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MANUEL GllNfiALOGIQUE
POUR SERVIR A
L'HISTOIRE DE LA SUISSE
PUBLIK PAR LES SOINS
DE LA
SOCifiTfi SUISSE D'HfiRALDIQUE
TOME I«
LES DYNASTES
ZÜRICH
IMPRIMERIE SCHULTHESS & Co.
1900-1908
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Genealogisches Handbuch
zur
Schweizer Geschichte
Herausgegeben
von der
Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft
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I. Band
Hoher Adel
ZÜRICH
Druck und Verlag von SCHULTHESS & Co.
1900—1908
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Inhalt.
Die Ziffern mit Toranstchendem n verweisen auf die Nachträge.
«
Tafel
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16/17.
18/19.
20/21.
22/23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30/35.
36.
37.
38.
39.
Herzoge von Zäringen (Merz)
Grafen von Kiburg aus dem Hause Dillingfen (Diener)
Grafen von Habsburg (Merz)
Grafen von Habsburg-Laufenburg (Merz)
Herzoge von Österreich, Grafen zu Habsburg (Merz)
Grafen von Kiburg aus dem Hause Habsburg-Laufenburg
Grafen von Froburg und Homberg (Merz)
Grafen von Toggenburg (Diener) ....
Victoriden (Diener)
Grafen von Lenzburg (Merz)
Grafen von Rapperswil (Diener) ....
Grafen von Buchegg (Merz)
Könige von Bnrgund aus dem Hause der Weifen (Diener)
Grafen von Greierz (Diener)
Herren von Greierz- Aigremont (Diener)
Grafen von Neuenburg (Grellet) ....
16. Grafen und Herren von Neuenburg
17. Grafen von Neuenburg-Nidau-Strassberg- Arberg-
Grafen von Tierstein (Weydmann) ....
18. Grafen von Tierstein-Alt-Homberg
19. Grafen von Tierstein
Bastarde des Hauses Tierstein
Grafen von Montfort und von Werdenberg (Roller)
Montfort ........
Werdenberg
Grafen und Freie von Bechburg und Falkenstein (Merz)
22. Grafen und Freie von Bechburg .
23. Grafen und Freie von Falkenstein
Freie von Arburg (Merz)
Freie von Strätlingen (Merz)
Freie von Rüssegg (Merz)
Freie von Grttnenberg und Langenstein (Pltiss) .
Freie von Wediswil (Hegi)
Freie von Göskon (Merz)
Freie und Edelknechte von Ramstein (Burckhardt)
Freie von Wart (Hegi)
Grafen von Rheinfelden (Merz) ....
Freie von Eaiserstuhl (Merz)
Freie von Tegerfelden (Merz)
Nachträge .........
Register
(Merz
Valangin
Seite
2, n 403
7, n 403
12, n 403
13, n 404
16, u 405
21, n 406
26, n 406
44
54
56, n 407
63
68, n 407
73
83, 87, n 407
86, 98
101, n 407
101, 104
102, 116
127
129, 132
130, 133, n 407
144, n 408
145
145, 233, n 409
187, 234, n 409
235
238, n 412
245, n 412
258, n 412
262, n 413
268, n 413
278
290, n 413
319, n 414
327, n 414
377
396
398
401
403
415
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Siegeltafeln.
I.
II -V.
VI.
VII.
vm.
IX— XII.
XIII— XIV.
XV— XVI.
XVII— XVIII.
XIX.
XX.
XXI.
xxn.
XXIII.
XXIV— XXV.
XXVI-XXVII.
XXVIII— XXX.
XXXI.
Orafen von Kiburg aus dem Hause Dillingen und Habsburg.
Grafen von Froburg.
Grafen von Homberg.
Grafen von Buchegg.
Grafen von Greierz.
Grafen und Herren von Neuenburg.
Grafen von Neuenburg-Nidau.
Grafen von Neuenburg- Strassberg.
Grafen von Neuenburg- Arberg und Valangin.
Grafen von Tierstein.
Freie von Bechburg.
Grafen und Freie von Falkenstein.
Freie von Arburg.
Freie von Strätlingen und Rüssegg.
Freie von Grünenberg.
Freie von Wediswil.
Freie und Edelknechte von Ramstein.
Freie von Wart.
Abbildungen im Text.
Siegel Graf Hermans III. von Froburg 1236 ....
Siegel Heinrichs III. von Grünenberg 1279 ....
Siegel der Ita von Grünenberg 1305
Siegel Wilhelms von Grünenberg 1444
Erstes Siegel Johanns des Grimmen I. von GrUneiibcrg 1303
Zweites Siegel Johanns des Grimmen I. von Grünenberg 1321
Wappen Rudolfs IV. (?) von Wart
Wappen der Grafen von Rheinfelden
Siegel Rudolfs von Eaiserstuhl 1254
Wappen der Freien von Tegerfelden
Siegel Johanns von Wediswil 1302 .
Seite
32
289
289
289
289
289
391
396
398
401
413
MANUEL GMALOGIQUE
POÜR SERVIR A
L'HISTOIRE DE LA SUISSE
PUBLIC PAR LES SOINS
DE LA
SOCifiTÄ SUISSE D'HÄRALDIQUE
TOME I«
LES DTNASTES
ZÜRICH
IMPRIMERIE SCHULTHESS & Co.
1900-190B
I. Teü :
Hoher Adel.
I*" Partie:
Les Dynastes.
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mar. 1) Heinrich der LOwe
2) Graf Hmnbert tob SaToiea
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Mar. Graf Egeno lY. toh Urach
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Herzoge von Zäringen.
Tafel I.
RutftH N. ■■rfchirt I.
KSniir Ton Biir8:nnd Hertoip tob Schwaben
t »S7 f 9t6
HZ. 1) Bmin» oz. Eeginliiide f 969
,— ^ ^
S) Bttcbto, in 2. Ehe (9S7) mit EngOf KödMt
Ton Italien f 947 -
6rtf Kino ten Othainotn
Ntnofl Radolf
n.9S8-9et
ttx. 1) Orftfln Ton Walbeck
2) IrmenDrard
; Rndoir II.
(Weite.)
Tochter
(1)
6raf Rudolf
1000—1018 '
6raf aerchtoW
1000—1019
(«) (t)
KinrU AdelliiM
Konig 9S7-998 f 999
mar. 1) Lothar, K5ni|r
Ton Italien f 960
, t) Kaiser Otto L
Otto IL
Hnmbert Weluhantf
1026-1050
Grtf Knne
Hans 8avoien
Rndolf tili Rbilnfildia
1017 Hersog Ton Schwaben
lOn Gegenkönig f 1060
1) Mathilde, Schwester UeinHchs IV.
n. 1046 t 1060
t) Adelheid Ton Snsa f 1079
m (t)
AdtllMW BireMa
f 1090 mar. Graf Ulrich
mar. Ladlslans, Kteig von Bregens
Ton Ungarn
Berchttld
1079 Hersog von
Sehwaben
t 1090
(t)
Bnrkbart
949 Ersbischof von
Lyon
17 18 19
Pttritta Uutgard ludith
ca. 1130 t Tor 1133 mar. Graf Ulrich
mar. Graf Friedrich mar. Gotfrid von von Gamertin^n
TOD Pfirt Calw 1113
U 25
Adalbart Hugo
1146; 1187 Herzog 1181 ; 1203 Herzog
TOD Teck Ton Ulmbarg
^ .
Henoge ron Teek
28
Anna
. mar. Graf Ulrich Ton Kiburg
t 1227
Woraher Hartnuui der ältere
Kihorg
^N.
Ulrich
ep. Cor.
Hiltario
mar. Graf Albreeht
. Ton Habsbnrg
Riulilf voa Habtbarg
der spätere KSaig
— 4 —
Herzoge Ton Zäringen.
Die Stammtafel ist beai*beitet nach der Monographie von Ed. Heycky
Geschichte der Herzoge von Zäringen, Freibnrg i. B. 1891, benützt sind femer
die Arbeiten von Wilhelm Gisi im Anzeiger fttr Schweiz. Geschichte V nnd VI
nnd in den Forschungen zur deutschen Geschichte XXYI 287 ff.; vgl. weiter
fOr die ältere Zeit die abweichenden Darstellungen von H. Ganter, Bezelin von
Villingen und seine Vorfahren, Lahr 1891, sowie Emil Erttger im Jb Seh G Xlil
und in der Zeitschrift für Gesch. des Oberrheins n. F. VI und Vn.
Über Siegel und Wappen ist zu vergleichen Ed. Heyck, Urkunden, Siegel
und Wappen der Herzoge von Zäringen, Freiburg i. Br. 1892.
I. Berchtold, 962 als Pirihtilo Graf des Breisgaus, ebenso 968, f wahr-
scheinlich 13. vn. 982 in Calabrien. «
3. Berchtold, 990 als Birchtilo Graf des Breisgaus, ebenso ca. 993
als Grttnder des Elosters Sulzburg; 994, 995 und 1004 Graf im Breisgau, 998
Graf im Turgau und mit Otto m. in Rom, 999 Marktgrttndung in Villingen,
t [27. n.] 1005/6.
5. Berchtold, auch Bezelin von Villingen genannt, 1010 Birchtilo (nicht
Graf), 1016 Graf der Ortenau, t 15. Vn. 1024. Über die Abstammung seiner
Gemahlin Liutgart (?) vgl. Tafel m.
7. Berchtold I., Graf des Breisgaus (1028—1077), des Turgaus (1044),
der Ortenau (1024—1057) und im Albgau (1047), 1061 Herzog von Kärnten,
t 5./6. XI. 1078. Die erste Gemahlin Richwara war wahrscheinlich die Tochter
des 1039 t Herzogs Eonrad n. von Kärnten, über die zweite, Beatrix, vgl.
die Stammtafel, sie starb 26. X. 1092.
8. Her man I., nach 1061 marchio marchie Veronensis, 1064 Graf im
Breisgau, 1073 ins Kloster aüny, t 25. IV. 1074. Seine Gemahlin Judith,
wohl die Tochter Graf Adalberts von Calw, starb 27. IX. 1091 in Salemo.
9. Gebhart, Propst zu Xanten, Mönch inHirsau, 21. Xn. 1084 Bischof
zu Konstanz, 18. IV. 1089 apostol. Vikar, . . I. 1103 aus Konstanz vertrieben,
t 12. XI. 1110.
II. Berchtold n., 1078 Markgraf, 1087 Bertolfus dux; 1092 2. V.
Herzog von Schwaben bis 1098; 1100 27. n. dux de Zaringen, f 12. IV. 1111.
— 6 —
12. Berchtold TIT., 1110 mit Heinrich V. nach Rom; 1111 27. XH.
domnus Berhtoldus; 1113 Herzog, f 8. (?) XH. 1122. Seine Gemahlin Sophie
war die Tochter Heinrichs des Schwarzen (t 1126) und der Wulfhild, sie
heiratete in zweiter Ehe den Markgrafen Liupold von Steiermark, vgl. folgende
tfbersicht :
fWnrieli der Schwmrie
t 1126
HZ.: Wolfhild
Heinrich der Stolze Weif VI. Judith WaHhild Sephia
1 1199 1 1191 1 1126 mar.: Graf Rodolf
HZ. : Uta, T. der mar. : Friedrich II. Ton Pfullendorf
Liiitgard toh Ton Schwaben
Zftrinfiren
mar.: Graf Al-
brecht m. Ton
Habsburg
13. Rndolf, 1109— t 11. IX./.. XH. 1111.
14. Konrad, 1111 11. IX.— 1120 24. II. domnus Conradus, 1120 Grün-
dung von Freiburg i. B., 1122 26. XH. dux, 1127 rector Burgundi«, 1138 dux
Burgundiae, f 8. 1. 1152. Seine Gemahlin dementia von Namur, f 28. XH.
1158, war die Tochter des Grafen Gotfiid und dessen 2. Gemahlin Hermens-
ende von Mtzelburg.
16. Agnes war verehelicht mit Graf Wilhelm m. von Hochburgund
(t nach 8. I. 1125), ihr Sohn Wilhelm wurde 1127 ermordet.
18. Liutgard, f 25. HI. vor 1133, war verehelicht mit Gotfrid, dem
Sohn des Grafen Adalbert von Calw, 1113— t 6. H. wohl liaS; ihr Sohn Gotfrid
starb vor dem Vater; die eine Tochter Uta, ^Herzogin von Schauenburg" ge-
nannt, heiratete Weif VI. , den Bruder Heinrichs des Stolzen , und lebte noch
1196, während die andere Tochter Liutgard einen Ritter Verli aus der rauhen
Alb ehelichte.
20. Konrad, vor 1132— t 4. I. vor 1140.
21. Berchtold IV., vor 1132— t 8. IX. (oder XH.) 1186; 1152 12. I.
dux BurgundiaB, 1154/55 mit Kaiser Friedrich in Italien, 1156 rector et dux
Burgundise, 1159 und 1160 abeimals in Italien, ebenso 1166/67, ca. 1176 Gran^-
düng von Freiburg i. Ü.; seine Gemahlin Heilwig soll eine Tochter des Grafen
Herman von Froburg gewesen sein.
22. Rudolf, am .. Vn. 1160 zum Erzbischof von Mainz gewählt (Zu-
namen Cloubelauch), kann sich aber nicht behaupten, 1184 Bischof von Lttttich,
t 8. Vm. 1191.
23. dementia, seit 1148 mit Heinrich dem Löwen verehelicht, 23. XI.
1162 aber geschieden, heiratete in 2. Ehe den Grafen Humbert von Savoieu;
die Tochter erster Ehe, Gertrud, t 1196, ehelichte 1166 den Schwabenherzog
Friedrich von Rotenburg, Sohn König Konrads LH., und nach dessen frühem
Tode ( . . Vni. 1 167) Kanud, den Sohn des Dänenkönigs Waldemar. Die Tochter
Clementias aus 2. Ehe war 1173 mit dem englischen Königssohn Johan ver-
lobt, starb aber 1174.
— 6 —
26. Bercktold T^ 1171 ■ii]Mlei:ßUirig , 1175 YoUjährig, 1187 Herzog
▼OB Zärimgm vmd Bektor tob Bnrgnnd, 1191 Gründung von Bern, 1198 Tron-
kaadidat, f 18. IL 1218. Er war 1183 verlobt mit Ida von Boulogne,
Tochter des Grafoi MatthlOT und der Agnes ron Boologne, die Ehe kam jedoch
nicht SU stände, ^äter heiratete o* dementia von Anxonne, Tochter des
Grafoi Btqihan von Anronne, die noch 1235 lebte.
27. Agnes war sdt 1181 mit Graf Egeno von Urach vermählt, ihr Sohn
Konrad war Canonicns sn Lattich, 1207 Abt in Villers, 1214 Abt in ClairvanZy
1217 Abt in Citeaiiz, 1219 Kardinalbischof von Porto und S. Bnflna.
Dr. Walther Mers.
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Grafen von Kiborg aus dem Hause DillingeiL
unter den schweizerischen Dynastengeschlechtem nehmen die Dillingen-
sehen 6i*afen von Eibnrg, welche die alten Eibarger ans dem G^eschlechte der
Ulriche (oder Udalrichinger) von Bregenz beerbt hatten (vgl. Ober dieselben
Meyer von Enonan in Forschungen z. Deutschen Oeschichte XTTT 80 — 86), ihrer
historischen Bedeutung nach einen der hervorragendsten Plätze ein. Es ist
deshalb leicht erklärlich , dass sich die* Aufmerksamkeit der Historiker und
Genealogen schon vielfach diesem Hause zugewandt hat; besonders zu er-
wähnen sind folgende Arbeiten:
, Placidus Braun, Geschichte der Grafen von Dillingen und von Eiburg, in:
Hist. Abhdlgn. der kgl. bayr. Akad. d. Wissensch. V, 1823.
F. E. Pipitz, Die Grafen von Eiburg, 1839.
J. A. Pupikofer, Geschichte der Burgfeste Eiburg, in: Mitteil. d. AUt. Ges.
Zürich XVI, 2, 2, 1869.
G. Tobler, Beitrag znr Geschichte der Grafen von Eiburg, in: Jahresber.
Ober das stidt. Gymn. in Bern. 1884. ^
Alle von den genannten Forschem aufgestellten Genealogien aber weichen
voneinander, z. T. beträchtlich, ab, so dass sich die Notwendigkeit heraus-
stellte, den Quellen nachgehend, den Stammbaum der Grafen von Eiburg neu
anfzuf&hren.
Was das Eiburgische Wappen betrifft, so gibt U. Stutz in: Areh.
herald, suisses 1887—1889 in eingehender Untersuchung folgende Auskunft:
Das alte Eiburger Wappen ist in schwarz ein goldener, von 2 goldenen
Löwen begleiteter Schrägbalken, und wird auch nach der Gttterteilung von
1250 von der altem Linie, d. h. von Hartmann IV. sen. so beibehalten, während
die jüngere Linie, d. h. Hartmann V. jun., die Schildfarbe Schwarz durch Rot
ersetzt. Als Eleinot des Eiburgerwappens finden wir einen (schwarzen?) mit
(goldenen?) Lindenblättem behangenen Busch oder einen aus rotem Trichter
aufsteigenden Pfauenstutz. Die sich mit Adalbert m. endgültig abzweigende
Linie Dillingen fahrt das Feld blau und verdoppelt die Zahl der Löwen auf 4.
Der Schild der jungem Linie ging an das 3., habsburgische, Haus Eiburg
über; der Lindenblätterschmuck kommt noch einmal vor bei Graf Gottfried von
Habsburg-Laufenburg, wo er als kiburgischer Vormund auftritt, und verschwindet
dann, während die ältere, nachmals österreichische Linie des Hauses Habs-
burg den Pfauenstutz zu führen beginnt.
- 9 — \
Von einer Anftthning der Siegel kann hier Umgang genommen werden,
da sich dieselben in der 1.— 3. Lieferung der Siegelabbild iingen zum Zttrcher
ürinindenbnch reproduziert und beschrieben finden. Die ältesten stammen
übrigens erst aus dem Jahre 1223.
1. Hartmann I. sen. von Dillingen, Sohn Hupaids, gelangt durch seine
Verheiratung mit Adelheid, der Erbtochter Adalberts von Bregenz-Winterthur,
in den Besitz von Eiburg und grttndet das zweite Haus Eiburg (Mon. Oerm.
SS XX 629) — t 1121 IV. 16 (SS X21, Necr. Germ. I 96) — Adelheid t I. 3.
(Necr. Germ. I 95) nach 1125 (Ü.-B. Wirtemberg m 465).
2. Hartmann n. jun. von Dillingen t 1134 (SS X21) XI. 21 (Necr.
Oerm. I 97).
3. Adalbert I. von Dillingen-Eibnrg, nach dem Tode des altem Bruders
totius patrimonii et matrimonii heres. — 1112 zuerst erwähnt als Adelbertus
oomes de Choiburk (U.-B. Zürich I 143). t 1151 (SS X21).
4. Ulrich I. ep. Constaat. 1110 — t 1127 Vm. 27 (29?) (Gams, series
episcop. 271; SS X 21; Necr. Gem. I 97).
5. Mathilde, Äbtissin zu Neresheim, f XI. 29 (Necr. Germ. I 97.)
6. Adelheid, vermählt mit Ulrich I. von Gamertingen, trat nach dessen
Tode (IX. 18 c. 1111) ins Kloster Zwiefalten, wo sie — plus quam 30 annis
nobiscum devotissime conversata (SS X 108) — offenbar nicht 1131 (Necr. Germ.
I 97), sondern 1141 (Krüger, der Ursprung des Weifenhauses, 1899, p. 273
bis 275) starb.
7. Hedwig, t im Kloster Zwiefalten IV. 11 (SS X 85; Necr. Germ. I 96).
8. Adalbert n von Dillingen, neben seinen Brttdem (9 und 10) zuerst
1155 Xn. 8 erwähnt: Hartmannus comes et fratres sui Adelbertus, Dedalricus
de Ch5burg (U.-B. Zürich I 191), t IHO (SS X22).
9. Hartmann m. von Kiburg, der Gründer von Diessenhofen (Pupi-
kofer, Thurgau, I« Urk. 7) lebt noch 1180 Vm. 20 (U.-B. Zürich 1 212), f aber
noch 1180 (SS X22). Vennählt mit Richenza von Lenzburg-Baden, Erbtochter
Arnolds (Quellen zur Schweiz. Gesch. m 2, 4; Gubser, Gesch. d. Landschaft
Ghister bis zum Ausgang des M A, 73 ff. und Stammtafel der Grafen von
Lenzburg). Richenza com* de Kyburge, mater comitis de Dilingen f IV. 24
(N. G. I 96).
10. Ulrich IL 1155 XH. 8 Dedalricus de Choburg (U.-B. Zürich I 191)
— 1186 V. 25 Heinricus dei gratia Romanorum rex et semper Augustus —
dilectum consanguineum nostrum Ulricum comitem de Kyburg, Basiliensis ecclesie
canonicum — electum — de praepositura Beronensi investivimus , constituentes
com imperialis aulae capellanum (Herrgott, U 200). Die angegebene Blutsver-
wandtschaft vermag ich nicht nachzuweisen.
11. Adalbert HI. von Dillingen erscheint nebst seinem Bruder (12) 1185:
Albertus et LHricus comites de Chiburch (Cod. Dipl. Salemit. I 58), und t 1214
(SS X 23). Ueber seine Nachkommen, die Grafen von Dillingen, die mit seinem
Enkel Hartmann , dem Bischof von Augsburg 1286 VE. 4. erloschen, vgl. be-
sonders Braun, Gesch. d. Grafen von D. u. K. in; Hist. Abhdlgn. d. kgl. bayr.
o. H. 1*
— IQ —
Akad. der Wissensch. V, 1823^ feiner die Ü.-B. Aagborg, Fttrstenberg, Ulm,
Wirtemberg, sowie N. G. I.
12. Ulrich m. von Kiburg, schon 1183 VI. 20 genannt (U.-B. Wirtem.
berg.n 232), beteiligt am Kreuzzng von 1189/1190 (Font. rer. Anstr. I 5, 16),
t im Sommer 1227. (Meyer v. Knonan, St. Galler Mitteil XVII 205 Anm. 198).
Vermählt mit Anna, einer Schwester Berchtolds V., des letzten Zäringers (vgL
Tafel I).
13. N. (filia). Nabholz ; Gesch. d. Freiherm v. Begensberg, p. 20.
Anm. 3, hält diese Eibnrgerin (nach G. v. Wyss) für eine Vatei'sschwester Hart-
manns IV. sen. , ebenso U.-B. Zttrich lU 272, Anm. 4 ; dagegen erscheint sie
als Schwester Hartmanns IV. sen. bei Tobler, Beitrag z. Gesch. d. Grafen
V. K., 6 Anm. 12, u. U.-B. Zttrich H 335 Anm. 2. Die erstere Annahme ist vom
historischen (Nabholz, 1. c.) nnd chronologischen Standpunkt aus die wahr-
scheinlichere. (Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Kiburg und
Regensberg ergeben sich ans U.-B. Zttrich H 335, HI 135). .
14 N. (filia.) 1251 I. 18. gibt Innocentius IV. dem Grafen Hartmann
von Froburg die Erlaubnis zur Verheiratung mit Anna von . Rapperswil, der
geschiedenen Gemahlin des „nobilis vir H. iunior comes de Eiburch, tertia te
linea consanguinitatis attingens" (U.-B. Zttrich II 272). Diese Blutsverwandt-
schaft kann nur folgende sein (1. c. Anm. 4) :
'" ^ iun.
Hartmann m v. Eiburg
t 1180
Ulrich m 1 1227 { Wemher I 1 1228 { ^^"fj^'
N. (filia) mar. : / j „j^^^ i Hartmann
Hemaon T. Froborg\ ^»»wig ^^^^^ Kibnrger Name!)
15. Wernher I. 1213 m. 31. Ulricus comes de Eiburg et filii eins
Wemhems et Hartmannus (U.-B. Fttrstenberg I 77), scheint 1228 Vn. 31
(Font. rer. Bern, n 86) noch zu leben, nnd November oder Dezember 1228 vor
Akkon gestorben zu sein (Tobler, Beiträge, 10 f. mit Anm. 44). Vermählt mit
Alice, später genannt Bertha, von Lothringen, Tochter Herzog Friedrichs ü.
und der Agnes von Bar, seit 1229 in 2. Ehe mit Walther von Vignory, er^
scheint noch 1250 (Calmet, Hist. eccl^. et civile de Lorraine H, 1 728 , Preuves,
441—455 ; Kopp H, 2, 8 Anm. 2).
16. Hartmann IV., senior (auch major). 1213 m. 31 (vgl. 15). 1218
VI. 1 Ehevertrag zwischen Hartmann und Margaretha von Savoyen, der Tochter
Thomas I. — Hartmann stirbt als letzter Graf von Kiburg a. d. H. Dillingen
1264 XI. 27 (Font. rer. Bern. U 11), Maigaretha 1273. IX. 4 (l. c. m 43).
17. Ulrich IV. 1229 clericus, can. Constant. (Ü.-B. Wirtemberg DI
241) — Oams, series episcop. 268. — v. Juvalt, Necrologium Curiense 59.
18. Heilwig, spätestens 1217 vermählt mit Albrecht IV. von Habsburg,
1218 V. 1 Mutter Rudolfs, des nachmaligen Königs (Böhmer Font rer. Gterm.
II 1), t (nach Herrgott I 130) 1260 IV. 30, während das Necrol. Murense
(Quellen z. Schweizer Gesch. HE 2, 147 nur je zum 27. und 30. IV. eine
Helewic cometissa nennt Nach der Urk. 1263 X. 13 (U.-B. Zürich m 313)
wäre man geneigt, anzunehmen, Heilwig hätte damals noch gelebt
~ 11 —
19. N. (filia). Nach Krüger, der Ursprung des Weifenhauses, 401 — 405,
hat Ludwig m. von Wttrtemberg eine Tochter Ulrichs m. von Eiburg zur
Gtemahlin gehabt.
20. Hartmann V. jun. 1229 Xu. 31 H. comes de Eiburch cum
consensu H. filii fratris sui beate memorie (Font. rer. Bern n 98) — 1248
n. 9 erscheint Graf Rudolf von ßapperswil als sein „gener", was hier Schwieger-
vater bedeutet (U.-B. Zürich II 195). Trotz der in Urk. 1251 I. 28 (vgl. 14)
ausgesprochenen Scheidung blieb Hartmanns 1. Ehe mit Anna von Bapperswll
bis zu deren im Mai 1253 (1. c. 322) erfolgten Tode bestehen. Des Orafen
zweite Oattin war Elisabeth von Chälons, Tochter Hugos und der Alice von
Burgund-Meran. Hartmann f 1263 IX. 3. (Font. rer. Bern E 579). Elisabeth
t als „soror ordinis sancte Cläre" zu Freiburg 1275 VE. 9 (1. c. HE 120).
21. Clementa. vgl. Krüger. St. Galler Mitt. z. vaterl. G^ch. XXTT.
22. Udalhardis (auch Utelhildis, Uderhildis, Uda, Odilia) erscheint ausser
in den 6 bei Krüger, Anz. f. Schw. Gesch. VE 73 — 76 erwähnten Urkk. der
Jahre 1244 — 1258 auch 1250 XE. 7: comitissa de Linange, mit ilirer Mutter
Berta (Calmet. bist, eccl^s. et civile de Lorraine E 1728, Preuves, 455).
23. Wernher E. vgl. U.-B. Zürich E 274, 324).
24. Anna, zuerst genannt 1263 XE. 28 (1. c. IE 323), ist 1271 VE. 8
noch unverheiratet (1. c. IV 173), 1273 IX. 29 Gattin Eberhards von Habsburg-
Laufenburg (Kopp, Urkk. E 69), mit dem sie das 3. Haus Kiburg gründet, und
verschwindet nach 1280 VE. 25 (Font. rer. Bern IE 289).
25. N. (filius). 1264 I. 16 partus — matris predicte domine nostre
Anne (weiter oben genannt: quondam filia illustris domini nostri comitis Hart-
maniti iunioris de Kiburgo) adhuc edendus (1. c. E 590) — 1265 E. 7. Elizabet
comitissa iunior de Kiburg — ob heredis nostri, quem tunc peperimus vitam
temporalem — post eins obitum (1. c. 623). Dieser nachgeborene Sohn Hart-
manns des jungem starb offenbar vor seinem Grossoheim Hartmann IV. senior
in welchem wir den letzten Sprossen seines Geschlechts zu erblicken haben.
Dr. Ernst Diener.
Grafen von Habsburg.
Tafel in.
AOaUlBi
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9M Horanofraf
Hlldeffardit
Eb«rliirt H.
t I8LXIL MC
vz.: LIatgart
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Ham fahttlM
et moam^M
t nach 978
2
Laiteld I.
(Lajicellmt)
comes de Alten-
bnrg
t . . Vlfl. 991
LiytfAN
von Meuealmrf
Solu
GrafibfriMH^
nz.t Hadawiff
Ckartart 4ar SellM
8
Rtdebete
1023
nx.: lU Ton
Lothringen
4 5
Warnher I. RudaK I.
ep. Argent. t ▼or 1063
1001— t 1028 HZ.: Konegnndia
6
Lantald I.
(LancaUn)
992
ox.: Berchta
7 8 9 10
Otta I. Albraeht I. Wanriiar IL Richanza
1003— t ca. 1046 (Adelberctns) f 1096 11. XI. mar. Ulrich Graf
t ca. 1056 nx«: Beginlind Ton Lenxborg-
Baden
UurtaM in.
t 10t4
OiMU
UalaMa
von Winseln ete.
w
11
Otta IL
getatet ca. 1111
nx; Hilla (?)
12
AlbraaM II.
1114-t ea. 1141
Qx. Jndenta Ton
Ortenberg-Hirrlingen
18
Ita
mar tob
Tieratela
UatpaHCf)
mar. Cmif Her
toM
(Bezelin von
Vittintea)
Htritffi vaa
lirlaiaa
•.TäfSTl.
14
Wanilrar III«
1135-t 1167
mar.
15
AdaliMM
. . tob Hflneborg
16
AIhraclit HL
llö8-t 1199
QX. Ita Ton
PMlendorf
17
Qartnid
mar. Theo-
derich III.
Graf T. M fimpelgard
t Tor 1160
18
Richaaza
mar. Lndwiff I.
Graf Ton Pirt
t 1189
(Krensiog)
19
RadaHIL
1198— t vor
10. lY, 1282
nx. Agnes Ton Stanfen
20
Tochter
mar. Graf
TOB Leiningen
21
Albraeht IV.
der Welse
1210- 1 1289/40
nx. Hellwig
Ton Kibnrg
1217-t 1260
22
HalMi
1223-1268
mar. Graf
Herman II.
Ton Frobnrg
1201-tToria7
23
Oartmd
1223-1241
mar. Graf
Lndwig III.
Ton Frobnrg
1201- t vor
1259
24
RndoK Ul.
der Schwelgsame
1227-t 1249
Stifter der
jfln^em oder
Lanfenonrger Linie
. s. Tafel IV.
25
Warnhar
t jung
25a
Tochter
mar. Walther I.
von Schnabel-
barg
1223, tot 1249
26
RndoK IV.
1218-1291
der spfttere
König
8. Tafdl V.
27
Albraeht V.
can. BaalL et
Argent.
t 1. I. 1256
28
HartHHui
1247
29
Knniounda
mar. 1) Heinrich
Graf Ton Kttssenberg
1242
2) Otto Ton
Ochsenstein
t 1289
80
Clemantla
mar. Burggraf
Konrad tob
Nttmberg
t 1260
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mar. I) Graf Dereb-
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— J4 —
Grafen von Habsbarg nnd Habsbnrg-Laafenbiirg.
A. Grafen von Habsbnrg.
Qnellen: Schalte, Geschichte der Habsburger in den ersten 3 Jhdtn.,
Innsbruck 1887; P. Martin Eiern in den Q. z. Seh. G. m*; ErOger im Jb
Seh. G. Xni; Heyck, Gesch. der Herzoge von Zäringen; Eopp, Gesch. der
eidg. BOnde I; Merz, Die Habsbarg S. 1 Note 2 and Taf. I; Eindler von
Enobloch, Oberbadisches Geschlechterbach I 502; Festschrift z. ßOQjähr. Ge-
denkfeier der Belehnang des Haases Habsbarg mit Oesterreich, Wien 1882,
Taf. n (anznverlässig).
Wappen: Schild: in gelb ein roter steigender L5we; Eleinot: roter mit
Pfanenspiegeln besteckter, wachsender L5we (vgl. Zürcher Wappenrolle Tafel
n n. 34).
Eberhard, der Gemahl der Adallind, von dem die Vita s. Deicoli c. 20
bemerkt „Heberardas comes bellipotens de Alsaciae partibas, qai regnum Bar-
gandionnm freqaentare erat solitns'' ist mit Rücksicht auf diese Stelle mit dem
886, 891 nnd 894 nrkandlich genannten gleichnamigen Grafen des obem Argaa
identifiziert worden.
1. Gnntramnans dives, wohl identisch mit Gnntramnns comes, 952
.. Vm. wegen Hochverrats verurteilt; wahrscheinlich Breisgaugraf, f 26. ÜI.
nach 973.
2. Lantold I. (Lancelinas) war Graf im Turgau; die Acta Mar.
nennen ihn comes de Altenbnrg.
3. Radeboto 1023 Graf im Eletgaa.
4. Wernher L, Bischof von Strassburg 1001—1028, Gründer der Habs-
burg, t 28. X. 1028 in Eonstantinopel.
5. Rudolf I., vir illustris, Stifter von Otmarsheim, f vor 1063. Seine
Gemahlin Eunegundis lebt 1064 noch.
6. Lantold H. (Lancelin) 992 Vogt von Reichenau, im Stiftungsbrief
von Muri 1027 erwähnt Sein Sohn Lantold war ebenfalls Vogt von Reichenau
und Stammvater der Lantolde von Winzeln u. s. w., vgl. Heyck a. 0. 566 ; seine
Tochter nach Heyck die Gemahlin BezeUns von Villingen.
7. Otto I. Graf im Oberelsass 1003—1025 (?).
12. Albrecht ü., 1114 Adelbertus comes de Habesburg, f ca. 1141. Ge-
mahlin: Judenta von Ortenberg-Hirrlingen (ZoUem), Schwester Ulrichs.
14. Wernher m., 1135 lantgravius de Habensburg, 1144 comes gubemans
Alsatiam, 1153 comes de Habespurch, f 1167.
— 15 —
16. Albrecht III., der Reiche, Graf von Habsburg, Landgraf im Elsass,
1153— f 25. XI. 1199. Gemahlin: Ita von PfuUendorf, Tochter des Gr.
Budolf von Pfullendorf und der Wulfhilde, Tochter Heinrichs des Schwarzen
von Baiem; vgl. oben S. 5.
19. Budolf n., Graf von Habsburg, Herr zu Laufenburg, Landgraf
im Elsass.
21. Albrecht IV., der Weise, Landgraf im Elsass, f 1239 oder 1240 in
Palästina, Stifter der altern Linie des Hauses Habsburg. Gemahlin seit 1217
Heilwig von Kiburg, Tochter Ulrichs HL (vgl. Taf. H n. 18), t 30. IV. 1260.
B. Grafen von Habsburg-Laufenburg.
Quellen: Mttnch in der Argovia Vm, X, XVHI und XIX, Kindler
voa Enobloch a. 0. 503.
1. Budolf in. bezw. I., der Schweigsame, Landgraf im Elsass, Erbauer
der neuen Habsburg am Vierwaldstättersee.
3. Gotfrid L, 1239— f 29. IX. 1271. Gemahlin seit 1239: Elisabeth,
Tochter des Grafen Egeno von Freiburg und Urach.
4. Budolf n. can. Basil. seit 1255, ppos. Basil. seit 1263, ppos. Bhein-
felden seit 1271, ep. Constant. seit 1274, t 3. IV. 1293.
7. Budolf m., geb. 15. VH. 1270 — t 22. L 1315. Gemahlin: 1) seit
1296 Elisabeth von Bapperswil, Witwe des 1289 gefallenen Gr. Ludwig
von Homberg, t 10. IV. 1309; 2) Maria von Oettingen, die 6. IV. 1316 den
Wemher von Homberg, Sohn der Elisabeth von Bapperswil aus erster Ehe,
heiratet.
8. Gotfrid, t bald nach 1271 (?), vgl. Neugart, Ep. Const. n 213; er
ist fälschlich als Stammvater der englischen Familie Fielding ausgegeben
worden, vgl. I. H. Bound, Our englisli Hapsburgs, a great delusion in The
Genealogist, new series, vol. X part 4 p. 193 — 206.
9. Johannes I. hatte zur Gemahlin Agnes, Tochter des Landgrafen
Sigmund (Symon) von Elsass, seit ca. 1323, f 12. VI. 1352.
10. Johannes n., 1364 — 1372 als Condottiere in Italien; Gremahlin^*
Verena von Neuenburg, verwitwete Gräfin von Nidau.
^ 16 -•
Herzoge von Oesterreicli, Grafen zu Habsbnrg.
Qaellen: Ausser den zu Taf. üt und iV genannten: H. von Liebenau^
Lebensgescbichte der Königin Agnes, Stammtafel; Lichnowsky, Geschichte
des Hauses Habsburg I— V; Alphons Huber, Die Zeit der ersten Habsburger
von Albrecht I. bis Rudolf IV.; Herrgott, Gen. dipl. I 227; Leben und
Thaten Carls VI* mit einem Vorbericht von dem alten gräfl. HauÜe von
Habsburg von einem deutschen Patrioten, Frankfurt und Leipzig 1741,
l^afel XI nach S. 72. — Die sehr unübersichtliche Tafel der Festschrift von
1882 bedeutet einen Bttckschritt hinter Lichnowsky, daher des Letztem An-
gaben ihr vorgezogen wurden.
1. Rudolf L, geb. 1. V. 1218, t 15. VH. 1291, am 29. IX. 1273 zum
römischen König erwählt, war verehelicht mit 1) Gertrud von Hohenberg
(als Königin Anna genannt) seit 1245, f 16. n. 1281 ; 2) Elisabeth (I8a1>elle)
von Burgund, Tochter des Herzogs Hugo von Burgund und seiner zweiten
Gemahlin Beatrix von Champagne, seit 3./6. n. 1284, f 1323 (Böhmer-Redlich,
Reg. imp. VI n, 1260», 1814* und 2518"^).
2. Rudolf EL, geb. ca. 1270, 1 10. V. 1290, war verheiratet mit Agnes,
4er Tochter König Otakars, seit 1278; sie starb 1296.
3. Albrecht I., Rudolfs ältester Sohn; geb. um 1248, ermordet 1. V.
1308 zu Königsfelden, am 27. VH. 1298 zum römischen König gewählt, war
seit 1276 vermählt mit Elisabeth von Tirol, geb. 1263, f 28. XI. 1313.
4. Hartman, geb. ca. 1259, ertrank im Rhein 21. XIL 1281.
5. Karl geb. 14. n. 1276, f im selben Jahre.
6. Mechthild, f 1304, war verheiratet seit 1273 mit P£adzgraf Ludwig
Herzog von Baiem.
7. Agnes, f 1322, war verheiratet seit 1273 mit Herzog Albert von
Sachsen.
8. Katharina, t 1283, war verheiratet seit 1276 mit Herzog Otto von
Niederbaiem.
9. Hedwig, t 1303, war verheiratet seit 1278 mit Markgraf Otto von
Brandenburg.
10. Klementia, f 1295, war verheiratet seit 1281 mit Karl von Sicilien.
11. Guta (Jutta, Judith), f 1297, war seit 1278 vermählt mit König
Wenzel von Böhmen.
13. Rudolf m., geb. um 1280, t 4. Vn. 1307. Gemahlin: 1) seit 8. XIL
1299 Blanka, Tochter König Philipps EI. von Frankreich, t 19. HI. 1305;
2) seit 16. X. 1306 Elisabeth (Richsa), Tochter des polnischen Herzogs
Przemyslav, Witwe König Wenzels n. von Böhmen, t 1335.
14. Friedrich I., der Schöne, geb. um 1286, 1 13. 1. 1330, am 19. X. 1314
zum röm. König gewälilt; Gemahlin seit 11. V. 1316 Elisabeth (Isabella),
Tochter König Jakobs II. von Aragon, f •'• VI. 1330.
15. Leupold L, geb. um 1292, f 28.11. 1326. Gemahlin seit 1315 Ka-
tharina, Tochter des Grafen Amadeus V. von Savoien, f 30. IX. 1337.
— 17 —
16. Albrecht ü., der Lahme, geb. 1289, f 20. Vn. 1358; Gemahlin seit
. . in. 1320 Johanna von Pfirt, Tochter Ulrichs des letzten Grafen von
Pflrt, t 14. XI. 1351.
17. Heinrich, geb. 1299, f 3. H. 1327. Gemahlin seit 1314 Elisabeth,
Tochter Graf Ruperts von Firnebmg, f 14. IX. 1343.
18. Otto, geb. 1301, f 26. H. 1339; Gemahlin: 1) seit 1324 Elisabeth,
Tochter Herzog Stephans von Niederbaiem, f 25. HI. 1330; 2) seit 1334 Anna,
Tochter König Johans von Böhmen, f 3. XI. 1338.
19. Meinhart, geb. ca. 1300, f als Kind.
20. Anna, f 19. m. 1326; Gemahl: 1) seit 1292 Herman Markgraf von
Brandenburg, f 1308; 2) seit 1310 Heinrich Herzog von Breslau.
21. Agnes, geb. 1280, f 13. V. 1364, Stifterin von Königsfelden. Ge-
mahl seit 1296/97 Andreas m., König von Ungarn, f 1301.
22. Elisabeth, f 19. V. 1352. Gemahl seit 1304 Ferry IV., Herzog von
Lothringen, f 1328. Stammeltern des jetzigen österreichischen Kaiserhauses.
23. Katharina, geb. 1297, Gemahl seit 1313 Herzog Karl von Kalabrien,
t 15. I. 1324.
24. Guta, t . .m. 1329. Gemahl seit 1318 oder 1319 Graf Ludwig von
Oettingen.
27. Elisabeth, f 23. X. 1336, 19jälirig; mehrmals verlobt, aber nicht
vermählt.
28. Anna, f 14. XH. 1343. Gemahl': Graf Joh. Heinrich von Görz f 1338.
29. Katharina, geb. 13. H. 1320, f 28. IX. 1349. Gemahl: 1) 1338
Enguerrand de Coucy; 2) 1349 Graf Konrad von Hardeck. Ihr Sohn erster
Ehe Ingelram von Coucy erhob 1374 Ansprüche auf die schwäbischen Herrschaften.
30. Agnes, f2. H. 1392. Gemahl seit 1338 Bolko, Herzog von Schweid-
nitz, t 1368.
31. Rudolf IV., geb. 1. XI. 1339, f 27. VE. 1365. Gemahlin seit 1357
Katharina, Tochter Kaiser Karls IV., f 25. IV. 1395. Fälschung der grossen
österreichischen Hausprivüegien 1358/59.
32. Friedrich H., geb. 1347, f 10. XH. 1362.
33. Albrecht m. mit dem Zopf, geb. ca. 1349, f 29. Vm. 1395. Ge-
mahlin: 1) seit 19. m. 1366 Elisabeth, Tochter Karls IV., f 19. IX. 1373;
2) seit 1375 Beatrix, Tochter des Burggrafen Friedrich von Nürnberg, f 10.
VI. 1414.
34. Leupol d IH., die Blume der Ritterschaft, geb. . . IV. 1351, f 9. VH.
1386 bei Sempach. Gemahlin seit 1366 Viridis, Tochter des Herzogs Bamabo
Visconti von Mailand, f 1414.
35. Katharina, geb. ca. 1342, f 10. 1. 1381 im S. Klaren Erlöster in Wien.
36. Margaret a, geb. 1346, f 14. I. 1366. Gemahl: 1) seit 1359 Mein-
hard Graf von Görz-Tirol f 13. I. 1363 ; 2) seit 1364 Joh. Heinrich Markgraf
von Mähren.
37. Friedirich m., geb. 10. H. 1327, f 11. XH. 1344.
38. Leupold H., geb. 1328, f 10. Vm. 1344.
Genealog. Handbach L 2
Herzoge von Österreiel
1
Radalf L
1218—1291 (8. Tafel HI n. 2«
^ seit 1273 römischer König
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Philipp der Sebdaa
t 1506
KariV. Ferdinand i.
— 31 ^
mahlin und den Söhnen Hartman, Herman und Rudolf und dem Bruders-
sohn Ludwig d. j. (Gfr. LI 51), 9. Vn. nobiles L. et H. fllius suus comites
de V. (ÜBZ n 55—60), 1242 3. IX. mit seinem Sohne Hartman (SW 1830,
454 ff.), 6. Xn. Ludewicus comes de F., fllius noster Rudolfus (18) ppos.
