon und der Echidna; ebenso
ein feuerspeiender Berg in Lykien, unfern Phaseiis, der die
lassung zu dem monströsen Bilde der Chimaera gewesen sein
— 302 -
Boll. Den Namen der Stadt OuaijXi^ erklKrt Hovers für ecnütisd,
= hebr. paa-'^l, Hand Gottes; Ändere haben ichon früher andot
lykische Namen ans dem SemitiBcheD gedeatet. So soll der Nase
der Solymer mtt dem Stadtoamen JertUfaalfim In Verbindaug n
getzen sein. Die Stadt UÜTafM wtuda nach dorn bebr. Staan
pathar, chald. peshsr, auslegen, deoten, für eine urbs oracnlam
erklSrt (vgl. Hoffmann, Griechenland u. die Gr., p. 1747); dagtgn
spricht aber Steph. Byz. 8. T. TIürttqK' tJm/uäa&at äe rjjv ;^
a'no TOV äyyovg tov nuxü(juq nüzaqa, ftt&tQftfjysvta&at ti t^
vttTttuay UXijvian xlartjv. Das Wort schefart ku Benfey, II, k
sq. (wo badh, bsndh ans hvadh, bvandh, vgl. Ü, 322 sq.) m p-
hören nnd sowohl mit xtarij (xJ^-rtj) als mit ntQog (vgl. «tap,
98.32) verwandt zn sein. BötUcher, Arica, p. 5, schweigt dkrfler.
Wären semitische Wörter oder Namen in Lyklen mit Shkctinl
nachzuweisen, so könnte man die XZ/tai^ in Verbiadnng brii^
mit dem bei Steph. Byz. vorkommenden Namen Xei^tiqa, tj, Sbi
in Sicilieo, sonst '//^^ , (vgl. Xußtö^aq = 'AßwQug , XaXvßij =
'AXvßri), welchen Movers wohl richtig von hebr. hamar, güm
heies sein, ableitet: Gigfirj, ij, oder Qi^fteu, at, ist eine VAi^
eetzang des phöniz. Namens 'fyiQa. Eine Ableitang des Nubm
X/fiaiQa aus dem Semitischen ist aber nicht zazulassen, oMi
es möglich würe, dass der Name ebien Khnlicben Sinn endödir.
Tgl. Mat^ (brennend) , welches Wort von favnr (= hmsr) M
Benfey II, 195 kommt; aus hmar konnte XftuQJu, X^m^«i
dnrcfa Spaltung der anlautenden Gmppe mittelst eines kurzen V»-
cals (vgl. Tiiyvrög zu nrv, TiviFui) Xlftatqa werden. Die got*
Wörter y/fta^t,, Ziegenbock, f/i/tcuga, Ziege setat Benfey II, 19S
mit lat. haeduB, deutsch Geias, in Vertiindung ; schwerlich mit BkH
weil der Vokal i kurz ist. Wie m^, caper, capra scheint x'f'^
vom Stossen benannt; vgLhraal, stossen, ans hmarshvar (=hn,
hn, dbu, drf-tu, + r) ib. II, 283 j auch hvar, II, 195 heisst aj.
stossen ^^ ausstossen, werfen, streuen, strahlen, Dämmen u. dc^
Bo blieben Xlfiaigu und yltnu^a in formeller Beziehung beiswaiDai
wie lat verber ubd. verbum (Stoes = ') Schlag, ^) Ausstoss, TmI
gr. apiaffäyva und rfna^ayim, und viele andere formell identisck,
begrifflich auseinandergehende Wörter. Doch maasse ich mir tta
XlfuuQa keine Entscheidnng an. Ein anderer Name' der CU'*
Ist im Namen BtXXi^o-rfövtriq, d. h. Tödter des UngethümrfBBt
Grund batFischer, Bellerophon, 1851, an cUi; und tpä-ix; geWt;
auch der zweite Theil des Namens 'A^yntpövztjq hat nichts g«a*
mit qiä-oq, vgl. Preller, Gr. M, I, 246) enthalten, worüber zo i^
oben p. 189 — 90; des Bellerophon eigentlicher Name ab« ^i"
'Imiövofx;, der Eoss-Bchnelle (voF zn Benf, II, 182, wo hau, stos-
sen, vtvttif vvaato), wie 'hnoäooq, vgl. doo'g, stossend = bcImI^
ib. n, 274; er ist — wie sein Vater rXavxog- — ein Lichipt
oder speziellor der Sonnengott. Ob der lykische König '/oßät^
ein am Himmel (vgl lat. Jov fUr Djov, oben p. 81) Lent^Mtdtf
- 203 —
QiDhersdireiteBcler sei (vgl Benfey^ II, 101 sqq.), lasse ich
gestellt sein.
}88. XXa/^gj ?f, Oberkleid^ Mantel; wird von Geseniiis. mit
^16m,' chald. geiam, gelimä, Mantel, von galam» rollen, wickeln,
. mit galal, volvere^ vgl valva, Hülle), abgeleitet. Hier findet
nichts weiter statt als worzelhafte Urverwandtschaft: denn
gal (Wurzel des Stammes galam) ist identisch mit favf i =
drehen, = vfi, circomdare, tegere; vgLBenfeyll, 278 — 320.
fomitische beweist hier mit der grössten Evidenz, dass Benfey
.1 das Wort /kafivg falsch behandelt hat: es gehört ebenfalls
n,. dhvri, II, 278 — 320, vgl. auch /Xdtva, ykaviq, Dass das
/ircJy, xf^cJv nicht semitisch sei, habe ich früher gezeigt:
ius war durch die eine unbedachte Annahme darauf vorbe-
, eine zweite' zu begehen. Das Wort Tcid^mv — als dessen
mKche Form yiTMv erscheint — habe ich bereits oben p. 97
delt, weil uns dort die dabei zu Grunde liegende Wurzel x<^
ach beschäftigte. Uebrigens bedarf es für den Sachverstän-
kaum noch der Bemerkung, dass die zur Bezeichnung der
it des gewöhnlichen Lebens dienenden Wörter /ivciv, /Xafivg
w., selbst wenn sie im Griechischen ganz unerklärbar dastän-
doch unmöglich für semitisch gehalten werden dürften: heut-
a wird doch hoffentlich Niemand mehr der Ansicht sein, welche
iIs an Böttiger, Plass n. S; w. warme Fürsprecher hatte, dass
rriechen vor der Ankunft der Phönizier rohe, ganz uncuhivirte,
herumschweifende Barbaren gewesen. Wenn aber Herodot V,
>n der Herkunft des jonischen Weiberchiton berichtet : itpoQsov
dij TtQO Tov cd TUßv ^Ad-i^yaliüv yvvotttsq iad-iJTa /JwQiöa rrj
'd^ia naQanXrjaKrtdrriv. furißdkXov wv ig rov Xivsov xtd-(Syaf
)ij neg6yrj(Tt f.i^ /gicovrat. savi 6e ctXfjS-ii Xoyta /Qfw/Äbvoiat
lug ayrt] ^ ia&ijg to nuXamv dkkä KduQW inst ^ ys
vixrj sadfjg näaa ij dQ/uli^ rtSv yvvuixuiv ^ avTfj ijv^ rr^v
iioQida xakio/iisv — SO wird man doch nicht im Entferntesten
htigt sein, aus dem karischen Ursprünge desselben auf den
izischen Ursprung des Chiton überhaupt und dessen Namens
liliessen, wenn es auch gewiss wäre, dass die vielfach mit den
[lizfem verkehrenden Karier gerade diese Eleiduqg von den
Diziem entlehnt hätten. In Betreff des männlichen Chiton hebe
Sine Stelle von Becker, Charikles, II, 309 sq. hervor: Der
die Chiton war zunächst in Bezug auf die männliche ELleidnng
CQrzes wollenes Hemd ohne Aermel, während der jonische Stamm
namentlich die Athener einen längeren leinenen Chiton trugen,
lies schon von der vorgeschichtlichen Zeit gelte ^ oder ob spä-^
BTSt von den jonischen Eolonieen her diese Tracht in Athen
ang fand, darüber lässt sich schwer eine entschiedene Ansicht
n. Vgl. die bekannte Stelle bei Thucyd. I, 6, dessen Zeugniss
er verwirft, indem er annimmt, dass diese Tracht aus den unter
Iscbem Einflüsse verweiclilichten jonischen Städten nach Athen
— 204 —
verpflanzt worden sei. Wenn man indessen bedenkt, dass dieJoiüer
schon von Homer tXxs/tton'fg genannt und dass darunter eben
Athener verstanden werden, so erhält die Angabe des Historiken
bedeutende Unterstützung. — Zu dieser wie ich glau'bo richtiga
Bemerkung Beckers füge ich hinzu, dass wie so viele Mythea,
Sagen, Sitten und Gebräuche der Griechen aus'dsr ältesten Unat
d. h. aus der Zeit^ da sie noch in Asien wohnten , herstammen, m
wohl auch die Uebereinstimmung der jonischen Tracht mit der der
kleinasiatischen Stämme ans jener uralten Zeit herzuleiten m
dürfte. Ueberhaupt kann nicht genugsant in Erinnerung gebruk
werden, dass die meisten hüben und drüben seit alter Zeit vor-
kommenden verwandten Erscheinungen auf demselben Wege &kS!i
werden müssen. Um hier noch auf Ein hervorragendes Bä^d
dieser Art aufmerksam zu machen, wähle ich die Sitte oderUuitte
der Päderastie, worüber Becker, Charikles, I, 348 sq. sagt: Fn^en
wir zunächst nach den Anlangen dieses Unwesens (das doch troti
Becker in alter Zeit einen ganz andern und keineswegs unsitdüebei
Charakter an sich getragen haben muss), so gibt es weder fSrZot
noch für Ort eine sichere Bestimmung. Nicht einmal darüber g^
langt man zur Gewissheit, ob dieser Hang sich selbstständig indes
griechischen Volke entwickeltei oder ob äusseren Einwirkungen die
Schuld beizumessen sein mag. Indessen ist das Erstero f^B^^wih
scheinlicher, und es würde sich die Allgemeinheit, in welcher dtf
Laster selbst erscheint, kaum erklären lassen, wenn nicht die KelM
dazu in dem griechischen Charakter selbst zu suchen wären. Was
Herodot den Ursprung bei den Griechen zu suchen scheint, so lie-
hauptet zwar Plutarch im Gregentheile, dass die Perser früher dantt
bekannt gewesen seien; indessen hat sein von den Eunuchen ent-
lehntes Argument kein besonderes Gewicht; und wenn man bedenkt
was Plato im Sympos. den Pausanias sagen lässt^ so wird äbe^
haupt die Annahme einer Einschleppung von Asien her (wie Ä
Welcker, Aesch. Tril. p. 356 und Muller, Dorer, II, 29G aus Lydies
annehmen) sehr bedenklich, wenn auch die Genesis schon den Be-
weis liefert, dass dort lange vor der hellenischen Zeit das Laster
furchtbar überhand genommen hatte. — Dann will Becker aus des
NichtVorkommen des Lasters im Homer auf späteren Ursprung des-
selben schliessen, was ich nicht billigen kann. Jedenfalls nnricUif
wäre es, dasselbe von einem semitischen Volke — etwa dealf-
dem (die aber wohl nur dem Namen nach Semiten sind) oder ta
Phoeniziern herzuleiten. Wie ich früher das Wort naXkaxij Si
echt griechisch erklärt habe, so ist auch das Wort xivaidog höelst
wahrsch. echt griechisch. Im Hebräischen bedeutet keleb anif^
puec mollis, scortum virile^ wobei ein Schalk an das so donkle bt
W. caelebs denken könnte; aber yJvaiiog kann damit miiii5|^
in formelle Verbindung gebracht werden, obwohl 1 mit n (vgL i. ▼.
vItqov) wechseln, also kclcb in keneb übergehen konnte. Sonit
Hesse sich für xlvaiäog an die serait. Wurzel 'anaz (vgL Mder,
— 205 —
W. p. 305 6g.) denken — aber, wie Ich glAube, ohne alle
cheinlielikcit. Das Wort steht wohl für xpiu^og (vgl, niwjoq
v) und gehört zur Wurzel hni (bei Bcnfey II, 18Sf «qqO»
icigen^ als eine Fortbildung durch einen Dentalbuchstaben,
inädd wäre als der welcher sich neigt, beugt, als der weicher
nbit, sich beschlafen lässt, bezeichnet; vgL Meier, l c, wo
eigen^ beugen = sich beschlafen lassen, und dazq vaiio ^ tcXlvto
mu = hni (oder rön hnush), oberf p. 114. 125. Da der
f geneigt, biegsam s= weich, mollis sein kann, so mögen An-
mit Berufung auf die« He^ichnung puer moUis letzteren Sinn
en demr Worte Mvaidoq inwohnenden ansehen. Vgl. auch
ka in Raumer's Antiquarischen Briefen, p. 66.
f89. XoiQOQ^ 6, das Schwein^ wird von Meier, Hebr. W., p.
aus dem Aethiopischen abgeleitet; aber ohne allen Grund, da
Tort im Griechischen fest begründet ist Vgl. Benfby, IF, 198
0 ghrish, reiben, kratzen, scharren: daher kommt ghfisht'i,
vi, der kratzende, scharrende £ber, wie lat. verres von verto,
cn. Auch /oiQcigt die Meerklippc oder Scheere, gehört dazu,
itzend = stechend, scharf. ' Die Wurzel ghfi-sh ist verwandt
en Wurzeln gh'ri, gl^i, Icfi, ib. II, 128, welche alle drei reiben
ten; gh'ri ist eine in Betreff- des Anlauts emollirte Form von
ib^ ebenso mössen die mit Palatalen anfangenden Wurzeln
Fi aus altern mit Gutturalen anlautenden Formen gri, kri her-
jt werden. Wie vereinigen wir aber diese Formen? Offen-
iir durch die Annahme, dass k^ gh^ g ans hv — wie so oft
Benf. I, 98. II, 118.276 sq. 195) — entgtanden sind.- Diese
Iform hvri,*hvfi,' hvar erscheint im griech. ;^«()-a(T<Tw (kratzen),
(kehren; in scharren, schrappen, scalpere, scharf u. 8. w. ist
das Präfix sa nicht zu verkdnnen) , aaiQw = sa -I- verro,
lat. verro, vello, ziehen = abziehen, abschaben, fegen, car-po,
I, reissen u. s. w. Säiumtliche hieher gehörige Wörter, deren
ungeheuer ist, hat Benfey ganz falsch behandelt; an das im
lischen wie in allen verwandten Sprachen so unendlich oft
infachen Wurzehi vorgesetzte Präfix sa hat er gar nicht ge-
, während er mit api, abhi, apa d. h. den Präfixen , die Im
bischen wie im Lateinischen fast nie vorkommen^ (d. h. ab-
en von dem spätem Gebrauche derselben als Präpositioneni
(1 hier natürlich nicht die Rede sein kann) sehr freigebig ist.
)11 nix(o (neUof) aus. «tio -H x(o entstanden seiul! VgL^^^ö*
f-n^yo), verw. mit yjucx) und ctiwjJ, anuQuaaui (na^ = hvar sa
3, vel-lo), spolium, afpuXdaau) u. s. w., worüber oben p. 129,
Im Griecliischen hat sich die Urgestalt der Wurzel, woraus
, xoQ-^o), (r-naQ-daaiOy a-rpal-äamo (ritzen, stechen) u. s. w.
•rgingen, meiner Ansicht nach im Wort O^tjyo), schleifen, am
;en und vollständigsten erhalten: zu ver-ro für hver-fo, dhver-ro
Benf. II, 295) verhält sich dtj-y-Lü, wie uyvvfu zu ^tjywf^i,
Wurzel vap, schaben, ib. II, 355, ist = va (hva, a-nd-w,
— 196 —
Phocnizischen herzuleiten sei. Man vgl jedoch Bötttcher, tm üi-
gesch. der Armenier^ p. 3G (über Stjaafto^), Dies ist aber m
höchst unsichere Etyniolpgie, da Phineus eine wirkliche Bedentof
haben muss und kein blosses Abstractnm von Bergwerken wk
kann. Benfey, 1, 178 stellt den NameiT yerinuthnngswelse *za yM^
schwinden, welches Wort er aber grundfalsch etymologisirt Tk
van, tödten, töncn^ ib. I, 335 aus dlivan, tönen^ II, 275 und {tm
für) dhvan, tödtcn, II, 276 (eig. bilden beide ein dniigesW«!.'
stossen ist ') = ausstoseen, tönen, ^)as niederstossen, tödttii)!(il-
standen. ist, so auch yan, hinschwinden^ ib. II,' 52, aus hvan, dfaf«,
sich neigen, senken, II, 320 sq. Denn sich neigen ist s vteidfl^
ablassen, sinken, untergehen^ wie vergere, welk, 'welken/ iiM
klar machen. Demnach steht (p(d)lv(o fttr hFlyto mit 91 ir kr;
(p&i(ü kann für f&ijjw = (pS^lvjui stehen , wie ftlu für /cijfa ~
fävja (vgl. oben p. 6) : sonst könnte (pHu) aach' 2ar GmiMUbni
hva (-h ja ? = hvi) gehören. Zu q>{d)iv(o vgl. Iväto , &iptt( (gl-
neigt =3 flach ; in ^ivag steckt die volle Urform derWtursel dfamjt
x{0-)wv = Fläche, Ebene. ' Die hebräischen Wörter panah, ii
wenden, neigen^ pnn, untergehen scheinen ebenfalls bieher n' jp-
hören, also (vgl. den Art. Fl/jyaaogy p aus hv entstanden n tm]
panah (furpana-ha) enthielte also schon die Wurzel favan^ wiboi
pun vielleicht auf hva (= pa) zu reduziren wäre. Oder hätte mi
im Semitischen hva in pa und pu (vgl. Sskrit bhug', bfaa|f';|!'^
gab U.S.W.) übergehen können? Den (bivkvg könnte man aisOff
dem Griechischen gerade so deuten , wie Movers ilin ans ^em Se-
mitischen gedeutet hat. Besser aber scheint es mir, van, tfiMik
5= hvan, dhvan festzuhalten ; vgl. Benfey I, 335. II, 63. 2J5. Ä
Wurzel dhvan bedeutet eig. stossen^ daher ')tödten, dhan; ^)ai»*
stossen = tönen ; ') Sanskrit ah für hvan , dhvan , auastosses ^
blasen, sprühen, leuchten , woher anala," Feuer. Dazu habe ich ji^ T
siehe! gestellt, ebenso i^^i^oV', leuchtend. So -könnte der Site |^
Phineus entweder ein tönender, rauschender Gott^ d. h. ein*Mea^
gott, oder ein Lichtgott sein. Ich wage keine Entscheidung, Defp
mich aber zur ersteren Deutung.
281. Oolvi^y 6, Phoenix^ Sohn des Agenor, der Heros ep*-
nymos der Phoenizier. Dieser wichtige Name ist bisher uneitiirt
geblieben ; bald hat man ihn für phönizischen, bald für griedilMko
Ursprungs gehalten, ohne indess zu einer sichern Etymolog ia
gelangen. Bochart vermuthete, der Name sei semitisch uad 10
hebr. bn$ 'Anaq, Söhne des 'Anaq (des Stammvaters der riesigem
'Anaqiten in Palästina) herzuleiten ; dagegen hat Benfey nichts Er*
bebliches einzuwenden, wenn er U, 109 bemerkt: Ooivi^ 0, ent-
spricht, wie lat- Poenus zeigt, dem einheimischen Namen dff
Phoenizier; (Poiv/x^, r^ Phoenizien; ob hebr. Kenaan, wo'Aisiiii
g gesprochen wird , eine dialectische Veränderung desselben m;
wage ich nicht zu entscheiden. Hieher als mehr gräzisirte Nebet*
:onn von (polvi^i tfoivog^ jj, oV. — So scldecht -konnte ein Man
*
k
— 197 —
iifey die Rechte der ^riecblscbeu Sprache wahren! Darüber
tfeier, Hebr. W. p. 706 sq., sich eher auslassen dürfen
3r das einfache Verlosen des' Wortes karkom. Benfey hält
as kaum zu bereifen ist, das echt griechische Wort (f)otv6q^
othy für ein aus dem Namen cfer Phoenizier (dabei konnte
Lenaan denken!) entstandenes Fremdwort! Auf eine solche
werden wir nun freilich nicht zu Werke gehen; viehnehr
wir uns, indem wir die Zusammenstellung von (Dolvi% und
(8r unzweifelhaft richtig halten, nach einer griechischen Ety-
\ des Wortes (poivoq umsehen. Wie aus dem lat. Punus
is) s=s Poenus ersichtlich -ist, entstand das griech. g)oip6g
letnlich aus (pvvog,, wie olSvov aus vdvov\ wenn aber die
ie von oiävop und vävov auch nicht stichhaltig sein sollte,
tnte doch (poivög aus q^vvog sein. Das Wort q)vv6g würde
sinz leicht aus Sskrit abbi + ush (= tat. ob + ur-o für
Tklärt werden können, woraus man gewöhnlich lat bus-tum,
r-o (f. com-bus-o), fus-cus ableitet; aber wie lat. frango
US abbi + figV sondern, aus bvrig', und lat in|-bu-o neben
r, ex*u-o nicht aus abbi + u (ex-u-o, ind-u-o steht für
hvab = buh in im-bu-o; tivab entstand aus dhvah, woher
»en p. 97 tu-nica^ tu-tus, tu-eor f. tub-eor ableiteten) zu
a sind (bei im-bu-o neben ex-pu-o habe ich Benfey, II, 68
' meiner Seite), ebenso muss das in buro, bustum anlautende
He urst)rüngliche Anlautgruppe hv eingetreten sein. Vgl. hier
xav/r, xavio, xdfo^ worin x =.hv; dann q)iv'(a = hvan =
xmvco; a-ffpjv = cun-eus (oben p. 90) u. s. w. Aus dem
sehen treten zu buro, bustum die Wörter q>avaiy% (Brand-
blasen ist = sprühen, brennen: Benfey stellt tpavaiy^ zu
, 537 sqq.: diese Wurzel ist aber aus sa -I- hva = pha,
rzuleiten, weshalb unsere Etymologiecn auf dasselbe Resultat
aufen), rpwyco, rpoi^Wj qxutq (in letzterem Worte erscheint
dhvä = dlimä, Benf. II, 274); dazu füge man noch lat
aufgeblasen, auf gcsdi wollen, von hvabh, woher der Name
>lasend = brennend Vgl. favilla, glühend, von dhav (gunirte
(Ton dhu), blasen: f aus dh wie in jufus und sonst Somit
las Wort (pvviig von der Grundform der Sanskritwurzel ush,
brennen, nämlich von hvash « lat. bus-tum (vielleicht auch
-cus) herstammen: (pvv&g für (pvavog bedeutet also brennend
lend, roth. Hält" man aber (poivog (pi als Ouna von 0 für
mdform, woraus Pun-us, Pun-icus entstand, wie die dialecti-'
Nebenformen Fvvoc.^ Fvy.ng für oivog^ olxog (von vi, vö, vig,
nzunehmen erlauben, so liesse sich (poivog mit der in q)ai$^
haltenen vollem Stammform von «i'^co verbinden : q)aiS ist =
Guna von hvidb = dhyidh, worüber s. v. arad-evo) gehan-
urde. Wie idb in iaifo) afe ih erscheint, könnte auch hv^dh
§h = ipoih geworden sein : der Sinn des Wortes (po/vog bliebe
ich derselbe. Die erstere Etymologie scheint mir einfacher
%
— 198 —
und leichter in sein, weshalb man sie am ersten für die richtige
iKÜten wird: ich will aber kein entscheidendes Urthoil fallen, kd-
fallend ist lat Fun- gegen Ootv- : doch vgl. ätp^aarop = apliutn
Der Name Oolytl^ bedeutet brennend » roth^ die Phoenizier gilai
als rothe Männer , wie Knebel , Völkertafei der Genesis» p. 31t,
ebenfalls richtig eingesehen hat : wahrhaft lächerlich Ist es, an Pab-
bäume oder Purpurförbereien zu denken. Knobel' sagt: Dea Gnt-
chcn verdanken die Phoeniken den Namen, uuter welchem sie bcrihi
geworden sind. Das Wort (fotvil^ bedeutet roth, dnnkefarotfa, Inw-
roth, und ist auch Ausdruck für den Purpur, die Dattel, diePhbt;
es kommt von q>otv6g, was wie (polvioq und öa^ivoi rofhbefalet
Mir ist nicht zweifelhaft, dass die Phoeniken diesen NaaMMh
ihrer Hautfarbe, welche den weissfarbigen Griechen (ich
auf Hermann, Griech Privatalterth. $. 4. p* 16. 18)
mochte, erhalten haben, wie auch die Erythräer, zn deren
Dionysius sie rechnet. — Ein entscheidender Beweis fOrdeagM
Ursprung des Namens Ooivi^ liegt wohl auch darin, dass faU-
rer des Achilleus (also eine myth. Person) so hiess: den letzteren httNi-
vers, Phoen. II, 2, 307 sq. voreilig mit dem arischen Sandan sushmbl
282. <t>v%oq, To, Meertang,' Seegras, als Schminke gebnacMi
ist ein höchst schwieriges Wort^ weil im Hebr. das Wort pflkk it
Augenschminke , Stibium heisst. Man könnte qwKog für eÜk Ui-
wort aus dem Semitischen halten. Dunkel und unveratSodlid iriet
Gcsenius, wenn er sagt, dass das hebr. Wort mit dem griedMiB
vielleicht verwandt (wie verwandt?!) sei. YgU auch Meier, Bck.
W. p. 217. 638. An eine Urverwandtschaft beider Wörter ■
denken ist jedenfalls unstatthaft; möglich aber wäre, dass eis'-
bei Bildungen aus urverwandten Wurzeln häufig wiederkehrofc
— Zufall auch hier sein Spiel getrieben habe. Ich bemfe wA
auf griech. Xa/unagj /tivsXog^ /muxogj /tiw/itog gegenüber den mbH
Wörtern lappid == lampad, moah, muq^ mum u. and. Vgl m
hebr. puali, blasen, mit q^cotg, wo die aus hva entstandene indoge»
Wurzel pha, s-pha, s-phu (Beufey I^ 537 sqq. und oben p. 13A
zum Vorschein kommt. Ganz falsch stellt Gesenius den Si
puah init dem gleichbedeutenden napah zusammen: na-pah ist
mit na-pash , dies mit na-sham , na-saph (urverwandt mit
na-s-us, nasus, Nase, eig. blasend^ schnaubend, vgl. oben p. llSr-S)
fragt man nach dem Verhältniss von napah au puah^ so iNPcAe
*, ich, dass napah vom einen Guttural eingebüsst, also unmögBd m
' einem Präfix na + puah entstanden sein kann. Die Wörter nifik,
napash u. s. yr. gehören zu hna, Benf. II, 182 sqq., stoases ==
ausstossen, tönen, blasen, athmen, wozu auch die vjon Benfey Df
55 angeführten, theilweise mit Präfix sa componirten, Wörter g^
hören. Das Wort puah steht zu napah in folgendem VerhdlBB>
Die Wurzel dha =: ha bei Beiifey, II, 188 sqq. bedeutet stoMi^
wie dhu, II, 271 sqq.: dies beweist griech. <T-/a-öi,. c-j^d-^ «to»"
sen, stechen, ib. II, 181. Aus dha = ha entstand dhu, dkn^
f*#
— 199 —
va; ebenfalls entstand ans dha, ha die Wurzel hna, hni,
la ist .B= ha + na, hni » ha + na + ja, hnu = ha +
vsi. Vgl oben p. 114—6. Nun gehören die semit. Wörter
, na-shäph u. s. w. zu hna (stossen)^ während puah zu
=) hva (stossen), gestellt werden mnss. Man sieht also,' wie
nbinationen eines Gesenius und anderer älterer Etymologen
em höheren Standpunkte aus betrachtet doch gewissermaassen
itig erscheinen könnten; dies müss aber jenen Leuten nicht
gt zum Lobe angerechnet werden, vielmehr verdient der
n so schweren Irrthümem befangene Meier Lob dafür, dass
wenigstens mit echt philosophischem Geiste (der streng
chaftliche oder philologisch-kritische geht ihm leider ganz
m verkehrten Verfahren der früheren Sprachforscher entge-
lten ist. Unbegreiflich ist mir, dass mehrere der ersten
der semitischen Sprachen, die sonst -auch etwas Ordentliches
dogermanischen verstehen, in diesem Punkte die ganz un-
) frühere Wortvergleichungsmanler noch nicht haben aufgeben
sie haben sich, wie mir scheint, durch das besonders überall
o. es auf das Einzelne ankommt, so unkritische wilde
\ Meiers abhalten lassen, das wirkliche Verdienst des Meier'-
3aches anzuerkennen. Ich verweise noch auf griech. nrlyat
OS hva + na + ja + g') nebeH a^tplyyto (g)iy aus hva +
j'), auf ya{(,i)n (hva -H p) neben yvan (vielL = hva + na
auf nw in nvsFm neben a^nv-;^^ iU^X^i ^^ ^^^ =^ ^^*
+ va, während nv c hva ist; vgl auch den Art 2q)lyl^.
ehr. Wort pükh nun könnte mit puah gleichbedeutend sein,
\8 Glühende = Rothe, rothe Farbe bedeuten; ebenso könnte
gwxog mit g>oiv6g ((pvvog) verwandt sein, von hvaksh (vgl.
*= hvash in (pvö-vog^ (pvvogy (poivog. Indessen will ich diese
ogie n^ir als eine blosse Möglichkeit angesehen wissen. Bleibt
her bei* der Ansicht, dass Farbe (nicht: rothe Farbe) der
es Wortes sei, so stelle ich (pvxogy fucus, fiicare mit latein.
h)-o = griech. ß{ö)vh(a (Benfey II, 68), tauchen wie ßanna^
neu: ^vx stände für qwx = hvah; zu lat. fuc- vgl. auch
) z^ duh, ib. II, 277. Zu hvah vgl guh, immergere, ib.
)^ und die dort angeführten wichtigen deutschen Wörter),
in diesem Falle könnten hebr^ pükh und griech. qyvwg in dem
tniss wurzelhafter Urverwandtschaft stehen bleiben, da hebr.
3wi8s mit panah, dies wahrsch. mit hvan (hva + n-a) bei
' II, 320. 52 (wo van) zusammengehört«
183. Omq, 0, lat. für, der Dieb. Dieses Wort steht bisher
iechischen unerklärt, da Benfey, II, 108 (der y aus k' her-
;angen sein lässt) gewiss nicht zu billigen ist. Deshalb könnte
an semitischen, zunächst phönizischen Ursprung desselben
q; vgl. Meier, Hebr. W., p. 204; dies ist aber ganz über-
, weä gar, gri, gri bei Benfey, II, 135 — 142, als aus hvfi
uden betrachtet werden muss. Dafür bürgen die dort behau-
— 200 —
delicti griechisch-lateinischen Wörter. Vgl. ib. I, 323 (vf i ans hvn)
und II, 107—8 (hri aus hvfi). Auch die von BeAfej II, 1067 10?
falsch gefassten Wörter qxooiaiioQj (praliog (vgl. ib. II, 301) geh»*
ren zu hvri: ich sage die falsch gefassten Wörter, weil er de bi*
grifflich nicht richtig gefasst hat; auf richtige BegriflbbestiniDiaiig
kommt hier aber Alles an.
284. Xakßdvfj, 17, lat galbanum, ist ein phönizischea W«t,
=: hcbr. helbn& von halab, fett sein, eig. wohl das Fette, Klebrige
= eine Art Gummi ^ ein zäher Saft. Anders Meier, E[^. W. pi
699, der das Wort von einem Stamme haban ableitet m^ dal
aus dem Dagesch forte einer Steigerüngsform erklart« Vgl. oben p. 26.
285. XäXi'^, 0, 17, kleiner Stein u. s. w., -ist ein im Grieda-
sehen schwer zu begreifendes Wort; vgl Benfey, II, 177. InGhil-
däiscben entspricht h^leq^ Steinchen (vgl. Gesen. s. v* halaq), ihr
man darf darum griech.jKaAf'g doch nicht für einen phön. Eindrinf^
halten : denn- das griecli. Wort wird sowohl durch die. in den Bh
nächst verwandten Sprachen vorkommenden der Bedeotaog* -iiMk
entsprechenden Wörter als. durch die Reduplicationsform xd/Xt/iP'
schützt Die Wurzel ^ muss aus kar = hvar (ss liYa),.Beii£Ir
280. 283 ; dazu auch dXio) für hFakiw und mahlen, molere, fiAf :
das Verhältniss von ykay, yaXaxr zu Milch kehrt hier wieder; 11^
oben p. 178) entsprungen' sein : dafür bürgt ;raA-<§. Ebenaomv
wie /aX^ kann ich das Wort KXfjgog, das Loos (durch Diasimilpti«
aus xQ^Qog, xQuQog entstanden) für semitisch halten, woftir esite
Bochart erklärte^ indem er es dem hebr. Worte göräl, der UeiM
Stein, das Loos, gleichstellte^ welches wohl aus gör^ (vom StaaM
garar) entsprang, wie h&rül aus härür (von harar; vgL den ArtiU
ß?JQvXXog), Da das Wort göräl, goräl für gdrar^ gor&r formell M
völlig identisch ist mit dem griech. xguQog, so ist es leicht m^
lieh, dass hier ein enges Urverwandtschafts Verhältnis^, obwalte. M
hoffe dasselbe bei einer andern Gelegenheit schärfer' ins Auge (m-
sen und zu einer Entscheidung über dasselbe gelangen zu köimoL
£benso durfte h§leq mit /aXi^ urverwandt sein , also hal-aq 401
hval-aq; vgl. den Art. aegag, wo die semit. Wurzel qar behandek
ist, und dazu hebr. har-aph (carpere) , ' har-ath, har-ash, die Geso-
nius fälschlich mit ;^ceoaa(7co,;ra^6(rr&) zusammenhält: denn ^o^'rrdwl
XaQarv(o (verw. mit (j-ffaXciaaco^ a-nagdaaa), (pägcDy (puQaoq ^ aick
nit axäXXfOf weil h v zu x, /, tt, 9 werden kann : vgl. verro, aäta^
en, woher verres, d^n vello, reissen^ ziehen, aus hverro, hrU^
= s-pol-iura , bei Benfey II, 295) ist aus /aQoxjü), wie dpitm
aus dvdxjio. Also bloss har-ash und /aQ-ax sind als verwandt la
betrachten; dagegen scheint hebr. haraph mit lat. carp-o vöDi(
identisch zu sein. Vgl. oben p. 91.
• 286 a). Xdgcov, 0, der Schiffer, welcher die Soden der V**
storbeneu in der Unterwelt über die Styx fuhr. Dazu vgl. DU»-
llaänn, Phil. Aeg. p. 30 sq. : Xdgwv .... ngwQsvg, ov ^yvnvm
'/uru Tfjv Idluv didXfKTov nvo/nd^ovat XaQfova. Diod. Sic I, 92| 9& '
— 201 —
haoc vox re vera Acgyptiaea est, ab Orpheo ad Graccos
i (Diod. I, 96)> fortasse /aro-onon, taciturnum significat,
ntio cadavera sepelienda trajiceret. Der Name Xäpcoy ist
lenfalls echt griechisch und bedeutet wohl lividas; vgl. den
3r ^AyiQfov und Benfey II, 196 sq. Sonst Hesse sich atich
ey II, 133 — 5 denken, wohin ich den Flnssnamen ^;rc>l^oc
dem Namen des Helden ^Axikksvq, des Sohnes der Thetis)
en geneigt bin. Wenn Ühlemann 1. c. p. 6 sagt: satis
3 hac disquisitione probatur, rerum Aegyptiacarum auctores,
um, Diodornm, Plutarchum, Horum ApoUinem^ alios, haud
de Yocibus Aegyptiacis judicasse, sed ipsius linguae fuisse
nos, et quibus fidem habeamus quam maximam, esse dig-
— so geht er — wenigstens was den Herodot und Dio-
iüt — viel zu weit: es wäre z. R. durchaus unerlaubt, ahf
torität deö Diodor hin ein ägypt. Wort Xägcov, /oQcav mit
eutung ngwQsvg anzunehmen, lieber Herodot's Eenntniss
'pt. Sprache wird man Sich ein ganz anderes und zuirer-
chtiges Urtheil bilden, wenn man die vortrefiflichen Unter-
en, welche Lepsius, Chronologie der Aegypter, Bd. I (1849)
ine Kenntnisse in der ägypt. Chronologie und Geschichte
It hat, gehörig erwägt und deren Resultat zum Maassstabe
irtheilung seiner ägyptischen Forschung im Allgemeinen
einige aufgeschnappte Brocken der aegypt. Sprache, die im
vorkommen, können unmöglich genügen, um ihn als einen
optischen Sprache mächtigen Schriftsteller (linguae Aegyp-
eritissimum auctorem) zu bezeichnen. Uebrigens hilft sich
m zuweilen auf eine wahrhaft komische Weise aus der
, d. h. er kehrt zuweilen zu dem richtigen Standpunkte
rtheilung zurück, von dem aus der kritische Forscher yer-
Auctoritäten zu betrachten pflegt;, vgl. z. B. ib. p. 23:
TQiuxovra /Liigrjf ä xaXovan^ Atyvnrtoi vo/Liovg. Diod. Sicul.
At non Aegyptiacum nomen est vo(,i6g^ quod quisquam
re posset, sed veluti apudGraecos vofiog lex etvo/uog prae-
eadem voce sigfiificantur, ita quoque. apud Aegyptios tos
IS nomus, praefectura simili nomine vocabantur. Cf. Plin«
:. IV, 9. Hätte er überall den Muth oder die Kühnheit
die Auctorität des Diodor bei dergleichen Dingen in die
iden Schranken zurückzuweisen, so würde er sich gar nicht
gefühlt haben, dem Diodor zu Liebe manche offenbar echt
he Wörter in den Verdacht äg3rptischen Ursprungs zu ziehen.
3 b). Xavtovfgy auch /avvwvsg, /avvcSfg, /cxvcovfg, /ußw-
^hrieben, ist das hebräische Wort kavvän, Opferkuchen,
nava,
7. X/^aiga, jj, Tochter des Typhon und der Echidna; ebenso
in feuerspeiender Berg in Lykien, unfern Phasclis, der die
3sung zu dem monströsen Bilde der Chimaera gewesen sein
soll. Den Namon dar Stadt OaatjXi'g erkUrt Movfirs Hir seroilisd.
= bebr. paa-'Sl, Hand Gottes; ADdere haben »cbon früher andtie
lykiscbe Kamen aus dem ScmltUcben gedeutet. So boU der Nunc
der Solymer mit dem Stadtnamen Jerfisbaldm in Verbinduitg a
setien eeln. Die Stadt TJütihiu wurde nach dem bebr. StamH
palhar, cbald. peshar, aaslegen, denten, für eine urbs oracniana
erklSrt (vgl. Hoffmann, Griecbenland u. die Gr., p. 1747); dagcgm
spricht aber StepU Byz. s. t. IläTu^ar famfiäai^ut äe tijv }^
äno tov üyyovQ rov nuTUfjag nüza^a, ftf9ip/*i}ysvfaS(u il r(r
TiuTÜQav UXtjyiaTl )(laxr]v. Da« Wort schelat zu Beof^y, 11, k
sq. (wo badh, bacdh aus hvadb, brandh, vgL IT, 322 sq.) lo p-
börpn mid sowohl mit tdart] (x/S^tij) als mit ni&og (vgl. oto jl
98- 33) verwandt lu sein. BÖtHcber, Arica, p. 5, schweigt iaiitr.
'Waren semitische Wörter oder Namen in Lykien mit KdicAnt
nachzuweisen, so könnte man die Xiftaiga in VerblDdnng Mnga
mit dem bei Steph. Byz. vorkommenden Namen A'ff^a'fM«, ij, Sbi
in Sieilien, sonst 'IftbQa , (vgl. Xa/9eJ(>a; = 'AßwQog , XaXv^ti =
'AXvßij), welchen Movers wohl richtig von hebr. hamar, gälnn
beiss sein, ableitet: Oipfiij, ^', oder Qi^fiot, at, ist eine Ueto*
setzang des pböniz. Namens 'Ifti^a. Eine Ableltaag des Namw
Xiftai^ aus dem Semitischen ist aber nicht tazulassen, obmU
es mSglicb wäre, dass der Name einen Kbnlichen Sinn endurtr-
Tgl. ATaitpa (brennend), welches Wort von bvar (=s hmar)tei
Benfey II, 195 kommt; aus hmar konnte Xfiu^u, A/toi^nd
doTCb Spaltung der anlautenden Gmpp« mittelst eines kurzen Vt-
cals (vgl «ivuroj zu nw, iiviFta) Xiftaipa werden. Die gii«i
Wörter /l/ta^oi, Ziegenbock, ylpmiqa, Ziege seUt Benfey n, \%
mit lat, baedna, deutsch Geiss, in Verbindung; schwerlich mit Bidl,
weil der Vokal i kurz ist. Wie m^, caper, caprs scheint 71/1«^
vom Stosaen benannt; vgLhmal, stossen, aus hinar=bvar (=hn,
ho, dhn, ^-<ü, + t) ib. H, 283; auch hvar, II, 195 heiset e^
Btossen = auBSlOBBOD, werfen, strenen, strahlen, flammen u. do^
60 blieben Xl^tai^ und y^ifuuQa in formeller Beziehung belBammm
wie laL verber x&A- verhum {Stoss = ') Schlag, *) Ausstoss, Tm\
gr. a/taficiyva nnd afia^ayioi, tmd viele andere formell identiKk,
begrifflich auseinandergehende Wörter. Doch maasse ich mir #"
Xifiai^ keine Entscheidung an. Ein anderer Nanse der CUaBi j
tot im Namen BdkfQo^ifövTijg, d. h. Tödter des Ungetbiimi fi^
Grund hatFischer, Bellerophon, 1851, an eik^ und ifä-og gehäit: I
auch der zweite Theil des Namens 'ÄQyuipöviriQ bat nichts g(nä> J
mit go«-oc, vgl. Preller, Gr. M. I, 246) enthalten, worüber zd »gl '
oben p. 189—90; des Bellerophon eigentlicher Namo aber w
'Innövooq, der Ross-scbnello (voF zu Benf. II, 182, wo htm, »U<- i ,
Ben, vfVM, vvaaw), wie 'InnoSoog, vgl. doög, atossend = väaA r.
Ib. n, 274; er ist — wie sein Vater rXavm^ — ein hii^tMm
oder spezieller der Sonnengott. Ob der lykische König To/iärf I
ein am Himmel (vgl lat. Jov fiir Djov, oben p. 81) Lench(endBl|
- 208 —
inherschreiteader sei (vgl Benfeyj II, 101 sqq.), lasse ich
^stellt sein.
38. XXafivq, gy, Oberkleid^ Mantel; ^nrd von Qesenius. mit
3l6m, chald. gelam, gelimft, Mantel, von galam, rollen, wickeln,
mit galal, volvere^ vgl volva, Hülle), abgeleitet. Hier findet
lichts weiter statt als worselliafte ürrerwandtschaft : denn
:al (Wurzel des Stammes galam) ist identisch mit hyf i =
rehen, = vf!, circumdare, tegere; Tgl. Benfey II, 278 — 320.
imitische beweist hier mit der grössten Evidenz, dass Benfey
. das Wort /Xa/Lwg falsch behandelt hat: es gehört ebenfalls
I,. dhvfi, ir, 278 — 320, vgl. auch /XaZvay /kavlg, Dass das
[iTißiv y xi&civ nicht semitisch sei, habe ich früher gezeigt:
IS war durch die eine unbedachte Annahme darauf vorbe-
eine zweite* zu begehen* Das Wort xid-cSv — als dessen
iKche Form /ircuV erscheint — habe ich bereits oben p. 97
elt, weil uns dort die dabei zu Grunde liegende Wurzel nid-
sh beschäftigte. Uebrigens bedarf es für den Sachverstän-
kaum noch der Bemerkung, dass die zur Bezeichnung der
des gewöhnlichen Lebens dienenden Wörter /jvoiv, ;rAa/«t;^
7,y selbst wenn sie im Griechischen ganz unerklärbar dastän-
}ch unmöglich für semitisch gehalten werden dürften: heut-
wird doch hoffentlich Niemand mehr der Ansicht sein, welche
3 an Böttiger, Plass ü. s^ w. warme Fürsprecher hatte, dass
iechen vor der Ankunft der Phönizier rohe, gismz uncukivirte,
aerumschweifende Barbaren gewesen. Wenn aber HerodotV,
1 der Herkunft des jonischen Weiberchiton berichtet: stpoQsov
9] TiQo Tov Ol rcSv ^Ad-fjyalcDv ywatttsq iad-fjra /^faqlöa rfj
Ha naQanXrjaKrvdTTjv, /tursßakXov wv ig rov klvsov xid-cSva,
7 negovijiTt /atj /gicDwai. saxi de dXijd'di koyip xQuofiivoiat
lg ayvrj ^ ead-fjg ro naXavov dkkä KätiQur insl rj ys
xrj iadfjg näoa rj dQ/al/j rdSv yvvuixdSv r^ avvi} ijvj rf^v
oQida xuXkOfisv — SO wird man doch nicht im Entferntesten
tigt sein, aus dem karischen Ursprünge desselben auf den
ischen Ursprung des Chiton überhaupt und dessen Namens
iessen, wenn es auch gewiss wäre, dass die vielfach mit den
ziem verkehrenden Karier gerade diese Kleidui^ von den
ziem entlehnt hätten. In Betreff des männlichen Chiton hebe
ne Stelle von Becker, Charikles, II, 309 sq. hervor: Der
le Chiton war zunächst in Bezug auf die männhche EJeidnng
rzes wollenes Hemd ohne Aermel^ während der jonische Stamm
unentlich die Athener einen längeren leinenen Chiton trugen.
9S schon von der vorgeschichtlichen Zeit gelte ^ oder ob spä-r
st von den jonischen Eolonieen her diese Tracht in Atiben
lg fand, darüber lässt sich schwer eine entschiedene Ansicht
» Vgl. die bekannte Stelle bei Thucyd. I, 6, dessen Zeugniss
* verwirft, indem er annimmt, dass diese Tracht aus den unter
ehern Einflüsse verweichlichten jonischen Städten nach Athen
i
— 204 —
verpflanzt worden sei. Wenn man indessen bodenist, dass dicJonier
schon von Homer IXycs/Jron'tg genannt und dass darunter eben
Athener verstanden werden , so erhält die An<^abe des Historikers
bedeotende Unterstützung. — Zu dieser wie ich glaulio riclitige&
Bemerlsung Beclsers füge ich hinzu, dass wie so viele Mythen,
Sagen, Sitten ond Gebräuche der Griechen aus' der ältesten Uneit
d.h. aus derZeit^ da sie noch in Asien wohnten, herstammen, u
wohl auch die Uebereinstimmnng der jonischen Tracht xnh der der
kleinasiatischen Stämme aus jener uralten Zeit herzuleiten seiii
dürfte. Ueberhaupt kann nicht genugsam, in Erinnerung gebrack
werden, dass die meisten hüben und drüben seit alter Zeit vor*
kommenden verwandten Erscheinungen auf demselben Wege exklSit
werden müssen. Um hier noch auf Ein hervorragendes Beispiel
dieser Art aufmerksam zu machen, wähle ich die Sitte oderUuntte
der Päderastie, worüber Becker, Charildos, I, 348 sq. sagt: Fragoi
wir zunäclist nach den Anfangen dieses Unwesens (das doch troli
Becker in alter Zeit einen ganz andern und keineswegs nnsittiidieD
Charakter an sich getragen haben muss), so gibt es weder farZeit
noch für Ort eine sichere Bestimmung. Nicht einmal darüber ge-
langt man zur Gewissheit, ob dieser Hang sich selbstständig in den
griechisehen Volke entwickelte, oder ob äusseren Einwirkungen die
Schuld beizumessen sein mag. Indessen ist das Erstero fas^ wilv^
scheinlieher, und es würde sich die Allgemeinheit, in welcher d«
Laster selbst erscheint, kaum erklären lassen, wenn nicht die Keine
dazu in dem griechischen Charakter selbst zu suchen wären. Wen
Herodot den Ursprung bei den Griechen zu suchen seheint, so be-
hauptet zwar Plutarch im Gegentheile, dass die Perser früher danit
bekannt gewesen seien; indessen hat sein von den Eunuchen ent-
lehntes Argument kein besonderes Gewicht; und wenn man bedenkt
was Plato im Sympos. den Pausanias sagen lässt^ so wird über-
haupt die Annahme einer Einschleppung von Asien her (wie sie
Welcker, Aesch. Tril. p. 356 und Müller, Derer, II, 296 aus Lydieo
annehmen) sehr bedenklich, wenn auch die Genesis schon den Be-
weis liefert, dass dort lange vor der hellenischen Zeit das Laster
furchtbar überhand genommen hatte. — Dann will Becker aus des
Nichtvorkommen des Lasters im Homer auf späteren Ursprang des-
selben schliessen, was ich nicht billigen kann. Jedenfalls unrickt|f
wäre es, dasselbe von einem semitischen Volke — etwa dei In-
dern (die aber wohl nur dem Namen nach Semiten sind) oder ta
Phoeniziem herzuleiten. Wie ich früher das Wort naXXax^ Ar
eeht griechisch erklärt habe, so ist auch das Wort ydvcuioq hdcfast
wahrsch. echt griechisch. Im Hebräischen bedeutet keleb xiwy
puer molUs, scortum virile^ wobei ein Schalk an das so dunkle tat
W. caelebs denken könnte; aber yJvatdoq kann damit numdgfti^
in formelle Verbindung gebracht werden, obwohl 1 mit n (vgL f. v-
vItqov) wechseln, also keleb in keneb übergehen konnte. Soosl
Hesse sich für xivatäog an die somit. Wurzel 'anaz (yf^ Meier,
— 205 —
iV. p. 306 Äfl.) denken — abor, wie Ich glAube, ohne alle
heinlicbkcit. Das Wort steht wohl für xvoiöoq (vgl. niwrSg
) und gehört zur Wurzel hnl (bei Dcnfey 11, 182 sqq.),
3igen^ als eine Fortbildung durch einen Dentalbuchstaben.
lade wäre als der welcher sich neigt, beugt, als der welcher
bit, sich bescblafen lässt, bezeichnet; vgL Meier, 1. c, wo
igen^ beugen = sich beschlafen lassen, und dazq valio^adino
lu = hni (oder Tön huush), oberf p. 114. 125. Da der
geneigt, biegsam = weich, mollis sein kann^ so mögen An-
lit Berufung auf die^ Bezeichnung puer mollis letzteren Sinn
1 denr Worte xlvaiöog inwohnenden ansehen. Vgl« auch
% in Baumerts Antiquarischen Briefen, p. 66.
\9, XotQogy o', das Schwein^ wird von Meier, Hebr. W., p.
as dem Aethiopischen abgeleitet; aber ohne allen Grund, da
Drt im Griechischen fest begründet ist Vgl. Benfdy, If, 198
ghrish, reiben, kratzen, scharren: daher kommt ghfisht'i,
i, der kratzende,' scharrende Eber, wie lat. verres von verro,
[1. Auch /oiQaQi die Meerklippo oder Scheere, gehört dazu,
send = stechend, scharf. ^ Die Wurzel ghf i-sh ist verwandt
1 Wurzeln gh n, gl^i, l^rl, ib. fl, 128, welche alle drei reiben
n; gh'ri ist eine in Betreff des Anlauts emoUirte Form von
, ebenso müssen die mit Palatalen anlangenden Würzein
i aus altern mit Gutturalen anlautenden Formen gri, kri her-
werden. Wie vereinigen wir aber diese Formen ? Offen-
: durch die Annahme, dass k^ gh^ g ans hv — wie so oft
enf. I, 98. II, 118.276 sq. 195) — ent3tanden sind. Diese
orm hvri,*hvri, hvar erscheint im griech. /«(»-aWoi (kratzen),
(kehren; in scharren, schrappen, scalpere, scharf u. s. w. ist
las Präfix sa nicht zu verkönnen) , goiqü) =s sa + verro,
lat. verro, velio, ziehen = abziehen, abschaben, fegen, car-po,
reissen u. s. w. Säiumtliche hieher gehörige Wörter, deren
ngeheuer ist, hat ßenfey ganz falsch behandelt; an das im
sehen wie in allen verwandten Sprachen so unendlich oft
ifachen Wurzeln vorgesetzte Präfix sa hat er gar nicht ge-
während er mit api, abhi, apa d. h. den Präfixen , die im
ischen wie im Lateinischen fast nie vorkommen^ (d. h. ab-
d von dem spätem Gebrauche derselben als Präpositionen,
hier natürlich nicht die Rede sein kann) sehr freigebig ist.
l nixo) (nfixot) aus, utio + xco entstanden sein!! YgLrf/tyoi
niym^ verw. mit xfjuot) und andiA), anaQaaaut (nuQ = hvar =3
vel-lo), spolium, affuXdaaio li. s. w., worüber oben p. 129,
Im Griecliischen hat sich die Urgestalt der Wurzel, woraus
xoQ^im^ (j-7TaQ''äaaiOj a-rpak-daaio (ritzen, stechen) u. s. w.
gingen, meiner Ansicht nach im Wort &ijy(Dj schleifen, am
n und vollständigsten erhalten: zu ver-ro für hver-rb, dhver-ro
5enf. II, 295) verhält sich dij-y-u), wie äyvv/ni zu ^fjywfxi,
Wurzel vap, schaben, ib. II, 355, ist = va (hva, <T-7ra-w,
— 206 —
dhva, d-tj-^id) 4- Pf wie ver in verro aus va + r entstand,
dlivar (verro), dhvap (vap), dhvag' (O-^yw) sind ans einer ilten
Worsel dhva (= dhvar, d. h. begriffllcii; vgl. rrj^'^&i, ritsen, gm
s: atpakdoota : yu^ für d^a^ aus ya^hsLy dha, ib. II, 191) ab*
zuleiten. Benfey hat die in ^if/co glücldicher Weise erhaltene Ur>
Wurzel wieder zerstört , indem er ^ für tv nahm> d. h. indem er
die Urwurzel aus einer schon mit dem Präfix sa componirt gewe-
senen Wurzel ableitete; hfer muss besonders auch an ^^Jl/oi (dhvaig',
dhvrig' = ver-ro -f- g' = dhver-ro + g') crini^ert werden, te
ganz gleichbedeutend ist mit d^fjyof: Denn streichen, ziehen Ist =
abziehen, abschaben, schleifen. Indem ich auf den Artikel 7Vl//f
verweise, verspreche ich bei eiper andern Gelegenheit die In^f^
liegende — - ausserordentlich wichtige — Urwurzel dhva (e^n-
sammengehörig mit dh§, trinken, eig. ziehen, wie Tra, jr/yuiint
mtdui, ziehen, trinken, zusammengehört; vgl. ib. II, 73 sq. 270)
gegen alle Angrifife sicher zu stellen. Denn gerade im Worte «^^^
hat da^ Griechische einen Schatz aufbewahrt, den wir uns nun nl
nimmermehr entreissen lassen dürfen: dass griech. O- aus tv ent-
springen könne, hat Benfey II, 246 nicht bewiesen. Ueber dlym^
&iyyuv(o habe ich schon früher (oben p; 165-<-6. 173) ehiige Be-
merkungen gemacht; auch öi/p/ztu (oben p. 166) darf nicht vip
do/ji6g (wozu öoxava, Quer-balken; vergL jonisch iixBfiau) ge-
trennt werden.
290. X^aoq, 0, das Gold. Noch Pott, E. F., I^ 141, li
die Möglichkeit nicht bestreiten, dass ;r(w(7oV aus dem'hebr. Weite
MrÜ9, Gold, stammen könne; man darf aber höchstens eine wiff-
zelhafte Urverwandtschaft (von har-ag und hri, har bei Benfey II,
196 sq.) einräumen. Schwer zu bestimmen ist die Grundbedeotmg
der Sanskritwurzel har, wovon /Qvaog abstammt. Wenn ich 4>*
äthiopische Wort varq, Gold, mit hebr.jaraq, blühen, grönen^gav
wie lat. virere), wovon jereq, Frisches^ Grünes, in Erwägung zieK
so scheint die in den griech. Wörtern d-äkog, &vQ(7og, &q{1^ erschei-
nende Urwurzel dhvfi-ksh mit der Sanskritwurzel har, hri in Ver-
bindung zu stehen. Demnach stände har, hfl für dhar, dhri, dhvar,
dhvri, wodurch uns die Möglichkeit wird, lat. virere mit har, lin
in Verbindung zu setzen. Aus har, hri konnte unmöglich vir wer-
den, wie Benfey II, 349 annimmt. Der Grundbegrifif wäre stoM^
(dhu, dhva, hva + r) = aufstossen, hervorschiessen, blühet ^
grflnen; wie hebr. jereq, Frisches, Grünes, mit atbiop. V&rq, OoU;
zusammengehört, so würde auch hfi-sh-ita (frisch, Benf. II, HO)
mit hri, har in enge Verwandtschaft treten müssen: wie wir denn
die Wurzel hf ish , hf iksh = bhf iksh , g)Qi)c in q)qiaa(o , aus einer
altem hvfish, hvfiksh (hv = bh wie in bhug', bhag' ans hva^
entstanden glauben. Hier ist O^qC^j das Haar, eig. das Anfsehies-
sende, mii (pQlaavi) zu vergleichen: auch von hebr. saar, q^glamv,
kommt s^'ftr, saarä, Haar. Dass griech. S^qC^ die in (pQlaaa» schon
vom verstümmelt erscheinende Urwurzel behauptet habe, steht fir
— 207 —
t; also für die Sanskritwurzel bhfiksb ist aof die Auctorität
»chischen hin vielmehr leine Urwurzel dhvfiksh (d-hyfiksh
sh) aufzustellen. Benfey will d^fti"^ wieder yerstüromeln : es
l wird ihm aber nicht nachgegeben werden. VergL oben
165. 178.
.. Wi/iivd^g\ 6, Bleiweiss, dessen die Alten besonders als
3 sich bedienten, wird oft für orientalisch gehalten, wofür
• (vgl. afivQiq = (T/MQigf oben p. 163) sprechen würde,
nlclit blosser Schreibfehler zu sein schiene. Ganz zu ver-
}t Benfey I, 646, der an oti/h/hi denkt, also — was im
(hen absolut unmöglich ist — on mit ar wechseln lässt.
er Wechsel eingetreten zu sein scheint, d. h. wo die gleiche
lg der mit an, av (auch rrx; vgl. andikto^ daxdXoif/, dand-
Erntenden Wörter augenfällig ist, liegen immer sdhv = ar
=z an, an zu Grunde; ,die mit ar anlautenden Wörter
sich also zu den mit an., ax anlautenden, wie die mit &
len (z. B. &6lvo), d^ivuQ) zu den mit (p (tpivw) oder x
5 /üiv, yov = hvan. = dhvan, ^iva^) anlautenden. Also
die mit ar anlautenden, trotzdem dass sie schon mit Präf.
onirt sind; doch wenigstens noch die volle Urgestalt der
i Wurzel, wenn auch die aspirirte Dentalis in jie Tennis
Dgen ist. Vgl. avQuyy, string, stricken mit anaQy-uvov u.
orüber oben p. 174. Bei y/i/uv&og darf aber gewiss nicht
'remdwort arift/^i gedacht werden. Vielleicht ist das Wort
tfji (tf/doi) abzuleiten und bedeutet das Geschabte, Zerrie-
5 Pulver, der Staub u. s. w.
'. ^ßytvog, 6, = 'ßy^y, 6; "IQyfviiaij ol = ^Oxfavidou^ ol;
6, der die Erde umschliessende grosse Welts.trom. Mit
amen muss noch verbunden werden der des ^'Siyvyog^ des
Königs, unter dem die grosse Fluth einbrach; vielleicht
eher auch der Name des karischi*n Meergottes *Oyioa, bei
3, VIII, lÖ, 4, wofür bei Strabo XIV, p. 659 (noch in
m Ausgabe fon Meineke) ^Oaoywa geschrieben wird. An
bindung des Ogoa nüt Ogyges dachte schon Abel, Maked.
pp, p. 49, der jedenfalls den phönizischen Usov, welchen
in Karlen einschleppen woUte, mit Recht zurückgewiesen
gibt noch Leute genug, die mit Sickler und Andern ans
liCit den Namen "Oxfavog aus dem hebr. Worte hüg, Kreis,
, Gränze, und den^ Namen yHyvyog mit noch Anderen
Namen des Riesen 'Og von Basan (nach Lengerke ist 'Ög
; aus 'Oneg, und ganz >= 'Anaq) herleiten möchten; sie
aber mit ihren semitischen Etymologieen schlecht weg und
dadurch nur, dass sie nichts vom Griechischen verstehen,
itoweniger ist der Name 'ßxcavo^ höchst schwierig zu deu-
e er — was er nicht ist — semitisch, so könnte man die
yvyog = hebr. j^giah setzen, von guah oder giah, woher
mute Weltstrom Gihon den Namen hat, eig. der Hervor-
— 208 —
slrömcnde. Der Name wäre dann gebildet wio viele semitische
Eigennamen; vgl. Tuch, Genesis, p. XXXIII. p. 379. Ewald, Gesch.
Isr. I, 383, not 3. Das Hcth , welches im Namen Ogygos zu g
geworden, wäre in dem des karischen iiyfoa (=s einem Worte jä-
guah) ganz ausgefallen. Wie nun aus malluah /uuXßci^ .= mal?a
wurde, so könnte auch ^i^xsavog aus jäguah ^ iayFay wysFa ent-
standen sein. Man sieht ^ber leicht ein, dass diese Etymologie an
den Ycrschiedenen l!\)rmen des griech. Namens scheitern mäfstei
Wenden wir uns nun zum Indogermanischen, so dachte schon Bott-
mann an die neuerdings von Grimm, Gesch. der D. Spr. p. 905,
vorgebrachte Etymologie des griech. Namens: hfitten sie Recht, so
wäre ^Qx-, Sy- mit ccZy-«g,. Meereswogen, verwandt. VgL BeoAy,
I, 343 sqq. Aber eine Verbindung des griech. Nainens Bit dem
nord. Aegir und Sskrit ig', ^g', vig', v6g', gotb. vdgs, Woge, ist
höchst schwierig : d müsste ein Präfix sein (ob Sanskrit ^ in ft-T^
Hast), also cJx^ viy für cJ^/x, wFiy stehen. Besser wäre es jedo-
falls, statt ig', tg die Form ag'^ (ib. 1,345) heranzuziehen, wodmdi
6i/x, (jjy mit nriyi] (n aus hv, vgl s. v. ü^yaaog) ia Verbindog
käme; aber auch mit cJxvV, da ag' aus dhvag', ag (ib. I, lööml
aus dhvay (von dhva, dhu, stossen; ^oog, stosäend as ') bAbA,
^) spitz) verstümmelt sind. Aus einem Thema cJx->t; wäre "Ott-
Favog leicht zu deuten. Aber die Identität von IQyevUai wi
^ßxeavliai führt auf die Annahme , dass /, x aus hy eata^fogn
sind. Vgl. auch Schwenck, Myth.-etym. Andent. p. 179* ScimeMk
und nach ihm Lauer, Syst. d. griech. Myth., nehmen an, dass 13||fv-
yog nüt Fvytjg zusammengehöre ; in Betreff der abweichenden Qoii-
tität vergleiche ich ^At;'§, hjytjj cuyvniog, yvxf/. Nun ist mirwb
wahrscheinlich, dass die Namen zu Benfey II, 62 sq. gehören, n
hvan = kvan, tönen, lat can-ere, und (hvag' =) gug', tönen, nwr-
meln. ^iixfavog könnte für Kmx{i)Fav6g^ ^£2yvyog für Fciytf/ti
stehen, wie iyeiQCJ für ysyelQO)^ i&ikio für d^ed-ikw^ Benfey, 11, ISi
328. Dann sind die Namen zusammengehörig mit xoi^xu-oij fi-
yüiV'Uj yoFog, Geheul u. s. w. Wem der Abfall der Guttaralis m-
wahrschcinlich dünkt , denke daran , dass xMi^Fav , yotyvy fr
hFiahFav^ hFwhFay oder (vgl. olvnvog, Fvnvog) AFüikFvy U
nehmen sind. An ein Präfix zu denken, will mir nicht behage;
auch der Name '^qlwv könnte reduplizirt sein, also für Fuf^
iwv (von FoQ in FoQrjg , 'L4Qtjg) stehen. Diese Etymologie d»
Bchwierigen Namens scheint mir ziemlich sicher zu sein; Benfey H^
343 verdient keine Widerlegung. Was nun die ZusammensteUoDfi
der Namen ^'iiyvyog und Fvyrjg betrifl*!, so könnte der Name d*
1yd. Gyges allerdings hieher gehören: der gygäische See wäre ib
ein tönender, rauschender bezeichnet. Dann muss aber -der Naai
des Hekatoncheiren Fvt^g (oder Fry^jg), von dem des 1yd. Köwp
getrennt werden; der Hekatoncheir ist sicher ala der WalleiA
Aufbrausende zu fassen, von g'u, ju, kochen, wallen.
— 209 ^
Zwei Beilag^eu.*)
I.
Eiuleituug
in die
Oesolüolite der vorderaslatlsclieii VSIker,
r Fortschritt unserer Erkenntnisse aller Art, die Zanahme
(mittel, welche dem, der sie wohl anzuwenden und geschickt
#zen versteht, die gegründetste Hofihung auf sichere Er-
und fruchtbare Folgerungen gewähren, treibt uns mit immer
Macht, unsere angestrengteste Aufmerksamkeit auf die
te jener Region des Erdkreises zu richten, in welcher nicht
Keime aller höhern Menschenbildung gelegt und von wo
nach allen Richtungen hin verbreitet wurden^ sondern wo
B Ursitze der noch auf den ersten Stufen historischer Ent-
g stehenden und in engbeschränkten Gränzen lebenden
eit gesucht und gefunden werden« Wenn wir aber, ohne
B beachtenswerthen Widerspruch befürchten zu müssen,
ien als diese Region anzuerkennen genöthigt sind, so muss
les Gebiet, das leuchtet Jedem ein,* der historischen Fof^
und Betrachtung in jeglicher Hinsicht würdigen Stoff dar-
md mehr als Einen Gesichtspunkt eröffnen, von dem aus
fasst und dargestellt werden kann. Im Allgemeinen jedoch
ächst können, wie bei jedem in sich vollendeten und be-
len , durch äussern Unfang und innere Bedeutung gleich-
hervorragenden Theile der Geschichte, so auch hier jene
ten geschichtlicher Behandlung zur Anwendung kommen,
obschon nach verschiedenen Zwecken und Zielen hin thätig,
ander vielfach begegnen und nie völlig auseinandergerissen,
iber nur von Einer Hand beherrscht und sicher geleitet
können; wir meinen die historisch-kritische und die histo-
losophische. Diese, indem sie die weithin zerstreuten Massen
!ch lasse die beiden folgenden Beilagen hier abdrucken, um dem
allgemeinen Anschauungen klar zu machen, von welchen ich mich
vorhergehenden Untersuchungen über alle einzelnen das Ver-
>riechenland'8 zum Orient betreffenden Streitpunkte leiten Hess.
^e I besteht aus den drei ersten im Mai 1855 an der hiesigen
tt gehaltenen Vorlesimgen über die alte Geschichte der vorderasia-
ölker; die Beilage II ist ein schon vorher geschriebener, durch eine
Gelegenheit veranlasster Aufsatz; die in demselben entwickelten
kann ich auch jetzt noch — trotz der mangelhaften Ausführung der-
in allem Hauptsächlichen nur für richtig halten.
14
— 210 —
der gesamraten (üeschichte von vorn herein als einen einheidiehoi I
Organismus auffasst und von einer leitenden Idee, die freilich aidt
willkübriieh aufgegriffen, sondern aus dem Reiche der Tbatsad»
entnommen wird, ausgehend die Mannigfaltigkeit der historisdn
EntWickelungen ewigen Gesetzen dienstbar zu machen beflissen ii^
strebt so das Ideal der wahrhaften Universalgeschichte zn verwiil-
iichen und wie in der Umfassung des grossen Ganzen, so aaehii
kleiner gezogenen Kreisen dasselbe Grundprinzip durchzolilini.
Jene dagegen steckt sich ein weniger hohes und fernes , aber m
so sicherer erreichbares Ziel, wenn sie die sorgfältige SdieidiBi
des angehäuften Stoffes, dann die genaue Untersuchung und Feit-
stellung des objektiven Thatbestandes zur Hauptsache macH obat
indess, will sie anders nicht gar zu einseitig und beschritafcl wer-
den , die Beziehung, des Einzelnen zum grossem Ganzen Je liBig
ausser Acht zu lassen. Hegten wir nun die Absicht, «jn jew
Weiäe die Geschichte Yorderasiens zu behandeln und, wie nack
dem Gange seiner eigenen innem Schicksale und Erlebnisse, n
auch nach seinen Beziehutagen zur übrigen Menschheit seine (6* |
sanmite Weltstellung zu beleuchten und in allseitig klaren Dmri— l
zur Anschauung zu bringen, so könnte es mit Eecht scheinen, ab |
ob kaum anderswo die Verhältnisse mehr dazu wie gemadil ifis^ 1
um historisch-philosophischen Erörterungen den frelesten 8|ndnM j
zu gewähren. Denn der nachdenkende Betrachter , der den Uk- I
verwischten Spuren^ welche die Reihe der Jahrhunderte nldit pm 1
auszulöschen vermochte, vertrauensvoll nachgeht, bis er aaf ia 1
Gebirgen Armeniens 4ind Kurdistans den erwünschten RahepoAl 1
gefunden, lässt hier im Geiste die zahllosen YölkerschwärBM ■ L
sich vorüberziehen^ welche wie Bergströme von diesen Hoclilidil h
nach allen Weltgegenden hin sich ergossen ; dann den fast vr /l
klungenen Sagen und Kunden ein aufmerksames Ohr leihend, veUr^
wenn. auch schwer verständlich, bis zu uns herübertönen, IMf/^
sein Auge hinüberschweifen bis in jene Urzeiten, deren AinUs/^
alleiu in den zwar spärlichen, aber unschätzbaren Uebenrestep r L^^
halten ist, welche Semiten wie Indogermanen , Hebräer wie (V* k^f
däer, Hellenen, Inder als ein von ihren Vätern überliefertes |«ii>' IL ^
sames Erbgut treu bewahrt und für die Nachwelt gerett^hMf L ^
und indem er zuletzt die Folge der Zeiten, die sich wie eis 1^ \i(^' '
^ibe
^ vai
trste
Nebelmeer in unabsehbare Feme hinzieht, nur noch naehW*
Perioden zu bemessen vermag, sucht er im fernsten "Hmittf^
jenes anfängliche Zeitalter zu gewahren, worin noch dasBiniB'
Sprache und Einer Religion alle Geister und Herzen niD8clil0^
hielt, um von hieraus rückwärts blickend die vielver8elilQB|<^
Räthsel menschlicher Geschicke zu lösen und die bunte Ib''
wechselnder Gestaltungen in ihrer ursprünglich Einen und dtthd^ r^ge!
Wurzel zu begreifen* Und wie in den Ursprüngen, so wird er i^ Kie
im weitern Verlaufe der vorderasiatischen Geschichte reioWcb^l^ <
legenheit finden, die ganze Kette der Begebenheiten auf wehUsfteriil* Ww
— 211 —
■ ■
mefite 2i«rttokiiifiibreii ; er wird aufsieigen, wie dieaer Boden
ine günstige Lage gleichsam dasu vorlierliestiiniDt war, den
riieilen der Erde die Impulse "eines hohem Geisteslebens
len; wie kein anderer gleich geeignet war, die Entstehung,
»flanzung und Ausbreitung der wahren Religion zu sicliem
1 Besitz der gesammten Menschheit zu yermitteln ; er wird
iderer Vorliebe jenes Volk in seiner wunderbaren Leitung
tmg begleiten, das, wenn auch in verschiedener Weise,
und höhere Bedeutung als Hellas für den ganzen Gang
geschichte erreicht hat; und weil er in den Wegen der
g, auf welchen dieses Volk seinen einfach erhabenen Glau-
der grauesten Urzeit unversehrt erhielt, den ununterbrochen
m Faden erkennt, welcher das ganze Gewebe menschlicher
und Wandelungen im Alterthume durchläuft, wird er die-
?erzeige folgend die Einheit der Idee in der Mannigfaltigkeit
Sachen aufzufrischen bemüht sein.
e Zweifel wird diese Art der bist. Behandlung immerdar
:ültigsten Anspruch auf Berechtigung haben; auch wird es
erkubt, ja dem denkenden Geiste ein Bedürfhiss sein, das,
iem Prinzip nach als richtig und nothwendig erkennt, durch
Ustorische Vorstellungen sieh klar und handgreiflich zu
aber wenn der gcschichtsphilosophische Gedanke einen
Aufschwung nehmen darf^ um zu 9ei^er Befriedigung zu
wenn er die Sdiranken überfliegen mag, welche dem be-
oranschreitenden Forscher die Aussicht in die Ferne verr
so läuft er doch stets die grösste Gefahr, die gegebenen
Bse ans seinem Gresichtskreise zu verlieren und in vm^
I Vorstelhingen sich aufzulösen. Deshalb ist es in diesem
er wissensehaffl. Forschung wie in allen fibrigen-^Mebst
md wunschenswerth, dass der philos. Behandlung eine aai-
^egengestelit werde, welche, während sie manche für'Äe
te höchst wichtige und interessante, aber auch noch sehr
tische und wenigstens für jetzt noch unlösbare Fragen bei
jst, in bescheidener Selbstbesehränkung diese uralten Gre-
1 nur in so weit in den Ereis^ ihrer Untersuchung zieht,
lar erkennbar und durch feste Anhaltspunkte, gestützt dem
rgeführt werden können, um so wenigstens eine unerschüt-
jrrundlage von sicherer Erfahrung und Kenntniss in den
en zu gewinnen. Wollen wir demgemäss diejenigen Pe-
Qd Völkerverhältnisse, mir welchen sich die kritische Dar-
allein beschäftigen kann, umschreiben und bestimmen, so
in selbst klar, dass wir die eigentliche Urzeit, in welche
m Ansätze der Sprach-, Religions- und Stammesbildung
hen, von unserm Zwecke ganz ausschliessen müssen, da
für uns nur nach grössern oder kleinem Epochen^ tiach
>der tiefem Völkerschichten zählt und in Ermangelung jeder
e gesicherten Zeitrechnung keinerlei Standpunkt gewährt.
— 212 —
auf dem wir festen Fuss fassen und mit anverrücktem Auge von
wärts schauend ein den wirisliclien Zuständen entsprechendes BiU
auffassen und wiedergeben isönnten* Denn die Zeitrechnung jeda
.Vollces selbst hat jenen dunkeln Hintergrund der Vergangenheit .n
Voraussetzung, in welchem nicht nur die Grundztige der Spiseh-,
Rcligions - und Stammesbildung desselben sich eigenthümlich i»
geprägt , sondern auch das Bewusstsein einer abgeschlosseneD Ib-
tionalitüt und der Gegensatz derselben zu allem Fremden sieh be-
stimmter gestaltet haben. Zwar hat das Alterthum mehr ab Ehi
Art von Chronologie auf die Nachwelt vererbt: die genealogiriK,
welche wie bei Arabern und Hebräern, so auch bei den Grieeki
an dunkeln, lückenhaften, historisch wenig brauchbaren G^fdteto-
registern zu den Tagen der Vorzeit emporzuklimmen sudA; db
kyklische, die, für die Geschichte noch ungleich nutzloser alt jene,
den tiefen Schlund der Vergangenheit auszumessen sich eitita!;
indem sie aus zahllosen einzelnen Ringen eine lange Kette m
Myriaden bildet: diese hat ursprünglich kleinere astronomische Jik-
reskreise zur Grundlage und findet sich in merkwürdiger üelMidi-
stimmung bei Chaldäem, Indem, Sinesen, ja (nach vereinidlB
Spuren zu schliessen) auch bei den Grieclien. So wenig Beacbtm
aber die kyklische Chronologie verdient, wenn von deren hfstoriite
Anwendung die Rede ist, so eitel und vergeblich das Beodbei
derjenigen bleiben muss , welche die grossen Jahresanmmen duck
Auflösung in Monate oder Tage zu verkürzen und einer ßäAm,
'seichten Betrachtung annehmlich zu machen suchen , hat dieMb
«iiditsdestoweniger insofern eine unlängbar hohe Bedeutung, akäi.
hei den genannten u. a. Völkern aus jener Urzeit herstammt da« k
Andenken auch aus sonstigen Ueberlieferungen jener drei lod^ ^
manischen Hauptvölker sich noch als efn gemeinsames erkesM^
imd erweisen lässt. Allein ofifenbar kann weder die gencalogiiW^
noch die kyklische Zeitreclmung einen Bestimmungsgrund atefei^/
wenn von fester Angrenzung einer Geschichte Vorderasiens (ür^^^^h
ist: dies kann einzig und allein die urkundüche, auf echt histOK^^^^h
Tradition ruhende, welche nicht nur, wie dies auch bei der ^J^'vk
logischen Chronologie der Fall sein kann, der Wahrheit ^^^^^^^^ N
weise entspricht , sondern auf vollen uneingeschränkten f^fy [^
Anspruch macht Und in dieser Beziehung dürfen wir^^^^jllz
darüber .beklagen, dass die Geschichte Vorderasiens ungü^si^ie. 1^
stellt sei : denn während die alten geschichtlichen Erinnerai^aa der | ^
Inder von einem philosophisch-mythologischen, die der Griecbea ni f ^
einem poetisch-mythologischen Prinzip dergestalt durchdrangea atf /xi
umgebildet sind, dass die Geschichte beider Völker, ßO ^mnk
über das 6te Jahrhundert vor Christi Geburt hinausreicht, 'fl|' «ir/^ dir«
Muhe weiter geführt werden kann und jedenfalls ihren T&^^^j^kk
schichtlichen Werth verliert, bieten sich dem Geschjchöll^/^ds
Vorderasiens noch hinreichende Mittel dar, wodurch er in den W ^ e
gesetzt wird, die Grenzen der historischen Zeit bis in&V'K ^ «n
\
— 213 —
i Jahrtaasends vor der christL Zeitrechnung auszudehnen.
sind es nicht Urkunden auf Erz und Stein, deren unTVr-
Schriftzüge wir als selbstredendes Zengniss und angenföl-
veisstück eben nur yorzulegen brauchten : denn wenn sich
halten haben, so sind sie als ein todter Schatz auf uns
n. Immerhin mögen daher die Bauwerke und Skulpturen
er schon jetzt ein höchst erfreuliches Licht werfen auf das
9 Leben dieses Volkes, weil der ganze Charakter desselben
Denkmälern seinen Ausdruck gefunden: für die Zeitrech-
)v und somit auch für die eigentliche Geschichte wird kein
'heblicher Gewinn daraus zu schöpfen sein, bevor die £nt-
der assyr. Inschriften vollkommen gelungen ist. Wer aber
nit wie grossen Schwierigkeiten ein eben erst enstandener
er noch tausend Schwankungen unterworfener Zweig der
;haft zu kämpfen hat, wird nicht fiberrascht sein, stets aufs
erfahren, dass unsere auf diesem Gebiete bisher errungenen
n überaus gering sind; durch so manche ähnliche Erschei*-
swarnt wird er darauf gefasst sein, dass, was heule als
lende Entdeckung oder geistreiche Combination die Augen
enden mag, morgen in das Nichts zurücksinkt: der leicht-
Hoffnung folgt ja überall die bittere Enttäusclmng auf dem
ich. Wenn aber irgendwo, so ist hier jeder Schritt voran
aublichen Anstrengungen verknüpft ; und was auch die aus-
ide Phantasie im ersten Anlauf erhaschen zu können glau-
, der wahre Fortschritt wird nur dem stillen, bedächtigen
und dem Zusammenwirken vieler Kräfte in femer Zukunft
sein. Indem wir so gezwungen sind, einstweilen vöilig'su
in auf die etwaige Ausbeute, welche die assyrischen Bot-
in in Zukunft auch für die streng historische Forscfaung
rerden, können wir nicht umhin zu bemerken, daas diese
I im Ganzen und Grossen geringer sein dürfte, als es den
1 hat. Denn was kann klarer sein, als dass selbst dann '^
renn das ersehnte Ziel der Eeilschriftentzi£ferung erreicht
1, die schriftlichen Denkmäler^ welche wir so glücklich sind
Hebräern, Chaldäern, Phoeniziem, sei es in ihrer Urge-
li es durch Yermittelung der Griechen zu besitzen, ihren
Werth behalten und als unentbehrliche Grundlagen der Ge-
ihre volle Auctorität behaupten werden? Ohne ihre Hülfe
die assyrischen Monumente ebenso wenig Aufschluss für die
he Kenntniss gewähren, als die ägyptischen ohne Manetho's.
gen gelangen wir doch auch jetzt schon an dem Faden
orischen Ueberlieferung der Hebräer bis zu einem Zeitpunkte,
i ältesten Bauwerke Assyriens schwerlich erreichen werden,
3St bis in die erste Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahr-
s; und obschon das Bild der geschichtlichen Erinnerung,
es aus den Nachrichten des auserwählten Volkes auftaucht,
n einer gewissen Unbestimmtheit leidet, weil dasselbe im
— 214 —
Vergleich mit den Ciütiirvölkeni Aegyptens, PfaoeiüsieiiB, Btixfih
niens ein verhältiAsinasBig jrniges historisches Daseiii hatte ml
daher einer fortlaufenden glaubwürdigen Jahreszählmg ennangdk,
so gewährt uns dasselbe doch eine höchst belehrende EuiBiditii
das rege frische Völkerleben, wie es vom Stromgebiet des EsM
und Tigris bis nach Afrika hin in jenem Zeitraum wahrgenomM
ward. Die versprengten Reste phoenizischer UeberlieferoDg ähr
geben uns wenigstens bis zum sechszehnten Jahrhanderte vor dririi
hin sichere historische Aufschinsse und feste chronologische AnUlh
punkte ; da die nur von Herodot berichtete Epoche der ersten Qm-
düng von Tyrus, obwohl «i sich nicht unglaubwürdBg , dodia
vereinzelt hingestellt ist, als dass wir darauf weiter fortbanen lum-
ten. So schmerzlich wir aber anderweitige Bestätigung ölemtAagA
vermissen, so sehen wir uns doch fffl: diese alten Zelten niAl n^
gebws nach Hülfe um bei jenem Volke, von dem es sehoiii
Voraus zu erwarten stand, dass in seiner Geschichte das histoilMk
Bewusstsein der vorderasiatischen Völker den CnlnünatioiupaU
erreichen werde, nämlich bei den Chaldäem.
Sollen wir die ganze Bedeutung dieses Volkes mit w«^
Weiten aussprechen, so fuhrt, soweit wir bis jetzt sehen kaam,
AUes darauf hin anzunehmen, die Chaldäer seien der älteste Bnch-
theil eines später in mehrere zerfallenen (indogermaniscfaen) Dm^
kes, dessen Annahme zwar in neuem Zeiten viel venpotlitH'
missdeutet, in unsem Tagen aber insbesondere von Ewald mit
viel Geschick als Energie vertheidigt und aufrecht gehalten
ist; eines Urvolkes, für dessen einstige Existenz mancherlei Dckv-
blelbsel nicht nur von gemeinsamen Sagen und Sitten, sondern mi
von den ersten Bildungselementen und Kenntnissen lautes Zeopii
ablegen, die bei später weitauseinanderliegenden Völkern, wie fiol-
lenen, Chaldäem, Indem anzutreffen sind, ohne dass deren Endi^
nung in irgend einer Art beweisbar oder wahrscheinlich «ia
'^- Diesem indogermanischen Urvolke also, welchem wir ausser mtt
chen andern Dingen auch die ersten Fortschritte des Acker -p mi
^ Weinbaues zuschreiben, auf welches wir die Gemeinsamkeit ndiRNr
SterabUder, der Zeichen des Thierkreises, der kyklisehen Chrenohp
bei Chaldäem, Hellenen, Indem u. a. zurückführen müssen, diaas
selben Urvolke oder vielmehr demjenigen Bruchtheile desselhei^A
welchen wir die Chaldäer betrachten, verdankt auch die veiiii|iB»
auf den gewichtigsten Urkunden berahende Geschichte Vordenü»
ihren Anfang. Es ist nämlich, seitdem Niebuhr die chaldiiMk
Geschichte des Berosus, bis in wie hohe Zeiten sie auch hhiarf-
reicht, für wirklich historisch und^werth, als eigentiiche positive
Geschichte jenes uralten Volkes betrachtet zu werden, soiffAMUi
hat, seitdem sein richtiger Instinkt ebenso wie seine tiefe Einaidit
in den innern Zusammenhang der alten Weltgeschichte audi der
vorderasiatischen Tradition jene Würde und 'Auetoritat wieder erebot
hat, welche ihr von der schnöden Geringschätzung, die das koit-
— 215 —
rbstück der YoneU mit Füssen tiitt, und von der klein-
rfangenbeity die bei Jedem Schritt voran zuröckbebt, ror-
wurden, es ist, sage ieh, seit Jener Zeit, in welcher
durch seine Abhandlung über den armenischen Eusebius
r Geschichte Vorderasiens eine freiere Aussicht eröffnete
i Weg zu ihrem tiefem Yerständniss «nbahnte, \inter uns
1 angenommen, dass die wahre Geschichte dieser uralten
lei den Chaldäem ihren ersten Ausgangspunkt zu suchen
lIs diesen Punkt aber, den es uns gelungen ist durch Be-
der zuerst von Richard Lepsius auf die manethonischen
Heroen- und Herrscfaerdynastieen angewandten Methode,
in der Combination der kyklischen und historischen Zeit-
»esteht, unzweifelhaft festzustellen, können wir mit aller
n Bestimmtheit das Jahr 2448 vor Christo bezeichnen. In
Fahre nämlich, so berichtet die Tradition der Chaldäer,
die von ihren Bergen herabgestiegenen Meder einen Einfall
lonien und beherrschten dieses Land während der folgenden
üre. Wenn man nun bedenkt, wie selten und wie schwer
: für sich dazu kommt, ohne äussern Anstoss und mSchtig
nde Ereignisse, einen Punkt zu fixiren, von dem aus es
lire zählt und seine einzelnen Thaten und Schicksale zu
sammenhängenden^ auch zeitlich geordneten Ueberlieferung
10 kann man in dieser Rücksicht und im Hinblick auf ähu-
scheinungen in der Geschichte nur sagen, dass die erste
3r Chaldäer keine passendere Veranlassung haben konnte,
m Einbruch medlscher Eroberer; und der gesunde historische
tut sich doppelt befriedigt, wenn er sieht, dass bei dieser
cht die Rede ist von erträumten Verbesserungen am baby-
Q Kalender, welche nachzuweisen oder auch nur wahrschein-
machen ganz unmöglich ist, sondern von einem gewaltigen
welcher das ganze Leben des Volkes aufs Heftigste zu ;
ern, seinen Geist aufs Lebhafteste zu fesseln vollkommen "^
; war.
ehdem wir so den Ausgangspunkt bestimmt, an welchen der *'■
ler zusammenhängenden Geschichtserzählung angeknüpft wird,
8 zunächst unsere Aufgabe sein, die grossen Perioden, in
die Geschichte Vorderasiens im Alterthum am Natürlichsten
lUen scheint, deutlich abzugrenzen und nach ihren charak-
hen Hauptmerkmalen zu unterscheiden. Sie zerfallt aber in
)sse Perioden. Die erste ist diejenige, in welcher die Völ-
rderasiens noch nicht zu so grossen charakterlosen Massen
iter zusammengeballt mehr wie die Stämme des alten Hellas
iliens in ziemlich ungestörtem natürlichem Gange der Ent-
ng neben einander lebten und dasjenige Ziel anstrebten, das
liehen sie einzeln fähig und bestimmt waren; es ist diejenige,
;her die edelsten Blüthen vorderasiatischer Völkerbildung, d.e
die bildende Kunst, die Wissenschaft und feine Lebensart
— 216 —
der Israeliten, der Phoenizier, der Chaldäer und Assyrer sich zak
Schönste entfalteten und ihren Höhepunkt erreichten ; es ist mit
Einem Worte diejenige, in welcher diese Völker ein jedes mit eigei»
thümlicher Tüchtigkeit die höheren Lebensguter pflegten und sm-
bildeten, welche wir auch heute noch als solche brachten vxi
erstreben. • Diese Periode reicht vom Anfange der chaldäiselia
Geschichte bis zu der Zeit, in welcher zuerst planniässige Erobeni
auf dem Schauplatze der Geschichte auftreten, das heisst bis m
J. 747 V. Christo, mit welchem die Aera Nabonassar's begiimt
Denn Alles, was hauptsächlich griechische Berichterstatter, j»
grossen Theile gewiss nach einheimischen Erzählungen und Sagin,
von grossen Weltreichstiftern und deren Kriegszügen aus tUtm
Zeit berichten , das verwirft die kritische Forschung zwar nicftt ^
reine Erdichtung, aber sie weist nach, wie die spätere Zeit. te ili
Eroberungszug ansah, was wir als Völkerwanderung betncta
müssen; sie weist nach, wie wahrend des ganzen zweiten Jabr-
tausends vor Christo in kürzeren oder längeren Zwischenräonci
immer neue Völkerschaften von Norden nach Süden zu vordrangen und
sich mit ihren heimischen Göttern unter den alten Bewohnern te
Landes ansiedelten und mit denselben verschmolzen; und indem ii
dies nachweist^ zeigt sie zugleich^ wie das wunderlicüe Genisck
von semitischen und arischen Religionsweisen, welches wir bAm
in diesen frühen Zeiten allenthalben antreffen, erklärt werden mte.
Sonach, hat diese erste Periode die allerhöchste Bedeutung wiefir
die ganze vorderasiatische Ethnographie, so besonders für die Ge-
schichte der Religionsverschmelzung, zumal für die historische Er-
forschung der altsemitischen Theologie. In Bezug auf diesen för
die ganze Weltgeschichte ausnehmend wichtigen Gegenstand hat
schon Movers in seiner gelehrten und geistvollen, wenn auch noch
vielfach unklaren und verworrenen Darstellung der phoenizisdtfB
Religion mit aller Macht darauf hingearbeitet, die Stanomesreligioi
S-^ der Hebräer als die ursprünglich allen Semiten gemeinsam eigeo-
thümliche Religionsweise aufzuzeigen; und Ewald hat mit Redit
>. darauf hingedeutet, dass nur die ehemalige Gleichheit der Gottes-
verehrung das Band gewesen sein könne, wodurch sich die Kindff
Israels mit allen den fünf Hauptstämmen , in welche zufolge der
mosaischen Völkertafel das Haus Sem s zerfiel, verknüpft und Te^
wandt glauben konnten. Muss es aber so als eine auf den (rtf-
tigsten Beweisgründen beruhende, unabweisbare Annahme gdteB,
dass die Jehovah- oder Eisreligion überhaupt bei dem ganzen le-
mitischen Volksstamme einst die alleinherrschende gewesen, so kano
die Beantwortung der Frage nicht umgangen werden, wann und wie
die rein geistige Stammesreligion der Semiten bei den meisten Glie*
dem dieser Völkerfanülie von naturreligiösen Vorstellungen durch-
drungen und umgebildet wurde? Und da wird es selbst uns Spät-
geborenen noch klar werden, dass diese Abweichung von dem
Angestammten Monotheismus eben durch jene wiederholten Völker-
— 217 —
gen veranlasst worden sei. Um nur Eines anzuführen, so
tiefer eingehende Untersuchung, indem sie den mächtigeii
T Yergleichenden Sprachkunde zu Hülfe nimmt, dass der
e Cult des syrisch-kyprischen Adonis-Rinyras, die schreck-
shrung des kanaanitischen Moloch oder Melkart - Sandan
eh unsemitisch und in dieser Periode, der eine aus Rleii}-
3 andere aus dem nördlichen Mesopotamien in die semiti-
nder eingedrungen, dass die wollüstige Aphrodite des
und von Kypros den weichlichen 'phrygisch-lykaonischen
Kleinasiens, die keusche Astarte von Sidon den kriegeri-
ildäisch-assyrischen Hirtenstämmen als vaterländische Gott-
susprechen seien. Dahingegen sind die aus dieser Periode
ti Kriegsunternehmungen, welche weitaussehenden Absichten
md die Unterjochung und Ansammlung vieler Völker zu
ossen politischen Aggregatkörper bezweckt hätten, kaum
mung werth : denn wenn die Meder oder Araber für einige
'lonien sich unterwürfig machten, so war diese Unterwer-
Dso wenig das Resultat einer auf höhere Staatszwecke
a Politik , als die Invasion Aegyptens durch die Hyksos '
tenkönige. Nur ein einziger Yerauch zur Gründung
berer Staates ist uns aus dieser Periode bekannt geworden :
en den aus Abraham's Geschichte bekannten Kriegszug
;s von Aelam und seiner Genossen , der , wie Friedrich
larfsinnig nachgewiesen hat, den Anfang grösserer Dinge
bestimmt war.
en wir somit die erste Periode dieser Geschichte mit Recht
solche bestimmt, in welcher die grössern oder kleinern
aften Yorderasiens als selbstständige Glieder neben einan-
1, und in der jegliches Volksthum die in ihm liegenden
u frischem und kräftigem Leben ruhig entwickeln, seinei)
1 Charakter ein jedes in seiner Weise offenbaren konnte,
die zweite Periode darin ein genügendes Unterscheidungs-
von der ersten finden, dass in ihrem Ablauf alle Selbst-
it der einzelnen Nationen aufgehoben, alle Lebenskraft
erschöpft, alle noch übrigen Zeichen und Regungen eines .
Greistes unter dem Druck eines planmässig organisirten
aus erstickt und ertödtet werden. Diese Periode erstreckt
Jahre 747 v. Chr. oder dem ersten der Aera Nabonassars,
vielleicht derselbe mit dem biblischen Phul, jedenfalls die
lesselben in der Geschichte repräsentirt, bis auf Alexander
ssen. Wenn auch in zum Theil kaum wahrnehmbaren
Igen sehen wir jetzt die Krankheitssto£fe zum vollen Aus-
mmcn, welche wie an allem Menschlichen so auch an der
ies vorderasiatischen Völkerlebens, obschon Bis dahin we-
d nur vereinzelt bemerkbar, schon seit langer Zeit nagten;
das wilde und ungezügelte Eroberungsgelüste selbst, das
an allein alles öffentlichen Lebens Inhalt ausmacht^ wie
— 218 —
überall so auch hier nur ein Symptom des allgeQieinen Verderbens.
Nach einander fallen nun alle jene Länder , welche in der ersteo
Periode ein so herrliches Bild darboten, dem unvermeidlichen Un-
tergang anheim; und wenn auch Phoeniziens Städte noch eine
Weile den Ruhm ihrer alten Freiheit aufrecht erhielten, und das göttüdie
Kleinod nimmermehr verloren gehen konnte, welches dem Volke
Israel anvertraut war, ja wenn sogar sein Glaube durch sehwen
Heimsuchungen geprüft und gehoben erst in diesen trüben Tagen
den höchsten Aufschwung prophetischer Begeisterung . nahm aad
zugleich es selbst verherrlichte und die allgewaltige Macht desMi,
der über seinem Haupte wachte , so erweist sich doch abeh tn
diesen Völkern die ganze Periode als eine solche, in der alles ge-
sunde volksthümliche Leben hinstirbt und einem allverschliopmieD
Despotisdnus zur Beute wird. Die Völker aber und DyntfOeen,
welche durch einen Zeitraum von mehr als vier JahrhnnSertiai ent-
weder ganz Vorderasien oder doch den grossem Theil desseta
mit dem Joche ihrer Gewaltherrschaft belasteten , gdito
sämmtlich zu einer und derselben Völker- und Sprachfanrilie , n
dem von Baktrien bis nach Kleinasien und Thrakien hin veiM-
teten Stamme der Arier. Es muss aber als eine dnrcfaaos umidi-
tige Vorstellung bezeichnet werden, wenn die in dieser ureüet
Periode über ganz Vorderasien sich ausbreitenden Reiche der ii-
Syrer , Chaldäer , Meder, Perser als ganz verschiedene anfgeim
der Untergang des einen und das Emporkommen des andern ih
das Auftreten einer ganz neuen und verschiedenen Kation betndrtet
wird. Das Reich der Arier war (um uns der Worte Nenmaims
zu bedienen) im Gegentheile immerdar bis zu dem Umstürze des-
selben durch Alexander den Grossen ein und dasselbe; es schwangea
sich^nur im Laufe der Zeit bald diese bald jene Stämme zur Ober^
herrschaft empor. Assyrer, Chaldäer, Meder, Perser verhalten ddi
zur weithin sich erstreckenden Familie der Arier wie Frankes,
Sachsen, Bayern, Schwaben zum Volke der Germanen, nur öbb^
wie z. B. die Franken und Langobarden in den vormals römischen
Provinzen romanisirt wurden, so auch die assyrisch - chaldSschen
• Erobererstämme in den ursprünglich semitischen Ländern am EäSal
u. Tigris die stärksten Eilbusse des Semitismus erfahren mossteB.
Sonst aber dürfen wir das in den lichten historischen Zelten xwi-
schen beiden grossen Völkermassen obwaltende Verhältniss Wd
bestimmen, dass nicht erst seit der Mitte des achten Jahriiunderts,
sondern schon seit viel frühern Zeiten die Grenzen der Semiten
von den Ariern wiederholt überschritten und immer mehr einge-
schränkt wurden; wie denn die ganze Entwickelung der vorden^
Geschichte zur Erläuterung und Bestätigung des alten SprocbeB
dienen kann, dass Japhet in den Hütten Sem's wohnen werde.
Was seit dem Beginne der assyrischen Oberherrschaft dureh die
überlegene Thatkraft der assyrisch-chaldäischen und medfsch-pefsi-
schen Krieger auch äusserlich vollbracht wurde, nämlich die Unter-
— 219 ^
der semidbchen Völker durch die Arier, d«8 war zum
Tbeile sehen' in den acht vorhergehenden Jahrhunderten
vorbereitet worden durch den überwiegenden Einfluss,
die Arier seit der Mitte des zweiten Jahrtausends vor
auf die Religion und gesauunte Cultur der Semiten auszu*
;onnen hatten.
sich aber einmal der natürliche Kreislauf des Lebens
und es sich gezeigt hatte, dass <ne Völker Vorderasiens
Qzeln sich lebensfähig zu erhalten noch unter Einem Scepter
löhem Zielen zu dienen vermochten, musste es dahin kom-
ISS auch die Selbststäudigkeit des Ganzen aufgehoben und
verdienten Vemichtung preisgegeben wurde. Wie die zweite
den diametralen Gegensatz zur ersten bildet, so in ähnlicher
ie dritte zur zweiten. Längst hatte 'schon das griechische
ben die höchsten Stufen culturhistorischen Fortschritts über-
auf welchen der Orient vorher angelangt war, längst hatte
ae Kupst und Bildung einen grossen Theil Vorderasiens
nterjocht, als Alexander von der Hand der Vorsehung zum
ge ausersehen ward, um das durch eigene Verschuldung
forderte Gericht an allen jenen Völkern zu vollziehen, sie
wie geistig aufzulösen und fremdländischem Wesen dienst-
Dachen, auf dass aus der zunehmenden Amalgamirung hel-
und orientalischer Verkommenheit der allgemeine Verwe-
zess erfolge, welcher dem frischen Aufblühen der neu
benden Saat des Christenthums vorangehen musste. Dann
t dem Eintritt der Herrschaft eines neuen Geistes auch an
£ern Vorderasiens der Versuch gemacht, ob sie der bessern
zu folgen willig oder fähig, ob sie des verliehenen Unter-
einer neuem schönern Bestimmung würdig und es werth
lass in ihrer Mitte zuerst das reine Licht erschienen und
seinen Ausgang in aUe Welt genommen: bis die wilde
iiies rasch aufflackernden und rascher erlöschenden Fana-
auch das letzte Lebensmark dieser an unheilbarer Kraft-
hinsiechenden Völker ergriff und verzehrte,
iseu einleitenden Bemerkungen zufolge wird es also die
einer historischen Behandlung Vorderasiens sein, zuerst
isten historisch noch deutlich erkennbaren Verhältnisse und
j^en seiner einzelnen Völker und Länder auszuforschen, dann
glichst genauer Bestimmung der Zeiten nachzuweisen, in
A ufeinanderfolge der Begebenheiten jene naturlichen Grund-
ich und nach erschüttert und umgekehrt wurden, bis daraus
stände hervorgingen^ welche das Dazwischentieten der grie-
t Oberherrschaft möglich und Yiothwendig machten. Die Ent-
ig dieser dritten Periode selbst aber führt uns dann in den
lenhang der alten Weltgeschichte überhaupt ein; denn durch
)se Umwälzung, wi»lche der makedonisciie Eroberer und seine
g^cr in der orientalischen Welt hervorbrachten, wurde diese
— 212 —
auf dem wir festen Fuss fassen und mit unverrficktem Aug^
wärts schauend ein den wirkliclien Zuständen entsprechend^^
auffassen und wiedergebet^ könnten. Denn die Zeitrechnung^
.Volkes selbst hat jenen dunkeln Hintergrund der Vergangen^*^
Voraussetzung, in welchem nicht nur die Grundztige der r
Religions- und Stammesbildung desselben sich eigenthümW^
geprägt, sondern auch das Bewusstsein einer abgeschloss^
tionalität und der Gegensatz derselben zu allem Fremden
stimmter gestaltet haben. Zwar hat das Alterthum mehi^
Art von Chronologie auf die Nachwelt vererbt: die gen»
welche wie bei Arabern und Hebräern, so auch bei de^.
an dunkeln, lückenhaften, historisch wenig brauchbaren
registem zu den Tagen der Vorzeit emporzuklimmen
kyklische, die, für die Geschichte noch ungleich nutzlos
den tiefen Schlund der Vergangenheit auszumessen si
indem sie aus zahllosen einzelnen Ringen eine lang
Myriaden bildet: diese hat ursprünglich kleinere astrono kz^j^^^
reskreise zur Grundlage und findet sich in merkwürdiger PckiiL.
Stimmung bei Chaldäem, Indem, Sinesen, ja (nach v^ean^
Spuren zu schliessen) auch bei den Griechen. So wenig BMiml
aber die kyklische Chronologie verdient, wenn von deren ÄutoMr/l
Anwendung die Rede ist , so eitel und vergeblich das fierib / .
derjenigen bleiben muss, welche die grossen Jahre,ssuniiD6B W .
Auflösung in Monate oder Tage zu verkürzen und einer flKki^ ^
seichten Betrachtung annehmlich zu machen suchen, hat (M l
fildilsdestoweniger insofern eine unlängbar hohe Bedeutung, ihi ^
hat den genannten u. a. Völkern aus jener Urzeit herstammt, i*
Andenken auch ans sonstigen Ueberlieferungen jener drei iiA^
manischen Hauptvölker sich noch als efn gemeinsames eriofl'
imd erweisen lässt. Allein offenbar kann weder die genealo(F'
noch die kyklische Zeitrechnung einen Bestimmungsgrund '^N*'^^
wenn von fester Angrenzung einer Geschichte Vorderasiens die vL
ist: dies kann einzig und allein die urkundliche, auf echt histori^L
Tradition ruhende, welche nicht nur, wie dies auch bei der g«* ||
logischen Chronologie der Fall sein kann, der Wahrheit annlüMW*" |
weise entspricht , sondern auf vollen uneingeschränkten GiiJ ||^
Anspruch macht. Und in dieser Beziehung dürfen wir n**^
darüber. beklagen, dass die Geschichte Vorderasiens ungün^P'
stellt sei: denn während die alten geschichtlichen Erinnenmi*
Inder von einem philosophisch-mythologischen, die derGrie«b*2
einem poetisch-mythologischen Prinzip dergestalt durchdrang**
umgebildet sind, dass die Geschichte beider Völker, so ^"f
über das 6te Jahrhundert vor Christi Geburt hinausreicht, nW*U
Mühe weiter geführt werden kann und jedenfalls ihren reinWifu
schichtlichen Werth verliert, bieten sich dem GeschJcht8cta*K
Vorderasiens noch hinreichende Mittel dar, wodurch er in den SP |,
gesetzt wird , die Grenzen der historischen Zeit bis m die 11^
k
— 213 —
Jahrtaasends vor der christl« Zeitrechnung auszudehnen,
ind es nicht Urkunden auf Erz und Stein, deren unTVr-
ihriftzüge wir als selbstredendes Zengniss und augenföl-
sisstück eben nur yorzulegen brauchten : denn wenn sieh
alten haben , so sind sie als ein todter Schatz auf uns
Immerhin mögen daher die Bauwerke und Skulpturen
r schon jetzt ein höchst erfreuliches Licht werfen auf das
Leben dieses Volkes, weil der ganze Charakter desselben
Denkmälern seinen Ausdruck gefunden: für die Zeitrech-
nnd somit auch für die eigentliche Geschichte wird kein
eblicher Gewinn daraus zu schöpfen sein, bevor die Eut-
er assyr. Inschriften vollkommen gelungen ist. Wer aber
t wie grossen Schwierigkeiten ein eben erst enstandener
noch tausend Sclfwankungen unterworfener Zweig der
aft zu kämpfen hat, wird nicht überrascht sein, stets aufs
)rfahren, dass unsere auf diesem Gebiete bisher errungenen
überaus gering sind; durch so manche ähnliche Ersehet-
arnt wird er darauf gefasst sein, dass, was heute als
nde Entdeckung oder geistreiche Combination die Augen
iden mag, morgen in das Nichts zurücksinkt: der leicht-
offnung folgt ja überall die bittere Enttäusclmng auf dem
li. Wenn aber irgendwo, so ist hier jeder Schritt voran
iblichen Anstrengungen verknüpft; und was auch die aus-
e Phantasie im ersten Anlauf erhaschen zu können glau-
der wahre Fortschritt wird nur dem stillen, bedächtigen
id dem Zusammenwirken vieler Kräfte in ferner Zukunft
sin. Indem wir so gezMrungen sind, einstweilen völlig' zu
auf die etwaige Ausbeute , welche die assyrischen Bat-
L in Zukunft auch für die streng historische Forsdrang
rden, können wir nicht umhin zu bemerken , dass diese
im Ganzen und Grossen geringer sein dürfte, als es den
hat. Denn was kann klarer sein, als dass selbst dann
!nn das ersehnte Ziel der Eeilschriftentzi£ferung erreicht
die schriftlichen Denkmäler, welche wir so glücklich sind
Bebräem, Chaldäern, Phoeniziern, sei es in ihrer Urge-
es durch Yermittelung der Griechen zu besitzen, ihren
Terth behalten und als unentbehrliche Grundlagen der Ge-
hre volle Auctorität behaupten werden? Ohne ihre Hülfe
ie assyrischen Monumente ebenso wenig Aufschluss für die
3 Kenntniss gewähren, als die ägyptischen ohne Manetho's.
en gelangen wir doch auch jetzt schon an dem Faden
■ischen Ueberlieferung der Hebräer bis zu einem Zeitpunkte,
ältesten Bauwerke Assyriens schwerlich erreichen werden,
t bis in die erste Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahr-
; und obschon das Bild der geschichtlichen Erinnerung,
s aus den Nachrichten des auserwählten Volkes auftaucht,
einer gewissen Unbestimmtheit leidet, weil dasselbe im
*.
— 214 —
Vergleich mit den Cniturvölkern Aegyptens, Phoenisieiit, Babji^
niens ein verliältBlIlKsmäsBig jimges historiflches Dmeein hatte mi
daher einer fortlaafeuden g^ubwürdigen Jahreszählmg emumgetei
80 gewährt nns dasselbe doch eine höchst belehrende Euisiditii
das rege frische Völkerleben, wie es vom Stronageblet des EiAi
und Tigris bis nach Afrika hin in jenem Zeitraum wahrgenomM
ward. Die versprengten Reste phoenizischer Ueberliefenmg am
geben uns wenigstens bis zum sechszehnten Jahrhunderte vor ChnH
hin sichere historische Aufschiässe und feste chronologische Anhiki-
punkte 'j da die nur von Herodot berichtete Epoche der ersten CUi'
düng von Tyms, obwohl «i sich nicht unglaubwürdig, doch a
vereinzelt hingestellt ist, ab dass wir darauf weiter fortbainen kboh
ten. So schmerzlich wir aber anderweitige Bestätigung dies« A^giie
vermissen, so sehen wir uns doch f&t diese alten Zeiten nidhfc tv-
gebens nach Hülfe um bei jenem Volke, von dem ea sehoiB
Voraus zu erwarten stand, dass in semer Geschichte das historids
Bewusstsein der vorderasiatischen Völker den Calmlnationspah
erreichen werde, nämlich bei den Chaldäem.
Sollen wir die ganze Bedeutung dieses Volkes mit wülp
Weiten aussprechen, so führt, soweit wir bis jetzt sehen köM^
Alles darauf hin anzunehmen, die Ghaldaer seien der älteste finth-
theil eines später in mehrere zerfallenen (indogemuuüsehen) IM-
kes, dessen Annahme zwar in neuem Zeiten viel ▼eispotlata'
missdeutet, in unsem Tagen aber insbesondere von Ewald mitahon
viel Geschick als Energie vertheidigt und aufrecht gehalten w«ta
ist; eines Urvolkes, für dessen einstige Existenz mancherlei Dcbff-
blelbsel nicht nur von gemeinsamen Sagen und Sitten, sondeni mi
von den ersten Bildungselementen und Kenntnissen lautes Zeqgrii
ablegen, die bei später weitauseinanderliegenden Völkern, wie M
lenen, Chaldäem, Indem anzutreffen sind, ohne dass deren Eoik
nung in irgend einer Art beweisbar oder wahracheinlidi lik
Diesem indogermanischen Urvolke also^ welchem wir ausser v»
chen andern Dingen auch die ersten Fortschritte des Acket-^
Weinbaues zuschreiben, auf welches wir die Gememsamkeit
Sternbilder, der Zeichen des Thierkreises, der kyklisehen ^
bei Clialdäera, Hellenen, Indem u. a. zurückführen müssen, ^
selben Urvolke oder vielmehr demjenigen Bmchtheile dessel ^^^
welchen wir die Chaldäer betrachten, verdankt auch die ve^^^<^
auf den gewichtigsten Urkunden berahende Geschichte yordK>-3r4t
ihren Anfang. Es ist nämlich, seitdem Niebuhr die vhn fs g^^
Geschichte des Berosus, bis in wie hohe Zeiten sie auch mM.^
reicht, für wirklich historisch und'werth, als eigentliche ^^
Geschichte jenes uralten Volkes betrachtet zu werden,
hat, seitdem sein richtiger Instinkt ebenso wie seine tiefe .
in den innera Zusammenhang der alten Weltgeschichte
vorderasiatischen Tradition jene Würde und'Anctorität
hat, welche ihr von der schnöden Geringschätzung, die
— 215 -•
Hitück der Yoneift mit Füssen tritlj und von der klein-
angenbreity die bei Jedem Schritt voran zuruckbebt, ror-
v^rurden, es Ist, sage ieh, seit Jener Zeit, in welcher
iurch seine Abhandlung über den armenischen Eusebius
Geschichte Vorderasiens eine freiere Aussicht eröffnete
Weg zu ihrem tiefem Yerständniss «nbahnte^ \inter uns
angenommen, dass die wahre Geschichte dieser uralten
i den Chaldäem ihren ersten Ausgangspunkt zu suchen
3 diesen Punkt aber, den es uns gelungen ist durch Be-
er zuerst von Richard Lepsius auf die manethonischen
Heroen- und Herrscfaerdynastieen angewandten Methode,
der Combination der kyklischen und historischen Zeit-
steht, unzweifelhaft festzustellen, können wir mit aller
Bestimmtheit das Jahr 2448 vor Christo bezeichnen. In
ihre nämlich, so berichtet die Tradition der Chaldäer,
iie von ihren Bergen herabgestiegenen Meder einen Einfall
nien und beherrschten dieses Land während der folgenden
3. Wenn man nun bedenkt, wie selten und wie schwer
für sich dazu kommt, ohne äussern Anstoss und mächtig
ie Ereignisse, einen Punkt zu fixiren, von dem aus es
re zählt und seine einzelnen Thaten und Schicksale zu
unmenhängenden, auch zeitlich geordneten Ueberlieferung
kann man in dieser Rücksicht und im Hinblick auf ähii-
iheinungen in der Geschichte nur sagen, dass die erste
Chaldäer keine passendere Veranlassung haben konnte,
i Einbruch medlscher Eroberer; und der gesunde historische
t sich doppelt befriedigt, wenn er sieht, dass bei dieser
it die Rede ist von erträumten Verbesserungen am baby-
Ealender, welche nachzuweisra oder auch nur wahrschein-
lachen ganz unmöglich ist, sondern von einem gewaltigen
welcher das ganze Leben des Volkes aufs Heftigste zu
n, seinen Geist aufs Lebhafteste zu fesseln vollkommen
war.
bdem wir so den Ausgangspunkt bestimmt, an welchen der
^r zusammenhängenden Geschichtserzählung angeknüpft wird,
zunächst unsere Aufgabe sein, die grossen Perioden, in
le Geschichte Vorderasiens im Alterthum am Natürlichsten
len scheint, deutlich abzugrenzen und nach ihren charak-
3n Hauptmerkmalen zu unterscheiden. Sie zerfallt aber in
jse Perioden. Die erste ist diejenige, in welcher die Völ-
lerasiens noch nicht zu so grossen charakterlosen Massen
er zusammengeballt mehr wie die Stämme des alten Hellas
ens in ziemlich ungestörtem natürlichem Gange der Ent-
g neben einander lebten und dasjenige Ziel anstrebten, das
;hen sie einzeln fähig und bestimmt waren; es ist diejenige,
ler die edelsten Blüthen vorderasiatischer Völkerbildung, de
die bildende Kunst, die Wissenschaft und feine Lebensart
— 216 —
1
der Israeliten, der Phoenizier, der Chaldäer und Assyrer sich zak
Schönste entfalteten und ihren Höhepunkt erreichten ; es ist mit
Einem Worte diejenige, in welcher diese Völker ein jedes mit eigei-
thümlicher Tüchtigkeit die höheren Lebensguter pflegten und sm- ja
bildeten, welche wir auch heute noch als solche erachten vd h
erstreben. • Diese Periode reicht vom Anfange der chaldlUsdbai \\
Geschichte bis zu der Zelt, in welcher zuerst planniässige Erobem
auf dem Schauplatze der Geschichte auftreten, das heisst bis m
J. 747 V. Christo, mit welchem die Aera Nabonassar's begint
Denn Alles, was hauptsächlich griechische Berichterstatter, vm
grossen Theile gewiss nach einheimischen Erzählungen nnd Sago,
von grossen Weltreichstiftern und deren Eriegszügen aus firttem
Zeit berichten , das verwirft die kritische Forschung zwar nicftt als
reine Erdichtung, aber sie weist nach, wie die spätere Zeit. te ih
Eroberungszug ansah, was wir als Völkerwanderung betradrta
müssen; sie weist nach, wie wahrend des ganzen zweiten Jtk-
tausends vor Christo in kürzeren oder längeren ZwischenräonMi
immer neue Völkerschaften von Norden nach Süden zu vordrangen joi
sich mit ihren heimischen Göttern unter den alten Bewohnern te
Landes ansiedelten und mit denselben verschmolzen; und indem si
dies nachweist^ zeigt sie zugleich^ wie das wunderliclie Gemisel
von semitischen und arischen Religionsweisen, welches wir sdioB
in diesen frühen Zeiten allenthalben antreffen, erklärt werden mte
Sonach, hat diese erste Periode die allerhöchste Bedeutung wiefir
die ganze vorderasiatische Ethnographie, so besonders für die Ge-
schichte der Religionsverschmelzung, zumal für die historische Er-
forschung der altsemitischen Theologie. In Bezug auf diesen fer
die ganze Weltgeschichte ausnehmend wichtigen Gegenstand hat
schon Movers in seiner gelehrten und geistvollen, wenn, auch nodi
▼ielfach unklaren und verworrenen Darstellung der phoenizfschei
Religion mit aller Macht darauf hingearbeitet, die Stammesr^ligioi
der Hebräer als die ursprünglich allen Semiten gemeinsam eigeo-
thümliche Religionsweise aufzuzeigen; und Ewald hat mit Recht
darauf hingedeutet, dass nur die ehemalige Gleichheit der Gottei-
verehrung das Band gewesen sein könne, wodurch sich die Kiodfr
Israels mit allen den fünf Hauptstämmen ^ in welche zufolge der
mosaischen Völkertafel das Haus Sems zerfiel, verknüpft und Tcr-
wandt glauben konnten. Muss es aber so als eine auf den tä-
tigsten Beweisgründen beruhende, unabweisbare Annahme gdtai)
dass die Jehovah- oder Elsreligion überhaupt bei dem ganzen se-
mitischen Volksstamme einst die alleinherrschende gewesen, so kaso
die Beantwortung der Frage nicht umgangen werden, wann und wie
die rein geistige Stammesreligion der Semiten bei den meisten Glie-
dern dieser Völkerfamilie von naturreligiösen Vorstellungen durch-
drungen und umgebildet wurde? Und da wird es selbst uns Spät-
geborenen noch klar werden, dass diese Abweichung von dem
Angestammten Monotheismus eben durch jene wiederholten Völker-
— 21-7 -
gen veranlasst worden sei. Um nar Eines anzuführen, so
tiefer eingehende Untersochong, indem sie den mächtigeii
!r vergleichenden Sprachkunde zu Hülfe nimmt, dass der
e Cult des syrisch-kyprischen Adonis-Rinyras, die schreck-
ehrung des kanaanitischen Moloch oder Melkart - Sandan
eh unsemitisch und in dieser Periode, der eine aus Rleii}-
3 andere aus dem nördlichen Mesopotamien in die semiti-
[nder eingedrungen, dass die wollüstige' Aphrodite des
und von Kypros den weichlichen * phrygisch-lykaonischen
Kleinasiens, die keusche Astarte von Sidon den kriegeri-
ildäisch-assyrischen Hirtenstämmen als vaterländische Gott-
susprechen seien. Dahingegen sind die aus dieser • Periode
ti Kriegsunternehmungen, welche weitaussehenden Absichten
md die Unterjochung und Ansammlung vieler Völker zu
ossen politischen Aggregatkörper bezweckt hätten, kaum
inung werth : denn wenn die Meder oder Araber für einige
'lonien sich unterwürfig machten, so war diese Unterwer-
nso wenig das Resultat einer auf höhere Staatszwecke
n Politik , als die Invasion Aegyptens durch die Hyksos
tenkönige. Nur ein einziger Yerauch zur Gründung
bererstaates ist uns aus dieser Periode bekannt geworden :
en den aus Abraham's Geschichte bekannten Kriegszug
;s von Aelam und seiner Genossen , der , wie Friedrich
larfsinnig nachgewiesen hat, den Anfang grösserer Dinge
bestimmt war.
ßn wir somit die erste Periode dieser Geschichte mit Recht
solche bestimmt, in welcher die grössern oder kleinern
aften Yorderasiens als selbstständige Glieder neben einan-
1, und in der jegliches Volksthum die in ihm liegenden
11 frischem und kräftigem Leben ruhig entwickeln, seinei)
1 Charakter ein jedes in seiner Weise offenbaren konnte,
die zweite Periode darin ein genügendes Unterscheidungs-
von der ersten finden, dass in ihrem Ablauf alle Selbst-
it der einzelnen Nationen aufgehoben, alle Lebenskraft
erschöpft, alle noch übrigen Zeichen und Regungen eines
Greistes unter dem Druck eines planmässig organisirten
aus erstickt und ertödtet werden. Diese Periode erstreckt
Jahre 747 v. Chr. oder dem ersten der Aera Nabonassars,
vielleicht derselbe mit dem biblischen Phul, jedenfalls die
esselben in der Geschichte repräsentirt, bis auf Alexander
ssen. Wenn auch in zum Theil kaum wahrnehmbaren
gen sehen wir jetzt die Krankheitssto£fe zum vollen Aus-
mmen, welche wie an allem Menschlichen so auch an der
ies vorderasiatischen Völkerlebens, obschon Bis dahin we-
d nur vereinzelt bemerkbar^ schon seit langer Zeit nagten;
das wilde und ungezügelte Eroberungsgelüste selbst, das
an allein alles öffentlichen Lebens Inhalt ausmacht^ wie
— 218 —
ttberall so auch hier nur ein Symptom des allgeQseinen Verderbens.
Nach einander fallen nun alle jene Länder, welche in der erst»
Periode ein so herrliches Bild darboten^ dem unvermeidlichen Un-
tergang anheim; und wenn auch Phoeniziens Städte noch eine
Weile den Ruhm ihrer alten Freiheit aufrecht erhielten, und das göttlkiie
Kleinod nimmermehr verloren gehen konnte, welches dem Volke
Israel anvertraut war, ja wenn sogar sein Glaube durch sehwen
Heimsuchungen geprüft und gehoben erst in diesen trüben Tag»
den höchsten Aufschwung prophetischer Begeisterung nahm mä
zugleich es selbst verherrlichte und die allgewaltige Macht desMi,
der über seinem Haupte wachte , so erweist sich doch andi id
diesen Völkern die ganze Periode als eine solche, in der alles g^
sunde volksthümliche Leben hinstirbt und einem allverschliipnieD
DespotiSlnus zur Beute wird. Die Völker aber und Dywufam,
welche durch einen Zeitraum von mehr als vier Jahrhunderten ent-
weder ganz Vorderasien oder doch den grossem Theil desseta
mit dem Joche ihrer Gewaltherrschaft belasteten , gehta
sämmtlich zu einer und derselben Völker- und Sprachfamilie , n
dem von Baktrien bis nach Kleinasien und Thrakien hin veiM-
teten Stamme der Arier. Es muss aber als eine durchaus muiek-
tige Vorstellung bezeichnet werden, wenn die In dieser iwota
Periode über ganz Vorderasien sich ausbreitenden Reiche der ii-
Syrer , Chaldäer , Meder, Perser als ganz verschiedene avfgMH
der Untergang des einen und das Emporkommen des anden ah
das Auftreten einer ganz neuen und verschiedenen Kation betradttt
wird. Das Reich der Arier war (um uns der Worte Neamantf
zu bedienen) im Gegentheile immerdar bis zu dem Umstürze des-
selben durch Alexander den Grossen ein und dasselbe; es Schwanges
sich^^nur im Laufe der Zeit bald diese bald jene Stämme zurOber^
herrschaft empor. Assyrer, Chaldäer, Meder, Perser verhalten sidi
zur weithin sich erstreckenden Familie der Arier vde Frankes,
Sachsen, Bayern, Schwaben zum Volke der Germanen, nur datf,
wie z. B. die Franken und Langobarden in den vormals römischeB
Provinzen romanisirt wurden, so auch die assyrisch - chaldfischeD
Erobererstämme in den ursprünglich semitischen Ländern amEnfrit
u. Tigris die stärksten Eiiiflüsse des Semitismns erfahren mnastes.
Sonst aber dürfen wir das in den lichten historischen Zeiten na-
schen beiden grossen Völkermassen obwaltende Verhältniss Wb
bestimmen, dass nicht erst seit der Mitte des achten Jahrhunderts,
sondern schon seit viel frühem Zeiten die Grenzen der SemlteB
von den Ariern wiederholt überschritten und immer mehr einge-
schränkt wurden; wie denn die ganze Entwickelung der vordensiiL
Geschichte zur Erläuterung und Bestätigung des alten Spraefaei
dienen kann, dass Japhet in den Hütten Sem's wohnen werde.
Was seit dem Beginne der assyrischen Oberherrschaft durch die
überlegene Thatkraft der assyrisch-chaldäischen und medfsch-peni-
gchen Krieger auch äusserlich vollbracht wurde, nämlich die Unter-
— 219 ^
der semitischen Völker durch die Arier, das war zum
Tbeile schon' in den acht vorhergehenden Jahrhunderten
vorbereitet worden durch den überwiegenden Einfluss,
die Arier seit der Mitte des zweiten Jahrtausends vor
auf die ReUgion und gesammte Cultur der Semiten auszu-
tonnen hatten.
sich aber einmal der natürliche Kreislauf des Lebens
und es sich gezeigt hatte, dass die Völker Vorderasiens
nzeln sich lebensfähig zu erhalten noch unter Einem Scepter
löhem Zielen zu dienen vermochten, musste es dahin kom-
iss auch die Selbststäudigkeit des Ganzen aufgehoben und
verdienten Vemichtung preisgegeben wurde. Wie die zweite
den diametralen Gegensatz zur ersten bildet, so in ähnlicher
ie dritte zur zweiten. Längst hatte 'schon das griechische
ben die höchsten Stufen culturhistorischen Fortschritts über-
auf welchen der Orient vorher angelangt war, längst hatte
lie Kupst und Bildung einen grossen Theil Vorderasiens
mterjocht^ als Alexander von der Hand der Vorsehung zum
ge ausersehen ward, um das durch eigiene Verschuldung
forderte Gericht an allen jenen Völkern zu vollziehen, sie
wie geistig aufisulösen und fremdländischem Wesen dienst-
aachen, auf dass aus der zunehmenden Amalgamirung hei-
und orientalischer Verkommenheit der allgemeine Verwe-
zess erfolge, welcher dem frischen Aufblühen der neu
henden Saat des Christenthums vorangehen musste. Dann
t dem Eintritt der Herrschaft eines neuen Geistes auch an
cern Vorderasiens der Versuch gemacht, ob sie der bessern
zu folgen willig oder fähig, ob sie des verliehenen Unter-
einer neuem schönern Bestimmung würdig und es werth
lass in ihrer Mitte zuerst das reine Licht erschienen und
seinen Ausgang in alle Welt genommen: bis die wilde
iiies rasch aufflackernden und rascher erlöschenden Fana-
iuch das letzte Lebensmark dieser an unheilbarer Kraft-
hinsiechenden Völker ergriff und verzehrte.
seu einleitenden Bemerkungen zufolge wird es also die
einer historischen Behandlung Vorderasiens sein , zuerst
sten historisch noch deutlich erkennbaren Verhältnisse und
fen seiner einzelnen Völker und Länder auszuforschen, dann
glichst genauer Bestimmung der Zeiten nachzuweisen, in
A ufeinanderfolge der Begebenheiten jene naturlichen Grund-
.ch und nach erschüttert und umgekehrt wurden, bis daraus
itände hervorgingen^ welche das Dazwischehtieten der grie-
Oberherrschaft möglich und Yiothwendig machten.' Die Ent-
ig dieser dritten Periode selbst aber führt uns dann in den
enhang der alten Weltgeschichte überhaupt ein; denn durch
se Umwälzung, wi»lche der makedonisciie Eroberer und seine
^er in der orientalischen Welt hervorbrachten, wurde diese
— 220 —
In so enge Verbindung mit den Schicksalen der occidentalischen
Welt gebracht, dass ihre Geschichte von da an nur zugleich mit
der griechisch-römischen dargestellt und verstanden werden kano.
Versuchen wir es jetzt, in allgemeinen Zügen ein Bild Ton
den Völkerverhältnissen zu geben ^ welche als .die Gnmdlage der
ganzen Geschichte zu betrachten sind, welche wir so eben äusser-
lich zu umfassen und nach ihren Hauptunterscheidungsmerkmalen
elnzutheilen uns bemühten« Hier kann es nun gleich von vom
herein schwerlich verkannt werden, dass das armenisch - kordiscb
Gebirgsland als der ursprüngliche Sitz der vorderasiatischen VSIkef-
stämme und damit überhaupt der ganzen indogermanischen wie
semitischen Völkermasse angesehen werden müsse. Denn auch ab-
gesehen von der uralten Tradition sowohl der Hebräer , ah aocli
anderer Völker, wie der Phryger, die uns dorthin weist, eignet neh
schon in geographischer Beziehung kein Punkt besser zamAiu^giDg
der Völkerzüge, als jenes gebirgige Hochland oder der Tbeil des-
selben, welcher Ararat heisst: Ararat ist bekanntlich Name. einer
Provinz , nicht bloss eines einzelnen Berges , wenn auch det ge-
wöhnliche Gebrauch des Wortes seiner ursprünglichen Bedeotong
vollkommen entsprechen kann. An dieses Gebirge nlimlich, wddies
sich auf einem an 2900 Fuss hohen Plateau zu einer Höhe yob
mehr als 16000 Fuss erhebt, grenzen nach allen Seiten hin, wie
an einen Centralhöhepunkt, weite Ebenen, welche sich zum Nitsis
der benachbarten Meere hin verflachen ; daher es auch von den
bed^tendsten Geographen, wie Karl' Ritter, anerkannt wird^ dies
wirklich eine solche centrale Stellung des armenischen HochlandeB
nicht nur in Beziehung auf Vorderasien, sondern auf die gesammte
alte Welt stattfindet, wie dies zuerst von Karl von Raumer Yor-
trefflich mit prägnanter Kürze und Bestimmtheit gezeigt worden ist
Raumer hat dargethan, dass der Ararat in der Mitte eines Wüsten-
zuges liegt, der fast ununterbrochen vom Ausfluss des Senegal bis
zum Ostende der Wüste Gobi geht, in der Mitte eines nördlichen
Wasserzuges, der den Wüsten parallel von Gibraltar bis zum Bai-
kalsee läuft, in der Mitte der längsten Landlinie auf der Erde,
welche vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zur Behringsstrasse
geht Femer steht der Ararat mit den Hauptgebirgen Asiens in
Verbindung, und zwar im Osten mit dem iranischen Gebirgskraiff;
nordwärts mit dem Kaukasus , westwärts mit dem Antitauras nnd
Taurus. Da wir aber so aus dem geographischen Gesiehtsponkte
das armenische Hochland als Ursitz zunächst der vorderasiatischen,
dann auch der europäischen Menschheit betrachten müssen, so
scheint es als eine der Wahrheit sehr nahe kommende Vermüthong
gelten zu dürfen, wenn Jaköb Grimm in seiner Geschichte der
deutschen Sprache zunächst die phrygisch - thrakischen , dann ät
griechisch-italischen und germanischen Völkerschaften aus Kleinasien
nach Europa eingewandert glaubt; wobei es wohl kaum nötfaig
ist daran zu erinnern , dass das in Europa wie in Kleioasia
— 221 —
;e Volk der Phryger nach unzweifelhaft sichern Zeugnissen
erthumß aus Armenien stammt. Ebendaher^ darf man
btlich annehmen, wandten sich die arischen oder iranischen*
mit Einfluss der Inder nach Osten, um das Gebiet vom
ebirge bis zum Indus und späterhin bis zum Ganges ein-
in, während die Armenien zunächst gelegenen südlichen
che Vorderasiens dem Hause Sem's zuTheil wurden. Denn
}h die Semiten, deren Urheimath von dem Hauptwortführer
larktschreierischen pseudophilosophischen Richtung in der
^ligionsgeschichte ohne allen Grund nach Afrika verlegt
US dem Norden stammen, dafür sprechen alle historischen
30, welche über diese ältesten Zeiten und Zustände handeln,
brigens kann es nicht zur Aufgabe einer übersichtlichen
mg der vorderasiat. Völkerverhältnisse gehören, die wichtige
über das Verhältniss der Semiten und Indogermanen zu
' gründlich zu erörtern. Bleiben wir bei unserer andeuten-
ise stehen, so unterscheiden sich diese beiden historischen
uppen schon seit jener Urzeit, in welche tiefer einzudringen
cht gelungen ist, die völlig zu ergründen vielleicht für immer
ch sein wird, auf das Allerbestimmteste gerade in Bezug
I Faktoren, welche die Seele des Bewusstseins wie derEin-
so der Völker bilden und in ihrer Wechselwirkung alles
menschliche Leben und Streben bewegen und bedingen, in
auf Sprache und Religion. Und obwohl damit keineswegs
sein soll, dass wir insbesondere die semitischen und indo-
schen Sprachen für ursprünglich unverwandt halten, so fühlen
doch um so mehr gedrungen, das schon mit dem Anbruch
ichichte gegebene Verhältniss aufs Schärfste hervorzukehren,
3r wir die Meinung aller gründlichen Kenner dieser Dinge
itig halten^ dass beide grosse Sprachfamilien als Schwe-
on Einer Mutter entsprossen bis zu einer gewissen Alters-
oiteinander Hand in Hand gegangen seien. Als Resultat
genauen , gewissenhaften Prüfung aber dürfen ' wir es aus-
n, dass beide Sprachfamilien schon seit jener Urzeit, deren
re Erforschung der Zukunft vorbehalten bleibt, alle die unver-
r charakteristischen Züge an sich tragen, welche sich später
sentlichen immer erhalten und nie mehr bedeutend verändert
Denn während der indogermanische Sprachgeist schon in
Jugendperiode eine ungemein reichhaltige Ausstattung an
Uischen, ursprünglich sammt und sonders bedeutsamen, zum
jetzt noch aus wirklichen Wurzelwörtern erklärbaren Anfü-
aufweist, während er diese dann zur genauesten und
ten Bezeichnung der verschiedensten Verhältnisse benutzt
i der geschickten Gestaltung und Zusammenkittung vieler
iglich einzeln bestehender und loser Aggregatkörperchen zu
n neuen, wahrhaft einheitlichen und lebendig gegliederten
1 eine Fülle geistiger Schöpfungskraft offenbart, welche sich
späterhin in allen übrigen kOnstlerisehen Hervorbrhipingen der
Inder, Hellenen und Germanen nur aufs Neue und wie naeli jenen
Vorbilde wiederholt bekundet hat^ offenbart der seniitisehe Sprach-
geist ein im Ganzen unwandelbares Beharren auf einer gewisseD
Kindheitsstnfe ) auf welcher angelangt er forteusehreiten und nsdi
neuen Mitteln zur Vergrösserung seines Besitzstandes zu gr^
aufborte, indem' er mit einer energischen, nur auf den nSehsteB
Zweck gerichteten und streng geregelten Consequenz eine Dfirf^
keit rerbunde'h zeigte als deren Hauptmerkmal die Unl&higlDek
wahrgenommen wird, mehrere ursprünglich isolirt gebraachte WSfto
tBU neuen harmonischen Ganzen, zu lebendigen Organlsme» zu ve-
schmeltEcn. Statt dass der indogermanische Geist die Spraefccfe-
mente, wie ein Baum seine Aeste, allseitig ausbreitet ni es
versteht, dieselben sinnig und gedankenvoll bis ins Unendlidia ibb-
zubauen, «fasst der semitische sich in sein Inneres zusammen ni
sucht den Mangel an Ausbreitung durch innere Modtfikaiimi Ar
Wurzeln oder Perfektstämme zu ersetzen. Wie sich so am beider-
seitigen Sprachcharakter nachweisen lässt, ist den IndogermaM
vorzugsweise ein reges, nach allen Richtungen der AussenweK
zugekehrtes und diese mit produktivem Geiste erfassendes Wem
zu Theil geworden, indess die Semiten mehr innerlich foesehlft^
vor Allem die Ausbildung einer gemüthlich starken SnbjekäTttl
sich angelegen sein Hessen. Wie hier im Grossen, so treten firdfeh
auch in kleinem Kreisen des Yölkerlebens ähnliche Unterschiede n
Tage. Dass z. B. innerhalb der Grenzen der indogermanisebfli
Yölkerfamilie die Griechen einen reiner und entschiedener tii^p^
prägten indogermanischen Geistestypus tragen als die GrermaiMB)
welche in Art und Wesen manche Aehnlichkelt mit den SemUeB
haben, wird wohl Niemand bestreiten : nichtsdestoweniger aber kSnnei
wir hier, wo nur von einem in allgemeinen Zögen zu entwerfenden
Bilde die Rede ist, den Indogermanen die objektive Tüchtigkeit dei
Geistes, den Semiten die subjektive Energie des Gemüths als y(M^
züglichstes Unterscheidungsmerkmal unbedenklich beilegen.« Dalier
suchen wir in der ganzen Entwickelungsgeschichte des Seroitfsnqs
vergebens eine Spur von Philosophie: auch in der bildenden Kamt
wie in der epischen oder dramatischen Poesie haben die SenilCD
sich kaam versucht, während die aus der Tiefe des Gemüths itf^
vorquillende Lyrik der Semiten die schönsten Blüthen gezeitigt lit
Dabei hat sich denn auch ihre Sprache , die sonst von ^ner p-
wissen Dürftigkeit und Einseitigkeit nicht frei zu sprechen jst, ab
vollkommen hinreichend erwiesen für den Ausdruck ihrer tiefinner-
lichen Religiosität in Gesängen und Liedern, mit denen fcaoHi die
eines Pindar an Hoheit und Gedankenreichthum wetteifern k^imei:
wie wir ja überall finden, dass selbst geringere äussere M4ttef, ween
sie nur mit dem gehörigen Nachdruck benutzt und angewandt wer-
den, ein genügendes Substrat abgeben können auch für die höchste
geistige Erbebung.
würde uns zu weit führen, wollten wir dieden ih) intel^S'»
Is wichtigen Stoff weiter bis- in idle Einzelheiten verfolgen;
\en uns auf dasjenige beschräDkeiii wa» zum Verständniss
erasiatischen Geschichte durchaus nothwendig ist : wie über
Tschied der beiderseitigen Sprachen, sollen auch über die
Igen ältesten und ursprünglichen Religiotien nur wenige
Igen gegeben werden.
ich schon früher bemerkt habe, hat Movers in seiner
Dg der phöniz. Religion mit aller Macht darauf hiogear^
lie Stammesreligion der Israeliten als die ehemals allen
gemeinsam eigenthümliche Art der Gottesverehrung , odef
dasselbe ist — den Stammesgott jener als den höchsten
Semiten überhaupt nachzuweisen. Wäre es nun an sich
rathen, in diesem dunklen Gebiete dem Manne zu folgen,
»hl im Einzelnen vielfach irre gehend, doch das unbestreit*
dienst hat, über viele Punkte der vorderasiat. Religions-
e zuerst vernunftige Ansichten geltend gemacht und mit
n und (xelehrsamkeit entwickelt zu haben, so besonders
sich die Richtigkeit seiner Ansicht auch aus andern Grün-
den von ihm vorgebrachten, bis zur unzweifelhaften Evi-
eben lässt. Denn abgesehen davon, dass alle Gründe der
zur Annahme einer ursprünglich monotheistischen Urreli-
sufordem scheinen, auch abgesehen davon, dass die geistige
welche wir allein als Monotheismus bezeichnen dürfen,
e mit einem Zauberschlage aus dem Kopfe des Moses
len konnte, weil jede Religion des Alterthums nur im
Glichen Bewusstsein eine Unterlage hatte, worauf sie sicher
nd unangefochten fortbestehen konnte^ so lehrt uns auch
ologische Wissenschaft, dass die gesammte , altsemitische
rehrung keine Natnrvergötterung, sondern rein geistiger Art
sei. Dies erhellt nämlich noch klar und augenscheinlich
renn wir nur den einzigen Umstand erwägen, dass die s^-
I Namen der unsemitischen, aus fremden (indogermanischen)
)bieten stammenden Götter Adonis (Kinyras), Beltis, Moloch
, Melechet (Astarte) keine Kräfte oder Aeusserungen des
BUS bedeuten (so wenig als der Name des Hauptgottes
aiten, El oder Baal), was doch durchaus der Fall sein
wenn die Völker semit. Ursprungs an derartige Religions-
igen seit früher Urzeit gewohnt gewesen wären, sondern
das Vorhandensein eines ungemein richtigen Bewusstseina
i Verhältnisse zwischen Gott und Menschen selbst für jene
)ei ihnen voraussetzen lassen, in welchen die meisten Se-
oime schon von der altväterlichen Religion abgesehen und
ie Israeliten ihr mit Leib und Seele treu geblieben waren,
lonis, der Herr, ist ein nur dem einzigen und höchsten
31 Semiten mit Recht zukommender Name, der erst später
kleinasiatisch-griechisohen Frühlingsgott Kinyras (= Lines)
— 224 —
3
Übertragen worden sein kann: wollen wir uns scharf und bestimmt
ausdrücken, so müssen wir sagen, dass der genannte Früblingsgott \
dem alten, einzigen, geistigen Gott der Semiten geradesu anterge-
schoben worden sei. Es freut mich, dass auch Movers neuesten
den Adonis für unsemitisch erklärt hat^ wenn ich ihm auch dam
nicht beipilicliten kann, dass derselbe aus Oberasien (er meint äxtä
wohl die assyrisch - chaldäischeu Lande) in Syrien und PhoeniBH
eingedrungen sei. Was vom Adonis gilt, gilt auch vom M<M
oder Melkart, den Movers schon früher mit Recht für den arisd«
Licht- und Feuergott Assar erklärt hat: Moloch, der König, k
Herr, ist ebenfalls nur ein nichtssagender semitischer Beiname As
Assar oder Assarak (= Sandan). Die echten — weil b'ezeicbDOideo
— Götternan^en Kinyras und Sandan sind sicher indogerroiiuNb;
wenn sie im Semitenlande vorkommen, so wird dadurch eben w
unsere Ansicht von dem unsemitischeii Ursprünge beider Gatter
erhärtet. Auch die ihrem Wesen und Ursprünge uaeh sicher indo-
germanische Göttin Semiramis (x= Anaitis) scheint ■ einen semitiste
Beinamen zu tragen: shemt-räm6th , Name der Höhe , höefaflter,
heiliger Name, ist ebenfalls ursprünglich eine Bezeichnung des Bus
semitischen Gottes gewesen. Diese Bemerkungen mögen zum B^
weise des Satzes dienen, dass die alten Semiten keine Naturg6ttV|
sondern nur einen geistigen Gott kannten: mussten sie doch fk
die Sprache nicht lügen kann — gerade durch die Benenmugv»
welche sie unrechtmässiger Weise den fremden Göttern beilegto>i
gleichsam unwilikührlich ein lautredendes Zeugniss dafür aUego^
dass der alte Glaube noch genug altgewohnte Anschauungen od
festgewurzelte Eindrücke hei ihnen zurückgelassen hatte, als sie ad
dem Dienste der neuen Götter ergaben. Gegen unsere Ansick
könnte man sich darauf berufen, dass doch z. B. die babylonische
Mylitta einen bezeichnenden semitischen Namen trage : dies wirf
aber Niemand thun^ der sich einige Kenntniss der assyrisch-ehd- I
däischen Geschichte erworben hat. Wer diese besitzt, muss wisMOi
dass die indogermanischen Chaldäer in Assyrien wie in Babyloniei
die semitische Sprache adoptirt hatten, dass also der Name Mylittr
recht wohl von den fremden Eindringlingen selbst ihrer GÖdia
beigelegt werden konnte: sonst darf aber auch zugegeben vi&^
dass die semitischen Babylonier, nachdem sie einmal mit lnd<^
manen sich vermischt und deren Götter kennen gelernt hatten,
eigenem Antriebe auf das Wesen und die Bedeutung derselben di-
gingen und dieselben mit bezeichnenden Namen benannten. Ebenso
muss man dann Alles beurtheilen, was sonst noch gegen uns an-
geführt werden könnte. Der in Arabien , bei ' den Hyksos wie bei
dem ganzen semit. Stamme Lud , für den Knobel den Typhon ab
besonderes Eigenthum in Anspruch nimmt, und sonst im senütischea
Gebiete vielfach vorkommende Feuergott mag noch so viele semit
Namen tragen — er ist und bleibt nichtsdestoweniger ein gani
unsemitischer Gott. Wenn aber nach unserer Ansicht die Semiten
- 226 —
ihnen eigenen Zähigkeit^ die älteste Religion des Geistes
— so dass was bei ihnen von Naturreligion vorkommt,
inglich unsemitisch zu betrachten ist (womit auch Hitziges
3g stimmt, dass der Semitismus vom indogermanischen
rthologisch befruchtet worden sei^ ohne diesen wieder be-
1 haben), so ist und bleibt dagegen die nachweisbar älteste
3hrung der Indogermanen Naturreligion: Himmel, Erde,
asser und Gestirne sind es zunächst^ welche bei dem einen
andern Stamme derselben theils alle zugleich, theils ein-
ich ( *) Himmel, Erde, Wasser — Tellurismus ; ^) Feuer,
isüme — Slderismus) vorzuglich angebetet wurden; und
ch einzelne Göttemamen auf höhere geistige Begriffe hin«
scheinen, so können doch solche einzelne fast verlöschte
e griech. &e6g = Geiat (von dhu, blasen, hauchen, d^v-fxoqj
\ oben p.60 bemerkt worden ; vgl. auch Bötticher, Arica,p. 64)
einem Heer von Thatsachen kein erhebliches Gewicht
3n, besonders hier, wo der im bist Zeitalter obwaltende
semitischer und indogermanischer Religionsweisen her-
n werden soll Während wir so die semitische Gottes-
als eine von Hause aus ethische bezeichnen müssen, die
eben in ein freies sittiiches Verhältniss zur Gottheit stellt,
egen von allen indogermanischen Religionsweisen, selbst
eben Lichtdienste des Ormuzd und von der hellenischen
des Apollon noch jetzt nachgewiesen werden, dass die
ilichtung derselben erst in späterer Zeit entstanden und
gesteigerte, verfeinerte Nachbildung der physischen zu be-»
lel. Um hiefür ein Beispiel anzuführen, so hat Roth nach-
dass die ethische Wendung, welche die arischen Ursagen
3m8hid und Feridun in der zoroastischen Religion genom-
en, jüngeren Ursprungs zu halten ist als die physische
^, welche den entsprechenden indischen Mythen vomJama
. ^augenscheinlich und unverkennbar zu Grunde liegt. Des-
n auch die Ansicht derjenigen vor einer strengen Kritik.
bestehen, welche (wie F. Schlegel) annehmen, dass der
sublimsten Elemente, des Aethers und des Lichtes, eigent-
keiue Naturvergötterung gewesen: hier heisst es entweder
entweder Naturreligion oder geistige, ethische Religion,
smus, und mau täuscht sich sehr, wenn man durch geist-
äsonniren den im Prinzip begründeten Gegensatz aufheben
n glaubt.
bdem wir so die beiden Hauptgruppen kurz charakterisirt
3ren Thaten die Geschichte Vorderasiens ausmachen, bleibt
hzuholen, dass die Chamiten hier nur insoweit in Betracht
als nach der biblischen Ueberlieferung auch die Phoeni-
jene Kuschiten, an deren Spitze Nimrod Babylonieu ein-
d von dort auswandernd die Hauptstadt Assyriens gründete,
Iben gerechnet werden. Einige Bemerkungen über Chamiten
15
— 226 —
in Vorderasien mögen daso dienen , die detailliiie UebersitM te
Yorderasiatischon Yölkerverhültnisse zu eröffnen.
Was nun zunächst die Phoenizier oder Kanaaniter betrifit, m
Ist es bekannt , dass dieselben in Bezug auf Sprache schon in in
ältesten historisch belumnten Zeit keinen unsemitischoi Chankter
seigen : nichtsdestoweniger aber kann nur ein oberflftdilidier fie*
schichtsforscher behaupten, dieselben seien für Eines Urapiwigi lA
den Hebräern zu halten. Denn neben der Sprache verdient ni
die Stammesreligion die allerhöchste Beachtung; und wenn wirw
diesem (}esichtq)unkte aus das Verhältniss beider Stämme in eiiB-
der beurtheilen, so müssen wir anerkennen, dass die Kanaanit« fa
Hebräern hi einem ähnlichen, aber wesentlich hohem Grade iori
gegenüberstehen , wie die Pelasger den Hellenen. Zwar hriiai fn
neuerer Zeit diejenigen, welche so unbesonnen sind, gilritalg
Ethnogriq)hie rein für sich, ohne Rücksicht auf die Ethnogii|kie
der den Griechen nahe verwandten Völker Eleinasiens treibai n
wollen, mit aller Anstrengung den eitlen, unmögyphen VerBodi p-
macht , Pelasger und Hellenen in letzter Instanz za identtUmi)
diese aus jenen hervorgehen zu lassen, und zwar aus demeSi4i
Grunde, weil beide Stämme derselben Sprache theilhaftig genov
dabei ist aber ebenso wie bei der Beurtheilung des swisdMi 4a
Kanaanitero und Hebräern stattfindenden Verhältnisaes übemta
worden, dass es auch noch andere und zwar entscheidende Momi*
der Beurtheilung gibt, welche eine aus der Spracheinheit geiQ|BH
Folgerung bedeutend modifiziren, ja völlig aufheben können. AsMer
der Stammesreligion, die hierbei, wie gesagt, vor Allem in Btitaä
kommt , sind dies dann noch das volksthümliche Bewnsstsehi la
Zusammengehörigkeit- oder Fremdheit, wie es in alten Sagen, Sitti
und Gebräuchen sich äussert , und die hauptsächlich auch dmä
verschiedene Religionsanschauungcn verschieden gestalteten natioula
Typen und Anlagen, woraus unzweifelhaft das wahre, historisch 1^
gründete Verhältniss zweier oder mehrerer Nationen erkannt woto
kann. Wenn wir so die aus der Sprache gezogenen Deduktioia
in ihre gebührenden Schranken zurückzuweisen uns verbunden Itr
len, so glauben wir hieit)ei alle diejenigen auf unserer Seiten
liaben, welche wissen, dass dergleichen Fragen nur von demhttcv
Standpunkte der vergleichenden Etlmographie aus behandelt,
stens mit Sicherheit des Erfolges behandelt werden können.
wir daran fest, so müssen wir fragen: wer möchte läugneo,
noch in einer vorhältnissmässig nicht sehr hoch hinaufreiehendv
Zeit selbst bei weitauseinandcrliegcnden Gliedern des Einen ink-
germanischen Stammes eine merkwürdige Uebereinstimninng deij^
ursprünglich gemeinsamen Sprachgutes obgewaltet habe ? wer m5#
bezweifeln, dass zu einer Zeit, als schon längst eine grosse Tc^
schiedenheit und bestimmte Abgrenzung in religiösen Vorstelluii|(>^
Sagen, Sitten und Gebräuchen zwischen mehreren Völkeigni|ip*
der Indogermanen eingetreten war, doch der Charakter und if
— 227 —
I der gemcinBamen Sprache lange Zeit noch ilcmlich
1; fortgedanert and im Ganzen und Ghrosien keine irgend
i Veränderung erfahren? Waren daher audi die acker-
friedlichen Pelasger mit den kriegerischen Hellenen in
tem Beziehung, so weit ^r bis jetzt sehen können, trotz
*te langer Trennung in Einklang geblieben, hatten auch
ime, seitdem sie einmal in der Urzeit^ obwohl aus ge«>
Wurzel entsprungen, eine eigenthiimUeh yerschiedene
l^nommen, im Wesentlidien dieselbe Stufe der sprachlichen
ng inne gehalten, so kann doch anmöglich yerkannt
ass der innerste Lebensgeist beider Völker schon in un-
len Zeiten ein verschiedener und fast diametral entge-
ff geworden sein muss. Ich eriaobe mir, diese Behauptung
weiter auszuführen. Der Greist des Pelasgerthums, dem
len Pelasgem zunächst verwandten) Phryger, dann auch
iegypter und Slaven ahnlich, ist dn Geeist der geistigen
und thierischen Versunkenheit Der Pelasger erscheint
msch, der von den niedersten Sphären des Naturlebens
und allen Einwirkungen des Bodens, den er |ttMrttblt,
jeden Rest geistiger Energie und freier Tbätigkeit ein-
mit einem Worte in einen wahriiaft thierischen Zustand
en Gefahr läuft: nur eine einzige religiöse Idee, die des
I, besaamenden, befruchtenden Himmdsvaters und der
clen Erdmutter, war ihm vertraut und gegenwärtig und
\ all sein Sinnen und Denken; darüber je hinauszukom-
ihm ohne das Dazwischentreten des freien, unendlich
hellenischen Bildungselementes wahrscheinlich eben so
mgen, als es dem Phryger oder Aegypter gelungen ist.
1 indess nicht geleugnet werden, dass in der Brust des
ein höheres poetisches Naturgefllhl lebte, wie dies ja auch
sonst so gedrückten und elenden russischen und andern
Ackerbauern vorgefunden wird, wahrend die Hellenen,
slehrter Mann (Preller, wenn ich mich recht besinne) richtig
at, wenig Sinn fQr die Natur und ihre Schönheiten be-
jCtzterer Mangel erklärt sich von aelbst, wenn man den
n Geist schärfer ins Auge fasst. Dieser nämlich^ dem
3n von Anfang an und bis in die tiefste Wurzel hinab
> fremd, sondern fast feindlich entgegenstehend, offenbart
ich als ein Geist der Freiheit und Tliätigkeit : der Hellene
-rei von dem schweren Joche der niedem irdischen Natur^
d es, wenigstens bis zu einem gewissen Grade, die Natur
»chen und dem freien Mcnschengelste dienstbar zu machen ;
hm dies Geschäft über Alles gehen musste, so konnte er
kein sentimentaler Naturschwärmer sein. Wahrlich! es
den Hellenen eine andere und unendlich hühere Aufgabe
Is die^ sich einem scheinbar tiefsinnigen und poetischen
US (den wir in den phrygischen Gräueln am Höchsten
— 228 —
anBgebiklet sehen) hinzugeben und seinen hdlen Uaren Geist k
die dunlde Hefe der Erde, die finstere Behausung des Hades vaA
der andern chthonischen Gottheiten der Pelasger, zu yersenken: vie
er sich im Verlaufe seiner spätem Entwickelung dazu berabs
fühlte, alles natürliche Leben und dessen Aeussernngen in h5lNM
geistiges Wesen aufgehen zu lassen und gleichsam die Materie ii
^ist umzuwandeln oder doch aufs Höchste zu verfeinern, sowim
auch schon gleich zu An&nge bei ihm der wässernde, bcftuchiMii
EQmmel und die empfangende Erde in den Hintergrund geMK
Die sublimsten Substanzen der natürlichen Welt, welche siehh
freie, geistige Potenzen auflösen zu können scheinen moditai, iho
Licht, Feuer, der lichtstrahlende Himmel mit seinen GetfM^
AeAer, Luft waren es, welche wenn auch nicht ausadilieaalidH M
in vorzüglicher Weise den religiösen Gesichtskreis des HAms
erfüllten und seine bewundernde Verehrung auf sieh sogen, lUU
wie wir dies bei den assyrisch-chaldäischen Hirten* nnd Kiiegff-
BtSmmen wiederfinden, deren in Kleinasien von Kililden Idslfü^
Ly^en undTroas verbreitete Abkömmlinge oder doeh BrndenÜBü
ebens^als die. nächsten Verwandten der Hellenen anznsebes H
wie die Phiyger und was zu ihnen gehören mochte als die aii^
sten der Pehisger. Kehren wir nach dieser Abschweifung n k
Frage über das Verhältniss der Hebräer und Kanaaniter zu d»
der zurück, so springt es in die Augien, wie vidfiache BMühraii-
punkte und Aehnlichkeiten diese Frage mit der so eben besproehsa
darbietet. Wur brauchen kaum daran zu erinnern, dass dieHcDM
es waren, die, einmal nach Griechenland übergesiedelt, den QmI
legten zur Oberherrschaft des europäischen GMstes, wälueBdla
Volk Israel, das geistig bedeutendste 'des Orients, in der Bewaliivi
und Pflege der reinen Religion des Lebens ehie ungleich httse
Aufgabe zu lösen hatte : beide Völker erschienen erst in einer n^
hältnissmässig späten Zeit auf dem Boden, welcher zum SchaqM
ihrer welthistorischen Wirksamkeit bestimmt war, beide süeav
dort zusammen mit andern Nationen, die in ihrer ganzen Enehs-
nung den Eindruck der geistigen Sdüaffheit, Verkonunenhdt vi
Altersschwäche machten und aus diesem Grunde als zur KbmÜ-
schaft und zum Untergange bestimmt gelten mussten. Wemtvi^
aber so nicht umhin können, die biblische Tradition, wonach ftl
Kanaaniter als unsemitisch zu betrachten sind, für vollkommetbi'A
gründet zu halten, so fragt es sich doch, wie wir uns daszirtiAiiV
ihnen und den Semiten obwaltende sprachliche Verwandtsdnfiiv*^ ^
hältniss zu erklären haben. Es treten aber — wie F. Sehlegdks
Gelegenheit dieser Frage bemerkt — auch von der liistc^toeki
Seite Umstände ein, bei der durch die ganze Wehgeseliiebta fort-
gehenden beständigen Völkerbewegung und Völkervemusehnft
wodurch die Frage nach der Abstammung und Verwandtsdiaft i^
verschiedenen Völkerstämme wesentliche Modificationen erleidet v'
darüber nicht mehr so einfach und leicht entschieden werdeo ka*
I
— 289 —
)ht oft, das« ein Stamm eine ganz venehiedene Sprache
olme dass darmn der ganze Stamm in der Vermiflctrang
j indem er vielmelu* die deatttdien Spuren der alten Ab-
in seinem sittlichen oder geistigen Charakter noch sichtbar
xägt, so dass also hier ^e ettnographische VertiieUang
n andern Prinzip als nach dem sprachliohen vorznnehmen
rare es denn nicht gerade unmöglich, dass dieKanaaniter
ächsten Verwandten der altägyptischen Berölkerung erst
) semitische Sprache adoptirt hätteui wie dies unter An«
ranzösische Orientalist Quatremirci der berühmte Kenner
»chen, bestimmt ausgesprochen hak. Bedenkt man aber,
Utägyptische mit dem Semitischen näher verwandt Ist als
einem andern Spracheneomplez, erwägt man ihmer, dass
,rptische Volk ohne allen Zweifel aus dem Norden , also
wohl aus Palästina, nach Aegjrpten eingewandert ist^ so
tiefere Auffassung des zwischen den Kanaanitem und
den Semiten, andererseits den Aegyptem oder Chamiten
len Verwandtschaftsverhältnisses gewiss den Vorzug
Wir meinen nämlich, dass hier wenn auch nicht ganz
10 doch ein ähnlicher Weg derEridärung scheinbar wider-
\T Erscheinungen einzuschlagen s^ wie bei der B<|arthei-
gegenseitigen Verwandtschaft oder Fremdheit derÜeDenen
ger, der Phryger und Lyder, der Stämme des nördlichen
ihen EJeinasiens: auf dem historischen Standpunkte der
lg, von welchem aus wir die Dinge auflassen, will es uns
als ob die mit Sicherheit anzunehmende Urverwandtschaft
er mehrerer Sprachen noch in jener Zeit, als jene Völker-
!n stattfanden, in einem so hohen Grade klar und unge-
landen gewesen sei, dass zwei oder mehrere Stämme mit
verschmelzen konnten^ ohne dass der eine-^oder der andere
ize Sprache oder auch den bedeutendsten Theil derselben
m brauchte. Wer diesen historischen Standpunkt veriässt
wmmert um die ursprüngliche Identität der ganzen Wur-
lediglich das in einer historisch ganz späten Zeit einge-
rennungsverhältniss berücksichtigt (wie dies bei einem
eben Kopfe ganz natürlich ist^ während der streng wissen-
) Mann durch gründliche etymologisdie Studien sich vor
wege bewahrt) 9 der kommt, sobald er verwegen genug
seinen grundfalschen unhistorischen Theorieen die Urge-
iu bearbeiten oder vielmehr zu verwüsten, vollends um alle
iud allen Verstand: dies beweist das Beispiel Röth's, der
seiner Ungründlichkeit zu der wahnsinnigen Behauptung
die Semiten seien ganz unverwandt mit den Indogermanen 1
mmer besser und wissenschaftlicher gehandelt, wenn man
kle Frage nicht vorschnell entscheiden und die ErßUlung
ihrer genügenden Lösung durchaus erforderlichen Vorbe-
3 abwarten will, als wenn man sich dieselbe nach söge-
— 230 —
iiannteu specuUUiveD Ideen d. h. nach confusen allgomeinen Be-
griifen zurechtlegt, die vor den wahren Ideen d. h. den ans da
sichern Thatoachen erschlossenen and aus ihnen wie von selbst eot-
springcnden grossen allgemeinen Wahrheiten in das Nichts mt-
schwinden, aus dem sie nie hätten auftauchen sollen. Halten nii
dieö fest, so müssen wir auch die besonders von Bertheau vertretoM^
von Heim ich Leo aber bekämpfte Ansicht, dass nämlich die Völ-
kertafel der Genesis auf einem geographischen Eintheilangspnmdi
beruhe, wenig^itens insofern als falsch verwerfen, als sie anf sokhi
Völker Anwendung leidet, deren Ursprung den Hebräern UMA hh
kannt sein konnte: wir wurden uns also zum Widerspruch «Kgs-
fordert fühlen, wenn Jemand glauben wollte , die Kanaaniter wea
in der Bibel bloss aus dem Grunde von Cham abgeleitet, veil de
den aus Norden stammenden Hebräern als Bewohner des sfidfok»
Erdstriches vorkommen mochten. Dagegen kann, wie ich glinbii
Bertheau's Ansicht mit Recht und ohne Gefahr angewendet werdei^
wo es sich um weiter entlegene und den Hebräern nicht so
bekannte Völker handelt; weshalb ich keinen Widerspruch
werde, wenn man die von der Küste des persischen MeerimMi
nach Norden gewanderten Kuschiten des Ninirod für indogenofl^
sehen Ursprungs halten will, so dass also ihre Aiiftiahine unter ii
Völker chamitischen Ursprungs bloss auf einer allgemeinen geo|ii-
phischen Anschauung beruhte. So zu verstehen ist doch wasMofif
in einem Aufsätze über Assyrien sagt , dass nämlich Nimrod «ta
Niuus für arischen oder indogermanischen Ursprungs zu halten al
Diese Ansicht von Movers halte ich für unzweifelhaft richtig: M
verhehle ich nichts dass damit doch noch die biblische Ueberiieferng
vom chamitischen Ursprung der nimrodischen Kuschiten auch ii
streng historischen oder ethnographischen Sinne gefasst besteha
bleiben könnte, wenn man nämlich eine frühe Völkervemnischoog—
wie sie bei den Lydem oder Luditen sicher anzunehmen ist —
in der Gegend des persischen Meerbusens anzunehmen sich eoip
schli essen kann.
Wie dem auch sein möge , so viel ist jedenfalls als offenbnc
Thatsache anzuerkennen, dass die Stämme chamitischen Ursprungs in
Verlaufe der vorderasiatischen Geschichte ganz vom Schaopbttt
zurücktreten und verschwinden, während die Semiten und Indoger-
mancn vor Allem den geistigen Entwickelungsgang dieses £rdtheii
bestimmen. Die Semiten bildeten aber nach der Völkertafd ta
Genesis einen Stamm von fünf Ilauptästen, der sich von Elam ote
Susiana nordwärts durch Assyrien bis zum Nordlande Arrapadiitii
oder Arpaxad und von diesem Gebirgsland quer durch MesopotamicB
bis zur Ostgränze Kleinasiens ausdehnte. Der erste dieser Ud
Hauptäste, Elam, und der zweite, Assur, sind jedoch schon wegn
ihrer nahen Nachbarschaft mit den iranischen Völkern bereit! in
einer sehr frülien Zeit ebenso starken indogermanischen oder ari-
schen Einilüsscn ausgesetzt gewesen, als sie hinwiederum auf joK
— 281 —
eingewirkt haben. Dies beweist hinlängliob der ia Assyrien
rte und herrschend gewordene arische Lichtdienst, wenn
inson ebenso wenig Recht haben mag, den assyrischen
Assarak (== Zend. Ätar, Feuer, mit Suffix ka) mit dem
Assur zu identifiziren , als Joseph Mueller und Lassen
:t waren, den biblischen Namen £lam aus einem arischen
iama herzuleiten. Auch der vierte und fünfte Hauptast
sehen Stammes, Lud und Aram, haben ziemlich firüh.
Lud — wenn wir anders mit fast sämmtlichen Schrifl-
in ihm den Urvater oder doch den Namengeber d«
eben Lyder finden dürfen ' — ihren rein semitischett
sei es in Bezug auf ReUgion, sei es in Bezug auf Sprache,
auf beide zugleich, eingebüsst, indem die chaldäisch-
u Völker indogermanischen Ursprungs von ihrer nordischen
math aus immer weiter nach Süden und Westen zu vor-
nd dadurch die semitische Glaubens- und Spracheinheit
Gliedern des Hauses Sem mehr und mehr erschüttertOB.
wir dem Berichte des zuverlässigsten Gewährsmannee
Jen wir für diese Dinge aufzuweisen haben, dem Berichte
as nämlich, so wurde schon im Jahre 1976 vor Christo
pole der Aramäer, Babylon, von den Chaldäem eingenom-
während eines Zeitraums von 458 Jahren beherrscht; in
t unternahmen die Chaldäer^ wie noch mit Sicherheit be-
erden kann, Streifzuge gen Palästina und liessen dort
ilich Colonisten zurück, wie man daraus schliessen zu
auben kann, dass die phönizischen Gottheiten Moloch
irt-Sandan und Astarte (deren arischer oder indogermanischer
kaum noch mit irgend triftigen Gründen bestritten werden
n strengen Beweis zu führen ist hier natürlich nicht der
* Anaitis eben seit dieser Periode dort verehrt worden zu
inen. Wie aber die nach sichern Zeugnissen des Alter-
I ßabylonien feststehende Verehrung der Lichtgottheiten
erakles und Anaitis zur Annahme einer dort eingetretenen
iing der semitischen Aramäer mit einem indogermanischen
ame zwingt^ so beweist auch die von Herodot aufbewahrte
Göttergenealogie, derzufolge Herakles der Stammvater des
Volkes war und als solcher sogar dem Belus und Ninus
inet wurde, dass der semitische Stamm Lud sich frühzeitig
n übermächtigen indogermanischen Volksstamme verschmol-
en muss; woraus es sich dann leicht erklärt, dass unter
erhaltenen lydischen Wörtern keines vorkonmit, das mit
t aus dem Semitischen gedeutet werden könnte. Müssen
;nerkcnnen, dass vier semitische Hauptstämme, Elam, Assur,
I Aram schon seit der frühesten uns bekannten historischen
eigenthümliche Gepräge ihres Stammcharakters mehr oder
verloren hatten, so steht dagegen der dritte Hauptast des
len Stammes, Arpaxad, aus dem universalhistorischen Ge-
— 232 —
sicbtspunkt betrachtet als der Kern des gansen Stammes , als te
wabre Haupt des Hauses Sem*s du, indem aus ihm nicht aUein
das auserwählte Volk Gottes, das unvergleichlich herrliche Volk
Israel, sondern auch die Araber hervorgingen, welche beiden Völtai
für die gcsammte Wcltgescbichte als die wichtigsten ond eehteilei
Sprossen des semitischen Stammes gelten müssen. Denn wie rie
auf der einen Seite in ihrer ganzen sprachlichen Entwiekelung im
je her einen selbstständigen und alterthümlichen Charakter behaif-
teten, indess die elymaischen, assyrischen und lydischep Sentai
gewiss schon in sehr alter Zeit eine (vielleicht dem Husmdi
oder Huzuresch — welches wir gOAvöhnlich mit Unrecht PehM
nennen — ähnliche) Mischsprache gehabt haben mögen, so behm^
teten sie auf der andern Seite auch im Ganzen ungetrübt nt ■-
verändert die altsemitische reine Weise der geistigen Gottesvenhnmi,
eine Thatsache, die, so weit es die Hebräer angeht, als eine nit
unumstösslichen historischen Gründen beweisbaro ir^'lten muss, wüh
rend sie sich für die Araber wenigstens noch theilwelse wahr8flMi>
lieh machen lässt So sehen wir denn, dass die Semiten sieh wifk
seit früher Zeit in zwei grosse Hauptmassen, in die der befaiiäi
arabischen und die der assyriscb-babylonisch-elymäischen flfJi|i
eintheilen lassen, wobei wir den vierten Sohn Sem 's, den Liil, ik
einen früh verloren gegangenen ganz von unserer Betrachtang wth
schliessen können. Das schon oben angedeutete VerhlCltniss diMr
beiden Hauptmassen zu einander muss aber noch etwas näherte*
stimmt werden. Der Boden, auf dem die historische Entwickaia^
der assyrisch-babylonisch-elymäischen Semiten vor sieh ging, ta
ganze Stromgebiet des Eufrat und Tigris nämlich erscheint, soivril
unsere historischen Kenntnisse hinaufreichen, als ein keineswcp
ausscliliessliches Besitzthum der Semiten: vielmehr haben sich diil
allenthalben fremde Stämme arischen oder indogermanischen Ur-
sprungs schon so frühe eingedrängt, dass wir seine Bewohner fibff-
haupt gar nicht als rein semitisch gelten lassen dürfen. Dieserfafll
schon daraus, dass die Namen jener beiden Flüsse für unsemiüMh
angesehen werden müssen. Der Name des Tigris, welcher Ftm
südöstlich von Arsamosata und nordöstlich von den Katarrhakte
des Eufrat entspringt und in reissendem Laufe nach Süden eiknl
zur Scheidelinie zwischen Assyrien und Mesopotamien wird, iitM
sicher arischen Ursprungs, dass darüber gar kein Zweifel erhobt
werden kann : früher soll er jedoch nach den Zeugnissen des Pseado-
Plutarch de fluminibus und des Eustathius den Namen Sylaz oder
Sollax geführt haben , welcher Name vielleicht semitisch und wä
dem der bekannten Quelle Shiloah bei Jerusalem verwandt ist. Du
Namen des Eufrat erklärt der Engländer Rawlinson mit Benfef'i
Beistimmung aus dem Arischen als den sehr breiten Fluss in'
schliesst aus dem arischen Ursprünge dieses Namens , dass sdNi
in sehr früher Zeit arische Fremdlinge sich mit den semitiscbeii
Ik'wohnern der Eufratgegenden vermischt haben müssen. Es zeig«»
— 238 —
die arischen Etymologieen der beiden Flossnamen (hier
Jl müssen aber gesicherte Etymologieen als die besten
n Zeugnisse gelten), dass die semitischen Bewohner des
3ts beider Flüsse schon sehr frühe ihren rein semitischen
eingebüsst und bedeutende arische Volksbestandtheile in
nommen haben — eine auch durch anderweitige Beweise
1 Zweifel zu erhebende Thatsache. Wenn nun femer
zu zeigen versucht hat, dass die assyrische Sprache ein
' Dialekt gewesen, der im Vergleich mit den übrigen
der semitischen Sprachenfamilie auf emer hohem Stufe
eher Entwickelung beharrt und für dem Aegyptischen
lend zu halten sei , während Botta gegen Rawlinson der
1 Sprache einen arischen Ursprung zu vindiziren geneigt
Ansicht, die schon früher ziemlich allgemeine Geltung
z. B. von Gesenius, Hitzig, Tuch und Andern bis auf
e Zeit herab verfochten wurde), so scheinen mir dagegen
lichten einer dritten vermittelnden weichen zu müssen«
imaassgeblichen Ansicht nach i^t vielmehr anzunehmen,
issyrische Sprache in einem ähnlichen Lichte zu betrach-
ie die sogenannte Pehlvi- oder Huzvaresehsprache : die
derselben scheint ursprünglich semitisch gewesen, aber
sehr früher Zeit dermaassen von arischen Sprachbestand-
ichsam überwuchert worden zu sein, dass man eine Zeit
zweifelhaft sein konnte^ ob das Pehlvi (Huzvaresch) von
s eine semitische oder eine arische Wurzel gehabt habe«
auch gewagt sein würde, der nahe liegenden Oonjektnr
, dass das Altassyrische sich im Pehlvi ebenso erhalten
das Altägyptische im Koptischen, so darf man doch mit
nlich hohen Grade von Gewissheit annehmen, dass in der
in Entwickelung beider Sprachen sehr viele analoge £r-
m eingetreten seien. Das Wort Pehlvi leitet Mohl mit
md Anderer Zustimmung vom neupersischen pahlü, Seite,
ie Pehlvispracbe eigentlich als Grenzsprache, als die Sprache
iländer bezeichnet wäre, und Knobel hält für wahrschein-
ihr Hauptsitz nach Elymais zu verlegen sei : ebenso war
Assyrien ein arisch-semitisches Grenzland , weshalb wir
ollkommen berechtigt halten, auch die assyrische Sprache
oder minder verwandt mit jener zu betrachten. Wenn wir
ine frühere Bemerkung ausführlicher wiederholten, so ge-
3S um den Gegensatz desto schärfer und entschiedener her-
zu lassen, welchen die nach unserer Ansicht allein reinen
die hebräisch-arabischen Stämme oder die Abkömmlinge
n Sohnes des Sem, des Arpaxad (der dritte Sohn steht
fünf Söhnen als der mittlere da: diese Mittelstellung ist
cht rein zufällig, sondern von höherer Bedeutung) , gegen
3n Semiten bilden; da aber die Araber erst in einer viel
ieitperiode zu einer wahrhaft welthistorischen Bedeutung
— 234 —
gelangten, so sind es eigentlich doch nur die hebräischen StämoM,
welche für den ganzen Verlauf der alten Geschichte VorderasieM
als die Vertreter des reinen semitischen Stammtjrpos angeseliei
werden l^önnen. Also muss die Einwanderung der hebräiadiii
Stämme aus dem Norden (wo die zum Theile erst später von doit
herabsteigenden Araraäer als die nächsten Stanimverwandtmi dv
Hebräer erscheinen) nach Palästina als eine Verlegung des Co-
trums des semitischen Stammes dorthin bezeichnet werden. Und k
der Tiiat gibt es neben dem Stromgebiet des £ufrat und Tigiii^
auf welchem die Gescliichtsentwickelung der assyriscb-babylooiadk-
elymäischen Semiten vor sich ging, in Vorderasien kein andeni
Gebiet, das jenem an culturhistorischer Wichtigkeit gleidigvtoi
werden könnte , als dasjenige Land , welches wir im weiln lai
gewöhnlichen Wortgebrauche Palästina nennen. Wenn ran m
mit Recht gesagt hat, dass für die frühesten Zeiten meoMhUMr
Geschichte gewisse Länder durch ihre günstige Lage gleieliMp'iil
yorherbestimmt waren , ihre Bewolmer ohne fremde Anregng wß
Hülfe rascher zu einer höhern Stufe geistigen Lebens und ^^
emporzuheben, so gehört zu der nicht grossen Reihe dieaer
auch Palästina« Denn es musste, wie £wald bemerkt, die iWir
Sonnenlage dieses Landes, sein UeberAuss an freiwilliger
barkeit des Bodens, welche nicht einmal wie die Aeg3rpten8
mühsamen Kunst des Menschen bedarf, und seine Nähe bei
Ländern, deren Reichthümer und Schätze aller Art seine etwripi
Mängel leicht ersetzen konnten, den Menschen hier früher abtf
vielen andern Orten über die ersten schweren Kämpfe mit der iri-
schen Noth des Lebens erheben, seinen Geist dem Boden entfeM^i
und ihm Müsse zu hohem geistigen Strebungen gewähren. JM
Alles konnte aber nur für den Fall heilsam und fruchtbringvi
werden^ dass diejenigen Völker, denen ein solches Loos zu Tbd
geworden, in demselben Maasse^ in welchem sie an äusseren Glödo-
gütern reich und mit allen zu einem hohem Lebensglüeke nötfaig«
Vorbedingungen ausgerüstet wurden, auch an geistiger Freiheit xd
sittlichem Werthe zu wachsen und in allem wahrhaft Guten stelfg
fortzuschreiten sich bestrebten; was man von jenem Volke geiriv
nicht sagen kann, das seit einer vielleicht unbestimmbar altaiPi-
riode zum Besitz und Genuss jenes Landes und seiner Herrlichkeit
gelangt war* Vielmehr erscheinen die Kanaaniter schon in iv
ältesten uns bekannten Zeit als sittlich aufgelöste und grossaiAeBi
bis in den Grund verderbte und darum unwürdige Besitzer ob»
solchen Landes, die von der Erde zu vertilgen und an ihrer SäÜ»
einen hohem Glauben und eine reinere Sitte zu pflanzen ein andflRi
Volksthum durch den Rathschluss der Vorsehung berufen und be-
stimmt wurde. Ist doch der Entwickelungsgang des MenscheDgt-
schlechts nie ohne solche (mit Recht als göttliche StrafgericUt
aufzufassende) Zerstörungsprozesse vor sich gegangen, welche am
Abgestorbene aus dem Wege räumten, um neuem besserm Lebfli
k
- 236 -
nacheii, wie in ähnlicher Weise die Natur bei der über-
hen Fülle ihrer schöpferischen Krädte doch auch verzeh-
tödtende Elemente nöthig hat, am sich einen neuen
crstere zu bereiten. Dass aber gerade dasjenige Volk
3n dieses Landes ausersehen wurde , welches uns die
als den gesundesten und edelsten Zweig sowohl des
raitenstammes als des grossem Hebräervolkes vorführt,
Volk Israel femer, um eines solchen unvergleichlichen
CS würdig zu werden und dasselbe nach seinem vollen
schätzen, erst nach vorhergegangenen langen Prüftangen
)rten Leiden und Beschwerden zu demselben zugelassen
it uns die Weisheit der Vorsehung erkennen, die überall,
ders da , wo menschliche Kurzsichtigkeit keinen Ausweg
oder für möglich hält, die richtigen Mittel und Wege
u machen und zu ebenen weiss, ■ um dem wahrhaft Guten
;hen zum endlichen Siege zu verhelfen.
haben es in dem Vorhergehenden versucht, die hohe
welche das Volk Grottes in der Weltgeschichte einnimmt,
eschränkten Gesichtspunkt, welchen ein ethnographischer
der vorderasiatischen Völker notHwendig inne halten
erläutern und cinigermaassen klar zu machen: ist uns
such auch nur theilweise gelungen, so können wir uns
t gern begnügen bei der völligen ßegrifisverwirrung und
, welche über diesen wie über mehrere andere Haupt-
scB Gebietes der historischen Forschung noch allenthalben
werden. Es bleibt uns jetzt noch übrig, das allgemeine
etreffenden ethnographischen Verhältnisse durch eine kurze
stik der andern Hauptgruppe zu vervollständigen, welche
Semiren und ihnen gegenüber den ganzen Entwickelungs«
alten Geschichte Vorderasiens bestimmt hat.
Semiten gegenüber tritt nämlich das weitverbreitete Volk
mit weichem Namen wir alle Glieder des indogermanischen
welche von Persien und Medien bis nach Thrakien hin
fast ununterbrochenen Reihenfolge die vorderasiatischen
Besitz genommen hatten, zu bezeichnen das Recht haben,
den Grad der Sprachverwandtschaft als einzigen Maass-»
eurtheilung ethnographischer Fragen in Anwendung bringen
i¥ie wir also auch sonst innerhalb der grossen indoger-
Sprachen- und Völkerfamilie, zu welcher vom Indus bis
lannien hin alle Nationen Asiens und Europa'^ — Inder^
Kurden, Armenier, die kleinasiatischen, griechischen,
Stämme, dann die Slaven, Kelten und Germanen — gehören
den Basken^ Finnen und Magyaren ist unter den Völkern
eine Ausnahme zu machen) einzelne enger zusammen-»
Völkergruppen von der weitem Verwandtschaft abzu-
und für sich zu stellen pflegen, so muss auch festgehalten
dass alle Indogermanen Vorderasiens mit den gewöhnlich
- 236 - >
80 genannten Ariern oder den Gliedern des Zendvolkes ^^^
licher Hinsicht dieselben unterscheidenden Hauptmerknuz/^^'^ ^
haben, weshalb wir dem Beispiele Böttichers (in seiner Scliri^^4
folgend auch die Phryger, Lyder, Thraker und andere TäC^ ^
dem gemeinsamen arischen Namen beseichnen. Nannten doeP^^v
des Stephanus Byzantius Zeugnisse die Thraker selbst Hb "^^ i
Aria, während der Name Thrakien höchst wahrscheinlich "^^^^
sudlicher wohnenden Hellenen ausgegangen, also orsprfiDf^ . ^
einheimischer Volks- und Landesname gewesen ist: nach Ji^
Grimm bedeutet der Name eigentlich das rauhe Land, wie si tf^ ^
den alten Bewohnern Griechenlands als das Nordland fibsAH^^
als der Sitz des Boreas, gegolten haben mag, bis der MaMi
späterer Zeit auf dem eigentlichen Thrakien haften blieb. Wi „
Thrakern^ war der arische Name einst auch den indeim e|gs. Pai'rt
Wort aurja, arja scheint aber eigentlich splendldus, illustria»
zu bedeuten, so dass es als ganz allgemeiner ehrenvoller
von einer grossem und mannigfaltig gegliederten Vöi
genommen werden konnte, ohne einen scharf bestimmten,
senden Sinn zu haben: diese Annahme muss aber wohl
jener. Urzeit stattgefunden haben, als noch adle jene voa
Thrakien verbreiteten arischen Nationen auf engerm
men lebten und bloss ein einziges Volk ausmachten. %
können wir diese weit über die Epoche der Trennung der
und der im engem Sinne so genannten Arier hinausliegende
gar nicht mehr genauer bestimmen: wir können nur sagen, das» i
eine solche gegeben und uns aus sprachlichen, religiösen and e^v
turhistorischen Verwandtschaftselementen, wie wir 9\i^ bei dentpilcr
getrennten Stammen noch klar erkennbar vorfinden , ein dem \alBh
rischen Forschungstriebe nur theilweise genügendes Bild von ii T
Zuständen derselben zusammensetzen. Bleiben wir aber -bei h \
Betrachtung der im historischen Zeitalter wahrzunehmenden Völhs^
läge stehen , wie sie sich in Vorderasien nach jener Urzeit ■lliiJ|[
festgestellt hat, in welcher die ersten Stufen aller historischen U-
wickelung, die Anfange der selbstständigen Stammesbildong, dA
vollendet und allem Anschein nach auch schon höhere iffM^
(religiöse) Trennungsmomente geltend gemacht hatten, ao findeifi^
wie wir zwischen den Semiten und Ariern den grossen Gregeoüfe
der geistigen und naturreligiösen Weise der Gottesverehning tv-
vorzuheben hatten, auch innerhalb des engem Kreises der arilchi
Völker Vorderasiens eine zwiefoche religiöse Richtung nach eill^
gengesetzten Seiten. Diejenigen Völkerschaften arischen UiSjifSiV
nämlich, welche vom westlichen Armenien ausgehend den giüaMD
Theil Kleinasiens, besonders des mittleren und nördlichen bis flS
Hellespont hin, besetzten, aber auch nach Süden hin in umioidiifc
liehen Zeiten mehrere Aeste ausgesandt und von jeher auf i>
syrisch-aramäischen Stämme den stärksten religiösen Einflnss ai^
geübt zu haben scheinen, diese arischen Völkerschaften, welche ^
Denigch-phrygiseh-^ykaonlscben bezeichnen können, waren
md dem Cult der Kybele, der auf den Gipfeln der Berge
in einem Baamstamm verehrten Erdmutter, und ihres
^ttes ergeben, welcher das alljährlich im Frühling kräftig
ide und im heissen Sommer hinwelkende und absterbende
repräsentirt. Von Eleinasien aus kam dann dieser
iturcult, dessen ganzes Wesen durch die Bezeichnung
) vollständig ausgedrückt wird,- nicht nur zu den angrän-
litischen Stämmen Syriens, sondern auch — wahrscheinlich
en — nach der Insel Kypros, wo die Kybele und ihr
Is Venus und Adonis wiedererscheinen. Hauptsitz des
Venusdienstes war Paphos, welpherName schwerlich für
»^ehalten werden darf. Die griechische Aphrodite ist aber
lit erst aus der kyprischen Göttin entstanden, ebenso wenig
echische Lines aus dem kyprischen Adonis-Kinyras her-
in ist: vielmehr muss festgehalten werden, dass die griech«
bei den mit den Phrygem am Hellespont zusammenstos-
1 mit denselben überhaupt höchst eng verwandten Pelas-
ünglich und von Anfang an ganz dieselbe Stelle einnahm,
r phrygischen Kybele und den aus ihr hervorgegangenen
fflich mit ihr identischen Göttinnen der irdischen Frncht-
rie Aschera, Baaltis'u. s. w.) in Vorderasien anzuweisen
odite ist die von dem darüber gelagerten Himmel in lie-^
larmung umfangene Erde, die den .aus der Höbe trau-
ichten Segen in ihren mütterlichen Schooss aufnimmt, sie
ttin der rein natüriichen Liebe, des sinnlichen Begattungs-
s Menschen , für dessen vergöttlichende Darstellung die
) Phantasie kein passenderes Bild wählen konnte, als -es
ler Vorstellung des befruchtenden Hinynelsvaters und der
werdenden Erdmutter gleichsam von selbst darbot Im
e zu diesem krassen Naticrdienste der phrygiscb-pelas-
ölker finden wir bei den zunächst, wie es scheint^ vom
Armenien und Kurdistan ausgegangenen indogermanischen
1 arischen Völkern Vorderasiens eine feinere höhere Art
rverehrung vorherrschend, deren Mittelpunkt die beiden
^ichtgottheiten Sandes oder Sandan und sein weibliches
k Anaitis bUdeten und die, vor Allem bei den assyrisch-
len Stämmen heimisch, in sehr früher Zeit über Mesopo-
9 nach Phoenizien hin sich verbreitete, während das Vor-
terselben im ganzen südlichen Kleinasien, wo sie in KIlikien,
'amphylien, Lykien bis nach LydIenuniJTroas hin als die fast
rschende Religionsweise angetroffen wird, den unzweifelhaft
ieweis liefert, dass die dort wohnenden indogermanischen
aften in einem ähnlichen Verhältniss zu den assyrisch-
len Stämmen stehen, wie die Pbryger zu den nachbarlichen
Q. Schon die Namen der beiden Gottheiten Sandes und
obren darauf, dass die Völker, welche ihrem Culte ergeben
— 238 -
waren, für höhere geistige Bestrebungen angloich empOngBctat
sein mussten als die wilden und tollen Verehrer der Kybele: te
der Name Sandes, der in etymologischer Verwandtschidl steht li
dem griechischen Namen Xuthos oder Xanthoa {=» ApoDon), bt-
Beichnet sicher den reinen, hellen, leuchtenden Gott des Liefaki;
des Feuers u. s. w., während dem Namen der Anaftis wenigilni
mit Wahrscheinlidikeit eine ähnliche Bedentang nnCei^elogt iM
Was so schon die Namen andeuten, dass nämlich die dem €Ml
dieser Gottheiten ergebenen Völker, frei von dem drückenden Mb
der irdischen Naturmächte, ihren Blick auf einen hohem Cogtiil»!
der Verehrung und überhaupt ihres ganzen Strebens richteten^ db
finden wir auch durch den ganzen Verlauf der historisohss A^
Wickelung Vorderasicns bestätigt. Wie bereits von Nleboiir
worden ist, zeigen sich die phrygischen und zunäclist
Völkerschaften immer als völlig roh und för alles Höiiere Ml*
pfänglich, ohne die geringste Spur von Bildong^ von frefen^HMl
freien Verfassungen, von Corporationen , Creschlechtem nnf Hi^
men, worauf alles wahre staatliche Leben beruht« Daher wi#A
Phryger im Verhältniss zum Griechen nicht nur, sondern SMdk iH
Lyder oder Lykier stets als Knecht ^edadit und nait VsiMlIii
erwähnt. Ursache und Wirkung bedingen sich hier wieivil
wechselseitig, ohne dass die Priorität der einen oder derariii
aus dem historischen Gesichtspunkt immer genau bestimmt mdtti
erkannt werden könnte; und wenn Simrock in seiner deubAa
Mythologie sagt : Die altdeutsche Unsterblichkeitslehre and du Ib
Walhall verheissene Freudenleben war ein mächtiger Antrieb ■
todcsmuthigem Kampf: dieser Glaube lehrte den Tod veraeiitBi^
und bildete Helden ; obgleich man auch umgekehrt sagen lumii, il
den Germanen angebome Tapferkeit und Unerschrockenheit hall«
die Lehre von Walhall begründet — so findet sich dasa Irier dal
schlagende Analogie , insofern man zweifelhaft sein Icann , ob iß
einerseits traurige, düstere, lichtscheue, andererseits nnbtaig i
wilde, aller Sittlichkeit und echten Menschlichkeit haare GliandElv
der tellurischen oder chthonischen Religion den phrygischen Natiooil-
typus gebildet, oder ob umgekehrt die moralische VersonkenW
und Nichtswürdigkeit der Phryger als die vorausgellende Ursache
ihrer durch und durch sinnlichen und rohen Religions weise aiM-
sehen sei. Der Grundzug der gesammten chthonischen oder oigii-
stischen Religion, wie wir sie bei den Phrygem bis zom hödMtos
Grade des Raffinements ausgebildet finden, besteht in der ab8oi||0i
Herrschaft der irdischen Naturmächte über den Menschengeist —
nur die ganz rohe materielle Vorstellung des vegetativen LiebeH
und Sterbens bewegte und erregte den Geist dieser VölkerseliaftOf
der, immer zwischen den Extremen zügelloser Ausgelassenheit wßi
schlaffer Verzweifiung hin und her geworfen, in der Geschichte keil
Denkmal von wahrhafter Bedeutung und Dauer hinterlassen koimte.
Diejenigen Völker dagegen, welche wie die assyrisch - cimldfiisebeB
I
— 239 —
nd weiterhin deren Verwandte , die Meder und Perser
im Westen die Lyder und Lykier und andere Stämme
ien, vorzugsweise den Gottheiten des Lichtes und des
'e Anbetung darbrachten, begründen als die wahren Ver-
indogermanischen Geistes in Vorderasien gegenüber und
1 Semiten die eigentliche historische Entwickelung dieses
* Erde; die Aidage zu ihrer historischen Grösse war, wie
edeutet wurde, mit ihrer religiösen Anschauung von selbst
md durch dieselbe im Voraus nach Ziel und Richtung
Während dort bei den phrygischen Stämmen die Be-
der tellurischen Mächte und ihrer Offenbarungen, die Be-
der Geburt und des Todes nämlich, insofern sie sich als
momente des vegetativen, im Jahreskreislanf wechselnden
18 selbst dem blödesten Auge und Stumpfesten Sinne auf-
len Menschen zu wilder, rasender Verzweiflung und un-
äinbrüten führte , ohne dass ein scheinbar tiefsinniger
IS den Mangel alles kräftigen und gesunden sittlietien
luch nur dem geringsten Theile nach hätte ersetzen kdn-
in wir hier bei den assyrisch-chaldäischen Stämmen und
sandten im Osten wie im Westen, dass eine ebenso ein-
r unendlich erhabenere Naturreligion, die Verehrung der
3n Elemente, des Lichtes , des Feuers , der reinen klaren
Aethers , den Menschen mit hoher Begeisterung erfüllte
Kampfe anspornte gegen die Uebermacht der wilden un*
1 irdischen Naturkräfte und ihn so wenigstens zum theil-
lege des Geistes über die feindliche Materie anleitete,
[dee, welche wir in den hellenischen Mythen von Hera-
eus, Bellerophon (die ebenso wie die ganze hellenische
ies Apollon den Hellenen mit den Völkern Lydiens, Ly~
anderer kleinasiatischer Landschaften, weiterhin mit den
chaldäischen Stämmen gemeinsam angehören, während die
e Religion mit der phrygischen ursprünglich identisch ist:
3int auch der geistreiche Preller in seiner griechischen
e anzuerkennen) klar genug ausgedrückt finden, sehen
auch bei den Orientalen in den Vordergrund treten, die
Kampfes nämlich zuerst zwischen dem physischen Licht
Finstemiss , dann in fortschreitender Entwickelung des
zwischen dem ethisch Lichten oder dem Guten und dem
'unkeln oder Bösen, eines Kampfes, der die innerste Grund-
kleinasiatisch - hellenischen und chaldäisch-phönizischen
Qythe bildet, die sich als völlig dieselbe ausweist, wenn
festhält, dass die Hellenen sie den Hauptzügen nach fer-
üeinasien nach Europa mitbrachten. Diese Religionsform
Iche nächst der ursemitischen oder hebräischen Religion
tes und des Lebens (mit Recht nennt Ewald irgendwo die
e Religion die Religion des Lebens) als die welthistorisch
nste und wichtigste gelten darf, ist ohne alles Bedenken
— 240 -
mit dem Namen des Dualismus zu belegen, der zuweilen pm
falsch auch der chthouischen lieligion, deren Kern das sich begat-
tende Ehepaar: Himmel und Erde bildet, beigelegt wird; es ia^
wie schon Movers zum Theil erkannt hat, ursprünglich nnd ihrai
wesentlichen Hauptmomenten nach dieselbe, welche wir gewöholidi
als die zoroastrische Religion zu bezeichnen und aus Baktrien bv-
zuleiten pflegen, obwohl nach Allem, was wir bis jetst seilen köa-
nen^ gesagt werden muss, dass dieselbe Im Feuerland Atropateac^
im östlichen Armenien und im nördlichen Assyrien für ebenso ik
und ursprünglich einheimisch zu halten sei , wie in Baktrien, fO
der sicher mythische Zoroaster oder (nach Windischmann's EiU-
rung) Goldstern nur ein Beiname des Lichtgottes Ormusd gmreKO
zu sein scheint. Uebrigens lässt sich das historische oder eAno-
graphische und geographische Verhältniss der assyrisch-chalAkdm
Lichtreligion zum zoroastrischen Religionssystera durch Niehto N
sehr erläutern und begreiflich machen als durch die Analogie, ndche
sich In der Greschichte und Ausbreitung des Kellschriftsystems nr
Verglelchung darbietet. Denn der grosse Ländercomplez, weUMi
der Lauf des Tigris und ^ wo beide Flüsse sich nähern , der ta
Eufrat's Im Westen , der persische Meerbusen im Südeu , ii
grosse Salzwüste im Osten, und der Gebirgszug, dessen Mittalpnikt
der hohe Demawend Im Norden Ist, umgrenzen, ist die HdmiA
wie der assyrisch - chaldäischen und medopersischen Monafchim
so auch zugleich einer eigenthümllchen Art von Schrift, dfeinr
Keilschrift zu nennen gewohnt sind. Wir findet diese mit dos
ägyptischen und semitischen Alphabete gewiss ganz unverwandte
Schriftart, deren Elemente keilförmige Striche und Wlnkelhika
sind , auf alten Denkmälern Armeniens , z. B. am See Wan (wo
der unglückliche Reisende Schultz 1828 sein Leben verlor), dam
in Medien In der Nähe Hamadans, des alten Ekbatana, femer ia
den Ruinen von Babylon und Ninive, von Persepolis und ßebistoa
wieder, nur nach dem verschiedenen Alter und den verschiedeBCi
Ländern hier so, dort anders gestaltet. Was aber die historisdie
Folge der Entwickelung der fünf Hauptarten der Kellschrift be-
trifft, so bemerkt Lassen gewiss richtig, dass die altpersische Kd-
schrlft, well sie die einfachste und vollkommenste Ist, für diejSo|-
ste, die babylonische hingegen als die complizirteste aller Gattangca
für die älteste zu halten sei. Dieses eigenthümliche SchriftsystcB
also, (welches wir nach dem Vorgänge alter Geschichtschreiber ab
das assyrisch-chaldäische bezeichnen dürfen) , das ohne Zweifel
durch ein uraltes indogermanisches Culturvolk, als dessen ältesten
historisch erkennbaren Zweig wir die Chaldäer betrachten, voo
Armenien und Kurdistan aus (denn dass es nicht in Babylomea
entstanden sei, erhellt schon daraus, dass es dort an Steinen feUte»
wofür die gewiss Immer vorzüglich monumentale Kellschrift an
Geeignetsten war) nach Süden und Osten verbreitet vmrde, bietet
die treffendste ParaUele dar zur Beurtbeüung des Verhältnisses der
— 241 -
^haldäischen Lichtreli^on mr ssoroastrischen Olaabenslehre.
e es fQr ein Spiel des Znfalls gelten können , dass auf
demselben Gebiete (wir meinen die assyrisch-babylonischen
owohl das Keilschriftsystem als auch die daalistische
)n Kis ursprünglich einheintisch angetroffen werden? und
auf einem ursprünglich höchstwahrscheinlich semitischen
enn auch diejenigen in schwerem Irrthum befangen sind,
^ylonien als das Centrum der semitischen Länder (das an
z andern Orte su suchen ist) betrachten. In dieser as-
ildaischen und kletnasiatisch - hellenischen Lichtreligion
1 (um diesen wichtigen Hauptpunkt noch einmal schärfer
ben) zuerst Licht und Finstemiss , dann Gutes und Bö-
md Uebel, als zwei in unversöhnlicher Feindschaft ver-
M ächte in stetiB dauerndem Kampfe gegenüber: beide
sind lebendig und thätig, überall ist Handeln, überall
nd überall Kampf seit Anbeginn der Welt Aber der
Ibst ist hier, wie Jemand richtig hervorgehoben hat, kein
Zuschauer, er ist Theilnehmer am Kampfe; er lasst nicht
in der phrygisch-pelasgischen Religion der Fall ist) die
laff hängen , sondern theils rottet er aus und bestreitet
rbliche und Schädliche in der physischen Natur, thdls
in seiner Nähe, das ihm auf seinem Wege durch die
'elt begegnet. Hieraus leuchtet ein, wie bedeutend und
der Dualismus, mit welchem Worte wir zwar gewöhn*
)roa8tri8che Religion bezeichnen, aber auch die assyrisch-
3 und kleinasiatisch-hellenische Religion, als deren Haupt-
all Herakles-Sandes oder Apollon-Sandes erscheint, be-
nüs^en (was nicht oft genug wiederholt werden kann), es
lin , sage ich , wie wohlthätig dieser Dualismus auf den
und das Leben der ihm huldigenden Völker eingewirkt
88 : denn überall, wo die dieser ganzen Religion zu Grunde
Idee richtig verstanden und wahrhaft beherzigt wurde,
\ zum Anlass eines regen thätigen Lebens werden , indem
Einzchien die Aufgabe stellte, im Dienste des Lichts
Finstemiss auszuharren und dem göttlichen Vorbilde des
gemäss durch Anstrengungen gestählt und durch Leiden
EU den himmlischen Höhen emporzustreben. Zugleich ist
die praktische Folge dieser religiösen Richtung für die
jng der Geschichte Vorderasiens von der höchsten Be-
rnd für das tiefere Verständniss derselben von merkwür-
ihtigkeit: denn eben wegen des von der Religion gebote-
i Kämpfens und Ringens sind gerade diejenigen indoger-
1 Völker Vorderasiens, bei denen der Cult des Licht- und
Idcn Herakles-Sandes zu Hause war, zu jener siegreichen
chaft gelangt, welche die Assyrer und Chaldäer und, ob-
einem engen begrenzten Gebiete , die Lyder über ihre
ausgeübt haben.
16
— 242 —
IL ']
Universalis historiae pars hand exigna cam in iodagaoAs fh
pnlomm originibos versetor, consentaneom est, anttqaittrimain Ate
Inferiorls memoriam in toto lioc qnaerendi genere faelle prlndpM
locnm oMnere ; quippe qnai orbis terramm regio pro eoltarae is-
genii artiamqae, qnae ad Immaniorem yitae usam neeesBariae wmüi
incanabnlis primaqne sede prudentiorom omnimn tndido hiM
mereat Ut facile sit ad intelligendam , qui Cactum videatVtit
haee antiquitatis stadiomm pars hominam mentea animosqne
in se conversos teneret. Praeterea rix opus est memonuri,
maioribas nnaqaaeque res intricata sit difficaltatibus , tanto
mentios homines excitari solere, ut. aliqnam saltem eiua rd copft-
tionem adipiscantur : adeo mimm esse nequit, novis et iteratis p«
onme tempns stndiis repetitum esse disceptandi campum, quo ü^
las, si obsenritatem et lenebras respexeris, feracior nee nberior is-
▼eniri potest Quod licet c^timo iure praedieemue, ai statnn, h
quo etlamnunc Asiatieae imprimisque Asianae antiquitaHa slaii
sunt, Universum consideramus, tarnen praeelpue dictum valet , ä k
rationibus, quae Orientem intef et antiquissimam Oraeeiam iolm-
dunt, qnaerere institueris; quae dispntandi materiea quamvis kä
a Sam. Bocluirto usque ad nostram aetatem peminitoa vires Mm
eeeupaveritji nemo tarnen rem impeditam ita aggresain est, nkm
quae nullo pacto confundi debent separaret, tum praecipoa onrii
eaussae capita designaret, denique qua ratione vel testimonia vsli-
rumvel alius generis vestigia indiciaque in certioris historiae mm
converti liceret, luculentis exemplis demonstraret lam eam naidri
dubium sit, quin, qui hoc negotium ea qua par est diligentia |N^
tractandum sibi sumat, peculiarem Kbrum eumque satis ampin p
scribere necesse habeat, vix est quod praemoneamus, nos eo poCit-
simum consilio hanc provinciam nunc in nos suscepisse, ut vifli
rationemque qua nobis videatur administranda, indigitemus simniqBB
graviora quaedam momenta, in quibus totius rei cardo vertiti^
levi quasi bracliio attingamus.
Hisce praemissis nationes quae aliquam vim coltns hnmmi
artiumque sive auctricem sive conciliatricem in~ antiquam 6n^
ciam exercuisse putantur, hunc in modum discemi debent, it
primo eas, quae cum stirpibus Graeciam incolentibus antiqota
proximam et linguae et reügionis communiouem habuenint, pif-
be secretas teneamus ab eis , quae ex alia prorsus ac diversa n-
diee oriundae sunt, postea duarum quoque priaeipaliam psr-
tium iustam ac necessanam in minores partes divisionem iiHÜ-
tuamus. Nam illud quidem per se clarum est, quantom inteice-
dat discrimen inter Aricas Asiae minoris nationes usque ad Tlm-
ciam effusas interque eas, quae a Semo Chamoque denomiDalie
— 343. —
nae soeiet^Ui vinculo cum. Graeeis cohaereliant ; qaam-
nemo baic primariae divisioni rafr^Qgari possit, tarnen
a vero aberraremus ^ si qoae Oraecia Chamitls et Se-
, aequa lance pensltaremus. Nemo aatem est quin
multi hodie quoque oon modo singala quaedam Ae-
nstituta, velati distributionem iUam populi in diveraas
quibiis munus paternum filio beredUarium erat, in Grae-
I sibi videantur, .verum etiam artem religionemque Grae-
Uo fönte vel ortas esse vel certe plurima desumpsisse
Intendant Cuius opinionis caussas siquaeris, eo redir
n euiusqne populi artis infantia similitudinem quandam
, quae statim evanescit, cum primum fnterior naturae
. sese patefacere solet, b. e. cum maturitas illa et pul-
U aetati proprlae emergunt lam quod ad religlonem
ari quidem non potest, magnam Interesse similitudinem
;ieae religionis capita Cererem Baccbnmque et prlma-
tiorum deos Ostridem Isidemque; quae tarnen similitudo
enda est, quoniam Phrygea. quoque eocundem simillimo-
linum cultui addlctos fuisse coactat. Scilicet eam in
tionum agriculturae deditarum rellgionibiia eausam vide-
), ut primo duas lUas naturae vbres, alteram generant^n,
larientemque alteram adorarent, donea ad subllmioreai
mque rerum pergerent consideratlonem ; simulatqnö autem
initio naturae vires, dum ad coltlorem ordlnem populi
in personas Informantnri quas cogltatio et popularis
tifariam Instruunt exomantque, tum demum magnam
rsitatem enasci videmus. Inde si quis effici velit, omninm
ricultorum ab Aegyptiis ecfse egressa, nonne cum delirare
^ Postremo classes illae ex ipsa antiquae vivendi rationia
percommode derivantur, cum eas apud plures Indoger-
el Aricae stirpis gentes In communem usum receptaa
nus. Ne obscura res unico, quod firmum et stabile sit,
lamento, fieri non potest, quin memores sitnus dicti iUiua
t nihil maiorem ad collustrandas populorum antiquitates
8 quam collationem linguarum. Qua quidem norma si
e diiudicanda utimur , Aegyptiorum causa fadli negotio
st Praeterquam enim quod praeter pauca vocabula una
, quibus designandis inserviunt, ex Aegypto per Pboeni-
ita (velut ßä^ig, t//dy6ag, arlßi) in toto Graecae linguae
nguae Aegyptiacae vestigia deprehenduntur plane nuUa,
3 maioris faciendum est, ne nomina quidem propria, si
s nomen per Phoenices invectum exceperis, usquam oc-
Aegypto oriunda, quae tarnen, si Aegyptiorum dei in
transmigrassent, temporum mluria intercidere vix potuerunt.
(IOC loco mihi forsitan obiiciatur, narrationes illas de co-
lyptiorum, quae Dana! et Cecropis auspiciis susceptae
lon pro meris fabulatorum figmentia esse habendaa; quin
— 244 —
eiiam serioris aevi chronopraphos esse audiendos, qui Graeeoran
fabalas annalibus Aegyptioram adaptantes colonlas iUas ab expd-
sione pastorum circ. 2100 — 1600 a. Chr. Aegjrpti dominomm de-
dacendas esse statuant. Nod negabis quidem , fierl potaisse , it
fagitivorum catervae satis fortes tarn longinqui itineris perienUhni
aspernarentur ; quod tarnen effici vix potnit; antequam Phoenieei |
rei maritimae operam navare incepisaent. lam yero ex omnÜMi^
quae de Phoenlcum colonüs comperta habemas, tantum pro coli
concluditur, prima maritimae eorom potentiae initia Ultra qnarta
decimum a Ch. saeculum non esse referenda ; tnm enim yelutih
simae eorum in mari Graeco coloniae exstiterimt , Melns, TheRi
Oliarus, qaibus postero tempore Thasus, Cythera , aUae addehurtv.
Id ubi primum aeeidit, etiam magnas hominam multitudinei asvi-
bus Phoenlcum mare traiicere potaisse , tantum abeat nt jrffitt
eamus , ut eam rem vel certo docamento extra dubitationem pori
arbitremur. Etenim ex Aristophane sdmus, Odomantom national
Thracieam ad Strymonem sitam, cui flu?io etiam Palaeatino noiaa
fuisse traditnr, usque ad ipsias aetatem morem circumeisionis mt-
rasse : qui mos cum ab omnIbus Indogermanis mazime aUenus d^
merito Moversius praeennte scholiasta, qui Odomantes lodaieii
originis esse vult, eos e Palaestina a Pboenidbus in ThndH
translatos esse coniecit: cnius coniecturae egregio -sit firmainfliK
quod Odomantum nomen e Semitico Edom adiecta termfauAse
— avT ortum mihi yidetar. Sed aliud prorsus de Danao etDanii
statuendum est: quos si Ewaldius recte cum Gepbea et Ce|M-
bus composuit recteqne ita dispntavit, utrosque per aüqutalv
temporis septentrionalem Aegypti partem obtinuisse ac deinde tai-
sisse , hoc saltem pro certo afifirmaverim , eos nee Aegyptios ace
Semitas existimandos esse, sed Indogermanica stirpe oriimdos iiaqa
aevo lUo remotissimo, quo Cephennm migrationes relegantnr, eeto-
ris Graeciae incolis et ünguae et religionis proxima cognatioM
affines. Quodsi fabulas de Cepheo deque Danao per Gypram et
Rhodum in Peloponnesum delato nunc quidem penitiua perscratni
non instituimus, satis excusabimur ab inopia testimoniorum , siqd-
dem nemo ignorat , quam futili historicorum auctoritate narratioBBi
illae nitantur; neque tamen praetermitti potest, quaestionem de
Gepheo et Danao lumen accepturam esse iucundissimum , ubi pri-
mum de Asianorum cognatione cum antiquae Graeciae incofis ei-
ponendi occasio erit oblata.
Eis quae antecedunt postquam caussas, qnac ne AegyptionB
coloniis in Graeciam profectis fidem tribueremus, vetaren^ prlmii
lineis adumbravi, sponte apparet , alia omnino condiclone uti ea
quaestionis partem , quae Semitis rerumque Semiticarum biteniD-
ciis Phoenicibus debetur. Neque enim quemquam fagit, Phoenieee;
ubi fundamentis rei maritimae actis ad maiorem potentlam perre-
nerunt, Ita ut permultas Graeci raaris insulas coloniis frequenti-
rent, quin etiam longam earum serieih inde ab ora Ponti EuxiBi
— 245 —
3lop<Hine8iiin in continenti terra collocarent, cum Grad-
multa faumanioris vitae instrumentii commnnicare po-
eis asque ad id tempus nondum innotoerant Sed ne
bigais circumlocutionibus rem dubiam offuBcemus, optt^
ndetmr, pancis declarare, quam ^m Graecorum lingua,
a Phoenicibus passae videantur. Ut a vocabuUs, qaae
es In Graecorum sermonem irrepserunt, Semiticis inci*
Uinguatur oportet inter ea, quae sive e Semitica sive
•grina radice oriandä nna cum rebus ipsis in Graecorum
pervenerunt, atqoe Inter ea, quae ex selo Pboenicum
I commercio repetenda ad designandas notiones anteliac
ibus quidem alienas nsurpabantur. Et in priorum qui-
recensenda sunt nomina plantarum, arborum, florum
idvectorum, ut dyakkoxovj äyi^&oy^ äy/iv&og^ ßiikkiov,
'og, Ida/Litj, xuyiaafxovj xatjpovQdj vtQUfißrj^ ntvfiivovy xvna--
'oog, ktiQiOVj Xißavagj /lakä/f], f^VQQa^ ^dov^ QOiäj <r/;-
f aivantj avxdfitvogj växiv&og, vaawnogj /aXßdvfj, alia,
larum , lapidum , artificiorum , ut dXdßaarQog, ßdaarogj
fUQogj ofiaQayiogj afivQtg, ßvaaogj yaSkog^ öinag^ iitp*
xdßog, xdiog, tcdkntj^ xißwQiov^ Tußwvogj fid^mnog^ et
ulta, quae enumerare taedet, cum res.inde confirmanda
»bata Sit Hulto gravioris utique momenti existiman«
yuidqnid e secundo Yocabulomm genere apud Graecos
Atque singularem prorsus locum hoc in genere obtinet
;V, tjvI^'IbX. en, quae cum ex Indogermanicae stirpis
icari plane nequeat, et alii et nnper Ewaldlus eam Sc-»
inis esse intellexerunt Aceedunt voces aliquot bestia*
iaaaQa, ßdvQa/og (Gyprice ßiQTa/og)y i^i^Vm)^, XXg et
m in antiqulssima Graecia extitisse harum rerum periti
, Qvog, quae a prioris generis vocabulls ni. danig, eXt^
o^y xfjßog, racig valde separandae e Phoenicum sermöne
im Graecorum usum abierunt. Praeterea haud spemendi
ati nomina aliquot vestimentorum, nt Ma^ig, ai^v^,
'fivgj quippe quibus eorum commendetur opinaJ;io^ qui
stiendi morem ab exterorum usu et consuetudine ansam
ipisse arbitrantur, Quibus si addideris voces nonnullas
m mensurarun^que systema pertinentes, quae una cum
oenices in Graeciam transierunt, ut fiväy dydvq^ xdßogj
upersunt Semitioae originis vocabula, ita sunt qomparata,
ationem vocari possint. Ut paueis et praestantissimis
efungar , sie multi vocem äva^ esse Semiticam temere
; sie Niebubrius vocem Boeotioam ßavd nullo iure Phoe-
eripsit ; sie Pottius Bunsenlusque Graecum '^iffog indidem
, Valckenarius allique voces /ndxuQ ^ raiJQog, aliasqüe
sermoni inconsiderate inculcanmt, quamvis ex eo aut
fc aut saltem non debeant explicari. Longe aliter iudi-
t de voce ioQZij, Aeolice BQoxig^ quammagni Scaligeri
— 246 —
acumeu e Semitioo Bennone reete eniltM mihi Tldetar, deqiM to-
cibus (ioffiog, d-fjoavQog, udyva^ ^^^y wuL^y^ Hüt^vg^ /ice/a^r, ^.
^a, naXä&fj, ntiXkai, a^xog, arj/iim^ ^Qog, axddiov j qiiae ona
cum ex Indogermanioarum linguarum copiis Incem Anistra exspedi-
verint, vel certo vel probabiliter e Semiticis exemplaribiu iMutm-
tur. Sed praeter ea, quae modo memoriae nostrae obvia eanw-
ravimus Semitica vocabula olim apud Oraecoa niolte qnoqae ih
▼iguisse, qnae sive teroporum longitndo intereeperit iriTe iaveiib
l^puli ingenium transmutaverit, ipBa ratio doeet; nam cma obm
veritatis numeros habeat Scblegelii sententia ita existimaiilis^ iK-
ciuiqae lingnae saeculorum decursa flexibilem iavenilia wMk h-
dolem et fecunditatem amiserint, ibi Beceesario eyenire, VLXgjfäfo-
puli Bero disciplinam aliquam ab exteris aeeeperint , ad pnegrina
Tocabula coofugere cogantur, contra apud qnos abundent vooMi
technica e patriae linguae fontibua deriyatai ibi antiquom enlln
artis, cttius ea sunt propria, statuendum eesei hoo qnldem nnl-
festo elucet, Graecos persaepe vocabulii Semitieia neva aoae fa-
ventionu nomina substituisse. Sie Graeei aotioaes porpaiae, vikii
talenti, drachmae , litterarum non ante Phoenicam adyeotiui b-
buisse creduDtur^ cum tarnen voce» no^fvQa^ rcUccvroF, ygaftfmi
aperte impresaum ferant Oraecae originia aigillum, atqoe etiani nm
vaXog et dqayjii^y qnamm baue Meieraa, illam Benfelaa fleaito
ease opinati sunt, e Semittels tantum vi haud Mavabllt extayen
poBsint.
Verum sicuti etymologica ratio unicum fere et pilneeps at-
minlculum est, quod ad expediendam eiusmodi quaeatfanem
beatur, ex eo, quod Yocabub e Semitico fönte ia Graecam
nem invecta ibi aut omnino gterilitatis spede notata eaae alt fv-
vum tantummodo derivatorum numerum progonnisse videmoti nele
Bine dubio colligitur, Bimile quid suspicandum esBe de ralione iiiff
utrorumque religiones communi. Tametei igitar mialme propaii
aumus ad negandum, nonnulla symbola et attributa fHriaeipalia
quorundam Graeciae deonim , veluti Minervae , lunoala , Ncptiii^
Vnicani, primituB e cogitatione Phoenicum esBoexorta, noatrotaaa
iure agere nobis videmur, si nulhim omnino Graecorum deum 0-
trinsecus invectum rati vel ipsiua Veneria plerumqne Phoenieitai
libenter proiectae originem Semiticam yehementer addubitari foiM
censemuB. Quid enim ? nonne in insula Rbodo , ubi imprimli 1«-
piter AtabyriuB egregium coloniae Pboeniciae etiam teathiMBU«
Bcriptorum Batts confirmatae indicium superstes reroanait, Veeeni
cultae vestigia frustra quaeruntur ? Ut dicam quod sentio , qaea-
admodum nuper Moversius docnlt, Adonidem Cinyrae flliura cw-
tem Veneris poBtero demum tempore e septentrionali regione ii
Syriam et Paiaestinam et Cyprum fuisse delatum, eodem mvk
Veneris cultuB a SemitiB antiquitus alienus ab Asiae minoria iae«-
lis eiBdem , quibus Adonis sive Attes debetur , h. e. a PhmibB»
vel eorum propinquis Ariorum stirpi accensendis per Ca^iadodiB
— M7 —
naqoe ad SemitieM «ationes permeMse eitsttimuidi»
bus diOgenter penderatis de Veneria origine ita statu-
}j deam postea inde a Palaestinae finibus usqiie adEpi-
Uam una-cam coroite Adonide aive Atte (sive Bacdio)
s agri colendi Btudio deditiB , quales Phrygica et Petes-
tur, olim exiisse et a septentrioiiibiu profectam in me-
egiones invasisse $ quae sententia etsi eopiosius exptenari
m non potest, memineris tarnen ettem vocabola ofyoci
nomen Kivv^aq huc trahenda ab Indogermanis ad me-
Semitas fuisse propagata. Eademque ptene via ac ra«
Ifl convincuntur ii, qui mysteria et mysticae religionie
ide Cabiros et lovis Dodonaei eacerdotes aeceticae Titae
e Semitanim commerciis derivari debere hodie qnoque
Quorum oninium si forte in Semitamm terris obTiam
pa^ tantum abest nt inde erigo Semitica eis condliari
ex agricultorum Asiae minoris ineolanimPelasgis proxime
1 religionibus istuc postea pervenisse necessario eredan*
licet nequaquam eontendamusi coloniam a Phoenieibus
Jocatam ex historia esse expeUendam, tarnen et Cadmum
im (sive Astarten , cuius nomen originis non Semldcae
{rmanicae esse etiam Moversius reete intellexit) Graecis
insignitos habemus', nnde proclivis naseitnr suspicio,
iina ipsa Semitis propria non fnisse; et similiter Cabiri,
toque moneam, cum nomine Indogermanicam originem
tenfeius eos egregie „pumiliones^ interpretatus est: Cabiri
)t quodammodo magieas vitae naturalis vires repraesen-
1 ex comparandis Asianorum Graecorumque religionibus
Pbrygicae simul et Pelasgicae stirpis nationibus proprii
ilüguntur, Quibus concessis facile divinaveris, nos parum
*um sententiae^ qui Herculem Thebannm e Tyrio Hereule
kart-Sandane) originem traxisse volunt; quod qnidem ar-
I nuper Ewaldius praeeunte Moversio ita attigit, ut non
rculem Graecum fabulis ex Herculis Tyrii historia petitis
a esse vellet, verum etiam lolaum Herculis comitem no-
idem esse conüceret cum Phoenido Ulomö, cuius alia
örma videretur nomen Hylli Herculis filii et HyUensium
ponymi. Quam sententiam pluribus redarguere superse-
im hoc moneo , re vera unum tantum eundemque videri
i Graecum cum Tyrio, ita tarnen ut Graeci vel, ut aeeu-
|uar, Hellenes eum ut patrium numen tum, cum ex Asia
Q Graeciam migrarunt, una secum in novam patriam rai-
3erent, dum e contrario j^hoenices incolae eundem Hercu-
mum sive Sandanem (quod nomen aeque ac nomen Astar«
niae Aricae originis est) a septentrionalis regionis incolis
ste genti antiquitus pröpinquts traditam accepisse putandi
led ne in re tarn lubrica et quae nisi diligenti multarum
isquisitione ad certum finem perduci nequeat, diutius hae-
— 248 —
retmiiBy eoiiTertenditiii est ad «lies et instttata, qnae a FhoeiiidlNB
ad Graecos transieniDt. Quorum in nnmero primo loeo ifflod le-
eensendum est, quod Graeci, sive ad id tempns Utteraram usa ad
humaDiorem vitam utiqoe maxlroe necessario (Arorsas egetiaiit, rin '
proprii litteranim systematis rudimenta apud ipsos inventa negBgen
tarn incipiebant, Semiticain alphabetam ex Aegyptia rädlee enatmi
adoptarant, id qnod e solis litterarum nominibus certo eertlns eol- -
Hgitur. Deinde ponderum quoque et mensuranim ayatema, qoäh
a Babyloniis fundatum et apad plerasque Orientls nationes nsn le-
eeptum comperimas., per Phoenices ad Graecos esse transbUmii
post Boeckhii lacubrationes res est confessa. Accedit lonlcos n^
tiendi mos , quem lones a Phoenicibns videri mutnatoa , aopia ii-
dicatnm est. Praeterea quod veteres a Ceerope Inatitatiim fere-
bant, ut mortuorum Corpora inhumarentur , modo ab ezteris M-
vandum sit, non ab Aegyptiis, sed a Phoenicibua commodisriiw
repetimus, qui corporum concremandomm morem dod minua qoaa
pieraeque Asiae inferioris nationes repudiabant; quodai TefboB
^ämsiv primitus urendi notionem habere plerique cum Boppio d
Grimmio recte statuunt, illa sententia yocabuli aij/ua (tnjfiuv d
iskraTy d-tjvav) origine Semitica magis commendatur. PostrenN
observandum est, etiam antiquae Graecorum vivendi rationi seie*
riorum haud dubie morum vincuüs ligatae e Phoenicum consneth
dine damnum allatum esse gravissimnm, qnia non modo vox naüi
(fortasse etiam xtvouSog) Phoenicibns debetur , sed etiana mos ik
virgines in templis prostituendi a peregrinis non derivari nön po-
test Sed Moversius et Ewaldius aliique in hisce vestigiis hob
consistendum rati eo usque progressi sunt, ut musicano quoqne
Graecorum artem ac deinde poesin ex eodem fönte multa hausisse
arbitrarentur; quae tarnen opinio fundamento pamm fimoo supe^
structa mihi videtur, Nam quod vocabula KVf,tßaXoy , nifinamf^
oivkog e Semiticis qob, toph, hältl manasse putant, id tantum ab-
est ut pro certo liabendum sit , ut vocabula illa vel certissimaa
Graecae originis notam ferant imprcssam ; Lini autem nomen e
Semitico lugentium clamore (dj tänü = vae nobis) repetere aeqne
falsum est, quandoquidem tarn nomen (derivandum a rad« Sanser.
gn, sonare, abiecta gutturali, cf. hagog = /kiOQog, vitpoq et pi-
ipog, /uika&Qov et xfiiXf&Qov) quam notio eins ex ipsissinoo natio-
num Phrygo-Pelasgicarum ingenio fluxerunt Quin etiam Semita-
rum Adonidem ex Asianorum deo Lini Pelasgici simillimo esse
exortum , nemo , opinor , infitiabitur , qui quidem animo repnta-
verit, nomen Ktyv()ag manifeste non Semiticum ab initio nilul
fuisse nisi verum ei genuinum Adonidis nomen , donee postea
e nomine nova persona fingeretur. Quae si concesseris , iamiam
apparet, Linum pariter atque Lityersem , Bormium , Cinyram ex
una eademque Indogermanorum cogitatione enatum iam tum , cum
Pelasgi a Phrygibus separabantur , utrique agricultorum nationi
communem fuisse. Solus igitur superest Thamyris citharoedus,
— 249 -
dias et M oyersius Thoenicio Demanm sive Belo Ta*
Qinato aequiparamnt ; com tarnen et nomen eins Orae-
uippe QäfiVQtg vel QafivQag vor Ttvxvov significat) et
um reram peritior eoncedat, Thamyridem eidem populo
«dorn, cui Orpheus aliique mythici poeseos praeddes
idelicet Tbracibas mythieie siye Pieriae ineolis a serioris
bQS valdc separandis , quia Tbracum nomen ab initio
m,-non ethnographicum fuisse facile est ad demonstrandum;
bi huc perventum est, altera iam nos excipit negotii,
r , pars , ut nimirum de rationibus Inter Aricas Asiae
ones et antiquos Graeciae incolas intercedentibus dicar-
pue Yiam, qua sola difficillimae rei fax nova admoyeri
liorem monstremus, Ac ne quis credat praeter Arios
licae originis incolas in censum esse admittendos , sci-
ex Omnibus, quae hucusque in huius regionis religioni-
|ue coHocata sunt etudiis certissimnni effici , si qui in
»amqüe porrecti fuerunt Samiticae stirpis tanquam rami,
) cum Ariels iocolis coaluisse tamque levia et parca
e religionisque vestigia reliqnisse, nt optimo iure silentio
r. Itaque cum solos Arios huius terrae tractus pos-
|uam vim graviorem in Graecos exercuisse affirmemuSi
temporum respectus habeatur necesse est, ne eas quae
utrorumque consanguinitate repetendae sunt res com-
tisceamus cum eis, quas postero tempore alteri ab al-
lutuati. lusto discrimine ita constituto^nos quidem nunc
^viter percensere decrevimus«
eius aetatis^ quam retro persequi nuUa memoria pos-
iciem in Universum describere licet, vetustlssimi Asiae
lae erant Phryges Armeniorum Iratres , quos ex Arica
dos fuisse Ycl ipsum eorum docet nomen, quo sese luba
designabant; Phryges autem antiquitus pleramque Asiae
onem septentrionalem eis Taurum sitam usque ad flu-
incoluisse, pro certo habetur. Sed eas quoque Asia-
»nes, quae meridionalem potissimum et occidentalem eius
im inde a Cappadocia per Ciliciam Lyciamque et Ga-
ad Lydiam possederunt pariter atque Thraces in Asia
quam in Europa habitantes ex Arica stirpe originem
inita nobis argumentorum multitudine dudum persuasum
diem magis persuadetur« Atque Phryges quidem cum
nium Cyclopiorum monumenta, tum ob linguae religio-
itatem et vitam a fero agrestique more alienam et agri
io deditam tam arcte olim cum Pelasgis fuisse cogna-
\ue aetate paullo superiori unam plane effecisse videan-
D^ baud vana est suspicio et quae peritioris cuiusque
m iudicis plausum merito ferat Quidni igitur suspi-
lern rationem, quam Phryges cum Pelasgis communem
0 certo affirmari potest, inter Hellenes et ceteros Asiae
— 850 —
minoria incolasAriofl intercräslate? Quod ri qnb mihi opfimml dis-
crepantiwi linguarum, qualia seriori aeUte exititisse inre existioMp
tUTi rem iionc in modum menti informatam habeo, totam hae
qiiaestioDein non lam geographico quam historieo ordine aluolTeih
dam 68861 idqu6 ita accipi veUm, ut diversae, quae Aaiam mliioni
Oraeciaraqne incotebant , iiatioii68 nee inde ab em , in qua nm^
mur, antiquitate tantopere Inter aese et lingaae et ingenii form
di8crepui88e eredantur , quantopere poatea diacrepatMUit , com afia
ab aliia diu longinquisque terrarum traetibue dlscrimlnaftie
nem et primitivam 8tirpis unaqoaeqae auae naturam adeo
tasaent, ut negligentius conaideranti diversiasimo genere oitii
▼ideri po88ent, nee, 8i una alterave gens diatinctam ingenii Vagmdqm
ffonnam poatea aasecuta erat, ea hanc certam fonnam etiam ntaftiori
tempore luibniase patetur. Quantamria autem gnlTiBsiniimi hoe «p-
mentam tantömmodo e coniungendia omnia generia adiumentia piifta-
diua et interiua intelligi poasit, tarnen priuaqnam alia
oeiare non poaaum, coniecturam noatram mirifice confimuüri
mytliologicia, Conatat enim, dao prae eeteria omnibna deonmipaii
apud Aaianoa cuitu gaviaa eaae eelel>errimo 9 aeilicet CylielfiB it-
temqne et Anaitidem Sandemqae, quonun prius apad Vhtjp^
poaterina apud Cappadoeea y Cilieea , Piaidaa , Pamplq^os , L^
liienaea anmmia honoriboa divinia aSectnm fuisae 1 e
tradltionibaa aimnlque e maxima monumentonim copi« aalia
demonatrari poteirt. Atque Gybelea et Attia naminibaa nemo wA
Terram matrem eloaque nmie filiam nunc amicum iaveneBl^ f^
natiirae vemo tempore effloreaeentia partea auatinet, aigniiciiii
quibua ai actiunxeria Attia aive Atyia patrem eoeieatem Utam
(as Zend, mainju, codeatia; pro ,,Manea'' etiam Masdes dieehil'
el Mazeua apud Phrygea , teate Heayehio 1 eat lupiter) , traB lü
aimpliciaaimaa peraonaa divinaa, nimirum Goelum patrem, nuMi
7erram eorumque fiiium iuvenem h. e. fructum ex illonni eit-
ionctla yiribua progerminatum nanciaeimnr. Qua aane prinmii
pogitatione cum nuUa aptior eaae poaait ingenio et vitae condtekri
imtionia Phrygicae, eandem in Pelaagorura, qui et ipsi agrIcaltM
ßTBXity religione non domiaari non potuiaae, vei a priori eonehi
}ieerety niai etiamnano aatia facile eaaet ad comprobandum, «iHv-
jMun Pelaagomm mythologiam notione Goeii Terram fecundanliiff
ßaque fructum procreantia olim fuiaae comprehenaam« Ut ^
probibeamur, quominua Gybelen (b. e. quae cunratur, quae uii/^
▼ertitur), Attem (Attea a. Atya deacendere videtur a rad. SaMcr.
tUi tav, creace^e, cum praefixo at s praep. lat. ad; itaqae Attff^
Ibdcreacena, adoleacena) eiuaque patrem Manem aeu Coeleetem |iri-
inltua proraua congmiaae cenaeamua cum Pelaagomm Ceren et
Baccbo (rad. Scr, vakab = gerroan. wacbaen, graec. av|ayeiy, ht
fiugere : itaque Baccbua =3 Liber, Ko^) et love Dodonaeo. Gonln
Anaitidia Sandiaqae eam fuiaae no.tionem, ut Ignem, Lacem, Soi00i
{^unami alter aezu maa^o, femiiiino altera repraeaentarent et itt
- «1 —
, ut imprimlfl parifieanv Ignln rfs , quae qui^uid tninas
netum , sublime esset , exsthigueret , in eis respiceretar,
m Moversius ingenti doctrinae eopia certo eertiits evieit.
erantar etymologiea snbsidia, qnae reni alioquin firmiter
extra ullam dubitationem ponant. Etenim Anaitidis no*
m compositum est com Zendico anfthita sive SanscriticO
iirus); Saudis autem (vei Sandanis vel Saudaci) nomen
II est a radice Sanscritiea <;udh vel 9ttndh(albnm, purum
urificare) , unde fraecqm nuäu^c (Dor tto&oQo^) pro
eodem modo ortum est, quo xsvog pro xF*v6g e San-
nja. Praeterea hue traliendum est latinum candere , ean*
Sanscritico $vid in ^ (cf. latinum sudor , sudtare et
id, nostnim aehwitien) contracto explicaudum. Ab -eadem
lli ve! 9imdh, unde ytad^u^q descendit, etiam ädiectivum
^'v^oc pro (THupd-og, ax9v&6g (proprio candidus, blanli,
iium sumpsit; littera initialis a est praefixum sa. laro
m est, Xuthum lonis Adiaeique patrero oHro nibii nisl
sognomen fuisse, unde intelligas , qua de eaussa aecidisse
ut Graeci postero tempore ^tum Solera deum Lyeiorum
Lanthus in Lycia obv'ui^ liaud dubie ab aqua pe)biei4a
xit) tum Sandaemu vel Sandern Cüidum suo Apoliinl slre
luarent. Posteaquam enim deus ab mitio unus ide«M)ue
US una cum populo , euius ia erat proprius, in diversaa
it , intermisso magna temporis intervaUo aeddH , ut duo
uno eodemque enata a serioris aevi Graeeis denue pro
ique agnoseerentur.
uae de Xutbo sive Xaatfia cum Sande aequando dispu*
sdunt, si pro norma iiabemus, ad quam universa sententia
;atur, ita existimandum est, ut ex Asiae minoris religkn
ria eiueeat , duas ibi Aricae originis stirpes esse distin-
quarum altera Cybelen* Attemque , aitera Sandem Analtf-
ro summis numinibus patrüa habuerit, ita in Graeda quo-
exstitisse nationes, alteram Pelasgorum, quae aumina cum
eadem coluerit, alteram Helienumi quae Sandem et Ana-
aece versos et si qui del ex eomm vei cognominibus rel
attributis exorti sunt, TideKcet Apollinem, Dianam, Solem,
)f artem , Candaonem , Orionemi Herculem pro patriis dela
uerit. Veruntamen quantumvis ÜMere non possimus, quin
» ceteris Asiae minoris incolis Ariis, Pelasgos ab Helle-
Btrorumque ingenii indolem et religionem spectea, ret ma-<
^sos fuisse statuamus, ex iis quae supra declaraviraua
tet, nos minime eo inclinare, ut proximam linguarum affi-^
;iam^ tum, cum utrique permisti sunt, inter cos obtinuisse
Quemadmodum* igitur Phrygum genua quietum et agri^
deditum cum strenuo ac bellicoso Lydomm populo, qut
m Cappadocibus , Cilicibus, Pisidis, Pampbyliia, Lyeiis,
, Tbracibus et religionem et originem bäMboly adso^ to^
- 262 - ^
luit, nt Phrygum Lydonunqae Bennimes religionesqne a KMiÜoili
aetatiB scriptoribus plane pro eisdem haberi possent, eodem modo
Hellenes quoque et Pelasgi deos saos antiqaitas e divena omniM
et contraria cogitatione exortos, hinc lovem Pelasg^cunii Cereren,
Bacchum, Proserpinam, illinc lovem Hellenicum, Apoliinenii Dlanam,
Solem, Lunam, Martern, Herculem magis magisqne conaocianint et
in concordiam redegerunt, donec in unius levis lu e* Codi patrii
tarn lucem spargentis quam Terram fecundantis nnmine u^iqw
communem deorum hominomque patrem suo iure agnoscerent
Dolendum sane est, quod aretis limitibus huic disputttioni
circumscriptis impedimnr^ ne argumenta, quae e linguanim tfUgkh
numque scientia petenda ad sententiam firmandam adduci poHUrt
ereberrima, singillatim recensere copiosinsqne exponere quenuB.
Unam illud tarnen^ opinor, neminem fugere potest , quantum ex h
luminis alferatur mythologiae Graecorum simul et Asianomm. Qou
enim est quin seiat plurimos Graecorum sive deoa aive heroo^
▼eluti ApoUinem, Dianam, Herculem, Hartem, Cepheum, Peiseiuii
Bellerophontem, Mopsum, Orionem, Typhonem, Gygen a. Ogyg«^
Iphigeniam , Orestem , Marsyam , alios , etiam inde a Thrada per
wüversam Asiam minorem usque ad Palaestinam ita caltos cd»-
bratosque inveniri, ut, nisi eos In utraque terrarum re^one aeqjH
antiquos b. e. utriusque regionis incolis ab initio proprios ftto
statuas, nuUum idoneum eins rei explicatum proponere poril
Itaque cum numinum illorum cultum narrationesque et fabtdas qne
de eis in utraque regione circumferebantur antlqniaslmafl- nooe
transitu quodam mythorum, quem nunc plerique, et iure id quiden,
quam maxime repudiant, quippe cum tempore illo remotissiiM
Cttltus et Sacra deorum non vi quadam interiori peregrinorom anl-
mos allexerint, sed e cognatorum populorum migrätionibus illustnii
debere iudicemus, iamiam intelligitur , summam Inde Graecoiu
mythologiae et antlquitatem et auctorilatem reconeiliari ; ex hae
enim sententia sequitur, magnam illam idearum communionea^
quam inter Graecas et Asianas religiones Interesse nemo bm
rerum peritus infitiabitur, e primitiva utrarumque origine conmittl
pendere. Ct paucis exemplis utamur , multi fuerunt (et fortifll
etiamnunc sunt), qui narrationes de diluviis apud Graecoa pemi-
gatas ex Orientis regionibus in Graeciam pervenisse censerent : m
tamen pro certissimo tenendum sit, Graecas de diluviis tradltiontt
ex eadem cana antiquitate, ad quam Phrygicae, Armenicae, Chi*
daicae, Indicae relegantur, repetendas una cum populo, cuius ingerio
debentur, in Graeciam transmigrasse. Neque vero minus huc tn-
hendum est, quod multi (ut Moversius) religionem illam, qua Asiaii
in igne purgandi renovandique vim inesse putabant quamque apd
Graecos et ipsos band semel reperimus (veluti in fabulis de Äi-
ptolemo in ignem misso et immortalitatem adepto, de Heroule io
Oeta combusto flammisque renato), ab Orientalibus ad Graecos
permanasse credunt, utpote quae ex antiquissima sentiendi cogitin-
I
— 258 —
me tnter populos proxime cognatos comtnani derivanda,
vel Asianis universiB vel denique Pboenicibns at propria
Sit. Atque ita imprimis de toto fabalarum cyclo, qao
es gestae celebrantur, iudicemus oportet, eas non ex allo
)nte In Graeciam esse invectas, sed e communi Asiano-
lorumque religione oriandas, adeo ut, qaanquam unom
0 Herculem In antiquo terrarum orbe exstitisse credimos,
>em Graecum nee e Phoenicio nee ex Asiano derlväri
sed eum eandem cum populo ipsius cultore condicionem
. e, ex una radice oriiindum in plures partes abiisse
•
si ea quae modo disputayi tribus verbis complecti et ad
utationis finem^ accommodare volumus , in propatulo est,
plane ac diversam difßcillimae qnaestionis expediendae
)se quam eos, qui (ut Raduipbus Rochettius) mythico po«
[erculis cyclo seducti nuper magnam Graecae mythologiae
Asia minorl allatam itaque postero tempore Graecomm
minis admistam esse contenderunt Nos vero distinguen-
inter ea, quae ex antiquissima Graecorum Asianorumque
et religionis communlone illustranda sunt, interque ea
demum, cum utrique per longum saecuiorum decursom
lamvis una stirpe exorti ad diversam tamen tarn linguae
mii indolem properaverant , Graeci ab Asianis mutuati
lunc Ita pergemus , ut certissitno duce usi comprobemus,
generis res multo leviorls aestimandas esse pretii, quam
aliique arbltrantur. Etenim linguarum Asiae minoris
vestigia paene nuUa in antiquam Graeciam irrepsisse
Ut in praecipuis eorum enumerandls acquiescarous , huc
i pertinent nomina quaedam rerum ad musicam artem
Q, ut sXviuog, /Liaydäigy aafißvxt], quibus tamen carendum
n Böttichero addamus vocabulum skiyog (deriFandum a
'• g^■g^ clamare , itaque sleyog pro yUyog proprio est
^ubris; yide supra p. 105.). Praeterea digna sunt quae
ir vocabula ärrtjyog , drTsXaßog , ^siQa , et, si Pottium
que audimus, yox gravissima alitf^. Phrygicum regis^
{fjv Omnibus notum: sed vocabulum rvQavvog, quod Boe-
Store Goschlus indidem enudeandum censuit , Graeca
im non haberi non potest. Yidemus igitur, ex quo ma*^
i populorum corpus bipartitum, quod partim e Pbrygibus
8, partim ex Hellenibus et ceterls AsIae minoris incolis
gicis) una cum Thracibus constabat, antiquissimo tempore
3 partes disiectum et in muita membra dissolutum erat,
n et Hellenum linguam ex illorum lingua paene nihil
tuatam. Quae cum ita sint, iure exspectamus, fore ut
ab ilUs in religionem artesque Graecorum exercita non
se intelligatur , quantam fuisse opinantur , qui primam
dicem e peregrinae terrae recessu derivare coacti sunt
— 254 —
propteraa, qood innuincra cognationia BiniilitudiniBque ezempta
utrinique cpnspicua e iMHiiiiiiini utrarunique origiiie lucem exopto-
tissimam accipere noii perspexerunt Ut in lilstoria artU fingoidi
paallulum immoremar , inibi quidem audacius rem egiaae videntv,
qui noatra memoria affirmarunt , Graecoa tripodeui ot caprifoliiui
atque eolumnam loiilcaio ab Asiania ac deiocepa ex interlori Aiii
petiiaae, dam aimul Doricam ex Aegypto ad Graecos fuiaae peria-
tam temere auapicantiir ; neque rero magia mihi persuaserunl, Giy«
phem, Sphiogem, Fegaama poatero demum tempore indidem Graedi
innotuisae. Quorum ai apeetea uomina , ea Graecis radicibua eaN
exorta manifeato eniteacii; ai rea hiace beatiia aymbolice indicitai
in eenaum vocantur, e mythicia de Pbaedumte et BpHioraftolfl
narrationibua clarum fit , etiam apud Graecoa equatin iir aHHi
numero beatiamm fuiaae, quae Soli tanquam propriae aifaiboana-
tur ; Sphingera autem acimua apud Aaiaticoa exprimere vin laBi
ardore auo oomia devaatantem : quam eandem cogitatiouein io nqf-
thoiogia Graecorum ab ea repraeaentari , aatia aperte dcoionatnit
et etymologica ratio {ofiyyttp, comprimere «» aufi'oearei nviynv^ it
Sipiy% ait ardor auffocana, eratiekende Hitze) et genealogia^ qua ä
Orthro aive Canicula vel a Typiione (b. e. aolia calor tenram ei-
urena) deacendere traditur. Dummodo igitur Typhonem, Orthna^
Ghimaeram^ Maeram, Echidnam, Candaonem, Orionem, Martern (fii
et ipae primitna vehementem nimiumque aolia ardorem deaigMf)
Graecia abiudicari vetemua, fieri non poteat, quin etiam SpliiQ|M
et Gryphem (cuiua eadem liabetur aignificatio) eorundeui mgak
ut proprioa aaaignemua. Quanquam ex omnibua quae disaemi M-
nifeatum eat, non id a nobia agi, ut, quae primitua eadem existi-
manda aunt, dirimamua, acd ut e profundiore fönte h, e. ex antiqui
communione et Graeca et Asiana deducamua.
Haud ignoro quidem Pegasum et Sphingem nun ante Ueiia-
dum memoratoa inveuiri, itaque ad Graecam eorum originem rafa-
tandam adduci poase, quod vel haud ita multo ante euin vel ein
demum aetate aignorum atellarumque nomina et duodecim Zodiad
aigna a Qbaldaeia inventa Graecia per Aaiam minorem allata esse
multi cumidelero arbitrantur; aed cum sidera praeatantiaaima (Ori-
onia, Cephei, Peraei memoriae dicata) nominibua mere Graecia ar-
nata aint , ut vel hinc concludaa , aigna et ipaa non e peregriM
terra eaae aacita, omnia noa docent, ea ex eadem cana antiquii^e,
quam narrationea de diluviia , de aetatibua mundi , de creatioM
Graecorum ore circumlatae prae ae ferunt, apud Graecoa aerviU
remanaiaae« Quod ai conceaaeria, a aumma probabilitatis speeie noa
ablndit, etiam Zodiaei aigna eorumque nomina non Graecia deaian
aerioribua ex Aaia eaae allata, aed ex quo Graeci in Graeciam (ex
Äaia minore) commigrarunt , a maioribua quibuaque in poatefOi
velut per manua tradita cesaisse. Sic autem quaeationi Uli impa-
ditiaaimae de Zodiaei origine a Letronnio aliiaque fruatra tenlatae
finii mihi videlur imponeudua, ut cum nee ab India nee a Graadft
- 2Ö5 —
9 (id qaod proxime ad veritatem aceedit) a ChaUaeiit
led pariter atqae narrationes illas de dilavüs allasqne e
onle oriundum una cum nationibus illis in vafias orbto
giones perveniase putemus. Chaldaeos tarnen, sl gecH
ordinem respexeiis, pro primariis tnm aarrationam illanm
zi aignorumqae auctoribus esse habendoa, Tix opiu etl
mqne plane ratione, ut hoc qaoqae moneam, controver«
Iciniis Sibyllinig inter Graecos Chaldaeosqne ambigua
bet: Sibylla enim omnino cum ApoUine eoniongenda ne
quidem aliena erat, quos Sandem. et Anaitidem (h, e.
et Dianam) sammo loco habnisse, vetemm testimoniia
I est Ceterum valde dignum est menorata, a Sibylla
apetom (quem mnlti perperam eensent postm deaBRia»
Asia in Graeciam inrectum) et Tltaaem Ita eeiebrari»
daeis quoque proprios Msee intenigamus; qnam tarnen
iratius inquirere kmgttm est Sed quamyis in Yastum
ae ChaMalcae antiquitatis gurgitem nos praecipitare
n non sit animus, hoc saltem aperte profitendom dneo,
lidua quam huic quaestioni navayi opera esse persua*
c veluti radice antiquissimam et Asiae minoris etGra»-
»riam redintegranti incipiendum esse. Quemadmodani
lultores Pelasgos cum Phrygibns, Phryges cumArmeDiia
laesisse scimus, eodem cognationis tenore Hellenes cum
uisque Asianis non Phrygicis et Thraeibos, bi omnea
I, Cilices, Pisidae, Pampbylii, Lycii, Lydi, Uiensei^
im bellicosis Chaldaeorum gentibus coniunguntur , ut ab
laldaeisque ad Asianos, ab Asianis ad Graecos transitus
series deduci restituique possint Quae cum ita se
timo iure affirmamus, quod veteres Phrygum nationem
sima haberi voluerunt, idem de Pelasgis et HeUenibus
posse, siquidem apud hos quoque integra remanserant
itigia eins aetatis, quam alioquin ex solis antiquissimae
imentis eruere certisque iineamentis definire possumns.
absolutis etsi satis repetl nequit, pleraque eomm, quat
OS Asianosque similia et eadem reperiuntur, e pristlna
consanguinitate , non e serioris aevi commerciis vicinis
.nda, nibiiosecins concedendum es^ etiam recentiori aetate
\ Asianis ad Graecos perrenisse. Et quae de Pelope
rantur e Lydia ad Peloponnesum ddato qnia historiea
digna sunt^ band scio an multi recte ita intelligant, ut
ttionum eis et trans mare incolentium et originis et re»
litatem commnni popularis traditionis memoria compro-
ficare videantur. Sed ut et alia longius persequi sn«
et ülud, quod omnes memoria tenent, musicam Graeeo*
sive eThracia sive ex Asia minore partim a Phrygibus
^liryges usque ad Pieriam et Olympum, sub quo Attem
ebant, propagatos fuisse certum habetur) partim a Lydia
— 266 —
incrementa cepisse validisBima , hoc loco ante omnia radmoTaii de-
bent Cybeles, Attis, Sabazii, Omphales, Bondidis, CotyttaB vel no-
mina vel sacra in religionem Graecornm recepta et cum eom
Graeciae deorum, qai (utpote primitus cognati) eis respondere fi-
debantur, sacris rebusque gestis permlsta; neqaaqaam tarnen de
mystica Cabirorom religione aliisque, velat de gynaecocratia ii
insula Lesbo pariter atqne in Lycia nsitata, de Hercale in insiila
Co muliebri vestita aeque ac in Lydia praedito, idem praedlctfi
velim, quippe qaae omnia non e reeentioris aevi commerciiB, sed
communi aeqnaliqae religionis cnltusqne statu , qnalis vetosti
temporibus apud Graecos Asianosqne flornerat^ repeti coUu
debeant. Quid autem ? nonne rationi admodum consentaneum fliti
multas res ad religionem pertinentes, quas mii versa Graecia putoi '
adeo excoluerat et ad novam altioremqne sentiendi normam nik^
gerat, ut aliam plane ac diversam Ingenii multoram saeculona
laboribus formati indolem referrent , in remotioribus quibusdatin flt
occultioribus Graeciae locis aut integras fuisse snperstites ant eii-
guam tantum novi rernm Status vim expertas ? unde eventre potmt,
ut postea pro barbarae originis rebus existimarentur , qnae nil M
pristinam suam natnram immutatam retinuerant. Qaamobrem en
inter alios Boeckhius recte observaverit , in eo praestantissiiiiaB
cemi Graecorum indolem, qnod, cum ab initio eorum lingua, ni-
gio, instituta non diversa a barbaris (videlicet Asianis) essentisif
eonstiterint Graeci in primitivis cultus humani rudimentis, selö^
cpsso cascae disciplinae iugo ad perfectiorem rerum statnm feiti-
naverint, haec sententia iustis finibus ita coerceatur necesse est, ri
in multis quoque Graeciae locis pristinae et barbarae Indolis Yt^
gia per omne tempus perdurasse dicamus.
lam si omnia , quae disseruimus , sub unum oeulonini con*
spectum revocamus , universam sententiam hunc in moduin infc^
mamus. Graeci ab Aegyptiis quidem nihil acceperunt, quanqoaa
narrationem de Danao inde in Graeciam egresso simpliciter reiioeit
non aus]m,quoniam ei profnndiorem subesse caussam cum Ewaldii
crediderim, nimirum antiquam Graecorum cognatarumque nationon
Aricarum migrationem , e qua Cepheus et Perseus loppae, Mopstf
Ascalone , Cinyras (i. e. Linus ; uterque Apollinis filius dicitur)
Gypri cum Venere celebrati et ipsi repetendi videantar. Phocnicei ji
e contrario praeclara quaedam cultioris vitae instrumenta cum Grae
eis communicasse putandi sunt, quamvis nee deos suos a pere^*
nis illis Graeci mutuati sint nee originem artis Hellenicae in Se-
mitarum terris quaerendam esse uUo modo sit credibüe ; quoda ^
religionibus institutisque Semitarum aliqua in usum suum reeepe-
runt, ea adeo in sucum et sanguinem converterunt , ut maioren
partem rix dispici ideoque iure Graeca dici possent Postremo de
ratione , quae inter Graecos et Asianos intercedit , commnni iU
statuendum est, ubi primo Pelasgi, post Hellenes in Graeciam trans-
migrabant| utrosque Aricorum Asiae incolarum lingnam religionem-
«« 1
0titiitft (4iudia tunc, non postea, erant) secam asportass«;
atem in uBiverauni faiasc ritae condicionea hinc Phrygmi
>ruiii ,. iilinc HeUenum et ccteroram Asianonim. Deinde
tcndam est, cam Pelaagos etPhryges agricultiirae deditos
itae statuin nondum fuisse assecoloa seiamiis , belUcoios \
am eo tempore , quo ' Ghraeeiam oeeaparant , gravissima
ilturae artiumque rudimenta cognita habuisse, praecipue
ApolUnis et Dianae et si qui deorum Graecorum Ignia,
rum pcrsonas gerunt, ex Asianis sedibus asportasse videri :
cae religionis capita non in Graeciae solo exorta, sed e
10 aevo pie sancteque servata videantur. Et licet minime
Graeeae religionis caput lovem a prisca Heilenlcae stir-
ne fuisse alienum , tarnen pro certo haberi velim , aiiain
üiversam fuisse cogitationem , quam utrique lovis numini
»rincipalem inesse volebant : nimirum Pelasgicus luppiter.
nica religionis Pelasgicae indole universa erat Coelns
*em Tcrram fecundans , Hellenicae autem religionis sen-
tularc yidctur, ut lovi Hellenico Coeli patris lucem spar-
liaque collustrantis notionem tanquam potissimam vindi-
)uantumvi8 igitnr Asiam minorem pro arce habeamus et
;canim et nationum et religionum antiquissima , tamen
lae utrimque inveniuntur cognationis Graecorum Asia-
olim arctissimae indicia quam caute prudcnterque tra-
plorari debeant, priusquam universa quaestio absolvi pofl-^
3t quod moneamus: quodsi ea quae disputata antecedont
itummodo promulsidis instar dicta esse manifestum est,
fore ut copiosiori expositione sententiam nostram confir-
imus.
Zusätze und Berichtigungen.
. 4 — 6 (über den Namen Athene) vgl. S. 44 oben. —
-8 (über den N, Aegyptos) vgl. S. 187. — S. 9, Z. 8
eibe: und. — Zu S. 22—24 (über den N. Aphrodite)
rS. 189. —Zu S. 37—38 (über die Namen Gyges und
S. 208. — S. 42, Z. 18. v. o. schreibe: Schwenck. —
—44 (über ^idvQafißog) vgl S. 138. — S. 57, Z. 14
Bibc: aQ'og.— S. 58, Z. 21 v. o. ist das Wörtchen: zu
jzustreichen. — S. 66, Z. 12 v. o. schreibe: i^(pai. —
11 V. u. j^chreibe: ^57. — S. 77, 2.3 v. o. schreibe:
t 94, Z. 14 V. 0. sishreibe : L — S. 95 , Z. 16 v. o.
überhaupt — S. 106, Z. 5 v. u. schreibe: KoXXi^qoij. —
;. 4 V. ü. schreibe: fiviXoq] der hässliche Schreibfehler
•
— 250 —
minoria incolasAriofl intefceBsiate? Quod ri qiiis mihi oppönat dis-
crepantfaHD Unguarum, qualUi seriori aeUte exstitiaae inrä existiiM-
tnri rem hone in modum menti infonnatam habeo, totam hnc
qnaestionein non tarn geographieo quam historico ordine abaohroh
dam eaae, idque ita aecipi vdim, ut divenae, qaaeAsiam mfaienB
Oraeeiamqne ineolebant, nationea nee inde ab ea» in qua veni-
mur, antiquitate tantopere inter aese et lingaae et ingenii fonai
diaerepuiaae eredantur , quantopere poatea diserepabant , eom aiiae
ab aliia diu longinquisque terrarum traetibaa dlacriminatae eowMh
nem et primitivam athrpis unaqoaeqae auae naturam adeo Ibhm-
tasaent, ut negligentiua conaideranti diveraiaaimo ^^enere arfai
▼ideri poaaent, nee, ai una alterave gena diatinctam ingenii üqgaMgoe
ffonnam poatea aaaecuta erat, ea hanc eertam formam etimn viMioff
tempore habuiaae pntetur. Quantomria autem graviaaimiun hoe iqft-
mentnm tantömmodo e coniungendia omnia generia adiumentia pnto-
diua et interiua intelligl poaait, tarnen priiiaqaanh alia menmite
oebure non poaaum, coniecturam noatram mirifiee confirmafft latiealiai
mythologicia, Conatat enim^ dao prae eeteria omnibna deormapan
apud Aaianoa cultu gaviaa eaae eeleberrimo , aeilicet Cybeien At-
temqne et Anaitidem Sandernque, quonun priua apnd Phiniei^
poaterina apud Cappadoeea, Cilieea, Piaidaa, Pamphyliosi Lydoi^
lUenaea aommia honoribua divinla aSectom füiaae , e
traditionibua aimnlque e maxima monumentomm copi« aalia
demonatrari poteirt. Atque Gybelea et Attia numinibua nemo
Terram matrem eiuaque nunc filium nunc amicum iavenea, qjii
naturae vemo tempore effloreacentia partea auatinet, aignifievii
quibua ai acKunxeria AttIa aive Atyia patrem eoeieatem Mraea
(&s Zend, mainju, codeatia; pro „Manea^' etiam Masdea dieebata
et Mazeua wpud Phrygea , teate Heaychio , eat lupiter) , trea ttm
aimpliciaaimaa peraonaa divinaa, nimirum Goelum patrem, mafna
Terram eorumque fiiium iovenem h. e. fructum ex illoran eoa-
lunctia yiribua progerminatom nanciacimur. Qua aane pnmini
pogitatione cum nuUa aptior eaae poaait ingenio et vitae con&iaa
mtionia Phrygicae, eandem in Peiaagorura, qui et ipai agricoltani
ßnuit, religione non domiaari non potuiaae, vel a priori eoBckri
}ieeret, niai etiamnunc aatia facile eaaet ad comprobandum, miiv-
jMm Pelaagorum mythologiam notione Goeli Terram fecundantii er
eaque fructum procreantia olim fuiaae comprehenaam. Ut iUa
prohibeamur, quominua Gybelen (h. e. quae curvatur, quae aiatao
▼ertitur), Attem (Attea a. Atya deacendere videtnr a rad. Saaitr.
tu, tav, creace^e, cum praefixo at s praepjat ad; itaque Attyi»
l^dcreacena, adoleacena) eiuaque patrem Manem aeu Coeleatem pri-
initua proraua congraiaae cenaeamua cum Pelaagormn Cerere et
Baccho (rad« Scr, vaki^ ^ german. wachaen, graee. av§ayEir, ht
fingere: itaque Bacchus =3 Liber, £0^) et love Dodonaeo, Gooln
Anaitidia Sandiaque eam fuiaae no.tionem, ut Ignem, Locem, SohBi
iiunami alter aezu maacido, femiidno altera repraeaentanmt et iü
- «1 —
ly ut impHmls pnrttleimr Igni« rfs, quäe qui^uid tnimis
metum , sublime esset , exsthigueret j in eis respiceretar,
m Moversius ingenti doctrinae eopia certo eertiits evieit.
erantar etymologiea snbsidia, qnae rem alioquin firmiter
extra ullam dubitationem ponant. Etenim Anaitidis no*
m compositum est enm Zendico anfthita sive Sanscriticö
urus); Sandig autem (vel Sandanis vel Saudaci) nomen
n est a radice Sanseritiea <;odh vel 9ttndh(albnm, pumm
urifieare) j unde fraecqm nu&u^c (Dor tto&oQo^) pro
eodem modo ortum est, quo xsvog pro xF*v6g e San-
knja. Praeterea huo trahendum est iatinum candere , ean*
Sanscritico $vid in ^ (cf. latlnnm sudor , sodtare et
id, nostnim aehwitien) contraeto explicandmu. Ab -eadem
lli vel 9imdh, unde ytad^u^q descendit, etiam ädieotivum
%9v86(; pro oKup^og, anov&og (proprio eandidus, blanli,
clium sumpsit; littera initialis a est praefixum sa. laro
m est, Xuthum lonis Adiaeique patrero oHro nihil nisl
ßognomen fuisse, unde inteUigas , qoa de eaussa «eoidisse
ut Graeci postero tempore ^tnm Solera deum Lyeiorva
Canthus in Lycia obv'ni^ band düble ab aqua pe)hioi4a
xit) tum Sandaewi vel Sandern CUidum soo ApolHnl slTe
juarent. Posteaqoam enim deus ab initio unss lde«M)ue
US una cum populo , euiua ia erat proprlus, in diversaa
it , intermisso magna temporis intervallo aeddH , ut dao
uno eodemque enata a aerioris aevi Graeois denue pro
ique agnoseerentur.
nae de Xutbo sive Xaitbo cum SanAi aeqoando dispu*
sdunt, sl pro norma habernns, ad qoam universa sententia
gatur, ita existimandum eat, ut ex Asiae minoris religkn
ria eiueeat , duas ibi Aricae origlnis stirpes esse didtln-
qiiarum altera Cyt^elen' Attemque, altera Sandern Analtf-
ro summis numinibos patrüs habuerit, ita in Graeda quo-
exstitisse nationes, alteram Pelasgorum^ quae nuarina cum
eadem coluerit, alteram Helienum, quae Sandern et Ana-
aece versos et si qui del ex eomm vel cognominibns vet
attrtbutis exorti sunt, videKcet ApolBnem, Dianam, Solem,
ff artem , Candaonem , Orionem, Herculem pro patrils dela
uerit. Veruntamen quantumvis facere non possimos, quin
, ceteris Asiae minoris incoKa Ariis, Pelasgos ab Helle-
ittroruroque ingenii indolem et religionem spectea, vel ma-
irsos fuisse statuamus, ex iis quae supra declaravimua
ket, nos minime eo inclinare, ut proximam linguarum affi-
;iam^ tum, cum utrique permisti sunt, inter eos obtinuisse
Quemadmodum* igitur Phrygum genus quietum et agr»^
deditum cum strenuo ac bellicoso Lydomm populo, qui
n Cappadocibus , Cilidbus, Pisidis, Pampbyliia, Lyeiis,
Tbradbus et religionem et originem bäMboli adso^ 0(hi^
- 262 - ^
luit, nt Phrygum Lydommqoe Bennimes religionesqne a raeentioris
aetatiB scriptoribus plane pro eisdem haberi poseent, eodem modo
Hellenes quoque et Pelasgi deos saos antiquitas e cUvena onmino
et contraria cogitatione exortos, hinc lovem Pelasgicum , Cererem,
Bacchum^ Proserpinam, illinc lovem Hellenicum, ApoUinemi DiamuD,
Solem, Lunam^ Martern, Herculem magis magisqne comiocianmt et
in concordiam redegenint, donec in unius lovis K e* Codi patrii
tam lucem spargentis quam Terram fecundantis nomine aMqiN
communem deorum hominumque patrem suo iure agnoscerent
Dolendum sane est, quod aretie limitibns huic diepotatioiii
clrcumscriptis impedimur^ ne argumenta, quae e linguamm rel^gio-
numque scientia petenda ad sententiam firmandam addnei fomaat
ereberrima, singillatim recensere copiosinsqne exponere queuni.
