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Era
|
predigt
mdnis der Bergpredigt,
Urfprachen dargeboten
d Lesarten verjehen
MeRrTT x D STereTerTErEEERERE
Sorfchungen zur Religion und Literatur
des Alten und Neuen Teftaments
In Verbindung mit
Dr. Hermann Ranfe und Dr. Arthur Ungnad
Prof. d. Aguptol. in Heidelberg _Prof.d oriental. Phtlol. in Bresfau
herausgegeben von
D. Rudolf Bultmann und D. Dr. Hermann Guntel
0. Prof.d. Tpeol.in Marburg 0, Prof.d. Theol, in Halle a.S.
Neue Solge, 20. Heft
Der ganzen Reihe 37. Heft
Alle Rechte vorbehalten.
Drud und Einband von Aubert & Co, ©.m.b.f. zu Göttingen
Dorwort. 5*
amd Monographien. Auch Strad und Billerbeds reihe Sundgrube läßt no
:siel Arbeit übrig. Bornhäufer bietet in feinem Bud; über die Bergpredigt in
F:eägemein verftändliher Sorm von jehr beachtenswerten methodiihen Grund-
Higen aus eine Reihe. wichtiger Erfenntniffe, obwohl ihm viele Terte nicht in
genauem Wortlaut zugänglih waren. So wird, denke ich, aud; den Lefern
‚bes Buches von Bornhäufer dur meine vorliegende Arbeit ein Dienft getan.
Leipzig, Oftern 1924. Siebig.
L.
Die Seligpreifungen.
1. b. Jom’a 87a (Goldjämidt II, 1027, wohl tanyaitifher Legt):
Heil den Gerehten (wörtl.: ihnen, den Geredten);
(denn :) nicht genug, daß fie (felber) Derdienfte erwerben (zokhin),
vielmehr veriäjaffen fie Derdienfte (m*zakkin) ihren Kindern und Kindestindern
bis zum Ende aller Gefhlehter.
2. Ebenda:
Wehe den Stevlern (wörtl.: ihnen, den Srevlern),
@enn:) nicht genug, daß fie fich felbft verfhulden (oder: feuldig machen),
wWelmehr machen fie Ihuldig ihre Kinder und Kindeskinder bis zum Ende aller
Geiäleäter.
3. b. ‘Erubhin 55b (Goldfmidt IL, 175) jagt Jofua ben Chananja (um
* 90-130 n. Chr., Strad, Einl. 5 S. 123), nahdem er ein Erlebnis mit einem
dilgen Knaben gehabt hat, das defien Klugheit zeigte:
Beil euch Ifraeliten;
denn ihr alle feid große Weife von euren Großen bis zu euren Kleinen.
4. b. Sulta 56b (Golöfäm. III, 163):
€s hat gejagt "Abhaje (geft. 338/39 n. Chr.: Strad, Einl. 5 S. 145):
Wehe dem Srenler, wehe feinem Nachbar,
mohl dem Gerechten, wohl jeinem Nadıbar.
1. Seligpreifung (5-13).
5. "Abbott 1, 5:
Jofe ben Jocanan aus (iS) Jerufalem (um 100 vor Chr.; Strad 5 S. 117) jagt:
es fei dein Haus weit geöffnet,
Fund es jeien Arme (anijjim) deine Hausgenoffen.
6. b. N'darim 41a:
€s hat gejagt "Abhaje (geit. 358/39 n. Chr.; Strad 5 S. 145):
| Wir haben überfommen:
;u#, Beilele für Seligpgilungen und Wehe mit Begränaungsfah. 1. "irchem
nsadäigim. Dal. Pf. 1,1 LXX naxäpıos äwip. Es handelt fih um eine Iebhafte,
ice Ausdrudsweife, die uns nur bei befonderer Seierlicteit nahe liegt. Auf einen
ders freubigen Charakter der Srömmigteit Jehu zu [hliehen und „Ielig" zu ber
Samen, it fall, Heil,dir, wohl di, end ulm.” ii Die richtige Überjegung. Dgl.
x. 11.27.28; 14,15; Jac. 1,12. 4. „wohl* — tobh. Antithetiiher Parallelismus
#3 auch In den Worten Jeju häufig. Dal. die Hinzufügung der Wehe £c. 6, 20-26.
Sa dem Dedjel zwilen 2. und 3. Perjon in 1-4 vgl. MI. 5,3-10 und 11, und
5,6: 20-26 und den Ecadept des Snefin. - 5-13 zur 1. Sligpreilung. 3: Sprüche
„ieie audı bei Jefus mehrfah. Su „ir“ vgl. den Namen des Judas, des Derr
„Arme“ in nicht übertragenem Sinne. 6: zunäclt hebräild eine ältere
rabision, dann ein aramäildes Sprihwort. Hier „arm“ in Überttagenem Sinne,
Seriaungen. Tiene Solge 20: Siebig I. 1
Seligpreifungen, 11-14. . 3
Seit Haggai, Saharja und Maleai geftorben find, ging der Heilige Geift
weg von Jirael. — Dennod; aber bebdienten fie fi der Kimmelsftimme
(bath gol); einmal nämlid; waren fie zu Tiih gelagert im Obergemad} des
Haufes des Gorj'a in Jericho. Da wurde über fie eine Stimme (bath gol)
gegeben vom Himmel, ‚und fie [prad: es ift unter euch ein Menjch, der
geeignet ift, da die Sekhina (= Gott) auf ihm ruhe, nur daß fein Ger
Ichlecht (d. h. fein Seitalter, feine Zeitgenoffen) defien nicht würdig if. Da
rictelen fie ihre Augen auf Hillel den Alten (hazzagen). Und als er ge-
ftorben war, da hielten fie ihm folgende Trauerrede: o Srommer (chasid),
o Demütiger (anav), Schüler des Esra. — Und wiederum ein anderes
Mal waren fie zu Tifch gelagert im Obergemah in Jabne. Da wurde
ihnen eine Stimme (batlı gqol) vom Himmel gegeben, und fie fagte zu ihnen:
es ift unter euch ein Menid, der geeignet ift, daß die Sekhina auf ihm
ruhe, nur daß fein Geidledt defjen nicht würdig ift. Da richteten fie ihre
Augen auf S'mu’el den Kleinen (um 90-130 n. Chr.; Str.5 S. 124).
Und als er geitorben war, hielten fie ihm folgende Trauerrede: o Demütiger
(anav), o Srommer, Schüler Hillels.
12. b. Qiddusin 71a (Goldfäm. V, 951):
€s hat gejagt Rabh J’huda (geft. 299 n. Chr.; Str. 5 S. 139):
es hat gejagt Rabh (geft. 247 n. Chr.; Str. 5 S. 136):
dem 42budjftabigen (Gottes-)Iamen vertraut man nur demjenigen an, der be»
Kheiden ift und demütig ('anav) und in der Mitte feiner (Lebens-)Lage
Reht, und nicht zürnt, und fid} nicht betrintt, und nicht auf feinem Recht
(feinen Normen, middoth) befteht. Und jeder, der ihn tennt und mit ihm
vorfihhtig ift und ihn bewahrt in Reinheit, ijt beliebt oben (bei Gott) und
ermünfdt unten (auf der Erde), und die Ehrfurdt vor ihm ruht auf den
Menfhen (wörtl.: Geihöpfen), und er erbt (nochel) beide Welten: diefe
Welt und die fommende Welt.
13. Sota IX, 15 (49a; Goldfäm. V, 357):
INaddem Rabbi (um 200 n. Chr.; Str. 5.135) geftorben ift, hörte auf
(fromme) Demut ('anava) und Sündenfheu (d.h. Surht vor Sünde).
3. Seligpreifung (14— 16).
14. Qiddwin 1,10 (395; Goldiähm. V, 829f.):
der ein Gebot tut, dem tut man (d. h. Gott) wohl (oder: Gutes) und
1. verlängert ihm feine (Zebens-)Tage (auf Erden), und er erbt das Land.
jeder, der nicht tut ein Gebot, dem tut man nicht Gutes und verlängert
ihm feine Tage nicht, und er erbt nigt das Land.
die fereoinpe Trauerformel. Audi hier wieder „'anar“ und „fromm® in engfter
indung, und zwar als Ausfage über Schriftgelehrte, aljo nicht bloR von den Stillen
Lande gehtaudt. 12: zum 42budjftabigen Dottesnamen vgl. €. Bildoff, Elemente
Kabbala, 2. Bd., 1914, 5. 108ff. „nicht zürnt“, ogl. Mt. 5,22. 14-16: au 3. Selig:
Paalans. mpgös LXX PI. 76, 10; 37,11; 25,9; 4.M. 12,3 für „'unav-. „jeder“
Bub, Paztiioium. Partigipialiprudh, indılatioifch. Der Talmud” legt zu ver "obigen
jnaftelle 5.M.5,16 und 22,7 „damit es dir wohl gehe und du lange lebeit“ fo
daß er das Erite auf das Diesfeits, das Zweite auf das Jenleits bezieht. PI. 37,29;
'60. 21; 65,9 auf das Diesleits gehend, meflianijh. „Das Cand erben” hat Doppel»
Die jübiicen Begriffe find oft prägnant. Luthers Mberfegung „das Erdreidh ber
w* bringt nur eine Seite zum Ausdrud. Rein jenfeitig dentt aber auch Jefus nicht.
1°
Seligpreifungen, 18-20. 5
(es gilt) das Wocenfeft wie die Seite, Neujahr und Derjöhnungstag wie
der Sabbat.
Man darf (an den Halbfefttagen und vollen Sefttagen des Pafja- und
Laubhüttenfeites) nicht (die Kleider als Zeichen der Trauer) einreigen und
nicht (als Zeichen der Urauer die Arme oder Schultern) entblögen und nicht
die Urauermahlzeit halten, ausgenommen die (nächte) Derwandten des
Uoten; und man darf nur die Trauermahlzeit halten auf einem aufrecht»
Rtehenden Ruhebett (nicht auf einem umgelegten). Man bringt (die Speifen)
in das Trauerhaus nicht auf einer Tafel (räßAa, tabula) und nicht in einer
Beinen Schüfjel (oxovreAla, Teller), und nicht in einem Rohrkorb (Kavoöv),
vielmehr in Körben. Und man jagt nicht den Segensipruc der Trauernden
am Sejt. Aber man ftellt fi in einer Reihe auf und tröftet (die Leid-
tragenden) und entläßt die Dielen (d. h. die Leute, die nicht zu den Näcft-
ftehenden gehören). 2
L Man jeßt nicht die Bahre (mittah) auf den offenen Plaß, um nidt die
Urauerilage zu verbreiten, und überhaupt nicht (die Bahre mit einer Leiche)
von Srauen wegen des Anftandes (kabhodh, Ehre). Die (Klage-)Srauen
dürfen am Seft Magen, aber nicht die Hände zufammenfhlagen. Rabbi
FWöm’a’el (130; Str. 124) fagt: die der Bahre zunädft Stehenden dürfen
We Hände zufammenfhlagen.
9. Aa den Neumondstagen, am Uempelweihfeit und an Purim dürfen fie
Bagen und die Hände zufammenfhlagen eine auf die andere, aber fie dürfen
wicht Klagelieder fingen. Jft der Tote begraben, fo dürfen fie nicht Hagen
amd nicht die Hände zufammenidlagen. Was ift Klage (innui)? wenn
Re alle gleichzeitig Hagen. (Was ift) Klagelied (qinalı)? wenn eine fpricht
} und fie alle nadı ihr antworten; denn es ift gejagt (Jer. 9,19): „Und
LE ehrt eure Töchter das Wehllagen und eine Srau ihre Genoffin das Klage»
Tied.” Aber mit Bezug auf die Zutunft jagt er (d.h. Gott in der Schrift,
ef. 25, 8): „Er vernichtet den Tod für immer, und es wird abwilchen der
Herr Jahve die Tränen von allen Angefidytern ujw.”
19. b. Kethubboth 8b:
des Segensjpruces der Trauermahlzeit (überliefert von Jehuda bar
Hadymani, 3. Jahrh., dem Dolmetiher des Sim'on ben Lagis; Str. 5 S. 10):
Brüder! der Kerr der Tröftungen tröfte euch.
jen fei (Gott), der da tröftet Trauernde.
4. Seligpreifung 20 — 23.
20. Amos 8, 11.12:
Siehe, Tage werden fommen, ift der Sprucd; Jahves,
da will ich Hunger in das Land fenden —
nit den Hunger nad; Brot,
und nidt den Durft nad Waffer,
fondern zu hören die Worte Jahnes.
12Und fie werden wanten von Meer zu Meer
und von Norden nad Often,
1. Krauß, Talmud. Archäologie I, 5. 70. — 20-23: zur 4. Seligpreilung.
deze Kawebt Jefus Defe Stele vor, rep, IL, oder Kon feiner Dorlage
6 Seligpreifungen, 20-25.
fie werden umherziehen, zu fuchen das Wort Jahves,
und werden (es) nicht finden.
21. ’Abhoth I, 4:
Jofe ben Jo'ezer aus ('iS) Sereda (um 100 vor Chr.; Str.5 S.117) fagt:
€s fei dein Haus ein Derfammlungshaus für Weife und beitäube di mit
dem Staub ihrer Süße und trinte mit Durft ihre Worte.
22. ’Abhoth IV, 9:
R. Jonathan (um 130-160 n. Chr.; Str.5 5.128) fagt:
Jeder, der die Tora erfüllt (aufrecht erhält) in Armut (Elend), wird fie
fhließlih erfüllen in Reihtum;
und jeder, der die Tora vernadläffigt (nichtig madıt) in Reihtum, wird fie
fhlieglih vernadläffigen in Armut.
23. b. Sanhedrin 1008 (Golöfäm. 7, 439):
€s hat gejagt R. Tancjum bar Chanil’ai (um 250 n. Chr.; Str.5 S. 139):
jeder, der fih hungern läßt für Worte der Tora in diefer Welt,
den fättigt der Heilige — gepriefen fei er — in der fommenden Welt;
denn es ift gelagt (PI. 36, 9):
„Sie laben fit} vom Sett deines Haufes,
und mit dem Bad; deiner Wonnen träntjt du fie.”
5. Seligpreifung 24— 36. \
24. Tof. Babh’a gamm’a IX, 30 (Sudermandel S. 366):
R. Jehuda (um 200 n. Chr.; Str.5 S. 133) fagt im Namen des Rabban
Gamli’el (um 90-130 n. Chr.; Str.5 S. 122):
fiege, er (d. h. die Schrift) jagt (5. M.13, 18): „Und er (d. h. Gott) gebe
dir Erbarmen und er erbarme fid, deiner und mehre dich“ (daraus folgt:)
dies foll ein Kennzeichen (eine Regel) fein in deiner Hand: jedesmal, wenn
du barmherzig bift, jo wird der Barmherzige fi deiner erbarmen.
25. b. Sabbath 151b (Goldfäm. 1, 701):
&s wird überliefert:
R. Gamli’el beribbi (d.h. Sohn e. Rabbis, d.h. des Simon ben Gamii’el IL
um 90-130 n. Chr.; Str.5 S. 122) fagt:
„Und er wird dir geben Barmherzigkeit und fid deiner erbarmen“ (5. ML.
13,18) (d.h.
jeder, der fi über die Geihöpfe (d. h. feine Mitmenihen) erbarmt, üi
den erbarmt man (wörtl.: fie, d. b. Gott) fi vom Himmel;
und jeder, der fi nicht über die Geihöpfe erbarmt, über den erbarmt mı
fih niät vom himmel,
gleid), im Wortlaut verjcieden.
Seligpreifungen, 26-29. 7
26. vor Nr. 25 heißt es:
Ind es wird überliefert:
R. Sim’on ben ’Ele'azar (um 200 n. Chr.; Str.5 S. 132) jagt:
ne (Gutes), fo lange du findeft (nämlih: einen Armen) und bei dir gefunden
wird (nämlid: Geld) und du nod} Iebit (wörtl.: dein Noc-Sein in deiner
Hand it);
und aud; Salomo hat gefagt in jeiner Weisheit (Pred. 12,1): „und gedente
deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugend, ehe denn die böfen Tage
tommen” — das find die Tage des Greifenalters — „und die Jahre heran.
nahen, von denen du jagen wirjt: fie gefallen mir nicht" — das find die
Tage des Meffias, in denen weder (die Möglichkeit zu) Derdienit nody (zu)
Derihuldung ift (da in der melfianiihen 3eit feiner anders handelt, als
vorgefärieben ift).
27. Nadı Mir. 25 heißt es in unmittelbarem Anihluß an Nr. 25 als
Wort des R. Gamli'el:
„Ehe fi nod} die Sonne verfinftert und das Licht“ — das find die Stirn
und die Nafe — „und der Mond“ — das ift die Seele, „und die Sterne“
— das find die Wangen, „und die Wolten zurüdtehren nad; dem Regen“
— das ift das Augenliht des Menden, das nad dem Weinen fhwindet.
28. b. Sota 14a (Goldfäm. 5, 219):
€s trug vor R. Siml’ai (um 250 n. Chr.; Str. S. 138):
die Tora — ihr Anfang ijt Übung von Liebeswerten, und ihr Ende ift
bung von Liebeswerten;
ihr Anfang ift Abung von Liebeswerten; denn es fteht gejchrieben (1.1M. 3,21):
„Und es madıte Jahve Gott dem Menfchen umd feinem Weibe Röde von
Sell und 30g fie ihnen an.“ — Und ihr Ende ift Übung von Liebeswerten ;
ben es fteht gerieben (5. 1.34, 6): „Und er begrub ihn (den Mofe)
im Tal.“
29. Midrai Moheleth rabba 2. Seder zu Mohel. 7, 2 (Par. 7):
„Beiler ift, in ein Urauerhaus zu gehen, als zu gehen in ein Haus des Gaft«
mahls“ (Qoh. 7, 2)
2. Es hat gejagt R. B'refhja (um 350 n. Chr.; Str.5 S. 146):
Übung der Liebe (oder: Güte, hebr.: gmiluth chesed) (ift) in der Tora
an ihrem Anfang und in ihrer Mitte und an ihrem Ende. — An ihrem
* Anfang; denn es fteht gelhrieben (1.M. 2, 22): „und es baute Jahve
© Gott die Rippe (hebr. sel'u) (zu einem Weibe)“ das Ichrt, dak der Heilige
— gepriefen fei er — die Eva flodt (d. h. ihr die Haare floct, „selia“
wird als „gel’a* — „geflohtenes Haar“ gedeutet; ebenfo „bauen“ auf
ein Kaargebäude) und fie zu dem Menfchen brachte, und er wurde ihr
(Plural) Brautführer; denn in gleicher Weile nennt man in den Seeftädten
ee ee: Gebäude. — und in ihrer Mitte; denn es fteht gefchrieben
1
„Und es erichien ihm Jahne im Sein Mamre“ das lehrt,
26: hier jet zu baldigen Gutestun ermahnt werden. Meiianiices tigt au
Bo Gamli'els Ausfprudy nahe. — 28: „barmherzig“ ift nit nur von der Gefinnung,
ıdern aud von der Tat gemeint. Jnditativiiher Doppeliprudh mit Schriitbeweis.
tbestätigleit betont aud; das Judentum. Hier: die Madten Lleiden, die Toten ber
m In fr. 29 kommt hinzu: Trauernde jegnen, Bräute ausltatten, Kranfe he«
Tan Dgl. 3.B. MI. 25, 35ff.
_
8 Seligpreifungen, 29-33.
daß er ihn befuhte. (1.M. 25,11) „Und es fegnete Gott den Ijaak,
feinen Sohn“ (, nadydem Abraham geftorben war): das ift der Segens-
Ipruch der Trauernden. — Am Ende; denn es ilt gejagt (5. IM. 34, 6):
„Und er begrub ihn im Tale“ .
3. €s fteht geihrieben (1. M. 3, 21): „Und es machte Jahve Gott dem
Menfhen und feinem Weibe Röde aus Sell und z30g fie ihnen an“ wir
finder (hier aljo), daß der Heilige — gepriefen fei er — Liebeserweifungen
übt (gomel chasadım): er pußt Bräute, fegnet Brautleute, befucht
Krante und begräbt Tote, tröftet Trauernde. — Er pußt Bräute;
denn es fteht geichrieben (1. M. 2, 22): „Und es baute Jahne Gott“
(ufw.) ... — Er fegnet Brautleute; denn es it gejagt (1. M. 1, 28):
„Und es fegnete fie Gott.“ — Er befuht Krante; denn es ift gefagt '
(1.M. 18,1): „Und es erihien ihm Gott im Kaine Mamre.“ — Er bes
gräbt Tote; denn es fteht geichrieben (5. M.34, 6): „Und er begrub ihm
im Tale.” — Er tröftet Trauernde; denn es fteht gejchrieben (1.M. 35,8): -
„Und er nannte feinen Namen Eiche des Weinens.“
30. ’Abhoth I, 2:
Simon der Gerehte (um 300 v. Chr.; Str. 5 S. 117) gehörte zu den Über
bleibfeln der großen Synagoge. Er pflegte zu jagen:
Auf 3 Dingen fteht die Welt: auf der Tora und auf dem (Gottes«)Dienft
(d. h. dem Kultus) und auf den Liebeserweifungen (g’miluth cha-
sadim).
31. Midr. Qoh. r. zu 7, 2 (Par. 7; Wünfhe S. 92):
5. „Und der Lebende nehme es zu Herzen“ (vorher ift gefagt, dag man lieber
in ein Trauerhaus als in ein Urinthaus gehen folle). Welde Lehre (liegt
darin), da (der Ders fo) fagt? (Antwort:)
Uue Güte (chisd’a), daß man fie dir tue,
gib das (Trauer-)Geleit, daß man dir das Geleit gebe,
halte die (Toten-)Klage, daß man dir Hlage,
begrabe, daß man did; begrabe,
erweije Güte (g*mol chesed), daß dir Güte erwiejen werde.
32. Jer. K‘thubboth VII, 31b:
R. Meic (um 130 n. Chr.; Str.5 S. 128) fagt im Namen des R. 'Agibh’a,
feines Lehrers (Rabbis):
„Beier ift es, zu gehen in ein Trauerhaus, als zu gehen in ein Urinthaus,
da jenes (auf) das Ende aller Menjcen (hinweilt), und der Lebende nehme
es fih zu Herzen.“ Welche Lehre (liegt darin), daß (der Ders) jagt: „und
der Lebende nehme es fi zu Herzen“? (Antwort: nichts anderes) als:
tue (Gutes), daß man (es dir) tue,
Hage, daß man (dir) tage,
begrabe, dag man (dich) begrabe,
geleite, dag man (dich) geleite.
33. b. Sulta 49b (Goldicm. 3, 138):
€s hat gejagt R. ’Ele'azar (um 130-160 n. Chr.; Str.5 S. 129f.):
30: Zahlenfprudj. 31: imperativifher Sprud; mit Tettenartiger Aneinandere
veihung und Sinalfag. Dgl. M.7,12 zum Inhalt. 33: ogl. Mt. 6,1fl.
a
Seligpreifungen, 33-35. 9
rößer ift, wer Almofen gibt (wörtl.: Gerechtigkeit tut, ‘ose s°daga) als
alle ©pfer (gorbanoth);
um es ift gefagt (Spr. 21, 3): „wer da tut Geredhtigfeit und Recht, ift dem
Ewigen lieber als Opfer (zebach).”
md es hat gefagt R. ’Ele'agar:
pößer ift Liebesermeifung (g’miluth chasadim) als Almojen (s°daga);
benn es ift gejagt (Hof. 10,12): „Säet euch zu Almojen (lis'daga) und erntet
gemäß Güte (chesed).” Wenn der Menid fät, fo ift es zweifelhaft, ob
er ißt oder ob er nit ißt; wenn er erntet, fo ift es ficher, daß er ißt.
End es hat gejagt R. ’Ele'azar:
imojen wird nicht belohnt (wörtl.: bezahlt) außer gemäß der Güte (chesed,
oder: Liebe), die in ihm (d.h. dem Almofen, der s*daqa) (ift);
denn es ilt gejagt (B0f. 10, 12): „Säet euch Almofen und erntet gemäß Güte
(ehesed).“
34. b. Prjahim 495 (Goldfhm. II, 494ff.):
i@s hat gejagt R. 'Ele'azar:
es ift geftattet, einen ‘am ha’ares zu durdbohren (oder: den Hals aufzu«
zeifen, nachar) ant Derjöhnungstag, der auf einen Sabbat fällt. Da jagten
3a ihm feine Schüler: Rabbi, fage: ihn zu fhlahten. Da jagte er zu
men: dieler (d. h. der, der fchlachtet,) ift verpflichtet (wörtl.: belaftet mit)
} 3 einem Segensiprud, und diefer (, der durdbohrt,) ift nicht verpflichtet
" zu einem Segensiprud.
&s hat gejagt R. "Ele'azar:
€s ift verboten, fi} einem ‘am ha’ares zuzugefellen auf dem Wege; denn
x es ift gelagt (5. IM. 30, 20): „Denn fie (d. h. die Tora) ift dein Leben
und die Länge deiner Tage“ fein Leben font er (d.h. der ‘am ha’arey,
der das Gele nicht hält,) nicht, um wie viel weniger das Leben jeines
Genoffen. .
hat gelagt R. Stmu'el bar Nadhmani (um 300 n. Chr.; Str. 5 S. 140): es
hat gejagt R. Johanan (um 250 n. Chr.; Str.5 S. 137):
ift geitattet, einen ‘am ha’ares zu gerreiken wie einen Sid.
hat gefagt R. S'mu'el bar Jischaq (um 330 n. Chr.; Str.° S. 141): und
von feinem Rüden aus.
wird überliefert:
Kat gefagt R. ‘Agibh’a (um 130 n. Chr.; Str.5 S. 125):
ich ein ‘am ha’arey war, fagte ih: wer gibt mir (d. h.: hätte ich doc)
einen Weifenfhüler (d. h. einen Gelehrten), daß ich ihn beige wie ein Ejel.
Da jagten zu ihm feine Schüler: Rabbi, jage: wie ein Hund. Er fagte zu
ühnen: diejer beißt und zerbricht den Knochen, und diejer beißt und zer»
bricht den Knochen nicht.
D 35. ebenda, etwas jpäter:
m tn tettenhafter Steigerung. — Dieleiht iit R. "Ele'azar, der um 270 lebte,
Ste.® 5.140. — 34 u. 35: vielleiht hat Jelus diefen Haß gegen die Un«
ehrten bei der 5. Seligpreilung aud; im Auge. 34- Lehrgelpräd mit Schülern.
berzeit, ohne weitere Umjtände fann der "am ha’ares getötet werden. Starles
wwmungswort, „nachar“, Methode der Tötung von Kamelen bei den Arabern:
is aufreißen, bei den Müjtern paden.
' Inditativilher Spruch. — Eine Aneinanderreihung von Sprüchen desfelben
ee
Seligpreifungen, 39-42 n
wd dur die Prruta, die ein Men einem Armen gibt, erwirbt er Der-
dienft und befucht die S Sethina.
Eine andere Erklärung:
„ih werde in Gerechtigkeit dein Angefiht [hauen“ was fhaute (oder:
fat, hatte im Auge) David, daß er die Kraft des Almofens allein dur
Derdienft befonders hervorhob? (nichts anderes) als: dic; zu belehren, daf
au Böfewichter, in deren Hand nur das Derdienft des Almofens ift, Der-
dienft erwerben und die Sefhina bejuhen; denn es ift gejagt (Je. 40, 5):
„Und es offenbart fid, die Herrlichkeit Jahves, und es wird (fie) fehen alles
Steilh insgefamt; denn der Mund Jahves hat (es) geredet.” — alle fehen
(bett), Geredte und Stevler. Wenn das fo ift, welcher Unterfhied ift
(ann) zwifhen Gerehten und Stevlern? (es gefhieht) nur, damit die
Bölewichter erfennen, vor wem fie Sorn erweden, und die Geredhten er-
iennen, vor wem fie fi abmühen.
0. Pfalm 24, 3-6 (vgl. Pf. 15):
Wer darf den Berg Jahes betreten
und wer ftehen an feiner heiligen Stätte?
*Wer uniduldige hände hat und reines Herzens ift;
wer nicht auf Salicgheit ausgeht und nicht betrüglich Ihwört.
Der wird Segen von Jahve empfangen
und Geregtigleit von dem Gott, der feine Hilfe ift.
Das ilt das Gefcledt derer, die nad} ihm fragen,
die dein Antlit juchen, „Gott“ Jatobs.
41. Pialm 42, 3:
Meine Seele dürftet nad} Gott, dem lebendigen Gott:
wann werde ich hingelangen und „[ehen“ Gottes Angefict?
7. Seligpreifung 42 — 46.
42. Das Kapitel vom Srieden:
Es hat gefagt R. J'hoSu‘a ben Levi (um 230 n. Chr.; Str. 5 S. 136):
broß ilt der Sriede;
enn der Stiede ift für die Erde (oder: das Land) wie der Sauerteig für
den Teig.
Denn der Heilige — gepriefen fei er — nicht Stieden auf der Erde (oder:
im Lande) gegeben hat, dann macht das Schwert und das (wilde) Getier
die Erde finderlos.
And was ilt der (Scrift-)Grund? (Antwort:) denn es fteht gelcrieben
(3. M. 26, 6): „Und id; werde Srieden im Lande geben.“ Und mit „Land“
ife nur Ifrael gemeint; denn es ift gefagt (Maleakhi 3,12): „Und es
werden euch glüdlid preijen alle Dölter; denn ihr werdet fein ein Land
des Wohlgefallens“, und er (d. h. die Schrift) jagt (Sad. 1, 11): „Siehe,
das ganze Land liegt in Ruhe und Stille.”
41: „iehen“, im Mafor. Tert in „eriheinen“ umgeändert. Dgl. audı Pf. 73, 1
L den Schluß. — 42-46: 7. Seligpreilung. Man beachte, wie in dem Kapitel vom
vor allem aud; vom „Srieden ftiften" die Rede ilt, mal. eipnvosoos. — Dal.
Ne Überfegung Gerh. Kittels, Saat auf Hoffnung, 1920, Heft 4. — Obiger Tert it
weh einer neueren Warichauer Ausgabe des Babli überjegt. Dal. Sifre Nu 6,26 (42).
12 Seligpreifungen, 42.
(Koh. 1,4) „Ein Gefhleht geht und ein Gefhleht kommt, aber das Land
beiteht“ (d. h.) ein Königreich, fommt und ein Königreich geht, aber die
fraeliten beftehen auf ewig.
Aber Salomo (meint): obwohl ein Gefhleht geht und ein Gefhleht fommt,
ein Königreich geht und ein Königreich fommt, ein Edilt geht, ein Editt
tommt und fi erneuert über Iftael (wörtl.: über die Haller Ifraels —
man will fo die üble Dorbedeutung diejer Ausjage vermeiden, daher der
Einfhub: „Haffer“) — „das Land befteht ewig“ (d. h.:) die Ifraeliten bes
ftehen in Ewigteit; nicht verläßt er (d. h. Gott) fie und nicht bewirt er,
daß fie verlafjen werden; nicht vernichtet er fie und nicht bewirkt er, daß
fie vernichtet werden; denn es ilt geiagt (Maleathi 3, 6): „denn id, der
Ewige, habe mid, nicht geändert, und ihr, Söhne Jatobs, feid nicht ver«
nictet worden“ (d. h.) wie ich mic; nicht verändert habe und mid nicht
verändern werde, fo feid ihr, Haus Jatobs, nicht vernichtet worden und
ihr werdet nicht vernichtet werden, vielmehr (5.M.4, 4): „ihr, die ihr
(treu) fefthieltet am Ewigen, eurem Gott, feid alle heute (noch) am Leben.
(Abhoth 1,18) Dort haben wir überliefert:
Rabban Sim‘on ben Gamli’el (um 70 n. Chr.; Str. 5 S. 121) fagt:
auf 3 Dingen befteht die Welt:
auf dem Recht und auf der Wahrheit und auf dem Srieden.
€s hat gejagt R. Mun’a (um 350 n. Chr.; Str.5 S. 147):
und die 3 find eine Sache: wird getan das Recht,
fo wird getan Wahrheit, jo wird getan Sriede.
Und die 3 werden in einem (Schrift-)Ders erwähnt (Sad). 8, 16):
„Wahrheit und Redt (des) Stieden(s) richtet in euren Toren.“
Überall, wo Redt ilt, ift Sriede; und überall, wo S$riede ift, ift Recht.
€s hat gejagt R. J‘houa (um 90—130 n. Ehr.; Str.5 S. 123):
Groß it der Sriede;
denn in der Stunde, wo die Ifraeliten ftanden und fagten (2. IM. 24, 7):
Alles, was der Ewige geredet hat, wollen wir tun und befolgen“, freute
fi} über fie der Heilige — gepriefen fei er — und gab ihnen feine Tora
und fegnete fie mit Stieden; denn es ift gefagt (Pj. 29,11): „Der Ewige
wird feinem Dolte Kraft geben, der Ewige wird jegnen fein Dolt mit Srieden.
€s hat gejagt Chizgijja (um 350 n. Chr.; Str. 5 S. 146):
Groß ift der Stiede;
denn betreffs aller Gebote in der Tora fteht geichrieben: wenn du fiehft
(2.M. 23, 5), wenn du trifft (2. M. 23, 4), wenn angetroffen wird (5. M.
22,6), wenn du bauft (5. M. 22,8 Gelehrte = Baumeiiter), (d. h.) wenn
ein Gebot in deine Hand fommt, fo bift du verpflichtet, (es) zu tun. Aber:
was jteht betrefis des Sriedens geicrieben? (Antw.: Pf. 34,15) „Suche
Srieden und jage ihm nad.“ „juce ihn“ an deinem Ort, „und jage ihm
nadj“ an einem anderen Ott. B
Groß ift der Sriede;
denn bei allen (Reife-)Stationen fteht gefdrieben: „und fie braden auf und
Tagerten fi." Sie braden auf in Streit und lagerten fi in Streit.
In der Zeit, wo fie zum Sinai gefommen waren, lagerten fie fih in
einem Lagern; denn es ijt gejagt (2.M. 19,2): „Und es lagerte ji
dort Ifrael.“ Es hat gejagt der Heilige — gepriefen Jei er —: da die
a
Seligpreifungen, 42. 13
Ifreaeliten den Streit haflen und den Srieden lieben und zu einem Lagern
gemacht werden, fiehe, fo ift das die Stunde, wo ich ihnen meine Tora
geben werde.
"Adonija wurde nicht getötet, außer weil er ein Mlann des Streites war,
umd es ift erlaubt, böfe Zunge (d. h. etwas Böfes) zu fagen über einen
Mann des Streites; denn desgleihen hat gejagt Nathan, der Prophet, zu
Bathieba (1. Kön. 1,14): „und ich werde nad} dir hineinfommen und deine
Worte (über "Adonija) beträftigen.”
Und es hat gefagt Rabbi (um 200 n. Chr.; Str.5 S. 133):
Alle Lügen find verboten, aber Erlaubnis befteht hinfihtlidy Lüge, um Srieden
zu ftiften (wörtl.: werfen, vgl. Mt. 10, 34) zwiihen einem Menfchen und
feinem Nägjten.
€s hat gejagt Bar Qappar’a (um 200 n. Chr.; Str. 5 S. 134):
Groß ift der Sriede;
denn desgleihen finden wir, daß die Tora etwas Erdidtetes (wörtl.: eine
Rede, Zunge des Lügners) gejagt hat, um Srieden zu ftiften zwilchen
Abraham und Sara; denn es ift gejagt (1.M.18,12): „Und es lachte
Sara in ihrem Innern folgendermaßen ufw.“ „und mein Herr ift alt“,
und am Ende fteht geichrieben (18,13): „und ich bin alt.“
€s hat gejagt Bar Qappar’a:
Groß ift der Sriede;
denn desgleihen finden wir, daß die Propheten etwas Erdichtetes fagten,
um Stieden zu ftiften zwilhen Manoad und feinem Weibe; denn am
Anfang fteht gefehrieben (Richter 13, 3): „fiehe, du bift unfruchtbar“, und
am Ende fteht gefhrieben (13,5): „Siehe, du wirft fhmwanger“ und es
wird der Ausdrud „unfruchtbar“ nicht erwähnt.
€s hat gefagt Bar Mappar'a:
Stoß ift der Sriede;
denn es ift unter den Engeln nicht Seindihaft und nicht Eiferfucdht und micht
Haß und nicht Sreidenkerei und nicht Hader und nicht Streit; denn der
Heilige — gepriefen fei er — madıt bei ihnen Srieden.
Was ift der (Schrift-)6rund? (Antw.: Hiob 25,2) „Herrihermadt und Schreden
} find bei ihm, der Srieden fchafft in feinen Höhen.“ „Eerrihermaht” das
it Mitharel; „und Schreden“ das ift Gabriel; nicht ergreift einer den
andern; und von ihnen (den Engeln) find einige von Seuer und einige
: von Waller. Um wie viel mehr die Menden, unter denen alle dieje
! Eigenfhaften find!
€s hat gejagt R. Jism'ael (um 130 n. Chr.; Str.5 S. 124.):
"Groß it der Stiede;
„denn wir finden, daß der Heilige — gepriefen fei er — es zugelaflen hat
betreffs feines Namens, der in Heiligteit gefhrieben wurde, daß er aus»
gelöfht werde durch das (Slud-)Waffer (4.M. 5,23), um Srieden zu
Khaffen zwilhen einem Mann und feinem Weibe.
"&s hat gelagt R. Jehosua (um 90-130 n. Chr.; Str.5 S. 123):
roß ift der Sriede;
mn der Bund der Priefter ift geicloffen in Srieden; denn es ift gejagt
(4.M. 25, 12): „Siehe, ich gebe ihm (d. h. dem Pinedas ben "Ele azar
b ben ’Ahaton) meinen Bund des Sriedens.
Seligpreifungen, 42. 15
Groß ift der Sriede; denn wir finden, daß die Stämme erdidtete Worte
Ipraden, um Srieden zu ftiften zwilhen Jojeph und feinen Brüdern; denn
es ift gejagt (1.M. 50, 16): „und fie ordneten an für Jofeph folgender»
maßen: dein Dater hat angeordnet ufm.“ Wir finden aber, daß er ihnen
wihts angeordnet hat.
Bebban Simon ben Gamli’el jagt:
roh ift der Stiede; denn, fiehe, Aharon, der Priefter, wird nicht gepriejen
außer um des Sriedens willen; denn er liebte den Srieden und jagte dem
Stieden nad und kam mit dem Srieden(sgruß) zuvor und erwiderte den
Srieden(sgruß); denn es ilt gejagt (Mal. 2,6): „In Stieden und Gradheit
wandelte er mit mir.“ Was fteht danad; geichrieben? (D.6) „Und niele
Bielt er von Ungereditigkeit ab.“ (Nichts anderes) als nur (dies) Iehrt er
.h. die Schrift): wenn er zwei Leute fah, die einander haften, ging er
zu dem einen von ihnen und fagte zu ihm: warum haßt du den N? er
i bereits zu mir in mein Haus gelommen und hat vor mir fi ausge»
+ Rredt (bittend) und hat zu mir gefagt: ich habe gegen N gefündigt. Gehe
"mb befänftige ihn. Und dann verläßt er ihn und geht zu dem zweiten
und fogt zu ihm wie zu dem erften. Und er madıt Srieden und Liebe
md Sreundfchaft zwiihen einem Menihen und feinem Nächten, „und viele
beachte er von Ungeregtigkeit zurüd.“
hat gefagt R. J'hosu'a:
Prophet wird Bote genannt, und der Weife (Gelehrte) wird Bote
genannt. Der Prophet wird Bote genannt; denn es ift gejagt (Haggai
1,13): „Und es fprady Faggai, der Bote Jahves.“ Und der Gelehrte
wird Bote genannt; denn es ijt gejagt (Mal. 2, 7): „Bote Jahves der
heeriharen ift er.“ Man fönnte (irrtümlicherweife) meinen, es wäre
(gemeint aud) der "am ha’arey-Priefter. Die Lehre (darüber liegt) aber
(in D.7, wo) er fagt: „und Tora werden fie juden aus feinem Munde.”
Josua von Sithnien im Namen des R. Levi (um 300 n. Ehr.; Str.5
S. 140) hat gejagt:
ilt der Stiede; denn alle Segensjprühe und Gebete fließt man
mit „Stieden.” Die Rezitation des Sch'm'a f&ließt man mit „Stieden”
(und breite aus die Hülle deines Stiedens) [2. Segensipruh nad dem
Sch'm’a im Abendgebet].
Priefterfegen fhließt man mit „Srieden“: „und gebe dir Srieden“
(4.M. 6, 26).
Segensjprüde fchließt man mit „Srieden“: „der da madıt Srieden“
Iogl. Adhtzehngebet].
Es hat geiagt R. J’hoiu'a ben Levi (um 230 n. Chr.; Str.5 S. 136):
Es hat gejagt der Heilige — gepriefen fei er — zu den Iraeliten: ihr habt
verurjadt, zu zerjtören mein Haus und meine Söhne ins Eril zu führen,
Staget nad} jeinem (d.h. Jerufalems) Srieden, fo werde ich euch vergeben.
Was ift defien (Schrift-)6rund? (Pf. 122,6) „Sraget nadı dem Srieden
Ierufalems.” Und er (d.h. die Schrift) jagt (Jer. 29, 7): „Und kümmert
each um den Srieden der Stadt." Und er (d. h. die Schrift) jagt (Pi.
122.7): „Es jei Sriede in deinen Bollwerten“ und er jagt (D. 8): „um
Weiner Be und Steunde willen ujw.“ [„laft mid} [preden: Sriede fei
in dir").
16 Seligpreifungen, 42-45
Und wer den Srieden liebt und dem Srieden nadjagt und zuvorfommt
dem Srieden(sgruß) und den Stieden zurüdbringt (oder: ber Sriedensg
erwidert), der Heilige — gepriefen jei er — läßt ihm im Befit nehm
das Leben diejer Welt und der fommenden Welt; denn es ilt gejagt (f
37, 11:) „Und die Elenden werden das Land in Befit; nehmen und il
Wonne haben an einer Sülle von Srieden.“
43. ’Abhoth I, 12:
Billel (geft. 10 n. Chr.; Str.* S. 118) fagt:
Gehöre zu den Schülern des Aharon,
den Srieden liebend
und dem Srieden nadjagend,
die Menihen liebend
und fie nahebringend der Tora.
44. Derefh ’eres z0t‘a Kap. IX:
Jage dem Srieden nad,
daß man preife betcefjs deines Sriedens
wie den Sieden des Pin'has ben "Ele'azar (2.M.6, 25; 4.1.25, 7u. ö.).—
Und fo pflegte R. "Ele'azar haggappar (um 150 n. Ahr.; Str.5 S. 132)
3u jagen:
Liebe ben Sriebden
und halle den Streit. —
Groß ift der Sriede;
denn, wenn die Iiraeliten jelbjt in der Stunde, wo fie Gößendienft treibı
Srieden unter fihh haben, fo tann gleihfam die Sethina (d. h. Gott)
niit beftrafen;
denn es ift gejagt (Hof. 4, 17): „Dereinigt mit Bögen ift Ephraim; af; es.
Wenn unter ihnen Streit ift, was ijt (dann) über fie gejagt? (Hof. 10, 2)
„Ihr Herz ft geteilt, nun follen fie büßen.“
Siehe, groß ift der Sriede. — Und halle den Streit. In welcher Weife (i
das gemeint)? (ine Stadt, in der Streit ift, wird [chliehlid) 3erjtört wert
Und es haben die Meilen (d. h. die Tannaiten, um 200 v. Chr.) gejagt:
Streit, in einer Stadt (führt zu) Blutvergießen.
Eine Synagoge, in der Streit ift, wird fcliehlih ein Keperhaus.
Ein Haus, in dem Streit ift, wird fhlieplih zerftört. —
Swei Weifenfhüler, die in einer Stadt wohnen, und ebenjo zwei Gerichtshöfe
und (es ift) unter ihnen Streit,
fo fterben fie fhliehlich.
’Abb’a Sa’ul (um 150 n. Chr.; Str.5 S. 130) fagt:
Streit der Gerichtshöfe zerjtört die Welt, —
45. b. B'rathoth 17a (bolöfhm. 1, 61): y
Ein Gewohnheitsipruc; (geläufiges Wort) im Munde "Abhaje’s (geft. 338/3
n. Chr.; Str.5 S. 145; Bacher, Bab. Amor. 107ff.):
Stets fei der Menic flug in der (Gottes-)Sucht;
eine fanfte Antwort jtillt den Sorn;
43. Imperativijher, fingulariicher Spruch, doppelter Parallelismus, — 44: vol.
2. im. 2,22; 1.Petr.3, 11; Cbr.12,14. — Dal. aud; Bader, Ag. d. U. II, 427. —
45: margela, ngl. papynAls — Perle, ngl. Mt. 7,6. — „tlug* ogl. Mt. 10, 16.
Seligpreifungen, 45-48. 17
mad: er mehre Srieden mit feinen Brüdern und mit feinen Derwandten und
mit jedem Menihen, und fogar mit einem Nidtjuden auf der Straße,
damit er beliebt fei oben
und gefällig unten
und wohlgelitten fei unter den Menfchen.
„46. "Abhoth III, 14:
R. "Agibha pflegte zu jagen:
en (bei En ift der Menfch; denn er ift „im Bilde” (Gottes) geichaffen
1.M. 1,27);
als eine bejondere Liebe wurde ihm Eundgetan, daß er „im Bilde“ geihaffen
fei; denn es ift gefagt (1.1.9, 6): „denn im Bilde Gottes hat er den
Menihen gemadt.“
Geliebt find die Iiraeliten: denn fie find Söhne Gottes (wörtl.: des Ortes)
genannt worden;
als eine befondere Liebe wurde ihnen fundgetan, daß fie Söhne Gottes ge
nannt wurden; denn es ift gejagt (5.M. 14,1): „Söhne feid ihr dem
Eigen, eurem Gotte.“
8. und 9. Seligpreifung (47 -- 55).
}__47. 5.Mofe 22, 13f.:
Denn ein Mann eine Stau nimmt und ihr beiwohnt und fie (dann) hat
Wand legt ihe [händliche Dinge zur Laft
md bringt fie (fo) in üblen Ruf (hoyi’ ‘aleha sem r'a, LXX xal xa-
reveyan abriis Övopa movnp6v)
tmmd jagt: „diefe Stau habe ich genommen und ich nahte mic; ihr und fand
"fie nit als Jungfrau“,
jo foll ufw.
48. b. 'Acathin 15a: Mifhna IIl, 5:
iefern (enticheidet man) er‘ ternd und erfchwerend betreffs deifen, der
„in üblen Ruf bringt” (moyi’ Sem r'a)? (Antwort:) fowohl derjenige, der
die vornehmfte (Srau), die zum Priefteritande (gehört), oder (derjenige,
der) die niedrigfte (wörtl.: Meine, vorher: große), die zu den Jfraeliten
(gehört), in üblen Ruf gebradt hat, er zahlt (auf alle Sälle wegen
diejes [hmeren Dergehens) 100 Sel’a. So ergibt id, daß derjenige, der
(etwas Derartiges) mit feinem Munde fagt, fdhwerer (beitraft wird) als
derjenige, der fi tätlih (an einer Jungfrau) vergriffen hat (für diefen
it der Mindeftiag nur 50 Sel'a).
Denn in Obereinftimmung hiermit finden wir, daß das Geridtsurteil über
amfere Däter in der Wüfte nur befiegelt worden ift wegen Derleumdung
* (wörtl.: böfe Zunge); denn es ift gejagt (4.M. 14, 21-23):
(ZAber wahrlih: fo wahr id lebe und fo gewiß die ganze Erde der Herr-
Hhkeit Jahves voll werden foll, 22jo gewiß jollen alle die Männer, die
meine Herrlicfeit und die (Wunder-)eichen, die ich in Aegnpten und in
der Steppe gewirkt habe, gejehen) und mid; dennody nun zehnmal verjucht
® 47-55: 8. und 9. Seligpreifung bei Mit. und Par. 47 Mt.5,1
mpör xaß" dpäv; Le. 6,22: &xPäAmaw 16 övopa dpäv üs mownpöv; Snrlin £c. 6,22: „und
em böfen Namen über eud; ausbringen.“ Snrjin gibt den urjprünglichiten Wortlaut.
Serirungen. Tee Solge 20: Siebig | 2
cinwow mäv
18 Seligpreifungen, 48-51.
haben und ungehorfam gegen mic; gemwejen find, (2das Land nicht zu
fehen befommen, das id; ihren Dätern zugeichworen habe).
49. Gemara zu Mr. 48:
€s hat gejagt R. Ele‘ azar ben Prat’a (um 130 n. Chr.; Str.5 S. 127):
von den Kundicaftern. Und
wenn fon derjenige, der Holz und Steine in üblen Ruf bringt (mosi Sem
ra ‘al, wörtl.: einen böjen Namen ausbringt über) (jo fhwer beftraft
wird), desgleihen derjenige, der feinen Nächten in üblen Ruf bringt, um
wie viel mehr!
50. Ebenda 15b:
€s hat gejagt R. Johanan (um 250 n. Ehr.; Str.5S. 137) im Namen des
R. Jofe ben 3imt’a (um 230 n. Chr. Sir. 5 S. 136):
jeder, der verleumdet (wörtl.: erzählt böfe Zunge), ift, wie wenn er den ]
Urfprung (d. h. Gott) verleugnet hat;
denn es ift gefagt (Pf. 12,5): „die da fprehen: dur unfere Zunge find
wir ftarf, unfere Lippen ftehen uns bei. Wer ift Herr über uns?”
51. b. Beralhoth 19a (Goldfcm. I, 68ff.
Und es hat gejagt R. J'hodu'a ben Levi (um 250 n. Chr.; Str.5 S. 136):
an 24 Stellen bannt (m°naddin) der Gerichtshof wegen der Ehre des
Gelehrten (harab), und fie alle haben wir gelehrt in unferer Mifhna. Es
fagte zu ihm R. ’Ele'azar (um 300 n. Chr.; Str.5S. 140): wo? @r fagte
zu ihm: wenn du (die Stellen) finden wirft (, wirft du mir Redt geben).
Er ging weg, forfhte und fand 3: 1) mer das Händewalhen veradtet,
2) und wer hinter der Bahre der Weifenjünger (Böfes, Derleumdung)
redet, 3) und wer hodmütig ift gegenüber oben (d. h. Gott).
„Der hinter der Bahre von Weifenjüngern (Böfes) redet” was (ift) das (für
ein Sal)? (Antwort:) denn wir haben überliefert (eu. Vo: j
Er (d.h. Agabhj’a ben Mahalal’el, um 50 n. Chr.; Str.5 S. 120) pflegte
zu fagen: man gibt (das Stuwaller) nicht zu trinken weder der Profelgtin,
nod} der Sreigelaffenen. (Andere) Weije aber jagen: man gibt (es ihnen)
zu teinten, — Sie fagten zu ihm: Ein Ereignis betreffend Kartgemith,
eine freigelafjene Stlavi in Jerufalem, und es gaben ihr (das Sludp
wafer) zu trinten S'm'aja und ’Abtaljon (um 70 vor Chr.). Er fagte
zu ihnen: etwas Ähnliches (aber nicht wirklich Sluhwaller) haben fie ihr I
zu trinten gegeben. Da taten fie ihn in den Bann (nidduhu), und er!
ftarb im Bann, und es lie der Gerichtshof feinen Sarg fteinigen.
„Und wer das Kändewafden veradjtet” was (ilt) das (für ein Sal)? (Ant
wort:) denn wir haben überliefert (“Eduj. V,
€s hat gejagt R. J'huda (um 200 n. Chr.; Str. 5 5. 133): Gott bewahre,
49: die Kundfcafter hatten durd ihren Beriät über das heilige Tand die
Iraeliten entmutigt, aljo das Land „in üblen Ruf gebraht“. „jeder mät
Partizipium, Partigipialfprud. — 51: £c.6,22 äfopifew, heb ziddah e Bannerer
niddui — Bann. Man unteriheidet niddui. cherem und sammata, d. ü. 1) Alb-
fonderung auf 4'Elen von anderen Menlchen und Derbot des Snnagogengottesdienftes,
2) Derfluhjung und Ausftofung aus Gemeinde und Synagoge, 3) gänzlihe Ausftogurrg
aus der menfhlichen Gejelljhaft.
zu
Seligpreifungen, 51-55. 19
daß “Agabhj'a gebannt worden ift; denn es war fein Menih von den
Jfraeliten, für den der Tempelvorhof (am Pejah-Abend) gefhloffen worden
ift, an Weisheit und Reinheit und Sündenfcheu wie ‘Agabhj’a ben Mahalal’el.
— Dielmehr: wen haben fie gebannt? Den "Ele'azar ben Chanoth, der
am Händewajchen (d. h. an der Derordnung darüber) rüttelte. Und als
er geitorben war, jandte der Gerichtshof hin und ließ einen großen Stein
auf feinen Sarg legen; (das gejhah,) um dic; zu belehren, da jeder, der
gebannt ift und ftirbt in feinem Bann, deflen Sarg läßt der Gerichtshof
fteinigen.
„Wer hohmütig ift gegenüber oben (d. h. Gott)” was (ift) das (für ein
Sal)? (Antw.:) denn wir haben überliefert (Ta’an. 19a): Es jandte Sim'on
ben Satad (um 100 vor Chr.; Str.5 S.117) zu Choni, dem Kreiszieher,
«(und ließ ihm fagen): du müßtelt gebannt werden; und wenn du nicht
Choni wäreft, jo würde ich über dich den Bann verhängen. Aber was
foll id} machen, wo du dich vor Gott (wörtl.: dem Ort) verfündigft und
er (d.h. Gott) tut dir (dod;) deinen Willen? wie ein Sohn, der fi ver-
fündigt vor feinem Dater und er tut ihm (dod) feinen Willen. Und über
dich fagt die Schrift (Prov. 23,25): „Es freue fidh dein Dater und deine
Mutter und es frohlode deine Gebärerin.“
52. b. Mo’ed gatan 15a (Goldfhm. III, 720) (hebräifhes Stüd):
Komm, höre:
den Gebannten und den Ausjäßigen ift verboten, (das Haar) zu jheren und
«(die Kleider) zu wafchen. Jft ein Gebannter geftorben, fo läßt der Ge
Tichtshof feinen Sarg fteinigen. R. J'huda (um 200 n. Chr.; Str.5S.153)
jagt: nicht daß fie auf ihn einen Steinhaufen aufrichten wie den Stein-
Haufen des Adhan, vielmehr das Gericht fendet hin und läßt einen großen
Stein auf feinen Sarg legen, um dich zu belehren, daß jeder, der gebannt
wird und flirbt in feinem Bann, defjen Sarg läßt der Gerichtshof fteinigen.
53. Ebenda:
€s hat gejagt Rabh Jofeph (geft. 335 n. Chr.; Str.® S. 144):
Komm, höre (Ta’an 14b):
uud fie verhüllen fi und figen da, fowohl die Gebannten als die Trauernden,
. bis man fidh über fie erbarmt vom Himmel.
54. Ebenda 16a (Goldihm. S. 725):
(bedeutet) Derfolgen? Er 5
Ps hat gejagt Rabh J'huda, Sohn des Rabh S'mu'el, Sohn des Selath, im
* Namen des Rabh (geft. 247 n. Chr.; Str.5 S. 136):
wan bannt (ihn) fofort und wiederholt (es) nad 30 Tagen und man anar
thematifiert (macharimin) nad} 60 (Tagen).
55. Ebenda 16a (Goldidm. S. 726):
5%: Mach der Sortfegung diefes Tertes ilt den Gebannten verboten: das
Selen, erlaubt: das Unterrichten und Unterrihtelwerden, er darf ic vermieten und
wen darf jich ihm vermieten. Der Anathematilierte ımuchoram: darf weder
"errichten, nod; darf man ihn unterrichten, weder darf er ji} vermieten, noch darf
wa fi} ihm vermieten; wohl aber darf er für fid) jelber ftudieren, um fein Difien
Mt einzubüßen. Am Tage darf der Gebannte nicht arbeiten, wohl aber des Nadıts.
hät, Hände und Süße darf er baden, aber nicht den ganzen Körper. In der Stadt
wi er feine Sandalen anziehen. Er darf feine Opfer darbringen. Dgl. au; Shuld.
A, Jore de'a 334, 2.
2»
Salz und Licht, 55-60. 2ı
Seine Mutter teilt mit das Rote, wovon (entitehen): Haut und Sleild und
Haare und das Schwarze, das im Auge (ift).
Und der Heilige — gepriejen fei er — gibt ihm Geift und Lebensodem
«(n*sama, Seele) und Gefihtszüge und das Sehen des Auges und das
Hören des Ohres und das Reden des Mundes und das Gehen der Süße
und Derftand und Einfiht, und wenn feine Zeit fommt, fi} von der Welt
zu trennen, nimmt der Heilige — gepriefen jei er — feinen Anteil hin«
weg, und den Anteil feines Daters und feiner Mutter läßt er vor ihnen
Tiegen,
€s hat gejagt Rabh Paph’a (geft. 375 n. Chr.; Ste.5 5.147): das ift das,
was die Leute jagen:
Scüttle das Salz ab
und wirf das Sleilh dem Hunde vor.
60. b. Kethubboth 66°:
€s überlieferten unjere Meifter:
Ein Dortommnis betreffend Rabban Jodanan ben 3alt'ai (um 70 n. Chr.;
Str. 5 S.121), der auf einem Ejel ritt, und er ging hinaus aus Jerufalem,
und feine Jünger gingen hinter ihm. Da jah er ein junges Mädchen,
die Geritentörner jammelte aus dem Mift des Diehs der Araber. Als fie
ihn fah, Hüllte fie fid in ihr Haar und trat vor ihm hin. Sie fagte zu
ihm: Rabbi, verfhaffe mir Nahrung. Er fagte zu ihr: meine Tochter, wer
bift du? Sie fagte zu ihm: die Tochter des Magdimon ben Gorion bin ic.
Er fagte zu ihr: meine Tochter, wohin ijt das Dermögen (mamon) des
Haufes deines Daters gelommen? Sie fagte zu ihm: Rabbi, jagt man
nit folgendes Spridwort (matl’a, masal, mapaßoAj) in Jerufalem: das
Salz des Dermögens fehlt (chaser) — und mande fagen dafür: (ift)
Wohltätigfeit (chesed) — (Da fagte Rabban Jochanan meiter:) und wo
ift dasjenige (d. 5. das Dermögen) des Haufes deines Schwiegervaters?
Da jagte fie zu ihm: es fam diefer und richtete diejes zugrunde. Sie
fagte zu ihm: Rabbi, gedenfe, wie du meine Eheverfdreibung befiegelt
haft. Er fagte zu feinen Schülern: ich gedenfe daran, wie ich die Ehe
verjhreibung diefer (Stau) befiegelt habe, und id} habe darin gelefen
ı Million Golddenare aus dem Haufe ihres Daters, ausgenommen (das
Dermögen) aus dem (Haufe) ihres Schwiegervaters. Da weinte Rabban
Jodanan ben 3alt'ai und fagte: Heil euch, Jjraeliten; in der Seit, wo
fie tun den Willen Gottes (wörtl.: des Ortes), herriht feine Nation und
Zunge über fie; aber in der Zeit, wo fie nicht tun den Willen Gottes
(mwörtl.: des Ortes), gibt er fie hin in die Hand einer niedrigen (STala,
22 Salz und Licht, 60-65.
vgl. Sofel) Nation. Und Nagdimon ben Gorion hat feine Wohltätigkeit
(s’daqa, dıxanosdvn) geibt (abad, getan, moıeiv).
61. b. B'thoroth 8b (Bacher, Ag. d. Tann. I? 1675f.) (Unterredungen
des R. Jhodu‘a ben Chananja, um 90-130 n. Ehr.; Str.® S. 123, mit
Nigtjuden):
(Die athenifhen Gelehrten fragen:) Wenn das Salz verdirbt, womit falzt
man es? Er (d. h. J'hosu‘a) fagte zu ihnen: mit der Machgeburt eines
Maullieres. (Sie jagten:) gibt es denn eine Nacgeburt eines Maultieres?
(ein Maultier ift dod unfruchtbar!) (Da fagte er:) verdirbt denn etwa
das Salz?
2. Lit (62-68).
62. Jefaia 60, 1-3:
Auf und Teudte (ori);
denn dein Licht (orekh) ift gelommen
und die Herrlicteit Jahves ift über dir erftrahlt.
2Denn fiehe Sinfternis bededt die Erde
und Woltenduntel die Nationen,
aber über dir eritrahlt Jahne,
und feine Hertlichleit eriheint über dir.
3Und es werden Dölfer (gojim) gehen zu deinem Licht (’orekh),
und Könige zu dem Glanz (nogah), der von dir ftrahlt.
63. Sir hassirim rabba (Wünfhe IL, S. 22) zu Hohesl. 1,3: „beim Duft
deiner guten Öle, umgegoffenes (und dadurd; vom Bodenja 'gereinigtes) ÖL
ift dein Name“:
Wie ift es mit diefem Öle? (Antwort:) es bringt der Welt Lit. So ift
Ifrael Licht für die Welt;
denn es ift gejagt (Jef. 60, 3): „Und es werden Döller gehen zu deinem Licht.“
64. Ebenda (Wünfdhe S. 23):
€s hat gejagt R. B*rethja (um 400 n. Chr.; Str. 5 S. 146):
Es fagten die Ifraeliten vor dem Heiligen — gepriefen fei er -—: Herr der
Welten, daher, daß du der Welt Licht bringft, wird dein Name groß
gemacht in der Welt. — Und was ift dies Licht? (Antwort:) die Er-
löfung (ge’ulla); denn in der Stunde, wo du uns Licht bringit, kommen
viele Profelnten (gerim) und treten zum Judentum über (mitgajj°rim)
und fchließen fit) uns an, 3. B. Jethro und Rahab. Jethro hörte und kam,
“Rahab hörte und tam.
65. Genefis rabba Par. 3,8 zu 1. Moe 1,5: „Und Gott nannte das
Licht Tag, und die Sinfternis nannte er Naht“:
€s hat gejagt R. Jann’ai (um 230 n. Chr.; Str. 5 S. 135):
Don Anfang der Schöpfung der Welt fhaute der Heilige — gepriejen fei
er — die ADerte der Gerehten und die Werte der Srevler: „Und die
"61: hier wohl eine Anfpielung auf das Wort Jelu. Der Rabbi beitreitet, daß
Salz fade werden Tann, vgl. Krauß, Talmud. Ardı. I, 1910, 5.501, Anm. 658. „Sade*
Heißt Kebr. täphel. — Die Rabbinen bezeichneien gern die Art ihrer Jünger Bildlid,
vgl. meine „Gleihjnisceden“ 1912, S. 53ff. wo Joh. ben Safl’ai feine Jünger als dreir
fadien Saben, Cilterne, Badı, Quelle bezeichnet! — 62: Jej. 42,6 u. 49,6 ilt Iirael,
teip. der Knecht Jahves, „Licht der Döller" (or gojim). Jej. 60 ift Gott und Iirael
Cidht. — 65: die Werte der Gererhten jind aljo das Licht der Welt, vgl. Mt. 5,16.
a
Salz und Licht, 65-68. 23.
Erde war wüfte”: das find die Werke der Srevler, „und es fprad Gott:
es werde Licht“: das find die Werke der Gerechten. „Und es teilte Gott
zwifhen dem Licht und zwilhen der Sinfternis“: zwilhen den Werken der
Geredten und den Werten der Srevler. „Und es nannte Gott das Licht
Tag“: das find die Werke der Gerechten. „Und die Sinfternis nannte er
Nadıt”: das find die Werke der Srevler. „Und es ward Abend“: das
find die Werte der Srevler. „Und es ward Morgen“: das find die Werke
der Gereäten. „Ein Tag“ (d.h.:) daß der Heilige — gepriefen fei er —
ihmen einen Tag gegeben hat. Und welder ift das? der Derjöhnungstag.
66. b. B’rathoth 32b (Goldfäm. I, S. 121):
Es überlieferten unfere Meijter:
% (Dinge) bedürfen der Stärte, Welche find es? die Tora und die guten
Werte, das Gebet und derekh ’eres (= Weg des Landes, d. h. gute
Sitte, Anftand). — Tora und gute Werke woher (läßt fi das für dieje
beweijen)? (Antwort:) denn es ift gefagt (Jof. 1,7): „Uur fei ftark [und
fei feit] gar jehr, zu beobaditen und zu tun entiprediend der ganzen Tora“
— „jei ftart“ (das ift gefagt) mit Bezug auf die Tora, „und jei feit“ (das
ift gejagt) mit Bezug auf die guten Were. — Gebet, woher (läßt fi
für diefes die Pflicht zur Stärke beweifen)? [denn es ift gejagt] (Pf. 27,14):
Barre auf den Emigen, fei ftart, und es jei felt dein Herz, und harre
auf den Emigen.“ — derekh 'eres [moher] (läßt fih hierfür die Ere
fordernis der Stärke ermeilen)? denn es ift gefagt (2. Sam. 10,12): „Sei
Ratt und laß uns uns ftart erweijen für unjer Dolt ufm.“
67. Numeri rabba Par. 15 zu 4. Mofe 8, 2: „Wenn du (auf den fieben-
ermigen Leuäter) die Leuten (oder: Lampen, neroth) auffegeft, fo follen
De 7 Leuchten (neroth) ihr Licht auf die Dorderfeite des Leuchters (m*nora)
werfen (jatru).” (Wünfce, S. 396f.):
[wenn du die Leuchten auffepeit“)
5 Das ift, was die Schrift jagt (Pf.18,29): „Denn du erleudhteft meine
Leudte (neri).“ Es fagten die Ijraeliten vor dem Heiligen — gepriejen
fei er —: Herr der Welt, uns fagit du, daß wir vor dir leuchten follen?
du bift (dod) das Licht der Welt, und das Licht wohnt bei dir; denn
es fteht geichrieben (Dan. 2, 22): „und das Licht wohnt bei ihm.“ Und
du fagft: „(die Leuchten follen leuchten) nadı der Dorderfeite des Leuchters
k: fin“? (aus Pf.18, 29) ift (dod) erwiefen: „denn du erleuchteft meine
F'Zeuchte”? Da fagte zu ihnen der Heilige — gepriefen fei er -: nicht
- als ob id; eurer bedürfte (ift 4. M.8,2 gejagt), vielmehr, da ihr mir
leuchtet, wie ich eud; geleuchtet habe; (denn ich habe euch geleugttet) zu
weihem 3wed? um euch zu erheben im Angeficht der Dölter, damit fie
fagen: fehet, wie die Ijraeliten leuchten dem, der die ganze Welt erleuchtet.
68. b. B'rathoth 28h (Goldfhm. 1, 104):
66: „gute Werte“: ma’asim tubim, im Gried. Mit. 5,16 xaA& &pya. — 67: Gott
das Licht, Iirael fol ihm leuchten vor den Döltern, ganz ähnlid, Mt. 5,16 von
Jüngern Jeju. — 68: eine Reihe pluralilher, imperativifcer Sprüdye, die aud
Jelus häufig find, und zwar find es pofitive Imperative, aud ein „Seir-Sprud,,
wol plaraliich, ferner ein Spruc} mit „wenn“ und imperativifchem, pluraliidem
— Bier Kranfenbefud,, eine Aneldote, die Anrede Rabbi, die Bitte um Ber
ung, um das emige Leben zu erlangen, die „Wege des Lebens“, — Zu „Säule“
. @al. 2,9. — Heilsficherheit Kat der Rabbi nicht. — Dak Männer weinen, it au
Einleitung zur Gefehesauslegung, 69-70. 25
II.
Einleitung zur Gejeßesauslegung.
69. Ndarim IX. 1:
bis daß fie ihm (d. h. dem, defien Gelübde aufgelöft werden follen,) (den Weg
zur Reue über fein Gelübde) eröffnen durch (den Hinweis auf) die Ehre
gegen Jeinen Dater und feine Mutter, mögen fie (oder: tönnten fie,
wörtl.: werben fie) ihm (den Weg zur Reue) eröffnen dur (den Hinweis
auf) die Ehre gegen Gott.
70. b. Menahoth 29b (Golöfhm. VIII, 514):
€s hat gejagt Rabh J*huda (geit. 299 n. Chr.; Str. 5 S.139): es hat gejagt
Rabh (geft. 247 n. Chr.; Str. 5 S. 136):
In der Stunde, ‘als Moje zur Höhe (d. h. auf den Berg Sinai) hinaufitieg,
traf er den Heiligen — gepriefen fei er — daß er jaß und bradte Krönden
ıketarim) an (goser) an den Budjitaben (der Tora). Er fagte vor dem
Heren der Welt: wer hält deine Hand zurüd (‚ftatt folder Krönchen nodı
Worte zur Tora hinzuzufügen)? Er fagte zu ihm: es gibt einen Menfcen,
der fein wird am Ende von vielen Geihlehtern (duroth, yeveai, Genera-
tionen), und “Agibh'a, Sohn Jofephs, ift fein Name, der vortragen wird
über jedes einzelne Dörnhen (yos) Haufen über Haufen von Lehrfägen
(halakhoth). Er (d. h. Mofe) jagte vor dem Keren der Welt: zeige ihn
mir. Er jagte zu ihm: geh ad; rüdwärts. Da ging er und feßte fih -
an das Ende von 8 Reihen (der Schüler des R. ‘Agibh'a), aber er verftand
nit, was fie fagten. Es erfhlaffte feine (d. h. des Mofe) Kraft (d. h.
wohl: er wurde darüber beftürzt, weil er dachte, daß man etwas feinem
Get; Wideriprechendes und von ihm nicht Dorgefhriebenes Iehte). Als
er (d.h. ‘Agibh'a) zu einer Sadhe fam, fagten zu ihm feine Schüler: Rabbi,
woher (ergibt fid) dir (dies)? Da fagte er zu ihnen: (es ift) Lehrfag
(halaklıa) des Moje vom Sinai her. Da beruhigte fid fein (d. h. des Mofe)
Sinn. Er tehrte zurüd und fam vor den Heiligen — gepriefen fei er —,
er fagte vor dem Heren der Welt: du hajt einen Menichen wie diefen,
und du gibft die Tora dur meine Hand? Er fagte zu ihm: femweig; jo
wollte id} es (wörtl.: ftieg es hinauf in Gedanken vor mir). — Er fagte
vor dem Herrn der Welt: du haft mir feine Tora (d.h. Gejegestunde) ger
zeigt, zeige mir feinen Lohn. Er fagte zu ihm: geh zurüd. Da wandte
er um. @r jah, daß fie fein (d.h. des “Agibh'a) Sleifh im Sleifcherladen
(pareAov) wogen. Er fagte vor dem Herrn der Welt: dies it die Tora,
Q: „bis daß“ im Sinne von: anftatt daß, vgl. ML. 5,18: „bis Himmel und Erde
wergeht, wird fein Jota vom Gejeß vergehen“, d. h. eher vergeht Himmel und Erde,
als dah vom Geieg ein Jota vergeht, oder: anliatt dafi Himmel und Erde vergeht,
wird eher ein Jota vom Geleg vergehen, es wird fein Jota vergehen, vgl. I.
16,17. - 70: Bader, Ag. d. Tan. 1? 1903, f. überfeyt: „Krönlein zu fnüpfen für,
ferner: „wer hindert dich, die Tora ohne diefe Krönlein zu geben?”, für yos: Häfen.
Serner: die Zahl 8 ift eine runde. „Zuroth- ind die Banlreihen, auf denen die Schüler
Ian Cehrhauie fahen; Atiba muf, als durch lange Jahrhunderte von Mofes getrennt,
won dielem in den hinteriten Reihen aufgeluht werden. Sür „es ericlafite feine
Mraft" Bader: er wurde ganz lleinmütig. — päxeiov: dgl. Ber. hllı, wo das Mar:
terium des R. Atıba gefcildert wird.
en
26 Einleitung zur Gejehesauslegung, 70-73.
und dies {ft ihr | Lohn. Er fagte zu ihm: fÄweig; fo wollte ih es (wörtl.:
ftieg es hinauf in Gedanten vor mir).
71. b. Menachoth 29b Sortfegung:
€s hat gejagt Rabh’a (geit. 352 n. Chr.; Str. 5 S, 145):
7 Budftaben bedürfen dreier Strihelhen (zijjunin). Und welde find es?
Bafatnez gs (d.h. 5, ‘a, ft, n, 3, 9, 3 (Schluß -$)).
72. Exodus rabba Par. 6,1 (Wünfde III, S. 66f.):
„2Und es jprad; Gott zu Mofe und fagte zu ihm: ich bin der Ewige, Fund
id} erfgien dem Abraham, dem Jaat“ (2.1M.6,2.3). Das ift das, was
geichrieben fteht (@oh. 2, 12): „Und ich wandte mic, zu fehen Weisheit
und Tolleit und Torheit; denn was (wird tun) der Menfd, der nad) mir,
dem Könige, fommen wird? das, was fie bereits getan haben.“ Diejer
Ders ift gejagt mit Bezug auf Salomo und mit Bezug auf Mojes. Mit
Bezug auf Salomo inwiefern? Als der Heilige — gepriefen fei er — die
Tora gab für Ijrael, gab er in ihr Gebote (misvoth ‘ase) und Derbote
(misvoth lo ta’ase), und er gab dem Könige einige Gebote (miyvoth);
denn es ift gefagt (5. M. 17, 16f.): „!SEr (d. h. der König) foll nicht viele
Roffe haben (jarbe) ... 17... und Silber und Gold (foll er fi; nicht in
Maffe anhäufen) ufw.“ „und nicht foll er viele Srauen haben, und nicht
fol fein Herz abwendig werden.“ Es ftand auf Salomo, der König, und
tlügelte in Betrefji der Anordnung des Heiligen — gepriejen fei er — und
fpradi: wozu hat der Heilige — gepriefen fei er — gejagt: „er foll fi
nicht viele Stauen halten“? nicht, damit „nicht abwendig werde fein Herz“?
id will (mir) viele (Stauen) halten, aber mein Herz foll nicht abwendig
werden.