Zofing. (Tr. HI 7), 1243 mit seinem Bruder Albrecht (14, SW 1824, 12), 1244
8. vn. L., Her. et Ha r. de Vrobvrc comites (Gfr. I 176), 18. X. (UBL I n. 51),
1245 ind. HI. mit seinen Söhnen (s. 16), . . VI. bei K. Friedrich in Verona
(K n* 323*), 21. X. Ludowicus comes de Froburk, fllius noster Hartmannus
(17), fllius noster Rftdolfus (18) prepositus Zovingensis (UBL I n. 53, 54),
1246 Ludewicus senior et Ludewicus iunior (19) comites de Vroburc (F H 280),
1246 (Gfr. XXVn 289 n. 3), 18. VH., 1247 und ca. 1250 (UBL I n. 57, 59, 63),
1248 L. et H. (UBZ H 228 ff.), 1249 ind. VH. (SW 1830, 456), 1251 Ludwycus
comes de F. et L. nepos eins (19, Tr. H 69), 1251 (Gfr. LI 59), 1252 31. Vm.
(UBZ n 305), 1254 27. 1. Lodoicus senior comes de Froburc consanguineus des
jungem Grafen Hartman von Kiburg (F H 374), 1254 ind. XU. mit seinen
Söhnen Hartman (17) und Rudolf, Propst zu Zoflngen (18, H H 314), 1255
20. n. Ludewicus senior (F H 389), 1255 Ludewicus comes de V. et pie memorie
Hermannus quondam frater camalis (13), fllii nostri carnales H. (17) et ß.
(18, F n 407 f.), 1256 4. VI. (UBS I 221), vor 24. IX. (F H 422), 1256 L.
senior comes de Vroburch, H. natus noster et L. patruelis noster (Gfr. LI 74),
1259 H. comes de Froburg (Hartman [17] nach dem Siegel), Hermannus (10)
auus noster, Ludewicus (12) pater noster, Hermannus (16) frater noster,
quondam comites de Froburg (UBL I n. 80), ebenso 1266 (H H n. 485).
Seine Gemahlin, die 1241 11. VI. noch lebt (s. o.), ist nach den Acta
Murensia (ed. Kiem in Qz Seh Gm« 4) Gertrudis, Tochter Graf Rudolfs H.
von Habsburg und der Agnes von Staufen, 1223 urkundlich genannt. Für sie
wird der Schaffhauser Onyx bestimmt gewesen sein, der auf der Deckplatte
(Rückseite) auf Damastgrund einen Mann mit Diadem in lang herabwallendem
Kleide zeigt, der in der Linken einen Falken hält, wie die jetzt entstellte Um-
schrift {^ COMITIS LVDIVICI DE VROBVRC) angibt, den Grafen Ludwig
von Froburg (Oeri, Der Onyx von Schaff hausen, 1882).
Siegel: 1) Urk. von 1226 im St. A.Basel: Schöntal 4a:
sigiLLVM . COMIT • LVDWICI • De • vROBVRO (Siegeltaf. m n. 2).
2) Urk. um 1230, daselbst 6: Umschrift zerstört (Siegeltaf. m n. 3).
3) Urk. vom 3. IX. 1242 im St. A. Argau : Zofingen Stift 2 :
^ SIGILL ' : CONKIS : IvdeWICI : Ö€ : FROBVRC (Siegeltaf. IV n. 1 a).
Der untere Teil des Siegels ist erhalten an der Urkunde von 1238/39
im St. A. Bern: Fach Argau:
I^IS : LVöeWICI : . . . . (Siegeltaf. IV n. Ib).
Es hängt auch an den Urkk. vom 23. X. 1237 (St. A. Basel : Schöntal 7 a),
21. X. 1245 im St. A. Liestal (Fragment) und von ca. 1250 (St. A.Basel: Schön-
tal 14); letztere Urkunde ist wohl gerade wegen des Siegels etwas früher an-
zusetzen, da schon seit 1242 und nach 1245 ausschliesslich Ludwig die fol-
genden Siegel (4 und 5) führt.
4) Urk. vom 18. Vn. 1246 im St. A.Basel: Schöntal 12:
s ■ IvdeWICI ■ COMTIS DE (Siegeltaf. IV n. 2).
Es hängt auch an der Urk. von 1246 (St. A. Luzern: Hohenrain 14).
5} Urk. vom 20. II. 1255 im 3t.A.LiizerD: St.Urban, Litterae antiquitatae :
^ SIGILLVCD :■: COMITIS :■: LVDHVICI :-: DE :■: VROBVRG, im
SchUd: ^ SeT ■ HOC ■ CST ■ CCRTYM (Siegeltaf. HI n. 4).
-Es hängt auch an den Urkk. vom 6. IX. 1242 und 1247 (St.A.Argau:
Olsberg 10 und 15), 1246, 1254 und 1255 (St. A. Luzern: StUrban, Schötz 2,
weltl. Freiheiten 3 und Murgenthal 2 b), 1249 (St.A.Argau: Zofingen Stift 4).
13. Hermannus m. 1201, 1206, 1212 26 IX. und 1223 20. XU. mit
seinem Bruder Ludwig (12, s. dort), 1225 mense Julii mit K. Friedrich apud
8. Germanum in Italien (K I 886 und Geschbl. II 4), 1226 mense Martio mit
seinem Bruder Ludwig (12) in Rimini (U K' 117), 1226 Vogt von Schöntal
(ÜBL I n. 37), 1227 18. und 22. HI. (SW 1824, 9 ff.) und 18. IV. (SW 1812,
398 ff.), 1231 1. \1I. (Nengart, Cod. dipl. n n. 919), nach Urkunde um 1230
(UBL I n. 40) schon tot; doch muss diese Urkunde später angesetzt werden,
weil 1233 25. I. Hermannus comes iunior de Froburg (16) erscheint (Tr. I 528)
und der durch iunior angedeutete Gegeusatz zu einem senior nur den Oheim
des iunior betreffen kann, dagegen starb Herman vor 23. X. 1237 (UBL I n. 46 f.,
UBS I 98 n. 142), erscheint aber noch 1234 . . IX. bei Kaiser Friedrich in
Montefiascone, 1235 . . XII. in Hagenau (K II' 533* ; Scheid, Orig. Guelf. IV 141)
und 1236 (F 11 166). Sein Todestag dürfte der 5. vm. sein (necr. Sion., MGH
Necr. I 525).
Gemahlin: Helwiga, Tochter Graf Rudolfs II. von Habsbnrg und der
Agnesivon Staufen, 1223 urkundlich genannt (Kindler von Knobloch, Oberbad.
Geschlechterbuch I 502, Acta Mar. 4), lebt
noch 1263 28. VII./l. IX. (F m 767).
Siegel; Urkunde von 1226 im St. A. Basel:
Schöntal 4a:
>i^ SIGILLVM comitis hermanni de
VROBVRCH (Siegeltaf. HI n. 5).
Ein anderes Siegel Hermans von 1236
gibt Zeerieder, Urkk. f. d. Gesch. d. Stadt
Bern UI Taf. 9 n. 32 (s. die AbbUdnng).
Leider hängt jetzt an der Urk. (St. A. Bern:
Fach Erlach) auch nicht mehr ein Bruchstück.
Es lässt sich daher nicht mehr beurteilen, ob
die Abbildung bei Z. richtig ist. Bekanntlich
sind seine Siegelabbildungen vielfach ganz
unzuverlässig.
14. Albertus 1226 ppos. Zoflng. (SW 1824, 534), ebenso 1227 ind. I.
(St.A.Argau: Zofg. Stift 1), 1230 HO. VI. (K U' 487') und 12.35 21. IV. (ÜB
Zürich n 4), A. gubemator eccl. Morbac. 1238 17. m. (Gfr. 11 161), 1241 11. VI.
OenealogiRches Handbuch I.
Grafen von Kibnrg
A. d. H. Dillingren nnd Hnbübar^.
I— S. nr. Ulrich III. nnd lelne Sühne Wemher t. nnd Uartnisn IV. Ton Rlbarx 1K3. — 4. Gl. Ann«, Tochter llarlman* V.
Ton Klbarg, Qemkhlln Qr. Ebcrharta von UabsbnrK IUI. — A. Qr. Eberhart IIL, PropM iB AnMlUnRen 13». — C. Ur. Kalhitrlna
TerehL ron WerdeuberK-Hellii^enberit IMS. — T. Gr. Elliabetb gtb. ren Frelbnrs IMl, — S. flr. Hartman II. 1511. — 9, Or. Hari-
Oeoealogisclies Handbuch I.
Grafen von Frobarg.
t. Biacliaf Adnlbero von Datei IISj. — !— 4. Abt Arnold Ton Marbach 1190, J
Ton Froburg geb. van Wulliuaen 12«S, — C. Albert PHsger von Uurbuh ItSS.
IIMA^. — S. BItebnf LndwlK vontBuel ll«9. — 9. Kodolf. Propal in Beromanate:
— 33 —
(Gfr. LI 51), in der Urk. 1243 sind Zeugen: Graf Ludwig d. ä. (12) und sein
Bruder Albrecht, Pfleger von Murbach (gubernator Murbac, SW 1824, 12; KU*
532*). Nach A. Gatrio, Die Abtei Murbach im Elsass I 287—291 war Albrecht
seit 1237 Abteiverweser und starb 1244.
Siegel: 1) Urkunde von 1227 im St. A. Argau: Zofingen Stift 1:
^ S ' ALBeRti . zoVINGeN • PRePOSITI (Siegeltaf. V n. 8).
2) Urk. vom 17. m. 1238 im Stiftsarchiv Engelberg D 18:
^ S ' . A . GVBeRNATmiS • MOASTeRII • MORBAC€N (Siegeltaf. H n. 6).
14 a. Volmarus m., einzig bekannt aus folgenderstelle einer Urkunde
von 1226 (Bestätigung der dem Kloster Schöntal gemachten Schenkungen durch
Bischof Heinrich von Basel, UBL I n. 37) : in villa Gozchon una scopoza quam
contulit nobilis homo Hermannus comes in remedium anime filii sui Volmari.
15. R. (Tochter), in einer undatierten Urkunde genannt, im Gfr. LI 9
als Regula, im SW 1824, 196 mit Recht als Richenza gedeutet; sie ist mit
Winistörfer a. 0. 99 und Kopp ü* 58 mit Richenza, der Gemahlin Berchtolds,
Grafen und Herren von Neuenburg, zu identifizieren, denn im Jahre 1225
schenkt B. dominus Novicastri de consensu filiorum meorum R. et H. der Abtei
Frienisberg pro anima uxoris mee, sororis comitum de Fronburch, die Mühle
zu Vili (F n 72 n. 61). Urkundlich wird sie 1223 und 1224 genannt (Winis-
törfer a. 0., F n 40, 119). Die Urkk. von 1225, 1226, 1229 und 1231 (F H
62, 71 f., 76, 97, 119, 401 und 405 f.), sowie Matth. Neob. chron. ed. Studer 9
(vgl. auch K n* 63^) ergeben folgende Übersicht über die in Betracht fallenden
Verschwägerungen :
Ulricus comes et dominus Novicastri f 1225
ux. Gertrudis
1 fl I '^ 'S to I
d T? 'S -ö * " - —
B ^ S. £1 d
a a ^ ^ ^
(1) (1) (1)
Heinrich Herman Rudolf
1229 und 1231
Über das Kenotaph der Grafen von Neuenburg in der Kollegiatkirche
dieser Stadt mit den Standbildern und Wappen des Grafen Berchtold und der
Richenza von Froburg vgl. Kahn, Gesch. d. bild. Künste in der Schweiz 575 flf.
16. Hermannus IV. 1230 12. IV. mit seinem Vater Ludwig (12), ebenso
1237 23. X., 1239 16. HI., 1240 und 1241 11. VI. (s. dort), 1233 25. 1. Hermannus
comes iunior de F. (Tr. I 528), 1241 17. 1. Hermannus comes de Froburg (UBL
I n. 51), 1242 ebenso (UBS I 116), 1243 23. VI. comes H. de Hohinberc (UBZ
n 90), 1244 8. Yü, mit seiuem Vater (12) und Bruder Hartman (17) als Graf
Oencal. Handbuch I. 3
— 34 —
von Froburg (Gfr. I 176), 1245 ind. HI. Ludewicus comes de Vroburc (12) per
manum filiorum suorum Rudolii prepositi Zovingensis (18), Hermanni comitis de
Hohinberc et Hartmanni (17) (Arg. XVI 34 n. 53), um 1250 (UBL I n. 63),
1251 Hermannus comes de Honberch et Hartmannus (17) f rater eius (UBL I u. 65),
t vor 1259 (UBL I n. 80). Herman war wahrscheinlich mit einer Tochter des
nach 1223 verstorbenen Grafen Wemher von Homberg, der sein Geschlecht be-
schloss, verehelicht, erhielt so neben Habsburg dessen Erbschaft und begründete
die neue Linie der Grafen von Homberg (G. von Wyss, Graf Wemher von
Homberg 5, in den Mittig. d. antq. Ges. in Zürich Xni; Rochholz in Argovia
XVI p. XII; Schulte, Gesch. d. Habsb. in den ersten 3 Jhdtn. 140).
Siegel: Abdruck mit der Jahrzahl 1244, offenbar von der Urk. v. 8. Vn. 1244
im Stadtarchiv Luzern, im St. A. Basel ;
8 COMI55IS HeRMANI de vroBVRc (Siegeltaf. EI n. 7).
17. Hartmannus 1240 und 1242 3. IX. mit seinem Vater Ludmg (12),
seinen Brüdern Herman und Rudolf (16 und 18) und Ludwig d. j. (19), ebenso
1241 11. VI., 1245 ind. m. und 21. X., 1255, 1258, 1259 und 1266 (s. unter 12,
16 und 18), mit seinem Bruder Herman von Homberg 1245 und 1251 (s. unter 16);
1241 9. VII. und 1248 (UBZ H 55—60, 228-230), 1253 (SW 1824, 247 f.), 1254
ego Hartmannus fllius comitis Ludewici senioris de Froburg (12), frater mens
(18) prepositus Zovingens. (St. A. Luzern: St. Urban, weltl. Freiheiten 3, K n*
530, H n 314), 1256 4. VI. (UBS I 221), 1260 23. IV. (F H 499), 1261 s. d.
(F n 532 f.) und 23. IX. (Neugart, C. D. H 284, K H* 488), 1262 Har. comes
de V., dominus et pater noster L. (12) pie memorie comes de Vroburch (F H 569),
1263 (F n 583), 1263 Hartmannus comes de Froburc, uxor mea Clementa f,
Rodolphus (18) germanus mens Zoving. et Beron. ecclesiar. ppos. (F H 585),
1265 s. d. (H II 393) und 3. XI. (UBL I n. 87), 1266 4. und 12. V. und 3. Vm.
(SW 1827, 398; 1821, 550), 1267 22, E. (UBL I n. 93), 1268 (SW 1824, 17),
1270 25. 1. (UBL I n. 99), 1272 13. IV. (SW 1825, 230), . . YJIL (St. A. Luzern:
St. Urban, Pfaffnau 3), 1273 30. X. (H HI 439), 1274 13. VI. (F HI 88), 1275
6. X. (UBL I n. 118), 1277 20. X. (Gfr. I 60), 1278 s. d. (Gfr. LI 121), 8. und
23. VII. (SW 1824, 25; 1830, 481, 483), 1279 . . VH. (St. A. Argau: Zofg. Stift 10),
1280 11. IV. (H m 493), 6. IX. (K H* 538), 15. XL (F HI 775), 1281 23. VI.
mit seinem Sohn Ludwig (22) (SW 1831, 389), 24. VH. (SW 1832, 389), 12. VHI.
(UBL I n. 147), f 4. I. ... (anniv. St. Urb. : H. non. Jan. ob. Hartmannus comes
de Froburg, de quo habemus multa bona, ymmo literas privilegiales et libertates.
MGH Necr. I 491) vor 16. XU. 1285 (K H« 549^).
Am 28. I. 1251 erhielt nobilis vir Artimannus, natus nobilis viri L.
comitis de Froburc Erlaubnis zur Verehelichung mit Anna filia nobilis viri . .
comitis de Rapreswiler, geschiedene Gemahlin des Grafen Hartman d. j. von
Kiburg (UBZ H 272), die Ehe kam aber nicht zu stände (eod. 322). Hartmans
erste Gemahlin Clementa starb vor 1263, offenbar kinderlos; in zweiter Ehe
veimählte er sich mit Ita, Tochter des Freien Markwart von Wolhusen,
sie wird urkundlich genannt 1280 6. IX. (K H» 538), 1281 23. VI. (K IP 545),
— 35 —
1286 10. Vn. (StA. Argau: Zofg. Stift 22, SW 1824, 26 ff.), 1288 16. X.
(St.A. Luzern: St. Urban, Solot. 3; K H* 534«; SW 1824, 29), 1299 10. VI.
(St. A. Luzern: St. Urban; SW 1824, 30), meist mit ihrem Gatten und ihren
Kindern (s. unter 22).
Siegel: 1) ürk. von 1258 im St.A. Luzern: St. Urban, Willisau 3:
siglLLVO) . HarTManNI • COMTIs • de • VROBVrg (Siegeltaf. m n. 6).
Es hängt auch 1254 und 1255 (eod. weit. Freiheiten 3 und Murgental 2 b).
2) Abguss in der Siegelsammlung des St. A. Basel (vgl. Herrgott I 269
und tab. 21 n. 19; die Urk. von 1260 im Archiv St. Urban, die er an-
ruft, trägt aber das dritte Siegel Hartmans):
MITIS . DE . FROBVRC • (Siegeltaf. IV n. 3).
3) Urk. von 1270 im St.A. Argau: Olsberg 62:
►IH : SIG : I) : COfDITIS : DG : FROBVRC : (Siegeltaf. IV n. 4).
Es hängt auch 1259, 1260, 1263, 1265, 1266, 1272 und 1274 13. VI.
(St.A. Luzern: St. Urban), 1279 (St.A. Argau: Zofg. Stift 7 und 10), 1281
12. Vm. (St.A. Basel: Schöntal 19).
4) Urk. vom 16. X. 1288 im St. A. Luzern: St. Urban, Solotum 3:
8 . ITe . COfDITISSe . D€ . VROBVRCH • (Siegeltaf. H n. 5).
Es hängt auch 1299 10. VI. (St. A. Luzern : St. Urban).
18. Rudolf US 1237 23. X. plebanus in Onolstwile, sein patruus ist
t Hermannus (13) comes de Vroburch (UBL I n. 46), 1240 ohne Titel, ebenso
1241 11. VI. und 1255 mit seinem Vater Ludwig (12, s. dort), 1242 3. IX. als
ppos. Zofing. (St. Argau: Zofg. Stift 2) und 6. XIL in gleicher Eigenschaft
mit seinem Vater, ebenso 1245, 21. X. (s. unter 12), 1249 ppos. Zofg. (St.A.
Argau: Zofg. Stift 4; SW 1830, 457), 1250 22. YHI. ppos. Beron. (Ried weg,
Gesch. d. Kollegiatstifts Beromünst^r 80), als Propst von Zofingen wird er
noch genannt 1253 31. V. (UBZ 11 323), 1254 mit seinem Bruder Hartman
(17, s. dort), 1256 28. IV. mit dem weitern Titel conservator privilegiorum
monast. St. Urbani (F II 416), 1258 und 1263 mit seinem Bruder Hartman (17,
s. dort), 1261 (F H 532), als Propst von Beromünster sehr häufig (Riedweg
79—90), z. B. 1256 16. X. (F H 425), 1258 (H H n. 422), 1265 3. XI. (UBL
I n. 87); er starb am 28. IX. 1272 (Gfr. V 140, MGH Necr. I 354). Am 15. V.
1262 wird er auch als canon. Basil. genannt (St. A. Argau : Olsberg XXXIX)
und ist offenbar auch identisch mit dem Ruodolfus de Vroburc comes canon.
Const., dessen Jahrtag laut dem anniv. eccl. maior. Constant. am 2. X. (VI. non.
Oct.) gefeiert wurde (MGH Necr. I 293, vgl. aber Gfr. XVH 53).
Siegel: 1) Urk. vom 3. IX. 1242 im St.A. Argau: Zofingen Stift 2:
^ 8 • R . FPOSITI . ZOVIGN (Siegeltaf. V n. 1).
Es hängt auch 1245 (St.A. Luzern: St. Urban, Langnau 1 und St.A.
Basel: Schöntal 10).
2) Urk. vom 21. X. 1245 im St.A. Baselland in Liestal:
S . RODOLFI (Siegeltaf. V n. 2).
— 36 —
?f, Urk, rom 28. IV, 1256 im St.A. Luzern, St. Urban:
^- « ' KOJKJLH - PRePOSITI . ZOVlGeX Siegeltaf. V n. 3).
K« hän^ auch 1254 '^eod. weltl. Freiheiten 3).
4, Urk. von 1258 im St.A. Luzern: St. Urban, Willisau 3:
M ' KOJXiLFI - PPOSITI • BCRONeXSIS «Siegeltaf. ü n. 9).
10, LudftwieuH IV. 1240 mit seinem Oheim «12» und seinen Vettern
^Jf; 18,, ef>en«o 1241 1L\1. und 1256 <^s. bei 12;, 1246 Ludewicus iunior (ohne
Hif.^^l, K II 28^);, ebenso 1251 <^ohne Siegel) mit seinem Oheim (12, s. dort),
124^) MitJttift^r von Frauental ^Necr. Frauental, MGH Necr. I 423), 1253 15. V.
LudovlcuM luvenis flliu« Hermanni Ü3j, comitis quondam de Vroburc (UBL I
n, 67;, 1255 2. und 3. VI. Ludewicus iunior de V., pater mens pie recordationis
HermannuM ''13; comes <^eod. n. 69 u. 70;, 1257 24. HL. L. comes iunior (UBZ
in {K);, 1261 1. IL a^BL I n. 92; und 27. Vm. (Neugart C. D. H 245 n. 982),
1262 %. d. (V II 5(58;, 1263 s. d. (Y n.583) und 28. VH./l. LX. (F m 767, dazu
K IP 326', 7Mi)\i II 214, Wöber, Die Miller von und zu Aichholz H B Sp. 676),
12^M 5, X, a:BL I n. 85;, 1265 3. XL Herr zu Waidenburg und Ölten, Vasall der
HochHtift Basel a:BL I n. 87;, 1266 18. VH. (eod. n. 89), 1267 22. H. (eod. n. 93),
1274 in festo s. Margarethe comes Ludovicus de Froburc dedit omnia castra
Hua regi liudolfo tali conditione, quod pro eo restitueret universis (Böhmer-
IMlidi, Keg. Imp. VI 58 n. 188a, dazu K IP 327 f.), 1275 6. X. Ludewicus
coinoM de Froburch et Hermannus (25) fllius noster, Hartmannus de Fr. (17)
patnieliH nontw (UBL I n. 118), 4. XL (H HI n. 552), 1277 12. IH. (UBL I n. 129)
und H. d. (Tr. II 27H;, 1279 15. VI. (H HI 489 n. 588), f 22. XL 1279 (MGH
N(U'T. I 423 in Verbindung mit Urk. 1280 [Gfr. LI 123]).
Gemahlin: vielleicht Agnes, deren Todestag als comitissa de Froburch
dan Necr. Sion. zum 14. X. bringt (MGH Necr. I 525, vgl. SW 1822, 490), geb.
von H<'('hburg, Hdiwester des Basler Domherrn Friedrich (1263 28. VU./l. IX.).
Siegel: Urk. vom 3. XL 1265 im St.A. Liestal: Urk. 8:
^I^SI(JlLLV(T):(^0(DlTlS:LVD0WICI:De:FR0BVRCI)(Siegeltaf.mn.8).
Kh lillngt aucli 1255, 1264 5. X. und 1266 18. VH. (St.A. Argau: 01s-
b<'rg 25. 47, 53), 1261 1. IL (St.A. Basel: Schöntal 15), 1262, 1263 und 1279
15. VI. (St.A. Luzern: St. Urban, weltl. Freiheiten 5 und Zofg. B. n. 6 u. 8),
\m\ 28. VIl./l. IX. (St.A. Argau: Leuggern 18), 1277 12. UI. (St. A. Liestal).
19 a. Domina de Hapoltzstein dicta de Froburc in Paradis efficitur moni-
nlJH piopo Scluifusiam, 1279 (Annal. Colm., Böhmer, Font. rer. Germ, n 14).
Dmh diron. Colm. (eod. 77) sagt zum Jahr 1293: Hie [sc. dominus de Bapolt-
Htrln] nnitr<Mn habuit HHam comitis de Froburg, patrem cognatum domini de
Hlankenbei'g, virum pulohrum largum mitem benignum, omni laude dignum;
hic itiv(MiiH morltur. Mater fuit longa corpore, facie pulchra, crine candido,
voc(^ dulri, amabill, docora. Hec cum bonis suis se ad claustrum Minorum prope
Sohafhnsen transtuHt, vitum ibidem cum sauctis virginibus consummavit. Filiam
hubuit uniranu fllios (juinquo elegantes. Primus dominio male prefuit, secundus
vei^ polor. terolus Isto Anshelmus pix^sidebat, etc. Vgl. auch K I 681.
— 37 —
20. Ludwig L, Graf von Homberg. Zur Filiation vgl. die jetzt noch
in allen Teilen richtige Bemerkung von Kopp, Gesch. der eidg. Bünde ü* 351*;
ohschon nicht urkundlich belegt, ist sie doch ohne weiteres als sicher anzusehen.
Wiewohl sein Vater sich schon Graf von Homberg nannte, führt doch
erst Ludwig ein besonderes hombergisches Wappen, zwei übereinander
schwebende schwarze Adler in gelb (Zürcher Wappenrolle Taf. I n. 24). Als
Helmzierde erscheint auf dem Grabstein Ludwigs oder seines Sohnes Wemher
(27), ehemals in der Kapitelsstube in Wettingen, eine Inful mit einem schwarzen
Adler vorn und hinten (Anz. f. Schweiz. Altskde. IV 233 f. und Taf. XVI n. 5).
Das in der Wappenrolle erscheinende Kleinod, die zwei weissen Schwanenhälse
mit goldenen Hingen in den Schnäbeln, stammt von den Grafen von ßappers-
vril und findet sich auch auf dem Homberger Schild im Turme zu Erstfelden
(Mittig. d. antq. Ges. in Zürich XXI 141 n. 45, Anz. f. Schweiz. Gesch. n 99,
101) und in der Manesse'schen Liederhandschrift (G. von Wyss, Graf Wemher
von Homberg, in den Mittig. d. antq. Ges. in Zürich XDI, Titelbild) und im
dritten Siegel Wemhers (27).
1268 Graf Ludwig von Homberg (A XVI 36 n. 59), 1272 15. XI./1273
29. IX. (K n» 727 n. 20), 1273 7. H. mit seinem Bruder Wemher (21, f und
in Leuggem begraben) (A XVI 37 n. 60), 26. VII. (eod. n. 61), 1274 . . HI.
(UBL I n. 111), 1275 20. IX. (eod. n. 117), 19. X. (A XVI n. 63), 1276 31. VII.
(eod. n. 64), 1277 3. V. (UBL I n. 132), 21. VE. (Thommen, Urkk. z. Schweiz.
Gesch. aus östr. Arch. I n. 91), 1279 17. E. (A XVl n. 67), 1284 12. IV. (eod.
n. 70), 15. XI. Ludewicus comes de Hönberg et Elisabetha uxor sua nata
quondam Rftd. comitis de ßaprechtswiler, Hermannus (33) et soror eius-
dem (34) nati quondam Friderici (21) comitis, fratris Ludewici comitis antescripti;
Zeuge ist Hermannus domicellus de Hönberg (33) (A XVI 43 n. 71). Von hier an
kann neben der nicht durchaus verlässlichen Arbeit von Rochholz in A XVI
auf die schon genannte Monographie von G. von Wyss, Graf Wemher von
Homberg (1860) verwiesen werden; demnach sind hier nur noch die wichtigsten
Daten anzuführen. 1288 5. H. Ludewig grafe von Homberg, Herman und Ita
sin swester, graven Frideriches sei. (21) unsers bruders kinde (A XVI 46 n. 77),
13. IV. Ludewicus comes de Honberch handelt für sich und die Kinder seines
Bmders Gr. Wernher (21) sei. (H HI 536 n. 648). Gr. Ludwig fiel 27. IV. 1289
im Kampfe gegen Bern (A XVI 48 n. 81, Matth. Neob. chron. ed. Studer 22 ^
F in 468 f.). Nach einer Urkunde vom 19. IV. 1289 erscheint er zwar schon
als tot (s. unter 33) und das anniv. Beron. gibt den Todestag zum 13. IV., das
Wettinger Nekrologium dagegen zum 27. IV., ebenso Matth. Neob. Jene Ur-
kunde hat daher offenbar einen Schreibfehler (XIH. kal. Maii statt Junii), vgl.
K n* 356*. Dem Wettinger Totenbuch ist unbedingt der Vorzug zu geben,
da Ludwig hier bestattet wurde (betr. Grabstein s. oben), vgl. die drei Urkunden
über die dortigen Gedächtnisstiftungen, welche den Bemern im Friedensschluss
auferlegt wurden (A XYL 48 f. n. 82 und 83, F HI 470—473). Seine Witwe
ehelichte vor 12. IV. 1296 den Grafen Rudolf III. von Habsburg-Laufenburg
und starb 10. IV. 1309.
— 38 —
Siegel: 1) Urk. vom 3. V. 1277 im St.A.Argau: Olsberg 101:
^ 8' ' COMITIS : LVDEWICI • DE : HOMBEßC (Siegeltaf. VI n. 2).
2) Urkunde vom 30. I. 1286 im St. A.Zürich: Oetenbach 110 (la) und
Spanweid 4 (Ib):
. S ' : LÜDOWICI : COMITIS : D ' : IiOHBEßC • (Siegeltaf. VI n. 1 a u. 1 b).
Es hängt auch 1284 12. IV. (St. A. Luzern : Hohenrain; die Angabe von
Rochholz A XVI 42 n. 70 betr. schräge Stellung des Schildes ist falsch !), 1284
15. XI. (St.A.Argau: Leuggem 10), 1286 18. X. (St. A. Zürich : Spanweid 4)
und 1288 13. IV. (St. A. Luzern: St. Urban). Vgl. dazu Ganz, Geschichte der
Heraldik 141.
3) Urk. vom 30. I. 1286 im St. A.Zürich: Oetenbach 110:
^S'- ELISABETE : COfDETISSE : D : RAPRECI)S WILE (Siegeltaf .VI n. 3).
Es hängt auch 1291 ind. V. und 28. XI. (St. A. Zürich : Stadt und Land
1343), 1296 ind. IX. (St. A. Luzern: St. Urban), 1302 25. X. (St. A.Zürich: Amt
Konstanz 260) u. s. w.
21. Wernher L, Graf von Homberg, 1254 17. IV. comes Wemerus
de Homberch (UBZ II 348), f vor 7. II. 1273 und in Leuggem begraben (A XVI
37 n. 60); die Urkunde 28. I. 1275 (UBL I n. 114), die ihn noch lebend nennt,
ist gefälscht. 1284 15. XL (s. unter 20), 1288 21. L (Ludwig von Homberg,
herre ze Rapprehzwile, fro Elizabeth unser vrowe, graf Herman (33) und Ita
(34) sin swester, graf Friderichs sei. unsers bruders kinde [UBL I n. 167]) und
1288 5. IL (s. unter 20) wird er Friderich genannt, an der Identität kann aber
trotz der verschiedenen Namen kein Zweifel sein (vgl. Urk. 1288 13. IV. Lude-
wicus comes de Honberch et de Ratbrechtswile, pueri fratris nostri quondam
comitis Wemheri, quorum tutela gerimus [UBL I n. 170] und K IV 351*).
Siegel: Urk. 28, I. 1275 im St. A. Liestal: Urk. 9, falsum! Vgl. Kopp, Geschbl.
n 43 ff. (Siegeltaf. V n. 5).
22. Ludewicus V. 1280 6. IX. (ohne Siegel) und 1281 23. VI. mit
seinem Vater (17) und seiner Mutter genannt (K II* 538), mit seiner Mutter
(domina Ita mater mea) 1288 16. X. und 1299 10. VI. (domicellus) (s. unter 17),
1285 6. Xn. Ludewicus comes de Vroburg filius quondam comitis Hartmanni
(K II* 549»), 1286 10. VII. grave Ludewik von F. und Markwarth (24) min
br&der vnd Elizabeth (23) unser swester, graven Hartmannes (17) sei. kint
von Froburch (St. A. Argau : Zofg. Stift 22, Graf Ludwig auch das. 21 ; SW
1824, 26 ff.), 1289 1. VIL Ludewicus domicellus comes de Vroburg (K II* 541),
13. XL (St. A. Luzern: St. Urban, Pfaffnau 10, SW 1824, 30), 1293 25. II. junch-
herre grave Ludewig von Vr. (F HI 552), 28. Xll. (H II [ 552), 1294 19. IH.
und 13. IX. (St. A. Luzern: St. Urban, Pfaffnau 12), 1307 5. VH. (Verkauf der
Stammveste Froburg an den Grafen Rudolf von Neuenburg, Herrn zu Nidau,
F IV 300). Betr. den Übergang von Zofingen an Österreich vgl. Böhmer-Red-
lich, Reg. imp. VI 413 n. 1893 a.
Siegel: Urk. vom 10. VH. 1286 im St.A.Argau: Zofingen Stift 22:
^ : S : LVDWICI • COMITIS • 06 • VROBVRCH (Siegeltaf. IV n. 5).
— 39 —
Es hängt auch 1288 16. X. (St. A.Luzern: St. Urban), 1289 1. VII. (das.
Uffikon 3 b), 1293 25. II. (das. Lotzwil 1), 1299 10. VI. (das.).
23. Elisabeth 1286 10. VII. mit ihren Brüdern {22 und 24, s. dort),
1288 16. X. und 1299 10. VI. mit ihrer Mutter (s. dort, 17 und 22), 1323 31. I.
Gemahlin des Herzogs Lutzman von Teck (Chr. F. Stalin, Wirtbg. Gesch. in
698 Note n).
24. Mark wart 1286 10. VII. und 1288 16. X. noch minderjährig mit
Mutter und Gesch\dstern (s. 17 und 22), 1299 10. VI. Junker (eod.), 1317
18. VI. als Marchwardus de Vroburg Mitglied des Kapitels von Zoflngen unter
Propst Kunrad von Göskon; er siegelt, das Siegel ist aber abgefallen (St. A.
Argau : Zofg. Stift), f 26. XI (Marquardus de Froburg comes can. Zof.,
Anniv. St. Urb., MGH Necr. I 497).
25. Herman V. 1275 6. X. mit seinem Vater Ludwig (19, s. dort), 1278
und 1280 (Gfr. LI 121 und 123), 1282 4. VII. Hermannus et Volmarus (26)
fratres comites de V., pie memorie comes Ludewicus (19) pater noster (UBL I
n. 151), 1286 7. V. (K II' 489), 1291 1. XII. nobilis viri Hermannus et Volmarus
nati nobilis viri Ludowici (19) quondam comitis de F. (UBL I n. 175).
Siegel: Urk. 4. VII. 1282 im St. A.Basel: Schöntal 19a:
^ NI • COMItiS • D€ • "WObvRG (Siegeltaf. IV n. 8).
26. Volmar IV. 1280 (Gfr. LI 123); 1282 4. VH., 1286 7. V. und
1291 1. Xn. mit seinem Bruder (25, s. dort), 1283 . . HI. im Lager bei Chal-
mitz mit K. Eudolf (SW 1830, 175), 1292 18. VI. Volmarus domicellus comes
de Vroburch, sein avunculus ist Rüdolfus domicellus de Bechburch nobilis, der
vir nobilis dominus Ulricus de Bechburch ist avunculus und tutor bezw. curator
Volmars (UBL I n. 177), 1295 10. und 14. IX. juncher Volmar Graf von Fr.
(UBL m 1128 n. 181, UBS HI 125 n. 229, wo auch das falsche Datum dieser
Urkunde 1255 12. IX. bei UBL I n. 73 und Tr. I 629 berichtigt ist), 1296
17. n. (UBL I n. 184), 1299 17. IX. Verkauf von Arburg an Österreich (St.A.
Ai-gau : Arburg 1), 1300 20. VII. (SW 1824, 33), 1302 3. IX. als Vetter Her-
mans von Honberg (33) (UBL I n. 204), 1303 22. XI. (eod. n. 209), 1S04 30. VIH.
Volmarus comes de Vroburg, bone memorie Ludowicus (19) pater noster, Mar-
quardus de Bechburg miles noster consanguineus (eod. n. 212), 1305 23. n.
(eod. n. 214), 1313 18. II. grave Volmar von Vroburg, vron Katherinun
seligen unser evrowun (F IV 538), 1315 28. n. (Geschforscher X 65) und 9. X.
(F IV 643), 1317 16. IV. (Gfr. XL 99), 1318 9. VI. mit seinem Sohn Haneman
(35) von Fr. (UBL I n. 250) und 28. VI. (F V 28 f.), 1319 2. X. (falsum! F V
139), t 20. I. 1320 (anniv. St. Urb. MGH Necr. I 492 in Verbindung mit Urk.
19. XI. 1320 F V 197); erscheint noch 1323 3. I. (falsum! F V 314; Kopp,
Geschbl. H 237 ff.).
Gemahlin: Katharina von Toggenburg, f vor 18. H. 1313 und in
St. Urban begraben (F IV 538), eine Tochter Graf Friedrichs III. von Toggen-
burg und in erster Ehe verheiratet mit Graf Eberhart von Spitzenberg; den
Beweis liefert die Urk. im St. A. Zürich : ötenbach 393 vom 9. X. 1350 und
StäUn, Wirtbg. Gesch. HI 660 n. 1.
— 40 —
Siegel: 1) Urk. vom 14. IX. 1295 im St. A.Basel: St.Urk. 100;
^ S' ■ VOLMiRI • COMiTIS • D€ • VBOBViJIiC (Siegeltaf. IV n. 6).
2) Urk. vom 17. IX. 1299 im St. A. Argau: Arburg 1:
q< 8 • VOLCDAR ' • COMITIS • 06 • VEOBVRG (Siegeltaf. IV n. 7).
Es hängt auch 22. XI. 1303 (St. A.Basel: Sissgau 5), 23. II. 1305 (St.A.
Basel: Schöntal 22), 18.11. 1313 (St. A.Bern: Fach Wangen), ein Originalsiegel
findet sich auch in der Siegelsammlung des St. A. Basel.
3) Urk. vom 2. X. 1319 im St. A. Bern: Fach Wangen:
S' • COCQITAT' • BVChSGAVDIO : CT • fl • FROBG (falsum!
Siegeltaf. V n. 9). Hängt auch 1323 3. I. (das.).
27. Wernher II., Graf von Homberg, geb. 1284 (K II' 350'); über
ihn vgl. die unter 20 genannte Monographie von G. von Wyss und die Nach-
träge dazu im Anz. f. schw. Gesch. und Altskde. 1860 S. 93—95, 120; 1861
S. 62; femer Rochholz in Argovia XVI. 1289 20. V. unter Vormundschaft
seines Vetters Grafen Herman (33) von Homberg, 1300 7. I. domicellus, 1304/5
Kriegszug mit dem Deutschorden gegen die heidnischen Litauer und Ritter-
schlag, Minnesänger (A XVI 65 ff., 143 ff.), 1309 . . VI. von K. Heinrich zum
Pfleger des Reichs in den Waldstätten ernannt (vgl. dazu Th. von Liebenau
in den Kathol. Schweizerblättem 1899 S. 276), 1310 1. V. Reichslandvogt im
ZUrichgau, 1311 5. II. in Italien (A XVI 73 n. 136, 137), 1312 13. U. von K.
Heinrich zum obersten Hauptmann des lombardischen Bundes ernannt, bis 1313
. . VIII. Fehden in Italien, kehrt 1313/14 zurück, 1315 11. VI. Erbvertrag mit
seinem Stiefbruder Gr. Job. von Habsburg-Laufenburg (Thommen, ürkk. 1 140),
1315 28. VI. K. Friedrichs Landvogt im Turgau, 1316 19. IX. Kampf vor
Esslingen zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig von Baiem; Graf W.,
bei ersterem fechtend, wird von letzterem gefangen genommen (Matth. Neob. 61).
1319 ausser Landes, t 21. III. 1320 in Italien.
Heiratete nach 11. VI. 1315 und vor 6. IV. 1316 Maria Gräfin von
Oettingen, seit 22. I. 1315 Witwe seines Stiefvaters Gr. Rudolfs von Habs-
burg, Tochter Gr. Friedrichs von Oettingen (Thommen a. 0. I 137 f., 168 und
n. 270), die nach dem Tode ihres zweiten Gemahls mit Markgraf Rudolf IV.
von Baden eine dritte Ehe schloss (K IV' 93) und am 10. VI. 1369 im Frauen-
kloster zu Lichtental bei Baden starb. (Sie siegelt 23. VT. 1341 mit viergeteiltem
Schild [Baden und Oettingen] und Q •?* S MARIE de ÖTINGEN • MARK-
GRAVIE • D' • BADEN; vgl. ZGOR VH 475).
Siegel: 1) Urk. vom 10. XI. 1295 im St.A. Basel: St.Urk. 101:
S ' WeRnheRI • COCQITIS • De • hOCDBeRG (Slegeltaf. VI n. 4),
2) Urk. vom 13. I. 1301 im St.A. Liestal: Urkunde 13:
•i^ S ' • WrmeRI DOMICELLI D€ IiOHBERCIi (Slegeltaf. VI n. 5).
Es hängt auch 7. I. 1300 und 14. I. 1304 (A XVI 59 und 05 n. 106 und
118), sowie 25. XI. 1306 (Thommen I 105).
3) Urk. vom 22. VIH. 1318 im St. A. Schwiz :
•i< S ' • DO0)INI . WeRNI) • COCDITIS • De • IiONBeRG (Siegeltaf . VI n. 6).
— 41 —
Es hängt auch 22. XI. 1315 (Gfr. XXII 276 Note und Taf. U n. 8, die
Beschreibung von Rochholz in A XVI 99 f. ist falsch), 6. IV. 1316 (St. A. Zürich:
Amt Eonstanz 261).
4) Urk. von 1309 . . VI. Wernher als Pfleger des Reichs in den Wald-
stätten (St. A. Luzern : Schwiz) : das Siegel hängt verkehrt und ist grösstenteils
zerstört, es scheint an Stelle des ursprünglichen, aber abgefallenen später be-
festigt worden zu sein, da Wernher, der gegen das Haus Habsburg die Interessen
des Reiches in den Waldstätten zu vertreten hatte, jedenfalls nicht den habs-
burgischen Löwen im Schilde führte, wie Rochholz (A XVI 71 n. 128) naiv
sagt; Wernher ist übrigens nicht ausdrücklich als Siegler genannt, doch kann
kaum ein anderer gesiegelt haben (vgl. Kopp, Urkk. 1 107) (Siegeltaf. VI n. 7).
5) ürk. vom 6. IV. 1316 im St. A. Zürich: Amt Konstanz 261:
.... 16 • D ' • ÖTUlGe • COCDITISSe • D ' • ItO (Siegeltaf.
VI n. 8, Homberg und Oettiugen in quadriertem Schild!).
28. Cäcilia von Homberg 1286 30. I., 1309 ins Kloster Oetenbach
(Kopp, Urkk. n 48) ; sie wurde 1315—1338 Priorin (A XVI 70, 105) und siegelte
mit dem auf Siegeltaf. VI n. 9 abgebildeten Siegel (1325 31. V., St. A. Zürich:
Oetenbach 239) mit der Umschrift (vgl. auch Siegelabbildgn. zum Urkbch. von
Zürich IV Taf. V n. 43):
>i< s ' PRiORisse s 9veT sce maric d ' ot^baci).
29. Anna von Homberg 1286 30. I. (K II' 350« und 32<).
30. Clara von Homberg 129S 22. I. (K II« 352«), 1295 11. H. (Gfr.
XXIX 29), 1305 (Anz. f. schw. Gesch. VI 38).
31. Rudolf von Homberg 1289 20. V. (K II' 356«), 1S04 14. I.
(Kopp, Urkk. II 172), f vor 25. XI. 1306 (eod. 47).
32. Ludwig von Homberg 1293 22. L (K II' 352«), 1295 11. IL
(Gfr. XXIX 29), 1301 13. I. (UBL I n. 200), 1304 14. I. (Kopp, Urkk. II 172),
1306 25. XL (eod. 47), 1310 11. V. (eod. 48), t 1315 (G. von Wyss a. 0. 13).
33. Herman von Homberg 1284 15. XL domicellus und 1288 5. IL
minderjährig (Sohn Friderichs!) mit seinem Oheim und Vogt Gr. Ludwig (20,
s. dort), 1288 13. IV. minderjährig (ohne Namen, als Sohn Wemhers) mit dem
Oheim Ludwig (20, s. dort), 1289 19. IV. (20. V.) Hermannus comes de Hon-
berg tutorio nomine Wemheri (27) ac Rudolfl (31), der Söhne Ludewici quondam
comitis de Homberg patrui nostri (K II' .356«), 1293 22. I. (K II' 352«), 1295
10. XI. als Vogt jener Kinder, von denen Wernher bereits eigenes Siegel hat
(UBL I n. 183), 1296 17. IL (eod. n. 184, dazu die ürk. 1266 [H II n. 485]
betr. die den comitibus de Honberg abgetretene munitio de Liestal), 1298 14. X.