Unum iUud tarnen^ opinor, neminem fugere potest , quantum ex et
luminis alferatur mythologiae Graecorum simul et Asianomm. Qids
enim est quin seiat plurimoe Graecorum sive deos aive heroei^
Tcluti ApoUinem, Dianam, Herculem, Hartem, Cepheum, Peneiui,
Bellerophontem, Mopsum, Orionem, Typhonem, Gjgen a. OgygM,
Iphigeniam , Orestem , Marsyam , alioa , etiam inde a Thrada per
wüversam Asiam minorem usque ad Palaestinam ita cultoa edo-
bratosque inveniri, ut, nisi eos in utraque terrarum re^one aeqoe
antiquos h. e. utriusque regionis incolis ab initio proprioa ftte
Btatuae, nuUum idoneum eius rel explicatum proponere poah.
Itaque cum numinum illorum cultum narrationesque et fabnlas qBtt
de eis in utraque regione circumferebantur antiquisaimai- noa o
transltu quodam mythorum, quem nunc plerique, et iure id qulden,
quam maxime repudiant, quippe cum tempore ilio remotisrimo
Cttltus et Sacra deorum non vi quadam interiori peregrinorom ani-
mos allexerint, sed e cognatorum populorum migratloniboa illustrari
debere iudicemus, iamiam intelligitur , summam inde Graeconui
mythologiae et antiquitatem et auctorilatem reconciilari; ex hie
enim sententia sequitur, magnam illam idearum Gommunioneflif
quam inter Graecas et Asianas rellgiones Interesse nemo hanni
rerum peritus infitiabitur, e primitiva utrarumque orlgine commiDi
pendere. Ct paucis exemplls utamur , multi fuemnt (et foitane
etiamnunc sunt), qui narrationes de diluviis apud Graecos pervnl-
gatas ex Orientis regionibus in Graeciam pervenisse censerent : cm
tarnen pro certissimo tenendum sit, Graecas de diluyiis traditkM
ex eadem cana antiquitate, ad quam Phrygicae, Armenicae, CM*
daicae, Indicae relegantur, repetendas una cum populo, cuins ingemo
debentur, in Graeciam transmigrasse. Neque vero minos hoc tn-
hendum est, quod multi (ut Moversius) religionem illam, qua Asiani
in igne purgandi renovandique vim inesse putabant quamqae apiri
Graecos et ipsos haud semel reperimus (veluti in fabolis de TU-
ptolemo in ignem misso et immortalitatem adepto, de Hercule in
Oeta combusto flammisque renato), ab Orientalibua ad Graecos
permanasse credunt, u^iote quae ex antiqoissima sentiendi oogitan-
— 258 —
)ne tnter populos proxime cognatos conmiiiiii derivanda,
velAsianis univershi vel denique Phoenicibus ut [Hropria
Sit. Atque ita imprimis de toto fabalarum cycb, quo
es gestae celebrantur, iudicemus oportet, eas non ex qUo
)nte in Graeciam esse invectas, sed e communl Asiano-
iorumque religione oriondas, adeo ut, quanquam unum
lo Herculem in antiquo terrarum orbe exstitisse credimus,
oem Graecum nee e Phoenicio nee ex Asiano deriväri
sed eum eandem cum populo ipsius cultore condicionem
. e, ex una radice oriundum in plures partes abiisse
•
si ea quae modo disputayi tribus verbis complecti et ad
utationis finem^ aecommodare volumus, in propatulo est,
plane ac diversam difßcillimae quaestionis expediendae
3se quam eos, qui (ut Radulpbus Rochettius) mythico po«
lerculis cyclo seducti nuper magnam Graecae mythologiae
Asia minori allatam itaque postero tempore Graecorum
luinis admistam esse contenderunt Nos vero distinguen«-
inter ea, quae ex antiquissima Graecorum Asianorumque
et religionis communione illustranda sunt, interque ea
demum, cum utrique per longum saecuiorum decursum
iiamvis una stirpe exorti ad diversam tamen tarn linguae
?nii indolem properaverant , Graeci ab Asianis mutuati
lunc ita pergemus , ut certissitno duce usi comprobemus,
generis res multo levloris aestimandas esse pretii, quam
aliique arbitrantur. Etenim linguarum Asiae minoris
yestigia paene nulla in antiquam Graeciam irrepsisse
Ut in praecipuis eorum enumerandis acquiescarons , huc
i pertinent nomina quaedam rerum ad musicam artem
Q, ut sXvinog, (.layddiq^ aafißvxfj, quibus tamen carendum
Q Böttichero addamns vocabulum skfyog (derivandum a
'^* ^f^s'i clamare , itaque sleyog pro yUyog proprio est
nibris; vide supra p. 105.). Praeterea digna sunt quae
ir vocabula ävTtjyog, drriXaßog, ^siqd ^ et, si Pottinm
que audimus, vox gravissima alitfQog. Phrygicnm regis>
\fjv Omnibus notum: sed vocabulum rvQavvog, quod Boe-
ßtore Goschius indidem enudeandum censuit, Graeca
im non haberi non potest. Yidemus igitur, ex quo ma-
] populorum corpus bipartitum, quod partim e Pbrygibus
s, partim ex Hellenibus et ceteris AsIae minoris incolis
gicis) una cum Tbracibus constabat, antiquissimo tempore
9 partes disiectum et in multa membra dissolutum erat,
n et Hellenum linguam ex illorum lingua paene nihil
[tuatam. Quae cum ita sint , iure exspectamus , fore ut
ab ilUs in religionem artesque Graecorum exercita non
ise intelligatur , quantam fuisse opinantnr , qui primam
dicem e peregrinae terrae recessu derivare coacti sunt
— 254 —
proptenuii qood innuincra cognationia Bimilitudinisque exeiDpia
utrinique cpnspicua e e(Miiniiiiii utrarumque origiiie lucem exopto-
tissimam accipere noii perspexerunt Ut in liistoria artid fingendi
paullulum immoremar , inibi quidem audacius rem egisse videntur,
qui noatra memoria affirmarunt , Graecos tripodem et Gaprifoliam
atqae columnam lonicara ab AsianiB ac deioeeps ex interiori Asia
petiisae, dum aimul Doricam ex Aegypto ad Graecoa fuisae peria-
tam temere auapicantiir ; neque rero magia mihi peraaaaenuil, Giy-
phem, SphiDgemi Fegaaum poatero demum tempore indidem Ghraecia
innotnisae. Quorum ai apeciea nomina, ea Graecla radicibua ease
exorta manifeato eniteadi} ai rea hiace beatiia symbollce indiettae
in eenaam vocantur, e mythicia de Pftaathonte et Bf4iera|ih(tt>te
narrationibua clarum fit , etiam apud Graecoa equaäi iir warn
numero beatiamm fuiaae, quae Soli tanquam propriae attriboarea-
tur; Sphingem antem acimua apud Aaiatiooa exprimere vlm aelia
ardore auo oomia devaatantem: quam eandem cogitatioiiem in roy-
thologia Graecorum ab ea repraeaentari , aatia aperte dcmonatrant
et etymologica ratio {aflyyuvj comprimere « auÄ'ocarei nyiynp^ ut
Sipiy% ait ardor auffocana, eratiekende Hitze) et genealogia^ qua ab
Orthro aive Canicula vel a Typhone (b. e. aolia calor terram ex-
urena) deacendere traditur. Dummodo igitur Typhonem, Orthrum,
Glumaeram^ Maeram, Echidnam, Candaonem, Orionem, Martern (qai
et ipae primitua Tehementem nimiumque aolia ardorem deaigiiat).
Graecia aÄ>iudicari vetemua, fieri non poteat, quin etiam Spliingn
et Gryphem (cuiua eadem habetur aignificatio) eorundeui infeaio
ut proprioa aaaignemua. Quanquam ex omnibua quae diaaenii ma-
nifeatum est, non id a nobia agi, ut, quae primitua eadem existi-
manda aunt, dirimamus, aed ut e profundiore fönte h. e. ex antiqua
communione et Graeca et Asiana deducamua.
Haud ignoro quidem Pegaaum et Sphingem non ante Ueaio-
dum memoratoa inveuiri, itaque ad Graecam eorum originem refa-
tandam adduci poase, quod vel haud ita multo aiite eum vel eiai
demum aetate aignorum atellarumque nomina et duodecim Zodiad
aigna a Qhaldaeia inventa Graecia per Aaiam minorem allata esse
multi cumidelero arbitrantur; aed cum aidera praeatantisaima (Ori-
oma, Cephei, Peraei memoriae dicata) nominibua mere Graecia er-
nata aint, ut vel hinc concludaa, aigna et ipaa non e peregriaa
terra eaae aacita, omnia noa docent, ea ex eadem cana antiquilüei
quam narrationea de diluviia , de aetatibua mundi , de ereatiaae
Graecorum ore circumlatae prae ae ferunt, apud Graecoa aervata
remanaiaae« Quod ai conceaaeria, a aumma probabilitatis apecie noa
ablndit, etiam Zodiad aigna eorumque nomina non Graecia demui
aerioribua ex Aaia eaae allata, aed ex quo Graeci in Graeciam (ex
Äaia minore) commigrarunt , a maioribua quibusque in poaterai
velut per manua tradita ceaaiaae. Sic autem quaeationi iili impa-
ditiaaimae de Zodiaci origine a Letronnio aliiaque fruatra tentalai
fiaia mihi Yidelur imponeudua, ut cum nee ab India nee a Gnedi
-^ 806 —
I
(id qaod proxime ad veritatein aceedit) i GhaUMMi
I pariter atqae narratlones illas de dilavüs allasqne e
te oriundum una cum natiimibus illis in vaHas orbts
)ne8 perveniAse pQtemus, Chaldaeos tainen, si gwH
linem respexeris, pro primariis tnm aarrationam illanm
signorumqae aactoribas esse babendoa, Tix opus etl
]ue plane ratione, ut hoc qaoque moneam, controver«
iniis Sibyllinis inter Graecos Cbaldaeosqne ambigua
t: Sibylla enlni omnino com ApoUine coniungenda na
[uidem aliena erat, quos Sandem. et Analtidem (h, e.
Dianam) smnmo loco habnissei vetemm testimoniia
est Ceterum valde dlgnum est menorata, a Sibylla
etum (quem multi perperam censent postm deaBRia»
isia in Graeciam invectum) et Tifwtnt Ha edebfarl,
lels quoqoe proprios Msea intelligamus; quam tarnen
itius inquirere kmgttm est Sed quamyis In vastiHD
Ghaldaicae antiquitatis gurgitem nos praeclpitara
non Bit animusi hoc saltem aperte profitendum dneo,
ua quam huic quaestioni narayi opera esse persua»
veluti radice antiqoissimam et Asiae minoris etGrae-
am redintegranti incipiendom esse. Quemadmodam
tores Pelasgos cum Phrygibus, Phryges cnmArmeDlIs
Bsisse scimusi eodem cognationis tenore Hellenes com
sque Asianis non Phrygicis et Thraeibos, bi omnea
Cilices , Pisidae , Pampbylii , Lyell , Lydl , lüensea^
belücosis Chaldaeorum gentibus conlunguntnr , ut ab
Idaeisque ad Asianos, ab Asianis ad Graecos transitua
series deduci restitoiqoe possint Quae cum Ita se
DO iure affirmamosi quod veteres Phrygum nationem
ma liaberi voluerunt, idem de Pelasgis et HeUenibus
isse, siquidem apud hos quoque Integra remanserunt
i;ia eius aetatis, quam alloquin ex solis antiqnissimae
lentis eruere certisque lineamentis definire possumns.
»soiutis etsi satis repeti nequit, pleraque eorum, quat
Asianosque similia et eadem reperluntufi e pristina
onsanguinitate , non e serioris aevi commerciis vlcinis
la, nihilosecius concedendum es^ etiam recentiori aetate
asianis ad Graecos penrenisse. Et quae de Pelope
ntur e Lydia ad Peloponnesum delato qnla historiea
gna sunt^ liand scio an multi recte Ita Intelligant, ut
)num eis et trans mare Incolentium et origlnis et re»
sttem communi popularis traditionis memoria compro-
are videantur. Sed ut et alia longius persequi sn«
illud, quod omnes memoria tenent, musicam Graeeo*
e e Tbracia sive ex Asia minore partim a Phrygibus
fges usque ad Pieriam et Olympum, sub quo Attem
mt| propagatos fuisse certum habetur) partim a
— 266 —
incrementa cepisse validissima , hoc loco ante omnia ni6morari de-
bent Cybeles, Attis, Sabazii, Omphales, Bondidis, Cotyttus vel no-
mina vel sacra in religionem Graecornm recepta et cum eorum
Graeciae deoram, qai (utpote primitus cognati) eis respondere vi-
debantur , sacris röbusque gestf s permlsta ; neqnaqnam tarnen de
mystica Cabirornm .religione aliisque, velat de gjnaecocratia in
insula Lesbo pariter atque in Lycia usitata, de Hercule in insuh
Co muliebri vestita aeque ae in Lydia praedito, idem praedieari
velim, quippe quae omnia non e reeentioris aevi commerciis, sede
communi aequaliqae religionis cnitusque statu, qualis vetustissimii
temporibus apud Graecos Asianosque flornerat^ repeti eoliustrariqae
debeant. Quid autem ? nonne rationi admodum consentaneum «t;
mnltas res ad religionem pertinentes, quas nniversa Graecia posles
adeo excoluerat et ad novam altioremque sentiendi normam rede-
gerat, ut aliam plane ac diversam ingenii mnltorum saeculoram
laboribus formati indolem referrent , in remotioribus quibasdaro et
occultioribus Graeciae locis aut integras fuisse snperstites aut exi-
gnam tantum novi rerum Status vim expertas ? nnde evenire potoit,
ut postea pro barbarae originis rebus existimarentur , quae nil nin
pristinam suam naturam immutatam retinuerant. Quamobrem cm
inter alios Boeckhius recte observaverit , in eo praestantissimam
cemi Graecorum indolem, quod, cum ab initio eorum lingna, irf-
gio, instituta non diversa a barbaris (videlicet Asianis) essent, Mi
«onstiterint Graeci in primitivis cultus humani rudimentis , sed es*
cpsso cascae disciplinae Ingo ad perfectiorem rerum statum ftfti- h
narerint, haec sententia iustis finibus ita coerceatur neeesse est, t h
in multis quoque Graeciae locis pristinae et barbarae indolis vesti- j^
gia per omne tempus perdurasse dicamus.
lam sl omnia, quae disseruimus, sub unum oeulomm con-
spectum revocamus , universam sententiam hunc in modum infor-
mamus. Graeci ab Aegyptiis quidem nihil acceperunt, quanqnao
narrationem de Danao inde in Graeciam egresso simpliciter reiicere
non ausim,quoniam ei profundiorem subesse caussam cum Ewaldio
crediderim, nimirum antiquam Graecorum cognatarumque nationum
Aricarum migrationem , e qua Cepheus et Perseus loppae, Mopsus
Ascalone , Cinyras (i. e. Linus ; uterque Apollinis filius dicitor)
Gypri cum Yenere celebrati et ipsi repetendi videantun Phoenices
e contrario praeclara quaedam cultioris vitae instrumenta cum Grae-
cis communicasse putandi sunt, quamvis nee deos suos a peregri-
nis illis Graeci mutuati sint nee originem artis Hellenicae in Se-
mitarum terris quaerendam esse uUo modo sit credibile ; quodsi t
religionibus institutisque Semitarum aliqua in usum suum reeepe-
runt, ea adeo in sucum et sanguinem converterunt , ut maioren
partem vix dispici ideoque iure Graeca dici possent. Postremo de
ratione , quae inter Graecos et Asianos intercedit , communi H<
statuendum est, ubi primo Pelasgi, post Hellenes in Graeciam tranB-
migrabant| utrosque Aricorum Asiae incolarum linguam religionem-
k
G
l
1
Dgtitttta (Qualia tunc, non postea, erant) secam asportasse;
intern In nalverauin fuiase vitae condiciones Mnc Phrygum
;oruni , illinc Hellenom et coteroram Asianonim. Deinde
irtendam est, cum Pelasgos etPhryges agriculturac deditos
vitae statQin nondam fuisse assecotos sciamos , bellicof os \
lam eo tempore , quo ' Graeeiam oeenparant , gravissioMi
mlturae artiumque rudimenta cognita habuisse, praecipue
a Apollinis et Dianae et si qui deorum Graecorum Ignia,
erum personas gerunt, ex Asianis sedibus asportasse videri :
icae religionis eapita non in Graeciae solo cxorta, sed e
no aevo pie saneteque servata videantur. Et licet minime
Ghraecae religionis caput lovem a prisca Hellenicae stir-
me fuisse alienum , tarnen pro certo haberi velim, aliain
diversam fuisse eogitationem , quam utrique lovis numini
principalem inesse volebant : nimirum Pelasgicus luppiter.
tnica religionis Pelasgicae indole universa erat Coelus
rem Terram fecundans , Hellenicae autem religionis sen-
tularc Tidetur, ut lovi Hellenico Coeli patris lucem spar-
niaque collustrantis notionem tanquam potissimam vindi-
)uantumvis igiiur Asiam minorem pro arce habeamus et
;carum et nationum et religionum antiquissima , tamen
lae utrimque inveniuntur cognationis Graecorum Asia-
olim arctissimae indicia quam caute prudenterque tra-
plorari debeant, priusquam universa quaestio absolvipoa-,
\t quod moneamus: quodsi ea quae disputata antecedont
tummodo promulsidis instar dicta esse manifestum est,
fore ut eopiosiori expositione sententiam nostram confir-
raus.
Zusätze und Berichtigungen.
4 — 6 (über den Namen Athene) vgl. S. 44 oben, —
3 (über den N. Aegyptos) vgl. S. 187. — S, 9, Z. 8
ibe: und. — Zu S. 22—24 (über den N. Aphrodite)
5. 189. —Zu S. 37—38 (über die Namen Gyges und
S. 208. — S. 42, Z. 18. v. o. schreibe: Schwenck. —
-44 (über i^idvQufißog) vgl S. 138. — S. 57, Z. 14
be: uQ-og.— S. 58, Z. 21 v. o. ist das Wörtchen: zu
ustreichen. — S. 66, Z. 12 v. o. schreibe: ij(pau —
11 V. u, flichreibe: ^57. — S, 77, 2.3 v. o. schreibe:
94, Z. 14 Y. 0. Sißhreibe: L — S. 95, Z. 16 v. o.
berhaupt. — S. 106, Z. 5 v. u. schreibe : KaXXi^qori. —
4 V. ü. schreibe: fivdoq] der hässliche Schreibfehler
%
''4.
— ;:268 —
jiviXog hat fleh dort auf eine mir &8t unbegreifliche Welse mebr-
malfl eiugeschlichen. — S. 136, Z. 24. v.u. schreibe: p flir b.—
S. 158, £. 24 v.u. schreibe: das. — S. 176, Z. 12. v. o. sdireibe:
&aSfia. — S. 176, Z. 23 v. u. schreibe: ToSgog. — S. 208, Z.
4 ▼. 0. schreibe: X)ywa. — S.22Ö, Z. 19 v» u. schreibe: zoroastri-
schen.— ' S. 233, Z. 8 ▼. u. schreibe : dies (init folgendem Komma).
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Gedruckt bei Carl Krüger ^Bonn.
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Fiirncbiiiig^eii
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^ äftenl?öffier= u. JllqtOengcfc^id)!
Von
Dr. Gottfried Mnys,
Priyatdoccntcn der Geschichte an der Universität Bonn.
Zweiter T h e i 1.
Höhl
bei J. M. TTeberle (Tl. L e m p o r t z).
■■ 1858.
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oll e n 1 k ar.
Von
Dr. Gottfried Muys,
ivatflocculcn der Geschichte an der UnivcrBität Bonn.
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KSlii
bei J. M. Hcberlc (H. L e m p e r t z).
' 1858.
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^?Ä,
■ >
I
„Die Eigennamen der gdechischcn Mythologie haben 'wir aus einer {rähern
Gestalt der griecliischen Sprache au erklären, als wir sie in den 'ältesten ,
Büchern yorfindon."
[Aus einem Briefe Ferdinand Hitzig's an den Verf.]
Druck von 0. Krüger Jn Honn.
■it
■0.
Seinem Lehrer
loseph Aschbaeh
rof. der Gesch. und Mitgl. der k. k. Akad. d. Ww. in Wien
seinem Oheim
atthias Gierlings
Kaufmann in Dülken ^
US inniger Liebe, Dankbarkeit und Verehrung
*
*■
gewidmet
vom
Verfasser.
ir
■»>
Vorwort
Verfasser im Frühjahr 1S56 den ersten Theil dieser
cn veröffentlichte, waren ihm die grossen Schwierigkeiten
eswegs vollständig bekannt, welche sich einer Bearbeitung
bischen Urgeschichte und Ethnographie entgegenstellen.
daher diese Aufgabe ernstlich in Angriff nahm, musste
u der Ueberzengung gelangen, dass an eine genügende
'erselben nicht gedacht werden könne , bevor wenigstens
re Theil der griechischen Eigennamen eine sichere Den-
iden; nur auf dem Grunde einer roverlässigen Namener-
ann sich ja der Bau einer wirklich wissenschaftlichen
ite der Griechen erheben. Diesen Grund zu legen Yer-
r Verfasser in dem vorliegenden zweiten Theile seiner
sn^ der mit dem ersten zusammengenommen fast die
Masse der griechischen Namen nmfasst. Der verhält-
ziemlich unbedeutende noch nicht bearbeitete Rest der-
in einem Anhange nachgeliefert werden; dieser Anhang
ich ein vollständiges Register über aUe Namen enthalten,
die vom Verfasser beabsichtigte Darstellung der griechi-
Bscbichte betri£ft, so sieht er sich gezwungen, dieselbe
Zeit lang ruhen zu lassen. Vor der Hand wird näm-
eranze Thätigkeit in Anspruch genommen von einem
,s er bereits im J. 1852 begann und seitdem nie ans
verlor, wenn er auch nur mit Unterbrechungen daran
nnte. Dieses Werk Ist eine „Urgesehichte der Mensch-
1 erster Band n. d. T. ,^Japhet und Sem'' bestimmt ist
rage zu lösen, die man mit grösserem Rechte die wich-
schwierigste Cöntroverse der Weltgeschichte nennen kann
ge über das Verhältniss Griechenlands zum Orient (vgl.
Guhrauer, Lessing II, 1, 309). In „Japhet und Sem"
>rf. zu beweisen versuchen , dass die semitischen und
sehen Völker und Sprachen ursprünglich Eine Völker-
enfamilie gebildet haben, dass also die semitisch- indo-
Menschheit aus Einem Menschenpaare hervorgegangen
Unternehmen, das freilich von vorn herein wenig Bei-
ivird bei denjenigen, die (wie z. ß. Schleicher, Lingui-
ersuchungen II, 121) mit mehr Zuversicht als Sach-
— II —
kenntniss dor ontß^oji^ongesütztün Ansiclit das Wort reden. Auf
dieses /iol Ht(MU*rte dur Vcrt'. IxireitH im ersten Tlieilc seiner For-
8(:liunp;en {\f^\. z. U. 1, Gi^) hin, und xwar nicht ohne einigen Erfolg,
^vünn er andern dorn IJrthcilo eines der vorzüglichsten Gelehrten
und ersten Linp:u inten Deutschlands trauen darf, der ihn mit fol-
genden Worten zur weiteren Verfolgung seiner Aufgabe anfeuerte:
,J)a8 Zeugniss wird Ihnen niemand versagen können , dass Sie es
mit Ihren Bestrebungen sehr ernst nehmen und sich vollständig
ausgerüstet haben , die grosse Frage» welche unzweifelhaft jetzt in
den Vordergrund tritt, nämlich die über das Verhältniss der semi-
tischen und indogermanischen Sprachen, wissenschaftlich anzuigrei-
fcn. Je schwieriger diese ist , je unsichtbarer und mangeUuifter
die Handhaben sind, an denen man sie anzugreifen vermag, desto
entfernter wird eine Lösung derselben liegen, aber desto grösaei
auch das Verdienst sein , auch nur einen richtigen Gesichtspunkt
für sie, eine Stellung zu ihr gewonnen zu haben« ^'
Auch in diesem zweiten Theile nahm der Verf. häufig die
Gelegenheit wahr, jenen Proceas weiter zu fördern, der der Ausar-
beitung seines Werkes „Japhet uud Sem'' durchaus vorhergehen
inusste — nämlich den Process der Restauration der indogemia-
nischen Urwurzelformen , wovon freilich die meisten sogenannten
Etymologen noch keinen rechten Begriff zu haben scheinen (vgff*
I, 46 sq.) : der von ihm gegen das herrschende principlose EtyiiMH
logisiren unternommene Kampf wird aber erst in ^^aphet and Sem"
zur völligen Entscheidung gebracht werden ktaften.
Schliesslich erwähnt der Verf. hier efaiige der wichtigsten im
ersten Theile behandelten Wörter , die in diesem zweiten Theile
eine genauere Begründung erfahren haben: al^(aTTtjyog} 1,8(19).
II, 259 sq. 287; aW« I, 12. U, 306; ßavd I, 25. II, 195-217.
24y sq.; ßurgaxog I, 27. ü, 317. 324; ßlxoq 1 , 28. n, 302;
ynaoy I, 31. II, 171; iämg I, 41. II, 224 ; ^i» I, 61. H, 228
sq. 275; ^«jirco I, 72. II, 225; ^r]am)^g I, 74. II, 262. 300;
tfdiiiim I, 90. II, 78. 157. 229; x^Qog I, 94. U, 192 (7S);
xißwiog I, 96. II, 227; jnuytag I, 107. II, 117; viurap I, 117-
II, 137 ; 0^0^ I, 121. II, 146. 323; naUax^ I, 124. H. 3S5;
nuf^udaiaog I, 126. II, 212. 327; n^yjj I, 132. U, 280. 287;
üä^ag I, 148. II, 242. 243; a^xog I, 155. 11,202—3 ; ava^H
1, 166. II, 217; ofQayig I, 172.11,218; (T/aiaiy 1,172. 11,150.
271 (hvad); xiruiv I, 97. II, 171 (hvit) ; ;f(W(Fog 1,206. n,3l6.
Bonn, im December 1857.
Der Ver lasser.
i. ^Aßai, o2, Stadt in Phokis, auch V//?a/; dazu ^Aßavrt^, ol,
ältesten Bewohner Eubüa's, II. II, 536, die thrakischen Ureprungsr
?etfen sein und von dem phokischen '^'Aßai aus die Insel Euböa
Besitz genommen haben sollen. Der Name ^Aßai ist bisher nn-
Ifirt geblieben; was Schwenck, EtymoL-MythologiseheAndeutongen,
39 sq., vorbringt^ hat mögliehst geringe Bedentulig und ist keiner
ichtung werth. Ich vergleiche afißri^ t^, niid aftßwv, 6, der er-
lene Rand, bes. am Schilde, der erhabene Boden des Bechers,
' hervorstehende Theil eines Körpers, die bergaufwärts gehende
Ibe, ferner äfißil^, o, Becher. Diese Wörter werden von den Et jmolo-
1 meist für aus dva + ßa (aufwärts gehend) cdmponirt gehalten;
l. Benfey, Griech. Wurzellex.^ II, 58. Meiner Ansicht nach müssen
zu Benfey 11^ 325 gestellt werden, wo aus dem Sanskrit ub-ga,
b-ga (krumm), aas dem Griechischen vq)6q^ xv^og, ißoq, vßoq^
^, KVfißög, KVfißif, wvfißaköv zur Vergletchung hervorzuheben
d. Die in ub-ga^ kub-ga zu Grunde liegende WürzelforAi hvab,
vab erscheint als (hy)ab oder (h)vab in ä/Lißfj u. s. w.; ebenso
icheint die von Benfey postulirte gleichbedeutende Wurzelform hvap
griech. Wort ufiniXog^ rj, die (sich krümmende, windende) Rebe,
r Weinstock. Zu (hv)ap gehören ausserdem iat. cumbere, cubare,
opus und deutsch Abend, eben, Ebbe u. s. w. Was nun den
tonen \4ßou betriff!^ so seheint dieser eigentlich die Hügelstadt zu
deuten; fanden doch nach Hoffmann, Griechenland und die Grie-
Bi p. 506, Gell und Leake die Ruinen dieser Stadt auf einer
). Wenn d^ijßai so viel ist wie coUes, was Preller, Griech.
ftb. n, 21 not. 2, annimmt, so wäre der Name der böot. Stadt
lebä wurzelhaft identisch mit dem der phokischen Stadt Abä;
% ^Xog « tiXog. Zu d-ijßou vgl. sabiniseh teba und lydisch rdßa
»nixifa: Mueller, Fragmm. Hist'. Graecc. IV, 811 ; BÖtticher, Arica
49 hat dieses Wort übersehen), femer tv^ißtiq und unser Wort
■nf, aus sa + dhva-p ; zu Stauf = Fels, abschüssige, jähe Höhe
Unfen, Hohen-staufen) vgl. Schwenck, Deutsches Wörterbuch s. v.,
) ausser ags. steap (jäh, abschüssig), engl, stoop (niederschiessen,
f Beiwort: gebückt, überhängend), steep (steil, abschüssig), ags.
ipiaii (sich zur Erde neigen), schwed. stupa (rücklings), holländ.
iiypen (neigen), isl. steypast (herabgestürzt werden), steypir (die
ibe) noch folgende Wörter aus dem Griechischen und Lateinisoheu
1
— 2 —
Mich cur Vorgleichung darbieten: dun^fJov (f. idn^rov)^ Sanl^,
iunf,<;^ Tunttvog, iVftnrj (genei({t = niedrig es tief, eingesenkt =
TIml;, tab-ula, taberna, vielleicht auch täb-es, tabeo, tabesco, wo«
mit rT-«7i-(io^, a-fjniot a'fjnüjuiti (rr » Prä6x sa) ebenso verwandt
sein liünnen wie tab-ula mit cb-cn, £b-ene. Ob der Name des
Gebirges '.7:fo^*, o, in tirossikrmenien (ein Theil des Taurus) mit
\'liiai, »/. verfluchen werden dürfe, bleibt dahingestellt.
2. 'J.itwfiuotrp ^, eine Quellnymphe, II. VI, 22. Dieser Name
könnte mit ftän.iuoog, verkrümmt, verwirrt, suBammenhangen und
Eur Sanskritwurzel h\Ti, sich krümmen, gehören; 'Aßa^ßagltj wäre
dann die Nymphe einer sich krümmenden ^ sich sehr schlängelnden
Quelle. (Ueber ßdiifiu^oq vgl. meine Forschungen I, 26, wo »agfi-avog
mich hätte erinnern sollen, dass ßaQßaQog keine Reduplication ca
sein braucht, sondern von einer Wurzeif. ßaQß = »a^ß ss hvar-b(b)
stammen kann). Doch scheint mir diese Deutung nicht die richtige
SU sein. Ich denke lieber an unsere Wörter wallen, quellen, Ist
bullire (wo bul aus hval), deren wahre Etymologie Benfeyl, 597 sq.
noch nicht erkannt hat. Sie gehören nämlich an Benfey II, 195,
wo die Sanskritwursel ghfi, spargere, lucere, stillare, fluere mit
vollem Rechte auf eine organischere Form hvfi (dhvfi) Eurückge-
führt werden darf. Zu dieser Wursel hvri gehören dann auch ßkvot,
ßovof, (f'Xvwj (fiAv^u). In dem Namen ^Aßa^ßa^ir^ aber wäre ßa$^
hvri, ghri, und er bedeutete die sehr, stark wallende, sprudelnde Quelle.
3. 'yiya^ititn'wvt 6, König von Mykenä, Heerführer der Griecben
vor Troja ; auch Beiname des Zeus in Sparta, nach Jacobi, Hand*
Wörterbuch der Mythologie, p. 896. Wenn Preller, Griech. Myth. II,
276 über die Dichtungen vom Aeakos and den Aeakiden sagt:
„Lässt sich der ursprüngliche Sinn dieser Sagen auch nicht immer
nachweisen, so leuchtet doch so viel ein, dass auch hier das Ael-
teste die Katurbedeutung gewesen ist'', so nehme ich dasselbe tn
von den das Geschlecht der Pelopiden betrefifenden Sagen. Dem-
gemäss erlaube ich mir^ auch in dem Namen des Agamemnon eise
natürliche Bedeutung zu suchen. Vgl. jLis/uova, jue/uatt (die sieh n
einander verbalten wie yiyoya zu yiyaa)^ MA£i, (ualo/uat, fjudvofm
fiuifduw, fiaifddoGü) (Hesych.), juatinuxTfjg (Beiname des Zeas}i ^
derTobende^ Stürmische, Mai/uaxrrjQtüiv, der erste vom 21. Oetoktr
bis zum 20 November reichende Wintermonat. Dfe Grundbedestssf
aller dieser Wörter ist stossen, stürmen, treiben, drängen, wie denn
die zu Grunde liegende Sanskritwurzel ma, mä bei Benfey 11, 34m)>
nichts ist als eine vorn verstümmelte Form der Wurzel dhoi ü^
11,274; dhmä ist aus dhvä wie hmal ib. n, 283 aus hval, onddktl
ist=:dhva, dhu^ ib. II, 271 sqq., ^"-Cf^^ dv^fioq; dhu, ^^Yi^AeM
aber ursprünglich stossen, wie dvsia, dvta, ^via, Mörser s StM^ 1 1
ib. II, 274 lehrt. Halten wir also daran fest, dass dem {jfa** ]<
^Ayu^/Lii/Liywy eine Natuibedeutung zu Grunde liegen moss, so b^
deutet derselbe ganz was /uat/udyT fjg ; Agamemnon ist der aek |ii
heftig Stürmende, und kein Anderer als der heftig stürmende 0**
— 3 —
melsgott ZetiB. Mit dem Namen \4yaf^iifAVMv ist wohl nicht nur
in formeller, sondern auch in begrifflicher Hinsicht zu verbinden
der Name Md/npwvy d, Sohn des Tithonos und der Eos ; es scheint,
dass Memnon ein Gott des im Osten sich erhebenden Morgenwin-
des ist, der recht wohl zum Sohn der Eos gemacht werden konnte.
Vgl. Preller, Griech. Myth. I, 395: „Dass die Phäaken bei Nacht
fahren und den Odysseus gerade in der Zeit heimführen , wo der
Morgenstern am schönsten glänzt, erklärt sich daraus, dass die Winde
sich in der Nacht und um die Zeit des Zwielichts zu erheben pfle-
gen.'' Derselbe bemerkt dann mit Beziehung auf Od. XIII^ 93:
9 Das ist eben die Geburtsstunde der Winde'', und sagt I, 299:
^Weil mit der Dämmerung des Morgens, noch beim Stemenlicht,
die Winde sich zu erheben pflegen, galt Eos für die Mutter der
Sterne und Winde vom Asträos.^ Dass Preller 1,301 den Memnon
ffir den Morgenstern halten will, ist wohl ebenso wenig zu billigen als
das« er I, 299 not. 2. Morgenhelle und Morgenwind für in der Sprache
\ verwandte Vorstellungen erklärt und fjwg, dwg von aio, arjfii ab-
leitet; auch darf lat. aura nicht mit aurora zusammengestellt wer-
' ien, wie dort geschieht. Als Gott des aus dem Osten herlahrenden,
herweheuden Morgenwindes ward dann Metioinon zu einem Ald^iorf/^
' BU einem Morgenländer gemacht; denn dies bedeutet nach Movers^
' Pboen. 11, 2 das Wort Aldloxfj^ dem ein Sanskritwort ^dhjaksha ent-
Ü sprechen würde. Vgl. /agoip, /uQonog = harjakaha bei Benfey II,
^ 197; wie yuQoyj, xu^noq für ydgjoxp , /otf/jonog, so steht al&oi/ß
^ für iaidjoy/^
^ 4. 'Aya/u^dfjg^ 6, Erbauer des Tempels des Apollon zu Delphi.
' Preller II, 346 erklärt *Ayafi^Ct9jg durch „der Hochheilige^ und ver-
^ muthet, dass er derselbe, sei mit Pluton, dem Gott der Unterwelt
^ Letsteres mag wahr sein, aber die Deutung des Namens durch „der
^ Hochheilige'' scheint doch keinen Grund zu haben. Früher habe
^ teh I4yafifj6fjg für = äyav aotpog, sehr weise, erklärt und sehe
^ keinen Grund, diese Erklärung zurückzunehmen; vgl /ntjdogj aAi-
^ ^jjftf J7(f 7<^'t^0/ucti, lat. meditor, und dazu Benfey, 11, 32. Dagegen
^\ ^fpSfhtft ich den Namen des Bruders des Agamedes, des Trophonios,
^ ji^t anders erklären als früher (Forsch. I^ 187) von mir geschah.
^ i/t Tffoqfdivtog wirklich ursprünglich ein chthonischer Gott, der in
i^ der dunkeln Tiefe waltet, so lässt sich dieser Name mit OQtpvoq^
A Q^fqn^fli 6qq>v(uog, femer mit dem Namen X>Qq)hvg in etymologischen
r ' Zusammenhang bringen; TQöq>üiviog verhält sich dann zu X)Q(ptvQ
y wie ^X6g zu o>lo^ und steht für QQOfpuiyiog, Vgl. Benfey n, 411,
W^ ofi/fyog, das auf eine Wurzel varbh (vf ibb) für dhvarbh (dhvfibh)
OTdhvar (dhvri) + bh zurückzuführen ist; dorthin könnte man ver-
' pmtbungsweise auch unser Wort trübe (Gegensatz von rein, bell)
* uMlen. Vgl: die Artt. QaQoyj und M^j^fia,
^ , 4a. *Ayapinni], 77, berühmte, den Musen heilige Quelle am Helikon«
iia diesem Eigeonamen scheint sich die Grundbedeutung des Wertet'
'lüjto^ Pferd, erbalten zu haben; dieses bedeutet eig. Bcbnell^ nacft
:a
.»■
.♦1
L*
Voru'ort
lIs der Verfasser im Frühjahr 1856 den ersten Theil dieser
irschungcn veröffentlichte, waren ihm die grossen Schwierigkeiten
ch keineswegs vollständig bekannt, welche sich einer Bearbeitung
r griechischen Urgeschichte und Ethnographie entgegenstellen,
»bald er daher diese Aufgabe ernstlich in Angriff nahm, musste
bald zu der Ueberzeugung gelangen, dass an eine genügende
)sung derselben nicht gedacht werden könne , bevor wenigstens
r grössere Theil der griechischen Eigennamen eine sichere Den- .^^
ng gefunden; nur auf dem Grunde einer suverlässigen Namener- ^iK
irung kann sich ja der Bau einer wfrklieh wissenschaftlichen "^
'geschichte der Griechen erheben. Diesen Grund zu legen ver-
ebte der Verfasser in dem vorliegenden zweiten Theile seiner
»rschungen^ der mit dem ersten zusammengenommen fast die
sammte Masse der griechischen Namen umfasst. Der verhält-
lemässig ziemlich unbedeutende noch nicht bearbeitete Rest der-
Iben soll in einem Anhange nachgeliefert werden; dieser Anhang
rd zugleich ein vollständiges Register über alle Namen enthalten.
Was die vom Verfasser beabsichtigte Darstellung der griechi-
lien Urgeschichte betrifft, so sieht er sich gezwungen, dieselbe
eh eine Zeit lang ruhen zu lassen. Vor der Hand wird näm-
b seine e:anze Thätigkeit in Anspruch genommen von einem
^e, das er bereits im J. 1852 begann und seitdem nie ans
t^ Augen verlor , wenn er auch nur mit Unterbrechungen daran
Mten konnte. Dieses Werk ist eine „Urgesehichte der Mensch-
It'S deren erster Band n. d. T. ,^Japhet und Sem^' bestinimt ist
le Streitfrage zu lösen, die man mit grösserem Rechte die wich-
rfite und schwierigste Cöntroverse der Weltgeschichte nennen kann
9 die Frage über das Verhältniss Griechenlands zum Orient (vgl.
inzel und Guhrauer, Lessing II, 1, 309). In „Japhet und Sem"
rd der Verf. zu beweisen versuchen , dass die semitischen und
logermanischen Völker und Sprachen ursprünglich Eine Völker-
d Sprachenfamilie gebildet haben, dass also die semitisch- indo-
rmanische Menschheit aus Einem Menschenpaare hervorgegangen
— ein Unternehmen, das freilich von vorn herein wenig Bei-
l finden wird bei denjenigen, die (wie z. ß. Schleicher, Lingui-
sehe Untersuchungen II, 121) mit mehr Zuversicht als Sach-
küimtnisfl dor onff^o^eiigesetxtüii Atisiclit das Wort reden. Auf
dit^sü.s YAv.i sr<MK*rte der Vort'. bureitn im iTstcn Theile seiner For-
sicIitingcMi \^\^\. z. H. 1, fii)) hin, und xwnr nicht ohne einigen Erfolg,
wenn er anders dem l'rthcile einen der vorzüglichsten Gelehrten
und ersiten Lin{;niflten Deutschlands trauen darf, der ihn mit fol-
genden Worten %ur weiteren Verfolgung seiner Aufgabe anfeuerte:
,,l>ä8 Zeugniss wird Ihnen niemand versagen können, dass Sie es
mit Ihren Hestrebungen sehr ernst nehmen und sich vollständig
ausgerüstet liuben , die grosse Frage, welche unzweifelhaft jetzt in
den Vordergrund tritt, nUmlich die über das Verhältniss der semi-
tischen und indogermanischrn Sprachen, wissenschaftlich anzt^i-
fcn. Je schwieriger diese ist , je unsichtbarer und mangeUuifter
die Handhaben sind, an denen man sie anzugreifen yennag, dttto
entfernter wird eine Lösung derselben liegen, aber desto grösasr
auch das Verdienst sein , auch nur einen richtigen Gesichtepimkt
für sie, eine Stellung zu ihr gewonnen zu haben, ^'
Auch in diesem zweiten Theile nahm der Verf. häufig die
Gelegenheit wahr, jenen Process weiter zu fördern, der der Ausar-
beitung seines Werkes „Japhet uud Sem'' durchaus Torhergshoi
muBste — nämlich den Proeess der Restauration der indogerma-
nischen Urwurzelformen y wovon freilich die meisten aogenannton
Etymologen noch keinen rechten Begriff zu haben scheinen (T|f*
I, 46 sq.) : der von ihm gegen das herrschende principlose Etjino*
logisiren unternommene Kampf wird aber erst in ^^aphet und Sem^^
zur völligen Entscheidung gebracht werden kjteen.
Schliesslich erwähnt der Verf. hier einige der wichtigsten im
ersten Theile behandelten Wörter, die in diesem Eweiten Tlieile
eine genauere Begründung erfahren haben: at^(aTrfjyo^} 1,8(19).
II, 259 sq. 287; aWg I, 12. II, 306; ßavd I, 25- H, 195-217.
249 sq.; ßdrgaxog I, 27. H, 317. 324; ßlxog I, 28- II, 302;
yuaov I, 31. II, 171; äänig I, 41. II, 224; ^v I, 61. ü, 228
sq. 275; ^dmc^ I, 72. II, 225; ^tjaav^g I, 74. II, 262. 300;
Hdfüiyog I, 90. II, 78. 157. 229; Htjgoq I, 94. U, 192 (75) {
xißoiTog l, 96. II, 227; /icuTcag I, 107. II, 117; vinroQ I, 117.
II, 137 ; oi\o$ I, 121. II, 146. 323; nakkoKf} I, 124. H. 326;
7ia(»aJfirTo^ I, 126. II, 212. 327; nr/yr^ I, 132. II, 280. 287;
aäfiog I, 148. II, 242. 243; arjMg I, 155. 11,202—3; aragifl
1, 166. II, 217; atjpgayig I, 172.11,218; a/Mp 1,172. 11,160.
271 (hvad); x^vciv I, 97. II, 171 (hvit); x^^^Q I, 206. n,3l6.
Bonn, im December 1857.
Der Ve r f asser.
i. ^Aßai, cw, Stadt in Phokis, auchW/9a/; dazu ^Aßavrtq, ol,
e ältesten Bewohner Euböa's, II. ir, 536, die thrakischen Ursprnngg
twBHen sein und von dem phokischen '"Aßai aus die Insel Euböa
Besitz genommen haben sollen. Der Name ^Aßai ist bisher un-
klärt geblieben; was Schwenck, Etymol.-MytbologiseheAnfdeutiingen,
99 sq., vorbringt^ hat mögliebst geringe Bedeutatig und ist keiner
Pachtung werth. Ich vergleiche ufißfi^ ij, und afxßuiv, 6, der er-
ibene Rand, bes. am Schilde, der erhabene Boden des Bechers,
ir hervorstehende Theil eines Körpers, die bergaufwärts gehende
Obe, femer äf4ßi^, o, Becher. Diese Wörter werden von den Etjmolo-
»n meist für aus dva + ßa (aufwärts gehend) cofmponirt gehalten;
^1. Benfey, Griech. Wurzellex.^ II, 58. Meiner Ansicht nach müssen
3 ZQ Benfey 11^ 325 gestellt werden, wo aus dem Sanskrit ub-ga,
ib-ga (krumm), aoa dem Griechischen v(p6gy xvfpog, ißoq, vßog,
'ßog, i(vfi߀>g, xvftßtj, tvfißaköv zur Vergletchung hervorzuheben
id. Die in ub-ga^ kub-ga zu Grunde liegende Wurzelforiti hvab,
ivab erscheint als (hv)ab oder (h)vab in ä/nßf] u, s. w.; ebenso
scheint die von Benfey postulirte gleichbedeutende Wurzelform hvap
I griech. Wort ä/uneiog, rj, die (sich krümmende, windende) Rebe,
ir Weinstock. Zu (hv)ap gehören ausserdem lat. cumbere, cubare,
mpus und deutsch Abend, eben, Ebbe u. s. w. Was nun den
BDien \4ßou betrifft^ so seheint dieser eigentlich die Hügelstadt zu
raten ; fanden doch nach Hofimann, Griechenland und die Grie-
y p. 506, Gell und Leake die Ruinen dieser Stadt auf einer
Wenn &fjßai so viel ist wie coUes, wa9 Preller, Griech.
iytb. II, 21 not. 2, annimmt, so wäre der Name der böot. Stadt
!kebä wurzelhaft identisch mit dem der pho.kischen Stadt Abä;
gl ^Ao^BoAoV Zu d-rjßcu vgl. sabinisch teba und lydisch xaßa
mmnirga: Mueller, Fragmm. Hist\ Graecc. IV, 311 ; Bötticher, Arica
h 49 hat dieses Wort übersehen)* femer xvf^ßtH; und unser Wort
yumt, aus sa + dhva-p ; zu Stauf = Fels, abschüssige, jähe Höhe
Staufen, Hohen-staufen) vgl. Schwenck, Deutsches Wörterbuch s. v.,
iro ausser ags. steap (jäh, abschfissig), engl, stoop (niederschiessen,
^ Baiwort: gebückt, überhängend), steep (steil, abschüssig), ags.
rittpion (sich zur Erde neigen), schwed. stupa (rücklings), hoUänd.
itaypen (neiges), isl. steypast (herabgestürzt werden), steypir (die
llhe) noch folgende Wörter aus dem Griechischen und Lateinisohen
1
— 2 —
flieh Eiir Vergleichunfc darbieten: dtin-eJov (f. ^an-eroF), Sanl^,
iunt,<;^ Tumn'oqj Thiinrj (geneigt == niedrig b tief, eingesenkt a
Thalj, tab-iila, tabcriia, vielleicht auch täb-es, tabeo, tabesco, wo*
mit (i^n7t~(in^, a-t^nu)^ n-tjno^au (a » Prä6x sa) ebenso verwandt
Bein können wie tab-ula mit eb-cn, £b-ene. Ob der Name des
Gebir^res '-tiocj o, in Grossarmenien (ein Theil des Taurus) mit
^A(iiu, ui. verglichen werden dürfe, bleibt dahingestellt.
2. *J,i(tvfi(ojtrjj r-p eine Quellnymphe, 11. VI, 22. Dieser Name
könnte mit {hioiiuooq, verkrümmt, verwirrt, susammeDhangen und
Eur Sanskritwurzel hvri, sich krümmen, gehören; l4fiaQßaQiij wäre
dann die Nymphe einer sich krümmenden^ sich sehr schlängelnden
Quelle. (Ueber ßu^ßu^ioq vgl. meine Forschungen I, 26, wo xa^ß-a^o;
mich hätte erinnern sollen , dass ßägßagoq keine Reduplication la
sein braucht, sondern von einer Wurzelf. ßagß = xa^/tf ss hvar-b(b)
stammen kann). Doch scheint mir diese Deutung nicht die ridifige
SU sein. Ich denke lieber an unsere Wörter wallen, quellen, laL
buUire (wo bul aus hval), deren wahre Etymologie Benfeyl, 597 sq.
noch nicht erkannt hat Sie gehören nämlich an Benfey 11, 19Ö,
wo die Sanskritwursel ghfi, spargere, luccre, stillare, fluere mit
vollem Rechte auf eine organischere Form hvri (dhvri) surückge-
führt werden darf. Zu dieser Wursel hvri gehören dann auch ßhSt*,
ß{fvto, (fkvw, (pAv^w, In dem Namen ^Aßa^ßagitj aber wäre ^op»
hvri, ghri, und er bedeutete die sehr, stark wallende, sprudelnde Quelle.
3. 'Ayufit/ia'wvj o, König von Mykenä, Heerführer der Griecbeii
vor Troja; auch Beiname des Zeus in Spartei nach Jacob!, Hand-
wörterbuch der Mythologie, p. 896. Wenn Preller, Griech. Myth. II,
276 über die Dichtungen vom Aeakos und den Aeakiden sagt:
„Lässt sich der ursprüngliche Sinn dieser Sagen auch nicht immei
nachweisen, so leuchtet doch so viel ein, dass auch hier das Ael-
teste die Naturbedeutung gewesen ist^, so nehme ich dasselbe n
von den das Geschlecht der Pelopidcn betreffenden Sagen. Dem-
gemäss erlaube ich mir^ auch in dem Namen des Aganaemnon eine
natürliche Bedeutung zu suchen. Vgl. fti/jiova, /uf^cea Cdie sich la
einander verbalten wie yiyova zu yiyaa\ MA£i, /uaio/uai, fioivofm
fAutfAUü), fAuiftdaait) (Hesych.), f4aiinuiCTfjg (Beiname des Zens}i sfe*
der Tobende^ Stürmische, Maifjta^TrjQiwv, der erste vom 21. Oetoker
bis zum 20 November reichende Wintermonat. Dte GrundbedenOiV
aller dieser Wörter ist stossen, stürmen, treiben, drängen, wie denn
die zu Grunde liegende Sanskritwurzel ma, mft bei Benfey 11, 34bQ*
nichts ist als eine vorn verstümmelte Form der Wurzel dhiii& X^
11,274; dbmä ist aus dhvä wie hmal ib. n, 283 aus hval, und Art
ist=dhva, dhu, ib. II, 271 sqq., dv-ut, dv^/nog; dho, ^ bedeM
aber ursprünglich stossen, wiedvsia, &vta, ^via, Mörser s StOart^
ib. II, 274 lehrt. Halten wir also daran fest, dass dem ^siMi
j4ytt'iui/tivwv eine Naturbedeutung zu Grunde liegen muss, so ^
deutet derselbe ganz was /uai/udxTfjg; Agamemnon ist der leh
heftig Stürmende, und kein Anderer als der heftig stürmende 0*-
— 3 —
melsgott ZeuB. Mit dem Namen \4yainifAVMv ist wohl nicht nur
in formeller, sondern auch in begrifflicher Hinsicht zu verbinden
der Name Ma/dvwvj o, Sohn des Tithonos und der Eos ; es scheint,
dass Memnon ein Gott des im Osten sich erhebenden Morgenwin-
des ist, der recht wohl zum Sohn der Eos gemacht werden konnte.
Vgl. Preller, Griech. Mytb. I, 395: „Dass die Phäaken bei Nacht
fahren und den Odysseus gerade in der Zeit heimführen, wo -der
Morgenstern am schönsten glänzt, erklärt sich daraus, dass die Winde
sich in der -Nacht und um die Zeit des Zwielichts zu erheben pfle-
gen.^ Derselbe bemerkt dann mit Beziehung auf Od. XIII^ 93:
^Das ist eben die Geburtsstunde der Winde ''j und sagt I, 299:
^MVeil mit der Dämmerung des Morgens, noch beim Stemenlicht,
die Winde sich zu erheben pflegen, galt Eos für die Mutter der
Sterne und Winde vom Asträos.^ Dass Preller 1,301 den Memnon
ffir den Morgenstern halten will, ist wohl ebensowenig zu billigen als
dasi er t, 299 not. 2. Morgenhelle und Morgenwind für in der Sprache
verwandte Vorstellungen erklärt und TJwg, daig von uo), arjfii ab-
leitet; auch darf lat. aura nicht mit aurora zusammengestellt wer-
den^ wie dort geschieht. Ais Gott des aus dem Osten herfahrenden,
her wehenden Morgenwindes ward dann Metthion zu einem Al&iox//^
lu einem Morgenländer gemacht; denn dies bedeutet nach Movers,
Phoen. li, 2 das Wort AiVtoyj, dem ein Sanskrit wort ^dhjaksha ent-
i|Nrechen würde. Vgl. /agoi/j, /oQonog = harjakaha bei Benfey II,
197; wie /äQo^/, j^agönog für yd^joxjj , /tt^jonog, so steht ald-oxf/
Ar cidjot//^
4. l^yafdjjdtjgj o, Erbauer des Tempels des ApoUon zu Delphi.
Pfeiler II, 346 erklärt Idyofifjffpjg durch „der Hochheilige^ und ver-
^ «luthet, dass er derselbe, sei mit Phiton, dem Gott der Unterwelt;
' Letiteres mag wahr sein, aber die Deutung des Namens durch „der
Hochheilige^ seheint doch keinen Grund zu haben. Früher habe
^ jeh l^ya/Lnjdfjg für b äyav aotpog, sehr weise, erklärt und sehe
' keinen Grund, diese Erklärung zurückzunehmen; vgl /uijöog, dki-
^,^4^^^»' t^^^^l^^h ^^^' m^clitor, und dazu Benfey, 11, 32. Dagegen
te ich den Namen des Bruders des Agamedes^ des Trophonios,
anders erklaren als früher (Forsch. I, 187) von mir geschah.
Ti^fHpijivtog wirklich ursprünglich ein chthonischer Gott, der in
I ^bflr dunkeln Tiefe waltet, so lässt sich dieser Name mit dQtfvog^
it l^ffwi^i oQg>v(uog, femer mit dem Namen VQg)ivg in etymologischen
y Zusammenhang bringen; T^gxonog verhält sich dann zu X)Qg>fvg
i Wto d-okög EU okog und steht für &QO(pwviog. Vgl. Benfey 11^ 41 1,
i- w^ ^99^0^ das auf eine Wurzel varbh (vribh) für dhvarbh (dhvHbh)
i -^dhvar (dhvfi) + bh zurückzuführen ist; dorthin könnte man ver-
i iptttbungaweise auch unser Wort trübe (Gegensatz von rein, bell)
^ ijPiUlTr Vgl: die Artt. QaQOtp und M^jöeta,
'4 .^- 4a. *Ayavinnri,7i^ berühmte, den Musen heilige Quelle am HeUkon«
■ ,|a dieyMm Eigennamen scheint sich die Grundbedeutung desWortea
«>'Woc» VivA, erbalten au haben; diesei bedeutet eig. schnell^ nadi
— 4 -
Benfey 1, 159 sq., wo cIm SanskrltworC a^va, Pferd, mit igu BchDell
verbdiiden wird. Auch lat. acer, scharf, gehM hieher. Vgl. &o6^i
Bpitz, schnell, ^iw, laufen. Also *Ayavinn9i heisst die sehr laufende,
sehr schnellen Lauf habende Quelle. Wenn die phrygische Nymphe
und Amme des Bakclios "Inna^ die nach Eckermann's Lehrb. d.
Hyth. I, 199 die nährende Quelle bedeutet, m\t 'Aycty^innfj susam-
mengehört, so ist ihr Name kein phrygischer, sondern ein grie-
chischer. Sonst passt die Bezeichnung ^A\e Schnelle, die Laufende
E= Rinnende, Fliessende^ ganz gut auf sie. Uebrigens kann auch lat.
aqua (dessen q nicht aus p zu sein braucht, wie ich der gewöhn«
liehen Zusammenstellunir mit dem indischen ap, Wasser, wegen b^
merke) mit cquus verwandt und das Wasser im Lat. als das schnelle,
laufende = fliessende bezeichnet sein. Vgl. das den Lauten nteb
Tullkommen identische goth. ahra, notafiig^ aqua bei Schulze, Goth.
Glüss. p. 7a. und aihvs (oder aihvus?) mnaq ib. p. 8a.
4b. ^'AdQütüToq^o, Jon. ^jid^ijaiogy wird von Welcker im Anh.
zu Schwencks Andeutungen p. 302 sq. mit ddgog in Verbindung ge«
setzt, weiche Etymologie mir unhaltbar scheint. Wenn wir uns aa
das wunderschnelle Ross Areion erinnern, das Herakles demAdrast
geschenkt und auf dem dieser dem Geschicke seiner Genossen ent^
rann, so dürfen wir^^J^aro^ wohl für s ä-^iQuarog nehmen, aber
nicht in der Bedeutung „unentrinnbar'' oder „ nicht enliinnend, ent-
laufend", sonderi^ (mit d^ d^ Prüf, sa, zusammen, sehr) mit dem
Begrifif „sehr laufend'' = „sehr schnell". So wäre Adrastos als ein
sehr schneller Heiter (oder Jäger ? vgl. Morers, Phoenizier, Bd. I)
bezeichnet; und es verhielte sich der Name '^^/-^(»aaro^ (!^-=: Alpha
intensivum) zum Worte a-<I^M(rro^(a= Alpha priyativum) wie der Name
jiTQSvg (von einem Thema aTQv =s 6t^, schnell, wo d = Präf.8a,
hei Benfey II, 2i)3) zum Worte ciTQwg (nicht zitternd, unerschutterlieh).
Den Namen des liosseB^AQSuovkann man mit gia, QeToj leicht (=scbneii)
combiniren; steht 'A^thov (ür Fuqsimvj FqUosv von der Wurzel ^/^
bei Benfey n, 278 sqq. (drehen = bewegen), wozu Fqü {ßgu)^^
ib. II, 337 doch höchst wahrscheinlich gehört? Oder sollen wir' an die
im Namen ^AQtjg liegende Wurzel d^FaQ =» d-Ffi, drehen == wirfaeiir
jagen, tummeln denken ? Vgl. ^Aqimv = 'AqsIcdv mit IQ^icovy 'Qaglw*
ö. l^&fjvrj, 27, die Göttin Athene, ist ein so wichtiger Nanir
dass ich nicht umhin kann, ihn hier noch einmal zu behaedeh.
Wie xongogy 6, der Mist, nach Benfey I, 269 eig. das was baucht,
riecht, stinkt bedeutet und mit xanvog. Dampf, verwandt ist, so
hängt auch nach demselben I, 125 ov&og, 0, der Mist, Eoth, dH
dem Sanskritwort gandba, Geruch, zusammen. An dieser Zusas-
menstellung habe ich nichts auszusetzen, wenn man zugibt, daü
gandha aus hvandha hervorgegangen; dann tritt hvandba in elf
mologischen Zusammenhang mit der Wurzel hu, hva,-dhn, dhTS,
dv-'/nog^ bei Benfey ü, 271 sqq., wozu unser Düte ax Blase, äüUBi
tjüten, tuten = blasen (aus dhvadh). Aus hva .-4- dh entsttfl
bva(njdb, hvandh — gandh. Zu derselben Wurzel dbu, hu, hfi
— 6 —
gehört das Sanskritwort bndbod, Blase^ ib. 1, 540, das aus hvadhvad
entsprang, wie bukk ib. II, 69 aus hvakk; vgl. 11, 60 — 63; eben-
dazu gehören oi-fu^}, o^eiv, odor, ferner ddfjv, aöfjvj Druse, Bubone
(eig. das Aufgeschwollene, Aufgeblasene), ib. I, 246, femer das alt-
nord. Wort ged, der Sinn, Geist, womit unser Wort Gott (ged
ans hvad, Gott aus hvadh) nahe zusammenhängt. So steht denn
Sv^og (für o&og) in engster Verwandtschaft mit 6ö-fii^ und dazu in
demselben Verhältniss wie ^Ad^j^vrj zu döi^v, ddijv. Demnach be-
deutet yi&fjv?j die Hauchende, Blasende; der Name hat wohl ur-
sprünglich ein Digamma zum Anlaut gehabt wie od-fAti^ vgl. äodf4oq.
Wie nun ferner lat. flos mit flare verwandt ist, so auch uv&oq^
Blume (eig. Stoss = Schoss, Spross, Trieb) mit l^&tjvtj. Die in
diesem Namen erscheinende Wurzel vadh (= hvadh, hvandh, gandh
in gandha) ist aus va + dh ; die Wurzel va aber darf nicht getrennt
werden von der Sanskritwurzel vä, wehen, ib. I, 263, die aus dhvä
(sB dhmä, ib. n, 274) «= dhva «= dhu, &v-/a6g hervorging. Vgl. auch
Tvgxa ib. II, 275 für dvn^ü) (= dhvap) mit nan-vog (= hvap) und
Iftl. vap-or. Aus dem Deutschen vergleicht sich das Wort Wuth,
wtithen; Wuth ist ein hoher Grad von Heftigkeit und stürmische
Bewegung ist der Grundbegriff, der auch in (ü&io), stossen, treiben,
drttngen erscheint ; Wuth hängt nahe zusammen mit wehen, Wind
(dhn, dhva, dv-'/uog bed. stossen = ausstossen, hauchen, blasen),
aoeb mit Schwaden s Dunst; böhmisch heisst swad Gestank: das
anlautende s ist das Priifix sa, wie bei schwanken = wanken. Zu-
tetxt erwähne ich unser Wort Muth, eig. &v/Li6g, von dhma + dh
M dhva + dh. Vgl. Forsch. I, 4 sqq. 44 u. d. Art. Zevg (Wuotan).
6. ^A&(ogj6, episch ji&ocog, der Berg Athos, scheint als der
iebr hervorspringende oder hochaufragende Berg bezeichnet worden^.
wm sein und mit &o6g für &oF6gj spitz (von dhu, ^vMj stossen,
Wmtfey H, 274),* zusammenzuhängen. Sonst Hesse sich freilich auch
'w 'tv&dfOj stossen, dann an fvdvg, l&vg, gerade, aufrecht denken.
Biese Wörter gehören zu Benfey I, 253 sqq., Foti^ in w&eo) ist
ans vädh, (v& in tv^g aus vadh^ Fid' in l&vg aus vidh ent->
Mprangen. Grundbegriff derselben Ist stossen = hervorstossen, auf*
«ringen , gerade sein; die von Benfey I, 253 sqq. verzeichneten
Vphrter aber gehören zu Benfey U, 271 sqq., wo dhu, dhva, stos-
'flSb, nach Abfall des anlautenden dh zu va und weiter fortgebildet
' m vadh (va + dh) und vidh (va + ja + dh) wird.
' ' 7. Alaj 17, das Feenland im Osten, der Sitz des Ae^'tes, spä-
' tBT mit Kolchis combinirt. Der Name Ala ist ohne Zweifel ganz
■a trennen von dem Worte aJa = youa, Erde, Land. Man könnte
iba mit ^Atria für identisch halten, also Ala für das Morgenland
'l|||lBhen. Vgl. /datog = /diog, /aiog, /aog bei Schwenck, Andeu-
'Iniren, p. 100 und Benfey 11, 64. Denselben Begriff würde man
Uffiialten, wenn man Alu für aiis Ada entstanden hielte und zu
^itJo^, trocken, von der Sonne ausgedörrt, stellte, wozu Döderjein
''^Hwn. Oloss.) das Wort ala =>■ yaTa stellte , mit Unrecht, wie ich
_ 6 —
glaube; ymu combinire ich mit /^auo^, 17/C^io^i niedrig (im flach, ebeiif
Ebene) und leite beide Wörter von der Wursel hva (hva-n fai ^r,
X&(ov) bei Benfey II, 320. Wie Ala aus Aia^ ebenso aeheini j£a^
aus Avug hervorgegangen zu sein. Vgl. Pape'a Wörterb. der griech.
Eigennamen, p. G7a, Um dem Namen Aiag beisukommen, behandle
ich hier zuvor nochmals (vgl. Forsch. I, 6) den
8. ^ßuxoQy 6, Sohn des Zeus und der Aegina, Vater des Pe*
leus und des Tclamon, der nach Preller, 6r. M. n, 277 deutlieh ein
Bild des das Gewölk zum Uegen sammelnden Zeus der Höhen ist
Seine Mutter Acgina^ die Tochter des Asopos, wird von Zieus als
Adler d. h. nach Preller auf den Schwingen des Sturme« in die
Lüfte entführt. Demgemäss stelle ich den Namen Auncog an a^fu
für äFtjfii, wehen, blasen, stürmen, womit auch lat. avis, Vogel,
und altToq (wohl für aFtx6q\ äfTog^ Adler susammengehören. Vgl.
Benfey,!, 19 sqq. Doch darf man dafür keine Grundwurael av auf-
stellen; av ist vielmehr nichts als die gunirte Form einer Wand
Q = va = vä, wehen^ ib. 1, 262, die aus dhva, dhvä es dhmA ib. II,
274 verstümmelt ist Der Vogel (avis) ist als der schnelle be-
zeichnet; y gl &tui, laufen, d^odg, schnell, von dhu, ^ ib. II, 271 sqq.
Sonach stände Aiaxog für Muxog, '.-IFcacog, ^Ajaxog ; vgl. ^lamq
für &Faaog ib. II, 275; Aeakos aber wäre ein Grott des handien-
den, blasenden, stürmenden £lements, der Luft, deren Beseidiiiin^
im Griechischen {di^Q, avQo) von derselben Wursel abstammt, naeii
Benfey I, 263 sq. Wenden wir uns nun sum gewaltigen
8a. Aiag,6j Sohn des Telamon, Enkel des Aeakos; dsneben
erscheint ein zweiter .liag als Sohn des OTleus. Benfey II, 203
leitet den Namen vom Alpha intensivum und der Sanskritwurzel
jam, zähmen, bändigen, und erklärt den Aiag für einen qehr bSndigeD*
den = beiliegenden, überwähigenden Helden, für einen Ueberwältiirer
der Feinde. Ich meinestheils sehe keinen Grund, Varum er nicht
ebenso gut wie sein Grossvater ein Naturwesen sein und von der-
selben Wurzel seinen Namen erhalten haben sollte. Deshalb nehme
ich Al'ag für \4jac = ^'AFag = Avag^ von aF/j/ui, wehen, bla-
sen, stürmen.
9. AiyijLiioc, o, (auch Alyluiog)^ König der Dorer am Pindoi,
den Strabo Al-ndXiog nennt (vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 29i
könnte als Repräsentant der Bewohner der jähen, steilen Bei;^
gelten. Vgl. al/'/nfj (eig. Spitze) von der Wurzel al^ (i^^ =: dy
{ly = tu in lat. ic-o) und aiyiakog^ Ufer, Gestade^ ob eig. das was
spitz ist, was hervorspringt (oder von alytgy Meereswoeren ?)9 wie
axr// mit dyiQog zusammengehört. Der Name Alnakiog bedeu-
tet wohl einfach hoch, steil und hat aichtH zu thun mit pinil%i
Ziegenhirt. Zu lat. ic-o aus (hv)ic-o (= s-pic-a, nix-pog^ vgl
<f)o^6g aus hFüS,6g = o^vg) oder vielmehr zu Fm = 2x >= ic-o ver-
gleiche ich Ix-Ttv (Hühnergeier, Stossvogel) und unsere Weiter
^^ßih-e ^ganz = Fw^nv) und Ge-weih, Hirsch-geweili.
10. Alyiadoi;, d, Sohn des Tbyestes, Mörder dpa AgamemnoB.
ii
— 7 —
Der Namt ai^t aofl^efcb an a%, Ziegenbock n Stösser, äl% Inir
petos, dtaacD, heftig bewegen, schfittehi, erschüttern : dass Aegi^thos
ein Stösser oder Bttirmer sei, darauf führt auch der Name seinea
Vaters &viaTf]g, der Stösser, von &vü). VgL das Wort &viarrjg, o,
die Mörserkeule, « ioidvl^. Der Eine wie der Andere scheint eine
natürliche Grundbedeutung zu haben und eia Bild des tobenden,
tosenden Sturmwindes, der wildbewegten, sturmischen Luft zu sein.
iL jüvUoQy 6, Sohn des Anchises und der Aphrodite. Nach
Schwenck, Andeutungen p. 239, bezieht sich sein Name ebenso wfe
der seines Vaters auf Trauer. ""Ay/w^g soll mit d/ioi = d/ev(o,
trauern, betrübt sein^ zusammengehören. Dies mag richtig sein;
sicher unrichtig aber ist Schwenck^s Zusammenstellung von Alvslag
mit dvlaj weiches Wort sammt dvidw, dvtoQog = dviyQog zu Benfey
IIi 182 zu gehören scheint, wo. lat. nitor, niveo für nih-veo (con-
niveo), neigen » beugen, niederdrücken, beschweren. Ist Aeneas
wirklich, wie Schwenck meint, ein dem Attys oder Adonis-Kinyras
verwandtes Wesen, also ein in der Sommerhitze absterbender,
trauernder Frühlingsgott, so könnte sein Name mit dem der flebilia
'/yfjy dann mit dem des KivvQag verwandt sein; vgl. xiwQog ss
fuwgog, worin xiv =: /luv aus hvan bei Benfey II, 63 entsprungen
Bohehit' Dort steht auch goth. quaindn, woraus unser weinen. Sonst
KesM sich JÜveloQ auch zur Wurzel hvad = vad, Faö bei Benfey
If 361 sqq. stellen, die nach demselben n, 62 klagen bedeuten
kann. Andere wie Pott, Etymol. Forsch. I, 224 leiten Alvelag von
iuvfj, Lob; dazu vgl. lat. laus, welches Wort nebst andern von
Benfey II, 179 behandelten Wörtern zu Benfey II, 129 sqq. ge-
hören -könnte. Vgl. den Art. AvQog,
12. AioXog,6, Sohn des Hippotas, Verwalter der Winde. Die-
ser Name acheint nicht von ärj/4i, dFfjfn getrennt werden zu dür-
fen, also für ^AFoXogy ^AJDkog zu stehen; Ygl /tiatvoXtjg, f^aivokiog^
rasend, femer tjulokog^ Li^tmotte. Dann muss aber das Adjectir
aUXog von jenem Namen getrennt werden, welches Benfey II, 301
richtig gefasst hat. Ob der Heros Eponymos des äolischen Stadg
mes eigentlich der Windmann sei (wie Welcker im Anhange m
Schwenck's Andeutungen p. 320 für gewiss hältj, oder ob er der
Bunte bMeute (nach Grimm^ Gesch. d. D. Spr. p. 296, sollen die
Aeoler ao viel wie Picti sein, wegen ihrer bunten Kleidung), das
■a entscheiden getraue ich mich nicht. Uebrigens sind alokog^
jÜokuq (vgl. Grimm 1. c.) wohl als Reduplicationsformen zu betrach«
ten imd für FaFoXog^ FoLFoXetg zu nehmen.
13. Aia(ojiag,6i der bekannte Fabeldichter, ist in neuerer Zeit
für emen Morgenländer erklärt und der Name mit Ai&loxp identifi-
drt worden. Vgl. Welcker's Elehie Schriften, II. In formeller Hin-
■icht ist hiergegen auch nichts einzuwenden; denn At&iojp (dem
ein Ssnskritwort ^dhjaksha entsprechen würde, von ^dh = aid-'m)
steht für Aldjoy/ » oi&oip. Nun geht dj im Griechischen öfters
in aa über; vgl/niaaog für fudjog und Benfey II, 370 ; also konnte
— 8 —
auch At9jmi» in Alnamt/ ttbTgehan and htanini Attwfß w«dm;
Dagegen darf an eine einfache dialektlache (doilaehe) Vertaiiechiing
von & und a hier ebenso wenig gedacht werden mia beim Namen
dee Vatera des Jason, des Aiaotp, der nach Schwende, AndentangeD
p. 116 sq., ebenfalls von ai&u, brennen, abstammen soll
14. *Axgiaioqy 6, der Vater der Danaä, steht nach Schwensk,
Andeutp. 211^ ohne Zweifel (üt 'A/^aioq; doch dürfte alch gegen
eine solche Annahme doch wohl noch manches einwenden lassen.
Preller, Griech. Myth. II, 39 macht ihn zu einem König der Höbe
(axga ^ dxgonoXic;)-, und p. 41 bemerkt er, dass die Sage yom
Perseus wohl aus Kleinasien (Lykien) nach Argos und Korinth ge-»
kommen. Hierin trifift seine Ansicht zusammen mit der von Mo-
vers, der den Akrisios für den kleinasiatischen (phrygiachen) Kronos
zu halten geneigt ist und seinen Namen vermuthangswelae zoBam-
menstellt mit uytQaixvßf^Xig « xvßpjktg^ welche Wörter daa OpfeN
beil, Opfiermesser bedeuten sollen. Vgl. Phoen. I, 423. Daa Wort
dyiQöi'Xvfifjhg gehört wohl zur Sanskritwurzel kf it, schaben, schnei-
den, bei Benfey II, 153, wo axfQosnoiuFjg und lat. curtus angesetit
sind; dann ist es verw. mit lat. culter, Messer, welches Wort für
curter steht, nach Pott, £tym. Forsch. 1, 240. Der Name jixQlaiog
aber würde^ wenn er anders hieher gehört, ans dem Präfix' sa +
kfit zusammengesetzt und Akrisios als der welcher schneidet, ab«
achneidet (vgl xokovfo, xoku^w nebst xoXoq bei Benfey II, 153 ond
dazu Schwenck, Deutsches Wörterbuch s. v. gelt: die bei Schwend
verzeichneten Wörter Hihren auf die Annahme, dass xo>l aus hFok
entstanden; vgl. Forsch. I, 30 — 1) gefasst sein; demnach wäre et
ein dem Kronos ähnliches Wesen, der mit seiner Sichel das Zeu-
gungsgUed des Uranos abschneidet, das nach Preller I, 43 die geile
Frachtbarkeit des Hegengottes ausdrückt. Wäre es sicher, daM
Akrisios mit Kronos, dem Gott des ausdörrenden Sonnenbrandes,
zu^ammjengehört, so könnte man seinen r^amen zu der Wurzel (H
(in (;nta) «= gfisb, brennen, bei Benfey II, 177 stellen, wozu der
Name Kronos wahrscheinlich gehört; doch mag die eben gegebene
pentung einstweilen beibehalten werden- Vgl. den Art. K/qx/j.
15. yikxudooc, d, Sohn des Pclops, König von Megara, ist
nach Freller II, 124 not. 2 eine dem thebaniscben üerakles ver";
wandte Gestalt; und H, 125 sagt er: „So wird auch der (vom
Herakles vollbrachte) Mord seiner eignen Kinder, welcher aidi in
der gleichartigen Sage des Alkathoos von Megara wiederfindet, ui'«
sprünglich wohl dem verzehrenden Sonnengotte gegolten haben.*'
Der wie Herakles dem ApoUon ergebene und mit diesem wobi
ebenso wie Herakles ursprünglich verwandte Alkathoos hat seinen
Namen wohl von ukx?j in der Bedeutung Wehr, Abwehr, und t^o»,
laufen, eilen; vgl. ßotj&icj, zu Hülfe eilen, helfen, beistehen, bei
Benfey II, 274; danach ist "AXxol&ooq, der Helfer, ziemlich gleicher
Bedeutung mxi'HgaxKijcj wenn man diesen Namen durch „der Webr-
berühiptc^ deutet. Doch kann man dem Namen ^AXxd^ooq auch
r*i
— 9 —
eiae andere BedeOtottg beilec^di Vgl. akx/j, Kraft, fiefstand, Kampf,
Streit, uni ßofj&aog, ins Schlachtgetümmel störmend^ anstürmend im
Karot>f (ßofj = Schlacht). Danach wäre ^AXmdoog entweder der,
welcher iBtürmische Kraft (dxwgig dkuij, Tgl. dvoi mit &d(o, &o6<;, &oa^w)
besitzt, in seiner Kraft dahinstürmt, oder aber der ins Schlachtge*
tüminel Stürmende. Auch im Namen HQaxXrjq, der Wehrberühmte,
kann Wehr ^ Kampf^ Krieg gefasst werden ; doch ist es überhaupt
schwer, den genauen Sinnesnnterschied der Wörter bei Erklärung
von dergleichen Eigennamen festzuhalten. ^
16. ^AXrtQ, Tf^y der heilige Hain des Zeus in Olympia, wird
gewöhnlich für eine ältere Form von akaoq^ t6, Hain, Wäldchen,
gehalten. Dies thut auch Benfey I, 81 sq., der das Wort von
vfidh, wachsen, ableitet, ohne indess die bedeutenden Schwierig-
keiten einer solchen Ableitung wegräumen zu können. Indem ich
die Möglichkeit der Verwandtschaft von^Akrig mit unserm deutschen
Wald keineswegs abläugne, muss ich doch erwähnen, dass«auch
das Wort Halde (schon früher von mir mit lat. pratum zusammen-
ij^estellt) vollkommen zu ^'Akng passt. Vgl. Benfey II, 284, wohin
Halde (aus hvar + t) gehört, mit H, 184, wo vs/nog, lat. neinus,
eig. Neige, Bergneige, dann waldiger Abhang, Wald.
17. jiktpsiog, 0, Fluss in Elis, wird gewöhnlich von dXrpalvw^
aor. ^Xxpovj hergeleitet,' wonach er der Nährende bedeuten soll. So
auch Preller I, 341. Diese Deutung ist aber keineswegs sicher.
Man kann auch an die durch bh fortgebildete Wurzel hvar, hvri,
gekrümmt sein, bei Benfey n, 309 sqq. denken, wonach der Al-r
pheios als der sich krümmende, schlängelnde oder aber als der
wirbelnde, strudelnde Fluss (divijftg) bezeichnet sein könnte; dort
habe ich schon früher iXifpag (der gekrümmte Zahn) angesetzt. VgL
anch Benfey H, 131, wo uQaßog^ u^ßdo), crepare stehen; dorthin
gehört oko<pvQoiuaty eig. tönen, lärmen, canere = goth. qnaindn, wei-
nen, ib. n, 63.
18* \4f4m)%y 0, Vater des berühmten Sehers Mopsos, der daher
^AfJtnwilSrjg genannt wird. Nach Anleitung des Wortes «^ttvS, o', ly^i^j ^
Stirnband, auch Kranz (des Rades), Rand (eines Bechers), eig. alles
kreisförmig^ Umgebende, müssen wir dem' Namen ^Af.niv% dieselbe
B«?deutuii^ i>eilegen , die der Name AoVag (von Xo^og) hat. Das
' Wort ä/Linv'^ weist auf eine Wurzelform hvap, gekrümmt sein, wo-
▼OB Benfey 11, 325 onktj ableitet; deren gutturaler Anlaut ist er-
' halten in xd/LiTtTW, xa^nriXog u. s. w., während in äfxnBkog (die sich
I krfimmende, windende Ranke, die Rebe) ebenfalls die Einbusse des-
' selben stattfand. Der Name ^Afxnikog , womit mehrere Vorgebirge
bezeichnet werden, bedeutet wohl Krümmung, Biegung « Bug, WiUf-
- kel, Ecke, Kante. Vgl. das verwandte Wort xav&oc, Augenwinkel,
i bei Benfey II, 325^ worin die auch dem deutschen Kante zu Grunde
I liegende Wurzel hva(n)dh, hva-dh » hva-p erscheint.
/ 19. AjutpioQaog, 6, berühmter Seher, der Tempel und Orakel
^ bei Oropos hatte. Der Name scheint zur Wurzel ar, f\ für dhvar,
— 10 ^
dhvB, gekrümmt seiD, krümmen, drehen, bei Benfey 11, 805, oder
«ueh in var, vfi «* (hv)ar, (hT)fi la gehören ; der Bedeutung nech
aber wäre ^Ä/nfpiägao^ ■& diu<ptnTQBip)fg, herumgewmiden, yerfloehten,
verwickelt = unklar, unverständlich, alio gana was Ac^^a^ Vgl
lat« vanu (verkrümmt), varius, sQtov (Gtokräu8elte8)ib. II, 295Bq.,
IXiaata, iXtvo^ (die eich krflmmende Weinranke, Weinrebe) Ib. p. 299.
Diesellie Bedeutung wie der Name des Amphiaraoa könnte auch
haben der seines Sohnes
20. l4iLi(fUo/og, 6, der ebenfalls ein berühmter Wahrsager wir.
Vgl. dfttplko^a f4avTivsa&ou^ zweideutige, dunlde Orakel geben, and
d^u kd/Qiog =s Xa^og bei Benfey II, 816—8. Wenn der Name der
Landschaft Amphilochia in Akamanien und des amphilochischen Aigos
von den Orakelsprüchen herzuleiten ist,- so bietet sich hier inrYer-
gleichung der Name Thesprotlen, der eine fthnliche Deatang erleiden
zu müssen scheint Vgi.£ckermann,Lehrb.d.MythJ,233u.d«Ait.!Q9iMcoc.
^Oa. l4fÄ(fiTQiTrif ij, die GemahUn des Poseidon*, sdieint von
der Wurzel argt bei Benfey I, 676 sq. (wo lat. strido, etrepo, sterto)
zu stammen und circumstridens, circumstrepens, die welche (das
feste Land) umrauscht zu bedeuten. Aehnlicher Bedeutung ist der
Name der Nereide ^Afitftd-ovi (vielleicht auch der Name ^Afitptd^ia),
von &v(o, d-iü), &o6g, eig. also die welche (das feste Laiid) am-
stürmt oder auch die es umläuft » umgibt Sonst Uesse sieh tut
*AfifpaQlTfj auch an die in unserm Wort Strom (vgl. Svqvfjuav) so
Grunde liegende Wurzel denken, die aus sa + dhvar, dhvfi ^\m
« ghfi, Stillare, fluere bei Benfey II, 195 {d^aXfQog, &äXaaaa^ Bt^
fiii^iüv) hervorgegangen ist. Vgl. arlXfj, araXuat u. s.w.
21. l4/u(jpiTQv(oy, o, Gemahl der Alkmene. Diesen Namen habe
ich früher (Forsch. I, 189) zu Benfey II, 258 gestellt und dnreb
„umschützend ^ erklärt; vgl A/LKfiuva^. Doch könnte der Bekämpfer
der TfjXsßoou (von tfjXt ßoäv) recht wohl einen Namen tragen, der
natürlicher Bedeutung wäre ; vgl. r^wfcw, T()/fci>, rgv, ^^ ib. 1, 676
und II, 263 sq. Danach wäre A/LKpirgviov ein hemm tönender,
laut tönender oder tosender, lärmender Luft-Dämou oder Gott. Wenn
Zeus seine Gestalt annimmt und dadurch die Alkmene täuscht, so
möchte Amphitryon am Ende wohl ein Bild des flimmelsgottes sel-
ber sein, und zwar ein Bild des lärmenden Donnerers« •V^rgv^,
murren, brummen, und ßgi/nco, ßgo/xog, fremo, ßgovr^},
22. "Avägoyscogy 6j Sohn des Minos und der Pasipha^ der?om
Aegeus gegen den marathonischen Stier gesendet und von diesem
getödtet wurde. Zur Sühne für seinen Tod mussten dann die Athe-
ner alle acht Jahre sieben Mädchen und sieben Knaben nachKreto
schicken. Der Name Androgeos, welcher nach Preller n, 195 not 2
auch in der Heraklessage von Thasos genannt wird , scheint von
ysvwj yivofiat, kosten, rivoq, von etwas^ d. h. essen ^ verzehren so
stammen ; ^AvÖQoynag wäre also für ein Wesen zu halten, dem Mcb-
scbenopfer gebracht wurden.
23. ""Aqyogy ro, Name mehrerer Städte, Bei Homer heiast le
— 11 —
wiGh das Reich des Af^amennon, IL I, 30; unter dem t^ameii dtf
pelasgischen Argos.ü.n, 681 aber versteht inan e\nesk Theil Thes-,
aaliene. Ottfried MueHer, Orchom. p. 125, glaubt, dass das WuMt
eigentlich Thalebene, niedrige Fläche bedeutet habe ; die Argos ge-
nannten Städte hätten dann daher den Namen erhalten, weil sie in
solchen Thalebenen gelegen waren. Dagegen vermuthet Niebuhr,
Vortr. üb. A. G. 1, 247, dass das Wort ursprünglich Veste, Burg be^
deutet. Hätte das Wort wirklich den Grundbegriff, welchen Mueller
ihm beilegt, so Hesse es sich zu Benfey I, 327 sqq. stellen, wo für
gr. oQ/ig, ßQ^xio, lat. rigare, deutsch, regnen eine Wurzelf. varksb,
vfiksh (woraus vrish, varsh) angenommen wird. ^'Agyog wäre dann
eine terra irrigna, ein wohlbewäs^ertes fruchtbares Land ; vgl. auch
unser .Marsch, Marsch-Iand. verw, mit Mohr (Äfoor) und Meer (vÄr,
vdri, Benf. I, 324). Wahrscheinlicher aber ist mir, dass für das
Wort eine Deutung zu suchen sef> die sowohl als Bezeichnung einer
Stadt wie einer Landschaft passt. Vgl. arcere, arx^ sigya), Sgxog,
Benf. II, 317, dann hortus, Garten, ib. p. 282, von der Wurzel hvar,
hvfi, krümmen, drehen = umringen, einschliessen, schützen u. s. w.,
und dazu Schwenck's Deutsches Wörterbuch s. v. Garten. Darnach
wäre ^Agyoq als Stadtname ein umzäunter, eingeschlossener^ von
Mauern umgebener Ort, also eine Veste: als Landschaftsname ab^r
wäre Argos so viel wie Bezirk, Kreis, Umkreis, umliegende Gegend,
die zu einer Stadt gehört. Vgl. noch nvQyog^ Burg, bergen, lat
porcere == arcere (f. hvarcere).
24. ^Agsd^ovaa, jy, bekannter Quellname, wird von Schwenck,
Andeutungen p. 182, mit piio in Verbindung gebracht; anders
I Weleker ib. p. 263. Ich denke an ägaöog und gn&og bei Benfey
i II, 133, 135, wonach das Wovtl4os&ov(Ta die Tauschende^ lärroendBi,
^ murmelnde Quelle bedeutet; es steht wohl für Kg^&ovaa, meagaßi;
^ für KQaßog ib. p. 131. Dort setzt Benfey auch xofjvij an, das tir
i fQr xga^^vfj nimmt ; da y.Qa^ zu doad werden kann, so könnte man
} den Namen der
25. ^Agtjvrj, ij, der Tochter des Oebalos, ebenfalls hierberir,
ziehen; Oebalos war nach Preller II, 64 not. 1 auch als Vater der
Pirene bekannt und deutet auf Fluth. Vgl. ib. II, 27. Sonst kommt
*AQ^vij Buch als Quellname vor und zwar in £lis. Doch vgl. auch
Benfey I, 324, wo dgdg ^ hßudtov, Wassertropfen ; ist ^Agi^vri mit
opo^ zusammenzustellen y so könnte der Name verwandt sein mit
dem Namen
26. ^'Aüyrjy fjy ein Stadtname^ der in Thessalien und Böotien
vorkommt^ nach Pausanias aber auch ein Quellname. Preller 1,366
hält die Arne für die personificirte Lämmertrift, 'denkt also dabei
an tt()y«g,was wohl nicht gestattet ist. Sollte der Name urspr. Stadt-
n^me sein, so stelle ich ihn zn Benfey II, 294, wo var, vfi, um-
ringen, wahren^ schützen (also Fagvtj, ^'Agvrj umringt == Feste, Burg).
27. ^'AQXBf4ig, //, die Schwester des ApoUon, wird von Pott,
Etyniol. Forschi I, 101 vermuthungs weise durch /f uiga vd/uvoviTa^
— 12 —
Luftdurcihwandleriii (Mond) erklXrt. Weleker In Schwenck*« Andenit.
p. 263 denkt an Gi/aig, Schwenck selbst p. 21>^ in fiägrig, das im
Kretischen Jnngfrao bedeutet haben soll ; ein Wort äfioartg = ftd^uq
soll dann durch Umstellun^^ eu ä^ra/Lagy \4QrBfitq geworden sein.
Alle diese Deutungen halte loh für Terwerfllch. Andere denken
mit vieler Wahrscheinlichkeit an das Wort u^t^ijg, gesund, rüstig,
kfäftig, von der Wnrsel cc^, fügen, bei Benfeyi I, 57; fügen i8t =
ansammenfiigen s susammendrängen, also uQTf/Liijq s= lat com*
pactus (compingo), zusammengedrängt, gedrungen, straff, stramm,
kräftig, stark. Ist diese Deutung richtig, so kann man sur Yer-
gleichung mit dem Namen ^A^Tf/Lug die Namen ^AXxticrrtg und
^Itptytvfia heranziehen, die beide nach Schwenck p. 219 wahrschein-
lich nur Beinamen der Göttin Artemis sind. Wenn man indessen
erwägt, dass der Artemis Menschenopfer dargebracht wurden, so
möchte es eine erlaubte Vermuthimg sein, dass ihr Name mit agra-
jLiog, d, der Schlächter, zusammengehöre. Dieses Wort leitet Ben-
fey II, 245 von uq für dgr (vgl. do-ntSi^g) und rd/uvco, era/uop, so
dass äoTa/ttog ein Recht-schneider wäre; mir scheint es für dgu-
ra/Liog = ygarafiog zu stehen, von kart b krit, schneiden, ib. II,
153 (vgl. slav. klati, spalten, schlachten Ib. 11, 172), woher uxfQas-
xo/iirjg für uTCfQTexo^fjg , lat. curtus, culter fUr curter a. s. w., oder
auch für hFuQra/Ltog (= KatrrafAog), weil kart, kFit aus hvart, h?fi^
wie schon im Art. ^AxQimog bemerkt wurde. Ebendahin stelle ich
xsQTOjuog, schneidend, das ich nicht für eine Composition von xioQ
und rd/uvci) halten kann; heisst dies Wort doch auch betrügerisch,
hinterlistig, täuschend, wie unser schneiden = betrügen ist. Danach
wäre ^AQTSjmgy ^Agra^uq^ ^A^xdtiirog eine Schlächterin, avJ^xropoCi
dvigotjpovog , eine Gröttin , welcher dvÖQorpovoi &voiai dargebracht
wurden, Menschenopfer, die sie selbst (denn die Artemispriesterin
Iphigenia ist ja = Artemis selbst; v^l. Preller I. 194 sq. Eckermann
II, 67) schlachtet. Wer die Kühnheit besitzt, vom griech. Worte
uQTafAog abzusehen und eine andere Etymologie des Namens aus
dem Indogermanischen zu versuchen, der könnte dio Artemis zu
einer der skjthiscben Olognara (vgl. BÖtticher, Arica, p. 56. Mover«,
Phoen. 1, 624) entsprechenden Männermörderin machen und von einem
dem lat. vir entsprechenden urgriechischen Worte Fuq, «^ und Xhuy(i
herleiten. Ferner könnte man den Namen des Artemispriesters ^Ogicti^
(vgl. Movers I, 622) mit oQfii^^ oQfndfo, oqov(jo, ooodiivto combiniren',
X)Qhart]g wäre der welcher darauf losfahrt, losstürmt, losschlägt =
zuschlägt, niederschlägt, schlachtet, tödtet. Vgl. auch Benfey II, 9,
318, 294 sqq. (f AaiW, 800).
28. Aaionoc, 6, bekannter Flussname, wird von Preller I, 62
not. 1 sammt \4ala und ^'Aatog kst/uffiv zu ärr ig ^ iXvg gesteWt Dm
Wort äaig (ünrath, Schlamm, bes. der von einem angeschwollenen
Flusse zurückgelassen wird, vgl Benfey, I, 23) aber ist noch nic^it
gedeutet. Indem ich lat. sordes, Schmutz, Unflath (von der Wurzel
sa H- var, vfi, circumdare, tegere, vgl. schwarz und Benf. II. 296),
— 13 —
ferner iv^iJg^ Schimmel, Schmuts (ib. 11, 297, eig. das Bedeckende)
und lat. squaior ib. I, 610 vergleiche , erkliire ich auch joiaig als
das Bedeckende, was sieb über einen Gegenstand legt und an ihm
haftet. Das Wort gehört meiner Ansicht nach zur Sanskritwurzel
vas, bekleiden (bedecken, vgl. über vas es hvas = naa den Art;
KaauvÖQo) bei Benfey I, 296, wo %vwfii für Fio-w-fii; zu der-
selben Wurzel vas gehört unser deutsehes Wort Wasen = Baseit«
Vgl. Scfiwenck, Deutsches Wörterb. 8.v. Wasen: ,,Der Wasen, der
Rasen; althd. waso, mittellat. güaso,. franz. gazon. Gk>th. h^isst
ga-vasjan bekleiden, ga-vaseins die Kleidung, vasti das Kleid, da-
von althd. wasQ, der Wasen, die mit Gras bekleidele, bedeckte Erde,
mittelhd. wasec, griv^igi und da vasjan von einem Stamme visao
kommt, wie wanken von winken, so gehört auch Wiese, althd. wisa,
EU diesem Stamm und bedeutet ebenfalls mit Gras bedeckte Erde.
Der Schindanger heisst in manchen Gegenden der Wasen. ^ Soweit
Schwenck, dem ich indess in Betreff des Wortes Wiese nicht so
sehnell beitreten möchte. Dem bisher Gesagten zu Folge ist uatq
ursprünglich ganz allgemein als das Bedeckende, Bekleidende und
Ueberziehende zu fassen; der Name L^ao^TroV bedeutet also „beklei-
det =8 grasig aussehend, grasig^, mit grasigen Ufern versehen und
überhaupt grasreich. Vgl. das Wort ^.s/jnoiijg, mit Grase zum
Lager, d. i. mit tippigem, hohem, zum Lager bequemem Grase be-
wachsen, grasreich, als fem. {Xe/tnol/j) Beiwort der Städte Pteleos,
Teumesos und , Onchestos (auch ^Äawnog, ij, ist Stadtname), als masc«
Beiwort des in weichem Wiesengrund hinfliessenden Asopos. So
Jacobitz und Seiler s. v. kexsnoirjg. Auch der ^Aatog Xiif^dv isl
als der grasin^e Anger, die grasige Wiese zu fassen, undV^a/ä als
Tochter des Okeanos und der Tethys wohl jedenfalls von dem Na-
men des Erdtheils zq trennen. Von Siatg = Wasen, Gras, Beklei-
dung mag auch der Stadtname ^Aaivrj stammen, ferner ^Haiovlu, ^,
das Land um Sardes, "HawvHg (nach Strabo jonische Form füf
Idatayoi) und 'Haiov^, jy, Tochter des Okeanos, worüber zu vgl. Pral-
le? I, 62. II, 163. Wäre es sicher, dass "HaiovsXg «= Aatavol ftvk
nehmen,, so könnte man auch den Namen des Diohters *HaiodoQ
hieherziehen und aus 'Haia ss Tiata == Aaia und der Wurzel o^
(gehen, daher oöog^ Weg, tpgov^og aus ngo -h oJ, vor = fort, weg
gehend) zusammengesetzt glauben. Danach bedeutete 'Haioöog der
Asienwanderer, der nach Asien seinen Weg nimmt , oder aber der
▼on Asien auswandert; der Dichter, hätte deshalb diesen Namen
erhalten, weil sein Vater von Kyme nach Böotien auswanderte. Diese
E^mologie ist natürlich - nichts als eine bescheidene Vermuthung.
Uebdt den Namen Haiovsig vgl. auch Hupfeld, Exercc. Herodd. III,
14; femer als Analogie zu Wasen noch unser Laub (von der Wurzel
mqvn , vtXvn in vtQvnroi , xakvnTOi , woher ^auch Laube = xQvnrij,
Grotte) u. Schwenck, D. W. s^ v.
29. ^ArakdvTfjj fjj ist nach Schwenck, Andeutt. p. 161 und Preller
U, 206, 646 ein Bild der Artemis. Vgl Tdvxukog (£rschütterer)>
- 14 —
ravTaltUu, ücliwiiif^n, schnveiiken, bewegen, « Tarrakivw ■= raXav-
Ttvutj Mihweiikon, Bchaiikeln, hin und herbewegen; raAayroy ist die
bin und bcr scliwankeude Wagscliaale, dg. das Bebwankende. Zu
Benfey II, 2bS — U (wo Turrukog, ruXawroy) vgl.]I, 253, wo lat
terreo f. terseo von der Sanskritwurzel tras, lat trc-mo, tre-pidus^
trepido, eig. sciiüttehi, schnell bewegen, littern (roaehen) a. s. w.
Danach wird l:/rMAaVr^ sich sehr bewegend, sehr bewegt, sebr schnell
bedeuten, was auf die kriegerische Jungfrau puat, die so viele Freier
im Wcttlaufe bediegtc.
29a. \-iTOiCf ri, =^ l^TTixij, die Landschaft Attilui, gehört ss
den dunkelsten griecliischen Ländernamen« An eine Verwandtschaft
von \4Titig und 'Arrncq (aus '.-/xrix/f von */ixTi} « l^rnxjjf; vgl.
Holfmaun, Grieclild. u. d. Gr. p. 604) darf wohl auf keinen FäU
gedacht werden, obwohl sogar Benfey 1, 78 daran doDict. Letiterem
Stimme ich insoweit bei, als er l-ir&ig f. 'A&tg zu derselben Wurzel
stellt, von welcher u^-i^q, d(y)di^i^ {uvx^Q-unog), äv&og stammen,
nämlich zur Wurzel jPa^^ = vadh, va-dh (aus dhva-dli, dhu+dh
II, 271 sq., wo unser Düte, düten^ tüten, tuten ani^usetzen, eig.
stossen = ausstosscn, blasen, tönen). Dieselbe Wurzel Fad^ oder
vielmehr Fdä (vä-dh) = Fiü& steckt in ui&iu), Fw&dw, eig. stossen
es drängen, treiben u. s. w., wie denn ävd^og, Blume, eigentlich Stoas,
Drang, Triebe Schoss, Spross bedeutet; ebenso steckt die Wurzel
FuO (^ Fü& in oit^k(t)) in tvOvg, woneben i^vg, a&vg bestellen
konnte wie ^x/jXog neben evur^kog. In iihlg endlich erkenne Ich eine
Wurzelform' vidh (Fii^) = vadh {Fu&) mit ?öllig gleicher Bedeu-
tung. Diesen Bemerkungen zufolge kann das Land l^rx^ig (f. IdiHg)
als das stossende = vorstossende, vorspringende b spitzige Kfisten-
land bezeichnet worden sein; vgl. die Ansicht des ApoUodor über
den Namen 'Axrij bei Uoffmaun 1. c. p. 605 und dazu ^oo'^ (von der
Wurzel ^t;, also eig. stossend =) spitz. Wem diese jedenfalls sehr
probable Etymologie nicht zusagt, der kann \4T&ig f. lAOig zu Ben-
iey II, 325 stellen, wo xai'L^og (verw. mit unserro W. Kante) «u
hFav&og, hFu&dg behandelt ist; \4r&t'g bedeutete danach kantig,
eckig (xav&og; Winkel, runder Keif konnte auch Ecke bedeuten)
Unserer so eben entwickelten Ansicht nach bleibt also der l.<aBd-
schaflsname l</rv^/^ eng verwandt mit dem Namen der Göttin V^^ifyiü'
beide stammen von derselben Wurzel Fa& = vadh oder von ^
Urwurzel dhvadh, dhva + dh, dhu (&o6g) + dh, die in nuenn
Düte, düten, tüten, tuten (eig. stossen &= ausstossen) vollkommea
erhalten vorliegt.
30. IdvQfvg, 6, Sohn des Pelops und Bruder des Thyestes, scheint
wie sein Bruder (vgl.p.7) eine Naturbedeutung zu haben und eiif BiU
des Zeus als Gottes der Wolken zu sein. Darauf weist auch der
Name seiner Gemahlin ^AsQonrjj von uj^q^ Luft, Dunst, Nebel, Dun-
kel. Vgl. Benfey II, 253, wo ovQfjQog, sehr eilend, ovQoXdog und orpvvtfy
wie vonoT^rv, schnell, mit der Bedeutung schnell machen, antireiben;
dazu gehört oigevg = ij^toyog^ in formeller Hinsicht gana w jttiftv^
- 15 —
DemDach ist Atreus ein Bild des sehr bewegten, sehr unnifiigen^
Btürmischen Himmels. Eine älmliche Bedeutung könnte der Name
Beines Vaters IliXotf/, des Herrn der stürmi8chen Rosse (nk^l^mTio^)
haben. Vgl. näXXw, ntXtfJil^w, schwingen, schwenlcen, erschüttern,
pass. sich heftig bewegen, erzittern, erbeben; diese Wörter stellt
Benfey n, 293 (vgl H, 280, wo hval, wanken) richtig 2ur Wurzel
hvar, hvri: hvfi -4- p =a hvrip (hvarp = na^n, nQan, itQon, nXon,
-neXon) liegt bei unserm Wort werfen zu Grunde, auch bei xQam-^ogg
xQain-äXtj, xoQn-'dXi^og^ Qlmw, ^/(Litpa ib. II, 309 sqq., femer bei lat.
verber, verbero, op-probrium, Vorwurf, = probrum (Wurf = Vor-
wurf, Schimpf). Der Grundbegriff von hvar, hvri ist neigen s stoff*
Ben; vgl. Benfey U, 320 mit II, 182; neigen ist s= biegen, drehen,
stossen aber = erschüttern, in Bewegung setzen, bewegen, schwingen,
werfen. Da neigen = sich senken, auf etwas lehnen, drücken =s
schwer sein ist (vgl. ßoQvg, oyxoc,, ai/xog ib. 11,291, und ^ino) ib«
11,310, wo auch /aXsnog anzusetzen, femer unsere Wörter klamm,
klemmen, klimmen — niti, axfjQinTü) — und endlich unser Wort
pfropfen, eig. drucken, nach Schwenck^ D. W. s. v.), so tritt in for-
meller Hinsicht neben. den Ib^amen IldXoif/ das lat. Wort plumbum,
Blei, eig. das was neigt, drückt, schwer ist.
31. Idyuiog^ 0, Sohn- des^ Xuthos; ot ^Ayaiol, die AdiMer;
*^ydia, 1^, die von Achäem bewohnte Nordküste des Peloponnes.
Scfawenck, Andeutungen p. 103 sq., leitet den Namen von einem
erträumten griech. Worte ä/a, das »lat. aqua (entweder mit dem
Sanskritwort ap oder mit agva zusammengehörig, vgl. d.Art.^AyavinTepf)
gewesen sein soU^ wonach ^Ayuta das Wasserland wäre. Andere
haben den Aehäemamen wohl - richtiger mit dem lakonischen Worte
X^ilog, edel, gut in Verbindung gesetzt, so dass die Achäer als die
•ehr iedlen Männer bezeichnet wären. So auch Benfey ü, 64, der
jfdi'og für dem part. fut. pass. der Sanskritwurzel khä, khj^a für
khjftja, zu dihmend, entsprechend hält und dort auch griech. d-ya&og
ansetzt, das für d-yarog stehen soll. Diese Etymologie halte ich
Ittr unrichtig, ohne indess die Verwandtschaft von ydi'og und dya&6g
SU läugnen. Man kann dyavog, erlaucht, edel, ib. 11, 114, verglei-
cben von der Wurzel gu, glühen, kochen, wallen, wozu auch ydvog,
Olahz, Schönheit, Zierde, ydw^aij sich erheitern, yuvdw, glänzen,
schimmern, yavoco, glänzend, blank machen, yrj&ioi, sich freuen,
lat. gaudeo (gavisns sum) gehören. Aus einer Wurzel ^u, g va +
dh «= gVadh ist d-ya&ogy glänzend, schön = edel, gut (vgl. xaXogj das
ganz SS unserm hell) leicht zu deuten. Nun tritt uns aber unser Wort
gut, goth. god-s, guth in den Weg, dai^ uns zu der Annahme zwingt,
di6 Wurzel g'u sei aus gu (der Palatalbuchstabe g' entstand aus dem
Guttural g durch Emollirung) und gu aus hva entsprungen, wie gu,
tSnen, bei Benfey II, 61 aus hva ist. Diese Wurzel hva aber kann
dann zu Benfey II, 271 sqq. gehören, wo dhu, dhva >= hu, hva, griech.
Svw, Tvgfü) {nvg Tvtpsrai ipt^ipiov, das Liebesfeuer glüht, glimmt,
brennt im Verborgenen), deren Grundbegriff stossen zu aofstossen,
— 16 —
aufspringen, aufwallen, wallen, kochen, glühen ^ gUnsen modlfieirt
werden konnte. Dort (bei der Wur«el dhu) habe ich schon frflhef
im ereten Theile meiner Forschungen a, v. avaäevta dieM grie-
chische Wort angeseilt und auf sa 4- dhvadh oder dhvatb surick-
geführt; ebendahin stellte ich viväog^ aniyl^tjpi sclntllla (vgl. aoefi
iavO^og, lovOog und xcc^u^ici Forsch. 1, 184) and indh, athbei Beo-
fey 1, 259 sq., ferner iat. titio und taeda (aestus aus aedtuA von ui.
Btti^-o/ s= edh aus idh, Indh). Vgl. noch /tiofjuu =^ xfiF^fitw^
b&v = dhAv von dhu, dhva ib. II , 274, cig. wohl anfstOMq^.
aufbrausen, kochen, glühen, wallen « aufwallen^ somig^ werdeni
zürueii. Dieser Auseinandersetzung zufolge könnte d^a^og, gut, eig.
glimmend, glühend s glänzend (Benf., II, 124), leuchtend, fieU^ scfaftii,
erlaucht, edel, gut bedeuten. Mit unserm Wort gut könnte dar
Name der Oothen zusammenhängen; sie waren als splendid!, il-
lustres, dyuvoi bezeichnet worden. Femer könnte der Name der
Gothen (von einer Urwurzel d-hvadh, d-hvath) mit dem derDenlF
achen verwandt sein (von dhvadh, dhvath b o-ra&tva}), die eben^
falls als die Glänzenden , Edeln bezeichnet wären. Vgl. Dan^f^
Dunst, ib. II, 274 von dhu, dhva^ ferner Düte = Blase, düten, tdtea
= blasen, von dhu in d^V'/nog, hauchen, blasen^ eig. stoasen s= aos-
Btossen, Luft ausstossen. Der Begriff blasen, hauchen iat aber nicht
nur mit dem Begriff tönen, reden, sondern auch mit dem Bepif-
leuchten, glänzen nahe verwandt, wie Benfey I, 537 sqq. lehreü-^
mag. (Vgl. auch Sskrit anala^ Feuer, von an, blasen). Wie de&^
Name der Gotheii mit god-s, guth, gut, so könnte .der der Deat-i
scheu mit goth. thiutli, bonum, unthiuth, malum zusammenhäBgea,.
also auch letzteres Wort hichergehören. Gewöhnlich leitet man den
I^amen der Deutschen von thiuda, Volk (gut-thiuda^ Gothenvolk)
her , was mir weniger passend scheint ; unser Wort deuten =s er*
klären, erhellen, klar, hell, erk^nbar machen (worin deut — formeK
ganz zu a-rad-fvü) = rivd^-og passt), fordert Wohl den Graidbe^
griff leuchtend, glänzend, hell machen. Aus dem Lateiniachen tct'
gleichen sich die Namen Tatius, Tatienses oder Titienaea, Tities eig.
wohl (vgl. titio) == splendidi, uyuvnL Vgl. noch SchWenck, Deutsches
Wörterbuch, s.v. Deutsch: „Dies Wort, gleicher Abkunft mit deuten,
(vgl. Schweiick s.v.sclicuern) bedeutet gut, und ist wahrscheinlich Volks-
uauie geworden, indem das Volk sich damit als ein edeles Volk auazeieli-
nen wollte ; denn die Form stimmt nicht so gut dafür, es von dem tlten
Worte Diot (goth. thiuda, althd. diota, diot, thiot, althd. thiod, mit-
telhd. diet), Volk abzuleiten. iSo naunten sich die Gothen das gute,
edle Volk, von thiutbs, gut, thiuda, Volk, woraus das Wort Gothea
entstand.^ So weit Schwenck, dessen Vermuthung über den Or-
begriff des Wortes gut (vgl. D. W. s. v.) höchlich beachtet au wer-
den verdient ; ich hoffe bei einer andern Gelegenheit auf eine Er-
örterung desselben mich weiter einlassen zu können.
32. ^AysXiLoq, o, bekannter Flussname, wird von SebweDd[|
Andeutungen p. 104, auf ein -grieeh. Wort a^a » Ut. aqua aurflek**
— 17 —
geführt, das nie exiBtirt haben katin. Denn dem lat. aqua würde
entweder ana (wenn aqua » Sanskrit ap) oder äya entsprechen
(wenn aqua = goth. ahva). Sehen wir uns nun nach einer stich«*
haltigem Etymologie für "A^^^utog und *Axikjjg (Flussname), ji/a--
XijTidsg Nv/utpai um, so bietet sich zur Vergleichung dar Hay/aXiiwf
uMyyx^X'-amj laut laehen, firohlocken, eig. iaber schallen, gelleni
haDen bei Benfey II, 133*, vgl Ut rideo für hri-deo ib. 11, 135»
und ugi^w^ böot. x^do», kreischen » laut lachen. Mit unserm Wort
•ehalten ist auch schreien verwandt. Wie nun zu unserm hallen in Be-
treff des Anlauts xcLkso) (tcaXog = hell, clarus) stimmt, so zu gellen
ica(/>/ailacii, verw. mit yskäu) ib. II, 134 Der Name Iti/ekdiog
nun bedeutet wohl sehr (das initiale Alpha » Präfix sa in s-cballen)
gellend, sehr hallend, schallend, rauschend; in Betreff der Endung
jiX*k'^oq^ ji^ak-iiioq vergleicht sich oXwp-^mog^ ib. 1, 48| dann der
Flnssname *Auioq oder ^AvDoq = Aiaq (von o^y/Ui, der Stürmische^
^. den Flnssnamen Qvafjuq; stürmisch ist = tobend, brausend,
mfbrausend, wogend). Verwandt mit l^x^kwog scheint (da;i = ^)
jixiQfifv ; beide Namen verhalten sich zu einander wie unsere Wör-
ter schallen und schreien (sa + x()i — xoq — in xqI^cj).
33. uixiXkftSg, 0, Sohn des Peleus und der Thetis, der bekannte
Held vor Troja. Schwenck, Andeutungen p. 103. 179, denkt wie-
der an das fingirte Wort ii/a « aqua und hält den Achilleus für
einen Wassergott. Auch Preiier II, 281 glaubt, dass sein Name auf
Flnes und Wasser deute und dass Achilleus in den ältesten Liedern
der Hellenen ein Flussgott gewesen. Beide bringen seinen Namen
ili Terbindung mit dem des Acheloos, wogegen auch wenigstens in
temeller Hinsicht nichts einzuwenden ist. Demnach wäre l^^/ikkivg
der- welcher sehr gellt, schallt, rauscht. Doch würde es sehr vor-
eilig gehandelt sein, wenn man den AchiUeus für einen Fluss- oder
JFeeaergott halten wollte. Er kann recht wohl auch ein Gott der
Uuunliscben Gewässer, ein Gott der Wolken sein, der ebensogut
wie Qin Flussgott als ein schallender, lärmender, rauschender, brau-
senderi stOrmender bezeichnet werden konnte. Dann wäre also Achil-
lena ein Bild des stürmischen Himmels, ein Bild des Zeus, wie Aea-
kos; vgl. Preller, n, 275 sqq. Ob er aber für ein Bild des Herrn der
WIntersftürme, des Ztvg fiai/udxTijg oder Zfvg jiyafis^vwv (= M^fi*
iwr), SU halten sei. das kann und darf ich nicht entscheiden.
84. ^Af/fv^Tog, 0, der Brader der Medea, der von ihr (oder von
den Aigonauten) getödtet wurde, um durch die einzelnen ausge-
worfenen Stücke die Yeriolgenden (den Aeetes und die Kolcher)
■nfsohalten. Der Name lässt sich zu unoavQU), wegreissen, ab-
rriaeen stellen und für 'AnoavQrog (&= avulsus, cui membra aveUun-
tOTi avalsa sunt) nehmen. Ob sein Name Beziehung habe auf
das in dar Mythologie vorkommende Zerreissen der Götter (vgl.
Behwenek, Andeutt. p.59. 151, Eckermann 1, 2f)4)> bleibt dahinge-
daMIt. Die Contraction von \47io-avQing m^'A\f.>vQTog hat viele Ana-
^jkgleen, die allgemein bekannt sind. (Zu den bekannten will ich
2
— 18 —
hier noch eine iinbrkiinDte hinsufügen. Nämlich das so dankte lat
Wort persona, die Ma«kc, Larve, scheint nichts als eine Gontraction
eines griechischen Wortes nu^ui^uivri {naQ^iO¥»i, na^aiva =s parsona,
persona) zu sein, eig. das was umgegürtet a umgebunden, vorge-
bunden wird. Zu mtoaOov^ (Gürtel) und na^a^tivwf.u vgL jibqi-
fytvwfii und ;rf(iMrmr(»tf> Gurt, Schun, Blndtt); Sonst Hesse sich
auch an nmtty-unmti (sa + ^op »hvar, var In a-vQco, verro, irello,
8-polium), verw. mit xi'WQUy denken und ^-V^p-ro^ auf ava (vgl
Benfey über av&QVio^ II , 295) + V^p ■= V^op = anaq, ahFa^
reduciren.
35. Buxig, ö, AV^ahrsagername, wird gewöhnlich (wie bei Schweock,
Andeut. p. iibi}) von fitiCot abgeleitet; wahrsch. mit Recht. Doch
vgl. ßuK-TQor, x(i, Stab, bei Henfey II, 59, von der Wurzel bh&g',
biegen, Instrument zum Biegen = Neigen = Lehnen, Stützen, wo-
rauf man sich stützt, ein Stock, Stab. Analog ist nitor ib. n, 182
und axfJTTToinui (zu 11, 324). Danach könnte Buxig der (Gebogene,
Gekrümmte = ^io'ilaqj der Unverständliche, Dunkle sein.. Doch ist
diese Etymologie nur eine blosse Möglichkeit.
36. IhXXtQWfovrrjq^ o, auch BBXXt-qofpoiv, Sohn des Glaukos,
wird von H. A. Fischer, Bellerophon, 1851, von einem Worte ßü-
Af 90? = {jXioq und -qovT^g = fuvTr^q ((fwdvw) hergeleitet, so dsffl
er der hellleuchtende Sonnengott wäre. Aehnlich hat man (Schwendr,
Andeutungen p. 125 sq.) auch schon den Beinamen des Hermes U^i-
ifivxtjq durch ^weiflsglänzend, hellglänzend, lichtglänzend ^ erklitt
Richtiger ist wohl die Etymologie, welche Benfey 11, 304 von BA-
Ar^iof/oiTz/c gibt; dannch stammt der Name von ßflX&^to 6=s niloiQ vxA
ffartü, wonach ßellerophon der Tödter eines Ungethüms (der Chi-
mura) wäre. 80 auch Prcller 11^55: „Der Name scheint sich auf
die Tödtung eines jener symbolischen Unthiere zu beziehen, an de-
nen sich der 'i'riumph des Licht- und Sonnengottes über das Wäste
und Finstere darzustellen pflegt.^ Weiterhin erwähnt Preller, dsai
Bellerophon auch als Bezwinger eines Löwen erscheint^ worauf sieh
vielleicht der von ihm angeführte Beiname ^Itüßtpovvfjq besieht
Einen äl.nlichen Sinn wie der ^ame BskXetpovT^g könnte derNtme
^AoyurpovTtiq haben. ^'^Qyog, der von der Hera znm WicWer
der Jo bestimmte starke Mann, ist wohl den in so vielen Sdgen
erwähnten Ungethümen beizugesellen, die meist unter dem Bilde
eines Drachen erscheinen ; ja sein Name kann mit dem Worts i^^'
yjov wurzelhaft verwandt sein und so viel wie nikioQ, ßtXXt^ ^
deuten. Das Wort docixotv nehme ich für &Qttxrav (wie dv(o,Svnr(ii
u. s. w. für ^*fvio, dvTTToi stehen, bei Benf, II, 68; vgL tandien.
taufen) und stelle es zu Benfey II, 278 sqq., wo Zwerg = «f"
krümmt, zwerch = quer, schräge, althd. dwerh, dwerih^ auch tweri*.
transversus, ags. dhveorh, flexuosus. Dorthin gehört auch aigüv*"
vns, per versus, vgl. quer = xuv{t6g od. xavQog «= xuxog von M^ jj
hvri, gekrümmt sein, ib. II, 28o), das sich zu swerch (Zwerg) «^ h
hält, wie eng, ein -engen zu zwingen. Zwang, zwängen, einnrliil* ( ^
- 19 —
(ag^ aus dbvag', i^ig' aus dhvang> ib. U^ 17 sqq.). Wie arg zu zweirch
(Zwerg; vgl. auch ägyaksog beiiBeDf. n, 15, vgl. mit 11,291 undunsern
Wörtern drücken^ drängen und drang, ge-drangs^eng beiSchwencky
t). W. s. V. drängen), gerci^e. so verhält sich ^A^oq zu äQäxwv (aXf
fi ib. n, 305 ^ db5«rD#vfiibHil,278); ganz ähnlich auch ugäxv^
zu scbwed, dwerg, SBiDüPa» .kfli'3chwenck s. v. Zwerg. Zu^'^gyog
vgii ,die bei QenCey II, 318 «erjEeichneten Fortbildungen der Wur-*
sel-dhvar, dhvri (livi|^f:^Jivaifijhval.= 7i£A-t()(), nord. und ags. hvahr,
a^ikä. walira, Wallfisch, verkrämmt, flexuosns == verdreht, unnatür-
ITch, gross, 7TiXü)()iog, ib. II, 293) durch Gutturale ; dort stehn lat.
valgus,, arcus (gekrümmter Bogen), x6(>xo$, der (sich ringelnde)
Schwanz, q^ohiog,. Qixvgg (verkrümmt), ^oiy.6g, krumm, denen wir
den Is'amen ^'/4(tyog beigesellen und durch nskwQ, nskcogiog er-
klä^jen könnten. Was für eine Naturbedeutung aber das vom
Regengott Uermes getödtete Ungethüm gehabt habe, können wir
natjirlich nicht leiiifat ausfindig machen; diese Aufgabe zu lösen
kann hier auch der Ort nicht sein. Schliesslich sei hier noch eines
Beinamens des Bellerophon gedacht, der nach Preller U, 55 not. 2
auf die Bändigung des Pegasos geht, nänüich Tttttovoo^, wobei man
g€(wöhnlich an vdog, voSg, votat denkt Ich stelle ihn zu vsvoi (vtFw)
nickefi winken, sich neigen, von der Wurzel hnu, neigen = stosseu
t>ei.,(Bca)fey II, 182, wo nord. gnu, nu, althd. nu-an, stossen. Vgl.
vvaat^f stosseu = stechen, lat. nutare, wanken^ schwanken, erschüt*-
t^jsein. Mit schwanken ist schwenken, schwingen == schnell be-
nr^jgeii zusammengehörig. So ist denn Inno^voFog der welcher da^
Bfi^aB stösst, anstösst, in Bewegung setzt, treibt, also »= tnntjkaTfjgj
bpssetreiber =s Heiter. Vgl. den Axt. ^Ewdkiog (worin ew =■ hw ^w).
36a. Blag^ 6, Sohn des Amythaon und der Idomene, oder der
JlLgli^a, Bruder des Melampus, Gemahl derPero, Vater des Talaos
i^ißim BiavTidd^g) u. s. w., scheint keinen natürlich bedeutsamen
Hamen zu tragen, sondern Bezwinger, Zwingherr zu bedeuten. Vgl.
fii^^vioQj BtuvwQy ßia Kraft, Gewalt, ßtä^Wf bezwingen, nach Pott,
Pf, F. I, 205 mit der Sanskritwurzel gi , siegen zusammenzustellen,
Ae dann (wegen gr. ß) aus gi, hvi = hva (Benfey n, 320, 17 sqq.,
wo unser zwingen aus dhvang', d-hva-n-g') entsprungen sein muss
jupd eig. neigen, biegen bedeutet ; so gr. vixuv (Benf. U, 185), lat.
jüpoere, unser siegen (beide zu dh-vaib. 11, 320, 17 sqq. 1,285 sqq.,
vgl« unser eng und zwingen aus dhvang'; in siegen ist s = Präfix
aa)* Jedenfalls hat der Name Blag keine mythologische Bedeutung
wie der seines Bruders Melampus. Was den Namen des Vators
ffyssea berühmten Brüderpaares Idfin&dwv betrifft, so könnte diieser
tpftnell zwar mit fiv&og corobinirt werden, trotz der abweichenden
jQajmtität^ wie aus dein in meinen Forsch. I, 208 Angeführten erhellt;
iipch. könnte man ^A-f.ivd^-üiov mit unserm Wort Muth, eig. ^v/nog,
jj||B8ammenhalten, von dhma (dhmä) aus dhva (+ dh) bei Benf II,
^7.49 ^<> dbva-dh für unser düten, tüten = blasen, gr. a-vadivw
d^ auch f. äo&'iijv, äo&'tuiv, eig. Blase?), hvadh f. gr. yjv&'Og=^
— 20 —
^tvdö^ (Ohren^bläaerei, Gtoflttstar, aui anv&^og^ ahFu&-oq)^ Tadh f.
ijtfify, ^Ad-fjvti aufsustelleD. So wäre \4fiv&awv als ein sehr mu-
thiger ■> geistiger, sinniger, verständiger {ao<p6q vww. mitläk. Sfitpa
mmSafutj, mwTo^ zu nw In nviw) beseichnet; Ygl, fuyS'^ijifcu, Ge-
danken, /7(H>-^}7^-«vVi dann den Art Mlv»9j; dasuPreller II, 273.334
36b. Bomtoq, 6, der Böotier, Bouarla, ^, die Landschaft Böo-
llen. BenfeyII,61 nimmt Boiwrla richtig Mi BoFwrla und eridärt
B<k)tien für «s Aclcerland. Indesi ist es leicht möglich, daas
Botofto^ nicht von ßovg allein (wie Benfey glaubt), sondern von
ß9v^ ßoF und einer Wurzel Fwt, treiben herstammt« YgL eS^a,
itossen, treiben, drängen mit wStom, eig. stossen, schlagen •■ ver-
wanden, Kuix-aXiq, lat. quatere, cutere, unser quet-schen (ausr ans
hFwx). Der eponyme Heros Boiwrog wfirde uo^fiav-ximig^ Rin-
der antreibend, treibend » ßovKoXog, Rinderblrt sein; v|^ miser
Trift von treiben. Auch das von Benfey H, 61 behandelte Woit
ßovTTjg bedeutet Rinderhirt, urqir. vielleicht blos Hirt, wie die Le-
likographen es denn häufig von /?o In /?o'oxai herleiten ; die W. /feist
wahrsch. aus hva=ska in lat. cavere, gr. xiv^d-tty^ deutsch hü-teo
mid gehört zu Benf. II, 322, wo gu-h aus hva-h, bedecken, womit
Pott Kivd-, Kvd- combinirt. Hier ist freilich noch alles donkeL TgL
ßwTuivfiQa, von ßSoKü), ßvivTjg, Innth-ßdiriig, das ss ßovrtjq sein solly
ßtoTwg, na/ußoirfüQ, nafußtSug, all-nährend; aber auch ßofarioff pfle-
gen, von ßoiaxrig^ de> mit Rindern pflügt, ßoioxla (bei Snidas), dai
Ackern. Sollten die letztem Wörter ebenfalls ans ßoF 4- /c»r
(Fw^'^iiü) zusammengesetzt und Rindantreiber {ßovxdvrtjg^ vgl. ßw^
nX^) B Ackerer sein können ? Wäre ßotoTfjg kein Compositum und
ehsfach von der Wurzel ßoF (ba aus hva « gu, tönen, Benf. 11, 61i
wo auch unser Kuh, althd. kd) herzuleiten, so würde es Toner, Bn-
fer bedeuten ; vgl. den Namen des Herolds Qownjg (von dhu « ho,
hva, hv6 ib.n. 275 sq. 60 sq.); die Form ßovrtjg t ßoFürr^g IM
alch mit mnoTfjg = tnnfjkuTa, tnnfjkaTijg vergleichen. Der Nsntf
^ des Gestirns Bouir^g (vgl. ^AQxr-ovQog, L^xro-^^vAa^) gehört woU
sieher zu ßdaxw und bedeutet Huter, nicht Ochsentreil>er, wie Js-
cobi, H. d. Myth. p. 522 not. 4 annimmt. Vgl pa ss pa (ßa sj9i',
nffO'-ßaTOv, aus hva) in noFa, Benf.< ü, 73.
37. Bogiag, o, der Nordwind, Aquilo, nach Benfey I» 513
vielleicht = der verzehrende Wind. Die Richtigkeit dieser Etymoh^
kann ich nicht anerkennen. Besser denkt mananbhfish beiBeofajUf
110, so dass ßoqiag für ßoQ^iag (attisch ßoQQug) ^=»'ßoQadag Stisde
und der rauhe (barsche) oder frische, kalte Nord bedeutete. Soitfl
Hesse sich auch eine andere Etymologie versuchen. Ygl. lat aqoDo
von aquilus, dunkel, schwärzlich , wovon auch aquila, Adler (der
schwarze Vogel). Das Wort aquilus, worüber Pott, £tym. Fonek
II, 54 in nicht zu billigender Weise handelt, scheint eine BednpB-
cation von xsX-aiyog, schwarz, bei Benfey H, 152; vgl BenfqrOi
191 über d/pjv (lat. egenus); doch vgl. auch Benfey H, 370- Sit
(wo guh, bedecken, aus (d)hvah, verw. mit ir-r^cn, und uiise''
- 21 —
Wöjrter daolult 4ock«Qf Duckmlittser, Tüeke» tauobeii), wopaob tquilw
für (d)bTiLqiiUi]8 gAQdimneii werden kann, wiealn, bjM^ (FcMf/äXif,
ßipurx^v) *8r hvaU, hvaxilia , pdor (FoifiJJ, dFo^fioq) filr hrodi».
Dm Wort ksX'0uv6q ist Terw. mit imXvnrm^ t!elare, 0(Mmlere, hehlen,
hflilen, nnd gehört wie xaAvVrcu (Benfey 14812) cur Wurisel dhTgrp
Cd}bvÄ. «s vri , einhüllen , bedecken, ib. II, 294 ; ebendasn gehdrt
uiqq6^ {xooog), schwarx, ferner fioQov, die schwarze Maulbeere, und
fdiXa^^ fdXouvaf eo wie wahrsch. das Beiwort des Adlers fiSff^ipvoi
(tm op-^Mo^). Dürfen wir nun auch ßo^iag (mit ß v* hv, also ßof
«9 hvär, bvri, wie bei ßtSgoi » og>&äXjtioly Benf« 11, 297, wo iffäd^,
wahren » gewahren; vgl. (ntinac, (fninfj, Decke, Hölle, mit ^xdirtoii^w)
blefaersiebn und den „dunklen^ Norden darunter Torstehen? lÄ
wage keine Entscheidung, zumal da die von Pott versuchte Ver^
bindnng des Wortes mit slav. bourja, Sturm (das Benfej I, 513 m
(d)bTar, (d]|,hvri, drehen stellt) keineswegs zu übersehen ist.
88« BgiTOf^a^mg, -^^ Name einer kretischen, der Artemis verr
wandten Göttin, der von einem Worte ßgnv, süss, und von fid^fg,
Jungfrau stammen soll. Was das Wort ßgirVi ^^h betibifit, so i^C
ßftw^ ganz identisch mit unserm Wort mild ; vgl. ßgorog mit mofi-
tMÜB und B^fey I, 509, wo ß^ivv fälschlicii für ßgtSv genommaa
wM. unser mild gehört zu Benfey n, 284, wo hold ; auch linde,
g^Bndf ist nah verwandt. Das Wort fiuQXiq^ Jungfrau, aber ba^
schon Sehwenck richtig mit fisXQa% =s fjiiXXoi^ = ndXXoi^ combinirt,
in peinen Andeutungen p. 218. Wie (4,iXXa^ za ndXXa^, geradö
ao verhält sich jud^Tig zu nogvig, nuQdivog bei Benfey I, 583 sq.,
deren n aus hv entsprang, wie ja die von Benfey 1, 537-->609 be-
handelte vermeintliche Urwurzel spha (sphu, sphi) überhaupt aussa
-f- bVa «s dhva, dhu, ü, 271 sqq. hervorgegangen ist. Also fid^
wic ^ IP^nz s noQTigy nägd-fj, noQ&dvog. Demnach wäre JB(»irtff-
Ci^tg es yXvKvndgd-svog , milde, süsse ^ liebliche Jungfrau. Daa
ort fidQTig ist falsch behandelt bei Giese, Deber den äol. Dialekl^
yu 105, der dasselbe mit ßgorog, der Sterbliche, mortalis verbinden
mnUHe; « süsse Sterbliche^ ist (wie Benfey I, 509 mit Recht be^-
■Hprirt) keine passende Bezeichnung für eine Unsterbliche.
39. FaXaTfia, tj, eine Nereide, Geliebte des Akis und des
Polypbem. Schwenck^ Andeutungen p. 183, denkt an yaX/jvtj und
• meint I dieses Wort bezeichne eig. den Schimmer, der biei glatter
PBUdia des Meeres stattfindet Wahrscheinlicher ist mir, dass /a-
I kdr^ta für FtXdreia zu nehmen, also mit yfXdo) verwandt sei ; vg}.
I Benfey n, 134: lachen ist eig. tönen, lärmen, wie auch weinen
j (iroth« qnainön) «s tönen ib. n, 63* Demnach wäre FaXdxna eine
I tSo^nde, rauschende^ klat-schende, plät-schernde Wassergöttin« Vg).
I Ae Artt. ^Ay^Xdiog und Addtav. In dem Namen ^4^ig (Fluss in Si-
zilien) könnte man das lat. aqua, goth. ahva suchen; doch läset
stell auch an eine andere Wurzel denken.
I . 40. roXioixM, Ol, ein Wahrsagergeschlecbt in Sicilien, nach
ijb^b. Byz. von einem Sohne des Apullon l'aXsdg benannt« Nach
— 22 —
Hesychius hiessen die Wahrsager bei den Slciüerb taXeöL Aach
in diesem Namen Icdnnte dtfr Grundbeipriff des Wortes y^uw (lacBto,
•ig. tönen, vgl. naXiia, T^^^) stecicen, also rhXeog der TOnende,
Sagende = Wahrsagende sein. Doch Hesse sich Aach an hvar, hvfi,
gelcrüromt sein, denlcen, woher yakiuyxtovy mit yMcrOmmtem Arm,
beiBenf.n,290. Noch anders JacobI, H.d.M.p.347-8;Tgl.d.Art'li^7it;?.
41. rayrii/]öfjg,6, Liebling des Zeus; Jaw/ijfJa, jjf^ Beiname
der Göttin Hebe. Schwenck, Andeutungen p. 138, erU&rt Fcda*-
ftijäa für „die Erfreuende^. Ebenso Preller I^ 390, wonach das
Wort von yuwfiat und /ttijdog, /ttfjiofiai abziilelteti fsty In der Be-
deutung von Jugend und Freude. Eckermann 1, 235 diagegen denkt
an ydvvfiai und ftfjdfu, jdie (männlichen) Schamtheile, =' fid^tu,
die Geschlechtsglieder. So auch Potf, Etym. Forsch. IF, 204». der
das Wort durch gaudens concnbitu (cum Jove) wiedergibt. Doch
vgl. TU uQ&^aj Zeugungsglied, von «^^-(»ok^ Glied; ebenso könnte
fijjdsa von einem Worte ^rjiog = uQ&goPf QdS-og stammen, also
nrspr. Glieder bedeuten. Dann wäre ravv/ttijd'ijg der welcher schöne
'Glieder hat = der einen schönen, jugendlich blühenden Körper hat.
Wie tiq&QüVy artus', articulus von der Wurzel oq, fügen, eig. Fnge,
Gelenk, Glied bedeuten, so könnte auch /u^Jo^ (Fortbildung von der
Wurzel mä, messen, bei Benf. II, 32) urspr. das Angemessene, Pas-
sende, Angepasste = Angefiigte, Fuge, Gelenk bedeutet haben, in- ,
ders Benfey II, 30, der ä für aus dh (ß) entsprungen hSlt
42. roQyag^/a, /f böotische Quelle bei Platää. Dieser Name
lässt sich zu Benfey II , 290 sq. stellen , wo lat. gurges (gnr aus
hvar), Wasserstrudel, Strudel, Wirbel, vortex, yd^yuQa^ Gewirr =
Gewimmel, ein Durcheinander u. s. w. Demnach wäre rd^t-^ia
= wirbelartig, wirbelähnlich, wie ein Wirbel, Strudel, Wasserwirbel
aussehend ; vgl. rpto aus (fajo = bha (7>a, ^aog, (poJvui) + ja bei
Benf. II, 101, wo §rA^'-7i/or, twv-7)/oi' (Diminutivformen), doyv-fjfm i
« uoyog, wciss-sehend, schimmernd aussehend u. s. w Zu lao- i
yaoov, To, die südliche Spitze de*8 Berges Ida in Troas, vergleicht I
sich lat. vortex, vertex (wo vor, ver aus hvar, hvri == ya^), Wirbel
*= Scheitel, höchste Spitze, Höhe, Gipfel. Vgl. TcaQu, xuQrj, xdgrirof
ib. II, 285. (Nach der Analogie von öaoödjTTU) — ob für cVa^JpaWw
oder f. dadouiiTOi von öostto)! — könnte mdm ruQyarpia auch für
eine Reduplicationsform halten. Vgl. auch die Attt. Kd^xatpog u. Kigxrl
43. Jy^dvoto, 0, alter König .von Argo's. Vgl. Preller 11,36:
•.Danaofl erscheint am argi vischen Strande, freundlich aufgenommen
vom alteinffebornen König Pelasgos, wie Aeschylus, oder vom Ge-
lanor, wie eine «andere henierkenswertheüeberlieferung und zwarimpÄW
entgeg^engesetztcn Sinne diesen König nennt, denn Pelasgos isteinCol-
lectivbild der ältesten antochtlionen Bevölkerung von Argos und ron
Griechenland, dahingegen der Name Gelanor auf Abstammnng a"-
Kleinasien oder auf alte Verbindung mit diesem Lande deotet'
Dann erinnert Preller an eine Stelle des Stepli. Byz. , wonach di? '
Karer ytXar ds tov ßarrdta nennen, und vergleicht noch den NflDie^
— 23 —
4ea Tyrannen von Syrakus, Fdkwvj als einen verwandten. V^L ysXdw
(lachen, eig. tönen), yfj^ofy d{'y}y4XXwj xBltvo) (eig. = xcAita, tönen
aes rufen, befehlen) bei Benfeyll, 129 sqq. Danach wäre rEX-ävioQ
der Hännerbefehler. Dieser Etymologie macht aber eine andere den
Vorrang streitig. Nämlich es ist sehr wahrscheinlich, ddss r^Xdvwg
ein Klännerbesohtttzer sei, von einer Wurzel yeX aus AF«A, hvd
(c= hvar, var, vf i, wahren, wehren, umgeben , hüllen, bedecken bei
Benfey II, 294, wohin ^^Anokkiov f. "AnoFiXjuiv gehört). Alsdann
wäre rik-ttvwQ =a Ovk-^vdQog {(pvX = hval in q^Xdaau) von ^A-a5),
worüber der betrefifeude Artikel zu vergleichen; /cA, (fwk aber sind
gleichmässig verwandt mit ßak in phryg. ßaXi^v =s ßaaiXtvg (wo-
mit schon Enobel, Völkertafel d. Oenesis p. 102, das karische Wort
^'Aa combinirte), dann mit gr. (pal in (p9]k6g, (jDiyXoo^, qxaXfoq^ lat.
cel-are, oc-culere, deutsch hüllen, hehlen^ wofür auch fehl-en, fehlen
(Schwenck, D. W. s. v. befehlen), = griech. nuX in ndXfxvg, niX~T^
(S-ehild, vgl. Held; zu ndXfA.-vq vgl. Helm, S-chirm, s-chirmen),
lat. par-m-a (S-cbirm), pellis (Fell, eig. Hülle) u. s. w. Da wir so
eine urgriechische Wurzel ytX mit der Bedeutung hüllen, schätzen,
schirmen unbedenklich annehmen dürfen, dürfen wir auch eine Wur-
zel Y^X (hüllen) annehmen, die im Namen VvXinnoq und in yvXiig
^n^enf. n, 292: yvA, yfoX-toq aus hval =a^A, (ptaX-eogj^ dhval in
jUk^, d-vX-axog) zu stecken scheint.
44. riyag, o, der Gigant, wird häufig für =s y^ysvfjg genom-
men; vgl. Bcbweiick, Andeutungen p. 363. 232; doch kann diese
Ableitung vor den strengen Gesetzen der Etymologie nicht bestehen.
Benfey II, 117 fragt, ob ylyaq vielleicht zu ylyvofjtai gehöre und
^g^zengend^ hedente. Indem ich auf OXiyga {(pXiyw, flackern, auf-
flammen, aufwallen, aufbrausen, vgl. q)Xiyvuv = vßQl^siv naQa Oia^
ntvai), noQfpvQicjy (^noQtffvgot , gnjQio, rühren, umrühren, von hvri,
hvar bei Benfey n, 278, wo althd. dwer^n, versare, confundere,
■ jmiscere, u. s. w.), UdXXag, "EyxiXuSog und Mi /uag bei Preller I,
Ö4L s^. verweise, fasse ich Fiyavv wie Miixuvr; letztem Namen,
' den auch ein Gebirge an der kleinasiat. Küste trägt (rjvs/Lioeig Ml-
ßiUg bei Homer, Od. III^ 172), stelle ich zu ^judo), /Ltai-iuda), //oi-
fddaaw, /Liai^dxTfjg und erkläre .ihn durch „stürmend^, „rasend^.
Vgl. fjLulvo/iAai und den Art. ^AyaßifxviDv, Den Namen tlyag aber
setze ich bei Benfey 1, 680 sqq., 11, 114 sq. an, wo ju {ÜWfC^Füi),
gu {yaioi f. ydFai)^ glühen, wallen, kochen. Die Giganten sind dem-
nach vielleicht Bilder des stürmischen, wild aufgeregten, im Zustand
der Aufwallung und Raserei befindlichen Himmels oder vielleicht
auch (denn aus der Etymologie lässt sich nichts Bestimmtes er-
sehen) überhaupt Bilder der ungeordneten, ungebündigten Kräfte in
der Natur, mögen sie nun oberhalb der Erde oder unter der Erde
ilir Wesen treiben.
45. Fogywj rj, plur. foQyovBc, die Gorgo, die Gorgonen. Der
Name kommt ohne Zweifel von yogync, furchtbar, schrecklich, wild,
lieftig; bei Dionys. Halik. bedeutet es rauh (vom Ausdruck). Nach
— «4 -
Benfey 11, 180 ist die Orandbedeutuig yimyogyw^ Mfanlend, iw
■Dir nicht einleuchten will. VgL ypsere Wörter gnuuMii,-gniiea«
Schauer empfinden, graue «» sobaiirig, gnueam m aehreeklkh, ..wUd,
gräulich i» fttrchterlich. Diese Wörter, die Ich nieht wie Sehwvaok,
Deutsch. Wörterb. a. v. grauen mit grau, grela lerhlndeB kna,
gehören wohl zu Benfey II, 110 sq., wo bhHksb^ Muriah, k^lsh,
^{aoü}, lat. frigeo, rigeo, algeo, ^i/o^; dort setn ioh sb bemo,
horridns auch formido an, so wie unser Wort Foreht (andeiaBeiH
fey 1,581). Die von Benfey II, 110 sqq. behandelte Wund bhM,
hlrish Ist aber meiner Ansicht nach aus hvfish, d-hvf Iah entaprungoB
und dhyfish, dhvarsh eme Fortbildung von dhva^ dhu, atosses
(k aulstossen, aufstarren, sich aufstrauben) Ib. II, 271 aqq., mQ^mg,
spitz, eig. stossend. Vgl d^(Ul^, ^v^ao^f dukog, d-uXka^ und biteh-
Ito ib. II, 110 (ffuQXiQ >s vtoaati^ Frisch-Unge) nebst H, 19ö (wo
ghf i aus hvri, dhvf i, dhvar a dhva »s dhu -H r). Ist meine Aa-
Sicht über die bei Benfey II, 110 angesetzte Wurzel bhlfiah, hfisk
richtig, so läset sich auch Yo^y.6q damit verbinden, Indem yaqy asi
hvfish, hvfiksh (^ix> q^aq^) entstehen konnte, mitT^asbv, wie oft.
Weiter zu gehen und in dem Namen Grorgo (auch Beiname der Athene)
eine Natorbedeutung zu suchen wage. ich nicht. Doch vgl. Bchwenck
D, W. 8. V. Schauer, dessen (Jrbegriff nach Sch¥renck atoaaen sehi
soll ; femer lat. in-gruo, con-gruo (bei Benf. Q, 308, von hvf I, dhW^
woher auch unser drängen, drücken u. s« w.,, vgl lat. gravis e(f.
drückend), ^o/uo«, Qtjidiog, ^äto^ (JF^cii ss hvf id aas jegad-au U,
319). Zu lat. gruo passt der Name der rgcuai, al, die OrSen, der
wohl natürlicher Bedeutung ist, während ib(>/oVf$ ein Beiname te
Gräen sein mag. Beide sind Töchter des Phorkys nnd der Keto.
Vgl Preller IT, 44.
46. rQouxogj d, nach Bteph. Byz. Sohn des Thessaloa, KOaig
in Phthia , von dem die' Hellenen Fquimi sollen benannt worden
sein. Vgl. lat. Graecus, Grajus. Pott, Etym. Forsch« I, XLI, denkt
an yegaiog, alt^ und erklärt die Griger oder Gräker für Prisci,' Ah-
Väter. Wem diese Etymologie nicht behagt^ der denkt vielleicht lieber
an d-ykaF-og, glänzend, schön, herrlich, edel (womit der, Name
^'A-^XavQog, ^A-yQav}.og zusammengehört, wohl =» Atd-ga) bei Benfey
II, 124 sqq. von einer Wurzel gf i, die aus (d)hvf i «s ghf i, lucere,
ib. II, 195 stammt.
JoQduvog, o, Sohn des Zeus und der Elektra, Bruder des Jir
sion, des Lieblings der Demeter, scheint mir , für eine bedeutsame
mythologiHche Person, nicht für das ethnische Symbol des Dardaner-
stammes gehalten werden zu müssen. Die Uebereinstimniung sehiei
Namens mit ^uQÖavog = ^aQÖdviog^ 6 (ddQdavoi sa ^agSavun),
Bewohner ' der troischen Landschaft Dardania , wäre dann ebenso
wenig tiefer begründet als die Uebereinstimraung des Namens der
Göttin Europa mit dem des ebenso benannten Erdtheils. Die Etymo-
logie kann darum doch dieselbe bleiben. Vgl. Benfey I, 76, wo Sskrit
driddba, stark, eig. gewachsen, angewachsen, part. von drib, wachsen ;
— 26 --
JMfT'dfih/ wftebMii, f«bM mioh B»nf« t» 76 «uch ^giata^ WfkaauiOj
m 4gia^ Oebflseb, ^^<^>C> sprcMfläid.^Vo& einer Wnirzel dfidh («dflli)
oftdiurdb könnte Jä^uvog für ^ftq^l9m^ etammen. Vgl. fidh (ardh)
Micr^j ib. I9 71| femer opod-ofiämq ib. I, 72, dann zu.//a(»d-atyoc
den Namen dei Malcedonlen JipSa^, Abs Sohnes des Arrhidftok
VSeHeieht gehÖft^^Meber aneh ^ti^, Salai, Lattich, eig. Oewieha,
wolttf die Kyprier naeb Hesychius ^godalS sagten* ^gtSo^ stände
fttr ifjU^^n^ mH anigestditer Aspiration; vgl. md-eiv as /jtcSv. /Dtm^
nach wären dieDa^clatter ä!» starke, kräftige Männer, Dardanosabor
iria ein Gott des Waebsthams beseichnet; letzterer wäre ein mit
dem pelasgisetien Kadmos^^Hermes verwandter Oott des irdlscben
Fruehtsegens, was er wirklich gewesen zu sein scheint. Dafür spriclit
nicht nur, dass er ein Bruder des Jasion ist^ sondern auch, dass er
ans Arkadien nach Samothrake gekommen sein und dort gewellt
haben soll, bis er nach Asien übersiedelte. ' Vgl. Eckermann 11, 121,
wo Uyrina oder Elektra als Bild der Kabirenmntter erwähnt und
TOB Jasion gesagt wird, dass er an die Stelle des Kadmilos ge«**
tnten; weiter heisst es dort: „Wenn in dem alten kretischen My^
AoB Demeter auf dreimal geackerten Brachfeld mit ihm (dem Jasion)
den Pinteus erzeugt, . so ist dieser eigentlich der unterweltliche Grott,
Hkdes^ Pluton, Axiokersos, welchen die Gemeinsage in den Reioh-
ttm scIiAffenden Ackergott umdeutete.^ Der letzti^enannte Name
li^SMJ-N^ooi; könnte mit o^ero^, Schoss, difgerog^ Stengel (beide woU
so Benf. II, 110; vgl. den Artikel Fogyw) verwandt sein ; vgl. Mogog,
Sehoss, SprosSy Knabe ^ niktopj -Sohn, die sich zu ^hqo^, /ttiXküH^
vwhalten wie xo^oc^ xcAaivo'^, schwarz zu uiXaq, /uoqov (schwarze
Maulbeere). Wie in S^trog, so ist auch In flgjjv der Anlauf dhv
eiogebüsst ,•- vgl Benfey J, 316. Der erste Thell des Namens !^<o*
icfpn^c malmt an avS,dvM, aH^to^ unser wachsen, wozu wohl auch
aS^og» ^on gleichem Werth, gehört. Vgl unser gewachsen^ Jeman-
den gewachsen sein, was so viel wiö parem esse alicui, Jemanden
gleich, Ihm el>enbfirtig sein ist Der von Eckermann it, 115 er-
wilmte a$iog ravgog (Dionysos) .ist wohl ein gewachsener 39: starker,
kräftiger Stier. V^. ^ noch d^io^gyng, der Arbeit werth , derselben
gewachsen, dl^iovacog, des Sieges werth', zum Siege tüchtig. Zu
IfiJ^m-KdQaog stelle ich noch ^Qaai, frlschgeborqe Lämmer, Frisch-
linge, «3 iQOffot; in letzterm Worte ist i wohl aus dh, steht also
G^ &; anders Benfey ü, 350, der Sgar^ und dgotrog trennen will
Die Urform der Sanskritwurzel var-sh, vf i-sh 1, 327 ist meiner Ansicht
nach dhvar-sh, dhvfi-sh « hvfi » ghfi ib. n, 195, wo &dXog und
&alXtaf d'aXegog nebst d^dXaaaa anzusetzen sind. Aus dem Deutsche
gehören dorthin triefen, tropfen, träufeln, träuschen (» heftig reg-
neD)ii.s. w. Die drei Namen '^§iox/?p(To^, 'Ai^iox^Qtra und ""A^Ugog
aber schönen den anwachsenden, kräftigen, starken Jüngling, die
starke Jungfrau und die wachsende «sprossende Erdmutter (li^c
fIBr B^ade nach Benfey l, 80, oder für iqaSjt nach II, 306) zu
— 2G —
beseichnen. Vgl xopog, mq^^ KoQif ^ PenephoDBi Ut. Liber, La-
ben, liberi von f Idh » rudh, ruh Ib. U, 28. 836.
48. JBivüif ^, eine der GrSen, deren Name nach Preller II, 44
wie die Ihrer Schwestern Enyo und Pephredo Furcht und Scfavecken
ansdrücken soll. Ich suche in demselben lieber tiDe Malurbeden-
tung und denke an deivog = 67vo^, Kreis, Wirbel, ttvfif Loftwirbel,
Wirbelwind, ovQuyiai öTvaij dveiuwxitg iiPtu^ wfaidschneHe Wirbel.
Die Richtigkeit dieser Etymologie wird durch die MaiurbedeutaBg
der Namen Enyo und Pephredo ausser Zweifel gestellt.
40. Jehpoij Ol, Stadt in Phokis am Pamass ; jJtXtpog, o, der
Delphier, bei Euripides. Nach Aeschylus ^ax^Ukg>6g Sühn des
Apollon und der Keläno. Dazu erwähne ich ^eXtpovaa^ tj, Quelle
bei Delphi, auch verwechselt mit TBXq>waa^ Tiktpwaaa^ 'TiijfWüa^
1^, eine dem Apollon heilige Quelle in Böotien, unweit Hallartos,
wo das Grab des Tiresids sein sollte. In Arkadien gab es femer
eine Stadt JkXffovaiay Tbkcpovaau^ TdXg>ovaaj von einer Njrmphe
benannt; dafür erscheint auch die Form Gsknovaa^ Nymphe und
Stadt in Arkadien, so wie Qälnovaa. Nun vgL Eckennann II, 59:
„Alle diese Sagen sind durch den Kampf mit dem Drachen Python
oder Delphyne (JsXtfvv^, 17 =3 JiXq>vv¥jg, JtXq>lvtiq, 0} zurückge-
drängt. Als chthonisches Wesen hatte der Drache daa OraM^der
Chthonia oder Gäa gehütet Der homerische Hymnus befreundet, fim
mit der Tilphossa, eigentlich der zürnenden DemetM* £riDDy»isel|iat,
welche den Drachen gebiert. Man zeigte in Delphi ein HeiUgttem
der Erde und eine Quelle derStyx, an welcher der Drache ^gehttist
haben sollte. Auch ein Wesen Meläna kommt in delphischen My-
then vor. ^ Ausser den erwähnten Eigennamen sind dann noch fol-
gende Wörter zu beachten : 6sX(f>ig, o, der Delphin, Tümmler, eine
Wallfischart ; dfX(pt-g, ij, die Gehärmutter, wovon ddtktpcoq^ uSsXfpo;,
6, der Bruder (= uyätTTüjQ, n/noyddTQtog) ; äiX(pa^, »7, d, das Schwein,
auch = /oTißog, Ferkel. Alle die genannten Wörter ziehe ich lar
Wurzel dhvfi bei Benfey II, 278 sqq. Dazu hat Benfey mit Reebt
lat. volva, Vulva, Hülle, Gebärmutter gestellt p. 303, eig. gedreht,
krumm = umgebend, umringend, bedeckend, verhüllend ; mit valvt
ist dtXffvg sicher zusammengehörig, sei es dass vulva für vul-va
(reduplicirt wie volvo und dann verstümmelt^ ib. I, 204 sq.) steht
oder für vul-ba von einer Wurzel vf i-bh ib. 11, 309 sqq. In letztenn
Falle ist vulv-a ganz =^ d'Fskfp-vg. (Vgl. oben p. 3 über Too-
q>(i)vinq und den Art. Guooxfj), Zu öiXfpu^ vergleicht sich ^Ivf-
Qtov, das (sich wälzende, herumdrehende) Ferkel ib. p. 313, vo
lüoXvß aus dhvri H- b oder bh = dFektp-a^. Dieselbe Bedeatong
hat wohl dsXffig, Delphin, wofür sonst auch an hvalr, walira, tfAö'o
(775A = hvri = dhvri = d-Fsl) ib. p. 293 gedacht werden könnte.
Die Quellnamen ^hXffovaa, TeXffovaaa , Ttktfovaaa könnten die
Quellen als die sich drehenden, wirbelnden, strudelnden bezeichnen:
anders Pott, E. F., 11, 124; doch wäre es mit Beziehung auf vulva.
TQnff'foriffc (vgl. ausser dem Art. \Iyujii/]öfjg noch d. A. ^EkKf-r^it')!}
- 27 —
luid Benfoylli 811 erlaubt^ die* TilphoBsa, welche nach Eokemumn
Demeter selbst «sein soll, für Ate Umringte »^ Umhüllte^ Dunkle,
Finstere,' /u^AtftEMx sa erklären.. /Der Drache ^Jekf^/j^, J^Xrp/rrjg
let aber sicher als der sich krümmende^' flBxooeus, beeeiehnet, wel-
cher Begriff sMh bei d(9axwp^zvL Grunde Hegt (vgl; defl Art. BcA-
XiBfwpdvrvjg). Von einem altem Mamvn dieses Drachen aber scheint
der Stadtname Jt^Xtpot erst gebildet f vgk- WJfA^xJ^ l dd^hpiag yon
i4k(pv. Sonst wäre möglich,' daes nicht der im Schlonde hiftisende
Drache (vgl. Eckermann, I, B06 sqO,' sondern Schlünde, Schlachten
dem. Ort den Namen gegeben^ Vgl. ^tgdnvrj > Schlucht , Schlupf-
winkel, d-akd/u^, Höhle mit den Städtenamen ■df^^Triwi,. @aW/uai.
1>och würde dadurch^ die Wurzel des Kameiis< keine 'andere werden,
wie Benfey II, 301 beweist; zu dem /dort angesetzten 'lat Vallis
vergleiche ich unser Thal (aueidhvri » ^ak ib.U, 278-^9 ~vn,
var, val, aiJA-a>V), zu AXffoi aber^ wenn es wirklich „Schlünde^
bedeutet, die Wörter yXuffv^ kaßiigtvdv^^ unser Kluft (klaffen), die
m Benfey IT, 309 sqq. gehören^ wo* die -Fortbildungen der Wurzel
dbVri durch Labiale {xolnoqy afkißff- z. B.) ▼erzeiolmet sind. Vgl.
«neb den Art. ^iQtpvg. • .
— -' 50. ^rjjiDJTf}^, ij, die Göttin Demeter, wird gewöhnlich f&t Tij
jjßk^h^, Mutter Erde genommen^ welche Etymologie jedenfalls der
ffBaMie nach pussend ist; aber dass man yif so ohne Weiteres in
■ii^fiifr^Q zu suchen habe, ist sehr zu bezweifehi. Dies würde nur
-dmn erlaubt sein, wenn y^ einem mit sdem Palatalen jg anlauten-
-dea Sanskritworte entspräche, was nicht de« Fall ist; vgl. ßenfey
IIi 114. - Daher möchte ich eine andere Etymologie i\xi Jrj-fiifTr^
wla^'^9](o Torschlagen. Vgl ddi'og, elend, ungliicklich, öato^pttiv
'(/(M»?) 'kläglich, erbärmlicb, welche» Wort loh zu Benfey IT, 205 stelle,
wa Skrit d^r, klagen, jammern,' litth. deja, Wehklage, wofür Benfey
eine Grundform du statuirt Diese organischere Form du würde
dann meiner Ansicht nach Verwandt sein mit dbn, dhva, dhvan,
tönen ib. IIj 27ö sq. {&(ov(jam) und hu, hya, hv^ ib. 11^ 60 sqq.
Die Grundbedeutung ist demnach stossen = ausstossen {d^vw^ x^v-fiog),
tönen s klagen, vgl. goth. quainön (= weinen) =s lat. canere ; sie
ist vielleicht noch erhalten in dem Namen der ^EvÖrjiq, der Tochter
des Chiron und Gemahlin des Aeakos, Mutter des Peleus, vgl
^Eyinikuöog^ iyKtkuioc, die sich als eine tönende, sausende Luftgöttin
fassen lässt. Die Göttin j9j(o, Jrjfi^jrriQ aber wäre die klagende
Schmerzensmutter (Preller I, 471, wo A/atd, sonst W;^«/'« von u/nq)^
die ihre Tochter sucht, die im Herbste ihres Bluthen- und Früchte-
schmuckes beraubte Erdgöttin. Aehnlicher Bedeutung scheint der
von Empedokles gebrauchte Name der Demeter Bavßoi^ der mit
lat. baubari, griech. ßav^u)^ weiterbin mit /^o^', ßodo)^ yoo^* youio
verwandt und auf eine Wurzelform hva H- ß (hva, hvß bei Ben-
fey II, 60 sqq.) zurückzuführen ist. Mit /Jtjd verbinde ich den
Namen JrjYovrj, 17, Tochter des Triptolemos, deren Name „die Kla-
gestimmi|;e^ wohl auf die trauernde eleusinische Göttin selbst zu
— 88 —
btiMMB tot VfL EckmnaiiB I» 262 sq. («bar Eimudppa). In an-
im NaoMD wie ^ffldd/nna, Jfjtimxpq^ Ji^ttf^ßo^ liegt dftgegen
ji^'oc, idio^ in der Bedeutung felndliofa (Joi oi « ir el^^aoi)| das be*
grifflich gar sehr sa trennen ist von tdioq, elend, kUgUehi wis
Benf. 11,217 nicht beachtet hat Zweifelhaft tot fli«r mich die Ety«
malogie Ton JtiidvkiQOj während ^ri'iowBv^^ ^fjiw/¥ {^tiiOwÜJfQ) mit
■iendicher Wahrscheinlichkeit dareh « der Klagende » Klingende,
TBoende, Lärmende, Sausende*' ttbersetit werden können. [Nach-
Mglich bemerke ich, dass der passendste Begriff dir den Namsa
Demeter oder Deo der Begriff ((beschaffenes , Geschöpf, Hervorge*
brachtes «=) Frucht wäre, ein Begriff^ den auch die ht Namen Ops
■nd Ceres höchst wahrscheinlich haben ; vgl den Art ^Oftuvm. Dsas
die Wurzel ia^ itj den Begriff schaffen haben konnte, erhellt aas
Hj/LufK Volk, eig. vielleicht Geschaffenes, (Gemachtes, Eneugtee, Ge-
wachsenes; dtj'fioq stelle Ich zu Benfey ü, 199 sqq., wo da, du to
Jo-a-vCy tIav-Aoc, da-m in dduwj bauen, eig. wohl (da df^ ud
&afi in d^afivg von dha^va, dhva bei Benfey II, 320 sqq., wo yifmt
ö^Tcvog, eng, iwingen, Zwang — ib. II, 17 sqq. — ansasetaen sind,
ffir urverwandt gelten müssen) neigen = drücken, eng^ diok, dicht,
fest machen, fügen (dies verw. mit nfjywfHj aber audi mit lat fiscere).
Vergl. unser Zimmer mit ziemen u. Schwenck D. W. unter leti^teiiii
Worte. Aus dem Begriff eng, dicht, fest machen ergibt aich daas
Ton selbst der Begriff binden ; Tgl. ^o, is, du ib. II, 199 aqq. pft
StS'-jii'iyl^, Da femer fest machen « dick, dicht machen «saehalTen, her-
▼oriNringen (machen) überhaupt sein kann (vgl. unser dichten, dai
gewiss nichts gemein hat mit lat dictare), so mag auch das Saa-
skritwort java (gr. $^a, j = C aus d ; vgl auch ifjaJ ^ xQi9-al, wel-
ches Wort Preller am Ende s. Schrift über Demeter und PeraephoDS
beibringt) eig. Geschaffenes, Ge-diehenes (ge-deihen verw. mit dick,
dicht, dichten), Ge-wachsenes bedeuten (vgl. Wachs, eig. wohl festySäh,
dazu zäh f. zwäh — wie Ziege f. Zwiege, Zirbel f. Zwirbel — wd
iwacken, zwicken, zwingen = engen, dhvag^ «s ag' l)ei Beut 0,
17 sqq.; dass urspr. dhv- oft zu zw- wurde, lehrt BenC H, 278
sqq.). Mit i9J-/nog, Volk, kann djj^/nog, Fett, verwandt aein und
eigentlich Dichtes, Zähes, Zusammenhaltendes &s Klebriges bedeu-
ten. Schliesslich bemerke ich noch, dass die von Benfey ü, 206 sqq.
(210) angesetzten Wörter, die den Begriff jung aein enthaitei^
ebenfalls zu U, 199 sqq. gehören und eig. dicht, dick, fest, krifttg
sein bedeuten. Vgl. rjßrj und pubes und dazu Schwenck, D. W.,
unter Eber, heften, haften, ße-huf, Huf, Hüfte, gr. anrw, ijndofiai)*
Ausserdem erinnere ich noch an die Verwandtschaft von gr. {a)rFi»Hiq,
tIktWj deutsch zeugen (aus dhva-) mit zwacken, zwingen, Zwaog,
eng: zeugen bedeutet danach eig. fest machen (fügen; ntjy-fVfu
ist mit eng und zwingen — von a(n)g', dhva(n)g' =s hvag^ ib. H,
17 sqq. — nahe verwandt), machen, schaffen, hervorbringen, wie
ja der Zeuge eig. der welcher etwas festmacht, fest versichert, er-
hfirt-et, be-kräft-igt ist. Mit zeugen, zwacken, zwingen, eages
— 29 —
verwandt sind die bei Benfey 11, 235, 200 besprochenetn W5rter dMc
(nax-^^), dieht {nva-^wg), ge-deihen; über das anlautende d gibt
Dtuxpi (ans dhyap) Aufschluea Ib. H, 274 sq«]. ' - '
51. ^fjfiwpSwFy 0, coDtrahIrt ^fj/naqxSv, Sohn des Eeleos und
der Metanelnii wlird von Welcker für »der Fettverbrenners Opferer er«
kISrt; vgl. Bchwenck, Andeutongen, p. 114 sq. Der Name könnt»
aber aaeh von if}fJio<;, Volk, und der Wurzel ^la (9)1^^), reden stanw
ttien ; der welcher som Volke redet wäre so viel wie der dem V<A«
Befehle erthellt^ Vgl. x^Wo» bei Benfey II, 131 (<= xoA^oi), wovon
Sehwenck den Nameft KtXioq ableitet Aehnlicher Bedeutung wie
j^piwpoiav scheint Jv^fit^tpiav =» Aatntowy. Vgl. Bötticher, Arlea,
p. 45y der xod<o, mei'ken, hören, mit der Sanskritwurzel ku, tönen
(iUa^xfSHü, Benf. 11,63) verbindet; kuist » gu (ib. ü, 61), tönen^
wevon yoog, yoway aus hva {ßoi^^ Geschrei, Ib. ü, 60), woraus aucli
tthA, bh&sh ib. ü, 103 (jprif^i; su (pwvj^ vgl. Yiyiava ib. 11,^ 63). Zn
Böttleher's Ansicht stimmt BenfejII, 179 sq., wo vtkiog, ä-KgotSofdOi
aw Sanskritwurzel ^ru, hören (^ru-tl, Ruf) gestellt sind; dort stellt
aneh althd. hröf. Ruf. Zu ^fj/^oxowp vgi. noch uKiotv, stiUi eig«
m'^niWf nicht tönend, nicht sprechend, für a-x«-jW, dann den Na*
UMhti ^iay6g, den wir früher für Kanceävog (xwkvw) genommeni
M^ aber auch ans 'fi &■ & bei Benfey 1, 1 (wo ^-ßaiög, ^-Av'g u. s. w.)
WBfä -^-^Heavog zusammengesetzt sein kann, wie ^iiyvypg aus ^Si-yvyog
(iäg\ tönen, ib. H, 62).
51a. jJidvQa/ußog, 6, Beiname'. des Dionysos, ist ein so wich->
figer Ni^me, dass ich nach dem in meinen Forsch. I, 43 sq. 138 *
bereits C^agten nochmals auf denselben zurückkommen muss. Ich
faaße IhA jetzt mit Entschiedenheit für eine Redupllcatlonsform der
Würzet dhvar + p, dhvn + p (Benfey II, 278 sqq.), so dass also
Si-^&v^fzßo drehend, wirbelnd = im Kreise sich bewegend, tanzend
bedeutet« IMe Drwnrzel dhvar-p Ist in mehreren deutschen Wör-
tern vdlkomgalen rein, erhalten. Zu den schon von Benfey II, 278
sqq. zn dhvar, dhvrl gestellten deutschen Wörtern zwerch^ Zwerg,
Zwirbel-, ZIrbel-drfise (ZIrbel-nuss, a^xQoßikog^ wo Zirb- f. Zwirb*
noe dÜvarp *=~ ü-^r^igi^ea, t^in-w, wo t wegen urspr. Compositloa
mit Präfix sa) , Zwirn vergleiche man noch zwirbeln ^ drehen,
gehwSb. zwirblich =b Bchwindellcfa, angels. tearfljan, wälzen, drehen,
torQAn, drehen, althd. zerpan, zerban, winden. Uebrigens muss man,
^rle feh glaube, 'Jidv^af4,ßog für urspr. ^i&{v)Qa/nßog nehmeb, wie
Ktifißag aus Kögßag , Kv^tßag entstand ; In diesem Falle verhält
nfeh d^fjtß zu ^f^ß in Qd/nßm, ^fißog (Kreisel > a-TQo/Lißog) wie
^k^g (dhvar) zu oXog (var) oder wie unser zwirbeln, Zwirbel- z«
Wirbel, wirbehi. Die einfache Form {Ji')&Qaiußog erkenne Ich
Im Kamen Q^äfzßog, dxQwtfjgioy MoMsdovlotg (bei Lycophron Q^afit^
ß&vala fiiQag; vgl. Hoffmanii, Oriechld. u. d. Gr. p. 98. 118), elg.
Zwirbel, Wirbel, leo^q^jf, vertex, Gipfel, Wipfel (mit diesem deut*
adien Worte vgl. den häufigen Vorgebirgenamen ^'Afimkog). Ans
&^afJißog aber konnte ^t^ä^ßog werden, woraus dann meiner Ansfoht
— 3«) -
nach x^Qiufi {ifK eiiutandeii ist ; sonst könnte dmui ^^fifhg anch Cor
^Qvuftfiti^, s= ^t-oM,<f/yos* BS) ttFcita^iliog^ x^FQuftfioi, ^gufißog nehmen.
b2. Jinti^jd^^g, ri, Hohn des Tydeus^ UeM vor Tioja, könnte
ein liild des stünnischeii Himmels sein. Vgl. Prelleiv 11, 2ft4. Iii
BetreiT des ersten Theils des Namens vergleicht sieh dann dioniTiJQ,
duniTfjgf Jioi'vnog ^ CaeliÜuus; der iweite aber,, ^fn^i^jg^ kann
stürmend bedeuten. Vgl. iiut-iiäw^ fiut^d^uß (awelfelhafles Wort^
wenn es feststände^ lüge darin violleicht die Wurzel fMM»ä, also
ßiat/LUii^to {, iiiuf'ftud''j(u), dann fitjdo^oi, gesinnt seiiiy sinnen, fia^
^^pcei, Gedanken, Jlfw-^/^Ö^Evg, von der Wiinei m&, Benff. II, 32
sqq.^ wo ausser den griecb. Wörtern auch unser Math (gotb. mdds)
= (tr/Lttig (Mutli ist vorw. mit Wuth) darauf hinleitet, dass mä ans
dhmft ib. JI, 274 entsprungen sei. Die Wurael dbni& für dhvA =
dhva, dhu, Ov^/lwc budeutüt stossen « ausstossen, blasen, haucboi;
hauchen, blasen ist = denken, sinnen, wie unser Sinn ib. II, 333
(sa + an = uv-ef.ioc, an-ima, an-imus) eig. Hauch bedeutet Dem-
nach dürfen wir jioufj^rig durcli „ himmelstürmend ^ wiedergeben.
Wäre Jlofiuq wirklich o naTrjg 'H^axkiovg (vgl. Hermann, Relig.
Alterth. d. Gr. $.62, 15), so könnte darin die einfache Wurzel ma
(fuu-iituot) liegen. Vgl. noch Fod^/tifj, wo Fod == hF'oS^ lat odor
für hodor und zur bache Jacobi, H. d. M. p. 254 sqq. 259.
53. Jtoxf^, f}, Tochter des Helios^ Gemahlin des Lykos; auch
Quelle und i'lussclien bei Theben. Benfey 1,226 verbindet den Na-
men mit dioxio-, sehen = leuchten, ksvaanv, wozu ef den Mamea
Avxoq stellt. Diese £tyniologio kann richtig und die Dirke als eine
Lichtgottheit zu nehmen sein, wovon dann die Quelle i)enannt werde.
Vgl. Preller II, 23 sq. Doch könnte die Quelle sonst auch ab die
heile s= reine, klare, peHucida bezeichnet sein, wie l^v/uuivif, die
Fleckenloäe =: Reine, Klare.
54. Jinffvc, 77, licrg auf Euböa, ist vielleicht ae vertex, ^rb-el
s= Scheitel, iSpitze, Gipfel, Hülie. Vgl. Zirb-eUdrüse, Zirb-el-nuss,
ötrobel (S-trobel), strobilus, a-x^oß-uoc, von nr-r(io/tf-ew, a-xQiqnü
aus sa + dhvfi (Bcnf. 11, 278 sqq.) + bh(p). In Zirbel ist w ausge-
fallen, es steht für Zwirbel, verw. mit Zwerg (der Verkrümmte)«
zwerch = schräge^ quqr. Vgl. KiQfftqj rj (bvri = dhvri), Stadt in
Phokis an einem gleichnamigen Herge, wo xiQtp wohl = xoilofMiiV,
koff'Og bei Benf. II, 309 sqq. ("WAr/iTi-og?).
54a. J^dxavov, ro, Vorgebirge auf der Insel Ikaria ; ^^inLaveti
ro, Vorgebirge der Insel Kos ; J^axiov, 6, Fluss in der Gegend der
Propontis, wegen seiner vielen Krümmungen so genannt, vgl. Hotf-
mann^ Grchld. und d. Gr. p. 1G14. Wie in den griechiachen Wör-
tern dvM, dvTiTot, Ö€i(ifj, dsQfj (Benf. II, 290 ; dazu .^f ^ig, jj^ Vop
gebirge Makedoniens am toronaischen Meerbusen) J aus Ursprung-
liebem dh (^, vgl. unser taufen; tauchen mit ivwy ^vnTca) ist, eo
desgleichen in dem Worte dguHiov, der Drache, wo ögax ganz ^
unserm zwerch (vgl. Schweiz, zwargen, drehen), für welches Wort
nach Benfey II, 279 eine Wurzelf. dhvar + k aufzustellen ist Abo
— 31 —
steht &i^xwv för d^^dxMv, ^u^Kunt , &FaQxa)v, verw« mit lat. tor-
queve(«nss«?) undarens (dev gekrümmte Bogen).' Yer^andt mit^^xo^y'
isiäidQdcaofAoui Tgl. laA. torquere, drehen,: (dann quälen, eig, drücken;:
dies erhellt anstorctilar)^ und unser dreheü, drm^n,<drängen,^ drOcken,
wonach ^(»aerim^iki "eig. drücken «s. fest packen bedeutet; analog ist
dia BegrüGfsen^iwickelung in /uägnTO} ib. 11,310 (^aushv; vgl. unser
pfropfen » drücken, nach Schweitck, D. W. s« v.). Die Vorgebirge,
weldie Drakanon, Drekanon heissen, ^können als awerche 3= schräge,
abachüssige^ steile, aber auch als Wirbel, vertiee» bezeichnet seinf
▼gl. GQa/ußog im Art. ^Id^vgafißog und ^AfmsXog, verw. mit im-
serm Wipfel, Gipfel^ Giebel und diese mit Haupt, Kopf, Hfg)akif
ib. n, 324r ferner Qoi/tg mit lat. dorsum (viell. f. dorxum), der ge-
krümmte, zwerqhe oder aber der gewölbte Rücken, nach Benf. Uj
316, vgl. 309 sqq. In diesen Eigennamen ist also die Wurzel
dhvar-k erhalten, wodurch dd^fj, ^sQfj, itt^tj mit ^d/tg (ib. II, 290
mit 316) in Verbindung zu setzen sind. Femer ist nun zu erwähnen,
dasfl wir n^ben den Vorgebirgenamen /jQaxavov, ^Qi^avov andere
findea, welche auf eine W^urzel dhvar + p (vgl. den Art. JiQrpvgy
leducirt werden können, nämlich jQinavov, ro, Vorgebirge in Achaja,
^=^'Fiov; /jQinavovj ro, kretisches Vorgebirge; ^Qinavov, to, kyre-
näisches Vorgebirge; ^J^enävfj, 77, das jetzt sog. Kameelvorgebirge
(an (der Propontis; Hoffinaann 1. e. p.l613); jQinava, rdy Drepana,
Stadt und Vorgebirge in Sicilien. Sollte es erlaubt sein^ diese Na^
nen von d^inarov, ÖQsndvrj, Sichel, krummes Schwerdt zu trennen
und mit unsem Wortern Zirbel, Zwirbel («^Quirb-el in KoQvq}-
dawif, Vorgebirge, von xnQV(p-'7Jj *Quirb-el, vgl. quirlen, zwirlen,
qner » ewer-ch), Wirbel zu oombiniren? Dann käme /J^en in
Verwandtschaft mit QQan {ßQdfjißog, Vorgebirge, vgl. d. Art. ^i-
^pafißog). Endlich eröffnet sich noch eine letzte Möglichkeit; näm«-
Uch (äQenavovy Sichel, könnte von ÖQsnw getrennt und als das ge-
krümmte Werkzeug gefasst werden, wie lat. falx, verw. mit q)ohc6g
und flecto bei BenfeyH, 315. Doch wage ich es nicht, zu diesem
Aeussersten zu schreiten und lasse die Frage unerledigt. Schliesslich
bemerke ich, dass, wenn Benfey II, 279 unser drehen bei dhvar^
dhar, dhri ansetzt, er auch dringen, Dt-ang, drängen, drucken dort
ansetzen inuss; ausser gr. d^otx (rgi/to) gehört dorthin auch Sga^
fjutv, dt^Qdaxo) (d : dh ib. U, 228. 263), mit dem Grundbegriff neigen
C» drücken 11, 291) = ^) biegen, krümmen, drehen, ^) stossen, vgl.
hno.n, 182, dhu(^^a>)n,271 =dhva 11,320- Der Begriff drücken
«3 packen (verw. mit zwingen, zwacken) erscheint in dgdaao^Ui, der
Begriff drängen, treiben in dglog, ÖQidoi, ÖQvg, öiv'-ÖQOv (vgl. TBQ/yog^
TQd/vog, Schoss, zu tqs/m) ; in dgdo) liegt der Grundbegriff drücken,
^-drang = eng, fest machen, fügen (= machen überhaupt^ facere
!?erw. mit figere, mjyi'viLit, pangere), ebenso in dai-äukog, verw. mit
nnserm er-zielen = er-*zeugen (und zeugen mit zwingen , engen,
jeng, fest, dicht machen, dann machen überhaupt); ^Qoaog, ^QiXog,
ii^ofiat u. a. m. erhalten Licht durch ghf i (aus dhvf i), spargere.
- 32 —
Ittoere, süUare, fluere ib. II, 196 vgl. mit II, S28 (J^tfpHyiai), 888,
271 a^q. (Urwursel dhu); auch die von BwiHsj II, 22ö sqq. bdian^
delten Wörter werden eiefa mit Rücksicht aof n, 3 iqq^, 14 «qq. t^'
Ml dhvfl/; dhv/i, dhvar rein erhalten in ^vpa, elg. Loeh, %^iti'
wie Schwenck, D.W., richtig vermuthet) endttch fügen mttseen.
Ö6. /fyiotl^, 6, Sohn des Apollon, Vater des K^ayalfvg imd
einer Tochter, mit welcher Hermes denPan erseugte; auch als Sehn
des Peneioe uiid des Spercheios angefiihrt. Jqvomi, 3;, eine Nymphe^
Tochter des Drjrops oder des SS^vtoq (vgl. JaeoU, Handwörterb. d.
llyth. p. 284)« Schwenck, Andeutungen p« 218, leitet den Namen
von dffv^^ Baum, Eiche; diese Ableitung will ich keineswegs ver*
werfen, aber doch fUr den Namen ^(pvo^/ ebenso wie llir A^aq äB
MöglicÄikeit einer andern nachweisen« V^. Benfey II, 263 sq^ wo
^Qv, d'^dkog, &Qi(af d'Q6ogu.B, w. Dort heisst es : „Da wir so tisser
Wurselform (^^) r^v-^^jf-yi; liehn werden, so ist jedoch so be-
ruf ksichtigen lett. dun-duriSf Hornisse, wo d erseheint; danebcs
aber wieder slav. tröntfl Drohne, wo t; neben diesem wieder sskr.
drn-na Drohne, imd da in &^ die Bedeutung unangenehm tKoen
(iaisch; bloss tönen, vgl gug' ib. II, 62) hervortritt| selbst das for«
mell sich dm-na anschliessende sskr. drftksh sammt dhiftksh elg.
schnauben, welche wir schon früher auf eine Wcf. dri, dhil inrttck-
fOhrten (ib. 11,228).^ So weit Benfey, der noch nicht erkannte^ dss
dvQOfiai^ O'ivqofim (eig. tönen = Idagen, weinen) auf jene Wmd
dfi, dhri zurückgefAhrt werden müsse, oder vielmehr auf dhvtr,
dhvf i (= dhvao, tönen, ib. II, 27ö, aus dhva, dhu, atoasen » ans-
stossen s blasen, schnauben, aber auch ■■ tönen, + r; TgL bv»
aus dhva, II,' 60 sqq., und /^, x(», /^ II, 129 sqq. aus hva-r), weleJNf
die Urwurzel ist, woraus lat s-tri-do, s-tre-po, s-ter-to sowie ctfgi
(a-Tfi, ib. I. 676 sq.), (a)TQl^a) (vgl. xqI^w), (a)r^^ entaprangeo.
Wie dfi, dhf i, dräksh, dhrftksh neben einander stehen, so auch nebes
dri-9 (ib. I, 224. n, l25) griech. &fQ, d-akj woraoa eine Urform
dhvfi (lucere) erschlossen wird, die in ghri ib. H, 195 (ans hvfi)
verstümmelt erscheint ; aus (d)hvri entstand auch gf i ib. II, 124 sqq.,
vgl. käfinü), ßldno), ßXiqxiQov, yXiqfOQov (ß, y ans hv) mit dvlhtm.
Was nun die Namen ^qvoxp^ J^aq angeht, so könnten diese mit
ävQ-^fiOi zusammengehören und helle = hallende, lärmende, nun*
sehende, tönende, musikalische Wesen bezeichnen. Vgl. . Schwenek
1. c. p. 214. Da tönen, leuchten nahverwandte Begriffe sind, liesN
Jqvmjß sich am besten durch „hell, clarus^ (ganz aUgemein) über-
setzen; vgl tkXoq^ Auge, (wo fi ib. II, 125. 195 ans dhvri), itr-
»ikkm (wo dri aus dhri, dhvfi) ib. II, 346.
Ö6. ^w()ogj6, Sohn des Hellen, Stammvater der^upf^i^; dsit
^wQig, 7^, die Landschaft Doris, womit dem Namen naeh übereiB»
stimmt JJwQlg, yf, Tochter des Okeanos und der Tethya, Gonahlto
des Nereus. Hat der Name Doros eine natürliche BedentQq[f
so lässt sich an Benfej 11, 225 sqq. denken, wo. die Wniiel dß,
reissen, spalten behandelt ist und die Wörter äw^ay (gespahent
— 33 —
Htfpd?), JA A*^ («techende Wespe), ÖQi-ftvq, 6Qino)y ferner Se/Qm^
dbQm, äai^i angesetzt sind. [Das ebendaselbst angeführte (f^t;7irai
(tUfffA^) darf ab^ ebensowenig von &qv7itu) (ib. II, 261) getrennt
w^filmk, wie die Im vorigen Artikel besprochenen Wurzeln df i, dhfi,
dräksh, dhräksh von einander getrennt werden dürfen« In &^nr(o
liegt die ürwurzel dhvn (vgl lat. verro., vello aus dhvar, dhvfi,
ibill, 296),' welche mit Präfix S9 componirt zu (cr)r(>/-/^cü ib. II, 26a
wird. Vgl. ib. n, 198 S({,, wo ghFi-sh, xQh /M^if^)'^ = althd.
brimfan, reiben; ghri ist ans hvri, dhv*ri (U, 295), wie ghfi U, 195
aus hvri, dhvri ss ^^^-o^^ daX-nu)], Darnach könnte das dorische
Velk von zerrissenen ■= rauhen, feisichten Wohnsitzen in den Ber-
gen den Namen erhalten haben. Vgl. öidSrjkog^ ^d^/jlog, zerrissen
ib.- II, 226. Wahrscheinlicher ist mir aber, dass der dorische Name
ein.« ehrenvoller Beiname ist, den das Volk sich selbst beigelegt
Vgl. yar(>05, verw. mit yaiw, dyavog^ yävog, yäw/Liat von gva, gu
Ib. Ily 114, I, 680 sqq. ^ kochen, sieden, wallen, glühen (ju in ^ia)).
Diese Wurzel g'u kann aus gu =» hva, dhva, dhu ib. II, 271 sqq.
sein, aber- auch ans du (mit d in g',j ib. II, 199 sqq. 217) und da
ans dhu, &v^(o. Letztere Annahme, ist wohl die richtige; vgl. ib.
11^263.228 (wo d aus dh, wie im Griech. so oft ^ für dh =; ^
Btehty I. B. Ib. n, QS\ Nun könnte die Gemahlin des Meergottes
Neiem, Doris, von gvar, gVal ib. I, 681 als die Wallende, Quel-
lende bezeichnet sein ; die Dorer aber als yavqoi, dyavol, als Glü-
hende SS GInnzende, Herrliche, Edle. Vgl noch Benfey II, 3ÖOy ^
der ffir d^oaog {l, 327 richtig mit ^'^a^ verbunden) eine Wurzel
dfj annehmen will; diese ist dann aber aus dhfi = dhvri =b hvH
Ks f^riy BtiOare, fluere, lucere, ib. 11, 195, und faUt zusammen mit
dri 11, 346 (itv-dlX-Xw, SiQ-wo), wi§ ja die Begriffe fliessen, quil-
len, - wallen, glühen, leuchten verwandt sind. Vgl. Benfey I^ 537-609
Ober rr^ au« sa + hva = dhva, dbu, 11, 271 sqq.; er durfte II,
195 nicht ufiterlassen, &dkuaaa, x'fakfQog^ &dXk(ü mit &dXn(Oj d'i-
^fog U.0.W. Kusammenszutellen. Sonst hat man den Namen Jmqo^
^obl snsammengesteilt mit d^iov, dQvg, wonach die Dorer als Ge-
^'aebeene «s Starke bezeichnet sein könnten (vgl. den Art. Jd^a-
wogy^^ <^^^f auch mit lat. durus, eig. gedrang (von der ürwurzel
dhvar, vgl den Art. Uv^qu), welche Etymologie denselben Sinn
9r|;ibt und nicht einmal auf eine andere Grundwurzel führt, da auch
Joe*'' '^^» ^Q^og, ÖQidu) auf den Begriff drängen, treiben (Trieb-
BS5 Scfaoss, Spross, vgl. rig/vog, rgi^vog zu tqs/m nnd dazu di-
^QoitnHo, ÖQu^Hv) zurückzuführen sind. Man könnte auch an lat.
lorsum, -diqriy ^(l^tjy ^tiQtjy diigdg (von dhvar bei Benf. n, 290)
lenken und danach die Dorier als Gebirgsbewohner fassen, wie ja
Ije Stammmutter der Hellenen, die OrseTs, offenbar als Bergbewoh-
UorVn bezeichnet ist. Vielleicht ist so "Enl-davQog zu fassen; denn
tinfJ^fmg fj yli/nfjQu lag an einer Höhe, Epidauros inArgolis war
^on hohen Bergen umschlossen bis zum Meer und so zu einer na- ,
ttrllcben Festung geschaffen, nach Hoffmann, Grchld. u. d. Gr. p.
3
— 34 —
1073» 1254. Dagegen führt die ältere Namensform 'Enlravgo^ bei
llneller, Fragmin. Hielt Oraecc. II, 137, welche man in 'Enixago^
hat ändern wollen, auf eine Verbindung mit der Wurzel TVQ,TFa^
schützen, wahren, die In r^^kxg (das was wahrgenommen wird), rifQoq,
Tfjiiiwy rvQavrog {i.xFtQunvogl vgl. Forsch. I, 188 — 9), rv^i^ (Tgl.
nvQyoq mit Burg und bergen) steckt. Anders über ^Enl-davQoq Benf.
n, 68) der an ötvui denkt. Die so nahe liegende Verbindung *des
Namens der J(OQ{g, der Gemahlin des Nerens, mit 6g6-aoq hält mich
bei der Ansicht fest, dass J(oqo<; leuchtend bedeutet.
67. Jioroi, rj, Nereide; Jonlq, ij', Töchter des*ElatoB oder des
Asterios, nach welcher das /f(oTini* ntöiov^ eine Ebene am Ossa
und dem böbeischen See benannt sein sollte. Vom Ares war- Dotis
Mutter des Phlegyas, dessen Tochter Koronis (eine Schwester des
Ixion) mit Apoilon den Asklepios erzeugte, üfit Bezog auf Pfeiler
1,321 bemerke ich, dass die dotisch^ Ebene yielleicht von der fri-
schen gesunden Bergluft, die dort wehte, benannt sein mag. Vgl.
unser Düte = Blase, düten = blasen, welches Wort zu Benfeyll,
271 — 6 (wo dhu, d^v-fiog) gehört; dort steht d'iovaao», eig. aus-
stossen == ■) blasen, bauchen, *) tönen, schreien. Mit ^oh^aow ,
kann Jm^tco, Jw-tig für identisch gehalten werden. Vgl. Ib. 11,
205, wo d^T (aus du = dhu II, 276), klagen, jammern, eig.
klingen, tönen. Ob do&njv (Drüse, Geschwür) eig. Dute = Blase?
58. ^EyxsXadog,' 6, nach Preller I, 55 ein eigentlich der sici- |
lischen Sage angehörender Gigant, eig. der Lärmende, Tosende,
Rauschende, Sausende, nach dem Adj. ^xAaJog, vgl. mit xikädoi;,
Rauschen, Getöse, Lärm, xfkaft(o, rauschen, lärmen, toben. Wenn
es wahr ist, was Preller 1. c. sagt^ dass die Traditionen der 6i-
gantomachie in keinem Culte so eifrig gepüegt wurden als in dem !
der Athena, so ist Enkelados wahrsch. ein Bild der stürmisciieo
Himmelswogen. Aehnlicher Bedeutung könnte der Name des Gi-
ganten ^AXxvovsvg ib. I, 54 sein. Vgl. dXixruiQ für xXixTWQ, xpsW?
(Kräher, Rufer), zu }C()öcw bei Benf. 11,132; L-iAxvov^v^" könnte föf
jiken'vovsvg stehen ; dXxvMv, jy, der Meereisvogel ibag von seine»
Gekreisch den Namen erhalten haben Vgl. Xdxogy Geschrei, ib. l
59. ^'Edfoaa, /j, Stadt in Makedonien, bei Ptol, auch Aii^tü^ ' u
wie ^Eyiara auch Aiysora geschrieben wird. Indem ich auf AWi i
Makedonien vor Philipp p. 112— 4, verweise, stelle ich den Nim)«" i
mit dem phryg. Wort ßtöv = vdwQ (wo ße^ aua vad = vi) b«» ^
Benfej I, 447 zusammen. Vgl. Bötticber, Arica p. 32. Dase di»
bulgarische Wort voda, Wasser, wovon heute noqh Wodena aeinen
Kamen fährt (Abel 1. c.) ebenfalls hieher gehört, versteht sich von
selbst. Mit ^Edsaaa verwandt sein könnte der Name der BieiKsäieo
Stadt "Ewa (für "Eöva)^ welche auf einer Höhe lag/ aof deren GSpÖ
eine Ebene mt nie versiegendem Wasser sich befand (vgl. Hofr
Qiann, Griechenland u. d. Griechen, p. 2046), femer .Tivo, ifj ^
Quelle in Thrakien. Den Namen 'Ivu hieherzuziehn wage ich uMt | <{«
Eher möchte der Name Bvvrj bei Benfey II, 67 faieher ^&mt^^\^
r
1^
— 36 —
«u I, 451 zu stellen «ein ; Bvvrj wfire aas Bv^r/j =« JPaJyiy, Fvdvtf.
Vul. ävdgog SB (iFvdQOQ, Ausserdem erwähne ich als möglicher Weis«
hielier gehörige Namen Evädv^j, /j, Tochter des Poseidon oder des
Strymon' oder des-Iphis, Evrjvoc^ richtiger Evt]v6^, o, Sohn des
Okeanos und der Tethys, Stromgott in^ ActoUen (ob für EvaMg »
■ EvavvoQ = Evarng) ; ferner - aber sehr zweifelnd — erwähne ich
*A{^idövrjy rj, die als eine sehr feuchte^ als eine befeuchtete, benetzte»
befruchtete , fruchtbare Göttin, also als ein Bild der Aphrodite, der
Wasserbenetzten, gefasst werden könnte, worüber man Forsch. I, ^2
vergleiche. Dazu vgl. Movers, Phoen. I, 641, und zu ^Aq>qo-diTfi
noch den Flussnamen "Eßqoq; ausserdem Preller I, 218: „Immer
ist es der feuchte Erdboden und die feuchte Jahreszeit, in denen
sich Aphrodite am meisten offenbart, wenn der 2iephyr wieder zu
vrehen aniangt, Zeus und Hera ihre Vermählung feiern , wenn der
BSmmel sich in brünstigen Regenschauern über die Erde ergi^sst^
U.8 w. Damit verbinde man, was er 1,241 (über Aphrodite und
Hermes = Zeus als Regengottj sagt. Diese Deutung der lAgtaJvfi
kann aber schwerlich gegen ßenfey I, 437 bestehen, wo kret. aSvig
■BS dyvog. Die W^ijrzel vad = ^Eö-iaaa, vö-u>q (vgL ^'xjyAo^ «*
twriXnq) könnte auch im Namen' der Insel Tiviöo(; stecken, sei es dait
Tivrköoq zu arsvogy eng, oder zu artvw, stöhnen, gehört ; letztenSf *
jfit mir wahrscheinlicher, und T^WJo^^wasser stöhnend, ist wohl »
meerumrau.'^cht ; nach Hotifmann 1. c. p. 1464 hiess die Insel auck.
Kaly^na, vgl. xkvCtü, xXvöwv. Wie T^y-töogzii vd-mg, so könnt«
sich T&vayogf riv-ayog zu vy-gog bei Benfey I, 438 (wo u aus va)
T^rhalten; xiv'ayoq bedeutete tenuem aquam habens. Doch sind
dies alles sehr unsichere Vermuthungen.
60. Eido&ia, jj, auch EiÖodinu, Elöw, Tochter des Proteus^
9 des meerdurch waltenden Greises^; nach Jacobi, Hand^örterb. * d.
Mytb. p. ^90, auch als Okeanide, dann als Gremahlin des PhinsiM
erwähnt. Ich habe schon früher (Forsch. I, 136) diesen Nanm
sachlich ganz = Kv/ttoäofjj Kvf^io gesetzt und ihn mit Tlox-ßiiav,
riwi-Biöuviiv verglichen ; er kann aus der Wurzel vig', ig' «= air' bei
Bcnf. 1, 343 (aly, aC^ = stossend, Stösser) hergeleitet werden, welehe
aus (clhvig'=) dhvaj^' ib. II, 27o (von dhva, dhu, &v(a, eig. stos-
8€ii « erschüttern, bewegen, zittern machen) verstümmelt ist Doch
' konnte neben dhvag (= dhva -h g', dhvig' =« dhva + ja -4- g') elni
• Wnrzel dhvad bestehen, verwandt mit (dh)vadh (ib, I, 253 sqq., wi
* üiAkt^ jtossen =. treiben) «= (dh)vidh. Vgl. ov^oq (riechend, stin-
■ kend> und oöf^rj. Zu vig' gehört goth. v^gs, Woge, ygl aZyfC,
^ grosse Meereswelien.* Diese mif vig (1. dhvig) bedeutungsgleWie
' Wurzel vid (für dhvid = dhvidh, woher i^v'c ^ stossend »aufptos-
' send^ aufschiessend, gerade ; vgl. doog, spitz, von dhu, ^'«^ stos-
^ san) erkenne ich auch in olöog^ old/naj oiddwy stossen == aufstosseoi
'■ harvorstossen, auffahren, aufwallen; vgl. d^tm, oidfian ^vmv. Ih
' JtcTQog könnte der Hegriff stossen zu stechen modificirt «ein; vgl.
r»eaw ; bei oldwv « vdvov aber dasselbe Verhältnies wahTgenomsMa
— 36 —
werden, wie bei cJ^, »/aag-a, ag'-&ib. I, S4ö, wenn anders oldyop
nicht eine bloss dialel^tiscbe Nebenform von vdvoy ist. Doch ist
KU beachten, dass die Tochter des prophetischen Meergreises auch
als Prophetin bezeichnet sein icann von der W^Fiö ; vgl. d« Art. Oddaq ;
dann macht aber die Form Eidoddu bedeutende Schwierigkeiten.
61. Eikofg, Etkairr^yO^ der Helot. Ohne über den Werth oder
Unwerth der bisherigen Ableitungen dieses Wortes ein Urtheil fällen
■n wollen, erlaube ich mir eine für mich wahrscheinliche £tymologie
desselben mitzutheilen. Vgl. nkicj, ulijvu^, sich «isammenducken,
•ich zusammenkrümmen, sich niederducken, von (dh)vri bei Benfey
II, 299; dort ist auch lat. vilis, geneigt = niedrig, gering, anza-
aetzen, femer Hkttog » hold ib. II, 284 (« geneigt). Daza vgl ib.
II, 20) wo sich krümmen, l^eugen =>= vor einem beugen, lat aoc-ilia,
althd. encho, Diener, £nke, Knecht. Demnach könnte der Hetot als
der welcher sich vor einem bückt, duckt; also ihm dient und unter-
worfen ist, oder ganz allgemein als vilis, niedrig stehender, ver-
achteter bezeichnet sein. Verwandt sein nnd ebenfalls zu Benfey
II, 278 sqq. gehören kann iovXoq, Sklave, mit d ans dh, wie \b,
n, 68 und in dtl^fj ib. II, 290 und sonst so häufig; mahnt doch
selbst doXog, List, Betrug an iH;A-ci^, (pvl^^a^j 9>^^-og, tpijXovVf
pellie, Fell, unser fehlen => hehlen (oben p. 23) celare, occolere,
ealvero, calumnia (ib. U, 287; x;i^7iTCfi; ib. II, I7Ü, gehört zu n, 909
sqq., wo hvfi + p, bh), so dass also auch die ib. II, 226 yeneicb-
neten mit dokog verwandten Wörter ihr d, d aua dh (ß-) hätten.
Vgl. dri, dhri, dräksh, dhr&ksh ib. 11,228.263; zu övto ib. 11,68
stelle ich dsikf] (eig. Neige, vgl. dfiXtvo t dvatroy Od. VII, 289),
SkUXoq, abendlich, f. dsjtXog, dsF^Xog von deF ^ Ötv, iv «= dhva(h)
bei Benf. U, 320.
62. '&colßtjj 7, Tochter des Dymas, Gemahlin des Priamos, der
eigentlich Podarkes hiess. Wiire es erlaubt, im Namen des Priamos
eine mythologische Bedeutung (vom hesych. n^w, blasen, spröben,
ssanQ^&u)) zu suchen, so würde dasselbe auch beim Namen 'i5x<^7
erlaubt sein. Derselbe könnte „ femleuchtend ^, aber auch ^fero-
tönend^ bedeuten; vgl. Benfey II, 101 sqq« 60 sqq. 275 sq. (bfaa,
hhäfih , (f?j/iä, aus hva == dhva), Priamos und Hekabe wären so
vielleicht mythologische Wesen, die auf Luft und Himmel Bezug
haben. Ihres (der Hekabe) Vaters Namen Jvfutq könnte zu dlia,
Ib. II, 271 sqq. (dij^/Liog) gehören; ist doch, auch in der Wurzelet'
ib. II, 68 i aus dh. Ebendabin 'mag Jit^^v/iij, i;, 'Gemahlin da
Mäon und Mutter der Kybele (wohl =: dvidg von &v) gehören, samiBt
^Ivdv/uov, t6, Jhövfia, rd, Berg in Mysien mit einem KybeletBrn*
pel, wovon Kybele jj nifjr^Q JtpdvjUfjVfj hiess. Vgl. ^^«v-Jt/AAoi, ^^^
igov und den Art. Il^iaf^iog. ■ ' ■ v • -
63. 'EKviXrjj rj^ eine alte Frau; die den jungen Theseus gls^•
lieh aufnahm nnd pflegte und für ^eine gläefelicbe KflcUkehr dw
Zeus Soter Opfer gelobte. Auch ein Zeus Hekaloa (Jaoobi, Haod-
wörterb, d .^MythoH p. 370) oder Uekaleios wird erwähnt; 2^em'E»dXm
^v
/
— 37 —
scheint nach Preller II, 196 not. 3 eine Art von Zeus (piXiog, Idviog,
eraiQHog zu sein. Vgl. s/io, halten, tragen = erhalten, erretten^
schirmen, schützen,- bei Benf. 1, 357 sqq., wo vah, tragen, s^h, sns-
tinere, i/v^og, fest, weiterhin (jwxog, kräftig, awog, acJ^, Wo^.
Danach kann 'Exäktj für 'E/uXt] stehen. Nun ygl. man die Eigen?^
Damen 'E/ۊfjfiog, "Eyikaog ^-EyiXag , dann (JS&ev^Xaog, S&sviXoa;,
Sd^svfXog) ^/fktöat, oty attischer Demos von einem Heros Echelos«
Djese Kamen bedeuten wohl Volk haltend = zurückhaltend (ix^-
fiv^og) = schützend, vgl. iQvco; ebenso könnte ^'Exakog^ 'EkuXti
männerbeschützend bedeuten. Wem diese Deutung nicht gefallt, der.
könnte 'ExäXrj zu ^i/o/uai, Jon. äexo/Ltai stellen, das (vgl. meine Forsch.'
I, 8« V. ara/dv?]) auf eine Wurzel dhvah zurückzuführen und mit
^}rw ebenso zusammengehörig ist wie &okog mit okog. Dann stände
''Exakog, 'Exdkf] für JFstakog, JFsxdkrj und hiesse männerauf»
nehmend, männer-bewirthend ; ^Exdkog wäre vielleicht identisch iM
dem Heros .^ixskog, wovon der Ort Jexiksia benannt sein sollte;
Als letzte mögliche Etymologie des Wortes betrachte ich eine Zu-
sammenstellung desselben mit $x7]kog, tvxijkog u. s. w. bei Benfey I,
347, wo lat: vacare, griech. /udxoQ hinzuzufügen sind. Hekale wäre
ein Bild der Ruhe und Erholung,- deren der Held vor seinem Aus-
sog in den Kampf bedarf, um demselben mit frischgesammelter Kraft
entgegengehen . zu können ; Zeus 'Exdkeiog wäre der gutige Gott^
der behagliche Ruhe und Erhohlung gewährt.
63a. ^ExTO)Q, 6, Sohn des Priamos und der Hekabe, Oemahl
der Andromache, Vater des Skamandrios oder Astyanax,* gehört je-
denfalls zu eyo). Vgl. sxtwq^ festhaltend, zusammenhaltend (i^dj«,
anch subst. mit der Bedeutung Haken, Anker), ferner s/m in der
Bedeutung zurückhalten, abhalten n. s. w.; so könnte Hektor als der
welcher die Feinde abhält, als Schützer, oder aber — was mir wahr-
scheinlicher — als Festhalter, Behaupter, Aufrechthalter, Stützer
Troja*s bezeichnet sein. Uebrigens ist der Name "Exxmq noch weiter
BU verfolgen und (vgl. Preller II, 263) als griechische Uebersetzung
eines kleinasiat. Namens zu erkennen, wie jd auch ^Ak^^avÖQog Ueber-
setznng von Thlgig (ndk^^ivg) ist. Vgl. Hesych. : JaQsTog vno UtgatSv
6. fpitovi/Liogy vTfo ^€ 0QvyMv SxTtog; femer Herod. VI, 98: dvvarou
nuMTu skkdda yhoaaav Aagsiog sQ^titjg, Dazu vgl. Lassen & Wester-
gaard, Keilinschriften p 9 sq. : „Es ist bekannt, dass Herodot den
Namen ^agsYog durch sQ^tlfjg erklärt, ohne Zweifel von tX^w^ ab-
sperren, abwehren, und woÜ in letzterer Bedeutung bei ihm zu
nehmen : der Abwehrer. Wir kommen der wahren JBedeutung näher,
wenn wir uns an die Wurzel halten, von welcher allein Därjawtis
abstammen kann : Altpers. dar, Sskrit dbr^i (dhar), Zend dere (dare),
Neupers. däshten (aus dar); halten, festhalten. Die Indischen Wörter
dhartri, Erhalter, dharma das (festhaltende) Gesetz, führen am wahr-
aebeinlichsten auf den richtigen Begriff: der die Ordnung festhält,
4*8 Ungesetzliche abwehrt^. Dazu sa^t Lassen ^.10 not, nach-
ifim er die oben angeführte Stelle des Hesych. angeführt : ,y Also der
— 38 —
FeithalteTy welches gerade die eigentliche Bedeutung im PereiBchen
\Mi^. Zur Wurzel dhri (tra^ren, halten) stellt Benfey II, 326 lat.
fir-mus und dur-us, welches auf dhvar, dhar s dhfi führt, femer
gr. U'd^a^tjgg fest (Hesych.), jungfräulich, d^dgiog, jungfräulicbi
a&oQiotg, genau, d&tQ^jq, genau^ ud^iioiotg, dann ovd-oQ (ud, v^-wg,
Wasser — Milch), d-d^Qt-uß (ob eig. fiiiren?) u. s. w* Vgl. auch
Bötticher, Arica p. 11. 15. Zu erwähnen sind hier noch ') z/ao^^,
0^ ein troischer Priester des Hephästos bei Ilomer, 11. V, 10. ^) Ja-
pfjq^Oy ein Phrygier, der dem Uektor als Führer beigegeben wurde,
um ihn vom Kampfe mit dem Patroklos abzuhalten^ bei Eustathios;
*) JaQÖavoq^ tj, Stadt in Troas, vgl. mit Jagiäva, ij, Stadt in Pa-
phlagonien; vielleicht gehören hieher aueh JuQäavoq, o, ^d^davoi,
^qödvioi, Ol, JkQdrjQ, 6, /^tQ^ivig, 6 (Vater des Terpander), woza
▼gl. ^Qfjaog, 0, ein Troer, ^uqooi, JuQtjioi^ ol, thrak. Volk, z/fpoaTot,
M, thrak. Volk u. Benfey II, 327, wo d^donog, d-^aog, &aQavg, 0t^
ahtjg. Hätten wir die griech. Form des Namens ^ctQtjg^ so würde
dieselbe Qdofjg (maked. aber z/a()<7C) lauten; in einem andern Falle
scheinen beide — die kleinasiatischfe und die griechische — Namens-
form erhalten zu sein. Vgl. Qoag (König von Lemnoe, Gemahl der
Myrina; Myrina als Amazone, wovon Lempos benannt sein sollte,
bei Jacobi, H. d. Myth. p. 640) und ^o/ug, o, wovon ji^oiavvog m-
ilovf t6, auch doidvTiov mdlov, Wohnsitz der Amazonen am Pon-
tus : beide Namen können von der Wurzel clhu (agitare, ^v'w, i^^o»«
^oog, d^od^M stossen, treiben, in Bewegung setzen) stammen. VglForsch.
1, 11. Uebrigens stecki die Wurzel ö^uq^ dhar höchst wahrsch auch im
Namen \4f^i(fioduQogf \4i.na6daQog^ worin \-ifxioo f. *A/Aero (u/utToog/m'
manis, unermesslich^ ungeheuer) . stehen könnte, so dass der Name
monstrum (Chiraära!) tenens^ possidens, servans bedeutete. Vgl.
Benfey, Pers. Keilinschr. p. 72b (amdta), p. 84a (dar) und Brockhaos, |
GIoss. z. V. S. p. 370. I
63b. ^EkdQa, ^, Tochter des Orchomenos und Mutter des Tityo«
von Zeus, der jene aus Furcht vor der Hera unter die £rde ver-
barg; vgl. Jacobi, li. d. Myth. p. 294. Der Natne scheint von der
Wurzel tXy FtX hüllen, bergen zu stammen; vgl. lat. vulva, Hüüe,
gtw\\,\47i6Xhov {^AnoFtXJiitv), enthüllend, femer ytX (vgl. den Art
reXdvwQ und dazu d Art 'likerp/jnoQj wo über 'ElkuvioQ), xsk (xm-
oirog), /ufk (fitkag), vtX (nfkdg, nskXog) aus hvar bei Benfey II, 2W
(deutsch sch-war-z). Danach möchte ^EX-d^a (von einem Adj. iXuioo;,
iXaQa mit zurückgezogenen Accent) die dunkle Tiefe- der Erde be-
deuten ; heisst doch Tityos sonst auch Sohn der Erde Cynyfvk)-
64- ^EXavog^ 0, berühmter Wahrsager; sein Name könnte ^
lieber Bedeutung sein wie die Namen Ampyx, Amphiaraos, Amptii-
loehos. Vgl. ^Xivog<f die (sich krümmende) Weinranke, kUoaop n. s. w.
bei Benfey II, 299 sq; (Uiv^j von vfi). ^EXfvog wäre also » Apote
Loxias, der ihm wie seüier Schwester Kassandra die Qabe der Weii-
cwgung geschenkt baben soll ; vgl. Jacobi, Handwört. d. Myth. p. 375.
Wenn er mit den Hellenen in Verbindung geaetat wurde wo hü
— 39 —
sein Name wohl eben sowenig mit dem der Hellenen eu thun wie
der der Stkkoi, oi, Priester des Zeus in Dodona, welche das Orakel
ertheilten. Die Namen ^Eksvog und 2iJiXol könnten indess zusam-
naengehören ; vgL adkkw aus sa-h/VA, Benfeyll, 300. DerFluss-
aame SikXtjsig bedeutet wohl so viel wie öivt]eig, wirbelnd^ stru-*
delnd. Doch Hessen sich alle diese Namen auch zu Henfey I, 460'
stellen, wo svri, tönen '(= sa -H vf i ib. 11, 7 ; vf i ans hvf i, dhvf i «■
Yi^9 ^Q, XQy ^Qv ib.IIy 129 sqq. 263 sq. und dhvri, dhvar = dhva -I-
r = dhva-n ib. II, 275 sq.), griech. /usXogy /uskno) f. vFVAog, FiXnta,
verw. mit sur aus svar = oFtX-aQ, leuchten ib. I, 4Ö6 (also Grund-
begriff hell,Jaut, lauter, klar sein), wonach die 2sXXol als )ielle a*
sehende, einsichtige oder aber als helle =s tönende, redende, yer<«
kündende bezeichnet wären. Ich wage es nicht zu entscheiden,
welche unter diesen möglichen Etymologieen den Vorzug verdient.
65. *EX6(p9Jv(i>()^6, Abanterfürst inEuböa^ bedeutet so viel wie
aXsl^avSQog, uXfl^tjvwQ, Männer vertheidigend, schützend. Vgl. Ben*
fey n, 309 sqq., wo auch xXinTO) 11, 170 (clip-eus, clup->eus) an-
Easetzen ist ; die Grundbedeutung von xXfn, iXen, iXstp (hvar, hvH
-f-p, bh) ist drehen^ umgeben^ umhüllen,, bedecken, dann täuschen^
(ßkiqmQDfjiai) u. s. w; Vgl. unser helfen, verw. mit hehlen, hüllen,
Helm » Kopfbedeckung, Held = Schützer, Schirmer. Mit 'JEA^^dt/W^
gehört wohl sicher zusammen TEXm^vcnq] o; verw. ist iXs^pag, der
gekrümmte Zahn des Elephanten, worüber Forsch. I, 53. Von der
einfachen Wurzel hvar, hvfi zu stammen scheint der Name 'EXXcw(og,
o, alter König von Arges (vgl. vulva, Hülle); derselbe möchte mit
dem früher gedeuteten Namen FfXdvwQ ganz identisch .sein.
66. "EXXrj, fj, Tochter des Athamas und der Nephele, Schwe-
ster des Phrixos, soll nach Preller II, 210 ein Bild des milden
Uchtes sein, während Phrixos- den befruchtenden Regen anzudeuten
scheine. „Das Wort g)Qiaasiv (heilst es dort) wird speciell vom
starrendcft Schauer der Haare, der Speere, des kegens gebraucht.^
"JSXXfj ist der Lichtglanz der von Zeus bewohnten Höhen, daher
Z^vg 'EXXuvtog. 'Nephele ist wohl im Sinne der Morgenluft zu ver-
stehen, woraus sowohl Regen als klarer Himmel entstehen kann.^ Indess
scheint mir weder der Name des auf Aegina verehrten Zeus X'A.Aai'io;
(„der -Zeus der lichten Höhen, der Wolken und der Blitze^ ib. 11^
276 j noch der der Schwester des Phrixos von. der Wurzel eX mit
der Bedeutung hell, licht sein zu stammen. Wie N^cpiXt], vetpiXti^
pdipogt xvbffag^ yvoqiog^ övotpog, nebula, Nebel sammt nubes, nubers
SU Benfey H 180 — 2 (wo hna, hnu, neigen = biegen, drehen, wenden, .
umgeben, umhüllen, bedecken) gehören, so kann ^EXXtj zu (dh)var,
(dh)vri ib. II, 278 sqq., 320 sq., neigen, biegen, krüinmen^ drehen
VB umgeben, einhüllen (celare, oc-cülere,'wo hvar, hvri), bedecken
gsbiören und mit Wol-ke ib II, 314 verwandt sein. Heisst doch
mük .BlXiu} bei Späteren umhüllen, welche Bedeutung schon in den
.Mmen ^AnoXXwv für \47foFsXja)v (abhüllend, enthüllend) und 'EXXdvuiif
j(J>AaVct)^) vorkommt. Darnach wäre Helle ein Bild der Wolke, der
- a» -
nach %^Qia,u{itK eiiUtanden ist; sonst könnte dmui &piu^ifhg anshtnt
^Qvuftfifi^, s= :tvouu(iiu Ol itF£{iu/itliogj x^FQufißo^, ^gafißo^ nehmen.
i}2. JiOfit'idi^Q, Uy Hohn des Tydeus« üeM vor Tsoj«, könnt»
ein liild des stünnischen iiiininels sein. VgL Preilec 11, 2ft4. U
Betreff des ersten Theils des Namens vergleicht sieh dann JioTrcrj^'ci
dtm*Tf}gf Jioi'vaog c= CaoliÜuus; der sweite aber,. «*fKj;#j^ kaim
stürmend bedeuten. Vgl. tiia-iiumy ^ui^id^to (swetfefthaftee Wort;
nvenn es feststände^ lüge darin vielleicht die Woffzel fuiS, also
fiaijLuti^ifß t fiai'-ftud-'Jiü), dann fujdn^nu, gesinnt sein, simien, fu¥^
<^^gai, Gedanken, JlQo^^/iö^svg, von der Wufiel m&, Benff. II, 32
sqq.« wo ausser den griecb. Wörtern auch unser Math (gotb. möds)
= ^tv^iiig (Mutl) ist verw. mit Wuth) darauf hinhsitet, dass mä aus
dhmä ib. Jl, 274 entsprungen sei. Die Wuraei dhm& für dhvA =
dhva, dhu, Ov-^ivg bedeutet stosscn ■■ ausstossen, blasen, hauchen*,
hauchen, blasen ist = denken, sinnen, wie unser Sinn ib. II, 339
(sa + an = uv-s^ioc, an-iroa, an-imus) eig. Hauch bedeutet Dem*
nach dürfen wir Jtoitfj^^ duroli „ hinuneistünnend ^ wiedergeben.
Wäre ^louoq wirklich o Ttavijg 'HqukIeovq (vgl. Hermann, Relig.
Alterth. d. Gr. $. 02, 15), so könnte darin die einfache Wurzel ma
{fuu-juadf) liegen. Vgl. noch Fod-'/u/}^ wo Foä = hF*o3^ lat odor
für hodor und zur bnche Jacobi, H. d. M. p. 254 sqq. 2ö9.
53. Jt'oxf^j f}, Tochter des Helios, Gemahlin des Lykos; auch
Quelle und ilusäclien bei Theben. Benfey 1,226 Terbindet den Na-
men mit diQxor, sehen = leuchten, ksvaativ, wpzu er den Kamen
Avxoq stellt. Diese Etymologie kann richtig und die Dirke als eine
Lichtgottheit zu nehmen sein, wovon dann die Quelle i)enannt wurde.
Vgl. Preller U, 23 sq. Doch könnte die Quelle sonst auch ab die
helle s= reine, klare, pellucida bezeichnet sein, wie l^^fiv/uoivif , die
Fleckenloäe = Reine, Klare.
54. Jiotfvc, 77, Jierg auf Euböa, ist vielleicht ss vertex, Wirb-el
s= Scheitel, Spitze, Gipfel, Höhe. Vgl. Zirb-el*drüse, Zirb-el-nuss,
ötrobel (S-trobel), strobilus, a-vQoß'doc, von a^r^oß-^w, a-rgtip-io
aus 8a + dhvri(Benf. II, 278 sqq.) + bh(p). In Zirbel ist w aosge-
fallen, es steht für Zwirbel, verw. mit Zwerg (der Verkrümmte),
zwerch = schräge, quer. Vgl. KiQftq, rj (hvri = dhvri), Stadt in
Phokis an einem gleichnamigen Berge, wo xiQtp wohl =s xoiloqp-aly,
koff'og bei Benf. 11, 309 sqq. COkr/tin-og*^).
54a. ^Qcixavoi', ro, Vorgebirge auf der Insel Ikaria ; ^Qdxavov,
To', Vorgebirge der Insel Kos ; jQaxwv, 6, Fluss in der Gegend der
Propontis, wegen seiner vielen Krümmungen so genannt, vgl. fioff-
mann, Grchld. und d. Gr. p. 1614. Wie in den griechischen Wör-
tern dvw, dvTiTot, ösiQtj, diQrj (Benf. II, 290 ; dazu z/f ^^15, jy, Vor-
gebirge Makedoniens am toronaischen Meerbusen) ö aus ursprfing-
lichem dh (^, vgl. unser taufen; tauchen mit di^'co, övitTUi) ist, so
desgleichen in dem Worte dgi^cov^ der Drache, wo öqu» ganz ^
unserm zwerch (vgl. Schweiz, zwargen, drehen), fär welches Wort
nach Benfey II, 279 eine Wurzeif. dhvar + k aufzustellen ist Also
— 3t —
steht J^xcny för &^dxo)v, ^u^hw^, &FaQxot)v, verw« mit lat tor-
queve(ans8-?) und arens (dev gekrümmte Bo^en).' Verwandt miiS^x(ai>'
lai^äQdcaoiLioui Tgl. laA. torquere, drehen,: (dann quälen, eig, drücken;:
dies erhellt aus torctiiar)^ und unser drehen, drin^n,' drängen^ drücken,
wonach SqdarfOfÄöu «ig. drücken «»fest packen bedeutet ; analog ist
dia Begrifisen^iwickelung in /uapnTOJ.ib.U, 310 (^aushv; vgl^ unser
pfropfen » drücken, nach Schweitck, D. W. s« v.). Die Vorgebirge,
weldie Drakanon, Drekanon heissen, ^können iJs awerche «= schräge,
abschüssige^ steile, aber auch als Wirbel, vertice» bezeichnet sein^
▼gl. QQajußog im Art, Jld^vQafißoq und ^.^nslog, verw. mit un-
serm Wipfel, Gipfel^ Giebel und diese mit Haupt, Kopf, iifg)aki^
ib. n, 324r femer ^ä/tg mit lat. dorsum (viell f. dorxum) , der ge-
krümmte, zwerqhe oder aber der gewölbte Rücken, nach Benf. Bf,"
316, vgl 309 sqq. In diesen Eigennamen ist also die Wurzel
dhvar-k erhalten, wodurch d^^jy, ^SQfj, itt^fj mit ^ä/ig (ib. II, 290
mit 316) in Verbindung zu setzen sind. Femer ist nun zu erwähnen;
daas wir neben den Vorgebirgenamen /f^axarov, s^Q^xavov andere
finden, welche auf eine W^urzel dbvar + p (vgl. den Art. JiQq^vqy
reducirt werden ktjnnen, nämlich dQinavov, ro, Vorgebirge in Achaja,
=s'Piov; ^Qirtavovj ro, kretisches Vorgebirge; ^^tnocvov, to, kyre-
näisches Vorgebirge; ^^eTrdvtj, 77, das jetzt sog. Kameelvorgebirge
(an ider Propontis; Hoffinaann l. c. p. 1613); ^^Qsnava, rdj Drepana,
Stadt und Vorgebirge in Sicilien. Sollte es erlaubt sein^ diese Na^
men Ton ÖQinavov, dgenavt], Sichel, krammes Schwerdt zu trennen
und mit unsem Wörtern Zirbel, Zwirbel («^Quirb-el in KoQvgn
utfiov, Vorgebirge, von y:bQv<p-7Jj *Quirb-el, vgl. quirlen, zwirlen,
qner » ewer-ch), Wirbel zu oombiniren? Dann käme ^Qen in
Verwandtschaft mit OQan {Q^dfjißoq, Vorgebirge, vgl. d. Art. ^i-
^pafißog). Endlich eröffnet sich noch eine lietzte Möglichkeit; näm«-
fieh SQenavoffy Sichel, könnte von äQ^nco getrennt und als das ge-
krümmte Werkzeug gefasst werden, wie lat. falx, verw. mit q^olxdg
und flecto bei. Benfey n, 315. Doch wage ich es nicht, zu diesem
AeuBsertften zu schreiten und lasse die Frage unerledigt. Schliesslich
bemerke ich, dass, wenn Benfey 11, 279 unser drehen bei dhvar^
dhar« dhri ansetzt, er auch dringen, D^ang, drängen, drucken dort
ansetzen inuss;. ausser gr. d^ot^ (tq^/m) gehört dortbin auch ^qu"
fuiv, diÖQdoKißi (d : dh ib. U, 228. 263), mit dem Gmndbegriff neigen
(e=b drücken 11, 291) = ^) biegen, krümmen, drehen^ ^) stossen, vgl.
hna.n, 182, dhu (^^a>) n, 271 =dhva n,320. Der Begriff drücken
'S packen (verw. mit zwingen, zwacken) erscheint in dgdaao/LiUi, der
Begriff drängen, treiben in dQtog, dQidio, ÖQvg, Ösv-öqov (vgl. reQ/yog^
TQixyog, Schoss, zu xQiyw) ; in ÖQdw liegt der Grundbegriff drücken,
ge--drang = eng, fest machen, fügen (= machen überhaupt, facere
verw. mit figere, mjyi'v/utj pangere), ebenso in dod-ddkog, verw. mit
nngerm er*zielen = er-*zeugen (und zeugen mit zwingen, engen,
eng, fest, dicht macheUj dann machen überhaupt); ÖQoaog, ^gTXog,
Si^Mfim u. a. m. erhalten Licht durch ghfi (aus dhvri), spargete.
- 32 —
Ittoere, BtlUare, fluere Ib. II, 196 vgl. mU U^ S28 (^^e-n^um), 888,
271 a^q. (Urwursel dhu); aueh dl« von B«ill»j H, 825 aqq. bdian^
delten Wörter werden eiefa mit Rücksicht aof n, 3 iqq^, 14 sqq. (R^*
Ml dhvfl/; dhv/ly dhyar rein erhalten in ^vpa, «Ig. Loeh, Bj^tt,'-
wie Schwencit, D.W., richtig vermuthet) endtteh ffigeo müseen.
Ö6> JqvoxI^, 6, Sohn des ApoUon, Vater des Kgayalivg und
einer Tochter, mit welcher Hermes denPan erzeugte; aoch als Sohn
des Peneioe und des Spercheios angeführt. ^iQv6nri,iif eine Nymphe^
Tochter des Drjrops oder des ES^vrog (Tgl. Jaeot!i, Handwörterb. d.
llyth. p. 284)« Schwenck, Andeutongen p« 218, leitet den Namen
▼on dffvg^ Baum, Eiche; diese Ableitung will ich keineswegs Tcr-
werfen, aber doch fUr den Namen ^(pvo^/ ebenso wie fiir ^vuq die
llöglicÄikeit einer andern nachweisen« V^. Benfey II, 263 sq^ wo
^^, ^(nfXog, &Qi(Of d-giogu.B. w. Dort heisst es : „Da wir m dieser
Wurselform (^^) r^y-^^/f-yi; ziehn werden, so ist Jedoch zu be-
rücksichtigen lett. don-dnriSf Hornisse ^ wo d erseheint; daneben
aber wieder slaT. tröntü Drohne, wo t; neben diesem wieder ssb.
drn-na Drohne, tmd da in &^ die Bedeutung nnangenefam tOnen
(iaisch; bloss tönen, TgL gug'ib. II, 62) henrortritt, selbst das fbr*
mell sich drn-na anschliessende sskr. drÄksh sammt dhräksheig.
schnauben, welche wir schon früher auf eine Wzf. dri, dhfi snrfick-
ftthrten (ib. 11,228).^ So weit Benfey, der noch nicht erkannte^ ds«
^v^o/Mcei, O'ivQOfiai (elg. tönen = Idagen, weinen) auf jene Wsnfll
dfi, dhri zurückgefAhrt werden müsse, oder vielmehr auf dhnr,
dhvfi (= dhvan, tönen, ib. II, 27ö, aus dhva, dhu, stossen s ans-
stoBsen s blasen, schnauben, aber auch ■■ tönen, -f- r; TgL bTs
aus dhva, n,' 60 sqq., und yg, xq, /^ II, 129 sqq. aus hva-r), welebei
die Urwurzel ist, woraus lat s-tri-do, s-tre-po, s-ter-to sowie atfji
(a-Tfi, ib. I. 676 sq.), (o)r()i-^ai (vgl. xqI^w), (a)r^0kf entsprangen.
Wie dfi, dhfi, dräksh, dhrftksh neben einander stehen, so auch neben
dfi-9 (ib. I, 224. n, 125) griech. d^iQ, ^oA, woraus eine Urform
dhvri (lucere) erschlossen wird, die in ghfi ib. II, 195 (ans hvfi)
verstümmelt erscheint ; aus (d)hvn entstand auch gf i ib. II, 124 sqq.,
vgl. Xd^nwj ßlincj, ßXiqxiQov, ykigtagov (jtf, y aus hv) mit &dhfm.
Was nun die Namen jjQvoxp, J^aq angeht, so könnten diese mit
^vg-^fiM zusammengehören und helle = hallende, lärmende, nun*
sehende, tönende, musikalische Wesen bezeichnen. Vgl. Scbwenek
I.e. p. 214. Da tönen, leuchten nahverwandte Begriffe sind, liesN
Jqvmff sich am besten durch >,hell, clarus^ (ganz allgemein) über-
setzen; vgl ikloq^ Auge, (wo fi ib. n, 12ö, 195 ans dhvfi), iet-
iiXXw (wo dfi ans dhri, dhvfi) ib. H, 346.
Ö6. Jw^ji, Sohn des Hellen, Stammvater der^Eopac^; dsit
^wQig^ ^j die Landschaft Doris, womit dem Namen nai^ überein-
stimmt JioQlg, ijj Tochter des Okeanos und der Tethjrs, Oemahlta
des Nereus. Hat der Name Doros eine natürliche Bedeotnng,
so lässt sich an Benfej II, 225 sqq« denken, wo. die Wnisel dfl,
reissen, spalten behandelt ist und die Wörter iupQoy (gespahens
- 3d -
Bind?), i^^A^^ (stechende Wespe), äQt-ftvg, ögiitMy ferner iBtQm^
QU», d'ai^o angesetzt sind. [Das ebendaselbst angeführte . (f^t;7irai
(Ü^) darf ab*r ebensowenig von d^Qvnxu) (ib. II, 261) getrennt
^iAbä^ wie die im vorigen Artikel besprochenen Wurzeln df i, dbfi,
äksh, dhräksh von einander getrennt werden dürfen. In d^Qvnrw
)gi die Ürwurzel dhvri (vgl. lat. verro., vello aus dhvar, dhvfi,
fvH, 296),' welche niit Präfix S9 componirt zu (cr)r()/-/^cüib.'Ii;,26a
M. Vgl. ib. n, 198 8(1., wo ghFi-sh, xQh /M^il^)^ = althd.
ioäfan, reiben; ghfi ist ans hvri, dhv>i (II, 295), wie ghfi U, 195
m \x\t\y dhvri « d^sg-oq, d^dX-noi], Darnach könnte das dorische
»Ik von zerrissenen -= rauhen, feisichten Wohnsitzen in den Ber-
«den Namen erhalten haben. Vgl. öidSrjkogj ^ddi^Xog, zerrissen
.' II, 226. Wahrscheinlicher ist mir aber, dass der dorische Name
n ^ehrenvoller Beiname ist, den das Volk sich selbst beigelegt
^ yavQOQ, verw. mit ya/w, dyavog, ydvog, ydvv/uat von gva, gu
. if, 114, 1,680 sqq. ^ kochen, sieden, wallen, glühen (ju in $sai).
ese Wurzel g'n kann aus gu =» hva, dhva, dhu ib. II, 271 sqq.
in, aber auch aus du (mit d in g',j ib. II, 199 sqq. 217) und da
8 dhu, d^v-o). Letztere Annahme, ist wohl die richtige; vgl. ib.
363. 228 (wo d aus dh, wie iiü Griech. so oft ^ für dh = ^
^l«t, c. B. ib. n, 681 Nun könnte die Gemahlin des Meergottes
irmti, Doris, von gvar, gVal ib. I, 681 als die Wallende, Quel-
ide bezeichnet sejn; die Dorer atier als yavqoi, dyavot, als Giü-
nde s= Ghinzende, H^Trliche, Edle. Vgl noch Benfey II, 350,
r für ^ifoaog (l, 327 richtig mit f^n^ verbunden) eine Wurzel
:^ -annehmen will; 'diese ist dann aber aus dhri = dhvri s hvH
/ghfi, Btitlare, fluere, lucere, ib. II, 195, und fällt zusammen mit
11, 346 (d.f r-rf/A-Aw, J^-xw), wie ja die Begriffe fliessen, quil-
y. wallen, glühen, leuchten verwandt sind. Vgl. Benfey 1, 537-609
öT (Tg> aus sa -h hva = dhva, dhu, 11, 271 sqq.; er durfte II,
^ nicht u^iterlassen, d^dlaaau, d^akeQog^ &dXka} mit &dXn(Oj &i-^
• u. B. w. zusammenszutellen. Sonst hat man den Namen ^dtQog
b1 «üsemmengestellt mit dtiov, 6Qvg, wonach die Dorer als (Je-
lebsene ts Starke bezeichnet sein könnteh (vgl. den Art. Jd^a-
;)y oder auch mit lat. durus, eig. gedrang (von der ürwursBel
var, vgl den Art. ffv^Qa), welche Etymologie denselben Sinn
rim und nicht einmal auf eine andere Grundwurzel führt, da auch
9«, ff^Cj ^Qiog, igidm auf den Begriff drängen, treiben (Trieb
Seboss, Spross, vgl. rdQ/vog, rgdjfvog zu rgs/co und dazu <>i-
\aUnuo, Ögafiktv) zurückzuführen sind. Man könnte auch an lat
»rsum, -öigriy äflgtj, duQ^jy öugdg (von dhvar bei Benf. Bf, 290)
»dken und danach die Dorier als Gebirgsbewohner fassen, wie ja
ie Stammmutter der Hellenen, die Orseis, offenbar als Bergbewoh-
orin bezeichnet ist. Vielleicht ist so "Enl-davQog zu fassen; denn
Int^ävQog fj ylt/nf^Qu lag an einer Höhe, Epidauros in Argolis war
f^m hohen Bergen umschlossen bis zum Meer und so zu einer na-
Mlehen Festung geschaffen, nach Hoffmann, Grchld. u. d. Gc. ^.
— 34 —
1073| 1254. Dagegen führt die ältere Namensfonn '£if/rati^ bei
llneller, Fragmin. Histt. Oraecc. II, 137, welche man in 'Enixo^
hat ändern wollen, auf eine Verbindung mit der Wurzel TVQ,TFaii
ichUtzen, wahren, die in rdgag (das was wahr|jrenommen wird), rj/^og,
TTjijicjy TVQavvog (i.rFiQanvoql Tgl. Forsch. I, 188 — 9), tv^i^ (Tgl.
nvQyoq mit Burg und bergen) steckt. Anders Über ^EniSavQog Benf.
n, 68| der an 6tv(o denkt. Die so nahe liegende Verbindung 'des
Namens der Jwotgj der Gemahlin des Nereus, mit ^go-aog hält mich
bei der Ansicht fest, dass Jut^oq leuchtend bedeutet.
67. Joiroi, rj, Nereide; Jmrlq, ^', Töchter des'Elatoa oder des
Asterlos, nach welcher das /Idvinv nfdhvy eine Ebene am Ossa
und dem böbeischen See benannt sein sollte. Vom Ares war-Dotis
Mutter des Phlegyas, dessen Tochter Koronis (eine Schwester des
Ixion) mit Apoilon den Asklepios erzeugte, üfit Bezug anf Pfeiler
1,321 bemerke ich, dass die dotische Ebene Tielleicht von der fri-
ichen gesunden Bergluft, die dort wehte, benannt sein mag. Vgl.
unser Düte = Blase, düten = blasen, welches Wort zu Benfeyll,
271 — 6 (wo dhu, d^v-fiog) gehört; dort steht &wvatra9, eig. ans-
stossen == ') blasen, bauchen, *) tönen, schreien. Mit &(o^aaa
kann Jm^toS, Jm-rlq für identisch gehalten werden. Vgl. ib. II,
205 1 wo d^T (aus du = dhu II, 276), klagen, jammern, eig.
klingen, tönen. Ob io&ifjv (Druse, Geschwür) eig. Döte = JBJase?
58. ^EyxsXadog,' 6, nach Preller I, 55 ein eigentlich dw sici-
lischen Sage angehörender Gigant , eig. der Läroiende , Tosende,
Rauschende, Sausende, nach dein Adj. ^yyiiXa^oq^ vgl. mit vdlab%y
Rauschen, Getöse, Lärm, xfkaftro, rauschen, lärmen, toben. Wenn
es wahr ist, was Preller 1. c. sagt^ dass die Traditionen der Gi-
gantomachie in keinem Culte go eifrig gepflegt wurden als in dem
der Athena, so ist Enkelados wahrscb. ein Bild der stürmiscbeo | .i
Hiromelswogen. Aehnlicher Bedeutung könnte der Name des Gi-Mj
ganten ^AXxvovsvg ib. I, 54 sein. Vgl. uXsxtwq für xXdxTWQ, xghrai -fi
(Kräher, Rufer), zu xqsxo) bei Benf. 11,132; L^Axvov^t;^' könnte üär
u4kex-^vovsvg stehen ; dkxvmv, tj, der Meereisvogel ibag von seinefl
Gekreisch den Namen erhalten haben Vgl. Awxog, Geschrei, ib. 'k
59. ^Edfaaa,fj, Stadt in Makedonien, bei Ptol, tLUch Atdtifif^ in=
wie ^Eyiara auch Aiyeora geschrieben wird. Indem ich auf AW t
Makedonien vor Philipp p. 112— 4, verweise, stelle ich den Naneo b^
mit dem phryg. Wort ßiöv = vdwg (wo ßt^ aua vad «= iS) bei | >
Benfey I, 447 zusammen. Vgl. Bötticher, Arica p. 32. Dass ^
bulgarische Wort voda, Wasser, wovon heute noqh Wodena «wwn
Kamen fährt (Abel I. c.) ebenfalls hieher gehört, versteht sich von
selbst. Mit ^Eösaaa verwandt sein könnte der Name der sieifisäieD
Stadt "Ewa (für "Eöva)^ welche auf einer Höhe lag,* auf deren ©pW
eine Ebene mit nie versiegendem Wasser sich befand (vgl. Hrf*
Qiann, Griechenland u. d. Griechen, p. 2046), femer .Tivo, ifj etai
Quelle in Thrakien. Den Namen 'Ivvi hieherzuziehn wäge ich tucM.
Eher möchte der Name Bvvti bei Benfey II, 67 faieher gehören' ff'
— 36 —
KU I, 451 zu stellen sein ; Bv}^fj wäre aus BvSrrj =9 Faivpjy Fvdvtf.
\ii\. ävdpog^^ uFvdQ%, Au^serdeiD erwähne ich als möglicher WeiM
hieher gebörij^e Namen Evadvtjj rj, Tochter des Poseidon oder des
8trymon~ oder deS' Iphis., Evtjvoc , richtiger Evrjvog , 6 , Sohn des
Okeanos und der Tethys, Stromgott in^ Actolien (ob für Evaövog »
EvuvvoQ = Evavnq) ; ferner — aber sehr zweifelnd — erwähne ich
*A{}tdövri, rj, die als eine sehr feuchte, als eine befeuchtete, benetzte,
befruchtete, fruchtbare GöUin, also als ein Bild der Aphrodite, der
Wasserbenetzten, gefasst werden könnte, worüber man Forsch. I, ^3
vergleiche. Dazu vgl. Movers, Fhoen. I, 641,. und zu ^Aipqo-dirfi
noch den Flussnamen "Eßqoq; ausserdem Preller I, 218: „Immer
ist es der. feuchte Erdboden und die feuchte Jahreszeit , in denen
sich Aphrodite am meisten offei>bart, wenn der Zephyr wieder zu
v?ehen anfangt, Zeus und Hera ihre Vermählung feiern , wenn der
Himmel sich in brünstigen Regenschauern über die Erde ergiesst^
tt. 8 w. Damit verbinde man, was er 1,241 (über Aphrodite und
Hermes ^ Zeus als Regengott)' sagt. Diese Deutung der 'AgtoJv^i
kann aber schwerlich gegen, ßenfeyl, 437 bestehen, wo kret. (iiv6g
«SS dyyog. Die Wurzel vad = E$-f(7aa, vä-wQ (vgl ix?;Ao^ *•
MixfjXng) könnte auch im Namen' der Insel Tdviäog stecken, sei «s data
TdvTH^og zu GTSvogy eng^ oder zu armu, stöhnen, gehurt; letztere*
Ist mir wahrscheinlicher, und TJvfc^o^^ wasserstöhnend, ist wohl ai
meentmrau.^eht ; nach Hofi'mann 1. c. p. 1464 hiess die Insel auch.
Kalyplna, vgl. ntkvCw, xXvdwv. Wie Tiv-tdoq^ zu vö-mq, so könnts
«Ich Tbvayog, riv-ayog zu vy-Qog bei Benfey I, 438 (wo u aus va)
verhalten; rivUyog bedeutete tenuem aquam habens. Doch sind
dias alles sehr unsichere Vermuthungen.
60. Eido&ia, fj, auch Eidoddfiu, ElS(a, Tochter des Proteus,
^des meerdurch waltenden Greises^; nach Jacobi, Handiyörterb. d.
llytb. p. 290, auch als Okeanide, dann als GremahUn des Phinens
•rwähnt. Ich habe schon früher (Forsch. I, 136) diesen NaineB
sachlich ganz « Kv/no^otjj Kv/liio gesetzt und ihn mit Tlor-fliiäp,
Tlofi'Biduuiv vergliclien ; er kann aus der Wurzel vig', ig' « a«' bei
Bfenf. 1, 343 {aly, uCe, = stossend, Stösser) hergeleitet werden, welehs
AUS (dhvig'=) dhvafcf' ib. II, 27o (von dhva, dhu, ^tfw, eig. stosr
^n » erschüttern, bewegen, zittern machen) verstümmelt ist Doch
Jionnte neben dhvag (= dhva -+• g', dhvig' « dhva -§- ja -♦- g') eina
Wurzel dhvad bestehen, verwandt mit (dh)vadh (ib. I, 253 aqq.f ws
'. «W^t'ctf, ^tossen =» treiben) «= (dh)vidh. Vgl. ov&og (riechend, stin-
kend> und oV^^'. Zu vig gehört goth. vßgs, Woge, ygl dy9^
J grome Meereswellen.- Diese mif vig (f. dhvjg) bedeutungsglei^e
' Wurzel vid (für dhvid = dhvidh, woher i;^vc r stossend » auWiOS-
' send, aufschiessend, gerade ; vgl. doog, spitz, von dhu, ^'fti>, stoe-
I wn) erkenne Ich auch in oldog, oldjuay oWaw, stossen = aufetossen,
• hervorstossen, auffahren, aufw^allen ; vgl. &t}(jj , oXdfiUTi ^vwv. lü
I JÜrtQog könnte der Begriff stossen zu stechen modificirt «ein; vgl.
I^.f^inu; \mo1dwvf^idvo¥ aber dasselbe VerhältniM wahfgenomaMs
i
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werden, wie bei uly^lysnag^tijhg-ä'ibAfS^öj wenn anders oldt^op
nicht eine bloss dialektiscbe Nebenform von iidvov ist.- Doch ist
BU beachten, dass die Tochter des prophetischen Meergreises auch
als Prophetin bezeichnet sein Icann vbn der Yf.Fid ; vgl. d. Art. Oiidug;
dann macht aber die Form Eidodeu bedeutende Schwierigkeiten.
61. EiXwg, EiXwT^fOj derUelot. Ohne über den Werth oder
Unwerth der bisherigen Ableitungen dieses Wortes ein Urtheil fallen
BU wollen, erlaabe ich mir eine für mich wahrscheinliche £tymologie
desselben mitzutheilen. Vgl. tlkiw, uktjvtu, sich «isammenducken,
•ich zusammenkrümmen, sich niederducken, von (dh)vn bei Benfey
II, 299; dort ist auch lat. vilis, geneigt s niedrig, gering, anza-
Betzen, femer HXaog » hold ib. II, 284 (= geneigt). Dazu vgl ib.
II, 20j wo sich krümmen, laugen =>s vor einem beugen, lat. aoc-iila,
althd. encho, Diener, Enke, Kneclit. Demnach könnte der Helot als
der welcher sich vor einem bäckt, duckt; also ihm dient und unter-
worfen ist, oder ganz allgemein als vilis, niedrig stehender, ver-
achteter bezeichnet sein. Verwandt sein und ebenfalls zu benfey
II, 278 sqq. gehören kann ^otJAo^, Sklave, mit d ans dh, wie ib.
D, 68 und in Mq»j ib. II, 290 und sonst so häufig; mahnt dodi
selbst dSXog, List, Betrug an ^A-ci$, ^'A-a§, (p^^-og, i^iikovvf
pellis , Fell , unser fehlen :» hehlen (oben p. 23) celare , occalere,
calvere, calumnia (ib. ü, 287 ; xit^Tirco', ib. II, 170, gehört sn II, 309
sqq., wo hvf i + p, bh), so dass also auch die ib. II, 226 yeiieieb-
neten mit dokog verwandten Wörter ihr d, d aus dh (ß-) hätten.
Vgl. dri, dhri, dräksh, dhräksh ib. II, 228. 263; zu dvw ib. II, 68
stelle ich deik^ (eig. Neige, vgl. detk^vo f. övatTOy Od, VII, 289),
dtUkoq, abendlich, f. dejtkog, dsFekog von deF = dtv, dv «= dhva(fa)
bei ßenf. II, 320.
62. 'Exdß^jj rj^ Tochter des Dymas, Gemahlin des Priamos, der
eigentlich Podarkes hiess. W^re es erlaubt, im Namen des Priamoa
eine mythologische Bedeutung (vom hesyoh. n^liOy blasen, sprübeo,
=BnQ^&M) zu suchen, so würde dasselbe auch beim Namen Tsxa^i/
erlaubt sein. Derselbe könnte „ femleuchtend ^, aber auch ,^ferD-
tönend^ bedeuten; vgl. Benfey II, 101 sqq. 60 sqq. 27ö sq. (bb«r
bhäsb , (jp?]iid, aus hva == dhva), Priamos und flekabe waren 80
vielleicht mythologische Wesen, die auf Luft und Himmel Bemg
haben. Ihres (der Hekabe) Vaters Namen ^Jvfutq könnte zu diia»
Ib. II, 271 sqq. (ß-v^juog) gehören; ist doch. auch in der Wurzd ^t'
ib. II, 68 i aus dh. Ebendabin 'mag Jii^*6vfiri, ilj^ Qemahlio iies
Mäon und Mutter der Kybele (wohl =s &vidg von &v) gehören, samBit
k^flp-dv/Liov, t6, Jlvdvfibt^rd, Berg in Mysien mit einem Kybeietem*
pel, wovon Kybele rj fitr^r^Q ^vdvju/jVfj hiess. Vgl ^^v^^lkkat^di^
dqov und den Art. D^a/Liog, ' ■■ v -
63. 'Eicäkrjy Tjy eine alte Frau; die den jungen Theseus gast-
lich aufnahm und pflegte und für seine glückliche' Kttckkehr diB
Zeus Soter Opfer gelobte. Auch ein Zeus Hekalos (Jacobi, fUn^
wörterb, d.*Mythol; p. 370) oder Uekaleios wird erwähnt; Ti^m'BidkstH
— 37 —
ffcheint nach Preller II, 196 not. S eine Art von Zeus tpiXiog, 'S^wo^^
eraiQHog ?u sein. Vgl. s/w, halten, tragen = erhalten, erretten;
schirmen, schützen; bei Benf. 1,357 sqq., wo vah, tragen, sah, sns-
tinere, i/^^og, fest, weiterhin aoßxog, kräftig, aiSog, avSg^ (rocag.
Danach kann 'ExdXfj für ^/äkrj stehen. Nun ygl. man die Eigeur^
namen 'E/€6rj^ogj "E/dXaog ^'E/iXag , dann (JS&evdXaog, JdsvsXag,
JSd-svfXog) EyfXlöai^ ot, attischer Demos von einem Heros Echelos.
Diese Kamen bedeuten wohl Volk haltend = zurückhaltend (ß/i^
fivd^og) = schützend, vgl. €Qvm\ ebenso könnte ^ExaXog^ 'ExäXrj
mannerbeschützend bedeuten. Wem diese Deutung nicht gefallt, der.
könnte 'ExäX^ zu öi/o/uat, Jon. ^Sxo/uai stellen, das (v^. meine Forsch."
I, 8. V. ara/dvfj) auf eine Wurzel dhvah zurückzuführen und mit
l^cii ebenso zusammengehörig ist wie x^oXog mit oXog, Dann stände
^ExaXog, ^ExdX^j für JFstaXog, ^FsxäXrj und hiesse männerauf*
nehmend, männer-bewirthend ; ^ExäXog wäre vielleicht identisch mit
dem Heros .^txeXog, wovon der Ort ^fxdXsia benannt sein sollte;
Als letzte, mögliche Etymologie des Wortes betrachte ich eine Zu«
sammenstellung desselben mit ^x7]Xog, fvxfjXog u. s. w. bei Benfey I,
347, wo lat. vacare, griech. f^d^oQ hinzuzufügen sind, l^ekale wäre
ein Bild der Ruhe und Erholung,- deren der Held vor seinem Aus-
EUg in den Kampf bedarf, um demselben mit frischgesammelter Kraft
entgegengehen . zu können; Zeus 'JSKaAaio^ wäre der gutige Gott,
der behagliche Ruhe und Erhohlung gewährt.
63a. ''EycTOjQ, 6, Sohn des Priamos und der Hekabe, Oemahl
der Andromache, Vater des Skamandrios oder Astyanax,* gehört je-
denfalls zu 6/(0' Vgl. ^xTCüQ^ festhaltend, zusammenhaltend (adj.,
Aach subst. mit der Bedeutung Haken, Anker), ferner 6/(o in der
Bedeutungr zurückhalten, abhalten u. s. w«; so könnte Hektor als der
welcher die Feinde abhält, als Schützer, oder aber — wasmirwahr-
Bctieinljcher — als Festhalter, Behaupter, Aufrechthalter, Stützer
Troja's bezeichnet sein. Uebrigens ist der Name ^'EnxotQ noch weiter
BU verfolgen und (vgl. Preller II, 263) als griechische Uebersetzung
eines kleinasiat. Namens zu erkennen, wie jd auch ^AXi'^avÖQog lieber«
metzun^F von Udgig (ndX-(.ivg) ist. Vgl. Hesych. : JaQslog vno üigacSv
a qi(/oviiuogy vifo ds O^vyiTtv Sktwq; femer Herod. VI, 98: SvvaTcu
uurd iXXdSa fXuiaaav Jagsiog sQ^hlrjg, Dazu vgl. Lassen & Wester-
Kaard, Keilinschriften p 9 sq. : „Es ist bekannt, dass Herodot den
Namen JagsTog durch sQ^tlrig erklärt, ohne Zweifel von n^w^ ab*
sperren, abwehren, und wohl in letzterer Bedeutung bei ihm zu
nehmen : der Abwehrer. Wir kommen der wahren JBedeutung nSheri
wenn wir uns an die Wurzel halten , von welcher allein Därjawtis
abstammen kann : Altpers. dar, Sskrit dhrl (dhar), Zend dere (dare),
Neupers. däshten (aus där)j halten, festhalten. Die Indischen Wörter
dhartriy Erhalter, dharma das (festhaltende) Gesetz, führen am wahr-
•dbeinlichsten auf den richtigen Begriff: der die Ordnung festhält,
4m Ungesetzlictie abwehrt''. Dazu sa^t Lassen j). 10 not, n^ch-
4Mn er die oben angeführte Stelle des Hesych. angeführt: ,, Also der
— 38 —
Fefthalter, welches gerade die elgeDtliche BedeutuDg im PerfiBchen
ift<*. Zur Wurzel dhri (trag[eD, halten) stellt Benfey II, 326 lat.
fir-mu8 und dör-us, welches auf dhvar, dhar ^' dhfi führt, femer
gr. U'^^oQtJQj fest (Hesych.), jungfräulich, d&aQtog, jungfraulieb,
a&iiQioig, genau, dd-fQ?jg, genau^ u&fiQi(og, dann wd-ag (ud, vd^wg,
Wasser — Milch), a-d^Qb-w (ob eig. fiiiren?) u. s. w. Vgl. auch
Bötticher, Arica p. II. lö. . Zu erwähnen sind hier noch ^) ^dofjq,
o, ein troischer Priester des Hephästos bei tlomer, II. V, 10. ^) Ja-
p^ig^Oy ein Phrygier, der dem Hektor als Führer beigegeben wurde,
nm ihn vom Kampfe mit dem Patroklos abzuhalten; bei Eustathios;
^) JüLQÖuvoq^ i], Stadt in Troas, vgl. mit Jd^idvu^ ^, Stadt in Pa-
phlagonien; vielleicht gehören hieher auch Ju^avoq, 6y /^uQdavot,
Aa^uvioi, oij diQÖriQ, 6, /ti^divig^ 6 (Vater des Terpander), woza
▼gl. ^Qrjaog, 6, ein Troer, ^uqooi, Juqnioi, otj thrak. Volk, ^^t^atot,
•«, thrak. Volk u, Benfey II, 327, wo d^otgoog, S'Qdaog, O-agavq, Ö*^
alxrjq. Hätten wir die griech. Form des Namens ^ciQ^jg^ so würde
dieselbe Qäo^g (maked. aber däitrjg) lauten; in einem andern Falle
scheinen beide -^ die kleinasiatischd und die griechische — Namens-
form eriialten zu sein. Vgl. Qoag (König von Lemnos, Gemahl der
Myrina; Myrina als Amazone, wovon Lempos benannt sein sollte,
bei Jacobi, H. d. Myth. p. 640) und ^o/ag, 6, wovon ^olaprog ta-
dlovj t6, auch ^oidvTiov ittdlov, Wohnsitz der Amaaonen am Foo-
tus : beide Namen können von der Wurzel dhu (agitare, ^vw, ^i(A,
&o6g, d^od^w stossen, treiben, in Bewegung setzen) stammen. VglFoisch.
1, 11. Uebrigens stecki die Wurzel &aQ, dhar höchst wahrsch. auch im
Namen l^I/uiawduQog, *Af.un6daQog^ worin \4^iao f. \4^ixo (d/uiroog, im-
manis, unermesslich^ ungeheuer) . stehen könnte^ so dass der Name
monstrum (Chimüra!) tenens^ . possidens, servans bedeutete. Vgl.
Benfey, Pers. Keilinsehr: p. 72b (amäta), p. 84a (dar) und Brockhaas, j
Gloss. z. V. S. p. 370,
63b. *EkdQa, 1^, Tochter des Orchomenos und Mutter des Tityofl
von Zeus, der jene aus Furcht vor der Hera unter die £rde ver-
barg; vgl. Jacobi, Ö. d. Myth. p. 294. Der Name scheint von der
Wurzel ix, FfX hüllen, bergen zu slammen; vgl. lat. vulva, Hülle,
griech, l^Tiokkojv (l'l7ioFi-kjo)v)f enthäilend, femer yeX (vgl. den Art
rsXdviüQ und dazu d Art ^Ek^fpt^vwQ, wo über Ekiavcoo), xsk (xw-
oipog), f4fX (/Libkag), ntX {ntXog, nsXXdg) aus hvar bei Benfey II, 294
(deutsch sch-war-z). Danach möchte EX-dga (von einem Adj. iAo^j.
iXaQa mit zurückgezogenen Accent) die. dunkle Tiefe- der Erde be-
deuten ; heisst doch Tityos sonst auch Sohn der Erde Cy^vivk).
64. '^JSXsvog, 0, berühmter Wahrsager; sein Name könnte Uffl-
Hcber Bedeutung sein wie die Namen Anipy^f, Amphiaraos AmpW-
locBos. Ygli'Xivogj die (sich krümmende) Weinranke, *A*Wa#n.8.w.
bei Benfey II, 299 sq^ (UfV/; von vfi). 'EXfvog wKre also » ApoUoa
Loxias, der ihm wie seiner Schwester Eassandra die Gabe der Weis-
sagung geschenkt haben soll ; vgl. Jacobi, Handwört. d. Mytt p. 375.
Wenn er mit den Hellenen in Verbindung gesetzt wurde so äst
— 39 —
sein Name wohl eben sowenig mit dem der Hellenen eu thun wie
der der Silkol, o/, Priester des Zeus in Dodona, welche das Orakel
ertheilten. Die Namen "Eksvog und 2iXlol konnten indess zusam-
mengehören ; vgl oBkkut aus sa + FiX, Benfey II, 300. Der Flusa-
aame Sikk^sig bedeutet wohl so viel wie div^jeig, wirbelnd^ stru-
dehdd. Doch Hessen sich alle diese Namen auch zu Henfey I, 460'
stellen, wo svri, tönen '(= sa ■+• vf i ib. II, 7 ; vfi aus hvri, dhvf 1 =»
YQ, jf(>, /Qj &QV ib. n, 129 sqq. 263 sq. und dhvri, dhVar s= dhva -|»
r = dhva-n ib. II, 275 sq.), grieoh. ^^Ao^, /usXncj f. JFsXoQf FfXnc9,
verw. mit sur aus svar = aFtX-aq, leuchten ib. I, 406 (also Grund-
begriff hell, Jaut, lauter, klar sein), wonach die 2sXXol als fieUe »
sehende, einsichtige oder aber als helle =s tönende, redendia, ver««
kündende bezeichnet wären. Ich wage es nicht zu entscheiden,
vrelche unter diesen möglichen Etymologieen den Vorzug verdient.
65. 'EX6(pfjvo}(),^6, Abanterfürst inEuböa, bedeutet so viel wie
dXil^aySQog, dXfl^/jvwQf Männer vertheidigend, schützend. Vgl. Ben«
fey n, 309 sqq., wo auch xXinrw 11, 170 (clip-eus, clup^eus) an-
Eusetzen ist; die Grundbedeutung von xXiny iXen, iXstp (hvar, hvri
-f-Pybh) ist drehen^ umgeben^ umhüllen,, bedecken, dann täuscheni
(iXtgKugnfmi) u. s. w^ Vgl. unser helfen, verw« mit hehlen, hülleUi
Helm » Kopfbedeckung, 'Held = Schützer, Schirmer. Mit^EXs^fjvciff
gehört wohl sicher zusammen ^EXTTfjvwQ, o; verw. ist iXstpagj der
gekrümmte Zahn des Elephanten, worüber Forsch. I, 53. Von der
einfachen Wurzel hvar, hvri zu stammen sdieint der Name 'EXXdybiQ,
o, alter König von Argos (vgl. vulva. Hülfe) ; derselbe möchte mit
dem früher gedejiteten Namen FfXdvwQ ganz identisch sein.
66. "EXXrj, jj, Tochter des Atbamas und der Nephele, Schwe-
ster des Phrixos, soll nach Preller II, 210 ein Bild des milden
Lichtes sein, während Phrixos- den befruchtenden Regen anzudeuten
scheine. „Das Wort (fglaasiv (heilst es dort) .wird speciell vom
starrendeft Schauer der Haare, der Speere, des tlegens gebraucht.*'
**£XX9i ist der Lichtglauz der von Zeus bewohnten Höhen, daher
^vg 'EXXäviog. Nephele ist wohl im Sinne der Morgenluft zu ver-
stehen, woraus sowohl Regen als klarer Himmel entstehen kann.^ Indess
scheint mir weder der Name des auf Aegina verehrten Zeus lElAai^^o;
(„der 'Zeus der lichten -Höhen, der Wolken und der Blitze^ ib. H^
276) nnch der der Schwester des Phrixos von. der Wurzel kX mit
der Bedeutung hell, licht sein zu stammen. Wie NtcpiXrj, vefiXi^^
vtqiogy Kviqiog^ /m>90^, öv6(pog, nebula, Nebel sammt nubes, nubers
zu Benfey 11^ 180 — 2 (wo hna, hnu, neigen = biegen, drehen, wendeui .
omgeben, umhüllen, bedecken) gehören, so kann ^EXXif zu (dh)var,
(dh)vri ib. II, 278 sqq., 320 sq., neigen, biegen, krümmen, drehen
1^ umgeben, einhüllen (eelare, oc-culere,'wo hvar, hvri), bedecken
geböten und mit Wol-ke ib II, 314 verwandt sein. Heisst doch
imeh .EiXim bei Späteren umhüllen, welche Bedeutung schon in den
fimüeidUnoXXwv iiir^^TToFeXJwy (abhüllend, enthüllend) und 'EXXdvwff
,'(i«AaFCtf^) vorkommt. Danach wäre Helle ein Qild der Wolke, der
— 40 —
Zeus Hellanios ein Wolkengott. Wem diese Deatiing nicht beliagt,
der kaop auch an ätkXuy dv^Xkay Wind, Sturmwind denken : tisUu
kommt von uFrj^i (wolier aucii Aeakos auf Aegina benannt igt),
^vsXXa Ton d^vio {&v~/n6<;). Aus der Wurzel dbu, dhva bildete
eich dvikka für d-aFskja, d^FtXja, diitkja^ wie von mvn wnskXov
flir Kvnskjov; aus dbva wurde va = u, gunirt ay in äif/uif, uFfjfu,
woher iifkka für ätkja. Anders Benfey II, 300, dem ich nicht bei-
pflichten kann. Aus &vskkaf &Ftkka aber konnte JFskka werden,
wie okog aus ^o;io^ f. &Fok6g. Will man d in uFtlka mit Ben-
fey für das Präfix sa halten, so wäre ä-Fskka und &vfkXa, ^^Fskla
ganz identisch ; es steckte darin eine Wurzel dhval, dhyar (==: dhva,
dhu + r), welche in y/okog (f. (r-nok-og =: hval), dann in nimmn
Qualm (mittelhd. qualm, dualm) zu Grunde lie^, das =? Schwaiio
(Seh = Präfix sa) ist und Dampf bedeutet. Kommt ^Bkka von
dhval, so steht es für &Ffkka = Ftkka in ä^Fekka, Wenn aber
die Deutung des Zeus Hellanios als ,,der Stürmische, Windige^
nicht unpassend ist, so könnte doch der Name ''Ekktj einen andern
Sinn haben. Vgl. Benfey 11, 195, wo ghri, stillare, flnere, aus
hvfi, dhvri, dbvar «= &uk'uaaa, ^ak-tgog, quillend, fliessend, für
d-Fak-tgog = dhval = hval = quel-len, lat, bul-lire ; queUen aber
ist 8 wallen und mit Qualm, Schwalm*- zusammengehörig. Vgl.
Schwenck, Deutsch. Wönerb. s. v. Qualm und Benfey I, 537-609
über a(jp; femer Benfey I, 324 sqq., wo var, vfi (aus dhvri >» bvri
s ghri II, 195), c(()o^ {kißdöiov)^ ^g-a^j (auch der Gott Hermes ge-
hört dorthin). Danach könnte man die Helle geradezu für ein Bild
des „herab-quillenden'^ Regens halten. Doch ist hier keine Sicher-
heit zu erreichen
67. "EXkfjVy o, ') der Stammvater oder das ethnische Symbol
des Hellenenstammes, ^) der Hellene. Mit diesem Namen halte ich
nach dem Vorgange Abel's, Maked. vor Philipp, p. 236 not. för ver-
wandt und gleichbedeutend den Namen des ^Ykkogj des SAmes des
Herakles und Stammvaters der Hylleer. Vgl. die Scmekritwurs«!
svar, sur, lucere, bei Benfey 1,456 sqq.^ woher ndkag (oFfk), lat.
sol, siXtj (aber nicht fJAtog, das aus uvaskiog, avikioq^ uFektog von
ush =z lat. ur-o f. us-o) ; svar, sur ist aus sa -4: var ^s hvar, ghar,
ghri lucere ib. II, 195. Der Name "Ekk^jv^ aus ^EXkog « 'Ykh;
gebildet, bedeutet also splendidus, illustris, dyavog. Eine andere
Etymologie (von unserm wal-len, lat. amb-ulo, so dass die Helleoen
als ein Wandervolk, nomadisches Hirtenvolk bezeichnet wären) liegt
nicht so nahe; doch muss ihre Möglichkeit zugestanden bleibeo.
Dass das Hellenenvolk von der thessal. Stadt oder Qegend HellaB
benannt worden, ist eine unhaltbare Hypothese.