€s fagten unfere Meifter:
in jener Stunde fam hinauf das Jod von „jarbe“ und warf fid) nieder (wöril.:
breitete fi aus) vor dem Heiligen — gepriejen jei er — und |prad: Herr
der Welten, haft du nicht fo gejagt: fein Budjftabe (’oth) hört auf
(bätla) von der Tora in Ewigkeit? Siehe, Salomo tritt auf und läßt
mid} aufhören (m*battel), und vielleiht wird er heute einen (Budltaben)
aufhören mahen und morgen einen anderen, bis daß die ganze Tora ins»
gejamt aufgehoben ift (titbattel). Da fagt zu ihm (d. h. dem Jod) der
Heilige — gepriefen fei er —: Salomo und taufend feinesgleihen werden
aufhören (jiheju b*telim), aber ein Dörnden (0x8) von dir werde id}
nicht aufheben (m°battel).
73. Jer. Sanhedrin Kap. 2 (ed. Crot. 1866 fol. 200):
& ; überlieferte RS im‘on ben Joh'ai (um 150 n. Chr.):
71: Krauß, Talmud. Arc. INN, 1912, 5.134 bemerft, daß das Wort Jefu Mt. 5,18
die debr. Quadraticirift vorausfege; denn in diefer ift das Jod der Heinfte Budiliabe,
während das in der althebr. Schrift (vgl. aud; das Samaritanifche) nicht der Sall ift.
— 712: b. Men. 29 (Goldjcm. VII, 55, tebet Rabı Jehuda (get, 299, Str. * 5.139)
im Namen Rabhs (geit. 247, Str.5 5. 136) von „gosa sel jod“, d. h. dem Dörndien
des Job. — „tein Budiftabe” (th): Snefin redet Mt. 5,18 nur vom Jod und fügt
Hinzu „ein Budjitabe“, £c. 16,17 jagt er „ein Budiltabe”, während das Griedilce
hier sepaia hat, das Jod aber niht. — 75: hier die Mr. 72 mit „es jagten unfere
Meilter“ eingeführte Tradition mit R. Sim'on ben Johai eingeführt. — Dal. Bacher,
Ag. d. Tan. II, 315° u, 315°, ebenfo S.123. In dem’Saß von der diadirn jieht Bader
a.a.D. 5.125* „vieleicht eine polemifche Anfpielung auf die binden des Chriftentums.“
Einleitung zur Gefegesauslegung, 73-79. 27
.. du (d.h. Gott) haft in deiner Tora gefhrieben: jedes Teftament (dıadrikn),
das zum Ueil aufgehoben wird (oder: aufhört), wird ganz aufgehoben.
Dann fagt Gott zur Tora, die die vorjtehenden Worte zu ihm gejagt hat:)
ber ein Wort von dir wird nicht aufgehoben.
74. Mthilt’a Par. Bo 1, zu 2.M. 12,2, Winter-Wünfhe S. 6:
sch (se) und fieh: welches ift der Monat, in dem Einfammeln ftatifindet?
75. Ebenda S. 241 zu 2.M. 21,6, Miöpatim 2. Abicn.:
Rabbi (um 200 n. Chr.; Str. ® S. 133) jagt:
lomm und fieh, daß ha'olam (d. h. die Welt, die Epode) nur 50 Jahre
bedeutet.
76. M‘thilt’a Bo 6, zu 2.M.12,8 (Winter-Wünfhe S. 19):
„bis zum Morgen“ wozu ift (das) gejagt? (Antwort:) die Schrift (d. h. diefe
Schriftftelle) ommt nur, um eine Grenze anzugeben (nämlich): den Morgen
des Morgens.
77. Mtgilta zu 2. M. 14,31; Wajehi b'allah 6, W.-W. S. 110:
(Schriftftelle) tommt, um did zu belehren, daß.
78. Jeremia 44, 25:
und eure Weiber, und ihr (Weiber) redet mit eurem Mund und mit
euren Händen führt ihr’'s aus (millet£m, d.h. erfüllt ihr, macht ihr voll)
folgendermaßen: „wir wollen ficher tun unfere Gelübde, die wir gelobt haben,
A räuchern der Himmelstönigin und ihr Trantopfer zu jpenden.“ So be-
folget nur immer (heqim) eure Gelübde und tut nur immer eure Gelübde.
79. Ndarim (mifdne):
74-77: zu dem „tommen« mu, 17._s fteht nad} unferen Begriffen 74 u. 75
ifät, ogl. Joh. 1,46; 1,39. . 77 liegt (vgl. Bajer, Ereg. Terminologie,
7) eine Perjonifitation der Sal vor. Wir würden jagen: „Diefe Säriftltelle
je Grenze angeben.“ So liegt für Mi. 5,17 die überjegung nahe: „Glaube
ab ich... . auflöfen will.“ — 78 u. 79: Didtig für die Erkenntnis, daß wir
In. 5,1720 in der Geläbbeterminologie der Rabbinen drinitehen. TI. 5, 33ff.
delt davon. Man bedenke, daß diefe Gelübde tief ins tägliche Leben eingriffen,
fie vor allem aud} das ehelide Leben betrafen, das ius talionis fehr nahe an«
daß die 3. M. 24,17 unmittelbar vor der ius talivnis.Stelle jtehende Stelle
Torichlag handelt. So ergibt fi alfo, dap MM. 5,21--48 einen geicloffenen Sur
venhang bildet, und wir haben den Grund dafür in der Polemit Jefu gegen das
und Lölen (asur — verboten => gebunden, muttar -= gelöft — erlaubt), Ere
und Aufheben (Gelübdeterminologie) der Rabbinen, vor allem in bezug auf
damals einen jo breiten Raum einnehmende Gelübde- und Schmwurwelen. So
#lar, warum Jejus grade von Totichlag, Ehe, Shmwur, ius talionis, Nädjtenliebe
und nidt von anderen Stüden der 10 Gebote. Don hier aus fällt dann auh
helles Licht auf 5,17—20. Schon hier liegt der Gedanle an das Gelübdemejen
damaligen Zeit vor. it dem warahöcv rejp. Adv D.19 ift die Binder und Löfe-
der Rabbinen gemeint, namentlich hinfihtlich der Gelübdepraris, die zu 5,35ff.
behandelt wird. In Tr. 69 haben wir die Auflöfung von Gelübden, die fidh
die Eltern ridyten, in 78 das „erfüllen“, das fowohl „mill:“ (er erfüllte, mAn-
a) als yijjim oder sillem heißen Tann, wie „er Lölte“ hittir, hephör, bittel, arar
sera. Dergleiht man Mt. 5,17 u.19, jo hat Merz, da der Snrjin beide Male
Mberjegt, m. €. recht, wenn er xaralicıv im Sinne von völliger Abjhaffung der
nicht für das Urfpränglice hält, jondern Adv. Wie das „löfen“, fo jtammt
das ‚erfüllen” aus der Gelübdepragis. In dem Begrii „erfüllen“ lieg alte
"ie: „vertiefen“, fondern: „ Jefus meint: „Die Schrifigelehtten erfüllen, lehren,
“ Seieg und Propkete einer juriftiien Art, die ihnen geltattet, allerlei
: mmverbindlich zu erflären. IA aber falle alles morafilh, religiös, innerlich, Tenne
‚x ein „erfüllen“, ein „tun“. So [ehe ih auf den inneriten Kern und wende alles
r
28 Einleitung zur Gefepesauslegung, 79-81.
höpher: Aufheben von Gelübden. — 11,12: häre zch japher: fiehe, !
darf aufheben. — 11,10: nidrehen gajjamin: ihre Gelübde bleiben gi
— 11,6: kullo qajjam: fo ift das Banze giltig. — 3,1 hittiru chakar
die Gelehrten ertlärten für ungiltig, für aufgelöft. — 9,7 huttar 'eı
mehtm: es ift eins von ihnen geftattet. hutteru kullam: fie find
geftattet.
80, b. Sabbath 1168/b (Goldfäm. I, S. 597):
”Imma Salom, die Srau des R. "Eli" 'eger (um 100 n. Chr.; Str.5 S.
die Schweiter des Rabban Gamli’el (um 100 n. Ehr.; Str.5 S. 2
jenen (d. h. einen) Phifojopken in ihrer Nachbarfdaft, der in dem
Ntand, daß er feine Beitehung annähme. Sie (d. h. IJmma und R. Gar
wollten mit ihm Scherz treiben. Sie bradite ihm eine goldene Leuchte (ı
Lampe), und fie gingen vor ihn. Sie fagte zu ihm: ich mödjte, daß
ein Anteil würde an dem Samilienbefig. Er jagte zu ihnen: teilet (es ı
euh). Er (d.h. Gamli’el) fagte zu ihm: es fteht für'uns gefhrieben (4
27,8): „wo ein Sohn vorhanden ift, joll die Tochter nicht erben.” Er ı
der Philofoph) jagte zu ihnen: feit ihr aus unfrem Lande in die Derban
gegangen feid, ift das Gejeß des Moje aufgehoben und das Evangel
(wörtl.: „'aven gillajon“, um das Glüd verheißende Wort „Srohbotid
in fein Gegenteil zu verfehren) gegeben worden, und es fteht in ihm
„Sohn und Tochter follen zufammen erben.“ — Am nädjiten
.: auf morgen) bradte er (d. h. Gaml.) ihm wiederum feine:
einen Inbiläien Efel. Da fagte er (d.h. der Philofoph) zu ihnen: ich
gegen Ende (Strad: weiter unten im) des aven gillajon nachgefehen,
es ift in ihm gefchrieben (Mt. 5,17): „Id, 'aven gillajon, bin nid!
tommen, um wegzunehmen von dem Geje des Moje, vielmehr um hi:
zufügen zum Gejeß des Mofe, bin id gelommen“, und es jtehl
ihrieben in ihm: „wo ein Sohn vorhanden ift, joll die Tochter nicht erk
Da fagte fie zu ihm: dein Licht Teuchte gleich der Leute. Es jagt
ihm Rabban Gamli’el: es tam der Ejel und ftieß die Leuchte um.
81. hullin XI, 5:
vofitii ins Kleinfte hinein.“ Judendhrifttid, il das Infofern nicht, alı
a endripentem, wie die Schrifigelehrten, mehr äußerlich, juriftiich, 3eremoniell dı
's tommt aber Jefus auf das Innerlihjte und die Tat als Ausmirfung desjelber
fo daß; fehr wohl dieler Kern äußerlich die Schale gelegentlich, jprengen kann. —
aramätjcher Tert. Inbifche Elel gelten als bejonders gut. In dielem Tert fpi
fidh, allerdings undeutlich, Mt. 5,17, audı wohl 5,14—16. Unter dem Philojo
ift wohl ein Judendrift zu verftehen. Ian will ihn veripotten und auf die F
ftelen und daher jeine Enticeidung in einem (fheinbaren) Erbftreit anrufen. „
und Toditer follen zufammen erben“ ift fein Wort Jeju. Dieleidht ift al. 3,24
meint (vgl. Strad, Jelus, die Häretifer und die Chrilten, 1910, S. 19*f.). Am 2.
enticheidet der Judendteift zum Dorteil des Rabbis, als dieler ihm ein befonders ı
volles Beftedhungsgeichent bringt. Mt. 5,17 wird nidht genau zitiert. Am 6;
„hinzufügen“ handelt es jid} bei Jelus nit. Die Stellung des Judendhriften
‚Gejeß joll verjpottet werden. Mt. 5,14—16 jcheint fi hier aud; zu fpiegeln, el
fahen wir, daß der Salziprud; bei den Rabbinen polemijh erwähnt wird, wie
dasielbe noch bei dem Sprud; nom Splitter und Balten finden werden. — 81:
10,29. — Das Gejeg von dem Dogelneft gılt als „leichtes“ Gebot. Die Gemar
obiger Stelle ftellt das Gebot „ehre Dater und Mutter” daneben, zumal es eber
mit der Derheipung langen Lebens verfehen it. Sie bezieht das „lange leben“
die Welt der Emigteit, die Auferftehung der Toten. Angeführt wird ein Wort
Einleitung zur Gefegesauslegung, 81-86. 29
Hit darf ein Menj wegnehmen die Mutter famt den Jungen (vgl. 5. M.
2,6.7), felbft nid, um einen Ausfägigen zu reinigen (3. IM. 14, 7). Wenn
en bei einem leichten Gebot (misva galla), wo es fi nur um den
Dert eines far handelt, die Tora jagt (5. IM. 22,7): „damit es dir wohl«
gehe und du Iange Iebjt“, um wie vielmehr bei den dhweren Geboten
(misvoth chamuroth) in der Tora.
82. Joma VIII, 8 (Golöfäm. II, 1019):
Sändopfer und Schuldopfer (für) fiher (begangene Sünden) Ihaffen Sühne;
Wo und Derföhnungstag jhaffen Sähne zufammen mit der Buße;
Bahe jhafft Sühne wegen leiter Übertretungen (“abheroth qalloth),
wegen eines Gebotes (‘ase) und wegen eines Derbotes (lo ta’ase);
amd wegen der jhweren (Übertretungen, chamuroth) bleibt er (d. h. der
et) in der Schwebe, bis der Derjöhnungstag fommt und Sühne
HS die vorfählidien Unreinheitsfünden beim Beiligtum und deffen heilige
; Opferjpeifen (wörtl.: defien Heiliges, qodasav) [daft der im Innern (des
Tempels) bereitete (wörtl.: gemachte) (Sündopfer-)Bod und der Derjöhnungs«
ig Sühne;
We die übrigen Übertretungen, die in der Tora (erwähnt werden), die leichten
uud die [hweren, die vorjäglihen und die unvorfäßlichen, Bemwußtes und
f Rihtbewußtes, Gebot, und Derbot, Ausrottung und gerichtliche Todesarten
t haft der Be = ‚(in die Wüfte) gefhidt wird, Sühne.
84. ’Abhoth IT,
\Bebbi (um 200 n. DE Bader, Ag. d. Tan. Il, 1890, S. 454ff.) fagt:
"si vorfichtig betreffs eines leichten Gebotes wie betrefis eines |hweren;
den du Tennft nicht die Gabe des Lohnes der Gebote.
‚85. "Abhoth IV, 2:
Ben 'Aazai (um 130 n. Chr.; Str.® 5.127) fagt:
Eile zu einem leiten Gebot
und fliehe vor der Übertretung;
denn Gebot zieht nad} fi Gebot,
und Übertretung zieht nad} fi} Übertretung;
denn Lohn des Gebotes ift Gebot,
und Lohn der Übertretung Übertretung.
86. Derethjeres zota Kap. II;
iTunes (am 200, Ste.® S. 131), das au; Midd. 39b (Goldfäm. V, 830) zu lefen
82: Hier werden leichte und [were Übertretungen unteridieden. Ein Gebot
hueiritt man, indem man etwas, was man tun foll, nit tut, ein Derbot, indem
wu etwas tut, was man nicht tun fol. Die Schwere der Derbote tommt in den
2 die Übertretung gejegten Strafen zum Ausdrud. Auf manche jteht Geißelung als
kafe, auf andere die Strafe des Fimmels, die Ausroftung ‚karethi, auf andere die
web’s mithoth beth din-, die 4 Todesarten des irdilhen Gerichts: Steinigung, Der-
Iuuuen, Cod durch das Schwert, Erdroffelung. — 84: fingularif.imperativilher „Sei*.
gend mit faujaler Begründung. Aud; finale Begründungen finden fi. — 85: fin«
Marikh.imperatioikher Sprudj; wörtl.: „fei eilend“ ( - eile), aljo Sei-Sprud; gegen«
a Paralelismus, ent[prejende Begründung. Bacher, Ag. d. Tan. 12, 409: „Der
für die Erfüllung des einen Gebotes ift in der Gelegenheit zur übung eines
m gewährt, und ebenjo wird die Ülbertreiung mit einer anderen beltraft." —
5: wieder fingularikhe JImperative, Dreigliedrigleit.
30 Einleitung zur Gejegesauslegung, 86-9.
Halte did, fern von dem, was in die Hände einer Übertretung führt;
erbebe (jei erbebend) vor einer leihten Sünde,
vielleicht führt fie di fonft in die Hände einer |hweren;
eile (jei eilend) zu einem leiten Gebot;
denn es wird dic bringen zu einem [hweren.
87. "Abhoth III, 8:
R. Dof*thai ben Jannai (um 200; Str. 131) fagt im Namen des R. Me’ir:
jeder, der ein Wort vergißt von feiner Mifchna (Lernftoff), dem rechnet
man (plur.) es an, als wenn er fein Leben vermirkte (fi; [huldig madite |
betreffs feiner Seele).
88. Mattoth II, 15:
Und es hat gejagt R. Chananja ben Gamli’el (um 130 n. Chr.; Str. 5 S. 127): .
wenn jchon derjenige, der eine Übertretung begeht, durd) fie fein Leben ver»
wirkt (mörtl.: feine Seele wegnimmt),
um wieviel mehr wird demjenigen, der ein Gebot tut, fein Leben (wörtl.:
feine Seele) gegeben werden.
89. Dereth * 'eres z0t’a Kap. VIII:
Jeder, der ein Wort (andere Lesart: einen Budjftaben) geringjhäßt (andere;
Lesart: aufhebt, m*battel) von der Tora, ift der Ausrottung (d. h. gött«
licher Strafe) jhuldig; £
denn es.ift gejagt (4. IM. 15,31): „Denn das Wort des Ewigen hat er ver-
a und feine Gebote aufgehoben (hepher), ausgerottet joll er werden]
uf.
90. Pfalmen Salomos 1,2:
‘Id fprah’: er hört mic, weil id voll Gereditigkeit bin. — 14,2: die:
in Gereäitigteit wandeln feinen Geboten gegenüber. — 17,19: weil unter
ihnen niemand war, der Geredhtigteit und Redt übte. — 17,37:. Gott
hat ihn (d. h. den Meffias) weile gemadht an verftändigem Rot mit Tate
traft und Geredhtigteit.
91. Jubiläen 20, 9:
fondern verehrt den höditen Gott und betet ihn an immerdar und hofft
fein Antlig zu jeder Seit und übt Redht und Geredtigkeit vor ihm.
92. ’Abhoth II, 2:
Alle, die fi mit der Gemeinde zujammen bemühen, follen fi für fie
Gottes (wörtl.: des Himmels) willen bemühen;
denn das Derdienft (zakhuth) ihrer Däter Hilft ihnen und ihre Geregitig
teit (sidgatham) befteht für ewig.
93. ’Abhoth VI, 1:
Die Tora betleidet ihn mit Demut ((anava) und (Gottes-)Surht (jir’a),
fie madıt ihm (d. h. den, der fi mit ihr befcäftigt,) fähig, zu fein ge
reht (saddig) und fromm (chasid), redtihaffen (jasar) und zuverläf
(ne’emän), und fie entfernt ihn von der Sünde und mähert ihn den;
Händen der Derdienftlichteit (zakhuth).
ad maius, vgl. 3. B. Mt. 6,26. — 89: Pi
fiipialfprad; mit „jeder, bayı Säritbegrändung. — S1-89 find sum Desgleih
Mt. 5,19 dargeboten. Jeju Wort ift viel [härfer als die Unterfheidung wife
leichten und jhweren Geboten. 87-89 ftehen dem Wort Jeju am nädjten. DgL:
Jac. 2,10.11. — 90ff.: zu Mt. 5,20.
88: der häufige Säluß a min
ze
Einleitung zur Gefepesauslegung, 94-100. 31
94. ’Abhoth VI, 8:
R. Sim‘on ben Mnasj'a (um 150 n. Chr.; Str.5 S. 132) jagt im Namen
des R. Sim'on ben Jod’ai (um 130 n. Chr.; Str. 5 S. 120):
die Schönheit und die Kraft und der Reichtum und die Ehre und die Weis-
heit und das Alter (ziqna) und das Greifenhaar und die Söhne (: das ift)
fchön für die Geredhten (saddigim) und {hön für die Welt;
denn es ift gejagt (Spr. 16, 31): „Ein herrliches Diadem ift Greijenhaar;
auf dem Weg der Geredttigteit (s°dagqa) wird es erlangt.“
95. ’Abhoth VI, 9a Ausfprud; desjelben Rabbis:
diefe 7 Eigenfhaften, die die Weifen für die Gerehten aufgezählt haben, ...
96. Abhoth I, 1 (Männer der großen Synagoge, vor Chr.):
' Rellet viele Schüler auf.
97. ’Abhoth I, 15: Sammai (Seit Jeju; Str. 5 S. 119):
rede wenig, tue viel.
98. "Abhoth Il, 7: Hillel (Zeit Jefu; Str. 5 S. 118):
viel Toral-unde), viel Leben;
viel Weisheit, viel Schüler;
wel Wohltätigteit, viel Srieden.
N 99. ’Abhoth Il, 8: Rabban Jodanan ben att’ai (um 70 n. Chr.; Str. 5
121):
wenn du viel Tora (tora harbe) getan haft,
kb ine dir darauf nichts zugute;
denn dazu bift du geicaffen.
100. "Abhoth III, 9:
R Chanina ben Dofa (um 70 n. Chr.; Str. 5 S. 122) pflegte zu jagen:
‚ber, deffen Taten mehr find als (m*rubbin me) feine Weisheit, defjen
Weisheit hat Beftand;
95: wo Philo von „geredit* und „Gerecitigteit" redet, 3. B. de Abrahamo 27
R,5,TT; Con 1 1 5. 102) hat er Die Önmosien als ie sine der. griedilden Kar
ltagenden vor allem im Sinn. — 96-101: zu MM. 5,20 mepiocein mAeiov Deligie,
. Di. Teft., überjegt mit Reit „merubba min“, Nr. 101. Gewiß, it 96-99
[nantitatio gemeint, aber das Qualitative liegt dabei in der jüd. Ausdrudsweile jehr
96: pluraliicher Imperativ. 97: fingularifcher Imperativ. Dgl. aud, wie das
betont wird 'Abhoih IV, 5: R. Ismael, Sohn des R. Johanan ben Beroga (um
; Ste. # S.130) pflegte zu jagen: „Wer lernt, um zu lehren, dem gibt man (d. h.
) in feine Hand die Möglichkeit, zu Iernen und zu lehren. Und wer Iernt, um
tun, dem gibt man in feine Hand die Möglichleit, zu lernen und zu lehren und
tan. Dgi. Mt. 5,19: novien xal Sdäk, — Su Mt. 5,17—20: Weder Reformation
Revolution im gemöhnlihen Sinne ift Jeju Art. Er ift in allem ein pojitiver
|, der in die Tiefe dringt. In Mt. 5,17 hat Snrjin nicht „oder die Propheten“,
nd die Propheten“. Merg hält das für eine Bloffe. Cc. 16,16; Mt. 11,13:
7,28 zeigt aber, dah man „Geleg“ und „Weisfagung“ nicht Io trennte,
das gemöhnt find.” Aud} der von erg gemachte |carfe Unterjchied zmilchen
usa“ (vöpos, aber nad} Merz = dvroAn = Einzelgebot) und „'oraita® ıtora, vöpos)
wicht zu übertreiben. Jelus lehnt in Mt. 5,17 nicht ab, daß man ihm revolutionäre
‚ffung vormerfe, jondern er lehnt die juriftiich-äußerlihe und vielfad negative
ung der Schriftgelehrten zum Gefeg ab und betont das Politive und Innerlice.
dem xAndioeran Mt. 5,19 vgl. mod; oben Mr. 46, woraus man jieht, daß „fein“
» „genannt werden" dasjelbe bedeutet. Sür Aäxioros-neyas (nicht ueyıoros) würde
u im Bebr. qaton-gadol jagen, alfo beide Male den Pojitiv. — 98: Hetteniprud;
Al.: wer viel mad ...., maßit Diel ...
32 Einleitung zue Gefepesauslegung, Töten, 100-104.
und.jeder, deijen Weisheit mehr ift als (m°rubba min) feine Taten, deffen
Weisheit hat feinen Beitand.
101. ’Abhoth III, 17: R. ’Ele'agar ben ‘Azarja (um 90-130 n. Chr.;
Str. 5 S. 124):
jeder, oehen Weisheit mehr ift als (m°rubba min) feine Taten, wem gleicht
der
IV.
Die Antithejen.
1. Das Töten.
102. M'thilt'a Par. Jetkro, 8. Abfdnitt (Winter-Wünfhe S. 219) zu
2.M. 20,13:
„Du follft nidjt morden“ im Hinblid worauf (d. h. auf welche andere Stelle)
ift (das) gejagt? (Antwort:) entipredhend dem, daß gejagt ift (1.M. 9,6):
„Wer das Blut des Menfchen vergießt, deffen Blut fol durch den Menjchen
vergofjen werden.“ Die Strafe hören wir (hier in 1.M.9,6), die Der-
warnung hören wir nidt. Die Lehre (hierüber liegt darin,) daß er jagt:
„Du follft nicht morden“ (d. h. hier findet fidh diefe Derwarnung, biefes
Derbot).
103. MtGil’a, Mispatim, 4. Abfhnitt (Winter-Wünfhe S. 248) zu
2.M. 21,12:
„Wer einen Mann jhlägt, daß er ftirbt, getötet, ja getötet foll er werden“
im Binblid worauf (d. h. weldhe andere Stelle) ift (das) gejagt? (Ant
wort:) dem entjprehend, daß gejagt ift (3. M. 24,17): „Und ein Mann,
wenn er jhlägt jegliche Seele (oder: die ganze Seele) eines Menjchen,
getötet, ja getötet foll er werden.“ Ich könnte (irrtümlicherweile aus
3. M. 24,17) heraushören: aud; wenn er ihn mit einer Ohrfeige geoht-
feigt hat. Die Lehre (hierüber liegt darin,) daß er jagt: (2. M. 21,12):
„Wer einen Mann fhlägt, daß er ftirbt": er (d. h. die Schrift) zeigt
(alfo) an, daß er nicht fAuldig ift, bis feine (d. h. des Gejchlagenen)
„ganze Seele“ (vgl. 3. M. 24,17) herausgegangen ift.
104. Mthilt'a ebenda Sorifehung:
„Wer einen Mann jhlägt“ da habe ih nur, daß er einen Mann ge
[lagen hat; fälug er eine Srau und einen Minderjährigen, woher (er
weile id, daß aud; diefe einbegriffen find)? (Antwort:) Die Lehre (dar-
über liegt darin,) daß er fagt (3. IM. 24,17): „Und wenn ein Mann
fhlägt jeglihe Seele eines Menjhen“ (das ift alfo gejagt,) um einzu.
Ichlieen denjenigen, der eine Srau und einen Minderjährigen geflagen hat.
102: 2,.M. 20,13 wird in Mt. 5,21 wörtlich zitiert. 102-105 geben die Art
der Auslegung, die Jelus ficher fon Tante, Die alfo zum Deritändnis deflen, was er
meint, wichtig ift. 102 zeigt |chom die juritiice Art Diefer Schriftdeutung. Ian felt
felt, wo von der Strafe die Rede ilt und wo von der Derwarnung, dem Derbot,
da nur das, mas verboten ift, juriltilh geltraft werden Tann. — „hören wir" vgl.
Mt. 5,21 üxovoare. — Mt. 5,21 wird ohne erfennbaren Abjah die Strafe zu dem
Derbot hinzugefügt. Au dies ijt radbinifde Sitte, zu dem Sitat eine nähere Bes
ftimmung, Auslegung, Ergänzung ohne erfennbaren Abjat hinzuzufügen. Jehus gibt
Derbot und Strafe an. reis äpxaiors: Deligic rihtig: ris’onim oder gadmonim. Die
Schriftgelehrten heißen audy zeycnim (npcoßörepo), was aber hier nicht gemeint ift.
Die Antithefen, Töten, 104-- 105. 33
Da habe idy nur (in 2. M. 21,12, in dem „wer*): wenn ein Mann und
eine Srau einen Mann gefchlagen hat; (in 3.M. 24,17:) wenn ein Mann
eine Srau und einen Minderjährigen getötet hat; — wenn aber eine Srau
einen Minderjährigen und ihre Genoffin getötet hat, woher (ermweife id,
da aud diefer Sall eingefhloffen ift)? (Antwort:) Die Lehre (darüber
liegt darin,) daß er jagt (4.M. 35,17): „ein Mörder ift er“ (was ganz
allgemein gefagt ift). (Alfo:) er (d. }. die Stelle 4. IM. 35,17) ift gelommen
beiteffs der Lehre über ihn (in der eben angegebenen Weile).
„Der einen Mann f&lägt” (2. M. 21,12) id Lönnte (irrtümlicherweife) her-
aushören (, daß das gejagt ift,) um einen Minderjährigen auszufäließen.
Die Lehre (hierüber Tiegt darin,) daß er jagt (3. M. 24,17): „und wenn
ein Mann [clägt jegliche Seele eines Menfchen“ (das ift alfo gefagt,) um
einen Minderjährigen einzufhließen.
34 könnte (irrtümliherweife) heraushören: aud ein Sohn von 8 (d.h. ein
Adıtmonatstind) ift in dem Wortlaut (von 3.M. 24,17) enthalten. Die
Lehre (hierüber liegt darin) daß er fagt (2. M. 21,12): „Wer einen
Mann jchlägt“ er (d.h. die Schrift) zeigt (damit) an, daß er nicht [huldig
ift, bis er einen Sohn des Beftandes (d.h. einen Lebensfähigen, ein richtiges
Neunmonatstind) tötet.
„Wer einen Mann jhlägt” (d. h.:) auch ein Minderjähriger (ift als Mörder)
in dem Wortlaut (enthalten). Die Lehre (darüber liegt darin,) daß er jagt
(3.M. 24,17): „und wenn ein Mann fdlägt jegliche Seele eines Menfhen“
(das ift aljo gejagt) um den Minderjährigen auszufcließen.
105. M'thilt'a, ebenda, Sortfehung:
„getötet, ja getötet foll er werden“ unter Derwarnung von Beugen (d. h. in
einem regelrechten Kapitalprozeß). Du jagft: unter Derwarnung von Seugen,
aber vielleicht ift es nicht fo, vielmehr: nidyt unter Derwarnung von Zeugen.
Die Lehre (hierüber liegt darin,) daß er jagt (5. M. 17,6): „auf die Aus-
fage von zwei Zeugen ufw.“ Siehe, melde Lehre (liegt aljo darin,) daß
er fagt: „getötet, ja getötet fol er werden”? (Antwort: gemeint ift:) unter
Derwarnung von Seugen.
„getötet, ja getötet fol er werden“ durch den Gerichtshof (b°beth din). Du
fagft: durd den Gerichtshof, aber vielleicht ift es nicht fo, vielmehr: nicht
durd; den Gerichtshof. Die Lehre (hierüber liegt darin) daß er jagt
(4. M. 35,12): „und nicht fol fterben der Mörder, bis er ftand vor
der Gemeinde zum Gerict”. Siehe, welde Lehre (liegt darin,) daß
ex jagt: „getötet, ja getötet joll er werden“? (Antwort: gemeint ift:)
durch den Gerichtshof.
„getötet, ja getötet foll er werden“ durch das Schwert. Du fagft: durdy das
105: hier ein Beifpiel für die ohne eriennbaren Abjaß hinzugefügte Erläuterung.
fieht man hier ganz beftimmte Sormeln der Auslegung, mit deren Hilfe man
E: , juriftiihen Beftimmungen erhält. — Mt. 5,21: Evoxos rh xplou: chajjab
— 'gezera iava: 2 Stellen, in denen ji} dasjelbe Wort befindet, werden
jiehung auf einander ausgelegt, vgl. Röm. 4,7-10. — 105 beitimmt aljo die
„er foll des Gerichtes [huldig fein (Mt. 5,21) dahin näher, daß der Mörder
itfic, zum Tode durch das Schwert verurteilt wird. — In MI. 5,22 wird xplas =
& din (für Sioilprogefje 3, für Kapitalprogelje 23 Richter, vgl. Milhnatrattat San«
win, . von Hölfher in meiner Sammlung; nach Jojephus, Ant. IV, 8,14.38
[ger ‚die Lofalgerichte aus 7 Mitgliedern) und ouviöpov (das große Synhedrium
As Jernfalem, 70 reip. 71 Mitglieder) unterfcieden.
Serkäpmagen. Time Solge 20: Siebig I. 3
34 Die Antithefen, Töten, 105-106.
Schwert, aber vielleiht ift das nicht fo, vielmehr: durh Erdroffelung.
(Denn:) fiehe, du Lannft das jäließen (mit Hilfe der „g’zera Sava*): es
ift hier (d. b. 2.M. 21,12) gejagt: „getötet, ja getötet joll er werden“,
und es ilt dort (d.h. 3.M. 20,10) betreffs des Ehebreers gejagt: „ge-
tötet, ja getötet foll er werden“; wie (das) dort (gemeint ift:) dur Er«
droffelung, fo (folglich) au hier (d.h. 2.M. 21,12): dur Erdroffelung.
— Du ftellit ihm (d. h. den Mörder) dem Ehebreder gleidy, id) aber ftelle
ihn dem Läfterer gleich (durdy folgenden Schluß): es ift hier gejagt: „ger
tötet, ja getötet joll er werden“, und es ift betrefis des Läfterers gejagt
(3. M. 24,16): „getötet, ja getötet fol er werden”; wie (das) dort durd
Steinigung (geihieht), jo (folglich) aud; hier: durch Steinigung. — Du
fteilft ihn (d. h. den Mörder) dem Ehebrecher gleich, id} aber ftelle ihn
dem Lälterer gleih: Die Lehre (hierüber liegt darin,) da er jagt (1. M.
9,6): „Wer Menfcpenblut vergießt, ujw.“ (d. h. für den Mörder ift hier
noch eine befondere Todesart durch diefe bejondere Stelle angedeutet,
nämlich: das Schwert, wobei „das Blut vergoffen wird“).
(Mod) könnten wir jegt jagen: man lafje ihm das Blut aus zwei Gliedern
ausfließen, daß er fterbe. Die Lehre (hierüber liegt darin,) daß er fagt
6.M. 21,4ff): „und fie jollen dort dem Kalbe das Genid breden in
dem Tale ujw. und du follft fortihaffen ufw.“ (D. 7 heißt es: „unfere
Hände haben nicht dies Blut vergoffen“.) (Aljo:) er (d. h. die Schrift)
ftellt die Blutvergießer dem Kalbe gleich, dem das Genid gebrochen wird:
wie das Kalb, dem das Genid gebrochen wird, (getötet wird) durd Ab»
hauen des Kopfes, fo (folglich) auch alle Blutvergieker durch Abhauen des
Kopfes (aljo: mit dem Schwert). — Die Strafe haben wir gehört, die
Derwarnung haben wir nicht gehört. Die Lehre (hierüber liegt darin,>
daß er jagt: „du follft nit morden“.
106. Ta‘anith 20a/b (Goldichm. II, 477), vgl. Dereth’eres rabba, Kap. I:
€s überlieferten unjere Meifter: n
Stets jei der Menjd nadgiebig wie das Rohr,
und nicht fei er hart wie die Seder.
€s ereignete fi, daß R. "Ele'azar b'rabbi Sim‘on (um 200 n. Chr.; Str. F
S. 151) tam aus Migdal-G*dor aus dem Haufe feines Rabbis. Und er
ritt auf einem Ejel jpazieren am Ufer des Sluffes, und er freute fi mit
großer Sreude, und feine Gefinnung war hodmütig in ihm, weil er viel
Tora gelernt hatte. Da traf mit ihm ein Menjdh zujammen, der jehr
häßlich war. Er fagte zu ihm: _Sriede über did, Rabbi. Aber er gab
106-116: dies als Beifpite für Schimpfworte der damaligen Zeit. Die gried.
Terte haben dad, audı ars. Snr. rägi = verädtlic, gering, das Surlin hat. Im
paläft. u. babnl. Aramäifch ift req’a üblich. yupe muß gegenüber fax& eine Steigerung
fein. Gemeint ift wohl „näbhäl“ (vgl. Deligid, Hebr. N.T.) — Scuft, was auch bei
uns jehr jtarles Schimpfwort ift. &öteh (in polniicher Ausipradje uns als „schatte“
geläufig) ift wohl nicht gemeint. Es bedeutet: Tor, Marr, Derrüdter. In der Sorm
„möräh® ift nupös — töricht audı ins Febr. übergegangen. Tlicht unmöglich, daß Jefus
fo gejagt hat und grade das Sremdmwort bejonders [tar !lang, wie bei uns etwa
„meschügge“ (= meschuggab, verrüdt). — Jefu Worte Mt. 5,21.22 maden das
Moralifche ftart und pointiert gegen das Juciftifche geltend. — 106: fingulariidier
Sptud, politio und negativ. Exit ein Sprud, dann eine Beilpielerzählung. —
e über did“ vgl. Mt. 10,12,13. — Der Mann wird ohne Grund gekholten,
zögäh ift alfo offenbar ganz abgejäliffen gebraucht.
Die Antithejen, Töten, 106-108. 35
ihm (den Gruß) nidt zurüd. Er fagte zu im: regah, wie häflid, ift
jener Mann (d. h. wie häßlic, bift du, 3. Perjon für 2. Perjon); vielleicht
find alle deine Mitbürger (alle Söhne deiner Stadt) (jo) häßlich wie du.
Er fagte zu ihm: ic weiß (es) nicht, vielmehr geh und fage zu dem
Künftler, der mid; gemadıt hat (d. h. Gott): wie häßlik ift dies Gefäß,
das du gemadt haft! — Als er (d.h. der Rabbi) bei ich felbft erkannte,
daß er gejündigt hatte, ftieg er von dem Ejel herab und breitete fi vor
ihm aus (d. h. fiel vor ihm nieder) und fagte zu ihm: ich demütige mid
vor dir, verzeihe mir. Er jagte zu ihm: ich verzeihe dir nicht, bis daß
du geht zu dem Künftler, der mich gemadıt hat, und fage ihm: wie
häpli ift dies Gefäß, das du gemadt halt! Da ging er (d. h. der
Rabbi) Ipazieren hinter ihm, bis er (d. h. jener Mann) zu feiner Stadt
tam. Da gingen heraus feine Mitbürger ihm entgegen und jagten zu ihm:
Stiede über di, Rabbi, Rabbi, Lehrer, Lehrer, (mori, mori, vgl.
Mt. 7,21). Er (d.h. der häplidie Menfdh) fagte zu ihnen: wen "nennt
ihr: Rabbi, Rabbi? Sie jagten zu ihm: den, der Hinter dir fpaziert. Da
fagte er zu ihnen: wenn diejer Rabbi (ift), fo möge es nicht viele geben
wie er in Jirael! Da fagten fie zu ihm: weswegen? Da jagte er zu ihnen:
P und jo hat er mir getan. Da jagten fie zu ihm: troßdem vergib ihm;
denn er ift ein Menfd, groß in der Tora. Da fagte er zu ihnen: um euret«
wilen, fiehe, Derzeihe ih ihm, nur, daß er nicht fi gewöhne, jo zu tun.
Sefort ging R. "Eleazar, Sohn des R. Simon, hinein und trug vor:
Stets jei der Menich nachgiebig wie ein Rohr,
uud nicht fei er hart wie eine Seder.
107. b. Babh’a qamm’a 50b (Golöfhm. VI, 183) vngl. To. Babh'a
gamm’a II, gegen Ende, Suderm. S. 349):
6& überlieferten unfere Meifter:
Nicht darf ein Men mit Steinen werfen von feinem Bereich auf den Bereidy
der Dielen (d. h. auf die Straße).
Ein Ereignis betrefjend einen Menihen, der mit Steinen warf von feinem
Bereich auf die Straße. Und es traf ihm ein Stommer. Er jagte zu
ihm: reyah, warum witfit du mit Steinen aus einem Bereidh, der dir
micht gehört, in einen Bereich, der dir gehört? Da fpottete er über ihn.
Nad; Tagen jah er fid genötigt, fein Seld zu verkaufen. Und er ging
auf jener Straße und ftraudelte an jenen Steinen. Er jagte: |—hön (d. h-
richtig) hat mir jener Sromme gejagt: warum wirft du mit Steinen aus
einem Bereich, der dir nicht gehört, in ein Bereich, das dir gehört?
108. b. Babha bathr'a 75a (Goldichm. VI, 1140f.):
‚Und deine Tore aus Karfunteln“ (Jej. 54.12) denn fiehe (es geihah), daß
RR Jodanan (um 250 n. Chr.; Str. ° S. 157) jaß und vortrug:
"107: der Stomme wi gleidh die Strafe andeuten: der Mann fol fein Seld
ren. — „viele* =- Leute, ogl. Mc. 10,45, im Gegenjag zum Einzelnen. — Das
fort wird auch hier wieder von einem Schriftgelehrien, ja einem „chasid“
= Sommer) gebrauht! Jefu Worte trafen alfo grade die Schriftgelehrten. ruyäh
4 Wer jhon eiwas ftärleren, aud; moralilhen Sinn. — 108: „aus Karfunfeln* zu
many: „will ich (d. b. Gott) machen”. Gemeint jind die Tore Jerufalems in der
der Herrlichleit. — Hier röy’a, nicht rüyah, beides nur orthogtaphifc, verfäieden.
= Zum den Perlentoren vgl. Off. Joh. 21,21 — nicht jehen und doc glauben, ngl.
ieh. 20, 29. — Barte Beittafung des Spottes, Strafwunder, „böles" Auge.
3*
36 Die Antithejen, Töten, 108-110.
Es wird der Heilige — gepriefen fei er — bringen foftbare Steine und
Perlen, die 30 (Ellen groß) find, und er bohrt in ihnen (Öffnungen in
der Größe von) 10 zu 20 (Ellen) und ftellt fie an die Tore Jerufalems.
Da fpottete über ihn jener Schüler: heutzutage finden wir nicht (Perlen und
Edelfteine) wie das Ei eines Heinen Dogels (groß) — follten wir da alle
dieje finden ?
Nad} Tagen fuhr fein Schiff hinaus aufs Meer. Da fah er Dienftengel, die
faßen und toftbare Steine und Perlen zerjägten, die 30 zu 30 waren und
gebohrt in ihnen 10 in Höhe 20. Da fagte er zu ihnen: für wen (find)
diefe? Da fagten fie zu ihm: denn der Heilige — gepriejen fei er —
wird fie aufitellen an den Toren Jerufalems.
€r tam vor R. Jodhanan. Er fagte zu ihm: trage vor, Rabbi; für did
geziemt es fi, vorzutragen; wie du gejagt haft, jo habe id} gefehen. Er
fagte zu ihm: reqa, wenn du (es) nicht gejehen hätteft, hättelt du (es)
nicht geglaubt; du jpotteft über die Worte der Weijen. — Da richtete er
feine Augen auf ihn, und er wurde gemacht zu einem Haufen von Knochen.
109. Metkilt’a, Par. Jethro, 5. Abfchn., zu 2. M. 20,2 (Winter-Wünjde
S. 208): &
€s hat gejagt R. Sim'on ben ’Ele'azar (um 150 n. Chr.; Str. 5 S. 132):
wenn (fon) in den 7 Geboten, die ihnen geboten worden find (und) die fie
auf fi genommen haben, die Kinder Noahs nicht beftehen fonnten, um
wie viel weniger in bezug auf die Gebote, die in der Tora (find).
Ein Gleidnis.
(Die Sade gleicht) einem Könige, der fih 2 Aufieher (Emirpomon) eingejegt
hatte, einen, eingefegt über den Schaf an Stroh, und einen, eingefeßt über
den Schaf an Silber und an Gold. Diefer, der eingefeßt war über das
Stroh, wurde verdächtig (der Untreue), und er murrte darüber, daß fie
ihn nicht eingefeßt hatten über den Schab an Silber und an Gold. Und .:
diefer, der eingefegt war über das Silber und über das Gold, fagte zu
ihm: reqah, betrefis des Strohes haft du geleugnet (gelogen), um wie
viel mehr (würdeit du das tun) betrefis des Silbers und des Boldes.
Und (ergeben) die Dinge nicht (einen Schluß) a minori ad maius? (nämlid:}
wie die Kinder Noahs in nur 7 Geboten nicht beftehen tonnten, um wie
mehr (würden fie nicht beitehen tönnen) in 613 Geboten.
110. b. Brathoth 32b/33a (Goldihm. I, 122):
€s überlieferten unjere Meifter:
Ein Ereignis betreffend einen Srommen, der auf dem Wege betete. Da kam
ein fyenüv (Statthalter, Selöherr) und grüßte ihn (wörtl.: gab ihm Stieden),
und er grüßte ihn nicht wieder (wörtl.: gab ihm den Srieden nicht Zurüd),
Da wartete er auf ihn, bis er fein Gebet beendet hatte. Ylachdem er fein
‚Gebet beendet hatte, fagte er zu ihm: req’a, ilt nit in eurem Gefeg
gefhrieben (5.M. 4,9): „Nur hüte did) und bewahre deine Seele"? und
109: die 7 noadjidikhen Gebote, vgl. meine Schrift „Juden und Hitjuden«
(Leipzig, Dörff, u. Srante, 1921). — Shah“, ogl. Mt. 6,19. — „Gleihnis“, gl
meine „Öleichnisteden*, 1912 (Mohr), 'S. 82ff. Hier ein Daralieltert. — In 109 hat
rögah aud; moralikhen- Hebenfinn. Hier jagt es nicht ein Schrifigelehrier. — 110:
Srieden, ngl. Mt. 10,12ff. — „ging in jein Haus zum Srieden“, dgl. Mc. 5,34; £c,
7,50; 8,48. — „grüßen“, gl.’ IN. 5, 47. :
EEE. zu
Die Antithejen, Töten, 110-112. 37
es fteht gefchrieben (5.117.4,15): „Und hütet euch jehr für eure Seelen“; als
ich dich grüßte, warum haft du mich nicht wieder gegrüßt? wenn ic} deinen
Kopf mit dem Schwerte abgefchnitten hätte, wer hätte dein Blut von meiner
Hand gefordert? Er (d. h. der Sromme) fagte zu ihm: warte nur, bis
ih did} mit Worten befänftige. Er (d. h. der Sromme) fagte zu ihm:
wenn du geftanden hättejt vor einem König von Sleii und Blut und es
wäre dein Genoffe gelommen und hätte dic gegrüßt, hätteft du ihm (dem
Gruß) erwidert? Er fagte zu ihm: nein. — Und wenn du ihm (dem
Gruß) ermidert hätteft, was hätte man dir getan? Er fagte zu ihm: man
hätte meinen Kopf mit dem Schwerte abgeiänitten. Er jagte zu ihm: und
(ergeben) die Dinge nicht (einen Schluß) a minori ad maius? (nämlid:)
wie du (in der gefdilderten Lage bift), der du ftandeit vor einem Könige
von Sleifh und Blut, der heute hier (if) und morgen im Grab, fo aud
id, der ic ftand vor dem König der Könige der Könige, dem Heiligen —
gepriefen fei er —, der da lebendig ift und beftehend für immer und in
alle Ewigteiten, um fo viel mehr. — Sofort wurde jener yepav (Statt
halter, Selöherr) bejänftigt, und jener Sromme verabidjiedete fi (und ging)
ia kin Haus zum Srieden.
N ı11. b. Gittin 58a (Goldfhm. V, 557):
6 hat gefagt Res Lagis (um 250 n. Chr.; Str.5 S. 138):
7 Ereignis betreffs eines Weibes, und Sophnath, Tochter des P'ni'el, war
; hr Name — „Sophnath" ; denn alle betrachteten (sophim) ihre Schönheit
; — „Toter Pfniels“: Toghter eines Hohenprieiters, der diente im Aller-
keiligften (wörtl.: im Allerinnerften, liphnai w°liphnim) —: daß mit ihr
ein Gefangenenwärter (oder: Stlanenfänger) feinen Mutwillen trieb die
ganze Naht. Am andern Morgen ließ er fie 7 Gewänder anziehen und
führte fie heraus, um fie (als Stlavin) zu vertaufen. — Da fam ein Menfch,
der jehr häkli war. Er fagte zu ihm: zeige mir ihre Schönheit. Er
fogte zu ihm: regah, wenn du faufen will, tauf; denn wie ihre Schön«
Reit gibt es nicht(s) in der ganzen Welt. Er fagte zu ihm: troßdem. Da
Beß er fie 6 Gewänder ausziehen. Und das 7. zerrig fie (vor Trauer)
und wälzte fi in Aldhe. Sie jpradı vor dem Herrn der Welt: wenn du
ams nicht [honft, warum jhonft du (dann) nicht die Heiligkeit deines ftarfen
Namens? Und über fie tagt Jeremia (6,26): „Tochter meines Doltes,
„gärte did mit einem Trauergewand und wälze did in Afche, Trauer um
einen einzigen (Sohn) bereite dir, bitterfte Klage; denn plößlic tommt der
Dermwüfter über uns“ — „über did” ift nicht gefagt, vielmehr: „über uns“
®. }.:) gleihfem „über mic (d. h. Gott) und über did (d. h. Iirael)
Sommt der Dermwülter.“
112. B'reith rabba Par. 31, zu 1.M. 6,13 (Wünfhe S. 132):
) Und es fpradi Gott (Amos 5, 10): „Sie hoffen den, der im Tore für
bos Red eintritt, und verabfceuen den, der Rechtihafienes redet“ (d. h.:)
daf er zu ihnen fprad: reqim, ihr verlaffet den, deijen Stimme Sebern
zerbricht, und betet an trodenes Holz. — Und dem gemäß, daß fie fid
gem dem Raube ergaben, wurden fie hinweggetilgt aus der Welt; denn
111: and) hier wird rüyah nit von einem Säritgelehtten und ganz abger
fen gebraudit. — 112: hier der Plural von rögah.
38 Die Antithefen, Töten, 113-117.
es ift gejagt (1.1. 6, 13): Und es jprad; Gott zu Noa: „Das Ende alles
Sleifhes ift vor mid) gefommen ufm.“
113. ‘Edujjoth V, 6 (Goldim. VII, 1138):
“Agabhj’a ben Mahalal’el (um 70 n. Chr.;, Str.5 S. 120) bezeugte 4 Dinge.
Man fagte zu ihm: ‘Agabhj’a, widerrufe die 4 Dinge (oder: Worte, Aus .
[prüde, Sachen), die du gejagt haft, und mir wollen did; maden zum
abh beth din (Dorfigenden des großen Snhedriums nädft dem Nafi)
für Ifrael. Da fagte er zu ihnen: bejler ift es für mid, Soteh genannt
zu werden alle meine Tage, und nicht gemacht zu werden eine Stunde
zum Böfewicht (ra3‘a) vor Gott (wörtl.: dem Ort). (Er fagte das,) damit
fie nicht fagten, um der Herricaft (d. h. der Behörde) willen habe er
widerrufen.
114. jer. Trumoth I, 40b:
Seien des Soteh (find): wer in der Macht hinausgeht und wer auf dem
Kirchhof übernadtet und wer feine Kleidung zerreißt und wer vernichtet,
was man ihm gibt.
115. Jejaia 32, 5ff.:
Einen Srevler (nabhal) wird man nicht mehr edel nennen, nod einen
Scurien vornehm heißen;
‘denn ein Srevler (nabhal) redet Stevel (nbhala), und fein Herz tut Un
heil, fo daß er Rudjlofigteit verübt und Irrjal wider den Ewigen redet,
daß er den Hungrigen darben und den Durftigen an Getränt Mangel
leiden Täßt.
116. b. Qibdusin 28a (Goldfäm. V, 788):
denm es ift überliefert:
wer feinen Nädjften (nihtjüdifcher) Sflave nennt, fol in den Bann getan werden;
(wer ihn) Baltard (nennt), zieht fich die 40 (Geißelhiebe) zu; (mer ihn) Böfe-
wiät (ras'a) (nennt), jo geht er (d. h. der Beleidigte) ihm ans Leben. -
117. b. Jom'a 75a (Goldiäm. I, 975): ä
€s ift überliefert: ”
€s hat gejagt R. Jofe (ben Chalaphta, um 150 n. Chr.; Str.5 S. 129):
Komm und fiehe, da nicht wie die Art und Deife des Heiligen — gepriejen
fei er — die Art und Weife von Sleiih und Blut ift:
die Art und Weije von Sleifh und Blut (ift): erzürnt er feinen Mädhften
(oder: träntt er, madıt er ärgerlic), fo geht er (d. h. der gefräntte Nädjfte)
ihm ans Leben.
Aber der Heilige — gepriefen fei er — ift nicht fo: er verfluchte die Schlange
— (aber:) fteigt fie aufs Dad, fo ift ihre Nahrung bei ihr (d.h. fo findet
fie ihre Nahrung); jteigt fie hinab nad unten, fo ijt ihre Nahrung bei
ihr ufw.
113: „beffer — und nicht“, vgl, Mt. 5,29: ountpe — xai ui. — Hier das Wort
äoteh. Sota III, 4 (Goldiähm. Y,239 redet R. Jchoiu'a (um 130; Str. S.123)
von einem „chasid Soteh“, 5. h. einem törihten Stommen, der aus Srömmigteit aller«
hand Corheiten treibt. — 11 ie Dämonifhen im M.Ceft. — 1.Cor. 15,36
&puv überfegt Deligih mit Tor. — 116: Partigipialjprud; relativikg,
ohne „jeder“. Dgl. denjelben Wechfel zwilden ds und näs d Mt. 5,21. 22. — Schwere,
Kräntung in Worten wie Mt.5,22. — 117: Badıer, Ag. d. Tan. II, 1890 S. 184
überfegt: „fo befämpft er ihn bis auf's Leben“, Jeju Dort ift viel ftärter, da er
hier von der ytewva tod mupös jpricht.
zen -
Die Antithejen, Töten, 118-119. 39
118. b. Babh’a m*yi”a 71a (Goldfäm. VI, 720):
€s ift überliefert:
€s hat gejagt R. Jofe:
Komm und fiehe die Derblendung der Augen derer, die auf Zinfen leihen:
wenn ein Menid} feinen Nädjten „ras’a‘ nennt, jo geht er mit ihm bis
an’s Leben; fie (d.h. die, die auf Sinfen leihen) aber bringen Seugen und
einen Schreiber (libellarius) und ein Scjreibrohr (calamus) und Tinte
und fcreiben und unterzeihnen: diejer N. hat den Gott Iiraels verleugnet
®.h. mit dem Scriftftüd ift gleihlam von dem Wucherer felbit, dem
offenen Übertreter des Wucherverbotes, gejagt: N. hat den Gott Ifraels
verleugnet).
119. Babh’a mesi’a IV, 10 (585):
Die es eine Kräntung (’ona’a = Bedrüdung, Übervorteilung) in Kauf und
Dertauf gibt, jo aud; eine Kräntung ('ona’a) in Worten (3. B.):
er fol zu ihm nicht jagen: für wieviel (ift) diefer Wertgegenftand (zu er»
Iangen)?, während er (ihn) gar nicht taufen will;
wenn er bußfertig ift, fol er zu ihm nicht fagen: gedente an deine früheren
(wörtl.: eriten) Taten;
wenn er Sohn von Sremden (gerim) (ift), fo foll er zu ihm nicht fagen:
gedente an die Taten (wörtl.: die Tat, das Tun) deiner Däter; denn es
it gelagt (2.M. 22, 20): „Und einen Sremöling (ger) folft du nicht über-
vorteilen (fränten) und jollft ihm nicht bedrüden.“
Gemara dazu (58b 59a, Golöfhm. VI, 675):
€s überlieferten unfere Meifter:
„Und nicht follt ihr übervorteilen (l’o tonu) ein jeder feinen Doftsgenoffen“
(3.M. 25, 17) von der Schädigung (Kräntung, Übervorteilung) mit
Worten redet die Schrift. — Du fagit: von der Kräntung mit Worten;
vielleicht ift es aber nicht fo, fondern vielmehr: von der Kräntung an Der-
mögen (mämön). Wenn er (d. h. die Schrift) (aber) jagt (D. 14): „Wenn
du deinem Doltsgenofjen etwas verfaufit oder von deinem Doltsgenoffen
etwas faufit“ (fo follt ihr nicht einer den anderen übervorteilen), fiehe,
fo ift (hier) von der Kräntung des Dermögens die Rede. Siehe, wie
halte ih (nun) aufreht (0.17): „ihr follt nicht übervorteilen ein jeder
feinen Doltsgenofien"? (Antwort: das bezieht fi) auf die Kräntung in
Worten. — Siehe, in welcher Weife (it das zu denten)? (Antwort:)
zen er bußfertig ift, foll er nicht zu ihm jagen: gedente an deine früheren
Taten; — wenn er Sohn von Sremdlingen ilt, foll er nicht zu ihm jagen:
gedente an das Tun deiner Däter; — wenn er ein Stemdling ift und
tommt, um Tora zu Iernen, foll er nicht zu ihm fagen: ein Mund, der
ieilen hat n*bheloth 15. h. nicht rituell gejhlahtete Tiere) und t°rephoth
erriffenes, im weiteren Sinne: jede rituell verbotene Speife), Greuel-
118: o
ngl im Deutkhien brauchen
mie „tränten“ ähnlidy doppelfinnig. t": dem Miord gleichgefegt,
Gedante wie Mt. 5, 22; Partizipialfprudh mit „jeder“. Aud, wird dem Ber
den der Anteil an der zufünftigen Welt abgeiprodhen, (091. 5,22 yeema tod mıpös).
id} it, daß Jelus foldhe Ausführungen über die 'ona’a fannte. Bei ihm ilt aber
ses mit bejonberer Schärfe und Kürze ausgedrüdt, dazu ohne den Beigekhmad der
Särifigelchrjamteit, aud, ilt Öffentliche Beihämung nicht ganz dasfelbe wie das, wovon
ML. 5, 22 die Rede ilt.
|
40 Die Antithefen, Töten, 119.
und Kriehtiere, fommt, um die Tora zu lernen, die gejagt ijt von dem
Munde der Kraft (g*bhura, d.h. von Gott, duvanıs, Mc 14, 62); —
wenn 3üchtigungen über ihn gelommen find, wenn Kranfheiten über ihn
gelommen find, oder wenn er feine Kinder begraben hat, foll er nicht zu
ihm fagen in der Weije, wie die Genoffen des Hiob zu ihm fagten (Eiob
4,6. 7): „Iit deine Gottesfurdt nicht dein Dertrauen, und deine Hoffnung
dein unfträfliher Wandel? 7Bedenfe doc: wer fam je [huldlos um?” —
Wenn die Ejeltreiber von ihm Getreide verlangen, fol er nicht zu ihnen
fagen: „geht zu N.; denn er verkauft Getreide“, während er von ihm weiß,
daß er nie (etwas) verfauft hat.
R. Jhuda (um 200 n. Chr.; Str.5 S. 133) fagt:
aud erhebe er nicht feine Augen auf zum Kauf beftimmte Ware in einer
Stunde, wo er fein Geld hat; denn, fiehe, die Sade ift dem Herzen an-
vertraut (d.h. es handelt id dabei um die Gedanken, die Gefinnung, vgl.
Mt. 15, 19), und von jeder Sache, die dem Herzen anvertraut ift, tft gelagt
(3.M. 25, 17): „und du folft di fürchten vor deinem Gott.“
€s hat gejagt R. Jochanan (um 250 n. Chr.; Str.5 S. 137) im Namen des
R. Sim‘on ben Joh’ai (um 130-160 n. Chr.; Str.5 S. 129):
Größer ift die Kränlung der Worte als die Kränfung des Dermögens;
denn betrefis diefes ift gejagt (3.M. 25, 17): „und du follft did fürdten
vor deinem Gott“, und betreffs diefes (d. h. der Kränkung des Dermögens)
ift nicht gefagt: „und du follit di fürdten vor deinem Gott.“
Und R. "Ele'azar (um 130 n. Ahr.; Str.5 S. 129f.) fagt: dies betrifft feinen
Leib (d.h. ihn perfönlic), und diefes betrifft (nur) jein Dermögen.
R. Semu’el bar Nadmani (um 300 n. Chr.; Str.®S. 140) hat gejagt: dies
(. . die Kräntung des Dermögens) fann zurüdgegeben werden (mörtl.:
ift der Rüdgabe übergeben), und dies (d. h. die Kräntung mit Worten)
Tann nicht zurüdgegeben werden.
"Es überlieferte ein Überlieferer vor Rabh Nadıman bar Jiscagq (geft. 356;
Ste.5 S. 146):
Jeder, der feinen Nächten öffentlih beihämt (wörtl.: weiß madt das
Angefiäit jeines Näcjiten bei den Dielen), (ift), wie wenn er Blut vergieft,
€r (d.h. Rabh Madrman bar Jischag) fagte zu ihm:
Schön haft du gejagt; denn ich fehe bei ihm, daß die Röte (des öffentlid
Beicämten vor Ärger) weggegangen ift und die Bläfle gefommen ift (wie
bei einem Toten). —
€s hat gejagt ’Abhaje (geft. 338/39; Str.5S. 145) zu Rabh Dimi (um 330;
Str.5 $. 145):
wovor nehmen fie fid im Weiten (d. h. in Paläftina) in at? Er jagte zu
ihm: vor dem Befhämen (wörtl.: Weißmachen des Antliges); denn es hat
gefagt R. Chanin’a (um 230; Str.5 S. 135):
Alle gehen hinab in die geenna, ausgenommen 3 — „alle” meinft du,
vielmehr fage: alle, die hinabgehen in die geenna, fteigen herauf, aus ,
* genommen 3, die hinabgehen und nicht (wieder) herauffteigen — und
welche find es? «
(Antwort:) wer eine verheiratete Stau ('eseth ’iS) befhläft — und wer feinen
Nädjiten öffentlich beihämt — und wer feinem Nädjiten einen böfen Namen :
beilegt. „Wer (einen böfen Namen) beilegt“ das ilt: wer befhämt, obwohl
OP EE u
Die Antithejen, Töten, 119-121. a
er (d. h. der, dem der Name beigelegt wird,) an feinen Namen gewöhnt #
€ hat gejagt Rabha bar bar Ihana (um 300 n. Chr.; Ste. 55.143):
hat gejagt R. Johanan (um 250 n. Chr.; Str.5 S.
1598] Beffer ift es für den Menfcen, daß er ein möglicermeife verheiratetes
Weib beiäjläft, als daß er jeinen Mächften öffentlich beihämt. — Woher
(ergibt fih) uns (dies)? aus dem, was Rabh’a vortrug; denn Rabh’a
(gef. 352 n. Chr.; Str.$ S. 145) trug (folgendes) vor:
was (bedeutet), was gefhrieben fteht (Pf. 35, 15): „Aber bei meinem Sturz
freuen fie fih und rotten fi zufammen [ufw.]*, „fie läftern ohne Aufe
hören (garu vel’o dammu).“ (D.h.:) Es hat gejagt David vor dem
Beiligen — gepriejen fei er —: Berr der Welt! offenbar. und befannt ilt
6 vor dir, daß, wenn fie zerrifien hätten (haju m*gar“im) mein Sleifd,
mein Blut nicht (dami l’o) zur Erde geflofjen.wäre. Ja fogar in der Stunde,
wo fie fid} beidäftigten mit dem Ausjaß und den Bezeltungen (Lehren über
Deranreinigung), jagten fie zu mir: David, wer ein verheiratetes Weib
beitläft, womit (gefhieht) deilen Tod? Und ich fagte zu ihnen: fein Tod
gekhieht durch Erdroffelung, aber er hat Anteil an der zufünftigen Welt.
Aber wer feinen Mäditen öffentlich beihämt, hat nicht Anteil an der zu-
Binftigen Welt. —
‚ab es hat gefagt Mar Zutr’a bar Tobija (um 400 n. Chr.; Str.5S. 148):
EG hat gejagt Rabh (geft. 247 n. Chr.; Str.5 S. 136) — und andere „lagten
es (fo): es hat gejagt Rabh Than’a bar Bizn’a: es hat gejagt R. Sim’on
der Sromme (um 300 vor Chr.; Str.® S. 117) — und andere fagten es
b: es hat. gejagt R. Johanan (um 250 n. Chr.; Str. 137) im Namen
. Simon ben Jodai (um 130—160 n. Chr.; Str. 129):
Ai ik es für den Menfcen, fi in den feurigen Scmelzofen zu werfen
(d.h. verbrannt zu werden), als feinen Nädjften öffentlich zu beihämen.
Woher (ergibt fi) uns (das)? von Tamar; denn es fteht gelhrieben
(1.m. 38,25): „Und fie wurde hinausgeführt (zur Derbrennung, vgl.
D. 24), da fhidte fie zu ihrem Schwiegervater“ (, von dem fie fhwanger
war, was fie aber nicht verriet. Lieber ließ fie fi verbrennen). —
&s hat gejagt Rabh Chananja, der Sohn des Rabh 'Idi:
Des (bedeutet), was gefcrieben ift (3.M. 25, 17): „und ihr follt nicht über»
vorteilen ein jeder feinen Doltsgenoffen (’eth "amitho)*? einen (“am), der
bei dir (tft; Seittekha) betrefis der Tora und betrefis der Gebote, folft du
wicht übervorteilen.
120. 'Abhoth II, 5:
Ein Ungebildeter ift nicht fündenfheu
mb ein Unwilfender (‘am ha’ares) nit fromm;
mb der Schücterne lernt nicht,
mb der Aufbraujende lehrt nicht.
121. b. Sabbath 30b/31a (Goldfdm. I, S. 387f.):
Es ‘überlieferten unfere Meifter:
120-128: su dem Sürmen. 120: negatioe, inbitaioikhe Spräde, smeigiig
weallel. Dies ein Wort Hillels (gef. 10 n. Ehr). — 121: ein fingularikher „Sei
geht der Beijpielerzählung voraus, pofitio und negativ. Ahnlid £c. 18, 1.9.
beadjte den Erzählungsitil in wörtlichen Wiederholungen, vgl. ähnlih;e Art in
1x Morneliusgekhichte Apoltelg. 10.
De en]
42 Die Antithejen, Töten, 121-123.
Stets fei der Menich fanftmütig wie Hillel, aber nit jei er aufbraufend
wie Samm’ai.
Ein Ereignis betreffs zweier Leute, die mit einander wetteten. Sie fagten:
jeder, der geht und den Hillel erzürnt, foll 400 Suz davontragen. Da
fagte der eine von ihnen: ich will ihn erzürnen. An jenem Tage war es
Dorabend des Sabbats, und Hillel reinigte feinen Kopf. Da ging er hin
und trat an die Tür feines Haufes. Er fagte: ift etwa Hillel da? ift etwa
Hillel da? Er (d.h. Hillel) umhüllte fih und ging hinaus ihm entgegen.
Er fagte zu ihm: mein Sohn, was willit du? Er fagte zu ihm: eine
Stage habe id zu fragen. Er fagte zu ihm: frage, mein Sohn, Da fragte
er: weswegen find die Köpfe der Babnlonier rund? Da fagte er zu ihm:
mein Sohn, eine große Srage haft du gefragt; (die Antwort Iautet:) weil
fie feine verftändigen Hebammen haben. — Da ging er und wartete eine
Stunde, (dann) fam er wieder und fagte: ift etwa Hillel da? ift etwa
Hillel da? Er (d.h. Hillel) umhüllte fi und ging hinaus ihm entgegen.
Er fagte zu ihm: mein Sohn, was willft du? Da fagte er zu ihm: ich
habe eine Stage zu fragen. Da fagte er zu ihm: frage, mein Sohn. Da
fragte er: weswegen find die Augen der Palmprenfer zwinternd (Goldfchm.:
tränend. Auf alle Sälle ift etwas Kranthaftes gemeint)? Da fagte er zu
ihm: mein Sohn, eine große Stage haft du getan; (die Antwort Tautet:)
weil fie zmwilhen fandigen Gegenden wohnen. — Er ging und wartete
eine Stunde, (dann) fam er wieder und fagte: ift etwa Hillel da? ift etwa
Hille da? Da umhüllte er (d. h. Hillel) fi und ging hinaus ihm ent
gegen. Er fagte zu ihm: mein Sohn, was willt du? Da fagte er zu
ihm: eine Stage habe ich zu fragen. Da fagte er zu ihm: frage, mein
Sohn. Da fragte er: warum find die Süße der Afritaner breit? Da
fagte er zu ihm: mein Sohn, eine große Srage haft du gefragt; (die Ant -
wort lautet:) weil fie zwilhen Wallergräben wohnen. Da jagte er zu
ihm: viele Stagen hätte id} (nod}) zu fragen, aber ih fürchte mid, daß
du etwa zürnft. Da umhüllte er fi und fette fi vor ihn. Er fagte zu
ihm: alle Sragen, die du zu fragen haft, frage. Da jagte er zu ihm: bift
du der Hillel, den man Sürft (nasi’) Ijraels nennt? Er fagte zu ihm: ja.
€r fagte zu ihm: wenn du es bift, fo mögen nicht viele fein wie du in 1
Ifrael. Da jagte er zu ihm: mein Sohn, weswegen? Da jagte er zu ihm:
weil id} durch; dich 400 3uz verloren habe. Da jagte er zu ihm: fei vor«
fihtig (wörtl.: gewarnt) betrefis deines Geiftes; wert ijt Hillel, daß du
dur ihn 400 Zuz verlierft und (abermals) 400 Zus, aber Hillel wird
nicht aufbraufen.
122. ’Abhoth II, 10:
R. ’Eliezer (um 90-130 n. Chr.; Ste. 123) jagt:
€s fei dir die Ehre deines Genofjen fo lieb wie die deinige;
und: fei nicht [chnell zu zürnen;
und: befehre di einen Tag vor deinem Tode.
123. b. Sabbath, 1055 (Goldjäm. I, 567):
€ wird ja überliefert:
„122: Sufammenltellung dreier Sprüdje, 2 „Sei".Sprüdje, ingularilä, ein fingue
larifcj-imperativikher Sprud. Dgl. Jac.1,19. — 125: „SeiSpruc mit partizipiaf
ermeitertem, dreigliedrigem Subjelt.
Die Antithefen, Töten, 123-125. 43
R. Sim’on ben ’Ele‘ “azar (um 150 n. Thr.; Str. 132) fagt im Namen des
Ehilph’a bar 'Agt’a, der (es) gejagt hat im Namen des Johanan ben Muri
(um 130 n. Chr.; Str. 126):
Der feine Kleider zerreißt in feinem Sorn und wer feine Geräte zerbricht
in feinem 3orn und wer fein Geld zeritreut in feinem Sorn,
kei in deinen Augen wie ein Gößendiener; denn fo ilt die Kunft des böfen
Uriebes: heute fagt er zu ihm: tue fo, bis er zu ihm fagt: treibe Gößen-
dienft, und er geht hin und treibt ihn.
124. b. Pfjahim 66b (Goldidm. II, 557):
Res Lagis (um 250 n. Chr.; Str. 138) hat gejagt:
Jeder Menfd, der zürnt: wenn er ein Gelehrter ift, jo verläßt ihn feine
‚Gelehrfamteit; wenn er ein Prophet ift, jo verläßt ihn feine Prophetengabe.
„Wenn er ein Gelehrter ift, fo verläßt ihn feine Gelehrjamteit“ (das lernt
man) von Mofe; denn es fteht gefhrieben (4.M.31,14): „Mofe aber
war zornig über die Hauptleute des Heeres ujw.“, und es fteht geihrieben
(4.M. 31,21): „Und es fprady "Ele'azar, der Priefter, zu den Kriegsleuten,
die in den Kampf gezogen waren: dies ift die Gejegesbeitimmung, die der
Ewige Mofe geboten hat, ujw.” Demnad; war es dem Mofe entichwunden.
„Denn er ein Prophet ift, fo verläßt ihm feine Prophetengabe” (das lernt
| man) von Elifa; denn es fteht geihrieben (2.K. 3, 14): „Wenn id nicht
f auf Jojaphat, den König von Juda, Rüdficht nähme, ich wollte auf did
' mict bliden, nod; dich anfehen ufw.“, und es fleht gejärieben (D. 15):
| „Und nun holt mir einen Saitenfpieler, und es gefchah, als der Saiten-
fpieler fpielte, da fam über ihn die Hand des Ewigen uw.“
6 hat gejagt R. Mani ben Patis:
Jeder, der zürnt (von dem gilt:) aud; wenn man ihm Größe zuerteilt hat
vom Kimmel, ftürzt man ihn hinab. Woher (ergibt fi) uns (das)? (Ant
wort:) von ’Elitabh; denn es ift gefagt (1.Sam. 17,28): „Und es ent
brannte der Zorn des "Eli'abh gegen David, und er |prad: wozu bift du
[denn] herabgetommen und wem haft du jene paar Schafe in der Steppe
überlafjen? Ich tenne deine Srecheit und deinen boshaften Sinn; ja, um
den Krieg anzufehen, bift du herabgefommen.“ Und als Samuel ging, um
ihn (d. h. den David) zu falben, fteht über fie alle (d. h. die übrigen Brüder)
gefchrieben (1.Sam. 16, 8): „Auch diefen hat der Ewige nicht erwählt“,
und es fteht gefärieben (D. D: „Und es fprady der Ewige zu Samuel:
blide nicht auf fein Ausfehen und nicht auf feinen hohen Wuchs; denn ih
veradhte ihn.” Demnad hatte er ihn bis jeßt geliebt.