(UBS in 230), 1299 10. IV. (Kopp, Geschbl. II 9 ff.), 1300 20. IV. (A XVI 60),
9. IX. (UBL I n. 199), 1301 13. I. (eod. n. 200), 29. XL (Thommen I 92), 1302
3. IX. mit seinem Vetter Gr. Volmar (26) von Froburg (UBL I n. 204), 11. XL
(eod. n. 206 f.), f 19. XL 1303 (Necr. Wett., A XVI 63'), 1303 22. XL Gr.
Volmar von Froburg (26) und unser vetter selige graf Herman von Homberg
(UBL I n. 209).
— 42 —
Siegel : ürk. vom 3. IX. 1 302 im St. A. Basel : Sissgau 3 :
: S ' flERCDAUni : COCDITIS : DE : hOÜBERCIi : (Siegeltaf. VI n. 10).
Es hängt auch 1289 19. IV. (St.A. Argau: Olsberg 153), 1295 10. XI.
(St. A. Basel : St. Urk. 101), 1300 20. IV. (Arch. Karlsruhe, vgl. ZGOR VU 434),
1301 13. I. (St.A. Liestal: Urk. 13), 1302 11. XI. (St. A.Basel: Sissgau 4), ein
Originalsiegel von 1293 liegt in der Siegelsammlung des St. A. Basel.
34. Ita von Homberg 1284 15. XI. und 1288 5. U. und 13. IV.
minderjährig mit ihrem Bruder (33) und Oheim (20, s. dort), 1293 22. I. (K II'
352«), 1305 17. XII. Fridericus [IV.] comes de Toggenburg [Sohn Friedrichs III.],
domina Ita de Hönberg, uxor sua, Herman quondam comes de Honberg, frater
domine Ite (ÜBL I n. 217), ebenso 1305 29. XII. (eod. n. 219), t 19- HI. vor
1328 (Kopp, Geschbl. II 119). Ihr Gemahl fiel am Morgarten 15. XI. 1315.
Siegel: Urk. vom 29. XII. 1305 im St.A. Liestal: Urk. 16:
^ s' • ite • COMITISe • D€ • TOggeNBVRg (Siegeltaf. VI n. 11).
35. Johans (Haneman, Henman; bei den Daten wird jeweilen die
Namensform mit J bezw. mit H angemerkt), 1318 9. VI. (H) mit seinem Vater
Volmar (26, s. dort); 1319 14. V. und 1320 17. I. (SW 1822, 491 und 493,
1813, 317), 1320 19. XI. Johannes et Herman nus (36) comites de V., pater
noster Volm^rus (26) comes de V. felicis recordationis (F V 197), 15. XII.
die beiden Brüder als Vögte von Schöntal (UBL I n. 256), 1322 1., 19. und
24. Vll. Johannes et Hermannus (36) fratres comites de F. (F V 285, 288, 289),
1325 10. V. (J; SW 1830, 668 «F.), 1326 30. V. (UBL I n. 276), 3. XI. grave
Johans von Froburg, her Thüring herre ze Ramstein unser sweher, vrö A d e 1 -
heit sin tochter, unser e frowen (eod. n. 277), 1327 s. d. (H; Thommen I 201),
29. VI. (J; F V 575), 1329 18. II. (J; F V 674 f.), 1330 8. XII. (J; SW 1826,
301), 1332 1. XII. (J; F VI 24), 1334 7. XI. (J; UBL I n. 297), 1336 21. II.
(J; SW 1830, 670 ff.), 10. XII. (SW 1824, 34), 14. XII. Gr. Johans mit seinem
Bruder Herman, Konventual in St.Urban (SW 1822, 499), 1337 5. IV. (J.),
1342 15. X. (H; Thommen I 247), 1343 16. und 22. VIII., 27. X. (J; F VI 766,
771, 788), 1345 4. IV. (J; F VII 94), 8. VIII. (J; SW 1826, 457, 467), 10. XI.
grave Johans von F., Adelheit von Ramstein sin eliche frowe, hem
Thüringes sei. tochter (ÜBL I n. 328), 1346 8. XI. und 1347 19. IV. (J; F VII
214, 253), 24. IV. (J; UBL I n. 331), 7. XI., 1351 21. VII. graf Henman von F. ist
landesabwesend (F VII 589), 15. IX. (Anz. schw. G. Vn 318), 1351/52 Absage
gegenüber Zürich (H; Dierauer, Chronik d. Stadt Zürich 71 [Q z. Schw G XVIII]),
1353 2. 1. (J; SW 1831, 12), 29. VII. (H; SW 1814, 143), 1355 30. XI. gr. Johans
von F. lantgraf in Sisgöw (UBL I n. 359), 1356 Gr. Joh. mit seiner Gemahlin
Adelheit von Ramstein (Tr. IV 96), 21. VI. und 1357 27. H. (J; F VHI 136,
183), 1358 12. XI. (J; H IH n. 813), 1359 1. IV. (J; SW 1822, 477), 1360 14. XI.
(J; UBL I n. 383), 1361 22. I. (J; Tr. IV 166), 1363 11. III., 14. VH., 28. IX.,
6., 21. und 26. X., 2. XI. (J; UBL I n. 387, 388, 394; Thommen I 466; SW
1829, 341 und 385; Tr. IV 204 ff.; SW 1814, 227), 1363 s. d. Landvogt der
Herzoge von Österreich (J; SW 1829, 168), 1364 12. I. österreichischer Haupt-
— 43 —
mann und Landvogt in Schwaben und Elsass (J; ÜB Baden I 72 n. 104), 25. II.
(TiUier, Gesch. v. Bern I 231), 14. III. (J; Tr. IV 208), 1366 20. I. (J; Gfr. II
180 ff.), + vor Mitte April 1366 (SW 1822, 475 ff.). Seine Gemahlin erscheint
noch 1366 29. X. und 1367 30. I. (Gfr. II 182).
Siegel: 1) Urk. vom 1. VH. 1322 im St. A. Bern: Fach Wangen:
>i> $ lOhJiniS COCDITIS D ' VROBUEG (Siegeltaf. V n. 7).
Es hängt auch 3. XI. 1326 (St.A. LiesUl: Urk. 33), 18. II. 1329 (F V
673), 1. XII. 1332 (F VI 24), 20. II. 1336 (Sdt. A. Biel), 3. X. 1342 (St. A. Solo-
tum), 27. XI. 1342 und 12. XI. 1358 (St. A. Luzem), 14. XI. 1360 und 6. X.
1363 (St. A. Liestal : ürkk. 79 und 88).
2) Urk. vom 18. IL 11364 im St.A. Bern: Fach Kiburg:
>i< S' lOmS • D€ • FROBVRG • COCßlTIS (Siegeltaf. IV n. 9).
Es hängt auch 12. I. 1364 (Sdt.A. Baden: Urk. 104).
3) Urk. vom 30. I. 1367 im Sdt.A. Luzem (Abguss in Basel):
>i< ADELIteiT • VÜ • FROBVRG (Siegeltaf. V n. 6).
36. Herrn an VI. 1320 17. L, 19. XI. und 15. XII., 1322 1., 19. und
24. VII. mit seinem Bruder (35) und Vater (26) als Graf von Fr. (s. unter 35),
ebenso 1324 23. VII. (SW 1826, 240), 1336 14. XII. mit seinem Bruder als
Konventual in St. Urban (SW 1822, 499), 1339 24. IV. bruder Herman von F.
Priester, münch ze s. Urban (F VI 473), ebenso 1345 23. X. (Gfr. XIX 272),
1356 11. IV. Abt in St. Urban (Gfr. X 128), ebenso 1357 23. VI. (SW 1823,
474), 1358 22. VIH. und 12. XII. (H III n. 811 und 813), 1360 I. XII. (Gfr. X
91), 1363 18. IX. (St.A. Luzem: St. Urban, Langental 32), 1367 26. III. (Gfr.
XI 81), t 19. X. 1367 (Gfr. II 181, vgl. XVI IV; v. Mülinen, Helv. Sacra I
197; MGH Necr. I 491).
Siegel: 1) Urk. vom 1. VII. 1322 im St.A. Bern: Fach Wangen:
>i< S ' IjeRCDAllI • COCDITIS • De • FROBVRCIi (Siegeltaf. V n. 10).
Es hängt auch 19. XI. 1320 (St. A. Basel: Schöntal 30a), 19. VH. 1322
(St. A. Bem : Fach Wangen).
2) Urk. vom 18. IX. 1363 im St.A. Luzem: St. Urban, Langental 32:
S ' • FRIS • hQKDAUni abbaTIS • I • SCI • VRBANI (Siegeltaf. IV n. 10).
Es hängt auch 22. VIII. 1358 (das. St. Urban 11, Fragment!).
37. Wernher UL (Wernlin) von Homberg, 1320 26. VII. unter
Vogtschaft des Gr. Joh. von Habsburg (Thommen I 167), empfängt 1321 17. IL
noch nicht sechsjährig von K. Friedrich die Reichsieheu seines verstorbenen
Vaters (K IV« 283), eine Reihe von Urkk., so 1321 18. IL, 10. III., 21. IV.,
8. VIIL, betreffen die Belehnungen mit den Lehen von Einsiedeln und Strass-
burg und die gegenseitigen Gemächde mit Gr. Joh. von Habsburg (alle in A XVI),
1323 23. ni. zum letztenmal urkundlich genannt (A XVI 103 n. 190), f vor
22. IX. 1323 (eod. n. 191 und 192).
Dr. iur. Walther Mers.
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— 46
Grafen von Toggenbnrg.
Eine kritische Geschichte der Grafen von Toggenburg fehlt immer noch ;
dagegen haben H. Wartmann im St. Galler Neujahrsblatt für 1865 und P. Butler
in der Einleitung zu seiner Geschichte des letzten Toggenburgers in den St. Galler
Mitteilungen XXTT 5—29 in gedrängter Übersicht die Schicksale dieses Ge-
schlechtes verfolgt. Eine Stammtafel gibt Vögelin in den Mitteil. d. Ant. Ges.
Zürich XIV Heft 2.
Über ihre Wappen und Siegel erteilt F. Gull in einer als Beilage
zum heraldischen Archive 1890 erschienenen hübschen Monographie Auskunft.
Damach haben wir vor allem ein älteres und ein jüngeres Wappen zu unter-
scheiden, von denen das erstere rechts einen (roten?) steigenden Löwen (in
gelb?), links einen halben (blauen?) Adler (in gelb?), beide monogrammatisch
zusammengeschoben, zeigt. Ob die ursprünglich freien Herreu von Hinwil und
die Freien von Sax, von welchen Siegel mit nahezu gleichem Wappenbilde be-
kannt sind, Stammesverwandte der Toggenburger waren, wie die später zu
Ministerialen herabgesunkenen Hinwil noch im 16. Jahrhundert von sich be-
haupteten, muss dahingestellt bleiben.
Toggenburg cum torque canis pilosus habetur
Gilvo, pro preda qui semper hyare videtur,
mit diesen Worten beschreibt Konrad v. Mure im Clipearius den jüngeren Schild.
Die Helmzier zu diesem Schilde mit dem schwarzen Hund mit roter Zunge und
rotem Etolsband in gelb bilden zwei Fische, sinkend, nach aussen halbkreis-
förmig gebaucht.
Seit Annahme des Grafentitels erscheinen Löwe und Adler des alten
Schildes gekrönt, zum erstenmal 1229 im Siegel des ersten Grafen Diethelm.
Fortan aber bedienen sich die weltlichen Glieder des Hauses, zuerst 1249
Kraft I., in ihren Siegeln des redenden Wappens, der Dogge, während die geist-
lichen Toggenburger den alten Schild führen, mit Ausnahme Krafts HI., der
als Konstanzer Chorherr den alten, als Zürcher Propst den neuen Schild führt.
Ein Siegel des letzten Grafen von Toggenburg zeigt als Kleinot eine wachsende
Dogge, wie in Tschudis Wappenbuch das alte Wappen.
Die Ordnungszahlen der Diethelme auf Tafel Vili weichen von den
bisher gebräuchlichen zum Teil ab, indem wir 5 Freiherren Diethelm und 6,
neu von 1—6 numerierte Grafen Diethelm annehmen. Mit Standeserhöhung
ist stets eine Neunumerierung verbunden, wofür Lorenz in seinem genealogischen
Handbuch der europäischen Staatengeschichte eine Menge von Beispielen bietet.
— 47 —
1. — 3. Diethelm et filii eius Berchtoldt et üodalrich de Toccan-
burg 1044 (Ü.-B. Zürich I 127).
4. Folcnandus, in der Fortsetzung der Casus s. Galli „satis nobilis
miles" genannt, fällt 1081 im Kampfe zwischen Kaisertum und Papsttum gegen
die von St. Gallen. (Contin. cas. s. Galli, ed. Meyer v. Knonau in St. Galler
Mitteü. XVn 66, 69, 128).
5. Diethelm H. 1083 (1. c. 69, 129 — Neugart, Cod. dipl. n. 825) —
1102 m. 14. (Quellen z. Schw.-G. HI 1, 66).
6. Diethelm m. 1125 I. 8. (Neugart n. 845), teilt vor 1135/36 (Ü.-B.
Wirtemberg n 38) mit seiner Schwester (7) die (wohl von unbekannter mütter-
licher Seite her) ererbten Güter, wobei ihm Scheftersheim (würtemb. Oberamt
Mergentheim), Hohenloch (abgegangener Ort bei Scheftersheim), Buchheim (bayr.
Landgericht Uffenheim), Gaubtittelbrunn (b. L.-G. Röttingen), ihr aber Moos
(b. L.-G. Wtirzburg) und Lisingen (b. L.-G. Rotenburg a./d. Tauber) zufallen.
7. Cuneza, verheiratet mit N. von Stülingen, Mutter Berchtolds,
Domherrn zu Würzburg, und Ludolfs (Ü.-B. Wirtemb. n 38).
8. Diethelm IV., nur in einer bisher von den schweizerischen Genea-
logen unbeachtet gebliebenen Genealogie von ca. 1200 (Mon. Germ. SS XXIV 78)
genannt, war vermählt mit 1 1 a , der Tochter und Schwester eines Grafen Wem-
her, Enkelin mütterlicherseits Friedrichs I. von Zollem. Diese beiden Grafen
Wernher können meines Erachtens nur die von 1120 — 1154, bezw. 1173 — 1185
nachweisbaren Grafen Wernher von Homberg sein. Friedrich, des jungem
Wernher Bruder, führt dann seinen Namen nach dem mütterlichen Grossvater,
während das Vorkommen einer Ita in dem Namen der väterlichen Grossmutter
seine ungesuchte Erklärung findet. Die der Gattin Diethelms angefügte Über-
sicht zeigt, zu welch bedeutenden Familien die Toggenburger um die Mitte des
12. Jahrhunderts in verwandtschaftliche Beziehung traten. Sie beleuchtet auch
die Genealogie der kurzlebigen Grafen von Neuenbürg aus dem Hause Winterthur.
Als Quellen kommen ausser der genannten Stelle der Mon. Germ, in Betracht
die Abhandlungen über die älteste Genealogie der Zollem von: Riedel in den
Abhandlungen der Akademie der Wissensch. in Berlin 1854; Bemer in den
Forschgn. z. brandenb.-preuss. Gesch. VI 1, 1893; Schuster im Korrespondenz-
blatt d. Gesamtvereins d. deutschen Gesch.- u. Altertum-Vereine XXVII, 1899;
über die Grafen von Homberg von: Birmann im Basler Jahrb. 1879; Rochholz
in der Argovia XVI; über die Nellenburger von: G. v. Wyss in der Allg. D.
Biogr. XXin 421. Ferner: Schmid, Die Grafen von ZoUem-Hohenberg, 2 Bde.,
Schmid, Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen; Vanotti, Geschichte der
Grafen von Mont fort und Werdenberg, 1845; Krüger, Der Ursprung des Weifen-
hauses, 1899 (Stammtafeln 4, 5, 6, 15).
9. Diethelm V., nach Mon. Germ. SS XXIV 78 Sohn Diethelms III.
1176 (Reg. ep. Constant. 1038) — f 1207 I. 5. oder 1205 I. 4.? (Mitteil. d. Ant.
Ges. Zürich XXI 6, Tafel IV — U.-B. Zürich I 235 Anm. 1), zwischen 1191
— 48 —
und 1198 Gründer des Johanniterhauses Bubikon (Ü.-B. Zürich I 235), 1198/1206
homo libere condicionis (1. c. 237).
10. Diethelm I. (VI.) 1210 IV. 7. (Ü.-B. St. Gallen m 55) — f bald nach
1229 (1. c. 85 — Ü.-B. Zürich I 330 f.). Durch seine Verheiratung mit Guota
— 1214 m. 20. (Ü.-B. St. Gallen IE 58; f XI. 24. bald nach 1229: Mon. Genn.
Necrol. I 485; Ü.-B. Zürich I 331) — von Rapperswil (Mitteil. d. Ant. Ges.
Zürich XIV 2 p. 50) erlangte er ütznach, seit den ältesten Zeiten eine gräf-
liche Gerichtsstätte, und nannte sich seither Graf (Butler in : St. Galler Mitteil.
XXn 5 f.). Als solcher ist er Diethelm I. zu nennen. — Diethelmus comes
senior de T. ac fllius ipsius Diethelmus (12) .... Diethelmus, Bertoldus, Krafto,
Rudolfus (15 — 18) filii Diethelmi prefati comitis iunioris, Stifter des Johanniter-
hauses Tobel 1228 (Ü.-B. Zürich I 324).
11. Cuonradus de T. canonicus Embriacensis 1223 V. 5. (Ü.-B.
Zürich n 348).
12. Diethelm n. (VE.), der Brudermörder, 1209 VI. 24. comes Diet-
halinus iunior de T. (Ü.-B. St. Gallen III 54) f I. 25. (Zeerleder, ürk. Bern I
465) nach 1236 (Ü.-B. St. Gallen m 92), vor 1247 (Acta pontif. Helv. I 250),
vermählt mit Gertrud von Neuenburg (Conradus de Fabaria, ed. Meyer
V. Knonau in St. Galler Mitteil. XVn 209—213; Math. Neoburg. ed. Studer p. 9;
Chronicon Colmariense, SS XVII 241, wo fälschlich Heinrich 11. von Thun,
Bischof von Basel, statt Heinrich HE. v. Neuenburg, Bischof von Basel, als ihr
Bruder erscheint; Font. rer. Bern, n 405 f.; oben p. 33), welche 1260 HE. 22.
im Johanniterhause Bubikon beigesetzt wird (Ü.-B. Zürich HI 194). — Auf der
Rückseite einer Urkunde von 1255 XI. 25. (Font. rer. bern. H 405), laut welcher
Gertrud zu ihrem, ihres Gatten und ihrer Kinder Seelenheil dem Kloster Gott-
stadt Güter vergabte, steht nach Zeerleder 1. c: „Diethelmus comes de T.
obiit in conversione Pauli apostoli. Diethelmus filius suus obiit post Verene
tercio die. Krafto fllius suus obiit in festo Margarete virginis. Juli an a filia
sua obiit ante Verene virginis tercio die. Pertoldus fllius obiit in nativitate
beate Marie virginis. Margareta obiit Gregorii martiris. Agnese obiit in
epiphania". Ohne Zweifel haben wir in dieser Aufzählung den Gatten und die
Kinder Gertruds vor uns, zu deren Seelenheil jene Vergabung gemacht wurde.
Alle sind vor dem Tage, da die Urkunde ausgestellt wurde, gestorben, denn
die nachweisbar vor 1255 verstorbenen Söhne Diethelm HI. (15) und Kraft I. (17)
erscheinen dort, während die damals noch lebenden Rudolf (18), Friedrich n. (19)
und Wilhelm (20) fehlen. Da zudem Diethelm in. 1248 starb, und die Todes-
fälle wohl in chronologischer Reihenfolge eingetragen sind, lässt sich der Zeit-
punkt des Todes bei 16, 17, 21, 22 , 23 innerhalb verhältnismässig kleiner
Grenzen zuverlässig fixieren.
13. Friedrich I. 1214 HI. 29. (Ü.-B. St. Gallen m 58), in Cremona
zum Ritter geschlagen 1226 VI. 26. (Reg. imp. V 1, 1638 c), verlobt sich nach
der Rückkehr aus Italien mit einer filia comitis Hugonis, ohne Zweifel Tochter
Hugos I. von Montfort (G. v. Wyss im Anz. f. Schw.-G. 1867, 22; Conradus
Genealogisches Handbach I.
firafen von Fpoburg.
i. OrnfHcnnaD Ilt. I
QeDealogisches Handbuch I.
Grafen von Froburg.
LK und b and S. Qr. Ludwig III. iua, \K8ßO und lue. — s. uod 4. Qr. II>rtmaii IHO und ino. — G. Gr. Lad-
■ig V. xtm. — e. and 1. Gr. Volmar IV. I!9S und IK». — S. Gr. Hermu) V. im. — 9. Or. Johana (Hanmui) IKt. -
). tir. Uermui VI., Abi 1d SLUrban 1363.
— 49 —
de Fabaria, ed. Meyer v. Knonau in St. Galler Mitteil. XVn 212 u. Note 215;
Krüger, 1. c. XXn 121), occisus a proprio fratre 1226 Xn. 12. (Conradus de
Fabaria 1. c; Necrol. Germ. I 485).
*
14. N: (filia). Diese soror Diethelms ü. wird nur 2u 1227 genannt
(Ü.-B. St. Gallen HI 85; zum Datum: Meyer v. Enonau in St. Galler Mitteil.
XVn254). Sie scheint mit Rudolf vonGüttingen, 1257—1266, verheiratet
gewesen zu sein, der einen Sohn Diethelm (1275— f 1293/1300) und eine Enkelin
6nta hatte. Dai'auf deuten nicht nur die den Güttingem sonst fremden Namen
Diethelm und Guta, sondern auch der Umstand, dass um 1367 Freiherr Wilhelm
von End, Enkel Wilhelms I. und der Adelheid von Güttingen (Ladurner, Die
Edeln von Enn, Zeitschr. d. Ferdinandeums, 3. Folge, XTTT 173) die Söhne
.Friedrichs V. von T. Oheime nennt (Wartmann, Das Lütisburger Copialbuch,
St Galler Mitteil. XXV 115). Auf andere Weise, als durch Annahme der Ver-
heiratung einer Tochter Diethelms I. mit einem Herrn von Gttttingen, dtirfte es
kaum möglich sein, eine Verwandtschaft zwischen Toggenburg und End zu finden.
15. Diethelm m. 1228 (vgl. 10) — t 1248 IX. 3. (Der Todestag ist
IX. 3., vgl. 12; er lebt noch 1247 X. 7.: Acta pontif. Helv. I 249 f.), und ist
tot 1249 I. 19. (Ü.-B. St. Gallen m 120), verheiratet mit Helysabeth,*neptis
comitis Montisfortis (Acta pont. Helv. 1. c).
16. Berchtold n. 1228 (vgl. 10), Chorherr zu Embrach (laut Siegel:
Gull p. 8), t IX. 8. 1249/1253 (vgl. 12).
17. Kraft I. 1228 (vgl. 10), erschlagen VH. 15. zwischen 1249 und 1253
(vgL 12; Mon. Germ. Necrol. I 536; Meyer v. Enonau in St. Galler Mitteil.
XVm 70 verlegt den Tod Erafts nach den bei Euchimeister angegebenen
nähern Umständen also durchaus zutreffend in den Sommer), verheiratet mit Eli-
sabeth (Pupikofer, Thurgau I* ürkk. p. 21) von Busnaug, einer Muhme
des St. Galler Abtes Berchtold von Falkenstein (Meyer v. Enonau 1. c. 29).
Wer die due neptes des Grafen Eraft und des Herrn Heinrich v. Wai'tenberg,
1248 Stiftsdamen in Zürich (Ü.-B. Zürich n 197), sind, ist nicht sicher zu
sagen. Baumann, im Freiburger Diözesanarchiv XI 156 f., vermutet in ihnen
die Schwestern Mechthild und Hedwig v. Wunnenberg, Töchter einer Freiin '
von Hagenbuch, 1244 Elosterfrauen in der Abtei Zürich (Ü.-B. Zürich n 112),
venxiag aber nicht anzugeben, wie sie mit dem Toggenburger und dem Warten-
berger verwandt waren.
18. Kudolf. 1228 (vgl. 10) — 1255 XH. 5. (Font. rer. Bern. H 406)
Abt zu St. Johann im Turtal (1. c; Ü.-B. St. Gallen IV 993), t wohl vor 1261,
in welchem Jahre ein Ulrich als Abt von St. Johann genannt wird (1. c. DI 156).
19. Friedrich n. 1249 1. 19. (Ü.-B. St. GaUen m 120) — 1283 m. 16.
(L. c. 844).
20. Wilhelm. 1255 XI. 25. (Font. rer. Bern. H 405) — 1278 VH. 8.
(Beg. ep. Const. 2472); 1259 clericus (Ü.-B. St. Gallen IV 1000}, 1264—1278
cao. Basil. (Schöpflin, Alsatia diplomatica I 449 — Pupikofer, Thurgau I' ürkk.
QMMtlog; Huidbaeh L 4
~ 50 -
p. 19 — Reg. ep. Const. 2462, 2465\ 1275 plebanus in Mogeisberg, Latisburg,
Tuggen, ütznach und Maur (Freib. Diöz.-Arch. I 216, 224 f.).
21.— 23. Juliana, Margaretha, Agnes (vgl 12).
24. N. (filia). Nach Schinz (Anz. f. Schweiz. Gesch. u. Alt-Kde. 1855
p. 48; vgl. Stadtbibl. Zürich, Mscr. U A 3) war eine Tochter Diethelms nnd der
Gertrud von Neuenburg mit Heinrich Schenk von Winterstetten ver-
heiratet Ein solcher erscheint urkundlich 1241—1267 (Stalin, Wirt. Gesch. n 611).
25. Heinrich, vermutungsweise Sohn Diethelms HI. 1256—1274, Jo-
hanniterordensmeister in Oberalamannien, Comthur zu Bubikon, Buchsee, Neuen-
bürg und Hohenrain (Reg. Buchsee 11—14, 25. — Ü.-B. Zürich m 150, 162,
181, 194, 267, 312. — Font. rer. Bern, n 427, 428, 430, 445, 473, 525, 702,
705, m 6, 98. — (Jeschichtsfreund V 230. — Ü.-B. Stadt Basel I 237, n 36.
— Jahresber. d. Vorarlberger Museumsvereins in Bregenz XXX IV 50 f., wo
irrigerweise Meister des Johanniterhauses Feldkirch genannt).
26. Diethelm IV. 1260 V. 27. (Ü.-B. St. GaUen m 153) — 1282 IV. 28.
(Reg. ep. Const. 2550).
27. Kraft 11., der Minnesänger (nach Wackemagel: Mitteil. d. Ant.
Ges. Zürich XIV 2 p. 52 Anm. 8) 1260 V. 27. (Ü.-B. St. Gallen m 153), 1261
IV. 7. (Reg. Einsiedeln 84). Identisch mit Crafto de Kraftesperch ? 1265 VL 9.
(Reg. Feldbach 18; Meyer v. Knonau, St. Galler Mitteil. XVIH 68 Note 110).
Neuester Abdruck seiner Lieder bei Pfaff, Die grosse Heidelberger lieder-
handschrift, Abteil. I, Spalte 33—38.
28. Friedrich m. 1260 V. 27. (Ü.-B. St. Gallen m 153) — t zwischen
1303 XI. 22. (Ü.-B. Landschaft Basel I 158, wo sein Sohn ^der junge"" heisst)
und 1305 Xn. 7. (1. c, wo Friedrich IV. ohne Beinamen urkundet), verheiratet
mit Clementa von Werdenberg, t 1282 n. 28. (Zeller-Werdmüller im
Anz. f. Schw. Gesch. Vn 395—397).
29. Friedrich IV. 1285 V. 11. iunior (Ü.-B. StGaUen m 244) —
t am Morgarten 1315 XI. 15. (H. v. Liebenau im Anz. f. Schw. Gtesch. u. Altkde.
1864 p. 57), verheiratet mit Ita von Froburg-Homberg (s. oben Tafel
vn n. 34 und p. 42). Sie starb als Witwe m. 19. vor 1328 (Mon. (Jerm.
Necrol. I 448, 540, 559).
30. Kraft m. 1286 VI. 5. Fridericus (28) de T. comes ... cum fllüs
meis Friderico et Kraftone (Pupikofer, Thurgau I*, ürkk. p. 34), 1299 H. 3.
can. Constant. (Ü.-B. St. Gallen m 846), 1310 X. 29. ppos. Turicensis (1. c. 370),
t 1339 m. 7. (Necrol. I 558).
31. Katharina. Nach 2 Urkunden d. d. 1325 V. 8. und 1350 X. 7.
(St.-A. Zürich, Oetenbach 238, 393) war Katharina, Schwester des Propstes
Kraft (30), in 1. Ehe verheiratet mit Eberhard von Spitzenberg (nach
Stalin, Wirt. Gesch. m 660 n. 1 starb ein E. v. Sp. 1292, ein anderer 1296),
von dem sie zwei TOchter, Susanna und Elisabeth, hatte, Klosterfrauen am
ötenbach, in 2. Ehe aber mit Volmar IV. von Froburg (s. oben Tafel VH
n. 26 u. p. 39). Sie starb vor 1313 n. 18. (Font. rer. Bern. IV 538).
— 51 —
32. Clementa, nach ihrem Namen offenbar Tochter der Clementa von
Werdenbergy wird als Gattin des Hesso von Üsenberg am 1. Februar 1303
im obem Chor der Klosterkirche Wonnental (Grossherzogt. Baden) beigesetzt
(C!hronik von Wonnental, Freiburger Diözesanarchiv XXVUI 1900, p. 147).
Hesso, 1265 — f 1306, war also nicht (oder in einer Mhem Ehe?) mit einer
von Gteroldseck verheiratet, wie H. Maurer in d. Zeitschr. d. Ges. f. Beförderung
der Gesch.-, Alt.- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau u. s. w. V 323
annimmt.
33. Margaretha, urkundlich, aber ohne Familiennamen 1295 V. 3. als
Gattin des Grafen Ulrich von Helfenstein (f 1315) genannt, war nach
den 4 Ahnenwappen auf dem Grabdenkmal ihres Enkels Ulrich an der Nord-
wand der Klosterkirche Blaubeuren, eine Gräfin von Toggenburg (Stalin, Wirt.
Gesch. m 663—665).
34. Diethelm V. 1319 V. 2. (U.-B. St. Gallen m 412) — f bei Grinau
1337 IX. 21. (Vitoduran, ed. G. v. Wyss, p. 123; Basler Chroniken V 19 f.),
yerfaeiratet mit Adelheid von Griessenberg (Zeller-Werdmttller, Jahrb.
f. Schw. G. VI 47), 1324 XH. 8. noch unverheiratet (U.-B. St. Gallen m 450),
bereits 1341 in 2. Ehe mit Eonrad von FUrstenberg (f 1370 m. 15.), lebt noch
1371 Xn. 30. (U.-B. Fttrstenberg H 144, 281, 293).
35. Friedrich V. 1315 V. 12. Pfaif (U.-B. St. Gallen m 395), 1321
V. 17. kilcherre ze Beroltswil (St.-A. Zürich, Rüti 89), 1334 VI. can. Constant.
(Vitoduran, ed. v. Wyss p. 100), t zwischen 1363 m. 22. (Reg. Schanfigg 18)
mid 1364 IV. 22. (U.-B. St. Gallen IV 54), wohl 1364 H. 29. (Necrol. I 447),
verheiratet mit der ihm im 4. Grade verwandten Eunigunde von Vatz
(Ehedispens 1336 X. 3.: Schubiger, Heinrich HI. von Brandis, p. 78 Anm. 1;
Beg. ep. Const. 4510), t 1364 E. 5./6. (Necrol. I 218, 446, 601). Abbüdung
seines Grabsteins in der Klosterkirche zu Rüti, mit seinem und seiner Gattin
Schild, bei Zeller-Werdmttller, Die Praemonstratenserabtei Rttti, Mitteil. d. Ant.
Qes. Zürich XXIV 4 p. 218. Über die Toggenburgergruft zu Rüti, wo 14
Grafen von Toggenburg ihre letzte Ruhestätte fanden, vgl. ausser der eben cit.
Abhandlung noch F. S. Vögelin, Mitteil. d. Ant. Ges. Zttrfch XIV 2 und Nu-/
scheler, Gotteshäuser H 298 f.
36. Agnes. 1345 Vm. 12. (Ü.-B. Fürstenberg VH 424) — t 1383 X. 13.
(Necrol. I 453, 532).
37. Clementa. 1345 Vm. 12. (U.-B. Fürstenberg VH 424), verheiratet
1) mit Ulrich von der Hohenklingen 1361 Vm. 18. (Ü.^B. St. Gallen IV
13), 2) mit Heinrich von Hewen 1367 XI. 15. (Ü.-B. Fürstenberg E 269),
Witwe zwischen 1386 VI. 30. (U.-B. St. GaUen IV 326) und 1389 Vm. 16. (1. c.
384), t nach 1400 IV. 28. (1. c. 593) und vor 1404 V. 2. (1. c. 713).
38. Ita, das älteste der Kinder Friedrichs V. (G. Scherrer, kleine Toggen-
borger Chroniken p. 8), verheiratet 1) mit Graf Rudolf m. von Zollern-
Hohenberg 1360 X. 12. (Schmid, Gesch. d. Grafen v. Z.-H. H 499), Witwe
Iff» XL ».; 7; wM. Otaf Heiarick T«a WtrituhtTg 1392 (üridc Tko»
n 2»^ f r«r 13» L 26. (9L-A. Zirieh, Biti 2^). DaM vird ae des
m tb ukär i tw Wtr^emberg-TmkttUmgm .Titten idigea vOmt did4
39, Marf aretka 'Sekemr, kleiae To|;s<»li«rger Cbroukea p. 8), tct-
kdntci mü ülriek L Braa rea Bizias, gesUMi« tot 1367 (P. A. Sdni-
Uftr im Ami. f. Sckv. Gcack. Va 21; Kiflger ia SL Galler IDttcO. SXH 223
a. 1; Biflcr L e. 31 a. 5 aal XXV StaMataüel).
40. Geerg. 1353 IL 16. cnekoaea die Brtder Georg, Friedrieh, Dmat,
Ktaft aai Uedbefai ITaitanaa, Da« Lttubarger Copialboch in St Galler ICttefl.
XXT 115> G«wf f 1361 XL 16. (NeeroL I 454; Geschichtsfreoad XXXIV
23: ia r caia adcs).
4L Friedriek TL 1353 IL 16. (s. 39). Da er 1375 L 22. (U.-B. StGaDea
IV Itfi) aack lebt, 1375 V. 28. 0. e. 174) tot ist, and sein Anmversw aa 14. IL
Kdaat warde Gm^MMr. XXXIV 23), nass er 1375 IL 14. gestorbea seia.
42. Daaat, ■• g e kdw ea aaeh seinem mBtterlichen Grossvater, 1353
IL 1«. (%. 99 „ f 1400 XL 7. 'NeeioL I 453; Geschichtsfr. XXXIV 23), yer
kcitatet att Agaes (vuk Wegdia, Toggoiburg n 313) Ton Habsbarg-
Laafeabarg, 1408 IV. 25. (Beg. Mitnsterlingen 232), 1425 (ErQger in StGaHer
XitteO. XXn 284).
43. Xraft IV. 1353 IL 16. (s. 39), f in Bern 1368 (Gesehichtsfrennd
XXXIV 23^
44. Dfetkela VL 1353 IL 16. (s. 39) f 1385 Xn. 27. (Geschichtsfr.
XXXIV T3„ retbeinUt adt Katharina von Werdenberg-Heiligea-
berg, weldbe ia 2. Ehe Heinridi L von Werdenberg-Sargans-Vadoz ehelicht
^Krttger, St GaHer lOtteiL XXn 222—224 nnd Taf. U). Eine AbbUdong von
Dietbela» Gtabitteia ia der Kirche von Dtznach bringt P. Ganz im Herald.
Archiv 1899 p. 40.
45. aad 46. Jaliana and Anastasia erscheinen als Schwestern and
Wornubaeber KioKUrfnaea im Wnrmsbacber Anniversar (Necrol. I 601), in
irekben von TojrireDborgeni sonst nor Friedrich V. und seine Gattin Eonigonde
fignrierea, wenhalb P. A. Behäbiger im Anz. f. Schw. Gesch. Va 23 f. in ihnen
TScbter Friedrich« V. «dien mOehte.
47. Knnigoade. 1387 DL 28. verheiratet mit Wilhelm. VI. von
Montf ort'Bregeaz, 1404 X. 2. (ürkk. Thommen U 401), Witwe 1422 HI. 6.,
t nach 1425 rKrOger in 8t. GaOer MitteiL XXH 282 ff. ; v. Javalt, Forschungen
II 2:12; VaaotU p. 561, Urit. 26; Boller in MitteU. d. bad. bist. Kommission,
in Zeitaebr. f. Gesch. d. Oberriidn« 1899).
48. dementia, f vor 1398 IV. 23. (St.-A. Zürich, Wintertor 215),
vielleidit «dum vor 1387 IX. 28,, vielleicht Klosterfran (Krttger in St. Galler
MitteiL XXII 283 f.), jedenfalls unverheiratet (trotz Btttler in St. Galler MitteiL
XXII 84 Aoa.).
— 68 —
49. Margaretha von Batzenheid, wohl illegitime Tochter Donats,
Klosterfrau zu Maggenau 1401 m. 17. (Ü.-B. St. Gallen IV 1127).
50. Friedrich VE. 1387 (ürkk. Thommen n 216), t ultimus auf dem
Schlosse zu Feldkirch 1436 lY. 30. (Necrol. I 449, 647), verheiratet mit Eli-
sabeth von Matsch (Ladurner, Zeitschrift des Ferdinandeums , 3. Folge,
XVI 231 f. und XVm Stammtafel), 1426 VE. 22. (Krüger, St. Galler Mitteil.
XXTT Reg. 813), lebt noch 1446 X. 3. (Reg. Rapperswil 69). Die Verwandt-
schaftsverhältnisse des letzten Toggenburgers zeigt am besten die von Butler
aufgestellte Tafel in St. Galler Mitteil. XXV.
51. dementia, nach 1387, vor 1426 Gattin Hugos Xn. von Mont-
fort-Bregenz (Roller, Mitteil. d. bad. bist. Kommission 1899).
52. Ita, vermählt mit Bernhard von Tierstein 1401 (Krfiger 1. c.
XXTT 342) t vor 1414 VI. 20. (Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins XXX 250).
53. Hans, Ritter, Bastard Friedrichs VH., verheiratet mit Marta von
Räzenhusen (Butler in St. Galler Mitteil. XXV 96 Anm. 4 mit Nachweisen
zu 1475—1482), lebt noch 1484 H. 2. (Eidg. Abschiede m 1 p. 175).
Nicht einzureihen sind folgende Angehörige des Hauses Toggenburg :
Irmengardis, f I. (Necrol. I 361).
Ruodolfus puer, im Necrol. Fischingen zu IV. 6. und VII. 3. genannt
(1. c. I 401, 403).
Willebrich oder Williburg, fnndatrix ecclesie sancte Marie in
Augia, im Jahrzeitb. Fischingen zu IX. 2. und XI. 18. genannt (Thurg. Bei-
träge XXXTn 122, 128), vor 1275 (Nttscheler, Gotteshäuser n 171).
Dr* Ernst Diener.
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Die Victoriden.
Als Quellen für die Genealogie dieses Geschlechtes, das von ca. 600 bis
gegen Ende des 8. Jahrhunderts zugleich die weltliche und geistliche Gewalt
in Rätien besass, und das man nach dem am häufigsten bei ihm vorkommenden
Namen Victoriden zu nennen pflegt, kommen nur folgende drei in Betracht:
I. Zacco fuit attavus Vigilii tribuni, cuius uxor sancta fuit cum
nomine Episcopina. Uli ambo genuerunt Yictorem episcopum, qui
Cacias construxit et cuius spiritualis pater Pascalis episcopus fuit, et dominum
Jactatum presidem, cui uxor Salvia fuit, qui ambo genuerunt Vigilium
episcopum et illustrem presidem Yictorem, cui uxor Teusenda fuit,
qui ambo Tellonem episcopum et Zacconem presidem et Jactum
(sie) et Vigilium et filiam nomine Salviam genuerunt. (Aus einem Curer
Bischofskatalog vom Ende des 14. Jahrhunderts, s. W. v. Juvalt im Anz. für
Schw. Gesch. u. Altkde. 1867 p. 69, 1868 p. 140). Mit v. Juvalt, 1. c. und
Forschungen über die Feudalzeit im Curisehen Kätien n 14 f., 67 ff. sehe ich
in Episcopina die Gemahlin Zaccos, nicht des Vigilius, worauf das folgende
„Uli ambo^ im Gegensatz zu dem nachher zweimal vorkommenden „qui ambo"
doch entschieden hindeutet, „atavus" ist jedenfalls nicht wörtlich als Ururur-
grossvater, sondern einfach als „Vorfahre" zu nehmen, und der Vigilius tribunus
mit Vigilius, dem Bruder Bischof Tellos zu identifizieren.
n. 765 Xn. 15. Bischof Tello vergabt seinen Besitz dem Kloster
Disentis zur Tilgung seiner Sünden und derjenigen seiner Verwandten, hoc est
avi mei Jactati et aviae meae Salviae, et genitoris mei Victoris vel
illustris praesidis et genitricis meae Teusindae, seu avunculi mei Vigilii
episcopi etgermanorum meorumZacconis, Jactati et Vigilii et nepotis
mei Victoris, et germanae meae Salviae, seu neptis meae Teusindae et
Oddae (v. Planta, Das alte Rätien p. 444; zum Datum vgl. Thommen, Urkk. 1 1).
in. Grabschrift des „claresimus proavus domni Vectoris epi
et domni Jactadi", gesetzt von „Vector ver inluster preses". (Egli, Die
christlichen Inschriften der Schweiz vom 4. — 9. Jahrhundert, in Mitteil, der
Antiq. Ges. Zürich XXIV 1 p. 39).
1. Unterschrift eines Bischofs Victor von Cur in einem Dekrete der
Pariser Synode des Jahres 613 (Egli, Eirchengeschichte der Schweiz bis auf
KbtI den Grossen p. 45 f.).
2. Da dieser dem Namen nach leider unbekannte ürgrossvater von Victor
und Jactatus in der Grabschrift „clarissimus^ genannt wii*d, vermutet v. Juvalt,
Forschungen n 70, er sei praeses gewesen.
5. Todesdatum: v. Juvalt, Necrologium Curiense p. 115.
9. „Tello ep. civitas Curia dicta'' (Coeradiddo !) auf der Synode zu
Attigny 760/62 (Egli, Eirchengeschichte p. 107 mit Note 2). Todesdatum bei
V. Juvalt, Necrol. Cur. p. 95).
Dr. Ernst Diener.
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~ 67 —
Grafen Ton Lenzburg.
Die für ihre Zeit recht verdienstliche Monographie über die Orafen von
Lenzbarg von Gottfr. von Mttlinen im Schweiz. Geschichtforscher IV 1 — 165
(1821) ist jetzt völlig veraltet, eine Neubearbeitung aber steht noch aus. Da-
gegen sind eine Keihe kleinerer Beiträge zur lenzburgischen Familiengeschichte
nnd Genealogie erschienen, so vorab von Georg von Wyss in der Allgemeinen
deutschen Biographie XVin 280—282, im Anz. f. Schweiz. G^sch. u. Altkde.
1859 S. 1 ff. und im Anz. f. Schweiz. Gesch. n 63, 286, von Meyer von
Enonau im Anz. f. schw. Gesch. und Altkde. 1867 S. 70 und im Anz. f. schw.
Gesch. V 43, von Th. von Liebenan daselbst IV 2 ff., V 3, von Wilh. Gisi
daselbst V* 49, V 186, von Friedr. von Wyss in seinen Abhandlungen zur
Gesch. d. Schweiz, öffentl. Kechts S. 383 ff., von M. Riedweg in seiner Ge-
schichte der Eollegiatstift Beromttnster, Luzem 1881, femer eine Arbeit in den
U^moires et documents publi^s par la soc. d'hist. et d'arch. de Genöve XVI
348, dann insbesondere Genealogien in den Quellen z. Schw. Gesch. m' 11
(bearbeitet von G. von Wyss und P. Martin Eiem) und bei Wilh. Oechsli,
Die Anfänge d. Schweiz. Eidgenossenschaft S. 111 ff. Nachdem durch diese
Forschungen die Genealogie ziemlich festzustehen schien, untersuchte Jos. Meinr.
Gubser in seiner Geschichte der Landschaft Gaster bis zum Ausgange des
Mittelalters (in den St. Galler Mitteilungen z. vaterl. Gesch. XXVn und separat,
1900) die Geschichte der Lenzburger^ soweit sie ftir das Gaster in Betracht
falleni unter eingehender Eritik der Quellen von neuem und gelangte zu wesent-
lich abweichenden Besultaten; seine sehr scharfsinnigen Ausfahrungen gehen
aber teilweise entschieden zu weit, eine genaue Prüfung des historischen Ma-
terials scheint mir dagegen die nachfolgende Genealogie zu rechtfertigen. Für
die nähere Begründung derselben und insbesondere die Auseinandersetzung mit
Oabser muss ich jedoch auf meine bald erscheinende Monographie über die
Lenzburg verweisen, es geht aus Gründen des Baumes nicht an, die dortigen
Ausführungen auch nur im Auszuge hier zu wiederholen. Nur folgende grund-
sät^che Bemerkungen mögen gestattet sein.