Q8. ^'E/Linovffu, 7/, ein von der Hekate gesandt«'! gespenstiges
Ungeheuer des Erebos, darf nach Benfey I, 387 vielleicht für/V/i*
novaa genommen werden, von der Wurzel Ffn (IW-og) ss Vak^ lefc
denke an kap (aus hyap), erschüttern, ib. II, 322,. verw. mit Tsp
(werfen) ib. I, 340. sq., und vip, aus (d)bvap, (d)hvip, yoft dhi,
— 41 —
8to«0en SS anstosseo, in Bewegniig seitm, (s^wegtin , ' ischt^lng^n
(dh-va(n)g' ib. II, 275.21, wo sa 4- (Äh)v«itg^^, irerfenr. Äabh hu,
projicere i/sFw) ib. II, 194 gehört üu'-^hu 11, 971-^5. DieÖniüd-
bedeutung der Wurzeln vap, vip er8chehit~ inr lat rep-^ös (Domen),
vip-era, wo der Begriff stossen zu steeheti mödffieiü etsehidii^t, vgl.
yuaaw, pungo, während bei vap-ul^, vlb-^ro der allgm^m^ Be-
griff deä Wortes erkannt wird. Wie nun krt. arc-irt'^fcjQ^ va1]g-us,
verg-o ib. 11^314 — 5 sich verhält, so »ö Vep-ffes, vip-^fa, vap-irioj
Tibro das Wort apis (Biene, eig. stechehd), Veftr- mit aper; Stösaer,
Keiler^ Ebsr (vgl. YMn-Qoq zu xon-rrto und dUr Bemörtet des Ebers
acer, dentatus^ vulnificus, impetuosus) und ap-ex, SpitEC, eig: was
fitösst = aufstösst, hervor8priiig\ ,Ygk &o6^ spitz von dhu, &vio,
fltossen, zu TcdnQog aber caper, Ziegenbock, dapra, Ziege, eig. stos-
send. tirie at^ ib. 1,845. Aus dem Griechischen gehört zu vap <=>
(hV)ap = kap das Wort s^n{g, ij, die Stecbmöcke, wKhrehd zu vip
mSglicher Weise oin-oq, aln-vg gehört; vgl. i^i/^ zu fldh ib: I, 253
sqq. Zu vap gehört aber ebenMls "EJrwifHJvtra, eig. '^stossend ^ pet-
ens, im-petum faciens, anfeilend; vgl. 'pet^ulciis '(ag^us,^. haedus)
fitossend. Dieselbe Bedeutung hat wohM^xcJ, /f, ^ MoQfiia. (vgl.
ag'*a CS at^ ib. I, 345, wo ag', stos'sen/ verw. mit dx ib. 1, 155 sqq.;
ag' verhält sich zu dx wie ig, ig^ zn lat. fc->o); während in L^A^ircJ
der- Begriff eines verdrehten, unnatürlichen' Wesens,* eiiies {Jng^thüms
stecken mag. Vgl. Bevfey n, 293, 309 sqq. (hvfl; d!rvri, krumm,
gedreht sein), wo auch äkfpirov , 'rrtfKf&g'{^J 311) angesetzt sind.
Sonst könnte li4ltptT(ji auch ^ "^O^fpnttf , di(^ Dunkle,- 'ein Bild der
Finstemiss, sein; vgl. ib. p. 3 1 1 o^t*^*^^, 'Opfp-fiSg ü! s. wV' ' '•
G9. ^EvaQbvri , ^' , • Gemahlin des Aeolos und Mutter des Sal-
iDOueus, der den Donner und Blitii de<^ Zeus naehahmtb; auch
'Evaqiu. Der Name scheint nitürticher Bedeutung uhd mahnt an
unsier knarren = Geräusch ifiacheyr, verw. mit knaeid^n, knappen =3
einen Ton, Schall von sich geben. Der Gruridbegriff dfcrser Wör-
ter ist stossen = ') sehlagen, klopfen, ^) «ä9Sl^6iMrert, tfhien, lärmen.
Vgl. Schwenck, Deutsches Wörterbuch, s: v.knacten und Benfey
n, 55 (vgl. u»it dhi», .stosseft = tövren, 11, 271-^), wo dölmarren
(aus sa -h k-narren), schnarchen b s. w*. ; oli^ <lort behändeften Wör-
ter gehören äu II, 182 sqq. 'Er'U^iT^^^Evup^e/t) steht' litefrtet Wfel-
nnng n^ch für Kvapstpj {J£vttQi») vSeW.'mit Kavc&c;;/ (knäekön «
koarrMi), 17^ Tochter des Aeolus; >6(re^ «teilt Mli/^/^f),tÖdiöif,'fär
xralQfo^ xvoQJa) und- ist verw; mit w^ft>' «= i^ptfi» (lfilU'=s* hnA) '16.
II, 183: stossen, schlage» ist «= tödtdij -Vgl. dhaii kufe dlivÄn'i
dhva, diiu -I- n ib. II, 276 sq. (^tA/ot, ^vjw^ T^rrf;; jcfcrrW;' xr*rfv(^,
verw. mit &va>). In F^(>ro^y HaWrfrt, eig: StÄsirVogef;' ericlief|M dfe
Grandbedeutung der Wurzel htift^r. I)f^ Wumf 'hha^4- 'Gfettur»!
(knacken) habto wir schon In Kavävtij f>fara;;ro'c)'^rfcätin<; hiia + p
(knappen) kann im FlussiianKin l-^artb^ st^ckisn'^ wSfMhd fo l^i/ccil-
qog (vgl. knurrien *= knarren «bei 8chwertck) lirtü 4-'«^^ z*ff'Öröiide
Uegen kann. Wie neben hnä -eine Form hui triti (Beiif; 11^ 1^2),
- 48 —
■0 kmou neben hna^p eine Form hni-p treten: diese erkenne ich
im Flussnamen *Evinivq, femer in ivinxfa, innt}. Vgl. echniebeo,
lehnanben ib. 11, öö und Schwenck^ D. W. s. v. schnauben, wo schwed.
snubba, anfahren, engl, suib, Island, snufva, dasselbe; die Grund-
bedeutung liegt in oxvinTw = vvotuo (Uesych.), dann in unsem
Wörtern scb-nei-dcu, kneifen, Kneif (Messer), goth. hniupan, angels.
bnipan, schwed. knipa, schneiden. Für verwandt mit i^m^fj hi-mut
L xvmij, xvinxat {f. hvinfj, hvlitTCj) halte ich vHxoq^ v£ix£&; .(wo hni
•4- je), dann unser necken, wozu Schwenck, O. W., 8. v. mit Recht
schwed. nyck, die Erschütterung, das Stossen (Benfey II, 182)
vergleicht.
70. ^Evdv^iliov, 6, Sohn des Aethlios oder des Zeus und der
Kalyke, Liebling der Selene. Vgl. Preller I»^298: „Dia Sage foo
ihm war besonders in Karien am Latmosge.birge und in £1U zu
Hause y dessen älteste Bevölkerung der karischen stammverwandt
war. Es scheint dass Endymion diesen Völkern eigentlich einen
Genius der Nacht und des Schlafes und Todes bedeutete, in der
Gestalt eines schönen, ewig schlafenden Jünglings.^ Man kann an
das von der Sappbo gebrauchte Wort davw, schlafen, denken, das
die Urform von iavo) zu sein scheint, wie nach Benfey II, 346
(vgl. I, 225) loQxo aus dofixo (d = g', j == ^ in ^o^'g, aber auoh = i
inlo^og) entsprungen ist. Das Wort Javoi gehört ajber gewiss zu-
sammen mit dvou Jt^'Trrctf ib. II, 66sqq., wobei eine Wurzel hva, db^s
OB dhva II, 320 zu Grunde liegt, mit der Bedeutung neigen, sen-
ken, untertauchen ; neigen, senken ist aber auch == sich neigen, sieb
niederlegen, lagern = ruhen ^ schlftfen. So könnte nun 'Ev^vfum
für ^svdvf.u<ov stehen, von der Wurzel öv (ßaF=^ JW-ro), schlafen,
also eine verstümmelte Heduplicatiousform sein wie iye/Qco, i&kkoi
ib. n, 128. 328. Vgl. ^JiM/ti^, ^, Mutter der Kybele, wob} von
^t; = d^v (&vü)j rasen), dann ÖevdiVMo^ öivÖQov. Eben so gut aber
und vielleicht besser erklärt man ihn von dvixt, ivdvM (eydvftUj
ivdvTog) als den Bedeckten = Dunkeln, Finstern. Auf diese Deu-
tung führt der Name seiner Mutter KaXvxrj vgl. mit xuXv^, das
was einschliesst, jede Hülse, Schale, Balg, welches Wort die Lexi-
kographen richtig mit nuXvnvio für verwandt halten. Fiesychius bat
auch eine Form xcikvysg = xuXvx&g, was nach ihm = s/uß^va. Dazu
vergleiche ich Av/^, tj, Schatten, Dunkel, Finsterniss, = fjXvy/j, iji
Dunkelheit, Finsterniss, Dämmerung, Schatten, auch s» axemi, /wo-
mit unser lügen verwandt ist. Vgl. goth. liugan , lügen, laugnjan,
leugnen, galaugnjan, verborgen sein, analaugns^ verborgen u. 8.'W.,
die zur Wurzel hvri -+• Gutt. bei Benfey II, 3 14 gehören. Demnach wäre
die Muttejr des Endymion ein Bild des nächtlichen • Dunkels , wie
KvtXvxfjoi ein Bild der dunkeln Westseite der Erd« ist«
71. 'ßwakiog, 6, ein Kriegsgott, Beinavie des Ares; ^yvw , i;«
die EriegsgQttin und Gefährtin des Ares, bei Hesiod, Tlieeg. y. ilä
einander Gräen. Benfey II, 61 denkt an dvca, schreien, und err
klftrt lEi^vW dureh ad bellum in-^vit-ans. Ich bah:^ da^.Wortiüf
— 43 —
kein Compositum und -stelle es zu ßenfey 11, 182, wo hno ^ kv9
xs irv mit der 6edeutungr neigen s= stos^e . Da stosisen e= schlagen^
tödten (dhan ib. IT, 276 auß dhvan =s dhva, dbu 4- n), so ist die Kriege
göttin wohl als die Tödtende zu fassen, als haiQovaa von ivalgfi
«= hvoQJvi), das zu hna = hnu (vv-gco = vv-aaw für vv'XJcS) ge-
hört. Die Gräe £nyo ist wohl als Windsloss zu deuten, wie ^uvü
als Wirbelwind; vgl. a/tadv/j, a/nwg, Windstoss, von sa + mä «
dhmft ib. U, 32. 274^ wo ä-dhinä-ta *) geblasen, .angezündet ^ an«-
gehancht, ^) Schlacht. Vgl. ib. II, 55, wo sa -h (h)na, (h)nu,' stos*
aen e= ausstossen, blasen, tönen, schnau-ben.
71a„ 'iiTTf/f^g, o', Sohn des. Panopeus, Erbauer 'des troj. Pferdea,
wird von Pott, • Et F. I, LIJ^ für = Innsiog, cnneiog genommen, von
%7t7iog, equus, Ep-ona. Diese auf den ersten Blick so geistreicha
Etymojögie ist indess nichts weniger als ^sicher. Vgl. utitm, Snut
bei Benfey II, 355, lat. ap-io in ap«-tus (zu Fan wie äla, axilja .za
FanydXrij fiaa/dkrj, odor zu Fod/utj), unser heften, haften, Be-huf,
8-chaffen, worin der Begriff befestigen, festmachen, fügen (nfjywini),
figere = fagcefe, machen überhaupt ist ; hieher gehören auch unsere
M[örter Waffe (ar-n&a zu uq, fügen), weben, Wabe (auch Gewirk
genannt ;, wirken, l^ov verw. mit urgere, eig. gedrang, eng, fest
machen; vgl. E(ohwed. jdwerg, Spinne, mit dQ(ä)/iffj, worin die Ur<*
Wurzel Von wirken, eig. ge-drang machen^ erhalten ist). Die Ür-
wahsel dhvap, von welcher die genannten Wörter und andere (wie
-^pittOftcu, ijnfjaaird^aij flicken, eig. befestigen, heften ; vgl. qdnrw^
das, 2a Benfey II, 310 gehört, mit unserm pfropfen =: drücke —
00 richtig Schwenck, D. W. s. v. — und drücken mit dringen, dränfr
gen, ge-drang zu drehen bei Bonf. II, 279, eig. neigen = ') biegen^
krümmen, ^) drücken, JI, 291) stammen, findet man bei Schwenck
D. W. s. V. tapfer, \ erw. mit plattd däftig =e tüchtig, eig. gedrang,
eng, dicht,' fest, na/vg, nvtcvog [ntjyvvfxt, nay aus hvag, dhvag bei
Benf. II, 17 sqq., wo neben eng, engen, zwingen, (j-rplyyM, figo,
dann unser dick, dicht, dichten, ge-deihen eig. dick. werden, w^ir
ierhin auch taugen, Tugend, tüchtig anzusetzen sind, über deren
Grundbegriff gr. d^fTtj von dg, fügen, Aufscliluss gibt) ; mit Prfit
sa componirt erscheint dhvap in unserm stopfen, eig. wohl drücken,
drängen, virl. boll. stuypen, neigen. Was bedeutet nun der Name
^EnHog? Höchst wahrscheinlich nvxvog, vafer oder auch geschickt,
künstlerisch, Künstler. Was die ^Entiol^ ol, die alten Bewohner von
Elis betrifft, so können diese als ttvtcvoI, na/hg, tüchtige, starke
bezeichnet sein. Vgl. den thrakischen Volksnamen JoßrjQsg mit dem
l>öbm. dobry, gut, tüchtig, welches slav. Wort schon Schwenck sehr
richtig mit unserm Wort . tapfer zusammengestellt hat. Der Sohn des
Endymion 'ßnsi6g scheint nur das ethnische Symbol der ^Ensiol zu
sein. [Zum Ueberfliiss erinnere ich wegen der Grundbedeutung der ob.6n
behandelten Worter noch an unsere Wörter Stamm, Stab aus sa + dhvap
«ashyiqiin griech. a^j^^tco (otcfj^Tvroj Ij,'(yx/nö>y,8ci[5io, worin hvip, wielnJ
inro/itai, stipare (dazu ob-stipus, obH9tip^re, obstipitas !) ar/j9^^ artlßia,
— 44 —
■tetf (welches Wort auch fest, tüchtig, tapfer- bedeuten könnte, wie
Scbwenck s. v. lehrt); auf axijnTiu wirft xuinnTto (analog lat. nitor
Benf.II, 182) das erwünschteste Üclit, ib. II, 324. In rjmoq, ^ns-
üurog, dnaXoq (hieher unser Wort: Weib) liegt der Begriff geneigt
■3 biegsam, nicht stark, schwach ; vgl. unser sch^wach, zu Benf. II,
21) aus sa + (dh)va-k, verw. mit xccxo^, paucus (x, p = hv, vgh
Quäker^ quackeln = wackeln, wanken, schwanken) und mit sancins,
aus svac = Fonc in ^xa (sacht, sanft, vgl weich mit Weib), rjaaotp
f. ^xjwv^ {}xi(TTog, deren volle Urwurzel in (a)Tfjxw, Tijxo/uou er-
halten ist wie die Urwurzel von ?jn in lat. tatere, tabescerei tabula
(geneigt ss flache eben)^ ransivog u. s. w., worüber oben p. 3. Gehört
zu tjn auch fjnsioog und bedeutet eifir. das feste* Land? ferner
ijnidXfjg, der Alp, eig. drückend (vgl. tnTO/uat) ?]
72. ^EQaaTvoQj d, Flnssname, könnte feu Benfey II, 1 34 sq. ge-
hören, wo hras, tönen, aus hfi + s; dort habe ich ^Agi^waa (hri
-I- ^ S3 dh) angesetzt und mit uQoöog, Qo&og verbunden.
73. ^EQYtvoq, 6, Sohn des Klymenos, Vater des Trophonios und
Agamedes, scheint ein chthonischer Gott zu sein. Vgl ei^ro, sgytüj
einschliessen mit xXb/ü) für xkiFw von xXv (clau^do) bei Benfey II,
289, 317; wie von xXv in xXfiio KXv/uivoc stammt, so von €^ in
egyw 'EQyZvog, der Umringte, Dunkle. Vgl. l^xog, Elnschluss^ Dm-
Schliessung,, woher ^EQxvpUf rj, die Tochter des Trophonios, Göttin
der Schattenwelt, worüber das Nähere bei Jacobi, Handwörteib. d.
Myth. , p. 433 -sq. , wonach auch Demeter den Beinamen Herkyna
führte. Zweifelhaft ist mir, dass das lat. orcus Einschluss bedeutet;
nach Anleitung von orca, Tonne (gedreht, gerundet) kann orcns
das Gewölbte « Ausgehöhlte, Höhle^ Loch sein, ohne deshalb von
einer andern Wurzel zu stammen. Vgl. Benfey II, 301. Derselbe
Zweifel herrscht über unser Woit Hölle, das von Einigen für =
Höhle genommen wird, während Andere an hehlen, hüllen, celare,
oc-culere denken und Hölle => umhüllend, umgebend, Umhüllung,
Dunkel erklären. Zu BQy(o sg\. eQ{e)ßoq ib. 11, 311, 0Q(pv6gy X)Qtj)svgj
dann unser Wort Wolke ib. II, 314 (von var -+• Guttural), vervF.
mit U'/LwXyog, Dunkel, angels. s-veore, Wolke, ge-s-veorc, Nebel,
s-veorcian, dunkel machen, alts. s-uerkan, dunkel werden, gi-s-uerk,
Wolke, bei Schwenck, D. W. s. v. schwarz (Bfenf. II, 294 sqq.), woeo
(mit TT aus hv) die griech. Wörter nfQxvog, ngaxvog^ schwärzlich, dan-
kelfarbig sich vergleichen lassen. Auch lat. porcere = arcere, unser
pferchen, bergen, Burg (jrvQyog) gehören hieher.
74. ^EQiywr, 0, oder Ep/ycov, Flussname, mahnt an xQiyij, xQi^a,
xQExo), xXuyyfj bei Benfey II, 132; xQiy ist = sQiy^ wozu eXsy-o;
für xXey-^g (Forsch. I, 105) verglichen werden mag.
74a. ^EQivvvg, 'EQivvg, ?;, gew. im plnr. al ^EQtvveg, contr« ^Egiyvc^
die Rachegöttinnen. Nach Pausanias VIII, 25, 5 gab es ein arka-
disches Verbum iQivvstv = d^v/Lca) /Qrjfj&ai, zürnen; dasselbe Wort
wird im Etym. M. p: 374 durch oQyittn^ai erklärt. Gottfried Her-
mann wollte fQivvsiv mit iXivveiv zusammenwerfen und auf den
— 45 —
rerlialtenen, mit der R^che zögernden Groll deuten, wogegen aber
Pott, £. F. II, 287 mit Recht bemerkt, da^s diese Erklärang nicht
sehr glaublich sei. „Es muss eine Wurzel, wo nicht wie^^^J, doefa
wie Sskrit fish (irasci), vgl. fWi;/« zur W. vas, darin liegen. ^ Diese
Wurzel fish wäre dann verwandt mit rush, wüthen, zürnen bei Ben-
feyll,5. Benfeyl, 102 denkt an sQid (sQig, Streit, Hader). Wahr-
scheinlicher ist mir, dass 'EQivvg mit qIv, ^/^, ij, Nase verwandt,
also zu Benfey II, 142 zu stellen sei, wo zur, iSanskritwurzel gbrä,
riechen, ausser yQuaog, -tfQio/uog iß weist auf hv, also ghrä aus hvrä,
hvra, hvar = hu, dhu, &v-/Li6g ■+• r), uQOß/Liu f. hF{tt)Q(o/ua, sQSvva
iigv aus hvfi, vfi vgl, Benf. II, 295) auch <PQf]v, q>(Jtvog, oaifqd^
dfftpQaivojaat (zu atpa, Benf. I, 537 sqq., aus sa H- hva, hu, dhu), un-
ser raunen = 'flüstern (Rune) anzusetzen sind. Das Wort sQSvva
bezeichnet das Auswittern, das-Empfindep durch den Geruch; und
wie unser wittern mit wehen. Wind verwandt ist-, so €Qfvva mit
riechen, räudhen = dampfen, aus-hauchen ; hauchen, blasen, schnau-
6en aber kann = wüthen (Wuth verw. mit weben und mit Muth,
eig. «^/uoV)) zürnen sein. Nun vergleiche man die ebenfalls zu, Benf.
II, 142 — 3 gehörigen griech. Wörter ffQvuaoo/Liui^ (pQißdaaofÄUi^
schnauben , wüthend, wild, unbändig sein, ßQt/ndo/ucu,' zürnen, B^i-
/uüi/Tf, die Zürnende, ß(jvüi, hervorquellen (vgl. d-dkog, &ak€^6g, un-
ser quellen, quillen mit Qualm, mittelhd. qualm, dualm, Daiqpf)^
spradeh), fliessen, schwellen u. s. w. Deäinach können wir die Erin-
nyen als witternde, die Frevelthaten ausspürende und die Frevler
verfolgende , aber auch als schnaubende = zürnende , - wütbende,*
dräuende, schreckliche 'Wesen fassen. Letztere Erklärung, wonach
'EQivvg s Bgi/uio. (Beiname der Hekate und der Persephone) zu
setzen, ist wegen des arkadischen Wortes iQivvsiv = dv/Liai /Qfja&ai
vorzuziehen. Uebrigens könnte der Begriff zürnen auch direct aus
dem Grundbegriff der Wurzel ghrä (gbra, ghar, ghri) bei Benfey II,
142 hergeleitet werden: dieser ist ') (vgl. dhu, dhva 11, 27.1 sqq.,
S^iw, d:vo), d^oo^, d^od^dßj weiterhin d^oQ-wfii, d^vQ-aog, d^Qi^) stos-«-
seif, drängen, treiben, in heftige Bewegung setzen, ^.) (vgl. Benf. 11,
278 sqq^., wo dhvar, 279, wo unser drehen, verw. injt drückeni
drängen. Drang, dringen) neigen = biegen, drehen. Aus einer iJr-
wurzel dhvar H- Guttural, die in den genannten deutschen Wörtern^
dringen. Drang u. s. w. unrerstümmelt erhalten ist, stammen ^uoh
lat. urgeo (verw. mit turgere, wie son-are aus sa + van == dhvAn
mit tonare für stonare aus sa + dhvan) und griech. oQyfj, eig«
Drang (vgl. rgs/Wy rig/vog, jQBy-vog = rgt^ in d^gC^y eig. Drang,
Trieb und dazu Benf. 11, 279 sq), Trieb,' heftige Bewegjung ,u,
8. w. Sjo könnte auch igiyvetv = dv/nifi yj^ija^M, o(tyl^&ui
mit oqIvio, ogod^vvui, oqw/ui (aus ^oQvvfjii^ d^Fo^w^i wie 6X6g
aus ^oAo^) u. 8. w.. in'Verbifldun<(( gesetzt werden: dadufoh würde
aber jiur die begriffliche Deutung des Wortes eine andeije, wä^--
rend die Wurzel dieselbe bliebe. . Lehrreich khm hier 4stß dnnU^
Wort igivtog, i^vog werden ^ das wohl eig. treibend, dtitagenfh)!«"-
— 46 -
i^otVf iippig waehfendy wild wachsend bleutet; tu i^ ygl. iov:
75. 'Eg/LiickP, 6, Sohn des Evgwy^, Erbauer von 'E(}iLti6yfj, welche
Stadt selbdt auch so heisst ; tutiuorrj, tj, Heiname der Demeter und
Persephone nach Schwende, Andeutungen, p. 108, wovon die Stadt
Hermione (wo ein Demetertempel war) den Namen hat Der Vater
des Herrn ion Evq(ou^ = tvQOinoq = (tkots tvot; führt darauf, dass so
•och 'EQ^aotv zu fassen sei. Vgl. kkfxtyg, fi^Qiuig, vermis , Warm,
bei Benfey II, 300, 804, von bvri, vri drehen, krümmen = umringen,
nmfaüllen, bedecken ib. p. 294 sqq., wo unser sch-war-z, B^Qwg(ht-
deekend), oQ/nog, Hafen (id quod arcet). Danach wäre 'MQfjiUof
ganz « Egyi^oq iioyo), HQyio), KXvfifvoQ (xA.v, ^kei&ß), T^ofptavio;
(PQtjp^yog, 'OQfp-fvg), 'E^/movt] aber = Demeter Uerkyna, Europa
(die Demeter Europa zog den Trophonios auf), Meläna. Verwandt
aeiA kann mit vermis der Flussnarae ''Eq/uo^ = der sich wie ein
Wurm, eine Schlange windet, ektano/utvog dQctxwy (Sg; doch könnte
man ihn auch zu Benfey 1, 324 sqq. stellen, wohin die Namen Ber-
mes und Herse {tg-arj = lat. mar-e) geliören. Der begrifflieben
Verwandtschaft mliEQ/ntoßv nndEQyTyoq wegen iaaae^ich hier^ folgen
. 76. 'EQ/üf4fy6gj 6, alter Name der Stadt '0(»;ro^£vog in Böotien;
diese Stadt ist benannt von eineiii Heros 'ÜQ/o/tuyog, 4er bald Sohn
bald Vater oder auch Bruder des Minyas und Vater mehrerer Söhne
(worunter Klymenos) heisst, nach Jacobi, Handwörterb. d. Myfkp.
679. Ein anderer Orchonienos, von dem die arkadische Stadt ihren
Namen erhielt, heisst Sohn des Lykaon, ein dritter Vater . der Elar«
in Phokis, der Mutter des Tityos. Ich halte den Namen 'Oq/o-
fisvog für einen Beinamen des Unterweltsgottes, von Mgyai, flgy(ü,
arcere (ßoxog, fpxay^, ogxuv/], oQ/uyfj, a-roQ/'d^o)), einsperren^ ein-
sChliessen, also für ganz = Khi/ufyog von xkv in xXeico ; diese An-
sicht hat auch Schwenck, Andeutungen p, 352, vorgetragen: ein-
geschlossen, umgeben ist = uuihüUt, duivkel, unsichtbar, ^Aiörjg.
Anders Curtius, Pelop 1, 22Sj der Orchomcnos (ür einen urspr. Stadt-
nam(?n ( = f oxoc) hält. Wie die Städte Ilerniion == Hermione nnd
Orchomenos von Unterweltsgöttern benannt sind, so kann dies auch
der Fall sein bei ^EXevaig, ^, vgl. 'Euvoicj n, Vater des Keleos und
Triptolemo», nach Pausanias Sohn des Hermes und der Daeira, und
dazu Benfey II, 29U, wo iAvo), «Avw, umhüllen, von hvri. = kfi
«»kru il). II, 289 (kau in KXv'/luvoqj ^ksioß). Ob in 'Eksvaig e\M
Wurzel iXvfj = hvn -h sh (ib. II, 307 : xciga^iog, kraus, kränseln,
vgl. Hals-krause = den Hals umgebend, Halsbinde, Cravate) o(fer
iXpd^ rs hvri 4- ^ = dh ib. II, 318 sq. anzunehmen sei, wiB ich
nicht entscheiden. Vgl. auch Forsch. I, 59 — 6(X(yjkvaiov), Schwenck,
D. W. s. V. kraus, stellt damit lat. crispus, angels, crispe, kraus n.
s.w. zusammen: im Griechischen ist diese "Fortbildung der W. hvfish,
kfish durch p vielleiciu in den Namen ^'AQiaßog, l^giaß^ erbalten,
sicher aber in xQuansdov für xQuanirov j bei welchem Worte nisn
nicht mit Benfey II, 308 an eine Zusammensetzung mit xt^or
— 47 —
denken darf, ebenso wenig als bei öansdoy, ^ansdowy worüber naebr
Im Art. Td/Lin?].
77. 'Earlü.ij, die Göttin d^s Heerdes, wird von Benfeyl, 297
richtig zur Sanskritwurzel vas, wohnen (vas-tu, locus, vas-tja, Woh«
nung) -gestellt. Der Grundbegriff dieser Wurzel kann aus der Ana-
logie von vaiw (Benfey II, 182^ vgl. x^/vw, A^/o^ai ib. II, 288, 317)
erschlossen werden; auch das deutsche Wort West, der Westen^ führt
darauf, dass die W. vas aus dbvas (= dhva ib. II, 320, -+• s) fst und sich
neigen = niederlassen^ geneigt sein = niedrig sein, sitzen, wohnen
bedeutet. Da neigen auch = wenden, drehen^ timgeben (dhva ib.
II, '320 + r == dhvar, dhvfi, II, 278), so ist vas, bekleiden, ib. I, 296,
ebenfalls aus dhvas und ursprunglich identisch mit vas wohnen. Zu
▼ae, bekleiden, gehört unser Wort Weste = Decke, Hülle. Ver-
wandt sein könnte ves-pera, sonsQu: aus vas = ves-tis wäreves-
p««, ianoQ geworden, wie crispus aus cris -|- po (ib; II, 310); vgl.
^kda-mg, jb. II, 262, XifTnoq ib. 11^ 123, lat. hisp-i-idüs == hirstttus
(zu üf 110, statt hirspidus?). Aus vespus, hanog mit der Bedea-
tudg sich neigend, niederlassend (vgl. Schwenck, D. \Y i S'^* Abend
«s.oc-cidens, oc-cumbens, hinabgehend) ward dann vespera, aon^ga. An-
ders.Benfey II, 208. Da neigen = stossen « stechen (ib. II, 182 sq-, wo
vvtfaoi), so gehört lat. vespa, Wespe, ebenfalls hieher; vgl. dhvas
ib. n, -275, woraus vas^ == ves -h p = vesp-a werden konnte ; ver-
wandt scheint cujspis, Spitze (cusp aiishvas + p). Vgl. Schmitthen-
ner, D.W., s v. Wespe.
77a. EvQv^svai, ai, Stadt in Thessalien, vergleicht sich mit
*E^/nval, Ol, Stadt in Thessalien am Meere, nach der Analogie von
evytjkog = ^xrjXog. Vgl. var, vri, Fvi, FfQv (Fuqv = ^ v^i;) bei Ben-
fey II, 295, wo ifww, sQv/ua (Schirm, Sclintz, Bedeckung, Festung),
i0}fiv6g (geschützt, fest, aber auch — vgl. sQmo — abgerissen, atr-
ruptus. =s schroff, steil, d^her das Gebirge ^EQv/uav&.og als das schroffe,
Steile bezeichnet Jst; vgl. auch den Bergnamen V^^i;/<wov = ^EQv/uvtoVf
bei Cnrtiud, Peloponnesos I, 426 450). So wenig als der Name
Ev^fisval, scheint auch d6r Name i^'t'^t^rog, o, Sohn des Hermes
mit €1?^ oder iVQv componirt; dies beweist die Nebenform ^'EQvrog,
welche^ keineswegs als' blosse poetische Verkürzung änzuisehen ist,
'^rie. Jacobi, H. d.Myth. p.' 338 meint. Ist nun auch' EvQvrnrtv, o,
der Rinderbirt'des Geryoneus, einfach als Hüter, Schützer = Hirt
Ton der Wurzel Fegv herzuleiten ? Vgl. vnsei' Wort Hirt, das auf
eine Wurzel hvar-dh, hvf i-dh zurückzuführen ist, und . dazu ßenfey
IT, 282. Ausserdeni erwähne ich den Namen des ätolischen Volks-
stamroes der EvQvruvtg, ol, die ajs ein Hirtenvolk bezeichnet sein
könnten, ferner EvQvmov^ EvQV(piovy o, Stammvater "der Eurojjontiden,
welcher Name zwar auf tt^Qv -h pä (Benf II, 75, mit der Bedetit.
sehützen*= herrschen) reducirt werden, aber auch zu Benfey H, 309 sqq.
gehören kann, wo von hvat = hvfi -!-• p, bh die Wörter igtßog,
i^ifpia, 0Q(pv6gf /LioQff^vog, nkrtpclw, nXvcpd^u) ; höchst wahrscheinlieh
gehört mi Bepfey H, 309 sqq. (wo xdXvn-TM, x()i'7r-rw, lat. clup-eas
- 48 —
mit X, c aus hv) der epirotiscbe Königsoame ^Aifvßaq^ *A^/tißa^
ein Name, dessen unverstüiuiuelte Urform ich erkenne im molossi-
Bclien Königsnanien Ougvifug (von dhvar-p, dhvri-p, woher wohl
ddQotpy &BQdnmv, eig. Schützer = Helfer, Beistand, wie unser helfen
verw. ist mit ^u^vn-rui und hehlen, hüllen).
78. ^EffvQUj fjy häufiger Städtename, der gewöhniich (nach dem
Vorgange VVelcker's in Schwenck's Andeutt. p. 325 — ^6) von ifjpi^ia
hergeleitet wird. Doch ist diese sehr ansprechende Ableitung kei-
neswegs sicher. Vgl. Benfey II, 320 sqq., wo xe^pukij, xvtpog, vtpoq,
'yß^f] u. s. w. von der Wurzel hva + bb. Danach könnte ^Eff^vqa
{i(p = dJtih oder yM\=^v(p, «= hvabh = x^^), xvfjp) die hügelige, die
auf einem Hügel oder einer Erhöhung gelegene oder aber die gebogene,
eingebogene, buehtige, mit einer Bucht, einem Hafen versehene Stadt
bedeuten. Auch liesse sich an kubh (ib. II, 322), bedecken, eig.
umgeben, umringen, denken^ das aus bvabh entstand und wozu
una^ifTxü) (täuschen, eig. bedecken, vgl kapata, Trug, ib.) gehört
Vgl. unser Wort Haube » Kopfbedeckung, dann Hof ss Gehäge,
eingeschlossener Platz, verw. mit x^tio^ (Garten), femer Hafen, eig.
Rundes (Hafen = Topf, Geschirr) ^ Umgebendes, Schützende^. Schir-
mendes, og/Liog, welches griech. Wort mit unscrm S-chirm, s-chir-
men (aus sa -h hvar, fivri = kri -|- m, vgl. lienfey II, 307) verwandt
ist. Mit 'Ecp-vQu lässt aich^'Erp'fiTf.c, tj, verbinden, vielleicht fär^£!^
trjog. Vgl. noch ntfigj /j, die (sich krümmende, windende) Schlange,
und uniov, Eppich = Epheu. .Auch Schwonck, Andeutt« p. 3^i
verdient beachtet zu werden; ebenfalls uQog bei Benf. I^ 324.
79. ^'E/€Tog, 6, barbarischer König in Epirus, der Schrecken
der sterblichen Erdebewohner, bedeutet wohl der Verhasste, invisus,
von der Wurzel i/ = vah bei Benfey I, 351, wovon sy-d^og (vah
-+. Suffix tas), s/&(i)y i/.^Qog u. s w. Die Wurzel vah ist (vergL
Forsch. I, 166) aus dhvah = dhva (neigen) ib. H, 320, vgl. mit 11,
182 sq., wo sich neigen «= tollere. Da sich neigen auch == sich
wenden, abbiegen, abneigen, so erklärt es sich, wie von derselben
Wurzel einerseits db/of.iai {a-Tu/dvtj), So/j.ioc und syto^ andrerseits
s/dog, Hass (eig. Abneigung) entspringt. Vgl. (pevyot ib. II, 20
(bhag, bhug' aus hvag = dhvag' = dhva -¥=- g , g) und lat. vitare,
verw. mit unsenn wenden, das zu Benfey II, 323 gehört, wo vai
(va-t = vi I, 285) = et-oc. Das Wort fffvyu) ist nahe verw. mit
sy-d^og ; ebenfalls nahe damit verwandt ist fx-a^, fern , ib. I, 349
und unser weichen : das was weicht, entfernt sich. Vgl. auch den
Namen 'iiWr^, rj^ H ekate, der gleicher Bedeutung mit Echetos sein
könnte: 'E^uTrj wäre diejenige vor welcher man sich entlernt, weicht,
die Geflohene, Gemiedene, Gefürchtete, Schreckliehe, — ein Sinn,
welchen schon Lauer, Syst. d. gr. Myth., im Namen Hekate suchen
zu müssen glaubte. Der Grundbegriff des Wortes öa/ofxui' (dhvah)
ergibt sich am klarsten aus do/jiag (vgl. ducken); der des Wortes
€/u) (vah) aber am klarsten aus s/ig, ahi ib. 1, 145, wo ah, i/aus
dhvah wie ag'aus dhvag' ib. II, 17 sqq., das mit ah nahe, verwandt
— 49 —
St. Die Wuraol ah (= d-hv-ah = db-väh :?2 vah) mit Präfix sa oom-
)onirt erscheint in sab ib. I, 357. An €/ig scbliesst sich axk
80. "iS/ßva, 71, die vom Typhon Matter des Ortbros, ,des Ker-
»eros, der Hydra und der Chimära i^i. Der Name bedeutet nicht
ranz dasselbe was s/jävetf nämlich Schlange im eigentlichen SInri/
londern überbaut)! Gewundenes = Verdrehtes, Unnatürliches, ndka^Q.
7f^. Benfey ü, 293 (wo niXcjQ, zu vgl. mit mfmoq, x^ro^, Kä/tinjj,
KijTdS) und Schwenök, D.W. s. v. Wunder: ^Vielleicht von wIn-
len^ zuerst d^ Gewundene, Schiefe, Verdrehte, dann das Verdrehte
da Seltsames, Ungewöhnliches.^
81. Zaxvy&ogy tj, Insel im jonischen Meer, die von Homer die
baldige genannt wird ; nach Hoffmann , Griechld. h. die Griechen
». 1418^ auch alter Name der Insel Faros, die ausserdem Hyleussa
yghvXijeig) ^geheissen haben soll. Demnach deute. ich den Namen
Zdxv¥&oq durch „sehr dunkel, bedecktes bewachseu, bewaldet.^,,
ron Qx, «r diOL (schr),Hh «ti^ in Kev&w, das zu Benfey H, ^22 ge«- '
lört und mit unsem. Wörtern Hut, hüten, Haut eng verwandt ist
l^gl. noch Schwencfc, D. W. s. v. Wasen (lat. ves-tis, deütscl^ Wes-te).
iiebeb.Zd-iiv(v)^og (wo awS- = xvd- in itvO^aivvfiog, dunkelnamig,
)ei Hesych., und in (j->nf&-Qom6g , finster, dunkel, trübe) erwähne
c\t Kvv&oQy p,-ein Berg auf der Insel Dolos, der )ils der Duh^e
is Bewaldete bezeichnet sein kann; doch ist es auch erlaubt, an
wLv&oq (aus hvandh = xvv^), . Winkel, Ecke (= Spitze) bei Benfey .
iy 326 zu denken.
81a. Zapa^yO^ Berg in Euböa; ZuQtj^,6, bei Ptolemäus Berg
in Lakonien, wahrsch. die beutige Gebirgskette Kolokera, welche
)in. schroffeli Ufer bildet (vgl. Hoffmann 1. c. p. 1052); ZaQo^,^,
»det ZäQfj^j Küstetastadt in Lakonien, deren Akropolis auf einem
Felsen lag, nach Hoffmann 1. c p. 1073. Ich vergleiche Zd^a^,
ZoQfj^ mit Qifywjuiy aQciaaw, t^iaquüaw (durchbrechen) bei Benfey
Sy 14 sq.; Zdi^% stände für Jju^% = Sidd^Xoq, ^i^jX^g, zer--
riaaen ib. II, 226: zerrissen ist == zerklüftet, felsicht, rauh ib. .II,
ii27. Wie ZuQc^ aus <)^a + fax, Qay componirt ist, so könnte
Mich ^oqI^, ^oQ^y lOQxog aus iUa + qujc stammen (vgl. -den Artikel
itoXxo^ in meinen Forschungen I, 83). Dieses In vielen Formen
irorkommende Wort könnte .sehr rege = schnell bedeuten ; unser
Wort Keh könnte ebenfalls mit .rege verwandt sein, wenn es näm-
lich* wirklich ein deutsches Wort* 'wäre. Vgl. Benfey II, 125 und
Schwenck, D, W. s. v. Reh. Da dies nicht der Fall ist, so wird
man entweder an- Benfey's Etymologie di»s Wortes (I, 225. II, 346)
festhalten oder äti ^i-dQudxiü, xqs/o) (aus dhvark ib. H, 279), ap-
yog^ noduQyoc, noduQxrjQ denken itiüssen.
82. Zsvg,.6, gen. ^idg, poet. Zfivog, dor. Zavng, der höchste
Grott der Griechen, ist ein Name, über den schon so viel Licht ver-
breitet ist, dass wir uns nicht ' weiter auf. dessen Etymologie ein-
KuUftsaen - brauchen. Ich verweiise einfach auf Benfey II, 206 sqq.
and auf* Lassen, Indische Alterthumskunde I, 7^ sq., an welcher
4
— 50 —
leUtern Stelle es alao heisst: ^Die bei den Indogennanischen Völ-
kern am weitesten verbreitete, allgeiDolne Benennang iiottes lautet
im Sanskrit dßyas, im Griechischen d^fd^, im Litthauischen diewas,
im Irländischen dia Der Griechische Zsvg^ Aeolisch ^svq,
findet sich wieder im Sanskrit djaus, Himmel, welches in andern
Biegungen die Form div- und dju bildet. Im Lateinischen ist der
Genitiv Jovis ausDjovis entstanden, wie der Name des ombrischen
Gottes Diovis beweist, und für Jupiter kön^nt auch Diespiter vor,
woraus erhellt, dass jenes aus Djupiter entstanden ist Das
Wort dSva stammt von der Wurzel div, leuchten, Ond hat noch in
der VSdasprache als Adjectiv die Bedeutung leuchtend.^ Wenn
nun Lassen weiter bemerkt, dass bei den indogermanischen VSUceni
sich der Begriff des Göttlichen aus dem des Lichtes gebildet habe
und dass der G^egenstand ihrer ältesten Götterverehrung die Er-
scheinungen und Wirkungen des Lichtes waren, so habe ich dage-
gen schon früher (Forsch. I, 64. 225) meine BedenkeiT über den
Ursprung des Wortes d-tog aus d6va (also f. iBiFog) geäussert and
dasselbe mit der Wurzel dv in dv-fiog in Verbindung gebracht.
Es ist merkwürdig, dass gerade die gr. Wörter ß-eog und ay&^
nog scheinbar so leicht zu deuten sind und in der Thal doch xo
den allerdunkelsten gehören. .So mahnt ävd-Qwnog aanf den ersten
Blick an aV//p, uvtQog; trotzdem muss es von dvtjfß getrennt ood
auf ein Wort dv&BQo = svdiSg, l&vg zurückgeführt werden. Vgl.
uv^og, ä&fj(), uvi^t(ßi^, 'A{T)d^ig (spitz). Fad- in tv&vg^ Fi9^ in
l&vg, Fä& =s Fopö- in (jJ&iüt, stossen, drängen, treiben (av^;,
Stoss, Schoss, Trieb ; vgl. ikuWj iXuvvw) ; cÜQog ist schweriich mit
den genannten Wörtern verwandt, wenigstens begrifflich ; doch kann
ge-drang => eng, fest, dicht, dick, stark sejn. Was nun das Wort
d-iog betrifft, so bemerkt schon Bötticher, Arica p. 64, s. v. vidhaT^
(goth. viduvo, slav. wdowa): „sanskr. dhavas vir proprie agitator
deinde heros = gr. &s6g, quod a Romanorum ' deus (radix div)
' sejungendum et Germanico Wnotan (welcher Name nach J. Grimm,
Gesch. d. D. Spr. p. 766^ auf die alldurchdringende Luft bezüglich
scheint) comparandum.^ Das Sanskritwort dhava, Mann, bedeutet
wohl jedenfalls hauchend (nicht räuchernd,, opfernd, wie Benfey H,
273 meint); ebenso bedeutet nfi ans anlri, anar =: dvsQ eig. der
Hauchende, Athmende, wie Benf. I, p. XIII sq. scharfsinnig bemerkt
hat. Auch unser Wort Mann bedeutet eigentlich das hauchende,
athmende = denkende Geschöpf (lat . mens ist verw.), wie allge-
mein bekannt ist; weniger bekannt ist, dass dpiJQ (a-n-fi) ond
Mann wurzelhaft verwandt sind. Vgl. an, athmen, ib. I, 118 (wobei
nfi I, 122) aus dhvan, tönen, ib. U, 275 (wie ar, fi II, 305 sos
dhvar II, 278), ==• hvan II, 63 (lat. canere, tönen, blasen), von der
Urwurzel dhva, dbu (+ n)^ woher auch unser tönen und daten,
tüten, tuten (aus dhvadh) = blasen; neben dhva konnte dhma
treten, wie dhmä aus dlivä (11,274), hmal aus hval (11,283) ««>"
gen ; und dass dhma = dhva bestanden, beweist Benf. II, '34 sqq.
— 51 —
vgl. mit I) 262 sqq. Kann es nun noch befremden^ wenn wir uns
trotz der allgemein herrschenden Ansicht von der Identität des griech.
Wortes &i6g und des ^skritwortes d6va die Kühnheit nehmen,
dieselben zu trennen und S^eFo, Gott == dhava, Mann 2u setzen?
oder sind wir nicht vielmehr gezwungen, d^eog und d6va zu tren-
nen , weil '} erstens die lautfiche Vermittlung derselben unmöglich
ist, was auch Benfey II,. 207 (vgl. dessen Artilcel über Indieti, p.
159) sagen mag, und weil ') zweitens d-€pg (hauchend, athmend,
denkend » Geist) an ^vog^ &vov, Rauchwerk, d^tiov, &ietov (der
rauchende Schwefel, vgl. unser Schwef-el aus sa + vap =s lat. vap-or,
lak. ofMjpä = da/uij, Kan-vogy wo x = hv), endlich an d^-f^og, .eig.
Hauch, Stützen hat, die unerschütterlich zu sein scheinen? Was
sehr für unsere Ansicht über diesen äusserst wichtigen Punkt spricht,
das ist. der Umstand, dass auch unser deutsches Wort Gott (goth.
gutb — gnd, der Abgott — , althd. kot,^ cot, mittelhd. got, uieders.
god, iuigels. engl, god, altnord.' gudh, schwed. dän. gud) höchst
wahrscheinlich Gkist bedeutet. Vgl. engl, gust, blasen, isläqd. gioster,
das Blasen, engl, gust der Stoss, Stosswind, schwed, gust (griech«
a-fioipfj, Benf. n,274 von dhmä aus dhvä, dhva =^ dhu), altnord.
ged der Sinn, Geist (und dies Wort selbst), verw. mit Ut. od-or.
(C hod-or), gr. od^/nfj {Fod'/xtj f. hFoä-iu^, vgl. äof/nog), weiter
nilt op&og (stiiikend =s Mist), ''A&-fjvrj (vgl. oben p. 4) und dem San-
ekritwort gandha, das aus hva(n)dha (lu% dhu + dh) entsprungen
sein muss. Die vollständig erhaltene Urwnrzelf., woraus ov&og, ^A&-
ijvfjf ga(n)dha; Gott entsprangen, ist in unserm Wort düten, tfiten
ms blasen nicht zu verkennen: für tüten muss bei Benfey II, 274
(wo Dampf ans dhvap) eine Urwurzelform dhvath, dhvadh aufge-
stellt werden, woraus unser Wort Gott (hva + th oderdh), femer
Mk^th (dhma ==: dhva + dh) , Wüth, endlich der Name des Gottes
Odin oder Wuotan (der so der gr. ^^&tjvij entspricht, vgl. di^v f.
u&ijv, Druse) sich erklären. — ^ Nachdem ich soweit gekommen bin^
darf ich nicht verhehlen, dass die Begriffe blasen^ tönen und leuchr
ten sich auseinander ergeben; vgl. die Entwickelung der Wurzel
a^pa (sa + Jiva, hu) bei Benfey ; ich darf nicht verhehlen, dass un-
ser deuten (eig. hell machen) neben düten uns zwingt, der Urwurzel
dlivadh oder dhvath (= ath bei Benf. 1, 260, wo uv&-Qa^) den Dop-
^Ibegriff tönen (blasen) -^ leuchten zu geben. Ausserdem will ich
hier nur noch erwähnen, dass von Sanskrit an (blasen = dhvan,
tönen) anala, Feuer, von Hvan in lat. cano (tönen, blasen) cinis
(glühend,, Asche; vgl. £avilla zu dhav, Guna von dhu) stammen,
Wörter, deren vollständige Urform im celtischen tan (Feuer) er-
halten sein dürfte; vgl. Forsch. I, 61; und ich will noch hinzufü-
gen, dass die in unserm deuten neben düten erhaltene Urwurzel
dhvadh (dhvath) mit dem Begriff leuchten^ hell sein oder machen
im griech. a-xad-'k-üm (Forsch. 1, 164. 11,16) ebenfalls vollkommen
erhalten vorliegt' Nun habe ich femer schon früher (Forsch. 1, 157
sq.) benäerkt, dass die von Benfey II, 101 sqq. behandelte Sanskrit-
- 62 —
Wurzel bhd, leuchten, aus hv& n dhvA (bhftsh, sprechen, aus hväsh,
bväksh ^ dhvAksh ib. II, 275) ist und dass die vollere Urform von
bhlly nämlich dhvä, dhva im griech. d-ia) d-avfia, d-äf^ßog n. s. w.
erhalten sein dürfte. Neben bhÄ, bha aber erscheint nicht nur bbu
{(päoq, (fuFo^j g^avog)^ sondern auch bhl mit gleicher Bedeutung,
wofür uns gr. tpi-agog » kufiitQoq bürgt: ist es nun erlaubt, bbi
aus hvi, dhvi (dhvi-db, dhvindh in rivd'oq. Forsch. 1, 182, a-ntr&ijQt
indh bei Benf. 1,250; vgl q>aiS'i)6q, fpotß-Sg) mit di (in dina, der
leuchtende Tag, Benf. n, 206, dl-v, leuchten) in Urverwandtschaft
SU setzen ? Dabei könnten wir uns auf Benfey II, 228. 263 be-
rufen, wo dr&ksh : dhräksh, dri : dh?i. Wenn auf diesem Wege aber
die Möglichkeit sich eröffnet, das Sanskritwort d6va , mit gpciech. &sQg
in Verwandtschaft zu bringen, so liegt diese Mogtichkeit docb
so fem , dass sie eben dadurch zur Lfnmöglichkeit wird ; and es
wird dabei sein Bewenden haben müssen, dass wir ^eeb. &wqjvon
Zevg trennen und d^toq für = Geist erklären. Zu ^^a, ^eaa^ai
vgl. noch Bötticher, Arica, p. 70, nro. 147«* Die Erkenntniss' aber
von dieser Kluft zwischen d^va und d^eog, der Nachweia der Dn-
verwandtschaft beider wird eins der wichtigsten Resultate bilden
für die Religionsgeschichte der Indogennanen.
83. Zig)VQog, o, Sohn des Asträos und der Eos, der Westwind.
^Da lat. Favonitts (verw. mit favilla, glühende AschjB, eig. ^Aasenä
SS sprühend, brennend^ glühend) zur Wurzel dhu, ^-^:oc^atf=^)
beiBenfeyü, 271 sqq. gehört, so wäre es nicht unmöglich dass auch
Ztk(ffVQog dorthin gehörte und eig. blasend, wehend bedeutete; vgl.
rvqxx) ib. ü, 275 aus dhva-p oder dhva-bb, verw. mit tf/iq)og (u
+ 7it(f = d-hvabh), Dunst, Qualm, Rauch. Dann stände jÜtp-v^
vieUeicht in Verwandtschaft mit ^d\f/ ^ ^clk^ (Meerstarm, Oebrause)
Ib. I, 683 von der Wurzel gval, jval = gVa, g'u +• 1, die vielleicht
aus dva, du entsprang und = dhu, &v-io ist. Vgl. dri, dhri, dräksh,
dhräksh ib. II, 228, 263 und d = g , j ib. II, 200 sqq., 217 u. sonst;
dann ^dneSov, dunsdov (aus dbvap) im Art Tiftnrj. Da lat fa-
vonius für fabonius (favilla für fabilla). stehen kann, so stamnaten
Zi(p-vQog und Fav-onius vielleicht von Einer Wurzel (dhu, dbvs
-f- bh). Vgl. febris, Fieber, eig. wohl heftige Bewegung, verwandt
mit unserm beben und rpiß-of-iai, ib. n, 104 sq. (wo bhi aus bn,
hvi = hvja == hva + ja = dhva, dhu II, 27 1 sqq.) : stossen ist ') = er-
schüttern, heftig bewegen^ ^) => ausstossen, blasen, schnauben. An*
ders über ZiqvQOq Benfey I, 616, der das Wort mit fog^, o, ^
Dunkel, der Abend , der Westen zusammenstellt. . Die Richtiffcc^i^
dieser Zusammenstellung, die jedenfalls sehr nahe Hegt, will ich nicht
bestreiten, desto mehr aber die Etymologie, welche Benfey yon Ü(f%
aufgestellt hat \g\, ßacp (hvabh), dvtp (dhvabb) in ßänrw, ^vhth»
ib. II, 66 sqq., wozu unser taufen und tauchen ib. IT, 370: dort steht
auch Sanskrit güdha von guh, imraersus^ verborgen^ das auf gnb,
bedecken, ib. II, 322, aus hvah = dhvah (dhva,. neigen^ vgl. Ist
vergere mit mergere) hinweiset. Neben guh (aus gubli «= hväbb, ßo^^
- 53 —
sa dhvabh, ivtp) erscheint ib. knbh >= kub, bedecken, wozu nnser
Wort Hanbe passt Za derselben Wurzel gübh/ kubh &= hvabh s
abh gehört unser Wort Abend, das verw. ist mit eben, Ebene {Sa-
ntäovj ^niiov, f. iciTUTov), Ebbe, wie schon Schwenck erkannt hat.
Der Omndbegriff dieser deutschen Wörter ist neigen , sich neigen,
sinken, niedrig sein; verw. sind lat. campus (ib. 11,324} aus hVap
= dhvap^ ian-f^ov, Ebene)^ cub-are, cumb-ere, wo cu(m)b = hva-bh)
während in ti-tub-are (wanken, sehwanken, eig. neigen, rgl: nutare
ib. n, 182 von hnu) die vollständige Urwurzel dhvabh (dh in t wie
In rutilas, ^^, iQv&Qoig) erscheint , die auch im deutschen Wort
taumeln erhalten ist« Vgl. engl, tumble, taumeln, stürzen^ umdrehen,
pnneln, franz. tomber, altfranz. tumer, purzeln, stürzen, dann die
vom verstümmelten Wörter baumeln, bummeln, bammeln, Bommel^
feiii^' beben itpsßo/Liai, vibrare), seh«- weben u. s. w. Dieser Aus-
einandersetzung zufolge erklä're ich ^otpog aus einer Wurzel dhva
+ Ui =» dhvabh = ivg) in dvnxta und halte es für zusammengehötig
mit iunidov = ^omsiov, wo ^«71 ä» dhvan =s JvaTr = SFan =«
Sjan s ^an : ^090^ ist also das was Svnxti «= ycvnxsi (vgl kippen^
wippen), was sich duckt, was sich neigt, sinkt, dieNeige^ Senkung
des Tages. Da visrgere:i=mergere,. so könnte mali ^090^ auch durch
Donkd übersetzen ; allein die erstere Deutung scheint mir denVor-
EUg lU verdienen. Von ^i(poq = ^6(poQ (vgl. xv^ipag mit yv6q)oq^
dv6(poq^ die zu Benfey II, 180 sqq. gehören, wo auch' die II, 324
behandelten Wurzel£f. yvan, xvan anzusetzen sind) bildete sich als-
dann Zitp-vgog es abendlich, westlich, Westwind. ,
* 84. Zrj&oQy 6, Sohn des Zeus und der Antiöpe, Gemahl der
A^don oder der Thebe, soll nach Schwenck, Andeutungen p. 196,
im Namen vollkommen dem Zjjvjjg entsprechend sein, ctem Sohne
des Boreas ulkl der Oreithyia. Zjjvfjg kann von ^a = ^la + ätjfu
hergeleitet werden; vgl. ^arjg, sehr wehend, «türmend, d?JTrjg, 6j
Wehen, Blasen, äfjrog, stürmisch, und den Kamen des Vaters der
M6dea Aljjvfjg (f. 'AF/jvfjg)^ wenn derselbe anders von dem Namen
des Feenlandes Aea (kann auch dieses als Land der Morgenwinde
gefasst werden ? schwerlich) getrennt werden darf. In Zfjd^-og könnte
eine Fortbildung der Wurzel vä, wehen, bei Benfey 1, 262 sqq. (aus
dhvä = dhmä II, 274, eig. stoss^n, ^vfo, s= ausstossen, blasen,
^v-fiog) durch dh erkannt werden, also eine Wurzel vädh (= vädh.
Ib. 1,253, stossen, eJ^-^w), vadh^ woher wir schon früher nv&-og
(blasend «b riechend) und den Namen 'Ad^-ijv?] herleiteten. Da der-
Begriff blasei\. = tönen (vgl. unser Düte = Blase, düten = blasen,
plattdeutsch tuten, von dhu^ ib. 11, 275 sq., + dh), so könnte Zfj&og
auch „sehr tönend^ bedeuten und Z-fjd-'Og mit!^-^J^-wV ver^tindt
sein Vgl. vad, Fa^ bei Benfey I, 361 sqq., 11,62, wozu d-rji-wv,
das sich zu detdo) (wo vid = vad) verhält wie ag-ä zu uly, al^ ib.
I, 345. Neben vad bestand eine Wurzelform vadh^ wofür /nvSi'Og
bürgt, verw. mit unserm düten, tüten (wo dhva-dh) ; ßo mag Zfj&^og
von &-+■ vadh = vad stammen. Wie neben vad (a-iyJ-wV, vöf]g.
— 54 —
viiuij avifj) vid (in oBiiai) erscheint, (m> konnte neben vadh (= dhva
-4- dh, /ur^-G^, dUten) vidh bestehen (?gl. ib. I, 263 sqq., wo yidh
xMvadh, stossen): vidh ist aber dann (vgl. ib. n, 60) «os hvidh =
md^ in tf/i&'VQo^ flir amd'-votigj blasend, säuselnd n. s. w. Ebenso
konnte eine Wureel vit (=s vidh, vid ans dhvidh, dhvid) bestehoi,
die in Betreff des t mit lat. vat-es ib. II, 63 hannonirt : diese War-
lel erkenne ich in ^ir-vkog, d, Sohn des Zethos und der Aedoo,
auch B ^Ir-vg, d, Sohn des Tereos nnd der Prolme. Vielleldit ge-
bort hieher auch der Name OitvXoq (argiv. Heros), siclier aber unser
Bwitschern (z aus dh, vgl. zwerch. Zweig von dhvfi bei Benf. II,
378 sqq.), althd. zulsar6n, engl, twitter, schwed. quittra and ehe-
mals im Deutschen kittern statt quittem, wie swer-ch und quer,
Zwir-L und Quir-l, Zwet-sche und Quet-sche neben einander stdiieiL
Zu switschem vergleicht Schwenck schwed. qwäda, sinf^en, was er
als die Grundform von quittra betrachtet, dann angelsa'cha. evythRn,
jammern. Alle diese Wörter .gehören sicher su Benfey H^Cüsqq^
wo bv§ aus hva (+ ja) =s dhva, dhu, n, 275 sq; Was die Wnr-
selform vIt s *7r-t;Aoc betrifit, so erkennt Benfey dieselbe In bt
in-vito; sicher begründet ist sie durch litth. waitoju, kbigen, .&eii-
sen, Ib. n, 60; den ersten Theil des Namens Oiro-Xivog dasu u
stellen, kann ich mich noch nicht entschliessen , so nahe auch die
Zusammenstellung liegen mag. — Sehr dunkel ist der Name des
Bruders des Zij&og, des *AfA(ft(ov^ d. Auch dieser Name kann den
Begriff des Blasens &= Tönens enthalten. Vgl. ^ßtp^, j;, *) die Stimme^
*) lakonisch = oV/Uif (j^o/uq^ä, oaf4j}, Adxofysg^j Hesych.). Die
sweite Bedeutung von d/afpfj ist durch lat. vap-or, xan-vdg (wo hvap)
unser Dampf (von dhva-p =« ^»t?, xvrpm, bei Benfey II, 275) und
xpk(foq (sa + d-hva-p oder d-hva-bh) hinlänglich geschütst: vgl
"Afai-arog, Tltpui-arngy welchen Namen ich Forsch. I, 65 — 6 durch
9 im Zustande des Dämpfens, Rauchens, Qualmens, Brennens^ er-
klärt habe, mit Rücksiclit auf nuXutar^ ib. II, 83. Das Wort o/u^)^',
Stimme, leitet Benfey I, 337 von der Sanskritwurzel vak' +8==
vaksh; es kann aber auch von (h)va-p ib. ü, 61 (wo goth.vdp-jan,
schreien , engl, weep , weinen , Fan in dnvvS) hergeleitet werdea
(Vgl. Bötticher, Arica, p. 88). Die dort für dnv(a aufgestellte Wur-
zel hvap, hväp ist aber aus d-hvap (ib. 11,275 — 6).s=dhvap, dhop.
dhüp (sprechen), rvq^^o) II, 275. So kann Amphion wie Zethos
durch „der Tönende" und durch „der Wehende, Blasende^ erklärt
werden; doch ist diese Etymologie nichts weniger als sicher. Vgl
den Art. 'YnsQtwv.
85. ZotTsvq, o, Sohn des Trikolonos und Bruder des Paroreos
(am Berge wohnend, vgl. IJdv naQfßtQsi r^jg), der den Ort 2^tum
oder ZiOiTfia in Arkadien gründete. In diesem Namen könnte die
schon im vorigen Artikel besprochene Wurzel vit = "/r-v^, litth.
waitoju, lat. in-vitare bei Benf. II, 60, oder vielmehr deren GrtiiMl-
form dhvit erhalten sein, = öFn (f. SFit) = f/r. Der Name Zo#r-#i/c
wäre =» tönend, singend, d-uöm'^ d-oid-dg, vielleicht ein BeinaiDtf
- Ö5 -
des Paoy des Vorstehers des Uirtengesanges (vgl. Schwenck, An-
deatungen p.. 21^ sq.), oder aber des tönenden «= lärmenden, brau-
senden Poseidon; des Herrn der (iimmlischen Wogen und Wasser
(denn das war er gewiss in Arkadien ; vgl. Forsdi.1, 137), wie es denn in
dem nahe bei Zoiteia gelegenen Orte Trikolonoi einen auf der Höhe
gelegenen Poseidpnstempel gab, nach Hoffmann, Griechld. u. d. Gjt.
p. 1158. Dies ist naturlich nichts als eine bescheidene Vermnthungy
die auf Sicherheit nicht den geringsten Ansprach macht. In Betreff
von gr.. t aus dh vgl. (dn-s^ov (aus dbvap) und dazu den Art Tdfzn?jl
•86. 'Jißrjj ^', die Göttin der Jugend, wird von Benfey D, 210
(wo "^ßtif '^ßoi^y ^V^lßog u. s.^ w.) mit lat. juvenis in Verwandtschaft
gesetzt und von der Simskritwurzel div, glänzen, (djn) hergeleitet
Diese £tymologie scheint mir unrichtig. Vgl. lak. ofKpa = oifi^,
lat vapor, Dampf, Tvq> ib. H, 275, von dhva (+ bh oder p) ^ dhma,
dhm& ib; E. 274: Grundbegriff ist stossen, woraus der Begriff bla-
sep, schwellen, aufschwellen (ä-dhmä-tft, Aufgeschwollenheit) natür-
lich Uei^vorgeht Dass schwellen « wachsen, lehrt Benfey an vielen
Stellen, s. B. U,.l64 (wo ^vi, ^va aus kvaahva; vgl. II, 63). Mit
tfßij verw. ist Iffq^i-axo^ (blasen ist *) a= dampfen, rvq)Hv^ ^) «a
Behvrellen, wachsen) und vß-^ig (aufschwellen = übermtithig wor-
den), dann tat über, uberta?, ferner pubes, puber, pubertas, wo pub
SS hvabh =s vabh, ubhssub-er, ubertas. Den Begriff wachsen kann
man auch anders erklären, nämlich direct aus dem Grundbegriff der
Wurzel dh-va, dhu, ;^'-co, stossen = au£Btossen, aufwallen, aut-
opringen ^vgl. &o6g, spitz, dann fvdvg, l&vg von vadh^ vidh, |b.
I, 253 sqq., d4m Holz-stoss = Holz-haufe), sich erheben. lal
letztere Deutung die richtigere (wie ich glaube) , so lässt sich ans
dem Deutschen Hüfte, hüpfen, ferner üppig (vgl. scbwed.yppa, er-
beben, angels. uppan, sich erheben) vergleichen. Mit der Wurzel
(dh)va-p (ib. II, 275 : dbüp) kann übrigens vah, wachsen, f. dh-va-h
ib. I, 87 nahe verwandt sein; vgl. auch va, vä, wehen ib. I, 262
sqq. aus dhvft = dhmä II, 274. Zu lat. puber vgl. noch nofi(p6g
(nv^ =3 hvabh). Blase, Geschwulst, das sich zu ojuqxi =^ o^/lij} ver-
hält, wie puber zu über, dann no/Lupoltf^^ Blase, Buckel, nifiq)i%^
niiLKjptg^; noftffoi eilklärt Galenus durch inavaavdasiq rov diQfjMXoq
ox^tiSetig xr^. Zuletzt erwähne ich ao^(p6g (a = Präf. sh), schwam-
mig, eig. aufgeblasen, dann unser Schwamm, Island, swampr, ätpS^ai
(a<p-^a<),. Schwämmchen, vgl. dfpQog (d(p-^g\ Schaum, mit nifji(f>i%,
Tropfen, bulla, welche Bedeutung meiner Forseh. I, 22 sq. ausge-
sprochenen Ansicht nach auch dff^qog ehedem hatte: eben90 steht
avere, uvidus (f. ubere^ ubidus) im Lateinischen neben über, uva
f. nba. Doch vgl. zu ^ßrj auch den Artikel ^V^nviUy wonach eine
ganz andere Begriffsentwickelung des Wortes ^'j^i; möglich ist
87. 'WAioc, 0, ep. ^Hikiog^ dor. "Aktog, der Sonnengott. Ben-
foy I, 458 stellt das Wort zur Sanskritwurzel sur, svar, leuchten,
woher sürja, Sonne: daraus kann aber yj^Xiog, dßiXiog unmöglich
erklärt werden. Richtiger vergleicht man das etrusk. usil, sabin.
bV
— 5ß —
auscl (Grimin, Gesch. d. D. 8pr. |i. 301)i von der Sanskritwurzel ush
a lat. ar-o f. us-o, brennen, woher anrora f. ansosa, 170»^, dwq f.
uvül^j avfjwg. Demnach steht rjiktoc, uiktog für avikiOQ^ ävaiXioq
B lat Aurelius f. Auselius; die Sonne ist als die brennende, gltt-
hende, glänxende beseichnet. Wie dtogj diXtog sich su aurora, Aa-
relios verhalten, ebenso verhält sich wohl der Name der fillesten
Bewohner Böotiens, der*^oyf^, cum Namen derAusones: gläniend,
lUostris, splendidus ist =s dyavog, edel, erlaucht, trefifUeh.
88. Hfiad^iütvy 0, Sohn der Eos und des Tithonos, Bruder des
Memnon, wird häufig von afuifMOQ, ä/na&ogy tj/Liad'oetg hergeleitet und
für ein Bild der heissen Sandwüsten der Südländer gehalten. Doch
ist es nicht unmöglich, dass der Name eine ähnliche Bedentoof
habe wie der des Memnon, worüber der Art. ^Ayafibfivu^v nscfaso-
sehen. Vgl. ij-ßatog = ßwog, wo das Sans|[ritpräfix 6 (Beiif.1,1)
erscheint; ^H'/uad^lwr kann zur Wunel /nadt^toA + dh hei Ben!.
Ily 36 i/LUP&'tJQaif Gedanken, flq^fJu^&Bvq) gehören, verw. mit Fbl^
» va (vÄ ib. 1, 262, aus dhvä «= dhmä H, 274) + dh in '^^jfvij,
ov&'og (riechend, stinkend, eig. hauchend). Demnach kann.^jua-
d^lfjDv ein Bild und Name des im Osten sich erhebenden Mwgen-
windes sein wie Mafmov. Vgl. den FInssnamen ^Ainu&oq^o, FhuB
in Eiis, der später Ma/uaog hiess (Hoffmann, Oriechld. n. d. Gr. p.
873), femer Muvfjg, d, Fluss in Lokris, der auch Body^mq \Am
— Namen, die sicher cur Wurzel ^o-^ gehören und sich auf lief-
tige, stürmische Bewegung beziehen. So kann auch "Hfiad-ltaf gna
allgemein als Luft-stürmer gefasst werden; verw. ist der Name ^juct-
fwV, ^Afjia^ovsq, worüber Forsch. I, 11 — 12, weiterhin "AfAV^mfi
worüber oben p. 19 — 20. Wie steht es mit dem Namen der Ne-
reide ylindd^tta7
89. Tlnidavog^o, =i*Amöav6g, Flussname; *HQi^av6g,6, Name
eines fabelhaften Flusses, den auch ein kleiner Fluss in Attika trSft
Ich verbinde diese beiden Namen, weil sie ähnlich gebildet scheineD
und derselben Deutung sein können. Den Namen iFfQ-i^aPog (vgl
TtkX'iövog, nsk'iTvog, für naX^ixavog bei Benf. 11,81) kann man mit
ÜQog == Xißuöiov zusammenstellen, bei Benf. I, 324, wo vär, väri
Wasser, lat. mare. Von einem dem lat. mare entsprechenden slar.
Worte (vgl. po-morle, ora maritima, woher Pommern) kommt nach
Fallmerayer Morea, der heutige Name des Peloponnes. Hiervon
ausgehend wirft Pott, Etym. Forsch. II, 43 die Frage auf, ob ApiSi
yinta, der alte Name des Peloponnes, mit dem Sanskritwort ap,
Wasser, zu vergleichen sei. Ist dies wirklich der Fall , so mnssfe
man den Namen Ania, "Anig, ij, von dem Eigennamen ZAn^, 0,
Sohn des Phoroneas, alter König von Argos, Broder der Niobe,
trennen; doch könnte trotzdem eine nahe etymoL Verwandtschaft
der beiden Namen festgehalten werden, insofern Apis ein bewäs-
sernder d. li. ein besaaraender, befruchtender Gott sein kann. \gl
vap, vip, OTTvuoj oifpdo) bei Benfey I^ 340 sqq., wozu ich spSter
den Namen Ocßakoc stellen werde ; zu Faiiy Fijn ib. p. 342 kwn
~ 57 --
'^Aniq ebenfalbi (mit ic^^icher Bedeutung) gestellt werden^ wie ich
denn das Wort ap, Wasser, mit .der Wurzel vap für verwandt halte
und beide aus dbvap herleite. Vgl kap ans hvap, ib. II, 322, dhü,
decidere ib. II, 275 (dhva(n)g' = va(n)g' = sch-wingen, ib. II,. 21),
ha; projicere ib. II, 194. Das Wasser (ap) kann als das hefdg
bew^e, schnelle, laufende s ritmende bezeichnet sein, vgl. oben
p. 4 (lat. aqua, eqnus, goth. luhvs, ahva), oder aber als das weicbe
[un^-akog, lyT^-mg zu Benf. 11, 324 sq., wo auch unsere Wörter schwach,
weich und Weib anzusetzen), nachgiebige Element im Gregensatz
zur Erde als dem festen. — Uebrigens sind die eben gegebenen
Etyniölogieen der Namen Bpidanes^ Eridanos, Apidaneis, Apis nichts
weniger als sicher. Vgl. ijjißäavog, schwach, zu Benfey II, 324,
von hvap s hvip in (dnvq^ eig. geneigt => *) biegsam, weich,
schwach, ^) = abschüssig, steil; hierüber das Nähere oben p. 1 sq.
und in den Artt. Ti/nntj und Tupvg. Danach könnte man Apia
als steiles Grebirgsland , die Apidaneis als Makedonier (fiax^Svol^
Höhenbewohner) und den Apis, deh Sohn des Pboroneus, ähnlich
lassen wie den Apgialeus, den Bruder des Phoronens. Der Fluss
Epidanos aber könnte als TJnf^uvog, als geneigter ^ gebogener,
gekrümmter, älßKa/nnvXog oder U<arro^c koc gefasst werden, wie der
Kephissos und Ilissos. Doch ist liier zu -keiner Gewissheit zu ge-
langen. Vgl. noch Curtius, Pelop. I, 108. 179. 338.
. 89a. Haig, ij, dor. llftig, die Ööttin der Morgenröthe ,. steht
bebmntlich (vgl Benf.Ij^ 27. 11,334) für Avaig, Avmog und gehört
snsammen mit lat aurora für ausosa und dem Sanskritwort ushas,
der frühe Morgen, von der Wurzel ush, brennen, lat ur-o f. us-o,
gr. (w(xt, avw f. avaoK Daraus erhellt,, dass Preller I, 299 not. 2
kein Recht hatte, tjwg mit utj/ui zu verbinden. Doch kann die bei
letzterem Worte zu Grunde lieg:ende Wurzel u, va, vä, wehen, mit
der in aSw,- uro steckenden Wurzel ush, vash (viell. aus uksh,
vakah, vag' + s und ug', vag' aus hvag' = bhag' — fp^yyog — ib.
II, 101 sqq.) verwandt sein, weil die Begriffe hauchen, blasen, bren-
nen, leuchten verwandt sind. Schon Benfey II, 333 hat avo) mit
äff^i (ush mit u, va, vä I, 262) in Zusammenhang gebracht. Ver*^
wandt mit Tiaig ist ^Hkiog (aus AvtXiog, AvasXiog^ vgl. lat Au-
fleliufl, AureUus). Zu ush • (vash) in avm neben u (va) in utjfÄi vgl.
DOch kush (9U8h, Benf. II, 168.374) in xuvo) (. xavao) neben ku in
Ktiiiirjg, von einem Worte yc/jog, xfjov = d^vog, &vov (vgl. SvM^/jg)j
wie sdion Passow erkannte ; kush aus bvash enthält die ältere Form
der Wurzel ush (ib. 1, 26), wie ku, kva aus hva die ältere Form der
Wurzel v& (ib. I, 262, aus hvÄ, woraus auch kvÄ werden konnte,
nach Benf. 11,63); das Verhältniss ist wie bei kub-ga: ub-gaib;II,
322. Die volle ürwurzel muss dbva-sh (dhu , d^-f.i6g, + sli) ge-
wesen sein, wodurch bbä bei Benf. II, 101 sqq. und <;va ib. II, 168
sq. (bha aus hva, yva aus kva, hva) unter sich und mit gr. &ia^
S^avfm (Forsch. I, 157; vgl. die Artt Zevg und ©f/a) vereinigt
wecden können«
— 68 —
89b. 0a(ioV^i<>i Vater des Oeagros, König von Thrakien, der
von Dionysos selbst in die Orgien eingeweiht wurde; von Tharops
gingen dann die -Mysterien des Balcchos auf seinen Enkel Orpiieus
Ober. Vgl. Jacobi/ H. d. Myth. p. 263 not 4, p. 588 not 2, p. 851.
Der Name könnte zu Benfey II, 309 sqq. gehören^ wo von (d)hvar
:s(d)hvri + p oder bb der Name X)Q(pivg abgeleitet wkd, und derDunl^le
bedeuten; vgl TQOtfoSvtogt G^oipaiviog oder &gonw¥U}g (heisat oxorio^
bei Mueller, Pragmm. Uistt Graecc. III^ 637) und d^ Namen 6et-
ifvnag, den ich schon früher (im Artikel E^qvfAtvai) mit dem Nameo
*A^ßaq für verwandt erklärte. Das VerhUtniss ist wie bei dti\6(;
SS oXoq (dhvar ^ var, sch-war-s). Begrifflieh verwandt , ist ^i^^
^iQUTiMv , da umringen, einhüllen, bedecken = schützen , flehinDen
B helfen ; vgl. über helfen den Art. ^Ekstp^rwQf ^EkntjviaQ und lu
d^iQunvri 3 d-aXd/Liij die Wörter xaXvßfj (ib. 11, 312, xahhxid)',
lat casa, unser Haus (verw. mit Hautj hüten, h^&w), ferner
dHXa^, ^vilaxo^ (Balg verw. mit bergen sowie mit ^Xax ans
dhur, dhvar + x), wo d^vX b dhür ^ dhur, dhvar ss hvar io
^Xa^. Wenn &«,Xafjifj eig. Höhle bedeutet, so.erinne>re näan sich
an unser Thal, lat val-lis (ßenf.II, 301), worin der Biegriff neigSD
=s ') biegen, krümmen, drehen, umgeben, ^) sa senken, sinkeii, nie-
drig, tief sein. Mit QuQoxf/ und TgotptSvtoq vergleichen Ifisst sidi
unser Wort trüb (anders Schwenck, D. W. 8..v.); man sehe ainfa
die Artikel Mtgotp {f,uQon kann » Fsqon, ^FiQon =s O-Fgon ss unMnn
trüb sein) und MsXd/anovg (Mika/xn-og) nach. Den Namta 2a-
Qanig hierherzuziehn und "= schwarz zu erklären, sei es dass er
für GaQumg oder für ^Fagann; (sa -H Fgan) genommen würde,
scheint mir noch zu kühn. Zu Qd^oxp = ^Öq^wq vgl. Schwenck,
Andeutungen p. 151 (über Thrakien).
90. &uviLiug, 6, ein Meergott, wird von Schwenck, Andeutungen
p. 185, in Verbindung gebracht mit voi, 6svoi und unserm Worte
Thau. Das Wort vm wollen wir hier ans dem Spiele lassen^ aber
dfvio stammt sicher von dhu ( Ben f. II, 275) = hu (II, 1 94, /v, /M
giessen), eig. stosdcn = schwingen (schwingen aus sa + dh-va +
Guttural, nach Benf. 11^21 : dazu a-ray-iov^ und unser Thau; vgl
Forsch. I, 173) werfen, schütten, giessen, netzen. Vgl. ib. I, 340 sqq.
Auch triefen, träufeln, tropfen (zu Benf. II, 195, wo ghri ans hni,
dhvfi = &aX'SQ6q, d^uX-aaaa^ a-vaXd(o) bedeutet eig, werfen (ib.
II, 309 sqq., von (d)hvrip, verw. mit treiben), ja letzteres Wort
ist nichts als eine verstümmelte Form (dh-vfip) des erstem. Zo
oTXjtXdot vgl. noch ster-no, streuen, wobei ebenfalls sa + dhvir,
dhvfi zu Grunde liegt, wie bei s-par-go, a^ntiQM, S'^preu sa +
(d)hvar, (d)hvfi. Zu dtvio gehöriJf viuiXiMv, wo eine Wurzel dhu
+ X zu Grunde liegt, verw. mit unserm feuch-t (f aus hv), gr. vy-
Qfig, ferner mit (T-raycJr, a-rdi^M (f. a'Xayjui), wo Tay aus dhvaf'
ib. II, 275 = sch-wingen, sch-wenken ib. II, 21, während in la^ fondo
eine Wurzelform dhvad, hvad (^ hu, projiQcre, -f- d; oder + db?^
^u Tage tritt. Den Namen Ouv/nug aber kann man sonst auch (wie
- 59 —
ich dies früher getban) von der Wurzel dhu, S^v-fo in der Bedeu-
tung stcfssen =s ausstossen, blasen {d-v-inog) herleiten und ihn durch
,,blasendj windig, stärmisch^ (vgl. äfjui, stürmen) übersetzen. [Bei-
läufig bemerke ich, dass zu filndo aus bva(n)d griech. a-TiaWo) ib.
I, 564* II, 361 gehört; die Grundform von a-ntv^ aus sa + hva(n)d,
also dhva(n)d, ist vielleicht im Namen JcDäiov, 6, Sohn des Zeus"
und der Europa^, erhalten, der dann so viel wie Zeus vdtog und
/iii^waoq bedeutet. Zu dhvad == vad gehört wohl auch vö-wq s
vad ib. 1, 447. II, 67 « FtS-iaaa, "Eä-iGaa], — Wollte man den
Namen .mit Preller von d-avfia^ Wunder, herleiten, so wäre die Form
QavfioofT unerklärlich; auch würde ein Vergleich des Namens Thau-
maa mit dem der Meergöttin Keto (worin unser Wort Wund-er steckt)
nicht passend sein, weil Keto selbst als monstrum bezeichnet ist,
während Thaumas nach Preller ein zusammengefasstes ßild der auf
dem Meer beobachteten Wunder dein soll. — Ich erwähne hier noch
0avf4iia(ol, ol, uralte Stadt in Thessalien (in Phthiotis), an tiefen
Schluchten hoch auf jähem Abhang gelegen ; QavJLiaxla, i^, Stadt in
Magnesia, angeblich benannt von Oav/uaKog, Vater des Uoiag (sonst
beiast des Föas Vater auch 0vkaxog) ; Qav/ndainv, zo, Berg in Ar-
kadien, dessen Bewohner Oav/ndatoi heissen. In diesen Namen könnte
die Wurzel dhva-iq (hva-m =^ lat. cam-ur, xdfi-vw eig. nitor) bei
Benfey n, 320 sq. stecken, mit dem Grundbegriff neigen, geneigt
8ein(Berg-neige ;= Berg-abhang) ; vorn verstümmelt erscheint dhvam
In /ofioly^ humus, /Jß')ai.iaX6q ^ ^j/n-vcuj verw. mit /(^)wi', worin
hvan "c dhvan in &iv-aQ, &lv, &ig und unnerm Wort Düne. Da
neigen = engen, zwingen, drücken (vgl. eng bei Be'nf. 11^ 17 sq.,
wo ag' aus dhvarg' = dhva-n in a-rtv6g), so gehört zu Benfey II,
320 sqq. auch yi/nio (vgl. lat. stipare mit obstipus und Bolländ.
atnypen, neigen), endlich das äusserst wichtige Wort S^u/Lid, eng =
gedrang, gedrängt, dicht, sammt d^uftstg, drxjuftog = nvxvog, d-a-
iiivog, ^ufÄi^ = diwTirj^ (Hesych. ; ob vom dichten Pelz benannt?),
S-ufivogj d^dfiOQog, &diuvQtg u. s. w. Wenn der Thraker Thamyras
oder Thamyris hieher gehört, so könnte er als dichter = dichtver-
aehfossener, verborgener, dicHt umhüUter bezeichnet sein und sein
Name dieselbe Bedeutung haben wie die Namen Orpheus, Melam«
pu6 (Erginos, Orchomenos, Klymenos) bei Schwenck, Andeutt. p.
151. 109i <ioch vgl Forsch. 1, 106. Die Stadt 0«^/a oder Qu fdsia,
7j,' m Thessaüen ist wohl als Festung bezeichnet Merkwürdig ist
das Zusammentrefi%n von arsvco, tönen (stöhnen) und (Tvivco (eng,
voll sein), gemo, tönen und ye/nw, packen, belasten; dies Zusam-
mentreffen ist nur erklärlich aus dem Doppelbegriff der Urwtirzel
dhva (-n, -m): neigen = *) engen, zwingen, zwacken, drücken,
pressen, = ^) drängen, treiben, stossen, ausstossen. Vgl. Benf. IE,
182 ivuaao) L vaxjw, va/Ju)^ hva/jM neben xavuxdgj knacken, knap-
pes, knarren u. s. w.).
90a. 0f«W, 17, Tochter des Kissens, Gemahlin des Antenor,
Mutter der KQivuS, der Reinen (vgl. xqIpov), Priesterin der Athene
— 60 —
•
in Troja, könnte glänsend, hell, Ai&Qa bedeuten. Vgl lat duonos,
bonus, bene (aus dhvan, wie dnellum, bellum ans dhval k hval in
noXe/Aog Benf. II, 293) mit bellus, xaAoc, hell, hallen, tmXdio (x bei
Benf. II, 129 sqq. aus hv, wie in cauere ib. [I, 63, verw. mit einig,
unserm s-chon, S-chein, s-cheinen, q^alvta, ijv, en, rivfnf/ f. Ftjv-oyj
a hv-en, hF'fjv) u. s. w., welche Wörter auf eine Urwarzel dhvan
Bsdhvar (= hvar, hvri in ghri ib. 11, 195) ku reduciren- sind, mit
dem Begriff leuchten, der auch schon in der vorn Terstümmelten
Sansl^ritwurzel an bei ßenf. I, 118 (an-ala, Feuer, von an, blasen,
SS dhvan, tönen II, 275) hervortritt. Das Weitere über diese Wnr-
sel im Art Tevuy'tjg. Demnach könnte &«äW f. Gtapvio, Bfavjd,
OFavjü) stehen und schön = schein-end, hell bedenten. Doch läsat
sich das Wort auch zu der im folgenden Artikel sa bespreehenden
einfacheren Wurzel dhu, dhva (woraus dhvar, dhvri, hvfi in g^ii,
lucere) ziehen, also für QiFavjta nehmen.
91. @f/a, rj, Gemahlin des Hyperion, Mutter des Helios und
der Eos, eine Gottheit also, von der. alles Leuchtende, Gl&nzende
ausgeht Früher habe ich das griech. Wort d^i6g^ Gott, mit Böt-
ticher (Aricap. 64: „skr. dhavas vir proprio agitator deinde hei^s
s= gr. &sog^) von der Wurzel dhu , &v-iu6g, abgeleitet und durch
„blasend, hauchend^ = Geist, animus (vgl. dpffg mit ävtfiog) e^
klärt; vgl; dazu &hop, Schwefel, bei Beut II, 273 (dhu) mit no-
serra Wort Bch-wefel ib. II, 347, das aus sa + vap (lat. vip-or,
= dhv^p in Tvq)'(o) entsprang. Da blasen = sprühen, brennen, (vgl.
TiQ/o), blasen, sprühen, bei Hesych., t» nQfj&o) bei Benf. I, 601, und
lat favilla, glühende Asche; ferner anala, Feuer, ib. II, 333, von
an, blasen, hauchen ib. I, 118. II, 275, wozu lat. can-o und
cin-is), so könnte &f/a sprühend >= glühend, brennend bedeuten, wie
ja auch unsere Wörter s-prühen, (sa + hvrr ib. H, 195) und glü-
hen (gfi ib. II, 124 aus hvri 11,195) identisch sind. Dieselben Be-
deutungen (tönen — leuchten) sind verbunden in der Wurzel bba,
bhfi ((puo§, ^^f^l) hei Benf. II, 101 sqq., die meiner Ansicht nacb
aus hva = dhva II, 275 entsprang ; vgl. bhäsh, sprechen, ib. II, 103,
mit dhö-p (sprechen), dhva-n (tönen )j dhvä-ksh, schreien, ih. H
275, welches letztere Wort zu hväksh^ hväsh (= bhdsh) werden
konnte. Schliesslich bemerke ich, dass hieher vielleicht auch der
Name Gsiac, 6, König der Assyrer, Vater der Smyrna, der Mutter
des Adonis gehört; er wäre als der blasende = sprühende, bren-
nende, prlnhende Sonnengott zu fassen. Vgl den Art. Zevg und Forscli.
I, 157 (über &hUj d-arjtia u. s. w.).
92* Qfvai, at, Stadt in Kreta, in der Nähe von Knossos ge-
legen, nach Hoffmann, Griechld. u. d. Gr. p. 1352 vielleicht dort,
wo die venetianische Veste la rocca erbaut wurde. Der Name Offo^
(so hiess vielleicht auch ein Ort in Arkadien, nach Hoffmann p.
1182) bedeutet wohl die Hügelstadt und ist verwandt mit ^/c» ^'^
wofür Benfey I, 644 auch die Formen &}jv, &tig anfuhrt DiescÄ
Wort ist mit unserm Wort Düne (über unser D, d gegen gr. S, 9
— 61 —
Tgl. ßenfey II, 274. wo Dampf von dhvap), ein Sandhägel an der
Meeresküste, ehemals Hügel, Höhe überhaupt, verwandt und gehört
zu Benfey II, 320 sq., wo gael f^,, clivus, Abhang, von van s^
dhvan. Ebendahin gehört &ivaQ (Geneigtes =3:^ flache Hand), dann
;foy, /O^oy, x&oiy (hvan) die geneigte, niedrige fe= ebene Erde, Ebene,
Fiäche,,wie campus ib. H, 324 (ans hvap » ap in unserm Wort
EbenCi = dhvap in dän^sdov für ddn^STOv). Da neben ödnföov,
danlq^ ranlq^ ränfjq erscheinen, so Icönnte man auch TaivuQov für
Tivaqov (vgl. ^iysoraj Aidsaaa^ Alviävsq neben ^Ey^ava, ^'Eötaaa,
*EvifjvBg) nehmen und durch clivus, Neige, Abhang =3^ Höhe,- Berg,
abschüssiges Vorgebirge (declive) erklären; anders Forsch. I, 173.
Zo Bjßtifey If, 321 (fän = van) gehört wohl auch das Wort ßovvog,
ferner vielleicht der Name der Stadt ''iiVm und des Volks der '£ri^i/£^
oder Aiviuvtg, die als Bergbewohner bezeichnet wären; vgl. auch
Alvoq, 6, Berg in Kephallenia.
.93« &€QiAwö(jov,6, Flussname (in Kappadokien und in ßöotien),
ist ein sehr interessantes Wort, insofern dsQ/n-aidtov sich zu unserm
Wt)rt Strom (und Sr^v/Liaiv), strömen verhalten kann wie dsXy-fo
SU »treich-en [artkyiq, arisyylg); d. h. in GeQ/n-oiäuDv Uegt viel-
leieht die ürwurzel dhvar, dhvri = hvfi = ghri, stillare, fluere bei
Benf. n, 195, welche in Strom, strömen mit Präfix sa componirt
erscheint. Der ürbegrlfl' der Wurzel dhvar = dhu, ^v + r, ist
Btossen == *) treiben, schiessen, hervorschiessen^ woher &äXoi;, ^ciAAw,
&vQaoq^ ^(>/§, Trieb, Schoss, Spross, Haar ; = *) schwingen, schüt-
teln, werfen, giessen (vgl. hu aus dhu, bei Benfey II, 194, projicere),
sieh . ergiesseu , fliessen, hervorquillen, woher du'KsQ6qy d-äXaaaa
(Quelle and lat. bullire zu hval = hvar, dhvar = hvfi, ghf^i, stillare,
fluere); = ?) werfen, streuen, strahlen, leuchten, glänzen, brennen,
daher a-Ti^oni^y d'a-TQUTiij^ a-riXßm mit ^äXu-co (Aa(//)7ra)) ver-
wandt sind.' Fili- verwandt mit (begfi-toöeov halte ich den Eigeii-
namen 'EQfi-^ijg (strömend = regnend, Regengolt); der letztere ver-
hält sich. zum ersteren wie oXog zu &oX6gj lat. vallis zu unserih
Thal, iat. volo zu d-iXoTj vielleicht von dhvar, geneigt sein, ib. II,
320. Doch darf ich nicht verhehlen, dass OeQ/LicSdcov auch zn:^BeQ-
fey II, 278 sqq. gehören kann, wodhvfi, drehen, gedreht, gekrümmt
aein; davon stammen knmi aus (d)hvfimi, lat. yermis, SX/n-ivg,
Vfxiun ib. p. 300. So könnte Gsq/uwömv von d^sg/no + FiJ „wie
ein Wurm auösehend^ d.h. eiXtaad/tuvog öqoxmv iSq bedeuten ; vgl;
den Art. riaQ/uiaog. Auch der Flnss "Eq/lioq kann als Wurm oder
geschlängelter Fluss gefasst werden. In Betreff des Anlauts ver-
hielte sich &€g/u-ci^(ov zu Kgi/u-iang (Fluss) wie 0Quiißog (oben
p. 29) JEU Kdgaftßtg (Vorgebirge) oder wie unser zwer-ch (dhvar
-4- k) zu quer (hvar).
. 94. QsarcD^, 0, Sohn des Idmon, Vater des Kalchas, kann für
SviarwQ stehen und von ^roi bei Benf. II, 271 sqq. stammen; dort
bat Benfey lat. furere für fusere genommen (fus aus dhus, dhvas),
das ganz = fAaivsad^ai (woher fA.dvvig), Ist diese Etymologie rieh-
— 62 —
tig, 80 ist im Namen (^artug derselbe AusMI des t; == F anzu-
nehmen wie im Namen
9ö. ObTigj Tj, Tochter des NäreuB und der Doris, ein Name,
der sicher für OFfztg, OvfViq steht und vielleicht mit @av-fiu;
verwandt ist Thctis ist eine stürmende Oöttin des Meeres, kann
aber auch — wie Poseidon (Forsch. 1, 136 sq.) — einst eine Göttin
der stürmenden Himmelswogren gewesen sein. Schwenck, Anden*
tungen p. 103, leitet vom Namen 0^rf$ den Namen Thesaallens her.
Sonst könnte Qfoaukog (von einem Worte Getfaoq =» SFerß;,
Gverjoc:) so viel wie &o6g bedeuten. Zu QFst aus dhvat vgl. un-
ser zwetschen = quetschen (vgl. Schwenck, D. W. s. v. Zwarg-käse),
lat quatere, cutcre (Schwenck s. v. quetschen), verw. mit ovrcri^ (von
vat <B hvat = dhvat) ; zu zwet-schen « dhvat vgl. zwer-ch, Zwer-g
= dhvar, Henf. II, 278 sqq.
96. &fjftfuy ui, die Stadt Tlicbcn, bedeutet nach Preller II, 21
so viel wie colles (Hügcistadt). Demnach stelle ich das Wort eu
Benfey II, 320 sqq., wo dhva (geneigt sein) + p, bh, b« Verwandt
ist Tv/uftog, das für &vf4ßuq stehen kann, vgl. rdnij^, Tifintj^
rainimcy aber aucli fUr arvftßog aus sa + dhva + bh. Vgl. £e
Artt ^^fiui und Ti^rj.
97. GijmvQj 6, Sohn des Acgeus^ hat gewiss eiiien mytholog.
bedcutsanien Namen. Derselbe kann von dhvas (^&vr(o + s) M
Henfeyll, 276 stammen und „Stösser^ bedeuten, also auf denErd-
erschuttcrer Poseidon zu bezichen sein, worauf auch der K&me
j4lyfvg gewöhnlich bezogen wird. Olme den Sinn des Namens eu
ändern, darf man ihn auch für &aTßvc, &varjevg (vgl. SiTi;)^
&a(T(T6vc, Gäatvg nehmen, also nicht von dhvas, sondern von dhvat,
dhut, ^h;-^ direct ableiten; welcher von beiden AulTassungen man
aber den Vorzug schcnlccn niag^ sehr wahrscheinlich ist, dass der
Name Gt^akvq „Stösser^ bedeutet, wenn er nämlich wirklich urspr.
ein Beiname des Poseidon ist, ebenso gut wie Aiyivg (<xf^^ Stösser,
üSyfCn Meereswogen). Verwandt sein Icann in diesem Fall der Name
der 'Haidvrj (für QFrjainvrj wie sa-^fting fär d^Fsa-fxoq^ vgl. Benf.
11,275, yvo Ol u(7octi)Fanog); ob nun auch das Wort iyi'wy? Vgl
aiyiakdc und Scfiwenck, Andeutungen p. 185; dann bhSsh bei Benf.
II, 103 aus hvfisli, dhvÄsh = dlivAIcsh II, 275. [Auf andere Ge-
danken über den Namen GtjnBvg kommen wir^ wenn w^ir uns an
seine Mutter ^-IiOgu, an seine Gemahlinnen AXyXrj (Heslod. fragtt.
51. Plut. Thes. 20.) und 0aid\iu erinnern, lauter Namen, die eiw
Lichtbedeutung haben. Deshalb muss die Möglichkeit offen gehaheo
werden, den Namen Qrjatvg mit Oia, Ouvjliu, ©*/«, Qsavui (Prie-
sterin der Athene) zu verbinden, also zu &v^ dhu, dhva (leuchten)
zu stellen, woraus 7«, rpv {cpavog^ vgl. bha, hhÄ bei Benf. II, 101
sqq, wo bhÄsh aus hvAsli, dhvÄsh, dhvAksh, II, 275, wiebhag'aus
hvag' II, 20) hervorijeganpon scheint, wie ich bereits Forsch. 1, 157
bemerkte. Selbst der Name Alyn'c könnte mit «J/Aiy, alyaXdnc,
Fix (bei Benf. I, 233 sqq.)? ffwydc = Aa/nTiong (17^ aus hv, vgl. den
— 63 —
Art. Osliag), weiterhin mit avy^, tpiyyog (hhag' aus hvag^ = rag*^,
ug' bei Benf. II, 333, wo über ush, vash (aus byash » xava) ; avytj
und (piyyog sind auch mit oxxog, oculiis, ecce LhFoxxog, hvoculus,
hvecce verwandt) in Verbindung gesetzt werden. Doch fallt liiir
deshalb gar nicht ein, dies wirklich zu thun; es handelt sich hier
nur darum, unsem Blick zu erweitern und uns vor etwaigen Ein-
seitigkeiten zu bewahren. Als Sohn des Tlavöiaiv, des Allleuch«
tendeh, ids Gemahl der XukxiOTi^ und der Ai&QUy als Bruder dea
^tfxo^, des goldhaarigen NTaog und des im Bunde mit Liehtwesen
mehrfach vorkommenden fldXXag (vgl. Prellei* I, 39) könnte Aegens
recht . wohl ein leuchtendes Wesen sein]. — Für den Namen @/f-
ijsvg an TiO^fj/Lit zu denken, scheint verboten, weil Theseus keine
Abstraction, ordern ein echter Heros, ein wirkliches göttliches We-
sen ist; wenn dieser Heros auch in Attika als Staatengründer an-
gesehen ward, so hatte er doch gewiss schon' lange seinen Namen
ah göttl. Wesen, bevor man an den Staatengründer dachte.
98. 06ug, 0, nach Strabo früherer Name des Acheioos, nach
ScboLPind. Ol. VII, 21 Pferd des Amphiaraos. Letzteres ist wohl
sieher als das schnelle bezeichnet, von der Wurzel dhn, stosseti,
woher diSw, d-iti), &6og. Dagegen könnte man (was wir indes«
niebt thun) dem' früheren Namen des Acheloos auch einen andern
Begriflf unterlegen'; vgl. ^aüvanw bei Benfey H, 27ö sq. Der mj-
tUsehe Thoas, König in Tauris, zu dem Artemis die Iphigenia
brachte, kann ein Stösser = Schläger, Schlächter, Tödter sein, wie
der Name ^A^rsfjug mit uQvafio^ zusammenhangen kann; vergl.
&v€/a, &vavfa und Benf. IJ, 276 (dhan aus dhva + n). Die andern
Thoas genannten mytholog. Personen lasse ich bei Seite und er<i>
wftime nur noch 0 'wvj o, ein Gigant, der vielleicht als der stossende
SS erschütternde (concutiens) bezeichnet ist.
99. &otfßTfjg,6, Herold desMenesthens vorTroja, scheint „Ru-
fer * zu bedeuten (vgl. ^HnvTid'fjg , Sohn des Epy tos, Herold) und
Sil Benfey H, 275 sq. zu gehören, wo &(og, &(ovamo. Die ib. 1, 40*7
behandelte Wurzel stu (laudare, eig. clamare), woher orofia, ist
aus 8& + dhu, II, 275 sq.
99a. &6Qva^^ 6, Berg bei Hermione, später Kokkygion , Ku-
kaklBberg genannt Vgl. Schwenck, Andeutungen p. 350 : „Der Berg,
auf welchem Zeus zuerst der Hera liebend nahte, ward davon der
Kukuksberg genannt^ weil es hiess, er habe die Gestalt dieses Vo-
gels angenommen. Vorher soll er @o()KttS geheissen haben, welcher
Name aber gleichfalls sich auf die Begattung bezieht, da er von
^ogw^iif bespringen, herkommt." Diese- Ansicht Schwenck's, ob-
wohl sie vielen Beifall gefunden hat, ist doch unhaltbar, sie ist
apeciosior quam verlor. Vgl. &6qpu^, 6, Berg in Lakonicn (nebst
einem gleichnamigen Flecken), Ögriroi, Vorgebirge und Stadt in
Cypern, ■ 0o(»/xo^, QoQixog,6, Vorgebirge in Attiiia, (OoQtxtog nixQog
bei Sophokles), QovqIu^ ^, Stadt in Messenien, nach Paus, das hom.
^u4ydsta (vgl. dazu 'Ar^ig, oben p. 14), nach Strabo = AiTiHu^
— 64 —
&m{nny, t6, liergflpitse bei Chäronca, endlich daa Wort d-Qfoa/Mc, i,
ein gleichs. einporspringcndür Ort, die Anhöhe. Alle diese Wörter
gehören zu der in boowtm, ^OQhTv^ t^owaxtu, -dvv^f &vQaog, &qi^
liegenden Urwurzcl dlivar^ dlivn, einer Fortblldang von der Wurzel
dhva, dhu (xfvioj i^tot, i^ooq^ schnell, spitz) durch r, die auch in
TQb/(ü, %^Qb^ofAai erscheint; der Grundbegriff von dhu ist (neigen =)
stossen, treiben, drängen, in Bewegung setzen n. s. w. Verstümmelt
erscheint die Urwurzel dhvar in oqw/lu, ogirat, ogo^yw^ ^97^ (Drang,
Trieb), ferner in o(x>^^ ovQoq^ (J^^og^ der Berg» eig. das Aufstossende,
Aufschicssende, Aufspringende; also wie &oili {&0X0O zu ok {okog),
ebenso verhält sich öoq {&6qwilu) zu oq {oQyvfii). Indem ich auf
kypT.i^ifodui^ifQtdu^ verweise, erwähne ich hier das Wort dipTyml,
eig. wohl stossend = stechend, spitz, ^ zackig, das dann später einer
fidschen Etyuiologi - zu lieb in tq^vuI^ (r^i-yo + ^~^} verilndert
wurde ; dazu gehört & ivawrj, jy, alter Name Siciliens, eig. die zaddge
Insel. Mit Fräfix sa componirt erscheint die Wurzel ^09, dhvir,
dhar, dhf i in gtoq&ijj gtoq&v^, axoq&vy^, , die Spitze, Zadce, Zinke,
axo^vrj^ ein spitziges Werkzeug, ferner in ((7)x:o(m>c> durchbohrend,
reQbüß, durchbohren, vielleicht in rv^ptg (wenn eig. Spitse, anfq[)rin-
gender Thurm) u. s. w. Mit Abfall des d wurde aus &Foq b= dhw
hvar, aus &Foqx ^ dhvar-k = &q(x in t^x^> ^(f^ ^^ ^9^X^^ *^
hvar-k = rpag^i in (jpagyceg = vtoanni^ = (pQini in tpQitraw, eig* herror-
stossen, aufspringen, aufstarren, aufschiessen ; vgl. ^(«Tg, auJbdu'es-
send = liaur (Forsch. I, 20C sq.). In unsern Wörtern dringen, Drttng,
drangen, drücken (verw. mit drehen bei Benf. II, 279, wo audi
TQt/ot) u. s. w. ist die. Urwurzel dhvar vollständig erhalten; hvar
erscheint in s-pringcn, s-prossen u. s. w., welche Wörter (sammt
unserni W.Berg) Benfey I, 537—609 zur vermeintlichen Urwurzel
(jfp (= sa + hva, hu,dhu) gestellt hat In gr. ^vQi» erscheint schon
die Bedeutung ^tossen = stechen ■■ spalten, bohren (regdot, toqo;);
övQu, Öskrit dvur, dvara f. dhvd; , dhvära ist = Spalt, Oeffnaof,
Loch, wie lat. fores neben forar (f wohl = dh ; sonst könnte »
auch = hv sein, wie in flecto, frango) lehrt: por-ta mahnt an Tiei^
(71 SQ aus hvar = dhvar in (fT)r^()£w ; ähnlich verhält siich a-nti^
= ikiaaa), a-TTUQy-avov, Wickel aus hvar-y zu dhvar-y in n-r^«/-
yog, a-TQayyevot = aTQifp(o), — Sollte nun, frage ich schliesslich,
auch der Name JaogisTg = d\iF(0Qt^Tg hiehergezogen werden und
mit dor. (oQog = oQog^ Berg, comlnnirt werden dürfen, wozu er sich
verhält wie d^oXog, dhFoAo^ zu oXogl Vgl. dsQ, 6uq (dhvar) =/«>
HQ bei Benf. II, 290. 296.
99b. QqIuI, aif die Thrien, Nymphen am Pamass^ die den
Apollon erzogen und angeblich vermittelst 6teinchen (die ^Quii
heisson) weissagten. Das Wort ^()/a^ Steinchen, könnte mit d'&gioc
(gedrängt, dicht kann >= fest, hart sein) zusammengehören und fn
Benfey II, 278 sqq. zu stellen sein, wo lat. torq-ere, torc-nlsr,
unser drehen, drängen (ge-drang == eng, fest), drücken (ib. II, 291
yio ßaQv<,j verw, mit ß^t-x^o), ferner mit ßQi in ß^t-ijnvog, ß^taong,
T- 65 ^
ofiQi^og, von hvri^ hvar, neigen = drücken, aus dhvri, dhyar) an-
zusetzen Bind. Sehr fraglich aber ist, ob der N. Q()iai, die Tbrien, mit
&Qtu/, ISteiucbeii, zusammengehöre. Nach Schwenck, Andeutungen
p. 43, wurden die Melissen der Demeter mit den Thrien verwech-
selt; und ganz als Bienen beschrieben. Sollten nun die Thrien eben-
falls als Bienen gefasst werden dürfen ? .Vgl. Benfey IJ, 263, wo ^^i,
^(w in &QBCÜ,- x^Qovg, d^Qvkogj von einer Urwurzel dhva + r (=t= dhva
-f- n II, 275),- die auch in lat. s-tri-do, s-tre-po, s-ter-«to erscheint;
Yon der verstümmelten Form (dh)var stammt s-var ib« l, 460 sq.,
11, 6 sq. , unser seh-* wirren , s-urren, dann der Name der ^tigijveg
(ly 461) und endlich asigri «= /nikioaa, /ueXiTva (Sch\yenck, Andeutt,
p. 106), eigt die schwirrende, surrende, summende Biene.
100. Qvafiiq, 0, Flussname, kann von &vu} (d^v^/uog) s ci^fu ,
ausgeheil, io dass der Fluss Thyamis als der stürmische, aufwal-
lende, brausende bezeichnet wäre, wie l^cJo^ ss Atug, Avag. Ver-
wandt Qein kann der Name Qufivgiq, Qßf4.vQag^ eig. der Rasende «^
Begeisterte, für (ävufi.vQtq, Ova/uvQag; vgl. auch dham bei Benf.
11,272 aus dhvam wie dhan aus dhvan 11,276.
101. QvfißQig, Tj, Nymphe, Mutter des Pan; Qv^ßQu, if, Flecken
und Ebene in Troas, am Flusse Qv/^Qtog, 6 ; verw. sind vielleicht
&vfiß^a, rj, Flecken in Karlen, QvfißQiov, ro, Stadt in Phrygien,
QvfißQu^, ra, Stadt In Lykien, auch QvßuQva.- Man kann für
&vfißgtg, die Mutter des Pan, ah unser Wort toben = rasen, wüthen
(angels. dofung, das Rasen) denken, das zu Benfey II, -^75 gehört,
wo dhu (t^v) +' p oder bh \i\ rv<jp-a>; die Nymphe Thymbris wäre
60 passend als eine Begeisterte bezeichnet. Vul. Schwenck, An-
deutungen p. 214, wonach man auch an dhQp in der Bedeutung
sprechen bei Benf. II, 275 (lenken und sie ab Sängerin auffassen
kann. Der Name der Ebene Ghi/ußga uuihnt an laf. camp-us (hväp,
ib; U, 324) und ödn-idoy (d-hvap), weshalb ich mich nicht für be-
fugt halte, ihn mit dem der Nymphe Thymbris zu combiniren; wenn
kiach Steph. i3yz. für Qv/ußgiog sowohl JvfxßQiog als Zv/ußgiog ge-
sagt wurde , so haben wir neben öunaöov f. dhvap*^()oi/ die Form
Cunt&ou. Da der Begriff sich neigen, geneigt- sein nicht nur ') s»
niedrig, eben sein, sondern auch ^) = abhängig (vgl. declivis, cli-*
viis), absclujssig sein, so könnten die andern erwähnten kieinasiat
Namen in begrifflicher Hinsicht mit rv/ußog (verw. mit rannvog,
Tiiitnriy Tunrjg, d<A7iicj dänedov, und mit unsenn Wort tief) zusam-
mengehören. Den Namen des Tiberflusses, &v/ußQig, 6, wage ich
nicht hieherzuziehn ; der siciiische Fluss Qvf.ißQig aber könnte be-
grifflich = Qva^tg sein, von dvw. Vgl. den Art. Tdfin ^.
1Ö2. Qvg^BvgjOy Beiname des Apollon, unter dem eraufKya-
neä ein Orakel hatte. Dieser Name ist sehr interessant und wichtig,
weil in ihm die unverstümmehe Urform der Wörter Xo^og, Ao'^iag
erhalten zu sein scheint. Vgl. unsere Wörter Zwerg (verkrümmt),
Ewerch = schräge, quer, bei Benfey II, 278 sqq., wo dQvov^ Biijse,
richtig von dhvfi, gedreht sein, drehen, abgeleitet wird. Zu derselben
5
- ßC —
Wuriel dhvri gehört k«iS«k ib. II, 317, ferner iinier Wort Ring (ib.
II, .Hl 4) und .i()tp(Oi (gedreht, fund =: nn^ebend, eintassend), Ge-
sinifl, was Henfey noch nicht erkannt hat. Vgl. i^io^ ngywj a-Togy-d^oi,
unser Pferch (|> ^ hv, vgl lat. porcere » arcere) o. s. w., zu Henf.
II, 317. Mit (^>ohv^ vorw. ist d()dic(oyj wo i aus dh » &, wie
oft, und lat. torquere (tausdh wie in rutilus?).
103. ('•hixvftuj ^7, auch dcuxiVa, Stadt in Arkadien, die auf
einer Höhe lag (vgl. Uoffinann, Grchld. u. d. Gr. p. 1157)| ist ein
ebenso interessanter Name wie der vorige. Wie in iinserm Wort
iwingen die Urgestalt des Wortes eng (ang' aus dhvang' bei Benf.
II, 17 sqq.) erhalten ist, so kann auch inGioxy^ta die Urgestalt des
Wortes rlyxog, Bug, Winkel, Ecke ib. II, 20 erhalten sein. Vgl.
Jo;r-/tiog, S6/-uiog ib. II, 280, nicht aus dhvfi -h h, sondern aus
dhva (II, 320) + b. In Betreff des Omega vgl. ndy-wy Ib. II, 21
aus hvftg. Danach ist Guix-vtm «> dhvak bei Benf^ 11,21 =dbva
(II, 320) + k, verw. mit unsem Wörtern Hiig-el, Höcker^ hoch,
Höh-e (wo H =B K aus hv)
104. @{J//^, 1], soll nach dem Etym. Magn. p. 407 der eigent-
liche. Name des thessal. 'I&w/u^ sein, wofür bei Steph. By%,,Boi-
liaiov vorkommt. Da das gleichnamige Gastell In Moasenien auf
einem Berge ^l^utfurj lag, so darf man wohl an d^io/Ltog^ o, der Havfe,
^ss a(üQ6g, denken, sei es dass Id-topirj eine -vom verstüniaielte Re-
duplicationsform (vgl. «/^/V, eyeiQOi, i&bho bei IJenf. II, 191. 128.
328) ist, oder dass darin das Präfix dFt (ib. II, 220: dZ-rnng,
öi^ff^daioq, öi^nTuCoi, dann dtu = djn, 5», sehr) sleckt, mit abge-
fallenem J wie in itokxog für JFiaF(okxdg (Forsch. I, 83). Dem-
nach bedeutet (^tofifj „Hügel^, 'I&ui/ufj „sehr hügelig, hoch^. An
idvg zu denken scheint mir schon der Quantität wegen verboten.
105. "Iajiing,6, Sohn des Apollon, Wahrsager^ scFieint .zuBeo-
fey II, 61 KU gehören, wo lä, itj, /j, « t^nrjj Laut, Schall, Klang,
Stimme. Doch kann ich in tu nicht das Präfix vi erkennen^ son-
dern muss es für eine Reduplicationsform von der Wurzel liva, ho
halten, vgl. ib. I, 323 über leooc. Ebenso erscheint In liS^M, t-vj'-/*«,'
ib. I, 19 eine Rcduplication der Wnrzel h vag' = güg' ib. II, 62, wo-
her "ii-yvy^og (oder wäre Ivy aus jvy, jug' = g'ug', gug'= yvyfl
Ganz auf dieselbe Art reduplicirt scheint IdXkot ib. I, 14, womit i»
vergleichen ßukkfo ib. II, 291, worin ßuk = hval, livar, hvri =hvrl-p
(wer-fen) II, 309 sqq., = ghfi (stillare, lucere, vgl: streuen, strableu
ib. I, 662) II, 195. Dadurch werden wir aufgefordert, auch iunrw
anders zu fassen als dies von Henfey I, 14 geschehen Ist. Es kano
nämlich für /i/W-r-ro stehen, von der Wurzel vap ib, I 340 «H'
eig. werfen, dann giessen, spargere^ benetzen, besaamen. Zu 7a/^o;
vgl. auch den Art. X)iy.k/jg, wo über loy, Veilchen, eig. haucheod,
duftend; hauchen kann auch sinnen, denken (lat. cog-ito), ahnen
bedeuten.
106. 'luTifTogyn, Sohn des Uranos und der Gäa, Gemahl ^
Klyraene, Vater des rrometheus. Was bedeutet dieser dunkfc
— 67 —
Name? Ist Japetos ein Bild des die 'Erde beneCienden , die Erde
befruchtenden Himmels (von iänru), vgl. den vorigen Art.), also wie
^svxaXioiv, der Sohn des Prometbeus^ zusammenzustellen mit dem
Zeiis miog (Preller I, 81) = ^«oWi^do^ (= Jio-^r^rjyV) ? Sonst könnte
man ihn auch als werfenden =a Strahlen werfenden, strahlenden Licht-
und Sonnengott fassen. Aber alle solche und ähnliche Deutungs-
versuehe haben die Annahme zur Voraussetzung, dass Japetos urspr.
wirklich ein göttliches- Wesen, ein Naturgott sei — eine Annahme,
die keineswegjB bewiesen oder wahrscheinlich gemacht werden kann«
Preller I, 39 findet in dem Namen ^lamvog, den er von Idntm ab-
leitet, die stürmische Leidenschaft der menschlichen Natur ausge-
drückt Ist Japetos wirklich eine Personification der menschlicben
Natur, so möchte ich an Benfey I, 262 sqq. denken, wo vä wehen,
lat vap-or, gt,anogj xdnog (Hauch, Athem), xanvog, xanvco n.B,w.$
lansTog .könnte f. Fansxng oder 'yumxoq (vgl. tJaywV, ataycSv für
oFayfjiv, avayciy) oder auch (als Reduplieationsform) für FiFaattT^i
stehen und hauchend, athmend, denkend, Mensch bedeuten. Vgl.
dv^Q = SL-^fifi voii an (äv-f/Lioi;), dhavavondhu ib. I, XIII sq., 11, 273.
Aach könnte man ^nsöavog, schwach, hinfällig (zu i^n-siavog für
-qn-ST^avog vgl. Maxsra; juuxsdvog = fiaxfiavog, /iirjxsifavog) heran-
^heri, welches Wort zur Wurzel hvap {xa/un, xun) bei Benfey II,
394 gehört "und mit 1^ campus, cumbere, cubare, deutsch Ab-end,
eben. Ebene, Ebbe verwandt ist: so käme '[ansxog in Verbindung
mit ddniöov, ^dvtöov, f. ^jfXTisdov , dFuTisdov, danig ^ rdni^g, to-
ncivog, tab^ultLj tabuere, a^fjnw.j. a^un-Qog (vgl. oben p.2 und den
Art. Tifm/j) und wäre als Repräsentant des schwachen, hinfäHigen
«X sterblichen Menschengeschlechtes zu fassen, 'luntxog könnte für
^amrog stehen (vgl. ioqxoq f. doQXQg, Benf. II, 346). Vgl den
dunkeln Namen ^lamg, rj, eine Berg-schlucht, die sich aus Attika
nach Megara hinzieht, ob eig. tief (dies deutsche Wort verw. mit
ranetyog, ddnsdov, üvtzto)), eingesenkt?
107. 7ao/wF, 0, Sohn- des Zeus und der Elektra, Bruder des
Dardanos, Liebling der Demeter, der auch ^luaiog heisst, ist nach
Preller 1, 479 ein Dämon der fruchtbaren Erdtiefe, welcher in der
Sage zum ersten Säemann geworden ist, dem Demeter sich in Liebe
erglebt, worauf sie den Plutos d. i. den personificirten Reicbthum
▼OD ihm gebiert. Benfey I, 683 sq. denkt ans Sanskritwort java,
Gerste 4 gr. tf«, $f*a, wovon jävasa, Grasiges, ein Haufen Gras,
welehem Worte -^Voi' für rjFfoovj Futter, Speise, eig. Getreide =«
Geräte = Grasartiges entsprechen soll. Das Wort java kommt viel-
leicht von der Wurzel ju, gu, gva ib. 1,681,11, 114 (glühen, wal-
len, kochen), die meiner Meinung nach aus dva (din g',j ib. II, 200
^q.) = dhva (d = dh ib. II, 228, 263), dhu, &V'Oi, ib. II, 271 sqq.
entsprang; danach bedeutet java eig. Stossendes, Treibendes, Schoss,
Trieb, ' Spross, Gewachsenes. Von derselben Wurzel dhva, dhu stammt
vÄ, wehen, blasen, ib. I, 262 und vielleicht vaksh, vash ib. I, 93,
(im Zend) wachsen, d-ls^w (wenn ursprünglich blähen); die Form
— «8 —
Tash i0l ans yaksh abgeschwächt. Sollte dieselbe In *Iuaiioy (iür
FiFaalwv, FiFaaaliov, FiFu^lwv) gesucht werden dürfen? Andere
Etymologieen des schwierigen Namens will ich nicht vorbringen,
weil keine derselben anf einen hohem Grad von Sicherheit An-
spruch machen kann. Dasselbe gilt von den möglicfaen Erkla-
mngen des Namens
108. *Idmov,6, Sohn des Aeson, Anflilirer der Argonauten, der
nach Preller II, 216 ein Dämon des- lichten Frühlings sa sein
scheint. Die Abl(*itang von ido/uat, heilen, ist nichts weniger als
einleuchtend. Darf man ihn wie den (nach Preller sinnverwandten)
Phrixos für ein Bild der Luft halten (worauf auch die Namen jihwv
f. j4idjwv = ^rtoy, Kgijdfvg, Ti^^w u. s. w. führen), so denke ich
an ^iaaoq bei Benf. II, 275, f. ^Faao^j von dhvas, verw. mit Bßfitv^
f. &Ftjinvg = Alyfvq, 'Idmov stände für Fuawvj QFumov. Derselbe
Sinn ergiebt sich, wenn man den Namen eu v6, wehen, ib. I, 262
tqq. stellt, woneben vds treten konnte; vgl. (djhvas in 9>i;a-a, Blase,
verw. mit dv-jung] auch kann 'Idawv f. 'Idrjwv stehen.
109. "Jd(ov,6j derjonier, "Idovtg^ol, die Jonler. Pott, Et. F. I,
XLI und Benfey II, 210 bringen den Namen mit lat. jovenis (im
Sanskrit juvan, im Zend javan) zusammen; die Jonier sollen da-
nach von den im Stammlande zurückgelassenen VolksgenÖss'^Q sb
die Jungen bezeichnet worden sein. Dies ist indess eine blosse Ver-
muthung, welche nichts für sich bat. Halten wir uns ans Griechi-
sche, so bietet sich ju, gfu bei Benfey IT, 114, wo d-yarog; wie
ju neben g'u, so konnte "javog neben d-yotv6g treten und j in l
fibergehen. So wären die Jonier als die Glänzenden, - Edlen, Er-
lauchten bezeichnet. Sonst Hesse sich auch eine andere Deotung
versuchen. Vgl. iuv(o aus iVatW (d in j bei Benf. II, 2(X) sqq.) liegen
und ruhen, schlafen, verw. mit Jrw, övtitm, wo öv aus dhva(h)bei
Benfey II, 320 sqq. vgl." mit II, 66 sqq.; der Grundbegriff von ima
ist sich neigen, geneigt sein, liegen, ruhen. Verwandt ist ferner mxiw,
wo 71 = hv; vgl. lat. vacare, unser weichen = ablassen^ abstehen
von etwas, zu Benf. II, 17 sqq. 320 sqq. Das von Benfey II, 280 w-
richtig behandelte Wort Jo/-/<og (vgl. ducken mit tauchen) i8t^l)en-
falls hieher zu ziehen, sanimt dtixava, db/ouat (vgl. hnu, sich nei-
gen, bücken = tollere ib. II, 182). Zu lavtn f. juvio soheint mir fji(k
Ufer, Gestade, Meeresküste zu gehören , welches Wort auch Ver-
tiefung, Flussbett bedeutet, eig. wohl das was sich neigt, die Nie-
derung, Neigung des Landes, das nach dem Meere zu abfüllt Sollten
nun die Jonier als die Geneigten = Niedrigen, als die xarw, nie-
derwärts, unten wohnenden Küstenbewohner (ql xdvw) bezeichnet
sein, im Gegensatz zu den Bewohnern der fisaoyaiU^ des Binnen-
landes? Mit dem Worte ^ü6v verbindet Sehwenck, Andeutungen p-
185, den Namen der 'Haiovt] und den der 'Höioytig, die demnaeb
üferbewohner wären. Dies veranlasst uns zu der Bemerkung, dass
in ^av(o, tuvw eine Wurzel diiva -f- s liegen kann, wie nach Benfey
- 69 —
11,167 In navw <;va + b; diese Wurzel dhvas verhielte sich dann
zur . Wurzel (as) äs (^fja-v/og, rjo-rai) bei Benfey I, 48, wie ar zu
dhTar ib. II, 305:. Die mit ds, sitzen; von Benfey zusammengestellte
Wurzel as, werfen, ist ebenfalls aus dhvas (ib. 11, 275, von dhu
stossen = treiben, in Bewegung setzen, soh-wingen = dh-vag' ib.
II, 275. 21). Die beiden Wurzeln äs und as verhalten sich begriff-
lich wie iat. jac^e undjacere; die Entwickelung dieses begrifflichen
Verhältnisses aber' ergiebt sich aus der Vergleichung von hnu ib.,
II, 182, wo neigen == stossen (w in vvJm f. vdFu) wohlnen = w
in vvaaw t vvxjwj stossen = stechen). Dass die Wurzel vas, woh-
nen «= liegen = schlafen, wovon Benfeyl, 298 lonjcü ableitet, eben^
^Is hieher gehört und aus dhvas veVstümmelt ist, versteht sich für
uns von selbst; wenn teevo) von iuvco zu trennen ist^ so fasse ich
iavtö als Reduplication {FtFopvu) f FiFaraßo) von vas = dhvas in
dttvü} f. davaJM, Vgl. di5w (dhvah) mit ex-u-o, wo u = va = hvah,
dhvah. Schliesslich bemerke ich noch, dads ^IugImv, der Dämon iet
fruchtbaren Erdtiefe, als ein liegender = niedriger, tiefer Gott O^^ö-
viog) oder als Gott der Ebene ^ des Feldes bezeichnet sein könnte»
109a. ^lifaq^ 0, Sohn des *Aq>aQf^q und AQv^AQrjvtj^ Bruder
^en- AvyuBvqY Idas und Lynkeus heissen daher *A(pagijr/6ou, auch
Uq^f^ffttüodai (bei Apoll Rhod. 1,151). Nach Preller II, 64 sqq. 68
Ut das Brtiderpaar der Apharetiden urspr. identisch mit dem Brü-
derpaar der Tyndariden (Kastor und Polydeukes); und wie Lynkeos
der Lnchsängige (vgl Xtvaaio), so soll Idas der Sehende sein, Ib.
II, 67. Vgl. IdiTy, lat. videre, evidens = elucens, böhm. widno, -dmo,
Licht, Helle, widny, sichtbar, hell und unser Wort weiss, das in
einem etwas entfernteren Zusammenhang mit FtS steht, wie im Art
Oildaq gezeigt werden soll. Sollte die Identität der Apharetiden
und der Tyndariden nicht stichhaltig und die Bedeutung jener eine
andere (keine Lichtbedeutung) sein, so liesse sich an dd6(o {et-ili^
Yei^r, mit unserm heissen und dies mit heiss, heiter, eitel, Eiter-
nesael) und Xiyvg denken^ wozu man die Artt. KidaXia, KlQXij und
0Muq vergleiche. Die Möglichkeit einer solchen Deutung mtut
um so mehr offen gehalten Werden^ als Idas und Lynkeus auch
Söhne des Poseidon und der Arene (der Tochter des Oebalos) heis^
sen^ nach Jacobi , H. d. Mytb. .p. 494. Was den Namen Aq)aQBTSg
betrifft, 80 erklärt Schwehck, Andentt. p. 194. 221 denselben für ein
Beiwort der Sonne und leitet ihn von q>a ifpaivot), leuchten;' die
icon- Ihm p. 194 citirte Glosse des Hesychius q)aQioaai, Xa/nn^vp'*
B-ijv(u mahnt an quaQoq == Xa/ungog. So könnte denn *Ag)aQsvg fBr
V^-^iog/Vv^, ^A'CpjuQJfvg (A « Präf. sa, sehr) stehen ; vgl. aionäv f.
ajwnäv = awinäv. Doch wäre auch eine Verbindung dieses Namens
nÄiq>äQog^ dqiäQri^^ möglich, da un-bedeckt, un-verhüllt (^pa^wgvon
hvar = var, vfi, circumdare, tegere bei Benf. II, 294, woher auch
sch-warz, fiBkag^ /lioqov, xfXaivAg, xoQog) möglicher Weise = hell
sein kann. Vgl auch lat. aperio, operio bei Benfey II, 295 (apa,
Jtio,. api, ini+var, wahren =: hüllen, decken) und meine Forsch.
— 70 —
1,14, wo idi den V#7roAAcov für B !/^7roF< ^wv, ab-, ent-huUend, ent-
dunkelnd «a erleuchtend genommen h8l>e.
1 10. 'IXaHQu, ri, Tochter des ApoHon, auch Beiname des Mon-
des und der Flamme («jpAog Wuuqu). Das Wort ist selir dunkel.
Ich denke an ykv bei l^enfeyll^ 124, wo a-jXaF-oq^ und kv ib. II,
126, wo kuFia^ unser glä-hen, glänsen; aus dem Sanskrit gehört
dUsn glau, Blond, eig. leuchtend, ykav-Mq. Nun iuuin man 7-Aä-
J'kiQa für ein mit dem Präfix vi (vgl. Benfey I, 323) eomponirtes
Wort halten, mit der Bcdeut. „sehr glänzend*'. Auch kann man das
Wort für eine verstümmelte Reduplicationsform {AikoEiga) halten,
wo dann der Eintritt eines unorganischen Spiritus asper anzuneh-
men wäre wie bei /rrno^ aus avva, equus. Zu vgl. wäre iysi^ i
yeyelgw, i&dkw f. S-ed^ikta (öeOdho), InxoLfjiui für ninzujuai (Benf.
n, 93), femer nßu) == ktißut, lyiog = A//Jo^ u. s. w. Dagegen wage
ich nicht, für das Griechische den sonst nicht unmöglichen Ueber-
gang des y in j ^^l anzunehmen, also 'IkdtiQa f. JkuhiQay Fkitstoa
zu nehmen. An 7Aao^^ huldvoU, gnädig (au Benfej 11, 284, wo hold)
darf wohl nicht gedadit werden.
111. ^ikog^Oj Sohn des Dardanos oder desTros, Gründer von
Ilion, kann ein Lichtwesen (vgl. Schwenck, Andeutt. p. 20Ö, wo
tkküg, Auge, zu erwähnen war), aber auch ein Bild der stärmiseheo
Luft sein. Vgl. dkiw, drängen, treiben, ikavpca, treiben, stossen,
nakk(o, schwingen, lat. pello (richte Benfey 11, 293: p ans bv),
Iltjkivg, adkkw (ib. II, 300, schlendern, aus sa + Fek ca yar, vfi,
hvar, hvri = TraA), femer den Namen ^AQijg, den ich früher (Forsch.
I, 14 — 5) zu Benfey II, 294 (wo valla, Korn- würfeln, val, bewe-
gen, a ßak-ku)) gestellt und für ss treibend, jagend (v^. KkoPirj, xAo-
voq), also für einen wilden Jäger erklärt habe. Diese Erklärung halte
ich auch jetzt noch für einzig richtig. Dass der Name YAog einen
ähnlichen Begriff habe, ist möglich; wahrscheinlich ist dies vom
Namen *Ik£rg «» X}ikBvg, 6, Vater des kleinen Ajax, worin o = Pnif.
sa, vgl. Sch-war-m mit ttk-rj, iX-tj, Der troischellos könnte sonst
auch eine agrarische Bedeutung haben, von ikkta = nokftxa, ter-
ram aratro vertere; doch scheint mir die erstere Deutung nicht
übersehen werden zu dürfen.
112. 7/€jua^adog, 0, Sohn des Eumolpos; damit seheint ver-
wandt der Name ^'la/aagog, der auch von Apollodor mit jenem ver-
wechselt worden ist ; demnach nehme ich ^ifioQodog für 7(T/<a(MZ(Fo^.
Preller I, 454 not. cf. 487 not. verbindet den Namen ^la^ugog mü
MuQ(iii¥j MafiCüpsta, ^AfjxplfnaQog (Sohn des Poseidon), ßlagava;
und glaubt^ dass darin der Regriff des Fliessenden stecke. Vgl lat
mare und d^og = kißddiov bei Benfey I, 324. Ich denke an tjfiuqayii,
a^uQaydü)^ afugaydwf afagayog (verw. mit unsem Wörtern Sprache,
WO ghri aus hvfi, dhvfi, B-par*g-ere, von dhu -f. r eig. stossen
— 71 —
aosstosseiiy «treaen, werfen, tönen, vgl. dhvan II, 275). 7(t^ci^o(
steht wohl fär - ^-'ajuu(}''0(;, ist also von einer Wurzel smar «= svar,
svfi, tönen, ib. I, 460 sqq. (wo fiik-og, indk-nw) reduplicirty wie
H-iTwpoq, l'üTtj/.u f. ai-avfjjui, sisto. 'l-a/LtaQ-og, Mäg-cov^ ^A^tpl^uQ-
og kann lönend, rauschend, klingend bedeuten, was sowohl zur Be«
zeicfanung eines Wassergotfes als eines Gottes und Vorstehers des.
Gesanges passt; In '[f.if.iug'U^fiq scheint die Wurzel vad, väd (ib.
11^ 62), d'Ftj^-oiv zu stecken; der Name bedeutet also tönend »
hell (vgl. kiyvg mit klingen, iC()iy}, laut singend, laut tönend,'
kryvfp^oyyaq, Xtyvfpwvoc, Vgl. cw/J/f von vad, väd = d-Frjd-tiv, Ich
bemerke noch, 4ass Amphimaros mit der Urania den Linos gezeugt
haben soll) der ja auch ein „Tönender^, ein Grott des Gesanges und
der Kli^e ist Zu der Wurzel svfi, svar setzt ^enfey I, 462 richtig
ßdgßtrov ; ebendahin gehört wohl päg/uoq, 6, ein musik. Instrument,
femer Baigfiogj Balgt (uog^ Sohn des Upios, ein Matiimdjner. Darf
man nun ^nr Wurzel /nag, mur-muro auch den ersten Theil dea
Namens Magtavövvoq (Beiname des Bormos) ziehen, der dann dem
Volke der Mariandyner von jenem Heros des Klagegesanges bei-
gelegt wurde? (Mit Rücksicht auf Schwenck, Andeut. p. 151, be- '
merke ich, dass ^ap, afnag auch mit /usXuq, /nogov, xsXatpoq, xogo^,
anserm schwarz — ^l/n/nagaSog für 2w^iagic6oq — verbunden wer-
dea kann. Vgl. den Artikel Sf/udkrj),
113. 7ra/oc^ o, Flussnanie, scheint von der Wurzel van, töneD, ^
bei Benfey I, 330, = hvau, lat. can-o U, 63, = dhvan (woher unser
tönen) II, 275 zu stammen» Die Wurzel stan, tönen, ib. I, 67,Ö|
woher Benfey unser tönen leitet ist aus sa + dhvan, wie stu ib.
I, 407 aas sa -h dhu (dü-ten, tü-ten) und argi ib. I, 676 aus sa
+ dh(v)ri II, 263. So kommt ^Iva/og in Zusammenbang zunächst
mit Havu/6c (x «=* hv), weiterhin mit <T^Ttva/w, n-rfra/tfcu. Fat
▼erwandt halte ich den Namen 7i^ ,- vgl Jacobi, Handwört; d. Myth.
p. 578, wonach auf Kreta das Trauerfest der Ino Inachia hiess.
In Betreff des langen i vgl divog = dscvog, öiviwy dovio) bei Ben-
fey II, 205 sq., die zu dhan (f. dhvan, ^^ iVw = hvan, ^wW, xaiyw)
H 276, verw. mit dhvag' (= sch-wingen II, 21) II, 275 gehören,
indem d aus dh entsprungen. Vgl dv(o, dvnTtJü, tauchen, tau-
fen ib. II, 66 sqq.. Das Wort Mvog, Kreis, Wirbel, mahnt an dhvan
(U, 320 sq.) = dhvar, dhvfi, drehen (II, 278 sqq.).
114. 'Iv(onogy 6, (i), Quelle und Bach auf der Insel Dolos,
scheint mit ig. Sehne, bei Benfey I, 294 (von vi, lat vi-tis, vi-num,
aus va -h ja, ib. I, 285, und va aus hva, dhva, II, 320 sqq. : hvi
«s hva •+• ja erkenne ich in a^/oT-vog, Binse, dhva aber in du =
ju, woher lat juncus, ib. II, 200 sqq., wo d aus dh wie II, 228» 263)
susammenzugebören ; vgl ib. I, 292 vtvgov, dann unser Sch-nur, eig.
Gewundenes, Gedrehtes, wie denn winden mit wenden (vat ib. 11,
323) und weben (<;>, vap oder vabh? ib. I, 287; vgl. kup-inda,
Weber, ib. II, 322) nah verwandt ist. Iv-w-nog heisst also die ge-
wunden, wie etwas Gewundenes, Gedrehtes (ß-x^ivog), wie «ine
- 72 —
Schnur, ein Strick auMehende, die sich krtiminende, acblängelnde
Quelle. Wegen seines Hteigens und Fallens hiess (die Quelle oder)
der Bach Aiy^'nrto^j von Aiyvnrog^ NU
115. 7S/f')v, d, Vater des Peirithoos, auch Vater des Kentau-
ros, den er mit der Wolke erEcugte, die Zeus ihm statt der Hera
gab. Der Name kann von der Wurzel ly, ix (diafTüi) bei Benf. I,
343 sqq. stammen, wonach Ixion ein Stösser (lat. Ico), Erschütterer
(con-cutiens) , ein Bild der stürmischen Luft wäre. Vgl. il^akog,
stössig oder springend (ib. 1, 345; vgl. tarnen ib. IT, 275) oder schnell
(&o6ci eig. stossend, ib. II, 274). Da Kevr-at^^g ss quatiens auram^
Lnfterschütterer, so scheint für den Namen Ixion keine passendere
Bedeutung sresucht werden zu können; darauf weist auch, dass er
Sohn des Phlegyas (des Flackernden, Aufwallenden, AufbraaseBdeo)
oder des Ares, des wilden Jägers im Lnftreviere^ genannt wird«
116. 'laxfiartj, ^, Mutter des Oedipus, bei Homer Tinimarij,
welchen letzteren Namen auch die Gemahlin oder Tochter des. '#1;-
yeiag trug, womit Herakles den Thessalos erzeugt haben soll. Der
Name scheint eine auf Licht bezügliche Bedeutung su enthalten.
Vgl. Benfey II, 1G9, der '/sTri-xaar^ von einer Wurzel xcciF >= lat
Ga(n)d-eo, ca(n)didus, in-ce(n)d-o, leuchten ,' glänzen , an-zünden
leitet : danach bedeutet 'Em-xuar^j (für ieadnj) beleuchtet, beschie-
nen. Ist nun Epikaste ein Bild der von der sommerlichen -Glutb-
sonne beschienenen und erhitzten, ausgetrockneten Erde ? Vgl. Prei-
1er U, 239 sq. über die Bedeutung der Sphinx. Und darf man
7o-xa(Tr/^ (vgl. lat. Jovis, Juppiter u. s. w. und Benf. U, 206 sqq.)
für ^lo-xufTTfjj vom Himmel, vom Tage beschienen, lichtbeschienen
nehmen, wie wir früher 'IdXuog für Jiokaoq „am Himmel leuchtend''
nahmen ? Vgl. nuch den Namen Jioq^iov mit 'lorpiov, ^loq^oioauy femer
loßutrjq (am Himmel wandernd 3= Sonnengott?), lodufiu, 'loddfisia
(= Himmel bändigend^ beherrschend), loxgiroc (vom Himmel oder
Zeus erwählt, vgl. &s6}(()ito{;^ &f6)(Qivoc). An loi', Veilchen = Don*
kles^ Schwärzliches darf doch nicht gedacht werden. Schliesslich sei
bemerkt, dass auch 'laaitov (^IciGing, vgl. Jid<nu) für ^luaitüv stehen
könnte^ ferner ^Jaaag, der Sohn des Argos Panoptes und Vater der
Jo, für Jiaaoq und 7cJ selbst für Jno (leuchtend =s Mondgöttin ?).
Doch darf nicht geleugnet werden, dass YcJ und alle die genannten
Wörter mit lulv(o, warm, heiss, heiter machen zusammengehören
können, welches AVort Benfey I, 259 zur Sanskritwurzel idh, ^dh
« aXS-'-oi, brennen, stellt und für i(d)haivM nimmt. Da idh, indb
{Id- y Ihj uid^) aus hvidh, hvindh {a'7iii/d--fjg) , dhvidh, dhvindh
(rir&'Og, taed-a), so ziehe ich hieher auch (piugog «= XafAnQog für
(fihaoog von hvidh, hvih (=y«Ä), worüber Benfey I, 175 nicht
richtig geliandelt hat. Vgl. II, 168, wo 9vi, gva-dh (xa&'OQog für
xFad-'UQfig) aus kvi, kva^dh, dann (vgl. II, 63) aus hvi, hva-dh,
verw. mit hva-r (gha-r, 11, 195), hva-n,- dhva-n II, 275 (dhu + n;
dorthin gehört die Sanskritwurzel an, blasen» wovon anala, Feuer,
lat. cin-is, gr. ^V, en, siehe!, Frjv^mfj ^ al3o\iJ\ vgl. das celtiscije
— 73 —
Wort taD, Feuer, bei Scliwenck, D. W. s. v. zünden, welches deutsche
Wort auf eine Wurzell'. dhu, &V'iu6gi'h t, dhvat zu reduciren ist, ?erw.
mit Sch-waden, und demnach eig. blasen, anblasen, anfachen bedeutet,
(lieber z aus dh vgl. Benf.II, 279). Wenn rpi^aQog an rpä-og mahnt, so ist
EU bemerken, dass bha ib. II, 101 sqq. ans hva (vgl. bhäsh, II, 103 mit
dhüp, dhv&ksh =x hv&ksb, bh&ksh, bhäsh ib. II, 275) ist, dass alsor
iiet>en bha eine Wurzel bhi (aus hvi) treten konnte, welche mit
(hv)idhy (hv)ih == (hv)i + dh = h eng zusammengehört Sollte nun
aucli mit Rucksiebt auf Qpenta ib. II, 168 (weiss, rein = heilifc)
iagog, U^ mit rpta^og, fisQog combinirt werden dürfen ? In lugo^j
n^g^ läge eine Wurzel vi(d)h == i(d)h :== (hv)i(d)h = hvidh, hv^dh
{tpui^''Q6g), verw. mit vid, Fid^Md-^eo, sehen, eig.^ienchten (e-videns
i!3 e-iucens), scheinen. Vgl. Ivdukkofjtai , scheinen, wo vind = vid
wie indh » idh ; unser Wort S-chein, s-cheinen ist verw. mit Eien-
fackel (vgl Schwenck , D. W. s. v. Kahm) und lat. cin-is, ijv, en,
dann mit -der Sanskritwurzelan, blasen, hauchen, woher anala, Feuer
(an fürdhvan, ßenf. II, 275, -tönen, hvan = lat. can-o, eig. aus-
stossen, düten »» blasen, tönen). Das K in Kien ist aus hv, wie
in. Kopf (xfipaX/jj caput). Vgl. auch unser Wort Herz gegen hfid
(bard) bei Benfey II, 165.
116a. ^InnoHQijpi] , /^, oder ^Inntw xQfjyfj, ij, Quelle am Fusse
des Helikon , durch den Uufschlag des flrjyuffog entstanden. Vgl.
Schwenck, Andeut. p. 204 : „Dem Wasser wurde begeisternde Kraft
beigelegt, daher das Musenross fltjyaaog hiess von TM^jytj, Quell,
niid die Innoxo^jurj der Musenbom war.^ Wenn Rosse und Quellen
in der Symbolik schon der ältesten griech. Mythologie in der ge-
nauesten Verbindung stehen, so hat dies wohl einen etymologischen
Grund. Vgl. ll^yarrog (ganz = ^'Innurroc, eig. springend, schnell) mit
^Wi (springend^ Spring-quell) und ntj^dof, ferner 7nnog mit'goth.
ahva SS lat. aqua^ goth. aihvs (oder aihvus) » lat. equus, femer
den Art. '^^4yav't7pt9j, in welchem Namen -innt} wohl = 71/7/^',
springepd^ iaufeind, rinnend » Quelly Wasser. Zu nfjy?j vgl. noch Sskrit
aga, agä bei Benf. I, 345, aus hvag&, dhvagd ^ Ziege (f. Zwiege),
verw. mit gr. ta/vg f. i^uKvg und d^tjyo) (zu Benf. II, 275).
'116b. InnokiSrfj, fj, Tochter des Ares und der Otrera, Königin
der Amazonen, hat wohl sicher nichts zu thun mit XvtOy sondern
gchöEt zu Ftkv (FXv) in iXav-vo), eXum bei Benfey II, 300 und
bedeutet ress-scbnell (Inno-kvrtj f. Xart], iXart]), ähnlich wie ihre
Mutter Otrera {oxQt^Qog) als die Schnelle bezeichnet ist. Dasselbe
gilt vom Namen 'InnoXvrog, der wohl ganz = Inno&oog. Vgl. 7»-
Tto&off (eine Amazone u. s. w.) und dazu den Beinamen der Artemis
'Innoaoa (Rosse-treibend, Rosse-tummelnd) , Jacobi, Ui d. Myth. p.
462; Schwenck, Andeut. p. 224 sq. hält Hippolyte f. =• Artemis.
Das in den Lexieis figurfronde Wort innoXvrog (von Xv(o) hat Lo-
beck in den Paralip. p. 4r)7 beseitigt. Mit iXv, FbXv, hFeXv verw.
sind Qoio/iiai, oQovot', lat. gruo, ruo (grav-is, drängend =» drückend
Ä schwer) u. s. w. Wie ist es mit '/titto-A« ?
— 74 —
1ir>c. 7()#(, i;, Tochter des ThauinM und der Elektra, Botii
der Götter, als appellat. (Iqiq) der Ue^iibogen, ist .achoo yon Ben«
fey II, 802 richtif^ ^efasst und sur Wurzel var, vfi drehen^ krAmmen
gestellt worden, wonach Igtq als der gekrümmte Bogen beseichnet ist
wie lat arcus aus hvarcus von hvar a rar, vH, vgl. Kipu-og^ eirc-ulas
bei Benf. II, 287^ worin x, c aus hv. Daral, so tritt V^ti^ in engste
Verwandtschaft mit i)iko>, elkiat, ik^^ BiXfj (vgl. onser drehen mit
drücken , drängen , Ge-drünge , und lat. torquere , toreuiar) u. s. w.
Verwandt sein kann der Name der Bergfeste ^Qti, El^a in Messe-
nien, von var, vfi drehen = circuradare, tegere bei Benfey II, 294
sq. (6ov-/iiu)^ wo unser wahren, wehr^, sch-war-s (bedecktes
FotQ, tv{f in Fvo'foTio^; femer erwähne Ich die Flussnamen Eiq,o,
Vptg, o (gedreht s= ihaaofuBwog) und die Stadtnamen Eiqtaivu, d,
^ÜQoiy aij ^'Eouvu^ ij, (vgl. vara, Umringen, varaka, varana, Schutz,
Benf. II, 294), "Houvvffg^ ij, ''Eotnog^ ^E()€aaog, 9J, ^Egir^ia, ij (vgl.
varatra, Gurt ib. und I'6qtv¥, Ivgiutv ü, 319« worin y aus bv),
verw. mit ffu^tT(Hty fpaQkrüFi, Köcher, Pfeilbehalter (mit einem Deckel
versehen), worin tp wie in (jpä^oq aus hv. Vgl. dazu naeine Forsch.
J, 62 — 4 CHqu, iJQui'og u. s. w.), wonach man den ^Igag, 6, Sohn
des Aktor, Gemahl der Demonassa, Vater des fiurydamaa und des
Enrytion oder Eurytos (zu Ffgv in e^-fiu), für einen wahrenden,
wehrenden, schützenden Mann, für einen Herrscher {^Quvoq) erklären
kann. Hier ist zum Schlüsse noch zu erwähnen ^fgßog, 6, Sohn
des Ämphistenes, Vater des Astrabakos (den Jacobi, H\ d. Myth. p.
150 für einen Esel mann erklärt) und des Alopekos, die im Gesträuch
das Bild der Artemis Orthia fanden und bei dessen Anblick wahn-
sinnig wurden. lofiog könnte umgebend, wahrend, schützend^ hü-
tend s= Hirt bedeuten ; vgl. ovorpoglioc (Herod. VI, 68 — 9) von (pa^ßüi
aus hFmßoi (zu Benf. II, 309 sqq. ; anders, aber falsch, Benf. II, 107 ;
was \^i mit d/uoglidg zu machen?).
117. 'IrF/nfjvoc, 6, Flussname, ist sehr dunklen Ursprungs. Man
kann an Fid in idymt denken und den Fluss als den G-ewundenen,
(vgl. *Ikiaang, Krjffiadg), hkuJiWfdfyogy fassen; iG/titjvog wäre also =
Idf.irjv6cyt\Qdaf.it^=' odurj. Auch liesse sich der Name (wie 'iafmgog]
als Redupltoationsform fassen für JSt-fr/A/jvog , verw. mit ojii^vo;,
CfAiovrj^ fTfiolc bei Benf. II, 274, 309, von dlunft = dhv&, dhva^ ribu,
ävoK y^\. 'Aitioc = Avuc, Aiag {urj/Lu), Ova/utg u. a. Demnach
wäre er als ein wogender, brauRender, aufwallender bezeichnet Ich
wage keine Entscheidung, will auch eine Verbindung mit id (vid-
eo, e-videns = e-lucens) oder i&y at^-w nicht verwerfen^ wonach
Ismenos ein leuchtender = klarer, heller, reines Wasser halteiider
Fluss sein könnte. Bei Kallimacüus heissen Jtgxfj (hell, leuchtend)
und 2xQ0fpir] (gewunden) Töchter des Ismenos.
117a. lantoQiov, to, Berg in Lakonien, woher Artemis, die
dort ein Heiligthum hatte, den Beinamen 'lamogiu erhielt, kann
für Id^jißioiov^ Hd-Fu)Qiov =a 7x^v(OQtov genommen werden, von i&i'm-
gog =^ fvxh'fvogog, eig. grad-wärts ; vgl. althd. wart, wärts, lat. versoi
- 75 -
beißenf. n,318 mit xar-atQt^q U, 297. Sonst liesse sich 1&6, i&jo
(^r= laao} oeben ii)v aunehmeu und /udoaoq f. /utdjoQ = lat. medius
vergleichen. Nach Steph. ßyzant. gab es auf Samos einen Berg
^AaaotQOv, ro; darf man nun 'AaautQov für Fad^FoiQov, Fa&va>go¥
nehmen ron.a^r, Fa&v = fvt^i;? Vgl. oben p. 14 (über '^/r^i'g)
und 4en Art. 06(}vu^ (wo über 'Avx^na =«= QovqIo). Hieher gehören
kann auch der Name 7r7rwV^, ^, Berg auf Kerkyra (f, '/^rwV^, von
idro = Igto = ö-FiOTO, oFiavo, olaro^^ oiarogy Pfeil, eig. spitz?
anders Benf. II, 203) ; ferner ^I&<oQia, ij, ein durch Natur und Kunst
festes Castell am Aclieloos (Hoffipann, Grchld. u. d. Gr. p. 469), viel-
leicht für ^I&FoiqIu, Dunkel ist der Name '7aaa, rj^ alter Name der
Insel Lesbos, auch Stadt daselbst nach Steph. ßyz. ; vgl. ^iGoog, i^
Stadt in Kilikien am Meere, "i^og, Hafen auf Rhodos, wozu Tgcai,
ai. Feste bai diesem Hafen. Das Wort t^og, o, viscum bedeutet
wohl eigentlich fest, zäh, klebrig und stammt von der Urwurzel
dhvlg' (=dhv^' bei ßenfeyü, 17 sqq., wo zu äy/to, engen, unser
zwingen, zwacken hinzuzufügen; dhvag': hvag' steckt in ntjyyvfit,
eig. eng = gedrang, fest machen^ fug®'*)» hvig', die in gr. , o-tjpiyya
c= ay/oi, lat. figere^ weiterhin in sn^Hym , eig. neigen = drücken,
drängen erscheint. Da unser zäh (ftirzwäh) mit zwingen, zwacken
verwandt ist und eig. eng^ fest, zusammengedrängt bedeutet, so
dürfen wir es ebenso mit unserm W. Wachs verbinden, wie Zirbel
f. Zwirbel mit Wirbel (Benf. II, 279). Verwandt ist auch unser
dicht (dick, ge-diegen, ge-deihen), über dessen Anlaut Benfey ü,
274 (Dampf aus dhvap) Aufschluss gibt. Demnach konnte die Stadt
'"laau als Feste, oder auch die Insel Lesbos als dichtbewaldete (vgl, den
Bein. Lasla bei Uoffmann p. 1458)^ ebenso '7'^'oc, ^F^lai als dichte, feste
Localitäten bezeichnet sein. Die Wurzel hvig' in a-tpiyyw, figere
ist = hvag' in Tnjyvv/ui, afprj^6(n = ag' in äy/w^ bei Benf. II, 17
aqq , wo man noch folgende Wörter ansetze : lat. s-pissus f. s-pixus,
unser s-pang, s-peng, bang, ang-st und bange, ferner S-pange, ein
Werkzeug zum Befestigen (wie Zwinge = Band, Zwecke = ') Na-
gel, Pflock, ■ ndaaaXog f. na^uXog, eig. das Befestigte, ^) das Beab-
sichtigte, eig. das was man mit den Augen fixirt) ferner S-pechter,
ein enges Trinkglas, S-peck, eig. wohl das Zälie, Feste, Feiste,
Dorthin stelle ich aus dem Griechischen noch den Namen des Flus-
se, *Aii6g, zu vergleichen mit lat. con-vexus ib. II, 24, also eig.
"Wohl geneigt^ gebogen =s eXtaao/utvog ; ferner nun auch das Wort
uiiog (anders, aber falsch, oben p. 25), würdig, werth, eig. wohl
eng « ge-drang^ dicht, fest, tüchtig (unser taug-en, tüch-tig aus der
Urwurzel dhva-^h = dhva-g') ; dazu die Städtenamen Atioc, ij, Stadt
aof Kreta, auch ''Oa^ogy Ota^og und sogar lld^og^ ferner A'^ta, tj^
Stadt in Lokris, ^'Aaaa, ijy Stadt in Makedonien, ^'AoarjQa, r«, Stadt
der Chalkidier, Aoatjoag, tj, Ort bei Milet, 'l^fraoc, ^, Stadt in Troa«,
die nach Hofifmann )>. 1651 äusserst fest war, endlich — aber
zweifelnd — 'Hqqdg, Stadt in Lokris bei Oeantha — alles Namen,
denen man mit grosser Wahrscheinlichkeit den Begriff eng = gedrang
— 76 —
xa com*pactu8, fest, stark, Festung f^ben kann. In den genannten
Wörtern liegt wobl h^ak^h zu Grunde wie In ndaa-akog (Benf. II, 90),
Ilaaaaooiv, Stadt in Kpirus, Ildaau (v^l. lat. spiflsua), Stadt in
Thrakien, llurnuiväa, //, Ort bei Atramytion, lldaadka, Hafen der
Mylassier, TitWa/og (Knebel, Klemme, eig. engend, zwingend; nvac
ma, nuira entscheidet für hFaaa , was Benf. II , 90 noch nicht er-
kannte; vgl. auch nay in 7r/;;'w/ii, nuy-vq mit ttvx-voc, W0 7ra:m)
:hva), nv^tiz, buxus, ßuchs-banm (ib. II, 21, eig. eng, dicht, fest,
gedrängt, wie bereits Schwenck, D. W. s. v. richtig erkannte), Tlv^^
fj, Ort auf Kos n, s. w. Die oben für t^oq^ ^r^6q/[%luiyyiaaa,^laüf)^
u. s. w. herangezogene Wurzel hvlg' (a^fp/yyM) haben wir auch in
lat. aeg-er eig. geneigt, gebeugt, gedrückt (ob hvik' in aeqous,
aequor? vgl. unser eben, worüber die Artt "Aßat und Tiftma
Aufklärung geben), endlich hviöf' + s in my^yoq (Itr/ aas i?), wo-
rin eng = fest, hart, dürr, trocken, knApp, mager, hager (mager,
hager zu vgl. mit Schweiz, s-pägi, s-pichti, ein schmächtiger Mensch,
spechtig, Schweiz, s-päg «= schmächtig: mag-, hag-, s-päg gehö-
ren sämmtlich zur Urwurzel d-bva + Guttural bei Benf. II, 17 sqq.,
wo p. 21 sch-wank, sch-wach, xccxo^, paucns), während in la^n^q,
ia^tvQfig der ßegriff eng, fest, dicht = tüchtig, stark. Zu ll^og (kle-
brig, zäh) vgl. noch lat. pix, maau f. nixja {n aus hv) bei Benf.
n, 76. Zu i(T/(o, s/(o bemerke ich, dass der Grundbegriff dieser
Wörter neigen = engen (dhvang' — ang' Benf. 11^ 17 sqq.) = drücken,
fest packen (packen aus hvag')=halten sein kann ; vgl /uugnTw l>ei Benf.
11^310 und lat. teuere mit rr-r^i^'c, eng^ aus sa + dhvan (ib. IF,
320) = dhva(n)g' II, 1 7 sqq.^ wo unser ducken (zu vgl. mit biegen,
bücken, gr. cVo;^-//oc) die vollständige Urwurzel enthält. Danach ist
das früher (Forsch. 1, 166 — 7) über fj^rr» Gesagte als falsch zu ver-
werfen^ d. h. als falsch in begrifflicher Hinsicht. Under packen bat
Benf. II, 90 richtig mit Trfjyvt^fu zusammengestellt; vergl. aarrci*,
packen, aus sa -I- {hF)ax.jut = ay/o^ (r~(pi}yat, figo.
118. 7raAoc, n, alter König der Pelasger, Sikuler und Oenotrer,
von dem Italien den Namen haben soll; das Wort- tTuXog, o, ist
nach Hesycbius = ruvoog und jreiiört wohl zu Benfey I, 253 sqq.,
wo neben der für (od^-eo) anzunehmenden Wurzel vädh (stossen,
aus hvädh, dhvAdh zu II, 274, wo dhmA, stossen, schlagen, aas
dhvä) eine Wurzel vidh oder vith mit gleicher Bedeutung erscheint.
Zu vadh = vidh gehört fr^-rg = ld--vg, dann l&vco andringen,
anstürmen, wonach streben, das Jacobitz b. v. mit d-vw für verwandt
halten will: in Bezug auf die Bedeutung ist dies richtig, nicht aber
in Betreff der Form, da i&^vio aus (dh)vidh, dvM aus dhu, dh-va,
woher dh-vadh = svd^-vg. Vgl. doog, spitz, l&vg, jy, ■= ai% im-
petus (pet-uicus, stossend), Andrang. Bei traXog nun mag eine
Wurzel vith, stossen, zu Grunde liegen, so dass der Stier als der
Stösser bezeichnet wäre. Da stossen = heftig bewegen, schwingen,
sich heftig bewegen = tanzen, springen (nach Benfey II, 275, wo
Tanz zu dhva, dhu, &v(o), so mag lat. vitulus samnit Vitula, vitulor
- 77 —
mit Irakog verwandt sein. Auob die Wörter iTnjg, 6, ha/uog möebte
ich hieherjsiehen, vgl; I&vm (wo 7 statt. Guna zu bemerken, wie in
ofil/io}), die nicht' sehr passend zu Uvai, g^hen^ gestellt werden. '
119. ^'hvXoq^ 6y Sohn des Zethos und der Aedon,. auch =
^Itv<„ 6, der sonst Sohn des Tereus und der Prokne heisst. Diese
beiden Namen habe ich schon im Artikel Z^O^og behandelt Hier
ist noch ^hinzns^ufügen, dass tr mit atTTtjy tj, Specht, bei Benfey I,
536 zusammengehört. In (jitt/j erscheint die Wurzel vit (ib. II,
60f -wo lltth. waitoju, klagen, ächzen, eig. tönen^ wie vad ib. II,
62 = vid in dfidoi) mit Präfix sa componirt. Wenn aiTTatctj^
tpiTvänij, yjiTTaxog ebenfalls biehergehören , so liegt in tpiv sa -f-
hvit = Vit ib, II, 60, wie denn vit «us hvit, dhvit (II, 275—6)
verstümmelt ist. In am^w steckt sa -h niy = hvig'^ vgl. hvag- =
gug' ib* If, 62, wie aniyyog = anivog lehrt; in anivog kann hvi
(woraus hvd, rufen, ib. II, 00, vgl. v^ aus vi 1,285 und vi aus va
-4- ja) liegen, aber auch hvan (= lat. can-o ib. II, 63> = dhvan
(il, 275), tönen: in letzterm Falle gehört a-nivoc zusammen mit
*/i'-ci/, /Liiv-vQog, xtv-vQogf die alle aus hvan herzuleiten sind. In
ntnog, ninga, mnidj nint^w, ntnni^at und unserm piepen, pfeifen
liegt eine Wurzel hvip :^ hvap, hväp, väp in dn^vw, tjn-vio ib. II,
61; vgl. vip = vap ib. I, 340 sqq ; dieselbe Wurzel liegt in lat.
sib-ilo f. shvip-ilo s sa + hvip. Da ninvXog die Lerche heisst
(wenn auch nur in späterer Gräcität), -so malmt dies Wort an den
Namen JS/tt^Ao^^ o', Sohn der Niobe (und des Amphion), der benei-
deten Schwägerin der Aedon, der für 2hFtn-vXog stehen und tö-
nend (pfeifend), singend bedeuten kann. Sollen wir nun auch JSc-
/!fi;XAa. hieherziehn. und sie zu einem weiblichen Buyig ^ (redendj
verkündend) machen?
119a. "IcftTogyO, Sohn des Navßokoc, Enkel des ^'ÖQWTogy in
Phokis; ein anderer NavßqXog, Sohn des Lernos, heisst Vater des
KXviovrfOgy wie auch ein Sohn des Phäakenkönigs Alkinoos in der
Odyssee heisst; zn ^'IfptTog stelle ich 'Ifftrion', 6, Sohn des Ör()t;v-
Tft'g, femer ^/(pvg^ 6 = TTffvg, 6, Steuermann der Argo (Scliol. Ap.
Rhod. 1,105), von welchem letzteren Namen ich in dem betreffenr
den Artikel zeigen ;werde^ dass er mit inTO/nai, ?7rog, lat. stipo u.
8. "w. verwandt ist und drückend, drängend, treibend, bewegend =
steuerpd, Steuermann bedeutet. Dürfen wir nun auch den Namen
^I^nog und 'Iq^tTtoiv, namentlich dem ersteren, einen ähnlichen oder
denselben Sinn beilegen ? Der Lykier 'Iffsvg bei Homer könnte als der
Schnelle bezeichnet sein wie der Myrmidone ^Enfiysi^g, ebenso ^'Iq^nbg
des Eurytos Sohn aus Oichalia, der Bruder der Jole. Was das Wort
?i/)i, mit Gewalt, betriflTt, so ist dasselbe mit Inog^ inrofiai, stipare,
tjvdqxo, arißf] {rrayog), arißuQog verwandt und ty-c bedeutet eigent-
lich die Steife, die Festigkeit, Tüchtigkeit, Kraft, wie aus dem
Artikel Ttrpvg erhellen wird.
119b. KaiQocyO, Pferd des Adrastos^ hat wohl nichts mit xa/-
^og zn thun, sondern gehört zur Wurzel xuq in a^xutQOß, o-y.iQxdmj
— 78 -
Terw. mit unseroi W. hur-tig (worin der Begrifi der tlossendfii,
treibenden »> schnellen Bewegung, vgl. Schwenck s. v.), weiterhin
mit H^kXto, pello, color, hikloq, a-nvQ9-/^io (h aus hv), deren Ur-
wiirzel in &nQ-yt\ut {iPoo = dhvur) erhalten ist, worüber der Art
&0(>yaH zu vergleichen. Das Wort xatQog mahnt an unser ge-hören
■B schicklich sein ; vgl. 8-chirr, Ge-s-chh'r, worin der Orundbegriff
iiigin, fugen, fest ^ passend machen) erscheint.
1 20. KuAui'Cy n, Sohn des Boreas und der Oreithyla, kann mit
noXoiOQ, Dohle^ xoArr)o^^ Geschrei, (Benfey II,.366. 181) 37eTwaDdt
sein und sur Wurzel xXv, tönen, schreien, bei Benfey 11, 130 (^
weinen, xAa/fn f. xXdFio) gehören. Doch wäre auch eine Verwandt-
schaft mit xbkXot (wonach KaXai'g « ra^nig sein kann) oder end-
lich unserm Wort Qualm, gr. i^>nkoc, aus ahFoXog, Dampf (oh lat.
bai-o) möglich, wobei eine \> urzel lival, dhval (=dhvap in rvtp,
hvap in xan^vog, vap in lat. vap-or) zu Grunde liegt, aus dhu (ib.
11,271 8qq.)+ r. Da tönen = blasen (ib. IF, 270 — 6, ygl. unser
Düte, düten mit lat. can-ere und cin-is, Asche), so wurde die Wur-
ael dieselbe bleiben^ da auch yg, xq, /g ib. II, 129 sqq. aas dhypi,
dhvar, dhu + r, ib. II, 263 ; vgl. dhva-n H, 27ö. Sicher zu Benf.II^ 130
(xf Ä, x(tX-t(o = hal'len) gehören die Namen Kahicov^ o, Flaas bei Kolo-
phon, KdXfjg,6, Fhiss in Rithvnien ; ob auch KuXßig^ ij, Quelle (nach
Strabo auch ein Fhiss) in Lykien, nn^Kdknag,6^ Fluss in Bithynien,
wozu äoufi-og für x^uji-og (lat. crep-are, xQifuß-uXov ; vgl. aQudognn^
*jiQid-ovau, ^o^oc) ib. II, 131 passt. Hieber könnte auch KdXtxv-
(ßog, 6, Sohn des Poseidon (tönend = rauschend), gehören , der der
Insel KuXuioeia den Namen gab. Dazu noch Kukkagy o, Fiuss in
Euböa, und KuXX^g, o, Flussname (nach Photius). Benfey II, 130
setzt zu xXv vermuthungsvveisc althd. hlü-t, laut, tönend an: dazu
stelle ich KXvuoc, 6 (vgl. xAvro^ oQvtg, vom Hahne, bei Hesychius),
Vater des KuXi^tioq, also nicht „der Berühmte^, sondern „der Tö-
nende, Rufende^, vgl. lat. calator; ebenso ist vielleicht auch KXv-
Tioc, o, der Stammvater der Wahrsa^erfamilie der Klytiaden, zu fassen.
121. Ku^istQocj ij, Stadt auf Rhodos, erscheint bei Homer II.
II, 656 wie Lykastos II, 647 mit dem Heiwort ä^tyottg, weil diese
Städte auf schimmernden Kalk- oder Kreidebergen lagen. Der Name
Kuttfiong für Ku/LtfQJng, Ku/n-aojog kann mit xd/Liivög^ Ufen, ver-
wandt sein, ferner mit unserm Wort S-chimmer, der Schein (vgl.
Schimmel, ein weisses Pferd), goth. skeima, rpavig. Leuchte, Fackel.
altnord. skima, Schimmer, angelsächs. scima, scyma, Glanz u. s.w..
welche Wörter Schwenck, D. W. s. v. Schimmer von slceina, schei-
nen, leitet , so dass also Schimmer für Schin-mer stände. Wie in
Schein eine Wurzel kan (= hvan, dhvan bei Benfey II, 275 woiu
Sanskrit an, blasen, anala, Feuer, celt. tan, Feuer, dann lat. cin-is,
^V, en, F/j7»oip) steckt, so scheint in Schimmer eine ebenfalls leuch-
ten bedeutende Wurzel kam = ydju-tvog zu stecken, verw. mit fvi,
5va, ^ush bei Benfey II, 168. 374 (wozu xavco^ xauo, xdof gehört),
die aus kvi, kva, kush entsprangen. Diese Wurzel kam yerhält a^
— 79 -
dann zu dham, blasen, für dhvam ib. 11,272 wie xap in xcciVco zvt
dhan, sehlagen, tödten ib. II, 276 (iür dhvan, dsiyw = hvan, (peyot,
xuhü)). Der Begriff blasen ist = sprühen, glühen, brennen, leuch-
ten; vgl. lat. cin-is mit can-o, ce-cini, dann faviila (zu Benfey 11,
274, wo dhav, dhu, &v-/[i6g) u. Benf. I, 601. Da blasen auch «
Ionen (vgl ib. II, 275 sq. und unser düten), so ist als eine lortbil-
düng der Wurzel dhu, dhva, hva durch m hier zu erwähnen lat.
gem-o (wo gern aus hvam^ dhvam, wie Benfey 11,61. 275 sq. rieh-
tig erkannt hat). Auch vom-o (stossen s: ausstossen, hervorbre-
chen) gehört hieher (zu dh-va^ dhu), vgl. vomica, wie s-puo, 7i(r)i;ci>
(vgl. i€{t)sIvo}) und die .sämmtlichen Derivate der Wurzel (t-<jd<^
fT-^i, a-(f^v ib. I, 537 — 609 aus (sa -4-) hva, hu, dhu, stossen,
Titamnien. Dieser Auseinandersetzung zufol^re erkläre ich Kufi-'ftqo^
für = schimmernd, glänzend, uQyivoirtc^ welcher Begriff auch auf
den Sohn des Kerkaphos, den Enkel des Ueli«'S passt. Dürfte maiii
Kd/iifiQog von tujLt-tvog trennen^ so könnte man den Namen zu d«r
W^urzel ghar (ib. II, 195) aus hvar = h/naQ (= dhvar in dsQ-^og,
&uX»7T(ü) stellen, wie Benfey II, 283 yu/adgu zu hvar, hvn stellt.
Doch halte ich an der gegebenen Erklärung fest. Auch darf man
wohl nicht daran denken, dass Ka/nsiQog, Ka/Luyog für Kf^d/asiQOi;,
xqu/Lttvog «teben^ verw. mit lat. cremare und (;ri, i;rä (aus kfi a
[ hvfi, ghfi ib. II, 195) ib. II, 197; die Wurzel xa-^/ verhält sich za
einer Wurzel xQu-^t wie gael, cam. Ib. II, 321 u. lat. cam-ur lu
hrfi-m, kri-m, kra-m ib. II, 307. Vgl. den Art. "O/i/io^.
122. Ku/LtTffjyTJ, ein Ungeheuer, das die Kyklopen im Tarta-
ros bewachte, ist so viel wie nikMQ bei Benf II, 293 (gekrümmt^
gedreht). Vgl. xäjUTioc, ro, ein Seeunthler, Waliüsch, dann xu/lithj, /f,
die Krümmung, und xa/Linij, ij, die Raupe.
\23. Kdva&og, 6, Queilname, mahnt ah unsere Wörter knat-
tern, 8chna(ti*rn, lat. anat (anas^ Ente), f. cnat, (oder zu canere, wo
ean ans hvan = an? also auch vJjaaa für uv^ofral), vP^güu f vrjvja
oder vtj&ju {& aus th?; vgl. noQ&evog mit no^rtg). Die Quelle
wäre als die lärmende, rauschende, ^A^i&ovna, bezeichnet. Vergl.
Benfey II, 63, wo vLuv-dCfo, xav-u/6g mit lat. can-o (can aus hvan)
idontificirt wird. So mtisste man auch knattern, knacken, knappen,
knarren, schnarren (ib. II, 55), die sammt allen II, 55 verzeichneten
Wortern zu II, 182 (bna, hhj, hnu, stossen) gehören, auf hva-
(ib. II, 60 sqq. 275 sq.) reduciren, also hna, hni, hnu II, 18*2 aus
hva-na, hva-ni, hva-nu (hva = dhva, neigen = stossen, II, 320.
271 sqq.) entstanden sein lassen. Dafür spricht knu, tönen, ib. II,
63 aus kanu = hva-nu = nanu, hnu (stossen, ausstossen = tönen)
II, 182. Vjil. dham 11,272 aus dhva + m, dhan II, 276 aus dhva
-H n, dhri, dhar II, 280, 278 ausdhva-4-r. Verwandt mit /Carw^o^ ist
124. Kavux9jj fjj Tochter des Aeolos und der Enarete (ÜbVu-
Qirij f. Kyafj-ktfj, vgl. knarren), eine knackende = tönende, rau-
schende Wassergöttin (y:uyu/6g, xavu/Jig^ xuva/ri)y die vom Poseidon
mehrere Kinder gebar.
— 80 —
12Ö. hu^duAo^i 6f Sohn des Helios auf Rhodos, könnte als
ein Liclitwesen bezeichnet sein, von der Wurzel ^va-d (Benfey 11^
lß8 sq ) « gva-dh in xulß^uQÖg, dor. xod-ugoc;, und in I^ov^oq,
l^uv&og f. a-xov&ng, rr-xttJ'«Vo^. Verwandt sind lat. candeo, candi-
dus, in-cendo. Anderer Bedeutung scheint der ebenfalls ani^lin-
gende Name
12(). Kuvddwy, fi, wie Ares oder Orion in Böotien hie«.
Vgl. Benfey II, 326, wo xufdua, Kopf (im Sanskrit kakud, Wirbel
E= Spiize, Vertex), xovdvkog, von einer Wurzel hva-d, hva(n)d, dre-
hen, neigen, biegen, die auch in unserm Worte Sch-wanz (deh
ringelnd ib. 11,316) steckt, verw. mit hva(n)dh in xuv&og und mit
vat in sT-og (ib. II, 323) und unserm Wort sch-winden, eig. nei-
gen, sich neigen (vergere, iiaecus, welk gehören zusammen), drebeoj
daher der Schwindel, worüber Schwenck s. v. zu vgl. KaißSmv
nun scheint drehend, wirbelnd zu bedeuten, was auf ein^n Lnftstür-
mer wie Ares oder Orion gut passt. Doch ist auch eiMO Verwandt-
schaft möglich mit unserm Wort hetzen .= in heftige Bewegung
setzen, jagen, antreiben, wonach Kavödwy ein hetzender, jagender
Gott, der wilde Jä^er im Luftreviere wäre. Vgl, lat quatere (Benf.
1,253), t^T.xdvGut von einer Wurzel xt{v)T aus hya+ t, dhva+t,
(dhu, stosscn, Benf. II, 271 sqq.); neben x£(j')r konnte xed = hva + d
e: dhva + d (= lat. s-tud-co, e-tuudo in tiindo ib i, 6089 wo sts
Ks sa + dliu, Ov(o) bestehen, verw. mit liya-n (^ib. Ilj 276: dban
aus dhvan, wie rftroi beweist) in xatpot eig. stossen 3= schlagen,
tödten. Zu lat. tund-o würde sich alsdann Kavjf-diov verhalten wie
ynnTOß (wo xoti = hvap = kap ib. II, 322) zu tvttto} (aus sa 4-
dhva-p = stu-p ib. I, 657 sq.). Vgl. noch unser schiessen (s-chiessen
zu Benfey II, 194, wo hu, projicere, = dhu, II, 271 sqq.), eig.
stossen = fortstossen, schleudern, werfen, wovon Schoss (das was
aufscliicsst, aufstösst, in die Höhe springt, vgl. &o6g spitz von dbo,
^iv^ot)j verw. mit had-iiog. Die von Benfey II, 164 sqq. behan-
delten Wurzeln cjvi, gehen, bewegen, ^va-k u. s. w., dann Qvi, gva,
f u waciisen, schwellen sind aus kvi, kva, ku =:. hva, dhva, dhu, &v^o.
127. Kurtj^i], Vorgebirge auf der Südküste von Aeolis, Les-
bos gegenüber, das auch Alyu, Alyii^ Aiydv genannt wurde. Kari\
bed. wohl ^Spitze", das was aufstarrt, emporragt, empor gerichtet
ist; vgl. yjKvuiv, Die Wurzel ist dieselbe wie bei ya/vio und ffim,
nämlich livan, dhvan = han, dhan, Obivoi, bei Benfey II, 276, mit
der Bedeutung stosscn = schlagen, tÖdten: dhan f. dhvan ist aui
dhva, dhu (-h n), woher doog, stossend = spitz. Vgl. auch cj-ro^
(wo TOI/ aus dhan, dhvan, wie tu in s-tu ib. I, 657 sq. aus dho,
i^v-co), dann oif/^v, 0, der (spitze) Keil, lat. cuneusi wo das Yer-
hältniss von rpivw zu xa/Vw (hv = </> und = x) wiederkehrt. Die-
wandt. Vergl. ui/'u/j (stossend = spitz), dann den Namen de«
— 81 —
Vorgebirges "i/rd^-vq, », vielleicht « spitaj, do6(;, während ly&vQ,6,
Fisch, ai'hnell) 3o6q bedeutet.
128. Kunartvc, 6, Sohn des HIpponoos, einer der Sieben vor
Theben, bedeutet wohl schnaubend, stürmisch, wüthend, welcher
Begriff auf die Annahme eines Luftstürmers fuhrt. Vgl. xuno^ (bei
Hesych. OKanog), o, der Hauch, yomvog. Hauch, Dampf, bei Benfey
ly 2689 wo xan fälschlich aus ka + vap abgeleitet wird ; xun ist aus
hvap = dhvap {Svttü) in rvifo)) ib. 11, 275, — vap in lat. vap-or.
Zu ^vn = Tvq) gehört unser Wort Dampf (wo D wegen des fol-
genden V ; sonst würde es Tampf heissen müssen), zu d-hvap rpi-
fogy Dunst, Qualm, Rauch, f. ü-^nitpoq wie xf^oXog f. a-noX-og (=»
Qual-m). Da blasen = sprühen = brennen, glühen, juchten, so
gehören hieher (vgl. xanvQog) auch die von Benfey II, 168 sq. be- ^
handelten Wörter; dort (wo 9 aus k) habe ich früher den Kijtpsvg
angesetzt.. Hier füge ich den Kdnvgj 6, Sohn des Assarakos (zu
fttar, Feuer, Ib. I, 260), bei, der ein blasender =t sprühender, £eu-
rfger (Yghy/okoetg) Gott sein kann. Doch vgl. auch kap bei Benf. II, 322.
129. KaQxivoij Ol, sind nach Hesychius die Kabiren. Vergl.
Schwenck, Andeutungen p. 172 und Movers, Phoen. II, 2, 108, not.,
der dort den Namen der Ko^iaxot vergleicht. In diesen Namen steckt
nnser Wort Zwerg = verkrümmt = zwerch, quer, schräge, von der
Worzel dhvf i bei Benfey 11, 279 = hvf i = xp/, xsq In xgfxog, xiq-
ftog, Cekrtimmtes, Gedrehtes. Zu vergleichen ist der Bergname Kqu^
I yeq (s schräg, abschussig), ferner dqdx-wv (ä aus dh) gedreht = Dra-
j eh^i, Schlange, und ^Aqyn-^fpovTrig^ wenn eig. Tödter des Drachens, des
Ungethüms, wie BiXXsQO-tpovrrig, Das Wort Kuqyuvoi iKoQox-oi)
j^irerhält sich zu unserm Wort Zwerg wie quer zu zwer-ch, wie
•Quetsche zu Zwetsche, quittern zu zwitschern, Quehle zu Zwehle,
' 'iqaerlen, quirlen zu zwirlen, Zwirl u. s. w. Hieher gehören vielleicht
noeh Kogal^j 6, Gebirge Aetolicns, Koquxiov, t6, Berg zwischen Ko-
^ lophon und Lebedos, KeQxixsvg, 6, Berg in Samos, und viell. unser
* Wort Berg (B aus hv, vgl. Bug, biegen, bhag' aus hvag' bei Benf.
' II, 20), verw. mit lat. vergere, sammt dem phryg. Bergnamen B*-
fiievvTog. In dem Namen BtQfuov, t6, oQog, Gebirge in Makedo-
nien, kann die Wurzel hvfi + m (Ib. II, 307 : xQfj/^vog) stecken. Vgl
tiiiser schräm, eine Nebenform von schräge.
130. KuQ^rj, ^, Tochter dfes Eubulos (des Wohl-wollenden = .
benignus, des Gnädigen, worin viell. die Urbedeutung der Wurzel /?oA er-
flctieint, vgl. volo, d^iXo) mit vallls, Thal, von dhvar, eig. geneigt sein,
bei Benf. 11,320,278) steht nach Schwenck, Andeutt.p.l59 sq., i.Xug^fj
and hat Bezug auf den erfreulichen Jahressegen. Wenn ich den
Kamen Koq^I'Uvcdq, 6, ein Priester des Apollon auf Kreta, vergleiche,
scheint mir die Frage erlaubt, ob Kag^- mit oQ^iog (== S-chirm,
Helm) bei B^fey II, 297 zu verbinden sei; vgl Bötticher, Arica
p. 76, wo Sskrit var-man, tutela, lorica, domus, verw. mit lat. par-
na (p aus hv wie in niX-rrj^ verw. mit S-child und Held). Kuq-
fiänoi) könnte Mannschirmer, Männer beschirmend bedeuten, wie
-- 82 —
nukfivg ^ ßuiuXfVf;, verw. mit panna; Kuq^i^ »ber mag emtweikn
anerklärt bleiben.
131. KaatsävdQa, ij, auch Kaadvi(fa, die bekannte WdBBagerin.
Pott,Etym. Forsch. 11^271 nimmt Käaauvigog f^r Kdarapi^ und
erklärt IIuynaaTf] (zweifelh. Name) durch omnibus praepoUens, yoo
tfalwfioij überwinden. Nach der Analogie von fiiaaoq (ms fiid^jf^)
u. a. bei Benfey 11, 370 nimmt man EuaaoofiQu wohl richtiger fiir
KadjaydQo. Ob von der Wurzel xa& ib. If, 168, wosa na&a^,
dor. 3(0^0^^, femer l^av&og und l^w&og (sa -|- xa&, xov^) gehören?
Oder von der Wurzel kv& (zu Benfey, n, 322) aus hvadh in xfv^,
Hut, cudo, Uelm, custos (f. cudtos wie aestus f. aedtus), Hüter?
Dafür spricht ihr anderer Name '^;U§aW^,,ildänner vertheidigeiid^.
Dazu Yghttvkiydu) mit mXiydiofiUi ib. II,320> wo hval ss xoA, wA,
femer xavata, eine Art Hut, Koaäg^ eine Pferde-decke, lat. caaa,
Hütte, castram, Kasteü, Burg, Lager (schützend), worin eine Wur-
zel hvas (= vas bei Benf. I, 296, ves-tis, Wes-te, bedeckend; ^
den Art. ^Aawno^) erscheint, die auch bei detk von Benf. II, 323 vv-
zeichneten lettischen Wörtern gusa, gusums, ferner bei /ttvoo; ik.
n, 326 und bei unserm Wort Haus (hütend, deckend, bergend, «li
wktd mit hehlen, cel-are, oQrCulere, xik^cuvo^) za Gmnde liegt
Aus dem Griechischen erwähne ich noch itva6g (bei Heqrch.), die
was man bedeckt, die Scham. Danach muss man Kaatofigu iv«kl
fiir die etymologisch richtigere Form halten. Kaa^uvdQu ist gaii
= ^AXtl^-uvÖQu, Die Grundform der Wurzeln xaa (hvae), xt;^ (hviA)
erscheint in lat cavere, wo cav aus kn = hva, ferner in axoa, mtm
bei Benfey I, 610; vgl. s-cu-tum, cu-t-is, Haa-t, S-chu-tz (Best
1,611 not.) mit gu-h (bedecken) aus hva-h ib U, 322, wohin aidi
yvaXovy xvoq u. a. Wörter gehören, die Benfey unrichtig behanddl
Zu oicoiog =s sa + tcoiog (verw. mit xvayog^ Kvdveog, dunkeUaibÜl
verhält sich q}ui6g wie (pivw zu koUvw; denn hv ist nicht narsi^
sondern auch =^ 9. Pott II, 271 stellt mit KdaaavSgog i^usamBei
IIoXvxdaTPjj ^txdoTfjj %xdaTi], Mijdtmxdat^i, Heisst nun £b-
xdaxfi behütet = bedeckt {hn-xtv&ui)! ^loxdar^ veilchenbedeekt? j
MfjdtaixdaT^ an den /tifj^eu bedeckt (vgl. ^^^a ss pudenda iüNr- j
haupt bei Hesiod. Op. et D. v. 510)? oder aber vorsichtig (eanti, ';
bedeckt, behütet) in Kathschlüssen ? Und endlich Kcujaionij mi^
bedecktem = dunklem, schwarzem Gesicht? ^1
132. KdarcüQ, 6, Sohn des Tyndareus und der Xieda, Bndf i]
des IloXvöevxriq, könnte zu Benfey II, 168 sq. (wo xa^a^g, ^
candidus) gehören und Glänzer , Leuchter bedeuten. Möglich '1^
aber auch, dass KdaxMQ t Kd&'Twg zu xvd- in xev^o/, anshTiA
ci xFa&, xvd^f gehört und eig. Huterj Schützer, Schirmer bedeottt;
danach wäre KdaT(OQ=^uvu^ (von van bei Benf. I, 335, vgL mitII,J21
u. 294 sqq.), wie ja die Dioskuren gr. "".^vaxig, lat. Castores heia» 1
Vergl. zu XV& (x€v&(o) noch xi& (hvidh = hvadh ; hvi-dh Ä* |
auch in a-xid. Schatten) in xiäwv (bedeckend) und das hegychis* |
Wort xo&d(o = ata&dvo/aai = xodo), xoduj, merken, eig. viell. tan 1 \
— 8a —
wahren «= gewahren (vgl Benf. 11, 297 über o^m). LeUteres Wort,
das man mit dem im vorigen Artikel besprochenen lat. cavere com-
biniren kann, bedeutet in den Namen ^ij/uoKOcovy AwmovavVk s.w.,
Yielleicht so viel wie unser wahren, bewahren, behüten, beschützen
B beherrschen ; die darin erscheinende Wurzel ku ist aus hva (bei
Benfey IJ^ 320 sqq., wo p. 322 guh, kubh, bedecken ; das dort yer-
1 seichnete Wort kuhara, ku-h-ara, Höhlung vergleicht sich mit ca-
I vns, hohl, ncvoQ^ yvakov) und muss als die einfachere Form der Wor«
I «ein (dh)var, (dh)vri, wahren, ib. II, 294 sqq., (dh)van (helfen I,
I 335; auch dienen, eig. sich neigen, vgl. II, 20; zu van gehört
■ ttMc^) .betrachtet werden. Im Uebrigen vergleiche man den vorigea
I ArtikeL Was nun den Namen des zweiten Dioskuren IIokv'äfvHij^
g betrifft, so kann dieser = HoXvxQUTtjg sein. Vgl. Benfey 11, 206, 4
, dar ivvufiui richtig für ^vh-vauai nimmt und mit unserm Wort
I langen in Verwandtschaft setzt. Wenn aber Benfey fragt, ob dvk
I ad + vah (tragen, ib. I, 351; vgl. I, 357, wo sah^ sustinere, p«r-
^ ferre ans sa -|- vah) entstanden sei, so habe ich dagegen im ersten
, Itieile meiner Forschungen s. v. axaydvfi gerade in dvh = dhuh =»
g 4livah (iox^noQi ^s/Ojuaiy dsxofiaij sicli bücken, ducken = tollere,
g vgL hnn ib. n, 1>S2) die Grundiorm der Wurzel vah erkannt Auch
g 4|fff dvva^vu nicht getr^ennt werden von övio {^vhui) ib. 11, 66 sqq.
^ (i^ dhvah), eig. subire ; dies ist = sich unterziehen, ToXfiäv (Ibu
O^ 259), wie xivd-vvoQj Wage-stück, neben a-xivd^og (tauchend) klar
' VMCht Vgl. nvvdu% neben nv&iuijv. Danach ist rioXv-ievxfjg »
HiSkoc» ^Äftig, stark, welches Wort Benfey ib. I, 361 von sa -I- vah
. (mx^d'og, €^-üO = dhvah (6s/'0/Liai, ^dxofiai, äo/^-g^oq, ^ox-^ava, vgl,
ABtuDg, der wagerecht liegende Tragbalken, a-ja/arri) herleitet Da
M der Wurzel dh-vah v zu m werden konnte, wie dies auch naob
jjgfinf I, 351 sqq. im Griecb. mehrfach geschehen ist, so verbinde ich
f^pfdk unseren Wörtern taugen, Tugend, tüchtig die Wörter mögen,
WrmQgen, Mapht, mächtig ; vgl. das Sanskritwort gl-hma aus g'i-hya
ih. II, 283, wo hroa = hva aus dhva = dhva-h in dox^H^Qy Üxr
' (y4(U| idit'Ofic^i TloXv-ötvxriq. Zu hva gebort wohl die Sanskrit-
"^ Wurzel Qak, können, ib. II, 160, worin 9 aus k, also gak aus kak
'^BKhvak, dhvak, wie ^ar-ala (ib.) aus kar-ala^ hvar-ala, dhvar-ala,
' 133. EißQijv, d, Flussname, mahnt an ''EßQog, 6, weiterhin an
* f^«fi(fog, d, auch Ktjq)iaa6g geschrieben, Name mehrerer Flüsse.
bideni ich den aetolischen Flussnamen Ka/LinvXog vergleiche, stelle
1^ 4te eben genannten Namen vermuthungsweise zu Benfey 11,324,
*>4*f ^^^^ indesa zu verhehlen ^ dass KsßQijv und '^Eßqog auch mit
'iat. uvere f. üb^re, griech. d<pqo (Schaum, eig. wie ni^q>i%i nofi-
QllMBe, dann hu ib. n, 194 aus dhu, II, 271 sqq. 275, &v-cd = ^v-fiog,
Sl^uch^ woher ri/yw, y^ag)ag, xanvog, vapor u. unser Dampf) «u-
■f^mengehören können. In letzterem Falle gehört hieher wohl auch
- 84 - •'
der Name dos Regengottes Hermes ^IftfiQafufk;^ ferner der Plassiuune
"IfißQaaog; stellt doch Benfey II, 341 auch oft(iQog, imber eu ü,
75 (wo ap, Wasser) und erklärt das Wort ö/ufl^ aus abhra = Was-
ser tragend, mit sich flihrend, von ap + bhri, (ptQ-Mj wie er w&uo
Ii 260 sq. II, 327 aus ud {vd-otQ) + dhf i, tragen (aus dhvfi, sich
neigen, bücken = tollere, ib. II, 278. 320. 182, » hvri in bhf i I^
106 sq.) deutet. Ob auch in I/ußQafiog, ^IfißQußoq die Wursel bhn
steckt oder nicht, das wage Ich nicht eu entscheiden.
134 Ksyxpiag, d, Sohn des Poseidon, wovon der östliche Hafen
von Eorinth am saronischen Meerbusen Ksy/givuyoi, benannt war;
dazu Ksyxqk» ^> = ^^P/^V, wie Kig/yfta für Ksy^^tu; ausser-
dem erwähne Ich Key/^nu, rj, eine Quelle bei Lema, und KiyxQiüq,
% Fluss bei Ephesos. Alle diese Namen beliehen sich auf das dumpfe liau-
schen oder Tönen des Wassers ; vgl. xig/(o bei Benfey II, 132^ verw.
mit xQdtcw, xQ^Kij, xgsxsXog u. s. w. An der genannten Steile kat
Benfey mit Recht auch gty/fo angesetzt, wie denn alle die I, 874
sqq. angesetzten Wörter (vfi-h aus hvri-h &= dhvli-b, 11, 263,^ »
dhvar e=s dhvan II, 275) mit den 11,129 sqq. behaadelton zostoh
mengehören. Hieher ziehe ich noch den Namen' Kv^tq^vq^ 6, Bofas
des Poseidon und der Salamis, Vater der Glauke, der aus Kvqx^^
SS MFoQ/tvg (kfi, karanshvfi, hvar=knr, vgl. ib. II, 63) entstand
und ursprünglich wohl ein Beiname des dumpf tönenden Meera
war. lieber Kychreus vgl Jacobi, Handw. d. Myth. p. öö4, wo aber
seine Drachengestalt. Sollte man nun auch (mit Forchliammer) den
Kiif^Qoxjj (von xQixot) f. Kgtxoy' nehmen und fKr einen rauschenden
Wasser- s Regen-gott (Hermes) halten und den Namen 'üjof/^nl^
f. EQ£/&€vg (vgl. ogex&dot) als einen Bcinamsn des Poseidon be-
trachten dürfen ? Zu EtxQoxf/ vgl. Forsch. 1, 92 sq.
135. KfXMfQtg, ?f, *) Hafen von Troezen^ ') Hafenstadt in
Kilikien, könnte mit xikudog, xsXudaw, xulav^gog bei Benfey II, 132
sq. zusammengehören und rauschend, lärmend bedeuten, worauf aneh
der Name Tqoi^?jv führt. Vgl. den vorigen Artikel. Eben so kön-
nen zu Benfey II, 132 sq. gehören KiXaivog, o, (f. KiXaMg) Sohn 1
des Poseidon und der Kelaino, dann KsXaivuj^ /f, (f. JKsXaivfJ), fer-
ner EeXaivsvg, 6, Sohn des Elektryon und der ^Avul^ui ; letzteren Na-
men für Kvu^oi zu nehmen und mit unserem knacken, xuvdmui
xavu/og^ Kuvuxfj in Verbindung zu bringen, wage ich nicht. Ds
Xdyo), sagen, bei ßenf. II, 127 nicht von Xdxogy Xdaxot ib. ü, 132
getrennt werden darf, indem leuchten und tönen, spreqhen verwandte
' Begriffe sind (vgl. hell, clarns und bha ib. II, 101 sqq.), so könnte
man auch 'HXexxQvoiv durch „hclltönend^ übersetzen, sei es ditf
dieser Name auf das Rauschen des Wassers oder auf das Tonen,
Brausen der Luft Bezug hat.
136. EdvravQog, 6, Sohn des Ixion (des Stürmischen, von l*/,
Ix, lat. ic-o, u-iaaüß) von der Nephele^ ist gewiss ein Bild der
stürmischen Luft, sei es dass der Name von xtyv (in xtvoau, xsf
jiu), stossen = stechen, aber auch = treiben, vgl. tid^ita und Beut |
— 85 -
ly 253 sqq., wo lat quatio aus kvath, und dies aus hva + th »
dhva, dhu, &v^w + th; vgl. ib. II, 63 kvan ans hvan, dann II, 276,
wo dhan, ban aus dhva-n, hva-n, d^Uvw, (pipw, xalvw , eig. stos-
sen =s schlagen, erschlagen, tödten) + avQa kommt, oder dass Ksv*
vavgog, wie Andere wollen, eine blosse Fortbildung von xfvr ist
i Aach konnte die Wurzel xtvr (kath, kyath aus hvath) stossen «
3 ausstossen, tönen, tosen, lärmen bedeuten; vergl. K6(^)nog mit.
xonroi (kap aus hvap ib. II, 322), dann n(T)vnog, y{S)ovnog und
I kath aus hvath bei Benf. II, 63 , f. dhvath ü, 275 sq., wo unsere
I Wörter tönen, tosen, tüten, dtiten (alle von dhu, dv-Wj wozu dhäv
: in B^atF^-vaaMy d^owaacüi) anzusetzen sind. Danach bedeutet AT^yr-
[i avgog entweder „Lufterschtitterer^ oder „tosend^, „lärmend^.
1 137. Kdgßf Qogy 6, der Hund, welcher den Eingang in die Un-
l terwelt bewachte, heisst eig. wohl der Verkrümmte, Verdrehte = das
s Ungethüm, wie die Analogie von Eu/nnfj, niXwg u. a. klar macht.
i Diese Etymologie giebt schon Benfeyll, 312. Ist diese Etymologie
{ richtig, so iatKigß'fgog aus einer Wurzelf. hvarbh, hvri-bh, woher auch
j ipifiit^og (rund), iXifpaq (der gekrümmte Zahn), dann xc^Qß-ayog,
^ wixQß'ä^ai, wo der Begr. verkrümmt = verwirrt, unklar {ßuQ-ßa^-oq vieU.
ii redapL aus hvar, hvfi = xag, vgl. Wirrwarr). Wem diese Deutung
}. misafältt, der kann das Wort auch zu Benf. II, 131 stellen, wo
^ itgi(lLi)ß-'aXop, Klapper, lat crepare, dann ägaß-og f. xQaß-og stehen;
^. dorthin gehört auch unser kläffen, klaffen, verw. mit blaffen, bei-
g fem u. 8. w. Danach wäre K^gß-tgog = klaffend, belfernd, bellend«
^ • 138. Eigxafpog, 6, Sohn des Helios, Stammvater der Rhodier,
ij könnte zu w^oq <= xgixoQj circus, gehören; vgl x/^xo^, Habicht,
^ mit xigxc^ r= idQu$ (bei Hesychius) ; bedeutet doch auch xeQxog den
sieh ring-elnden Schwanz. Vgl. Benfeyll, 315; derselbe hat aberll,
^ 297 x/pxo$ (wo xiQx » hvfi-x = dhvri-x, d^Qiyxog) fälschlich (lür eine
u Beduplicationtfform erklärt. Bedeutet nun KdQxa-tpog (g)o zu Ben&
f 11,101) so viel wie xvxkosi^ijg, xQixostöfjg und bezieht sich auf die
: kreisförmige Sonnenscheibe? Zu Kigxa^fpog vgl. xgora'^og.
139. Eegxvwv, o, auch Kbqxvwv, Sohn des Poseidon, der grau-
sam gegen Alle war, die nicht mit ihm ringen wollten, bis er end-^
lieh vom Thesous überwunden wurde. Bedeutet Ksqxvwv Ringer?
Vgl. TlaXatfiMv und x^lxog^ Ring, und dazu Benf. II, 293.
140. EdQxüiTifg, Ol, verschmitzte, betrügerische, koboldartige
VTesen, die in der Heraklessage vorkommen; belHesych. wird x^
HOttp durch ioXiog, novrjQog^ xaxovQyog erklärt. Man kann an JSoq^
Kivoi (vgl. diesen Artikel), wo Kuqx = unserm Zwerg, awerch is^
denken und die Kerkopen für zwergartige Kobolde (Benf. II, 324,
aber xoßakog) ansehen. Doch ist nicht zu übersehen, dass derEo-
niiker Eupolis (nach Photius) x^^ für dXa^civ gebrauchte, welches
Wort an unser S-churke (eig. pravus, pervcrsus, ver-kehrt, verw.
mit schräg) mahnt, das zu Benf. ü, 314 gehört. Vgl. schlimm ib.
II, 308 u. a. Auch unser zwer-ch ist = quer = xfWQ-og, schlecht.
— se-
lb, n, 283. Dass Triii; » Verdrehtes, Vcrkrammtea, lehrt Benfej
II, 322| wo kapata, Trug, verw. mit num in xafinvko^, Kufinra,
141. KbfpalogjO, Hohn des Hermes von der Hene, nachHe-
8iod Vater des Pha^thon von der Eos, nach ApoUodor Vater d«
Tithonos. Vgl. Preller II, 07. Der Name könnte mit xcnv-voV ^
f»og (f. a^nifpog), lakon. o/iKpd ss oo^^ und nopifpog, ni^fpi%. Blase,
■ Tropfen, dann mit lat. vap-or, unserm Dampf (dhvap oder dhnbh
in xvtp Benfey II, 275) zusammenhängen, wonaeh Kephalos em \kh
■ender, wehender oder tropfender Gott, ein Gtott des Morgenwinde«
oder Morgenthaues wäre : als solcher ward er dann ein Jäger im
Luftreviere. Will man aber den Namen KitpaXoq mit ustpakij sn-
sammenhalten, so bedeutet er (vgl. Benfey II, 324) wirbelnd, jagend,
tummelnd (vgl. xXopog ib. II, 287): letztere Deutung scheint die richtige.
Vgl. noch altnord. hampa, wälsen, ib. 11,323^ viell. verw. mit ä/ttnQwUDA
mit kap ib. ü, 322, aus hvap » vap ib. I,340> sch-weben, sch-weifeD,
verw. mit beben (tpdßoiLtat, nißut), n. daau Preiler I, 299. 395. Von
Kephalos leitet die Mythe den Namen der Insel Ksq^aXkijvU^ if,
welche der homerische Sänger nur mit dem Namen Safifj oder 2e»-
f40Q nennt; vgl. Ho£fhiann, Grcbld. u. d. Gr. p. 2083, und daw du
Wort ffdfxoq, Anhöhe, Düne, worüber Forsch. 1, 148 sq. naehcusehen.
Der Name KkfpaXXrjvtQ , oi, die Kephallener aber beateichnet aDe
Bewohner der Inseln und Festlandsküsten, die im Bereich der H^r-
Bchaft des Odysseus lagen, nach Hoffmann p. 2069. Indem ich auf
das der Insel Samos gegebene Beiwort namukosaauf dann auf £ij-
q»aXoq, Vorgebirge (Hoffoiann p. 1787), Kttpakal, Vorgebirge und
auf den häufigen Vorgebirgenamen ^AfmeXog (d. h. Wipfel, Spitze)
verweise, erkläre ich die Kephallener als Bewohner von gipflicfaten,
wipflichten, gebirgigen Inseln. Neben der für die genannten Namen
aufzusteUenden Wurzelf. (d)hvap, neigen, biegen, krummen, wölben
a. s. w. (bei Benfey II, 324 sq.) bestand aber eine gleichbedeutende
Wurzelf. (d)hvip, woher das Wort ainvq (eig. geneigt s= abschüssig,
steil, vgl. oben p. 1 und die Artt. Tif^nrj und Titpvq) für {d)hFatnv(;\
die Anlautgruppe hv könnte erbalten sein im Worte ncun^aXott;
(vgl. AlnäXtoQ oben p. 6), welches man gewöhnlich fQr eine Redo-
plication von einer Wurzi^l naX hält; ebenso könnte hvap, wovon
^n^tog, dn-uXdg^ unser Weib (verw. mit weich), unverstümmelt er-
halten sein in na/nn-sXog, dicht Beiwort alter Leute, eig. wohl ge-
■10^^) gebeugt, biegsam »= schwach oder sich neigend = hinßülig;
caducus et infirmus. — Ich erwähne hier noch Eaq}^^fvg, 6, süd-
liches Vorgebirge von Euböa, Cambunii montes (vergl. äfißwv für
hFa^ßwvy a-fca/Lißog, Forsch. 1, 83 sq ; anders Abel, Maked. vor Phi-
lipp p. 6 not , der an ßowdc, denkt), KußetQog, Berg in Grosspliiy-
gien, endlich KvßsXa^ Berg in Phrygien, worüber Forsch. I, 102.
142. KfjdfxXifov, 6, Diener des Hepliästos und Fuhrer des ge-
blendeten Orion, könnte Zwerg oder aber hinkend (jcfoXog) bedeuten.
Vgl. or-xafw, das zu lienfey II, 322 sq gehört, wo auch unser hin-
ken (von hva) steht ; ebendaselbst stehen die Sanskrit Wörter vantii'a,
— 87 —
Zwerg, vanda, Krüppel, aus hva(D)Üia, hva(n)da^ verw. mit khat't'aiia,
khat'teraka, Zwerg, femer gada, Buckel, gandh, Knoten, gada, Ball,
r göd'n» gönd'a, Fleiscb-klumpen , gend'u, Ball, verw. mit xovdvko^,
, ib. n^ 326. Da x^d-i^o^ *) geneigt = intentus, aufmerksam, sorg-
. sain (vgl. pra-hva, intentus, ib. II, 320), ^) wovor man sich neigt
j =. verehrt (vgl. II, 20), so könnte Kpj^aUwv auch sich neigend,
j. beugend == dienend bedeuten, verw. mit KuöotXoi, KuäfyvXot, ol,
,, Knaben beim Gottesdienst der Kabiren. Vgl. lat. cadere.
, 143. JT/^rcJ, ^, Tochter des Pontos und der Gäa, von Phorkos
j Matter der Phorkiden oder Gorgonen. Vgl. x^ro?, ro, *) Schlund,
^ Höhlung, Vertiefung, ^) jedes grosse Meerthier oder Seeungeheuer.
^ Dieses Wort gehört eu Benfey n, 322 sq., wo vat, wenden, drehen,
^ ans hvat, dhvat =s dhva (neigen, sich neigen) + 1. Was sich neigt
^ Ist niedrig, tief, eingesenkt = hohl ; in dieser Bedeutung ist xf ro^
^ verwandt mit ai^r-^iov, Höhle, Grotte, sei es dass uvt'Qov = va(n)t
I (in weldiem Falle antrum ein Lehnwort ist) oder dass es aus (hv)a(n)t
^ entsprang. In letsterem Falle verhält sich üvt-qov zu va(n)t wie
^, aadlla (hv-axilla) zu Faa/aXij, fiaa/dX»i oder wie od-or (hv-odor)
t sn Foä'/Liij. Was die zweite Bedeutung von x/jroq betrifft, so hat
diese viele Analogieen; vgl. xdfinogy Kufinrj^ ndkwQ, hvalr, walira
bei Benf. n, 293. Den Namen Kfjrd können wir durch Wunder,
Meerwunder übersetzen, da (nach Schwenck s. v.) Wunder von win-
den (s= wenden, drehen) kommt und zuerst das Gewundene, Schiefe,
^ Verdrehte, dann das Verdrehte als Seltsames, Ungewöhnliches be-
^ deutet. In Wund-er steckt die Wurzel va(n)t aus hvat » xar in
^ xfJTog^ Krjxd. Der Flussname KiJTHog, Kfjriisig kann „reich an
'*, Wendungen, Drehungen, Krümmungen^ bedeuten. Zu va(n)t, hva(n)t,
^ ävT'Qov gehört noch avr-vl (gewendet » gedreht, rund, umgebend) ;
* da äpTvysg bei Homer die gerundeten Seitenwände desWagenstuhls
* sind, so erinnere ich noch an unser Wort Wand, eig. Umgebendes,
^ Umringendes, Umschliessung.
J 144. KiöaXia^rj, Name einer Quelle; dazu !^x7^aA/a, 17, Quelle
' in Böotien; "Aalöagy o, Fluss in Elis, der auch "Axliwy heisst;
l4xtiovaa, r^, QneUe in Böotien. In diesen Namen finde ich die
Wurzel hvid, unserm heiss-en entsprechend, (eig. rufen, tönen, hal-
len, vgl. heiss, heiter und hell =* yiaXog mit yakico, xskfvo)), b= hva-d
= vad in a-i;Jct)v, welche in dem Worte dfidM steckt und zu Ben-
fey II, 60 sqq. gehört. Dort steht das Sanskritwort gai, singen,
welches Benfey mit hv^, nifen, identificirt (hvä aus hvi = hvjaa
hva + ja, vgl. v^, vi 1, 285) und wozu er p. 62 litth. gied-mi, sin-
gen (aus hvied-mi) vergleicht Zu dem cbendanelbst p. 60 citirten
litth. wait-oju habe ich schon früher "'irvg, "hvkog, femer tpidvgdg
(wo pid- = cT-TTi^ = hvU^) verglichen. Die oben genannten Ge-
wässer sind demnach als singende, tönende, rauschende, murmelnde
bezeichnet. Da hv nicht nur = x, sondern auch = (p (vgl. g>ivio
=. xaivü) zu han aus hvan bei Benf. II, 276), so könnte auch der
Name des berühmten Wahrsagers T/oAv-^f/J^C hiehergezogen werden;
— 78 -
Terw. mit unserm W. hnr-tig (worin der Begrifl dar stossend»,
treibenden » sclinellen Bewe^ng, vgl. Hchwenck s. v.), weiterhin
mit icAArii, pello, color, hiXXoq, a-nvQ&i^tü {n aus hv), deren ür-
wnrsei in x^oQ-ytut {i^oo = dhvar) erhalten ist, worüber der Art
&0(»ya§ ssu vergleichen. Das Wort xaiQog mahnt an unser ge-hören
«s schicklich sein ; vgl. 8-chirr, 6e-s-chhrr, worin der Grundbegriff
iuQio, fügen, fest rs passend machen) erscheint.
1 20. KuXuiCj n, Sohn des Boreas und der Oreithy ia, kann mit
noXotoc;, Dohle, xoXf^tog, Geschrei, (Benfey II, 366. 131) yerwandt
•ein und sur Wurzel xkv, tönen, schreien, bei Benfey 11, 130 (»
weinen, xXaiio f. tcXäFio) gehören. Doch wäre auch eine Verwandt-
schaft mit xbXXoi (wonach KaXui'g » Ta;rvg sein kann) oder end-
lich unserm Wort Qualm, gr. xf/tiXoc, aus ahFoXog, Dampf (ob lat.
hai-o) möglich, wobei eine Wurzel hval, dhval (=dhvap in rti^n,
hvap in xan-voq, vap in lat. vap-or) zu Grunde liegt, aus dhu (ib.
11,271 sqq.)-f- r. Da tönen == bhisen (ib. II, 27ö — 6, vgl. unser
Düte, düten mit lat. can-ere und cin-is, Asche), so würde die Wur-
sel dieselbe bleiben, da auch /p, xq, /q ib. II, 129 sqq. aus dhvn,
dhvar, dhu -h r, ib. 11, 263 ; vgl. dhva-n 11, 27ö. Sicher zu Benfll^ 130
(scf A, xnX-io) = haMen) gehören-die Namen Kukäiovy o, Flaaa bei Kolo-
phon, KdXf]g,6, Fluss in Bithynien ; ob auch Kukßig, i^, Quelle (nach
Strabo auch ein Fluss) in Lykien, un^KdXnag,6, Fluss in Bithynien,
wozu äouß-og für xQali-og Qtit, crep-are, xQifuß-uXov ; vgl. u^dog und
j4Qdd-ovau, ^0^0^) ib. II, 131 passt. Hieber könnte auch KdXav-
(M)C) fi, Sohn des Poseidon (tönend = rauschend), gehöret! , der der
Insel KaXat(}8ia den Namen gab. Dazu noch KdXkag, o, ^luss in
Enböa, und KuXXtjg, o, Flussname (nach Photius). Benfey II, 130
setzt zu xXv vermuthungsweisc altlid. hlü-t, laut, tönend an: dazu
stelle ich KXxmoc, o (vgl. xXvTog oQPig, vom Hahne, bei Hesychiusj,
Vater des KuXrjxmQ^ also nicht „der Berühmte'', sondern „der Tö-
nende, Rufende^, vgl. lat. calator; ebenso ist vielleicht auch KXv-
Tioc, 6, der Stammvater der Wahrsairerfamilie der Klytiaden, zu fassen.
121. Ku^isiQocj i], Stadt auf Rhodos, erscheint bei Homer II.
II, 656 wie Lykastos II, 647 mit dem Hei wort dqyivottg, weil diese
Städte auf schimmernden Kalk- oder Kreidebergen Jagen. Der Name
Kuiufong für Kd/tifQJoc , Ku/a-anjog kann mit xd/uivög, Ufen, ver-
wandt sein, ferner mit unserm Wort S-chimmer, der Schein (vgl.
Schimmel, ein weisses Pferd), goth. skeima, ffavog, Leuchte, Fackel.
altnord. skima, Schimmer, angelsächs. scima, scyma, Glanz u. s. w.,
welche Wörter Schwenck, D. W. s. v. Schimmer von skeina, schei-
nen, leitet , so dass also Schimmer für Schin-mer stände. Wie in
Schein eine Wurzel kan (= hvan, dhvan bei Benfey II, 275, wozu
Sanskrit an, blasen, anala, Feuer, celt. tan, Feuer, dann lat. cin-is«
fjv, en, Ftji^oifj) steckt, so scheint in Schimmer eine ebenfalls leuch-
ten bedeutende Wurzel kam = rd/n-ivog zu stecken, verw. mit yvi,
5va, ^ush bei Benfey II, 168. 374 (wozu xuvo)j xaico, xuw gehört),
die aus kvi, kva, kush entsprangen. Diese Wurzel kam verhält sich
- 79 -
danB zu dliam, blasen, für dhvam ib. 11,272 wie ^av in xalycn eis
dhan, schlagen^ tödten ib. II, 276 (lür dhvan, dsivijü = liyan, cpivM,
xafyw). Der Begriff blasen ist = sprülien, glül)en, brennen, leuch-
ten; vgl. lat. cin-is mit ean-<o, ce-eini, dann favilla (zu Benfey II,
274, wo dhav, dhu, d-v-^g) u. Benf. I, 601. Da blasen auch «e
tönen (vgl ib. II, 275 sq. und unser düten), so ist als eine lortbil-r
düng der Wurzel dhu, dhva, hva durch m hier zu erwähnen lat.
gem-o (wo gern aus hvam^ dhvam, wieBenfey II, 61. 275 sq. rich-
tig erkannt hat). Auch vom-o (stossen ^ ausstossen, hervorbre-
chen) gehört hieher (zu dh-ya,r dhu), vgl. vomica, wie s-puo, 7i(r)t;w
(vgl. x(T)siyoif und die sämmtlichen Derivate der Wurzel rr-ijou,
(T'tpt, G'fpv ib. I, 537 — 609 aus (sa +) hva, hu, dhu, stossen,
ifitamnien. Dieser Auseinandersetzung zufolire erkläre ich Ku/n-et^
für = schimmemd , glänzend, uQyivo^ic^ welcher Begriff auch auf
den Sohn des Kerkaphos, den Enkel des Ueli«^s passt. Durfte man
KdftfiQog von uu/u-tvog trelinen^ so könnte man den Namen zu d«r
W^urzel ghar (ib. II, 195) aus hvar = h/LtuQ (= dhvar in deg-fdog,
t^«A-7rw) Stellen, wie Benfey II, 283 y-ajudga zu hvar, hvfi stellt.
Doch halte ich an der gegebenen Erklärung fest. Auch darf man
wohl nicht daran denken, dass Ka/astQoQ, Hu/nivog für Kqdf^sigog,
xgufitvog -stehen^ verw. mit lat. cremare und yri, <;rä (aus kfi a
hvfi, ghfi' ib. II, 195) ib. II, 197; die Wurzel xa-/i verhält sich eb
einer Wurzel xqu-^i wie gael, cam, ib. II, 321 u. lat. cam-ur zu
brfi-m, kri-m, kra-m ib. II, 307. Vgl. den Art. 'V/i/tiog.
122. Ku/uTTijjjj, ein Ungeheuer, das die Kyklopen im Tarta-
ros bewachte, ist so viel wie tisXmq bei Benf. II, 293 (gekrümmt,
gedreht). Vgl. xd/uTtnc, ro, ein Seeunthier, Walifisch, dann xu/nntj, /f,
die Krümmung, und xu^lntj, rj, die Raupe.
V^Z, Kdvad^og^ 6, Quellname, mahnt ah unsere Wörter knat-
tern, 8chnattt*rn; lat. anat (anas^ Ente), f. cnat, (oder zu canere, wo
can ans hvan=r:an? also auch vJjaaa für dvfjofTu^), vfjoGu f vfjrja
oder rfjdja {& aus th?; vgl. miQ&evog mit no^rig). Die Quelle
wäre als die lärmende, rauschende, ^Agidovaa, bezeichnet. Vergl.
Henfey II, 63, wo xav-uCto, xuv-u/6g mit lat. can-o (can aus hyan)
idontificirt wird. So mtisste man auch knattern, knacken, knappen,
knarren, schnarren (ib. II, 55), die sammt allen li, 55 verzeiclmeten
Wortern zu II, 182 (hna, hni, hnu, stossen) gehören, auf hva-
(ib. II, 60 sqq. 275 sq.) reduciren, also hna, hni, hnu II, 18'2 aus
hva-na, hva-ni,' hva-nu (hva = dhva, neigen = stossen, II, 320.
271 sqq.) entstanden sein lassen. Dattlr spricht knu, tönen, ib. II,
63 aus kanu == hva-nu = nanu, hnu (stossen, ausstossen «= tönen)
II, 182. Vfil. dham 11,272 aus dhva -h m, dhan II, 276 aus dhva
-I- n, dhfi, dhar II, 280, 278 aus dhva 4- r. Verwandt mit Kuvu&og ist
124. Kuyuxrjy ij, Tochter des Aeolos und der Enarete ('isVa-
girtj f. Krutj-bTfj, vgl. knarren), eine knackende «= tönende, rau-
schende Wassergöttin (y,ayu/6g, xavu/j^g^ xuva/in)^ die vom Poseidon
mehrere Kinder gebar.
— 80 —
125. huifduAo^y d, Sohn des Helios auf Rhodos, könnte als
ein Lichtweflen bezeichnet sein, von der Wurzel ^va-d (Benfey II,
108 sq ) "= gva-dli in xuO^uQog, dor. mod-uQoq, und in ^^o^,
'^avi^og f. ir-xori^o^, a^xuv*)6q. Verwandt sind lat. candeo, candi*
dus, in-cendo. Anderer Bedeutung sclieint der ebenfalls anklin-
gende Name
12ü. Kuvdütov, 0, M'ie Ares oder Orion in BQotien hie««
Vgl. Benfey II, 326, wo xüfduu^ Kopf (im Sanskrit kakud, WirlMl
CS Spiize, Vertex), x6vdvA,og, von' einer Wurzel hva-d, hva(n)d, dre-
hen, neigen, biegen, die auch in unserm Worte Sch-wanz (sieh
ringelnd ib. 11,315) steckt, verw. mit hva(n)dh in xuvd^og und mit
vat in sT-og (ib. JI, 323) und unserm Wort sch-winden, eig. nei-
gen, sich neigen (vcrgere, ilaccus, welk gehören zusammen), dr^so»
daher der Schwindel, worüber Schwenck s. v. zu vgl. Ku^Smv
nun scheint drehend, wirbelnd zu bedeuten, was auf einpn Lnftstiir-
mer wie Ares oder Orion gut passt. Doch ist auch eiue Verwandt-
schaft möglich mit unserm Wort hetzen .^ in heftige Bewegung
setzen, jagen, antreiben, wonach Kavdatay ein hetzender, jagender
Gott, der wilde Jä^er im Luftreviere wäre. Vgl, lat quatere (Benf.
I, 2o3)y gr.xdvGui von einer Wurzel xt{v)T aus hya+ t, dhva+tf
(dhu, stosscn, Benf. 11,271 sqq.); neben x£(i')r konnte xcJ = hva+d
«= dhvu + d (= lat. s-tud-co, e-tundo in tiindo ib i, 6089 wo sto
Ks sa -f- dhu, Ov(o) bestehen, verw. mit liya-n (ib. Ü, 276: dhan
aus dhvan, wie fftrfo beweist) in yaivoi eig. stossen 3= schlagen,
tödten. Zu h&t. tund-o würde sich alsdann Kav^-dotv verhalten wie
yjmxut (wo X07I = hvap = kap ib. II, 322) zu tvttto} (aus sa +
dlivA-p = stu-p ib. I, 667 sq.). Vgl. noch unser schiessen (s-chiesseo
zu Benfey II, 194, wo hu, projicere, = dhu, II, 271 sqq.), eig.
stossen = fortstossen, schleudern, werfen, wovon Schoss (das was
aufschicsst, aufstösst, in die Höhe springt, vgl. &o6g spitz von dbo,
t>r-ffi), verw. mit hud-ftog. Die von Benfey II, 164 sqq. behan-
delten Wurzeln Qvi, gehen, bewegen, ^va-k u. s. w., dann gvi, gva,
9U wachsen, schwellen sind aus kvi, kva, ku =■ hva, dhva, dhu, ^v-w,
127. Kurtj^ijj Vorgebirge auf der Siidküste von Aeolis, Les-
bos gegenüber, das auch ^-liyci, Ar/ii, Aiyuif genannt wurde. Ka^
bed. wohl ^iSpitze^, das was aufstarrt, emporragt, eniporgeriditet
ist; vgl. xuviov. Die Wurzel ist dieselbe wie bei y,aivio und (pmh
nanilicl» hvan, dhvan = han, dhau, Ohivot, bei Benfey II, 276, nwt
der Bedeutung stosscn = schlagen, tÖdten: dhan f. dhvan ist am
dhva, dhu (4- n), woher dooq, stossend = spitz. Vgl. auch a-rdi*l
(wo TOI' aus dhan, dhvan, wie tu in s-tu ib. I, 657 sq. aus Au,
bv-o)), dann (yqi]v, o, der (spitze) Keil, lat. cuneus, wo das Yer-
hältniss von fpivu) zu xaino (hv = (p und = x) wiederkehrt. Die-
selbe Bedeutung wie Kurt] hat der andere Name des Vorgebirges,
von der Wurzel vig' (stossen) hei Benfey I, 343 sqq ; da vig', ig'«»
ag' ib. I, 34p, so ist aly^ lat. ic-o, mit r/x-//, ax-00^ u. s. w. ver-
wandt. Vergl. oLi/^ui, i^stos.send = spitz), dann den Namen dei
— 81 —
Vorgebirges "ix'^^-vq, i, vielleicht « spitaj, do6(;, während ly&vQ,6,
Fisch, ai'hnell, 3o6q bedeutet.
128. KuTtuvtvc, 0, Sohn des Hipponoos, einer der Sieben vor
Theben, bedeutet wohl schnaubend, stürmisch, wüthend, welcher
Begriff auf die Annahme eines Luftstürmers führt.. Vgl. xuno^ (bei
Hesych. aKunog), o, der Hauch, xomvdg, Hauch, Dampf, bei Benfey
I, 268| wo xan fälschlich aus ka H- vap abgeleitet wird ; xun ist aus
hvap == dhvap (Svttw in rvyw) ib. ü, 275, — vap in lat. vap-or.
Zu Ovn = Tvq) gehört unser Wort Dampf (wo D wegen des fol-
genden V ; sonst würde es Tampf heissen müssen), zu d-hvap i/j^^
fpogj, Dunst, Qualm, Rauch, f. a-nttpog^ wie tpokog f. a-nöX^og (=»
Qual-m). Da blasen = sprühen = brennen, glühen, juchten, so
gehören hieher (vgl. xanvQog) auch die von Benfey 11, 168 sq. be-
hiindelten Wörter; dort (wo 9 aus k) habe ich früher den K/]<pBvg
angesetzt.. Hier füge ich den Kdnvg, 6, Sohn des Assarakos (zu
fttar, Feuer, Ib. I, 260), bei, der ein blasender =± sprühender^ £eu-
rfger (vgl.i^oAoa/^) Gott sein kann. Doch vgl. auch kap bei Benf.H, 322.
129. KaQxTvoi, Ol, sind nach Hesychius die Kabiren. Vergl.
Schwenek, Andeutungen p. 172 und Movers, Phoen. 11, 2, 108, not,
det dort den Namen der Ko^iaxoi vergleicht. In diesen Namen steckt
unser Wort Zwerg = verkrümmt = zwerch, quer, schräge, von der
, Worzel dhvf i bei Benfey 11, 279 = hvri = xp/, xsq In xgfxog, xiQ-
trog, (jekrtimmtes. Gedrehtes. Zu vergleichen ist der Bergname Kqu-^
I fog (s schräg, abschussig), ferner d^dx-wv (J aus dh) gedreht = Dra-
. eben, Schlange, und ^A^yti-tpowrigj wenn eig. Tödter des Drachens, des
. Ungethüms, wie BfkXsQo-tpovTfjg, Das Wort Kuqxivoi iKoQox-ot)
i-Terbält sich zu unserm Wort Zwerg wie quer zu zwer-ch, wie
-Quetsche zu Zwetsche, quittern zu zwitschern, Quehle zu Zwehle,
l'iqaerlen, quirlen zu zwirlen, Zwirl u. s. w. Hieher gehören vielleicht
•nodi KoQol^, 6, Gebirge Aetolicns, Koquxiov, t6, Berg zwischen Ko-
.'lophon und Lebedos, KsQXixsvg,6, Berg in Samos, und viell. unser
^ Wort Berg (B aus hv, vgl. Bug, biegen, bhag' aus hvag' bei Benf.
'11,20), verw. mit lat. vergere, sammt dem phryg. Bergnamen B*-
QtkvpTog. In dem Namen B^Qfuov, to, oQog, Gebirge in Makedo-
nieö, kann die Wurzel hvfi + m (ib. II, 307 : xQfj/^vog) stecken. Vgl
unser schräm, eine Nebenform von schräge.
130. KdQ^rj, rj^ Tochter des Eubulos (des Wohl-wollenden =»
benignus, des Gnädigen, worin viell. die Urbedeutung der Wurzel /?oA er-
flctieint, vgl. volo, d-iXto mit vallis, Thal, von dhvar, eig. geneigt sein,
bei Benf. 11,320,278) steht nach Schwenek, Andeutt.p.l59 sq., LXuQ^fj
and hat Bezug auf den erfreulichen Jahressegen. Wenn ich den
Vmmen KaQfi'ävaiQ, 6, ein Priester des Apollon auf Kreta, vergleiche,
scheint mir die Frage erlaubt, ob Ka^ß/ti' mit oQ/uog (== S-chirm,
Helm) bei B^fey II, 297 zu verbinden sei ; vgl. Bötticher , Arica
p. 76, wo Sskrit var-man, tutela, lorica, domus, verw. mit lat. par-
na (p aus hv wie in nik-r/jj verw. mit S-child und Held). Kuq--
uurfoü könnte Mannschirmer , Männer beschirmend bedeuten, wie
6
--■ 82 —
nuXfivq =^ ßaiuXfV(;^ verw. mit parma; KuQfnj »ber mag emstweikn
anerklärt bleiben.
13 L KwjddydQa, tj, aucb KaaävSqa, die bekannte WdssageriD.
Potl, Etynou Forsch. 11^ 27 1 nimmt Käoauvigog für Kdaravi^ und
erklärt IIuyKuaTf] (zweifelh. Name) durch omnibus praepoUens, yoo
wUwfiouy überwinden. Nach der Analogie von fidaoog (ms fii^jo^)
IL a. bei Benfey 11, 370 nimmt man Kuaaaa^qa wohl richtiger for
KadjaväQo. Ob von der Wurzel xa^ ib. If, 168, wosa nadti^y
dor. wo&oQogj femer '^ay&oq und l^wd-og (sa -|- »a&, xov^) gehören?
Oder von der Wursel kv& (zu Benfey, 11, 322) aus hvadh In xtv^,
Hut, cudo, Uelm, custos (f. cadtos wie aestas f. aedtus), Hüter?
DafOr spricht ihr anderer Name '^>U§aW^^,i Männer vertheidigemi^.
Dazu vgl. tcvXi'ydw mit KaXiydiofiai ib. II, 320> wo hvai =s »aX, uvX,
femer xavata, eine Art Hut, xairo^, eine Pferde-decke , lat. caaa,
Hätte, castram, Kastell, Burg, Lager (schützend), worin eiiie. Wur-
zel hvas (= vas bei Benf. I, 296, ves-tis, Wes-tis, bedeckend; vgjl.
den Art ^Aawnog) erscheint, die auch bei detk von Benf. II, 323 vv-
zeichneten lettischen Wurtenr gusa, gusums, ferner bei /uvtfog ib.
n, 326 und bei unserm Wort Haus (hütend, deckend, bergend, vgl
wkid mit hehlen, cel-are, ocrculere, iuX^atvo^) zn Grande hegt
Aus dem Griechischen erwähne ich noch itvoo^ (bei Heqrch.), die
was man bedeckt, die Scham. Danach muss msai Kaadtriga woU
fiir die etymologisch richtigere Form halten. Eoia^ävdQu ist gan
= *AXtl^'dvÖQu. Die Grandform der Wurzeln xaa (hvae), xt;^ (hvidb) 1
erscheint in lat. cavere, wo cav aus ku = hva, femer in oxoa, omni; ]
bei Benfey I, 610; vgl. s-cu-tum, cu-t-is^ Haa-t, S-chu-tz (fielt
1,611 not.) mit gu-h (bedecken) aus hva-hib U, 322, wohin aodi
yvaXovy xvoq u. a. Wörter gehören, die Benfey unrichtig behandalt
Zu axoiog = sa + xoiog (verw, mit xvavog^ xvdvsog, dunkeUaihll)
verhält sich q)ui6g wie (fivva zu xoUv(o; denn hv ist nicht nur^n^
sondern auch =^ (p. Pott II, 271 stellt mit KdaaoiySQog i^usainiMS
TIoXvxdaTPj, ^EntxdoTfjj %xdaTi], Mtjdtmxdoxti, Heisst nun jB»-
xdarti behütet = bedeckt {hn-xiv&ta)! ^loxdaxri veilchenbedeckt?
MfjdtaixdaTf] an den /nfj^eu bedeckt (vgl ^^^a s pudendä über-
haupt bei Hesiod. Op. et D. v. 510)? oder aber vorsichtig (csoti,
bedeckt, behütet) in Kathschltissen? Und endlich Kaaoinnij mS^ \
bedecktem = dunklem, schwarzem Gesicht? \\
132. KdarwQ, 6, Sohn des Tyndareus und der X«eda, Bmte 1)
des JloXvöevxrjq, könnte zu Benfey II, 168 sq. (wo xa^a^Qs ^
candidus) gehören und Glfinzer , Leuchter bedeuten. MögKch i<
aber auch, dass KdarMQ f. Kd&'TWQ zu xvd^ in xev^o/, ans hnft
« xFa&, xv&f gehört und eig. Hüterj Schützer, Schinner bedeutet;
danach wäre KdGrmQ=^oivu% (von van bei Benf. I, 335, vgL mitn,J21
u. 294 sqq.), wie ja die Dioskuren gr. "'Avaxig, lat. Castorea hda»
Vergl. zu xv^ [xsvd^(o) noch xi^ (hvidh =; hvadh ; hvi-dh itodtf
auch in rx-xia. Schatten) in xid^Mv (bedeckend) und das hesychiadv
Wort xo^fco = ata&dvo/aai == xodw, xodw, merken, eig. vielL totfi
I
— 83 —
wahren = gewahren (vgl Benf. 11, 297 über o^m). Let»terefl Wort,
das man mit dem im vorigen Artikel besprochenen lat. cavere com-
blniren kann, bedeutet in den Namen ^^^oxoW, ^ooxowvvl s.w.,
vielleicht so viel wie unser wahren, bewahren, behüten, beschützen
SB beherrschen ; die darin erscheinende Wurzel ku ist aus hva (bei
Benfey 11^ 320 sqq., wo p. 322 guh, kubh, bedecken ; das dort ver-
I seichnete Wort kuhara, ku-h-ara, Höhlung vergleicht sich mit ca-
I vns, hohl, xvoQj yvakov) und muss als die einfachere Form der Wor«
I «ein (dh)var, (dh)vri, wahren, ib. II, 294 sqq., (dh)van (helfen I,
( 335; auch dienen, eig. sich neigen, vgl. n, 20; zu van gehört
: ttMcg) .betrachtet werden. Im Uebrigen vergleiche man den yorigea
j Artikel. Was nun den Namen des zweiten Dioskuren Uokv-^tvx^g
4 betrifft, so kann dieser = HoXvxQuTtjg sein. Vgl. Benfey 11, 206, -4
I der ivvafiai richtig für ävh-vauat nimmt und mit unserm Wort
I langen in Verwandtschaft setzt. Wenn aber Benfey fragt, ob ivk
i ad + Tah (tragen, ib. I, 351; vgl. I, 357, wo sah^ sustinere, p«r«-
[: fBrre ans sa -|- vah) entstanden sei, so habe ich dagegen im ersten
, Itieile meiner Forschungen s. v. arayolvfi gerade in dvh = dhuh ss
\ ^bvah {Sox-fioQ^ 6i/0juaiy ddxofiai, sicli bücken, ducken = tollere,
I vgL hnn ib. n, 182) die Grundiorm der Wurzel vah erkannt Auch
g 4|fff dvvafiui nicht getrjBnnt werden von dvio {ävhm) ib. 11, 66 sqq.
j (i^ dhvah), eig. subire ; dies ist = sich unterziehen, joXfiav (ibu
, 0^ 259), wie xM-vvog, Wage-stück, neben a-wvd^og (tauchend) klar
püieht Vgl. nvvda^ neben Ttvd^/nfjv, Danach ist IloXv^itvxfjq ae
«»3x0^, kräftig, stark, welches Wort Benfey ib. I, 361 von sa -I- vah
. (ix'^^^ ^jf"W) = dhvah (6d/-o/Liai, öiiiLOfi.ai, 6o/-jn6g, öo^-ava, vgl,
^ißm^^ der wagerecht liegende Tragbalken, a-Ta/dvtj) herleitet Da
JISBk der Wurzel dh-vah v zu m werden konnte, wie dies auch naob
jjllltnf I, 351 sqq. im Griech. mehrfach geschehen ist, so verbinde ich
.jpfft imseren Wörtern taugen, Tugend, tüchtig die Wörter mögen,
. Wrmögen, Mapht, mächtig ; vgl. das Sanskritwort gfi-hma aus g'i-liYa
ih. II, 283, wo hroa = hva aus dhva = dhva-h in äox-fwg, ÜX"
. WCUf ädx-oimij Uokv-^evKfjg. Zu hva gehört wohl die Sanskrit-
VHTzel Qak, können, ib. II, 160, worin 9 aus k, also gak aus kak
f B3 livak, dhvak, wie ^ar-ala (ib.) aus kar-ala^ hvar-ala, dhvar-ala.
* 133. EißQijv, 0, Flussname, mahnt an ^EßQog, 0', weiterhin an
* f[^(pia6g, 0, auch Kfj^piaaog geschrieben, Name mehrerer Flüsse.
Indem ich den aetolischen Flussnamen Ka/^nvXog vergleiche, stelle
^ 1^ die eben genannten Namen vermuthungsweise au Benfey 11,324,
! aq. , ohne indesa zu verhehlen ^ dass KsßQjjv und "Eßgog auch mit
' (at. uvere f. üb^ß, griech. d(pQo (Schaum, eig. wie niiLig>i§, nofi-
WQ^t das Blasende, Wallende, Quillende = Fliessende) , Wjwser in
Ziq>^-äiTrj (Forsch. 1,22 sq.), femer mit dem Sanskritwort ambh-as,
Wasser, bei Benf. ü, 75 (vgl, ofjiqxi lak. = oV^jf neben tto/u^-oV,
^If^Q, dann hu ib. H, 194 aus dhu, II, 271 sqq. 275, d^v-ta = ^v-fi6g,
Siraehi woher rt/yw, ^dtpag, ycanvog, vapor u. unser Dampf) «u-
■fmmengehören können. In letzterem Falle gehört hieher wohl auch
- 84 -•■"
der Name des Regengottes Hermes 7/#/y(>a/tf0c, femer der Plassname
"ifißgaco^; stellt doch Benfey II, 341 auch o^fßQog, lihber eu ü,
75 (wo ap, Wasser) und erklärt das Wort o/uß^ aus abhra := Was-
ser tragend, mit sich flihrend, von ap + bhri, tpig-Mj wie er av^u^
I, 260 sq. II, 327 aus ud (vd-ioQ) -H dhfi, tragen (aus dhvfi, sich
neigen, bücken = tollere, ib. 11,278. 320. 182, » bvri in bhf i n,
106 sq.) deutet Ob auch in ^'I/ußQafiog, "'i/ußgaoog die Wurael bhn
steckt oder nicht, das wage ich nicht eu entscheiden.
134. KsyxQ/ug, d, Sohn des Poseidon, wovon der östliche Hafen
von Korinth am saronischen Meerbusen KsyxgivujM, benannt war;
dazu Esy/Qig, ij, = Ksg/piq^ wie Kiq/vsia für KbYXP^tu'^ ausser-
dem erwähne ich Kdy/Qua, rj, eine Quelle bei Lema, und KiyxQto;,
Fluss bei Ephesos. Alle diese Namen beliehen sich auf das dunapfe Uau-
schen oder Tönen des Wassers ; vgl. xig/w bei Benfey II, 132» verw.
mit %QiHw, KQ^K^, 9cgdnBkog u. s. w. An der genannten Stelle kat
Benfey mit Recht auch ^y/of angesetzt, wie denn alle die I, 874
sqq. angesetzten Wörter (vK-h aus hvfi-h &= dhvri-b, II, 263,^ »
dhvar e=s dhvan II, 275) mit den 11,129 sqq. behandelten zusam-
mengehören. Hieher ziehe Ich noch den Namen Kv^^vq^o, Bofas
des Poseidon und der Salamis, Vater der Glauke, der aus Kv^x^i;
^ KFuQ/tvg (kfi, karaushvri, hvars=kur^ vgl. ib. II, 63) entstand
und ursprünglich wohl ein Beiname des dumpf tönenden Meeres
war. lieber Kychreus vgl. Jacobi, Uandw. d. Myth. p. 554, wo öiMf
seine Drachengestalt. Sollte man nun auch (mit Forehhammer) den
KdxQoxf/ (von xQtxoi) f. KQtxoxff nehmen und für einen rauschenden
Wasser- ^s Regen-gott (Hermes) halten und den Namen lijof/^n^;
f. KQ6/&€vg (vgl. o(ftx&dof) als einen Bcinamsn des Poseidon iie-
trachten dürfen? Zu KixQoxfj vgl. Forsch. 1, 92 sq.
135. KiXMiQiq^ rj^ ') Hafen von Troezen^ ') Hafenstadt in
Kilikien, könnte mit xiXudog, xsXadtw, xdkaväQog bei Benfey II, 132
sq. zusammengehören und rauschend, lärmend bedeuten, worauf aocb
der Name TqoiC^v führt. Vgl. den vorigen Artikel. Eben so kön-
nen zu Benfey II, 132 sq. gehören KeXatvog, o, (f. K^XaSvog) Sohn
des Poseidon und der Kelaino, dann Kskaivw^ j^, (f. KsXaSvfo)^ fer-
ner KfXatvEvg, 0, Sohn des Elektryon und der ^Avu%(ji ; letzteren Na-
men für Kvu%(ji zu nehmen und mit unserem knacken, xuvdacati
xava/og, Kavuxf] in Verbindung zu bringen, wage ich nicht. Da
Xdyio, sagen, bei ßenf. II, 127 nicht von Xuxogy Xdaxo» ib. 11, 132
getrennt werden darf, indem leuchten und tönen, sprechen verwandte
Begriffe sind (vgl. hell, clarns und bha ib. II, 101 sqq.), so könnte
man auch TIXexxQvvnv durch „helltönend^ übersetzen, sei es ditf
dieser Name auf das Rauschen des Wassers oder auf das Tönen,
Brausen der Luft Bezug hat.
136. KivravQog, 6, Sohn des Ixion (des Stürmischen, von Vp
Ix, lat. ic-o, d-'iaaaß) von der Nephele^ ist gewiss ein Bild der
stürmischen Luft, sei es dass der Name von xfvv (in Ktvaw, xn-
jiu), stossen = stechen, aber auch = treiben, vgl; tid^iat und ßent |
— 85 -
Ty 253 sqq., wo lat quatio aus kvath, und dies aus hva + th »
dhva, dhuy ^J^cc; + th; vgl. ib. II, 63 kvan aus hvan, dann II, 276,
wo dhan, han aus dliva*n, hva-n, d-Uvta, qtdvw, kcuvw , eig. stos«
sen = schlagen, erschlagen, tödten) + avQa kommt, oder dass Kip-^
TiiVQogf wie Andere wollen, eine blosse Fortbildung von xevr Ist
I Aach konnte die Wurzel x^vt (kath, kvath aus hvath) stossen »
3 ausstossen, tönen, tosen, lärmen bedeuten; vergl. xo(^)7rog mit.
xoTrroi (kap aus hvap ib. II, 322)> dann x(T)vnog, y{iS)ovnog und
I kath aus hvath bei Benf. II, 63 , f. dhvath ü, 275 sq., wo unsere
g Wörter tönen, tosen, tüten, düten (alle von dhu, dv-u), wozu dh&v
:. in SofF^^ofTMy x^owaatüi) anzusetzen sind. Danach bedeutet ilT^vr-
i avgog entweder ^Lufterschütterer^ oder „tosend^, „lärmend^.
t 137. KdgßtQfpg, 6, der Hund, welcher den Eingang in die Un-
^ terwelt bewachte, heisst eig. wohl der Verkrümmte, Verdrehte =5 das
s Ungethüm^ wie die Analogie von Käfunjj, nilwQ u. a. klar macht.
i Diese Etymologie giebt schon Benfeyll, 312* Ist diese Etymologie
richtig, so iBiKdgß^eQog aus einer Wurzelf. hvarbh, hvri-bh, woher auch
) igdßip&og (rund), sXifpuq (der gekrümmte Zahn), dann xdQß-ayogg
'^ itaQß^tt^(o,yffO der Begr. verkrümmt «= verwirrt, unklar (ßuQ-ßoQ-og viell.
4 redupL aus hvar, hvri = hoq, vgl. Wirrwarr). Wem diese Deutung
ji odasfftllt, der kann das Wort auch zu Benf. II, 131 stellen, wo
g itgi(iii)ß''aXov, Klapper, lat. crepare, dann ägaß-og t xQaß-og stehen;
, dorthin gehört auch unser kläffen, klaffen, verw. mit blaffen, bel-
I fem u. s. w. Danach wäre KiQß-kQoq = klaffend, belfernd, bellend.
^ - 138. Kiqixuffoq^ 6, Sohn des Helios, Stammvater der Rhodier,
\ könnte zu xf^og «= xgixog, circus, gehören; vgl. xf^xog^ Habichti
^ mit xi^a^ = idQtä (bei Hesychius) ; bedeutet doch auch xtQxog den
sich ring-elnden Schwanz. Vgl. Benfeyll, 315; derselbe hat aberlli
^ 297 xfgxog (wo xmx -=» hvfi-x = dhvri-x, d^Qiyxog) fälschlich fiür eine
p Bedoplicationsform erklärt. Bedeutet nun K^Qxa-fpog (spo zu BenL
^ 11,101) so viel wie xvxXostö^gy xgixoeii^g und bezieht sich auf die
, kreisförmige Sonnenscheibe? Zu KiQxa-fjpog vgl. x^ora-f^o^.
139. Kegxvwv, d, auch Kbqxvmv, Sohn des Poseidon, der grau*
^ aam gegen Alle war, die nicht mit ihm ringen wollten, bis er end*
, lieb vom Thescus überwunden wurde. Bedeutet Ksqxvwv Ringer?
Vgl. TlaXalfAMv und xQixog^ Ring, und dazu Benf. II, 293.
! 140. Kigxtiijftg, 01, verschmitzte, betrügerische, koboldartige
Wesen, die in der Heraklessage vorkommen; beiHesych. wird xif'
xonp durch doXiog^ novfjQog^ xaxovQyog erklärt. Man kann an JTa^
xTpot (vgl. diesen Artikel), wo Koqx = unserm Zwerg» «werch is^
denken und die Kerkopen für zwergartige Kobolde (Benf. II, 324,
üher xoßaXog) ansehen. Doch ist nicht zu übersehen, dass der Ko-
miker Eupolis (nach Photius) xqiS, für dkaj^wv gebrauchte, welches
Wort an unser S-churke (eig. pravus, pervcrsus, ver-kehrt, verw.
mit schräg) mahnt, das zu Benf. H, 314 gehört. Vgl. schlimm ib.
II, 308 u. a. Auch unser zwer-ch ist = quer = xavq-og, schlecht.
— se-
lb. II, 283. Dass Trug ^ Verdrehtes, Vcrkrömmte«, lehrt Benfej
IIy322| wo kapata, Trug, verw. mit Kun in ttafinvkog, KtiftnTia,
141. KbifaXog^o, Bobn des Hermes von der Herae, nachHe-
siod Vater des PhaSthon von der Eos, nach Apollodor Vater des
Tithonos. Vgl. Preller II, 07. Der Name könnte mit xom^voq; ^^
fOQ (f. a^niq^oq)^ lakon. o/u^ci ss oofij^ und nofitpog, nifÄfpi%, Blase,
■ Tropfen, dann mit lat vap-or, unserm Dampf (dhvap oder dhfabh
In xvtp Benfey II, 275) susammenhängen, wonach Kephaloa ein bh-
sender, wehender oder tropfender Gk>tt, ein Gk)tt des Morgeawindefl
oder Morgenthaues wäre : als solcher ward er dann ein Jäger im
Loftreviere. Will man aber den Namen Kitpakoq mit KSif^ij sa-
sammenhalten, so bedeutet er (vgl. Benfey II, 324) wirbelnd, jagend,
tummelnd (vgl. xkowog ib. II, 287): letztere Deutung scheint die richtig.
Vgl. noch altnord. hampa, wälzen, ib. 11,323, vidi. verw. mit eiftTtQOp und
mit kap ib. II, 322, aus hvap » vap \b. 1, 340> sch-weben, sch-weifeDi
verw. mit beben {tpißoj^ai^ aißio), n. daiu Preller I, 299. 39ö. Von
Kephalos leitet die Mythe den Namen der Insel KsqntXXfjviay ijy
welche der homerische Sänger nur mit dem Namen Sdfjg^i oder 2fi-
f4ioq nennt; vgl. Hoflmann, Grchld. u. d. Gr. p. 2083, und daiu das
Wort <yd/Liog, Anhöhe, Düne, worüber Forsch. 1, 148 sq. naehcusehen.
Der Name KftpuXkfjvtg , oi, die Kepiiallener aber bexeiohnet alle
Bewohner der Inseln und Festlandsküsten, die im Bereieh der HeiT-
Bchaft des Odysseus lagen, nach Hoffmann p. 2069. Indem ich taf
das der Insel Samos gegebene Beiwort nounalosaGa^ dann auf Jß-
^A,o$, Vorgebirge (Hoffionann p. 1787), KktpaXal, Vorgebirge und
auf den häufigen Vorgebirgenamen ^A/nnsXog (d. h. Wipfel^ Spitze)
verweise, erkläre ich die Kcphallener als Bewohner von ^ipflicliteii,
wipflichten, gebirgigen Inseln. Neben der für die genannten Namen
aufzustellenden Wurzelf. (d)hvap, neigen, biegen, krümmen, wölben
n. s. w. (bei Benfey II, 324 sq.) bestand aber eine gleichbedeutende
Wurzelt (d)hvip, woher das Wort alnvg (eig. geneigt == abschüssig,
steil, vgl. obenp. 1 und die Artt. Ti/nn^und TTipvg) für Cd)hFainvg]
die Anlautgruppe hv könnte erhalten sein im Worte noun^Aoti;
(vgl. AlndXiog oben p. 6), welches man gewöhnlich für eine Redo-
plication von einer Wurzid nuK hält; ebenso könnte hvap, wovon
^TT-iog, dn-aXog^ unser Weib (verw. mit weich), unversttimmelt er-
halten sein in ns/un^sXog, dicht. Beiwort alter Leute, eig. wohl ge-
neigt, gebeugt, biegsam s= schwach oder sich neigend =r hinfällig,
caducus et infirmus. — Ich erwähne hier noch Kaq)^Qevg^ o', süd-
liches Vorgebirge von Euböa, Cambunii montes (veryl, ä^liv für
hFafißwvj a^xa/Lißog, Forsch. 1,83 sq ; anders Abel, Maked. vorPlii-
lipp p. 6 not , der an ßowoc, denkt), KußnQog, Berg in Grosspbiy-
gien, endlich KvßsXa^ Berg in Phrygien, worüber Forsch. I, 102.
142. KrjduXlotv, 0, Diener des Hephästos und Fuhrer des ge-
blendeten Orion, könnte Zwerg oder aber hinkend (xioXog) bedeuten.
Vgl. a-xäCo), das zu Benfey II, 322 sq gehört, wo auch unser hin-
ken (von hva) steht j ebendaselbst stehen die Sanskritwörter vandi'a,
— 87 —
Zwerg, vmnda, Krüppel, aus hva(n)Üi'a, hva(D)d'a^ verw. mit khat't'anB,
khat'teraka, Zwerg, femer gada, Backel, gandti, Knoten, guda,Ball,
gM'a, gönd'a, Fleisch-klumpen , gend'u, Ball, verw. mit xöyJvAo^,
I ib. n, 326. Da ueö-vog *) geneigt = intentus, aufmerksam, sorg-
^ sam (vgl. pra-hva, intentus, ib. II, 320), ^) wovor man sich neigt
: =. verehrt (vgl. II, 20), so könnte KrjöaXiMv auch sich neigend^
", beugend = dienend bedeuten, verw. mit KaöoiXot, Ku^ovkoi, ol,
f Knaben beim Gottesdienst der Kabiren. Vgl. lat. cadere.
^ 143. KijTii, ^, Tochter des Pontes und der Oäa, von Phorkos
j Mutter der Phorkiden oder Gorgonen. Vgl. x^rog, ro, *) Schlund,
^ Höhlung^ Vertiefung, ^) jedes grosse Meerthier oder Seeungeheuer.
I Dieses Wort gehört eu Benfey n, 322 sq., wo vat, wenden, drehen,
^, aus hvaty dhvat =» dhva (neigen, sich neigen) + t Was sich neigt
^ ist niedrig, tief, eingesenkt = hohl ; in dieser Bedeutung ist x^rog
^ verwandt mit avr-^ioi^, Höhle, Grotte, sei es dass ovt-()ov = va(n)t
» (in welchem Falle antrum ein Lehnwort ist) oder dass es aus (hv)a(n)t
. entsprang. In letzterem Falle verhält sich ävT^gov zu va(n)t wie
^ aulü (hv-axilla) su Faa/al?^j fnafr/dXjj oder wie od-or (hv-odor)
in JFoi^ftij. Was die zweite Bedeutung von Kfjrog betrifiRi, so hat
diese viele Analogieen; vgl. xaf4nog, Käfmrjy nhwg, hvalr, walira
. bei Benf. n, 293. . Den Namen Kfjroi können wir durch Wunder,
. Meerwonder übersetzen, da (nach Schwenck s. v.) Wunder von win-
den (= wenden, drehen) kommt und zuerst das Gewundene, Schiefe,
' Verdrehte, dann das Verdrehte als Seltsames, Ungewöhnliches be-
*' deutet. In Wund-er steckt die Wurzel va(n)t aus favat » xar in
xi7rog, Krjrd. Der Flussname Krjxhioq, Kt^rdsig kann „reich an
? Wendungen^ Drehungen, Krümmungen^ bedeuten. Zu va(n)t, hva(n)t,
^. avT'Qow gehört noch aVr-t;§ (gewendet » gedreht, rund, umgebend) ;
^ da avTvysq bei Homer die gerundeten Seitenwände des Wagenstuhls
\ sind, so erinnere ich noch an unser Wort Wand, eig. Umgebendes,
^ Umringendes, Umschliessung.
I 144. KidaXia^rj, Name einer Quelle ; dazu L^xTJa^/a^ 17, Quelle
' in Böotieta; "Jklöaq^ o, Fluss in Elis, der auch "Axiiwv heisst;
Ifixiäovaa, r^, Quelle in Böotien. In diesen Namen finde ich die
Wurzel hvid, unserm heiss-en entsprechend, (eig. rufen, tönen, lud-
len^ vgl. heiss, heiter und hell =« itaXog mit xakiw, tcekfvw), «= hva-d
= vad in d-Tj^wvj welche in dem Worte andw steckt und zu Ben-
fey II, 60 sqq. gehört. Dort steht das Sanskritwort gai, singen,
welches Benfey mit hve, riifon, identificirt (hv§ aus hvi = hvja »
hva-Hja, vgl. v6, vi 1,285) und wozu er p. 62 litth. gied-mi, sin-
gen (aus hvied-mi) vergleicht Zu dem ebendanelbst p. 60 citirten
litth. wait-oju habe ich schon früher ^hvg, "IrvXog, femer yjidvgdg
(wo V*^ = 0'm& = hvi-^) verglichen. Die oben genannten Ge-
wässer sind demnach als singende, tönende, rauschende^ murmelnde
bezeichnet. Da hv nicht nur = x, sondern auch = tp (vgl. (pivia
=• xaivu) zu han aus hvan bei Benf. II, 276), so könnte auch der
Name des berühmten Wahrsagers rioXv-qfeiörjg hiehergezogen werden;
— 88 —
sicher aber gehört hicher mit /i = F dofl Wort ßiftduo»^ lächeln, ob
eig. tönen, wie ridcre und unser lach-en (« Xatt-og, verw. mit
xXuyyj^f klingen) nach Benf. II, 135 eig. tönen bedeuten; oder ist
nach Anleitung von weiss^ (h-vid), heiss (hvid), heiter (hvidh), eitel
(idh) U.S. w. der GrundbegrifT von fiftddot^ hell =s heiter sein (nicht:
liell sein = hallen, tönen)? Also fiftd-diü ist =» d^eld^w: Fti iat
aus vid, hvid und dies (nach Benfey II, 275 sq.) aus dhvid s dliu
(dhva) + i (ja) + d, eig. stossen (= spalten. In bhid, für hvid, vgl.
lat. 8-cindo = finde) s ausstossen, blasen (dfiten), tönen, siDgeD,
leuchten u. s. w. In llontiduutv liegt ebenfalls jdie Wurzel hvid,
aber wohl nicht in der Bedeutung tönen {flofr-H^üorv könnte sonst
möglicherweise als ob-strepens, als cntgegenrauschender Meergott ge-
fasst werden), sondern in der Urbedeutung stossen =% schlagen, an-
schlagen, mit Bezug auf den Wogen- und Wellenschlag ; vgl. dhva-o
in dhan, schlagen ib. II, 276. Der Grundbegl-iff von fistd^axo (wenn
dies Wort eig. hell = laut sein, tönen, lachen, nicht hell = heiter
sein bedeutet) liegt vielleicht noch im Namen der Mutter des 14-
kymnios {hyvq) Mideia oder MJdta; wenn diese als phrygisehe
Sklavin angefüiirt wird^ so ist dagegen zu bemerken, dass der Vater
des Likymnios (Eh'ktryon) su Midea in Argolis herrschte, wovon
auch Akmene (die Halbschwester des Likymnios) Mtdtuvig hiess.
145. Ki&aiQciv, 0, Bergname, gehört sammt xi&uQoq^ mH^
(Brust) zu Benfey II, 32Ö, wo xav^-ig aus hva(n)dh; neben hvadh
konnte (mit gleicher Bedeutung) hvidh bestehen, verw. mit Fid ib.
1,289 {id'vvu)). Dazu gehört wohl auch nitanoqj Epheu, f. ^i^jiq.
I45a. KikXaq^Oy auch IT/AAog, o, der Wngenlenker des Pelops,
der nach trözenischer Sage Sphaeros hiess, gehört sicher zu xe'Ailw,
bewegen, treiben, fahren, wie f^ccTvir;, wori:: x aus liv , wie lat.
cello, percello vgl. mit pello bei Benfey II, 21'i-i (aus hval s hmal,
bewegen, erschüttern 11, 280. 283) lehrt. Da hv nicht nur = X; tt,
sondern auch = ;^, so wäre es möglich, dass die oben p. 16 — 7
anders gefassten Namen \'l/tX(anq und \4/iKkivg hieher gehören und
treibend, jagend, rennend, rinnend, laufend, schnell bedeuten. Vgl.
noch lat. celer, xdkfjg, Kenner, xrkkovQog = auaonvyig, die Bach-
stelze, der Wipp oder Bebsterz. Als Nebenform von Klkkotg er-
scheint KiXkag. Icli erwähne noch KbXatQj der Sohn, eig. der Trieb,
Schoss, Spross wie xoQog, worin hvar = hval = nuk in nakXu^^
^ hmal in /iäkXui u. s. w. ; vgl. ikavvo), ikcKo, treiben, hervortrei-
ben, hervorbringen, erzeugen. Darf man auch die KikXu^ welche
Tochter des Laomedon, Schwester des Priamos heissl, hieher
sieben und für ein schnelles Wesen der Luft oder des Wassert
halten? Ich glaube ja; hiess doch Priamos selbst aueli Uodd^tfi
(-«(ix^g = doyog, schnell, verw. mit &qb%^ TQt/ aus dhvark bei
Benf. U, 270) und seine Mutter nach Scliol. II. III, 260 Qoaaa, wie
nach Strabo X, 450 der Fhiss \I/fX(oög früher den Namen ©oc^
(so heisst auch das Pferd des Amphiaraos) trug.
14ob. KififibQiot, Ol, bei Homer ein mythisches Volk der West-
-so-
weit am.Okeanos, worüber Preller I, 50ö: 9, Ein eigentliümlichefl
Bild EMS dieser Vorsiellung von den Wohnungen der Tbdten im
ferneii Öceaii des näclitlicljen Unterganges ist das mythische Volk
der Kimmerier, welches zwar auch für ein bestimmtes geographi-
sches Volk gehalten und demzufolge In verschiedenen Oegendeo
gesucht wurde, aber ursprünglich offenbar ebenso mythisch ist wie
die Pbäaken, die Kyklopen und Giganten des Westens Ihr
Name deutet auf Erebos und Unterwelt,' da sie auch KsgßdQiöi
hieseen^ n. s.w. Letzterer Name häng^ gewiss mit sQsßog, oQiprog^
X}g(ptvg (aus hvar-bh = hvri-bh, x^ß, x^n-Tio, xakvn^cui) bei
Bent II9 309 sqq. zusammen und muss vom Namen Kd^ßf^og ge-
trennt (begrifflich getrennt) werden^ den Benfey einzig richtig ge-
faast hat. Was nun den dunkeln Namen Kifipiigioi betrifft , den
Einige mit y€ifii{^oq^ Andere mit ag^ftvog zu combiniren versuchten^
80 knöpfe Ich an Preller's Uebersetzung des Wortes 7)010^ (^schumm-
rig^) Ib. I,- 39Ö an, wovon der Name der Phäaken stammt. Vgl.
scliwed. skumm, dämmernd, skyroma, beschatten, hochd. schummrig,
ilimnicmd (welche Wörter Schwenck, D. W., falschlich s. v. Schim-
mer ansetzt)^ .worin das doppelte m durch As^'imilation eines P-Lau-
t«e.EU erklären ist; femer sind zu vergleichen unsere Wörter Schuppe
(bedeckend), Schuppen, Schoppen, (Holz-schoppen, Wagen-schoppen),
baieriflcb schöpf, schupfen, für schöpf, Wetterdach, bedeckter Gang,
griecb, axinug, axdmj, x/jjiog (Hof, vgl. Hafen, ei^. deckend, schir-
mend, schützend), unser Wort Haube, eine Kopfbedeckung (vergl.
xvq^tkka, ra^ Nebel, Wolken), verw. mit Hut, hüten, xEv&ot^ von
der Wurzel (d)hvah, hvadh (guh, bedecken, ßenf. II, 322^ ans hvah,
hva-dh = hva-bh, hva-p)^ dann mit Hülle, hüllen^ hehlen, Helm,
(worin hva-r, hvf i) und mit hcim-lich, Hem-d, S-cham (worin hvam,
hva -♦- m, =Ä xo/«-/^, com-a, vgl. unser Laub zu xqvtitio, xalvnrot;
x^Trri/ s Laube, Grotte). Die Urwurzel dhva-bh oder dhva-p ist
erbalten in gr. o-rifpco (eig. neigen = ') drücken, zusammendrän-
gen, voll machen, ^) ::= biegen, drehen, krümmen, umgeben, vgl. lat.
terquere, drehen s drücken, quälen, torc-ular) und vielleicht in un-
sem Wörtern Dämmerung, dämmern (zu a-riffw wie Decke, decken,
zu a-Tsyogy a-rsya)), obwohl sich dafür auch an Sskrit tami, ta-
niaSy Nacht (lat. tene-brae f. teme-brae) bei Benfey H, 245 denken
läset. Nun kann Kif^fiigiog für Ktfxfiaqiogy Kfn/utQiog stehen, von
einem Worte xsf^fÄog tx^n/tiog; vgl fnu/u/iiog (spätes Wort f. Wv«^)
mit xo^i/iiog. Putz f. xoßfAog, von einer Wurzelf. hvabb (=s hvadh
in Kvd-, xsvdut, verw. mit lat. mundus ib. 11^ 44. 323), eig. um-
geben s schmücken, vgl. n-riq^fo, woher auch xo/Liipog. Zu erwähnea
ist hier, dass neben xa/r, xaß (vgl. xun in xu/litttw, worin die Gnmd-
bedeotung dieser Wurzel erscheint: neigen, biegen, krümmen) eine
gleichbedeutende Wurzelf. xtn, xiß bestand ; vgl. xißog (Kapsel^ Ka-
sten), xißßa äol. = n/JQa, xlßtaig, Tasche, Ranzen, xißiorog, Kasten,
Kiste (xioTf] f. xi^r^ von xiti^ = xv&, vgl. xi&(ov mit xet&w; xi&
aus hvidb, xv& aus hvadh). Wenn man will, kann man — ohne
— 90 —
die Wurzel zu ändern -^ dem Namen Ki/nftiQtoi anch die Bedea-
tong ^Abendlandbewohner^ verleihen. Vgl. unsere Wörter Abend,
eben, Ebene, Ebbe, von einer Warself. (bv)ap s= kap, (hv)«bli == kabb,
kubh In lat. campas (eben, Ebene), cnmbere, cubare, x«c/unrctf, bei
Benf. 11, 324 ; xm, xtfi erscheint in mtififluCw, oxi/Lifid^m^ nxitf/at b
oxkdffai (Hesych.), weiterhin in nx/funriü >= (rxjjmrw^ axlnopy, selpio,
worin der Begriff sich neigen (nitor ib. II, 182) sn Grande tiegt:
KiftifÄbQMi f. KiTi/iitifioi (oder Ki^ißigmi'iT) wären occidentes, ver»
gentes. Wie vv%, nox (m Benf. II, 182 sqq.) eig. Neige bedeutet,
so bedeutet auch unser Abend eig. jui/tinrwPf der sich neigende,
niedergehende Tag; im Griech. konnte ein Wort xifußij = xafjmii
iMStehen und die Bedeutung Biegung, Senkung, Neige des. Tages
liai>en, woher dann die KijtijutQioi f. Kt/ufiiQiOi (mit Yorschreitender
Assimilation) als Abendliche, NUchtliche, Westliche bezeichnet wä-
ren. Doch ist die oben gegebene Deutung des Wortes (schunünrig)
nicht vorschnell aufzugeben. Zu schnmmrig vgl. noch' BchwendL
s. V. sommern. Schatten geben, statt schchnem, von Schenie, Schat-
ten, schemern, beschatten, dunkel scheinen, firanz. sombre, dunkel
146. K/qx^, fjj Tochter des Helios und der Perse oder P^^
sSis, könnte mit JiQxrj (leuchtend) gleichbedeutend sein und sich
dasn verhalten wie nrnru (sich ducken) %u dvnvw (tauchen; vgl.