125. b. Sabbath 31a, Sortjegung zu Mr. 121:
€s überlieferten unfere Meifier:
Ein Ereignis betreffend einen Nichtjuden gi), der vor Samm’ai fam. Er
124: audy hier die Ablehnung des Zorns. — Mt.5,22 hat Sprfin den Bufag
dr; = grundlos. Schmerlidh it das das Urfprüngliche. Snefin hat aud; für autäpıov
ser kenust'a, d.h. Gemeinde, Snnagoge, für nupt das dem hebr. Surch entiprediende
Dort. Auch diefe Darianten bieten (hwerlid das Urjprüngliche. Jejus Tennt freilich
imen beteditigten 3orn, ogl. £c.21,25, wo von dem Zorn Goltes die Rede ilt, und
Re. 3, 5, mo es heißt: mepßAchäpevos adreüs per’ öpyis, dgl. aud; das Lyßppändaı (3. B.
wh. 11.35.38). Auch auf das Strafwunder Mc. 11, 1lff. fei verwielen. Sür das
ärmen der Rabbinen vgl. Mr. 125ff. — 125: ußpäodaı überfept Delitic Me. 1,45;
4,5; Mt. 9,30 mit „gä’ar“. Mc. 1,43 ift befonders ähnlich. — „Tempelelle" größer
Die Antithejen, Töten, 125-126. 45
mit feinem Stabe und mit feinem Ranzen gelommen ijt! — Da tam er
(wieder) vor Samm’ai. Er fagte zu ihm: bin ich etwa würdig, um Hoher-
priefter zu fein? fteht nicht geihrieben in der Tora (4.M. 1,51): „und der
Stemde, der fid} maht, foll getötet werden“? -— Dalnn) kam er vor Hillel.
& fagte zu ihm: Sanftmütiger Hillel, mögen dir ruhen Segnungen auf
deinem Haupte, weil du mic herangebraht haft unter die Slügel der
Seihina (d.h. Gottes). — Mad} Tagen famen bie drei (, von denen erzählt
|. worden ift, die 3 Profelnten) an einem Orte zufammen. Sie fagten: das
Bufbraufen des Samm’ai wollte uns fortftogen aus der Welt, die Sanftmut
Billels hat uns unter die Slügel der Sefhina gebradtt.
126. b. Sabbath 33b/34a (Goldfhm. 1, 396f.):
Und warum nannte man ihn (d. h. den R. Jhuda b'rabbi ’Jlai, um
130-160 n. Chr.; Str. 129) „das Haupt der Redner an allen Orten”?
(Antwort:) Es faß nämlich R. Jhuda und R. Jofe (um 150 n. Chr.; Str.
129) und R. Sim‘on, und es jaß J'huda, der Profeintenfohr, bei ihnen.
Da hob an R. Jhuda und jagte: wie fchön find die Werke diejer Nation!
®.8. der Römer). Sie haben Straßen angelegt, fie haben Brüden ange-
Iegt, fie haben Bäder angelegt. R. Jofe fwieg. R. Sim’on ben Jod’ai
kb an (n°enah) und fagte: alles, was fie angelegt haben, haben fie nur
mgelegt zu ihrem eigenen Bedarf: fie haben Straßen angelegt, um in
Auen Huren wohnen zu laffen; Bäder, um fid} felbit darin zu vergnügen;
Brüden, um von ihnen Zoll zu erheben. — Da ging J'huda, der Pro
kintenfohn, und erzählte ihre Worte, und fie famen der Regierung zu
Obren. Sie fagten: J’huda, der (die römilhe Herrihaft) erhoben hat, foll
erhoben werden; Joe, der geichwiegen hat, joll nad; Sepphoris in die
Derbannung gehen; Sim’on, der geihmäht hat, foll getötet werden. —
Da ging er (d. b. Sim‘on ben Jodai) und fein Sohn (El'azar, um 200
2. Chr.; Str. 131), (und) fie verbargen fi} im Lehrhaufe. An jedem
Tage brachte ihnen feine Stau Brot und einen Krug mit Waller, und fie
heiten (wörtl.: umwidelten, nad Leog: um eine Mahlzeit ohne Hände
wahhen abhalten zu dürfen, ummwidelte man fi die Hände mit einer
Seroiette). — Als das Edikt drüdend wurde, fagte er (d.h. Sim'on ben
Jd’ai) zu feinem Sohne: die Gefinnung der Stauen ift leihtfinnig; viel-
kit quält man fie (d.h. die Sau), und fie (d.h. die Stau) verrät uns.
Da gingen fie und verbargen fid} in einer Höhle. Da ereignete fi ein
Wunder: es wurde für fie ein Johannisbrotbaum und eine Wafjerquelle
gelhaffen. Und fie zogen ihre Kleider aus und jaßen bis an den Hals im
Sande. Den ganzen Tag ftudierten fie. Zur Seit des Gebetes leideten
Re fih an, bededten fich und beteten, und dann zogen fie ihre Kleider wieder
aus, damit fie nicht abgenußt würden. — Sie jagen 12 Jahre in der Höhle
Da tam Elias und ftellte ji an den Eingang der Höhle. Er fagte: wer
verfündet dem Sohne Joc’ais, daß der Kaifer geftorben und feine Editte
wichtig find? — Da gingen fie heraus. Sie fahen die Leute pflügen und
fien. Er (d.h. Simon ben Jod’ai) fagte: fie laflen das ewige Leben
and beihäftigen fi} mit dem Leben der Stunde. Jeder Ort, auf den
126: hier fpiegelt fit} die hadrianikhe Derfolgungszeit. Strafwunder werden
f
Awähnt, ebenjo ein Dunder zur Errettung der Rabbinen.
46 Die Antitkefen, Töten, 126.
fie ihre Augen riteten, wurde fofort verbrannt. Da ging her
eine Kimmelsftimme (bath qol) und fagte zu ihnen: um meine Welt
zerftören, jeid ihr ausgegangen? fehret zu eurer Höhle zurüd. —
tehrten zurüd, gingen, jegten fi (in der Höhle) 12 Monate, ein Ja
Sie jagten: das Gericht (mispat) der Srevler im gehinnom (beträ
12 Monate. Da ging heraus eine Himmelsitimme (bath gol) und jpra
geht heraus aus eurer Höhle. — Sie verließen (die Höhle). Überall,
R. "Eleazar fälug, heilte R. Simon. Er (d.h. Simon) fagte zu ih
mein Sohn, genug ift für die Welt ih und du. — Gegen Abend des Sreitı
fahen fie einen (wört jenen) Greis, der zwei Murthenfträuße hielt ı
in der Dämmerung (. lief. Sie fagten zu ihm: wozu (follen) dir di
(dienen)? Er fagte zu ihnen: zur Ehre des Sabbats. (Darauf fie:) ı
du haft doch (dafür) am einem genug. (Da fagte er:) einer entjpredy«
„gedente“ (2.M. 20, 8, nämlid: des Sabbats) und einer entipred
„beobachte“ (5.11. 5, 12, nämlid;: den Sabbat). Da fagte er (d. h. Sim‘
zu feinem Sohne: fieh, wie beliebt die Gebote für Irael find! Da
tuhigten fie fih. — €s hörte (von ihnen) R. Pin’has ben Ja’ir (
200; Str. 131), fein Schwiegerjohn (Astet, in £ndda). Er ging her
ihm entgegen. Er führte ihn ins Badehaus. Er reinigte ihm feiı
Körper (mörtl.: fein Sleifh); denn es waren Riten (oder: Spalten)
feinem Körper. Er weinte, und die Tränen feiner Augen fielen hei
und verurfahhten ihm (d.h. dem Simon) Schmerz (wörtl.: veranlaßten
zum Schreien). Er fagte zu ihm: wehe mir, daß ich did fo fehe!
fagte zu ihm: Heil dir, daß du mich fo fiehft; denn, wenn du mich m
fo (d.h. mit diefen Wunden) gejehen hätteft, hätteft du mic nicht fo (b
mit, folder Gelehrfamteit) erfunden. Nämlidy anfangs (oder: früher), wı
R. Simon ben Jodai eine Srage ftellte, jo widerlegte fie ihm R. Pin'd
ben Jair mit 12 Widerlegungen; am Ende (oder: fälieklikh aber), wi
R. Pinchas ben Ja’ir eine Srage ftellte, fo widerlegte fie ihm R. Sim
ben Jod’ai mit 24 Widerlegungen. — Er (d.h. Sim’on ben Jod’ai) fa
(darauf): da mir ein Wunder geiKehen ift, will ic gehen (und) etu
einrichten (tiqgen); denn es fteht geirieben (1.M. 33, 18): „Und es £
Jagob wohlbehalten" — und es hat gejagt Rabh (geft. 247; Str. 13
wohlbehalten an feinem Leibe, wohlbehalten an feinem Dermögen, wc
behalten an feiner Gefegtunde — „und er lagerte fi (wajjichan, u
die Rabbinen im Midrafh mit „chen“ — Gnade zufammenbringen) öft
von der Stadt" — es hat gejagt Rabh:
er richtete ihnen Münzen ein. Und Stmu'el (geft. 254; Str. 137) hat
fagt: Straßen richtete er ihnen ein. Und R. Jocdanan (geit. 279; S
137) hat gejagt: Bäder richtete er ihnen ein.
Er (d. h. Simon) fagte: gibt es (au für mic, nachdem ih wohlbehal
aus der Höhle zurüdgelehrt bin) etwas, das einzurichten (oder: in Ordm
3u bringen) gewüniht wird? Sie fagten zu ihm: es gibt einen Ort,
dem ein Sweifel der Unreinheit haftet, und es ift fü ie Prieiter un
genehm, einen Ummeg madyen zu müflen. Er (d. h. Sim’on) fagte:
jemand vorhanden, der weiß, daß hier der Zuftand der Reinheit gewe
ift? Da fagte zu ihm ein (wörtl.: jener) Greis: hier fhnitt Ben 3atl
(um 70 n. Chr.; Str. 121) Seigbohnen (, die) Hebe (d. h. den Prieft
Die Antithejen, Töten, 126-128. a7
gehörig, heilig, rein) (waren). Da tat er (d.h. Sim’on) aud) fo; überall,
wo er (jener Ort) hart war, erklärte er ihn für rein, und überall, wo er
weich (oder: Iofe) war, bezeichnete er ihn (durch Kaltaufguß als unrein,
gl. Mt. 23,27). Es fagte jener Greis: Ben Joh’ai hat eine Gräber
fätte für rein erflärt. Er (d. h. Simon) fagte zu ihm: wenn du nicht
mit uns (d. h. hier bei uns) gewefen wäreft, und aud; wenn du mit uns
gewejen wäreft und nicht mit uns übereingeftimmt hätteft, fo hätteft du
(jet) fhön (d. h. richtig) gefagt; mun aber, wo du mit uns gewejen bift
ımd mit uns übereingeltimmt haft, fo follte man fagen: die Kuren pußen
einander, um fo mehr (jollten) die Weifenfhüler (einander nicht Derlegen-
heiten bereiten, jondern in Gegenwart anderer für einander eintreten)!
Da ridtele er jein Auge auf ihn, und er (d.h. jener reis) ftarb. — Er
ging hinaus auf die Straße, er fah den J'huda, den Profeintenjohn. Er
fügte: diefer ift noch in der Welt?! Da richtete er auf ihn fein Auge und
machte ihn zum ‚Knodenhaufen.
127. b. Babh'a msi‘"a 59b (Goldfäm. VI, 680), hier wird erzählt, wie
mm R. 'Eli’ezer ben Einrganos (um 90— 130 n. Chr.; Str. 123) bannte und
R Agibh'a ihm das mitzuteilen hatte. Dann wird gejagt:
ws ward gejhlagen die Welt ein Drittel an den Oliven und ein Drittel am
Deizen und ein Drittel an der Gerfte (als Strafe für die Uneinigteit der
Rabbinen).
6 keißt dann:
& wird überliefert:
Ein großes Wehllagen war an jenem Tage; denn an jedem Orte, auf den
R. Eliezer feine Augen richtete, entitand ein Brand.
128. b. Babh'a qamm'a 117a (Golöfchm. VI, 442ff.):
Ex Mann (wörtl.: jener Mann), der das Stroh feines Nächiten (einem Räuber)
' zeigen wollte, tam vor Rabh (geit. 247 n. Chr.; Str. 136). Er fagte zu
ihm: du darfit (es) unter feinen Umftänden zeigen. Da fagte er zu ihm:
unter allen Umftänden zeige ich (es). Es jak Rabh Kahana (um 250
n. Ehr.; Str. 138) vor Rabh. Er brad ihm das Genid (wörtl.: er riß
von ihm feine Kehle los). Da regitierte Rabh über ihn (die Stelle Jef.
51, 20): „Deine Söhne (0 Jerufalem) lagen ohnmägtig da an allen Straßen»
eden wie die Antilope im Neh“ (d. h.:) wie die Antilope, wenn fie ins
Me gefallen ift, fein Erbarmen findet, jo aud) das Dermögen der Siraeliten,
wenn es in die hand des Nidljuden (Zi) fält, findet fein Erbarmen. Da
fagte zu ihm Rabh: Kahana, bisher waren (d. h. herriähten) "die Griechen‘,
die es nicht genau nahmen mit dem Blutveroießen; und jeßt find vorhanden
(2. h. hier: herrihen) "die Perfer (d.h. das neuperfifhe Reich der Safla-
niden), die es genau nehmen mit dem Blutvergießen und jagen: Tod! Tod!
(Daker:) mache di} auf, gehe nach dem Lande Jirael (von Babnlonien) und
wimm auf did (als Strafe), daß du den Rabbi Joddanan (um 250 n. Chr.;
Str. 137) 7 Jahre nicht fragft. — Er ging (und) traf den Res Laqis (um
: ngl. Offbg. Joh. 8,6ff. - Umeinigteit, Zorn richtet die Welt zugrunde. —
1328: bier aud; eine Totenerwedung! — Der Uert ilt lehrreich für das Derhältnis
ber bab. zu den paläft. Rabbinen, auperdem für ihre Lage gegenüber der nichtjüd.
Berti die hier wohl requirieren will, — „Tod! Tod!“: marden, perl. =. Todes«
48
Die Antithefen, Töten, 128.
250 n. Chr.; Str. 138), der faß und den am Tage gehaltenen Dortrag (des
R. Jodhanan) den Meiftern (rabbanan) abfhliegend wiederholte. Er fagte
zu ihnen: wo ift Re Lagiß? Sie fagten zu ihm: wozu? Er fagte zu ihnen:
dies ift eine Stage, und dies tft eine Stage; dies ift eine Widerlegung, und
dies ift eine Widerlegung. Sie fagten (es) zu Res Lagis. — Da ging Res
Lagiß (und) fagte zu R. Jodanan: ein Löwe ift von Babel Keraufgefommen,
um den Meilter genau zu beobadıten in dem morgenlihen Lehrnortrag. —
Am folgenden Tage fegten fie ihn in die vorderfte Reihe vor R. Johanan.
€r (d.h. R. Jodhanan) fagte eine Lehre (oder: Tradition, etwas Gehörtes),
aber er fragte nicht; eine (zweite) Lehre, aber er fragte nicht. Da ließ er
ihn hinabfteigen nad} hinten 7 Reihen, bis er ihn in die legte Reihe feßte.
€s fagte R. Jochanan zu R. Sim'on ben Lagis: der Löwe, von dem du ges
fprodgen hat, ift ein Suchs geworden. Er (d.h. Kahana) fagte: es möge
(Gottes) Wille fein, daß dieje 7 Reihen der Taufc find für die 7 Jahre,
von denen mir Rabh gejproden hat. (Dann) ftand er auf auf feine Süße (und)
fagte zu ihm (d.h. zu R. Jodanan): es fange der Meifter von vorne an.
Da fagte er (d.h. Jodanan) eine Lehre, und er (d.h. Kahana) fragte. Da
ließ er ihn fi jegen in die vorderite Reihe. Er (d. h. Jochanan) fagte
eine (andere) Lehre, und er (d.h. Kahana) fragte. R. Johanan faß am!
7 Polftern (oder: Teppihen). Man 30g ein Polfter unter ihm weg. €ı
fagte eine (andere) Lehre, und er fragte ihn, bis fie alle Polfter unter ihra
weggezogen hatten, jo daß er auf der Erde ja. R. Johanan war ein alte
Mann, und feine Augenlider hingen herab. Er jagte zu ihnen: hebet mir meira:
Augen, damit ic} ihn fehe. Da hoben fie (fie) ifm mit einem filbernen Shmint
ftift. Ex fah, daß feine Lippen getrennt waren(, fo daß es ausfah, als ol
Kahana über Jodanan ladıte). Er (d.h. Johanan) meinte, er lache tatfählid
über ihn. Da fhwand fein (d.h. des Jod.) Sinn, und er (d.h. Kahana)
ftarb. — Am folgenden Tage fagte R. Johanan zu den Meiltern: ihr habt
gejehen, wie der Babnlonier gehandelt hat. Sie fagten zu ihm: das ift [a
feine Art. — Da ging er (d.h. Johanan) hin zur (Grabes-)Höhle. Er jah,
daß fie [117b] eine Schlange umringelte. Er jagte zu ihr: Schlange, Schlange,
öffne deinen Mund, daß der Rabh hineingehe zum Schüler, aber fie Öffnel,
(ihn) nit. (Dann fagte er:) daß der Genofie hineingehe zum Genoffen;.
aber fie öffnete (ihn) nicht. (Darauf fagte er:) daß der Schüler hineingehe
zum Rabh, da öffnete fie (ihn) für ihm (d. h. verließ den Eingang, vor dem
fie zufammengeringelt gelegen hatte). Da bat er um (Gottes) Erbarmer
und wedte ihn auf (wörtl.: ließ ihm aufitehen, nämlidy: von den Toten).
Er fagte zu ihm: wenn ich gewußt hätte, daß jo die Art des Meifters
(mar) ift, wäre mein Sinn nidt gelhwunden. Jeht möge der Meiiter (mar)
zu uns fommen. Er (d.h. Kahana) fagte zu ihm: wenn du Barmherzig
teit erbitten tönntelt, daß ich nicht abermals fterbe, jo würde ich gehen;
und wenn nicht, jo werde ich nicht gehen; da ja die Stunde vorüber ift, if
fie vorüber. Er (d.h. Jodanan) erwedte ihn, lie ihn auferitehen, fragte
ihn alles Zweifelhafte, was er halte, und er (d.h. Kahana) erklärte ei
(wörtl.: fie [Plur.]) ihm. Das it, was R. Jodanan fagte: euch gehör
fie (nämlih: die Tora), fagte man; ihnen (aber, d.h. den Babnloniern)
gehört fie (d.h. die Tora, tatjählic).
Die Antithejen, Cdten, 129-133. 49
129. b. B‘rathoth 57b (Goldiäm. I, 211):
5 (Dinge find) ein Sechzigftel. Solgende find es: das Seuer, der Honig und
der Sabbat und der Schlaf und der Traum. — Das Seuer (Ift) ein Sec»
3igftel mit Bezug auf (das Seuer) des gehinnom; der Honig (ift) ein
tel mit Bezug auf das Manna (und deijen Süßigteit); der Sabbat
{ift) ein Sechzigftel mit Bezug auf (bie Seligteit, d. h.) die zufünftige Welt;
der Schlaf (iit) ein Sechzigftel mit Bezug auf den Tod; der Traum (it)
ein Sedhzigitel mit Bezug auf die Prophetie.
130. B'relith rabba Par. 10, gegen Ende (Wünfhe I, S. 44):
Der König Ptolemäus fragte die Alteiten in Rom: in wieviel Tagen fdhuf
der Heilige — gepriefen fei er — feine Welt? Sie fagten zu ihm: in 6
Tagen. Er fagte zu ihnen: und von jener Stunde an wird das gehin-
nom geheizt für die Böfewichter. Wehe der Welt wegen feiner Gerichte!
131. b. R’oS hasdana 16b/17a (Goldfcm. III, 332f.):
& wird überliefert:
;De Sammatiten fagen: die 3 Klafien (von Menichen) in Bezug auf den Ger
tihttstag find folgende: die eine (die) der völlig Gerehten und eine (die)
der völlig Srevelhaften und eine (die) der Mittelmäßigen. — Die völlig
n werden aufgeichrieben und befiegelt auf der Stelle zum ewigen
Leben; bie völlig Srevelhaften werden aufgefchrieben und befiegelt auf der
Stelle zum gehinnom;
kan es ift gejagt (Dan. 12,2): „und viele von denen, die im Erdenftaub
n, werden erwacen: die einen zum ewigen Leben, die andern zur
Sähmad, zu ewigem Abfceu.”
- Die Mittelmäßigen gehen hinab zum gehinnom (fol. 17a) und heulen
und fteigen (wieder) herauf;
es ift gejagt (Sad. 13, 9): „und ih bringe den dritten Teil ins Seuer,
und ich fÄhmelze fie, wie man Silber fhmelzt, und id, läutre fie, wie man
Gold läutert. Er wird meinen Namen anrufen, und id werde ihn er-
Bören.“ Und über fie jagt Hanna (1.Sam. 2,6): „Der Ewige tötet und
macht lebendig, führt in die Unterwelt hinab und wieder herauf.“
132. b. Babh’a bathr'a 79a (Golöfhhm. VI, 1152) jagt Rabh Dimi (um
n. Chr.; Str. 145) im Namen des R. Jonathan (um 230 n. Chr.; Str. 135):
', der fidh trennt von den Worten der Tora, fällt in das gehinnom;
es ift gejagt (Prov. 21,16): „Ein Menfc, der von dem Wege der
it abirrt, wird in der Derfammlung der Schatten ruhen.“
133. PYfahim II, 7. 8:
Wer hingeht (am Dormittag des 14. Ylifan), fein Pafla(lamm) zu fhlachten,
oder feinen Sohn zu beicneiden, oder die Derlobungsmahlzeit im Kaufe
x feines Schwiegervaters zu effen,
129: Dal Me 5,22: ylanc mob mupir. — 181: : Dat. mein Rokh hakkanah
ina II, 8, S. 44). — „auf der Stelle“ ogl. £1.23,43: „heute wirlt
ame im Paradiele fein." — 132: „jeder“ mit Partizipium, Bartzpiaprug, -
8,22 „Bruder“: dgl. 3. M.19,11-18. Jefus redet zu Juden. — Ein ähnli
Wort wie das Wort Jefu II.5, 22," Aaratteriftiih von Jeju Dentart ver«
ven, fagt Billel, Abhoth I, 13: „Wer nicht lernt, it des Codes kduldig.“ — 133:
%.5,25.24. Der Sorm nad) ift die Mikhnaftelle dem Wort Jejn fehr ähnlich,
Inhalt aber zeigt bei Jejus das fittlidh-religiöfe Denten als das allem Multiken
tgeorbnete, bei den Rabbinen grade die Betonung des Hatte Jeifhten. Snelin
Serkungen. Tieue Solge 20: Stebig I.
50 Die Antithefen, Töten, 132-135.
und fid erinnert, daß er Gefäuertes im Haufe hat,
muß, wenn er umlehren und (es) fortihaffen und (dann nody redtzeitig) zu
feiner Gebotserfüllung umkehren tann, umtehren und (es) fortihaffen;
wenn aber nicht, jo muß er (es) in feinem Herzen für nichtig (d. 8. nicht
im gehörig) erlären. —
(Wer hingeht, um einen Juden) zu erretten von der Hand einer Räuber-
bande, oder aus der Hand eines Sluffes, oder aus der Hand einer Seuers-
brunft, oder aus der Hand eines Trümmerhaufens,
fo muß er (es, d.h. das Gefäuerte) in feinem Herzen für nidtig erklären.
Aber (wer hingeht), um den jelbftgewählten Sabbatitg einzunehmen, muß
fofort umtehren. —
Und desgleihen (ift zu beachten): wer aus Jerufalem herausgegangen ift
und fidy erinnert, daß er bei fid heiliges Sleifdy hat(, das man nur inner
halb Jerufalems verzehren darf. Außerhalb muß es verbrannt werden):
wenn er an Sophim vorüber ift, muß er es an Ort und Stelle verbrennen;
wenn aber nicht, jo muß er umlekren und es verbrennen angefichts der
Bira (d.h. der Burg, des Tempels) mit Holzftüden des (Altar-) Holzftoßes.
Und bis zu wieviel muß man umtehren? R. Me’ir (um 130 n. Chr.; Str. 128)
fagt: diefes und jenes (d. h. Gefäuertes und heiliges Sleiih) bei Oliven.
größe. R. Jehuda (um 200 n. Chr.; Str. 133) fagt: diefes und jenes bei
Eigröße. (Andere) Gelehrte aber jagen: Heiliges Sleifd bei Dlivengröge
und Gefäuertes bei Eigröße.
134. Jom’a VIII, 9:
Wer da fagt: ih will fündigen und mich (dann) befehren, ih will fündiger
und mic (dann) befehren, fo vergönnt man ihm nit (wörtl.: man gib
nicht Gelegenheit in feine Hand), Buhe (tube) zu tun.
(Wer da fagt:) id} will fündigen, und der Derföhnungstag jühnt (m°kapper)
(das dann), fo fühnt der Derföhnungstag nicht.
Übertretungen (‘abheroth), die zwifhen dem Menfchen und Gott (wörtl.:
dem Ort) (vorgefallen find), fühnt der Derföhnungstag. — Übertretungen,
die zwifhen dem Menfchen und feinem Genofien (chabher) (vorgefallen
find), fühnt der Derföhnungstag nicht, bis er feinen Mäciten bejänftigt
(fein Wohlgefallen hervorgebraht) hat.
135. Dereth ’eres z0t’a Kap. II:
Sei zitternd und freudig allen Torageboten gegenüber.
hat „auf dem Altar“ ftatt „vor dem Altar“, was das Wort Jeju verkhärft.
fig“: von da aus darf man dann nad; jeder Richtung 2000 Ellen gehen, Strad-Bill,
S. 285: „um feinen Sabbatlig für freiwillige Swede zu beitimmen.“ — 134: man
fieht, daß das Ethilche dem Kultikden gegenüber aud den Rabbinen nicht gl
wa. Jefu Wort ift allgemeiner, er denlt nicht an den Derjöhnungstag, jondern wohl
an private, freiwillige Opfer (gorban jachid, im Unteriäied vom Cemeinbeopfer,
gorban sibbur). düpov fann gorban, aud minchah, d.h. Speifeopfer, fein. dumaortpior
ift = mizbeach. Sejus dentt wohl an den fupfernen Brandopferaltar, den „äußeren
Altar”, (Beb. V.11i) im Dorhot bes Tempels, auf dem man bie Sählait. und Mehl,
opfer darbradite. Der „innere Altar“ ift der goldene Räudieraltar, auf dem die Blut»
Iprengungen einiger vorzüglic;er Opfer ftattfanden und das Räuceropfer geopfert
wurde. Er diente vor allem zur Darbringung des täglichen Morgen» und Abend-
Raudjopfers und des Sündopfers am Derföhnungstag. npooftpew=higrib. — Mt. 5, 23. 24
war wohl urjprünglid ein Einzeljpruh. — 135-140: „Sei“.Sprüde zu Mt. 5, 26. 26,
und zwar Jingularifce.
52 Die Antithefen, Ehe, 140-142.
Sei tlein in deinen eigenen Augen,
dich freuend an deinem Anteil,
und |chön in deiner Geringheit,
fo wird dein Anteil gefegnet fein für ewig,
das Auge gut (d.h. nicht neidiich) und die Seele gejättigt.
2. Jefus und die Ehe.
141. Mthilt’a, Par. Jethro, Abfcn. 8 (Winter-Wünihe S. 219):
„Du follft nidht ehebrehen“ (2.M. 20,14 l’o tin’aph, LXX: od noıxeögeis)
im Binblid worauf (d.h. auf weldte andere Stelle) it das gefagt? (Ant-
wort:) dem entiprehend, daß er (d. h. die Schrift) jagt (3. M. 20, 10):
„Getötet, ja getötet fol werden der Ehebreher und die Ehebrecerin.“
Die Strafe (des Ehebrudhs) hören wir (hier), die Derwarnung(, die
ebenfalls vorhanden fein muß,) hören wir nicht. Die Lehre (hierüber liegt
darin,) daß er jagt (2.M.20,14): „Du follit nicht ehebrehen.” (Bier
liegt aljo die Derwarnung vor.)
142. Siphr’a zu 3.M. 20,10 („Und ein Mann, der Ehebrud) treibt in
Bezug auf das Weib eines Mannes [jin’aph ’eth ’eseth 'is, LXX por
xeborraı yuvaixa Ävbpös), der Ehebrud; treibt in Bezug auf das Weib feines
Nädjften: [jo gilt:] getötet, ja getötet fol werden der Ehebredher und die
Ehebregerin“ [LXX: 6 norgedwv xal f} noixevonevn, hebr. hanno’zph w®-
hanno’epheth]) Iautet:
„Und ein Mann“ (das ift gejagt,) um auszufdliegen den Minderjährigen,
„der Ehebrud} treibt in Bezug auf das Weib eines Mannes“ (das fit ger
fagt,) um auszufäliegen das Weib eines Minderjährigen,
„der Ehebrud treibt in Bezug auf das Weib feines Nädften“ (das ifl ge-
fagt,) um auszufcließen das Weib der anderen (d.h. der Nidtjuden).
„getötet, ja getötet foll werden“ dur Erdroffelung. Du fagft: durch Ere
droffelung; oder aber: dur eine von allen Todesarten, die in der Tora
(erwähnt find), fagft du. (Aber:) geh und fiehe: betreffs jeder Todesart
one nähere Bezeichnung in der Tora bilt du nicht bereditigt, Nie herbei-
zuziehen, um dabei zu erjchweren, vielmehr, um dabei zu erleichtern —
Worte des R. Jostjja (um 130-160 n. Chr.; Str. 128). R. Jonathan
(um 130-160 n. Chr.; Str. 128) jagt: (die Erdroffelung ift gemeint)
nicht, weil fie leicht(e Todesart ift), vielmehr, weil fie ohne nähere Ber
zeihnung gejagt ift (d. h. wo in der Tora Iediglid von Todesitrafe die
Rede ift, ijt jedesmal Erdroffelung gemeint). — Und jede Todesart, von
der (ohne nähere Bezeichnung im Gejeß) gejagt ift, ift Tod durch Menichen-
hände. Wie verhält es fich mit der Todesart, von der gefagt ift: durch
die Hände des Himmels? (Antwort:) Es ift eine Todesart, bei der feine
(äußere) Spur ift (d. h. feine äußere Derwundung u. Ahnl.). (Solglid:)
auh die Todesart, von der gefagt ift: durch Menjchenhände, (if) eine
den Teufel und Eschatologikhes. — 141: Mt. 5,27 wird 2. IN.20, 14 wörtlid} zitiert.
> 142; Dat. b.Sanfı. 525 (Golöjäm; YIL, 2241. Ugolinus, Uhel, zu Siphra, SP. 884.
3. IM. 20,10 wird hier rein juriftiidh ausgebeutet und der ftrenge Begriff des Ehe«
udn | Juri für den Juden figiert. Außerdem wird die Strafe firiert. „Jin’aph*
gibt LXX 3.1.20, 10 mit powxebonras, „tin’aph“ 2. 1M.20,14 mit nowxeioes. ME. 5,
27.28 ee beide Male das Altioum, MI.19,9 noxäodeı
Die Antithejen, Ehe, 142-146. 53
Todesart, bei der feine (äußere) Spur ift (alfo: Erdroffelung). — Don hier
aus hat man gejagt: das Derfahren bei denen, die erdrofjelt werden(, ift
folgendes): man verfenft ihn in Mift bis an feine Kniee, und man legt
ein hartes Tud, (sudarium) in ein weides und widelt (es) um feinen
Hals. Der eine zieht zu fi hin und der andere zieht zu fi hin, bis
feine Seele herausgeht (vgl, Sanh. a.a. ®. in der Mijhna).
„Du folft nicht ehebrehen“ (d. h.:) jowohl der Mann als das Weib.
143. M‘thilt’a, Jethro (badodes), 8. Abihn. zu 2. M.20, 17 (Winter
Wänfge S. 221):
„Du jollft nicht begehren (das Weib deines Nädften, 2. IM. 20, 17 und 5. M.
5,18).” Rabbi (um 200 n. Chr.; Str. 133) fagt: eine Schrifilitelle)
(2.M. 20,17) jagt: „Du follit nit begehren“, und eine Schrift(itelle)
(6. mM. 5,18) fagt: „Du follft dich nicht gelüften Iafjen (des Haufes deines
Nädjften).“ Wie laffen fi dieje zwei Schriftftellen aufreht erhalten?
(Antwort:) fiehe, diefe (5.M. 5,18) ift eine Verwarnung für den, der
hinterliftig Hinter dem Ehebrecher einhergeht(, um ihm zum Ehebruh zu
helfen und dann des Ehebreders Haus an fid zu bringen).
144. Ebenda:
„Du follft nicht begehren“ man könnte (icrtümlicherweife) meinen: aud; wenn
er (nur) mit dem Worte begehrt. Die Lehre (darüber liegt darin, daß)
ex fagt (5.M.7, 25): „Du follft nicht begehren das Silber und das Gold
auf ihnen (d.h. den Gößenbildern), fo daß du es dir nimmft“ (daraus
folgt:) wie es dort (d.h. 5. M. 7, 25, nur fo gemeint ift: er wird fdhuldig,)
wenn er eine Tat tut, jo aud hier (d.h. 2.M.20,17: er wird nur
Khuldig,) wenn er eine Tat tut.
145. Traftat Kalla:
Jeder, der fi ein Weib mit Abfiyt (oder: begehrlid) betradytet, (ift) wie
wenn er fie begattet hätte. —
Don hier aus haben die Weijen gejagt:
jeder, der den Heinen Singer eines Weibes berührt, (ift), wie wenn er jenen
Ort (d.h. die Scham) berührt hätte; —
‚und desgleichen:
; jeder, der die Serfe eines Weibes fich betrachtet,
u
dem entitehen Kinder mit Lörperlichen Sehlern: Iahme, blinde, ftumme, taube.
146. Ebenda, furz vorher, vgl. b. Berafhoth 61a (Goldfäm. I, 227):
Wer einem Weibe Geld von feiner Hand in ihre Hand zählt, um fie fi zu
betraditen. der wird, auch wenn er ift wie Moje, unfer Meifter, der die
Tora empfing vom Berge Sinai, nicht ungeftraft bleiben vor dem Gericht
des gehinnom;
an es ift gejagt (Spr. Sal. 11,21): „Kand auf Hand, nicht wird ftraflos
bleiben der Böfe.“ ”
144: der Jurift Hat es in eriter Cinie mit der Tat zu fun. Zelus hat dem
Terikijtjen gegenüber das Moralifhe im Auge. — 145: jeder, der m. Partiz.: genau
Afelbe Sorm des Sprudhes It. 5,28. Aud; inhaltlich jteht Ir. 145 dem Wort Jefu
ie nahe, aber Jejus redet hier im befonberen nom Ehebrudi. Der Ichte Ausiprudh
a I. 145 mahrläeintih von R. Aa] bar Jolie (um 200 n. Chr, Sir. * 5.131)
56 Die Antithefen, Ehe, 153.
Weib erworben wird durd Geld, was fid; (auch) durd; einen Schluß (a minori
ad maius) ergibt: wenn [ion eine hebräijhe Magd, die durch Beimoh«
nung nicht erworben wird, erworben wird durch Geld, um wie viel mehr wird
ein (Ehe-)Weib, das durch Beiwohnung erworben wird, durch Geld erworben.
(Aud) die J*bhama (d. h. die durd Leviratsehe, Schwagerehe Erworbene,
die zur Leviratsehe verpflichtete Witwe, die zu heiraten der Bruder des
verftorbenen Mannes verpflihtet ift, wenn fie von ihrem Manne teine
Kinder hat) gibt einen Beweis, die (nur) dur Beiwohnung erworben
wird und nicht erworben wird dur Geld; (demn:) folglich follft du dic
nicht wundern betreffs des (Ehe-)Weibes, daß es, obwohl es (mie die J*-
bhama) durd Beimohnung erworben wird, nicht erworben werden follte
dur Geld(, jo daß es lich aljfo in der Art des Erworbenwerbdens von
der J'bhama gar nicht unterfhiede. Darum:) Die Lehre (darüber Tiegt
darin, daß) er jagt (5.M.24,1): „wenn ein Mann ein Weib nimmt“
. h.:) er (d. h. die Schrift) Iehrt, dag das (Ehe-)Weib erworben wird
(au) durd; Geld (läqgäch —= nehmen = taufen, b. Qidd. 4b).
„und ihr beiwohnt“ er (d. h. die Schrift) lehrt, daß das Weib erworben
wird (auch) durd; Beiwohnung, was fidy (au) durd einen Schluß ergibt:
wenn die J*bhama, die durch Geld nicht erworben wird, erworben wird
dur; Beimwohnung, um wie viel mehr wird ein (Ehe-)Weib, das dur
Geld erworben wird, (auch) dur Beiwohnung erworben.
(Aud) die hebräifhe Magd gibt einen Beweis, die (nur) dur Geld er-
worben wird, aber nicht erworben wird dur; Beiwohnung;; (denn:) folglidy
follit du dich nicht wundern betrefis des (Ehe-) Weibes, daß es, obwohl cs
erworben wird (wie die hebräifie Magd) durch Geld, nicht follte erworben
werden durd; Beimwohnung(, jo daß es fi aljo in der Art des Erworben-
werdens von der hebräifhen Magd gar nicht unteridhiede. Darum:) Die
Lehre (hierüber liegt darin, dab) er jagt (5.1.24, 1): „und er ihr beir
wohnt“ (d.h.:) er (d.h. die Schrift) Iehrt, daß das (Ehe-) Weib erworben
wird (aud) durch Beiwohnung. — Und woher (läßt fi erweilen, daß ein
Weib erworben wird) auch dur ein Schriftjtüd? (d. h. die Trauungs-
urtunde). Das ergibt ein Schluß: wenn das Geld, das nicht hinausgehen
läßt (d. h. die Scheidung nicht bewirkt), fiehe, dieles (d. h: das Geld) er-
wirbt (nämlich: das Weib — Acc. — erwirbt), follte dann nicht umfo mehr
das Schriftftüd, das (als Scheidebrief) hinausgehen läßt (d. h. die Scheidung
bewirkt), (das Weib) erwerben (als Trauungsurtunde)? (Antwort:) nein
(d. h.: diefer Schluß ift nicht richtig; denn:) wenn du (das) fagit betreffs
des Geldes, das Geheiligtes und 2. Zehnt erwirbt (nämlid, wenn man
diefe „auslöft“, d.h. dem Heiligtum, dem fie geweiht find, abkauft), (dann)
wilft du (das auch) betvefis des Schriftftüdes jagen, das (doch aber) Ge-
heiligtes und 2. Sehnt nicht erwirbt? (Man muß alfo ein anderes Schluß-
verfahren wählen zur Rechtfertigung der Urauungsurtunde:) Die Lehre
(darüber liegt darin, daß) er jagt (5.M.24, 1.2): „und er ihr einen
Scheidebrief fcreibt und (ihn) ihr in ihre Hand gibt .." 2,und fie geht
heraus aus feinem Kaufe und geht hin und gehört einem anderen Manne*
(hieraus ergibt fi:) er (d.h. die Schrift) ftellt das Sein diefes (d.h. das
dem zweiten Manne Angehören) gleich dem Eerausgehen diefes (d. h., das
fi) auf den erften Mann bezieht) (Schlugform des Hegges, d.h. es wird
Die Antithejen, Ehe, 153-155. 57
bei 2 neben einander ftehenden Derfen von dem einen auf den anderen
gefhloffen). Wie (nun) das Herausgehen von diefem (d. h. von dem erften
Mann) (erfolgt) durd Schriftftüde, fo folglid! au das Sein für diefen
.h. das dem 2. Mann Angehören) dur Schriftftüde.
154. Siphre, ebenda, Sortjegung:
(269) „und es wird gefhehen: wenn fie nit Gnade findet in feinen Augen”
(‚ da er an ihr ‘ervath dabhar fand“). Die Sammaiiten fagen: nicht
darf fidh fpeiben ein IMenfch von feinem Weibe (lo jegares ’adam "eth
'isto), es fei denn, dak er an ihr fand „'ervath dabhar“; denn es ift
gejagt (5. M. 24,1): „da er an ihr fand ‘ervath dabhar.“
Und die Hilleliten fagen: (er darf fi von ihr feiden) au wenn fie fein
Efien angebrannt hat; denn es ift gejagt (5.M. 24,1): „da er an ihr
fand ‘ervath dabhar.“ .
& fagten die Hileliten zu den Sammaiiten: wenn gejagt ift „dabhart,
warum ift (dann) gefagt „’ervah“? und wenn gefagt ift „’ervah“, warum
ift gefagt „dabhar“? Denn wenn gejagt wäre „dabhar“ und nit ge»
t wäre „'ervah“, jo hätte ich gelagt: diejenige, die hinausgeht wegen
„dabhar“ (8. h. irgend etwas), joll erlaubt fein geheiratet zu werden
(von einem anderen), aber diejenige, die herausgeht wegen „’ervah“
®. h. Blöße, Unzut, Matel), fol nicht erlaubt fein geheiratet zu werden.
Und wundere did; nicht (hierüber; denn): wenn fie verboten wäre (ge-
heiratet zu werden) wegen deilen, was ihr erlaubt it (d. h. irgend etwas),
folte fie dann nicht verboten fein wegen etwas, das ihr verboten ift (d.h.
Unzugt)? Die Lehre (darüber liegt darin, daß) er jagt: (aud) „'ervah“
„und fie geht heraus aus feinem Kaufe ujw." — Und wenn gejagt wäre
„ervah“ und nicht gejagt wäre „dabhar“, jo hätte id gejagt: wegen
„“ervah* geht fie heraus (d. h. tann fie geichieden werden), wegen „dabhar“
(aber) geht fie nicht heraus. Die Lehre (darüber liegt darin, daß) er jagt:
„dabhar“ „und fie geht heraus aus feinem Haufe“.
R. 'Agibh’a (um 130; Str. 125) fagt:
auch (wenn) er eine andere jhöner als fie erfunden hat; denn es ift gejagt
(5.M. 24, 1): „wenn fie nicht Gnade findet in feinen Augen.“
165. Siphre, ebenda, Sortjegung:
„und er ihr färeibt” („ihr“, alfo:) auf ihren Namen (lautend). Don hier
haben fie gelagt: jeder Scheidehrief (get), der nicht auf den Mamen des
154: jeghared: dies wird dem &noAöw IM1.5,31.32 entipredhen. Dgl. LXX PI. 34,1.
— Dgl. zu dieler ganzen Stelle Gitt. 9a (Goldihm. V, 687). - „'ervath dabhar“
5.M.23, 15 bedeutet es: etwas Widerlihes, eine |hammürdige Saye, womit dort die
Kein gemeint jind. — Die Schammaiiten laljen nur Anzuät (mopveia) als Ehe-
ih
mgsgrund gelten, die Hileliten gehen darin meiter. Ihre Proris eht Jefus
voraus. Dgl. aut MF.10,2-12 und Mt 19,3-12. Mt.19,3 wird aus-
Jefus die Stage nach der Ehefheidung in einer Weile geltellt, die mit
der Aufiäit der Hileliten (car& mäcav altlav) übereinftimmt. £t.16,18 fteht das Wort,
bes Jefu Meinung ausdrüdt: er ift unbedingt gegen die Eheicheidung. Vgl. aud
m. i0,11.12. An legterer Stelle tet Jejus Mann und Srau ganz gleic; (vgl. au
1.@er.7, 10), während die Rabbinen nur dem Mann das Redit der Ehelcheidung zur
iben. Mt. 5,22 mapexrös Adyov mopwelas und IM.19, 9 ui &ni mopveig find [chwerlidh
Mt. Sie widerjpredien der von Jejus behaupteten Unauflösliczteit der Ehe. — 155:
mikere Behimmungen über den Scheidebrief. Diefer muß der Srau aud; perjönlid;
ausgehändigt werden.
58 Die Antithejen, Ehe, 155.
Weibes gefhrieben ift, ift untauglig. — In welder Weife? (d.h. wie ift
das genauer zu denten?) (Antwort:) geht er (d. h. der Ehemann) vorüber
auf dem Markt (oder: der Straße) und hört die Stimme des Schreibers,
der ruft: „der Mann I. fdeidet fi (m°ghares) von feinem Weibe I. aus
dem Ort N.” und fagt: „das ift mein Name und der Name meines Weibes“,
fo it er (d. h. der Scheidebrief) untauglih, um mit ihm zu [heiden (l°gares).
— Nod mehr: fcrieb er, um fi von feinem Weibe zu fdeiden (l’gares
’eth ’iSto), und wurde andern Sinnes, traf er (dann) einen Mitbürger
Kwörtl.: Sohn feiner Stadt) (und) fagte zu ihm: mein Name ift wie fein
(hier — dein) Name, und der Name meines Weibes wie der Name feines
{= deines) Weibes, fo ift er (d. h. der Scheidebrief) untauglid, mit ihm
fi} 3u fheiden. — Noch mehr: hat er 2 Srauen, deren Mamen gleid; find,
(und) er hat gefchrieben, um fich mit ihm von der großen (d. h. älteren)
zu [&eiden, jo darf er fi mit ihm nicht von der tleinen (d.h. jüngeren)
fheiden. — Mod; mehr: fagte er zu dem Schreiber (libellarius): fereibe,
und von der, von der ich will, will ich mic; fceiden, fo it er (d.h. der
Scheidebrief) untauglic, fi mit ihm zu [deiden.
„und er [hreibt“ da habe ih nur einen mit Tinte geichriebenen (Scheider
brief). Woher (erweife ich, dat man den Sceidebrief freiben darf aud)
mit Pulver und mit Sarbe und mit Gummi und mit Shwärze (xäA-
xavdos)? Die Lehre (darüber liegt darin, daß) er jagt: „und er ihr
Ihreibt” (das gilt alfo, da nichts über das Material angegeben ift, mil
dem man fchreibt,) in jedem Salle.
„ein Schreiben” (sepher) da habe id nur „ein Schreiben“; woher (erweife
ich, daß aud geftattet ift): Schilfblätter, Nußblätter, Ölbaumblätter,
Johannisbrotbaumblätter? (Antwort:) Die Lehre (darüber liegt darin,
daß er) jagt: „und er gibt“ (alfo: das gilt) in jedem Salle. — Wenn
(das) fo (ift), warum ift dann gejagt „sepher“ ?- (Antwort:) wie „sepher*
lediglich aus Dauerhaftem befteht, jo find diejenigen (Stoffe) ausgefcloffen,
die nicht zu dem Dauerhaften gehören. R. J'huda ben B*thera (um 130;
Str. 128) jagt: wie ein „sepher“ Iediglich beiteht aus vom Erdboden Ab-
getrenntem, fo ift etwas ausgefchlojien, das am Boden haftet.
„(ein Schreiben der) Trennung“ (d. h.:) dab es (wirklich vollitändig) trennen
fol. Don hier fagft du: wer zu einem Weibe jagt: fiche, dies Ift deir
Scheidebrief (get) unter der Bedingung, daß du niemals mehr in das Hau:
deines Daters gehft; unter der Bedingung, dag du niemals mehr Weis
trintft, fo ijt das feine (volljtändige) Trennung. — (Sagt er aber:) unter
der Bedingung, daß du nicht in das Haus deines Daters gehjt von hie
an bis zu 30 Tagen; und: unter der Bedingung, daß du feinen Deir
teintjt von hier an bis auf 30 Tage, fiehe, jo ift dies eine Trennung.
Wer fid} von feinem Weibe fcheidet (m°ghares) und zu ihr fagt: du follit er
laubt fein für jeden Menfden, ausgenommen N., fo erlaubt R. ’Eli’eger
(andere) Weife aber verbieten. — Mad; dem Tode des R. Eli'ezer ginger
4 älteite hinein, um feine Worte zu widerlegen: R. Tarphon und R. Jofı
der Galiläer und R. "Ele'azar ben “Azarja und R. ‘Agibh'a. R. Tarphor
hat gejagt: ging fie und verheiratete fih mit feinem (d. h. des nad
R. ’Eliteger ihr verbotenen Mannes) Bruder und er (d. h. dieler Bruder.
Starb ohne Kinder — wie joll fie dann Jebhama werden? und ftellt fid
„und er gibt (ihn) in ihre Hand und entläßt fie aus feinem Haufe“ (das
gilt nur) bis er zu ihr fagt: das ift dein Scheidebrief. — Don hier Haben
fie gejagt: wer feiner Stau einen Scheidebrief zuwirft (Mifhna Gittin
VI, 1) und zu ihr fagt: nimm. das Schriftftüd oder, wenn fie ihn ge
funden hat, und fiehe, es ift ihr Scheidebrief, fo ift es fein (giltiger)
ae bis er zu ihr fagt: fiehe, dein Scheidebrief (Miihna, Gitt.
2).
158. Ebenda, Sortjegung:
(270) „und fie geht heraus aus feinem Haufe“ er (d. h. diefe Schriftitelle)
Iehrt, daß das Weib herausgeht, veranlagt dur den Mann (auf bös«
williges Derlafien des Mannes durd; die Srau beziehen fi aljo die Worte
nit).
„und fie geht und gehört (dann) einem anderen Manne” (d. h.:) daß fie fi
nicht verheiraten foll mit ihm in (derfelben) Wohnftätte (daher heißt es:
mit einem anderen Manne).
„ein anderer“ bereits nennt ihn die Tora (ausdrüdlih): „ein anderer”.
„und es haßt fie der Ietstere Mann“ (D. 3) die Schrift verkündet dir, daß du
fie haffen wirft (d.h. daß die Ehe mit einer Gefciedenen leicht unglüdiik
wird).
„oder wenn der Iegtere Mann ftirbt“ die Schrift verkündet dir, daß fie ihn
begraben wird (d. h. daß die Ehe mit einer Gefciedenen für ihm fogar
den Tod als Strafe zur Solge haben ann).
„dann fann ihr erfter Mann ufw. fie nicht wieder nehmen ufw." da habe ik
nur die Gejhiedene (gerusa). Woher (erweife ih, dah das aud; gilt mit '
Bezug auf) die Witwe? Die Lehre (darüber liegt darin, daß) er fagt: \
„ober wenn der leßtere Mann ftirbt.” — Wenn wir jälielid die Witwe '
einf&ließen, was (ergibt) ‘die Lehre (darüber, daß) er redet betreffs der
Gejchiedenen? (Antwort:) die Witwe ift für den Dollzug der Leviratsehe
erlaubt, die Gefciedene ift für den Dollzug der Leviratsehe verboten. —
Man fönnte (irrtümliderweije) meinen: aud wenn fie Buhlerei getrieben hat
betreffs ihres Ehemannes, nachdem fie gejhieden war, fei es ihr verboten,
zu ihm zurüdzutehren. Die Lehre (darüber liegt darin, dah) er fagt:
„und er fchrieb ihr ufw. und fie ging heraus ufw. und gehört einem
anderen Mann ufw.“ (Aljo:) derjenigen, die herausgegangen tft infolge
eines Scheidebriefes, foll verboten fein, zu ihm zurüdzutehren, und nicht
derjenigen, die Buhlerei getrieben hat betreffs ihres Ehemannes, [ol ver»
boten fein, zu ihm zurüdzutehren. “
Und woher (erweife ich) betreffs deilen, der einen Scheidebrief feiner Jbhama
gibt, daß ihr verboten ift, zu ihm zurüdzufehren? Die Lehre (darüber
liegt darin, daß) er fagt: „nicht darf ihr eriter Gatte“ (vgl. Jeb. 87b
m. Jeb. X, 1).
60 Die Antithefen, Ehe, 157-158.
158: man fieht hier, wie aud die Rabbinen gegen die Ehe mit einer Ger
Ihiebenen find. Das liegt ja aud) [on in der Grundfielle 5.M.24,1-4. So ent
hünt fi, dab, wie fo oft bei Ausfagen des Talmud, die jdeinbare Larheit der
Hileliten und des Alba in Wirtlihfeit rein juriftiih vertanden werden muß.
Sreilih at ja der rein juriftifche Standpunlt zweifellos Gefahten. Jefus macht ftets
den moralil@ereligiöfen Standpunft geltend. Zweifellos it audı, ddB-das Judentum
in allen diefen Dingen jtrenger denft als elwa das Griehentum.
Die Antithejen, Ehe, 158-159. 61
Und woher (entnehme ich einen Beweis) betreffs des Weibes, deren Mann
in ein Überfeeland ging, und man fagte zu ihr: fiehe, dein Gatte ift ger
forben, und fie verheiratete fih (leichtfinnigerweile), und danadı kam ihr
Gatte (wieder): (daß) fie herausgehen fol von diefem und diefem (d. h.
Ri von beiden fheiden laffen muß, da die unzüdtige Srau fowohl ihrem
Gatten, als dem, der mit ihr Unzucht getrieben hat, verboten ijt) und
bedarf eines Scheidebriefes von diejem und diefem? (Antwort:) Die Lehre
(darüber liegt darin, daß) er fagt: „nicht kann ihr erfter Gatte, der fie
entlafien hat, fie wieder nehmen, daß fie ihm zum Weibe fei, nachdem fie
verunreinigt worden ift.”
„der fie entlafien hat“ da habe id, nur von der Hochzeit zur Hochzeit
(Trauung, refp. Derlobung, hebr. 'erusin, ift zu unterfheiden von der
Eelihung, Hodyeit, Derheiratung, hebr. nissu’in. Die Derlobung heißt
audı qiddusin. Bei dem 1. Mann war in D. 1 ausdrüdlich von der Der-
ehelihung die Rede, ebenfo in D. 3 bei dem 2. Mann); zur Trauung von
der Trauung, von der Trauung zur Hochzeit und von der Hochzeit zur
Trauung woher (entnehme ich dafür einen Beweis)? Die Lehre (darüber
Begt darin, daß) er jagt: „nicht kann ihr erfter Gatte fie nehmen“, „nicht
tarın der erfte nehmen diejenige, die er entlaffen hat.“
®. Joje ben Kipper (um 200; Str. 131) fagt im Namen des R. 'Ele'azar
ben “Azarja: von der Trauung an ijt es geftattet, von der Hodjzeit an
verboten; denn es ift gejagt: „nachdem fie verunteinigt worden ilt“.
(Andere) Weife aber jagten: fomohl von der Trauung als von der Hochzeit
an ift es verboten. Wenn das fo (ift), warum ift (dann) gejagt: „nach.
dem fie verunreinigt worden ift"? um einzufhließen die, die im Der-
borgenen Sota (d. h. des Ehebrudis verdächtig) ift. Und desgleihen jagt
ex (d.h. die Schrift) (Jer. 3,1): „Wenn ein Mann fein Weib entläßt und
Re geht von ihm weg ufw.“ (und gehört einem anderen Manne, kann er
dann wieder zu ihr zurüdtehren? ift dann nicht dies Land entweiht? Du
aber haft mit vielen Buhlen Unzuct getrieben und follteft wiederum zu
wir zurüdtehren?”)
„denn ein Greuel ift es (Kebr.: fie) vor dem Emigen“ R. Jhuda fagt: fie
iM ein Greuel, aber die Nachtommenfcaft ift fein Greuel.
jemb nicht foift du fündigen maden das Land“ (d. h.: das ift gejagt) um
den Gerichtshof deswegen zu warnen.
159. b. Pejahim 112a/b (Golöfäm. II, 713f.). R. ‘Agibh’a gibt im
Gefängnis dem R. Sim'on ben Joch’ai folgenden Ausfprud:
Da jolft nicht toden in einem Topfe, in dem dein Genofje getodt hat.
Des ift das? Eine Geichiedene bei Lebzeiten ihres Gatten.
& fagte nämlic} der, Meifter:
En Gefhiedener, der eine Beidiedene ehelicht: (da find) 4 Gedanken im Bett.
159: trog der Hillelitiichen Theorie von der Erleihterung der Ehefcheidung ent«
doc die Rabbinen dem Sinn der Toraftelle aus 5. Moje infofern, als fie die
mit einer Gejciedenen und überhaupt die Scheidung nicht leicht nehmen, vgl.
159]. Aus lager Gefinnung ging ja die Meinung der Hilleliten mit hervor.
&h’a widerfpricht hier jeiner Nr. 154 geäußerten Meinung dem Sinne nad; nit.
Dr. 154 denft er |treng juriftiidh auf Grund des Wortlautes der Toraftelle, hier
„159 gibt er feinerfeits einen Rat. — „der Meifter" — R. Aliba.
|
64 Die Antithefen, Eid, 166-167.
lübdes) eröffnen durdy (den Hinweis auf) die Ehrerbietung gegen feinen
Dater und feine Mutter.
(Andere) Weije aber verbieten (das)
Und es ftimmen die Weifen mit R. 'Eli'ezer überein betrefis einer Sache, die
(fi} bezieht auf das Verhältnis) zwifhen dem Betreffenden (wörtl.: ihm)
und feinem Dater und feiner Mutter, daß man ihm (in diefem Salle den
Weg zur Reue und Auflöjung) eröffnen darf durch (dem Hinweis auf) die
Ehrfurcht gegen feinen Dater und feine Mutter.
167. Philo, Über die Einzelgefeße II, 224 f.:
Die Eltern nehmen eine Mittelftellung ein zwifhen göttlier und menfd-
licher Art
Gelübde in der Weife tun, daß man ein Gut, en Tier oder einen Ieblojen Gegen
ftand, für den Altar oder zur Inftandhaltung des Tempels weihte. Das find die for
genannten Weihegelöbniffe (nidre högdes), wobei man nod} durd, die dabei
brauchte Sormel zum Ausdrud bringen tonnte, ob man die Weihe als pflihtmäbig
ober, als freiwillig betradjtet willen wollte. In Iepterem Salle war man, falls das
gelobte Tier oder der gelobte Gegenftand Schaden nahm, ehe der Tempel in den
Befig desfelben gelangte, niit zur Stellung eines Erfages verpflichtet. Don diefen
„Weihegelöbniffen find die „Derbotgelöbniffe” (nidre ’issär) zu unterkeiden,
durd die die Mugniegung eines Gegenftandes einem Menkhen verboten wird, mag
nun jemand durd ein folhes Gelübde den Genuß feines Eigentums fid felbk
ober einem anderen entziehen oder er jidh jelber den Genuß eines fremden Eigen
tums verfagen. Säle diejer Art Tonnte es in jehr mannigfaltiger, tief in das täg:
lite Leben einfhneidender Weije geben. So tonnte man geloben, mit jemandem
tein Wort wieder zu |preihen, fid} des Sählafes eine Zeitlang zu enihalten oder des
Eliens und Teintens, des Betretens eines Haufes, beftimmter Speifen ufw. Man war '
aber nicht berehtigt, fi durd} ein Gelübde einer in der Tora (d. h. dem Gejeh) vor«"
gelriebenen Pfliät zu entziehen. Schwierig wurde aber die Sadje leiht badurd,
daß der Grundfaß galt, Gelübde nur dann aufzulöfen, wenn der Gelobende fein Ger
Tübde ernitlid und wirtlid, bereute. IMan wollte dadurd zum Ernft im Handhaben
der Gelübde erziehen, was man au) dadurd erreichen wollte, dafı es verboten war,
fid} die Gelübde felbit aufzulöfen. Mur Gelchrie dürfen Gelübde Iöjen oder der Eher
mann der Ehefrau gegenüber, der Dater der Toter gegenüber. Aber die Sadıe
hatte eine Kehrfeite: wenn nun der Betreffende das Gelübde nicht bereute, fo mußte
es beitehen bleiben. Mur allzu Ieicht Tonnte da das Interejle des Tempels, des
Altars, der juriftikäien Dentweile zu den einfadhen Geboten der Moral in Spannung
geraten. Dem Auflöjen des Geläbdes mußte das „Eröffnen“, d. H. das Eröffnen
des Weges zur Reue, vorausgehen. Dieles „Eröffnen“ Tonnte geihehen durd; den
Hinweis auf die den Eltern fAuldige Ehrfuräit, durch den Hinweis auf Umflände, die
ai mad Abteilung der Geidbber eingetreten moren, burdz den Hinmels auf folgende
Gefegesitellen: „bu follft dich nicht rädten* (3.10.19, 18), „du folft nicht nadıtragen®
ebenda) — man fieht, wie eng Mt.5,33—37 mit 5,38ff. zulammengängt! — „du
olljt deinen Bruder nicht in deinem Herzen halfen" (3. IM. 19,17; vol. ML.5, 45fj.0
„du follt deinen Mädjien lieben wie dic jelbft“ (3.1. 19,18), „dein Bruder
neben dir zu Ieben haben“ (3. IM.25,36), und durd andere moraliihie Hinmeile.
Wenn man aljo jemandem, der ein Gelübde getan hat, jagt: „Würdeit du das Ger
1Abde getan haben, wenn du gemußt hättelt, daß du damit das Toragebot der
Nächitenliebe übertrittft"? und er darauf erflärt: „Hätte id} gemußt, dab dem fo iR,
fo hätte ic} das Gelübde nidht getan", [o darf man ihm, falls man von jeiner aufe
tichtigen Reue überzeugt ilt, das Geldbde auflöfen. Don hier aus verfieht man
Tr. 166. Jelus hat .7,0f. offenbar Dielen Sal im Auge, genauer den Sal, we
der Beiteffende nidyt bereut und Moral gegen juriftikhes Recht Iteht. - 167 u. 168:
Belege dafür, dab das Judentum Die Eliernliebe [ehe hod) Het. Cs fing fih aber
{eiit in feiner jurikülhen Dentweife. Dielen Mnoten zerhaut Jelus Mt.7,9M. — Ein
Bemußtfein von der Schwierigleit der Gelübde war in Jeju Seit vorhanden. Heb.I,1
werden „Gelübde der Sreoler“ und „Gelübde der „Srommen“ unterkhieden. Unter
Die Antithefen, Eid, 168-170. 65
i (234) Es verdienen diejenigen Tadel, Anklage und fÄwerite Beitrafung, die
in ihnen nicht die Älteren ehren, ihnen als Lehrern feine Anhänglichteit
zeigen, als Wohltätern nicht Gleiches zu vergelten juhen, als Dorgejeßten
den Gehorfam, als Herren die Ehrerbietung verweigern. Daher heißt es:
ehre nädjft Gott Dater und Mutter.
168. Jojeptus, contra Apionem II, 27:
Die Derpflictung, den Eltern mit Ehrfurcht zu begegnen, ftellt das Gefek
unmittelbar hinter die Pflichten gegen Gott.
169. N“%arim I, 3f.:
Denn jemand fagt:) wie das Lamm, wie die Schuppen, wie die Hölzer,
wie die Seueropfer, wie der Altar, wie der Tempel (hekhäl), wie Jeru«
Ken (oder) wenn er gelobt bei einem von den Werkzeugen des Altars(,
fo gilt):
obwohl er (das Wort) „Opfer“ (gorbän) nicht erwähnt hat, fiehe, jo hat
er (dod) bei dem Opfer gelobt.
R J'guda (um 200) fagt: wenn jemand fagt: [wie] Jerufalem, fo hat er
nichts gejagt.
‘Der da fagt: ein Ganzopfer, Speisopfer, Sündopfer, Dantopfer, Sriedens«
opfer (fei), was ih von dem Deinigen (etwa) eilen follte, (fo ift es ihm)
verboten. R. J'huda erlaubt (es).
(Wenn jemand fagt:) das Opfer, wie Opfer, Opfer (fei), was id} von dem
Deinigen (etwa) efjen follte, (fo ijt es ihm) verboten. — (Sagt er:) zum
Opfer (fei dein Brot), ik} werde (daher) von dem Deinigen nicht eflen, fo
erflärt R. Meir (es) für verboten.
170. Tof. N*darim I, 2. 3 (Sudermandel S. 276):
aR. Jrhuda jagt: wer da jagt „Jerufalem“, hat nichts gejagt, es fel denn,
daß er beabfictigte, Iediglih das Opfer felbft zu geloben.
Sagt jemand:) Jerufalem, für Jerufalem, wie Jerufalem; Tempel, für
den Tempel, wie der Tempel; Altar, für den Altar, wie der Altar; die
Sen Bebbinen (not Ted. T7b) galt nadı 5.11 25,23 („mean du es unterläßt, ein Ge-
ühde zu tun, |o begeht du eine Sünde“) der Sa, "dab es beifer fei, nichts zu ges
Iben als etwas FH geloben. Aus der Ängitlihteit im Gelübdemejen iit aug das
ol midre“ am Anfang des großen Derjöhnungstages entitanden (vgl. mein Dolls
„Das Judentum von Jefus bis zur Gegenwart“, 1916, 3. C. B. Mohr). — 169ff.
ghasmun 32 den Geiäbte- und Sämurformeln über. Su ik. 5, 35-37 It nor allem
23,16 22 hinzuzunehmen. In der Geläbdeformel tonnte man für gorban aud
We lliebenform gonam gebrauden. Man tonnte aud; geloben, ohne das Wort gorban
ober gonam ausdrädiid auszulpredien, etwa jo, daß man die Art des beiteffenden
wur genauer bezeiänete oder andentele; zu ergänzen find alfo obige Sormeln |o:
das Lamm [ol fein, wovon du etwa von mic Kugniehung Zaben nnteft.” —
19: „Lamm: das beitimmte, als Opfer vorgekhriebene Lamm; „Schuppen“: die zur
der Opfertiere oder des Holzes dienten; „Hölzer: die auf dem Altar
t Tagen zum Derbrennen der Opfer; „Seueropfer*: 3. IM. 21, 6 oder: die
Seuer, d.h. das, was von den Slammen des Altars verzehrt wird; „Altar“: d.h.
Wie die Opfer, die auf dem Altar verbrannt werden; „Tempel“: wie die Opfer, deren
Biat im Inneren des Heiligtums auf den Altar gejprengt wurde (3. I. 4, 1ff. 17, 14ff.);
lem“: wie die Opfer, die in Jerujalem dargebraht oder gegeflen werden;
ıge des Altars“: Pfannen, Shaufeln uw. 2.1. 27,3. — „jo hat er nichts
#: To 'amar kelum, d.h. das Geläbde ift ungiltig. Dgl. Mt. 23, 16. 18. —
2: man fann nur eiwas geloben, dem man die Weihe geben fann. Jerufalem
Serkungen Time Solge 20: Stebig I. 5
x bi
68 Die Antithefen, Eid, 176-178.
mwelgen Nußen (bisher) von meiner Kıhubba gehabt. Da fagte Rabh
Hun’a: Rabh ftimmt zu bei einer Auffpringenden (Goldfäm.: wenn fie in
ihrer Aufregung [hwört, ohne dazu aufgefordert worden zu fein, und jo
fer ift, daß fie noch nichts erhalten hat).
177. Qoheleth rabba zu Kap. I, 8; Wünfde I, S. 14:
3 Eine andere Erllärung: „Alle Dinge ermüden“ (Koh. 1, 8). Keßerifhe
Reden (dibhre hamminüth) ermüden den Menfcen.
Ein Ereignis betreffend R. "Eli'eger (120; Str. 123), der wegen Keferei er-
griffen war. Es nahm ihn der Hegemon (fyenüv, vgl. 3. B. Mt. 27, 2),
und bradıte ihn hinauf auf das (römifhe) Tribunal (Bye), um ihn zu
richten. Er fagte zu ihm: Rabbi, ein großer Menfk wie du befdäftigt
fid} mit diefen nichtigen Dingen? Er fagte zu ihm: ein Suverläffiger ift -
für mid; der Richter. Und er (d. h. der Hegemon) meinte, daß er (es)
gelagt habe um jeinetwillen (d. h. des Hegemons). Er aber hatte es nur
gejagt im Hinblid auf den Himmel (d.h. Gott). Er fagte zu ihm: nad
dem du mic für zuverläffig für dic gehalten haft, fo meine aud) ih (das
von dir) und fage: ift es möglich, daß diefe Derfammlungen irren in diefen
nichtigen Dingen? (d.h. fie werden wohl nicht irren). Entlaffen (dimos =
dimissus), frei bift du.
Nadıdem R. ’Elifeger fi} von dem Tribunal entfernt Hatte, grämte er fic,
weil er ergriffen war auf Grund von Keßerei(verdadht) (‘al dibhre minuth).
€s gingen hinein feine Jünger zu ihm, um ihn zu tröften, aber er nahm
(es) niit an. Da ging R. ‘Agibh’a zu ihm hinein. Er fagte zu ihm:
Rabbi, vielleiht hat einer von den Minim (d. h. Kekern) vor dir etwas
gefagt, und es war angenehm vor dir. Er fagte zu ihm: ja (hen), (beim)
Himmel (hasjamaim), du haft mid erinnert. Einmal ging ih hinauf in
der Straße von Sepphoris (in Galiläc), und es am zu mir ein Menfc,
und Ja’agobh, Mann aus K'phar S’hanja (aud Kphar Sama, Kephar
Sitnin), (war) fein Yame, und er fagte zu mir ein Wort (hier Senfur-
Tüde in den jpäteren Terten. Tof.: + der Keßerei im Namen des Jeu‘a
ben Pantiri) und es gefiel mir das Wort, und jenes war das .
Wort ufw. ($ortf. fiehe bei Strad, a. a.
178. b. Hazir 66a/b (Goldfcm. V, 1597.)
€s hat gejagt Rabh (geft. 247; Str. 136) zu feinem Sohne Chijja: nimm
fpnell (den Becher, über dem man den IDeinfegensfpruc fprict, wenn
S. 25°)
nad} der Sabbatmahlzeit nod; Wein aufgetragen wird, vgl. aud; Ber. 53b, '
Golöfhm. F, S.192) und fprich den Segensfpruh. — Und ebenfo hat Rabh
Hun’a (geft. 297; Str. 139) zu feinem Sohn Rabba gejagt: nimm fdpnell
und fpric den Segensiprud.
Das will (dody) jagen, daß der, der den Segensfpruc fpricht, der Bedeutungs-
vollere ift (als der, der darauf mit „Amen“ antwortet).
Aber es ift doch überliefert:
Rabbi Jofe (ben Chalaphta, um 150; Str. 129) fagt: Größer ift der, der
mit „Amen“ antwortet, als der, der den Segensiprud jpricht.
177: dgl. Tof. Chullin 2, 24; Strad, Jefus, die Häretiter und die Chriften,
1910, S.23*. — Hier jieht nicht „badamaim“, fondern nur „Eimmel! Auch, hier
haben Dir eine fämurartige Ausdtudsmeile des täglihen Lebens, niät den gerät
en Eid.
Die Antithejen, Ei, 178-- 180. 69
Und es fagte zu ihm R. Nhor’ai (150; Sir. 131):
(beim) Himmel (has5amaim), fo ift es; wile(, daß das fo ift); denn
fiehe, die Troßtnedite reizen fi) zum Kampf, und die Helden fiegen.
; Da ift (aber) eine tannaitifhe Überlieferung -(nod; vorhanden); denn es ift
überliefert:
fowohl der, der den Segensjpruc Ipriht, als der, der mit „Amen“ ant-
wortet, (ift) in dem Wortlaut (der Stelle Neh. 9, 5 gemeint; Rajdi ver«
weift auf Pf. 34,4), nur daß man (d.h. Gott) zuerit Eile hat mit dem,
der den Segensipruc [priht(, um ihm feinen Lohn zu geben).
179. b. Taanith 18a (Goldfhm. III, S. 467):
denn es ilt überliefert:
Am 28. (Adar) fam eine gule Botihaft zu den Juden, daß fie nicht fi der
(Gefeg-) Lehre zu entziehen brauchten;
denn einmal ordnete die böfe Regierung Religionsverfolgung an über Iirael,
daß fie fi} nicht mit der Tora (d. h. dem Gefeg) beicäftigen follten, und
daß fie ihre Söhne nicht befchneiden follten, und daß fie die Sabbate ent»
weihen follten. Was tat J'huda ben Sammu'a und feine Genoffen? Sie
gingen und holten Rat von einer Matrone (hebr. matronith), bei der man
alle Dornehmen (Großen) Roms antraf. Sie fagte zu ihnen: mat euch
auf und lärmt in der Macht. Sie gingen und lärmten in der Nadıt. Sie
fagten: „© Himmel (i Samaim), find wir nit Brüder? find wir nidht
Söhne eines Daters? find wir nicht Söhne einer Mutter? inwiefern
unterjdeiden wir uns von jegliher Nation und Sprache, daß ihr über uns
böfe Enticeide verhängt?“ Und fie (d. h. die Römer) erklärten fie für
nichtig. Und jenen Tag madten fie (d. h. die Juden) zum Sefttag.
180. Erodus rabba Par. 42, zu 2.M.32, 7.8; Wünjhe S. 299:
Eine andere Erklärung: „Sie (d. b. das Dolt Ifrael) find fcnell abgewicen”
(oon dem Wege, den ic} ihnen befohlen habe, fie haben ih} ein gegoflenes
Kalb gemadit”
R. Jona (350; Str. 146) im Namen des R. Semu’el bar Nadıman (300;
Str. 140) hat gejagt:
Jeder Prophet, der auftrat, hat die Weisfagung feines Genoffen gejagt. Und
warum jagte er das Wort feines Genoffen? um feine Meisfagung zu ber
weifen (oder: zu erläutern).
Und R. J'hodu‘a ben Levi (230; Str. 136) hat gejagt: zu feiner (eigenen)
Weisfagung ift er verpflictet(, nicht zu der feines Genoffen), ausgenonmen
Mofe, der alle Worte der Propheten gejagt hat und fein eigenes, und
Be der weisjagte, war nad Art der Weisjagung des Mofe. Und alle
(göttlichen) Ausiprüde jagt er (d. d. Mofe), ausgenommen zwei, die der
Heilige — gepriefen fei er — Ifrael fagte aus feinem (eigenen) Munde:
3” (bin der Ewige, dein Bott“ 2.M. 20,2) und „nicht follen dir fein“
(andere Götter neben mir“ 2.M.20,3). Es hat gejagt der Heilige —
gepriejen fei er —: mußtet ihr nur eben fündigen gegen das, was id
fein) ud „geboten ‚habe?
178: „Eroßfmehter: hebt. gallar, griech, yaıdpıs, Int. galcarius. Dalman:
Untacht, Leon: Knappe. Die len, die Bedeutungspolleren fommen Kinterher.
: dgl. Badher, Ag. p. U. II, S. 277. Offenbar hat die Demonftration ger
en |
70 Die Antithefen, Eid, 180-182.
€s hat gefagt R. Sim‘on (300; Str. 141) im Namen des R. Jhodu‘a ben
Levi (230; Str. 136):
Ein Gleihnis.