Massgebend fUr den genealogischen Zusammenhang, soweit die Filiation
nicht sicher sich erweisen lässt, ist die Vererbung der Eastvogtei über Schännis,
des Hausbesitzes im Gaster und der Beichsvogtei Zürich, dann auch der East-
vogtei über Beromünster. Wie die Vogtei über Schännis vom Stifter dieses
Gotteshauses durch eine Erbtochter an den Ahnherrn der Lenzburger Grafen
kam, so muss auch eine Erbtochter der alten Argaugrafen den Erwerb des
AUodiidbesitzes im Argau und der Vogtei über Münster vermittelt haben, da
die Vorfahren der Lenzburger zu jener Zeit, da der Stifter von Beromünster,
— M —
der Argaugraf Bero, lebte, die Orafenwürde nicht besassen, daher nicht im
Mannsstamm von Graf Bero abstammen können. Die nähere AusfBhnmg wird
namentlich der Exkurs I dei* genannten Monographie bringen. Wenn dann
Gnbser von Ulrich I. dem Reichen an folgende Genealogie gibt:
Ulrieh L der Reiehe
t vor 1060
FilH
t vor 1086
KuRrttf
Bischof
Htiirieh
t yor 1060
AniaIdL
1096-1068
Ulrieh 1.
Ulrieh IH.
1101 Argangnf
Sohn
Ulrieh (?)
RudoH L
1096(?)-lia0
Amidl.
1096(?)-1197
Qx. Hemna
SO zählt er offenbar eine Generation zu viel, und der einzige Grund, der ihn
dazu nötigt, beruht auf einem Rttckschluss aus dem Zustand in den Besitz-
yerhältnissen zwischen der Herrschaft und dem Kloster Schännis bezüglich des
Hofes Benken, wie ihn das 200 Jahre jüngere habsburgische Urbar aufweist
Er ist daher, wie ich darthun werde, nicht berechtigt. Was dann die Polemik
gegen die Acta Murensia betrifft, so erklären sich die allerdings in der jetzigen
Überlieferung vorhandenen unrichtigen Angaben und chronologischen Schnitzer
sehr einfach durch eine Auslassung im Text, die nicht dem ersten Anonymus,
sondern dem spätem Abschreiber begegnet ist und wegen Gleichheit der Namen
leicht hat begegnen können. Der Nachweis wird in Exkurs n meiner Mono-
graphie erbracht werden.
Als Wappen der Grafen wird angegeben: Schild: eine doppeltttrmige
Burg, blau in weiss, im rechten Turme 3 (1 über 2) Bogenfenster, im linken
Turme ein Bogenfenster und ein auswärts geöffnetes Thor. Eleinot: ein von
weiss und rot (blau?) gewecktes Kissen. G. von Wyss in der Allg. d. Biogr.
XVm 282. Vgl. die Siegel der letzten Grafen in den Siegelabb. z. Zürcher
Urkbch. I Taf. n n. 10 und 11 (dazu die Bemerkungen S. 8 des Textes), femer
Ganz, Gesch. d. herald. Kunst in der Schweiz S. 10 f.. Stutz in den Arch.
herald, suisses 1888 p. 130, Stttckelberg daselbst 1895 S. 87, Zeller-
Werdmttller im Anz. f. Schweiz. Altkde. n 518 ff; endlich Kopp, Vindiciae
actor. Mur. 257.
1. Ulrich wird als Wohlthäter von Einsiedeln genannt im Lib. vit
Einsidl. ed. G. von Wyss im Jb. seh. G. X 352, daselbst 346 seine Gemahlin
Mechthild und 345 u. 347 seine Kinder Arnold, Heinrich und Hemma;
tot 18. Vm. 972 (8. 4).
2. Heinrich, Bischof von Lausanne 985— f 16. I- 1019. Vgl. Gubser
a. 0. 49 gegen Gisi im Anz. schw. G. V 189.
— 69 —
«
3. Hemma abbatissa (wohl in Schännis) laut Lib. vlt. Eins. 345.
4. Arnold; am 18. VIIL 972 als Sohn Ulrichs und Eastvogt von
Schännis genannt (Thommen, Urkk. z. Schw. G. I 4)^ erscheint noch nicht als
Graf (Gubser a. 0. 52 f.), ist dagegen 976 Eeichsvogt in Zürich (U.-B. Zürich I
111 n. 219, dazu F. yon Wyss a. 0. 383).
5. üdelhild vergabt vor 1045 Gut in Wettingen an Schännis (Gubser
a. 0. 62 n. 2), f 13. IX. (necr. s. Blas.).
6. Ulrich I. nach einer interpolierten Stelle der ürk. 1173 4. m. (Herr-
gott, Gen. dipl. n 190) der Beiche genannt, 1036 Graf im Argau und Eastvogt
von Münster (eod. n 112), 1045 Eastvogt von Schännis (eod. n 115), 1037 Reichs-
vogt zu Zürich (U.-B. Zürich I 123 f.), f 10. (20.) Vm. vor 1050 (necr. Beron.,
Hermetsw. und Sedun.); zur Filiation s. Gubser a. 0. 52—61.
7. Über diese Yerschwägenmg vgl. Secretan in den M^m. et doc. de la
Suisse rom. XVI 326 ff. und Meyer von Enonau im Anz. f. schw. (}esch. und
Altkde. 1868 S. 142; Bresslau, Jahrbücher Eonrads ü. 1163; W. Gisi im Anz.
f. schw. G. IV 400 ff., V* 49 ff.; Th. von Liebenau daselbst IV 5.
8. Diese vor 1036 verstorbenen Söhne, deren einer den Stamm fortgepflanzt
und den Arno If (11) zum Sohne gehabt haben muss, werden in der Urkunde
von 1036 (Herrgott n 112) erwähnt.
9. Eunrad war Bischof, wahrscheinlich in G^nf (W. Gisi im Anz. V*
51), und vor 1036 tot, wo er als Sohn Ulrichs I. erscheint.
10. Heinrich, 1036 zum Eastvogt von Münster ausersehen, Sohn Ul-
richs I., starb wahrscheinlich vor 1045, sicher vor 1050. Vgl. Gubser a. 0. 49.
11. Arnold I. (Amolf) 1036 nepos Ulrichs des Reichen und de-
signierter Eastvogt von Beromünster, 1045 Graf im Argau (Herrgott n 115), 1063
oder 1073 Vogt der Abteien Zürich und Säckingen (U.-B. Zürich I 118 n. 227,
dazu Gubser a. 0. 60 n. 1, Th. von Liebenau in Die Schweiz V 10 Note [1901]),
1064 Graf im Frickgau (Schulte, Gesch. d. Habsb. in d. ersten drei Jhdtn. 4
n. 2; W. Gisi im Anz. V 39).
12. und 13. Arnold I. hatte 1036 und 1050 (Gubser a. 0. 317) mehrere
Brüder, einer derselben muss jener Graf Ulrich n. sein, der 1077 als Anhänger
Eaiser Heinrichs IV. sich hervorthat (MGH SS V 297, 434) und infolgedessen
die Grafschaft im Zürichgau erhielt (G. von Wyss in der AUg. d. Biographie
XVm 280, Meyer von Enonau in den St. Galler Mitteilg. XVH 51). Er wird
der Gemahl der Bichenza von Habsburg sein (Acta Mur. 3 f., vgl. Taf.
in n. 10), deren Bruder Wemher Parteigänger des Papstes war (Th. von Lie-
benau, Die Anfänge des Hauses Habsburg 20) und daher mit seinen Neffen,
die wie ihr Vater Ulrich zum gebannten Eaiser hielten, in eine Fehde geriet
(Acta Mur. 35 und 69). Bichenza starb am 27. V. (necr. Beron.) und wurde in
Muri begraben, wo noch 1674 ihr Grabmal mit Wappen zu sehen war (Eopp,
Vindiciae act. Mur. 257).
-- 60 --
14. Ulrich m. 1095 und 1101 Graf im Argan (Acta Ibr. 38, Q. zur
Seh. G. m« 61 n. 36, 63 n. 37).
15. Rudolf L 1095 mit seinen Brüdern Ulrich m. und Arnold IL,
1114 mit seinem Bruder Arnold ü. genannt (Gfd. XLUI 326 und Acta Mur.
38, 41 und 110), erscheint 1124 (Ü.-B. Zürich I 149 ff.)i dann 1125 mit seinem
Sohne Ulrich IV. (Herrgott n 139), 1126 im Streite mit Bhanau (Q. z. seh.
G. m« 52 n. 36—39), 1127 mit seinen Söhnen Ulrich IV. und Arnold m.
(Amolf) und seinem Bruder Arnold n. (Herrgott H 152), 1130 wiederholt mit
seinen Söhnen Humbert und Ulrich IV. (U.-B. Zürich I 167, Font. I 402),
endlich 14. XI. 1133 mit seinem Sohne Arnold m. ([Sainte-Harthe], Gallia
christiana V 477 s. [1731]). Über seine Nachkommenschaft vgL Acta Mtur. 3 f.
16. Arnold H. 1095, 1114 und 1127 mit seinem Bruder Kudolf I.
(s. 15) genannt, erscheint 1114 und 1127 als Keichsvogt zu Zürich und Land-
graf im Zürichgau (U.-B. Zürich 1 143, 161) und wird 1127 mit sdner Gemahlin
Hemma und seinen Söhnen Ulrich V., Wernher, Chuno und Arnolf IV.
erwähnt (Herrgott n 152). Er starb am 27. XI. vor 1130 (necr. Beron.). Seine
Söhne nennen sich Grafen yon Baden. ^
17. Humbert 1130 mit seinem Vater (s. 15), 1134^/37 mit seinen Brüdern
Ulrich, Rudolf und Arnold und seinen Vettern Wernher, Chuno und
Arnold von Baden genannt (ZGOR XXXV 1 n. 1, MGH SS XXTV 643 ft),
erscheint noch 1147 (Schw. Urk. Reg. E 35 n. 1860), 1153 mit seinem Bruder
Rudolf (U.-B. Zürich I 185 n. 302) und 1155 mit seinem Bruder Ulrich
(Font. I 437 n. 35). f 30. IX (necr. Beron.) oder 30. XE (necr.
Hermetswil).
18. Ulrich IV. 1125— f 5. I. 1173 (necr. Beron. in Verbindung mit
Urk. 20. n. 1173, Font. 1 450, dazu Anz. IV 4, die SteUe der Uik. 4. m. 1173
[Herrgott H 191] proxime vivens fehlt aber im Original!), der hervorragendste
Sprosse des Geschlechts, wird ausserordentlich häufig in Urkunden genannt; er
war steter Waffengefährte der deutschen Kaiser und zumal vertrauter Freund
Friedrichs I. Barbarossa, den er auf seinen Eriegszttgen und. Italienfahrten be-
gleitete und in wichtigen diplomatischen Missionen vertrat Vgl. ttber ihn
G. von Wyss in der AUg. d. Biographie XVTU 281 und meine schon genannte
Monographie. Eine Anzahl Nachweise geben auch die Stammtafehi von Oechsli
und Gubser, doch ist die von beiden aus Herrgott n 173 n. 226 angeführte
Urk. 19. VI. 1149 nicht auf Ulrich zu beziehen, sondern gehört zum 19. VL 9tö
(U.-B. St. Gallen IH 19 n. 800). Ulrich war der letzte seines Geschlechts, ihn
beerbte Kaiser Friedrich, dessen vierter Sohn Otto, später Pfalzgraf von
Burgund, 1188 den Titel eines Grafen von Lenzburg flihrte (Stumpf, Acta
imp. ined. 240 n. 175).
19. Kudolf n. 1134/37 mit seinen Brttdem genannt (s. 17), erscheint
auch 1136 (Stumpf, Acta imp. ined. 117 ff.), 1141 (Herrgott H 166), 1153 (s. 17),
1158 7. n. (Herrgott E 181) und war 1150 Graf des westlichen Albgaos
(Herrgott H 174).
— 61 — .
SO. Arnold m. (Arnolf) 1127 mit seinem Vater (s. 15), 1134/37 mit
seinen Brfldern (s. 17} genannt, erscheint zom letztenmal 1141 10. IV. (Herr-
gott n 166).
20*. Bertha filia Rondolfl nobilissimi comitis de Lenzisborc, in capitnlo
ad latus Liatoldi comitis tomnlata, per manom Lintfridi mariti sni de Kaldin
apad Lonfen dedit onum molendinum et ad Wilzingin dimidiom mansnm. Ber-
iholdi Zwlfaltensis chronicon, M6H SS X 116.
21. and 22. Zu den von den Acta Mar. 3 f. erwähnten Töchtern Bndolfs I.
wird die Gräfin Udelhild oder Udda gehören, deren das necr. Beron. zum
24. HL and das necr. Hennetswil. zom 26. m. gedenkt, vielleicht aach Sophia,
die 1145 genannte Ctemahlin des Grafen Adalbero L von Frobnrg (oben
Taf. Vn n. 3).
23. Ulrich V. 1127 mit seinen Eltern and Brfldern genannt (s. 16),
ersdieint 1130 als Graf im Zflrichgaa (U.-B. Zflrich 1 165) and starb am 21. n.
(necr. Beron.) vor 1142, wahrscheinlich schon vor 1134/37 (s. 17).
24. Wernher 1127 mit seinen Eltern and Brfldern genannt (s. 16), ist
1145—1159 Beichsvogt zn Zflrich und Graf im Zflrichgaa (U.-B. Zflrich I 161,
172, 175, 177, 178, 183, 184, 190, 191, 192, 196), nennt sich 1152, 1153 and 1155
mardiio (Scheffer-Boichorst, Zar Gesch. d. Xu. a. XTTT. Jhdts. 73, 103, 120,
174 f. ; Th. von Liebenan im Anz. IV 7 gegen Geschichtforscher IV 91, 94 ff.),
wird femer erwähnt 1130 (Font I 402), 113^7 (s. 17), 1136 (Stampf, Acta
in^. 117 ff.), 1137 (Bemhardi, Lothar von Snpplinbarg 765), 1140 (Stampf,
Bdchskanzler n. 3419 and 3420), 1145 (eod. n. 3491—3493), 1147 (eod. 3525,
3538/40, 3543), 1152 (eod. 3596, 3659 [vorher aaf dem Zage ins h. Land, vgl.
Bwidiardi, Eonrad m. n 596], Font I 430), 1153 (Stampf, Acta 482 n. 338),
1155 (eod. 164 n. 127, 166 n. 129); er starb vor 1167.
Siegel: 1) Urk. 18. U. 1127:
•f« SIGILLV CHOMITIS WABEBI (Si^elabb. z. Zflrch. Urkbch. I Taf. n n. 9).
2) Urk. 18. X- 1155:
In^eratoroikopf ohne Umschrift (U.-B. Zflrich I 190 n. 308).
25. Chano 1127 mit seinen Eltern and Brfldern (s. 16) and 1149, 1153,
1155 mit seinem Bruder Wernher genannt (U.-B. Zflrich 1 177, 184, 190, 191,
192), 1167 dessen Nachfolger in der Beichsvogtei Zflrich (eod. 1 200), wird auch
1160 erwähnt (ZGOB XXXV 14 n. 7) und sass auf der Burg Baldem am Albis,
daher er aach Graf von Baldem heisst. Er war verehelicht mit einer Tochter
des Landgrafen Otto von Steveningen (Steffling) aus dem Greschlechte der Burg-
grafoi von Regensburg (Anz. schw. Gresch. V 3^ 43^), starb aber kinderlos
5. L 1168/69 (anniv. abb. Turic, wo er Chuonradus comes de Baldem heisst).
Siegel: Urk. 24. n. 1167:
* CH0NO COllES DE LENZEBVRC (Siegelabb. I Taf. H n. 11).
— 62 —
26. Arnold IV. 1127 mit seinen Eltern and BrQdem genannt (s. 16),
erscheint auch 1130, 1145, 1153 (U.-B. Zttiichl 165, 184; Stumpf, Reichskanzler
3491—3493), ist seit 26. n. 1169 Graf im ZUrichgan und am 24. IV. 1172 Reichs-
vogt zu Zürich (U.-B. Ztirich 1 202, 204) and starb noch im selben Jahre, wohl
am 5. IX. (necr. Beron.)
Siegel: ürk. 21. V. 1150:
^ ARNOLD COM . . DE LENZEBVBC (Siegelabb. I Taf. n n. 10 and
U.-B. Zürich I 196 Taf. IV).
27. Adelheid, t H- Xu (necr. BeroiL).
28. Richenza, Tochter Arnolds IV. (Acta Mut. 3 f., Gnbser 73 f.),
war verehelicht mit Graf Hartman HI. yon Eibarg (1155— f 1180, oben
Taf. n n. 9) nnd brachte ihrem Gemahl das ganze Eigengnt der Badener
Linie zn.
Dr. iur. Walther Mera.
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— 64 —
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Grafen Ton RapperswiL
Die Vögte, spätem Grafen von Kapperswil, stammen möglicherweise yon
einer Familie ab, die im IX. Jahrhundert „in der ganzen südöstlichen Ecke des
jetzigen Kantons Zttrich und ebenso am Zttrcher Obersee, im Kanton St. Gallen,
wohl auch im Kanton Schwiz, sehr begütert und angesehen war^ (vgl. G. Meyer
von Knonau : „Zur Frage über die Abstammung der Dynasten von fiapperswil
und derjenigen von üster" im Anz. f. Schw. Q^sch. I 223—229), und gehen
nach der Genealogia Welforum (SS XTTT 734) und der Historia Welfomm Wein-
gartensis (SS XXI 459) weiblicherseits auf die Herren von Uster, Abkömm-
linge einer unehelichen Tochter des Weifen Eticho zurttck. Der Über vitae
Einsidlensis (G. v. Wyss im Jahrb. f. Schw. G^sch. X) nennt als Herren von
»
Uster neben einem Helibertus nobilis die Brüder Uodalricus — derselbe er^
scheint urkundlich 1044: U.-B. Zürich I 127 — und Reingerus. Ein Hein-
ricns de Uster, offenbar freien Standes, ist noch 1219 Zeuge (U.-B. Zürich 1 279)*
Als Neffen jener Brüder von Uster nun werden namhaft gemacht Wetzel de
Rapreswile und sein Bruder Eppo, dessen Sohn Rudolf Mönch zu Ein-
siedeln war und identisch sein dürfte mit Rudolf, der (nach Reg. Einsiedeln
p. 99) von 1090 bis zu seinem Tode 1101 V. 22. dem genannten Kloster als
Abt vorsjtand. Dann dauert es bis 1114, bis wieder ein Glied des Hauses
Rapperswil auftaucht, von dem an dann die Genealogie mit etwelcher Sicherheit
bis zum Erlöschen des Geschlechtes geführt werden kann.
Die Frage, ob zwischen 1232 und 1262 ein oder zwei Grafen Rudolf
lebten, führte zu einer die genealogische Erkenntnis des Hauses Rapperswil
wesentlich fördernden literarischen Fehde zwischen E. Krüger, der zwei Grafen
annimmt (Rudolf f 1250 und dessen Neffe Rudolf aus dem Hause Vatz f 1262)
und H. Zeller- Werdmttller, der mit einleuchtenderen Gründen für 6inen Grafen
Rudolf eintritt; vgl. die Aufsätze von Krüger im Anz. f. Schw. Gtesch. IV
293—308, 402—409, VI 300—311, 321—335, VH 77—79, 309—313 und von
ZeUer-Werdmüller 1. c. VI 37— 42, 490— 493, VH 253—255, 330—331.
Wappen. (F. Gull: Die Grafen von Rapperswil in: Arch. herald. Suisses
1892 p. 9—19 und Tafel UI; Rahn und Zeller-Werdmüller: Die Grabsteine in
der Capitelstube zu Wettingen im Anz. f. Schw. Altkde. IV 195—198, 233—237
und Tafel 16). Ursprünglich führten die Rapperswiler nur ^ine Rose im Schild^
und zwar, wie das Jahrzeitbuch Uster (Mscr. C 1 der Stadtbibliothek ZüridO
zeigt, eine gestielte, rote Rose mit grünen Blättern und goldenem Butzen in
silbernem Felde. Die &iae Rose weist auch Heinrichs genannt Wandelber Grab-
stein zu Wettingen auf. Später, jedoch noch vor Annahme des Grafentitels, er^
scheinen 3 (2, 1) Rosen. Die Farben ergeben sich aus der Wappenserie des
Hauses zum Loch in Zürich (ZeUer-Werdmüller, Mitteil. d. antiq. Ges. Zürich
* f
— «5 —
XVm Heft 4, Tafel I n. 28, m n. 106): 3 (2, 1) j^rüngestielte, grünbeblätterte,
rote Rosen mit silbernem (?) Batzen in silbernem Felde. Nor ein einziger Kappers-
wiler siegelt mit einem vollen Wappensiegel, Graf Rudolf n., mit dem das G^
schlecht erlosch. Als Helmzierde finden wir in seinem Siegel zwei aus einem
Rumpfe wachsende Schwanenhälse. Es ist also dasselbe Eleinot, wie es die von
Yatz (Zürcher Wappenrolle n. 137) führten, was, wenn es nicht auf Zufall oder
auf einer uns unbekannten Vereinbarung zwischen den beiden Familien beruhen
sollte, allerdings zu Gunsten der oben berührten Erügerschen Hypothese sprechen
würde. Von den Rapperswilem vererbte dieser Helmschmuck durch Elisabeth
auf die Grafen von Homberg (s. oben s. 37).
1. Ulrich I. 1114 m. 10. Ger abbas de cella sancti Meginradi et öl-
ricus advocatujs eins (Geschichtsfreund 43, 326).
2. Rudolf I. 1143 Vn. 8. Rudulfus de Rapreteswilre advocatus des
Klosters Einsiedeln (Geschichtsfreund 43, 329).
3. Gebezo de Raprecteswilare 1153 VI. 28. (U.-B. Zürich I 185).
4. Ulrich n. ödalricus de Raprepteswilere (sie) 1155 X. 18. 0* c. 190).
5. Rudolf n. 1177 vn. 2. R&dolfus de Raprechswilare et frater eins
bei Berchtold IV. von Zäringen in Zürich, ebenso 1185 IV. 10. Rödolfus de R.,
Heinricus frater eins, ministeriales (1. c. 207, 216). Rudolf allein bei Berch-
told V. 1187 Vm. 29. (1. c. 220), 1189 V. 7. mit Heinrich bei König Heinrich VI.
in Basel (Font. rer. Bern. I 483), 1192 n. 15. allein bei demselben zu Hagenau
(v. Mohr, Cod. dipl. Raet. I 229), f Vn. 23. laut Anniversarium Uster, Mscr.
C 1 der Stadtbibliothek Zürich, fol. 26: „Es gefalt jarzit des wolgebomen herren
grauff R&dolfs von Rappreschwil, der da gewesen ist grauf Heinrichs br&der. Diser
vorgenant grauff Rüdolff ist gesin ein truwer vogt und versecher diss gotzhuss^.
. 6. Heinrich I. 1177 VH. 2.-1189 V. 7. (vgl. 5) t I. 1. laut Anni-
versarium üster fol. 1 : „Es gefalt jarzit des wolgebomen herren grauf Heinrichs
von Rapperschwil , der da stiffter und anhaber gewesen ist diss erwirdigen
gotzhuss ze üster^. In dieser und der unter 5 zitierten Stelle ist die Bezeich-
nung Rudolfs und Heinrichs als „Grafen^ selbstredend erst in die vorliegende
Kopie des Jahrzeitbuches von 1469/73 interpoliert oder an Stelle des bis 1232/33
gebrauchten Titels „Vogt^ willkürlich gesetzt worden.
7. Ulrich IQ., Abt von Einsiedeln. 1192 Wemherus secundus abbas
abbatiam resignavit, Uolricus de Rapreswil successit. 1206 Regnante Philippo
rege uolricus abbatia privatur (Ex libro vitae Einsidlensi, ed. G. von Wyss,
Jahrb. f. Schw. Oesch. X 343 f.).
Siegel: ürk. d. d. 1194 im Stiftsarchiv Einsiedeln (Gull, 1. c. p. 12):
^ «LRICVS . DEI . GEI . HEREMITARV • ABBAS
8. Guota, s. oben p. 48.
9. Rudolf m. 1210 vn. 9. Rudolfus nobilis de R. (U.-B. Zürich 1 248),
1212 IX. 26. bei Friedlich H. zu Basel (Reg. imp. V 671—673), 1213 I. 2. bei
— 66 —
demselben zu Hagenan (1. c. 686), 1214 XI. 23. bei Basel (L. c 755, 756, 758,
759, 761), 1215 IV. 23. bei Speyer (1. c. 793, 794), 1217 H. 17. bei Ulm? mit
seinem Bruder Heinrich (1. c. 897), 1220 I. bei Hagenau (1. c. 1083—1066),
1220 n. 4. bei Hagenau? (L. c. 1088) — 1217 VI. „zwen gebrüder R. und H.
TOget von RaperswUe der elter vogt R. wc gevaren über mer ze dem
heiUgen grabe" (Geschichtsfreund 43, 332) — 1223 V. 25. (Ü.-B. Zttrich n 348),
t XI. 24. (Zeller-Werdmflller, Anzeiger f. Schw. Gesch. VI 41 f.).
10. Heinrich 11. Wandelber, bei Friedrich n.: 1215 IX. 26. bei
Hagenau (Reg. imp. V 835), 1216 IV. 12. bei Speyer (i. c. 852), 1216 VH 15.
bei Überlingen (1. c. 871), 1217 H. 17. bei Ulm? (1. c. 897), 1223 m. bei Ferento
(Ferentinum) in Etmrien (1. c. 1457). Stifter des Cisterzienserklosters Wettingen
1227 X. 14. (SS XV 2 p. 1285, Notae dedicationum Wettingenses : „Anno ab
incamatione domini 1227, 2 Idus Octobris, indictionis prime, fundata est domos
sancte Marie in Wettingin, sive Maris-stella, a nobili viro domno Heinrico de
Raprechtiswiler cognomento Wandilber''), Mönch in Wettingen (in zahlreichen
Urkunden, z. B. Ü.-B. Zürich U 90, 117; Ü.-B. Basel Stadt I 105, 122) t 1246
I. 30. (Necrol. I 590, 598). Verheiratet mit Anna von Homberg, der Zeit
nach am ehesten Schwester oder Tochter Wemhers HI. von (Alt-)Homberg
(s. oben p. 44), wenn nicht eine Gräfin von (Zollem-)Hohenberg, f zu Jerusalem
1230 Vn. 14. (Necrol. I 594, 598).
11. Ulrich IV. 1223 V. 25. Rodulftis de R., Ulricus frater eins de
Griffenberch (Ü.-B. Zttrich n 348).
12. N. (filia). 1258 V. 28. Rudolphus vir nobilis dictus de Strett-
lingin felicis recordationis vir nobilis frater H. dictus Wandelberc
avunculus mens (Herrgott H. 339). Also muss Rudolfs Vater, Johannes, mit
einer Schwester des Heinrich Wandelber verheiratet gewesen sein.
13. Heinrich m., canonicus ecdesie maioris Constantiensis 1213 — 1243
Xn. 11. (Reg. ep. Constant. 1257 u. s. w. häufig bis 1587, vgl. Register).
14. Rudolf I. (TV.) 1229 offenbar noch unverheiratet, weshalb er seinen
Schwestersohn Rudolf von Vatz „heres'' nennt (Ü.-B. Zttrich I 330), noch 1233
Vm. 28. advocatus (L. c. 352), bereits — vielleicht durch Verheiratung — 1233
m. 8. Rüdolfus dei gratia cpmes de R. (L. c. 356). t 1262 VE. 27. (SS I 71,
Notae historicae Sangallenses). Den 27. Juli als Todestag haben auch die
Necrologien von Rapperswil (Reg. Rapperswil 33, doch irrig zu 1255), Wettingen
(Necrol. I 594) und der Abtei Zttrich (}. c. 543). Nach dem Wettinger urbar
von 1248 (Zttrcher Taschenbuch 1887 p. 146 Anm. 3) war Rudolf zweimal ver-
heiratet, doch ist die erste Gattin, die er wohl zwischen 1229 und 1233 ehe-
lichte, leider dem Namen nach ganz unbekannt. Als zweite Gattin erscheint
1259 X. 12. Maechthildis (Ü.-B. Zttrich m 178), nach ihrem Siegel eine
Gräfin von Neifen (Gull, Mechtild von Rapperswil-Werdenberg, eine gebome
von Neifen, im Anz. f. Schw. Gesch. VI 336—340). In 2. Ehe wurde sie Gattin
Hugos I. von Werdenberg, und erscheint als solche zuerst 1267 (Ü.-B. Zttrich
IV 78). Rudolf stiftete 1251 das Prämonstratenserinnenkloster Bollingen, 1259
das Cisterzienserinnenkloster Wurmsbach.
— 67 —
Siegel: 1) ürk. d.d. 1232 (Siegelabbildnngen zum U.-B. ZOrich I Taf. m 21):
q> 8 RVODOLFI . ADVOCATI • D • RAPSWIL
2) 123a— 1261 (Siegelabb. I— IH; Goll p. 14):
^ 8 RVDOLFI • COmiTlS • D€ • RAPR€CHTSWILA߀
3) ürk. d. d. 1267 (Siegelabb. IV Taf. 15):
8 MATHILDIS • COMITISS€ • D€ • RAPR€SWIL€R
15. Adelheid. 1229 nennt Rudolf I. von R. den Rudolf v. Yatz „nepos
meus et heres" (U.-B. ZUrich I 330). Es war also eine Schwester Rudolfs mit
Walter m. v. Yatz verheiratet. Hu* Name erscheint in einer Urkunde d. d.
1213 m. 4.: uxor nobilis viri Waltheri de Vatzis, nomine Adilheit (Zeitschr.
f. Gesch. d. Oberrheins XXXV 120).
16. N. (filia). f vor 1241 XU 17. (Geschichtsfrennd 41, 7).
17. Anna, s. oben p. 11.
18. Vincentins, 1259 X. 12. (U.-B. Zürich m 178).
19. Elisabeth, 1261 I. 10. (U.-B. Zflrich m 231 f.), schon beim Tode
ihres Bruders 1283 I. 15. verheiratet mit Ludwig I. von Homberg (P. 0.
Ringholz, Das Urbar und Rechenbuch der Abtei Einsiedeln aus dem 14. Jahr-
hundert, Geschichtsfk'eund 47, 39: „do der grave R&dolf starbe, do liess er ein
swester, frow Elizabethen, graven Ludiwiges frowen von Honberg), Witwe
1289 rV. 27.; in 2. Ehe nach 1295 H. 11. (Argovia XVI 54) und vor 1296 IV. 12.
(1. c.) verehelicht mit Rudolf m. von Habsburg-Laafenburg, f 1309
IV. 10. (Necrol. 1 541, 562, 602; Kopp, Urk. n 48), vgl. auch oben p. 15, p. 37 f.
Si^el: 8. oben p. 38.
20. Rudolf n. (V.), geboren nach dem 1262 Vn. 27. erfolgten Tode
seines Vaters (vgl. Enchimeister, ed. G. Meyer von Enonau, in St. Galler Mitteil.
XVm 55, 56, 59: „darnach starb graf Rudolf von Rapperswille und liess der
nun ain tochter und ain tragent wib nnd do die frow genas, do gewan
d ainen sun") und wohl vor 1263 IL 5. (Kopp U 1 p. 347 Anm. 6), f 1283
L 15. (Reg. Rapperswil 33; Necrol. I 589, 598, 601). ^
Siegel: Urk. d. d. 1282 (Gull p. 17 f.):
(^ S) RVODOLFI • COOHTIS • D€ • RAPR€HSWIL€
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Grafen von Bachegg.
Quellen: Font. rer. Bern. I— Vn (cit. F); Wurstemberger im Geschicht-
forscher X[; Kopp, Gesch. d. eidg. Bünde n* 40—52, m« 319, IV' 283, IV« 239,
484 f., V< 72, 76, 411 ff.; Matth. Neob. chron. ed. Studer. Vgl. auch Bahn,
Die mittelalterl. Eunstdenkmäler des Kantons Solothurn S. 36 ff.
Wappen: Schild: in rot ein gelber, mit drei roten Bösen belegter Pfahl;
Eleinot: infulähnlicher Beutelstand, gelb, mit roten Bösen belegt und rotem
Pfahl, an den Spitzen Pfauenspiegel (Zttrcher Wappenrolle Taf. II n. 33).
1. Hugo L, um 1130 (F I 400 ff.; enthält, wenn überhaupt unecht, un-
zweifelhaft einen echten Kern), 1185 2. X. tot, als comes Hugo de Buchecca
als Wohlthäter der Abtei St. Johann zu Erlach genannt (F I 478). Vgl. Anz.
t 8chw. Gesch. IV 239.
2. Arnold, 1175 6. X. comes Emaldus de Boucecca (F I 454), 1180
comes Amaldus et frater suus Ch5no (F I 464 f.).
3. Ch5no, 1180 mit seinem Bruder genannt; Fr. von Mülinen im Sol.
WbL 1820, 17 ff. hält ihn für den Stanrnivater der Grafen von Bechburg und
Falkenstein.
4. Peter I. siegelt 1218 als P. comes de Buheccho mit einer Buche im
Siegelfeld (F H 12), heisst 1224 7. IV. mües (F II 44), 1245 24. VH. Petrus
comes deBuchekke et ülricus flliusmeus, nobilis virL&doldus de Sftmolswald
nepos noster (F n 269), 1252 24. VH. lancravius (F H 353), 1253 2. m. scul-
tetus in Beme (F H 376), 1273 25. IX. (F m 46 ff.), t vor 17. Vm. 1276
(F. m 182).
Siegel: 1) Urk. 1218 im St.-A. Solotum: Stiftsarchiv:
>b • SIGILLV PETRI COMITIs de bvheKe (Siegeltaf. VH n. 1).
2) Urk. 1257 28. XII. im St.-A. Bern: Fach Fraubrunnen:
^ SIGILLVM . PETRI • COMITIS • DE • BVHEGGA (Siegeltaf. VH n. 2).
5. Ulrich, 1243 . . V. Uolricus de Buhceccha (F H 240), 1244 Uolricus
fllius comitis Petri de B&hecche (F II 255), 1250 . . n. Petrus comes de B. per
manum filii nostri Uolrici et consensu aliorum liberorum nostroioun (F n 320),
1257 ind. XV. Ulrich d. j. Graf zu Buchegg und seine Frau Adelheid (Mss.
Bist. Helv. I 89 p. 214—216 der StadtbibUothek Bern), 1259 nach 24. IX. Uol.
comes iunior de B&chegga, dna. Adelheidis uxor nostra (F n 489), 1261 7. 1.
UoL domiceDus et comes de Buchegga (F II 526).
Siegel: Urk. 1259 im St.-A. Bern: Fach Interlaken:
^ B . VLBICI . DE • BVhexe: (Siegeltaf. VH n. 3).
6. Heinrich, 1250 . . H. ohne Namen (F n 320), 1271 3. m. her
Heinrich y<a Buocheck landgraf (F n 772, die Urk. ist nur in Obersetzung
erhalten^ Heinrich war damals noch nicht Bitter [her] und auch nicht Land-
- 70 -
graf, da sein Vater noch lebte ; vgl anch Kopp ü* 50^), 1273 25. IX. Henrieos
domicellns de B&ckeclia filios comitis Petri dicti castri.de B&echa, nxor niea
Adelhet (nachher Tochter des f Ber. dominus ie Strazperc und Schwester
von Ber., H. et Otto domini de Strazperc genannt), liberi mei Hugo, Petms,
Harmannus et Elizabet (F m 46 ff.), 1276 17. Vm. lantgravins dominos
H. de B&ehegga, soror sna Elisabeth (7), nxor Heinrici domini de Jegistorf
militis (F m 182), nrkundet 1279 29. m. in Bnchegg (F IH 248), 1286 17. VH H.
langravins Borgundie comes in Boachegga (F in 413), 1293 2. V. Heinricos
comes de B&chegge miles lantgravins in Bnrgnndia (F in 555), 1302 22. L mit
seiner natürlichen Schwester Elsbeth (8), min süne Hug nnd Chftn, brftder
Berchtold min snn, gommendür ze S&molswalt, ein tätscher herre (FIV86),
1313 1. Vin./1314 18. n. Aufgabe der Landgrafschaft Burgund an die Herzoge
von Österreich, die damit die Grafen von Eiburg belehnen (F lY 554, 557, 576),
1319 30. VI. Heinricns comes de B. (F V 122), stirbt als Bruder des deutschen
Ordens 1320 14. YIH (14. Vm. ob. frater Heinricns quondam comes de Bftchegge,
ord. nostri; Anniv. s. Vincent. Bern., zum Todesgahr vgl. Gfsch. XI 336, anders
F V 135). Vgl. Matth. Neob. chron. ed. Studer 220.
Siegel: 1) Urk. 1273 25. IX. im St-A. Bern: Fach Fraubrunnen:
»i* 8 . helNEICi - De • BVOCHeOGe • iV • (Siegeltaf. VE n. 4).
2) ürk. 1286 4. VI. im Archiv des Inselspitals in Bern:
•i* S ' . HENMCI : COMITIS : DG • BOMG • (Siegeltaf. VH n. 6).
3) ürk. 1293 2. Y. im St.-A. Bern: Fach Fraubrunnen:
^ S ' henRICI COffilTIS De BVCheGA (Siegeltaf. VH n. 6).
7. Elisabeth L, 1250 .. IL ohne Namen (Fn320), 1276 17. Vm. mit
ihrem Bruder Heinrich genannt (6, s. dort) und zwar als Gemahlin des HeinrieoB
dominus de Jegistoif miles,, 1277 wird ihr Sohn Hugo und ausserdem ceteri
liberi genannt (F HI 221); Hugo homo libere conditionis ist 1296 mit Anna,
Tochter des Ritters Ulrich von Bremgarten, vermählt (F HI 655).
8. Elsbeth, 1302 22. I. graf Heinrich von B&chech lantgraf ze Bür-
gendon, Elsbeth min — jedenfalls natürliche (Amiet, S. Ursus Pfarrstift 89) —
swester, du nu ze B&chech gesessen ist, Heinrich der Schriber ir 6man, Adelheit
ir tochter, deren Ehemann Chftn von Wichtrach, min — Graf Heinrichs —
knecht und min amman (F IV 86; die Schriber waren ein Solotumer Bürger-
geschlecht, zahlreiche Belege dafttr enthält das Sol. Wochenblatt).
9. Hugo n., 1273 25. IX. und 1302 22. 1. mit seinem Vater (6, s. dort),
1306 19. V. Hugo de Bfichegga nobilis vir (F IV 258), 1315 18. Vm. und
14. XI. grave Hug vcm Bftchegge schultheitz ze Solotem (F IV 639, 644),
ebenso 1316 14. XH. (F IV 716), 1316 16. Vm. graf Hug von Bftchegke, graf
Heinrichs von B. sun, gibt die Burg Buchegg an unsem brftder brftder Berch-
1 1 1 lantcommendur ze Burgenden und ze Elsaze zu Händen des Deutschordens
auf, Graf Heinrich erklärt seine Zustimmung (F IV 704), 1345 15. VI. graf
Hug von Bftchegge, unser swester Judenta eptinschin ze Fr5wenbmnne (F Vn
111), 1346 7. Xn. graf Hug von B. (F VH 223), erscheint 1347 20. XH. und
— 71 -^
1348 16. ü- als verstorben (Gfsch. XI 284 n. 205, F VU 321), er starb am
20. V. 1347 (anniv. Fraubr., F VII 265), nachdem er zu Fraubrunnen einen Jahr-
tag mit einem guldinen rosen gestiftet (F Vn 390). Vgl. Matth. Neob. c. 37,
41, 47, 66 und S. 220 f., 223. Gemahlin seit 1337 8. I. Margarita von
Neuenbürg, Tochter Graf Rudolfs und der Eleonore, Witwe Hartmans II.
von Kiburg (vgl. oben Taf. VI n. 5 und S. 23) ; sie siegelt 1343 22. V. mit den
Wappen Neuenburg und Buchegg.
Siegel: Urk. 1331 8. V. im St.-A. Bern: Fach Oberamt:
»i* S ' . fiVGOra ' : FILH : COCDITIS D ' : BVCfiCKC (Siegeltaf. VH n. 7).
10. Peter n., 1273 25. IX. mit seinem Vater (6, s. dort), 1288 (Gfsch.
XI 244 n. 67), später Mönch in Murbach (Anz. f. schw. Gesch. IV 171 ; Wyss,
Bericht über die Thätigkeit des bist. Vereins des Kantons Solothum, S. 33).
11., Hartman, 1273 25. IX. mit seinem Vater (6, s. dort), nachher
nicht mehr erwähnt
12. Elisabeth H., 1273 25. IX. mit ihrem Vater (6, s. dort), 1341 11.
IX. vro Elyzabet grefin gebom von B&chegga genant von Klingen (F VI 611);
Matth. Neob. S. 220 nennt als Tochter Gr. Heinrichs domina in Klingen olim
comitissa in Friburg liberis carens; 1300 14. X. Ulrich ein frie von Arburg,
vro Elsebeta sin eliche wirtinne, des graven tochter von Büchegge (Gfd. V 241),
1 14. IX. (Necr. Fraubr., MGH Necr. I 416). Sie war also dreimal verehelicht :
zuerst mit dem Freien Ulrich von Arfourg, dann mit einem Grafen von Freiburg
und endlich mit einem Freien von Klingen. Die nähere Ausführung und Be-
gründung ist enthalten in den Bemerkungen zu Regest 82 meiner Geschichte
der Freien von Arburg (Argovia XXIX 27 f.).
13. Chiin, 1302 22. I. mit seinem Vater (6, s. dort), t 19- IV
(Necr. Fraubrunnen).
14. Berchtold, ttber ihn vgl. die vita Berchtoldi bei Matth. Neob.
S. 220 ff. und Ed. Leupold, Berthold von Buchegg, Bischof von Strassburg, 1882.
Als Sohn Heinrichs ist er bereits genannt (1302 22. I., s. unter 6) und auch
sonst oft bezeugt; ttber den Lebensgang dieses hervorragenden Mannes kann
hier nur ein kurzes Schema gegeben werden. 1297 6. Xn. Deutschherr zu
Beuggen, 1302 22. I.— 1312 Komtur in Sumiswald, 1305 5. m.— 1307 8. VI.
Komtur in Beuggen, 1305 5. DI.— 1321 2. X. Landkomtur der Bailei Elsass-
Burgund, 1324 . . IX. Komtur zu Mainz, 1327 23./26. m. und 21. IV. als brfider
des Ordens des tutschen huses zu Basel (F V 555, 558, 560), 1328 Sommer Bi-
schof von Speyer (urk. als solcher nur 1328 31. X., ZGOR VI 203) und 1328
25. XI. auch Bischof von Strassburg, f 24. XI. 1353 als letzter des (Geschlechts,
. darum die Klage seines Biographen : cuius progeniei lantgi*aviorum de Buocheke
nullus de genere masculino remansit. Et vacat clypeus aureus cum tribus rosis
rubeis a summo deorsum de Buocliecke (Matth. Neob. 234). Vgl. auch Justinger
ed. Studer 59, Matth. Neob. c. 52, 66—69, 94, 96 und S. 204 f., Jahibuch
Adler XVI 5).
— 72 —
Siegel: 1) ürk. 1319 12. m. im St.-A. Stuttgart:
>b S' . FRATRIS . BERCTO... • DE • BVHEC.
2) ürk. 1327 23. m. im St.-A. Bern: Fach Büren:
•ii S ' . FRATRIS • BeCHTODI • BVfteGe (Siegeltaf. VH n. 10).
3) ürk. 1328 31. X. (ZGOR VI 203):
»i* S . BERTHOLDI SPIREN • ECCE •
15. Matthias, 1313 5. VI. Propst zu Luzem (Gfsch. XI 256 n. 106 b),
1321 10. VI. Mathias von Buochegge probst ze Luceme vnd custer ze Morbach
[0. S. B.], mine brueder graue Hug von Buochegge vnd br&der Berhtolt der
lantkomenture (Kopp IV* 484), 1321 30. XI. Erzbischof von Mainz (Kopp IV«
487), t 9. IX. 1328 (Grabschrift Gfsch. XI 122 und SW 1845, 41 f.). Vgl. auch
Matth. Neob. c 47, 51 und S. 220—223.
Siegel: ürk. 1321 10. VL (Kopp IV« 484 f.):
S • Mathie • Cvstodis • Mon • Mvr
16. Anastasia, Gemahlin des Freien Ulrich von Signau (vgl. die
Stammtafel der Freien von Signau von Durrer im Jb. schw. G. XXIV), von
Matth. Neob» S. 220 als domina'in Sygenowe unter den Kindern Gr. Heinrichs
genannt, war die Muster u. a. der Anastasia, (Gemahlin Graf Eberharts n. von
Kiburg (vgl. oben S. 23).