Duck-mäuser mit Tücke und Benf. II, 66 sqq. 370 mit IT, 822) oder
wie KaQx-Tvot (verkrümrat ^ Zwerg) zu ägaK-iop (zwerch <= quer,
schräge, verkrümmt, aus dhvri ib. 11, 278 sq. + x). Vgl ^fi-sh bei
Benf. II, 177 (brennen, Kgo-yogy cre*mare) aus kriund dies aus
hvri = dhvfi (giiri) ib. II, 195, wozu &SQ-iit6g, d-dl-nw, a-rlk^ß»
gehören. Zu hvri (ghn) gehört auch gri ib. n, 124'8qq., woyAf«^
= ßknf, ßXtn aus hvri + p (bh ?), ferner Xan iii Xd/Linw zu beach-
ten. Dort steht auch doyog, weiss, aus gfi m hvri, dhvfi -t- g\ fer-
ner dfi^ aus driksh und dies (vgl. d : dh ib. 11, 228. 263) ans
dhriksh, dhvFikh. Die von Benfey II, 124 sqq. behandelte Wurzel
gri, leuchten, ist aber identisch mit der II, 129 sqq. behandelten
Wurzel yQ, tönen; vgl. bha ib. II, 101 sqq. (leuchten, tönen = spre*-
chen), dhvan ib. II, 275 (tönen, inan=dhv-an, hauchen, blasen =
brennen, leuchten, wie anala, Feuer, lehrt ; ygl. cin-is, fjv, en, Ffj-
voxfj)^ dann lat clarus^ unser hell, beide = *) leuchtend, *) tönend.
Danach nehme ich keinen Anstand, xQsxoi, tönen, xXa/y/j, XiyyMy
Xiyog, dann unser lau-t (h]()-t ib. N, 130) mit lauter (= hell, rein,
glänzend, vgl. 11, 168 sq.), Licht u. s. w. (ib. II, 126) zu combi-
niren und diesen Wörtern den allgemeinen auf Lieht wie Ton,
Klang passenden Grundbegriff der Helle zu vindiciren. JC/ip^
bleibt daher mit xQixm, tönen, etymologisch zusammen, bedeoisl
aber nicht hell-tönend, sondern hell-leuchtend. Zu d^y-og, wei0i
verhält sich KlQx-fj, wie zu ^Agyti^q^ovTrjg (wenn anders unsen
Deutung dieses Namens, oben p. 18 — 9, richtig ist) das schon be-
handelte Wort KuQx-TvoL (verkrümmt = ') Drache^ *) Zwerg) nßi
xd^x-og, xiQx-ogy x^ix^og. Vgl. Benf. II, 126, wo die Sanskritwörter
— 91 —
lä, arlns, Olanz, Licht, Flamme, arka, Sonne u. s. w., ganz za
-/(Mt-^ passen, da k' aus k = H, Für verwandt halte ich xQt-voyy
lie (weiss; vgl. unser W. rein, das ehien anlautenden Guttural
ngebüsst j dazu kiyog, Ahog, tönend, « Xtyvg^ dann klaijfend, wei-
}nd\ jtoJl-olg (Iieli'=s8cbön), K^-i^ (hell -> leuchtend, brennend),
^^q, hellgelbj weiss, blank, vgl. %uv&6q, '^w&oq zuBenf. II, 168 sq.
|L Sohwenck, O. W. s. v. rein: „goth. hrainis, ahd. hreini, isL
dnn, ags« rein, sebwed. ren, nds. reen, rein, holl. reyn. Grund»
igriff ist der Schall, ags, hrinan, schallen, tönen, dann hellschal-
od. endlich hell im Allgemeinen^ sowie lat. clarus zuerst schattend,
llschallend, dann kla^, glänzend, so dass demnach in rein der
rundbegriff der des Schalles ist> So weit Schwenek, dessen be-
Iffllche Entwickelung des Wortes rein (aus hrinan, schallen) ich
cht unterschreiben möchte, während ich die Zusammenstellung von
In mit hrinan als ausgemacht richtig ansehe. Mit k^/voi^, Lilie
Ig. rein^ hell, weiss) vergleiche ich noch j^jp/i^axog, o, Sohn des
ras, Vater des Makareus (auf Rhodos; derselbe Makareus heisst
»hD des '^HXmq, vgl.Jacobl, ü. d. Mjth. p. 694), trotzdem dass
Beer Name wm Strabo VII, 321 für . barbarisch gehalten wird;
rner Motv^mneg, oV (Herod. VII, 16ö; ob s yievx'mnog)^ K^vtq^ 6
er Rdne, ein Priester des Apollon In Chryse), endlich K^rei, if,
Moahlin des Danaos. Mit dem Namen JS[/qx9j dürfte man sich
raucht fühlen, den Namen Kigza-tpog (vgl, aQyv-fpinq^ ä^v-ipog,
mf. II, 101) zu combiniren, dessen oben vorgebrachte Deutung
)lt weniger passend und jedenfalls zu künstlich ist. Zu xaA-o(»
11, xakiio = hallen neben hqI-vov^ Klg-nr}, Kd^^Ka-ipog vgl. noch
laere Wörter s-r hallen, s-ehreien, s-chrecken (« schreien, xq^kw,
hwenck s. v.) und bes. s-chier == glänzend , rein , lauter, wovon
beuem s= reinigen, goth. skeirjan, hell machen; Schwenek s. v.
beuem hat den Zusammenhang zwischen s-chier, hell und rein f.
eirii noch nicht erkannt.
147. KiQtpig, rj, Stadt in Phokis an einem gleichnamigen Berge,
ihnt an unser Wort Wirb-el, lat ver-tex, von der Wurzel var,
li hvri + bh bei Benfey II, 309 sqq., wo xoAoijp-wv, tco^fp-tj, loffh-
angesetzt sind. .I>a hvri aus dhvfi, so habe ich die unverstnm-
slte Wurzel dhvfi -bh schon in dem Bergnamen Ji^-vg erkannt.
€ einfachere Wurzel dhvri erscheint in J^^//, ÖBt{n^ Hals, Nacken,
Hfäg, Bergrücken, lat. dor-suui, -Rücken (Gedrehtes, Grcknimmtes),
Irin J, d aus dh; anders Benfey II, 290, der d in öbiq^ aus
)hv es g entspringen lässt Uebrigens verhalt sich J/^^wg zu
1^1^ wie diinro) zu xvnrw (dlivap : bvap oder dhvabh : hvabh)
m.y worüber man den vorigen Artikel vergleichen möge.
148. Kiaadgf /], Stadt in Makedonien, auch ein Gebirge bei
rselben. In diesem Namen, den ich für aus Ki&jdg entstanden
Ite (vgl. a(j aus d^j bei Benfey II, 370), liegt wohl dieselbe Wur-
I wie ia Kt&^atowv ; auch Ktaaog ist als der gewundene , ge-
ttmmte Bergrücken (Benfey I, 289) oder als der geneigte, als
— 92 —
Bergneige bezeichnet. Das Wort xirmoV, Ephea, heiflst gewunden,
sich windend, Windung; he\»%i imn Ktatrovfraa, ijj Quelle in Böotien,
reich an Epheu oder an Windungen (geschlängelt) ? Derselbe Zwei-
fel tritt ein bei ^xotyovg (Flussnamo), von a^roTvog^ worin eine War-
sei hvi (ss hvi-dh in Kt&uiwtitf, xi&ugoc, xt^cc^) « vi beLBenfeyl,
28ösqq. stecict; 2^^/ot¥ovQ mahnt an Oi^wq (ebehfalla Fiussname),
wie denn a-'/oiviiq mit olvoq (plaov) Kusaramengehört. Auch sciorov-
ßtov (dies Wort hat doch nichts zu thun mit maaogj Epheu) be-
deutet „gewunden aussehend^ (-//#oy zu Benf. II, 101), gewunden
=s gekrümmt, gebogen, äyyog.
149. KXoyl^i^ rj^ Nymphe, Gemahlin des Hyrieus, Matter des
Orion^ auch Name einer Amazone, von kAovo^, Getümmel, mXovb^,
tummeln, jagen, vor sich her treiben, ist ein sehr wichtiger Name,
insofern er die richtige Etymologie des Namens Ar-es s= U-ar-ion
(Forsch. 1, 14 sq.) angebahnt hat. Das Wort ^kivoq setzt Benleyll,
287 gichtig zur Wurzel hvri, hvar, drehen s wir-beln ; verw. und
ikavviOj tiXim ib. II, 299 sq.
150. RXv(Jitvoq^ i, Name des Fluten', ist nicht ^wie Scbwenck,
Andeut. p. 135, vgl. 109, behauptet) ^ nlvr^, berühmt, von tkv
mvtXioq, xXt/w, sondern gehört zu xilt; (clau-da, in-elo-do) in sdi/«,
einschliessen , einsperren und bedeutet verschlossen «s verborgen,
dunkel. \g\.'E^Tvog von spyto, sltryia,, einsperren. Der König im
böotischen Orchomenos, welcher KXvfuevfK helsst, ist also, sachlich
ganz =3 'EoyTvog und derselbe mit PInton oder Hades. Des Kly-
menos Gemahlin BavÖHa oder Bovijvy^ (von ßovg und diw, fyif'
wfii) ist jedenfalls eine agrarische Gottheit ; ihr Vater ^vxog könnte
als dunkles, unterirdisches Wesen gefasst werden (von xaADx in xa-
kvi. Hülse, = xkvx^ kvx in Xvy.6q>mc, Avytj, rjXvyri, f]Xv%), — Was
die andern Personen betrifft, welche KXv/LuvJog oder KXv/Lidyij heis-
sen, so kann ich über deren mythol. Bedeutung nicht ins Reine
kommen. Die KXvfibvtj, welche Gemahlin des Aethiopenkönigs Me-
rops und (vom Helios) Mutter des Phaethon heissl, könnte als die
Dunkele bezeichnet sein ; doch möchte ich dies nicht vorschnell be-
haupten (vgl. xsX'Oivog j f.iiX~ag^ xogog, /tiOQoy mit fii^ifj^ dann
cel-are, oc-culere, verhüllen = umgeben, einschliessen, von hvfi,
hvar, woher auch xXv in xXtlw).
151. KvdxaXog,6^ Berg in Lakoiiien, mag zu ßenfey H, 182
sqq. gehören, wo unser Wort Nacken, verw. mit Neige, steht; Neige
ist == Abhang, clivus, Anhöhe. Dagegen kann der Fluss Kvaxioiv
in Lakonien knackend = tönend, lärmend (vgl. knappen, knarren)
bedeuten; vgl. Kapclx/], xava/ogy xuväaaco und Benfey II, 55. 63;
schwerlich darf man für ihn an xvfjxog, fahl^ bleich (eig. geneigt ^
gefallen, abgefallen ? ?) denken, so dass er etwa von der Farbe sei-
nes Wassers benannt wäre. Zu Kvu-x-aXog vergl. noch xva-fii;,
xv^'/Liog, Berg-neige = Berg-höhe. Daher Kvrj/utg, 7, Berg in Lokris,
an welchem die Stadt al Kvrjfjjösg lag und von welchem ein Thcil
der Lokrer den Namen 'Eniy.i'f^intdtot führte.
— 93 —
152. KoToq, 6, Gemahl der 0oißi^ uftd Vater der Leto utid
Aslcria, -wird gewöhnlich (z. B. von Eckermann II, 3 und Preller I, 39)
von xluo, Koiio,' br6nnen^ hergeleitet, wogegen aber die Quantität des
a sprichf. ' Das Wort xdup gehört zu, Benfey II, 168. 374^ wo <;;ush
aus (;va 4- sb, undf dies für kva aus hva = hva-r ib. II, 195 (^ri
n, 177 aus kfi == hvn = ghri II, 195), = dhva, dhu (&v-^6g) II,
27 1 sqq., blasen =s sprühen, leuchten, lieber hva ^^s kva vgl. ibid.
11,63. Aus<;;va + ja stammt yvi ib. il, 168 in yv^-ta, weiss, yvi-t^
weiss sein, wozu üTo/b^ gehören mag. Wie^xo/Veti zu (phvo) (hvan,
han, ib. II, 276), s-cindo zu findo, so verhält isich yi in Kotog ztt
q»i In (pi-etQog '^ XujunQog, (fai-ö'-Qog, (poT-ßog ; ist doch die Wurzel
bha {(fd-og) ib II, 101 sqq. ebenfalls aus hva = kva, yva, bhäsh Ib.
II) 103 aus hvdsh, hväksh = dhväksh ib. If, 275; wie neben gva
(^o) i;y\ (9U + i> 9va + ja), so mnss neben^ bha eine Wurzelform
bhl statuirt werden, die auch in ffoi-vogy roth (eig. glänzend, vgl.
i^S:Q6g ib. II, 125), erscheint. Ebenfalls hieher zu ziehen sind die
Wurzeln idh, indh und ath ib. I, 259 sq. ^us hvidh, dhvidh (Id-^
al&j a-niv&-fJQ , rivd^-og) Und dhvath (in a-raö^fVfDj cr-rarffifci/).
Moiog könnte auch iiXx KoThog stehen, von yvi + db, yvidh =::£ Qvib;
vgl. Httd-uQoCj ytod^uQog von gudh, yvadh, = gva -4- dh:
153. Kof^ßtj^ //, nach Hesychius Mutter der Kureten» Derselbe
Hesychius hat die Glosse Tco/ußi^cov^ (fwatTiv^ welche an das lak. ofxtpd
■SS ^a^i^, lat. vap-or, dann an nofKpog, Blase, an xun-vog und un-
ser Dampf (aus dhvap bei Benf. II, 274 sq.) mahnt. Ist nun die
Mutter. der Kureten ein hauchendes, . wehendes Wesen, ein Bild der
bewegten Luft? Vgl. u^^ von li^/Lti, blasen. Oiler sollen wir an
^ofinogy Lärm, denken, woneben xo/Ltßog bestehen konnte, wie l'u/^-
ßog (zu luTtTw) lehrt; in diesem Falh; muss man aberKofißfj und
fco^Ttog, das zu xonro) (stossen = ausstossen, tönen, tosen, lärmen)
gehört, nicht mit xovaßog zusammenwerfen, wie Benfey II, 63 tbut
Vgl. TcrJnog, y^ovnog mit dfaüp, sprechen, ib. II, 275, aus dhu + p;
dhup;; dhväp =«= hvap = kup, gup erscheint in x(T)vn, y{d)ov7i^ dhu,
4bva = hva in gu, ku (xot-uv-co), tönen, ib. II, 61 sqq. Danach
könnte KofAßrj Lärm, Getöse bedeuten, was keine unpassende Be-
zeichnung der Mutter der Kureten wäre. Vergl. noch ßo/ttßog bei
Benf. II, 113, Yfoß ans hv ; es gehört zu Benf. 11, 60 sqq. (hva + bh).
154.- KooB&oßv, 0, wird bei Jacobi, Uandw. der Myth. p. 585,
neben Linos als Sohn des Lykaon angeführt. Der Name kann „tö-
nend^ bedeuten und zu Benfey II, 132 sq. gehören, wo \4Qb&'6vaa
«nzosetzen ist; doch Ist diese Etymologie höchst ungewiss.
155. Kogvßag, 6, Sohn der Kybele und des Jasion, oder des
Apollon und der Thalia oder der Kronos oder des Zeus und der
Kalliope; Kogvßuvrtg, oi, Priester der Kybele in Phrygien. Man
kann das Wort au Beniey II, 131 stellen, wo lat. crep-are und
XQt(^)ß-aXovj dann p. 133 xQovnaXa = xQoraXov stehen; die Ko-
rybanten wären so als die Klappernden, Lärmenden bezeichnet.
Besser denkt man aber an B^nf. 11, 309 sqq., wo xoQvcf-i] = Wirb-cl;
— 94 —
danaeh sind die Korybaiitcn alt die wirbelodeiii eich im Kreise be-
wegenden Tänzer 2U fassen. Vgl. ib. II, 303 ^iftßia^ sldi im Kreise
benimbewegen, wobei die Wuraelf. (d)hyfi + p zu Grunde liegt,
die vorn unveretümmcit in di^dvQaiußoq^ ^qlofißo^ erscheint; ^v-
Qu{fi)ß ist = dhvri-p, dhvar-p = ^JFtQUftiß^ ^^Q^ßi ^QMtftß. Vgl
iofißog von lun{T)(a. Nebenform von Ko^ßa^ (f. Ko^ag) ist Kv(^
ßag; vgl. wgßftg, wQßuatg, Wirbel ib. II,. 3 13» wo icv^ » xo^^ In
No^9)-i/. Vgl. auch Forsch. 1, 99.
Iö6. A!ot;^^r^^, oi, die Kureten, alte Priester des Zeus und
Dämonen auf Kreta, die durch lärmende Bfusik und Waffentässe
den Gott verehrten. Der Name Isönnte mit dem vorigen verwandt
sein. Vgl. ko^ in noQinpogj gelsriimmt, xJ^, Kehr^bescn, bei Ben-
feyll, 295, unser kehren ss drehen, wenden, ravgoq (3=quer) ib. II,
283, unser querlen = schnell im Kreise herumdrehen, dann ov^,
oJQuvog (gedreht, gewölbt, Hammel) ib. 11, 298; femer erinnere
ich an Km^q (oben p. 77), a-xuigatf a-xi^rttcii, hüpfen^ sprin-
gen =3 a-nvo^^i^iü (n aus hv ^ x). Danach sind die Kureten
entweder als sich drehende » im Kreise bewegende, tanzende
oder aber als hur-tige, schnelle Wesen beieichnet Doch vgl, Pretter
I, 403, wonach es erlaubt ist an xo^^, Schoss, Sprosa xu denkeo.
156a. Kootvj o, Sohn des Antenor; dazu vergleiche ich die
Namen ^rjinoxoiny, limo^nuiv^ Auntcofuv und werfe die Frage auf,
ob diese Namen nicht zu verbinden seien mit lat. cavere, gr. mcia,
axoa, yjxoio^ bei Henfcy 1, 610, die zu II, 322 gehören, wo (zu gab,
gu-h, bedecken, aus bva-h » hva-dh in xv&, xiv&ui^ cua-tos für
cud-tQS wie aes-tus f. aed*tu8) vielleicht auch gr. ßo^axw {ngo-
ßavov, vgl. U{iiZvu%, q^Qovgog aus llQoFava%, TtQoFogog) eig. hüteo,
und pa- ib. II, 7ö anzusetzen. Der Begriff bedecken ist »^ schützeO)
schirmen, und schirmen = beherrschen. Wenn die hier gegebene Ety-
mologie von KoiüVf 'Kooip richtig ist, so sind die oben angeführten
Namen zu trennen von den Wörtern xotw, xoaoij merken, d/Avomv^
8chaf*8innig^ tvQvy^ouq (gross-sinnig, bei Hesychius), worin eine
Wurzel ku, verw. mit lat. cog-ito, goth. hugp, vovq^ Verstand, hügjan,
wähnen, denken (Schulze, Goth. (iloss. p. 144a), ferner mit unsenn
hauchen, däuchen, dünken, denken (alle 7U Henf. II, 274 sqq., wo-
hin auch griech. x^fv/i^ f. <y-7iv/tj, (fvaa, (fvado) gehören, mit tf,
g) aus hv) zu liegen scheint, aus hva = va^ vä, wehen bei Benfey
I, 262 sqq.^ woraus ausser x^cüdi]q = d^vcidf^q auch xa.Tx-yog, xox-
po^, vapor (hva-p, va-p aus dhvap in xvtp-w, Dampf) entsprangen«
Vgl.Benfey II, 164 8qq., wo p. 168 gvas (aus kvas, hvas = qwa-)
zu beachten. Schwer zu deuten ist das Beiwort der Nacht tv^"
Howaa (auch Beiwort der Meergöttin Keto, weshalb wir mcht an
axou, Schatten, denken dürfen); die Philologen erklären das Wort
(von xotiü = uxovw, welche beiden Wörter indess nicht zusammeo-
geworfen werden dürfen) durch „worin man weit hören kann^, als
Epitheton der Keto aber durch weithörbar = weitrauschend. Sollte
es nicht weit-hütend, schützend = weit-herrschend bedeuten können?
-^ 95 —
Vgh kvqvfjiidioy als Epitheton des Poseidon bei Pindar, tvgvHQi/oiv
bei Hooier; dann den Namen EvQvßia (Tochter des Pontoa und
der Gäfty wie Keto), ein Name, der nach Preller 1, 39 wahrsch. die
gewaltige Mwohi und Herrschaft des Meeres ausdrückt.
157. KQ8og>6vTfjgj6y ein Heraklide^ bedeutet wohl so viel wie
BfXksgogiovTffg, Dracbentödter. Vgl. xuQatog, gekrümmt, schief, bei
B«nley II, 307, dann xQuan^eiov für, xQuiT-n-erov (vgl. Maxsdiiv t
ManiTmv) ib. p. 308, wo an lat -cris-p-us (cris aus bvf ish = hvri
H- ah, woraus auch unser kraus) zu erinnern. KQsa-^q^ovj^g steht
wohl für KoQ^sa'^ovTi^g und setzt ein Wort ro viuqo^ = to m^mog^
(Bug, Krümmung = 77£Äai(>) voraus; vgl. (pataipoQog yompuog; die*
Bes Wort KuQog für xFoQog ist dann mit %uv^ (quer =?) schleclij^;
ib. n> 283 verwandt und steht dazu in demselben Verhältniss wie
Sy^Xog zu tvxijlog. Vgl. ß^kXfQo, Drache, mit ßskXtQUf schlecht,
ib. n, 304
158. KQfjd^*vg,6j Sohn desAeoIos, Gemahl derTyro, die auch
vom Poseidon zwei Söhne (Pelias und Neleus) hatte. Man kam»
KQiid^vg mit Kqä^igj 6, Flussname, verbinden und zn Benfey II,
132^ sqq. stellen, wo xdXaSog, uQadog f. xQuÜog^ u^gtOoMfa, Kogi-
O^uavy qod^og, tcQÖTog, Qoi&ayog von kar, kra (aus hvra, hvar :=s hvri,
dhvri = dhri H, 228. 263) + d, dh (th), t. Wenn Benf. U, 135
^aS-, Q0& t hQui, hQod nimmt, so kann man auch (vgl. x^i^// II,
197} K(}i}&-svg(, XQrjd'sig nehmen, obwohl dies keineswegs noth-
weodig ist, da die Fortbildungen durch d- (dh) so äusserst häufig
vorkiommen. Kretheus kann so ein tönender, lärmender, rauschen-
der Oämon oder Gott (des Wassers oder der Luft?) sein. Doch
ist es auch erlaubt, ain axaiQio, oxiQTuut^ ic^aduot zu denken, wo-
nach Kgri^svg den Begriß. der heftigen Bewegung (vgl. hurt-ig)
enthalten kann. Vgl. die Artt. KaiQog un^ Kov^rjvtg.
158a. Ki^i]Ti], ri, die bekannte Insel im Mittelmeere, von Ar-
chilochus auch Egtr^Tfj genannt; dazu K rjTfc,ol, dieKrotm; Nach
eiBer sehr verbreiteten Annahme hat das lat. Wort creta, unser
Kreide, den Namen von der Insel Kreta ^ eine Annahme^ die (wie
Schwenck, D. W. s. v.^ mit Recht bemerkt) durch die Form des Wortes
nicht empfohlen wird, da dasselbe kein Beiwort ist.. Die Griechen
nannten sie ifir/^co>l/£e (seil, y^), vx)n der Insel Äf/uo/Aog im ägeischen
Meere, über deren Namen im Art. ^'0/i/uog gehandelt werden soll
Schon dieser Umstand — dass die Griechen nichts von kretischer
Kreide wissen, ist bedeutsam; dazu kommt, dass auch die neueren
Reisenden auf Kreta vergebens Kreidefelsen gesucht haben (vergl.
darüber Höck's Kreta Bd. I). So sind wir berechtigt, die in neuerer
Zeit vorgebrachte Etymologie des Namens Kgi^rtj anzuzweifeln, wo-
nach die Insel als die weisse, kreidige henannt sein und ihr Name
mit dem Sanskritwort ^v^ta, weiss, zusammenhängen soll Vergl.
Benfey II, 168i wo 9v€-ta von gvi = gvi-t, weiss sein, = ^pi im
Zendwort ^pi-ta-ma (superlat. von 9pi-*ta), verw. mit Qpenta, dem
ein Sanskritwort Qvanta entsprechen würde. Da im Kretischen F
— »6 —
In Q iiborgehon kann (vgl. AhrenB de DialL Ocoecc. vol. II), ao kwmte
A^j^r/; allerdiiigfl für KFt^n^ Btelicn; Mhnlicli • sollen naeh Benbyii.
Andern lat, craa, rresco fiir cva8,,.eveBC» ttoheiii waa aber ntoek
bezweifelt werden kann, weslialb icb aQch-l|U.ereta nicht mit ^vet»
combiniren müclite. Vgl« mo/, leuchtan, iu x^roy^ unaerm rtnn ffii
hrein, verw. mit s-diior and heil, aoA-ac,' von-^er Urwunel dh«fi,
hvri in glifi bei Benft^ U, 1115^ in gfi II, 184 sqq. und gri.f; kri
11, 177, und dazu den Art. AY^j^; au dieeer Wursel «pg ki^anle
allerdings der Nainc A'^i^rj;; (f. KQtit^Tif^)iMQ^Tij und daaGyund«<
wort Kif^^ KQfiTog stammen, so dass die Kjseter ab Helle, ErianchtB^
illustceB, splendidi baseicbnet wiäfen wie -die Kydenen (vgk^d. All.
KvSiTiTtij). AndersPottjE.F.II^öei. Zu Benfey U, 168 aq., wo g^.
l^av&og, ^'^o( f. üxuydog, tnenv^^oc und Kt^vg. neben ioat^afai
anzusetzen sind, gehört vicUeicht der JNama iC^niv^y o^- <3eaiaU.dflr.
Stilbe, Vater der Kallisto (= Artemis) beiJacobi, U. d. Mjrth. p. 522
notl; femer vielleicht der Name Kuroev^iOg Soha dea llines.oDd
der Pasiphae ; ausserdem dar Volksname^ der KifVBtoiy ot^r Stemm k
Mysicn bei Pergamou (wenn derselbe nicht ariseh iBt)f endUh
KiTaoc,o, Sahn des Temenos (Paus. II, 12, 6), Vater* dea Althiiiiier
nes, den Strabo X, 481 'AVrrfroc ii«nnt, ACfrraft^, o, Vater. der He-
kabe, vielleicht Eiaaijg^ KmoHifq, o, mythischer Thraker,! Vater der
0mvw, f), Priesterin der Athene In Ilios, 4ie (von ^ lii ßfAtf ^ov/io,
G*ia vgl. Forsch. I, 157 sq. luid oben p. 5^. sq.) als iBiumi (vgl
AiüiHt) gefasst werden könnte, wie KoiPio, ihroTechtei\ alatftshie»
Helle. Die Wurzel x(m, leuchten, hell, rein, woisa sein könnte aud
stecken im Kameen : >
108b. Kfnojaoc, 6, Sohn des Argos und der £uadne, der dem-
nach für ein Lichtwesen zu halten wäre. Dasselbe gilt vom Ni*
nicn KQHog, K^ioq^ o, ein Titan, Sohn das Uranos und der Gäa,
der mit der Earjbia (Ev^^ßlu kann au Benf. II, 101 gehören and
= tlv^ffuhaaug TijAtf/uaau sein) den AstrSos, Pallas und Perm
zeugte, Kinder, die mit iln'en Geschloehtt.'rn meist' hinsmlische Licht-
wesen sind, nach Prellcr I, 39., dessen Erklärung von JEo^rd^ und
EvQvßlu ich indesB keineswegs geradezu ver^verfcD möchte; Ich mache
ja nur auf die Mögiiclikeit einer andern Erklärung aurmerksaro.
158c Kvdlnnij^ ^', *) eine Wassernymphe , ^) Tochter de»
Ochimos (eines Solmes des Helios auf Rbodos), Gemahlin des
Kerkaphos u. s. w. Der Name kann =s uieiTunn 9j, Sav&lnnri us^
und auf die Urbedeutung eines wichtigen griechischen Wortes hin-
fuhren. Vgl. ^vdoc, ') Ruhm, Glans, Ehre, Ansehen, ^) böser Lei-
mund [jiVtvdoq, Xotdo^iUj a^evtxitig^ Suidas). Diesea Wort gehört
2u Benfey II, 168 bq., wo ausser unserm Wort heisa (und heiter)
auch heissen = rufen anzusetzen, weil die Wurzel gva, ^vi, ^"vid
(aus kvid) die beiden Begriile tönen und leuchten umfassen ksmi:
vgl. unRcr hell = xakoc mit hallen und tcaXuo, dann den Art £r-
duXia, Ausser dem schon von Benfey zur Wurzel ^va (+ db) ge-
stellten Wort icaduQog (dor. xoSuQog) gehören au derselben such
— 97 -
l^ay&Oi und iov&o^ (aus a^Kav&o^^ a^xovd^p^). Mit Kvi-lnntj, Kvio^f
iciiJ^((c Verbinde ich nicht nur den Namen KvdQfjXog,6^ Sohn des
KodroB, sondern auch den Namen des Ko^Qog f. KFoöqoq (vergK
dor. xo^^V) selbst/ (emer die Namen Afi/do^v, o, Sohn desApoUon
nnd der AkakalUs, Kv^iovsg, ot^ alter Volksstamm auf Kreta (»
dyavo/, ayAao/, die Erlaucliten, Edlen), endlich den Namen irt;^ixo^,
Oy Sohn des Apollon und der Stilbe (Jacobi, Handw. d. Myth. p. 562
not. 1), von dem die- Insel Kv^txog in der Propontis benannt sein
iolL Wenn Kv^Mog sonst auch Sohn des Alvsvg (eines Sohnes des
Apollon und der t^tilbe) und der Alv^r^ heisst, so können letztere
Namen ebenfalls den Begriff des Lichtes, der Helle enthalten. Vgl.
Sskrit an, blasen, hauchen, anala, Feder, lat. cinis neben canere
[t5nen, blasen^ can aus hvan = an) , gr. }jv, en (siehe), Frjvoxf/ »
JB^j deutsch s-chön (vgl kccA-o^ => hell), s-cheinen; anbeiBenf.
r, 118 ist aus dhvan^ tönen, IT, 275, wodurch wir berechtigt wer-
ten, auch aivi>i, alvog hieher zu ziehen. AlvUag kann wie Alvog
Vgl. xq/vov und Schwenck, D. W. s. v. rein) und AvQog einfach laut,
aoter, hell, clarus bedeuten. Ich erwähne noch l^i^io^^ o^ Sohn des
llkpollon und der Kreusa oder der Rhoio; dieser Name könnte mit
Sr-f^ioc> dv'^Q conibinirt werden und ahnend, schwanend, wähnend,
»einend, denkend bedeuten. ^Aviog hatte einen Sohn, der ebenfalls
•in Weissager war (vgl. Jacob! p. 98. 99), mit Namen ^AviQog, ein
!9anie, der fär ^Avi^g (vgl. dvÖQog aus dvsgog, air^Qog aus (TtvaQog)
j^nommenj aber auch mit Ad^^jjvrjy ovd-og (oben p. 4 — 5, wo avd--
Msg KU erwähnen war, vgl. cin-is mit canere, favilla von dhav, dhn
ienf. If, 274) combinirt werden kann. Darf man es wagen, auch
He Namen ^AvdQu/jLiwv , 6 (Gemahl der Gorge, Vater des Thoos),
i4r^givgj 6, Sohn des Peneios (vgl. Jacobi p. 154 not., wonach Av-
r^avlg dem Ad-d/uag oder Tu^i^fjg die Wohnung am Berge Laphystion
lehepkte), ^Avigiog, 6 (Nebenfluss des 3kamander in Troas) heran-
siehen und denselben den Begriff des ßlasens^ Schnaubens, Stür-
nens, Rauschens oder Brennens beilegen ? ?
159. KvxXoii//, d, der Kyklop, wird von Oster wald in s. Schrift
Sermea-Odysseus, 1853, mit xX^tttw in Verbindung gesetzt; wer
lie titanischen Kyklopeti (vgl Jacobi, H! d. M. p. 556) in den Vor-
dergrund stellt, mag an ^ukia, weiss, gukra, Feuer bei Benfey II,
168 denken; doch ist es nicht erlaubt^ das Wort anders zu ety-
mologisiren als es gewöhnlich geschieht. Demnach nehmen wir
Kiixk-^nfj för » rund sehend, aussehend «= rund, rotundus. Was
'sollen wir aber darunter verstehen? Ich verweise hiefür auf x«^-
^ 3IOC, r6y niXiüQ, t6 (Benf. II, 293) und unser Wunder (Schwenck, D.
^ W. 8; V.), wonach Kvxk'coyj gerundet , gedreht, gekrümmt = unge-
^ bener, riesig aussehend, Ungethüm, Riese bedeuten kann. VergK
' oTQoyyvkog, rund, avQoyyvXa lovla , volle, geschwellte Segel, dann
^yj; na/Bia, aTQoyyvk?j (gedrungen) u. s. w.
160' £Vxvoc, 0, Sohn des Ares, den Herakles tödtete, ist nach
Preller II, 173 wahrscheinlich ein Symbol der stürmischen Fluth
7
- 98 -
und' .f nispricht ala •olchi» dem Kyknos auf Tenedos,- der Sohn 4m
Poseidon heieet und nach demselben II ^ 296. ebenfallB «igendieb
wohi> ein Meereedfimon ist. Dase derselbe aber nnter 4»m BIM»
einet Sebwanes (nvxvo^) vergegenwärtig worden, scheint mir sw«l>
felhaft. In dem Wort xvxi'og kann eine durch k fortgebildele Fos"
mation der Wurzel xv in jw-xv-m stecken ; vgl. gug' bei Benbf
II, 62 aus hvag', hva^, woneben hvak', hvak n kuk, xtix hestssA
Diese Wursel bedeutet tönen, scbreien; davon wurzle der Schwa»
als der Singende, üTvxyocAher vielleicht als der Tönendei Bauseheada^
also a)s ein Got^ des Meeres .beaeichnet. Die Wursel' jevx in wm;
(über welches Wort ich Benfey II, (38 nicht beistimmen kann>.lit
verw. mit /vy in ^ß-yv/^og. Möglicher Weise ist der Name JTvxko;
gani v.om Worte ttvxvff^ au trennen und mit der Wursd tnm k
xvudw zu verbinden; wie bei unsem Worteru rtthren^nnd Stöin
(TaQdaaw)^ so ist auch bei xt^xae» der Grundbegriff die heftige Be-
wegung. Die Wurael fcvx geltört zu Benfey II, 21, wo ach-^ngli^ i
sch-wenken, vecw. mit be-wegen ; vgl II, 275 (d-hyag'), 164 (fvskj
bewegen, aus kvHk, hvak, dann (uk und dazu ^ufeam, echneUi ii
gf.ra/^g f. ^ox-tf^ erscheint: dhvak). Danach ktSnnte Xvtcpog eis
heftig bewegter I stürmischer Dämon des unruhigen Elements seia
Zu yvak bei Benfey II, 164 vergleicht sich aoch nnaerWart queeb
quick («B be-weglich, lebendig), verw mit wauii, wacker, be-wega^
lat. vehere , vegere , vigere , vivere für vigvere , wie ..quackehi uä
wackeln (dalier die Qu&ker, die sonst auch Zitterer — tremblerB —
heissen, &= Waikeler), quabbeln nut wabbeln u. s. w. Mit Präfii
sa componirt erscheint die Wurael ^vak für kvak, hvak ac xmc ii
unserm Wort S-chaukel (^lat cunae f. cucnae, Wiege), .ein Werk?
zeug zum Hin- und Her-bewegen ; dazu vgl. angela. acaem^ sditt"
teln^ erschüttern, schwed. skaka, isl. skaka, skaeka (akeika, waekflli)b
engl, shake, hollünd. schocken, scliwb. scbockeln, achaukelny frSoL
übereilt laufen oder handeln, bair. schocken , in schwingender Ba- U
wegung sein, schucken, in Bewegung setzen, schws. schauggss, l)
stossen, ital. cioccare, scoccare, stossen, schütteln. In den letstge* i
nannten Wörtern erscheint der Grundbegriff der Urwurzel &a», rv j
(raxvQ) = (lhYak] yg\. äoog von dbva, dhu^ woher «^oi,^^UL8.irk
IGl. Kvkkfjy^f ^, das höchste Gebirge des Peloponnea an dff
Gränze von Arkadien und Achaja, scheint mit xoA-cnvo^, >lat cslii
(zu Beut II, 286) verwandt; danaih wäre das Kyllenegebirge als eis
gekrümmter Gebirgs-rücken (vgl. Kvkkfjvla. ^^gäg and.iTci^ssi
dhvar, dhvri, gedreht, gekrümmt sein, » h?fi, faval» levil) sdtr
-nacken zu fassen. VgLxvAAog, gekrümmt, m\i a-wkiog^. a^tialfim
wozu der Name .SxoA;U(, jjy Gebirge awiscten Elia und ArksdMS i
schwerlich gehört. Zu fn^ägs itiQ^r^i^^i Hala, Naok^n vgl ^ 1
hieborgehörenden Wörter lat. col-lum =& unserm HsJ-s, femer Hsl-A
(die abhängige Bergseite, ein Hügel, nach Schweack s. y. von ^^
den s= sich neigen), xh-vvg, cli^vus u. s. w. Doch lat diese E^
mologie vielleicht weniger annehmbar als ^ine andere. Vgl. uäJm
— 99 —
irMbeii) .drängen, in ivBewtgan^ Bet*eii>/:^ceHo''4n' per-cellb mit peHllu
MiBen^lI, 293, v wonach p>ftitt lir;.iteeu giiiliöHr k^A«^^ Bohb/'tlgt^
?M^f Sprosfrf -fcnisr xoAajis^v HaH^ (aofscbieMMd) , ht. ^oMi^
erw. mit cnlmdn, Spltse, naeb<4en^L«9i1k«gr«pl»enf elg:.<^T<yAiM0)^
tflp» in die Höbsi Ottriebeoe, fienwragende. Da üiMre» Anftldie'
ipali.:«iAAcu an8..AAU<rjts>ir|Miio, $o koiml» aacll'«if«i gaMi' gleidiM
mduuteod^ Wort «tUA^nf bestehen; ISür^iti)^ =».ge<4 spvicbt JUkkttfo^^
*^ipdaM Rom desi^tor^vdaB tleber. «la «bMi' treibrnkte, driMfg^nd«^
rerwttcta* dringende,. eilende, sefanelle beiekbnetlsl. So itöMte aiieb^
rv^i7Vj7^.treibend9,drXngend«w in idie* Höbe )»eib«nd; aufMiiessend/
«frafMid. bedeuten; r^«.
l(i2.iKv/Litij ff, dor. Kv/tud, ik grtofte d»r Solfscbeb . StXdW
iff 4er Ideisaaiat Küste, Kolonie d^ Anolier« «ms Lokris, roii ^w^
bariL UD4 dem enböischeB Chaftls as> die/" gleicbnailiig« Stadt IH
iHBipAiuen (Camae) angesiedelt wurde ;^Stdpb^ Bya;- führt noish
8tidte>j dieses Namens an. Potfr in^Minetn Werke ttbel- dl#
6B. N^men erkennt in Mp/uij ib\nier äotisebe Foito des WdrtiAl
4m^ vicus; vgl. ;r«JU;v^ ä«t. fibv ykXwv/f il. a. DÜs Wort xcJ/kj/
Btet 3enfey U, 149 riehtig mit xi- in U9tfMii, SanskHt <|^t, liegea,
H^.^i, >gjaeK^4*ja (vgl. vi ib. 1,865 aus vaHh -Ja) in Terbindung;
^ In fam (ruben) ib. II, löO Ist aus^ ka (rgl. ^rala, f ankha ib.n^
QC^ und dies «BS bra, sich neigen, ib. II; SSO sq. kko b^deatet
af/Mi^ ^< Niederlassung. - -' *' ■
1 GS. t^vvdy/rfg^ 6, Beiname des Hepmes bei Hipponax In deib VelUd
.*j. "^ ^- ■ -^/^^ »«w^V/^j ftfpvtöxl Kuvdaih» '''
rtrd •gewdhnlioh durch der „Hundwürger*^ überseM, weil er deb
bpsaii getödtet hatte. Dagegen hat BdUicher in seiner Schrifk:
Urgescbichte der AVmenieis 18Ö4, p. 88 riehtig bemerkl| daü
lfy;w im Monde des Hipponax nichts als die dialektische Form
awdfyta (Busarnmenengend <» erwütgend), weshalb es auch gäü)t
«mlMbt iist^ Im Namen Kandaulee den Hund (tut. can^^ im sÄ^
Aimt^ wie dies Ton Georg Cnrtiu« in einem > kleinet} Aui^atatf Üfadr
*«R, Sprache der Lyder (in HöWs Zeitschrift f. d. Wlss. d. Spr. ff,
Jt20 s^q.) geschehen ist. Man T<>rgleiel)e noch das Wort yttvaj^
wkt üway/9j und Tfa^a-avvdy/f], dann xotpog, $kWc, ^v, avvi lat«
VoB9- Ebenso wenig steckt der Hund im Namen ier Kvvo^^t,olj
'§iiBi XvyovQftqj der Kynurier, welche jonischen Stemmies waren
r(iiack Uerod. VIII, 73) und die Landschaft -Kwüvgla (auf der Orensse
'mh Aifolis und Labonien am Berge Lyiiceion und am Meere ge«
'ligen) bewohnten ; der Name steht für 2ivvw&Qtoi oder JS^ov^t^,
^^tm^vPovpoQf i^nitszavvogog, angrenzend, zusammengrenzend, naeh-
flHvlii'bi so dass also Kw^w^ia gana = ovmw^cc (Naehbarschaflj ei^.
''ZnsammengrenEung : dies Wort kommt bei Suidas vor) ist. Def Sohb
^^ßB Persena; Kvvw^, 6, der von Argoa aus in K;^nria, einem
^ IWa zwischen Argolie und Lakoniei, die Ansfedelnng der Kytmtif^.
gmihidet haben sollte, ist kein mjllboi, Wesen, sondern nichts ali
ethniache Symbol des jonisohen Stammes der Kjnnrief.
— 100 —
164 Kvw&o^fO, ein Berg auf der Insel Deloi, Geburtsort 4«
Apollon und der Artemis^ kinn eine Nebenform Ton MU¥&6g, 6, Wis-
kel, Ecke » unserm Wort Kante bei Bent II, 325 aelii, von wir
Wurael bvadb, hvandh, ^feneigt, gedreht^: gekrümmt, gründet «eUi
Verwandt sind xiSifj, Kiodiiu, xwim' (die gewölbte Glocke ib. p. 326),
mi&wv (ein Trinkgeeehirr); vielleicht gehört hioher auch der Name
Ju)£wvtjy wo <)W»dhvftdlm hvädh in wod sein Jcann: ^^ufniiwi
würde sich zu xt^J verhalten wie dtisriti lu aev/rroi^ idnagzn^h^
fpog^ tcvntkkov {dtn ist » dFin, iFun ^ tvn^ und enlaprichta*-
serm Wort Topf), Jt^/j au Aipxj;. Vgl. den Art. Ki^^nf. >
165. Kvi'ögTug^ 6, ■» Kwogr^ig, Sohn des AinyUas nnd>da
Diomedev Bruder- des Hyakiiithos, Vater des Oebakh« (oder dearP^
rieres, der dann Vater des- Oebaios heisstj.- Des K>Tiortas Hruder
Hyakinthos ist ein 4em Linea verwandtes Wesen; e^ hetsst snA
8ohn des Pieros und der Klio und Geliebter de» Apoll, der Üt
unvorsätzUch mit dem Diskos tödtate. Mit Recht bemerkt JAfcoUiy i
Handwörterb. d. Myth. p. 470» dass der Gült des Hyakinthos nrsprflBg^ jü
lieh mehr In altgriechischer DometerrdigiOD iais in derapoHlniioM
Religion der Dorier wurzele. Der unerbittliche ApoUon HyakiatliM,
der die BUithe der Natur veniiehlete (Eckersiannill, 62), ist derBsMi
Gott wie Kronos, der Gott der brennenden , erstiekenden SomlM^
hitze, als deren Bild derSirios, der Hundsstern, vielfach ' vorkonoL
Demgemäss erkläre ich den Namen Ävi^^ira^.diireii ^Hundabwri-
rend, Hitze abwehrend^, was auf einen Gott des erquickenden Re-
gens führt, für den wir den Valer des Oebaios ohne ^Zweifel balteo
dürfeni Ueber den Oebaios vgl. Preller U, 68| über den Hund iSin«
denselben 1,310 (p^vfKpowiq, soQTij, j;), :dann über ATtn^o^^rci^Beof^
II, 295, wo der Name Aa^'iQrrjq behandelt wird.
166. Kvvog, Tj, Stadt in Lokris anf einer Landspitze gleiek«
Namens, Hafen von Opus, Aidepsos gegenüber^ könnte dassAe
Wort mit vtuivoq sein, wie Kvfjirj von Pott mit xcri^^ identificiitwni
Vgl xciJvo^, d, Kegel, conos, meta, dann dieHelmspitae, der kegel-
förmige Zapfen der Pinie , sonst axQoßiXoq. Die Stadt Ifvi'^ ^
also wohl von der Landspitze, woranf sie lag, ibren Namen, <l0 {^
nichts als eine äoliscbe Form des Wortes xcJnog scheint. ^
167. KvTitvgy o, ein Beiname des Apollon bei Ly«ophron, k&Mto i
verkrümmt, k^aiiig » Aoeiag bedeuten und au Benfey II, 825 ge- ^
hören, wo die Wurzel hvap (= Kon in xaunv Xog ^ HafmrM}, ^ [
auch im Namen ';^^7r-t;§ zu Grunde liegt. Da. hvap zu hmap mr-
den konnte, wie dlivä zu dhmä, hva zo hma (in g'ilima) , favsl n
hmal ib. II, 274. 283, so mag auch der Name M6if/og, d, SoIb^
Ampyx, hiehergehören und ganz ^ ^aiuxpog^ yaf€\f/6g sein. Vergl.
Forsch. I, 112. ,
167a* ACvp^, 17, eine dem Apollon geheiligte Quelle InLIbjtB,
wobei irt;pj7V;7 erbaut wurde. Der Name mahnt an a-xat-QO), tf-iti^
T^iüy a-nvQ^/ixü (wo 71 aus hv c= k), wonach Ävpiy als Sprlng-q*!!
gefiasst werden mag. Vgl. den Art. Kov^jjg, Kov^ijrig^ wo wir die
i
411
\
k
V
— Wl —
irateä al« ifirbigeBde edtr liartige Waten ivkiärt Imben ; der Begriff
ttig^«?^e)oliiieUi' Hegt' wohl auob am Namen JTk^ddioiV <( , cM^eA
tpaAiog,: ■>FlD88.iii TheeeaHeii, ^rBluM in fiöolften 4>eiXoroneiA,
i(/16i7bi'ii£a7»rai}««iy alteStacN ännder NorddfiMe ^er Kopaiseee*!
ikBiMien f : 'der -nach' 'tbr benäntot^wnrfl«^ «vi^eii bicJr daib L««d am
feleav einbiichtete^}' vgl. Hofimanii/^ QfMt: u. d. Gr. ^ ö76, Wo - die
»rle Stnilio*8i > ^vo^^tarov ^ydii roCro ^Vrei ;^ctf^/ov^> eu beachten gilid.
r Name |iat scliwerlioh etiirasvgeoiein<)ttiitxaßr^, BMaid-^iabe, GrifTi
idern gebön wobl asnfammefi «Hihvtti;^ .)H;7»^^^BdbM, beißenfey
325 (renihTa^), «#ei es dase^ Eamm iät^Kuvnat oder fdv ITairai
it CO ««.»'(Wie i» cJ^^ TM w4h'/räidä) Meht. Vgl« das deutsche
Mt Bilif, Benennung eiaSgier Bncbtenidep Ostsee, vo» hyap* bei
nfej n,. B24 sq. (xc^TT WMc), wie B«cht!^^on Inrag' in 4)bag', bhng'
JDy 20;><a«ch miser Wort HjiCmi luma eig* Einbiegung , Bucht
leuUfl^ wie Hafen, eia« Topf^ Gaecbirr, eig. das Eingebogene, das
Bkeoy «1^0$ ist; dazn 'TgL'*Wfl^^Ailov> ü;. «i w;'bei Benf. II, 325»
w Beatü§ kanttiig, i, Söhn des Apatelens, Vater des Glaukos, Grün-
'. der Stadt Kopä fsdieint tpn: der= letatern' abstrahirt zu sein; da
\ Wort Kwmvq tnie für kccmiy^Der//^ gebraucht ward^ so biidibt nicht
iDal der Ausweg, den Vater desi« Glaukos au einem' Ruderer au
eben und so seinen Namen vom 'Stadtname» Kopä ^glUiatiali' au
Einen rr-* ilnas sonst allerdings ein terwtinscbter Ausweg gewesen wäre.
168* rE(jt)fvnog,^'tjj Name Nvoa. Vorgebirgen and 8tädtenyiire(()v-
f-6y ein steiler Berg; diese Namen steliei'äch zusamaiicn mit x^^-
g, Hanfeä, bei Benf. II, 319, wozu lai ver-tcat für hver-it-ez. VgL
erg, zwerch = quer, ib. II, S7 9, -^ schräge, iat. crmt, von det^Wur-
* (d)hvav^ (dh)vn, gekrümmt sein, wohef auch W^xoc, : Beutel,
ill,i316[, itverw« mit mkvl^^ Hälse j, xakvnvwj drehen, omringen
verhilUe»^ f€i)A><og, bulga, Sack, Balg, djLtoJüffig (Dunkel, von Prüf.
^ var, vii ib. 11,294, -K y; v^. scliwarz» ib^U, 296 u. Schwende
Wi s. V , wo Fortbildungen -• dev-Wurzel sa -H' v^i durch Gnt^irale ;
EU Beüf. II, 314, wo «nser Wort Wolke mc Umgebendes, Umhttl-
ides). .Das Wort K(oQvxog ist aus<)hvlir^>lveri 4h-«'»= '<(>(»t'a, für
R/^. uhd.^vielleickt verwandt mit ttnserm Wort Berg, das von
hw!9nek irriger Weise begrifflieb mit i)ergen zusammengebracht
iT^ dex Bergi- kann viel besser als das waa steh neigt (id quod
pgijljt. aia;eli*vut, xlivv^, xi^i^^og, Neige, Abhang iMaeichnet wor-
«I <fßim PoHph lißt Auch Benfey i, 589 («her unser Wort Berg)
MiliKeh eu berljiißksiehtigeni Mit Eto^vxog verwandt ist w^hi "jElpv^,
4 Berg In Sieilien, auch ^Eft/xiy, 17V Bergfestimg in Sicilien.
169. AdßduMq, 0, alter König in Theben, Vater des LaYos,
Bfct achcEji für Aimrtx^og wie Sßöoiiiogy oföow;, d/uvyädkrj für
'tTiff4oq^, oHToog^ df£Vitvdkff.:'Wa9 bedeutet aber der Name? Sollen
|r. an lan in kd/nnfti, hell sein =» leuchten', bei Bei^y 11, 127
«ken und den Labdakos für ein leuchtendes, lichtes Wesen hal-
— 102 —
Im ? Gleiche Bedeutung kenn der Mame seines Sblmes ^at'dq habet
und ebenfalls su Bent'ey II, 124 sqq. gtebdten, wo d-yka^q^ km,
elg. hell, klar sein a« lencfaten, Javtmw , sehen. Der Begriff hdl,
kUr sein ist aber aueh « tönen, reden, weshalb die vevt Benfcy D,
124 sqq. und II, 129 sqq. behandelten Wörter zasammengehöreB;
vgl. Xiyi0 ib.n, 127 mit Xanog, Xuanw II, 132; ferner laut (sltM.
bM-t ib. II, 130) mit lauter (suII, 124). Danach könnte ftunlclMt
der Name yidi'o^ mit nXv fn xXdFw^ niätit (tönen =± sehreieh, n^
nen) eombinirt werden, Adßbwnq aber mit lat. crepare, xgijfipttXoi,
i^ßoq, piMßd&oat (das Hesycblus richtig fureb rvnrftv nau ^pif»
noniv erklärt; Tgl. unser klopfen, klappen, klappern), femer mit
Xant^io, prahlen, gnissthnn « KOfmd^i (von x^/unbg, Tierw. mit liinrvt^
uTvnog, yiovno^). Ftfr die Hieheref ehnng des' letstern Wortes, irtfl-
ehes Benfeyll, 127 unrichtig behandelt, spricht betronderA *andi die
Notis des Eustathius : y^Xanl^stp nagä SoifOitXn ro rfv^t'ti.^ Wem
die MögÜcbkeit, ja die hohe Wahrscheftilichkeit feügeetiindeif fniitln
nrass, dass den Sagen Tom Laios und Oedipaa ähe Allögorieen de ''
Naturlebens EuGmnde liegen (vgl. Prelfer 11/236), ao kf^teliiei
ein trauernder, klagender, weinender (ieXaiw) Früblingkgott{^-i«(,
luBenfey II, 129 sqq.) sein; vgl Ptellerll, 235, «vonMft Labdil«
wie ein anderer Fentheos d. i. Mann deör Trauer '(ib. I, 428) Im-
ecbrieben wird. Die von Schwenck, Andeutungen p. 363| vorgebrad*
Etymologie von Adio^ ist nichtssagend.
170. Ad6vnvy d, ') Sohn des Typhon und del* - Echidna, oder
der Ge oder des Phorkys und der Keto, ein Drache, der die gol-
denen Aepfel der Hesperiden bewachte; *)FlaBS in Arkadien, V^
benfluss des Alpheios ; ebenso hiess ein Bach in Böotieh.' Ffir die
beiden letstern Namen lässt sich an xiXado^, x&Xuiißt, x^X^fm^
dgciäog f. Koaiog, *AQi&"W(ra, {Kgä&'-ig, KQ^jd^^evc), po^og u. b.w.
(su Benfeyll, 132 sqq.) denken, wonach sie den Begriff des Rö-
schens, Lärmens, Murmeins entfalelteu. Dagegen spricht aber der
Name des Drachens Ladon, der gewiss als der Gedrcihte, Grekrfimntb
flezuosus bezeichnet wurde, welche Bedeutung auch fÜrFlussnaioa/^!!
passend ist. Vgl. unser Wort Walze (etwas Rundee), wfilzen, tob 1
einer Wurzelform (d)hvar, (d)hvfi -h d bei Ben'fey H, 318 sqq., woxa-
Xid\ KvXid, FiXwi ; weiterhin unser Wort Lind- wurm und Schwenck.
D. W. s. V.
171. AaiQxrjqy o, Vater des Odysseus, ist schon von Pott, El j
Forsch. I, 222, und nach ihm von Benfey U, 295 richtig auf XjbI
in Xaog -h var, vrl (bs Fix in Fiqv^ i^tvio), wahr-en, wehr-en, au-
rtickgeführt worden. Laertes ist ein Mannbesch^tttser, ^AXi^ß^^-
Die in dem Namen steckende Wurzel v?i Ist aus hvfl, hvar, wober
unser Held (=s hehleud, schützend) »= S-child , vbfv^. mit S-chinn
a Helm. Des Laertos Vater ^A^Ksiaiog mahnt an arcere, dhi-
doch ist zu bedenken, dass derselbe Sohn des Kephalos und einer
Bärin heisst/ nach JacobI, Handw. d. Myth. p. 134, was eiriü Ver-
bindung seines Namens mit äQx(r)n(;, Bäir, erlaubt.
— 103 —
172. ^aun(fvyu^i(^ 0, .nach Eustatbia« ein Sobn des Poeeidon
.l|i|4 SUmmherr des aiytbUcben Volkes der ^awT^vy6p§^^ m deren
iKiliste ond der Stsdt. ihres Königs «^W^uo^ jOdysseus «if seinen Inr-
fi^leii kam. Der, Name ist wehl susammengesetst aus Xaia (in
XtUim(»a(^^.ka/^€ug)fBehTj im^.jFjpv^ iH^h «irren, 'giwreBy schwir-
iJlf/h .muneu, brummen ; vgl. Beniey H, 137. 1, 676 sq. H, 263. Die
,Jf^«vr«eiform..i:(»t^ L argvy Ist ans,. sa 4-<^^v-/ ib. 11/268, und ^
9PS dfan, dbvf i (ygL gbf i aus hvr v dhvK ib. II, 19ö^ mit der Be-
Jftplung lucere, hell sein, und bba» ib. U^ 101 sqq., wo leuchten »
^^i^in^ dann H, 124 sqq., wo ksyw, mt II, 129 sqq., wo Aaxog),
i^vav ^ dbyan, tönen, ib. II, 27ö, wobßT.ariyw (a^iy-io) ib. l,
ßlp. Vorwandt miUcwfw, Tpo^j7y, Tgi'iw sind ^ifbg, fvfw, X^w»
jyW^j *^^«, i^vyrj, jp(>v7<i;, . cJ^'ittip Die Lästrygonen (-^aia-rpvy-
nS'^^) '^^^1 ^^^ Bilder des lärmenden,. Geräusdir mfushenden Mee-
^,1^, wie Tqoi^j^v ein Beina^ie des Poßeidon als des Herrn des
h^den Meeres scheint. Der Name ihres Königs Adfuaq darf
Mf^ Zweifel mit ^4^o$, Schlund, vergüten., werden, welches Wort
nfey II, 136 zur Sanakritwurzel gri, .versehlii^sent stellt. Diese
^HHi •,aus hvri » hirfi Q, 228 sqq., wie A\» dort angesetzten Wörter
ififm^ ß*ß9^o^f^9 vorare be|f eisen. YgL SXxw, ikx'^io, flehen, sehlür-
J^n^ vollere, reissen, opser schlingen ib. U, 314, .wo auch unser
-jfk9>l?^>> steht,. wozu,.,maa hinunter-^y^ürgen vergleiche, »« xaTa-/S^po/(»
(xaraßQol^su)^ ver-schlingen, binab*schlucken. Der Grundbegriff aller
idyieser Wörter ist derselbe wie bei i'Axoi ib. II, 315. VergL noch
^j^(fffS(ü (und u(j7iuCw) ib. II« 310» dann ib. I, 323t ^o d<^ Krüm-
,^^en .^er Band vermuthungsweise als ein Symbol des Greifens, des
;J^ei|ftznehmeDs gefasst wird, was mir eine sehr wenig haltbare Be-
4;H|EBentwlckelung scheint So vi^l ist abe^ sicher, ^Äes wenigstens
.i^. schlingen 4 schlucken derselbe JBegriff wie in i'Axo;, eXkvu) zu
,^nnde liegt Was nun das Wort A^o^ betri£|;, so bedeutet dies
Schlund, Höhle, Höhlung, lama d.i. vorago, rä Xdfjua sind £rd-
^i^lünde, yjiofmja: sollen wir diese Bedeutung A\k% der desSchlin-
^jl^ps^ erklären, von welcher lat vorago all^dipg^i auszugehen scheint?
.Ipder sollen wir an f 1 » dhyri bei Benfey \\^ 305 sq. de^en, In-
dern wif ^ttAa/40$,^aAa^i7, Höhle,, Loch, ib; I][, 279 vergleichen?
VgL ib. 11, ,3.07, wo kram aus hvra-m, dhvjra-mj sj|av. c^om, lahm,
gael crom-aidh^ krümmen, dann II, 301, wo avktjjvy vallis, Thal,
. Jiol^ (Doch vgl. auch den Flussr und Quellnamen yiäinoq — Hoff-
j^Mup, Grchld. u. d. Gr. p. 536 — , der zu /Qtfi bei Benf. 11, 134
^[el^pren, also rauschend bedeuten kapn). . .
173. Aaxaöi/J^iavy 6, Sohn des Zeus und der Nymphe Tay-
j^ete, von dem die Hauptstadt dei( Landschaft L^^onika {j^A(^)is^
..^/ai/^Küv) benannt sein sollte, in d^m Worte ^v^niöal^wv braucht
man nicht nothwendig eine Composition mit iai/nLüy anzunehmen;
"aa kann fiir ^aHfrai/uußv, ylaxratficjy stehen, wie IlJaxföcSv für
.i1fax^j(f/yj|../U^KfJavo^ f. jUfjufTnyog , nekidwiq f. niXtryo^ u. s. w.
Dann vergleicht sich AqotiT-alf4(oy , Aaiix-wfiwy mit JtlaXal/tiwy,
i
— 104 —
naktti^oyicj (wie von nütkalfAWv «■ ndkanax^ ■» nakaiwg ron :iiaü
» hvsl, hvar, bvfi (drehen) bei Benf. 11^ SdSw Was bedeutet ato
der Name ? Gehört er . sur Worz«! Aa» in Xcm^, Xutc^tv, luaxw aui
kAox, x^ox « K^£M, in dc^Kni, t4teen, bei Beafey'II^ 132? Ist Li-
kedätnon Manie eines töfienden^ lArmenden, causchendeiiy ■ branm-
den Gottes der Luft oditr des Wassers (Meeres)? Oder ietferrddi
tönender, schreiender «a klagender Gott, ein. Beiname dee» an SpM
verehiten Hyakinthos, der mit dem Linos viele Aehtflichkeit hat?
Lakedämon hcisst Vater des Amyklas, als dessen jfingister 'Bsfü
Hyakinthos galt, der demnach ein Bnkel des Lakedäoton wäre;
dies spricht nicht gegen eine Identification das LakedlUnon mitdem
Hyakinthos: beisst 4och auch Adonis ein. £ohn des Kiti^nras, ob-
wohl er dieselbe Person mit diesem ausmacht Waa nun den Volb-
namen derLakonen betrifit, ao müsste dieser^ wenn obige Deottfig
von yluHtöuifjUDv richtig wäre, vom .Namen Lakedaenfon getränt
werden. Vgl. kwaio^. Loch, Accxai » 9>aoci}7f^'(Iie8ych.)) ^( '
;if^ovo^ss.;^aa/ua^'^((ders.)9 femer koacdvii, dor«fiir X^iaianj^ BesksD,
kivioqy TD, Kübel, Becken, <lat. laeus, lacnna, verw. mit kijvi^lm
Xuvoq «■ ilaxiYi^, wie planus f. placnus, ylvofmt f. ylyvo^ai n<tLW.
Diese Wörter, welche eu Benfey II, 315 — 6 gehören (wo ihm^
reissen, lacio, dann ito^og, ^^;;()ioc, vgl; ib. II, 16), fähren 'daraa(
dass die Lakoncn als Bewohner einer an Klüften -oder Schluidci
reichen Landschaft bezeichnet worden sind; vgl. das Beiwott a)^
TcJfaaa, welches Lakedämon bei Homer führt. — Da sich schwtf-
lidi jemand entscbliessen kann, Aa^i^wpwv von Aoamav an trsansDi
so wird man für "da/fdwy wohl die Grundbedeutung 'des Wortti
öaifjiuiv heranziehen müssen. Diese ist nach Benfey II, 207 glänien,
scheinen; beisst nun AuuLt^dulfnov löcherig, Eerrisaen' {Xoatmiq ^
^oxo^ib. If, 16), zerklüftet scheinend ^ aussehend? Dann ist Lake-
dämon als. Sohn des Zeus nichts als eine fingirte Person, also- kein
mythoL Wesen.
174. Amtk^tiu, 1], Stadt in Thessalien an böbeischen See;
ebenso biess auch die Stadt Hermione in Argelis, nach HoffmaBD,
Grchld. u. d. Gr. p. 1263. Der Name mahnt an kcatog, Xuxtlv, Äa-
xfQog, lärmend, geräuschvoll, verw. mit x-gixwj ol-kdx'^TWQ (f3r
x\dxT(0Q^ SU Benf« U, 132), und deutet nach Preller I^ 321 (yfo über
die thessal Stadt gehandelt wird) entweder auf rauschende Qudlen
oder auf geschwätzige Krähen (kaxe^vCf^). Er ist ohne Zweifel
passend sowohl für die am böbeischen See gelegene Stadt als fär
die am Meer gelegene argolische Stadt Hermione, in deren Nabe
ja auch Tqoi^^v (verw. mit QoTCnq^ tq/^w^ t^^w) mit einem auf
Lärm und Rauschen bezliglichen Namen benannt war. Der Name
der Stadt Botßtj, in dessen Nähe rj ßotß/fi'g kif.tvtj lag, kann su
Benfey II, 60 sqq. gehören, sei es dass Boi-ßfj eine Keduplioatioos-
form ist, oder dass in Bniß-rj eine Wurzelform hvi-p, hv^-p, hvi-bb.
hv^-bh liegt, mit dem Begriff tönen, schallen, tauschen, eig« ai>er
hei! (vgl. hallen)^ klar sein : so tritt Boißri in Verwandtschaft mit
— 10& r-
:^^oi}9Mc Miirfly khiv «ebi, kuter) ib. U, 102^ ai» bhaHhJff4- bh(bhi
Id q^i-^ago^ -¥• Vb) * ygU\Msh il^. U, IQä Alls d-bväksh U; 275.
- • 175. AiifofffmfK^ J^, 8tddt am' Hellei^iit» die an einer Meerea-
buehtilag. : J^gL BoÄnahnn, QpebNI. n. d» Gr. p. 1597. Der Name
k&mt». auf idieae Lage Beliug haben ^ind oiit kaiffo^ {^ynyyvXlq bei
.dev Pei^fletn, nachIi«8ych<:^))^/ef^o^y'KrfiM9iiHing, Icrammer 8chna-
JbeA.^:^Ufi(pi^^ -'ein krammer^ HakdtfV'^B^atark-'^bogeneiä (Bucht- eu
bb^en) Sohifi:,»'^/!«^^ -0ln ^gebogenei Mtaser Verwandt flein.'^Vgl.
«Benfey^ii^-Slk - "j'- - ■ ■■-■ •
\il&iiyifM^6?fj 1^, tTochtev 'dea-^ltiee, -des KiHiigB der^Lele^;
ijAxoMtj^^'iy^hn «dea -HeMikletf»-'lR"dieMi^ Namen k&nnte --^^fj,
•>*&6jfg/mieM. th befehlend bedeiitem ■Wg\r ßo^jy fioao) bei Benf.n,
£0, 'mn^ßiBaB^M ^dfwi't^S^ ^^ &^^mm ib. 11,^ 275--6. Dieselbe
^iteleuluiigiiatetkt In 6(MJr^^-(BMold des Menes^eas, eig. ^ufer)
:«beo p.AS^ vieUahiht vracb .in -Oocuäk/ Nympb«» MtUterdes floXv-
^^fffioq^ .undriin r&otoPj Nfime einaa^ Giganten, (tönend ^ toeendy' lär-
imend). ,Pie8e BtyuKtologie istabffr.au v.erwtifeo, well -eine Verbia-
^ogimittid^oiy &o6g, ^oo^rri^ ^tloi (ito«aen »^ treiben, ia Bewegung
-«e:te0B)wailBii Qahe üagt. , V'gl. kmoao^q, Ünnooou und daaa 'dimo-
111. .AaTi{^»iq,^i, Sohn dea^ Ap^HcHi-tuid'der Stlibe, @lamm-
.vater der Aaniß)tit^.olj ein mythisehes Vblk in TheaealieD, bekannt
durchs ^iUn^"J KaBBfjf mit den K^fauren. 'Da Preller II , 10 ^ie
liiafiitiKiil:fai8 Doppelgänger 'der -Phlegy er betrachtet, eo ^könnte «an
•«enaeht ^werden, an Aeejun!«ri^ -heli sein ^euehten, iiammen eu den-
iken und den i4tpitbeB^ den Sohni-der Btilbe, für ein ßild der feu-
rigen ^Inth der Sosme au halten. Vgl. I^reller I, 321, wo dlc^Ko-
roDia älsToübter deePhlegya's oderLapitlVes angeftihrt wird, welehe
-daffdi. die -Gluthaonne des Soninvers deft'Tod findet. GewötMieh
istolU man den Namen Laplthed^zn kaniX^t^f welckea Wort ei^t-
lich hell sein <= hallen, tönen (Xani^uv nugd ^orponkH ro fW^t^tv
aagt Enatathlua), dann liinaen, Lfirn^wachen, groBsspreclien/ prah-
len, sieh brüsten (vgl/ KO/ttnog, 'xo^iniük, ^o/und^iw) bedeiftet und su
Banfey n, 131 gebort, wo crepare/ apccj^o^ifir HQafio^ , gaßdifffio,
liilopISM, klappen, 'klappern u. a w.; dort > Ist aiieh ^aW)riy> ^f, Schal-
-Diai, HirlenflÖtey aDausetaen, womit ^ct^Jt^auBammengehören k^Biite,
vielleteht f. ^39r(a)rr«M^oq der= die Flöte > «frleit 4ind dazu singt.' Ge^
hört jia'xi&^g au kani^etv, ao bedeutet der Name tönend, toEiettd, Iftr-
nlend; rdie Lapithen sind dann vielleicht DämonQtf der tosenden
Luft oder aber des- ranschenden • Waaters. Ver^ Preller T, 321
iAeatdo^ta). -^ ' .
1(?8. Ad^aa\i «, .Jen. »>f/7Wffa^ Name vieler • pelasgischen
ifitädte/i wifid: von Benfeyll,! 122 mit Xxxor^, fett ausammengestellt
und durch. ^fetter Boden^ aiidärt; Diese E)tyniologie sefaefnt mir
aebr aweifeihaft.i Indem ieb auf Abrens, de DiaHr Graecc. 11^ 51
•aoEweisa, wv derUebergang desDtgaYtimiK in ()'(<«• A) fär den kre-
'tiachen 'Dialekt nachgewiesen wird, wie derselbe denn im Lateinischen^
-r 106 —
(▼f I. Benfey II> 164, wonach cnus eresco aut cvas, «vaico) tmd in
Deatscben (vgL Schlaf, BchhifeD, hei Pott^E.F.I, 2ö9» dam achlfir-
fen f. 8ch würfen ■■ lat. sorbeo f. tvorheo wie sord-ea f. avord-et «
achwara) keineewega unrrhört Ist. hidem Ich ferner daran .eriaaen,
dau der Berg Pamasaos (au hTfl, hvar hei Benf. 11, 285), den E«-
itathluB Temesoe nennt (^h Hoffinann, Ondild. a. d« .Or. p. 498)
alnst den Namen Lamaeaoa gefiihrl haben aoll (welche '*Nadiilelit
lireillch anf efae hioeie et^rmöl. Spielerei MnaoalaultB kano)|^ >Mwbe
kh mir die Frage, ob es gestattet sei jidgiaim fUr Fa^aumu nehmsB?
VgL Benfey II, 294 sqq., wo yfl, Tar, unser wehren, wiriiren«» hewahreo,
hüten, schataen, eig umgeben,' umringen; aoa vfi, var -!•- k oder r
hmmte jFVxpuc, Fagtr (mit eingeaciiobenem r, TgL flb.IIy 320) iuH)
daraus Fagttraa f. Fa^ixja oder FoQixju werden Ebenso könnte nio
dann Aapvo^, j;, jeder Beliälter, um etwas darin aufkabewafaran,. vd
XdqmQ, o, der ICorb (vgl. tb. IT, 314, wo rak', flechten, daa mh nUm^
worin n « hv» ib. II, 97, au combiniren ist), femer' ^lo^o^ vorwSrti
gekrümmt, einwärts gebogen, iMt welche Wörter Beiif^ II, 10,380
nichts ausgemacht hat, für Fagwit^ Faitxog, Foqido^ nehmen, wo-
durch jede Schwierigkeit ihrer ErkUümng wegfallen würde. Der
Flussname ylä^iaaog mag yon Xoq^vwj xfXaQ^^fo stammen, abo
tiinaad bedeuten; aber der Städtname Au^piva könnte f. FoQvfAw
atehen und geschütat^ fiest (^^/uvj;) bedeuten. Vgl. noch Ao^fa,
ra, richtiger ^a/pi;/ia(Stadtname)^ yiv^fimj t^. Oft in Argolia, Avt
«9iop, ro Berg (yerg-ens) in Argolis, Av^tto^ o, Vater des Basileoi,
(Tgl. Jacobi, Handw, d. Myth. p. 821), Aiigva mm yiv^vtjoa^^, AxT
^oaoq, Stadtname, mit ^Aovri (Stadtname, an rar » Fap, Fvg, bei
Benf. II, 294 sqq.)^ Itt. arx, arceo = porceo (hvarceo),''Yip^o^ Stsdt-
name, 'Ygiu/vtj (Stadt), daneben 'yQ^tva^ auch ''Og/uiva (S^fMg ^
s-chirm-end, wahrend, Hafen^ vgl. lat. parma = S-chicm, nikrfi <»
8-child, indem p, n = hv = k), 'Ygraxog, (Stadt), Tprio^, Sohn de»
IvQTtog, Ivgraiv, Ioqtvv, \4QTuxfj, Kgirmv (alles BtÜdtenameii) o«
s.w. Trots der Mögliclikeit des Ueberganges vfun F In ^^ A, weicfae
i}^x das Pelasgische zudtestanden werden muss, will ich doch die
eben vorgebrachte Erklärung des Namens Adgtaaa fOr eine sehr
problematische gebalten wissen. Dürfte man diesen Namen von den
Wörtern kägvoB, kolgutoc u. s. w. trennen, so könnte yiu^ioaa „mann-
schützend^ bedeuten, also aus Xuog und hvfit in kr it, viFit bei Besf-
11, 282, 3 1 8 coroponirt sein. Der Name Ad'^gitfoa stände dann in
Verwandtschaft mit dem Namen A^piW« bei Benfey II, 307 > der
ans Kq/tju (kfit, umgeben ib. II, 318) oder aber ans Kgixja eot-
sprang und in letzterem Falle mit xg/xog, Ring, auaamBiengsbort.
Auch an Aam, Xm, Xa ib. II, 137 liesse sich denken, sc dass La-
rissa sehr umgebend, schütaend, Festung bedeutete. Aber alle soleiie
Deutungen müssen wegfallen wegen der Wörier Xag^xog^ Xdg^^
koq-doq : in diesen ist entweder X aus F entsprungen oder es steekt
darin eine Fortbildung der Wurzel dhvfi durch r, aUo eine Wor-
aelform dhvfir, hvfir, viir, rir. Vgl. unsere Wörter Quirl, Zwiri.
— 107 —
quirleb, qiieiieti,H>wirleft«i drehen^ danodiiltetty dänlseh IrÜk*) rollen,
kft wekfeen kti^ni Wörtern indeae ein Guttural 7or l eiogebösel
.stte fcami. Im Oriechischen könnte man vfi -f- r in FiXnk-^w er-
-JuMnen, wenn dies Wort nicht eine RednplicatkNwfor» ist und für
JftXFfXl^ atebt, wie Benfey If, 296 annioHBt. Vgl. Ilbrigene ^(wA-
iM^i^Xo^ ib. 11^ 263 aua>dli(v)n, dann y^kkti^ iY9^^^) ib. II,
•hVi {yqv gehört an 11^ lfl9 eqq.)^' ferner K^k-a^ in mkug^l^w ib.
n, 180, von kfi (aus hvri^ dhvn==dhfi, 11,263) und endlich XAce^
idimfcel, TgL e^Ä |i; 3B)^oiitMiii&^ll«}lH^Bfael iiiL>>;e^^ vü, efarcura-
«ilapli^ tegere. Za Benfey II, 130 gehören >auch: die 11,6 angesetzten
: WMer k»kii^ , kakrj, kukitu^ ferner idaa . von Grammatikern aufbe-
5fiaahflie Wort, ka^vno, girren ygui|;Mi^ verw. mit xikuQ-i^w, tönen
( iw lirmcfl^ raoachen^ facauseo, dann unser .Liirm, lärmen; > wo eben-
:-iirils- der gutturale Anlmit m^oren int Mite hieher der Name des
.jHh.Meer gelegenen Ortea jid^if gebörea, welcher Name dann wIq.
uAsjc^ia ondl T^^v. auf das ^Bauschen, and Tosen des Meeres
ateh besöge?' Oder wäre der Name von dem- -See Lerne ausge-
gangen, so däsa dieser i|U declännende bezeichnet wäre? Ich wage
.kkine Eotschddung. Sehliessfieh bemerke leh ooeh, dass auch die
MD Meer gelegene Stadt vin^^iHqpvom>WogRwlänvhe«aimt sein^ könnte.
.v4 u UV 179. AoBVQioPf tOj Berg in Attika, mit Silberbergwerken, könnte
>9gewölbtt Vertex, Wirbel^ bedeuten, von der Wursel (dh)vfi , nei-
»fpan, Jblegen, drehen, wovon Benfey II, 8 vermuthungsweise kwiqay
;ifidhUweg, ableitet. VgLib. 3T, 301,306. Sonst' könnte der Berg
■U^Qiov Bueh von seinen Höhlen, Klüften, Gruben benannt sein.
>) 180. AbXTüVjTo^ Vorgebirge invTroas, die siidKehe Spitse des
.14a, kann zur Worzelf. X^x ' ^^ l>el Benfey 11, 3 !(>' gehören und
wdaa gekrümmte, geneigte » abschössige, schräge, steile Vorge-
Tbkrge^ bedeuten. '
•181. Aik^ig^iäi die Leleger^ könnten als die Hellen, Leuch-
. Ittsden mm ayavot^ die fidlen, Erlauchten beBeichnet sein. Vgl. Xdyoß
bei Benf.II, 127, eig. hell, klar sein oder machen n hallen, tönen, reden,
.'•agen; da hell, klar sein auch = leiiehten, so wären ^'te^i-X^yeg
ivlelbieht splendid!, illustres. Zu Xdyw, welches Benfef begrifflich
.onricbtig fssst (es gehört zu II, 132, wo itoix^, Aoracoc), vgl. a(i/-
a^>-faell, weiss^ 4b. U, 126; dann xaX in xakd(tp (hell sein s= hallen,
Aönen) und in xtzkog (hell » glänzend ^ schön). IT ormell ist Aiki^
• gam «3 kakc^ (kakmy^fj, kaktty-iw), Schreier, eig. der welcher sehreit
tBiehalk » hallt » hell, tönend ist. Vgl. «den Namei»- X/^x^;, worin
idieWnrzel tu^, ngix {xQi'VOv), ttQmc leuehl»n bedeutet, während sie
«anal fast immer die ßedeat«n^«vtöneilllae."-<^'* ^•^''' '-^''
si >-'462u jiaopT^vg, 6, Sohn' des- Koronos^ LapithenfQrst; yhovt^,
.97; anderer Name der Helena oder Tochter des Helios und der Leda.
;{>ieae Wörter gehören zu Benfey O, 126, wo ykv, kv in kdfia^
k^naaw, ykavacfWj dann Qoci^ ^d für ^Fd ; dort ist adch das Wort
kimv, Löwey anausetsen, worüber Porsch. l, 104. Vgl. althd. glaw,
^«rapioax ib. p. 144 (das indess wegen goth. glaggv nicht aus der
— lue —
tiDfadran Wunal ykv entspruBgen icheint), ferner das Swigkrltwort
giau, Mond, eigentlich leuchtend, gltthend, gania (/yA^Finyfeorrif.
Dürfen wir auch den Beinamen des Aakanioe bei Jacob! , Handw.
d.Myth. p.143, Ev^Uwy heranziehen und für^^^weit leuchtend^ erklX-
ren? öicher gelHirt wohl au Benfey II, 184 der Name XActnIc^ wie
Hephästoa bei den Doriem hiese (Schweack, Andentt p. 184 not),
d. i. der Glühende. In Betreff des anlantenden i vergl. i^&fto^
Ibid. II, 125.
183. .'hndTv^ivoq, o, Berg auf Lesbos, steht für AirtTVfiißo^^
verw. mit kinaq^ kinM, kinroQ, Xinrv^pw bei Befnf. U, 3. Oaseben-
daseibst behandelte Wort ugTuj, Sichel (uQn « Af ti), kann yerw. seh
mit dginävfjf dpinawov ib. II, 2^7, also auch agna^ca und Xinoi mit
dgimo^ ^(ivnroty &gvnT(o ; die reine Urwurzel erkenne ich in Ist.
(db)ver-ro (ib. II, 295, wo dh-vri, dh->var), (dh^l-lo, verw. mit
car-p-o, wo car wie pol in s-polium ans hvar »a yar in ver-ro,
vel-lo. Vgl. Henfey II, 198 sq., wo X9'M^ ^^^ ghfi-p und dies
aus hvf i-p, dhvfi-p » ^pJ-7r-roi, Jpv-Tr^rw. In den . II, 225 sqq.
behandelten Wörtern ist d aus db, wie II, 228, 269 ^?i, drftksh aos
dhri, dhraksh. Das Wort Afrjra^ mahnten unser K4ifipe ib. -11,827.
▼erw. mit carp-o, s-cnipus, s-cbarf^ s-ehroff. In be^flnicher Bin-
eicht vgl. ib. II, 278 mit 11, 17, 14 sqq., wo biegen (ec/yti/cc) erbre-
chen (^if/yv/if), spalten, reissen, stechen (p. 16), aber auch II, 182,
wo neigen = stossen » stechen, spalten. Den Namen dginany
trägt ein Vorgebirge in Achaja, s^'Ptov; zu letaterem Worte stelle
ich vermutbungs weise ^gtog, to, Berg in Achaja, ^^oy^ ro, Berg
in Daunien (vgl. ilpi-^ii;^), Ilgioiy^o, Berg bei Ephesos (vgl. rro/oi),
Kgtov /utTütTioVf ^ianle z\i'eier Vorgebirge, die wohl nicht von xpioVi
Widder (su gri, spalten, ib. II, 174, aus kri « hvri ^ glifl II, 198)
benannt sind, sondern nur einen mit xp<og etymologisch- verwandten
Namen tragen, der dann mit dem Bilde des Widders combinirt
wurde. Vgl. ai"^ (Stösser) mit tu/fifj (Spitse) und den Namen des
Vorgebirges Aiyä «= Käv^.
184. /hvHOt^bu, rjy anderer Name der Meergöttin Ino, deatet
nach Preller 1^ 378 darauf, dass sie eigentlich eine Lichtgöttin iBt
Derselbe bemerkt I, 379 not. 3, dass in Tenedos Tennes und Leo-
kothea für Kinder des Kyknos, eines Sohnes des Poseidon,' giJten;
dazu bemerke ich, dass Diktys die tilauke als Tochter des Kyknos
anführt. Vgl, Jacobi, Uandw. d. Myth. p. 558 n. 2. Der Name GUeke
aber bezieht sieb dann wie Glaukos (vgl. Schwenek, Andeutungen p.
183) auf die Farbe des Meerwassers, auf dessen schimmerndeD
Glanz, weshalb ^^Aot;«^' von üesiod. Theog^ 445 ganz = ^«Aamra
gesetzt werden konnte, wenn dort nicht mit Göttling rkavHfj lu
lesen ist. Ebenso kann Aevxo-S-ta ^weiss^aussehend^ «^ „schfiu-
raend aussehend^ bedeuten; vgl kfvxaivw bei Homer Odyss. Xu,
172. Ganz dieselbe Bedeutung kann der Name EUo&da haiwo,
wozu man die Artt. "Idug und Otiöou; vergleiche (lat e-videns «=
e-lucens). Der zweite Theil des Namens, -^ia, hat wohl nichts lo
— 1©Ö —
fen mit d^iog, &eä, sondern gehört zasammen mit dht, die
u, &stiofttiUj schauen, betrachten, hewunder&,«^ai;/iis^ &d^ißö(,
der. [Nachträglich; In diesen Wörtern kann mim die ToHständ}^ er^
le Urwursel erkennen^ welche in ansermiBr-chaaen, lat.^^eavei^ (Mch
i), dann In Schatten, Schutt. (Bedeckl9ndes}''taidiii(T->(;JH:if^
lag (Schoppen^ Schuppen » Sefatftaendee,' ScStirmendeB/- fitr-
^), a-x£7r-ro^ai( iiovn iierstilmAiett (tsokeinl Vgli'gnh, kilbb;
bedecken, bei Benf. ü, 322 , aus hvah, hvahh, üvab ()«t;^ iii
lo ans hvadh) und daau ib. 11,370, 66. sqq« Am* deii' Begriff
Jmgebens, Umringens = Wabrens geht «der Begriff des 6%-
ens, Sehens, Schauens hervtMp; wie Betfeyll^ '297 {^o i^diÄ,
en c= gewahren) lehrt. Die eln&cte Wunsel dfava (woNM|s"ka
'&, xevS^ü), jtvoatiog, xvdvfog^ lat Oavere ti. s.* w.) ersobeint' auch
t. turuica, tu-fus, tu-eor, worin t =c dh.witi'in'rut^ilttSsi^ll^
ebenso erscheint die vorn nnverstummelte Wuivel dfava in tMi'^
deuuchen Wörtern Tücke, Qurk-ubHUS'er' (taübbea, dnck^>,
cel,' decken. Letztere beideü Wörter könsen aber attcA dais
X sa verloren haben, wie lat. tegere =: ar^^iv lehrt, anfir'^sa
!i(v)a + Guttural. Vgl. gnh, bedecken, 'ib. ü, 322,' ans Htah
ivah SS dhva+ h (aus bh'oder dh). Da dbva' =i=^ dhma, Wie
la ib. II, 283 lehrt, so gehören bisher' auch unscire Wörter Mudker
eimtückisch), Meucbel-mctd, meochein, meuehling; dagegen >eV<*
int dhva s= bva :«=> ku (»n;^^, xerj^^i^ >*xv«vo'c, iwdvsog^ in nds^rm
i heucheln. Also Tücken Duck^-mMuser^ dunkel sind verw. ihlt
ker, Meuchel-mord und heüchehi I Zu Mücker vergleitfttt edOh
sieht noch sch«muggeln (anders ufad vieUeicbt richtiger Sch>V^n(ik
I, siclier aber das plattdieutsche Wort mokeln''<= betrügen ] '
185. Ai/ijq^iV, Sohn-des Poseidon und der Peirene, wöüach
Hafen Korintbs am korinthisehen Meerbusen, yi^/utov^ W/^be^
i sein soll, wie von seinem Bruder Jtey/Qtiag der Hafen IB^o^
B am saronischen Meek'busen Ety^Q^ai. Der Name gehört ^wt^hl
ienfeyll, 132, wo xq^km^ y^^Q/M, Q^7Z^y Aaxo$, Klang," lüHti^n,
i Xdy(o, tönen = reden. Dort- ^ steht auch d^domo für "kQuoaw^
/cd =s nnserm krachen ; ausgelassen sind ausser A^ci> noch 'dkixTt)q
iher) und o^t/ß-im^ vielleicht f.. xQf;^i(o] wie^ ovofiu f}fiföfiu,
{,hvv% {yg\, vvGOMy vf>yf,ioi xai ya^ykkia/Ltbij' vvyfitt^ Stiteb, Rite,
ow'§ =» ritsendy ' kratzend) , Sjutpc^og t ovo(jpaX6g «= yi^fpU^ig.
Hafen Lechäon hat also wie so viele hbi Meer gelegene Lo-
äten vom Rausehen tnid Tosen des Meeres selneri Namen >eirhatteh.
186. At\f»%%vg^ Oy auch Aixjmq]' B^tkBm^' des Apolloil'fe^i
opfaron, wird gewöhnlich mit /ü^toV, leirr, ■ sutMWtej-fc'.s^B^rtlW-
ig combinirt. So bei Jäcobi, Handw. d. Myth. p. 57a 8^fi6t
»e sich (wen» nämlich dieser Beinkme* alt \b^' Asyjie^g dläch
KAcV'f vg nehtnen ' und EU xUnxo} (oben j[>. <89) St^&llen;' so ^ss
Name «I6b aaf daa^TrttgeHsehe,' tJngiwislto^^ Sfiwölfelhafte äer
kel bezöge; *Doch vgl; auch kd/gtog, ^ib^/a^« v6n Xoiog bfci.Benf.
316 und Tlifd^o^» Motffog (haeh Movera). '
••<
— 110 —
187. .'ifj^u, tj, Tochter des Thesüoe oder Thespioi (oder dw
Glaukos oder dee l'hyeBtee, vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 877),
Gemahlin dee Tyndareea, Multer der Hetena -«nd der DicninraR
Nach Preller II , 64 (dem Thestios in de» fiiteatai Etöligeben mi
böoüiclien Sagen ein Mmon der Fiuth geweeen sii sein aehelnC)
erlilärt der Name ' .'///Ja sieh am natürljchatton aue eiiiem lit fyid-
Bchen Inschriften hfiufig wiederkehrenden Worte bd oderfaday wcü^
chesWeib und Frau bedeutet und dem kaWeeh-lelegiMhen Sprach^
stamme angebart su haben scheint. Dieses Wort kann mit tiidolm
bei Benf. I, 71 (wo ridh = rudli, mh, II, 28, 336, ans dhTfidh ift
Sukid^-uf; vgl. ghri aus hvfi, dhvri II, 190, wo &mk-'eQog ^ dvÜL-
guaaa, &ukXM^ unser qneilen, quillen, Wallen,' seh- wellen ancusetsen'
sind und daau II, 1 64, wo schwellen b wachsen) ansaniiiiengehöreii.'
Demnach konnte die^z/J« ein Bild der irdischen Fruchtbarkeit scis;
wie sie denn nach Preller sehr wahrscheinlich dem Bilderkreise dbr
Aphrodite entlehnt war. (Vgl. noch mAguTo^ » ^aAe^, Trieb, Schone
Spross, /Xuä in na/Aköa, %^f^Xuitiq^ stroCien, schweüee; wogei^
brausen (vgl. ntv^aivm) , dann ndg&pj , nug&irog, n{if)6Q^ö^g wo ü
aus hv wie in näkkai « ftikkAi, fiatQa£, BSfffjy, nllkM^, ^b6^):
Diese Etymologie des Namens Leda ist aber nichta weniger alt
gewiss. Derselbe könnte Auch auf wogende Fluth öder brausende
Luft oder auf helles Licht, endlich sogHr auf das Dunkel der Dn^
terweit {kij&w, kavd-tmü) besogen weiden;- wie fkf' Vater' TbestfMf
von ^vWf ihr Gemahl Tyndareos von tundd (Benf. I, 658) den Na-
men haben und BiMer des stürmenden Wasners eder der stürmen-
den Luft sind, so könnte auch Atj^a zu Benf. II, 132 aqq:^höreB,
wo xdkudog, uQo^og, sJav. klad-euKi (Quelle, xQtjvfj f. xQa^rfj) an-
gesetEt sind. Die dort p. 139 sqq. behandelte Wurzel (yg, xq, /p
aus) hvfi SS hf i, dhfi II, 263 ist aber Identisch mit der 11^ 124 sqq.
behandelten Wurzel gfi (/(>, yk) ans hvfi II, 195 (ghri ans hvri,
dhvfi, mtdtgog, &dknüi u. s. w. heweisefi). Gmndbedifeutung iatstosstt
(dhva, dhu, 11,271 — 6) = aoRstossen, hervorbrechen, hervordringen,
durchdringend (ro^dg) » hell sein,' daher *) leuchten, *)' tönen.
Vgl. noch ankijSog^ n^fj&fop, 7tg/f&(o ib. I, 601 aus (aa +) hvR (II.
195) -I- (f> ^; die Wurzel hvri + d erscheint auch m lat. 8*plendeo,
ferner in Fgodov, Rose, leuchtend^ glühend = roth, worin eiHie Ne-
benform von i^^ = grudh, gri-dh aus hvfi-dh Ib. U, 125 zutrage
tritt. Das deutsche Wort Glanz, formell ganz ss bit. a-ptend-eo.
verw. mit ykr^^vtj^ ^^^i^-voclb. II, 124 erlaubt uns, ^j;^« für « hell,
glänzend zu nehmen, vrie sie ja Mutter der Helena (angeblich ss
Selene) und Phoebe (Jacobi p. 878) und der lichten Dloakaren (Prd-
1er n, 66) heisst. Uebrigens versteht es sich yon selbst , dass leh
über die Bedeutung des Namens zu keiner Entseheidunff gelangen
kann; es fehlt uns noch die nothwendige Basis einer Ktjnmologie
desselben — ein einigermassen deutlicher mythol. BbgMff.
188. AtiTijiy riy die Tochter des Titanen üToTo^ und der 0olß^^
Mutter des Apollon und der Artemis, wird gewöhnlich zu A^'^-
— Hl —
Xwf&uvfi^i Uteo gestellt und als 4lie Dunkle, als die Nacht geCuat,
woraiis 4^6 H^lle, das Licht und bes. das Tageslicht, die Sonna,
hervorgeht. Ebensogut kann der Name zu Benfey II, 1248qq. ge«*
hören, wo yXv in d-ykcuF^d^^ kdFw, oi-kaF^ög, unser glti-hen,
leucb-t^n, Avx in kfvftog, ģti(Ffrc^ u. s. w, VonderWursel kv konnte
ein Wort koFarOj kaaro^ Aäro (vgl. ar^ &VL$.dFaTfj, avär/j) mit
der Bedeutung „glänzend^, „leuchtend'^ oder ^Glanz, Licht^ (vgl.
iuifaurßg, d'ävaTog) gebildet werden , w^von .dann weiterbiiT Aatm^
A^td nnd ]Latona. Nichtssagend )4t die von Benfey II, 137 vor-
gebrficbte Etymologie des Namens.
189; Aixvfivmgy Oy Sohn des Klektryon und der Mideia^ Halb-
brader der Alkmene, der Mütter des Herakled, Vater des ~0eono8{
der Scib^, d^s Herakles Tlepolemos soll den Likymnios ^etödtet ha-»
ben, während Peonos in Sparta von dem Hunde des Hippokoon
angefaiien und von Hippokoons Söhnen getödtet wurde. VgL Jaeobi^
Handfir. d. Myth. p. 419. Der Name AviLvfivioq scheint zu Benfey H,
139 >n gehören, nvo x^W, m^iy in x()/'$ec< = i^iy in kiyyuif klingen,
kiya^ kiyvQ^ dann xp^xco , ..tönen, xgbx€k*>g, Klage {ekfyfig f. xkiy9f
wie. iiUifxra^ für xkbaTMQ}; in yltvog (greinend) erscheint die ein^
Dach^ ^utmI kt (ri aus kri oder gri, f. hvfi =» hvar «« dhvar »r
dlivan Ib. II, 275. ^^3), von welclier jene Wörter Fortbildongen dnrch
Gutturale sind. Der ebeufalia hiehergehörige frühere Name des Achil-
leus, jityvQüWf könnte uns zu der Ansicht führen, dass wir jenen
frfiber.(fi. 17) mit Recht durch „sehr scliallend^, ,yballend^, „gel*
lend^ erklärten, dass also die Verbindung mit Kikkog (p. 88) un-
haltbar sei; dennoQh geben wir der letztern. den Vorzug. Schwer
au sagen ist, was für ein mytbol. Wesen wir hinter dem Likymnioe
BU^b(Bp sollen ; ich kann zu keiner bestimmten Ansicht darüber koni-
men^ Sehr, gewagt wäre es, in ihm eine Art Lines zu soeben.
190. Ai^oCtPi der bekannte Herold, des Herakles, scheint ala
der Rufende, Tönende bezeichnet zu sein. Vgl den vorigen Artikel,
wo über x^W,. x^y, in x^i^at u. s. w. Wenn erzählt wird, dass der
vom Herakles ins Meer geschleuderte Licbas ip einen Felaen ver-
wandelt fwurde', den die Schiffer mit seinem Nanaen benannten, so
beruht "diiiiBe Erzählung wohl nur auf einer etymologischen Spielerd.
VgL Jacobi, p. 422 not. 4« und dazu Ai/ecV« >7/^ <X7roVo/io([ (Hesycb.),
ki^o^y vom Felsen furzen (ders.), welche Wörter au Benf. U, 16
(v|^U,22T) gehören.
191,, jh^'fig^ if Beiname desApollon, soll nach Ddderlein von
Xdyt^p i,oya(,,^tam^iep, wie denn^ auch kiytiv bei Herodot VIII, 136
vom Orakel/^ebraueht wird. Benfey 11, 127 identificirt kd^ mit dem
Sanskritwort laksh^.^sehen, wonaek^,^4o$/ac Seher bedeuten soll. Idb
meinestbeils luüte. a9 der ält^n und. gewöhnlichen AMeitung dieses
Wortes von ilo$(>^ = A6^(i<o^,i schräg, qner, krumm fest und verweise
dabei auf ^f^-^ohernamen Amphiaraos, Amphiloohos, Ampyz, Mo*
psos, Rhakios, welche letzteren drei sicher von derselben Anschauung
(wooach die Ortikelgeber wie die Orakel selbst krua^m, gedreht »
- 112 -
unklar, sweldeutig « in myatertöses Dunkel gehüllt alnd) aUi|;«heD.
Vgl. auch &vQifvi oben p. 65. Zu Benfey II, 127 aber gehörao
könnte der Name des Stainniea der
19:^. yIt»i{w/,oi, die Lokrer, die ab Xtvaoif yktMvvtol ^ dyXm
besetchnct sein könnten, als Helle, Erlauchte, splendidi, Illustres.
Vgl. Benfey ly 106, wo fj^ktx-TMQy Xoy^ddtq (das Weisse im Auge);
dort steht auch M*Ätx-r(ri(), worin aber die Wuriel Äex (xilf x ss dln)
nicht hell sein = ') leuchten, sondern == ') hallen, tönen, klingen,
rufen bedeutet. Für diese Erklärung des Namens der Lokrer spricht
die analoge des Namens der AiXtytq, wie wir ihn erklärt, dann der
Umstund, dass eiu yioxgog als Sohn des Zeus und der Maera er-
wähnt wird. Vgl. Jacobi, p. r)82. Uebrigens scheinen Lokr^ und
Leieger ebenso unter steh als mit den kleinaslatischen^^vxfoi ver-
wandt SU sein, sowohl der Abstammung als dem Namen naeb. Der
Name der Lcleger verhält sich eu dem der Lokrer and Lykier wie
der der Bebryker eu dem der Briger oder Phryger. Vgl. Abel, Ma-
kedonien vor Philipp, p. 43. Was aber die bei k^yädig^ tjXsKTvf
SU Grunde liegende Wurael arg', rig' (Benfey 1, 104 — 8) betrifft, so
bat Benfey selbst II, 125 dieselbe für aus garg'^ grlg' verstümmelt
erklärt ; garg', grig' ist aber aus hvarg', hvi^ig', dbvf ig' (hvrig', hvarf^'
BS bluirg', bhrag', bhrftg' in (f^Xiy-^o^ fulg-eo, vgl. pulcer) von dhvar,
dhv'ri, hvh in ^hfi II, 195. An das Präirx abhi darf für (fXiyia^
fulgeo u. s. w. nicht gedadit werden.
193. AvdiaCf o, auch .tnväiaq und Aotdluq, Fluss in Make-
donien, kann mit Kelydnos (Fluss in Kpirus^ verwandt sein und
zu Benfey II, 132 sqq. gehören, wo ^iXudoq, aga^og u. s. w. Dort
ist auch Xo/doQog, Xoidooiot, schelten, anzusetzen und formell mit
lat. ridere ib. p. 135 (/t-Xiö-iAv) zu vergleichen, begrifflich abermit
unserm schel-ten, das mit schal-len^ iiallen, gellen (weiterhin mit
bellen) verwandt ist. Vgl. Schwenck, D. W. s. v. schelten, wo schwed.
skaella, bellen^ schelten. Im Namen Avdiaq könnte^ weil maked.
i für ^ steht, unser W. (h)lant stecken; vgl. lauten = schallen»
lauter = hell und Schwenck s. vv. Zu den von Renfey 11, 132
sqq. verzeichneten Wörtern füge ich noch xXio^wvtg, at, makedo-
nische Benennung der Bakchanlinnen (eig. also die lärmenden, to-
benden Hakchantinnen), dann vermuthungsweiae Avdod, al, begei-
sterte Priesterinnen des Bakchos, und Afjvuiy cu^ Beiname der
BakchAntinneu , wohl für .lud rat ^ Am'vut, Aävutj wie Xfjvog ItJ
Xuxvdg von Xux^iiv/j = Atx-oc. Zu ^^va* vgl. ib. II, 133, woxpif»'^
für iCQud'v^, ycQavyyj. Der Name der Avdai hat wohl ebenso weoig
mit dem des Stammes der Avdoi in Kleinasien zil thun als der
Name der A^vat mit Xrjvog, Kelter, Kufe. Was den kleinasiatiscben
Volksnamen der Lyder betrifft, so kann Avdog zu Benfey II, 125
gehören, wo iiw&'Qog, glänzend = roth, von der -Wurzel yQv,yAv
(glü-hen), glänzen, woher auch unser lauter (= heH, rein, vgl. ib.
11,168) stammt; begriftlich verhielte sich dann der Volksname ./t'-
doi (hell =» glänzend, erlaucht, edel, d-ykaF-og) zum Namen der
— 113 —
Bakfhantinnen ^t;Ja/ (hell = tönend, Jifnnend), wie unfier lauter tn
laut ib. n, 130. Sonst. könnten die ^vJo/.auch als Münner (Xao^
aus kav/wQy kavdhoc ib. 11, 28) oder als Freie, wie wahrscheinlich
die Phryger,. bezeichnet sein. Vgl. iktvd^fQw; von gfidh ib. II, 140
aiis.hvfidh (wie FekdofiajL 11,138 beweist)^ weiterhin aus (Uivri-dh
=»^A-w n, .328, ob eig. geneigt sein (II, 278 sqq., ^320 sq.) =»
wünschen, verlangjen^ bekehren? Zu x^tXtj verhält sjch'dann unser
Tl)al (Geneigtes = Gesenktes, Eingesenktes, Vertieftes) wie iati vallls
zp^.voio, wollen. ..i .
., l94 ^vxaßfjTTOQ, 0, ein Berg Jn Attika, unweit Atboni spH
n^h Heisychius (vgl. Hofinann, Grchld, u. d. Gr. p. 626. not.) von der
&f ^nge 'der Wölf^ ( At;xo/) benannt sein ; doch ist diese Menge der Wölfe
w.o]|l nur eine aus- dem Namen abstrabirte Voraussetzung. Vgl. Ben-
(ej Ily 316 sq , wp Qtx^vog, .^oix-6q, ob-liquus, ^u/jg (Kücken es
g^Xrüm^t), kt/Qiog, koidg^ Xvyog (biegsam, gebogen » 2^weig, wie
UQ$er Wort Zweig, vecw. mit äyvag, eig. Biegsames bedeutet und
auß dhvig':dhvag' ib. 11^ 17, 320 ^tsprang); dort fehlt ;/;it;xt/^^ süss,
0j!g. iWelch, biegsam, wie mild (zu hvri +,t, ib. II, 284, wo hold
:^ geneigt; hvrit : hmfit wie gihva : g'ihma) ebenfalls eig. .geneigt,
gebogen bedeutet. Avy.aß qrzogy attisch für AvKaßijaopg, ist wohl
aixak. ylvxaß^xjog, eine Fortbildung von einem Worte Avxaßo ; be-
deutete dies „gekrümmt gehend, schräg gehend = ansteigend^ (von
ßa in ßaivco) oder „gekrümmt, geneigt =s abhängig, declivis, aus-
Sjchend^ (von tpu (bha) in (faivo)}^ Im ersteren Falle könnte kv-
x4ß^j ^^ ^^^^ (welches Wort urspr. arkadisch gewesen sein soll),
verwandt sein und „gedreht, in Drehung, im Ringe (x(i/>cog), Kreise ge-
bend'' bedeuten. Vgl. srog (yat = wend-en) bei Benfey ü, 323,
4win kvyog == (jT()sßkf] (Hesych.), Winde, Rolle, Walze u. s. w.
Die gewöhnliche Ableitung des Wortes kvxaßagy Jahr, wonach ee
LiQbtgang, Lichtbahn, Sonnenlauf bedeuten oder aber (wie G, fier-
mjE^nn . will) ein Beiwort der Sonne in der Bedeutung von kvxrjytvtjg
sqio: soll, ist nichts weniger als über allen Zweifel erhoben. Ge-
mdezu lächerlich aber ist es, zu sehen, wie man allen Wörtern,
^ie an lux, kevxdg, kivcraw u. s. w. durch den blossen . Klang er-
innern, die Bedeutung des Lichts und Leuchtens geben will. So
wird kvyi]. Schatten, Dunkel, kvxo-^oigy Dämmerlicht (vgl. axtaq^atg)
von Benfey II, 126 mit lux, Licht, zusammengestellt, was eine wahr-
b^te Analogie der Ableitung von lucus a non lucendo ist Diese
Wörter gehören offenbar zu Benfey 11, 314 sqq., wo althd. wolch-an,
die bedeckende Wolke, xdkv'^ {xakvx f. xkvx = xakvn in xitkvTrTfo)^
Hülse (Hülle, bullen, celare, oc-culere), Umgebendes, Umschliessung
u. 8. w.), wozu noch unsere Wörter lügen, leugnen (eig. hehlen,
vgl. lugen mit axenro/nat) hinzuzufügen sind.
195. ylvxäoßv, d, mythischer König von Arkadien, scheint wie
Kronos ein Bild der feurigen Sommerhitze zu sein, ganz derselbe
mit Kronos, den Preller I, 36 treulich als den Himmel in der Be-
deutung des Reifenden, durch feurige Wärme Zeitigenden fosst.
8 •
- 114 —
Wenn in iinnf^rin Worte frtfllien das H radical wäre, so wäre Avu-
uwr gani » f^-liih-end. Vgl. lichter-loh, die Lohe => die Flaiuiue.
Es wird erxülilt, daBs Zeus den Lykaon und alle seine Söhne, bis
auf den jüngsten, Nyktimos, erschlagen habe ; den Nyktimos rettete
die Oe, die flehend ihre Hiinde zum Zeus erhob. Unter Nyktimos
Regierung kam die deukolionische Fluth über das Land, die von
der Goitlosfgkeit der Lykaoriiden htTbeigeführt war. Vgl. Jacobii
Handw. d. Myth. p. 555. Diese Erzählung scheint einen echt my-
thologischen Kern zu enthalten und auf die Beendigung der furciit-
baren Sommergluthzeit und den Eintritt der erquickenden Regen»
Periode zu deuten. Den Namen Nv^u/nog könnte .nian mit ant
in Z6vyv'i;oQ s ^lofvaog (Oaelifluus, vgl. Forsch. I, 45) zusammen-
bringen, von fTit> B der Sanskritwurzel snu (tropfen, flie88en) + x;
vgl. Benf. II, 53. Derselben Bedeutung unterliegen könnte der Mauit
Nvxrev^^ 6, Sohn des Hyrieus, Enkel des Poseidon. Doch verhehl«
ich nicht, dass auch eine andere Etymologie möglich ist, nämlich
von hnu bei ßenfey II, 182, woher das Wort vvi^, Nacht, eigentL
Neige, Senkung, Untergang der Sonne oder Niedergang des Tagei
stammt. Der BegrüT neigen ist <== tauchen, unter Wasser bringeo
(vgl. ßenfey II, 66, 370, 320 sq.), daher im MiUellateiniachen n^care,
negare ersäufen, ertranken bedeutet Wer diese Etymologieen nicht
billigt, kann vtJ^, die Nacht, als ein Symbol des Winters faseeD
und Nyktimos für ein Bild der winterlichen Regenzeit. Vgl. Preller
n, 22. Andere werden den Lykaon lieber mit H. p. Müller, Ares
(Brauschweig 1848) p. 84, für einen chthonischen Gott halten. U
Lykaon wirklich ein Unterweltsgott, so stelle ich seinen Nameo
zusammen mit Xvxd-tpcüg (vgl. rrxio-^rw^), Xvytj, i/Avy/^, XvyaM;^
jjXvyuiog, schattig, dunkel, finster, schwarz — Wörter, die mit den
deutschen Wörtern lugen, läugnen (eig. hehlen, bergen, vgl. Schwenek
B. V. läugnen) zusammenzustellen sind; verw. sind huXvI^ (Hülse),
xaXvnTfo (vgl. unser Laub, Laube und dazu Schwencks D.W.).
196. AmovQyog^ 0, ep. AvMOQyoQ^ Sohn des Dryas, ist nach
Preller I, 428 ein Bild des Winters, der aus den Bergen daher-
fährt und allen Naturjubel des Jahres mit grimmiger Wuth stört,
und eben deshalb ein Thraker, wie Ares und Boreas. Sollte der
Name. Avxo-ogyog von kvxog und oQytj stammen und = XvxocpQCif
sein, welches Wort von Plutarch mit Svf^oXioyv verbunden wird?
Der „Wolfssinnigo^ bedeutete dann so viel wie der Wilde, der
Grimme, oder der Gierige, Blutgiericre, der Mörderische. Diese
Etymologie ist übrigens sehr ungewiss. Nach Schwenek, Andeu-
tungen p 39. 151, bezeichnet Lykurgos als Gegner des Dioavsoi
den Lichtcnltus, welcher dem neu eindringenden Dionysosdienste
entgegentritt; in Thrakien (sagt Schwenek) hatte sich der Diony-
aosdienst durchzukämpfen gegen den des Sonnengottes Lykurgos,
ynd dasselbe soll in Argos der Fall gewesen sein. lat Lyknrgoi
der Sonnengott, so lässt sich sein Name corabiniren mit Avx, A17
l|i Xvx6(fMg, Xvxavytjg, Xvyt^^ ^^«S; diese Wurzel Avje, Xvy bedeutet
— 115 —
dunkel win (vg^l. Benf. TT, 314 sqq., wo rlvx In tutkv'^ , Httlse«
Hülle, verw. mit xkvn in xaXvnToi, clupeus, clipeus, ygrlntM)] von
.kvito nnd e^yot , et^yot, arcere (= hvarcere == porcere, pferch-en)
könnte Avyoog^'og hergeleitet werden und ^Dunkel, Finsterniss ab-
wehrend* bedeuten, was auf einen Sonnengott passt. Wenn nach
Schwenek p. 151 die Priester des Dionysos mehrfach als die Schwar-
ten bezeichnet wurden, so darf man den ßegrilf des Dunkels oder
Aet Schwärze wohl in dem Namen des ylvxoc: suchen, welcher (vgL
Jacobi, H. d. Myth. p. 589) die Weihungen in dem Geheimdienste
der grossen Göttinnen in grössere Aufnähme und aus Attika. nach
Andania in Messenien gebracht haben sollte. Dieser Lykos galt
auch als Weissager und von ihm leitete man das attische Geschlecht
der Lykonieden oder Ljkomiden her, die bei den Weihen der at-
tlflchen Mysterien Priesterdienste versahen. Ebenso können als Dun-
kle oder Schwarze bezeichnet sein Avy.()c, o, Sohn des Poseidon und
der Keläno, den sein Vater auf die Inseln der Seligen versetzte,
und Avucn^y o, Sohn des Hyrieus, Bruder des Nykteus, ferner Avtcoq,
6j Vater der Buzyge, der Gemahlin des- Klymcnob* und Mutter dea
Erginon, endlich Lykos der Vater des Askalaphos und Jalmenos
(Jacobi, Handb. d. Myth. p. 589. 195. 142). Die Erklärung die-
aes letztem Namens von Preller, wonach er der Lichte bedeuten
BoU, ist um so bedenklicher, als auch der Wolf (Xvicog) schwerlich
von seiner Lichtfarbe benannt ist ; vgl. Benfey IT, 26, der an Xvxota
erinnert; ebenso könnte man an Xvxf]&indg erinnern und kvxog ffir
■« healend (vgl. ib. I, 374 sqq., II, 130 sqq., wo xXv, und dazu
Stiig ib. n, 276) erklären. Jedenfalls muss man sich sehr in Acht
nehmen, die Wurzel Xvx überall für auf Licht weisend anzusehen.
So z.B. im Namen der Stadt Avxrog (ob = umringt, vgl. Benf. TI,
814 sqq.), -dann in den Namen Avxomevg, Avxoioevg, Avxwgog u.
s. w. Sehr dunkel ist der Name Avxo/ii?jSf]g, 6, König auf der
Insel Skyros, VÄter der DeTdameia, der Mutter des Neoptolemos
oder Pyrrhos: bedeutet derselbe wolfssinnig oder finster gesinnt?
Auf den ungastlichen Mörder des Theseus würde der Begriff finster
gesinnt gut passen. Doch ist dies nichts als einie bescheidene Ver-
müthang.
197. AvQog,6, Sohn des Anchises und der Aphrodite, bei
Apollod. in, 12, 2, wofür Heyne Avgvog gelesen wissen will, ist
ein Interessanter Name, insofern er die Vermuthung Schwencka,
Andeutungen p. 239 (wonach Anchises sich auf Trauer beziehen
nnd dem Kinyras gleich sein soll), zu bestätigpn scheint. Vgl. Ben-
fey II, 130, wo xXv in xAuvan/uui aus kru = kri in Aivog^ tönend,
schreiend «= klagend, weinend. Dort kann man auch das von Benf.
n, 6 mit dem Sanskritwort rudri, Leier, zusammengeworfene Wort
, Xvguj 77, die Leier, ani^etzen und diese als die tönende bezeichnet
sein lassen. Wenn aber Benfey's Annalnne, dass kvoa für Xvdga
, steht, sicher unhaltbar ist, so ist auch eine Verbindung des Wortes
mit Xv, xXv in xAciFw, xXavaofmi keineswegs sicher. Vgl. xt&dga
— 116 —
bei ßenf. II, 281, welches Wort aber bu II, 325 (xard^-o; aus
hvadh B= hvidli in xii^-uga, vgl. idvoio I, 289) gehört, ferner krQ-
rog, t6, epirotisch für oicvtpog (Becher, aus sa H- xvq> = xvti in
Kvn^Xkoy ib. II, 325), verw. mit AO(i(Wc, ib. U, 320, von (dh)vfi
+ r (^&Fqvq , 0-Fkvo). Danach kann die Leier als die gedrehte,
gekrümmte, gebogene, eingebogene =- bauschige, gewölbte bezeich-
net sein. Dieselbe Wurzelform (dh)vn + r (vgl. querlen^ quirlen,
st drehen; ob auch drillen, rollen?) mag in den Namen Avoßri
(Stadt in Pisidien), ^IvQxaia (Ort in Argolis), Avqxciov (Berg in
Argolis)^ AvQva^ .Ivgvfjnog (Stadtnamen) stecken. Vgl. den Art.
jidgiaaa,
107a. Avaidvwiaa. rj^ ist ein höchst merkwürdiger Name, der
SU Benfey II, 28 sq. gestellt werden zu müssen seheint, wo (von
ruh, rudh, wachsen) AaoV f XuvhoQ^ Xav&og {kuvdh^og), Volk, W,
Männer, ßaai-XkVQj so dass also Avaidvaaaa (ob f. ^oLFaaiFavaaoa
oder r. Avd{t)atFurafiau) sachlich ganz = /Icu^uaaa wäre. Za
Avaidvanaa vergl. den Namen des Eloers Avai'^dva%^ ccxro^, bei
Pausan. VI, 4, 5. Lysianassa heisst die Gemahlin des Argivers
Talaos, eine Tochter des Polybos bei Paus. II, 6, 6 ; bei Apoll. I,
9, 13 heisst des Talaos Gemahlin Avai/na/fj (eine Tochter des
Abas), was uns aber nicht davon abschrecken darf, ylvatdvama
für = Leute, Volk beherrscliend zu halten.
198. MuyvrjTfg^ o/, die Magnesier, sowohl in Thessalien als
in Asien am Mäander ; Muyvtjala, ijj Landschaft Thessaliens. Vgl.
darüber Hoümann, Grchld. u d. Gr. p. 304: ^ Diese Landschaft
erstreckte sich längs der Küste am ägäischen . Meer, und ist von
den Gebirgen des Ossa und Pelion ganz bedeckt.^ Am Berge Pe-
lion soll auch eine Stadt IMayvrjnIa gelegen häbi^n ; zwei gleich-
namige Städte lagen in Kleinasien, die eine am Mäander und am
Berge Thornax, die andere am Sipylos. Die Magnesier oder Mag-
neten sind ohne Zweifel als montani, als Gebirgsbewohner bezeich-
net. Vgl. /nayong (/f^yug, magnus) gross = hoch, als Beiwort von
^Okv/nnog, ovma, dkvÖQsa, xti/eu u. s. w., und dazu Abel, Make-
donien vor Philipp, p. 97.
199. IlTuTu, j], ep. auch 37fxtrj^ die Mutter des Hermes, des
Regengottes, wird gewöhnlich mit ftaTa, Mutter, Mütterehen, identi-
ficirt; so auch von Preller I, 242, der 1,318 8elb>t bemerkt: „Die
Wolke gebiert auf der Höhe des Gebirgs den befruchtenden Gott
des Regens und viele Geschlechter (Mala, die Plejaden)." Dem-
nach halte ich Muht (f. 3TuTha, vgl. Forsch. I, 57) zusammen mit
dem Sanskritwort megha , Wolke , von der Wurzel (migh =) mih,
befeuchten, wovon Benfey II, 43 richtig fxni/og , o/lii/jliu, li/ii/kofi
ifii'/X'/j und II, 358 /Ltiuiro) (benetzen = beflecken, besudeln) her-
leitet Neben MuTu erscheint Matug^ dSog = Maia. Für ver- j
wandt halle ich den Naoien des Flusses MalavdQog, worin ich
ebensowenig ein Compositum erkennen kann wie im Kamen des
Flusses 2i€uuavÖQog. Wenn Benfey 11, 155 SxdjLiavJgog für =
— 117 —
Männer tragend =: emfihrend hält, so könnte man Malavägog durch
Männer netzend «= tränkend erklären; dies scheint mir aber eine
vigl zu künstliche Etymologie. Ebenso verwerflich öch^nt die An-
sicht Bötticher's, Arica, p. 85, der das persische Wort rdd, flumen,
in den Namen MalavÖQoq hineinbringt und einen FIuss der Mäoper
daraus macht, üebrigens könnten die Malovsq (Hrrjoveg, Mrji'ovsQ)
als muthige, kampfbegierige Männer (von f^uw, /ue/naujq, fxifxaa «=
fdfAOvu) bezeichnet sein.
200. MuivaXov, TOy auch 6 Mu/vu^Qg und t6 MalvaXov OQÖg^
Berg in Arkadien, der dem Pan heilig war. Ich vergleiche den
Bergnamefi Alvog, der. vielleicht mit dem gael. Wort fkn, Abhang,
{f = ^) bei Benf. 11,321 zusammengehört; sicher gehören zu Benf«
II, 321(dhvan)dasWort^/$ (&iv) tind unser W.Düne, ferner ßov
v6g (ß = hv). Auch die Alviuvfg (^Evitjvfq) sind wohl als Berg-
bewohner bezeichnet. Hat dagegen der Berg MaivaXov oder Mal-
vaXog seinen Namen von dem myth. MalvaXog, dem Sohn des
Lykaon (Euripides nennt ihn als Vater der Atalante)^ so wird die
Zusammenstellung mit Alvog natürlich wegfallen müssen; der Vater
der Atalante könnte ein Bild des rasenden, stürmischen Himmels
fiein. Doch ist dieser myth. Maenalos wohl sicher erst von deni
Berge abfltrahirt. VgK p. 61 oben.
201. MäxaQ, 0, Sohn des Aeolos, König in Lesbos; Maxa-
Qfvg, 0, Sohn des Aeolos/ Bruder der Kanake, die, weil sie Blut-
schande mit dem Makareus begangen, vom Aeolos getödtet wurde ;
ygl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 41, wo auch Ml/uag als Sohn
des Aeolos angeführt wird. Der Name des Sohnes des Aeolos
scheint von /udyutQ, selig (eig. müssig, ruhig, verw. mit ?>e;yAoc,
fVTCijXog, lat. vacare, deutsch sch-wach, ge-mach, ge-mäch-lich,
worüber Schwenck, D. W. s. v. gemach, zu vergleichen) getrennt
werden zu müssen. Ich denke an /nuw^ juat/nuco, /uaT/ua^, f^at/Lcdaoio^
fiutfioxTfjg, wonach MdxaQ oder Muycaotvg ein Stürmischer wäre, was
auf den ^ohn d6s Aeolos gut passt. Ausserdem wird auch noch
ein MaxaQfvg als Sohn des Helios und der Rhodos oder als Sohn
des Kg/varog (des Reinen, Hellen, Leuchtenden, vgl ycQivoy) und
Enkel des Zeus erwähnt, der Lesbos bebaute. Darf man für diesen
Namen an Benfey n, 333. 168. 374 denken, wo ush aus uksh =
og' (uk'?) + 8, = gush (f. kush, vgl. dazu kubga = ubga), «
^uk', rein sein, wozu Quk'i, weiss, Feuer, yukta, rein, ^ukla, weiss,
^ukra; Feuer u. s. w.? Verwandt ist ox^cog, lat. oculus IhFtntxog,
bvoculus, ferner avyjj, worin Fay = hFay = bhag in (piyyog bei
Benf. II, 101 sqq. (vgl den Art. Offdug, wo Fid , e-vid-öns =a
e-luc-ens als mit hFi^ = (pid in (pat^-(j6g identisch nachgewiesen
werden wird), endlich ydxiv&og, vdxiv&og f. Faxtv&og (= g>oiv6g^ *
TOth, dunkelroth. Forsch. I, 191 sq.). Demnach kann der rhodische
MaxoQSvg f. FaxuQfvg ein Lichtwesen sein, wie alle die übrigen
Wesen, in deren Umgebung er vorkommt. Vgl. Jacobi, Handw.
d. Myth. p. 380. üebrigens könnte man versucht werden, mit fiuK
— It8 —
in ^tjLioij juatfduanvi , juw/iiuxrfj^ (/'«'X in tuuiw , /ualvo/uat) diM
Wort ^JuKtTut, welches bei Atlieuäus ueben lUi/nakÄovt^ steht, lu
combinireii; vgi. Jacubi p. 594, der die begeisterten PriesteriiiDeD
des Dionysos, die Mäiiaden, für Makedonierinnen hält.
202» MaHtöuiv, 6, der Makedonier; Maxtdoria^ ^^ Makedo-
nien, das Land zwischen Thessalien und Tlirakien. Bei Jacobi p.
694 heisst Makedon ein Sohn des Zeus und der Thyia oder des
Aeolos, des Windmanns. Dies könnte uns veranlassen, die Wand
ftan in ftutfia^, fiuifiu(W(Oy ^ui/uäxTtjg heranzuziehen und den Na-
men MuKsduiy (der dann' von den südlicher wohnenden Griechei
ausgegangen wäre) für =» ^uT/no^f stürmisch, tobend zu nehmen;
Maxiöviv wäre ein Bewohner des stürmischen Nordens, der Hei-
matb des Boreas. Aehnlichcr Bedeutung sein kann der Name @^
Qq^ji^ {@(ifjt>c/j, &gf]i'xt^)j Thraker, wenn von ^qv bei Benfey Q,
263, mit dem Begriff dröhnen, lärmen. Doch ist es nicht wahr-
scheinlich, dass der makedonische Name von den Griechen ausge-
gangen ; er scheint vielmehr ein einheimischer Landes- und Yolkfr-
nam9 zu sein und mit ^laxQog, /Lifjxeduvog zusammengehörig, wii
denn schon Abel, Makedonien vor Philipp p. 97, die Makedcoief
Ar montani, Hoch- =s= Berg-iandbewobner erkfärt hajL
203. Mugnfjaaogy o, Berg auf der Insel Faros, acheint ib
Benf. n,, 310 zu gehören undWirb-el (Wirb- ^ Ftt^^ MuQn-l
Vertex zu bedeuten. Was bedeutet aber MaQniiaau, ij^ Tochter des
Buenos, Gemahlin dea Idas , die nach Schwenck , Andautungen p.
161> Hie u4TakuvTi] ein Bild der Artemis sein soll? Ob wirbelnd
a tummelnd, jagend (xkovio», xkovog, ib. .II, 287) oder = relssend,
schnell (ib. II, 310, wo hFuQn in xa()nuhfiog und II, 311, wo
ht*^m in x^amvo'g)? Auch Ares, der als Grossvater der Marpessa
angeführt wird, ist ein wirbelnder, tuminelnder, jagendec Gott, eio
Gott der stürmisciien Luft. [Das von i3enfey II, 3L0 behandelte
Wort/<a^;frw bedeutet eig. neigen, wie ^f77w, = drücken — ib. 11,
291 — , gedrang, eng machen, engen, pressen, packen {n^yvviüW
verw. ist unser pfropfen/ eig. drücken, wie Schwenck, D.W. s. f.,
richtig erkannt hat. Vgl. xi^Qtn in rQbfpo», eig. ge-drang, eng, fest,
diefat machen, ruQfpvg (f. d-uQ-Tivg = a-i9(;o'-o^), gedrängt, dicht:
^^71 ist = dhvar-p = hvar-p in unserm pfropfen]*
204. Ma/äiov, 6, Sohn des Asklepios,. der untadelige Wund-
ant des griech. Heeres vor Troja. In diesem I^amen scheint die
Omndbedeutung der Wurzel /liu/ (stogsen, hauen, atechen^ schnei-
den) erhalten zu sein, wovon /uu/o/uai, fMi/t]^ /ucijrutgu stammen;
Mmjrdwv scheint „schneidend" zu bedeuten. Vgl. Jl. XI, 844» w«
llaohaon die /uu/atQa als chirurgisches Messer zum Hlerausächneiden
eines Pfeiles gebraucht, dann Jacobitz & Seiler 11, 1342h (fidztu^
T^/n^) und II, 1389a (ro^^'). Sonst könnte ma^ M^^^uvitv aucb
»or Wurzel vah bei Benf I, 351—361 setzen, ^oau unser m^
tennögen, Macht, mächtig und (da vah aus dhvah «*= dhvarb» ü,
320 sqq., wo io/.-fiog, dt^o^ioti, ivvufÄai f. ivhvafiui — mit deiB
, — 119 —
Begriff eng »n dicht, feai, tüchtig sein, taugen — anzusetzen sIimI)
taugen^ Tugend, tüchUg gehören; in diesem Fall wäre er ein Bild
der Macht » Kraft ss Gesundheit. Der Name des ^Aa^krjmo^ läset
sich mit a''%ri^{i)n'VU) (zu Benfey II, 310, wo gima^ sich kröni-
men, neigen, vgl. nitor II, 182) aus sa -f- hvf i 4- p =» e-x^jn-ria
aus sa "i- hva •+- p (vgl. ib. II, 324, wo Man) zusammenbringe»
und für = ^sehr stämmig = stark, kräftig« erklären. Mit a'^tjQ{$)m
tat unser Wort. Kraf-t, ferner die Wörter klamm , klemmen , klim-
men verwandt, die alle auf den Begriff drücken (neigen, engen, eng^
fest machen) zurückzuführen sind. Nicht verhehlen darf ich, dasa
in l^oHl-'f^mog möglicher Weise ein6 ComposiCion von äcrx^Xij^
erschöpft, schwach und üji-tw, ap-io, ap-tus, ijn^o/uat Steckern
bann : Asklepios wäre so bezeichnet als der Gott, det das Schwaohet
heftet d. h. fest, stark macht, kräftigt. Vgl. Be-hnf, Huf, Hüfte
mit heften, haften bei Schwenck, D. W., dann unser Suffix -^lait^
das im gr. Namen "Akd'/jnog steckt Doch verdient die erstere
Etymologie dieses äusserst schwierigen und dunklen Namens, w6«
riibeif Forsch. I, 17 zu vgl., bei weitem den Vorzug. In o-xil^^-^
BS axXfjQog (trocken, hart^ steif, von axtkltü, worin xsX »> unsena
har-t, hal-ten, eig. fest packen^ vgl. nfjyyv/ui, verw. mit haf-ten, hefr
ten, elg. neigen = engen, Benf. II, 17 sqq. 320 sq., etfg, dicht^
fiest machen) haben wir glücklicher Weise ein Wort erhalten, daa
für die Erklärung von 'Ä-oxki^mog hinlänglich genügt: doch, be-
deutet^ dieser Name nicht, wie ich früher (I, 17} annahm, seht
trocken, sondern sehr hart, steif = fest, stark, tüchtig, kräftig. Zu
steif (= tüchtig) vgl. Schwenck s. v., zu axX/jg>Qdg den Art Hv^^
205. Me&äva, ?;, Bergfestung auf einer Halbinsel zwischen
Epidauros und Troezen; dieselbt; heisst auch Meß-aivfj, welchen
Namen viele Städte tragen ; für Me&wv^ erscheint bei Hom. Ji. U»
716 Mfj&cSvf], wie umgekehrt bei Skylax Mid^tuva iüt Mrj&v/uva,
Mä^v/uva, 9J, Stadt in Lesbos. Diese Städtenameo scheinen ver-
wandt mit juävöukogy 6, Riedel, /navögu, rj, der Pferch, die Hürde,
jeder eingeschlossene Raum, und begriffifch <== rvQrdvri , rvQTCov^
roQTw (bei Benf. 11,319) zu sein. Vgl. die Sanskritwörter ma(n)d',
anageben, umhüllen = kleiden, mand'- ala, Kreis, Scheibe, mandura.
Stall (umgeben, eingehägt), mandira, Hans, bei Benfey II, 44. Diese
Wörter gehören zu Benfey II, 323, wo vat', umgeben, vaia, Kreis,
Tai in samvat, Jahr, pari-vat-sara, Jahr (eig. ne^inko^idviog lafv),
gr. JFVt-o^, Jahr, indem darin v zu m wurde wie in gihma « gihva
ib. n, 283. In den Namen Msd^uivrj, Mfjdv/uva erscheint eine
Wurzel madh für vadh =» hvadh, hvandh in )(v&, Msv^ia (hüten,
eig. umgeben, bedecken = verbergen) und ytav&og ib. II, 325. Auch
die von Benf. I, 285 sqq. angesetzten Wörter gehören zu II, 820
eqq. Ich erwähne hier noch Mo&civfj = Mt&civrj^ dann 0^17, o&o^ou
(fidtk hüten); gehört hieher auch o&veTogy fremd, eig. gewendet,
grt^ehrt, aversus, =. feindlich? Unser Wort wenden ist aus va(n)t|
nt a FtT-og, — Doch vgl. auch Benf. I, 253 sqq., wo math » vatb,
— 120 —
Tadh (Tadh in d&r^g, fv&vg, e&HQa oben p. 14, t=rvddh In old^iw):
danach könnten die obigen Namen sich auf eine hervorspringende,
hervorragende Lage besiehen. Vgl. Mo&wv, 6, ein Fels (von PauR.
erwähnt), WQVon Mod^aivi] « Ms&oivrj benannt sein sqII; Ma&U,
1^, Berg in Messenien; dazu fi6d-oq^ Schlacht, eig. wohl Stossen,
Stechen, wie /^oi/^jj verw. mit ndyaiga, mucro, d/Livtrmo, worin /nü/
Terw. mit math bei Benf. I, 258. Vgl. den Art. MvxdXfj.
206. MsXd/tißiov, ro, ein Ort bei Skotussa (schattig, finster)
in Thessalien; MtXd^innay t;, Stadt in Lydien vomi Melampus be-
nannt, Einw. MtXafzn&vg; MtXdiinovqy o, dor. MsXa/UTtog, berühm-
ter Seher. Ich stelle diese Namen zusammen, um die Niöglichkeit
darsuthun, dass M^Xa/Lino einfach verhüllt, schwarz heissen kann
und der Nam# Melampus nicht aus /Lt&Xag und novg componirt za
sein braucht. Vgl. Benfey If, 309 sqq., wo i^irpfo^ ^Qf^ßog^ ogtpw;,
fiOQfpyog (schwarz), verwandt mit /uogov (schwarze Maulbeere), /ts-
Xag, xoQog (schwarz), xtXcttvogj von der Wurzel hvar, hvf i, vfl (ib.
n, 294), einhüllen, bedecken, eig. drehen ^ umdrehen, umringen,
umgeben. Aus hvri -h p stammen x^mwt, xalwiTw (lat. clupeos,
clipeus) ib. II, 311 — 2; daraus konnte auch FeXan = /LuXun, fis-
Xafißj fxtXafATi in MsXd^ßtovy MiXa/unog (dor. f. MeXu/Linovg) wer-
den. Dürfen wir nun annehmen, dass der Fus^ erst später in den
letztem Namen hineingebracht und Melampus urspr. einfach als der
Schwarze (= X)Q(pfvg') sei bezeichnet worden ? Ebenso könnte in
den Namen JUiXuv&og, MeXdv&wg, MsXavd^svg^ MfXav^ct} ^vergL
KvXavd-og, Sohn des Orpheus) eine Fortbildung der Wurzel hvar,
hv?i durch ^ = dh stecken; v^l. ib. II, 318 sq. (dahin gehört
unser sch-warz aus h-vfi + d, ib. II, 296), wo xdXa&'-og (ge-
dreht Ä geflochten), ygov&og (gekrümmte Faust), yQivT-ig = ovgavöc,
aus hvfi -4- dh oder t (oder th). Wenn ich mich recht erinnere,
so ist schon früher' von .^hrens in seinem Werke de Diall. Graecc.
Einwand erhoben worden gregen die gewöhnliche Ableitung des
Wortes Polyp, novXvTJOvg, novXvnoc, 6; dieses Wort, worin der
Fuss ebenfalls erst später hineingebracht scheint, gehört wohl (mit
n = hv) zu Benf. II, 309 sqq. , wo unser Klumpen , lat. globus,
glomus (verw. mit roXvnrj, aus aroXvTirj, 7.\k Benfey I, 666, tw
argdfo) aus sa -f- dhvri, ib. II, 278 sqq., -f- p)/ und bietet so
eine treffliche AnaloQrie dar zu unserer Erklärung des Namens Me-
lampus. Leider kann ich die betreffende Stelle in dem Ahrens^seben
Buche augenblicklich nicht auffinden, weshalb die Richtigkeit der
hier vorgebrachten Deutung des Wortes Polyp einstweilen noch
beanstandet werden mag. Vgl. über Melampus Schwenck, -Änden-
tungen, p. 151.
207. MfXsaygog, o, Sohn des Oeneus und der Althäa, ein ka-
lydonischer Jäger, wird von Schwenck, Andeutungen p. 160 «q.»
von ^dXag und uygdg hergeleitet und auf das Schwärze des Bodew
bezogen. Hierbei beruft Schwenck sich darauf, dass ein Bnrfer
dea Oeneus JUiXag hiess. Aber nicht einmal dieser Name bnurfM ,
— 121 —
^schw&ns^ zu bedeuten. Ver^l. MiXaq als häuflgr vorkommendetf
Flussnamen mit JUakij^^ FIuss bei Smyma, dann /tt^ivg, fiilnvt, wo-
rin entweder die Wurzel f.uX^ fliessen = juao, lat. mare, bei Benf.
I, 324 (aus var, hvar = ghar, ghfi, n, 195, wo ddXaaoa, ^a-
Xbq6(;j a-raXuo)j unser quellen, quillen anzusetzen) oder aber die
Wurzel /LieX , tönen , schallen = singen , identisch mit /uug in den
Namen Maren, Amphlmaros,- Ismaros, Iramarados (vgl. diesen Art.)
und /uvQ in juqq/livqw, welches Wort uns lehrte däss die von ßenf.
II, 39 behandelte Wurzel mar aus var (v in jlivq durch Einfluss
des F) = vri in s-vri ib. II, 7. 1,460 ist: vri aber ist aus.hvri,
dhvri =3 dhri ib. TI, 263 (vgl. dhvan aus dhu, stossen, + n ib. ü,
275) == yQ, xQ, /(» ib. 11, 129 sqq., wodurch /a^X^og zu xf^, 'xaX
{xitX-ioßj xaX-oq, hell, ballen) in dasselbe VerhHItniss tritt, wie /Lii^
kag zu xfXuivog u. a. ; vgl. auch uaXdgj weiss, mit xaXngy schön,
eig. hell. Was nun den Namen MsXtayQog betrifft^ so könnte der-
selbe von luiXfog und äy^a hergeleitet werden; da indess dje Jagd
für ihn glücklich ausfiel, insofern er dem Eber den letzten Stose
imb, 80 dürfte eine andere Etymologie den Vorzug verdienen. Vgl.
iXinoXig, kX^nroXig f. FBXkii{T)oXig ; das Wort ayQa (ib. I, 149.
11^ 141) kann zu.If, 89 sqq. (wo unser fangen) gehören; die dort
verzeichneten Wörter haben meiner Ansicht nach p aus hv und ge-
hören BUr n, 17 sqq., wo dhvag' : (va^) : ag' (unser zwingen;
eiigeD, einerigen, dazu zwacken, zwicken u. s. w. = drückeri^ ^ng,
fest machen, packen, nfjypv/nO. So könnte MeX^fxyQöq^t FfX4^
Fuygog stehen und „ die Jagd = das Wild fangend ^ bedonten.-
Will man das Wort dy^ng im Namen AhXtuyong durchaus festhal*
ten, 80 kann man Mf-Xf F^ayQog für Ff-KhFayoog zusammenbringe«
mit sQv^ iXv (bei Benfey II, 29f) spq^l; v^\. iXiio^y sXrttnc, Hölle,
Bedeckung, eXv^roor (dass.), worin FfXv ä hFtXv, hFXv^s^xXv
in KXv-fjitvog , xXei^i ^ clavis, clau-do. f>o könnte MtXmyong e\n
Beschützer des Ackers, des Feldes, des Landes seii^ ; oder Mith^
wenn er urspr. eine tellurische Bedeutung hatte — - vgl. 8chwen«k,
Andd.'p. 160 sq. — ein ümwühler, Ackerer, qui tertram vertit ärätro,
von iAvti)^ wälzen, drehen = iXXfo, Tfolfvto, Damit wären aber
auch die möglichen Erklärungsarten, dieses eben so dutikelri Al#
wichtigen Heroennamens so ziemlich erschöpft. Es bleibt nur ttöeh
eine Verbindung von -ayQog mit der Wurzel Fdy (Ittt.- väg-ire)
übrige worüber der Artikel Oiayoag zu vergleichen. '
208. JI/aA/'/^oia, ^', Beiname der Persephone in Hermfone; aueh
Stadtname, Einw. MtXißofvg* Vgl. Eckermann II, 77. 88. Der
Name ist sehr schwer zu erklären. Vgl. Ei'ßotu, Emw. EifftoBv^,
Name der Insel Euböa : so liiess auch eine Stadt bei Edessa In
Makedonien und ein Berg in Arffölis. Indem ich nach dem Vor-
l^ange 8chwencks, Andeutungen p. 183. 185» das Wort ßnvg bei
S«t»t9ola88e, verbinde ich Ev^ßota mit nou, ndij, nolrj, noia. Gras,
ii^mMi^^ Pflanze, Grasplatz, Rasenplatz, Wiese, bei Benfey H, 73,
der Wurzel pa, pu (noia InoFa). Nach Benfey II, 72 konnte
- 121 —
Wtt lu ßoia werden, wie nonxw (Int pasco) so ßotnuAy TBmx su
Bioa u. a., worin ich nicht einen Ersatz dee n durcli ß aonebne,
sondern n wie /^ au9 einer urtprün|[^lichen Anlaatgmppe hv herleite.
Evftota Ist also die schöngrasiji^e, von schönem Grün, schOnen Wie-
sen bedeckte Tnsel. Dieser Analogie gemäss bedeutet die Persepbooe
MbXißoia wohl die süsse, milde, liebliche Göttin der im FrtibKnf
grünenden Natur, die ^lieblich wachsende, liehlich grünende^ Göt-
tin. V^l. Preller I, 469: »Wo es blumige Auen imd ein frlscbei
Wiesengrün gab, da daclite man sich gerne, dass Persepbone dort
im Kreise ihrer Schwestern und der Nymplien gespielt ond Fröli-
lingsbliimen gesammelt und sich davon Kränze gewunden und sieli
mit diesen geschmückt habe Nachmals pflegten im griedii-
setlen Mutterlande Eleusis und Hermione als die Orte gefeiert ni
werden, wo Persepbone beim Spiele mit den Blumen vom Fürsten
des Todes überntscht nnd in sein Reirh entführt worden sei. ^ Aaseef
dii>r von mir vorgebrachten Etvmologle des Namens MsXißma, die
mir sehr passend scheint, kann man auch andere Deutungen ver-
suchen; vgl ftsXißfiac Tsüsstönend), dann ßovg, Rind, wovon mm
fewöhnlich Ev-ßoiu ableitet, bei Benfey 11, 60 8^. Hier sehüean
ish eine neue Etymologie des Namens
208a MthxioTfjc;, o, an, der nach Jacobl^ Händw. d. Mytfc pi
689, den lieblichen Knaben Dionysos bedeutet. Vgl. 7r(yj6^^,
Trieb, Spross (verw. mit oo^oc, gerade, bei Benf. I, 69, von var*
« vfidh aus hvfidh, dhvfi-dh in &dXogj &u\X(ti, ^ogi^fu, &v^o;),
ndQd-rj, TTupd-svoc, Jungfrau, TtopTuS, nogvigj das Junge, das junjji
Bind, bei Benf. T, 588 sq., wo n wie in allen von Benf I, 537
— 609 beliandelten Wörtern aus (d)hv ist, also mit x weebseln
kann. So tritt nng-T, Tian-S- in Verwandtschaft mit xoQog, xd^ij,
iidXioQ, fniXXai, /ufTguS, f^io^v , f'orng, tj uXka^ u. s. w. , ferner mit
Htgooc, xfgcfa in den Namen Axiokersos, Axiokersa» dann mit ^gomt
junge Lämmer. Vercrl. fnaut, ^ga/j, Junges und fga/jy Thau, mit
(hiXog, Spross und d^t^X^gnc (fr-raXclof) y hervorquillend , dann den
Namen Tfo//^^,' worin beide Begriffe von d-aXegdg liegen. Dieser
Auseinandersetzling ziifoljre kann MeXt'Xsgvrjg „süss, mild, lieblicb
sprossend, wachsend^, der Honigknabe = der süsse, liebliche Knabe
bedeuten. Vgl. yXrynmdgdsvoc, die süsse, liebliche Jungfrau, an^
den ganz gleichbedeutenden Eigennamen BgiropiagTiq , worin- ßgt»
BB /iisXiTO Cmild) und /nugr-tg ä nogr-ig (bv =» «, hv =» hF ^
Aju). SK xsgv-rjg in MfXt-vJgrrjg,
209. Mivayog^ o, Sohn des Aegyptos, Gemahl der Nr^XoS, d«
Tochter des Danaos. Der Name scheint auf Wasser zu deuten
und sammt /un'vgog zu Benf. I, 335^ zu gehören, wo van, tonen,«
livan in xava/dg, xivvgog II, 63. Vgfl. arsvio, avevd/jo- ib. 1^ 675,
wo stan aus sa H- dh(v)an ib. II, 275. Da tönen ä blasen, scbnaa-
beii^ stürmen, so ist f^sv in Jüs-^v-wv (Äif^fv-wv) dieselbe War-
«el mit luev m Msva/og. Vgl du-ten, tti-ten -■ dhn C&v^judg) «
dfava-n, tö-neti ib» II, 275 sq., wo &(üvaco9, dann 4iv Wunel n
— 123 —
ibu I, 118 (uv(/u9^f ^fj^f atimMts) aus diiran wie ar It, 30Ö aai
cUivar II, 278 aqq. ,
210.. JUsvo/no^y 6j Sob'n dee Jaffetos, soU naeh EckermaoirlT,
10 de» 1118' Uaendßche hinanssehweifenden Muth bezeichnen , wef-
cbftr mit den Götter» kämpft und darum gebändi^^t wfrd, und von
fiijn}^ und olrog (^des Muthes Untergang'' nach Eckermann) stam*^
Nacb Pfeiler I, 39, not. 3 könnte M^roiTiog nach der Wurzel
f denken, auch den Menschen schlechtbin ausdrücken sollen.
Ztt Msyoivioq v^l. (Bt^oirtog, (^tkot rrjg, Otf/Lwlr/jg, Qv/uoirädat,
t^fumrdSiJU, GvjnuiTog; die Vergleichung dieser Wörter, deren For-
matioa oder Zusammensetzung mir nicht klar ist^ hält mich ab,
dten Namen Mtvoinog etwa von fxivw^ und olzog (mortem exspe-
ctRQSy der den Untergang, Tod erwartef, dess^ der Tod harrt^
alsQ s3 dem Tod unterworfen, mortalis) - abzuleiten. Vergl. auch
90^0$, d> das Herumirpen, der Wahnsinn, die Tollheit, (poiraai,
lMruni8iib>weifeB, rasen her ßenf. I^ nOl (wo ^ aus hv)^ verw. mit
kift. beto, bito , gehen , eig. wohl sich drehen == bewegen ; die in
^^vo<^ erscheinende Wurzel (f>tr a» hvit gehört ftu d-hva-g' bei
BcMf. II, 27f>> vgl. mit 11^ 21, wo wanken, schwanken, schwenke»,
•chwingen. £>azu gehört auch, die Wurzel ßa ib. IT, 58 aus hva,
mozxt unaer wanderen, wandeleh, verw. fiixt wenden = kehren, dre-
(«u vajt, FtV'9g ib. II, 323) und mit schwinden d, h. sich
, wetnden, niedergehen. Vgl. Schwindel. Der Wechsel der
¥ocale. a und iist bei (ptx : hFer wie bei vi ib. I, 285 zu er-
Würen. Die einfachere Form der Wurzel (hvit in) (jftir erscheint
kl x/£*-ib. II, 164, wo Qvi.aus kvi und dies aus hvi (vgl.' IT, 63,
wo 'kv^ aH8 hva« = dhvaii II, 275) = i , ib. I, 9 sq., in *?^«
(^ini, 'wo ö Gutta von i) Die tK*r Wurzel vat, vant m unserm
wanderen, wandelen entsprechende Form vit (hvit, (prr, lat. bit-a,
bet-^; in hito steht 1 wohl für Gana wie in d/Lii/Jca rxchen iuot/6g)
kana bei den Wörtern weiden, Weide, Wride-land zu Grunde lie-
fen, wie. denn schon Schwenck, D. W. s. v. weiden, guter weiden
äaiB Ueiumgehen des Viehes auf dem Felde versteht. [Doch kann
meMen auch = dreht u, umdrehen-, umgehen, hüten, Weide == Hat
•ein; hflten ist aus livadh, xv& in xev^w (zu Henf. 11,322), verw.
rflk ¥at: (H). II, 323).] , Sollte der Name des Rinderhirten Odot-
«iog f. (DtXihF)otwiog (von hFoiv =» fpotv-dco) stellen und „Freund
desUmherschweifens^ „weide-liebend^ bedeuten? steckt die Weide
aiieh im Nauien MbvoIt log, Rinderhirt des Fluten ? Oder sollte man
an Ixy tö«en (oben p; 54. 77) denken imd den PhiH5tios für einen
Fronnd dee Gesanges halten dürfen ? Hier ist altes unsicher.
211. JUd^nyr, d, «) mythischer Kön^g der Insel Kos, nach
welohem die Einwohner dieser Insel Megonsg genannt wurden;
*) MD FünU von Perkote am Hellefipont, berühmter Wahrsager;
^ otn Aethlopenkönig, Gemahl der Klymene (vergl. den Artikel
MLl»fM£vog), nit welcher Helios de» Phae'thon zeugte. Vgl. Jaeobf,
]|U«dir. d. Mytit pu 620. Daau gehört Mt^j^rj, j;, «) Teehter
— 124 —
das Okeanos, von Klymenoa Mutter des Pha£thon; ') Tochter des
Atlas, eine der Plejaden und zwar (vgl. Preller I, 313) die eie-
bente unsichtbare, sterbliche Flejade. Indem ich die andern gleich-
namigen Wesen bei Seite liegen lasse, bemerke ich, dass diese
Namen nicht von dem Worte ^agotp getrennt werden dürfen, das
meiner Ansicht nach dunkel, trüb, schwars aussehend oder einfach
dunkel, trüb, schwarz bedeutet. In begrifflicher Hinsicht vgl. UDser
trüb und axvÖQomog (axv^Qfonog xt xai Xvnovfisvog sagt Plato,
wozu ich bemerke, dass kvn^, Xvntw bei Benf. II, 4 mit unserm
trüb, griech. xQvn-TWy xukvn-rofy Uu clup-eus verwandt sein kann,
▼gl. Schwenck s. v. trüb mit Benfey II, 278. 311 — 2). Das Wort
fitgoip ist verwandt mit /nuvgdg ea u/ttuv^tog , dunkel^ wo jhuvq =
f^uvQ s= FfvQ SS tvQ in Ev^üinrj, von der Wurzel (h)var, (h)vn,
circumdare , tegere , bei Benfey JI , 294 sqq. , wo ivQoig p. 297.
Dorthin gehören femer ^ioqov, äie schwarze Maulbeere, fjiila;,
schwarz, xfkuivog^ xogrig, dunkel, schwarz, verw. mit ÖQfpvog, /uoV
^vog (oQ, fing aus Fog ^ sch-war-z) ib. II, 311. Nun kann ixi^
oijj schwarz aussehend bedeuten , wie ald'-oxfj , Ai&ioxfj ; es kann
darin aber auch (wie unserer Ansicht nach im Namen Melampas)
eine Wurzelform var, vH -4- p (hvfj -H p = fLQvn-^Tio, xaXvn-vä^
clup-eus, crep-us-culum , egeß-og f.' BQtn-og, xQsn-og ; vgl, nri a/^w
f. avikmü ib. I, GG2) stecken, welche ebenso zu /Li^gon werdeo
konnte. wie strip zu arsgon = avgun ib. I, 663. Zu fitgonfg ivr
dgomoiy /udgonsQ ßgoToi vgl. 6siXqi ßgoiol , die elenden, unglückli-
chen, bejamniemswerthen Sterblichen. So erklärt sich denn, wie
ein Aethiopenkünig Jitonu* (trüb = dunkel, schwarz) heisst, wie
ferner ein Wahrsager denselben Namen trä^t (dufikel = unverständ-
lich; oder wäre dieser Merop» ein dunkler (fixorrog) wie Tropho-
nios? Vgl. Tüorf~(ih'ing : doff-vog wie x^olog zu okog ib. U, 27'H
wie endlich die siebente sterbliche (unsichtbare oder weniger sicht-
bare) Plejade als MsgoTii] bezeichnet werden konnte. Dass nämlich
Merope diese siebente sterbliche IMcjade sei, scheint mir (wie Prel-
ler I, 313) wahrscheinlicher, als .dass Sterope oder Elektradafor
gehalten werden müsse. Vgl. Jacobi p. 752. 620. — Anderer Ab-
sicht über uiqo^Ij ist iienley, der das Wort für eine Fortbildung der
Wurzel mfi = lat. mor-ior, mor-(t)s hält. Diese Wurzel mfi bei
eig. sich neigen^ sinken = fallen, hinfallen, sterben und stammt aus
dhvri bei Benfey II, 320 sq. 278 sqq. In dieser Wurzel wurde t
öfters zu m, wie hmal aus hval, gihma aus gihva.ib. IT, 283 be-
weisen. So bietet sich die Möglichkeit, dass unser Wort sterben.
8-ter-ben (aus sa H- dhvar, dhvri -h p = dhvarp, dhvfip = Ö-Fm
in ginu) ib. II, 310) mit mor-ior verwandt ist und dazu im selben
Verhältniss steht, wie streichen, s-treichen, &tXyop zu d^uily»
(fekxw, skxot, €ky.vcü). Nun kann allerdings /uegon = s-terb-Üch
(vgl. auch mürbe, eig. geneigt. = biegsam, weich,- verw. mit mild)
sein; nimmt man dies an, so bleiben zwar die oben erwähnten
Eigennamen mit /udgotp in etymologischer Hinsicht zusammengehörig,
— 125 —
müssen aber begrifflich davon getrennt werden; denn neigen ist
*) = sich neigen, sinken, fallen,* untergebn, sterben, ^) «= biegen,
wenden, drehep (vgl. Renf. II, 278 sqq. mit II, 320 sq.), umdre-
hen, Tunringen, umgeben, verhüllen, verdunkeln. Meines Erachteiis
ist es das Beste, den Begriff der Trübe (Xvn^, verw. mit Myrj,
Xvx6~(pct}gj kvx-uvy9Jg, wie xaAvTz-rw mit ycalvx in xdXv^, Hülse,
Umgebendes) sowohl für ^ti^'^o?// als für MsQorpj MeQonrj festzuhal-
ten^ und das Auseinanderreissen dieser Wörter darf meiner Meinung
nach nur im änssersten Nothfalle gestattet werden.
212. Msaofjvfjj ijj = Mfaafjvia, Landschaft des Peloporines
zwischen Eli? und Lakonien, stammt nach Pott, Etym. Forsch. I,
XXXVI, zu vgl. mit II, 43, von /eeWog = ^isaog und rjaiv, be-
deutet also „Land zwischen den Gestaden.^ Diese an sich nicht
wahrscheinliche Etymologie wird aber ganz unhaltbar dadurch, dass
Jteaofjvfjy MsfTarjvia als erst von einem Worte Miaarj abgeleitete
Wörter zu betrachten sind. Vgl. Hoffmann, Grchld. u. d. Gr. p.
1001. Was diese Grundform Miaarj für eine Wurzel hat, kann
ich nicht sagen. Darf man an fnid-^v (Nass), /liuö-um^ madere
Cverw. mit v^wq) bei Benf. I, 513. 523 denken und Messene als
das Land der feuchten Niederungen bezeichnet sein lassen? Heisst
doch bei Homer Od. XXI, 15 ein kleiner Landstrich um Fharä im
spätem Messenien Meaatjvrj. Oder soll man an Tjaatov-, eaawv f.
Fijaatav, Ftaautv f. F/jxßov, Ffryjaov bei Benf. I, 348 denken, wel-
ches Wort mit unserm sch-wach verwandt ist und eigentlich ge-
'neigt, niedrig (vgl. Benf. H, 21. 320 sq.) bedeutet? — Sehr un-
eieher und zweifelhaft sind die Deutungen, welche Pott II, 43 von
JlttTanovrtov und MsaaairHx, gibt. Msvanovriov scheint aus einem
Sltera Namen iWerttTTor, Miraßovy denStrabo anführt, entsprungen;
vgl. Mitana, rd, feste Stadt in Aetolien. Was aber den Nain^n
der unteritalischen Landschaft Mfcraania, die sich von Brundusinm
bis zum Vorgebirge Japygium erstreckte, betrifft, so darf dieser
Name, in dem wohl sicher fxiaaoq^ f.daog steckt, nicht getrennt
werden von Meacrcfmov oQog, rd , Berg in Böotien, angeblich be-
nannt von Msaaunog, 6; bei Thukyd. III, 101 sind die Messapier
ein Volk in Lokris zwischen Tritäa und Chaläon. Ist es erlaubt,
für .-«TT an die oben p. 1 sq. behandelten Wörter zu denken?
213. MfTomrj, 1], Tochter des Flussgottes Ladon , Gemahlin
des Asopos, .auch Name eines Flusses in Arkadien (bei Stymphalos).
Dieser Name, der nichts zu schaffen hat mit fiirMnov, Stirn (wo-
mit Boss ' ihn zusammenbringt, vgl Curtius, Pelop. I, 216), könnte
gleichßr* Bedeutung sein mit dem Namen ^Anunog^ worüber man
den betreffenden Artikel nachsehe. Vgl. Benfey I, 286 > wo von
einer althochd. Wurzelform wat (= vat, wend-eu, Ftr^og, ib. 11, 323)
die Wörter wät* Kleid, und gawäti, Gewand, hergeleitet werden:
dort nimmt Benfey griech. svT'-og, ivr^sa für = Ge-wand. Da
Wasen = Bekleidung, Ueberzug, Decke, Gewand der Erde 3= Grias,
BO könnte Ge-wand «Fcvr, Fit, /ust'^ ebenfalls Gras, Wasen bte-
— 126 —
'deuten and Msr-ion-^ «■ Fun^wn-o^ Min. Sonst aber Itesie sich
MtT'iinri auch als eine sich wfndende, ge-wiindea aussehende
(winden verw. mit wanden) Wassernymphe fassen. Dieselbe Wund
§iBT es vat, /Vr, welche in Ähr^infj steckt, liegt vielleicht aneh
Im Namen der Gemahlin des Königfl Keleos von Eleusis, derilfe-
räweqßa, (e\g. mann- wendend = umgebend, deckend, scliütseodf
vgl. Wand, ob eig. Einflchliessun^), ferner im Worte uljliovop, u-^ftm-^,
eig» nicht wend-end, sich nicht wendend « nicht veränderod, un-
veränderlich, anhaltend, fort und fort, und endlich in ftänj (Wen-
dung s Drehung, Verkrümmung, Verkehrtheit» Thorheit)', fiatik,
zaudern u. s. w., zu welchem Worte Benf. II, 22. 30o (wo mo^
fiiXXio) zu vergleichen ist Sprüche nicht die Analogie von Uß-
wnog für unsere Deutung der JisT'wnijj so wurde es gerathen ndi,
die letztere Etymologie dieses Namens („gewendet, gekehrt, geMit»
gewunden aussehend") festzuhalten, weil gewunden, cXiaaaintvo;^
eine für einen Fluss passende und sehr frequente Bezeicboung ist
213a. JUfjSfia, jjf Medea, Tochter des Achtes, Gennahlin dei
Jason, bedeutet wohl einfach Zauberin, Hexe. Vgl. -pSj^oc, fujlfo'
ßoiy sinnen, jutvd-tjgut, Gedaxtikeiiy flQO-iLitj&ivgj v/o /lisvS-, fijjd- lerw.
mit unserm Muth (vielleicht aurh m\t*A'fivOdo)v^ vgl. den Artikel
Blag), e\g, &v^og^ von mä :== dhmft aus dhvä, dhva (+dh,dhvadb
OB duten, tüten = blasen), dhu bei Benfey II, 274. Ebenso bangt
unser Wort Hexe nach Schwenck, D. W. s. v., aalt goth. hugjti
Oat. cogito, verw. mit hauchen), sinnen, denken zusammen ; ferner
heisst im Höhmischen wcdauch, a, Zauberer, wedma, Hexe, wedmo,
Zauberei, Wahrsagerei, verw. mit wed, Wissen (weda. Wisser«
Zauberer), wedmo, wissend, wid, Gesicht, widSti, sehen (lat. videi«,
gr. aläa, i^sTi'). Dazu vergleicht sich der griech. Name ^IdfiWi
Sohn des Apollon, Argonaut und Wahrsager, vielleicht auch der der
Elöo^iey)] (der Gemahlin des \4f.ivd^u(jDv), den schon Pceller II, 334
In diesem Sinne gedeutet hat. Mit Mt^öua zusammen gehört !^/a-
(UTjifjg, sehr sinnend, denkend = einsichtig, weise, atnpog,
213b. MikfjTogi 77, dor. MlXarog, Stadt auf der jonischca
Käste von Kleinasien, auch Stadt in Kreta, unweit Lykios, scheitt
zu var, vri, drehen = circumdare, tegere bei Benfey II, 294 sqq-
zu gehören, wo dkifo, nXrj^ XXrj i. FiXrj^ dkrjTogy gewunden, g^
dreht, gewickelt u. s. w. Ebenso ist lat. mile, mille mit «Aj/, ?iif
(Menge, eig. Gedränge) verwandt; zu dem entsprechenden grieck
xlXtm vgl. yßXog, Lippe, eig. Umgebung, Schutz des Mundes, b«
Benfey IT, 281 sq., worin hvar = var, vfi: dass diese Deutonf
YOii/tVKog richtig ist, erhellt aus goth. vairilo (altfries. were, angelL
velera), isl. varer, die Lippen, etwas Abwehrendes, gleichsam der
Schutz des Mundes, nach Schwenck s. -v. Lippe.
214. Mt/aukhov, MtjLinXcov, 77, gewöhnlich ^t^aXkowg, «i
makedonischer Name der Bakchantinnen. Der Name ist offenbar
eine Reduplicationsform von der Wurzel /ual in ^aX^fgog, heftiff,
feurig y flammend, die sich zu /na in jus/daa, fiat/uäio, fioifiäcat*
— 127 —
Terhält, wie die In unfiern Wörtern Qualm^ Quelle, quellen, wallen,
Bch-welleo ersclieinende Wurzel val (aus hvaJ, dhval ^ dhu^ Hen*
fey II, 271 8qq, -f- r = 1) zu (h)va, vÄ bei Benfey I, 262 (aua
bvft » dhvÄ = dJimÄ n, 274). Vgl jua^-lo), Fieberhitze haben,
ib. II, 195, wo juoQ = var «*: unserm war-m, seh-wül, aus livar,
dhyar p= dhu (&v-(o, dv'/uog) •+- r »= 1. Da schwellen = auf-
gehen, sich erheben s= wachsen (ib. II, 164), so gehören hieher
auch ^aXsIv (ib. I, 91), jutXXal^, /Ltugu^^ *2'pjyj/, nakka^, ptillüB,
wery/. mit q^vXXov, q^dkXnqj worin 7) » hv. Neben fxuQlo), /uaiga,
fdulgw in /nag/ualQü) u. s. w. stehen die Wörter f4HQa%^ fjiiXXa%,
fioktZv wie neben digoc, d^tQfxoq, daXTroj die Wörter d-äXog, &aXXü},
^okfQOQj.&vQaoQ (alle zu ghri aus hvfi, dhvri ib. II, 195). Eine
BedupUcationeforoi der. einfachem Wurzel ^a (+ A = /LiaX) erscheint
Im Nansen
215. Mi/ua^^ 0, ') ein Gigant, *) ein Kentaur, *) Name eines
Yorgebirges oder einer Felseninsel {tjv^/uofig M'/uag bei Homer Od.
nif 172). Ml^fxug heisst sttirmifich, windig. Vgl. ftai-judM und
d«n fär Jhfai/uaXl^fjg vorauszusetzenden Namen MaZ/naXog.
216. JUiv&tj, 7J, eine kokytiscbe Nymphe, Geliebte des Ha-
des, von Demeter oder Persephone in die gleichnamige Pflanze
^ivS-jj, ij, mentha, Minze oder Münze, ein ge würziges Kraut, ver-
wandet. Ein nach ihr benannter ßerg, Miv&tjg ogog, ro, an des-
B0D Fuase ein Tempel des Pluton und ein. Hain der Demeter, lag
Optilob von Pylos. Der Name der Pflanze /Liiv&ij scheint duftend
zu bedeuten und für /nsvdrj zu stehen; vgl. fnvd^rJQut, Gedanken)
bei Benfey H, 36, von der Wurzel m& •+- ^, ma -h v^ = dhmä (ib.
n, 274) -f:^. Verwandt sind oJ//j; (wo vÄ, va h- d, ib. I, 262)
U Foi~fi^ i ov&H)g (vÄ, va + ^) und das Sanskritwort gandha^
Gproeb, uns hvandha von hva =a dhva, dhu {^v^/uag^ mit dem hän-*
^gep Fortbildungselemente db. Dass /ulvdvg, 0, der Menschenkoth,
gigi duftend s riechend « stinkend bedeutet, versteht sich min'*
DMhr von selbst. Es ist vielleicht von Interesse, zu juevd-iJQat,
ßfvß'jj, fiifv&og eine Analogie aus dem Deutschen zu vergleichen.
VgL Benfey II, 275, wo unser Dünger neben slav. douchü, Geist,
dooscha, Seele, duichati, hauchen, ferner ib. p, 272 ütth. dumöti,
lett. dohmdht, denken, russ. dyma, Meinung, Ov-uog. Dort ist auch
pii3er denken (dünken^ daneben) » 8<-tinken (aus sa + dhva +
GuttQral, vgl. Dünger, eig. stinkend, Mist) anzusetzen, ferner Hauch,
lianebi^i lat. cog-ito (denken), aus (d)hva = kva, ku (vgl. ib. 11^
^3» kT4Ui Alis hvan), verwandt mit hvä, hva «== kä, ka in xfjaiSfjgß
H^'^n^yig (hvap ^ dhvap, rt-fp-^w, Dampf, lat. vapor), happen, xa^^
9r'-t;ai. Vgl. Benfey II, 167, wo gvas aus kvas «=* hvas =* hu, dhu^
,^-^og, -«- 8. Da hv nicht nur « x, sondern auch =»,9, n, Bö
gehören zu dhva, dhu, ^i;-//og, = hva aus dem Griechischen noch
u>v0ff> Qnd x^fv/^^ f. (T-TTv/fjj wodurch es klar wird, dass unser Hauch
Ulfid grieeh. y^v/tj nahe verwandt sind. Zu /uivd-fjj Minze, gehört
wohl das gleichbedeutende Wort xaXa^dv&rj, Krausemünze, Pfeffer«
— 128 —
iDÖnze, über dessen Zusammensetscung ich noch im Unklaren bin.
JBtecIct darin die Wurzel hvar, hvri = KuX-vig bei Benfey II, 286,
gedreht ^ kraus (xmo-<t-/oc) ib. II, 307? Und gehört lat. nepeta
s= mentha zu Benfey If, 55, wo sch-naubon, sch-nieben, schnupfen
s= (heftig) athmen, dann durch die Nase einathmen ? Und gehört
endlich mit nepeta zusammen der Name Neptunus, so dass der
Meer^ott als der heftig wellende *= stürmische -(vgl it^fu, ^ui)
bezeichnet wäre ? Damit poll indess die von Benfey II, 202 an-
geführte Etymologie des letztern Namens in ihrem Werthe niclit
beeinträchtigt werden
217. Mirvai, Ol, die Minyer, ein Volksstamm, der unter An-
führung des MivvuQ aus Thessalien in das nördliche B5otien ein-
wanderte und das Reich der Minyer gründete, dessen Hanptsta<!t
Orchomenos war. Der Name Mivx'ui könnte auf Ackerbau gedeutet
werden. Vgl. a/mvvf] = aiuvv(;^ ein Karst, eine zweizinkige Hacke,
s= öUiXku, dazu unser Karst, lat. rastrum, griech. Xigtqov bei Benf.
II, 307. Die Minyer wären so als Hacker, Spalter, Gräber ^ Fnr-
chenmacher, als sulcatorcs^ aratores bezeichnet. Zu ihrem Cha-
rakter als ursprunglich ackerbautreibendes Volk passt ihre Religion,
in welcher Erginos, Klymenos, Orchomenos, Chryses (der Reiche =
Pluton, lat. Dis)^ alles Bilder des unsichtbaren, in der Tiefe hau-
senden Gottes der irdischen Fruchtbarkeit, Hauptpersonen waren
Doch ist die obige Etymologie nichts weniger als sichrer. Man denkt
vielleicht besser an ^iivvc, klein, wenig (Gramm.), /luvv&üp, weniger
machen oder werden, hinschwinden u. s. w. : der Grundbegriff di^
ser Wörter geht hervor aus van bei Benfey II, 52 = van, hvan,
dhvan 11,321, eig. sich neigen, daher (von hva) fiatog niedrig, ge-
ring, wenig u. s. w. Mit /lun) verwandt ist unser wen-ig, wähn
(= f^tv, /luv), ferner j^rtdg = dnukogj /uvloy^ Moos, /nvoog, jeder
weiche Flaum wie /vnog (aus hva-nu, /Faw, yaw, }^vv), Wörter.
in denen der Grundbegriff geneigt, biegsam unverkennbar ist. So
könnten nun auch die Äinn^ai als die Geneigten, die Niedrigen, die
Bewohner des niedrigen, tiefen Marschlands (Ht)ffmann, Grchld. n.
d. Gr. p. 533) oder aber als die Bewohner des nach dem Meere
zu abfallenden Landes, des Küstenlandes, als Küstenbewohner be-
zeichnet sein.
218. Mi'ola, ?7, auch /uvuta, ftvo/'a, bei den Kretern die öf-
fentliche Sklavenfamilie, der Sklavcnstand ; dazu /Livairijgy /nvwirri;,
juvoTr^g, der Sklave. Dies Wort ^ wird häufig in Zusammenhang
gebracht mit dem Namen des 3I7r(og, den ich auch jetzt noch ^
früher (Forsch. I, 111) für einen tönenden, rauschenden Meergotl
halte, wofür auch der Umstand spricht, dass die 3fivaja genannten
Ortschaften alle am Meere lagen ; zu dem Namen Jf/Wa, Hafen von
Nisäa, vgl. die Namen der Häfen Kenchreä und Lechäon, dann
Troezen, Lakereia u. s. w. Doch möchte ich jetzt Mivfog Baxmi
*Ivw und Oivfvg nicht mehr von hva-n, hvan (bei Benf. II, 63, 1«^
can-ere), sondern lieber von hvß, hvi (ib. II, 60)' leiten, wodurch
— 129 -^
tflrittfi die Bededhing des Namens nicht alteiirt wM. Sonst kann
in auch an hvid, vid = Ftd in rhidw, ufiSuw (tönen =x3 laehen,
l. rldere, ib. II, 18ö, ^oder = hell, heiter setn^ vgl. den Artikel
^idaq) denken, alBo MFring f. Mldviäq nehmen. Was aber dien kre-
cben NaAien i^v(ia, fivuü'a, ftvoiu betrifft, so vergleiche ich den-
kbeti mit /LivoTog, der weiche Flaum, fit^/öv, daMP weiche Moos, See-
>os, fiyiog s=. dnalog (Etym: Magn.). Diese Wörter stammen von
ir Winrzel (d)hva = (d)hmay bei Benfey n, 320. 283 («'ihma :£»
bva)^ woher auch hna, hni, hna (für ham, banl, hanu, bvana,
anl, hvanu'; also hna » hvan-a H, 320) ib. 11,182. Diese
urxel heisst geneigt sein, sich neigen, biegen; biegsam ist «t± weich,
nei^t aber ^ niedrtg, unterworfen^ dienend. Das in sachlicher
inaicht mit f4v6ag abereinstimmende Wort ;^v((og ist damit auch
fmologisefa nahe verwandt ; fttvoog (vöti hma-nu oder htna-ni) ver-
H sieh zve /yoog (von liva-nu oder hva-ni) wie lat müe, mtlfe
09 hva-)r::s^hma*r) £u griech. ;r/;t/oi ib II, IdS. 339. Die Rieh-
;kelt -mUMrer Deutung von ytoog erheHt auch durails, dai^s das
ort i^ie /^^^ O^narr, Geräudch bedeutete. Vgl. hnu, neigen
scossen (ijenf- II, 182) = austtossen, blifeeb, tönen (dhva, dhu,
. II, 276 sq.)*, welche letztere Bedeutung hv den von Benfey IX,
> veneichneten Wörtern hervortritt, welche sammt uhsem Wörtern
lackeH, knappen, knarren, knattern = sch-nattem zu II, 182 sqq.
ihöreft Dasselbe gilt von den ib, II, 63 verzeichneteii Wörternf
itejtfo^j ttavu^w; ndpo/ig^ wie denn Benfey II, 27ö sq; bereits er-
bat hat, daes die II, 60 sqq. behandelten Wörter mit detf 11,275
. verzeichneten zusammengehören. DAsa aber die Wurzel dhu,
fvä, II, 271 sqq. mit der Wurzel dhva (dhva-r, dhvfi) II, 320
;.' identisch- sei , wird Niemand bestreiteu , der sich an Beaf 11,
m eHnnc^rt Was das zur Erklärung von ^viog dienende Wort
mkog (eigv biegsam, weich) betriitt, so geliört dies zu hvap (%an
nui^atttOy lat. campns, cubare^ cumbere> bei Benfey II, 325, wozu
isere Wörter Abend, eben^ Ebbe hhizuzuRigen sind, in denen. der
ygrlff s'hsh neigen, niedrig sein, sinken, fafHen . hervortritt ; gfcneigt
; aber auch :£= gebogen, biegsam, weich (verw. mit 8ch-wach~,
Benf. II, 21/ wo va + Guttural aus dhva II, 320).
219. Mo^tpuß, ijj Beiname der Apftorodite zu Sparta; sf^ war
send gebildet, mit verhülltem Haupte, die Ftisse gefesselt Da
B Apjirodite Morpho ein Bild der tranernden Natur im Winter
r sein scheint (vergl. Movers Phoen. I, 52. 58G), mag der Name
Topfpai zu oQqHvog, /noQfp-vocj ^Ogqi-tvg bei Benfey II, 311 go-
ren und finster ^ traurig, trauernd (vgl. axv&QOinog rs xal Av-
v/aepog) bedeuten. Sonst könnte man MoQtfuS auch einfach
• «= umgeben, verhüllt = züchtig, schAmhaft nehmen. Vgl. Prel-
I, 224 und unser W. Spbam, verw. mit Schatten (at-a/v-vij mit ob-
9e-nus und fhcv-d^-gomog, xv^d- in x^v^oi, xv in xv^uv6g, xväveog).
220. JHootf/kog, 6, ein feuerspeiender Berg auf der Insel Lem-
B. Dieser Name ist sehr dunkel. Zu Ma&V'/kog (ob wie mvi^xQog
9
- 130 —
^ n^vijg'^) vcrglciclic ich Bcnfey II, 326, wo xnrvki] von hvat =
vat ib. II, o23 (in fr-oc), mit der liedeutung iici|;cii, biegen, wen-
den, drehen. Dort ist (zu hvadh in xuydoq) aucli /ua&-ukkiqj Be-
cher, sainmt xoi&wv anzusetzen, ferner fionavv, fioavv^ Haus (wen-
dend = umwendend, umdrehend, umringend, vgl. mandira, Haus,
ib. p. 44), ob f. fioxvv oder von hvas (vgl. die slav. Wörter ib.
p. 323 und tat. casa, unser Haus) = vas ib. I, 296 sq. ? Dem-
nach bedeutete Ill6av')rkoc, gewendet, gebogen =» eingebogen, ein-
geäcnkl, vertieft, ein ausgcticfter, kratoräluiliclier Kessel; Natürlich
ist diese Etymologie eine blosse Möjifllchkeit, die vor eiqer besser
begründeten von selbst wegfallen wird. Man kann auch an on/
bei Benf. I, 3G0 (zu U, 23) denken und IMoav/koq f. Foti/vm
nehmen, wonach Mosychlos dasselbe (Becken) bedeutete, wie nacb
der ersteren Etymologie. Endlich denke ich an vh, vä, wehen (rap,
dh-vap, vftp-or, Dampf) bei Henfiy I, 2()2, wpzu lat. vis-ire (bes-
ten, eig. wehen, blasen, wie ß^iot (, ß(d)tO'W von hva -4-'8, ha +
8, woher auch (pvaa)^ worin vi = va, wie in loy, viola. Diese
letzte Etymologie, wonach der Moav^Koq als der dampfende, rao-
chcnde Berg bezeichnet wäre, verdient wohl die meiste Beachtung.
Nahe liegt es hier, an den ital. Vesuvius (vgl. Lanuviiun, Pacu-
vius u. aa.), Vesvius, Vesbius, Vesevus zu denken ; doch kann ich
mich auf eine genauere Besprechung dieses dunkeln Namens hier
nicht einlassen. Vgl. noch Schwenck s. v. Wasen (= Dunst).
221. Movw/ia, //, eine kleine Halbinsel mit einem Bafeo
zwischen dem Peiräeus und Phaleron; Strabo sagt: ^Manychia ist
ein halbinselähnlicher, über eine kleine Landenge zugänglicher, bohler
und grossentheils sowohl von Natur als absichtlich unterhöhiter
Hügel.'' Vgl. HolTmann, Grchld. u. d. Gr. p. 640. W4e ich glaube,
ist der Name Movvx^/Ia f. Moyv/iu verw. mit aToyvl^ und mit orvl,
welches letztere Wort von den Philologen richtig mit yvaaw (stos-
sen =■ stechen, ritzen, kratzen, vvy/ttu, wyfioi xal 'yuQyuXiafioi\
verbunden wird. Das Wort vvtwM stiUmmt aber von hnu-x bd
lienfey II, 182 sqq , aus ha-nu-x = hva-nu-x (^=9 Uawx in llrri
^ Nei^e, Abhang) => dhva (neigen ib. II, 320, = stossen, ilhu.
x)v-(o II, 271 sqq , wo üodg, stossend, stechend = spitz, weiter*
hin dslvw und (y-roVi/$) H- nu -h Guttural. Wie nun fivwi<; sieb
zu yvn^ q verhält, worüber der Art. l[]viau zu vgl., ganz ebenso ver-
hält sich in Betreff des Anlautes Movwyja zu hvt)^ s= ovv%; näm-
lich in Movvv/Ja erscheint die Wurzel hma (= hva, vgl. g'ilin»
aus ft'ihva, ib 11, 283, dhnu^i in n^/fi/c, (t/lüovij aus dhvÄ = liliv*«
dhu 11, 2:74) 4- nu -h Guitinal Das Wort ciroVüg aber ist an?
Bü -H dhva -I- nu -f- Guttural; neben dhva •+• nii kann dhva +
na (vyl. hna, Imu , II, 182) erscheinen und erscheint wirklich in
.Vf)', ifav, diian 1" dhvau ib. II, 27iu So kann der Name iMiin)-
chia eifj. Spit/.o bedeuten (oder auch, wie //»^jH, Neige = ciiviis,
llü^el). Gc wohnlich denkt man an eine Conlvaction aus JUmvo-
w^la {^fiovvoq , fwvoq und vv%) , wie man das Wort* fuTivv^ in der
— 131 —
Kegel für fiovuivvg nimmt, von (xovoq und ovv^. Aber letztere An-
nahme ist keineswegs siclicr ; das Wort fuwrv'^ könnte einfach stos-
send = stampfend bedcutci). V}>:l. (r/uoi^y a/Ltiovtj, Wind-stoss, bei
Benfcy II, 274, von der Wurzel dhniä f. dhvä = dhva, dhu,- i^vco,
= mft in fjLai'fiuvti , /uai/uwüt, Sonst könnte /limw'^ auch stossend
SS schnell (&küt, &o6g zu dhu) bedeuten; aber „stampfend^ wäre
eine passendere Erklärung des Wortes. Natürlich gebe ich diese
Etymologie nur als eine bescheidene Vermuthnng. Zu Movv-v/Ja
vgl. fibrigens noch ßovvog ans hvan bei Benf. II, 321 und aVr-v^
Too Ta(D)t II, 323.
222. Movaa, ij, die Muse, wird von Benfey 11, 35 zu der
Warsel ftva (fivOf vgl. ^ii4.vi^-awja), erinnern, gestellt und danach
die Muse als die das Geschehene ins Gedächtniss zurückrufende erklärt»
Ich denke an die Wurzel f^a in futf-iua^ ^tut/nwo, f^ui-fium^ = f^av
in fia/vof^ai und lasse die Musen als die stürmischen, rasenden ss
begeisterten bezeichnet sein. Aehnlich Preller I, 279. Da fiai-fAum
ans ma^ mä =* dhraä (Benf. II, 274) f. dhva = dhu, &vo)^ so idt
der Name Mnvaa ganz gleichbedeutend mit &v7u, &viug, die Ua*
BendCi. Begeisterte.
223. Mvyömv , o, Sohn des Poseidon , Bruder des ^'AfivMq^
Kttnig der BißQvyttc, Diese Namen sdieinen mythisch zu sein; sie
können ib fivxdoiuai, ßQv/aoficu, mugio, rugio gehören und tönend,
fichallend bedeuten. Sind die Mvyiovegj ein thrakischer Volks-
stamm am Olympos, wovon ein Tlioil nach Asien hinübergezogen
sein ' und in Phrygien sich niedergelassen haben soll , als Sänger,
Töner bezeichnet, wie ja der Gesang bei den mythischen Thrakern
heimisch war? Vgl. /twx^ zu Benfey II, 60 sqq. ; auch /uvdog ge-
hört dorthin. Es ist aulfallend, wie viele Namen thrakischer Stämme
auf Gesang gedeutet werden können. Vgl. den Namen Oqu^, &QffSj
&eai% &Q9}it mit &QtWj &Q6og, &Qtjvog von dh^v)fi bei Benf. II,
263', ferner. Tlöoivdg, Bruder des Mygdon, Stammvater derEdoner,
mit d-ijdoSv; dann Ktxoveg (kvan bei Beuf. II, 63), wozu ich be-
merke, dass Ilesychius den KUuny als Sohn des Amythaon anführt;
&vvoiy die Tbyner^ ein thrakischer Volksstamm (vgl. dhvan, tönen,
ib. II, 275), verw. mit Bi'&vvoi, QQa^sg Btdvvoi, worin ßi « vi,
dvl bei Benfey 'II, 221 sein kann; auch der Thrakier Pieros und
der thrak. Stamm der Pieres könnten als tönende, singende bezeich-
net sein, von hv§, hvi bei Benf. II, 60, wofür KibQiov = Thi^iov bei
Hoffmann, Grchld u. d. Gr. p. 297 sq. spricht. Dassilfit^ac, König
der BHger am Bermios, von der Wurzel (h)vid (ib. :i, 62, wo vad)
in dfIdiOy /Lutduio (vgl. lidere, x-()/i) Jf»', /t-kahov) stammt, scheint
ciemlieh waluscheinlich ; und wenn die Phryger nach dem Zeugnisse
des Juba als die Freien bezeichnet sind, so könnte die Richtigkeit
dieser Etymologie doch noch einigem Zweifel unterliegen. Zuletzt
erwähne ich den Namen der nafpXayovsg, der wohl sicher aus dem
Griechischen gedeutet werden darf; vgl 7raq>XuC(o m\t qQui^o) ((pQud)^
a^qKMQuyttvy s-prechon. Auch KoQoißog^ der . Sohn des Mygdon,
— 132 ^
kann snmmt gn7[fi\oq zu Benfey H, ]31 gehören. Natürlich sind die
meisten der eben gegebenen Etymologieen leere Spielereien, die
keinnn ^nspriicli auf Jkachtnng haben.
224. JUrxnX^, ij , Merg und Vorgebirge anf der jonischen
Küste Kleinasien»; MrxakijfTfrncj 6, ein Berg bei der Stadt Myka-
lesROs in JjiioticMi, Chalkis gegenüi)cr Diese Namen könnten von
der in lat. muc-ro, Spitze, u-fiv^, stcdiend, d-ftvamtp j stechen,
ritzen crsciit'inenden Wurzel stammen und Spitzes bedeuten. Vgl.
Benfcy 11, 42 sq., wo mucro, ßtu/fj, itd/ui(}a, U'/iwrTnoi ; der Wech-
sel des Vocais u mit r weist darauf, dasa /u. aus F; dadurch kommt
fMi/ = /Liv/ (/«rx in roac-ro) in Verwandtschaft mit dx-tj, ux-fio;
ib. I, 11:0 sq(] , indem bei uk wie bei /tta/, /uv/, fttvx die Wurzel
dhn + Guttural, etwa dhvag' (ib. II,- 275> von dha, stossein, &m,
wozu &odg, spitz) zu Grunde liegt, welt^he im griech. Wort ^ifya»
(acuo) vom unver4t0mroelt erhalten ist. Vgl. agd, Ziegd, eig. sto»-
send, ib. I, 345, wo ag' aus dlivag', wie unser Ziege f. Zwiege
klar macht; ferner die Sanskritwurzel tig', acuere, gr. cT-r/^ai, venr.
mit s-techen. Der Grundbegriff ist stossen a ') schlagen, a ^) ste-
chen, wofür die Analogie von rvamo, pungo u. aa. bflrgt; stossen
ist aber auch = ansstossen, tönen, (vgl ib. 11^275 sq., wo dhvan,
tönen, ganz = dhan in d-flvut, stossen, schlagen, dann dhväksh),
weshalb /crx in iiivY.doi.iai sammt fiun In /urjxdojuui mit juine, ftv/,
fia/y stossen, schlagen^ stechen ursprünglich dieselbe Wurzel ist
Zu den Namon Mykale und Mykulcssos darf man vielleiebt d^
Namen des Dcrgcs JUvxfjyai (bei Hoflfmann, Grchld. n\ d« Gr. p.
1230) vergleichen.
225. MvQira, rjj oder MtxQtva^ Tochter des Kpfj&svg irod
Gemahlin des Ooag (vgl. @orr/r//^, eig. Rufer^ Herolä des Menes^
theus^ mit &iovaaot ßenf. U, 275 sq., aber auch ^oog, schnell), naeb
welcher die Stadt J^yrina auf Lemnos benannt sein sollte. Anden
Hessen dieselbe von einer Amazone Myrina benannt sein. Der NanM
MvQiva kann tönend, lärmend^ sansend bedeuten, nach der Wund
s-vri ib. I, 460 » s-var = mar ib. II, 39 = fioQ^/Livg^Wj mur-
meln, rauschen, brausen; verwandt ist alsdann ptvQinfj^, Ameise
(summend), bei Benf. II, 113, wo bh aUs hv wie II, 20 (bhag',
bhug' aus hvag'j, also bhram aus hvram = dhvraoi von (dhvfi =)
dhri II, 263, aus dhva + r ». dhva-n II, 275, stossen, ansstoe-
sen, tönen. Hieher zu gehören und ebenfalls tönend (ss klagend)
zu bedeuten scheint dtT Name der Mvqqu^ der Tochter des &
nyras und Mutter desAdonis; mit 7Pfi'(}pa identisch ist v^oh! JS^vpi«)
Tochter des Theias, Mutter des Kinyras, nach Strabo auch Nbdw
einer Amazone« Stephanus Byzantius erwähnt auch eine AmasoM
jMvqXhu, von welcher (oder von JUvoAoc, einem* Anführer der Ko-
lophonier) die Stadt MvjqX^iu in ßithynien benannt sein soll. Die
Wurzel iLivo, (dumpf) tönen = murmeln, brummen , braiisei) kaw
auch im Namen des mare Myrtoum, to Mvgrwoy niXayoQj (vergl
aber vrit, Benf. 11, 318, lat Vertex, aus dhvfit » S-HiPud-iel) Hegen,
— 183 —
ferner im Namen des mytUsohen Volkes der. Mvfjuiäovs^j das vooi
AcbUleus (!A'/ikXfvg, möglicher Weise « sehr geUend, hallend, «=
B-fshaUend) genTroja geführt wurde. Hiereu ist n.u bemerken, dass
ß^fiot {ßgifi » f^'^Qf* in MvQfit^oiv) Dicht bloss vom Brausen des
Meeres ., sondern auch vom Brausen des Sturmes gebrauiebt wird;
4ie 'Myrmidonen können in der Tbat Luftstürmer sein. Wie wir
9iHsx p> 88«die p* 17 gegebene Etymologie des Namens Achüleus (trotz
Aty^^wvp. 111) answeiielten, se scheint auch die gegebene £tyaio-
^gie der Namen Myrina, Myrmidon u. s. w. (aber nlciit ^ie vpn
JMfil^) eifier andern weichen zu müssen. Vgl. Forsch. I, 14 sq.,
wo wir ^AQ'tjg, 'Fip-«ifc ai^f viur, srri = Fb^ , F^Xa in iXavno
redudr^ haben; Fvg JLonnte aber zu /uvq werden. Demnach halte
idi auch Myrina^ Myrmidon u. s. w. für treibende, drängende, jtS-
gende^ .^iüge, schnelle^ heftig ^ bewegle Wesen. Vgl. Benf. II, 298,
«ra latp^Ho'aus hval, hvar = xsX in xilXw, ^iXijq, celer, « vuilq
In KmQo^j a-xaiQüt, a-Kigrau), =■ yel in velex, gk nvg in a-nvg-
^y^oi, worin der Hegriff der achnell^ Bewegung zum Begriff tan-
ken, springen modificirt erscheint wie bei Benfey II, 275 {wb^t
T#ns von 4fava-). Ich erwähne liier noch Atagfia^j Mag/üvg, Msq^
fivijq^ M^gfiffQ, 6, der erste Freier der Hippodameia, den (teoo-
inaos-tödtete,
226. MvgriXog, 6, Sohn des Hermes, Wagenlenker .des Oino-
maos^ yon Pelops ins Meer gestürzt. Vgl. vrit bej Benfey II, 316»
)WiOVon tat. ver|-e^ S-4rudrr«l (vflt aus dhvfit) ; vFit heisst eig. äjtß-
)ien, drtphen ist =3s flechten, wolier /e<t;()r.oc, fj, der Myrt^nbaum, die
Myrte als ein zu Kränzen (/uvgzivoi atitpavoi) verwendetes Gewäcjis
bezeichnet sein mag. Myrülos kann ein drehendes = lenkendes
(ib. IT, 314), aber auch ein dreliendes = wirbelndes Wesen, ein
Luftstürmer sein. Der Quellname Mvgvvitaau braucht nicht noth*
wwdig auf /LtvgroQj Myrte, zurückgeführt zu werden, sondern kann
fiexnoiia (viele Krümmungen habend) bedeuten oder auch „wirbelnd,
-fl-trudelud^, also f= ötvi^^nna sein. Vgl. auch Jüivgrovauj j/, Berg
bei Kyrei^e^ mit Uu Yerte:(c.
227.^ Motkog, 0, Sohn des Ares und der Demonike, Bruder
des &iaTioq (f. QvtaTiog), der nach Preller II, 64 ein Dämon der
Floth gewesen zu sein scheint, aber wohl besser für einen Luft-
sftäjTBier gehalten wird. Den MioXoc bringe ich nidit mit /utoXog,
Avbeit (fifoXog ^Agrjog] übrigens geht jLiwXog vom Begriff geneigt
06in| sieh neigen b sich stemmen, sich anstrengen, aus; v^l. Benfey II,
278 sqq. mit II, 182, wo nitor, navo) zusammen, sondern mit
^tiüXwip ib. II, 274, von dhmä, stosscn, schlagen, aus dhvÄ = dhva,
dhji» ^i/w; von dhma =^ dhva stammt hmai, bewegen^ erschüttern,
ib. II, 283. Da für MdXog auch MwXog erscheint, so mögen hie-
ber (zu Benf. II, 274. 283) auch die Namen MoXiovrj, ri, und
MoXiovLi y rw, (die 2 Mojionen) gezogen werden. Preller II, 165
hält, indem ef die bekannte Deutung Welcker's verlässt, <ia8 Hcl-
danpaar der Moüonen für ein altes Bild des Zeusdicnsitcs nnd der
— 184 -
susuniroengekoppelten Einheit von Donner und Blitz in dem be-
fruGlitendcn Gewitter. Welches aber auch ihre frcnauere mytholo-
gische Bedeutung sein mag, so weiset doch aucli der Name ihres
Vaters ÄIctor (oder Poseidon) darauf hin, dass die Molionen wahr-
scheinlich als stossendc » erscliüttemde, stürmische Wesen zu fassen
sind. (Dafür spricht auch der Name MnXftovj o, Wagenlcnlccr des
Thymbräos, uig. wohl stossend, treibend, in Heweguiig setzend).
Ihre Namen Ktiarog und ^E^roq (fUr Fi^vrog, vergl. ^E^roq =
Ev^wTog, ixijXog s iVK^Xog) bedeuten einfach Besitzer und SchätEer,
was so viel ist wii; Herrscher, Herr, sie werfen also kein Liebt
auf ihre mythologische Bedeutung. Zu Evgvrog vgl. den Nameo
des Hirten Eurytion und Bonf. U, 294 sqq. Zu hmal aas hvai
bei ßenfey H, 283 vgl. noch II, 293, wo ausser ndkXM, nBUfJ^Ui
lat. pello auch griech niXkut^ ^tX^jg^ KlXXog, celer, woiterhin vek»,
ftoXiTv (gehen, eig. sich bewegen, vgl. gvi, geben, bewegen, x/f«»^ tumi
11,164) anzusetzen sind. Mit /tieX-ttv, vel-ox liesse sich derepirot.
Volksname MoXoaaoi, MoXottoi (MoXonaog f. MoXoKfog) in Ver-
bindung brinjjren.
228. NdXifogj 6, Zufluss des MvXumv^ der mit dessen andern
Zuflüssen Novg, ^j^/sXwog, KdXutfig dem Alpheios zuströmte. Vgl.
HoiTmann, Grrhld. u. d. Ur. p. 11G4, und Curtius, Poloponn. I,
358. 393. Wie die Namen 'A'/eX-focg (vgl. oben p. 16—7), Ki-
Xu^og, MvXddtv (zu vAao/? vgl. Benf. I, 46, wo ul, vil aus val,
var = 8-var, svri, I, 460. II, 7, = mar II, 39, aus hvar, dhvar
s= dhvii in dhri II, 263; hvar, hvri in yg, «(>, /(>, 11, 129 sqq.»
wozu unser heulen, verw. mit Italien), Novg (vgl /yoog = /fo^/j
xvo'y;, Knarren, Geräusch, von hnu, ib. II, 182, stosseii = aus^tos-
sen, tönen, Icnackcn, knappen, knarren, knüllen u. s.w.. vgl. 11,05.
63 ; anders über Norg Lobeck, der an mw denkty, so köntUe aocb
NuXiffog tönend, lärmend bedeuten, nach der Wurzel nar-d (löiienj
ib. II, 5«ö, die ich schon im Namen 'Eyagtifjt. Kyuobrtj (ygl.olm
p. 41) erkatmt habe. Ein» Fortbildung von nar durch bh (nar-bh,
nri-bh) konnte zu vuXtff werden, wie xaXid ib. II, 320 aus hvar-d.
hvfi-d entsprang. Natürlich ist diese Etymologie eine sehr unsicliere.
^'29 N'u^og, ijy die grösste der Kykladen, die dem Dionysos
heilig war. Die i\l eisten, wie Schwenck, Andeutungen p. ir>8, Uoff-
roann, Grchld. u. d Gr p. 1418 not 77, nnd Benfey II, 53 nebnieu
an, dass Nd'^ng dialektisch für vanrT0^i= rd'Tog, viJGog, Insel, steht.
welches Wort schwimmend (auf dem Wasser) oder vieiraehr feucht
nass, benetzt, vom Wasser bespült bedeutet. Sonst wird iVo^o^aoc*!
von einem Worte r«5ai, opfern, eig. stossen, hauen, schlagen, schlach-
ten, verw. mit vvmuo und lat neco (vcrl. ßötticher, Arica, p. 84),
hergeleitet; danach wäre die Insel als die dem Dionysos geweihte
Opfer-insel bezeichnet. Andere nennen einen alten König Naxo?.
von dem die Insel benannt sei. Dieser König ZVaSoc könnte ^
Jio-vvaoc, 'An^v-vv^og = 'Atvc vd'toc (Forsch. I, 45) sein. Da die
Insel wegen ihrer Gestalt nach Plinius auch Stvongyle, die Runde, i
— 135 —
geheissen haben soll, so Hesse sich auch an die Warzel hna bei
Benfeyir, 182 sqq. denken, woher unser Wort Narken (gekrümmt^
gebogen, geneigt) und roxi], vccMg, Vliess (geneigt, gebogen, bieg-
sam = weich), verw. mit goth. hnasqus, weich, zart (Schulze, Goth.
Gloss. p. 141a), weiterhin mit dem Zendw. nämi, nami, adj , qui
penche, qui sMncline, doux, tendre, aus hnämi, bei ßrockhaus, Gloss.
z. V. 8. p. 373a.
229a. iV«(w?, rj, auch NuQvxog, ij, Nagvxiovj t6, Stadt und
Festung der ozolischen Lokrer, Tleimath des kleinen Ajax; vergl.
Hoffmiinn, p. 487« Der Name könnte fest, Festung bedeuten. Vgl
vaQ-w-ukog, ein geflochtenes G'eföss, von einer Wurzel {<y)vaQ, dre-
hen (eig. neigen, biegen, krümmen, dann neigen =b engen, eng,
gedrang, knapp, fest machen), die aus sa + hna entstand; \vfh
Benfey 11, 182 mit I, 292. Den besten Aufschluss geben hier die
deutsehen Wörter Schnur, schwed. snor, snöre, snara. Island, snara,
snaura (gr. vfVQov, vgl. altnord. snüa, drehen, Benf. I, 292), althd.
anaor, Strick, snaraha, Schlinge — Wörter, welche Schwenck is. v.
Schnur richtig mit nähen, nahe, Noth verbindet ; vgl. vvq(o : vvaao)
bei Benfey II, 183, wo der Regriff neigen =^ stossen. Mit Schnur
susammen gehören schnurren = schrumpfen, bair. schnnrkeln, scbnur-
pfen, säinurfen, mittelhd. snerfan, von snaran, woher Schnur, mit
dem Grundbegriff des Neigens =:: Eugens, Fögens, Festmachens;
dazn isIMnd. snerkiur, die Runzeln, snorkinn, runzlich, unser Wort
Schnörkel, (eig. Neigung, Biegung, Rrämmungs=) krnmrageschlun-
gene Linie, ferner (ohne Präfix sa, also von der einfacheren Ur-
form h-nar) Schweiz, nirggeln, nirggen, nirrlen, kleinlich, knickerig,
knauserig seiu, engl, narrow, enge, klein, eingeschränkt, verw. mit
-nahe = eng (Benf. II, 17 sqq. 322, wo kantl/a = ano:a), dann
mit ge-nau, knapp, noppen = zwicken (vergl. zwingen = engen,
dli vang' = ang' : Benf II, 17), ferner mit Knorren, Knorpel, Knorz
*=s Knorren, Knirps = kleiner (enger, gedrückter, zusammenge-
drückter) Mensch, Schweiz, knirben, gnirben, nirben, knausern, gnirbi,
Knauser, fränk. knorkeln, knörkeln, karg thun u. s. w. Aus dem
Griechischen gehört hieher noch vuQXf], ij, das Ersteifen, Erstarren
(vagxdwf steif, starr werden, torpere), ein Wort, das Benfey II, 55
gar nicht genauer angesehen hat, wie ich bereits Forsch. I, 112
bemerkte. Zu vuq-x vgl. vax in vuacHji), wo neigen = engen, drän-
gen-, drücken; vag verhält sich zu rax wie vvqw zu vvaau) für
vv%j(ß^ Benf. II, 183 — 5. In rax^, vd-Aog erscheint der Begriff ge-
neigt, biegsam = weich. — Der Stadtname Ndgv^ nun kann ge-
neigt, geengt, gedrängt «=; gedrang, s-tark (aus sa -4- dhvar -4-
Gutt. bei Benf. II, 279, wo dringen, drängen, drücken neben dre-
hen anzusetzen), fest bedeuten, üebrigens verhält sich vuo (dliva-
na-r) in Ndiw^ zu dhvar in ge-drang, s-tark wie yvan : yan, xan
ib. II, 324. Vgl. Forsch. I, 114. 170. 198-9.
230. NuvßoXoQy o, Sohn des Lernos, Vater des Klytoneos
(KAvToV/jfüc); ein Sohn des letztem helast Nuynking, welcher Name
r^ 130 —
von vuv^ und nkioi hergeleitet wJicd. Qlen (famon SHuvßQko^ duf
mau wohl von ßäkkui {ytja^ ig n,6vf.oy fidkXhtv, vgl. Pott, ^. F. j^,
200) trennen und zu fioXti^j [ikuitjxtn f. (iolmaxw, Uit. ul ux aiub-
010, uoseroi wallen (.wex^n diea nicht aus wandi'len cojUral4rt xsl)
stellen. Vgl. [ioX in nifiokknij uiftiffokiio \ifs^ Be^f. I, 49^7 /sq. SoQSt
könnte man Nuvßokog a4,^4i iür » yutTj' ikuvvfov nehmen ; vergi.
pcilo bei Benf. II, 293 mit [iukkm II, 291 (beide aus hviil), uod
ßukkfü in der i^edeutung schütteln^ stossen, treibeiij bew^egen.
231. NbuiQu, r^i ') eine Nymphe, MiUtter der Lainpe^tia V9<i
Phaethusa (vom Helios) ; *) Tochter des Pereus, Gemahlin des Alew.
Mutter der Auge. Ich stelle den Namen Ntiu^ f. NdF'uif^ Ifa-
FuiQu zur Wurzjcl snu , tropfen » hei Be^nfoy II , .Ö3 i wovon vm
fliessen, quillen, hervorqujiUen ; vgl. j^vapti^ Qitiy ßkvCti^ b^ Hß-
sycliius. Was bedeutet nup Niutga f. NdFagjß^ Etwa ^^esMiu^'^?
Ich sage: nein, Niai^ |)C()eutct „^änzend^. Vgl. Jieuf. ü, läö,
wo ghri, spargere, lucere, stjUace, fluere, a|Us hyri, dhvri, 4^)r4ir =
^uk-uaaa, t^uk^iQog, l^ak-nto, a-rik^ßiu, d-fQriLai^ u «. w. O^r Re-
griff quillen, hervorquillen ist ssi leuchten; (lurch welcj^ I^eeav^-
bindung quillen « leucbyten ist, kann ich natürlich nid^ wisBep,
ich glaube aber, dass stossen » i^ehwif^gep, w^erfen^ streuen ^f 4«n
allgemeinern Begriff zu halten sei, woraus 4^8 t'Og^iffe iHuiUeD juid
leuchten sich entwickelt Mep. Vgl auch Benf. |!^ q37 — ^09 über
atpu. Mit NiuiQu zusai)?nien zu stellen ist vioqo^^ funkelnd, lauifit-
tend , wie tjroip , uldfnjj ; vw^m i^t aus vajPa^ =s }V^ 9 Y^ ^
vviQ, Zu erwähnen ist hier, ()ass auch /j'ooqy x^ot^, Ton =^ Knaii,
Knarren, Gerätiscli, zm* Wurzel hnu, stossen (aus hvu-iiu ~ dhva-n
11, 275, wo unser tönen) ib. II, 182, v^fl. mit II, (>3. 5;>, gebort;
stossen ist = ausstossen, tönen, blasen, leuchten (heil sein =tÖD<Ti
und leuchten) wie dhv^n, ib. II, 275, verglichen niii uii I, 181"
uv/j(t (huuchend), uvffiog^ Sskrit anala (Feuer) lehrt. Auch di?
von ßenfey II, 124 — 135 behandelten VVurzeln mit deu Beji^rilfen
leuchten, tönen, die sich durch „hell sein^ verniilteln lassen, ge-
hören zusammen. In den von Benf. II, 52 — 4 behandelten Wör-
tern aber mnss das Prätix sa angeiiommeu w^erdcp (es bit^ibt also
nA, na, nu aus hna, Inui, ha~na, ha-uu, hv£^-pa, hva-nu, >vq hva
= liu II, 11)4, x^ J" ;^*w; vgl. sua, snu U, 182 aus sa .-+- na, nii,
hna, hnu, hva-na, hva-nu II, 320 sqq. = va- I, 285 sqq.) ffi<J
in den II, 55 verzeichneten. Vgl. unser sch-narren = knarreii;
sch-nattern aus sa + (k)naUeru u. s. yt. Zu NeaiQa in begrifil
Hinsicht vgl. den Namen Ni()ft'gt worüber der betretende Artitei
naßhzuseh/cn.
232. Nsi)/]j Nbduf i^, Gränzfluss zwischen Messenien und£li^
von einer arkadisclien Nymphe benannt; Nsäiov, 6^ Fli^ss, der bei
Pharä in den messenischen Meerbusen fällt; iVf^ourr/«, /J, Peiiiainc
der Athene, welche an dem Flusse Nedqn pin Heilio^thum liattf.
Diese Namen weisen auf eine dem althochd. naz , unserm u^i
entsprechende secundäreBlldji^ng der Wurzel n^, n^^ snA belBeMl^l^ |
b2j aU^ aj^f .619.6 WiurKelforfi) nad ^=s vu^ , ^^ d , t^od. FLU* daiHiit
ycrw^odt liaUe ich jetzt das Wort vtxruQj eigentUcb Qiiillendfiiß,
Flieftsend68, Naas, vou eiuer WurzeifoFm soa (so^) + jGriitturdl» wje
ftie für v/j/üi, 8^W4ioiii6D, inid v^aoq (f. vi^iaaogj va3\j% oder vq,x-
jö^) ib. Ily 53 ;vigeiioii^in:eii wird. Vgl Z4v^v%o<;y YißjeUhf^f Fors^i.
), ^9 dann Schwenck« D. W, ^. v. ]^ix6 (wo dier f ^ussuame N«ckar
«rw^äiin^ wii^).
233. Ifdaaogy o, eiv Kentaur ; auch 8 ]iftarog, 6, (ßJ^k Nhaog
und 'ffuofog), Fiuss in Thrakien ; dazQ Ntaao^, 6, Sohn d€^ Tl?^-
a^lJois, N^aofovig, //^ aker Nai»ß Thessalien« » /f Nsaoi^lg ki/iÄy/j,
S^ß in Thessalien bei Larissa. AJl^ diese N^mei) köm^^n r<Mische.n^ly
)$rip(»iHl jbedeuten und 241 Benf/ey II, 63 geböreii, wo i^ den Qm^-
D^novan K/lyß9(kg (sc^uatternd^ k^Atternd, vergl. k^^rrea, knajüieu,
ki^appen) angeset;Kt habe. j)e30^9(4cr8 passend ist diese Bedejutui^g
f)JMr den K^-'ntiiuren, während der FiMssiuiine N6st<09 eUef zu üenfey
II 9 Ö2 sq. K^^ren und mit unsorsd ni^ss verwandt sein ^urflüe.
fLheniakin geh'mv Mild ^"f 4^9 feu4:bt9 l^^metit sicJi b^zieilien k«^n
^der Nttnie N/invotQj 6 (vgl. s^ehwenck^ Andeutungen p. Iä0)> den
JBenCpylly 181 sicher AUirLuhtig zu nab» nadh, y^j^^ yerbinden, ßtejlt
ujid fiir «bpjen VerJUipder erklärt; da^s NinrotQ (f. IfidriDQ von i^^,
w.0|ÄI»9ir der vorige Art. aui vgl.) ein Fliessender oder eint^Mscl^r
.^eiftuschmacher) ist, dafür bürgt u^ seine Ab8ta;mmung vop
234. NijXsvg, o, Sohn des Poseidon und der Tyrp« pru4pr
des Pjdias, Vater des Nestor« der aus Tbes^f^ien piach Mesaenien
sog. Doch möcht» ich beide, den Nestor wie den Meleus, tflcht
Diit derselben Ziiversirht m W^ssergöttern machen, wie dies von
Scbwcnck, Aiidciitiujicn p. 180, geschieht. Denn beide können
recht wolü Dämonoii d<T Mü^nienden Ilimmeiswogen ßein, wie ja
l'pseidon selbst nianciien Spuren und Au.alogieen nach zu schliesspn
ursprünglich ein Lnftgott war. Vgl. auch von Noorden, Symbole
fite. (Bonn iS5ö) p. 23- 2ü. Und neben rarri, flii'sscn, wovon
vTtQog (f. vuFuQog von vuFuf vuvin, vgl. «r/; f. dFuTi]) und ZV/^-
QtvCt y^ovop iiilerdiugs auch Nrj^ivg stammen kann, haben wir
yvooc^ /j'o/j, auch xvpng, xvntj, Geräusch, KnarrcUt l^ärmen, worin
ßine Wurzel hnu, tönen (zu Beuf. II, G.-^ »us hanu, livanu, hva-nu,
lat. ca-p-o, dhva-nu, vgl, dbvan, tönen 11, 27;')), idcntiseii mit hnp,
süssen, ib. II, 182 (= ausstossen, tönen) erscheint. Von huu^ nu
=5 hu«, pa (ib. II, 182) können N^kevg {vtjk = ruFaXl) und
JNia^oiQ (bna + dh in Kdvu&'Og^ vijaau f. hvrid^ju, die 8ch-l>at-
ternde Ente, v^l. xuva/og) stammen. Zu Neleus gehört NfjXoS, tj,
Gemahlin des 3fdva/og, welchen- letztern Namen ich schon mit xa-
■ va/og und ovivd/tti^ tnivot (vgl. xivvoog = /nn^vQog) in Verbindung
gebradit und für = tönend erklärt habe. Vgl. noch unser Wort
knnllen, von hna + 1, wovon Nf/Xi-vg für Nalßvg, NiXjtvg =■
Mftktvg (^nd^re Form von NtjXivg) hergeleitet werden kann ; von
fcu^rren ;= knallen (eig. tönen) stammt wohl ^EvaQizrj f. liyfJtQtft],
ohcu p, 41. Diu^u vgl. Sofiwenck, D. W. s. vv. kp^llpo, schp^P^
— 138 —
schnell ; knallen ist nach Scliwcnek =s einen Schall von sich geben,
eifi^. aber = stossen, schlagen; daflir zeugen angels. cnyllan, die
Glucke schlagen, cnyllisaii, schlagen, cnyll, der Glockenschlag, schwd.
knall, der Knall, engl, knel, knell, der Glockenschiajr, der schlageude
Pohl. Vgl. auch lat. nola, Schelle, Glöckchcn (Ävienus). Gleicher
Abkunft mit knallen ist nach Schwenck knacken, unter welchem
Worte er angels. cnocian, cnucian, schlagen, schwd. knaka, schal-
len, tönen, knacka, schlagen, engl knock, stossen, schlagen, klo-
pfen u. s. w. aufführt. In schnallen ss einen Schall hervorbringeD,
knallen nimmt Schwenck als Grundbegriü den der schnellen Bewe-
gung an; schnallen heisst nach ihm zuerst rasch bewegen, dann
soll es den damit verbundenen Laut bezeichnen. Wenn aber die
Ansicht Schwenck's, dass schnallen zu dem Stamme des Wortes
schnell gehört (vgl. mittelhd. snal, die plötzliche, sclmclle üewe-
gung), richtig ist, so bedeutet doch dieser Stamm elg. stossen mid
gehört zusammen mit den bei ßcnfey II, 182 sqq. verzciclineten
Wörtern ; stossend ist = treibend, vorwärts drängend, eilend, scliuell
wie dofig ib. II , 274 , a-ntvdto ib. 1 , 559 {nvd wohl f nv^ =
unserm s-puten, und nvd- aus hvadh =s vadh, vädh in <ü3--^m ib.
I, 2Ö3 sq.) u. aa. Beispiele klar machen. Der Kegriff stossen •(= hef-
tig bewegen, treiben) ist aber auch « ausstossen, hervorstossen.
einen Ton hervorbringen, tönen, wie &(ova(Tfo von %H? ib II, 275
sq. beweist. — Schliesslich bemerke ich, dass man dem Namcu
N^Xft'g vielleicht am richtigsten den Begriff der heftigen, sch-iiellen
Bewegung beilegt, wenn auch sonst im Griechischen keine Wurzel
val , stossen , erscheint ; doch vgl. ra : vv : rrg^io == vvaaui bei
Beiifey II, 18.S, eig. stossen = stechen, pungere ; bei lienrey il,
185 erscheint nud, stossen, woncbcn nad (= vtd in IVtarntQ, der
dann ein stosscnder, {reibender, heftig bewegender Dänion, wohl
der Luft, wäre) bestellen konnte. Mit yv(jn<o f. xpvanfo von ImQ
zusammen gehören die Wörter xvciot, xyaädXÄfo , xv/jd-w, xfmj
(ycridfj)y xyviüy xvvCm, worin der Begriff stossen = stechen wie in
(T/ä(o, (T/u^(o zu ritzen u. s. w. modilicirt erscheint ; vgl. auch uu-
ser schneiden, schnitzen, sehnitzoh), schnätzeln u. s. w.
235. .V/Wm, ^', Name mehrerer Städte; namentlich hiess so
eine Feste in Lokris am Fnss drs Oeta, nahe bei Thermopylä. Wie
Benfey II, 182 sqq., der das Wort vUt] einzig richtio gefasst Iwt.
lehrt, kann Nfxuia geneigt, declivis, bedeuten und jede auf einer
Bergneige gele^iene Stadt bezeichnen. Vgl auch JVixvq/q, ovop
Tfinov, Suid., ferner NTaoc^ d, der Hügel, worauf Megara gvW
war, vielleicht f. Ntxjng = Nianoq = NTaoq, bei Thukyd. IV, 11^
Ebenso gelasst werden kann der Name NTtru, rj, auch JV/aau ge-
schrieben, Stadt in Böotien^ nach Homer Jl. H, 508. Doch »imi
dies unsichere Verniutliungen.
23(). Nifififi , ;; , ') Tochter des Tantalos und Gemahlin dc:
Amphion, ^) Tochter des Fhoroneus, Mutter des Argos u. Pelilsgo^
(vom Zeus). TreUcr H, 2(>9 drückt sich über die Niobe also ao^
(
— 139 —
^Nfobe ist selbst die Rhea dieser Berge und dieser Thäler (am
Sipylos und in der Gegend vOn Magnesia), die fruchtbare Mutter
und docli so traurig^ im Früiiling prangend in dem Sehmucke blü-
hender Kinder, im Sommer, wenn die heisscn Pfeile der Götter des
Lichtes treffen, verwais*t^ u. s. w. Schwcnck, Andeutungen p. 196,
L uod Welcker ib. p. 288 nehmen Nmßij für Nfoßtj von rtog, neu,
I frisch.; Nto-ßij könnte friseb-scheinend, frisch, jung aussehend (-/!^^
Btt bba, (pu bei ßenf. U, 101) bedeuten. Sonst Hesse sieb ^ßrj auch
• SU bhü, ffü(o, bei Benfey IF, 105 sq. stellen, wo ngsn-ßv^, nQsa-
ßa f, nQsa^ßsFa So wäre Nioß'fj =s vsotpvijg, vfoßXarfrng, vso-
&ßjld}g^ frisch grünend. Ucbrigens ist die Annahme, dass Nioßti
für Neoßij steht^ nicht durch dialektische Analogieen wie z. B. do-
risefa Oiog == d^t6g zu beweisen und bleibt immerhin eine sehr pre-
cire; eine ändere Deutung des dunkeln Namens zu versuchen ist
daher nicht nur erlaubt, sondern sogar gerathen. Vgl. die Sskritw.
snih, feucht sein, zerfliessen, gael. snidh, tröpfeln (dh f. gh) bei
Benfey 11^.54, wo gr. vitpu (accus.), Schnee, f. vihFa, yiffug, if,
nach Benfey eigentlich der ^zerfliessende, schmelzende^ Schnee.
Ebendahin könnte Ntoßti für Nthoßtj gehören und ^feucht, nass
aueaehcnd^ bedeuten; der Name bezöge sich etwa auf feuchte frucht-
liare Minderungen, auf reichlich bewässerten, üppig wachsenden Wie-
8#ngnind. Vgl. M^XIßoia oben p. 131 (so hiess auch eine Tochter
der jfiobe, nach Jacobi, Handw. d. Myth. p. 653 not.). Weit wc-
ni^r nahe liegt es, den Namen auf die in einen Stein verwandelte
Niobe zu deuten, deren Thränen unaufhörlich oder nur im Somni t
tfleseen (Jacobi l. c). Sonst könnte man feucht, iliessend auch
ganz allgemein für = reichlich^ fruchtbar nehmen, wie denn aus
deinBes<rifF fliesson, quillen häufigder Begriff des reichlichen, frucht-
baren Waohsthums hervorgeht. Vgl. OXsvq^ Olutiv^ OXiuc, OXvovq
(lauter Beinamen des Dionysos, die sich auf reichliches Wachsthum
und Ueberfluss bezichen) mit (pXtat, rpXvot, ßXvu)^ lat fluo u. s. w.
237. Ntofvg, 0, Sohn des XuQonog und der 'AyXaiu^ wegen
seiner Schönheit berühmt, nächst dem Achilleus der schönste Grieche
'vor Troja. Der Name gehört wohl zu snih, (lie<)sen, bei Benfey If,
54, bedeutet aber nicht flicsscnd, sondern glänzend = schön. Vgl.
Benfey II, 195 über ghfi, spargere, lucere, stillare, fluere und den
ArL NtatnUf^ wo auch über vtoQ^oif/. N^osvg steht wohl für 2vth^
a^'BvCf vgl. 7(W)g.= iuQog. Verwandt sein und von einer Wurzel-
form 8*nidh stammen können lat. re-nTd-eo^ mteo, nitidus u. s. w. ;
vgl. rutilus, wo t aus dh. Da der Begriff leuchten häufig = tö-
nen und tönen =: blasen (vgl. schniebcn, schnauben, niesen, Benf.
II, 55 und dazu II, 63, wo hva-nu = (d)hva-n U , 275, = an
r, 1 1 8), so gehören hioher auch nTdor, Duft, Dunst, Brodem, Dampf,
gricch. xvTna, xv/fraa f. xyii^ju, von hni ib. II, 182 sqq., stossen
=3= ausstosseii, = hna, hnu =? s-n (a, i, u) ib. II, o5. Vgl. auch
fivtjOov, Ttir, Dill, Anis (duftend), für hvtjSov von einer Wurzelf.
hnadh s^ hnidh in nider, vmaa; riv/j^ov ist verw. mit yij^faa (ixr
^ 140 --
kvtjx>ja^ laL anos, Ento, von hnadh (bnath?) e\%. stosam ■= aas-
Btosscn, *) blafteii, ') tünen, aGhnattem. I>aa8 wir übrigens für die
Namen Neära und Nireus so wie fUr nSgo^ gaos getrost eine Wiv-
Eel yv^ fiy leuchten, aufstellen dürfen, erhellt aus folgender Zusam-
menstellung. Verffl. bnu aus ha-nu, hva-nu (stosseo, eig. neigei)
bei Henfey U, 182 mit hau ib. II, 276 aus hva-n (<= hu, dhi,
^J-oi, -h n), wie gr. xaivot and fpivw beweisen; ferner vergl. Ii^
cin-is und can-o (ib. II, 63)» unser S-cheia, s-chöo mit hell, wr-
X6g, ballen, xuktw, s-chier und rein f. hrel<-n l=» kqI'-vov) oben p.
91; s-ebön neben xctk-^g, bell (wie can-o neben xaX-dta, halkij
Ewiugi uns zur Annahme einer Urwunel (d)hvan, leacht^, die
ganz =■ dhvan, tönen, bei Benfey II, 276. Vgl. darüber dflp Ar-
tikel Tti'uyrjq, Nun konnte neben hvan (ban), teojcbteQ, hnrBßj
hva<-ni, hva-nu, contrahirt b(va)na, h(va)ni, h(va)na treten, wie
Ima, hnu ib. ]I, 182 als gani gleich mit han II ^ 276 ersfteiBt
Dass diese Wurseiff. hna, hnj, hnu oder na, ni, nu oder a^na, hu,
8-nu (vgl. den Art. Niaiga p. 136, ivo sna, sni, snü beiBsDlH,
&2 sqq. auf sa + hva-na, hva-ni« hva-na reducirt werden; hva
aber ist = hu, /v in /tot II, 184) mit dem BegriflT leiociiljen jin
Griech. wirklich eiüstirten, dafür bärgen NiwQa^ NiQtvg, pai^.
238. NTaogj o, Sohn des Pandion (oder deis £Moq ejder des
Ares), Bruder des Aegeus, Pallas iwd Lykos, Köni^ von jM[flg*i*>
Vater der Skylla, kann zu Benfey II , 182 sqq. gehören und ir-
gend (vixrj = Neige) » ^tossend, erschütternd bedeuten. Vergi.
vvaooi (von hnu , nu = bni, ni) , stosscn es stet:hen , vdaiTot (Mn
Ima), ob stosscn = stajnpien (doch rgl.p.l3ö),8topfeny 4ann die Naanen
Aiytvq (zu vij^', Ib. I, 343 sqq., wo «r§, Stösser, Ziege, «//*?•
Wogen), Jlukkug (zunäkkot), Avxoq (ob zu kd)^oq, also nicht beü
*» glänzend, sondern = tönend, lärmend), Namen, welehe sSoudI- i
Hell auf poseidonische Gcstiiitcn des .Meeres oder (was mir wahr-
scheinliciicr) der Luft gedeutet werden können.
239. Ni(TV(wc, tj^ eine kleine Insel zwischen Tenos und Kos,
die nach Apollodor ein von Kos losgerissenejS Felsstück bildete.
Der Name könnte für Ni-avQJoq stehen und mit avQfo (f. ovß/«!
zusammengehören; vgl. xaTunvQro ^ herunter-, herab -reissen, dtfo ij
xuTuoQoi'd, abgerissen = scliroif, jäh, steil und das - Sapskritprafi^
ni bei Benfey II, 50, welches Benfey indess an allen dort ao*
geführten Stellen des ersten Bandes • für's Griechische nicht ^
nachweisen können. Deshalb muss auch die Etyoiologie von ^'
arong ans ni + nvo als zweifelhaft bezeichnet werden. Vgl. iÜ)''' j
gens Benf. I, 446 (über lat. jiidus, Nest, naChP^tt und B«^
von ni + sad, Niedersitz).
240. Nvyvfvc, o, Sohn des Hyrieus und der Klouia, Brodel
des Lykos und Orion, Gemahl der Polyxo upd Vater der Anliop^
Vgl. Jacobi, Uandw. d. Mytli. p. 655. Ich kann den Nvxvtvg v^
niöglich für einen Nächtlichen halten, obwohl sein Name mit deP
Worte vv^y N^ht, etymologisch zusaramenbängt. Letateres bedeutet
-^ 141 —
elf?. Neige, Senkung, Untergang, Niedergang der Sonne oder des
Tages utid geltöi't ztr bna, hni, hnu, neigen (= stossen) bei Benf.
H, 182 8<|q. Dort steht auch vvcaa) f. injytjw o. vvyj(f)\ stossen,
wovon NvxTBvg stammt ; der Name bedeutet so viel wie Aiytvq
und bezietit sich auf den stossenden, erschütternden Gott des stür-
misch aufgeregten Himmels, an dem der witde Jäger Urion (Oarion
«• Ares, Hyrieus, eig. tummelnd, jagend, wirbelnd, vgl. >:}:6vog mit
KXoviri u. Forsch: I, 14 sq.) jagt: Wenn Hyginus den Nykteus
elneli Sohn des Poseidon nennt, so kann uns dies nicht befremden,
dA auifih Poseidon fOr einen Gott der stürmischen Luft, der stür-
fflendetf H!mn!ielswogen zu halten ist, der erst später zum Gott des
stOrmischen' Meeres wurde. Die Mutter des Nykteus, Kefäno, aber
kann afs dunkle Wolke, als Nebel (vgl. NftpeX/j, vffp^Xij, nebulai
wä Benf. II, 180 sqq., wo nubere, verhüllen; vifp-tXrj ist = yi'o'9)-
of, ffv6(p-og, a^xpdtf-ag) gefasst, mÖJ^Iicher Weise aber auch für
KeladnÖ genommen nnd zu Henfey 11, 132 sq. gestellt werden, wo
itiXafcig. Höchst schwierig ist der Name der Gemahlin des Nykteus,
Asr /Tö>lr5w. Schwenck, Andeutungen p. 196, rtimmt lloXv^oi füif
JloXtXil^öt =3 die Viellenchtende^ Wie er den Heinamen des Hermes
i^TröCene^ TloXrytog für TloXvX^^iog nimmt und p. 133 für == der
DonkÜB Wvyi;) erklärt. Bedeutet der N. floXvyiog wirklich dunk(*f, so
braoeht ef' kein Compositum zu sein; ich vergleiche (;<-//oAyo^, wel-
cbes Wort zu hvar, hvri, vfi, eircumdare, teg(;re -f- Guttural bei
Benfeyll, 314 gehört, wo unser Wolke, eig. bedeckend, umgebend;
Tg}; Bcfnfey II, 316^ wo xdXv'^ (umcrebend, Hülle, Hülse) aus xAt;x
mt hvar, hvfi -+- x {xXv in ntXstw, einschliessen) ; da hv wie = x,
so auch = TT, so könnten DoXtSyiog, TloXv^fo zu hvifi -f- Guttural
KI$£ogeii W^rdiän ; zu TIoXvl^o) aber vergliche sich unser Wort Wolke,
ftfner Ssimt khalug' aus hvalug", Finsterniss, ib. H, 314. Dass
X'^ytj, ^Xv?, Xvx6(ptogj Xvyavy/jg zu Benf. H, 314 sqq. gehören,
habe ich schon froher bemerkt; Xvy, Xva haben vom hv=:7r (da-
llBT kvy, Xvx = nXvy, nXvxj noXvf, noXvy sein können) eingebtisst.
D6cfi bleiben dife zuletzt gegebenen Namendeutungen höchst un-
itbber, weil es keineswegs sicher ist, dass Hermes Polygios als d^r
Dunkle tu fassen.
24t. Nvauj if, auch Nvaa, Name mehrerer Berge, wo DIo-
ifyaoB' verehrt wurde; auch Städtename in Böotien (am Helikon),
hl EiAöa und in Karien. Gewöhnlich combinirt man das Wort
ßfvaä ftHt /^io-wdogj äol Zrfwv^o^, von siiif (yuFio, vavM, bei
Beiff. H, qS) -4- k, wonach es feuchte Gegend, feuchte Au, Xu/mov
bedeoten kaiin. [Zu der Wurzelf. snu-ksh ans snn-k, die inZo'iN-
rvl^og erftdheititj könnte auch der ältere Naitte des Alpheios, Nvx-
T^tfiog, gehören, Curtlus, Peloponn, I, 274, bemerkt, däss auch
in der Reihe der Lykaoniden Nyktimos als Fluss aufzufassen; wenn
6r aber für wahrscheinlich hält, dass der Flussname Nyktimos auf
den nächtlichen, d« h. untenrdischen Lauf des Alpheios^ ehe ei^
ein Alpheios, ein nährender Flnss wird, sich bezieht, so möchte
— 144 —
dlift, doriilon», jr, 1^7:"), wo uiieh iMi«cr 8ch\riligcn ((Hr-vag' ib. II,
21) aii/usotxcn ist Die .UrunülitMlciiliing ¥<hi va-|> ist stosseu,
daher vd, wehen, iHt vap-or Dumpf (stossen = ansstosseii, blasen
II. 8. w.). Zn vap vjfj. vri-p (wcr-feii) ib. If, 309 sqq., aus dhvfi-p,
wo dhvri = hvfi = "[liri, II, lOf), Rpargere,' lacerc, stillarc, fluere.
Was den Nuineii (yiriuKoc betrifft, so ist es doch noch sehr frag-
Irch, ob er benet/eiid, fliesseiid, teticht, nass bcdoiilet. Oebalos kano
rocht wohl ein Gott der Luft und der Wolken sein, sein Name
hAro entweder heftig bewo<;r, stürmisch oder aber tönend, lärmend,
rauschend bedeliton V^l. zunächst Retif. I, 342, wo unser sch-
weben, scli-"welfen, vcrw. mit beben {(ptß in rp^ßo/imi aus kFfß —
Ffß in a^//rr;, eig. zittern^ sich fürchten vor etwas, etwas verehren^
verw. mit aofitnt u. s. w., worin der Hej^riff der heftigen Bewe/fiii^),"
weiterhin vjrl. ijjvfiy ra rvjixnv, (ioär (Hesych., der auch 6m lyd.
Wort i^ißorg = ftorg erwähnt), verw. mit lai. sib-llo f. 8(h)vibilo,
viTtoQ, TTinffä, ntnui, niTrni'C'Oj Tr/tprj^, n/fpiyi, piepen, welche Wör-
ter sämmtlich zu hv6 aus hvi (aus hva, dhva, dhu) bei ßeiffpyll,
CO sqq. 27«^ sq. gehören. Ebendahin gehört wohl Boißßj {B am
hv), Stadt in Thessalien am bobeischen See, itie ^o vM« am Was-
ser gelesrene Orte als tönende, rauschende bezeichnet sind. VergL
Kenchreä, Lechaon, Lakereia, Trözen und andere Ortsnamen. Auch
der Name der Nvmplie Bätnu (vgl. Jacobr, H. d. Myth. p. 182?)
konnte tönend, lärmend bedt^uten. Vgl. laf. battno, batiio, stossen,
schlairen, klopfen, verw. mit (4&iio (vfidh oder väth auft vli, weben,
eig*. stossen =: ausstossen, blasen, =s dhvft, = dhmft, schlagen ib.
II, 274) ib. I, 203 sqq., sowie mit vates ib. 11,63-; ßtirro^, ßär-
Toc, der- Stammeier, bedeutet eig. stossend =s= anstosseAd, stotternd,
welche Hegriftsentwicklung Henf II, 62 nicht erkannt hat, iMdea
er gadgada, stotternd, von gad, sprechen (stossen s=s aussfosso,
einen Ton hervorbringen, vgl. dhu in d^mvaafb II 275 sq., m»er
düten, tüten,' verw. mit tosen, tönen und gr. ^Etrut, vgl. lat. eano
mit xaiv(o)y herleitet. In ßdrog^ Dorn, jedes dornige Buschwerk» .
ist der Hegriff stossen zu stechen geworden wie oft. Bdxfia nn
kann eine tönende, rauschende Luitgöttin oder aber eine tönende,
murmehidc, geschwätzige (schwatzen aus sa -f- vad ib. II, 6?)
Quellgüttin sein. Der Vater des Oebalos, Kvvograc, Kvvogrtjq W
ein Hund-abwehrer (vgl. AaiQTtjq ib. II, 295), was wohl soviel
wie ein Abwehrer der Hitze ist. Dies passt auf den Bruder des
Hyakinthos, welcher letztere ein dem Lines verwandter DämoD der
in der Sommergluth hinsterbenden Pracht des Frühlings ist; veif^
Preller I, 310, wo KoorioTioq (der „Rauschende^) als Dämon der
Kühlung bringenden Luft und der Regen spendenden Wolken fO
fassen und dem OlßuXog zu vergleichen scheint.
246. (Q/xA^c, 0, contrahirt aus VV^Xbiic^ Sohn des Antiphate»
oder des Mantfos^ Enkel des Melampus, Vater des Ampbiaraos.
Dieser Name, worin offenbar die Wurzel xXv, xXfF" (xAv-roc, tki-
Fog) steckt, hat wohl* nichts zu thon mH Big, ßchaf, sondern gebort
— 145 —
lu otio oder duo und di'ojLiuiy oio/natf ol/itui, meinen , vermutheni
glauben, bei Homer auch gedenken, wollen. Oikles ist demnach
ein durch seine Ahnungen oder Vermuthungen berühmter Wahrsa-
ger, worauf auch seine verwandtscliaftliche Umgebung hinführt.
^ Uebrigens ist das Wort oio/uai bisher nicht yemünftig erklärt wor-
den. Es könnte eine Wurzel (sa +) vi oder vish (vgl. lat. visire,
» fiesten — Pott, £. F. 1, 110 — eig. blasen, hauchen) darin stecken;
vi wäre eine Nebenform von va, vä, wehen, bei Benfey I, 262»
' ao8 dhva, dhvft = dhmft ib. 11 , 274, wo auch über blasen, hau-
■ eben «BS meinen, denken (dünken, daneben, verw. mit bauchen).
■ Dnser denken .heisst eig. hauchen und ist « s-tinken, (vgl Dün-
^ gefy eig. fi-mus, mit dünken u. Benf. II, 274 — 5), wie ich schon
■ irtther bemerkte. Die Wurzelform vi s=s va, vä, wehen, liegt wohl
mueh in lat viola, gr. lov, das (duftende) Veilchen; vergl. violens,
violentia, Heftigkeit mit ärjiLii, .^vw u. a. und dazu oZ^a, oifiäta.
K ZiuD Schlüsse erwähne ich v^i, blasend, bei Benf. I, 545, aus am^
e ahFtf sa + hvi =3 hva, hu, dhu II, 271 sqq. 275 sq. (»hvi in
hv«, tönen If, 60 sqq.).
= 247. XJilfvg, o', König in Lokris, Vater des kleinen Ajax
(von uiifUf stürmen), auch *Ikivg, stammt von tXkiOj wälzen, dre«
K ben/ hin und her bewegen und steht für VlTjsvg wie iXXat f. tXjw,
7 Das anlautende X) ist das Präfix sa. Zu ikkut vgl. tlXitOj drängen,
« treiben, «tAvcn, wälzen, winden, drehen, slkvtpä^My daberwälzen,
« wirbeln, intr. daherrollen, sich winden, wirbeln (weiterhin lat. pello,
■ wo p s= hv = X in xiXXw^ cel-er, verw. mit vel-ox; vergl. den
c Artikel KiXXug, KiXXog), alle von der Wurzel var, vfi bei Benfey
m 1I| 294 sqq., «s Fug in ""Agfjg, der wirbeUide, tummeUide, jagende
Stnnnesgott, der wilde Jäger im Luftrevier. Von hvar, hvTissvH
» atanunt xXo-wg ib. II, 287. Als Gemahlin des Oileus erscheint
Hf&uintg^ worin am, Farn wohl = Fan (dnvat, 9Jnvu)) bei Benfey
r Uf' 6h **w v&p, vap (= hvap = ic-r-vTi-oc, y-O-orTr-o^ = dhvap
In nnserm toben, vergl. II, 275). Die "Egiwmg ist also eine sehr
tobende, vgl. iQiyidjwnog- Ebenso fasse ich von im Namen jfi'Ti-aiTc-
(v$, d, Sohn des Poseidon und der Kuvux^j^ ferner coti, ovn in
'^ihng, Ovntg, ovntyyog (ein Gesang auf di^ Artemis, deren Bei-
name Upis übrigens auch hell, klar = leuchtend bedeuten kann);
TgL Y{jll)fhmog und dhüp, sprechen, ib. n, 27ö, aus dhup=dhvap
« hvap (=s xvn, yviiy yovn, yöavn), wozu noch Upios, Vater des
BörmiM (vgl. ßäg/uog und ßgifito)^ gehören mag. Danach ist Fw»
wohl nicht aus Fan, wie Fm^ in (ji^ioi aus F'ad^, vÄdh, sondern
wie FmX^ {avXa%) ib. II, 315 zu fassen oder auch (aljer schwer-
lieh) für dialekt. zu halten; vgl. dor. (jigavog t= ovgavog, wqog =»
ovqog^ o(fog, böot. ijyog, /;, <= cu§ u. aa.
248. Oivsvg^ 0, Sohn des Porthaon, Gemahl der Althäa, Vater
des Tydeus und Meleagros (vgl. den Art. OiayQog), Grossvater des
Diomedes, kann von olvog, Wein, stammen, woher Schwenck, An^
dentungen p. 160, den Namen ableitet Doch ist diese Etymologie
— 146 —
nicht so sieher, dass es ferboten wäre, an die Möglichkeit einer
andern zu denken. Wie Tydeua ulid Dlomedea LaüUtürmer aiod,
so könnte auch Olvtv^ ein Dämon der Luft sein. VergL oZ/un,
oi^uw, von einer ecbon im Art. XJi'xkfjq berührten Wurxel vi, mü
der Bedeutung atossen = auaatoaaen, blaten, atürmen, vgl. oj^/iii
&VW (dhn, dbva == va, u, ay in uFij/Lu); diese Wursel erseht
durch J lortgebildet in otdog, oUdw^ oliulvw, worin eine Warsd-
form vid = vig' bei Benf. I, 343 sqq. ans dhvig' mm dhvag' (agi,
BtoBsend, Ziege, aus dhvagft » Ziege für Zwiege> vgL Zirbel- Ür
Zwirbel, verw. mit zwertih, Zwerg, von dhvar ib. II, 278 sqq.)
II, 275. Zu of in oI^/4a, ol^fiuto gehören könnte femer ofa^
Stossvogei SS Raubvogel, dann Oivuiyij, ältester Name yonJiytHt,
Cebrigens erscheint die Wurzel vi in hvd aus hvi, dhvi bei Beti,
II, 60, in der Bedeutung stossen «a ausstossen, tonen ; sie kün
aber auch blasen, stürmen bedeuten, wie unser düten, tüten [^}^
sen und tönen) und dhvan ib. II, 276 mit an I, 118 veigfieiwB
lehren. Die Wurzelform vi + d «i vid (« vad ib. ü, 62, i>
dfj^üivy avdrj, =- Foä in oi-fnj, da düten « blasen, tönen, »
hvad i& xf/evöog für a-nsvioq I, &60 und in a^noiSg I, 562) er-
seheint in diiiw und /unidw (lachen a Ionen ib. 11, 135, oder
aber bell =s heiter sein). Der Urbegriff von vid, hvid, dhvid, nSsi-
lich stossen (» spalten, ib. 11, 174) erscheint in Iloa^iiidwv (kt
fi(n)do SS s-c](n)do, vgl. tpdvw =s xa/vta ans hvan =s dhvan, dbn,
&f/vw II, 276), d. i. der an-schlagende Wogengott. YgL Foneh.
I, 136—7.
249. Oivn/nuogj o, Sohn des Ares und der Harpinna oder
Harpina, Vater der Hippodaneia, ist nach Preller II, 271 eigentiieh
wohl nur ein Bild des Meeressturmes (oder, wie ebenfalls angenoB-
men werden darf, der sturmischen Luft). Olvo^-fiaog bedeutet woU
Sturm-rasend, von einem Worte olvo^ Impetus, eig. Stoss (veigL
petulcus) = stürmischer Andrang, Anstürmen (vergl. dfta, olftiu
und den vorigen Art.) und von /ucxoi, (imt^dio, fiatindaato. Bian kM^
sogar Oivo/uaog geradezu für Ol^fiaog nehmen. An civo^fiwnfii
weintoU, darf auf keinen Fall gedacht werden; wohl aber an dit
Grundbedeutung von olvog, Wein, eig. der sich rankende, wiodNide
Weinstock, nach der Wurxel vd, vi bei Benf. I, 285 sqq. sm W
dhvi =r dhva (neigen, biegen, wenden, drehen) II, 320 sq. H*
volle Urform der Wurzel vd, vi, liämlich dhvi (oder dhva-n) km
in^vo^, ^/vjjy Kreis, Wirbel, Sch-windel liegen, mit d för dh ifi^
in dvcf), ivTTTfo bei Benf. II, 66 sqq. und sonst so oft« Vgl. ^^
Düne, zu db-van «= fkn 11,321. Die Wurzel dhvi : bvi erscWi^
in o^/oT-vog, Binse, worin (<T)/o7vog ganz *= olvog. VergL hvfl *
vf i, /fX = Fsk ib. II, 280 sq.' 294 sqq., dann olaoy (= a/iwÄr),
olaog, ein weidenartiger Strauch, zu Flechtwerk gebraneht; vefnL
auch olvfj =s u/Ltnekog und dies W. von hvap «= xa{f4)n in «r^orru.
nafmvXoqxL. s. w. Die Grundbedeutung von olvoq tritt hervor i>
Olvovg, 6, Fiuss in Lakonien, der sich in den €k»gy)^oe eigiaflt;
— 147 —
g. wohl reich (nicht äfi Wein^ sondern) an Windungen, Dreliungeffi
rttmmoagen; ebenso braucht der Flussname 2/otvovg nicht noth-
endig biiisehreich zu bedenten, obwohl eine solche Deutung aUer-
ngfl möglich ist Schliesslich bemerke ich hier, dass der vorhin
»handelte Olrtvg ein sich im Kreise bewegender, wirbelnder Da-
tei (Stv^üfVj dtpibtp) sein und begrifflich für identisch gehalten
orden kanrn mit dem Vater der Atalante, Sxpivevg. Doch bedürfen
lese Namen. noch einer sehr sorgfiKItlgen Untersuchung.
850. Ohfj, tjy Gebirge in Thessalien, bei Thermopylä anhe*
»dy seheint als der gekrümmte Bergrucken bezeichnet zu Sehii
KD der Wurzel vi, v6 » Foi in olvoq^ olaog, olaov bei Benf. I^
VS sqq.> wo p. 289 ixvQj Windung, Rundung, liv6fii^ krümmen
8. w. Vgl. auch Schwenck, Ahdeutungen, p. 57 sq. Wenn ein
igrieeh. Wort oXrij Berg-rücken oder Berg-neige überhaupt be*
latete^ so würde ich dazu auch den dunkehi Volksnamen der
BtUer {jütwXoC) stellen. Doch vergL aufah oben p. 75—6, wo
\'lt {Itakdg = TiocCgog^ Stösser); stossend kaHii » aufschiessendy
HTvorrägend sein.
26(h. "OX/iuuig j o, Fluss in Böotien, ist wohl als der sich
«hend^, windende, geschlähgelte bezeichnet; vgl. okjuitog ^ j^il-
t^,' ÖTfffyyvXog U&ogj ein ruuder Stein, jeder walzenförmige Kör-
ftj bei Benf. II, 301, verw. mit flXna, dkica, att. elkdio^ lat. volvo,
,wOf flXvcjj ikX(Of ndkio, nokog, noXsvo) u. s„ w. Nach dem SchoT.
Ml Hob. war X)XfjiBt6g ein Sohn des Sisyphos, wohl derselbe mit
^fiog, 0, Sohn des SisyphoR, Vater des Minyas, und mit^'^juoc,
Sohn des Sis3rphos, Vater der Chryse und der ChrysogenQlai, der
-^ Bdötito den Ort 'jiX/nwvfgj oi, auch ^OXfiiwvfg, gegründet haben
fl; Dasn vgL den böot Stadtnamen ^^cov/ä (Hoffmann^Ctrdild.
d. Or. p. 516. 566, auch Hinyä genannt); ^AXfuav^. ^AXfw^^
ilfiog, 9f. Der gehaithte Sohn des Sisyphos^ wenn er anders einb
jthologische Person ist, könnte als der heftig bewegte, vinruh^e,
Snfaische oder schneite, bezeichnet sein und mit dem Bruder des
ii^hot Salmoneds in Verbindung gesetzt werdenf; vergl. FoX in
tflog f. iiFoXog, beweglich, lat vel-ox bei Benf. 11 , 301, verw.
it slXiu^, iXavvM, ndXXw (naX s hval), mXefdtiüii lat p6llo ib.
^ 293, femer (da x » hv) mit xdXXw, tciXfjgf cefer, KiXXag, Kil-^
s$ tt. 8. w^ Die genannten Ortniamen ikiöehte ich ganz vom Na*
wk des Sohnes des SisyphoA trennen und zu B6nfey 11^ 294 sqq.
Mleli; wo voh (h)varj (h)vfi, circdmdare, tegere, ^^/uoc, Haff^
\g. s-chirmend, schützend (quod aroet : Benf. II, 297) ; v^. dXvia,
nfaüüen,. wie (bei Spät.) auch siXio^y sX-oag, bergend (bU Cal-
dub)^ FiX in IdnoFf^oty, abbauend ("AnoXXwv^ Forsch. I, 14),
EUimrie » FiXarw^ (MännerbesbhutKer, oben p. 39. 23)r wo ytX
• hFak « jcca in kdXafiog » o^(pog (kölsch, nach Hesych.).
k>eii könnten die genannten Orte auch etwa von ei^er erhöhten
■90 beritont sciin. VgL ^OXfiud^ tu, Landspitze in A€hajä(Y7X*
mi du^^rnnj^i das VorgeUrge, in webbes dai Gehilfe Oeraneia
— 148 —
gegen Norden auslief, bei HofToianD p. 727) mit raliülka, Hügel
(Benf. II, 294), verw. mit griech. xöA-diFoV (^o ^oA auf hFok)
und unserm W. Holm, ein Hügel, schwed. holm, auch hol, Hugei,
verw. mit hol-d, Ual-de (Benf. II, 284) und mit gr. nQO(^h)FaX]ic
=^ pro-cUvis (Hcnf. II, 2U8).
251. t>Ai7i7ro^, 0, Vater des Marsyas oder Schüler und Lieb-
ling des Marsyas, ein berühmter mythischer Flötenspieler ausPhry-
gien, scheint ein von dem Bergnamen Olympos (worüber Forsch.
I, 121 und oben p. 30) günzlich verschiedener Name zu sein. Vgl
Benfey II, 130 sq., wo xkv in xAue/cn f. xXaFu), schreien» weinen,
KQV in xQvy^ ynuryfj, xiJQvlE;; dort stehen auch lat. crepare, xitifi-
ßaXov, uQajiocy es fehlt aber dkotpvQOfiai iür xkoq>vQOfÄUt von einem
Worte xXoqvQtij klagend, wie xivt'ito/uaty jLuvvQo/uui von xivifo, fit-
WQO, Neben xKO(f>^ dko(f konn^ xkon, xkvn, okon , oXvniiXvim
(vgl. unser khmpern^ klempern, klopfen, klappen, kläffen) erschei-
nen^ woher ^OAv/unoc, der welcher tönt, flötet Vgl. ^omuTii, Sdial-
mei, Hirtenflöte, für xoanuTfj, wo xgan e= lat crep-are ; dasn geh^
wohl (wie ich schon p. 105 bemerkte) QarpMÖoq für ^cc7i(tt)Ti^o^
Mit dem Namen des phryg. Olympos gleichbedeutend' sein ks»n
der Name ^OXv^inog, 6, Sohn des- Herakles und der Thespiade
Euboia und ^'OXv/unog^ o, Fiuss In Lakonien, bei Hoff^manD p^ 1046;
femer erkenne ich die Wurzel xXv{/Li)n, 6kv{fjt)n^ tönen, in den
Namen der Thespiade 'O/H'/Linovaa, /f, vom Herakles Mutter des
Halokrates. ^OXv/nnovaa ist wohl eine Wassernymphe, die passend
als die Tönende, Rauschende^ Murmelnde bezeichnet werden konnte,
wie lAQb&ovoa (vgl. ugadog, ^6&og).
2ö2. "Of.iriQog, d, der bekannte epische Dichter, seheint eil
zusammengefasstes Bild aller Vertreter des populären Heldenge-
sanges* zu sein. Wie der Säugername Jrjfxodoxog elg. „der voo
Volke wohl aufgenommen wird, der beim Volke beliiebt ist^ (po-
pulo gratus acceptusque) bedeutet , so kann ""Ofdij^og von o/u ==
Sskrit sam und uq, fügen, zusammengefügt = passend, anstehen^
gefallend oder aber verbunden = befreundet, lieb, theuer bedeutn.
Erstere Deutung ist wohl die richtige. Also Homeros ist der Saoger
im Allgemeinen, der vates populo principibusque earns^ sein 1)«M
ein mythischer, kein Personenname. Wäre es anzunehmen, was
ich nicht glaube, dass Homer eine historische Person, so dürfte
man in seinem Namen gar keine besondere Bedeutung sndMO.
Uebrigens ist die Deutung des Homeros als des Zusammenfü^
kleinerer Gesänge zu grössern. Ganzen die denkbar schlechteste
Etymologie; diejenige aber, wonach Homeros = rvgykog sein sAi
ist insofern nicht ganz schlecht, als das Wort o/u^Qog (zusammeD-
gefügt == geschlossen = mit geschlossenen Augen) wirklich = jvfkk
sein konnte. Freilich fehlt es an Beweisen für cUese Bedeutung dei
Wortes of^rjQOQ, auch liegt sie keineswegs so nahe, dass wir va
ohne Bedenken voraussetzen könnten. Die von mir gegebene £^
mologie des schwierigen Namens ist — wenn der Name mythisdi
— 149 —
d bedeutsam ist -- jedenfalls sehr einfach und passend. Ist er
er nicht mythisch, so ist er ein zufälliger und darf gar nicht
leutek werden.
2ö2a. 'Ofi6Xtjj ^, dor. 'Ofiokuj *) ein hoher Berg in Thes-
ien, nach Steph. Byz. auch ''O/noXog; *) Stadt in Thessalien,
ch 'OfioXiov genannt, am nordwestl. Abhänge des Olympos, nach
iffmann, Grchld. u. d. Gr. p. 306 sq. Vgl. Benfey II, 377, wo
heisst: „Älthd. sin-wel, rund, ist höchst interessant, indem mir
vt Sanskrit sam bewahrt zu sein scheint; ich identificire es mit
tait samvalita^ surrounded.^ Wenn aber auch in 'O/^-oA;; sam +
I (=3 var, vfi) steckt, so bedeutet der Name doch schwerlich zu-
ininen-gerundet^ zn-gerundet, rund (oA-^og). Vgl. FaX in ;r(>o-
iki]^ a pro-clivis, ib. II, 28&; 'Oft-oXr] kann danach znsammen-
neigt bedeuten; vgl. avyxXiv/aty at^ die abhängige Lage gegen
lander geneigter Flächen und Berge und dazu Benf. I, 385, wo-
Bh ofij sam der Bedeutung nach = ovv. Vom Berge V/uöXij leitet
la gewöhnlich ab 'O/noXatUeg, aX, (Steph. Byz.), gewöhnl. 'OfAO-
tSiq nvXoi, iein Thor in Theben, Wenn man aber bedenkt, dass
Theben und Orchomenos dem Zeus, der Demeter, der Athene
d der Enyo ein gemeinschaftliches Fest, Homola oder Homolola,
feiert wurde (Jacobi, Handw. d. Myth. p. 464), so kommt man
r andere Gedanken. Vgl. Benfey II, 298, wo FuX, (val, var,
i, hvfi, dhvri, dre-hen, ib. II, 279, verw. mit dringen, drängen,
ieken und rgi/fo ib, II, 280) drehen = drängen, sammeln, da<^
r Gedränge, Haufen, wie dXfjg, dXla, äXtg, d-oXXfjg (ib. 301),
rw, mit.iXtj, tiXrj^ o/Lt-iXog u. s. w. lehren; die Urwurzel dhvar,
vfi, woher FuX stammt, ist vollständig erhalten in d^d-goog, zu-
nmeu-gedrängt, versammelt, reichlich, gross, voll, wozu d&gol^Cf),
nmeln,. versammeln, pass. sich vereinigen. Nun könnte das Fest
mola oder Homoloia ein Fest der versammelten, vereinigten Göt-
S ein Gesammtfest derselben sein; das Thor Horaololdes wäre
isen versammelten, veroinigten Göttern geweiht worden. Der Berg
«lole aber kann als ein gedrang-er, tüchtiger, grosser bezeichnet
iD, während man den Stadtnamen Homole durch gedrang ^ eng,
;ht, fest, befestigt erklären mag. Vgl. Tra/vg, von leblosen Din-
n, dick,' von grossem Umfang, ferner nvxvog, dicht =» gehäuft,
im tüchtig, gewaltig u. s. w.
So2b. ^O^tnvtäj ij, (weniger richtig X)/H7tvta* vgl norPia) ein Bei-
;aie der Demeter, der verwandt ist mit dem Namen der ital. Göttin
r Fruchtbarkeit Ops. Was der Natne eigentlich bediBute, braucht
iht erst untersucht zu werden., da die griech. Wörter h^nv/j ^
otpijf Sjunwiog = TQOfpi/uog, S/nnvtvto = av^io darüber ebenso hin-
iglichen Aufschluss geben als die lat. Wörter opes, opulens, opi-
js. AUe diese Wörter gehen auf eine Urwurzel (d)hvHp zurück,
ren Grundbegriff neigen ist, von (d)hva (Benf. II, 320) -¥• p. Vgl.
*1L atnypen (Schwenek, D. W. s. v. Stauf), unser stopfen, a-ri/dpo),
^iiftw, worin (sa +) dhvip (=» dbvap) wie im lat. s-tipare, s-tip-s
— löO —
(eig. Steuer, StiiUe, UuterslUUlUig, vgl. a^xtjntofiatj urorio xun aai
bvep), verw. mit In In InroftiUj prcpaeo, drückent drängen (« dieht,
TOll machen). Hieher gehörig sind nun ferner uwer s-cbaffisii,
bef-len, haf-ten, anroi^ ap-ti|4 (vgl. Be-hqf b^f Schwenck e. v.),
worin der Begriff neigen, drücken =s ge-drang, eng^ dieht, feit
piacben iat; anrw verhält sieh au s-chaffen wie^ uQfa sa S-diin,
Ge*8-cbirr, eig. das Oefligfe (fügen verw. mit nuy, itJffwvfu vni
fay aus hFmy von der Urwnrsel (d}bvag, die in onaenn iwinga
BS engen — vergl. Benf. U, 16 sqq. — voUstäiidig eiibaltaa ist).
Bedarf es noch einer weitem Begründung unserer Ansicht von den
Grundbegriff der Wurzel in in ^QfmviOy Opsi so erinnere ich ds-
ran, dass ö/invou die Honig-waben der Bienen ^md; vergL unter
IVab^, auch das Oe-wirk genannt: wie Werk, äffyov, s^m, wiriaso
§uf den Begriff gedrang (vgl lat urgere, drfingen^ mk toiqieie,
drehen, drücken «= quälen, tore-ular, drttckend =» quelachcmd, fiv-
ner scbwed. dwerg b o^a^/^), euf:, dicht, fest inacben (= ancheo
überhaupt) surückgelien, dben^o gehen Wabe und w^bea {^vfjL
Schwenck s. v. Wabe) auf den Begriff eng, dicht machen virfict
Zu lat ap-tus, *apio aber Tcrbält sich unsec weben (vergL saeh
SnXuj Waffen, und lat arma mit ägia) wie Fodft^y Jfa^jriUj; u
odor, axilU. Domnach bedeutet Op-s das jBesobaffeiie, Geieiigte,
Hervorgebrachte, die Frucht (Aehnlich scheint lat Cerea mit der j
Sanskritwurzel kri, machen, lat cre-o — vgL Benf. II , 170 —
(griech. xcfCHTEoc? vergL lat corpu'«) zusammengestellt wetdes n
ipüssen). Ganz analog der Begriffsentwickelung der W^unsel (d)hTip
ist die der Wurzel &Qtn, T^q^ot, eig. drängen, drücken, ge-dnug
■= eng, fest, dicht machen ; vgl. ydKu &Qb^ut, tvqov TQSfpkiw, roo-
^q^ ToiQtpvg, d^Qo/ußog, verw. mit ä-d^goog (ge-drängt, lu dhnr.
dhvri, neigen == drücken, worüber Henfey 11, 291), weiterhin mit
latglobus und unserm Lab, Klumpen, klamm, klemmien, klinmei,
(<r-x-/7-(>/;r-roi = (T-xijTrrw) u. s. w. Zu^'O/HTivM, Ofinnj (oftmi, «wei- '
felbaft) vgl. noch o/u^xx'g, fest == hart, berbt yofMpoq, Pflock, Nagd .
(zu hFanxui wie ndaaaXog zu n^yrvf4i)j dann die Sanskritwörter
gu-ph, constringo, gumpba, Armband, kiipini, Nets, kupihda, We-
ber (Benfey H, 322).
ä53. ^OvfiQog, 6, Sohn des Achilleus und der K>eidanieia (TgL
Jacobi, Handw. d. Myth. p. 227), hat wohl niehts zu thnn oit
^'OvHQog als Personification des Traumes {ovfigog^ ovag^ om^f)-
Man kann dem Namen dieses Sohnes des Aobilleus dieselbe Be-
deutung beilegen, welche ich oben p. 17 seinem eigenen Naa0
(^A'j^iXXsvg zu gellen, hallen, schallen, At)n)gwv zu Xtyvg) beige-
legt habe, und die darin steckende Wurzel oVa(» mit unaerm kntf-
ren, schnarren, schnar-chen (bei Benf. U, 56, wo nar-^l, tönen) a
etymol. Zugammenhang bringen. Demnach hiesse ^Opstgog f. Kvat
iog (vgl. liavaxog^ wvaßog, HivvQQg bei Benf II, 63, dann "Efo^l
für Kvagirrj) knarrend = tönend, Xiyvg^ Ligyron, oben p. Hl
Wenn der Begriff knarren, ßcbparren, scbnaneheii (ai|B aa -l- ^-oarreBl
— 151 —
» schlafen iit und, wie Benfey I, 299 aonimmt, aas Wurseln mit
dem Begriff des Schlafens Bezeichnungen des Traumes hervorgehen,
io könnte man die Wörter ovag^ ovHQoq, ovstgag (Etym. M. p.
47» 53) ebenfalls hieherzieben und zu BenC II, 55. 63. 182 (wo
bna, hnif hnu, stossen =au88tossen, tönen, knarren, knallen, kna-«
cken , knappen, . knattern s= sch-nattem) stellen. Doch halte Ich
dieM Etymologie nicht nur für ganz unsicher, sondern ftirentschie-
dtn iaiseii. Die Wörter ovoq, ovsiQog, ovhooq können mit weit
mehr Wahrscheinlichkeit zu Benf. I, 118 gestellt werden, wo an,
haneben (goth. anan, us-anan, Schulze, Ooth. Gloss. p. 25 a), verw.
mit Sinn, sinnen, lat. s-en-tire (Benf. 11, 333), dann mit ahnen
(yergl. Schwenck, D. W. s. v. am Ende), sch-wanen, wähnen, (an
bei Benf. I, 118 aus hvan, lat. can-o, blasen, tönen, 11, 63, und
hyfla aus dhvan 11, 275) und (da m s: y, vgl. dhmä aus dhvft,
gtbma aus gihva, hmal aus hval, Benf. II, 274. 283) mit lat. men-s,
fädr-OQj uAserm meinen, weiterhin mit Muth, elg. dvfxog; vgl. ver-
mnthen =: wähnen, Wahn = Meinen, Vermuthen, eitele Vermu-
thanig.. Sonst Hesse sich für ova^ auch an die Wurzel an, sehen
(In 9p^, eUf siehe), verw. mit van, leuchten (in Ffjv-oif/) denken,
endlich sogar an unser Wort wahn in der Bedeutung des Irrigen,
Leei:^ Eiteln {Iviio, Renf. II, 52. 341, von van, abnehmen, aus
bvmiy dhvan n, 320, eig. sich neigen, sich wenden » sich zurück-
neheUi weichen, verw. mit lat vac-are, vac-uus, vänus f. vacnns,
onserm ech-wach, wozu sich xaxog = lat. paucus verhält wie Hsv6g
so van in Ftvirny Da in unserm Wort wohnen (vgl. vaiia zu
hnn, sich ^nei^en, bei Benf. II, 182) eine Wurzel van erscheint,
yerw. mit vas bei Benf. I, 297 sq., und da diese Wurzel van (wie
Benf. I, 297 sq. lehrt) auch schlafen bedeuten konnte, so Hesse
eich ov-otQ recht wolil davon ableiten. Uebrigens ist unser wohnen
yerw. ipit weilen wie (isvw mit /niXXu), maneo mit mora, moror;
ygl. (d)hvar, (d)hvfi in goth. hveila, Weile (gr. a-x^Xfj), altnord.
favlh^ lectns (wo man concii^mbit) bei Benf. II, 280 mit (d)hvan
n, 320 sq., ganz = (d}hvar.^ — Zum Schluss erwähne ich den
l^amefi des Vaters des Steuermanns des Menelaos, des Ogovriq^
nämUch ^OvfjrofQj 6, der als ein Ahner, Sinner, Denker, als ein Verstau«-
diger, Kluger (mwTOi; von nw in nvicüi) bezeichnet sein könnte
wie s^in Sohn Phrontis; doch wage ich.es nicht, den Namen von
^9ti(u zu trennen, weil derselbe zu isolirt stehen würde.