(Die Sage gleicht) einem Könige, der fi} eine Matrone (matrona) antraute
mit 2 Perlen von Hand zu Hand (diefe übergab er ihr perfönlich) und
ihr wiederum noch 8 fandte dur feinen Abgefandten. Als fie (nun)
fherzte mit ihrem Liebhaber, verlor fie die 2 Perlen, die der König ihr
gegeben hatte. Als der König erfuhr, daß fie fie verloren halte, vertrieb
er fie aus feinem Haufe. Da tam ihr Brautführer ($oßbin) zu ihm, um
den König zu befänftigen. Er fagte: mein Herr König, warn findeit du
eine jo Rühmenswerte und Lieblihe wie fie? Da fagte der König:
+ Bimmel! (i Samaim) 2 Perlen habe ih ihr von Hand zu Hand ge
geben und habe ihr dur di 8 gefandt; hätte fie nicht (lieber) die von
dir (überbrachten) verlieren follen oder 3 oder gar fie alle? Dielmehr (fo
ift es:) fo veradhtete fie mic, daß fie (grade) jene 2 Perlen, die ich ihr
von Hand zu Hand gegeben habe, verloren hat!
Das ift das, was der Heilige — gepriefen jei er — zu Jeremia jagt (Jer. 2, 13):
„Denn 2 böfe Taten hat mein Dolf getan.“
Und 2 böfe Taten haben fie demnad; getan? und es find dod; mehr als 22! '
(vgl. Ta‘anith 5b, Golöfhm. I, S. 416) und was bedeutet das: „denn -
2 böfe Taten hat mein Dolt getan“? (Antwort:) „Ih“ (bin der Ewige,
dein Gott, 2.M. 20,2) und „nicht follen dir fein“ (andere Götter 2. M.
20,3). Das ift(, was 2.M.32, 8 gelagt ift): „Sie find fcnell abgemwichen
von dem Wege, den ich ihmen befohlen habe, fie haben fid ein gegofjenes
Kalb gemadt.“
181. b. Brathoth 558, Goldfhm. I, 197:
Und es fagte R. Jishag (300; Str. 140):
3 Dinge bringen die Derihuldungen des Menden in Erinnerung. Solgende
find es: eine fi} neigende Wand (Bader: eine dem Einfturz nahe Mauer,
d.h. eine drohende Gefahr) und zuverfichtlihes Karren auf die Erfüllung
des Gebetes und, wenn man das Gericht über feinen Nädjften dem Himmel
anheimftellt (Bader: zuverfihtlihes Anheimftellen des eignen, durch einen
anderen gefräntten Rechtes an die göttliche Gereditigteit).
182. Sanhedrin I, 2, Golöfähm. VII, S. 94:
Wenn jemand feinem Nädjten (eigentlich) zu einem Schwur verpflichtet it,
und er (d.h. der, der den Eid verlangen fann,) jagt zu ihm: gelobe mir
beim (b°, gr. &v) Leben deines Hauptes, fo jagt R. Meir (130 n. Ehr.):
er (d.h. der, der gelobt,) fann davon zurüdtreten; (andere) Gelehrte (aber)
r fann nicht davon zurüdtreten.
„Perlen“: gedadit ilt dabei an Gottes Ausjprüde, val. It. 7,6. — „Braut:
führer“: lal. paranymphus. Er hat für alle die Hochzeit betreffenden gelegen
heiten zu forgen. — 181: Sahlenfprud. — Dgl. Bader, Ag. d. pal. Am. II, 1896,
S. 213f. — 181 gibt lediglid „Himmel — Gott. — 182: aud} hier ift deutlich der
geriäitliche Schwur und eine eibesftattliche Derficherung unterfäjieden. DgL. Gitt.1V,3,
wo der Witwe geftattet wird, |tatt ben Wailen, von deren Bejik jie Sahlung ver«
langt, zu [hwören, ihnen ein Gelübde zu leiften, eine eidesitattliche Derfiherung. —
Sämtlije Beipiele in IM. 5, 34-36 Iaflen den gerichtlichen S—hmur außer Betradit,
zumal diefer (vgl. Yir. 173) bei Gott felbjt geleiftet wurde.
k
72 Die Antithefen, Eid, 186.
186. Sit hassirim rabba Par. I, 3 zu Kap. I, 8:
3. „Geh hinaus, wandle in den Sußjpuren (b*igq°bhe) der Herde.”
R. "Eliieger und R. Agibh’a und die Meifter (mnemotehniihe Angabe zum
Solgenden):
R. 'Eliieger (ben Eyrganos, 100; Str. 123) fagt: von dem Kuchen, den die
Iraeliten mit ihrer Hand aus Ägnpten wegnahmen, von dem fie aßen
31 Tage — und es hat Rab Schela (230; Str. 100) gejagt: 62 Mahl«
zeiten — erfährft du, daß Ifrael fie (d. H. die Mahlzeiten) och von
diefem Kuchen. Was werde ih ihnen (nun aber) tun am Ende, bägebh
(1.M. 3, 15, d.h. in der meffianiihen Seit)? Das ilt das, was gefdhrieben
fteht (Pf. 72, 16): „Es wird Überflug von Korn im Lande fein.”
R. 'Agibh’a (130 n. Chr.) fagt: von dem, da ich fie umgeben habe mit den
Wolfen der Herrlidteit — fiehe, das ift das, was die Schrift fagt (2. M.
13, 21.22): „Und der Ewige ging vor ihnen her am Tage ..., nicht wid
die Woltenfäule am Tage“ — erfährft du, was ich ihnen tun werde am
Ende, b*’agebh (d.h. in der mejfianifcen Zeit): das ift das, was gefchrieben
fteht (Jef. 4, 6): „Und eine Hütte wird fein zum Schatten am Tage.“
Und die Meifter (anonyme Gelehrte) fagen: von dem aus, was id; ihnen zu
ejlen gab in der Wülte, das füßer war als Honig und Milk (d. h. das
Manna), erfährit du, was ich ihnen tun werde am Ende, b*agebh: denn
es ift gejagt (Joel 4,18): „Und es wird gefhehen: an jenem Tage werden
die Berge von Moft triefen.”
Eine andere Erllärung: „Geh hinaus in den Sußfpuren der Herde.“ Er
(d.h. Gott) fagte zu ihm (d.h. zu Mofe): fhlieklich muß die ganze Herde
(d.h. alle Ijraeliten) ausziehen (aus Ägnpten), du aber wirft zulegt heraus«
gehen. Und nicht (etwa it damit gejagt), daf Mofe fid träge zeigte,
vielmehr, daß die Iiraeliten beicäftigt waren mit der Beute, Mofe aber
beihäftigt war mit einer verdienitlihen Tat, Jofeph betreffend: fiehe, das
ift das, was die Schrift jagt (2.M. 13,19): „Und es nahm Mofes die
Gebeine Jofephs mit fih“ (vgl. Meth. h’allach, Einf., Winter-Wünfce,
1909, S. 76 u. 353, b. Sota, Golöfäm. V, 215).
Eine andere Erllärung: „Geh hinaus in den Sußfpuren der Herde.“ Er
(8. 8. Gott) fagte zu ihm (gu Mofe): das ganze Gefäleht wird fclieklid
ausfterben(, ohne nad Paläftina zu tommen,) und du wirft fein wie fie
(d.h. aud) nicht, hineintommen). Woher wurde ihm diefe Offenbarung?
(Antwort:) R. Stmu’el bar Nadiman (250; Str. 140) hat gefagt: vom
Dornftraud; denn es hat gefagt R. Stmu’el bar Nadman:
Die ganzen 7 Tage des Dornftrauchs fucte der Heilige — gepriefen fei er —
Moje zu überreden, daß er in feiner Sendung nad Ägnpten gehen jolle;
denn es ift gefagt (2. M.4, 10): „Und es jprad} Mofe zu dem Ewigen:
mit Derlaub, Ewiger, id bin fein Mann von Worten, fowohl feit geftern,
als feit vorgeftern, als aud,, feit du redet” (2.M.4, 10): fiehe, (das find)
6 Tage und der Tag, an dem er dajtand, fiehe (das find) 7 Lage
(geftern fowohl 3, vorgeftern 4, als aud 5, feit 6
du redeft = 7, vgl. Er. r. zu 2.M.4,10. Die einzelnen Worte find auf
186: 31 Tage: Er.r.Par. 3 zu 2.1.3, 11 find es 30 Tage, ebenfo b. Qidd.38n
(Golöfäm. V, 825). Exit nad} diejen 30 Tagen begann das Manna wieder zu fallen.
Die Antithefen, Eid, 186-- 187. 73
Mofes’ Einwände und Gottes Zureden während der 7 Tage gedeutet).
Aber zum Scluffe jagte er zu dem Heiligen — gepriefen feier —: „Sende
dody, durch wen du fenden magjt” (2.1.4, 13). Da fagte zu ihm der
Beilige — gepriefen fei er —: (bei) dein(em) Leben, daß ich es dir
widle in deinen Rodzipfel (d.h. das werde ih dir nadıtragen, dir heim
zahlen, du fommft nicht davon los) (vgl. Hofea 4, 19).
Und wann beftrafte ihn der Heilige — gepriefen fei er —?
R. B'refhja (400 n. Chr.) und R. Chelbo und R. Leni (Gedächtnisftüge):
Der eine hat gejagt: die ganzen 7 Tage des Eingeweihtwerdens (des Aharon)
für fein Amt diente er (d.h. Moje) in dem Hoheprieftertum, in der Meinung,
daß es ihm gehöre, und fäließlich ift ihm gejagt worden: es gehört dir
nit, es gehört Aharon, deinem Bruder; denn es ift gefagt (3. M. 9, 1):
„Und es geihah am 8. Tage, da rief Mofe den Aharon herbei“ (ufm.).
R. Chelbo (330; Str. 144) hat gejagt: die ganzen 7 Tage des ’Adar (Moje
fol am 7. Adar geboren und geftorben fein) befänftigte Mofe (Gott) und
flehte vor dem Heiligen — gepriefen fei er —, daß er hineingehen dürfe
in das Land. Aber am Schluß fagte er (d. h. Gott) zu ihm (5. IM. 3,27):
„Denn du wirft diefen Jordan nicht überfhreiten.“
„Und weide deine Sidhen“ (Hohesl.1,8). Er (d.h. Gott) fagte zu ihm
(d. 9. zu Mofe): die Sidfein tommen hinein, die Böde (d.h. du, die Großen,
die Alten) tommen nicht hinein (ogl. B'rathott 638).
„bei ben Zelten der Hirten“ (1,8) (ro‘im, im folgenden gelefen ra’
Böfewigter). Er (d.h. Gott) jagte zu ihm (d.h. Mofe): der Heilige —
gepriefen fei er — fagt zu dir: wie lange willft du bei meinem Dolte
bleiben und fie weiden „bei den Selten der Böfewichter“ (nämlic:) bei
den Dornen, d.h. bei dem Lande der Bölen und Karten, die darin find —
Sion und ®g (d.h. Mofe fommt nicht nad; Paläflina Hinein).
187. Sir hassirim rabba Kap. I, 7 (Wünfhe II, S. 36):
2. R. B'reihja (350; Str. 146) deutete fie (d. h. die Bibelftelle Hohesl. 1,7:
„Dertünde mir, den meine Seele liebt, wo du weidelt, wo du lagern läßt
am Mittag; denn warum foll id, fein wie eine fih Einhüllende [?] für
die Herden deiner Benofjen? — ®Wenn du es nit weißt, Schönfte unter
den Srauen, jo gehe hinaus in den Sußfpuren der Herde“ ufw.) dur
folgende Schrififtelle (4. M. 27, 16): „Es beftelle der Ewige, der Gott der
Geifter” (für alles Sleifch, einen Mann über die Gemeinde, !7der heraus-
gehe vor ihren und hineingehe vor ihnen, und der fie herausführe und
der fie hineinführe, daß nicht jei die Gemeinde des Ewigen wie die Schafe,
die feinen Hirten haben“) (vgl. Mt. 9, 36; IME. 6, 34).
„Es beitelle der Ewige“ (d.h.:) Er (nämlich: Mofe) fagte vor ihm (d.h. vor
Gott): Herr der Welt, da du mich aus ber Welt fortnehmen willit, jo laß
mid, wiffen, wer und wer von den Hirten (es fein wird), den du beftellit
über deine Kinder.
Wo (ift nun) die (ausführliche) Darlegung der Sahe? (Antwort:) folgender-
76 Die Antithefen, Eid, 192-194.
192. b. Babh'a bathr'a 11a (Goldihm. VI, 960f.):
€s ift überliefert worden:
Man fagte über Benjamin, den Gerechten, der gejegt war (zur Aufficht) über
den Almojenforb: einftmals fam eine Srau vor ihn in den Jahren der
Dürre. Sie fagte zu ihm: Rabbi, gib mir Nahrung. Da fagte er zu ihr:
(Beim Tempel-)Dienft (hä’abhoda)! (id jhwöre,) daß in dem Almofen«
torb nichts vorhanden ift. Da jagte fie zu ihm: Rabbi, wenn du mir
feine Nahrung gibft, fiche, fo fterben eine Srau und ihre 7 Kinder. Da
ftand er auf und gab ihr Nahrung von dem, was ihm gehörte. Mad
Tagen ward er frank und war dem Tode nahe. Da fagten die Dienft-
engel vor dem Heiligen — gepriefen fei er —: Herr der Welt! Du halt
gejagt: jeder, der eine Seele aus Ifrael (am Leben) erhält, (ift) wie wenn
er die ganze Welt erhält, und Benjamin, der Gerechte, der am Leben er-
halten hat eine $rau und ihre 7 Kinder, follte in diefen wenigen Jahren
fterben? Sofort zerriffen fie (= man = Gott) ihm fein Detret. — Es
wird überliefert: fie (= man = Gott) fügten ihm 22 Jahre zu feinen
Jahren hinzu.
193. b. Ta’anith 24a (Golöfäm. II, 496f.):
Wenn die Einfammler der Almojen (gabba’e y°daqa) den ’Ele'azar iS Birath
fahen, veritedten fie fi vor ihm; denn alles, was er bei fi hatte, gab
er ihnen. Eines Tages ging er auf den Markt, um für feine Tochter eine
Brautausftattung 3u faufen. Da fahen ihn die Einfammler der Almofen
(und) verftedten fi vor ihm. Da ging er und lief hinter ihnen her. Er
fagte zu ihnen: ich bejhwöre eud: womit beihäftigt ihr euh? Da fagten
fie zu ihm: mit einem Waifentnaben und einem Waifenmädden (d. h. mit
deren Derjorgung). Da jagte er zu ihnen: (beim Tempel-)Dienft
(ha‘abhoda)! (idy jhwöre,) daß fie meiner Tochter vorgehen. Da nahm
(brachte) er alles, was er bei id} hatte, und gab (es) ihnen. ds blieb
ihm (nur) ein 3uz. Er kaufte für ihn Weizen und ging und legte ihn in
die Getreidefammer. Da kam feine Srau. Sie fagte zu ihrer Tochter:
was hat dein Dater gebraht? Sie fagte zu ihr: alles, was er gebracht
hat, hat er in die Getreidefammer gelegt. Sie fam, um die Tür der Ger
treidefammer zu öffnen. Da fah fie, daß die Getreidefammer voll war
von Weizen und er hervorfam in dem Loc der unteren Türfhwelle und
es fonnte die Tür nicht geöffnet werden vor dem Weizen. Da ging feine
Tochter zum Lehrhaufe. Sie fagte zu ihm: fomm und fiehe, was dir dein
Sreund (wörtl.: der did; Liebende) getan hat. Er fagte zu ihr: (beim
Tempel-)Dienit! fiehe, er (der Weizen) fol für dic; Geweihtes fein, und
du haft daran nur foviel (Anteil) wie einer von den Armen Ifraels.
194. Mtkilt'a, Par. b'allad}, Eingang, zu 2. IM. 13, 18; Winter
Wünfce S. 75f.:
Und es lieh Gott das Doll umbiegen auf den Meg in die Wüfte gegen
192: „Almofentorb": Korb der. Gereditigteit, ein großes Gefäß, deilen Inhalt
einmal wöggentlid verteilt wurde. Außerdem gab es eine Armenjcäfjel für gefodhte
Speifen, die täglich verteilt wurden. — „Dürre": Regenmangel u, daher Hungersnot.
= Eine für die jüdifhe Armenpflege widtige Ste, damit aud; für die Organifation
der uräriftlichen Armenpflege! ngl. 193. — 193: „Almofen" — gedi
— Woaijenfürjorge! Kodgeitsausitattung! — “EI. gab alles, was er hı
Wundergefdichte, zur Belohnung der Srömmigteit, insbefondere der Armenfürforge.
m
Die Antithefen, Eid, 194-196. 77
das Schilfmeer hin) und hamusim (zogen die Söhne Ifraels herauf aus
dem Lande Ägypten)” lhamusim bedeutet nichts anderes als „bewaffnet“;
denn es ift gejagt (Jofua 1,14): „ihr aber follt hamusim (bewaffnet,
tampfgerüftet) hinübergehen.” — Und er (d.h. die Schrift) Iehrt, daß fie
bewaffnet waren mit 5 (ha ) Arten von Waffen. — Eine andere
Erlärung: „Und hamusim zogen die Söhne Ifraels herauf“ (d. h.:)
hamusim bedeutet nichts anderes als: eifrig; denn es ift gejagt (Jof. 4,
12.13): „Und es zogen hinüber die Söhne Rubens und die Söhne Gads und
der halbe Stamm Manaffe hamusim ufw. 40000 Gerüftete des Heeres.“ —
Eine andere Erllärung: „und hamusim zogen fie herauf” (d. h.:) einer von 5.
— Und mande jagen: einer von 50. — Und mandje jagen: einer von 500.
— R. Nhor’ai (130-160; Str. 95) jagt: (beim Tempel-)Dienft (hä-
“abhoda)! (nein,) nicht zogen fie einer von 500 hinauf; denn es ijt ger
fagt (Ejeh. 16, 7): „Sahlreich wie das Gefproß des Seldes habe ih did
gemadt”, und es fteht gefhrieben (2.M.1,7): „Und die Söhne Iiraels
waren fruchtbar und wimmelten und waren viele und waren mädtig“
(d. h.:) daß ein Weib 6 in einem Leibe gebar, und du fagft: einer von
500 zogen fie hinauf? (beim Tempel-)Dienft (hä'abhoda)! nit einer
von 500 zogen fie hinauf, vielmehr (ann hier nur davon die Rede fein,)
daß viele von den Jfraeliten in Ägnpten geflorben waren. Und warn
waren fie geftorben? In den 3 Tagen der Sinfternis; denn es ilt gejagt
(2.M. 10,23): „Nicht fahen fie einer den andern“ (d.h.:) daß fie ihre
Toten begruben und dantten und priefen den Heiligen — gepriejen jeier —,
daß ihre Seinde es nicht jahen und fi} freuten an ihrem Sturze.
195. b. Pfjahim 38b (Goldfdm. II, 458):
€s ift überliefert worden:
€s hat gejagt R. ’Jl’ai (130; Str. 126): ich fragte den R. ’Eli'eger (ben
Sinrganos, 90; Str. 123): wie ift es damit, daß ein Menfc fic feiner
Pfitht (, Mazzen zu effen,) entledigen kann mit Dantopferbroten und
Noziräertuhen? Er fagte zu mir: id habe (darüber) nidt(s) gehört. —
Da tam id} und fragte vor R. Josua (90; Str. 123). Er jagte zu mir:
fiehe, man hat gejagt: Dantopferbrote und Naziräertuhen, die er für fi
gemadt hat, mit denen darf ein Menic fid feiner Pfliht(, Mazzen zu
effen,) nicht entledigen; (dat er fie aber gemadt,) um (fie) auf dem Markt
zu verfaufen, jo darf er fi mit ihnen feiner Pflicht entledigen. — Als ich
tam und die Worte vortrug vor R. ’Eliezer, fagte er zu mir: (beim)
Bund(e) (b’rith)! dies, dies find die Worte, die zu Moje am Sinai ge-
fegt wurden. — Manche jagen: (beim Bund(e) (b°rith)! dies, dies find
die Worte, die zu Mofe am Sinai gejprohen find, und ift (dafür) feine
Begründung nötig? Und weldes ilt die Begründung? Es hat gejagt
Rabh’a (geft. 352; Str. 145): betreffs alles (deifen, was) für den Markt
(verfauf beftimmt wird,) überlegt man fi; genau (und) denti: wenn es
verfauft wird, wird es verfauft; wenn es nicht verkauft wird, fo entledige
. Ah mich mit, ihnen meiner Pflicht.
} 196. b. Sabbath 101b (Goldlchm. I, 555):
Wihna: Sind Schiffe an einander gebunden, jo darf man (am Sabbat) aus
195: hier nody eine andere Sämurformel, — Dantopferbrote: dgl. Pel. 15 :
am. 12. „Mazirderfuhen“: 4.M.6.15. — „dies, dies": hen. hin, aud — ja, ja.
78 Die Antithejen, Eid, 196-198. = " |
p|
einem ins andere (etwas) bewegen; wenn fie (aber) niht an einander
gebunden find, jo darf man, jelbft wenn fie dicht an einander ftehen, nicht
aus einem ins andere (etwas) bewegen.
Gemara: Selbftverftändlich! Es hat gejagt Rabh’a (geit. 352; Str. 145): Dass
ift nur nötig, um (. h. das bezieht fich im befonderen darauf,) dem Sumpf:
tahn (der die großen Schiffe begleitet) zu erlauben (bezüglich des Lait
auf ihn Tragens am Sabbat), der zwilhen ihnen (if). Da fagte zu ihree‘
Rabh Saphra: (bei) Mofe! du Haft richtig gelprodhen, aber wir üb
liefern do: „man darf bewegen von einem zum andern (d.h. von einem‘
Schiff zum andern)?“ Dielmehr hat Rabh Saphr'a gejagt: das ijt nurd
nötig, um (die Schiffe) durdy einen ‘Erubh (vgl. Trattat 'Erubhin) zu ve
binden und (dann) „von einem zum andern zu bewegen“.
197. b. ‘Erubhin 17a (Goldfäm. II, 53):
€s hat gejagt Rabh Giddel: es hat gejagt Rab} (geft. 247; Str. 136): Sür $ }
3 (Perfonen) gilt das Derbot betreffs 5 (Se’a Ausjaat Stäcenraum, inner
halb deijen man am Sabbat etwas tragen darf), betrefis 7 (aber) gilt wi
Erlaubnis. Da fagte man zu ihm: hat Rabh jo gejagt? Da fagte er zu.
ihnen: (bei) Geieß, Propheten und Hagiographen! (id; jhwöre,) daß 2!
Rabh jo gejagt hat.
198. Numeri rabba Par. 22,1; zu 4.M.30,2.3; Wünjce S. 522f.:
„Und es |prad Mofe zu den Stammeshäuptern“, „wenn jemand dem Ewigen -
ein Gelübde gelobt“. Das ilt das, was geichrtieben fteht (Jer. 4,2): „Und
wenn du jhwörft: jo wahr der Ewige lebt! (und du ihwörft das) in
Wahrheit, in Recht und in Geredhtigteit“ (ujw.).
€s fagte der Heilige — gepriejen fei er — zu den Ifraeliten: nicht follt ihr +
meinen, daß es euch erlaubt ift, bei meinem Namen zu fhwören; jogar
bift du nicht beretigt, in Wahrheit bei meinem Namen zu jchwören, es 2
fei denn, daß du alle diefe Eigenfchaften befigeit. „Den Ewigen, deinen
Gott, folljt du fürdten“ (5. M. 10, 20) (d.h.:) daß du feieit wie jene, die
„Gott Sürdtende“ genannt werden, (nämlidy:) Abraham, Hiob und Jofeph. ”
Abraham; denn es fteht geihrieben (1. IM. 22,12): „denn ich weiß, daß du
ein Gott Sürchtender bift“; — Hiob; denn es fteht geihrieben (Hiob 1, 1):
„ein rehtihaffener und redliher Mann und ein Gott Fürctender”; —
Jofeph; denn es fteht geichrieben (1.M. 42,18): „Gott fürdte id.”
(Aus alledem) ift (erwiejen): „den Ewigen, deinen Gott, follft du fürchten
und ihm dienen“ (5. M.10, 20) („und ihm anhangen und bei feinem Namen
ihwören“) (was du befolgit,) wenn du did; der Tora zumendeft und dazu,
dich zu befcäftigen mit den Geboten, und du feinen anderen Gottesdienft
haft. Dem entipreend ift gefagt: „und ihm follt du dienen und ihm
anhangen.“ Kann denn ein Menih der Sethina anhangen? ft nicht
bereits gejagt (5.1M. 4,24): „denn der Ewige, dein Gott, ift ein ver« !
197: es handelt jid hier um Manipulationen, durd die man den Raum, inner-
halb defjen man am Sabbat etwas tragen darf, Hünftlid vergrößerte. — 198: Beleg
dafür, daß man den Schwur ernit nehmen fol. — „Ooit Sürätende*: goßoönevor rör
debv, wgl. Apg. 13,16, wo jedod der Begriff ein anderer ilt. — Die Methode da
Midralt ift die, daß er durd Derbindung mehrerer Bibelltellen (hier 4. IN.30, 2.3
und Jer.4,2) von der einen für die andere Ertenntnifje gewinnt und diefe 3.
in der Sorm von Worten Goltes zum Ausdrud bringt.
80 Die Antithefen, Eid, 200-202.
200. Ruth rabba zu Kap. III, 18; Par. 7, 6 (Wünfde S. 53):
„Und fie (d. h. die Schwiegermutter der Ruth, Ha&mt) jagte (zu Ruth): „Der
halte dich ruhig, meine Tochter” (, bis du weißt, wie die Sadıe ausfällt;
denn der Mann [d.h. Boas] wird nicht ruhen, ehe er die Sade heute zu
Ende geführt hat.“) e
R. Aun’a 20; Str. 147) im Namen des R. Stmuel bar Rabh Jischag (300;
Str. 141):
Die Gerehten: ihr Ja (ift) ja, und ihr Nein (ift) nein; denn es ift ge
fagt (Ruth 3,18): „denn der Mann wird nicht ruhen, ehe er die Sadıe
heute zu Ende geführt hat.”
201. b. Babh’a m'si‘ ‘a 49a (Goldfem. VI, 640):
R. Jofe, Sohn des R. J'huda (200; Str. 132) fagt:
Welhe Lehre (liegt darin, daß er) jagt (3.M. 19, 36): „richtiges Hin“? ift
nit Kin im ’Epha mit einbegriffen? Dielmehr will das dir fagen, dab
dein Ja richtig fein foll und dein Mein richtig (jein fol).
€s hat gejagt "Abhaje (geft. 338/39; Str. 145): dies (bedeutet), daß er nicht
das Eine mit dem Munde und das Andere im Herzen [prechen joll.
202. b. Stöhuoth 362 (Goldihm. VII, 7341.):
€s hat gejagt R.”Ele'azar (130; Str. 129): „nein“ (ift) ein Schwur, „ja“
(ift) ein Schwur. Zugegeben: „nein“ (ift tatjächlih) ein Schwur; denn es
fteht gejchrieben (1.M. 9,15): „Und nicht foll mehr das Gewäller werden
zu einer Sintflut“, und es fteht gefhrieben (Jer. 54, 9): „Denn die Waffer |
Noa’s (ift) dies mir, von denen ich gejchworen habe.” — Aber: „ja“ (it) .
ein Schwur, woher (ergibt fih) uns (das)? Das ift ein Derftandesihluß
aus: „nein“ (ift) ein Schwur(; daraus folgt:) „ja“ (ift) gleichfalls ein Shwur.
€s hat gefagt Rabh’a (geft. 352; Str. 145): und das (ift gemeint von dem,)
der gejagt hat: „nein, nein“ (alfo:) zweimal (nein); und das (ift ger
meint von dem,) der gejagt hat: „ja, ja” (aljo:) zweimal (ja); denn es
fteht gefchrieben (1.M. 9, 11): „Und nicht foll alles Seifh mehr vertilgt
werden von den Waljern der Sintflut“, „und nicht fol mehr das Gewäller
werden zu einer Sintflut“ (1.1.9, 15), und aus dem zweimaligen „nein“
(kann man fliegen) aud (auf) das zweimalige Ja.
200: vgl. Jat.5,12, wo „beim Himmel“, „bei der Erde dur den Altufatio,
nicht mit &s, ausgedrüdt ilt — biejen AM. Haben wir ja aud, in den jüdikhen Shwur«
formeln wieberholt gefunden, vgl. wi c. Acc. bei den Griechen (Aitzel, Der Eid, 1902) —,
es außerdem heißt: „Es Jei aber euer Ja ein Ja und das Hein ein Mein.“ Don hier
zus legt für M-5,57 die Sallang male: „Es ol aber euer Ja-ort ja fein, (eier)
Nein(.Wort) nein.“ — 201: Epha — 26112 Liter, Hin — etwa 6 Liter. „Hin“ um
„hön® = ja find fehr Ahnlih. — 202: Aud; hier jteht einfahes „ja" und „nein“,
Fit doppelte. Dann aber wird bie Derdoppelung erörtert, Don hier aus it man
verfucht, Mt. 5,37 zu überfegen: „Es fol aber euer Wort (d.h. eure Schmurformel,
eure Ausfage im Sinne des Schwurs) fein: ja, ja; nein, nein.” Wegen der Jatobus«
Stelle jeint mir aber doch die zu IIr. 200 angegebene Saflung die rihtigere zu fein,
zumal fo die Ablehnung des Gebraudes von Shmurformeln nod; deutlicher wird.
Außerdem ift Mar, daß im Hebräifhen „es Jo euer Ja ja fein, euer Hein nein“
Ihwerlich Beiben tann: hönekhem oder P’okhem, [onbern man fob da gern: „dabhar*
ein, fo daß auf diefe Weile „hen“ und „Lo“ nidt mit Suffiz verfehen zu werden
brauchte. Immerhin wäre möglich, daß Jelus jagen will: gebraudt eine S—wur«
formel, die feine ift, nämlich „ja, ja" — „nein, nein“. So fiehen id beide Saffungen
in Wirtlichteit ehr nahe.
82 Die Antithejen, Eid, 205-209.
„Ehre deinen Dater und deine Mutter, damit lang feien deine Tage (d.h.:)
wenn du fie ehrit(, fo gilt): „damit lang feien deine Tage” ; (daraus folgt:)
wenn nicht(, fo gilt): damit fie kurz feien; denn die Worte der Tora (find)
ein Notariton (d. h. eine Abkürzung); denn fo werden die Worte der Tora
ausgelegt: aus einem Ja-Allgemeinbegriff (entnimmt man das damit‘
gefeßte) Nein, aus einem Kr (das damit gejegte) Ja.
206. b. Babh’a gamm’a 93a (Öoldihm. VI, 344):
Rabbi Jodanan (250; Str. 137) hat gejagt: es gibt ein Ja, das wie ein
Nein ift, und es gibt ein Nein, das wie ein Ja ift.
So wird aud; überliefert:
(Sagt jemand:) „Ihlage mid“, „verwunde mich“ (und der, der verlegen foll,
fagt: ich will es fun) unter der Bedingung, frei (von Schuld) zu fein, und
er (d.h. der, der verlegt werden foll,) jagt zu ihm: ja — fiehe, es gibt
ein Ja, das wie ein Nein ift (d.h.: das Ja des Betreffenden ijt do als
Nein gemeint, der Derleger macht fid fhuldig, vgl. B.q. VIII, 7). — (Sagt
jemand:) „zerreiße meine Gewänder“ (und der, der zerreißen foll, jagt: id
will es tun) unter der Bedingung, frei (von Schuld) zu fein, und er (d.h.
der, deilen Kleider zerrifjen werden follen,) fagt zu ihm: nein: fiehe, das
ift ein Nein, das wie ein Ja ift (denn nad der Mifhna ift diefe Schädigung,
die eine Schädigung des Dermögens, nit eine Leibesihädigung ift, im
diefem Salle erlaubt).
207. Gittin VII, 1 (Goldfäm. V, 594):
It jemand ftumm geworden und man hat zu ihm gejagt: wir wollen deiner
Srau einen Scheidebrief jhreiben, und er nidt mit feinem Kopfe, fo prüft
man ihn dreimal. Wenn er auf mein gelagt hat: nein, und auf ja: ja,
fiehe, fo dürfen diefe (den Scheidebriej) ihreiben und (ihn der Srau) geben.
208. b. Sebhu'oth 36a (Goldfhm. VIL, 734):
€s hat gejagt R. Joje, Sohn des R. Chanin’a (250; Str. 138):
Amen, darin (liegt) ein Schwur; darin (liegt) (verpflihtende) Annahme von
Worten; darin (liegt) Befräftigung von Worten.
Darin (liegt) ein Schwur; denn es fteht gefchrieben (4.M. 5,22): „Und es
Iptedhe das Weib (d.h. die des Ehebrudhs verdächtige Stau): amen, amen“
(vgl. D. 21, wo ihr der Shwur auferlegt wird, den fie nun annimmt mit
„amen, amen“).
Darin (liegt) (verpflichtende) Annahme von Worten; denn es fteht geiärieben
(6.M. 27, 26): „Derfludt fei, der nicht diefe Worte der Tora erfüllt, fie
zu tun. Und es Ipradı das ganze Dolt: amen.“
Darin (liegt) Beträftigung von Worten; denn es fteht geihrieben (Jer. 28, 6):
„Und es fprady Jeremia, der Prophet, zu Chananja: amen, fo möge der
Ewige tun, es möge in Erfüllung gehen lafjen der Ewige deine Worte.“
209. 5.M. 23, 22-24:
22 Wenn du dem Ewigen, deinem Gotte, ein Gelübde gelobit, jo follft du
nicht zögern, es zu halten (oder: zu bezahlen, zu erfüllen);
208: uf, ugl. 3.B. Mt. 5,26. Jefus gebraudit es einfadh und doppelt als
feierliche Beträftigung. — 209ff.: hier handelt es fi} nun darum, die juriftikhen
intergründe zu IM. 5,33 aufzuhellen, Daraus ergibt jih nod; wichtige Erkenntnis
jum Dertändnis der Dorte Jehn D. S4f. -— 209: „halten“, LXX moblirmn wie
5,33
Die Antithefen, Eid, 209-213. 83
denn (fonft) wird der Ewige, dein Gott, es fiherli} von dir fordern,
md es wird mit Bezug auf did eine Sünde fein.
2Wenn du aber auf das Geloben verzidteft,
fo wird es mit Bezug auf dic feine Sünde fein.
Was aus deinem Munde herausgegangen ift, folljt du beobachten,
und du folllt (es) tun,
wie du gelobt haft dem Ewigen, deinem Gott, als freiwillige Babe,
was du ausgeiproden haft mit deinem Munde.
210. 4.M. 30,3:
Wenn ein Mann dem Ewigen ein Gelübde gelobt
oder einen Eid jhwört,
um fidh felbft zu einer Enthaltung zu verpflichten,
-jo darf er fein Wort nicht breien; (vielmehr:) entiprechend allem, was aus
feinem Munde geht, foll er tun.
211. 3.M. 19,12:
Umd ihr follt nicht [hwören bei meinem Namen zum Uruge (d. h. falfd),
da du fonft den Namen deines Goties entweihft.
34 bin der Ewige.
212. 2.M. 20,7:
Micht folift du tragen (oder: bringen) den Namen des Ewigen, deines Gottes,
zu Eitlem (oder: Dergeblihem, Trügerijhem, SaV’);
denn der Ewige wird nicht ungeftraft lafien (oder: für unfchuldig erklären,
losiprechen) den, der feinen Namen trägt (oder: bringt) zu Eitlem (oder:
Dergeblihem, Trügeriihem).
213. 3.M.5,4-6:
“ober wenn jemand (wörtl.: eine Seele) jhmört, unbefonnen redend (oder:
Ihwatend) mit den Lippen,
bite zu handeln oder gut zu handeln,
betreffend alles, was der Menich unbejonnen redet (oder: [hwagi) in einem
Shwur (oder: als Schwur),
uud es ift vor ihm verborgen,
wo er erfennt (es nachher)
wo hat fich (aljo) vericuldet betreffs eines von diejen,
%o foll es geichehen, wenn er fi verihuldet hat betreffs eines von diefen,
Pol er betennen betrefis deijen, in Bezug worauf er’ fi verfündigt hat,
Ya er foll bringen fein Schuldopfer dem Ewigen für feine Sünde, die er
mb der Priefter fol ihm Sühne verfcaffen
wegen feiner Sünde.
210: hr fü Iomohl yon Geitbde als EI2 die Rebe, au hier mird das Halten
3. — 211: Mt.6,35 Meht Emopxeiv. Deligkh überlegt: tiädabh's
Gas da der Hebtden für eopnd tin Dart hat. 3, TI 19,12 Hecht au „Inländen.
ms zitiert nicht . Er hat den Singular. Cr dentt wohl nicht an eine ber
Mn Siehe, fondern fakt in ein DerBot med ein Gebo! Den Inhalt des Gejeges I
„Pt anf Eid und Geläbde zujanımen.
PR
34 Die Antithefen, Eid, 214-217.
214. Siphr’a zu 3. M. 19,12:
VI. „Ihr follt bei meinem Namen nicht falih (wörtl.: zur Lüge) fehwören.“
Melde Lehre (liegt darin, daß er fo) jagt gemäß dem, daß gefagt ift
(2.M. 20, 7): „Du follft den Namen des Ewigen, deines Gottes, nidıt
tragen zu Eitlem?“ Man tönnte (nad) 2. M. 20, 7) meinen, daß man(,
wenn man fall jhwört oder „zu Eitlem“) nur fduldig würde auf
Grund (des Gebrauces) des Tetragramms (beim Schwören). Woher
&.h. aus welcher anderen Schriftitelle, ergibt fi} aber, daß man beim
Sallhihwur auch [chuldig wird), wenn man alle Beinamen (Gottes) ein
ihließt? Die Lehre (liegt darin, daß) er fagt: „bei meinem Namen”
(3.M. 19,12) (aljo:) jeder Name, den ich (d.h. Gott) habe, ift ein
begriffen).
VII. „Da du fonft den Namen des Ewigen, beines Gottes, entweihlt" das
will lehren, daß der vergeblihe Schwur Entweihung des göttlichen
Namens ift. E
Eine andere Erklärung: „da du fonft entweihft“ (das hebräifhe Wort für
„entweihen“, als „profan machen“, „zur Mußnießung irgend welher Art
nicht verboten“ veritanden, als Palfto votalifiert, ergibt:) du wirft profan
gemadt für wilde Tiere und Haustiere (zur Strafe).
215. ’Abhoth V, 10:
Böfes Getier fommt in die Welt wegen eines vergeblihen Schwures und
wegen Entweihung des (göttlichen) Namens.
216. b. Sabbath 33a (Goldidm. I. 394):
Wegen der Sünde: #’bhu’ath 3av’ und 3°bhu‘ath seger und Entweihung des
göttlichen Namens und Entweihung des Sabbats vermehrt fi das böfe
Getier und das Dieh wird vernichtet und die Menfchen vermindern fi
und die Straßen werden verödet.
217. M*thil’a zu 2.M. 20,7, Par. Jethro, 7. Abfenitt:
„Nicht follft du tragen den Namen des Emwigen, deines Gottes, zu Eitlem“,
aud) ift der vergebliche Schwur enthalten in der Gefamtbeftimmung (über
die Schwüre 3. M. 5,4): „Oder wenn eine Seele jhwört, unbefonnen I
tedend mit den Lippen“ (Warum bringt die Tora dann 2.M.20,7 nod 3
befonders, obwohl das jhon in 3.M. 5, 4 mit enthalten it? Antwort:)
Und fiehe, die Schrift hebt ihm (d. h. den vergeblihen Schwur) aus feiner
Gefamtbeitimmung heraus und gibt eine Erf—hwerung ihn betreffend und
befreit ihn von dem (3. M. 5, Aff. als Strafe gefeßten) Opfer. Da tännte
ich meinen(, was aber ein Jrrium wäre,): wie er frei ift vom Opfer, fo
fei er aud frei von der Geißelitrafe. Die Lehre (hierüber liegt darin, “;
214, VI: „vergeblicher Schwur": Jebhufath day’. Mad; Scheb. III, Sff. verficht .
man darunter 1) einen Eid, der behaupfet, Dah eimas anders je, als das den |
Menfien betannt ift, 3.B. daß, eine fteinerne Säule eine goldene jel, daß ein Mann
eine Stau ei und umgefehrt; 2) einen Eid, der beihmört, was unmöglid) it, 3.B.
daß jemand ein in der Luft fliegendes Kamel gefehen habe; 3) wenn jemand [dmört,
ein Toragebot zu verabfäumen, alfo 3. B. teine Caubhütte matten zu wollen, Teine
Tephillin (Gebetsriemen) zu legen. Auf foldjen Shmären Iteht, wenn fie mit Mutuwillen
jetan werden, als Strafe die Geihelung, während man frei ift, wenn man fie aus
Deriehen getan hat. Daraus, daf hier zu 3. IN. 19,12 von „öobhurach day Die Rebe
ift, fieht man, wie überhaupt aus der Derbindung dieler Stelle mit 2.M 20,7 tr’
obiger Beweisführung, dah „sebhn'ath Jägör“ und „äebhu'ath Hav’“ identikh ft.
4.
Die Antithefen, Eid, 218-219. 8
Böjestun und Gutestun die Rede ift; woher (aber jcließe ich auf) Dinge,
bei denen nit von Böfestun und GButestun die Rede it? Er fagte zu
ihm: daraus, dak der Schriftvers das einfhließt. Da fagte er (d.h. R.
Jsmael) zu ihm: wenn der Schriftvers das eine einfäließt, fhließt er auch
das andere ein.
9. „der Menid in einem Schwur' (ausgeihloijen ift hierdur:) das Spezielle
mit Bezug auf den Swangsfall. „und es ift ihm verborgen‘ (ausgefäloffen
ift hierdurd:) das Spezielle mit Bezug auf die Dorfäßlichleit. — „und es
it ihm verborgen” (d. h.:) und es ift ihm der Schwur verborgen (d. h.
entfallen, daß er geidhworen hat). Oder: man könnte (irrtümlicherweife
meinen): und es ift ihm die Sache verborgen (d. h. entfallen, was er
geihworen hat). Die Lehre (hierüber liegt darin, daß) er jagt: „in einem
Schwur, und es ift ihm verborgen’ (alfo:) auf Grund des Derborgenjeins
des Shwurs ift er fchuldig, er ift aber nicht fduldig auf Grund des
Derborgenfeins der Sade.
219. Siphre zu 5.M. 23, 22— 24:
(264) „Wenn du dem Ewigen, deinem Gott, ein Gelübde tuft." Es ift hier
(6.5. 5.M.23,22) gejagt: „Gelübde", und es ift dort (d.h. 3.M. 7,16)
gejagt: „Gelübde". Wie bei dem dort gejagten „Gelübde‘ (fteht) „Ger
lübde'' und „freiwillige Gabe", fo (gilt aljo) aud; (bei dem) „Gelübde‘,
das hier gejagt ift: „Gelübde" und „freiwillige babe‘. — Und wie (bei
dem) „‚Gelübde", das’ hier gejagt ift(, gilt): „du follft micht zögern, es zu
erfüllen“, fo (gilt) auch (bei dem) „Gelübde”, das dort gefagt ift: „du
foüft nicht zögern, es zu erfüllen."
„Dem Ewigen, deinem Gotte‘‘ das find die Schäßungen und die Banngüter
und die geweihten Gegenftände.
„Micht folft du zögern, es zu erfüllen‘ es, aber nicht feinen Erfag.
„Denn er wird es fordern‘ das find die Sündopfer und Schuldopfer.
» „Der Ewige, bein Gott'' das ift das (zur Reparatur des) Tempels Geheiligte.
„von dir" das tft Machlefe, Dergeflenes, Seldede.
: „und es wird mit Bezug auf dich eine Sünde fein‘ mit Bezug auf dic eine
4 Sünde, und nicht mit Bezug auf dein Opfer eine Sünde.
265.) „Wenn du aber auf dein Geloben verzichteft". R. Meir (130 n. Chr.)
fagt: „Beiler, daß du nichts gelobft(, als daß du gelobit und es nicht ein«
löfeft, Qoh. 5,4)"; beffer als beides, dat du überhaupt nicht gelobft. —
R. J’huda (um 200) jagt: „Beier ift, daß du nichts gelobft(, als daß du
219: hier zunääift die Schluhform der „gezöra äava“, wobei 2 Derfe, hie den«
‚üben Ausdrud haben, in Beziehung auf einander ausgelegt werden, vgl. Röm. 4, wo
IL 15,6 u. PI.32,1.2 mit einander verbunden werden, weil an beiden Stellen
„enzeäjnen" voriommt. Ebenio 1. Cor. 15,54.56, wo Jej.25.8 u. H01.13,14 ver«
:Aumben find, weil an beiden Stellen „Lob“ und „Sieg“ vorfommt. — „Scägungen":
wen Tonnte fidy felbjt dem Tempel weihen u. mußte dann nad 3. I.27,2-8 (ogl.
Über die Einzelgefepe p. 276M.) gewille Taren bezahlen, die dem Wert der
A den Perjon entipredien follten. Dgl. Miknatrattat ‘Arathin. - „Banngüter":
"was Gebanntes gehörte Bott. — „Erjag": der in Srage fam, wenn das Gemeihte,
‚es in den Befig des Tempels fam, untauglich geworden war. — „Schuldopfer":
E Gott fordert bei Derlegungen der Eibe und Oeläbde — „‚Ladefe um.” ng.
ne entiprechenden Mikhnatraltate. — In der Art der Schrifibehandlung werden
+ mier mannigfad; die Ausdräde gepreht, vgl. al. 3, 16.
88 Die Antithefen, Eid, 219-220.
gelobft und es nicht einlöfeft'', Qoh. 5, 4)"; befier als beides (ift), wenn
man gelobt und einlöft.
„Was aus deinem Munde gegangen if" das ift ein Gebot.
„jouft du beobachten‘ das ift ein Derbot.
„und du follft (es) tun‘ das ift eine Derwarnung für den Geridishof, dak
fie (d.h. die Mitglieder des Gerichtshofes) di zum Tun veranlafjen.
„wie du gelobt haft" das ift das Gelübde.
„dem Ewigen, deinem Gotte‘' das find die Schäungen und Banngüter und
geweihten Gegenftände.
„als freiwillige Gabe" das ift die freiwillige Babe.
„was du gejprodhen haft'' das ift [das Geweihte] zur Reparatur des Tempels.
„mit deinem Munde" das ift das Almojen.
220. Siphre zu 4.M. 20,3, Par. mattoth, 153:
„Ein Mann’ (das ift gelagt,) um den Minderjährigen auszufhließen; der
Wortlaut jäließt den Minderjährigen aus; und den, der 13 Jahre und
1 Tag alt ift, fiehe, du fannjt (über ihn) erfhließen: es ift hier (4. IM.
30, 3) gelagt: „Gelübde, und es ift dort (3. M. 22,18. 21) gejagt: „Ger
lübde‘'; wie bei dem „Gelübde", das dort gefagt ift, (die Rede ift von)
„Gelübde" und „freiwillige Gabe", jo (folgt dasielbe aud; für) „Gelübde'',
das hier gelagt üft: (es ift die Rede von) „‚Gelübde" und „freiwillige
Gabe". Don bier aus hat man gejagt: die Worte (d.h. das Gelübde)
eines, der 13 Jahre und 1 Tag alt ift, find giltig.
„wenn er dem Ewigen ein Gelübde gelobt‘' derjenige, der fein Gelübde auf
etwas ihm Möglices ftüßt, fiehe, das ift ein Gelübde; und, wenn (er
das) nicht (tut), fo ift es fein Gelübde, — oder (vielmehr): es ift es nicht,
bis daß er (dabei) den (göttlichen) Namen erwähnt. Die Lehre (hierüber
liegt darin, daß) er jagt (4.M. 30,3): „um fic} felbft zu einer Enthaltung
zu verpflichten” (, d.h. bier ift nicht im befonderen von dem Gebraud; des
göttlihen Namens beim Gelübde, reip. Gelübdeeid die Rede, fondern:) er
hat in felbft zur Enthaltung verpflichtet in jedem Salle (d. h. ganz all»
gemein).
loot. Sebhu‘ ‘oth III, 8, wonad; ein „vergebliher Eid" fi auf eimas Unmög-
liches bezieht, vgl. aud M‘darim IT, 1 Ende.]
Siehe (aljo): du darfit nicht die leßtgenannte Meinung vertreten, fondern
220: „etwas ihm Möglidies“: von hier aus heilt ih Mt 5,34ff. aufl Jelns
fügt hier zu feiner Ablehnung der einzelnen Shwurformeln Begrundungen Hinzu.
Was er mit diefen Begründungen will, zeigt am deutlihiten die legte: „denn du
vermaglt nıht ein Haar weiß oder khmarz zu machen.“ Darin liegt: nmfo weniger
haft du Madıt Aber dein ganzes Haupt. Aljo: du darfft Jo gar nicht khmören. Das
ih ein Cinguif in Gottes Mad. um derficht man auch bie Abrigen Begrändungen:
aud; hier fhmört der Menkh bei eiwas, worüber er gar teine Mad hat.
immel lt ja Gottes Thron, die Erde feiner Sühe Schemel ıngl. Jef. 66.1), Sersfahm
ottes Stadı (PI.46.5; 48,2 9; 47,3). Wie lann ch alfo ein Menkh einen jolhen
Eingriff in Gortes Eigentum geftatten! Ein folder Eid ılt „vergeblich“, if „eitel-E
Umfo mehr ift dann der Eıd bei Gott felber eitel; denn das hieße ja, duß der Menkt
glaubt, Gott jelbft in der Gemalt zu haben. So find alfo khlicklic; alle Eide „ver-
gebliche Eide* und daher abzulehnen. Das fprenyt aud} den gerichtlihen Eid in die
Zuft, obwohl Jefus an ihn fichtlih nicht in eıfter Linie denkt. Geitattet find
lediglich Beieuerungen, da diefe |id ganz innerhalb der Sphäre des dem Menkhen
Mogliien halten.
}
Die Antithejen, Eid, 220. 89
vielmehr die erftgenannte (d. H.): derjenige, der fein Gelübde auf etwas
ihm Mögliches ftügt, ehe, das ift ein Gelübde; und, wenn nicht, fo it es
fein Gelübde.
Oder (es ift folgendes zu jhließen): wie die Gelübde gleich find (und zwar
hinficıtlid) des Safes): derjenige, der fein Gelübde auf etmas ftüt, was
ihm möglich ift, fiehe, das ift ein Gelübde; und, wenn nicht, fo ift es fein
Gelübde: fo (gilt das Entjprechende) aud beim Schwur: Die Lehre (hier-
über liegt darin, daß) er jagt (4. M. 30,3): „um fidy felbit zu einer Ent.
Baltung zu verpflichten" (das will fagen: au beim Shwur tommt es
nicht auf Erwähnung des göttlichen Namens, fondern auf obigen Unter
hied an, und der Schwur gilt, refp. gilt nicht, mag man den Gottesnamen
erwähnen oder nicht, alfo:) in jedem Salle.
Welcyer Unterfäied befteht zwilhen belübden und Eid? Bei den Ge-
lübden gelobt man gleihjam beim Leben des Königs, beim Eide jhwört
man gleichfam beim Könige felber. Obwohl es lein Beweis ift für die
Sadıe, jo ift es doc} eine Kindeutung auf die Sahe (2. Kön. 4,30): „So
wahr der Ewige lebt und fo wahr deine Scele Iebt, id} verlaffe dich nicht.”
„um fd) felbft zu einer Enthaltung zu verpflichten" fid felbft verpflichtet
er (aljo) zu einer Enthaltung, aber nicht verpflichtet er andere zu einer
Enihaltung. Das ergibt (au) ein Schluß: wenn man fon da, wo man
feine eigenen Gelübde, nadhdem man fie gelobt hat, nicht auflöfen tann,
feine eigenen Gelübde auflöfen darf, ehe man fie gelobt hat: um wie viel
mehr darf man da, wo man die Gelübde feiner Srau auflöft, nahdem
Re fie gelobt hat, die Gelübde feiner Srau auflöjen, ehe fie fie gelobt
hat. Die Lehre (darüber liegt darin, daß) er fagt: „um fi felbft zu
einer Enthaltung zu verpflichten“ (d.h.:) fi felbft verpflichtet er zu einer
Enthaltung, aber nicht verpflichtet er andere zu einer Enthaltung.
Eine andere Erllärung: „um fich felbft zu einer Enthaltung zu verpflichten“
im Hinblid worauf ift das gelagt? (Antwort:) entipredhend dem, daß er
(d.h. die Schrift) jagt: „entipreend allem, was aus feinem Munde geht,
po er tun.”
Da habe id; nur: „mas aus feinem Munde geht” (das) nahm er an als
Gelübde, und als Eid woher (läßt fih das erweilen)? Die Lehre (hier-
über liegt darin; daß) er fagt: „um ich felbft zu einer Enthaltung zu ver-
pfichten”. — [,.Um fich jelbft zu einer Enthaltung zu verpfliten"') ich Fönnte
(irrtämliherweife) meinen, daß id, aud; wenn er geihhworen hat, Derendetes
und Zerriffenes und Gewürm und Kriehtiere zu effen, mit Bezug auf ihn
Wie Schrifiworte) rezitieren fönnte: „wie alles, was aus feinem Munde
geht, fol er tun.” Die Lchte (hierüber liegt darin, daf) er jagt: „um
Ba zur Enthaltung zu verpflichten“ (8. h.) zur Enthaltung von dem Er-
Iaubten, und nicht erlaubt er (aljo) das Derbotene.
darf er fein Wort breden“
&.:) er darf fein Wort nicht profan machen. Siche, wer weile (d.h. ein
Gelehrter) ift, darf nicht für fic feibft auflöfen. Und das ergibt folgender
Säluß: wenn er für andere auflöfen darf, follte er nicht für fi auf
Wien dürfen? Die Lehre (hierüber liegt darin, daß) er fagt: „und er,
darf fein Wort nicht breden” (d. h.:) und er darf feine Worte nicht profan
wagen.
90 Die Antithejen, Eid, 220-221.
„Might darf er fein Wort breden” er (d. h. die Schrift) zeigt an, da er |
übertritt „er darf nicht breden“. Woher (ift zu erweilen, daß er auf
nicht übertreten darf) „du follit nicht zögern" (5.M. 23, 22)? (Antwort:)
Die Lehre (hierüber liegt darin, daß) er fagt (5.M. 23, 22): „Wenn du
dem Emigen, deinem Gott, ein Gelübde tuft, fo zögere nidit, es zu er |
füllen.” Er „®- h. die Schrift) zeigt (alfo) an, daß er übertritt „du folk
nicht zögern‘ und „er fol nicht breden”'.
Und: „nicht darf er fein Wort breden'‘ R. ’Eii 'eger jagt: um das unbefonnene {
Ausfpregen wie einen Scmur zu macen(, ift das gejagt). R. “Agibhia :
fagt: „wie alles, was aus feinem Munde geht, foll er handeln“ (d.h. auf ;
alle Scwüre bezieht fih das: „nicht darf er fein Wort bredien‘').
221. Sirah 23, 9-11:
Ans Schwören gewöhne deinen Mund nicht
und gewöhne dich nicht daran, den Namen des Heiligen (d.h. Gottes) aus-
aufpreden;
denn wie ein Sklave, gegen den immerwährend die Unterfuhung im
‚Gange ift,
nie ohne Striemen jein wird,
fo wird Ki der, der allezeit [hmört [und den Namen des Herrn aus-
fpricht],
nie von Sünden rein fein.
Ein Mann, der viel [hwört, wird Ungerechtigkeit in Sülle begehen,
221ff.: Sonftiges Material zum Shwören. Aus dem I. C. wäre die Stage
wiätg; hat Jefus vor dem Aohenprieier geiämoren? Tiad MI. 26,68 Lot ihm ber
Hohepriefter ausdrüdlich den Eid dor Gericht auf. Jejus nimmt den Eid aber nicht
‚it „ömen- an. Sorme let er einen Sa st 8, ale in Allg. €.
t. 26, 72.74 (ME. 14, 71);
.Kor. 1,23; Gal.1, 20;
Dal. €br. 6,16; Apot.10,5ff. - Der Sthwur bes Herodes
Antipas (MI. 6,22.23; Mt. 14,7) if ein Gelübdeeid. Herodes fühlt fi an den Eid
gebunden, Tin R. insel, Der Ei. 1902, 5, 1671, Üt dabei vieleicht auf folgendes
3u verweilen: nad; ME. und Mt. hat Herodes den Schwur an jeinem Geburtstag
getan. Geburtstag heißt hier yevnı. Iun hat es ein athenikhes Seft Diefes Namens
gegeben, das wohl den Geburtstag des Todesgottes bedeutete. An diejem fünfe
tägigen et wurden Sühnopfer dargebradit. Es wird aud; gelagt: wer am 5. Tage
einen Meineid [hmört, ftirbt innerhalb der nädjten 5 Tage. Dielleicht Kat Derartiges
dem Herodes noch belonders die Aufrediterhaltung feines Eides nahe gelegt. — Das’
Mafitltegelübde (gl. Aplıg, 21,251) grämbet fh auf 4.M.6 1-21. Der gelobt,
ein Hajic fein zu wollen, darf 1) weder Wein nod Beraufhenbes genießen, 2) nicht
fein Heupthanekeren, 3) Ih nich durd teidien berunreitigen. lan unterfteidet
verkhiedene Arten des Hafiräats. Gewöhnlich gilt das Gelübde auf 30 Tage. „Sor
bald die Zeit des Halirats zu Ende ift, Hat man 3 Opfer darzubringen (1 Schaf als
Ganzopfer, 1 weibliches Schaf als Sündopfer, 1 Widder als Sriedensopfer, dazu ver
Khledene Kuchen, jomie die Speife- und Gubopfer). Dann muß man fein Baar kheren
und es auf das Seuer legen, das unter dem Sriedensopfer if; darauf Läht der
Priefter den Betreffenden mit einzelnen Opferteilen eine Sämwingung vornehmen.
Damit it das Hafirat beendet.“ Man tonnte für arme Mafträer die erforderlichen
Koften übernehmen.
Die Antithefen, Eid, 221-227. 9A
und von feinem Kaufe wird die Süchtigung (Gottes) nicht weichen.
Wenn er fi} vergangen hat, fo hat er (eben) Sünde auf fidh geladen,
und wenn er es überjah, jo verfündigte er fich doppelt.
Und wenn er bei unbegründeter Sache fchwor,
fo wird er nicht für gerecht befunden werden,
denn fein Haus wird von Heimfuhungen übervoll fein.
222. Sirad 18, 22-24:
22La dich nicht davon abhalten, Gelübde zur rechten 3eit zu erfüllen,
und warte nicht bis zum Tod, ehe du deine Schuldigkeit tuft.
25&he du ein Gelübde tuft, „bereite dein Gelübde vor”
umd fei nicht wie ein Menfc, der den Herrn verfucht.
24Sei eingeben? des Sornes in den Tagen deines Endes und der Seit der
Akndung, wenn er fein Antlig von dir abwendet.
223. Pfeudophofglides 16:
Aud; follft du nicht falfh fhwören (Emioprjons), weder aus Unkenntnis noch
abfichtlic.
Den Meineidigen (Yeödopkov), wer aud; der Schwörende fei, haft der uns
fterblihe Gott.
224. Jojephus, Jüdifher Krieg II, 8, 6:
Das gegebene Wort gilt bei ihnen (d. h. den Ejienern) mehr wie der Eid;
ja, fie unterlafjen das Schwören, weil fle es für fchlimmer als den Meineid
halten. Wer ohne Anrufung der Goitheit feinen Glauben finde, der fei,
fagen fie, jhon im voraus gerichtet ....
‚Bevor er (d. h. der neu Aufgenommene) indeß bei dem gemeinfamen Mahl
erigeinen darf, muß er den Ordensangehörigen einen furdtbaren Eid
Khwören, daß er die Gottheit ehren, feine Pflichten gegen die Menfchen
erfüllen, niemandem aus eigenem Antrieb oder auf Befehl Schaden zufügen,
Rets die Ungerechten hafen und den Gerechten beiftehen, jowie daß er
Treue gegen jedermann und befonders gegen die Obrigkeit üben wolle, weil
wiemand Gewalt habe, ohne daß fie ihm von Gott verliehen fei (vgl.
Röm. 13,11).
225. Jofephus, contra Apionem 1, 22:
Das bezeugt Theophraftus in feinem Werte über die Gejege. Er jagt nämlich,
bei den Ugriern jei es gefeßlich verboten, fremde Eide zu fhmwören, unter
denen er außer einigen anderen aud; den fogenannten Eid gorban auf
3ählt. Nlirgends aber als bei den Juden allein findet fi, diefer Eid, der,
aus dem Hebräifcen überfeßt, etwa „Beiden? an Gott" bedeutet.
226. Jofephus, Altertümer 4, 4, 4:
Serner müfjen diejenigen, die fi gorban nennen (d.h. im Hebräifhen „Ge
ent an Gott"), wenn fie von dem Dienft, zu dem fie fidh verpflichtet
haben, entbunden fein wollen, den Prieftern Geld geben, und zwar ein
Weib 30 und ein Mann 50 Setel.
227. Philo, de specialibus legibus II, p. 270M:
Das erfte der 3 Gebote verbietet, den Namen Gottes in leichtfertiger Weije
. zu verwenden; denn das (bloße) Wort des waderen Mannes, jo meint das
‚GSeleß, fei ein Eid, zuverläffig, ohne Schwanten, ganz untrüglid, in der
Wahrheit veranfert. Und wenn die Motwendigteit einen dod zum Schmören
zwingt, jo mag er, wenn jein Dater oder jeine Mutter noch lebt, bei deren
92 Die Antithejen, Eid, 227-229.
Gefundheit und Glüd [dwören; wenn fie aber tot find, bei ihrem An
denten; denn fie find ein treues Abbild der göttlichen Gewalt, da fie die
Nidtieienden ins Dafein gerufen haben.
228. Philo, a. a. ®. p. 272M.:
Wenn fit} aber jemand zu etwas gejeglich nicht Derbotenem eidlich verpflichtet
hat, fo foll er mit ganzer Kraft und auf jede Weife den Schwur zu halten
fuden (4.M. 30,3) .......
Der Eid ift nichts anderes als die Anrufung Goltes als Zeugen in zweifel
hafter Sadhe; Gott aber bei einer Unwahrheit anrufen ift die allergrößte
Sünde. .... Mande Leute [hmören nämlich; womöglich, daß fie Diebftahl,
Tempelraub, Notzudt, Ehebruh, Körperverlegung, Mord oder ähnliche
Schandtaten ausführen werden ....
Wenn ihnen (gewilfen Prahlern) Reichtum und Überflug an Lebensgütern zu«
fällt, verpflichten fie fid) eidlih zum Gebraud) und Genuß der Güter, die
ihnen großen Aufwand ermöglihen. Um einen folhen Sall anzuführen:
jüngft wurde einer von den nicht Unbemittelten, der ein loderes, weid-
liches Leben führt, von einem grade anwejenden älteren Manne, wohl
einem Derwandten oder väterlihen Sreunde, zurechtgewielen und ermahnt,
feine Lebensführung etwas ernfter und befceidener einzurichten; jener nahm
jedoch die Mahnung in hohem Grade übel auf und verjhwur fid) in ab-
fihtlihem Widerfpruh, folange er die Mittel und das Dermögen habe,
nichts zu gebrauden, was billig zu haben fei.
229. Philo, de decalogo p. 195 M.:
Am beiten, heilfamften und vernunftgemäßeften wäre es ja, gar nicht zu
Ihwören, wenn der Menfch bei jeder Ausjage fo wahr zu fein lernte, daß
die Worte als Eide gelten könnten. „Die zweitbeite Sahrt" aber, wie man
zu fagen pflegt, ift wahr Ihwören.
4. und 5. Jefju Worte über die Seindesliebe und das lus tallonis.
230. Siphe’a zu 3. M. 19, 18 (Par. q*doäim)
„Du folft nidt racgierig und nicht nachträgerifch fein gegenüber deinen
Doltsgenofjen.“ Du darfit rachgierig und nadhträgeriich fein gegen andere
(d.h. Nictjuden).
„Und du follft deinen Näcjften lieben wie dich felbft." Rabbi ‘Agibh'a fagt:
das tft die große Gejamtregel in der Tora. Ben Azzai (130 n. Chr.) fagt:
„das ift das Bud; der Urfprünge des Menfcen‘ (1.M.5,1): diefe Ger
famtregel ift größer als diefe.
230: zu Mt.5,43. Die Auslegung wird in Ir. 230 ohne ertennbaren Abjag zu
dem Zitat hinzugefügt, genau wie Mt. 5.45. Die Juden mußten, wie weit das Iutat
reichte und wo die Auslegung begann. Mt.5,43 üt „und deinen Seind haflen“ nicht
mehr Zitat, jondern Auslegung. — Die Worte Alıbas und Ben Azja’s verlieht Bacher,
Ag. d. Tan. 19032 S.4, 278, 417, jo, daß Aliba fihh an Hilels Ausiprud ankhtiehe:
„Was dir verhaßt ift, tue deinem Mädjten nicht. Das ift das ganze deieg, alles
andere it nur Auslegung“ (Sabb. 31a). wo unter dem „Mlädjten® jeder Menkh zu
verfiehen fei; Ben Ayzai meine — 1.M 5,1 lautet volftändig: „Dies ift das Bud
der Uriprünge des Menkhen, an dem Tage, als Gotı den Menkhen khuf, in Bleidye
heit Gottes madıte er ihn“ —: „Die fete Rüdjicht auf die ottesebenbilblicteit des
Menfhen ift eine weitere und feitere Grundlage der geiellkhaftlicen Sitienlehre als
das Gebot, den Mägjten wie fi} Jelbft zu lieben.“ Hıllel jagt obiges Wort allerdings
9 Seindesliebe, ius talionis, 234-238.
geihlagen hat oder mit dir Streit gemacht hat, ift er ein Seind für die
Stunde (aljo: vorübergehend) geworden.
235. ’Abhoth I, 10:
R. ’Elifeger (ben Knrganos) fagt:
Wärme dic; (fei dic wärmend) an dem Seuer der Weifen, aber nimm did;
vor ihrer Kohle in act, damit du dich mit verbrennit; denn ihr Biß ik i
der Biß eines Suchjes und ihr Stich der Stich eines Storpions und ihr
Sifhen das Zifhen einer Schlange, und alle ihre Worte find Seuer«
tohlen.
236. b. Brerafhoth 17a (Goldichm. I, 61):
Man erzählte von Rabban Jodhanan ben Sattai, daß ihm nie ein Menfc mit
dem Gruße zuvortam, felbft nicht ein Nichtjude (nokhri) auf der Straße.
237. ’Abhoth IV, 15:
R. Mathja ben Charad (120 v. Chr., in Rom) fagt:
Komme jedermann mit dem Gruße zuvor.
238. M*thilt’a zu 2. Mofe 18,12, Par. Jethro, 1. Abfchnitt, gegen Ende
(Winter-Wünfhe S. 185):
„Und es tam Aharon und alle älteften Ifraels, Brot zu ejfen mit dem
Schwiegervater des Mofe vor Gott” (2.M. 18,12). Und Mofe, wo war
er hingegangen? (Antwort:) er war doch anfangs hinausgegangen ihm
entgegen; denn es ift gejagt (D. 7): „Und Moje ging hinaus feinem
Schwiegervater entgegen." Wohin war er aber jegt gegangen? (Ant«
wort:) vielmehr lehrt er (d.h. D.12), daß er (8. h. Mole) ftand und fie
bediente. Woher hat er das gelernt? Don Abraham, unferem Dater. —
Sie (d.h. die Weifen) haben gejagt: diefe Sache trug R. Jishag (200 n. Chr.)
vor und jprad: als Rabban Gamli’el (um 100 n. Chr.) den Weifen ein
Gajtmahl machte, lagen alle Weifen Jfraels bei ihm zu Tiihe. Da ftand
Rabban Gamli’el auf und bediente fie. Sie fagten: wir find nicht würdig,
daß er uns bediene. Da fagte zu ihnen R. J'hosu'a (100 n. Chr.): lat
es ihm zu, daß er bediene; denn wir finden, daß ein Größerer als Rabban
Gamli’el die Gefhöpfe (d. h. die Menfcen) bedient hat. Sie jprahen: wer
ift denn diefer? Er fagte zu ihnen: Abraham, unfer Dater, der Große der
Welt, der die Dienftengel bediente, von denen er der Meinung war, daß
fie Menfcentinder, Araber, Gößendiener jeien (1. M.18). Um wieviel
mehr darf Rabban Gamli’el die Weifen, die Tora Lernenden, bedienen! Es
fagte zu ihnen R. Jischag: wir finden, daß ein Größerer als Rabban
Gamli’el und als Abraham die Geicöpfe bedient. Sie jagten zu ihm: wer
ift denn diefer? Da fagte er zu ihnen: die Schefhina; denn in jeder Stunde
reicht fie allen, die in die Welt fommen, Speife ihrem Bedürfnis gemäß
und fättigt alles Lebendige mit Wohlgefallen, und nicht allein die frommen
und gerechten Menichentinder, fondern au die Böfen, die Gößendiener.
Um wieviel mehr darf Rabban Gamli’el die Weilen und Söhne der Tora
bedienen!
235; zu den ‚fentigen Kohlen“, Eiger mar In Jeinen Ichten Gebeslahten ge-
bannt und zur Einfamteit verurteilt, — 236f.: 3 17. — 238: Moje wird 2. IM.
18712 Mige’erwähnt Dot die Suhmaldung Joh. 15. = Der Teri verweift wie It.
5, 45 auf ottes Derhalten den Guten und Böjen gegenüber. — Böfe — Göpendiener,
vgl. al. 2,15.
Seindesliebe, ius talionis, 239-243. 95
239. b. Ta’anith 7a (Goldfäm. III, 422):
& hat gejagt R. ’Abbahu (300 n. Chr.): Größer ift der Regentag als die
Auferftehung der Toten; denn auf wen bezieht fid} die Auferftehung der Toten?
auf die Gerediten; und auf wen der Regen? fowohl auf Gerechte als auf Böje.
240. ’Abhoth III, 14:
R "Agibh’a jagt:
Gehiebt find die Ijraeliten; denn fie find Kinder Gottes genannt worden.
Als eine beiondere Liebe wurde ihnen (noch ausdrüdlich) tundgetan, dag fie
Söhne Gottes genannt wurden; denn es ift gejagt (5.M. 14,1): „Söhne
feld ihr dem Ewigen, eurem Gotte.”
Dorher fagt R. Agibh’a:
Beliebt ift der Menid; denn er ift „im Bilde“ geichaffen (1. M. 1,27).
Als eine bejondere Liebe wurde ihm (ausdrüdlic) tundgegeben, daß er „im
Bilde” geihaffen fei; denn es ift gejagt (1.M.9,6): „Denn im Bilde
Gottes hat er den Menihen gemadt.“
241. 3. Mofe 24, 19. 20:
Und wenn jemand feinem Dolfsgenofien einen Leibesihaden zufügt, fo foll
man ihm tun, wie er getan hat:
=Bruh um Brud;, Auge um Auge, 3ahn um Sahn; wie er einem Menfchen
einen Leibesihaden zufügt, fo foll er ihm zugefügt werden.
242. Siphra zu 3. Mofe 24,19. 20 (Par. 'emor):
„Und wenn jemand feinem Doltsgenoffen einen Leibesihaden zufügt“ da habe
ih alfo (einen Schriftvers) nur (für den Sal), wenn er ihm einen Leibes-
haben zugefügt hat. Woher (jdjließe ich, daß die Schadenerfagpflicht audy
für folgende Säle gilt): er reißt ihn am Ohr; rauft ihm das Haar aus;
. Ipudt, und der Speichel trifft ihn; und zerrt ihm feinen Mantel herunter;
und entblößt den Kopf einer Srau auf dem Marlte? (Antwort:) Die Lehre
(darüber liegt darin, daß) er fagt: „und er tat” (d.h. das doppelte „tun“
in D.19): „wie er tat, fol ihm getan werden.” — Und woher (jdliege
; id für folgenden Sall): er |hlägt ihn mit der Rüdfeite feiner Hand,
‚ mit einer Tafel und mit einem Bud; (mivat) und mit einem Pad (Tönos)
} von Papieren, den er in der Hand hat? (Antwort:) Die Lehre (darüber liegt
darin, daf) er jagt: „und er tat“ (d.h. das doppelte „tun“ in D. 19).
243. Babh'a qamm'a VIII, 6:
Der feinen Nädjten ftößt, gibt ihm einen Sela (etwa 3 Mt). R. J’huda
gt im Namen des R. Jofe des Galiläers (130 n. Chr.): eine Mine (etwa
65 ME., = 100 3u3).
Sälägt er ihn, fo gibt er ihm 200 Suz; (fhlägt er ihn) mit dem Hand»
tagen, fo gibt er ihm 400 3uz (eiwa 260 Mt.).
Beipt er ihn am Ohr; rauft er ihm das Haar aus; fpudt er, und der Speichel
trifft ihn; zerrt er ihm den Mantel herunter; entblößt er den Kopf einer
Srau auf dem Markte: jo gibt er 400 3us.
Dies ift die allgemeine Regel: in jedem Sall gemäß feiner Würde.
29 Ei Mt.5,45. — 240: Mt.5.45: ulol tod marpös ünüv Tod &w odpavols. —
: za Mi. 5,38--42. — In Mir. 242 haben wir den „Mantel® und das „Schlagen
'Rüdfeite der Hand“, d.h. auf die redhte Bade, ebenio Tir. 243. 2i4. — 243:
Mader: die Strafen jind wohl Mazima. Aud; im tömixhen Rect war das Straf-
& nad} der Stellung des Gekhädigten verihieden.
ius talionis, 247-251; Almofen, Saften, 252. 97
noffen in feiner Gegenwart weg, jo ijt er frei (von der Pflicht zum
Schadenerfaß);
mahm er es felber und gab es ihnen, fiehe, diefer ift fhuldig.