17. Judenta, 1326 22. Xn. Äbtissin zu Fraubrunnen (Gfsch. XI 275
n. 166) bis 1345 15. VI. (s. unter 9), dann ex humilitate abbacie renundans in
ipso monasterio vitam duxit quietam (Matth. Neob. S. 220), 1348 3. IV. vre
Judenta von B. closterfrow ze Vrowenbrunnen (F Vli 334), t 1- Vlll. (Necr.
Fraubrunnen).
Siegel: ürk. 1338 17. VI. im Stadtarchiv Bern:
S' soRORis ivDoiTe ABIisse F^ns ' sCe ouRie •
(Siegeltaf. Vn n. 8).
18. Johanna, Gemahlin des Ritters Burkhart Senn von Münsingen
(t vor 1322 28. I., F V 256), wird von Matth. Neob. 220 domina' in Muinsingen
genannt, 1337 13. IX. Johanna von B&cheg, hem Burchart sei. wirtin des
Sennen ritters, frowe ze Münsingen (F VI 366), t 4. m. 1338 (Necr. Fraubr.
in Verbindung mit Urk. 1338 19. m., F VI 395). Ihr Sohn Burkhart Senn
wurde 1360 in den Freiherrenstand erhoben (F Vm 363).
Siegel: ürk. 1337 13. IX. im St.-A. Bern: Fach Fraubrunnen:
^ S ' lORANDe . D ' . BVCheG CDVNSINGEN (Siegeltaf. VH n. 9).
Auf der Siegeltaf. VII n. 11 und 12 sind noch die Siegel des Heinrich
von Buchegg, Bürgers von Burgdorf, von Mitte Mai 1367 (St.-A. Bern: Fach
Burgdorf) und des Burkhart von Buchegg vom 13. n. 1372 (St.-A. Bern: Fach
Wangen) abgebildet, interessant wegen der Führung des bucheggischen Schildes
durch ein Bttrgergeschlecht
Dr. iur. Walther Mere.
GeanlogiiehM Huidbnck L
Grafen von Frobarg.
I.-X Ur. Rwinlf, l'ro|iM m XoNnecn I!«. la» hihI IMi^ — 4. SladI Zi>aiic>n tti*. — II. ()r. Woreliei
TM HMBbatK IVi (fimnl}. - «. Or. Adelkald ftab. loit BanulelB UKT. — T. (Ir. Johani (UeBmU) 11^
■■ Gr. Albert, Fni|>M n Zoftaren IKT. — t. Qr. V«1bu IV. 1319 (UiubI). — Itk Qt. Htnomn VL 13».
U. HeiaTlek TroehMM koii FrobuK IMS.
Odtedogtackn Handbncb L
Grafen von Homberg.
!■ nd b ud L Or. Lodirl« I. itM aitd itTI. — 1. Or. EIUabMIi ceb. loa RappenwII ilM. — <-*. Ot. Wern-
k*r IL UM, IHM and ISIS. - I. IHtmIIm IMO (Ikliaml). — «. (Ir. MMriB treb. von OPltlnitn ISia — 9. Or. Cldllb
Pitorta Ib OaMakach IIK. - 10. er. Ucrmaa tarn. — ll. 6r. Ihi tctbU. tor TocccBlnr« uofi.
Oenealo^scfaM Handbnch L
Grafen von Bnche^g.
1.-1; er. PeUr L im >nd llftT. — 1. Gr. CIriita im. — 4.—«. Qt. Belorieh im, UM ud UM. — 1. Or.
Iwa im. — S. Or. JodtnU, ÄbilMln in FnabnuMm ISS. — «. Or. Johann* rurchl. Sena ron UbulnireB U».
' 10. Or. Barchlold «r«. Teat \Ui. — lt. ÜBloritk rgn Baebcff. tiarmr la Bniitdorf 1M7. - It. &arkh>rt von
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— 74
Könige von Bnrgnnd ans dem Hanse der Weifen.
Unter den Reichen, die sich beim Zerfalle der karolingischen Macht gegen
Ende des IX. Jahrhunderts bildeten, nimmt das 888 gegründete Königreich Hoch-
burgund, das unter seinem zweiten Herrscher auch das 879 von Boso errichtete
niederburgundische Reich in sich aufnahm, einen hervorragenden Platz ein.
Der schwache letzte König, Rudolf III., setzte seinen ältesten NeflFen, Kaiser
Heinrich 11., zum Erben seines Reiches ein, dessen Nachfolger, Konrad n.,
nach mannigfachen Kämpfen mit den burgundischen Grossen und Nachkommen
zweier jüngeren Schwestern Rudolfs HI. Burgund dem deutschen Reiche ein-
verleibte. Auf diese Verhältnisse nimmt Stammtafel XIII weitgehende Rücksicht.
1. Rudolf I. König von Hochburgund 888—912. 872 Rodulfus humilis
comes necnon et monasterii sancti Mauricii Agaunensis abba (Dümmler, Ostfränk.
Reich IH^ p. 318 Anm. 2), 885 und 886 marchio bezw. marchius (1. c. p. 319
Anm. 1), Sohn des Weifen Konrad, König von Burgund 888, vgl. Reginonis
chronicon SS I 598 : Per idem tempus Ruodolfus, filius Ohuonradi, nepos Hugonis
abbatis . . provinciam inter Jurum et Alpes Penninas occupat, et apud sanctum
Mauritium coronam sibi imposuit, regemque se appellari iussit; ebenso
Annal. Fuldenses SS I 403; Annal. Vedastini SS I 525; Annal. Flaviniac.
et Lauson. SS IH 152; Chronicon Luxoviense SS III 221; Sigeberti chronica
(zu 890) SS VI 343 ; Annalista Saxo SS VI 587 ; Hugonis Flaviniac. chron. (zu
892) SS Vm 357 ; Ann. Lausann. SS 24, 780. — Ekkehard IV. nennt in seinen
casus sancti Galli, ed. Meyer von Knonau in St. Galler Mitteil. 15, 121 dem
Abt Hartmuot von St. Gallen cognatus König Rudolfs, mit wieviel Recht, muss
dahingestellt bleiben. — Das Todesjahr Rudolfs steht nicht absolut fest. Die
Annal. Flaviniac. et Lauson. SS HI 152 und die Ann. Lausann. SS 24, 780
überliefern zu 911: hoc anno obiit Ruodolfus rex, die dominico 8 kal. Novembris,
während die Annales Alamann. SS I 155; Herm. Contract. SS V 112; Ekkeh.
chron. Wirziburg. SS VI 28 als Todesjahr 912 angeben. Aus Gründen der
Diplomatik und Chronologie entscheiden sich Trog, Rudolf I. und R. ü. v.
Hochburgund, Diss. Basel 1877, Exkurs, und neuestens Morel im Anz. f. Schw.
Gesch. 1901 p. 421 f. für 911, Bruel in dem sub. 2. cit. Aufsatze für 912. Da
der 25. Oktober im Jahre 911 nicht auf einen Sonntag, sondern auf einen Freitag
fiel, möchte Trog vorschlagen, statt VHI kal. XIII kal. zu lesen, was auf
Sonntag, den 20. Oktober 911 führen würde, welche Korrektur jedoch nicht an-
genommen werden kann, da das Necrolog von Merseburg (Zeitschrift f. Archiv-
— 75 —
künde I 124) den 26. X., das Reichenauer (Necrol. I 280) den 27. X. als Todes-
tag nennen. 912 war der 25. X. ein Sonntag, 911 der 27. X. — Rudolfs Gattin
wai* Willa (s. 2); Rudolfs uxor, fllii und filiae werden bereits 888 XII. 21.
genannt (Gallia christiana XV, Instrum. col. 126).
2. Adelheid. 888 VI. 10. Rodulfus rex Adaleydis soror
nostra (Origines Guelficae II Probat, p. 103), verheiratet mit Graf Richard
von Autun, Halbbruder König Bosos von Niederburgund und der Richilde,
Gattin Karls des Kahlen; Mutter König Rudolfs von Frankreich; Witwe 921
(Flodoardi Ann. SS III 921, vgl. auch Lippert, Gesch. d. westfränk. Reiches unter
König Rudolf, Diss. Leipzig 1885 p. 20 ff.); macht 929 VI. 14. (Alex. Bruel: Etüde
sur la Chronologie des rois de France et de Bourgogne . . . aux IX« et X« si^cles,
in: Bibl. de Töcole des chartes 41 (1880) p. 25) eine Schenkung an Cluny pro
anima germani et dulcissimi mei domni Rodulfi regis ( 1 ) .... pro requie domni
mei piae memoriae principis Richard i, ac pro Willa regina (1) ... pro me et
domno Rodulfo rege, filio meo, et item Rodulfo rege (3), nepote meo; pro aliis
quoque filiis meis, Hugone, Bosone et Ludovico nepote; unterzeichnet u. a.
Signum Adeleydis comitissae, regiae matris et abbatissae — Signum Judithae
filiae Rudolfi regis (10) — Signum Ugonis incliti comitis atque fratris Augusti
Rodulfi regis (Orig. Guelf. II Probat, p. 104 ff.). — Betr. Judith s. 11. — Hugo
ist offenbar der unter Adelheids Söhnen genannte, also ein Bruder des Königs
von Frankreich. Dessen, und nicht Rudolfs 11. von Burgund Sohn ist der ge-
nannte Ludwig, der nepos ^ Enkel AdeUieids; vgl. Hugonis Flavin. chron.
SS VIII 359: Anno ab incani. Dom. 936 rex Rodulfus absque libeiis defungitur,
nam Ludovicus filius eins, quem habuit ex Emma regina, ante obitum patris
est defunctus. Noch Krüger, Der Ursprung des Weifenhauses etc., 1899, Stamm-
tafel II bezieht die Stelle auf den König von Burgund und gibt ihm Emma als
1. Gemahlin, obschon Rudolf II. v. B. 921/22 Berta von Alamannien heiratete
und 924 IV. 6. König Rudolf (v. Fr.) mit seiner Gattin Ymma urkundlich er-
scheint (Gallia Christ. IV Instr. col. 71).
3. Rudolf n., König von Hochburgund 912—937, von Italien 920—926,
auch von Niederburgund seit 933, heiratet 922 (921? vgl. Trog, p. 37) Berta
von Alamannien, vgl. Annales Sangall. maiores SS I 78 und St. Galler Mitteil.
19, 282 mit Note 201; ferner Liudprandi Antapodosis SS III 299: Rodulfus rex
superbissimus Burgundionibus imperabat. ('ui in augmentum potentiae hoc
accessit, ut potentissimi Suevorum ducis Bruchardi (sie) filiam, nomine Bertam,
sibi coniugio copularet. — Rudolf f 937 VII. 11. und wurde zu St. Maurice
bestattet, vgl. Contin. Reginonis SS I 617; Annal. Flaviniac. et Laus. SS III
152; Flodoardi Annal. SS III 384; Herm. (^ontract. SS V 113: Agauni apud
sanctum Mauricium sepultus est; Ekkehardi chronic, univers. SS VI 189; Sige-
berti chronica SS VI 347 (zu 936); Auctarium Garstense SS IX 566; Modern,
regum Francor. actus SS IX 381, 382 (zu 93()); Ann. necrol. Fuldens. SS 13,
195 (zwischen 937 V. 31. und X. 30.); Annal. Laus. SS 24, 780: 937 hobiit
Rodulfus rex, filius Ruodolfi regis. Den 11. Juli als Todestag überliefern das
— 76 —
Necrol. Merseburg., (Zeitschr. f. Archivkunde I 117) und Anniv. praepos. Turic.
(Necrol. I 550), während das Reichenauer Necrologium den 13. Juli angibt
(Necrol. I 277). Noch im Dezember 937 in 2. Ehe mit Hugo von Italien
vermählt, wurde Berta 947 IV. 10. zum zweitenmal Witwe (Köpke u. Dtimmler,
Otto der Grosse p. 110 f., p. 141). 962 IV. 1. stiftet Berta das Kloster Payerne,
consentientibus filiis meis, Conrado gloriosissimo rege nee non et Eodolpho duce
pro anima domini mei beati Rodulphi regis et pro anima filii mei Bur-
chardi episcopi et Othonis gloriosissimi regis, nee non pro anima filiae
meae reginae Adheleidae et filiorum meorum Conradi Serenissimi regis et Ro-
dolphi ducis (Orig. Guelf. II Probat, p. 124 ff. ; Gallia Christ. XV Instrum. col.
130 ff.). Sie starb an einem 2. Januar (Jahrzeitbuch der Kirche zu Schwarzen-
bach, Ktn. Luzern, im Geschichtsfreund III 195: Berchte regine Burgundie)
und wurde zu Payerne beigesetzt (Odilonis epitaph. Adalheidae SS IV 641),
wo Bartholomäus v. Spiegelberg, Propst zu Solothum, 1519 das Grab im Chor
gesehen und die Grabschrift kopiert hat (Th. Probst im Anz. f. Schw. Gesch.
I 306 ff.). Über zwei apokryphe Siegel Bertas s. Anz. f. Schw. Gesch. u. Altkde.
1858 p. 49 ff. und Tafel V 1, 2.
4. Waldrada. Dederat rex Rodulfiis (3) Waldradam sororem suam,
tam forma quam sapientia quae nunc usque superest honesta matrona, coniugem
Bonefatio comiti potentissimo, qui nostro post tempore Camerinorum et
Spoletinorum extitit marchio (Liudprandi Antapodosis SS DI 300).
5. filii und filiae Rudolfs I. (s. 1).
6. Adelheid, 914 Gemahlin Kaiser Ludwigs des Blinden, des
Sohnes des Nr. 2 genannten Boso, soll nach der Vermutung von Fr6d. de Gingins-
La-Sarraz (Aixh. f. Schweiz. Gesch. VIII 73 ff.) Rudolfs I. Tochter gewesen
sein, da Konrad von Burgund (7) den Sohn Ludwigs, Karl, mehrfach in Ur-
kunden consanguineus nennt, und eine Blutsverwandtschaft zwischen Konrad
und Karl auf andere Weise nicht ermittelt werden kann; dazu kommt, dass
ein Sohn Adelheids den Namen Rudolf trug.
7. Kon r ad, König von Burgund 937—993. Sohn Rudolfs II. (Modern,
regum Francor. actus SS IX 381 f.) und Bertas (s. 3). 937 beim Tode des
Vaters parvus (Flodoardi Ann. III 384) oder parvulus (Modern, regum Francor.
actus SS IX 382), f 993 X. 19. und wird zu St. Maurice beigesetzt (14. kal.
Nov.: Chuonradus rex Burgundiae ob.: Necrol. Merseburg., Zeitschr. f. Archiv-
kunde I 123; Herm. Contract. SS V 117: apud sanctum Mauritium sepultus;
Annal. necrol. Fuldens. SS 13, 207; Annal. Lausann. SS 24, 780). — Gattin:
1. wohl nicht vor 950 Adelania (vgl. G. Meyer von Knonau im Anz. f. Schw.
G. u. Altkde. 1867 p. 95 ff.) nach den Ausführungen Caruttis im Archivio storico
italiano IVa serie, I 467 ff. und X 303 ff., eine Schwester Humberts von Sa-
voyen-Belley. Sie starb vor 963 III. 23. (Orig. Guelf. II Probat, p. 137)-
2. vor 966 VUI. 10. (Forel, Reg. 175 in M[6moires et] D[ocuments de la] S[uisse]
R[omande] 19) Mathilde von Frankreich, Tochter Ludwigs IV. ültra-
marinus und der Gerberga, der Tochter des deutschen Königs Heinrichs I. (Tabul.
— 77 —
genealog. ex codice Steynveltensi SS III 215; Flodoardi annal. SS ITI 407;
chronicon S. Benigni Divionens. SS VII 236; Chron. Hugonis Flaviniac. SS VIII
364, 366, 401; Chronica Albrici monachi Trium Fontium SS 23, 773 u. 782;
Brief Abt Siegfrieds von Gorze an den Abt Poppo von Stablo 1043, abgedr. bei
Giesebrecht Gesch. der deutschen Kaiserzeit IL* 702 ff.) Mathilde t XI. 25.
(Necrol. Merseburg., Zeitschrift für Archivkunde I 125), oder nach ihrer Grab-
schrift in der Chapelle de Nötre-dame zu Vienne XI. 26. (Chorier, Sur les anti-
quit6z de la Ville de Vienne etc. Lyon 1659, p. 222), frühestens 992 (Orig.
Guelf. n Probat, p. 139). — Aus Konrads 1. Ehe stammen Konrad und Gisela,
aus 2. Ehe Rudolf HI., Berta, Gerberga und Mathilde. Dazu hatte Konrad
noch einen illegitimen Sohn, Burchard ü., Erzbischof von Lyon, ex concubina
filius (Hugonis Flaviniac. chron. SS VIII 367). Da nun Burchard n. von Lyon
den Erzbischof Burchard von Vienne, den Bischof Anselm IL von Aosta und
einen ülderich Brüder nennt und Burchard, Erzbischof von Vienne, Anselm II.
von Aosta und ülderich Söhne Anselms und der Aaldui (oder Aldein) waren,
muss wohl Burchards II. von Lyon Mutter diese Aaldui gewesen sein. (Vgl.
Carutti, 1. c. u. Gisi im Anz. f. Schw. G. IV 375 ff.).
König Konrad Aaldui Anselm
937-993
ux.: 1. Adelania (v. Savoyen-Beney?)
2. Mathilde von Frankreich
t nach 1002
N /*
Legitime Kinder aus 1 u 2. Ehe: (anehelich) Burchard Anselm Ülderich
12—17 Burchard 11 archiep. ep. Angustan.
archiep. Vienn. 990—1026
Lugdun. 1011-102930
979—1031
8. Rudolf. Nach einer unkontrollierbaren Angabe der Mauriner geb.
nach 937 VII. 11.: n6 posthume (vgl. Gisi im Anz. f. Schw. Gesch. V 129). —
949 VIII. 15. Signum Rodulfi filii regis (Cartulaire de Tabbaye de Savigny, in:
Collection de docum. in^dits sur Thist. de France, 1853, p. 37); 962 IV. 1. als
Eodulfus dux unter den Söhnen der Königin Berta (s. 3); 962 IV. 8. Bruder
König Konrads (Cartul. de Tabbaye de Savigny p.37) ; Bruder der Kaiserin Adelheid
von Heinrich HI. 1049 genannt (Hibder, Schweiz. Urk.-register 1347). Auf Schein-
beweise und unbegründete Hypothesen hin macht Gisi (Anz. f. Schw. G. V (1887)
25 flf. und 121 flF.) Rudolf zu einem uneheliclien Sohne der Königin Berta und
Lothars II., Grafen von Walbeck, sowie zum Stammvater der Häuser Rlieinfelden
und Savoyen und durch eine — angebliche — Tochter auch der Habsburger.
Dass aber Rudolf ein echter Sohn Rudolfs II. und Bertas war, zeigt G. v. Wyss
im Anz. VI 357 ff. Wohl mag seine (1. oder 2.?) Gattin dem Hause Wal b eck
angehört haben. Höchst wahrscheinlich ist er der Rodulfus dux, der nach dem
Merseburger Necrolog (Zeitschrift für Archivkunde I 118) an einem VII. 2G.
starb. — Was den Ursprung des Hauses Savoyen anlangt, so ist jeden-
falls mit Carutti, Archivio storico italiano IVa serie, I., II., X., Bresslau, Jahr-
bücher des deutschen Reichs unter Konrad II. II 60 ff. und neuestens Hellmann,
— 78 —
Die Grafen von Savoyen und das Reich bis zum Ende der staufischen Periode,
Innsbruck 1900, p. 1 flF., einheimischer Ursprung — vermutlich von der Graf-
schaft Maurienne — anzunehmen.
9. Burchard I., Erzbischof von Lyon. Königin Berta nennt 962 IV. 1.
unter ihren Söhnen einen Burchardus archiepiscopus (s. 3), ohne Zweifel den
Erzbischof von Lyon, der den Namen des mütterlichen Grossvaters trug. Er
bekleidete diese Würde seit 949 (F. de Gingins-La-Sarraz, Les trois Burchard,
archevfeques de Lyon au Xe et Xle siecle, in : MDSR 20, 320 n. 1 : 949 II.
Gallia Christ. IV col. 72: 949 VIII. 14). Das Necrologium eccles. s. Johannis
Lugdunensis verzeichnet seinen Tod zum 22, Juni: ob. Brocardus archiepiscop.
Lugdun. (H. Waitz im Archiv der Ges. f. ältere deutsche Geschichtskunde VH
213), ebenso das Necrologium des Klosters Talloires bei Annecy: obiit domnus
Brochardus arclüepiscopus Lugdunensis (H. Bresslau im Neuen Archiv f. ältere
deutsche Geschkde. 11, 102). Nach Fr6d. de Gingins-La-Sarraz geschah die
Stiftung Payems durch Berta 962 IV. 1.: consentientibus Burchardo
archiepiscopo (nach der Copie im Archiv zu Freiburg: MDSR 20, 323). Sein
Name fehlt an der betreffenden Stelle in Orig. Guelf. u. Gallia Christ, (s. 3).
Da sein Nachfolger, Amblardus, bereits 964 VI. 2. urkundet (Gingins 1. c),
muss Burchard 963 VI. 22. gestorben sein.
10. Judith. 929 VI. 14. Signum Judithae filiae Rudolfi regis (Orig.
Guelf. II Probat, p. 104 ff.). Da der gleichzeitige König Rudolf von Frank-
reich nur einen früh verstorbenen Sohn Ludwig hatte (vgl. 3), kann Judith nur
Rudolfs II. von Burgund Tochter sein, obwohl sie 929 nur wenige Jahre alt
sein konnte.
11. Adelheid, Tochter Rudolfs II. und Bertas (Contin. Reginon. SSI
621; Liutpr. antap. SS III 319; Hrotsuithae gesta Oddonis SS IV 328; Odilonis
epitaph. Adalh. SS IV 641; Ekkeh. chron. univers. SS VI 188; Chron. Ebers-
heim. SS 23, 440: ex nobilissima stirpe Germanorum et Burgundionum, dann
einige ganz confuse Angaben; Gallia christ. XV Instr. col. 130 ff.), geb. 931/32
(nach Odilo SS IV 638 war sie 947 16jährig), 937 XII. 12. (Orig. Guelf. II
Probat, p. 141 f.) verlobt und 947 (Köpke u. Dümmler, Otto I. p. 173 f.) vermählt
mit König Lothar von Italien, Witwe 950 XI. 22, (Köpke u. Dümmler, 1. c),
in 2. Ehe 951, Oktober oder November (Wimmer, Kaiserin Adelheid etc. 931 — 973,
Diss. Erlangen, Regensburg 1897, p. 22 Anm. 1) mit Otto dem Grossen
(('Ontin. Reginonis SS I 621; Annal. Hildesheim. SS III 58; Annales Quedlinburg.
1. c. : rex invictissimus Otto Adelheidam reginam, vulto decoram, consilio providam
et universa morum honestate valde praeclaram, et regali avorum atavorumque
prosapia ortam, coniuge illustrissimo, Lotliario videlicet rege, iam tunc viduatam,
conuubiali sibi vinculo sociandam adquisivit; Annal. Weissenburg. und Lamberti
annal. SS HI 59; Annal. Ottenburani SS V 4), zum zweitenmal Witwe 973 V. 7.
(Dümmler, 1. c. p. 509 f.), f 999 XU. 16. (Ricliter, Annalen d. deutschen Gesch.
im MA. in. Abt. I. Bd. p. 163 Anm. c). Etwas nach Mitte des 11. Jahrh. er-
scheint Adelheid zuerst als Heilige in den Miracula Adelheidae SS IV 645 flF.
— 79 —
12. Chuono, Sohn Konrads: per jucxione (sie) Conrado rege et uxore
eins Mathilt et filii eins Chuono (ürk. von 966 Vin. 10. im Kantonsarchiv
Lausanne: de Gingins-La-Sarraz, MDSR 20, 307, wobei er darauf auftnerksam
macht, dass Chuono Sohn „eins", nicht „eorum" genannt wird, also der ersten
Ehe entstammte).
13. Gisela, Tochter aus 1. Ehe Konrads (wenigstens erscheint sie nie
unter Mathildens Kindern), verheiratet mit Herzog Heinrich dem Zänker
von Bayern, Mutter Kaiser Heinrichs ü., vgl.: 995 Heinricus dux Baioariae
obiit, et filius eins, ex Gisela, Cuonradi regis Burgundiae filia, itidem Heinricus,
imperator postea futurus, ducatum Interim obtinuit (Herm. Contract. SS V 117);
Annalista Saxo SS VI 647 sagt von Heinrich ü.: mater autem eins erat filia
Conradi Burgundionum regis, fratris Athelheidhe imperatricis ; Schwester Ru-
dolfs JH.: Chron. S. Benigni Divion. SS VII 236 und Modem, regum Francor.
actus SS IX 384. — f 1007 VH. 21.: Gisla, venerabilis matrona, mater regis,
obiit 12. kal. Augusti, et Ratispone sepelitur (Annal. Saxo SS VI 657); 12. kal.
Aug.: domna Gisela, mater Heinrici imperatoris (Necrol. Merseburg, in: Zeit-
schrift für Archivkunde I 118).
14. Rudolf m.; König von Burgund 993—1032, Sohn Konrads und
der Mathilde (Tab. geneal. ex cod. Steynvelt. SS HI 215; Flodoardi ann. SS
in 966; Hugonis Flayin. chron. SS VO 364; Chronica Albrici monachi Trium
Fontium SS 23, 773, 782; Annal. Lausann. SS 24, 780), genannt der Faule
(ignavus: Herm. Contract. SS V 117; Annal. Mellicenses SS IX 497; Chron.
Suevic. univers. SS 13, 69; ignavus regulus: Herm. Contr. 1. c. 121; regulus:
Ann. Sangall. maior. ed. Henking in St. Galler Mitteil. 19 p. 300; moUis et
effeminatus: Annalista Saxo SS VI 669). Verheiratet mit 1. Agaldrudis 994
I. 12. (Orig. Guelf. n Probat, p. 154). — 1009 VI. 16. (Archivio storico italiano,
IVa seria, X 316).. 2. Ermengardis 1011 IV. 24. sponsa (Matile, Monum.
bist, de Neuchätel H 1037), 1011 VHI. 25. coniunx (Gallia Christ. XV Instr.
col. 136). t Vni. 27. laut ihrer Grabschrift in Vienne: Chorier, Antiquitez de
Vienne, Lyon 1659, p. 218 f.; am 25. Vill. nach dem Necrol. von Talloires,
(ed. Bresslau, Neues Archiv f. alt. deutsche Geschkde. 11, 102) nach 1057 VTH.
24. (Arch. stör. ital. IVa serie II 251). — Rudolf hinterliess bei seinem Tode
1032 IX. 6. (Annal. Augustani SS HI 125; Ann. Ottenbur. SS V 26; Herm.
Contract. SS V 121; Modem, regum Francor. actus SS IX 384; Ann. Mellic. SS
IX 498; Auctarium Zwetlense SS IX 539; Wipo SS 11, 269; Ann. necrol. Fuld.
SS 13, 211; Catalogi abbat, s. Eugendi Jurensis SS 13, 745; Ann. Laus. 24,
780; Ann. Sangall. maiores, in St. Galler Mitteil. 19, 312; IX. 6.: Grabschrift
der Königin Ermengardis, Chorier. 1. c. ; IX. 6. : Rodulphus rex pius filius Gon-
rardi regis, im Necrol. Laus. MDSR 20, 181; IX. 5.: Necrol. v. Talloires, Neues
Archiv f. alt. d. Geschkde. 11, 103) keine rechtmässigen Kinder (regi Rodulfo
non erat proles ulla, quae foret regni heres, sagt Rodulfus Glaber SS VH 64 ; sine
liberis: Chron. s. Benigni Divion. SS VII 236; absque liberis: Hugonis Flaviniac.
chron. SS Vill 364, 401), nur einen illegitimen Sohn Hugo (s. 23). während Thiet-
~ 80 —
mari chron. SS HI 845 von fllii duo der 2. Gattin, welche privigni des Königs
seien, spricht ; ebenso Annalista Saxo SS VI 673 : Rodolfus Borgundionam rex
cum axore sua et privignis. Gisi (s. 8) macht aus ihnen Stiefsöhne Ermengards,
Söhne, Herzog Rudolfs von Burgund und wahrscheinlich einer Angehörigen des
Genfergaus, die angeblichen Stammväter der Häuser ßheinfelden und Savoyen,
die durch eine spätere Heirat Rudolfs mit Ermengard deren Stiefsöhne geworden
sein sollen.
Siegel: RODVLFVS PIVS REX (Anz. f. Schw. Gesch. u. Altkde 1858, p. 49 ff.
und Tafel V 5).
15. Berta, Tochter Konrads und der Mathilde (Tab. geneal. ex cod.
Steynvelt. SS HI 215; Herm. Contract. SS V 121; Rod. Glaber SS VU 64;
Hugonis Flaviniac. chron. SS VIII 364, 366; Modem, regum Francor. actus SS
IX 387; Wiponis vita'Chuonr. imp. SS 11, 269), vermählt 1. mit Odo I. von
Champagne (vgl. Landsberger, Graf Odo I. von der Champagne. Diss. Göt-
tingen, Berlin 1878, p. 17 ff.), Witwe 995, in 2. Ehe mit König Robert von
Frankreich (Rotbertus rex patri succedens, suorum consilio Bertam duxit
uxorem: Riehen histor. SS III 657), geschieden 998 wegen zu naher Bluts-
verwandtschaft (Roberts väterliche Grossmutter Hedwig und Bertas mütterliche
Grossmutter Gerberga waren Schwestern, Töchter des deutschen Königs
Heinrichs I.).
16. Gerberga, Tochter Konrads und der Mathilde (Tab. ex cod. Steyn-
velt. SS m 215: Gepa; Chron. Eptemac. breve SS 15, 1307: Cilpa; Monum.
Eptemac. SS 23, 25; Chron. Albrici monachi Trium Fontium SS 23, 773, 782:
Gepa) vermählt in 1. Ehe mit Graf Hermann von Werle, f 995 VII. 13.
(Krüger in Zeitschr. f. Gesch. des Oberrheins 46 p. 519 ff. u. Stammtafel IH;
Baumann, Forschungen z. schwäb. Gesch. p. 289 ff.), in 2. Ehe mit Herzog
Hermann H. von Schwaben (Hermannus de egregia Francorum natus
prosapia, regis Cunradi filiam de Burgundia nomine Gebirgam, regis Lothaiii
sororis filiam, de regno et de stirpe Magni Karoli, legittimo suscepit coniugio:
Walteri bist, monast. Marchtelanensis SS 24, 664 ; vgl. auch Miracula s. Verenae
SS IV 460; Herm. Contract. SS V 118). Aus ihrer 1. Ehe stammen Gisela, in
3. Ehe Gemahlin Kaiser Konrads II. und Mutter Heinrichs HI., sowie Mathilde,
die mütterliche Grossmutter der gleichnamigen berühmten Markgräfin von Tuscien.
17. Mathilde. De Mathilde (Gattin König Konrads) processit Ro-
dulfus rex et Mathildis soror eins de Mathilde filia Mathildae Berta
de Berta Geroldus Genevensis (Flodoardi Annal. SS HI 407). Gestützt auf das
Zeugnis Wiberts, in der vita Leonis, dass sein — Papst Leos IX. — Bruder
mit einer neptis Rodulfi regis Jurensis verheiratet gewesen sei, nimmt man ge-
wöhnlich Gerhard von Egisheim, des Papstes Bruder für den Vater des Grafen
Gerold von Genf, so G. Meyer von Knonau in Forschungen zur deutschen Gesch.
Vin 150, 159. Gisi jedoch macht darauf aufmerksam, dass Gerhard laut einer
Urk. im Bezirksarchiv Strassburg eine Richarda zur Gattin gehabt hätte, die
— 81 -
er zu einer Tochter Berchtolds, des angeblichen Stammvaters der Savoyer, zu
einer Enkelin Herzog Rudolfs von ßurgund macht (Anz. f. Schw. Gesch. V
138 ff.). Damit ist indessen jene ei*stere Annahme nicht widerlegt, da Graf
Gerhard melir als nur einmal verheii-atet gewesen sein kann. Wer aber Ma-
thildens Gatte, Bertas Vater, gewesen, ist nicht zu eruieren.
18. Burchard n., Erzbischof von Lyon. In Lugdunensi aecclesia
promotus erat ad episcopatum Burchardus, Rodulfi regis frater, Conrad! ex con-
cubina filius hie episcopatum Lugdunensem in iufantia adeptus est (Hugonis
Flavin. chron. SS Vin 367 ; über seine Mutter vgl. 7). Als Erzbischof erscheint
er zuerst 979 : Burcliardus sanctae Lugduni ecclesie humilis arclüepiscopus
Chonrado gloriose nostro genitore rege (Orig. Guelf. n Probat, p. 143. Noch
978 Vin. 9. urkundete Amblardus Lugdunensis archiep. : Gallia Christ. IV Instr.
col. 5). In zahlreichen Urkunden (Hibder 1127 ff.) Propst, auch Abt von
St. Maurice. Er starb wahrscheinlich 1031 (vgl. die Ausführungen in Gallia
Christ. IV col. 83, ebenso de Gingins-La-Sarraz, MDSR 18, 341). VT. 12. nach
dem Liber obituum Matiscon. (de Gingins, 1. c), VT. 10. nach dem Necrol. von
Talloires (Neues Archiv f. alt. d. Geschkde 11, 102).
19. Eberhard, Bischof von Sitten, wird nur in einer alten metrischen
Aufzeichnung genannt:
' Die Sedunensis dominator episcopus orbis,
Eberhardus enim regali germine natus,
Rudolfl regis clari ceitissima proles.
Seine Regierungszeit fällt zwischen diejenige der Äbte Hugo, 998 — 1017,
und Aimo, 1037 — 1054 (Gremaud in MDSR 18, 496; Gams, series episcoporum
p. 312; Gisi im Anz. f. Schw. Gesch. V 133, 140, 191 hält ihn für identisch
mit dem um 1010 urkuudenden Bischof Eberhard von Maurienne). Er ist wohl
ein (natürlicher?) Sohn Herzog Rudolfs, vgl. Gisi, 1. c. und G. v. Wyss im
Anz. VI 357 ff.).
20. Heinrich (I.), Bischof von Lausanne, 985 (Annal. Lauson. SS IQ
152; Annal. Lausanu. SS 24, 78; Cononis gesta episcopor. Lausann. SS 24, 797:
Heiniicus Lausanneiisis episcopus ordinatus est anno ab incai*natione domini 985,
et tenuit episcopatum 35 aunis, et finivit vitam maityrio nee in scriptis
potui inveuire, uec per famam, uude fuit oriundus) bis 1019 (Annal. Lausann.
SS 24, 78: Heinricus episcopus obiit auno domini 1019). Sein Todestag ist der
21. August (Necrol. Lausaune, MDSR 18, 175; dazu Gisi im Anz. V 187 ff.).
In Odilonis epitaph. Adalheidae SS IV 643 wird er Neffe der Kaiserin Adelheid
genannt ^ er war also veiiuutlich ein Sohn Herzog Rudolfs.
21. Hugo (n.) Bischof von Genf, 991 (Gisi im Anz. V 186 nach Rigeste
genevois 133: Hugo episcoims Geneveusis zu 988 „euviron"; Gams, Series episcop.
277 setzt ihn vor 990 an) bis 1020 (Idem rex [Rodulfus rex Teutonum et in
partibus Galliarum regnaus] per Burchardum fratrem suum archiepiscopum et
per filium Hugoncm Lausenne episcopum et alium Hugonem Gebeuuensem epis-
copum et Rotbertum coniitem Gebeuuensem scribit ei de iure et servis 22. anno
GeneAloff. Handbuch L 6
— 82 —
regmi id est ab incamatione 1020: SS 13, 745). Wie Heinrich von Lausanne
war Hugo von Genf Neffe der Kaiserin Adelheid (SS IV 643) und als solcher
wahrscheinlich Sohn Heimzog Budolfs. •
22. Luitard, 1005 IX. 24. (MDSR 18, 337 f.) Bruder Bischof Hugos
von G^nf, also wohl auch Sohn Herzog Kudolfs. Seinen, im Hause Walbeck
häufigen Namen trüge er in diesem Falle als mutmasslicher Sohn einer An-
gehörigen dieses Geschlechtes.
23. Hugo, Bischof von Lausanne. 1019 (Ego Hugo Lausonensis iam
ordinatus episcopus et filius Rodulfi regis unicus: G. Waitz, im Neuen Archiv
f. alt. d. Geschkde DI 196 ; da sonst ausdiücklich Überliefert ist, dass Rudolf kinder-
loSy d. h. wohl ohne successionsfähige Kinder zu hinterlassen, starb, muss Hugo
ein illegitimer Sohn gewesen sein; Annal. Lausann. SS 24, 780) bis f 1037 Vin. 31.
(Annal. Laus. 1. c. : Hugo episcopus Lausannensis obiit anno domini 1036, pridie
kalend. Septembr., feria quarta — VULl. 31. fiel 1036 vielmehr auf einen Dienstag
— hora prima. VUl. 31. fiberliefem auch das Necrol. von Lausanne: MDSB
18, 178 und ein Fragment aus St. Paul in E&mten : Necrol. I 663, was auf das
Jahr 1037 als Todesjahr sclüiessen lisst). Sepultus in choro Lausannensi iuxta
regem Rodulfum, patrem suum (Cononis gesta episcop. Lausann. SS 24, 798;
1. c. 797 wird die Grabstätte näher bezeichnet: in navi ante crucifixum).
Dr. Ernst Diener.
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Grafen von Greierz.
Als Quelle stehen voran die von J. J. Hisely^ gesammelten, von Abbö
J. Gremaud ergänzten und in Band 22 nnd 23 der M^m. et docum. de la Suisse
Eomande (MDSR) veröffentlichten „Monuments de Thistoire du comt^ de Gruyöre
et d'autres fiefs de la maison souveraine de ce nom^. Sie zerfallen in zwei
Abteilungen: I. €hartes, ü. Inventaire sommaire, r^gestes et Supplements und
werden im folgenden nach ihren Nummern citiert und zwar: M[onuments] 1—207
die I., M. 1*— 454* die H. Abt. von Bd. 22, M. 208—343 die I., M. 455*- 1043*
die n. Abt. von Bd. 23. Mehrfach ergänzende Angaben finden sich in der
Monographie von Em. v. Rodt im Geschiclitsfoi-scher (Gfsch.) 13: „Die Grafen
von Greyers**.
Das redende Wappen der Grafen von Greierz, GruyÄi'e, ist ein silberner
Kranich (la grue) in rotem Felde; Kleinot: der waclisende Kranich.
Die Siegel sind, soweit sie mir wenigstens bekannt geworden sind, ziem-
lich schlecht erhalten, besonders sind die Umschriften so wenig intakt, dass ich
mich darauf beschränken muss, auf Siegeltafel Vlil einige der bestkonservierten
Siegel zu veröffentlichen, die dui'cli die mannigfach verschiedene Darstellung
des Wappentieres interessieren dürften; dazu kommen zwei Allianzsiegel; auf
eine Mitteilung der Siegellegenden dagegen muss verzichtet wei*den, da sie
sowohl wegen der Qualität als der Quantität des mir vorliegenden Materials
allzu unvollständig ausfallen würde. Durch die grosse Zuvorkommenheit des
Herrn Staatsarchivar Schueuwly in Freiburg wai' es mir möglich, in Freiburg
selbst eine Reihe von Siegeln abzuformen, von denen sich aber leider nur wenige
zur Reproduktion eignen. Die Herren Staatsarchivar Dr. Wackeruagel in Basel
und Obenichter Dr. Merz in Aarau überliessen mir in gtltiger Weise Gips-
abgOsse von Siegeln aus der Basler Siegelsammlung, bezw. aus dem Staatsai*chiv
Bern und dem Landschaftsarchiv Saanen. Den genannten Herren sei auch an
dieser Stelle bestens gedankt.
1. comes Turimbertus uxor sua Avana 923 XI. 11. (M. 1, zum
Datum vgl. Morel, Anz. f. Schw. G^esch. 1901 p. 421 f.), Tuitmibertns comes
926 (Morel 1. c. p. 423), Turimbertus uxor Envina filia Adeyleydis
929 IV. 5. (M. 2, zum Datum vgl. Morel 1. c. p. 417 f). Turimbert wird wegen
seiner Besitzungen in Ogo als Stammvater der Grafen von Greierz angesehen,
kann aber ebensogut Graf der Waadt gewesen sein, wie Graf von Ogo (Morel
L c. p. 423).
itm «HDfift zrwmaüi Am et rmmx öm Bertka d
'^ Vjtnd Emrm itans ffierrilf . . . Tiiwi d Hrihrtt»
r^^ •aiK.is» ,.,all» T^riaai ctWido aepcteff cwde Paasn... üldricas,
13» «MB KejBXBdBS 10^385 IL 4^
$.— i». WiilelBB», CBMS *t Grmeria. et Bafc«ldBS fiatv cIbb ...
TTihiBi. Ka&4Mat, TBriacBS et J«raBs 4e 6r. 1145^ 'M. C*).
». KB4«lf L,caMS BBteUasde Gibcrs... Bzar ciai c( flfi c 1157
X5:JtoMS Tierte Tochter des PctnsdovBBsde GfaBB: ILl^iBzarcHutii
t/Anlriä *t Gr. et GofldHM et Petns et Aaedev flu ean^ ffiafse Acatk»
i:*:^ X ^, Sr. 1I£l>,% X, 2?. Xach des Greiener Jahizeittach f jimjbi
Jl^lBCB «Motüa 4e Gr., fflia dnmi Petri deün de Gkna 1196 X. 27. (Qteh,
VilA IL »v
10, Wilkels '%. 9,, fi lB oer B ilB» (X. 17), 1162— 119G^96l
11, Peter L 's. 9„ 1163—1200 (X. ITi, cows seit c 1197 ^X. 23).
SHae GattiB Cleacw», e. 1197, loO cne EsUrajer gewcsa seia (^adL
12, ABadeas f». 9„ 1162-1177 (X. 19).
13, Af atka (», 9).
14, Badolf IL, c 1170 (X. 13) bis 1224 (X. 28i, deric» c 1173 (X. 18).
esBMS seit 1200 X. 24), rerheiratct aüt Gertmdit c 1197, renaatpagsweiae
TOB X«Bt«adb 'GüA, 13, 55).
15, filie oaaes, Graf Badolft L, 1195,'96 (X. 22).
15^ Ai^aes, Gattin Jobaimes L tod Cossonay and Praagins, Sohnes
4«* Peter and der XalriUe ron Dironne, nach der Vemratnng von X. L. de
i'^txmkrt, JMbtTfite» tm les dynastes de Cosaaaaj, p. 49 f.; orkondlich 1204
Um 123^ f\. c jniee» jatHit. 13, 15, 53).
16, Badolf m., Sohn BodoUs n (X.24— 27), inroiis, iimior (X.30— 32,
M^„ tarne* »eit 1226 rx. 29), f zwischen 1269 IL 2. (M. 59.> and 1270 VIL 20.
'M, 60/, rethtmiet mit 1. Colamba von Grandson-Befanont, Tochter Jordans,
l'J24— 1231 rX. 28, 30, 32, 39* : 1227 LK. 23. : Bodalfas ionior lUias Bodolphi
eosiitls de Gr. dedi in alodio capitalo Laas. oiariagiam meam qood accepenun in
OAamhiL oxore a^a, et dictom donani fed laadari nxorem meam Clolnmbam,
et 01ioai aeani Walebnnm et filias meas Agnes, Betris et Jolialam) \gL X. L.
d« Charritb-e, Jjttn djnastes de Grandson jnsqn'an Xin< siecle, tablean VL;
2. Ca«dlia, die gewShnlich mit Colamba identifiziert wird, 1232— f vor 1238
(M, 33, Z(), 37: 1238 II. 23. naper defimcta); 3. Willermeta oder WUIelma
1244 12&7 rX. 44, 77,* Font. rer. Bern. H 248).
17, Nikolaus, 1232 (Gfsch. 13, 56 n. 61). Scheint mir etwas vei^
dAchtig, liesonders in Bezag aof Nr. 130 der Begesten von Fraabrannen.
— 89 — \
18. Peter, Mönch zu Hautcrtt 1247, Abt zu Hauten ve 1251—1261
(Gfsch. 13, 56 n. 62).
19. Peter H., 1224 (s. 9), comes seit 1270 VIT. 20. (M. 60), muss
1302 m. 19. noch gelebt haben, da damals sein Nachfolger, der nachmalige
Peter in. noch nicht als Qraf urkundet (M. 946*). Verheiratet mit Ambrosia
1238—1267 (M. 36, 38, 58).
20. Wilhelm, 1227 IX. 23. (s. 16)— 1272 VH. 11. (M. 941*), seit
1238 n. 23. (M. 36) canonicus, seit 1244 Xn. (M. 45) auch cantor Lausannensis.
21. Agnes, 1227 IX. 23. (s. 16)— t vor 1285 IV. domina Agnes, relicta
quondam domini Rodulphi condomini de Greysie, Schwester Peters 11. (M. 64).