■254. 'Ovo/Mvog^ 6, Nebenfluss des Peneios in Thessalien, ge-
U9rt wohl zu Benfey II, 63, wo xava^^g, mvatraw^ lat. cano aus
l^yan » hvan, dhvan II, 275, wo unser tönen anzusetzen ist. Die
Wursel stan I, 675, wozu Benfey unser tönen stellt, ist aus sa-f-
db(v)an. Vgl. den Namen JUiva/og, y\e\h verw. mit arivio, <t«-
vdx(^i aber auch mit xava/og, wie f^twgog mit xtwgog, /4v6og mit
Xroögy fiikagj /uoqov mit KfXaivog, xoQog. Zu Benf. 11, 63 oder viel-
mehr SU n, 182 (wo auch die von Benf. 11, 63 behandelten Wörter
)coya;^'c» Hovaßog u. s. w. anzusetzen sind) gehören die deutschen
— 162 —
Wörter knacken, knappen, knarren» knallen, knattern, eig. (nach dem
Grundbegriff von hna, II, 182, aus hi|*na, hvA-na » dhva-iia «
dliva, dhu + n BS dhvan II, 275, «s dhvan in dhan, &tlvut II,
276, = hvan in tpivui, huuvm) stossen » aueetosaen, tönen. Vgl.
den Artikel ^Iva/pq oben p. 71.
25Ö. *0'^viloc, <', der mythische Einäugige, welchen die Dotk
zum Anführer auf dem Zuge in den Peloponnes wfthlten, könnte
von o^vq und Xuta b ßkimo stammen und dl^vJ'tfncijg bedeuten.
Vgl. aifvo^ o^v Xdoty. Da o^'^, schneidend, scharf auch vom LiebU
gebraucht wird, so könnte man den Oxylos für ein Bild des blen-
dend hellen Sonnenglanzes {avyi^ *HtXlMo\ (ör <1en Sonnengott sel-
ber halten. Andere denken vielleicht, lieber an o%vq \4lQijg, wonseh
Oxylos ein Bild des dorischen Kriegsgottes wäre, als reicherte
der ältesten Zeit Apollon gegolten haben soll. Dafür spricBi, 4itt
ein anderer Oxylos als Sohn des Ares und der Protogeneia ersclulnt.
Ich wage keine Entscheidung. Ueber Apollon als eigentl. Kriege
gott der Hellenen vgl. Wrlcker in Schwenck s AndeuU. p. 310 not
256. X)^vno^j6, Sohn des Kinyras und derMetharmey Bru-
der des Adonis. Der Name scheint sich auf den seharfdurchdriii-
genden Ton der Klage zu beziehen, deren Gegenstand Adonis wir.
Auch muss an die yiyyQug genannte Trauerpleife erinnert werden,
die bei der um den Adonis angestellten Trauer nicht fehlen durfte
Vgl. Movere, Phoen. I, 202. Danach wäre Oxyporoa . als der Re-
präsentant der Trauerpfeifenbläser zu fassen.
2ö6a. XhrXtvgy 6, Solin des Poseidon und der Kanake, Bruder
des Nereus, Epopeus, Aloeus, Triops. Wie gr. ontag, on^kov bei
Benf. 1, 287 mit unserm weben zusammcnirehören (vgl. Honig-wsbe
= Ge-wirk und Werk, ^gyov mit lat. urj^ere und unserm ge*drang,
drängen, zu dhvar + Gutt. bei Benf. II, 279; der (;rundbcgrifl vo»
vap, weben, ist neigen ■« engen, Benf. II, 17 sqq. 320 sqq., enf
t= dicht, fest machen; vgl. kup-inda, Web«T, ib. II, 322, wo kop
= hvap = kap in uiisern Wörtern heften, haften, verw. mit griech.
aTiro;, lat. ap in ap-tus f. hvap), so kann X)nXfvg zusaromenge-
hören mit unserm seh- weben, sch-weifen, sich hin und her bewe-
gen, bair. schweiffen, schwingen (aus sa -|- va(n)g', Benf. II, 21,
aus dhva(n)g', II, 275, während in sch-weben sa + vap = (d)hv«p
in kap, heftig bewegen, erschüttern II, 322 steckt) bei Benf. 1, 342,
wo gr. (wßri = fpoßri, Schweif, nfifUft u. s. w.; zu troß^ = (filfii
vergl. unser sch-weben neben beben (sich zitternd hin und herbe-
wegen), worin b aus hv wie in biegen (bhag', bhug' bei Benf. D,
20 aus hvag'), afc/^m, asßo/nai neben ff^ißn^iat (sich heftig bewegeB«
zittern =. sich fürchten). Nun kann "OnXttjg als ein heftig bewegter
Dämon des Wassers oder der Luft bezeichnet sein. Mit Rückslcbt
auf "EvaQkxrj und ihre Tochter Kavdxfj könnte man den VnXn;
auch für einen rauschenden, lärmenden Dämon halten und "On-l-
fvg zu Benf. II, 61 stellen, wohin der Name des Herolds Eongsv^
gehört (eig. Rufer, Töner), worüber der betreffende Artikel in den
— 153 —
■ Nachträgen za vergleichen ist; Ich erwähne noch 'OnXiug, 6, auch .
n< VnkiTijc, ') Flnss bei Ualiartos, ^) Nebenflnss des £urota8, ohne
»» über diesen Namen eine Entscheidung zu wagen.
s 257. ^ÜQßfjXog, 6, Bergkette im nördlichen Makedonien, an
der thrak. Gränze, ist wohl als Wirbel, vertex, zu fassen und zu
ii' Benf. II, 309 sqq. zu stellen, wo Xorpog, xoXoffwvj xn^vrpfj u. s. w.
j Vgl. die Art. Ji^fpvg, KtQfpvgj Mu()7ifj(Taog {worin dhvar -|- p, bh =
ü Sgufiß^og oben p. 29) und dazu den kretischen Bergnaraen ''J^()/^co(
o b^i Hoffmann, Griechld. u. d. Gr. p. 1332 sq.
I 268. ^Oo&QogyO, der Hund des Geryones, vom Typhon mit der
si Echidna gezeugt; auch KtQßsgog wird als Heerdenhund des Ge-
- ryonea genannt. Vgl. Jacobi, H. d. Myth. p. 410. Der Name 'VQ^Qog
^ könnte ganz dieselbe Bedeutung haben, welche Benfey 11,312 dem
B Namen KbQß{t)Qog beilegt. Vgl. ib. II, 318 sqq., wo (h)var, (h)vri
. ( Hh ^ in xäXad--og, gedreht = geflochten, Korb, verw. mit /oQ^ij,
^ Darm (eig. gedreht), worin hvar^ hvri + J; dazu nehme man
n; fi&og^ nach Benf. 11, 306 eig. das gedrehte, gekrümmte Glied, die
B KrQmmungi Drehung. -An eine Verbindung von ^OQ&Qog mit o()-
m ^Q^» Morgen, Frühe, ist nicht zu denken ; der Hund des GeryoneK
^ ist einzig schön als „Ungethüm^ bezeichnet. Vgl. Kä/nn^j K/^Tüi^
^1 laifmoQj utJTog und tisXcdq bei Benf. II, 293, wo nfk = hval, hvar, hvff.
■g 2ö8a. X)Qv€vgj 6, Sohn des Erechtheus, Vater des Petebs,
i GrcMMvater des Menestheus, nach welchem angeblich die Stadt der
Kynarier in Argolis, X)Qvtur\at, benannt war; dazu stelle ich^O^-
^; wToCj o, Vater des Naubolos, des Schiff-treibenden, der daher 'O^-
^^rvr/ifjglieiastj femer ^OqwvIvhv, o, Sohn des Sisyphos, Vater des
^ Pfaokos urid Thoas, des Schnellen. Allen diesen Namen liegt ohne
1^ Zweifel OQWfu mit der Bedeutung antreiben^ in Bewegung setzen,
H faetsen, zu Grunde, verw. mit oQivWy doo&vvco und mit oQovcoy intr.,
^|Sieh schnell bewegen, eilen, worauf losfahren, sich worauf stürzen
^ a. 8. w. Man kann dieselben daher am besten mit „treibend, drän-
.gend, eilend, heftig bewegt, schnell^ übersetzen. Wenn der eine
(^Sobn deS'Omytion, Thoad, offenbar als der Schnelle (^oog) bezeich-
' net ist) so kann dem Namen des andern Sohnes, Oioxog, derselbe
j Begriff untergelegt werden. Vgl jrrfJS, o, ij f. ttwE, scheu, schüeh-
-. fem, flüchtig, nrowug, /j, dass., tttmooio, sich fürchten, scheuen,
£ fliehen, welche Wötter n aus hv haben und zu Benfey 11^ SO-**!'
geliMn, wo gr. rptvytay litth. b^g-u, laufen, pa-bug-stu, sich scheuen,
^ (entffielien}, lett. behgt (ent-laufen) u. s. w. ; in Betreff des n »
^ bv B <p in q>evycj vgl. noch nvyoivy noiycDv ib. II, 20 — 21. Be-
^ grifflich richtiger ist wohl eine Ableitung des Namens Omxog von
, dbvag" (dhva-g, dhva-k) bei Benf. II, 275, wozu sch-wingen, sch-
i^enken u. s. w, ib. 11^ 21, verw. mit be- wegen, femer ^ax iii
&uaaoiv, Ta/v'c, cJx f. (dhv)aix in alxvg gehören. Vgl. dhva, dhu
In &o6g, si^hnell, spitz ib. II, 274, wozu in Betreif der doppelten
Bedeutung d^vg t (dhv)ogt;c ("== ffd^og aus hFo^og) verglichen wer-
<leii mag. Ich verweise noch auf den Art. KjJxvog (wo xvx aus
— 164 —
liTiit:» dhvak «s ^ojc in d^daautv^ ra;t^Ct n>i( drai Begriff der hef-
iigeD Bewegung, wie er den Söhnen des Ares und Poseidon pas-
send beigelegt wird). Wenn nach Strabo Omeä in Sikyonien an
einem gleichnamigen (?) Flusse lag (vgl HoffmanUi Griechld. o. d.
Gr. p. 814 1245), so wird man diesen Fluss wohl ab den schnel-
len, laufenden = rinnenden fisssen dürfen; auch o^ig, ^ogel, be-
deutet schnell.
259. X)Qq>w<^ 6, Sohn des Oeagros und der KalUopOi Ist nseh
Schwenck, Andeutungen p. 151, als der Schwarie su fiuweii osd
gehört danach zu Benfey II, 811, wo Fo^ aus var, yfl (+9)""
dbvar, dhrri. Indem ich dazu den Namen X)Q(pnSr^ag für Ü^ftt-
rliag anfiihre, bemerke ich noch, dass in Tifofwvtog wahrschehilieh
die Wurzel dhvar, dhvfi + (p (dhFogfp) steckt, TrophpniM ibo
ebenfalls als Schwarzer, Unterirdischer bezeichnet ist. V||l.4eilo^
(ßoX a dhvar , dhvri) s oXo^ (var. Tri «> sch-war-^s) und oben
p« 3. 58.
260. ^Oaaa, 17, Gebirge Thessaliens, durch den Peneios im
Olymp getrennt; auch ein Berg im pisatischen Elia bei OlympiSi
Der Name kann fiir Xhcja stehen, von ox in oyxog, Winkel, Ecke,
bei Benfey II, 22, von der Wurzel vak, vag (vak'^ Y^g') aus dhva-g,
dhva-k = (d)hva-dh in nav^g. Kante, ib. 11, 325. Vgl, iox-H^,
worindhva4-;K, und unser ducken, verw. mit böcl^eii (Buckel), f<Hi
bhug', bhag' aus (d)hvag' ib. II, 20. Zu Benfey n, 24y wo mier
Wort Höcker steht, ist auch Hügel (samnit hoch, Hghe) zu stelknt
femer (mit n aus hv) gr. ndyo^ (Hügel), o/d-fjy ojr&o^, die ib. I«
89 nicht richtig behandelt sind. Das ebendaselbst II, 24 behao-
delte Wort HoiTer gehört zu 11, 323 (griech. xan), wo unser Hüfte
steht, eig. Krümmung^ Wölbung, wie lat coxa ib. U, 24, woxa
coxim, cossim, cessim ; ^Oaaa ist ganz = coxa (cos^a in coseim),
worin c nicht = ka (wie), sondern aus hv, wie auch in xn/-»ri;
(eig. Krümmung) ib. II, 24. Die bei o/&9j, o/&og, Hügel» Höcker,
hoch, Höhe zu Grunde liegende Wurzel (d)hva -f- Guttural ver-
muthe ich auch im Namen des Berges KavK-aaog. Vgl. noch "^xr^
ij, Berg im südlichen Euböa, wohl «■ o/^fj. Ausser der angege-
benen Etymologie von "Oadu ist auch noch eine Verbindung mit
o^vg = d-oogy spitz (von dhu, dhva » dhva + Gutt. in ^atmh
ra/yg f. &axvg, weiterhin mit ac-er^ ac-uo, dxtjf oa/tQoq, cJxvV, o^d
die alle vorn dbv verloren und deren Urwurzelform in gr. ^.rfl^t
verw. mit s-techen — eig. stossen wie pungo, wWoi — okiN
ist) möglich, wonach der Ossa als der hervorstechende, hervontiv-
sende, hervorspringende Berg bezeichnet wä^ wie z. B. @o^-
261. ^TQBvg, d, Sohn des Dymas, König der Phrygier, drn
Priamos gegen die Amazonen zu Hülfe zo^; 'OzQfjgijj ij^ Tochter
oder Gemahlin des Ares, Königin der Amazonen. Die Wörter oV^Vf^'
SrQij^ogj oxQaksog weisen darauf hin^ dass die genannten Persooeo
ßchnellbewegte Wesen (Luftstürmer) sind; mM^Orqkvg, dessen Vater
Jv/tiag (der Stürmer, vgl. &vw mit äitOj ^oog, &oa(f/t>, und dazu 600»
— 155 —
! ^'oc ob^ p. 38) wohl von dha in ^rcn benannt ist, formell idei^-
I tisch ist der Nfune UTif^vg, wo '^ = Präf. sa « 19 in VtQtv^^
I s q in or^ (sehnell) bei Benf . II, 253. Der Lydier Xh(^vrtvQ (vo9
i oT^PTo ]Ea oV^KO/) ist als Rascher b(Bzeichnet, gans wie sein Sohl)
I ^Ifpixlioy d. h. dßr dchuelle (vgl. oben p. 11 und dazu l(ptq » ra/vq
I in den Nachträgen su p. 77).
SSla. Öyf(uv6q^ 6, Sohn des Erebos und der 6äa, auch 6^
I mi^il der Q^ Vater des Kronos, der ihn entmannte, woranf ajff
Minen Blntstropfj^di^ tnelischen Nymphen u. s. w. entstanden« Vgl
Bffabf. I, 324: „Wenn man die Mythen vom Uranos verfolgt, sif
itiritf In ihnen das befruchtende Element, welches wir mit dem R9-
gen Identisch fassen können, überaus vielfach hervor (vgl. z. B. de^
bekannten Mythus über die Entstehung der Aphrodite), während ii)
Zeus, ^ebenfalls Himmelsgott, mehr der Begriff des HimmelsglanKef
sich 'geltend macht. Im Sanslcrit erscheint nun der Gott Varuna,
Ootl dee Wassers und einer der Aditjas (der 12 Sonnengestalten);
sollte man OfvQ^vog als Namen des Gottes und des Himmels damit
identificiren können ? ^ So weit Benfey ; vgl. dazu die Forsch, l^
lOQffq von mir entwickelte Ansicht iiber den Gott Ov^voc» dessen
Marne vielleicht wässernd, benetzend bedeutet (von var in o^'^,
Xtßä^toVf ovQov, Harn, fivqw i Fvqvd^ fliessen bei Benf 1, 324—5)
und in diesem Falle zu trennen ist von ovgai^gj Himmel, wos(|i
OvqaMoi, PvQuvt toveg in der Beden t. „ Himmelsbewohner ^. Üebf|)r
ov(fawg, Himmel, stimme ich Lassen, Ind. Alterthumskunde I, ^5ß
bei, wo es also heisst: „VaruiSa, welcher in der spätem MythcljO»«-
gie de.r Gott des Meen^s und der Gewässer geworden ist, nimml^
unter den V^dischen Göttern eine sehr verschiedene Stelle ein. Cr
ist der Gott des äussersten, die Luft umschliessenden Himmelsge-
wölbes und hat daher seinen Namen „Umfasser^ erhalten. [VergL
yl^, vfi, circuradare (» te^re) bei Benf. II, 294, wo vara, Um-
ringen, val = var in valaja, Gränze^ d. h. umgebend, valajita,
umringt; dazu die Zend Wörter vere, circuradare, tegere, vare, vara,
■ locus circumseptus und deutsch wahren, eig. umgeben «= schützen,
schirmen, sichern]. Es wird von ihm gesagt : Varuna hat der Sonpe
die Pfade gebahnt und die meergleichen Fluthen der Ströme her-
yorgetriebon, nach den Tagen hat er die langen Nächte gemacht,
swischen jenen unermesslichen Himmeln ruhen seine Gewalten. Diese
Auffiusnng wird bestätigt durch den in der Ableitung und der Be-
dentang übereinstimmenden Griechischen Namen des Himmeis, Ov-
gavoq^ welcher als Gott der Sohn des Erebos, der Finsterniss, und
der Gala, der Erde, ist (Varuna ist nach Lassen in der Note 3.
«u p. 758 aus Varana entstellt). Es ergibt sich aus dieser Ueberein-
atimmung eine bei^chtenswerthe Verwandtschaft auch in der ältesten
Oötterlehre der Griechen und der Inder. ^ So weit die Worte Las-
aen^s. Vergl. noch Benfey II, 298, wo er ov()av6g als den » ge-
wölbten << Himmel fasst, mit II, 303, wo er ivgvg, tvQv = Sskrit
ur-u vermutbun|;sweise den Grundbegriff „sich wölbepd^ giht (an*
— 156 —
den, aber sicher unrichtig, Bötticher, Arica p. ^1 : sie um, evQvq,
a vri, id qiiod tegit), endlich II, 311, wo er i^dtpot mit Sansicrit
▼alabhi. Dach, eig. Wölbung, und nord. hvelfa, wölben combinirt
und durch wölben, bedecicen erklärt. Auch unser Wort Himmel
bedeutet eig. bedecicend, Decice; nach Schwende, D.W. s. v. Him-
mel, gehört gar lut. caelum (schwerlich verwandt mit xoiXog aus
KoFiXoq von tcv in xvuq =b ^ in yvakovy vgl. ku-fa-ara| Höhlung,
Benf. II, 322) mit celare, bergen, hehlen, bedecken zusammen. Die
von Benfoy I, 325 vorgeschlagene Verbindung von ovQ-avig mit
dem Sanskritwort svar, Himmel (eig. leuchtend, nach der Wurzel
svar, sur, lucere, aus sa + var = hvar = ghar, ghrl, lucere, U,
195, wozu gr. adXag für rrFfAac, lat. sol, gr. miQ, o, die Soooe,
bei Snidas, aelqinq, leuchtend = brennend, heiss, aeiQiog dm^Qj
der Hundsstern, Sirius, gehören, verw. mit /acuga, //, f. f^aiga ^on
FoQ, /tiaQ bei Benf. II, 195, = hFag^ dhFug in &dQ~og, Sommer,
eig. Hitze, Wärme) kann der oben gegebenen Ableitung des Wor-
tes von var, vri, circumdare gegenüber nicht bestehen, v?le Benfey
II, 298 selbst stillschweigend anerkannt hat.
262. OvQia^ i;, X/fivtj, ein See bei Oeniadä in Akamanien,
gehört wohl zu Benf. I, 324, wo ovQoy, Harn, Urin, ovQdiOj püBsen,
verw. mit fntQotj fliessen, lat. mare, Meer, da v = m. ISbendort
anzusetzen ist vielleicht der N. des Gottes Uranos, wie dieser In seineoi
Gegensätze zum Kronos von Preller I, 36 bestimmt wird. Vgl. Fonch.
I, 100 sq. Uebrigens ist die von Benfey I, 3:^4 sqq. behandelte
Wurzel var, vfi aus hvfi = ghfi (stillare, fluere) II, 195 entstan-
den, wodurch es möglich wird, unsere Wörter Harn, harnen, huren
(vgl. Schwcnck, D. W. s. v. Harn) mit ovQoy, orgtio und noovf*;
{n aus hv, also noQvoq = AFoQvog, hFoo{a)vo(;^ vergl. OvQavo(^^
Troovfj, Uurer, Hure (vgl. /tiot/dg, eig. pissend) unter Einen Hut «u
bringen. Grundbedeutung von ghfi^ spargere, lucere, stillare, fluere,
aus hvfi = dhvri (= hvfip, ib. II, 309 sqq., wo wer-feu) ist stos^
sen, schwingen, werfen, auswerfen, ausschütten (Im ib. II, 194 aus
dhu, II, 275, wo dh-vag' = sch-wlngen II, 21, a^rayoiv, a-raS",
verw. mit unserm Thau), streuen , strahlen u. s. w. Verwandt mit
TToo-j/oc ist (T-TretQfo, o-tioqoc, vgl. s-par-go, Spreu, spritzen u. 8. w.
Der in unserm harnen, huren erlialtene Guttural könnte aucb im
Namen des Flusses KovQuXioq erscheinen; doch ist es sehr frag-
lich, ob derselbe mit OvQia, ovqov, ovquo verwandt.
2r)2a. ^'O/i/iiogf o, Sohn des Helios, Hruder des Kerkapbo«,
Vater der Rydippe ; statt Kerkaphos undOchimos finden wir aocb
Chrysippos und Kandalos genannt (Jacobi, H. d» Myth. p. 380)i
lauter Namen, die eine Lichtbedeutung haben. So wäre es mög*
lieh, dass auch ^'O/i/tiog eine solche Bedeutung hätte. Vgl. //*Aa(;')-
Xifiog, övn-yifiog bei Benfey II, 224. 268, wo -/jf.iog für (i)/,^^^^
genommen und zur Wurzel iksh {fluv^KTxOy Pan-scheinend, Pan-
ähnlich j^ gestellt^ wird , was schwerlich gestattet ist. Dürfte man
an goth. skeima, althd. sciuio, holl. schim, altnord. sktma (Schim-
— 157 —
nier), anorels, sciiiia, soyma (Glanz), sciman, scimian , ^lünaen,
achwied. skimra, glänzen, Schweiz, seliimer (scheinbar), schimerlich,
^ (ziemlich, ansehnlich), unser Schimmer = Schein, Schimmel =
] weisses Pferd u. s. w. denken, wozu sich griech. /i/u in Betreff
'^ des Anlautes verhalten würde wie /J^o) zu scheissen ? Die genann«
len deutschen Wörter sind nahe verwandt mit goth. skeinan, althd.
' Bcinan, augels. scinan, scynan, unserm Schein, scheinen, schön,
^ weiterhin mit schier (scheuern, gotli. skeirjan, hell machen^ erklären),
< und schier mit hell^ rein f. hrei-u (vgl. schreien und Schwenck, D.
' W. 8. V. rein), gr. xaX-og = xak-iio (hallen) = fuk-dq bei Beuf.
II,' 101 sqq., wo bliä^ bha aus hva = dhva II, 275, wozu dhvan
» (ib.), an (1,118), hvan (11,63) gehören. Nun vergL man s-keima
' mit s-keiuan, lat. cin-is, Frjvoyj^ ijv, en (anala, Feuer, von an,
*^ bauchen, blasen =3 dhvan, tönen ib. II, 333) und man wird zu
' der Ueberzeuguug gelangen, dass eine Urwurzel (d)hvam (tönen »
' leuebteo, vgl. lat. gemere, eig. tönen) aufgestellt werden muss , die
- auch in gr. fif^^aq^ ij/u-sga, xu/Li^ivog, vielleicht auch in Ku/ungog
und Sxd/Li'avdQog (= Sävd^og) erscheint. Vgl. Forsch. I, 60 — 61.
90 — 9K 155 sqq. uud dazu altnord. eymr, Feuergluth, eimiria,
" glühende Asche bei Dietrich, Altnord. Leseb. p. 241 — 2. Von
dieser Wurzel könnte auch '"O^^jf.i-oq (0 = a b= a = Präfix sa,
i sehr) stammen; das Wort stände für '"O-'/tfiog, Doch lässt sich
•! auch eine Wurzelform hvi-m (hvi konnte nach Benf; II, 63 zu kvi
^ und kvi zu ^vi — ib. II, 168 — werden) annehmen; vgl. ^pca^oV,
fc worin q>i^quj bha, ^ biiä ib. II, 101 sqq. Der ürbefi:riff derWuf-»
F sei x^f* könnte in /Ifi^agog, /ifz^uiQu (eig. wohl stossend, stössig,
petulcus) gefunden werden, welche Wörter Benfey irrig für /jä/naQogj
Xiäf^aiQu nimmt, was wegen der Kürze des 1 nicht gestattet ist.
Den Namen ^O/t/nog zu Benfey I, 227 sqq. (wo omraXXogj oxniuX^
Aos, oxjeog, ecce, oculus stehen, die mit uvyfj, (ptyyogy fax u. s. w.
verwandt sind und zusammengehören) zu stellen kann ich mich
nicht entschliessen , well in iatXoi(y)'/jiuog , dva^/i/Ltog die Wurzel
Xifi {/i) durchaus gesucht werden zu müssen scheint; ist dieselbe
aber einmal dem Griechischen eigen, so würde es Verwegenheit
sein, das Wort ^V/i/nog anders etymologisiren zu wollen. Da, wie
die deutschen Wörter lehren, neben /j/u auch tttfx (beide aus hFi/a)
ersebeinen kann, so denke ich hier zunächst an Hoffmann, Grchld.
u. d. Gr. p. 728: „Am Südfuss der Oineia liegt das Thonfeld
KimoUa, das jedoch gegen Minoa sumpfig war. Dies letzte scheint
das weisse Feld (Xtvxov nedioy) gewesen zu sein.^ Ferner erinnere
ich an die Insel KifitüXog, t], eine der Kykladen bei Kreta, wober
KififaXia, 17, mit und ohne Zusatz von yrj, die kimolische Erde
kam, eine weisse Thonart, die von den alten Griechen statt der
Seife viel gebraucht ward. Wie Hoffmann 1. c. p. 1423 bemerkt,
nannten die Venetianer die Insel ^imolos wegen der Silbergruben,
die sie darauf angelegt, Argentiera» Zu xi^ = y^ifi vgl. noch /Ci-
— 158 —
i4o(M^ (///«ipoc) neben A'(Mm* ^irtanov (iwei kret Vorgebirge bei
Hofftnann I. c. p. 1321 eq.).
263. llayycunr^ ti, makedonfflches Gkbirge an der Oränxe tob
Thrakien, am Nettos^ kann verwandt sein mit ntiyog, Hügel, und
Tlayog, Berg bei Smyma, zn Benfey 11, 320 sqq. (wo d-liva, ge-
Delg^)i l't 24, wo Höcker, Hügel u. i. w. tlayyiuotf, nuyoq, fla-
yo^ verhalten sich in Betreff des Anlantee ra Hügel, Höcker, hoch,
Höhe, wie das im Artikel OvQia besprochene Wort n6g'^pog n
onserm Har-n, har-n-en, hur-en. Vgl, auch n ans hv ih nvytav,
nwywv, n(T)vx, n{T)vaaü}, q> ans hv in 9)47, (psvyfo Ib. H, 20—21,
wo man unser Buckel «s Höcker beachten wolle.
264. Tlai^iovj 0, auch Uauiv^ UmcSv^ bei Homer Ant der
Götter, später Beiname des ApoUon, ist von Benfey n, 107 tebr
richtig mit navM susammengestellt worden, obwohl die dort er-
gebene Etymologie des Wortes navM unhaltlmr ist Die Onmdbe-
deutung von navw (nicht nur begrifflich, sondern auch etjrmologiMih
verwandt mit laJai) ist neigen, legen, ruhen machen, anr Bolw
bringen, stillen, sedare; n in ncnSm ist aus hv, wie ß hi ßtui;,
niedrig, « ij^fiaiSg, und n«v gehört zu (d)hva bei Benf. H, 320 >q.
Mit navu) zusammengehörig sind nctvgog und parvns (znhvfi, hva-rbei
Benf. II, 280), verw. mit pauc-us/ wo pauc ans hväk s jone-^,
sch-wach von (d)hva ib. H, 320 ^ vgl. II, 21 (eig. geneigt, indi
hei(rend = weichend; vfirl. y/xi^^ Benf. II, 185 mit lai. ^nco, (wa-
chen machen), femer tat. vaco und /naxag, eig. ablassend^ abstehend,
ge-mach, gemäch-Iich = nihig, selig).
205. ITafOi'Fg, 0/, die PSoner, die Bewohner der Landschaft
Uaiovla in Makedonien am Orbelos, zwischen den Flüss^ StrynoB
und Axios; ihr Haiiptsitz war das Axiostbal. Vgl. Abel, Maked.
vor Phil. p. 59. Danach icann man den Namen der Tla/ovsg mit
ßumg^ niedrig, combiniren und die Päoner für Bewohner der nie-
drigen Thalgegend halten ; ß in ßaiog (von hva, dhva bei Benf 11,
320 sq.) ist aus hv, Iconnte also auch durch n auagedröckt wer-
den. Vgl. den vorigen Art, wo über nävu), verw. mit {ovoi, iavia,
dv(o (ib. II, 66 sqq., zu ü, 320 sqq.) und den Art. Ba/a in den
Nachträgen. Sonderbar klingt die Nachricht« dass Päonien tod
riauov, einem Sohne des Endymion benannt worden; ein anderer
fJaiwv hiess auch "l^imvog (vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 688),
was uns, wenn wir auf etymologische Spielereien ausgehen wofltt^
veranlassen könnte, die Päoner für „Sänger^ zu nehmen und ihm
Namen von hv6, tönen bei Benf II, 60 herzuleiten. Vgl. deöM
Mvyduv. Daaa bieher der Name des päonischen Stammes ^^
TlaionXm gehört, ist siöher, aber die Deutung ist problemitiieb-
Auf ganz andere Gedanken über den Namen der Pfion^ werdet
wir geführt, wenn wir Hofimanh, Griechld. u. d. Gr. p. 86. 84 be-
rücksichtigen. Dort heisst es: „Päonia wird die Lands^ft *"
dem westlichen Ufer des Axios entlang bis zanci M^ete geosBi^
welche die Temeniden eroberten. Sie war jedoch nur ein lleil dei
— 159 —
li frÖBsen Päoner-Ländes. Zu Päonien gehörten, wie es teheinty äM
die genannten Tbeile des spätem malced. Hochlandes, das westlich
a Päonien, und Thrakien östlich berührte. Päoniens tirälten Umfaing
ii weisen zwar keine Nachrichteti genauer nach ; es ist indessen ge-
4 wisfl keine grandiose Behauptung, däss dasselbe In frühester Zeit
^ einen bei weitem grossem Flächenraum umfasste, als die spfite hi-
j Btorische Zeit kennt. Die Päoner scheinen vorzuglich die rauhen
^ GMirge inne gehabt zu haben. ^ Ist letztere Ansicht richtig, so
j UtoBt sich natu) bei Benfey ü, 77 (eig. stossen) heranziehen; v^.
11 npoanäiogj zustossend, Tr^oanulot = ngoanlnrot und nlnrat II, 93
von pat (neigen 'S stossen, daher fallen, vgl. II, 182), lat p^t-o,
^1 im-pet-us, (wie dfxfj, äi^ verw. mit ai^, Stösser, Ziege; lat. ico,
i^aÄo^, stossend =) pet-ulcus, gr. ntr-Qa, Fels, Klippe, wie -nvtvd
I hn Namen 'hga nvxva = 'ItQoi niroa bei Hoffmann p. 1381 » und
■ teni «^00^9 stossend a hervorstossend, vorspringend^ spitz, bei Benf. II,
0 274; nvT : rtcr führt auf hvat, hFav^ wie denn nar-dacui, schla«
'j gmiy mner pat-acheri mit Dat-sch, Schlag, weiterhin mit quet-schen,
j,j iwetHMbdn, lat. quatere, entere (schlagen, erschüttern, vgl. SchweAck
*t B. V. quetschen, wo wend. kwoczczü, schlagen) zusammengehören.
-I Vgl: EMiwerick s. v. Datsch, wo er dat- mit s-tossen, lat (s)tuti«
dere aus sa + dhva-d bei Benf. H, 271 sqq. comblnirt; in Datsch
u Btaekt eine Wurzelf. dhvat (D ans dh wie in Dampf ans dhvap ^
dvwj rwp ib. II, 275) « hvat in ycoh^akig, = vat in ovr-aw, ==»
u vadb, vidh in tid-^ifa ; vgl. studere = tnditare, tundere mit antvdtn^
(yr auB bv), eig. Blossen = treiben, in Bewegung setzen, beeilen,
- besehleunigen ü. s. w. Nun könnten die TJalovtq als stossende^
• ImrorBtoBBende , vorspringende = hohe, als /uax^davo/j Maxifyol,
,. llakedön^, als Bewohner des hohen Berglands bezeichnet sein.
Ir Waa das von Benf. II, 77 iuit lat pavio identificirte Wort natop
. totrillk, so kann dies auch für noUau) stehen und zu der Wurzelt
r plBh « pu(n)s (von pu) ib. II, 78 gehören, die meiner Ansicht
^ nadi äQB hvish (puns ans hvans, hvassdhvas II, 275) entsprang.
? Dafür spricht (um von dvänaiarog, i/unaiarog zu schweigen) det
"^ Bergname ^Analaavroq (Hoffmann p. 1230), den ich mit ^AndaäQ^
" avro^ i, Apesantus, Berg in Argolis zwischen Eleonä und MykenY,
^ cJomUnife und durch aufstossend = aufspringend, aufragend {*A^
' dpa) oder aber durch sehr stossend =» hervotiMossend, hervorsprin-
' gend (Ü^atPräf. sa; vgl. &v in &o6g, spitz, mit der Bed. stosBen
HB hervorstossen, hervorspringen) erkläre. Ich erwähne noch dai
' Wort nttiadj y^-nXancmvxiu nagä K(ooig% Athen, p. 646 F., dann
* Tlutoog, /f, auch ^AnaMog, Stadt und gleichnamiger Fluss zwiBeheü
' LflimpBakOB und Parion (ob als der stössehde, treibende — schndle^
eilende. FIubb bezeichnet ?), fernem (da hv = ^ sein kahn) O^aroc,
Oy Sohn des Boros, Bundesgenosse der Troer, auch Sohn des RhcK-
pÄloa, Enkel des Herakles (gestössen, getrieben == in Bewegung
gteetzt, BohneH), 0aiax6q, j^, Stadt auf Kreta, auch (nach Ste^
lyit) SUdI Ui PelöponnoB^ did früher 0gf§oe bites (väii f^^acö,
— U5Ü —
auf-spriiigen, auf-ragen), endlich Omauva^ j>f, Stadt im südl. Ar«
kadieii. Nach Bcnrey II, 79 ist die Wurzelf. pish aus piksh =
pik, pig + s; in diesem Falle ist pish von pu(n)8 cu trennea (dai
sicher ^ (d)hvas ll,275)*uiid auf hvik zu reduciren, welche Wur-
zelform bei gr. ni^-Qoq^ zu Grunde liegt, verw. mit lat. ic-o (stoi-
sen = stechen) , ixnV (Stossroget, Weibe), iy in aC% (Stösser, Ziege),
ly^ in iy-'&'vq (Fisch, eig. schnell), {d/-fi/j (stossend s« apita)^ wei-
terhin mit uKijf äxQog, o^vg, coW^i ff^og {<p = hv), deren unm-
stümuiclte Urlonn in &9Jy(ü, d^dnamv^ ^a/vg erscheint; zu ^j;f;w
vgl. O'Tiy in aziCio s= Sskrit (s)tig', acuere und zu den genannteB
Wörtern überhaupt Benfey I, 343 sqq.^ wo ig', vig^ ag' (= vag'
in sch-wingen, II, 21, verw. mit be-wegen, =s dhvag' n, 275)
aus (d)hfig', (djh^ag'. Da nach Anleitung von pish auspi
eine Wurzclf. vish aus viksh ib. I, 345 mit dem Begiiif
in Bewegung setzen, treiben, drängen, eilen (in-siyw I, 34S) b^
stehen konnte, so erlaube ich mir, dazu den dunkeln Namoi Air
mov, 0, Sohn des Kretheus und der T^ro^ Vater des Jason, ii
stellen und diesem Namen den Begriff der schnellen, heftigen Be-
wegung unterzulegen. (Vgl. den Flussnamen Aia^tprog; '-tfK km
zu un-TO) gehören und unserm -baft entsprechen; vgl. ^AX^-ifK^
und den Art. Aid'/]x//6g in den Nachträgen). Den Namm loa»
habe ich schon oben p. 68 mit (dh)vas bei Benf. II, 275 verbil-
den und für Fuawv genommen ; er kann also gleichfalls ganz eta-
fach als der Stossende, Treibende = Schnelle bezeichnet sein. Ausser
dem Namen &/jGsvg, den ich schon oben p. 68 mit JTaawv con-
binirte, möchte ich jetzt auch den Namen Hatovij damit verbindes.
Zu (djhvas = pu(a)s bei Benf. II, 275. 77 vgl. noch unser Wort
Geis-cl = Peitsche, althd. geisila, isl. geisl, schwed. gisl, von ei-
nem Stamme geisen, stossen, schlagen, (vgl. Schulze, Goth. Glosa
p. UOa: geisan, ferire?), woher auch das im latinisirten gaesui
erhaltene goth. Wort gäis, Speer (vgl. den Namen Radagais), althd*
gair, g^r, ital. ghiera, Pfeil, die Gehre = ein spitzes Werkaeogt
schwed. gisl, ein Strahl (nach Schwenck ein Stossendes,' Stcchei-
des) stammen. In diesen Wörtern liegt wohl eine Wurzelf. (d)hTii
= (d)livaä bei Benf. II, 275; vgl. hi(n)8 aus (d)hvi(n)8, sclilagea,
ib. II, 276; verw. ist diese Wurzelf. (d)hvis mit (d)h(v)id ib. U,
193, wozu unser Geisa, Geisse = Ziege, lat. haedus, eig. stosseoii
Stösser, ferner s-cindo (c = hv) = findo (f «= hv; ao auch SsM
bhid t= unserm beiss-en aus hvid ; vergl. bhag', bhug', biegen a*
hvag' ib. U, 20) gehören. Wie in /i J, hid , ao ist auch in M
ib. II, 193 V eingebüsst, wie unser s-cheissen (wo ch : k «hv)
neben ;(€^ci> und had beweist. Dasselbe Verhältnlss zeigt sieb M
a-/d^ü), a--/i^a) gegenüber s-cindo. Zu (T-/aJ (stossen , spalMi
stechen) vgl. Schwenck s. v. Geiz, wo angels. gad, gadd, Spiess,
Stachel, schwed. gädda. der Hecht, von seinen scharfen zifanss
benannt (das W. Hecht, verw. mit Hacke, hacken » hauen, enl-
apricht vollkommen dem gr. W. xanrog, o, i^, eine stachelige Pflansf^
— 161 —
m, Distel), engl, gad, Stachel, gad-fly, Stech-fliege u. 8. w. Ich
iTähne schliesslich doch X^aioy, to, Vorgebirge der Insel Samos
I Btossend = spitz, ^oog), Xfjaiog, 6, Floss auf Samos (ob stos-
il. ==: treibend '» schnell, dvog).
266. lIaXaf4jjifjgj o, Sohn des Nanplios, Bruder des Oeax nnd
usimedon, wird von Schwenck, Andeutungen p. 185, mit IIa-
'fiunf und unsem Wörtern wallen, Welle in Verbindung gebracht,
wohnlich denkt man (z. B. nach Welckers Vorgange auch 0. Jahn
8. Dissert über P.) an naXdjjfj und (ntj^o/Liai, so dass IlaXa^
Sijq für TlaXufjirjfjii^öfiq stände und „mit der Hand geschickt^
886; in diesem Falle könnte man die einfachere Form ndka »
Vfiav (in nakai^ari^ bei Benf. 11 , 83) heranziehen und llaka-
itjq ftt^ Tlakai'fAi^irjq nehmen. Vgl. attisch naXa-ari^ =^ naXat-
j. Doch scheint diese Bedeutung keineswegs die wahre Bedeutung
JNaoQens zu sein. Vgl. nouiuoßovXogy noauXof^^rijgj dann ßdXioq
Benfey II, 304, wo ß ans hv; hmet^yyLvXofzi^Ttjq und die
vaA naX, nsX^ drehen (in ndkij, Drehen = Ringen) ib. II, 293
>8t lat. versutus; da in TraA, TtsX n ans hv, so ist damit iden-
b wtX, xfA, mX in a-imXfjvog, a-x^ilAoV) a^xoXiOQf femer yiel-
iht Mal in dem mit ftlv&fj componirten Worte TtaXa/alvd-tj (Krause*
nze, ^1^ oben p. 127 und avcoXio&Qt^y kraus-haarig). Palamedes
leint also ein Krummes &= Tückisches, Listiges sinnender, ein
tlaoar, kluger Dämon (des Meeres) zn sein. Darf man mit Ila^
'fLiijttffg. den Beinamen des Cheiron mXf-d-goviog (vgl. Benfey I,
b nnd lioXv&Qovtag = noXvg)uQitioaco4) in Vergleichung ziehen,
^dosB nskS'-d'Qoviog der welcher krumme =» listige, kluge, klug
onneiie, oder krumme, gedrehte ==> verschiedene, mannigfache
iria et diversa) Heilmittel besitzt ist? Vgl. varius von yar, yfi,
flien bei Benfey II, 295, wonach auch IlaXu'fii^drjg ein Ver-
Bedenes, Mannigfaches sinnender Dämon sein kann. Vgl. noch
Id/iac, sich drehen, hin und her bewegen (wie versari), n6Xog
l Benf. n, 292.
■: 267. llaXixoi, olj Sohne des Hephästos und der Aetna (oder
I Zeui\ nnd der Thalia, einer Tochter des Hephästos), scheinen
Lmonen vuleanisoher, schwefelhaltiger Sprudelquellen zusein. Vgl.
eüerl, \ji2j dann V'o^-o^, Qual-m, verw. mit yjiffog^ V^^^otg, aus
-k- hvMip (xaTfvog) n yap (lat. vap-or, deutsch Sch-wef-el), »>
tMpin rvtpa) und unserm Dampf; dazu ß(jf)sXvQ6gj (hauchend,
idiend ^) stinkend, ß(6)6Xog, Gestank, ßii^^vXXcj, einen Wind
Igen, .ß(6)io} f. ß{d)iaMy dass., wo ßsa = hFaa == (pva in tpvaa,
IS Wort xf/oXog gehört zu hva-r, hvar, hvfi in ghfi, ghrft, rie-
en bei Benfey 11^ 142, wie tpitpog zu hva-p &= dhva + p 11, 276.
9 Paliken sind wohl als qualmende Dämonen zn fassen. Sonst
ante man TlaX-utol auch mit ^aX-tgog, unserm quillen , Quelle,
. bnllio, ebnliio (zu hvar = ghar, ghri bei Benf. II, 195) rer-
iden ; dadurch würde aber nur die begriffliche Seite unserer Ety-
dfkgie geändert, die Wurzel bliebe dieselbe, indem Qualm, ^ttethd.
11
— 162 —
qualm, dualm mit quillen, Quelle, &aX'iQ6q ?erw. ist. Nach Jacobi,
Uondw. d. Myth. p. 6D1, hiessen die beiden Quellen •Deiiloi, worin
die Wurzel dhval, dlivar, dhvfi (shvfi in gLri, Btillare, fluere bei
Benf. 11^ 19Ö) stecken kann, worauf griech. &ak~€Q6gy d-dk-aaca,
a^TuXuü), a-Takä^(Of (t^tia/i, s-tilla, stillare zu reduciren sind; ?«
(d)hvar, (d)hvTi stammt auch unser Wort Quelle. Der Begriff quii-
len, quellen scheint auch im Namen der Palikenmutter Thalia la
stecken; vgl. xvfw&uX/jg^ wogenquellend; ebenso könnte der Name
der Muse Tlialia sich auf das UervorquUlen des Gesanges ans der
Brust des Sängers beziehen.
268. JlaXXdg, /f, Name und Beiname der Göttin Athene, ist
zu verbinden mit lldXXaqy avxoq^ o, Sohn des Tartaros und der
Gäa, ein Gigant, den Athenä erlegte. Ebenso hiessen der Vater
der Selene und ein Titane, Sohn des Krios und der Euryida*, ancb
hiess so ein Sohn des Königs Pandion in Athen , Brader des Se-
gens. Ausserdem ep^ähne ich der etymol. Zusammengehörigkeit
wegen llaXXjjy^, i^, Halbinsel Makedoniens swisehen (hm ther-
maischen und toronaischcn Meerbusen, die früher OXiy^ hiess,
UaXtvq, 6, ein Sohn des Kephalos (des Wirbelnden, Tummebden
=s Jagenden) und UrjXsvq, o>- Sohn des Aeakoa (von aJ7/ui, stür-
men), Gemahl der Thetis (f. &vmg von dvwj stürmen), Vater des
Achilleus (des sehr gellenden^ hallenden^ schaUenden oder aber des
schnellen, vergl. oben p. 88). Alle diese Namen gehören zo der
Wurzel TTceA in ndXXw^ bei Benfey I, 568 (von spha, spa anstt
+ hva), II, 293 (d-hva-r, d-hvfi), deren Grundbedeutung stsesen
= erschüttern, heftig bewegen, schwingen ist, woraus sich die- Be-
deutung (stossen = ausstossen =) blasen, qualmen, brennen, wei-
terhin leuchten ergiebt. Vergl. ndXXta mit xlJoXoq f. a-noXoq, ^'»
mit &v/ii6gj dann jiQtj&ü), engtat, Ihgaivg, a^nXfjäog n. s« w. Wir
werden am besten thun^ allen den genannten Eigennamen die Be
deutung der wallenden (unser wallen hat vorn dh verloren), stur-
mischen Bewegung zu geben, welche auf Luftwesen sehr gut past
Vgl. adXog^ aaXevM aus sa + (h)FaX = naX und ^Schw^ok, An-
deutungen p. 185. In ndXXtt^ liegt der Begriff wallen =s aufwaUeo*
aufquillen, aufschwillen = aufgehen, sich erheben, wachsen (Benf-
11, 164), wie in (paXXdq, fpeXkog^ qwXXov; neben ndkXctl^ erscbeiDt
fiHQa^, fdXXuS,, wozu /uaXsQog (heftig, stürmisch, flanmiend) s<
vergleichen, ferner Mi'f4uX(X)(ov, die wallende = aufwallende, ^
mische, heftig bewegte Thyiade. In IldXXag^ Vater der Selene f^
in TldXXag, Sohn des Krios (oben p. 96) und der Enrybia kfiv^
der Begriff stossen, schwingen, werfen =s streuen, strahlen, kv^i'
ten stecken; vgl ghri aus hvar bei Benf. II, 195, aber aadi^
vibro, das ganz = TidXXia ist, ausser dessen Bedeutungen aber ^^
noch die Bedeutung funkeln, schimmern, blitzen hat. Analog i^ ! >
die begriff]. Entwickelung von mico. :
269. Ud/Liiaog, o, häufig vorkommender Flassname, köon^ ^
mit Kfifiaog^ Kfj^piaaog gleichbedeutend sein und „der gekrömiD''' -^
i
— 163 —
gescblängelte Fluss* bedeaten. Vergl. lat. cam-ur, gekrümmt, aus
hva-m bei Benf. 11^ 320 sq., » hva-dh in pandus, zu Benf. II,
823, verw. mit nan aus hva-p in X6i(/u)7rrcü ib. 11^ 324; dem lat.
^ cam-ur entspricht xa^ in xu/uvw (sich krümmen, biegen, neigen =
i niti, nayare ib. II, 182), ferner (mit hv=5y) ye/n in yt/uo) =^ arivu
(geneigt &= gedrängt = gedrang, eng, voll sein), wo hva-m (yt-u)
I csdhva-n (u-w-v) == dhvaCn)g', (dhv)a(n)g' in eng ib. II, 17 sqq.
VgL auch drängen, drücken, eig. neigen (Benf. II, 291) mit dre-
hen Ib. n, 279, wo der Begriff neigen =3 biegen, krümmen. Nun
bedeuten lat. gemere und gr. arivo) auch tönen =» stöhnen , klagen :
wie sollen wir dies erklären? Darüber gibt Benfey II, 182 Auf-
fichiussy wo neigen = stossen = ausstossen, tönen {/vooq, /votj,
vcwotj, kna-ppen, kna-cken, kna-Uen, kna-rren) ; vgl. dhvan, tönen,
ib. n, 270) mit dhan, stossen, II, 276 und dhvan, geneigt sein,
B, 320 sq. Da Benfey n, 60 sqq. (hv^ aus hvi, hva) zu II, 275
■q. gehört (d-hva-n), so könnte man, ohne die Wurzel zu ändern,
den Namen Pamisos und Kephisos (vgl. den Art. Kon-geiig in den
Nachtragen) auch den Begriff des Tönens = Rauschens vindiciren ;
doch halte ich für viel wahrscheinlicher, dass die so genannten
FlüaBe als flexuosi bezeichnet sind. Zu Benfey II, 321, wo yafnoq^
lat. hamus (aus hva-m; xujuog ist wohl von /aiog zu trennen),
gehören auch d/nig (Nacht-topf, Schi£f, vgl. a-xärpog^ Schiefes) und
d^iyünf, Schaale, welche vom (d)hv eingebüsst haben. Die un-
I yerstfimmelte ürwurzel dhvam erscheint in d-a/uvg, &d/Livog, wozu
, sich yi/iM (vgl. arivo) und dhvag' in unserm eng, ib. II, 17 sqq.)
verhält wie yXäyog, yaXaxro zu d-skyo), s-treichen, Forsch. I, 178.
270. ndv^ 0, Sohn des Hermes und der Tochter des Dryops,
der bekannte Hirtengott, der bes. in Arkadien verehrt wurde. Der
Name seil nach Schwenck, Andeutungen p. 213, von (päcj, (palvat
«Ivnmen und urspr. ein Beiname des Sonnengottes sein. Besser
denkt man an na in lat pasco, weiden, = ßo, ßa in ßSaxcj, nQO"
ßazov (vergl. Benf. n, 59); diese am meisten verbreitete und be-
fiele Etymologie ist aber auch^ noch sehr problematisoh und muss
wohl vor einer dritten zurücktreten. Vgl. 711; in naFigj ndig^ nuigy
bei Benfey E, 73 ; diese Wurzel ttv, .welche auch in noiko (zeugen,
-^g. machen) steckt, ist identisch mit na in na-Tfjo, Vater, eig.
Zeuger. Femer gehören na, nv wohl zusammen mit (pvw (ib. II,
105) ,.. Uidem dijese Wurzeln aus hva = dhva = unserm zeu-gen
Btatnmen können ; zeugen ist verw. mit zwingen = engen, zwacken
a. 0. w. und bedeutet eig. eng = dicht, fest machen = machen
überhaupt; vergL Zeuge, testis, der etwas fest versichert, erhärtet,
bekräftigt und zu zwingen = engen dhvang' = ang' bei Benf. IT,
17 sqq., femer (wegen z aus dli(v)) zwerch, Zwerg, Zirbel- ib. IT,
279. In griech. rdxog, r/xrw, rev/co steckt sa -f- dhva-k; vergl.
d-ikyto mit unserm s-treichen und mit a-rXsyyig, o^rsXyig, woraus
xXsyylg, xtXylg werden konnte; in n/jywui, facio, a-fplyy Wj figo
liegt hvag'y hvig". Der eben gefundene Sinn des Namens Pan bleibt
1
— 165 —
273. riagfdtaoqj o, Fiuss in Thesaalien, dor in den Bpercheios
Qleaat, könnte dieselbe Wurzel hvar, hvfl stecken, aber in der Be-
deutunfi^ drehen, krflmmen; vgl. den Art. Tläfiiaog, welcher Name
aus näQ^iaoQj riQdfiiaoq entsprangen sein könnte, ferner die Fluss-
namen ntQ(4i^a{(i)6q und Kgi/aiaog und .dazu kri-rni aus hyri-mi
=■ {h)vfi-mi, lat. ver-mis, Wur-m, Ftk-^ivd^ bei Benf. n, 300.
' Idi erinnere auch an GsQ/n-'üiSwv oben p. 61 und vergleiche zu
krimi altnord. skrimsl, ndXwQ^ xä/unog, %rJToq (Dietrich, Altn. Leseb.
p. 275). Ebenso wie in diesem und dem 'vorigen Namen ist /Zaus
bv entoprungen in den Namen
274. TlaQvaaoq, o, oder lla^aaaoq, der berühmte Berg Par-
nase, üdQvrjq, ^, Waldgebirge Attika's, flcigviovy 6y Gebirge auf
der Gränse von Lakonien und Argolis. Vgl. Benf, 11, 285, wo
xopa, xoQfjvov, itgavlov, unser Wort Hirn (Gehirn) aus hvar (ge-
dreht sein) = xoQj koq (xoQ-wvog, gekrümmt), wofür auch noQ er-
■eheinen konnte. Da hvar, hvfi = var, vfi, so ist UaQ identisch
nait laA. ver-tex, Wirbel, Scheitel, Spitze ; die Grebirge sind als xo-
fwpcUf Wirbel, aufragende Häupter bezeichnet. Mit den obenge-
naanten Namen für verwandt halte ich ^A^ßagvog^ i^y Vorgebirge und
Stadt bei Lampsakos in Kleinasien, auch ^A-ßa^vlg, rj, *A-ßaqvtdq,
1^, dam vielleicht Bagvovg, o, Stadt in Makedonien, to Xfyo/nsvov
Bi^fPO¥ oQog, das Bamosgebirge in Makedonien (vergl. Hoihnaiini
Grelild. u. d. Gr. p. 96), endlich BiqfAiovy to (seil, ogog) in Ma-
kedonien. Vgl. auch laQyctQov, FdQyaqa, worin yaQ = ÄjPap, hvar
SS queri oben p. 22.
275. ndtpog, tj, Stadt auf der Westseite der Insel Kypros mit
einem Hafen. Die Stadt könnte von ihrem Hafen benannt sein
und lldrp'Og unserm Haf-en entsprechen. Vgl. unser Hafen, ') ein
Topf, Geschirr, = a-xä(p-og, a-xätf-ij, welche Wörter zu Benf. II,
324 sq. gehören und von dem Begriff biegen, einbiegen, eingebo-
gen, vertieft sein ausgehen ; ^) eine Bucht, worin die Schiffe sicher
liegen, jeder schirmende (vgl. oq/lwc mit S-chirm, ib. II, 297, wo
7", vfi := hvfi, hvar, kar in S-chirm) Ort Hierzu vergl. man
^»*Ä (aus hvabh), bedecken, ib. II, 322, eig. neigen, biegen, wen-
^^ 5 drehen «=» umdrehen , umringen , umgeben, bedecken ; da be-
^Q^^^ ^ täuschen, so scheint mir gr. dn-aip'lffy^M {acp = hv-abh)
9^i^ änsneetzen , worin sich aq> zu natp in ildrpog verhalten kann
^ ff,}' ,^^^ser dieser Etymologie des sicher nicht semitischen
Ä ^ ^fdfpog bietet sich noch eine andere dar. Da nämlich Att*
y^ ^ Ijlf ^^nem Berge lag (vgl. Hoffmann, Griechld. u. d. Gr*
► ^^ ßo läaat sich an unsere Wörter Hoffer, Haufen, Hübel
/'\f ^/^Ae vc^n derselben schon^ behandelten Wurzel hva-P»
^ ä^^ J5toigr«"'ff neigen , biegen (vergl. Buckel mit Hügö^»
^ 0^H rX^ ^^2 ®^^- ausgehen-, vgl. x,i/pr)g, vfJoc, vß^^^
— 158 —
f»
uapoq {//fittpoo) neben KQinv fiixutnov (swei kret. Vorgebirge bei
Hoflhumn I. c. p. 1321 aq.).
263. llayymnv^ t4, makedonfBches Gkbirge an der Or&nte ym
Thrakien, am NeitQS, kann verwandt sein mit ndyog, Hügd| ni
ndyog, Berg bei Smyma, za Benfey 11, 32Q sqq. (wo d-hva, ge-
Wi\g^), II, 24y wo Höcker, Hügel u. a. w. nayyouor, nuyoq, /7b-
yo^ verbalten sich in Betreff des Anlautes m Hügel, Höckerj bock,
Höhe, wie das im Artikel Ovgfa besprochene Wort ncS^-voc n
nnserm Har-n, har-n-en, hur-en. Vgl. aach n ans hv ih nvyiiff
ntiywvf 7t(T)v/, 7r(r)tWcri^ g> aas hv in qAjy, fpsvyw ib. H, 20—21)
wo man unser Buckel =s Höcker beachten wolle.
264. Tlatijfovy 0, auch Uaulv^ IJcuoivg bei Homer Ant der
Oötter, später Beiname des Apollon, ist von Benfey n, IST Mfcr
richtig mit nttvfjj zusammengestellt worden, obwohl die doii|B- \\
j^ebene Etymologie des Wortes navro unhaltbar Ist. Die GnmAe- ^
leutung von nuvw (nicht nur begriflflich, sondern auch etymologlKh
verwandt mit iavcj) ist neigen, legen, ruhen machcfn, rar BdIib
bringen, stillen, sedare; n in ttovoi ist aus hv, wie ß fä ßatk
niedrig, « ij-ßatog, und nttv gehört zu (d)hva bei Benf.n,320iq.
Mit nav(a zusammengehörig sind navgog und parvus (znhvf i, bv»-rW \i
Benf. 11, 280), verw. mit pauc-us/ wo pauc ans hvak s xmi-^, | ist
sch-wach von (d)hva ib. H, 320^ vgl. II, 21 (ei^. geneigt, ildi
heißend = weichend ; v(;l. vUrj, Benf. 11, 185 mit lat. vineo, (iM-
chen machen), ferner lat. vaco und ^iukoq, eig. ablassend, abstabeod,
ge-mach, gemäch-lich = ruhig, selig). i-in
2()5. TJahvFQ, Ol, die Päoner, die Bewohner der Landsdüft li^i
m
ER
^1
I
H
.
1)
l
JJttior/n in Makedonien am Orbelos, zwischen den Flösse Sttym«
und Axios; ihr Ilaiiptsitz war das Axiosthal. Vgl. Abel, Makei
vor Phil. p. 59. Danach kann man den Namen der Tla/ovs^ wl^
ßantq, niedrig, combiniren und die Päoner fiir Bewohner der ni^
drigen Thalgegend halten; ß in ßaioq (von hva, dhva bei Benf-O)
320 Bq.) ist aus hv, konnte also auch durch n anagedrückt 1ft^
den. Vgl. den vorigen Art, wo über navia, verw. mit Jovcü, iaiih
dvvt (ib. II, 66 sqq., zu 11, 320 sqq.) und den Art. BoJa in dea
Nachträgen. Sonderbar klin^ die Nachricht, dass Päonien von
Iluuov, einem Sohne des £nd3rmion benannt worden; ein andeRf
fjaiinv hiess ätkch Tfiwvog (vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 688),
was uns, wenn wir auf etymolo(;ische Spielereien ausgehen woDtti^
veranlassen könnte, die Päoner für „Sänger^ zu nehmen und IkRi i
Namen von hv6, tönen bei Benf. II, 60 herzuleiten. Vgl. den M \ \
Alvyäuv, Daes bieher der Name des päonischen Stammes ^ f
TlwonXm gehört, ist sicher, aber die Deutung ist problematiseh. m
Auf ganz andere Gedanken über den Namen der Päon^ werfe* | ^
wir geführt, wenn wir Hofimanii, Griechld. n. d. Gr. {>. 86. 84 be- ;
Hicksichtigen. Dort heisst es: „Päonia wird die Laadsehaft ** p
dem westlichen Ufer des Axios entlang bis zunii Heele genssi't g
welche die Temeniden eroberten. Sie war jedoch nur ein lleil de* f
— 159 —
grossen Päoner-Ländes. Zu Pfionien gehörten, wie es eclieiTit, ä\\4
;ie genannten Theile ded Bpäteim maked. Hochlandes, das westlich
^'onien, und Thrakien östlich berührte. Päoniens uralten Umfang
reisen zwar keitie Nachrichten genauer nach; es ist indessen ge-
flsB keine grandiose Behauptung, däss dasselbe in frühester Zeit
inen bei weitem grossem Flächenraum umfasste, als die späte hi-
iortsche Zeit kennt. Die PSoner scheinen vorzuglich die rauhen
lebirge Inne gehabt zu bliben.^ Ist letztere Ansicht richtig, s6
&88t sich natiü bei Benfey ü, 77 (eig. stossen) heranziehen; vgl.
rpSanatog^ zustos'send, ngoanalo) = ngoanlnrot und nlnrw IT, 93
on pat (neigen =7 stossen, daher fallen, vgl. II, 182), lat [Kit-o,
Vl-flet-us, (wie aYx^', ai% verw. mit aCi, Stösser, Ziege; lat. ico,
|ccAo^, stossend =) pet-ulcus, gr. nir-ga, Fels, Klippe, wie nvtvd
BD Namen 'hga nvxva = 'Zf^mx niroä bei Hoffmann p. 1381» und
iKfai 9o6q^ stossend a hervorstossend, vorspringend^ spitz, bei Benf. II,
Yt^i ff^f^ : T^er führt auf hvat, hFar, wie äenn naT-daiTM, schla-
^n, nliser pat-schen mit Dät-sch, Schlag, weiterhin mit quet-schen,
wet-Bcben, lat. quatere, cutere (schlagen, erschüttern, vgl. Seh weAck
. V* quetschen, wo wend. kwo^zczü, schlagen) zusaminengehören.
fgl^. Scliwenck s. v. Datsch, wo er dat- mit s-tosseii, lal. (8)tutl«
tere aus sa + dhva-d bei Benf. 11,271 sqq. combinirt; in Datsch
iteekt eine Wurzelf. dhvat (D aus dh wie in Dampf ans dhvap »
f^VTff rwp ib. II, 275) « hvat in xohyaXig, = rat in ot?r-aci>, ==»
radb, vAdh in tad-'-iw ; vgl. studere = tnditare, tundere mit antvd(i)
n- sras bv), eig. stossen =: treiben, in Bewegung setzen, beeilen,
i«schleunigen n* s. w. Nun könnten die IJaiovfq als stossende^
iBrvörstoMende , vorspringende =s hohe, als juaxtdavo/j Mamövol,
Pakedoniir, als Bewohner des hohen Berglands bezeichnet sein.
ff WM das von Benf. II, 77 mit lat pavio identificirte Wort nal<a
iMtriflty so kann dies auch für valaio stehen und zu der Wurzelf.
ifimh n pu(n)s (von pn) ib. U, 78 gehören, die meiner Ansicht
Mwh aas hvish (puns ans hvans, hvassdhvas II, 275) entsprang.
Dafür spricht (um von dvdnuiaroq^ i/Änaiarog zu schweigen) det
Bergiiame jinataavrog (£U)ffmann p. 1230), den ich mit *Aniaäg,
mßxoq^ 6, Apesantus, Berg in Argolis zwischen Kleonä und Mykeni,
eombfaiire und durch aufstossedd = aufspringend, aufragend {*A=^
äwa) oder aber durch sehr stossend — herviMtitossend, hervorsprin-
gend (^a Präf. sa; vgl. &v in ^oo(, spitz; mit der Bed. stossen
■B benrorstossen, hervorspringen) erkläre. Ich erwähne noch däi
Wort nataä, „TrAaxovVria nuQu K(aoig\ Athen, p. 646 F.^ dann
Uaiaog, 7, auch I4naia6g, Stadt und gleichnamiger FIuss ^iwiseheä
Lämpsakös und Parion (ob als der stoisäende, treibende = sehndlOt
eilende. Flosa bezeichnet ?), fernem (da hv =s ^ sein kann) 0at&g6g^
Bf Sohn des Boros, Bundesgenosse der Troer, auch Sohn des Rh<K
paloB, Enkel des Herakles (gestössen, getrieben = in Bewegung
gteetasti BchneH)^ ^marog, 1^, 8Mt auf Kreta, auch (nach Ste^
ly«.) Stadt ifa Pelöponnes , dl0 früher 0^"^ hiöissr (v^ fiftda^^
— 1(50 —
auf-spriiigeu, auf-rageii) , endlich Omauyaj ^, Stadt im aildl. Ar-
kadien. Nach Bcnfey I[, 79 ist die Wunelf. pish aus piksh =
pik, pig-l-A; in diesem Falle ist pish von pu(n)8 zu trennen (du
sicher = (djbvas II, 275)*und auf hvik zu reduciren, welche Wnr-
zelform bei gr. ttix-oo^, zu Grunde Hegt, verw. mit lat. ic-o (stoi-
sen = stechen) , ixtiv (ötossvogel, Weihe), iy in at^ (Stösser, ZiegeX
1/ in i/^x^'vg (Finch, eig. schnell), ai/^^/j (stossend =9 Rpitz), wei-
terhin mit axjfi dxQog, o^vg, ct/xv^, ffol^og ((p = hv), deren unver-
stümuiclte Urlorm in d^/jyto, &u(T<T(oy^ "^^XVQ erscheint; zu d'i^yf»
vgl. a-ny in aristo s= 8Bkrit (s)tig', acuere und zu den genannteo
Wörtern überhaupt lienfey I, 343 sqq., wo ig^ vig', ag' (= vag'
in sch-wingen, II, 21, verw. mit be-wegen, s dhvag' n, 27Ö)
aus (d)hTig', (djhtag'. Da nach Anleitung von pish auspiUsseft
eine Wurzclf. vish aus viksh ib. I, 345 mit dem Begriff stswefts
in Bewegung setzen, treiben, drängen, eilen (in^slyw I, 34S) be-
stehen konnte, so erlaube ich mir, dazu den dunkeln Namen Air
aiüVj 0, öohn des Kretheus und der lyro, Vater des Jason, lo
stellen und diesem Namen den Begriif der schnellen, heftigen Be-
wegung unterzulegen. (Vgl. den Flussnamen Aia-tjnog; -j^x kiin
zu un-Tw gehören und unserm -haft entsprechen; vgl. *lt4k&^ijn;
und den Art. Aid^r^y/og in den Nachträgen). Den Namen 7aaw
habe ich schon oben p. 68 mit (dh)vas bei Benf. II, 275 verbsi-
den und für Fuowv genommen ; er kann also gleichfalls ganz eii-
fach als der Stossende, Treibende = Schnelle bezeichnet sein. Ausser
dem Namen (Jfjofvg, den ich schon oben p. 68 mit Fantop com-
binirte, möchte ich jetzt auch den Namen Haiovfj damit verbindeB.
Zu (djhvas = pu(n)s bei Benf. II, 275. 77 vgl. noch unser Wort
Gcis-cl = Peitsche, althd. geisila, isl. geisl, schived. gisl, voo ei-
nem Stamme geisen, stossen, schlagen, (vgl. Schulze, Goth. GIoml
p. UOa: geisan, forire?), woher auch das im latinisirten gtestf
erhaltene goth. Wort gäis, Speer (vgl. den Namen Radagais), atti
gair, g£r, ital. ghiera, Pfeil, die Gehre = ein spitses Werkieagt
schwed. gisl, ein Strahl (nach Schwenck ein Stossendes,' Steckes-
des) stammen. In diesen W^örtern liegt wohl eine Wurzelf. (d)hvii
== (d)livas bei Benf. II, 275; vgl. hi(n)s aus (d)hvi(n)s, stiilagci,
ib. II, 276; verw. ist diese Wurzelf. (d)hvis mit (d)h(v)ld ib. Kr
193, wozu unser Geiss, Geisse = Ziege, lat. haedus, eig. stosseni^
Stösscr, ferner s-cindo (c = hv) = findo (f s= hv; so auch Sskri
bhid «= unserm beiss-en aus hvid; vergl. bhag', bhug', biegen i*
hvag' ib. U, 20) gehören. Wie in /lö, hid , so ist auch in ^
ib. II, 193 V eingebüsst, wie unser s-cheissen (wo eh : k »hr)
neben /J^id und had beweist. Dasselbe Verhältniss zeigt sich kd
O'/d^ü), O'/J^io gegenüber s-cindo. Zu a-yad (stossen , spaltsSi
stechen) vgl. Schwenck s. v. Geiz, wo angels. gad, gadd, Spiesi» f|
Stachel, schwed. gädda. der Hecht, von seinen scharfen ZfibMi <
benannt (das W. Hecht, verw. mit Hacke, hacken a hauen, n^ J
l^richt vollkommen dem gr. W. Kuxrog, d, /f, einio stachelige PflsM • ^
— 161 —
Dorn, DiBtel), engl, gad, Stachel, gad-fly, Stech-fliege u. s. w. Ich
erwähne schliesslich noch Xfjaiov, ro, Vorgebirge der Insel Samos
, (ob stossend » spitz, ^odg), Xjjaioq,6, Fluss auf Samos (ob stos-
sepd. = treibend '» schnell, dvog).
266. IlaXajiujäfjqy 6, Sohn des Nanplios, Bruder des Oeax und
, Nausimedon, wird von Schwenck, Andeutungen p. 185, mit /7a-
\ Xalfuav und unsem Wörtern wallen, Welle in Verbindung gebracht.
Gewöhnlich denkt man (z. B. nach Welckers Vorgange auch 0. Jahn
In s« Dissert ober P.) an ntxXdfjtfj und (Lnjdo/nat, so dass /laAix«
fi^ijg für Uaku/LiijiLifji^g Stande und ,,mit der Hand geschickt^
' hiesse; in diesem Falle könnte man die einfachere Form naXa ^
] naXfmv (in naXai^an^ bei Benf. 11, 83) heranziehen und UaKa-
; fdfjiffi f^ TlaXtu- 1*1^6 Tjq nehmen. Vgl. attisch TraXa-arij = naXai-
[ m^. Doch scheint diese Bedeutung keineswegs die wahre Bedeutung
' des Namens zu sein. Vgl. noüctXißavXogy notxiXofifjr^Qf dann ßäXiog
. M Benfey II, 304, wo ß aus hv; (eTnerfidyxvXoiLijJTfjg und die
Womel' naX, nsX, drehen (in nd^^, Drehen s: Ringen) ib. 11, 293
' nebst k^ versutus; da in naX, neX n aus hv, so ist damit iden-
^ tfflch «al, KiXj KoX in a-yiaXtjvog, a-x^XXog^ a^-noXiog, femer viel-
" leicht -Kflul in dem mit /nlvi^^ componirten Worte xaXa^ävd-fj (Krause-
' münzei irgL oben p. 127 und axoXio&gi^y kraus-haarig). Paiamedes
^ eciheint also ein Krummes = Tückisches, Listiges sinnender, ein
' BcUaaer, kluger Dämon (des Meeres) zn sein. Darf man mit Ifa^
] Xa^/Lt^iiig, den Beinamen des Cheiron niXe-d-goviog (vgl. Benfey I,
^665 nnd TwXvd-goviog = noXvqfuQ/Ltaxo^) in Vergleichung ziehra,
^ eo dosB nsXs'-d-Qoviog der welcher krumme = listige, kluge, klug
'enonnene, oder krumme, gedrehte » verschiedene, mannigfache
^ (wria ei diversa) Heilmittel besitzt ist? Vgl. varius von yar, vri,
* üniiien bei Benfey II, 295, wonach auch UaXa'infjdfjg ein Ver-
^•Bdiiedenes, Mannigfaches sinnender Dämon sein kann. Vgl. noch
-WibjEUXf, sich drehen, hin und her bewegen (wie versari), noXog
' bei Benf. II, 292.
*■• 267. IJaXixol, oi.. Söhne des Hephästos und der Aetna (oder
des Zen^ und der Thalia, einer Tochter des Hephästos), scheinen
^' Dämonen vuleanischer, schwefelhaltiger Sprudelquellen zusein. Vgl.
^PreHer I, t22, dann rf^oX^og, Qual-m, verw. mit y/ifpog^ y^d(poiQ> aus
"^•a + hvap (xan^vog) « vap (lat. vap-or, deutsch Sch-wef-el), «
'dbvmp'ln TV9)cti und unserm Dampf; dazu ß(j9)sXvQ6gj (hauchend,
f xtecbend ^) stinkend, ß{d)6Xog, Gestank, ß(i)vXXa}, einen Wind
•laMen, .ß(d)d(o f. /i?(J)eWi,~ dass., wo ßsa = hFaa = (pva in qwaa,
'Das Wort ydXog gehört zu hva-r, hvar, hvfi in ghfi, ghrft, rie-
* ehen bei Benfey 11^ 142, wie tfjitpog zu hva-p » dhva + p 11, 275.
I>ie Paliken sind wohl als qualmende Dämonen zn fassen. Sonst
Icöimte man TlaX-utol auch mit d^aX-tgog, unserm quillen, Quelle,
lat. buUio, ebuliio (zu hvar = ghar, ghri bei Benf. II, 195) rer-
Unden ; dadurch würde aber nur die begriffliche Seite unserer Ety-
ologie geändert, die Wurzel bliebe dieselbe, indem Quahn, -mittelhd.
11
— 162 —
qualm, dualm mit quillen, Quelle, ^aX^igo^ ?erw. ist« Nach Jacobi,
Uondw. d. Myth. p. ()*J1, hiessen die beiden Quellen •Deiiioi, worin
die Wurzel dhval, dlivar, dhvri (=^hvfi in ghri, Btiilare, fluere bei
Benf. 11^ 195) stecken kann, worauf griecti. d^ak-tgog, d-dk-aaca,
a^TaXdw, (T-TukäC^dif n-TUiii 8-tilla, stillare zu reduciren sind; ?oi
(d)hvar, (djhvfi stammt auch unser Wort Quelle. Der Begriff qail-
len , quellen scheint auch im Namen der Palikenmutter Thalia za
stecken; vgl. xvfio&uX/jg, wogenquellend; ebenso könnte der Name
der Muse Thalia sich auf das Uervorquillen des Gesanges aus der
Brust des Sängers bezichen.
268. Uakkuqy tjt Name und Beiname der Göttin Athene, ist
zu verbinden mit lldkXaq, uvroq^ o', Sohn des Tartaros und der
Gäa, ein Gigant, den Athena erlegte. Ebenso hiessen der Vater
der Selene und ein Titane, Sohn des Krios und der Euryfaia; ancb
hiess so ein Sohn des Königs Pandion in Athen , Brader des ie-
geus. Ausserdem ep^ähne ich der etymol. Zusammengehörigkdt
wegen llaXktjv^j, ij, Halbinsel Makedoniens Ewischen dem ther-
maischen und toronaischcn Meerbusen, die früher Okiyga hiess,
Jlaktvc, 6, ein Sohn des Kephalos (des Wirbelnden, Tummefaidefl
=s Jagenden) und ll^ksvg, o'^- Sohn des Aeakoa (von ccj;^, stür-
men), Gemahl der Thetis (f. &viTtg von dvw, stürmen), Vater des
Achilleus (des sehr gellenden^ hallenden^ schallenden oder aber des
schnellen, vergl. oben p. 88). Alle diese Namen gehören so der
Wurzel nak in nukktoj bei Benfey I, 568 (von spha, spa anstt
-I- hva), II, 293 (d-hva-r, d-hvfi), deren Grundbedeutung stMsen
= erschüttern, heftig bewegen, schwingen ist, woraus sich die Be-
deutung (stossen = ausstossen =) blasen, qualmen, brennen, wei-
terhin leuchten ergiebt. Vergl. irakkta mit ^okog f. a-noXog, ^^
mit d^vfioq^ dann ngfj&M, ejigtat, JIsQaivg, a^nX^Soq u. s« w. Wir
werden am besten thun^ allen den genannten Eigennamen die Be
deutung der wallenden (unser wallen hat vorn dh verloren), stv-
mischcn Bewegung zu geben, welche auf Luftwesen sehr gut pu^
Vgl. adXog, aaXevM aus sa + (h)Fak «= nak und Schw^ck, An-
deutungen p. 185. In ndXku^ Hegt der Begriff wallen =s aufvraOeQi
aufquillen, aufsch willen = aufgehen, sich erheben, wachsen (Beof'
11, 164), wie in (puXXdq, (pekkog^ ^kkov; neben ndkkctl^ erscbeiDt
fiHQa'^, fibkkdS, wozu /uakegdc; (heftig, stiirmisoh, flammend) so
vergleichen, ferner Mi'f4aX(k)(ov, die wallende &= aufwallende, ^
mische, heftig bewegte Thyiade. In UdXXag^ Vater der Selene ^ .
in Tldkkaq, Sohn des Krios (oben p. 96) und der Enrybia kS^ j
der Begriff stossen, schwingen, werfen == streuen, strahlen, ksdi'
ten stecken; vgl ghri aus hvar bei Benf. II, 195, aber auch Ist
vibro, das gans == TidXXia ist, ausser dessen Bedeutungen aber and>
noch die Bedeutung funkeln, schimmern, blitsen hat. Analoga; <;
die begriffl. Entwickelung von mico. \
269. nd/iiTaog, o, häufig vorkommender Flussname, köoote ^
mit K^qnaog, Kfjffiaaog gleichbedeutend sein und „der gekröminlft t
— 163 —
gescblängelte Fluss* bedeaten. Vergl. lat. cam-ur, gekrümmt, aus
hva-m bei Benf. 11^ 320 sq., t±x hva-dh in pandus, zu Benf. II,
823, verw. mit xan aus hva-p in xci(^)nTü) ib. 11^ 324; dem lat.
cam-ur entspricht xa/u in xu/ayu) (sich krümmen, biegen, neigen =
niti, navare ib. II, 182), femer (mit hv=5y) ye/u in yt/uo) =s azdvcj
(geneigt = gedrängt = gedrang, eng, voll sein), wo hva-m (yt-u)
B=dhva-n (u-w-v) = dhvaCn)g', (dhv)a(n)g' in eng ib. II, 17 sqq.
Vgl. auch drängen, drücken, eig. neigen (Benf. II, 291) mit dre-
hen Ib. n, 279, wo der Begriff neigen =3 biegen, krümmen. Nun
bedeuten lat. gemere und gr. ardvio auch tönen =» stöhnen , klagen :
wie sollen wir dies erklären ? Darüber gibt Benfey II, 182 Auf-
fichiussy wo neigen = stossen = ausstossen, tönen (/voog, x^ofj,
acvfStjg kna-ppen, kna-cken, kna-ilen, kna-rren) ; vgl. dhvan, tönen,
ib. n, 275, mit dhan, stossen, II, 276 und dhvan, geneigt sein,
H, 320 sq. Da Benfey n, 60 sqq. (hv^ aus hvi, hva) zu U, 275
aq. gehört (d-hva-n), so könnte man, ohne die Wurzel zu ändern,
den Namen Pamisos und Kephisos (vgl. den Art. Kon-gtvg in den
Nachtragen) auch den Bogriflf des Tönens = Rauschens vindiciren ;
doch halte ich für viel wahrscheinlicher, dass die so genannten
Flüase als flexuosi bezeichnet sind. Zu Benfey II, 32], wo xa/uog^
lat. hamus (aus hva-m; /a/iiog ist wohl von /aiog zu trennen),
gehören auch aftig (Nacht-topf, Schi£f, vgl. a-xärpog^ Schiefes) und
dfMftoy^ Schaale, welche vom (d)hv eingebüsst haben. Die un-
▼erstfimmelte ürwurzel dhvam erscheint in d-a/uvg, &diLivog, wozu
sich yiinfjj (vgl. (nivo) und dhvag' in unserm eng, ib. 11, 17 sqq.)
j verhält wie ykäyog, yalaxro zu d-eXyio, s-treichen. Forsch. I, 178.
270. /7av, 0, Sohn des Hermes und der Tochter des Dryops,
der bekannte Hirtengott, der bes. in Arkadien verehrt wurde. Der
liame seil nach Schwenck, Andeutungen p. 213, von (pua), (palvco
«lammen und urspr. ein Beiname des Sonnengottes sein. Besser
denkt man an na in lat pasco, weiden, = ßo, ßa in ß6oxcj, hqo"
ßaTW (vergl. Benf. n, 59); diese am meisten verbreitete und be-
fiebte Etymologie ist aber auch^ noch sehr problematisch und muss
wehl vor einer dritten zurücktreten. Vgl. 711; in naFigy ndi'g, natg,
bei Benfey H, 73 ; diese Wurzel tw, welche auch in noido) (zeugen^
^g. machen) steckt, ist identisch mit na in na-Tfjo, Vater, eig.
Zeuger. Femer gehören na, nv wohl zusammen mit <pva) (ib. II,
105) |.. Uidem di.ese Wurzeln aus hva » dhva = unserm zeu-gen
stAinmen können ; zeugen ist verw. mit zwingen = engen, zwacken
a. 0. w. und bedeutet eig. eng = dicht , fest machen = machen
überhaupt; vergL Zeuge, testis, der etwas fest versichert, erhärtet,
bekräftigt und zu zwingen = engen dhvang' = ang' bei Benf. IT,
17 sqq., femer (wegen z aus dl»(v)) zwerch, Zwerg, Zirbel- ib. 11,
279. In griech. rdxog, rixraßy nv/io steckt sa -f- dhva-k; vergl.
d-iXyfa mit unserm s-treichen und mit a-vXsyytg, o-rskylg, woraus
rksyyig, Ttkylg werden konnte; in n/jywui, facio, a-fplyyM^ figo
liegt hvag'y hvig". Der eben gefundene Sinn des Namens Pan bleibt
— 164 —
unverändert^ wenn wir ihn eu afa, tma, anv bei Benf. I, 537 aqq.
Stelleu, wo a^nv « hva, hu, dhu II, 271 sqq., «= (hva : kva —
wie II, 63 — :) Qva II, 164 (jcvoi, Kvita^ ntvfia u. s. w.). In diesem
Falle wäre Pan ein dem indischen Gott yiva (ib. II, 164) gleich*
zusetzender Gott des Wachstbums, der Repräsentant der geilen,
strotzenden Zeugungskraft, des männlichen Princips in der Nator.
Mit lldv vergleicht sich dann zunächst das Wort nioq (f. ubFü;
von nv ib. II, 80) , der schwellende penis , wie ^iva , Q6vm ib. II,
164, tf^aXkoq I, Ö72 u. aa. Da griecb. anag, dnovr «= sa-^aot
(f. sa-kvant) ib. II, 167, so lässt sich Tlav auch za gva, ^ bei
Benfey n, 164 sqq. stellen.
271. llttvda^g, o, ein Lykier, berühmter BogenschOte, der in
Pinara in Lykien als Heros verehrt wurde; als apollinischer fiiigiefr-
sehütze (Preller I, 161) ist er wohl ein Bild des Apollon. Yecg^.
a-nivi-w, Benf. I, 564, ir-^ffvJ-oVi;, ib. l, 563 , lat. fundo, iub
hva(+d) SB hu, /v, x^^^f projicere ib. 11, 194, aus dhva, dhn,
stossen («= treiben, in Bewegung setzen, werfen), woher n, 275
dh-vag' =: sch-wingen, U, 21, = ray in ora/oiV, ard^a* Ver-
wandt sind unsere Wörter giessen, s-chiessen (vgL gellen , halien,
schallen), s-chütten, schütteln, erschüttern u. s. w«, femer griech.
üxiiuvvvfitj (jMvTjjutf xfidvyv/Litf xliv^j/uij worin der Begriff stossen,
treiben, forttreiben, werfen, schwingen, streuen zu zer*streuen, aus-
einander treiben u. s. w« modifieirt erscheint. llan^aQog hdsit
Schiesser, Schutz, wie mnQog (xon-roi) Stösser, Keiler.» Eber.
Was den anklingenden Namen llavda^oq (Vater der Aedon, vgl.
Preller II, 94) betrifit^ so könnte dieser zu hva-d bei Benf. 11,62
(aus dhva ü, 275, stossen, ausstossen = tönen) gehören. VergL
den Art Zrj&og,
272. fJägig, 0, Sohn des Königs Priamos von Ttoja/ der aoeb
^AXk%avd^g hiess. Preller II, 263 not. 3 vermuthet, dass der Nane
Tldgig sich zu AXi%aväQog verhalte wie JoQetog zu ^EttrtiQ (obes
p. 37 sq. ; v^. auch Kaa^ävdQa = AXi%'dvdQa ob^i p. 82) ; &»
Vermuthung könnte richtig sein. Vgl. die Wurzel mkj nak (aiBS
noQ) bei Benf. II, 293, wo tt = hv, eig. drehen s= umgeben, am-
ringen, bedecken, wahren, wehren ib. II, 294 (yri, var, ans hvfi,
hvar, hval = lat. cel-are, oc-culere, hehlen, hüllen; für hebko
könnte auch fehlen erscheinen — vgl. Schwenck, D. W. s. v. feUoi
u. s. V. befehlen — wovon unser Pell = Hülle; vgl. oben p. 23|;
dazu gehören nak-juvgy Herrscher, eig. Schützer^ ndk-rrj, 8dM
lat. par-ma, mkog, nsXXog, schwärzlich, dunkel (nmgeben = 6^
deckt. Vgl. xfX'-atvog, /usk-ag), n^kka = pellis, Fell, Haut, n^l$y
Helm (hehlend = deckend, schützend, vgl. Held &= S-rchild, a^
Helm >= S-chirm) und viele andere Werter, deren Anführung bi^
nicht nöthig ist, weil aus den beigebrachten sattsam erhellt, dtss
Ildgtg Wahrer, Wehrer (\4kd'^^av6Qog) bedeuten kann. Ich enräbnc
noch den Namen des Troers lldk-fxvg, Sohn des HippotioD. ^ j
dem Flussnamen
— 165 —
273. riag/Ltiöoq, o, Fluss in Thessalien, der in den Spercheios
E fliesBt^ könnte dieselbe Wurzel hvar, h^fi stecken, aber in der Be-
i deutunfc drehen, krümmen; vgl. den Art Udfiiaoq, welcher Name
I aas riaQfiiaog, riQdfiiaog entsprangen sein könnte, ferner die Fluss-
1 namen n€Qfxrio{p)6q und Kgi/aiaog und .dazu kri-ini aus hvri*mi
i =• (b)vri«»mi; lat. ver-mis, Wur-m, Fa-jniv& bei Benf. II, 300,
i lA erinnere auch an GsQ/n-uidtav oben p. 61 und vergleiche zu
r krimi altnord. skrimsl, ndXcDQ, tcä/nnog, ^rjroq (Dietrich, Altn. Leseb«
i p. 275). Ebenso wie in diesem und dem «vorigen Namen ist /Zaus
hv entsprungen in den Namen
274. FlaQvaaog, o, oder Tla^aaaog, der berühmte Berg Par-
muMy nägvijg, ij, Waldgebirge Attika's, flciQvtovj o% Gebirge auf
der Gränze von Lakonien und Argolis. Vgl. Benf, II, 285, wo
McEpa, wQfjvüv^ HQovlovj unscr Wort Hirn (Gehirn) aus hvar (ge-
drriit sein) = xag, koq (xoQ-iovog, gekrümmt), wofür auch noQ er-
seheinen konnte. Da hvar, hvfi = var, vfi, so ist TlaQ identisch
mit lat, ver-tex, Wirbel, Scheitel, Spitze ; die G^irge sind als xo-
fv^palj Wirbel, aufragende Häupter bezeichnet. Mit den obenge-
nannten Namen für verwandt halte ich ^A-ßaqvog^ i^, Vorgebirge und
Stftdt bei Lampsakos in Kleinasien, auch ^A^ßaQvlg, ij, 'A-ßagvidg,
7J, daui vielleicht Bagvtwg, o, Stadt in Makedonien, ro Xeyo/usvov
Bd^p igog, das Barnosgebirge in Makedonien (vergl. Hoffma|in|
6rofaId. u. d. Gr. p. 96), endlich Big/Lnov, ro (seil, ogog) in Ma-
kedonien. Vgl. auch laQyoQOv, luQyaQa, worin yaQ = hFaQ, hvar
• =s quer, oben p. 22.
275. ndfpog, rf, Stadt auf der Westseite der Insel Kypros mit
einem Hafen. Die Stadt könnte von ihrem Hafen benannt sein
und Ilätp'og unserm Haf-en entsprechen. Vgl unser Hafen, *) ein
Topf, Geschirr, = a-xcicp-og, a-xdtf-jj, welche Wörter zu Benf. II,
324 sq. gehören und von dem Bogriff biegen, einbiegen, eingebo-
gen, vertieft seih ausgehen ; ^) eine Bucht, worin die Schifie sicher
liegen, jeder schirmende (vgl. oq/lwc mit S-chirm, ib. II, 297, wo
yar, vri == hvfi, hvar, kar in S-chirm) Ort. Hierzu vergl. man
kabh (aus hvabh), bedecken, ib. 11, 322, eig. neigen, biegen, wen-
den, drehen » umdrehen, umringen, umgeben, bedecken; da be-
deoken = täuschen, so scheint mir gr. a;r-aqD-/rTxa> (a^ =hv-abh)
dort anzusetzen, worin sich atp zu naq) in Ilurpog verhalten kann
"^i^ lat« arc-eo zu porc-eo (p aus hv). Die Wurzel }cv(p = kubh,
faräbh (= kabh, vgl. axuipog^ aavtfog) mit der Bed. bedecken er-
scheint in xvq>fXXa, rcl, der Nebel, die Wolken, v£q)iXr} yvofptSäijg
■(Hesych.). Ausser dieser Etymologie des sicher nicht semitischen
«ManieBS Hätpog bietet sich noch eine andere dar. Da nämlich Alt-
PaphoB auf einem Berge lag (vgl. Hoifniann, Griechld. u. d. Gr.
p« 1290)^ so lässt sich an unsere Wörter Hoffer, Haufen, Hübel
erinnern, welche von derselben schon^ behandelten Wurzel hva-p,
hva-bh mit dem Begriff neigen , biegen (vergl Buckel mit Hügel,
Höcker) bei Benf. U, 322 sqq. ausgehen; vgl. xvtpog, vßog, vßog^
— 166 —
vßviaTa bei Benf. II, 326, dann cap-at, netp^-aX^, Kopf 11, 324,
eig. Wirbel, vertex, Scheitel « Spitze. So käme Paphos in etymoL
Verwandtflchaft mit Abä, Thebä, 'rr/ci/^o^ (vgl den Art. Tä/tinijj wo
über T aus dfa), Hyblä u. aa. StSdteiiamen und bedeutete die HtigeU
oder Berg-Stadt.
276. IhtQavd-og, d, Sohn des Argos und der Eoadne, Vater
der Kaliirrhoe, der auch IIsiQuaog und Ihigagf avTog heisat; ?gL
Jacobi, Handw. d. Mytb. p. 709; sonst heisst IhlQog, avro^, o,
Vater der Echidna von der Styx, während die Echidna sonst Toch-
ter des Ghrysaor und der Kaliirrhoe oder des Tartaros und der Ge
heisst. In Betreif der Etymologie dieser Namen verweise ich auf
Forsch. I, 127, wo ich IIssQfjy und IIstQfjvtj von a^ml^ (eig.
spargere^ streuen, sprengen, auswerfen, dann säen) hergeleitet ^i^
Dagegen scheint der Name Ihi^aq = Ilglag, 6, Freier det ffip^po-
dameia, von neigm, ngto) zu stammen und durchdringend «= tttdi
zu bedeuten; vgl. toqoq {TfQtvj e= ndgio), durchdringend a rasch,
o*§t)^ Kul roQog, Sehr dunkel ist der Name //«ipoi^v^, ehemals offener
Demos, später berühmter Hafen Athens; indem ioh auf Hoffiauum,
Grchld. u. d. Gr. p. 650 sq. verweise, wonach die drei lum Pei-
räeus gehörigen Buchten sämmtlich an der Landzunge Mnnyehia
la^en und der Peiräeus auf der Südseite . durch das Vorgdiürge
Alkimon, die nordwestlichste Spitze der Halbinsel Munycfaia, anf
der Nordseite, vom Festlande her, durch das befestigte Vorgebirp
E&'tioneia geschlossen war^ erlaube ich mir die Frage, ob man dea
Namen verbinden dürfe mit -ntiQu , ij, die Spitze, Schärfe, verw.
mit ntQovf]^ rj^ eig. die Spitze (zum Durchstechen; beide von vt^
in TiitQco), Vergl. Hoffmann p. 1537 sq , wonach der Hafen von
Byzanz das „Hörn der Byzantiner'' hiess, von dem Vorgebirge Hon
{Kb^ag)^ welches das südliche Ufer des Hafens von Konstantinopel
bildet; ähnlich könnte also auch der Peiräeus von den ihn ein-
schliessendcn Spitzen oder Vorgebirgen benannt sein."
277. Iletoid^oog, d, Sohn des Ixion oder des Zeus und to
Dia, ein Lapithc, Freund des Thesens. Dialektisch heisst erUfj^-
^öog, vgl. AhrenS) de Diall. Graecc. II, 162; bei Sophokles, Oed.
Col. y. 1594, IlfQiO^ooQy wozu IltQt&oTdai^ attischer Demos (nach
dem Peirithoos benannt). Ahrens, de Diall. Graecc. II, 162, spricht
gegen die Ableitung von Ilstptdoog aus IlfQi^&oog; doch scheint
mir dieselbe nicht vorschnell aufgegeben werden zu dürfen. Dann
bedeutet der Name entweder (von d^v in %^vo), &iF'a} , d^Foc)
herum-stürmend , rings herum = im Kreise (circum-) stürmeodi
oder (von d^v in Qocor^g, dowaaio, vgl. Benf. II, 275 sq. und dh^
dhva = hva in ßojj, ßrdo) II, 60) ntQi^ßodow y TteQt-^rjyiciv^ ring»
herum-schreiend = herum-tobend, niQiöovnog^ umtosend, um-tobend,
was auf einen Gott der stürmischen Luft weist. Der Name seines
Vaters Ixion bedeutet eilend, heftig bewegt, stürmend (vgl. o/atTW,
iliy.)]^ impetuß, «r§, Ziege, eig. Stösser, vgl. petulcns, und lat. ico,
ßtossen = stechen, zu Benf. I, 343 sqq., wo vig', ig) ; der seiner
- 167 —
Matter, /Ma^ gehört mit ^ko, öItj/lu, ivSl?jf4i, dicixo), 6Fi(oxjj in
laixi; Basammen; vgl. Jiag^ ein Pferdename, eig. flüchtig, schnell
Die Wörter J/oi, Suoxw, lam»} weisen auf eine Wurzel dTi(s) =>
i dva(B) (so Benf. 11^ 27ö wo dhu, stossen = erschüttern, zittern
Biachen; über d : dh vgl. Benf. II, 228. 263); dyi(8) steht also
, fOr dliTi(8) => hn(s) in bhi, bhi bei Benfey n, 104 sq. Dieselbe
s Wurzel (d)hvi(8) mit dem Begriff stossen (=hin8 aus dhrins, dhvis
K ib. n, 176) s= ausstossen, tönen erscheint bei Benf. II, 60 sqq.,
1 wo Üf Iwjj; zu hvi (oder zu hvit, vit ib. 11, 60, wo litth. waitoju,
I BS byid, yid in dn^ü)) Icann der Name des Sohnes des Peiritboos,
HoXv-^ol-T-Tjg gehören, obwohl sich dieser auch mit noi-^rjv ib.
IT, 73 comblniren lässt, so dass derselbe also keine Naturbedeutnng
hätte. Doch vgl. auch qmrog^ qioirdw aus hvit = (h)vat (Bent
n, 323), (h)vant in unserm Wandel^ wandeln, Sch-windel. Des
Polypoetes Mutter Hippodameia ist eine Tochter des ^Av^d^ (auch
Flnssname; vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 709 not.), welcher
Name sehr wogend, zitternd, sehr bewegt bedeuten und zu Benfey
IT, 25S gehören kann, wo otqv^ schnell, in ovQvvtOy oxQtvq^ wel-
ches letitere Wort wohl ganz identisch ist mit dem Namen
; *Axq€Vf; {o = a = ce = Präf. sa, nicht » a priv.). Sonst heisst Hip-
. podamda auch Tochter des ^'AÖQamoqy in welchem Eigennamen Vf
^ ebenfalb bb Präf. sa zu sein scheint, so dass Adrastos der sehr
^ laufende, schnelle, d-ooq wäre ; hierbei möge man sich an das Pferd
I dee argivischen Adrastos erinnern; den letzteren Namen trenne ich
, ebenfalls Ton uäQacnoq^ wie ^AvQfvg von dvQevg (nicht zitternd,
j unerschütterlich) , und gebe ihm die Bedeutung „ sehr laufend,
schnell.^
278. IlfkayovsQ, öl, ein makedonischer Volksstamm, den Strabo
\ iBit den spätem Päoniem identificirt. Die Pelagonier könnten wie
\ der Abstammung so dem Namen nach Pelasger sein ; vgl. den Art.
IliXaayoQ (Forsch. I, 12S) und dazu Abel, Maked. vor Philipp p«
32, wo Hesych's Glosse: IlrjXayovtq, ysQovreg zu beachten, d. h.
01^. geneigt, sich neigend, = vergens, flaccus, welkend, abfallend,
wie nXdS, planus f. plac-nus, flach von demselben Begriff ausgehen.
Zp den IleXayoveg könnten sich die IlacpXayovtq dem Namen nach
verhalten wie die Bebryker zu den Phrygern^ die Leleger zu den
Lokrem und Lykiem (oben p. 112). Schwerlich darf man für IIs-
Xayivsq an Benf. I, 589 denken, wo ntXaync, mhlyta = y^^ordku
auf eine Wurzel nXay^ tönen, weisen , verw. mit tpQay in a-cpaQu-
yo^, 8-prechen, ib. I, 587. Verwandt ist TiXay in nXfjoata; vergl.
unser schlagen verw. mit klagen (eig. stossen = ausstossen, tönen,
klagen, ib. II, 132, wo p. 131 klopfen, xnXarpog, Rlapps, neben
crep-are, ftQa/ußaXnv , xgaß in aQußog zu beachten). Da die von
Benf. I, 587 — 609 behandelte Wurzel a(p aus sa -f- hva, so ist
es leicht einzusehen, dass Benf. II, 129 sqq. und I, 587 — 9 (rr^a-
gayog^ niXayog) zusammengehören. Also TjXay, q^ay in niXuyog,
c^gayvg ist identisch mit yXay, nXty, i(^ax, xQtx in iXtyog, x^exio,
— 168 —
xoiHfXo^, uXayyij, Xtixog ib. II | 132. Da tönen «b leaGhlen (BenL
II, 124 sqq. und II, 129iqq. gehören suBaminen)| so könnten dk
Pelagonen auch als die Hellen mt Leuchtenden, Edeln, dycwol Iw- h
Eeichuet sein. Vgl. (pXiyot, fulgere aus hvH (ss ghfi ib. II, 199^ [r
= gri ib. 11^ 124), lat. s-plendere neben deutsch glänsen (ib. II, 124
Ich erwähne hier noch lleXuywv, Sohn des Asopos, xaAIIvfi^ytiii
Sohn des Flussgottes Azios und der Nymphe Periböa, ohne übt
diese Namen eine bestimmte Ansicht auszusprechen.
279. IleXiag, o, Sohn des Poseidon und der Tyro, Bmder da
Neleus, ist ein sehr dunkler Name. Vgl. niXsta^ niXitciQ, nfAu^,
die wilde Taube, wohl von der Wurzel neX, ttoA (in 7idXXtavuB.w,)
bei Henf. II, 2113, aus hvar, hvfi = var, vii in lat. vol-are, vd-oz
ib. II, 29ü I bei Homer führt sie das Beiwort rgiJQMv (Y(ß, janith
TQ/jQfov und Benf. II, 253), flüchtig («= schnell, o^TQpjQoqyibUa;
könnte als der wallende (vergl. den Axt. IlaXXug) , heftig bemi!'^
schnelle bezeichnet sein, wie NfjX^ivg mit unserm Wort seh-mB
zusammenhangen kann. (Vgl. auch den Namen ICikkctQ^ X£Uo(
oben p. 88, von iciXX(a ^ lat. pello ans bval, Benf. H, 293). Beidi
sind wohl Wesen der stürmischen Luft, obwohl es schwer ist, fl»
ihre Bedeutung ins Reine zu kommen, da die*^age nicht vid Ein-
zelnes von ihnen zu erzählen wusste. Vgl. Preller II , 213, dan
I, 369 not 3, wonach man IleXiag von Tr^Aa .(Fei-«, Stein) kitee
und für den Poseidon ntTgaiog (ib. 1, 356. 363. 369) halten k<M.
280. lUXXa^ 7f, eine der ältesten Städte Makedoniens, vi
einem gegen Nordwesten geneigten Hügel gelegen (vgL Ho&iaony
Grchld. u. d. Gr. p. 109), hat wohl nichts zu thun mit niXa^ usUm^
maked. ^^Aa, (ftXXu^ Stein, sondern gehört zusammen entweder mit
Fell^ fehlen = hehlen (oben p. 23) *=> umringen, bedecken (woio
v6X-iq, verw. mit noX-oq^ neXia, Benf, II, 292. 284) oder aber ibü
xoX-wvog, xoX-civ^y lat. collis, worin k, c aus hv =s tc ; vgL B&Au
II, 286. 284 (wo hala, halda^ bald, unser hold, Halde u. s. w.Jt
Die Wörter niXXa, Gelte, neXXiq^ pelvis, Becken sind verwandt tfl
bedeuten Eingebogenes ; vgl. Buckel neben Becken und Höcker ib.
II, 20. 24. Mit IlbXXa, wenn dieser Name nämlich zu var, vn,
circumdare, tegere gehört (woher gael. fäl, Kreis, n)it f &= v, ist
val-lnm, vgl. Pot^ £. F. II, 603 mit Benf. 11, 294 sq.), stelle ick
zusammen IkXXrjvrj^ rj, dor, IlsXXava^ ') alte feste Stadt inAchiü^
^) alte Stadt in Lakonien^ ferner (da hv ^ ß^ vergl. oben p. 23
phryg. ßaXj^v neben nuX^ivg) BaXXuy nach Steph. Bys. Stadt io
Makedonien. Schliesslich erinnere ich daran, dass auch das W0rt
niXXog, schwärzlich, dunkelfarbig zu hvar => var bei Benf. II, 294
gehört und mit xtX^aivogy ^OQ^og^ /u^X-ag, /lioq^op (sch-war-z) eng
verwandt ist.
lÜXoxpj 6y Sohn des Tantalos, ist ein höchst schwieriger Name.
Indem ich auf Preller 11^ 266 sqq. und auf die Namen Tantslos,
Atreus, Thyestes, Aegisthos verweise, halte ich es für unzwei-
felhaft, dass Pelops ein stürmisches Wesen, ein Luftsttiimer
— 169 —
Schon oben p. 15 habo ich über Iliko^ gesprochen und den
nen zur Wurzel hvar, hvfi 4- p gestellt^ bei Benfey II , 309
• (s= unserm wer-i'en), eig. stossen (aus dhvri-p, = unserm
ben, und dhvriy dhvar aus dhya == dhu, &v^w, + r + p)» verw.
. klappen, klopfen ib.ü, 131) worin k auf hv = 7r zu reduciren,
V ich schon in dem Art. Ihkayovsg bemerkte. Dieselbe Grund--
leutung steckt in (dhvri =s h?n =m) ghfi, spargere, lucere, etil-
9, fluere bei Benfey U, 195> verw. mit gri II, 124 und yQ, kq,
II, 1-29; der Begriff hell sein yermittelt die Begriffe leuchten
1 tönen. Zu Benfey II, 195 gehören ßkinto, ßkifpagov = yki-
poy (ß, y aus hv), femer nqin(a^ eig. glänzen, leuchten = schei-
L, erscheinen, aussehen, und der Name IlQtanog für IlQanoQj
ganoq=sII^tanog (werfend^ streuend == tropfend, stillanB, fluens,
besaamend; vgl. a^nU^teny s*par-go, wo n^Q, nag = hvri in
-|. und -SS unserm wer-fen, das vom einen Guttural eingebüsst
). Vgl äiävQa/ußog, it&FuQa/ußog mit d-Qiafißog für d-agaiLißog^
VMQanog^ und nüt Qifxßoiy das vom dhv eingebüsst hat Wie unser
bj^en C^erw. mit klagen, eig. tönen, klingen) zu klappen, klo-
D, crepare, ttgifißakov^ xgaß in äqaßog sich verhält^ gerade so
»yln nXjjaao) zu nkoai in lUkcnf/. Diese Wurzel nkan, stossen.
Jagen (« erschüttern, vgl Tdvrakog; sie könnte auch stossen
apflstospon, tönen, crep-are, und leuchten, vgl ngsniOj bedeuten,
sA iwlte ich es für gerathen, dem Namen Pelops dieselbe Be-
itang zu geben wie den Namen Tantalos, Thyestes, Aegisthos)
Bheint im engl, flop, schlagen, klatschen, femer in unserm platt-
lischen flappen^ endlich in lat. palp-ito, zucken, zittern, klopfen
. stossen == erschüttem, heftig bewegen, bewegt sein, zittern u.
w^ VgL Schwenck, D. W. s. v. plappern, wo ags. plips (stam-
hid, eig. stossend = anstossend, vgl. stottem), Schweiz, plappen,
^Flüssigkeiten^ hin und her klatschen, verw« mit platschen, nka^
rauv. Zur Vergleichung stelle ich noch nebeneinander blaffen
im Bellen der Hunde gebraucht), belfern (vgl. bellen, verw. mit
)pn, hell, hallen, schallen), gelfern, klappen, klaffen, kläffen^ deren
laute sämmdich durch urspr. hv vermittelt werden können und
sämmtlich vom Begriff stossen =s ausstossen, tönen ausgehen.
mach ist denn Ilskoxf/ ein stossendes, schlagendes, klopfendes
ttHsn, er ist ein Luftwesen, das gleich passend als ein stossendes
i^rachüttemdes , heftig bewegendes oder bewegtes s= schnelles
UP|^ lat. pello mit nikküßt eig. stossen =s treiben, wozu Kikkag
en p. 88) wie als ein stossendes = ausstossendes, tönendes, lär-
indes, tollendes bezeichnet werden konnte.
282. Ile/LKpQrjddf 1;, eine der Gräen, Schwester der Jsivoi (der
irbehiden) und der 'Epvcd (der Stossenden). Der Name lässt sich
I besten mit nQrj&o)^ blasen, verbinden, bei Benfey I, 601 (aus
|hva + r+^, vgl. hva*r, hvar, hvfi, ghfi in ghrä ib. 11, 142);
r Grandbegriff ist stossen &= ausstossen, blasen, aber auch =
len (vgL düten, tüten, dhvan ib. II, 275, =« an I, 118). Letzterer
— 170 —
Begriff, tönen, stockt in dem Worte mfLupfijitipj das Benfey II, 112
▼on bbar, bhri ableitet; bhar, bhri ist aber aus hvar, hvri und
f^ in nefitpQfjJwy «s krad in ägaS^og ib. II, 132 sq., und s listti;
^pQai in g>Q(i^(o (verw. mit a^dgayogj s-prechen^ KQdxop ilb. w. ik |3,bi
If Ö87. II, 129 sqq.). Wie nun IhfKpQrjita sowohl aasstosseil
pa blasend, stürmend (vgl. aj;^i, &vm) als ausstossend s tönei^
lärmend bedeuten kann, ebenso kann *Ev%m als Gräe (nicht ab \b^
Kriegsgöttin, als welche sie stossend «= tödtend bedeuten moss)
einerseits mit unserm schnau-ben, schnu-pfen ib. 11, 55, andnrfl^
mit yv^^^i Xy^ly ^v^^t Lärm, Geräusch (aus hna, vgl. ib. 11, 63
und II, 182, wo hnu, stossen, aus ha-nu, hva-na = naw, nw
in nviü), aus dhva-nu, von dhva, dhu, dv-w, dhäv in dwvam,
dhva-n in &Hvm, tpivia, xalvcül) combinirt werden. Der Aaikfgie
wegen steile ich hier gr. &tivM f. &€vjw mit unserm tönen {jSxmi^
ib. II, 275, = dhan II, 276), gr. xalvw für xccv/co mit- Ist. eano
(d-hvan) zusammen; stossen ist = ') schlagen, erschlagen, lödtok,
^) = ausstossen, blasen, tönen. Der Lapithenkönig Kuivfv^ kSuita
ein stossender == ausstossender, tönender, lärmender Dämon sein
oder auch (vgl. oben p. 80 über Kdvrj) ein stossender as treiben-
der, schneller; vgl. ntlva&ify) &s ytlvita bei Benf. II, 164, wo'xiV
aus fun' f. 9van', kvan (hvan', hva-n = dhva-n in 3-o6q 11,274,
wie 9vak f. kvak, hvak in (uk-am, schnell, ib., = dhva-k in ^mk
ra/vg, vgl. &i]y(jii^ s-techen, eig. stossen, wie a-TiyJutf crt^w^ Sibft
tig', acuere) entsprungen sein kann.
283. Thv&iolXsia, tj, Tochter des Ares und der Otrera, Kö-
nigin der Amazonen, wird gewöhnlich als die Männerbetrfibende
{nbv&og) gefasst. Mir scheint der Name „die Männerbändigende,
Männerbesiegonde^ zu bedeuten, also = Nixo-kta (Name einer
Athenerjn) zu sein. Vgl. das karische yfori^AXa-ßdpöa (bei Bot-
tichen, Arica p. 4) , worin ßdvöa = vly^rj : dieses Woi t gehurt «
Benf. II, 04 sq., wo badh, bandh aus vadh, vandh = hvadb, hvtfA
= hva, ib. II, 320 sqq., -h dh; Grundbegriff ist neigen, bieg»,
wenden, drehen^ wie lat. pandus (krumm) ib. II, 95 lehrt. Eii*
Nebenform von 7if{v)d' = hva(n)dh ist nid- (aus hvidh) in n«^
nii&ojiiai, ninoid-a] neigen, biegen ist = zum Weichen bringen,
weich =3 nachgiebig machen, aber auch (vgl. ndnoi&a) = sich nei-
gen^ stemmen, auf etwas trotzen. Vgl. nitor und vtxfj bei Beidvf
U, 182 sqq., von hni = hna aus ha-na, hva + na, woher sock
hva-dh, hva(n)dh = ne{v)d', Heisst nun auch risyS-tkog, 6, Sofc»
des Orestes, der Männerbesiegende und steht llsv&iXoq f. IJtf^
Xoq'i Schwerlich; der Name scheint kein Compositum von ^
mit mvd^ zu sein; dagegen spricht schon der Accent.
284. fisv&fvg, o, Sohn des Echion und der Agaue, wird ge- . .
wohnlich (von nsv&og) als ein Leidensmann gefasst. Der Sohn des | ^
Echion (^E/Jmv), der Enkel dos in eine Schlange verwandelten , •
Kadmos könnte aber recht gut ein Schlangenmann sein. Vgl. i*^ ^ 1
pandus, krumm, bei Benfey II, 95, wo pand aus hvaudh = x«r^-^' i
\
— 171 —
Pinkel, nav&wd^f verkrümmt, ib. II, 236; rerw. ist a^nov^vXoc,
^q)6vSvkegj der Wirbel-Icnochen, ober welches Wort Benfey I, 564
icht Ins Reine gekommen ist. Vgl. xovdvXog ib. II, 326 (gebo-
nHj biegsam). Das Wort niv&oq, na&ogy Leid, bedeutet vielleicht
g» den Zustand des Geneigtseins ^ Gedrücktseins; oder sollen
fr an ä/^og \b\ I, 351 erinnern, ferner an hna, hni, hnu^ sich
aif^n SS unter etwas bücken, etwas über sich nehmen, ib. II, 182
g.y TgL mit II, 258, wo tollere, tolerare, ra^ceco, dul-den ? Uebri«
BDS lat nd&'Og mit 7iv&-iu^v (geneigt = niedrig) ib. II, 67 zu-
iminengehörig. In nua/^u) könnte na^ == hvah = vah in a;^'0^,
i^^tig, =3 dhvah in öty-ofmi^ öo/^/Lidg stecken. Vergl. vah aus
ftdh ib. I, 356.
285. UevTfX^j tj, attischer Demos, wozu ro flevTsXtxov o^oc,
acli 17 IlimtXwfj nirqa. Der Name hat wohl nichts mit nivziy
knfy zu thun, sondern gehört zu Benf. U, 94 sq. 323, wo (h)vat;
ort iBt' auch das böotische (von Hesychius bewahrte) Wort niv^
n^og, Korb, eig. gewunden, gedreht = geflochten anzusetzen. Ver-
andt sind a-naraXi], a-naraXiovy Arm-band, Haar-flechte, ndrog,
•e-'wand; vgl. Benf. I, 286. 11, 323, wo vat aus hvat = nar,
at(^v)ry ntvT, eig. wenden, drehen^ winden^ um-winden = umgeben,
mliüllen, bekleiden. Das Wort Ge-wand gehört zusammen mit
Vand (umgebend, einschliessend). Anders über dieses letztere Wort
öbwenck s. v., wo es also heisst: „Die Wand, eine senkrechte
der abhängige Fläche^ Seite, z. B. einer Stube^ eines Hauses, eines
ar^es; althd. want^ wenti, vom goth. vindan, wälzen, woher goth.
iuidjan, wenden. Wand ist also etwas Gewendetes, wahrscheinlich
\b Schiefes, Schräges gedacht; denn auch dieser Begriff ist in
Indan enthalten, altnord. vindr, schräg, schief, schwed. wind, neuhd.
irlKid-Behief d. i. schief - schief, windisch, verdreht, schief u. s. w. ;
NjIBwels. schwand, ein (nicht sehr steiler) Berghang. ^ Da neben
itaB Wurzelformen (h)vat, (h)vat', (h)vad' bei Benfey II, 323 gleich-
tMeutende Wurzelformen (h)vit, (h)vid bestanden, wie iS-vmo,
tarfimmen, biegen, nr-vg, jeder Um-kreis (vgl. vata, Kreis, ib. II,
S23, von vat' = vat in fVog), Rundung neben uw-v'^, Rundung,
Kreis, u. s. w. lehren (vgl. auch v^ aus vi bei Benf. I^ 285 sqq.
289, wo iävoü), LTvg und Forsch. I, 31 sqq., wo ysXaov , ynaaov
anf hvit = hvat^ hvat' in gut', umgeben, Benf. II, 323^ zu redu-
tiien, also für yurjov zu nehmen ist; verw. scheint yeirwv, Nach*
Imu% eig. umgebend, obwohl (d)hvit auch dieselbe Bedeutung haben
kann wie (dhv)ag' bei Benf. 11, 17 sqq., wo yslrcov sicher unrich-
tig behandelt ist), so kommen gr. T/fvrfAfxoV und Schweiz, seh- wand,
Berg-hang) in Verwandtschaft mit OlV^, Berg-neige (Hoffmann p.
282), femer vielleicht mit Ah^vfjy Aetna, und Alr^toXoi (Bergbe-
wohner). Zu (h)vat möchte ich noch stellen ^Erfcovog, 0, Name
einer vielhügeligen Stadt in Böotien, später 2xd()(p/j genannt; vgl.
Hoffmann p. 588 und 1500. Ob hieher auch die Ortsnamen 'Ertia^
ISTfia, Stadt in Kreta (Hoffmann p. 1346), ^Hng, Ort in Lakouien
— 172 —
(Iloffmann p. 1082., wo auch 'fraf ^^ "ffrcia), ferner "Xr^yyo, Stacht
in Pamphylien^ £inw. *ETtwetqy im gebirgigen Pisidien überSidiUl
wohnend, endlich "'Iiyzekka, Stadt in SicHien CYrtvra, Ort in Ly» \^
iLieu ) ? Da hv = X (vgl. xav&ogy Winlcel, neben unsenn Kante, m
bvadh = hvat bei Benf. II, 32ö), so nenne ich hier noch JE»
ravog, eine auf einer Anhöhe gelegene Stadt auf Kreta (Hoffnua
p« 1355 — 6, wo auch Kawavla)^ Kardv/jf Stadt In Sicüies, ai
Aetna gelegen (ib. p. 1987), Kwnava, Kaaravotlay KaunmlB
(Ortsnamen), Kaardkla^ Quelle am Pamaes (ob von jca^ + ««i |<i
eig. die gewundene), Kaaaoug, Quelle am Pamass. VgL den Art. h
KrjToi oben p. 87. y
285a. JhnuQij&og, ^, eine „steil aufragende* Insel, so des (^
Kykladen gehörig (vgl. Ho£fmann p. 1509). Der Name geUrt oboe
Zweifel zusammen mit ntlQU) (nina^ftai) , netQa , tt« (wyi) MiA Iw-
zeicbnet die Insel als die hervorstehende, hervorragende; n nc-
nuQsTv (bei Pindar = ivätT%ai^ afjftfjpou) vgL rogog, TOQiw von xt^
in Ttgdw =s ntQ in nttQU) (a-rsQ aus dhvar = bvar in yrc^^ obeo
p. 64; vergl. aroQ-d^rj, aroQ-vvfj). Zu TIsnäQfjS'og vgl. Kififi%
(Bergname) neben Kdvi] (Vorgebirge) oben p. 80. Mit Tlk'^rfi'
og gehört vielleicht zusammen der Name IlfQcu&^Tg, o^ Einwobser
einer arkadischen Stadt, die angeblich benannt war voü IligudK
einem Sohne des Lykaon; vgl Hoffmann p. 1160 and die NtiBa
£vvai&a, Kvvat&og (Curtius, Peloponn. I, 382 sq. 399; obl^
vai&og, Kvvou&sTg zu x^av^ ^un' beiBenf. II, 164, wo mwp, Hvi^
eig. der Schnelle , anzusetzen) , yivxcu&a, SfnuiS-aj SvfAm^ &'-
jLiai&og u. aa., worin ein bisher noch nicht gehörig beachtetes Suffii
stecken muss. — Ich erwähne hier den dunkeln Namen /iapoc, jj<
eine kykladische Insel , hochberübmt durch ihren weissen Mana«
(Hoffmann p. 1419): sollte i/ce^^o^ = ro(»o^^ hervorstechend s deutfitb
(= hell, weiss, vgl. auch lat. pareo, ap-pareo) sein, die inael A |
von ihrem hell- => weiss- farbigen Marmor den Namen haben? B>^
die Insel von der gleichnamigen Stadt den Namen^ so möcbteii^
an Benfey U, 294 denken, wo (h)var, bvfi, circumd&re, tegflR*
IlaQog (vgl unsere Wörter Wahr, Wehr, Wall = Schutz) kann «
Festung oder aber = Hafen-stadt (Hoffmann 1. c, vgl. Benfey üba
oQ-iLwg) sein. Man vgl. den Art. IlaQig oben p. 164.
286. IliQyufxov, ro, die Burg von Troja, bei Homer ij Hio-
ya/Liog, bei Eurip. auch ree IltQyajua; mit diesem Namen zu ve^
binden ist der Name JIsQytj, tj^ Stadt in Pamphylien. Vgl. fkvkf
I, 589 sq., wo TtvQyog^ Thurm, II, 362, wo (pvQxog, dor. tporfn^
== TH/og (Hesych.). Diese Wörter haben in begrifflicher Hisäd^
wohl keine Verwandtschaft mit unserm Wort Berg^, sondere nn^
Burg, bergen, pferchen, einpferchen, SQyia, «J^yw, ^^xog, a-rog/aCiOi
arcere, porcere> arx f. hvarx, hvarc-s «■ einem denkbaren lat pore-s.
dem lautlich unser Pferch (vgl. Park) entsprechen würde. In nv^iK
neben IlbQya/uov lehrt schon der Wechsel des Vocals^ dass n av
hv; h(v) ist aber in €()y(Oy HQyot ib. II, 317 eingebäast Dag^
— 173 —
jrt es erhalten in f^uamo, (pvXäaao) (aus hvar, hvri + Guttural)
li. 1, -111 sq. ; EU <p^i(f (pvXaM verhält sich lat. carc-er (vgl. unser
H-chranke ib- II, 314) wie xalvto zu (fivo) (hv = »c, tp). Der mög-
chen Verwandtschaft wegen erwähne ich hier noch den Namen
Is^airijy ij, Stadt in Troas am Heüespont ; sie heisst auch IlfQ-
ftNTi;, wie umgekehrt Ilavuntvg auch Oavorsvg heisst.
287. lUglamg, ij, Mutter des Patroklos, kann zu Fan in
mvo>, ^v(o bei Benf. II, 61 gehören; dort ist möglicher Weise
iqch der Flussname *Amiav6g, 'Hm^av6g (tönend = rauschend)
inauaelBen, den ich oben p. 57 anders und. wohl richtiger gefasst ^
uibe. Sollte auch Us^omig zu an in den p. 56 — 7 behandelten
ifamen gehören und mit alnoc,, alnvg combinirt werden dürfen
v^, ain : an in aupvfig s= afpvo}, jäh, . plötzlich) ? Wenn Ilegia-
11^ herumtönend bedeutet, so kann damit gleicher Bedeutung sein
tar Name
. 288« IIfQißota,7j, *) Mutter des Pelagon vomAxios; ^)Mut*
wr des NausiUioos vom Poseidon; ') Gemahlin des Oeneus, Mut-
ier des Tydeus ; ^) eine Nymphe, Gemahlin des Ikarios, Mutter der
Penelope; ') Gemahlin des Telamon, Mutter des Ajax. Für eine
ITerblndang dieses Namens mit ßorjy ßoctat bei Benf. II, 60 spricht,
dasB Poiböa raehrffich mit stürmenden, tosenden, lärmenden Wesen
in vertraRdtsohaftliciier Verbindung erscheint. Doch bleibt diese
Etymologie sehr ungewiss. Man kann auch an Benfey II, 72 sq.
(.«ro ßofncdDf noa, noi^fujv) denken^ wozu ich Evßoia und MsXlßota
(oben p. 121) gestellt habe. Uebrigens heisst die Mutter des Ajax
aoch ^EQtßoia, "Egißoa.
288a. IltQiyovvrj,?!^ Tochter des Räubers Sinis, mit derThe-
■908 tien Melanippos erzeugte, den Vater des '7cr/§o^ (d. i. der
jMmelle, vgl. lw%ig = tcoxj;, *l(J>^', ^uohco, dita, dann ^/a, die
tfntter des Peirithoos, und den Art. Jia in den Nachträgen), wel-
iher letztere mit ^O^wrog eine Qolonie in Earien gründete; her-
■ach soll Theseus cUe Perigune mit dem Jrjiovfvg (vgl. den Art.
^a in den Nachträgen)^ dem Sohne des Eurytos von Oechalia,
▼erniählt haben. Vgl. yowog, welches Wort nach Jacobitz n. Seiler
B-. ▼• mit yow^ Knie, ytSvoc, Winkel, verwandt .ist und ursprünglich
eine vorspringende Ecke, Winkel, dann Erhöhung, Höhe bezeichnet
(mehr darüber im Art. Swvtov); die Wörter gehören zu hva-n,
hva-na t>ei Benf. n, 320 sq., mit dem Begriff neigen, biegen, und
mtUwen mit yiwg, yivaov^ Kinn (dazu *A(jtq>t^yivsia , 17, Stadt in
Trfiphyiien, neben Hypsoeis gelegen, d. h. wohl rings mit Berg-
neigen, Högeln umgeben) zusammengehalten werden. Nun könnte
^IIsQiytyvvrj = niQucXtvrjg sein und abhängig, abschüssig bedeuten;
womaf aber ihr Name zu beziehen sei, ist schwer zu sagen. Auch
Itease sich -yovvj; mit yav : yov (ye-ycwv-a, tönen, schreien) bei
Benf. n, 63 verbinden und für » ^^ringsum schreiend, lärmend,
tosend^ erklären. Vgl, den Art IloXvyovog.
289. IlBQii^qrjg, o, Sohn des Aeolos und der Enarete, König
— 174 —
H
in MesBenieiii Qemalil der Gorgophone, die nachPreller H, 64ootL
verinutiilicli eiu Uild aas dem Kreiae der kriegerischen Aphrodite
Urania ist. Man Icann an /jg^ t^q in fJQinq (Schützer == Helii),|«)i
i^Qavoq^ Beschützer, Wächter, HQa^xkfjg (Forsch. I, 64) denkeDilici
vgl. var, vfi, drehen =s umringen, circumdare, tegere, bei h&kf
II, 204 sqq. (wo unser wahren, wehren). In diesem Falle tik
der Name keine Naturbedeutung. Aber von derselben Wurzel w,
vfi, drehen <= wir-beln stammt ^'Aq^, der wirbelnde, tummeUe
Jäger im Luftrevier (Forsch. I, 14). Der Begriff drehen « lenlD
(= rudern bei Benfey II, 305, wo igirtjo) könnte im Namen d«
Wagcnlenkers des Meuoekeus stecken. Für den Namen des mes-
Beuischen Perieres bietet sich noch eine andere Etymologie^ ^SmM \\
von var, vfi, s-vf i, tönen, wozu Benfey II, 7 in-^Qeiu (yfß. Bcbä- \\
ten mit schallen) stellt; ihoitJQfjg wäre ein rings herum oder ein
sehr tönender , rauschender , ein Begriff, der auf einen Dinum ^
tosenden Luft oder aber des rauschenden Wassers bezogen wer^
kann. Ersteres ist mir wahrscheinlicher; vgl. den Art OtjSoiuK
und Preller 1. c. An nfQijJQtjg (nsQiijQg oder ne^ii^Q) ss ufUfpr^'^rjf,
darf für den messenischen Perieres schwerlich gedacht werden,
wohl aber (da rudern <= drehen «= lenken) für den thebaniflciieD
Wagcnlcnker Perieres ; doch hat auch der letztere Name nichts g^
mein mit dem Worte nsQi^gtjg, ntgitjog = ß/LifpfJQfjg in seiner iwei-
ten Bedeutung; vgl. tvtJQtjg,
289a. IhgQuißoi, otj Jon. und ep. Ihgaißoi, die E^wota
von Ilfgofxißia, rj, Jon. Ihgaißia, thessalische Landschaft nm Tempe
und den Olympos, ist ein Name, den man für eine Composition yo9
nf:Qi und uin^ogy aln-vg halten kann. Doch ist es nicht notiiwen*
dig, in demselben ein Compositum zu suchen. Vgl. Qoußog, kmmOi
gebogen, aus hFqaißog (=s nQaißoq) bei Benfey II, 313, verw.nit
xgamäXfj, Wirbel, Schwindel, Rausch ib. II, 311, qoixoq, gaofk
unser s-chräge (einen schiefen Winkel bildend; unser s-ehief ist venr.
mit uln-vg, lat. ob-stipus, worüber die Artt. Te/Linia und Tif^
zu vergleichen sind), verw. mit quer, zwerch, Zwerge und mitbt
vergere (ob auch mit deutsch Berg, eig. clivus ?). So könnten die
Peräber, Perrhäber (vergl. aggaßiov f. dgaßiov, Forsch. I, 15) ^
Gebirgsbewohner bezeichnet sein. Nach Steph. ßyz. hatte Ile^-
ßog einen Sohn, Kvrpog^ von dem der Berg Kv^og (mit einer gleich-
namigen Stadt) in Thessalia Perrhäbia benannt sein sollte, ein Name,
der ebenfalls geneigt, clivus bedeutet; vgL livßy xvfp^ xvn ans hnv'
bei Benf. II, 324 sqq., wozu 'A-xvq^ag (14 = Präf sa, vgl. s-cbirf),
die sonst Pindos genannte Stadt in Doris, *Y(pdvT€ioyf Berg inPbo-
kis, ^'Aßai, ^'AßavTig u. s. w.
289b. llkQarj,!^, Gemahlin des Helios, Mutter des Aeßtesnnd
der Kirke (und der Pasiphae, Jacobi, Handw. d. Myth. p. 725),
auch IhQärj'ig genannt; IIsQarjg, o, Sohn des Titanen Ejios (oben
p. 96) und der Eurybia, Gemahl der Asteria, Vater der Hekate.
In diesen Namen liegt sicher die Wurzel (d)hvar, (d)hvifi «= gbri,
— 175 —
iqmrgerey lucere, stiUare, fluere (eig. B-treuen, s-trahlen,. vgl. S-prea,
woneben spreuen, streuen bestehen konnte) bei Benfey II, 195,
woKU ich schon früher (Forsch. I, 127. 130) gr. tiqIo) (s-prühen,
bei HesychOy verw. mit nQfj&o), a^-nk/jäog, s-plendeo (und dies mit
jnxuBerm Olanz, Benf, II, 124, wo gfi aus hvfi), dann nvQ und den
JSigennamen IlfQoqvg gestellt habe. Ebendahin gehören nvQq^og, 6,
Feuerbrand, Fackel, nv^Qoq^ nvqaoqj roth, worin nvQa = hFa^a =
nc^a in Ihqasvq, — Zu IIfQmq>6yfj (Forsch. I, 130 sq.) bemerke
ich noch, dass der Name Spross-, Gewächs-, Frucht-tödtend be-
deuten kann; vgl. nir)6Q&og, naQ&fj (bei Suidas), naQ&ivog^ noQ-
Tig, wo die Wurzel noQ, noQ = nvQ in a^nvQ-&l^(o, springen (unser
springen verw. mit spriessen, Spross, sprossen, eig. hervorspringen,
anfflchiessen , sich erheben); noQ^ nvq sind aber (vgl aq)^ on bei
Benf. I, 537 — 609 aus sa + hva) aus hvar = dhvar in d^oQ-w/ui,
'9v(faogf verw. mit oq-w/lii, * oQaog (in oQaoädxvtf) Schoss, Keim,
worüber der Art. QoqvoiI^ (oben p. 63 sq.) zu vergleichen. So dür-*
im wir ein Wort (d)hFaQao = ') d^vQCo, i&F)oQa6, = *) (mit
bvsan) niqao mit der Bedeutung Spross = Gewachsenes, Fmcht
aaistellen und bei der Erklärung von IhQOs-tpovfj zu Grunde legen.
Ich erwähne hier schliesslich noch, dass mit diesem Worte negao
auBser nMog&og, nagd-fj, naQ&ivog, noQVig auch ndXXa^, fxiXXo^,
ßÄil^tii, f^fjv, femer (da hv = x, vgl. a-acuQa), a-xiQräo), wo xaQ
=shvar=dhvar in &6QWfii) xogog, xskoio zusammengehören; wenn
TroAAa^, xikw(i u. s. w. mit ndXXo), lat. pello, Kekku) (treiben) zu-
Bammengehalten werden müssen, so ist dabei zu bemerken, dass
der Begri£f springen erst aus dem Begriff der stossenden, treiben-
den, schnellen, heftigen Bewegung hervorging. Vgl. unser Tanz,
tanzen von dhva, dhu (stossen) bei Benf. 11, 275, woher auch
dhva-r in d^ogw/uiy verw. mit dhva, dhu, &v in diSio, d-iop, d^oog^
^^oii^a}. Also können wir KOQog^ xikoiQ für = treibend^ in die Höhe
treibend, anfschiessend oder aber für = springend, aufspringend,
jiich erhebend, wachsend nehmen, ohne die Wurzel zu ändern.
[Nachträglich. Ich führe hier noch zwei Stellen aus von Noor-
den's Symbolae etc., Bonn 1855, an, weil dieselben auf den Perseus
Licht werfen und denselben in engen Zusammenhang mit andern
indogerm. Göttern bringen können. Bei von Noorden p. 27 heisst
ea flJjBo: „Germanicum deum Donar aut Thunar cum deo quodam
antiqnissimo Vedarum contendere velim, cum Parganya (spargente);
etenim a radice prig', spargere (vgl. Benf. 11,81, wo nakäaao) ans
parksb, priksh =: prisb und pri-sh aus hvfi in ghri^ spargere, lucere,
atillare, fluere, n, 195; dazu varsh, vfish I, 327), derivandum est,
quem deum postea e dominio submovent Indra Rudraque. Cogno-
flcimus nomen illius dei tonantisve ex mythologiä Slavorum Cel-
torumque in summis horum populorum diis referri; slay. Perun,
lith. Perkunas^ celt. Taranis, et ex mythologiä germanica in matre
illa Thorri Fiörgyn, quam cum Prishni matre R.udrae confero.^
Dazu die Worte V. Noorden s p. 49 : „Sed nt ad Donarum, draconis
— 17C —
intcrfectoreTD, revertar, ad ratlonesque, qaae inter eam et Odhinan
intercedunt, Grimraii comparationcs Donari cum Slavico Peruno itp
quo quia illud gothicum verbum „fairguni^ (mons) et Fiörgyn,
Thorri inater, consonat, facile me adducunt, ut gothicum ^ffürgum",
Bcandinavicum ^Fiör(r)'n<' primitivnm Donari nomen ftaisse cndm,
Donari autcm nomen ei indituin esse a primario ejus mmiere to»
trua jaculandi. Nomen Fiörgyn redigendum erit ad radicem sin-
criticam prig' (spargere), unde antiquus ille vedicas plnviae et to-
nitrus deus Parganya ante et una cum Trita et Indra, quem ii
Bummo Siavorum deo Perun, Polonioram Piorun, LithuanoTBm Per-
kunoB et Prono, Proven reperimus. Siavicorum deorani somiDiii
est, lucis, tonitrus, agricuitnrae deus, qui apud Procopiom imiein
deus, mundi dominus nominatur. Uli ut germanico Dooan IgBiB
incenditur. Praecipue montes ei sacri sunt multique ex ea wraii-
nati Antiquum dei nomen (Fiörgyn) obscuratum In hobmiBib
montium nominibus et ipso nomine «Berg^ servatum est' ele.
Letzteres Icann ich niclit zugeben ; vgl« Benfey 1 , 589 and wm
B-pringen (Berg kann «= s-pringend sein, ygl. oben p. 63flq> fiber
QüifViiS;) mit sprengen (spritzen), sprühen, *spreuen, Spren« Dim
aber Perseus (von parsh, pf ish aus pfilcsh, pfig -f- a, Benf. n, 81|
aus hvfi = gliri II, 19r>) mit dem slav. Perun, Pioron, Perfcuooi
(Siavorum lucis deus nennt ihn v. Noorden p. 49 infr.) yennaä
sein könne, ist schwerlich in Abrede zu steilen. Nach von Noor^
den p. 45 ist Perseus solis deus in heroem commutatus ideoM(U
fere significant ßelleropiion, Heracles, Theseus (??)].
200. IIi(pvog^ rj, Stadt an der lakonischen Küste, wobei eine
gleichnamige Klippe; vergl. Hofifmann, Grchld. u. d. Grt. p. 1O80.
Bei Stephanus Byzantius ist ro Ilifvov = i; Hiifvoq. DerNaoN
kann zur Wurzel (ptv^ tpav in (piveo^ a'g)f]v (Keil, eig. stossends
spitz ; vgl. &o6g von dhu == dhva-n in dha-n bei Benfey ü, 274-6)
gehören. Sonst lässt sich IIiq)^vog auch zu Benfey II, 323 9^
stellen, wo unser Giebel, Gipfel, Wipfel (aus hva-bh ss 7i<f »
xKp^aXfj). Ich wage keine Entscheidung.
291. HrjvHog, o, Hauptfluss Thessaliens, auch ein Flawin
Elis. Der Name scheint zu Benfey II, 321 zu gehören, wo (d)bnn
=* van in nQoa-rjvfjg, dn-ijvfjgy zu- , ab - gewendet, gekehrt, ge-
neigt ; der Peneios wäre als ein gekrümmter, sich windender ¥\i»
gefasst worden. Statt der Wurzel van, hvan (= nfv in nipofim,
sich neigen = niti, navare, ib. II, 182) kann man anch die w*
wandte Wurzel vat, hvat ib. n, 323 (= unserm wenden, Wf^
winden und Benf. I, 285 sqq., wo v§ aus vi = va -f- ja) h0tor
ziehen und Ilrjvsiog für Ilarveiog nehmen, wie nrjvog nach Benfc;
I, 544 für nar^vog (nar = Fad-en, aus hvat, wenden = winden,
drehen) steht ; auch an hvag' (bhag', biegen) bei Benfey JI, 20
Hesse sich denken, wie XTpfog, kavog t Xcacvog (obenp. 1()4), ^•^
/UM f. ytyvo/Ltatj planus f. ptacnus beweisen. Auch in ngoa^rpf^^
dn-rjvi^g könnte vat (also ^rjvijg f. -arvfjg) stecken. Doch scheint
— 177 —
m mir gerathen, bei der Wiirsel <d)hvan stehen zu bleiben; van
= (d)hYan Icönnte auch in dem Flussnamen Evfjyoq^ Evijyoq (ob
^t = sehr gewunden ? oder redaplicirt f. FtFfjv6g) gesacht werden.
292. Jlijyskswg, ilfp^iXfog, 6, ein Heerführer der Böotier vor
.>oja, scheint ^mann-beschfltiend^, ^mannbeherrschend' sa be-
leuten. Vgl. das Zendwort van, prot^ger, garder, >= Fav in äva^f
IchtiUer >= Herrscher. Diese Wurzel van bed. eig. neigen, bie-
{en, drehen, wenden und ist mit vat » unserm wend-en bei Benf.
I, 323 verwandt; van ist ans dhva-n, wie var (neigen, biegen,
urflninien, drehen, es eircumdare, tegere, » unserm wahren, weh-
ao) ib. n, 294 aus dhva-r. Wenn dUts Zendwort van auch firapper^
uer bedeutet, so eriLlärt sich diese Bedeutung aus der Omndbe-
leutang (neigen) sehr leicht; vgl. dhu, stossen, dhvan (ausstossen
a tönen, vgl van, tönen, ib. I, 335 und an, blasen, I, 118) und
lliaB ib. n, 276 aus dhvan s d-ivj « hvan a= ^v, nav (^f/x»,
^^vmjwUvüi), femer hna, hni, hnu (aus h(v)ana, hva-na) neigen,
ioMeii ib. n, 182. Zu den an letzterer Steile aniusetsenden iat
Vörtem nitor und navo vgl. hvan in ndwouui, sich neigen s= stem«
den, «nstiengen, mit Mühe arlieiten u. s. w. Da va » *roa (vgl.
fi-hvangi-hmaib. U, 283), so gehört hieher auch ftv^v (—va-n)
lei Benf..II, 37; vgl jut'^ai zu var ib. I, 325 sq. Sehr lehrreich
8C der von Benfey II, 37 angestellte Vergleich von fiv-v in a-/<i;-
fo/uu mit Iat. mu-rus, Mauer, von var, vri (umgeben) ib. ü, 294;
las Sanskritwort mu-ra, Umgebung, steht fiir vu-ra =: va-ra, vara.
^1. a : u (vat : vut) ib. I, 49. Wie va + r, var, vri und va
h n, van, so verhalten sich aach /uiXXot ib. H, 305 und /Lidvfo H,
;6 an einander. Vgl. auch pft, schützen, bei Benfej 11, 75, wo
idUr/ct^ {nak aus.hvar ■=> var II, 294; vgl. obenp. 23), und dazu
iQlini. pan, Herr, (pani, Dame), eig. Schützer, (auch Ban vgl. Ban
OD Kroatien) bei Jordan, Böhm. W. p. 147.
293. Iltp^fkonij, 91, die bekannte Gemahlin des Odysseus. Vgl
9frdXoy/j eine bunte, purpurstreiiige Entenart, welches Wort wohl
i nrivik-wf/ zu zerlegen ist, also ^(bunt?) aussehend^ bedeutet
^on der in den vorigen Artikeln behandelten Wurzel (dh)van »
ih)var konnte ehn Wort stammen^ das bunt bedeutete; vgl. hii.
Ariiia (von var, vri, eig. neigen, biegen, wenden, drehen) bei Benf.
L, 295 und unser Wort bunt, eig. verschieden-farbig, verw. mit
laden, winden, wenden und badh, bandh (aus vadh, vandh = hvadh,
vandh), vat (wend-en) bei Ben! n, 94 sq. 323. Nun kannte das
Wort nipfiXo sowohl von hvan {nav) als von hvat (« Trar, vergL
tk>ti. nimr-a/pq, Korb, eig. gedreht, gewunden s geflochten) stam-
len; im letztem Falle wäre es von nawo = navvOf navoj Ttjpfo
wivfrt und verw. mit n^pog (für Trar-yoc = Fad-en, eig. Oewun-
enea, obenp. 171) ib. 1,544. Ob mit unserm Worte bunt das Wort
ant'-er-bunt (kunt wie bunt konnte aus hvandh entspringen) ver-
wandt sei, bleibt dahingestellt; doch vergL (in formeller Hinsicht)
[ante, »esydvg ib. II, 3^5, eig. Kriimmung, Bug. Für was für
12
— 178 —
ein Wesen sulleu wir nun die lifj^skonfj halten ? Indem ich an
uioXo^ und nuixikog erinnere, bemerke icli, dans die Bunte = die
Listige, Kluge sein Icann. Doch ist es wahrscheinlicher , dasa lie
für eine bunt-, schilienid-, scliimmcrnd- aussehende Göttin sei es
nun des Meeren oder aber der Wolken und ihres bunten, nianirii*
fachen Fjurbeubpicls oder endlich der im bunten Blumenschmiri
des Frühlings prangenden £rde zu halten sei. So viel ist meiMt
Ansicht nach sicher, dass die Erklärung des Namens Penelope voo
der des Wortes nrjvtkoy/ ausgehen muss. An ntjvij, n^vog nni
okonxio zu denken und Ilf^vskonfj für = Faden abreissend zu neb-
men, scheint mir eine ganz verwerfliche etym. Spielerei| da Penelope
jedenfalls ein bedeutsames mytholog. Wesen ist
294. JIi]{Ko, ij, Tochter des Neleus und der Chloris, die Ge-
mahlin des Ih'ag, des Sohnes des Amythaon und Bruders teMe-
lampus; Pero wurde vom Blas die Stammmutter des herrscfaendeD
Zweiges der argivischen Amytliaoniden. Was llfjQvi bedeotet^ iit
schwer zu sagen; ihr Gemahl Biag (worüber oben p. 19, anden)
könnte von hv# (hvi), tönen, bei Benf. II, 60 (wo ßof} tßoj^v»
hvi) als ein Töner, Sänger = vates bezeichnet sein. Vergl dei
messen. Flussnamen Biug, Sonst heisst ^nch die Mutter des Fh»»-
gottes Asopos vom Poseidon II/jQoi; ist dieser Name verw. mit des
Quellnamen Pirene? Vgl Forsch. I, 127 und dazu ixQ-6g beiBeoU
I, 324, von var, vfi = hvar, hvri (in ghri) II, 19ö, wo a-ml»
(wer-fen II, 309 sqq.) anzusetzen. Ebendahin '(zu hvar =s gto,
ghfi, spargero, lucere, stillare, fluereU, 105) gehören Ildgirij, Ht^
Ofjig, IhtHuvQj 71 vQ, nv^og^ wonach man dem Namen IJfjQdi des
Doppel-Begriir „leuchtend^ und „quillend^ geben kann. Ich wage
keine Entscheidung, da die mythol. Bedeutung der Pero zu danket
ist, als dass man eine irgendwie sichere Etymologie ihres Nameni
geben könnte. Vgl. auch p. 166 (über Ihigac, Ifyiag),
294a. JltfQfgj oi, ein thrak. Volksstamm, der nrspr. an^
^iiessal. Gräiize, später am Pangäusgebirge wohnte ; dazu ro /litQMf
^Qog, ein Berg in Thessalien auf der maked. Gränze, der den Mo-
sen heilig war, IhtQta oder Iluifigj /f, Landschaft an der Nordküsti
des thermaischen Meerbusens, zwischen dem Haliakmon und Axios,
llu()idtg, ai, Beiname der Musen, entweder vom Berge UitgogtO,
(= To lltiQtov oQog) oder von einem alten thrak. Könige /I/»poy
der Sohn des Magnes, Vater des Hyakinthos heisst und die Ver-
ehrung der Musen aus Thrakien nach Böotien verpflanzt haben iA
Alle diese Namen gehen meiner Ansicht nach aus vom VolksniB^
der IltSQsg, der schwerlich von msgog = magog ^s. niwv geti«BB^
werden darf. Vgl. Tiiaivo) in der Bedeutung vermehren, vergrofr-
sem, verstärken, nidkkw s mafvut, j^ntrjkai, wtpfk^aatj av^rj(f»'^ \
(Hesych.), und dazu 7ia;rvg, wonach die JllsQtg als fette = feiste >
SS feste, starke, kräftige, stattliche Männer benannt sein können. ^
Andere, beziehen den Namen lieber auf fettes, fruchtbares Erdreick .•
Debrigens scheint die Wurzel pjai^ pj&j, pjä-j bei Benf. II, 76 ^ ''i
— 179 —
I + ja (jÄ) und pa = na^y-vq : nay ist aber ans hFay und
)hört zu Benf. II, 17 sqq., wo eng aus (hv)ag', (hv)ang' == dhvag',
ivang' in unsenn zwingen, zwacken, == (d)hvig' in a-^///ai
s äyx(o)f lat. figo, = dhvig' in unserm dick, dicht, ge-deiben,
t-diegen(überdausdhFgibtBenf. II,274 8q. 279 Aüfscbluss). Der
Bgriff eng ist = gedrang, zusammengedrängt t= dicbt, fest Für
liX'vg aus hFay-^q steht nvx^vog aus hFax-vog ein. Vgl. ob. p.
0-6 und Schwenck, D, W. s. v. Achsei wo er dieses deutsche Wort
if ein Stammwort ahsen, achsen mit der Bedeutung zusammen-
igen' larückführt (das dann sicher zu Benf. 11, 17 sqq. gehört, wo
Vf ^y/f*^ = atplyyiOy figo I, dö7) und mit Achsel verbindet ; hier
t latein. axilla für hvaxilla (=> einem denkbaren paxilla, vergL
oeo f. hvarceo s porceo) neben FaayaXij, /uaa/äkf] lehrreich. —
a wir navog = q>av6g (Fackel) haben (wo, wie ich beiläufig her
erkey n neben tp auf hv weist, vgl. Benf. II, 101 sqq. mit 11,
) sq., wo gleichfalls q> : n aus hy) und Hesychius ntakog durch
tgdlevxogf weisslich, erklärt, so könnte man den Namen der
eres auch zur Wurzel 9K, leuchten (^g^, ygl. ipioQog =^ ka/nngog)
»Ilen, also die Pieres für illustresi, splendidi, für leuchtende s er-
lebte, edle Männer erklären. Vgl. gvi, xFi^ leuchten, bei Benf.
, 168 (xFi konnte zu m werden, vgl. Benf. über innog^ unag)
id Hoffmann, Grchld. u. d. 6r. p. 297—8, wonach Kiigtov «>
'td(iiOv; über xF« vgl. oben p. 93. 87 sq. (x£-J). ^
295. rit/nnXfjidfgj al, Beiname der Musen von dem ihnen
iligen Befge Pimplgis (oder Pimpleia^ Pimplias) mit einer Musen-
elle pleichen Namens in Pieria. Der Name stammt vielleicht von
r Wurzel plu (fliessen), griech. nXv in nXdto bei Benfey II, 96,
tifw» mit lat. pluo, fluo, q>Xi(ü ; plu ist aus hvlu, hvru und gehört
(ghri^ spargere, lucere, stillare, finere^ aus) livri ib 11, 195, wo
cAi nlfiTtQfjiiii (vgl. &€Qog, &äXnfjü ib.) anzusetzen. Vgl. den Berg-
nen AUßrjd^gov (von Xsißto), dann unser Born, Brunn (angels.
-na, Strom, Quelle, bnm, Strom) mit brennen (dazu Schwenck
T.), femer angels. seath, schwed. saud, mittelhd. sot^ der Bran-
I, mit unserm sieden (dazu Schwenck s. v.). Zu hvar : hvri:
Fi bei Benf. II, 195 gehören auch unsere Wörter QueUe, quillen,
dUe, wallen^ schwellen, schwül n. s. w.
296. riivdog, 0, Nebenfluss des Kephissos in Lokris, ist wohl
i der gewundene, sich schlängelnde^ gekrümmte bezeichnet, von
ler Wurzel hvidh, hvindh « hvadh, hvandh, vadh, vandh in badb,
ndb bei Benfey II, 94 sq., wo lat. pedum, pandus. Benfey II,
sq. gehört zu U, 323; ebendahin gehört Benfey I, 285 sqq.,
(vÄ aus) vi (aus vja == va-ja = dhva, hva. va + ja) in (vid
sr vidh =) Id^vom, Uebrigens steckt die Wurzelf. bvidh auch
ni^f/Mg, nl&ri%, Affe, Zwerg; vgl. ib. II, 279. 323 (Zwerg =x
rkrümmt, zwerch). Das thessalische Gebirge Pindos {UMog^Oy.
w. fj) ist viell. als der gekrümmte Bergrücken bezeichnet. Vgl. p. 171.
it dem Bergnamen Pindos zusammen zu stellen ist ilMaaog, d,
— 180 —
Jierg bei Epidauros. Für /7iWo( und ///^Jarro^ liiast sich übrigens anch
an mdi'u», jtfjduM, nvdu^i^w denken, wonaeb jene Berge als anf^
spruigende, sieb erbebende beieiebnet wären wie der Berg do^m^
(oben p. 63 sq.) ; begrifflich verwandt sein kann- der . Name //f
iuaoq, jj, Stadt in Messenien, von Einigen für das spttlere MothoH^
von Anderen für das spätere Korone gehalten.. Vergl. Hoflfaiaiii
Grcbld, u. d. Gr. p. 1018: ^Nach Pausanias soll Mothone von im
Felsen, der hervorragend den Hafen der Stadt bildete und Mothoi
hiess, den spätem Namen Mothone erhalten haben ;^ dara vei||L
denselben p. 1019: «Nach Pausanias hiess Korone in aker Zot
Ainua; wie Strabo bemerkt, hielten einige Korone fiür das ahe
Pedasos. Die Stadt lAg am Berge Temafthias; ihre Rainen äeü
man auf der Küste bei dem heutigen P^talidii namentlich asfeiMD
Felsen eine uralte Veste, deren Beschaffenheit für den attaHaoien
Alntiu spricht^ So mögen denn auch Ilijiaaog, 17, Stadt dp Le-
leger am Ida inTroas, II^daaa,Td^ Stadt in Karlen, früher Hnpt-
ort der Leleger, llfjiaaov, ro, Städtchen in Karlen von ihrer biv-
vorspringenden^ hervorragenden , erhabenen Liage benannt mk,
während Il^d'aaog, 6, *) Pferd des Ächilleus, ^) Sohn dea Bnkdioi
und der Quellnymphe Abarbarea, Bruder des Aesepos (über Jistp^
vgl den Art Ilodovtg^ oben p. 160) als hüpfende, springende oder
schnelle Wesen bezeichnet sein mögen. Vgl FoiBch. I, 132 agf
296a. Iltaa, 17, Ort in Elis^ mit einer gleichnamigen QHft^
auch Bioa genannt, scheint mit mao^, t6, feuchter Ort, wihb-
reiche Niederung, Marsch-land (vgl. oben p. 11), Wiese verwni
und zu Benf. 11, 194 zu gehören, wo von bva, hu (j^ |P JC^)
eine Wurzelf. hva + s und dazu eine Nebenform hvi Chva- + ji)
+ 8 gebildet werden Iconnte. Zu der von Benfey 1. c angefUirtii
Wurzel (hva:) hu, projicere, gehören unsere Wörter giesaen, s-diifli-
sen, s-chütten u. s. w.; vgl. auch dhvag' ü, 275 (hin und kr
bewegen, schwingen) = vag', vang' in sch-wingen 11,21, =39-119'
in (T-ra/ctiV, ff^u^j (S-Ta^w^ s nax in ^axdcf tf/tmg aa ^lag, Ti^
pfen, worin (a)m «= hFi, hvi =s hva, hu erscheint. Da Im, Ji^
jicere, sicher aus dhu ist (vgl. dhü, decidere, dhvan% caden bei
Benf. IL, 27ö, neben dhva-g' =s a-Tay^ww,=sYSLg'^ in schwingoi Ht
21), so erwähne ich hier die (möglicherweise die UrwQnelf.Avi
4- s enthaltenden) Wörter östaa, Nässe, taaakioqj naaa, schbuniniS'
Vgl. noch Benf. U, 77 sqq.. (oben p. 159) Schwenck 8.v. sdUai-
sen (=8tossen) und den Art Ovaaista,
297. lIiT&tvq^ 6, Sohn des Pelops und der Dia, Eöd^*
Trozene, Vater der Aethra, mit welcher Aegeos den These« «^*
zeugte, könnte ein Luftwesen sein. VgLv^e^, yji^^Qogy beiBeaL
I, 560, aus sa + hvidh =3 (hvadh in tfwdvgj yf€v6og) hva 0^
dhu, ^V'/xog) 4- ja (i) 4- dh, eig. stossen (= hvid in bhid, lp»^
ten, ib. II, 109) =3 ausstossen, blasen, tönen (vgL düten, tüten, v»
dhva-dh, ib. II, 275 sq.). Dazu vgl vidh, vith » vadh, stossen (tS^)
ib. I, 253 sqq. mit vig' ib. I, 3& sqq., wovon Atywg^ ferner t^
— 181 —
ivadh oben p. 4—5. 14. 51. 53. Danach kann IIi(T)d^evg ein
«sendet a enchtitternder oder aber ^m blasender, hauchender
imon der Luft sein. Dazu passt, dass er als Weiser (yg^. Prel-
n,'191) galt, indem blasend , hauchend s denkend , sinnend,
lae; vgl ntyvT6g (w^j nviio), awpog (lak. ofnipd css oV^j;, iat
f-^T^ unser Soh-wef-el, dazu Forsch. I, 66) und die sahbreichen
idogieen Ton Luft und Oeist bedeutenden Ww., die allbekannt sind.
298. nXfj^avQTi,fj, Tochter des Okeanos und derTethys oder
I Nerens und der Doris, ist wohl jedenfalls ein aus nXfjaato und
fa componhrter Name und spricht dafür, dass der Name Kdv^
vfog aus xsvr in nivaat und avQa abzuleiten sei. Fraglich aber
y ob ifde die Plezaure fiir eine luft-erschiittemde d. h. lär-
nde Quettnymphe, so auch die Kentauren ffir Bilder gewaltsam
kifaistamiender Berg- und Waldströme (Preller I, 318) zu halten
ttL Ich erwähne hier noch rhAa^oJ^^, 17, eine Okeanide, worin
t keinen Fall die Wurzel yXcot (yalaxTo » ydXoj ykdyog) ae kkn-^w
ckt; vielmehr haben wir rakoH^-txvgjj zu Benfey n, 129 sqq. zu
Beoi wo cre-pare, Uappen, klopfen, xpixta, tönen (eig. stossen
ouastOBsen, t5nen ; vgl. unser scidagen mit klagen, eig. klingen,
len), zu vgl. mit oQoufaw f. xQaaawj stossen, schlagen, klopfen,
Imiettton (ib. H, 133. 15). Dort habe ich bereits den Namen
iddrsm angesetzt; dorthin gehören auch FaXd^iog, 6, Bach in
toüetk und /oAoxoi, 17, eine Quelle. Da n in Tiikfu-^g, niXoty-^,
.ifatm, nXaToaaio aus hv (vergl. unser klatschen • mit platschen,
Itzehem), so . sind IHrj^av^ und rdka^avqjj nahe verwandt ; vgl.
ms, glänzen mit s-plendeo, yXavK'-og mit pulc-er u. aa. (von gri
n, 124 aus hvfi in ghfi, lucere II, 195, wo S-preu, s-prühen,
h» bei Heqrch., weiterhin s-par-go b a^naq in anflgw, unser
Hrengen, s-pritzen, s-prfitzen u. s.w. anzusetzen; werfen, streuen
s= strahlen, leuchten).
299. nXjjl^mnog, 0, Sohn des Qitrrioq (f. Qviartog von dvw),
oder der l^Xd-ala (ob verw. mit vdXaioq, äqadog, *AQi&avaa,
^ bei Benf. n, 129 sqq., also A. ein lärmendes, rauschendes Luft»
Ben?) scheint ein Treiber oder Tümmler der Wolkenrosse, ein
d des stürmischen Himmels zu sein. Vgl. nX^tnnoq mit tTnrcf-
uog und dem Namen ^InnofafAXia^ die sicher ein Bild des stür-
■eben Himmels ist wie ihr Vater; dazu Preller H, 270 sq. Wenn
euer H, 64 den Thestios ftir einen Dämon der Fluth halten
kshte, so glaube ich mehr ftir mich zu haben, wenn ich ihn fOr
len Dämon des stflrmischen, heftig bewegten Himmels erkläre.
300. iJyu^, 17, ein ziemlich hoher felsiger Hügel in Athen,
ein höchst interessantes Wort Vgl. itw in nvio) bei Benf. I,
5 sq., aus hva + nu == h(v)a-nu =s hnu ib. II, 182, neigen
stossen = ausstossen, tönen {/voog, X*^^) ^^^^ blasen, ib. II,
(sch-nau-ben), 63. Die Wurzel hva ist aus dhva = dhu, stos-
1, ^'-fti, d^v-ftog, ib. n, 271 sqq., = dbva-r, dhva-n, neigen,
neigt sein n, 320 sq. ; aus dhva + n(a) ist dhan, hau, schlagen.
I
— 182 —
tödteoy gani =■ hna, hni, hnu 11, 182, neigen s= stossen (hva-na),
wovon lat. nex, nec-are für hnex, h-nec-are. Der Grundbegriff der
Wurzel dhvan, dhan, han = h(a)na erscheint in d-iim^, n/ra^
;^(^)cJy (geneigt = flach, eben ; ti, x ^^ iiv)» ferner in ttw^ ög.
Neige (aus hva + nu + k), verw. mit nf§, Nacht (eig. Neige, Sen-
kung, Untergang); Neige aber ist =3 Abhang, HägeL Mit mv;
zusammen und ebenfalls zu Benfey II, 182 sqq. (hna, Imi, hnu) oder
vielmehr zu 11, 320 sqq. gehört nv/yta^ eig. neigen =3 drücken, g^
drang, eng machen, einengen, pressen« sticken ; ygl. eng ib. n, 17
sqq. (ag', ang' ans dhvag' = d-hva-g' in hni für hA-ni, hva-ni).
Wie 711^ in nvtta zu irv in V^v/ij (a-7n)-;i;j7, nv aus hva = kam
unserm Hau-ch, s dhva, dhu in &V'fi6g) sieh verhält, so xjv?
und nviyw zu a-fplyyto (hvig' == hvag' = ag' (+ s?) in i^). b
unserm s-ticken, er-s-tickcn liegt die unverstümmelt e^hälMMT]^
würze! dhvag', dhvang', woraus unser eng herzuleiten ; wie s-lUkn
mit denken (eig. hauchen, vgl. dünken, däuchen)^ so ist s-^ckei
verw. mit dick^ dicht, eig. eng, gedrängt Gewöhnlich denkt umo
für den Namen Pnyx an nvxpog; dies thut auch ForchhamDer;
Topogr. V. Athen, p. 288 not. (in den Kieler Studien von 184li
wie ich glaube, ohne allen Grund.
301. lloäuXilQioq, 6j Sohn des Asklepios, Bruder dea MachMBi
scheint von novq und kagog^ zart, dünn, hager zu stammen vri
zartfüssig, schlankfussig zu bedeuten. Vergi. Xfnro-nvvg und st
ictßQog (ein zweifelhaftes Wort). Der Name IJodaXtiQiog köDite
dann (im Gegensatz z. B. von eiklnovg, schleppfüasig es die Ffisse
schwerfällig nachschleppend) im Allgemeinen so viel wie behesd)
schnell, rüstig bedeuten^ wie ja Asklepios als ein rüstiger, friseher
Jäger erscheint, nach Preller 1, 322. Vgl lat. gracilipes, ausser-
dem XeiQog (kleiner?) Hase, und Benf. II, 26.
301a. IJod^g, 6, Sohn des £etion, ein Troer^ scheint schoeHf
&o6g, zu b.'deuten: dazu 7/()07foiVag^ 0, Enkel des Thoas in KoriofA.
Ygl. Ttovg mit ntjödto^ UfjdaGog (Rossname), nvd'a^t^ußf O'^iü^
und dazu die böhm. Wörter puditi, treiben, reizen, erregen, pn*^
Schuss, Sturz, Instinkt (Jordan, Böhm. W. p. 215), ferner p4d, Fall,
Sturz, padati, fallen, stürzen, päditi, rennen, gallopiren, padol, Tbsl)
Niederung, pädorowny, senkrecht; pud, päd sind aus hvad (=cad
in lat.cado) von (d)hva bei Benf. 11, 320. 271—6, mit demWecb-
selbegriff neigen : stossen (nud 11). II, IBö aus hmid, ha-DD-4
hva-nu-d «= hva-d). Da stossen ^ aufstossen, auf-stampfen« W-
treten sein kann, so kann noi^g, Fuss, stampfend, tretend bedeitt>i
wahrscheinlich aber bedeutet novc im Zustande des Stossetf =
der Bewegung (stossen «= treiben, in Bewegung setzen), des Gebens-
Vgl. auch Schwenck, D. W. s. v. Fuss.
301b. rioiug, 0, Sohn des Phylakos {Ovkoucog), Gemahl der
Demonassa {Jrjfxtüvaaaa), nach Jacobi, H. d. Myth. p. 737, Vater
des Philokte^es^ bedeutet wohl ohne Zweifel dasselbe was 0v).€atK'
Hilter, Scbirmer as= Herrscher. Vergl. Benfey II, 75, wo pl, F
— 183 —
zen^ bedecken (nw-jna Kr na-fia, Deckel) , woneben auch die
selformen pi nnd pu bestanden zn haben scheinen; vgl. ib. II,
q. Ilolaq steht also für Ilujuq oder f. IIoFuq, Eine Fortbil-
der Wurzel pi durch m erscheint wohl im Namen llolfjL"
}g und in noifA-dvwQ (vergL Lobeck, Paralipp. p. 218; anders
£. F. II, 11.1, der an noifdav -h av^Q denkt), wie denn auch
jv aus noifi'ijv sein kann. Vgl. cr-xi-a (ki), lat. caveo (ku)
ivi, hva (= gu-h Benf. U, 322, xv-^) mit unserm S-cham,
-lieh, Hera-d (bedeckend), griech. xo/Lt-Tj, lat. com-a (eig. Decke^
rzug =5 Laub, Haar, wie ^fchwenck D. W. s. v. Laub —
, xakvn — lehren tnag), worin eine Wurzel hva-m^ lieben
ter hvi-m bestehen konnte. Der Begriff umgeben, bedecken,
1 ist in pa und ka (a-xS-rog) derselbe und beide Wurzeln
wohl ursprünglich eine und dieselbe gewesen, nämlich hva. Vgl.
nakfivg, das Benfey II, 75 zu .pfi, päla (Herrscher, eig. Schützer)
mit unserm Hel-m, S-chirm, Hel-d, S-child (nikr-Tj, parm-a)
hvar =s var ib. II, 294 (ndkw^ drehen, ib. 292, — noXog —
te auch um-ringen, umgeben , schützen bedeuten). Uebrigens
iht das Wort noijudvwg kein Compositum zu sein; es kann
PassowwiU) unmittelbar von not^odvw (jroi/navju), woher not-
i^Q x= noifi^v) herstamme. Merkwürdig ist noifuavögla , ^,
MndL Gefass, Melkeimer; ob nun auch lIoi^av$Qoq aus -TToi-
(»c '(noi/uav-fQ) ? ? ?
301c. IldXrvg, 6, Sohn des Poseidon, Bruder des (thrakischen)
Hion , König von Aenos in Thrakien , könnte wie sein Bruder
'Tjdüjv (wo ^Sagn- s= Schwirb-el) als ein wirbelnder, tum-
ier, jagender Dämon der stürmischen Luft bezeichnet sein.
nol-og, Wirbel, bei Benf. II, 292, worin noX = hFoX = hFoo
i^ar, var in unserm Wir-bel, und dazu (h)vfit (» vart in lat.
ere), drehen, ib. II, 318. Sonst könnte rioXrvg auch als ein
snder oder erschütternder Dämon gefasst werden. Vgl. nXuT-
S unser piat-schen s= schlagen, angels. plaetan, schlagen, althd.
ui, klatschen, schwed. plaett, der Schlag, weiterhin poltern,
I dumpfen^ Schall verursachen, schwäb. boldcrn, nieders. pnl-
schwed. builra, lärmen, bulta, schlagen^ nach Schwenck, D.
. V., verw. mit bellen und dies mit Bille, Beil, heilen == bauen,
.gen, altschwed. bula, spalten' (eig. hauen, vgl. Schwenck s. v.
en); richtig leitet Schwenck s. v. Beil gr. ndXsax^g von einem
vort, welches schwingen inuXXio)y stossen, hauen, schlagen
aato, vgl. nuXd(Tff(ü, schwingen s= werfen, streuen, sprengen,
Ecn) bedeutet. Auch in noX^s/uogy Krieg, bei Benfey O, 293
hFoX = hval (:= hmal, erschüttern II, 283) — dhval in lat. duel-
= bel-lum scheint der Begriff stossen (hu, dhu 11, 271 sqq.,
1 dhvan, dhan \nd-eivw, hvan \n*fpivMj xarvw II, 276; vergl.
0 mit xaX^so)^ wo hvan =i hval) s= schlagen zu liegen; viel
:esucht ist die Etymologie Benfey*s 11, 293, der noXtf^og für
^hen, Ringen nimmt. — Vom Poltys hiess die Stadt AJvag
I
- 184 —
in TlinÜLieii Mick IJöktvo^giof d. h. Poltyaborg, Poltyastadt; TergL
Böttlciier, Aiica, p.50, wo OBsethiBch bru, an, castettum eine m-
üacheie Form unsereB Wortes Burg (Bnr-g senunt bergen sn (li)W|
(h)vB, eircomdare, tegere bei Benf. 11, 294, -I- Oatt. ; vergL Itf.
porceo s arceo und Bent II, 20» wo onaer biegen ans hvaf^ »
bhag^ bhag^) su sein Bcheint — Zu //o'Ar-vc, nkar-daan vv^.
noch den Flussnamen IlXuruww^y worin nXm vieUeioht sa yXan h
raXaraa nnd dain oben p. 181 {n:y).
302. rioXvßwTtig, 6, ein GHgant, bed. wohl ^vieUmoiid'
und gehört (nicht bu ßo^aua^ sondern) m /?o(; aus hvig ?) fai /Kn^
ßouw bei Benfey n, 60. Vgl. 6o(Ji:j|^, Rnfer, oben p. 63 (vn
dhO| dbva » bva, Benf. II, 27ö — 6. 60 sqq.), dann die Qlgut&h
namen ^EyndXaSo^ (tciXaSo^) und jihtvovivg (dXdn'TWQ f. doHnn^
xQiXTwg, verw. mit KXayyij, n^avyij, nt^wu a. ■. w.). bt is uA
'EQtßwv9jg «3 Ev(wßdTfig an fassen und bedeutet auch Evfoßaxiji;
(als Name eines Herolds) weit-tönend? Aueh die Namen Hokeft;
und IloXvßoia können mit ßoi} ansamnengehören ; vgl. Ib^ßm,
wie auch die Gemahlin des Polybos hiess, oben p. 173; dafi(-
Xvßog auch Sohn des Hermes und der X&ovwjpvXrj (wohl = EA
beilchütiend, beherrschend^ Erdherrseherin» vgl. den Namen MXm4^)
heisst, so lässt sich der Name wohl am besten an ßo m ßiim
(hüten SB schutsen) stellen.
303. lloXvywog, o, Sohn des Proteus, Enkel des Fossil^
Bruder des TiiXiywoq. ^ Diese Namen können in Benfey II, &
gehören, wo yav : yop (yi-/afv-a) » yav : y«v in S2^ifv, ^iiniu
= üxfaviiM (Forsch. I, 208) ans hvan s lat. ean-o. Der „Vitl-
tönende^ und der «Weittönende^ (oder -rauschende) wären pii-
sende Namen für Dämonen des Meeres. Ist so auch yov in *Af
riyovij au fassen? Vgl dvriyiyuiva^ entgegentönen, -schreien xsA
den Art. IltQiyovvfj oben p. 173.
304. IIoXvifvxt]g f 6, Brader des iToorrcü^, ist schon im M
KiinTütQ behandelt und zu 6vh in dvvaftou bei Benfey II, 206 p-
stellt worden, wonach IIoXv-isvMrjq so viel wie IIoXv-k^tjj^, te
Viel-tüchtige. Gewöhnlich nimmt man IloXvitvxfjg f. //oAviUinrJTC,
welche Etymologie indess ganz unhaltbar ist, dii für's Grieehische
derUebergang von ^ in «f noch zu beweisen steht; für einen solcbea
Beweis kann das einzige pergäische Xdtpvfj = idfpvfj nicht genü-
gen. — Beiläufig bemerke ich, dass mit den griech. DiMkoRB
einige Aehnlichkeit haben die indisehen A^vin, worüber sich LsHCir
Ind. Alterth. I, 762—3 also äussert: „Zu den Göttern des Lid»
gehören auch die zwei Acvin, die Reiter, welche mit den StiAkkn
der Sonne ankommen und bei dem Anbruche der Morgenröthe vh
gerufen werden; sie bedeuten die der Morgenröthe vorauseilendo
Lichtstrahlen. Sie sind die früh aufwachenden, fahren auf einem
dreiräfirigen Wagen, dem die Tochter der Sonne folgt. .;.. Sie
werden gepriesen, weil sie viele Menschen aus der Gefahr gerettet
und geheilt haben; sie waren es besonders, die während der Stänne
— 185 —
n Schiffenden zu Höife kamen und sie auf ihrem Wagen oder
■en Pferden glücklich aum Ufer führten; sie verleihen auch himm-
che Heilmittel, Schätze und Nahrung.^ [Nachträglich. Wenn man
DU Namen ihkviiVKtjg durehaos die Bedeutung „yiellenchtend^
ben will, so hleibt kehie andere Möglichkeit, als eine Verbindung
n -^ivxjjg mit der Wurzel ose, leuchten, lat. oc-ulus bei Benf. I,
13 «qq., Uf 125, die «us MFok ist; Tgl. dhvag' II, 276, sch-
ngen ü, 2l| gr. o-ray in axoydv, crrog, ardfy^ » hFax, nax
^/MMKugf t/zütäg mit dhvsr, dhvfl» hvfi in ghli, spar^ere, lucere^
Ikra, flnere 11^ 195 und in gfi n, 124^ wozu dfi^ — isgx —
r dliri«, dhvng nüt d » dh wie II, 228. 263. Aus dem Begriff
[iwingen ^ werfen, streuen geht der Begriff strahlen, leuchten,
H sein hervor, der sonst auch aus dem Begriff stossen » her-
ntoasen, hervorstechen oder hervorbrechen entwickelt werden kann;
rtgwis bedeuten sch-wingen und wer-fen (dhvag' II, 275, = dhvar,
tXf ghar, ghil 11, 195) urspr. stossen (nach der Urwurzel dhu,
rva 11,271 — 6). Yf^ noch /kvx'H^iwv, itvia, Siatvto mita^raywvj
Murm Than, aus hu (projicere): dhu, dhva Benf. n, 194, wo-
ben (d)hvi bestand, wie tf/ia^ =» tf/oKug lehrt; in ^läg könnte
A (d)hvih stecken, worin v ausfallen und dh (wie n, 228. 263)
L d werden konnte, so dass also dih benetzen, 11^ 217 (wo dthatruf)
h noih (migh), befeuchten 11, 43 (f. vih, mit m »i v) in Verbin-
10^ kyme. Zu ax, leuchten^ oc-ulus, ec-ce, vgl. an in anala,
iner n, 333, von an, hanchen, blasen, I, 118, aus hvan, dhvan
taien, vgl canere, tönen, blasen, und unser Düte, düten, tüten,
Irin der Begriff blasen = Zonen) II, 275; dazu vergl. nvQ mit
/cj SS TtQtjd'w, blasen, sprühen, brennen und bhfiHsh II, 101 sqq.,
fy^og neben qi(d)iyyofMi (hell sein ts leuchten und >= tönen),
Irin q^sy » hvag' » vagf, ug' in ot^jf II, 333, möglicherweise
4sh » dhvag', dhvak in ^iivxijg. Der Grundbegriff der Wurzel
ij leuchtend «= hell machen, zeigen {(idwvfju)^ die Benfey 1,240
schlich ans i^i» (dri^a darQ in ii^ofiai) herleitet, erscheint in
tsTvy werfen ib. I, 242 sq.; denn werfen, streuen ist =» strahlen,
ichten, hell sein].
305. lIoXvg)tjf4ogf d, *) Sohn des Poseidon und der Nymphe
{oHFct, ein Kyklop, der die Nereide FaXaTSia liebte; *) Sohn des
Xarog, Bruder des Kuwsvg, ein Lapithe. Der Kyklop wie der
ipitbe is| offenbar als der Vieltönende » viel Grwchrei, vielen
Brm Machende bezeichnet. Auch &6waa (vgl. ^awaata, 0owrfjg
len p« 63)y raXdraa (vgl. Xarc^, Xarvaaw , ktetschen , die vom
' sss y, X, n eingebiisBt haben, femer it^rog, nXaräaaw und den
rLlRf]l^avQ9j). und Kaivfvg (lat. cano isu xcJvw wie deutsch tönen
&€lvw, eig. stossen = ') schlagen, tödten, ^) ausstossen^ blasen,
Den) sind höchst wahrscheinlidi als lärmende, rauschende Wesen
i es des Wassers oder der Luft zu fassen; sollte man nun auch
n dunkeln Namen ^'Ekarog ebenso fGUr mit Xäral^j Xarvaato ver-
ladt halten dürfen wie den Namen FaXaTEM ? ^EXaTog stände für
I
— 17C —
intcrfectorero, revertar, ad rationesque, qaae inter enm et OdhlDoa
intercedunt, Grimmii coinparationcs Donari cum Slavico Penino it-
quo quia illud gothicuni verbum ^fairguni^ (mons) et Fiörgyn,
Thorri mater, coiisonat, facile me adducunt, ut gothicnm ^fidrgam^ I
Bcandinaviciim „Fiörayn^ primitivum Donari nomen ftaiisse cred«^
Donari autcm nomen ei indituin esse a primario ejus munereto»
trua jaculandi. Nomen Fiörgyn redlgendiim erit ad radieem stoi'
criticam prig' (spargere), unde antiquus iUe vedicas plaviae et ty
nitras dcus Parganya ante et nna cum Trita et Indra, qnemh
Bummo Slavorum deo Perun, Poloniomm Piorun, LithaaDomm Par-
kunos et Prono, Proven reperimus. Slavicornm deomm somintt
est, lucis, tonitrus, agriculturae dens, qni apud Procopiom wäem
deus, mundi dominus nominatur. Uli nt germanico Uottuo igiaa
inccnditur. Praecipuc montes ei sacri sunt multique ex «a «Dmi-
nati Antiquum dei nomen (Fiörgyn) obscuratum in dobühHIi
montium nominibus et ipso nomine ^Berg^ serratam est* dSi
Letzteres kann ich nicht zugeben ; vgl. Benfey 1 , 589 und imMr
B-pringen (Berg kann == s-pringend sein, vgl. oben p. 638q. fflier
&6(fV(f4) mit sprengen (spritzen), sprühen, ^spreaen, Spreu. Dw
aber Persens (von parsh, pfish aus pf iksh, pf ig -f- 8, Benf. 11, 81|
aus hvfi = ghn II, IQo) mit dem slav. Perun, Piornn, PerfcoDOi
(Slavorum lucis deus nennt ihn v. Noorden p. 49 infr.) verwtfA
sein könne, ist schwerlich in Abrede zu stellen. Nach von Nii*" >
den p. 45 ist Perseus solis deus in heroem commatatas ideafK f
fere significant Bellerophon, Heracles, Theseus (??)]• /l
200. Iliq^voqy 37, Stadt an der lakonischen Küste, wobei dit ^
gleichnamige Klippe; vergL Hoffmann, Grchld. u. d. (^r. p. 101^ N
Bei Stephanus Byzantius ist ro Ildtpvov = 17 Ildtpvog. DerSsj^
kann zur Wurzel <pfVj fav in q^dv(o, a-tpfjv (Keil, eig. stosse-»^^
spitz; vgl. d^oog von dhu=:dhva-n in dha-n bei Benfey II, 2STsS
gehören. Sonst lässt sich Iliqi^vog auch zu Benfey II, 323^^ £
stellen^ wo unser Giebel, Gipfel, Wipfel (aus hva-bh = »»r^
i(f(p'akfj). Ich wage keine Entscheidung.
291. IlrjvHog, 0, Hauptfluss Thessaliens, auch ein Ffvf^
Elis. Der Name scheint zu Benfey II, 321 zu gehören, wo (db)
=«: van in nQOfr-^rjvfjg, dn-^vfjg^ zu- , ab - gewendet, gekehrtYcf 9
neigt; der Peneios wäre als ein gekrümmter, sich windender tk^M
gefasst worden. Statt der Wurzel van, hvan (== nfv in ni^
sich neigen = niti, navare, ib. II, 182) kann man auch di<
wandte Wurzel vat, hvat ib. II, 323 (= unserm wenden, ^ «
winden und Benf, I, 285 sqq., wo vö aus vi = va + ja) I ^ ,
ziehen und Ilfjvstog für liarvstog nehmen^ wie nrjvog nach T -Ä
I, 544 für nar-'VOQ (nar = Fad-en, aus hvat, wenden = ^^^f^
drehen) steht; auch an hvag' (bhag', biegen) bei Benfey ^K?^
Hesse sich denken, wie Xrjvoq, kavoq f. Xaxvog (oben p. 104), >^
//«£ f. yiyvof^ui, planus f. placnus beweisen. Auch in Trpwr-^^ ^
an-fjv^g könnte vat (also -tjv^g f. ^arvfjg) stecken. Doch sd* '^
s
i
— 177 —
gerathen, bei der Wurael <d)hvaii stehen ui bleiben; ' van
ivan könnte auch in dem Flussnamen Eilijvo^^ Evtjvog (ob
lehr gewunden ? oder redaplicirt f. FfFfjytlg) geancht werden.
92. Uijvdkswg, llfjviXsogy 6, ein Heerführer der Böotier vor
scheint „mann-beschätiend^, ^mannbeherrschend' bu be-
Vgl. das Zendwort van, prot^ger; garder, «s Fav in am^,
3r x= Herrscher. Diese Wnnsel van tied. eig. neigen, hie-
rehen, wenden und ist mit vat sa nnsenn wend-en bei Benf.
( verwandt; van ist ans dhva-n, wie var (neigen, biegen,
en, drehen, «s circnmdare, tegere, « nnserm wahren, weh-
. n, 294 aas dhva-r. Wenn ctes Zendwort van auch Irapper,
sdentet, so erklMrt sich diese Bedentnng ans der Gnindbe-
l (neigen) sehr leicht; vgl. dhn, stossen, dhvan (ansstossen
«, vgl van, tönen, ib. I, 335 ond an, lilasen, I, 118) nnd
i>. n, 276 aus dhvan » ^«y, sa hvan » ^y, xav {^dvta^
Ktalvio), femer bnb, hni, hnn (Uns h(v)ana, hva-na) neigen,
ib. n, 182. Zn den an letzterer Stelle aniusetsenden lat
B nitor nnd navo vgl. hvan in ndvoitat, sich neigen «= stem-
nstrengen, mit Miihe arbeiten n. s. w. Da va » *ma (vgl.
s gi-hma ib. U, 283), so gehört hieher auch juv^v (•■ va-n)
nf..n, 37; vgl jut'^oi su var Ib. I, 325 sq. Sehr lehrreich
von Benfey II, 37 angestellte Vergleich von /ut^-y in a-^tn;-
mit lat. mu-rns, Ifauer, von var, vri (umgeben) ib. ü, 294;
uskritwort mu-ra, Umgebung, steht für vu-ra = va*ra, vara.
: u (vat : vut) ib. I, 49. Wie va + r, var, vri nnd va
'an, so verhalten sich aacb /udXkot ib. U, 305 nnd fidvw H,
einander. Vgl auch pA, schützen, bei Benfey E, 75, wo
fg (naX aus.hvar « var II, 294; vgl. obenp. 23), nnd dazu
lan, Herr, (panf, Dame), eig. Schützer, (auch Ban vgl. Ban
-oatien) bei Jordan, Böhm. W. p. 147.
33. Il^ikon^, J7, die bekannte Gemahlin des Odysseui. Vgl.
^, eine bunte, pnrpurstreiüge Entenart, welches Wort wohl
JX'O^ zu zerlegen ist, also „(bunt?) aussehend^ bedeutet,
^r in den vorigen Artikeln behandelten Wurzel (dh)van ss
konnte ein Wort stammen, das bunt bedeutete; vgl. lat.
(von var, vn, eig. neigen, biegen, wenden, drehen) bei Benf.
> und unser Wort bunt, eig. verschieden-farbig, verw. mit
winden, wenden und badh, bandh (aus vadb, vandh = hvadh,
), vat (wend-*en) bei Benf. EL, 94 sq. 323. Nun könnte das
Tfjvfko sowohl von hvan (nav) als von hvat (» Trar, vergL
^T-a/og, Korb, eig. gedreht, gewunden = geflochten) stam-
m letztem FaUe wäre es von narvo =s ttotvo, navo, nr^yo
und verw. mit n^ifog (für Trar-Mog = Fad-cn, eig. Gewun-
oben p. 171) ib. 1, 544. Ob mit nnserm Worte bunt das Wort
«bunt (kunt wie bunt konnte aus hvandh entspringen) ver-
sei, bleibt dahingesteUt ; doch vergL (in formeUer Hinsicht)
Mvdvg ib. n, 395, «ig. Krümmung, Bug. Für was für
12
I
— 178 —
ein Wesen sulieii wir nun die lirjPBkonri halten ? Indem ich an
aiiXoq und noixikoq erinnere, bemerke ich, dass die Bunte = die
Listige, Kluge Bein kann. Doch ist es wahrscheinlicher, dasa lie
für eine bunt-, schillernd-, schimmernd -aussehende Göttin sei es
nun des Meere» oder aber der Wolken und ihres bunten, niannig-
fachen Fiurbenfrplels oder endlich der im bunten BlumenschnmÄ
des Früiilings prangenden Erde zu halten sei. So viel ist meinv
Ansicht nach siclier, dass die Erklärung des Namens Penelope von
der des Wortes nrjvikoifß ausgehen muss. An nfjv9j, nP^vog nvi
okonKo zu denken und Ilijvskonfj fürs Faden abrelsaend su neh-
men, scheint mir eine ganz verwerfliche etym. Spielerei| da Penelope
jedenfalls ein bedeutsames mytholog. Wesen ist
294. Ilt]{Hii, ij, Tochter des Neleus und der Chloria^ äe Ge-
mahlin des Jiiag, des Sohnes des Amythaon und Bruders ta Me-
lampus; Pero wurde vom Bias die Stammmutter des herrsdiendeD
Zweiges der argivischen Amytliaoniden. Was llfjQoi bedeutet^ ist
schwer zu sagen; ihr Gemahl Biag (worüber oben p. 19^ anders)
könnte von hv6 (hvi), tönen, bei Benf. II, 60 (wo ßo^ (.ßojJjm
hvi) als ein Töner, Sänger s= vates bezeichnet sein. VergL den
messen. Flussnamen Biag. Sonst heisst ^uch die Mutter des Fhus-
gottes Asopos vom Poseidon Il^gw; ist dieser Name yerw. mit dem
Quelhiamun Pirene? Vgl Forsch. I, 127 und dazu d^^og beiHenf.
I, 324, von var, vfi = hvar, hvri (in ghri) II, 195> wo a^imw
(wer-fen II, 309 sqq.) anzusetzen. Ebendahin "(zu hvar t= gto^
ghfi, spargen.*, lucere, stillare, fluereU, 195) gehören ildgaij, flt^
(Tijig, Jhijatvc, nvQy nv^dgj wonach man dem Namen Iltj^i dei
Düppel- Begriff „leuchtend^ und „quillend^ geben kann. Ich waijfe
keine Entscheidung, da die mythoL Bedeutung der Pero zu donket
ist, als dass man eine irgendwie sichere Etymologie ihres Nameoi
geben könnte. Vgl. auch p. 166 (über Ihigacj llgiaq).
294a. riiiQig, o!, ein thrak. Volksstamm, der nrspr. ander
^liessal. Gräiize, später am Pangäusgebirge wohnte^ dazu t6 /Ii^
'gog, ein Berg in Thessalien auf der maked. Gränze, der den Mu-
sen heilig war, littQiu oder Jluijig, ?/, Landschaft an der Nordköste
des thermaischen Meerbusens, zwischen dem Haliakmon und Axios,
llugidtgy ai, Beiname der Musen, entweder vom Herge Jlltgogtij
(= ro llitgtov oQog) oder von einem alten thrak. Könige iliV^o:.
der Sohn des Magnes, Vater des Hyakinthos heisst nnd die Ver-
ehrung der Musen ans Thrakien nach Böotien verpflanzt haben vA
Alle diese Namen gehen meiner Ansicht nach aus vom Volksnioei
der IltBQsgf der schwerlich von ntsgog =s ntagog ac niwv getrens^
werden darf. Vgl. -nialvia in der Bedeutung vermehren, vergrös^
sem, verstärken, makku) « Ttiulvw^ y^ntrjkaii uigxk^aaiy avl^^tfo^*
(Hesych.), und dazu -na/vg^ wonach die DIsQtg als fette = feiste
s= Ceste, starke, kräftige, stattliche Männer benannt sein können.
Andere, beziehen den Namen lieber auf fettes, fruchtbares Erdreich.
Uebrigens scheint die Wurzel pjai^ pjij, pjä-j bei Benf. II, 76 ^
— 179 —
pa + Ja (Ja) und pa = na^/j-vq : na^ ist aber ans hFax, und
Ifehört zu Benf« II, 17 sqq.^ wo eng aus (hv)ag'^ (hv)ang' =s dhvag',
ihvang' in unsenn zwingen , zwacken, = (d)hvig' in G^q)iyy(a
B äy/to), lat. figo, = dhvig' in unserm dick, dicht, ge-deiben,
j^diegen (über d aus dhv gibt Benf. II, 274 sq. 279 Aüfschlnss). Der
begriff eng ist = gedrang, zusammengedrängt ^ dicht, fest. Für
»«/-v^ aus hFa/^-vq steht nvx-vog aus hFax-vog ein. Vgl. ob. p.
75-6 und Schwenck, D.W.s. v. Achse, wo er dieses deutsche Wort
luf ein Stammwort ahsen, achsen mit der Bedeutung zusammen-
Plig«D' mrückfuhrt (das dann sicher zu Benf. U, 17 sqq. gehört, wo
jngf äy/M = ag>{yy(o, figo I, 557) und mit Achsel verbindet ; hier
8t latein. axilla für hvaxilla (=s einem denkbaren paxilla, vergl«
iroeo f. hvarceo s porceo) neben Faa/aXrj^ /naa/äkij lehrreich. —
3a wir notvog == tpavog (Fackel) haben (wo, wie ich beiläufig her
merke, n neben 9 auf hv weist, vgl. Benf. II, 101 sqq. mit ü,
20 sq., wo gleichfalls q> : n aus hy) und Hesychius niaXoq durch
tagdXfvnnog j weisslich, erklärt, so könnte man den Namen der
Bieres- auch zur Wurzel q>i^ leuchten (= 7)«, vgl. (ptoQog = ku/nngog)
teilen, also die Pieres für illustresi, splendidi, für leuchtende =s er-
auchte, edle Männer erklären. Vgl. gvi, xFi, leuchten, bei Benf.
I, 168 (x^i konnte zu m werden, vgl. Benf. über tnnog, änag)
ind Hoffmann, Grchld. u. d. 6r. p. 297—8, wonach Ktigiov a
nftd(ttop; über xF« vgl. oben p. 93. 87 sq. (xi-J). ^
295. rii/Linkffidfgy al, Beiname der Musen von dem ihnen
elligen Berge PimplSis (oder Pimpleia, Pimplias) mit einer Musen-
nelle pleichen Namens in Pieria. Der Name stammt vielleicht von
Wurzel plu (fliessen), griech. nXv in nkiio bei Benfey II, 96,
; mit lat. pluo, fluo^ (pkiio ; plu ist aus hvlu, hvru und gehört
u (ghri^ spargere, lucere, stillare, fluere, aus) livfi ib 11, 195, wo
Dch ni^nQfjf^t (vgl. &6Qog, d^dknio ib.) anzusetzen. Vgl. den Berg-
amen AUßt]&gov (von ksißo)), dann unser Hom, Brunn (angels.
fruBf Strom, Quelle, bum, Strom) mit brennen (dazu Schwenck
. V.), femer angels. seath, schwcd. saud, mittelhd. sot^ der Bmn-
BB, mit unserm sieden (dazu Schwenck s. v.). Zu hvar : hvri:
bfi bei Benf. II, 195 gehören auch unsere Wörter Quelle, quillen,
Felle, wallen^ schwellen, schwül u. s. w.
296. riiviog, d, Nebenfluss des Kephissos in Lokris^ ist wohl
Is der gewundene, sich schlängelnde^ gekrümmte bezeichnet, von
iner Wurzel hvidh, hvindh « hvadh, hvandh, vadh, vandh in badb,
Mndfa bei Benfey U, 94 sq., wo lat. pedum, pandus. Benfey II,
4 sq. gehört zu n, 323; ebendahin gehört Benfey I^ 285 sqq.,
ro (vÄ aus) vi (aus vja = va-ja = dhva, hva. va-l-ja) in (vid
der Tidh ») U^voio. Uebrigens steckt die Wurzelf. hvidh auch
1 ni&?jKog, nldTj'^, Affe, Zwerg; vgl. ib. II, 279. 323 (Zwerg =
erkrämrot, zwerch). Das thessalische Gebirge Pindos {TIMog^o^
;ew. ij) ist viell. als der gekrümmte Bergrücken bezeichnet. Vgl. p. 171.
Alt dem Bergnamen Pindos zusammen zu stellen ist illvi\aaog, d,
— 180 —
lierg bei Epidauros. Vüflilvtoq and iliwJiatsoq Ifiast sich übrigens auch
an ntdvw, ntjÖuM^ nviu^i^w denken^ wonach jene Berge als isi-
springende, sich erhebende beseichnet wären wie der Berg BofvaE
(oben p. 63 sq.) ; begrifflich verwandt sein kana der Name /if
iaaoq, J7, Stadt in Messenien, von Einigen für daa spittere Motho^
%-on Anderen für das spatere Korone gehalten.. VergL Hoffina^
Grchld. u. d. Gr. p. 1018: ^Nach Pausanias soll Mothone von dca
Felsen, der hervorragend den Hafen der Stadt bildete und Motka
hiess, den spätem Namen Mothone erhalten haben;' dam veqt
denselben p. 1019: „Nach Pausanias hiess Korone in aller Zril
Aintia ; wie Strabo bemerkt, hielten einige Korone für dss tlto
Pedasos, Die Stadt lag am Berge Temathias; ihre Rninoi dtü
man auf der Küste bei dem heutigen P^talidi, namentlich aifebsa
Felsen eine urulte Vcste, deren Beschaffenheit für den ataHnen
AineuM spricht^ So mögen denn auch Iltjiaaoq, 17, Stadt dp L»-
leger am ida in Troas, Ilijiaaa, ra^ Stadt in Karien, firiihsr Hsopl-
ort der Leleger, lltjiaaoy, ro, Städtchen in Karlen von ihrer hv-
vorspringenden^ hervorragenden, erhabenen Lage benannt sriir
während Uijdaaog^ 6, *) Pferd des Achillens, ^) Sohn des BakofioB
und der QueUnymphe Abarbarea, Bmder des Aesepoa (über JUtpa;
vgl den Art. llaloviq^ oben p. 160) als hüpfende, springende oder
schnelle Wesen bezeichnet sein mögen. Vgl Forsch« I, 132 ^
296a. lITaa, ij. Ort in Elis^ mit einer gleichnamigen Qafc
auch Biaa genannt ^ scheint mit maoq, x6, feuchter Ort, waaf
reiche Niederung, Marsch-kmd (vgl oben p. 11), ^VHese verwak
und zu Benf. II, 194 zu gehören, wo von hva^ ha (jy |p /4)
eine Wurzelf. hva + s und dazu eine Nebenform hvi Chva-+ j^
+ s gebildet werden konnte. Zu der von Benfey 1. c. angefühits
Wurzel (bva:) hu, projicere, gehören unsere Wörter giessen, s-dMi-
sen, fl-chütten u. s. w.; vgl. auch dhvag' 11, 275 (hin nadkff
bewegen, schwingen) = vag', vang' in sch-wingen 11,21, sstf^-n?"
in a-Taywvj ara§, (r-rä^w^ ss ncut in xjjüauig^ t//ixag =a ^td^ Tn^
pfen, worin {a)m ^ hFi^ hvi => hva, hu erscheint. Da im, f^
jicere, sicher aus dhu ist (vgl. dhü, decidere, dhvai/B, cadsie bä
Benf. II, 275, neben dhva-g' =s rr-Ta;^ci/V,=vag' in schwingen D,
21), so erwähne ich hier die (möglicherweise die Urwonelf.dM
+ s enthaltenden) Wörter dsXaa^ Nässe, iuaaXtog, nass, scUammif-
VgL noch Benf. II, 77 sqq.. (oben p. 169) Schwenck 8.v. sehiei-
sen (=stossen> und den Art OvaaSstoL.
297. lltT&ivg^ 6, Sohn des Pelops und der Dia, KJ&sIli^
Trozene, Vater der Aethra, mit welcher Aegeos den These« c^"
zeugte, könnte ein Luftwesen sein. Yghtf/ldvgj tf/i^v^togj beiBcBt-
I, 560, aus sa + hvidh =s (hvadh in y/vdvq^ tp^viog) hva (ko,
dhu, &V'f^6q) + ja (!) + dh, eig. stossen (s hvid in bhid, tjA' '
ten, ib. II, 109) = ausstossen, blasen, tönen (vgl dtiten, tfiteo, ^ •
dhva-dh, ib. II, 27ö sq.). Dazu vgl vidh, vith » vadh, stossen (»^) [
ib. I, 253 sqq. mit vig' Ib. I, i^ sqq., wovon Aly^vq^ femer H^ ,
— 181 —
k)Yadh oben p. 4—5. 14 61. 63. Danach kann IIi(r)d''-€vg ein
»lesender «a erschiitternder oder ato ^m blasender, hauchender
»ftmon der Lnft sein. Dazu passt, dass er als Weiser (vgl. Frei-
r n, 191) galt, indem blasend, hauchend « denkend, sinnend,
-eise; vgl ntrvrSg (^n^t npiia)^ aotpog (lak. ofiKjpd ts iofnj, lat
ip-or, unser Soh-wef-el, dazu Forsch. I, 66) und die sahLreichen
audogieen von Luft und Geist bedeutenden Ww., die allbekannt sind.
298. nXffSavQfj, rj, Tochter des Okeanos und der Tethys oder
es Nerens und der Doris, ist wohl jedenfalls ein aus nkijatrio und
Sfa eomponhrter Name und spricht dafür, dass der Name Kh^
m)^ aus nsvT in nivacu und cnSga abzuleiten sei. Fraglich aber
t, ob wie die Plezaure für eine luft-erschtittemde d. h. lär-
lende Quellnymphe, so auch die Kentauren für Bilder gewaltsam
ibiiistttmiender Berg- und Waldströme (Preller I, 318) zu halten
itai. Ich erwähne hier noch ioAa^avpjy, 17, eine Okeanide, worm
nf keinen Fall die Wurzel yXm (yakootro » ydXa^ ykäyog) » skn-^w
lockt; vielmehr haben wir FtikoiS-avQfj zu Benfey n, 129 sqq. zu
«Ben, wo cre-pare, klappen, klopfen, x^ixta, tönen (eig. stossen
■ anastoBsen, tönen; "vgl. unser schlagen mit klagen, eig. klingen,
(nen), zu vgl. mit dgcuraw f. x^aawj stossen, schlagen^ klopfen,
dmiflttttn (ib. II, 133. 15). Dort habe ich bereits den Namen
laXdnm angesetzt; dorthin gehören auch FaXa^iog, 6, Bach in
IBotieö und FoAaxo/, 17, eine Quelle« Da tt in TiiXtX'vgj nikay-^og,
'Xijaam, nXaxdaau aus hv (vergl. unser klatschen • mit platschen,
Utschem), so sindiUTy^av^i; und raAa^av^i; nahe verwandt ; vgl
lans, glänzen mit s-plendeo^ yXavx'^g mit pulc-er u. aa. (von gri
u n, 124 aus hvfi in ghfi, lucere 11^ 195, wo S-preu, s-prühen,
pfaif bei Heflych., weiterhin s-par-go » a^noQ in anflQWj unser
-iireDgen, s-pritzen, s-prätzen u. s.w. anzusetzen; werfen, streuen
t SS strahlen, leuchten).
299. ÜXi^^mnog, 0, Sohn des Qiartog (f. Qvitnmg von ^w),
rader der *AXd-ala (ob verw. mit xiXaiog, aQoiog, *AQi&waa,
i&og bei Benf. n, 129 sqq., also A. ein lärmendes, rauschendes Luft*
esen?) scheint ein Treiber oder Tümmler der Wolkenrosse, ein
ild des stürmischen Himmels zu sein. Vgl. nXtj^innog mit tnnS^
jtfdog und dem Namen *lTtnoidfuia^ die sicher ein Bild des stür-
Imhen Himmels ist wie ihr Vater; dazu Preller H, 270 sq. Wenn
reDer H, 64 den Thestios ftir einen Dämon der Fluth halten
ilMite, so glaube ich mehr für mich zu haben, wenn ich ihn für
nen Dämon des stürmischen, heftig bewegten Himmels erkläre.
300. JIvv^^ 17, ein ziemlich hoher felsiger Hügel in Athen^
fc ein höchst interessantes Wort Vgl. nw in nvi(a bei Benf. I,
35 sq., aus hva + nn = h(v)a-nu » hnu ib. II, 182, neigen
t stossen = ausstossen, tönen {/yoog^ X^^) ^^^^ blasen, ib. H,
o (sch-nau-ben), 63. Die Wurzel hva ist aus dhva = dhu, stos-
m, ^v-tOf d^V'inog, ib. H, 271 sqq., = dhva-r, dhva-n, neigen,
eneigt sein n, 320 sq. ; aus dhva + n(a) ist dhan, han, schlagen,
— 182 —
tödten, gani «« hnA, hni, hna II, 182^ neigen = stosten (hva-na),
wovon lat. nex, nec-are ftir hnex, h-nec-are. Der Grundbegriff der
Wursel dhvan, dhan, han » h(a)na erscheint in &iw^, nln^
xip)^'^ (geneigt s flach, eben ; n^ x ^us hv), femer In nvv^^ df.
Neige (aus hva + nu + k)^ verw. mit vv^, Nacht (eig. Neige, Sen-
kung, Untergang); Neige aber ist = Abhang, HügeL Mit »n;
zusammen und ebenfalls zu Benfey II, 182 sqq. (hna, hni, Imu) oder
vielmehr zu II, 320 sqq. gehört nvSyta^ eig. neigen == drücken, g^
drang, eng machen, einengen, pressen^ sticken ; vgl. eng ib. n, IT
sqq. (ag', ang^ aus dhvag' = d-hva-g' in hni für ha-ni| hva-oi).
Wie nw in nvitü zu nv in V^JT^' O^'^'^'X^i ^^ ^^^ ^^^ = ko ib
unserm Hau-ch, = dhva, dhu In ^v-^o^) sich verhält, so mv)
und Tiviyw zu a'tplyyca (hvig' = hvag'sag' (+ s?) In i^!^)- &
unserm s-ticken, er-s-ticken liegt die unverstümmelt erhdtasTIi-
wurzel dhvag', dhvang', woraus unser eng herzuleiten ; wie s-tnto
mit denken (eig. hauchen, vgl. dünken, daneben)^ so ist s-^eken
verw. mit dick^ dicht, eig. eng, gedrängt Gewöhnlich denkt min
für den Namen Pnyz an nvxwog; dies thut auch Forchhammer^
Topogr. V. Athen, p. 288 not (in den Kieler Studien von 1841))
wie Ich glaube, ohne allen Grund.
301. lIod'akelQiog, 0, Sohn des Asklepios, Bruder des Machioi,
scheint von nwg und kuQogy zart^ dünn^ hager za stammoi dd'
zartfüssig^ schlankfüssig zu bedeuten. Vergl. Xfnro-novg und it-
iaßqog (ein zweifelhaftes Wort). Der Name HoSaXilQiog köflote
dann (im Gegensatz z. B. von dXlnovg, schleppfüsslg ss die Fine
schwerfallig nachschleppend) im Allgemeinen so viel wie behend,
schnell, rüstig bedeuten^ wie ja Asklepios als ein rüstiger, frischer
Jäger erscheint, nach Preller I, 322. Vgl. lat. gracilipes, aiuser-
dem knQog (kleiner?) Hase, und Benf. II, 26.
301a. fJod/jg, 6, Sohn des Eetion, ein Troer, scheint scboell
&o6g, zu b.'deuten: dazu 7/()07iO()ag^ o, Enkel des Thoas in KoriofA.
Ygl. novg mit nrjddio^ flrjdanog (Kossnarae), nv&a^i^coj cf-ȣtJw
und dazu die böhm. Wörter puditi, treiben, reizen, erregen, po^
Schuss, Sturz, Instinkt (Jordan, Böhm. W. p. 215), ferner p£d, Fall,
Sturz, padati, fallen, stürzen, päditi, rennen, gallopiren, padol, Thal,
Niederung, pädorowny, senkrecht; pud, päd sind aus hvad (=:cad
in latcado) von (d)hva bei Benf. 11, 320. 271—6, mit demWecb-
selbegriff neigen : stossen (nud ib. II, 185 aus hnud, ha-Da-4
hva->nu-d <= hva-d). Da stossen ^ aufstossen, auf-stampfen, ^
treten sein kann, so kann not^g, Fuss, stampfend, tretend bedeife>i
wahrscheinlich aber bedeutet novg im Zustande des Stossens -
der Bewegung (stossen « treiben, in Bewegung setzen), des Gebens-
Vgl. auch Schwenck, D. W. s. v. Fuss.
301b. rioiug, 0, Sohn des Phylakos {Ovkaxog), Gemahl der
Demonassa {Jtj/u(üvaaad), nach Jacobi, H. d, Myth. p. 737, Vater
des Philokte^es^ bedeutet wohl ohne Zweifel dasselbe was Ov)^«»^
Hfiter, Schirmer ^ Herrscher. Vergl. Benfey II, 75, wo pl, P>> ;
— 183 —
aehützen^ bedecken {mS-fiu ilir nu^fia, Deckel), woncben auch die
Wurselformen pi nnd pu bestanden za haben scheinen; vgl. ib. II,
72 sq. Ilolag steht also für Jlojag oder f. DoFag. Eine Fortbil-
dang der Wnrzel pi durch m erscheint wohl im Namen //o»^-
avägog und in noifi^vwQ (vergL Lobeck, Paralipp. p. 218; anders
Pott, E« F. n, Uli der an noi/iav -^ avfQ denkt), wie denn auch
voifujv ans notfi-'fjv sein kann. Vgl. a-xi-a (ki), lat. caveo (ku)
ans hvi, hva (= gu-h Benf. H, 322, xt;-^) mit unserm S-cham,
heim-tich,. Hem->d (bedeckend), griech. xo^-77, lat. com-a (eig. Decke,
Uebersng =s Laub, Haar, wie ^chwenck D. W. s. v. Laub —
x^vn, icaXvn — lehren knag), worin eine Wurzel hva-m^ neben
welcher hvi-m bestehen konnte. Der Begriff umgeben, bedecken,
hüten ist in pa nnd ka (<r-xo-ro^) derselbe und beide Wurseln
,,i^d wohl ursprünglich eine und dieselbe gewesen, nämlich hva. Vgl.
noch naXfwg, das Benfey II, 75 zu pfi, päla (Herrscher, eig. Schtitser)
stellti mit unserm Hel-m, S-chirm, Hel-d, S-child (ndkr-fj, parm-a)
TOD h^ar SS var ib. II, 294 (ndXiOj drehen, ib. 292, — noXog —
konnte auch um-ringen, umgeben , schützen bedeuten). Uebrigens
bvaucht das Wort noifiuvoio kein Compositum zu sein; es kann
(yne Passow will) unmittelbar von not^icavio (noi/uavJM, woher ttoi-
fiawT^Q =3 notfdijv) herstammen. Merkwürdig ist not^iavdgia , 9/,
ein IllndL Geföss, Melkeimer; ob nun auch Uoifiavigog ausJToi-
fiaviffOQ »inoi/Liav-iQ) ? ? ?
301c. Ildkrvg, o, Sohn des Poseidon, Bruder des (thrakischen)
Sarpedon, König von Aenos in Thrakien, könnte wie sein Bruder
Saim-ijdaiv (wo Sagn- = 8chwirb-el) als ein wirbelnder, tum-
melnder, jagender Dämon der stürmischen Luft bezeichnet sein.
VgL wo'a.-eci Wirbel, bei Benf. II, 292, worin noX = hFok = hFoo
aa hvar, var in unserm Wir-bel, und dazu (h)vfit (» vart in lat.
▼ort-ere), drehen, ib. II, 318. Sonst könnte llnkrvg auch als ein
Jännender oder erschütternder Dämon gefasst werden. Vgl. nkar-
uaatüj unser plat-schen = schlagen, angels. plaetan, schlagen, althd.
.plestan, klatschen, schwed. piaett, der Schlag, weiterhin poltern,
.einen dumpfen Schall verursachen, schwäb. boidcrn, nicders. pul-
tem, schwed. bullra, lärmen, bulta, schlagen, nach Schwenck, D.
. W. B. V., verw. mit bellen nnd dies mit Bille, Beil, heilen = hauen,
schlagen, altschwed. bula, spalten (eig. hauen, vgl. Schwenck s. v.
spalten); richtig leitet Schwenck s. v. Beil gr. nEkstng von einem
Zeitwort, welches schwingen (TucAAcn)^ stossen, hauen, schlagen
(nkijaaw, vgl. nukamfWj schwingen 3= werfen, streuen, sprengen,
spritzen) bedeutet. Auch in nok-sfiog, Krieg, bei Benfey II, 293
von hFok = hval (= bmal, erschüttern II, 283) ^ dhval in lat. duel-
luoi =3 bel-lum scheint der Begriff stossen (hu, dhu H, 271 sqq.„
wozu dhvan, dhan \n&iivw, hvan In* tpivn), xafvw II, 276; vergl.
can-o mit xak^soi^ wo hvan » hval) s schlagen zu liegen; viel
XU gesucht ist die Etymologie Benfey's II, 293, der ndkff^ng für
=s Drehen, Ringen nimmt. — Vom Poltys hiess die Stadt .^?vo^
- 184 —
in Thrakien «ucli Ihktvo^Qia^ d. h. Poltyibnrg, Pohyastadt; vergL
Böttlciior, Alien, p. 50, wo oaMthiflch bru, an, castettum eine ein-
fochera Form unserea Wortes Burg (Bnr-g aammt bergen sn (h)nr,
(h)vfl, eirettindare, tegere bei Benf. II, 294, + Gatt.; vergL In |(
poroeo s arceo und Ben£ II, 20, wo unser biegen aus hvag^ b
bhag', bhug') zu sein scheint — Zu IIoXt-v^^ nXaz-daaw ymff»
noch den Flussnamen Ilkardwio^j worin nXat vieUeioht a yXea: k
FaXama und dain oben p. 181 (niy).
302. rioXvßwTtiQ, o, ein Gigant, bed. wohl ,|VldttnNnd'
und gehört (nicht an ß6~mm^ sondern) au ßoij aus hyig %) la /^
fiodw bei Beiifey H, 60. Vgl. Bomxffi^ Rufer, oben p. 63 (v«i
dhn, dhva » hva, Benf. II, 275 — 6. 60 sqq.), dann die Ql^gatm-
namen TEyTfdXaSoq {vdXaSoq) und *AXx%mvivq {dXdx'TtoQ t daip-f»^
xQixTutQ, verw. mit uXayyij, n^avy^^ xQhxm n. a. w.). Ist is aad
'EQtßwTfjg » EvffvßaTfig au lassen und bedeutet anch Svfioßitifi
(als Name eines Herolds) weit-tönend? Aueh die Namen lliXvfit;
und IloXvßoia können mit ßotj susammengehören ; vg^. ib^'ßm,
wie auch die Gemahlin des Polybos hiess, oben p. 173; da ll>-
Xvßog auch Sohn des Hermes und der X^wwfwXij (wohl » Eide
beschütiend, belierrschend^ Erdherrscherin« vgl. den Namen CDvAim^)
heisst, so lässt sich der Name wohl am besten na ^ in ßism
(hüten sxs schütaen) stellen.
303. UoXvyovoq, o, Sohn des Proteus, Enkel dea Poseid^
Bruder des TfjXiywoq. ^ Diese Namen können an Benfey II, 6S
gehören, wo yav : yw (yi^ywv-a) as yav : ytv in "SfytjVj S^cvrVs
s= "OxiavUai (Forsch. I, 208) aus hvan «= lat. can-o. Der^Vid-
tönende^ und der „Weittönende^ (oder -rauschende) wären psi-
sende Namen für Dämonen des Meeres. Ist so auch - yov in *Af
Ttydv/j au fassen? Vgl. dwtyiywva^ entgegentönen, -schreien nsi
den Art. IIiQi)wvfj oben p. 173*
304. IIoXvMx^gj 6, Bruder des KootioQj ist schon im M
KdnrwQ behandelt und zu JvA in ivvu/Äou bei Benfey U, 206 p-
stellt worden, wonach llokv'isvxtjg so viel wie IIoXv-xguTfigi te
Viel-tüchtige. Crewöbniich nimmt man lloXviivxfjg f. IloXvXmti^
welche Etymologie indess ganz unhaltbar ist, du für'a Grieehisehe
derUebergang von A in ^ noch zu beweisen steht; für einen solcb^i
Beweis kann das einzige pergäische Xdtpvij = Satpvfj nieht genä-
gen. — Beiläufig bemerke ich, dass mit den griech. DioslniRO
einige Aehnlichkeit haben die indisehen Agvin, worüber sich Lasse^r
Ind. Alterth. I, 762—3 also äussert: „Zu den Göttern des Liefttf
gehören auch die zwei Acvin, die Reiter^ welche mit den StrSÜBn
der Sonne ankommen und bei dem Anbruche der Morgenröthe ib-
gerufen werden; sie bedeuten die der Morgenröthe vorauseilenden
Lichtstrahlen. Sie sind die früh aufwachenden, fahren auf einem
dreirädrigen Wagen, dem die Tochter der Sonne folgt. .«.« Sie
werden gepriesen, well sie viele Menschen aus der Gefahr gerettet
und geheilt haben; sie waren es besonders, die während der Stfinne
— 185 —
n SehiffendeD zu Höife kamen und sie auf ihrem Wagen oder
ren Pferden glücklich sum Ufer führten; sie verleihen auch himm-
che Heilmittel, Schätze und Nahrung.^ [Nachträglich. Wenn man
m Namen liaXvitvx^ durchaus die Bedeutung „yiellenchtend^
ben will, so bleibt keine andere Möglichkeit, als eine Verbindung
n -iivxjjg mit der Wurzel ose, leuchten, lat oc-ulus bei Benf. I,
!3 sqq., Uf 125, die aus MFok ist; Tgl. dhvag' II, 276 , sch-
ngen II, 21, gr. a-ray in axoytiv, arag, crra^oi a hFaxj nax
tlHMKa^f \l/t»aq mit dhvsr, dhvfl, hvfi in ghfi, spar^ere, lucere^
iliare, flnere 11^ 195 und in gfi n, 124^ wozu dfi^ — äs^ —
r dhfi«, dhvfiQ mit d a dh wie II, 228. 263. Aus dem Begriff
dwingen ^ werfen, streuen geht der Begriff strahlen, leuchten,
H sein hervor, der sonst auch aus dem Begriff stossen » her-
ntossen, hervorstechen oder hervorbrechen entwickelt werden kann;
rtgwis bedeuten sch-wingen und wer-fen (dhvag^ II, 275, = dhvar,
Wy I^Kar, ghü 11, 195) urspr. stossen (nach der Urwurzel dhu,
iva 11,271 — 6). Vgl noch ^Ai^x-cMl/cfiy, itvfa, ^ice/yoi mit cr-ra^aiV,
Murm Thau, aus hu (projicere): dhu, dhva fienf. n, 194, wo-
ben (d)hvi bestand, wie yjia^ » V^oxa^ lehrt; in xf/idg könnte
A (d)hvih stecken, worin v ausfalicoi und dh (wie I^ 228. 263)
\ d werden konnte, so dass also dih benetzen, 11^ 217 (wo ^lAo/yoi)
it mih (migh), befeuchten 11, 43 (f. vih, mit m »i v) hi Verbin-
mg kfme. Zu ooc, leuchten^ oc-ulns, ec-ce, vgl. an in anala,
mer n, 333, von an, hauchen, blasen, I, 118, aus hvan, dhvan
tnan, vgl canere, tönen, blasen, und unser Dttte, düten, tüten,
»rin der Begriff blasen = Zonen) II, 275; dazu vergl. nvQ mit
i/cj = nQijd-Mj blasen, sprühen, brennen und bhfiHsh II, 101 sqq.,
S97-0C neben q)(d')^0f4ai (hell sein ts leuchten und >= tönen),
Irin q^sy s hvag' « vag", ug' in avytj II, 333, möglicher Weise
ich » dhvag', dhvak in -^cvxjf^ Der Grundbegriff der Wurzel
K, leuchtend =s hell machen, zeigen (^^/xw/ci), die Benfey 1^240
iBchlich ans iQtx (dri^ = darQ in ii^ofiai) herleitet, erscheint in
itsTvp werfen ib. I, 242 sq.; denn werfen, streuen ist =s strahlen,
lebten^ hell sein].
305. lhkvq>rifMoqj 0, ^) Sohn des Poseidon und der Nymphe
ifooaty ein KyUop, der die Nereide FaXarsui liebte; *) Sohn des
TLoroq, Bruder des Kawsvq, ein Lapithe. Der Kyklop wie der
ipHbe is^ offenbar als der Vieltönende » viel Gk»chrei, vielen
Srm Machende bezeichnet. Auch &owaa (vgl. ^awaata, &owrfjg
Pen p. 63), raXdr^ia (vgl. Xärc^, Xarvaata , klatschen , die vom
' SS Yj Xj n eingebtisst haben, femer it^rog, nXtxräaaia und den
rLlRjjl^txvgij).nudKatvfvg (lat. cano zu xaivw wie deutsch tönen
&€lvwj eig. stossen = ') schlagen, tödten, ^) ausstossen, blasen,
Den) sind höchst wahrscheinlich als lärmende, rauschende Wesen
1 es des Wassers oder der Luft zu fassen; sollte man nun auch
n dunkeln Namen ^'Ekarog ebenso Hir mit ^«ro^, XarvaaM ver-
indt halten dürfen wie den Namen raXarsiu ? '^EkaTog stände für
\
I
— 180 —
riutoq oder ÄAoroc, verw. mit niluidoq, ttqix^q u. 8. w. bei Beol
II; 129 Bqq. ; vergl. skeyug für yXdyog oder xkdyog, -uXixrwg fk
xkbxTMQ (Forsch. I, 10. 105).
äOC). HoQ&uwvy 6, auch TlaQ^dimv und (bei Homer) IIoQ^ti^ ^
Sohn des Ageuor (oder des Periphetes oder des Ares, vgL JaeoV, ^
Handw. d. Myth. p. 7ßO), Vater des Oeneus in Aetoiien. Wob
der Name Oivtvq^ wie Sciiwenck, Etym. Andeute p. 160 anniaiat,
auf den Weingott Dionysos su besiefaen wäre , so liesse sieb der
Name seines Vaters mit it(j)6Q^oq, nd^d-fj, nag&ivogj nogivif (eig.
8pross, Schoss, Trieb = Gewachsenes) combiniren. Wahrsehein-
liclier ist mir aber, dass lioQd-dwv mit nigd-to soeammeagehort,
weiches Wort su Benfeyll, 318 (wo hvar^ hvH -|- d, t,th B.aw.,
Yg\.xQuduio 319) zu stellen; vgl. lat verto und igtlnw ük 11^310
(hvfi + p), wo unser werfen = hinwerfen, stürzeni zQrstfiifAi ^retw.
mit ^tnw ; analog ist Zend dvftg (Sanskrit dhvans) cadera, paAenf
Brocldiaus, Gloss. z. V. S. p. 371b. Danach wäre üagdiim m
Dümon der sich drehenden, wirbelnden, strudelnden, im Krriie ge-
henden, heftig bewegten Luft; vergl. lat vertex, dann den Nsbmo
^0()d^'(fog, eig. gedreht, gewunden =a ungeheuerlich, Ungeheier,
Ungetbüm (su Benf.11,319 xgl. mit II, 293). Uebrigena ersdieut
die Wurzel hvar, hvfi (dhvar, dhvri bei Benf., II, 278 sqq.) im
Griechischen als nog auch in /7o^-x/^, 6, Name einer Schl«!^
(bei Lylcophron), 7ro(i-x/^, Reif, noQ^xog, (Gedrehtes, Geflochtensi-)
Netz, worüber Benfey II, 97 noch nicht im Beinen ist. Dmb
Wort Reif (aus hvri-p) vergleiche ich mit noQnrjj tto^o^ und deo
Flussnamen lld^naE, worin noQ^n = hvar-p, hvri-p Ib. II, S0
sqq., wo auch unser pfropfen (eigentlich neigen =: drücken, veigL
Schwenck, D. W. s. v. und lat. torquere, torcular, deutsch drebeo,
drängen, drücken) anzusetzen ist. Der Fluss Porpax ist ab Ä>
in Ringen, Reifen s Drehungen, Krümmungen gehender, ab do
gekrümmter oder aber als ein wirbelnder, strudebider bezeichMt
307. Iloiafioqy o, Sohn des Laomedon, König von l'nqt, dß
früher lJodä{)xt]g (schnell) hiess. Benfey ü, 106 denkt an ^
Sanskritwurzel pri, lieben, wozu prija = (pikog, lieb ; ilQ/afw; &
IlgijafAoq soll ein alter Superlativ sein und der Liebste bedeuten.
Doch k()nnte der Name recht wohl eine^ Naturbedeutnng balMiL
Vergl. das hcsychische nQiM ^ nQtjd-Wy blasen, sprühen, das &
ngiauf stehen kann, verw. mit nigüy ngta in sugsatj llsgaBvg, "i^
QiTi (gin-TO)), tgiTt (fQHmo) mit gen (ßinw) bei Benfey 11 , 31t^
Demnach könnten wir den Priamos für einen Dämon des blaseinii'i«
wehenden Elements, der Luft halten« Auch lässt sich an var, v^*
circuradare, tegere ib. II, 294 aus hvfi, hvar == fldQ^tg, «aÄ-«»S
denken ; endlich sogar — und diese Etymologie ist wohl die wah^'
scheinlichste — an nt^lgui, durchdringen, vgl. mit Tfgeat und to^-*
rasch (o^vc x«f rngnc) ; mit rrfigfo verw. ist a-Tr&Q^^w bei Benfey
I, oOo (Grundbegriff stossen == *) drängen, treiben, ^) spaJteB-
.bohren, stechen u. s. w.). Die äol. Form lUggafiog neben ngi»f*f^
— 187 —
weist auf thqjw = thIqw = tiqIw (worin freilich i neben t in
Ilgiafiog),
308. llQosQva, 77, Stadt in Phthiotis, anch IlQooQva, sclieint
mit dem Stadtnamen Arne verwandt nnd zur Wurzel var, vfi, cir-
cumdare, tegere bei Benf. 11, 294 sqq. zu gehören, wo unser wah-
ren^ wehren, warnen = abhalten u. b. w. Vgl. tpQovQog = ngoFogog.
308a. IlQo&ofjvtoQ^ 0, Sohn des lAgfjtXvxog, Anführer der Böoter
vor Troja, scheint nicht mit dvtJQ componirt, sondern von einem
Worte TiQO'&oaivüt {d^oavjw) = dva^io (von &o6g, schnell) zu stam«
nien, wie noifjuivonQ von noi/Lialvu). Er wäre so als ein (in den
Kampf) Vorstürmender, Eilender bezeichnet. Vgl. dazu die Namen
IlQo&oog, Ilgoö-Odov. Der Name seines Vaters ^AQrjtXvvioQ könnte
CS 'AQiifmvijg (jialvoficu; Xvaaa ist nämlich aus kvitja, vgl. Benf.
n, 6) sein; da wir aber (uoQ/Mh'Xvxfj, uoQ/np^XvxsTov =: Schreck-
bild (Xvx = ktx- in d'Xiyxiog, unserm g-leich und -lieh in schreck-
lich, fürchter-Iich, femer = Xvx in Xevxogy Xtvaaio) haben, so kann
l/^ifiXvKog auch Ares-lich, Ares-gleich, Ares-bild, dem Ares ähn-
lich bedeuten.
309« IlQoZrogy 6, Sohn des Abas, Bruder des Akrisios, König
KU Tiryns in Argolis, wird von Preller II, 39 für = IlQuirog, der
£r8te, genommen. Ich vergleiche das bei den Pamphyliem ge-
bräuchliche Wort nQoiTog, schmutzig, das nach dem Zeugnisse des
Folgentias von Hesiod gebraucht wurde. Dasselbe gehört zu Benf.
II, 81 und bedeutet eig. bespritzt = befleckt oder = besprengt,
benetzt Vgl. na^öaamg, nass, feucht, worin nuQÖ = unserm s-pritz-
en, ü'^nQi'-i ib. II, 361. Da spritzen, sprutzen, sprengen = streuen,
warfen , Strahlen werfen, leuchten sein kann (ver^l. ghf i, spargere,
lacere, stillare, fluere au» hvri, dhvfi ib. II, 195, wohin pri-sh
Ilf 81 fär hvri-sh, femer nQicü, sprühen, blasen = n()fjS-to, dann
nvQ, nv^og gehören), so könnte der Name Proetos sowohl auf
Licht als auf Wasser bezogen werden. Für seine Lichtbedeutung
IKsst sich ausser anderen Gründen anführen, dass ein anderer Proe-
tos (oder vielmehr derselbe; vgl. Jacobi, Handw. der Myth. p. 771
mit p. 101, wo die Muster der Mära, die Tochter des Jobates oder
Apheidaa, Anteia sachlich wohl ^anz = Antiope p. 770 not. 2)
Vater der MaZga heisst. Der von Jacobi p. 77] erwähnte N. @^()(Tav-
dQOQ kann zu d-tQaog es d-igog, Hitze, Wärme gehören und wie IIol-
fÄWfS^og oben p. 183 gefasst werden.
310. IlQOicvfjj 7;, Tochter des Pandion, Gemahlin des Tereus,
die in eine Schwalbe verwandelt wurde. Der Name lässt sich mit
ne^K^og, nQctxvog, nQfxvog (eig. ge-boigen, verborgen, bedeckt, vgl.
Schwenck, D. W. s. v. scbwar-z und nvQyog = Burg) schwärzlich,
schwarzblau zusammenstellen und auf die Farbe der Schwalbe be-
ziehen; zu TTfQx vgl. (h)var bei Benf. U, 294 sqq. 314 sqq. (wo
bvar +,k). Doch ist auch eine Verbindung mit n-tpoiguyog^ a-q^a-
guydo) bei Benf. I^ Ö87 erlaubt, wo unser s-prochen zu beachten.
Letzteres bedeutet eig. tönen. Da 9) in a-(pdf)ayoc aushv^ so gehört
I
— 188 —
Benf. I| 587 susammen mit n, 1329 wo h^jcw, tönen, n^^mIo^,
Klage, sXeyoq t xldyog, dXixrwQ f. nXixTtaQ n. 8. w. Die Piokae
wäre als eine spreehende d. h. tönende bezeichnet, wie «ndi ;;s-
kiäwv nach Benf. II, 135 tönend bedeutet — In dem Namen /^^ •
^<(> ^9 Oemahlin des Kephalos (deren Wesen übrigens nodi gm
dunkel) könnte die Wursel xpi, lenditen stecken , worObar oben f,
91. 96; vergL Preller ü, 96; doeh möchte ich diese Etymologk
nicht im geringsten fiir sicher halten. Nach Anleitung von i^
(Keh, eig. wohl s-pring-end) könnte sie als eine aehnelle,. cflM
Jfigerin bezeichnet sein ; vgl. dhvar-k in r^ixt» bei Ben! H, 879.
311. IlQovfxtog, 17, Stadt in Bithynien bei Drepane aaf eiiier
hohen, weit in die See hinausragenden Zacke gelegen ; yfjL Boß'
mann, Grchld. u. d. Gr. p. 1614. Der Name bedetitet «ekl tot-
geneigt und gehört zu hna bei Beut II, 182 sq., wo noaanlTMn
Nacken (sich neigend, geneigt, gebogen) und Nacht (Melgs ta
Tages) anauseteen sind.
311a. IlfoaxiOPy to', Stadt in Aetolien, bei Strmtna, Hkr
IlvXijyfj genannt, ist ein sehr interessanter Name, der ohne Zmi-
fei in llqo^/m zu zerlegen ist. VergL BenCoy n , 335, d« sl-
oj|;o^, ai^axovofuu mit lat ob-scoenus combinirt und auf ahU -I-
om; es oxc in aiud, tntofd (vgL oxoro^, Schatten, Scham, ions
Schutz aus sa -f- aw-i) zurückf&hrt Danach kann Ify6ax»9 ik
▼or-geschtttzte, verdeckte, verwahrte Stadt, als Festong beialdat
sein; vgl. nqo^qivXa^, q>qoSijoq L n^Foffoq und den Mg. AitUL
Die Präposition n^ steckt wohl auch in dem änsserat duakdi
Namen //jpdrjv/uyo, 17, alte Stadt in Argolis, mit einem Tempd ds
Hera^ angeblich benannt von einer Tochter des Asterion, Schwolff
der Akräa und Enböa. Vgl. vfji^v^ 0, die Haut, das HäirteM
nach Benf. I, 292 aus avfi9Jv, von der mit Präfix aa compcalrlii
Wurzel va, vi (vja b va -f- ja), v6, weiterWn vas (^^(j-mjatJ^
mit der Bedeutung bedecken, bekleiden (ib. I, 286. 296), ««hi
(von vas) vielleicht auch iaxiqa, Gebärmutter, eig. Hülle, wIeUL
Vulva und iFtkqwg\ zu der durch Guttural fortgebildeten Wiml
av (lat. 8U-0) könnte man ausser defm schon von Benfey I, 291
angezogenen griech. Worte nlavyyog auch das phryg. Wort aw;^
s= vno^tjiuara stellen. Bei dieser Erklärung von llgo-^vfim daini
verkleidet, verdeckt = Feste (ob so auch aarv zu lassen ib. If
297 ?) wäre natürlich anzunehmen, dass die Tochter des FluSBgottBS
Asterion bei Mykene ihren Namen von der Stadt Prosymna e^
halten habe. Vgl den Art Qavfjtau; CQavftoMg) in den Nachtriffa>
311b. llQfSva^^ 6, gen. //jpcJvaKTog, Sohn des Talaos, Bfita
des Adrastos und der Eriphyle, ist ein ebenso interessanter Naae
wie der im vorigen Art. behandelte N. ll^axiov. //(pccmx^ steht für
II{todvd%^ UQoFava^ und bedeutet so viel wie ngofpvXcl^^ fp^^
ingo + Fop in ogo/nai, ogao), wahr-en), nach Anleitung der Wvnä
van bei Benfey I, 335, die im Zend = garder, prot^ger, nadi
Brockhaus, Glossar z. Vend. S. p. 392b. Die Grundbedeutung der-
— 189 —
ben ist neigen, biegen, wenden, drehen, umgeben^ bedecken, also
1 ;=5 var bei Benfey 11, 294 sqq., 320 sq., wo nQuiv ^ o, der
or-geneigte^ Hügel. Wie so oft, ist in ävo^ der BegrUf Herr-
ler, König ans dem Begriff SchütEer liervorgegangen ; vgl. ij^vo^
I Bent II, 294 sqq.). Vergl. aach ^Aarvdva%y Stadt- schirmer,
1 den Namen L^^^i-avo^. Mit n^i componirt scheint auch ngoSpay
ura, das Schiffs vordertheil; verg^ xar^wQfjg a igdrüi Qdnwv bei
nf. II, 297 und lat. ver«sus, wär-t-s (althd. war-t) ib. 11^ 318
.; also n^Qu » nqoFwifa, Dazu vgL den Namen desKyrenäers
p«ff^ bei Paus. X, 2, 3.
'312. IlTtQikaog, 6f Sohn des Taphios, König der Insel Taphos,
dl Sohn des Enyalios oder des Deioneus genannt. Der Name
regiXaog t Ihoikaog (wie tttoX^ t niXig) bedeutet wohl mann-
hrend, maimschütsend und stammt von einer Wurzel mg s hvar,
H, vfi bei Benf. II, 294, wo unser wahren, wehren. Die An-
ilgnippe hv ist auch in lat. por-ceo &a ar-ceo durch p vertreten.
k hvar, hvfi eig. drehen » umdrehen, umringen, umgeben, be-
dien n. s. w. heisst, so ist ntQ InllTSQiXaog zu identificiren mit
f in a»nilQ(a f. a^ntQßw « iXlaaw, welches Wort freilich nur
i Giammatikem vorkommt, aber mit Rücksicht auf (muQTfj, anitQOj
!s2^ keinem gewichtigen Bedenken unterliegt. Mit //(r)^^-^aoc
. YijL iit Aa^dgvfjg, worin die Wurzel Fi^ s var ss hvar « neg ;
nn der Name lldqtg, eig. Wahrer, Wehrer » Abwehrer, Schiitzer,
lÜ^-^uftgoq; endlich der Name IfyiiXtxog, llgiokagf o, Sohn des
uakylos inBithynien, der aus//«^Aao^ (sb llregoXaoqj IlngiXaoq)
tsftanden sehi könnte« wie d'giajußog aus ^igajußogj Hglanog aus
Ifttnog und llglafiog aus Iligaf^og.
312a, Ihotog^ 6j bei Nonnus » Ibwog^ o, 0 ^0^° ^®s Atha-
» und der Themisto, der auch IMog heisst (Pape, Eigennamen,
819 a), ^) Beiname desApoUon, der gewöhnlichen Annahme nach
nmleiten von IlrwoTf ogog^ to, Berg in Böotien, an der Sfidost-
itB des Kopaissees, mit etoem Tempel und Orakel des ApoHon;
q^, dazu IIoiw, o^, to, ein Tlieil des nndos zwischen Thes-
lim und Epirus. Diese Namen gehören sicher zusammen mit
oa SS imlm a Tirijjatg, das Scheuchen, das in heftige Bewegung
tien, Trro^oi, scheuchen, pass« heftig bewegt, unruhig sein, femer
* ffTvoir, nriop, Wurf-schaufel, ^ lat vannus. Schwinge, f. vac-
IS oder vag-nus = dh-vag' bei Benf. U, 275 (« unserm sch-whigen
• n, 21). In den genannten Wörtern Hegt die einfadie Wurzel
)hva (dfau, concutere, bei Benf. II, 274) » m;, eig. stossen =»
heftige Bewegung setzen, schwingen, treiben, forttreiben, jagen,
heoehen. Da stossend *) = treibend, vorwärts treibend « schnell
id ') » aafstossrad, aufschiessend s spitz (vgl &o6g ib. n, 274,
out iljpg u. aa»), so könnte der Berg Ihäw als aufschiessender,
ir Sohn des Athamas Ih^og als schneller bezeichnet sein. Eine
»rtbildung der Wurzel nv haben whr in a^nsvim, wohl f^ a-mvdta
gl. unser s-puten), wo nv& aus hvadh «■ vadh, v&dh in w&iw.
— 19ü —
Was die von Henft7 II, 100 angesetaten Wörter »to^, ttt jfaacu,
ntwaaui {^nivQoi) bütrifft, ao gehören dieselben offenbar zusammei
mit (ffvyto 11, 20 1 worin (fvy aus hvag' =s nay : (hvak) : not;
GrundbegrüT ist heftig bewegen, wie bei dhvag' II| 275 und bä
scli-wingen, sch-wenkcn, sch-wanken, lat. vac-illo, veg-ere^, ven.
mit vig-ilj wach, wacker, quick, qucck (wo hva-), quackeln =b wack-
eln (v^l. Quäker = Wackeier, Zitterer ; die Quäker heissen ja aock
tremblers, Zitterer), ferner mit s-chaukeln, a-cheuchen. Die Urwund
dhvag' ist erhalten in a-Tvyog, Scheu = Hass. Zu n(T)v^ TgL
hvar : hval, wanken = hmal, bewegen, erschüttem ib. 11, 280- 283,
s= nuk in nukkioj schwingen, heftig bewegen, pass, ndXXofim, nt-
tern, beben; da 7i(r)t;o aus hFag s= f^^iOLQ^ so gehört dudt le-
sammen ^o^/<og, aeol. fÄVQ^og, Schrecken {/uoQ/LiOi :s= q^ßot ws99i
bei Hesych.) , femer (mit der Bedeutung heftig bewegt, t«i^
a-nvQ'd^iXut mit nukkM) der Name der Myrmidonen, oben p. \3S.
3 12b. IlvdvUf ij, bekannte Stadt in Makedonien, wofür Steph.
Byz. die Nebenform Kv6va hat. Der Name Icönnte zur Wund
hva-dh bei Benf. II, 322 sq. gehören, Ton welcher nicht nur wA
in xfvöwj sondern auch nv& in IIv&cdv (vergK den Art. liidw
und oben p. 26 — 7) herzuleiten, indem der Begriff hüten, umgeben,
bedecken aus dem Begriif wenden, winden, dreheh hervorgegangen.
Demnach könnte Kvdva : Ilväva (mit maked. «^ f. ^) =3 Kv&va:
ILvöva sein und umgeben, umringt, umhüllt bedeuten. Vgl. dui
noch Kv&yog, ij, eine der kykladischen Inseln mit einer gleiehDi-
migen Stadt. Für die Flussnamen Kvöi'og (in Kilikien) und Ati-
&f]Qng (in Elis, Uoifmann p. 872) würde der Beirnff gewunden,
geschlängelt nicht unpassend sein ; vgl. xavd^ng aus hva(n)dh. Kante,
d. i. jede Aus- und Einbiegung, bei Benf. II, 325 ; doch tritt du
hier die Möglichkeit einer andern Deutung entgegen, wenn wir xv^
in xvdogy ro, = anig/na^ Etym. M. p. 55, 17, wofür bei Hen^
y^ytv&vov, t6 anbQfia^ erscheint, und in KvO-oa, iy, jon. ss ](itf^
(auch xvxQa) beachten. Diese Wörter gehören zu Benfey n, 194,
wo (hva) hu (/v in /bw\ projicere; hva + d, hva + dh erscheiii
(mit k = h ib. II, 63 kvad, kvadh) in unserm s-chiessen, verw.
mit giessen (wo hvad = hvand in a-nivöo)^ fundo), und in schot-
ten, schütteln, er-schüttem (Grundbegriff ist stossen, Benf. II, 271
sqq. 274, wo (d)hu, concutere, 275, wo dhva-g', hin nnd her be-
wegen, woraus vag', vang' in sch-wingen 11, 21). Da schwingen,
werfen, streuen = strahlen, leuchten, hell sein, wie ghfi (aus hTfi
= (h) wer-fen II, 309 sq.), spargere, lucere, stillare, fluere II, 19$
lehrt, so gehören die von Benf. II, 168 sq. behandelten Wurseb
und Wurzelformen mit den n, 164 oben behandelten zusammen.
Zu xvd-OQ == anbQjua vergl. noch a-xfidvw/Ai^ (T-täävfj/ui (unser fr-
cbiessen, werfen, streuen = zerstreuen, auseinanderwerfen, vgl oben
p. 164 und dazu (r^xoQm^o) mit unserm werfen bei Benf. II, 309 sq.)
und den Namen Kd^/nog d h. auf-schiessend, Schoss, Spross, spries-
send, wachsend (Benf. II, 164 sqq.).
:
— 191 —
313. Hv^o}v, 6, der Drache Python, der sonst auch Delphjne
ider Delphynes heisst, scheint einfach als der gewundene, gekrümmte
Irache beseichnet zu sein. Vgl. lat. pandus bei Benf. II, 94 sq.,
re badh, bandh aus hvadb, hvandh = Kuvd-^og II, 325. Da hvadb
Icht nur in xad" (itadh), sondern auch in xvd- (kudh), femer in
^^S-j nvd- (hv«ix, n) übergehen konnte, so steht unserer £t3rmO"-
igie von IIv&mv in formeller Hinsicht kein Hindemiss im Wegew
)er • Name ILvd^oi mag davon getrennt und mit nvd- in nfv&o/naif
tv¥&u»ofiat zusammen bleiben. Vgl. oben p. 170 — 2.
314. Uvkog, 6 und ;;, Name mehrerer Städte, scheint mit
rSAtg und noko^ (Benf. II, 292, aus hFokog) verwandt und zur
Vnrztl (d)hvar, (d)hvn bei Benfey II, 278 sqq. 294 sqq. zu ge-
ficen. Vgl. II, 295, wo lat. vallum, Umgebung, Wall, Verschan-
nagf von var (val) = hvar (hval) in cel-are, oc-culere, heh-
dBf bttUen; Grundbegriff ist drehen s umdrehen, umgeben, be-
IflÄeBf einschliessen {kXv in Kkv'/nevog, xkHoi, ib. 11,289, ist aus
ivfl), woher nvkrj, 17, Thor, Thüre, eig. Verschluss, was verschlos-
n Wird, «Ich erklärt Lehrreich sind die Wörter nekkog, pullus,
ahwärslich, eig. verhüUt, dunkel, vgl. mit xfk-aivog, /uik^ag u, aa.
eh erwähne hier noch IIvk'9JvafQ (mann - hüllend s schützend),
[/vJlia^ (Schützer, vgl. lld(fig, ndk-fwg)^ dann Ilvkddrjq und ver*
veiM dabei auf den Art. OvkavdQoq. Der den Namen Ilvkog füh-
ende Sohn des Ares und der Demonike, der Bruder des Thestios
das Stürmers , von &va}) , kann als ein drehender b wirbelnder^
Binmelnder, jagender Dämon der sturmischen Luft gefasst werden.
315. llv^Qa, rjj die Gemahlin des Denkalion, scheint zu ver-
inden mit ni^pu, ij, nach den Schol. zu Lycophr. v. 1428 « ij
^ xard ykwaaav. Vgl. Benfey II, 305 sq., wo hvar, hvri in ar,
i"(ag in c^h/öi, lat arare), ob eig. drehen = wenden, umkehren, ter-
■m* aratro vertere. Dort steht i^a (Erde), wozu sich ni^ga in
lecreff des Anlauts verhält wie lat. porceo zu arceo (f. hvarceo).
ja. ni^Qa verhält sich llv^gu wie nv^-oq^ iwpa^oq zu Ihga^ivq
Feaer- und Lichtgott). Benfey II, 306 leitet die Sanskritwurzel
fi<-6h, pflögen, ans hvri-sh, wozu ns^Qu und Ilv^Qa (für nd^ffcij
fvQfJa) gehören können, mit n iür hv wie oft. Wahrscheinlicher
it osir aber, dass nd^^ s Ilv^u eina andere Bedeutung habe.
^gL Benf. II, 326, wo lat dur-us auf eine Wurzel dhvar (= dhvri,
ibf I =s dhar) führt, deren Grundbedeutung neigen, drücken (=pa-
keii| fassen, vgl. /LtägnTto ib. U, 310), drängen, gedrang => eng,
3Btf dichtmachen gewesen sein mnss; vergl. unser drehen ib. n,
179 mit drücken, drängen, lat. torquere, torc-ular, dann ßoQvg
drückend, ib. ü, 291), endUch ahg, dklu, dkicD ib. 11, 298, verw.
lit peUere ib. II, 293 (p »= hv), femer mit nokvg, multus, miUe,
iXdoi f. ;^6ililfoi, anserm viel, voll, füllen u, s. w., worin f : p aus hv»
Q lat durus, durare steckt die Urwurzel dhvar, woraus auch unsere
Vörter bar-t (vgl. harren ib. n, 284, und Schwenck, D. W. s. v.
larren), warten, währen (durare 1), sch-wer, vieUeicht sch-wören,
I
— 192 —
Scli-wur ( Rcli wöron ei^. foat machen, \^, Schwenck 8. v., wo althd. suiron,
beicstigeii) ; dlivar Bcheiiit Kloi^^hfallH vollkominen erhalten Ib unsens
Worttheiier eig. gedräni^^ (gr. a-i^poo^), dicht, fest^ tüchtig, staik;
TergL be-theueni = fest versichern und Schwenck s. ▼.; dfo Ton
verstümmelte Form hvar («a ar in gr. aQaQlftxtti), gedrang, tat
machen, fiiij^en, gefügt « passend sein erkenne ich femer in n-
serni heuern, ge-hören (in eigen sein, passend, schicklich sdi),
S-chirr, Ge-schirr, Ag. Gefestetes, Gefüigtes » Gemachtes, 8-duff
(auch = Reiht*, oQi&^iogj series; vgi. ä'-ysigut^ wo y aus hv, al»
ytQ verw. mit hvar, var, val in nkdio, dhvar in ti^&Qoag)^ eodli'ek
in Ge-bühr, ge-bühren. Aus dem Griechischen ziehe idi bieher
noch niAa, nikka, maked. tpdka, (pikka (Fel-s «s ntX)j dgmM
ge-drang (vgl. lat. pellere) => eng, fest, dicht, hart. Ta|L ona
(vielL f. arivjuj arivja wie /uf a f. /tfiv/a, /u«v/a, F'fvju)^ fÜmwlL
«n-£yog, eng, arivw, eng, gedrängt, voll sein, wo artr ans m +
dhan, dhvan, neigen, ib. II, 320. Demnach nehme Mi w^
IIv^ für die harte, feste Frde, ffir das feste Element, wie tat
terra, verw. mit nnserm starr, weiterhin vielleicht mit d(irr, lUbn^
trocken u. s. w. Keinem Zweifel unterliegt mir, daes aadi ik
griech. Wörter 5*pof t a^xtgog, S^^ f. a^K^gog (vgl. x^^oog, ««>>
Wachs, eig. wohl har-t =» fest, lähe, ausammcn haltend , klebiifr,
und xoaAo, Leim; daau unser hal-ten » fassen, gefasst, gepickt
haben; lat. tenere gehört mit artvogf arivw susammen und bedeiM
eig. engen, awingen, zwacken, drücken, packen, fassen, geM
haben), o^j^tgog, axijgog ■= mtkfjgog für cr-jcfA-j^po^ von «r-juü •
ijxdkk(a (vgl. axfkkogj mcoAfog, (nmktjvog, worin der Begriff neigcB
= biegen, drehen, während in €xdklio, neigen = drücken, gedrugr
eng, fest, hart machen; daiu unser eng bei Beofeyll, 17 sqq. im
dhvang', dhva-g' = dhva-n in a^nvogy a-rivw, «b dhva-r is ^
ms, a^TfQfog, (j^TiZgog), endlich /Jgaog, /i^g (wo ;^f 9 s= noNff
gar, eig. gefestet, gefügt s gemacht, bereitet, fer-tig) zur Urw**'
dhvar gehören. Eine Fortbildung derselben durch P - Laut Ua
wir in unserm s-chrumpfen, schwed. skrumpa, bei Benf. 11, 31V
nach Schwenck verw. mit Krampf, Krampe; als GrundbedeaUng
dieser Wörter sieht Schwenck mit Recht dasfingen, Druckes (vgl
Pfropfen, pfropfen und Schwenck s. v. Krampe) an ; da r » 1, *
werden wir auch klamm aes eng, klemmen, Khimmer (hi kbuMi
=s a-KfiQln^Tia erscheint die Grundbedeutung, nämlich neigen, iiiti)i
endlich kleben, kleiben sa haften, luiften machen hiehersiehen. Vir
könnten noch sehr viele und wichtige Wörter hier erwähnen, *
auf denselben Grundbegriff snrücksuführen sind (wie 1. B. gr. j«^
q>w^ Sskrit kfi, machen, eig. fügen, fest machen, lat cre-o, corpMi
uMQ-nog, Kgd^og, unser Kraft, herb, verw. mit derb, ro^qpi;^, s-tt4
TQBtpwj eig. gedrang machen, fest, dicht, dick machen, ^go/ußo^
unser Lab, verw. mit kleben, kleiben, endlich pootTta, eig« gednmg
=s fest machen, befestigen, flicken) ; doch genügt es nns, nur Ad-
deutungen gegeben zu liaben, deren Ausführung einem Etymologi-
cum Graecum vorbehalten bleibt.
— 193 —
315a. Uv^po^fOj Sohn desAchilleus und der Dei'dameia, kann
wie 'A/ikXfvq nach unserer oben p. 88 gegebenen Erklärung heftig
bewegt, schnell bedeuten und demnaeh der eigentliche mytholog.
bedeutsame Name des Helden sein, der ausserdem den offenbar
nicht mythol. bedeutsamen Namen Nfonrokiftog führt. Vgl. nv^tx'ii
i|, ein lakon. Waffentanz, welches Wort mit cr-Tivp-^-e^a;, hüpfen,
aivringen, lat. pul-ex, gr. yn'XXa f. a-mvXXa, Floh, d h. springend
^•nC, I, 576), weiterhin mit a^niQ^/'Of (ib. I, 595), ndkkta und
(da n aus hv b x) mit a^naiQw , a-xiQzdw , hur-t-ig (vgL althd.
hone« hurtig, ib. II, 318) zusammengehört: die Urwurzel dhyar,
woniiB hT«r =: nvg, nvky xag u. s. w., ist erhalten in &6^wfAi
oben p. 64. Auch in n{T)v^ bei Benf. U, 100 liegt der Begriff
der heftigen Bewegung (zittern, beben) zu Grunde wie bei nukXta
Ib» Ily 293 aus hvar : hval : hmal, bewegen, erschüttern II, 283.
Dieselbe Bedeutung wie im Namen TIv^^ liegt wohl in den Na-
men J3v^/a, Pferd der Hera^ nvQ9Jy9j,7J, Geliebte des Ares, Mutter
dee Kylmos, wofür doch schwerlich an tivqtJv, o, der harte Kern
(:^L den Art. Flv^a oben p. 191), gedacht werden darf, vielleicht
aneh fan Namen des Troers rivgig (bei Hom. Jl. XVI, 416 neben
Ytgpcvg d. h. ra;a;V genannt); da nvQ au8~hyar = hFoQ, AFvq =s
fjiVQ, M mag man die liv^ijvfj mit der MvQivt], Mvgiva, MvQtvva
(oben p. 132) combiniren. Schliesslich bemerke ich, dass das Wort
nvgd^f Sjtak. onvqoq, 6, der Weizen, eig. wohl springend es auf-
qiringend» aufscfaiessend, sich erhebend, wachsend bedeutet; verg^.
imeer sprmgen mit spriessen, Spross, sprossen, gr. n(T)6Q&ogy naQ^
^19 noQ&dvog mit a-TtvQ&l^fa {nog&aMv, oben p. 186, = /Jv^^?).
316. liüiytavf o, der Hafen der Stadt Troezen, ist ein Name,
dar auf die Grundbedeutung des Wortes ndyiov^ Bart, leitet, wie
aie Fon Benfey Q, 21 (wo bhag' : bhug' aus hvag') richtig erkannt
wmde. Der Hafen Pogon ist als der Eingebogene, als Bug =s Bucht
besetichnet wurden. Vgl. auch altnord. skegg, Bart, skakr, krumm
o« e. w., wo sa + ka-k aus hva-k, und ausserdem den Art. Phokäa.
' • 316a. 'Päxiog, 6, ein Kreter, Vater des Mopsos, als dessen
Veter sonst Apollon oder Ampyx erscheint; vgl. Jacobi, Handb. d.
Bf. p. 635. Der Name bedeutet höchst wahrsch. schräge, zwerch,
gekiiinimt « oxoAfog, Ao^ag. Vgl. Henfey II, 316, wo Qa/tg, der
^gekrümmte) Rücken, ^txyoQj ^ixog, Xixßioq u. s. w. Demnach ist
dler Name Paatuoq gleicher Bedeutung mit den Namen Ampyx und
HopaoSi worüber Forsch. 1, 112 und oben p. 9. 100 nachzusehen. Der
Vmtm des Bhakios heisst Aißrjg, bei welchem Namen man an
XJfliyO^Q = iQsßiv&og, die gedrehte =s runde Erbse denken kann;
^gl. Benfey II, 312 sq. Ein mit Täxtog, ^txvog, potxog verwandter
Beiname des Orakelgottes Apollon kann gesucht werden im Namen
dee Kgiaaog oder Kgiaog, i, Gemahl der ^Avxiq>dxiia (der Ant-
«roitenden, vgl. IdvTupdrfjg, Sohn des Melampus, Vater des (Kkles),
Vater des Stqotplog, des Verkrümmten; die vom Krissos gegrün-
dete Stadt Kglaaa oder Kfitaa war dem ApoUon heilig. Vergl.
13
— 196 —
daxo^, ri, FluM zwiscbra Kleiitmysien und BitbjDien, wocu nas
unser ftrunien (eig. tönen ; |3enrcy II, 143 gthött au H, 129 sqq.)
vergleiche, sammt lat rudere, brüllen.
319a. 'PoTxac, o, ein Kentaur, der mit Hyläos (dem Henlendcn,
Lärmenden, Yg\.vXd(ü und Jacobi, H.d.M. p. 474> wo Hyläns nro. 8.
offenbar mit Hyiactor zusammengehört) der Atalante in Arkadiei
nachBtellte (ih. p. 794), scheint su Benf. II, 129 sqq. su gehörei,
wo xQixf, x(ii^rii, verw. mit ^oT^oq u. 8« w. Danach wäre 'Pmkb;
als ein Schreiender, Lärmender beseichnet wie Hyläos. Vgl. aock
böhm. kfik, Geschrei, krikati, schreien, krkati, krächzen, ¥ri6 kro-
kati, mit r&kos, Lärm, Gelöse, rokotati, klingen^ fikati, sagea, hei
Jordan, B. W. p. 83 sq. 218. 222 sq.
320. 'Potui, 37, Tochter des Skamandros, vom LaomedoD Müt-
ter des Tithonos (vgl. Jacobi p. 794) , hat wohl nichts n Aom
mit ^', ^iä, Granate, obwohl der Name von derselben Wonel
stammt. Diese ist gf i (aus hvn = kri in xgt^vov oben p. 90. 96)
bei Benf. II, 124 sqq., 129 sqq., mit dem Doppelbegriff leuchten,
tönen (hell sein). Vgl. Sskrit rai, im Zend raya, ^clat, ^lendev,
Sskrit revat, im Zend radvat, brillant, bei Brockhaus, Gloss. S.V.
S. p. 389, wo ri = gr. xpi, leuchten (aus AF(m) oben p. 91. 96
erscheint. Die Mutter des Tithonos nun ist sicher als ,die Elelle^
beceichnet, sei es dass sie als hellleuchtende Göttin der Morgo-
röthe (vgl. ^'&j i^&Qog bei Benf. II, 125) oder aber, was v?'
niger wabrscheinHch, aber doch möglich ist, als helltönende Göttn
des Morgenwindes, also als halhmde, schallende, ranschende, mo-
sende zu fassen ist. Der Begriff helltönend =^ lärmend steckt
vielleicht im Namen des Kentauren Rhoetus bei Jacobi p. 794; vgl.
yQOTog, xQoratpog bei Benf. II, 133, 'Vo xqo = xqi in xqU^fdj^
x^ in xQovu). Ist diese Erklärung des übrigens nur bei den hiteiB<
Dichtem erscheinenden Kentaurennamens Rhoetus richtig, so gebärt
derselbe vielleicht zusammen mit dem Namen '"Pvr/a, 37, bei Stnl»
Mutter der Korybanten, dei sonst auch zu ^ in ^f4.rjj ^ttO|ioi
gehören und auf heftige Bewegung gedeutet werden kann. Doölu^
ist der Name 'Po/rfiov, xo, Vorgebirge und Stadt in Troas am
Hellespont, wofür man an (h)vfit bei Benf. II , 318 (lat. vertere)
denken kann, so dass 'Poirtiov als gekrümmtes, gebogenes Vorge-
birge, als Krümmung, Biegung bezeichnet wäre wie wahrsch. ^'-
ysiov (vgl. altnord. svig, Krümmung). Zu 'Fvxla vergl. den Ait
Kriarog in den Nachträgen, wo über ^Egvroc, Evqvtoq, iu 'iW
aber noch oben p. 24, wo über den Namen Fgtuxog, der von pi
leuchten^ bei Benf. II, 124 stammen, also (da ykv =s, y^ a>pi
s r i = ar) von derselben Wurzel stammen kann wie der Name ^
Arier (Sskrit Arja, im Zend airja, venerandus, neben areta, ereti,
respect^, v^n^r^, illustre bei Brockhaus p. 337. 343. 350, zu vgl aut
p. 389— 90 und Benf. I, 231, wo omg, H, 346, wo fi in tkXog, Auge).
321. 2akiLi (ovfvg, 0, Sohn des Aeolos und der Enarete, Bro'
der des Sisyphos, Vater der Tyro, der den Donner und Bfits d»
1
(
— 197 —
US naefaahmte, kam zur Warzel <saK in tfdXfx;^ aukevi« ,auXa
rsehüttening, Unruhe) n. 8. w. gehören; doch ist diese Etymo-
^e keineswegs sicher. Indem ich an aäXou^(o « d-Qt^vin}, aaXatq
KtncvTo^f aaXdytjf Unrnhe, Lärm, Geschrei erinnere, bemerke ich,
88 die Warzel aaX in der That anch tönen, lärmen bedeuten
nnte; vgl hval bei Benf. II, 280, 283 ans dhval «= dhu (II,
1 — 5) + 1, eig. stossen «b ') anstossen, erschüttern, wankend
lohen, ^) ansstossen, tönen u. s. w. Die Wurzel aaX oder trFaX
: 8 aFoQ, svar, svri, tönen, avg^laaof, ib. I, 460 sqq. So könnte
10 Salmoneus ebensogut für einen lärmenden (schallenden, hal-
iden, gellenden) als für einen heftig bewegten, unruhigen Dämon
Bf stürmischen Luft) gehalten werden. Vergl. noch naX/Aog von
\X-k(o » hval (Benf. II, 293) ~ (h)Tal oder (hy)al in a-äXog,
dXa [zu aaXdßfj = adXa, Erschütterung, Unruhe, Sorge (tpQov-
;) passt Schweiz, schwalpen, hin und her schwanken bei Sehwenck
i. Schwalbe] und dazu oben p. 147. 133 — 34 (wo ^oX >= FoX
aUkog).
322. Sd/ujOQva und Sd/uogvag, anderer Name der Stadt Ephe-
B, kami von sa + var, vfi bei Benfey n, 294 sqq. (wo unser
ihren, wehren) stammen ; dort habe ich schon früher die Städte-
imen ^Agvt] und IlQoeQva angesetzt. Gehört dorthin auch der
ame J^^vo, wie nach Strabo auch ein Theil von Ephesos lüess?
gL aftuQog, f^vQoq, a/LiVQaiva, /nvQaiva, Meeraal, eig. gedreht, ge-
ümmt, sich krümmend wie eine Schlange; drehen ist aber auch
umdrehen, umringen, umgeben (vgl. lat. mur-us, Mauer, worin
ur aus var wie /Livg in fw^ ib. I, 324 sqq.), wahren, wehren,
butzen. Vgl. anch althd. suiron oben p. 192. 195.
323. 2aQn7j6(0Vj 6, Sohn des Zeus oder Sohn des Poseidon,
t ein Name, der nach Preller II, 81. 141 auf Sturm und Gewit-
r deutet. Preller hält ihn II, 82 not. für verwandt mit dem der
arpyien. Man kann ihn zu svfi, svar, tönen (schwir-ren), ovq-
VCCI bei Benf. I, 460 sqq. stellen ; svri ist aus sa + vfi (ib. 11, 7)
id vfi aus hvfi, hva-r, dhva-r 11, 275, vgl. 11, 60 sqq., 129 sqq.