248. Dereth eres rabba, Kap. IX:
R. ’Eliseger (um 100 n.) fagt:
Der feinen Genoffen haft, fiehe, diefer gehört zu denen, die Blut vergießen;
denn es ift gejagt (5. M. 19,11): „Und wenn jemand feinen Mädjiten haßt
md lauert ihm auf und erhebt fi} gegen ihn (und f—lägt ihn tot, fo fol
ex in eine diejer Städte fliehen).”
249. Dereih eres z0t’a Kap. II:
Lerne zu vergelten mit Gutem,
| fei demütig und beliebt bei allen
und niedrigen Geiftes und fanfter Zunge.
250. b. Sabbatt; 88b (Goldfäm. I, 522), Joma 24a (Golöfäm. II, 872):
€s überlieferten unfere Meifter:
Die gedemätigt werden und nicht demütigen,
Sie ihre Schmähung hören und nicht antworten,
die aus Liebe (zu Gott) handeln und fic freuen der Süchtigungen (dur Gott):
über fie fagt die Schrift (Richt. 5, 31):
„Und, die ihn lieben, find wie Sonnenaufgang in feiner Pradt.”
251. Dereth eres z30t’a Kap. IX:
Und wenn du fiehit das Angefiht deines Genoffen, der arm wird, und feine
Band fintt bei dir, fo laß ihn nicht leer weggehen, damit du errettet
werbeft von allem Böfen; denn es ift gejagt (Moh. 8, 5): „Wer das Gebot
beobachtet, erfährt nichts Böfes.”
Und wenn du ihm etwas geliehen haft in der Stunde feiner Bedrängnis, jo wird
Ad an dir erfüllen (Jej. 58,9): „Dann rufit du, und der Ewige erhört.“
V.
Almofen, Beten, Sajten.
1. Almofen, Saften.
252. Dereth 'eres z0t'a Kap. IV:
Denn du Wohltätigteit übft (‘ose z°daga),
Über äyyapedew vgl. meine Nahweile SNEW 1917, Heft 12; Mitteis-Wilden, Grund«
e der Papnrustunde, 1912 I, 1, S.372f. Es handelt ji} dabei um Ceiftungen
jevölferung zur Derpflegung unu Beförderung reiender Beamter und marichies
waber Truppen, aud; um Stelung von Tieren, vor allem Ejeln, zum Korntransport.
Geldleiftungen und perlönlihe Dienftleiftungen gehörten in diejes Gebiet. Ur«
ängstlich Bealtt fi der Ausdrud auf die perlildhe Kurierpoft. Das Wort jtammt
ans dem Perfiichen. Das Wort äyyapela ilt jogar in das Hebräiihe und Aramäilde
der Tannaiten« u. Amoräerzeit übergegangen. Dgl. Mt. 27,32 (Mt. 15,21). „Ayyapela
M gleich Tod“ war unter den Juden geläufiger Sag. — Aus den gegebenen Nadı«
weiten folgt, wie Jejus darauf fam, grade die Beilpiele zu wählen, die er wählt. Er
dem Juriftiihen und den Dergeltungs: und Faßgebanten aufs jdärfite das Sitt-
, die Liebe gegenüber. — 248ff.: Belege dafür, daß die jüdilche Erhif jener Zeit
und idealen Sorderungen jehr nahe lommen tonnte. — 248: Partizipialiprud. Vgl.
1.300. 3. 15. — 249f.: vgl. Röm. 12, 17.21. 1. Petr. 2,23. — 251: ngl. 3. M. 25, 35.36
x M1.5.42. — 252: vgl. Mt.6, 1: Thv inaioadvnv mowiv, 6,2: Brav moifs EAenpooivn.
s Nr. 252 u. Mt.6,2 Bedingungsjag mit folgendem Imperativ, fingularifc.
L Sorkhungen. Iiene Solge 20: Slebig I 7
Almojen, Saften, 254 - 257. 99
indem er fhweres Unglüd fhidt, vor allem feinen Regen). Und welde
find das? (Antwort:) Gebet und Almofen (s"daqa) und Buße (t"Subha).
Und diefe drei (begegnen) in einem Derfe (2. Chron. 7,14): (13 Wenn id
den Kimmel verfcließe, jo daß fein Regen fällt, und wenn ich Heufchreden
entbiete, das Land abzufrefien, und wenn ich Peft in mein Dolt fende,)
14 und es demütigt fi mein Dolt, das nad meinem Namen genannt ift,
und fie beten“ das ift das Gebet, „und fuchen mein Antlif” das ift das
Almofen (g’daqa) — wie du fagft (Pf. 17.15): „id; werde in Gereditig-
teit (gedeg) dein Antlif Ihauen“; „und fie fid} betehren von ihren böfen
Wegen“ das ift die Buße. — Wenn fie jo tun, was fteht (dann) dort ger
fhrieben? (Antwort:) „fo will ih vom Eimmel hören und ihre Sünden
vergeben und ihr Land heilen“ (2. Chron. 7, 15).
R. Chaggai (um 330; Str. 144) trug diejen (Ausjprud;) des R. "Ele'azar
jedes Mal (kol 3a‘a) beim Saften vor:
€ hat gefagt R. ’Ele'agar (um 130; Str. 129f.):
das Ende des Jahres (ift) dem Jahre entfpredend (d. h. hat man Böfes getan,
fo tommt Unglüd). — Dom Staube des Sommers für den Winter (d. h. der
im Sommer aufgehäufte Staub wird im Winter, in der Regenzeit, Lehm,
bildlich für: die Handlungen des Menfhen werden am Jahresihlug ver-
golten). — Weht der Nordwind, fo dede deine Ziegel auf(, die der naffen
Witterung halber bisher zugededt waren. Sinn: wenn die Menihen das
Heujahr mit Buße antreten, fo wird es Beilbringend fein).
Im jedem Jahre, an deffen Anfang man nicht Lärm bläft, wegen deilen muß
man fohlieglih an deifen Ende Lärm blafen (matri'in).
255. Ta’anith I, 8 (jer. Taan. 63c):
Sind dieje (Saften) vorübergegangen und fie find nicht erhört worden, fo ordnet
der Gerichtshof nodh 7 an, jo daß es 13 Saften find für die Gemeinde,
Und inwiefern gehen diefe über die erften hinaus? (Antwort:) denn.bei
biefen bläft man Lärm und fließt man die Läden.
256. jer. Ta’anith I, 65a:
HR (tiq®u), Priefter, blaft ...
257. Ta’anith 8b (Goldicm. III, 431):
Und es hat gejagt R. Johanan (um 250; Str. 137):
der Regen wird nur zurüdgehalten (von Gott) wegen derer, die Almofen
(gdaga) öffentlich befliimmen (pesaq) (d. h. zu geben verfpreden) und
(dann) nit geben;
denn es ift gejagt (Prov. 25,14): „Gemölt und Wind und (dod;) fein Regen
254: „Lärm blajen* (bitri'a) geihieht_ bei allen öffentlichen Kalamitäten, wie:
auftedende Krantheit, Regenmangel ulm. Es ift mit dem Saiten als ein zweit
verftärtendes Mittel, um die göttlihe Gnade zu erlangen, verbunden. — 255:
handelt es fi} um Salten wegen Regenmangels. — 256: innerhalb der langen,
Diele Saften beitimmten Gebete (vgl. Mt. 6, 7ff) finden jid diefe Worte, und zwar
Iedesmal, wenn ein Gebeiswort vorüber ift. — 257: „Öffentli": in den Snnagogen
mub auf den Straßen (Mt 6,2). Es liegt im Finblıd auf IMt. 6,2 der Bedante nahe,
baf dies öffentliche Beftimmen des Almolens derer, die gefaltet hatten und das dur
+ das Saften Eriparte als Almojen geben wollten, unter Pojaunenicall gelhah. DgL
* 5, Krauß, Talmud. Archäologie III, 1912, S.69f.; Bücher, The Journal of Theological
Btedies 10, 1909, 266}. Das „Auspofaunen“ von Wohltaten verurteilt audı Kaıler
Maıc Aurel in feinen „Selbftbetrahtungen“ 5, 6. Andererleits ugl. 263ff. über die
„Belle der Derjhwiegenen“.
7°
100 Almofen, Saften, 257 - 262.
(fo ift) ein Mann, der prahlt mit trügerifhen Geihenten (d. h. die er nicht
ibt)."
: 258. b. Sabbath 35b (Goldihm. I, 400f.):
€s überlieferten unfere Meifter:
6 Pofaunenftöge (t°gi'oth) blies man am Vorabend des Sabbats:. den 1.,
damit das Dolt feine Seldarbeit abbredie, den 2., um (die Arbeit für) die
Stadt und die Läden abzubrehen, den 3., daß man das Licht anzünde —
Worte des R. Nathan (um 150; Str. 132).
R. J'huba, der Sürft (um 200; Str. 133), fagt: den 3., daß man die Tphillin
ablege ...
259. Sufta V, 5 (Golöfem. III, 153ff.): h
€s gab nicht weniger als 21 Pofaunenftöge im Heiligtum und nicht mehr ;
als 48.
An jedem Tage waren dort 21 Pofaunenftöße im Heiligtum: 3 beim Öffnen
der Tore, 9 beim täglichen Morgenopfer, 9 beim täglichen Abendopfer, und _
bei den Mufaphopfern (Sufaopfern) fügte man noch 9 Hinzu.
Und am Dorabend des Sabbats fügte man no 6 hinzu: 3, daß das
Dolt abbrehe mit der Arbeit und 3, um zu fceiden zwilhen heilig und
profan (d.h. Sabbat und Werktag).
Am Dorabend des Sabbats innerhalb eines Seftes waren es 48r
3 beim Öffnen der Tore, 3 für das obere Tor, 3 für das untere Tor,
3 beim Walferihöpfen, 3 beim Altar, 9 beim täglichen Morgenopfer,
9 beim täglichen Abendopfer, 9 bei den Mufaphopfern, 3, daß das Dolt
mit der Arbeit abbrehe, 3, um zwifden heilig und profan zu fheiden.
260. b. Mo'ed gatan 16a (Golöfäm. I, 725):
Und es hat gefagt “Ul’a (um 300; Str. 143):
mit 400 Pofaunenftößen ertommunizierte Baraq Meroz (eine Stadt, Jud. 5, 23).
261. Methilt'a des R. Sim'on ben Jod’ai (ed. Hoffmann, 1905, 5.110)
zu 2.M. 20,15 („du jollft nit morden") im Anidlug an 2. Sam. 21,1 („und
es war eine Kungersnot in den Tagen Davids 3 Jahre, und es bat David
den Ewigen“)
Im 3. Jahre fagte er zu ihnen: geht hinaus und feht, vielleicht ift unter euch
einer, der öffentlih Almofen (s°daga) beftimmt und (dann) nicht ber
zahlt, jo daß der Regen zurüdgehalten wird wegen der Schuld deilen, der
Almojen beitimmt und nicht bezahlt; denn es ift gefagt (Prov. 25, 14):
„Gewölt, Wind, aber es ift fein Regen (fo ift) ein Mann, der fih rühmt
einer lügnerifhen Gabe.“ Sie gingen hinaus und prüften, aber fanden
feinen.
262. Tofephta Trrumoth 1,10 (Zuderm. S. 26, 3. 4):
aber fie (d.h. die Dormünder, ’epitropin, der Wailen) dürfen nicht für fie
(d.h. auf Koften der Waifen) Almojen (s°daga) beftimmen (pos’gin)
für Ins Armen in der Snnagoge (beth hakkeneseth), eine Sa die nicht
258ff.: Belege über das Polaunenbfafen. Men polaunte am Neumond, en-
jahr, Caubhüttenfelt, Sabbat, bei Dertändigung des Bannes ujm. — 262: Tof. Schabb.
16, 22 (Suderm. 136) verbietet R. üim'on ben "Ele’ozar (um 200, Str.® S.152) das
„pasag sedaga Ia'anijjim bebeth hakkeneseth“. Die Säule Hilels aber geftattet es!
= Die Öpferitöde des Tempels hießen übrigens wohl wegen ihrer Sorm „äopharoth*
(Sähea. VI, 5). Auf dem „sophar“, einem Horn, wird geblajen.
102 Almofen, Salten, 273—277.
€s hat gejagt R. 'Ele'azar (130; Str. 129):
Größer ift, wer Almofen gibt (‘ose s°daqa, d moröv Sikaioadvnv) im Der-
borgenen, als unjer Meifter Moje; denn diejes ift betreffs des Mofe,
unferes Meijters, geichrieben (5. M. 9,19): „denn mir war bange vor dem
Sorn und Grimm (Gottes)“; und folgendes jteht gejchrieben betreffs deffen,
der Almofen gibt (Prov. 21,14): „Gabe im Derborgenen ftillt Sorn und
Gefchent im Stillen heftigen Grimm.” i
2:4. Methilt'a, Par. Bo, Abjcn. 13 (Winter-Wünfhe S. 44) zu 2.M.
12, 33:
„Und es war ftarf Ägnpten gegen das Dolt(, um es eilends aus dem Lande
fortzufhiden)” (diefer Ders) zeigt an, daß fie fie antrieben, mit Haft hinaus-
zugehen. — „Denn fie fagten: wir alle fterben.“ Sie fagten: es ift nicht
wie das Maß des Mofe. Mofe hatte gejagt (2.M.11,5): „Und es wird
fterben jeder Erftgeborene im Lande Ägypten“, und fie meinten (danadı),
daß bei jedem, der 4 oder 5 Söhne hatte, nur der Erftgeborene unter
ihmen fterben würde, und fie wuhten nicht, daß ihre Srauen der Unzudt
verdähtig waren und fie alle Eritgeborene waren von anderen jüngeren
(unverheirateten Männern). Sie taten (es) im Geheimen, und der Heilige
— gepriejen fei er - machte fie Öffentlich befannt. Und fiehe, die Dinge
(ergeben) einen Qal wachomer (Sdluß a minori ad maius): wenn jhon
bei dem Maß der Strafe, weldes gering ift, denjenigen, der im Geheimen
(Böfes) tut, der Heilige — gepriefen fei er — öffentlich befannt macht, um
wie viel mehr bei dem Ma& des Guten (d.h. der belohnenden göttlichen
Geredttigkeit), welhes groß ift!
275. b. Sota 3a (Goldjhm. V, 167):
€s wird überliefert:
R. Me’ir (130; Str. 128) pflegte zu fagen:
ein Menfch begeht eine Übertretung im Derborgenen, und der Heilige —
gepriefen fei er — verlündet es ihn betreffend im Offenbaren;
denn es ift gejagt (4.M.5, 14): „und es ergeht über ihn ein Geift der Eifer-
fucht“ ; unter „ergeht über“ ift hier (nichts anderes zu verftehen) als eine
Öffentliche Dertündigung; denn es ift gefagt (2.M. 36, 6): „und es gebot
Mofe und fie liegen einen Ruf durd das Lager ergehen.“
276. b. Chagiga 5a (Goldfipm. I, 793) zu Pred. 12,14: „Denn alles
Tun wird Gott vor (fein) Gericht über alles Derborgene Taden, ob gut
oder böfe“:
Was (bedeutet): „ob gut oder böje?”
€s fagten (Mitglieder) der Schule des R. Jann’ai (230; Str. 99): das ift der,
der einem Armen Almojen (s"daga) gibt in der Difentlichkeit (mappneig);
denn fiehe, es ah R. Jann’ai einen Mann, der einem Armen einen Zus
öffentlich gab. Er fagte zu ihm: es wäre befier gewelen, daß du ihm
michts gegeben hätteft, als jegt, wo du ihm gegeben und ihn befhämt haft.
277. "Abbott IV, 4:
R. Jodanan ben B*roga (130; Str. 127) fagt:
Jeder, der den Namen Gottes (wörtl.: des Himmels) im Geheimen entweiht,
275: Sota 9a (Goldihm. V 190) wird gelagt, daß Gott die im Derborgenen ge-
Khehene Sünde der Egebrederin offenbar madıt. — 277: Partizipialjprud; mit „jeder“.
Beten, 278-286. 103
den beitraft man (d. h. Gott) öffentlich (wörtl.: im Offenbaren), fomohl
(‚ wenn) er verfehentlidh als wenn er freventlid; (gehandelt hat), betreffs
Extweihung des (göttlihen) Namens.
2. Beten.
278. Dereft ’ereg z0t’a Kap. IX:
Denn du fiehft, wie ein Weiier (d. h. Gelehrter) ftirbt,
fo geh und zerreiße ihn betreffend (zur Trauer deine Kleider), bis er non dir
verichieden it;
an du fiehit, wie ein Armer ftirbt,
tehre ihn betreffend um,
„bis du ihn zu Grabe geleitet haft,
' Semit du bei deinem Tode „eingehit in Srieden und ruhelt auf deinem Lager“
Ge. 57,2).
279. Ebenda Kap. IV:
wenn du Dermögen erlangit,
‚ fo sib von ihm Almojen.
1 280. Ebenda Kap. II:
j wenn du Tora zu lernen begehrit,
jo fprich nicht über das, was du mict gehört haft: „Ic; habe (es) gehört.“
281. Ebenda Kap. II:
wenn du viel Gutes getan halt,
fo fei es in deinen Augen wenig.
282. Ebenda Kap. II:
wenn du did fernhalten willit von der Sünde,
k geh hinaus und bedenke und fiehe auf ihr (d.h. der Sünde) Ende (d. i.:
Sol
Igen).
283. ’Abhoth II, 8:
Jodanan ben 3attai (70 n. Chr.; Str. 121) empfing von Hillel und
ai. Er pflegte zu fagen:
Denn du viel Tora ausgeübt halt,
fe tue dir darauf nichts zu gute;
denn dazu bift du geidaffen.
84. Brrathoih 1, 3:
Die Samm’atiten fagen:
m Abend follen alle Menjchen fi niederlegen und (in diefer Stellung das
Sem‘a) tezitieren; am Morgen aber follen fie (dabei) ftehen; denn es ift
gelagt (5.M.6, 7): „bei deinem Liegen und bei deinem Aufftehen.”
F 285. B*rathoth V, 1 (Goldfem. 1, 112):
Man ftellt fi nicht hin, um zu beten,
uber mit gefenttem Kaupt (oder: aus tiefer Andacht heraus, wörtl.: aus
Schwere des Kauptes).
286. b. B'tafhoth 30a (Goldfdm. I, 110):
RR Abi (geft. 427; Str. 148) betete in der Bemeinde(verfammlung) einzeln,
” gend; wenn er nadı Kaufe gelommen war, betete er noch einmal ftehend.
273fj.: Bedingungsjag - Nadjlag im Imperatio wie IMt.6 mehrfach — 284: Mt. 6,5
&urbre. — 236: ugl. Mic. 11,25: orfere npooexöperon. 'amad — ftehen, [ich Kinftellen,
104 Beten, 287 293.
287. 2. Kön. 4, 32ff.
32Als nun Elifa ins Haus fam, fah er den Knaben tot auf feinem Bette liegen.
35Da ging er hinein, verjhloß die Tür hinter ihnen beiden und betete
3u Jahve.
288. b. Taanith 8a (Goldicm. II, 427):
Und es hat gejagt R. ’Ami (301; Str. 140):
...er gehe zu dem Srommen des Zeitalters und diefer foll deswegen viel
beten (wörtl.: viel machen an Gebet);
denn es ift gelagt (Hiob 36, 32): „und er gebietet ihm dringend“ (b’maphgi'a);
mit „pagh‘a“ ift nichts anderes als das Gebet gemeint;
denn es ift gelagt (Jer. 7,16): „du aber bete nicht für diejes Dolt, noch; laß
flehentlihe Bitte für fie laut werden, und dringe (tiphg‘a) nicht in mic.”
289. jer. Ta’anith 67c:
€s hat gefagt R. Levi (300; Str. 140):
„aud wenn ihr viel mat das Gebet, höre ich nicht” (Jef. 1,15) daraus
(folgt), daß jeder, der im Gebet viel madıt, erhört wird.
290. b. B*rathoth 54b (Goldfchm. 1, 197):
Und es hat Rabh J’huda (geft. 299; Str. 139) gelagt:
3 Dinge verlängern die Tage und Jahre des Menjhen: wer lange ver-
weilt in feinem Gebet ufw.
291. b. B'rathorh 61a (Goldfhm. I, 225):
Und es hat gejagt Rabh Kun’a (geft. 297; Str. 139):
es hat ach Rabh (geft. 247; Str. 136) im Namen des R. Me’ir (130;
Str. 128):
ftets feien die Worte des Menfden wenige vor dem Heiligen — gepriejen
fei er -;
denn es ift gejagt (Pred. 5,1): „überftürze dich nicht mit deinem Munde,
und dein Herz fei nicht voreilig, ein Wort vor Gott herauszufagen; denn
Gott ift im Himmel, du aber auf Erden, darum follen deine Worte wenige fein.
292. jer. B'rathoth IV, 7c:
R. Chijj’a (200; Str. 134) im Namen des R. Johanan (um 130, Str. 127),
R. us ben Chalapht'a (200; Str. 134) im Namen des R. Me’ir (130;
Str. 128):
„und es gejhah, während fie (d. h. Hanna) fo Tange betete (wörtl.: viel .
machte zu beten) vor Jahve“ (1.Sam.1,12) von hier (ergibt fi), daß.
jeder, der viel madt im Gebet, erhört wird.
293. b. M'nadoth 43b:
€s ift überliefert worden: R. Me’ir pflegte zu Jagen:
aufhichen. £c18,9ff. oradels, D.13 orös. Die große Saftenliturgie Taan. IL, If
(Gotdichm. III, 454) fand auf dem „Stadıplag“ ftatt. Aud bei den Meumondfelern
jetete man auf der Straße (vgl. Ros hasdana in Beer-Holgmanns Mildne). — 287:
vgl. Mı 6,6. — 288: Mt. 6,7; möglich, daß hier inoxpırai für &dvmoi richtiger ft (Merz).
Die Öffentlichen Regenfalten verlangten jehr langes Beten (24 Segensipräde). Man
gab viel auf das Gebet gewifjer Srommer, 3. B. des Chanina ben Dofa (um 70 n. Chr.;
Str.® S. 122). — Ein dringendes, langes Bebet, „Schreien Tag und Naht“ empfiehlt
Jefus jelbft £c. 18,7. Dgl.£c.11,5-8. Leicht arten aber lange Gebete zum Plappern
aus. — Dgl. audı Zac. 5,16. — 292: fein Widerfprud) zu Nr. 291; denn es fommt
immer auf die Ernitlihleit des Gebetes an. Snitematifer ind die Rabbinen in dem
Sinne nicht, daß fie jeden Ausiprud im Hinblid auf alle anderen formulieren. —
293: „ma“ deutet M. auf me’a — 100. Bei jeder Gelegenheit joll man fi an. Gott
ie Per
Beten, 302-305. 107
m der Welt, die er fhuf nad} feinem Willen;
md er lajfe herricen fein Königreich
in euren Lebzeiten und in euren Tagen
md zu Lebzeiten des ganzen Haufes Ijrael
und in naher Zeit, amen;
fei fein großer Name gepriejen für ewig, und für alle Ewigteiten jei er
gepriefen, amen;
es fei gepriefen und verherrliht und erhoben und erhöht und herrlich
; gemadht und hod; erhoben und gerühmt fein heiliger Mame, gepriefen fei er,
erhaben über alle Lobpreifungen, Lieder, Ruhmesworte und Tröftungen,
bie geiprocdyen werden in der Welt; und [predet: amen.
303. b. B*rathoth 3a (Goldfhm. I, 5):
I der Stunde, wo die Jfraeliten hineingehen in die Snnagogen (wörtl.:
Derfammlungshäufer) und in die Lehrhäufer und antworten: „Amen, es fei
kin großer Name gepriejen“,
WWttelt der Heilige — gepriefen fei er — fein Haupt und fprict ufw.
304. Sifre Deut. 306, Par. ha’azinu, zu 5. M. 32,3 (Sriedm. S. 132):
Denn ich rufe den Mamen des Ewigen an [, bringt Größe unferem Gott]”
6. m. 32,3).
’R Jofe (ben Chalapkta, 130; Str. 129) jagt:
}sher (‚d. . aus welder Scriftitelle, läßt fi erweifen) betrefis derer, die
! in der Synagoge ftehen (zum Beten) und er (d. h. der Dorbeter) fagt:
„Preifet den Ewigen, den Gepriefenen“, daß fie (d. h. die Bemeindemit-
glieder) (dann) antworten nad ihm: „Gepriefen fei der Ewige, der ge-
Priefen ift für immer und ewig?" (Antwort:) Die Lehre (hierüber liegt
Darin, dab) er jagt (5.M.32,3): „Denn den Namen bes Ewigen rufe ih
«m, bringt Größe unferem Gott.”
305. Ebenda:
ad woher (läßt fi} erweifen) betreffs defien, der da fagt: „Preifet“, dak
Wie nad ihm antworten: „Gepriefen fei der Name der Herrlicteit feines
Königreiches für immer und ewig"? (Antwort:) Die Lehre (hierüber liegt
darin, daß) er jagt (5.1M. 32,3): „Denn den Mamen des Emigen rufe ih
an, (bringt Größe unferem Gott.)“
3 woher (läßt fich erweilen) betrefis deflen, der da jagt: „Es fei fein
großer Name gepriefen“ (dies aramäilh!), daß fie nach ihm’ antworten:
„in Ewigleit und alle Ewigfeiten“ ? (Antwort:) Die Lehre (hierüber liegt
darin, dak) er jagt: („Denn ih rufe an den Namen des Emigen,) bringt
Größe unferem Gott.”
wad Wille. Die Urform geht wohl |hon in Jelu Seit zurüd. Jefus Inüpft in der
1-3. Bitte daran an, ift aber Traftooll-furz, jegt auch die 2. ftatt der 3. Perion.
Üsiger Tezt ift der des Amram baon (um 880 n. Chr.) nad} Pool a. a. ©. S. XII.
e Tegı bietet nur die erlten, zum Dergleidh mit dem D.U. wichtigen Stüde des ©.
Del. über das Alter der Q.-Stüde Ur. 303M. — 303: von R. Jofe ben Chalaphta (um
150 u. Ehr.). Der turze Anmnus auf den Mamen Gottes ift aud hier aramäild, aber
ine die Worte „für alle Ewigteiten". — 305: nad} diefem Tert it von „dem Heiligen
fes Hamens Goties“ die Rede, und zwar davon, daß „Gott feinen Hamen in der
Belt heiligt“ durch die Wunder, die er an den Siraeliten ful, und daR Gott die
Remeliten Itrafte, „weil fie feinen Hamen nidıt heiligten in der Welt“. Die 1. Bitte
Bgm ergänzen: „Dein Name werde geheiligt von Dir und von uns.“ Luther bringt
we allem das „von uns“ zur Öeltung.
108 Beten, 306. 307.
306. Ta’anith 16b (Goldfäm. III, 460f.):
Entjprehend dem, das überliefert il
wovon find (diefe) Worte gejagt? (Antwort ) betreffs der Gebiete (d. &
Orte außerhalb Jerufalems). Aber im Heiligtum ift es nicht fo, kin an 3
im Heiligtum nicht mit „Amen“ antwortet. Und woher Ib) fi} erweilen),
daß man im Heiligtum nicht mit „Amen“ antwortet? (Antwort:) denn es
ift gejagt (Neh. 9,5): „Steht auf, preifet den Emwigen, euren Gott, von
Ewigteit zu Ewigteit. Und fie jollen preifen den Namen deiner Kerrlicteit,
und den, der erhaben ijt über allen Lobpreis und Lob.“
Man fönnte (iertümlicherweife) meinen: auf alle Segensfprüce insgefamt folle
nur ein Lob (feitens der Gemeinde) erfolgen. Die Lehre (hierüber liegt
darin, daß) er jagt: „und erhaben über jeden Lobpreis und Lob“ (d.h.:)
auf jeden Lobpreis (des Dorbeters) gib ihm Lob.
Aber was jagt er (d.h. der Dorbeter) im Heiligtum? (Antwort:) „Gepriefen
fei der Ewige, Gott, der Gott Iiraels, von Ewigfeit zu Ewigleit, der Er-
löfer Ifraels“, und fie (d. h. die Gemeinde) antwortet nah ihm: „Gepriefen
fei der Name der Herrlichkeit feines Königreiches für immer und ewig.“
Und der Gemeindebiener jagt zu ihnen: „Blaft, ihr Priefter, Söhne Aharons,
blaft“ ufw.
307. Das Adıtzehngebet:
a) die erften 3 Segensfprüde
1. ’abhoth (Däter)
Gepriefen feift du, Jahve,
Gott Abrahams, Gott Ijaats und Gott Jatobs,
hödjiter Gott, Gründer von Himmel und Erde,
unfer Schild und Schild unferer Däter.
‚Gepriefen feift du, Jahne,
Schild Abrahams.
2. g*bhuroth (Kräfte)
Du ftarter Held, ewig Lebender,
ernährend Lebendige,
lebendig madend die Toten.
‚Gepriejen feift du, Jahve,
der da lebendig madt die Toten.
306: Schon im Tempelgottesdienit am aljo der Cobpreis des Namens Gottes vor.
Die älteften Siüde des Qaddilh waren fo gut wie ficher |hon in Jeju Zeit vorhanden.
— 307: Audı diejes Gebet, das zu den Haupt» und Stammgebeien des jü. Gottes-
dienftes bis auf den heutigen Tag gehört, ift zum Deritändnis des Daterunfers wichtig.
€s heikt [clehthin „das Gebet“ (tephille). Schon in der Milcna (vgl. Rod hadkana
IV, 5) Haben die erfien 3 und die legten 3 Segensiprüde fete, geläufige Namen, die
den Inhalt des betreffenden Segensjprudes mit einem Worte bezeichnen. Sie find
oben verzeichnet. Obiger Tert gibt die mutmahlikh uriprünglichfte peläniunige
Regenfion nad} Dalman, Worte Jeju 1,1898, S.299ff. Der heutige Uert hat viel
Erweiterungen. Die überiährift des Ganzen lautet khon in obiger Regenfion: „Jahne,
meine Lippen öffne, und mein Mund verlünde dein Lob.“ Sür den Aufbau des Ges
betes ift wichtig, daß die erften 3 Segensfprüde von Gott handeln, wie im Daterunfer
die erften 3 Bitten. Erit danad} folgen die Angelegenheiten des Menihen. Im 2. it
von der Auferfchung der Taten Die Rede, bie zu Jefn Seit einen Steitpuntt geilen
Pharifäern und Sadduzäern bildete (Mc. 12,18fj). Der Gott der Däter ik and d
110 ‚Beten, 307.
ß) 8.
Beile uns, Jahve, unfer Gott, vom Schmerz unjres Herzens,
und bringe Heilung unferen Wunden.
Gepriefen feift du, Jahe,
der da heilt die Kranten jeines Doltes Ifrael.
9.
Segne für uns, Jahve, unfer Gott, das Jahr,
und jättige die Welt von den Schägen deiner Güte.
Gepriefen feilt du, Jahve,
der da fegnet die Jahre.
) 16.
Höre, Jahre, unfer Gott, auf die Stimme’ unjres Gebetes;
denn ein gnädiger und barmherziger Gott bift du.
Gepriejen feift du, Jahoe,
der Gebet erhört.
5) 14.
Erbarme did), Jahve, unfer Gott, über Jerufalem, deine Stadt,
und über Zion, die Wohnung deiner Herrlidteit.
Gepriefen jeift du, Jahve, Gott Davids,
der da baut Jerufalem.
7.
Sieh auf unfre Mot und führ unfern Streit 5
und erlös uns um deines Namens willen.
Gepriefen feift du, Jahve,
Erlöfer Ifraels.
“e) 12.
Den Abtrünnigen fei feine Hoffnung
und das Königreich der Gewalttat ridyte eilends zu Grunde.
Gepriefen jeift du, Jahve,
der da niederbeugt die Gewalttätigen.
13.
Über die Profelnten der Gerechtigkeit rege fi} dein Erbarmen
und gib uns guten Lohn mit denen, die deinen Willen tun.
Gepriefen feift du, Jahoe,
Hort der Gerechten.
in obigem Tert zunädjft allgemeinere Bitten, dann Bitten um Nationales. Erfenntnis,
Bat, Dergebung: Das ind geltige, Kelihe Oäter, In &.und 9, handelt es I xm
Materielles: Gejundheit und Erntejegen. Über 7. wird gleid} zu reden fein. 16. bildete
wohl den Abichluß der allgemeineren Bitten. 14. mag als einzige allgemeine nationale
Bitte zu altem Beftande des Tempelfultus in uriprünglicher Sorm gehören, wie fi
aus einem Cebet des Kohenprielters [ließen läht (ogl. Elbogen, Der jüb. Gottes«
dienft, S.31). 7. entitammt wohl der Saftenliturgie. Don 12. millen mir aus
Berathoth 285, daß fie zur Zeit Bamaliels II und auf deflen Deranlafjung von Samuel
dem Kleinen (um 100 n. Chr.) verfaßt it, um die Judendeilten von der Snnagoge
fern zu halten. Zur Zeit Ehrifti war alfo 12. jiderlic nicht vorhanden. Ebenfo
wenig wohl 13., das Gegenftüd dazu, obwohl diejes khon zur Zeit Jeja denfbar it,
Beten, 307. 308. ı
910.
Stoß in eine große Pofaune zu unfrer Befreiung
und erhebe Panier zur Sammlung unferer Erulanten.
‚Gepriefen feilt du, Jahve,
der da fammelt die Serftreuten feines Doltes Ifrael.
11.
Bringe zurüd unfre Richter wie zuerft
und unjre Berater wie im Anfang.
Gepriefen feift du, Jahve,
der da liebt das Recht.
15,
Den Sproß Davids, deines Knedts, laß eilends fproffen,
und fein Horn erhöhe dur; deine Hilfe;
denn auf deine Hilfe harten wir jeden Tag.
Gepriefen feift du, Jahe,
der da [proffen läßt das Horn des BHeils.
308. Jom’a VII, 9:
6 kat gefagt R. ‘Agibh’a (130; Str. 125):
Beil euch, ee vor wem werdet ihr gereinigt und wer reinigt euch?
(Antwort:) euer Dater, der im Himmel;
Dean es it gefagt (E3.36, 25): „Und id; jprenge über euch reines Wafler und
ihr werdet rein werden; (von allen euren Unreinigteiten und von allen
euren Bögen werde ich euch reinigen).“ Und er (d.h. die Schrift) fagt
(3er. 17,13): „miqve Jfrael (if) Jahve“ was (tut) das Tauhbad? (Jer.
17,13 bedeutet das Wort „miqve“; Gegenftand des Dertrauens) (Ant«
da man ja damals viele Proleinten madite, wie das M.Telt, uns zeigt. — Es bleiben
aan not die eigentlich nationalen Bitten übrig, von denen 15. erit in amoräikher
Zeit als 19. Segensiprud; hinzulam. Der Name Adıtzehngebet ift zur Zeit Bamaliels II
eukanden (Ber. IV, 3). Die nationalen Bitten gehören wohl uripränglich j—on der
Battabäerzeis an. 15. ift in der paläftinenfiihen Rezenfion mit 14. verbunden, fo
da wir dort 18 Segensipräde haben, was dem Iamen des Gebetes: Achtzehngebet,
demoneh ‘eareh, enıfpricht — Das Genauere über den Wortlaut der einzelnen Stüde
des Gebetes und feiner verfäjiedenen Rezenfionen gehört nicht hierher. Sum Derg'eidh
mit dem Daterunler, der uns hier interefliert, genügt das Dargebotene. Jefus fann
wohl audı eine Urform des Aditzehngebets gefannt haben, vor allem die Sıtte
Stebengebets. — Das Gebet ift ein Gemeindegebet. Seine älteften Beltandteile
, wie wir fahen, audı im Tempelguttesdienft ihre Stelle. Die einzelnen Stüde
mit einer „Brratha*, einem Segensiprudi, reip. Lobiprud, der den Haupt«
des betreffenden Städes furz zufammenfaßt. Urfpränglid; Iheint jedes Stüd,
der Berofha, nur zmweigliedrig gemejen zu fein. &s begegnet in dem Gebet
end die Anrede „unfer Dater”. €s ill ein redit langes Gebet, während das Dater«
wi kurz it. Jüdilc-nationale Städe, wie das Adıtzehngebet, hat das Daterunfer
Wie das Adıtzehngebet hat aber das Daterunier audı eine Bitte um irdiihe
Kan und um Sündenvergebung. Der Wortlaut aber ift anders als im Dater«
ra Möglid, ift jedoch, daß Jejus bei der 4. und 5. Bitte au) an das Adtyehn«
gedagt hat. Warum joilte er nicht, wie an das Madbild, Io aud) jonit an
je antnäpfen, die ihm und den Jüngern geläufig waren? Die fraftooll furze und
7 fahaltreicie Sorm des Einzelnen, außerdem die Auswahl grade der Sıäde, die Jelus
ingt, zeigen, hier mod} abgelehen von anderem, die Originalität Jeiu. Ein Sieben.
haben wir tebiglid} bei Mt. — 308 und 309: zur Anrede des Daterunfers, £r.
wkrıp, aram. ’abb’a (Röm. 8,15). „’abb’a“ bedeutet audı: mein Dater, unfer Dater.
112 Beten, 308. 309.
wort:) es reinigt die Unreinen. So aud; der Heilige — gepriefen jei er —
reinigt Ifrael.
309. Sota IX, 15:
R. Pinhas ben Jair (100; Str. 131) jagt:
Seit das Haus des Heiligtums zerftört ift, find befhämt die „chaberim*
(8. . Genoffen, Mitglieder eines Bundes von Schrifigelehrten zu bejonders
ftrenger Gefeßeserfüllung) und die Sreien (d.h. die, die von vornehmer
Abftammung find), und es verhüllten ihr Haupt und wurden dürftig (oder:
veraditet) die Männer der Tat (d.h. befonders Sromme, denen aud die
Sähigteit, Wunder zu tun, eigen ift).
i
Aber es wurden ftart die Helden (ba'ale — Herrem) des Armes und die j
Helden der Zunge,
und feiner forfdt (in der Schrift)
und feiner [ucht (d.h. betei)
und feiner fragt (nad; Gott und Tora, oder: nad; dem Wohljein feines
Nädjiten).
Auf wen haben wir uns zu ftüßen? Auf unferen Dater, den in dem Himmel.
R. ’Elieger der Große (um 100; Str. 123) jagt:
Don dem Tage, wo das Haus des Heiligtums zerftört worden ift, an begannen
die Weifen (d. h. Gelehrten) zu fein wie die Lehrer (wörtl.: Schreiber,
wohl: Elementarlehrer) und die Lehrer wie der Synagogendiener und der
Sunagogendiener wie das Dolt des Landes (“am ha’ares, d.h. die Un-
gebildeten), und das Dolt des Landes ging und wurde immer elender, und
teiner fragt und feiner juht. Auf wen fann man fid ftühen? Auf
unferen Dater, den in dem Himmel.
Beim Kerannahen (wörtl.: an den Serfen, in den Spuren) des Mejfias nimmt
die Srehheit zu, und der Drud (feitens der Regierung) fteigt; der
Weinitod gibt feine Srucht, aber der Wein ift teuer; die Regierung
(mal®khuth) wendet fi zu Kegerei (minuth), und es gibt feine Suredht«
weifung; das Derfammlungshaus dient der Unzudht, und Galilda wird ger-
ftört, und der Gabhlan (Gaulonitis) verwüftet, und die Leute der Provinz
(außerhalb Jerufalems) ziehen von Stadt zu Stadt, und man erbarmt fi
ihrer nicht; und die Weisheit der Schriftgelehrten (sopherim) fteht in
flehtem Gerud), und die, die die Sünde fürchten, werden veradhtet; und
die Wahrheit (emeth — Treue) wird ausgerottet; Knaben beihämen
Greife (wörtl.: machen weiß [vor Ärger] das Angefiht von Greifen), Greife
ftehen auf vor Minderjährigen (q*tannim); der Sohn [händet (beträgt iR
häßlich gegen) den Dater; die Tochter erhebt fi gegen ihre Mutter, die
Schwiegertohter gegen ihre Schwiegermutter; die Seinde eines Mannes find
feine Hausgenofjen; das Antlig der Generation (oder: des Gefchledhtes, dor,
yeved) ift wie das Antlig eines Hundes, der Sohn läßt fic nicht beihämen
von feinem Dater. Und auf wen können wir uns ftüßen? Auf unferen
Dater, den in dem Himmel.
Im Hebr. liegt das nahe, was Mt. hat: 'abinu äcbaäiemaim, märep Aniv 8 &v rois
odpavois. Jefus fann fowohl das aramäildte Wort als die hebräiiche Anrede gebraucht
haben. — 309: „Männer der Tat“: man beadıte, wie man damals auf das Dunder«
fun Wert gelegt hat. — Die ganze Stelle ijt zum Dergleihh mit Jeju escatologikhen
Reden wictig. + Don „Weifen“ bis „ging“ aramäilh! — Su „forfdht, fucht, fragt-
vgl. unten zu Mt. 7,7. — „Die Seinde eines Mannes ujm.“: Micha 7,6; Mt. 10,35.
Beten, 310-313. 113
310. 3. Mofe 20, 3:
Und ih will richten mein Antli gegen diefen Mann und will ihn aus feinem
Dolte vertilgen; denn von feinem Samen gab er dem Melett; (Moloch), um
za verunreinigen mein Heiligtum und zu entweihen meinen heiligen
Namen (wörtl.: den Namen meiner Heiligkeit).
311. 3. Mofe 22, 1.2:
Und Jahve redete mit Moe aljo: 2Sage Aaron und feinen Söhnen, daß fie
fh vorfihtig verhalten follen gegenüber den heiligen Gaben (qodse) der
Fraeliten, die fie mir weihen (maqdisim), damit fie nicht meinen hei-
ligen Namen entweihen; id bin Jahve.
312. Jeremia 34, 16:
Num aber habt ihr aufs neue meinen Namen entweiht, indem ihr ein
ieder feinen (hebräifen) Sklaven und ein jeder feine (hebräifche) Siavin,
die ihr frei gegeben hattet, zurüdholtet, um fie mit Gewalt eud} als Stlaven
. md Sllavinnen bdienjtbar zu machen.
H 313. Ezedjiel 36, 16ff.:
"Unb es erging das Wort Jahnes an mid; folgendermaßen: !”Menjcenjohn,
| als das Haus Ijrael noch in jeinem Lande wohnte, da verunreinigten fie
t ws durd; ihren Wandel und durd; ihre fchlimmen Taten ... !®Und ich
Weittete meinen Grimm über fie aus... !9und zerftreute fie unter die
Dölter ... Und fie kamen zu den (Heiden.)Döltern; wohin fie famen, da
entweihten fie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen fagte: „Jahves
Dolt find diefe da, und doch mußten fie aus feinem Lande fort.” 2!Da tat
es mir leid um meinen heiligen Namen ... 22Darum fprid zum Haufe
Hrael: jo iprict der Kerr Jahve: nicht euretwegen handle ih nun, Haus
Irael, fondern um meines heiligen Namens willen... und jo will ih
nenn großen Namen heiligen, der unter den Döltern entweiht ward,
den ihr unter ihnen entweiht habt, damit die Dölter ertennen, daß ich
310f.: zur 1. Bitte. Gs fel hier am das Qabdikh erinnert, Die 1.-3. Bitte
des DU. find, wie das Qaddikh, nicht eigentliche Bitte, [ondern Gebetswunkh. Hame,
Reid unb Wide treten hier wie dort auf. Mit Recht hat Pool a. a. ©. darauf hin-
geniefen, daß im Q. die Worte „in der Welt, die er jhuf nad} jeinem Willen“ jo-
wohl zum „Iamen" als zum „Reidi” gehören. Kutter Bringt ie Bugehörigteit der
1. und 2. Bitte zur 3. in jeiner Erllärung |cön zur Geltung. Im Q. find „Iame“
mad „Reid“ die Hauptbegriffe, „Wille“ mehr im Bintergrund. Dielleicht ertlärt das
1 dab die 3. Bitte bei £c. fehlt. — Mach 310 ift Gögendienit Entheiligung des
Hasens Gottes. ‚chillul h .h. Entweihung des Mamens (Gottes) ift eine
feke Khmere Sünde. „Namer ift bei den Juden nicht „Shall und Rauch, umnebelnd
Bimmelsglat“, jondern es liegt darin, daß Gott jich geoffenbart hat, daß man ihn
m benennen tan. Seinen „Namen heiligen“ heißt, vom MMenkhen, zunäclt
wem Juden gelagt, ihn, den wahren Gott, verehten, heilig halten, anerfennen, wänrend
man 3. B. durd; Gögendienft ihn entweiht und verleugnet. 311: audı Zultikhe Pflichten
en für den Sfraeliten zum „Eeiligen des Hamens Gottes“. „sm hammephorai”,
. h. der abgelonderte Gottesname, heit er, da man ihn nicht ausiprehen darf. —
312: Gott will, daß hebräikhe Stlaven und Stlaninnen im 7. Jahr freigelaflen werben.
Übertretang der ausbrüdlihen Gebote Gottes ift Entweihung feines Hamens. —
313: Die ıraurige Lage des Doltes Gottes ilt eine Entweihung des Hamens Goites,
wie fie Solge der Sünde des Doltes ilt. Gott jelber heiligt feinen Namen durch Meu-
Whaffung des Doltes und neue Herrlichteit desielben. In dem „chillul hakkim“, wie
im „gidda3 hasiem* liegt immer die Beziehung des Einzelnen auf das Ganze, das
reten des Innerlichen nad} außen, die Derantwortlichteit des Einzelnen für das
. Dgl. dazu 3. Wohlgemuth in „Der Welttrieg im Lichte des Judentums", 1916.
Seritengen. Tieue Selge 20: Stebig I. 8
116 Beten, 319-323.
priefen fei er — gleichfam nur über den Himmel allein König; denn es ifl
gejagt (1.M. 24,7): „Jahve, der Gott des Himmels, der mic (d. h. den
Abraham) hinweggenommen hat (aus dem Haufe meines Daters ulw.).“
Aber, nachdem unfer Dater Abraham in die Welt gelommen ift, madjte er ihn
zum König über den Himmel und über die Erde, entiprechend dem, daf
gejagt ift (1.M. 24,3): „Und ic} (d. h. Abraham) beiwöre dich bei Jahve,
dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde.“
320. B*rafhoth II, 2 (Goldfhm. I, 46):
€s hat gefagt R. Jhou‘a ben Mora (150; Str. 130):
Warum geht (der Abfcnitt) „Eöre (Ijrael; Anfang des Sem‘ a“ dem „uni
es’wird gefehen, wenn ihr hören werdet“ (2. Abfehn. des Stm’a) voraus
(Antwort:) nur, damit man (wörtl.: er) auf fi nehme das Jod de
Königtums des Himmels zuerft und danad (erft) auf fi nehme da:
Jod der, Gebote.
321. Sir hasSirim rabba zu 2,13 (Wünfde S. 72):
R. Bfrefhja (um 350; Str. 146) im Namen des R. Jishaq (300; Str. 140)
(fagt): .... „die Zeit des Bejcneidens der Reben („zamir“, au = Ge
fang) naht (oder: ift gefommen)“ (Tant.2,13) (d. h.:) es ift gefomme
die Zeit der Ifraeliten, erlöft zu werden; es ift gelommen die Zeit d
Dorhaut, abgejhnitten zu werden (hizzamer); es ift gelommen die Zei
des Königtums der Kutäer (d. h. Samariter, der Nichtjuden), vernichtet zu
werden; es ift gefommen die Seit des Königtums des Himmels offenbar
au werden; denn es ift gejagt (5a. 14,9): „Und es wird Jahve König
fein über die ganze Erbe.”
322. b. B'rathoth 29b (Goldf—m. I, 108):
€s überlieferten unfere Meifter:
Wer einhergeht an einem Orte von Scharen wilder Tiere und Räuber, bete
ein furzes Gebet (nicht das lange Adtzehngebet). Weldes ift ein folde
turzes .bebet? (Antwort:) R. 'Eli’eger (um 100; Str. 123) fagt:
Tue deinen Willen im Kimmel oben
und gib Ruhe des Geiftes denen, die did fürchten, unten (d. h. auf der Erde).
und das in deinen Augen Gute tue.
Gepriefen feift du, Emiger,
der da Gebet erhört.
323. Ebenda 16b (Goldihm. I, 60): 1
Rabh Saphr'a (wohl Amoräer) hat nad, feinem Gebet jo gejagt:
€s jei Wohlgefallen (oder: Wille) vor dir, Ewiger, unfer Gott, da
Stieden madejt (tasim) bei der Dienerhaft von oben („familie
Ro % den Siugengeln der Dölter. Wenn dieje Stieden Halten, dann
320: das Gotiesreih als Größe der Gegenwart. Dal. zu „Jodt: Mt.11,
n dem gegenmärtigen Reid 3 B. Sch im Aer und töliihe Dete, — 321:
Boitesreich als Gröhe der Zutunft. Bu serlölt zu werden“: £«. 21,28. Audı,
das Reich Gottes in der Gegenwart mod; „berborgen“ it, nmd erit nod offe
wich, ilt Jefu Dorftellung. Man moderniliert und verblaßt, wenn man das
Gottes Tebiglich innerlich, fütlichreligids und pindologiid und nicht in feinen we
lien und Tosmilhen und jonftigen Beziehungen audı mit faht. — 322fj.:
5. Bitte, Ru Die 3 Bite muß lomohl ergänst werden: „Durch ih”, ala
uns. Sür den Himmel jdeint, aud; nad; ir. 323, an widerftrebende Geiltes
gebadit zu ein. Aud; Luther vermeit hier auf des Teufels Willen.
Beten, 323-325. 117
Dölter auf Erden) und bei der Dienerihaft von unten (d. h. auf
m) und zwifgen den Schülern, die fih beihäftigen mit deiner Tora,
es, daß fie fid} (mit ihr) befhäftigen um ihrer felbft willen, fei es, daß
fi} (mit ihr) befhäftigen nit um ihrer felbit willen; und alle, die fi
um ihrer felbft willen (mit ihr) beihäftigen, es jei dein Wille, daß fie
(mit ihr) um ihrer felbft willen beiäftigen.
324. Mthil'a zu 2.M.16,4, Par. Wajafa (b*%allah), 2. Abfcn.
,D. S.154):
fie (d. h. die Ifraeliten) follen fammeln' die Sadje des Tages (d. h. das
jeden Tag Ausreicende) an ihrem (d. h. an jedem einzelnen) Tage.”
jodu‘a (100; Str. 123) jagt: (das ift gefagt in folgendem Sinne:) da=
der Menfch fammle von heute auf morgen, ähnlih wie vom Rüfttag
Sabbats auf den Sabbat (2.1.16, 5).
“azar der Mode‘it (130; Str. 124) fagt: damit der Menjd; nicht fammle
heute auf morgen, ähnlidy wie vom Rüfttag des Sabbats auf Sabbat;
es ilt gejagt: „die Sahe des Tages an ihrem Tage.“ Derjenige,
den Tag geihaffen hat, hat jeine Nahrung geihaffen.
hier aus pflegte R. ’Ele'azar der Modeiit zu fagen:
‚ der hat, was er heute efjen foll, und fagt: was efje ih morgen?
, biefer ift arm an (oder: mangelnd an) Glauben (’emuna),
325. b. B'rathoth 29b (Goldfcm. I, 108):
“azar, Sohn des R. Sadoq (130; Str. 124), jagt:
das Schreien deines Doltes Ijrael
tue eilends ihr Derlangen.
fen feilt du, Emwiger,
da Gebet erhört.
fagen: Die Bedürfmiffe (sorke) deines Doltes Irael find zahlreich,
324fj.: zur 4. Bitte. - 324: hier die Betonung des „heute“ wie in der 4. Bitte
mt. Bei fe.: 1ö nad” Autpav. Aud; hierzu vgl. Ir. 324. "Su 324 ogl. auch Mt. 6,30.
: &moönes überjet Deligich, Kebr. M.Q.: „lechem chuggönu*. Er denft dabei
r. Sal. 30,8: „lechem chuggi‘, d.h. das mir zugemeflene Teil Speife, das Brot,
meinem Anteil entfpricht, für mich beftimmt ift. LAX hat frei: 1& Bora xal T&
Debrunner (ogl. Deigmann in „Heuteftamentliche Studien“, Georg Heinrici
70. Geburtstag dargebradit, 1914, 5. 115ff.) fagt: für den betreffenden Tag
t. Pefhitto: panem necessitatis (das notwendige Brof). Snrjin bei £c.: das
ihrende (continnus) Brot. Der Memphite (ägnptiicher Tert): (das Brot) des
igen (Tages), ebenfo: das Hebräer-Eoangelium, hebr. lechem machar, und Deih-
a... Daß bei der Umfegung ins Griedilhe nicht ein Ausdrud mit adpıov
it, tann darin feinen Grund haben, daß tmosos dafür geläufig war, obwohl
niit belegen lönnen. Deipmann madjt a. a. ©. geltend, daf am ungezwungenften
lich zu belegende Begriff f &modon, d.h. der folgende Tag, dem Emodcos ent«
. Er if allo für die Sallung: das Brot für den folgenden Tag. Ebenfo ent
fi Merg hierfür, a.a.®. 5.125. „Der Beter“, jagt Deipmann, a. a. ©.
}, „den Jefus um den äpros tmodcıos beten heiht, befet darum, da ihm immer
folgenden Tag das Minimum der Hahrung gefichert fein möge; er will die
oßme Sorge jälafen fönnen und ruhig aufmachen.” So läme aber das DU.
jdgebet zu fiehen, während mir in dem „heute“ der Gedante nahe zu liegen
daß der Tag vor dem Beter liegt, und zwar der heutige Tag. Auc bei 1ö
‚pipav liegt der Gedanfe an das jebesmalige „Morgen“ m. €. nicht nahe. So
mir doc; and; Deipmanns Saflung Schwierigteiten zu haben. Aus lit. 325
‚; man auf „lechem sorköna‘, Brot unferes Bedürfniffes, |hliehen. Luther jagt,
ie hentige tatholifche Kirche, „täglich”, quotidianus. Dulgata hat: supersubstantialis.
ne
!
118 Beten, 325-329.
und ihr Wiffen gering. Es jei Wohlgefallen (oder: Wille) vor dir, Ewiger,
unfer Gott, daß du jedem Einzelnen gebeft, wieviel genügt zu feinem Unter»
halt, und jedem einzelnen Körper das für feinen Bedarf Genügende. F
Gepriefen jeilt du, Ewiger, der Gebet erhört. !
326. Jom’a VII, 9 (Goldfäm. II, 1019): 5
Übertretungen zwijchen einem Menjhen und feinem Nädjiten fühnt der Der- |
föhnungstag nicht, bis er feinen Nächten befänftigt. i
327. b. M‘gila 28a (Golöihm. III, 652):
„Und nicht beitand ich auf meinem Red“ (Worte des R. Mhunj'a des i
Großen [um 90; Ste. 121). 1
€s fagte nämlidh Rabh'a (geft. 352, Str. 145): 3
Jeber, der fein Redt überfieht,
dem überfieht man (d. h. Gott) alle feine Derfehlungen; denn es ift gejagt
(Mid. 7,18): „der Schuld vergibt und Derfehlung überfieht“ (. h.:) wem
vergibt er die Schuld? dem, der Derfehlung überfieht.
328. b. B*rafhoth 17a (Goldjhm. I, 60):
Rabh’a (geft. 352; Str. 145) fagte nad; feinem Gebet fo:
Mein Gott! (he id} gebildet (b. h. geldaffen) war, war id} nichts wert, und
jet, wo ich gebildet worden bin, bin ih, wie wenn id} nicht gebildet bin.
Staub bin ich in meinem Leben, um wieviel mehr in meinem Tode! Siehe,
id bin vor dir wie ein Gefäß voll Schande und Schmad.
€s fei Wohlgefallen vor dir, Ewiger, mein Gott, daß ich nicht mehr fündige;
und was id vor dir gefündigt habe, tilge durd; dein großes Erbarmen,
aber nicht durd; Süchtigungen und böje Krankheiten.
Und dies war das Sündenbetenntnis des Rabh Hamnun’a des Kleinen (ums
300; Str. 143?) am Derjöhnungstag.
329. b. B'rathoth 60b (Goldfim. I, 223ff.):
Wer da hineingeht, um zu flafen auf feinem Lager, jage (das Sem‘a) vorz
„Höre, Iirael* bis „und es wird gefhehen, wenn ihr hören werdet“ und
fage (dann):
der da fallen läßt die Bande des Schlafes auf meine Augen und Schlummer
auf meine (Augen-)Lider, und Licht gewährt dem Augapfel:
es fei Wohlgefallen vor dir, Emwiger, mein Gott, daß du mid; mic niederr
legen läffeft zum Sieden; und gib meinen Anteil an deiner Tora 2
und leite meinen Suß zur Ausübung (mörtl.: in die Hände) eines Gebotes i
und leite meinen Suß nicht zur Ausübung (wörtl.: in die Hände) einer
Übertretung; und bringe mid nit weder in die Hände einer
326ff.: zur 5. Bitte. Dgl. 6. im Adıtzehngebet. — Jefus redet nicht bloß von ©
Sünden gegen Menichen, aud nicht vom Derjöhnungstag. — 327: Partizipialiprud
mit „jeder“, fingularilch. - Su Jefu Bitte vgl. Mt. 18.25ff.: Oleihnis vom Schalls.
inet. — 328: Beilpiel für ein Gebet um Sündenvergebung. — 329f.: zur 6. und
7. Bitte, Diele Terte des täglichen Morgen» und Abendgebetes jind hebräild. Es ift
durchaus möglich, daß fie jchon in Jefu Zeit vorhanden waren. Zweifellos erinnern
fie ftart an die 6. und 7. Bitte. Unter nd ro mownpoö ift dann neutrilh das Böle
jeglicher Geftalt_ zu verliehen. Bei der Oeläufigteit diefer Gebete erllärt fid} aud
leicht, daß bei £c. die 7. Bitte fehlt. Jefus brauchte nur anzudeuten, leicht hat man
dann ergänzt, rejp. er jelber bei anderer Gelegenheit dies Gegenftäd zur 6. Bitte
Binsugefüg, TDIti gebetet murde das Gebet smeitelios ne ohne Fine Sälahı |
Berafha. Mit ‚mer'a“ — vom Böfen |hloh tein geborener Jude ein Gebet. —
120 Beten, 332-334.
3Es hält ein Menjc gegen einen (andern) Menjhen den 3orn feit und will
vom Herrn Beilung fordern?!
Mit dem Menjden, der ihm God) glei ift, hat er fein Mitleid und für
feine eigenen Sünden bittet er?!
SEr felbft, der doc Sleilc ift, hält den Groll feit, wer foll da feine Sünden ’ B
fühnen?! H
333. Ta’anith 1, 4ff.:
4. Tritt der 17. Mardjeivan ein und es ift nod} fein Regen herabgefommen,
fo beginnen die Einzelnen (d. h. einzelne fromme Männer) zu faten 3 Saft«
tage (am Montag, Donnerstag und Montag). "Sie efjen und trinten (d.h.
halten ihre Hauptmahlzeit), nachdem es duntel geworden ift (, während das
Saften erjt am folgenden Morgen beginnt, aljo am Montag, refp. Donnerstag,
früh); und es ift ihnen (aud; am Tage an den Safttagen) geftattet: Arbeit
und Baden und Salben und Sandalenbefhuhung und Benugung des (Ehe-)-
Bettes.
.Iit der Anfang des Monats Kislev eingetreten und es ift nody fein Regen
herabgelommen, jo ordnet der Gerichtshof 3 Safttage für die Gemeinde an.
Man ißt und trintt, nachdem es duntel geworden ift, und es ift ihnen erlaubt:
Arbeit, Baden, Salben, Sandalenbeihuhung, Benugung des (Eher)Bettes.
6. Sind diefe (3 Gemeindefafttage) vorübergegangen und fie find nicht erhört
worden, jo ordnet der Gerichtshof 3 weitere Sajttage fr die bemeinde an.
Man ift und trinkt (nur), jo Iange es noch Tag ift (d. h. muß mit der
abendlichen Hauptmahlzeit fertig fein, ehe mit dem Dunfelwerden der Safttag
beginnt. Das Saften jet aljo fon am Abend ein. Die Tage werden von
Abend zu Abend gerechnet), und es it ihnen verboten: Arbeit, Baden,
Salben, Sandalenbefhuhung, Benugung des (Ehe-)Bettes, und man fließt
die Badehäufer.
334. Jom’a VII, ıf[.:
„Am Derföhnungstag ift verboten: Effen, Trinten, Baden, Salben, Sandalen»
beihuhung, Benugung des (Ehe-)Bettes.
Der König und die Braut dürfen fih das Geficht wafhen. — Die Wödnerin
darf fi mit der Sandale beichuhen, Worte des R. "Eli'eger (um 100;
Str. 123). (Andere) Gelehrte verbieten (es).
2. Wer da it (am Derföhnungstage) foviel wie eine große Dattel jamt ihrem
Kerne, wer da trinft einen vollen Schlud, ift [huldig. — Alle Speijen werden
zufammengerecinet zu dem Quantum einer Dattel, und alle Slüffigteiten
werden zufammengerechnet zu einem vollen Schlud; wer aber ißt und trintt,
jo wird das nit zufammengeredhnet.
335. Sota Il, 4 (208) (Goldihm. V, 239):
R. Jchoßu‘a (um 100; Str. 123) fagt:
Lieber will ein Weib ein Qab und Ausihweifung als 9 Qab und Enthalt-
famteit.
333ff.: zum Salten, Mt. 6,16-18. — Am Sabbat darf nicht gefaltet werden.
— „duntel geworden“: die gewöhnliche Zeit für die Hauptmahlzeit. - Man ficht, daß,
au |rengerem Salten aud) das Sihj«nicht-Salben und »Walchen, reip. Baden, gehörte, ngl.
Mt. 6,17. — 334: Der Einzelne faltete, wenn Krantheit oder aud ein Todesfall in
feinem Haufe war. Befonders ftreng ift bis auf den heutigen Tag das Salten am
Derföhnungstag.
a
Beten, 335. 336. 121
€r pflegte zu jagen:
Ein törichter Stommer und ein liftiger Böfemicht und ein pharifäifhes (p'rusa,
oder: enthaltfames, d. h. [ceinheiliges) Weib und die Schläge der Phari-
fäer: fiehe, dieje richten die Welt zugrunde.
336. b. Sota 22b (in der Gemara zu „Schläge der Pharifäer“):
€s überlieferten unjere Meifter:
€&s gibt fiebenerlei Pharifäer: !der Sikhmi-Pharifäer, der nigbi-Phari-
fäer, 3er qizz’ai-Pharifäer, ‘der m*dokhja.Pharifäer, 5der Pharijäer (, der
fagt): was ift meine Derpflihtung? und ic; will fie tun, der Pharifäer aus
Liebe, ?der Pharifäer aus Surdt.
!der Sikhmi-Pharifäer: das fit der, der die Tat des Selhem tut (1.1.34.
€r ließ fidh beichneiden, um eine Jüdin zu heiraten, die er vorher ver-
gemwaltigt hatte). — 2der nigpi-Pharifäer: das ift der, der feine Süße ver«
wundet (oder: fchlägt. Levn: weil er mit niedergeidlagenen Augen herein«
geht, verwundet er fi die Süße. Goldfhmidt: „der die Süße aneinander
Kalägt” : weil er übertrieben befcheiden mit Heinen Sitten und (dleppenden
Süßen geht). — der qizz’airPharifäer: Es hat gefagt Rabh Nadhman bar
Jigchaq (geit. 356; Str. 146): das ift der, der Blut jprigen läßt an die
Wände (Goldfämidt: der biutlaffende Ph., nad Rast: der, der aus Scheu,
ein Weib zu fehen, mit gefclofienen Augen geht und mit dem Kopf gegen
die Wand ftößt. Zeug: „der Ph. des Blutverluftes, eigentlich des Ader-
laffes, der aus angebliher Surdt, ein Weib anzufhauen, die Augen zu
fommendrüdt und fi das Gefiht blutig fälägt). -— *der medokhj’a-
Pharifäer: Es hat gejagt Rabha bar Sel'a (350; Str. 146): der gefrümmt
Ät wie ein (Mörjer-)Stößel. der Pharifäer (, der jagt): was ift meine
Pfligt? und id will fie tun: fiehe, das wäre dod; ein (Zeichen von) Dor-
züglichteit?! vielmehr (ift der gemeint,) der fagt: was ift no; meine Der«
pflitung, da ich fie ausüben könnte? (Lenn: gibt es wohl nody eine
Uugend, die ich auszuüben hätte!) — $der Pharifäer aus Liebe und ?der
Phorifäer aus Surdt:
€s jagten Abhaje (geft. 338/39; Str. 145) und Rabh’a (geft. 352; Str. 145)
zu dem Überlieferer:
Überliefere nicht: „Pharijäer aus Liebe, Pharifäer aus Surdt*;
denn es hat gejagt Rabh J'huda (geft. 299; Str. 139): es hat gefagt Rabh
(geft. 247; Str. 136):
Rets beiääftige fi ein Menjd mit der Tora und mit den Geboten, felbft
nit um ihrer felbft willen; denn von dem „nicht um ihrer felbft willen“
tommt er zu dem „um ihrer felbft willen“.
&s hat gejagt Rabh Madhman bar Jishag (geft. 356; Str. 146): was ver-
borgen ift, ift verborgen; was offenbar ift, ift offenbar. Der große Ge-
rihtshof wird beftrafen diejenigen, die (, um als Pharifäer oder als
Gelchtte zu ericeinen,) fi in Kaftane einhüllen.
&s hat gefagt der König Jann’ai (104- 78 vor Chr.) zu feiner Srau:
fürdyte dich nicht vor den Pharifäern und nicht vor denen, die feine Phariläer
find; vielmehr vor den Heuclern earth: Gefärbten), die Pharifäern
335ff.: 3u Ömonpral Mt. 6, 16 ufw. Teius muß Grund zu jener Beutitung der
Pharijäer in feiner Zeit gehabt haben. — 335: Qab: ein Hohimak -: 4 Log — 2,020 1.
122 Beten, 356-338; Jefu Stellung zum irdijchen Befig, 339.
ähnlic} find, deren Taten wie die Tat Zimri’s find, und die Lohn verlangen
wie Pin'gas (4. M.25).
337. jer. Sota V, S. 20e (M. Säwab I, 169, jer. Ber. 14b):
Sieben(erlei) Pharifäer gibt es: \
!der Sikhmi-Pharifäer, '2der nigpi-Pharifäer, der gizz’ai-Pharifäer, *ber
Pharifäer der Sparjamteit, Sder Pharifäer (, der jagt): ich Zenne meine Der-
pflihtung und will fie tun, Sder Pharifäer der Succht, ?der Pharifäer der
Liebe.
!er Sikhmi-Pharifäer: der da trägt feine Gebote (wohl: Almojen) auf feiner
Schulter. — 2der nigpi-Pharifäer: gib mir ein Darlehen, ich will ein Gebot
ausüben (d. h. es als Almofen geben). — der qizz’ai-Pharijäer: er tut
eine Derfhuldung und ein bebot und verrechnet eines mit dem anderen. —
er Pharifäer der Sparfamteit (des Abziehens, Abredhnens, der Differenz):
was (wohl: „m’ai“ zu Iefen) ich befige, was id} Iparen kann: ich tue (da-
von) ein Gebot (d. h. was id} davon habe, will ich abziehen, um Almofen
zu geben). — Sber Pharifäer (, der jagt): ich fenne meine Derpflichtung und
will fie tun: ich möchte willen eine Derfhuldung, die ich getan habe, daß
wir eine entjprehende Gebotlerfüllung) tun können. — Sein Pharijäer der
Surdt: wie Kiob. — ’ein Pharifäer der Liebe: wie Abraham.
338. MidraS Genefis rabba, Par. 84 (gegen Ende, Wünfhe S. 416):
„Und es beweinte ihn (d. h. den Jofeph, von dem er annahm, daß er tot
war,) fein Dater (nämli Jatob). “ (1.M.37,35) (der Midrad verfteht
ftatt' „ihn“, "othö: „mit ihm”, ’itto, und ertlärt): das ift Sjaat (, der Dater
Jatobs).
R. £evi (300; Str. 140) und R. Simon (300; Str. 141) haben gejagt:
bei ihm weinte er (d. h. Ijaat) und, wenn er von ihm hinausgegangen war,
ging er und wujch fi und falbte fi und af und trant. Und warum
offenbarte er ihm nicht (, daß Jofeph noch lebte)? (Antwort:) er dadıte:
der Heilige — gepriefen jei er — hat (es) ihm nicht offenbart, und id} follte
(es) ihm offenbaren? R. Simon hat gejagt: (das „otho“ = ’itto ift gelagt)
in dem Sinne: alle, die über ihn (d. h. Jofeph) traurig waren, waren
traurig mit ihm (d. h. Jatob) zufammen.
VI
Jeju Stellung zum irdiihen Befig.
339. Tofephta Pe’a IV, 18 (Suderm. S. 24):
Ein Ereignis betreffend Monba3 (30—60 n. Chr., König von Adiabene in
Aligeien, Mutter: Helena, Bruder: Jzates), den König, der |tand und ver-
Ihwendete alle feine Shäge an die Armen, die er hatte in Jahren der
Hungersnot. Da fandten zu ihm feine Brüder und fagten zu ihm: deine
Däter Haben Shähe gefammelt (gän’zu) und haben hinzugefügt zu (dem,
338: aud, hier das Sicnicht-Waichen und ‚Salben und Salten, und zwar als
Zeichen der Trauer. Dorausgelegt ilt hier, daß Jlaat um Jojepks Derbleib wußte.
— 339: vor allem ift hiegu Mt. 19,21 zu vergleichen, ebenio £c. 12,33. 34, woraus
man fieht, wie audı in Worten Jefu die Gaben an die Armen und das Erwerben von
Sägen im Himmel zulammenhängt. Möglich, dak aud Mt.6,19ff am folde Su.
jammenhänge mit dem vorger vom Almofen Gelagten gedagtt ilt. &s hebt aber 6, 19ff.
124 Jefu Stellung zum irdifhen Belt, 340-343.
Sufunft, wenn der Heilige — gepriejen fei er — öffnen wird dem Gerechten
die Schäße des Gartens Eden, werden die Srevler, die Wucer und Sins
verzehrt haben, mit ihren Zähnen ihr Sleildh beißen;
denn es ilt gefagt (Qoh.4,5): „Der Tor legt die Hände zufammen und it
fein Steifd.”
Und jene werden jagen: hätten wir lieber gearbeifet und Laften getragen mit
unferen Schultern, und wären wir dody Stlaven gewejen, daß es uns ent«
Ipredend ergingel denn es ift gejagt (Moh. 4,6):
„Befler eine Hand voll Ruhe als die beiden hohlen Hände voll Mühe und
Streben nah Wind.“
Dem entiprecend ift gelagt (2.1.22, 29): „wenn du Geld leihft jemandem
aus meinem, Dolte."
341. b. Sabbath 105b (Goldfäm. I, 568):
€s hat gelagt R. Sim’on ben Pazi (um 300; Str.141): es Kat gejagt
R. J'hoSu‘a ben Levi (um 230; Str. 136) im Namen des Bar Qappar'a
(um 200; Str. 134):
Jeder, der Tränen herabrinnen läßt wegen eines frommen (käSer) Mannes
(8. h. über defjen Tod), der Heilige — gepriejen fei er — zählt fie und legt
Re in fein Shaßhaus;
denn es ift gejagt (Pf. 56, 9): „Meine Klagen haft du gezählt, meine Tränen
ind’ in deinen Schlauch; ‚gelegt’, je gewiß in dein Buch [verzeihnet].”
342. Pe’a l, 1:
Solgendes find die Dinge, deren Srücte der Menfcy genießt (wörtl.: ipt) in
diefer Welt, während das Stammtapital ihm befteht für die fommende Welt:
Ehrerbietung gegen Dater und Mutter, Liebesermeifungen, Herbeiführen des
Sriedens zwilhen einem Menihen und feinem Nädjften, und Studium der
Tora wiegt fie alle auf.
343. ’Abhoth VI, 9:
€s hat gejagt R. Joje ben Mism’a (um 130; Str. 127):
Einmal war ich auf der Wanderung, da begegnete mir ein Menjh und bot
mir den Srieden(sgruß), und ic gab ihm den Stieden(sgruß) zurüd. Er
fagte zu mir: Rabbi, aus weldem Ort (bift) du? Da fagte ih zu ihm:
aus einer großen Stadt der Weilen und der Schriftgelehrten (bin) ih. Da
fagte er zu mir: Rabbi, (ift es) dein Wille, dab du bei uns wohnft an
unferem Ort, jo will ih dir eine Million Golddenare geben und koltbare
Steine und Perlen. Id fagte zu ihm: mein Sohn! wenn du mir alles
Silber und Gold in der Welt gäbeft, würde ich (doch) nur an einem Orte
der Tora wohnen, da ja in der Stunde des Abiceidens des Menjcen ihn
nicht begleitet weder Silber noch Gold noch; fofibare Steine nod; Perlen,
vielmehr nur Tora und gute Werte;
denn es ilt gejagt (Spr. 6,22): „Bei deinem Wandeln wird fie dich geleiten,
bei deinem Liegen über dir wachen, und bei deinem Erwaden wird fie
dich anreden.“ — „bei deinem Wandeln wird fie did geleiten“; in diefer
Welt; „bei deinem Liegen wird fie über dir wahen“: im Grabe; „und,
erwacht du, wird fie dich anreden“: für die zutünftige Welt. Und er (d. h.
341:_oud} hier das hinmlifhje Shaphaus. — 342: „Stammapital”: dem Bilde
von den „Schäßen“ jehr ähnlich. An Gelinnung und Taten ift gedadıt, wie bei Jefus.
— 343: vgl. Offb. 14, 13; 1. Tim. 6, 7.