Sie ging als Witwe ins Kloster Bellevaux und erscheint dort als Priorin 1275 —
1277 : soror Agnes, humilis priorissa domus sanctimonialium de Valle beate Marie
prope Lausannam, ausdrücklich Schwester des Grafen Peter genannt (MDSR
34, 20—30).
• • • •
22. Beatrix, 1226. Rodulphus comes de Gr. et Beatrix, filia eins,
uxor . . . Aymonis de Blonay (M. 29), testiert als Witwe 1278 HI. 24. und ge-
denkt auch ihrer Schwester Frau Agnes (Gfsch. 13, 84).
.1
23. Juliana (Juliola). 1227 IX. 23. (s. 16), 1232 V., 1234 H. (M. 33, 35).
24. Peter, 1261 X. 27. comes Gr. (16), Petrus eins fllius (19) et Petrus
filius dicti Petri (80*), t 1283 IX. 5. nach dem Cartular der Kirche St. Theodul
zu Greierz : A. D. MCCLXXXÜI. non. Sept. ob Petrus filius Domini Petri comitLs
Grueriae (Gfsch. 13, 100), verheiratet mit Willermeta (nach Gfsch. 1. c. von
Grandson) 1267 HI. (M. 58)— 1309 I. (M. 123*), t vor 1319 IX. 13. Petrus
comes et dominus Gr. (26) Willermeta quondam mater nostra (M. 143"").
Sie stiftete 1307 X. die Karthause Part-Dieu (M. 68). Ihre Eltern waren Peter I.
und Agnes, Tochter Ulrichs DI. von Neuenburg (de Charriire, Les dynastes
de Gi*andson, tabl. IV A).
^25. Johanneta, 1267 DI. (M. 58), nach Gfsch. 13, 99 vermählt mit
Wilhelm von Grandson, nach de Charriere 1. c. Bruder der Willenneta.
26. Petronilla (Perreta) 1267 ID. (M. 58)— 1277 VID. 2. (M. 62). /
27. Columba, 1267 ID. (M. 58).
28. Rudolf, 1279 XD., Sohn Peters und der Wülermeta (M. 63), t
zwischen 1297 V. 26. (M. 456*) und 1307 X. (M. 68), verheiratet mit Contesseta
oder Contessons, 1310 II. (M. 69: Contessons, relicta Rodulphi de Gr. domicelli,
domina de Vanello et de Monsalveyn) und 1318 VIII. 27. (M. 73: Contesseta).
29. Peter ID., 1279 XD., Sohn Peters und der Willermeta (M. 63),
comes seit 1307 XL (M. 121*), t 13^ zwischen X. 26. (M. 100: Petrus comes
Gr., sanus mente licet eger corpore fügt seinem Testamente ein codicillum bei)
und XD. 2. (M. 101), verheiratet mit Katharina von Weissenburg, 1307 X.
(M. 68), 1338 XD. 12. de Albo Castro (M. 192*), 1340 XI. 13: graf Peter,
herre ze Gr. und Katherine von Wissenburg, grevinne ze Gr. (M. 200*), 1343 XD. 16.
- 90 —
quondam . . . dominus Petras, comes Gr., et domina Eaterina uxor eins (M. 218%
Fttr eine zweite Oattin, Perronetta von Pi*angins a. d. H. Cossonay (vgl. Ofsch.
13, 140 und MDSR V 177 und Stammtafel) findet sich kein Platz; de Cbaniöre,
Recherches sur les dynastes de Cossonay, thut ihrer keine Erwähnung.
30. Johannes, 1322, verheiratet mit Agnes von Thoire-Villars, Tochter
Humberts IV. und der Margaretha de la Tour du Pin^ die 1325 testirt, aber
noch 1328 zusammen mit ihrem Oemahl lebt (Gfsch. 13, 107 f.).
31. Agnes, 1302 lU. 19. Agnes domina de Tllens et de Arconcier.,.
Petrus dominus Or.,'fi*ater dicte domine Agnetis Johannes ihr Sohn. (Font
rer. Bern. lY 93); 1314 XI. Petrus comes Gr . . . nennt Johannen! de Enguilisperch,
dominum de Yllens et de Arconcie, nepotem meum (M. 72). Nach M. 79 n. 1
hiess der Gemahl der Agnes Nikolaus.
32. Antoinette „soll 1273 mit Rudolf von Montbel, Ritter, Herrn von
Entremonts und Esgin, sich verheiratet haben, der nach 1283 und 1293 bei
wichtigen Verhandlungen am savoyschen Hofe vorkömmt; ein Sohn Wilhelms
von Montbel und Johannes oder Jordanas von Grandson^. (Gfsch. 13, 109.)
33. Peter IV. (Perrodus), 1307 X., Sohn Rudolfs, Enkel Peters und der
Willermeta (M. 68); comes 1342 XH. 2. (M. 101); f zwischen 1365 IV. 19
(M. 119; der Nachfolger Rudolf erscheint noch als dominus) und 1366 lU. 3.
(M. 123 : Rod, conte et seigneur de Gr fils de feu bonne memoire seig.
Pierre, conte et seig. de Gr.); 1314 XI. Perrodus filius quondam Rodulphi de
Gr., domini de Monsalvein et de Vanello et Margareta uxor eiusdem Perrodi,
filia quondam Willelmi condomini de Corberes (M. 72); 1319 VII. Petrus de Gr.,
dominus de Vanello et condominus de Corberüs (M. 74); 1330 IX. ballivas
Waudi (M. 82); verheiratet mit 1. Margaretha von Corbiires, 1310 11. (M. 69),
1319 XI. 28. Margareta condomina de Corberes . . . languens corpore stiftet sich
eine Jahrzeit im Kloster Valsainte (M. 144*), f 1319 XII. 1. laut Nekrolog von
Humilimont (Gfsch. 13, 191 n. 253); 2. Katharina von Tum-Gestelen 1341 (M. 97),
testiert 1367 V. 22. (M. 285*).
34. Johannes (Johannodus), 1307 X. (M. 68); 1326 XH. dominus de
Montsalvens (M. 160*); 1342 XH. 2. Petrus et Johannes domini Gr., comites
(M. 101); vermählt mit 1. Isabella von Arberg-Valangin, 1351 I. 9. (M. 238*);
2. Ehekontrakt d. d. 1359 Vin. 22. zwischen Johannes comes Gr., dominus de
Monsalvens und der Margareta de Billens, relicta Petri de Duens in Gebennensi
(M. 110); 3. Margareta filia egregii viri domini Rodolphi de Orons militis
quondam, et uxor viri magnifici domini Johannis comitis Gr. et domini de
Monsalvens, accondomina de Blonay, Witwe von Amadeus von Blonay und
Thibaldus de Castillione miles 1363 m. 15. (M. 116); 4. nobilis domina Philippa,
filia quondam nobilis viri domini Andree Ronoyrie, militis, nunc consors nostra
1368 IV. 29. (M. 129); 1365 IV. 7. und 19. Johannes macht sein Testament, setzt
seine Neffen Rudolf (44) und Johannes (45) zu Universalerben ein und wfthlt
sein Begräbnis in der Kathedrale zu Lausanne (M. 119); f zwischen 1369 VI. 11.
(M. 296*) und 1373 IV. 7. (M. 308*).
— 91 —
35. Harmetayl 335 IX. 30., Heinricns de Stretlin^en domicellas, dominus
de Löbegge, Alias qnondam R&dolfi de Str., et Marmetha, eius uxor legitima,
fllia quondam R&dolfi de Gr.^.domini de Vanello et Monservens (Font. rer. Bern.
VI. 214); 1348 IX. 4. vrowe Mannet von Gr., graven Peters swester von Gr.,
Heimichs seligen ewirti von Stretlingen, juucheren, vriiens (1. c. Vn. 363);
1367 m. 16. Meimeta de Gr., relicta viri nobilis Henrici de Estratelinges,
domiceUi (M. 125).
36. N. (filia), 1321 VII. 18., Johannes de Turre, Dominus Castellionis in
Vallesio, nobilis Übergibt dem Kloster Interlaken als Gottesgabe von Seiten
. . fllie Petri, comitis de Gr., einige ^ Einkünfte zu Schamacbtal (Font. rer.
Bern. V 236).
37. Johannes, Herr zu Aubonne, 1322 (Gfsch. 13, 107).
38. Jakob, Herr zu Montsalvens, 1322, f vor 1327, indem damals
Hontsalvens sich bereits im Besitze Johanns (34) befindet (Gfsch. 13, 107 f.).
39. Isabella, 1319 XI. 28. (M. 144*), 1323 ü. mit ihrem Gemahle
Hebalus (M. 76, nach n. 1. und de Charriire, Les d}Tiastes de Grjvndson, tabl. VI.
von Grandson-Belmont), 1336 III. in 2. Ehe mit Girardus de Grandmont, dominus
de Montferrant et condominus de Corberes (M. 180*) 1356 VI. 14. condomina
de Corberes et de Montfenant, Witwe (250*).
40. Agnelleta, 1319 XI. 28. (M. 144*).
41. Margaretha, 1323 H. (M. 76). 1377 m. 2. Margareta filia viri
nob. et pot. hone memorie domini Petri, domini et comitis Gr. qnondam, relictaque
bone mem. domini Petri, domini Castellionis in Valle Angusta macht ihr Testament,
und wttnscht im Kloster Humilimont, im Grabe ihrer Mutter Margaretha bei-
gesetzt zu werden (M. 136). Sie f 1377 lü. 6. laut Nekiolog von Humilimont
(Gfsch. 13, 195).
42. Elyonoda, 1338 HI. 21., Petrus, comes et dominus Gr., Petrus de
Gr., dominus de Vanello, et Johannes de Gr., dominus de Monsarven, fraterque
dicti domini de Vanello, nepotes ipsius domini comitis, de laude Eatherine,
comitisse Gr., notum facimus, quod tractatum est de matrimonio contrahendo
inter Ajmonem filium domini Humberti de Billens, miiitis, domini de Palaysiouz,
ex una parte, et unam de filiabus meis domini de Vanello, quam dominus Hum-
bertus et Aymo eius filius eligere voluerint, electione domini comitis de Quibor
prius habita, si sibi placeat, ex altera (M. 189*). Während keiner von den
Söhnen Graf Eberhards von Eibui*g sich eme Gräfin von Greierz zur Gattin
erwählte, finden wir Elyonoda 1378. X. 27. als Gattin, 1380 I. 23. als Witwe
Aymos von Billens (M. 465*, 326*). Ihr Sohn war Humbert von Billens, Bischof
von Sitten (M. 151).
43. Luqueta (Luca), 1349. XI. 26., nos Petrus comes et dominus Gr.
laudamus . . . carissimam filiam nostram Luquetam, relictam Wullielmi quondam
domini de Tllens et de Arconcier (M. 104); 1349 V. 8. war Willermus de Orons
dominus de T. et de A. noch am Leben (1. c. note) 1350 X. 9. Luqueta de Gr., consors
— 92 —
domini Petri coinitis, domini in Arberg (M. 105); 1380 Xu. 15. domina Laca
de Gr., coniitissa de Arberg . . . dominus Rodnlpbns comes Gr. frater . . . qnondam
doniinns Petrus comes ' de Arbei*g - maritns eins .... dicta domina Luca fuerat
uxor . . . Willemü de Orons (MDSR 37, 207 ff.); Peter v. Arbei-g urkuudet noch
1366 VII. 18. (M. 281*); 1396 V. 10. noble dame Luquette de Gr., comtesse
d'Arberg, Schwester Graf Rudolfs IV. (M. 356*).
44. Rudolf IV., comes seit 1366 m. 3. (M. 123), verheirat mit 1. Mar-
gareta, der Tochter des Humbertus Alamandi, dominus A11)one und der Agnes
de Gayo (Gex), Ehekontrakt d. d, 1350 IX. 18. (M. 1029*), t zwisclien 1360 X. 29.
(M. 259* : Johanne de Savoye, dame de Gex Margarite fame de Mons. Bo.
de Gr.^ fille de dame Agnes nostre fiUe) und 1364 IX. 16. (M. 118); ihre Grab-
stätte wählte sie in der Earthause Pai*t-Dieu (H. 112); 2. Margareta von Grand-
son, 1366 in. 3. (M. 123, 280*)— f zwischen 1378 X. 20. (M. 322*: domina
Mai*guereta de Grandissono, comitissa Gr., domina de Pallexue et de Burioz)
und 1381 XI. 19 (M. 140). Sie war Witwe von Petrus de Billens miles und
Hugo de Blonay, dominus de Joux und wählte ihr Begräbnis laut ihrem Testa-
ment in ecclesia b. Francisci de Grandissono, in sepultui*a meorum parentum
(M. 137). Rudolf t zwischen 1403 XI. 23. (M. 175) und 1404 Vü. 3. (M. 178).
45. Johannes, 1360 Vn. 3., Sohn Graf Peters IV., nepos der Marmeta
(33) (M. 111); 1373 IV. 7 mUes (M. 308*); 1381 IX. 15. Bruder Graf Rudolfs IV.
(M. 960*).
46. Peter, 1367 V. 22., Katharina von Tum-Gestelen , Witwe Graf
Peters IV., setzt zu Universalerben ein Rodulphum , comitem et dominum Gr.,
Johannem de Gr., eins fhitem, et virum religiosum dominum Petrum de Gr.,
priorem prioratus Rubeimontis, filios suos (M. 285*); 1371 XI. 24. rever. dominus
Petrus de Gr., sancte sedis apostolice prothonotarius et prioratus Rubeimontis
perpetuus commendatarius (M. 133).
47. Rudolf, geb. vor 1356 VIU. 7. (M. 132: 1370 VÜI. 20. maior quatoor-
decim annorum), 1386 IX. 24. 1388 m. 19. VI. 10. ballivus Vallesii, (MDSR 37,
311, 345, 355), 1388 11. 21. ballivus, locumtenens et gubemator terre episcopatus
Valesii (1. c. 340). 1387 I. 26. dominus de Montservens (M. 961*), 1392 H. 19.
III. 7. Bona de Borbonio, comitissa Sabaudiae, administratix etc., ac tutrix et
tutorio nomine illustris fllii nostri carissimi Amedei, comitis Sabaudie . . . dilectus
fidelis consanguineus noster dominus Rodulphus de Gr., miles, dudum rector et
custos noster castrorum Sete et Turbillionis et Maiorie Seduni (M. 145), 1400
I. 25. dominus Rodulphus de Gr., dominus de Valgrenant, miles, consanguineus,
consiliarius et locumtenens generalis in partibus Pedemoncium des Grafen Amadeus
von Savoyen (M. 968*), t nach 1400 II. 8. (M. 385 bis*, Testament Rudolfs, sepul-
turam eligo in cartusia Partis Dci) und vor 1401 IV. 11. (M. 167). Verheiratet
mit Antonia von Salins-Vaugrenant, der Tochter Anselms Herrn zu Montferrand,
1387 I. 26. (M. 961*), welche in 2. Ehe Johannes von Vergy heiratet, 1431 Xn.
18. Anthoine seigneur et comte de Gr. (51), filz de noble et puissant s' jadis
messire Raod de Gr., et noble et puissant s' Charles du Vergier, son fröre
I
- 98 ~
matemel, Alz de noble et puissant s^ jadis Jean de Vergier, s^ d'Aatrey . . . leur
mere dame Anthoiue de Salins fille de jadis noble liomme niessire Ansei de
SalinS; dame de Vaalgrenant, Montferrant, de Montservin et de Pleurre (M. 476*),
lebt noch 1436 XH. 13. (M. 976*) und t vor 1443 XI. 20. Charles de Vergy, sr
d'Aultrey et de Vaulgrenant . . . feue noble et puissante dame, dame Antlioine
de Salinsy dame dudit Vangrenant, mere dudit Charles (M. 507"^).
48. Maria, geb. vor 1356 Vin. 20., denn 1370 VIII. 20. ist sie maior
quatuordecim annorum (M. 132); 1374 IX. 9. Franciscns, dominus de Orons, miles,
filius quondam viri nobilis domini Rudolphi, domini de Orons et de Atthaleus,
militis . . . Maria de Gr., dilecta uxor nostra, filia domini Rodulphi, comitis et
domini Gr. (M. 463*), 1383 IV. 6. Franciscns de Orons setzt den Grafen Rudolf
rV. zum Universalerben ein und wählt sein Begräbnis im Chore der Minoriten-
kirche zu Lausanne, iuxta Mariam de Gr., dilectam consortem meam (M. 141).
49. Johannes, 1370 V. 1. dominus Rodulphus, comes Gr., et Johannes
eins filius (M. 299*).
50. Franz, geb. 1363/73, (M. 961*: 1387 I. 26. Franciscns de Gr.,
domini Rodulphi comitis genitus, maior quatuordecim annis, minor tamen vigiuti
quatuor); 1389 XI. 8. (M. 341*).
51. Anton, geb. c. 1395 (M. 178, 1404 VH. 3. XI. 19. Anthonius comes
Gr... etatis novem annorum), 1411 dominus Albone (M. 407*), 1429 XI. 12.
condominus vallis de Ormont (M. 199), 1430 IV. 26. dominus de Monsalvens
(ML 200), 1430 V. 15. baron d'Aubonne, Orons, Palleizu et plusieurs autres lieux
(M. 201), testiert 1433 IX. 27. sanus mente licet debilis et eger corpore (M. 206),
t vor 1434 V. 22. (M, 483*). Verheiratet mit Johanna de Noyer, 1421 IX. 18.
(M. 429*), t vor 1433 IX. 27. (M, 206).
52. Katharina, 1414 IV. 1. Ehekontrakt zwischen Petrus de Vergier,
dominus de Chanvent, filius quondam domini Jacobi de Vergier, domini de Autrey
und der Catharina, domini Anthonii et comitis Gr. soror. (M. 185) ; 1433 IX. 27.
Johannes de Vei^ier, Sohn Peters und Katharinas (M. 206); 1443 XI. 20. feu
noble et puissant seigneui* Pierre de Vergy, jadis s^ dudit Champvans 'et
damoiselle Katherine de Gr., sa femme (M. 507*).
53. Johanna, 1413 I. 26. Ehekontrakt zwischen nobilis Humbertus de
Grolea, filius et primogenitus nobilis et potentis viii domini Guillelmi de Grolea,
domini Neyriaci et de Juys (und der Alisia de Breyssiaco) und der Johanna de
Gr., der Tochter olim felicis recordationis domini Rodulplii de Gr. (M. 183);
1433 IX. 27. domina de Bresiouz, soror des Grafen Anton (M. 206); t vor
1468 Vm. 9. (M. 598*).
54. Guillermeta, 1418 11. 11. magnifica domicella Guilliermeta de Gr.,
soror magnifici viri domini Anthonii, comitis Gr., militis verlobt mit magnificus
et potens vir dominus Ludovicus de Putavia, comes Valentinensis et Dyensis
(M. 187).
— 94 —
55. Franz I., primogenitas (M. 206), geb. zwischen 1410 und 1421
(M. 974*: 1435 VII. 9. Franciscns jde Gr., maior qnatuordecim , minor tarnen
viginti qninqne annis, nt asserit^ et ex eins inspectn persone polest indicari),
1433 Vm. 9. nebst seinem Bmder Johannes von König Sigismund legitimiert
(M. 205), capitain general dn pays de Vand 1447 Xn. 29. (M. 512^, herre zu
Giüyers, ze Oyes, ze Rotenberg nnd ze Anbonne 1448 Xn. 3. (IL 218, 219),
dominns Albone, de Palesienx et Corberiamm 1454 1. 8. (H. 535*) et Qrandiscurie
1457 I. 3. (226). Ludovicns dnx Sabandiae . . . Frandscnm coniitem Gr., cam-
bellannm , consiliariomque nostnim facimns et constitoimus per presentes
ballivurn nostrum herre et baronie, tocinsqne balliyatns nostri Foncigniaci, ac
etiam castellannm castri, ville, castellanie et mandamenti nostromm Castillionis
et Clnsamm 1460 XII. 22. (M. 229). Amed^ns dnx Sabandie . . . magnificnm
consangnineum fidelemque consiliarium et cambellannm nostrum . . . dominnm
Franziscnm, comitem Gr., marescallnm Sabandiae . . . facimns et cdnstitnimns per
presentes baillivnm nostmm Sabandiae, castellanumque Montismeliani 1471 IX. 8.
(M. 234). Franz testiert 1475 V. 11. nnd wählt seine Grabstätte in ecclesia par-
rochiali B. Theodoli de Gr., in tomba constmcta in capella nostra fnndata per
predecessores nostros snb vocabnlo sancti Michaelis archangeli, nbi mos ftait
predecessores nostros sepellire (M. 239), t vor 1475 VI. 1. (M. 618*: nnper
defünctns). Verheiratet mit Bona Costa, filia egregii nobilisqne et potentis viri
Ludovici Coste 1436—1475 (M. 209, 239).
*
56. Johannes, legitimiert 1433 Vm. 9. (s. 55), Herr zn Montsalvens,
testiert 1464 XQ. 9. (M. 231), verheiratet mit Perroneta von Blonay, condomina
de Sales, Tochter Johanns, 1450 Vn. 26., 1453 VII. 22. (M. 522*, 532*). Perroneta
de Blonay testiert sana mente licet egrotans 1455 FV. 5. nnd wählt ihr Be-
gräbnis in capella sancti NycoUai in ecclesia de Broch existenti, in tnmnlo
dominomm de Montsalvens, in quo dno meomm liberomm sunt tnmnlati (M. 225),
t vor 1459 vm. 27. (M. 574*). *
57. Anton, Stammvater der Bastarde von Greierz-Aigrement, s. Taf. XV.
58. Ludwig, primogenitns 1475 V. 11. (M. 40), comes Gr., dominnsqne
ipsins loci et patrie de Gisseneys atqne Albone 1475 VII. 16. (M. 240). Herzog
Philibert von Savoyen ernennt seinen consanguineus, consilarius et cambellanns
Graf L. v. Gr. zum magnus iudex de Billens et cansarum appellationnm ab
episcopatn Lausannensi emergentium 1480 V. 13. (M. 245). Lndovicus, comes Gr.,
baro Albone, nee uon de Palexieulz, Vanelli, MoUerie, Corberiainmiqne etc.
dominns, et condominus Agiimontis et vallis de Ormont testieit mente sanns et
intellectu, licet languens et debilis corpore nnd will im Erbbegräbnis zn Greierz
bestattet sein 1493 I. 31. (M. 254), f vor 1493 H. 20. (M. 680*). Verheiratet
mit Clandia von Seyssel, 1493 I. 31. (M. 254), testiert sana mente, memoria et
intellectu, licet aliquantulum debilis corpore nnd wälilt ihre Grabstätte in der
Kapelle ihrer Vorfahren in der Parochialkirche zu Meillonay 1503 Vin. 22.
(M. 278).
— 95 —
59. Franz III., Frauciscuä de Gr., dominus de Oron, condominus Belle-
garde, filinsque bone memoHe domini Francisci, comitis 6r. (M. 620*) savoyischer
consiliarios und cambellanus (M. 642*, 248, 250) dominus et baro de Horon, de
Bellagarda, de Sales, dominusque de Suprapetram, condominusque in parrochiis
Corsiaci et sancti Martini Vuaudi 1494 VIII. 12. (M. 694*); nunc Gr. comes,
propter decessum ill. et magn. Gr. comitis et sui nepotis et filii quondam bone
memorie domini Ludovici, Gr. comitis 1499 X. 6. (M. 265). f nach 1499 XII. 23.
(M. 717*) und vor 1500 IV. 22. (M. 719*, 728*: dernierement decede sans enfans).
Verheiratet laut Ehekontrakt d. d. 1480 m. 27., mit Isabella von Vallaise
(M. 730*), die in 2. Ehe Dietrich von Englisberg, Schultheiss von Freiburg
heiratet: Ysabel, fillie de jadix noble homme Franceys de Valleisiz, conseigneur
dndict lieu, dernierement relaissee de noble Chevalier messire Dietrich d'Engelsperg,
jadix advoyer de Fribourg 1514 XH. 26. (M. 778*).
60. Hämmert US. Mammeltus de Gr., decretorum bachalarius, comeuda-
tarius prioratns de Broch c. 1490 (M. 255), decretorum doctor 1491 II. 11. (M. 667*),
coratus ecclesie S. Donati de Oyes 1514 I. 26. (M. 773*), testiert 1523 VII. 29.
(M. 805*), lebt noch 1523 XH. 16. (M. 806*). Als seine Mutter steht urkund-
lich fest Jaqueta, Tochter des Nycodus Pillamit de Villario, Gattin des Boletus
Bergier, genannt Chappuyssat (M. 764*, 790*), sein Vater dürfte am ehesten
Graf Franz I. sein. Catherina filia quondam Jaqueti Coctier de Nigraaqua war
die Mutter seiner Bastarde Christophorus und Hieronymus (M. 805*). Katharina,
die „vertueuse dame'', starb 1542 XI. 4. (Gfsch. 13, 374).
61. Johannes L, 1455 IV. 5. impuber (M. 548*); Herr zu Montsalvens,
comes . . propter decessum magn. et pot. domini Francisci de Gr., comitis Gr.,
ultimo decessi, qui decessit ab intestato absque liberis naturalibus et legitimis
1500 V. 22. (M. 266) ; comes et dominus Gr., baro Albone, dominus de Monservens,
de Horons, de Pallexioux, Corberiamm, Vanelli et Mollerie etc. 1508 VII. 15.
(M. 283), t 1514 zwischen I. 26. (M. 773*) und VI. 29. (M. 287). Gattin:
Hugueta von Menthon 1489/93 (M. 255)— 1508 VU. 15.
62.-64. Perroneta, Claudia, Janna, 1455IV. 5. impuberes(M. 548*),
1506 VI. 25. Eliekontrakt zwischen Petrus de Subtusturri und Gi*af Johannes
y. Gr., nomine nobilis Jaqueme filie quondam nobilis Johannis de la Reniere,
prope Ponthally, eins neptis (M. 755*). 1511 VE. 1. nennt Graf Johannes den
Franciscus Ch<ampion, dominus de Vauruz seinen nepos (M. 766*). Von den
drei Schwesteiii war also eine Gattin des Johannes de la Reniere, eine andere
Gkittin eines Champion. Nach v. Rodt im Gfsch. 13, 38 und de Chairi^re in
MDSR 28 war Peironeta in 1. Ehe Gattin des Nicod von La-Sarra, Witwe
1483, in 2. Ehe des Johann Champion, Witwe 1493.
65.-66. duo liberi, f vor 1455 IV. 5. (s. 56).
r
67. Franz H., 1493 I. 31. (M. 254), comes 1493 II. 20. (s. 58), impuber
1493 rv. 28. (M. 256), Claudine de Seyssel, comtesse de Gr., en qualite de
tatrice et gouveiiiante de magnifique et puissant seigneur Frangois, mon tres
— 96 -
eher fils minear et mon sr conite de Gr., s«* d'Aubonne, Oron, La MoUiere,
Vanel, Oyes, Corbieres et Palesieux 1494 X. 11. (M. 696*), pupillus 1495 V. 5.
(M. 701*). Franz III. erscheint noch 1498 III. 26. ohne den Grafentitel (M. 712),
also mnss Franz II. damals noch gelebt haben, dagegen ist er 1499 X. 6.
tot (s. 59).
68. Helene, 14931.31. impuber (M. 254); 1502 IX, 12. Heleyne de Gr.,
fiUe de feu lianlt et pnissant seigneor Loys, conte dndit Gr., dame d'Aolbonne
et de La Molliere, femme (schon 1500 Vn. : M. 726*) de noble et pnissant seigneor
(Claude de Vergey, sr de Fonvent et desdits lien d' Aulbonne et La Molliere . .
messire Guillaiune, s^ de Vergey, Champlite et Autrey, mon s^ beanl pere . . .
fene dame Eatherine de Gr. (51) qui fut mere de feu s^* Jehan de Vergey
sr de Champvant et pere de mondit s^ beaul pere (M. 274); 1501 VIU. 30
Ehedispens wegen Blutsvei-\^andtschaft im 4. Grade (M. 737*); t 1522 X. 18
laut Grabschiift in der Kirche zu Champlite in Hochburgund: Ci gist noble
damoiselle H^l^ne, comtesse de Gr., jadis femme de noble damoisel Claude de
Vergy, comte dudit Gr., seigneur de Fonvent, la quelle ti*£spassa le 18 octob.
1522 (Gfsch. 13 p. 394).
69. Johannes, 1493 I. 31. impuber bastardus (M. 254).
70. Perroneta, 14^3 L 31. bastarda.
71. Claudia, 1493 I. 31. nutiita; 1506 I. 10. Conti*actus matrimonii
iuter nobilem Petrum de Nanto ex una parte, et dominum Johannem, comitem
et dominum Gr., dominumque Albone etc., nomine nobilis Clandie, nutrite quon-
dam magn. Ludovici, olim domini et comitis Gr., ex altera (M. 754*).
72. Maria, 1493 L 31. nutrita.
73. Adrian, nobilis Adrianus de Gr nomine suo necnon nobilium
Andree, Chi-istofori et Hieronimi de Gr., eins fratrum . . . 1518 I. 8. (M. 790*),
filius naturalis des Mammertus (M. 805*), prior de Broch 1532 V. 11. (M. 828*),
prieur et commandateur perpetuel du prioure de Broch 1538 IX. 25. (M. 849*).
74. Andreas (s. 73), filius naturalis des Mammeilus (M. 805*), parro-
chi<alis ecclesie Castri d'Oyes rector et curator 1518 n. 25. (M. 1021*), f vor
1M2 (Gfsch. 13, 374).
75. Christophorus (s. 60 u. 73), lebt noch 1555 VÜL 26. (M. 923*).
76. Hieronymus (s. 60 u. 73), Iheronyme de Gr., prieur et comman-
dateur du priore sainct Othmar de Broch 1548 V. 13. (M. 887*), t vor 1556
XI. 4. (M. 927*).
77. 78. Francesia und Anthonia, Töchter des Mammertus 1523
vn. 29. (M. 805*).
79. Johannes n., Jehan de Gr., aysnel filz naturel et legitime de ...
Jehan comte dudit Gr. 1504 V. 6. (M. 279); Graf zuerst 1514 VI. 29. (M. 287);
Jehan comte et seigneur de Gr., baron d'Aulboune, de Monser\ ens et de Horon,
s«" de Palexieux, la Tour de Treme, Corbieres, le Chasteau d'Oyes, de Vanel,
Bourjod et de plusieuis aulUes lieux 1537 V. 17. (M. 306), f 1539 nach IX. 8.
— 97 —
(M. 854*) und vor XII. 6. (M. 855*). Verheiratet mit 1. Marguerite de Vergey
ainsn^e fille naturelle et legitime de . . . Guillaume seigneur dudit Vergey, Cham-
plite, Autrey et Rigney, mareschal de Bourgongne 1504 V. 6. (M. 279), feue
dame Marguerite de Vergey, comtesse de Gr. 1525 IX. 9. (M. 811*); 2. Dame
et contesse Katherine de Monthenard, nostre bien aymee femme 1529 I. 21.
(M. 821*), Catharina von Montenardt, gräfin zu Gr., und frow zu Arwilar,
Theneysoll und Mollettes 1541 XI. 29. (M. 1027*).
80. Jakob, 1504 XL 3. (s. 59), Herr zu Montsalvens 1508-1516 (M.
283, 777*, 782*, 784*) f wohl vor 1517 V. 20., indem damals Graf Johannes II.
Herr zu Montsalvens ist (M. 787*).
81. Bona, verheiratet mit Franz von Gingins, Herrn zu Chätelard,
Ehekontrakt d. d. 1499 I. 6. (MDSß 28 p. 486; vgl. auch Gfsch. 13 p. 413 n. 468).
82. Johannes, 1539 IV. 19. nobilis Johannes bastardus domini Johannis,
comitis Gr., quondam genitoris nostri (Graf Johanns 11.) (M. 851*); 1553 V. 17.
conseigneur de Pont en la paroisse de sainct Martin de Vuaud (M. 904*);
1557 VI. 4. noble Jean bastard de Gr., filz donne de feu ill. sr Jean, comte de
Gr. (928*); 1569 XI. 17. feuz noble Johan bastard de Gr. (M. 930*).
83. Anastasia, 1520 III. 3. nobilis Anastasia, allompna quondam ill.
Johannis de Gr., comitis Gr., religiosa monasterii de Filia Dei subtus Rotun-
dummontem (M. 794*).
84. Michael, 1539 XH. 6. Michel, comte de Gr. (M. 855*); 1539 XII. 13.
Magn. et pot. dominus Michael, comes et dominus Gr. , 'dominusque Albone,
Vanelli, de Oyes, Corberiarum, de Pallexieulx et de Burjod (M. 311); 1539
XII. 15. Michiel, conte et sr de Gr., baron et s^ d' Aulbonne etc., s^ de la Tour
de Tresma, filz de feu Jehan, conte de Gr. (M. 859*); 1549 XI. 11. prince
Michiel, conte de Gr., et sr de Corbieres (M. 893*); 1552 I. 12. Michel, graff
und fürst ze Gr., ritter des aller kristenlichosten ktinigs von Frankrich ordens
— schon 1545 VII. 7. chevallier de l'ordre du roy de France tres chrestien
(M. 313) — , schinner zu Ourong, Wannel, der landtschaflft Sanen, Oesch,
Montserwin, Corbers, fryher zu Aulbonna, La Bastia etc. (M. 322); 1555 VII.
5., 15., VIII. 17. feu Jehan conte de Gr Michiel de Gr., sr et comte dudict
lieu, filz du prenomme noble dame Magdalleyne de Myolan, femme dudict
sr conte (M. 337); 1572 VII. 12. Michael, printz und graven zu Gr., zu Oron,
Aubonne etc., herr zu Burjo, Palesieu, Schardonna mein gemahel selige
Magdalena gebome graevin von Miolandt (M. 342); f 1575 II. laut ßatsmanual
der Stadt Freiburg: morte raptus in februariis dies Förini (?) 1575 (Gfsch. 13
p. 548).
85. Franz, 1545 VI. 3. Francoys de Gr., sr dudit Aulbonne feu
mons«* de Gr., son pere (M. 312); 1545 VII. 7. Michael, conte de Gr.,
Francoys de Gr., s^ d'Aulbonne, nostre bien ayme frere (M. 313); 1550 V. 15.
baron d'Aulbonne, sr de Burjod (M. 320).
Geikcalui;:. UaDtlbuch 1. 7
— 98 —
86. Franziska, 1540 IX. 30. Charles de Chalant, sr de Vilarzel,
Attalens, de Bellin Michiel, conte de Gr. etc., nostre tres chier beaufrere
et Cousin (M. 860*); 1544 VI. 20. Illustre et noble dame FranQoise, fiUe de
Jean et soeur de Michel conte de Gr., relicte dlll. et puissant sr Charles de
Challant, baron de Chätelard, s«" d'Attalens, Ennens, Billens etc. (M. 869*).
87. Peter, Petrus de Gr., sancte sedis apostolice prothonotarius, precelse
Lausann, ecclesie canonicus ac in toto comitatu Gr. generalis vicarius in spiri-
tualibus 1546 II. 23. (M. 878*), commandateur perpetuel du priore de Rogemont
1548 ni. 31. (M. 886*), prothonotaire du sainct siege appostolicque, chanoyne
de Lausanne, prieur de Broch et de Rogemont, eure de Gruyere et de Vuystamens
1550 V. 15. (M. 320), stirbt 1577 nach U. 26. (M. 343) und vor IV. 18. (M. 934*).
88. Bastiana, Seur Bastiane de Gr., humble prieuse du couvent du
lieu clos de Nostre Dame Vierge d'Estavaye 1543 m. 28. (M. 868*).
89. Humbert, 1555 VIII. 26. honorable domp Humbert de Gr. prieur de
Broc noble Jehan de Gr. son pere (M. 923*). 1569 XI. 17. v6n6rable messire
Humbert de Gr., filz et heritier de feuz noble Johan bastard de Gr. (930*).
90. Guillauma, 1555 VH. 1., wird 1556 VTH. 3. im Kloster der
Magerau zu Freiburg untergebracht, heiratet 1563 V. 13. Hans Gibach, Sohn
des Hans G. von Freiburg mit einer Ehesteuer von 300 livres, die sie vom
dortigen Spital erhielt (Gfsch. 13, 551).
Auf Siegeltafel Vm sind folgende Siegel abgebildet: 1. Peter H. 1260
(Siegelsamnüung Basel). 2. Rudolf HI. 1260 (1. c). 3. Peter m. 1315 I. (St.-A.
Freiburg, Part-Dieu T 31). 4. Peter HI. 1326 XII. (1. c, Part-Dieu B 29).
5. Johannodus 1326 XH. (1. c). 6. Peter IV. 1336 HI. (1. c, Humilimont K 3 a).
7. Peter IV. und 8. Johannes 1341 V. 23. (L.-A. Saanen). 9. Rudolf IV. 1367
IX. 12. (1. c). 10. Margaretha, geb. v. Grandson 1371 XI. 24. (1. c). 11. Jo-
hannes, Stammtafel Nr. 34 (S.-S. Basel). 12. Peter 1385 IV. 7. (Ursprung un-
bekannt, mitgeteilt von Herrn Dr. Merz). 13. Antonia, geb. v. Salins 1397/98
(L.-A. Saanen). 14. Mammertus 1497 IV. 12. (St.-A. Freiburg, Broc 13 und 14).
15. Johannes I. 1501 HI. 7. (1. c, Gruy6re 185). 16. Michael 1544 (S.-S. Basel).
— V. Rodts Monographie sind 17 Siegel in Zeichnung beigegeben.
Herren von Greierz-Aigremont
(Bastardlinie des gräflichen Hauses Greierz).
Als Hauptquelle dienten dem Verfasser die ilim von Herrn Max von
Diesbach in Villars-les-Joncs bei Freiburg gütigst zur Verfügung gestellten
CoUectaneen des 1896 verstorbenen Generals Louis de Castella, wofür ihm auch
an dieser Stelle verbindlichst gedankt sei.
— 99 —
I. Anton, Mitherr zu Prez 1462, Bürger und des grossen Rats zu
Freiburg 1468, testirt 1502 V. 18. languens et debilis corpore (M. 273). Die
erste Gattin, Janna (von Saliceto, Tochter Antons) 1475 Vm. 12. (M. 621*);
2. Katharina (Ruffieux, Tochter Peters) 1502 V. 18. (M. 273).
3. Andreas, zuerst genannt im Testament des Vaters 1502 (s. 1).
4. Ludwig, Bürger zu Cossonay 1517, verheiratet (Ehekontrakt d. d.
1502 Xn. 18.) mit Guillauma von Sauvernier, Tochter Johanns und der
Luise Cohendoz.
5. Agnellie, verheiratet mit Georg von Glanne, Sohn Humberts,
Herrn zu Cugie.
8. Wilhelm. Vuillermus bastardus filius quondam spectabilis domini
Anthonii de Gr. domini Acrimontis 1513 ü. 24. (M. 769), castellanus Corberiarum
1522 — 1535, domicellus de Vuadens 1529, verheiratet mit Perronetta von
Maillardoz, Tochter Johanns.
9. Perrison, fille de feu noble Andre de Gr., aultrement de Aygremont,
relessie de feu Guichard Clerc, bourgeois de Corbieres macht ihr Testament
1554 m. 19. (M. 911*).
10. Andreas, t vor 1555 ü. 15., verheiratet mit Katharina Castella,
Tochter Johanns, Mitherm zu Chätel-St-Denys und der Isabella Musy.
II. Franz, Bürger zu Cossonay, Erbe seiner Tante Agnellie 1541,
Herr zu S6very, verheiratet mit 1. Antonia Asperlin, Tochter des Laurenz,
Herrn zu Bavois, Ballaigues und LigneroUes, und der Maria von Champion;
2. Claudina Challon von St-Saphorin, Tochter Peters und der Katharina Mestral
von Combremont; 3. Johanna von Pr6, Tochter Aimos von Pr6 von Lustriez,
Herrn zu Corcelles (vgl. M. 341*, das Testament des noble Fran^oys de Gr.;
d. d. 1563 Vill. 9., womach Jeanne de Pr6 damals „enceinte" war).
13. Guillelmus filius nobilis domini Petri bastardi de Gr. 1513 ü. 24.
(M. 769*).
14. Michel. Noble homme Michiel filz de feu noble homme Vuillant
d' Aygremont 1539 (M. 854*).
16. Johann Franz. Nobles Jean-Fran^ois et Daniel, filz de feu noble
FranQois, filz de defunct noble Louys de Gruyere, bourgeois de Cossonay 1579
(M. 935*), Mitherr zu St-Saphorin 1578, Castellan von Cossonay 1580—1590,
verheiratet mit 1. 1572 V. 17. Ren^e Seigneux, Tochter des Franz, Herrn zu
Vufflens-le-chäteau, Bürgermeisters von Lausanne, und der Franziska Joflfrey;
2. Philiberta von Wattenwil, Tochter Jakobs, Herrn zu Münchenwiler, und der
Agnes von Mülinen.
19. Franziska, in 2. Ehe Gattin des Peter von Amer, Mitherm zu
Lussery, Disy und Chavannes-le-Veyrou.
20. Ursula, verheiratet mit Jakob Crinsoz, Mitherm zu Cottens.
— 100 —
21. Nikolaus, Herr zu S6very, Mitherr zu St-Saphorin, verheiratet
mit Margaretha von Aubonne, Tochter Samuels, Castellans von Morges und
Mitherrn zu Goumoens-le-chätel.
22. Peter, Herr zu S6very, Mitherr zu St-Saphorin, verheiratet mit
Franziska von Pesmes, Tochter des Andreas, Mitherrn zu St-Saphorin, und
der Elisabeth von Alinges.
23. Johanna, heiratet 1611 H. 28. Abraham Crinsoz, Mitherm zu Cottens.
24. Margaretha, heiratet 1612 II. Claudius Andreas Charrifere, Mit-
herrn zu Penthaz.
25. Isaak, Herr zu S6very, verheiratet mit 1 . Johanna Rigaud , Tochter
Hippolyts, des Rats der Zweihundert der Stadt und Republik Genf, und der
Judith de la Palle; 2. Maria Thomasset, Tochter des Georg Franz, Castellans
von Romainmötier, und wahrscheinlich der Pernetta Luise du Villars; 3. 1611
Franziska JoflFrey, Tochter Jakobs, Herrn zu Bellestruches, und der Fran-
ziska von Gingins.
31. Elisabeth, dame de S6very, heiratet 1667 Sebastian von Charriire,
Sohn des Johann Jakob, Herrn zu Mez und Mitherrn zu Baurrens, und der
Elisabetli von Saussure. Ihr Sohn Heinrich beerbte sie, starb aber jung vor
seinem Vater und wurde von ihm beerbt, der eine zweite Ehe mit Susanna
von Praroman von Cheyres einging. Bis 1798 blieb die Herrschaft S6very im
Besitze der Familie von Charri6re.
Dr. Ernst Diener.
Tableau XVI.
Ulrich I comes de Fenis
ca. 1024—1070
2
Conon
Ep. Laasannensis
1093-1103
3
Bourcard
Ep. Basiliensis
1072-1105
4
N.
(Rodolphe V)
ca. 1070-1099
Comtes et Seigneurs
de Neuchätel.
5
N.
(Ulrich ?)
ca. 1099-1130
6
Mangold
1143
Rodolphe I
1143
üx. Emma de Olane
.1
8 9
Berthold N. filia
Ep. Basiliensis mar. Aymon
1122 t 1136 de Montfaacon
Ulrich II comes
1162-1191
Ux. Berthe
11
Rodolphe II comes
1182-1196
Ux. Comitissa
12
Berthoid
Ep. Lausannensis
1182-1220
14
Berthold comes
1203-1260
Ux. l)Klchen8e deFroburg
2) Nicole
13
Ulrich III comes
seigneur d'Arconci^
1182-1225
Ux. 1) Yolande d* Urach
2) Gertrude
3) ? Varenne de Nidan
voir Tabl. XVII.
15
Rodolphe III
1203-1263
Ux. Sibille de Montfaucon
16
Hermann
1203-1247
17
Henri
1203-1231
18
Amedöe
1270-1287
Ux. Jordane
de la Sarraz
19
Ulrich IV
co-seigneur
1267-1277
20
Henri
co-seIgneur
1272-1282
21
Jean
1263-1308
co-seigneur
prevöt de Neu-
chätel et de
Chälon
22
Richard
1272-1310
co-seigneur
Srevöt de
icuchätel
23
Agnelette
1278-1306
mar.: Conrad
seigneur de
Viviers ?
24
Marguerite
1278-1330
mar.: Jean de
Blonay
25
Rodolphe IV comes
1288 t 1343
Ux, : Eleonore de
Savoie t 1333
26
Guillemette
1283-1317
mar.: Kenaud
Cte pal.
de Bourgogne
27
Alexie
1282 - 1329
mar.: 1) Girard
d'Estavayer
2) Ulrich de
Thorberg
28 29
Marguerite Sibille
1285-1331 1337
Abbesse de la
Maigrauge
30
Nicole
1337
religieuse k
Beaume
31
Agnis
1292-1344
religieuse ä
Sauvemont
32
Louis comes
n. 1305 t 1373
Jx.: 1) Jeanne de Montfaucon
2) Catherine de Neufchätel
33
Marguerite
1319 - 1382
mar.: 1) Hartmann II
Cte de Kybourg
34
Jeanne
n. 1300
mar.: Aymon
de la Sarraz
3) Marguerite de Vufflens 2) Hugues II C^e de Buchegg
35
Catherine
n. 1303 t 1359
mar. : 1) Jean de Champvent
2) Guillaume de Montagny
3) Guillaume de Montjoie
36
N.