9 9 *9f XQ) 263 sq., einer Fortbildung der Wurzel dhu, stossen
; ausstossen, tönen, blasen {d-V'/nogy dü-ten, tn-ten) durch r. Dio
iverstummelle Urwurzel dhva-r erscheint in (r-r()i ib.'I^ 676 sq.,
o lat. s-trep-o, verwandt mit crep*o, agaß-oq, gaß-aoato^ gan-
rij, wie rgl^o) mit xgl^w. Wem die Verbindung des Namens
iagntjddiv mit svfi, tönen, nicht gefallt, der kann ihn auch (und
prar mit grosser Wahrscheinlichkeit) zu Benfey 11, 309 sqq. stel-
D, wo unser wirb-eln, schwirbeln, schwurb-eln; althd. suarp be-
sätet Wasserwirbel, vertex. (Wie ist es mit böhm. swerepy, wild,
rerepeti, toben, wüthen, bei Jordan, Böhm. Wörterb. p. 259 sq.?).
er^. den Art. Iiavgßtj p. 204. Zu Benfey 11, 309 sqq. gehört
ohl sicher der Name der wie eine Schnecke gedrehten, Schnecken -
»rmig aussehenden Trompete ((raA7r-i>'§) ; da dort p. 310 schon von
«nley das Wort jucigntw (vgl. oben p. 118) richtig angesetet ist,
1
— 198 —
00 bedarf m wohl kaum der Bemerkung» dais auch uQikmSßo doit-
hin gehört; (enier bewährt eich so die Vennuthung PreUer'si te
der Name des Sturiuwesene Sarpedoo mit dem der Har|^^n tv-
wandt sei. Uebrigeiis muss man sich hüten vor einer voreilifii
Identificirung des Lykisohen Barpedou mit dem thrakiaehen; mi
letzterer wohl mit Sicherheit als ein Bild der atUrmisehen, li
bewegten, wirbelnden Luft gelten kann, so ist dies voa dem Iftt*
sehen Sarpedon keineswegs wahrscheinlich. Dieaer nöchte eh« m
Lichtgott sein und sein Name au BenCeyll, 177 gehören, wo A
ta, ^rft-ta, gekocht, (ra-p, ^rapita, gekocht, ^fiHih, gli-sh, iveaBai,
lat carbo, die (brennende «= glähende) Kohle, gr. xgui^ tped^g
u. s. w. ; er wäre also ein ursprünglich lykiacher Naas md »Is
solcher (in Betreff des Aufaiigsbuohstabens) nicht dem giiotMaifln
sondern dem arischen Lautgesetse unterworfen. Gehört dba te
lykit»che Name 2a^nij6oir wirklich zu Benfey II , 1 77 » ss iii «
verwandt mit dem Namen der lydiselien Stadt Barde«; veigL B8^
ticher, Arica, p. 49. 26 und Benf. I, 305, wo über das SsBdnt-
wort 9arad, eig. schwüle Zeit (Sommer) es Jahr, daa m II, 177
gehört und mit griech. xQtiirj, xQaiogy Brand, zasamnoeDziisIdleiMt
323a. Suvviog , o « Sohn des Rinderhirten Eoopa uad eiaeT
Nymphe des mysischen Flusses Sazviosig, 6, ein grosser Wald-
strom in Mysien, auch 2uTi6fig. Diese Namen köonen an Beafe^Il
323 gestellt werden, wo Ftr-og, (ivi) cet^rog, von der Wwnel «^
drehen, = vat', umgeben, vat-a, Kreis; ebendahin gehören «stf^
Wörter winden, wind-isch <= verdreht (ge^wunden^ Wandere Vir-
drehtes, oben p. 87) , wenden = wälzen , drehen , Schwindel (eig
wohl das Drehen, vgl. Schwenck s. v.) u. s. w. Der Fluss ^'
vtotig wäre so von seinen Windungen als der gekrüminte, geschlio-
gelte bezeichnet; den Uirtensohn 2urvtng als einen waniieioM
wandernden, herumgehenden =x herumschweifenden zu fSasseo i^
wohl etwas zu kühn. Wie wandeln, wandern mit winden, ms^
Sch-windel zusanimengeliören, so gr. (poiiäot mit (pniTog^ wonB^^
Wurzelf. hvit = hvat in vat, vat', gut' bei Benf. II, 323; dsWt
zu git werden konnte, wie hvat' zu gut' (umgeben, eig. wenden,
drehen, vgl. unser Wort Ge-wand, eig. umgebend, bedeckend), ^
mag das dunkle Wort yeXaov, yHoaw (vgl Forsch. I, 31 sqq.) w
derselben Wurzelf. hvit gehören. Ich erinnere noch an ^rfy)o,>[<
Stadt in Pampbylien, ''Yt^wu, tu, Stadt in Lykien, oben p. 172;
'YJj;, ^^, Stadt in Lydien, mag an vad' ss vat' aus hvad' = ^
(cB hvat' =: gut'), umgeben , angelehnt werden, bei Benf, ü, ^
324. 2fiXrjv6g, 0, der Silen, ist ein äusserst a<:hwieriger Ktve-
Vgl, svar, svri, tönen, belBenfeyl, 460 sqq., wo 2tiQ9Jvj ^tg^'
die (singenden) Sirenen ; dazu asl^fj oben p. 65 ; da tönen = fateheD
(vgl. yfXdü), rideo ib. ü, 134. 135), so könnte der Silen ab ein
gellender, hallender, schallender, laute Muntericeit zeigender (ib. H.
133, wo hil) Dämon gefasst werden. Benfey I, 4ö6 sqq. bduu'
delt die Wurzel svar (sur), svfi, feuchten, woher aik^oQ, i^>l^7'
— M» —
woh lanehten kann der Gnmlbagriff von JSfd^-jpo^ sein^ indem
mofatend «s boll, heiter, lächelnd » wie Benfej ü, p. IX bemerkt
Auoh der Phrygev Miimi könnte v^n -der in fÄ^tdaw steckenden
i^nrsel pui als ein heiterer, joyialer DSmon beseichnet sein). Doch
lud beide gegebene Etymologien nooh sehr sweifdhaift Wenn man
edenkti daaa der Silen oft mit Marsyas nnd Olympoe als Erfinder
lur Flöte genannt wurde . und daas oft auf den Kunstdarstellungen
H« SUenen als Flöteubläeer vorkommen (Jacobi , Handw? d. Myth.
k 808 not 3)i 80 könnte man d}e Ableitung von svfi, tönen,
mv beibehalten , jedoch . so , dasa die Ghrundbedeutung derselben
HUieiidi Töner » Bläser, Pfeifor) als die dem Namen Silenos iUi-
wiioende angesebea würde. Letztere Etymologie ist vielleicht die
Wtof vgl auch Pott, Etjrm. Forsch. I, 225 sq., wo Sä-^TVQot; vi
v9it^tv^av^^€iv,^av^TT€iv gestellt wird. Zum Schluss erwähne
9I1. nooh, dass der Silen auch als ein. dichter {daavq, vgl. tiki&)
^ravher, haariger, cottiger oder aber als ein gedrehter »» krauser
•BenCi-.n, 307), struppiger (vgl. uvdaikkoq) oder endlich als ein
Ich dcebender, herumbewegender ==> tanzender Dämon gefasst wer-
ten kann, von 8a + (dh)var, (dh)vfi bei Benfey U, 278 sqq.; von
Btalier^T Wurzel stammen viele Wörter, die Tanz, tanzen bedeuten.
iS24a. 2tX^vrij ij, die Mondgöttin, Tochter des Hyperion und
fter Eurjfhaessa oder der Theia, Schwester des Helios, ist jeden-
fialls alfl die Glänzende, Leuchtende bezeichnet, wie im indischen
Namen des Mondes, Eandramas, Kandra glänzend bedeutet, während
VAS, Mond, mfts, Mond und Monat, gn fi^v (dazu Mrpffj} aur
V^qrzel mas, mä, messen gehören, weil nach dem M(md zuerst die
Seit gemessen wurde ; vgl. Lassen, Ind. Alterth. I, 765. Doch ist
Gue Formation von 2(l]^vfj keineswegs so klar, wie Benf. I, 460
l^aubt. Benfey nimmt 0€l-]^vfj für ein part med. und vergleicht
tat aerSnus, heiter, von svar => aFcQ, cFtX {aek-aq), leuchten.
I^oeh liesse sich nach der Analogie von krjviq = kaasvoq (vergl.
1^0^, ktHuvffy kaxuvTj)y yivo/nai s= ^lyvo/juai^ planus m plac-nus
e* aa. fnkrjvri auch für Gfkuyvtj nehmen; vgl. Sskayagy Jl» V, 612
l^nd mkayiü), erheilen, erleuchten, worin svar -f~ g steckt : aFekay
ietj da svar, oFsk aus sa + var >= hvar » ') ghar, ghfi, ^) gri
loei Benf. II, 19ö. 124, verw. mit * garg, gfig-, grag aus hvarg',
bvrig' (woraus rag , rig) ib. II, 12ö, (pkiy-at, fulg-eo, pulo-er (Vulc-
enua?), worin 9D, f, p aus hv. Vgl. nooh ib. II, 126, wo ruk', leuch-
ten, ark' in arki, arkis, Glanz, Licht, Flamme, arka, Sonne ^ aus
liYark'^ wie vark' (im Zend vark', verek', Brockhaus, Gloss. zum
V. S. p. 398a) , splendere, lucere lehrt ; hvark', hvark ist erhalten
im gr. ]Namen Klgx-^, worüber oben p. 90. Sonst liesse sich Of^
kjpfti^ aekava auch f. Cfkdvvfj e= afiAaa-r// nehmen; vgl. -i^eßswcQ
für igsßiavog von sQsßoq. Mit mkay- gehört jedenfalls zusammen
der Name SskfVHoq, von einer Wurzelf. s(h)var + k, s(h)vn-hk
8SB gri -^ k bei Benfey II, 124 sqq., wo kwidg ans AFksvxoq von
AFkvu.; vgl. Ai^xo^vfika ib. II,. 26 (f. FkvAO, kvxog). Nicht mit
I
— 800 —
n
£
i
t
1
•▼ar, aFßk iiiaainiiMniustellen Ist das gr. Wort ijfAio^, worttberob«
p. öi5 iq.y wohl aber das von SnUlas bewahrte Wort atipf Sobbs,
femer lat sdl, litth. sAule, lett. aaaale bei Benf. I, 458 1 die wk
fammt goth. sanil an das SaoBkritwort sAija, Sonne, anlehnen. -
In Betreff der in Griechenland wohl nirgends faeimiachen, jedeoUi ] l
Masserst seltenen göttl. Verehning der Mondgöttin vergl. Lassesli c
765 : 9 Der Mond kann nicht als V^dische Gottheit betrachtet n»
den ; er wird nur selten angemfen' u s. w. Dagegen heisBt «
ib. Ij 761 über die Sonne: „Unter den übrigen Natorgüttem tn-
ten besonders die Lichtgötter hervor, vor allen die Sonne, m wel-
cher die Grestime mit den Nächten wie Ränber entfliehen, andwefebe
den Göttern wie den Menschen das reinigende Licht Iri^gt and U
damit die ganae Welt erfällt. Seine Strahlen tragen des Bomb- U
gott empor oder die sieben rothen Pferde, welche er totibmi
Wagen spannt. An ihn ist der Hymnus gerichtet, der fon d»
der heiligste ist nnd nach dem Namen des Versmaaaea Glgidrt g^
nannt wird.^ So ist auch in Griechenland der Sonnengott fw
unendlich höherer Bedeutung als die Mondgöttin ; hatte dwselbedfdi
schon frühzeitig Tempel und göttL Verehrung in Hellas , wie rieh
denn sein Dienst auch später noch an vielen Orten findet, s. E in
£lis, Apollonia, Uermione, Korinth, beiArgos, in Trözen, Mcgilo-
polis, Kalauria, auf Tänaron, in Athen und namentlieh in BbodH)
wo sein Dienst besonders blühte. Vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p.3j)(^
325. ItXeyov^, o und 37, Stedt in Sicilien an dem gMdtt-
migen Flusse, Colonie der Megarer; ausser dem Flusse in SieStf
beissen so noch Flüsse bei Ephesos und in Elis und ein vierter n f
Achiga. Der Name JS^-Xivovg soll von aiXIvov^ Eppich, komasi \\i
und reich an Eppich {atXivosiq) bedeuten. Das Wort oiklvow steht
wohl für aiXiyvov, atkixyov, von rra + FeXix in skil^, iXiaaWi ^ t :
yii'O/uui f. yiyyofiat, Xf^yog, kayog für kcLxvog] es gehört au Btskj
II, 314 sqq., wo unser schlingen aus 8a + hvfi+ Gattoral; flk^
dahin gehört ksy¥Ov, ro, der (um^schlingende = um-ringende, v*" ; V
gebende) Hand. Ob aber das Eppich als Schlingkraut oder mp^ >
der krausen Blätter oder endlich wegen seines Gebrauchs suKrite-
zen bezeichnet worden^ wage ich nicht zu entecheiden. NunkSan^
2tkivovq als Flussname „reich an Ringeln, Windungen, Drehongei)
Krümmungen^ bedeuten. Verwandter Bedeutung an aein und ü^
sa + Ffk bei Benfeyll, 300 zu reduciren scheint der FIussDiat ^
Stkkrjtiq; vgl. aFskkoi = ekho, stkw, nkioK
326. 2ekkoi^ oly die Priester des Zeus in Dodona. Der Ki^ j t
gehört viell. zur Sanskritwurzel sur, svar, leuchten, bei Benfsj^
456 sqq., wo aF^k für aF^g in adk-ac, aeki}y»j ; davon stsoa^
nach Bötticher, Arica p. 21, das Sanskritwort süii, sapiens, ssctf-
dos, eig. wohl leuchtend = sehend, einsehend, einsichtsvoll, weiie. , v
Vergl. das zu Benfey I, 456 oder zu II, 195 (wo ghfi ans bnl. j;
hvar = in s-var, s-ur) gehörige jonische Wort IkXog, Auge, ^ m
das sehende. Sonst könnten die Sskkoi auch als splendid!, iH»*' t,
— 201 —
iSB, Äyavolj als die Edlen, Ehrwürdigen, Erlauchten bezeichnet sein ;
I diesem Falle wäre eine formelle Identität des Namens StXko^
lU den Namen l7Ao^ and C^Xtpf von einem altem) "EkXoq mög-
ch. Aus dieser Identität dfirften aber keine weitem Folgerangeo
I. B. dass die Seiler Hellenen gewesen, dass letztere anfänglich
m Dodona gewohnt) gezogen werden. [Beiläufig die Bemerkung,
•M ''Ekkfiv ganz = phryg. ßaXijv, ßakXfjv (oben p. 23 zn vergl,
lit Benf . II, 294) sein und Wehrer, Wehrmann = Krieger bedeuten
tonte. Vgl 'EXXävfoQ p. 39 nnd dazu p. 164. 168].
327. 2tfjiiXfi, 17, Tochter des Kadmos [zu KuS-fju^q^ Fm-sch.
85 sqq. vgl noch onser S-choss » Spross, das was in die Höhe
shieest, und dazu oben p. 164. 190; da hn, /v, hva bei Benf. n, 194
ae dhu^ dhva ib. II, 271 sqq., ^vi, (ya n, 164 sqq. aber aus kri,
va und dies aus hvi, hva — vgl. ib. II, 63, wo kvan aus hvan — ,
D wird durch obigen Vergleich unsere firüher vorgetragene Ety-
Mdogie des Namens KdS/uog nicht nmgestossen], Mutter des Dio*
jsos vom Zeus, ist ein Name, dessen sichere Deutung bisher nicht
eUngen wollte. Man kann an ^ccA in juaXsTvj wachsen (ib. I, 91,
!, 339) « i^X in /LiiXXa^^ =s ^p, fio^ in /tiHQolS, /ÄOQTig (B^irrf-
o^Ti^) denken, verw. mit unserm wallen, aufwallen, aufschwellen,
nfqiMien; zu Grande liegt eine Wurzel hva-r, hva-l, eine Fort-
atenf von (d)hu, (d)hva bei Benfey II, 271 sqq. (vgl II, 274,
ro dbmä, dazu oben p. 161 — 2), deren unverstümmelte Urform in
r. ^cU-og, &uXX(aj ^aXtQog (quillend) erhalten ist So erklären
eh näXXa^j pnllus, ndQ&pj, noQd-dvog, noQng, ferner HQrjVy xogog,
iXwQ neben den genannten mit /< anlautenden Wörtern. Ist die
lüammenstellung von JSt^/nsXij mit f^iX-Xii^ richtig, so wäre Se-
ide ein Bild der 8ch-wellendi>n, üppig wachsenden Natur imFrüh-
Dge. Da sie auch Tbyone (von d^vta^ vgl. &vuig, Thyiade) heisst,
9 Messe sich auch an fioX^t^g (auf- wallend , heftig), Mi^f^aXciv,
^i-fjuxXXijiv denken. Auf eine ganz andere Etymologie wurde das
IToit (fifzsXog = xo/Xlaq (nach Apellas bei Athenäus ein lak. Wort)
Aren, wenn es anders gehörig verbürgt wäre; vgl. aiaiXogy eine
chnecke, welches Wort auch aiat]Xog nnd ai/uiXog geschrieben
Ird. Denn ai/i^Xog =s xo/Xlag (Sehnecke, eig. gedreht, gewunden)
ifisste zweifelsohne auf sa + /rnX =« FiX bei Benf. II, 300 (von
BOT, vri, drehen, woher FfX/Luyg, ver-mis, Wur-m) zurückgeführt
recden. Die Semele aber würde als eine gekrümmte =s geneigte,
ledrige, flache, also als eine Erdgöttin gefasst werden können;
gl. Benfey H, 280. 320 sq., dann 284, wo unser hold, Halde (von
var, hvri, gekrümmt « geneigt sein, also Halde = Neige). Die-
sibe Bedeutung (geneigt, niedrig sein) hat FaX (^ /LtaX) in tt^-
''aXjjg (vgl. MaXta in den Nachträgen) ib. U^ 298. Auch könnte
itfidX?j mit f/iXag, xeXaivog combinirt werden, welche Wörter zu
enfey 11, 294 sqq. (wo unser sch-war-z von var, vfi, drehen »
mrlngen, bedecken, verhüllen, aus hvar, hval «s lat. oc-culere,
Blare, hehlen, hüllen) gehören, also eine {^^H'^^^'i) EvQiontj^
— 202 —
nUkaivff, Akvßiipii sein. VargL Sokweiiok, Aadeutangta p. 109.
Nach dieser Darlegung der versohiedeDen mögHohen DeutungeB du
schwierigen Namens (unter denen mir die letalere am meisten n-
sagt) balle loh es für geralhen, hinauiufiigen, daaa keine derseft«
auf einen hohem Grad von Zuverlässigkeit Ansprach machen \mL
327a. 2d(}lg>og , ij, eine fast nur aus Felsen bestehende Ul
im aegäischen Meere mit einer gleichnamigen, an dem AbhnfB
eines Felsens gelegenen Stadt (Hofimann p. 1424 sq.), acheiat m
ihren scharfen, spitsen Felsen benannt. Vgl. unser Wort scharf«
schneidend, beissend (itaL scarpa, steile HOhe, bei Schweneka.?.),
mita^QiiftOQ >= dyjivd^iov, Wermuth, dann mit OHugitpo^, m S^
ein Gridfel zum Einritzen, lat. scribo, gr. yf^dipu» und xS^fo^f^
(Benf. ü^ 198), deren wecbsehider Anlaut (x, o, y^ x) ^^ "^~
sprünglicbe Anlautgruppe hv fiihrt. Vgl auch kdnctg, BaiLII,äi
und Klippe II, 227, von altbd. kliuban, spalten^ «s lat a-ftd^
s-culpo, 8-crup-u8, verw. mit unserm s-charf und a^chroff. Zi ^
rupes SB orupes «> scrupes (nach Benf. II, 345) darf man vieüeiefai
den Namen der hochgelegenen Stadt 'Pvmg oder 'Pvntu in Aehiyt
vergleichen, worüber Curtius, Peloponnesos I, 486 sq., aaehnt-
eehen ist. Vgl. d. Art Sud^qn] p. 207.
327b. 2ijnfuy i^y Berg in Arkadien bei Stymphaloa mit den
Grabhügel des Aepytos, nach Curtius, Pelop. I, 199 sq. von üfi'
(also^Schlangenberg^); JSt^mug, ^, Vorgebirge «uf der sudlichsta
Spitze von Thessalien ^ in Magnesia, von Eurip. -^ Sijntdg /oi^
sonst auch al Sfiniddeg nargai genannt In diesen Namen Idob
die Grundbedeutung der Wurzel aojij a^jn (neigen =: biegsam, w/sicfa,
sch-wach, hinfallig, morsch machen, vgl. ijnfdavog, fjmog und din
aa&Qog = 0ang6g mit unserm schwinden, aus sa + vaty va-t bei
Benf. II, 323, von dhva, neigen, geneigt sein II, 320, woher ioA
van II, 52) gefunden werden, worüber oben p. 1 — 2. 57. Spa^t
Srjniug können mit ainvg, ainog, eig. geneigt = abschüssig («^
p. 57) Zusammengehören und jäh, steil bedeuten. VgL den Sancn
2anvatkdv(jjv^ o, wie der Berg Arachnäon vor Inachos hiess (BfA'
mann p. 1228 — 9) und p. 205 sq. ii^invXog).
327c. Sy^iov, ro, Vorgebirge in Troas und eine Stadt dabä;
vgl. ^lyfjy /jy Stadt in Troas, 2uyla, tj, der Ort, wo später Atoxtf-
dria Troas lag ; ausserdem erwähne ich Syyog, t^, Stadt in Mak^
donien am singitischen Meerbusen, und 2lyQiov^ t6, nördliches Vor-
gebirge der Insel Lesbos. Diese Namen können Ein- oder Ausbiegitf
(vgl. dyxwv und xavd^og, Winkel, unser Kante) bedeuten und ^
Grundbegriff der Wurzel aFiy, schweigen, enthalten. Vgl. Schwesc^
D. W. s. V. schweigen, wo altnord. sveigja, biegen, Island, sreip^
krümmen, altnord. svig, Unter-drückung (drücken zu Benf» II, 2i9
vgl. 291, eig. neigen, biegen, vgl. svig, Krümmung, bei Dietiiebi |
Altnord. Leseb. p. 279), schwed. swiga, nachgeben; danach k«DD j
cFty, schweigen, entweder neigen = ') drücken, pressen, zusanunen' :
pressen, comprimere (seil, labia; vgl. ay/u) und ahFtyyw, a^i}"/^''
— 203 —
vo hvig «. hrag Hl Uag; Miug bei Benf. U, 20, » dhvig m
t)^^i«ttS ei;, oeigeu «^ ^rüekes, en^en^ zwingen o» eiiuwängva,
Bg, ÜMt iD»eben o^lbst packen), oder aber« ^) weichen, aidaaseti,
nfbotfeo. (geneigt» biegaam^ naobgiebig sein, nachgeben^ weichen)
Bleuten. Zu nittelbd. sweigen, eioechränken , im Zaume hftiten,
leeishwiehtigeB, sehweigen maeben ¥gL die Sehweig, bair. die sdiwaig,
IfK Viehtk^ 'uad gr. aijxeq, eig, der emgeengte, eingeschränkte Oft.
J«rwa»dt ist der Inselname "ike^, worüber in den Nachträgen.
.887d. Stdiddegj aly ManM der Brumieonymphen zu Megara.
mb ich früher (Forseh. I, 161) das Wort aU^j anf sa + Fsd,
itudileQ (über Ft^ vgl. auch oben p. 69. 87 sq.) aurdckgejfühi't
#be^ ao jseiwint mir auoh St^vi^ «af sa -k- (hv)idh, Id^^ brennen,
^ Beul* I, 2Ö9 (vgl. Forsch. I, 164 sqq« 182) zurückzuführen.
'M&agog, heU» rein, klar, wo i& den Begriff heiter (ygl. heiss and
dM, Eiter^^nesael, dazu Sebwenek s. y. eitel und oben p. 86) ent-
lik, weiterbin a<^ai, brennen, flammen^ lodern, lat. aestas f. aed-
mi das he£yge Watten, Wogei^ Aufbrausen, das wallende, glühende
Seuer, dieGluth, aastoare, walleB, brannen, glühen. Dazu vgU man
nuiere Wörter Born, Bronn, Brunaen mit inrennen, brauen sr: koch^i^
imndta s wallen, yom Wallen des Meeres (Brennnessel » f^ter-
seaael)^ ftrner angels. seath, schwed. saud, mittelbd« sot, der Brun-
len (so genannt yon der wallenden, kochenden Bewegung des
IvelleiMlen Wassers) mit sieden >=. kochen, angels. seothan, woher
koeh der Sod, Sud, das Brennen im Halse, femer der Süd, Süden,
dg. wohi die brennende, heisse Gegend des Mittags. Unser Wort
ieden kann mit der Wurzel idh, ath (at, ygl. a-rarivw, Forsch.
1^ 165) bei Benfey I^ 2ö9 sq. verwandt und gleichfalls mit Präf.
PI eomponirt sein. Da der Begrifi blasen mit brennen verwandt
ii (vgl. ;7^'fti, blasen, sprühen, verw. mit nQtj&Wy ttqtj^wv, a-nlfj-
fog, und lat. flare mit flagrare., flackern, lodern, brennen^, so er-
rj&h&e ich hier noch ifjl&og =s rfjv&ög^ rf/ev^og, Geblase, othv&i^^
jQunke, analog, Asche (angels. blase, Fackel, engl, blaze, Flamme,
i!ackel, to blaze, flammen, glänzen), zu vgl. mit anXrj&ogy Benf. I,
»60 — 6, worin n aus hv; dazu vgL ai&oki^, Brandblase, aiS-dX?],
kaehe, Russ, ^ äaßoXfj, uaßolog Benf. I, 547, wo aßok a sa +
ival in unserm Qual-m, mittelhd. qual-m, duid*-m (wo dhva-l er-
Mlten, = dhva, dhu in ^«^eg, hauchen, blasen + r s 1), verw. mit
iveliaa, Quelle, wallen i^dka&aaf ^aA^odg^ quillend, itvfio^&aX^gj
iFOigen-quellend). Demnach können wir die 2idyÜfg als siedende,
EOöhende, wallende, aufwallende, quellende Brunnennymphen fassen.
)arf man auch den maked. oder thrak. Sid-iov^ den Vater der Pal-
9116 (die Halbinsel JlaXXtjvij hiess früher OXsyQa, vgl. oben p. 23),
lieherziehen? Vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p. 813.
328. Sti^ofigj 0, zusammengezogen Stfiovg, Fluss in Troas,
[gehört wohl au Benfey I, 289, wo die Sanskritwurzel si, binden,
*ichtig auf sa + vi (lat. vi-eo, vi + d in vitta, Binde, f. vidta,
— 204 —
«■ Fid in Fidvoot, biegen, krümmen) zurückgeführt wird. 2imh;
heisst demnach ^ reich an Windungen, Krümmungen ^ (von eiDn
Worte atjuo). Für verwandt halte ich das Wort cr7/uo^, g^g>B,
eingebogen, worin die Länge des < anfflUlt; doch liesae siehoT^
auch für at/ufiog^ ai6fi6q von sa + F^ (Id-vom) nehmen, für wekk
Annahme der Eigenname Sifi/niag spricht Uebrigens ist die Wv- i
Ol
t
sei vi aus vja = va + ja und va = hva, dhva bei Bent II,
sqq. ; eine der Wurzel vid (FiS^voto) entsprechende Wund fa^
▼andh erkenne ich in unserm Wort Schwans (eig. der sich krfis-
mende) ; vergL mand', vand' (aus hvand' = lat. pand-os), tmX «^
vat', vat bei Benf. II, 323 (unser winden, wenden, Scb-wiodei)
und Hovd'^kog II, 326 und dazu Schwenok s. ▼. Schwios, Arroer W
(su iSvoü}, wo FtS aus hFti = mS) den Art UivSog obiap. 179. \
Gehören hieher die Ortsnamen SvSoqj ^, Stadt in MalLedoiüeii,2Ma, ^
ra, Stadt in Pisidien, 2tvdtj(ra6qy ri\ Stadt in Karlen , 2irf'a, iji t
Stadt in Lykien, 2ld^y r^, Stadt in Pamphylien, SiftfXfj, i;, 8bA i.
in Jonien, JStSr^v/j, ij, Stadt in Troas (über den erhaltenen Ziiek- ^
Uut vgl. Forsch. 1, 147) ? Vgl. mand', vad', gud' aus bvad' (»tvid li
K= kud in unserm W. S^-chuts, verw. mit Mütze, eig. deckend, vie id
»tvd-üi mit Hut) mit der Bedeutung umgeben bei Benf. II, 323, It
woneben vid, s-yid, umgeben (= IS^pow^ krummen, drehen) bcBtriieB ^
konnte. In JSouJijvfjj 7, Berg k>ei Kyme, könnte der Begriff gebo-
gen, geneigt = abschüssig, jäh, declivis stecken. i
329. Sivdnrjy ^, Tochter des Asopos und der Metope, in- ^
nach die Stadt Sinope in Paphlas^onien (an einem gleichnamifeB i^f
Flusse gelegen) benannt wurde. Der Name gehört wohl mit des i^
vorigen zusammen^ also zu si, binden (winden) bei Benfey 1, 289, | b.
wo vielleicht auch lat. sinus, Biegung, Rundung, Krümmung, Ws- :X
düng anzusetzen ist ; doch kann sin-us auch aus sa + van 11,320 { i^
sq. sein; vgl. Schwenck s. v. link. Von einem Worte aivo^ Wn-
dung, stammt JSiv-wnfj, „gewunden aussehend^, ein sehr ptfi0<'^
Name für eine Quell- oder Flussnympbe. Vgl. ^Ivtünog (7) (Aia^
71 und lat. sTnum (ein gewundenes, gerundetes Trinkgeschirr) wt
^ivomrj und slnus; in Iv-ionog konnte ivo = i^vn (iSvou) sod.
Gehört hieher auch der Name der Nymphe 2tt^/j, ^, Erzieboin $>,
des Pan, der daher JSivofig heisst? An aivog, Schaden , <r^i)0/tf<i
atvdojLiai darf schwerlich gedacht werden. t
330. 2i(TVQßfj, 7/, Amazone in Ephesos, von der ein TM , )
der Ephesier ^lavQßlxai (nach Steph. Byz. 2iavQßa) hiessen. Df t
Name ist offenbar eine Reduplicationsform von der Wurzel W<
die unserm schwirb-eln, schwurb-eln (wirb-eln) entspricht ^
zu Benfey 11, 309 sq. gehört, wo wahrscheinlich auch der Ib>^
des thrakischen Sarpedon (oben p. 197) angesetzt werden tatt^ t^
Dass eine der Amazonen als die schwirbelnde, wirbelnde b^
zeichnet wurde, wird Niemanden auffallen, der da weiss, ^ ! li
die Amazonen urspr. Bilder der stürmischen Luft sind ; nt^ \ ^
I
I
— 205 —
Mch. ly 11. Eine ähoKcbe Redaplicationsform ist schon früher
cannt worden in dem Namen
331. Savfpog, o, Sohn des Aeolos und der Enarete, mythi-
ler Herrscher von Eorinth. Doch ist es keineswegs sicher, das»
^av(pog von ao(p6g herzuleiten und durch „tückisch, verschlagen^
erklären sei, wie dies allgemein geschieht. Vielmehr rouss den^
uiMn eine Naturbedentung beigelegt werden, wie sie auf einen
|ftt des Meeres (Preller II, 51) oder aber der Luft einzig passC.
SL alavßog = &vaavogy Troddel, Quaste, belBenfey 1,291, worin
ß n unserm schweb-en, aus sa + vabh oder vap, verw. mit
hweifen (aoßdw) ib. I, 342 sq. Die an verstümmelte Urwurzel,.
«auf g>6ßrj =s ijoßfj (tp SS hv) hinleitet, ist dhvabh = dhu (ib. ü,.
I sqq., 275, wo dhvag', eig. stossen » erschüttern, heftig be-
igen, schwingen) + bh. Für die Erkenntniss der Grundbedeu-
Dg derCrwurzel dhva lehrreich sind (cr)rimra;, lat. (s)tundo neben
-tnbo, wanken. Mit ooßiw zusaminengehörig aber sind aißofxai^
\ßofUjtt^ eig. zittern, beben, verw. mit sch-weben, wie binden mit
■den, brechen mit Fgfjypvfu. Den angeführten Wörtern gemäss
Im lA dem Kamen JSi-cvfpog die Bedeutung „in der Schwebe*
findUch, schwebend, schwankend, hin und her bewegt, unstät,
inilüg% welche Bedeutung sowohl auf einen Luftgott als auf einen
«ergott passt. Was nun das Wort ao^^o^ anbetrifft , so bedeutet
0868 hissend, hauchend, denkend (denken, dünken, däuchen verw.
II bauchen und mit s-tinken), weise; vgl. ntwrog (von nrv in
Aii)j dann unser Sch-wef-el mit lak. o/utpa s oofnj, lat. vap-op,
n-rog^ Dampf, welche Wörter sämmtiich auf eine Urwurzel dhvap
rap «■ xan) = &vn, rvg) in Tvg)a» zu reduciren sind, die aus
Mj ^'-01, stossen = ausstossen, blasen, tönen bei Benf. n, 271
p|i 275 sq., + p entsprang.
331a. Sltpcuj atf dor. Tiq)ai (vgl. xvQladsv = av^i^eir, rijUa
füfjkid), nach Hofimann, Griechld. u. d. Gr. p. 551 auch 2i(p7jf
M in der Tiefe einer Bucht gelegene Hafenstadt in Böotien, könnte
■imt aiTtvg, rnnva, amvrjf ißrj, iß^jvog, xtßwrog zu Benfey IT, 324
.' gehören und von einer Wurzelform hvip =s hvap in xd/Lmrof
unmen; die Bedeutung wäre Eingebogenes, Becken, Bucht. Eben-
hin gehören und zwar zu (h)vip (vgl. vi bei Benfey I, 285 aus
ri, va-p, weben, aus hva-p =s ku-p in kup-inda, Weber, kup-
%j Netz II, 322) altnord. svipa, winden, sveipr, Windel, Schweiz,
ifawellen, kehren , vgl. xogog bei Benfey II, 295 (von hvar, wo
RA-r s= hva-p, hvi-p), althd. wifan, winden, goth. va'ips, vipja,
rans, Krone, femer unser Wort Weib, eig. geneigt, biegsam «=
Bft^ nachgiebig, schwach, verw. mit weich, weichen «= nachgeben,
lassen (gr. rjuiog, ijneiavogj unakog verw. mit ycd/Linrotj wo xan
hFan)^ holländ. weifelen, wanken, wackeln, lat. vacillo, verw.
It vaco, vacuus, wo der Begriff sich neigen, biegen = biegsam,
lehgiebig^ weich sein, weichen « al>las8en, abndimen; vgl. ivam
li Benf. II, 52« von van aus dhvan II, 320 (hvan wohl in tiBih4g^
— 208 —
Fdütiick; mil teheren gehört insamineii icbar-f, worüber der to-
rige Art. lu vgl., femer Beharren = kraUen, ritzen» auf-reissen,
wosn man althd. acero, mittelhd. scher (der scharrende, kratzende,
aufwühlende, grabende Maulwurf), gfiech. /oTQog (Benf. II, 199, w»
/og : 8-charren wie /id in /iCof : s-cheissen, /v in x^io, giesaa:
s-chiesaen, s-chütten) und lat. verres (von verro» scharren) vergleidiCL
Zu /g/iunTot, althd. hrimfan, hruf ib. II, 198 — 9 vergl. S-cboi^
schrappen, schrubben, schröpfen s ritien n. s. w. Ich erwähne hin
noch 2^TTig, 9J, Berggegend an der Gränze . von LakonicD md
Arkadien, Gebiet von JSxTgog, ^^ Ort in Parrhasia, woher der üame
der SteigtTUiy ot. Dunkel und von den vorhergehenden NaoM woU
ganz zu trennen sind folgende: 2e/pog, 6, Heros in Saiwrff, der
der Athene einen Tempel erbaute ; JSxtgag, i^, Beiname da Adwne;
2tuga^ ra, ^s 2)cigo(pogia, Fest der Athene Skhras, an wddN» ^
Priester einen weissen Sonnenschirm (axuMfioy Xivxov, o XijfSf»
aydgov) von der Burg nach dem Tempel der Athene trogen. DiM«
mahnt an unser Wort schier, gr. 9ug, xgtj leuchten, worüber obes
p. 91. 96 (x^i, leuchten, ist xs gfi bei Benf. 11, 124, aus hvSs»
ghn 11, 195, « fi bei Brockhaus, Gloss. z. V. S. p. 390.389,»
ar, ere in ärja, areta^ ereta ib^ p. 337. 343. 350). Vgl. auch ao^
oZvog, weisser, bhinker, hellgelber Wein und axigogj axtQng,md^
atuTgog, 6, Gyps, axi^gag, //, yrj, eine weisse Erdart, wieGyps.—
Da wir axvgoa» s= axi^üt^ axkijgöat, nxvgog s axi^gog^ axi^gdiiis,
steinig, felsig (Eustath.) finden, so erwähne ich hier noch den NanNi
der felsigen und unfruchtbaren Insel Sxvgog, rj, eine der Sporaden.-
In 2xvgag, o, Fluss in Lakonien, Sxvgogj o, Nehenfluss des AI-
pheios, liegt wohl dieselbe Wurzel zu Grunde wie bei tntv^Q^i
axvg&äXiog, Jüngling, axaigia, axtgrwa^ xogog (oben p, 94), Kv^
KovguXiog (oben p, 100 sq.), worin xag^ xvg ans hFag (ßhtu^^
d'og^vvfA.i oben p. 63 — 4) = naq^ nvg in niy^og&ogj nagd-if, JOf
&dvog, anvgd-l^w : springen Ist mit spriessen und gr. anigjm''^
xgiyw (Benf. ü, 279 sq. : dhvar + Gutt.) verwandt, woher tkV^^
zgi/yog^ rgi/ in &gf^, aufspringend = aufschiessend, Schoss, Spon,
Trieb, Drang. Der Ort ^igraiviov in Arkadien könnte als der ber-
vorspringende = erhaben^ hoch gelegene bezeichnet sein.
333. 2xi(pgog, o, Sohn des Tegeates und der Mära, Bndv
des yist/LiOJv, dem zu Ehren zu Tegea ein Trauerfest begangen wnide.
Dieser Skephros scheint ein dem Lines und Hyakinthos verwaiiito>
Wesen, wie dies schon früher vermuthet wurde. VgL PreUerI,l6$
sq. 310. 163 und dazu xanvgog, trocken, dürr, hitzigr, brenitfrf |
hell, viell. von gva- bei Benf. n, 168 sq., wo ich früher den Namen I^r
g)6vg (sammt '^av&og , *^ov&6g ; vgl. auch axeS-gdg = kaf^ngdg ^
Jacobitz & Seiler s. v.) angesetzt habe. Sonst liesse sich 2xi(f^
auch für 2xigq)Qog nehmen und zu Benfey II, 177 sq. stellen, ^
xägtpoPj dörren. Der initiale Zischlaut ist jedenfalls das Präfix »•
Mit dem Namen 2xiq)Qog bedeutungsverwandt wäre dann 'Ydxtr^ \
nach Forsch. I, 191 sq. wohl ^ FaxtvS^ogf von einer Wurzel/«^
— 209 —
Vay^ brennen^ gKiheD, leuchten ; ygl. q^fyyo^ (<P ■» bb bei Benf. 11,
103 aus hv wie bh in bhug', bhag' IT, 20), avyjj und Beufey II,
333, wo Qsh, uksh (lat uro f. uso, evto) auf'vaksh^ vag' + s zu-
riickzafUhren. Die Hyazinthe ist als die verbrannte, versengte =
donkelrothe Blume bezeichnet worden, Hyakinthos aber als der in der
Sommergluth verdorrende, absterbende Naturgott. Ganz anders über
Skephros Curtiu^^ Peloponn. I, 253. 271. Vgl. auch Eckermann,
Lehrb. d. Myth. I, 260, der den Skephros wie den Linos, Jalemos,
I#i^«rae8 u. 8. w. üasst, also als einen Repräsentanten des Klage-
g^sanges ansieht Diese Ansicht ist vielleicht die richtige; wenig-
atea» kann sie etymologisch sehr gut gestützt werden. Vgl. unser
Wort Schufnt, Schubut, eine Art Eulen, der Uhu^ ehemals Schofut,
woiohea Wort Schwenck sehr richtig auf einen Stamm schuhen
(aehufen), heulen, reducirt, der ans sa + kva-p, hva-p (Benf. n,
61« öSy wo kva-n : hva-n) entsprang. Davon stammen unser Wort
Hiei (Bief-borii), goth. hiufan, weinen, angels. heofan, heofian, 'weh-
klagen^, beafian, trauern, heaf, Trauer, heaf-sang, Rlagegesang,
liteofim, klagen, heofe, das Klagen, engl, hoop^ schreien, zurufen,
Iranaös« houpper, schreien (engl, whoop, das Jagdgeschrei), weiter-
hin goth« vöpjan, schreien, unser Wort Wuf, der Ruf, schwed. uf,
oberd. anfle, der Schufut. Für hieher gehörig halte ich unser Wort
Schimpf (vgl. Hohn, /Xevrj bei Benf. 11, 13ö ; in Hohn, althd. h6h,
lat, oad>-innus steckt kakh aus hva-kh »b hva-p) und gr. nxcinro)]
muajf/j eine Eulenart, könnte ganz = Schuf-ut, Schof-ut sein. Auch
unser schelten bedeutet eig. schallen, hallen, gellen, bellen, rufen.
Doch ist für die Erklärung von axionTca auch axfanatog, Zwerg,
yerw. mit unserm schief, zu beachten ; vgl. Schwenck s. vv. Mops
nnd nrapfen, welche Wörter sich zu a-^cinTM verhalten können
wia/i^Aa^, (4.6qov zu xoQog, xfXatvog oder wie fxifjKpofiou zu s-ch im-
pften. Sieher hieher gehören lat bubo f. favabo, verw. mit ßo/ußog,
ßOjßißioPj yi^yyunoQj äovnoq^ x(T)v7ro5, x6(jn)7TOg, (Kofißrj oben p.
' 9ä)i KenQivq (Herold, worüber in den Nachträgen). — Der Bru-
dar des Skephros, Asif^iv, den die hier mit ApoUon, als Lichtgott,
Ferbundene Artemis tödtete, weshalb die Priesterin der Artemis
später einen, der den Leimon repräsentirte, verfolgte (Jacobi, H. d*
M. p. 814), ^fi^cJy oder der Fliessende entspricht wohl dem verfolg-
ten shmtpoc, bei Eckerraann II, 30. Uebrigens scheint die gewiss
pnlte tegeatische Mjthe vom Skephros und Leimon in der Erzählung
deaPansanias entstellt zu sein. Vgl auch unser üiessen mit fliehen u.8.w.
334 2iKvkXa, 17, ep. SxvXkrjj das bekannte fabelhafte Cnge-
heniBT, kann mit axakrjvog^ anoXiog, xvkXog bei Benfey II, 289. 363
in Verbindung gebracht werden; die Skylla wäre so als ein ge-
drehtes, gekrümmtes Wesen, als ein Ungethüm bezeichnet. Vergl.
ncif^nogj Kdf^nrj^ Ki^ßfQog (ib. II, 312), nikwQ ib. II, 293, ßf\~
jLspo ib. II, 304 u. aa. Wörter, worin der Begriff krumm, gedreht
Bum Begriff ungeheuer wird. Richtiger verbindet man indess SwkXa
mit Q-^XXw a vello, raufen, reissen, zerreissen, aus sa + xvX,
14
.»iv. • •
— 21U —
kFak = s-pol-iuiu, verw. mit uak in a^ndkliff s= Terro, schanen.
kehren, ib. U, 21);') (von iivri, bvar, =« ^^ou-oq, car-po). Von Wup.
zeln mit dem Be^ritf reissen ireheii dann Wörter slvlb, die stechende,
spitze, scharfe Wesen oder Gegenstände bezeichnen. Vgl. Benfcr
li, K). 22i), dann 227, wo unser Wort KHppe mit lat. s-crop«
coinbinirt ^ird; dazu (upo man unser s-char-f s^ cr-xo^-Tr-for (liL
car-p-o, s-cal-p-o, **-cul-p-o) , ferner s-chcercn. xfrofo, S-cheef«,
scharren (^oben p. 2o7. wo über ^xtfnior). Demnach dürfen wir
die 2^vkku als ein liild frefährlieher Meereaklippen oder Felsen im
Meere bi^trachten; v^rl. dazu i^reüer I. 3^<4. Mit dem Namen Skrila
verwandt und gleichtalla Klippe, felsicliter Berir zu bedeuten scbeint
2ieoAÄi^. Kf, ein felsichtes Gebirf^e zwischen Elia und Arkadien. Vgl
noch oxfruo^ =3 axoAoi^', spitzer Körper, bes. öpitzpfahl., inchDoni,
Spitze und daza ^tUkof;, ö, ein rauher Ort in Boötien. ZaScvUa
gehört 2ixr/.Äafoy, ro, ') Vorgebirge in Argclis« ^) Felsen in der
sicilischen Meerenge. Zu axogn^iov, scharf, schroff passt foraell
^oQoßaq, Berg an der Gränze Bithyniens; vgl. noch Forsch. 1,91.
33:'). JSufjvoc, 6, Flnss in Lakonien, könnte als der tönende
= lärmende, rauschende bezeichnet sein, von der Wurzel svan (töBCD)
Tgl. Fott, £t. Forsch. I, 25ä) aus (sa+) van, tönen, bei Benfey
I, 33Ö, aus hvan, dhvan II, 63. 275. Verwandt scheint unser
Won Sch-wan (der singende, ib. II, 63). Eine Reduplicationefom
steckt vielleicht im Flussnamen lauifvoc (ob für 2:t^fTf€i^v6c'i)] ^
auch den Art. U^uittioadoc^ wo über ^'lauttooc lür 3'-rr/uaoo^. Dw
Wort Cjufji'og, ro'. der Bienenschwarm, könnte ebenfalls tönend-
lärmend, sununend bedeuten: vgL ib. I. 461, wo vgov von srn,
tönen (schwirren), svar = svan hergeleitet wird : svar = smar er-
scheint in a/tiOQayfj^ ouaoaydoty ^uiinay'ncn ein lärmender DSmon
336. 2oAiiii\n6c, o, Berg bei Ephesos^ kann als der gew6fttr>
gerundete, gekrümmte Bersff oder als Wirbel, Spitze bezeichnet ten.
Vgl. xokioi-oc (von hvar, hvfi ) bei Bentey II, 2S6 sq. (geneigt? «Af
stossend, aulstossend. aufspringend V vgl. Kvkkrvfj p. O^ilc'^^ vdbmVi,
Hügel, ib. II, 2m (ob 2^kiw^aoc für ^Fnkmxjoc), femer oäuqc.
runder Stein. anAoc, runde Scheibe, ib. II, lUA, von sa -f- var, vn;
ferner i,zu Beuf. II. 2m?) lat. collis. schwed. hol = holm . HoIa
HügcK verw. mit hold. Halde = Berif-neige. Hieher gehörig niri
acht griechisch scheint der Name der kyprischen Stadt 26kot \fit'
wohl coUes, Uügelstadt. da sie aof einem Hü^ el lagr und von Hü-
geln umgeben war: vgl. Hotfmami. Grchld. n. d. Gr. p. 1286 sqA
Ich erwähne noch als vielltMcht hieherge hörig ^akufziy/^^ ij, = I»'
ftitirtoy, JSnifui'i-ior, ro, Vorgebirge Kreta s, femer ^tikuoc n. s. *•;
worüber oben p. 147: vgl. rzoo-ukrc = proclivis bei Benf. 11. ^9^
Dagegen möchte der Name der hkischen 2okvuoty die nach Strabo
die höchsten Spitzen des Tauros in Lykien und Pisidien bewohntce
(ein Berj; über Termeros in Pisidien heisst ^ökiuoc) ebenso go^
und vielleicht besser zu Benfey II. 174 sq. (wo cello. xdkk(a, daH
culmen. columen, columna, culmus, x<c4.aiio^^' gestellt als anf sa 4-
— 211 —
Yar, vri (mit Erhaltung des s, die in kleinasfat. Dialekten eben so
wie im Griechischen vorkommt; vgl. Forsch. I, 146 — 7) zurück^
geführt werden. Uebrigens ist 9ri bei Benf. 11^ 174 aus kri, kfi,
hvri, dhva-r II, 271 sqq. (oben p. 64).
336a. 2okvytog, i, Gebirgshöhe bei Korinth (Hoffmann p. 425.
773)9 auch ^Ai/^f/o^; dazu JSokvyeia, Ort an dieser Höhe (ib. p.
799). Vgl. Schwenck s. v. schel = schief (gr. Ikkog für hFiX-Xoq
SS3 a^lkXoq)^ wo ausser engl, shelving, abhängig, skeyl, auf eine
Seite lehnen (zu Benf. H, 282, wo Hal-de, hol-d, Hol-m, col-lis)
althcL scelah^ scileh, sceleh, raittelhd. schelch^ schilch, schwed.
Akaelg, bair. schelch^ schelh, schief; dazu nehme man ausser Ai;/o^,
biegsamer Zweig, kv/ii^fa, biegen, krümmen, drehen, winden, noch
8«D8krit rug-na, gekrümmt, lat. yalg-us, verg-o, virga, ^oAxog ■■
kFohtog (schielend) u. s. w. bei Benfey II, 314 sqq. 2oXvymq kann
für SFoXvytog aus sa + FoXvy, hFokvy stehen und schel, schief
sa d>bängig, Abhang, Hügel bedeuten. Ich yerweise auf den Art.
SoXfuaaogy wo der frohere Name der kypr. Stadt 26Xoi {AcnstOj
-von ainvgj geneigt, vgl. die Artt. T^^ttj;, Ti(pvg) hinzuzufügen ist.
Vgl. noch unser schlicht, gerade, eben, einfach, eig. geneigt =3 nie-
drig, eb(Bn, flach (vgl. eben. Ebene, mit Abend und £bbe), daher
In finBerm schlecht der Begriff niedrig s gering zum herrschenden
werden konnte; verw. ist gr. iXa;tvg = unserm leg, lege, niedrig
(wie iffv&Qog = roth), worüber Schwenck s. v. zu vgl., weiterhin
Äacb (wo p aus hv wie in lat planus f. plac-nus) ; ob auch oA//o^ ?
337. 2ovviovy ro^ das südliche Vorgebirge von Attika, gehört
möglicher Weise zusammen mit aov/uai, aoo/uai, aetSo/Ltai, &fv(o,
welohe Wörter auf eine Wurzel su, sva aus sa + va = vä, we-
hen (eig. stossen = ausstossen, blasen) bei Benfey I, 262 zurück-
snfilbren sind; vä ist aus dhvä = dhva, dhu, Sv~tßt, wie mä in
a^^^vi] ans dhmä ib. II, 274. Das Vorgebirge 2ovvtov könnte
AI» das stürmische bezeichnet sein. Wenn man aber bedenkt, dass
' TOD der Wurzel dhu, woher ^v-cn und &hM (d-tFo}}^ auch d-oog
(etosaend = ^) schnell, ^) spitz), spitz, stammt, woran Benfey II,
274 nicht zweifeln durfte, so ist es keineswegs unmöglich, dass
Sovvtov als das stossende =s aufstossende , aufspringende, spitze
Vorgebirge bezeichnet worden. Vgl. aoog, aovg, heftige, stürmische
Bewegung, bes. in die Höhe (opp. ponfj)^ und den lakon. Namen
Soogf Sovg, entweder = Xaoaaoog ('Ijmoaoa^ vgl. Aaod-oog), oder
einliiieha?: dvog. Als letzte Möglichkeit der Erklärung des Namens
Sawiüf» erscheint eine Verbindung desselben mit der Wurzel (dh)van
bei Benfey H, 320. Dorthin gehören gr. yß(]iv (/ov = hvan, ge^
jieigte =a niedrige Erde), yiovogf ywviay Winkel, Ecke (anders, aber
ialscb, Benf. II, 19), ßovvog, Hügel, Anhöhe, eig. Neige (vgl. gael.
A09 Abhang ib. 11,321)» femer ywr}, ?/, das Weib (eig. geneigt,
gebogen, biegsam, weich, mild^ sanft, schwach; vgl. unser Wort
'Weib mit rjmog für Frjmog, wo F^jn, Fan ^hFan in xd/unzM ib.II, 324,
^nd alB Gegensatz dazu lat« vir, vir-tus von Fag r^oQin aQw, dgoQlaxWj
— 202 —
nukaivif, Kkfjfupti mId. Vergl. Schwenck, Andeutangw jn 1111;
Nach dieser Darlegung der verschiedenen möglichen DeutOAga ^
schwierigen Namens (unter denen mir die letitera am meii^^M
sagt) halte ich es für gerathen, hiniiuufiigen, dass keine deoatof
auf einen hohem Grad von Zuverlässiglceit Ansprach mselMD hi
327a. 2i(nipogj ij, eine fast nur aus Felsen beet^mki^m
im aegäischen Meere mit einer gleichnamigen, an demAbkfhi;
kn
3.
ri!
eines Felsens gelegenen Stadt (Hofimann p. 1424 sq.), mM'
ihren scharfen, spitzen Felsen benannt. Vgl. unser Wortick^'
schneidend, beissend (itaL scarpa, steile Höhe, bei ScbweoBiAM
vßdtaiaüfpag e= äy/iy&ioy, Wermuth, dann mit aKäQi(pa;,i^
ein Griffel zum Einritzen, lat. scribo, gr. y^äiput und jf^
(Benf. U, 198), deren wechselnder Anlaut (x, c, y, x) ^^^Ti -u
sprüngliche AnLautgruppe hv fährt. Vgl auch ktnaq, ^Jl U
und Klippe II, 227, von althd. kliuban, spalten, » ^^\i
s-culpo, s-crup-us, verw. mit unserm 8*charf und s-cbto^j^
rupes a: crupes s scrupes (nach Benf. II, 345) darf 0^^. ju^
den Namen der hochgelegenen QtsLdi'Pvmg oder 'Pvncß^ ^ ^^
vergleichen, worüber Curtius, Peloponnesos I, 486 ^^^
sehen ist. Vgl d. Art 2HUQg>9j p. 207. ^}ß
327b. 2ijnia, tj, Berg in Arkadien bei Stymph^^^i^
Grabhügel des Aepytos^ nach Curtius, Peiop. I, 199 ^^^j^
(also^Schlangenberg^); ^^fnuig, i^, Vorgebirge auf dcp ^ ^^ni;
Spitze von Thessalien, in Magneena, von Eurip. ij 2:
sonst auch al 2^7iiddeg nirgw. genannt In diesen
die Grundbedeutnng der Wurzel aauj aijn (neigen = bi
sch-wachy hinfällig, morsch machen, vgl. fjntdavog, ijn
aa&Qog = oungog mit unserm schwinden, aus sa
Benf. U, 323, von dhva, neigen^ geneigt sein II, 320,
van II, 52) gefunden werden, worüber oben p. 1 — 2.
2rjniug können mit ainvg, alnog, eig. geneigt = absch
p. 57} zusammengehören und jäh, steil bedeuten. Vgl.
2anvmXdvwvj o, wie der Berg Arachnäon vor Inachos
mann p. 1228 — 9) und p. 205 sq. i^lnvXog). ^^ ..
327c. ^.yeiov, t6, Vorgebirge in Troas und eine S^^ .
vgl. iVyyy, /f, Stadt in Troas, -2ii//«, ij, der Ort, wo spät^^.
dria Troas lag ; ausserdem erwähne ich ^iyyog, 17, Stadt
donien am singitischen Meerbusen, und SlyQiov, ro', ^'^^^^^ j-^
gebirge der Insel Lesbos. Diese Namen können Ein- oder kt^^
(vgl. dyxwv und xavd^og, Winkel, unser Kante) bedeuten ^
Grundbegriff der Wurzel aFiy, schweigen, enthalten. Vgl. Sd^^
D. W. s. V. schweigen, wo altnord« sveigja, biegen, isländ. ^^^
krümmen, altnord. svig, Unter-drückung (drücken zu Benf, A^'^
vgl. 291, eig. neigen, biegen, vgl. svig, Krümmung , bei 10^
Altnord. Leseb. p. 279), schwed. swiga, nachgeben; danach Iobv
cFiy, schweigen, entweder neigen = ') drücken, pressen, zusamflu^
pressen, comprimere (seil labia; vgl. äy/iJt) und ahFiyyo), cr^iiV
— 203 —
ng' » h¥4«' in hhag; Mug' bei Beof; U, 20, » dbvig ra
VW, eig. neigen «? drädcea, engen ^ zwingen « einswängea,
est maeben «Ksst packen), odei: abera ^) weichen, ablassen,
ren (geneigt« biegaam^ nachgiebig sein, nacbgebepj weichen)
ten. Zu nittelbd. aweigan, eioechränken , im Zaume halten,
niehtigen, schwelgen ouehen ¥gL die Schweig, bair. die sehwafg,
ehboC und gr. aipco^, eig. cler eingeengte, eingeschränkte Ort.
ndt ist der laselname 'iko^, worüber in den Nachträgen.
87 d. 2tdi46€g, alj Name der Bmnnennymphen eu Megara.
ch früher. (Forach. I^ 161) das Wort aUfij anf sa -h Fid\
n (über FiS vgl. auch oben p. 69. 87 sq.) aurdckgeftihrt
ko sobekit mir auch 2t$'viq aaf sa -f* (hy)idh, Id-^ brennen,
»f. I, 2Ö9 (vgl. Forsch. I, 164 sqq. 182) zurücksofuhren.
i^i^ 3=E ev(pfO(Fvv9j , Idfuvea =x tv^qovifa , l&ago^ »= xakog,
^^ heU, rein, klar, wk) t& den Begriff heiter (vgl. helss und
i ter^i-nesael, dasn Sebwenck s. y. eitel und oben p. 88) ent*
^^iterbin aL^to, brennen, flammen, lodern, lat. aestas f. aed-
» heftige Wallen, Wogeoi Aufbrausen, das wallende, glühende
<3ie Gluth, aestiiare, wallcB, brennm, glühen. Dazu vgl« man
^""örter Born, Bronn, Brunaen mit brennen, brauen »= kochen^
L s= wallen, vom Wallen des Meeres (Brennnessel » Eiter-
-lerner angels. seath, scbwed. saud, mittelbd« sot, der Brun-
> genannt von der waUenden, kochenden Bewegung des
l<n Wassers) mit sieden e=. kochen, angels, seothan, woher
dv Sod, Sud, das Brennen ua Halse, femer der Süd, Süden,
»Vil die brennende, heisse Gegend des Mittags. Unser Wort
Icann mit der Wurzel idh, ath (at, vgl. a-ravfvw^ Forsch.
> bei Benfey I, 259 sq. verwandt und gleichfalls mit Präf.
:)ponirt sein. Da der Begrifi blasen mit brennen verwandt
l. nQicj, blasen, sprühen, verw. mit ngtj&w, ttqtjöcSvj a-nkfj-
Dd lat. flare mit flagrare., flackern, lodern, brennen)^, so er-
ich hier noch tf/idvg « ywd-oq, rf/ev^ogy Geblase, öniv^rJQ
I, anoSog, Asche (angels. blase, Fackel, engt blaze, Flamme,
l, to blaze, flammen, glänzen ), zu vgl. mit anX rj^og, Benf. I,
-6, worin n aus hv; dazu vgl. al&oXi^j Brandblase, ai&äXrj,
I, Russ, SS uaßoXij, uaßolog Benf. I, 547, wo aßoX a sa +
in unserm Qual-m, mittelhd. qual-m, dual-ra (wo dhva-1 er-
, = dhva, dhu in ^-^og, hauchen, blasen + r <= 1)^ verw. mit
a, Quelle, wallen (^aAo^aa, &aA,tQ6g, quillend, itvf^tHd^ak^g,
i-quellend). Demnach können wir die 2idvUifg als siedende,
nde, wallende, aufwallende, quellende Brunnennymphen fassen.
OMin auch den maked« oder thrak. Sld-wv, den Vater der Pal-
die Halbinsel IlaXkijvtj biess früher QXsyQa, vgl. oben p. 23),
'ziehen? Vgl. Jacobi^ Handw. d. Myth. p. 813.
328. 2ifi6€igy 0, zusammengezogen Sifiovg, Flnss in Troas,
t wohl «1 BenflBy I, 289, wo die Sanskritwnrzel si, binden^
i; auf sa + vi (lat vi-eo, vi +■ d in vitta, Binde, f. vidta.
— 204 —
«- F%d in FtSyou, biegen, krümmen) xarückgefübii wird. Im
helest demnach ^ reich an Windungen, Krämmungen ^ (vob ejM
Worte aifio). Für verwandt halte ich das Wort &tiu6q, ffbojßi
eingebogen, worin die Länge des i aufflUlt; doch liesse sieii^
aach für mfi/nogy oiifioq von sa + Fiß {lö~v6m) nehmen, f9r wM
Annahme der Eigenname St/ufilag spricht Uebrigens ist die fr
sei vi aus vja &= va + ja und va 8 hva, dhva bei Bfofl Vi '
sqq.; eine der Wurzel vid {Fti^vota) entsprechende Wonrf^
vandh erkenne ich in unserm Wort Schwans (eig. der vA^
mende); vergL mand', vand' (ans hvand' » lat. pand>08)t ^ i
vat', vat bei Benf. II, 323 (unser winden, wenden, Sdt^ i
und jcoW-vAoc 11, 326 und dazu Schwenck s. v. Schw»«*« ^
(zu idvoio, wo Fti aus hFiö =s md) den Art. IlivSw; ^^^
Gehören hieher die Ortsnamen ^IfvJoc, j;, Stadt in Makedot!^^^V|^;
xa, Stadt in Pisidien, SipS^aaog, 17; Stadt in EarieD-a^V
Stadt in Lykien, 2i^iJy 17, Stadt in Pamphylien, Sii^^^'^Jlx
in Jonien, 2tS^v/j, ri, Stadt in Troas (über den ertudi^^^ii
laut vgl Forsch. 1, 147) ? Vgl. mand', vad', gud' aus h ^^!!^v
>= kud in unserm W. S-chnts, verw. mit Mütze, eig. *^^ >
xivd-w mit Hut) mit der Bedeutung umgeben bei B^^ ^
woneben vid, s-vid, umgeben (s t^-yoo», krummen, dreh^^^^
konnte. In Souiijv9j, i^, Berg bei Kyme, könnte der \^^^
gen, geneigt = abschössig, jäh, declivis stecken. ^^
329. 2tvalnpjj ^, Tochter des Asopos und der Ib^^"^
nach die Stadt Sinope in Paphlas^onien (an einem gl^ ^
Flusse gelegen) benannt wurde. Der Name gehört wcC^
vorigen zusammen^ also zu si, binden (winden) bei Ber^ '^
wo vielleicht auch lat. sinus, Biegung, Rundung, Krümi::^
düng anzusetzen ist ; doch kann sin-us auch aus sa +
sq. sein; vgl. Schwenck s. v. link. Von einem Worte •
düng, stammt 2iv-(07irjj „gewunden aussehend^, ein sehr
Name für eine Quell- oder Flussnymphe. Vgl. 'Iviondg (^
71 und lat. sTnum (ein gewundenes^ gerundetes Trinkges*
-SVoiTi// und stnus; in 'ly-wnog könnte ivo = iövo (Wvc^
Gehört hieher auch der Name der Nymphe ^ivorj^ 7^, I^
des Pan, der daher 2iv6fig heisst? An aivog, Schaden,
ütviofÄoi darf schwerlich gedacht werden.
330. 2i(TVQßfj, ij, Amazone in Ephesos, von der ei^
der Ephesier ^lavgßlrui (nach Steph. Byz. 2iavQßa) hiessei^
Name ist offenbar eine Reduplicationsform von der Wurzel
die unserm schwirb-eln, schwurb-eln (wirb-eln) entsprich
zu Benfey II, 309 sq. gehört, wo wahrscheinlich auch der
des thrakischen Sarpedon (oben p. 197) angesetzt werden
Dass eine der Amazonen als die schwirbelnde, wirbelnd
zeichnet wurde, wird Niemanden auffallen^ der da weiss
die Amazonen urspr. Bilder der stürmischen Luft sind;
— 206 —
. ly 11. £ine ShnHehe Reduplicationsform iit ichon früher
t worden in dem Namen
31. 2iavg)og, d, Sohn des Aeoioe und der Enarete, mythi-
Berrscher von Eorinth. Doch ist es keineswegs sicher, das»
mg von aog>6g hereuleiten und durch „tückisch, verschlagen^
iären sei, wie dies allgemein geschieht. Vielmehr muss dem
eine Natnrbedeutung beigelegt werden, wi*e sie auf einen
»8 Meeres (Preller II, 51) oder aber der Luft einzig passt.
Ttjßog = ävüavoq^ Troddel, Quaste, bei Benfey 1,291, worin
unserm schweb-en, ans sa + vabh oder vap, verw. mit
tu (aoßdfa) ib. I, 342 sq. Die unverstiimmelte Urwurzel^
qpoßtj =s aoß?] (jp s hv) hinleitet, ist dbvabh = dhu (ib. ü,
1-, 275, wo dhvag', eig. stossen = erschüttern, heftig be-
schwingen) + bh. Für die Erkenntniss der Grundbedeu-
r Urwurzel dhva lehrreich sind (a)TV7rrai, lat. (s)tundo neben
"«sanken. Mit aoßio) lusammengehörig aber sind aißofxai^
eig. zittern, beben, verw. mit sch-weben, wie binden mit
brechen mit Fgfj/pvinu Den angeführten Wörtern gemäss
bi dem Namen Sl^avqioq die Bedeutung „in der Schwebe*
h, schwebend, schwankend, hin und her bewegt, unstät,.
^^ welche Bedeutung sowohl auf einen Luftgott als auf einen
>^ passt. Was nun das Wort owfioq anbetrifft, so bedeutet
lasend, hauchend, denkend (denken, dünken, däucheu verw.
^^hen und mit s-tinken), weise; vgl. ntwrog (von nw in
l«nn unser Sch-wef->el mit lak. ofiq>d =3 oa/uij, lat* vap«*0F,
Dampf, welche Wikier sämmtlich auf eine Urwurzel dhvap
^ xan) = d^n, Tvq> in rvqw zu reduciren sind, die ans
^^ci>, stossen =s ansstossen, Masen, tönen bei Benf. II, 271
& sq., + p entsprang.
la. 2iipcUf aif dor. Tlg>at (vgl. TvglaiBv = av^i^fir^ r?]Xla
oe), nach Hoffmann, Griechld. u. d. Gr. p. 551 auch 2lg>7jy
der Tiefe einer Bucht gelegene Hafenstadt in Böotien, könnte
€Tinvg, mnva, amvrj^ Ißrj, tßrjvog, xißwTog zu Benfey il, 324
iören und von einer Wuizelform hvip = hvap in xd/Linro)
)ii; die Bedeutung wäre Eingebogenes, Becken, Bueht. Eben-
gehören und zwar zu (h)vip (vgl. vi bei Benfey I, 285 aus
i*p, weben, aus hva-p =s kn-p in kup-inda, Weber, kup-
)tz IT, 322) altnord. svipa> winden, sveipr, Windel, Schweiz,
ien, kehren, vgl. tcogog bei Benfey II, 295 (von hvar, wo
s= hva-p, hvi-p), althd. wifan, winden, goth. väTps, vipja»
, Krone, femer unser Wort Weib, eig. geneigt, biegsam «=
nachgiebig, schwach, verw. mit weich, weichen «= nachgeben,
)n (gr. ijmog, fjmiavogy unakog verw. mit xa^7rrcr>, wo xan
'an)f holländ. weifelen, wanken, wackeln, lat. vacülo, verw.
ico, vacuus, wo der Begriff sieh neigen, liiegen = biegsam,
ebig, weich sein, weichen « ablassen, abnehmen; vgl. tvaoi
df. II, 52« von van aus dhvan II, 320 (hvan wohl in xsr^ogy
— 2f»6 —
aber lat vaniis ans Tac-noa) umI schwed. iwiga, nachgcbei, Mn/^^^pc
aitnord. sveifga, bief^en, isl. nveifcia, krQimneBy bei Schwaneki«!*? |^giii
sehweigen. Nach dieser Anseiiiaiidersetznnfr ziehe ich hiehei nfji'lv'^^^ ,
fjuu^TfJKoidut (Hesych.), alrpiow, leerer, hohler Körper, aifriti^
xfrofd (Hesych.), oupkogy leer, hohl (anch atnakoc), aber ^
mangelhaft ; vi^l. lat. niancas mit iinserm sch-wach (verw. bü ^
wen-ig, Bcnf. II, 52) und vaco, vacuus, wo der Be^n^ff lidi lät
=» weichen, nachgeben in abiaasen, abnehmen, schwinden (w
Schwenck s. vv. schwinden, Schwindel und Sehwana; uMmh^
gehört zu Bcnf. II, 820 sqq., wo auch s-van II, 52 j lit^ i^
f. sven-ez anzusetzen) modificirt erscheint. Die voll8tändi(j,«uii^
TOD unserm sch-wach (lat. s-aucius) erscheint in xecxo^ (^^^^'^ w
ijaaoiv, tjxKrTng, r^xa^ sachte, sanft, leise) und paucus, wo^c^Pf^
In dem Bcr|rnanien 2i{7rvA,og scheint der GruadbegrifT de«^ ^^
(^b)vip zu liegen; vgl. cuttv^, eig. geneigt, oben p. 57;
der Name der Insel 2Sig)vog, die yon den Alten mit eia
(xr/^oc, Henf. II, 325) verp^liciien Tiiirde, nach Hoffmann
332i JSxu^tavöyog f o, Fluss in Troas, der in der S
Götter (d. h. der Griechen, vgl. Bötticlier, Arica, p. 36
biess. ]3enfey 11, 155 denket an die Sanskritwnrzel ksli
^aus sa + kam = xo/ti-i^i) und erklärt den Namen dia
ner tragend = ernährend. *^ Darf man nach der Ana1o;](ie
(Wahrer, VVehrer » Scliützer) = \iXk6ravdQnc annehmen, . -
^xufiavdoftq dieselbe Bedeutung habe wie Sdvdvg^ In ci *> ^ÜAinf
lässt sich Ixufi-ai'dong mit unserm Wort öchim-mer in "^rv""Tj
setzen, worüber die Artl. /^a^ufioo^ und "O/i.woc zu vergt^'^T^ i
Vgl. das homerische Beiwort der Flüsse d^yvQodlvrjc, sWcJ^ ^'vS»
so hell und glänzend wie Silber. Was die Endung -nivd'^^, ;!r^
so halte ich dieselbe für bedeutun|;slos und suche darin ^Jv^
so wenig als in IlTaf-avdgnc , Tfjk-ut*d'nog n^ aa.; vgL ^ '
Arica, p. 85. ^xufiavdtjog ist wohl aus ^xatiai'o, zxajuc^^^
standen. Der sonst \4nTvuvat heisscnde Sohn des Hel^ ^' *
fxuvdQiog, könnte freilich als Sohn des Stadtscliirmers E^^^'"
ein Wort ^xun-uveo, Mann- schützend, reducirt werden. "Vgi. ■*
Wort Scham, verw. mit Schatten, Schutz^ ferner mitHem^";»^'
lieh, (S-cliam = liem-d), gr. xo/Li-fj, com-a, eig. Decke, ^öW
= Laub, Haar (vgl. Schwenck, D. W. s. v. Laub). Zu **
stellt man gewöhnlich Himmel und fasst den Himmel als i^^
deckenden ; man kann Himmel aber auch mit lat. cam-itf ^
niren (zu hva bei Benf. If, 320 sqq., vgl. Forsch. I, 16Q, ^» **
2xdfiavä{iog mit camur verband) und als den gekrümmten, gB^
ten fassen ; zu den bei Schwenck s. v. Himmel verzeichneten Woitv
angels. heofon u. s. w. füge man griech. xvnaoog = xvjra^ (*
xvTTTUQog ?) Nicht so leicht könnte man Himmel mit dei ^^
xafi, XI fx (y/fi) lenchten comlnniren, wozu S-chiromel, S't\sx0
gehören ; denn dagegen spricht die Bedeutung Decke (Bett-fain»
Thron-himmel). Schliesslich bemerke ich, dass, wenn der Sohn
- 207 —
nlAoittivto^ wirkH^ eine mythologisefae Peraon ist, In seinem
I eine Wurzel cneay « <nca^, leaebten, tönen stecken kann;
-Bibeln , B-cbeinen, schön, lat einis, verw. mit canere, wie
mit KaXiu, hell mit haflen, s-challen a. s, w., weiterbin mit
und mit rein für brei-n {tc^-vov) und dies mit KQl'^of,
en. Nach Dionys. Halik. hiess Askanios eigentlicb £1;^-
ob = weit-lencbtend ? ygl.^ Forsch. I, 104 sq.). DerHekto-
:amandrio8 und der Aeneade Askanios gründeten nach Strabo
leb zu Stcfjipig, einer an den südwestlichen Abhängen des
t«genen Stadt in Troas, in deren Namen die OmndbedentitBg;
9/nTw (neigen, also Sxij^u; «= Berg-neige? oder <= Nieder-
9 Stiftung?) enthalten scheint. Vgl. Benf. II, 182 (nitor),
JiiniTvS) und unser s-tiften Fon dbvap oben p. 43. 150.
*2a. 2xuvdaQla, ijj ax^, Vorgebirge der Insel Eos, auch
c^iov ; dazu 2^dvisia, 17, Hafenort an der Südküste der Insel
«. Diese Namen können aus sa + ^tavd = xco^ in xav-
S nkel (Kante, eig. jede Aus- und Einbiegung) bei Benfey H,
K^cirt werden. Dortbin gehört auch or-xaJ' in a-xa^co, bin-
>TgL ib. II, 823, wo hinken, verw. mit wanken, winken^
23^ (r-x«vJ in axav^akov, Falle, » lat. cad-o, eig. sich nei-
^L hval, wanken, ib. II, 280 mit a-^ukko/itai und unserm
^▼0 pal = hval = ipak). Zu hval passt auch jK&'Aog, bin-
wankend, schwankend =& schwank, schwach, gebrechlich;
T<^kij mit hvar, hvri in gotb. hveila, WeilCj ib. II, 280, wo
■^ff sich neigen =s ablassen (aufhören, säumen, ruhen), und
^ Art. 2iq>au
Sb. 2xd(f*prj, ilj, die früher *BTS(ov6g (oben p. 171, vgl. auch
> Ort in Böotien) genannte Stadt in Böotien, angeblich auch
Cft Euböa, könnte von ihrer Lage auf einer Höhe benannt
^1. Hoffmann p. 588. 1500, dazu den Art. Sigitpog (« scharf,
und Forsch. I, 91, wo über oko^Iov (scharf = verwun-
Ob so auch 2xetQg>cta, 1;, auch 2xäQg)Tjj lokr. Ort unweit
^pylae (vgl. Hoffmann p. 494) zu fassen ist ¥ Zu 2xu^(p9j
le sich 2xiQ(patj atj Ort in Phokis^ wenn nicht eine Ver-
g dieses Namens mit K/^tpig oben p. 91 allzu nahe läge. —
> über 2adQ(pyi Curtius, Pelop. I, 271.
32c. 2xsLQ(av, 0, aueh 2xigo)Vj b^anntcrr yom Theseus ge-
9 Räuber, der auf einem Felsen bei Megara (at ^Ketgwvid'fq
) hauste. Der Name gehört wohl zu- mtfiQog = OTci^g ==
ig (vgl. GKHQOw = axt^ooßy yfOxet^aaa&ai, OHkfjQfxUraad^ai*^
I.), dürr, hart, spröde, raub, starr; vgl. Hoffknann p. 723-6
lie Beschaffenheit der skironischen Strasse und Felsen. Sonst
man auch an xnQoig, x^Qug^ Rrsa, Spalt, ;^Qakiog, aufgeris-
nQclg, ein aus dem Meer hervorragender Fels, Meerklippe oder
e, denken, verw. mit xf/(H», unserm s-chereii, wob^r Schere,
e, ^) ein Schneidewerkzeuf (schwed. scära, Siohel), ^) eine
, nach Schwenck eig. ein abgerissenes Stück, ein gerisseues
— 208 —
FelaitUek; mit scheren gehört lUMmmen achar-f, worüber derii>np^^
riice Art. xu vgl., ferner sdiarren » kratsen, ritzen, auf-mN^jl^^^
wosQ man althd. acero, miUelbd. scher (der scharrende, kratmiiP'^'
aufwühlende, grabende Maulwurf), gfiech« /oripo^ (Benf. II, 199»ii\>^^
}roQ : 8-charren wie /td in /tCot : s-cheisaen, /v in /iw, giM
B-chiesaen^ a-chütten) und tat. verrea (von verro, acharren) ver^Ak i^^
Zu xgifiTixw, althd. hrimfan, hruf ib. II, 198—9 vergL 8-MlV
achrappen, schrubben, achröpfen = ritien u. a. w. Ich erpräfanaMi 1^
noch ^iQlTig, ij, Berggegend an der Gränze.von Lakonlciii l^i
Arkadien, Gebiet Ton StuQog, ijy Ort in Parrhaaia, woher der te I |i
der ^xf(irraf, oi. Dankel und von den vorhergehenden NamaiiiM l^
ganz zu trennen aind folgende: St/gog^ i, Heros in Salani^ll V^
der Athene einen Tempel erbaute ; JSxiQcig, ^, Beiname der Atv\ \k
Sxiga, ra, => JSxiQoipdota, Fest der Athene Skiraa, an weldm ii \i
Priester einen weissen Sonnenschirm (^axuHiov kivxov, o liftt^
atuQov) von der Burg nach dem Tempel der Athene tragen. Itea
mahnt an unser Wort schier , gr. tiQ, xQiy lenchten, worfib« ita
p. 91. 96 (x()i, leuchten, ist ^ gf i bei Benf. II, 124, ans hnia
ghn II, 195, « ri bei Brockhaus, Gloss. z. V. S. p. 390.38%«
ar, ere in ärja, areta^ ereto ib^ p. 337. 343. 350). Vgl. audi affk
olvog^ weisser, blanker, hellgelber Wein und axigog^ axTQog,miiK
axfT^og, hy Gyps^ axi^^g, i^, yij, eine weisse Erdart, wieG^fft —
Da wir axvQOia = ax/^^o/, axXfjQoof, axvgog = axc^^g, ftÄfüfi
steinig, felsig (Eustath.) finden, so erwähne ich hier noch d«Ü0*
der felsigen und unfruchtbaren Inael 2xv^y tj, eine der Spmiw-^
In SxvQog, 0, Fluss in Lakonien, 2xvQogj o, Nebenfloaa te lil-
pheios, liegt wohl dieselbe Wurzel zu Grunde wie bei <nn!^B&
axvQ&dktogj Jüngling, axaigw, axtgräfo, x6(iog (oben pl 94), £^
KovQukiog (oben p. 100 sq.), worin xoq^ xvq aus hF^otQ (tOkft^^
d^OQ'-vvfjLi oben p. 63 — 4) = noQy nvg in n(T)6p&ogj naQ&rjj lut
&dvog, anvQd-i^w : springen ist mit spriessen und gr. anig/i» ^
TQB/w (Benf. n, 279 sq. : dhvar -h Gutt.) verwandt, woher ri^xi^
TQi/yoq^ TQix in &Qt^, aufspringend = aufschiessendy Schoss, SpM
Trieb, Drang. Der Ort ^iQvmviov in Arkadien könnte als der \^
vorspringende ~ erhaben, hoch gelegene bezeichnet sein.
333. 2xi(pQog, o, Sohn des Tegeates und der Mära, Bnriv
des AsifÄfiv^ dem zu Ehren zu Tegea ein Trauerfest begangen inA
Dieser Skephros scheint ein dem Lines und HyaiLinthos verwaaütt
Wesen, wie dies schon früher vermuthet wurde. VgL PreUerI,lS!
sq. 310. 163 und dazu xanvgog, trocken, dürr, hitEigr, brenofli''
hell, viell. von gva- bei Benf. n, 168 sq., wo ich früher den Namen £r
g)ivg (sammt '^av&og , *^ov&6g ; vgl. auch axe&Qog =3 Xafin^g ^
Jacobitz & Seiler s. v.) angesetzt habe. Sonst liesse sich 2xi(f^
auch für JSxsQtpQog nehmen und zu Benfey ü, 177 sq. stellen^ ^
xdQ(pot, dörren. Der initiale Zischlaut ist jedenfalls das Präfix »•
Mit dem Namen 2xsg)Qog bedeutungsverwandt wäre dann 'YdxiP^
nach Forsch. I, 191 sq. wohl '^ Fouayd-og, von einer Wurzel /o«
— 209 —
7, brennen, gHihen, leuchten ; ygl. (piyytu; {q> «s bb bei Benf. 11,
& aus hv wie bh in bhug', bhag' IT, 20), avyi] und Benfey II,
3, wo nsh, uksh (lat uro f. uso, n;») auf 'vaksh^ vag' + s zu-
skzuführen. Die Hyazinthe ist als die verbrannte, versengte =
akelrothe Blume bezeichnet worden, Hyakinthos aber als der in der
amergluth verdorrende, absterbende Naturgott. Ganz anders über
iphroB Curtiu9} Peloponn. I, 253. 27 1. Vgl. auch Eckennann,
ffb» d. Myth. I, 260, der den Skephros wie den Lines, Jalemos,
IfttEses u. s. w. üasst, also als einen Repräsentanten des Klage-
■ngOB ansieht. Diese Ansicht ist vielleicht die richtige; wenig-
1^ kann sie etymologisch sehr gut gestützt werden. Vgl. unser
rt Schufnt, Schubut, eine Art Eulen, der Uhu, ehemals Scfaofnt,
ifaes Wort Schwenck sehr richtig auf einen Stamm schuhen
luien), heulen, reducirt, der aus sa + kva-p, hva-p (Benf. 11,
63, wo kva«^n : hva*n) entsprang. Davon stammen unser Wort
(•.(Hief-born), goth. hiufan, weinen, angels. heofan, heofian, ^weh*
{ODi heafian, trauern, heaf, Trauer, heaf-sang, RIagegesang,
fian, klagen, heof^, das Klagen, engl, hoop^ schreien, zurufen,
isöflir houpper, schreien (engl, whoop, das Jagdgeschrei), welter-
goth« vdpjan, schreien, unser Wort Wuf, der Ruf, schwed. uf,
ard. aaffe, der Schufut. Für hieher gehörig halte ich unser Wort
kiimpf (vgl. Hohn, yXivrj bei Benf. II, 135; in Hohn, althd. h6h,
• qaeb*innus steckt kakh aus hva-kh ab hva-p) und gr. mcdnrM]
)iy/j eine Eulenart, könnte ganz =: Schuf-ut, Schof-ut sein. Auch
%fx schelten bedeutet eig. schallen, hallen, gellen, bellen, rufen.
pb ist für die Erklärung von axconro} auch axfanaZog, Zwerg,
rw. mit unserm schief, zu beachten ; vgl. Schwenck s. vv. Mops
)■ mupfen, welche Wörter sich zu tr-xomrüri verhalten können
%^kotg, f4.6Qov zu xoQog^ xtXatvog oder wie ^^^^^ai zu; s-ch im-
p. Sicher hieher gehören lat bubo f.hvabo, verw. mit ßo/ußog,
ußdwj yfßywnog, dovnoq^ x(T)vnoqj x6(/Li)nogj {Kofjtßrj oben p.
[1, KonQtvg (Herold, worüber in den Nachträgen). — Der Bru-
l des Skephros, Asi/mv^ den die hier mit ApoUon, als Lichtgott,
Aundene Artemis tödtete, weshalb die Priesterin der Artemis
Iter einen, der den Leimon repräsentirte, verfolgte (Jacobi, H. d.
-p. 814), AHfjL(jiv oder der Fliessende entspricht wohl dem veifolg-
L. MXafpog bei Eckerraann II , 30* Uebrigens scheint die gewiss
alte tegeatische Mythe vom Skephros und Leimon in der Erzählung
tPausanias entstellt zu sein. Vgl auch unser üiessen mit fliehen u.8.w.
334. 2iKvU.a, ijy ep. 2xvkkfj, das bekannte fabelhafte Unge-
aer, kann mit axaX?jv6gy anoktog, xvkXog bei Benfey II, 289. 363
Verbindung gebracht werden; die Skylla wäre so als ein ge-
»htes, gekrümmtes Wesen, als ein Ungethüm bezeichnet. Vergl.
pmogy Kujunfjy Ki^ßfQog (ib. II, 312), nbhoQ ib. II, 293, ßtX--
QO ib. II, 304 u. aa. Wörter, worin der Begriff krumm, gedreht
m Begriff ungeheuer wird. Richtiger verbindet man indess 2aKvXXa
t a-xvkkw a vello, raufen, reissen, zerreissen, aus sa -f- xvX^
14
M:
— 21U —
r. '
kPuX s= t-pol-iui», verw. mit xaA. in a^nakkin s yeno,ft^.^^
kehren, ib. II, 2Üö (von hvfi, bvar, =« ii6()-t>g, car-po). VodJ^ä'Li
zeln mit dem i^efcriff reissen irehen dann Wörter aus, diestdieiAL^^
spitze, scliarfe Wesen oder Gegenstände bezeichnen. Vgl. ^^^J
II, 11). 220, dann 227, wo unser Wort Klippe mit lat- ^-«^^^
combinirt \vird; dazu fiipfc man unser s-char-f & (T-xo()-7r~t^^^
car-p-o, B-cal-p-o, s-cul-p-o) , ferner s-chcercn, xf/(mo, "^^1^
scliarren (oben p. 207, wo über 2^xtf(}(oy). Demnach ^^^jjö^'ty
die 2»i'klu als ein liild gefährlicher Meeresklippen oder ^ ^^
Weere betrachten; vgl. dazu i*reller I, 384. Mit dem ^^^^^^
verwandt und gleichfalls Klippe, ielsichter Berg zu bede^ ^^
^Kokktg, I], ein felsichtes Gebirge zwischen Elia und
noch owZkoQ ^ anokmf/, spitzer Körper, bes. äpitzpfahl
Spitze und dazu ^oTAo^, o, ein rauher Ort in Böbtier»-
gehört J&vAAaioy, ro, *) Vorgebirge in Argolis, ^)
sicilischen Meerenge. Zu axogn-iov, scharf, schroff
SiLOQoßag, Beric an der Gränze Bithyniens; vgl. noch
33Ö. 2u9Jvog, 6, Flttss in Lakonien, könnte als
= lärmende, rauschende bezeichnet sein, von der Wurzel
vgl. Pott, £t Forsch. I, 2öö) aus (sa +) Tan, tönen,
I, 335, aus hvan, dhvan II, 63. 275. Verwandt 8<
Wort Sch-wan (der singende, ib. II, 63). Eine Redupl
steckt vielleicht im Flnssnamen ^lafirjvog (ob für^fi-rr^i
auch den Art. Ufi/uaQadogj wo über ^'lafiaQog iür Si^fT/t.
W'ort ofAfjvoq, ro, der Bienenschwarm, könnte ebenfallf
lärmend, sununend bedeuten; vgl. ib. I, 461, wo vqo^^
tönen (schwirren), svar = svan hergeleitet wird : svar
scheint in afiaQaytj, afjLOQayioiy JS/uuQayog, ein lärmende]
336- Sok/uiiraog, 0, Berg bei Epbesos^ kann als de:
gerundete, gekrümmte Berg, oder als Wirbel, Spitze beze:
Vgl. xokwvog (von hvar, hvfi) bei Benfey II, 286 sq. (gei^
stossend, aufstossend, aufspringend? vgl, Kvkkfjvtj p. 98^-^^
Hügel, ib. II, 294 (ob ^ok/uinaog für 2FokjLitxjog), fer:^^ ^
runder Stein, ookoc, runde Scheibe, ib. 11, 301, von sa -f- — '
ferner (zu Benf. 11, 282) lat. coUis, schwed. hol = holr^.\
Hügel, verw. mit hold, Halde = Berg-neige. Hieher get'^,.
acht griechisch scheint der Name der kyprischen Stadt 2i^^
wohl coUes, Hügelstadt, da sie auf einem Hügel lag und '^oa
gebi umgeben war; vgl. Hoffmann, Grchld. u. d. Gr. p. 1^^ ^
Ich erwähne noch als viell(*icht hiehergebörig Sak/ucivfjy rj,
f4Wvtov, 2aju(oviov, ro, Vorgebirge Kreta's, ferner 2dkf^og ^f^j <
worüber oben p. 147; vgl. 7iQ0-ak?jg = proclivis bei Benf. ^'i^
Dagegen möchte der Name der lykischen JSokv/uoi, die nach ^
die höchsten Spitzen des Tauros in Lykien und Pisidien bew/^
(ein Berg über Termeros in Pisidien heisst 26kv/uog) ebens^^
und .vielleicht besser zu Benfey U, 174 sq. (wo cello, xikkut, ^
cuin^n, columen, columna, culmus, xäka/uog) gestellt als anf ^ '^
— 211 —
i (mit Erhaltung des s, die In kleinaslat. Dialekten eben so
1 Griechischen vorkommt; vgl. Forsch. I, 146 — 7) zuräck^
werden. Uebrigens ist 9ri bei Benf. 11^ 174 aus kri, kfi,
liva-r n, 271 sqq. (oben p. 64).
» 6a. 2okvytog, 6, Gebirgshöhe bei Korinth (Hoffmann p. 425.
kuch ^h!iytio(;\ dazu JSoXvyeta^ Ort an dieser Höhe (ib. p.
•^gl. Schwenck s. v. schel « schief (gr. ikXog für hFtk^Xog
^og), wo ausser engl, shelving, abhängig, skeyi, auf eine
tinen (zu Benf» H, 282, wo Hal-de, hol-d, Hol-m, col-lis)
iselah^ scUeh, sceleh, raittelhd. schelch, schlich, schwed.
il>air. schelch, schelh, schief; dazu nehme man ausser Ai;/o$,
6r Zweige Xvyi^Wf biegen, krümmen, drehen, winden, noch
rug-na, gekrümmt, lat. valg-us, verg-o, virga, (poXxog ■■
(schielend) u. s. w. bei Benfey II, 314 sqq. SoXvymg kann
-Jjvyiog aus sa + FoXvy^ hFoXvy stehen und schel, schief
~:3gig, Abhang, Hügel bedeuten^ Ich verweise auf den Art.
^g, wo der frohere Name der kypr. Stadt 26Xot {AtnstOj
mSg, geneigt, vgl. die Artt. Td/untj, Ti(pvg) hinzuzufügen ist,
^h unser schlicht, gerade, eben, einfach, eig. geneigt => nie-
^D, flach (vgl. eben. Ebene, mit Abend und £bbe), daher
^n schlecht der Begriff niedrig s gering zum herrschenden
^3u)nnte; verw. ist gr. sXa/vg = unserm leg, lege, niedrig
^d^Qog = roth), worüber Schwenck s. v. zu vgl., weiterhin
^) p aus hv wie in lat planus f. plac-nus) ; ob auch oA/;^og ?
5. 2ovviov, TOy das sud liehe Vorgebirge von Attika, gehört
^r Weise zusammen mit aov/uai, aoo/uai, afvo/uaij 9tvvD,
^^örter auf eine Wurzel su, sva aus sa + va = vä, we-
^ stossen = ausstossen, blasen) bei Benfey I, 262 zurück-
sind; vä ist aus dhvä = dhva, dbu, dv-M , wie mä in
^ aus dhmä ib. U, 274. Das Vorgebirge 2ovviov könnte
«türmische bezeichnet sein. Wenn man aber bedenkt, dass
Wurzel dhu, woher ^v-cn und ^i(a {d-tFco)^ auch d-oog
3 = ^) schnell, ^) spitz), spitz, stammt, woran Benfey 11^
-lit zweifeln durfte, so ist es keineswegs unmöglich, dass
als das stossende == aufstossende , aufspringende, spitze
•rge bezeichnet worden. Vgl. aoog, awg, heftige, stürmische
i^g, bes. in die Höhe (opp. ^njj)^ und den lakon. Namen
Sov^, entweder « Xaoanoog ('Itmoaoaj vgl. Aood-oog), oder
«a^ d^oog. Als letzte Möglichkeit der Erklärung des Namens
' erscheint eine Verbindung desselben mit der Wurzel (dh)van
»nfey H, 320. Dorthin gehören gr. yßfiv iyov = hvan, ge*
^niedrige Erde), yiSvogf ywviaj Winkel, Ecke (anders, aber
Benf. II, 19), j^i^oV, Hügel, Anhöhe, eig. Neige (vgl. gael.
.bhang ib« 11,321)» femer yvvij, ?/, das Weib (eig. geneigt,
sn, biegsam, weich, mild, sanft, schwach; vgl. unser Wort
nit rjmog für Frjniog, wo FfjTiy Ftm ^^hFan in ycdfinrat ib.II, 324,
I Gegensatz dazu lat« vir, vir-tus von Foq ao^ in uqw, dQoQlaxw^
— 212 —
doiTfjj fügen, befestigen, also vir » gedran'g, fest, stark, vgl. dhyar
in U'&Q(ioQ, dur-ii8, fir^mus oben p. 195)^ endlich ymjvog^ wenn
dies Wort, wie Jacobitz und xSeiler für wahrscheinlich halten, ^
Ecke, Winkel, Anhöhe, Erhöhnng bedentet. Vgl. yovvog Sowimc
voQ der Landspitze Sunion bei Herod. IV, 99. In JSrwviow kmät
eine Wurzelf. s-van, aus sa + yan = dhvan ((t-towI^) stecka^
wie sie bei Iknfey II, 52 erscheint, mit dem Wecbselbegriff neifa
3= stossen (lat. sonare, tönen, eig. ausstossen); danach kömto
Swv^tov als ßovvogy yovvoq, Neige ss clivus, geneigtos = abieUH
sigeSy jähes oder aber als spitzes (cr-^tifv, Keil, cnn-eus aus m+
hvan. Forsch. I, 91) Vorgebirge bezeichnet sein. Erster« Btf*
rung ist wahrscheinlicher. Vgl. noch ri-ywvdgy ij, sc cex(N^V«-
gebirge am thermaischen Meerbusen^ auch Stadt daselbst (vi
Beiname des Dionysos), 1 \y(ovia nkXQu (am Okean), fenier /Wn»»
g;, Vorgebirge bei Pellene in Achaja {alnsivf}; vgl. Cnrtiiis, Wfff»
I, 412. 421), ioyovoa, ij, vne^ 2ixvü!vogf Fopovacraj 17, pentt-
biscbe Stadt, Fowoi, ol, lowog, 7, Stadt in Thessalien (wM
Kondylon, Gonnokondylon, Hoffmann p. 294), endlich yowv, pn,
yiyvgy yvd^og, yraO-fiog^ yva/UTTTog, yvafiitTW, yvv&og , WOrteT; Ä
sämmtUch auf (d)hva-n(a)^ (d)hvan(u)^ (d)hvan zurückgehen.
338. 2nu^fj, 7;, die Hauptstadt Lakoniens, ist nicht is ticD-
nen von otiuqttjj onaQTOVj annga, anngov, * anelQio (a Ut^0f
nur bei Grammatiicem) , anvgig, sporta, welche Wörter ümff^
auf sa + hvar, hvri, drehen, krümmen, gedreht sein liäBmki
n, 280 zu reduciren sind ; n ist aus hv, worauf schon a-na^ v^
a-nvi^ führt. Wie Benfey II, 282 lehrt, ist drehen = arnnf®)
umgeben; daher /oQvog {/ aus hv), ein ringsum eingeedüosKMi
Baum, Gehege, lat hortus^ der (mit einem Zaun umgebene) 6>i-
ten, loQTvv, FvQTwv (umringte, gleichsam umgürtete = ummsMrtei
befestigte Städte ib. 11^ 319; vergl. Ko^vg, Kqotcov bei CoiüVt
Pelop. 1,391) u. s.w. Demnach bedeutet ^7ra()rj7 einfach einen U|-
gebenen, umzäunten, eingefriedigten Ort. Vgl. auch die in Schwendii
Deutschem Wörterbuch s. v. G«rten aufgeführten Wörter. Schfie»"
lieh bemerke ich, dass das aus dem Indogermanischen stammei^
bebr. Wort pard^s = 7ra()(a)()>ifT-og, Park, Garten, za Benfey 11,1'^
sqq. (wo hvfi, hvar -4- d, dh) gehören kann ; in diesem i*
ist pard-§s, Par(a)dies, verwandt mit unserm Wort Garten (^
hvar •+- dh), gürten = umgeben, ferner mit Park «== Pferch^ 1^
lat. porc-eo = arc-eo (p aus hv, während in carc-er hv in c A^
gegangen ist), griech. nktTcot, noQxog, noQxrjg (Geflecht, Ring, ^
u. 8. w.) ib. II, 97, wo das Sanskritwort pri-k', verbinden, ab *
vollständigere Form von rak', flechten, ib. II, 314, annwel*
ist. Vgl. noch unser Wort Bord = Rand, althd. borto, Saum, G*"
tel, verw. mit lat. balteus für barteus von hvar-t, hvfi-t ^^
bei Benf. II, 318, vgl. 308.
339. ^nuQToly ot, die Sparten, geharnischte Männer, die »o* J
den von Kadmos gesäeten Drachenzähnen entsprungen waren. ^ , ^^^^
* \
— 213 —
schlugen skh untereinander bis auf fünf, deren Namen also au-
sgeben werden: Echion, Udäos, Cbthonios, H3rperenor, Pelor.
Bi^öbnliob leitet man 2na^öl von aneigw^ säen. Ohne diese Ety-
oJipgie verwerfen zu wollen, erlaube idi mir die Frage, ob mati
cbt auch au die Wurzel anoQ, drehen (in * anU^w = iXloata,
rci^Tj, onoQTOVj antTQa, amtQov n. s. w.) denken dürfe? Die
motQTM könnten alsdann als gedrehte, gewundene, schlangen- oder
■achenähnliche Wesen oder aber als gedrehte = ungeheure, He-
ge (vgl. niXioQ, eig. gedreht, bei ßenf. U, 293) Wesen gefasst
erden. Zu dieser Ansicht stimmt, dass unter den fünf genannten
garten (die die Stammväter der edlen Kadmeionen waren, deren
^mbol der Drache blieb; vergl. Preller II, 19) zwei vorkommen,
e ihren Namen nach Schlangenwesen oder Ungetböme sind , näm-
)h Echiou (sxig) und Pelor (oder Peloros). Der Sohn des Echion,
entbeus, scheint ebenfalls ein Schlangenwesen, wie ich schon oben
. 170 bemerkte, lieber die symbolische Bedeutung der Schlange
od Schlangengestalt in der Mythologie brauche ich wohl nichts
inzufügen, da es allgemein bekannt ist, dass die Schlange als Bild
»tturischer Lebenskraft sehr häufig vorkommt.
340« ^TtiQtay 7/, auch rce 2rdQia, attischer Demos; ^ru^igj
]j gewöhnlich 2rlQiq^ Ort in Phokis (der von Steiria in Attika aus
fegrflndet worden sein soll). J. Grimm in s. Geseh. d. D. Sp. p. 467
not bringt diese Namen vermutfaungsweise zusammen mit dem
jentachen Steier, Steier-mark und will dann weiterhin Steier aus
Jcbeier (st aus sc) entspringen lassen. Doch Jst auf diese Zusam-
Deostellnng kein Gewicht zu legen. Vgl. ortTqoq^ starr^ hau, fest
ind Hoffmann, Grchld. u. d. Gr. p. 504, wonach Stiris in Phokis
mf einer Felshöhe lag. Die Orte oder Localitäten Steiria und Stiris
riod also entweder als feste oder aber von ihrem harten, steinigen
Eelsboden benannt worden. Vgl. unser Stein mit axla und diesW.
[das f. axfvja stehen kann wie fifa f. fifvjaj Fivja) mit gr. avtvoq^
$fivw; der Begriff eng, voll konnte zum Begriff dick^ dicht «
bat, hart modifieirt werden.
1- 341* 2xivT(ji)Q^6, ein Herold der Griechen vorTroja, „dessen
Ruf laut tönte wie fünfzig anderer Männer^, ist schon von Pott,
Btym. Forsch. I, 255 (vgl. II, 260 : ^xiv-rwQ) richtig gefasst und
nur Sanskritwurzel stau, sonum edere, ingemiscere {axsvw, axtva/co)
gestellt worden. Die Wurzel stan steht für stvan =» sa + dhvan
[tönen, bei Benfey H, 275) «= hvan, van (tönen, ib. II, 63. 1, 335)
B8 8-van, sonare, bei Pott I, 255. Unser Wort tönen (von dhvan
lerzuleiten) ist verwandt mit donnern und lat. tonare, welche vorn
las Präfix sa eingebüsst haben ; wenn lat. tonare auf stan f. stvan
aus sa + dhvan) zurückzufuhren ist, so lat. sonare auf svan (ans
sa + van = dhvan). Unser tönen entspricht dem gr. d'fivti wie
^t. canere dem gr. xatvco (eig. stossen = ausstossen, tönen).
342. 2xfvvxXftQog^ in, jon. SxtvvxXrjQog, alte Stadt in Messe-
lien, Residenz der doHÜbhen Könige; Pausanias erwähnt einen
— »14 —
alten Heros ^TfyvxXpfpo^^ tod welchem die tteoyklariscbe ^bflw
benannt sein sollte, indem ich auf Hoffmann, Griechld. u. ikf'^^'
p. 1024 (v|rl. p. 1014. 1023) verweise, wonach die Stadt S^T'^
klaros am westlichen Rande der sich weithin erstreckendeo üff
klarischen Flur (ro nediov ovOfno^e/Lievoy ^xtwvTckrjQMOv) geiegao ü i^^: ^j
haben scheint, nehme ich ^rtvv'xXa^oq für Totvv-xXaQoq^ yon (0)104
gedehnt, gestreckt, weit, breit und xAa(»o^, xlfjgogj Loos s6ii^
stück, Acker. Die Stadt erhielt also von den weit aosgedehirtn^
filden, die sie umgaben, den Namen. Zu raw (ravaFog) v](^^ ^^^
fey II, 243 ; die von Benfey 11, 242 sqq. behandelte Warsei ^
(thvcj f. TFfvju)} bat Yom das Präfix sa eingebüsst; {^)^^i^
iBt » sa + dhva-n (ib. II, 320 sq., wo &dvaQ, flache &^^
geneigt a niedrig, eben, flach; alsdann ist flach » yt^^''^^
gedehnt, gestreckt). Wenn auch die von Benfeyl, 642 ^ ^^V
Zusammenstellung von artviig und analog ihre Richtigk^^^^^l^
darf man doch keinen Uebergang von cnr in an (oder "U^ ^nd
annehmen ; ar und an sind auf sa + dhv(a) und (d)hv^^^^;^^ ^
Buführen; vgl. Forsch. 1, 173 sq., wo a-ray (arayoir, axoi^
(tpaxdg) aus dhva-g', sch-wingen, Benf. 11, 275. 21, und
194, wo hvad in a-nivdcj, 19ö, wo dhvar, hvar in
eig. wer-fen (II, 309 sqq.) » streuen, strahlen, leueht»
342a. STQOflogj 0, Sohn des KQtaog (des Gründers
oder Kglaaa) und der Antiphateia, scheint ein Beiname
kelgottes ApoUon, worauf besonders auch der Name sei:^
deutet; vgl. Antiphates, Sohn des Melampus, Vater desC^^^W
Forsch. I, 187, wo das über Tgotproviog Gesagte nach ^^
p. 3. 26. 58. 154 Bemerkten zu berichtigen ist. JSrgof^'^^
also von axQiq^ui als ein gedrehter, gewundener = rerkrfioiB'^»
verflochtener, verwickelter, unklarer Orakelgott bezeichnet yne ]Ji^
Ampyz, Rhakios. Ist so auch der Name KQtaoq zu fassen uM^
Benf. II, 307 zu stellen, wo hvri-sh in unserm kraus, lat. cnif ^^
US, gr. xuQa-tog^ Vergl. auch xoUog II, 287, wovon Äptfio^i
KQiaaoq, Kgtyjog herstammen kann; xgtx ist = qix in ^nevoq,J«-
xoc, = ^ax in 'Pdxiog (schräg, zwerg), = xgaxj xapx inKo^m,
KuQxTvoi oben p. 81. — Sehr passend ist als eine gewonde«^
sich windende, schlängelnde bezeichnet 2:TQO(pirjj 7^, eine Quelle ki
Theben, die nebst der ^iQXfj vom Flussgotte Ismenos abstamito')
vgl. Jacobi p. 0O8 not. ; auch ^iQXfj könnte gedreht^ gewmidn
bedeuten und zu Benfeyll, 279 gehören, wo ^qoxwvj draco sidier
anzusetzen : doch wage ich es weder den Namen der in der 6^
schichte des Amphion vorkommenden mythischen Dirke (Jacobi f
89. 291), die auf dem Kithäron in eine Quelle verwandelt wurde,
von dhvar +k bei Benf. II, 279 abzuleiten, noch auch denselbeo
von dem Namen der Quelle oder des Flüsschens bei Theben völlif
zu trennen und den letzteren allein zu Benfey II, 279 zu stellen.
Vgl. oben p. 30. [Beiläufig. Die von Kglaaa wohl zu unterschei-
dende Stadt Ki^Qu (vgl. Ulrichs, Reisen 'mq. Fnr*...u.,^o.pjj j^^ gj^hid,^
— 215 —
^1 I, 11340 und. Hofimann p. IH sq. 494 sq.) kckinte als harte
eat«, starke, laTa Featuag bezeichnet iseio, Ton €nu^6^ «= tfkkrj"
(mit a-x-Xi^Q-oq luBom AoLQ^iaoa combinirt werden) obettp. 105;
^ könnte der Name anch auf felsigen, harten Boden sich be-
on; vergl. oben p. 213 über ^rsi^ia. Da neben axi^Qog auch
^€ erscheint (oben p. 208), so erinnere ich noch an K^^Qog, 6,
• in Makedonien, auch Kvqoq geschr. ; vgl. xvQog, t6, elg. wohl
te, I'estigkeit, xvqow, bestätigen, festsetzen, wie lat. sancio (von
ank' bei Benf. II, 17 sqq., vgl. oben p. 75 sq., eig. zusam-
ifiren <= eng,.gedrang, dicht, fest machen, bestimmen; verw«
u^HQ, Stein, Fels, d. h. Dichtes, Hartes)].
. !^TVfi<pcdog , 0, Jon. ^TVf4(prjkog, ein Berg in Arkadien,
e gleichnamige Stadt ^Tviuq>akog, ij, lag ; vgl. Curtius, Pelop.
«:^q. 216 (auch Gewässer); dazu vergleiche ich ^rv^fprj, ?;,
^ ^ (auch Tvfjuprj) , ferner rv/ußog (vielleicht aus arv/Ltßog
en). Diese Wörter gehören wohl zu dhva bei Benf. 11^
— j wovon xscp^aXjj (xsq) *= hva-bh), v<p6g, xvtpog^ xvßogj
1. auch dess. Fers. Keilinsch. p. 10 (über kumbha, ka-kubh,
erg-kuppe, Bergspitze). Die volle Urform dhvabh ist rein
in &rjßai 3= colies (Preller ü, 21 not. 2), während in
ine C/ompositionsform von sa* + dhvabh liegen kann, die
% anlautenden Zischbuchstaben (der im deutschen Wort Stauf,
^^aufen erhalten ist ; vgl. holländ. stuypen = neigen) wieder
^^. üebrigens gehört zu Benfey II, 320 sqq. auch das Wort
* umgeben, kränzen, aus sa + dhva-bh; von dhva bildet
^^Va-r = dhvfi ib. II, 278 sqq., woher dann weiterhin die
^^Ungsform (d)hvfi-bh ib. II, 309 sqq., die in (r-TQ^tpco, dre-
^' a, w. steckt (aber Toitp^m^ eig. drücken, drängen, gedrang
"'^^00^ — = eng, dicht, fett machen, ist aus &QB7f ; zu drehen
^ drücken vergl. torquere, torc-nlar). Ausser ünsern Wörtern
^^t und Kopf vgL noch die verwandten Giebel, Gipfel, Wipfel,
9^r Hoffer = Höcker ib. II, 323, dann u(jtßrj^ ä/Lißcov, ufzßi^,
Sber, wie xvfußog, xvfißfj, wnekXov ib. II, 325, und den Artikel
Ifiuiy wo unser S-tauf, Hohen-s-taufen bereits erwähnt ist. — Ich
US noch ^Tvf^ßaga, rd, Stadt der Deuriopen in Makedonien,
ibera (vgl. Hoifmann p. 244 mit 112), ob =5 2rvßi^Qa^ 17?
343a. 2i:v%, ij^ ^) ein Fluss in der Unterwelt, ^) Quelle bei
oakris in Arkadien, deren Wasser wegen seiner Eiskälte tödtlich
e; bei Theophrast bedeutet orv^ durchdringender Frost, Eis-
te (al CTvytg), Vielleicht muss ^zv^ völlig getrennt werden
. dem Worte orvyog, Hass (vgl. a-Tvfo)), welches oben p. 190
!• p. 153. 98) zweifelsohne richtig gefasst wurde. 2rv% könnte
T, steif, frostig, kalt bedeuten. Vgl. arlß^. Reif, eig. fest, dicht,
rängt, wie ariß-agog und unser steif, verw. mit aTV(jp''€l6g, stopf-^^en
en; derselbe Begriff liegt bei unsern Wörtern tapfer (vgl. oben
150) und tüchtig (taugen) zu Grande. Das letztere Wort, tau-
, ist auf eine Drwurzel d|^j|h zu rednciren^ == dhva(n)g, dhva(n)g'
— 216 —
bei HouCIi, 17, eig. eng = go-drang, suBamiDengedräiigt, fest;!! ^
taugen vgl. Tuch neben Zeng und Zeog neben neogen, zwiBga^ p
zwinkern, zwicken, iwacken, Zunge für Zwange, sah für iwlh,i m
welchen dentochen Wörtern die Urwurzel dhva + Gatt rein ft h
halten vorliegt (über sw aus dhv gibt Benf. II, 279 AnfsdüiMJi lit^
während sie in gr. (a)r/xrü/, (fr)rW;<a# (rfTvy/uivog, tvxto$)il&«||^
mit Präf. sa componirt, in a-tpiyyw^ figo, facio, ntjypvfu (ntt)f%^\\
(nißfj)j Tia/yqy nvxvog, nivxaXiog «s <^figog vom veratümmelt (Üh I ^
+ Gutt) erscheint Grundbegriff aller dieser Wörter ist engn^ wi I [i
= gedraog, dicht, fest machen (daher machen überhaupt). ¥|^A* 1 1
p. 150. 163. 192. Wie nun a-vvyog, Hass, sich zu qn)y mmifif It
(oben p. 190) verhält, ebenso JS^rv^ su nay in Tidyog^ ^agnfi U
Tivxvog, Vgl. noch art^, azl/og, aroi/og^ Beihe, von sa -I-Än 11
4- Gatt, mit a-ipiyyWf figo, wo (d)hvig' = hvag' in 7iuy9g; Ihk .
bedeutet eig. Zusammenfügung, wie lat. series vgl. niit sero wi
liQiOy uQufUaxoi lehrt In axU/o} erscheint die Grandbedeutang to
Wurzel dhvi + Gutt, näaiÜ9h (sich) neigen ; vgl. tat ni-tsr ir
nih-tor bei Benfey II, 182, wo nih aas hnih, ha-ni-bi bva-Bi4,
dhva-ni-h; demnach verhält sich dhvih in a-rsl^to sn (d)ii(v)Bh
in ni-tor^ unserm neigen, wie yan^ xan zu yvan ib. II, 324 (vgi
lat vic in vinco zu vix in vlxrj, wo dhvi + k neben dhva-ni+t
dhvni + k). Was das von den Liexikographen mit fjvi/pg^ mj^
zusammengestellte Wort nroyog betrifft, so vergleicht ^ch #^
mit unserm Wort Zweck (aus dhva + Gutt.) oben p. 1b\ ^
a-TOjjfog zusammenzustellen ist Tsx'/uag f. 0T^X|Uap, weiteitts {^^
Xog und unser Ziel , verw. mit Zahl (d^t&juog zu d^gimaii)] ^
ziel-en = er-zeug-cn lüsst uns nicht zweifeln , dass eng == ^
machen die Grundbedeutung auch von gr. rtl sei. Vgl. a-^^ooc,
ge-drang, TQt(p(o f. d^Qd-n-ot (oben p. 1 92), o-XQijvog^ Kraft (ib.)»
ö-TQdyyo), a-TOQ/d^(ü, worin die Wurzel dhvar (bei Benf. II, 326i
wo lat dur-us^ fir-mus), neigen = engen, drücken, pressen, »>-
sammendrängen, fest machen, fest packen; dhvar konnte geraden
zu dar (f. dvar f. dhvar) werden, woher unser Ziel, zielen, enriek^
gr. dai'ddkkoL Vgl. Benfey II, 228. 263 (d aus db; dazu o1k>
p. 64). 279 (Zir-b-el aus dhvar- f. Zwir-bel). — Neben der C^
Wurzel dhvar, eng, gedrang, fest sein oder machen, bestand 0*^
gleichbedeutende dhvan, wie gr. a-rev-og lehrt; da eng, fei^fi^
fügt, passend «= gut sein kann, so könnte diese Urwurzel t^
in lat duonus, bonus, gut, vollständig erhalten sein. Vgl. Schwairii'
D. W. s. v. zielen, wo til, gut, eig. passend, neben tiljan, bereit'
(angels.). Zu Jat duon-us (= dhvan, vgl. dueUum aus dbval oba
p. 183) könnte sich d-jueivcov verhalten wie unser mögen, ^
mögen, Macht, mächtig zu taugen, tüchtig (mah : vah : dhvak
obai p. 83. 118—9. 127). — Auch m der Wurzel (a)rak,^
lere könnte der Begriff eng, fest machen liegen; vgl. unser hai-^
neben har-t (a-xjjQogj cr-xsA^co, a-xX^Qog), heben neben bab*
haften, heften (hab^n, capere eig. fe|^|^ken, vgl. -haft und ap-^^ '
— 217 —
»-fiigl oben p. 150) und die Sanskritwurzel dhfi (&aQ'Vfva) =s
w^fX^via, inaig(a), die zugleich portare und tenere (tenere zu (xr^ i'oc,
Dngen = packen) bedeutet. Ist diese Ansieht richtig, so muss das
Forseb. I, 166 Gesagte mocMficirt werden. Dann würden a-ra/dvfjj
d;4^/«£u, £^0^ zwar nicht von So/'/aog getrennt, aber doch begriff-
qpU anders ge£ASst werden müssen. Das wichtige Wort ü-raxdvrjj
'yfß^gs^ worin dbvah = vah in unsenn Wort Wage, bliebe so niit
\Sn% auch begrifflich nahe verwandt Der Urbegriff der Wurzel
1 (dh)¥ah ist erhalten in uijserm Wort ge-wo^en = ge-nelgt {^Fo^-
. fi0C9 gebogen, gebückt, geduckt) =» gedrückt, gedrängt, gedrang,
ijtWCT» fest, dicht, tüchtig in gr. vy^itjg, zu vergl. mit UoXv^StvxTjg
«(oben pu 184). Zu a^ra/dvfj würde dann femer rvyxdvm gehören
if (wenn eig. engen, zwingen, zwängen ^ drücken^ fest packen), verw.
yspli ^iyydvüi (oben p. 203, wo die reine Urwurzel dhvig' = hvig^,
i^lnjl + Gutt), iu;fdvijjj xiy/dv(Oy txvbo/ucu, txdvio (vgl. anga bei
H jjjfiif n, 18> eng SS nahe), a~q>lyyoi, äy/(o. [In d^aQvtvw = o/XerWf
I bKotif^f qwxBvijt) bei Hesych. liegt die Urwurzel dhvar = (d)livar
^- in tpiqd^ » (dh)var in dtigto, a ar in dQaqiaxw, s-ero, =a var in
I Sop (sQsammengefügt), althd. sniron, oben p. 192, lat. vir, vir-tus,
I elg. Festigkeit, wie vir eig. fest, fir-mus, stark bedeutet, im Ge-
1 genaatB von /vyj;, wo yw = hvan =» van in unserm wahn, wen-
ige TBÖr. mit sch-wach, weich, W^b, ^xa, TJaatav, ijxiaxoq^ xcocog^
' pmrmß (wo hvak), ijmog, dnakoq, eig. geneigt, biegsam].
, 343b. Svvqa, rdy Stadt auf Euböa, an deren Gründung die
'' Steiiier Theil nahmen (vgl. Hoffmann p. 1496), scheint mit 2ra-
gm, Snlgia (oben p. 213} zusammenzugehören; vgl. axvg : oxeiQZ
- mujff im Art. 2xei^(jjv oben p. 207 — 8.
^ , S4A. 2vßaQig^ij, bekannte griechische Colonie in Unteritalien,
; fiabat einem gleichnamigen Flusse, nach Strabo von der Quelle Sj-
il birifl bei Bura in Achaja benannt Schon Benfey I, 343 hat den
ÜAmeD richtig auf eine Wurzel avß => aFaß == aFoß in aoßfj,
^ itoßata (vgl. ölavßogf Slavqmg p. 205) zurückgeführt, aus sa + vap
^ (pder vabh) eig. stossen = ^) erschüttern, zittern machen, dann
* ^ B= ausstossen, blasen (lat. vap-or, Sch-wef-el ib. ü, 347, xan-
'. fiag, worin hvap, Dampf, rvqxoy worin dhvap ib. II, 275, von dhu,
^ &v^ stossen), tönen {Fan in dnvw ib. U, 61). Die Quelle Sybaris
könnte als blasende oder wallende, schwellende, quellende (vergl.
' . Qaelle mit Qualm und den Artikel Ovad^ud) bezeichnet sein. Der
f Grandbegriff blasen, hauchen (zu denken modificirt) steckt auch in
" aofog, weiäe (aus sa + vap oder vabh); ob auch in avßa^y geil
(eig. aufgeblasen, aufgeschwollen) und in avß^lvrj, Behältniss fih*
di»^ (blasende = tönende). Flöte? Da unser' seh wabben, schwabbehi,
▼erw; mit schweben, schweifen = sich hin und her bewegen, auch
eine Bewegung flüssiger Körper bezeichnet, so nimmt man JStßuQtg
am einfachsten für = aoßagd, eilig, rasch, schnell, flüssig ; vgl. lat.
trepidare (vom Wasser ffebraucht). So gehört wohl auch der Flnss-
name Sv^ag^ o, oder JQl^nacb Hofltauinn p. 801) zu crv in mvto
— 218 —
il =
mit! \' ■
_, bei
aus aa + VR B hva-db in ff-nev'Jfu f. a-itevdAa (s-pUten) =3 nA,
V&dh in oi&tia. Vgl. Uenfey 1, 560, wo mttväoi von rnnt, htv M
■A + hva — hu II, ^71 ftq(|.
344a. 2vQÜxnvnai, ui , Jon. Sv^ijmvam, dor. .2vp(üt«m, Ji^
püxonaai, die bekannte Stadt in Sicilien, luch ^v^mtü gaui
Hoffraann, Grohld. u. d Gr. p. 1998, ervühnt (aus Stolberg'i fiA»
beschreibung) zwei Sümpfe bei Syrakui, Lysimeleia nnd 9jti^
von welchem letztem Syrakus den Namen baben soll. lüA*
Ansicht richtig, so vergleicht sich unser Wort Braeb, ein nii|4P
Ort, aogcla. brooc, engL broke, holl. broek, niederB. brook, W
das nach Seh wenck s.v. von brechen zn kommen scheint lu' 4 wm>"=
d!e Oefinung bedeutet, „eine Oeffnung des Wassers, wo A** W^^*''
gebrochen ist." Vgl. Benfey n, 366, wo Kol. ä-vpiptToi;, i"*!^ >.*l
fHr ü-F^rjitTo^, i-f^yt] von der Wursel F^ay (= AFftty **, '»i?-;
fr»(n)g-o) = p«)' in ^/jyrvfii, pi?/^' = p'yjT^o, Riss, Bnrtbi ^J\ll W "
Kluft (i;j5 J'jfe). wio Qayäg, puy*?, wosu ^yöeig, rissig 1 ^JI;, VT*
geborsten, aufgesprungen, weiterhin ^xog, Riss, Fetce») ^"^^ V ^
Berrisaen u. s. w. Nun konnte in ^voätcovrieu eine mit Prttf- ** , 1^ \ ^
ponirte Wurzelf. oFqux = aFgay = F^y in Q^yrvjui l'^^^rtö* '
unser sprok, brüchig, spröde, niedere, sprock von sprikani _m^^
bei Schwenck a. v. sprüde, welches letztere Wort ihm au0 g^B^
entstanden und ebenfalls zu sprilun, brechen, zu gehöre **^^^A
Zu sprikan vergl. gr. anuQäaaw, reisseu, nna^tyfia, ab^^ m^
abgebrochenes Stück, ofaläamo, ritzen, atf-ükai, Stech dc^ *'j^\'h
vfiijk'-ika, Dom = reissend, Skorpion = stechend bei B ^^^-\ oöft
wo vfi(;k', vra^k' aus hvrask', hvarijk), fapxi^, Runzel ( "^^ -^^ B*
Runzel, eig. Riss, ^axnfig, runzelig), tpii^ay'i, eig, Einscb ^^^^»güHW
daher ') eine eingeschnittene Anhöhe, Berg oder Fela m# ;J«rf
') Kluft, Schlucht u. 8. w., ferner unser Wort Furche {vg -* ^^^ rfli
vom Erdboden, yijq äänedoy it<}ötgoig), eig. Einschnitt, R^^^^u'lJ«
mit a-naftuaaw = Ux<., für A/>ixw (Benf. 11, 315), i">-^^i.as,P
Einschnitt, Riss = Wunde, Fok» in lat. sulcus für s-vi« ^L^jei^üt
tSX%, äkoi, avka^ ib. II, 31Ö, — Andere werden Syrakus ^^gg ja
lieber von den (durchbrochenen = zerklüfteten) Felsen *^^VKig
Steinbrüchen benannt sein lassen, worüber HoßVnann p. >^ ir
vergleichen; die Form 2ivQii3toDiiat ist wohl auf SvQtxxönj<f^^^
^äxöfnnai = Fgüyöiaaai, FQÜxöiaaai) zurückzuführen. ^£tA '
345- ~<ftü^fic„ 0, Wagenlenker des Pelops, kann ^'i*"^ aj
der drehende = lenkende (vgl. unser lenken, eig. drehen, bP' . ;
11,314) oder aber als der drehende == wirbelnde bezeichnet s^'^^y Ir'
ist im letztern Falle ein Bild der wirbelnden Luft, die als ^"^u j^
des Pelops anzusehen ist. Vgl. den Namen MvfiTii.og (lat. »^ /'*t^
Vertex) und aipttiQog (rund; von Empedokles gebrauchtes tf>^^ it^
o<fai^, jeder runde, kugelrunde Körper, verw, mit offsEpa,*!"'* V j
fnn'^io = ekiaaay; aipaiQog, uipaTpa für arpapjog, ntpa^ja ainJ '* ptii
sa + ifoq = hvar, dhvar, dhvfi bei Benfey II, 278 sqq. »0 «• 'S.
duciren. Doch vgL auch atpv^a, HamiQlFf^ -worin tpr<Q aus ((l)bt>i ^
— 219 —
l = hmal (lat. malleas), bewegen, erschüttern bei Benf. 11,
igf. stossen, wie dhvag', woher althd. tungol, Hammer, ib. II,
iazu vgl. II, 293, wo hvar : hval in ndXXw, lat. pello (=
, stossen = treiben, drängen (wie wd'iw). So könnte 2q>ui-
' 2hFagjog auch ein stossender = treibender, in Bewegung
ler Wagenlenker sein ; (paQ : hvar wäre «±8 ig in iqBvrjgj xvß-
ib. II, 305, «s aQ in alga^ Hammer, !b: II, 9.
loa. 2rpijxiia, ij, alter Name der Insel Kypros, kann sich
f Namen ^Axofuxvrig (vgl. die Nachträge, Art. \4mfi.ag) und
ig (KiQaaxla ..... $m ro i/eiv noXXdg i^^o/dg, äg xsQara
bei Eustath.; vgl. Hoffmann p. 1272—3. 1298) auf die
i^orgebirge der Insel beziehen. Vgl. Wäxov^ to', Landspitze
Westküste Ereta's (für 2ndxov),'a(p7J^ , Wespe, aq>rjyciaxogj
hl (^dem Wespenstachel ähnlich^) mit (pd^og = o^vg und
rj7 = axif, ^xfjg, spitzig, scharf, von hva-k, dhva-k (xax in
©ben p. 160, &ay in &uaao)v, ra/vg) bei ßenfey II, 274
^^^i)^ ^0 dhu, stossen, in d^oog^ schnell, spitz als die Ur-
su betrachten ist, woraus die I, 1Ö5 sqq. behandelten Wur-
d Wörter herzuleiten sind. Sonst pflegt man atpi]^ auch
fsiow = atplyycoj atprjmg « afprjyio^fiST^g, atpfjuwö'fjg = l(^)n'og,
itig, hager zu verbinden; diese Wörter gehören sicher zu
fe (d)hvak, (d)hva-/ (in uy/cj) bei Benf. II, 17 sqq.; vgl.
oben p. 76 angezogenen äusserst wichtigen Schweiz. Wör«
Grundbegriff der Wurzel (d)hvag' bei Benf. II, 275, wozu
S althd. tungol, Hammer (vgl. auch Schwenck s. vv. den-
L-ngel) stellt, ist erhalten in a^qxi^m, eig. stossen, hauen,
= schlachten (vgl. (T-ffv^w, schlagen, a(pvy^6g = naXfiog,
lachen, pochen, au-ßd^(o, zerstossen, und unser dengeln ne-
^el =s Prügel und sch-wingen, sch-wenken) ; sollte nun auch
K. 2(payta s 2(pay:r}jQla (Hofimann p. 2093) als eine stos-
^oog von dhu) s stechende, hervorstechende, spitzige Klip-
Ä bezeichnet sein ? Vgl. a(pfjvj Keil (spitz), x//fjvy Gall-wespe
ä) mit q)ayy q)ev in * (f>iv(Oy tödten, von hvan = dh(v)an,
=Äei Benf. II, 276 (aus dh» -h n), wo auch a-roWg, Spitze,
^^0), stossen » erschüttern, schwingen (II, 21, va(n)g' aus
t, 275) anzusetzen, und dazu Schwenck*s D. W. s. vv. spicken
Spicke, Spieker. Wie in unserm sch-'wingen, sch-wenken
ti)va(n)g' steckt, so sa 4- (h)van in dem von Schwenck s,
'^«in behandelten Stamme sveinan, treiben, eig. stossen, der
^ gr. (salvia f.crjFay/oi, wedeln, aber auch (stossens) erschüttern,
^Igen, bewegen entspricht; hvan erscheint in xaivco, stossen
ti, femer vielleicht (da hvan : kvan : ^van werden konnte,
mt II, 63. 160) in nivd&Mj or-x/y-aS, flink, schnell (vergl.
^dü) von dhu II, 274) ib. H, 164, worin i aus a abgeschwächt
ann; doch vgl. auch xIvscd und mv in aiviov neben aav in
Zu den von Benf. H, 164 bei gvi, bewegen, angesetzten
*Q stelle ich noch xilbvy Hund, gen. Kvv^g » »Faif in lat.
las
•»(
hfl
— 220 —
can-is ; gr. xvoy ist » xFoy es S(ribrit (van und bedeutet also f^h
lieh sich, bewegend, laufend, flink, schnell, atdro^. Mit unsenn W.UJ^
verwandt scheint Hinde, Hindin^ ferner dasvon Schwenck8.?.fia||tf{
angezogene slav. Wort koni, Pferd, wobei kan : kyan : ^wfl
Grunde liegen kann; vgl. kvath » lat quat-ere bei BenLhM
mit gva-, gvath, bewegen II, 164, welches letztere Wort au M ^
und dies aus hva-th (hu^hva^projicere, s-chä-tten^xv-^-o^I(l)|
entsprungen ist Vgl auch Kdvrj oben p. 80 (stossend s ißl
femer Kaivtvq (Sohn des "XAaroc, ob zu ikavrw, also treia'"
schnell; anders oben p. 185) yieUeicht «s schnell i&o6g)]}iil^
Name wird öfters verwechselt mit dem Namen
345b. 2/oiv(vg, o, Sohn des Athamas und der Themii^Hi
der Atahinte (so z. B. bei Jacobi, Handw. d. M. p« 544iil^
Elymenos')). Da die Bezeichnung „der Schnelle'^ fardd^v
der Jägerin Atalante äusserst passend scheint, so möehtti^^
Namen 2/oivtvg von a/otvog, Binse, trennen und mit ;fSOS 9^^
schütten (vgl. schütteln^ er-schüttem), werfen, schleudern, b^^ i ^^
II, 194, femer mit xfi^o/uaij heftig bewegt sein, von ^^^J^fk W
dhu in ^oog, ^^oi ib. II, 274 verbinden, 2/Mvevg ^^ta* *^
2/oFtV'€vg, wie xoTXog für xoFiXag. Doch ist diese ^^y >
als eine höchst gewagte und zweifelhafte anzusehen; ^^
oben p. 146—7. jg^
346. TaXdvßiog, 6, der Herold des Agamemnon, ^^ ta
als Heros verehrt wurde, ist ein äusserst schwieriger J^^LfÜ.
man vergeblich aus rrjXf, tt^Xov und lat tuba herzute ^^^ . ^^.
hat. Derselbe scheint kein Compositum, sondern eine ^^ ^IM
bildnng von einem Worte ruk&Vy also zu fassen wi^^ uMi^
^(ov-(piov, oiQyv-qxog bei Benfeyll, 101. Dieses Wort ^^^f a^
mit d-cd in d-aXegogy d-älaaaa, xv/uo-i^aX^jg (wogen-quell^^ ,>J ^
&aXid'(o, a~TaXdo>j TfjXe&d(o verbunden werden; ^«^^*^^if
danach ein quillender, fliessender, strömender Redner, ^^. «j
reichlich quillenden Rede, des reichlichen Flusses der ^ ^^ I
oben p. 161—2 (Thalia). Doch ist diese Etymologie ^f '
wiss. Andere denken vielleicht lieber an (S'-tqi, tqv, au9
8S-^^
y
VTIDO. /^uucic uciim.oii vAviicivui. iicuca au. u— »(ic, ft^ri/, au*' - .^^
(lat. s-trid-o, dem griecb. vagd; rdXd- entsprechen könnte) ^
I, 676 sq. n, 263 sq. Vgl. s-ter-to (schnarchen, eig. tönefl;*: ^
men), worin ter == dhfi, dhar, dhrä-ksh ib. II, 263. 228. (f" ^
köni\te man an eine Reduplication denken und TaX^ßioi;^^' ' ^
d-Qvßiog (von d-Qv^ß^ vgl. a-TQißog, s-trepo) nehmen, ^^f^ "
Sanroß höchst wahrscheinlich für ^oq^qüititm (vgl. dftenw^ ip^'
steht Vgl. auch toq bei Benf. II, 253 u. hva : ßa H, 58 ; vontr
und ßa könnte TaXd-vßiog (schnell-gehend = Bote) stammen
346a. TäXwg, 6, ein eherner Mann, der täglich drein^^
Runde um Kreta machte ; sah er Fremde herannahen , so ^^
er sich im Feuer glühend und umarmte dann die AnköauD^
Jacobi, H. d. Mythol. p. 836. Schon Schwenck^ AndeutungeQ^
362, brachte den Namen vermuthungsi^ise zusammen mit dlsa^
— 281 —
cr/a, uiXe6^j 6, naxfj^ Avy^^ von Fak = Fag = /nag bei
r II, 195, wo althd. walo^ heiss, wall, Hitze, unser war-m,
id. qualm, dualm. Dampf (vgl. Schwenck, D. W. s. v. Qualm),
Sch-walm, ferner griech. d-dX-no), d-iQ-og, ^^(»-^og. Dänach
3 Tdkwg als der Qual-mende, ywXoitq {tf/6k-^g aus sa + (</)ÄjFoA,
"Og » Qual-m), der Glühende, Feurige bezeichnet sein, sei
BS TdXmg für QdXiag oder für 2-rdXwg steht, von einer Wur-
raA aus sa + d^aX =» mlttelhd. dual-m ^ 8ch-wal*m (sa +
-m, q-ual-m). Vgl. d^aXsQog, &dXaaaa, bnllire, qnillen, Quelle
Qnal-m und) mit a-TaXuM. Ob der bisher besprochene Talos
entisch zu halten sei mit Talos, dem Sohne der Perdix, der
fiter des Dädalos, (Jacobi, H. d. M. p. 835), dessen Name öfter
sr^o^, d^aXXog, &dXX(o combinirt worden ist, kann ich nieht
Biden. — Was den TaXaog, o, Sohn des Blas und der Pero,
des Areios, Vater des Adrastos, Urenkel des Eretheus, des
-igen^, betrifft, so scheint dieser Name «= raXaog^rXT^f^iov,
endy duldend, ertragend. Doch vgl. auch die Wurzel tolX in
-o^, die den Begriff der heftigen Bewegung enthält. — Ich
e hier zum Schlüsse noch TaXtxovj t6, einer der beiden
n Gipfel des Taygetos, heute Makrynö genannt (Hoffmann
^)y und vergleiche dazu das formell vollkommen pausende
k^ Wort Dolde, nach Schwenck s. v. .„der Wipfel der Ge-
9 die Spitze derselben; althd. toldo, Haupthaar, mlttelhd.
dolde, der Baumwipfel, Schweiz, dolden, dolder, Hauptast
•«(umes.^ Ob Dolde mit dulden zusammen und zur Wurzel
toi in lat. toUo, tolero gehöre, ist noch sehr zweifelhaft;
^li (TTOQ&fj mit TOQ^vXov (eine Dolden tragende Pflanze).
-Cb. TdvayqajTfj Stadt in Böotien am Asopos, ist ein ohne
mit dyQog^ Acker, Feld componirter Name. Was die Wur-
■^ betrifft, so kann dieselbe leuchten bedeuten, wie weiter
■^fc den Artt Tivfjg (Tivdytjg) und Tiravog (xl-rotvog, KsXk,
^v^eisse Erde) nachgewiesen werden soll Tdvayga kann also
'^ ssem Acker, Feld, von weissem Erdreich den Namen haben,
ciffmann, Grchld. u. d. Gr. p. 589: „Der Zugang zur Stadt
^v-ar schwer zu ersteigen, so hoch lag sie auf weissen Thon-
• ^ — Sonst könnte Tdvayga auch „steinigen Acker habend^
^D, von einem Worte rdvo (= arivo »» orevog, eng =» fest,
Vgl. aria f. crriv/a, arsvja mit unserm Stein oben p. 213),
vgl. ytliJQog, Loos, eig. Stein, mit üiitX7iQ6g^ hart — Wäre
Yga wirklich identisch mit dem homer. Fgata (von Anderen
^ropos identificirt), so würde ich für Fgata an die Wurzel
fQt^ gfi, fi, leuchten denken ; vgl. oben p. 24. 196* — Wer Tdv-
für =3 „steinigen Acker habend^ nehmen will, kann Tav- mit
g,^, eine der kykladischen Inseln, die nur ein leicht mit Erde
ogener Fels war (Hoffimann p. 1416), zusammenbringen; eine
D (semitische) Etymologie von TPjvog erwähnt Alexis de Va«
?in Jahr im Orient Stuttgart 1854), p. 198.
— 222 —
iLoc
JftD. S(
ntabt
he 1
feuni
347. TuvxaXoq, d, 8ohn des Zeus, Vater des Pelops, Utk
neuerer Zeit mit dem Sanskrit wort kanluda, beweglich (von 4
kar, gehn, bewegen, redupHcirty vgl Benfey II, 82 sq.) zosaniH-
gebracht worden ; obwohl dieser £tymologie in sachlicher fiW(
keine Schwierigkeiten entgegenstehen, so ist es doch nicht eM^
TuvTukoc von TaAat'Tovy Tukayrcvo) (s= rawaXtvia, rayroilou) U
Benfey II, 269 zu trennen. Die Grundbedeutung der Wuielf'
ist wanken, schwanken, schweben, zittern; xak steht für cr-iiij*!^^^
sa + ^aX = (d)hval, wanken, hval = hmal, erschüttern, bnüp \ ^^
{o-q^dXXui, a-ipukkofiaij vgl. 7TukX(o) bei Benfey II, 280. 28Sift \ ^^
wohin auch kal (emolUrt aus kal, und dies aus hval, mit k^H l ^^
wie oft) gehört. Danach ist Tantalos als ein Bild des unndi|Vi' V^
wegten , stürmischen Elements , sei es der Luft oder des iMi y^
oder überhaupt des Wassers zu fassen; wie ich glaube, iitte' p
talos ein Bild der stürmischen Luft, wie Pelops. Vgl den folg. A:^ \^
wo über rag = rak.
348. Tdgag, o, alter Heros in Tarent, Sohn des Posdta;
auch ein Fluss bei dieser Stadt Der Name kann zu Benfey 1,676
sq. (wo O'TQi, lat. s-tre-p-o, rsg^tT-i^o^j s-ter-to) gehdrcn, ikar
auch zu II, 253 (wo von der Wurzel rag, zittern, dragnf^
Tug^ßoq, tre-mo, ra()6e(7(Fai), sei es dass Tdgag urspr. Name «nei
Dämons des rauschenden oder zitternden, wogenden Meerei o^
aber Flussname (vgl. trepidare vom Wasser) gewesen ist. üebfav
ist die Wurzel vag , zittern , identisch mit der inoi vorigai iiänl
besprochenen Wurzel zak, also aus &ag (a^ifaQ^ eniaftaV^\
Grundbegriff ist die heftige Bewegung wie bei %^oq (dhva, An-V-i)
oben p. 64. Vgl. p. 217 unten.
349. Tagragoc, o, der Tartaros, ein tiefer Abg^rund unter der
Erde , wird von Pott , Etym. Forsch. II , 78. 1 16, mit per«, tirt,
Finsterniss, tarik, obscurus, afghan. tor, osset. t^r, althd. tarchiBt
angels. deorc (dunkel; vgl. angels. sveorcian, dunkel machen, lorf
Schwenck s. v. schwarz mit Benf. II, 294 sqq., 296, wo scb-war-f
aus dhvar, dhvfi, umgeben =» verhüllen, gr. d^vkj oben p. 23) i>
Verbindung gebracht; auch denkt Pott II, 116 schon an ßine Zi-
sammenstellung von Tagrugog mit lat ter-reo (f. ter-seo von W
tra-s = vgEtT in rgscj, zittern ; ob dazu Tägaiog, 6, Fluss in 1^
sien, vgl. trepidare vom Wasser), wie sie von Benfey 11, 25J''^
mehr Bestimmtheit vorgebracht wird. . Allein eine Bezeichnung ^
Tartaros als des Furchtbaren scheint mir viel weniger passend di
eine andere, die besonders das für sich hat, dass ihr eine Natur-
bedeutung zu Grunde liegt Vgl. Schwenck, Andeutungen p. ^^
der Tagragog mit regergov combinirt und durch „Höhle, Schlund'
erklärt, und dazu Benfey II, 256, wo Tegtü) (perfodere), rogkt
zog/nog (Loch), verw. mit goth. thairko^ angels. thyrl, Loch, dann
mit unserer Partikel durch, die auf einen Stamm mit dem Begrif
des Bohrens, Durch-bohrens , Durchdringens zurückzuführen ist:
dazu gehört auch unser Wort Dorn, goth. thaurnus, eig. bohrend,
— 223 —
Lioch, einen Riss machend, stechend, verwundend. Anders über
rn Benfey II, 226. Demnach bedeutet TaQ^ruQoq einen löche-
rn, schlundigen Ort, Loch, Schlund, Abgrund. Es würde uns zu
^t abführen, wollten wir hier näher eingehen fiuf die Vermuthung
^'Wenck's, der in seinem Deutschen Wörterbuch s. vv. durch. Dorn,
^tire letzteres Wort mit den ersteren für verwandt und für = Loch,
'%ung hält; diese Vermuthung ist unserer bereits oben p. 64
gesprochenen ^Ansicht nach vollkommen richtig; das Sanskritwort
6*», dv^ra, Thür, bei ßenfey II, 276, gehört zu II, 225, wo dar.
Es aas dvar, dvfi und dies (vergl. II, 228. 263, wo dri, dhri,
^Itsh, dhräksh) aus dhvar, dhvfi von dhva (+r), dhu, ^t;-w,
Rissen =» stechen, spalten (vgl. ib. 11, 271 sqq. 174), wie d^vQo,
brt Dadurch kommen nsiQO) (n =» hv) und regsw (f. a-rsQeo) aus
[- H- &fQ =s dhvar) ib. II, 256 in Verwandtschaft, ferner tsqso}
jit.S^vga (Thür, eig. Loch, Spalt) und den von Benfey n, 225
g. verzeichneten, mit ^ anlautenden Wörtern. Vgl. auch Benfey
14 sqq. 17, wo er ^/, fi^^ (brechen, reissen, spalten, stechen)
iC dhvar, dhvfi + y zurückfährt ; die Urwnrzel dhvar steckt wohl
jOrh in ^dQ^s&gov = ßd^-ed^ov^ ßäg-aS-gov, wo ^eQ aus äFsg wie
1^. in eni-^aQiüi ib. 11,2919 ^°^ öFaf} (= dhvar in unserm thenelr,
;l. oben p. 191 sq.).
349ia. TnvQOfxivtov ^ to', Stadt auf der Ostseite Siciliens, das
iiiti|^ Taorniini, auf einem naturfesten Felsen gelegen, der Tau-
^.liiesa. Vgl Hoffmann, Grchld. p. 1984. Der Name TavQog darf
It xavQoqj Gerste (Forsch. 1, 154) verbunden werden, welches Wort
g«. auf«rstossend, auf-springend^ auf-starrend (also die Gerste von
dnen borstigen Acheln benannt) bedeutet ; vergl ^o^^-w^i, OoQva^
||I6B p. 63 sq., wo &aQ : dhvar = or-ra^ in Tsgdw, rogog, = hvar
^^fiQcoy eig. stossen = spalten, durchdringen (gri bei Benfey II,
Sbk aus kh : kr 1 : kar = hva-r von hva, dhva, dhu, stossen, wo-
ff: &o6g) und dazu xQid-tj «= noa&fj (vgl. Behf. I, 632; noa&f]
^ nctff in ntj^diOj nv6 in Ttv^agi^ü), aus hvad, eig. stossen, daher
^s^m = Am-boss, eudere = bossen, verw. mit bochen, pochen,
rnpa^cj), woher KQid-Mxrj^ ?;, Landspitze Akamaniens bei Alyzta.
It- Der zweite Theil des Namens TavQO-fjiiviov könnte zu (dh)van
pifiL fän, abhängig, Abbang) bei Benf. II, 321 (vgl. Qfvod, Mv
beo p. 60, MaivuXov p. 117 und iSvva in den Nachträgen) ge-
^ren, so dass also Tav^O'/tisviov „Spitz-bergen^ bedeutete. Zu Ofval
Tf^ noch Mevalf at^ St£idt in Sicilien, femer lat. minae, die her-
'omigenden Spitzen dör Mauern, minari, ragen, minax, ragend, von
«Q = dh(v)an bei Benf. 11, 276 (vgl. das Zendwort van, tuer,
rapper), eig, stossen (dhu, d^oo^j a^rorv^, ÄZbvrt;;^/« oben p. 130);
A neigen » stossen (Benf. II, 182), so bleibt die Wurzel dieselbe,
renn wir -fisviov zu gael. ÜLn oder zu lat minae stellen, lieber
•ünari, drohen, werde ich an einer andern Stelle handeln.
349b. TcKpiaaang, 6, Berg in Aetolien, der an der Küste sehr
obroff wird (Hoffmann, Grchld. u. d. 6r. p. 467), angeblich von
— 224 —
dem Orabmal der Kentauren benannt, gehört wohl insammeD nM Jijf
i)rj(iai = coiles und den oben p. 1 venEeichneten Wörtern. Jkh
TaphiasBoa wäre danach als der geneigte = abhängige, ahs^
sige, steile Berg bezeichnet. Gehört damit zusammen der ^m
Tu(poCy j^f die grösste unter den Inseln der Taphier au der KM m^^
von Akamanien, welche auch eine Insel der Echinaden geont
Kie
H
H
wird ? Vgl. Hoifmann p. 2088 sq. , wo die ^E/ivadsg, so genn^
Jim t6 vQa/y xui oi^j und die 'O'i^rai^ die homer. 0oa/(8ciLri^
als stachlige, spitzige = felsige Inseln, als Klippeninselo znüMi
sind. Uebrigens iiiess Tutpog auch Taftovg (v. L Ta(pi(waoa)wi
Strabo X, 3Ö6. 459. %
350. Teyia, i^, Stadt in Arkadien, bedeutet wohl eiMtt \^
bedeckte = beschützte, mit einer JUauer umgebene, befestigte hfc \^^,
Vgl. rsyogj rhysog^ riyij = azbyrj^ lat. tegere, unser Dach, M^ *j^
decken, welche Wörter sämmtlich das Präfix sa eingebfisstfete jü^
Dasselbe ist erhalten in sthag =» az^y^ca bei Benfey I, 641} i*
sa + dhag == dhvag, dhva*g = dhva (ib. II, 320 sqq. l^^
welche Wurzel neigen, biegen, wenden, drehen = umdrelM, br*
geben, bedecken (dbva-r ib. II, 294) bedeutet. Zu Benüey % W
sqq. gehören unsere Wörter hegen, Gehege, Hecke, ferner (dt leto
dhva-g auch dhvi-g, neben stha-g auch sthr-g erscheioei b*/ ^
rtt/og und to^o^ (hegend <= deckend, umgebend): YgLib>l^ ,^^
sqq., wo T^, vi aus dhv6, dhvi und dies aus dhvja ^ ^hn-hr i}|^
davon kommt lat. vi(n)cio, wickeln ib. I, 289, verwandt rf_"^ fi^jj^j
den und dies mit wenden (von vat, va-n-t ib. II, 323). * W*
bedeutet wohl auch Tiyvga^ Stadt in Böotien, die bedciJAi*"
gebene, mit einer Mauer versehene, die Veste. Ob soa*»**"
yriaaogj tj, Stadt auf Eypros, Stuystgog, rj^ Stagira in Mak«***
zu fassen? Vgl. auch Benf. n, 235, wo unser dick, di«^*'*^
(von tv-k, vgl. dhva-g II, 17 sqq., wo eng = gedrang, didrt,»!
also tv-k wohl aus s-tv-k = sa + dhv-k. Der Orundbegrf^
tva ■+- Gutt bei Benfey II, 235 ist neigen; vgl. ib. 11,291«'
(TT/xo^, Gewicht, und dazu altnordisch thüngi. Gewicht, thdngr,8cM
bei Dietrich, Altn. Leseb. p, 288. .
351. Tdjunta, rdj zusammengezogen Td/unrj, schönes TW t^^
Thessalien zwischen dem Olympos und Ossa, vom Peneios P* :>ir^
strömt, ist ein sehr dunkles, bisher ganz unerklärt gebliebenes^ '4,
Denn die von Benfey ü, 237 versuchte Herleitung von derW* \\
Tsn {Tsq)-Qa, lat. tep-eo), strahlen, wärmen, warm sein, 80^ \
zd Th^nsa eig. die warmen Quellen bedeutete, ist ohne ZtW* U
ganz unhaltbar. Ich denke an die Wurzel ran in Tfmkm^^ ^ U
^55 ai
■tCIO;
'\
drig, TutpQog, Graben, rdnijg (niedrig = flach, breit, au8gebrcit»=^ U
Teppich, = rdnig = ödnigy verw. mit ädneSov f. 6dnsvov, övtfr^ U|
ÖETi^ag (tiefer , eingebogener Becher vgl. Topf) und unserm W u
tief bei Benfey 11, 66 sqq., wo eine ürwurzel dhvabh oder dW V
= dhva (-+- bh oder p) II , 320 sqq. aufzustellen ist Diese b*- 1
deutet neigen, senken, unter-bringen, geneigt, gesenkt, eingesnnitA
— 225 —
cbcD, tief sein und ist vielleicht in gr. d^un-^vM, begraben^
senken (vgl. holländ. stuypen, neigen)^ unverstümm^ er-
Ygi. (d)hvabh oder (djhvap in lat cubare, cumbere, can»-
fUjiTü), xvnfXkov (verwandt mit dsnag und unserm Toipf aus
u. s. w. ib. II, 324 sq.; indem von dieser Wurzel die
;ruppe hv abfällt, entsteht ap oder abh, welche veratOm-
'orm in unsem Wörtern Ab-end, eb-en, Ebene, Ebbe er-
, ferner in gr, ci/ußi^ (Becher, vgl. xvjußog, Kv^ßij), ag^ßrjj
ä/u7iiXog (vergl. xufinvXog; die Rebe ist als geneigte,
le = gekrümmte, sich krümmende bezeichnet). Um nun auf
; zurückzukommen, so veranlasst uns ddmg=^Tdnigf roinrjg,
^ aus dh (vgl. nsd?j, ib. II, 94, nvvdu^ = JtvS-fiijjf, Jvw,
neben unserm touohen, taufen, ib. ü, 68 sq. 370), auch r
(vgl. lat. tab-ula mit rut-ilus s= qv&) herzuleiten. Doch
man ran^ ^^{h)^ au<^h recht wohl auf sa + d-an (dhva-p)
(ihren. Derselbe Zweifel waltet bei der Erklärung des mit
^ord. thüfa, Hügel, Höcker (Dietrich, Altn. Leseb. p. 288)
bindenden Wortes xvfißog ob, das sicher zu Benfey II, 324
' xvTi, xt;g), xvß, Tcvfiß) gehört, wohin ausser &fjßai = coUes
das lydische Wort rdßa = nevQa (Mueller, Fragmm. Hntt
IV, 311) als auch die Ortsnamen laßai (Stadt in Karlen,
ich in Lydien), Taßtui (btadt in Grossphrygien), Taßrjvw,
\iov (Ebene in Fhrygien), IsfißQog, o, (Stadt in Kypros),
>i/, TOj (Stadt in Phrygien), auch TvjLißQiovj zu stellen sind;
uch Qd/Lißgi/iiog, 6 (Stadt in Karlen) , Qv/ußQa, tj (Fleoken
Bne in Troas), GvfißQtog, 6 (Fluss daselbst), Ov/uß^a^a, rd
ien), Ov/uß^laj ij (in Karlen)? [Beiläufig erlaube ich mir,
Verwandtschaft von * rifjinag, Tt /Linea mit vdnog, vdnij hin-
Q ; van ist aus hna-p (Benfey II, 182 sqq.), hna aber aus
ä und ha aus dha, dhva Ib. U, 320 sqq., woher dhva-^p In
:)C, Tb(/4)n(a. Zwischen Ti{(j)n€a (aus dhva-p) und vdnog,
Gius hna-p, dhna-p, dha-na-p, dhva-na-p; zu dha <=: dhva
ä in rld^^/Lu neben dhu, dhva in d^aFaaaix) , Sdßaxog für
og ib. II, 267) waltet dasselbe Verwandtschaftsverhältniss ob
tischen xra(^);i, yva{iLi)n und xa{fj)n ib. H, 324, wo yivan,
tus hna-p (II, 182 sqq.), ^an aber aus hva-p (II, 320 sqq.,
p = d-hva-na-p = hva-na-p, ha-na-p, hna-p). Vgl, p.216].
en oben angeführten Namen könnte auch verwandt sein der
der ältesten Bewohner Böotiens, der Td/u/LitHfgf ot ; sie kötmten
iNTohner des tiefen Marschlands bezeichnet sein, worüber ich
iflfmann, Grchld. u. d. Gr. p. 533, verweise. Tif^(j.ig steht
tir Tbfjini^ oder aber für Tin/ni^f wie o/uata, onna für on/jia.
ens Hesse sich auch an arelßw, aTt/nßü), trrsgxo (nro. 1, von
nck, D. W., richtig mit unserm stopfen zusammengestellt),
artßagifg, stipare, unser Stab^ Stamm, steif u. s. w. deidcen,
h die Temmiker als arißagol, tüchtige, stämmige (vgl platt-
b däftig und Schwenck s. v. steif, dann ^en Art 'Ensiog),
15
— 226 —
krMgfe, derbe Männer bezeichnet wSren. AelinKcfaer BeiM^i
I
sein ktonte der Name dw TißaQfjvo/^ol, Volk afn schwarzen Meffi.
iD der Nähe der Chalyber^ wovon TißaQf^via, ijj Gegend ioEfc^l"^;
Mien am Pontus Euxinus ; zum Nam^en der TißoQrjvoi yer^ \^
sich dann der der tbrakischen JnprjQtq , worüber ich scboB ^ \^,
p. 43 eine Vennuthung vorbrachte. Wenn auch wnnseihaft) ^ \«
doch nicht begriftlich verwandt sind folgende Namen : Tißla^ -^^ \v
Phrygiens, Tißtiov, ro', lierg in Phrygien, auch Tlßm^ t6^ "9^^ \
die sich mit lat. ob-stipus, ob-stipare combiniren lasset^ ^^^
Tttßu (iyd.), &ijßtti = colles, sabin. teba, unser Stauf ^^J^
wohl geneigt, abschüssig ^declivis, geneigt = abschtissi^'^^^'^^g^
Vgl. unser tief mit gr. rutp^og, unser Topf mit gr. J^tt^cxC^* i^^
böhm« debf , Thal , dupa , Höhle (wo dhvap => htai^ ^ '^^
äubka, dnpka, Grubehen (Jordan, Böhm. Wörterb. |>.
wo auch dul, Grube, Loch, dula, niederer Ort, dSlek,
s. w. SU beachten, worin dhval «= dhvap, woher auc
Thal); femer gr. datppfjj Lorbeer, verw. mit a-^titp*
Kranz, worin dhvabh «= dhva-h In So/^-jitog (bei Berm
820 sqq.), b= dhyibb in dig-^gog (sich neigen =5 niederl^»-
viell. SS dhvip in ädinaiay tj, Ort in Arkadien, (wohl
givpvq für dhFamvq^ Tgl. Hoffmann, Grchld. p. 1157^
die Artt. ^Aßm, Tupi^g)y weiterhin die mit Präf. sa. J^^
Wörter angels. steap, jäh, abschüssig, engl, stoop, ni^^ \^
als Beiwort: gebückt, tiberhängend, steep, steil, jäh, s^*^»»"'«
Wörter, deren Grundbegriff aus lat. ob-stipus, ob-stij?^'^'*' f^
stnpian, sich (zur Erde) neigen, holländ. stuypen, ^^^'^m, i
steypast, herabgestürzt werden (de-cidere), steypir, ^J^^.— ^ j. * 'J
länglich erkannt werden kann. Im Griechischen hat si^^^ *^^
deutung zwar auch erhalten, aber nur in sehr verstüifJ'^.^ '"
men : nämlich wie sich gr Inog, Indw, inro/nai zu lat. ^ ^ ^
halten (vgl. den Art. Tfifvg),' so verhalten sich zu den eb^^ 5*w«i»
germanischen Wörtern gr. alnog^ ainvg, worin In aus hf^ ^' *^
=s a^rFtUy a-Tin, ob-stip-us. Daher dürfen die gemvtfff^P^f
Namen Tißla^ Tlßsiüv, Tißiov (Ttßiog, 0, phrygischer -P"'»*'/
häufiger 8klavenname bei den Griechen, 7Vß?jQog,6y papW^I™''/*^
Name können auch zu azißrjy axißaQog, steif = fest, ^^^/\
hören) kühn verglichen werden mit den griech. Namen ^^^[^ I \
Alnv, t6, AXntiUy ij u. s. w. Die ürwurzel könnte rein ä** ^'
sein in dem Ortsnamen ©//:?«, 17, (angeblich von ehierA«J*j \
benannt ; vgl. &rjßai = coUes) ; ob auch in dem dunklen MoWJ
\C'
Stadtnamen &iaßrj, 17, Öiaßat, al (für Qiünrjj Gltpr^, Bitf-^^
Benf. n, 169)?? Gleichfalls kann dieselbe gefunden werden^
mehreren latein. Namen ; vgl. Tibnr^ uralte Stadt in Latiam, ^■
ein Bergrücken nördlich vonCapua, Tifemus, ein Berg inSasuB^A^)
an dem die Stadt Tifemum — auch zwei Städte inUmbriea Wi'l^^
den Tifemum — lag. [Der Begriff geneigt , gebogen sein rt«* ; fc
auch in der gr. Wurzel iß^ wovon tßävfj, 17, Xßavog^ 0, der iSn* ^
— 227 —
yoq^ ycarXoi;, yavkog ftei Bctof. ll, 18, 39<2; dasm gehcfren wobl
S?j, ij = (TÖ(M)V (schwerlich mit &tßfj zu tdentffieiren), tßfjvot,
xffjicäi oav^iciryüa, ttißojtol (Hesych) und xißwrog (x = hv)
wie schon Forsch. I, 96 «rkttnnt worden ; endlich lif/o^j 6, «s:
der Epheu, e^. der geneigte, gekrümmte, «ich krümmende,
cle^ rankende. Ob nun auch &f<Tßfj (ür ^/cTnjy <f/dj) ^
*? und kt. tibia, Flöte^ woeu Vgi «vAo^ bei Senf. 11, 301 (von
italt benannt), dann tubus, toba, «aber auc^h ««ibilo <zu iibia
mare zu tonare) und böhm. tipBti bei Jordan, Böhm> W. p. 277].
32. TSvjjg^ äol. Tiwrjq^ o, -Sohn des Kyknos (eines Sohnes
eeidon). Dieser schon Forsch. I, 181 berühite Name kann
» donnernd bedeuten und auf die donnernden Meereswogen
^ziehen; afneh kalin Tivr^Q „im Znstaiide der stossenden,
) schnellen Biewiagung^ unruhig, störmiseh bedeuten. Vgl. die
^Wurzel stan, tönen^ bei Benfey I, 675, srafs sa -f- dh(y)an,
K, 275, eig. (von dhva, dhn + n) «tossen = ') schlagen
^bv in &dv(ß} n, 276), erschüttern^ ireftig bewegen, schwin-
^-daact) für rfv-daaca, (a)«m(T(Ta) , « ') ansstossen, tönen;
^iv in ardvo), ^vivr^a^, arevä/w, dazu lat (8)tot]>are, deutsch
^, aber nicht tönen, das zu dhvaii H, 276 gehört« Au6h
(ib. II, 63) kann als {»in tönender, donnernder Wogengott
Werden ; doch scheint die anfdere oben p. 98 gegebene Ety-
weit vorzuziehen. Wenn man an das tenedische Beil {Tevd^iog
D denkt, könnte man yersucht sein, Tivfjg zn d^nno (* (pivo),
zu stellen. Schwierig ist die Deutenjg des Inselnamens 2V-
«Fofür wohl auf keinen Fall an S^og, Sitz, gedacht werden
'^ire^og scheint ffir Tirerog zu stehen, wie damSttv für
-*; bedeutet der Name so viel wie T-ivi^g (tönend, donnernd
^>8send, erschütternd) und ist nur eine andere Form des-
da die Insel doch höchst wahrscheinlich von ihm den Namen
^gl. dsT6g von a/^, aFrj^i^ wofür auch aFrig^ arjg hätte
werden können. In diesem FaUe dürfte man den Namen
^ mit "A^r^vrj (Hom. Od. VE, 80, = ^Ad-rjvai), VQ^Ofievog
^rgleichen. [Mit rivdaacj gehören zusammen die böhmischen
tanauti, regen, bewegen, rühren — vgl. xvxdu) oben p. 98 — ,
Bewegung, Unruhe, tnauti, hauen, schlagen, tnutfv Hieb,
(eig. Stossen) bei Jordan, Böhm. Wörterb. p. 274. 278, zu
iit Benf. n, 276, 182, wo d-h(a)nu]. Der möglichen Ver-
schaft wege» erwähne ich hier den dunkeln Namen Tfvdyrjg^
hn des Helios und der Rhode, Bruder des Makar oder Ma-
s ; vgl. or^m/cü, ortva^w für fnBvaf/jfa, eig. tönen =: stöhnen,
m. Wäre Tsvdyrig ein dem Linos oder Adonis-Einyras (xiv-
verwandtes Bild der trauernden, in der SommergluÜi ver-
ftchtenden und absterbenden Frühluigsnatur? Vgl. Movers' Phoe-^
II, % p. 249 not. 129, und p. 293 not 105, wonach Tenages
haMbon (a Adonis). Diea ▼emlasst micli lu der Frage, ob
Müf**1
— 228 —
nicht etwa im Namen Tenaffes (wie im Namen Ochimoe) eine \iir Wvi\V ^^"^
her noch nicht erkannte griech. Wanel eteekci nämlich roy, Im^V^'^.^'^«
ten. Vgl. Dieffenbach, Vgl. Wörtcrb. d. Goih. Spr. II, ßöSa^^V^^^^,
dort verseichneten celtischen Worter berechtigen uns nr ^\^
nähme einer Wurzel ruv aus rFav^ wosa sich unser aün-dei^^^^^N ^"^
halten würde wie seugen zu vFax (rex^fTv) u.a.m. Diese 1^^- -d^
raw ist dann aber s rr-rav in rrrcW, tönen (stöhnen) ans ^ ^j^
dh(y)an (Benf. II, 275, von dhva, dho, dvu»^ ^-/loVi ^/f*^"**.
töneuy =a an (ib. I, 118) blasen, liauchen, wovon anala, PK»^<^f!l, u
lat. dn-is (vgl. can-ere, tönen, blasen, wie nnser dttten) }iegt{^ -^^^^*
(ib. II, 63)s=kan in unserm S-cbcin, s-cheinen, s-diön; ft ^g^i'j"<*
liegt in griech. n{a)w, nviFw^ blasen (bei i^enr. I, 605Bqj[>^^ m 'VP
n-u, womit zu vergleichen hna, hnu (aus ha-na ib. II, IS #- ^Bfjht
han (aus hva-n, dhva-n, ib. II, 270). Begrifflich verUÜt . ^ « m)ü
Wunel rav, leuchten, zu axav in rrWyai, tönen , wie gr. . ^_7^K/t oek li
ava^ivia (nv^oV) zu xFad^ (aus dbu + dh) in unserm dfitei^^^ gt- n^k
Uasen, verw. mit deuten « klar, hell machen oben p. 16^^ ^5^^ (^
ich auf die Artt. TdvayQa und Tiravog verweise, erwäha^^^^^!^'^^ Ua L
noch den Namen Tijviifog, o, Sohn des ApoUon^ Bmd»^^ '^^ ^ür L
menioB, ein Weissager; vgl. Müller, Orciiom. p. 147 Myt^,j»^J^^ A
kann von rav, tan aus stan s= sa + dh(v)an = an, «V *^ *"**" '
äv~ijg als blasender, hauchender, denkender , sinnende
wähnender, schwanender Prophet gefasst werden, wie
*jMgog (für ^AvsQog), worüber oben p. 97. [Beiläufig*
begriff der Wurzel (rr)r€v, leuchten, erscheint in Tivdtx
gen, welches Wort ich für {a)Ttyuaa(ü nehme und auf
bei Benfeyll, 276 zurückführe; vgl. dh(v)an {^siyta,
mit dhvag' (hvag' = (pay in (T(pdC(o) ib. II, 27 ö, wozu»- **•»%■
II, 21 gehört; ferner vgl. dhvar : hvar : ghar, ghri, spar^^^ iM^ /^S^/' vo
stilUire, fluere II, 195, wo der Begriff stossen = irv/ib^^i^^^m h"^ //. ^".
schwingen, werfen (hvfi-p, II, 309, aus dhvfi-p = Y^'^h^B, L^^'^'^ntY
19ö), atreuen zu strahlen, leuchten modifieirt wurde. ^^ ^4 /i/'^- T, s
195 gehört unser s-treucn, verw. mit S-preu (wo hv^'=PÖ4 ' '^! ^u /,,
81), ferner gr. a-Tukäot, ü-zik?] neben a^zikßu} (eig"- *"«'fc" ; ">. 7;.^
streuen, strahlen) und rrray in avd^ca ; auch die Wur^^ ^'V , V; ^^fi'lrt
dhvag' II, 275. 21 (sch-wingen, vgl. hva, hu, projicerö ^»^ fk:"'^> vrr/
konnte leuchten bedeuten und bedeutet es würklich. Defio ^^t hi^. ^''^lUof,
fig, arg bei Benf. U, 125 aus hvar-g', dhvar-g II, l9b(ß' ' ^- ^lso/^
hvii aus dhvfi), ebenso ist die Wurzel ax, leuchten, Q, läl 4. ^^^'^'
223 sqq. aus dhFax (= a-vuy in oTd^w, eig. Bossen = «h* «i, * -^oj
gen, werfen, streuen, strahlen, leuchten; vgl. unser tengeh, ta|^
Tangel und gr. &/jyu} mit unserm Tag, goth. dags, Tag, iä^
lucere bei Schulze, Goth. Gloss. p. 58, worin die UrwurzdM
oder dhvah erscheint^ die zu dhah:dah werden konnte, nieh1lA\V vvivu^
n, 228.263, zu vgl. mit H, 216) = hFoac : hFay; deut8diTn\^ v.^,>.
nnrf\kuge, griech. tpiyyog (11, 101 sqq.), avytf (II, 333) imdk -^^ -
(hv)oculus gehören zusammen. Vgl. auch S'tjyWf &aH in raxi; lat
l.. MX«
— 220 —
3r, aixvg, o^vg, (j^oi; und sa dl^g in begrifft. Hinsieht ro-
. stossend = spaltend == dnrchdringend =s hell oben p. 172,
ap-par-eo, gr. nvQ neben nelQw, dorchdringen). Lehrreich
ecce neben en, ^v, wo (dhv)ak, schwingen, » (dhT)an,
m (eig. aber stossen) erscheint; ygl. aoUvü) (wo s-ran), eig.
»n, bewegen SS wedeln mit unserm Wort Sonne, das ebenso
n, scheinen in Verbindung gebracht werden kann wie söm-
iliatten geben, mit 6chenie, Schatten, schemem, beschatten,
»r, Dämmerung (wo axtn = üx€-'Iu erscheint). In diesem
liält sich unser Wort Sonne zu (cT)rfy, leuchten, wie Sskrit
sonare zu 8t(v)an (aus sa + dhvan, Benf. II, 275), lat
; s-chön, s-dieinen liegen in der Mitte, wie lat can-ere
s dhvan, Benf. ü, 63. 275—6). Vgl übrigens zu &€lv(a,
neben (ar)r£v , leuchten , noch a-gxiy (atpd^at , stossen,
'^ = schlagen* ndlXca verw. mit nXi^aaw) neben xpiyyog^
<cifva)) neben ^/vatf xotivto neben ein-is, 8-chein, s-chön,
t>en ötx (dvx ? doi-äv^, üoXvSfvxfig oben p. 184), leuch-
i p. 185). In Ti'/nvüiy stossen, hauen, spalten, schneiden
-+ dham =<dban bei Beniey II, 276, aus dhva-m, dha
ie dham U, 272), »hvam, hvim in xa/U'^aaa), schwingen,
liyima, schnell bewegen, = xaJLi, m/Li, x^fjt, leuchten (oben
7) = (hv)a/e/ in tjfmQ, ij/LtSga (Forsch. I, 60 sq. 156). Aueh
ilen^ leuchten bei Benf. II, 237 (t^^^^a für xin-'iHx) ist aus
tvap (sa + dhva^p, 11, 275) und gehört mit tup I, 657
aus a-Tvn =^ sa + dhva-p =hvap in kap, 11,322, wozu
vgl. Forsch. I, 103) zusammen; zu xo7i-r«, Kii^-og (zu
, 194, wo hu aus hva, dhva ^ dhvag', sch-wingen, II,
.) vgl. 9udh, 9ubh aus kudh, kubh, kvadh, kvabh, hvadh,
IT, 63), dhvadh {a-Ta&evo), Forsch. I, 164), dhvabh. Der
i^riff von ath I, 260 erscheint in ^vath uns kvath (hvath)
. I, 253; lat quatere, er-s-chüttem, s-chutteln gehören
zu hu (ir, 194) aas dhu, dhva (H, 274—5).]
3. TfVx9gf]^o)Vj 6, Führer der Magnesier aus Thessalien vor
jehört wohl zu Benfeyü, 263 sq., wo Tfv&gfjddiv von &q?j
g, vgl. &Qda), &Q6ag^ unser dröhnen und Drohne, dazu altnord.
brüllen, neben thrima, tliryma, thruma, Donner bei Dietrich,
Leseb. p. 240.r 288), «ig. tönen, dann unangenehm tönen.
Der thessalische Ttv&Qrjödv ist wohl ein Töner = Ruferj
. Sonst liesse sich auch an die Wurzel &aQ in drigw/Lu
64 denken, wonach Ttvd^Qrjöiov springend, heftig bewegt,
bedeutete. Vgl. ravO-Q bei Benf. H, 253 {d^oQ II, 251).
4. Tfv&sag, o, FIuss in Elis^ kann als der dütende, tütende
nde, tosende^ lärmende (KsXddcav) benannt sein. Vgl unser
tüten aus dhva (+^h oder th) bei Benfeyll, 275 sq., wo
ossen <= ausstossen, blasen, tönen) = s-tu, stossen I, 658f
= s-tu, loben (eig. rufen, tönen) I, 407 ; dtfzu gehört wohl
cJ, 1^, s= yXav^j Eule (bei Hesyeh«), eig. die tönepde »
— wo —
uiueimti*,, iri* Bai« ni» heul« (nnA diM nil IuHbd, i-atwIiVkVii^ütf
geUoD, ball a. a. v.) Hraandt liL Aaah 4v Nebeniau iIm "C^X^
yteaa, der Kmwan (vgl. U»ftiiaDn, Grchld. n. d. Gr. p>. 839)i ^^i^V^
tja tönender, ltijriii«odsr Eluu keuichoet hm} *%L nu« ffg. -^»\
wdchm. Wort eq Banfey U, 60 aqq. (hv« mu dhv«, dha I^ ^^
gehört, wo vi«lifiicht xai^^h »avyäaäai. uiHiMtaeii (irorttba^^T'a^
^ 18 eiohai unricbtig)« \» d«B Worte ttvS-lt; erscheint det g^ ^^
^griff der WuraaL dhu^ b »-In, nämlich sbauen, zu «natfawi^ »--«nni«-
«lUiwetreD, auaqwceo, aiuspriteen modifioirt ; t^ Benrey 1, 5Q^^ „.
«0 die Wunel. twu in (n)7i(r)vot, lat. spno (aber asdi in ^^ V||
moa SB + hva, lihva. 11, 271 sqq., woan (Ich, (o)«-* ii*»^ 'JJ^^
mhält wia lat. Btud-eo (vgl tudito, stouan ^ treiben, b^^r !°?
bflailm, beBcbleuoigen) eu, snvif (o-nv-<tt<3a-put-«n?)JB'.«^-. i,
— Ich ecwähae hi^i noch TtmSig,^, Ort in Arkadien n«^- oijt^
Standbild der Athcofr (vgL Hoftnann K e. p. 1156), "»'^»^^^ Piat.
Diu von Ttxä^i, ainam. äeert'üfarer der Grieohen von ^C%r~ iVgi, |^
naniit, der auck "O^yno^ genannt wird-; vgl. Jaoobi, ^K~ Buiw i
lAylb. p. 848 eq. Der Naim badentet wohl itossead - ^^j^
eUend, Bputend nnd Btammt von dar- für nnser ddlw * odm^
(aig. atoaacD) rorAOsauHtaendea WütmL dhva-dh (dka— ^^^^ ^
s-tn-dh), woher auch, der NamaW^ffi';; (von dhva-dh ■ —t db.iU
b«i BoDfey I, 262 sqq.)i aber in. der BadeuluBg von t-r- igi|,g^ ^
dito, tf-ntviw, wi^ sa -fr hvodb (unser s-puten) = vodh -^m lg ^
tü^iio, = dbvodh in dtiteSj tüten d. h. ei^. stossen. Aue ms-itki^ g
Teutheas kann aja der „Schnelle" beEeichnet aein; lu ^)n n. y ^
derm Namen darf man xvx in Kvttvog (oben p. 97), SA^'=~ilfU^ 1^
BChnsll, vergleiclieii, wo guk aus kuk, kvak, byak = üd^äibj^ /eV
qtieck, wach, wacker, be-weg-lich, v erw. mit oSxvg fürÄ-^jjj^ /^^ *(
kfuic, dAFcac in d-ürrnaiv, ru^yi- Als verwandt sowolil (^* BW /^//^
als d«r Bedeutung nach ist hier lu erwShnen der Naoe ii Jt. ' • '
itvf, des Vali'rs de« Diomede«, nelleicbt gane derselben ß"' '
mit dem Namen TvyJagtog oder Tvi^äQtaiQ, worüber a" ^
im Artikel TvJtvg.
355. Ttvxpng, 0, Sohn dßt Telamon, Bruder dw Ai»i* f
beste BogenschütEs der Griechm vor Trojs, wird von Bib^^
247 zur Wurnel rix (aus ij-tv-k I, 658, wo B-ta aus »+•
U, 27) sqq.) geetellt, die eig. Blossen bedeutet, daher ')M
vgl. tu'koc, Axt, ') tridfen, vgl, u-tvoxm, toj'^ow», a-nx'^ It
vgl. auch oben p. 75, wo Zweck, und p. 203, wo *ijym»)- " ^ na«
kann Ttvx^ als der Treffende beieiohnet sein. Im Votti*f I Cija, ,
der Tcvx;mf lieijt vielleicht der Begriff stosaeiid => scbndt (t0 N vgl
9oös; vgl den Artikel Tros). s k^ "^^
- 35öa. Ttvftt]aa6g, Tfv/tijaög, 6, ein mit dem HypatM i" J* ' JZ;®™
bindung Stehender krÄ uterreicher Berg in ßöotien (Hofimann, &* ■ 7« =
p. 424. 535), auch eine gleichnamige Stadt an diesem Beip,» \ ^'^^ '
ein äusserst schwieriger Nami>. Hesychina und Steph. I^ •■ '' ^ ^''a^
Tevfiijaaög erwähnen nv/uüü, Tfvfiäofiai = rtv^tu, itv/ofim, '*" ^' '^
— »1 *
ein Outtural ausgi^fallen Ist;, vgl. Benf. ü^ 248) wo Tw/ua
y/na,. Pafl8, abflir der Bergname T&nfAijaao^ a«8 Ttvypi,tjaa6g
ngeriy iflt. darao), noch, keinqewegi sioIm^ Wenn (a)fevxut
+ (ULyar;s bejl Benf.. II ^ 320 aqq, 17 a(|^ (wo unser eng>,
OS dbvang' ==; dhya-;^ \x^ £?• ^X"/^)* zairückzizführen iat
bedeutet eig. neigen ^i^rdrOcken, drüAgen, engen, gedrängt
<iht^ ießt ma^beir,, dann «lac^ien Q|l}Qrha^p<)t; Tgl. nnaer zeagen
Ingeny zwackjBP, zsik für s^wäh und dazn oben p. 163« 150.
9 wo JSW§ ^ stieif, Btiinr, verw. mit crißff)^ so iiana inTiv--
eine Wurzelfoxm sa + dhva-n ib. U., 320 sqqt» liegen;
o ist ^ cam iu lat. cam-ur», =^ xa/n in gü. /a^ 39 mxju-
^und in /(»fitody x^afmkoq^ eig. geneigt »» niedrig, vgl. hyas
-v), ^hFapij Fafiy va/4f tf/tc in den Namen '*Yafiogj 'Y/Ltijv*
"^rjaaog (vgl* darüber weiter unten) , "«« (hv)am in altnord.
ifingstigen, beschweren (Dietrich, Ahn, Lesebu p. 231- ; vgl.
^j 291 über ajjiiog =3 oyttog und ßugvg, daeu i;|K-va>, T'^A'^s
a-Tfvog, a-TBvia, femer lat. emo, ob eig. eng, fest machen
«o^? vg^ (jtdQTfxm oben p. 118.. 191, teneo neben (t-tW^ p. 192).
k: Urwurzel dhva-n)= vgl man die UswurzeL dhva^bh, dhva^p
* in 9^^ßm = coBes,^ =» rv/? (a^rv/J?) in rv/ußog (=sunserm
fiohen-stajofen.?), eig. geneigt, gebogen = Hügel (y^rl. lat
OS, holländ. stuypQn ^ neigen- und oben p. 225). So könnte
^h Tivfujamg als der gi9nei?te Berg, als Neige, Abhang,
{M-vm) bezeichnet sein. Hit TtufiT^ünog verwandt sein
Tvfiivaiov, ro, Berg in Phrygien, Tvf4.o)Xog =. Tf4jbjXog^ 0,
^ in Lydien, ferner Ova/uog, 6, ein Gebirge (für &Fafiog)'^
^. tumulu3.^. Uebrigens verhält sich {ia)rvfji, geneigt sein, zu
~j. bei Benf. II, 320, wie (a)ri;x in tvko^, Hammer, zu dhva-g'
275 (althd. tungol, Hammer); auch vvXog^ rvXijj Wulst,
rü;, beugen, biegen, ToXvnrj, Knäuel (vgl. globus, glomus bei
V, 309, dazu t6Xv% = aldotov mit vLoXv&Qog) haben Präf. sa
I^sst und gehören zu Benf. II, 278 sqq. (wo dhvri, dhvar=:
^1 in dlbüt^ doXXijg und nnserm Wul-st) ; zu vergleichen sind
tauliti, biegen, stuliti, zusammendrücken (drücken, drängen
drehen bei Benfey H, 279) bei Jordan, Böhm. W. p. 274 256.
65b. T/j&vg, fjy Tochter des Uranos und der Gäa, Gemahlin
keanos, wird von Schwenck, Andeutungen p. 91. 102, für die
er** Erde erklärt. Vgl. ri/^i/, Grossmutter, rrj^ig, Muhme,
» nach Benfey ü, 271 reduplicirt von der Wurzel dh§ (dhi
hja, dha-ja), trinken (tränken) , eig. wohl ziehen , wie unser
n vgl. mit trecken (lat. trahere) lehrt. [Der Grundbegriff der
el dh^ scheint neigen, drucken, also dhi^ dhi, dhja, urspr. »
Benfey H, 320; vgl. Tird-i}, tIt&ij., rir&og, Zitze mit znt-
= saugen (welches Wort schon Schwenck mit Zitze verband),
ün (schwäbw langsam ' sein), zaudern, ziehen, lat. ducere, zuf-
(schlürfen), zupfen, zwetschen »- quetschen, zwacken (klem-
dröcken), zwicken (kneipen, zupfen; «1 kneipen vgl. nippen.
— 232 —
SU Benf. II, 182 sqq., wo fina, hnu, hol, nei-j[^n)' und endficb
zwingen, worin die von ßcnfey II, 17 sqq. postaürte Urwonel
dhvag', dhvang' erbalten ist Zu den genannten Wörtern füge isan
noch böhoi. dundati, saugen, dnmlati, sulpen (Jordan , Böhm. W,
p. 38), dann die Wurisel xFa^ wovon r*rvw, Td(v)^Wj W(r)^
lat to(n)dere, bei Benfey II, 242 sqq., um zu der Einsicht zu ge-
langen, dass r/f^-j;, Tijdvt; nicht rednplicirt zu sein brauchen
Sehr dunkel ist noch das Verhältniss unsers Wortes Zitze zn m-
&6^; doch vgl. TtXj tUvM mit zeugen, reAo^ mit Ziel, r^p^ oit
zart u. a. m.]. Abweichend von der Ansitht Schwenck's ist Frel-
ler's Ansicht, der I, 27 die Tq^^q für die Urältermutter «ifiHi
die weiblich dieselbe Natur des Wassers ausdrückt, die sich iAd-
lich im Okeanos ausdrückt Sicher unbegründet und unhalil»i\i&
die von Schwenck statuirte Verwandtschaft der beiden Namen Ti|-
»vq und Qiviq (für &Ftiiq). — Ausser B('nf. II, 271 ist för die
Erklärung von Trj&vq auch ßrockhaus, Gloss. z. V. S. p. 364 367
zu beachten, wo tath, erder, tatha (r^rru?), qui fait naitre, dsth,
dftth, ponere, creare, nach Bopp^ VergL Gr. p. 992, für dadh, da-^
da-dh(a), von diift, ponere, mit th s= dh.
35ÖC. Tr^Xiyovoq, o, Bruder des JloXvyovogj habe ich oben p.
184 von -^ov in yiywva hergeleitet. Nicht zu übersehen ist aber,
dass yw auch = hvan : ßuv bei Benfey II, 58 (fialvuß^ gehei, dg.
bewe^en^ sich bewegen) sein kann. Der erste Theil des Numd^
Trjkf'j kann zu Benfey II, 2i")3 gehören, wo rug^ tqv 9tü'v^
TdvraXog, = rtX in TtkXw (nro. 2), dvar^lkw, eig. (sieh) bentp^
= gehen. Tf^ks-ynyog köiinto schiieli «cehend (vgl. o-r^n; bt^Bent.
II, 253), schnell sich bewegend bedeuten. Die von Benf. H 2o^
sqq. behandelte Wurzel rFan , (sicii) bewegen, eilen, steckt viel-
leicht auch in Teku-iuov (-nuiv zu iiat-fidto'^ also schnell -stür-
mend, eilig?), TuXunc, ferner in Tu\ßt'ßiog (vgl. r^Ai^^-aV«), eig.
treiben, sprossen), welcher Name „eilig gehend", schnell = Bote
bedeuten könnte, wie bereits oben p 220 bemerkt wurde. Wie tA
es mit Telethusa, Mutter des Iphis (Jffiq = raxt^q) ^ bei Jacobi p.
505? wie mit TfXtaßfo, tj, Tochter des Okeanos? wie mit R-
Xfvrac, o, Vater der Tekmessa, als wi»lcher auch Tiv8-Qag erscheiaf*
Auch der Name TtXtwt'^ 6y Vater des Argonauten Borrt]; o^
'EoiiifiivfjC oder Evovfiäi fic (Jacobi p. 84o. 335. 194 sq., obB*-
rrig von hva = /V«, (»ig bewegen, sich bewegen, bei Benf. II, öb'O
kann bewegend, treibend, sich bewegend = schnell bedeuten.
3ö6. Tfj Äff wg, 6, Sohn des Knrymos (daher EvQvtMrjg), be-
rühmter Seher, scheint von rfjlfy fern, weit und der Wurzel m«!
niä, denken (sinnen) bei Benfey II, 34 zu stammen. Der NaiD<
TrfXi-fxog scheint dann weiterhin ganz gleichbedeutend mit dem (ßi
EvQif/Ltiöfjg vorauszusetzenden) Namen EvQv^/Ltog. Dass ein Seher
sehr gut als der, dessen Gedanken in die Ferne gehen, bezeichnet
werden konnte, bedarf keiner weitern Ausführung. Seil wer zu gl««"
beu ist dem Scholiastcn zu Theoer. 6, 23, dass der Eur}nni(ie
— 233 —
. Teleroos auch Enrymacbos geheisseh; vgl. Jacobi Handwörterb. d.
. Myth. pii 336. Auch TsXa'/Luiiv p. 232 ist zu beachten.
, 357. TfjXetpo^, o, Sohn des Herakles und der Auge (der Helle),
; aebeint allerdings (wie Preller H, 168 annimmt) der Femleuchteude
' BQ bedeuten (vgl Tqkifprj =• TfjXsfpaaaa) ; doch ist es sehr zwei-
^ felhaft, d&ss er für den Morgenstern zu halten sei. Sonst könnte
-^ auch zu bva = ßa in ßcUvto bei Benf. II, 58, rrjXf" aber zu
- xaX \TaXa6qy Tdvrakog, Tf^a-jucov , oben p. 232), bewegen, ge-
,. hören, so dass TfjX€g>og schnell gehend, jagend bedeutete.
J. 357 a. Tfj/Livogj ij, Stadt auf der äol. Küste Kleinasiens, nach
_ Prokeseh y. Osten auf eint^m Felsenvorsprung erbaut (vgl. Hoff-
V manii p. 1629), kann sammt T/jjLtvov, to, Gebirge in Mysien, zu
""' den oben p. 225 verzeichneten Namen gehören und für Tfjßvog,
^ Tijnvoq (vgl d-pjßat ■« coiles, xdßai = nizQai^ Sabin, teba, Hugel,
^, TVfißog und dazu i^s/uvog für iofßifig) stehen. Der Grundbegriff
■ der Wurzel {a)xFaß ist neigen (vgl. lat. ob-stipus, holländ. stuypen,
'■"■ neigen); neifi:en kann aber «= drücken, drängen, gedrang, eng, fest
^' machen sein. Vgl. gr. ariq^M mit rrriVw, eng = voll sein, unser
'* Btopfen (von Schwenck s. v. mit arirpu) zusammengestellt), femer
unser steif, gr. arißrj, arißagog u. s. w. Dürfen wir nun den Namen
^ l^fuvogj Of Sohn des Aristomachos, Heraklide^ König von Argos,
^ Mr Ttfiivogy Trjßvog nehmen und ihm die Bedeutung geengt, ge-
^ driiiigt, (j^edrungen, fest, kräftig, arißaodg geben ? In T^ßfvvuy tjj~
'' ßewtg^ i;, ein eig. griechisches G«'wand oder Mantel, könnte ein
"^ Wort rrjßog = a-'xitpng stecken; vgl. Gr6(po), umgeben, umhüllen
"^ {ans 8a -h dhvabh = hvabh = kubh bei Benf. II, 322 sqq., wo
'•' tv^XXuj T«, die verhüllende, bedeckende, dunkle Wolke, die Fin-
B^ flICHmias anzusetzen).
-' 358. TrjQfvg^ 0, Sohn des Ares, König der Thraker im pho-
^ klichen Duulis, Gemahl der Prokne und Vater des Itys, kann von
-*■ r^Qiig (dazu TrjQtta; tijq wohl für rr-r^yo aus sa -f- dhvar = var,
P? vfi bei Benf. II, 294 sqq., wo unser wahren, wehren, o^ßw, ^V«~
^ iKcfc) stammen ; Trjo^vg wäre ein Schützer, Hüter, Bewahrer ^= Herr-
^^- aeher. Wer dem Namen eine Naturbedeutnng geben will, mag ihn
^« m Benfey I, 676 sq. stellen, wo lat. stri-deo, stre-po, ster-to, gr.
-=.' ivfQfrl^(o für (T'TFQfTi^o), zirpen (wo dhvar-p, dhvf i-p = dbfi bei
*^ Benf. H, 263 erhalten ist; vgl II, 270, wo Zirb-el aus dhvar-p, dann
a siepen = piepen, pfeifen, wo d-hvi-p II, 275 sq. 60 sqq. erhal-
e^ ten), schwirren, eig. tönen; vgl. ib. II, 263 sq, wo d^gv in &qs(o^
«^ &gdog. Am besten denkt man wohl an Benfey U, 2öHy wo rag
: -■ in ragtagl^u) (zittern), ragdomo, (ragßog^ T(>fc-/«-w), eig. in Bewe-
^1 gnng setzen, stossen, erschüttern, zittern machen, auch (vgl. unser
r^ störai mit steuern und unten p. 238) = treiben. Grundbegriff ist
* etOBsen ; in rtgm, rogog, rogsvo) ist stossen = spalten (ib. II, 174),
- bobren, durchbohren, durchdringen. Vgl. noch oben p. 64. Sonach
^ könnte Tfjgevg begrifflich e= ^'^gpjg (Forsch. I, 14) sein und stos-
send SS treibend, jagend öder = schnell {d^oog, vergl O'tgfj'Qog,
— 224 —
dem Grabmal dor Kentauren benannt, gehört wohl xasanmcB ril^
^^ßpjfiat =■ colles und den oben p. 1 venseicbneten Wörtern. kL
Taphia8S08 wäre danach als der geneigte = abhängige, ab9cll|^
8ige, steile Berg bezeichnet. Gehört damit zusammen der 2(4
Tufoc, f], die grösste unter den Inseln der Taphier an der li|
von Akamanien, welche auch eine Insel der tichinaden g«H|hiii
wird ? Vgl. HoiTmann p. 2088 sq. , wo die ^E/ivadsq, so gart ^
6 tu ro Toa/t' koI a$Vj und die '(/if rai^ die homer. @oa/ (seil rfl4 ig^
als stachlige, spitzige s= felsicre Inseln, als Klippeninseb niM ]^
sind. Uebrigens hiess Tutpog auch Taftovg (t. L Ta(piovaüa)^ ^
Strabo X, SPid. 459. JJt,
350. Teysot, r^, Stadt in Arkadien, bedeutet wohl eiiMA L^
bedeckte = beschützte, mit einer jilauer umgebene, befestigtBtt ^^
Vgl. Tsyoq, TkyBoqj Tiytj = cfT^^y^jf lat. tegere, unser Dach, ^ i |j]
decken, welche Wörter sämmtlicb das Präfix sa eingebüsfltUÄ ^
Dasselbe ist erhalten in sthag = ariy'-'ü) bei Benfey I, 641}' ^
sa + dhag = dhvag, dhva^g = dhva (ib. II, 320 sqq. Ui/i ki
welche Wurzel neigen, biegen, wenden, drehen =: nmdrelND, * t^
geben, bedecken (dhva-r ib. II, 294) bedeutet. Zu Benfey I(fl \{^
sqq. gehören unsere Wörter hegen, Gehege, Hecke, ferner (dii^ nj^
dhva-g auch dhvi-g, neben stha-g auch sthi^g erscheiiMiM ^
TiT/oq und roT/og (hegend <= deckend, umgebend) : vgl ib. l Jl' , liii
sqq., wo y^, vi aus dhv6, dhvi und dies aus dhvja =a dhn-f A' | ri.
davon kommt lat. vi(n)cio, wickeln ib. I, 289, verwandt rfj|^
den und dies mit wenden (von vat, va-n-t ib. II, 323). ^"^
bedeutet wohl auch Tiyvguy Stadt in Böotien, die bedeoklB}*'
gebene, mit einer Mauer versehene, die Veste. Ob &o ^^
yijoaog^ jy, Stadt auf Kypros, JSruyeiQogj rj, Stagira in MäImW
zu fassen? Vgl. auch Benf, II, 235, wo unser dick, dicht i^*
(von tv-k, vgl, dhva-g II, 17 sqq., wo eng = gedrang, dicH*'
also tv-k wohl aus s-tv-k = ga -h dhv-k. Der Grundbegfl''*
tva 4- Gutt. bei Benfey II, 235 ist neigen; vgl. ib. 11,291*
OTjaog, Gewicht, und dazu altnordisch thüngi, Gewicht, tbÜDgr,iiM
bei Dietrich, Altn. Leseb. p. 288. . ^h
351. Tt/uTTfa, ro, zusammengezogen Td/unfj, schönes "DJ^ 'A^
Thessalien zwischen dem Olympos und Ossa, vom Peneios'jj' >i
strömt, ist ein sehr dunkles, bisher ganz unerklärt gebliebenei^ ^(,
Denn die von Benfey 11, 237 versuchte Herleitung von der*^ ^^
T£n {TEq)-Qa, lat. tep-eo), strahlen, wärmen, warm sein, »o|J h
TU Ta/Linsa eig. die warmen Quellen bedeutete, ist ohne 1^
ganz unhaltbar« Ich denke an die Wurzel Tun in Toniivki^.
drig, TutpQog^ Graben, rdnrig (niedrig = flach, breit, ausgebreitt^'^ N
Teppich, = raifig = äamgy verw. mit duni6ovi.6unBTOV, ii^r^Vi
(^en-ag (tiefer , eingebogener Becher vgl. Topf) und unsenn '* W
tief bei Benfey 11, 66 sqq. , wo eine ürwurzel dhvabh oder 4W y
= dhva (-4- bh oder p) II , 320 sqq. aufzustellen ist Diese ^ \
deutet neigen, senken, unter-bringen, geneigt, gesenkt, eingesonkA
— 225 —
y eben, tief sein und ist vielleicht in gr. d-un-rw, begraben^
Dscnken (vgl. holländ. stuypen, neigen) , unverstumm^ er-
Vgl. (d)hvabh oder (d)hvap in lat cubare, cumbere, cam-
ifiTiTd)^ xvnfXkov (verwandt mit dsnag und unserm Topf aus
I u. s. w. ib. II, 324 sq.; indem von dieser Wurzel die
:gruppe bv abfällt, entsteht ap oder abh, welche verstüm-
Form in unsem Wörtern Ab-end, eb-en, Ebene, Ebbe er-
t, ferner in gr. ufißi^ (Becher, vgl. xvf^ßog, yv^ßij), ajußij,
', uixntXoQ (vergl. yca/nnvXog; die Rebe ist als geneigte,
soe = gekrümmte, sich krümmende bezeichnet). Um nun auf
a zurückzukommen, so veranlasst uns ddnig = rämg, rdnrjq,
d aus dh (vgl. nsärij ib. II, 94, 7ivv6a% = Tivd-fju^v^ 6vw,
\ neben unserm tauchen, taufen, ib. 11, 68 sq. 370), auch r
ti (vgl. lat. tab-ula mit rut-ilus = qv&) herzuleiten. Doch
) man ran, TB(/n)n auch recht wohl auf sa + &un (dhva-p)
dführen. Derselbe Zweifel waltet bei der Erklärung des mit
Jtnord. thüfa, Hügel^ Höcker (Dietrich, Altn. Leseb. p. 288)
rfoindenden Wortes rvfißog ob, das sicher zu Benfey II, 324
ro yLVTiy xvtpf xvß, xvfiß) gehört, wohin ausser &/jßai =■ colles
1 das lydische Wort rdßa =s ntxQa (Mueller, Fragmm. Hrstt
c. IV, 311) als auch die Ortsnamen Tdßai (Stadt in Earien,
auch in Lydien), Taßeui (iSi&dt in Grossphrygien), Taßfjvw,
y^ilov (Ebene in Plirygien), Tsfißgog, o, (Stadt in Kypros)|
otov, t6, (Stadt in Phrygien), auch Tv/uß^tov, zu stellen sind;
auch Qe/ußQi/iiog, 6 (Stadt in Karlen) , Qv/ußga, rj (Flecken
ibene in Troas), Qvf^ßQiog, 6 (Fluss daselbst), €hj/uß^a^f rd
"^kien), QvjußQla, 17 (in Earien)? [Beiläufig erlaube ich mir,
e Verwandtschaft von * xifmogj Tifmiu mit vdnog, vdnrj h>n-
cn; van ist aus hna-p (Benfey II, 182 sqq.), hna aber aus
na und ha aus dha, dhva ib. II, 320 sqq., woher dhva^p in
■rog, Tb(/Li)nea, Zwischen Tb{fj.)nsa (aus dhva-p) und vdnog,
Caus hna-p, dhna-p, dha-na-p^ dhva-na-p; zu dha = dhva
~iä in Tid^t]/iu neben dhu, dhva in d^aFaaaw, ^aßoHog für
cog ib. II, 267) waltet dasselbe Verwandtschaftsverhältniss ob
'Vischen }cva{/Li)n, yva(iLi)n und xa{iLi)n ib. 11, 324, wo nvan,
^us hna-p (II, 182 sqq.), xan aber aus hva-p (II, 320 sqq.,
-rp = d-hva-na-p = hva-na-p, ha-na-p, hna-p). Vgl, p.216].
l«D oben angeführten Namen könnte auch verwandt sein der
der ältesten Bewohner Böotiens, der Ttfxf^ixfg, ot ; sie könnten
Qi¥ohner des tiefen Marschlands bezeichnet sein, worüber ich
^offmann, Grchld. u. d. Gr. p. 533, verweise. Ta/nfii^ steht
flu: Te/Linii^ oder aber für Ttn/ni^y wie o/Liua^ onna für oTr^a*
gens Hesse sich auch an areißdOj crrt/u^ai, aricpm (nro. 1, von
enck, D. W., richtig mit unserm stopfen zusammengestellt),
7, arißagog, stipare^ unser Stab, Stamm, steif u. s. w. denken,
kch die Temmiker als arißagolf tüchtige, stämmige (vgl. platt-
ich däftig und Schweuck s. y. steif, dann den Art ^nswg),
15
— 226 —
kriMge, derbe M&nner beseichnet wären. AelmKcber Bedet^l'!',
sein könnte der Name der TtßaQp^vo/j oi, Volk atn schwarzen Mml^
in der Nähe der Oialyber^ wovon TtßoQijyiUy 17, Gegend 10 ffl^p^^
asien am Pontus Euxinus; zum Namen der TißaQ/jvoi Tet0\¥i
sich dann der der tbrakischen Jdßfjntc:, worüber ich schonikj^
p. 43 eine Vennuthiing vorbrachte. Wenn auch wnneM,B
doch nicht begrifflich verwandt sind folgende Namen : Tifila,^,^
Phrygiens, Tißnov, ro', Herg in Phrygien, auch Tlßiov^ ro, ItoU IJPJ' •
die aich mit lat. ob-stipus, ob-stipare combiniren la^seo adit
Tcißa (1yd.), ä^fjßtti = colles, sabin. teba, unser Stauf e|(i* J *^"
wohl geneigt, abschössig (declivis, geneigt = abschtissig))«!^ ' ^
Vgl. unser tief mit gr. rdipgogy unser Topf mit gr. ^fna; l^
böhm. debf , Thal , dupa , Höhle (wo dhvap =:> hrap in M
dubka, d upka , Grübchen (Jordan, Böhm. Wörterb. p. 29* Sf'^
wo auch dul, Grube, Loch, dula, niederer Ort^ dfilek, ^'^^'^'^
s. w. SU beachten, worin dhval »s dhvap, woher auch iniM'^
Thal); femer gr. ddq>vfjf Lorbeer, verw. mit «T-rt^iJ^^KiL
Kranz, worin dhvabh
320 sqq.), ■= dhvibh in diq-gog (sich neigen = niederlasscUi'^ \\^
M,
Milbe
i(ß(;en
bkri
r. ddipvfjf Lorbeer, verw. mit (x-rt^i ^^jClijC
ivabh « dhva-h in Sox-juog (bei Beiit n,iWjJ \^^
ibh in dif-gog (sich neigen = niederlasscBi ^"^ \ ^,
viell. =» dhvip in ^inaiajij, Ort in Arkadien, (wohl»-'^'^^ ^
fdnJq für dhFamvg, vgl. Hoffmann, Grchld. p. 1157 nct^ . ]
die Artt. ""Aßm, TT^y), weiterhin die mit Präf. sa ^^^i^
Wörter angels. steap, jkh, abschüssig, engl, stoop, pie^^^J.
als Beiwort: gebückt, überhängend, steep, steil, jäh, ^'^^^jjjä.
Wörter, deren Grundbegriff aus lat. ob-stipus, ob-stlp^^> yiij
Btnpian, sich (zur Erde) neigen, holländ. stüypen, ^^^^^ |jjg.
steypast, herabgestürzt werden (de-cidere), steypir, di^ '^ ' «.
länglich erkannt werden kann. Im Griechischen hat ^^^^u^vm,
dentung zwar auch erhalten, aber nur in sehr verstüm*^.
roen: nämlich wie sich gr.lnog, Inow, inro/aat zu lat ^^^ L
halten (vgl. den Art. TFffvg), so verhalten sich zu den c^^L^^^^^lAr /fc
germanischen Wörtern gr, alnog^ alnvg, worin In aus *^'^* ^- /
= a-rFtn, a-rin, ob-stip-us. Daher dürfen die genao«''^ 1*J k
Namen Tißla, TIßBtov, Tißiov {T/ßiog, 0, phrygischer J^"j^ ^'h
häufiger Sklavenname bei den Griechen, TißrjQog^ 0, P^P^^fjlT 1?"
Name können auch zu arißri, arißagog, steif = fest, ^^,^ ^
hören) kühn verglichen werden mit den griech. Namen ^*^',^ N
Aliiv, TOj AintiUy fj u. s. w. Die ürwurzel könnte reto **\ ^
sein in dem Ortsnamen QIßa , 17, (angeblich von einer if"r ^ \
benannt ; vgl. &rißai = colles) ; ob auch in dem dunklen W^
Stadtnamen Qiaßrj, ij, &iaßai, at (für .&l(m?j, <f/^, Ö/f^»*
Benf. n, 169)?? Gleichfalls kann dieselbe gefunden vcrl^
mehreren latein. Namen ; vgl. Tibnr, uralte Stadt in Latiom, ^•
ein Bergrücken nördlich vonCapua, Tifemus, ein Berg inSa0^\^;
an dem die Stadt Tifemum — auch zwei Städte inUmbrieR^i^
den Tifemum — lag. [Der Begriff geneigt , gebogen sein f^^ ^
auch in der gr. Wurzel iß, wovon Ißdvfi, 77, Ißavog^ 0, der H"* ^
%
— 2W —
t= mSctg^ 'ixtuptvlov^ /a^lor (Hesych.), ätiiettßixvit} s» im^ril^,
/}^oc, yavXog, yavkog hei -Bclif. H, 18, äO'S; dasm gehühnen wohl
ßrj, 7y = (TO(>o^ (sehwerlioh mit d^ißrj zu tdentlficfren), tß^voi,
\^rj>cäi Aavqdvcntüci, Mtßmvoi (Hesyth) und ^nißmxoq (x =» hv)
wie schon Forsch. I, 96 «rkannt worden ; endlich hpog^ o, «b
der Epheo, eig. der geneigte, gerammte, «ich krümmende,
ide, rankende. Ob nun auch d-füß-rj (ftr ^Iütttj^ d^l\f/rj) «=
? und kt. tibia, ^löte^ woeu VgioiJAog bei ßenf. 11,301 (vän
3talt benwint), dann tubiu, tnba, aber audh «»ibilo <za tibia
nare zu tonare) und höhnt tipeti bei Jordan, Böhm^ W. p. 277].
52. TivriQ^ äol. Tiwrjg^ 6, -Sohn des Kyknoli (eines Sohnes
»seidon). Dieser schon Forsefa. I> 181 berührte Name kann
9 donnernd bedeuten und auf die donnernden Meereswogen
eziehen; atich kalin Tivtjg „im Znstanlde der stossenden,
m, schnellen Bewisgung^, unruhig, störrolieh bedeuten. Vgl. die
twnrzel stan, tönen, bei Benfey I, 67ö, «ofs sa -f- dh(y)an,
JL, 275, e&g. (von dhva, dfon + n) «träsen =s ') schlafen
^ev in &flvoi II, 276), erschüttern^ heftig bewegen, schwin-
^-uöaui für xtV'daaia, (a)Tfvd(ra(rt j « *) aiisstossen, tönen;
^iv in ardvo), JSrdvvfOQ, arfvä/Wj dazu lat. (8}toli'are, deutsch
3, aber nicht tönen , das zu dhvaa H, 275 gehört« Auch
(ib. II, 63) kann als ^in tönender, donnernder Wogengott
werden ; doch scheint die andere oben p. 98 gegebene Ety-
^ weit vorzuziehen. Wenn man an das tenedlsche Beil (Ttvi^tog
O denkt, könnte man versucht sein> Tdvfjg zu &HV(a (* <pivot,
zu stellen. Schwierig ist die Deutung des Inselnamens IV-
^^ofür wohl auf keinen Fall an S^og, Sitz, gedacht werden
^ivfäog scheint für Tiverog zu stehen, wie dämiiw für
i^; bedeutet der Name so viel wie Tivtjg (tönend, donnernd
lossend, erschütternd) und ist nur eine andere Form des-
da die Insel doch höchst wahrscheinlich von ihm den Namen
Tgl. derSg von äiffu^ aFrj^i^ wofiir auch dFrjgj dtig hätte
werden können. In diesem Falle dürfte man den Namen
S mit "Ad^r^vri (Hom. Od. VII, 80, = "Ad-^vat), VQxo/n€v6g
«rgleichen. [Mit rtvarrücj gehören zusammen die böhmischen
tanauti, regen, bewegen, rubren — vgl. Kvxdco oben p. 98 — ,
Bewegung, Unruhe, tnauti, hauen, schlagen, tnuäy Hieb,
(eig. Stossen) bei Jordan, Böhm. Wörterb. p. 274. 278, zu
kit Benf. U, 276, 182, wo d-h(a)nu]. Der möglichen Ver-
ichaft wege» erwähne ich hier den dunkeln Namen Ttvdyrjg^
hn des Helios und der Rhode, Bruder des Makar oder Ma-
s ; vgL arerd/Mj arfvd^w für (rr«yo%;a», eig. tönen == stöhnen,
in. Wäre Tsvdytjg ein dem Ltnos oder Adonis-Einyras (sciv-
verwandtes Bild der trauernden, in der Sommergluth ver-
achtenden und absterbenden Frühlingsnatur? Vgl Movere' Phoe^
II, 2f p. 249 not. 129, und p. 293 not 105, wonach Tenages
haätfaon (s8 Adonis). Dies Teranlasst mich ni der Frage, ob
— 228 —
nicht etwa im Namen Tenaj^es (wie im Namen Ochimos) ein« 6- p
ei.^'
her noch nicht erkannte griech. Warcel stecke, nämlich rov, ]gAr^i i^P'
ten. Vgl Dieffenbach, Vgl, Wörterb. d. Golh. Spr, II, 658; I^Lsß ®^
dort verzeichneten oeltischen Wörter berechtigen uns zur ll^V^'^'^^^
nähme einer Wurzel tuv aus rFav^ wozu sich unser zün-deiv ^^^^
halten würde wie zeugen zu tFok (rex-Hv) u.a.m. Diese l^^y^^
rav ist dann aber «= a^rav in arivwj tonen (stöhnen) aus ^
dh(¥)an (Benf. II, 275, von dhva, dhu, dvca^ ^-^o^, &w
tönen, s= an (ib. I, 118) blasen, hauchen, wovon anala, Fi ,
Imt. ein*is (vgl. can-ere^ tönen, blasen, wie unser düten) liegt- ^^^^tV^
(Ib. II, 63) = kan in unserm S-chein, s-cheinen, s^chon ; ^ ^^
Uegt in griech. n(a)w, nviFw^ blasen (bei lienf. I, 605 so ^ %^)^
n-u, womit zu vergleichen hna, hnu (aus ha-na ib. II, 1; f \%^i
han (aus hva-n, dhva-n, ib. II, 276). Begrifflich verii< ^MJX ^
Wurzel Tov, leuchten, zu arav in (jTdyta^ tönen, wie yr.,-»T^gt. ^'
arad-ivio (riv&og) zu rFad- (aus dhu + dh) in unserm dötocr^^r^teB ^
blasen, verw. mit deuten s=s klar, hell machen oben p. 16)^^ Jtl^)*.
ich auf die Artt TuvayQa und Tiravog verweise, erwähne ^^r^ne i'
noch den Namen T^ytfjog, o, Sohn des Apollon^ Biüivrm^bMdet
inenios, ein Weissager; vgl. Müller, Orcliom. p. 147 sq. -^^?
kann von ray, tan ans stau = sa + dh(v)an = an, dv in
dy-TJ^ als blasender, hauchender, denkender, sinnender,
wähnender, schwanender Prophet gefasst werden, wie
^AvÖQoq (für ^Avsqoq)^ worüber oben p. 97* [Beiläufig,
begriff der ; Wurzel {(s)tsv^ leuchten, erscheint in riväaau^^
gen, welches Wort ich für (a)Tfväaa(jt) nehme undauf 8a+
bei Benfey II, 276 zurückführe ; vgl. dh(v)an {d^siyo), ^t^vcd,
mit dhvag' (hvag' = tpay in (xqnatw) ib. II, 27ö, wozu schrf^ ^^ /«^
II, 2 1 gehört ; ferner vgl. dhvar : hvar : ghar, ghri, spargere, ^^^l^«^
Btillare, fluere II, 195, wo der Begriff stossen = treiben, beini^^^i(
schwingen, werfen (hvfi-p, II, 309, aus dhvfi-p =a hvn, f^ H
19ö), streuen zu strahlen, leuchten modificirt wurde. Zu BeoLB^^^ ,
195 gehört unser s-treuen, verw. mit S-preo (wo hvfi = pnU?^
81), ferner gr. a-rakuwj ü-tIXt] neben a^riXßw (eig. werfen«
streuen, strahlen) und aray in arce^cn; auch die Wurzel d-ny^*
dhvag' II, 275. 21 (sch-wingen, vgl. hva, hu, projicere 11, IM
konnte leuchten bedeuten und bedeutet es wirklich. Denn wiiflli
fig', arg' bei Benf. 11, 125 aus hvar-g', dbvar-g' II, 195 (^•.
hvfi aus dhvfi), ebenso ist die Wurzel c^V, leuchten, II ^ 12o.l
223 sqq. aus dhFax (= a-ray in ard^w, eig. stossen £= sehviB* ^
gen, werfen, streuen, strahlen, leuchten ; vgl. unser tengeln, dengelB,
Tangel und gr. &fjy(i) mit unserm Tag, goth. dags, Tag, d^tf»
lucere bei Schulze, Goth. Gloss. p. 58, worin die Urwnrzel dfang
oder dhvah erscheint, die zu dhah : dah werden konnte, nach Bdl
n, 228.263, zu vgl. mit II, 216) =: hFooc : hFay; deutsch Tm
unrf'^!kuge, griech. g)iyyog (H, 101 sqq.), avytf (H, 333) und iit
(hv)oculna gehören zusammen* Vgl auch i^i^/ai, &ttH in ni/vV aä , tr
fetr
— 229 —
^9 ucet, wxvgi d^Jg, 9»oSd^ and sa o^ in begriffl. Hiinddit to-
^ (elg. stossend' » spaltiend = durchdringend =s hell oben p. 172|
^0 bt. ap-par-eo, gr. 7ii}(» neben nffQw, darchdringen). Lehrreich
^ Aiex ecce neben en, ^v, wo (dhy)ak, schwingen, ^ (dhT)any
^iringen (eig, aber stossen) erscheint; Yg\, aaivo) (wo B-ran), eig.
^n^en, bewegen a wedehi mit unserm Wort Sonne, das ebenso
«voli^ön, scheinen in Verbindung gebracht werden Icann wie söm-
^ ^Schatten geben, mit 6cheme, Schatten, schemem, beschatten,
33x=Kier, Dämmerung (wo axfn =: auf-^/u erscheint). In diesem
"^^ erhält sich unser Wort Sonne zu (cT)r£y, leuchten, wie Sskrit
sonare zvl st(v)an (aus sa + dhvan, Benf. II, 275), Ut
s-chön, s-cheinen liegen in der Mitte, wie lat. can-ere
US dhvan, Benf. II, 63.275—6)- Vgl. übrigens zu &fh(o,
neben (ar)r£v, leuchten, noch a-q>ay (atpa^af, stossen,
en s= schlagen; ndlXca yerw. mit nX^aaa)) neben (piyyoq^
(Tcaivü)) neben tpafvcOf xalv(o neben ein-is, 8-chein, s-chön,
eben Jtx (dvx ? öniäv^, nokv-itvxffg oben p. 184), leuch-
n p. 185). In rs/avio, stossen, hauen, spalten, schneiden
+ dham s: dhan bei Beniey II, 276, aus dhva-m, dha
ie dham U, 272), ^ hvam, hvim in Ka/u~daa(o, schwingen,
hyima, schnell bewegen, = xajiij ntiu, /iju, leuchten (oben
7) = (hy)a/e/ in ^/uag, i^judga (Forsch. I, 60 sq. 156). Aueh
len^ leuchten bei Benf. II, 237 (r^tp-ga für rdn-ga) ist aus
^-tvap (sa -h dhva-p, 11, 275) und gehört mit tup I, 667
aus a-Tvn = sa + dhva-p = hvap in kap, II, 322, wozu
vgl. Forar.h. I, 103) zusammen; zu xo7i-r«, xv^-og (zu
, 194, wo hu aus hva, dhva ^ dhvag', sch-wingen, II,
) vgl. 9udh, gubh aus kudh, kubh, kvadh, kvabh, hvadh,
' <^U, 63), dhvadh {a^ra&evo), Forsch. I, 164), dhvabh. Der
^^^j?riff von ath I, 260 erscheint in ^vath aus kvath (hvath)
^^4, I, 253; lat. quatere, er-s-chüttem, s-chutteln gehören
^^^r zu hu (ir, 194) aus dhu, dhva (II, 274—5).]
ä53. Tfv&gf]^iov, 6, Führer der Magnesier aus Thessalien vor
«Oja, gehört wohl zu Benfey II, 263 sq., wo Tfv&gfjdtuv von &q?j
^^-vo^, vgl. &Qda)f d-Qoog, unser dröhnen und Drohne, dazu altnord.
I^ja, brüllen, neben thrima, tliryma, thruma, Donner bei Dietrich,
^Itnord. Leseb. p. 240^288), eig. tönen, dann unangenehm tönen,
Mtsm. Der thessalische Tuf&grjödv ist wohl ein Töner = Rufer,
ßefehler. Sonst liesse sich auch an die Wurzel d^ag in dvQw/Lii
i{ien p. 64 denken, wonach Ttvd^Qrjödv springend, heftig bewegt,
^nell bedeutete. Vgl xavd-Q bei Benf. H, 253 {^oq II, 251).
354. Tfv&iag, o, FIuss in Elis, kann als der dütende, tütende
0 tönende, tosende, lärmende (KsXddcav) benannt sein. Vgl. unser
MLten, tüten aus dhva (+^h oder th) bei Benfey II, 275 sq., wo
Ibu (stossen <= ausstossen, blasen, tönen) = s-tu, stossen I, 658»
erner == s-tu, loben (eig. rufen, tönen) I, 407 ; dazu gehört wohl
rr. rvTw^ ij, s yXav^, Eule (bei Hesych«), eig. die tönende as
uhniMd«, «te 9rii aii» hraln (osd «m ntt faiH», i-aMnJ
g«Uao, halt n. «. m> ramuidt iiL Aattt ißr HAnAm det "^L^^^^^i
ifceM, der Kavtmn (vgl. Qoflhianii, GrchM. n. d. Gf. ^ »39), ^Ur^i'""^*
«b tönendar, liirDi«Ddar Fhiu beMtchoat leia; TgL Diiwf q>>'ML"'^ir'l^J|e3'^
gabülti wo vieUflicht uat'/^if, *av/da&ai aniUHtaen {worübaW' V' ^,iv'^* o '"
l, Ift doher uotichtig). Ib dea Wtiitfl cfvd^ encheiat dei 3i^, V^«»' ^^-o^
begriff der Wurael. dtiu. =^ «-tu, nämlich sbouen, za aueetowi* \ ^ \%'>
«luwerfen, HUBspeien, uuaapritKD modifioirt ; TgL fienrey I, ^^',A'\^\^
«» dieWuiMl oBü in ia)j,{t)vw. Ut. ipno (aber aach ii^-^V^^^
aua ^1 + hva, iJhva 11, 27 1 *M. , woiu «Ich ^ojru-ö- '"'^'-^Jl''' \^ "•
TerUlt wie Ist. stud-ao (vgL tudito, atosus = treiben, b^^ ^l^ Y;^
bHilpQ, bcsctileunigen) zu. aitvi (a-nv-dAm-put-en?) in .^cv^ .^^ \
— Ich erwlihne hier noch Tiiü^ti;,^, Ort In Arksdiea nrrM' ^^'^L <
Standbild, der Atbene (vgl^ HoOinann 1. c p. 11Ö6}, "U^^:^'^?' V
niM von TiiihQ, eicem Haerllibrer der Grieohen vtw 1^*3-^ ^''''^^^
niuin^ der aucb "O^twio; gmannt wird; vgl. Jaeobi, Eb^^ c*^«
lAyÜL p. 84ä aq. Der Name badentet wohl itosaend = '"'^ t^
eilend, iputend und Btammt vop der für anur düten oCy<* ^a >a'^' '
(eig. Htwsei]) vorauaiuBitiflndea Wurael dhva-dh (dbn-A^**^^ ssdb^
Mn-dh), woher auch der Nam&W^^jvi; (tod dhva-.db=it> ^^„tudOi
bti Benfey I, 262 sqq.), aber in. der Badeulnag tod a-tiA'*' 3^ ^ "
du«, o-TiwcIüi, wo sa + favadh (uneei e-putan) « vadb h ^^ ^ä****
ä^iia, •= dbyadh in dliten, tüten d.h. eif|[. •taseeo. Audir^^^jy Jaai
Tentheu kann «Ja der „Schnelle" bezeichnet sein; zu i^^^^^^lfti
derm Nameü darf man xvx in Äw'x^c (oben p. 97), Sskrtt (i*^^««»}«
ichnell, TergleichtiD, wo guk aus kuk, kvak, bvak =^ oiucib ^^^^™>Sa
quQck, wach, wacker, ba-weg-licb, verw. mit oSkvq fttr kfiw^^l^ii ^tt/
kFax, dhFuK in &ätTniiiv, tu;^i;. Ala verwandt sowohl der V^ ^% j
ala der Beduutun^' nach ist hier zu erwähnen der Name dei -^ j'*r . ,
^e«c> des VatiTB den Diomede^, vielleicht ganz deraelbeo Beiwl»^^^i* /^
mit dem Namen TvvSd^tQ^ oder Tvi^aQUog, worüber das Ntt* ^^
im Artikel 7V'()>i;'(. V
3ÖÖ. Tfi-xiUh;, 6, Sohn dee Telumon, Bruder des Aju,'> *^
beate Bogenschütze der Griectien vor Troja, wird yod Benfafll
247 aur Wurael rt« (aua n-ru-x I, 658, wo s-ta aaa sa + *■ '^^ '
II, 271 Bqq.) gestellt, die lig. stosaen bedeutet, daher ') M» ^^
Tgl. nJjto;, Alt, ') treiTan, vgl. n-rt/axiu, Tvyyüina, a-rAyo^. (Bti "^^
vgl auch üben p, 75, wo Zweck, und p.203, wo a-ty^äwi), Bi ^J-
kana Tfi'xp«; als der Treffende bezeichnet seia. Im VolkniV | ^fii.
der TfVKQoi liei{t vielleicht der BegriJf stosBaad => acfaneU (ny;>t ^Ci
^00';; vgl. dea Artikel Tfob). I jh<
35öa. Tfv^tijaoög, Ttv/iijaög, ö, ein mit dem Hypatoa inTi^ < }•
bindong stehender kräuterreicher Berg in Böotien (Hofimann, G«Ui ^ ^
p. 424. 53Ö), auch eine gleichnamige Stadt an dieeein Beige, i' ^ ,
ein äusacrst Bcbwierlger Namp. Haeychina and Steph. Byz. & ^ ,
Ttvf*tjaa6<; etwähnen iivftäo), ttvfiäoftai = »vjt^'ü, rtv/o/iiui, wo'*' '^
— aai *
ein Outtural ausgj^fallQQ Ist;, vgl» Benf. H, 248) wo Tiv/aa
fßa,. Pafl8, abflir der Bergname Ts^ßifoaoi whb TtvyfLttjaaog
ugeriy iflt. daram, noch, keinqewegi sioIm^ Wenn (a)%ev)Hi$
-H (itvÄPjj beil Benfc. H^ 320 aqq, 17 a(|^ (wo unser eng>,
IS dbvang' ==; dhya-;^ \x^ gr, ^x^f^^ ziiriiokziiföhren ist
bedeutet eig. neigen ^i^rdrücken, drSagen, engen, gedrängt
cht^ {e9t ma^beir^ dann mac^ien Ub^rb^^plit; ygl. unser zeugen
ingeny zwafikßßi, z^ für s^wäh und dazu oben p. 163« 150»
9 wo JSW§ ^ stieifi starr, vorw. mit is^ißrj\ so kann in T^tr*
eine Wurzelform sa + dhva-flti ib. U., 320 sqq; liegen;
n ist ^ cam lu lat. cam-ur», =s ya(A in gü; yufwq 39 mx/m*
^und in /a/ücdy x^a/uakogf eig. geneigt » niedrig, vgl. byan
'v), =hFa/Hj Fafi^ vaf4f tf/tc in den Namen '^Ya/iogj 'Y/LtTjV'^
'^rjaaog (vgl* darüber weiter unten), "«« (hv)am in altnord.
ängstigen, beschweren (Dietrich, AHn. Leseb. p. 23 1 ; vgl.
[^ 291 über (t^xo^ =3 oyttog und ßugvg^ daeu i^/k-voi, yif*(Oy
a-Tfvog, a-TBvia, ferner lat. emo, ob eig. eng, fest maclien
«0^? vg^ fid^TCü oben p. 118. 191, teneo neben a-T^voq p. 192).
r Urwurzel dhva-n)* vgl man die UswurzeL dhvar-bh^ dhya^p
■ in 9^fjßai = colies,^ =5 rv/? (a^-Tvß^) in rvjußog (=:Unserm
Sohen-staufen?)) eig. geneigt, gebogen = Hügel (vgl. lat.
HS, boUänd. stuypen ^ neigen< und oben p. 225). So könnte
joh Tfv^ffaog als der geneigte Beng, als Neige, Abhang,
(jicXl-vM) bezeichnet sein. Hit Tiufjtgjanog verwandt sein
Tv/uEvaiov, ro, Berg in Phrygien> TvfioiXog = TfMjXog^ 0,
::j9 in Lyüien, ferner Qva/uog, 6, ein Gebirge (für &Fafiog)]
.i. tumulus.. Uebrigens verhält sich (:g)tvju, geneigt sein, zu
Q. bei Benf. II, 320, wie (a)Tvx in rvxog, Hammer, zu dhva-g
275 (aithd. tungol, Hammer); auch rtSkog, xvkrjy Wulst,
CO, beugen, biegen, voXvnrjy Knäuel (vgl. globus, glomus bei
I, 309, dazu roXv^ = alSoiov mit xokv&Qog) haben Präf. sa
usst und gehören zu Benf. II, 278 sqq. (wo dhvri, dhvar =
al in nksü), doXkijg und unserm Wul-st) ; zu vergleichen sind
tauliti, biegen, stuliti, zusammendrücken (drücken, drängen
drehen bei Benfey H, 279) bei Jordan, Böhm. W. p. 274. 256.
55b. T/j&vg, /f, Tochter des Uranos und der Gäa, Gemahlin
keanos, wird von Schwenck, Andeutungen p. 91. 102, für die
er** Erde erklärt. Vgl. r^f^^, Grossmutter, nj&lgj Muhme,
, nach Benfey H, 271 reduplicirt von der Wurzel dh§ (dhi
ija, dha-ja), trinken (tränken) , eig. wohl ziehen , wie unser
1 vgl. mit trecken (lat. trahere) lehrt. [Der Grundbegriff der
)1 dh^ scheint neigen, drücken, also Ah^, dhi, dhja, urspr. »
Benfey H, 320; vgl. TiT&jj, rlv&jj.j nT&og, Zitze mit zut-
= saugen (welches Wort schon Schwenck mit Zitze verband),
In (schwäbw langsam ' sein), zaudern, ziehen, lat. ducere, zuf-
schlürfen), zupfen, zwetschen »- quetschen, zwacken (klem-
drücken), zwicken (kneipen, zupfen; «1 kneipen vgl. nippen.
IQ
— 232 —
SU Benf. II, 182 sqq., wo hna, hnu, hnf, nei-j^n) und «Ml ^^^^
zwingen, worin die von Bcnfey II, 17 sqq. postnlirte ünrtJl'r^' -^
dhvag'y dhvang' erhalten ist Zu den genannten Wörtern ^P^l.-^t
noch böhm. dundati, saugen, damlati, sulpen (Jordan, BQbm.ll^^^
p. 38), dann die Wurisel tFu, wovon thviü^ r^(v)Jü), ^»ÄV^^ii
lat ta(n)dere, bei Benfey II, 242 sqq., um zu der Einsicht a |^ l*^
langen, dass Tijd-'f], T^vg nicht rednplicirt zu sein bnodail'^.
Sehr dunkel ist noch das Verhältniss unsers Wortes Zitze lalr^ 1^^'
^o'^; doch vgl. Ttx, r/xrrri mit zeugen, rtkog mit Ziel, ri^i/Fri '^
zart u. a. m.]. Abweichend von der Ansitht Schwenck's ist M-
ler's Ansicht, der I, 27 die Tfjx9vg für die Urältermutter aftft( l ^
die weiblich dieselbe Natur des Wassers ausdrückt, die sichito- i'''
lieh im OkeanoB ausdrückt Sicher unbegründet und unhdte^ l'^
die von Schwenck statuirte Verwandtschaft der beiden Namen Tip y^J
&vg und Ging (für QFirig). — Ausser Bonf. II, 271 istfirfc H"
Erklärung von T^&vg auch Brockhaus, Gloss. z, V. S. p. 364 Sffl ^
zu beachten, wo tath, erder, tatha (r^rru?), qui fait naitre, U,
dfttb, ponere, creare, nach Bopp^ Vergl. Gr. p. 992, für dadh, M
da-dh(a), von diiä, ponere, mit th » dh.
3ÖÖC. TtjXtyopog, o, Bruder des lloXvyovog^ habe ich oha y
184 von -yov in ysywyu hergeleitet. Nicht zu übersehen frt ähr,
dass yov auch = hvan : ßuv bei Benfey 11, 58 (ßaivQ), gehet, flf-
bewe^en^ sich bewegen) sein kann. Der erste Theil des Vmn^
TrjKt-^ kann zu Benfey II, 253 gehören, wo tuq^ tqv ^vA'^
TVciTaAoc, = TfX in viXXto (nro. 2), dvariXlio^ eig. (sieh) hewpft
= gehen. T/jXs-ynyog könnto schnell {gehend (vgl. o-rovbd^^-
II, 253), schnell sich bewegend bedeuten. Die von Benf. fl, 2^0
sqq. behandelte Wurzel tFuo , (sicii) bewegen, eilen, steckt viel- j
leicht auch in T&Xu-iuov (-/kov zu uui-fido)'^ also schnell- »tfii-
mend, eilig?), TuXaoCj ferner in TuXSvßiog (vgl. r^A^^^-aw, ci|.
treiben, sprossen), welcher Käme „eilig gehend", schnell = Bote
bedeuten könnte, wie bereits oben p 220 bemerkt wurde. Wieirt
es mit Telethusa, Mutter des Ipliis {Iffiq = ru/yg) ^ bei Jacobi p.
505? wie mit TiXtadoi^ /y, Tochter des Okeanos ? wie mit T?-
Xtrvac, 0, Vater der Tekniessa, als welcher auch TivS-Qug erscheint*
Auch der Name TtXiwvy 6y Vater des Argonauten Boi'rrfC^
'Eotßokfjc: oder Evnvßaviic (Jacobi p. 84,-j. 335. 194 sq., obB«-
rrig von hva = ßu^ eig bewegen, sich bewegen, bei Benf. II, JA'-)
kann bewejjfend, treibend, sich bewegend = schnell bedeuten.
356. TfjXf/Liog, o, Sohn des Kurymos (daher Ev^v/iu^rjc), be-
rühmter Seher, scheint von r^A^, fern, weit und der Wurzel ma.
mä, denken (sinnen) bei Benfey II, 34 zu stammen. Der Name
TijXf-'/nog scheint dann weiterhin ganz gleichbedeutend mit dem (fw
EvQ^i/uiötjg vorauszusetzenden) Namen EvQV'/Liog. Dass ein Seher
sehr gut als der, dessen Gedanken in die Ferne gehen, bezeichnet
werden konnte, bedarf keiner weitern Ausführung. Schwer zu glau-
bcu ist dem Scholiastcn zu Theoer. 6, 23, dass der Eurymide
I
— 233 —
^lemos auch Enrymachos gehelssen; vgl. Jacobi Handwörterb. d.
^yth. p. 336. Auch Tska-iuf/tv p. 232 ist za beachten.
357. T>]X£q)og, 6, Sohn des Herakles und der Auge (der Helle),
Nieint allerdings (wie Prellern, 168 annimmt) der Femleuchtende
>l bedeuten (vgl TrjXifprj = TfjX^fpäaaa) ; doch ist es sehr zwei-
Mhaft, dass er für den Morgenstern zu halten sei. Sonst könnte
'fo auch zu hva <= ßa in ßalv(o bei Benf. II, 58, rrjXf^ abef zu
ul {TaXaog, TdvraXog, TfXa-ficivy oben p. 232), bewegen, ge-
i((ren, so dass Ti^Xstpog schnell gehend, jagend bedeutete.
:': 3o7a. Tfj/Levog, 7^, Stadt auf der äol. Küste Kleinasiens, nach
yoteseb v. Osten auf eim*.m Felsenvorsprung erbaut (vgl. Hoff-
Atiii p. 1629), kann sammt TrjjLtvov, ro, Gebirge in Mysten, zu
3n oben p. 225 verzeichneten Namen gehören und für Tßjßvog,
VjTTVog (vgl. &?jßai "B coiles, raßat = nhQai, Sabin, teba, Hügel,
Vjfißog und dazu ips/uvog für sQfßyng) stehen. Der Grundbegriff
ir Wurzel {a)vFaß ist neigen (vgl. lat. ob-stipus, holländ. stuypen,
it^en); neifi:en kann aber «= drücken, drängen, gedrang, eng, fest
acben sein. Vgl. gr. ariffto mit (Trtvuf, eng = voll sein, unser
Opfen (von Schwenck s. v. mit (rrifpw zusammengestellt), femer
10er steif, gr. arlßrj, orißaQog u. s. w. Dürfen wir nun den Namen
h^fAtvog^ 0, Sohn des Aristomachos, Heraklide, König von Argos,
Ir T^pLvog^ Trjßvog nehmen und ihm die Bedeutung geengt, ge-
rÜDgty ^drangen, fest, kräftig, avißaoog geben ? In T?jßfvvu, ttj-
Bvvky 7^, ein eig. griechisches Gewand oder Mantel, könnte ein
ToTi rrjßog = a^riapog stecken; vgl. aviqxx)^ umgeben, umhüllen
ms 8a -f- dhvabh = hvabh = kubh bei Benf. II, 322 sqq., wo
S^sXXay T«, die verhüllende, bedeckende, dunkle Wolke, die Fin-
lerniBS anzusetzen).
. 358. Tf]Qfvg, 0, Sohn des Ares, König der Thraker im pho-
Ischen Duulis, Gemahl der Prokne und Vater des Itys, kafin von
9jQ^g (dazu TJjQtOf; rrjQ wohl für n-r/^fi aus sa -f- dhvar = var,
ri bei Benf. II, 294 sqq., wo unser wahren, wehren, o()«w, ^Qa-
fio) stammen ; Tfjmvg wäre ein Schützer, Hüter, Bewahrer ^= Herr-
cher. Wer dem Namen eine Naturbedeutung geben will, mag ihn
n Benfeyl, 676 sq. stellen, wo lat. stri-deo, stre-po, ster-to, gr.
7%Qfxl^(a für (T-TfOFTiCfo, zirpen (wo dhvar-p, dhvfi-p = 6hn bei
ftenf. II, 263 erhalten ist ; vgl II, 27P, wo Zirb-el aus dhvar-p, dann
i&epen = piepen^ pfeifen, wo d-hvi-p II, 275 sq. 60 sqq. erhal-
ten), schwirren, eig. tönen; vgl. ib. If, 263 sq, wo d^gv in O-qsw,
&Q6ng, Am besten denkt man wohl an Benfey U, 253, wo r«p
In raQxaQi^ct) (zittern), vagänaM, (raQßog, TQb-jH'O))^ eig. in Bewe-
gung setzen, stossen, erschüttern, zittern machen, auch (vgl. unser
stören mit steuern und unten p. 238) = treiben. Grundbegriff ist
itossen ; in regio), rogog, toqbvcd ist stossen == spalten (ib. II, 174),
bobren, durchbohren, durchdringen. Vgl. noch oben p. 64. Sonach
könnte TrjQtvg begrifflich = '''Agfjg (Forsch. I, 14) sein und stos-
send SS treibend, jagend oder = schnell {d-oog, vergl o-rQfj'Qog,
DOCt
bei]
Entsi
l
kl
»I?
Kid!
I 4
- «34 -
Benf^ U, 253) bedeoten. Mit Tß^fsiig «uimmigdiöiieii «egn
6//0€riy 17, Aoune des Ares^ QriQlva^ 0» BeiiMMn^^ de» Are« ia U-
kedämon, von dhvar » ^Foq üi d^ogyvfu.^ 9^9»^ oben p. 64, =
^Fa^ in ^J7>, wild^ Thier (ei;, keftig bewegt, etfirmlBch, iHH
wildes Thier; unser Wort Thier kann eig. bewegt, bewef^s
quick, lebendig bedeuten) und in^d^iJQOf Jagd (wenn eig. «es Hum^
Treiben, Stossen)« Vgl böbm. stdriti, stossen, etechen (m M^
eben Yghd-tjyw, &ay, d-aa io xa^vg fflt &a»Bvg verhlUt aichsilif
wie vvtraw zu. W^ bei Bent H, 183), itwa^ Hetse^ t/rld, gikp»
piren, rennen (eig. stossen, vgl. d'dai bei Benf. 11^ 374|. tqd ii
» dhu-r in dhdf II, 278), teriti, rennen bei Jotsima, BöhHLl^
271. 286. 276; die reine Urwurzel dhvtf ewcheiot in böb&il
hurtig, behend, ib. p. 36, eig. stossend wie S^oog bei BenfvI^Sti
verw. mit drb , Stoss , dirk , Stoss ^ drkati , drkoUti, stoesen^ M
Gestosse (Jordan, p. 35 sq.). Zu driy' gehört wiohl diiena, kedv
Mfidchen (ib. p. 36). Zu drk, Stoss, vgL noch strk »= trk, 8to«)
ib. p. 2Ö5. 282 (gr. TQoy-og Bock, ob =s heftig bewegt, fl|iai-
gend oder=>9tossend? vgl uz-'Tijyog Forsch. I. 19)^ mst ^jj^ akv
noch böhm. zwer, Thier, Wild., ib. p. 347 > wobei hvar (=< *tfr
in d'iiQ) zu Grunde liegen kann; ¥gt zemi, lem,. Evdie,. ibip.l3lii
mit jt^/ua/^ hmnus ib. p. 336 (voa hv^rm bei Beul H, SSOyiv .
hvan =;^ov in xd-tivjy zeau ib. p..351 mit hnu bei Benf. II, 182i.m ^
359. Tid^ogiuj ij, eine Spitze des Parnasses, auch- NafM ^
Ortes, kommt wohl von der Wurzel ^o(), auf-springeia; y^9^ r
^Qciaxw, d-QwafWQ, femer Qovgiov, Bergspitze bei Chäromi)Aw- ^
Qla (Stadt in Messenien), nach Strabo =^ Ainiftot. In. ^^
dhya-r=dbu, d^j, stossen, bei Benfey II, 271 sqq., + r; trlrbd
Benfey II, 251 ist aus sa + dhvar, wie vv, tu in Tvnvw^ ttot^
für rrrt;, stu ib.. I, 608 aus sa + dhu) steckt meiner Ansicht ntf^
die unverstümmelte Urform von 6q in oQoq^ Berg, Mrie bereu» (Aei
p. 63 — 4 bemerkt wurde. Darf man auch die Kamen Ti^ff^
avvog, 6, attischer Demos, Ttd-gioviov, t6 = Ted-Qoiytovf Sttdtia
Fhokis, Tt&Qiv, Tf&Qic, 0, Fluss in Kreta (nach Welcker W
Schwenck , Andeutt. p. 299 , aus Tid^fgig) , femer l^f-vd-Qwvifi i
Stadt in l^akonlen, Tivd^Qavia^ rj, Ttv&Qavldrjgj 0 sammt Tk^^
uvTog, 6, König in Mysien, von dem die Stadt und Lan^iseM
TEv&Qaviu benannt war^ zu doQ in d-ogw/Lii, ^(o)^cJ(jxci> steS»^
Zu tvar bei Benf. II, 251 sqq. (aus sa + dfavar, vgl. aii^y
aroQd-vy^, oxoQvvrj mit rsQbio, xoQog^ voqbvm, eig. stossen = sp«^
ten, durchdringen^ hervordringen^ hervor*, «uf-stossen, aufspriDgtf)
mögen Ti^qhu, fj, ein hoher Berg in Mysien, Tlragopj ro^ Beif '^
Thessalien (auch Stadt daselbst)^ .auf dem der Fluss Tiv€tgrfii»ii
entspringt, Tirvgog, auch TvQoct 0, Berg auf Kreta (vgLFoneh.!)
154), l^ogog, 6, Berg in Sicilien gehören. Vgl. auch oben p. 823
u. Forsch, I, 154. 176, wo über ravgog » xQid-j^ für /Qi^ijf G^
ste, verw. mit Borste, bei Benf. II, 110, wo lat. hordeum nebio
horrere anzusetzen und auf hvard, hvfi-d, von dhvar in &iQ^yvfih
n
»et
— ^ 335 —
^vQ-^rOQ ol^eu. p. 64^ ^ \\ti in bj^Uib zm recbigire». Ich etinnwre
isoch an den Bergnamen ^Vd^^g^ Mroi;in< (dva -h) d(w : dhyr i : dh¥ar
if^ ^oQwiJLi liegeB ka^m,; dasBelbe gilt yon deioi Niunen ^Od^fvovevg,
5^ Bopdesgei^ofSQ 4ea Priaipos, wo d-Qv, = 0'Tqv^ 6v^ (8oh«el^)
Mi .Renf, U, 253. Vgl. den ÄFt. :fQ(og^ Dieseljbe Wiurzel ^Fo^:
^yar : dbvfi : 4^ (vgl. dv^a oben p. 64) 9uche> ich jetel^ mit
Siituc^edepUeit in. iQiaof^ spifoss^n^ J^ctg^ 4^vix^> (wo tf- zu Ben!
_ ; ,; 58 gi^iiören kann : tiya = /?a in ßulv(Jt> \»t « /ra ia oWco»)^
^^og^Jw^lg (springend = sprudelnd^ qjiyillend, fliassend) u. aa. Namea
360. Ti^yg^ Tj, alte Stadt in Argolis, bedeutet die l^esohülie^
rabllte, mit einQE Mauer umgebene Sta^t, wie bexeil» voji Bsaf.
2Ö8 richtig erkannt wurde. Pie. Wurzel viq st.ebt- für amg nad
h^ 3» stri, drehen, ib. II, 364. I, 663, aus sa + dh<v)ri ib. li,
^8 Bqfi] ygl (dh)var, (dh):gn ib. U, 294 sqq., eig. deeben :==
f lildtjQben, umgeben, wahren, wehren, == (d)hvar, (d)hyri m* a-ndout
tf^ ikiaaofj onuQOj spira, ancTgov u. s, w. Richtig erklärt Benfey
P^ ^58 ziffajuvoy, riQS/nroH fiff^ =7 bewahfit; doch: könnte re^a/Lorw
^bP {G)rdganvov stehen m^d. init 9^SQanvrj = d-aka^iog verglichen
i^jerden, wozu sich xsQanvov verhielte wio azXsyylg zu d^ekyw, ara-
Xßbtü ZU &ak€g6g u. an. ; zu &aX (^FoU) vgl. dyvX oben p. 23, wo
•Sm^Olf^ neben ymXiogy fpcaksog hätte erwähnt werden soUan. (zu
P^^ß^ygl p. 48. 58)} ai|d ausserdem Di^rich, AUsnoud. Leseb^p. 24&f
vta «fylja, verbergen, verw. mit Tylskn, Versteck, p. 247, wie dani,
J^c^uei:, mit.fupi, spr. &iiyü) mit *(pivi(o (djhi^n : hvan = qisv, aber
= pan). Zu d-uXaf^qg vgl. koißfih ^aXafMog = ogocpog.
361. ITroy, 0', der Titan, 7<r«w^ o^, das alte vom üranos
Qpd: der Gäa abstammende Göttergeschlecht, wird von Preller 11,
37 mit Recht ein. Wort genannt, dessen Sinn bis jetzt noch nichjt
fiiif bisfriedi^ende Weise erklärt sei. Wenn dann derselbß Preller
1, c not. die Herleitung des Wortes von der Wurzel n in r/o;,
af//£77 (woher nach seiner Ansieht rLxa% = ßaaiXfvg und rtvi^vi] =«:
rtXig stammen; ob tItu^ verw. mit roGaw, rayog und nr/fv^
riTuxvfj wie Xi}v6g für Xaxvog, y/vfl/uai für yiyvofiail) für die
I ifiilirscheinlichste Etymologie hält, so scheint mir dagegen notb-
: ][|^0pdig eine Naturbedeutung in demselben gesucht werden zu müs-
I SßD:. Nach Diodor haben, die Titanen ihren Namen von der Tivaluj
d^b» voi^ der Erde; doch schein^ wie Preller bemerkt, dieser Name
der Erde er^t zum Behufe der Erklärung fingirt zu sein, in einer
Z^ity^ wo maa. Titapen und Giganten, zu verwechseln pflegte. Sonst
könnte man Tivaia yon. deri Wurzel ra = rav, dehnen (gedehnt
3=5 wieit, gross) leiten oder für Tirajja = Tiravja nehmen; zu
T« «= rav, (tva, tva-n) vgl Beiifey 11, 242 sqq., der II, 235 den
Kamen Ttvävfg vermuthungsweise zur Sanskritwurzel tan, schaffen
(wie tan, w^ben ib. n, 249, eig. fest machen, fugen » machen
überhaupt; vgl. a-nvog^ eng, zu dhva-n = dhva-g' bei Benf. II,
320 sq. 17 sqq., wo lat^ tex-ere, gr. xkvywj rervxHv^ rixra), eig.
eng 9s gedcang, dicht, fest machen, neben unsem Wörtern zwingen,
236 —
Iibcheinl
(Dl, FOIl i
I htiäjt,
fe OriM
362. '
s jswalti;
nrinkcni, nruken, lengen, Zange, läho n. i. w. annuetM;^
otMn p. 160 über heften, wCben, arma) stellt, u dau id> ik i
SchalTenden beneichnet wären, wie nach Ihm (II, T17) dief/vQ
B die Zeugenden sein loUen. Wenn mir anch das Weeeo ds IV
tuen zu wenig anfgebcllt scheint, als dass man an eins oc^
Etymologie ihres Namens denken dürfte, so will ich dochdiip
Erklärungen geben, von denen die eine oder die anders sd M^
als die richtige herausstellen bann. Ti-räi' darf als RedupUnU*
form von der Wurzel rui-, dehnen, strecken gefasst werdai ■
Gedehnte, Gestreckte wäre ^ der Riese, die Titanen aleo liHp
Wesen, worunter llilder der riuiigen Kräfte der DaU a
verstehen wären. Ferner kann man Ti-tÜv zur Wurzel "i*
ta~mere (Benf. H, 235) stellen; die Titanen würen danacb B^
der schwellenden, aufwallenden, gührenden Naturkrafte. W _„ ,„ .
wahrscheinlichste ErklHrung halte Ich die folgende, wonach ta" U„ V°
dea Wortes derselbe bleibt wie nach der letztgenannten Etjv^ U^fi^i' '
TOD iti, Ist, tu-mere. Ich leite nämlich Tn-äv von einet V*** W^^ i
TIT. Vgl. i7r(u'= fjfti^a, verw, mit nv^j, a-jiiy&-rjQ, iö inaJ» \mssi ;
(bei Benfey I, 2öü sq); nr verhalt sich zu ti{v}6^ wie wb \ ''^^
Taä in ijtartvi,! = oru^tivm, wo i, » auf th (vgl. ath ib. 1,260) ' ^i*^'
mrückzuführen. Die Wurzel tit ist auf dhvith (=^ dhvidh s A }^
ib. I, 259) oder aber auf sa + dhvith, also auf utit *= onr^ "^
«laxtvia zu reduciren. Ihre Grundbedeutung ist stossen (fft^ "...
Ib. II, 271 sqq. = s-tn I, 658) =^ auBStoascn, blaseo, ^fc
glflhen, brennen. Nun Tergleiche man unser diiten, tüten (miBi
9v-ft6g, + dh oder th) mit gr. rvnö (die Nachteule); nebcant
(ans n-zFat) eraciieint nr (ans a-rFir) in rir/^, rTri'fw, iiw
/f/tro, verw. mit tr in "/rr?, "IrvMg und mit n*tf- in (o7ii3i'pö;=)
t/.'i&vffAg, woncben auch it'irviiog (vgl. if-irra, ifii'rToxng und rirtc-
/ii'iö» = riTViir'^i») erscheinen kjinnte- Da düten, tüten nickt bis
K tonen, sondern auch = blasen (Düte = Blase) , ao erbaltea n
för unsere Wurzel nr alle jene Bedeutungen, die aus dem Belrif
blasen entspringen; vgl. Benfey I, 53T sqq. Danach ist bUsen^
aufschwellen, wallen, glühen, brennen; vgl. tio^S-id ib. I, 601.1^
Titanen dürfen wir somit fÜT zifd-ni, iivd-aUm halten, für kocheii''>
heisse, glühende, wallende, giihrende, aufbrausende Wesen, türBi''
der der ungeordneten, rohen, im Zustand des Gährens befindllin
Naturkrüfte. Vgl. die Ansicht der Orphiker von den Titanen 1*
Preller I, 43G sq., dann in Betreff derWurzel rtr, ti(_p^9- FobA
I, 164. 182, wo lat. tscd-a = aed in aestus, aestuo.
361a. TiTttynq, 6, Berg in Thessalien ((', vgl, Hom. Jl. H-
735: Tiruvow vi Afw«« xÜQ^pa); vgl. Hoffmann p. 306, wo« '
von der weissen Farbe des Kalkbodens bei dem Orte Titanoa in
Thessalien spricht. Die Etymologie dcsjNamens ist nicht zu tresseQ
von der des Wortes ti'tuvoi; (<", «), ij, Kalk, Gypa, überhaupt wei«
Erde, das man für eine Rcduplicationsform der Wurzel rar, leucb*
len (TVv-öy;;?, Tov-wyp« oben p. 238.221) halten kann, mit gleich«
— 237 —
scheinlichkeit aber zur Wurzel tit, ti& = rar, rad-, leuchten
Ton der wir den Namen Tivuv abgeleitet haben. Für diese
ung spricht besonders, dass auch ein Bruder des Helios 7T-
eisst, von dem der sikyonische Ort Tirava, ra, auch TiTiivrjj
t Namen hat. Vgl. Hoffmann p. 813 sq., wo die Nebenform
Ortsnamens, Tsvtuviov^ sich zu Tixaviov verhalten kann wie
zu ld^vg\ vgl. TiTW, ziv&og, Ti&u)v6g neben a-rarii^cDj a-
-<j, wo rar, ra^ für riFar, xFud-, dann den Namen Tevra/uog
in. I, 180), der „leuchtend^ zu bedeuten scheint, obwohl man
icich (vergl. oben p. 230 den Art. Ttvö-iag) die Bedeutung
feil** geben könnte.
»C2. TiTvog, o', Sohn der Gäa oder der Elara und des Zeus,
^^altiger Kiese, ist ein sehr dunkler Name. Leicht ist die
tung von tu (lat. tu-mere) bei Benfey H, 235, wozu viel-
Tuvg = fieyag ib. H, 230 gehört; denn gewachsen ist =>
Doch könnte man sowohl rat;^ als Ti^vvog auch zu zFa
Fav in Tflvofj ravvfo von ra-yv, vgl. xavaFog) ibi H, 242
Stellen. Für Benfey H, 235 gilt wenigstens theilweise das im
fen Artikel p. 235 unten (vgl. p. 163. 192) über tan Gesagte.
362a. Tctpvg, o, Sohn des AgRios^ Steuermann der Argonauten«
ix Name ist wohl sicher von mythologischer Bedeutung und
keinen Fall herzuleiten von der Stadt Tiphae oder Siphae in
ien, welche der Geburtsort des Tiphys gewesen sein soll; da-
n spricht schon der Umstand, dass er nach Andern aus Potniä
nte ; vgl. Müller, Orchomenos, p. 264. Ich verweise zunächst
unser Wort Steuer , worüber Schwenck , D. W. s. v. : *) ein
r am Hintertheile des Schiffes, womit man das Schiff steuert;
rn aber ist nach Schwenck = stützen, unterstützen^ einhalten^
^wegung setzen, lenken^ daher ^) Steuer = Unterstützung, Bei-
an Geld und andern Dingen. Nun vgl. man lat. stips^ sti-
um, Steuer, stipes, Baum-stamm, stipidosus, stämmig, unser
Stamm, verw. mit Stab, griech. axijncDv, axlnwvf scipio, Wör-
deren Grundbedeutung sonnenklar erhellt aus lat. ob-stipus,
;kwärts gebogen, ^) vorwärts geneigt, ') seitwärts geneigt, ob-
*e, seitwärts neigen^ krumm machen, obstipitas (neulat.), Schief-
in allen diesen Wörtern erscheint der Begriff neigen = stützen
* bei Benf. H, 182) ; in (TK^jnra) aber erscheint auch schon der Be-
zeigen = stossen, werfen, schleudern, stürzen, wie denn nach Benf.
82 neigen, nicken = stossen, in Bewegung setzen sein kann«
I.' winken, wanken, schwanken, schwank, schwach, wackeln,
ingen, schwenken u.s.w. Wie in squ^cd der Begr. neigen=:drängen,
:en, so ist auch in lat. stiparej neigen = drücken y drängen,
amendrängen, gedrängt, voll machen ; derselbe Begriff erscheint
:d<pa) (uro. 1), arlßfj (vgl. näyog von m^yvvf^i) , artßaQog und
iserm steif, eig. gedrängt eng, dicht, fest, daher es nach Schwenck
auch tüchtig (außagog) bedeuten kann. Vgl. auch den Art.
lä, WQ neigen =s drückeOi drängen. Jetztjziehen wir gr. r^Cy^Oi
<
HgIm, Hshige, femer du äUNScmt wichtige, tod Heaychius i'''*|l ^^ .
licker Wetae erhiltene Wort r/^vg, o, der Alp, >i><:"bo<i ^^JlVj^^
Drücker, Prehser, GedranKmacher, EnKmacher, lonst ituwIii^'^A '^^^
mit ?noc, imici, Inrn/iai, <i-«//'nrw, n-xiTrwy, a-tipo (ünratiÄTJ^Y^ Vb
K dlivip von dhvn bei Benfey II, ü'Jii fqq., wodareh .J~_Y^''''i
Wörter veniiittplt w<;rdeiij rein eriialteii ist dhvap in gr- ^ i\ \*lWi
colles bei I'rellerll.21 not. 2., eig. Berg-neigen, divi, '«ra\«M W^
Verwandt ist böbm. daw-no^iif, Alp, bei Jordan, Böhm. '**^"*l^ 1,
29- l>cr Ei^^nnunic Tiqvq aber bedeutet neigend = drücb ^K ä»- ,
gcnd, IreibeEd, in Bewegung eetzend, lenkend, steuen ^^< ^- [^
mann. Vgl. noch unser nicdenächH. Wort der Steiger = die '"'^ir \j
Strebepfeiler, vcrw. mit ateif u. lat Btipes, ferner nnser aiiitzen *^«*B» /. y.'
(Btossen), Btotteni und stnaaen (in w&ioi, Benf. I, 253 sqq./ "^ /^/^^
gen, treiben, in Bewegung setzen, endlich noch die Fono ^' itnj».
Ttifv; (wie iQifOQ = rkQtfri^, ar^prpog, ökög = i^okög) ini((™^ Im /n
nJnrw (nach Heaych.), Ißv = fitya (den.), eig. gedrängt,«^ IMIi 2
mengedrängt, eng =< dieht, fest, dick, verw. mit lipi, woröbO''* l*""^"
p.77.4Ji. 160|/9»5 = !«;>*'?, (V-f'*'^''^ = '0/1^ bedeutet eig. g«fr \\^>j
absctiÜBBig, jüh, jach; Yg\.alnvg, aüpv^g, afvui, t^a/tpv/]^,^0i^ ' 1^
wo dhvip : dhvap]. — Für Benfey II, 30Ö (^Qtitjg) bemerlsÄ .
dass auch der Begriff rudern höchst wahracheinlicb aiu i]äp =
drücken, drangen, treiben hervorging; vgl. noch ib. 11,8^, ■* /
drehen (dhvar, dhvfi) angeaeiEt ist und dringen, drängen, Mi* i^
(lat. torquere, torcular) angeeet/,t werden müssen ; in unsemi-tM^ I g,
Bteckt die Urwiirjcl dlivar, woraua ar ib. II, 305 entstand, ^n^ \^
auch bölim. siiiriti, Btoasen (ülechen) neben staucfaati, atonimW | »(
Jordan, tiühm, Wbrtarfo. p. 271. I «^
363. T^Cijv, 6, Sohn dea Pelopa, Gründer der Stadt Tm- ^
zen {ij T^iCiji') in Argolii. Dieser Name der unweit der Vev* ^'
küete t;etegenen Stadt, die früher Poaeidonia hiees, darf mit t^ ^
rptffw (vgl, porCoc, XQiXüi) bei Jienfey I, 676 sq. in Verbindung {c | m
»etzt werden, wo iT-r;ii (in lat. etri-do, atre-po, eter-to) ans n -i* ' ^
&()!, d-^ ib. U, 263 eq. und &qv aus dhfi , dhvf 1 , dhvBi s A ^,
(ib. II, 271 sqq., atosacn, ausstosaen, blasen, tönen) + r. Vfft ^
böhm. trantiti, stoBsen, mit traut, Drohne, Hummel, ^ tra^^ ij,
Jordan, Böhm. W. p. 280 (vgl. p. 283, wo trp, Zirp), WennB* t,
1,676 po'^uc für tirQoTCog nimmt, so nehme Ich dagegen ^>^K^
xQoi^tg, hFQoTijog und stelle daa Wort zu II, 129 aqq,, wo )^«^
;;p anf livfi, hvar (= dhvfi, dhvar in ff-rpi, 5pu Ü, 263 sq.) «•
reduciren ahid. In Betreff der Stadt Troezen hat fibrigens bn^
Schwenck, Andeutungen p. 188, bemerkt, dass sie von dem K*0'
sehen dea Meerea (oder von dem Gott des rauachenden Heenil
benannt worden. Als Tönender = Singender, als Sänger iat dag(g*
wohl zu fassen Tgot'C^yog, ö, Vater dea Eviptj/iog, des Anf^i^
der thrakischen Kikonier (Jl. II, 846), Sohn dea Kiag, daher T^w-
Cijrag der Keade, KsäJlt)g, heisat; letcterec Name, Kda^ (nur n<o
— 839 —
iTHiboBOin elrwähnt)^ miihiit an die Wtinel \u &= xcv-iru-f», cffe
F^Korm vt>ii itvan (ku + n) « lat. can^-o, und kann ttit dem
IsziTitwoit kavi (eig. SSnger, dann Priester) bei Benfey 11 , 63
^deutungsfjfleicb gehaltet werden. Vgl. oben p. 70 — 71. Uebri-
&ann in TgotC/jv, TQol^rjvog auch der Grundbegriff der Wur-
rpf, a-TQv^ nämKch stossen = treiben, drängen, in Bewegung
rM , bewegt a schneN sein stecken ; vgi. lat. trudere und o^tqv
i-«nf. H 253.
<^B64. T^o/c, 0, Sobn des EHchthonios, Heros Eponymos odet
Ä ^hes Sytmbol des Volkes der T^wfg ; dazu gehört TQola, Tqom
jLtvona nnd /tryolu) , ') acil. yaTu, da* troische Land , *) seil,
r^ die Hauptsrtadt desselben. Der Namie Tqmc kann zu Benfey
^&8 gehören und tragend, ftushaitend , fest, stark bedeuten ; zu
^^ n, 268, wo raA-aw, I«t. tol-lo, vgl. man II, 326, wo dhri,
{d^oQ in ov-&ap — lat. u-ber =: fi^-mus — , u&aQfjg, fest, ^
in ^ilvfivopy das was tr&^ «= GnindJage) aus dhvar, dhv?i
tt, 278 sqq. 320 sq. (sich neigen == tollere, vgl ü, 182 sqq.,
*r »eigen = drücken, hängen, gedrang == cAg, fest — - vgl. d'-&Q6o(;
" machen^ fassen, packen, vgl. nyjywfn und packen, fangen, Benf.
i 89 — 90), als Urform von (rT)rail-ttCö , (s)toMo zu betrachten.
Bessen die Tgcosg (mit iL für q) TX(oBg, so wurde man den Namen
)W]88 schon längst mit rak-v in raXaFog, rkrj in Tkfj/uiov, xXd^
kfr eotobinirt haben; vgl. TK(og^ jj, Stadt in Lykien, von TAwg
W T^Aojg, 6, dem Sohne des T^/nvlog oder T^i/uiXog oder To*-
liyg benannt. Dass die Namen Tgoig und Tkfog verwandt seien,
l schon der Engländer Fellows vermuthet Zu Tgs/utkog vgl. gacL
m, schwer (bei Benf. II, 258, «lg. drückend, ßagvgj ib. II, 291)
i lat. firmus (ib. 11, 326). Natuflicfher Weise ist die eben ver-
jlite Etytnologte des Namens Tnaig höchst unsicher. Man kann
ch an (T^TQw in ar^uivwfti^ breiten, ausbreiten, bei Benfey 1, 663
denken; in diesem Falle wären die Troer als Campani, als Be-
•liner der Ebene bezeichnet. Vgl. xo TquhVov mSiov, die Ebene
ischen den Flüssen Skamandros und Simoeis, der Schauplatz des
janischen Krieges. Wer die Troer als ein ganz der Mythe an-
höriges Volk, den trojanischen Krieg als ein rein mythologisches
ieigniss betrachtet, wird den Namen am besten zu Benfey IT, 253
rtlcn, wo (<zTQv in '^AtQtvg =) oV^, sehneil, oV(wVw, oxQrjqogj
fdkbog. Dahin gehören die N. ^Or^ivg, o, Sohn des Dymas d. h.
18 Stürmischen (von ^'w, vgl. oben p. 38, wo Jolag = Qoag)^
5nig der Phryger, XhQfJQrj, 77, Königin der Amazonen, XhgvvxftSg,
ein Lyder aus Hyde, Vater des 'Iqaxicjv d. h. des Schnellen (vgL
ig =3 xa;rvg bei Hesych.), endlich 'Or(io/a, 7;, Stadt amAskanios-
e in Bithynien; vgl. oben p. 154 — 5. Danach wären die Troer
s heftig bewegte, stürmische, schnelle Wesen der Luft zu fassen,
le die Amazonen, worüber Forsch. I, 11. Doch ist wohl zu be-
ibten, dass die Troer auch als veloces, celeres, als Schnelle, Hnr-
^y Reisige bezeichnet sein können. Zu oxgakiog vu 8. w. vgl.
umvcoj
Uli 4-
Ton auetl]
«») mit i
^ Zwirbel
i.