Jefu Stellung zum irdikhen Befig, 342-347. 125
die Schrift) jagt (Bag. 2,8): „Mein ift das Silber und mein ift das Gold,
ift der Spruc, des Ewigen der Heericaren.“
342. ’Abhoth II, 9:
Jodyanan ben Sattai (um 70 n. Chr.) jagte zu feinen Schülern:
Gehet hin und fehet, weldes ift denn der gute Weg, an dem der Menfch feit-
halten fol?
R. 'Eliieger fagte: ein gutes Auge; R, „Ihosu'a fagte: ein guter ‚Genoffe;
R. Jofe fagte: ein guter Nadbar; R. Sim'on fagte: wenn einer fieht, was
entftehen wird (d. h. die Solgen vorausficht); R. 'Ele‘ ssar fagte: ein
gutes Herz.
Da fagte er (d. h. Jodanan ben attai) zu ihnen: 34 finde ie Worte des
"Ele'azar ben “Arattı beiler als eure Worte; denn in feinen Worten find
eure Worte mitenthalten.
€ (d. h. Jochanan ben 3attai) fagte zu ihnen (d. h. feinen Schülern): Gehet
hin und fehet, weldes ift der böfe Weg, von dem fi} der Menic fern.
halten [ol?
R Ei’eger fagte: ein böfes Lug: R, Ihoiu'a fagte: ein böfer Genoffe;
R. Jofe fagte: ein böfer Nahybar; R.Sim'on fagte: wenn einer borgt und
aid bezahlt; R. "Eleazar fagte: ein böfes Herz.
Du fagte er (d. H. Jodanan ben Battai) zu ihnen: id} finde die Worte des
"Eleozar ben ‘Araktı beffer als eure Worte; denn in feinen Worten find
eure mitenthalten.
345. 'Abhoth II, 11:
R Josua (um 100; Str. 123) fagt:
ein böfes Auge und der böfe Trieb und der Menihenhaß (wörtl.: Haß der
Gefdjöpfe) bringen den Menden heraus aus der Welt.
346. "Abhoth V, 13:
4 Arten gibt es bei denen, die Almojen (s*dagqa) geben:
wer will, daß er gebe, aber daß andere nicht geben: fein Auge ift böfe ber
treffs (der Habe) der. anderen;
daß andere geben, aber er nicht gibt: fein Auge it böje betreffs deffen, was
ihm gehört;
dab er gibt und andere geben: (das ift) ein Srommer;
"dab er nicht gibt und andere nicht geben: (das ift) ein Sreoler.
347. 'Abhoth V, 19:
" Jeder, an dem 3 Dinge find, ift ein Schüler Abrahams — und 3 Dinge (der
ift) ein Schüler Bile'ams:
SE" u dem Wort vom Auge. Siehe aud; ThStkr. 1916, S.499f. — 344:
; daß Hier in dem Begriff „gutes“ oder „böfes Auge“ beides in einander Liegt:
\ kemcht‘ das Phoflihe als das Moraliihe. „Aerz“ in obigem Tert will offenbar die
mie Jnnerlihteit, den Quelfig ales Sittlihen Beselänen, „Auge“ einen Teil
m. fofern er grade durch das Auge vermittelt ift. — 344: indilativifäher, pofitiver
Sprud, mit dreigliedrigem Subjett. — 346: Bahleniprud). er fieht man, daß das
sböfe Auge“ es vor allem mit Almofen, mit mämön zu tun hat. Dgl. 347. So gehört
3 Augenfpruch jehr gut in den Zulammenhang M.6,19f. hinein. Dgl. aud
Mt. 20.15. Meid, Eigennug, Miaunit liegt vor allem in dem Begriff „böles Auge“.
Zu änkoös Mt.6,22 paht am beiten peiit’a (aram., fgr.). Dal. 2. Cor.8,2 Anadrns
— Das Auge vermittelt phufifh und moraliid allen bezen Gliedern, dem gaı
Leibe phufild) und moraliid das „Lit“. Das odv Mt. 6,23 beweilt, daß yöifgen
„Ange“ und 1b düs rö &v ooi fein Unterjdied zu machen ift.
EEE. EEE
128 Jefu Stellung zum irdilchen Bejtg, 353-356.
denn es ift gejagt (Je. 59, 20):
„Und es wird fommen für Sion ein Erlöfer und für die, die fi von der
Sünde beiehren, in Jatob.“ Was ijt der Grund für: „und es wird
tommen für 3ion ein Erlöfer"? (Antwort:) „wegen derer, die fi ber
tehren von der Sünde in Jatob.”
354. b. Sanhedrin 1008 (Golöfem. II, 439):
€s hat gefagt R. Tandum bar Chanil’ai (250; Str. 139):
Jeder, der fi} hungern läßt wegen der Worte der Tora in diefer Welt, den
madıt der Heilige — gepriefen fei er — fatt in der zufünftigen Welt;
denn es ift gejagt (Pf. 36, 9): „Sie laben fih vom Sette deines Haufes und
mit dem Bade deiner Wonnen tränfft du fie.“
355. 'Abhoth VI, 4:
So ift der Weg der Tora:
Brot mit Salz follit du effen,
„und Waffer na Maß trinken“ (Ezeh. 4,11),
und auf der Erde follit du jchlafen
und ein Leben der Entbehrung leben,
aber mit der Tora follit du did mühen.
Wenn du fo tuft, „Heil dir und wohl dir“ (Pf. 128,2) — „Heil dir” in diefer
Welt, „und wohl dir“ für die fommende Welt.
356. b. B'rathoth 61 b (Goldfäm. I, 228):
„Und du follft lieben den Ewigen, deinen Gott“ (5.1. 6,4, am Anfang des
jüdifjen Glaubensbetenntniffes, des S'm’a Jifra’el).
€s wird überliefert:
R. ’Elifeger (100; Str. 123) fagt: wenn (6.1M.6,5) gejagt ift: „mit deiner
ganzen Seele”, warum ift (dann mod) gejagt: „mit deinem ganzen Der-
mögen“? und wenn gejagt ift: „mit deinem ganzen Dermögen“, warum
ift gefagt: „mit deiner ganzen Seele“ ? (aus feinem anderen Grunde) als:
wenn du einen Meniden haft, dem fein Leib (feine Perfon) lieber ift als
fein Dermögen (mamon), dem entfprehend ift gejagt: „mit deiner ganzen
Seele“ — und wenn du einen Menjchen haft, dem fein Dermögen (mamon)
lieber ift als fein Leib (feine Perfon), dem entjprehend ift gelagt: „mit
353: zur Sorm des Mamon-Sprudjes Mt. 6,24: erft ein indilativifcher, pofitiver
Sa$, dann eine Begründung. — 354: audı hier Sa und Begründung; Partistpial-
iprudt mit „jeder“. — 355: diejes Ideal wird im frommen Judentum vielfad dere
wirtlicht. SJefus reflektiert ihtlid, Mt. 6,24 vor allem auf die Befinnung. — Dgl. zu
Mt. 6,24 J. Leipoldt, Die männliche Art Jeju, 1918, S.25: „Es ift eine [hlehthinige
Unmögligjteit, die Jejus behauptet. Aber gerade wenn dergleichen vorommt, gewinnt
das Wort Jefu Anfhaulihteit: jedermann fennt foldhe Sälle und vermag deshalb ihre
innere Unmöglidfeit nadızuempfinden, die zur Enticeidung des Willens drängt.“ —
356: diefer Tert erinnert einerieits an den mämon-Spruc, andererfeits enthält er für
Mt 6,25ff. Wichtiges: Leib Tguph) und mämon find hier einander gegenübergeftellt
wie nephes (Seele) und me’od (Kraft, Dermögen) in dem Bibeltert 5.M 6. ir
haben aljo hier für das Perlönlihe im Gegenlag zum Dinglihen, Sadılihen im
Hebräikhen zwei Ausdrüde: guph (oüpa) und nephes (wuxt). In Mt. 6,25 wird eben.
falls duxt_der dinglichen Nahrung und oöpa der Kleidung gegenübergeftellt, aljo hier
das Perjönlidje mit denjelben beiden Ausdräden dem Sadlihen, Dingligen. Da
Mr. 356 den mämon und das „Gott lieben“ ermähnt, alfo dem mamön-Sprud) nal
fteht, tut fi} hier wohl ein Sujammenhang zwildhen Mt. 6,24 und 25ff. auf, der mit
einer Interpretation des Sem'a zulammenhängt, die Jejus gefannt oder angehört
haben mag.
130 Jefu Stellung zum irdifchen Bejig, 359-361; Richten und Mah, 362-364.
aber (wörtl.: nur daß) ich habe böfe gemacht meine Taten und beeinträchtigt
meine Nahrung; denn es ift gejagt (Jer. 5,25): „Eure Derfdhuldungen !
haben (die feften Ordnungen der Erntezeit) geftört.“ !
360. b. Sota 48b (Goldfhm. V, 3547): |
Mifgna: Und es haben aufgehört die Männer des Glaubens ('emuna,
Gemara: €s hat gejagt R. Jishaq (200; Str. 131): |
das find die Leute, die nicht glauben an den Heiligen — gepriejen fei er; ;
denn es ift überliefert: ke
R. "Eliieger der Große (90—130; Str. 123) fagt: N
jeder, der Brot in feinem Korbe hat
und fagt: was efje ih morgen?,
gehört nur zu den Kleingläubigen (q°tanne "emuna).
361. b.. Sanhedrin 100b (Gofdfcm. VII, 441):
Rabh Jofeph (geft. 333; Ste. 144) hat gejagt:
Gräme did nit Über das morgige Unglüd; denn du weißt nicht, was der
Tag gebären wird (Prov. 27,1) — vielleiht ift er (d. h. hier: du) morgen
nicht mehr und er hat fi (dann) gegrämt um eine Welt, die ihm nicht
gehört.
VI,
Einzelfprüce.
1. Richten und Maß (362 - 383).
362. b. Sota 38b (Golöfhm. V, 301):
Und es hat gejagt R. J’hosu'a ben Levi (230; Str. 136):
Jeder Priefter, der jegnet, wird gejegnet,
und der nicht fegnet, wird nicht gefegnet;
denn es ift gefagt (1.M.12, 3):
„Und id will regnen, nu dich fegnen.“
363. "Abhoth | |
R. Jofe (150; Str. 1 fagt: z
Jeder, der die Tora ehrt, wird felbft (gupho) geehrt bei den Menfchen,
und jeder, der die Tora entweiht, wird jelbit (gupho) entweiht bei den
Menjcen.
364. 'Abhoth II, 5:
R. Mäunjia ben Haggana (70; Str. 121) jagt:
Jeder, der das Joch der Tora auf fi nimmt, dem nimmt man ab (wörtl.:
man läßt von ihm weg vorübergehen) das Jod der Regierung und das
Jod; weltliche Tätigteit (wörtl.: derekh ’eres, d. h. Weg des Landes);
360: zu dAıyömoro: Mi. 6,30 und zu 6,34. — 361: zu Mt.6,34. — 362: hier
derfelbe Wedel zwikhen Aktiv und Palio wie Mt.7,1. — Barigipitiprud mit
„jeder“, pofitio und negativ. — Es ift au deutlich, daß nad; Ir. 362 zu Mt. 7,1:
„damit ihr nicht gerichtet werdet“ zu ergänzen it: „von Gott". — 365: hier ift aus-
denetun Ginzugefeht: „bei den Menfhen” (Io Bader; Strad: mehr als, hebr. 'al,
offenbar, da man jonfi' geneigt war, bei dem Paffi an Gott zu denten. — Partizipl
fprudt mit „jeder“, pofitio und negatib. — 364: et pltrud mit „jeder“, polo
umd negativ. „man“ — Gott, indirelter Ausdrud, wie das Pallio.
| a
Richten und Maß, 361 - 372 131
und jeder, der das Jod} der Tora von fi abwirft, dem legt man das Joh
der Regierung und das Jod; weltliher Tätigkeit auf.
365. Derefh 'eres 301 a Kap. 11:
Beiler ift es, du empfindet Scham aus dir felber und wirft nicht beihämt
durch andere.
366. Ebenda Kap. IX:
Liebe die Demut, damit du erfülleft deine Tage; liebe die Liebesermeilungen,
damit du errettet werdeit von dem UTodesengel.
367. Ebenda (R. "Ele'azar haqgappar, 200; Str. 96):
Liebe die Armen, damit deine Kinder nit fommen zu demfelben Scidjal
(wörtl.: tommen in die Hände diefes Maßes).
368. "Abhoth 1, 1:
Diefe (d. h. die Männer der großen Synagoge) haben 3 Dinge gejagt:
Seid vorfitig beim Richten (m°tunin haddın);
und ftellet viele Schüler auf;
und madet einen 3aun für die Tora.
369. 'Abhoth I, 6:
Fhosu'a ben Prradja (100 v. Ehr.; Str. 117) fagt: °
Waffe dir einen Lehrer (rabh)
und: erwirb dir einen Genoljen
mb: beurteile (mörtl.: jei richtend, hebr. dan) jeden Menihen nad der
Seite des Derdienftes (zäkhuth),
370, Abhoth 1, 18:
Rabban Simon ben Gamli’el (150; Sir. 130) jagt:
auf 3 Dingen befteht die Welt:
auf dem Redt (din), auf der Wahrheit, auf dem Srieden.
371. 'Abhoth 11, 4
rigte Beinen Nädjiten nicht, bis du in feine Lage gelommen bift.
372. 'Abhoth IV, 7. 8:
R. Jimiaeel, fein (d. h. des R. Jofe) Sohn (200; Str. 131), fagt:
Wer fid felbft zurüdhält vom Redtfprehen (min haddin), hält von fid
fern Seindfchaft, Raub, vergeblihes Schwören;
365: and; hier der Wedjjel zwilhen Aktiv und Paffio. — 366: jingularifher
Imperativ und finale Begründung, wie Mt. 7,1 plucalifher Imperativ und finale
Begründung. — 367: fingularijder Imperativ mit negativer finaler Begründung, wie
Mt. 7,1 die finale Begrändung negativ it. Hier aud der Ausdrud „Iah”, über den
mod} weiterhin Belege beigebradit |ind. — 368: zum „richten“, hier wohl vom Gerichts-
weien, während Jejus daran nidyt denkt. — Dreigliedriger Spruch; politive, pluralikhe
Imperative, Sahleniprud. — 369: aud hier ein dreigliedriger Spruch; politive,
Fingularifche Imperative. - Jefu Wort vom Ridıten ift abjolut, khärfer. — Su dem
Sag, der ja eine gute moralifhe Lehre enthält, werden in den 'Abhoth de
R. Nathan (Kap. VII, ed. Schehter, 1887, S. 37) Gekhihten erzählt, die Ihllehen
„Wie du mic} nad} der guten Seite hin beurteilt haft, fo möge der Heilige — gepriefen
feier — 24 beurteilen mad) der guten Seite Hin.” Dal au Säabb, 1275 (Gait
3 1, 630f.). — 370: Zahlenfprud, dreigliedrig. Pojiline Wertung des Redts. —
1: negativer, fingularifher Imperatio. Jeiu Wort ift abfolut, fhärfer. Be tann
Fe Wort, wie andere Worte Hillels, gelannt haben, hat es aber khmerlih_bei
BL, Beh im Sinn m — 372: Partizipialfprudh; gegerlähliher Parallelismus. Jeju
Das Geriätumejen hat er wohl niht im Bi, obmohl das
Den iM. 7,1 tieffte Problem aller ötentigen Reditspflege rührt. An
Auftebung öffentl TRectspige Tiegt Jefus natürlich nichts. Aber fein Standpunkt
9.
132 Richten und Mab, 372-376
wer aber hodhmütigen Herzens (ift) bei der Entfheidung, ift törigt (Sote),
ein Böfewicht und hochmütigen Geiftes.
8. Er (d.h. Ismael) pflegte zu jagen:
fei nicht allein Richter (dan);
denn es gibt feinen, der allein richtet, außer einen (d. h. Gott) —
und fage nicht: nehmt meine Anfiht an; denn fie find bereditigt (, fo zu dir
zu fagen,), aber nicht du (‚ zu ihnen fo zu fagen).
373. Dereth 'eres 30t’a Kap. IIL:
Prüfe (h°we dan) deine Worte, ehe du fie herausgehen läffeit aus deinem
Munde;
und: bedente deine Handlungen entiprehend derekh 'eres (d.h. Weg des
Landes, allgemeine Sitte);
und: gib Lohn für deine Schritte (d. h. Iente deine Schritte zu verdienitoollen
Handlungen);
und: erfläre für gerecht ftets iiber did; das (göttliche) Gericht (din);
und: enthalte dich des Murrens.
Richte deinen Nächten nad der Wagfchale des Derbdienites, und laß jeine
Woagicale nicht finten nad der Wagicale der Schuld (chobha).
374. Sanhedrin III, 1:
Sivilprozeffe (werden) von drei (Richtern beurteilt). Der eine (der beiden
Progejfierenden) wählt fid einen (Richter) und der andere wählt fi. (gleih-
falls) einen, und (dann) wählen fie fid} beide nody einen (dritten):
(fo) die Worte des R. Me’ir.
(Andere) Gelehrte aber jagen: die zwei (zuerft gewählten) Richter wählen fi
nod} einen (dritten). |
375. b. Sanhedrin 1002 (Goldjhm. VII, 439): n
€s ift überliefert worden: |
R. Me’ir (150; Sir. 128) jagt: Mit dem Map (midda), mit dem der Menfd :
mißt, mißt man (d.h. Gott) ihm; denn es ift gefchrieben (Jef. 27, 8): „je
nad dem Maß (b’sa’ss“’ah) rechteft du mit ihr bei ihrer Entlaffung.“
376. Ebenda (Sortjegung von Nr. 375):
€s hat gefagt R. Jehosu'a (100; Str. 123):
äft es denn möglich, fo zu jagen: gibt ein Menjc; feine Handvoll einem Armen
in diefer Welt, fo gibt ihm der Heilige — gepriefen jei er — feine Handvoll
für die fommende Welt? und es jteht doc; gefcrieben (Jef. 40, 12): „[Und]
den Himmel jhäßt er mit der Spanne?“ —
Und wenn du fo fagit (, fo ilt zu fragen:) welches Maß ift größer: das Maß
der Güte oder das Maf der Beftrafung? (Antwort:) (1006) fage:
das Maß der Güte ift größer als das Maß der Beitrafung.
Betrefis des Maßes der Güte fteht gefcrieben (Pj.78,13.14): „Und er
it lets der moralifch-teligiöfe, den er ja in der Bergpredigt grade allem Juriftikhen
gegenüber mit aller Schärfe geltend madıt. Dgl. 1.Cor.4,4. — 8. „Sei".Sprud,
egatio. — 375: Ingularice Imperatioe. — 574; man Heht, dh die Reihlspflege einen
mehr privaten Charalter hatte. Urogdem denft Jefus M.7,1 [hmerlik daran. —
375: der Jelaiavers ilt eine crox interpretum. In dem erfien Worte jehen die Rab-
binen den Hinweis auf das Mab ‚se’ah“. — 376: hier joll 375 ergänzt werden. Dat
£c.6,38 und Mc. 4,24! Es widerjpricht aber IME. 7,1.2 dem nicht, da Gott allerdings
den Richtenden richtet und an ihn denielben Mahftab anlegt, den diefer an andere an-
Tegt, und dennod} ift er nidit nur gerecht, Jondern aud; gnädig und gütig.
134 Richten und Maß, 381 - 583
Um dich zu lehren, daf mit dem Maß, mit dem ein Menjd mit, man (d.h.
Gott) ihm mißt, (ift 2.M.2,4 und 4.M.12,15 gejagt): Mirjam wartete |
für Mofe eine Stunde; denn es ilt gefagt (2.M.2,4): „Und es ftellte fi
hin feine Schwefter von ferne, um zu erfahren ujw.“. — Und Gott hielt
auf für fie die Lade und die Scefhina und die Priefter und die Leiten
und ganz Jfrael 7 Tage jamt den Wolten der Herrlichkeit; denn es ift ge
fagt (4.M.12,15): „Und das Dolt brad; nicht auf, bis Mirjam auf _
382. M‘thiltia zu 2.M.13,21 (W.-W. S. 79):
„Und der Ewige ging vor ihnen her am Uage” (2.M.13,21) (Das ift ge
fagt,) um did} zu belehren, daß mit dem Maße, mit dem ein Menfch mißt,
man (d. b. Gott) ihm mißt: Abraham begleitete die Dienftengel;
denn es ift gefagt (1.1.18,16): „Und Abraham ging mit ihnen, um fie
fortzuihiden" —
und Gott (wörtl.: der Ort) begleitete feine Kinder in der Wüfte 40 Jahre;
denn es ift gefagt (2.M.13, 21): „Und der Ewige ging vor ihnen het
am Tage in einer Woltenjäule.”
Betreffs Abrahams, unjeres Daters, jagt er (1.M.18,5): „Und ic will ein
Stüd Brot nehmen“ — und der Heilige — gepriejen fei er — ließ herab-
tommen das Manna 40 Jahre; denn es ift gefagt (2.M.16,4): „Siehe,
ich lafle regnen.”
Betreffs Abrahams jagt er (1.M.18,4): „Es werde doch ein wenig Wafler
genommen” — und der Heilige — gepriefen jei er — ließ aufiteigen für
feine Söhne einen Brunnen in der Wüfte; denn es ift gefagt (4.M. 21,17):
„Damals fang Jfrael diefes Lied: Steig auf, Brunnen, ftimmet ihm an.“
Betreffs Abrahams jagt er (1.M.18,7): „Und zu dem Rind lief Abraham“
— und der Heilige — gepriejen jei er — trieb die Wachteln für feine Kinder
herbei; denn es ift gejagt (4.M.11,31): „und ein Wind brad auf von
dem Ewigen und trieb die Wacteln von dem Meere her.“
Betrefis Abrahams fagt er (1.M.18,4): „Und Iehnet eudy (hier) unter dem
Baume“ — und der Heilige — gepriefen jei er — breitete für feine Söhne
7 Wolten der Herrlichkeit aus; denn es it gefagt (Pf.105, 39): „Er breitete
eine Wolte aus zur. Dede und Seuer, zu leuchten in der Nadıt.“
Betreffs Abrahams ift geichrieben (1.M.18, 8): „Und er ftand über ihnen“
— und der Heilige — gepriefen fei er — war ein Schild für feine Kindes-
tinder in Ägypten, daß fie nicht geichlagen wurden; denn es ift gejagt
(2.M.12,23): „Und es fehritt der Ewige fhonend an der Tür vorüber.” |
383. b. M'gilla 12b (Golöfcm. III, 580):
„Am 7. Tage, als das Herz des Königs (Ahafcverojd) fröhlid war von
Wein“ (Eft.1,10). War denn etwa bis jegt fein Herz nicht fröhlich von
Wein?
€s hat gefagt Rabha (geit. 352; Str. 145):
der 7. Tag war Sabbat, wo die Jjraeliten eijen und trinfen und (dabei) an«
fangen mit Worten der Tora und Worten der Lobgefänge, aber die Döler
der Welt, die effen und trinken, fangen an mit Worten der Albernheit.
Und fo (war es audı) bei der Mahlzeit jenes Böfewichts: die einen fagten:
EEE.
382: ed. Sriedmann S. 25a. — 383: „Gefäß“ vgl. 1. Chelj. 4,4.
Richten und Map, 383; Splitter und Balten, 384. 135
die Mederinnen find fhön, und die anderen jagten: die Perferinnen find
fhön. Da fagte zu ihnen Adafhverofjh: das Gefäß, deilen ich mich be-
diene, ift nicht mediich und nicht perfiich, vielmehr haldäifh; ift es euer
Wille, fie zu jehen? Da fagten fie zu ihm: ja, nur, daß fie nadt ift. —
(Hierauf ift der Sak anzuwenden:) denn mit dem Maß, mit dem der
Menih mißt, mißt man ihm: das lehrt, daß Dafcti, die Böfe, Töchter
Iraels hineinbrahte und fie fi nadt ausziehen ließ und mit ihnen Arbeit
ihtete am Sabbat. Das ift das, was geichrieben fteht (Ejt. 2,1):
„Nad} diefen Gejhichten, als fi} der Sorn des Königs Acafchverofch gelegt
hatte, gedadhte er an Dafchti und an das, was fie getan hatte, und an
das, was über fie bejdloffen war.“ (Aljo:) wie fie gehandelt hatte, fo
wurde über fie beiclofjen.
2. Splitter und Ballen (384 — 395).
384. b. ‘Arathin 16b:
6 überlieferten unfere Meifter:
‚„Du follft nicht haffen deinen Bruder in deiner Kerzen“ (3.M.19,17). Man
we (das irrtümlicherweife jo verftehen): er darf ihn nicht [chlagen, er
darf ihn nicht ohrfeigen und er darf ihn nicht verderben. Die Lehre (hier-
über liegt darin, daß) er fagt (3.M.19,17): „in deinem Herzen“ (alfo:)
von Haß, der im Herzen (ift), redet der Schriftvers.
Woher betrefis deilen, der an feinem Nächten etwas Häßliches fieht, daß er
verpflichtet ift, ihn zuredtzumeifen? (Antwort:) denn es ift gejagt (3. M.
19,17: „fondern follft deinen Nädjten freimütig zur Rede jtellen, daß du
nicht etwa feinethalben Sünde auf did; ladeft“): „ein Suredtweiien follit
du zurechtweilen.“
Kat er ihn zuredtgewiejen, aber er nahm es nicht an, woher, daß er ihn
nochmals zuredtweilen darf? (Antwort:) „(ein Surechtweifen) follit du zu-
techtweifen“ (3.M.19,17) (alfo: das gilt) überhaupt.
Man fönnte (irrtümliherweile meinen: man dürfe den Nädjiten zurechtweifen)
fogar (fo, daß) fein Antlig fi (vor Ärger) verändert. Die Lehre (darüber
liegt darin, daß) er jagt (3.M.19,17): „du follft nicht feinetwegen Sünde
auf did} laden.“
384: mt. 7,3 verwendet Jefus aud) das Wort „Bruder“, das in 3.M.19,17
. 3.M.19,15 heißt es: „du joNit deinen Mädjiten redt richten“, was von der
fiprejung gemeint ift. Jelus bewegt fi Mt. 7, 1ff. fihtlich in Sufammenhängen,
die der Auslegung von 3.1.19, 15ff. dienen, und ftellt eine moralifci.religiöje Auf-
taang der vorwiegend berilcen, der Steiftgeleten gegenüber. In den Antithejen
ap. 5 handelte es fi khon um 3.M.19. So jheint Kap. 7 an Kap. 5 anzutnüpfen
— 384 ift von „an jeinem Nädjften etwas Häßlihes jehen“ die Rede, vgl. BAtneıs
m. 7,3. Das Wichtige ift nun, daß jid offenbar in den erten 384}. das Wort
Jefa von dem Splitter und Balten zu fpiegeln [jeint. Man Iehnt damit jede Zuredht-
weifung ab. Darin ift wohl auf Judendriften hingedeutet, die fi, bei folder Ab-
Ihmans auf Jefu Wort beriefen. Daraus, dah das Wort von dem Splitter und dem
Ballen in Siphra und Siphre im Munde des R. Farphon nicht Beoegnet, Taließt
(Ag. d. Tan. I, 3512), daß es von Babha bathra 15b zu “Aralhin 166 über-
ER, alfo yerprängtid von R. Jodanan herrühre. IA halte das nicht für
einli jadjer bezeichnet es a.c.®. als „eine Analogie zu dem befannten
Sage vom Soter und Balten Mt.7,4“. Wörtlihe Übereinftiimmung liegt nit vor.
&s Iheint, als ob aud die Rabbinen khon ein ähnlihes Wort gehabt haben, das
nn |
136 Splitter und Balten, 384-386.
€s ift überliefert worden:
€s hat gejagt R. Tarphon (130; Str. 125):
ih würde mid wundern, wenn in diefem Gejchleht jemand vorhanden wäre,
der Zurehtweifung annimmt. Wenn man zu ihm fagt: „nimm den Splitter
weg von zwifchen deinen Augen“, jo fagt er zu ihm: „nimm den Ballen
weg von zwilchen deinen Augen.“
€s hat gejagt R. ’Elefazgar (100; Str. 129):
ich würde mid wundern, wenn in diefem Geichleht jemand vorhanden wäre,
der zurechtzumeifen verftünde.
Und es hat gefagt R. Johanan ben Muri (130; Str. 126):
ih bezeuge bei Himmel und Erde, daß “Agibh’a viele Male durd win. die
Prügelftcafe erlitt; denn ic} hatte mid, betlagt über ihn vor Rabban Sim’on,
Sohn Rabbis (130; Str. 130). Und dennod; nahm id} zu ihn betreffend
an Liebe, um zu erfüllen, was gejagt ift (Proo. 9,8): „Weife nicht zurecht
den Spötter, damit er dich nicht haffe; weile zurecht den Weifen, und er
wird did} lieben.“
385. b. Babh’a bathr'a 15b (Goldfhm. VI, S. 980):
Und es hat gejagt R. Jodanan (250; Str. 137):
was (bedeutet das), was gefhrieben fteht (Ruth 1,1): „und es gefhah in
den Tagen des Rihtens der Richter?” (Antwort:) ein Geflecht, das da
richtet feine Richter. Sagt er zu ihm: „nimm weg den Splitter von zwifchen
deinen Augen“, fo jagt er zu ihm: „nimm weg den Balfen von zwifden
deinen Augen.“ Sagt er zu ihm: „dein Silber ift zur Schlade geworden“
(Jej.1,22), fo fagt.er zu ihm: „dein Wein ift mit Waffer verjchnitten”
(ef. 1, 22).
386. Siphr’a zu 3. Mofe 19,17, Par. q’dosim:
„Und du follft nicht haffen deinen Bruder“ (3.M.19,17). Man könnte
as irrtümlicherweife fo veritehen): du folft ihn nicht verfluchen, du follft
ihn nicht fhlagen und du follft ihm nicht ohrfeigen. Die Lehre (darüber
Tiegt darin, daß) er fagt: „in deinem Herzen" (3.M.19,17). (Alfo:)
nidt habe id} (dielen Ders) gefagt außer betreffs des Halfes, der im
Herzen (ift).
Und woher, daß, wenn du ihn zuredtgewiefen haft 4 und 5 Mal, ein
weiteres Surechtweifen (geftattet if)? (Antwort:) „ein Surechtweilen follit
du zuredhtweifen” (3.M.19, 17).
Man tönnte (das irrtümlicherweife jo veritehen): jogar darfft du ihn zuredt-
weifen, fo daß fein Antlif fi} (vor Ärger) verändert. Die Lehre (darüber
liegt darin, daß) er fagt (3.M.19,17): „Und du darfit feinetwegen teine
Sünde auf dich laden.“
9.€s hat gejagt R. Tarphon (130; Str. 125):
Beim Tempeldienft (hä’abhodha)! wahrlid; nicht gibt es in diefem Gejchlecht
‚einen, der surechtzumeijen vermag.
Jefus in feiner Welle verwendet, wie Ite dann umgelehrt jpäter, da ihnen diefe
Ausdrudsweile geläufig war, umjo eher auf Jefu Wort anipielen tonnten. Die inter-
efjantelte Dariante des Wortes ift in Tir. 388: „von zmildien deinen Zähnen". Dabei
dentt man an einen Sahnftodher. „von zwilden deinen Augen“ kheint an die Stirn
zu denten, wobei uns unfere Redensart von dem „Breit vor dem Kopf“ einfallen
Tönnte. Aber man erwäge nun die Terte Mir. 389f.!
138 Splitter und Balten, 389-394.
Misna: man darf nicht wegnehmen (not*lin) Holz von der Laubhütte (am
Seittag).
390. b. Jom tobh 31a (Goldfäm. IL, 260) (IV', 3):
Mina: man darf nicht Holz abjpalten weder von den Balten, nod; von dem
Balten, der am Seittag zerbroden ift.
Und man darf nicht abfpalten weder mit einer Art, noch mit einer Säge, !
wohl aber mit einem Ken er.
391. b. Jom tobh IV, 5 (325) (Goldiäm. III, 264): i
Und man darf nicht den Topf jtügen mit einem Span (beya’ath, wörtl.:
Abgefpaltenes), desgleihen bei einer Tür.
392. b. Jom tobh IV, 6 (338) (Golöfäm. II, 266):
R. ’Eli’eger (100; Str. 123) fagt:
es darf ein Menfch (am Sefttag) wegnehmen (notel) einen Splitter (qesöm)
von vor ihm weg, um damit feine Zähne zu ftohern;
und er darf (Späne, Splitter) auflefen aus dem Hofe weg und (damit) Seuer
anzünden;
denn alles, was in dem Hofe (ift), ift Subereitetes. i
(Andere) Gelehrte jagen: er darf zujammenlefen von vor ihm weg und (da-
mit) Seuer anzünden.
393. Ebenda fol. 35b Gemara (Goldfhm. II, 267):
denn es wird überliefert:
R. ’Eliieger fagt:
es darf wegnehmen ein Menfch einen Splitter von vor ihm weg, um damit
feine Zähne zu ftochern.
(Andere) Gelehrte aber jagen:
er darf nur wegnehmen von der Krippe der rn
394. b. Babh’a mesi”a 59b (Goldfäm. VI, 681):
€s ift überliefert worden:
R. "Eliieger der Große (100; Str. 123) jagt:
weswegen hat die Tora gewarnt an 36 Stellen — und manche jagen von ihr: an
46 Stellen — betreffs des Profelnten? (Antwort:) weil jeine Natur böfe ift.
Was (bedeutet das), was gefhrieben fteht (2.M. 22,20): „Und einen Pro-
jelnten follft du nicht bedrüden und nicht bedrängen; denn ihr jeid Sremd-
linge gewelen im Lande Agnpten?“ (Antwort:) wir haben überliefert:
389: „wegnehmen“ (notelin). Derjelbe Ausdrud 384 bei dem Splitter und Balten
Mt.7,4 hat &xBeAlm — herauswerfen, nicht: „herausziehen“ (Luther). Mt. 7, 4f.
wundert man ji} audy darüber, dah das „Herausziehen des Splitters aus dem Auge“,
wobei wir dod die Hilfe eines anderen als Wohliat empfinden würden, jo Icroff ab-
gewielen wird. Außerdem: wie [ol es möglid} jein, dab ein Ballen im Auge Pla
hat? — 390: es handelt fih um peinlic ftrenge Sabbat- und Selttagsheiligung. fib-
fpalten auf ungewöhnlide Art wird erlaubt. - 392: was im Hofe herumliegt, gilt
als bereits vor dem Sabbat, tefp. Selttag, Subereitetes. Man darf aber den
ftoger nidit er]t erira am Sabbat durd; Abfpalten herriditen. Übertretungen in allen
diefen Dingen haben ein Sündopfer oder die Strafe der 40-1 Geißelhiebe zur Solge
Der Gedante liegt nahe, da „von vor ihm weg“ und „von zwilhen deinen Augen“
dasfelbe ift, aljo „von zwilhen deinen Augen“ bedeutet: aus deinem Gefidisfelde.
Bei diefer Saffung heit fid m. €. Mt. 7,Aff. auf und alle Shwierigteiten, auf die zu
Tr. 389 hingewielen it, fallen weg. Jeju Wort richtet jih aljo gegen ganz beftimmte
täftige Aufpafferei der Schriftgelehtten in den minutiöfelten Dingen ihrer Jurifterei
— 394: hier ind die tannaitil—hen StAde Hebräifh, das andere aramäljch. Der bedante
des R. Nathan ilt ähnlid; wie der Jein.
Splitter und Balten, 394 395; Hunde und Säue, 396 - 398, 139
R. Nathan (200; Str. 132) jagt:
einen Sehler, der dir anhaftet, fage nicht betrefis deines Nädjiten.
Des ift das, was die Leute jagen:
wer einen Gepfählten (oder: Gehängten) in feiner Samilie hat, jagt nicht zu
keinem Naägiten: pfähle (oder hänge auf, für mic) einen Sifc.
395. b. Babh’a bathra 60R/b (Goldfhm. VI, 1100):
R Jann’ai (230; Str. 135) hatte einen Baum, der überhing nad} der Straße.
€s war (da) jener Mann (d. h. ein Mann), der ebenfalls einen Baum hatte,
der nad der Strafe überhing. Da kamen die Leute von der Straße und
verwehrten es ihm. Da fam er vor R. Jann’ai. Er jagte zu ihm (606):
geh jet und komme morgen (wieder). In der Macht fandte er (hin und)
ließ den feinigen umhauen. Am nädten Tag tam er vor ihn. Er fagte
zu ihm: geh, haue (den deinigen) um. Er Jagte zu ihm: fiehe, der Meifter
(mar) befigt ebenfalls (einen). Er fagte zu ihm: geh, fhaue; wenn der
meinige umgehauen ift, haue den deinigen um; wenn der meinige nicht
umgehauen ift, braucht du (dem deinigen) nicht umzuhauen.
3. Hunde und Säue (396-402).
396. Jom tobh 27b (Goldihm. III, 248; Gemara):
Denn wir überliefern:
R. Sim'on (300; Str. 141) jagt:
man darf (am Sabbat) die Kürbiffe vor dem Dieh zerihneiden und das Aas
(n°bhela) vor den Hunden (als Sutter).
R. Jehuda (200; Str. 133) jagt: wenn es nicht ein Aas vom Dorabend des
Sabbats ift, ift es verboten.
397. U'mura VI, 5:
Alles Heilige (g®dhosim), das trephn (Serrifenes, aljo untauglid) gemadht
ift, darf man nicht auslöjen (d. h. dem Heiligtum ablaufen, fo daß es nun
wieder als profan gilt und beliebig verwendet werden kann);
denn man löft das Heilige nicht aus, um es den Hunden zu frefjen zu geben.
398. b. Chullin 142a (Golöfchm. VLII, 1276):
&s hat gejagt Rabh Jojeph (geit. 323; Str. 144):
Wenn 'Ader (d.h. Elisa ben Abuja — 130; Str. 127 —, der vom Juden
tum abgefallen ift) diejen Ders (d. h. 5.M. 22,6 das Gejeg von dem
Dogelneft) ausgelegt hätte wie R. Jaagobk (200; Str. 131), der Sohn
feiner Tochter (, deifen Auslegung vorher mitgeteilt ift), fo hätte er nicht
gejündigt (d. h. wäre nicht vom Judentum abgefallen).
"7795; der Rabbi geht dem Mann mit gutem Beifpiel voran. — 396: man fieht,
} wie die Erörterung über die Hunde mit dem vorher Behandelten zufammenhängt. So
, telgt aljo offenbar Mt. 7,6 nicht willfürlih auf das Dorhergehende — 397: profanes
! Steljd darf man den Hunden natürlid} geben. Sür „utdhoxim* ift aud „heydex* ge-
; Ranges, man gried). v0 &yıov wäre. Aus 5.1. 12,15: „du darfft Khladhten und
Steijch eflen“ leitete man ab: „du darfit ellen“, „aber für die Hunde ift es nicht bes
Riramt.“ Jefu Wort ift nigt Tulıije, jondetn fittlichreligiös gemeint. Mit A, Mener,
Jeln Muiteripradie, 1896, S. 81 in rö Ayıov einen Überfegungsfehler anzunehmen,
Zyedaz Ring, ift m. €. nit nötig. „Bunde“ =: Heiden Mc. 7,27 und Par. £c
im das Wort Mt. 7,6 nicht, vieleicht, weil heidencriftlihe Mberlieferung um diejes
rachgebraudes willen daran Anltoß nahm. Aud} [onft werden in der Bergpredigt
a Zw (die gojim) abgelehnt. Dennoch ilt möglid, daß Jefu Wort ganz allgemein
des Fieiligen unwärdige Menkhen meint (vgl. Mir. 401),
20 Hunde und Säue, 398-401.
Das hatte er gejehen? Mande jagen: er hatte ein Ereignis (wie das vorket‘
geichilderte, wonach ein Srommer troß jeiner Srömmigteit Unglüd hatte)
gefehen. — Und mande jagen: die Zunge des R. Chuspith, des Dol«
metjchers, hatte er gefehen, die auf einen Mifthaufen geworfen war (Ch.
joll unter Hadrian Märtyrer geworden fein).
Er fagte: der Mund, der Perlen hervorbradhte, muß Staub leden. — Und |
er wußte nicht: „daß es dir wohl gehe” (5.M,5,16): in der Welt, die
ganz Wohlergehen ift, „und daß deine Tage lang find“: in der Welt,
die ganz Länge ift.
399. b. Babh’a bath'ra 1233/b (Goldihm. VI, 1262):
€s fragte ’Abb’a Chaliph’a Q'ruj’a den R. Chijj’a bar Abb’a (200; Str. 134):
bei ihrer (d.h. der mit Jatob nad Ägnpten tommenden Ifraeliten) fumma-
tifhen Aufzählung (1.M. 46,27) findeft du: 70, bei ihrer Einzelnennung
findeit du: 70-1 (wie erflärt fi diejer Unterfcied)?
Da fagte er zu ihm: mit (im) Dina war zufammen eine Zwillingsihwelter ;
denn es fteht gefchrieben (1. M. 46,15): „und (w®eth) feine Toter Dina”
(„'eth“ wird — „mit“ gefaßt).
‚Er fagte zu ihm’: "danad; Hatte (au) Benjamin eine Zwillingsfhwefter?
denn es fteht gefärieben (1.1. 43,29) (123b): „Und (er fah) den (eth)
Benjamin, feinen Bruder, den Sohn feiner Mutter.“
Da fagte er: eine jhöne (tobha — gute) Perle war in meiner Hand und
du willft fie mir fo abhanden tommen lajjen.
€s hat gejagt R. Iham’a bar Chanin’a (250; Str. 138):
dies (d. h. die bei der Aufzählung vermißte Perjon) ift Jothebed, die auf
dem Wege (nad Ägypten) empfangen und zwilhen den Mauern (d. h.
beim Betreten der Grenze von Ägnpten) geboren wurde; denn es ilt gefagt
(4.M. 26,59): „die dem Levi in Ägnpten geboren wurde“ (alfo:) in
äggpten (erfolgte) ihre Geburt; (demnad; gilt:) und ihre Empfängnis fand
nicht in Ägnpten ftatt.
10 Leviticus rabba Par. 13 (gegen Ende) zu 3.M.11,1 (Wüniche
S. 89f.):
R. ak Tr Str. 146) und M Chilgijja im Namen des R. Simon (330
Str. 141):
Don allen Propheten haben es (d. h. Rom) nur 2 betannt gemadt: Afap
und Mofes. Ajaph hat gefagt (Pf. 80,14): „Es frißt ihn (d. h. den Wei
ftod) ab der Eber aus dem Walde.“ Mofe hat gefagt (3.M.11,7): „U
das Schwein; denn es hat völlig durcgelpaltene Klauen.“
Warum wird es (d. h. Edom, d.i. Rom) mit dem Schwein verglich:
(Antwort:) um dir zu jagen: wie das Schwein in der Stunde, wo es
lagert, feine Klauen ausftredt und (gemifjermaßen) fagt: „jeht, dab
rein bin“, fo brüftet fi das Reich Edom und handelt gewalttätig
raubt und fieht (dabei) aus, als ob es den Richterftuhl (Bine) aufft
401. ‘Aboth de R. Nathan Kap. 27? (ed. Scheter S. 54 [27b])
Und desgleihen fagt er (d. h. Hillel der Alte):
398: „Perlen — wertvolle Lehren und Ausiprüde. Dal. aud) Ber.
km. I, S.61f). — Dot. Mt.13,45: radois napyaplras. — 400: „Edom" — R
Dilöiäweine, 3. B. am See Genezareth: ol. Riehm, Handwörterbud; II, 18°
Samen
142 Gebet und Erhörung, 407-410.
R. Pinshas ben Jair (200; Str. 131) fagt:
Seitdem das Haus des Heiligtums zerftört ift, find bejhämt die Chaberim und 3
die Sreigeborenen (Dornehmen) und verhüllen ihr Haupt; und es find ver
tümmert die Männer der Tat; und jtart find die bewalttätigen und Sungen-
helden; und es gibt feinen, der fort (däris), und feinen, der fudt
(biqges), und feinen, der fragt ($&al, bittet). Auf wen follen wir uns
(alfo) ftügen? Auf unferen Dater, den in dem Kimmel.
408. b. Babha batfr'a 91b (Goldihm. VI, 1186): i
€s hat gejagt Rabh Ahiijia bar ’Abhin: Es hat gefagt R. J'hosua ben
Oorda (130; Str. 130): Gott bewahre! Denn jelbft wenn fie (d. h. die
Derwandten der Ruth, die aus Paläftina nad Moab gezogen find) (nur)
Kleie gefunden hätten, wären fie nicht hinausgegangen (aus dem Lande
Irael). Vielmehr weswegen wurden fie beitraft? Weil es ihnen obgelegen
hätte, zu beten (biqges) ‘um Erbarmen für ihr Geidhleht, aber fie haben
niit gebetet ('o biqq’Su); denn es ift gejagt (Jef.57, 13): „wenn du
fchreift, werden dich erretten deine „Derfammelten'.
409. "Abhotk V, 5:
nicht fügte eine Schlange oder ein Storpion in Zerufalem Schaden zu.
410. b. B'rathoth 5a (Goldfcm. I, 12):
€s ift überliefert worden:
® Simon ben Joh’ai (130; Str. 129) jagt:
3 gute Gaben (mattanoth tobhoth) hat der Heilige — gepriejen fei er —
Irael gegeben, und fie alle wurden nur gegeben auf Grund von Züchlir
gungen (Leiden). Solgende find es: die Tora und das Land Jirael und
die fommende Welt. „Die Tora“: woher? denn es ift gejagt (Pf. 94,12):
„Beil dem Manne, den du züchtigft, Ewiger, und ihn aus deiner Tora belehrft.“
— „Irael”; denn es jteht geichrieben (5.1M.8,5): „denn wie ein Mann
feinen Sohn züchtigt, (fo) züchtigt dic der Ewige, dein Gott.“ Und es
fteht geichrieben danad: „denn der Ewige, dein Gott, bringt did in ein
gutes Land.” — „Die tommende Welt“ ; denn es fteht gejhrieben (Spr. 6,23):
407: Bier it „dere; =: forfen, unteriuten, „bingid” — fußen, Bitten, ner-
langen, wollen, beten, und .& fragen, fordern, verlangen, bitten, zufammen-
geftellt, und zwar offenbar in Gem Sinne, daß damit das gute, richtige Derhalten
gemeint fein Toll. Sür „foriäen“ hatten wir in Mr. 404 „antlopfen*. So ergäbe
fid, in Mir. 407, wie Mi.7,7f.: bitten, juden, antlopfen. Die einzelnen Worte
Baben im ebräikgen mehrfachen Sinn. 407 liegt nahe, mit diefen Worten das
religiös»ridjtige Derhalten im Sinne der Schriftgelehrien harakterifiert zu jehen. Jejus
meint aber offenbar nicht das Schriftforichen, jondern das Beten in erfter Linie. Es
Kheint aber do Anlehnung an geläufige Ausdrüde feiner Zeit vorzuliegen. Der Su.
fammenhang mit dem Dorigen wäre dann etwa der, daß au er dem vorher ge:
(hilderten falf‘jen Derhalten das richtige gegenüberftellen will, natürlich nun in
leinem Sinne, d.h. ofme die Belatung dur jurtifte Säiftgeiehtlamtelt. Da der
Sag von dem „Mah“ grade bei der Sota (Ehebreiierin) eine Rolle [pielt und 407
aus diejem Trattat jtammt, [heint fih auch, hier ein Sulammenhang zu enthällen, der
Mt.7, 7ff. mit dem Dorhergehenden verbindet. — 408: für „bigges: == beten,
409: Storpion: 'aurabh. Das Obige gehört zu ben „10 Dundern, die unferen Dätern
im Heiligtum gejehehen find.“ — 410: vgl. Mt. 7,11: Söyara äyadd. Im MM. 7,11 der
geläufige Schluß a minori ad maius. Bei Jejus jind „die guten Gaben“ andere als
in 410. Er jagt aud Ayad& — Gutes. Mäheres gibt’er nidht an. Goit gibt das
dem Mienkten Gute, eher jedes Gebet, freilich nicht immer fo, wie der Menkd fidh
as denft.
Die goldene Regel, 411-414; Die beiden Wege, 415. 416 143
„Denn eine Leuchte ift das Gebot und die Tora ein Licht, und der eg
zum Leben find die 3üchtigungen.”
5. Die goldene Regel (411-414).
411. b. Sabbath 31R (Goldiäm. I, 388):
6 überlieferten unfere Meijter:
Wehr ein Ereignis betreffend einen Tidtjuden, der vor Samm ai fam.
€ fagte zu ihm: made mid x Profelgten unter der Bedingung, daß du
- die gefamte Tora Iehrft, jo lange id; auf einem Bein ftehe. Da ftieß
er weg mit der Tempelelle, die (grade) in feiner Hand war.
€ tom vor Hillel. Er nahm ihn als Profelnt auf. Er fagte zu ihm: was
für di verhaft ift, tue deinem Nächten nicht: das ift die gefamte Tora,
und das andere ift deilen Erflärung. eh, vollende (das, d. h. tue danadı).
412. Tobit 4,15:
wes du haffelt, tue feinem.
413. Philo (Eufeb. Praep. ev. VII, 7):
was jemand zu erfahren (madeiv) haft, fol er nit tun (pi moreiv gürdvı.
414. 'Abhoth de R. Mathan Kap. 15! zu dem Wort des R. Elieger
Abhoth II, 10: „es fei dir die Ehre deines Mädhften jo lieb wie die deinige“
„es fei dir die Ehre deines Nächten fo lieb wie die deinige“ in welder Weije?
€x lehrt, daß, wie er auf feine Ehre fieht, fo foll der Menic fehen auf
die Ehre feines Nädjlten.
7 Mnd wie der Menfch nicht will, daß fei ein böfer Name (d. h. ein böfer Ruf’
falle) auf feiner Ehre, fo foll der Menih wollen, daß er nicht heraus«
bringe (an die Öffentlichteit) einen böfen Namen (d. h. böfen Ruf) auf die
Ehre feines Nädften.
vun
Abjchlug der Bergpredigt.
1. Die beiden Wege (415 - 421).
415. Biblijge Stellen über die Wege:
3er. 6,16; Pj.139, 23.24; Hiob 8,19. 15; Jel.30,11.
416. 'Abhoth de R. Nathan Kap. 25:
Im der Stunde des Derieidens des Rabhan Jodanan ben 3altiai (70;
ı _Str. 121) erhob er feine Stimme und weint. Da fagten zu ihm feine
| geil: ler tann dies Wort Fillels gelannt haben. Sein Wort aber ilt pofitiv,
lifh. 414 ift das Pofitive und Negative nebeneinander geftellt. Hillel
E im er ji en Söhritgelehrlamtet drin, Jelus Ihn Das ab. Lie hen oben.
er Begriff „Mädilter” bei Hillel doc; nicht alles Partitulariftilche völlig ab-
her — Dgl, aud oben zur 5. Seligpreilung. Au jei für Konfuzius und
anf 5. Haas, Das Sprucgut Kung-tlzes und Laostjges, Ceipzig, 1920,
S,Sf. vermislen. — 415: Mob 8,1116 it von den Gottlojen Im Dergleiä mit den
die Rede, denen das Waller entzogen wird, [o dak fie feine Srudt tragen
I. 15 Heikt: „Ex fügt ih auf jein Baus, aber es hält nicht land; er hält ji} daran
AR, aber es bleibt nidyt jiehen.“ Mt.7, 13-27 erinnert an Hiob 8,822. Das
ide und private Leben jener Zeit war ja ganz anders als unler Leben
won Beziehungen auf die Bibel durditräntt. — Man dente zu den „Degen“ an die
„Derefh; "etes"-Crattate, an die ethifche Schrift „“Oradh Kajjim" (Lebensweg).
144 Die beiden Wege, 416-420.
Jünger: Hohe Säule, Leuchte der Welt, ftarter Hammer! warum weinft du?
Da jagte er zu ihnen: ja, wenn ich ginge, um einen König von Sleifk
und Blut zu bejuden, deflen Sorn, wenn er über mic} zürnt, nur in diejer
Welt ift; und wenn er midy fejlelt, deffen Seffeln nur in diefer Welt find;
wenn er mid) tötet, deffen Tod mur in diefer Welt ift; und ferner, den ih
mit Worten bejänftigen tann und ihn beftehen mit Geld. — Siehe, ik
(aber) gehe Hin, um zu befuhen den König der Könige der Könige, den
Heiligen — gepriefen jei er —, deflen 3orn, wenn er über mic zürnt, ein
3orn ift in diefer Welt und der fommenden Welt; und ferner, den ik nit
befänftigen fan mit Worten und beitehen mit Geld;
und ferner (tommt hinzu), daß es für mic gibt 2 Wege: einen zum Garterı
“Eden und einen zum gehinnom, und id} weiß nicht, ob man mid} be-
ftimmt (wörtl.: der Wage für mid; den Ausihlag gibt) für das gehinnonc
oder ob man mid; hineingehen läßt in den Garten "Eden.
417. b. B*tathoth 28b:
die Jünger des R. Eli'eger (100; Str. 123) fagen zu ihm:
unfer Rabbi, lehre uns Wege des Lebens, damit wir durd fie das Lebeı
der zutänftigen Welt erlangen.
418. Mthilt'a, Par. Wajjhi besalladh, 6. Abidn., zu 2.M. 14, 2°
(W.-W. S. 108, Sriedm. S. 330):
€s trug vor R. Pappos (130; Str. 126): „fiehe der Menfd it geworde
wie einer von uns“ (1.M.3,22) (d. h.:) wie einer von den Engeln de
Dienftes. Es hat gejagt R. 'Agibh’a: es fei dir genug, Pappos. Es jagt
zu ihm Pappos: und wie erhällft du aufredht (dem Ders 1.M.3,22
„Nehe, der Menfc it geworden wie einer von uns“? Er fagte zu ihwn
der Heilige — gepriefen fei er — legt ihm vor 2 Wege: einen des Tobs«
und einen des Lebens, und er wählte fi den Weg des Todes (n<
5.M.30,15.19; Jer.21,8; Pf.1,6; altriftlie Stellen: Didadhe I, 1. =
Teft. Aller I; Barnabas 18, 1; Hirt des Kermas 6. Gebot. Kerner: Dieteräd
Nelyia 1893 S. 191ff.; Pirge de R. ’Eli'eger Kap. 15 [6. Klein, De
ältefte chriftl. Katechismus 1909, S. 159]; Or. Sibnll, IL, 150).
419. Abhoth IT, ı (Wort des R. Jhuda hannaf'i):
Welches ift der richtige Weg, den fi der Menich wählen foll? Alles, was
eine Ehre ift für den, der (es) tut, und ihm Ehre ift von den Menfden
her (feitens der Menichen).
420. b. Menahoth 29b (Goldihm. VIII, S. 515f.):
Entiprediend dem, daß vortrug R. J*huda, Sohn des R.’Jla’i (130; Str. 129):
diefes find die beiden Welten, die da jchuf der Heilige — gepriefen fei er —:
eine mit Be (7) und eine mit Jod (). Und ih weiß nmidıt, ob die
tommende Welt mit Jod und diefe Welt mit He, oder dieje Welt mit Jod
und die tommende Welt mit Be, entipredhend dem, daß er jagt (1.1. 2,4):
„dies find die Urfprünge des Himmels und der Erde, als fie sefäctten
wurden (b*hibhare’am).“ Lies nit: b°hibbare’am, vielmehr: b*he
bare’am (d. h.: „mit He [uf er fie.”). Und weswegen wurde dieje Mel:
gl. oben zu Mt.5,14-16 Nr. 68: Ber. 28b (Goldkhm. I, 104). - 417
er empfiehlt ihnen vor allem das Studium der Schrift und der Cehren der Schrift
gelehrten. — 420: Hier den Gebanten, daß der Gereiiten in der Tommenden Del
wenige ind. Ebenfo 421.
Die beiden Wege, 421.422; Die faljhen Propheten. Baum u. Srüdite, 422-424. 145
mit Be gefhaffen? weil fie der Herberge (akhsanj’a — !evia) gleicht,
daß jeder, der herausgehen will, herausgehe.
Was ift der Grund (zu dem Schaffen mit Ee)? es jchwebt fein (d. h. des He)
Schenkel: denn wenn er (d. h. der Menfch) zurüdtehrt in Buße, bringt man
(8. b. Gott) ihn hinein. Und follte man ihn durch diefe (Heine Öffnung)
hineingelangen laffen? die Sahe würde ihm nicht gelingen; (es ijt das
aufzufaffen) entiprechend dem (Wort) des Res Lagis; denn es hat gefagt
Res LaqiS (250; Str. 138): was (bedeutet), was gefchrieben fteht (Pro.
3,34): „wenn er (es) mit Spöttern (zu tun hat), fpottet er; aber den
Demütigen gibt er (d. h. Gott) Gnade”? tommt er (d.h. der Menfh),
um rein zu werden, jo it man (d. h. Gott) ihm behilflich; fommt er, um
unrein 3u werden, fo öffnet man (d. h. Gott) ihm (‚um ihn wegzufdiden,
nit herein zu lafjen).
Und welches ift der Grund, daß es (d. h. das 1) eine Krone (die übliche Der-
sierung diefes und anderer Buchjitaben) hat? Es hat gefagt der Heilige - ge-
priefen fei er —: wenn er zurüdtehrt (in Buße), binde ich ihm eine Krone. —
Und weswegen wurde die fommende Welt mit Jod geicaffen? weil die Ge
tediten, die darin (find), wenige find (‚wie das Jod der Hleinfte Budhitabe ift).
Und weswegen ift fein (d. h. des 308) Kopf gebeugt? weil bei den Gerechten,
die darin (find), der Kopf gebeugt ift wegen ihrer Taten, die einander
nicht gleiyen (d. h. jeder ift traurig, wenn die Taten des anderen nodı
befier gewejen find als die feinigen).
421. b. Sutla 45b (Goldfhm. II, S. 125f.):
Und es hat gefagt Chizgijja (400; Str. 146): es hat gefagt R. Jirmtja
(830; Str. 144) im Namen des R. Sim'on ben Joh'ai (130; Str. 129):
34 habe gefehen die Söhne des Obergemaches (die Gerechten, Sarıh. 97
Goldfhm. VII, S. 423F.), und es waren wenige: wenn es 1000 find, fo
gehören ich und mein Sohn zu ihnen; wenn es 100 find, jo gehören ich
und mein Sohn zu ihnen; wenn es 2 find, jo bin id} es und mein Sohn.
find fie denn etwa alle wenige? fiche, es hat dod; Rabh’a (352; Str. 145)
gelagt: 18000 war das Geihleht vor dem Heiligen — gepriefen jei er - ;
denn es ilt gejagt (Ejed. 48,35): „tingsherum 18000 (und heißen wird
die Stadt fortan: Jahne dafelbft).”
2. Die falfhen Propheten. Baum und Srücte (422 - 426).
422. Wölfe: E3eh. 22; 25. 27; 3eph. 3,3; Acta 20,29; Joh. 10,12.
423. b. Jom’a 72b (Golöfäm. Il, 966):
& hat gejagt Rabh’a (352; Str. 145):
der Gelehrtenfhüler, deffen Inneres nicht ift wie fein Außeres, ift fein
Gelehrtenichüler.
424. b. Sota 46a (Goldfcm. V, 337):
& hat gejagt R. Jodanan ben Saul:
warum hat die Tora gejagt (5.M.21,4): „er bringt dar die junge Kuh in
einem Tale?" Es hat gejagt der Heilige — gepriejen fei er —: es komme
eine Sade, die nicht Srücte gebradt (wörtl.: getan) hat; und es werde
(ige) das Genid gebrohen an einem Orte, der feine Srücte bringt
420: von „was ift der Grund“ an aramäikh.
Sech&ungen. Tine Solge 20: Slebig I. 10
148 Die erc-erc-Sager, 451-433.
Welt offenbarte er (d. h. Gott) ihm, aber die tommende Welt offenbarte
er ihm nicht. — Und der andere hat gejagt: fowohl diefe Welt offenbarte
er ihm als die tommende Welt. — R. B'reihja (400; Str. 146): es hat
gejagt R. "Eli‘ezer (100; Str. 123) und R. Jofe bar Chanin’a (300; Str.
138): der eine hat gelagt: bis zu diefem Tage (d. h. heute) offenbarte er ihm.
432. Sanhedrin XI, 1:
Und dies find die, die erdrofielt werden: wer feinen Dater und feine Mutter
ihlägt, und wer eine Perfon aus Jirael ftiehlt, und der Gelehrte (Alte,
Greis), der fi auflehnt gegen den Spruch des Gerichtshofes, und der
falfche Prophet, und derjenige, der weisfagt im Namen eines Gößen,
und wer einem Eheweibe beiliegt, und falfce Zeugen gegen eine Priefter-
tochter und wer ihr beimohnt.
433, b. ‘Abhodha zara 2a/b (Golöfk. VII, 796ff.):
€s trug vor R. Chanin’a bar Paph’a (300; Str. 142), — und es ift gejagt
worden: R. Siml’ai (300; Str. 138) —: in 3utunft bringt der Heilige
— gepriefen fei er — ein Torabudy in feinem Bufen und fagt: jeder, der
fi mit ihr (d. h. der Tora) beihäftigt hat, fomme und negme feinen Lohn.
Sofort verfammeln fi und kommen die Dölter der Welt vermifht; denn
es ift gefagt (Je. 43,9): „alle Dölter find verjammelt zufammen ufw.“
Da fagte zu ifnen der Heilige — gepriefen feier —: tretet nicht vor mid)
hinein vermifcht, vielmehr es trete jede Nation einzeln herein (2b) und
ihre Gelehrten (sopherim); denn es ift gefagt (Jef. 43,9): „und es [harten
fi die Nationen.”
Und „Nation“ bedeutet nichts anderes als „Reih“ (malkhutha); denn es ift
gejagt (1.M. 25, 23): „und eine Nation wird der anderen überlegen fein.”
— Und gibt es denn etwa Dermildung vor dem Heiligen — gepriefen fei
er —? vielmehr (ift das gejagt), damit fie fi nicht vermifhen, daß fie
hörten, was er zu ihnen fagte. —
Da ging hinein vor ihn das Reid; Edom (römifche Reich) zuerft.
Was ift der Grund? deswegen, weil es das bedeutendfte ift. — Und woher
(erfahren) wir, daß es das bedeutendfte ijt? denm es jteht gefhrieben
(Dan. 7,13): „und es wird freflen die ganze Erde und fie zertreten und
zermalmen.” —
€s hat gejagt R. Jodhanan (300; Str. 137): das ift das fduldige Rom,
deffen Anfehen (wörtl.: Münze) ausgeht in der ganzen Welt,
Und woher (ergibt fi) uns, daß, wer bedeutend (ift), zuerft eintritt? Ent»
fpredend dem (Ausiprud) des Rabh Chisd’a: denn es hat gejagt Rabh
Chisd’a (309; Str. 143): König und Gemeinde: der König tritt zuerft ein
zum Gericht; denn es ilt gejagt (1. Reg. 8,59): „um zu tun das Redıt
feines Knechtes (d. h. des Salomo) und das Recht feines Doltes Ifrael.“
Und weldes ift der Grund? wenn du millit, fage id: es ift nidt Sitte
(wörtl.: Weg) des Landes, den König draußen zu lafjen. Und, wenn du
millt, fage id: ehe der Zorn zunimmt.
€s fagt zu ihnen der Heilige — gepriefen fei er —: womit habt ihr eud
befhäftigt? fie jagen vor dem Herrn der Welt: viele Straßen haben wir
zuredhtgemadit, viele Bäder Haben wir gemadit, viel Silber und Gold haben
7432: zu Mt. 7, 15: Yeubonpogriems und 7,22: Empoßnredoapev rp op dvönarı. — 483:
eine Geridjisjdjilderung.
GE 0 3—
Die Hert-Kerr-Sager, 433; Die Sclußgleiäiniffe, 434. 435. 149
wir aufgehäuft, und das alles haben wir nur getan um Jfraels willen,
damit fie fi beichäftigten mit der Tora.
Da fagte zu ihnen der Heilige — gepriejen jei er —: ihr Toren (otim) in
der Welt! alles, was ihr getan habt, habt ihr getan für euer eigenes
Bedürfnis: ihr habt Straßen zurehtgemaht, um Huren dort wohnen zu
lafien; Bäder, um euch darin Genuß zu verihaffen; Silber und Bold gehört
mir; denn es ift gefagt (Fag. 2,8): „Mein ift das Silber und mein ift das
Gold, fpricht der Herr der Heeriharen.” Gibt es etwa jemanden unter
end, der dies jagen könnte? Und „dies“ (damit ift) nur die Tora (ge
meint); denn es ft gelagt (5.M.4, 44): „dies ift das Gefeß, das Mofe
vorlegte (den Kindern Jirael).“
Sefort gingen fie betrübten Gemütes hinaus.
4. Die Schlußgleihniffe (434. 435).
434. Gleihnispaar des R. ’Ele'azar ben “Azarja (100; Str. 88), vgl.
jnisteden 1912, S. 69ff.
435. b. Qiddusin 40b (Goldfhm. V, 856):
[Hab einft war R. Tarphon (130; Str. 125) und die Älteiten zu Tifche gelagert
im Obergemad des Haufes des Nlittza in Lndda. Da wurde diefe Srage
in ihrer Gegenwart aufgeworfen: Ift Studium (talmud) groß oder Tun
grob? Da hob an R. Tarphon und jagte: Tun ift groß. Da hob an
R ‘Agibh’a und fagte: Studium (limmud) ift groß. Da hoben fie alle
an und fagten: Studium (limmud) ift groß; denn das Studium (limmud)
führt zum Tun.
Teil I.
Die Terte in den Urfprachen.
1
Die Seligpreifungen.
i 1. b. Jom’a 87a:
} ie me ıy oma sah omamb pam ar par mot gm ab oypash om
ann
2. Ebenda:
Yon mo oma parmew ab jasy pannowt 1 ab oyenb onb
- mn b9 mie
3. b. ‘Erubhin 53b:
man oa Damen came 1 mom.
4. b. Sulta 56b:
en 2 yon I TOR
up an ann an! art
nah ana pri an vnawh nr yon m TOR TOR
1. Seligpreifung (5-13).
5. ’Abhoth 1,5:
'qma 12 Dmsy yrn nmmnb mine ma vn Tanr oben zo jan ja Son
6. b. Ndarim ala:
m aba ma nn ma RT
RZISNED yn RÖRT Ny R IP VOR TOR
DIRT In ma Sp RT ma na mD
7. ’Abhoth IV, 10:
8. ’Abhoth IV, 4:
MaI DIR Dppe" rm daw ar Inn IR Ta nam er Bomb
9. Se, 'eres zot’a Kap. It:
n om b2 wem m
oa 59 wen rn be un... VOR TR2 10T
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22 ER! ETR WORD
| 10. 6. Brrathoth 6b:
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9! Nadı A. Tawrog
BYuRv: + ON — !vac.Rv —
‘pi. "106, 30.
Sorphungen. ene Solge 20; Slebig II 1
2 Seligpteifungen, 11-17.
11. b. Sota 48b:
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12. b. Qiddusin 71a:
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aba ynam manb Tarın mayrb Din man own? 12 Sram ymı 521
san Diym nm obıym ovobıy nw® ba mıman by
13. b. Sota 49a (IX, 15):
ar nam may ba Sa now
3. Seligpreifung (14 - 16).
14. Qidduöin I, 10 (396):
many vw bay ya nr Bm yon 5 para 15 Damon nm mad many 59
ran ne Da m yoı 1b pomRd pa 5 Pan TR DR ms
15. Aeth. Henodh 5,7:
xai Tois &xdexrois Eoraı hüs Kai xäpıs xai elprjvn, kai adroi KÄnpovopaouaıv
av yiiv, Öpiv d& Tois daeßeoı Eoraı xardpa.
16. Aeth. Benod 1,7:
xai diaoxıodijoeras f yij oxiona Paydde, kai mävra Boa koriv &mi Ts yis
&mokeiran xai xpioıs Eoraı Kara mävrwv,
2. Seligpreifung (17-19).
17. Jefaia 61, 1ff. a) hebräifd:
ph ab ab wars ur omsy ywab nr mm mt yon by mm une mim!
om) ynbab ops aim mmb pn now anpb® mp npe DmMERn ST pnagh
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annb mm ya prun or Doms ap nn mm nn non
b) LXX:
ıfveöpa Kupiov Em’ &ye, od eivexev Expıoev ne edayyelisandaı mTWxois, äme-
oraAxev ne Iäaaadaı robs auvrerpinnevous Tv Kapdlav, knpütaı alxuakurors
ädeoıw xai rupAois dvaßkehıv, 2xadkoaı &viauröv Kupiov dexröv kai fnepav
&vramodögews, mapaxakkocı mävras Tobs mewoDvras, Sodijvaı Tois mev-
dodaıv Zeov adrois döfav Avri omobod, Akıppa eühpocuvns Tois mevdoücı,
oraoroAiv döfns &vri mveünaros dnnbias: «ai xAndijcovraı yeveai dıkano-
abvns, düreupa Kupiov eis dökav.
1'Mame — ?M oo won — SM war — Mn — IM mbym
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® Ed. Ven. 2. 15 Charles, Anecd. Oxon. XI, 1906, gried. Tert.
Seligpreifungen, 18-24. 3
. 18. Mo’ed gatan III, 5f. (19
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19. b. Kithubboth 8b:
20. Amos 8, 11.12:
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21. ’Abhoth 1,4: _
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22. 'Abhoth IV,
23. b. Sanhedrin 1008:
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5. Seligpreifung (24 — 36).
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4 Seligpreifungen, 25-32.
25. b. Sabbath 151b:
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26. vor Nr. 25:
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27. unmittelbar nad} Mr. 25:
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28. b. Sota 14a:
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29. Midras Moheleth rabba 2. Seder zu Moh. 7,2 (Par. 7):
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30. ’Abhoth I, 2:
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31. Midrok Moheleth rabba zu 7,2 (Par. 7):
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32. Jer. K“thubboth VII, 31b:
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Seligpreifungen, 42. 7
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6 Seligpreifungen, 40-42.
40. Pfalm 24, 3-6:
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41. Pfalm 42, 3:
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7. Seligpreifung (42 - 46).
42. Das Kapitel vom Srieden:
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43. ’Abhoth I, 12:
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44. Derefh ’eres z0t’a Kap. IX:
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45. b. B'rafhoth 17a:
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46. ’Abhoth III, 14:
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8. und 9. Seligpreifung (47—55).
47. 5. Mofe 22, 13f.:
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48. ‘Arathin II, 5 (158):
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Seligpreifungen, 49-55. 9
49. Gemara zu Nr. 48:
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50. Ebenda 15b:
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51. b. B'rafhoth 19a:
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52. b. Mo’ed gatan 15a:
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53. Ebenda:
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54. Ebenda 168:
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55. Ebenda: 5
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56. Traftat Soffrim 15,8: h
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57. Sirad, 39, 26. 27:
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58. b. Qiddußin 29b:
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59. b. Nidda 31a:
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61. b. B‘thoroth 8b:
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62. Jejaia 60, 1-3
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63. Sir Katirim rabba zu Hohest. 1,3:
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64. Ebenda zu I, 3; 3:
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65. Genefis rabba Par. 3,8 zu 1.M.1,5 (Ton or mad er wm
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66. b. B'rathoth 32b:
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67. Numeri rabba Par. 15 zu 4.M.8,2 De ix min ra snrmm
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68. b. Brathoth 286:
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12 Salz und Lidt, Einleitung zur Gefegesauslegung, 69-71.
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Einleitung zur Gejeßesauslegung.
69. N‘darim IX, 1:
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70. b. M'nadoty 29b: .
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Einleitung zur Gefegesauslegung, 92-101; Die Antithefen, 102-104. 15
vultum eius in omni tempore et facite veritatem et iustitiam in
conspectu eius.
92. ’Abhoth 11, 2:
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wa onay ann
93. "Abhoth VI, 1:
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94. ’Abhoth VI, 8:
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BEI em pam wen am a pya m own Sa atEle ja ppm 12T
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95. ’Abhoth VI, 9a:
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96. "Abhoth I, 1:
97. "Abhoth I, 15:
”Abhoth II, 7 (Hille):
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! 99. "Abhoth II, 8 Sal:
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100 "Abhoth II, 9:
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98.
01. ’Abhoth II, 17:
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IV.
Die Antithejen.
1. Das Töten.
102. Mthilt'a Par. Jethro, 8. Abfhnitt, zu 2.M.20,13 (ed. Sr.
Na):
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104. Ebenda: Pr
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1, dem Sohn des R. Jehuda hannafi. 94 1 Proo. 16,31.
2» 301, 22,5; Meh. 9,39 — ® KRHNLYM jnn. 100° KNJIL,
102 '1.M.9,6. 103 15.M.24,17,
14 Einleitung zur Gefegesauslegung, 81-91.
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81. Chullin XIT, 5:
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82. Jom’a VII, 8:
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83. Sebhwoth 1, 6: .
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84. ’Abhoth II, 1:
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85. ’Abhoth IV, 2:
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86. Dereif} ’eres z0t’a Kap. IT:
mar mb em ray pn uno ynmı Nm mmap mh NS
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87. ’Abhoth III, 8:
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88. Mattoth III, 15:
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89. Dereth 'eres 30t’a Kap. VIII
PS mm m a7 2 Nast mp zen mann ge am ann? Shan Bm
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90. Pfalmen Salomos 1,2:
emaxodgerai nov, dr EmAadıv dikamadvns. — 14,2: Tois mopevonevoms Ev
dıkaoodvn mpooraypärwv abro. — 17,19 (21): dr oük Av Ev adrois
rorav dıkamoouvnv ai kpina. — 17,37 (42): 6 deös Karıpydoaro abröv...
coböv Ev BovAf ouveoews perä loxbos Kai dikanoadvng.