(Mermette ou
Guillemette ?)
mar.: Guillaume
d'Estavayer
38(1)
Isabelle
1338 t 1395
comitissa
37(1)
Jean le Bei
n. 1334
t 1369
Ux.: Jeanne mar.:
leFaucofl^ney Rodolphe IV
^ Cte de Nidau (61)
t 1375
46 (\)ftt.)
Girard
1375 t ca. 1397
Ux.: Isabelle de
Compey
Fige des Seigneurs
de Yanmarcas,
Glorgier et Travers
39 (2) 40 (2) 41 (2) 42 (bat.) 43 (bat.) 44 (b&t.)
Louis Varenne Rodolphe Marguerite Jean Vauthier
1344 t 1368 1359-1374 mar :l)Perronet 1372-1394 Sgr. de Roche-
mar.: Egon de Mont Abbö de fort
Cte de Fribourg 2) Petremann St-Jean 1372-1412
I de Vaumarcus Ux.: Fran(;oise
i ^^ . de Colombier
45 (b&t.)
Jeanne
1373
mar.: N. N.
Seigr de
Joux
1373-1396
47 (bat.)
Jean
1368
Conrad, contte
de Neuchätel
1395-1424
Jetn
oomte
1484—1457
Anna
mar.: Rodolphe de
Bade-Hochberg
I
Guillaume
I
Rodolphe
comte de Neucb4tel
1457-1487
I
comte
Philippe
te 1487—
1503
I
Joanne
comtesse 1503—1543
mar. : Louis d*0rl^«ns-
LoD^eTÜle
Tableau XVn.
braoche de Nidau
13
UInch III (Yoir Tableao XVI)
1182-1225
Comte de Neuch&tel
Seignear d'Arconciö
branche de Strasberg |
48
N. filia
mar.: Bonrcard Seigr
de Boetteln
Rodolphe I
1225-1263
comes, Seigneur de Nidan
üx. : 1) Berthe de Oranges
2) Bichense ....
l_
49
N. filia
mar.: N. N. de
Falkenstein
Berthold I
1225-1270
Seignear de Strasberg
Ux.: Jeanne (de
Oranges ?)
50
Otbon
1225-1245
prÖYÖt de Soleare
56
Rodolphe II
1255-1308
57
Richense
1267
comes mar.: Ulrich de
üx.: Oertrade de Bappoltstein
Strasberg (71)
58
Rodolphe III
1276-1339
comes
üx.: Varenne de
Neafch&tel-
Blamont
59 60 (bftt.J)
Hartmann Conrad
1304—1316 1340
prövöt de Soleure
et de Bäle
66 67 68 69 70
Berthold II Henri Othon I Rodolphe Adelaide
1254-1273 1268-1288 1268-1275 1268 1273
Ux.: Adelaide co-seigneor co-seigneur mar.: Henri comte
d'Ochsenstein chanoine de de Bachegg
I Soleare
l3 74
Berthold III Louis
1292 1288 t 1343
t ca. 1316 pr6vöt de Soleure,
chanoine de Bäle
71 72
Gertrude Othon II
1319 1288-1318
mar. : 1) Bodolphe II Ux.: Margaerite
de Nidaa (56)
2) Bodolphe III
marquis de Bade
de Friboarg
61
Rodolphe IV
1343-1375
comes
Ux.: Isabelle
comtesse de
Neach&tel (38)
62
Jacques
co-seignear
1343
63
Anna
1347-1400
mar.: Hartmann
comte de
Kyboarg
64
Varenne
1347-1376
mar.: Simon
comte de
Tierstein
Imier
1318 t ca. 1364
Ux.: Margaerite
de WoUhoasen
i
Elisabeth
t 1352
mar. : Othon mar qais
de Bade
Comtes de Neuchätel, branche d'Arconciä,
Seigneurs de Nidau, de Strasberg, d'Arberg et de Valangin.
branche d'Arberg-Valangin
51
Berthe
1219 -1250
mar.: 1) Lathold baron
de Regensberg
2) Simon baron de
Grandson (?)
52
N filia
mar.: N. N. de
Grandson ? 77
Ulrich Seigneur
d'Arberg et de Valangin
branche d'Arberg 1226-1276
Ux. : Agnes de Montfaucon
I
I
53
Gertrude
1226-1255
mar.: Diethelm comte
de Toggenbourg
54
Henri
Ep. Basilensis
1263-1274
branche de Valangin
78 79 80
Agnis Marie Guillaume
1276 1276 1270-1299
Ux. : N. N. (de Wädiswil ?)
85
Ulrich
1276-1329
co-seigneur
prÖYÖt de Bftle
86 87
Thierry Jean I
1270-1304 1270-1831
co-seigneor Ux. : Jordane d'Oron
81
Pierre
1319-1367
Ux.:l)N.N.d*Arbourg
2) Laqaette de
Qruyöre
83 84
Guillaume Agnis
1394 1394
82
Agnis
1320
mar.: Walram
comte de Tier-
stein
88
Isabelle
1340-1351
mar.: 1) Hermann
de Oressier
2) Jean comte
de Gruy6re
89 90 91 et 92
Görard Vauthier denx filles
1333 • 1339 1339-1346 (Böatrice et Jacquette?)
Ux.: Ursule de prevdt de Montier 1323
Hasenbourg religieuses k Engei-
berg
93
Jean II
1334-1385
Ux. : Mahaut de
Neufchätel-Blamont
I
94
Jordane
1357
mar.: Jean de Hos
dlsenheim
95 % 97
Bernard Guillaume Jeanne
1382 n. ca. 1386 f 1427 1382
Ux.: Jeanne de mar.: Othon
Boffremont de Staoffen
__!
98 99
Jean Marguerite
t 1453 1407-1427
mar.: Gnillaome
seignenr de
Montricher
100 (bätarde)
Marguerite
1426
mar.: Jean Bnchemant
101
Jean III
1427 tl497
Ux.: Louise de Neu-
chfttel-Vaumarcus
(
102
Isabelle
1434-1442
chanoinesse de
Säckingen
103 104 105
Annette Marguerite Humbert
1417 1417 1417
106 107 108
Jacquette Marie Guillaume
t av. 1470 1451 1443-1483
mar.: Adrien de mar.: Didier de Ux. : Alix de
Babenberg Thnilliere seigneur Chälon
de Montjoie
109
Catherine
1467-1481
mar.: Pierre de
Boffremont
113 (bat.)
Claude
1473-1524
Ux.: Perrenette Blayer
de Bariscourt
110
Claude
n. V. 1447 t 1517
Ux. : Guillemette
de Vergy f 1543
114
Louise
1503-1519
mar.: Philibert
comte de Challant
111 112
Thöobalde Isabelle
1474—1477 mar.: Jean
mar.: Louis de de Gruy6re
Gierens (?)
Ren6
seignenr de Valangrin
t 1566
Ux.: Mencie de Portugal
Philiberte
mar.: Joseph
comte de Tornielli
l
Ali^nent leurs droits ä la
Scigneuric de Valangin qui
est röunie Ji la direete
en 1584
Isabelie
mar. : Jean Fr^döric de
Madruccl comte d*Avy
- 104 —
Les oomtes de Neacliätel.
Sonrces. G. A. Matile, Monuments de l'histoire de Neuchätel (Mat. M.) ;
Fontes rer. Bern.; Trouillat, Monuments de lliistoire de Tancien ev6ch6 de Bäle;
Zeerleder, ürkundenbuch ; F. de Chambrier, Histoire de Neuchätel; G. A. Matile,
Histoire de la Seigneurerie de Valan^in (Mat. H. de V. i; Steck de Lenzbourg, Histoire
de la maison de Neuchätel (manuscrit de la Biblioth^que de Neuchätel); L. Junod,
Etüde critique de la filiation des comtes et seigneurs de la maison jFenis-
Neuchätel (Mus6e neuchätelois, 1882); I)"^ W. Gisi, Der Ursprung der Häuser
Neuenburg in der Schweiz und im Breisgau (Anz. für Schw. Gesch., V, 79*— 98%
212—214 [1886 und 1888].)
Les Annales de Boyve et les M^moires du chancelier de Montmollin, bien
que des ouvrages pröcieux sous beaucoup de rapports, ne doivent etre consult6s
qu'avec une extreme prudence au point de vue genealogique. De nombreux frag-
ments gönöalogiques ont 6te publi^s dans la plupart des ouvrages se rapportant
k l'histoire de Neuchätel. Les travaux les plus complets publies sur cette raati^re
sont le „Tableau g6n6alogique et heraldique de la maison de Neuchätel", par
Jean Grellet et la „Descendance de la maison de Neuchätel, comprenant les
dynasties de Fribourg, Bade-Hochberg, Orl^ans-Longueville, ainsi que les branches
illegitimes de Neuchätel-Vaumarcus et Arberg des Pontius", du m§me auteur.
Ces deux grands tableaux armori^s, que nous avons publids en 1888 et 1889
servent de base au präsent travail, mais nous avons compuls6 ä nouveau nos
notes, ce qui nous a amene ä rectifier quelques erreurs. Nous avons en outre
compl6t6 les dates et elimin6 quelques personnages ou alliances dont Tauthen-
ticite ne nous a pas paru suffisamment prouv^e ä la suite d'un nouvel examen
ou ä la lumiöre de nouveaux documents.
Sceaiix. Les plus anciens sceaux des comtes et seigneurs de Neuchätel,
sauf trois qui sont 6questres, presentent Tiraage d'un chäteau, usage tres repandu
dans les maisons se terminant en bnrg^ chasteL Oependant un sceau du comte
Berthold (14) fait exception en ayant une aigle comme effigie (pl. IX, fig. 9). Les
chäteaux presentent deux types essentiels:
1. Haut mur crenele au-dessus duquel s'elevent deux tours, ^galement cr^ne-
lees, flanquant un pignon parfois somm^ d'une croix indiquant qu'il s'agit
d'une eglise (fig. 3, 7, 8, 11, 13, 43, 48, 69, 70, 83).
2. Mur cröneie plus bas et developpement plus considörable de r^glise; sur
les sceaux N^ 10, 49, 52, 62, eile präsente les trois absides du choeur de
la coliegiale de Neuchätel ; les sceaux N** 25 et 74 en donnent la fagade
ant^rieure avec sa rosace. Dans les sceaux 67, 71 et 72 r^glise est encore
reconnaissable quoique ayant d^vie de son apparence primitive.
- 105 —
Seuls les sceaux N® 12 et 68 fönt exception et n'ont pas de vestige
de Töglise.
La multiplicit^ d'emblfemes analogues pouvant donner lieu ä des confusions
et le Systeme heraldique s'6tant d6velopp6, on rempla^a peu ä peu les flgures
purement sigillaires (cavaliers, portraits, chäteaux, etc.) par des 6cussons armories.
Les sceaux de la maison de Neuchätel sont int6ressants k cet egard, car ils
permettent de fixer assez exactement le moraent de ce changement qui s'est
op6r6, presque simultan^ment, dans les trois branches de Neuchätel, de Strasberg
et d' Arberg. Dans un sceau de Rodolphe III de Neuchätel (15) de 1247, le chä-
teau ä une tour est surmont^ d'un icusson armori6 (fig. 12); Berthold de Stras-
berg (65) surmonte d'un ecusson chacune des deux tours du chäteau dans le
sceau d'un acte de 1240 (fig. 67) et Ulrich d'Arberg (77) place en 1251 dans la
partie sup^rieure de son sceau triangulaire un chäteau et dans la pointe, formant
ecusson, les armoiries (fig. 84). Dans la brauche de Nidau, Rodolphe I (55) tout
en se servant de deux grands sceaux avec le chäteau (fig. 48 et 49) fait aussi usage
d'un petit contre-sceau triangulaire, d'un dessin fort bizarre qui ne peut guire
sinterprfeter que comrae une repr^sentation maladroite de trois pals chevronn6s
(fig. 50). Son fils Rodolphe II (56) se sert du mgme contre-sceau et se fait faire
un nouveau grand sceau avec le chäteau (fig. 52). Ce dernier passe ä son fils
Rodolphe III, qui y ajoute les armoiries au-dessous du chäteau (fig. 62) et il
se sert encore d'un petit sceau ne portant que T^cusson (fig. 53). Dans la gen6-
ration suivante, Am6d6e de Neuchätel (18) maintient le cliäteau dans un petit
sceau (fig. 16), mais dans deux autres, plus grands, il n'a que l'^cusson (fig. 15 et
17), de meme que ses freres Henri (20) et Richard (22), dans les leurs (fig. 19, 20
et 23). Le sceau d'ülrich IV (19) qui n'a que les chevrons sans pals constitue
une anomalie (fig. 18). Ces sceaux apparaissent des 1272. En 1275 Othon I de
Strasberg (68) a un sceau ne portant que les armoiries, avec casque et cimier
(fig. 73), mais en 1300 Othon II (72) a de nouveau un sceau avec le chäteau (fig. 74).
Ulrich d' Arberg (77) en 1276 n'a plus que les armoiries (fig. 85), le chäteau dis-
paraissant dfes lors compl6tement dans cette brauche. II est remis encore une
fois en honneur dans la brauche de Neuchätel sous Rodolphe IV [25] (fig. 25)
qui aimait les 6vocations du pass6, car non seulement il reprit le titre de comte,
tomb6 en desu^tude dans sa lignee, mais probablement pour rappeler qu'il tenait
ce titre en vertu de sa descendance de Berthold, qui l'avait port6 en demier
lieu, il ressuscita sur un second sceau Taigle de cet ancetre en pla^ant en coeur
r^cusson de Neuchätel (fig. 27).
D'apres ce qui pr^cede, les armes de la maison de Neuchätel ont donc
commenc^ ä se former, ou tout au moins ä faire leur apparition sur les sceaux,
vers 1240 et cela en sous-ordre, ä c6t6 du chäteau qui est encore Temblime
principal; vers 1275 les deux emblömes continuent ä etre en usage simultan6-
ment, mais sipar^s, les armoiries devenant la piece unique d'un des sceaux et
les actes sont scell6s soit avec Tun soit avec Tautre, mais ceux-ci ne formaient
pas sceau et contre-sceau.
— 106 —
Armes. Les armes de la maison de Neuchätel, d6s leur apparition docu-
mentaire vers 1240, ont 6t6 un nombre variable de pals chevronnös. Tantöt
r^cu est pal6 de quatre pi^ces, tantdt il a deux ou trois pals, mais ce dernier
nombre est le plus fr^quent; le nombre des chevrons ou des piices du „chevronn6"
sur chaque pal est 6galement variable et ceci dans toutes les branches de la
maison, sauf pour celle d' Arberg qui, dis le premier sceau d'ülrich (fig. 84), n'a
connu qu'un seul pal. Subs6quemment cet exemple a 6t6 suivi par les autres
branches soit pour celle de Strasberg par Othon (72) (1251), pour celle de
Nidau par Rodolphe III (1303), enfln pour celle de Neuchätel par Louis (32) qui
a ögalement fix6 le nombre des chevrons k trois (1343). Dans cette derniire
brauche le champ 6tait d'or, le ou les pals de gueules et les chevrons d'argent ;
dans toutes les autres branches le champ 6tait de gueules, le ou les pals d'or
et les chevrons de sable. Ces 6maux sont ätablis entre autres pour la brauche
de Neuchätel par le Clipearius Teutonicorum de Conrad de Mure (vers 1240)
Nuwenburg gilve zone tres atque due sunt
Albe ne niveis rubel tractus sibi desunt,
ainsi que par les peintures de la tour d'Erstfelden reproduites par Cysat et par
Celles de Tarmorial du H6raut Gelre (bibliothique de Bruxelles). Ce demier fixe
6galement par deux armoiries les 6maux de la brauche de Nidau qui sont iden-
tiques ä ceux donnös par la Wappenrolle de Zürich, bien que quelques auteurs
lui aient ä tort pr6t6 un pal d'argent. II n'y a jamais eu contestation au sujet
des Arberg, qui ne se sont 6teints qu'au XVIo siicle, et dont les armes ont ainsi
subsistö jusqu'ä une 6poque dont il reste d'assez nombreux documents, pour
passer sans Interruption ä la Bourgeoisie de Valangin. Quant aux Strasberg,
si on leur a aussi donn6 parfois un pal d'argent, c'est une erreur. Nous avons
trait^ toute cette question plus ä fond dans le Mus^e neuchätelois, ann6e 1887,
et ferons encore remarquer que les armes de cette brauche ont pass6 avec leur
pal d'or dans celles des margraves de Bade, pour la seigneurie de Badenweiler
qui leur 6tait parvenue par h6ritage des Strasberg. Quant aux cimiers de la
maison de Neuchätel, nous renvoyons k Tarticle que nous leur avons consacr6
dans les Archives Mraldiques, ann6e 1889.
1. Ulrich I. L'origine de la maison de Neuchätel est encore recouverte
d'un volle imp6n6trable. Tous les auteurs sont d'accord pour la faire remonter
ä Ulrich I de Fenis (Fenis, Vinelz pr6s de Cerlier) qui aurait 6t6 cr66 comte
par Tempereur Conrad le Salique et aurait re^*u de lui Neuchätel en fief, lorsque
Tempereur fut entr6 en possession de Th^ritage du dernier roi de Bourgogne,
Rodolphe III, mort en 1032. Une s6rie de d6ductions historiques rendent cette
Version plausible, voire mßme probable, mais il est ä remarquer que le document
le plus ancien faisant mention d'Ulrich est le „Cartulaire de r6v6ch6 de Lau-
sanne", de Cuno d'Estavayer (1202 — 1245). II rapporte que Conon, eveque de
Lausanne, «filius Ulrici comitis de Feui» fonda Tabbaye deSaint-Jean et «Borcardus,
frater suus episcopus basiliensis perfecit ecclesiam pro fratre suo». Comme
Saint-Jean a toujours fait partie de la Seigneurie de Neuchätel et que Conon
fonda Tabbaye «in patrimonio suo», ou peut en conclure qu'Ulrich de Fenis 6tait
— 107 -
bien seigneur de Neuchätel. üne double difficult^ surgit au sujet du titre de
comes que lui donne le cartulaire. D'un cötö, ce titre ne parait plus avoir
6t6 port6 par des descendants d'ülrich jusque vers 1196; d'autre part, Ulrich
ne pouvait fitre comte que du comt6 de Bargen et ce comt6 6tait de 1100 ä
1 190 en main des maisons de Besan^on d'abord, de Lampen ensuite. II faudrait
donc que les fils d'ülrich en aient 6t6 d6poss6d6s par Tempereur Henri IV, ce
qui ne peut guire 6tre admis, Tun d'eux, l'6v6que Bourcard de Bäle 6tant un
des chauds partisans de cet empereur. Gisi offre une explication sur laquelle
nous reviendrons, mais qui ne nous satisfait guire. On peut donc se demander
si Tauteur du cartulaire qui vivait ä une 6poque, oü il existait en eflfet un comte
de Neuchätel, n'a pas de ce fait 6t6 induit en erreur en prfetant ce titre d6j4 k
Ulrich I.
Les hypothises les plus diverses ont 6t6 6mises au sujet de Torigine
d'Ulrich de Fenis que Ton a rattach^ successivement aux maisons de Strsetlingen,
d'Oltingen, de Saugern (Seedorf), de Tierstein, de Rheinfelden, de Froburg,
etc. La plupart de ces systimes reposent sur des erreurs d1dentit6, des confu-
sions de noms ou des d^ductions que les documents existants ne permettent pas
d'6tablir ou contredisent. Au reste, avant de vouloir aller au delä d'Ulrich I
en recherchant ses ancötres, ferait-on bien de commencer par se contenter d'6ta-
blir ses successeurs imm6diats au sujet desquels plane encore plus d'une incer-
titude.
2. Conon, 6v6que de Lausanne (1093-1103) «Cono filius Uldrici comitis
de Feni fuit electus Lausanne post Lambertum ; sed quoto anno ab incamatione
vel quamdiu vixit non legi». II fonda Tabbaye de Saint- Jean (cart. de Laus, et
Font. I 508).
3. Bourcard, 6v6que de Bäle (ca. 1072-1105); termine Tabbaye de Saint
Jean et construit le chäteau de Cerlier (cart. de Laus.).
Sceau: buste de pr61at: >h BVRCHABDVS • BA • SELIENSIS - EPISCOPVS
(pl. IX, flg. 1.).
4. Rodolphe (?). Son existence n'est pas prouv6e et ne peut Stre qu'inf6r6e.
Dans Tacte (Fontes rer. Bern. I 508) il est fait mention de «coheredes» de r^veque
Conon; Conon et Bourcard avaient donc au moins encore un frire, seigneur de
Neuchätel, car on ne peut guire admettre qu'Ulrich I n'ait eu que des Als
eccWsiastiques. (V. Gisi, 1. c. 92».)
5. Ulrich (?). Admis par Montmollin, Walther, Junod, Gisi, n'est pas non
plus prouv6 documentairement. II peut cependant se justifler, car sans lui il y
aurait une lacune entre la g6n6ration des fils d'Ulrich I et celle de Rodolphe 11.
(7) et Mangold (6) les premiers qui soient authentiquement d^nomm^s „seigneurs
de Neuchätel".
6. Mangold et 7 Rodolphe I apparaissent comme co-seigneurs de
Neuchätel dans Tobituaire de Fontaine- Andr6 1143 (Mat. M. no 10 et 16). Un
acte d'Henri V (confirmation de Tabbaye de Lucelles de 1125; Trouillat I 246
mentionne «R. comite de Novo Castro, Bertulfi episcopi (Basil) germano fratre».
On identifie ce R. comte de Neuchätel avec Rodolphe I et dans ce cas:
— 108 —
8. Berthold, ivöque de Bäle, 61u 1122, d6pos6 1133 t 1136 4 Lucelles,
serait son frire; d'aprte Tobituaire de Lucelles, r6v6que Berthold ayait une
soeur (9) N., femme d'Aymon de Montfaucon, trois Als de celui-ci 6tant enterr6s
pris de r^vßque, leur «avunculus» (Trouillat I, 240/6).
Gisi cependant conteste qu'il s'agisse d'on Rodolphe de Neuchätel sur le lac,
mais il le rattache ä la famille des comtes de Neuenburg, Nimburch, ou Niuwenburk
en Brisgau quil fait du reste ägalement descendre d'Ulrich de Feuls comme suit :
Ulrich de Penis
Conen Rodolphe I Bourcard
Ep. Laus. I ep. Basil.
Erlawin Ulrich H
comes 1094
Berthold i. comes
Rodolphe Berthold N. filia
coroee 11^ Ep. Basil. mar. Aymon de
■« .._' .^ ^ Montfaucon
Berthold II
comes
Cette hypothise nous parait trÄs contestable.
A partir de Rodolphe II la fillation des comtes de Neuchätel est Stabile
et ne präsente plus guire de difflcult6s. II eut pour Als:
10. Ulrich II qui fonda, avec Berthe sa femme, de maison inconnue, Tiglise
coU^giale de Neuchätel; il flgure dans des actes de 1162 k 1191 (Mat. M. no 19,
20, 23, 29, 31, 33, 34, 37, 38, 39), Dans Tacte Matile 38, il donne k l'^glise de
Bellelay une partie de Talleu quil posside k Oranges du consentement de sa
femme et de ses Als «ratum haben tibus et idem approbantibus» ce qui peut faire
paraitre plausible Taffirmation de quelques auteurs. Steck entre autres, que Berthe
6tait de la maison de Oranges.
Ulrich II a un sceau 6questre, en forme de cuvette, qui porte sur le re-
bord intirieur la lögende: SIGILLUM • ULRICI • DE NOVO....RO (PI. IX,
flg. 2). II se trouve attachö aux chartes donnöes aux couvents de Frienisberg
en 1182 et Fontaine-Andrö en 1191.
11. Rodolphe II, Tainö des fils, intervient dans plusieurs actes conjointe-
ment avec son fröre Ulrich (13) de 1182 (Mat. M. no 34, 41 et 42), dans lesquels
ils s'intitulent Domini de Novo castro, mais en 1196 (Mat. M. no 46) Ulrich s'in-
titule comte et parle de son fröre qui ne vivait plus .... «et pro anima fratris
mei prefati comitis Rodulphi». Dans les deux actes citös il est fait mention de la
femme de Rodolphe, Comüissaj de maison inconnue. Matile et d'autres auteurs
lui donnent comme seconde femme Varenne de Kybourg. Cette seconde alliance
manque de preuves diplomatiques.
Sceau: chäteau; fragment, 1192, Arch. Neuchätel, H. 24/14 (PI. IX, flg. 3).
12. Berthold, mentionnö 1182 (Mat. 34), apparait comme tresorier de
Lausanne en 1196 (Mat. 46), prövot de Bäle 1208 (Mat. 800), prövot de Neuchätel
1209 (Mat. 56j et övöque de Lausanne 1211 (Mat. 56) mourut en 1220.
Sceau adoration de la vierge 1214. Arch. de Neuchätel, X, 9/30.
.... SIGILLVCD BERTOLDI EPI LAVSANCNSIS (PI. IX, fig. 4).
— 109 —
13. Ulrich III mentionnä 1182 (Mat. 34), co-seigneur avec Bodolphe II
(ll), puis avec son neveu Berthold (14) donne avec ce dernier iine Charte k la
ville de Neuchätel en 1214 et proc6de avec lui vers 1215 k un partage de leurs
minist^riaux et de la seigneurie, abandoimaiit k son neveu Neuchätel et ses
döpendances et se r^servant les terres allemsmdes et Valangin, ainsi que le titre
de comte. Nous trouvons:
en 1209 Odalricus, comes Novi castri.
1209 Uldricus frater mens et Bertholdus fratmelis mens domini Novlcastri.
1209 Uldricus Novicastri comes et dominus.
1214 Uldricus comes et Bertholdus nepos ejus domini Novicastri.
1215 B(ertholdus) episcopus (12), U(ldricus) frater ejus B(ertholdus) nepos
ejus domini Novicastri.
1218 Bertholdus comes novi castri.
1221 Uldricus comes de novo castro ei Bertholdus dominus Novicastri.
Uldricus comes novicastri,
Uldricus comes et Bertholdus dominus Novi Castri.
1223-1224 Bertholdus dominus Novi Castri.
1225 B(ertholdus) comes et dominus Novi Castri.
1225 Bertholdus dominus Novi Castri.
A partir de cette date, la brauche de Neuchätel cesse de se servir du
titre comtal.
D'apris les actes (Mat. M. 51 et 52), la femme d'Ulrich, qui est nommöe
conjointement avec celle deRodolphe, s'appelait Gertrude : «laude matris nostre
Berte et uxorum nostrarum Comitisse videlicet et Gertrudis». Ulrich avait äpousä
pr6cidemment vers 1202 Yolande, Alle d'Egon d'Urach et d'Agnfes de Zaehringen
(voir tableau I, n» 27). D'apris Watteville, il aurait encore 6pous6 vers 1222
Varenne de Nidau qui lui aurait apportö Nidau et Strasberg. Cet auteur men-
tionne un acte de 1269 qui rappeile Ulrich et Varenne, mais il ne dit pas oü
il se trouve. D'aprös Montmollin et d'autres, cette maison de Nidau descendrait
de Mangold de Neuchätel, mais cette filiation n'est pas prouv^, pas plus que
Tassertion de Watteville que Varenne de Nidau aurait eu pour oncle un Ulrich
de Strasberg, que sur la foi de Tacte Matile 33 il dit gtre cousin (cognatus)
d'Ulrich in de Neuchätel. Mais il y a ici une fausse interpr^tion, les mots
Ulrico cognato ejus de Strazberc se rapportant k Hesso de Granges qui pr^cöde
imm^diatement et non k Ulrich de Neuchätel, dont le nom ne flgure que beau-
coup plus haut dans Tacte.
Dans noü^ „G^nialogie de la maison de Neuchätel^, nous avions indiqu6
cette descendance de Mangold en mentionnant qu'elle n'est „que probable". Nous
att^nuerions maintenant cette e«i»*e8sion en disant tout au plus qn^elle est „pos-
sible". Quant k une brauche de seigneurs de Valangin qui descendrait de Ber-
thold (8), 6v^«e de Bäle, et que nous avions aussi dona^e hypotb^tiquement
en ajoutant k tous les noms un point d'interrogatioB, nous Tomettons complöte.
ment dans ce travail parce que nos doutes ont augmentä: nous pensons, apr^s
— 110 -
nouvel examen des actes qui les mentionnent/ que pour plusieors il ne s'agit
pas de seigneurs de Yalangin^ mais plutöt de simples particoliers de ce bourg.
Sceaux d'ülrich HI:
lo 6questre, 1192, Arch. Neuch. H. 24/16.
q^ VLDRICVS DE NOVOCASTRO (PI. IX, flg. 5).
2o iquestre, 1208, Arch. de Berne, fond Aarberg.
... (5) ILLUM VLRIC (i comit) IS (de) VEN (is) (PI. X, flg. 6).
3o chäteau, 1214, Arch. communales de Neuchätel, grande Charte.
^ SIGILLVM VLR .... NOV .... ASTRI (PI. X, flg. 7).
MatUe attribue erron^ment le second de ces sceaux h Ulrich I.
L'acte auquel est appendu le sceau de 1208 est ä peu pr^s contemporain
du cartulaire de Lausaune qui mentioune Ulrich I de Fenis. Faut-il voir dans ce
sceau la preuve qu'Ulrich in descendait bien d'une ancienne maison de Fenis
dont U aurait repris le nom d^laissä pendant plusieurs g^n^rations, ou bien devons-
nous admettre que Tauteur du cartulaire s'est inspirö du nom de son contemporain
Ulrich in pour le donner aussi k Tancßtre Ulrich I, comme il l'a ^galement
gratifi^ du titre, peut-6tre arbitrairement. La question reste ouverte. Nous voyons
le nom de Fenis apparaltre une troisiime fois, port6 par un des flls d'Ulrich IQ,
le troubadour Rodolphe I de Nidau.
Avec Rodolphe 11 et Ulrich HI la maison se s6pare en deux grandes
branches, celle des seigneurs de Neuchätel et celle d'Arconcii. Celle-ci se sub-
divise elle-m6me en rameaux de Nidau, de Strasberg, d' Arberg et de Valangin,
et, bien que la cadette, conserva d'abord seule le titre de comte de Neuchätel,
qu'Ulrich ni s'6tait r6serv6 lors du partage des terres avec son neveu Berthold.
II est donc portä par les seigneurs de Nidau, mais toutes les branches ne tar-
dferent pas ä sintituler comtes de leurs seigneuries.
I. Branche ain^e des Seij^nenrs de Neuchätel.
14. Berthold fait en 1203 une donation ä Frienisberg du consentement de
Richense sa femme (Matile, Mon. 50); accorde en 1214 avec son co-seigneur et
oncle Ulrich ÜI une Charte ä la ville de Neuchätel. f 1260. — n avait ^pousä
Richense, fllle de Hermann 11 de Froburg (1223, f 1225), voir tabl. Vn, no 15.
En 1231 il est remariä ä Nicole, de maison inconnue (Mat. M. 94).
Sceaux: lo chäteau, 1221, Arch. Neuchätel, H. 6/1 (PI. IX, flg. 8).
Une des deux tours et la legende manquent.
20 aigle, 1223, Arch. Berne, F. H 46 (PI. IX, flg. 9).
q^ SIGILLVM BERT(o)LDI DE NOVO CASTRO.
Ce mSme sceau flgure sur la Charte de 1214.
3o chäteau et coll6giale, 1246, Arch. de Fribourg (PI. X, flg. 10).
qi SIGI . . . BERTOLDI • * • DNI . . . . TRI.
4» chäteau accompagn^ d'itoiles, 1258, Arehives de Neuchätel, E. 8/18
(PI. X, flg. 11).
>h OVO CAST
— 111 —
15. Rodolphe III, 1203 (Mat. M. 50) ego B. dominus Novicastri . . . pueris
mei B (odolpho) et H (ermanno) laudantibns ; agit encore en 1263 (Mat. M. 150),
mais ne vit plns en octobre 1264 (Mat. M. 155).
Sceaux: lo chätean, 1247, Arch. Neuchätel, J 6/29 (PI. X, flg. 12).
^ SI CASTRO.
2o chäteau, 1263, Arch. Neuch. (coUection de sceaux) (PI. X, flg. 13).
^h ■ SIGILLVM RODVLFI DE NOVO CASTRo.
Rodolphe avait ^pous^ Sibille de Montfaucon, fille de Thierry, comte de
Montbäiard (1251 Mat. M. 137). Elle vit encore en 1274 (Mat. M. 808), mais est
morte en 1277 (Mat. 196).
Sceau: femme en pied entre 2 fleurs de lys et tenant un oiseau snr le poing
gauche. 1270, Arch. de Neuch. Y 9/24.
. . . seBiL .... nvvs • chas ....(?) (pi. xi, flg. i4).
16. Hermann, 1203-1247 (Mat. M. 50, 76, 97, 80, 90, 94, 95, 112, 129).
17. Henri, 1203-1231 (Mat. mSmes actes 50 k 95).
18. Am6die, 1270-1286, f 3 ftvrier 1287 (Mat. M. 178-247), Epouse Jor-
dane de la Sarraz (Mat. M. 175).
Sceaux : 1» \J armes, 1278, Arch. Bäle, coli. (PI. XI, flg. 15).
^ S . AMeoei • COND . . . I NOV. . . .Rl.
2o chäteau, 1280, Arch. Neuch. F 6/1 (PI. XI, flg. 16).
^ s • AMeDei • De • novocassro.
3o armes, 1286, Arch. Neuchätel, X 1/9 (PI. XI, fig. 17).
.... AM€D€I DOMIN OVICASSR . . .
19. Ulrich IV, co-seigneur 1267-1277 (Mat. M. 166-197).
Sceau: armes, 1272, Arch. Beme, f. Aarberg (PI. XI, flg. 18).
. . . S • VLRICI : DE : NOVOCASTRO.
20. Henri, co-seigneur 1272 f 1282 (Mat. M. 183-209).
Sceaux : lo armes, 1278, Arch. Neuchätel, E 1/13 (PI. XI, fig. 19).
0)1 CASJ5R ....
2o armes, 1278, Arch. de Neuchätel, A 1/2 (PI. XI,. fig. 20).
►B SH...nR RI.
3o armes, avec double encadrement gothique, ä six lobes sur trois,
legende illisible. (Mat. Mon. Tabl. des sceaux n» 17; nous ne
l'avons pas retrouv^.)
21. Jean, co-seigneur, pr^vöt de Neuchätel 1263, chanoine de Chälons et
de Loudun 1285, curateur de son neveu Rodolphe 1287 ä 1294, teste 1308 (Mat.
M. 152-318).
Sceaux: 1« armes avec double encadrement gothique ä 12 lobes sur 4. (Mat.
tabl. des sceaux n« 11. Nous n'avons pas retronv6 ce sceau.)
S lOhANIS • D€ • N0V0CAS5R0.
2o eccWsiastique en pied, 1280, Arch. Neuch. F 6/1 (PI. XI, flg. 21).
S IOWS PRCPOSITI eCCe • n(ovlcast)RI.
— 112 -
3o adoration de la Vierge, 1308, Arch. Neuch. E 6/24 (PL XI, fig. 22).
S . IOWS CAN CABILOnEn . . . LAVD (cabUonensis et laudonensis).
22. Richard, co-seigneur 1272, chanoine de Neuchätel 1280 et de Chälon
1282, prövöt de Neuchätel 1310 (Mat. M. 183, 213, 220, 330).
Sceau: armes entre une fleur de lys et un croissant surmont6 d'une 6toile, 1272,
Arch. Beme, f. Aarberg (PI. XI, flg. 23).
^ S RIChARDI . De • HOVO • CASTRO • CAfl.
CAB (canonicus cabilonensis).
23. Agnellette ou Agn^s, 1278-1306 (Mat. M. 202, 311). D'aprte ces
deux actes, Agnelette et sa soBur Marguerite avaient reqn pour leur part d'h^ritage
mille livres lausannoises „pro quibus mille libris eisdem traditum fuit et deli-
beratum nomine gagerie custorum de Boudri et terra dicta Costa". Or Conrad,
seigneur de Viviers, avoyer de Fribourg, donna en 1382 ä Hauterive ce qui lui
6tait du ä raison de la gagerie de Neuchätel et sp^cialement ä raison de la
moiti6 de la Coste (cart. de Hauterive, Mat. Reg. 81). II parait donc assez pro-
bable quil 6tait le man d'Agnelette.
24. Marguerite, 1278-1330 (Mat. 202, 311, 360, 388). Elle 6pouse Jean,
seigneur de Blonay.
Matile commet une erreur en attribuant ces deux derniers actes de 1322
et 1330 ä une autre Marguerite, so^ur de Rodolphe IV, car dans celui de 1322
eile dit: „Ego, Marguerita de Novo Castro condomina de Blonay notum facio
universis quod cum illustris vir dominus Rodolphus comes et dominus Novicastri
nepos mens carissimus mihi teneretur etc." C'est donc la tante et non la sceur
de Rodolphe IV qui avait 6pous6 Jean de Blonay, erreur qui doit ßtre 6galement
rectifi^e sur notre tableau g^n^alogique de la maison de Neuchätel. Steck dit
qu'apr^s avoir testi en 1330, eile devint religieuse, puis abbesse de la Maigrauge.
Nous pensons que Tabbesse etait plutot sa ni6ce de meme nom rest^e cilibataire.
25. Rodolphe IV remet en 1288, avec Tautorisation de son curateur, sa
seigneurie ä Tempereur Rodolphe qui Tinföode ä Jean de Chälon, seigneur d'Ar-
lay. Celui-ci ä son tour la rend ä Rodolphe IV ä titre de fief. Ainsi Neuchätel
fief direct de Fempire devient arri^re-fief (Mat. 248 et 249). II agit jusqu'en
1294 du consentement de son oncle et tuteur Jean, ä partir de 1295 en son
propre nom. Dans un acte de Jean et Thierry, co-seigneurs de Valangin, de
1296, il est appel6 comte et seigneur de Neuchätel (Mat. 278). II se donne ce
titre lui-mgme dans un acte de la mßme annöe (Mat. 280), f 1343.
Sceaux: 1» armes, encadrement ä 3 lobes rondes et 3 ogivales, 1308. Archives
Neuch. J 5/30 (PI. XI, fig. 24).
.... RODVLPH . . . DNI. NOVICASTR ....
^ ... I 1336, Arch. Neuch. Y 2/20 1 ,^, ^^ ^ ^^ .^..
2o chäteau , ' ^. ' PI. XI, flg. 25 a et 25 b).
I 1332, „ Bienne ( ' ® ^
^ S : RODVLPHI : C0MIJ5 . . . NOVICIASSRI.
3o armes accompagn^es de 3 fleurs de lys dans encadrement gothique
ä 12 lobes, 1339, Arch. Neuch. H. 10/3; Beme (PL XU, fig. 26).
s RO cofDes es diu hovicas . . .
Genealogisches Handbuch I.
Maisou de NenchAtel. — Brauche de Neachätel.
Oeae alogisches Handbuch I.
MaJson de NeocbAtel. — Branche de Nenchätel.
C Ulrlcli III IS08. - T. 1.0 inC-me lall. - 10. BertlioM 1»10. - 11. Le ii
s Handbuch I.
Maison de Neuchftlel. — Brauche de NenchAtel.
1
H. ISlbllle de Manirancon, fFmine dfl RodDlphe III mo. — )5. Am^di'e
17. Lb mc'mo li8«. — IS. UlHch IV li'.t. — W. Henri i!70, - iO. Lo meme ISIS. -
1!^. — i». I.o mime ISM. — 1!9. Blcbard )i7t. — it. Bodoipbe IV 1308. — »■
accau 1331. — !T. Itodolphe IV 1941.
— 113 -
4o aigle avec armes sur la poitrine, 1342, Arch. Bienne, C C 1/13 (PI.
XI, flg. 27, legende manque).
Rodolphe avait 6pous6 en 1294 Eleonore da Savoie, flUe de Louis I, baron
de Vaud, f 1333.
Sceau : armes en losange flanqu6 de 4 petits 6cussons dont deux portent la croix
et deux Vaigle de Savoie (PI. XII, flg. 28). 1332, Archives
de Neuchätel, M 8/5 (legende illisible).
26. Guillemette, 1283-1317, et son mari Renaud, comte palatin de
Bourgogne, comte deMontb61iard,apparaissent dans denombreux actes des archives
de Besan?on (Mat. Reg. 82-113). Elle est morte en juillet ou septembre 1317.
27. Alexie ou Alix, öpouse 1) Girard, seigneur d'Estavayer, f avant
1299 (Mat. 289). 2) Ulrich de Thorberg dont eile est veuve en 1329 (Mat. 381).
28. Marguerite apparaitdans un acte de 1285 (Mat. Rigeste 87) pass6
avec sa soeur Guillemette; abbesse de la Maigrauge 1330, f 1331 (Helvetia sacra).
29. Sibille, 30. Nicole, religieuse ä Baume, et
31. Agn6s, religieuse k Sauvemont sont mentionnöes dans le testament de
leur frere de 1337. Cette derni^re 6tait dejä nonne en 1292 (Mat. 266) et vivait
encore en 1344 (Mat. 466).
32. Louis, n6 le 2 mars 1305 (martyrologue de Neuch.), 6pouse 1« en
1325 Jeanne de Montfaucon (Alle unique de Jean, comte de Montb61iard et d'Agnes
de Dui-nes), qui lui apporte de riches possessions en Bourgogne; eile teste en
1336. En 1339 Louis 6pouse 2o Catherine de Neufchastel-Blamont qui vit encore
en 1356, mais est morte en 1368 ; 3o en 1369 Marguerite de Duyn, fllle et h6riti6re
d'Hugo, seigneur de Vufflens, veuve en 1351 d'Aymon de la Sarraz et qui 6pousa
en troisiemes noces, en 1377, Jacques de Vergy. Louis mourut le 10 juin 1373,
le demier de sa race, ses trois Als Tayant pr6c6d6 dans la tombe.
Sceaux de Louis:
lo armes complötes, 1337, Arch. Neuch. M 5/26 (PL XH, flg. 29).
LOYS De NeVFChAS . . . L.
2o heaume et cimier, 1367, Arch. Berne f. Aarberg (PI. XII, flg. 30).
S . LUDOVICI De DOVOCASSRO.
Ce sceau a 6t6 employ6 soit seul, soit comme contre-sceau du suivant.
3o 6questre, 1367, Arch. Berne, f. Aarberg (PI. XII, flg. 31).
^ S . LUDOVICI : COLITIS : CS DIU : DOVICASTRI : (DILITIS.
Sceaux de Catherine d^ Neufchastel:
lo femme en pied entre les armes avec casques et cimiers de son mari
et de son p6re; original au Mus6e de Neuchätel (PI. XII, flg. 32).
s . KATeRine DAme De neuFciiASTeL.
2o töte couronn6e soutenue par 2 sirines vetues de tuniques aux che-
vrons et surmontant deux chiens (?) conjoints par une seule
tete (PI. XII, flg. 33). Contre-sceau du pr6c6dent.
q< KATeRme d . nuoFCMeL DAcoe d • nuoFciiAseL.
Genealog. Handbaeh L ^
— 114 —
33. Marguerite, dame de Boudry, 6pouse 1319 Hartmann, comte de Ky-
bourg, landgrave de Bourgogne (Mat. 355 ; voir Table VI, n« 5, XU, n© 9) ; eile
est veuve en 1327 (Mat. 375) et se remarie en 1337 ä Hugues, comte de Buch-
egg dont eile est veuve en 1356 (Mat. 575).
Sceau: armes de Buchegg et de Neucliätel, 1343, Arch.de Neuch. G 4/11 (PI.
Xn, flg. 34). • •
SO) nOVOCAST . coooiTisse .... Bpecii ....
34. J e a n n e , n6e en 1300 (Mat. R6g. 1(X)). D*apr6s Fr6d. de Gingins, eile
aurait 6pous6 Aymon de La Sarraz (f 1333) dont le Als, Frangois, est appel6 par
Louis de Neuchätel son eher neveu (Mat. M. 475).
35. Catherine, d'apr^s le recueil du chanoine anonyme, serait n6e en
1303 et sa statue figurerait dans le c6notäphe des comtes de Neuchätel, au moins
est-ce ainsi que Matile et d'autres ont interpr6t6 ce passage: „anno domini
MCCCni nata fuit domina Katerina filia Rodolphi comitis Novicastri, cujus statua
est inter principes in ecclesia Novicastri". En 1315, donc ä Tage de 12 ans (?),'
eile apparait comme femme de Jeaü de Champvent (Mat. 340) et en 1331 eile
est femme de Guillaume de Montagny (Mat. R6^. 135) et veuve en 1334 (Mat.
R6g. 142). Elle 6pousa en troisi^mes noces (1340?) Guillaume de Montjoie qui
mourut avant 1350, Louis de Neuchätel agissant ä cette date.(Schöpflin, Alsace
diplom. n, 199) comme tuteur de ses neveux Rollin et Louis de Montjoie.