— 240 —
noch böhm. streliti, schiessen, Ktrel, Schuss^strela, Pfei], strelci, mU i!^^^^'^'
bei Jordan, Böhm. W. p. 2:>4 (wo der ßei^ritt scbiessen «wrii /r'^^^^^
= 8ch>vingcu =« heftig bewegen aus dem Begriff stossen; diimi; 1^^'
dkvri-p beiBenf. II, 30l) von dhva, dliu, woher ^dcj, ao6gU,2li rf"p
ferner bülmi. drly', hurtig , bellend ib. p. äö niiben drk, strk, td^ P^^ ^
ötoss p. 3(i. 205. 2«2. — Kür eine mythologische ßedeutoog* ' "^' ^
Tros und der Troer spricht, dass der Name VAog (oben p. 70.1^
ebenfullä einen Luftstürmer zu bedeuten scheint ; zu ^Ro^, Wak
Uktu), xbkkut, Kikkoc, \'I/ikktvc, vel-ox, cel*er, pelio (Bentl],ttf
vgl. noch unser Wort eilen (worin xi : ir : il aus bvri = vfi:'
bei Benf. II, 302) und karisch uka, Pferd (ßötticher, AriaHi
worin uk = hFuk = vel in veloz, = xvk, nvk in KvXka^^
des Kastor, Wvkku für ^nvkkaj Ross des Oenomaos, YtpirA
d. h. v^'i uya~t^Q(üaxovaa'f äk-ko/uai, lat. salMO, springeOi i^*
sa + (dhv)al oder (dh)val (wie sonare aus sa + vaasdln^^i*
tonare für s-tonare) = (dh)var, (dhv)ar in oQytg, oqw/u, o^(^
wfit, (^oQvu^ oben p. f)4). — Für die Erklärung der W*«
ia)TFaQ, TVQ, TQv bei Benifey II, 253 wichti>^ sind unsere Virir
steuern = in Bewegung setzen, dann stören, althd. stoijtf!» ■■'^
Jan, erschüttern, Sturm «= heftige Bewegung, heftiger Wind; ^^ ^
deutschen Wörter mit stossen (stossen von stu bei Benl \ vi) ^Qu^'
verwandt sind, wird Niemand ' bestreiten. ^^ \ü!r
365. Ivdtvc, 0, VatiT des Diomedes, der ungestüme ÖJ ' ^ ^^
und Liebling der Pallas Athena, scheint wie sein Sohn *• Itot^^'^^^^
der stünnischen Lult zu sein. Vgl. Benfey I, Üi)8, der J>* i;iiJ^";
men Tväevg zur Sanskritwurzel (s)tud, stossen, schlagen, ^^ U n
n-do, tu-tu-di, tud-ito, verw. mit stud-eo, stossen = treib*)** L .'
treiben; vgl. öchwenck, D. W. s. v. üben, eig. wohl treiben, W" \\kV\vs
gen, daher beunruhigen, plagen) stellt. Die Wurzel s-tu-d Ä* \\i55<5.t\
sa + dhu (stossen, ä^v-o), x^v-judg ib. II, 271 sqq.) = dbvt*
hva in a-y«, a-nu, n-ffv, a^nv ib. I, 537 sqq., wozu ciTrititt^
I, 559, wohl für a-nivdhw (vgl. s-puten und hvadh : vadh:^
in (üx^ko), rpevdog (eig. Blasen, Geblase, Ohren-bläserei), xIjv^%^
s.w. gehören; denn stossen ist = ausstossen, blasen, tönen u.Lfi
Vgl. unser tüten, düten mit (ör)ri;rw, Eule, aus dhu (^-^05), i '^
II, 275, + dh. Demnach ist Tydeus als ein im Zustande i> "^
Stossens = der Erschütterung, der heftigen Bewegung befindllMi ^
stürmischer, unruhiger oder als ein ausstossender = blasender, «^
hender Dämon der Luft zu fassen : erstere Deutung ist einüachv
und deshalb vorzuziehen. Ob so auch Tov&ouj jj, Nebenfluss des
Laden in. Arkadien, als der Schnelle bezeichnet ist wie Tfv^sa;
oben p. 230? Von derselben Wurzel (s)tud stammt nach Benfey^
658 der Name
366. TvvdaQtvg, Tw^dgeog, TwöuQsotgj Sohn des Oebaios joi
der Bateia oder des Perieres und der Gorgophone, Gemahl derLedi,
der Tochter des Thestios (des Stürmischen, von &v(o)^ Der Käme
TwäaQiwg scheint ganz dieselbe Bedeutung wie derN«2Vd««;(sa haben,
— 841 —
toBsend a erschütternd, (sich) bewegend, sSlitemd, unruhig oder
tossend = ausstossend, dKitend (vgl. rvrcJ, die Nachteule) zu be-
u Anders Preller U, 64, not. 1, dem Tyndareos eine Art
'eus Asterios gewesen zu sein scheint; letzteren aber erklärt
)e Preller II, 80^ not. 4 für ein dem Eronos nahe verwandtes
I. Hätte Preller's Ansicht Grund ^ so wurde ich a-ra&svM,
'r-vooj (<T)Tiv&6gy (js)Tivd^akioq, (ajrero) heranziehen, in welcl^en
t + dhvadh, dhvath, dhvidh ;= idh bei Benfey I, 259, von
^-//o^, blasen, woher dü-ten, tn-ten,. zurückzuführenden)
m der Begriff blasen zum Begijff anblasen, anzünden^ bren-
^\. TiQi^&m i femer das hieber gehörige hochwichtige aogels.
methan, verbrennen, bei Schwenck s. v. Schwaden, und dazu
1 ck s. V.- sieden) modificirt ist. Wenn wir gr. t^^uv {rFk^
ciit unserm zeugen verbinden dürfen (vgl. Benf. II, 250), so
AT. a^ra&svwj a-raTevca (f. a^rFaTsvca) mit unserm zünden,
t Wort sonst auch direct von der Urwurzel dbva-t (dhu,
9 + 1) hergeleitet werden kann ; vgl. zwerch, Zwerg, Zirbel-
Abel-) nuss (a^rgoßdog) von dhvar^ dhvri ib. II, 278 sqq.,
^h, indh neben ath (at) bei Benf. I, 259-60.
S7. TvQct), 17, Gemahlin des Kretheus, kann als tönendes,
» «ides Wesen bezeichnet sein. Vgl a-rgi (lat. strid-o, stre-po)
Of. I, 676 sq., == (a)Tgv, d-Qv II, 263 sq. (wo dhfi, dfi x)der
Kit dhvri, dvfi, dhvar, dvar von dhu, n, 275 sq., + r als
orm aufzustellen j dort ist auch Svq in Svgo/Liai, növQoitai
teen); verw. ist svfi, svar (aus sa -f- var = hvar, dhvar)
fe60 sqq., woher avQ-i^u), avQ-irrWy schwir-ren, sur-ren, su-
8. Die im Namen Tvqcü vielleicht erhaltene Wurzel tvq, tö-
i8t wohl sicher erhalten im lat Worte turtur, Turteltaube ;
khwenck's Deutsches Wörterb. s. v. Turteltaube; doch darf
srerlich aus s (also tur-tur aus sur-sur) hergeleitet werden,
gens kann der Name TvQui auch zu Benfey II, 251 sqq. ge-
, wo die Wurzel tvar (»us s-tu I, 657 sq. , + r, also e.ig.
n = anstossen , treiben , in Bewegung setzen) , toq In tuq-
0, zittern, = tq in o^tqtjqoq, heftig bewegt = schnell u.
; Tvgo) wäre also als die Schnelle, Hurtige bezeichnet. Vgl.
Lrt. li&oQia oben p. 234 und ÄQfjd-tvg p. 95. Letztere Er-
ig scheint die richtige ; vgl noch Togog^ rasch, flink, xl^TVQog
'TVQog (springend, tvq = a-wg = dhvar in ^og-vq^u). Forsch.
3. 176 und oben p. 63 — 4 (wo der Bergname Togog =i 2V-
binzuzußigen). Verwandt ist böhm. tyriti, galoppiren, ren-
)ei Jordan, Böhm. W. p. 286, zu vgl. mit dhör bei Benf. II, 278.
368. 'YdfJinsia^ 17, eine der beiden Bergspitzen des Parnassos,
it für Faf^nna zu stehen und zu Benfey 11, 324 sq. zu ge-
, wo hva-p (neigen, biegen, » xaTr, wnfin in xa/unrio), hva-bji
bh in Kfff, xv% vg>, vß. Dorthin gehören unsere Wörter Wipfel,
1, Giebel, Haupt, Kopf, Kuppe, femer (zu hvi-p a hva-p) gr.
f ainvg (geneigt s abschüssig, steil, vgl oben p; 226), &jiv(o,
16
— 24r —
aS^fi^t f^anti^fj^f Iqn^ ea ra/f'c (eig. jäh, jaeh), wdeheVMrJ'
schon von Döderlein mit niiBerin Wort Wipfel zoBammefigeMl / ""
worden sind. Also 'Yä/untia ist a Kd/Lineia, Ainfta, die gelioglQ . ^
i;eneigte = abschüssige, steile Spitze. Bilt 'Yä^nsia nuanuiieBf 1''^
stellen sind ausser 'Yämia, tj^ Stadt in Phokis, angeblich toü ehi P
^vawq benannt, vielleicht auch die Ortsnamen Ta^siee, jf, ^Mr*
Messenien, 'Ydjtitov, t6, Stadt in Troas und endlich der Nana Tf H^
fio^j 6, Sohn des Lykoros, ein Heros ^ nach welchem j6neS|!i> 1?^'
des Pamassos Hyampeia benannt sein sollte. Vgl. die Wurzel (l)k»* \^^
(es hva-p) in (0t;cci<o^ ? oben p. 231) lat. cam*ur, gekrümmt»'* ^'
gt.xiiiu-vw (vgl nitor Benf. II, 182), ob auch in cr-a/uo^ (Fltf^j
149). Indem ich auf Forsch. I, 191 — 2 verweise, bem***i
I*
'ya(/M)7r, 'Ya/zzu 9ca(^)n^ c^am, xcc/u sich verhalten wieW^ p'J
MxX-o^ =B hell (e= glänzend, schön), worin ebenfalb x ff ^' ^^
dass
ZU »ak'dg =B hell («= glänzend, schön), worin ebenfalb x ff i'* *^
Vgl ghn aus hvfi bei Benf. II, 195. "'
369. T'/JAo, J7, Jon. ^(iX?j, Name mehrerer Städte in 8»
von denen eine, ij jufydXrj oder rj ^iti^wv, Grosshybla, afflÄff
Abhänge des Aetna lag. Benfey II, 325 hat den NattaiW
gefasst und mit vßo^, v/ö?o^, xr^o^, ytvfpog, xftpaktj in Vfltiffy
gesetzt; vgl. unser Haupt, Hoffer, Haufe, Hübe) = ^^^!^
Koppe, Kuppe und den pbryg. Bergnamen KvßfXa, xi (^**J ^
102). Hybla bedeutet also die an einer Neige, einem Hvjf ^
Ab-hang gelegene Stadt; vergl. noch althd. hiufila, bieiH^ ^
Wange, dann althd. wanga bei Benf. II, 21 und ßchwi^*^*
Wange {jioeyoqi) und Wand (oben p. 171). .^^
370. TAag, 0, Sohn des Dryoperkönigs Theiodafl»!^
idfiaq, ob von d^iu), ^oog und gam, gehen, eig. beweg«Bi*"*
fey n, 58, aus hvam : dhvam ? Vgl. QidvftQa = Vom * *
^frf BS 0^06 und hFixv in ßaivWf dann ©favcJ, ©^(m^;^^
= ßa in ßcJvw, na in ondcov] ein schöner Jüngling, def^*
Nymphen in Mysien geraubt wurde. TAag stammt wolüw**"
viiy, Wald, sondern von der Wurzel vX in vkdio, vXaxr^^
verw. mit unserm heulen (= wehklagen) , hallen , bell « *^
Weh
S
vgl. xaXeo) , wo >fo^ = hFaX in bellen , gellen , bel-feroi ?** ^
= Fa^ in v^-aw, vaA-o? für FaX-og, Forsch. 1, 192. D»ej*J[ 1 J[^
deutung hat vielleicht der Name KTog oder K/og (vglEck^ J^
Myth. I, 204), der alsdann zu Benf. H, 60 sqq. gehört, wo bvt,*J^ i ^
hvan , kvan = lat. can-o , goth. quaindn ■« unserm weirtfr ^^
TTAa^ verwandt sein kann der Name ^j^ ^
S
371. TTAAoc, 0, Sohn des Herakles, der aber in*^
lieh hell-glänzend, nicht hell-tönend bedeutet. Vgl. lat. dtf«!^
sur, svar, lucere mit svfi, svar, sonare^ bei Henfey ^j ^5.
460 sqq. , aus sa -f- var (= hvar, hvfi = ghfi, lucere Dj 1*'" ^'
dazu Forsch. I, 192 {FaX in vaXog). Der Flussname Hj***?!^
hell SS hallendy heulend, tönend, rauschend bedeuten oder o"^!^
«2 klar, rein, wie wahrscheinlich der Name des Flusses XtfffP
(sa Skamandros, sehnai-memd) oder endlich heil » 8cbDdl(flS^I
— 248 —
256 u., KvXXttQog oben p«99» wo )»;; « htal bei Benf; U, S93;283,
a- U, 275 sq. 195 sq.)> Paiuianiafl erwähnt einen HyMoe,
ohn der Ge heisat und dessen Tiesenhafle Knochenreliqalen
)ei Temenu Tbyrae in Lydien zeigte ; nach diesem solHe der
Hyllos l>enannt sein. Vgl Jaeobi, Handwört. d. Mytb. p. 47Ö.
' Riese Hyllos kannte als »vXXog, (txoXioqj als nskcSQiog (Ben-
293) bezeichnet sein, von der Wurzel (d)hvar, (d)hvri, dre«
i^^erdreht, Tcrkrümmt ist = ungeheuer, gross, riesig; zu Benf.
% stelle ich auch lat. bellna, wo bei = hval wie bei in bei««
liön, 3s hval in xakog^ 9caki(ü, hell, hallen, s-^ballen, gellen,
j belfern, bellen; vgl. oben p. 60.
'72. ^Y/ufjaaog, 6, alt. 'Y^uj^rro^, Berg in Attika, mag sm
' II, 320-r-ö gehören, wo lat cam-ur aus hva-m^ vßog^ vßog
^a-bh. Da y in 'YfiTjTTog gewöhnlich lang ist, so könnte
^Tog für 'Y^M/Ä-j/rroc, ^YßfjL-Tfrrog, von einem Worte v/^^uo,
Mit gleichem Bechte denkt man vielleicht an einen Wechsel
und j^, 80 dass ^Y/urjTTog für 'Yßrivvog (vgl. vßog^ 6y wo ti,
^ung, Buckel, Höcker) stände, während an voi'wohl nicht
< werden darf. Vgl. T^/U£v^o^=:rf()^j^«v^og^ aber auch*" Ya^o^
:^. 242, wo vaß a= Faf^ = tJ^) und adfiog (Forseh. I, 149>
^33. Yniotia, ri, eine Quelle in Thessalien, kann als die ge-*
^jdj gewundene^ geschlängelte bezeichnet sein. Vgl. rd vmQOff
•dupenart, mit xdfdnrj. Raupe (beide zu hva-p, Benf. n, 324
l^izu ovTtiQog, TovneQov, die Mörserkeule, vielleicht eig. das
tc, herumgedrehte Instrument; dafür spricht die Sprichwort*
^densart vnigov n6giaTQog>tj oder nsQitQonjjj von Einem, der
t;ct6 in demselben Kreise herumdreht und doclt nicht fertig
sowie die Mörserkeule immer in einem Räume umgedreht
[Sonst könnte man den QueUnamen'YTr^^^ia anch mit dem
n Sybaris (oben p« 2 17) vergleichen, von sa + vap bei Benf.
0 sqq., SS hvap in xott, kap H, 322 (erschüttern ,r eig. stos-
^gL dhvap in ((T-)Tt;7i-T'Cii mit xoTirco, xdnQog), Auch t6 vntgtfv
vßgig) könnte man zu s-vap stellen. Vgl auch unser Wort
^ (Benf. 11^ 326); der Eäier ist als das lebendige, bewegliche
^ bezeichnet ; dazu althd. quepan, lebendig sein, angels. cviferlice,
r, käferig, behend, lebendig (angels. ceafor, Käfer), angels. caf,
glich, caflice, eilig, tüchtig, cafnysse, Eile. Mit Käfer gehört
lil der Bedeutung als der Etymologie nach zusammen das Wort
3l, Wiebel, der Eomwurm, von seiner lebendigen Bewegung
Emt; vgl. lat. vibrare, unser sch-weben, fränk. wibel, lebhaftes
1 wibelig, sehr lebhaft, rege, wibeln, wibbeln, sich schneU be-^
kn und dazu althd. wipil, wibel, wivil, Käfer, angels; vibbü,
r, Korn wurm, litth. wabalas, Käfer u. s. w. Zu grieoh. vßgtg
Leiche man unser Wort Eifer, eig. die heftige Bewegung. Neben
«d. ifwer, Heftigkeit,, erscheint ifra (sich heftig bewegm^ auf«^
^ s)* aufbrausen ; dazu Island, aefr^ brennend, hitzig, aefaal,
ieden, yfast, zürnen, yfr, zornig, yfd, Zorn, weiterhin unser
— S44 —
heftig, Ullnd. heipl, Zorn, Wutli, IMUgkeit, faair. halft, iMf'A^d
htftig; ferner atehen, aber ebenfalli hieher gehönn nwd '^l^^be" ^
httüg, Mhwed. yp[iitr, dün. hyppi^, üppl)[, anaer flbeD (wt(.«aiJ'^|, /u»'^^'
a ludlUre, tundere e\g. stosBea = treiben, daher Hben ei^^Lii, 1*^^
aacb plagen, beuiiruhi|;en bedeuten konnte), althd. nop, QlFi f'l^ ^|~
; (bflir. iiberlicb, über, reKum, lebbaft), angell. <''**riV*'^'''^'
SchiieUiRkeit, alts. abäst, dasE. Efn griech. Wort **^V^^^
Flriaa
\'A-
H mßa^ö, tTofiuijii könnte auch in ' Ynt^lnjirj , ' YniQ-<poft^\
0. U. Nsinen stecken]. Wie m-fi zu iß bei Benf. 11, 325 ^L\*'^
nbg'a), Bo verbält sich *vn in xvnar»;, o, KrümoinDg b# V^'
mele, »vnEXXny, ro, Becher ^ib.) an vn in vntqa, vntfi^ '^^'^v'^'
Dm eben genannte Won xvmt^oQ = ttvira^og (filr xvr - ^''^ik Y^
KrQBunang, Wölbung des llinimeb, cavumcaeli (xvns=h' -'^^(j,)'
Tielleicht auch in unserm Wort Himmel, worUber Schwt '
•• V,, zu vgl.) könnte uns veranlassen, den Namen ms*'* V
374. 'Yjit^wv, 6, Sohn des Uranos und der GU, «- '„„^V
Tltuen, Gemahl der Theia, Vater des Helios (aueh HeK^o"*^^»!
heisit Hyperion) hieher zu ziehen und von einem Wortt^»^"r^gi
Kwofo abiuleiteii. Hie Ableitung dieses Namens von - - hn- ^
Uym ist bekanntlich aus Gründen der QuantitKt >^''*^^^Jr^''^i«i
darf man für ' Yjitp-iwv schwerlich an die Wurzel lA i ^^ ' ^
wo 0. **. '^l» {^^^> "^^y tiei Benfey I, 259 denken,^ '*'^'^it(
'Yni^um für ' y«»(i/Arnv, 'Yntiia/hwy/yTiiQui^oiv stünde. " ^ *l, j^e
als in 'YntjfW die Prliposition rwtp tu Blecken branch**»^^ w«s
wenig in vnijyr} die Präposition vnö; vgl. t'n = vap -■ "= ~."
xvn bei Benfey H, 324 sq. und möywv ib. II, 21, eig.B^ " ^'Su
Kinn = Bart; vnijvi} kann für vnaa-vrj stehen. Uebrigt^'i^^^ f^
m der Wurzel (h)va-p bei Benfey II, 320 sqq. höchst m»-«"*«*»**'
lieb auch die Präposition vn-dp, s-np-er, üb-er, indem äzä^wim«
Begriff neigen, sich neigen, der Begriff heben, erheben C'' !!7 f>iP*4
182 Bq., wo hna, tollere), erhöhen, hoch sein entspring <=^^ ^
Vgl. heben mit Hübel ■= Hügel Dass dort auch vti-i, *■"**
zusetzen sei (sammt i'nzioQ), iat mir nicht zweifelhaft; d- tJwei«ff
eine genauere Begründunif dieser Etymologieen auf eine «^ -^Bifeffr
legenheit verschoben wi'rden, Uebrigens vp;!. man »u'y'ir'^^^S'^*'*
Namen 'Aftip'lmVi ö, der nach Schwenck, Andentungec^^ P-^
362, der hemm - wandelnde Sonnengott sein soll, wie ""^
Welcker die am Himmel wandelnde MondgSttin bedeutet; ^'T
ifliisv gehört 'AfiftTov oder ".-JftfEioy, t6, Heiligthum des .^"l^ ,
in Theben. Ausserdem erwähne ich "^fup'loi;, ö, Sohn S^^^u
gos (vgl. oikaytw, leuchten], endlich "^^ir-fta, ^, Tocbler dOifr /^
bates, Gemahlin dbs Proetos in Ljkien, Mutter der Mäta, '''"'/»,'
einiger Wahrscheinlichkeit für ein Licht wesen gehalten werdu'" ^^
Darf man für diese Namen an die Wurzel hvß, hvi bei ^^*' \\,
60 sqq. denken, wovon tu, Ton, Stimme, I^aut? Dalii°'*'|,'
leuchten (bcidee =s hell sein), so kann (h)vi als Grundforni* ;^
vid, Iat. e-vid>ens =? e-luc-ens (vgl, d-n'iiii) gelten. Vgl. Sdi'"*
— »46 —
). 10. 34, der YcJ fillr 2/icJ nimml und mM /M^, Ziig «do
^urzel diY bei Benf« n, 206 sqq. in Verbindung setzt, und
oben p. 69. 87 sq. 93, wo über (h)vi-d, leuch^n, ^nen.
-/üiv u, s. w. für ^Ynt^iSjtavj ^-ijjcDv zu nehmen, wie Ben«*
9 169 Navaixaa vermuthungsweise für Nuvüi-m6ja, "xafjpi
, scheint zu gewagt : Nuvatxda könnte für Navatxafa stefaett
wg\, Tci in iu(a bei Benf. II, 164, xt-v-io)) Sohiff bewegend
cbnell zu . Schiff bedeuten. Vgl. auch tpu) p. 248 — 9.
Tö. 'YQYuyij, Stadt in Böotien, Sitz des 'y()ist;( oder 'y(»ct;^,o,
mahls der Klonia und Vaters des Orion, ist wohl von einen Wort
= 'YQevg = FoQfvg, ^^if^^Qt ^^^Q abzuleiten. Vgl. Preller 1, 206
3r8ch. I, 14 über \4Qtjqy wo ich diesen Gott als einen wir-
m (von var, yfi^ drehen = wir-beln) gefasst habe. Dazu vgl.
r, 294 sqq., wo vQ-a%^ adv.^ vermischt, untereinander (vgl.
b^irr, Wirr-warr, verwirrt und qyvqta, wo tpvQ = hvar = dhvar
278), vQQiq, vQi/oq, Korb (eig. gedreht, geflochten) n. s.w.
■a Namen ^AQTiq durchaus den Begriff des E^riegsgottes suehen
^nn ihn zu Benfej II,. 294 sqq. stellen, wo var, vfi, drehen
■rehen, umgeben, bedecken, wahren, wehren, =: hvar in näg-tg
^-avd(»o^, oder auch zu Benf. II, 293. 304, wo fxug ans Fug
^Q-va/uai) mit der Bedeutung ringen =^ kämpfen. Ich bleibe
LOier frühem (nach dem oben p. 238 (233-4) über (dhv)ar bei
X, 305 Gesagten zu modifidrenden) Etymologie des Namens
-eben und halte den Kriegsgott nach wie vor für aus einem
^ r stürmisch 'aufgeregten Luft entstanden.
^6. 'YgTttxog, /f, Stadt auf Kreta, gehört wohl zu Benfey II,
"■^ FoQTvv, rvQTOjv, um-gürtct, ummauert = befestigt ; eben-
.szusetzen scheint '^Ygriog, 6, Sohn des FvQTiog, ein Mysier;
^ro^^ gedreht, krumm. Mit'YQTaxog vergleicht sich '^(»rax^,
^ t und Berg an der Propontis ; damit gehört zusammen der
^me ^Agraxl?], jy, xojjvfj, welcher vielleicht wirbelnd, strudelnd
fc. V^l. das lat. Wort vertec-s (vertex, Benf. II, 319), wel-
^ n griech. Wort Fagrax entsprechen würde. Uebrigens Hesse
^:2h an a^xigrdm^ a-nti^d'lixx) (nogrtg neben nagd^dvog), xgpt"
-1 Benfey II, 318 sqq. denken; vgl. unser hurt-ig (althd.
^ fc.) und Kgrj&svg oben p. 95, Sollte auch ^Agve/utg hurtig^
rüstig (Jägerin) bedeuten?
^7. 'Yata, jy, oder 'Yaiai, ai, Name einer Stadt in Böotien
^Irerer anderer Ortschaften, wird von Preller (älschlieh mit
^^men 'Ygia identificirt, da doch a im Gemeingri^chisehen
^cht und in Dialekten fast nur schliessendes a m g über-
kann. Der Name 'Ya/a kann mit yavaog, gebogen, ver-
Sein und sich auf die gebogene , geneigte , abschüssige Lage
> genannten Ortschaften beziehen (vgl. Hoffmann p. 1240);
^ ist ans hva-s bei Benfey II, 320 sqq., wohin vielleicht
unser Wort Wiese (eig. Niederung, vgl. Anger, zu Benf. 11,
iq., wo dhva-g' = dhva-s II, 320 sqq.) g^^rt Natürlich ist
— 246 —
diepe Etyn^ologie hörhat unsicher; beaior ^nkt man Tielleielit v /f^ü
die Bedeutung, welche die Wurzel hvas in Kaa^at^^, (kij^ns^jk
^Aa-uinoq bat: danach wäre 'Yala als beicleldeter , bedeckter, rf
Mauern umgebener Ort, als Festung bezeichnet. V(/l. oben p. 12'^
(wo zu *Aaivri Hufifmanii p. 1018 zu \%\.) und p. 82. .^,
378. YffdvzHov, v6^ ein Herg bei Orchomenos, ein l'bdi^Vib
Akonüon-Gebirges (ro lYxoVr/oi') ; vgl. Hoffnoann, Gjchld. u. ^^V
p. r)35. r)<)8. Der Name gehört ohne Zweifel «ur Wur«€^ ^^
luis (djhvap es xd{fi)7i'T(a bei Henf. II, 320 sqq. Der sA^\^
der gekrümmte, gebogene, geneigte bezeichnete Berg H
(vgl. xvtf, vfi ib. II, 32D) erinnert an \-i^xv(pag ^ uvroq -
Stadt cUff doirischen Tetrapolis, die wohl von ihrer schlefi
OMaqfö^j axvifog , gekrümmt , gebogen =s Becher mit unsere ^^
und Schilf), abhängigen Lage benannt ist. Dieaelhe bir^^^
niväoQy worin tt =s hv sein kann, so dass ni{v)d k Ftä ^^'
voüi wäre; doch vgl. auch lat. pandus ib. II, 95. Dass t^
Findos von dem Plüsschen Pindos benannt worden , ist scl^^
glauben. Vgl. noch den ^'amen ^^ßavra^ nach Uesychins &^
Pamas , oqd oben p. 1 sq,
379. YyjinvX^i, jy, Tochter des Thoas und der Myrrhiii^''
Tochter des Kretheus, d. h. wohl des Hurtigen, oben p. 95^
amaaonenartige Gestalt wie ihre Mutter, die man ohne ZwAs^'^
dar Amazone Myrina (vgl. Strabo XII, p. 573 und Hon. -C'
814y wo noXvaxoQ&fLiog MvQlvrj) identificiren darf. Der Nani9i^'
nvXfi kann mit q>vX^ nvl, schützen (oben p. 23. 191) zosiB^^
gehören und hoch-herrschend bedeuten; auch Hesse sich an 00
nokdw denken, wonach 'Yxpinvkrj eine hocbwohnende wäre 91^
wahrscheinlichsten ist mir aber, «iass die Wurzel nvX^ springo^^
Erklärung heranzuziehen sei ; v^rl. lat. pul-ex, gr. xf/vXXa, ^ «■
wo \fjvX = a-nvX = a-yrtp-v^/tw (vgl. liv^Qoq oben p. ISX
ausserdem oben p. 38, wo Öoag =» Jolug von &v in ^Aü,o>^
d^oa^u), «B dhva in unserm tanzen bei Benf. II, 275). Scbilc^p
ermnere ich an vyu dva&Qoiaxmv bei Hom. Jl. XIII, 140. -^
Ilvkog, 0, Sohn des Ares und der Demonike, Bruder des TX" *
(von dv(jj\ bed. höchst wahrscheinlich sprhigend, heftig bd ^
anders, aber falsch, oben p. 191. Uebrigens ist nvX^ springen,«
tisch mit nak in nuk/Mi bei Henf. II, 293 aus hval ^ pel-lo,
cal-er ; vgl. noch vel-ox, dFoXog (ulokog, beweglich), /uoX-hv (siiöv)
wegen =• gehen^ vgl. unser wallen, lat. amb*ulo, ßXwaxoi ffin^^
coaxctf), ßuX'küß (werfen^ eig. bewegen), Nav-ßoXog (Schiff-twa"»^
oben p. 136), Mok-og, MoX-iovij (vergl. oben p. 133 und k ^
erschijittern, bei Benf. 11^ 283 aus hval => naX » hvar, dhvi^^
dbjQ in ^^w, ^ooV), ferner Mok^oQ/pg (schnell-gehend), wo^itao^-^
« ^t;^ in MvQivriiohen p. 133. 190.193), Wie ist es mit MafißMa^\
dem Sohne der üoixiXijg (Forsch. I, 109)? Sollte MffißXtagoc
Ms-fJuoX'iaQog (vgl. KaXXiaqog, ^ÜXfa^og) stehen und vob juoi
FoX in aiokog sUoiQ^eii?
^ 247 —
880. 0cdoa€igf ol, Jon. und ep. OodrjMq^ die PhfiakeQ, ein
der mythischen Zeit, im westlichen Theile der Erde auf ^c^a.
^ame ist schon früher von (paiogj schwärzlich^ dunkel herge-
worden, wonach die Phäaken als die Bewohner des dunkeln
is (wie Osterwald, Hermes -Odyssens, 1853 meint: der Un-
t) bezeichnet wären. Das Wort (paiog scheint nicht mit tpaogy
verwandt, sondern mit o-^iäf a-xodf a-xoiQg, xvWqc, in
^n zu Benfey n^ 322 (wo guh, bedecken, aus hvafa, hva-b
— dh = kudh in gr. iuv&of^ uhserm böten, während in lat. caveo
ku steckt) gehörenden Wörter x aus hv = 9^ (xalvu^ aus hvan
^vat = dhvan, dhan in dslvoi) entsprungen ist. Was den
L des Landes S/igia betrifft, so könnte dieser ebenfalls dun-»
«leuten. Vgl« unser achwar-z, aus sa -4- var bei Benf. ü, 294
^ar ist aus hvar, welche Tollständigere Form im gr. Worte
(eig. Hiille^ Decke = Haut) » lat. corium (c aus hv), dann
o^, schwarz, 9csX-aiv6g (fidXaq, fiogoff), oc-culere (hüllen),
(hehlen) erhalten ist. Vgl. noch x^^Q-vog ib. 11, 282. Da-
ist die Möglichkeit gegeben, JS-'/jQia als verhülltes, dunkele»
asu fassen. Zu x^g^^og gehört unser Wort Qar-ten, verw;.
Kj-ten (Schwenck, D. W. s. v.) und dies mit S-chür«e (sa
^r -f- d ; hvar = var in schwarz ; wie S-chürze zu soh-war^,
= sich auch s-chaukelnzusch^-wanken, wackeln, aus quackeln,
Eihwenck s. v. Quäker). Nicht unmöglich wäre eine Ver-
B* chaft zwischen JS^/fgia und Kig-xvga (vgl. xogog und corium
jogiov); doch ist die Phäakeninsel erst später auf Kignwga
^geh worden. Vgl. Preller I^ 392 sqq.
^Oa. OuvaJ^ at, südliches Vorgebirge von Chios, kann mit
- eun-^eus, * tpsvwj xoUvu), Kdvrj (oben p. 80), rib-ipr-og (oben
D verwandt sein und „Spitzen, Zacken, Klippen" bedeuten. Vgl.
^nn p. 1453 und dazu d^oog, spitz, von dhu, dbva = (d)h(v)an
ssVw bei Benf. ü, 276 sq. ~ Wie . ist es mit Oavonvg^ 6 =
-ivg^ Stadt in Phokis ? Sollte dieselbe wie Tanagra (oben p. 221)
^r (weissen, hellen) Farbe ihres Thons (Hoffmann p. 503) den
^ erhalten haben ? Vgl. (paivM für cpavjw, q)aveg6g und wegen
mbeide aus hv) g)av6g = navog (wohl für g}axvog, (fuyvog, vgl.
, fax, wie ylvo/nai für ylyvo/naif Xfjvog für kawog = Aax-voc,
für placnus). Zu Oavo-r-ivg neben Havo-n-ivg Yg\.nivTf
^^€y wo Tin aus k' und k' aus k. Sollte auch in nfgx-oSntj
^X'ü)Tfj die Wurzel on, or (ak'), sehen = aussehen, stecken?
«reide TIuvothj bei Hom. Jl. XVIII, 45 könnte als schneU-
3e bezeichnet sein, von navo^ schnell^ beweglich (vgl. hvan
^yo) bei Benf. II, 58^ eig. sich bewef^en, aus dhvan : dhan in
» ^fiVci;, xalvw ib. II, 276 ; dazu d^oog ib. II, 274, von dhva,
^) schnell, ^) spitz), welcher Begriff auch in nrjviX-'Oxi/, ntjvi-
oben p. 177 stecken kann, da beweglich = bunt, wie aloXog
» (JIav6)-nri verbinde Ich mit o^ndwv von hva bei Beut H,
ßa in ßaivu)); dofthin gehören wohl üueh Dag&ii^O'^nfi , riag"
— 248 —
IUI fi(|,
]ii 'bbid
itptillicl;
k Weit
Ulil. V
h r.ii
^fwiraTe?, voll «In«!» W. ro^jM, Springend, beweglld, hQiä|,=
ff-jt*e;tM*; vgl. Sm(>9{>]% a Stt/q^iq na<l dann waptfA«, ita(J|
neben imvQ&i^at üben p. 11)3. Xü /^u/viu vgt. fro/Mn oben p. J^
3S1. (Püpot, ul, ') alto Stadt in Achaja, auchtps^tf;
*) Stadt in Memenion, jon. ^rjftcä, auch Otjo^ »nil (Ptiio/; "iM
in Kieta. Dor Name gehrirt wohl nu Benfey II, 294 »qq-,«
hvar, lirfi = var, vfi, iinsor wahr-en, vehr-cn, gr. ^ i» fift
(Decke, umgebend) = nrep in }Iä(iii; = 'AXh^-ayä(m^ Vgl. p*f^
= ipfitxiög (Heaych.), <pd^tin = lypa'fTTru (Phwt.), wo 1^=''*°
p in lat. porc-eo und iiiiBcnn pfcrch-on, Park, vieU. Y«r«. tä^
QÖ^tinog (wo hvar-dli = unacrm Gar-t-en). G ran d betriff tolJ|
g>u^ =^ ipaQX, ipQaK ist drehcD, umdrehen, umgeben, nii)rin|><iT
gürten, eiDBchiiesaen ; vg]. ifokx-öq (flec-lere) bei Benf. It,313iT .
dreht, krumm, echief. Ich erwähne liier nech 0ä^ig, ^, EU» I,*
Lakonien, 0iQaJ, ai, Stadt in TheHBalia Pelaagiotis, woan 4^ 1 j™*'
in yta(h)FtQ~trig ib. II, 295 und oben p. 74; endlich mapalÄ, ' '' '"
<Papxi}daiy, ij, Stadt in Thcasalia Hestiäotis, woeu vgl. foftTW,*
tf^ux-rnq , 7>v'(ni-oc, ro, dor. ipovQxog = Tfi^og, verw. mit ai^
e^oi, i^og, Pferch, pferchen, Burg, bergen, arx, arceo, WlW \T1
(c = hv = p, jr, y), porc-eo. [Ptol. erwähnt eine *Stadt 'Da£it«iM> \
in Thessalien, wohl = (DapxaJw'v und in rpa^Kig, <pri^y% 0.1.1. ^
gehörig; doch vgl. tfäoxtg = veoaaol, FriBch-Unge, zu Benf.Il|11(^ 1'
wo bhri-ksh, aarstarren, aufspringen, dann (J>a^'^iov, to, Lmdfl'
In Phokis: bhfi-kah ist aus hvii, hvar = dhvar in d-op-ra^^
(ro;, #j>/| oben p. 64; springen aber ist vcrw. mit s-prenpiii tn-
eben (Schwenck a.v. spröde) und dies letztere mit drücken, iib-
gen, dringen (Benfey 11, 279, wo drehen eig. neigen = rtOMWi
spalten ; ipä^io, spalten, unser bohren Ist aus hvar, dhvar = äi^
dhvri-g', Benf. II, 14 sijq , oben p. 64)], Die Urwurzel dhvir +
Guttural, von der die genannten Wörter atammen, ist vollatisdii
erhalten in dem mit Präfix sa componirten IVorte <i-rop;K-a0», wo*
ff-rop = (o)Tttp, (ff)rAp bei Benfey 11, 258, = rvp in rv^Vi
(ob von Tv(Htg = TFf0aq, eig. Schutz, Wehr, also für r.FVpaow?T)i"
EU o-rop/-a't(it vgl. n-cQÜ)'}'"), Eusammen- drängen und unaer diiö-
gen (ge-drang = eng) mit drehen, Benf II, 279.
381a. Oe/'äng, 0 (-uvrag), Heernihrcr der Böotler vor Tff'
'Aif'Häag, r> (-aiTog), Sohn dea Arkaa. Vater des Wlf 05 (oder ".iX-
y^,'Äkia,ti, Beiname der Athene in Arkadien, besonders inTeiHt
und d\ii:i, Wärme, verwandt mit ^iXi], ntXaq für tf-FfXaQy v^k
= hell , wo X aus hv) , der mit der Neära den Krjqttög nod *
Avyi] zeugte; IloXvipfiä r^q , 6, Sohn des Mantioe, Enkel des Hb*
lampuB, Bruder des Kleitos, Vater des Theoklymenos, ein SelM ^
Hyperasia, woneben flolviiiog, o (Fi^ so lat. videre, i^sty) sa *■
wähnen, der ein Urenkel dea Melampus und berühmter Setiern
Korinth war. Ausserdem erwähne ich noch den Namen ChiäiDi,»,
raythiacher KUnig der Thesproter (der Bewohner des Orakellui^
Thesprotien). In allen diesen Namen scheint die WnrzelfofTn f^.
— 249 —
zu steeken, welche für (foJd-i^ioq^ fat^-pog bei Benfey II,
(wo bha «= (pa) aufgestellt werden mnss. Die Wurzel
aus bhi in (piapog) aber ist aus hvid, trodurch es uns
1 wird, wie Sskrit Qvid (ibid. II, 168, zunächst aus krid
r aus hvid, vgl. kvan aus hvan II, 63), dem ein griech.
liehe (und vielleicht entspricht, vgl. oben p. 87), mit glei-
utung erscheint; hier haben wir wieder das Verhältniss
0 zu q)iv(a (beide aus hvan = dhvan, dhan in ^sivco).
id-ere, Fi^^hv, böhm. wid, Gresicht, wideti, sehen, widno,
iht, Helle, widny', sichtbar, hell, lat. e-vid-ens = e-luc-
8ch weiss aus bweiss ixFiä), verw. mit heias, heiter,
heissen (vgl hell mit hallen, xaXog mit xakeTv , ferner
-cheinen mit lat. cin-is, can-ere) und (wie schon Schwenck,
V. heiss richtig erkannt hat) mit eitel, Eiter-nessel =3
el. Da das deutsche Wort heiter auf eine Wurzel xid-,
3 kvidh, hvidh) führt, so erhalten wir dadurch Gelegen-
skrit idh, indh, 6dh, gr. i&j al&, a'm{v)d' (ctmv&ijQy vgl.
539 sqq., wo ag), an aus sa -h hv-a), riv&-6g zu er-
^rüber schon Forsch. I, 164 182 gehandelt wurde. Das
Wort heissen (eig. rufen, tönen) neben heiss berechtigt
dii^o) heranzuziehen, wo vid, hvid = hvi (in hv6, Benf.
^.) + d; da V zu m werden kann, so schliesst sich an
ufiS'diOy lächeln, eig. wohl heiter sein, obwohl man auch
re ßegriffsentwickeiung von /uetödfo geben könnte, ohne
aus dem hier behandelten Wurzelkreise zu verbannen.
<vd-dg (aus d^ivif-iig = dhvindh ? oder aus arivd-og ? vgl.
und unser deuten, düten, welche deutschen Wörter aber
nlich aus dhvadh stammen, nach der Analogie von Dampf
), Benf. II, 274 sq.^), so liegt auch im dorischen Wort
S^tiuß'Qog = &e()fi6g eine vollständig erhaltene, äusserst
Jrwurzel , nämlich dhvibh = dhvidh , die in (poTßog bei
102 (bhi in (pi^aQog -H bh, bhi-bh aus hvi-bh, vgl. ^ubh
Ih ib. II, 168) verstümmelt erscheint. — Ganz anders über
Curtius, Peloponn. I, 25t. 271, der drpsidag für = dffvetng
id den Apheidas für einen Heros des Fruchtsegens hält,
idanten sind wohl als dyavni bezeichnet.
K Ofvtogj 0, Obvfog, auch Ofraiog, rj, 0, Stadt in Arkadien,
zu vergleichen Curtius, Peloponn. I, 190 sq. : „Eine Vier-
darunter gegen Südost liegt die Uügelgruppe der alten
lie Ebene vorgestreckt Es sind drei unter sich verbun-
n, deren mittlere und zurückliegende die höchste ist; ihr
ger Gipfel ist mit ansehnlichen Mauerresten eingefasst.
lückseite der Hügel, nach Phonia zu, ernennt man längs
igs alte Stadtmauern^ u. s. w. Demnach kann die Stadt
ils Hügelstadt bezeichnet sein. Vgl. Benfey U, 321, wo
»US van) abhängig, Abhang, verw. mit gr. ßavvng^ wo hvan,
BvoQ^ wo dhvan, geneigt « niedrig, eben, flach sein (vgl.
4657 sc
fegt da:
fce in
&Jd er
— 250 —
ntrali und /7wg oben p. 181); daiu oben p. 60 — 1. I^<) ^^ L/v^^
Rückert vorgetragene Etymologie dea Namens Pheneos (H^i^IqI
vgl. Curtinsp. 212) wurde passend sein, wennPheneos onpiäoilt
Name des Thaies (Curtius p. 190} gewesen und ent sßtm
Stadtnamen geworden wäre; dies ist mir nicht wahndiaiiii
Uebrigens gehört eu bvan bei Benf. II, 320 sq. gr. nhoftah^
sich neigen, wie nitor ib. 11, 182 (hni aus ha-ni, hya-ni,fcM
CS hva-n, vgl. Forsch. I, 114 sq.); ndyfjg, arm, ist verwutri
unserm wahn (weiterhin mit sch-wach und den bei Sdnrcncklt
schwinden veneeichneten Wörtern; vgl. Forsch. I, 196) oadnH
sich dazu wie nrjk/xoq (n =hv) eu welcher. Die WundnvM
Benf. II, 52 ist aus sa+ (dh)van; die Grundbedeutimg diri" jife beci
erscheint in lat sinus f. s-vin-us (wie canis f. cvanis), HVI \f^^^ „,j|
Busen (nach Schwenck von einem Stamme sinere, biegen, i>'^ K^ ß(
tisch ist mit sinere, ablassen) neben sinister (vgL Aaiog, M"* \mi,
306, a-xai6g eu II, 320 sq.), althd. winistar, winistn, vA ly^^^c
mlttelhd. wioster, link. Dazu vgl. Schwenck s. v. link. ^\ i^^
hieher der Name 0hu, Osd (vgl. Oia\ ^, Stadt in Elis, ndk # u\\^
Landspitze, und steht für OFJja^ Oevja (geneigt, geboglfti te^ W ^''
biegong «= Ecke, vgl. a/xoiV) ? Doch vgl. auqh oben p. 247 lA*4 W
381c. O^T/ftf^, o, Bruder des Phoroneus, König in Aibilii ^ 1f^
nach dem die Stadt Phegeia benannt sein sollte; <Dj7/(«sW# \ ^
Vater des T^/ufvog und des jü^iwv. Letzteren Namen fltebtk . ^
zu dil^w, av^dvk}y worin der Begriff wachsen aus dem Begdfll ^
«gedrang, dicht, fest, stark werden hervorging; vgl oben piß^r L
und dazu unser gedeihen, verw. mit dick, dicht, ge-diegen, i^ I
bin mit tu, tu-g', tnnga bei Benf. II, 235, wo tu-g' aus {ipi^* 1 ^
V + dhug', dhvag' = dhvig' in &iYydvw (eig. engen, zwinjft j .
zwängen «= drücken , fest packen , angreifen , berühren , vgl obai
P- 203), = (d)hvig' in a^q^/y/ot, ßg-o, verw. mit n?jy^wfUj «ÜT
vg, nviC'vdg, lioiko, (pvw, facio (oben p. 163). Zur Wurzel (d)liTig'i
(d)hva(n)g', die in unsem Wörtern zwingen, zwinkern^ zwida^
zwacken, zäh für zwäh u. s. w. unverstümmelt erhalten ist, gtkU
zunächst das Wort meng (Benf. II, 21), Buchs-baum, womit «k
Schwenck's unzweifelhaft richtiger Bemerkung dieses Gewächs ab
ein dichtes, festes, gedrängtes (gedranges = enges) bezeichnet v^ ^
den ist. Ebenso gehört dazu das Wort Buche, lat. fagos, gr. f0 •
eig. eng, gedrang = dicht, gediehen, gewachsen, Gewächs; i^
zeugen, t/jctw, rsxstv, rsv/ta^ titvxhvj rexvyfjiivog, lat texere, wo-
rin der OmndbegrifF engen zu eng, gedrang, dicht, fest macbco^
schaffen, machen überhaupt modificirt wurde. Mit Buche, &(■• i
qnfyog zusammen gehört unser Wort Baum, goth. bagms, der Bsob I
(vgl. scbwed. bygga, dän. bygge, zurecht machen, bauen), eig. d*^ \
Gemachte, Geschaffene, Geschöpf, Gewächs. Demnach kann % '
ytvg ein Dämon des Wachsthums sein, wie Phoroneus ein Dämoo .;
der Fruchtbarkeit. In Bezug auf das Verhältniss von Q/jy-^v; ^ '
d'Ffl^w vgl. ^;ixoV mit iat. v^us bei Benf. II, 314—5, lat. firan^
— 251 —
JI^Qfjypvfut (ib. n, 366), ferner (fta/tiv, der Kinnbacken (Hesjeh. ;
JLobeck za Soph. Aj. ed. II. p. 167) mit va^cov, aiaytiv für
aiv, aFaycSv; (jpaytSv sammt (paynv stelle ich zur Warzel q}ay
-fpii^ü) (vgl. d-hvag', Benf. II, 275, von dhu, stossen, = s-tu
» 7 sq., wo auch unser s-techen, eig. stossen, anzusetzen), eig.
an s= ') schlagen, schlachten^ ^) spalten (Benf. II, 174), find-
belesen (ib. II, 109): för die Richtigkeit dieser Etymologie
das kret. Wort (pdygog, der Wetzstein, wo (jpay = hvag =■
^ in &?jyü), eig. stossen^ s-techen (v^l. Tangel, spitzes Blatt,
L, engl, tang, Stachel, Pike), wie die Sanskritwurzel tig', acuere,
tig' SS any in (jt/Cm bei ßenf. 11, 235. 238 eig. stossen, ste-
i)edeutet. Vgl unser s-pitz (d^oog von dhu, stossen ib. II,
mit wetzen und dazu Schwenck s. v., ausserdem Schwenck
r. Bock und pochen (bochdn), wo die Begriffe hauen, hacken,
en, schlagen, stechen mit Recht als nahe zusammengränzende
lehnet werden.
38 Id. Oiyakiu, 17, Stadt in Arkadien (worüber Curtius, Peloponn.
(18 sqq. 343 sq. zu vergleichen), könnte zu Benfeyll, 17 sqq.
a^iptyyw neben äy/w anzusetzen; vgl. Forsch. I, 170) ge-
rn und als eingeschlossener, fester, mit Mauern umgebener Ort
dehnet sein. Vgl. a^og, unser Schweig, ein eingeschränkter Ort, wo
•/ax, engen (ob. p.202-3) ; die Grundbedeutung der Wurzel (d)hvig,
vig erscheint in altnord. s-vig, Erümmung, Unterdrückung
cken eig. neigen, biegen, vgl. Benf. 11, 291 und II, 279, an wel-
letztem Stelle drücken neben drehen anzusetzen), s-veigja, bie-
y island. s-veigja^ krümmen, mittelhd. s-wei(fen, ein-engen «=
schränken, schwed. wika, beugen, verw. mit unserm weichen
lat. vincere, siegen (siegen für swiegen, schwiegen, verw. mit
en, senken; vgl. vic : v/x oben p. 216), femer mit vincire und
trm wickeln ; schwed. wika bedeutet auch falten (und weichen),
könnte OiyaXia als eingeengte = feste oder als umgebene, um-
te Stadt bezeichnet sein (wie Oi/alla, worüber in den Nach-
en). Auch könnte man, mit Rücksicht auf die schräge, nach
en gesenkte Hochfläche, die den Boden der alten Stadt bildete
rtius p. 320), den Grundbegriff der Wurzel tpiy (hvi-g oder
•h), nämlich neigen, biegen, festhalten und dem Namen die Be-
xing geneigt = abhängig, abschüssig, schräge geben ; da geneigt,
ogen auch s= eingebogen, eingesenkt, vertieft («Gefäss, äyyög,
Kvn-fXXovj TWjuß'jjj Benf. 11, 17 sqq. 325), so bliebe OtyaXia
iter (DtaUa) mit {piäXtj, Schaale beisammen^ welches Wort mei-
Ansicht nach für (fihäXtj steht und auf eine Wurzelform
ivi(d)h zurückzuführen ist, woher auch tpiioaey?], nt&aKvtjf nU
. nl^tj^ stammen ; vgl. Benfey II, 94 sq., wo lat. pandas; pedum
badh aus hvadh II, 323, =« nad-^ (jpar in Trd&vrjj (pdvvjjf eig.
1 Butte, Bütte, Back, Recken d. h. Eingebogenes, Vertieftes.
382. €^iXhQa, OiXXvQa, 17, ') Tochter des Okeanos, vom Kro-
Mutter des Gheiron^ der daher OlXvQÜfjg, 0iXXvfitfjg helsst;
*)OeiDahliD desNaupUoB (als welche sonst Klymeney aucbBolfl^
eracheint, JacobI p. 642). Bei Jacob! p. 478 helsst Plulyn TUhü
des AaopoB, Mutter dea Lapithcnkönigs Hypaeas. Der Name ■■
jedenfalls von ffiXvQa, Linde, getrennt werden. Ich möchte iln '
ilXiw, cXkfo^ Vxf)^, Vi'ksvg, Kikkog, \'I-/dA.ivg, zusammenbringt
also von der Wurzel (d)hval bei Benf. 11^ 293 leiten^ tob leÜi
auch nukXo), peüo, xtkXot, *ceIlo, celer, velox, a'Aa (Pferd, karii^i
unser eilen stammen ; vgl. auch WvXXa, KvkXagog, t/n/A^o, p^
von sa 4- hvai = hvar in Jlt(igog. In formeller Hinsiclit v^^
^iXkog, (ptka = nika, ntXXu, Fels mit a^xfXXog (aid^^ ^t«
xX^Qogj Steinchen) und elXiat, dXta, doXXijg = a-^^ViP"^
gedrang = eng, dicht, fest, hart {&Qiai\ Steinchen). Denmaih» Uamb-ul«
OiXvguy OiXXvQu drängend, treibend = schnell, heftig beweftl» j^uoin cP
fend, jagend bedeuten, welche Bedeutung sowohl auf eine^>^ '*'^"''
(Quell-) als auf eine Luftguttin passt. Ich neige mich znVM^
{diören kt
ikenp. S4
ndj und I
ffkeone ii
fküiites, V
lAört, w(
■lasetzeii
RS), wor
»öiMutt
mm,
Annahme. VgL noch Jacobi p. 532 not. 2, wo K^wgi^^ \ila\'^'
erscheint Sollte dieser Kronos derselbe sein mit dem bäi*^
,W\
.'>0
^^^
3e.
Ulli'
hu
Qott, der doch auf keinen Fall in die Umgebung von Lufirib \^^^'
Wasserdämonen passt, worin er dort erscheint? Vgl. K(^6r•^^l^ V/^>>
Freier der Hippodameia (schnell bewegt, springend, vgl mef^i \'^(^
Heu-schrecke), KXovt^ (von xXovog bei Benf. II, 287), Mattet ta ,^
Orion (auch Name einer Amazone). — Der bei Jacobi p. 478^1 1^ '^
Sohn der Phillyra erscheinende TvW^ könnte als Hüpf er, Spinp y<ß
bezeichnet sein ; wie vx//og mit unsem Wörtern heben, Httbd, Bxh I it^i
fen, hoch, Höhe (von hva + p, k) verwandt ist, so kann'Tt{^^ |^.,;
mit hüpfen aus hva-p=kap, heftig bewegen, erschüttern beiBeri.
U, 322 verwandt sein. Vgl. den Art. 'YnsQSia Q^vßagig^ mßifti
tjoßrj =■ (p^ßri , wo sa + vabh , vap = hvap in unserm bdwii
hoppeln, bammeln, baumeln, verw. mit seh- weben, al^avß-og, S»
avtp'og), — Mit OiXt'Qa verwandt und ebenfalls ,yheftig bewegt*,
^schnell^ zu bedeuten scheint der Name des Kentauren OoXog^ voo
dem das Gebirge OoXorj den Namen erhalten haben soll; 7«!^
OoXog wäre = hFoX in aloXog bei Benf. 11, 301 (neben ooUifc]»
«=Ä^oA (ib. II, 283) in MoXog, MoXtovrj oben p. 133. ZuÖoi»f ^1
vgl. KvXXijv?] oben ]^, 98, wo cel-er neben cul-men (Soog, ')8chirf f-^n
*) spitz). Femer erwähne ich hier ObQrjg, 6, Sohn des KreÖ* ^
(des „Hurt-igen^) und der Tyro, Orjgtvg, 0, Sohn des OeÄ %
Oigovaa, ?;, eine Nymphe ; vgl. a^naigcoy a-nvQ&t^fo, ndXXca, a-ttif* \
von (d)hvar in ^ovqog, Qfjgai, QrjQslxag oben p, 64. 233-4 mit dea \
Begriff der heftigen Bewegung. Sollte derselbe auch in ^A-ffm^^ ^^
stecken ? Der bei Jacobi p. 42 erwähnte Name OfQai/LKavy 0, Soiin i^
des Aeolos, könnte von * (pfQo^ schnell, und 1 {ol/uagj oXfiij) stam- '%
men und schnell gehend^ sich bewegend bedeuten. Dasselbe ^t k
von (DiX-aljucov, 0, Sohn des Priamos, und von riaX-ai/Liwrj 0, Sonn i'
der Ino, ein Meergott. Das Wort * tpiXo, schnell, erkenne ich aurh \
in OiXofxiöovaa , tj, Gemahlin des \4Qrji'doog (ob von ^/f/'oc u"J
d-im), worin -/tifiovaa zu vad, hvad (lat. vadere) bei Benf. II, i»^^
M
— 268 —
*eD kann, eig. (sich) bewegen, daher gehen ; vgl Fti in ^EStaaa
p. 94 (wo vS(jDQy eig. gebend, sich bewegend^ laufend » flies-
und die Artt Jio-jLifj^fjg u. MiSovaa in den Nachträgen. Ebenso
ne ich * rpiXo^ schnell, in Odovo^, t^, Gemahlin des Bellero»
«s, worin -ro^ sammt 'iTino-voog zu (h)nu bei Benf. 11, 182
t:, wo vio/Liaij vdia (fliessen, eig. laufen, sich bewegen = gehen)
etzen ; femer \h Oikoirrjgj Odotvioq, 6 (Binderhirt des Odys-
worin i, gehen, O kodixfj, 77, worin tfix, bewegen {äixnv, vgL
^ ^x^), OiXofjti^Xa, 1;, Tochter des Aktor, Mutter des AchilleuSi
l^utter des Patrokles (Jacobi p. 739), worin -urika zu f^iaX
t^i^q , Mi'f4aX-wv, «« juoX in /uokuv, JFoX in alokog, val in
ckb-ulo, unserm wallen gehören kann. Zweifelhaft bin ich über
in OiXo/Lidxfjj fjj Weib des Pelias (worin /ua/ =s fzax in /uai"
tu, heftig bewegt sein, stürme^ sein kann ; vgl. £urymos-£u-
chos oben p. 232 — S), Oddiu/LiMv, 0, mythischer Thraker^ u.
tarnen. Vgl. auch die Nachträge zu den Artt« KXvjitvog (wo-
f^'-filrj) und Ihiqld-ooq,
383. OoQßag, 0, Sohn des Lapithes, König der Phlegyer yon:
opeus, ein gewaltiger Faustkämpfer und tibermüthiger Gegner
Apollon, ist ein Name, der wohl aus der Grundbedeutung des
tes (ptQ^o) erklärt werden muss. Dieses Wort gehört zu Benfey
IG9 sqq. (vgl. II, 294 sqq.), wo hvar, hvfi -h bh, eig. drehen
mgeben, wahren, bedecken; vgl. 0Q<pv6g ib. II, 311, eig. be-
t = ßnster; bedecken ist aber == hüten, schützen u. s. w.
iag nun kann ein drehender = wirb-elnder, tummelnder, jagen*
stürmender, heftig bewegter Dämon sein. In formeller Hin-
führe ich noch KoQ{v)ßag, KvQßag (oben p. 93 sq.) an, dann
sorb-is (gedreht = geflochten)^ wo c == hv, orb-is (eredreht =»
), ferner verb-er, verb-ero und unser werfen ib. n, 310 (wa
CO, i^ifdipa, TCQamvog, yfa^/ndki/jiog u. 8. w.)*
384. OoQTcvg, 0, aueh Ooqtcvv und Oo^xog, Sohn des Pontos
der Gäa, Gemahl der Keto, Vater der Gräen und Gorgonen,
von Benfey II, 82 mit tpoQicogy weiss, weisslich, weissgrau
ramengestellt. Doch ist diese Etymologie keineswegs sicher;
lehr verdient eine andere den Vorzug. Vgl. Preller I, 347 : ^In
im Paare (dem Phorkys und der Keto) stellt sich das Meer
lie unheimliche, grausige Macht dar, die in ihrem Schoosse das
abeure birgt und das Gemäth mit Schrecknissen erfüllt. Der
lo Phorkys scheint in männlicher Beziehung dasselbe auszu*
n was die weibliche Keto [vgl. oben p. 87 und zu xJjrog von
= (h)vant in unserm Wunder noch böhm. diw, Wunder, neben
, Ungeheuer, bei Jordan, Böhm. Wörterb. p. 31] ausdrückt,
JMeer als die Heimath aller Ungeheuer.^ In der Note 3 zieht
[er mit Recht das Wort oQxvvy ogxwog zur Vergleichung heran,
es Wort gehört zur Wurzel dhvar, dhvfi bei Benfey II, 278
, wovon unser zwerch » quer, schräg, verdreht, verkrümmt;
'ch (quer) kann aber ungeheuer, gewaltig gross bedeuten,
— 244 —
heftig, iBländ. heipt, Zorn, Wuth, Uertigkeit, bair baift, seM
heftig; ferner stehen, aber ebenfalls hieher gehören nori lüi,
heftig, Bchwed. yppig, dän. hyppig, üppig, anaer üben (wie Stada
c= tuditare, tundere eig. stossen = treiben, daher oben eheni
auüb plagen, beunruhigen bedeuten konnte), althd. nop, Eifo, h
mühung (bair. überlieb, über, regsam^ lebhaft), angels. ofost, dH|
Fieiss, Schnelligkeit, alts. abäst, dass. Ein griech. Wort *n^'
BS oxßaQOf aoßuQo konnte auch in ' YnfQ-inn?] , ' Yni^^qf^^ *0i
u. aa. Namen stecken]. Wie tnß eu v[i bei Benf. II, 325 (Up:
ubga), so verhält sich xvn in xvnaQogj 6, Krümmung daüi^
mels, xvneXXoy^ rti, Becher Tib.) au vn in vTrfpa, vriBgog, Stf^
Das eben genannte Wort xvnnoog = KvvruQog (für xvnra^i<i
Krümmung, Wölbung des Himmels, cavum caeli (xvn = hvap riri^
vielleicht auch in unserm AVort Himmel, worüber SchweDck,D>V'
8. V., au vgl.) könnte uns veranlassen, den Namen
374. 'Yne^üiVf d, Sohn des Uranos und der Oäa, einff'' k
Titanen, Gremahl der Theia, Vater des Helios (auch Helios flM
heisst Hyperion) hieher zu ziehen und von einem Worte int^*
KvnoQo abzuleiten. Die Ableitung dieses Namens von ink *
idvai ist bekanntlich aus Gründen der Quantität unsieber; i^
darf man für 'YntQ-liov schwerlich an die W^urzel tÄ(iDtw*^ \
wo 0, l&, idh (6dh, al&) bei Benfey I, 259 denken, si*» li
'YTttQiwv für ' Yn^Qthwv, 'Ynegatkcov/YTisQM^cov stände. Si*f i
als in ^Ynegtoty die Präposition VTibQ zu stecken brauch^ <^
wenig in vn/jv^ die Präposition vno ; vgl. tm = vap =^*
xvn bei Benfey II, 324 sq. und moyiov ib. II, 21, eig. ßiefl*
Kinn = Bart; vm^vrj kann für vnarf^vrj stehen, üebrigensp» S
zu der Wurzel (h)va-p bei Benfey II, 320 sqq. höchst wahni*' ft
lieh auch die Präposition vn-dQ, s-up-er^ äb-er, indem stf''^|ji
Begriff neigen, sich neigen, der Begriff heben, erheben (vgl i^^
182 sq., wo hna, tollere), erhöhen, hoch sein entspringen^
Vgl. heben mit Hübel = Hügel. Dass dort auch vn-o, s-^^ *
zusetzen sei (sammt vnTioq), ist mir nicht zweifelhaft; doch^
eine genauere Begründung dieser £tymologieen auf eine aDdeiev|' :i
legenheit verschoben winden, üebrigens vgl. man zu' Yntg-lf^^ *
Namen ^Afxtp'iwVf o, der nach Schwenck, Andeutungen p^^ ^
362, der herum -wandelnde Sonnengott sein soll, wie '/w^ *
Welcker die am Himmel wandelnde Mondgöttin bedeutet; <b^ .
qflwv gehört ^A/Lupstov oder ^Afig)siov, ro, Heiligthum des AoplJJ I;
in Theben. Ausserdem erwähne ich 'l^^/gp-io^, o, Sohn de« S*" \
gos (vgl. aiXayatt), leuchten), endlich ^'Avv-tia^ jjj Tochter de« «^
bates, Gemahlin dbs Proetos in Lykien, Mutter der Mära, die<*
einiger Wahrscheinlichkeit für ein Lichtwesen gehalten werden k^
Darf man für diese Namen an die Wurzel hv^, hvi bei Benfe; ^ |'
60 sqq. denken, wovon Id, Ton, Stimme, Laut? Da töne« •
leuchten (beides ^ hell sein), so kann (h)vi als Grundform |^
vid, lat. e-vid-ens =3 e-luc-ens (vgl d-tl6(i)) gelten. Vgl. Schweo*
*
— »46 —
p. 10. 34, der Va> fttr i/ccu nimmt und mM äd^, 2!m}( Hqd
tVurzel div bei Benf. n, 206 sqq. in Verbindung setzt, tmd
oben p. 69. 87 sq. 93, wo über (h)vi-d, leucb^n, ^tven.
O'ioiv a. 8. w. für ^Yntg-iäjcDv, ^ijjtav zu nehmen, wie Ben^
I, 169 Navatxäa yermutbungsweise für Navai-xa^ja, ^xocijfi
it, scheint zu gewagt : Navatxda Icönnte für Navainaja steheW
(vgl. XI in x/oi bei Benf. II, 164, xi-v-io)) Schiff bewegend
schnell zu Schiff bedeuten. Vgl. auch (pid p. 248 — 9.
375. 'Y^tujiljj Stadt in Böotien, Sitz des 'Y(>i€i;5 oder *y(>et;^,o',
temahls der Klonia und Vaters des Orion, ist wohl von einem Wort
; = * YQfvg = FoQevg, ^A^vg^ ^AQrjg abzuleiten. Vgl. Preller 1, 206
Forsch. I, 14 über "AQrjg, wo ich diesen Gott als einen whf*
len (von var, vfi, drehen = wir-beln) gefasst habe. Dazu vgl.
II, 294 sqq., wo vQ-dl^f adv.^ vermischt, untereinander (vgl.
r wirr, Wirr-warr, verwirrt und tpvQto, wo fpvQ = hvar = dhvar
I, 278), vQQig, vQt/6g, Korb (eig. gedreht, geflochten) n. s.w.
im Namen ^AQ?jg durchaus den Begriff des Eriegsgottes suchen
kann ihn zu Benfej II,. 294 sqq. stellen, wo var^ vfi, drehen
odrehen, umgeben, bedecken, wahren, wehren^ == hvar in TlaQ^ig
Xi^-avdQogy oder auch zu Benf. II, 293. 304, wo /uag ans Fuq
ftag-va/Liai) mit der Bedeutung ringen = kämpfen. Ich bleibe
seiner frühem (nach dem oben p. 238 (233-4) über (dhv)ar bei
?. II, 305 Gesagten zu modificirenden) Etymologie des Namens
stehen und halte den Kriegsgott nach wie vor für aus einem
der stürmisch 'aufgeregten Luft entstanden.
376. 'Ygruicog, jj, Stadt auf Kreta, gehört wohl zu Benfey II,
wo FoQTvv, rvQToiv, um-gürtet^ ummauert = befestigt ; eben-
anzusetzen scheint '^Ygriog, o, Sohn des FvQTiog, ein Mysier;
*€*>QT6g, gedreht, krumm. Mii^Ygraxog vergleicht eich ^AQtdxrjy
:adt und Berg an der Propontis; damit gehört zusammen der
name Aoraxlf], rj, xQtjvfjj welcher vielleicht wirbelnd^ strudelnd
Ltet. Vgl. das lat. Wort vertec-s (vertex, Benf. II, 319), wel-
ein griech. Wort Fagrax entsprechen würde. Uebrigens Hesse
Eiuch an a-xigTota), o-nvQd^l^vj (nogvig neben naQ&svog)^ xga"
bei Benfey 11^ 318 sqq. denken; vgl. unser hurt-ig (althd.
» ib.) und Kgfj&svg oben p. 95, Sollte auch ^Agrifug hurtig,.
id, rüstig (Jägerin) bedeuten?
877. Tcr/a, ^, oder 'Yalat, «i, Name einer Stadt in Böotien
EQehrerer anderer Ortschaften, wird von Prcller lälschlieh mit
Kamen ^Ygla identificirt, da doch a im Gemeingri^chischen
dicht und in Dialekten fast nur schliessendes a in p über-
I kann. Der Name 'Ya/a kann mit yavaog, gebogen, ver-
t sein und sich auf die gebogene , geneigte , abschüssige Lage
o genannten Ortschaften beziehen (vgl. Hoffmann p. 1240);
^6g ist aus hva-s bei Benfey II, 320 sqq., wohin vielleicht
unser Wort Wiei9e (eig. Niederung, vgl. Anger, zu Benf. ü,
qq., wo dhva-g' = dhva-s II, 320 sqq.) gehört. Natürlich ist
IQ
Ubei
te
— 246 -
di«ie Etyn^ologie höchst unsicher; besser 4enkt man fielleiefatii ||r^
die Bedeutung, welche die Wurxel hvas in JCaa-aWfa, {^)^^Ij^
*Aa-iü7i6q bat: daiiaoh wäre 'Yala als bekleideter, bedeckter, stli.
Mauern umgebener Ort, als Festung bezeichnet. Vs/1. oben p. 12-4 ly
(wo zu l'/mV^ Huffman» p. 1(JL8 cu vkI) und p. S2. l^^
378. 'Yfjr'^'i'^^'o^^ ^0, ein Herg bei Orchomenos, einTbolii
Akontlon- Gebirges (ro i-ixdiTiov) ; vgl. Hoffmann, Grehid. u* ^-^ i^u
p. r)30. r)()8. Der Name gehört ohne Zweifel cur Wonei nf L^^|
^s (djhvap B xtt(^)7r-rr(i bei Benf. li, 320 «qq. Der odiffik [^.
der gtdbrümmte, gebogene, geneigte bezeichnete Berg HyfMii ,t,,
(vgl. xvtf, v[i ib. II, 326) erimiert an ^A-xvfpaq^ uvt^^h^
Stadt der dorischen Tetrapolis, die wohl von ihrer schiefen (m^
onuiq^o^j axv(pog, gekrümmt, gebogen ss Becher mit unseniii"
und äciiiff), abhängigen Lage bt^nanut ist. Dieselbe hietf^
IlMog, worin tt « hv sein kann, so dass m{v)d s= JWv/r
voui wäre; doch vgl. auch lat. pandus ib. II, 9ö. Dssii^^
Pindos von dem Plüsschen I'lndos benannt worden , ist letar* '
glauben. Vgl. noch den tarnen 1V/!^avra, nach Hesychins ^ ^
Pamas , und oben p. 1 sq. ..
379- Ytpmvkfj, ij, Tochter des Thoas und der Myi**P
Tochter des Kretheus, d. h. wohl des Hurtigen, oben P-^^ \^
amasonenartige Gestalt wie ihre Matter, die man ohne ^^ji n, \ ^
der Amaione Myrina (vgl. 8trabo XII, p. 573 und ^^^\^ \
814, wo TtokvaxoQ&iLiog Mvqlvtj) identificiren darf. Der N^^V^^
nvXfj kann mit rpvX^ nvk, schützen (oben p. 23. 191) ^^^^^f^
gehören und hoch-herrschend bedeuten; auch Hesse sieb ^ ^
nokdw denken, wonach 'YxlJnivkrj eine bochwohnende ^ ^^
wahrscheinhchttten ist mir aber, dass die Wurzel 7ii;A, spr^ Jjiiif'.
Erklärung heranzuziehen sei; v^rl. lat. pul-ex, gr. \f/vXka ^^^^^
wo xfjvk = G-nvX = a^nvo-d-ipst (vgl. Uv^^og oben p. j^^^&
ausserdem oben p. 38, wo Goag =» Joiag von &v in ^^'^)0
&0(ii^ü)f ■- dhva in unserm tanzen bei Benf. II, 275). S^^^(j.
erinnere ich an tSyn dva&Qviaxmv bei Hom. Jl. XIII, 14(*^-'^^'^
Jlvkog, 0, Sohn des Ares und der Demonike, Bruder des ^^
(von i^vw), bed. höchst wahrscheinlich springend, heftig ^^^^i
anders, aber falsch, oben p. 191. Uebrigens ist nvX, springei^
tisch mit nak in ttuVjo bei Henf. II, 293 aus hval = pel-lo, ^
cel-er ; vgl. noch vi*l-ox, uFokog (aiokog, beweglich), /uok-tTv (i^, ^
wegen «= gehen^ vgl. unser wallen, lat. amb-ulo, ßkaicnua fit^^ m
ft)axiü)y ßak-küß (werfen, eig. bewegen), Nav-ßokoq (Schiff-trep»'''^ "
oben p. 136), Mok-og, Mok^iovtj (vergl. oben p. 133 uni ► ^
erschijLttem, bei Benf. II, 283 aus hval = naX » hvar, dhvi^^
dhu in ^rfw, ^oog), ferner Mok-oQ/og (schnell*gehend), wo^Aan^^
« ^^ in MvQivtiiohen p. 133. 190.193), Wie ist es mit MsfjißMo^
dem Sohne der UwxikTjg (Forsch. I, 109)? Sollte MffißklaMC ^
Me-fjtok'-iaQog (vgl. Kakkiaqog, ^kioQog) stehen und vob fiol
Fok in cdoKog sUDamen?
-^ 847 —
SSO. iPatioatfgf ol, Jon. und ep. 0€Urjxigj die PhSaken, ei&
: der mythischen Zeit, im westlichen Theile der Erde auf J^f^a.
Name ist schon früher von (pMog, schwärzlich^ dunkel herge-
t worden, wonach die Phäaken als die Bewohner des dunkeln
las (wie Osterwald, Hermes - Odysseus, 1853 meint: der Un-
3lt) bezeichnet wären. Das Wort (patog scheint nicht mit <pdog^
* I verwandt, sondern mit a-wd^ a-xod, O'XOiqgy xvavQ^, in
len zu Benfey 11^ 322 (wo gujh, bedecken, aus hvah, hva-h
ft-dh = kudh in gi. xfvd-off uhserm hüten, während in lat caveo
B ku steckt) gehörenden Wörter x aus hv = ^ (aaivaf aus hyan
i^v-ü) = dhvan, dhan in ^sivw) entsprungen ist. Was den
rt des Landes 2/jQla betrifft, so könnte dieser ebenfalls dun«*
^ deuten. Vgl. unser schwar-z, aus sa + var bei Benf. ü, 294
Yar ist aus hvar, welche y ollständigere Form im gr. Worte
(eig. HüUe^ Decke «= Haut^ » lat. corium (c aus hv), dann
»«V, schwarz, i€sX-a$v6g (jAkaq^ /uogoff), oc-culere (hüllen),
(hehlen) erhalten ist. Vgl. noch x^Q-^og ib. II, 282. Da-
ist die Möglichkeit gegeben, JS^/iQia als yerhülltes, dunkeles
2U fassen. Zu x^Q-rog gehört unser Wort Qar-teUi very^
Llr-ten (Schwenck, D. W. s. y.) und dies mit S-chüir«e (sa
^r + d ; hvar =s yar in schwarz ; wie S-chür^e zu sch-war^s,
C: sich auch s-cbaukeln zu sch^^wanken, wackeln, ausquackeb,
<ihwenck s. v. Quäker). Nicht unmöglich wäre eine Yer-
^chaft zwischen 2-/fQla und Ksg-xvQa (vgl. xogog und corium
/oQiov); doch ist die Phäakeninsel erst später auf KigTwga
^geh worden. Vgl. Preller I, 392 sqq.
^80a. Ouval^ al, südliches Vorgebirge von Chios, kann mit
.» eun-^eus, * ^sVo;, xoUvüt, Kuvrj (oben p. 80), flt-tpV'-og (oben
^ > verwandt sein und „Spitzen, Zacken, Klippen ** bedeuten. Vgl.
^nn p. 1453 und dazu d^oog, spitz, von dhu, dhva = (d)h(v)an
*Wvw bei Benf. II, 276 sq. — Wie. ist es mit Oavorevg, 6 =
K: (vg^ Stadt in Phokis ? Sollte dieselbe wie Tanagra (oben p. 221)
^r (weissen, hellen) Farbe ihres Thons (Hoffmann p. 503) den
^ erhalten haben? Vgl. (paivM für (pavjw, (pavfQog und wegen
^beide aus hy) g>av6g = navog (wohl für q>axvog^ (fuyvog, vgl.
* , fax, wie ylvofiai für ylyvofiaty Xrp^og für Xuvvog = kom-vog^
* für placnus). Zu Oavo-r^tvg neben navo-n-fvg ygh ntvri
^-jis, wo T : TT aus k' und k' aus k. Sollte auch mntgx-oinfj
^x-a/r/; die Wurzel ott, or (ak'), sehen = aussehen, stecken?
Vereide Iluvonfj bei Hom. Jl. XVIII, 45 könnte als schnell-
te bezeichnet sein, von navoy schnell > beweglich (vgl. hvan
•c-yoi bei Benf. II, 08^ cig. sich bewie||[en, aus dhvan : dhan in
^, (pivtify xa/voi ib. II, 276 ; dazu d^oog ib. n, 274» von dhya,
^) schnell, ^) spitz), welcher ßegrifi auch in nifvil^oxf/, Tlijvi'
' oben p. 177 stecken kann, da beweglich s= bunt, wie cdokog
I (Jlav6)-nri verbinde ich mit o-ndwv von hva bei Bent n,
\ß(» in ßaivw); dorthin gehören wohl auch /7a^<ro-;rj7, Ilag^
— 248 —
&iyO'nf^og, von «inem W.naQ^y6, springend, beweglich, hiutk|fcs
a-niQ/rd; vgl. Sntg^ifj^ =a SnbQxig und dazu nctg&dvoq, nd^n
neben a-nvQd-l^m oben p. 11*3. Zu /^m/voj vgl. aa/vio oben p. 229.
381. OTxQal, Uly ') alte Stadt in Achaja, auch OoQajii;
') Stadt in Messenien, jon. OrjQaf, auch O^otj und 0fQcd; '^Stal
in Kreta. Der Name gehört wohl eu Hcnfey 11, 294 sqq.,«
hvar, bvfi = var, vfi, unser wahr-cn, wehr-en, gr. ^q in ^SfK
(Decke, umgebend) = nrtQ in IJägtg = ^AXt^'Uvd'Qog, Vgl. fo^
= (pQuxTog (llesych.), (puQxrto = (pQa(T(r(ü (Phot.), wo ^ = kr»
p in lat. porc-eo und niiRerm pforch-en, Park^ viell. verw. mit»
QafftfTog (wo hvar-dli s= unscrm 6ar-t-en). Grundbegriff derTiarf
qiuQ SS (puQx, q^Qox ist drchcn, umdrehen, umgeben, nmringei, ■*
gürten, einschliessen ; vgl. yoAx-oV (flec-tere) bei Benf. II, 315, i»-
dreht, krumm, schief. Ich erwähne hier noch OaQtg^ ij, Stalte
Lakonien, OtQaly tu, Stadt in Thessalia PelasgiotiB, wozu v||^A(
in Aa{h)FfQ'Tfjg ib. II, 295 und oben p. 74; endlich Oa^M^
(Paox/^a/v, i;, Stadt in Thessalia Hestiäotis, wozq vgl. ^pa(»-rog»
q^Qax-TtSg j (jpv^--og, to', dor. qH>vQxog = TH;^og, verw. mit jivgfts,
6^(0 y ^Qxogy Pferch, pferchen, Burg^ bergen, arx, arceo^ cut^r
(c = hv = p, TT, 9»), porc-eo. [Ptol. erwähnt eine* Stadt Oa^üiM
in Thessalien, wohl ^ OaQxafaiv und zu (paQxlgy (pdgvyT^ o. LV.
gehörig; doch vgl. (paQueg = vsoatrot, Frisch-hngey zu Benf. D, 114
wo bhfi-ksh, aufstarren, aufspringen, dann Oa^yiov, t6, hssÄf^
In Phokis: bhri-ksh ist aus hvfi, hvar = dhvar in &6^^yvfu,^
aogj &g/i^ oben p. 64 ; springen aber ist verw. mit s-prengo, la-
chen (Schwcnck s. v. spröde) und dies letztere mit drücken, ftitfi*
gen, dringen (Benfey II, 279, wo drehen eig. neigen = stosaen,
spalten; (pägot, spalten, unser bohren ist aus hvar, dhvar =^^
dhvri-g', Benf. II, 14 sqq , oben p. 64)]. Die Urwurzel dhvar +
Guttural, von der die genannten Wörter stammen, ist vollstäB^
erhalten in dem mit Präfix sa componirten AVorte n^TOQ/^^aiCoi^ wori«
rr-ro() = ((t)t«(>, (^)rf(> bei Benfey 11 , 258, = tvq in rtf^orn?
(ob von TVQag = rFegac, eig. Schutz, Wehr, also für rFfgafm^l)]
zu g-toq/'cICm vgl. (i-xQoiyyu), zusammen-drängen und unser drin-
gen (ge-drang = eng) mit drehen, Benf. II, 279.
381a. 0€Mag, 6 (-arro^), Heerführer der Böotier vor Ti^'
^A(fHÖciig^ 6 (-awog), Sohn des Arkas, Vater des ^Aksog (oder ".Ji«?«
vgl. L-^A^a, ;;, Beiname der Athene in Arkadien, besonders inTepV
und aXirj^ Wärme, verwandt mit stXrj, rrt-Aa^ für a^-FeXag, tsikk
==■ hell , wo X aus hv) , der mit der Neära den Krjqi^vg und Äe
Avyri zeugte; noXvq)siörjg^ 6, Sohn des Mantios, Enkel des Me-
lampus, Bruder des Kleitos, Vater des Theoklymenos, ein Seher is
Hyperasia, woneben TloXvi'dog, 6 (Ft^ zu lat. videre, I^sTp) tu er-
wähnen, der ein Urenkel des Melampus und berühmter Seher to
Korinth war. Ausserdem erwähne ich noch den Namen Of i6(ar,"f
mythischer König der Thesproter (der Bewohner des Orakellandes
Thesprotien). In allen diesen Namen scheint die Wurzelform p^t
— 249 —
leuchten^ zu steeken, welche für (pald^t^oq^ tpatd-Qoq bei ßenfey IT,
101 sqq. (wo bha «= ^a) aufgestellt werden muss. Die Wnnsel
^Af (bbid aus bhi in tpiagog) aber ist aus hvid, trodurch es uns
bcigreiflich wird, wie Sskrit Qvid (ibid. 11, 168, zunächst aus krid
Bod weiter aus hvid, vgl. kvan aus bvan II, 63), dem ein griech.
tfi^ entspräche (und vielleicht entspricht, vgl. oben p. 87), mit glei-
iher Bedeutung erscheint; hier haben wir wieder das Verhältniss
neu xafvw zu (pivio (beide aus hvan = dhvan, dhan in ^sIvm).
ÜTgl. lat. vid-ere, FiS^uv^ böhm. wid, Gresicbt^ wideti, sehen, widno,
-dmo, Licht, Helle, widny', sichtbar, hell, lat. e-vid-ens = e-luc-
jenSy deutsch weiss aus hweiss (ytFid), verw. mit hei»s, heiter^
ibrner mit heissen (vgl. hell mit hallen, vcaXoq mit y^aUTv ^ ferner
Bpochön, s-cheinen mit lat. cin-is^ can-ere) und (wie schon Schwenck,
pi- W. 8. V. heiss richtig erkannt hat) mit eitel, Eiter-nessel a
jftirenDnessel. Da^ das deutsche Wort heiter auf eine Wurzel xid-,
kjFi^ (aus kvidh, hvidh) führt, so erhalten wir dadurch Gelegen-
S^t, an;Sskrit idh, indh, 6dh, gr. i&, al&, a'm{v)d' (amv&jJQ, vgl.
benfey I, 539 sqq., wo aqt, an aus sa + hv-a), rivd^-oq zu er-
iiineni, worüber schon Forsch. I, 164. 182 gehandelt, wurde. Das
l^ntsche Wort heissen (eig. rufen, tönen) neben heiss berechtigt
■pts, auch duäia heranzuziehen, wo vid, hvid = hvi (in hv6, Benf.
|L;-60 sqq*) + d; da v zu m werden kann, so schliesst sich an
mfr^ii-ff) jUfiS'-dwj lächeln, eig. wohl heiter sein, obwohl man auch
pfaie andere ßegriffsentwickelung von fistddw geben konnte, ohne
las Wort aus dem hier behandelten Wurzelkreise zu verbannen.
Wie in Tiv&-6g (aus &ivit-dg = dhvindh ? oder aus ariv&oq ? vgl.
f^voit^fvo) und unser deuten^ düten, welche deutschen Wörter aber
i|r|ihr8cheinlich aus dhvadh stammen, nach der Analogie von Dampf
\nB dhvap, Benf. II, 274 sq.), so liegt auch im dorischen Wort
fti^— (>o'c, d^t/uß'Qog = d^fQ/Liog eine vollständig erhaltene, äusserst
ilflchtige Urwurzel , nämlich dhvibh = dhvidh , die in (potßog bei
iienf. II, 102 (bhi in (pt^agdg + bh, bhi-bh aus hvi-bh, vgl. ^ubh
leben gudh ib. II, 168) verstümmelt erscheint. — Ganz anders über
'if^f^iäag Curtius, Peloponn. I, 251. 271, der drpslöuQ füT = dffvfidg
rnrnrnt und den Apheidas für einen Heros des Fruchtsegens hält.
i>ie Apheidanten sind wohl als dyavoi bezeichnet.
381b. Ofveogj o, O&veocy auch Ofvaiog^ tj, o, Stadt in Arkadien,
«eoröber zu vergleichen Curtius, Peloponn. I^ 190 sq. : „Eine Vier-
l:elstiinde darunter gegen Südost liegt die Uügelgruppe der alten
Btadt in die Ebene vorgestreckt Es sind drei unter sich verbun-
dene Höhen, deren mittlere und zurückliegende die höchste ist; ihr
kegelförmiger Gipfel ist mit ansehnlichen Mauerresten eingcfasst.
A,i]f dier Bfickseite der Hügel, nach Phonia zu, erjs:ennt man längs
des Abhangs alte Stadtmauern^ u. s. w. Demnach kann die Stadt
l^heneos als Hügelstadt bezeichnet sein. Vgl. ßenfey U, 321^ wo
^cL fkn (aas van) abhängig, Abhang, verw. mit gr. ßovvng, wo hvan,
Und mit &ivaQ, wo dhvan, geneigt « niedrig, eben, flach sein (vgl.
— 250 —
2r/ya| und /7wg oben p. 181); daiu oben p. 60 — 1. DieTOiLj^
Rückert vorgetragene Etymologie dea Namens Pheneos (a-f^lj
vgl Curtiusp. 212) wurde passend sein, wenn Pheneos orapräDgUi^
Name des Thaies (Curtius p. 190} gewesen und erst späiBrniL
Stadtnamen geworden wäre; dies ist mir nicht wahrscheiDlü V
Uebrigens gehurt eu hvan bei Benf. II, 320 sq. gr. ir^rojuoi, d| L
sich neigen, wie nitor ib. II, 182 (hni aus ha-ni, hva-ni« Ina«
CS hva-n, vgl. Forsch. I, 114 sq.); niytjg, arm, ist verwaitri
unserm wahn (weiterhin mit seh- wach und den bei Schwend&i
schwinden veneeichneten Wörtern; vgl. Forsch. I, 196) und Tgfel
sich dazu wie nifk/itoq (n =hv) eu welcher. Die Wurxel siaW
Benf. II, 52 ist aus sa+ (dh)van; die Grundbedeutung dorita
erscheint in lat sinus f. s-vin-us (wie canis f. evanis), EßjHk
Busen (nach Schwenck von einem Stamme sinere, biegen, der Ha*
tisch ist mit sinere, ablassen) neben sinister (vgl. Xcuog, Bi^%
306, a-xatog au 11, 320 sq.), althd. winistar, winistra, wiM»^
mittelhd. wioster, linlc. Dazu vgl. Schwenck s. v. linL GdH
hieher der Name 0hu, Osd (vgl. Oia\ ^, Stadt io Elis, anek da
Landspitae , und steht für Ofjja , Oevja (geneigt, gebogen, A»-
biegung es Ecke, vgl. äywjiv) ? Doch vgl. auch oben p. 247 ( Ai4
381c. 0?jyffSg, o, Bruder des Phoroneus, König in Aikato
nach dem die SUdt Phegeia benannt sein sollte; fDjy/af^ kM
Vater des Ttj/utvog und des l^iwv. Letzteren Namen stobM
zu a^cu, avlEävi»), worin der Begriff wachsen aus dem Begiif^
« gedrang, dicht, fest, stark werden hervorging ; vgl. oben f li^e
und dazu unser gedeihen, verw. mit dick, dicht, ge-diegen, fviv*
hin mit tu, tu-g', tonga bei Benf. II, 235, wo tu-g' aus {Bpi^
V + dhug', dhvag' = dhvig' in &iyydv(ü (eig. engen, EwiD|*i
zwängen = drücken, fest packen, angreifen, berühren, vgl otai
p- 203), = (d)hvig' in a'tjpiyyw, fig-o, verw. mit 7i?jy-yvfUj »^
vg, nvx'vdg, noU(o, (pvw, facio (oben p. 163). Zur Wurzel (d)h«fi
(d)hva(n)g', die in unsem Wörtern zwingen, zwinkern, zwidft
zwacken, zäh für zwäh u. s. w. unverstümmelt erhalten ist, g«W
zunächst das Wort nvSnc (Benf. II, 21), Buchs-baum, womit M*
Schwenck's unzweifelhaft riöhtiger Bemerkung dieses Gewäd»«''
ein dichtes, festes, gedrängtes (gedranges = enges) bezeichnet «^
den ist. Ebenso gehört dazu das Wort Buche, lat. fagus, gr.f0i
eig. eng, gedrang = dicht, gediehen, gewachsen, Gewächs; i^
zeugen, t/xtoi^ rsxstv, rtv/w, zfTvxHv, miyyf^ivog, lat texere,*»*
rin der OrundbegrifF engen zu eng, gedrang, dicht, fest macb«^
schaffen, machen überhaupt modificirt wurde. Mit Buche, ftg*
qnfyog zusammen gehört unser Wort Baum, goth. bagme, der Bm0
(vgl. schwed. bygga, dän. bygge, zurecht machen, bauen), eig. ^
Gemachte, Geschaffene, Geschöpf, Gewächs. Demnach kann (Pr
ywg ein Dämon des Wachsthums sein, wie Phoroneus ein Dsmoi
der Fruchtbarkeit. In Bezug auf das Verhältniss von Qt^y-iv; i>
d-'Fi^w vgl. ^Xx6g mit lat. valgus bei Benf. II, 314—5, lat. firao^
— 251 —
^t jFQfjytßVf4$ (ib. 11,366), ferner apuyvh, der Kinnbacken (Hesjch. ;
^^. Lobeck zn Soph. Aj. ed. II. p. 167) mit va')f(jiv^ ataycSv für
^^Htywv, aFuywv; (payuiv sammt ipuynv steile ich zur Worzel q)ay
■a a-tpu^o) (vgl. d-hvag', Benf. II, 275, von dhu, stossen, = s-tu
3' 657 sq., wo auch unser s-techen^ eig. stossen, anzusetzen), eig.
"HOBsen s= ') schlagen, schlachten^ ^) spalten (Benf. 11, 174), find-
^, beissen (ib. II, 109): für die Richtigkeit dieser Etymologie
jiif^t das kret. Wort (puygog, der Wetzstein, wo (pay = hvag =»
^vag in d^jjyo), eig. stossen^ s-teclien (vgl. Tangel, spitzes Blatt,
Kadel, engl, tang, Stachel, Pike), wie die Sanskritwurzel tig', acuere,
£Wr. stig' =^ (Tny in rrr/tw bei Benf. II, 235. 238 eig. stossen, ste-
idhMi bedeutet. Vgl. unser s-pitz (d-oog von dhu, stossen ib. II,
174) mit wetzen und dazu Schwenck s. v., ausserdem Schwenck
kl TV. Bock und pochen (bochen), wo die Begriffe hauen, hacken,
tesaen, schlagen, stechen mit Recht als nahe zusammengränzende
pseichnet werden.
i-f ■ 38 Id. Of^^aA^m, 17, Stadt in Arkadien (worüber Curtius, Peloponn.
[» 'SIS sqq. 343 sq. zn vergleichen), könnte zu Benfeyll, 17 sqq.
jiro a^yyirt neben äy/w anzusetzen; vgl. Forsch. I, 170) ge-
iPtattd und als eingeschlossener^ fester, mit Mauern umgebener Oit
liBeichnetsein. Vgl. arptog, unser Schweig, ein eingeschränkter Ort, wo
i^JPox, engen (ob. p.208-3) ; die Grundbedeutung der Wurzel (d)hvig,
|A)Yig erscheint in altnord. s-vig, Krümmung, Unterdrückung
IMrtteken eig. neigen, biegen, vgl. Benf. II, 291 und II, 279, an wel-
|her letztem Stelle drücken neben drehen anzusetzen), s-veigja, bie-
|8fi, Island, s-veigja, krümmen, mittelhd. s-weigen, ein-engen «
iin-HBchränken , schwed. wika, beugen, verw. mit unserm weichen
uid lat. vincere, siegen (siegen für swiegen, schwiegen, verw. mit
lliiken, senken ; vgl. vic : vix oben p. 2 1 6), femer mit vincire und
inaerm wickeln ; schwed. wika bedeutet auch falten (und weichen).
So könnte (Diyakia als eingeengte = feste oder als umgebene, um-
te^e Stadt bezeichnet sein (wie Olyakluy worüber in den Nach-
^|£g:6n). Auch könnte man, mit Rücksicht auf die schräge, nach
|KldeD gesenkte Hochfläche, die den Boden der alten Stadt bildete
Cnrtios p. 320), den Grundbegriff der Wurzel tpiy (hvi-g oder
viri-h), nämlich neigen, biegen, festhalten und dem Namen die Be-
ieutang geneigt s abhängig, abschüssig, schräge geben ; da geneigt,
gebogen auch == eingebogen, eingesenkt, vertieft (»Gefäss, ayyöq^
rgl. wn-tXXovj xvjuß'Tjj Benf. 11, 17 sqq. 325), so bliebe OiyaUa
^jBpätet (Dialia) mit ^läXrj, Schsaie beisammen^ welches Wort mei-
HOT Ansicht nach für tpihdXrj steht und auf eine Wurzelform
^)hvi(d)h zurückzuführen ist, woher auch (piSaKvjj, ni&dxvfj, nl*
S^g, nl^tj% stammen; vgl. Benfey II, 94 sq., wo lat. pandus, pedum
won badh aus hvadh II, 323, ==» nad-y ffiar in nd&vfjj (pdrvrjf eig.
irohl Butte, Bütte, Back, Becken d. h. Eingebogenes, Vertieftes.
382. €^ikvga, OiXXvQa, tj, *) Tochter des Okeanos, vom Kro-
1108 Mutter des Ghelron, der daher OlXv^dfj^j 0iXXvQiirjg helsat;
ndji
lAort,
*San
— »62 —
*)GeiDahIiD desNauplios (als welche sonst Kljmene, ancbHeri^ f^öre
erscheint, Jacobi p. 642). Bei Jacob! p. 478 heisst Pbilyn Teek ibeop
des Asopos, Mutter des Lapithcnkönigs Hypseus. Der Name M
jedenfalls von ffiXvQay Linde, getrennt werden. Ich mö€hte ite ri
tlXbU), iXkwy VAog, ^OiXtt'gf Kikkog, ^A-x^Xkivg, zu8aiiimeDbrii|i|
also von der Wurzel (d)hval bei Benf. 11^ 293 leiten^ von mUl
auch nukkw, pelio, xikkutj * cello, celcr, velox, äka (Pferd, ktöRil
unser eilen stammen ; vgl. auch Vvkka, Kiikkagog, tpvkkoj f«Ut
von sa 4- livai => hvar in ]Iv(tQog, In formeller Hinsicirt m^
g)ikk6gf (pdka = nika, ntkku, Fels mit a^uiXkog (axkijgogj M' i
Kk^Qog, Steinchen) und tlkiw, ukia, dokkijg = d^&Qoogj ge-H|^ 1 '.^ <
gedrang = eng, dicht, fest, hart {&Qiai\ Steinchen). Demnadii* ^n&b
OiXvpay OiXXvQu drängend, treibend ^ schnell, heftig bewast^i» füo in
fend, Jagend bedeuten, welche Bedeutung sowohl auf eineW^
(Quell-) als auf eine Luftgöttin passt. Ich neige mich zn hM
Annahme. Vgl. noch Jacobi p. 532 not. 2, wo KgopogA^
erscheint Sollte dieser Kronos derselbe sein mit dem beki*'*
Gott, der doch auf keinen Fall in die Umgebung von Loft**^
Wasserdämonen passt, worin er dort erscheint? Vgl. K^ir^^
Freier der Hippodameia (schnell bewegt ^ springend, vgl «^
Heu-schrecke), KXovi^ (von xXovog bei Beut n, 287), Mo»* • ^
Orion (auch Name einer Amazone). — Der bei Jacobi p-^^i* ''^
Sohn der Phillyra erscheinende Tv/<t;V könnte als Hüpfer, Spi^ '^o^g
bezeichnet sein; wie tJv^o^ mit nnsem Wörtern heben, Hüb4*' ^^
fen, hoch, Höhe (von hva + p , k) verwandt ist , so kana ^
mit hüpfen aus hva-p := kap, heftig bewegen, erschüttern b«°*
II, 322 verwandt sein. Vgl. den Art. 'YntQsia (Ivßagi;, ^
aoßrj =■ (poßrj , wo sa + vabh , vap = hvap in unsenn W*
hoppeln, bammeln, baumeln, verw. mit seh- weben, m-a^'^^.
av(f^og), — Mit OiXvqu verwandt und ebenfalls „heftig b«**^
^schnell^ zu bedeuten scheint der Name des Kentauren (Po^''^ .
dem das Gebirge OoXorj den Namen erhalten haben soll; f*,.
OoXog wäre = hFoX in aloXog bei Benf. H, 301 (neben «»^
= hfxoX (ib. n, 283) in Mokog, Moki6v?j oben p. 133. Z*rj|
vgl. Kvkkijvr] oben p. 98, wo cel-er neben cul-men {d-oog^ *) ^
*) spitz). Femer erwähne ich hier ObQrjg, 6, Sohn des ^^T . ?
(des „Hurt-igen^) und der Tyro, Otjgevg, o, Sohn des ^^ ^^
Oi^aa, ?;, eine Nymphe ; vgl. a^naiQM^ a-nvQd-i^co, TraUwj ^^'L j
von (d)hvar in &ovQog, &fj()(ü, Q^QBixag oben p. 64. 233-i ^v, ^
Begri£f der heftigen Bewegung. Sollte derselbe auch in '^'fS 1 \^
stecken? Der bei Jacobi p. 42 erwähnte Name OfQol/xm, ^^ ^^ \
des Aeolos, könnte von * (ffQo, schnell, und i {oljuogj oiiii}) **r
man und schnell gehend; sich bewegend bedeuten. Dasseft« jr ■ ^
von Oik-aljuanf, o, Sohn des Priamos, und von nak'al(.im^ ^' \I i ^
der Ino, ein Meergott. Das Wort * q>ikoy schnell, erkenne ich ^ \ \
in OikofÄsSovaa ^ 17, Gemahlin des ylg/fidnog (ob von ^i''»? ^^,
•S-im), worin -/ueiovaa zu vad, hvad (lat. vadere) bei Benif.n.ö^
I ' '
^t
\
— 86a —
en kann, eig. (sich) bewegen, daher gehen ; vgl Fkd in ^EStaaa
p. 94 (wo väoiQ^ eig. gehend, sich bewegend^ laufend » flies-
und die Artt /JtO'/u^äfjg u. MiSovaa in den Nachträgen. Ebenso
16 ich * rpiXo^ schnell, in OiXovorj, t^, Gemahlin des Bellero»
es, worin -lorj sammt 'iTtno-voog zu (h)nu bei Benf. 11, 182
t, wo viofÄUi, vd(o (fliessen, eig. laufen, sich bewegen = gehen)
etzen ; femer ih OiXolxrjq^ OiXotvioq, 6 (Rinderhirt des Odys-
worin i, gehen, O XodUrj, ijy worin J'ix, bewegen {^ixhv, vgL
Vx?;), OiXojLiijXa, ij, Tochter des Aktor, Mutter des AchilleuSi
Mutter des Patrokles (Jacobi p. 739), worin -urjXa zu juai
A^^'g, Mi-f4aX'i6v, = iLioX in fioXuvy FoX in aloXog, val in
ib-ulo^ unserm wallen gehören kann. Zweifelhaft bin ich über
in OiXofxdxri^ tj, Weib des Pelias (worin /uax = /m«x in ^o«-
j, heftig bewegt sein, stürme^ sein kann; vgl. Eurymos-Eu-
hos oben p. 232 — 3), Oddiu/Licov , o, mythischer Thraker, u.
Lineii. Vgl auch die Nachträge zu den Artt« KXvjikvog (wo-
€j)lXrj) und Utiqld-ooq.
»83. 0nQßag, 0, Sohn des Lapithes, König der Phlegyer yoü!
eus, ein gewaltiger Faustkämpfer und übermüthiger Gegner
pollon, ist ein Name, der wohl aus der Grundbedeutung des
3 fpsQßo) erklärt werden muss. Dieses Wort gehört zu Benfey
9 sqq. (vgl. II, 294 sqq.), wo hvar, hvfi + bh, eig. drehen
^eben, wahren, bedecken; vgl. 0Q(pv6g ib. II, 311, eig. be-
^3= finster; bedecken ist aber = hüten, schützen u. s. w.
^ nun kann ein drehender = wirb-elnder, tummelnder, jagen*
tiürmender, heftig bewegter Dämon sein. In formeller Hin-
■^hre ich noch KoQ{v)ßag, Kvqßag (oben p. 93 sq.) an, dann
«•b-is (gedreht = geflochten), wo c = hv, orb-is (eredreht =■
ferner verb-er, verb-ero und unser werfen ib. ü, 310 (wo-
i^ifdipay xQamvog, na^mdXijuog n. s. w.).
94. 06Qxvg, 0, auch Qo^xw^ und Oo^xog, Sohn des Pontos
^r Gäa, Gemahl der Eeto, Vater der Gräen und Gorgonen,
A)n Benfey II, 82 mit (poQxogy weiss, weisslich, weissgrau
^laengestelit. Doch ist diese Etymologie keineswegs sicher;
:^r verdient eine andere den Vorzug. Vgl. Preller I, 347 : ^In
Paare (dem Phorkys und der Keto) stellt sich das Meer
t unheimliche, grausige Macht dar, die in ihrem Schoosse das
eure birgt und das Gemtith mit Schrecknissen erfüllt. Der
Phorkys scheint in männlicher Beziehung dasselbe auszu*
\fSLB die weibliche Keto [vgl. oben p. 87 und zu xJjrog von
^ (h)vant in unserm Wunder noch böhm. diw, Wunder, neben
Ungeheuer, bei Jordan, Böhm. Wörterb. p. 31] ausdrückt,
leer als die Heimath aller Ungeheuer.^ In der Note 3 zieht
r mit Recht das Wort oqxvv, oQxwog zur Vergleichung heran.
8 Wort gehört zur Wurzel dhvar, dhvfi bei Benfey II, 278
wovon unser zwerch =» quer, schräg, verdreht, verkrümmt;
^ (quer) kann aber ungeheuer, gewaltig gross bedeuten,
1
8)
u.
loa
Kille
kk.
Birii
— 264 —
wie Benfey II, 293 (über n^kußfji) lehrt Unser Wort iwerdi(«|jni
dhvftr+k) Bteckt im gricch« ()(iax-cov, der ge-dreb-tej gekrWi|fi>fer
Drache, worin ä aus dh wie oft; vgl. rnivi^a^ => nv^-ft^t^
ih. 11^ 94, dvWf dvTiTü) ib. II, 66 sqq. u. aa. In tio^^, ^
(gedreht b rund oder = geflochten) ist tt = hv ==> ^ in f^
(ib. II, 315) = lat flec-to; die Wurzel ttoqx steckt auch im te
chennamen 7io()x6t;$ oder iio()x/;$. Darf man mit dem vonBesydii
erwähnten Beinamen des Nereus, Jlo^ug (von Alkman gtlNtf't
Ygl. Preller I, 347 not 3), den Namen des llvgtuav veigleieba^ ^
nach Pausanias in Delphi einst das Orakel des Poseidon nffkl j ^
haben soll? Dies ist natürlich eine blosse Vermuthung, dffS
aller Siciierheit fehlt Anders über Phorkys 0. Müller^ On
p. 155, und Welcker, Aesch. Tril. p. 383, die den N<
Orcus Yerbinden und auf die Unterwelt beziehen, worin lAh*
nicht beistimmen kann, obwohl auch H. D. Müller, Am (M
p. 73 sq., diese Ansicht geltend zu machen sucht
386. Oofmvevgy 0, 8ohn des Inachos, Vater des Apis v'*
NiobCy uralter König von Argos, wird gewöhnlich fürssfanil*
fdgatf (jf^oQog) genommen; vgl. Preller II, 26, not. L ^^
Etymologie sehr wahrscheinlich ist, so will ich sie nicht iBIF|Jf
sondern nur die Möglichkeit einer andern darthun. Vgi.Boiili't
110, wo g>d^g = vioaaoij Frischlinge, bei der Wurzel bhr***
(pQüc in (pQiaao) anzusetzen. Ebendahin gehören althd. buH*"
erheben^ hervorbrechen, Schweiz, harzen^ borzen, hervorragen, v"''
sich harzen, herzen^ pörzen, sich sträuben^ stolz sein, baif'^*"^
hervorragen, herausstehen, bair. harzen, hervorstehen mnA^^
vordrängen, femer unsere Wörter Borste und Gerste (^^^
borstigen Acheln benannt). Der Grundbegriff der Wurzel tiSr ^
Benfeyll, 110, die aus bhar, hvar = dhvar (^o^fit, ^^}f
aog oben p. 64) entstanden ist, ist stossen =3 aufstosseO) WF^f
gen, sich erheben, aufstarren; da stossen = stechen, ep^^
II, 174), so gehören auch dijQa, ia)r(Qio), (a)T0Q6g, to^F^^
QU) (n = hv), (puQ(f> = o/J^(jt} {(p = hv), spalten, zu derselbe^*» *7
unserm deutschen Worte bohren (vgl. em-por, Em-pörong ^ . ^b
hebung, Auf-stand). Wie lat. pello, stossen = treiben (^J* ! <*&
293), so ist auch gr. xskXcj aus (d)hval, (d)hvar : dadurch koJJ ^,
xsXmq, xoQog, 7i{T)6Q&og, nägd-fj, naQS-ivog, noQngy iwa?^^».^ ^
fiiXXa^j ndXXu% (oben p.21) sammt Horiv, *0Qa6g, oQWfi^^ ^ •
bindung mit (pctQ-x-eg, dijQ-a-ogy ^oQW/ut, Demnach köP^"^ ,^ •
den 0oQiovfvg für = QoQwvevg iKogwvevgj vgl. xo^og mit (f"^ . t
0xi(yrdw) nehmen und als einen aufspringenden, spriesseDdeDi V^ ^
senden = wachsenden Dämon bezeichnet sein lassen. Vgl nodi f4^ il
spalten, mit (pijgogj tpPjQov (Lobeck, Aglaoph. n, 866) und ^/^ fl
eine Getreideart^ Spelt; althd. spelta bedeutet Aehre ond^ i
Spelz. — Die Ableitung des Namens Oogtavivg von (pogki^
wird besonders empfohlen durch die Analogieen der deutscbeall*
thologie; vgL v. Noorden, Symbobe etc. p. 35: „Progreditti^
IlSII
»,8
— 256 —
id Buri et Börr, qui quidem in primitiyam deonim historiam
ndi sunt quosqne idem significare puto atque sansciiticum bhri,
;um bairan^ tbiatiscnm beran (ferre, nutrire, sustentare).^ VgL
aucb Welcker in Scbwenck's Andeutungen p. 295 sqq. (bes.
9). Das goth. Wort baris, Gerste (Scbulze, Gotb. Gloss. p.
rebürt scbwerlich zu bairan, tragen (ib. p. 38), wie Scbwenek
Birke annimt, sondern wobl zu bhar-, bbri- bei Benf. II, 1 10,
Lieb (p^Q a= &fJQ (bes. Kentaur, Satyr) anzusetzen, eig. anf-
nd =s raub, struppig oder wild (oben p. 233-4) ; Tgl. rga/vg
mx (d'Qi^) und rge/i^og, rs^/vog, tqS/w (Benf. II, 279—80).
386. OQi%üg, 0, Sobn des Athamas und der Nepbele, der mit
Schwester Helle auf dem Widder des Hermes nach Kolcbis
Die Deutung dieses Namens ist höchst schwierig. Wenn
DQy wie Preller 11, 210 sagt, ein Bild des befruchtenden Re-
ist, so lässt sieb der Name zu Benfey I, 328 stellen, wo
üo aus (b)yarksh, (h)vf iksh (varsh, vrish) = pfiksh, pfig' + B
., lat. s-parg-o; in diesem Falle wäre O^tl^og verw. mit Sgatj
^Qoaog, in welchem letzteren Worte die Urwurzel dhvar-9h
^ = hvar : ghar, ghfi, spargere, lucere, stillare, fluere bei
J 11, 19Ö) erscheint, mit d für dh wie ib. I, 228. 263 (dfi:
dräksb : dbrÄksb); auch in dri^, darp s= idQx-of^ai (zu ghfi
Ti^i, dbvri + x bei Benf. IT, 195, zu vgl. mit II, 124 sqq.,
Yi aus dhvfi) ist .d aus dh. Doch w&re es sehr yerwegen,
wir den Namen Ogl^og von tfiQiaaof trennen wollten; Ogl^og
* wohl ganz sicher zur Wurzel g>Qiii, obwohl es schwer ist,
die Bedeutung des Namens ins Reine zu kommen. Man könnte
^ht sein, die mit (pQlaaio verwandten lateinischen Wörter hirc-
.b. fircus, birs-utus, hir-tns bei Benf. H, 111 heranzuziehen
.tibel an das struppige, zottige, wollige, kraushaarige Fell des
aswidders zu denken; Ogi^og es Xdotog (ib. H, 111) wäre
der Widder selbst, insofern dieser ein Bild der befruchtenden
3 ist. Vgl. Lauer, System der gr. Myth. (itber den Hermes
boros), und Preller H, 211: ,9Der Widder ist so beständig
r^mbol der befruchtenden Wolke, dass er auch hier nicht wohl
andere Bedeutung haben kann. Der goldene Widder ist die
ä des segnenden Frühlingsgottes, daher ein Symbol des Segens
US der Wolke quillt^ u. s. w. Uebrigens will Preller H, 210
4amen Ogt^og auf ^den starrenden Schauer des Regens^ ge-
fc wissen. Vgl. unser Wort Schauer *) ein schnell vorüber-
ider Sturm, Hagel-, Regen-schauer, ^) eine schnelle Erschüt-
i> der Haut; dazu bemerkt Scbwenek s. v.: ^Schauer (goth.
> angels. scur u. s. w.) stammt von einem verlorenen schüren,
in, antreiben.^ Dies s-churen ist dann verwandt mit hur-t-ig,
in, fairten^ hirzen (eig. stossen, vgl Scbwenek s. v. hurtig), grieeh.
:^ kvqIttüJj kikXw (s^a-d-oco) bei Benf. H, 174, wo qFI aus
hvri^ hvfi » hvar, hval in lat. pello ib. II, 298, = dhvar In
iffu, ^Q-ao^ S^ oben p. 64 (verw. mit o^xcUgio^ tS'^iQxdm^
— 256 —
a^nvQ^l^io u. 8. w.). Der Urbegriff Btossen es treiben, Mbh^
hervordringen, hervorbrechen oder stossen s spalten, durchdriqn
hervorbrechen liegt auch in der Wurzel bhfi-=s^^i, ^Mx^iopMi
(ifuQxeg = vtoaaoi) bei Benf. II, 11 Ü sq., die aus hvar » A*
in ä-oQWfÄi, x^vQUy a^TOQd-tjj a-TOQ&vl^y a-ro^wVjy, (cT)Tf(>Ai, (*)*
()o^ entsprang ; dazu gehört auch unser bohren, ferner (nutifsH
gr. ntiQfa, verw. mit unserm Worte Speer (vergL fffi^f 4"^
Schärfe, dann nfgov^ mit mittelhd. sperl « Stecknadel, T0|4
weiterhin mit spalten (vgl. holländ. spelde, Stecknadel, plattd.^'t
Mit unserm bohren gehören althd. burjan, sich erheben, hrt^
brechen, Schweiz, barzen, borzen, hervorragen, Schweiz, sidi Ib^
herzen, pörzen, sich sträuben, dann Bürzel, Borste (Benf. II W
wo auch Gerste, xQid^-jj für XQi^^TJ == lat hord-eum, ▼»'•
borstigen Acheln benannt, anzusetzen: ^gti ist =s xa^i XF^
/aQudQu ; vgl. q^gTxfg «« /uQuxfg, dann (puqfa^ (paQücyl^ mit jü'f*^
furchen, eig. stossen = stechen, spalten, wetzen u. s. w.) ^ ^
lieh unser Wort Berg zusammen, das höchst wahrscheinllA h^
ragend, emporragend, auf-springend bedeutet Mit Berg^'*^
ist brechen; vgL dhvrig bei Benf. II, 14 sqq« (wo fiese W*
auch in der Bedeutung stechen , spalten erscheint). Za M*
Wort Berg stimmt formell OQix-iav/g , j;, Beiname des äfiL V^
angeblich abzuleiten von Og/xiov, oQog^ ro, Berg in LobiBi***
Anwohner Ogty.avfgj OgucuvtTg, OQixatvHg genannt wurden, i"**
dem erwähne ich OqC^u^ ij, Stadt in Elis, deren üebeirt^* ^ ^
auf einer Höhe mit sehr spitzem Scheitel vorfanden (Hob^]^ liKo^a
871); vgl. auch BQtauy ein Vorgebirge. Da hv = 9, n (^f^'iWo
xog = nvQyog, dann (fQdaaw, zusammendrängen, einengen, fta^ K^ «
aber auch = tivxvocü^ dicht, eig. gedrang, eng machen, mitn^os^i^
eig. dicht machen s= machen überhaupt^ verw. mit unserm indtfi y^i^
eig. urgere; vgl. schwed. dwerg^ Spinne, eig. ge-drangseD|,W \^0
machend, wirkend = webend, worin die Urwurzel dhvarg' eibikBi l ;
woraus ürg' entsprang : dhvar-g, drängen, drücken gehört za BoL \\^
II, 279, wo drehen), so mag /Tjoaxng, ijj Berg in Epirus, ebenfal
hiehergehören. [Am einfachsten wäre es, den Namen O^i^og itä
8-pringend (vgl frisch bei Benf. U, 110 und Schwenck s. v.)i>
übersetzen; springend = heftig bewegt wäre eine passendifl^
Zeichnung eines Luftdämons].
387. OvXaxogy o, Sohn des Deion u. s. w. Da das ^^
q)vXXov, Blatt, eig. Trieb (wie äv&og oben p. 14, vgl. ndXXa^, ^
\u8, xiXwQ mit pello^ tcsXXüj aus hval =^ <jpvX) von Benf. lyöTöt^t
mit xfjvXXuy lat. pulex d. h. springend (eig. sich bewegend, vergl
Floh mit fliehen, fliegen, flügge^ flink, weiterhin mit s-pringen ; mit
flink gehören auch flinkem, flunkern, flackern, blinken, (pXsyw, iA-
geo u. s. w. zusammen; vergl. Aiv%o&ia in den Nachträgen) ^
verwandt erklärt wird (und zwar mit vollem Rechte), so kann man
mit pulex identiflciren den oben p. 182 noch nicht erkannten Nt-
men OvXa^fU)g, o, Sohn des Deion und der Diomede (vgl. den Art
— 267 ~
in den NaohtFägen), Gemahl der Elymene, Vater des Iphiklos
I Suidas soll igxixwXog s Ta/yraxog sein), welcher letztere auch
des Kephalosy Gemahl der Diomede, Vater des Podarkes and
Protesilaos heisst upd wegen seiner Schnelligkeit im Lauf be-
t war. Vgl. Jacob! p. 504. Der Name ''"Ifpi-TiXog kann in der
Yon Icpiq = xa/vq (oben p. 238) stammen; -xAo^ kann mit
», TLoXiü) (Benf. U, 287)« %X6voq^ Kkv-iuivfj (vgl. d. Nachtr^ za
^«vo$), cel-.er zusammengehören, so dassalso.'jTg^i-xAo^ssTa;^
»^ wäre. Ein anderer Iphiklos heisst Sohn des Thestios (@^-
von &v(Oy verw. mit d-iwj &o6g) und der ^aog)6vT?j, welcher
re Name wie der N. Afwtpovrr^g ==* BaXXiQ0(p6vxrjq mit lai
ftei Benf« 11, 26, gr. ^di'og, Qjji'og, ^aiiog und ßoUvb) ib. ü,
^rbunden werden kann; da Qu'ioq für FQcliog steht^ so kann
^Qa{F) mit Fqv in qvfjLri^ ^(oo/nai, igiaijy igtodca (springen)
^nf. II, 296, = Fkv, Ftkv in ikauvat ib. 11, 300 verbinden«
^owri {(p\\iYiß in ßdlvtiHj vgl. Benf. II, 58 mit 11,271 sqq.,
:au, dbva, hva mit dem Begriff der Bewegung, woher d-ita,
also ßaivüi verw. mit ßdkXü), werfen, *g>iv(o, schwingen,
^en =s tödten, vgl. aalyw neben xuoj xivdw, kiSudv d. h. lau-
Lb. n, 164) kann also „behend gehend^, „schnell bewegt^
iten. Denselben Begriff haben könnte Xao (kv) in Aaod^ori^
^00$, *l6X(XJog, 'IoXtj, 'InnoXa, 'InniXvtog^ 'InnoXvT?j (oben p. 73;
--Xaog vgl. den Nachtrag zum Art. Jith-ixi^irfi^ wo ^äiog s= äuQog'^n
die Wurzel (fav : hvan : ßav in ßuivta betrifft, so könnte dieselbe
im Namen u4^tt<p6vT7jg stecken; vgl. dqydg, schnell; ferner
IqiO'Cpovvrig (oben p. 95, vgl horsc bei Benf. II, 318), Btk^
-g)6vTj]g (oben p. 18, wo ßiXlego ss hFaXXagOf KvXXctgo oben
). 240 sein kann), nBQi'-tpag, 'Yni^q)ag, noXv^g)6vT7jg u. aai
1 (da 9) aus hv, hF) in einigen Eigennamen wie ^luveiga, *£(pt-
MX, KaXXidviiga, KatoTtavetga^ ^rj'CdvHQa (von ^Srji'Oj schnell,
Iber im Art. Jla w. u.), MiTavs^a^ Oidvitga^ GsavcJ oben
9. 242, Evrjvog (schön gehend, sich bewegend = rennend, rinnend,
send, vgl. oben p« 176), IlrivHog] vergl. dazu rijjvtXonij oben
47 — 8 (ßaivw = a-oUvai), wo mp^eXo, bunt, von hvan, bewe-
(vergl. odoXogf beweglich, bunt) stammen kann: dies erhellt
den bei Jordan, Böhm. Lex. p. lOK). 103 verzeichneten Wörtern.
388. OvXav^Qog, 6, Sohn des Apollon und der Akakallis, die
I einen Sohn (DvXaKi^fjg hatten. In OvX-äv^Qog kann die Wur-
fvX = lat cul (occulere), hül-len stecken, aus hvar, hvfi bei
fey n, 285 = var, vri 11, 294 sqq., eig. drehen (vgl. (pvQü)) «3
rehen^ umgeben, beidecken, wahren, wehren, schützen u. s. w.
hvar ist auch (puQ in (pägog, Gewand (bedeckend), g)aX in q>fj~
(ffjXoojf (pa)X-e6g = ywX-eogj wo ywX neben yvX-iog, FfX-dvwg
1 p. 23. 39. In qwX-a^, qyvX-dao(a ist v nicht eingeschoben,
Benfey I, 112 (der dort eine völlig fidsche Etymologie vor-
gt) annimmt. Wie OvX^avSgog der Männer-^hüllende, -deckende,
mutzende ^ -behencschende, eben so kann OvXag^ avtog^ o\ Name
17
— 258 —
mehrerer niTthlBchen KOnige, HQller s= Schirmer, Schützer, HeiN
eeher bedeuten. Doch vgl. auch 7>vA, nvX, springen, sich bewogei
oben p. 246* 256. Uebrigens ist die hier behandelte Wurzel fvX sfif
in (pot^'-Tog a fQoxTo^ (fpotQ-^y gfQoK in (pQaaaw, wofür ^wc^i^
pferch-en, berg-en bei Photius, wozu lat porceo b areeo zu ?|^
femer a qwq in (ffvgxog, dor. (povQxo^f roy s f^^i^^og {nmgAoK^
» na^y naX in iidXfiv^f = nvX in nvX?^ (was ver-schlossen iririi
▼gl hXsI(ü und 9lish bei Benf. 11, 307 , dann altnord. hord, TU;
bei Dietrich, Altn. Leseb. p. 257, zu vgl. mit Benf. n, 2kft"
nvg in itv^g. Vgl oben p. 191.
389. Ovaäieta, ij, eine Quelle bei ArgoliSi welche nach äir
Tochter des Danaos benannt sein sollte, gehört elcher zuflvii
mit ^aa, <pvad(o und bedeutet blasend, schwellend, quellend^ ii-
lend (vgl* Qualm, Walm, Sch-walm und mittelhd. dnalm, qoN))
aufwallend, sprudelnd, bullans, bulliens (monssirend). QsaagjSKB
trifft damit zusammen der Name Geiser, altnord. geysir, eintf qflH
delnde Quelle, von giosa, blasen, worin eine Wurzelf. hTa+ 8 (kn
«sdhva, dhu, dv-fiog bei Benfey II, 271 sqq.) liegt, worauf flfA
griech. ywa zu reduciren ist. Vgl Schwenck s. vv. Gare (wAat
duftend e= stinkend, Roth), Geist, nach Schwenck eig*. ^^etwasfito*
sendes, Blassendes, von einem Stamme geiäan, stossen [vgl ota
p: 160.], woher engl, gust, Stoss, Stosswind, schwed. gust ihe
Gteist, was stösst, stossend bläst, also der stossende Odem.*^ DM
die Wurzel qtva aus hva-s, dafür bürgen lat. pusula (== pudi)i
bair. pausen , pfausen , aufschwellen u. s. w. neben une^rm WoitB
Wasen s Dunst, Brodem (vgl. M6o^yX^^ ^^^^ P* 129 sq., ob ieig.
dampfend), ein Wort, das schwerlich für Wasden (oder Wazen) steU;
wie Schwenck meint ; vgl. Fo6 in oS^/uij für hFo6 aus hvad (ht
öd-or für hvod-or) = nvi in xf/iviog (Geblase, doch vgl. tpvd^i
wo Tivd- aus hvadh) mit hvas in tpvaa. Also Ova-ä^tta ist pM
=a geys-ir, Geis-er und bedeutet sprudelnde Quelle! JedenJaDii'
loben ist Schwenck, wenn er das Wort Wasen = Dunst getni^
wissen will von angels. vfise^ engl, ooze, Island, veisa, schwed. iM
holländ. waase, Sumpf, welcheWörter nicht zu trennen sind von aDpk.
vaes, altnord. väs, vos, vasl, althd. wasal, Feuchtigkeit, Ylu0i
angels. vosig^ saftvoll. (Dazu mit m für w der Ffussname Utt^
Mit diesen Wörtern, die mit wuseln = sich schnell bewegen^ ^
selig = beweglich, lebhaft, weiterhin mit schwed. ^as, das Bi^
und Herlaufen, fus, geschwind, rasch, foss, muthwillig, fosa, hennh
treiben, angels. fysan, antreiben, fus, schnell, Island, fysa, okB,
dän. fuse, sich sehr hastig bewegen (vgl. Schwenck s. v. ftseh
und oben p. 4 über lat. aqua neben equus, dann nnsere Wörter
Hase = springend, Hasel-nuss = kleine, springende Nuss bei BenC
n, 154, wo gas für kas aus d-hvas H, 275) zusammengehoreB»
mit diesen Wörtern, sage ich, gehört sicher die Sanskritwurzel tf^
werfen (aus dhv-as Benf. H, 275, wo auch dhvag' = dh-vai^' Ib
ach-wingen H, 21). zusammen. Aus dem Griechischen könnte man
— 259 —
einiges bereits oben p. 13 Berührte hieherziehen, besonders dAs Wort
mtrag (Bammt unserm Wort Wiese; ob so aucli arr«^? vgl. ^stau^
Nüsse, bei Benf. n, 225, neben ^lalm) II, 217, worin die voli-
. stSndige Urwurzel dhv-s liegen kann), femer die Namen Hesione, Jason
f^laawv för ^aaeov), endlieh Aeson , worin der Begriff der heftigen
iBeweg[iuig und SehnelKgkeit liegen kann. — Zu OvüdSita vergL
iiiodi Schwenok s. v. gäsehen und oben p. 180. 203. 217. 243.
i . 390. Otixata, 17, bedeutende Stadt auf der jobischen Küste
■KMaasiens, scheint Ton der Bneht benannt zu sein, worin sie lag.
YgL Hoffmaon, Orchld. u. d. Gr. p. 1680. Der Name gehört in
jdi^sen Falle zu bhag'^ bhug', biegen^ bei Benfey II, 20 sq. (aus hva^)|
,ir0 nwy^anfj eig. Biegung (ji aus hv = 9») ; vgl. Ilwywvy Hafen der
^Stodt Trözen. Sidier gehören zu Benfey II, 20 sq. die Wörter
jfiAtogf 6j sss q)wxatvaj ijj eine Wallfischart („jciyro^ d-akddmov S/uotov
JtiJUpi'm^ Hesych.) und (pwx?^, 37, die Robbe, der Seehund, eig. ge-
^i^ojgeB, gekrümmt/ pfewunden = ungeheuer; vgl. iuijLinog, Kd/Ltnijy
miffnif, KtjtüS, niXiOQ (Benf. II, 293y'U. aa., wozu wohl auch altnord.
b^^i^p, Riese, bei Dietrich, Altn. Leseb. p. 234, gehört. Zweifelhaft
bin:- loh über den Sinn der Namen
: ) 391. Otoxog, Oy Sohn des Omytion (der dem Lande Phokis
d0D Namen gegeben haben soll, vgl. Jacobi, Handw. d. Myth. p.
745)9 Ocf'x/g, jj, die gebirgige Landschaft Phokis, deren Bewohner
^mcfvg heisst. Darf man an (pol^og, o^iig, wxvg detiken, welche
Wolter von der Wurzel dhu + x (vgl. ^oog, schnell, spitz, d^dtf"
ttmVf ra^rvgj schnell, und d^^a* von dhvag' bei Benfey II, 275, «
ymg' in sch-wingen, sch-wenken ib. II, 21, eig. stossen, erschüttern,
b»- wegen) stammen? Die Landschaft Phokis wäre als ein steiles
Gi^birgsland bezeichnet. Doch- kann man auch die Grundbedeutung-
4or Wurzel (d)hu, (d)hva, nämlich neigen (ib. II,- 320; neigen ist
4iB stossen ib. II, 182) festhalten; geneigt ist = abschössig, steil,
1|OOby wie denn unser Wort hoch (verw. mit Hügel, Höcker) eben*
Mls ursprünglich geneigt bedeuten und zu (d)hva bei Benfey U,
990 äqq. gehören kann. Der mythologische Phokos, der Halbbruder des
Tclailion undPeleus, von dem man ebenflEills den Namen der Land-
iMmft Phokis ableitet, seheint einen bedeutsamen Namen (ob = coWg,
4)h0og; er könnte ein Dämon der stürmischen Luft sein) zu tragen
und urspr^ nichts zu thun zu haben mit dem Lande Phokis ; das-
Bßlbe gilt von dem obengenannten Phokos, dem Sohne des Omytion
(o^fKt des Poseidon) und Enkel des Sisyphos, dessen Name ähnliche
Bedeutung haben kann wie der Name Sisyphos. Vgl. wanden, seh-
wdolran, vac-iUo fär hvac-illo bei Benf. II, 21, dazu oben p. 98,
wo quackeln, Quäker , s-chaukeln , Schweiz, s— chauggen , stossen,
bei Schwenek s. v. schaukeln, verw. mit a-^ay in ocpatm^ schlach-
teOy n^ 9 <= hv, eig. stossen, schwingen, schlagen (vgl. a-tfryiaog
AB nctXfdigj g>evy(Of fliehen, eig. wohl sich schnell bewegen, bei Beul
Hy 30y O'-ipoxekag, heftige Bewegung) femer mit &^yü), eig. stossen
«SS 8-teehen, schärfen, wetzen (kret. g>dyQog, Wetzstein), worin dhva-g',
— 260 — /
▼erw. mit s-tlg', a-rty ib. II, 235. 288, ans sa + ^ir in a¥^ jktobh \
d^iyyawrt, wenn eig. stossen a anstoeeen, treffen, bmriihren {iki4 1$. ^
oben p, 208) ; zu &ay (= ray in ät-vfjyog^ Forscli. I, 19) ** / «f«'" ^
▼gl. ib. I, 343 sqq. , wo at^ neben dem Sanskritworte agi, m I »^^'"^ ^,
dessen ▼ollstündige Urform dhvaga, dhvagA in unserm WortS*^ l^^^^'^ ^
erhalten ist, für Zwie^e, wie Zirbel-drüse, Zirbel-nuss für Z«^ V^^'"^
drttse, Zwirbel-nusB. Vgl. Schwende, D. W. 8. v. zwidcen, "^ ?^ \uJ
thwack, schlagen. Auch der Name X)qwviwv darf schweiA^«^ ^^\
das sich erhebende, hohe, gebirgige {oQWfity yerstümmelt *^v \^ y^^
wf4i OB dogw/LUy verw. mit ogoc, Berg; veigL oben p. ^^ ^ \^
Phokis gedeutet werden; ich wenigstens halte X)^wvtIw^ ^. « ^ *■
Beinamen des stürmenden Luft- und Meergottes Poseidor^Si ^^
5,
oi;9o<; ebenfalls nichts als ein Beiname des Poseidon zu s^ ,^
392. Xä^onog, o, Gemahl der 'AyXata, Vater des iV>(tftr^giyr
wohl heiter, hell, klar, ist also wohl ein Lichtwesen ; vgl Sdmn,
Andentt p. 138, und xagonog bei Benfey 11 , 197, fiii ^^
▼on /oQt a hari (im Sanskrit goldgelb, Gold, Sonnens
Schwenck, D. W. s. v. Gold, wo Gold-stein c= £del.
Crlanz-stein). Mit ^^oQiav fdr xaqjmv => /agonog kann
Namen des Xo/pcuv^o, Sohn des Apollon, Gründer von .^^^<^^
verbinden, in wdcher böotischen Stadt nach Hoffmann, C^'^i /,/;
d. Gr. p« 565, die Diana Gharopina verehrt wurde. — In ^A- y 1^^
men des Schiffers Xd^utv, der die Seelen der Verstorben^ ^^ k
Unterwelt über di# Styx fuhr, kann dieselbe Wurzel /oq 0^ %^
indem der Begriff hell sowohl zu weisslich «s grau (vgl f^ j 3[
greise als zu weiss =s bleich, blass modificirt werden konnte. ÄK i^s
Fortbildung der Wurzd x^ (welche, da /oq == bar aus b^i^ \^^
MttQ =3 xal in %uX6q s unserm hell ist) erscheint in /ahii^yff(t y-^
das helle, glänzende Metall; vergl. vwgot^y al&oy/ (Beiwörtnhl \^
XaXx6q}f femer yXavx'og, Xivx-6g bei Benfey II, 124 sqq., vonff^ \ c
aus hvfi [wozu lat pul-cer, ful-gere, tp^i-y^w, deutsch bliite 1
blank, blicken, Blitz für Blicks (vgl Schwenck s. v.), verw. ril W
X^Xxogy auch mit xdkxrj, KaXxaiv(o] a ghfi II, 19ö sq., 8 hnl, 1^
196 sq. Zu /aXxog passt formell althd* glonko, massa stanoi,!* ''
gau8h(hv), während im nord. hlüa, fovere ib. II, 124 hauskiä '
In Eigennamen kann /aXxjo ganz dasselbe was ul&fo bedeom ^
nämlich hell, leuchtend, glühend, brennend. Vergl. JCaXxtoToi^i^
V) Tochter des Aeetes, Gemahlin des Phrixos, die nach Preller lii
216 nur den Mond (und zwax den Vollmond des Frühlings) be-
deuten 'kann und demnach mit der brandgesichtigen Artemis (i#-
&ioniaj welcher Name sich nach Eckermann II, 66 ^Qf den leneh-
tenden Vollmond bezieht; doch vgl. auch Movers, Phoen. II, 2 odI
Dorfmüller, de Graeciae primordiis, p. 6. 60) in Verbindung gesetik
werden darf; ^) Tochter des Königs Eorypylos auf Kos, Matter
des Thessalos vom Herakles, wobei zu bemerken, dass die Insel
Kos auch MfQonlq hiess, von Mi^wp, welcher Name ganz gleich-
bedeutend scheint mit^J^^oV' (so hiess Zeus bei den Cbiem, vgl
— 261 —
^bi, Handw. d. Myth. p. 47 und p. 896); vgL Jaeobi I. n p.
Ab Sohn dtofes Iferops wird von Apoltodor erWähnt XoX-
iciv (oder XdXi€Ufv)j o; nun heisst nach Jaeobi p. 200 einXai^
r^v Vater der XaXxionij (nro. 3), der zweiten C^emahlin des
> vs; da XaXxidToj yiell. b» j4l&ionfj, so darf man an die Aid-Qa er-
S3, welche nach PreUer I, 133 die personificirte Tages-heUe ist
€93. Xdqvßitqj 17, ein bekannter, im Alterthum sehr gefahr-
Meerstrudel, angeblich in der Meerenge von Messina, für den
■fen Wirbel an der Einfahrt des Hafens von Messina hält, wird
^enfey II, 313 zur Wurzel hvar, hvfi (drehen, &= var in tat.
', woher vert^ez) + bh gestellt, die auch in unserm Wirb-el
fienfey nimmt ydqvßdiq fQr xd^vßig mit stützendem T-Lant
^rgleicfat /alvß^ixog für yalvßixog. Verwandt ist der Name
irbelnden, sich im Wirbel, im Kreise bewegenden ss tanzen-
- oiybanten [Koqvßawsq^ worin ytoqvß = y^aqvß). Bemerkt wer-
a^uss jedoch, ^2i&^XuQvßdiq auch zu )t^ (/Qt/invoji) beiBenf.
S gehören und Riss, Spalt, Kluft, Schlund {(pdgayl^) bedeuten
Dort ist sicher /aQ-daaop (/u^oacju)) anzusetzen, femer /o^
(vgl. unser kratzen spritzen), dann g)d^, o, qxx^), q>dQayl^
^ mit lat frango), worin 9) aus hv, wie ja auch ghri-sh bei
Vll, 198 aus hvfi =s hvar + sh (sh vielleicht aus ksh uno
'-Xis g, k 4- s, also hvfi^sh » (hv)fiy, ib. 11, 14 sqq., -4- s)
Urningen ist. Vgl. dazu oben p. 254. 256.
393a. Xdgatv, 0, der bekannte Fährmann der Unterwelt (Wo-
' schon Forsch. 1,201 gehandelt wurde), wird woM am besten
^«nf. n, 110 sq. gestellt, wo /jjq, cr-/t;^05, Igel, lat. horreo,
^dus, hirsutus, hircus, hirtus, von der Wurzel {V)hu aus bvri
ivf i : dhvar in &6QWf4iy O'Qt^, dvQoog oben p. 64), wovon auch
^ame der von ihren borstigen Acheln benannten Gerste stammt;
Bte (von hvar-^d, hvri-d) ist ganz = Borste bei Benf. 1. c. Vgl.
^j; für xQiSiji lat. hordeum mit roQivkov, O'TOQ&fj oben p. 64.
, ferner mit O'XcUqo), a-xt^Tdca, wo koq aus hvar =3 hvfi : bhri
VQt/udafrofiai, (pg/ffaio j eig. auf-springen, sich erheben (unser
h bedeutet eig. auf-springend, nach Schwenck s. v., zu vgl. mit
f. II, 110). Wie had in ^^^q) zu s-k-d in unserm scheissen
verhält, gerade so verhält sich bar in horreo, XdQCDv zu ü-xoq
ncalgo). So wäre also Xdgwv als horridus, als der Schaurige
»lehnet; unser Schauer, schaur-ig verhält sich zu /oq ans hvar
Üqmv wie scheissen zu had in /J^ot, aushvad =shva, hu, pro-
re bei Benf. II, 194. Die bei Schauer zu Grunde liegende Wur-
8-kur (s= s-kar in ohoIqü)) bedeutet eig. stossen (tgl. Schwenck
. Schauer), daher anstossen, erschüttern, heftig bewegen; (sich)
ig bewegen ist s springen ; vgl. d-oQWf^i oben p. 64 und unsev
rt Tanz bei Benf. II, 275, von der Urwurzel dhva, dhu, stos-
, erschüttern, heftig bewegen. — Ebenfalls zu Benf. 11, 110 sq.
ören und (auf-springend =) auf-starrend, struppig, rauh bedeu-^
kann der Name des Kentauren Xhqwv^ da die Ken|auren als
— 262 —
rauhe, haarige, zottige Wesen geschildert werden ; ver^^ iafidä f,
531 not 3. Doch gebe ich dem Namen Xtiqmv^ worüber der fi4
Art. SU vgl, , lieber die Bedeutung springend {anal^y)^ heftig W>
wegt| hur*tig, schnelL
394. XdQiav, 6, der bekannte Kentaur, Sohn dep Kronei mi
der Philyra, wird gewöhnlich von x^'Qf Hand, abgeleüat, vwk
er ein mit geschickter Hand heilender Dämon (ein Mann dff bd-
fenden Hand, vgl. Preller H, 14) sein soll. Diese £ft;pQKriogpiÜ
indesf ebenso wenig sicher wie die ähnliehe Deutung des Nhnis
Palamedes, der gleichfalls ein mit der Hand geschickter Dtaaiw
solL Wenn wir dieselbe als viel su künstlich abweisen pMP^
so ist es auch keineswegs schwer, eine auf sicherer Grandlage benlifc
natürliche Erklärung des Namens zu geben. Man wird jeMb
am besten thun, im Namen des über alle andern Kentanwei^
porragenden und deshalb kut' i^x4^ der Kentaur heiasendeoGW-
ron (vgl Jacobi, Handw. d. M. p. 532 not 2) eine so aHgWMJM
natürliche Bedeutung su suchen, dass sie sowohl auf jehienDiaiB
des quellenden und fluthenden Gebirges, der Bergfluth (vgl Pub
Uf 13. 136), als auf einen Dämon der Luft passt« VgL /sq ii'i-
xig^tav, yiX m ^A-xiX'X-svq (oben p. 16 sq., an vgL mit p. SS-)
Danach kann XUqwv für XigQiAv^ XiQJwy entweder als ein Aü-
der, rauschender oder als ein treibender, jagender, schneDsi} A^
schnell bewegender Dämon der Fluth oder der Luft bezeichoflliA
396. Xd^ovofpvkrjf jj, Gemahlin des Dionysos, mit dem ä i^
Oklag erzeugte; nach Pausanias Gemahlin des Pblias, desBM
des KeisoB und der Aräthyrea. ^chwenck, Andeutt, p. 101> i^
den Namen für = Xd^ovo-nvk?^ (von rivkrj^ Thor, oben p. 191
wozu man altnord. hurd, Thur, bei Dietrich, Altn. Leseb. p. &*
vergleiche, verw. mit hirdir, Wächter, ib. p. 254 und samintiB'
sem Worte zu Benfey 11, 282. 318 gehörig) und erklärt ita fr
gleichbedeutend mit dem Namen der *AQaiitvQia^ ij^ Tochter JB^
^Agag, avrog, eines Autochtfaonen in Phliasia, der dort die ^
Stadt, ^AQavria, baute, und Schwester des ^'AoQiq. Wahrscheislich'
ist mir, dass der Name X&ovO'-fpvXij begrifflich zusanome>K''
mit gnfk-a^ ; vgl oben p. 23. 257, wo noch qv/)Qy Dieb^ lat. für, tfJf'^
gestohlen, auch verstohlen, heimlich , (puQta/uog , ein Kasten, i^
Kiste , um etwas darin aufzubewahren {(pcuQ aus hFcoQ =s kF<^
JFoQ in aoQÖg für a-FoQÖg, o()-ow, wo wahren = ge-wahren), tf^
setzen sind ; zu qwg vgl. (priXijrrjq, Dieb, und uLkinzui oben p. 39; i>^
X^^og^ Kiste, könnte zur Wurzel hval (oc-culere , celare , fal-k«!
gehören. Was den Namen AgatOv^su betrifft, so gehört Agoi- yf^
zweifelsohne zusammen mit iga in £()a-^<F beiBenf. II, 306; -^vok
könnte sammt ((T)TVQawog, rsQog^ TiQvvg (oben p. 235 ; vgl FoöA
I, 189) 'ZU Benf. II, 257 sq. 294 (dh-var, umgeben, wahren,«
o-tFoq in aTOQvij = ^(jivtj) gehören, wo auch cc-^^^w, vieDeieh
auch ^iiOQog, d-eagog (vgl. xtug für xiagS, viFugö ^ Benf. II, lK>.
und d^f^aavgog für &rjTavg6gy Tfj-i^avgog (vgl. &fafi6g : ^itfik
- *§3 -
iog ib. |Iy 267) anzusetzen; vgl auch Forsch, I, 74 — 5 und
i oben p..23i wo ^l in ^Aaxo^ (bedeckend, verhüllend) .init
»rd. dy^a, verbergen, bei Dietrichi Altn. Leseb. p. 240j zu vergl.
Name ihres Vaters, ^Agag, gehört wohl zu (liv)ar in ar-vum,
re, a^roai bei Benf. 11^ 305 sq., ss, hvar (in sciL ytt^roß^ pflü-
I, und) in (poQWy spalten [(paQio entspricht unserm bohren und
erw. mit nfiowj (a-)r«()^cii : die Urwurzel dhvar, dhyri = (dhv)ri-if
Benf. II, 14 sqq. ist erhalten in dxga oben p. 64] uncf be-
st Spalter, Ackerer, arator, snlcator (sulcus eig. IüsS| Spalt,
''«rche). Vgl. //*Q : 9^ oben p. 261.
.395a. Xiog^ ij (nach .'Hoffmann p. 1454 auch Chia), Insel
ler jonischen Küste Eleinasiens, könnte von deii emporstarren-
Felsen bezeichnet sein, worüber Hoffmann p. 1453 handelt
ü'/uw, stossen, stechen, spalten, ntzen ^ a^xd^ca (dazu unser
en S3 schärfen, angels, hvettan, schärfen, antreiben, althoch^.
lan, wezan, wezzan, wetzen, angels. hvat, hvät, scharf^., raseh,
, altnord. hvato hvattr,. rasch, munter, hvetja, hwessa, antrei-
hetzen; hetzen « jagen, antreiben, eig. stossen, motzen »^schnei-
, hauen, schlachten, Messer u. s. w. gehören mit wetzen zu-
nen) neben o^x^^ui, spalten, wozu a/jv^aX/nog =s axiviaXfÄog.
Xi^ neben vnS erscheint, so wissen wir von vom herein, dass
es hier mit der Anlautgnippe hy zu thun haben, wofür auch
$ndo neben s^indo spricht: mit findo gehört unser beissen,
erhin s-pitz zusammen. Die. Sanskritwurzel bhid, findere bei
'. 11,109 ist ebenso aus (d)hvid wie bhug', bhag' aus (d)hva^
I, 20; von ihr könnte, da bhid in hid tibergehen kann, die
zel yjö direct abgeleitet werden, wozu Benfey n, 193 unser
t Geiss, tat. haedus stellt: die Ziege ist^ sicher als die fiftos-
e (petulcus haedus) bezeichnet. In Xloq nun kann die einfache
'zel;r< (d-hvi), woraus yiö und y^/u entstanden, liegen, der Name
stossend = spitz bedeuten ; vgl. d-oog von dhva (= dhvi), dhu
[I, 274, wo x^^f^^^ (d-hu, d-h&v) zu beachten. — Diese Ab-
ng ist indess keineswegs sicher. Da nach Ephorus die Insel
; früher Al&uXia hiess (Hoff mann p. 1454), vielleicht wegen
berühmten Marmors, der auf der Insel gebrochen würde, so
e sich an ;ki-/i, leuchten, oben p. 157, denken, wo xi{fx) =
) sc Qvi (aus kvi, hvi) bei Benfey 11, 168. Die Wurzel xh
bten, steckt wahrscheinlich in dem von Benfey U, 192 sehr kurz
Mnachten Worte /lOiV, ?;, der Schnee, besonders der gefallene,
its liegende und die Erde weiss bedeckende; so Jacobitz &
>r s, V., YfO vitpadsg /loi'og d'afÄdal, ;ria)v kiVKij, yvtpov rj x^^vog
ovfQog u. 8. w. Dafür heisst es bei Benfey II, 192 ganz ein-
: „Im Sanskrit hi-ma, kalt, Frost, /ia!v, j;, Frost, Schnee- (11);^
könnte man die Wurzel xh leuchten, die Grundform vop x^f^*
leuchten, ganz leicht von bha bei Benf. II, 101 sqq. herleiten;
m bha, qpa bestanden gw, bhu {(pavog = ^poo^, ipaval/ußgovog =^
jlfißQOTOQf (paFavxaTog^ m'^fiavotua) und 91, bhi {(pi-oQog =
— 264 -
XttfiTtQoqf weiterhin (pt^S oben p. 248 sq.)i woau — da bbiinhidbe^
igebeD konnte — ;^i-(^y paset. Allein diese Ableitung* müsseD m
ebooso Terwerfen ids eine Herleitung von x^, leuchten (obeo p. li
sq.) aus b-hu {gw in m-tpavincfa): /y, /i gehören zwar mft Ui
(bfai, bbu, wie stba, sthl, 8tbu,Benf. I, 628, bna, hni, hnn ib. 11^ 182) o-
sammen, bha aber ist aus (d)hva, woraus auch (va-, ^vi fOr fcnh
kvl (hva*, hvi, vgl. kvan ans hvan, kmar aus hmar ib. II, 63.89|
ib. U, 168 hervorgegangen sind. [Die Wurzel dhva, leuebtoi^k
Ofia oben p. 60 scheint a dh(v)ja, dh(v)i in Sskrit di^; i|^
Brockhaus, Gloss. z.V.S. p. 369, wo neben dfaja-i im Zend dt, itfH^
Intelligere erscheint, woher döithra, oculus. — Für die Qmlkh
deutnng der Wurzel hi bei Benfey U, 192 vgl. böhm. B^,dl,
schnaufen, aushauchen, neben lejma, Winter, zima. Kälte, ri^',
kalt, femer zipati, schnaufen bei Jordan, Böhm. W. p. 335. SSM
und dazu rfw/Qogj kalt, neben r/w/jjj eig. Hauch.]
396. XXiOQlgj j;, Gemahlin des Neleus, Mutter des Nflilv&
8. w.y ist ein Name, worin die Grundbedeutung des Wortes ';t^M&
grün, nämlich frisch (d. h. springend, vgl Schwenck 8. v. tdii^
munter, regsam, lebendig, beweglieh « rasch > schnell sa Hfi
scheint Die Wurzel bar, hri bei ßenf. II, 196 sq. ist idoM
mit bhar, bhfi ib. II, 110 (aus hvar : dhvar ss ^oq oben p.fii
also xQj Z^ ®^S* springen, daher 0 spriessen, sprossen, wäAil
▼gl oben p. 194; ^) aufspringen, sich erheben, aüfdtarren; Mf^
qtQifmaffOfmi neben (pglaaw). Da toq bei Benf. Ü, 253 a« ■+
&aQf dhvar SS hvar, so können wir getrost eine Wurzelf. AfMi
dhvfi-m annehmen^ die in {rs)rQif.ao und (hvfi-m) in tfQifiiußW^
springen, sich unruhig bewegen steckt. Zu dieser Wurzel hTar-Bi
hvH-m gehören wohl Xqo/lu og, o, Sohn des Neleus und der GUi-
ris u. 8. w., XQO/iitg, 0, ein Kentaur, ein Satyr u. s. w., X^i»*i
17, Tochter des Itonos (Jacobip. 208), worin /ni^/u = ^SQ iD^^*'
Q(OVf A3 xag in (j-ycaiQfo, = (hvar:) nvo in Ifv^^og^ anvQd-lüii^
nag in nagvorp. Ebenfalls hie her jgfezogen werden können ICdo^fi
yjy Mutter der ßritomartis, Kuo/u-ävojg (ob -avwQ zu hvan = f^
in /^a/Vo) bei Benf. II, 58?), 0, ein Kreter, dann die FlossnuMi
Kgi/uaog^ llsg/nfjaaog, Qsg/LKo^fjüv, worüber oben p. 165; dieFö*
wären passend als spring-ende (^nfg/^fiog) d. h. heftig he^
schnelle, laufende bezeichnet. Für XQOju/og u. s. w. an /g^fim^
7J/H zu denken , will mir nicht behagen Dieselbe Wurzel hvtfi
hvfi (-4- s) liegt wahrscheinlich in dem Namen XQvadcog, 0, Sota
des Poseidon und der Midovaa (von /lac) , fud^ bewegen, gelM8,
lat. vad-ere, gr. ßaä-l^tOy verw. mit nfjduw ; vgl. Benf. U, 58, ^
hva-n in ßalvwj o^ndwv, und dazu die Nachträge zu den Artikeln
Fagyatpla und ^lo/uijifjg), Bruder des Pegasos, des Hüpfers, Spria-
gers, femer in mehreren andern mit /gva componirten Namen, wo-
rüber man den Nachtrag zum Art jievxod-sa vergleiche. Die dort
gegebene Ausführung berechtigt uns, auch im Namen der Mntter
der Chloris, negaBqiovriy den Begriff springend ss frisch, rasch go-
— 266 —
id, sich bewegend {•ffxnvij zu hvan in ßolvnn bei Bedf. Y^^ 58) zn
Aen. Ueber den Vater der Ghloris, Mipväg, gibt der Nachtrug
n Art Khipiivog Aufschluss. — üebrigena steckt die Würself.
ir-niy hvfi-m {(pQifi^daao/uou), sich heftig bewegen, auch in lat.
mica, Ameise (beweglich), formido, Schrecken (heftige Bewegung),
^fif/Si /tivg/aog, fiof^fMq (oben pi 190), dann in den Namen Mv^
foiV, MdQfjta% (Freier der Hippodameia) ; Mig/nsQog kann anch
der einfacheren Wurzel /nag {Foq : hFuQ : hFaX in ndXXta^
Üg bewegen, bei Benfey 11^ 293, » FoX in aloXog) in /LtcUgkij
{fjua/gia (vgL yibrare, micare) gehören.
' 397. VvXXttf Tjy Pferd des Oenomaos, ist ein interessantes
>rt, insofern es die Orundbedentang des Wortes a-^nvXXa : rfjvXXaj
pul-ex, Floh, nämlich „sieh schnell bewegend, Springend, bü-
nd^ enthält. VvXXa gehört susammen m\% KvXXoqo^^ Ross des
BtOT (oben p. 99), weil n : x ans hv, wie (t^^aiQ<a, a-^igruko
Mm (f-'TiVQ'd-'l^ü)', ' HOQvo^ neben ndgvtnp (Heo-schrecke) klar
eben; 'Tgl. oben p. 64. 193. Hfeher gehört auch pulQOi^xt"
HMy QiTti^fü (Hesych.), » ra/vvia <Snidas), welches Wort (ge-
InHeh intrans.) von Jeder leichten Bewegun^f gebraucht wird und
tera, flattern bedeutet ; vgl. ndXXot aus hvar : hval bei Berif. U,
3, oben p. 190. Zu tf/a/gw =» xivdftaM gehört xj^dg^ o, Jon. y/i^g^
' Staar, die Sprehe; vgl ghri, spargere, bei Benf. II, 195 aus
Fl, dhvfi, dhvar =b hvar-p (unser wer-fen) II, 309 sqq., = pri
P^'ä'j 8-pa'g-o, prish II, 81 , wo unsere Wörter Spreu, spren-
I s spritzen, sprenkeln u. s. w. anzusetzen. In Betreff des An-
te verhält sich S-prehe zu S-taar wie S-preu zu s-treuen (sa
hvfi : dhvri). [Vergl noch böhm. strfkati, spritzen, strakatiti,
enkeln, scheckig machen, strakaty', bunt, scheckig bei Jordan,
im. W. p. 255. 253. Grundbegriff der Wurzel 8tr(k) ist stos-
(vgl. strkati, stossen, ib. p. 255, oben p. 234) = anstossen,
stossen, in Bewegung setzen, schwingen, werfen ; stru, audbrei-
, bei Jordan p. 256, bedeutet eig. werfen, hinwerfen; zu strop,
schoss, wie stifela ib. p. 254 (oben p. 240), verw. mit unserm
ihlen (und dies mit streuen), vgl. stfi-p in arlXßvD bei Benf. I,
^, wo der Begriff leuchten aus dem Begriff heftig bewegen, hef-
bewegt SS schnell sein herzuleiten ist wie in lat. micare, tI*
le, unserm flinkem, flunkern, flackern, blinken (vgl. flink) , gr.
1^, aioXo^, fmgjuaigw u. aa. Vgl. Aivuo&ia in den Nachträgen],
ben xjjodgia s Tivdaao) erscheint r/^algüt = avgio (Hesych.); da
Ko nach Benf. U, 296 aus sa + (dh)var in lat. verro, so ist
offenbar, dass xf/algat ans sa + (d)hvar = (pdg-ütf (f-nag-daatOj
mX-dffffü)] vergl. oben p. 218 und Benf. II, 14 — 6. 198 sq., wo
'i aus hvri, hvar, dann xfjdXXo} für a-ndXXta = a-AJPaAAco, ' lat.
lo, mit iXüw, Sxicoq (vutous) ib. II, 315. Ich erwähne hier den
elnamen Vvga, rdj auch Vvglij vijaog, der (vgl. tpwgog) rauh,
$ben, zerrissen, felsicht zu bedeuten scheint; ist diese Deutung
itigi sa gehört Vvga sueanttnen mit cniXo$, amXag^ Fdsen, Klipipe,
— 266 —
wo amX ■■ önoQ in QnoQuaam^ ss a(paX in i¥gu$Xuaaw\ a-niA Ir
AFa, AFi^ ist aus bvar, hvf i » dhvar in ^^ (Rias, S^palt) «ki
p. 64, "=> dvAT» dvri in dfi bei Benf. II, 225 sqq.^ wo d aof i
wie n, 228. 263. Die Urwursel dhvar, woraus Sl-^nm, um
vello, volniia henuleiton sind , ist rein erhalten in gr« &ikym, ib
leb schon Forpch. I, 177 sqq. bemeriUe; mit Präfix sa eQn^
erscheint sie in a-rA^/y^ a^-vtXyl^f (a)T/Uai, (<r)r^A/?a» ss «t^
kt (s)tergeo, (s)tergo, (s)traho, dann in unsem Wörtern s-tnUn
B-treicheln, schwed* s-tryka, altscbwed. s-triuka, streicheln, bffP-
£ieben, schmieren (vgl. be-streichen), femer in s-trei£en, aIthd.alllBli
ba^stroufen, snpfen, schweis, straupfen^ raufen , strapfen , äniH
sieben, sträpfeln, streicheln, ströpfeln, streifen, engL strip, aMki
aosriehen, absch&len. Auch im Deutschen bat sieh wie in Gs^
diischen (und Slaviscben; vgl böhm. dnrmati, saugen, duiesi))
saugend, neben dundati bei Jordan, Böhm. Wörterb. p. 38{ ^
den Art» Tif&vqj die volle Urwursel dhvar ganz rein erhalteo, li»'
lieh im Wort Zulp, Zolp, das Saugebeutelchen für kleine KUk
das in manchen Gegenden Dolle genannt wird; zulpen bedeatBUH'
gen, vgl iränk. sullen, saugen, der cuUer, das Saugebeutelcheo,iBittM
sttllen, saugen. Dazu ß(i)äU40f feUo, verw. mit vello, fthm, tür
xvm wie flaccus mit welk, firango mit FQtjyw/uif wo ßli)aXtU
aus (d)hvaL lieber z aus dh gibt Benf. 11, 278 sq. AiiAtta i
wo ausser Zirb-el, Zwerg, swercb auch Zarge =^ Einfassom^ ^
(gr« d-Qiyxog; vgl Zirbel für Z Wirbel, (P-rgoßd-og, neben St^
oben p. 29) anzusetzen; vergl. Schweiz, zwargen, drehen, sMii i
zwirbeln^ drehen, mit althd. zerpan^ zerban, winden, angels. teu^ .
torfjan, drehen, althd. zarga^ Schutz, Befestigung , mittelhd. sqi ^«^
Mauer, Wall, isländ. tiarga, angels. targ, Tartsche und dazuSehM^ (i^,^
s. VY. Sarg, Zarge, Tartsche. Wenn Schwende zulpen, loltosi
tiuhan, ziehen, herleiten will, so ist er sicher inilrrthum; aMW
ist ziehen mit zulpen, zullen (und zerren, eig. reissen, nachS^esli'^ ^
s.v.) verwandt und auf eine Urwurzel dhva + Guttuical as^^'^^
ciren, deren Grundbedeutung neigen, engen ^ drücken^ eni^a^^^^
ist. Vgl. unser zwingen = engen (dhvang' s ang' bei L^K)^,,
17 sqq.), drängen, klemmen, mit zwicken = kneipen, zup^fW"^^
sich nun yan, xan zu yvon, Kvan verhält (vgl. Benf. ü, «^
zu zaufen, zupfen, bair. zopfen, zupfen, zobeln, ziehen,^ <=^^
toppen (vgl. zuffem = schlürfen) aus einer Urwurzel dh"^ c^ ^
Wort noppen, zwicken^ zupfen, kneipen, verw. mit nippen^ «-^^
neu Zügen (oben ab-) trinken, welches Wort Schwenck ricL
kneifen, kneipen, knippen für eng verwandt hält : Urwurzel ist i
na-p. Vgl. hna, neigen = stossen, bei Benfey II, 182 aus ^5^'
hva-na, dhva-na = dlivan II, 320. 276 (dhan), wie dhfi,^ ^^
= dha + ra ib. II,. 326; dazu vgl. Forsch. I, 114. 170. 198»^
(oben p. 216. 225) und Schwenck s. v. melken.
397a. Vü)(plgf ijf Stadt in Arkadien, deren Akropolis ai
festen, steilen Höhe lag; vgl Curtius, Peloponn. I, 385 sqq.«
— 267 —
opo}i8 4er Zak]f»itbi«r, ein ^Bargfehm^ (Giuthis I, 389)
l&a Nomm Psopbi»; nach I^o^Huam p. 3001 gipb ea auch
naoleQ und Adif^a gbiehbeoannte Ortschafttn. Da WuUpig
iir 2^TH0ftg steht» 90 kano 4« Naaie siuMunmeDgehöKen mit
(oben p. 16Ö) yoo hva-bh bei Beiif. II, 822 aqq., sei ßi,
riu der Begriff gOQeigt 9 aimhüiBig, hägeHg, Bügel, Beig
er gcioeigt =s engl gedraag, fest, Peetung oder 6ndl«di dar
neigen, biegen, drehen jsn iqngebeo (Tgl. a^riipatj KvfptkXa^
'. II, 320 aqq.) steckt. Aa if^axpa^oq^ bröpkelig, a^rreibbar,
)cken, i;«oh, rissig u. s^ w. ist schwerlich au denken; rfßaf
jiQog ist aus a^naq) und natp ans dbva -^ p in unserai aao-
)fen), worüber im vorigea Art
7b. "Üfgoi], 17^ kleiner Fkiss in Söotien, tob jeiner Toobleir
ipos beiumnt, wird auch IliQiif gescbrieben bei Paus. IX,
. Jacobi, Q. d. M^. p. 724), wo aber in der neuen Anfr-
n Schubart die Schreibung Herodots (S3f (»oj; c Herod. IX^ 51)
Ut ist Vgl. auch BofimaiDn, jGkchld. n. d. Or. p. 549. Bar
ehört wohl ohne Zweifel au Qenfsy n, 8, wo ^Sw i. ^F^n
SaQskritwuEael am, fliesseo, vanbunden wird ; wenn Benfef
er aucli (mit st für s) unser. Sircfn, strjknen, lett atraume, SAroa,
strömen, stellt, so ist ej im Irrthuin: in diesen Wöitem
i + dhFfi : hvfi : ghfl, spargere^ lucere, syUare, änerell,
D d^dXaaaa, d-aXsgoq^ a^roAofrr anzusetzen sind ; YgLFeradb.
sq. Unser strömen gehört zusammen mit stireuea (sa "h
: d«hvri-p in werfen bei Benf. II, 309 sq.,. ^ byri in pfi^^g'«
b. II, 81)^ Spreu, spritzen, sprengen, a-nslqwy nciQ^axoQ,
äod(o für hFapäüt; vgl. Benf. I, 324 sqq., wo var, vri,
var-sh (^QO-rj) aus hvar^ dhvar, dbvarsh in igotr-og (ml
wie II, 228. 263). In griech. ^of steckt ein Thema F(w,
18 vfl; während die Sanskritwurzel sm aus s-xu, s-fi, s-ar
-ar entsprang oder auch aus svar, svfi, syru; gdw FenhUt
0 zu ßXvcjf q>Xvf0, q)Xiw, lat flno n. s. w^ wie gi^ywfu zu
1. aa. Den Namen "Si^gofi nun nehme ich für ^-Ft^Fri;
is anlautende 32-> waltet derselbe ZweiM ob wie bei den
^Si^savog und ^Qyijy, ^Qyvyoq (Forsch. I, 208). Zu yevj yav
\v vgl. noch yav, yov in yiycova bdi BenL II, 63; zu yvy
yog aber (ausAiPa/, hvag) Schweiz, guge, Blashom^ gugei,
in, auch guggel^ von guggen, gugen, schreien, briülen und
ihwenck s. w. Gukguk und Gauch. Derselbe Schwenck er-
I. V. Gaukel ein Wort geigen = hin und her bewegen, alt-
iga, zittern (vgl. altu. kvika, sich bewegen^ und Dietncli, A.L.
260)^ Schweiz, gagen^ wanken, gagern, sich schaukeln, bair.
beben, zucken, welche Wörter mit s-chaukeln (sch-wanken^
:en, vergl. quackeln = wackeln) ebenso verwandt sind wie
mit schiessen, gürten mit schürzen, und auf den Namen des
icheiren Gyges (vergl. Kvx-vog, oben p. 98) Licht werfen;
riyag könnte eine Wurzel kFiy ^ Fvy bei BenL I| 343
— 268 —
sqq., sa hvag, dbvagll^275 (wo a-gioY in fftpaCiaf SPay^og^ Weli-
stein, a^^wy in 9fvito s ^^ in Ivy^jg) gesucht werden. — U
erwäline hier noch ^ßwig^ i (*33ayo^), FlÜBSchen bei Kamarintk
Bicilien, worin die Wune! {h)Fa¥, van, tdtaen, bei Benf. I, 3%
Ily 63.275 steciLen könnte ; doch vgi. auch s-van in ao/voi ot)en p. SSSi
247 sq. 2ö7. — Gehört der Flnssname Evqwto^ zu igwita, flicM^
etrömen und steht f ür J^c(KJra^, Fagoira^ wie Evfv/uivcd, &fn%
L Fuqvfjikvadj Fugvrog (oben p. 47)?
398. "SiXijvj 6f gen. "SiX^vog^ alter dorischer Sänger, der m
Lykien stammen soll, wird von Schwende, Andeutungen p. 36% ■"
Oileus und IIos in Verbindung gebracht und als der Helle^UMr
gedeutet Nach Schwenck scheint Ölen wirklich einen Cultato-
gestellt SU liabai wie Orpheus. Da Orpheus eig. nur ein BdHM
des Dionysos w sein scheint, so könnte man Ölen fttr eina B^
Damen des Apollon lialten und für ^ Ao^la^j der Verkrflmiik
erklären. Vgl die Artt Ampjrz, Rhakios und dasa Benfej Ui W
wo iiX^ivjjj i^y der Ellenbogen, sonst aytniv und nij/yq (daznifiai^
ij, =s wXdvfj, bei Hesych., ^i; tov ßpa/Jovog Ka/untj^^^ vsnr. rf /!
jcaiil-oy, KoiX'ijv u. s. w. ib. II, 287 , von der Wurzel hvar, kn (^
■aar, fi, krümmen, drehen. Die Städte, welche den Namen !BMr '
führen, sind wohl als gekrümmte, gebogene, geneigte, an odrl^
Berg-neigen s» Hügeln liegende zu fassen (vgl. ngoFoXrlc^
divis, Benf. II, 298 und Curtius, Peloponn. I, 428--9); da«* ^,
Sinn hat wohl der Name der auf einem Berge gelegenen fai^ s^'
'ooc
Stadt ""ÜXegog (vgl. Hoffmann, Griechld. p. 1347). Da 1*^ :?^^,^
so könnten hieher auch die Ortsnamen 'ii^oq und "SlQOino;^^ \j^^
geneigt aassehend? vgl. Hoffmann I.e. p. 603) gehören; 'g*-'** .^ti
wQ-TJg bei Benfey II, 287 mit nQo-aX'ijg II, 298. ^ K
399. ^Xla^g, jj, eine kleine Insel bei Faros, vorsÄg^*JJ^ \>
würdig durch ihre Grotte, ein Labyrinth von Sälen **^^'St '^
Vgl. Hoffmann 1. c. p. 1433. Wie c3A§ =J atJA(a)?, ^^l^\pt Vi
XioQog = AvXiaqog sein; vgl. avXlov, Hürde, Grotte^ "^\»tt«A V
ringend, umgebend, « Hof), avXog (Röhre, eig. g^^^^Ji^i*
avX^üiv (= lat vaWis) bei Benfey H, 301 , von der J^^. ^
vfi=3 hvar, hvfi in ywA-*o^, qxjjX-tog (y, qp aus hv w^^® !j||»
oben p. 23). Indem ich auf KavXwvla = AvXutvla ("^^ /^^j«
unserm hohl, aber nicht = ytotXog f. y^oFiXog von xv \t0 jLih
in ^^vaAov = /v in ;rfia; vgl. lat cavus), dann auf laC^' ^^
o'eig. Hohlweg? doch vgl. H, ^\9y2fi^
XiuQog zu vergleichen sei de
KaXXloQog. Vgl. Hoffmann 1. c. p
284> wo unser hol-d, Hal-de = Neige u. s. w.
399a. "QQst^io, ijf Gemahlin des Boreas, ist ein höchst ^^^^
riger Name, den ich bereits Forsch. I, 195 berührte. Je^^
ich ihn zu Benf. H, 129 sqq., wo yQ, xg, /Qy tönen. Doitsn'
god-og^ agaiog^ agaßog {goT^og, götßiog) angesetzt ; eben dalun f^
hören vieUeicht der Name v^^^^voa und der epirotiscbeFlttasnivt
Benfey U, 301, also
frage ich, ob mit^iiXiagog zu vergleichen sei der Name *^^ .1/
sehen Stadt EaXXiaoog. Vgl. Hoff mann 1. c. p. 485 ud^ *°^^
Ü
1.
— 269 —
Pape, Lex. d. EigeBoamen, p. 47)i sic^^r ab« die voll
Ichtig behandelten Wörter wgvwy tagvy^f S^y^f oqvydina
Hesycb.) , ferner ogvf^'-ayiog , oqvvd'^ifa =s ygvkXi^w
Vergl. das Wort no^yr^q, dor, =s x^^w^ (Hesych.) mit
•;§ bei ßenfey II, 131 — 2, verw. mit yf^^vta u, a. w.;
/ weist auf die Anlautgnippe hv, wie denn yp, y^, ;fQ
s'bva (in hvi, hv6 II, 60), dliva (II, 275) + r entstan-*
^0 leite icb nun den Namen ilQtid'-vta von einer Wur*
ir-dh, hvfi-dfa (vgl. lat rideo, lachen, eig. tönen ^ filr
it ^6&og für hF^öd^og); daraus entstand hFoQid-, ogid-^
d^, formell ganz s o(w^ In oQwd-em, grunzen d. h. brum-
»n, mit gedehntem Vocal (a) wie in niJQvlSj xu^l^ neben
= a). Oreitbyia wSre so als die Rauschende^ Brausende
— ein passender Name für die Gemahlin des Boreas;
ich auch unser Wort Nord (verw. mit knarren, knurren,
schnurren X schnarchen) aller Wahrscheinlichkeit nach
brausend, brummend. Vgl. Schwenck s. yJ Nord. Dies
t veranlassen, den Namen Boreas (oben p. 20 sq.) sd
12 zu stellen^- wo bhar, bhri (ans hvar, hvri » hfi II,
ie bolländ. gromraen neben unserm brummen klar macht)
ßQovT?j (wo ßQov BS hFgovj hFQfv, hFqav in granjan,
»; vergl. Schwenck s. v. grunzen), BüjQ-fiogj Biog^ifio^
gl Jacobi p. 189), ßo^ßo^^ü), koltem, knurren (vgl.
= ßoQßoQvyjjj ßogßoqvyfioq^ wo koq = hFoQ =s ß^)f
), Fluss in Makedonien, « murmurans, murmelnd, ßd^
lyl^y ßäg-ß'-iTov (vgl. belfern neben bellen, gelfern neben
0 könnte Boreas als der knurrende, brummende, brau-
bezeichnet sein« Für diese Etymologie liesse sich an-
s auch ein Hund des Aktäon so hiess (Jacobi p. 189)|
r Name nur g^örig verbürgt wäre ; derselbe heisst näm-
orax (ibid.). Der Vater der Oreitbyia, Erechtheus, scheint
n "EQsx^ivg (Jacobi p. 764 312), welcher Name mÜ
: Qo/d^d(ü, brausen, ^Aga^dtiq (Fluss in Epirus, vergl.
achen, mit ßQa/eZv, kraciien, dröhnen, brüllen, ßqvyd'-
rbin ycQixo)) zusammengehören und von dem des Erech-
thonios begrifflich zu trennen sein könnte. Doch wage
it, über diesen schwierigen Punkt eine Entscheidung
i^gl. auch den Nachtr. zum Art. jiQt&ovrra,
^Sigliopf 0, auch 'QaQ/iov, *OaQiwv, Sohn des Hyri^uB
ionia, nach Andern des Poseidon und der Euryale, ist
den ich bereits früher (Forsch. 1, 14 — 5) richtig gefasst
balb ich hie« die dort gegebene Etymologie nur weiter
will. Die Wurzel Foq, wovon die Namen ^Agj^g und
mmen, ist = (dhv)ar bei Benfey II, 305, wo xvß-fgvdw,
(ib. II, 320) = drücken, drängen, treiben, in Bewegung
sen (vgl. igv <= ikv in iXavvM von dhvri, dhvar ib. II,
volle Urwurzel dhvar, d-Fag ist erhalten in unsem Wör-
— 260 —
▼erw. mit s-üg , a^x^y ib. II, 235. 238, aus sa + ^gy m s&tfm,
^lyyuvtii, wenn oig. stossen a anstossen, treffen^ berühren (doehT|[
oben p. 208) ; su d^ay (= xay in uT-vfjyog^ Fonch. I, 19) si^
vgl ib. l, 343 sqq., wo ot^ neben dem Sanekritworte aga, i^
desden yollatändiKe Urform dhvaga, dhvag& in unserno Wort 2kf
erhalten ist, für Zwiege, wie Zirbel-drüse, Zirbel<-na88 für ZwiM-
drttse, Zwirbel-nuss. Vgl. ScIiwenclE, D. W. 8. v. zwicken, wo «igL
thwack, schlagen. Auch der Name V^vwiwy darf achweriicb «f
das sich erhebende, hohe, gebirgige (o^^w^i, verstümmelt aas ^/if
^fit « doQWfjUy verw. mit ognc, Berg ; vei^L oben p. 64) Lal
Pliokis gedeutet werden; ich wenigstens halte X)QWTtwp föräMi
Beinamen des stürmenden Luft* und Meergottes Poseidon, in S
(jt;9>ot; ebenfalls nichts als ein Beiname dee Poseidon zu seinaWL
392. XoQonoq, 6, Gemahl der 'Aykuia, Vater des m^vg, badsiA
wohl heiter, hell, klar, ist also wohl ein Lichtwesen ; vgl. SdmMk)
Andeutt p. 138, und /agonog bei Benfey II , 197, für /o^/hi^
von /a^ s hari (im Sanskrit goldgelb, Gold, Sonnenstrahl; im
Schwenck, D. W. s. v. Gold, wo Gold^stein « Edel-steb, 9^
Gians-steln). Mit )^aQvav fdr x^^^ ^ X^*Q^^^ kann man 's
Namen des Xaigütv,6y Sohn des Apollon, Gründer von Xai^tmm
verbinden, in wdcher böotischen Stadt nach Hoffmann , GicbU. &
d« Gr. p. Ö65, die Diana Gharopina verehrt wurde. — In demlh- |
men des Schiffers XaQwy, der die Seelen der Verstorbenen in if
Unterwelt über dia Styx fuhr, kann dieselbe Wurzel ;Ka^ sted^
indem der Begriff heU sowohl zu weisslich «= grau (vgL fQ^di
greise als zu weiss =s bleich, blass modifichrt werden konnte. ^
Fortbildung der Wurzel /oq (welche, da /ag » har aus hnty ^
uoQ s xoi in xakog ss nnserm hell ist) erscheint in ^raAxoc, äf.
das helle, glänzende Metall; vergl. vwgoxf/y ald^oxfß (Beiwörter ta
Xoheogyf ferner /Aavx-oV, XtvK-oq bei Benfey II, 124 sqq., von gri
aus hvfi [wozu lat pnl-cer, ful-gere^ ffki-^^Wy deatsch bliita
blank, blicken, Blitz für Blicks (vgl Schwenck s. v.), verw. stt
Xakxogy auch mit ttukxrj, ieaA;ifttmo] =3 ghri II, 19ö sq., = hri D,
196 sq. Zu xalxtig passt formell althd. glonko, masea staooii «*
gau8h(hv), während im nord. blüa, fovere ib. IT, 124 hauskiit
In Eigennamen kann /a^Kf^ S^^ dasselbe was tdO-fo bedeom
nämlich hell, leuchtend, glühend^ brennend. VergL Xakxi6jv\^i[y
.') Tochter des Aeetes, Gemahlin des Phrixos, die nach Preller^
216 nur den Mond (und zwaj: den Vollmond dea Frühlings) b^
deuten 'kann und demnach mit der brandgesichtigen Artemis (i#-
S-toniof welcher Name sich nach Eckermann II, 66 ^nf den leneb-
tenden Vollmond bezieht; doch vgl. auch Movere, Phoen. II, 2nDl
Dorfmüller, de Graeciae primordiis, p. 6. 60) in Verbindong gesetst
werden darf; ^) Tochter des Königs Eurypylos auf Kos, Matter
des Thessalos vom Herakles, wobei zu bemerken, dass die Ined
Eos auch MfQonlg hiess, von MbQwfß, welcher Name ganz gleich-
bedeutend scheint mit ^^^iV>V/ (so hiess Zeus bei den Cbiem, vgt
— 861 —
iJMÖbi, Haodw. d. Myth. p. 47 und p. 696); vgl JiEieobi I. o. p.
620. Als Sohn dieses Herops wird von Apoltodor erWähnt XaX-
jttSimp (oder XaAxoiv), o; nun heisst nach Jacobi p. 200 einXaJb^
mSifttv Vater der XaXxionTj (nro. 3), der zweiten Ctonahlin des
.Atfgens; da XaXHiAmi vielL aa ^S-i4nrj, so darf man an die At&ga er-
^ttlwrli, welche nach Preller I, 133 die personificirte Tages-heUe ist
*•' 393. XaQvßiigi 17, ein belcannter^ im Alterthum sehr gefahr-
voller Meerstrudel, angeblich in der Meerenge von Messina, für den
^maoä den Wirbel an der Einfahrt des Hafens von Messina hält, wird
^ron'Benfey II, 313 cur Wurzel hvar, hvfi (drehen, es var in lat
*Pwp4o, woher vert-ex) + bh gestellt, die auch in unserm Wirb-el
'iteekt Benfey nimmt ^a^ßdig fOr zä^vßtg mit stützendem T-Laut
'Vad vergleicht ;ralvßäix6g für yakvßtxog. Verwandt ist der Name
Hur wUrbelnden, sich im Wirbel, im Kreise bewegenden ^ tanzen-
Hm Korybanten {Koqvßawsg, worin yto^ß =s ^a^ß). Bemerkt wer-
Hün mnss jedoch, Abbs Xu^ßdtg auch zu x^ (xQifmrw) beiBenf.
yk^ 198 gehören und Riss, Spalt, Kluft, Schlund {(pa^oe/^) bedeuten
vHin, Dort ist sicher yoQ-aaaw (/a^-otxjüi) anzusetzen, femeT/a^
^iS^-Qa (vgl. unser kratzen =s ritzen), dann g>aQog, 0, (pagut, tpagayl^
i^Verw. mit lat frango), worin g> aus hv, ¥rie ja auch ghri-sh bd
Bianfeyll, 198 aus hvfi sx hvar + sh (sh vielleicht aus ksh nn§
J|aAi ans g, k + s, also hvfi-sh »s (hv)fi)^, ib. U, 14 sqq., -4- s)
^Mftflprungen ist. Vgl. dazu oben p. 254. 256.
^- 393a. Xdgoiv, 0, der bekannte Fährmann der Unterwelt (We-
rber schon Forsch. ly 201 gehandelt wurde), wird woM am besten
^ Benf. n, 110 sq. gestellt, wo /j^q, a-x^gog, Igel, lat. horreo,
iioniduB, hirsutus, hircus, hirtus, von der Wurzel (6r)hfi aus hrfi
(rdhvfi : dhvar in d-oQWfit, d'Qi^, d^vQaog oben p. 64), wovon auch
Sei* Name der von ihren borstigen Acheln benannten Gerste stammt;
Oerste (von hvar-^d, hvfi-d) ist ganz = Borste bei Benf. 1. c. Vgl.
mptd-i/ für xQiäi^, lat. hordeum mit roQävXov, a^roQd-vj oben p. 64.
^S^i ferner mit a-xalqw, a-xiQTata, wo hoq aus hvar = hvfi : bhri
In q>gi/aaffaoiuai, (pglaaw^ eig. auf-springen, sich erheben (unser
Msch bedeutet eig. auf-springend, nach Schwenck s. v., zu vgl mit
Bent II, 110). Wie had in ;^^^eci zu s-k-d in unserm scheissen
sich verhält, gerade so verhält sich bar in horreo, Xdgwv zu a^nctQ
iB malQw. So wäre also Xagwv als horridus, als der Schaurige
beselchnet; unser Schauer, schaur-ig verhält sich zu /oq aus hvar
Jd Xagwv wie scheissen zu had in /J^ot, aus hvad => hva, hu, pro-
jfcere bei Benf. II, 194. Die bei Schauer zu Grunde liegende Wur-
sel 8-kur (» s-kar in (ntalgto) bedeutet eig. stossen (^gl. Schwendk
«. V. Schauer), daher anstossen, erschüttern, heftig bewegen; (sich)
heftig; bewegen ist s springen ; vgl. ^ogwfii oben p. 64 und unsev
Wort Tanz bei Benf. II, 275, von der Urwurzel dhva, dhu, stos-
sen, erschüttern, heftig bewegen. — Ebenfalls zu Benf. 11, 110 sq.
gehören und (auf-springend ») auf-starrend, struppig, rauh bedeu-*
ten kann der Name des Kentauren Xitgior^ da Äe Kentauren al^
— 262 —
rauhe, haarigei zottige Wesen gesctuldort worden; verg). iafiMf>
531 not 3. Doch gebe ich dem Namen Xtiqmv^ worüber der fi^
Art za vgl. , lieber die Bedeutaog springend (aHoufwy)^ heftig ke^
wogt, hur-tig, schnelL
394 XiiQütv, 6, der bekannte Kentaur, Solm de« Kronge iri
der Philyra, wird gewöhnlich von /stQ^ Hand, abgelcAlat, YffmA
er ein mit geachickter Hand heilender Dämon (ein Mann der U-
fenden Hand, vgl. Preller H, 14) sein soll. Diese Etymofegitli
indesf ebenso wenig sicher wie die ähnliehe Deutung des Ka0
Palamedes, der gleichfalls ein mit der Hand geschickter DäraoBiäi
solL Wenn wir dieselbe als Yiel zu künstlich abweisen aM
so ist es auch keineswegs schwer, eine auf sicherer Grundlage beiäßit
natürliehe Erklärung des Namens zu geben. Man vrird j^Mk
am besten thun , im Namen des über alle andern Kentamw P* ,
porragenden und deshalb kut' sl^/i^v der Kentaur heisseiuiflDAi^ /ü
lon (vgl. Jacobi, Handw. d. M. p. Ö32 not 2) eine ao aUg^ A
natürliche Bedeutung zu suchen, dass sie sowohl auf jelMoMP /<^
des quellenden und fluthenden Gebirges, der Bergfluth {'if'^ \^
U, 13. 136), als auf einen Dämon der Luft passt« Vgl fil'^^A^^
;ffi()-ow, x^^ "" L4-;riA-A-£t;^ (oben p. 16 sq., zu vgl oÄp.») I jjK
Danach kann X^igwy für Xi^Qo^^ Xi^jaty entweder als eis Aj^ ,\,
der, rauschender oder als ein treibender^ jagender, schoeflai^ ' ^
schnell bewegender Dämon der Fluth oder der Luft bezeicM'^ ^
39Ö. X^ovo^kjj,^, GemahUn des Dionysos, mit deB** ^
OXlag erzeugte; nach Pausanias Oemablin des Phlias, deftW*^
des KeisoB und der Aräthyrea. Schwenck, Andeutt. p. 101> ^
den Namen für = X^ovo-nvkTj (von nvk/jy Thor, obcn^w|;
wozu man altnord. hurd, Thür, bei Dietrich, Altn. Leseb. V»«^* y^
vergleiche, verw. mit hirdir, Wächter, ib. p. 254 und msssi^ y^
sem Worte zu Benfey U, 282. 318 gehörig) und erklärt äs i^ ^^!
gleichbedeutend mit dem Namen der ^AgaiitvQduy ijy Tocto^
^Agag, avro^, eines Autochthonen in Phliasia, der dort die ^ \
Stadt, 'Agarriu, baute, und Schwester des "AoQig, Wahrseh^BUMi
Ist mir, dass der Name Xd^ovo^qyvkfj begrifflich zusanuneD^
mit (pvk-ag ; vgl. oben p. 23. 257, wo noch (pdtQj Dieb, lat. für, ^«f*
gestohlen, auch verstohlen, heimlich , qfUQiu/uoQ , ein Kasten, ^
Kiste, um etwas darin aufzubewahren {(pooQ aus hFwQ = kF^^
FoQ in aoqoq für c-FoQoqy oQ-dofy wo wahren = ge-wahren), «*"
setzen sind ; zu gnüQ vgl. q)rjki]Trjqf Dieb, und xacWo» oben p. 39; v^
X^^oQf Kiste, könnte zur Wurzel hval (oc-culere , celare , f^l-ktt'
gehören. Was den Namen !^(»ai^()£a betrifft, so gehört l>^(Mii- woU
zweifelsohne zusammen mit iga in £Qa-^i bei Benf. II, 306; -^"^
könnte sammt {(T)TVQawog, Tigag^ Ti^vq (oben p, 235 ; vgl. FonA
I, 189) zu Benf. II, 257 sq. 294 (dh-var, umgeben, wahren,
o^tFoq in axoQvrj = ^iovij) gehören, wo auch d-S-gdof, vit
auch &t(ji}Q6g^ d-saQoq (vgl. xiag für xiag^, xFuq6 ^ Benf. II, 150
und d^rjoavgog für &tjTavg6gf xtj-^avgog (vgL &ia(n6g : ^n/ii^
— 263 —
•
*&f46g ib. II, 267) aiususetsen; vgl auch Forsch» I, 74 — 5 and
«KU oben p.23t wo dvl in dvXoKog (becteckend, verhüllend) .lait
itnord-d^ya, verbergen, bei Dietrich, Altn. Leseb. p.240, an vergl.
}ef Name ihres Vaters, ^Agag, gehört wohl zu (bv)ar in ar-vum,
ir*»are, dgrom bei Benf. 11^ 305 sq., =% hvar (in seil. yvQOTou;^ pflü^
Md, und) in (pagio^ spalten [<pdQ(o entspricht unserm bohren and
|t ve^w, mit mlQüty Ca»)TfQioi ; die Urwurzel dhvar, dhvri == (dhv)ri-^
Pi Senf. II, 14 sqq. ist erhahen in d^vga oben p. 64] and be-
Wutet Spalter-, . Ackerer > arator, soicator (salcus eig. RisS| Spalt,
♦» Fvrcbe). Vgl« ;^c(^ : ^xxp oben p. 261.
.39öa. Xiogf ij (nach .'Hoffinann p. 1454 anch Chia), Insd
Vi^ der jonischen Kiiste Klelnasiens, könnte von deii emporstarren-
fa. Felsen bezeichnet sein, worüber Hoffmann p. 1453 handelt
^L a-'X'^» stossen, stechen, spalten, ritzen ^ a^/o^oi (dazu unser
^tzen a schärfen, angels. hvettim, schärfen, antreiben, althoch^.
KciUn, wezan, wezzan, wetzen, angels. hvat, hvät, scharf^, raseh,
9^9 altoiord. hvato hvattr, rasch, mnnter, hvetja, hwessa, antrei-
^ hetzen; hetzen » jagen, antreiben, eig. stossen, motzen ^yschnei-'
9 hauen, schlachten, Messer a. s. w. gehören mit wetzen zu-
i) neben <7-//C<^, spalten, wozu a/wöakfiog =s a^/LivdaXfwg.
iS neben xkT erscheint, so wissen wir von vom herein, dass
}8 hier mit der Anlautgruppe hy zu thun haben, wofür auch
indo neben s-cindo spricht: mit finde gehört unser beissen,
:»bin s-pitz zusammen. Die; Sanskritwurzel bhid, findere bei
^ 11,109 ist ebenso aus (d)hvid wie bhug', bhag' aus (d)hvai^
^Yy 20; von ihr könnte, da bhid in hid übergehen kann, die
^^^^el /iä direct abgeleitet werden, wozu Benfey n, 193 unser
^^^ Geiss, lat. haedus stellt: die Ziege ist^ sicher als die stos-
^^e (petulcus haedus) bezeichnet. In Xloq nun kann die einfache
■^arzel;ri(d-hvi), woraus yß und ;^i^ entstanden, liegen, der Name
m> stossend = spitz bedeuten ; vgl. &o6q von dhva (= dhvi), dhu
^ II, 274, wo yaiofjiai (d-hu, d-h6v) zu beachten. — Diese Ab-
ptang ist indess keineswegs Qicher. Da nach Ephorus die Insel
}liioq früher Ai&aXia hiess (Hofimann p. 1454), vielleicht wegen
IffB berühmten Marmors, der auf der Insel gebrochen würde, so
lesse sich an ;ki-/U, leuchten, oben p. 157, denken, wo xii/u) ==
ti{fi) =« 9vi (aus kvi, hvi) bei Benfey 11, 168. Die Wurzel xh
pachten, steckt wahrscheinlich in dem von Benfey n, 192 sehr kurz
tl^machten Worte /loiv, ^f, der Schnee, besonders der gefallene,
lereits liegende und die Erde weiss bedeckende; so Jacobitz &
leiler s. V., YiOvupdd^g /iovog d-a/ueial, /twv Xevxij, yvifjov rj yiovog
tvxoTiQog u. s. w. Dafür heisst es bei Benfey II, 192 ganz ein-
sch: „Im Sanskrit hi-ma, kalt, Frost, /mv, ij, Frost, Schnee- (I!);^
lan könnte man die Wurzel yi, leuchten, die Grundform vop j^i/i,
^fi, leuchten, ganz leicht von bha bei Benf. II, 101 sqq. herleiten;
Leben bha, g>a bestanden g)v, bhu {(pavog ^ 9000^, ipaval/ußgorog =
QOiclfdßQOTOQf qioFavxaxog^ ni^ffavüxta) und ^f,. bhi (^i-o^^ ^
— 264 -
Xu/nngog, weiterhin ifi-i oben p. 248 sq.), woau — da bhi infaiäba^ h
^hen konnte — ;^f-cjy passt. Allein diese Ableitung müssen m n
ebenso verwerfen als eine Herleitung yon /v, leuchten (obeBp.tt n
sq.) ans b-ha {gw in ni-fpavaxw): /v, /t gehören zwar mftkli hi
(bhi, bho, wie stha, sthi, sthu, Benf. I, 628, hna, hni, hnu ib. Uj 182)» li
sammen, hha aber ist aus (d)hvay woraus auch $va-, (vi ffir ki»^ fn
kvi (hva-, hvi, vgl. kvan aus hvan, kmar aus hmar Ib. II, 63. 88^ p
ib. U, 168 hervorgegangen sind. [Die Wurzel dhva, leoohtts^k n
eiia oben p. 60 scheint =:: dh(y)ja, dh(y)i hi Sskrit dl^ai; i|L . ki
Brockhaus, Gloss. z.V.S. p. 369, wo neben dhja-i im Zend dt, nfai^ I ^
intelligere erscheint, woher dÖithra, oculus. — Für die Ornfk- I
deutung der Wurzel hi bei Benfey n, 192 vgl. böhna. 8€{jl,rfii V
schnaufen, aushauchen, neben sejma, Winter, zima. Kälte, daf, kl
kalt, femer zipati, schnaufen bei Jordan, Böhm. W. p. 83&33M fi
und dazu tffv/Qog, kalt, neben tffv/tj, eig. Hauch.] h
396. XXio^tq^ jjf Gtemahlin des Neleus, Mutter des NeilorE »
8. w., ist ein Name, worin die Grundbedeutung des Wortes x^^'^'f^ ^
grün, nämlich frisch (d. h. springend, vgl Schwenck a. v. {Mji n
munter, regsam, lebendig, beweglich « rasch > schnell la bp i
scheint Die Wurzel bar, hn bei ßenf. II, 196 sq. ist oA i
mit bhar, bhfi ib. II, 110 (aus hvar : dhvar == ^oq ofaRen p.(4 >&
also xQf X^ ^^S* springen, datier ^) spriessen, sprossen, waJBbH^ \k
vgl oben p. 194; ^) aufspringen, sich erheben, atifstarren; n^ br
(pQt/Lidaaofiai neben q^giaaca). Da ra(> bei Benf. II, 253 av a^- i
&aQ, dhvar = hvar, so können wir getrost eine Wurzelf. div«-*t tu
dhvfi-m annehmen^ die in {a)TQiiiiu) und (hvf i-m) in q^Qiuuxm^\ ^
springen, sich unruhig bewegen steckt. Zu dieser Wurzel hmHBi +
hvri-m gehören wohl XQo/tiiog, o, Sohn des Neleus und der GUt* ^i
ris u. s. w., Xpo/itig, 6y ein Kentaur, ein Satyr u. s. w., X^fi^
17, Tochter des Itonos (Jacobip. 208), worin /qi~/u =s ^sg IdXh-
Q(0Vf A3 icag in a-xuiQfo, = (hvar:) nvo in Hv^Qog, a7tvq&it%'^
nag in nägvorp. Ebenfalls hieher gezogen werden können Ka^fOfi \
ij, Mutter der Britomartis, Kuoju-dvcjüg (ob -avwg zu hvan = (^
in ßaivit} bei Benf. II, 58?), 0, ein Kreter, dann die Flussnun* s
Kgijuiaog, llegiti^jaaog, Qsg/LKü^fjüVt worüber oben p. 165; die Fla* ^
wären passend als spring-ende {JSnfQ/'-ftog) d. h. heftig befH^ Ö
schnelle, laufende bezeichnet. Für XQO/Luog u. s. w. an /gt/uiti^ ^
i^/H zu denken , will mir nicht behagen Dieselbe Wurzel livtf) ■
livfi (•+• s) liegt wahrscheinlich in dem Namen X^vadcog, 0, Sota
des Poseidon und der Miöovaa (von ^«J , fjuö ^ bewegen, gdies,
lat. vad-ere, gr. ßaS^i^Wy verw. mit Tr^c^aw; vgl. Benf. II, 58, wo
hva-n in ßalvw, o^Trdwv, und dazu die Nachträge zu den Artikeln
Fagyaqtla und ^lo/u^äfjg), Bruder des Pegasos, des Hüpfers, Spria-
gers, femer in mehreren andern mit /gva componirten Namen, wo-
rüber man den Nachtrag zum Art. Afvxo&sa vergleiche. Die dort
gegebene Ausführung berechtigt uns, auch im Namen der Mutter
der ChloriSi IleQüBifovrij ^^^ Begriff springend =s frisch, lasch go*
i-Ji
— 2f66 —
,d, sich bewegend ("ifxtv^j zw hvan in ßoJvta bei Bedf. Tf.f 58) zu
hen. lieber den Vater der Ghloris, Ikkifvag, gibt der Nachtrag
B Art. Khipiivoq Aufeehlass. — üebrigens steckt die Wurzelf.
ir^niy hvfi-m {(pgt/Li'daao/uaOy sich heftig bewegen, auch in lat.
nica, Ameise (beweglich), formido, Schrecken (heftige Bewegnng),
»^j;$, fJtvQfjiöq, fJi/6i}inoq (oben p.' 1£K)), dann in den Namen Mvg^
CUV, JHäg/Lic^ (Freier der Hippodameia) ; MiQfiBQoq kanrr auch
der einfacheren Wurzel /uap {Foq : hFoQ : hFaX in näXXWj
fig bewegen, bei Benfey 11^ 293, => F6k in MXoq) in /ua/(»fti,
jfptalQM (vgl* yibrare, micare) gehören.
' 397. WAAa, ijy Pferd des Oenomaos^ ist ein interessantes
irt, insofern es die Orandbedentnng des Wortes a-nvXXa : ^jjvkXa^
pul-ex, Floh, nämlich „sich schnell bewegend, Springend, hfl-
sd^ enthält. WvXXa gehört SHsammen mit JTvAAcepo^, Ross des
itor (oben p. 99), weil n : x aus hv, wie (Trxal^', a-xiQrdto
»en a-'jtv^&'l^üf', * nogvoxf/ neben ndqvmp (Hen-sohrecke) klär
Bhen;'vgl. oben p. 64. 193. Hleher gehört auch patgof^Tt^
nDW, Qinl^w (Hesych.), n ra/vvm ^Suidas), welches Wort (gei-
Inüch intrans.) voti Jeder leichten Bewegun^jr gebraucht wird und
»m, flattern bedeutet; vgl. naXXoi aus hvar : hval beißerif. 11^
}, oben p. 190. Zu ^o/qo) = nraWiw gehört rpag, o, jon. xf/'jJQ^
Staar, die Sprehe; vgl. ghri, spargere, bei Benf. II, 195 aus
'I, dhvfi, dhvar = hvar-p (unser wer-fen) II, 309 sqq^ = pri
P^^^y s-parg-o, pfish II, 81, wo unsere Wörter Spreu, spr«in-
[ SS. spritzen, sprenkeln u. s. w. anzusetzen. In Betreff des An-
ts verhält sich S-prehe zu S-taar wie S-preu zu s-treuen (sa
hvri : dhvfi). [Vergl. noch böhm. strfkati, spritzen, strakatiti,
Bnkeln, scheckig machen, strakaty', bnnt, scheckig bei Jordati,
im. W. p. 255. 253. Grundbegriff der Wurzel 8tr(k) ist stos-
(vgl. strkati, stossen, ib. p. 255, oben p. 234) = anstosseo,
stossen, in Bewegung setzen, schwingen, werfen ; stru, audbrei-
» bei Jordan p. 256, bedeutet eig. werfen, hinwerfen; zu strop,
Hshoss, wie strela ib. p. 254 (oben p. 240), verw. mit unserm
ihlen (und dies mit streuen), vgl. stfi-p in arUßw bei Benf. I,
}, wo der Begriff leuchten aus dem Begriff heftig bewegen, hef-
bewegt SS schnell sein herzuleiten ist wie in lat. micare, vi-
re, unserm flinkem, flunkern, flackern , blinken (vgl. flink), gr.
^, aloXog, fiOQ^aiQw u. aa. Vgl. yifvxod-ia in den Nachträgen].
tien tf/ojQü) S3 Ttväaau) erscheint x/zalgo) = avgco (Hesych.) ; da
Ha nach Benf. Ü, 296 aus sa + (dh)var in lat. verro, so ist
offenbar, dass xpalgof aus sa + (d)hvar == tpag-Wf (f-naQ-äaaWf
mX'datru); vergl. oben p. 218 und Benf. II, 14 — 6. 198 sq., wo
i aus hvri, hvar, dann rpdXXoi für a-ndXXto =s a-hFaXXia/leX.
lo, mit %X%(a, Shtog (vuhius) ib. II, 315. Ich erwähne hier den
elnamen Vvga, rdj auch Vvglrj vijaogj der (vgl. pwgog) rauh,
iben, zerrissen, felsicht zu bedeuten scheint; ist diese Deutung
itigi sa gebort Vvfa Eusammen mit antXo^, cnri iac, Felsen, Klippe,
!
— 266 —
i
i
K
E
c
ii
¥
l
k
kl
4.
c
ii
wo omk ^m onoQ in 0naQuaam^ ss cr^oJl in ag>aXdaaw ; a-^niA {jr
jj^a, kFiQ ist aus hvar, hvii « dhvar in ^^ (Ria«» S-^piat) «k»
p. 64| "=" dvar, dvri in dfi bei Benf. n, 225 sqq.^ .wo d «niA
wie II, 228. 263. Die Urwunel dlivar, woraus £i-x(0, M
veUoi volaoB hersuleiten sind, ist rein erhalten in gr» d'ik/m, «k
ld> sdion Formell. I, 177 sqq. bemerlUe; mit Präfix ea coapriit
enclieiBt sie in o^xXtyyl^ a-T«il/^, (ajr/Uoi, {a)r£kßm.^d^4i^
lat (s)tecgeo, (s)tergo, (s)trali0| dann in onsem Wörtern s-tnidiii
B-treicheln, schwed* s-trylca, altsdiwed. s-triuka, streicheln, Iw» &
sielien, schmieren (vgl. be-streichen), fiemer in s-treifen, althd..nitlli c
be^stroufen, snpfen, schweis. straopfen, raufen, strapfen, iMH
sieben, sträpfeln, streicheln, ströpfeln, streifen, engL strip, ahMifi)
aossiehen, abschälen. Auch im Deutschen bat sich wie imU»-
chlscben (und ShiTisctien; FgL böhm. dufmati, saugen, dni^Mq'i ii
saugend, neben dundati bei Jordan, Böhm. Wörterfo. p. 38j vil* 1^
den Artp Tfiävg) die volle Urwunel dhvar ganz rein erhaltvi, ili'
lieb im Wort Zulp, Zolp, das Saugebeutelcben für kleine KW«
das in manchen Gegenden Dolle genannt wird; zulpen bedeatetm^
gen, vgl fränk. sullen, saugen, der suller, das Savgebeutelohen,iiiltfM
sttUen, saugen. Dazu /?(d)aiUlctf, fello, verw. mit vello, fehn^tir
jrvAi wie flaceus mit welk, frango mit Fgijyw/uiy wo ß(i)aXtM \u
ans (d)hvaL lieber z aus db gibt Benf. U, 278 sq. Aii&dto I li
wo ausser Zhrb-el, Zwerg, zwerch auch Zarge =s Einfaesung^ Iv' U
(gr. d-Qtyttog; vgl Zirbel für Zwirbel, a-TgoßiH-og, neben 9fi^ I,
oben p. 29) anzusetzen ; vergl. Schweiz, zwargen, drehen, sMii
zwirbeln, drehen, mit althd. zerpan, zerban, winden, angels. taail|S^
torQan, drehen, althd. zarga, Schutz, Befestigung , mittelhd. Mf9>
Mauer, Wall, isländ. tiarga, angels. targ, Tartsche und dazu Schvttfk
s. vv. Sarg, Zarge, Tartsche. Wenn Schwenck zulpen, zolleo tu
tiuhan, ziehen, herleiten will, so ist er sicher imlrrthum; atterdflp
ist ziehen mit zulpen, zullen (und zerren, elg. reissen, nach Schwach
B, V.) verwandt und auf eine Urwurzel dhva + Guttural zu nk*
ciren, deren Grundbedeutung neigen, engen, drücken, eng mtfk*
ist. Vgl. unser zwingen = engen (dhvang' &= ang^ bei BenfejD n
17 sqq.), drängen, klemmen, mit zwicken = kneipen, zupfen: ^ K
sich nun yan, xan zu yvan^ xvan verhält (vgl. Benf. U, 32^f^ k
zu zaufen, zupfen, bair. zopfen, zupfen, zobeln,. ziehen, näst t
toppen (vgl. zufTem = schlürfen) aus einer Urwurzel dhva-pi^ 1 '
Wort noppen, zwicken, zupfen, kneipen, verw. mit nippen, in kis- t i
nen Zügen (oben ab-) trinken, welches Wort Schwenck richtig ai^ )
kneifen, kneipen, knippen für eng verwandt hält : Urwurzel ist (d)hvft' i
na-p. Vgl. hna, neigen =3: stossen, bei Benfey II, 182 aus hs-oi |
hva-na, dhva-na = dhvan II, 320. 276 (dhan), wie dhfi, dbH j
r= dha + ra ib. II, 326; dazu vgl. Forsch. I, 114. 170. 198— 19S 1
(oben p. 216. 225) und Schwenck s. v. melken.
397a. Wu)(ptg, 77, Stadt in Arkadien, deren Akropolis auf einer
festen, steilen Höhe lag; vgl. Gurtius, Peloponn. I, 385 sqq.; so<^
t
i
r
— 267 —
p. Akropoßs cler Zakjwthier, ein yBurgfeben^ (Gurtiiü I, 389)
brte dw N«m9n Psoplii»; nach ^ol|Huam p. 30^1 g^ ea aaoh
Abumaoleii and Aobf^a gteiehbeiiannle Ortschaften. Da WuUplg
lAer für S^Ttüfftg Btfiht, 90 kann der Naaie ausanmeiigehöien mit
!i^o( .(oben |i. 160} yoo hva-bh bei B&a£. IL, 822 sqq., sei ßa,
148 dann der Begriff geneigt <;? absthüasig, bägetig, Hügel, Beig
ler aber gooieigt s eng, gedraag, fest, Festung oder endHeh te
agriff neigen, biegen, drehen pp upagebeo (rgl. a^xii^, w^ilXa^
\ Benf. n, 320 sqq.) steckt An y^axf aqoq^ l^ö^elig, aerreibbar,
in, trocken, caah, rissig n. s^ w. ist schwerlich au denken; yfßuf
1 ^wfuQig ist aus a-^naq) und nuq> ans dhva 4? p io unserm aaur-
Ki (aupfea), worüber im vorigen Art
397b. ^iffoi], 71, kleiner Fkisa in Böotien, tob einer Tochter
^ A^opos benannt, wird auch IltgiTi geschriebeB bei Paus. IX,
l (vgi Jacobif H. d. Myük. p. 724), wo aber in der neueB Aua^
ibe von Schobart die Schreibung Herodots f^Qoti < Hevod. IX^ 51)
prgesteüt is^. Vgl. auch Boftmann, jGhrchld. u. d. Gr. p. 649. Bar
ame gehört wohl ohne Zweifel au Senfey II, 8, wo gka f. fiFf^
H der SanskritwuEzel am, fliessen, verbundeD wird; wenn Benfejr
lan aber aaeh (mit st für s) unser. Sibrom, strömen, lett atrauqie, ^on,
rauat, strömen, stellt, so ist ejr im Irrthura: in diesen Wörtern
aokt sa + dhvf i : hvrt : ghfi, spargere, lucere, säUare, fluejre ü,
35, wo ^dXaaaa, d'oXsgog^ G-rrakmf anzusetzen sind ; vgL FersCb.
173 sq. Dnser strömen gehört zusamoien mit streuen (sa +
lyfi = d-hvri-p in werfen bei Benf. n, 309 sq.,. « bvf i in pPi'-g^
Ir^sh ib. n, 81)^ Spreo, spritzen, sprengen, n^nsiqwj noQÖamg,
}ix^, ägdot für hFu^ca; vgl. Benf. I, 324 sqq., wo var, vfi,
^i-sh, var-sh {^qo-tj) aus hvar, dhvar, dhvarsh in SQ6(T-og (mil
iVBdh wie n, 228. 263). In griech. ^ta steckt em Thema F^,
«^ aus vfi, während die Sanskritwurzel sru aus s-ju, s-fi, s-ar
: s-hv-ar entsprang oder auch aus svar, svfi, svru; ^u) veriUlt
eb also zu ßXvofj q>Xv(a, tpUw, lat fluo u. s. w« wie Qffywfu zu
Kngo u. aa. Den Namen iiegotj nun nehme ich für ^Si-FtqoFij;
}er das anlautende 22- waltet derselbe Zweifel ob wie bei den
amen ^ÜKsaviq und ^yijv, ^Qyvyoq (Forsch. I, 208). Zu /f v, yav
^ii-ytjv vgl. noch yav, yov in yiytava bei Ben£ II, 63 ; zu yvy
\ ^Siyvyog aber (auaAFayj hvag) Schweiz, guge, Blashom^ gugel,
mshahn, auch guggel^ von guggen, gugen, schreien, brüllen und
lau Schwenck s. w. Gukguk und Gauch. Derselbe Schwenck er-
Ühnt s. V. Gaukel ein Wort geigen 3= hin und her bewegen, alt-
>rd. geiga, zittern (vgl. altu. kvika, sich bewegen, und Dietrich, A.L.
248. 260), Schweiz, gegen, wanken, gagem, sich schaukeln, bair.
gkeln, beben, zucken, welche Wörter mit s-chankeln (sch-wanken,
Zwenken, vergl. quackeln = wackeln) ebenso verwandt sind wie
essen mit schiessen, gürten mit schürzen, und auf den Namen des
ekatoncheiren Oyges (vergh Kvx-vog, oben p. 98) Licht werfen;
ich in riyoQ könnte eine Wurzel hFty » Fty bei Beut I, 343
— 268 —
sqq., ai hvag, dhvag 11,270 (wo a-tpay in mpd^Wj V^iy^og, Vd
steiBf a^ftuy in 9fvflui » yvy in i v^i;^) gesacht werden. — üi
erwähne hier noeh 'JQoyfc, o ClQoyo^), Plüsschen bei Kamkkl
Bicilien, worin' die Wund {h)Fap, van, tdtaen, bei Beof. I;ttL
Hl 63.276 steeluin könnte ; dodi vgl. aoch s-van in acdyt» o(wi|ifll l
247 sq. 257. — Gehört der FloBsname Evqwto^ sn i^i», ÜMI L
etrSmen und steht für J^V^muto^, FctgwTo^ wie Ev^fuvai, Sffni L
1 Fa^fiivalf Fa^TO^ (oben p. 47)? Ii^
398. "OXi^Vj o, gen. ^A^^yoc, alter dorischer S&iiger,dir« ^
Lykien stammen soll, wird von Schwende, Andeatnngenp. 38(1 ik
OHens und Dos in Verbindung gebracht und als der HeDe^Üft
gedeutet Nach Schwenck scheint Ölen wirklich einen Cnttsi^
gestrilt EU haboi wie Orpheus. Da Orpheus eig. nur ein BM
des Dionysos m sein scheint, so könnte man Ölen fOr omI^ jf
namen des Apolion halten und fttr = AoilaQ^ der VerkriM ^
erU&ren. Vgl die Artt Ampyx, Rhakios und dasn Benfef % %
wo oiA-^vj;, 17, der Ellenbogen, sonst ayuuav and ntj/yq (dm Ab
17, «s (jiXdvfj, bei Hesych., „i; rov ß^a/Jovog xa/irrif*'), verw. ■
mffil-oy, lUßtX'ijv u. s. w. ib. H, 287 , von der Wurzel hvar, M
»ar, fi, krümmen, drehen. Die Städte, welche den Namen'SBsic
fliliren, sind wohl als gelcrümmte, gebogene, geneigte, anodvrf jl
Berg-neigen =s Hügeln liegende zu fassen (vgl. ngoFaXrf^P'
clivis, Benf. II, 298 und Curtius, Peloponn. I, 428—9); ä">* ,
Sinn hat wohl der Name der auf einem Berge gelegenen kr^
Stadt ""ßXegog (vgl. Hoffinann, Griechld. p. 1347). Dai«>^
so könnten hieher auch die Ortsnamen 'iigto^ und "SiQwno^i^*
geneigt aussehend? vgl. Hoffmann I.e. p. 603) gehören; vg^'*' I
w^rjg bei Benfey II, 287 mit ngo-aX-^q II, 298.
399. IßXloQogj ijj eine kleine Insel bei Faros, vonsttgliA **"
würdig durch ihre Grotte, ein Labyrinth von Sälen und 6^4*'
Vgl. Hoffmann 1. c. p. 1433. Wie i5X'^ ^ «^^(a)?, gok»""*'
XioQog = AvXiaqog sein; vgl. avXfov, Hürde, Grotte, ^^^\^
ringend, umgebend, « Hof), avXog (Röhre, eig. gedreM; '^^
avX-^v (= lat vaHis) bei Benfey U, 301 , von der Wui«* ^
vfi=3 hvar, hvfi in ytoX^iog, (paßX-tog (y, (p aus hv wie oft; 'P'
oben p. 23). Indem ich auf EavXwvla = AvXußvta (wo ^" '
unserm hohl, aber nicht = xoTXog f. xoFiXog von xv in ^^,f
inyvaXov = ;^ in /jiä ; vgl. lat cavus), dann auf lat. ca»»;
Benfey H, 301, also' eig. Hohlweg? doch vgl. H, 319) ver|*
frage ich, ob mit ^ßXiuQog zu vergleichen sei der Name der ^^
sehen Stadt KaXXioQog. Vgl. Hoffmann 1. c. p. 485 und W^
284, wo unser hol-d, Hal-de = Neige u. s. w.
399a. "SiQsldviOj ij, Gemahlin des Boreas, ist ein höchst sd^^
rigor Name, den ich bereits Forsch. I, 195 berührte. Jetzt >^
ich ihn zu Benf. H, 129 sqq., wo yQ, x(), /q^ tönen. Dortö^
^d-og^ aqaäog^ agaßog {QoT^ogj Qotßäog) angesetzt ; eben dahin ^
hören vielleicht der Name!^^^^voa und der epirotisclie Fiussntf'
— 269 —
i^og {Pape, Lex. d. EigeBoamen, p. 47)^ sic^ ab« die voii
iy unrichtig behanddten Wörter cJ^o), (ogvy^f ^Qvytij o^vydpta
pvcD (Hesych.)} femer ogvf^'-ayiog , oqvvd:^i(a =s y^XXi^ia
^ch,'), Vergl. das Wort xo^yriq, dor, ä x^^g (Hesych.) mit
f xjJQv'i bei ßenfey II, 131 — 2, verw. mit /j^^'oi u. s. w.;
en /, y^ weist auf die Anlautgnippe hv, wie demi yg, ttg, x9
:^b aus'hva (in hvi, hv6 11, 60), dliva (U, 275) + r entetan-
ixd. So leite ich nun den Namen ÜQ^id^-vta von einer Wiir*
ci hvar-db, hvfi-dfa (vgl. lat rideo, lacben, eig. tönen ^ för
0, mit ^0^0^ für hF^öd^og); daraus entstand hFoQt&j oQid-^
(oQHd^y formell ganz » o(w^ in i^v&iwi, grunzen d. h. brum«
murren, mit gedehntem Vocal (a) wie in Hij^ti xa(»t;§ neben
^q (o SS a). Oreitbyia wäre so als die Rauschende^ Brausende
bnet — ein passender Name für die Gemahlin des Boreas;
^t doch auch unser Wort Nord (verw. mit knarren, knurren,
K-en> schnurren X schnarchen) aller Wahrscheinlichkeit nach
«nd, brausend, brummend. Vgl. Schwenck s. yJ Nord. Dies
uns veranlassen, den Namen Boreas (oben p. 20 sq.) sa
[I, 112 zu 'Stellen,- wo bhar, bhri (aus hvar, hvri » hfi II,
1., wie holländ. grommen neben unserm brummen klar macht)
'—^CM, ßQovT?} (wo ßgov tai hFgovj hF^fv, hFqav in granjaUi
135; verg^. Schwenck s. v. grunzen), BtSq-fjmg^ Böigst fio^
^äy vgl. Jacobl p. 189), ßo^-ßo^^o), koltem, knurren (vgL
wjyfj &= ßoQßoQvyTj, ßoQßoqvyfioQj wo MQ = hFoQ = j^ep),
^og, 0, Fluss in Makedonien, ss murmurans, murmelnd, ßd^
^eQ-iuiy^y ßdg-ß'iTov (vgl. belfern neben bellen, geifern neben
« So könnte Boreas als der knurrende, brummende, brau-
J^ord bezeichnet sein. Für diese Etymologie Hesse sich an-
, dass auch ein Hund des Aktäon so hiess (Jacob! p. 189)|
dieser Name nur g^örig verbürgt wäre ; derselbe heisst näm-
ach Borax (ibid.). Der Vater der Oreitbyia, Erechtheus, scheint
»eidon ^Eos/d-ivg (Jacob! p. 764 312), welcher Name mii
Vo «= qo/d^iot), brausen, ^'Aga/dx^g (Fluss in Epirus, vergl.
«j, krachen, mit ßQa/eTvy kraciien, dröhnen, brüllen, ßgvyd"
iTveiterbin xQixw) zusammengeh^^ren und von dem des Erecb-
Blricbthonios begrifilich zu trennen sein könnte. Doch wage
nicht, über diesen schwierigen Punkt eine Entscheidung
^^n. Vgl. auch den Nachtr. zum Art. l^Qtd^ovtra,
'Q9b. ^ÜQianfy o, auch 'Oag/iov, ^Ooqiwv, Sohn des Hyrieus
er Elonia, nach Andern des Poseidon und der Euryale, ist
^me, den ich bereits früher (Forsch. 1, 14 — 5) richtig gefasst
weshalb ich hie« die dort gegebene Etymologie nur weiter
)den will. Die Wurzel Foq, wovon die Namen ^A^fjg und
^v stammen, ist = (dhv)ar bei Benfey II, 305, wo Kvß-fQvdw,
leigen (ib. II, 320) = drücken, drängen, treiben, in Bewegung
1, stossen (vgl. igv = ilv in iXavrw von dhvri, dhvar ib. II,
Die volle Urwurzel dhvar, d-Fag ist erhalten in unsem Wör-
— 870 —
teni 8-teuem (vgl. oben p. 238), s-tören, S-turm^ ferner in gri
^i/^ Jagd> r(M/f«i, ^^--^o/iai, laufen (ib. II, 279 sq.)» Ovp-rvfit, Bp
gen, %^ov(ioq (s-tär-miMh, un^eatüip; &9JQj fera, bedeutet stürm
sx wild, wildes Thier ; sicher ist d-9Joa nicht von &^q hennleit
worüber oben p. 64. 263 — 4. Mit unserm W. stören hat ba
Duderlein gr, xuQ^aiaafa combinirt; vgl. TaQoS^tnno^, Pferde sct
chendi welches Wort als Beiname des Poseidon Hipplos (Jas
Handw. d. Myth. p. 837) durch: Rosse in Bewegung setzend, b
bend, jagend, tummelnd übersetzt werden Icann. Die Urwnrzel dbi
woher ^^i^qg und "SioQiwvj steckt vollständig erhalten in deaJ
men tifjf^ti, 17, Amme des Ares, GrjgiTog, &9jQdvaq, o, Betai
des Ares in Lakedämon (oben p. 233-4), vieUeicht aacb far fljP
q^vfl Ifow => hvan, f^av in fialvfo ?), O^QO-yUij (vgl. Nioßfj ■ 'l
NAchträgen). Verstümmelt erscheint die Wurzel (d>hvar in 2fi^.
für S^^poQJog (oben p. 218-^9), eig. s-teuemd, s-törend, iniM
bewegend <=s lenkend, Wagenlenker ; vgL lat. pellere (pel am ki^
woraus auch unser fahren) bei Benfey 11, 293; dann im !km
Kiklog^ KikXit^, 6, Wagenlenker des Pelops (wie Supm^)} >■
KiXXio (^hFtX'kta = pd-lo, cel-er, cel-lo, per-ceMo), A0*V^
treiben; ferner (var) in den Namen 'YQi*vq und MvqntXo^lf'^
rdogy Wagenlenker des Oenomaos. Vgl. auch tpfQ, (ptk, obeD^JS ^
Da ßdkXw nachBenfey n, 291 mit pcllo und unserm we^feB(*' '<
wandt ist, so schtiesst sich hier der Name NavßoXo;^^ |
pellens, vJja iXavvatr, Schiif-treiber =s ntvß-iqvoq^ xvß-s^ijtfff ^
naß z= S^ehiff) an. Zu xvß^ftßvdw vergL noch e^-o?, W, W .'
Schoss, Spross; au Kavddwv (oben p. 80} vgl. p. 263. 190. j^
400. ^firo^,o, Sohn des Poseidon, Bruder desEphiBta'' ''
der Aloiden, stammt von der Wurzel vat : vut (ovr-eÄ») ^ *J |
I, 49, = Sanskrit vut', verwunden, tödten, eig. stossen; igl-** '^
I, 253 sqq. (stossen), van I, 335 (tödten), aus dhva-db, »•* l'
(=dha-n, ha-n II, 276, =* h-nu f. ha-nu, hva-nu II, iSftJ j?
dhu, dv-w II, 271 sqq. 'flro^ bedeutet vielleicht stosflendö*" |-
(&o6g, ib. n, 274). Verwandt sind xalr-aXic, lat qo^^^ '|
cutio, worin x, c aus h v, dhv ; vgl, Schwenck D. W. s. ^' J** ■ '
sehen (zwetschen) und s. v. ködern (aus hvat, vgl. xanlXog, W.^ .
Benf. II, 63). Sicher verwandt ist auch (o&'iw « vÄdh (odff** '
vgl. naQd-dyoQj nogTig, wo ^ : t aus th) bei Benfey I, 2oJ*
e= vÄ (I, 262 sqq., eig. stossen = ausstossen, blasen) +*l'.
vÄ aus dhvÄ = dhmä II, 274. — Welcker (im Anh. zu SdnjJ*
Andeutungen p. 313) erklärt ^ihog von üi&iw für == Drücker uB^ ] ^
trachtet ihn und seinen Bruder Ephialtes als Bilder zweier >B|^
steine, die auf einander drücken. Mir scheint Erschütternsg) "^
tige Bewegung der Sinn beider Namen, sowohl von '£710^^1^ *
von ^Qrog zu sein.
— 271 —
Machträ|^e#
.. ''Aßvioqjij^ Stadt in Tfoas am Hellespönt, auf einer gleich-
en Landspitze gelegen; vgl Hoffinann, Ghrchld. u. die dr. p.
Benfej II , 67 stellt diesen Namen zusammen mit dßvSov
h! (Hesych.), ßv&og, ßddvqj ßadvg, eine Etymologie, die auf
ipitKe Landzunge wenig passt. Besser denict man wohl an
{^M, antvdw bei Benfey I, 559, von sa + hyad («hv^dh,
, vädh in (ü&d(o, vgl. unser s-puten) n^ dem Omndbegriif
B, wie lat. 8-tudeo (dhvad) neben tudito, tundo'klar macht
onte ^A'ßvSog mit unserm Wort s-pitz (eig. Mossend; stechend)
ndt sein und die hervorspringende^ hervörstossende ^ spÜEe-
innge bedeuten. Vgl. obenp. 263. Auch liesse sich an ka-kud bei
[I, 322 (lat ca-curäen fSr ca-cud-men) denken, worin kud aus
doch ist hier keine Sicherheit zu erlangen. — Die ankll^
1 Namen ^AfAvdbiv^ ij, Stadt in Päonien, Afw^v, 17, Stadt in
t, so wie das Wort dfn^qog s dfmvQog, dunkel, kann man
^a-d (gu-d) bei Benf. n, 322 — 3 verbinden, wo neben gr.
unsere Ww. S-ohutz und Motze (m f. w) anzusetzen. Mit
verw. sind /uut^aXög, /udviga (bei Benf. H, 44. 323. vgl.
^ 119), worin die Wurzel /not aus FaS^ hFai, umgeben o
in lifvota (Berdi I, 285 sqq., zu II, 320 sqq.). Zu dieser
l gehören möglicher Weise noch die Namen MeW//, ^, Stadt
:^ Halbinsel Pallene, MvvSog, o, Städtchen der Dorier in Ka-
Mfdiwv^ 0, Name mehrerer Städte (in Böotien, Phokis und
afiien), Midfiaaa^ rd^ Stadt in Karlen, endlich fisCta^ /u^^fa,
lieile, eig. das was man be-mützt, be-s-chützt^ bedeckt (mu-
bedecken kommt bei Notker vor). Anders über f^jj^ea oben
für die dort vorgebrachte Etymologie spräche kantha (aiiff
L} = anga bei Benf. n, 322, indem neigen =1 engen, nähen,
r^g, fest machen sr fügen sein kaim; vgl. (Luarog, worin /nsi
^d-j eng = fest, dicht, voll machen und uns^r fest, zu^a^y
l Benf. n, 94 sq., ans hvad, woher unser fassen, wie ian-
Lcken von hva H- Guttural in Ttijyw/niy na/vg, nvxvog; die
^ Wurzel na : nv aus hva erscheint vielleicht in ßo-atcMj
jig. füttern, nähren; vgl. oben p. 163- 178 — 9.
\4ydftrj, ?/, auch Ayd/^na, Vorgebirge und Hafen nahe bei
Es lässt sich an das hesychische /a/aog ^ xaf4,7t^Xog, ya/n-'
tnken, verw. mit lat (camur und) hamus, der gekrümmte
aken. Vergl. ap^xcuV, eig. Bug, dann Ecke, Winkel, ^oht,
Irg u. s. w. Da /afi aus hva-m, so konnte daneben auch yofi
tieni vgl. yaft in yd/LiWj eig. neigen =3 drücken, eng, dicht ma-
packen, welches Wort sammt altnord. ama, ängstigen, be-
^n (bei Dietrich, Altn. Leseb. p. 231) zu Benfey H, 320
ehört; vgl. ib. II, 17 sqq. (eng, ay/Wy fS'^>lyy(o aus dhvag',
» dhva-m ift d^a/u-vg, hvam in fi/nw, = dhvan in cr-r^yoVy
— 272 —
rr-r^'oi). Natürlicli ist diese Deutung des Namens L^/a^uj; sehr tf*
sicher und sie wird noch unsicherer durch die Nebenform ^/"^i^l /i^
(Llydfi^uia). - Ich erwähne noch ya(y)ya/*jy, J^etz (von yaft)f ^f^ H •
ruber ich Uenf. II, 290 nicht beistinmien kann. • ^ . j
3. \'lyuvlnnrf^ /f. Vgl. oben p. 3 und dazu ächwenclTi M 1 ^;j,;,
deutungen p. 187, wo über Wasser und Pferd (aqua, eqou8J^r^\!
Forsch. I, 132 sqq., wo über 7r^//f und Ilijyaaog, woriik v^f u.
hvag.', diivag' bei Benf. II, 27;'), verw. mit dhvak in &daa^ixv^ ^ \ \^
aUvgg otvg (vgl. &ok6g : okog). Ist nun "mmj =3 agaa^,^ .^^ ^
\4yuvinnf] (vgl. dyuvdg mit yuvog^ ydwf/a^ yavdai) durc^ZI?^ v^^
Wasser^ tibersetzt werden. Sonst Hesse sich ^Aya-vinisrnt^^, \
Benf.-Ü, Ö3 stellen, wo vd(a, k^/cu, vinru) u. s. w^ wiSBÖ^^^''^
schnell bedeuten könnte. Vgl. 7/K7 = oxiy, a/xj/V => o^'^vA
nixvq und ^ooq^ api(z> schneM), dann die Namen ^xa-xa. .^pt^^ \f^
fiokhtay bewegen, sich bewegen = gehen bei Benf. U, ^^IV^ift-
d^fiog, 'Exii-^fjftog (ob '-itifjiog zu gam aus hvam, dhyrw" <m iip/|^^
II, öbj Vgl- &ttiS/uag w. u.), Exu-ßt] (zu /9a in ßatno) ^CD, ^^
^//i-voäj (zumcii, fliessen, vio/um, gehen, eig. sich be ^^^ieo'!^
und viofiai gehören zusammen; vergL 'lnn6'Voog)j^ '^^^^^^(^
'-hfog vgl. i^tar^, igoidü)^ Qwo/mi neben ^£(o), ^/Jätt}qe:^fß ^^
goq (ob -tcfcri^ von dhvftr oben p. 64, wo ^oSgog, siclv ^in^
springend); da E/tg, Viper, eig. s-techend (stechen = stosseojii. ^,^'
deutet, wie tjcTrog, Igel, elg. Stachelich, spitzig klar macht, solJMr ^'.''
man auch den N. des thebanischen *ii)r/W durch C(ixi;g erkläiei.rf( ^4'
unaer be-wegen verw. mit sch-wingen, dh-vang' bei Beul ll^ilfö '-t 1
(eig* stossen, anstossen, erschüttern, bewegen). Das WoA^aiv ^^-^
schnell (= cJxa) könnte auch in den Namen *Ay-7Jvü}Q {-iff^^ ^
hvan in ßaivcj bei Benf. II, 58), l^ya^/LiijuvcDv (von juavy bm||B^
vgL Mi(JLviüv w. u.), *Aya-nrivojQ (vgl. /^o, /^a/i^co mit o^nmn m \
hva bei Benf. II, 58) stecken; ebenso in *Ayav^ (für ^AyM^, \
'Aya-ßrj ?)y Gemahlin des Echion u. s. w. Uebrigens würde dieHi
Wort * d/a zusammengehören mit äyia , treiben , bewegen , nria
ag' = dhvag (bei Benf. II, 275. I, 343 sqq , eig. stossen). &•
türlich Mnd diese Etjrmologieen blosse Möglichkeiten, die nodinSto
begründet werden müssen. Da bei Benfey I, 343 sqq. ig' sag
(uTS, = agä) erscheint, so könnte man auch ein .Wort *aI;Y'; =
(jüxvg {^oog) statuiren; vergl. alysg, Wogen (von be-wegea, ntf^
Scbwenck s. v., zu vgl. mit Benf. I, 344). Dazu möchten ai}t-
ntog (schnell gebend), Alyv-nvog (nsv^-o/uat , fliegen^ eig. sich he- j
wegen, vgl. ndxoq), AiytaXsvg, AiytdXfjj Aiyidk^ia gehören; alp*"
aXog^ das UfcrIand, könnte als spitz-gebendes ^ hervorspringend
bezeidtmet Jsein. Vg]^ d^vakag^ worin FaX == unserm wal-len, U^
amb-ul-o bei Benf. II, 287. AlyiuXfiaj die Gemahlin des LnA'
Stürmers Diomedos, wäre passend als schnelle {wxvdXrj) bezeicbse!'
4. I^y/Jofjgy 0, Vater des Aeneas^ könnte für ^Ay/izTjg stebfl»
und von einem Worte dy/j , schnell (vgl. den vor, Art.) und te
W. f, gehen (sich bewegen) stammen. Der Begriff schnell bewef(
— 273 —
fet auf. den Urenkel des* Tro^. (oben p. 239)., den Enkel des
Barsikoa (vgl. w. u,), den Sohn, des Kap}a9 (vgl. kap bei Benf.
322j aus hvap = vap I, 340 sqq., wo unser schweben, schwei-
dazu oben p. 243—4. 252). Der« in diesen Namen liegende
iff' der heftigen Bewegung steckt vielleicht auch im Namen
'icce; vgl. aa/i/w, wedeln, eig. bewegen, oben p. 22^ wo s-van
—h (h)van oben p. 247 — 8, aber auch Olvfvg (.ol/uUf ol/uüco)
"v\'orin i oder vi (hvi), .bewegen, sich bewegen (= xi bei Benf.
, = bhi II, 104, verw.^nut hva-g : bhu-g in q)svyai ib. II,
t> ^n p. ISO. 98, und mit hva-bh : bha-bh in (psß-o/uMi] die
«1 dhvi : dvi erscheint in ^iw, ^ifj/uif sv-äifj/Ln, verw. mit
&tWf &o6g, böhm* s^twa oben p. 234). Wie steht es mit
, ij, Berg in Arkadien, ^Ay^fotatf at, Gegend um diesen
"Vgl. dazu Curtius, Peloponn, I, 219—231. Sollte hier der
> ijfXvog zu Grunde liegende Begriff s-techend =£ spitz (»
'stechend, hervorragend) zur Erklärung heranzuziehen sein?
^^me Katpvai (vgl. Curtius 1. c.) könnte zu den oben p. 1.
f) sqq. verzeichneten Wörtern gehören; wozu man böhm.
"g i/^ß~^^ = xa/Lin-vXog), hebky', biegsam, shyb, Bug,
^«1, Neigung, bei Jordan, B. W. p. 44. 235 hinzufüge; vgl.
» Thal, ib.-p. 29. -^ Der Name ^Ay/^ta^oc^ o', Hügel bei Athen,
von dva,-+- ^eä stammen und auf-schiessend bedeuten; vgl»
^» s-cheiasen mit s-chiessen (da^u Scbwencks>v. scheissen und
^. p. 190), böhm. hoditi, werfen, bei Jordan, p. 47 (dazu kri in
^ujQ bei Benf. II, 171). Auch 'Ayy^iatjg könnte auf-schsesseud,
^-springend bedeuten, wie Assarakos; vgl, j(d)hvis (oben p. 160)
(d)hvas, dhvans, woher Benf. 11, 275 unser Wort tanzen leitet.
, 5. ^Ad-i^vrjy r^. Zu diesem oben p. 4 sq. sicher richtig behan-
)too Namen vgl. noch. Schwenck s. v. Wetter, wo angels. veder,
iL weather, schwed. wüder, isi. vethar,- altnbrd. vedr, althd. we-
is^' mittelfid. weter, alts. iredar, Zustand der Atmosphäre, Luft,
Brm, litth. wctra, slav. vietar, vitr von viti^ wehen.. Mit Wetter
jjormeller Hinsicht zu vergleichen ist Ettei, woi-iber man Schwenck
jf« nachaehe , wo lat. aedes hinzuzufügen ist. — In Betreff des
lon Porsch. I, 4 berührten Verhältnisses zwischen -' dem Namen
r Göttin Atliena und der Stadt Athen vgl. noch Lauer, System
r griech. .Myth. p. 117. 312: ,iWenn der Name der Gottheit
t dem des Locals übereinstimmt, so ist das Local immer nach
r Gottheit benannt,^ Mit. Lauer stimmt überein Movers, Phoen.
€44 (vergl. auch Grimm, Gesch. d. D. Spr. p. 784), während
psius, lieber den ersten aegypt. Götierkreis (in den Abbdll. der
rL Akad. 1851) p. 175, anderer Ansicht ist. — Der Name !^ri^fe
rde oben p, 14 sicher mit Recht von ""A&jjyfj getrennt und mit
jy^ combinirt ; zu d&iJQ vgl noch altnord. oddr, Spitise^ Schwert
ietrich, Altnord. Leseb. p. 267, wo auch ödr, jäh, jach, heftig,
ithig SU beachten; vergl. oeda, wüdien, fort-stürzen, oedi, eig.
gung, Bewegung, daher '} Zorn d. h. heftige Bewegung^ *) Hand-
18
— J74 ~
lang, ib., mit gr. aSxtdw, eig. stossen, in Bewegung BeUen), ydds,
spitzen (Dietrich p. 286), verw. mit unserm wetzen (wo ?ad »
vadb), altnord. etja, anreizen, hetzen (ib. p. 242, ' vgl; ^jf^co u. aa.),
sachlich ganz = beita (ibr. p. 234), worin bhid es bhad : hvad:
yad in wetzen. Verg). Benf. II, 109. Da wetzen aus fawetzen =
hetzen (vgl. Schwende s. v. hetzen) , da ferner unser hassen, lat
odisse, altnord. hata, hassen, hatr, Hass (Dietrich p. 252) aaif den
Begriff heftig bewegt sein , bewegen , * stossen zurückgehen kaon,
stossen aber auch =: aasstossen, blasen, tönen ist, so mögen gr.
avdfj, dd/Lifj, (i^Wj odvaao^iui (weiterhin oJSog, olddo} u. s. w., wo
Fi^ =s Fad) zusammengehören. Sollte nun auch der Name Xkvö-
Gkvq auf die Grundbedeutung von- odvooo/Liat zurückgehen udti^-
tig bewegt, unruhig bedeuten 'wie 2iav(poQ (oben p. 205)? &
^ oövaaojLiat vgl. hebr. anaph, *) schnauben, ^) zürnen^ gr. /(iw
bei Benf II, 274 (wo ;ra;iF*-aus hu, dhu^ stossen, bewegen) vxA
Schwenck s v. ha8$en. — Auch im Namen '^AO-fjvfi ^"^^ ''^
vielleicht am richtigsten den Begriff der heftigen Bewegung; vgl
wehen mit be-wegen, wedein, wandeln, »wandern, waten (lat. vad-
ere, worin vad aus vadh, hvH-dh == ßwd' bei Benfey 11, 58 8^
kann ; zu hva- aus dhva bei Benf. 11', 58. 274 gehören aoch o-
ftuwyj novg, nrjduwj nidvur^ (T-äirJw., unser s-puten , wo sa +
hvadh h=, vadh in \Vuth, wüthen). In Ald^viu, wie Athene bei deo
Biegarern hiess, kann die OrundSedeutung der Wurzel l& m ai^
(vgl aidvoöw) stecken; vgl. aloXoq^ micare, vibrare, >e(>yo5 (W[
schnell, eig. bewegUch); dasselbe gilt von den Namen Ald^^J^'
&Qvaa u. aa. Vgl. oben p. 203.
6. AiyixoQHgf oi, eine der vier alten Phylen Attika's, m4
Herodot von AlytxoQtjgj einem Sohne des Jon, benannt, nach An-
dern aber = Ziegensättiger (xoQtvw/Lii), Bedeutet der Name wli^'
lieh Ziegenbirt, wie man gewöhnlich annimmt, so hsa^ mao die
' Wurzel yoQ in xoqoc, schwarz, lat. corium, gr.j^o^ioi^ näit dem Be-
griff umgeben, umhüllen, schützen, wahren (og-dio , wo of) == f^
wm hFoQ = xoQ) heranziehen ; zu derselben Wurzel gehört xsaR
Wort Hir-t (Beof. II, 282) verw. mit S-chirm, S-chür^e (umgefcn
CS umbinden), Heliu, Held^ hehlen, hüllen, lat. celare, oc-culere on^
endlich colere, welches Wort Benfey II, 287 begrifflich falsch g^
^fasst hat: colere ist wie servare, wahren ib. II, 297 -zu erkiäKD-
Vgl. noch mX^oq^ xavAeog, Scheide, eig. umgebend, deckend, dö^
xiX-aiyög, xotXi'w, ywXiog ((pcüXiog), yvXiog ib, II, 292 und oben p- A
23. Wenn ßov-xoXog eig. Stier-treiber bedeutet, wie Benf. II, 281 1 |
annimmt, so gehört xoX (vgl. xoXtd^ovrsgj (a&ovvvsg Hesycb ) o»" | e
sammen mit xiXXw und dies mit lat. pello ib. II, 293, eig: mi^ \
(== biegen, krümmen, drehen in neXco) = drangen, drücken, frei- >
-ben (torquere, tbrc-ular) oder einfach = stossen, cJ&uvy nachBerf j
II, 182. — Ich erwähne hier noch AHywartgy Ort in Lokrls, woU [
von uty und w&iot, treiben, also Ziegen-trift;^ vgL Bovvofiog, Bo^' \
vo/tiSKAj jy, alter Name der Stadt Pellft in Makedonien. In den Orts-
1
— 276 —
»
men jAyoa^evuy xd^ Bergstadt in MegariB (Hoflbiann, Grchld. u.
Gr. p. 744 sq.) miA Al/yoad^ivsia, 17, Ort 10 Phokis, könnte .man
a Sanskritwort stiiäna^ Platz (im Zend (täna, locus, situs, daher
.o-^täna> stabulum, Kah-fl|all) suchen; vgl. Benf. ~I, 628. 638
'O sthä in a^a, gewöhnlich ara, ZraTfj'/ui) und Brockhaus,
oss. z. V. S. p. 356. 399. Ich erwäfine noch ^AQt^aduvagy 0',
ime eines myth. Hirten, worin uq t=B Sq, wahren bei Benfey II,
^4 sqq. sein kann.
7. Aiä^xf/6g, 97, Stadt auf Euböa mit warmen Bädern. Indem
d FaXrjxjjoi^, rj, Stadt am toronaischen Meerbusen, zum Vergleich
trahziehe, erlaube ich mir die Frage, ob -//V^o^ für ein unserm
aft entsprechendes Sui&c zu* halten sei? Dasselbe SufQx liegt
)hl \n Ktik'Tixfj von mjdX bei Benf.. II, 311. 287. , Vgl. zu -haft
iser haften, heften^ aTirco, iptr^aaa&ai (fest machen =3 flicken) und
en p. 43. löO. Der :Name j£iijtpog könnte heiss-haft bedeuten
A sich auf die warmen Bäder beziehen. Vgl. ald- bei Benfey I,
>9, wo. unser Eiter-nessel, eitel anzusetzen sind; Eiter-", eitel sind
rw. mit heiter, heiss, EUtze, ib. II, 16^ sq. Uebrigens lässt «ich
Id'TjXiJoq ohne Umstände für Aidh-rjrpo^ nehmen.
8. AloXoq^ 6. Vgl. oben p. 7. Der Name des Heros Epony-
os des äolischen Stammes scheint mir. jetzt entschieden getrennt
srden zu müssen vom Namen des Windgottes, Aeolos, der wohl
sher von ärjfii stammt. Dann. sind die AloXuq nacl^ dem Worte
6X0Q, beweglich, gewandt, schnell höchst wahrscheinlich als velo-
8, als die Rührigen, Rüstigen, Reisigen (wie Aach Welcker die
Tf 10/, vgl. Cürtius, Peloponn. I, 451) bezeichnet. — Wenn Wel-
er bei Schwenck p. .325 den Aitjvfjg für eine blosse Variation
A AioXog und die vfjaog Aialri für eine windige Insel erklärt,
. ist zu bemerken, daos die ip Ala (oben p. 5 sq.) u. s, w. mög-
iier Weise steckende Wurzel u, av (uF/j/lu) nicht nur wehen,
äsen, sondern auch leuchten bedeutete, wie die Sanskritwörter av-i,
•lad, Sonne, av-asa, Sonne beweisen. Aehnliclu haben wir von
ir Wurzel ah, hauchien, das Wort an-^ala, Feuer ; an, hauehen bti
mfey 1,418 ist aus hvan : dhvan II, 63,275, wozu ausser gdK.
mns, oa/mj, Dunst, Geruch (althd. dunst, dunist, Gewitter, schweit«
inst, tust, Wind, Erschütterung) auch .altnord. duni, Feuer (Dje-
ich, Altnord. Lesebuch, p. 240) und funi, Feuer (ib. p. 247),
iühasche, goth. fon, funa, Feuer gehören. In duni ist die Ur-
urzel dhvan, welche die Begrifife hauchen, tönen, leuchten uipfasst
Ig. aber stossen bedeutet, vgl. &hvü} neben tönen, iialvu) neben
inere), vollständig erhalteuj^ während in funi, fon,. funa die ver-
Ummelte Form (d)hvan =a pun (wie d-hvar=:pur iuTn;^, Feuer,
ih ghfi aus hvfi, dhvri, dhvar, Benf. ü, -Ido) steckt. Vgl. auch
tnord. änga, duften (Dietrich p. 231) mit Sanskrit angära, agni,
t. ignis bei Bent II, 216 sq.; änga ist aus dhva-(n)g bei Benf.
,275 (unser' s-tinken), woher aadi unser Tag oben p. 228-
8a. Ahwvy 6. Zu .dief^m oben p. 16ÖL 259 berührten Namen
— 276 —
Tgl. noc!) altnard. «esa , aufreizen , nesas , sieh anfeuern , beeifen
(Dietrich, Altn. Leseb. p. 229), verw. mit den bei Schwenck s. yt.
Gehre, Geisel angeführten Wörtern, weiterhin mit den Wörtern,
welche Schwende s. v. Geist (glischen, gfischen) anführt. Mit altn.
posa, aassprühen, geisa, geysa, wüthen (ib. p 248 — 9, eig. stos-
sen CS ausstossen, blasen, , sprühen, vgl. gust, oben p* 258, oder ib
Rtossender «= heftiger Bewegung sein) gehören zusammen ejsa,
glühende Asche, eyskra, unruhig sein, eyr (aus eys), Erz (ib. p.
242), lat. aes^ aeris för aesis, unser Eisen, woröber Schwenck, D.
W. s. V. nachzusehen.
9. ^AKu/itag, 6, Vorgebirge von Kypros, an desßen F.usse äth
nach Hoffmann, Grchld. u. d. Gr. p. 1289, ein Akama genamter
Hafen befindet.. Diese Namen sind wohl mit 'Ayä/Lctj 'oben p. 2?l
zu verbinden und durch „sehr (aus- oder ein*) gebogen, eekig,
buchtig ^ zu übersetzen.
10. Wx(Mx/exc,-o, Stadt und Fluss in Sicilien, ber den SSmen
Agrigentum. Nach Duris (bei Steph. Byz.) war die Stadt nach 4m
gleichnamigen. Flusse benannt. Der Flusa könnte von- x^d^w, t^
ystv als ein sehr lärmender, rftuscbender bezeichdei: sein. [An pbfin.
Ursprung des Namens Akragas zu denken ist verboten. Sonst Hesse
sich derselbe von. der Wurzel karakh herleiten , die im SyrisdNo
und Chaldäischeh umwickeln^ einhüllen bedeutet. Daher stamnt
der Stadtname Karkmtsh, Karkemisch, Circesium d. h. arz Masiom
nach Bötticher, von kark b= kerek^ arz, Burg, Feste und Jfi^i
eben daher stammt, wie ich hier beiläufig bemerke^ sehr ^
Bchehilich auch der bisher so dunkle Name Ka^^tj^cJv ^ Kardogo
für Kargatho , Karkatho : Kag/fjö-wv nehme ich ifür KoQxad-d^
von einem Wort^ karkhath, dem die Endung -a/v angehängt wni^'
Vgl BaßvX'Wv mit Babel. Die griech. Nanien^form Kag/rfi^
halte ich demnach für die ursprüngliche, die rönnische für dieoD-
gestellte und entstellte, nicht umgekehrt, wie diejenigen thaD,<ü0
das Wort auf qeret, Stadt, und hadash, neu zurückfuhren qd^^
Neustadt erklären]. Vgl. noch Schwenck v. y* sehrecken«
11. *l/^rco(), 0, Sohn des Myrmidon, König in Phthia, sch^
von ayio, ago, agito, treiben, zu stammen; vgt. 'Enegysvg, o, ein
Myrmidone, der mit Achilleus. gen Troja zog, in dessen I^sokb
(von en-etyco) die Wurzel ty.= dy steckt. *'AxTwg kann einLoft-
jäger, (juft-stürmer sein^ wie *A/iXXfvg; vgl. oben p. 88. Zu ö)*» J
vgl. noch uxTairu) bei Benf. I, 343 sqq., wo dx aus hvak, dhvak i
{&ax in ra/vgj hFax in Kvxvog oben p. 98), dann böhm^ skÄkati. 1
springen, skok, Sprung li. s. w. bei Jordan, Böhm. W. p, 237-8;
der Begrifif springen geht aus dem Begriff (sich) bewegen hervor.
12. *Akd'ala^^, Tochter desThestios {diiu)) Gemahlin desOe-
neus (oi-^aw), Mutter des Meleagros, der auch Sohn des Are«
heisst, darf schwerlich von aü^oi, heilen (eig. drängen, gedrängt»
eng, fest machen^ vgl. ixA^-o/fco mit vgefp-uy oben ^), 192) abge-
leitet werden; ihre ganze Umgebung flüir^ auf die Annahme, da^
— 277 —
Aiihäa ffir jeip Luftwesen zu (lal^n sei (^gl* oben p. 181). 8ollte
man.itun an ik^Hv (eig. sich bewegen) bei Benf. II, 319 denken
dürfen^ von hvar-dh ^ hvar-d in xQo^cko ? Vgl. KoUa),, gehen^ ib.
II, 287, aus äFöA,-^, wo hFok » /uoi in jnolitvf ßkwaxcoj ^ ysA
In lat. amb-ulo, unserm wal-len. Grundbegriff von hvar (d-hva-r,
dbu + r) ist stossen, bewegen, sieb bewegen, daher tcoXilu} verw.
, mit itikXu), xXoifqg u. s. w. Vgl noch äkko/Liai, salio, wo sal aus sa
. -iral =^ (dhv)al, oben p, 240. 246. — Zu MiXeayQog (oben p.
, 121) bemerke -ich noch, dass MfkiF-ayQog ^u FsXv iit iXavPO)
bei Bfenf. II, 300 gehören, MtXiayQoq also äyQav ikavvwv bedeu-
I; ten kann« Der Flussname. Mikrjg bedeutet wohl schnell, celer, vel-
, oxj wie vielleicht auch Mfikavicov (vgl. Jacobi p. 153), der 6e-
^ liebte der Atalante; vgl /nskkot^y eig. Trieb, Spross neben xikofQj
^ uoQog von nikku) (pello, Ttakka^), 'Wie ist es mit Mek^jamnog neben
' ^kdöinnog ? -Da dar häufige Fiussn'ame Mskag {-avog) höchst wahr*
acb^nlich schnell bedeutet, so konnte man sich versucht fühlen,
. mo/^BX die Namen Mtkuvinnogy Jitkavlnntj von f^dkag zu trennen.
4>ilrfte man auch den Mskd/nnavgj den Sohn des Amythaon, füi;
einen @chnellfös^ig^n halten? Vgl. oben p. 120. .
; 13* ^AkltprjQa, ?;, oder l4U(f)€tgaj Stadt in Arkadi^, jdie auf
einem ringsum jäbabfallenden Felsen, lag, zu dem man mehr als
sehn Stadien hinaufsteigen musste;> vgl. Hoffmann p. 1154v Der
Harne könnte 2u Benfey II, 119-sqq. gehören und gleitend^ herab-
^ gleitend, berabschiüpfend, £aHend (labens),|abfallend,abhängig bedeuten ;
lAklq^rjQa wäre ^ dkia&fjQa und bliebe mit dkeitpco zusammen.
Ülgbrigens gehören die von Benfey JI, 119 sqq. behandelten Wör-
! ter zu II, 278 sqq. .309 sqq.^ wo ^inu), ßQid^u) mit dem Begriff
1^ (sich) neigen) neigen ist « drücken (ib. II, 291), dpäHgeUj ge-
' drang, eng, fest 'machen. Vgl. unser kleben mit klamm^ klemmen,
' Klammer ond-ikUmmen (o-xjj^hjitw, ^mo ; vgl. nitor ib. II, 182),
' dann Lab (t^Qo/ußog von d^Qfn^ dhvar-p) u. s. w. oben p. 192, wo
^ Beben ri^ifpw auch AkfpaivijA , akd-in ,• dkdaivo) , lat, alo abzuführen
'waren; dkd- ist =* dQ& \n dgid/Liog, ovdo^^Qsdvg (Euge). Sonst
kannte man den Namen ^Akiq)ijQa auch direct von hvar, hvfi+bh
i)rei Benf. II, 309 sqq. ableiten und mit lat. cliv-us (wenn f. clib-
Qs) combiniren; von hvar, hvri- -t- sh ib. If, 306 sq. (wo man zu
yd^og noch ß^cuaogy nkainogi. hFkuioog hinzufuge) köimen ^'Akaiaa^
jj; siciU . Stadt, die nach Hoffmann p. 2044 auf einer Höhe lag,
*Ak6iaioVy ^6, auch ^Aktaiwbv^ l^kfjaiogt l4ktjaiov KoktSvfj , Ort in
Elis^-(Hoffraannp.879--880), dann der JBergn. Alesion, to oq(^ ro
lAk/joiov (ib.p. 1 127) stammen : ifliese Namen könnten geneigt sa declivis
bedeuten, während im Namen ^Akfjaioy neöiov, ov6ag^ r6^ ein an-
derer Betriff ^ach, Blach-feld) stecken mag. Das Wort uknaov,
Becher, hat schoti Benfey II, 298 richtig durch gekrümmt, rund,
gebogen (vgl. unser Becher und gr. ßUog neben uyyog) erklärt.
14. "AkTT t]v6g.it6hg oder 'Aknfjvoi, öl, Stddt bei den Tiierwo-
p^len, 'Akn(jiivx)g, 6^^ ^e^ und Stadt in Makedonien. Hoffmann p.
— 278 —
484 weht in dieseo Nameo daa Wort Alp, gael. alpä, Berg; vgl.
die Alb, Bergnanre in Schwaben und Baiöm. Oehdrt Alp, AÜb va-
sammen mit Alm (Bergweide), wie ScAwenck annimmt, go steBe
ich das Wort vemnithungewelse zu Benfey n, 309 dqq., wo A(h
<jpo^, cliY-u8 (wenn f. clib-us) u. s. w. Der Begriff Berg wäre am
dem Begriff Neige entsprangen. Ebendahin gehören, kann nnser
Wort Alp (fjmdXijgj riipvg)^ indem der Begriff neigen = drucken,
ib. n, 291 (obenp. 192); mit ^inw t hF^io ib. U, 810 gdiSit
^oXtiffq f. hFcfXsh'6q, femer juoXvßog, ju^Xvß^og (^ e= y os h?),
plambum (peshv) sosammen. Der Begriff neigen «s drücken liegt
aach in /uägnTw ib. 11^ 31 0> oben p. 11 8, 0ig. neigen^ engen, zwin-
gen, ewacken s drücken, packen (dazu vgl. *AXg)iTtij packeöd) ond
endlich in dXtpälvw, '^Xq>w, wo der Begriff erlangen , finden üb
packen, greifen und der Begriff nShten aus fest, dicht, dick maehen
{nfjywiui EU vgl. mit packen) entsprang ; iuoQ(ptj bedeutet die ge-
drängte, geengte, gefestete, gefttgte » gemachte G^e8talt
I4a. jiXipetogg o. Vgl. oben p. 9. Diesen Namen setze lA
Jetzt in Verbindung mit eXa^pog, iXatpQog, von der ^Wurzel (djhyStt
bei Benfey II, 309 sqq., wo Ql/iKpoh ^(»lemvo^, naqndXifLioq ; dhyrl-P;
dhvfi-bh fst ■== dhvfi-h in r^i/m^ hvfi-h in a-ndg^to, sg/pfiai'^
U, 279 sq. Grundbegriff ist bewegen (eig. stossen, drSngen, treiben,
in Bewegung setzen). Za hvfi-p gehört auch nnser Wort lanfift I
Demnach wäTe*AXipii6g ganz gleichbedeutet^d mit Snfgj^^tog.^Y^. nodi
'EXftp-jjviOQy ^Ekn^^vtDQ (obei\p.39), worin -^jjvcoq von hvän bei Berffl,
58 ißahtj) stammen kann. Vgl% oben p. 257. Der nnit der Arteniflver-
bondene Alpheios bei Jacobi p. 80 ist vielleicht eide bedeotsuM
mythol. Person und vop dem Flnssgötte zu trennen ; dasselbe ^^
vom 2ni^yii6g bei Jacobi p. 755 (neben Bcoqoc, der ganz = Uv^
oben p. 1 93). Vgl. noch' aaXdßTj, heftige Bewegung, oben p. 197
(aus sa -t- vfi-bh = hvfi in ndXXw bei Benf. II, 293). Die ür-
wurzel, woher ^AXtpftoq stammt, ist vielleicht vollständig erbalten im
NkmcQ OäXmog, o, Sohn des Aktoriden Eurytos ; vgl. unser ti^-
ben mit werfen (dhvfi-p : hvri-p, vri-p), gr. d-gsn in rgdipw, ^(«V
ßog mit unserm Lab und aA9)«tVcr) (obenp. 277.192), worin der Be-
griff treiben, drängen » gedrang, eng, fest; dicht machen (daher
packen, fassen, erreichen, erlangen, vergl. Xajufidvoß , Xaßuv , unser
greifen bei Benf. II, 135 sqq.," wo gfi- aus hvri- in hvfip.-vnp
varp : fxaqn ib. II, 310, oben p. 118).
15. ^A/LidX&eid, 17, *) die Ziege, welche den kret. Zeus nährte,
•)elrte Nymphe^ die den Zeus aufnährt; vgl. Jacobi p. 82-3, ^«^
auch die bisherigen Deutungsversnche'des N. mittheilt. Ich möchte den
dunkeln Namen mit (liXötOy erweichen, schmelzen, fliessen machen,
/Litldo/Ltai, zerfliessen, verschmelzen, zusammenstellet. Da jusli-fn
aus hFfXd^t) (vgl. Forsch."!,, 177 sqq.), so gehören damit zusaai-
men /XiS-ij, Weichlichkeit, üeppigkeit, ;fAiJ«mi>, j^Aw^aroV, weich-
lich, üppig, ;^Ai^M(o, weichlich, üppig sein, deren einfachere Forni
in ;(XiWf schmelzen-, zerfliessen , verw. mii/uXd(o, erscheint. Der
I
— J79 --
Name ^-uaA^fia achelnt sehr fliessend^ ttberfllessend cu bedeuten
und sicli aaf die üppig strotzepdeD, vollen Euter oder Brüste zu
beziehep; die Zeusnährenn wäre als f4rj}cag ov&arosaaa, ovd-ar/a
gefasst worden, wohl die passendste Bezeichnung für die Ziege,
deren Hörn .als - pars pro tbto für das. Symbol der Fruchtbarkeit-
I galt.«^;^ Andere werden 'AjnuX&stn lieber mit gr« ßXad^ in ßkaa-
. Two) aus hFkad- = böhm. mlad zusammenbringen. Vgl. Jordan,
Böhm. Wörterb. p\105— 6 und dazu ,p. 222; wo rod (Benfey II,
. 336. 28 sq,). ^
j ^löek.^^^luviqogj^, auch *A/4Vi(sa6q (wie Kriq>ia6qj K?j(piaa6g)f
^ Ort und Fluss auf Kreta (daher ^A^vialieg vv/ng>ai)y kann gewun-
' den, geschlängelt bedeuten. Vgt hvap bei Benf. II, 325, wo x^ß^^
. Ks Haf4nvXog (f. A^a/^o^) anzusetzen; mit j^aj9-og stimipt YoUstän-
r ^ig . böhm. heb, Bug, Gelenk, heb-ky', heb-ny', biegsam, geschmei-
dig (vgl: Jordan, Böhm. Wörterb. p. 44), wozu ich gr. dfxvog^ Lamin
(wohl von der biegsannen e= weichen Wolle benannt) stelle , für
ußvog^ynQ.jQifAVog für eqtßvog. Vergl. unser Wort Weib (oben p.
2t)5 u.) und dazu gr, yvv// (von (d)hvan «= (d)hvap, öbeta p. 195*
' 249 sq.). Sonst könnte dfivog auch zu (d)hvam gehören^ worüber
'■ oben p. 242. 243.
' 16, ^Afimkog, o',* Name vieler Vorgebirge ,. scheint ganz ■=
: unaerm Wort Wipfel, Gipfel und gehört 'wohl zu Benf. ,11, 324 sq.,
wo die Wurzel (d)bvap, neigen, biegen, krümmen, = xa(u)7i in xa^;c-
' vkogj .xäfi7i(r)wj «= dhvip in ctiW^ oben p. 226; dorthni gehören
' auch gr. Siftnv^^ ^'A/unv^- CAo^lag) , af^ßrj^ ä^ßojv^ ci/ußi^y äf^ßvi
^ und noch einige Eigennamen. Zunächst stelle ich dorthin ^'A[xmta^
^ ijj Stadt in Messenien, auf einem hohen Felsen gelegen, nach Hoff-
^ mann p. 1024^ dann ^Afiq>ivog^ o, Fluss in Messenien^ eig. der
Gebogene, Gekrümmte^ vgl. Hvßtrov, .cubitus^ Ell-bogen, wo avß =
' hvabh s= di^, d/ug)] femer ^A/n(piaaaj 77, Stadt in Lokris mit einer
auf einem hohen Felsen gelegenen. Akropole (HoSmann p. 483),
sei es dass ^A/t^cpiaoa für ^'A/tiq^Tfa oder für ^A/Licfixja (vgl. üf^ßi^)
steht. Gehören hieher auch ^'A/Ltßtxsg, oi, Ort in Sicilien^ 14/Liq)l»
xcuay 17, Stadt in Phokis, l^cpfvai, aJ, auch 'Acpsvaij (vgl. Maxeva,
tA(psra = ^Aq>iTdt6og oSog bei Paus.), Vorgebirge und Stadt in
Thessalien (wofür. man gewöhnlich an d(perf]g, dcpfifJQiov vonay/-
^^« denkt), '-Äfiivcty »f,- ''Aq>i&vai, al (vgl. nsk-iövogy /uan-sd vog)*^
Zuletzt erwähne ich EvQvafjinog^ Ort in Thessalien^ bei HofFmann
p. 306, wo a^w « Fa^TT, 'Ya^xr oben p. '241.
17. l'i/uv&dcDv, ©; Sohn des Kretheus (des Hiirt-igen) und der
Tyro, ist oben p; 19 mit unserm Wort lyiuth zusammengestellt
.worden.. ' Wäre diese Etymologie richtig, so könnte der Name ur-
sprünglich einen Luftdämo'n bezeichnen und \väre erst später auf
Geist und Verstand bezogen worden. Wahrscheinlicher aber ist mir,
dass 'A'^iv&dwv zu Benf. I, 253 sqq. gehört, wo vadh , vädh in
/un^og, Schlacht, Getümmel (vgl. va^ivi^ ob f. Fv&iulvtj, FadfUvrj)
aid^siOf stossen, treiben, u&iJQ^,!ATd^ig (oh^np,273.l4)iev&vg,ldvgf
— 280 —
l&v(ofr dazu gehören böchst wahracbeinlich aa«h die oben p. 119
sq. angeführten Namen. Da die von Benf. I, 537 sqq. behandelte
Wurzel <j(p aus sa + hva, dhva, dhu ist^ so kommt cJ&sm in Ver-
wandtschaft mit unserm a-puten, gr. a^mvio), jriellelcht f. a-mvikd
(vgl. tfniS'ogy tf/tvdog)f Ttvöu^t^io, nfjddwy jnJvcw,. Trovg' (vgl. ob«D
p. 182; wenn nov^ eig. stossend « stampfend, auf-tretend bedeo-
tet, so vergleicht sich unser bossen , Am-boss , worin hvad* «= eod
in lat. cudere, in-cus, ^ hvat : pat in nard^rpia ; vgl. die Urwnnei
dlivat oben p. 62. 159); Grandbegri£f ist stossen, daher änstoswn,
treiben, heftig bewo|[cen, schwingen u. s. w. Dio'Sa den letztgenaon-
ten Wörtern liegende Drwurzd (d)hvad ist vollständig erhalten Ib
lat. studere, (s)tuditare, (s)tundere) unserm stossen, stutsen, stottoVi
die sieh zu bossen und cudere« verbalten wie &€iyio zu *iph»j m
xcc/vcj oder wie stechen, Stachel,' d-fjyw, Tangel, tengeln, deogeh, \
Dachtel zu o^tpaCto, (päygog (Wetzstein), Bengel, Jbochen, pochen,
ndx^ro^ (oben p. I6O9 vgl. p. 98, wo kvx, stolisen, aus HFm^
nvH in i/f^nevxtjg), Hecht, hacicen, hauen u. s. w. (vgl. aucB AcM
neben S-tachel, ra^vg i ^a^vg^ oben p. 98, neben dx^, KXQog^ mk)
o^Qß 9>o^^?% DJe Wnrzelform hvad ist erhalten in unserm Wort
s-chiessen (oben p. 164. 190), eig. stossen (vgl. Schwenck's D.W.
s.v.), lat. cudere und gr. .Kuä/ttog, d. b. auf-schiesseitd, S-efaossa
8-pross, wo xtt^ = hFad : hFo6 m ai^og für Sdjog; hvAd konnte
zu hmad werden wie dhvft zu dhmd^ gihva zu g'ihma , hval cn
hmal (Benf. II, 274. 283) , daher unser Schlesien, scheissen (rgt.