91. Jubiläen 20, 9:
Servite autem Deo excelso et adorate eum adorundo et sustinendo
80 "ac. S8L'vacM — SM OEND. 88 TM nm
— va. BEICKR;HNMY un my. BE TN add
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*4.M.15,31. 91 Cat. Gert mad) Anccd.
Oxun.. Sem. Ser. 8 Ogf. 1895 (Charles). Dgl. aut) 20,2.
18 Die Antithefen, Töten, 111-119.
111. b. Gittin 58a:
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112. B'reiith rabba Par. 31, zu 1.M.6,13:
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113. ‘Edujjoth V, 6:
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114. jer. Trumoth I, 40b:
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115. Jefaia 32, 5ff.: !
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116. b. Qiddusin 28a:
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117. b. Jomia 75a:
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118. b. Babh’a m'si’a 71a:
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119. Babh’a mfsi”a IV, 10 (586):
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112. B'redith rabba Par. 31, zu 1.M.6,13:
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113. “Edujjoth V, 6:
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114. jer. T‘rumoth I, 40b:
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115. Jefaia 32, öff.:
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117. b. Jom’a 75a:
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119. Babh’a m'si”a IV, 10 (586):
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24 Die Antithefen, Töten, 128-135.
ner abe aD ab m a ana aD an nn nah mm
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129. b. B*rathoth 57b:
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130. Bresith rabba Par. 10, gegen Ende:
ya mn 792 wIpn an oo ma oa oupm ne Bam Than sohn
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131. b. RoS haßsana 16b/17a:
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132. b. Babh’a bathr'a 79a:
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133. Pfagim III, 7,8:
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134. Jom’a VII, 9:
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135. Derefh ’eres 30t’a Kap. II:
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26 Die Antithefen, Jejus und die Ehe, 143—151.
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143. M“thil’a, Jeihro (bachodes), 8. Abfen., zu 2.M.20,17 (ed.
St. S. 70b): ‘
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144. Ebenda:
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145. Trattat Kalla:
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146. Ebenda, furz vorher, vgl. b. B'rathoth 61a:
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147. b. Nidda 13b:
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148. £eviticus rabba Par. 23 gegen Ende, zu 3.M.18,3:
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149. b. Nidda 13a (II, 1):
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150. b. Sanhedrin 58b:
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151. b. Sabbath 1086:
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147 1361,15 —22.M. 20,14 — ° Mamas nmn. 148 ' Eiob24,15. 1401M+
T — va. M — SH or M — *M ypanw. 150 1M +53 —
22.M.2,13 — 51.Sam.2,16 — *1.5am.2,17 — ®Biob 38,15. 151 'Mm
Some Mona — 2 Ed. Ven. + para — °M vac. 71 bis "m.
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30 Die Antithefen, Jefus und die Ehe, 162-165; Jejus und der Eid, 166—169.
162. Jofephus, Archäologie IV, 8, 23:
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Erepp, mpörepov yüp obr &derkov: el d& Kai mpös &xeivov xaxwdein kai
TeAeurijoavros abrod deArjaeıe yayeiv 6 mpörepos, y &eivaı aörij Emavıkvan.
163. Sirad} 7,26:
26yuvrji ooi &arıy ara Yuxiv; pi ExßäAns adriv.
164. Philo, De spec. leg. II, 30 M. II, 304:
av d£, dnoiv, Avbpös ämalayeioa yuvi xad" Av äv tüxn mpöhaoıv Erepw
Yrpap&vn mäAıv xnpedon, Lüvros H xai Terekeumköros Tod deurepov, pi
enavirw mpös ävöpa Töv mpörepov!,. KAAk mäcı Tois &AAoıs Evamovdos
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HArpa xaıva po Tüv malaöv &opevn. (31) mpös de oupBäceıs el rs
%&cı xupeiv Avnp TÜ rolaur yuvaıxi, waAaxias xai dvavöpias Expepeadu
56&av, &xrerunnevos ts duxfis TO Bıwbeltorarov, nisomövnpov mädos, dd
ob xai r& oikwv xai ra möAewv mpüynara xaropdoüraı, xai 800 T& ueyıora
tüv dbırmudrev ebhöpws ämopatäpevos, orxeiay TE kai mpoaywyelav- al
yüp addıs xarakkayai ynvönor' eloi Tod Exarepou Paväron div TIverw
cv Ti yvvaıki.
165. b. B'rafhoth 20a:
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3. Jefus und der Eid.
166. N‘darim IX, 1:
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167. Philo, De spec. leg. II, 224ff.; M. p. 298:
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... (234) d6yov dt al Kamyoplas sai fs dvurdrw dns ol yd" ds
npeoßurepous aldoöpevor ur?" üs Öhnynräs Amodexöpevor pi)" üs ebepyeras
Auorßiis dfodvres und’ ds Apxovaı Teifapxodvres und” üs deamöras
eöAaßoüpevor. Tarepa, odv Prai, nerd dedv xal unrepa Tina.
168. Jojephus, contra Apionem II, 27':
Fovewv rıpiv nera tv mpös Oeöv beurepav Erake.
169. N*darim I, 3f.:
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32 Die Antithejen, Jejus und der Eid, 177-180.
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179. b. To’anith; 18a:
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180. Exodus rabba, Par. 42, zu 2.M. 32, 7.8:
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34 Die Antithejen, Jeus und der Eid, 186-189.
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187. Sir Hairim rabba Kap. 1,7:
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188. Keıhubboth TI, 9:
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189. b. Kfrithoth Kap. VI, 3 (258):
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’ Ed. Ven. MyIM. 187 14.M.27,16 — ? Ed. Ven. 7wy — ° Ed. Ven. 1279 —
*Ed. Ven. 77 — #4.M.14,16 — ° Pj.94,20. — ' Ed. Ven. nom. 188 'M
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Die Antitgejen, Jejus und der Eid, 189-194. 35
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191. b. Qiddußin 7Ia:
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193. b. To'anith 24a:
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36 Die Antithefen, Jefus und der Eid, 194-198.
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197. b. ‘Erubhin 17a:
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198. Numeri tabba Par. 22, 1, zu 4.1.30, 2.3:
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38 Die Antithefen, Jejus und der Eid, 203-210.
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204. M*thilt’a, Par. Jethro (bahodes), 4. Abfdn., zu 2.M.19,25 (ed.
St. S. 668):
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205. Mthilt'a, Par. Jethro (badodet), 8. Abfchn., zu 2.m.20,12,
(ed. Sr. S. 708):
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206. b. Babh’a qamm’a 93a:
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mD> na np DD my ya wı vn in 95 am ob man by vapun |
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207. Gittin VII, 1:
Dmyp mob! am Pa aaa pam maab wa ana) 5 mom pnmed
‚ mm ana or van gmogm Dan mb nd dy nr DR!
208. b. S'bhu‘oth 36a:
Oma marn ya DI Mbap 12 myıa ya gar Ram 2 Som Som SDR:
me DA? Dmaı map 12 a Jar man ma SinaT man |
12 ps oyn 59 mm on mwyb nam mm a7 nr Dip 8b TOR
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209. 5. Mofe 23,22 - 24:
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TnEV x won 7a mm ab mb baum a1 nom a mm Toyn
To2 MIT or man ron mmb nn Son map San
LXX: 228v 58 efn ebxiv Kupiw Tü deü oou, ob xpovicis dmobouven,
aöriv, Br &xinrüv &xnmoeı Küpios 6 deös cov mapä vod, kai koraı Ev
col dyapria‘ 23täv dt pn dns edfaodaı, obk Zarıv &v ooi Anapria. 24md
Exmopeuöpeva didk Tüv xeıldwv cov duAdin, kai monjaeıs dv Tpömov eDiw
Ta dei döna 5 EAdAncas Ta orönari aou.
210. 4. Mofe 30.3:
a7 Im ab wer by SER SEnD nyaer ya 8 mm Sms m. 2 wu
may wen ayın 509
LXX: Avdpwmos Avdpumos ds üv eDfnram edxhv Kupig A öndon pxov
208 13,M.18,2 - *3.M.18,3 — *2 M.20,2.3. 204 12.M.19,25 —
22.M.20,1 — »2.M.20.1. 206 !vac M — 2M 5 vn In Dr DM TOD
72 mm and wu ınbd mn. 2071 M wow. 208 14.M.5,22 — ?5.1.27,26
— 1 Jer. 28,6.
Die Antithejen, Jefus und der Eid, 210-217. 39
öpon& A Öpionraı mepi Ts Yuxiis adrod, od BeßmAdoeı rö Pina abrod‘
növra Boa Ev EXEAdN Ex TOD oTöparos abrod moraeı.
211. 3. Mofe 19,12:
mm ar prbr aw na mob Spwb wwa warn a5
LXX: xai obx öneiode r övönari you Em’ Adikw, xai ob BeßnAuerer
70 Övona TOD deod ünüv: &yc en Köpios 6 deds ünäv.
212. 2. Moje 20,7:
WO DR NET TUR DR mm mp RD 12 mb pn mm DD nr Ren [N]
LXX: 06 Apr TO dvopa Kupiov ob deod oov &mi paralp' ob yäp
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213. 3. Moie5,4-6:
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ayopedceı riv dnapriav mepi &v fnäprıKev Kar’ abrijs, skal olaeı Tepi
&v EmnppeAnoev Kupiy, mepi rs änaprias fs Hpaprev, DiAv dmd tüv
npoßdrwv, duvdda A xinapav LE alyäv mepi dnaprias‘ kai 2fiAdgeran Tepi
abrod & lepevs mepi rijs dnaprias abrod As Hnaprev, kai dhedrjoera adra
A dpapria.
214. Siphr’a zu 3.M.19,.12 (g*dosim, Par. 2,6.7):
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215. "Abhoth V,10 (9a):
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216. b. Sabbath 33a:
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peanwo oraıım fayano DIR vum mb
217. Methilt'a zu 2.M.20,7, Par. Jethro, Abihn. 7 (ed. Sr. S. 686):
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. ma vr mine. 217 ':3.m.5,4 — ?2.M.20,7 — ® 2.M.20,7 Souf. —
*2.M.20,7.
40 Die Antithejen, Jefus und der Eid, 217-219.
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218. Siphr’a zu 3. Mofe 5,4-6:
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219. Siphre zu 5. Mofe 23, 22- 24:
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7 °2.M.34,7 — 62.M.20,7. 218 ' dgl. 3.M.5,4ff. — 23M5,4 —
33.M.5,4 — 13.M.5,4 — °3.M.5,4. 219 ! Ed. Ven. Mapm — ? Ed.
Ven. man dya wapn ni.
42 Die Antithefen, Jefus und der Eid, 223-229.
223. Pfeudophofnlides 16:
und’ Emopkrjons pr dyvüs yire Exovri. Weößopkov oruykeı Deds Außporer
dorıs dpdoon.
224. Jorephus, Jüd. Krieg Il, 8,6:
xai mäv nev rd Pndev Dm’ abrav Ioxupötepov Öpxou, Tö BE öyvöev abrafs
Mepiioraraı yeipov rs Lmopkias bmoAaußävovres' fön yüp xareyvüodat
daoıy öv &morodpevov Bixa Feod...mpiv dt rs xomvis äpaodaı rpohis
dpxous adrois duvuor dpixwöeis, mpürov ptv edoeßrjaeıv TO deiov, Emerra rt
mpös &vdpumous dire Huldfer Kai prire Kard yvpmv AAdıpeiv river pre
& Emäyparos, piorioeıw 8° dei robs Adikous Kal ouvayuvıelodaı Tois dr
aioıs‘ rö moröv dei mäcıv mapkfeıv, ndAora dt Tois xparodonv‘ ob yüp
dixa deod mepiyeveodaı ıvi Tö Äpxeiv.
225. Jofepbus, contra Apionem 1,22 (ed. Müller):
Andoi dt 6 Ocöhpasros dv rois mepi vönwv. Akyeı ydp, dr xwAdoun dl
Tupiwv vöpor Fevikods Öpkous Öpvöcıv: Ev ols nerd rıvav &AAuv Kai tor
xaÄoöpevov Öpxov Kopfßäv xarapıdyei. Tlap’ oöbevi 8’ &v odros edpeden
mAiv pövors "loudaioıs. Ardoi 8, üs Av efmor rıs, &x Ts ‘Eßpalwv pedep-
nveuönevos daAfxrov, düpov ©eod.
226. Jofephus. Altertümer 4, 4,4:
xai oi xopßäv abrobs Övonägavres Ta Deu, düpov SE Todro ampalveı xarik
“EAArivav yAürrav, BovAonevous! ddieodaı Tijs Acıroupyias Tois lepedor Kata-
PäANcıv äpyöpıov, yuvaika? ykv rpmäKovra oirous ävpas d2 mevmixovra.
227. Phito, de spec. legibus II, p. 270 M; Cohn-W. II, 2:
npürov 5’ &ori tüv rpı@v Td pi Deod Övopa Aayßäveıv &mi naraiy. 6 yüp roü
orovbaiov, Anoi, Abyos Öpros Eorw, Beßaios, AxAıvs, Apeudtotaros, Epriper-
opevos dAndeig. xäv el öpvövaı nevror Bıdlorvro al xpeia, marpös Ai un-
Tpös Lüvruv nv Öyelav xal edernplav, Terekeurmköruv d& Tv uvnv Öpxov
‚nomreov® ämeıkovionara yüp odroi ye xai nıunjara deias Suväneus eloı, Toüs
un Övras eis rd elvan mapayayövres.
228. Philo, a. a. ©. p. 272M; Cohn. II, 9f.:
(9) tüv SE rıs &xßaodeis öpdon Trepi Tavrös odrıvogodv, 8 pi vönos drreipnxe,
mavri odeveı «ai jnxavij don TOV Öpkov Beßamodrw! ... (10). .. Öpxos yüp
obbev &Mo A yaprupia deod mepi mpäyparos äubioßnrounevou‘ dedv dt un
Em’ &Andei xadeiv mävrwv dvoansrarov ... (13)Jeloi yüp oT öyvdouan, &üv
Töxg, «Aomäs xai lepooulias A $opäs xal noryeias M rpaunara xai apayäs
Arı rav önomorpömuv Kaxüv Epydoeodaı, ... (19)el dt di kai rüyoı rıs elvaı
weprovoia kai dhdovia Tüv mepi röv Biov, öpxors tmohpayilovraı tiv Xpijoıv
kai ämöAavaı Tüv eis moAureAciav‘ olov dr rı Akyw° mpunv Tıs TÜV ObK
öNiya xexrmpevuv Öypdv xai biappfovra Riov äomaadyevos, Emeibij mpeoßurnns
Tapüv ouyyevijs A marpıkös üs y’ olyaı dilos Evoudereı mpds TO Genvärepov
xal abornpörepov Tiv diamav mapaxalüv neraßakeiv, tiv mapaiveoıy ob ne-
plus Övoxepävas ünooev Avrıpılovemüv, Ews Av Täs xopnylas Ex kai
mapaoxevds, yndevi Xprjoeodan rav eis ebreAciav....
229. Philo, de decalogo, p. 195 M:
Kakkıorov dh «ai Bıwpeitorarov Kai dpnörrov Aoyıij düceı Td Kvaporov, odrws
293 ed. Linde, 1903 (Samaria und jeıne Propheten). 226 Ta. £. BovAöpevor —
2afyımi—°aL. dp 228 14.M.30,3. 229 Mad Philonis Alexandrini
opera quae supersunt, vol. IV. rec. £. Cohn, Berol. 1902, S. 237f.
Jefu Worte über die Seindesliebe und das ius talionis, 230-238. 43
Undeerv &H’ Exdorov dedisaypevn, üs obs Adyous Öpkous elvaı vopifeodar.
beürepos dE. hai, mÄoüs Td Ebopkeiv.
4. und 5. Jeju Worte über die Seindesliebe und das lus talionis.
230. Siphr’a zu 3. Mofe 19.18 (Par. q*dosim):
709 span ormab Sonn mn Op: oy Sa nr mon bı Dıpm a5
Mor man SED m Ton my ja mann Sm bbs mr ar Rapp 21
nm Sm 559
231. 'Abhoth I, 12:
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mn janpon
232. Sprüche Salomos 24,17:
‚ger vayı m omm onen ge ab Dar ba ybzom mawn br an, bpin
vor yoyn
233. 2. Mofe 23, 4.5:
yr we mon man m» yon en nyn mom ar AR NW MEN 2
ey an aıy 9 ao nbum wo nnn
234. Mthilt’a zu 2. Mofe 23, 4. 5, Par. miöpatım (de fasp’a), 20. Ab-
Mitt (ed. St. S. 998):
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235. ’Abhoth II, 10:
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vs on DmaT
236. b. B'rathoth 17a:
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237. ’Abhoth IV, 15: \
om 55 ob? ompm vn Sa warn 2 min! on
238. M“thilt'a zu 2.Mofe18,12, Par. Jethro (Amalet), 1. Abfehnitt,
gegen Ende (ed. Sr. S. 59a):
mom oben mob mem jmm oy onb >osb Immer pr Sm pre non!
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byebas ja mayi2 Sem pn ya yT mm San MER OR EITSND
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KR ymobr. 231 15.M.23,10 — 25.M.21.10.
Sm2 — 2 KMINSYW. 236! Ed. Ven, Mm. 287 ! NY and,
2 — 2 NM onen. H bob oe. 288 12.mM 18,12 —
ı2.Mm 18,7.
44 Jefju Worte über die Seindesliebe und das ius talionis, 238-245.
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239. b. Ta’anith 7a:
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240. ’Abhoth III, 14:
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241. 3. Mofe24,19. 20:
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242. Siphr’a zu 3. Mofe 24,19. 20 (Par. ’emor):
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Pwwa mn bey mon ya Non ne may Prim 19 yum ppN TyWa
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may a mabn ma Am Dam Ep2Em
243. Babb’a gamm’a VIII, 6:
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nywa2 won ma DIS m man yanz 95 na yı mad nr Dmmaa 1b Inn
YAR MM PWI WET WERT Yin man Ann way pm 12 yum PpI
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244. Tof. Babh’a qamm’a IX, 31:
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Sp namw wen nur an Ju Sy mo WED Ron m MIR YInR JMD
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245. b. Babh’a gamm’a VIII, 6 (fol. 90b, gıb):
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— *Jej.50, 25 'M+r8 —2Mr7 —-’M+m—*'M+Y.
46 Almofen, Sajten, 254 - 263.
254. jer. Ta’anith, II, 65b:
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255. Ta’anith 1, 8 (jer. Talan. 630):
muy mmoy why mw ya np ombpt pans p ma ya an ybr ap
mar nr poynn pymana oral mann by nn br nor? may by
256. jer. Ta’anith I, 65a:
257. b. Ta’anith 8b: ,
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pw hnea bbnne wm pi DIN mm DIRDI Tanz?
259. b. Sabbath 35b:
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259. Sufta V, 5:
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yon? onyw nmmneb wow wppa' myypn nnm omwy pw yn om 592
ny! yoon vw permn oimıyn pa bw mans yon “mw bw Tmnb
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apa wıp pn bemarb wbgn mare jo oyr na Dwarh wbw paob yon
260. b. Mo’ed gatan 16a: P
mmpbt pa mine wenz mo ma Rdy TOR
261. Mthill'a des R. Sim'on ben Jod’ai (ed. Hoffmann 1905, S. 110),
3u 2. Mofe 20, 13: “
WR END PIE FOIB 022 um any WO any Don SoR ne mr
DW: ey DW Nm np POIEY = ya Dnyy) pDowinmw obwm
ans Rd ya na Op nnon Sonne wor pi Din mn
262. Toj. T'rumotb I, 10:
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263. Tof. S'galim II, 16:
an ormye an NY ba nm 7 wıpo2 wen nawb nnme DW
wor yoınbt pomene Dina
= SR — 22. Chron. 7,14 — °PL.17.15. 2b var M — 2 Ed.
m 37 M jem ma mpTS PEEIEW ORT — ? Pron. 25.14.
238 ! M mine Tyn and... ar RT pn we — ?M+
amer ypm ya ymm 259 !vac. M — ? Ed. Ven. yom — ®M Dynn8
nanben j2 — Ed. Ven. Mon DON. 260 ! Ri. 5,25. 268 1 W ynınn.
il
Almojen, Saften, 264-275. a7
264. Stgalim V, 6:
ramb oem onen 0% .... Disyn' nawb ana wapan vn nah nd
wu mann jonanD aaa ya om una
265. Sifre Deut. 117 p. 98b (ed. Stiedmann), zu 5.Mofe 15,9. 10
(Par. tech):
266. b. Sutta 49b:
ob wm am! naw gen yob aba nabnwe mpis DR MyDR 127 TOR
en eb mp pub
Dberya nn own nzwb mon kon
267. Ebenda: \
TPTS moy OR? munnpn Sant Sn mans mm Sm ya var TOR
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268. Derefh ’eres zota Kap IX:
won mb an m ab I DNy
269. "Orad; hajjim ’Eliezers des Großen!:
pen nnanm women abı SnDa mans 3b nn myb 1aab Sm nn mn
bar mmy2 12 bananbe ap aaym man
270. Derefh ’eres 30t’a Kap. I.
For Sony AR Tab many 2 pa pn jme mnay minon' now sn
AR HDD An0D
271. Ebenda:
Bm many v2 mot penis oa Dayanz mywa enbmz Sy maw vn
aan Da nm oma
272. Ebenda:
Srmaıa ms vorpan mmn! ya ana boy my nos nn DR
273. b. Babh’a bathr'a 9b:
UN man RT N mymn Sn Snca npıg mann nm por an SR
ver ja DD? mpg mmnya om morm Am SED nm) v2 DnD!
y man pa men AR moD®
274. Mthilt'a, Par. Bo, Abichn. 13, zu 2. Mofe 12,33 (ed. Sr. S. 14a):
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ac 22 59 pin! Sa mem an m nn nd mar Dina yo mar >
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275. b. Sota 3a:
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261 ! Ed. Ven. own; M mwunn - ?Ed. Ven. WO -
26 ' 501.10,12. 267 'M map — ? Prov. 21,3. 268 ' Rech MYS)
"298 ' Ausg. von 1697. 270 Y Rv yon. IR ne By. y2'V
ara. 278'5.M.9,19. ®Proo.21,1. 97412. M.11,5. 27614.M.5,14
— ?2.M.36,6.
48 Almofen, Salten, 276. 277; Beten, 278-288.
276. b. Chagiga 5a zu Pred. 12, 14:
am ox obyı 52 by vawaa wa oynben mioym 5> nr 2 (Pred.12.14
nm
» xDme) uys APIS MET TED II IT MOR YI DM IB DR W
mb OR Wonnp> Nyb an! Sm Rpı NT Mb Mm RN Na m
mnaon mb nam anna mb man am? Su
277. ’Abhoth IV, 4:
mo man pye mp2 ovew ow Sbron 522 Jar mpriat 12 jarmm ı
own Soma Tm ram an mr
2. Beten.
278. Dereth ’eres z0t’a Kap. IX:
m paw my mn DR aD "Bam y yoy yapı 7b now Dan mic
a9en by mum oıbw man nmaaw 2 Sapb ma Tanz ıy wby
279. Ebenda Kap. IV:
APIs man my ponb marc
280. Ebenda Kap. II:
nyow nymw no no by Sonn br mn obb yem nn c
281. Ebenda Kap. II:
uyo Taya mm nam noen te
282. Ebenda Kap. II:
DD pn mom? ag nun jo prmnnb mat nn c
283. ’Abhoth II, 8:
dx mann mmn nwy or Ja man nm yowon bbno bap var ja jmm
mm 7b 9 ayyb mans pımn!
284. Brrathoth 1,3:
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Tapı
285. B'rafhoth V, 1: \
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286. b. B'rathoth 30a:
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Tayn
287. 2. Könige 4, 32ff.:
ya nam DEN RW nen by amwm ma Span mam mman voran ar
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288. b. Ta’anith Sa:
Sony! mbena yby mann TI Tem DER DI onen RI IE
ya »benn br mm on? mbon non myND pa yMED2 mby yon
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276 'Mmpıg—2M ab 2. 277 IHN KPD —?vac. AHJLY. 278 1 R
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286 'M 'y v2 2010 — ?vac. My In. 288 ' Kıob 36,352 — ? Jer. 7,
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301. To’anith III, 8:
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302. Qaddis i
para rarna anne abe Tom nem man mabyz gan nee wapen Dam
Obyh To22 mar meer nme gan Dop pam abayn Swen mn dan oram
Alpe "Anm wann gmopm wenn mane= Tor Tan wahr
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303. b. B'rafhoth 3a:
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312. Jeremia 34, 16:
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313. Ezechiel 36, 16ff.:
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315. Methilta, Par. Wajjhi bsallad, 5. Abfhnitt zu 2. Moje 14,22
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316. Mthilta Hassira, 3. Abfdn., zu 2.M.15,2 (ed. Sr. 5. 375):
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317. Ebenda, 4. Abfhnitt (ed. Sr. S. 38n): 7
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318. Sifre Deut. 306, „Pat. ha 'azinu, 3u 5.M.32, ”
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319. Sifre Deut. 313, Par. I vasinu, 3u 5.M. 32,10:
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320. Brathoth II, 2:
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321. Sie aim ı rabba zu 2, 13:
322. b. "Berathorh 29b:
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54 Beten, 323-330.
323. Ebenda 16h:
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(ed. St. S. 47b):
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325. b. B*rathoth 29b:
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326. Joma VIII, 9:
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327. b. M'gilla 28a:
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328. b. B'ralhoth 17a:
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329. Ebenda 60b:
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330. Ebenda:
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56 Beten, 334-338; Jeju Stellung zum irdifdhen Bejig, 339
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335. Sota III, 4:
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336. b. Sota 22b:
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337. jer. Sota V, S. 200:
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338. Genefis rabba, Par. 84 (gegen Ende):
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Jeju Stellung zum irdijhen Befit.
339. Tolephta Pe’a IV, 18:
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347. 'Abhoth V, 19:
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348. Terumoth IV, 3:
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349. b. Babh’a m'si"a 107b:
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350. b. B*rafhoth 208:
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351. Spr. Salom. 20, 27:
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352. b. Sabbath 308/b:
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359. Ebenda in der Gemara:
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b. Sota 48b:
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361. b. Sanhedrin 1006:
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1. Richten und Maß.
362. b. Sota 38b:
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363. "Abhoth IV, 6:
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364. Ebenda II, 5:
mzbe Dy yon pmaye man by why bapan OR map 2 wat nm
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365. Dereth} 'eres 30t’a Kap. II:
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j 366. Ebenda Kap. IX:
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367. Ebenda:
368. ’Abhoth 1, 1: ?
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361 ! Prov.27,1 - MDY. B62'TM- moh — 21.M.123. B6E!CL
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62 Richten und Map, 378-383.
378. of. Sota I, 1:
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379. Ebenda, Sortj.:
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380. M“thil'a, Par. Bo. 7, zu 2.M.12,12 (ed. St. S. 7b)
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Ai: Methilta Wajjhi b%allad, Eingang, zu 2.M.13,19 (ed. St.
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382. Ebenda, zu 2.M.13,21 (ed. Sr. S. 25a):
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383. b. M‘gilla 12b:
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® vac.W -- * 005.7,27. 381 '2.M.2,4;4.M.12,15 —22.M.2,4 —*4.M.12,15
382 '1.M. 18,16 — 22.M.13,21 — >1.M.18,5 — 2.M.16,4 — ® 1.00.18,
+4.M.21,17 — 71.M.18,7 — *4.M.11,31 — ?1.M.18,4 — 1 pf.105,3
"1.m.18,8 — 22.M.12,23. 388 IM na vab Du nd nom — 2vac.M —
Svac. M Damon bis pay — IM papom — SM. my nz met
pen many enonz — © @lt.2,1.
24 Splitter und Balten, 388-395; Hunde und Säue, 396-398.
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389. b. Jom tobh (= Beya) 306 (IV, 2)
ma Dip pres par: anna
390. Ebenda 31a (IV, 3):
zu nen mem mpr on
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391. Ebenda 32b (IV, 5):
wonbl ap pypan pr: amana
man Da Rd pypme pm
aba 1 Dypan TOR on name pe
392. b. Jom tobh 33a (IV, 6)
in je 22a vg a nur weg
ben Wong Ian Dam araam
393. Ebenda 33b (Gemara):
Dream von gnanb mine nes ame Sum Som Syrhr 12D anne
nenz De ann ad Damon oma
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394. b. Babh’a m's
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N N: 27 RN DS men On Om:
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3. Hunde und Säue.
396. Jom tobh 27b (Gemara):
Ser me narıan vo pyyban pa paone Dass yo Sam janT
De ab DR TOR mm an!
397. Umura VI, 5:
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398. b. Chullin 142a: . Br
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388 ' Pred.10,6 — ? Ruth1,1. 380 !vac. M. 302 !vac. M —. 2M ın)
394 !vac. M san... 82 — 22.M. 22,20 — °M warn: m owe an —
Mops ab pncvmn. 395: Ed. Ven. + 87 — ?vac.M — >Ed. Ven.
vacı x bis 396! vac. M vn bis Wen. BUT TAN Ch. 888! der
ganze Paffus vac M.
1
66 Gebet u. Erhörung, 407 - 410; Goldene Regel, 411-414; Beiden Wege, 415. 416.
po zu pn mb Soynt your Syn mans moye war han? oma
orwaw an by yyerb mb m by Im ae WDar
408. b. Babh’a bathr’a 91b:
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ap Sy oamm pab mb mm way me spe ab m a ya
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409. "Abhoth V, 5:
410. b. Brathoth 5a:
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amzn ya nah mn m wem SUR 27 IR. TORND! ni
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RB 5. Die goldene Regel.
411. b. Sabbath 31a:
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paar panz yo nme Dan by may da nnD mann 52 wmobnz nic
bo a m may ab mar se Thy gb Son mm Dh np RD TR
Syas Dept ann menme m mn men
412. Tobit 4,15:
xai Ö wioeis ymdevi monjons.
413. Philo (Eufeb. praepar. evang. VIII, 7):
“A ns madeiv Exdaipeı, ni moreiv abröv.
414. ’Abhoth de R. Nathan Kap. 151.
RT 2 TE DR na 00 abe un bzo yoy Dan an ma2 mi“
2 ma yon mw as nam one Rp DI nam ma2 DR ma DR
vu De man by yn ow nme az m DIR RM
vn.
Abichluß der Bergpredigt.
1. Die beiden Wege.
415. Biblifhe Stellen: Jer. 6, 16; PJ.139,23.24; Hiob 8,19. 15;
Jej. 30, 11.
416. ’Abhoth de R. Nathan Kap. 25':
vrebn Ye mer maıa Yop mans mer ar ja jan 19m bi nmen my
m DA TOR MEN DORT nen mn wen Dhyn m man may m
chya or Soy2 pr Sy ey2r om Sopab San vun om 792 De ne
ar ne dr Sp De mm Dhy2 non MER TR WER Da m
Ta SR am pass ya oma voreh m nm my a nm obıya
0y2 Sy Diy2° ORV mn 9 wen arobon oo To vo nun Bmapnb
407 ?M by — ®M + mwyma — Mm yon mob ya man — 9
yarb ya ma Öyı. 408 1 3ej.57,13. 410 1 Pf.94,12 — 25.M.8,5 — °5.M.8,5
— *5pr.6,23. 411! Ed. Ven. 12 — ?vac. M — >M bo m — *M ar
418 Migne, Patr. gr. Tom. 21.
68 Die faljchen Propheten. Baum u. Srüchte, 424. 425; Die Ferr-Herr:Sager, 426 - 431.
SED“ Dive many psp Dan RSpN nme mpy ahıy SaT na a TOD
ne ab ma nme ee nme un nme mp ar? al is
Ass on emp ab m) yon EEM jprR
425. b. Pejahim 49a:
v2 nm on mon na an 5 ww nn 52 om mom obıyb mn un
D2 mt an bapnan mas 297 ea pn jean ap wm oan mbnb
dapra om my2 IT mien may jean yasyı Dem yon op
3. Die Herr-Kerr:Sager.
426. b. Mattoth 25h/242:
mb! warn wen man ww mamb yb mas miyo Jean now an zu
Dir bo aaa) 2 my! rinnen DDR DIN mann mon on
ABEND mn men mm mb m ommn pe RD RT DI a
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DEE =EE >50 EE}
427. ’Abhoth V, 20:
par moyb a2 man 23 je man Sp ya 19 vn TOR Rdn ja Timm
DMYAY TOR
428. Mhilta zu 2.M.15,1, Par. Sir’a, 2. Abenitt (ed. Sr. S. 36a):
S SoR2 Saat aan an TR DT RT RR DIE 2) 012 199 Jam DIE
man oype Dr nm any DamzmyD ab nm 297 MIND iz
aan mr Dic2 ab nme may
A
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429. ’Abhoth I, 17
moyarı nor 1py
430. ’Abhoth II, 9:
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mopre naar pr vOyaD man name
431. Biriesith rabba, Par. 44 (gegen Ende), zu 1.M.15,1
Bari =) = 5 5 En En > arb MID DIN DR m na an Dam
424 2 M mom pie np bee wo mm ph man. 425 1 M az
meyb an2. 426 !vac. Ed. Ven,M — 2M 73:2 — °M OINDW DDR — *M
AO RD REN N — Ed. Ven. Xp — $ Ed. Ven. + mn yn a; M +
"Ed. Ven., M {93 — ®2.M.20,2.3— > M nıyo@ — '° Pj.15,1-5 — 1.M.17,1
— ?M 272 — SM DT ap yD — 41.M.27,12 — IM Sa man Sn
men In Rp — CM TOy In ma my — "vac. M. 428 12.M. 14,7.
I wen nn... Vom (aba ja) 2 ner
Hilfsmittel zur Seftjtellung des Textes.
£. Stra, Ausgemätite Mükhwatrattate (Ceipaig, inrihe). Mier am God
(hriften und alten Druden: A — Cod. Berolin. Orient. 568. = Cod. Cankr.
(ed. Come) 470,1 — H = Cod. Berolin. Orient. 567 fol. — R = 004. Hebr. de Ra
138 (Parmo) — 3" = Cod. Berolin, Orient. 627 fol. — J2.—= Cod, Berolin. Or. 69
fol. — K = Cod. Kaufmann (Budapeft) - L — Handfär. Chamizer, Leipzig -
Y = Machsor Vitry (Brit. Mul, Cod. Add, 27200 und 27201) — N = Exfie Aus
gabe der Mihdna, Teapel 1492 fol. — Ed. Ven. — Eriter Denediger Drud des ball.
almuds 1520-23 — M — Mündener Talmudeoder (babnl. Talmub) Kjebr. 95. -
Talmud Babli Warkkau 1863-1868.
Siphea: Bd, Ven. = Dened- Drud 1515 — Darkhau 1866, Siphre; Ed. Im
= Dened. Drud 1545 — ed. Sriedmann, Wien 1864 — Melhilra: ed. Sciedmam
1870 — iMeth. des Schim'on 5. Johai: ed. D. Hoffmann 1905 — Ton Tofepktn
ed. Sudermandel, Pafewalt 1881 (E — Erfurter Coder, W — Wiener Code) -
s 30Ya: ed. A. Tawrogi 1885 (V — Datican. Hdkhr. - O = Tod. Balker-
Itam; H — Cob. Halberitam; Rv — Ausg. Riva di Urento 1561; Rch — Reli
hothma von Elia di Didas) — Dereth ’eres rabba: ed. IN. Goldberg 1888 — ©
&ajjim: Ausg. von 1697 - Talmud Jerufhalmi: ed. Croiokhin 1866 — Mibrafh
tabba: Ed. Ven. — Denediger Drud 1545 — Wilne, I: 1887, II: 1884 — Jalgıt
Säim'oni: F = Sranlf. a. M. 1687 — Wilna 1909 - Pefigl’a des Habt, Haha:
ed. Buber 1868 — "Aboth de R. Haihan: ed. Sählecter 1887 — Uraltat Sopkerim:
ed. Müller 1878.
LAX: od, Smete (ajefft Dielm. Salomos und grieä, Stra) — Febr, Saft
ed. Sälatter 1897 — Aeth. Kenod: Charles, Anecd. Oron. X — Jubilden:
ebenda VII, 1895 — Pfeubophofnlides: Linde (Samaria und Tkine Pr Propheten 1909)
— Jojephus: ed. Miefe — olephus, contra Apionem, ed. Müller, 1877 — Pille:
ed. Tohn-Wendland — Eufebius, praepar. evang., ed. Migne, Patr. gr. Tom. 21 -
Snrjin — Syrus sinaiticas (Merz).
EI W. = @ljlahu Dilna — Str. = Strad — a. €. = andere Cesmmt — me
= fehlt in.
Diet Arbeit it ned für die Tepititit der sabbinikhen Citeratur zu fun. Eine
Heritellung des älteften Tertes war nicht meine Abfiht. Das märe eine [ehr weit:
greifende Arbeit für fi, die in der Zeit und Lage, in der Die vorliegende Arbeit
entftanden ift, völlig unmöglich war. Es tommen dazu namentlic, Hilfsmittel des
Auslands in Betradit. Die jüngeren Drude mit älteren Uerten zu vergleichen, iR
mehrfa ehr Tehrei Die Bauptmafe der, Tesarten it orthograpbild-kliikher
Hatar und Berühtt den Sinn nicht. Der Möndjener Coder zeigt niel Kür jngen, wie
das Dei einer [o'ungeheuren und minutiöfen Säjreibarbeit verhändfid it. D
nugung der Ausgabe Strads war mir nidt von Anfang meiner Arbeit an mög,
die unfer. viel Hemmungen und Behinderungen hergejtelt lt. Id bitte, die Hadıe
träge bejonders zu beaditen.
72 Nadıträge zum zweiten Teil.
Mwri- vac. N; 3.5 2927 M-- Sam nam;
is v07 vac. M; 29 M may ımw; 3.33 k
wa2 Tb. Ann. 13 M vorher 4 "15 M vorher 4 16 aud M 18 M+ mn
prs0 ©2 23 M vorher -- 29 M vorher NRZ ER DON 32 it zu Teen.
54 a. £. arm ilt vor M gu flelen. — 121: 3.3 My Um BNP; 4 Says: M
T2y%5 5 und fonft: N in M fteht die 3. Srage vor der 2; 6 M bh;
zwy Dr non 10 M mama; 17 baswın M. Anm. 4 M vorher + 8 und 9 M
RD 14-4 zu ftreichen 15 M vorher - — 123: mWy bis mama: M
vorher
my may. Anın.2 das Eingellammerte a. R. 3 auh M 4 auh M. — 124: M fehlt
hierzu in der Reprodultion Strads, Ic gebe Goldihmidis Angaben. — S.21, 3.7
lies: da Anm. 4 [M] vorher -;- 11 275
vor © Mon; 40 vac.M; 5M Sen; SM 6Min; v
Den 8 8: 9 12 I193 drüber gefchtieben; 17 lies; Say; 19 may
2: 21 y; 22 Mpape; Dp2dr. Anm. 1 auch M; 4 audı M; Si baren +
14 A vorher + 16.M zu freien. — 126,1 mn 2 7 3.3.
an M: ra 6. DT en 8 myh; I be; Tina Fe
mem IT sen unge: Mi IC : m bis m vac. M; 20
al DORINT; MD 24 np m; 25 moah
: N: ; 300 Mi NOWNG; 33
vac. M 34 (x) in M vorhanden; 35 M vac. Say Don 36. Mm yany. Anm. 6
Das Eingellammerfe in M a. Rande. 9 [] inM. drüber gefjrieben. 10 M vorher +
11 lies: ; 872 durchgeftrichen, a. R. 2%; 14 M am; 26 M vorher +
ies: M and7 39 M vorher + Al vac. M. 42
5 zu mr drüber geihrieben. — 127: lies:
anb; 2 ya al
8 WON; 13 WDR: M+ TOR; 16 lie
pne'Z. aud 19; 21 M on; 22 var
8 au M 10 auch M 12 lies: EP Mn 15 au M
16 aud) M 18 +2 lies: 2; mu mbrg; 19 audı M 20 M vorher + 22 M vorher
4, lies: 22 24 Mb San; ManR OTR ANZ TOR RZ 36 audı M 41.
42 M vorher > 5. 24 ZA: Nm Anm. 44: M vorher + 129:
; - 131: Sy name M: yon — 132:
TIP M-+ (aber wieder geilgt) 032 SE mn 8 130° WEN UN MN OST ER
Anm. 3 M nad 32, aber wieder getilgt: 2% DT °2 yT al — 141 LXN zu
2.1. 20, 14: oö pogebais — 150 2° yN M vac. 2b — 159 95 M: I Anm. 3:
ame en RB; RENTE DR vacıM. — 101 Tal
p'\ bis DNVamı vac. M. — S. 31, 170, 3.1
fo bis Sag ie Erfurter Handfärüt. Die Diener Höflr.
Tiefe: Sa Sb bon ab Vor Tb So Vanz. — 171: Ties: nadı MyN2Z dreimal
NERY. Richtig yat M nad DA hier Ya, nadı MyNDW hier WW. Caible gibt
Monatsicht. f. Geld. u. Will. d. Jud. 1916, 5.31 fan an, daß M. hier nad Dip
das falfdje “KR Iefe, das die Drude haben. — 173, 3.1 vor “an var. 2 in N.
— 174: lies: 350/35b; 3.2 v.u. vac. M: nm) bis nem. Anm. 6 M 57; 9 (p) ift
zu reiten - 176: Mm Ma DIN; RD. — 179: Anm. 1 ou M, am Anfang:
H an bis psdn; vac. M* mo; Anm. 3 und 4: aud M. — 181:
E21; vac. m Yor; vac. Diawh - 185: M vac. ya bis
vac. das zweite Wi; vac. a; M 3.4: Mon; Anm. 1 M
— 184: Mn" Ds N; Anm, 2 OR = JM m nmOR.
— 125: 3.5 Mn DW;
= St 17 N Sax; lies:
70%; Anm, 7 M vorher
76 Regifter.
18 dargebotene Bibelltellen: Amos 8, 11.12 „29 Plaim.Salom:1,2 . . 90
2.17. 20,7 212 3ephanja 3,3 [7
23.4 5 233 Plalm 17,15 3 I1oaı) 00
3.m.5.3-6 213 24,3-6. “ 17,37(42) 9
19,12 au: 22,3... 4: Tobit 4,15... . 412
20,3 310 139,23.24 . . 415; 21) Jofephus:
22.1.2 a1 Sp. Salom. 20.27 . Sl 'yaı. ind. 11,8,6 224
24, 19. 20 417. 232° Ang 162
4.m.30,3 210 Gio 8,15. EA Contra Apion. 11,27. 168
5.1. 22131. 47:1 Chton. 29, 10-13 . 3311 IV A 226
23,22-2 209 Joh. 10, 1 . 2| 22) Philo:
4,1- 152 Acta 20,29. . 422 ) Philo:
2.Kön.d, 32 . un, » Ati Es een. vuLT 3
ia 29, 19 314 Aetl jenod; 1,7 N
a a5] 5, 15 1224. 167
32,5ff. 115 | Jubiläen 20,2 . 9ı 11,270M. 227
60,1-3. . 2 20) Apofrnphen und mu 2m. 5
u... Pfeudepigr. it Pr jr ke
Jeremia 6, 16 as Sirah 7,26... . 168 „II,30; II, Ä
34,16 312 18.22-24 222 De decalogo 195 M . 220
44,3 . 78 23.9-11 221 23) Pfeubophofglides:
Ejedjiel 22, 25.27 422 28,2-5 . 32... 02
36, 16ff. 313 39, 26.27. 57
2. Die Rabbinen,
1) Tannaiten: 158.
um 400 v. Ehr.: Männer der großen ;
4 !
hr.: Jchosw'n ben Prradhja 369
Jofe ben Jo'eger ih Sereda 21
Jofe ben Jocanan ix Jerufalem 5
Sim’on ben Satadı 51
10 n. Chr. gelt.: Hilel 43. 98. 121. 125.
231. 283. 357. 371. All
Samm’ai 97. 121. 125. 283. 411
Hileliten 154
Samm’aiiten 131. 154. 284. 348
50 n. Chr; "Agabhj'a ben Mahalarel 51.
70 n. Chr: Medunja ben Haggana 300 |
Nequnja der Große 3;
Rabban Jodanan Ben Battoi 60. 68.
99. 238. 283. 394. 416. 431
Rabban im'on ben Gamli’el42. 190.370
R. Chanina ben Doja 100. 450
90-130 n. Chr.: Rabban Gamliel 18.
24. 25. 27. 80. 238
R. ’Eliteger ben Einrganos 18. 68. 80.
122. 127. 147. 155. 166. 177. 186.
189. 195. 220. 234. 235. 248. 269.
309. 322. 354. 344. 356. 360. 392.
393. 394. 417. 418. 431
R. Jehosu'a ben Chananja 3. 42. 61.
95. 238. 324. 335. 344. 345. 376
R. Sim'on ben Nethan’el 298. 299. 344
R. "Ele'agar ben ‘Arathı 87
im'on der Geredyle 30. 119 | um a n. Che:
R. ee 'ayar ben “Azarja 101. 155.
386. 433.
. "Ele'azar, Sohn des R. Sadog 325
R. Jism'a’el 18,
204. 2|
42.
. 218
Bern der Schule des R. Jism'a’el
we 'azar der Modeit 324
. Levitas 8
Bus
‘Agibh’a 32. 34. 46. 70. 127. 154.
155. 159. 177. 186. 204. 218. 220.
230. 240. 308. 356. 386. 387. 418.
431. 435
R. Tarphon 149. 155. 315. 384. 386.
387. 434
R. Dappos 418
R. Jodanan ben Muri 123. 384. 386
R. ’Jlai 195
R. Jofe der Galiläer 42. 155. 243
R. Jodanan ben Beroga 277. 292
R. Joje ben Qism’a 343
R. ’Ele'azar ben Prrat'a 49
R. Chananja ben Gamli'el 88
Ben “Ayjai 85
AR. Mathja ben Charas 237
R. Jehuda ben Bethera 155. 218
R. yonathan 22. 142. 355
R. Sim'on ben Jod’ai 73. 94. 95.
126. 159. 203. 261. 410. 421
R. Meir 7. 32 133. 182. 183.
291. 292. 358. 374. 378
130-160 n. Chr.: R. Yosilja 142. 234
119.
275.
82
Johannes 20,29 .
Adal0 . . . .
15,54.55.
2. Korinther 1,3
123.
8,2
‚Galater 1,20
Phitipper 1,8
Koloffer 4,6
1. Theffalonicher 2,5 .
44.
Regifter.
108 1. Timotheus 6,7 . . Jetaias 60
1212. Timotheus 2,22 “| 60,21
198 |1. Petrus 3,11.
221,1. j00.3,15. 28
2 1 ı Jalobus 1,28
112 at james 2,7
318 119. 84
219! 2.10.11. 87- 9 |mige 1.6 i
105 512. . 200! 3ephania 2,3
5,16 - 288 | Pfalm 1,1 .
24 nnd, 6,16 221 | 25,9 .
372, 12,14 2.94! 35,14.
154 . Offenb. In, & ‚sh. . 127 37,11.
218: 221 | 31,29.
Ph m » | mi.
21,21 . 18! 76,10
", ls Mofe 7,12 . . . 195 Sprüdje Sal. 1
24,17 . 78.79,
Sin Mofe 6, 1 2 15
21 14-16; Philo,
68} 5. Mofe 4, u Abrabamo 27. 96
238° 5.16 14-16’ _ despec.leg.p.276M 219
En 22,7. . 14-16, Jofeph.
30,19 . . . 174|” Ant. IV, 8,1438 . 108
2 is 12. 1744. Esra Dulg. IV, 25 . 315
22,6. 62|Jubil. 36,7. . . . 316
ei 4,6. 62| Marc Aurel,
287 57,15 7-9| Selbftbetrahitungen 2857
82 Regiifter.
Johannes 20,29 . . 108:7.Zimotßeus 6,7. . 343| Jejalas 60
Adta10 . . . . . 121,2. Timorheus 2,22 . 44
198 |1. Petrus 3,11. . . 44 & 1f..
221!1.308.3,15. . . . 248 61,6.
221 Jatobus' 1,2. . . 139 65,9
Römer 24 | 112... .1-4!Amos 2,7
318 119... 122) 54
219 - 87-89 | mida 7,6
105 | 5 - 200 | 3ephanja 2,
230 R 288 | Pfalm 1,1
ft. 224; ‚eher 16 2. 22l 25.9
1. Korinther 4.4 372: 24 35,14
7.10. : 158 Oftend. an ‚sh 7 370.
15,26ff. . 218, .. 2201| 37,29
15,35 , ns! Mr 33, B1..
15, 54.55. 21,21 . 108 76,10. .
2. Korinther 1, ff. 18.19:3. Mofe 7,12 . . ._ 195 | Sprüdje Sal. 15,1
123... 221, 2417... 78.79 29,25
82... 346j4.Mofe6.15 . . . 1956| 30,8.
Galater 1,20... . 221 12,3. . . 14-16. Philo, \
29... 68j5.Moje,26 . . . 174j de Abrahamo 27 . 98 :
215... 028. 5,16 14-16! _ despec.leg.p.276M 219
E16... 20 22,7. . . 14-16: Jofepl
38... 30,19 . . . 174] Ant.IV, 8,1438 . 106 '
Philipper 1,8 . . za " Jefaias 1, 2.0: 1m 4. Esra Dulg. IV, 25 . 315.
Koloffer 4,6... 26... . 62|Jubil.36,7f. . . . 316;
1. Cheffalonicher 2,5 . en 29, 8:22, liter Aurel, :
44. 287 57,15 . 7-9| Selbftbetraditungen 267
Urlundenfälihung
; in der helleniftifch -jüdifhen Literatur
Hugo Millrid)
finnen :: Dandenhoed & Rupeeft :: 1924
Sorjhungen zur Religion und Literatur
des Alten und euen Teitaments
In Derbindung mit
Dr. Berm. Rante und Dr. Arth. Ungnad
Prof. d. Aguptol. in Heidelberg Prof.d. oriental. Phllol in Bresiam
herausgegeben von
D. Rud. Bultmanm und D. Dr. Hermann Guntel
Prof. d. Tpeol. in Marburg Prof.b. Theo! in Hallea.S.
Neue Solge, 21. Heft
Der ganzen Reihe 38. Heft
Ale Reife vorbehalten.
Thomas Ball,
dem treuen Sreunde meines Doltes
gewidmet.
6* Inheltsüberfiht.
Kap. 7, Der Brief der römiihen
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Mattabäerı&e| RER
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Kap. 12. Die Stellung des m don
"P eheratur und Tunes
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Kap-9. Die Ehtenuutunde It Simon und
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nilhen Regierung unterworfen worden,
in Die Autafunass 4
Seite
bei Jafon von Horeme und in =
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Knrene in der hellemiftij.üdifchen
des II Maltabüer-) wue0n
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I ein d le . Das II Mottabäer-Bus nad
en Bed Seralelem ab vor der Pl des
Tempels von Leontopolis aeläjrieben,
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£
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E)
m der helleniftiich-jüdifchen Literatur hin- und herlaufenden
vor Augen liegen. Wer dazu Leine Seit
beftehende Sufammenhänge zu überjehen
bei der £eltüre einzelner Stüde ofme die nötige wiederholte Nadhpräfunt
gefiherte Sorfhungsergebniffe zu beteahten. j
Betanntlic; hat Meyer in der „Eniftehung des Judentums“ |
ei
Hi
fid; dann hilft, das werden wir im einzelnen fehen, hier möchte id}
Übertrei
bungen aus den angeblichen Urkunden hinauszumerfen und ben Reft dann ad
echtes Gold zu betrachten. Mit diefer won Mener mehrfady
Methode fäßt fi allerdings aus jeder Hälfhung eim +
machen, aber fie erinnert dody gar zu ehe an die Art, wie Profruftes
liedmafien feiner Befuche
den. ewig darf man bei dem Suftande unferer Schriftftellerterte
Balige Korrektheit in der Sorm der Urkunden erwarten, am En
denen, die urfprünglich griehtih gefchrieben waren, dann ins Hebräife über
tragen und endlich wieder ins Griedliche zurüdüberfeit worden find. Dabe
konnten Sahausdrüde, Titel und Namen entftellt werben, audy Melnere Aus
Taffungen oder fonltige Veränderungen Tonnten fich einitellen, aber es mußte
wenn es [id um eine echte Urkunde Handelte, dod; in ber Hauptjache de
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4 Hap.1. Die Herkunft der edıten Altenftüde bei Jofephus,
id hat in feinem Buche „Slavtus Joephus“ jehr Diet
über vorgetragen. Es ift ebenfo längft erfannt, daß in
Kap. I. Die Herkunft der editen Altenitiide bei Jolephus-
$ür die Beurteilung einer Urkunde ift es natürlich; von großer Wichkige
die Mühe machte, ernitlich in ihnen zu forihen, wie das etwa Polmbios getan
hat, der dle alten Handelsverträge zwijhen Rom und Karihago wieder ent«
dedte, von denen hüben und drüben niemand mehr gewußt hatte. Am
wendgften läßt fd von den von der Rhetorik angekräntelten Geihidtsfhreibern
dergleihen erwarten; es ift ja befannt genug, wie gering bei Lioins die
Neigung gewelen ilt, das in Rom jo reichlich vorhandene
auszunußen. Gerade Jojephus handelt lang und breit über die Nacpläffigkeit
der Griehen in der Aufbewahrung ihrer Urkunden, die madı Licero darin
immer noch forgfältiger gemefen find als die Römer (ogl. Dsiahlo im Artikel;
Arditoe, R.E. II, 555ff.). Allerdings verfuht Jofephus (v. Ap. 1,29) die Zur
verläffigteit der Juden in diefen Dingen gegenüber den Brledhen
ftreihen, aber er kann dafür nichts anführen außer der Sorgfalt, mit der
die Angehörigen des Prielterftandes auf die Beglaubigung ihrer
gehalten haben follen. Na den Kriegen gegen Antiohos Epiphanes, Porn
pejus und Quintilius Darus, ganz befonders aber nad) dem unter Delpallanı
hätten nad Jojephus die überlebenden Priefter aus den die Ur
funden wieder zujammengebradt. Für feine eigene Perjon fuht ex oft dem
Anfäein zu erweden, als habe er jelber in Archiven geforfäht oder forfden
loffen. So fagt er (ant. VI, 55 und c. Ap.1,107ff.), die Unrier bewahrlen
feit alten Seiten bis auf die Gegenwart forgfältig die Urkunden über die Ber
ziehungen zwifhen Kiram und Salomo. Jedermann Lönne fi im Ardio vom
Inros davon überzeugen, daf jene Briefe dort noch vorhanden wären und
nicht etwa nur in den Büdjern der Juden überliefert jeien. Aber er jelber
hat den Tept der Briefe aus der Septuaginta entnommen, und was er fonft
no über Hiramı vorbringt, führt er aus der phöniziiden Gefhiäte des Dios
an. An anderer Stelle (XIV, 187) jagt er, es gübe böswillige Jubenfeinde,
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die den von den perfiihen und maledonifhen Königen die Tuben aus»
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‚Anbringung benubten, allgemein zugänglichen Stellen zu finden wären,
ne bei den Juden und andern Barbarenvöltern; aber auch jene
Menfchen Lönnten gegen die Echtheit der von den Römern aus«
VE Be ee eh om jenen
Stellen und wären auch noch auf ihren ehernen Tafeln auf zu
Der kenern Janee Beideiet sche Seh fe das almarhentike Diane
den dorligen Juden beiceinigt habe, daß fie das alerandrinifche
vet Mod; mehrfad; erwähnt Jojephus diefe Stel, aber er führt
De niemals an, und bei feiner Befliffenheit, die Sreundiäaft der
und Juden recht ir eriheinen zu laffen, it das ein fiheres
daflir, dab ihm jener Tezt zur Derfügung geltanden hat. Um [o [to
ült er aber auf die anderen a ne
Baraen wiedergibt, Nun hat nod; fürzlid Laqueur Tofephus
228) gemeint, Jofephus habe wirklic; auf dem Kapitol Umfhau ge-
halten und die dort gefundenen Urkunden in feiner Ardrdologie veröffentlicht
neben anderen, die überhaupt mie nadı Rom gefommen wären, jondern fidh
Y richtig,
Iofep! feinen Glaubensgenofjen beianntlih, und nicht mit
er inem eigenen Dolle. Seine Schilderung Kt
konnte den Gemeinden der Dialpora vollends keine Neigung ermeden,
> ferneren Iiterariicher Swede zu unterftüßen und fi dafür zu bemühen.
Tonnte Jofephus außerdem willen, bei welchen Gemeinden er Material
finden Ausfiht hatte? Er it doc faum in der Lage gemefen, Leute in
Aler Welt herumzufchiden, die für ihn jammeln follten, jedenfalls jpriht er
nie er die der jüdifhen Diafpora ausgebeutet habe, und
fonft feine Gelegenheit, feinen Sleih und feine Sorgfalt zu
Äft es nicht einmal wahrfheinlih, daß zu ber Zeit, wo
een in Rom am feiner Archäologie arbeitete, überhaupt nod; jüdiihe
r ‚Kapitol vorhanden gemejen find, denn im Jahre 69 n. Chr.
a im Brande des Kapitols das dort aufbewahrte Urkunden-
gegangen, und mern aud; Defpaflan [päter 3000 Exz«
wiederherftellen und die Terte dazu von allen Seiten hat zulammen-
ift es doc) wohl ausgefcloffen, daß eben der Dernichter Jerur
fi gemüßigt gefunden haben Lönnte, die Seugniffe der einftigen Sreund»
Juben erneuern zu Iaffen. Sole Tafeln wurden
praltiihen Sweden angefälagen, nicht, um gelehrten Sorfdyungen zu
med tonnte die Erneuerung im diefem Salle
dlich ift zu bedenten, dak auch vom den einit in
die Juden bezüglichen Urkunden nur ein Teil über
se gelommen ift, während andere im Archiv des Saturn-
haben, wie das bei dem Senatsbejhluß XIV, 219ff. ause
Üt. Don der Bedeutung diefes Archivs bat Jofephus aber
überhaupt feine Ahnung gehabt, denn obwohl er body durd; jenes Alten»
mit der Nafe darauf geltoken worden ift, redet er nie davon, was
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6 Kap. t, Die Herkunft der eiten Aktenftüde bei Jojephus,
er Yu Nherlic a ee haben würde, wenn er jelber dort
Und fagt denn eigentlich Tofephus
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Tofephus Hipp und Uar, da er
Auadlen dem Kapitol ht habe? Meines Willens nicht, denn jo oft er
auf das a an 0 gewiß ee: möchte,
Urkumi jet zu 1 er jagt er perfönlic,
bie Originale mit eigenen Augen gefehen hat; fondern felbft an ber ars
liäjften Mlingenden Stelle (XIV, 266) heißt es nur, daß de Urtunden
dort zu fehen felen und fein würden, ähnlich wie er es in Bezug auf
das Ardiio von Inros behauptet hat. Schon im ball. I, 200 erwähnt “ofephus
die Aufflellung einer | de auf dem Kapitol. Er [älldert dort nad
Nitolaos von Damastos die von Tasjar dem Einrlanos IL. und dem Antipater
erwiefenen Ehren, und nadı dem Wortlaut der Stelle müßten wir annehmen,
dafj gerade eine dem Antipater geltende Urkunde auf Tasjars Befehl auf dem
Kapitol angebradt worden fei. Aber [ho die Parallelftelle ee
dafj dem nicht [i ef ft, an: daß es fih nur um eine für
Das war allerdings nicht das Dre
unmittelbar daran er Aktenftne, denn diefes wie allerjeits
jugetanden wird, in einen ganz andern Sufanmenhang, [ondern es war ber
er jo gründlich entitelt wiedergegebene Erlah XIV, 196ff., wo Caefar
ausbrüdlid befichlt, die Urkunde auf dem Kapitol und in Sidon, Tyros und
aufzuftellen. Weder in diefem Erlaß; nod; in den [onft bei Jofephus
Burn Altenftüden aus der Beit Taefars wird Antipater überhaupt
ihnt, es ift immer mur von Eyrlan und feinen Söhnen die Rede.
ek alfo, daß Jofephus diefe Urkunden nicht vor Augen gehabt hat,
fein bellum färieb, und dat; er fi; damals durd; die bei Nitolaos vorgefundene
Hervorhebung der Perjon des Antipater hat verleiten laffen, zu behaupten,
deifen Derdienfte hätten auf dem Kapitol ihre Derewigung gefunden, Im
diefer Mderzeugung werben wir beftärkt, wenn wir die vom Jofephus (XV,
31-57) dem Nifolaos in ‚den Mund gelegte Rede zu Gunflen der Juden
Kleinafiens fefen. Schon Zaqueur ($lavlus Fofephus 2ast) hat betont, da
wir hier einen Auszug aus der im Geikichtswerl des Nilolaos mitgeteilten
Saffung feiner Kede, vor uns haben, und da befonders die In $ 52f. dem
Anlipater gewidmeten Lobeserhebungen auf Nitolaos zurüdgehen, Darin werden
nun zwar Briefe Caejars an den Senat und Ehren für Antipater erwähnt,
aber es wird nicht gefagt, dak eine Urkunde darüber auf dem Kapitol
finden jet. Diefes wird vielmehr fon vorher ($ 48) als Aı
für viele Urkunden erwähnt, in denen den Juden für ihre dem
wiejene Treue Gerechtfamen ertetit felen. Damit wird in erjter Linie
Urkunde angefpielt, in der Taefar dem Eiurlanos zum Lohn für
die erblihe Ethnarchenwürde verliehen hat (XIV, 192ff.) und
kue Dinge zum Dexdienft anrednet, die Nilolaos in feinem
aus Schmeihelei für Herodes dem Antipater gutgejhrieben hat,
dings mit Recht, als Kyrlan eben nur den Namen für die von
Teitete Politit herzugeben pflegte. Sür die Zeit des Nifolaos
hauptung, daß zahlreihe auf die Juden bezüglidie Urkunden auf
finden feien, auch wirklik zu, denn damals waren die Erztafeln
Bündniffe mit den Maftabäern natürlich noch vorhanden, und itofaos 1
ferner mit Stoly erzählt, wie fein Herr, König Herodes, zuife
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ap. 1. Die Hertunft der echten Aktenitüde bei Jojepkus.
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1 man faum beftreiten fönnen, und ebenjo
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‚dem Agrippa verdankt hat. Agrippa hat fi matüclih für jeine
mit urtundlihern Material aus dem
Achio der Herodeer verfehen, und davon hat auch die alerandrinifce Juden«
Icyaft ‚gezogeı beforgt der König um das Wohl ber Juden
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Altgandrias geweien in. uns außer Philos Angaben aud das Edilt des
‚Petromius bei Jofephus (XIX, 303ff.). Petronius fchreibt den Einwohnern
von Dora, ex habe Bes ee
Altrandrias ‚beigefügt, mit man wie der Kalfer ie Angelegen»
heit dente, Agrippa habe perfönlid diefen Erlafı in öffentlicher Situng wor-
in das Archiv von Jerufalem gelommen ift, legt auf der Band,
glit von dem Erlaf des Llaudius über die Rüdgabe des hohen»
Gewandes an die Juden, den Jojephus (NX, 11ff.) als Iehtes
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und ihm Aufflärung über unbetannte Dinge bei der näclten Be
en hat (vit. 3641.), To leuchtet es wohl ein, dah
biefem Gönner die ganzen echten römilhen Urkunden verdankt. Aber
nit? Ganz einfad, weil er vorausfeßte, daf die
Archäologie jene Urkunden viel mehr rejpeltieren würden, wenn
daß fie vom Kapitol jtammten. Hätte er gejagt,
Agrippa erhalten habe, jo würden die Gegner
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10 Hop. 2, Die Belefe Aleganders und der Diadadien.
auch bier wie bei den helleniftiien Mönigsbriefen erlläct Haben, dap Akten
ftüde, die nur bel den Juden felber vorhanden jeien, feinen Anfprudj auf
befähen.
Kap. 2. Die Briefe Aleranders und der Diadoden.
Wir jahen [hon, wie ungebalten Jojephus über Judenfeinte
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unften der Juden ausgeftelli
das Bürı verliehen und fie den Matebonen und Griechen
habe. Ale Joknfus die Ihrieb, bedachte er nicht, dab fine Quele über Die
Gefhide der Juden in Seleufia am Ligeis (XVII,
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derlafjungsreht und die Gleidftellung mit den Kellenen gegeben, und
‚alfo die in $ 110 erwähnten Erztafeln mit den dikampara der Juden
Itens von jenen Nadyfolgern ausgeftellt fein können. Ebenfomenig hat
Tephus fi tor gemacht, dafj er feinen Angaben über Selentos I, di
würdigleit nahm, wenn er dicht dahinter (XII, 125) nadı Nitolaos
mastos berichtete, daß zur Zeit des IN, Agtippa die Griechen in den
Städten für fid allein das ihnen von Antiodhos IT., dem Entel des
verliehene Bürgerreht beanipruht hätten, auf das die unter ihnen
den Juden feinen Anfpruc; befäßen. Aud; da, wo Jofephus uns
beitung der von Milolaos vor Agrippa für die Juden gehaltenen
(xXV1,31—57), findet fid telne Spur davon, daß die Juden Kleinaflens
den Seleufiden irgendwelhe Sörderung erfahren hätten, vielmehr wird
als Bringerin einer bisher nicht gefannten Toleranz im Gegenjah 3
Seiten der Kerriaft der Könige gefeiert ($ 40). Wenn nun aber
nichts von Gunftbemeifen des Seleutos I. für bie Juden gewußt hat, jo
nen auch feine Klienten, die Juden der jonifhen Städte, nichts davon
haben, denn es ift dod; nicht anzunehmen, daß fie jolde Privilegien
wähnt gelaffen hätten. Dasfelbe gilt matürlich von den Juden Antlodhlı
Mir fehen alfo, daß Jofephus feine Behauptungen fiber Seleutos I. aus einer
andern Quelle entlehnt haben muß. Auch Mener (11,26) begeidnet jene
hauptungen als „Schwindel”, und ebenfomenig glaubt er daran, daß
Juden in Alerandria das Bürgerredht befelfen hätten, Tondern er hält fie
„eine gefonderte, mit Perfonalprivilegien ausgeitattete Schicht in der mannig«
fadı abgeftuften Bevölterung der neuen Großftadf“ (IL, 24).
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Map. 2. Die Briefe Algonders und der Dindodien.
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durd; die önnaltifhen Kämpfe unter den Pto-
Ior 1. und Guergetes IL. dem fogenannten Phnston,
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Derfudh des Ariftens, die Juden als Befhüfer der helleniftifäen
Exbauer des Tempels von Leoniopolis
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18 Nap.S. Berlihrungen zmifjen Jofephus umd Tofon von Kirene.
arg haben, und, wie [don oben an ae ihnen ihre
und ihren Eifer nicht nur urkundlich bi
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Umudius will alles jo erhalten fehen, wie es unter Auguftus
jei, in wiefern die damalige Rechtslage der Juden vom der ihnen
Er Se und den erften Ptolemäern betilligten abıwid, erfahren
er nicht.
Kop. 3. Berührungen zwifhen Jofephus ımd Jafon vom Kurene,
a. Der Briefwedlel
3wifhen den Sihemiten und Antiohos Epiphanes.
Belanntiic, hat Jolephus (XI, 258—264) in feine Parapkrafe des I
Maftabäer-Buches aus einer Nebenquelle einen Brief ber „Sibonier in Sidem* |
an Antiohos Epiphanes eingelegt, der durd; einen Erlaß des Hönigs an
Nifanor und Apollonios beantwortet wird. Jofephus polemiliert gegen
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bie Sichemiten, die angeblid, wenn es den Juden gut ging, zu ge
rechnet werden wollten, andernfalls aber fi von ihnen losfagten. So mer
den fie audy hier als gefinmungslofe Leute den glaubenstreuen gegen
tombalon Enrtanios des Jahres 146 der Seleufidenära und die
Bitten. Der Tempel joll nad dem Wunfdy der Sichemiten (maddmep )}
genannt werden. Schon Grimm (Ereget. Handb, zu den Apofphen des A.
IV, 13w.20) hat erfannt, daß hier wie in einigen anderen Puntien eine
mertmürdige Berührung zwifchen Jofephus und dem TI Bud} ober
JIafon von Krene vorliege, aber er ilt der Sache nicht weiter
Dann haben gleichzeitig und unabhängig von einander Nieje (a. a. ©.
106f.) und id} (Judaica 139f.) bemerkt, dah die Worte „radimep Annan
u bem „xadüs &röyxavov” In IIMalk. 6,2 entfpredhen, und daß dort
allo kat il, der Tempel auf dem Garizim follte „wie die des
Ortes erbeten Halten“ im einen Beustempel umgetauft werden. Daß in
11 Matt. Seus Sevios ftatt des Seus 'EMMiivios bei Jofephus genannt wird, ber
ruht einfah, auf einem Schreibfehler.
Die alte Erlläcung, die Worte „radüs &röyxavov ol röv römov olkodv-
res, Arbs Zeviou“ bedeuteten etwa „gemäß der gaftfreundlichen Gefinnung
Kap. 3. Berührungen gwifhen Jofephus und Iafon von Kirene,
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16 Kap. 3. Berührungen zwilden Jofephus und Jafon von Kyrene.
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Ilten, jo fie es eıhalten. Diefer Brief
Sorm, wie unten ausführlicher gezeigt werden , vom
tomator Iafons verfaßt, aber wir müffen vorausfehen, daß biefer
das für fein erbaulices Schreiben verarbeitete hitorifche
inie dem Iafon verdanti. Wir werden alfo annehmen
safon Briefe von Königen über Weihgeihente an den Tempel
mindeftens gefannt hal, die als vor ber Derfolgung unfer
Ihrleben zu denten find. Diefe Dermutung wird durd; mehrere
Epitome aufs befte geftäßt.
b. Seleutos I, und die Juden.
1 Matt, 3,2. wird erzählt, dab die Könige den Tempel ae,
Tiäften IDeihgaben geehrt haben, jodah jogar Seleufos, der König vom Afı
aus feinen eigenen Einkünften den gefamten Aufwand für die Opfer beftritt.
Wenn man nur diefe eine Stelle lieft, fo hält man natürlich biejen Hönäg
für Seleutos IV, Philopator und wundert fid hödjitens, da diefer rt
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judenfreundliche Herriher fich mit einem Mal hat bereden laffen, dem
zur Ausleerung jenes eben nod; jo hochgecheten Tempels zu erteilen. Be
man aber den Paralfelbericht in IV Malt. 3, 20 heran, der nicht auf IE
jondern direkt oder durch einen andern Dermittler auf Jajon zurüdgeht, [o er-
gibt fi, daß bei Jafon Seleufos I. Nifator gemeint war. Denn IVMatt. jagt
ausdrüdlid, dab jogar der König von Alten, Seleutos Nitanor,
Opfer beftimmte und die mohrreia, d. h. nach IN Malt, 4, 11 die religiöfen
Gebräude der Juden geidirmt habe. Dak Jajon Nitanor für Tlifator ger
Seleutos I. habe feinen Beinamen von einem Satrapen des Antigonos über«
nommen, den er im Eandgemenge getötet habe. Appian (Snr. 55 u. 57)
diefe Auffaflung, begeht dabel aber den Schler, den Mann, der
tatfächlic Tikanor hieß (fliefe, Defch. der griedy. u. mat. Staaten I, 299ff.),
Iafon wir fpäter zu handeln haben, wird in Kap. 20 erzählt, der Maklabäer
Simon habe jeinem Sohne Johannes den Beinamen Ayrlanos well
er einen gewaltigen Krieger diefes Namens getötet hatte, Wir fehen, mie
jolhe Legenden gemandert find. Außer IV Matt. weift bie Ihronif des Sul
piecus Severus darauf Hin, daf; Jafon jene Begünftigungen tatfädlidh dem
Seleufos Nitator zugefärieben hat. Severus berührt id In der Schilderung
der Dorgeihichte der mallabäifhen Erhebung zwar im allgemeinen eben/o
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Kap. 3. Berüfrungen zmifdhen Tofephus und Iafon von Korene.
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22 Kap. 5. Berüfrungen zmilhen Jofephus und Jafon von Kotene,
Jafon von Kyrene über das Derhältnis d Seleufiden zu
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a ee Sicherung feiner Seftungen, wie
As (E27) ir 600 Li Tür Sie Bela Ir
dig dahingibt, fo will auch Anti arte Buiei nur jene
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IMaff. begegnen werben. Daß alle dieje UÜbereinftimmungen nicht zufällig
entftanden fein Tonnen, liegt auf der Hand, und ebenfo ift es Har, dah der
Arifteas-Brief das Original ift, nad} dem die Antiohos-Briefe gemadıt worden
find. Denn im Ariiteas-Brief find alle jene Erfindungen wenigftens in eimen
gewiffen Sufammenhang ER während fie in den Antiochos-Belefen ganz
in der Luft jhmeben. Sie bedeuten ebenfo wie der in ihnen [don voraus
geiete „Schwindel“ fiber Seleufas I. und andere jpäter zu beipredjende Ur
(den nicht mehr und nicjt weniger als eine Übertragung der von den alerane
‚drin uben dem Alexander und den erften Ptolemäern
Gunfibeweile für die Juden auf die Seleuliden. So tennen wir die im
‚gegebene Zufiherung, daß die jüdilhen Soldaten im Königlichen Heere |
ihrem ( leben dürfen, jhon aus der Legende von Alegander umd
dua (Joj. X1,339) und aus Pfeudo-Kelataios (c. Ap. 1,192). Die folden
Sälfchern abgejehenen Künfte apologetifher Erfindung hat Jajon zur Über-
arbeitung der Geihiäte Paläftinas jeit der maltabäifdhen anger
wendet. Dieje Befhichte war, wie uns die echten Teile des I eigen,
urfprünglich in jelichter Form erzählt worden. Natürlich “ Me dort
nicht an Mbertreibungen, Derfchweigungen, Mißverftändniffen oder
ftellungen; und man tönnte auch nidt erwarten, daf die durd die
gung des Epiphanes aufs tieffte erregten Juden die Gefhichte ihrer wunder
baren Rettung mit ja&liher Objektivität gefärieben hätten. Wir jahen ja
doc; noch zwifchen der fachlichen Darjtellung in Malt. und der in allen
Sünden der entarieten helleniftifchen Gelchiätsihreibung jäwelgenden Made
des Jafon von Kurene!
Die Aihängiateit der Antiochos-Briefe vom Arifteas-Brief Tiefert ums,
wie unten gezeigt werden wird, denfelben terminus post quem für ähre zeit
fie Anfegung, den wir aus der Erwähnung der Kapffteuer, ber
tafel am Tempelvorhof und der Anjpielung auf die Mienagerie des Herodes
gewonnen haben. In ber Zeit des Herobes finden Tee he die „Küftorifche
Situation“, die in unjern Briefen bei der Ausmalung der Anfiedelung der
jüdifhen Militärloloniften vorausgejeßt wird. Gegen die Realität diefer En
gebli von Antiodos III. angelegten Militärtolonien babnloniicher yarın
Enbdien und Phengien hat [yon Wellhaulen mit Recht bemertt, u
echten Aktenjtüd unbedingt die betreffenden Ortichaften en en
müffen (Srael u. jüd. Geld. 6. Aufl. 5. 236). Der Brief aber een,
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völlig hinter dem Rat verihwinden tönnen, der mit dem Dolte
den König eingeholt haben foll? Zur Zeit des Sällhers hatte der
| ee nichts mehr zu bedeuten, fo Ti er ihn hier außer Acht.
Der Briefwechfel zwilhen Spartiaten und Juden,
A Matt. 5,9 hat Sefon von Horene erzählt, der Kobepriefter Jufon
Dertrauen auf die Derwandtfcaft zwifhen Juden und Lafedatmo«
diefen Schuh gefucht. Da nun in der jübiihen Literatur vor For
‚Seit nur der im I Malt. 12, 20ff. und bei Jofephus (XII, 226) uns
‚Brief des Königs Areus an Onlas von diefer Di
Eat,
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t ih, daß der Hohepriefter Jafon
di Menlnte jenes Dies serinde heben maß
Korene das Schreiben des Areus gefannt hat. Tun
teinften altteftamentliben Stil gehaltenen Briefe in
Aufforderung „raAös monjorre ypädovres Apfv mepl
Er hans
2 en Ka ftehen? Diefe am die Jofephus wohlweislid in
feinen mi ‚fgenommen überhaupt verjtändli
wenn wir er, 3,1 betrafen. RR heißt vi „Ts Oylas möhens pn
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26 Xap-3. Berührungen zwilden Jofephus und Jafon von Karene,
erlangten, Könnten aud jüdiihe Gefandie, zumal wenn fie mit römifhen Empr
jem waren, Grund er Erfindungen
Salle Kagt nur darin, Daß niät die Aufnalme und begehrenden Juden
ergril ‚die
doch im Wirklichkeit jehr gut ohne die Gunit der Juden austomnıen fommten
und denen Eee an en le recht er, Was die
Handhabe jener
geboten en ee worden, nur die een in Stage
Stelle, Jofephus ant. I, 240, ift, joniel id} fehe, dafür nicht herangezogen.
Dort heifit es Be Alegander Polnhiflor eritte mad; der Schrift des
Propheten Kieodemos, der aud; Walchos hieß, Abrahams Söhne
a feien mit heralles nad Libyen gezogen. Heralles hal
ter geheiratet und von ihr einen Sohn Didoros gehabt. here
Hall
.alfo Si ‚Konftrultion einer Derwandtihaft zw Abraham dem Ak
herem des Arens, Daß die aleramdriniihen Sällher durh die Lektüre der
Schrift des Polghiftor zu einer Ausfpinnung berfelben angereizt a it
‚don
jehe wahrfdeinlih. Bemerkenswert ift es aber jedenfalls, daf
Damastos offenbar von jener Derwandifchaft noch nicyts gewußt hat.
(beil. 1, 515) erzählt nad} Tiitolaos von der Aufnahme des berü
ten Eurmles am Hofe des Herodes und fagt zwar, fle
it auf feine Daterftadt [o ehrenvoll gewejen, aber joniel er
hier und anderswo berichtet, der Derwandtihaft wird nie gedacht, der
fang galt eben nur dem Sürften der berühmten Stadt.
Wenn nun Iafon von Kyrene den Areus-Brief, ber dod nur eine
lage zum Schreiben des Jonathan bedeutet, gelannt und wiedergegeben
fo muß er natürlicy aud) den Brief des Jonathan gebracht haben, En da
die beiden Schreiben mit den Einleitungsbriefen zum II Matt 3
fo müffen auc} diefe, mag man nun zwei oder drei foldhe Briefe meine,
im welentlihen aus Jajon ftammen, dem nur die Erzählung über das
des Epiphanes in IT Maff. 1, 12ff. mit Sicherheit ee ft. Sie an
einen fo unfäglid plumpen Widerfprudh gegenüber II Matt. 9, daß fie
auf Redhnung des Epitomators felber gefeht werden Tann, bei
Imadis je Er fo Bee Et vorfinden Er e
ir aaraus, daf von mehreren Gelehrten,
(457) ren Anl, das 5 Büder umfallende Pre.
Iafon müfje einen weiteren Seittaum behandelt haben als der Epitomator,
richtig ift, und dab Jafon aud mindeftens noch die Seit des ey L ge
fehilbert hat, der das füngfie Einleitungsfäreiben angehören will Da dem
‚Epitomator, wie Ihom Ewald ertannt hat, daran lag, die ägnptifhen Tuben
von dem Tempel zu Leontopolis zu bem von Jerufalem hinüberzuziehen, fo
hat er es fidh nicht verfagen können, das (oder die beiden) dazu ee!
Schreiben in D.1—9 aus Teifen des Jafonjchen IDerkes, die er N
mehr berüdfictigte, zu übernehmen, und er hat fie genau fo more
ahmenlos mit dem erlten und hauptjäcliciten Einladungsbrief an die
in Agnpten, dem des Jubas an Ariftobulos, zufammengepadt, wie er spe:
mit den 4 Altenftüden in Kap, I1 getan hat.
Ganz eigentümlic ift mun der Unterfchted swifdhen dem Tert der Spartaner»
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‚Spartiaten” die üblichere „Lakedaimonier“ an
wo Jofephus von Jafon oder fonft von einer griehifcen Muelle abhängt,
käreibt er „Latedaimonier”, aber XII, 169, wo er von I Matt.
12, 2 abhängt, er ftatt beifen „Spartiaten”.
©. Der Briefwedfel zwiihen Onias und Philometor.
bie Berufung des Onias auf Jefaias Weisjagung von einem Teripel Jahves
in Agnptem berukigt werden. Die handgreiflice Tendenz diefer Briefe ent«
der Seindfeligleit des Iafon gegen den Onias-Tempel, Audı der Um-
Gründer nidt wie bei Jofephus im bellum I, S1ff. w.
423 der von Antiohos Epiphanes abgejeite Hohepriefler Onias, Simons
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aulegt Hermes 39, 251f.) ausgeführt.
Welihaufen (Nadır. d. Gel. der Will. zu Gött. 1905, 125ff. und Geid- 6. Aufl.
246) hat gezeigt, da die Stelle Daniel 9, 26 nad dem üblichen bebräifgen
bedeutet „das Hoheprieltertum hört auf", und nicht etwa:
„ein Eoherpriefter wird musgerottet“. Sie darf aljo nicht, wie Mtener (149f.)
behauptet, zur Beftätigung der in II Malt. 4, 51— 38 erzählten Beldichte von
der Ermordung des Onias durch den Reihsnerweler Andronitos benuft werden.
Mod verfehlte ift Meners Derjuch, die auf das Ende des Andronitos bezüge
Refte der Poflybianifchen Überlieferung bei Diodor XXX, 7, 2 und
‚Antiohenus (F. H. Gr. IV, 558, rgt. 58) als eine Ergänzung des
B des IL Malt. inzuftellen. Wenn bei jenen erzählt wird, Antiodhos
‚habe den Andronitos zuerft benubt, um feinen zur Thronfolge belfer
Reffen hinterliftig umzubringen, und habe dann den Mörder eben-
Taffen, IH er en rl ht En doc Kar, er;
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Sür den Ba rs ie durdaus ra: daß er im ee
1) ihtete Iheodoros |o rei fit von IIMalt.
Bei Jofephus feint In ben Re eine von ihm felbft verjduldete
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fpeicht dem altjüdifchen Braudy; Welldanfen (Gött. gel. Anz. a
„Ih kenne fein Beifpiel der Gleihnamigteit von Dater und Sohn bei den
alten Juben.” Schürer (IT, 145) hat dagegen nur auf zwei Beifpiele biefer
Art hinweilen lönnen, aber die tommen hier nicht in Stage, denn bei ihmen
handelt es fi um Juden der Diajpora mit griedhijgen Namen aus fpd
Seit, Allgemein zugeftanden ilt es, dah Jofephus den IMenelaos
Aaroniden gemadıt hat, und damit follte es aud) von vornherein für
lid angefehen werden, daß erft nady dem Tode des Wienelaos der
Onias, ungeholten über die Emennung des aus einer Seitenlinie ber ‘
ftammenden Altinos, zu Philometor geflohen fein foll, um in Agupien den
Band, ba Se Orfbung ale jlden Ges nur Asa af Erfolg Ma
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folange das Heiligtum in Jerufalem entweiht war, und zweitens ift ja gerade
‚Altimos zunädift jelbjt von den frommiten Juden mit Dertrauen
(1 Matt. 7, 12ff.), wie hätte alfo feine Ernennung dem Onias die
zur Sucht aus Jerufalem geben können, wenn diejer bisher die |
gar nicht mit dem Haufe der Hohenpriefter verwandten Menelaos er
tragen hätte? $ür die Stage, ob der alte oder der junge Dnias der Tem
in Leontopolis gegründet haben joll, tommt nod ein weiterer Zeuge im |
tracht, nämlich Pfeudo-Fetataios bei Jofephus (c. Ap- I, 187ff.). Dieler Sälfdjer
——— — —
Kap. 4. Die im II Mat. erhaltenen heileniftifhen Lrkunden. 31
feinen Brief an den fhreiben Iaffen. Es fi
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umftififiert und dabei feine einzelnen
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mit den Erzählungen Daniels von Hebutadnezar und Belfazar jagt (Zum aler.
Antifemitismus. Abhd. der jächl. Gef. d. Milf., phil.hift. Kl. Bd. XXVT, 7;
daraus Es gibt noch mehr Beifpiele davon, Diefelben Würmer,
Antiodos Epiphanes bei febendigem Leibe gefreifen haben, tobten
im Leibe des arg verlcherten Kierodes (Jof, XVII, 169. bell. I, 666), und
ebenjo verjaulte nady Jofephus (beil. VII, 452F.) der Statthalter von Kurene,
Tatullus, der nadı dem Judenkriege unter Defpafian hart gegen die verdäd-
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Gemiffensbiffe und Quafen des von Jahve gefhlagenen Gegners zum ab«
Iäredenden Erempel in den grelliten Sarben zu [dildern, und glaubte, damit
feinem Werte einen wirkungsvollen Abflug zu geben. In diefen literarilcen
Bajammenhang gehört der Brief des reuigen Epiphanes. Und was hat Meyer
aus ihm ? Er fagt: „Es ift Mar, daß dies Schreiben nicht am die
Juden gerichtet gewefen Jein fan, Dielmehr ift ganz deutlich, dakı die Adreffaten
die find. Ihr moAlemg ift der König in der Tat; und wie er fi
Bei ihnen nadı römildhem Mufter um Agoranontie (Adilität) und Demardie
(Tribunat) beworben hat, tann er fehr wohl im Jahre 164/35 Ihr St
gewefen fein. Unter ihnen hat er gelebt, fie mit Wohltaten überhäuft, um
ihnen fann er feinen Sohn bei feinem $ortgang vorgeftellt und empfohlen
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Kap. #. Die im IT Molt. erhaltenen hellenifiildjen Urkunden,
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Auf jene ältere Quelle geht z.B. das zurüd, was in dem Briefe des
‚Eupator an die Juden über die Dermitilerrolle des Menelaos bei den Sriedens»
ingen angedeutet wird. Gerade durd; die Erwägung, dafı ein fanatiich
Scriftfteller wie Jafon oder fein Epitomator nie auf den Bedanten
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wäre, von fid; aus dem gehaßten Menelaos eine foldhe Rolle zuzu-
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', daß die Urkunden jehr wohl erfunden jein können, went auc
davon ermähnte Tatjadıe der Dermittelung dur Menelaos nicht
ft. Im Wirklichkeit wird dieje Sadye fi) folgendermahen abgefplelt
Eupator gegen die Tuben auszog, begleitete ihn Menelaos in
j, feine Stellung wiederzuerlangen. Wenn der Eplitomator aber
Niefe (69), Laqueur (51) und
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‚&htheit der Briefe anzunehmen. Alle
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darauf Jene Hinrichtung erzählt, jo it das eine von ihm felber
Derjhiebung, um die Enttäufgung und Beitrafung des Sünders
feine hodfliegenden Pläne tontraftieren zu laffen.
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des Nienelaos hinter dei up (XII,
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Kap, 5, Die Königabeiefe im IMakabäer-Bud. 37
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bes bedrängten Demetrios zu Hefern, ift faum glaublich.
entfpricht es durdaus dem Braud; fpäterer jüdliher Sälfer, in
m oder Selbitgeipräden die Iclimmen Bedränger fraels
ing vorzuführen. Aber fehen wir den Brief im
Er jeßt voraus, daß die Juden nody treu zu Demetrios ftehen,
gerade durch ibren Abfall zu Alerander zu diefem
worden ift. Was bieje Ignorierung des Übertritts und
iichen Treue bedeutet, haben wir fhom oben gejchen. Mlener
Erwähnung des nicht mit Namen genannten in
indirekte Anerkennung Jonalbans in diefer Würde, die der
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her das Doll, und wenn Demeirios etwas von diefem
mußte er fi direft an Jonathan wenden und ihn per«
ite zurüdzuziehen verfuhen, Mener betont, daf der Brief
an das jüdijche Dolt gerichtet fei, als wolle der König es abfichtlich
vermeiden, mit Jonathan zu verhandeln. Aber wenn aud die Anfcrift den
nicht erwähnt, fo erf—eint er nadıher in D. 46 dad; als der eigente
Be x noch vor dem Dolte, und ebenlo Iteht es aus guten Bründen
in dem Lert unjeres Schreibens bei Jojephus (XIII, 48 u. 51). Die Sortlaffung
des Mamens in IMLakt. ijt einfach eine der Willtürlichteiten, die auf diefem
Gebiet üblid; find, man vergleiche nur einmal die ganzen Anlcriften der
Ben da wird man jehen, wie wenig Rorrelt dabei ver-
Was nun die einzelnen Anerbietungen des Königs betrifft, jo beginnt
er mit Stewererlaffen, über die wir fpäter im Sufammenhang mit andern
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Kap, 5. Die Königsbriefe im I Mattabäer-Bud.
haben. ee Wiederher-
des Antlodjos TIT., er hat alfo gar nicht be |
werden,
. nur beftimmte Klaffen und die Einwohner Jerus
name Km von anderen Unterfdieden hier zu fehweigen.
es Are in D. 29 jämtlichen Juden „die
erlaffen hat, gewährt er in D, 31 für Term
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Kae überrafhend ift, da in ea Sei
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ift nidt wahrjeinlich, daß der Derfafler für denjelben Begriff zwei
dene Worte ag haben follte, wir merden aljo an
anderem Gebiet zu denen haben. Klar aber ift es, daß hier
einer Im ganzen Reihe vorhandenen, organifierten jüdlfchen Dias
gefeßt wird, die von heidnifhen Beamten bei ihren religlöfen
worden fein und ji darüber beim Könige beidwert haben
follte der König fonft auf den Gedanten verfallen fein, eine folde "Beftimmung
zu erlaffen? &s hat ihn dod; von Jerujalem aus niemand darum gebeten,
wir begreifen nadı der Schilderung in I Matt. überhaupt gar nicht, wie er
darauf gelommen it. Andrerfeits zeigen Jonathan und die Juden dort
aud; nicht die mindefte Rüdficht auf ihre angeblidy durd das ganze Reid
hin gerftreuten Glaubensgenoiien, denen fie doc durd Entgegentommen gegen-
über dem Könige ungeftörte Sicherheit vor allen Beeinträd; |
Religionsfreiheit hätten verfhaffen Können. IMakk. kennt eine Diae
fpora eigenifi; überhaupt nur im Oftjordanland und in Geliläe, und won)
dort war fie Ihon in Judas’ Seit nach Judäa zurüdgefhafft worden, um
Ruhe vor ben Heiben zu haben. Daß zur Zeit des Demetrios im Seleufiben— |
Reid außerhalb von Patäftina und Babnlonien eine jüdiiche Diajpora in dem
Umfang, wie unfer Brief fie vorausfeßt, eriftiert hätte, ift nicht mahrfhein
Tier als die Behauptung, Seleutos L habe die Juden Afiens und ei]
mit dem Bürgerrecht in den nengegründeten Griechenftäbten befchen!t. Und
erft vet ift es höchft unwahrfkeinlic, dah mad dem Religiensfeieden unter
Antiohos Eupator im Seleuliden-Reihe bie religiöfen Empfindungen der |
Juden verleht worden wären. Die Dorausjehungen des Demetrios-] |
= die Diafpora treffen erft für die römifhe Seit zu, mo felt Taefar und»
uguftus den Griedhenftädten oft genug eingefhärft worden ift, da; fie die
veldifen Privilegien der Juben zu achten hätten. ad Nitolaos von pe
mastos bei Fofephus (XVI, 27-57) waren diefe Privilegien aber erit vom
den Römern verliehen, nit von den früheren Königen. Die Juden der
ionifhen Städte beihwerten fi bei Agrippa, dab die Griechen fie nicht nadp
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Erlafi an den ovyyewis und orparmyds Lodhos in MAbjchrift beigefügt und
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färeift felber. Don diefem Schema weicht nun aber I erheblich ab.
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befohlen, weil er die Burg in jem belagert. Er gewinnt die Gumft
des Demetrios, wird als Hoherprieiter anertannt und in feinen übrigen
Würden beftätigt oder mod; befördert und bittet num, der Hönig wolle
ihm gegen Sahlung von 500 Talenten Judäa und drei days
legten Begirle fteuerfrei überlaffen. Der König bewilligt das und
dem Jonathan eine Urkunde darüber aus, die meben der Adreffe an
than und das Dolt der Juden nur den Hinweis auf die beigefügte
des Erlaffes an Lajthenes, die rechte Hand des Demetrios, enthält. In
Erlaß beginnt er mit einem Lob auf die bewährte Treue und das
wollen der Juden, dann beftätigt er die Mberweifung der drei
die Erteilung der Steuerfreiheit, und am Schluß erhält Lafthenes
eine Kopie diefes Schreibens dem Jonathan zu übergeben, damit fie
heiligen Berge aufgeftellt werben fan. Don ber Beftätigung des
in feinen Würden ft hier gar nicht die Rede, während fte in
Urkunde doc; Hätte erwähnt werden müffen. Mod; bedenklicher
doc der König felber dem Hohenprielter fhon eine foldie
Wenn wir hier echte Urkunden vor uns hätten, jo müßte die Erl
Aufftellung der Infchrift mit dem Bewilligungen gleich im Anfang
Schreiben an Jonathan gegeben fein, der Erlaf an Lafthenes mühte
‚Befehl enthalten, gemäß der in Abfhrift beigefügten Bitifhrift Jonathans
verfahren, und das was jeht teils in D, 27f. teils in D, 34ff. fteht,
in einem dritten Altenftüd, in einer an den König geriäteten Eingabe
reudrs) des Jonathan, ftehen.
Der Brief des Demetrios II. an Simon (1 Matt. 13,56ff.) bringt im
wejentlien den Inhalt von D. 35ff. in eine mißglüdte Aktenform. MWenm
in D. 37 vorausgejegt wird, daß Simon dem Könige einen Holdfranz und eine
Palme gelendet hat, wovon vorher in D. 34 bei der Erwähnung der Abfendung
der Gejandtfhaft gar nichts bemerkt ift, jo [&eint dem Derfafler dafür das
Beifpiel des Altimos vorgefihwebt zu haben, der mit folhen Gaben fich die
Gunft des Demetrios I, zu gewinnen fuchte (IT IaHE. 14,4). an
für die Unectheit ift es, dab ber König in D. 40 auf das angebliche Anerbieten
feines Daters, Juden in das Löniglihe Heer aufzunehmen,
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Kap. 5. Die Königsbriefe im IMatfabäer-Bu.
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iefer feiner Behauptung jtimmt es, dab aud die nad
auf Judas bezogene und in das I Mattabäer-Bud
Bündnisurfunde vorausicht, daf die Juden Schiffe
beitigen, was ganz finnlos wäre, wem fie nicht jhon die Derbindung mit
dem Meere gemonnen, d. b. Joppe befeilen hätten.
An der Echtheit jener Urkunde an fi habe id; im Gegenlat zu Tlieje
nie gezweifelt, fie vielmehr ausdrüdlih betont (Judaica S. 71 und Juden
und Örieden 5. 75). Aud; Diered (sermo Graocns S. 92) hatte jhon gegen
Mendelsjohns Annahme einer bloßen amicitia (acta soc. philol. Lips. V, 99.)
gezeigt, daß uns hier ein foedus anquum vorliege, und gegen Tiefes mehr
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52 Kap. 7. Der Brief der römilchen Befandten bei Iafon von Kprene uf.
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Antiodjos IIL, von den Enden der Welt gegen Rom heran
e ‚haben
gedrudt ift, zum Derg heransichen, Dieles von den Gelehrten
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zur des Gejamdtenbriefes in IUMaft, herangezogen, aber id
irgendwie auseinanderzufehen.
Der Araber gibt ebenjo wie I Maik, vor der Schilderung der
Ba en fen der
das der Prophet Daniel geweisfagt haben fol, jo wie er nad |
aus der gemeinfamen Quelle nur die en Roms mit der helleı Welt
übernimmt, und die Schilderung der Niederwerfung Karthagos [o kurz
ftreiäit, daß fle in D.4 überhaupt ganz unverftändlich geworden ift, La
der Araber
es genau umgelehrt gemacht, er geht in Kap. 12 in größter Breite die
merkwürdig verhungte Geihihte des Hannibaltihen Krieges ein und läßt
ben ganzen Bericht über die Unterwerfung des Oftens unter dem Lil
Der Araber läßt den Scipio nad der Schlacht von Tannae den Bruber
Hannibals, Hasdrubal, in Afrifa vernichten und deffen Mopf
nad Italien bringen, worauf diejer mutentbrannt auf Rom
Um ihn abgulenten, fchrt Scipio nadı Afrila zurüd; Hannibal
folgen, wird von Sciplo geiälagen, flieht nad Agupten, wird
und nad) Afrita zurüdgeihleppt, wo er fid; aus bram vergiftet.
mädhtigt fi aller Schäte des Hannibal und des Landes Afrika. Der
fehrt uns aljo, daß in I Matt. 8,4 wirtlid Hannibal und Hasbeubal
den von den Enden der Welt zur Dernichtung Roms herbeigejogenen
Be find. Das ift an fid} nicht weiter verwunderlich, da, wie I
bemertt hat, die Farthagiihen Seldheren audı fonft gelegentlich als
Koniee bezeichnet werben, wie Bomiltar bei Juftin XXIT,7,7 oder Hanno in
der Mberiheift zu feinem mepimAovs. Der Araber Ichrt uns ferner, wer die
„Äbriggebliebenen" in D.4 find, es handelt fid) um die nad} ber
des Hannibal und Hasdrubal noch übriggebliebenen Karihager, die nunmehr
tributpflihtig gemacht worden find.
Wir fehen hier wieder einmal bejonders deutlich, wie eng der Sulammen«
hang zwilhen den fpäten jübilhen Sälfhungen ift, und es wird kaum zu ber
Itreiten fein, dab Jolephus auf Grund der au bei dem Araber vorliegenden
Urquelle, d. h., wie fid; bald zeigen wird, Jafon, die Miederwerfung „Kate
thagos in Libnen“ in die bei IMaft, vorgefundene Schilderung eingefhoben
Hat, genau [o, wie er es mit dem Hohenprieftertum des Judas gemadit
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in Antiohia nod) in Alerandria eine andere römifhe nötfaft gem
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Senat troß einer Entfhuldigungsgefandtfhaft des gar 3
der Regierung des Eupator eingelafien (Tiefe, 11, 244 ff.).
Octapius nicht mehr erledigten Auftrag für Ägupten erhielten nad
XXXI, 18,9 nunmehr C. Manlius Torquatus und Gn. Merula.
diefe Befandticaft für unfern Brief nicht In re Bez hat Niefe
erfannt. Er hätte noch bemerken tönnen, dab Merula und Torgualus
Polyb. xxx1, en 27 num mit der ptolemäifden enelegnkett befchäftigt ge
weien und beide gleidhzeitig, der eine von Hnrene, der andre von
nad Rom zurüdgetommen find, ohne die Derföhnung der feindlichen Brüder
erreicht zu haben. Es ift alfo völlig ausgefähloffen, daß dieje Gefandten einen
Abfteher nach Antiochia gemadt haben tönnten. Und jo ergibt fich die Um
mögliäteit, die in II Malt. erwähnte Gefandtigaft in der Zeit des Eupalor,
im die fie fallen foll, unterzubringen. Sie jhmebt nicht nur Ba! in der
ei ke! ja is fidh ur weiter ne . fein braudite, fondern
ed dur die bei Polybios in feltem Sufammen! ar gegebene Schilderung
des diplomatifchen Derfehrs zwifhen Rom und Antiocia einfach; ausgefchloffen.
Erft der Araber läht uns erfennen, was ee geheimnisvollen Ger
fandifhaft eigentlich ftedi, und diefelbe Überlieferung, die bei ihm vorliegt,
begegnet uns, von einzelnen unbedeutenden Abweihungen abgefehen, auch bei
dem arabifhen Jofippus, beffen Kern nadı Wellhaufens Darlegungen (Abhöl.
der Gef. d. Wilf. zu Göttingen, Phil-hilt. KT. IL. 5. Bd, 1) mit der
Maltabäer-Gefdichte zufammenfällt. Lehtere jchildert num in Kap, 11
wie es I Malt. nadı Jafon tut, eine verunglüdte Unternel ‚ die Enfias
im Auftrage des Eupator gegen die Tuben gemacht haben foll. aber
I Matt. macıher die Briefe des Infias und Antiohos über den mit
den Juden im Wortlaut miebergibt, ohne einen ee Tert über die
Derhandlungen dazu zu liefern, erzählt der Araber umgelehrt kurz und flat
den Gang der Derhandlungen, ohre jebod; die rtunden mitzutellen.
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Kap. 7. Der Brief der römljchen Dejandten bei Jafon von Kurene ufm. 55
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Map. 7. Der Brief der römifdhen Gefandten bei Jafon von Kurene ulm 57
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58 Kap. $. Die Römer-Bindnijle des Jonathan und Simon.
Kap. 8. Die Römer:Bünönifje des Jonathan und Simon.
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zurüd (11,74) eher: 16: Die Hearfihexe des Descirins von nee EEE
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wird hier allerdings nidyt geboten, dafür erhalten wir Me hon befprodene
Korrefpondenz mit den Spartanern. Es [heint jo, als dabe dem Interpolator
fein auf Rom bezügliches Altenftüd vorgelegen, das er dem Jonathan
mweijen fonnte, denn jonft würde er dod; wohl nidt werfehlt haben, es mit:
zuteilen. Ein Bündnis der Römer mit Jonathan war ja aud fdhom darum
und gefunden. Die Derteidiger der Echtheit vermeiden es durchaus, auf
Dinge einzugehen. Sie nehmen es aud fait immer rubig bin, wenn in
Tafeln den Dorfdlag madıten, das Bündnis zu erneuern. Sole Tafeln
brauchte man doc} erit, wenn es galt, das abgeihlollene Bündnis in dauer
hafter Sorm zu verewigen. Wozu fAldte ferner der von den Römern fo
ummworbene Simon den Kumenios nod; mit einem Lojibaren Schilde nadı Rom?
Dergleihen Geihente pflegten doc nur von denen dorthin gejendet zu werden,
die etwas von Rom zu erbitten hatten, nicht von foldien, die den Römern
etwas gewährten. Sonderbar ift es auch, da Simon den Numenios mad
Kap. 14,24 erft nach Rom geldidt haben foll, nachdem er ihon von feiner
Sendung nad; Sparta heimgefchrt war! Konnte Numenios die beiden Ger
fandtfaften nicht auf einer Reife erledigen? Und wenn man die Stelle
15, 17ff. betrachtet, ergibt fi} da micht deutlich genug, daß Simon feinerfeits
die Derbindung mit Rom aufgenommen haben joll? Es befteht ein ent
Ihiedener Liderjprud; zwifchen diefer Stelle und 14, I6ff., denn man darf
nidt etwa einmwenden, dai 14, 175f. fi nur auf die Spartaner beziehen
jolle; die Erwähnung des Bündniffes mit Judas, der doch mit Spart:
zu tun gehabt hat, zeigt, daß es fid dort aud um die Römer handelt,
Man fieht deutlich, dah der Interpolator feiner Aufgabe, die gefälfiten Ur
tunden mit Zubehör in den urfpränglihen Tert hineinzuarbeiten, durdaus
nicht gewachlen gemwejen ift, fondern fid; auf Schritt und Tritt in dem eigenen
Schlingen gefangen hat. Dex Bericht über die Errungenfhaften des Numenios
in Rom tft noch dazu mitten in die Schilderung der Belagerung en
in Dora hineingefprengt. Genau fo ungefhidt, wie In 9, 1 nad dem
hub des Judasbündnifies der abgeriffene Saden mit den Worten „Ex deurtpou*
= angelnüpft wird, gefhieht es in el 25 mit den Worten: „'Avrioxos
de 5 Paoikeds mapeveßadev Ei Aupä &v ri deunipg.“ Iumenios hat jeht
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des Demetrios gehört? Schürers Derfudie, diefe Anftöhe aus dem Wege zu
räumen, find gänzlidy mipglüdt. Es bleibt dabei, daß der ganze
über das Römer-Bündnis des Simon ein den Sufammenhang der
ungefäilt zerreißender Einfhub ift, der von MWiderfprücen in fi
und mit dem übrigen des Buches wimmelt und erit nad dem
Zur Aufhellung der Entitehung des Briefes des Konfuls Luchs gibt
uns der bei Jofephus (XIV, 145ff.) erhaltene Senatsbeihlug die Mögliäe
keit. Schon Ewald hat ertannt, da wir dort den in dem Briefe des Konfuls
vorausgelelen Senatsbeihluß vor uns haben. Tatjählid; IInd die beglel-
fenden Umftände unter denen die beiden Aktenftüde eniftanden jeim ‚
diefelben. Beibemal ift Numenios Antiohos’ Sohn Mitglied der 2
haft, und wenn fein einer Kollege bei Jofephus auch Alerander
Sohn heißt ftatt wie im IMatt, (12, 16 u. 14, 12) Antipater Jafons Sohn,
lo Hiegt, wie längft bemerkt ift, nur ein Derfehen vor, eine
mit Alegander Dorotheos’ Sohn. Diefer wird allerdings Im IMail. über
haupt nicht genannt, aber aud; dort wird In Kap. 15,15 von mindeltens
Kap.& Die Römer-Bündniffe das Jomattan und Simon.
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ihnen als Bundesgenoffen Roms freundlich aufgenommen worden. Die |
ohne Namensnennung erwähnten Könige find natürlich die
brüder Örgpos und Knzilenos, und es {ft jelbftverftändlid, dat der Senat
diefen ebenfo wie dent Ptolemaios und den in Srage kommenden
die betreffenden Mittellungen hat zugehen laffen. In dem Ptolemaios werden
wir aber nit mehr den im Jahre 108/7 aus Ägnpien vertriebenen Lalkyros
erbliden dürfen, [ondern Ptolemaios Alerander L, der damals Mlitregent
Don hier aus können wir num den Senatsbeihlug XIV, 145ff.
Schon vor ihm hat das Bündnis zwilhen den Römern und Juden n,
die Juden allein werden in der Urkunde genannt, von Einrfanos ift
ebenfowenig die Rede wie in dem von Sannius veranlahten Senatst
wo au nur vom dfjnos der Juden gelproden wird ‚260 u. #
Eigrkanos’ Name erfdeint zwar In dem Dolfsbefhluß der ‚aber
auch dort nicht in dem Referat aus dem Senatsbeichluf. Wir
dab die Römer nicht mit dem Kohenpriefterfüriten, fondern mit dem Dolke
Kap. 8. Die Römer-Bändnilfe der Jonathan und Simon. 65
der Juden ihre Derträge abgeidloffen haben. Die Pergamener begeidnen
den Siurlanos nur als Hohenprieiter nicht etwa als Eihnarhen, und da au
feine Münzen diefen Titel nicht zeigen, jo wird man Reinahs Meinung, er
habe ihm überhaupt nit geführt (Rev. des er. julves Bb.39, 25.) beir
immen müflen. a N rc
er eg wird fie dadurch
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Har zu maden. Das war zugleld das vorleiste Jahr der zweiten Reglerungs«
periode des Demeteios Il. Diefer hatte nad dem 129 ». Chr. erfolgten
Untergang des Sideles die Abfiht gehabt, den vom Reldhe adgefallenen
der Müfte Judäas einzuniften. Sollte die mehrfah angezweifelte
Bezug auf ihre Herkunft unbeftimmbare Datierung auf das neunte
‚Anztanı unbereäitigt fein, jo würden wir mehr Raum für den Ban,
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je des Reiches den Juden
ie Urkunden ergeben alfo ebenjo wie eine genaue
Interpretation des Berites bei Juftinus, daf die Juden mad dem Tode
B ind und fit} mit Erfolg um das
und die Unterftähung Roms bemüht haben. Roms Derhalten den
aber durchaus nicht [o jämmerlic und perfibe ger
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£ande, falls er den Juber noch einmal zu nahe
fich nicht darum, [ondern vernichtet den Judas.
th das Bindnis, er wird von
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toftbaren Schild, um das mwirkungsiofe Bündnis erneuert
geißicht. Bald nachher fällt der Sidetes über Johannes
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Kap. 8. Die Römer-Bündnijle der Jonathan und Simon,
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jüdifjen Gefek gerichtet würden. Daß die Römer den Königen der Pariber,
Kappadofer, Aanpter und Pergamener in Simons Zeit dergleichen zugemudet
hätten, wir niemand wahrfheinfig; machen fönnen. Aber der Kaifer
hat nacı Jofephus (beil. 1,474) dem Herodes das Privilegium erteilt, einen
ihm entflohenen Menfchen felbft in einer ihm nidt unterftellten Stadt
greifen zu laffen. Da Jojephus befonders hervorhebt, SE habe
Kaifer Teinem anderen Könige zugeftanden, jo jehen wir, daf die Juben
diefe bisher unerhörte Bevorzugung jtolz geweien find. Es fheint
habe der Sälf‘er hier genau fo, wie es in ben Briefen des Al
gemacht ift, Dinge aus der Beit des Herodes in frühere Seit wi Ä
biefer Befehl erinmert ftart an das auch für Römer geltende Derbot,
Tempelvorhof zu betreten. Die Tatfadye, dah der Sälicher, um audı
Abfänitt über Simons Regierung mit Urkunden fämliden zu
Brief des Honfuls Lucius in der gefäilderten MWeije erfinden mußk
fhon an und für fl deutlich genug dafür, daß er feine echten
für jene Periode zur Derfügung gehabt hat, und da er das aus
von Jerufalem [tammende Aktenmaterial dod anfcheinendb benugt hat, jo muß
man weiter fhliegen, dab darunter eben nichts vorhanden gewejen ift, was
ohne weiteres als in Simons Seit gehörend zu betrachten war. So bejlätigt
die Betrachtung der Urkunden durchaus das, was wir aus der Erllärung
bes bei Juftinus vorliegenden Bericjtes gelernt haben. Ganz
wenn die Derteidiger der Echtheit verfucht haben, die kurze
Jofephus (XI, 227), audy Simon habe ein Bündnis mit Rom gefäloffen,
einem felbitändigen und von I Malt, unabhängigen Zeugnis zu tempelm,
dadurch eine weitere Stühe für das Römerbündnis Simons zu germinnen.
Denn aud die damit zufammenhängende Anfidt, Jofephus habe I Malt.
in dem uns heute vorliegenden Almfang getannt, das Bud; habe
mit der Schilderung des Glanges der Regierung Simons geendet, alles
jet fpäterer 3ufag, ift vermutlich faljh. Es ift di mit bemerkt
en ler a eg Fe : wi bei er
ve 2 e egriff war, von feiner bisherigen Hauptqueile,
IMaft,, zu der neuen, Witolaos, überzugehen. Tatlählih hat die urfprüng«
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Schon die geographifhen Bemerkungen beuten auf einen
a Beate di der fiä deifen bewußt war, dah er für
(Seid. 268f.) weiter ausgeführt. Ihre Beweisgrände laffen
ie ja gleichfalls Diafporajuben
Daß biefe Ehrenurfunde nicht et Jeln Tann, hat fhon Grimm gezeigt
Kap. 9. Die Ehrenurtunde für Simon und die Titel der Mattabäer,
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und Wellbaufen
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ortung vor den hohen Rat geladene Herodes dort
erfdien, jondern mit einer ohne Erlaubnis des
Kriegerihar, im Purpurgemand und
fhredien Richter trat, die denm audy nidjts zu
Derfalfer vorgejhwebt hat. Er gehört als Pharifäer zu den
und will feinen Lefern zu Gemüte führen, daß diefer
Beiten egaa Willen des Dolfes gefrevelt hat,
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Der Sälfher polemiflert hier ebenfo gegen Ferodes, wie es der Derfaller der
Antiohos-Briefe hinfihtlih der Menagerie und der Tierhetjen des Nönigs
allem genommen ift unfere Urkunde deshalb [o mihglüdt, weil
der Derfaifer zwei Dinge in ihr zufammengefchweißt hat, die fi nad Lage
der Umftände nicht wohl vertrugen. Er wollte einmal die flaatsrechilidhe
‚Sormullerung der Kerrfcherftellung Simons geben, und zweitens einen Beldluß
ür einen folhen war es wünfdenswert, möglichft die
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dings, daf munmehr Simons Stellung in den eriten feines Kohen«
prieitertums in ein zweifelhaftes Licht geriet, während Grundirift von
Mar umfhrieben hatte. Aber wie tommt der Hälfcher dazu,
Ende plötlich den Titel Eihmard zu verleihen, der dann
unmittelbar darauf nody in dem Briefe des Sidetes (Kap. 15, If.) er«
fonft aber niemals für Simon gebraucht wird, nicht einmal in der
"
Kap, 10. Das jtdifhe Stnangwefen in Helentlifder Zeit, 3
Kap. 10. Das jüdifhe Sinangwefen in heileniftifcher Zeit.
Degahlt de." MR. vermutet weiter, daß im vo:
in Kleinafien „ein felter b6pos, welcher nach dem Senfus von der Stadt
veranlagt wı von den Städten verlangt wurde." Er if aber
Mar darüber, wie unfiher unfere Kenntnis des Helleniftifchen Munizipai»
it, er: „Es ift vorläufig 3. B. gar nicht zu entjheiden,
Höpoı bejtimmt
Modus der Berehnung für die verbündeten
jtäbte derfelde war. Wir erfehen aus unfern Nachrichten
‚nicht, inwieweit fi die Königlichen Beamten in die Sinangverwaltung
, Inwieweit fie fiber die materiellen Grundlagen ber
Eräfteng jeder Stadt unterrichtet waren, und ob fie imflande waren, auf
Grund diefer Kenntnis die Höhe der zu Leiftenden d6poı genau zu beflinmen.
= keine Ahnung davon, wer eigentlih dem Staate gegenüber für
die haftete.“
Außer den Städten nehmen die zahlreichen geiftligen und weltlichen
im Seleutiben-Reihy eine bejondere Stellung ein, die auch von
dem allgemeinen politiihen Derhältniffen mitbeltimmt wird. Es werden alfo
bei diefen Lehnsfürften im einzelnen verfiedene Maßnahmen auf finanziellem
Gebiet vorgelegen haben, aber nad dem, was wir über den zur Wieder
jerftellung der Reidishohelt von Antiohos III. in dem Often unternommenen
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en Dinge, aber in einer Weife, die deut! er
über das Wefen ei jüdiihen Quellen zur Sinangefäläie Hehe
hat, fondern ihre Angaben verwertet, wie wenn es fich
jriedhife oder römifhe Schriftiteller handelte. ähnlich fteht es bei am
Kennern der Wirtfcaftsgelchichte, während bei den Gelehrten, die fi näher
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16 Kap. 10. Das jübilhe Sinangwelen in hellenififder Zeit
chältniffe Jubäos unter piolemäiiher Herridaft h
(x, 154-256 im Be 2 ahnen nde R
(Staatspaht 544. und 559 ff.) vertrauenswärbig
Josäphe, rev. des &t. julver, AXXIX, S. 161) gut
Stellen ant. XU, 155 und 178 Iombiniert un
Königli
palra in Adern erft gegeben, nadhdem Anliochos II. Paläft
hatte, und eine Mitregentiaft der Königin ift erft unter deren
Ptolemaios Epiphanes eingetreten. Es liegt alfo eine grobe Ent
dor, wenn in $ 159 und 180 vorausgejeit wird, daf der Pt
Legende jouveräner Herr von en ift. Der el betradyie (ie
ein dom äguptifhen Augenpuntt aus und berädfiätigt den Nbergaı
Zandes in den Befit; des Antiodos III. überhaupt nicht. Das merkt
am der ganzen Legende ift eine Neigung des Derfaflers für die S :
Diefe haben feinem Helden, dem Steuerpähter Er) das Grundlapktal | ir.
lien Derhältniffen lebenden Samaritern
Gründlihe Kenntniffe von finanziellen Dingen, zumal für Judda,
alfo bei dem in Aanpten Ihreibenden Derfajler nit vorausfeßen,
begreiflich, daf Wilden (Oftcata 1, 413) darauf verzichtet hat,
angaben zu benuben. Gerade in diefen Täßt er feiner
tafie die Sügel jhießen, und Roftowzem (Staatspacht 360)
greifliche Tatfadıe nit jo jtart vertennen dürfen, daß er allen
die ägnptifche eh hätte ein foldyes an wie
Jofeph bei jeinen Gewaltmaßregeln zur Auspreflung der
der Pfofemäer nody mai (vgl. a.a. D. S.345ff.). Wi
feinen Helden ftatt der aaa 8000 Talente glatt d
Padıtfjumme bieten und troß aller nebenher ee
nod ein Riefengeihäft dabei mahen läßt, fo dab er Bun bei
rator in Alegandria 3000 Talente Tiegen hatte, Jo foll
Kid zum Bewußtfein gebraht werden, wie groß u
jegenüber daftand, der a. einmal die ee 20
ihlen wollte, die feine Dorfahren für Dolt aus
(&x rov IBav) bezahlt Hatten ( 158). ae ift diefe
gegriffen wie die 16000 Talente, und wenn wir aus bieler
T
‚Kap. 10. Das jüdiihe Sinanzwejen in helleniftiiher Seit. 77
fo kann es hödjitens das eine der
eb ee nu ach Balk vose fe
dh für die Dafallenfüriten
für eine Mititärtolonte aufzuteilen! Vergebens it
ih Dolheapte (monems oo Hast)
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nen da ift auch fhon feine Rolle als npooräns
üft nachher nie mehr die Rede davon, und fo bleibt
mach der Erzählung nicht wohl in Stage tommen, ein andrer Jube auch nicht,
Melden gbad. OB Sie Hallen Im ea an Fedmung den
iben | je m im einzelnen auf ung des Er»
finders der Legende oder des erzerpierenden Tolephus zu ie m mu
a bleiben. Im Ganzen am br fagen, baf die Tobiadenlegende
d een Agyptens fajt nichts, für die Judäas hödltens
| en daß der onen 1 für das Dolt eine Paufchaljumme an
Auf feiteren Boden en wir erit im IT Maftabäer-Buch. Dort (Kap.
486) bietet Jajon, um feinen Bruder Onias beim Könige auszuftechen,
die offenbar als Jahrestribut ftatt der vorher üblichen, hier
eebings nicht genarmten, Summe zu denken Jind, die nacı Sulpichus Severus
300 Talente betrug. Daneben verfpricht Iafon 80 Talente „aus einer
andern Einnahme“, was ganz unflar bleibt. Endlich will er nod; 150 Tar
en wenn es ihm geftattet wird, „yupvanıov xal dhnßiav abrü au-
an Kai ToODs dv "IeposoAdyors "Avnıoxeis ävaypäyaı." Lefiteres bedeutet
mad Schubarts freundlicher brieflidyer Mitteilung nicht, daß den Einwohnern
‚son Jerufalem das Bürgerreit von Antiodhia verliehen werden foll, wie man
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anzunehmen Rn ach kB
richtig, denn wir können nicht wohl annehmen,
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hatte, ähnlich wie nach Tasjars Anweilung die Tuben unter s
den Tribut in Sibon abauliefern IB Für Agnpten haben Milden
(Oftreta 1,558ff.) und Roftowsen (Staatspadıt 345) feltgeftellt, dai die
töniglihen Beamten an der regelmäßigen Erhebung der Steuerm
teilnahmen, fondern nur bet Störungen eingriffen. Audı im
war es anderswo Brauch, daf das Einfammeln der Steuern oder
von der möhıs oder dem Lehnsfürften jelber beforgt wurde. Es
alles dafür, daß es fid hier im IIMatt. um einen bejonderen
für den Kommandanten handelt, und daf dıapöpwv Matt döpwv zu |
it, was in Kap. 1,55 und 3, 6 vortommt und einfach „Geld“
Die Ichtere Stelle wird von den Erklärern, zuleßt au noch von Mener (157)
falfä aufgefaßt, denn die Worte „ui mpoorixeiv ubrd mpös Töv Tüv
Aöyov“ bedeuten nicht, daß die Menge des Geldes größer ei als der für
die Opferrehnungen erforderliche Aufwand, jondern dat; fie nicht zur Dpfer-
tafle gehören, aljo nicht „heiliges" Geld find.
Darum foll nady der Meinung des Derräters Simon der König Anfprud
auf die Derfügung darüber haben. Im Parallelberiät (IV Mail. 4,5) telit
das jchärfer hervor, dort wird bemerkt, dal; es fi} um lönsrixtt xprjare
handelt, private Gelder, die nicht zum Tempelvermögen gehören. Mur biefes
‚Geld joll der Beauftragte des Königs holen, das eigentliche Uempelvermögen
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Map. 10. Das jüdiihe Sinanzwefen in heleniftiicher Seit,
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dafür 500 Talente zahlen und als Entie
Schaden fowie für die Tribute der Städte nochmal
find hier offenbar einmalige Sahlungen, aber
auf 100 Tafente für Joppe und Gazara.
verftanden, aber er konnte gegen Simom nichts
Nadyfolger fam die Abrehnung, über die uns Nitofaos von Ban
Folephus (XIEI, 246f.) und Diodor (XXXIV, 1) unterrichten. Deren
berühren und ergänzen flc} fo fehr, daß le aus derjelben Quelle,
fammen müffen. Had, Nitolaos verlangte der König bei der
Jerufalems von Anrtan 1. die Sahlung der Tribute für Joppe und die
af
‚getrieben. Da nun Antlohos für das eigentliche Jı San em
Tribut mehr von Simon und Enelan verlangt hat, D Ile nn
nehmen, daß die von Simon erbetene und von Demetrios
ägeons tatjählich eine gänzlige Aufhebung der Abgabenpfliht ir das.
liche Jubäa bedeutet hat, und [o ilt es beredjtigt, wenn Jofephus
nie IMott, nu rad bee Fer Senn. v Cie. das
nicht nur von der Kuechtiäaft, fon von der Tributpflicht |
habe. Daraus folgt aber natürlich aud, dak bis a diefem Jahre eine
pfli en De wie fid uns [on aus Trmphons Anfprücyen am
Es ift alfo Hlar, dab im urfprünglichen Tert des I Maik. ebenfo
in der Aleranderlegende, bei Sulpicius Severus, in der N
im Malt. die Dorftellung hereicht, daf die heibniihe Regierung vom den
Zuden eine fefte jährliche Teibutjumme erhielt, für deren Einlaufen der Hoher
prieflee als Dollshaupt verantworilid war. Ku
Wie das jüdifhe Steuerwelen na der Abfhüttelung der
eingerichtet
herrihaft von den jelbftändigen maltabäiichen Fürften
entzieht fi volltommen unferer Kenntnis. Es liegt nahe, anzunehmen,
Kap,
10. Das jaoifde Sinangosjen in
ifcher Seit.
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Kap. 11. Die Abfaljungsgeit des Arilteas«Briefes.
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Kap. 11. Die Abfaffungsgeit des Rrifteas-Briefer 8
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ols Hafen für Jubäa Bedeutung gewonnen haben. Dend-
er meint, die Bemerkung über die Häfen weife
und 63 v. Chr. hin, d. h- der Eroberung
der Befreiung duch Pompejus. Mit Piolemals hat aud)
freundipaftlihe Beziehungen unterhalten, von denen Jojephus
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gefihert werden follte. Ariftens jagt mit ausdrüd«
aus Juden beitanden habe, aber er wünfät wohl,
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In Jerufalem gewefen ift, die ganze Befhreibung der
des Tempels, der Burg mit ihrer Wachvorfchrift weilt auf eigene Ber
Nur hat Arliteas die Derhältniffe [einer eigenen Seit mit der
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Mo 1 Miet. geonn he, meint
hatte, Anı
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&E Ponpeis Juden In reger Haft Detrngt werten fein. Pie
Bes Sur Site a ser MAR a Se Römer us el I ik
mit, wie Baıter meint, Seinde der Juden fondern vielmehr ihre
| gegen die Seindfeigteit andrer Döller, wie wir weiterhin noch
‚werben. Weder Schürer mod; Bauer haben bemerkt, dal; des Rätfels
| wohl bei Fofephus (NIT, 345.) zu finden it. Dort wird unter
I auf Nitolaos und Strabon erzählt, Ptofematos Lathyros im
ee Alerander Janmai feinen Soldaten befohlen habe, jüdifhe Weiber
md Kinder in Stüde zu hauen und in Kefeln zu toden, um den Anfchein
ya erweden, daß fie jelber M. jer feien, und dadurd; die Bevölterung
Wa: diejer Shauergeihichte t liches üft, &
hr Tedenfats Yat = fi tan Sl en
und durchaus nicht etwa um eine religiöfe Angelegenheit
m ift hier feine Rede, Das Verhältnis biefer
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lafien. Das mihlingt, die Tiere wenden fit vielmehr
des Königs und töten viele davon. Der König wird
dann von feiner Lieblingstontubine, die nad den einen
andern Irene hieß, vollends zur Rene beflimmen. Schon
im der Namengebung zeigt, dafı hier bereits verichledene Saflungen
Erzöf rlage D der Legenden»
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eng fit; 111 Malt, in manchen Einzelheiten mit Jafons Arbeits
berüßrt, braudt hier nicht mehr weiter auseinandergefeht zu werden,
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für alles, was der Toie ihren Brüdern
hatte. Die Sreundfaft Roms
5 hatte fih zwar aud einmal wirkfam ermiefen, aber jte fdhei
bald eingeichlafen zu fein, denn unter jeinen Nachfolgern hören wir gar
mehr davon, der kulturfeindliche Haubftaat des Alegander Jannat fi
möglich die Billigung Roms gefunden haben, darum hat Pompejus i
auch aufgelöft und fid bemüht dem Hellenismus dort wieder Boden am fahr
Erit jeit Taefar fann man von einer engen Derbindung zwilhen
Römern xeden, und fie hat eıft einen Stoß erhalten, als nad der A
#
A
E
Träger der alerandrinifhen Oppofitiom gegen Rom find und das ih |
zum Teil auch mit dem Tode gebüft haben. Llaudius ijt wieder in
‚tig £
gwelten Mole direlt unter die römijde Derwaltung trat, werfäledhterte fi;
das Derhältnis zu den Römern hoffnungslos, und [äliehlic hat die
des Tempels audy das bisher durd; feine Keindfcaft mit den
oder griehlichen Nachbarn auf Gedeih und Derderb an die
gebundene Jubentum der Diafpora in den Derzweiflungstampf
Das II Matt, ift ein Erzeugnis diejes Mompfes, den Jafon von Kurene
Philo nod; vermieden zu fehen hofften.
Namenverzeichnis.
gende allzuoft vorfommende Wörter find in das Derzeihnis nidt aufge»
eben: Aegnpten, Fintiohos €; 5, jon von Kurene,
a enhus, Jbas Mettapen: See hdcn. T Tiattabänbud, I Tiaftar
1, Jofephus, Judas Mattabäus,
falem,
‚ Rom, Römer, Simon, Sohn des Mattathias.
n 28
26. 40
® Juden 26. 74. 95
IT. Dipfanlus 7,10, 18. 381. 67
PU
ms, 5, Albaner 25
13.6r. 8.10-14. zit. 24.291.
f. 48. 52. 75. 80. 91
! paias 861 71.81
t, Dototheos’ Sohn 60f.
! Jannai 63. 72. 74. 81. 89f.
€ Dolghihor 26
ıbinas 49. 65
ia, Alegondeiner 5. I. 13. 4.
72. 761. 8
ine Yaben 22.26.29. 92.94
35. 42. 46. 51. 57
s16.
ker Sl. 2 78 (in Jeruf,)
10.32. 40. 53-56. 66. 771. 80
s II. Theos 10. 17f.
vH. 171. 210. 38.38. 40.021.
B: Eapator 30-35. 43. 48.
YYL.36, 58.7
» VIL Side 36, Mo B. asf.
i. 71. 80. 94
» Kuzitenos 45. 65 ff.
» Grgpos 63
; Afiaticus 61
t, der Jdumäer 6. 40. 45. 821.
1 Jalons Sohn 60
1 68
Burg 90
gen. ine Solge 21: Wiliriä-
Antonla, Prinefin 94
Antonius, Cu
Antonius, Marcus 6, 61. 66
Aellnit, Statthalter von K. Syrien
Annlonte, Mojardı 141. 42
Apollonios-Molon 40. 91
Apollonios, Aleranders Sohn 631.
Apolen z
pian 16.
Aquila 8
Arados 66
Ardjelaos 89. 96
Arens 23-26. 51. 55
Arlarathes 54. 66
Aritens 5. 11. 18. 217. 9-40. 49. 69.
asopules L7
Ariftobulos II. 6ff. %6
Ariftobulos, Sau jer des Herodes 71
Ariftobulos, der Philojoph 24. 26. 86ff.
Asdod 621. 69
Athener 301.
Attalos I. 49
Attalos II. oder III. 66
Auguftus 7f}. 131. 38-41. 57. 671.72. %6
Babnlonien 17. 38
Babnloniihe Juden 221.
Bacdjibes 36.57. 94
Batanaia 23
Belfazar 31
Bethfura 69
Bomiltar 52
Caelar 5f. 13[. 38-47. 57. 62. 71. 78.
sıff. 88. %6
Caelaren 75
Hamenverzeiäinis. 99
15-9
ıdofien 4. 5. 68
ı 60. 66
190 4. S1f. 57
fus 25
7
baios 63
ın 641.
fen 18. 67. 73
‚mos Maldos 26
ıtra I. 76
ıtra II. 13. 42
ıtra III. 42. 64. 74. 87
atra VII. 13
0
s BL, er 67. 88
aita 3
?12. a. 39. 54. 60. 67
reich 24
imonier 23. 27
atos 67
nes 42.
‚polis 13. 95
67
ı 12. 26. 51
3
and 21
42
„ angeblidjer Konful 50. 591. 66. 68
a
221.
60. 67
16. 35. 50f. 53. 79
s Morimus 8
onen 10. 12. 17. A8f.
onien 52. 54
bäer 26. 69. 79. 81. 87. 921,
Mabder-Buß 3. 11. 15.22.34. 9.
tabäer-Budh 16f. 19. 21. 34. 78. 92.
bäergeihichte, arabikje 16. 50-57.
8
ho 13. 91
s 50
5 Sergius 53
us Torquatus 54
as Dulfo 57
jo in. 0t 46. 56. 781. 95
Stamien 23
Mithridates Eupator 25. 74. 86
Mgfarches 15
Mgjerregiment 15
Nebuladnezar 31
Tlepotianus 69
Nero 12
Nitanor, Satrap 16
Nitanor, Patroflos’ Sohn 14. 15. 42
Nitanor, der Elefantard} 51. 57. 94f.
Nitanortag 57
Nitolaos von Damaslos 6f. 10. 26. 38.
40. 68. 80. 82. 92ff.
' Norbanuıs Slaccus 9. 66
Numantia 66
Numenios 25. 58. 60
Oberitalien 57
Octavianus 7. 13
Octaoius 54. 56
Onias I. 25
Onias 1.2 761.
Onias III, Simons Sohn 13. 43.761. 79.95
Onias, Sohn des Onlas III. 28
Oniasjuden 40
Oniasiand 13
Oftjordanland 38
äftina ne 24. 38. 69. 74. 87. 95
Dergamener 25
jergamon 49. 53. 64
jerjer 22. AB
PDerfeus von Matedonien 52
Derfien 17
Petronius 9
arifäer 20
os 88
Diafelis 60. 67
hilippos von Matedonien 52
Ylippos,, Stemd des Antiodios Epi.
phanes 34. 56
Bier ei Patifopn 8-13. 19. 31f. 67.
jo, der Philof 13. 19. [- 67.
Kr
hilokrates 88
hönizien 77
raglen 221.
Dotnbios, 4. 15. 18.27. 29. 53f. 61. 75. 9
Dampelns 4. 25. 441. #7. ol. dit. ©.
100 Hamenverzeiähnis.
Pontos 67 Seroilius lauricım Datia 47
Pofeidonios 49. 64. 80. 91 Siciem 14
okruftes 2 Sidiemiten 14. 30
jeudo-Ariftoteles 841. e 60. 67
Neuborettals, ice Betataios Sidon 6. 66.78. 85
Pol 7.22.5340. 54. 75f. Sidonier in Sichem 14
Sityon 59. 67
1.8 ST. ar
tolemaios I. 10-14. 22. 29. 81. 91
Melemndan IL 11-14. 20ff. 63. 68. 87f.
Piollmeios IY. 1
Diolemalos Y. 76
Dinlemzlon VI. 18. 21-30. 36. 43. 62,
> YIL. 13. 42. 591. 62. 651.
lemaios VIII. Lathgros 64-74. 861.
alemalos IX. Alerander 64. 97
tolemaios XIV. 15
olemalos, Beamler des Antiodos IL
palm 36. 42. 89
Quintilius Darus 4
Qairinius 21. 81. 84
Ramathein a
Rhlnoterara 63
ter 7.
dor 20. 67
Salomo 4. 87
Samaria 15. 41. 75. 77. 79. 86
Samariter 15. 30. 75f.
9. 9%
Sleutla am Cgris 10
Seleutiden 10. 17. 22. 32f. 38. 43. 46. 49.
80. 85f. 90
Seleulidenäta 60
Seleufidenreih 21. 32. 38. 43. 66. 71. 73.
Seleulos I. nn 16ff. 21f. 24. 38. 75
Seleutos IL 1
Seleutos IV. st.
Simon der Gereäite 25. 27
Simon der Derräter 78f.
Sinope 67
icus, 6. 53
elus Severus 16f. 21. 75. 791. 92
Spntellos 17. 92
Srer 41. 45. 56. 81
Snrien 10. 17. 38. 48. 54. 56. 65. 77
Talmud 28
Teutonen 641.
jeobeltes 91
;oboros von Mopfuheltia 28
jopompos 91
Uibeas 5. 01.94. 96
Titus 10. 19. 95
Tobiaden 2. 29. 76. 80
Tragoniten 23
Trojan 96
Garphon 36 43. 58. 61. 65. 79.
jphon 36. 43. . 65. 791.
Tubias 20
Trier 66
Tgros 4. 6. 66
Valerius, £. 66
Dalerius Marimus 69
Derzes 61
Despafianus 4. 5. 29. 31. 81
Zerzes 48
Seus Bellenios 14
Seus Xenios 14
Seugis 21. 23. 42
Sonaras 56.
Drud von Hudert& Go. &.m.d.d. im @öttingen.
Topologijhe Überlieferungsjtoffe
im Johannes-Evangelium
Eine Unterjudung
Karl Kundfin
Dr. theoL, Profeflor au der Uniuerfität Riga.
Göttingen :: Dandenhoed & Rupredt :: 1925
Sorjhungen zur Religion und Literatur
des Alten und Neuen Teftaments
herausgegeben von
D. Rud. Bultmann und D. Dr. Hermann Guntel
‚Prof. d. Tpeol. in Marburg Prof.d. Theol. in Hallea.S.
Neue Solge, 22. Heft
Der ganzen Reihe 39. Heft
Alle Redite vorbehalten.
Inhaltsverzeihnis.
I. Einleitendes: Copologijhe Motive in religiöfen Überlieferungsitoffen
1. Der „üronologije" und „topographile Darftellungstupus der Hei-
Iandsgejhiähte in der uräriftichen Überlieferung. .
III. Der Wirtliäteitscharatter der topographijcien angaben des 4, Evangeliums
IV. Die Unterfutjung der topologifdten Grundlage der einzelnen johannei-
(een Berichte .n.le.a en. aaa tee harte ee
! 1. Johannes der Täufer und Jejus in Bethanien (Bethabara) jen-
| feits des Jordan 2.22 22
| 2. Kana als Hauptiäauplag der Diekamtet 1 Jefu in Gallda und
als Aufenthaltsort feiner Mutter und
3. Johannes der Täufer in Ainon bei Saltm und feine Konturrenz
mit den in Jubär taufenden Jefusjängerm . - . . . . . .
4. Der Jatobsbrunnen bei Syhar und der Berg Garisim als Zeugen
des Kommens Jeju zu den Samaritem . . 2. 2...
Der örtlite Hintergrund der johanneifdjen Speifungsgeläihte und
die Rolle Kapemanms . 2 2 22002 en
6. Die topologijäie Grundlage der jerufalemifden Berihte . . .
| a) Die Bedeutung der Teihe Beihlaiha (Beihesda) und Siloa(m)
b) Der Tempelplag, die Staglammer und die Halle Salomos in
dem jerujalemifchen Bert , = > 2 2 2.2020002.0.
6) Dertopographilche Hintergrund der joßanneichen Leidensgefhüähte
Das Grab Chrifi als Mittelpuntt des johanneilhen Begräbnis-
und Auferftehungsberlätes - © = = 2 = 222 2.20.
Beifanien, tefp. Lazarlum bei Jerufalem mit dem Grabe des
Lazarus als Hintergrund der Cazarusgelhlähte . - . . . + .
9. Die Notiz vom verborgenen Aufenthalt Jeju in Ephraim nahe
Dei der De
Y. Art und Grenzen der topologifäjen Stoffgellaltung . . . - . - -
VI. Spuren tultaetiologikher Stoffgeftaltung im Evangellum . . . . .
VII. Die Srage nad dem Wann? der vorausgefegten Sultände .
VII. Die gefhihtlichen Dorausfepungen der johanneifcien Traditionsbildung
Namens und Sahteget . 2 2 222002
_
en
1-6
Drug von Qubert& Go. @.m.b.Q. in @bttingen.
Die gekfichtlihen Dorausfegungen der johanneikfjen Trabitionsbilbung. 77
Qäuferjünger und der, Konzentration des paläftinenfifhen Chriftentums in
Jerufalem, jheint mir das Wefentlichfte zur Srage der geihichtlihen Doraus-
fegungen der johanneifhen Traditionsbildung, joweit diefe mit Paläftina ver»
Mnüpft ift, gejagt zu fein.
€s fol damit teineswegs behauptet fein, daß nicht noch verihiebene
andere Tatjahenmomente der |päteren Entwidlung hier in Betracht lämen.
Im Gegenteil, es ift ziemlich allgemein anerfannt, und hat au im Laufe
der Unterfuhung nicht an Kinweilen darauf gefehlt, daß das der Hall ift
und namentlih mannigfaltige zeitgeihichtlice, tircliche Suftände, Bräuche,
Sehrrihtungen u. a. mehr fi im Evangelium [piegeln. Dod würde das
Nacgehen diejen Problemen uns in das weite Gebiet der werdenden Reli
gionsformen der Großtirhe führen und damit zugleich weg vom Boden Palä-
finas und hinaus auf den Boden des helleniftiihen Chriftentums, etwa nach
Syrien oder Kleinaflen verjegen. Das würde aber eine Überihreitung des
Rahmens, den fi} diefe Arbeit geftedt hat, bedeuten.
Die Aufgabe der vorliegenden Unterfuchung hat vielmehr darin beftanden,
einen Beitrag zur Geiichte der chriftlihen Überlieferung zu geben, d.h. im
befonderen, am Beifpiel des Johannes-Evangeliums zu zeigen, daß aud die
Tradition, die diefem Evangelium zugrundeliegt, einen beftimmten Heimats-
boden gehabt hat und, bevor fie ihren Sug dur; die helleniftiich-römifche
Welt antrat, in unvertennbarer Anlehnung an die Denkmäler und Spuren
riftliher Dergangenheit, d.h. an die dentwürdigen Stätten des Mutter
landes gewadjen ijt und hier ihre erften Knofpen und Blüten getrieben hat.
nn Due 8 Aust One. =
| > Free zur Religion Pr Eiteratur
des Alten und Neuen Teftaments
BE SHR et Tin. D, Onntel wen TE. De BETEN BEI
FD. Rud.Bultmann In Razdurgu. Brof.D.Dr. Berm,Guntelin datt.
gr: Pnralan dor Her en 2 ne A
ASBEEDE "D-0-Seitmüler. 100. Beni
’ msi BR Bıof. D'Forannee Beßebaier
B . 21
Belt; Die Lade Jahoes. Bon Brof.Lie.Dr. Martin Dibelius, Vergriffen,
eit: Das literarifche des Gebräerbriefs. Mit einem Khan,
= Yen Sieg 0, VBamabasbriefes. Do: er hät D
W. Weei
gesper. Eine Unterfudig. 4.dergleih ‚Reiionsiäte Bd
D. Sans Schmidt, Mit 39 Apb. 194 8.
‚Heft: Gauptprobleme der Gnofls. Bon "Boni. Besife
Heft: 1 Unterfuchg.überdi eg 'd. en
Der: Bean fuchg.über bie din anal dee en
‚Selt: Das Wales e Dftmen, m unterfucht von Profeflor Die. Ga i
Voltsergäplungen fanmelt dei den F
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D. Hans Shmiät unh Paul
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A abee German. Dayetn. use 18,—,ge5.17,60 |}
Neue Folge: \
Bett: Mofen.feine‘ ‚Einfomm.z.d. MoferSagen. M.e.Doppelkarte.
R Von Prof. ‚Gteßmann. VIN,485@. 14,-, geb. 1
beit: Die Geil Caeatellae von Tarfee. Bon 5. Böhlig. Berg Be m
Das Derhältnis von isTIx und
Chriftusfrömmigkeit bei Paulus
von
Lic. theol. Erwin Wimann
Mit einem Namen-Derzeihnis
Göttingen :: Dandenhoek & Rupredt :: 1926
Sorjhungen zur Religion und Literatur
des Alten und Neuen Teftaments
herausgegeben von
D. Rud. Bultmann und D. Dr. Kermann Gunkel
0. Prof. d. Theol. in Marburg ©. Prof. d. TheoL in Halle a. 5.
Meue Solge, 23. Heft
Der ganzen Reihe 40. Heft
Alle Rechte vorbehalten
Sufammenfaflang. 29
Deißmann, Schlatter, Wernle, Seine, aud; Sommerlath und Schmig, während
Mundle zwifhen beiden Gruppen fteht), und diefen ift Gal.2, 20 ein Haupt-
beweis für die Gleichfegung von =iotts und Chriftusmoftik, fofern fie Ießteren Aus«
druc zulaffen (vgl. Baur, Benihlag, Pfleiderer, Haußleiter, Holmann, Weinel,
Seine, Mundle). Diefer muitiih gewendete Glaube dient einigen Sorfdern
zum Derftändnis der Redtfertigungsiehre (Baur, Benfchlag, Pfleiderer,
Sclatter, Wrede, Deißmann), andere empfinden gerade in fold mpftifdher
Särbung eine rätfelhafte Spannung zu dem Glauben des Sürwahrhaltens
oder aud der werkverzihtenden Gnadenempfänglichkeit (Seeberg, Weinel,
J. Weiß).
AI diefen Sorfhern aber wird jener „Chriftusglaube im Dollfinn“,
zur Krönung der paulinifhen Srömmigkeit. Mur Lüdemann und Heitmüller
Tegen hier ein Sragezeihen,‘) Jener bejtreitet dem „Glauben“ überhaupt
irgendwelden Einfluß auf die Höhe paulinifgen Chriftuserlebens, diefer
unterfcheidet gefliffentlic zwijhen Chriftusglauben und Chriftusmgitik und
laßt nur für Pauli Miffion, nicht für ihn felbft, die riors von Bedeutung
für das Derhältnis des Gläubigen zum erhöhten Chriftus fein. Ob Lüde
mann mit Keitmüller oder ob die übrigen Sorfcer Paulus befjer verftanden
haben, verfuht die folgende Unterfuhung nadhzuprüfen.
*) Joh. Wei’ allzu fubjektives Midtfehenwollen der paulinifchen Chrijtus»
feömnigch” ann befallen, u mir em, Auachen er alfa
gemeinichaft die Bedeutung des Glaubens für diefe hinfällig ift.
‚Bejeg, ira; und Derteauen. 8
‚Bei Beantwortung dieler Stage hat man : Dhilo-
ogiie feitherigen Ergebnis Torıc und
reorzberv heißen zalenben ee Kart Ko Kb
an dle et,
as anderes ift es, ob fid; mit diefem Glauben an die Beils«
| Horfhaft auf Dertrauen zu Ihr und zu Bott einftelfen kann. Das
aber eine pinhologiiche, bzw. fultematilhe Stage; die philologiihe wird
et der Glaube an die Auferwedung
ee ti 9) Ve ee an den Aufermecer
und am feine Auferwediungskraft (Kol, 2, 12) a fi — ber
genen Auferftehung hart 8: zuotzbonev;
2. Kor. 4, 15f.: ae Thell. K21A) > on Got Mlommern und Sabel
‚Gottoerteauen auslölen wird. „Gottoertrauen* ift dann aber Tediglid,
eine Solge und SUREDEN des „„Chriusglaubens" ‚ nicht diefer
felbft‘). Die riows "Inaos Xpiotod, um die es fi bei dem allem — gerade
Bird be A. Seeberg, Ken Be 158 Lerhäi N id die
lei um
dl Det. Te I an die Oielähen ae
lie heute so sein wird...
Obgleith die des Dertrauens bei der Betimmung des paul
‚Glaubens den für BE lt, kann
En AR MAR En ven
een eo Boney
alrne 84; „Paul’s faith but Pams ra kg Ei
der Sehtäre von €. ID. ‚Rayers Saul (Das
Dormort »ag. IV na BE ect ee erh!
hriltasglauben mög! t treu... ', vergemali Ks werden,
inter
d.h. Jahgemäßer ift feine anl une Ghreiehrung der Glabene
Sy Base Kr Fr un. Bi
a Grobe für Di die Sündervergebung,
Taue mit dlefem orbehalt ‚kann man Mernles ee)
Dertgenen 216):
ae 1 a ausgefprodien“ und ERuennenne
Sorkungen. Hase Selge 25: Difmann ‘
En
Gejeh, son: und Gehorfam.
",
7: Onyxouer Kg ben
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essen esse ;S28, Fi 3 FE
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Paulus und Philo,
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16, 15 mit De cont. ling. 31.
"IR. d, 3. 514f. und Kor. Chr. I45ff.; ebenjo Im weh! an
va. 0. 0.81.
an 114.
120
Seine 23f. 28f. 70. 103. 107. 111f.
Garvie 84. 101. 103. 111
Grafe 10
Gunkel 76
jarnası, v. 14. 67.
AT. 56.661 70.720.701,
100 f 107. 1095. 111. 17
28f. 71. 112
ablam 32. 79. 109
itmüller 221.281. 30.95. 107. 1131.116f.
61. 94
eihmann 12f. 14. 23. 27ff. 81. 1071.
2.114
Inmels 10
Kaftan 17. 28. 110
Kennedn 103. 107. 110. 112 ff.
Kirn 10
Kittel 69. 71. 73. 1111.
Knohe 38
Ze Cog, v. 44
geduc 111
Seifegang 25. 57. 104
Lisbarski 441.
Liegmann 55f. 59. 73. 88
Sirius, 5f. 10. 28. 73. 111
‚oofs 14
Lüdemann 4f.8.12. 145. 18f. 23.27 ff. 117
Madol; 69f. 85. 89. 111
Mayer, €. D.12 34.40. 47.56.81 ff.110
Meinerg 1024. 111
Montefiore 79. 86
Morgan 36. 461. 81. 20. 951. 101. 108.
. 281. 35. 58f. 83. 86. 91.
95. 106ff. 110. 114
Hairne 70. 81
Horden 57. 61
Dephe 57. 59. 661. 83
Pieper 45. 54. 57ff. 61. 65. 67
Namen-Derzeichnis.
Pfliberer EL SE REURE 12 5.00%
Preuftien 59
Reigenfein 451.46. 60.79.91. 8.1
Ritfhl_6. Sf. 28. 84
Botenton
Rohde 56. 102
Sanbey-feablam 70
Sälatter, A. 11f. AR 33.57. 41.51.66
3. 927. 1, 107. 110f.
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