SchWenck s. v. und Benf. II, 171 über axcoQ) mit sch-meissen iden-
tisch, sein Icann (vgl. hauchen mit sch-raauchen und oben p.2 1 6u.). Mit
schmeissen aber gehören zusammen schmitzen, Sebmitze, Scbroatie
(Baum-stumpf, vgl. stutzen = stossen), schmettern, zer-schmettem
(vgl. /uv&og und hqsxiü neben d^dcsaM oben p. 181, dazu noser
8-prechen p. 167), Meissel, Messer, Metzger, ferner gr. fxdcxii^
fiod-og, fuarvXXiOj fUTvXog, lat. mutilus, meter'e u. s. w. Zn'J'
^v&dwv passt unser Wort munter, eig. rege, beweglich, wie üt'ro-
fÄUTogy selbst-bewegt, von der Wurzel ((lh}mä für (dh)vä, stossen,
bei Benfey 11, 274, die auch in lat. movere liegt. Wenn mnnter
mit mahnen zusammengehört, wie Schwenck glaubt^ so gehört auch
mahnen zur Wurzel ma -f- n, bewegen, stossen, treiben, worüber im
Art. Ms/iivwv (weiter unten). Vgl. Btix/og' p. 287.
18. ^AvavQüg^ 0, Fljiss in Thessalien, gehört entweder zu sna
(vJw, fliessen) bei Benf. II, 52 sqq. oder aber zu Benfey II, 63,
wo Sskrit knu, tönen, aus ka-nu, hva-nu (htn-n «= lat. can-o) =
yaw, /w in ;ri/Q/7, /voogy auch xvnog, xvoij, Lärm, Knarrep ; eben-
dahin gehört xwfaw, xw^do/uat, knurreq , verw. mit knarren und
dies mit Sskrit nar-d, tönen, ib. n, 55. Der ^AvuvQog wäre so
als rauschender Fluss bezeichnet, wie der indische F;1uss Narmadl
^AvavQog steht entweder für hi^avQog oder für h'Favav-Qdg von der
Wutzelform hva-nu, wober auch xiyv-Qog. Da tönen «a hallen, hell
sein a. leuchten, so ist mit "Avav^og verw. das Wort vm^^np ^
— 881 —
I cä&oip. Dieselbe Betleutting kann der Flu8BBBime:^J4voino^ ^er tn
, Akarnanien und Sicilteb yorkiotmnit) haben ; vgl: bya-ndE-p in xoVä-
I ߀}^f nebst nnserni knappen e^ knarren, knurren, eig. tönen; dock
: könnte sowohl dieser Name -als der böotische Flussname Kvamo^;
. Kvüinog auch den gewundenen- Fluss bezeichnen, naehB^nf. II, 184
I (wo -auch Ttgö-vcttn-jjg anzusetzen). . *
, • 19. ^'jiiy&eta, ij,. Stadt in Messenien, wird von Einigen für «
'^Qotf^la d. h. die aufspringende^ hohe Bergstadt gehalten; Ist diese
.. Ideptificatiqn richtig, so Iäsat^8ich für die Erklärung desN^'^^v^na
]g die Grundbedeutnng der Wurzel Fa&, Fav& {äv&ogj heranzieheb^^
"j woraus wir bereits oben p. 14.273^ den N. 'Ar^tg .erklärten» Ausser
^ ^jivd-ua erwähne ich noch mehreria - andere möglicher Weise eben^
^ üdls aus dem Grundbegriff der Wurzel. Fa(v)^ zu erklärende Na-
jjmeny* wobei ich. Zugleich bemerke, dass auch das p. 1 4 angezogene
_ Wort xav^og nicht übersehen werden darf, womit v eileicht aW«*
' g^wvj Kinn, zusammengehört, ein. Wort, das Benfey I, 77 vorsebnell
mit äyd^og^ verbunden hat: l4v&t}iciy^ ij, KtislensUCdt in BÖotien
mit einem Qafen,. derei^ Akropolis auf einem Felsen lag (Hoff mann
■p. 597—8); '^vd-fjnokigyijy Stadt in- Lofcris (ib. p. 482) ; L^y^^yVi;,
"^Aw&dva^ rjj Prt in Kynuria'; Itivd^ükvlq, 17, Beiname der die äu»-.
^Bocste Ostspitze des Pelpponnes bndendern Stadt Trözen (Hoffmänfi
^p* 1257 sq.), angeblich benannt von -^^^-ceC) 0, Sohn des Posei-
""den; l/^r&jjXfjj 1;, Flecken in Phokis mit einem H^fen (ib. p. 332);
IdvSuvlqLy 1^^ Stadt in Messenien; Residenz der vordorischen Könige.
"(Vgl. auch oben p. 171 — 2). Gehören hieher auch das Wort av^.
^ drjQa,TUy erhöhte Ufer^ und der Name ^.^vJfi^a^ r«, Stadt in My-
sien, die nach Hofimann p. 1663 am sird westlichen Fusee dea Gar-
garos lag? [Ob der Flussn. /7oAi;-aV^>7C in Chaonien = viele Wen^
dangen, Krümmungen habend? VergLauch den lokr. Stadtnamen
Oiav&7j, Oifiv&fiaf worin vielleicht sa + Fav^^ steckt].
20. ^ApTiaaa, ?; ,~ Hafenstadt auf Lesbos, könnte von einem
Worte «yri§ =5 ävrv^ (vergl. ä/ußt^y afißv^ und den Eigennamen
^^vTi%) Stammen. Da» Wort ävT-vi gehört sammt aVr-()or, antrum
zn Benfey II, 323, wo uflser. wenden, winden ^ drehen, krümmen.
"yivTiaaa iäx. ^Avvr^a wäre als gekrümmter ,. gebogener , eingebo-
gener Ort, alB. Bucht, Hafen bezeichnet. Dass Antissa mit Issa zu
«verbinden jsei, Ist nicht .wahrscheinlich^ vgl Hoffinann p. 1459 und
oben p. 171—2.
■20a. l47tdXavQog^ 6, Berg in Arkadien, nach Curtius, Peiop.^
I, Sllj l4n^kavQov, ro, Berg öder gebirgige LocaUtat an Arkadien,
kann zu .Benfey II, 298 gehören, wo FaXv, Fuk in nQoaXjjgj pro-
elivis u. 8. w., von der Wuri^el (dh)var^ vfi, neigen; biegen, d)re-
heD, krümmen. v^7r-fAai;-(>oi^ bedeutete also äb-geneigt, niederwärts-
gekrümmt, gebogen, abschüssig. Vgl. altnord. afhallr, afhöll, afhalt,
abhängig (von Bergen) bei Dietrich, Altnord. ^Leseb. p. 230, wo-
rin -hailr 2u Benf. 11^ 284 (halU^ halda, krümmen, neigen, Tcrgl.
UDfler» Wwv Halde, hold) fehört.
■
il
Da
li^
— S8S —
21* l^Qdxvy&o^f 6, Name zweier Berge (hi Aetollen und Bö-
•tlen) ; ^j^gcC^og, o, Vorgebirge Achi^a's, nach Cartius^ Pelop. 1, 426
(ygl. p. 450) Tiellelcht = ^A^fiviov^ worüber oben p. 47. Diese j Si
Namen erklären sich von selbst, wenn man das oben p. 63 iq. I A^
Ausgeführte sa Rathe sieht. Dort erkannten wir eine Urvmnd J ^,
dbvar-k, -h (^o'(>-w^i f. ^^©(HW/Mi ; dhyar von dhva, dbu) = ^^ \tr
&(ftx in rgi/ia^ ^()^o/uai,shvark o.hvarh in aniQyta^ ^unserm s->prio|!eB, | ^/^
and in nig^a » ax()/( (Hea-schrecke ^ Hen-s-^pringer, vgl. w^
vfnp s nä^vorf/f a-xo/^cn a a-nvQ-'&li^üi), von der auch unser Wort
B<Mrg, eig. das Anlq;)ringende, abstammt. Za xQiy^ bei Benfey U,
^79 sq. füge man noch das Wort dqiYogy schnell, sammt lioSa^
noidgxfjg, fass-schnell, schnelifüssig und -den Eigennamen !^%i/| 9,
das Scltiff der Argonauten, eig. das laufende, falirende. Vgl. aieli
die kleinasiat. Bergnamen BipiiCvvTog (BfQixvyd'€^^ , und 'Äff»-
»cfvf] (Jacöbi p. 123), femer "E^? (ib^ p. 325—6).
. 22« ji^sitpovrr^, d. Vgl. oben p. 18. Dürfte man von den
Mythos absehen^ wonach Hermes den Argos t^dtete, oder viefaiMiii
den Mythos selbst erst aus jenem Beinamen des Hermes herieita,
80 Hesse sich ^AQyBifp6vrr^ durch schnell-gehend «a Bote, Liofff
erklären. Vgl. dq^og^ schnell, und hvan : ßav in ßaiyw bei Bakj
n,'58 (eig. bewegen, sich bewegen, aus dhva-n.ib. .II, 274^*;
vgl. oben p. 227. 229. 247—8), dann den Art. ra^youpia w. i,
wo rogyo'tpovfj a schnell (sich) bewegend, gehend. Auch in M-
Xsgofpövvrjg (vgl. w. u.), TIöXvip^vTijg (UeroM), IlöXvßwTf^j TVth
(p^rrjQ u. aa. Namen kann die Wurzel hva, (sieh) bewegen, gthA j ^r~i
bei Benf. II, 58 {o-näwv) gesucht werden.- ; w
23. \4g8&ovaa, i^. Vgl. oben p. 11. Der Name könnte wA \k
mit egi&u, iQS&i^o) , ogodvvo) zusammengehören und beweglA hjr.
rege, rasch bedeuten. Die genannten Wörter gehören zu hTtf-^ \\
bei Benf. II, 318 sqq., wo ik&nv, niXfv&og, xqaddw {KQij^-ikf \
hurtig), yerw. mit sQ/o/Liai , a^nig/M {^^mp^irjg = 2-n^Q/Kf vo
hvardh = hvarh), eig. stossen &= anstossen, in Bewegung setien«
schwingen, sich bewegen (dhvag' ib. EL, 275. 21 , von dhu, stee-
sen)^ r(>i^/w ib. II, 279 sq. {d^oQWfxi, ^qC^ oben p. 64). Mitjfoo^
ooi, schwingen, gehören zusammen unser s-pritzen (jtuQd^amg)
gr. aQ$(a^ benetzen ; vgl. s-pritzen = schwingen, werfen mit
gen, sprenkeln und mit s-pringen (a-nvQ&lCio) »b (sich) schwingen,
bewegen. Danach kann yiQs&ovaa als sich bewegende, gehende,
laufende oder aber als springende QueHe bezeichnet sein; vgL^'«»
mit unserm tanzen bei Benf. II, 274 — 5, Auch KQ^i^vrj f. ^tQÜrr,
und xQovvog bei Benf. II, 129 sqq. können springend (Spring-qoeil)
bedeuten ; vgl. (r-xa/()0), a^iCiQTäa), o-xoQvog, xogvotp = ncigvotj', ^^
Hog : naQ auf hvar, springen, = dhvar oben p. 64, zu redaciren.
Die in a-xigräo) erscheinende Wurzelform hvar-t (oder hvar-th?
vgl. a-nvQ&i^Mj naQ&dvog, UagdiivOTraiog oben p. 103. 247 sq
mit noovig u. s. w.) steckt vielleicht auch im Namen der Pbäaken-
königin l^Qfjrtj, die demnach als hurtige bezeichnet wäre; sonst
»rct
lacb
— Ä8S —
i Hesse sich A^^tt^ miob zu (hv)ar, bewegeOi treiben i)el Beid^y II,
1,^305 stellen, wo fa^ Ixi-^AQ^vq, ^AQijg .^ FeXv in iXavvfa anzu^
|. setzen. Ygl. Kq^jt^j für KQi^rt] oben-p. "96 und den Namen der
I Aresinsel Areteias, die wohlals 8tunnesinsel -bezeichnet ist^ Uebri-
igens ist aQd-, uged-^ woher Aretbuda, » dX& (in Althäa, oben p.
} 276 sq.)? ?b a«ch =» TaX& in Talthybios (p. 220) ? Vgl, rrjyavw «=
i^yavpv, .^oXoq «a" eAo'c u, aa.
r 24. '^(»xog, 0/ myth. Stammvater der Arkader,- hängt nach
CttTtius^ Peloponn.'I, 156, vielleicht mit £(rx(r)o^, Bär, zusammen«
Da der Bär vielleicht von seinem gedrapgen, engen, dichten- Pelze
benanpt ist (vgl. lat ürsus mit urgere, von dhvar-g bei ßenf. II,
979, wober auch d^dkioq^^i^. drängend, drückend, vergl. ib. U,
291)9 -SO. könnten die Arka'der als Bewohner des dicht-bewaldeten
Landps bezeichnet sein; vergl.* Curtius p..l79. und -dazu hFaQx,
A^(oax in q>qd(j(no ^nwcvoa) oben p. 256, verw. mit urgeo, far-
^Oj TTQaaaWf sjoi^at, wirken. Sonst könnte W()xag auch ßecg-bewohner
bedeuten; vefgL ^Ajädx-vv^QQ oben p. 282 und dazu noch böhm/
vrrcbowaty', wrebowity', .bergig,, wrch, Gipfel^ Oberes, Höchstes^ ^
i^rrciiol, Spitze, bei Jordan, B.W. p. 306 (gr. d^yog, schnell, eig. j^t
^ch) bewegend, s-pringehd, vgl. über raqyatpia w« u.^ könnte auch ^^
spitz bedeuten, wie &o6q lehrt/. Wie steht es mit ^'Aqyhvvovj A^'
^vov[, to , Käme zweier Vorgebir j;e ? wie mit ^A^Krj, 17, Tochtet
^eff Thaumas, 'Schwester der Iris (oben p. 74)? Letzterer Nam^
bedeutet , wohl schnell (trotz lat. arcus), welchen Begrifi auch die
'Naiden der mythol. Personen , welche ^A^yog {^AQya&og) heissen,
*%n enthalten scheinen. Auch T/joi^ könnte schnell =' laufend^ Bo->
..tili bedeuten und von Igig^ Regenbogen, zu trennen jssin ; vgl; HQijVy
, Wg* Trieb (wie tciXwQ, xd^o^, verw. mit egvog^ Kvß^iQvdü) (Etefi'f.
* n, 305, oben p. 238).
■^ 25. ""Aaxga, \4a^rjy ?f. Ort, in Böotien> am Fusse des Helikon
"' in hoher und rauher Gegend gelegen (vgl Hoffinann p. 554), kann
^ «af-^springend bedeuten, also von .seiner hervorspringenden^ erhabe-
"^ neii Lage benannt sein. - Vergl. . dexagt^a) =~ OTiaQl^a),^ axalgca, wo
*' axüQ fc= x«p in KaiQog oben p. 77, =f= x{a)Q in dxqlg (f.. a-xa^-
^ /g, Heuschrecke, vgl. Maj^-f^ie in xiqxats: dxQlg mit unserm Heu-
!** Vnchrecke) xmd vielleicht in UQo-xiß/g (anders oben p. 188; vergl.
•' Ugono^ag, oben p. 182). Mit dx^tg Giv dkag-lg (= aaxdQlgyon
^^ Ba + xüQj oder für dva-xaglg^) gehören zusammen oxog-vog, xoq-
^ r=-ö^,.»;ra(i-y-o^, vielleicht ^Axa^Qa, rjy Stadt in Achaja; liaQ-y-
^ atfoog (vgl. @rf()m| von d^oqwf^i) , oB auch AXi^i^Qvaaaogj Ko^-
'; ipTtreg^'o, Berg bei Ephesos, Kogatfatat, al, Pelsenins^ln bei Ika-
^ rm/ K^dyoc, 6, Berg in Lykien, Kegxfrfvg;6, Berg in Samos (vgl.
^ oben xigxa ='dxQig) u. aa." Namen, üebügens ist xuq, springen,
' Identisch mit xaip^ xeg in xigag^ xiXkcoj celer bei Benf. H, 174,
indem stossen « *) erschüttern, (sich) heftig bewegen, springen,
^):^ «3. spalten, stechen. Die Wurzel xag = xaX (xeX in KiXkog, /jX
' in '^ÄxtXXfvg oben p. 88) steckt auch in AxaxaXXi^ Name einer
%-
— 884 —
Nymphe > läxdkfjgf U/ik^gj o, FlusuiaDie; vergl. JfoA^, XaAAo^
KukXf^ (Flussnamen) , wosu Miki^ (Flmaiiaine) sich yerbaiteD
kann wie ^uX, /LitQ in /nikka^j. iahqo^ Jan jc^A in idkwQ (sofo^
elg. Trieb). Vgl. oben p. 277 (ond Kukh^wj w. n«).
26. *AaadQaxog, o, 8ohn des Tros, Gross vater des Anchisei^
ist ein Namu, deir man (vgl. Forsch. I^ 183) voTeüig für oiieiite-
tischen Ursprungs gehalten hat, da or sehr gut aus dem Griedii-
schen gedeutet werden Icann.- Vgl. JSvQuicovaatr (oben p. 218)) wo-
rin sa+(h)vrak. Ebenso kann Itiaadgcocog tWaihyJFaQaxog albäm,
von der Wurzel s-hvark, die in danägayog^ ucfipuQnyogj Spargd,
bei Benf. I, 588 steckt; Spargel ist ■= springend^ auf-spriBgeod:?
sich erhebend, spriessend, sprossend, Yergl. dhvar-k - in r^i/ra W
Benfay ü, 279 sq., » byark in d-d'^q)dQayoc 9 unserm spriaf«!,
▼erw. mit sehrecken, gr. oQyog^ no^oQyog, no^uoxijgj yo^g^ «F
{\gl ' raQyatpi</i w. u.). So könnte 'Acüo^oacog f. W-fr(A)fi«^
ganz gleichbedeutend sein mit Tgaig oben p. 339^ Auch. ^At^^
Aivelag, IXog n.. aa. troische Personen sind wahrscheinlich ab hrf-
tig bewegte, schnelle Wesen (der Luft} zn fassen ; dasselbe ^
von BuTua (vgl. w. u.), der Mutter des Tros, vielleicht auch tob
^^X^oviog, seinem Vater, dessen Name auf igi &= ^EQi-ßoia^ üt^
ßota (vgl. vkeT fliiQi&oog w.u.) und x^ = hvA-n bei Benin» 58
(ßtuvwi) reducirt werden kann. -So mag auch ^dQStx.vog w J^ ö
Sgafjmv bei Benf. II, 228 gehören, sei es dass ^fdg^avog f. Jb^
j|»a*^o^ oder für ^dgd^uvog zu nehmen ist. . loh überaeuge w^
immer mehr, dass sämmtliche troische Götter undHeroen für Un-
wesen au halten sind. [Zu Jdgdavog vgl. unser s-priessen, S-pross,
worin hvfi-d = dhvfi-d in d^gtdal^, d-goddi, verw. sind Borste,
Gerste, }cqi&^ t xQi^fj, hFQtdtjy hord-eum; vgl. Benf. II, 110, wo
bhfl : hvri : dhvfi in ^6qvv[xi oben p. 64].
27. \larvakogy 0, ein Troer, ist ein N.«me, worin schwerlich
das Wort davi) steckt. Dasselbe gilt Von mehreren anderen Eig^o-
namen, die sich leicht erklären^ wenn wir ^Aarv'- durch seboeU
übersetzen. ^ Vgl. ^Aaxvyovogj Sohn des Priamos {yov &= hvan bei
Benf. 11, 58, wo ßulvw), \4arv7ivkog (oben p. 246), ^^aTvmUKh
Tochter der Perimede, Enkelin dos Oeneus ^des Stürmischen), !^<^-
rvvoog, Sohn des Hgoxiduiv (vgL 'Inno'^voog j von. hnu, bewegÄ
bei Benf. II, 182, woher ^ioftm, gehen, ^eig. sich bewegen; iQ
riQOTiuiüv vgl. riQO&orjvcüQ y wo ngo&o =■ anvg&Oy antg/o , vergl
anvgx^iCü), ansg/co und unser springen, -tjvwg aber «= kF^jr-^
von hvan bei Benf. II, 58, 4)b^ p,2b7)f^AaTvßio^, l^arvßi/jg, Sohn des
Herakles (-ßtag zu ßu, ßuivü)), \iarv6yrj^ Tochter des Aktor, (k^
Simoeis, des Phylas, des Laomedon, Schwester des Podarkes a. &
w. (worin -öyrj zu veh-ere, be-wegen passt) u. aa. Ich bin voll-
kommen überzeugt, dass ^Aavv^ hier = schnell ist, obwohl ich üb*
die Etymologie im Zweifel bin. Man kann an ylv&ig (spitz), A^
in fvd-vg^ Faß- in aj&tco denken und ein Wort dr&v, stossend.
treibend « schnell (vgl. &o6g von dhu bei Benf. .II, 274) anneh-
— J86 —
jroeny das daDn Im Mund des Volkes zjX'.aoTv wurde. Auch kami
■ man dcrtv für cKTro: nehmen und von der in unsern Wörtei:n wetzen,
■betzen liegenden Wurzel: byad 'leiten., •. so dass dito s=: äavo, g€^
.hetzt = ßcbnell . bedeutete. Vgl. ?l^-xaffrQc, '/orictterr//, worinf -ytaattf
^höchst wahrscheinlich angeH*ieben .bedeutet. Diese Wurzel hvad i^.
^ißcti bei Benfey II, 58 -bedeutet ei^* stossen sa anstossen, in Be-
^wegung setzen , daher bewegen , sich bewegen s gehen , vadere,
^ßaS(^Hv] vgL närogy novg mit fräraWco und • unser m bossen, lat.
^cctdercj ierner mit nfjädlo, -wobei der Begriff der heftigen Bewegung
.^SQ Grande liegt. An Benfey II; 263 (wo neben oV^v, schnell, aueh'
IjfiOT^, aW(>t; . bestehen konnte, da vgv aus arQv) zu denken wiili
Igimir nicht behagen. Vgl. auch Bent IL, 275, wo apa-dhvasta^ zer^
^stOBsen, gr. SvsaTog, 6^ ein aus zerstossenem Gewürm bereiteter
^IVfUik, d^vdoTTjgf Mörserkeule (Stösser) u. s. w. ; -^hvasta, ^JFatrro,
j(M)Fkii(TTö,j gestossen, 'kann «= getrieben, in Bewegung gesetzt^^ .
^^Behnell sein. Vgl. Thyqstes, Thestiös, Thestis, Thetis^ oben p. 162^
^ond Jacobi ^. 4rVo Qiqx^og = QÄctq =» ^AyjXwog^ dann den Art*
^aariävki^ wt u. (n. oben p. 258. 263. 280)' v
^. 2S: ''^ioomog, o. Vgl. ojben p. 12. Wie ich jetzt sehe, kann *
^püm m Behf. I, 342 gehören,' wo unser sch-weben, sch-weifen,%
-^t, vibrare, bewegen, schwingen, von vip :,vap = hvap in kap:-
ib. H, 323. (heftig' bewegen) ;* xergl. auch unser hüpfen und dazu
jobon p. . 248. 252 sq. jiO'WJiog könnte wus-elig (oben" p. 258)
sb' eilig, bewegt, also so viel yr\e2mg/Si6g bedeuten. So kann map
aneh Msv-^cSnrj (vgl. avro^f^axog^ von ^a, /war, bewegen, woher auch
nlat. * met-us, Furcht, eig' Bewegung), ^Ivamog^ Sivconrj (vgl. über
.Ölyfvg weiter unten, wo Fiv, Fi, bewegen, verw. mi£ aFav^ aFiv
jin -aalvtalj Givlov)y ferner ^nomtvg (vgl. über ^£nsi6g weiter unten),
Ovntg^f ^iinig, ^EQiwntg^ Alawnog (vgl. Atawv oben p. 275), ^ihf/
auf die. Wurzel am » väp bei Benfej I, 342 reduciren; Odmg^
"iQntg kann sch-webeild, hüpfend, spridgend, sich schnell bewegend,
"hurtig, flink bedeuten, ^it wn identisch sein kann an in ^Anig,.
riSQianig (vgl, über JJfi^i&oog w. u.) , ^ in Alarjnog , *AX&?]7iog
'u* aa. Namen. — Was den ^'Aatog kußcov betrifft, so erinnere ich
^ab altnord. vos, väs, Nässe (Dietrich^ Altn. Leseb. p. .283. 286),
^aKn,. tasl,»althd. wasal, Feuchtigkeit; Wasser; das Wasser kann
ale das'wus-^lige^ sieb bewegende, gehende, rinnende bezeichnet *
seip ; vgl. vSo)q mit vadere, ßaäl^u) (ß aus hvj nach Benf. II, 58)»
Uebrig6ns steckt die Wurzel Faa, sich bewegen, gehen, laufen,
fliesseu vielleicht auch in ijiwv, Ufer, Gestade , -Küste des Meeres^
für FrjGuuv, dann im Namen der 'Haiovrj, die auch QedvetQa hiess
(v-on &o6g und hVan «= j^av in ßatva»); ob aiich-in «a^ev^f? Dazu
"Tcrgleicht öiöh änaa, Nasse, bei Beut 11, 225, von der Wurzelt
dvisfay die aus dhvi-sh, dhTa- n, 275: 21 (wo sch-wingen, ba-
-wegen) entsprungen ist; vgl. ib.> II, 205 sq. mit II, 274 (dhva:
dva wie 11, 228. 263). Ebenfalls bieher gehörig und den Begriff
der heftigen Bewegung, nicht ^e6 Fliessens, des Feuchtseins zu
*r*
— J86 —
enthalten scheint der Narae *Hl'oy^f, der mit ^tj9oviv^ wechselt
(Jacobi p. 2Ö1 sq. 293), worüber weiter unten im Art Jla\ das-
selbe gilt vom Namen Tlftlwv iüi *Fij<nTl}üv ^ wo J^iycy ca tija m
Iijawvt ^laavjv sein kann. — Der Erdtfaeil Wa/a kann als Wasser-
land, als Küste bezeichnet sein, während die mythoh Personen ^Affk^
^'Aoiög (Sohn des Dymaa, Bruder des Hel^riie). als woaelige, be-
wegliche, schneite« Wesen bezeichnet sein können. Veit^andt sind
AiacDv (wo Fta » F(ia).nnd Qfjaev^f^o dlkFeur =: Foia] dbras
steckt vielleicht auch in angels. tbys, Sturm, altnord. thysja, hio-
stürmen, theysa, rasch hinstiirmen, wo der Grundbegriff stossen;
v^L dhu bei Benf. II, 271 sqq.
29. Avyiiag^ 6, Sohn des. Phorbas (oben p/ 353)9 bedeotel
schweslich glänzend (von avyi])j sondern vielmehr beweglich^ sdioelL
Vgl. Benf. II, 125, yroa^-og, hell, schnell, von gfi : hvfi =ghn,
spargere, lucere II, 195, » hvfi in unsertn werfen II, 309 sqq.
(eig. stossen s^ in Bewegung setzen, schwingen); neben (d)livci-fi
bestand dhva-g' (ib. II, 27Ö. 21), woher unser Tag (oben p. 228),
gr. (j^yyog und avy/y, lat. ig-nis.(obefl p. 275u,). Wie in lat mi-
care, vibrare, gr. aioXogf unserm flunkjem, flinkem (vgl.* flink und
den Nachtrag zu Aev^d-ia) der Begrilf desL Glänzens, Schimmenu
aus dem der schnellen Bewegung hervorgegangen ist, so auch
in avyj]j welches Wort mit äyw, bewegen, treiben; (vwgL lalon.
ßayog : Fayog, = dyog), cJict;^, o^vg, tj^Jjgl nahe verwandt, ist Non
suche ich im Namen Avy^lag mit Entschiedenheit den Grun4begriff
der Wurzel (dh) vag'. Vgl. Schwenck s. v. Gaukel, wo altnord. geig*,
zittern u. s. w. (aus hva-, h vi* und Gi^ttul'al; in uXyXri steciuFf/
«=» Fay in av^rj; vergl. oben p. 267 ir.). Dürfen wir nun auch
im Namen Avy/j, Avyiiu den Begriff der schnellen Bewegung su-
chen? Denselben Zweifel erhebe ich über AXyXrj (Jacobi p. 411
sq.), Mcuga, Srilßf], ^rsgomjj ^AaxiQonrj u. aa. Kamen, deren
eigentlicher Sinn nicht sowohl nach den vorhandenen griech. Sprach-
mitteln, als vielmehr nach der Bedeutung der Namen jener mythol
Personen zu bestimmen ist, in deren Gesellschaft Atykfj^ Md^^-
s. w. erscheinen. — Dass AvyUag auch Sohn des Helios genannt
wird," darf uns nicht anfechten ; bei dieser Genealogie liegt ein Irr-
thum zu Grunde^ wie daraus erhellt, dass er auch Sohn . des Eleios
heisst Vgl. Jacobi p. 173. [Zu Stilbe vgl. oben p, 265.]
30. Baitty ?;, Berg auf Kephallenia, angeblich Jbenaunt Ton
BoLog^ o, auch Bdi'og, Steuermann des Odysseus, nach dem auch
Baiai, Baiat, at, Bajae in Campanien und. die Bucht daselbst, wo-
rin er sein Gvab fand, benannt sein sollen. In den Namen Baia,
Batai erscheint die Grundbedeutung des Wortes ßcuoq, ^^ßatog, cJ?-
niedrig, geneigt, gebogen, von der Wurzel hva bei Benfey II, 320
sq., woher auch a?«, yata für kFoua (oben p. 195); aus hva + g
entstand hvag' = bhag', bhug' ib. II, 20, woher unsere Wörter bie-
gen, Bug, Bucht u. 8. w. Zu beachten ist auch ;^arog, o, der (ge-
krümmte) Hirtenstab (vgl. Forsch. I, 3), worin hva : ^v, ;^aF, /ö/»
v
— 287 —
^ wie in ßatog hva : ßv, ßaFj ßaj. Verwandt sind die Wörter /9#tf^,
^ Bpgen, ß{(^ Gewalt, ßid^w^ worin hvi <= hva, neigen, biegen 0
-,. bezwingen (vgl. vlxfj bei Benf. tL,18ö)f ßvw^ worin neigen »engen,
I z¥^ng^n, drücken^ zusammendrängen, stopfen ü. s. w. Ich erwähne
^ hier noch Boial , tu , aueh Boia, 17, Stadt in Lakonien , in einer
^ Bucht gelegen (Hoffmann p. 1Q72), J^oioy, ro, auch Bolov, Bohv,
-^ Stadt in der dorischen Tetrapolis (auf einer Beig-neige gelegen ?),
.f Bi§VKog, Ort auf Kreta, in einer Bucht gelegen (Hoffmann p. 1336'
^ vgl.. 1332). Zu Benfey U, 320 sqq. gehören auch die Wörter
^ xvo^i ^ifaXov, \sLtJ cavusi worin xv, yv, cu (cay) aus hva, ferner
xorAo^y aeol. yM'Xog f. xoFtXog. [Gehört hieher der Stadtaame Botta-'
—4 ro/| ol >= Qdka/LiDij OaXctfiou^^ Vgl. auch oben p. 20*- 225].
. 31. Bux/ogy 6. Diesen Namen (worüber Forsch. 1,25 zu vgl.)*
^vorbinde ich jetzt mit unserm bochen, pochen, gr. a^gwi^a}, a^gw'^
'„ fw* ((T-^y-^Mog ■*=» naX'fz6g)f aa-ßd^mj aa^ßaxxrjgy worin die Wur-»
J^iel (d)hva + Guttural bei Benf> ü^ 275.^21 (wo unser sch-wiiH
gen) steckt, mit dem Grundbegriff stossen; v^. den Art. SgniMia
^ p. ^19 und dazu das Wort äx/LnoVi Am-boss, wo ax aus hvak,
'^ DemgemäsB gebe ich dem Kamen Bdx/og die Bedeutung „heftig
-bewegt.^ , Sollte auch ßix-TQov (vgl. oben p. 18) samml latbac-
^' n)n§ rhiehergehören und mit unserm Wor^ Bengel^ Bängel = Stock|
^Prügel verglichen werden dürfen? Vgl ßdxXa ^ Vv^uTrai^a .(nach
1^ Jacobitz & Seiler I, .269b ein lat. Wort), altnord. bänga, schlage»,
^ fti&ng) Schlag, nieders. bunge^ Pauke (verw, mit pochen), ^oth. banc,
'^bang, Schlag, schwed. banka, baengia, dän. banke, schlagen, engL.
^ bang. Schlag, schwed. bang, Klang, Lärm, Schweiz* banggen, . bah-
'^ken, stossen, bunggen, bünggen, schlagen, stossen, (hohl) tönen
■''(verw. mit ßa^w, (p'd--6yyog, ^'Oyxa, ^oyxäad^ai Forsch. I, 119). — '
^ Ausserdem erwähne ich noch unser Bock =s Stössef • (vgl. Bock a
^Fehler, eig. Stoss = Anstoss, Verstoss), Bache, Bacher = wildes
■^Schwein, bair. Böcker = Eeuler, angels. becca, die Garten-backfs,
"^bec, der Schnabel als Spitzes {ygl. 2-q>i^ic€ta oben p. 219), verw.
^mit picken, engl, to box, stossen, schlagen, Schweiz, bücheln, ca-
--J; striren, büchel, verschnitte^ier Stier, ganz =^ griech. ßdufjXog, ver-
^ sehnittener Diener der Kybele : stossen , stutzen , ab-hauen ist a
9 castriren. Da 90, ß aus hv, hF == h/u, so \gehören mit den ge-
'^^ nannten Wörtern zusammen ftd^^y jud^o/naif fxdxfAiQa^ mue-ro u. s*
^ w*, weiterhin /uaijudcoj fxaifidaati ^^aqyv^H (Hesych.), /nae/^d^iOf
^ fio^wv^g («= Bakchanten), ^A-^/m^dv (heftig bewegt^ stürmisch); pb
k: ai|ch -^a/Aoc, geil, üppig und Maydrai oben p. 118? Sollte auch.
^ Bdxig (oben p. 18) als ein. heftig bewegter «= rasender, begeistere
W ter Wahrsager bezeichnet sein? VgL /udvrtg von f^odvpfiair
*^ , 32. Bdrwvj 6y Wagenlenker des Amphiaraos, auch "EXarriaydg^
fif genüannt; Bdrsia, 17, Tochter des Teukros, Gemahlin des Dardancfa
B (als welche sonst auch Mvgiva erscheint), nach welcher BocwUia^
^ 37, Hügel bei Troja^ benannt war ; Bdrua^ 17, eine Najade, Gemah-
^ lin des.Oebalps. In diesen Namen wie in den Wörtern ßartotQÜ/o.
— 288 —
stottern (on-stossen), ßdroc, Dorn (stossend =» stechend, stachelig)
erkenne ich die Wurzel ftar, stossen, schlagen^ welche auch im
lat. battuo, batao, schlagen, 'stossen, klopfen erscheint. > Wie ansen
Wörter watschen, quetschen, zwetsclien, Datsch u. s. w. (vgl. oben
p. Iö9) lehren, ist eineUrwurzel dhvat oder dhvath.von dhva, (Um,
bei ßenf. II, 27 1 sqq. anzunehmen, wozu auch vath, vadh , vidb ib.
I, 253 sqq. Ood'iw) und vat, vut ib. I, 49 (ovrdw) gehören; vgl
auch xoir-aAig = XaxTig, Stosskeule. Davon wäre Butwv als cJt^iW,
ikavvwv, vis stpssender = treibender , fahrender Wagenlenker be«
zeichnet. Die Ni^ade und Gemahlin des Oebalos. wie die Troeiia
liateia (vgl. oben p; 144) sind als ovQfjQcU^ als stossende =^ scfaneOe
(^00^ zu &v in &iü)y dvo>) Wesen bezeichnet; sie sind wahisek.
Luftwesen, den Amazonen (Forsch. I, 11) vergleichbar. Vgl die
Amazonennamen Mv^iva (f4VQ verw. mit Fv^ in *^YQitvgy Jo^io
^i^Qfjgy ^FuQiotv^ ylgicDv) und ^Otq?j^^j dann den Kamen Ghiil
&Fexiq^ worin die Urwurzel dhvat(h) unverstümmelt erschemt. -
Zu ßav vgl. noch böhm. bat, Prügel, batina, Schlag, batoh, Knittei}
bei Jordan, Böhm. W. p. 7) zu vgl. mit p. 12, wo bit, ScbUg,
bitf. Peitsche, bisati, stossen , weiterhin biu , Peitsche , bfh , LM
o beb, Lauf, Flucht (eig. Stossen, Treiben, Eilen) ib. p. 8.
33. BtkX^^rpovrrjg^ 6, Vgl. oben p. 18- In diesem Muuü
suche ich jetzt ein mit ilXiwj x^AAa;, pello (Honfey II, 293) Ter-
wandtes Wort ßfkX^Qo, drängend, treibend = schnell; vergl. Äf'i-
XuQog, WvXXa oben p. 99. 240.. 265. Demnach bedeutet Ba^ ■
qovvrjQ {-fov rjQ zu hvan in ßuivu) bei Benf. Il> Ö8) schnell-geiM
eilig .(oben p. 240) sich bewegend. Gleichbedeutend idt der ^t»
Af(x)(f6vv)]Q, wie Bellerophon auch genannt wurde ; Asco- ist verv.
mit Qdi'oq^ ^^iog, padmg, Qv^f^rj, Qwo/uai, wo ^v = Xv in äatw,
äFeXav'V-iü, xsXevm (wenn eig. antreiben, xiXXeiv), Vgl. Aaß(pi^'i
(oben p. 257) und den Nachtrag zu KXv/usvog,
34. Biag, 6. Vgl. oben p. 19. Diesen Namen stelle ich jfittt
zur Wurzel bhi bei Benf. 11, 104, =* bha-/^ in (psß^o^ai, wo f^ji
= bha-/? = hva-j^ = hva-y in tpevyoj ib. II , 20 ; vergl. oben p.
205. 243 sq., wo unser sch-weben neben beben. Grundbegriff <kr
Wurzel bhi aus hvi : dhvi : dvi : dvi in ölw, iv-dlij/m bei ßeof
II, 224 ist stossen = erschüttern, in Be^weg-ung setzen, sch-win-
gen (dhvang' : vang bei Benf. II, 275. 21, wo doi-dv^ auf dva-k
=. dhva-k weist), dann im Zustande der Bewegung sein, sich be-
wegen, daher gehen; vgl ^vi : kvi : hvi bei ßenf. II, 164 (»»
neben iirai) mit gä, gäm aus hva-m ib.. II, 58, wo (ia-v in ^aita
aus hva-n =3= hva-m in xa/u-daaco , = (d)hvan in * q^svio , xa/V«, !
&Hvü)^ €^alv(x) (ib. n, 216, oben p, 247 sq. 229, wo (a^Tiv^daaor.O'
aivcü wie (sjtonare : s-onare). Demgemäss halte ich Blag für ganz
gleichbedeutend mit Jiag^ worüber w. u. Der Name Btdvatg be-
deutet woM schnell-gehend, von * ßiö, schnell (vgl * J/o, Fw, d»,
schnell, in den Art. Jia, Jiof^rjdrjg w. u.) und hv^n ^ ßav in ^'
VW. Die Wurzelform bhi ; hvi : ßi^ tii, yi, x^, hFi steckt w '
*-^
— 289 —
i auch in Üola^ (anders, aber falsch, oben p. 182; vgl p. 256 sq.),
i riz^To^j Uffihg oben p. \S9, Temer* im. Namen. deB lifeer- ödet
: Lufidämons Oinvg (wobi zu tre'nAen von dem Forsch, I, 194 be*
( bandeltenj, dann in <I>o/y/§, Lehrer des Achillens .(vgl. /7v^^og oben
1 p.- 193), endlich in 2^/pn^vq ipid OtWt/c, welche sän^mtlich ali
^ beltig - bewegte Meer-., oder Luftstiirmer zu fassen sind. Auch an
yl&v-n(^T)l(avy ^^fjio-^nlT^g(p,292), bi-t-o, q>oi^tog,\ (poirclio muss
d erinnert werden. ■■ , .^
^ ' ' 35. B&üQu, r^f auch Bovj^a, Stadt in Achaja, auf einem Bergjs
^; gelegen (vgl .Curtfns, Pelop. I, 469 sq; 490 sq.) kannte zu Benf,
li Ily 110 sq. gehören } die dort verzeichneten Wörter (wo%u 'ausser
} deutsch Borste, e\g.- anfstarrei^^dy aufspringend, wahrscheinlich auch
^ Berg gehört) hängen aber eng zusammen mit den oben^'p. 63 sq.
2; beaprochenen. ' Zu Benf. ü, . 1 10 gehört auch ßXoavQiq ; vgl.- yüQr
igyo('(im Art. ragyaqiia w. u.). An (fXofj-VQog lür ßgoa-' ^ ßoQa*
^aishliessen sich alsdann £o()^£^$, BoQaag (wenn eig. ffischer," kalter
^ Nord, doch vgl. oben p. 269) und J^ot^^a für jBo^a an; BoSga be«
.;; deiitet also aufstarrend^ aufspringend^ d^oTgigj Gov^la^ was auf die
^ »wischen steifen Felsea selbst anf einenrBerge gelegene Stadt wohl
j passt. Für verwandt halte ich die I^amen Bürino, Bora, Barnos,
jBermio?, Bertiscos, lauter maked. Bergnamen,, worüber Ho£fmann
j p» 95 (nebst j\bel, Mak. y. Phil.-g. 7: ogoq^ 'richtig) zu verglisfcben.
■ let. Hieber gehören 'kann auch^(ftVa, Vorgel^irge von Leshos^ wo-
hpr Dionysos Bgiautog hx^sn^ worin ß^ = ßQw, 'ßfgic in fifp^xvy-
^roi (vgl. unser Wort Berg und dazti Simrock, Deutsche Myth. .p.
j 282; bei von Noorden/Symbolae -etö., Bonn 1855, p.49 läuft alW
wie. Kraut und Rüben durcheiuRnder)., « ^gtx oben p. 256^ »
, MJFaQK in l^Qaxvv&ogj ss xoQic in x^(>xa ^=s dxgl§ (vergl. ßQWKOC,
ßfw/og) u. 8. w.; zum. Namen ^Apxäg (oben p.'283) beinerice teh
- noch,, da^s das Wort a()x(r)oc, Bär, eig. cauh,.' zottig bedeuten kann,
. wie Benf. 11, 111 lehrt: so könnte Arkadien als raifbes Land be*
seichnet sein. Gebort niit ßglaot^ zusammen ^Qaaiuf\ IlQäaial, alf
*^ Stadt, in Lakonien (mit einem Vorgebirge, Ht)ffinann p. 1074)?
^ Was das'Wort TT^'tjois Lauch, b^irifft^ so passt dazu trefflich unsor
^ frisch (althd. frish bei Benf. n, 110); mittelhd. beisst frisch auch
grün;.?/ in -ngdpöv ist aus hv wie it in ifv/dv, nciywv bei Benfey
\ II,*20r-l. DunkelJst der Nanle BQiXrjtJüog, 0, Berg in Attika;
da er schwerlich mit ßgi Sin ßgi^i^ntjog) componirt ist, so- ziehe
iqh ihn ebenfalls hieher -und leite ihn von einem Worte ßqi^Xo^
aufstarrend ,. aufspringend*; vgl. flgkovy 0, Berg bei Ephesbk — ^
Bovg€id, BovQivv^'Ml Hoffmann p. 1442 fasse ich als Spring-
qaell;Tgl. Kvgt] (eben p. 100), Bmgog neMn 2neg/jidg (JacoBi p.
1«9- 617), Jlv^c (oben p. 193),'rT7rt;^-^/fcy.
■ . 36. BvCagy 6, Sohn- des Poseidon und der KeroSssa, 6'ründto
V4>n Bvi4vTiov, ro, Stadt kt Thrakien am Bosporos. . Benfey I, 679
erklärt ßv^ftgr «^'^«C für «=' ßff-^sFag (von ßv , ßovg und jrfi bin-
den), Stiere verbindend. Ich denke lieber an Sskiit bbng'; biegetiy
19
— 290 —
bbuga, Biegung, Arm, Hand,, yerw. mit unsern Wörtern biegen,
Bogen yBag, Bucht, wonach ßyzans von seineoi ansgezeicfaDeteD
Hafen benannt wfire. Da aber, ^e a/xciv (vgl. den Namen Ancona)
lehrt, Gebogenes au<A » Ecke, Kante, Torgebirg sein kann, so
könnte Bysanz recht wobt seinen Js^amen erKalten haben von dem
Vorgebirge Clirysokeras oder Keras^ der h^tigei» Spitze desSerai,
weiche . das südliche Ufer des Hafens von Constantinopel bildet.
Vgl Hoffmann p'. 1537 sq., ferner tpv^yjfUy tpv^a f. tpvyfij/nij fvfju
bei Benfey U, 20. Sollte auch der Name Abjdos (oben p. 271)
hieher gehören und darin i ans g' sein- wie tA agd-io «= s^-m^
37. rawjuijifj^, 6. Vgl. oben p> 22. Der Käme könnte von
einem Worte, yavvg s äyavoq stammen, also Fuwr/ufjäfjg ss*ix/ay9-
f^^i^^f «}'ayo-9)(Mtiv' (freundlich , lieblich, liebreich gesinnt, müd,
(Banft^ angenehm, behaglich) sein. VgL. dyarog mit yävog^ ydftm
o« 8. w. und dazu Egno-fia^rtg oben p. 21 ; zu /mj^jta vgl. oben p. 27 V
38. ra{ßyafla, ly. Zu. diesem Namen (oben.p. 22) v^I. den
Quellnamen ^Agyoupla {Pape^ Eigennamen p. 48)^ feiTier Kiq»»^
oben p. 85, nni' KuQxdßog, o, Sohn des Triopas (Pape p. 183).
Ausserdem erwähne ich d^s hesychisehe Wert tcdiiya ss oxqI^, das
ganz genau unserm Wort Heu-a-chrecke entsipricht und eine Fort*
bildung der Wurzel a-xciQ in oxa/^ dureh guttural enthält. Vgl
8cbwtoc]L, D. W. 8. ▼, Bchrecko^ •') schreien [vgl. oben p. 9084'
196, wo tcQSHf xQiüy hell sein «xa) tonen, b};leiA;hten], '^) mit ^cflB
hellen Laut zerspringen, ') heftig bewegt sein; springen [vgldiirtf
oben p.64, äoQ'^-wfu, mit dhvark, -h in r^tpff?; bei|Benf.n,279«l.i
wo auch a-nig/k) , ngo^ (vgl. 'liJiOQxdg , ^«(»5,» f®^?j logxog oben p.
49), oQ^bOfiaij €Q/of4aif uQyog, no^'dgxtjg anzusetzen ; unser s-prio*
gen ist verw. mit s-chrecken], ^) heftig erschüttern oder encbvt-
tert sein, unser schrecken, wozu gr. yogy^og (oben p. 23) ▼ergfi*
eben werden mag. • [Grundbedeutnng der Urwurzel dhvar, dhyark
ist stossen (dhva, dhu in diSwj &ia)j &o6g, dhvak in &ä<j(r(afy to*
/vg^ d^i^fctij dhvan in &tivw, tönen, sa -*- dhvan in donnern, to-
nare, sa + dhvap in tvtttw), daher' ') an^tossen, in Bewegong
setzen, erschüttern, sich bewegen, bewegt sein, ^} ausstosseo ^
blasen, tönen, leuchten (oder hervorstosseil, hervorbrechen =? leocb-
ten oder stossen = bewegen, schwingen = streuen , strahlen^
leuchten, hell sein)]. t)ie Grundbedeutung des Worted, yogyo; er-
hellt aus seinem Gebrauch als Beiwort des Pferdes, als welches es
heftig, hitzig, rasch, lebhaft bedeutet. Vergl. dazu rogy-mnog^ o,
Maniisnaroe, Togyaoog^ d, Sohn des Wachaoii.' (ob rasch^ lebhaft ^
rüstig, rüstiger Jäger, vergl. ilodakfigtog p. 182)," 1 o^j^v^iW, <i»
Sohn des Priamos-Podärkes, logyvXög, '6 ^ Nebenfluss des Eorottf
(vgl. Snsg/siog), Wie -ist es mit rogyfj^'ij, Tochter des Oenc»
(oijLiuai)^ Mutter des Thoas i&oog^ v^fw)?, wie mit logyw, 7, die
eine rasche Luftstürmerin sein könnte (vergl ^Atßyai) ? Der Ntoe
der rgtuofi könnte mit. gpjiog == ga^iog'(sLUB hFg^io^^ vgl. Äf(W-^
ib K(jaiaw bei Benf. II, 318 sqq.) zusammengeherea; auch kooi'
-^ 291 —
ten ^ie FquikoI als rasche, behende^ hoftige ," rüstige ^iUiner be-
zeichnet seiji.' Vgl oben p. 24. 196.
39. rsXdvcag, 6t Vgk oben p^ 22. Wfe ich jetsBt sehe, kafin
sowohl dieser Name als'fiuch der '^/^XXovcdq oben p« 39 schnetl-
^ehend, sich schnell' bewegend bedeuten. Neben xfX^ /fX (oben p«
- 88), ßeX, (piX (p. 252 sq.' 257. 288) konnte auch yd : hFtX «
, hval, hvar, hvft = Fi^Vj FfXv iniXavv(it Qc^Xtvo), icsXX(o) beste»-
^ b^n. rfX-dvMQ^ vergleicht sich mit *I-^uvsiQa' ü. s. w. oben p. 257,
(-avtri(> von liVan : ßav in ß^lvo)) \ ausserdem erwähne ich ^EXf-
qyijvwQ, ^EXni^vioQ (oben p. 278), kaQjudvwQ (oben p. 264)J u4yfjmiQ
I (oben p. 272), Bifjvaig (oben p. 288); aucli 0vXäi^Q(K (p. 257)
kann -schnell (sich) bewegend, gehend bedeuten. Wie ^st es mit 77o//u-
'^ €M3fdQfKl Zu //oiju-*vgl. olfjia^ ol^dcbj altnord. hvJma, schnell be-
wegen, gr.^ xä/Li-daiaiü (xa/u =b hvam s= dhva'-m bei.BenC II, 271^
^ ^4-9 == gam n, 58)' und den Art. Blag p, 288*
J '39^. riy ctg, 6. Vgl. oben p. 23 'und dazu p. 267.
'40. i^avaog, ö\ Vgl. Forsch. I, 40. Diesen Namen verbinde
' ich jetzt mit äovsco u. s. w. .bei Benf. II, 206'S^., worin eine Wöt-
^ «elfoirm dva-n s dhva-n in (a)rtvdaG(o' oben p. 227. Dazu'vg^.
' Böttichier^ Arioa p. 79, wo das Sskritwort dunaja, -fluvius (osselt|*.
^' dOn, fluvius^ aqua^ litth. dunaje, flumhiis alicujns nomen) mit gr.
^ ^yoß ¥er|)i]nden wird, ^avauig bedeutet demnach heftig bewegfi
^ welcher Betriff sowohl auf einen DIhnon der Luft als des Wassers
*' paast; vgl. 2ni^/&iog, *44Xq>kt6q obeq p' 278v Die. Javaol wärcil
^; als teföces, al& hurtige^ bebende, nlstiire Männer bezeichnet. Atreh
^' ^i^v-Trrog-bedeutet vielleicht scnnell sich bewegend; vgl. ob. p..270.
^ . '. 4:0a: ^fi;xaAeW, d. IZu diesem Forsch. I^ 41 'sq. bMiandelten^
* Namen vgl, noch das Wort ddxgv, die- Thräne, unser Wort Zähre^-
"^ goth. tagrs, althd. .zahar; dies Wort wird von. Schwenck, I>. W.
' s. v^ auf einen- verlornen Stamm . taihan , träufeln^, reducirt, der
^ ffir tCy)aihan stehen kann> so dass also ^onc- für SFax ip Sdx^
^ B3B Si)K in dJsvxaXicüv wäre. Orundbegriff dieser Wurzel scheint
^ fltossen (<^o/r-dt;|) = werfen, schwingen (vgl. SixeTp), streuen; vgl;
*• arayln ardCo) aus sa 4- dhvag' bei Betif. II, 275. 2l (dhvä/ dho
^ ss-hu/vprojieere II, 194) un^ dazu ib. II, 228.. 263^ wo über'd
i0 ans <Ui(v)! Von goth. thvahan, nnserm zwagen, zwaben » wa-
^ sehen, baden, gr. r^yyca (ü'viyyM) muss' bei der Erklärung von
* dd^v. abgesehen. Verden. - ; *
"• . .41/ J^Xog, 7j, eine der K'ykladen, .soll Aach HoffVnann p. 141 1
^ den Namen verhalten «haben wegen der Weissagung odef weil sie
: ans - der unsichtbareh Tiefe heratifgekemmen über dem Meeresspiegel
P< sichtbar ward. Vgl. auch Preller 1, 154. Diese Deutungen sind aber";
E^ blöBse,.SpielereieQ.^ Indem- ich an ä\e /ot^dg JrjXiu bei AesChyluf..
■ Änngere,. welcher Ausdruck nach Einigen auf den Felsenberg Kyn-^
* thos; nach ^AnderYi aber auf die ganze, klippenreiche Insel 'afch^iffer':-
* xUTfat, stelle ich ^en Namen zu Benfey 11^ 226, -wo- SidfifAog^ aeafp
'itiäijXogi zerrissen (lacer: Ahfens, de -Diall. Graecc. 'I, dS)^ Die'
— 292 —
Insel wäre so sehr paeeend als serrissenoi lerklüftete^ als KUppen-
jnsel* odef als felsiohte Berginsel bezeichDei worden. •
42/ Jiuj ri, *) Tochter des DeToneus , • Gemahlin des Ixion,
ItfaUer des Peirithoos^ ^) eine Nymphe, Gemahlin desPelops; dam
jlla^ 6 ('-avTog)f ') ein Heros, Vater der Kleola, mit der Atrem
den Pleistbenes zeugte, ^) Pferd des Ampbiaraos. Diese Namen
scheinen nichts 2uthun zu habe^ m\% äiog^ göttlich u. s. w., son-
dern zusammengehörig mit dtw, dio/tiai, älancw, ^tepagj rasch, rege,
beweglich (vgl. Lchrs, de Arist&rch. ^tud. p. 59, der Jif^ot; ric^g
v6n dio/uai leitet)^ die mythologische Bedeutung derselbe^ ist nicht
ca verkennen. Von ^Fi(<T) in J/oi, dio/uai, worüber Benfey 11,324
(oben p. 288) zu vergleichen, stammen auch die .Namen Jfjmfyi)
Sohn des Aeolos, Vater des Kephalos,- Jrj'iüvsvi;^ 6, Vater der Dil,
y^vdrfiqy^j Gefnahlin des Aeakos, Mutter des Pelens (vgl irilif^
jagen, treiben, scheuchen) — lauter Namen stürmisobery heftig beweg*
ter Luftwesen; in formeller Hiifsicht vgl. Benf. 11^^17, wo #aif^
i. daifJQf ßaiFrjQ (d6vrl f. d6hvfit=) ^aiÜFfjQ voq derWurzef^
Höchst wahrscheinlich ist,'dass das Wort idl'ogj S^tög^ feindlich,
u Benfey n, 224 — 6 gehört und eig.. gescheut, gehasst, innsu
li0deutet; sollte nun auch ^jjcJ (^if^intJTf^) hieher gehören sod
^ (^uvfj, alvtj, inatyt}, aifivfj sein ? Ich erwähne hier noch nxb-
me Namen,* worin ein Wort ib^/'ojvschneil, .zu liegen scheint, dis
mit &si6j ^iFo «= &o6q (oben p. 242) verwandt ist. *Vgl. JjfSo-
ftftä, Tj^ Gemahlin des Peitithoos, sonst 'hmoäd/nsia (ob von hol,
. äphnell, worüber w. u., und ^a/a in Osioduf^ag, obea p. 242,''
ivfii, in ^vdvjutoiVf worüber w. u.> v^rw. mit dav in ^avaog, Joi^))
sonst könnte, da treibend, jagend, bewegend, sich bewegend s=8clineD
B3 Pferd (laufend, vgl. &dw),8em kann, wie a^va (equus) mit 1^
(ctfWg) verglichen lehrt, auch ein Wort <fj;ib, Pferd, statoirt werden.
Wahrscheinlicher aber ist mir, dass sowohl Inno in 'iTmü^afUia
«ier öfji'o {ßrjiq'^l vgl. lq)ig = '^o./yg^ woher ^ItpiäveiQa u. s.,w.)iD
-^rjiddfÄua einfach schnell bedeutet. Ausser ^^rfiSufikia erwähne
ich Jri'idvBiQa \o\iett' p. 257), Jfji'onUjjg (oben p. 289), drjYs^Tfg^
Jäai^dyvrigj ^lipavrogy Jrjlonrj (vgl. oben p.242*25 7*288 und o-ttoöi',
Ton.hva bei Benf. II> 58, wo ßaivo)), x^fffi'nvkög, ^^rjinvXfi (von M
springen, oben p. 246), .^/jyÄjpo/i^o^, Jfj'iifoßrj (von (pe^j (paß, beben,
rerw. mit sch-weben, oben p. 205* 288), \^^f*Ai;x?7 (von Awtin
Atf(T(Ta, eig. heftige Bewegung,, vgl. den Art. Aevxo&da tr. |u)i Jd'
'Xo/og (ib.), /fri'iiiowv (vgl. JUu)v w.u.), ^Jfji'Üciw («vob Xv oben p.
257. 288), Jrjioyog (vgl. Uarv6;^ri p. 284>, Jriivofuyj (vgl. 'hnfi-
vö/ufj'j ob von va^jLi » vt; in *lnn6vooQl), DenfselbeYi Sinn wie^(|<«
{ßiil'i'g » Iqtig s -7^/v'^) 2u haben scheint . örjfio in manchen £ig0H
nünen Y^\, /ffjfdOTcocov^ ^/^/ioA,eW neben z/^üeoa^ig ^fji'XdwVfJetaß I
j^fjjLiojvctcfaa neben /trji'dvHga , ^lavHQa , ^Idvaaaa, ^ItpuiyfiQa, *l^
väaaoj KaXhdvfiQu, KaicXtdvaöoa n: aa. Auch in ^fi^ftoSimj (yg^-
ifixHv, eig. be-wegen, sch-wingen), Jrj^tofpwv- {Y^.BsXXBffO(fmf^ {
hva es ßa bei Benf. II,- öS), JfjfMpixfj irghMoßtf w. u.) erkenn« j
I .
— 293 —
I ich frifw^ schneit ; vgl auch'^a Jiy/fo^ p.27 2 u . aa. Namen. Net>eh ^ j;ib
und J;;/uo bestand aber ein drittes gleichbedeutendes und vDn'derWr
, dTi(8h), dva (^var in d-iw^ &odg) stammendes Wort^ nämlich SiOf
I schnell Dieses liegt im Namen der Luft^öttin 2/ita (Preller 11^ 12
) not)^ d. h.- beweglich, ferner im Namen
, 42a. Jiofifjäijg, Oj worüber oben p. 30^ Während hier ijio
• sicher ^ Suqo, in tler Bedeutung beweglich; tege^ rasch, frisch,
{ munter ist,» gehört -/uffSjjq wahrscheinlich zur Wurzel '/aa^^ bewe*
j, gen (vgl. A'fAvd^dm' p. 280), ^ Fad^ hFouS in vadere/ /^«^/^a»,
j (sich) bewegen, gehen bei Benf; H^ 58, die auch im Namen Mt-
^ J'ot;(ra steckt -Vgl oben ^p.* 252— 3. 264. 263, wo wetzen, ganz
j Bshetzen, eig. stqssen (^g^ in jnäart^, Sch^mkze), dazu p. 298: Ausser
g ^lo/uij&fjg erwähne ich'^iaVao'cTa, ^toPi^a^aa^ Jioyivtia (Vgl. ^Ifpidviiqa^
*£q)idvaoaa^ ^Itpiyivita Vox\ Itpi^ « xa/vt; und hviui = ßoev -in paivai),
^ ^toxX^g^ (vgl. /hiVxXrjg und den Art. -KXii/xivoq w.u.), Jiompqvatfii;
. (vergl. TTTTroxojwffT/^^), Jm^rjg (ob vo^ <^io, und ar, bewegen, bei
^1 Benf. II, 305, oben p, 238. 233-4.64?). Da die Wurzel dvi(sh),
woher öio^ ötsQ6 , aus dbvi entstanden ist, so ist damit identisch
■ bhi (aus hvi =-dhv]) oben p. 288. .Dort erwähnte ich den Na-
men BidvuiQ und erklärte ihn ' duroh schnell-gehend (von ßio «» Al^io,
^ dhFiOj äJtio SS ^io)'j dieselbe Bedeutung «steckt in den Namen
IdvHQay ^Idvaaaa, wo f o » Fio^ hFto^^ ßto, schnell (beweglich,
verw. mit ßa in ^alvMj sich bewögen). Denselben Sinn hat-2o-ln
J Jaßdvfjgj^Io^afia ^Töchter des*Itonos,. vgl. Quodd/uag oben p. 242)^
^loxdanj, *£6Xrj, £6X(wg (pb^ü p. 257), 'Jog)ü)y, iQffcooira, ^luvstqa
'^-heisst ') eine Nereide^ ^ ^)Tochter dedlphis, des Schnellen, GremahUn
'^ dea Eapaneus (des Hüpfenden? vgl. oben p. 252. 243 fiq*^* ViMio
^ identisch scheint oio in Oto^Xog (zu -xAog Tgl. oben p. 257), Olo^
^ Xvxogj OloXvxf] {^Kvk in kvoüa^ eig. heftige Bewegung). Vergl.'den
"J 'Art, ^laiga*
^ " 43. "^Ektwq,, 6. Vgl. oben p. 37 sq. Da es leicht möglich ist,
dass der- Name Hektor einen mythologischen Sinn enthäU, ao -er*
^ imiere ich an 'L^xroijp oben p. 276 ; vgl; ^dörjfjiog = ^Axad^/uog
' tt. aa. Mit ^-Axtioq ganz glelchbedent^ ist KdavwQ; v^l. den-Art
^ KadxidviiQa w. -11., wonach KdarwQ =» Hetzer. '
43a. "EXkrj, Tj, Vgl. oben, p. 39 sq. Wie 'EXk-dvcaQ neben
' Ffk'dvwQ oben p. 291* lehrt, kann '^kkXfj beweglich, schnell 1)q-
' deutßn.* Vgl. tiazu iXXog^ der junge Hirsch, und sXaq>og pSXsfpifvo*Q)
oben- p^ 278, ausserdem aber karisch äXu, Pferd> oben p. 240.
HoUe^ und Phrixos (s-pringend, frisch , rasch, oben p. 256, - vergL
ßQovHo^, xigxa p. 289) scheinen beide als- bewegliche, schnelle
Wesen der Luft gefässt werden zu müssen. Dafür spricht auch der
Name ihrer M^li$ibT NttpiXfjr Ad^dftag ist schon > Forsch. I, 3 sq.
xichtig erklärt worden; Ti^cJ gehört wohl zn a-alvw , g^yiov, wo
»-v,an,. i^vi^n, eig. bewegen (rergh vi, ire, volare, bei Brbckhaus,
Gloss« z. V. ,S. p. 394, aus' dhri oben p. 288, » hvi : kvi :*9vi
in dwy viiviw bei Benf; U,'-164). ' ' •
— 294 —
44. ""EfLinwöa,. ij. Vgl, oImd p. 40 sq. Diesen NameD Um
ich jetzt begri^fich gsni «oders. Ich stelle ilm jetat zur WomlL
bvapi welche in lat. eap^io und habeo (4ivabh ?* 7gl. Benf. 11,374
löS}» onsern Wörtern haben, haften^ heften u s. w. erscheint. Die
Grundbedeutung derselben ist, wie aus unserm Wort Habicht (ae-
cipiter) erfiellt, .fassen, packen^ packen aber ist &» fest, eng machen,
engen^ drücken (vgl. Beuf. II, 90 und oben p.-75— 6. 192. 217);
so verstehet wir 'den begrifflichen Zusammenhang von* haben und
haften, heften leicht. 'Also 'Efinovaa bedeutet packeod, greifend,
fangend ;*ygL un^r^w und dazu oben p. 43. 150. — Denselben Sinn
bat meiner Ansicht nach, der l^ame .l'^cJ; vergl. • unser zwingen,
zwickeui zwacken (=» klemmen, drucken) aus dhv{i(i])g' = a(n)g'
bei'Beniey IT, 17, «=.hvag' in TtjjyvviLu II, *89 sq, , = dhvig io
^tyydvu) oben p. 217. 203. Vergl.^ Auch, ältnord. haukr, Habidit
(Dietrich* p. 252). — Nun muss auch -Aktpirti. ein '„'greifendes^ ün-
gethüm -sein« Vgl. uX^p-^aivw, aor. ijktpoy; mit x^iip(ü oben p. 192.
118. 278, worin ^^n ^ dhyar+p bei Benfey II, 279,* t^
bedeutet eig.. neigen a engen, ehg, dicht,' fest machen, daher
*) gerinnen machen, ^) dick machen, * nShreii.- Wenn aber aoeh
in T^fpiü die Bedeutung greifen nicht herVortritt, so doch in dhvar-p:
hvar-p* ;. var-p » fia^ {ßu^nxw) bei Benf. II, 310 ; ftuQn f. Faen
vtX^FuXTi^ uXfp in dXfai'yWy ^) finden, erlangen, erwefbeh, ^) näh-
ren (vgl« aX<pt aißoiog), \u6h die von Benfey II, 135 sqq. 138 sqg.
bebandelten Wörter, worunter unser «greifen, (gfl^p aus hvfirp-
hvar in /uq, hir, Hand, eig. giPeifend, '= .AjPa^ in* /udo^yj, Hand,
n, 304) gehören zu II, 278 sqq. 309 ^qq , wo jniioTt-Tio m
hvar-p,.hvfi-p gaiiz =3 UQserm greif-?n. Ebendahin gehört unser
er-werben, schwed.- werfwa, niedeis. warben, erwerben, griech. Xa-
ßuv, oXßoq. Demnach dürfen wir die l^kfpiTOj ohne Bedenken als
eine Greifende, Packende fassen yf'm ^'Ji/nnovau und WxxfJ. ZuBenf.
U, 31.0 gehören .und mit .^iuqtitcü identiscb sein mag xkanno oben
p. 39; vgl. unser klemmen, verw. mit klamm, oben p. 192.
45. 'Evdv/iawv, 0. Vgl. oben p. 42. .Mit Rücksicht auf Jacob»
p. 302 halte ich es jetzt für sehr wahrscheinlich, dass der Geliebte
der Artemis als Jäger bezeichnet worden. \erg\.* Evo^ig^ irdir^tn
(oben p. 292), von 1 iner Wurzelform dvi «= dva : du= dhu (agi-
tare) bei Benfey 11, 27i sqq , zu vgl. mit -11, 228. 263 und obeD
p. 64, wo d aus dh. Veröl, auch dü-na, geschüttelt,^ bei BenL H,
205 und den Namen Jcfiaq^ dor höchst wahrscheinHcli stossend,
treibend , bewegend , (sieh) bewegend = schnell bedeutet ; z/i'««5
heisst Vater des "Amw; (ob des Wus-eligen, oben p. 258 sq.) und
der 'E/.dßrj (vgl. obenp. 272). Auch im Namen 'As&Xtog, 6, Sohn
des Zeus, .kann der .Begriff der heftigen Bewegung stecken ; vergl.
Fad^ : fitud^ in fxS^og (äfOXog) oben p.279sq-, Fad^ in 'Adfjvfj P-
273. Die Gemahlin des Aethlios, KuXvy.f/, kann als die Flinke be-
zeichnet sein; vgl. luQyuffiu oben p 290 und ^/fixod^sa (w. u),
dazu xuX/uivur, xuk/t}, worin der Begriff roth (purpur-) aus dem
— 295 —
I
^ Begriff der heftigen Bewegung hervorging; FgLQink neben blinken,.
flinkeoi, flunkern, flackeri\^ flammen (q>Xby(iD,u, s. wOj^ worin t : p
aus hv, Kdk/ug bedeutet heftig bewegt «= rasend, begeistert, wie
Qiaxw^ L^F^rwQ, QviavwQ ^ Stürmer, Wüther, Haser (furere. if.
fufibre, wo fiis- aus. dhvas bei Bedf. 11^ 273) bedeutet.
* 46. "£vya, ^. Dieser oben p. -34 berührte. Name- ist p. 60-^
„ 61 ^yve ®€vai) unzweifelhaft, richtig gefasst wprden; vgl^ auch p«
117. 211. 223. Die Wnrjcel (d)hvan, (dh)van, geneigt' sein, wozu
'. ßovvog, yotp^og (oben p. 173., 211) u. s.w. gehören, steekt wohl
^ auch in ßayavni}^^ wiilchei^ Wort jiuf «eine Wurzeif. iivnu + 3 (hyja
-h Bu + s) reducirt werden zu müssen scheint-; vgl. h(v}nü(s?) in..
* vclMO, .Forsch. . I, 114, ferner (wm'aus n<A-w, hFß-w heX Benf. I,
^^ 605^ dazu oben^p. 216. 22ö. 26jß und) llvvi ohm p.' 181 (eig.
f ' geneigt, von. bya-nu-k). ]ldit ^"Evva stelle ich zusammen Bsyva, 17,
' Stadt in Thrakien, B^vtj, ij, .Stadt In Kreta {Bivf^, Bu^ai, ^Ortsnar
^ men), wobei Ai^v, g^Aeigt sein, zu Grunde liegt; da geneigt. irff
^ gebogen, gekri^itamt, >o gehören zu hFav auch' nivaQog, 0', Flusa
-' ip KUtkiep (gewunden), IJivaQa^ ra,. Stadt in Lykien ^jk^nlyaqog
^ ^ejqoyyvkog^ ßötticber, Äricßr p. 5), vielleicht flfjvHog ^obeni p«
-' 176), wo Urjv =3 7JV in. Evijvog sein kann. Doch vgl auch p.
' 24? sq. 272. .257.. Ich .erwähiie iiDch ^Eivarog^ *7varog, 17, Stadt
*^ in Kreta, auch ein gleichnamiges Gebirge (und FIüss: Uoffmann p.
■^ 13^)r^Inessa, QueHe auf Rhodos (ib. p. 1382), zu vgl. mit' 7i^(u^
^ n6g eben p. 71. 204 (wia ist es mit ^Ivrjaaa^ rj] Stadt in Sicir^
■' lien, amFusse des Aetna?), ob auch mit 7va;j;oc (p 7K 182.154)?
■* . 47. ^Ewüi j ij[.*Mit dem Namen der Gräe jEvvcJ (oben p. 43;
^ vgl. p. 170) gehört begrififlich zusammen der Name ^Evvevg, 0, fCönig
=* der windumbrausten Insel Skyros (2xvQog i^vkiiotqauy, der als ein
W atossendei^ erschütternder, heftig bewegender oder bewegter Diiinön
^ zu fassen ist. Ausser v^vw, vvaao), nuo , nuto vgl. noch ivoai^^&wVf
•■■ evooig, worüber Benf. I, 254 sicher unrichtig hs^ndelt; svootg ge-
^ hört zu 11, 182, wo nord. gnu. nu, althd. nuan, stossen^ hnutten,
t scbütteki, Schweiz, knüssen, knyssen, schlagen, Schweiz, knüllen^
i^ schlagen, unßer kneulen, vulgär => knuffen, Island, hnypa, stossen
V o. 8. w. c^^. Beiläufig die Bemerkung, 'jdass die Sage von demAuf-
: enthalt des Luftgottös Achilieus (oben p. 17. 88) auf der Stormes-p
4 iii8€l Skyros -ebenso, gut eine' natürliche Grundfage zu haben scheint
i wie. die vom Aufenthalt des Luftgottes Aeakos (obenp. 6). auf ider
j Sturmesinsel Aegio^ (vgl. Preller II, 577). — ' üebrigens vgl. Jw
I ^M nvy (stossen <= ausstossen> blasen) in nviwj wo tt =^ hr, a)tnord,
fnasa, schnauben (Dietrich, Altn. Leseb. p. 245) und un^er Pfnau-
^ ser, Pfnaster mit Jiase, Nüstern.
48. "Stt^ioc^o. Vgl. obenp.43. .Die dort gegebene Etymologie
"Würde Jin verändert bleiben, wenn wir den Namen durch sohnell
QEnfiol ^ Geleres) erklärten; denn neigen ist «=> engen, drängen,
gedr&ng, fest, stark machen, geneigt sein aber » jäh, jach, sebneH
aern..*ygl. oben p. 238, wo hpig '^ raj^vg] neben Itfig konnte mit
— 296 —
§um gleicher Bedeulong dfiQ^ dnt^j ii^i^ bestellen und bestaiid,
wie '^EnnuiaTfj ■» 'bmtuHfi (von to, schnell, oben p. 293, und hva-d
b^i Benf. H, 58, eig. bewegen, in- Bewegung setzen ; vergl; uxuer
faeisenf.mu Benf.' II, 164, oben p. 80. 263 and KaandvfiQa w.u.)
lehrt Dieses' Wori img » hptg Hesse sich auch in den Namen
*E(piakrrjgj ^Eniaktf^g (vgl. \4XTfjg) , 'EniJavQog (-Jav^og zu dhvar,
&og oben p. 64, also ^Eni-dav^ schnell springend, sich bewe^^tDä,
bebende, rüstig, vgl. oben p. 182. 290 ttber Ho^uXeiQiogj iooftt-
aoq und Preller I, 323)^' ferner \Ti.^EnntXsvQ (vgl. über Äkvfism;
w. u.), '/iTiiAa/g, 'Enihujoq, *EmXiwv (von kv, oben p. 2ö7. 288),
ISn-umUq (-ton zu -Benf. I, 340 sqq.) wo sch-weben u. s. w., oben
p. 285) suchen. Auch "^Tivro^, Vater des Herolds "^Tivr/c^i^C) l^önnte
faieher gehören , da jach , • schnell =>* Bote, Daa^ auch .>£7itro^,
Sohn *) des £latos, ^) des Hippothoos u. s. w. als der Schneie i
bezeichnet worden, nnterliegt wohl keinem Zweifel. Vgl. den Ait. *
Vtpvifa w. u.
48a. 'EQfiiJgt o. Vgl. Forsch. I, 56 und dazu oben p. 122,
wo ich 'Eg/Lifjg ittr » ifaXigig erklärte. Ausserdem vergl. oben p.
264- 5, wo über bvar-m, hvfi-m,' .woher auch oq/loj^^ op/mw bei
Benf. U^ 297. Grundbegriff der W. (d)hvar-m ist stossen = er-
ichüttem, heftig bewegen,, in Bewegung setzen, treiben,, drängen,
werfen (spurgere^u. s^ w. bei Benf. n, 195) u. s. w. 'E^fi^
kann treibend » sprossend {sgvog oben p.270)« bedeuten; ta trei-
bend, bewegend auch « (sich) bewegend, . eilend sein kann, so wtg
ein etymol. Grund die Veranlassung gewesen sein, dass dem He^
mes das Amt des Götterboten übertragen .wurde. Mit 'EQ/ntjg vei- i
wandt sein können 'EQ/movij (oben p. 46) und 'A^fiovia , GemaiiliD
des Kddfiog (oben p. 190. 201). Vgl. ^l^iq p. 283.
48b. EtfvQUj Tj. «Vgl. oben p. 48. Diesen Namen neluDe
ich jetzt entschieden fQr a i/^d, leite ihn aber nicht von {/t«
(vgl. oben p. 217-294) her, sondern von der Wurzel äFuTr^hfaf
oben p. 43« 150, die in anvü», ap-tus, jjndo/nai^ v^cuvto, unsenn
heften , haften , s-chaffen , weben u. s. w. steckt. . Verwandt sein
können diKpäf dnqyvq, Vater (ob webend, wirkend, 8*chaffend, vgl
oben p. 150.), goth. aba. Mann, abrs, stark (vergl. über ist vir
oben.p. 195), scbwed. afl^ Starke, Kraft u. s. w.^ weiterhin iV
(oben p. 77), woneben d(pt^ iq)i bestehen konnte wie u(py(o nsbea
iufv9jg, €vdvg (vadh) neben tdvg (vidh), äyw neben ■ in^tlyia (Beot
I, 343 sqq.) und aa. Sollte sich diese Nebenform u<f>i : dfip is
den Namen j4/uq>idva$, ^A/LKpiSd/uag (wofür auch ^Irpläd/uag erscheint),
j4f4q>iiCQdT9jg, ^Api(pifii6(ov neben (^Itpidvaacra) ^IquödfLiug^ ^Itpiit^diri^
*Iff>ifib6u)v u. s. w. erbalten haben? Doch vgl. auch tg>ig^Ta;y;
und or (oben p. 257. 292)f ^«/u (ob. p. 292), /ueä (p. 293); io
jiftfiTifvwv kann tqv zu Benf. 11^253 (oben p. 239 sq.) gehören.
Mit Ephyra gleichbedeutend ist . der Name der- Stadt Kguyvdr,
welche früher 'EgwQa hiess. Vgl. xQavaogj xgdvou (Hartriegel, Kor-
ndkirschenbaum , wegen der Härte des Hohses so benannt), «^
— 297 —
I Wor, Hini-scbMel "(ebenfalls als^der h^r-te bezeichnet , '.vgl. anch
^i Sohwenck, Ih W. b. v. Hlrn^ u. s. w. Eine andere Ephyra*hie88
j später lU/vQogj welcher Napae mil; 'i/ygog, la/vQog verwandt Behi
p könnte. Vf/KJöben p. 75 aq. und p.217 (wo xi/'-dvo), eig. engen,
.] swängen^ drücken, packen). ....
( 49. ZdyxXjj, jj. In diesem Namen (und im Worte ^dyxXoy,
£! Sichel,, vgl. Focsch. I, 59),. <l6n ^^^ Stadt . Zankle-Messina von dem
^ gekrümmten Ufer erhalten haben soll (Hoffraann p. 1980), kann die
j ürwurzel dhvang, dhvank' bei Ben f.- II, 17. S20 Hegen, = dbvah
^. in ^. <Jo;k-/£oV Vgl. fo()x in ^'o? aus dhvafk (oben p. 290.)»
j; ^4X71 in iiuntöw aus dhvap (oben p, 224 sq.), fo^i in i^orpqg aus
^ dbvabb (oben p. 52; vgl. p. 269, wo' a-Tb(p(o neben xvfpiXXa.).
* Aus dhvank konnte. dvaYik werden (vgl oben p. 64, wo &vq t
^ dhvar == dvar, und Benf. H, 228. 263), aus dvank aber djank,**
- d/ayx sa ^«yx. - — Vgl. auch den N. Zfjd^ög oben p. 53, wo fat9-
vielleicht aus dja^-iiFad^idhFad^ in ünserm düten, tüten von dhu
u bei Benf. II,. 271 — 6, wo aueh'oA>^co (vädh aus dhvädh wie vÄ
ans tihvfi ib. I, 253 sqq. 262. sqq^) anzusetzen ist. ZtjOog könhte
-^ sogar «c=: ähJPrj&ogj dhF(0&eg =^ cixtfgr O'oog 'Se\i\. Vgl. Tav^ig oben
^ p. 230 (neben "^v&vg, lt4T&ig p. 14). ^Aftq^iMv könnte von- ^dfxrpig
B Z^r^, Dben p. 296, stammen unct schnell-gehend, sich bewegend
(i^ gehen, vgl^oben p. 288,) bedeuten. Zu '^A^^tW vgl. oben p. 244^
iHoSikayo^ mit omkAm^j^^ heftige Bewegung, verbunden werden -kann;
a-aXdy'^ ist = d^y-og (oben p. 290>.
50. Zditvv&og, if. Die oben p. 49' gegebene Erklärung die-
^, S68 Namens kann di^rch* manche Ahalogieen unterstützt werden* Vgl,
Cnrtius, Peloponn. I, 392, wo er zu dem arkad. Ortsn. Mekai--
^ vtui-^ Mekuivai (von Kbiamis nokvä^fxoi genannt) den N. MtXm^
PHQ in Attika und den jetzigen Ortsn. MbXavtg auf Naxos ver-
^ gleicht , und .auf das Dunkel des Waldes bezieht.^ .Ebenso deutet
II er p. 210 den N. des- aritad. Berges ^«W/^ und den arkad* Ortsn.
^ S^idg. Ob so auch 2ic{a&ogj o, Insel im ägäischen M%ere^ worauf
' viele wilde Feigenbäume und andere Gehölze in niedriger Wal-
IJ dang (Hoffmann p. 1504), zu fass^ ist? Da die arkadische Stadt
' T*yä» (oben p. 224) bei den Dichtern, wie Ourtius, Peloponn. I,
^ 233, tem^rkt, die schattige genannt wird, so liegt es nahe, an
^ unser dunkel (vgl. Benf. II, 370) neben decken, tegere, a-ziyoa
^ stt erinnern. [Beitöufig^. Der von Curtius.p. 283 erwähnte Eichen«-
^ wald nikayoi, der (VgL ib. p. 246.. 270) wegen de? dem Meere
ähnlichen Rauschens der Wipfel benannt sein soll,* könnte von sei*-
' nem* SchiagBplze ' benannt sein ;<^ vgl nkfjamo , niktxvg^ nikayog\
' ntkdyta =» xQOTaka (Benf, Jy 588 sq.), weiterWn l^vkov^ von ?t;w,
' Holz von hiltan, baltan, hauen (Schwenck s.v. Holz), wonach IZ^
'Xayog » unserm Schlag, Holzschlag es Holz überhaupt sein kdliate.'
Die von Cnrtius gegebene Deutung ist zwar ^ungemein schön, aber
Tielleieht uicht einfach genug , weshalb es erlaubt ist, derselben
vor der Hand eine andere entg^önsdsetzen. Sie zu jslützen dient
— 298 —
böhm. . iiima, Wald, woher flUmava., BUhiitefWald ,' neben sam,
Summen, Rauschen, sum^ti, causchen / iirausen bei Jordan, Böhm.
Wörterb. p. 272.]
.51. Tf/Lta&iwv, 0. Zu diesem oben p.>56 mit ^^fiu^aSv com-
binirten Namen erwähne ich noch.^ci^ali'^^, oe, nach. Athen, p. 149
B. das BakChosfest zxx Fhigah'a und die es Feiernden, welche
wohl als heftig bewegte, stürmische Baicchanten Ji>ezeichnet sind;
daEU YgL oben p. 287. Auch ati ^A^fAv^dvJv , ^lo-fLt^drjq^ Mi-
iwaa oben p. 280.. 293 ist zu erinnern. .
öla. "^Qoty ij: Vgl. Forsch. I, 62. Diesen Namen verbiode
ich jetzt mii^AQf]^ und leite ihn von der W. Mlhvar = ar belBeni^
n, 30^, oben p. 238. 233-r4. 270. Denuiach' würde ''Hqu deo
Begriff der heftigen oder schnellen • Bewegung enthalten ¥^e der
^ame der Luftgöttin Jia (oben p« 292 sq/).
51b. "Jfigpa/örog, o. Vgl. Forsch. -!, 65.. Wem die dort ge-
gebene Etymologie nicht zusagt, der. denkt vielleicht lieber aiüjfjijjt
oben p. 55, zu ygl. mit p. 43. 155.296 {'Eq>v^). Zu !}ßi] v^
lißog^ reif und dazu Schwenck s. v. gar, welches-lVort zu den tibei
p. 192 behandelten gehört und* den Begriff fest, gefestet^ gefixt»
gemacht, bereitet enthalt So kann auch ijßog mit anruy zusam-
mengehören. Danach wilrde Tffpai^rrrog.f^n Kraft stehend/' knftig
bedeuten — waa mit Rücksicht auf die kräftige gedrungene Zveq^
gestalt (Preller- 1, 123) des Gottes keine unpassend^ Bezeichooiv
wäre. Vgl auch l(pi oben p. .77.^238. 296. . .
52. @öi?^a^, 0. Zu dem in diQsem Art. oben p. 59^
rührtep Namen Gav/uayog, der mit Ovkaxaf^ wechselt, bemerke \^
dass derselbe Wächter, Schützer bedeuten, also begrifflich ganz ^
9*1' Aa'^ . sein könnte. Vgl. ^otb. gaumjan, gewahren, wahrnebnieD,
angelsächs. g^man, bewachen, althd. kouma, Sorge, - altnord. geyma,
bewachen, geymir, Wächter , -gaiimr, Sorge, Schweiz, -gaumen, bä-
ten, Wörter, die von einer IJrwurzel (d)hvam = (d)hvah in gab,
(d)hvadh in xfvd^w bei Benf. 11^ 322. 370 stammen . und mit gt.
ito/ufj, coma , Hem-d u. s. w. (oben p. 206) zusammengehören.
Wie aber OiSXaxog (oben p. 256 sq.) nichts^ mit (pvkti'^ zu thm
hat, jsondem mit lat. pulex zu. identificiren* und für := flink, schneil
zu erklären ist, so kann auch QaviLiaxog den Begriff der schnelleD,
heftigen Bewegung enthalten. Vgl. dh(v)am bei Benf. II, 272, von
dhva, dhu+m, woher Oetv/nag und.^A-^d/uäg (Forsch. I, 3) stam-
men; da für dh.auch d erscheinen kann, so gehören zu dliTa-no
auch Av/Li-ag, ^Ev-^v/uJotv (oben p. 294); vgl. &oag = Aotag oben
p. 38. 246. Die ürwurzel dhvam , stossen > erschüttern , bewe-
gen erscheint mit Präf. sa.eomponirt in {a)xdftvLa^ {a^vif^ivis) (oben
•p. 229), während in Kd/waaaM , altnord. hvima, schnell bewegeB,
die verstümmelte Form (d)hvam erscheint. Letztere erkenne icb
auch in gam , gehen , eig. (sich) bewegen, bei Benf. II, 58 ; «
-ßaivo) steckt hvan aus dhvan == (rr)rfr in nvdrrao} oben p. 227
sqq., wozu sich '(fatvco verhält wie sonare (sa+van) zu ton*«
— 299 —
■ (sa-l-dhFan)« Die Ui'wuicel dbra-m «= dhva , dbu in ^£C(/, &6dq
■ bei Benf. II, 274 suebe ich auch in Ev()v-&tiuig j Gemahlin des
Thestios (über Evqv-- irgl IJhqI-^oo^ w. u.), in 0b/Ltig, Tochter
a des Ilos, Gemahlin des Kapys, M;utter des Anchfses (oben p. 272. 284),.
iE in Ova/utg, Fluss in Epirus, in Qs/ukttm, ') eine Nereide, ^JToch-
^ ter des Hypseos , Genäahnn des Athamas (oben p. 252), in @€-
4 fjtgarovori , Tochter des Keyx, Gemahlin des Kyknos (oben p. 98,
^ vgl. 'Inno-vQoq), Dieselbe steckt wohl auch (mit Ö f. dh) in Jaf.i'-
voi, Ju/uvaog (der schnellste der Giganten, vgl. Jacobi p. 2l7),
^ femer in Jrjl'ddfÄSm, 'Innodofisia und mehreren anderei^Namen, wo-
_i rin man gewöhnlich <fa//, zähmen, bändigen sud^t; vgl. rioch 7o-
^ iufÄOt (Art. ^Imqu w. u.), ^Ainfptduf^ug, 'Ifpidu/uug (oben p. 295 sq.),
jj Gfioädjuag (oben p. 242), Aaxvda/nBia. (oben p. 284), Auodu/ttugf
AuoiufxHa (Aao oben p. 257. 288). «Mit öui^i = dh(v)ara, daft^
^ bewogen (eig. stossen) zusammen zu stellen sind örjl'o, d^j/no, dio,- .
^sebneU (oben p. 292sq..), voh dvi, dva=:d'va-n in öövito , /Javaog
l,(0ben-p. 291.), = dva-k in Öoi-Öv^, = dvi-k in Ötyntv, woher
^'i-mog^ "di^ri.vn vielen Eigennamen (mit dem Begriff der heftigen,
^■eboellen Bewegung). Da (d)bvam = kam in na/tidado), xü/ituar^''
- yf^ SS l/&vfg (d, h; beweglich , lebendig ,. laufend , schwimtnend f
jTgL unser schwimmen und Schwenck s. v. wimmeln , w6 aifnord,
^hrimaj schnell bewegen) , "A-yd/uag auch zu tiu/li werden konn-
^te, indem hv =» x, n (qt, ß)^ so ziehe ich hieher den FIüss-
nftmen fldju^iaog (sch-^immend = fliessend? vgl hvan in /J;/-
^V6i6g oben p. 247 und Schwenck s. v. Schwein). Wie ist es
mit nokv-qPfj^uog, 6 ') Sohn der Thoosa (vgl. 0o(6r^g p.300), *)
Bohn des Elatos und der Hippea? Mir ist es fi^eifr wahrsch., dass
^'^Tjfiog zu hvä (gä) bei Benf. fl, 58 gehört, wo auch floXv-m^
/M«w angesetzt werden kann.— In 'H^a^dia, Tochter des KyknoB^
^'^ seheint ein Wort dhFtj/Lug y dhF/j/uwg (— ^rj/nog oben p. 292),
^sdinell, zu stecken; 'Hfu-^iu bedeutete dann schnell-laufend, wie
^jifAtpi^daj ^^fitpidorj (von uf4<pig=hfigj ra/vg, oben p 295 %, wo-
^her auch ^A/Liqu-rgirrj bei Benf. II, 254 stammen kann). [Zum ,
^ Bergnamen Qavadfjtov vgl. noch QvafAog oben p. 231,*f. 0^«jwo?>
''von dhvam = dhvan in &lv, Qtvai p^Qsq.; zo'^iV, Düne, vgl.
■*©6aya a= Tvuva, rix, Stadt in Kafpadokien, auf dem Erd walle der
"^ Bemlramis gelegen.], v > .
* 52a Qtuvw, ^.t Vgl. oben p. 59. Die richtige Etymologie
-♦ dieses Namens ist oben p.* 242 angedeutet. Dort statuirte ich ein
< Wort ^sFo; &€o = ^00 , schnell ,* welches ausser in Qfioödfiug^
^ GidvHQa vielleicht auch in Qii(Joa «(wenn f. &sioo6al vgl. aoy/,tc^h
• aoSg, oo9g)j sicher aber in Qsovori steckt, worin -ro// zu hnu, stos-
^een, erschüttern^ bewegen^ bei Benf. 11, 182 gehört, woher vsof^at
■ (eieh bewegen). Auch QBo-xXvfitvog kann ^io = doo Bnthalten ; vgl.
^ MXvfisvog w. u. — In 0«m oben p. 60 steckt dasselbe Wort ^£0=
3 ^00^ aber in der Bedeutung bell ; vgl. dgyog , hell : schnell , und
■ den Art. A^wm^ia Yt. u., wo auch über Eito&ia s» &Bov6fj. ^-^^
I
— 800 —
HIeher siebe ich Jetst den Namen Botirtiqy v, (oben p. 63), fmä
erlEläre ihn für » Läufer, Bote. Auch die Namen Ooenv, Gim»
(oben p. 185) bedeuten höchst wahrsch. (sich), heftig beweib
itürmend, springend oder schnell, [Zu meiner frühem Erklärung
ton Oodvfjg vgl. noch davvßouirrjqy worin ^ßoutnjg von hYa=dlifi
bei Benf. II, 60 sqq. 275 sq.]
) 53. Ofuroa, -^^ arkadische Quellnymphe^ worüber- Curtius, Pe-
ioponn. I, 358. 393 au Tgl. An letzterer Stelle vei:bindet Cor-
tius Onaoa mit &iwj &o6g u. s. w.; p. 450 aber stellt er deoNar
nien zusamqyen mit Tev&^ag und Tov&oa und denkt an Redopli-
cation. Ueber den FFussnamen Ttv&iag , der nicht Tom N. des
Königs Teuthis oder Omytos („dessen Oeschichte ein merkwäii-
ger. Ueberrest peloponnes. Heldensage ist^^ Curtius p. 392) getrent
werden uiarf, babe< ich ob^ p. 230 gehandelt; über Tuthoa fgL
p. 240. Kommt Qu^aoa von t^iw, so müs9te der Name sib am
T(i'&6a s= OsiToUf Qstaoa entsprungen betrachtet werden; fgL
oben p. 262. (über d^fjaavQog, wahrsch. aus d-fjvavgog^ ri^-^ot^).
Ist Onaoa nicht reduplicirt , also, füf Ona^oa (vgL Mtaia 9i
j^vxoetf Curtius p. 393) zu nehmen, so liesse sieh an die SfUiskrit-
wurzel dbu : dhva-s : dhvans, cadere, decidere, aber auch eoncs-
tere '(vgl. apa-^hvas-ta^ dveia^ Benf. ü, 275 und hna, hno, »
\geny stossen 11^182) bei Benf* IX, 275 denken j wo O^lctaog t^ff
cog, &vaavogy ^vcroayö^ (heftig bewegt), verw. mit &woj ^da,^
d-Qa^w (Qfjatvg) u. s. w. Ofiaoa stände für &F^eaamt und ^
deutete stossend = treibend, eilend, schnell (vgl. ^oo^ von ^, ^
sen) ; vgl. (d)hvas oben p. 258. Daif man einen ähnlichen ßegnf i^
Ttaauj fjy TlaGCog^ ij, Quelle in Lakonien, suchen? Vgl. (op'
vdaaü) neben ^fivoß (oben p. 227). üebrigens könnte dvaaai'o;^
'dvaavog auch zur Wurzelf. &FeTj dhva-t gehören, die im Naaen
Ghig (oben p. 62) steckte [Die im Namen Oetig liegende Wur-
zelt dhvat, unserm zwet-schen, quet-schen, lat. quatere; cod-co^
ere entsprechend!, erkenne ich auch im Namen der 1 jdiscben Stadt I ^^
QvdTfiQaj die von der Semiramis gegründet sein und auch die
Namen Pelopia und Euhippe geführt haben soll. Vgl. HoffmanD
p. 1713 sq. Wenn der fbsehiame Thyatira beiHoffm^nn p.2O90
spitz, felsig (eig. stossen^) bedeuten mag, so scheint die 1yd. Sttdt
von. der Königin der schnellen Amazonen (Forsch« I,. 11) bepaiot
zu sein, also Ovar figa^ Treiberin^ ä''0t(j^'(M7. Vgl. .oben p. 288
über ^uTfiUf worin ßar = hvat, dhvat; &FaT].
53a. Qwicvia, ?j. Zu &(dx in /tw^vla oben p. 66 vgl ^
p. 259; zur Sache Curtiqs, Peloponn. I, 304 — 5 : „Thoknia H
auf einem Hügel und zwar auf der von 3 Flüssen umgebenen Höhe
von Bromosella .... Nach dieser Ueberlieferung des PaoBani««
erscheint Thoknia, dessen ausgezeichnete Lage oben angedeutet
worden ist^ als die nächst Lykosura älteäte Stadt der Parrhasier."
54. '7ai()a^ ?/, eine Nereide, iat ein Name, der von 6uok^
^^diaQigy^^JTiOQog oben p.292. 288 herstammen und rege, bew^InA
Uli
k
kam
Kl
hei
— SOI —
^nell bedenteiL kann. Zu .dicoog^ nass, vgl.- unser fllesseir neben
leben, fliegen/ flink,- frisch (d; b. s-pringend, vgl. Schwenck b. t.
isch); der Begr. fliesten geht vom Begriff (sieh) scbtell bewegen
18. Neben duQo statuirte ich oben p. 293 ein gleichbedeutendes
^ort dio , sehnen,, f. $Fi{a)o, Dieses erkenne ich in ^IdvaaaoL^
iv^iQu (von /lo+hvan = ßav in ßolyw bei Benf. 11, 58^ vgl ,
jji^dvaaaay ^Irpt-dveigm,' ^Iq>i'-y4v€iai zu vgl. mit ^toysvBta,- von I(pig
' ra/jig) , ferner in %ßuT?^, ^loddfm , iqddfxfia (oben-p. 299.),
mddxrj (schnell gehetzt = bewegt; vgl. ^Enixdarrj p. ^6; dazu
ben p. 190), ^loXaog, ^JfoXij (wo -Ajy, -Aao init ^ao^tpowr^j ^«w-.
ovTfjg oben p. 257 zu vgl.). Auch in ^loqfiSvy ^lofojaaa kann !q>
shneli (-pliva s ßa bei Benf. II, 58) gesucht werden. Mit ^q
lentificire ich ßto in BidvcoQ , Bijjvwg f. FtavMQ (schnell-gehend)^
mer olo in OioXvxagy OtoXvxi} (Amazone; über Avx.vgl. den
rt. Aivmod^ia w. u>); o2o steckt siober auch in otwvog, viel!-, auch
t OioxXog (vgl. JioyiXfjg), Oi^a^()o^. Zweifelhaft bin ich über ^/a-
og (vgl. ^lo/nogj yro -/no zu /ua, /uciv, bewegen, * worüber im Art*
Ü/uv(jüv w. u.), ^lard-rj (über -ay^ vgl. w. »u. -im Art. KXv/uevog^
tnhrog, ^laaogf Yof. Uebrigens ist die Wurzel dvi-^, woher Benf. II,
}4 6luiyötfj(j,i y ivilij/ui leitet, aus dhvi s=r-dhvaU, 274 sq., =hvi^ in
li II, lOö (90/i^j; =3 (TOj^/^ , beben heben seh- weben, ob. p. 288, von
ivabh in lat. ti-^tubare; vgl. (pätf/^ tpaßog mit unserm W. Tdübe
id dies mit taumeln, hin und her schwanken, worin dhvaiih steeken
knn) und in gvi , bewegen^^ t kvi, bei Benfey II, 164, wo xAo,
ifoen, verw. mit Urctiy worin i aus bvi « vi, vi (ire, volare) bei
'ockbaus ' Gloss; z. V. S. p. -394;' vgl. dazu den Art. Ohe^g^
»Ute auch uQogy ^a(»og, . heilig, hieher gebären und =s ^(tpogy'tpo^
gogj ae/Livog sein? Sogar ü^ul^ , ciiivnTf^' lQff§ Hesse sich hier«
^j&teheH. In Ug^ Pfeil, Gift (Fiao) steckt der Begriff spf^,
barf (eig. stossend, vgl.^'oo^^ virw. mit '^fO$ ^u^, wie Stä'gdaxth,
\€tiJtttv mit ^()^§o/<ai). , Zu dvish ^ hassen^ / bei.Benf. H, 223 vgl.
Syog obcfn p. 215 und unser W« H§ss, verw. mit hetzen^ Hast,
so Hass «ig. heftige BiTv^gung (vgl. xtxSojdat^ Benf. 11^ 274)<.
"Ö4a. ^lualüiVy 0. Zu diesgfn oben p. 67 sq. behandeltein Na-
en vgl. iidich böhm. jasny, heUj klar, gläi\ze])<l) jasneti, hellseiti;
achten, jasniti^' aufklären , jasno y fielle wie J[asno9t.bei Jordan^
Öhm. Wörterb* .p. 6O, Wörter , die höchst wahrsch. zu Benf. II,
yß gebeten, wo von djn (div), lachten, lett/jäkt, Scherz u. s.w.
a leuchten = hell «sein 3» tönen; -so gehören dahin auch böhm«
sati, frobrocken, • jaiskati^ schrei enV unser jauchzen n. ^, w.* Päna«h
inn laalwv i. ' ^faaicav (mit 1 für- /i vgl. Schleicher, Zw ver-
eicfa. Sprachengesobichte p^ 36 ufid ^dazup. 46, wo ilbe^ 4}^,
evg f. ^j&tg) entweder tiell-leuchfend '—• schön (}nj(Xoi$''== hell)
lerhell^önend bedeuten ^ im (eti^ecen Falle«' wäre 7a(T<(^rä:'7ax;K0c.
.54b:. ^lArmvy 0.. Zvl diesem oben p. 68 in Zweifel gelasse-
311 Namen vgl. Qtwii>(^ 160 und p. ,'258 sq* {vto tfvö : -hvas ==
%m in WtMdi^ wuseBg,*^^ s» Ftc in sc-^ftog).- *lueiav könnte aus" fo,
— 30« —
sehnell (woher ^lano^, der Schnelle, rgL^Af^curög^ *AgyaalSf]qj''A^
ypi oben P..283) vtnd Faa, sich bewegen^ componirt sein. Doch
nimmt man 'luotoy besser fUr aus JFaamv entsprungen. Vgl j£(sw
oben p. 276. 2SC\
54c. Usga , i^ , Gemabiin des Teiephos , bei Jacobi p. 456,
kann =* Vtqijqtj sein; rgl. uQog i^tpoßfgog) oben p. 301. Der
Grundbegriff des W. IfQog steckt vielleicht 4iuch in 'IsQOfivrifAri^ ij,
Oeuialilin .des Assarakos (oben p. 284.); vgl. /c^av, bewegen, ia
Art. Mbfjivütv w. u., wonach 'hgo^^vi^fÄri sehnell-bewegt bedeutet
kann. Der Grundbegriff der Wurzel f4uv, wober /nivw; u/s. w.,
liegt vielieicht auch in YniQ/uvijavQa (vgl. ^vneQo oben p. 244), ijf
Gemahlin des Lynkeus, des Flinken (vgl ^fVKoO-da yw. u.); ob
60 ^auch in JUvfjazQa, Tochter des Danaos, und in Rkv^aiiaif
ajQa'i Zu KXvTui-- vgl. den Art. i^AvV^i'o^ w. n.
54d. 7x0^, ri^ auch ^ixog, .Insel des ägäischen Meeres^ worü-
ber HoffnuiAn p. 1506 : «Die alte Ikos , , gegen Peparetbes nt
ihrer Sudwestspitze gewendet | bildet eine grosse l;ialbmondrörmigi
Einbuchtung u\^d einen Hafen, aus dem man bei Jedem Wisde
aus- und einlaufen kann.^ 7xq^ scheint Buchte Hafen zu bedeutOi
Vgl. altnord. ' vik^ Bucht , bes. der Meerbusen zwischen Norweges
und Schweden (Dietrich p. 285), verw« mit ßixog , ßtxogj Gefiis,
Becher, und dazu Forsch. I, 28| wo j^/xo^, verw. mit unsem Wö^
tem Backr Becken, Becher, Bucht (von biegen Benf. il, 20)> kf-
ner mit Wieke, Wicke, lat. vicia, gr, ß^iovy schwed. weke (scbvedl
wickla, Wickel , von wikia, weichen, beugen, falten) , isländ. bö-
kur, Wieke; letzteres Wort bürgt dafür, dass vi, v^ bei Beqfeyl)
285 «qq. fvi-k X, 289) aus hvi , hv6 (hvi-k) und h vi aus dhvi,
dhvja, dh.va (+J9) H, 320 sq., mit dem Qrundbegriff neigen (vgl
oben p. 43. 150. 215 — 17) » ^) biegen, krümmen, drehen, win-
den, =3^ ^) engen, zusammendrängen, eng = gedrang = fest mi-
chen (weben, vap,Benf.*I, 286— r,7 aus hvap in kup-inda, Weber 11,
322), = ') drücken, drängen, treiben, in Bewegung setzen, sto»-
sen (an-stossep ? II, 182). Diese jdritte Bedeutung der Wand
(dh)vig, (dh)vik erscheint in vig bei Benf. I, 343, = ly in h-
€iy(Of at'§, = /x. in «ix//, aV§, Impetus, ixsrrjgj ixt^Jq^ eig. drän-
gend, in einen dringend = p^tens, bittend, flehend; vgLob, p.2n-
In dem rNanien [y.erdiov, o, Sohn des Laomedon, Bruder des Pri-
amos, Vater des Melanippos, der daher 'IxiTaoviä/jg heisst, könnte
der Grundbegriff der Wurzel tyt liegen und 'Ixfr&fov = Br-^i/a';,
drängen J, treibend s= schnell sem. .Vgl. altnord. kvikä, sich be-
wegen^ kvikr, beweglich, rasch- .(Dietrich, Altn. Leseb. p. 260) ^
rxr«9 , 7xr«() , o , ein Fisch, „exra^xc, id^vacäg, i/ßiLig^ (Hesych.)»
dann lyX^)^^f Fisch, d. h. &o6c, schnell ; i/ ist = at^r in «»/-/i^
wozu t^oo^,£pitz, zu- vergleichen; der Grundbegriff (neigen «s)
stosseu liegt offenbar in t^akog, petulcus, während in txag, ixra?«
adv., nahe, der Begrifif eng =; fest daran, nahe erscheint, wie viel-
leicbt auch in lat. vicinus. Vgl. (T-ripiyya}^^ äy^fw (hJFay/Of)^
— J08 —
R aiif^a, kantha bei Benf. II, 18.- 322. Di^ Ineel ""IxuQog^ ^Ittagfu^ tj^
z\ die Wegen «de^ fischreichen. Meeres in ihrer jNähe auch Ichthjoessa
I iiiess (nach Hoffnaann p. 146&), hat -schwerlich vom gobne des Da«
dalos 7xapoc> worüber Forsch. 1,79 sq,'d€ii Namen, ©as ikari-
^ sehe Meer, 7}uigiov nikayo^ , scheint von der Insel Jbenannt; sonst
1. könnte es als ein heftig bewegtes, wogendes bezeichnet sein (von
^ Dc = 1/ in alyeg, Wogen). Für den Naipen des attischen ^lyeuQiog
^ könnte man versucht sein an ßtxoc, BecheTj zu denken, mit Rück*
n eicht auf den. Weinbecher des Ikario^^ worüber Jäcobi p.826. 497
j( zu vgl.^ anders Bchwenck, Andeutungen p. 149, der an iycftätog
,. denkt. Der messeniscbe ^IxuQiog (Jacobi p. 498) ist wohl am b^
g, Bten als ein-lieftig bewegter, stürmischer oder schneller Dämoä
^1 der Luft zu fassen , wegen der ganzen Umgebung , worin er vor^
kommt;- vgl. oben p. 72 über T^/oih« welchen Namen Preller II|
^ 11—^ sicher unrichtig *etyniologisirt. Da aber der Naipe des atV
3^ tiechen Ikarios .so ganz mit dem des messenischen tibereinstimmty
^ könnte man darin ebenfalls den ßi^griff der heftigen Bewegung
^(ifiHma;). suchen, sei es dass derselbe auf das bekannte Schaul^el»
''^feat zu beziehen (was ich nicht glan|)ej, oder dass darin ein Bei«
t^ namo des Weingottes Dionysos .ClxccQiog == diaawv = &yofv) bo .
■ueben ist. -^ Ich erwähne hier noch »den Namen %/vg, 6, Sohn
^^des Lapithenkönigs ^'^Xavog QkatSvot) y dea Gemahls der Hippeii^
. Geliebter der Korbnis/ worin la/rsii^ in 7^/w.v, c^aXog sein könti«^
■ te;>vgl. ia/lov mit t?vV* denn ifr/dg, iff^vog' (e'ig. eng, gedrang »■
^ trocken, . fest, hart) mit. l'^og (eng, fest =■ haftend, zusammenhaftend^
* klebrig, zäh) oben p. Ib^-Tß. Anders Preller 1,322, der an
la/vg, Kräh f denkt'. [Beiläufig. Mit HFm : hFax , neigen, bie-
"^ gen,' gehört zusammen das slaw. Wort vetscheru , Utth. wakkarasi
Abend, BenT. II, 208; vgl«, böhm. wecer, wecir, Abend, bei Jor-
"^dan, Böhmv^ -WÖrterb. p. 297 , mit kwiceff, Abend, kwöceti,
.', bocken, kwicnauti, herabhängen ib. -p. 88. Richtig ist Benfey II^^4
^ über lat con-qui-nisco , con-quexi , wo quic , quee aus hva-k ba'
"^hva-p in xd^nrfo II, i824: sollte -nun eaniga für AFf Tr-a^-^pa ste- •
^ hen und mit unserm Wort «Abend (von hvap- oder bvabb) ver*
* wandt sein? Auch an altpori vaf, Hülle, vefa,-' umwickeln, vetaz,
-' einhüllen (bei Dietrich, Altnord. Xeseb. p. "282 — 3) zti denken ist
^' erlaubt; zu vap in vaf^ vefa vgl. fivap oder hv^bh in fdq^tXXa, «
^ dbvabh- In ü(pog, q-riqx}) oben p. 297.] • *
* . Ö4e. -loXaog^ 6. Vgl. Forsch. I, 81 sq. Ich möchte jettf
^ Beine Eigenschaft als Wagenlenker des Öerakles in . den Vörder«
* grnnd- stallen; vgl. Jacobi p. 502. 401 not. 3* Meiner Ansicht
' nach ist 'lokuog von to, schnell,^ uqd kv, (sich) bewegen (oben p.
^ 2ö7j vgL p. 288) herzuleiten und bedeutet schnelf-bewegt: Sonbt
^ liess^ sieb *J[6Xaog auch für FoXaog nehmen, von FoXv =i FeXv in .
' ikavvop '(==Jiv f. FXv , oben p^;. 257); Aier waltet derselbe Zweifel
' ob wie bei der Erklärung des, N. 'Idmov (oben p. 301.)-
bSuinnoiufUia, J7,^).Gemahltn des Peirithoos, ^) Tochter
— 804 —
des OenoraftoB u.9. w. In diesam Nsmen, worin -^a/uHa in gun
bei Benf. 11, 58 (oben p. 21)9) gehören .kann^ steckt vielleieht das
Wort 171719, schnell, welches «war identisch ist mit ctttto, Pferd
(iTTTiO f. inFo =■ ixFoy ^quo » agva =s ä^ = whv, schnell), aber
doch'davou getrennt werden muss. Ebenso möchte ich ItitiOj schnell,
nicht t7t7iOj Pferd, suchen in den, Namen InTioödf-iag^ 'Innoditnj {dt-
Kay, bewegen , schwingen , werfen ; dix konnte auch sich bewegen
SS laufen, gehen bedeuten), 'IjiTioxoofv (vgl» x/a>y JVavancdaJ/bi''
7i6Xo/og (vgl. Aay-woV), 'iTntokVTtj^* 'l7i7T6kvTog (Avro von Xv .= ikv
in ikavvWf oben j;). 257), 'rhTio^iÖovaa (oben p. *264/293), /TiTioroif
(vkofiui), YtthoVoo^, 'l7f7t6(TTpaTOQ (vgl. dcu .Art. Nioßij w. u.),1»-
naooi; (ob =^.'l7oyaar>^, von d^oq, Kginaog 'von x^i s= xo^ in
O'-'xaiQüi), 'lnno^6fjf^l7i7i69o9g ivgh Okythoe, Nikothoe.w« n« im Art
Ntoßri). Jede/ifalls' bedürfei^ diese Manien einer genauen Pröfang.
Auch m^dhuji-Brj^ Evi7i7irjy Atv^nmog, livglTtTrij, A^^jt/'ct/titio^, (vgl
den Art .A^vy,odia) u. aa. Namen braucht nicht, nothwendig dei
Wort iTtTfoq^ Pferd, zu stecken. •
, ■ 55a. "/y/ro^, o; ^Ifftvß, 6, Vgl. oben p. 77* Zur Bestäti-
gung der dort vorgel^rachten Deutung dieser Kamen, dient das von
Pesychius aufbewahrte Wort Itpig = re^/tg (ifjpoxcoX^g =3 raji^ro-
r^ bei Suidas.^. Dieses Wort ?*jp/5, -verw.. mit «mt/g, aitjpyri^ »"
y^^Q^Q (^ig* geneigt, abschüssig, jäh,- jach s=^ schnell), suche idi
jetzt auch in den Namen .*77>/-xAo^ (wo -xAo Sin xtkiw, x^Ahw,
uXovog, xoAeo) bei Benf. II, 287. 293, eig. bewegen, sich beff^
gfen = gehen, laufen), Iq^ticX^g, ^Iq>iuvua<5ay ^IcpidveiQa, ^Iftfk»
(alle zu hvan ^^ßuv m ßaivüf bei Benf. JI, 59; vgL *Idv£iga,%'
vaaaa, KuXXiuvsiQa, KaXXiuvßaaa, welche Namen ebenfalls sdmd
gehend, laufend bedeuten, wie Jioyivsia, QidvfiQu u. aa. obes p.
257), ferner in Icfiyotj, ^Itplvoog, wo "voog wie in 'Innovoog zu hmi,
bewegen bei Benf. II, 182 (vdoi^ai, göhen, eig. sieh bewegen)
gehören kann. In *[(pi^tiiia, ^lififttSij^ ^Ig)tiu£6ovaa kann füi <=
F^Ö, Fad, UFad in ßadiCw, vadere bei Benf. .11^ 58 sein ; dorüdn
gehört sicher Mtdovaa^ eig«.' (sich) bewegend, beweglich (ovro-
lbuiiTog\y schnell, wie lo^yu) oben p. 290.
' 56. KaXXiQQoti, tj, Gemahlin des Chrysaor (oben p. 264), des
Tros (p. 239) u. s. w., bedeutet wahrsch. '^schneil-^iessend (schnell-
sich bewegend, vgl. Qsa) mit ^^rj, Qwof^at, iQWfj, i^todw'), von der
Wurzel xa^, ^) schnell sein, ^) hell sein (daher xa^l-og, bell, gÜn-
send = schön). Vgl. uQyog, hell, schnell, Xfvxqg^ hell, flink (is
Atvx(i^*Jia w. u.) und unser flink neben flinkem, flunkern, bfio-
kea oben p. 256. 26^. [Unsere Wörter bell und schnell sind nik
verwandt, ja identisch; vgl. (d)hva-p : (d)h(v)nap bei Benf. D»
824. 184, oben p. 216. 225. 266; sie verhalten sich zu einsD-
der wie happen und sch-nappen, s-eheiden und sch-nelden, haften,
heften und knapp, knüpfen ^ . fränk. sch-napps, knapp; vgl soch
holl« 8-noek mit unserm Hecht und Kuxrog oben p. 160 (^
Schwenck s. v. Sch^nake, Stechmücke),- ferner sch-nallen ^ kn^
i
mfi
— 806 —
i len mit hallen, ^ch-nurren, knücren mit gurren, girren, quarren,
i quarren, Sch-nalle (Werkzeug zum Befestigen, verw. mit Sch-hur)
• mit lialten (oben p. 192), sch-nauben^ sch-nieben mit x«;ro^, xanr
i vtfgj u. aa.]. KuXXi^qo^ gehört also zusamnAi mit den oben 'p.
: 283-4 angefiilurten Flussnamen. Dasselbe . gilt von Kalkid67j(&sw),
;s Kakkitiv^ioa, KakXiävaaaa (Nereiden), worin hFav=ßav inßalvot
?. (oben p. 257. 292), KakkMxfj (Schwester der Kalliäo^, bei Ja-
ji cobi p. 236 j zu -^/Xjy vgl. 'InnodUrj^ worin rf#x, bewegen, oben
i p. 299.)* Zweifelnd erwähne ich hier KaXki-ytvaa , Dienerin der
V Demeter (über -yf^eta oben p. 304) , KakXntdT^o; (schnell-lau-
,1 fand? vgl. TTUTog, novg, n^dii(o von hva bei ßeilf. II, 58 , wober
^: auch ünsejT wandern, wandeln, . verw. mit waten, wedeln , be-wegen
, -u. s. w., und dazu Paus. V, 6, 7), KaXki^ycX^g (vgl. ^lq)ii(Xfjg ob.
^ p. 257. 304 u. KXv/Lisvog w. u.). In KuXXldQO/uov, KuXXiÖQOfjiog^ Berg-
^, name, könnte der Begriff spitz (zu-laufend) stecken; vgl. ^oo^i
u, schnell, spitz und KvXXijvfjy KvXXaQog oben p. 98 sq. Sollte auch
XaXXixoXojv/] Spitz-hügel bedeuten? 'Hieher ziehe ich jetzt mit
. Entschiedenheit KdXjuig u. s. w. oben p. 76; zu Kat^dg p. 77 nq*
^ vgl. den Flussnamen KrjQtvg auf £uböa (ne^en NrjXivg d. h. sch-
nell^ beweglich). Schliesslich die Bemerkung, dass auch d6r Name
der Jägerin AxeHmreJ (Beiname der Artemis) hieher gehören kann;
^' SU {KaXXiytsrii vgl. stu bii Benf. I, 657 sq. (böhm. stwu oben
-: p. 234), aus sa!-+-dhu (d4w^ d-oog) II, 271 sqq*, woher vielleicht
^ auch Mive-a&fvg (ib. I, 6ö8; vgl.vr. ji.) und — av^ ad- in andern
^ Eigennamen. Zu \4qiot(o (Beiname der Artemis) vgl. (dhv)ar,
% treiben, .bewegen bei Benf. II, 305, woher '^(»z;^, ^AqIwv (Ross-
. name) y~ ferncfr (von dh-var, dh-^vfi) ^AQtft^&oog, Fgaiog, Fq^jI'o^}
yielleicht gehört dazu auch ^Afiqfb-uQaog (über L^^^f-oben p. 295 sq.).
*^ 57. Eaväxi], rj* Vgl. oben p. 79. In diesem Kan>en suche
"f Ich jetzt den Grundbegriff der Wurzel (d)hvan bei Benf. II , 276,
^ woher v^^/Vci, *9>fcVft>, xaivw, nämlich stossen^ erschüttern, bewegen.
^ Vgl» dhn ib. II, 274 und dazu ^avdcKfO), xavoi^w, xuvqt^ag = ra-
^ ^l^ag (Hesych.), verw. mit (a)Tivuaaa) und xafidaaw (oben p. 227.
'f? 229. 299.) Da han bei Benf. ,U , 276 (aus hvan) = ha-n «
ha-na, hna, hnr, hnu II, 192, so vergleichen sich unsere Wörter
if^ knacken , eig. stossen (vgl. Schwenck s. v.), und sch-nicken ss
^ sehneil bewegen , verw. mit viiaaco y. stossen , und vkv(ü^ nuere, na-
# tare^ nicken (vgl. winken mit sch-wingen , sch-wenken, wanken,
i' hinken bei Benf. II, 21. 323; winken verhält sich zu nicken wie*
i vic zu rix oben p.;216. 225. 266.). Aus. dem Grieehischen ziehe
4 ich noch hieher ävotya [von hva-na-rk oder hva-na-g; vgl. ceW-
il' y3t?j mit nec-esse bei Benf. II, 18o sq., wo .hna-k aus hvna-k,
I hva-na-k, eig. neigen = drücken, engen, zwängen; die Urwurzel
i> dhva+Grutt., die in unserm zwingen steckt^ verhält sich zur Urw«
|l dhva+na+6utt. , die in dvdyxtj steckt, wie hva-p zu hva-na-p,
5 xan zu avan^ yvan bei Benf. 11,324, zu vgl. mit II, 17; dvdyxfj
J von dhva-na-k ist verw. mit a^revogya^xivw aus sa+dhva-n, oben
1 20
— 306 —
p. 192. 216], eig. stosBcn »treiben, antreiben, mahnen; vgl. n-
väaau} oben p. 227 , aus 8a+dhva-na-k-s(d)hva-nu-k in vvaau^
«s (d)h^-n in xatno; gleicbfalis ziehe ich jetzt bieher das Wort
«fva|, Konig, und %ebe demgelben den Begriff stossend = treibend,
bewegend (vgl. xfAfvw neben xeAAci/). Da bewegen, sich bewegens
gehen , so gehören mit ävu^ , uvdoao) zusammea die Endongn
-nvff^a, -upaoauj ~avu)Q, -iyv(i;(», ~uvc^ in vielen £igennaineD (TgL
oben p« 2ö7. 292. 304), welche ich früher mit Recht zu hvan^
ßav in ßcuvM hei Benf. II , 58 (verw. mit a-aivfx) oben p. 229.
247—8) Btell^^ Vgl. auch Fav : fiav^ bewegen^ im Art. Mdfivotv w.
u« Zu uvurrawj 'bewegen (vgl. sch-nicken :■ sch-nellen) gehöreo
die Namen *Avu%i^^6ri (schmll-fliessend), ^Avu%i3^ia (schueli-liB-
fend), ^Avu^ißiu (schnell-gehend , zu ßa in ßmvw vgl. ßio^ fa^
iFto, dhFiOj ecbneli, in Uuyaaaoj ^lävHQa, BidvtxiQ oben p. 301).
Vgl nxizYk^AvaaLsq (Kastor und Pollux), eig. vielleicht = die Schnel-
len oder SS die Treibenden (dazu A^vin oben p. 184 und Ma-
tnwQ^ Hetzer, im A)rt. KaajidvsiQa w. u.), femer L^i^uc^ oüi
. *Avuiy(av (Dioskurensöhne). Ich verweise noch auf vio^aiy gehei,
eig. sieh bewegen, 'Inno^vooq (oben p. 304), '/fyvcJ (oben p. 29ä))
NiS-^ßfj (w. u., wo auch über v<x, bewegen).
58. Ka^TiuvtiQu, jjl Gemahlin des Priamos-Podarke^, Motier h
des Gorgythion, des Schnellen (oben p. 290), ist ein Name , wo-
rin ^avtiQu zur Wurzel hvan : ßav in* ßaiyw bei Benfey ü, d$
gehört, wie ich bereits pben p. 257. 292. 301 bemerkte, b
KaiSTiuviiQa erkenne ich ein Wort xaario, schnell, verw. mitiB-
Bern Wörtern Üast, hastig, hetzen, d.h. eig. stossen = luistowi^
:in Bewegung setzen, weiterhin mit s-chiessen (bair. schotieB,
stossen, schleudern), gr. a-xedävvv/ni, lat. cudere, wo cud =: ^^^
«s bbad in unserm bossen (in-cud = Am-boss); Urworzel i^
dhva-d=lat. (s)tu(n)do. (Vgl. oben p. 80. 190. 280). Numnehr
ziehe ich auch den Namen Kugtwq hieher und erkläre ihnfar^
Heizer, Beweger, Antreiber; vgl. den vorigen Art. Neben mßi^i
üaavo von hFa^ (^«^ J vgl. auch *dorq oben p. 284) konnte ein
gleichbedeutendes Wort xaaao f. xadjo bestehen. Dieses Woit
steckt vielleicht in Eaaa-dvÖQa, ^) Tochter des Jobates, des Schnei-
gehenden, oben p. 301, ^) Tochter des Prlamos, auch ldXilavS»i
worüber im Art. Asvxo&da w. u.; KaüadvÖQa f. Kaoö-ajn^
'^av€iQu wäre ganz = KaaridvsiQa, Ich erwähne noch Ka(f(f*^
nfia, Kaaaicpovrj (???), wo '■q)ovrj zu hvan bei Benf. U, 58 gd^-
ren kann, dann die Quellnamen KaaGoxiq, RaavcuXia'j in üCm^o^^ . ^
u. s. w. oben p. 87 kann kiö = xaJ^ stecken ; vgl. nfj^dui, »<" j ^.
dvo) ans hva-d, hvi-d bei Benf. II, 58 (hva, eig. bewegen, aoM [^j
dhva II, 274; vgl. o-ndwv und x/w, wo hvi, ib. H^ 164). B^ L
Nebenform von xaJ, nämlich xua, sich bewegen (gehen, Iao/ol
springen) • steckt In*^ unserm Wort Hase (oben p. 258) ; xaOj^l k^
ist SS bvas, (d)bvas in lat. ferire, furere (eig. sich bewegen, eehwio' | j^^
gen) bei Benf. II, 273 , » vas in unserm wufi-elig, » pss, p<^
tei
mi
\
V.
*."
l
Ö
— 807 —
1 den Ton Schwenck b. v. faselo verzeichneten Wörtern (vgl. oben
.258.280)? Eine andere Nebenform von xa<^, nämlich xa(r^r, steckt
I xsvffaij ntvTSMf KsvravQogj niatQa, iuajog (stossen = stechen),
»rner in xorog (stossen « erschüttern, heftig bewegen, vgL ;^cJo-
ai, Benf. II, 274), xft/raA«^, vielleicht auch in Korrog, KaxQSvg^
lrjT8vg^ KrjTvi] vgl. noch iCi(7(Fei/g, Vater der Theano(oben p.299)
der der Hekabe (oben p. 272).
59. Kiq)akogy o. Vgl. oben p. 86. Zu kap aus hvap , er-
5hüttem, bei Benf. II, 322r vgt hyal, hmal II, 280. ,283 (a-^oA-
w, atpukXofAÜi, verw. mit nukka) 11,-293), femer a-mjußog, hin-
end, a-tcijußd^o) , hinken (hinken 4b. II, 333 verw. mit winkeiii
ranken, schwanken, schwenken, schwingen 11, '21. 275), wo utfiß
erw. mit unserm humpen, humpeln = hinken, Schweiz, himpen,
ampen, hinken, wozu 8chwenck Schweiz, gumpen, springen, engl.
> jump, springen, schütteln, stellt — Wörter, die offenbar mit hüp-
m zusammengehören. In Ksf^aXog liegt wohl wie in kap bei
!enf. II, 322 der Begriff stossen = treiben «=: in Bewegung set-
Bn ; vgl. noch Scbwenck s. t. schieben (dazu Schaufel , Schip-
By Schuppe), eig. stossen, fortstossen, fortbewegen, ferner s.
schummein , hin und her laufen , einen schummeln : = antrei-
BD, jagen, schlagen, und s. v. ^ schupfen , * schuppen =s mit einem
toss bewegen^, Nebenform von schieben. Auch ist zu erinnern
A die Verwandtschaft von Giebel ^ Gipfel, Wipfel neben Gimpel
od Wimpel, eine Fahne, von der wallenden Bewegung benannt;
^l. wabern, wabeln, quabbeln, wabbeln mit seh- weben , ferner
ippen = schnell bewegen [Wippsterz, Wipp = Bebl^terz, Bach-
;elze, xlXkovQog oben p. 88] und die oben p. 243 sq. angeführ-
m Wörter. Dazu vgl Oißakog w. u.
59a. Kf](pi(t6g, 6, Vgl. oben p. 83. Dieser Name scheint
jir jetzt von der Wurzel hva-p, -bh zu stammen, woher ich den
. KhtpaXog (vgl, Kanavsvg oben p. 81.293 und Kdnvg oben- p. 273.)
3^leitet habe. KrjipiGog bedeutet also sich schnell bewesrend (vgl.
niQ/Hog , *AXq>fi6g oben p. 278). Kephisos heisst Vater der
htyyivHa, d.h. der Schnellgehenden (oben p. 293. 301, vgl. Jacobi
» 536). — Auch der Name des arkäd. ir;;gp^t;^, der vielleicht gaiUB
1 trennen ist von dem Forsch I^ 95 sq. behandelten, kann den Be-
riff der heftigen Bewegung enthalten ; der ^seines Bruders ^AymaXog
Vaieii: des ^AyanfjvoiQ oben p. 272) mag zur ürw. ähFax, schnell
jin, sich bewegen gehören, wober ra/vg f. ^Fa^ctg = wxvg oben
. 272: in diesem Falle ist der Natne des Jägers ^AxTanov mit
ty^atog zu vergleichen. Dazu vgl. d^xalvw und vm^^ncTaivo/uai
si Benf. I, 343 sqq., 7x^raW oben p. 302, ^AytrcoQ, ^En-tiftvg
: 276.
59b. ElQXfjf 17. Zu diesem oben p. 90 behandelten Namen
gh noch bohm. gklfnka, Glas (hell) bei Jordan p. 238, dann das
iteressante und hochwichtige Wort klink; hei Schwenck, D. W. s.
;, heiSBt es: „Wnk, hell, klar, lauter, in Nieder-DeutseMand ge-
— 308 —
bräuchlioh; hol!, klink, wo es mit klaar zusammengestellt wird.
Es scheint zuerst helltönend, dann hell zu bedeuten, wie das lat
clarus.^ Soweit Schwenck, dein ich in ßetreff des letzteren Punk-
tes schon oben p. 91 widersprochen habe; iixr die begriffliche Ent-
wiekeluiig solcher zugleich leuchten und tönen bedeutenden Wör-
ter muss vielleicht bis auio^vg undroQog zurückgegangen werden.
Zu klink* vgl. noch holl. klinkklaar, klinkschön, hell, klar, lauter;
klinkklaare boter ^ klare, lautre Butter. Zu xqi-v p. 91. 96 vgl.
klein , nach Schwenck ehemals auch = rein, fein ; angels. claeo,
elaene , clane , rein, sauber, cleansian, reinigen, engl, clean, rein,
gänzlich , cleanse , reinigen, scheuern (goth. skeirjan oben p. 91);
wenn aber Schwenck unserm Wort klein den Grundbegriff rein,
hell , dann fein geben will , so kann ich ihm darin unmöglieh
beistimmen. Zu klink neben klingen vgl. noch altnord. sluier,
hell : schimmernd , klingend neben sktr , rein , klar bei Dietrich,
Altnord. Leseb. p.£274 — 5. Wichtig ist unser Wort -Klinge, De-
genklinge , der metallene Theil des Degens, nach Schwenck vod
Klange des Metalls,' nach meiner Meinung vom Blinken dessefiwB
benannt. Vgl. das Zendwort ^uwfi, gladius, pogio, ensisnebeD
(;uwra , splendens , bei Brockhaus , Gloss. z. V. jS. p. 399, daoo
altnord. skiomi, Schwert, Ghinz bei Dietrich, Altn. Leseb. p, 27Ö.
Also bedeutet auch die Klinge soviel wie die Blanke.
6o. KXtondxQa, fj^ *) Tochter des Boreas, *)T. des Idas, ')T.dtf
Tros (und derKallirrhoS oben p. 304). In diesem Namen sowie iniÜ^
tia^ eine '^yiiii^hQ^K^tdva^y KXtuvaGaa{KaXXiuvaaoa oben p.305)i
KXtuvwQ (~av(i)Q oben p. 257. 306), Kksag/og (sq^o/ucu)^ Mls»-
*■«?■('» gehen) , üTAfiOj^i^ (ßa in ßatvai)^ KXtoßoiu , KXaod'at%[^
"daioq zu öt p.292 sq.), KXsoßovkrj (vgl. ßovQ^ ßotQ oben p 289,
wo BcüQog = riv^og, und Jacob! p. 543), Kktod-ijQa {-d^/}^)
jagend, oben p. 233 sq. 270), iSTAfo^ce (Tochter des Dias oben p.292;
vgl. 'Iimo-Xa und Xv p. 257) kann die Wurzel x*A, x*Ai?, xi«
stecken, woher jcfAico, xfA^vco, KXv/usvog (w. u), = hFskv in
iXavvw. Von xAv, woher "/gpi-xAo$ (schnell sich bewegend =» ge-
hend , oben p. 257. 304 , vgl, xoXht bei Benf. II, 287), konnte
Im Wort xXeFo, schnell, stammen, welches ich in den angefuhrteo
Namen suche. Zu KXto^ndjQa vgl. KaXXi-naTsiQa oben p. 305,
von nar in närog ^ rnaxdaaM ^ niroftaiy verw. mit nad in not^,
nrjödo) (ntävw), wo in nv^aQi^o), a-ntvdojj =q)ud in ag)i^av6g, offor
iä^Wj Gg)oäQ6g, Wörter, die den Grundbegriff s-tossen (wo dbvad=
hvad in) cudere, bossen enthalten; vgl. oben p. 280. 287 ond
dazu lat. pet-ulcüs: Da stossen = anstossen, erschüttern, bewegen, |
sich bewegen aber^springen, laufen, gehen (&d(Oy d^oog von dhu bei
Benf. II, 274), so kann KXto^ndrQa schnell (sich) bewegend, lau-
fend, springend bedeuten« Derselbe Sinn steckt im Namen /7a-
TQojiXog, Da nat . aus hvat, (d)hvat (lat. quatere, cudere neben un-
serm bossen) , so gehören hieher vielleicht auch die Namen Kar
TQsvg und Koögog; sogar [drgfvg kann zu hFar geboren. Wie
— 309 -^
ist es mit TlaTQco j Tochter des Thespios? Vgl« noch kv&oi obea
p. 190 und xodÖQvoQj xdroQvog bei Benf. Ö,. 163. — Zu x^v, her
wegen, treiben gehören wahrscheinlich auch KXfimSUrj (neben Kak»
XtdUrj , KaXki&of] bei Jacobi p. ß36, oben p. 305, vgl. Jix*?y),
KXsiGid-i^Qa, — Da xAt; aus JiFXv = At^ so vergleichen sich die
mit xAfo- componirten Namen tnit denjenigen , die im Art. Adß"
ioKOQ w. u. (wo uifdvfiQa, AsaQ/oq u. aa.) behandelt werden.
60a. KXvfifvogj o. Dieser Name des Hades ist oben p. 92
> unzweifelhaft richtig erklärt worden; auch Klymenos als Sohn
' des Phoroneus , Bruder der Chthonia (zu Hermione, vgl. Jacobi p«
210) ist wohl als der Dunkle zu fassen. Dagegen muss man An-
'• stand nehmen , auch Klymenos als Sohn ^ des Oeneus und der
< Althäa , ^) des Schönens (Jacobi p. 544) für chthonische Wesen zu
• halten , während der chthonische Charakter des orchomenischen
Klymenos (vgl. Jacobi p. 312 sq.) allerdings mehr für sich zu
! haben sclieint. Doch steht derselbe noch keineswegs fest. Den
1 Namen der Söhne des Oeneus und Schönens so wiis den Namen
Uegi'ickvfifvög (vgl. Breller 11, 1668q.)^ kann man mit x^kkio, xAo-
:yo^^ {HiXofxai)j x^Weo, antreiben (vgl. JaCobitz u. Seiler s..v.; an-
ders Benfey II. 129 sqq.) verbinden, wonach sie den Begriff der
heftigen Bewegung enthielten; xAt;, ^iXv (in y^kX^vai) wäi*e= AjFAt;)
hFiXv in iXavvw bei Benf. II, 300 , wie xXv in xXeio), KXvfiivo^
{js^AiSrio) 5=s hFsXv in sXv/uogj sXvtqov. Ebenfalls schnell bewegt
iZQ bedeuten scheint der Name KXv/LiEVfj , t], • Tochter des- Iphis
(l(ptg = ra/v^)f oder dös Mivvag [auch Mtvvaq "k^iin schnell, be-
weglich, a^oA^o^ bedeuten , ' wie aus dem Art. -M^/uvcov w. u. er-
hellen wird; dasselbe gilt von ^Qytvoq bei Jacobi p. 312^ vg^l.
a(>^o^], Weib des Kephälos bei Jacobi p. 544^ Mutter der Atalante.
vom Jasos ib. p. 152; dasselbe gilt von Rlymene , der Gemahlin
des Nauplios, ib. p. 642. Da neben Elymene auch Eteoklymene
und Periklymene als Töchter des Minyas ersclieiuen , so liegt es
nähe, auch den Namen *ET6o>cXogj 6, Sohn des Iphis, mit ycEXXcjf.
xXovog, xeXevWj xoXdw (Benf. li, 287) zu verbinden, wie wir schon
oben p. 257 den Namen ^'Icpi-xXog durch vu/y-dQOf.iQq erklär-
ten. Mit TErioxXog , ^'I(pixXog gehören aber zusammeu 'ErtoxXfjg^
'/igpixA^. Eteökles^heisst ^) Sohn des Andreus und der Euippe,
*) Sobn des Oedipus und der Jokaste. Zu ^oicdarf] vgl. p 301.
306, zu Oldlnovg die p. 274 oben angeführten Wörter. Was
den Namen AvÖQSvg betrifft, so kann derselbe heftig bewegt be-
ieutep. Vgl.. ^Av^qui/lkov , o , Gemahl der Gorge (oben p. 290),
der Tochter des Oetieus, Vater des Thoas, wohl von *aW^o, schnell,
jnd I in Idvai , ol/nog, olfia , oI/liuw ; dv^Qo gehört zusammen mit
i^iJQ; dv&€QO in dvd^gtonog , Ar&lg oben p. 14. 273, wo a^,
itossen, =^ aufstossen ^ spitz, gerade sein; neben vadh bei Benfey
\ 253 sqq. (stossen) bestanden vat (oben. p. 287 -8) und (h)vad,
iroher'uns^r wetzen, hetzen (oben p. 263. 274. 280)^ s-chiessim,
{T. o^og to^jogj hFoäfog^ S-choss (S-toss). Hieher ziehe ich den
— 310 —
NaMeö *A^€v^ (Jacob! p. 180). Zn*AvdQ--at/u(üvi schnetl (ueh) be-
wegend, gehend vgl Jacobi> p. 96, wo Andrömon: Thoas : Hae-
mon : Oxylos (ob von d^vg und Ai; oben p. 257). Denselben Simi
kann dväQo haben in den Namen 'AvS^^^orj^ ^Avdgoytfoq (ob -ya^
von hva : ßa in ßaivoi)j^AvdQiOQ (Flussname), ^Avögoirag, '^Avd^
jcAo^, ^AvÖQOßida. Zu Ap^QqiTag vgl. OiX^lrr^g , ^Aoiriog (oben
p. 253) , MaXolxaq (Pluss , vgl oben p. 283—4) , JMfvmTio;,
(vgl. Msfjivww w. u.), &vfÄoirfjg, Für die Erklärung von ^AvS^'
lAiäa verweise ich auf AiO'/ntfifjg (oben p. 293) , Mi^ovaa (ob«
p. 264), worin fia^, /aed, Blossen, erschuttei:n , bewegen, sich be- <
wegen, aus Fai (oben p. 263. 274. 280) == hvad in ßadl^w bei
Benifey II, 58. Diese Wurzel ^taö steckt vielleicht auch in Mi^
i^ta.ioben p. 126) ,* ferner in Inno/LieSovoa ^ 'InTtOfiiötov (oba
p. 304) , lq>ifjiiöeia , ^Itf^midovaa (oben p. 304) , AvrofisSw,
Avxofiidwaa, In den letzteren Namen kann ein Wort avro,
Bchnelly verw. mit. dvdqo ^ stecken; vgl. ^rog oben p. 270 ond
dazH AvTOfii^wv , '•) Sohn des Diores (oben p. 293) , Wagen-
lenker dee Achilleu8> ^) Freier der Hippodameia , der auch 'hnO'
piddijv heissl. Dieses Wort avro wäre = FarOj fiaro in avro-
juüTogj selbst-sich bewegend. Dasselbe steckt wahrscheinlich aocb
in Avxiülfhv y Vater des Theras (vgl. oben p. 233-4 270) raJ
der Argeia (oQyogj schnell), Avxokaqg, Sohn des Arkas (->Uio( xi
Xv oben p. 257. 288), AvToXvxog, *) Gemahl der ^A^npiS^ia {jg^
dfAxpigiltpig oben p.295 sq.), Crrossvater des Odysseus (obenpiZ^).
^) Sohn des Deimachos (oben p. 292 ; vgl. OiXoinu/rj oben p. 253,
wo fxax^hFax in Bux/og p.287. 318; ob so auchl^vdoo-mVi
fassen ?). Zu Atho-Xvxog vgl. den Art. Asvxo&sa w. u. Ich et-
wähne noch Avxovorj^ zu vgl. mit Innovoog (oben p. 304) = /''•
no&oog, femer Avvocfovog (vgl. BtXXtQorfovrrig p. 288). Mit arm
begriffl. = 171710, agva, äcu , wW identisch sein könnte heo in t-
TSOiCAogy ^EvfOicXijCy ^ErfoxXv/Lisvrj ; auch«Vr« in meTireren Eigennamenis^
' vefdächtig. Vgl. p. SlOsq. (Zu Ile^tyXviusv/j vgl. den Art. i7£/o/M
w. u.). Da vat in «vto, irto {/.lav in avt6-/uaTog^ aus hvät , bo
vergleicht sich der Name JhrsMg , Sohn des 'O^ji-^t'^ Vater de«
MfvfO&svg (vgl. JUs/uvMv w. u.); auch nst^o^iai, Öiegen, eig. sich
bewegen (oben p. 272) , verw. mit unserm wed-eln, ist aus M
= hvad in n^duo), hva in 07idwv (Ben f. II, 58).
61. KoTiQivg, 0, Sohn des Pelops, Vater des Periphetes, He-
rold des Eurystheus f hat jedenfalls nichts zu thun mit xon^
Mist. Vgl. Benf. 11, -61, wo unser Wort Hief-horn , Hift-hon
anzusetzen, und dazu den Art. ^xf^^o^ oben p. 209; zu den dofl
angezogenen Wörtern füge man noch böhm.^ aup , Klaggeschrei,
bei Jordan, p. 3, und unser seufzen, worin sa-f-(h)vap. Demnae*
kann KeTiQsvg als tönender = rufender Herold bezeichnet sciD-
Sonst Hesse sich auch an die "oben p. 243 sq. verzeichneten Wörter
denken; in diesem Falle wäre Konqivg als schneller Bote be«eicbn^
61a* /iCo^axot, öL Zu diesem oben p. 81 behandelten Namei
— 311 —
passt vollkommen unser Wort Quarg, welches sich nach Schwende,^
D« W« 8. Y. Quargkäse, als Nebenform von Zwerg ündet. Za
KOQiuvog^ iccLQicivoot vgl. böhm. rak, der Krebs (Jordan^ Böhm, W.
p. 218) und 'PdxioQ (=sQtxv6gj QOtxog, schräg, verkrümmt, « vio-
^lag) oben p. 193.
61äy2.»iro(>a)vo^, 0, Sohn des .Kaeneus^ König der Lapithen,
gehört wohl zur W, xog, springen^ woher xoQvoxpj oHOQvog (oben
p. 283). KoQCüvog wäre also ein hefdg bewegter Dämon wie viel-
leicht auch 'Yxptvq (oben p. 252). Denselben Sinn suche ich jetzt
im Namen Ko^covig, Tochtpr des Phlegyas (vielleicht des Flinken^
Schnellen, Beweglichen; vgl ^^AtoXog ^ Mivvug und o6en p. 256),
Schwester des Ixion, Mutter des Asklepios; sie wäre als hur-tige,
rührige, rüstige Jägerin bezeichnet. Vgf. oben p. 182.290.303. Die
Stadt ä!o()q;V;7 (Hoffmann p. .1019, oben p. 180} ist wohl als her-»
vorspringende Berg-stadt {QövqIu) bezeichnet ; ob so auch KoQwvna
(Hoffmann p. 560) und KoQiv&og'^
6 ib, Kotvog , o, einer der Hekatoncheiren . dessen Brüder
Aegäon oder ßriareos und Gyges {ivyrjg die richtige Form, nicht-
rvfjg, nach Mützell de emendat. Theog. p. 205 sqq.) heissen, Na-
men, von denen dör eine an sich klar ist, indem ^^/a/cjv offenbar
mit «2!^ (stossend, Ziege), dix]j, dtaawi {a?y«^, Meereswogen) bei
Benf. I. 343 sqq. zusammengehört und auf heftige Bewegung, Er-
schütterung deutet, der andere aber oben p. 267 richtig gedeutet
wurde. Zu dem bereits Forsch. I, 38 berührten Namen Korrag
vgl. ausser iat. qüat-ere (/Mr-ahg) und kvath bei Benf. I, 253
noch 9vath aus kvath , bewegen (er-schuttern) ib. II, 164; wie
unl^er schütteln, er-schüttern mit schütten (eig. stossen = fortstos-
sen, fortbewegen , werfen , schwingen) zusammengehört , so auch
kvath, ^vath mit hva,, hu, projicere, bei Benf. 11, 1^4, oben p. 190,
wo unser giessen, s-chiessen (aus hva-d, «= s-kud in khshudrs^
semen, bei Brockhaus, Gbss. z. V. S. p. 355, zu vgl; mit p. 378^
wo frakhshaogtar), verw. mit sch^meissen, wie S-chutz mit Mutze
(deckend), hauchen mit sch-mauchen, heucheln mit MeucheF-mord
u. 8. w. (oben p. 109.. 271. 280). Nun gehört zu Benf. li, 194
gr. Hv&OQ, xvd^ov = üntQjuot (vgl. jct/^^a =;Kt;r()a, wO icvd' Wur-
zel scheint, _wenn nicht /v-tqu abzutheilen) ; neben kü^ = kFoS-
(vgl. gudh : xFod'-aQog bei Benf. 11, 168) konnte eine gleichbe-
deutende Nebenform xFot bestehen, wie vat . in ovräo) mit vadh in
€o&s(o (stossen . = verwunden) identisch ist. Vgl. oben p.^ 270.
288. Diese Wurzel xor liegt auch in ycSrog, wo heftige Bewegung
der Grundbegriff wie in /cJo/uai bei Benf. II, 274, von hu=hva-t
ha Ko-r-og. Vgl. auch xo^ in nod^^oQvog bei Benf. II, 163 (von
quat-ere) und dazu die jon. Nebenform ycotoQvog, In Korrog liegt
vielleicht das Suffix va (vgl. Benf. I^ 160, wo ag-va, eig. schnell,
dann Pferd, «= equus, gr. 77t7iog f. STtFog, snFog)] Korxog stände
für K6zFog^=- einem denkbaren Sanskfitwort kvath-va oder gvath-
va und bedeutete ,,im^ Zustand' der Bewegung, Erschütterung,'' un-
— 312 —
ruhig, BtttrmiBch, wild. Verwandt sein und zu kvath I^ 353 ge-
hören kann der Name der thrak. Göttin Korvg oder iTarvrrcJ; vgl.
Jacobi p. 5Ö0, wo Korvg =» &iaact)Tf]g, dann d-taaoq bei Benf. II,
275 u. Forsch. I, 24 sq. 146 sq, (^aßd^iog) , oben p. 287.
61c. K6(ov, 6, Vgl. oben p. 94. Diesen Namen stelle ich
jetzt zur Wurzel 9va : ^vi, bewegen, gehen bei B«nf.«n, 164, wo-
her /Vavai-xaa , xim , hiv^o) u, b, w. Dazu gehört auch das W.
ßavxogt dor. ßwttog =s ßovxqiog^ Ochsenhirt, -treiber , wie ßovxsv"
Tfjg. Die Wurzel ^va : kva ist aus hva : dhva^ bei Benf. 11,274
276, wo (d)hvan in *(p^vü}, xatvo)j eig. stossen ; dieselbe liegt aoCh
hl xilü), xtä^w, heien, hauen. Sonach bedeutet Kocov stossend =
treibend, bewegend, sich bewegend « gehend, laufend, eilend (^^«
oiy). VgL 'Inno-xocDv, Aao-^xowvj (wo Inno, Aao, schnell, oben p.
257. 304)j. ^f]i'it6wy, JrjfjioTiouiv (oben .p. 292); 'Innoxocuv ist ganz
gleichbedeutend mit 'Inno&oo^v, 'Innoß-oog, wie u^aoxocüaa mit Aa'
o&ofjj während ^fjfioxocjv mit ^tjjuogxjüv (von hva . : ßa bei BenL
n, 58, eig« bewegen, wie gva, ^vv 11, 164) der Bedeutung nach
zusammentrifft. Die Wurzel hva : hv& : kä i^gä bei Benf. ü,
58) steckt vielleicht auch in riokvxdwv und OiXorXTfjrrjg (ron
^lAo oben p. 252 sq.).
ßl4. KQea<p6vT?]g, o'. Vgl. oben p, 95 und dazu p. 257.288.
6le. Kgrj&fvg,' 6. Vgl. oben p. 95 und dazu p, 282.
61f. KQldaog^ 0. Vgl. oben p. 96. Diesen Namen stelle icb
jetzt zur W. %aQ (xqi) , springen, oben p. 283, aus hvar : dh?ir
In &6QvvfAi, oben p. 64, eig. stossen &= anstossen, bewegen, (sicäj
bewegen. Vgl. tcQi, stossen, in xQiog, Widder (zu Benf. II, 114).
Der Name Kriasos wäre also ganz gleichbedeutend uiitlt/p/adoc,
"'j4Qyog (oben p. 283. 290) und mit 7«rTo^ (oben p. 301—2.). Zo
^AQyaülörig \g\,n{Qyuatöt]g(^rji'}c6cüv d. h. 8cl\nell-laufend), wo nto-/
aus hFugy = uQy sein kann. Auch an loQyaaog (oben p. 29u)
muss erinnert werden. üebrigens ist xQt in Kqiuooq = n^ '^^
n^lu/nog] Ygl ic6Qvoyj=näQvotp und dazu Priasus bei Jacobi p. 769.
62. Kxiarog^ 6. Es verlohnt sich der Mühe, diesen dunklen
Namen, worüber ich oben p. 134 flüohtig bin wegeilte, einmal schär-
ler ins Auge zu fassen. Vgl. ßenfey 1,253, wo lat. quatere,
Gutere, aus hvath, dhvath (II, 271 sqq ), verw. mit unseren Ww.s-chüt-
teln, er-schütterri, aber auch mit quetschen (vgl. Schwenck s. v.)
aus zwetschen , worin zwet- = dhvat(h) = d^Fer in Ghig] aus
dem Griech. vergleicht sich xwruhg «= kauzig, die Stosskenle, "^o
xcoT verw. mit (h^Fotd-ico und ovvdio. Nun könnte Kziaxog l
kiarog , KsFurog : KFazog stehen , wie KsaQ f. icFuQ (Benfey
II, 155), und stossend, erschütternd, heftig bewegend oder aber
heftig bewegt , schnell, rasch bedeuten., Auch wäre es möglich,
dass Kriarog von der einfachem Wurzel xv, y.Fu , woraus x/wr,
lat. quat-io entsprang, herstammte ; diese erscheint in xf lo;, ynd^io,
worin der Grundbegriff stossen zu spalten modißcirt ward, wie oft
(vgl. Benf. n. 174), während in ^vi, gvar^aus kva, hva bei Benf.
— 313 —
n, 164 (wo.x/co, xivsü)) 8tos8eii=iD Bewegung setzen, ^bewegen,
sich bewegen, gehen. Da wir so. dem Namen des Mplionen Kteato^
den Begriff stossend^ erschütternd, (sieh) heftig bewegend oder heftig
bewegt = schnell, eilig beigelegt, werden wir auch dein Nameti
. des Molionen EvQvroq einen ähnlichen Begriff beilegen . müssen.
Vgl. ^V'?j 4^^ Schwung, der gewaltsame ^n^^ang, Angriff, über-r.
I haupt Ueltigkeit ^ Impetus^ bei Benfey II , 29G , von. der Wurzel
, ^(w, FtQv = tvfiv (vgl. ^'EQvtoq = KvQviog), verw. mit Fskv iti
. iXuw, iXuvvuiy in Bewegung setzen, , treiben u. s. w., welche auch
I beim Namen ^^^^ (Forsch. I, 14 sq.) zu Grunde liegt; dazu vgl.
, Benfey 1^.315, der 'Agrjg wegen der äol. Form \^iitvg auf ein
j Thema .-Fa^v zurückführt, ganz ^ Fiqv^ Feviiv in iii'pv-Tog (==
'"EkaTog), Vgl. auch [Poao, oben p. 196.
62a. yläßduxog, 6, Vgl. oben p. 101 sq. Wie ieh jetzt sehe,
kann heftige Bewegung, Schnelligkeit (welchen Hegriff die Wurzel
Xan enthält, vgl. lat. lepus^ Ilase, und unser laufen.; dazu 'AXcf>ei6g
[ oben p. 278) der Sinn dieses Namens sein. Denselben Sinn ent-
halten die Namen AvMq (vgl. A^vxo&sja w. u.) und Nvxzsvg
(vgl. X)TgvvTivg und otqvvui mit vvaaoj) bei Jacobi p. ßbö* Auch
Aäiog scheint schnell, behend zu bedeuten. Vgl. Quiog, 'AQtjiOoog
(oben p. 252), ldf>t(ptuQaog (oben p. 305. 296) und dazu p. 257. 288>
wo Aio>q>6vTt]gy schqell-gehend. Mit Adi'og gehören^ wahrsch. zu-
sammen Aatagy Sohn des "Ogr-Aog , (oben^ p. 310), Aiu)^, Vater
der @eon/]f (oben p. 242. 292), der nga^id^ta (vgl. Atvm&ia
w. u.) und der EvßovXtj (worin -ßovXrj wie in KXioßovXrj gefasst
werden und mit *//o^-tJaxa>, ßXuiaxcOy /noXeTv, eig. wallen, si ch be-
wegen, verbunden werden kann; vgl.Bcogog oben p. 278 undxrA:
nvX oben p^ 265; üCAtö- gehört zu xXv inEXv/mvog oben p. 308 sq..,
-= Xv in Abcog, Aui'og), fiemer viele Composita; vg\/IdXaog^ (oben
p. 303), Jrj'iXiuoVj Afj^okscoy (oben p^2r92), ylaofdvrr] (jp, 257),
AnoSdjuugj Aahödfjttiu, (ob- p. 299)', Aunxowvj Aaoxowou, (p. 312),
AsdveiQu (j^avsiQa oben p. 257)^ Aiag/og {sQ/ofiai ?), Aao/Liddua,
Aaofjiiö(x)v ifjieö unten p. 319), Aaodofjj Aaodofjg und endlich
Aaoöixri (worin ^ötxrj wie in 'I-nnodUtj, KaXXiölxrj, oben p.304-5,
Af]itiodix9ij oben p. 292, (P/AoJ/x^, oben p. 253, zu cJixffi', wißr-
fen, eig: bewegen, vgl Nav-ßolog mit ßdkUo p. 270, gehört; Jix
konnte auch sich bewegen = gehen, laufen, springen u. dgi. be-
deuten; wie ist es mit Ajutpl^ixog , vgl ufiq^ig oben p. 296, wie
mit EvQvöixfjf TrjXoöixij'i), Mit Xao- ^ behend, schnell identisch
sein und yoii xkv in KXvfAevog stammen kann xXeo in vielen Ei-
gennamen '^ ausser den oben p. 308 sq. angeführten ' vgl. , no^h
KXsoxdQBia (vgl. yuQ^ xa(>, springen, oben p. 261-2, wo XeiQwy,
der Gemahl der XagtxXo)) und KXiO(piX?] i^cpiXrj zu p. 252 sq;).
62b. Aanl&fjg , o. Vgl. oben p. 105 und dazu p. 27'*^
(über ÄX(pu6g), Aani&ijg scheint (sich) bewegend, laufend oder
springend .zu bedeuten. Vgl. oben p'. 220. 252. 311. (über Kä-
ueuSy Hypseus^ Koronos). > .
— 306 —
p. 192. 216], eig. stosscn »treibeo, anireiben, mahnen ; igl s-
väao(ü oben p. 227 , aus 8a+dhva-na-k-s(d)h¥a-nu-k in lem^
«s (d)bv.a-n in huJvm^ gleichfalls ziehe ich jetzt bieher dulü
«fm§, Konig, und %ebe dcuigelbcn den Begriif atossend = tieMi
bewegend (vgl. ntXfvw neben xcAAci/). Da bewegen, sich bewegcia
geben , so gehören mit avu% , uvdoaio zusaiumea die Endmii
"nvsiQa, -uvadouf -uvioq, "t^vwfß, -uva^ In vielen £igenDauieD(f^
oben p« 257. 292. 304), welche ich früher mit Becht zu hms
ßuv in ßaivM bei Benf. II , 58 (verw. mit a^ouvw oben p. 229i
247 — 8) stellfe^ V^l. auch Far : /uav, bewegen, im Art. Mifimt
u« Zu dvu(T(T(üj bewegen (vgl. sch-uicken : sch-nelleo) gehSni
die Namen *Avu%i^^6tj (schndi-fliessend), ^Av^t&ia (schneli-ia-
fend), ^Avu^tßlu (schnell-gehend , zu ßa in ßuivw vgl. ßt», h
iFto, dhFio^ schnell, in Uuyaaaoj ^Idvtiqaj BaiycüQ oben p. 361)>
Vgl. auch "V/ycexe^ (Kastor und PolUiz), eig. vielleicht = die Sdod*
len oder = die Treibenden (dazu A^vin oben p. 184 und ^
tnwQy Hetzer , im A)rt. KaaxidvEiQa w. u.), femer ^Ava^ ^
*Av(iiyoiv (Dioskurensühne). Ich verweise noch auf viofjuuy ^hfi
eig. sieh bewegen, Inno^voog (oben p. 304)^ ^Ewii (oben p.299i
NtS-^ßfj (w. u., wo auch über v<x, bewegen).
58. KagzidvHQa, jj', Gemahlin des Priamos-Podarke^, Mutkr
des Gorgythion, des Schnellen (oben p. 290)^ ist ein Name , ^
rin "UVfiQu zur Wurzel hvan : ßav in* ßcUvw bei Benfey ü, i^
gehört, wie ich bereits oben p. 257. 292. 301 bemerkte. ^
Ka(STidvuf}a erkenne ich ein Wort xaarfo, schnell, verw. mit*'
Sern Wörtern Hast, hastig, hetzen, d.h. eig. stossen = luistosKi.
.in Bewegung setzen, weiterhin mit s-chiessen (bair. schoti»
stossen, schleudern), gr. a-Keddwv/uij lat. cudere, wo cud = hTiJ
«s bhad in unserm bossen (in-cud = Am-boss); Urworael i^
dhva-d=lat. (s)tu(n)do. (Vgl. oben p. 80. 190. 280). Nunmeb
ziehe ich auch den Namen EdavwQ hieher und erkläre ihn /Bf '
Heizer, Beweger, Antreiber; vgl. den vorigen Art. Neben xäono^
üaaro von hFad (>c«c) ; vgl. auch *darq oben p. 284) konnte ein
gleichbedeutendes Wort xaaao f. xaJ/o bestehen. Dieses WoK
steckt vielleicht in EaaG-dvöga, ^ Tochter des -Jobates, des SchneB-
gehenden, oben p. 301, ^) Tochter des Priamos, auch IdXt'^äv^^
worüber im Art. Asvxodsa w. u.; Kaaadv^Qu f. Kuoa-a^
^aviiga wäre ganz = Kaaxidvsiqa, Ich erwähne noch Kaß^
neia, Kaaaitfovrj (???), wo -(povfj zu hvan bei Beuf. II, 58 S^
ren kann, dann die Quellnamen EaaaoTig, Rotflrcuia] in Kiiai^^
u. s. w. oben p. 87 kann xid = xa^ stecken ; vgl. nrjddi^y ^^
dvw aus hva-d, hvi-d bei Benf. II, 58 (hva, eig. bewegen, i^'
dhva II, 274; vgl. o^nduv und x/w, wo hvi, ib. H^ 164). E"^
Nebenform von xacf, nämlich xaa, sich bewegen (gehen, lao^^
springen) • steckt In^ unserm Wort Hase (oben p. 258) ; jokt, ^
ist = hvas^ (d)hvas in lat. ferire, furere (eig. sich bewegen, fichwi»'
gen) bei Benf. II, 273 , » vas in unserm wus-elig, » pas, j^
— 807 —
dkl den ron Schwenck b« v. faseln Terzeichneten Wörtern (vgl. oben
-fr.2ö8. 285)? Eine andere Nebenform von xa<^, nämlich xa(r^r, steckt
rini xdvaai, xfvria), KsvTavQog, ndarQa, iuoTOQ (stossen = stechen),
!lbnier in xovog (stossen « erschüttern, heftig bewegen, vgL /wo-'
Muiy Benf. 11^ 274), vtwraXiq^ vielleicht auch in Kovrog, KarQsvg,
.IfLijTBvq^ KijTci; vgl. noch KiaasiSg, Yaier der Theano(oben p. 299)
^der der Hekabe (oben p. 272).
f 59. KicpaXog, o. Vgl« oben p. 86. Zu kap aus hvap,. er-
schüttern, bei Bent 11, 322r vgl hyal^ hmal II, 280. .283 (a-^oA-
;JUii, atpakkofiaty verw. mit ndXXü) 11, 293), femer a'-at/Lißogj hiö-
ilcend, O'-Ktfißd^o) y hinken (hhiken 4b. II, 333 verw; mit winkeui
^raBken, schwünken, schwenken, schi^ingen 11, '21. 275), wo utfiß
i^erw. mit unserm hnmpen, humpeln = hinken, Schweiz, himpen,
ikmnpen, hinken, wozu 8chwenck Schweiz, gumpen, springen, engl.
Jh> JQQiPr springen, schütteln, stellt — Wörter, die offenbar mit hüp-
Jisn zusammengehören. In Kif^aXog liegt wohl wie in kap l^i
jClenf. II, 322 der Begriff stossen = treiben «= in Bewegung set-
fUen ; Tgl. noch Schwenck s. v. schieben (dazu Schaufel , Schip-
fpB j Schuppe) j eig. stossen , fortstossen , fortbewegen , ferner s.
>y. schummeln , hin und her laufen , einen schummeln ; = antrei-
%eii, jagen, schlagen, und s. v. « schupfen ,* schuppen =s mit einem
Stoss bewegen^ Nebenform von schieben. Auch ist zu erinnern
im die Verwandtschaft von Giebel ^ Gipfel, Wipfel neben Gimpel
itind Wimpel, eine Fahne, von der wallenden Bewegung benannt;
^g\» wabern, wabeln y quabbeln, wabbeln mit sch-weben , femer
-wippen = schnell bewegen [Wippsterz, Wipp = Bebl^terz, Bachr
«telze, xlXkovQog oben p^. 88] und die oben p. 243 sq. angeführ-
ten Wörter. Dazu vgl OißaXog w. u.
59a. Krjfiaog, 6, Vgl. oben p. 83. Dieser Name scheint
Jo^t jetzt von der Wurzel hva^^, -bh zu stammen, woher ich den
•N. KitpdXog (vgl. Kanavsvg oben p. 81.293 und Kdnvg oben- p. 273.)
«abgeleitet habe. Krjq^iaog bedeutet also sich schnell bewesrend (vgl.
"Sneg/fiog , ^Akq>fi6g oben p. 276). Kephisos heisst Vater der
*^ioydvfia, d.h. der Schnellgehenden (oben p. 293. 301, vgl. Jacob!
•p* 536).— Auch der Name des atksid. Kijfptvg, der vielleicht gani
• sa trennen ist von dem Forsch I^ 95 sq. behandelten, kann den Be-
- -^iff der heftigen Bewegung enthalten ; der «seines Bruders ^AyxaZog-
-(Vater des ^Ayuni^vwQ oben p. 272) mag zur ürw. dhFax, schnell
i^efn, sich bewegen gehören, wober ra/vg f. &Fa}cvg = wnvg oben
'*p, 272: in diesem Falle ist der Name des Jägers L^xra/W oMt
'^/iyxaiog zu vergleichen. Dazu vgl. aXTa/vw und vmQ^ncraivoiuai
*t>€i Benf. I, 343 sqq., '/x^rawy oben p. 302, ^AyirwQ, ^En-uyfvg
T>: 27& .
59b. £Iqx7]j 17. Zu diesem oben p. 90 behandelten Namen
-rgl. noch bohm. sklfnka, Glas (hell) bei' Jordan p. 238, dann das
"ioteressante und hochwichtige Wort klink; hei Schwenck, D. W. b.
>r.y heisst es: „Wnk, bell, klar^ lauter, in Nieder-DeutseMand ge-
— 308 —
bräuchlioh; holl. klink, wo es mit klaar susammengesteUt vml
Es scheint zuerst helltönend, dann hell zu bedeuten, wie diiiit
clarus.^ Soweit Schwenck, dein ich in Uetreff des letzteren Pak-
tes schon oben p. 91 widersprochen habe; für die begriflQiche Ertr
Wickelung solcher zugleich leuchten und tönen bedeutenden Wör-
ter niuss vielleicht bis auf o^vg und zoQog zurückgeganireD werdw.
Zu klink* vgl. noch holl. klinkklaar, klinkschön, hell, klar, laater;
klinkklaare boter, klare, lautre Butter. Zu xqi^v p. 91. 96 vgl
klein , nach Schwenck ehemals auch = rein, fein ; angels. eken,
elaene , clane , rein, sauber, cleansian, reinigen, engl, clean, reio,
gänzlich , cleanse , reinigen, seltenem (goth. skeirjan oben p. 91);
wenn aber Schwenck unseriu Wort klein den Grundbegriff ran,
hell , dann fein geben will , so kann ich ihm darin unmögfidi
heistimmen. Zu klink neben klingen vgl. noch altnord. skier,
hell : schimmernd , klingend neben sktr , rein , klar bei Dietrich)
Altnord. Leseb. p.^274'— 5. Wichtig ist unser Wort Kiin^ De-
genklinge, der metallene Theil des Degens, nach Schwenck ?ib
Klange des Metalls,' nach meiner Meinung vom Blinken dessdbes
benannt. Vgl. das Zendwort ^uwfi, gladius , po^o, ensisneks
(;uwra , splendens , bei Brockhaus , Gloss. z. V. ^. p. 399, du»
altnord. skiomi, Schwort, Glanz bei Dietrich, Altn« Leseb. p. 27ä
Also bedeutet anch die Klinge soviel wie die Blankie.
6o. KXtondvQa, rj, *) Tochter des Boreas, *)T. des Idas, »)T. de»
Tros (und derKallirrho^ oben p. 304). In diesem Namen sowie in £^
fia, eine Nymphe, A'^^ecival, K\tuvaaaa{KakXiuvaaaa oben p.3(6)i
KXtävwQ (~avwQ oben p. 257. 306), KXiaQxog isQ^o^ai), Äal*
^■«^ (h ^ehen) , KXsoßtg (ßa in ßuivw)^ KXfoßoiu , KXeodaiog (^
"daiog zu öi p.292 sq.), KXeoßovXrj (vgl. ßavQ^ ßwQ oben p 289,
wo JBwQog =t riv^ogj und Jacobi p. 543), ICkeo&^Qa (-^//oo,
jagend, oben p. 233 sq. 270), ir>l£o^a (Tochter des Dias oben p.292;
vgl. 'Inno^Xa und Xv p, 257) kann die Wurzel x*A, %tXv^ i^'o
fitecken, wober v^iXXu), y:tXtv(a^ KXv/usvog (w. u.), = hFsXv '^
iXavvw. Von jcAv, woher '7y<-xAo$ (schnell sich bewegend =» g^
hend , oben p. 257. 304 , vgl, xoX^w bei Benf. II, 287), konnte
jm Wort xXfFo, schnell, stammen, welches ich in den angefohrteD
Namen suche. Zu KXto^ndjQa vgl. KaXXi-ndzsi^a oben p. 305)
von nar in nurog , •naTtioGM j ndvo/Liai , verw. mit TiaJ in nwft
nrjöao) (nidvo)), tivö in nv^agt^Wy a-ntvdwj ^^(pu6 in og^i^avogj o(for
iä^w, Gq)0ÖQ6gy Wörter, die den Grundbegriff s-tossen (wo dbvaiii^
hvad in) cudere, bossen enthalten; vgl. oben p. 280. 287 ond
dazu lat. pet-ulcus: Da stossen = anstossen^ erschüttern, bewegen,
0ich bewegen abere=springen, laufen, gehen (&dü}, &o6g von dhu bei
Benf. II, 274), so kann KXto-ndvQa schnell (sich) bewegend, lao-
fend, springend bedeuten« Derselbe Sinn steckt im Namen Hir
TQoxXog, Da nat aus hvat, (d)hvat (lat. quatere, cudere neben nn-
serm bossen) , so gehören hieher vielleicht auch die Namen Kf
TpfvV und kodQog; sogar ^ArQfvg kann zu hfar geboren. W»«
— 309 -^
Ist es mit IlaTQco , Tochter des Thespios? Vgl« noch kv&oi obea
p. 190 und xodoQvogy xotoqvoq bei Benf. Ö,. 163. — Zu aXv, her
«regen, treiben geboren Trahrscheinlich auch KXtiaiSUrj (neben Kak^
lidixrj , KaXli&orj bei Jacobi p. ß36, oben p. 305, vgl, Siv^hv),
XXsiaid-i^Qa, — Da viXv aus JiFXv = At^ so vergleichen sich die
Bit xA^o- componirten Namen bdit .denjenigen , die im Art. Adß^
fctxog w. u. (wo AeävfiQa, AiaQ/oq u. aa.) behandelt werden.
60a. KXvfxevoq^ o. Dieser Name des Hades ist oben p. 92
inzweifelhaft richtig erklärt worden; auch Klymenos als Sohn
les Phoroaeus , JBruder der C hthonia (zu Hermione, vgl. Jacobi p«
210) ist wohl als der Dunkle zu fassen. Dagegen muss man An-
itand nehmen , auch Klymenos als Sohn *) des Oeneus und der
llthäa , ^)des Schöneus (Jacobi p. 544) für chthonische Wesen zu
lalten , während der chthonische Charakter des orchomenischen
Qymenos (vgL Jacobi p. 312 sq.) allerdings mehr für sich zu
laben sclieint. Doch steht derselbe noch keineswegs fest. Den
ff amen der Söhne des Oeneus und Schöneus so wie den . Namen
TTeQi-yiXvfjifyöq (vgl. Erejler II,166sq.)^ kann man mit x^Hw, xAo'-
hg 9 (uiXo/uaijj xeXevtOy antreiben (vgl. JaCobitz u. Seiler s..v.; an-
ters Benfey II. 129 sqq.) verbinden , wonach sie den Begriff der
leftigen Bewegung enthielten ; xXv, xeXv (in xtXfvct)) wäi*e= hFXv^
t^eXv \n sXavvü) bei Benf. II, 300, wie xAv in xXeict), KXvfiivo^
as^^tdrjq) Ä hFsXv in eXv/uog, sXvtqov, Ebenfalls schnell bewegt
n bedeuten scheint der Name KXvf.iBvrj , ij, > Tochler de^^ Iphis
Jfpig = ra/yg)^ oder das Mivvag [auch Mivvaqk^nn schnell, be-
reglich, o^oA^o^ bedeuten , * wie aus dem Art. -M^/uviov w. u. er-
teilen wird; dasselbe gilt von TEQyTvoq bei Jacobi p. 312, vg^I.
i^^r/^], Weib des Kephälos bei Jacobi p. 544, Mutter der Atalante.
^otn Jasos ib. p. 152; dasselbe gilt von Rlymene , der Gemahlin
les Nauplios, ib. p. 642. Da neben Klymene auch Eteoklymene
ind Periklymene als Töchter des Minyas erscheinen, so liegt es
labe, auch den Namen *i?r^oxAb^, 6, Sohn des Iphis, mit y^iXXcj^
tXo'i^og, xfXfvwj ycoXsü) (Benf. li, 287) zu verbinden, wie wir schon
»ben p. 257. den Namen ^'Icpi-xXog durch Tu/y-ÖQo/uog erklär-
en. Mit ^ErioHXog , ^'I(pi^Xog gehören aber zusammen 'ETtoxXfjg^
tkpticXffg, Eteokles^heisst ^y Sohn des Andreus und der Euippe,
^) Sobn des Oedipus und der Jokaste. IJu ^oxdoTf] vgl. p 301.
fc06 , zu Olöl/Rovg die p. 274 oben angeführten Wörter. Was
len Namen AvÖQSvg heixS^i^ so kann derselbe Heftig bewegt be-
leutep. VgL^'^Äv^Qui/Licov , 6 , Gemahl der Gorge (oben p. 290),
ler Tochter des Oeneus, Vater des Thoas, wohl von *dvÖQo, schnell,
lud i in Uvai , olfiqg, ol/na > oi/noim ; dv^Qo gehört zusammen mit
tS-^Q f dv&€QO in ävdgionog ^ Ar&ig obeq p. 14. 273, wo a^,
tossen, =^ aufstossen , spitz, gerade sein; neben vadh bei Benfey
, 253 sqq. (stossen) bestanden vat (oben. p. 287 -8) und (h)vad,
voher'uns^r wetzen, hetzen (oben p. 263. 274. 280)> s-chiessi»n,
rr. oCog to^jog, hFoifog, S-choss (S-toss). Hieher ziehe ich den
— 310 —
NaMen *A^iv^ (Jacob! p. 180). Zu *Avdq--ulfiiwvi schneit (sieb) be-
wegend, gehend vgl. Jacobi> p. 96, wo Andrömon: Thoas : Bw-
mon : Oxylos (ob von o%vq und Ai; oben p. 257). Denselben te
kann dvdQo haben In den Namen ^AvdQo^&orjy ^AvS^yt(og (ob -/(»(
von hva : ßa in ßahü))^Av^QtoQ (Flussname), !dfvJpo/ra$, ^Avi^
nXoQj ^Avö^iLii^a, Zu ^Av^QoiTag vgl. (DiAe/r/;^ , 0iXoiTiog (oba
p. 253) , Makolrag (Pluss , vgl oben p. 283^-4) , JH^Wrioc
(vgl. JÜE/unow w. u.), &vfÄolrrjq, Für die Erklärung von ^Avö^
lAiäa verweise ich auf AtO'f.iif$fjg (oben p. 293) , Midavaa (oks
p« 264), worin /nad, fAtö, stossen, erschütteim, bewegen, sich be-
wegen, aus JPW (oben p. 263. 274. 280) =» hvad In /iaJÄ:« bei
Benifey II, 58. Diese Wurzel /.laö steckt vielleicht auch in Ulf
^^ftt . (oben p. 126) ,' femer in 'Imto/ndSovoa ^ 'Imio^iddiv (oben
p. 304) , ^lq>i(xiöeia , ^ItpmiSovaa (obeft p. 304) , Avrofjisiwt
Avxofiidwaa. In den letzteren Na;men kann ein Wort ovre,
schnell, verw. mit. dvigo j stecken; vgl. ^toq oben p. ^70 mtd
dazH AvTo/id^cov , '•) Sohn des Diores (oben p. 293) , Wagen-
lenker dee Achilleus, ^) Freier der Hlppodameia , der auch 'Iimth
^dujv heissl. Dieses Wort avro wSre = Foiröy fitxro in aixi-
juavog, selbst-sich bewegend. Dasselbe steckt wahrscheinlich aoch
in Avxiaiihv, Vater des Theras (vgl. oben p. 233-4 270) nad
der Argeia {oQyoq^ schnell), AvxoXaoQ^ Sohn des Arkas (-Aaog K
Xp oben p. 257. 288), ^vVoAvxoc, ') Gemahl der ^Ajn(pe&sa {t^
d/A(pigzl(pig oben p.295 sq.), Crrossvater des Odjsseus (oben p 274),
*) Sohn des Deimachos (oben p. 292 ; vgl. Oiko/ndy/j oben p. 253,
wo iua/=»hFax in Bdyc/og p.287. 318; ob so auch I-^i/Joo-^ö/jjW
fassen ?). Zu Aiho-kvxog vgl. den Art. Asvxo&sa w. u. Ich er-
wähne noch Avxovorjy zu vgl. mit Innovoog (oben p. 304) = ^^"
no&oog, ferner Avvorfovog (vgl. BiXXfQOffnvTrjq p. 288). Mit am
begriffl. = 171710, agva, äcu , wW identisch sein könnte hso in "E-
TSOiCAogy ^EreoxXTjCy ^Ezto^Xvfiivrj ; auchaVri in mehreren Eigennamen ist
verdächtig. Vgl. p. 319 sq, (Zu Ih^ncXvusv/j vgl. den Art, Tleigi^fio^
w. u,'). Da vat in avro, irto {/.lav in avto-f^arog^ aus hvät, w
vergleicht sich der Name Jhrsiog , Sohn des '0(ji'6t/^ Vater des
Mfvead^svg (vgl. JMs/uvmv w. u.); auch nst-o/^iai, biegen ^ eig. sieb
bewegen (oben p. 272), verw. mit unserm wed-eln, ist aus hvat
= hvad in TirjöaM, hva in otiuwv (Benf. II, 58).
61. Kongtvgj o, Sohn des Pelops, Vater des Periphetes, He-
rold des Eurystheus f hat jedenfalls nichts zu ~ thun mit xott^«
Mist. Vgl. Benf. 11, 61, wo unser Wort Hief-horn , Hift-hom
anzusetzen, und dazu den Art. 2k6(fQog oben p. 209 ; zu den dort
angezogenen Wörtern fuge man noch böhm.^ aup , Klaggeschrci,
bei Jordan, p. 3, und unser seufzen , worin sa-f-(h)vap. Demnach
kann Ke7ipsvg als tönender = rufender Herold bezeichnet sein-
Sonst Hesse sich auch an die oben p. 243 sq. verzeichneten Wörter
dienk^n; in diesem Falle wäre KonQtvg als schneller Bote bezeichnet
61a. KoQtmoi, 6t. Zu diesem oben p. 81 behandelten Kameo
— 311 —
., ptOBt voIlkommeB nnser Wort Quarg, welches sich nach Schw^Mk,^
,p« W. 8. y. Quargkäse, als Nebenform von Zwerg findet. Za
!%m^vo^^ iWQicivoot vgl. böhm. rak, der Krebs (Jordan^ Böhm. W^
p. 218) und 'Pdxtog j(=^«xvrfg, QOtxog^ schräg, verkrümmt, « ^o-
^liEoc) oben p. 193. .
'^ 6lÄy2.»iSropcoi/og, 0, Sohn deSiKaeneus^ König der Lapithen,
gehört wohl zur W. xo(), springen, woher koqvo^p, oxoQvog (oben
- p. 283)* KoQwvog Wäre also ein heftig bewegter Dämon wie yiel-
' leicht auch 'Ytpevg (oben p. 252). Denselben Sinn suche ich jetzt
• iifi Namen KoQiovig, Tochtpr des Phlegyas (vielleicht des Flinken»
? Schnellen, Beweglichen ; vgl \^ioXog , Mivvag und oben p. 256),
^ Schwester des Ixion, Mutter des Asklepios ; sie wäre als hur-tige,
' rührige, rüstige Jägerin bezeichnet. Vgf. oben p. 182. 290. 303. Die
^ Stadt ÜCo()^V^ (Hoffmann p. .1019, oben p. 180). ist wohl als her»
' vorspringende Berg-stadt Iß&vQia) bezeichnet ; ob so auch KoQwvtia
' (Hoffmanii p. 560) und KoQiv&og ?
' 61b. KotTog , 0, einer der Hekatoncheiren , dessen Brüder
'■ Aegäon oder ßriareos und Gyges {tvyrjg die richtige Form, nicht-
' Fvrig^ nach .JMützell de emendat. Theog. p. 205 sqq.) beissen, Na-
' men, von denen der eine an sich klar ist, indem Alyalcjv offenbar
' nät ai!^ (stossend^ Ziege), dixj], dtaaia {alysg, Meeresyrogeii) bei
> Benf. I. 343 sqq. zusammengcfhört und auf heftige Bewegung^ Er-
' sehütternng deu4et, der andere aber oben p« 267 richtig gedeutet
^ wurde. Zu dem bereits Forsch; 1 , 38 berührten Namen Korroq
' vgl. ausser iat. qüat-ere (Tcwr-ahg) und kvath bei Benf. I^ 2Ö3
noch 9vath aus kvath , bewegen (er-schuttern) ib. II, 164; wie
uni^er schütteln, er-schüttern mit schütten (eig. stossen = fortstos-
8^n, fortbewegen , werfen , schwingen) zusammengehört , so auph
kvath, ^vath mit hva,. hu, projicere, bei Benf. 11, 194, oben p. 190i
wo unser giessen^ s-chiessen (aus hva-d , e= s-kud in khshudrs^
semen, bei Brockhaus, Gloss. z. V. S. p. 355, zu vgl. mit p.37^
wo frakhshaoQtar), verw. mit sch-meissen, wie S-chütz mit Mütze
(deckend), hauchen mit sch-mauchen, heucheln mit MeucheF-mord
u. 8. w. (oben p. 109.. 271. 280). Nun gehört zu Benf. if, 194
gr. ifvd^og, xvd^ov ^ antQ/ua (vgl. y(v&^a = xyT^Qf^p wo ^vd' Wur-
zel scheint, .wenn nicht /v-^tqu abzutheilen) ; neben Kvd- = xFod"
(vgl. gudh : yiFod'-aQog bei Benf. II, 168) konnle eine gleichbe-
deutende Nebenform xFor bestehen, wie vat in ovräco mit vadh in
w&scü (ötossiBn.= verwunden) identisch ist. Vgl. oben p.^ 270.
288. Diese Wurzel xor liegt auch in xSrog, wo heftige Bewegung
der Grundbegriff wie in /coo/uai bei Benf. 11, 274, von hu=hvä-t
in xo-T-og. Vgl. auch xo^ in xod^-oQvog bei Benf. II, 163 (von
quat-ere) und daz« die jon. Nebenform xotogvog. In Korrog liegt
vielleicht das Suffix va (vgl. Benf. I^ 160, wo a^-va, eig. schnell,
dann Pferd, «= equus, gr. Unnog f. snFog, exFogy, Korrog stände
für K6rFog=^ einem denl^baren Sanskritwort kvath-va oder ^vath-
va und bedeutete „im^ Zustand' der Bewegung, Erschütterung,'' unr^
— 312 —
nihigi BtiimiiBcb , wild. Verwandt sein und su kvath I, 353 ge-
hören knm der Name der thralL. Göttin Kdrvg oder JTarvrraiVgi
Jacobi p. ÖÖO, wo KoTvg =3 d^iaawxrjq^ dann d-tatjog hei Bei^H,
275 u. Forsch. I, 24 sq. 146 sq. (Saßä^iog) , oben p. 287.
61c. K6ü)Vf 0. Vgl. oben p. 94. Diesen Naoien steUe idi
jetzt zur Wurzel (va : ^vi, bewegen, gehen bei Benf^n, 164, wo-
her Naväi^wiaf xicj , xivdot u. s. w. Dazu gehört auch das W.
ßovxog^ dor. ßiSxo^ s ßiwxeuogy Qehsenhirt, -Ireiber y wie ßwttsv"
rrjg. Die Wurzel ^va : kva ist aus hva : dhva. bei Benf. 11,274
276, wo (d)hvan in ^tpivta^ xatyo), eig. stossen ; dieselbe liegt mA
in xtlo), xtd^ü), heien, bauen. Sonach bedeutet Kdwv stossend s
treibend, bewegend, sich bewegend s= gehend, laufend, eilend (^
wi»). VgL 'InnO'HOwyj Auo-'XOvdvj (wo Inrn^, XaOy schnell, oben p.
257. 304),.^^rxoW, JrjfAoxoiitv (oben. p. 292); Innououiv ist ganz
gleichbedeutend mit Ytttto^oW, 'Innod-oog, wie yiaoxoutou mit Aa^
ad^oijy während ^tj/noxowv mit ^/j/aogxjSy (von hva : ßa bei Beut
n, 58, eig. bewegen, wie ^va, (vi 11^ 164) der Bedeutung Dseh
zusammentrifft. Die Wurzel hva : hy& : kä (^^g^ bei BeoL U,
58) steckt vielleicht auch in nhkvxdwv und 0iko^xT^Tt]g (?ob
^iXo oben p. 252 sq.).
ßld. KQfafpovTfjg^ 0. Vgl oben p, 95 und dazu p. 257.288.
6le. Kg^&fvg,' 0. VgL oben p. 95 und dazu p. 282.
61f. Kglaoog, 0. Vgl. oben p. 96. Diesen Namen steDe icb
jetzt zur W. xag (xqi) y springen, oben p. 283, aus hvar : dhm
In d^oQWfjtiy oben p. 64, eig. slossen «= anstossen, bewegen, (sieh)
bewegen. Vgl. xqi, stossen, in xQiogy Widder (zu ßenf. II, 174).
Der Name Kriasos wäre also ganz gleichbedeutend mit\-igyam:>
^'AQ-yog (oben p. 283. 290) und mit 7arTo^ (oben p. 301—2). Zd
^AQyaaiörjg \g\,JJ{Qyaaiät]g{/^fji'x6a}v d. h. sclvieiUlaufentli, wo tho-/
aus hFuQy = uQy sein kann. Auch an loQyaaog (oben p. 290)
muss erinnert werden. Uebrigeus ist xq/ in KQiuoog =■ not in
n^uftog; vgl xoQvoxfj^TioiQvoy/ und dazu Priasus bei Jacobi p. 769.
62. Krearog, 0. Es verlohnt sich der Mühe, diesen dunklen
Namen, worüber ich oben p. 134 flüchtig hin wegeilte, einmal schär-
fer ins Auge zu fassen. Vgl. Benfey I ,' 253 , wo lat. quatere,
entere, aus hvath, dbvath (II, 271 sqq ), verw. mit unseren Ww.s-cbüt-
teln, er-schüttern, aber auch mit quetschen (vgl. Schwenck s. v.)
aus zwetschen , worin zwet- = dbvat(h) = d^Ftr in Ohig] aus
dem Griech. vergleicht sich xaiTahg = kuxng, die Stosskenle, wo
xart verw. mit {h)FMd'ia) und ovräio. Nun könnte Kreurog l
Kiavog , KsFarog : Kfarog stehen , wie xiaQ f. xFuo (Benfey
II, 155), und stossend^ erschütternd, heftig bewegend oder aber
heftig bewegt , schnell, rasch bedeuten., Audi wäre es möglich,
dass KxiaTog von der einfachem Wurzel xv , xFa , woraus xFaXy
lat. quat-io entsprangt herstammte; diese erscheint in xf/co, x^a^V<
worin der Grundbegriff stossen zu spalten modißeirt ward^ wie oß
(vgl Benf. n. 174), während in yvi, ^var'aus kva, hva beiBefl£
— 313 —
n, 164 (wo.x/w, viiviw) 8tos8eii=iD Bewegung 6etzei»,1bewegen,
' sich bewegen, gehen. Da wir so. dem Namen des Molionen Kteato^
; den Begriff stossend^ erschütternd, (sich) heftig bewegend oder heftig
bewegt = schnell , eilig beigelegt , werden wir auch dein Namen
, des Molionen Ev^vrog einen ähnlichen Begriff beilegen . müssen.
■ Vgl. ^f^fj, der Schwung, der gewaltsame 4"ä'*ang, Angriff, über-r.
j haiipt Ueltigkeit ^ Impetus^ bei ßenfey II, 29G , von. der Wurzel
, F^i FtQv = kVQv (vgl. ^'EQVTog = JivQVTog), verw. mit Fakv th
, iXuü), iXuvvu), in Bewegung setzen, treiben u. s. w», welche auch
' beim Namen ^^^^ (Forsch. I, 14 sq.) zu Grunde liegt; dazu vgl.
. Benüey I, .315j der 'AQrjg wegen der äol. Form ^'^(itvg auf ein
Thema ^FuQv zurückführt, ganz ^ Ff^Qv^ Fsvifv in EvQV'Tog(i=s
^'^'Ekarog). Vgl. auch 'Paicü^ oben p. 196.
62a. yläßduKog, 6. Vgl. oben p. 101 sq. Wie ieh jetzt sehe,
kann heftige Bewegung, Schnelligkeit (welchen Hegriff die Wurzel
Xan enthält, vgl. lat. lepus^ Llase, und unser laufen.; dazu !<^Ar/>f/o^
oben p. 278) der Sinn dieses Namens sein. Denselben Sinn ent-
halten die Namen Avicog (vgl. A^vxo&m w. u.) und Nvxrsvg
(vgl. X)v^vvTivg und OTQvvot. mit vvoctcj) bei Jacobi p. ßbo. Auch
jiä'iog scheint schnell, behend zu bedeuten. Vgl. ^u'iog^ 'u4otjidoog
(oben p. 252), ^AfxtpiuQaog (oben p. 305. 296) und dazu p. 257. 2.88,
wo AduxpovTrig^ schneli-gehend. Mit Adiog gehören, wahrsch. zu-
sammen Aatagj Soh^ des "0§i;-Ao$ , (oben p. 310), Aew/;, Vater
der &(onfj, (oben p. 242. 292), der rfga^id^ia (vgl. yhvxo&m
w. u.) und der EvßovXrj (worin -ßovXrj wie in KXioßovXrj gefasst
'werden und mit *ßoX-tüax(x), ßXaiaxo), /noXeTv, eig. wallen, sich be-
wegen^ verbunden werden kann; vgi.BtoQog oben p. 278 und xvA :
nvX oben p^ 265; KXtö- gehört zu xXv mKXv/iavog oben p. 308 sq..,
«» Av in Abcogj Aui'og), fiemer viele Composita; vgl. 7o>laog> (oben
p« 303), JrjYXiiov^ ^fj^oXsofv (oben p^2'92), Aaofovrrj (p. 257),
Anoöd/Liugj u</aöJa^^ia, (ob. p. 299)', Äanxoojv, -^«oxo'wa«, (p. 312),
AeäveiQu [r'UvsiQa oben p. 257)-,, AiuQyog {eQ/ofiui ?), Aaof,iiÖHa,
Aao(4iö(x)ir ifieä unten p, 319), Aaodo^^ Aaodorjg und endlich
AaodUij (worin -J/x^ wie in 'Innodtxfj, KaXXiötxrj, oben p.304-5,
AriiJ,odUriy oben p. 292, <P/AoJ/x^, oben p. 253, zu c)/x6rv, wer-
fen, eig; bewegen, vgl* Nav-ßoXog mit ßciklco p. 270, gehört; Jw
konnte auch sich bewegen = gehen, laufen, springen u. dgl. be-
deuten; wie ist es mit Ajutpi^txog, vgl d fi(p ig ohQix p. 296, wie
mit EvQvdixrj^ TrjXoöUij'i), Mit Xao- ^ beheod, schnell -identisch
sein und yon xAi; in KXv/uevog stammen kann xXeo in vielen Ei-
gennamen;^ ausser den oben p. 308 sq. angeführten ' vgl. , no^h
KXsoxdQsia (vgl. yuQ, x«^, springen , oben p. 261-2, wo Xhqmv,
der Gemahl der Xa(>/xW) und KXiocpiXrj i-cpiXrj zu p. 252 sq;).
62b. Aanl&fjg , .o'. Vgl. oben p. 105 und dazu p. 27-'^
(über AX(fu6g). .Af*7il&rjg scheint (sich) bewegend, laufend oder
springend zu bedeuten. Vgl. oben pt 220. 252. 311. (über Kä-
neus, Hypseus^ Koronos). ; .
4St
— 314 —
63. yIdQi(9auy rj. Vgl. oben p. 105. Diesem Namen lefe
ich jetzt mit Entschiedenheit die Bedeutung fest, Festung bei. kfc
verbinde ihn mit dKXrjQoq^ kA^oo^ (Stein, eig. hart) und mit hr
^ivog, fett; vgl. fett mit feist, fest, fassen (oben p. 271), fast, fas-
ten, dann kleben mit klamm, klemmen, Kraft (oben p. 192), wo-
bei der Begriif eng =-gedrang, zusammengtsdrängt = dicht, fest
zu Grunde Hegt. Sollte nun auch der oben p. 213 besprochene
Name ^revv-xlaQog durch eng-fest, dicht-fest, voll (cTr*i'oV)-fe8t=
ganz fest, sehr fest zu übersetzen sein? Vgl. areigig mit anavo^t
anuviog, nivrjg (worin der Begriff eng = klein, gering, wenig) und
mft Tiaw, ganz und gar, welches Wort Benf. U,. 188. 167 schwer-
lich richtig gefasst hat. Zu unserm W. Stein (gr. at^vig^ Qben
p..213. 216) vgl. Bein, worin hvan ^5= dhvan in S-tein; auch
oAser W.' Knochen kann eng <=> dicht ^ fest, hart bedeuten (vgl
dvilyxfj p. 305).
64. ylsvvtod^ia, tJ. Vgl. oben p. 108- Den ersten Theii dieses
Namens verbinde ich jetzt mit Avxo in \4Qrj}Xv7co<; (vgl. ^AgtjT&oog
oben p. 252. 313), OloXvnoq^ OioXv^rj^ ^Ji^cXvzrj^ ^vToXvxog (oben
p. 292 sq. 310) und leite ihn von der. Wurzel Xvx m-kvom
(eig. heftige Bewegung , vgl. /uivog , oQyrj u. aa.). Vgl. Benf. II,
279 sq:, wo dhvar-hGutt. in rgi/u), = hvar in rr-rns^/w, sgx^im
f. hFsQ/o/uai^ unserm s-pringen (s-chrecken oben p. 290), ferner
(mit hv == ß, y) in gr, ßXrj/wv, '/X9}xo)v, lat. pulex, pulejum, pn-
legium, Flöh-kraut bei Benf. I, 576, wozu ich bereits oben p. ^^
gr. OvXaxog stellte. Dazu vgl. Xayioog , Hase (Benf. II, 21) f«
hFXayioog^ 8-pringend (vgl. lat. lien f. hlien , hvlien ib. I, 605),
ferner Xtxvövj Schwinge (ib. II, 316*) und unsere Wörter fliegen,
fliehen, Floh (springend), flink neben flinkem , flunkern, blinken,
klink (oben p. 307.) Djemnach gebe ich dem Namen ylfvxo-^la
die Bedeutung flink, schnell laufend (sich bewegend) ; ganz gleich-
bedeutend sein kann EiöoS^ia und sich zg Asvxod-ia verhalten wie
^löag zu yjvyx8vg. Vgl. oben p. 263. 274. 280 (unser wetien,
hetzen, eig. stossen = in Bewegung setzen) und dazu den N. Oi-
^Inovg (ob = schnell-fussig). Aus dem Begriff heftig bewegen, sich
heftig bewegen, schwingen , schnell sein geht der Begriff leuchten
hervor, wie bereits oben p. 265. 286. 304 bemerkt wurde. W^\. doyn;,
hell, schnell, eig. s-pringend, sich bewegend (oben p. 290), von
hvfi , spargere , bei Benf. II, 195, = dhvri in S^oqwjlu, rot/af
oben.p, *64. Das Wort XfVAo, flink, schnell, welches zwar mit ksv-
xo^, hell, weiss, identisch, aber doch gar sehr davon zu unter-
scheiden ist, erkenne ich auch in ylsvxovot] (vgl. 'Innovoog oben
p. 30^, ylsvxi 71717^ j(=Asvy.ov6rj), Asvxinnog, ^svkcov, yivxo'jttrj'
Sfjg (d. h. schnell sich bewegend , vgl. Jiopti^örig oben p. 293^
Vgl. auch AiyvQLtiv = ^A/iXXtvg ^ oben p. 111. 88, Ävxoofut;
(Flussriame, ygl.oQ/Litjj oq/uum), Avxog, Sohn des^Hyrieus, Gemahl
der Algxt] (oben p. 30. 214; vgl. doQ^, öoQxdg, didQdGxo), rqi/f^
und dqyog aus dhFaQyog p, 286» 290), ylvxovQyog^ Avxoo^
~ 315 —
1 (Tgl. oQyfj , Drang , Trieb und unser drängen, verw. mit drücken,
2 drehen bei Benf. ü,- 279 sq., wo dhvar-f-6utt. in xoi/Mi sXmyh)^
' ntn-QY^Q = flii^k 9 schnell treibend , jagend , wilder Jäo:er und wie
^ der thrak. Diomedes ein Bild des Ares?). Da >lt;x in XiVY,o aus
' kFkvx, hvfik, so kann auch der Name rkavxog^ Sohn des Sisyphos,
: Meergott u. s. w., sammt /'AoWTrTr^ hieher gezogen werden; vgl.
J y^fj/iDv-, *yaQyo, yoQyoq (oben p. 290), yk<^//Q, ykw/iv (d. h. auf-
? springend , hervorspringend) ,. weiterbin Ktox« «s dx()f(; {ßgfw^oq^
! ßgov/ogj s-pringend, Heu-s-chrecke), wo xsqx = hvark, hFuQx in
' fi^yog, 7iöödgxf]g,=:^i(i(nc in KfQyifj (oben p. 307. 90), *=xAt;x in Äa-
'} Xvxff (oben p. 294). Da (> = A, so ist es erlaubt, neben dgyog,
' *dgxogj schnell {^'Agxtj oben.p. 283) eine Nebenform *a>lyo^, *6tt-
V xog aufzustellen. Diese kann in vielen Eigennamen stecken. Vgl.
j [/iXxtnnfjj ^Alxtd-ia^ IdXxt&o/j, ^AXxt^iiörj, AXxt^ibd(ov (Inno~ obe»
p. 304, '/^i- p. 304) neben ^'Akxt/uog (vgl. ^to/nog neben ^^to/,uj^
] iijg)j AXxlvooQ (vgl Innovoog), AXxmv (Jäüfer), AXxaS^ot]. = AX*
\ xi&OT], AXxu&oo'c (Sohn des Pelopa und der Hippodamcia, auc!fa
• des Porthäon, des Springers , oben p. 1 93, und* der Evqvti], oben
1 p. 313), ^'AXxrjfniQ (vgl. Iqn-ysysta oben p. 304, schnell-geh^nd,
. sich bewegend , Bein, der Jägerin Artemis). Ausserdem erwähne
, ich AXdxTwg, AXfxvgvcjv [ ')von der Jtoyivtia oben p. 307. 293 Va-
I ter des A/uagvyxsvg, d. h. vibrans, micana, schwingend, bewegend?*
t sich bewegend , beweglich , a^oAo^, dgyog ; vgl. oben p. 265. '286. ;
I *)Sohn des Pelops, Vater der Iphi-löche ; vgl. -Xa/o mit ^Xvxo und
i die Namen A/ufplXö/og oben p. 296, ÄvTiXo/og unten p. 319 sq.,
AaiXo/og f oben p. 292, 'InnoXö/og , oben p. 304, VgaiXo/og; ')
, Vater des IpHis, oben p, 304], (erner AXf^-uvotg , AXi^-avögog^
, AXs'^'dvdga (von hvan=»/?«v in ^«tVw oben p. 257. 292.306; zu
^AXs^aviiQog = FluQtg vgl. oben p. 193, Vfollvgtg yon ttvq «=
hvSLTBsnaQf xag in ttuQvoxpj oxaigo), xoqvox/j, =* xqi, ngt in KqI"
uaog, Jlgia^og p. 312.). Auch TJXfxrgvcov und T/A ex rp« mögen
hieher gehöriBn. Mit AXf^-dnog identisch scheint AXty-rjvioQ. -Von
*a(>xo, ' schnell, stammen ausser '^(»jc;; (oben p. 283; zuVjoig vgl.
noch ^IXog oben p. 240 und ^Igog , Sohn des Aktor p. 276). viel-
leicht auch die Namen Agxfiaiog und Agxsorpwv^^gX.^lotf^tov^BsX'^
Xegofpolv oben p. 288. 301). Letzterer heisst Gemahl der Agat^
vdtj, der Tochter des Leukippos und der Philodike (oben p. 253);
ihre Geschichte ist dieselbe wi^ die des Iphis und der Atiaxärste.
[Zu Agaivorj vgl. 'Inrfovoög^ oben p. 304 und Arsippe , Arsippos.
bei Jacobi p. 135, ^wan^Egarj^f ^) Gemahlin des Danaos, Mutter
der.Hippodike und der Adiante (AdtdvTTj, vgl.. Aiag oben p.292),
') Mutter des Jägers Kephalos ib. p. 451 ; dgm kann ntit og (auf-
wärts) bewegen, sich bewegen (ogaiTtovg, ogmnsTfjg) in ^'Ogainnog^
^OgalXox^og (wb Xo/p = Xvxo), ^OgzlXo/oq, ^Ogfioßla (ßa in ßaivm),
Tochter des Arji'tpovvfjg (oben p. 292), 'Ogarj'l'g, Vgafdlxtj ver-
bunden werden. Zu og in ogw/ui, diigw/ui oben p. 64 vgl.. noch
böhm. of , Ross, Hengst, s-kory, hurtig, schnell, s-koriti, eilen^ Itiei
— 316 —
Jordan p. 138. 238; cu or vgl. den Rossnamen ^Aolww von ir
bei Benf. 11^ 305 (s-teuern , bewegen , oben p. 238), wober viei-
leieht auch 'Ev-ctgsTtj und Anaxarete oben p. 305 sq.] Wie ist «
mit 'Prj'iir^vioQ , ') Sohn des Nuvaid^oogy Bruder des \4kxivooq, *)
Vater der A'a^xioTr^? Bedeutet 'P/^^jyW^) rasch-gehend ? Einen ähn-
lichen Sinn kann XuXmio-nrj (vgl. Xulxo/Litdot^aa von f^ad, /nfS ob.
p. 264. 293) enthalten. Vgl onäfov, &innrj, JrjYon^, "lontj (Toch-
ter des Iphikles, Gemahlin des Theseus) oben p. 242. 292. Xak-
Hidn^j (aü Tochter des Aeetes) hiess auch ^wfwnaa (oben p.SOi.);
für 'Pfj^ijvotQ (als Vater der Chalkiope) erscheint auch A'aAxaiVrüy
(Jacobi p. 200). In letzterem Namen könnte ausser ;^a>lxo, schnell,
die Wurzel sad, gehen {6d-6g) stecken. Jedenfalls bedeutet der-
selbe sich bewegend , springend , laufend , schnell. Dafür spricbt
*EX€(ffjv(t)Q , Sohn des Chalkodon, eines Freiers der Hippodameia;
▼gl. oben p. 278. 291. Wie. ist es mit /akici^ = S^tgunaiva (lak.),
wie mit /aXicig , ein Vogel (ob beweglich^ flink, fliegend), wie mit
Xukxig^ ') Mutter derKureten und Korybanten^ ^)Tochter des Aso-
pos? Dass /aXxo'=^ /aXxog y Erz, d. h. hell (oben p. 260, vgl
klink p. 307) auch schnell bedeuten konnte, ist nicht zu bestrei-
ten; vgl /akx : xakx in xaX/aivio oben -p. 294 (wo heftige Be-
wegung Grundbegriff ist). XaAx/g als Bergname könnte auf-s-prifi-
gend (=sBerg) bedeuten; vgl. oben p. 64. 282. 289. Der Myrrnidone
XdXxtDv, Vater des Bu&vxXrjg, ist wohl sicher als der BewegüciK^
Schnelle bezeichnet, ebenso XäXxaty, der Gefährte des AntilociM&
[Zu Ba&VKXiJgygVltpixXog oben p. 257.309 und F'a&vg : fi'^'c,
l&vgj (jS&dü), ^Ar&ig oben p. 14. 273. Vgl. auch Bä&innog vxA
Bad^vg, Name mehrerer Flüsse, Ba&dX^ , Bu^vXXocj^ Quellnaujen,
ob von Fa&v=fv&v u. Xv oben p. 207. 28SV Ob so auch /i^rW-
Xiia, Utv&iXog, ritv&evg von hvadh ob.p. 280, woher utiser s-poten,
herzuleiten ?]. Derselbe Zweifel , den ich gegen die gewöhnlicbe
Erklärung von Xvxo, Xfvxo, /«^xo in so vielen Eigennamen erhob,
muss gegen die Identificirung von /Qvao in so vieleit Namen vAi
XQvaog, Gold, geltend gemacht werden. Vgl. oben p. 204, wo über
XQvadcDQ, Dazu vgl. ^'Jigv&Qog, Sohn des Leiikoii, Enkel des A-
thamas, des Gemahls der Leukothea, ein Freiep der Hippodameia.
Dieser Name gehört nicht zu Benf. II , 125 , wo fQvd^Qog von
(d)hvn-dh, verw. mit /Qvoog f. /Qv&jog ib. II, 195 sqq., sondern
zu Benf. II, 318 sqq., wo hvfi-d in xQadd(o^ XQaduivw, hvfidh in
iXdsTv, x^Xiv&og, o^tivq&i^w , 2'neQd^it]g = S-nsQ^ig , iio^^«W
(oben p. 193. 282), verw. mit xsXXm , xfXevco, Tioisot (Benf. H,
287), worin der Grundbegriff stossen, (Benf. II, 174, wo xöp.aus
hvar II, 195), in Bewegung setzen, schwingen (daher leuchten, vi-
brare, micare). [In KiXivoT'-dvtoQ^ Sohn des Iphis, liegt ein Wort
vLtXtvoro =3 oT^vvTO^ bewegt = schnell , mit hvau = ßav in f*)'*'-
rw componirt.]. Demnach kann ^'EQvd-Q<g beweglich , sclmell be-
deuten. Dasselbe gilt von 'Eqsv&uXuov j der in der Rüstung des
^Aqfji^oog (ob. p. 252) kämpfte; -vgl. '.fc'(>t;ro5, Evqvrog (oben^p. ^13)-
•
— 317 —
ie Wurzel hpQv , hFQv& « y^vS^ (vgl. ^-/uf]) suche ich nun
I mehreren Eigennamen^ die man sonst von )^Qva6q, Gold, ableitet,
abei bleibt die wurzelhafte Identität von xQv&fo , xqv(jo, beweg-
ch, flink, schnell und /{waog, Gold (hell> glänzend) bestehen wie
Bi aQyog ') schnell, *) hell, bei xaXog (hell) neben celer (oben p,
04) u. aa. Vgl. Xgvofjc , Sohn des Poseidon und der Xgvao-
:vfiu (über -ytvfia oben p 293. 304), Vater des JVlinyas (=^ioAog,
loXog, beweglich , vgl. Mb/uwov w. u.) , Nachfolger des OXtyvag
nell. des Flinken, obeiT p. 256, 311)5 XQvatj^ Tochter des Hal-
loa, Schwester der Chrysogeneia, Mutter des Phlegyas vom Ares;
CQvatnnog , Sohn des Pelops , Bruder des Alkathoos, Atreus und
'hyestes, Stiefsohn der Hippodameia; XQvaoQoug^ Fluss in Argolis
ivohlss rasch fliessend); XQvadwQ (oben p. 264), worin mir -acu^,
ab von usIqmI also rasch sich erhebend? Vgl.aco()ro, eti^aycdoi^
%,al(oQim] auch Schwenck, Andeutt. -p. 201, ist zn vgl.) noch nicht
lar ist [in Iri^vrjqj^ohvL des Chrysaor und der Källirrhoe, der
chnell-bewegten , oben p. 304, (vgl. fltessen mit fliehen, fliegen
. 8. w.) , kanti hFaQv stecken, w;oher igwico , ^E^rog, ^v^^];
if()t;ao7i6Afia/ Geliebte des Arkas, Mutter .des Elatos (vgl, iXavvWf
'orin iXv = hFek in xtlko), pello, näXXwj UiXiag^ Il^Xsvg) ; Xqv-
oQ^^f], Tochter des -Orthopolis (vgl, oQ&og mit a-nvQ&ipD, auf-
pringen) ; XQvoo&e/uig , Tochter des Agamemnon , Schwester der
(ptysvsia und der TlXiycvQa oder y/aoJ/x^ (oben p. 299.)« Mii/Qvoo
U8 hFQvao identisch sein kann Xvat (Xva-ja = Xva-i , wie a9va,
[juo eat ayu, ägu, myiv) in Avaiuvaaaa (oben p. 116. 257), ^) Ne-
31 de , ^) Gemahlin des Talaos , AvaiöUrj , Tochter des Pelops,
remahlin des MrjöTWQ (ob von [xaö in ^JiO'-fifj^fjg, /^dari^ oben p.
80. 293, also eig. bewegend, hetzend, Hetzer, KdartaQ oben p. 306),
[ulter der Hippotbofe', worin J<x, bewegen (sich bewegen ; oben p. 299)^
ivöinnrjy Avald^oog, Avarj^ Tochter des Thespios. Hier ist auch an
Igarj zu erinnern ; ^E^arj f. hFkQorj {vgL d-vQOog mit &6qwilu* oQaog
on oQw/uij 'O^ai- /Agdi-- oben'p. 315) kann frisch =s rasch be-
euten. Unserm W. frisch entspricht gr. n^doov (frisch = grün,
u Benf. II, 110), wo ngaa = hF^ao ^ hFuQO in eQoai, frische
ämmer, zu vglmit tpägxeg s=vioaaol (Frisch-linge ; vgl. Färse, gr.
oQng oben p. 193 und Schwenck s. v. frisch = s-pringend, verw«
lit Frosch, ßoQT-'a/og, ßarg^a/pg d. h. s-pringend, hüpfend). Zum
chlusse erwähne ich. hier die dunklen Namen OQaai&ia (frisch,
isch laufend), Gemahlin des Ericbthonios (oben p. 284), Oquai"
og, Vater der IlQa^i&saj der Gemahlin des Erechtheus, worin ;;()«-
: = q)Qa(n (wie auch in IlQd^i^dUtj ^ von Jfx, sich bewegen)';
J^a^td-sa heisst auch IJuaid-da, worin naai wie auch in Tlaaid-ori
HS TiQaat entstanden scheint.
64a. yli]öa, iji Vgl. oben p. 1*10. Diesen Namen stelle ich
)t£t mit Entschiedenheit zu Benf. 11,318 sqq., wo hvfi-d, hrar-d
I KQa^dw] Afjäa bedeutet 'also heftig bewegt, stürmisch. Vgl
ik^aia p. 276 sq. Zum Wort lada, eig. Trieb, Spross, Gewach-
~ 318 —
•enes vkL noch ßXad^, böhm. nilad oben p. 279, femer na^
vo^, anvQ&iO't u. b.w. oben p. 193; dazu (d)hvar-d oben p. 28(.
2;>4. 256. [öollte ^A^q^ood-hr} eig, auf-s-priessend bedeuten?].
64b. yloxQoly o\. .Vgl oben p. 112. Die Lokrer wie die
Leleger können auch als veloce«, celeres bezeichnet sein. Vgl. Jikih
xoOta p. 314^ wo ktvHOj (sich) bewegend, flink, schnell (s-prior
gend). In ktxQOi , kixQOi , Xixgoi liegt der Begriff auf-springend =
spitz. Dazu vgl. den Bergnamen Olocrus (Uoffniann p. 278) nod
das Wort xoXoaao^ f. xoXoxjfig (auf-springend^ hcrvor-ragend), daoD
den Volksn. ^Jokoatwi oben p. 134.
64c. Avxiwgyoq^ d. Vgl. oben p. 114 und dazu p. 314-6.
64d. AvGidt'aoaoy rj. Vgl. oben p. 116 und dasu p. 317.
6j. Makia tixQu, //, ep. MdXsia , auch plur. ai JUakiou und
Muksiaiov oQog. Für diesen Namen kann mun an Benf. II, 298
denken, wo nQoFakfjg =s preclivis, vorgeneigt, von der W. dAFaf,
^oher auch unser hold , Halde , ib. U, 284^ verw. mit mild oad
lind (oben p. 21). Sa ist also fiak (Fak) in MaXda identisdi
mit ^ak (Fak) in /Liakaxog,- Sonst Hesse sieh auch an kFtdm
KvKkrjvri oben p. 98 — 9 denken; vgl. fjiikka^^ Spross, Trieb (oto 1 1
p. 21) mit xskmQj xo(m>(, xdkktOf pello, ndkka^, ndkXw bei Beot U, | li
293, ferner celer mit d^oog. Danach kann Afakda auch ak du
stossende , treibende, hervor-stossende, -stechende, -ragende, -sprifl-
gende Vorgebirge bezeichnet und mit dem Bergnamen üijliff
verwandt sein. — Gehört hieher auch der Name der Landsw
Makig, Mrjkig (vgl. Hoffmann p. 270)?
6r)a. MuvTivBia, rj. Vgl. ^Avvivorj p. 320. (Jacob! p. 105.).
66. 3Ju/dcov y 0. Vgl. üben p. 118. Der Name kann auch
heftig bewegt^iscbnell, rüstig bedeuten. Vgl. oben p. 182.290.311
und dazu p. 287 , wo böhm. mäch , Schwung , Hieb , macbadk),
Wedel, Fächer, mächati, schwingen, schwenken, mächnauti, sehweo-
ken (hei Jordan, B. W. p. 99) hinzuzufügen. Grundbegriff der War-
zel /4a/ aus Fa/ = vah (unser be-wegen , verw. mit sch-wingen
bei ßeuf. II, 21. 275) ist stossen, daher anstossen, treiben, bew^
gen u. s. w. ; /ua/ : Fa/ ist aus dhFa/ = dhFux in tayi; ^
d^axvg. Derselbe Begriff kann in den oben p. 131 behandeHeo
Namen Mvydojv und ^'A/uvxog stecken; vgl. xvx oben p. 98 am
hFax und böhm. maueha, mucha, Fliege (fliegen = sich bewegeolr
bei Jordan p. 101 ; zu BtßQvxeg {BißQvxrj, BQvxfj) oben p. 131
vgl. nocl» ß{)ovxog oben p. 289 und ''Eqv^ p. 282 ; sollten auch
die Bgl/^ig und OQvyf^ als die Flinken (vgl. flink mit s-pringea)
bezeichnet sein?
66a. Mfydvsi^ay jj, ') Gemahlin des Arkas (bei Jacob) p*
134 not. 2 neben AsdvnQa und XQvaonskeia , worüber obeo p-
313.317), *)Gemahlin des Diomos (ob.p.293), Mutter des Atty-
oneus (oben p. 315, vgl. Jacobi p. 78), gehört sicher zu den obeo
p. 257. 306 behandelten Namen, worin -^tveiQa von hvan in ßatp^
{a-oUvWf wo s-van := hvan, eig. bewegen). Sollte Mtyi-^yei^) <"
— 319 —
^Ay-vjVMQ oben p. 272 (vgl. p. 286, wo ßayoq «= dyoq von ciyia
jund zu FayvD neben ago Fodf^ff neben odor , Fua/dXrj neben
axilla) verglichen werden dürfen? Ein W. fxiya = «y«, wxa steckt
TieUeicht auch in Msya/ufjd)], Gemahlin des Thestios (^vw)^ Mutter
von 50 Töchtern (vgl. JiofA,>]örjq p. 293), Mtyan6v&t]g, Sohn des
Proetos, Vater der Iphianeira (oben p. 304), wo -^nev&fjg mit tt^-
iuo), a-tpadä^Mf a-(pidav6g^ a-nfvdco, nvöaQl^o) verw. sein kann;
FgL auch risvd^eai'Xetaf .wo -kfia von kv oben p. ^57- 313).
Ich erwähne noch Mey/jg, Sohn des Phyleus (ob. p. 257 sq.), Enkel
des Augeias (oben p. 286), und Meyäga, GejBahlin des Herakles,
Tochter des Äjofcwv (vgl. KQtotaoq p. 312; KQbovau bei Jacobi p.
551 bedeutet sicher sich bewegend^ springend), *J/^/a(>€t/^, worin
^ =t Xv (oben p. 257) stecken kann.
67. Madovaa, 77, eine der Gorgonen (yoQyog = d^yog oben
p. 290), stammt von der W. /nad,- (sich) heftig bewegen , woher
I<^-/uafa/V, fia^uivsg. Vgl. oben p. 263. 274. 280, dazu Benf. U,
ß8> wo hva-, hva-d in ßaivu},^ onucüv^ ßaöi^a), m^öutay nvöa^i^o)^
a^nsv^utf a^cpadä^o), a^tptdavog u. s. w.; nad, nvd, (foö sind aus
hva-d (unser hetzen^ s-chiessen, bossen, neben bochen oben p. 287,
lat. cudere, stossen, wo cud = hvad, dhvad in s-tndere, tuditare^
landere)=vad in lat. vadere, gr. vdwQ, '"Eötctaa oben p, 253. Mit
Miöovaa gehören zusammen AvTO/udd'atv, Avv.o/Lid^ivoa (oben p. 310),
^iOf,if]^f]g (p. 293), EvQv/LisÖMVj ^QOfiiöiDv (vgl. jBw()og, * springend,
p. 278), InnQfisdwv, ^nno/uadovaa (p. 304), Icpif^sdna^ ^tpi/us&ov"
aa (p. 304), OiXofudovaa (p. 252), XaX>cof,isdovaa (p. 316) u.
aa. Composita. Wie ist es. nun mit Mfjdeia, Weib des Jason (p.
301) ? wie ' mit Mi^oov^ ein Hejold (ob eig. Bote, Läufer)? wie
mit MtjdsaixdfTTfj, Tochter des Priamos-Podarkes ? Zu ^Kuortj vgl.
oben p, 306 , zu Mfj^fcn- aber flerd^tai^Xeia , TlQMXtai-Xaog {Xv
oben p. 257« 313) ; Mtj^iGücdavf] kann hastig, schnell gehend (sich
bewegend) bedeuten. Da neben /uad, (sich) bewegen, /uar bestand,
wofür avTO'/naTog und lat. metus (Furch-t, vgl. S-chrecken, yo(>y-
6g oben p. 290, wo hvar-k = Fnrch-t ; metus bedeutet eig. hef-
tige Bewegung) bürgen (vgl. auch ndrog, Pfad, nardaawy bossen,
Fuss), so ziehe ich hieher Mer-dvHQa (oben p. 257. 285), Mtr^
wnrj (ib,)j Mfjvay Gemahlin des Aegeus, .^^r^acWaa, Gemahlin des
Kekrops {-adovaa zu vgl. mit Ev-dövri, ^AQi^ddvrj, KaXi-dävrj, von
hvad in ßadt^o^, p. 243 ob.). Keinem Zweifel unterliegt mir, dass
hieher zu ziehen sei das Wort judvngj iy, ') eine Heuschreckenart
mit beständig bewegten Vorderfüssen, vielleicht das wandelnde Blatt,
^) der Gartenfrosch (sich bewegend, springend, oben p. 317.). Hier
ist /Liuvv =^FavT, va(n)t in unserm wandern^ wandeln, wedeln, ge-
gch-wind, Schweiz, ^chwidtig, schwytig, rasch, geschwind. Dürfen
wir nun auch mehrere mit Awi-- anfangende Namen hieherziehen,
deren Herleitung von dvvi , gegen , wir bereits oben p. 310
verdächtig nannten ? Vgl. ^'Avxtia , Tochter des Jobates (oben p*
501), 'AvTfjvwQ i'fp^ioQ oben p, 257. 306), ^AvxidvtiQa (trot» «v-
— J20 —
Titirnou)^ \'1vTiy6vq (-yoi'Ay, ob. p 284. 304), *AyHxXeia (-xXfiara
x'av |) ')0S>, ^h'ftxhx; Cfji^xkog \).2iu. 308 pq.), *^4vTtXiotv (Jrit"
Xi'Otv y JriimXimv p. 292, von Ar p. 257), ^-ivviXoyoq (-Ao/og =
-Ar/05 p. 31;")), \'h'riiLiä/f] (yg\^ fiu/ p. 318), lYvr/,«a^05, Wiriyo//,
\4vrty()nc (Imtornoq , p. ^304) , \4vvioyoq (-oyog zu vehere, bewe-
gen), [ItTtiov , \4vvinnri {Ssdnf], o-ndiov p. 292), l-^vn^ar/y^ (=
lo-^uvrjq^ von liva : fta in [iuiy(o) 'Avxifpovoq {<cpov = hvän : ßav
oben p. 2Ä^), 'Wvr/r/)/)^ (-T^oc: zu-hva : ßa). Zu ^Avvtvorj vgl -4iH
tovo';/ oben p. 319, zu 1-/vr/xAog aber Mavvixkog (Jacobi p. 427.).
67a. Mhduva, tj. Vgl. oben p. 110 und dazu p. 280- 273 sq.
(>7b. lynXdjLinovgj o. Vgl. oben p. 120 und dazu p. 277.
67c. MtXbdyQoq, 0'. Vgl. oben p. 12Ö und dazu p. 277.
Ueber -ayQoq bin ich noch im Zweifel. Vgl. ^'AyQiog, worin der
Grundbegriff des Wortes äy^tog , nämlich heftig bewegt , stfirmiadi
erhalten scheint ; dafür verweise ich auf &iJQ oben p. 233 — 4. 270
(ßovQoq^ sich bewegend, springend = stürmisch, wild). Mit ^Ay^io^
worüber Jacobi p. 61 (^AyQioq nro. 6 ist sicher als d^ov^ be-
zeichnet) zu vgl., verbinde ich \4yQi6-nri^ Gemahlin des Orpheos;
vgl. onuiov und oben p, 242. 292.
67d. MiXixtQT >jq, 0. Vgl. oben p. 122. Die Forsch. I, 109
gegebene Deutung: scheint mir jetzt insofern richtig, als "t^tj^
mit (T'xatQO) verbunden wurde. Zu 3i{Xi- vgl. p. 277. 284 (oben)
67e. Ms/LißXtuQoq, 6, Vgl. oben p. 246.
68. Mifxv(ov^ 0'. Diesen dunklen Namen , den ich ForsA t
110. II, 2 sq. noch nicht zu fassen vermochte, leite ich jetit ^on
einer Wurzelf. man , bewegen. Vgl. böhra. mawati , schwingen ,
bewegen, manowati, schwingen, bei Jordan, B. W. p. 100— lOli
ferner mowity, beweglich (ib. p. 108, vgl. lat. movere) und mc-
niti, ändern, wechseln, schillern (vgl. lat. mutare) , menawy, whil-
lernd, bunt, uioXoq, ib. p. 103. Letzteres Wort gibt den Scbinsscl
zur Erklärung von Mivvaq = AioXoq, aiöXoq, eig. beweglich (B«^«
n, 301). Memnon ist höchst wahrsch. als ein heftig bewegter Dä-
mon bezeichnet; er ist ein Bild der heftig bewegten Luft, des Win-
des und speciell des Morgenwindes (Ostwindes). Auch in fiaifii&j
/uif^ova, /uatvo/nai u. s. w. liegt der Begriff der heftigen Bewegong.
Vgl. (Tafv(i) aus sa+van (eig. bewegen, schwingen ; dazu Schwen* I |f
8. V. Schwein) = van, tönen, tödten bei Benf. I, 33 ä (Bro«jkhti»» I i\
Gloss. z. V. S. p. 392) aus hvan = dbvan ib. II, 275, = dhin | ^e
II, 276 (dhva-n = dhu , stossen, 4-n), wo ausser &eivü), * p^
auch xa/Vcfi , (a-)rtvda(fa)^ (oben p. 227. 229) anzusetzen. D«'
Grundbegriff von hvan : q>sv-(ß) erscheint auch in ßoUvat bei Bcuf.
II, 58, eig. (sich) bewegen, wie &dco ib. II, 274; vgl. oben p-
247 — 8, wo ntjvsXo = cttoAog, beweglich, bunt. Da an bei Beni.
I, 118 aus dhvan II, 275 (oben p. 275), so ist an identisch mif
van in böhm. (wanauti, wehen) wäni. Wehen, wdnek, Lüftchen bei
Jordan p. 295 ; vgl. odor neben Foöfirjy axilla neben Faayy^^^
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die einfachere Wurzel va (vÄ, wehen, Benf. I, 262), woher tH I ^<
— 321 —
den erwähnten böhm. Wörtetn (vgl. ausserdem böhm. woneti,
jclien, wonawy, duftig, wonina, Aroma bei Jordan p. 304), cr-
heint in böhm. wäti bei Jordan p. 296^ worin der Grundbegriff
Msen sich in die Begriilie wehen und schwingen (be-wegen) spal-
te Vgl. dazu 2äti oben p. 264 (va aus hva^ dhva, dbu, &v*fi6g,)
eben wdti erscheint wfti, wehen^ bei Jordan p. 301 (wltr. Wind,
ift, wenf, Blasen^ Wehen ib. p. '298), wie neben v&, va bei Benf.
262 vi, Fl in iov, viola^ Veihjhe», d. h. duftend (ol>en p. 66),
vi (ire, volare, eig. bewegen, vgl. vip, - emittere) bei Brockhaus,
oss. z. V. S. p. 394, oben p. 288. 301, woher vielleicht Ml-
tg und M/fÄog (oben p. 127) f. FivMQy Fifiag und 7rftJ (bewegt,
[irmisch, welcher Begriff auf Luft- und Meergötter passt). Vgl.
ch o7^a, Olvevg, Aivslag (oben p. 273).**-Mit Mipivwv gehören
siner Ansicht nach susammen Jlfavjy^, Fiuss in Lokris (beweg-
h, schnell, laufend, fliessend), Mevfct&tvg, Sohn des Peteos (ob.
310), Enkel desOrneus (oQvvfit, ^oQvv/ui oben p. 64)y Mevitr&iogt
Sohn des Areithoos (oben p. 2ö2), ^) Sohn des Spercheios (ob.
278) , Schwestersohn des Aehilleus (oben p. 88), worin eine
mposition von ^crv, sich bewegen und a^Fo^ böhm. stwa oben
305 (&o6g) liegen kann. Auch das Wort luivog enthält den
griff der (heftigen) Bewegung und bedeutet eig. Trieb, Drang, wie
/// (ob. p. 314 sq. von dhvar-g, woher lat. nrgere, bei Benf. IF,
9 sq.); vgl. dfisvi^vog mit axixv^ und zu mKvg (x/xtfw « la/vto,
yrvvM) unser quick, queck, wach, wacker d. h. be-weg-lich (dazu
en p. 98, wo xvx : icF«x = xavx in Kavxcov oben p. 230 ; vgl
ich Jii]v^\ Khtitiv). In dem oben p. 123 behandelten N. Ms-
'riog kann fxsvo , beweglich mit i (oljuog, otfÄrj, livaiy componirt
cken. Vgl p. 310. Wieiet esmitjIfgi/fiAaog? Vgl. -Aao^ ob. p. 257,
3 Da '/tttto^«^^^ bei Jacobi p. 460' wahrsch. schnell (isich) bewegend
fleutet^ so wird winh Mivinnog {Mtvlnnrj) ib. p. 617 so zu fassen
n ; vgl. inno^ schnell/ oben p. 304. Ich erwähne noch Mivvfjg,
Führer der Kikonen, *) König der Taphier, MivtwQ (bewegen,
;4ben kann = führen, leiten sein ; vgl. unser mahnen oben p. 280
d lat. hortari mit unserm hurtig, brrten, hirzen bei Schwenck s.
hurtig, und Benf. II, 318, wo horsc von hvar-), Msvfa&d,
tvotufvg (Jaeobi p. 617), worih ^omevg zu Fm, tx bei Benf. I,
3 sqq, oben p. 302 {m/-ojnai von vih a= vah in unserm be-
rgen) gehören kann. Anders über MivTMQ ^oit, E. F. II, 260.
68a. MkTiinrj, fj. Vgl. oben p. 125 und dazu p. 285. 319.
68aV;. Mivvagy 6. Vgl. ob. p. 128 u. dazu p. 320. 309.317.
68b. Mi<fvyXo^^ 0. Vgl. oben p. 129 und dazu p. 258.
68c. MvyÖMv, 0. Vgl. oben p. 131 und dazu p. 318.
68d. Mv^tvoy ^. Vgl oben p. 132 und dazu p. 190. 193.
16. 288. {{BovQtirm, springend, p. 289).
69. NriXivg, o. Vgl. ob. p.l37 sq. 305. Dieser Name bcdeu-
t wohl sieher sch-nell. Vgl, noch gr. vh/uai^ eig. sich bewe-
m =» gehen und dazu böhm. hnati, jagen, treiben, huauti, bewe-
21
n
h
P
Ol
1
b
ri
P
(i
— 322 —
gen (hnii), liniily, bcwrgt (sch-ncll), Imnti, Rowegung ii. s. v.M I Zi
Jordan p. 47. Mit vio^ai kann vuio verwandt sein ; vgl. «Kr 9i
fliessen mit fliehen, fliegen , flink, Floh, gr. Qtiu mit iQinriy «V^
^fifl% wonach fliessen eig. sich bewogen, gehen, laufen, rennei,
rinnen bedeuten kann. Auch vöoiq bedeutet wahrach. gehend (ob.
p. 253. 319) -In NiavMo enche ich eine Wuriself. (h)nad=>(h)iiid
bei ßenf. II, 18;'), oben p. 2i)r), cig. stossen = treiben, in Bewe- 1 ^g
gnng «etzen, hctxen, jagen ; NtaTMQ kann ^=KdnTfüQ (oben p.306) s<
sein , worin hva-d e= h(v)na-d , hva-na*-d in NbarfoQ, Mit hn, V
Blossen, bewegen, orschiittern (vn'to, eig. bewegen, oben p. 305—
0, vjil. *lifv(o p. 29;') und 'Invovooc == ImiiOooq p. 304) veibiiide
ich jetzt auch den N.
69a. Niofirjy ri, oben p. 138. JV/o/S^^; bedeutet also schnell (adi)
bewegend (-/^^ von /ia in /!/amri) , was auf eine Luftgöttin weist. V^
ob. p. 222. Ebenfalls ein Luftdämon zu Hein scheint Nvxrtvc oba
p. 140, ganz = 'ÜTQtJvm'Q p. l.'jS; vgl. wx in vvaaw, = hFam
oben p. 30öBq.,=:i'/x in vhao/Liut, sich bewegen =r gehen, ond ii
y«rxoc!(vgl. Schwenck s. v. necken, wo Bchwed. nyck, Stossen). Auck
in einigen Eigennamen ist vix, bewegen, erhalten. Vgl. Nnto^^
neben Okythoe bei Jacobi p. 741, Ninannri = ^fvx/nnriy wo »fl»
t= kit^o = dgyog, schnell; ausserdem erwfihne ich ^drjfiovliiLrii^
p. 292), rioXvvf/xijgj SrQarovixrj neben NixofrrgdTfj, Vgl. p 27A | f
In ^TQaroy/xfj Hegt wohl wie auch in SvQaroßdT^c {^lojidiriq obtf
p. 301) ein MV . oTQaTo := (a)TQiTO bei Benf. II, 254 (or(>t;, scMlf
auch SfQUTi og gehört zu Benf. II, 251 sqq.
70. Vdvaafvg, 6. Vgl. oben p. 142 und dazu p. 274. 308«^
70a. ^'Ox^Qvg, rj. Vgl. oben p. 143 und dazu p. 235.
70b. Oi'ayißog, 6. Vgl. oben p. 143 und dazu p. 301. 320.
70c. Oißakog, 6. Vgl. oben p. 143 sq. und dazu p. 243»^
288 (unten) , wo tpißo/nai von hva-bh = (h)vibh in lat vibni^
althd. weibCn, welpön, fliessen, hin und her getrieben werden,
sch-welfen, mittelhd. weihen, waibcn, hin und her schwanken, ü*^'
tem, Schweiz, weibeln, hin und her eilen, fränk. wibeln,wibbeln, «ck
schnell bewegen, wimmeln u. s. w. Demnach nehme ich Oißa)^ ^
für ■» heftig bewegt, schnell (vgl. KitpaXog p. 307), welcher Be-
griff (sowohl auf einen Dämon der Fluth als) auf einen Däin^
der Luft passt. Zu xtq^ (in Ki(f aXog) = hFfbh = (pFß vgl no*
altnord. haf, Meer, neben bif, Bewegung, Wasser, Meer bei l^
trieb, Altn. L. p.'25L 235; mit haf, bif verwandt sind die SA^
Wörter ap, ambu (amba-ra), ambhas, Wasser, bei Benf. II, 75. D*
Begriff fliessen (sch-wimmen , oben p. 299) geht aus dem B. («*)
bewegen hervor; vgl. vdwg oben p. 253. 322. Mit Oißakog kSo*
nen zusammengehören Boißfj , Botßrjtg Ufivij , Ooißaia Xifirrp
C>otßdfiiiiwv (Pape , Eigennamen p. 409) ; auch Oo/ßij bei J««**
p. 27ö (neben IXdfiQa, ^EXdei^u^ ob zu iXdM, iXavv(o, alsoe* be-
weglich?) kann beweglich bedeuten. Zu (poTßog vgl. vibrare ^
den Art. Avytlag oben p. 286 (ürwurzel dhvibh, &iß oben p. 249>
1
p
2
— 323 —
Zu Ooißu/itjuwif vgl. OiXuf^i/iiwv (ob von (piXo , schuell , obeu p.
252 ?); ob -«/^^wf von (d)livain p. 298 sq. ?
71. Oidinovg^ 6. Vgl. obeu p. 274. 280, wo hva-d,bvUd
(altD. etja ueben beita), eig. stossen, dann heftig bewegen, woher
auch £Üo&iu (scbnell^laufend) oben p. 314 und ^Ido-fttvsvq (-/u«-
vevQ zn (jiuv p. 320). Sollte auch q)iö oben p. 248 sq. schnell
(sich) bewegen bedeuten ? Vgl. mi in niövu} und x<J oben p. 87
sq. 236. und d. Art. Avyetag p. 286. Die einfachere Form der
W. hvid, nämlich hvi : (h)vi : (hv)i erscheint in
71a. OlvsvQj 6, oben p. 145. Vgl. vt, ire, volare, bei Brock-
hauB, Gloss. z. V. S. p. 394, neben vi-p, emi'ttere und dazu oben
p. 301. 288-9, wo I, (sich) bewegen, in iavui, oi/m], olfxoq^ ol/Aa,
ol/uduiy OlvOfiiaoCf = hFi : xi in x/w, Mviio^ d-^ivuyf,ia (Benf. U,
164). OivkVQ ist ein Luftstürmer wie 2^/oivsvg, [Zu olvog, Wein,
= a~/oTvog, Binse, oben p. 146, Forsch. 1, 121, vgl, oben p.30?,
wo hvi-k = vl-k.],
72. Ol/akiay 17, Name mehrerer Städte, kann fest, Festung
bedeuten und zu den oben p. 75 sq. behandelten Wörtern gehö-
ren. — Sonst Hesse sich auch an die Urwurzel dhvih = dhvab in
guh (bedecken) bei Benf. II, 322 denken, woher zn/og, Tot/og
(umgebend) stammen; vgl. oben p. 224 (216); OlyaXia könnte f.
TFoi/aXla, QFoiyaXla stehen wie oXog f. d-Fokog. — Vgl. auch
unser Wort Schweig, gr. arjxog^ oben p. 202 — 3.
72a. ^'OyuQog, 0. Vgl. oben p. 150 und dazu p. 257. 305-6,
wo über ^avuQa von hvan, (sich) bewegen [böhm. hon, Jagd,
Rennen, honiti, treiben, bei Jordan p. 48, zu vgl. mit hnati, ja-
gen, treiben, hnauti, bewegen, bnuly, bewegt, hnutf, Bewegung ib.
p. 47; vgl hnu bei Benf. 11,182 aus ha-nu^ hva-nu, dhva-uu II,
274 sqq., oben p. 295]. Der Sohn des Achilleus ist als der Be-
wegliche , Schnelle bezeichnet. Mit ^'OvnQog verw. sind N^Qsvg,
NriX^vgy vielleicht auch Ni^Bvg\ vgl. vum, vsofiai, Ntoßq oben p.
322, von hna, hnu » ha-na, hva-na, hva-n (ßu-^Vy Benf. II, 58).
Auch in *0vfjai7inog, ^OvtjvwQ, X)vHTfjg kann die W. (h) van = man
oben p. 320 stecken.
7Jb. ^Q^vXogy o. Vgl. obea p. 152 und dazu p. 310.
72c. ^Ogvsvg, 6, Vgl. oben p. 153 und dazu noch altnord.
em, Adler, ern , frisch, rasch, strebend , ernst, örn, Adler, örn, öj^
Srt^ munter, rasch, ör, Pfeil (bei Dietrich p 242.2(38 sq.), ferner
böhm. or, Ross, orel^ Adler (bei Jordan p. 188).
72d. "O^/ofitvog , 6, Vgl. oben p. 46 und dazu p. 290. 'Oq~
Xpfavog kann beweglich bedeuten. Vgl. p. 309. 317.
73. IlaXa/n^dfjg, d. Vgl. oben p. 161 und dazu p. 252, wo
fJaX-^ui/Licüv (^AvÖQ~aif4,(jDv p. 309), vielleicht von naXo j schnell
(jidXXiOj pello neben y^iXXM von hval bei Benf. II, 293), = nvXo
ia IlvX-fjvwQ oben p. 191 , ipvXo in (DvXavÖQog p. 257 {-upÖQog
£ 'UVigog oben p. 306). Zu JlaXu^/Li^jdtjg vgl. Jfio-fifJL)/]g^.293*
74. lIufjtiGog^ 6, Vgl. oben p. 162 und dazu p. 299.
-^ 324 —
74a. llaQS^vondiog, o. Vgl. oben p. 247 - 8. 282.
74b. IJ(i(tigj 0. Vgl oben p. 164 und dazu p. 315.
74e. UaQfiiai^y 6. Vgl. oben p. 165 und dua p. 264, vi-
naoh JIoQMiao^ » SniQxuig (p. 278), BafvtjcMg (vgL p. 2^).
74d. riuQvaaaogy d. Vgl. oben p. I6ö mit p. 283. 289.
75. Tlaai&ia, j;.. Vgl. oben p. 317, wo ich ILun^kti
M rigaaid-da s= Ogaai^ia genonunen nnd durch BohneU-epringMl
erklärt habe« Gleichbedeutend ist der Name Iluai&o*^, Mit Jb*
Ci&iu völlig identiaeh sein kann IlQu'^i^ku. Vgl. 0^£SiOQ (Hvii-
gend)ob. p. 256. 293 und IIqo^j Nachkomme des Meoptolemos (ob
» llv^og oben p. 193?). Wie iat es mit llaaigni*^^ VgLXil-
ktqdtia, KaXki(pwv (sup.305), wo -^miu von hva : ßa in/fa^
woher wohl auch ragya-ipia oben p. 290«
75a. fluTQOKkogj d. Vgl oben p. 308 und dazu noch p.2H.
300 (über hvat , dhvat , stoesen y bewegen , woher auch ßdt^
stammen könnte , indem sich bewegend = springend, hupfend a
Froaeh; doch vgl. auch ßagza/og mii a-^nvQ&i^t oben p. 193.317.)*
75b. lluqlayvivj d. Vgl. oben p. 167. Der Name kaoi
mythologischer Bedeutung sein. Vgl. Q>vX($x,^oq oben p. 256, ir
mfM^yag p. 284 (s-pringend , eig. sich schnell bewegend, veiw.
mit apyog p. 290) und dazu p. 239 unten.
76. lUiQl^oot;, 6. Vgl. oben p. 166* /ificM- stelle ichjeM
zur W. (d)hvar, springen^ oben p. 64 193. 283 (näp-vot/j), ^
her höchst wahrsch. auch JJugtg, TUigagf ÜQ/ag^ TJQia^iog, IhffH
IletQ^Vf IhiQtjvrj (Spring-quell) stammen; zu IIsiQfjvrj vgLpM
wo BovQivvu (KvQfj), GrundbegriiT der VV. (d)hvar aus dhva,k
-f-r ist stossen^ bewegen, daher springen ; vgl. Jieni*. JI, 21i(^'^}^
der Begriff springen ist ax (sich) schwingen, (sich heftig) bewegen daor
nach kann lleiQiÖoog schnell-laufend bedeuten.. Vgl.Vjpic, flpiyj'j/'f'"
(»a|, /^iXXa^^ nuXkaS, xtkotQ (oben p. 283), xfAAai, celer, KukXi'^^.'iMj
naXy schwingen (Jieuf. II, 293) ist == jivk, springen (oben p.^40-
265). Auch in nr^Qovy Feder, f. thqov^ liegt der Begriff der scbnelr
len Bewegung; gegen Benf. II, 93 entscheidet bühm. pe'ro, Feder,
neben peru, schlagen, perun (xeQuwdg^ vgl. oben p. 176) bei Jo^
dan, Böhm. W. p. 152. — Mit llugidoog verbinde ich //f(iifio«g
auch 'EQißotu (-ßoia zu hva, ßa bei Benf. II, 58), Ih^tyüvv^ (;'o»f
SU hvan = ßav ib.), Iltgi/JQ/jg (-rj^rjg zu ar bei Benf . II, 305, T|jL
%jpa oben p. 298), IIf{tiantg (worin -amg = l£Qi^ü}nig oben y
285), IJsQixkv/Luvog (oben p. 309), Ihgikaog (obeu p. 257. 3134»
IlriQ^kaog, Il^iokaog, II^Qi/u^df], IliQi/iiog (oben p. 293) , Ü^»*"
vfix?j (oben p 322; sie heisst Mutter des Iphitos, oben p. 3^
IhQltpag (von hvan : ßuw, vgl. 'YneQcpag oben p. 244), IhQt^'
Tjyg (-^>}Tfjg oben p. 282; vgl. p. 299). Da JleQi- aus hf^
Bo kann dafür auch "Eqi- erscheinen. Vgl 'EQißoiu = Lb^ß^ith
^EQifirjSrj^ "EQKfvXfj {(pvkf nvk oben p. 246. 256), "EQtßwTrfi ^ i»"
QvßaTfjg oben p.232; EvQvßdr^g scheint ganz =» 'loßdnfgf 2r^
toßärfjg (schnell-gehend, oben p. 301. 322); vgl. hFt^ 'm%^
— 326 —
0^, JEii^TOc oben p. 313. Ausser Ev^ßuvfjg siehe ich hieher
ü^'v^fia (von ^^01, also schnell-laufend), £t;(»t;aA^, Ev^valoq (o/xJ-
koq ob. p.272. 284), lsV(w«WfTaa (p. 257. 304. 306), EvQvßia,
Iv^vßioq (vgL rtMQyi»-q>itt p. 290, von hva : p?« in (juivtjü), £v^
vyvrjq {"AydQoytwg oben p. 310; ygL Benf. II, 106 mit II, 58)>
IvQvydvtia {yap : hvan : ßaivtj) , EvQvdtx/j (oben p. 209« 304),
IvQv&tfxiq (p. 299)9 Evgvdä/Liotg (ib.), Ev^&orj ^ EvQvmanvq (p.
07), JEi/^wWia (p. 308), Evgvxootv (p. 312), Ev^Utav (p. 292.
13), Evgvko/og (p. 315), Ev^fta^pq (p. 232. «q. 318), iit/^w-
iJ^ö>v (Gigant), EvQVfjtt^öri (/liuö oben p. 293. 319), EvQVf4.tvf]g
MOV p. 320), Eo^/Ltoq (vgl. Iligi/Atx;, Jio^OQ)^ EvQVjivktjj Eu^v^
vkoq (p. 246. 265« 284), Ev^wndiv, EvQvquav {'lofiiiv p. 301.).
^a fi;^!^ : Iqv s apv, flo Icann man auch 'AQvßuqj avioq (a) hie-
erziehen ; in QuQvnaq könnte d^a^v = d^^ oben p. 235 {otqv,
\en(. n , 253) liegen ; \lQvßac verhielte sich zu Gagvnug wie
ilQjjg zu QijQüj oben p 270. Vgl. auch 'Aqi- p. 305 (315—6).
76a. Thkuayogy 0. VgL P'orsch. I, 128 und dazu nochböhm.
lasky, fl&ch, plasknauti, abfallen, spla«kly, spleskly u. s. w. bei
ordan p. 156. 247, vreiterhin pole, Fel-d, Ebene, ib. p. 167, von
er W. pal = hval bei Benf. 11, 280 (unser fal-len). — Zu dem
'orsch. I, 124 auf hval bei Benf. II, 280 sqq. reducirten Worte
ukXu'^ , TiuAkaxrj , pellex vgl. noch böhm« pelesnice , Coneubine,
eben pelech, petauch, peles. Höhle, Lager, pelesiti se, nisten, La-
erstätte haben [zu nidus, Nest oben p. 140 vgl. noch böhm. hnizdo
ei Jordan p. 47 , dazu Schwenck s. v. Nest und bna , hni bei
(enf. 11^ 180 sq.], peleska, kleine Höhle bei Jordan p. 151.
77. lJ6firpQ/]d(ji , ij. Vgl. oben p. 169. Der Name scheint
nr jetzt den Begriff der heftigen oder schnellen Bewegung zu
nthalten. Vgl. oben p. 193. 282 {xQa^ : hF^ad).
77a. IJfvÖfoiktia, fj. Vgl. oben p. 170 und dazu p. 257. 313,
^ohin -Af 10 gehört Ihv&eai- (p.3 1 6.31 9.) verbinde ich jetzt mit a-q^sv-
ovrj, (f-nivöbjj a^ffudd^cü, ansvdai ob. p. 280, wo hva-d von hva, hu
ei Benf. II, 194. 271 sqq., eig. stossen = erscliütteru , (sich)
ewegen, schwingen u. s. w. Mit Ihv&tai" idcntiilcire ich Usiai--
n llttaioTQaTog (argccro oben p. 322), IhioiöUrf (-Jtxfj oben p.
!99). Dazu vgl. Ileiaogy Bruder des Idas und Lynkeus (oben
u 314), Il€ia/jyw(t,Il£iaav^Qog ("fjyw^j-avd^jog oben p. 257.306).
-Zu Ikv&Bvg vgl. oben p. 272 (E/Uov).
77b. //*pi-. Vgl. oben p. 173 sq. und dazu p. 324 sq.
78. IleQmvg, 6. Vgl. Forsch. I, 130 und oben p. 174 sqq.
)er Sohn der Jamij (oben p. 291 ; vgl. Aia p. 292 sq.) kann
in frischer, rascher Luftstürmec sein. Vgl. Ilfgmifovfj oben p.264
wo ^q)0P9j von hvan in ßaivia, während -(povfj oben p. 175 von
'^^fVcf)); dazu' j£^a^ p. 315. 317 und oQQog f. oQoog, Arsch (Bürzel
iben p. 256), worüber Schwenck s. v. zu vgh
78a. IIsTswgf 6. VgL oben p. 310.
78b. Ilfjkiov, t6. Vgl. altnord. fiall, Berg, bei DieUichp. 244.
— 326 —
79. Ilqyeiogy 6. Vgl oben p. 17& und dazu p. 247 sq. 299,
320 (nav aus hvan = ßui^ iu [iaivw). Zu Ilifvd-'Xiapg vgl obey
p. 257. 288. 313; zu UqvtXoni] ^ worin ntjy^Xo == aioXog sm
kann , vgl. livan : van : luuv in Mivtaq oben p. 320 und -;r^
oben p. 292. Mit llijvikfwg gleichbedeutend scheint M^wiAaog Q\i,
p. 321. Von hvan, woher a^xivul^ (a^nyäoau) bei Benf. II, 1G4
und Kavuxri oben p. 305 sq., leite ich jetzt auch ^lya^oq u. W.
80. IlifQui, rj. Vgl. ob.p. 178 und dazu p. 283. 324. {nm).
80a. Ilix&tvq^ 6, Vgl. oben p. 180 u. dazu p. 280 (ni4)-t'4
80b. llXrj^uvQijj /f. Vgl. oben p. 181 uud dazu den Art
^(H«o^^ap.314.8qq. UXfßuvQij n, raX,a^uvQ^ können von der Wur-
zel hvar-k stammen, woher auch OvXattog f. hF'akuxog otafi
256; ^av^if kann von var, bewegen stammen, woher \^{}ijg,'Y^
u. s. w. Vgl IlQu^ii^iu oben p. 317. Zu KtvT^uvfßog vgl. (hjvuA
p. 319 sq.
80c. rirvl^j ij. Vgl oben p. 181 und dazu p. 295 (ßuvuvaog).
80d. Uolagj 6. Vgl. oben p. 182 und dazu p. 289.
81. //oAv-. Vgl. oben p. 184 sq. Wie lloXv/u^kij » (DiAo-
firjXij (von *(ptXoj schnell, oben p. 252 sq.) lehrt, kann ein W.
*noXvj schnell, bestanden haben; vgl. hFtXv, xtXv oben p. 291
(iVAaKi»(i) und nsX^ naX (bewegen) bei Benf. 11^ 293 illuXwfuj-
iijg ob. p. 323). Dieses Wort noXv, verw. mit cuoilog, <«(A)JPoao(}
celer, velox erkenne ich in UoXvßwvtfi (vgl. p. 232. 300 otN»,
wo Oonirriq von dhva «= hva bei Benf. 11, 58), IloXvyovoq foAfli
p. 232. 284. 293. 304, wo yty, yov aus hvan : ßav in ßuivoi), Ife-
Xvdd/Liag (oben p. 299), IloXvötvxfjg (p. 299 zu vgl mit p. 306),
lIoXvdioQa ('dwga oben p. 296. 272. 289 , wo BtSfiog von hvar,
springen, sich bewegen; vgl. JrjQti, äJwQog, ^(jag'g^ ^loQinnfj, Ex'
^figri^ femer ^qvag oben p. 235, wo dgv : d-Qv : t^\ auch an
tigo-fdddwyj vgl. Evgv/uidwy p.319. 325, 'Qgsi&vta^ ^'ß^ii^og ist zu
erinnern), //oAwaarj; (-xuaTtj oben p. 296. 301. 306), IMvm-
wv (oben p. 312), IloXvXuog (p. 257. 313), Uokvf^rjöij = \lhi'
fidifj (p. 315), IIoXv/nfjGTWQ (p. 317), IloXweUtjg (p. 322),//o-
XvTiolztjg (p. 288—9) , IIoXvtftj/Liog (p. 299), IloXvtfij/ui] = //»-
Xvfitjdfjj IIoXvip^Tfjg, IloXv(p6vTfjg (p. 282. 288) und andern l^a-
men, deren genauere Untersuchung ich mir vorbehalte. Mit nti»
▼ergleicht sich viell. xogv in Kogvßug (vgl. skory oben p.Slb«^)»
d. h. hurtig sich bewegend; xoqv kann = hFogvj hFoXv = no^
sein; vgl. ft;(»i; : Fctgvj hFugv, hFugi im Art lieigii^oog p..ä24.
82. IIoQ&äwv, 6. Vgl. p. 186 und dazu p. 193. 282, M
82a. IIooEiiwov, 0. Zu Forsch. 1,136 vgl. oben p. 274. 280.
82a %. Ilgali-. Vgl oben p. 317. 325 {Ihga-ivg).
82b. Ilgla/uogj d. Vgl. oben p. 186 und dazu p. 324. 31:^
82c. Ilgo&otjywgj 6. Vgl. oben p. 187, dazu 284. 282. i«*
IlgoTrog, Sohn der "hxäXeiu (vgl. p. 257. 313), kann springend,
beweglich bedeuten. Zu l^xgioiog vgl. xag, xgi p. 283. 312.
82d. Ilgwvialkaogj 6. Vgl -Acco oben p. 257. 313 u. ßoaf-
— S27 -!-
i
f
yf)C p. .^17, nnQTtc^ TroQdtii'ng, a-TrvQ&l^u) p. 193. 282. tlgaiTf'
•Xuoc kann schnell springend, sicli bewegend bedeuten. Wie ist
» mit ilQ(OTo-yhfia (oben p. 293. 304)? Vgl. Jacobi p. 775
)ben p. 294 sq.)
82e HvfQsXaoc, 6, Vgl. oben p. 189 und dazu p. 324.
82f. Sfxßuöog, o. Zu Forsch. I, 146 vgl. oben p. 287. 312.
83. 2afr(o, 2&sm6, 2ddvov(ra, jy, Gorgone (bei Jacobi p. 729
3hcn IVIediisa nnd Euryale, worüber oben p. 319. 325, wonach
vQviiXrj = foxvdXrj p. 272), gehört wohl zu Benf. If, 276, oben
227.229, wo d^n'vfo, {n)7ivdanM; vgl böhm. stwa oben p. 234
18 sa+dhva bei Benf. IT, 271- 5 (I, 657 sq.). Sd-ivovaa be-
hütet also (sich) erschütternd, bewegend, heftig bewegt, stürmisch;
5I. (d)hvan in a-xiva'E, oixivay/ua (Benf. II, 164), und in ßalvwj
nch) bewegen (ib. II , 58) , van , s-van in (rafvo), = man oben
. 320. Ich erwähne noch 2&fviXaog, SSsvekog (Xv oben p. 257.
13), zu vgl. mit Mev^Xaog, li^sXewg p. 326 (zu MsviXaog vgl.
fao/udvfjg , Inno/iiivtjg und Inno oben p. 304). Wie ist es mit
d-fvißoiu^ Tochter des Jobates (p. 301)? wie mit ^d^ivirniogl
gl. ^ßoia oben p. 324. Zu den oben p. 227 zur Erklärung von
^ivrig angezogenen böhm. Wörtern vgl. noch stnu (stfti), stfnati,
ithauptpn, stinek, abgehauener Stock bei Jordan p. 252, wo stnu
: sa+dh-n-u bei Benf. 11,276. 182 (hnu) mit dem Begriff stos-
jn (=crschüttem, bewegen). Die W. s-dhu, (sich) bewegen, liegt
olil auch in EvQva&n'g (oben p. 325), Msvftr&evg, Msvsa&Wj
^fXKidoi (oben p. 232), KaXXiorw (p. 805), ItiQiorw (dgi = iQtj
fQi oben p. 305. 315 sq. 324) u.aa. Namen. Sehr dunkel ist //Ah-
9^dv?jg (Sohn des Atreus) ; sollte IlXei^ mit ElXfl-&via combinirt
nd zu livfi gestellt werden dürfen, woher pello, xdXXo), celer, el-
iot (oben p, 240. 288) ? Vgl. /a^ 0-, KaXXi- p. 308 sq. 305 sq.
84. Sivdnrjy Tj, Vgl. oben p. 204 und dazu p. 285.
84a. JSxdjuavdQog, o. Vgl. oben p. 206 und dazu p. 299. 229.
I Sdvdog kann der Grundbegriff der W. xav9' liegen; vgl. xavi
3en p. 80, xai p. 306, Tiad : nfvä : nev& in Ihv&iatXfia p.
25. 316. 319. 190 und dazu d. Art. Avydag p. 286.
84b. SnuQTijj rj. Vgl. oben p. 212. Zu naqdÖHaog vgl. noch
tnord. forda, schützen, bei Dietrich p. 245 (f. : p = hv), femer
ardr^ Um-fried-igung ib. p. 248 (g : h, hv), vara, varda, be^
ahren, schwed. vardr, Wächter, ib. p. 283, worin var-dh, vfi-dh
:hvar-dh : kvardh in altnord. hirdir, Hirt, ib. p. 254 (hirda,
jhützen, Benf. II, 282). Dazu vgl. Jordan p. 49. 134.
84c. 2TtvviiXaqog, 17. Vgl. oben p. 213 und dazu p. 314.
84d. 2rlXßri, 9. Vgl oben p. 265. 286.
85. 2tQurO', Vgl. oben p. 322, wo ich axQaxo fur«=sT(>iro
5 o-rqv bei Benf. II, 253 — 4 nahm. Sollte auch TQiro-yivsia
5hnell (sich) bewegend badeuten? Vgl. -ysyna oben p. 293, 304.
85a. 2/otvfvg, 6. Vgl. oben p. 220 und dazu noch böhm.
ixieii, laufen, hon, Jagd, honiti, jagen^ treiben, hnati, bnauti, zenu^
— 328 —
bewegen bei Jonfan p. 43. 47 m\. 3ö\ , ferner shoti , Jagd ib. p.
23Ö , koni, Ticrd ib. p Tb, worin (d)li(v)an ^ h(a)n-a, -u bei
Benf. 11, 27 (i. 1^2 (^stoascn, erscliüttem, bewegen). In I/omv%
kann übrigens auch hvi : kvi : yvi bei Benf. II, lß4 (oben p. 288
sq. 312) stecken.
80. Tfyta, /j. Vgl. oben p. 224 und dazu p. 297.
86a. TtAu/Lutiv, 6. Vgl. oben p. 232.
HGa'/,. TiTuv, 6. Vgl. p.23ö und daiu noch Sehwenck s. v.
siUerii (von dhv-db) und caV/oi oben p. 274.
86b. TQtTwy, 6. Vgl. Forsch. 1, 185 und dazu oben p. 322
(17/<7>f'r^r7 p. 299. 296). Tq/twv ist gleichbedeutend mit 7/»-
ffijv (oben p. 324), d. h. springend, sich heftig bewegend, hufend,
rennend, rinnend. Vgl Tv^o (oben p. 241), Tvgratng^ TvQxa^ioc,
87. (Ph'M, d. Vgl. oben p. 248 und dazu p. 323. 306 (xid).
87a Okeyrag, 6. Vgl. oben p. 311. 317.
87a %. 06Qxvg,6. V(;l. p. 253 mit p. 290. 307 (yopyo?, äj/tw). |
87b. (Ihfkayäfwg, 6. VgL p. 257 mit p. 291 U^tXdytog). ;
88. Jf^owa, jy. Vgl. Jacob! p. 210, wo X&ovia, Tochter
der Praxithea (oben p. 317)> von hvan, (sich) bewegen oben p.
326. 327 sq. stanunen kann. Dazu Jw/^uSvöag (p.293), "Egi/ßo-
wog (p. 284. 324). Zu 'Egt/d^evg vgl. p. 282. 290 s-chrecken).
89. ihcsavog, o. VgL Forsch. I, 207 sq. und dazu oben p.
267, wo ivytjg (beweglich) von hvag {gwy oben p. 190) =^h\jn
in ßatvto (Benf. II, 58), -yw/« (oben p. 293. 317. 304),=*«; ;
kva:ku in JSToW, Aavai^äa (p. 312); auch an Iffjveiog (p. 32ö)
ist za erinnern. Demnach kann ^iixfavog sich bewegend = gebend,
laufend, rennend, rinnend bedeuten.
90. 'ilgUdvia, ri. Vgl. p. 286, dazu p. 319. 315 u.
S. 25. lieber uhog vgl. S. 75. — 8. 47. lieber sG-niQn vgl.
8. 303. — S. 57, Tx. 20 v. o. lies: iXiaaofxfvog. — &. 7o' Z. 20
V. u. lies: für = wilder Jäger. — 8. 75, Z. 16 v. u. lies: Zweck.
— S. 80, Z. 5 V. 0. streiche: ebenfalls.— - S. 82, Z. 7 y. o. lies:
KaaadvÖQa.-^ S.jSS. lieber Svvuuai vgl. S. 118. 215. — S. 87.
üeber Wand vgl. S. 171. — S. 90, Z 10 v. u. lies: Xtyvc. -
S. 95, Z. 12v. u. lies: ägäischen.— 8. 96, Z. 8 v. o. lies: von
(statt: zu). — 8. 105, Z. 19 V. o. lies: Inno&oog. — S. 109,
Z 22 ▼. 0. lies: meuchlings. — S. 111, Z. 23 v. o. lies: den j
N. WjfiAAfv^ (statt: jenen). — S. 114, Z. 14 v.o. lies: Dentiiug.
— S. 137, Z. 20 V. 0. lies: für = Verbinder. — S. 142, Z. 20
V. 0. lies: Athmens. — S. 160, Z. 5 v. o. ist das Komma hinter
niKQog zu streichen. — 8. 169, Z. 5 v. u. lies: *Ew(o,— S. 214.
Z. 14 V. u. lies : zwerch. — S. 234 , Z. 21 v. o. streiche; i^-
p. 336. — S. 258, Z. 21 v. o. lies: Blasendes. — S. 270, 2.5
V. 0. lies: 233—4. — 8. 284, Z. 16 v. o. lies: 239. —S.^*^
Z. 16 V. 0. lies: 62. — 8. 298, Z. 17. v. o.lies 150 (f. 155). -
&303> Z. 4 v.u. lies: JPVAt;. — 8. 319, Z. 10 v.u. lies: 253.-
m
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