Un de leurs descendants se pr6valut de ce mariage pour se mettre en 1707
au rang des pr6tendants ä la souveraiuetö de Neuchätel. D'apr6s la chronique
du chanoine anonyme, eile serait morte en 1395 ä Tage de 92 ans; mais un
acte de 1373 par lequel Champvent est c6d6 ä Marguerite de Vufflens (Mat. 714)
dit d'elle: „que Katerina decessit a quatuordecim annis citra proxime praeteritis".
Elle serait donc morte vers 1359; mais eile 6tait encore en yie le 10 juin de
cette annöe, d'aprös le second testament de son fröre (Mat. 611).
Louis paralt avoir eu une quatriöme soeur qui, d'aprös .le" „cahier de la
maison d'Estavayer" cit6 par Steck, se serait appel6e
36. Mermette ou Guillemette. Elle aurait 6pous6 Guillaume, fils de
Renaud d'Estavayer, dont eile eut un fils, Guillaume. Dans son troisiöme testament
(Mat. M. 702), Louis de Neuchätel dösigne comme exöcuteur testamentaire, entre
autres, „Monsegnour Guilliaume d'Estavaiez, mon nyez (neveu)".
37. Jean, dit le Bei, Als de Louis et de Jeanne de Montfaucon, n6 le
13 dicembre 1334, est mentionnö dans un acte de son grand-p6i^ de 1336 (Mat.
M. 809). Sa grand-möre maternelle, Agnös de Durnes, veuve en premieres noces
de Jean de Montb61iard et remari6e ä Guillaume de Vergy, hii remet en par-
tage en 1348 les seigneuries de Villafans et de Vennes (Mat. 498). II en h6rite
encore d'autres biem? en Bourgogne et 6pouse en 1362 Jeanne, Alle et h^riti^re
de Jean, seigneur de Faucogney, vicomte de Vesoul et de Jeanne de Blamont.
Parti tot apr6s en guerre contre Philippe le Hardi de Bourgogne, il tomba en
capti\it6 et, confin6 pendant six ans au chäteau de Semur, il y niöurait le
10 septembre 1369 (Mat. 667). Sa veuve, dont il n'eut pas d'enfants, 6tait re-
mari6e en 1370 ä Henri, seigneur de Longwy (Mat. M. 676).
— 115 —
Seean: 1351, Arch. Neuchätel, J 11/26 (PI. XII, flg. 35).
S : lebAÜ D€ rieVFCIiAST€L.
38. I s a b e 11 e est ägalement Alle de la premi^re femme de Louis, Jeanne .
de Montfaucon ; est mentionn6e dans un partage de possessions provenant de la
maison de Montfaucon entre Henri de Montbeliard et Louis de Neuchätel, ce
dernier „en nom de Jehan et de Eysibel mes enfants" 1338 (Mat. M. 420) ; en
1337 Isabelle est marine (Mat. M. 425) k Rodolphe, comte de Nidau (61), dernier
de sa lign6e (voir Tabl. XVII n» 61) f 1375. A la mort de Louis^ Isabelle lui succ6da
an cum44 de Neuchätel 1373; eile mourut le 25 d6cembre 1395 sans enfants.
Sceaux: 1© deux caa%ues avec cimiers, 1371, Archives Beme, f. Neuchätel (PI..
XII, fig. 36iX
s . con^esse d€ raDOt
2o armes, 1372, Arch. Neuchätel, B 1/8 (PL XU, fig. 37).
(scel Ysabel) COCD^eSSe De neVFCTiASSeL.
3o deux casques avec cimiers, 1374, Arch. Neuch. S 1/60 (PI. XII, fig. 38)
illisible (Ysab. de Neufchastel ctsse de Nydoe).
Les trois enfants suivants sont de la seconde femme de Louis, Catherine
de Neufchastel, soit:
39. Louis, n6 le 20 mai 1344, seigneur de Vers, mourut le 18 novembre
1368 (Mat. M. 662) apr6s avoir testö le möme jour (Mat. 814).
40. Varenne, 1359 (Mat. M. 611) 6tait en 1371 femme d'Egon, comte de
Fribourg, qui le 15 juin 1374 donne quittance d'une somme emprunt^e „pour
faire les obseques et enterrement de ma bien aim6e femme Frene"*. Ensuite des
pailages avec sä soeur, eile fut dame de Landeron et accorda ä cette ville des
franchises, 1373 (Mat. M. 708).
Sceau: femme en pied accost^e des öcussons de Neuchätel et Fribourg, 1373,
Arch. du Landeron (PI. XH, fig. 39).
D. nveFoiiA
Varenne laissait deux enfants, Conrad, .qui succöda ä sa taute Isabelle
en 1395 et Anna, mari6e au margrave Rodolphe de Bade- Hochberg, Les tombeaux
de ce couple se trouvent dans l'öglise de Roetteln. Conrad eut pour successeür en
1424 son fils Jean qui mourut en 1457 sans enfants, de sorte que le comt6 de
Neuchätel passa au petit-fils d'Anna de Hochberg, Rodolphe (f 1487), dont le fils
Philippe (t 1503) ne laissait qu'une fiUe Jeanne, Celle-ci, par son mariage avec
Lonis d OrUanS'LongneviUe y transporta le comt6 de Neuchätel dans cette maison
qui Ta poss6d6 jusqu'ä son extinction en 1707.
41. Rodolphe, n6 en 1354, 6tait mort lors du second testament de son
p6re de 1359.
Le comte Louis laissait encore trois bätards qu1l avait eus de PieiTetone,
Alle de Bourquin de Ravine, dans r6vech6 de Bäle, plus tard femme de Bour-
quin de Peryl, soit:
♦Frene = Verena ou Varenne.
— 116 —
42. Marguerite, qui 6tait femme de Perronet de Mont en 1373 (Mat. M.
702) et de Petreman de Vaumarcus en 1399 (Arch. Neuch. P 2/41); eile fut
ex6cut6e pour fölonie entre 1406 et 1409. (Arch. Neuch. B 1/39).
Sceau: 1399, Arch. de Neuch. F 2/41 (PI. Xu, flg. 40). (Armes de Vaumarcus,
legende illisible.)
43. Jean, 1372 (Mat. M. 690), est encore mineur en 1375; religieux, puis
abb6 de Saint-Jean 1394 (Mat. M. 791).
Sceau: 1399, Arch. de Neuch. F 2/41 (PI. Xn, fig. 41); 6cu plein de Neuchätel
avec Crosse abbatiale.
44. Vauthier rcQoit conjointement avec le pr6c6dent de leur pere la
seigneurie de Rochefort et les Verri6res, 1372 (Mat. 690), d6capit6 pour ftlonie en
1412. Une quatri^me enfant illegitime ne parait pas §tre de la meme mere, soit:
45. Jeanne, mentionnöe dans le troisiöme testament de son p6re, 1373
(Mat. 702). Epouse N. N. seigneur de Joux. Elle rend hommage ä Conrad de
Fribourg des fiefs qu'elle tient au Val de Travers, 20 novembre 1396 (Boyve I, p. 399).
46. G6rard, bätard de Jean-le-Bel, regoit de sa tan te Isabelle Tinf^oda-
tion de la seigneurie de Vaumarcus en 1375 (Mat. M. 726) et devient la souche
d'une lign6e de seigneurs de Vaumarcus, de Gorgier et de Travers Steinte quant
aux mäles en 1678. Sa femme 6tait Isabelle de Corapey, comtesse de Blande-
rate, majoresse de Viöge, 1381 (M6moires et documents, T. XXXVII, 2338).
47. Jean, bätard de Louis de Vers, n'est connu que par le testament de
son p^re (Mat. 314) de 1368. II etait probablement mort en 1373, son grand-
p^re n'en faisant pas mention dans son testament dotant largement tous les
autres bätards de la famille.
II. Branche cadette ou d'Arconci^.
48. N., filia, 6pouse Bourcard, seigneur de Roetteln, m6re de Vauthier,
Othon et Luthold vivants en 1262 (Schöpflin, Hist. de Zaehringen, V, p. 241 ;
Mat. M. 82).
49. N., filia, 6pouse N. N. de Falkenstein (Mat. M. 82).
50. Othon, 1225 (Mat. M. 81); 1236 chanoine de Bäle (Trouillatl, 367),
1242 pr6v6t de Soleure (Mat. M. 117), apparait encore en 1245 (Mat. M. 123).
Sceau : 1246, Arch. de Soleure (PI. XUI, fig. 42).
^ S : OTTONIS • PPOSITI • SOLODÜREN.
51. Berthe, 6pouse: 1« 1219 (?) Lüthold V, baron de Regensberg (Mat.
M. 82.; Nabholz, Gesch. d. Fr. v. Regensberg, 29) et selon Steck: 2o 1250 (?)
Simon de Grandson.
52. N., fille, 6pouse N. N. de Grandson (Mat. M. 82); peut-etre y a-t-il
quelque confusion au sujet de ces alliances avec deux seigneurs de Grandson.
53. Gertrude, 1225-1255 (Mat. M. 82 et Reg. 55, 56), Epouse Diethelm II,
comte de Toggenbourg (voir T. Vin, n» 12).
Sceau: 1255, Arch. Benie, f. Nidau (PI. XIII, fig. 43).
^ SIG COroiTISSE . De T . . . .
— 117 —
54. Henri, 1225 (Mat. M. 81); 1236 chanoine de Bäle (Trouillat I, 367),
1244 archidiacre, 1248 archiprßtre (T. I, 398), 1257 pr^vöt de Solenre (T. I,
453), 1261 pr6v6t de Bäle (T. II, 77), 1262 coadjuteur (T. II, 126), 1263 6v6que
61u de Bäle (T. n, 92), 6v§que de Bäle 1263, f 1274.
Sceaux: 1" 1244, Arch. de Soleure, II 255/256 (PI. XIH, fig. 44).
>i^ S' henRIOI ^C . . . ACONI BASILien.
2o 1221 (acte faussement dat6), Arch. de Bäle (PI. XIII, fig. 45).
s . f»eiiRici .... ASiLien eLecTi.
3o 1265, Arch. de Bäle (PI. Xm, fig. 46).
S • heHRICI : Dei : GRA : BASILIOl : EPISCOPI.
4o 1274, Arch. de Bäle (PI. Xm, fig. 47).
>i< S'. heHRICI • DEI • GRATIA BASILieilSIS • CPI.
a) Seigneurs de Nidau, comtes de Neuchätel.
55. Rodolphe I, 1225, avec son pere (Mat. M. 81), 1228 „comes Novi-
castri" (Mat. M. 88), 1247 fonde Gottstatt avec ses freres (Zeerleder 279). D est le
troubadoor du Codex ifanesse, f 1267 (Fontes R. B. n, 637 et 655). II eut pour
femmes: 1» Berthe- de Granges qui, en 1255, donne le pr6 du chäteau de Granges
de 4 linagia ä St-Jean, mais 6tait morte en 1226 (Mat. Reg. 32). 2« Richense
(Mat. M. 167).
Sceaux: lo 1230 Arch. de Berne (PI. XIII, fig. 48).
•i^ S . . . RADVLFI DE NOVOCASTRO.
20 1251, Arch. de Berne F. Nidau )P1. XIV, fig. 49).
yb S : COCDIT (Rodo)LF(i Novi Gast) RI.
3o ^ 1255, Arch. Berne F. Nidau, contre-sceau (PI. XIII, fig. 50).
>b SIGILLVfl) VERITATIS.
Sceau de Richense:
1267, Arch. Berne F. Nidau (PI. XIII, flg. 51).
►i^ s • RictieNoe comiTisse novicASt ;
56. Rodolphe 11, 1255 avec son p6re (Fontes II 379); 1265 „comes de
Cerlye" (Fontes II 584); 1307 achgte Froburg (Fontes IV 268) vit encore le
26 juillet 1308, mais est mort le 25 aoüt 1309 (Fontes IV 298 et 340). Epouse
Gertrude (de Strasberg?) 1276 (Fontes III 196).
Sceaux: lo 1292, Arch. Lucerne (PI. XIV, fig. 52).
COCDITIS R(udolfi Novicast)R(i).
2o m§me contre-sceau que son p6re (PI. XIII, fig. 50).
57. Richense. Veuve en 1267 de N. N. (Ulrich?) de Rappolstein „pre-
sentibus filia uostra quondam de Rapolsten" (Fontes II 635).
58. Rodolphe III, 1276 avec son p6re (Fontes III 19(5); fondateur du
chäteau de Nidau 1338 (Mat. M. Reg. 144), tu6 ä Laupen 1339 (S. Urban chrou.
actor. II 359).
— 118 —
Sceaox : 1" M^nie ticeaa qne son fiL» PI. XIY, fig. 59 .
> 1333 Arch. Zorich PL XUI, fig. 53...
^ S ' B CTXDIT - D€ • nvW€BVEG • Dltt • lUDOWe.
II avait ^1*0118^ Varenne de Neofcbatel en Bourgogne, 1339. 'Hat. M.
Reg. 153, pröte Iiemmage ä Loui» 11 de Saroie 1348 'Mat. M. Beg. 186 • est
remari^ en 1352 ä Jean II, Comte de Habsbonrg 'Mat. M. 546;, voir Tabl. IV.
Scean: CoUection Arch. de Berne 'PI. XIV, fig. 54 ■.
^ s - veaene • cocoiTLSse • De • nmowe.
59. Hartmann, 1300 prtvdt de Soleure 'Fontes IV 22), 1316 prevöt
de Bäle 'Trouillat III 135^, enterre ä Gottstatt abid.).
Sceaux: 1» 1303 Arch. Soleare 'Stift; (PL XIV, flg. 55).
^ S • IjABTMAIM D€ niDOve ppositi solodob.
2" 1318 Arch. Soleure ^Pl. XIV, flg. 56j.
^ S ' • hABTCDAIU . De • niDOV PPOSITI • eCCe • BASIL.
60. Conrad (hhtard), 1337 „Chunradns de Nidowa Armiger tunc temporis
advocatus in Erlach" (Fontes VI 353;; 1340 „Bödolphus comes vir Xovicastri et
dominns de Nidowa qnondam . Oonrado de Nydowa fratri suo, domicello"
1^ Fönte» VI 570;; 1347 Cunradns de Erlach armigeri advocati in Nidowa (Fontes
VII 255;; «c61e encore 1349 ^Fontes VII 449).
Sceaiix: lo 1348 Arch. Berne F Nidau ^Pl. XIV, fig. 57;.
S • CVriKADI D NIDOWe.
2« 1349 Arch. Berne F Nidan (PI. XIV, fig. 58).
►J* : S • {;V11RADI : De : €BLAC.
61. Bodolphe IV, 1343 sous la tutelle de Eodolphe d'Erlach (Mat. R^g.
159^, 1345 n'ayant pas de sceau en propre, emprunte celui de son beau-pere Louis
de Neuchätel ßlat. K^g. 169), 1350 concide Nidau ä titre de fief k Louis de
Neucliätel (U&t. M. 529;, 1362, seigneur de Froburg (Mat. M. 663), tu6 en d6-
fcndant son cliäteau de Büren assi^gö par les bandes d'Enguerand de Coucy
1375. Epouse Isabelle, fiUe du (-omte Louis de Neuchätel, (voir n» 38).
Hceaux: 1" 1347 Arch. Berne F. Nidau (PI. XIV, fig. 59).
>i< S ' • RODOLFI • (JOCOITIS DC : DIDO
2» im) Arch. Lucerne (Vh XIV, fig. 60).
>i-< : H ■ lUDICII : COGHT : llOVICASTRI :
3" 1;M)3 Arch. Berne F. Kyhurg Oester. (PI. XIV, fig. 61).
s • ROD • coanT d' moove.
4» 1370 Arch. Neuchätel E 2/2 (PI. XIV, flg. 62).
^I^ H (OITIS RODOLFI .... lOASTRI.
5" 1372 Arch. Berne F. Wangen (PI. XlV, fig. 63).
►I< S' RVDOLFl (XXTMTLS DOVICASTRI.
. • — 119 —
62. Jacques, 1343 co-sdgneür (Fontes VII 95) doit 6tre mort ava^it le
4 avril 1345, son fr6re figurant seul comme seigueur de Nidau dans le trait6
d'alliance avec Berne (Fontes VII 93,. 94).
63. Anna, est mariee en 1347 ä Hartmann rH, pte de Kybourg (Fontes
Vn 257), Vit encore en 1400 (voir Tableau VI no 11) ; eile partage en 1376
Vli6ritage de son fröre avec sa soeur.
Sceau: 1382 Arcli. Berne (PL XIV, fig. 64).
^ S Aftfie m coMiTisse kibvrg
les trois öcussons sont ceux de son mari, de son p6re et de sa mire.
64.. Varenne, encore cölibataire en 1347 (Pontes VII. 257) est plus tard
marine k Simon, Ct« de Tierstein.
Sceaux: lö 1379 Arch. Berne Fi Wangen (PI. XIV, flg. 65).
yb S'- veßene cocoiTisse d TießSTem.
. 2o 1387 Arch. Liestal (PL XIV, flg. 66).
>i^ S'- veßene cocoiTisse • oe • TießsxeN.
b) Seigneurs de Strasberg.
65. Berthold I, 1225 avec son p6re (Mat. M. 81), 1242 seigneur de
Valangin (Mat. M. 117), la; m§me ann6e seigneur de Strasberg (Mat. M. Reg. 46),
mai» est encore appel6 seigneur de Valangin en 1245 (Mat. 123) ; en 1251 et
1267 seigneur de Strasberg (Mat. M. 138 et 167); il scöle encore en 1270,
(Fontes 11 702). Le l^r novembre ses Als s'intitulent encore „domicelli de Stras-
perch" (Fontes H 696), mais dans un acte de la mßrae ann6e (Fontes 11 703)
ils sont „cöndomihi de Strasperch^*, Berthold est donc mort ä la fin de 1270.
II 6pousa Jeanne (peut-6tre de la maLson de Oranges) rappel6e dans Tanniversaire
de S<-Ours de Soleure avec ses fils ßerthold, Henri et Othon.
Sceaux: lo 1243 Arch. Zürich (PI. XV, fig. 67).
; 'S . B • D . nOV(icastro) DOM(ini de Vallentys).
. 2o 1251 d'apr^s une matrice de la coUection du Mus6e de Neuchätel;
Toriginal, aujourd'hui tombö, se trouvait ä Tacte Mat. M. 138.
(PI. XV^ fig. 68).
^- SIG . . . . VM EAZECH.
30.1255 Arch. Luceme F. St-Urban (PL XV, fig. 69).
^ . S . BeRHTOLDI ..... INI • DB • STRAZECH.
66. Berthold II, 1254 avec son p6re (Fontes n 357) ; 1270 condominus
de Strasperch (Fontes II 703); dernier acte 1282 (Fontes III 342). Sa femme
Adelhaide d'Ochsenstein (Chronique d'Albert de Strasbourg p. 98) f 1332, fille
d'Gthon et. de Kunegönde de Habsbourg, epouse en secondes noces Rodolphe II
marquis de Bade, t 1295 (Fontes IV 319 und Beer, Genealogische Tafeln).
Sceau: 1273 Arch. Berne F. Fraubrunnen (PL XV, fig. 70).
^ S . BERHTOLDI ...... MINI DE STRAZECH.
— 120 —
67. Henri, 1268 avec son p6re et ses freres f Fontes n 655) ; 1270 con-
dominns «^Fontes n 703); 1283 rector ecclesie de Grenchon (Fontes III 48 et
56,, 1288 chanoine de Soleure (Zeerleder 799;, vit encore 1292 (Fontes m 542),
comes de Strazperch ^Fontes HI 548;.
Sceaux: lo 1273 Arch. Berne F. Fraubrunnen (PI. XV, fig. 71).
q^ S . H . DE STRASSE ' G • IN • CW • TOC (mcuratus Tocinger).
2o 1292 Arch. Luceme (PI. XVI, flg. 72).
8 . Dommi . HexRici . d€ . stra ' zpo .
68. Othon I, 1268 avec son p6re et ses frferes (Fontes n 655); 1270 con-
dominns (Fontes II 703) ; demier acte 1275 Otto nobilis de Strazperg (Fontes UI 121 ).
Sceau: 1275 Arch. Berne F. Fraubrunnen (PL XV, flg. 73).
6cu, casque et cimier : S : O^SONIS - DOMUU • DE • STRASBERC -
69. R d 1 p h e , 1268 avec son pfere et ses fr6res (Fontes 11 655), f avant
1 novembre 1270 (Fontes n 696).
70. Adelhaide, 1273 est mariöe ä Henri fils du comte Pierre de Buchegg
„Henricus domicellus de Buchecha filius comitis Petri dicti castri de Buecha"
(Fontes m 56; voir Tabl. XII no 6).
71. Gertrude, apris avoir 6pous6 (?) 1» Rodolphe 11 de Nidau (56), est
en 1319 femme de Rodolphe HI, margrave de Bade (f 1332) et vend k Töglise
de Bäle, Strasberg et Büren, qui lui sont devolus de Berthold de Strasberg son
p6re (Trouillat III 161 et 169), et de ses fröres Berthold et Othon ,^quondam
comites de Strasberg". f 27 mars 1327. (Beer, geneal. Tafeln).
72. Othon II, 1288 (Fontes in 458) „nos igitur Henricus dominus de Stras-
berg sigillo nostro munimini pro nobis et nostris heredibus Ludovico et Othone" ;
1301 avocatus in Burgundia generalis (Fontes IV 42), 1313 Leopold d'Autriche
Tappelle son oncle (Fontes IV 529); prend part ä la bataille de Morgarten
rFontes IV 627 et 628), ne vit plus en septembre 1318 (Fontes V 40).
Sceaux : lo chäteau, 1300 Arch. Berne F. Nidau (PL XVI, fig. 74).
^ S ' OTSONIS . De . STRASPeRC •
2o öcusson, 1308 Arch. Berne F. Laupen (PI. XVI, fig. 75).
SO- com^is . De . sj^raspcrc.
Othon avait 6pous6 Marguerite de Fribourg (Fontes V 40, 520), vit encore
en 1329 (Fontes V 646), h6reti6re de Badenweiler.
Sceaux: 1« femme debout entre les 6cussons de Fribourg et de Montfort. 1327
Arch. Berne F. Buren (PL XVI, fig. 76).
(DAR RCT
2o 1329 6cusson de Fribourg, avec casque et cimier, Arch. Berne F.
Büren (PL XVI, fig. 77).
RCT (;OMITISSe IN FRIBVR
73. Berthold II, 1292 (Fontes HI 548); 1309 wir Graf Otto und jungher
Berchtold von Strasberg (Fontes IV 315), 1316 comes de Strasberg (Fontes IV
668); ne vit plus en 1317 (Trouillat IV 751).
— 121 —
74. Louis, 1288 (Fontes III 456); 1309 chantre de Strasbourg, renonce
en faveur de ses freres ä ses droits sur Strasberg (Fontes IV 315; cUanoine
de Constance et de Bäle, 1325 pr6v6t de Soleure, f 1343 (Helvet. Sacra).
Sceaux: lo armes 1309 Arch. Soleure (PI. XVI, flg. 78).
vDOVici De .... SBe .... CO ... .
2o St-Ours et 6cusson 1329 Arch. Bienne (PI. XVI, flg. 79).
LVDWIC . De . STRA SOLOD ....
75. Imier, (Immo, Imer, Imber), 1318 avec saniere (Fontes V 140), 1327
vend accabl6 de dettes Büren k Rodolphe de Nidau (Fontes V 518), et au meme
Balm etc., en 1336 (Fontes VI 259); 1346 fait une inftodation ä Werner mar6chal
de Delömont (Fontes VII 178j, t vers 1364 (Trouillat HI 340 et IV 87).
Sceaux: lo 1327 Arch. Berne F. Büren (PI. XVI, flg. 80).
qi S : KDeRH • COCDIT • De • STRASPeRS.
20 1345 Arch. Lucerne (PI. XVI, flg. 81).
^ s ' . YcneRn comit . d ' STRASBeRc.
Imier 6pouse Marguerite, Alle de Jean de Wollhousen 1329 (Fontes V
645 et 646), vit encore 1368.
Sceau: 1345 Arch. de Lucerne (PI. XVI, flg. 82).
^ . s . mMGMeTe • comitissc . De . strasbo.
76. Elisabeth, f 1352 öpouse Othon de Bade-Hochberg-Sausenberg
(t apr. 1384, Beer, geneal. Tafeln).
c) Seigneurs d'Arberg.
77. Ulrich, 1226 (Mat. M. Reg. 32), est intitul6 seigneur de Valangin en
1242 (Mat. M. 117), est seigneur d'Arconciel et d'Arberg en 1251 (Mat. M. 137);
vit encore en 1276 (Mat. 193), mais 6tait mort en mai 1277 (Fontes III 214).
En 1251 il avait pour femme Agnös de Montfaucon, s(Eur de (15j Sibille de
Neuchätel (Mat. M. 137).
Sceaux: lo chäteau, 1236 Arch. Berne (PI. XVII, flg. 83).
Legende manque.
20 ^ chäteau sur chevrons, 1251 Arch. Berne (PI. XVII, flg. 84).
*ii SIGILLVM VLRIC .... MINI • STRAZPERC.
3o armes, 1276 Arch. Fribourg (alte Landsch. 175 (PI. XVII, flg. 85).
^ S . VLRKU . (^OCDITIS • De • eRGeZA(^I)0 (Ergenzach =
Arconci6).
C'est erron6ment que G. de Wyss (Mitt. d. Ant. Ges. XIII 6), repro-
duisant un exemplaire d^fectueux de ce sceau en interprete la legende . . . comitis
de Novocastro.
78. Agnes et 79 Marie, 1276 et 1277 (Fontes II 172 et 215).
80. Guillaume, 1270 avec son pere et ses freres Jean et Pierry (Fontes
n 695j, 1271 Wilhelm Graf ze Arberch (Fontes H 714); 1278 Wilhehnus et
— 122 —
Dietricus fratres, domicelli de Arberg, domiiii de Erguncia ^Foutes III 247); 1299
„Willielm von Nuwenburg und here von Arberg" (Zeerleder 922), 6tait f en
1324. (Fontes V 367).. Aucun acte ne fait raention de sa femme qui peut-6tre
6tait de la maison de Wädenswyl, Pierre d* Arberg appellant ^yalther de W. „son
oncle" (Fontes V 195). '
Sceaux: 1^ 6cusson 1273 Arch. Berne (R. XVH, flg. 86).
^ S . COCDKIS . ^VIL ... (DI . De . AEB€RC.
2o armes cotiipl^tes 1276 Arch. Fribourg Alt. Landsch. 175 (PI. XVII fig. 87).
^ . . COCDKI . . . ILeLCDI • DG • AEBeRG.
3o id. 1299 Arch. Berne F. Fraubrunnen (PL XVH, fig. 88).
^ S COCDKIS WILLeLQI De ARBeRG-
81. Pierre, 1319 se reconcilie avec son p6re (Fontes V 95); 1343 „dominl
Petri comitis et domini de Arberg" (Sf at. M. 454) ; 1367 vend Arberg a Rodolphe
de Nidau (Mat. M. 651—54). Ne vit plus en 1377. II avait 6pous6 1) N. N.
d'Arbourg, Pierre appelant en 1326 Rodolphe d'Arbourg son beau-p6re (unseren
Swehern, Fontes V 518), et 2) Luquette de Gruyires, veuve de Guülaume VI
d'Oron fM.D.S.R. Vol. 22 p. 144—146; voir Tabl. XTV no 43), vend Illens et
Arconci^ vers 1377—30 ä Antoine de la Tour, vit encore 1396 (M. D. S. R. Vol. 22
p. 527—28). • ■ ■ .
Steck admet deux Pierre d' Arberg, pere et fils. C'est une eireur ä rec-
tifier aussi sur notre „Tableau gen. et herald, de la maison de Neuchätel".
Sceaux: l» 6cusson 134:3 Arch. Neuchätel J 4/13 (PI. XVII, figi 89).
►i^ S • P DOa)INI m ARBeRG.
2o 6cusson 1351 Arch. Fribourg äff. Illens 159 (PI. XVH, fig. 90).
.... PCTRI DO(D . . . RBeRG.
30 6questre 1367 Arch. Beine F. Arberg (PI. XVH, fig. 91).
: s • pe.TRi 000)1 tis • Dm • i • ar Be g
40 ^cusson 1383 Arch. Berne F. Oberamt (PI. XVII, fig. 92).
... S . P .... DNI m ARB€RG.
82. Agnös,' 6pouse 1320 Walraf de Tierstein (Fontes V 144).
83. Guillaunie, 1375 acte ä la löproserie de Bourguillon (M. S. de Daguet
no 4 p. 514), 1394 (archives de la Soc. d'hist. de Fribg. VoL ffl p, 108) f I4i27(?)
84. Agn6s. D'apr^s Steck, T^uquette de Gruy^re agirait dans plusieurs
actes au nom de ses. enfants Guillaume et Agn^s. Nous ne les avons pas re-
trouvfe, mais M. le prof. \V. F. de Mtiliuen nous assure qu'il a eu un acte en
mains conflrraant Texistence de cette fiUe, sans pouvoir se rappeler d'oü provenait
ce document.
d) Seigneurs de Valangin.
85. Ulrich, 1276 avec son pöre et ses fr^res (Fontes II 172); 1283 chänoine
de MQutier-(4randval (Trouillat III Reg. 673), 1299 condominus (Mat. M.. 290),
1315 prevot de Moutier (Tr. III 131), 1317 thesaurarius basilensis (Tr. III 131),
1326 pr6v6t de Bäle (Tr. III 214), obiit 19 aoüt 1329.
— 123 — •
Sceau: adoratioa de la vierge suitnontaut l'ecusson dout le pal est flanqu^
des poissons de Montfaucon : 1327 Arch. Berlie. F. Buren (PI. XVII,
fig- 93).
S • VLB : D€ : ARBeRG : PPOSITI • eCC€ • BASIL'
86. Thierry , 1270 avec son pere et ses fr6res Guillaume et Jean (Fontes II
695), 1293 sire de Valangin (Mat. M. 268), 1294 coiidominus de Valangiüs (Mat.
M. 271), apparait pour la derniöre fois 1304 (Mat. M. 307).
87. Jean I, 1270, 1293, 1294 mßmes actes et qualifications que Thierry;
Vit encore en 1331 (Mat. M. 392), mais est mort en 1334 (Mat. M. 808), II
6pouse Jordane d'Oron, soeur de Marguerite, femme de Jean de Gruyere (obituaire
de Fontaine- Andre F6vrier Ides IV). G6rard d'Oron, fröre de Jordane, institue
heritiers les enfants de celle-ci (Arch. Neuch. J 5/11).
Sceaux: lo öcusson 1303 Areh. Neuch. D 1/12 (PI. XVm, flg. 94).
►JH lOI)
2o armes avec casque et cimier 1324 Arch. Neuch. P 1/3 (PL XVIIl, fig. 95);
...!.00)ITIS . lOh .,
88. Isabelle, f avant 1366 (Mat. M. 650). Epoüse: 1) Hermann de Cressier,
t avant 1340; 2) Jean de Gruyere; 3 novembre 1340 ce dernier et sa femme
se döclarent d'accord au sujet du reglement de la dot conclu par le pere dlsabelle
(Mat. M. de V p. 46); voir Tabl. XIV no 34.
89. G6rard, 1333 donne quittance ä Fribourg de 400 florins regus pour
Services rendus contre les Bemois (Arch. de Fribourg traites et contrats np 143);
1339 tu6 k lä bataille de Laupen (Mat. M. 811).
Sceau: 1333 Arch. Fribourg traites et contrats m 143 (PL XVIU, fig. 96).
6cusson; lögende illisible.
fepouse: Ursule de Hasenböurg, höritiöre de Wülisau, 1339 (Mat. M. 431
est remariöe 1364 ä Henri, C^e de Nellenbourg (Mat. M. 644).
Sceau: öcussons d'Arberg et de Hasenböurg acolös 1333 Arch. Neuch; F 3/81
(PL XVm, fig. 97).
MC
90. Vauthier, 1339 pr6v6t de Moutier-Grandval (Mat. M. 431); 1346
(Fontes Vn 185) t avant 1356 (Mat. M. 576).
Sceau: adoration d'un saint portant la Crosse, 1326 Arch. Berne, Abtlg. Jura
F. Münster (PL XVII, fig. 98). .
Lögende n^ahque.
91 et. 92 deux Alles Beatrice (?) et Jacquette (?) noms indiquös par
Steck; 1323 Labhe et le couvent d'Engelberg conviennent avec Jean I de
Valangin de recevoir ses deux filles cadettes comme röligieuses (Mat. M. 362),
93. Jean H, nö 1334 (Mat. M. de V p. 52), 1359 domicellus (Mat. M. 522),
1351 agit sous la tutelle de Louis de Neuchätel (Mat. M. 538), 1364 regoit
Hasenböurg et Willisau de sa möre (Mat. M. 642), vit encore en 1384 (Mat. M.
^
— 124 —
R6g. 267), mais est mort en 1386 TMat. M. 784). Eiwuse Mahaut de Neufchätel
en Bourgogne 1355 (Mat. M. 566). Steck admet un Jean II, fils de Gerard,
t vers 1376 qui aurait 6pouse Marie de Gruyere et un Jean III, fils de Jean II
6poux de Mahaut. Nous avions suivi Steck dans notre Tableau de la maison
de Neuchätel, mais c'est une erreur. Des recherches faites pour retrouver Tacte
de la coUection diplomatique de Chambrier sur lequel Steck base l'alliance d'un
Jean de Valangin avec Marie de Gruyere sont resties infinictueuses. Encore
mineur en 1351 le fils de Gerard ne pourrait avoir lui-mßme un fils epousant
Mahaut en 1355. II y a donc entre G6rard et Guillaurae (96) un seul Jean dont
on ne connait diplomatiquement que Talliance avec Mahaut de Neufchätel. Celle-
ci mourut en 1410 (Mat. H. de V;.
Sceau de Jean II: armes completes. 1370 Arch. Lucerne (PI. X\TII, fig. 99).
^ S IOI)AmS . D . ARBeRGt • \)W> • D • VALeHGIfl.
Sceau de Mahaut (nous ne Tavons pas retrouv6) d'aprfes Matile: femme debout
6tendant les mains sur les 6cussons simples d'Arberg et de Neufchätel.
S . (DAHA COCDI € • De • VALEGIN.
94. Jordane, 1357 raariee ä Jean de Hus dlsenheim (Mat. M. 592j, 1377
(Mat. M. 744).
95. Bernard, n'est connu que par un acte de 1382 (Mat. M. 777).
Sceau: 1382 Arch. Neuch. X 7/16 (PI. XVIII, fig. 100).
^ S . GRAF BeRIlI)^ De VALeriDIS.
96. Guillaume, avait 6 ans ä la mort de son p6re (Arch. Neuch. U 5/4)
donc n6 vers 1378; accorde ä Valangin la Charte dite des grandes francliises
1406, et vend Willisau ä Lucerne 1407. f 1427 peu apr^s avoir teste (Arch.
Neuch. U 5/4 b).
II 6pouse en 1407 Jeanne, fille de Philibert de Boffremont et de Agnes
de Jonvelle qui herite de la seigneurie du Boflfremont. Elle teste le 1 juin 1417
er mourut peu apr^s (Mat. M. de V.).
Sceau: Armes completes.
lo 1395 Arch. Locle no 1 (PL XVIII, fig. 101).
.... UILLAUa) SIRe . De . VA
20 1401 Arch. Berne F. Neuenburg (PL XVIII, fig. 102).
$ pUlfelmt )e %xV% 9ii$ iarlngin
3o 1416 Arch. Locle no 4 (PL XVÜI, fig. 103).
guile (comes) >e ^aleujiit
97. Jeanne, öpouse 1382 Othon de Staufi'en (Mat. M. 777).
98. Jean, f 20 avril 1453 aprös avoir fait quelques dons ä Fontaine-
Andrö (obituaire de Fontaine-Andr6, Matile, mus6e bist. II 252).
99. Marguerite, femme de Guillaume de Montricher, renonce 1407 ä ses
droits sur \Villisau en faveur de son frere (Arch. Neuch. W 15/22, L 5/3) encore
mentionn^e dans le testament de son fr^re 1427.
— 125 —
100. Marguerite, fiUe ill6gitime de Guillaume et de Guillemette Picta,
epouse 1426 Jean Ruchemant, de Morat (Arch. Neuch. C 8/1), mentionnee dans
le testament de son pere.
101. Jean ÜI, 1427 sous la tutelle de Jean et Thi^baud de Neufchätel
renouvelle la combourgeoisie avec Berne (Arch. Neuch. T 23/3) et raeurt en
1497 (Bern. Missiv-Bücher). II 6pouse en 1430 Louise, fiUe de Jean de Neu-
chätel-Vaumarcus, f 1478. (Arch. Neuch. N 1/10).
Sceaux : lo 1414 Arch. Neuchätel Z 2/23 (PI. XVm, fig. 104) 6cusson parti
d'Arberg et de Boffremont.
^ : § |0ljamr >e ^alrugi
20 1431 Arch. Neuchätel X 7/15 a (PI. XVIII, fig. 105).
^^\fü — t mlm^m
3o 1476 Arch. Berne F. Neuchätel (PI. XVIH, fig. 106).
: § m |ol)aunt$ tnmtB it ILrbrrg • imiim - it • uaUi^ngittd
102. Isabelle, 1434 contracte avec Jean de Vergy pour la revendication
de sa succession (Arch. Neuch. C 1/79); en 1438 eile est chanoinesse de Säckingen
(Mat M. de V.), mais son frere Jean r^clame en 1442 de ses sujets „une bonne
somme d'or pour le mariage de sa sopur Isabelle" (Arch. Neuch. G 1/7, W 15/17).
,^/ ^, \ mentionn^es dans le testament de leur mhve 1417,
104. Marguerite,
lAK TT 1. X ne vivent plus ä la mort de leur pere 1427.
105. Kunibert, J ^ ^
106. Jacquette, epouse Adrien de Bubenberg, avoyer de Berne (f 1506).
Elle 6tait morte en 1470 lors d'un arrangement intervenu entre son p^re et son
mari ayant pour but de transf^rer la dot qui lui 6tait encore due ä sa fille
unique Doroth^e, ä Toccasion de son mariage avec Jean Albert de Mülinen
(Arch. Neuch. Y 10/7).
107. Marie, suivant contrat de mariage du 12 juillet 1451 (Arch. Neuch.
14/22), 6pouse Didier, fils de Jean Louis de Teuill6res, seigneur de Montjoie
et d'Ardelmont.
108. Guillaume, epouse 1466 Alice, fille de Jean de (Mlon et de Jeanne
de la Trömoille; eile teste le 26 novembre 1473 et meurt en d6cembre de la
meme ann6e (Arch. Neuch. S 5/9j. Guillaume teste et meurt saus avoir eu
d'enfants legitimes en 1483 (Arch. Neuch. W 15/8).
109. Catherine, selon trait6 de mariage du 20 avril 1467 Epouse Pierre
fils de Jean de Boflfremont, Seigr de Mirebel et de Marguerite de Chälon (Arch.
Neuch. N 1/9). Elle teste ä Yverdon 1481 (Arch. Neuch. N 1/10.
110. CUaude, n6 vers 1447 (Mat. M. de V p. 250). Du vivant de son pere
il est qualifi6 du seigneur de Valangin, baron de Boflfremont, conseiller et cham-
bellan du roi de France (ibidem). II construit en 1505 l'^glise de Valangin qu'il
dote d'un chapitre et meurt le 31 mars 1517 (selon gon Epitaphe dans la dite 6glise).
— 126 —
Sceaux: 1^ 14Ö8 Arch. du Locle no 5 (PL XVm, fig, 107), armes icarteltes
d'Arberg et de BoflFremont. .
Legende illisible.
' 2o 1496 Arch. Neuch. C 1/42 (PL XVin, flg. 108), contre^sceau, 6cusson,
pas de legende.
Claude avait 6pous6 en 1474 Guillemette de Vergyj Alle de Jean, seig»"
de Champvent et de Mfmfericfter, dame de Blessencourt, Rozi6res, CorceWe^ cn
Bönrgogne etc. Elle teste 1541 (Arch. Neuch. N 1/12) et meurt le 13 juillet
1543 (Arch. Neuch. G 16/25).
Sceaux;: lo 1521 Arch. Neuch. Z 8/11 (PL XVm, fig. 109).
contre-sceau — quintefeuille, pas de legende.
20 1521 Arch. Neuch. Z 8/11 (PL XVm, flg. 110).
6cusson parti d'Arberg-Boffremont et de Vergy
SVE . D . FEV .
3o 1523 Arch. Neuch. W 5/17 (PL XVHI, flg. 111).
memes armes — legende illisible.
111. Theobalde (Diebada), religieuse ä S^-Michel, k Berne, d'oü eile sort
1474 (Arch. Berne Missiv-Bticher) ; eile donne 1477 quittance pour la dot regue
ä l'occasion de son mariage avec Jean, Als de Louis de 616rens, seigneui* de
Bercher (Arch. Neuch. U 15/29).
112. Isabelle, Steck cite sontestament saris date faisant quelques dons k
S^-Catherine devant Mur (doit 6tre Morat) et d'apr^s lequel eile aurait 6pöuse
Jean de Gruyere, veuf de Pernette de Blonay.
113. Claude, bätard de Valangin, sieur des Pontins, mentionn6 dans le
testament de son p6re (1483), flgure comme t^moin ä celui de son oncle. II
meui't 1524. — II avait 6pous6 1505 Pernette Blayer de Bariscourt (Arch. Neuch.
T 5/8 et P 16/1) et devint la source d'une brauche illegitime ^tablie en Flandre
et qui a encore des repr6sentants en Belgiquö.
114. Louise, 6pouse selon contrat de mariage du 12 f6vrier 1503 Philibert
comte de ('hallant, qui meurt en 1517 (lettre condol6ance de Berne du 22 juin).
Louise Institute h6riti6re de tous les biens paternels meürt en 1519, la demiere
de sa race, laissant un fiLs unique, üen^ de Challant, Seigneur de Valangin sous
la tuteile de sa grand-m6re Guillemette. ;
Ses deux Alles Philiberte, comtesse de TorineUi et Isabelle, comtesse dAvifj
k la suite de longues querelles au sujet de Lh^ritage patemel, finissent par 6tre
deposs6d6es en cons^quence du rachat successif des hypotheques grevant la
seipfneurie, op6r6 par Marie de Bourbon, regente de Neuchätel, et Valangin
se trouve ainsi döfinitivement r6uni k la directe en 1584.
Jean Grellet.
— 127 —
Die Grafen von Tierstein.
Grundlegende Arbeiten für die Tiersteiner Grafen bieten Birmann und
Quiquerez. Ersterer handelt in seinen Aufsätzen itia Basler Jahrbuch (s. auch
Gesammelte Schriften n 198) zwar nur stückweise über das Geschlecht; indes
schliessen die Teile sich aneinander an. Die darin enthaltenen Angaben sind
jedoch mit Vorsicht zu benützen , teilweise auch zu allgemein , um für eine
genaue Genealogie Verwendung zu finden. Auch das Werk von Aug. Quiquerez,
die Schlösser und Burgen des ehemaligen Bistums Basel, das bei den jeweiligen
Burgen auch Abrisse und Stammbäume der tiersteinischen Zweige bringt, ist
nicht durchaus zuverlässig und stoppelt kritiklos die vielfältigsten Angaben
zusammen. Gemeinsam mit Georg von Wyss ist Birmann der Verfasser der
«
Genealogie der Grafen von Homberg, aus denen die Tierstein hervorgegangen
sind (der "Briefwechsel der beiden Gelehrten mit dem Austausch ihrer Resultate
wurde auch bei dieser Arbeit herbeigezogen), indessen muss, wie schon E. Diener
in der Stammtafel der Grafen von Toggenburg bemerkt (oben Taf. VIII und
S. 47 n. 8), einiges davon in Abzug gebracht werden. Die ersten zwei Glieder
sind zum mindesten nicht mit Sicherheit anzusetzen. Sowohl Quiquerez wie
Birmann haben ihr gesamtes Quellenmaterial angeführt. Bearbeitungen von
Teilen der Tiersteiner Genealogie finden sich auch bei Kindler von Knab-
loch, Oberbadisches Geschlechterbuch I 226 f. und bei Jj. Stouiff, Les ori-
gines deTannexion de la Haute-ALsace k la Bourgogne en 1469. In der Argovia
Bd. XVI gibt die Homberger Regesten-Sammlung von E. L. Rochholz einiges
Material. Tiersteinische Urkunden finden sich in grosser Zahl abgedruckt bei
Trouillat, Monuments de Thistoire de Tancien 6veclie de Bäle, im Basler ür-
kundenbuch, in den Foötes rerum Beriiensium, im ürkundenbuch der Landschaft
Basel,' herausgegeben von Boos, einige auch bei Thommen, Urkunden zur
Schweizer Geschichte aus österreichischen Archiven, im Solothurner Wochenblatt,
in den Regesten der Grafen von Habsburg-Laufenburg (Argovia X, XVlll und
XIX), im Rappoltsteinischen .ürkundenbuch, herausgg. von Alb recht, und in
den Regesten der Markgrafen von Baden, herausgg. von Fester. An Archivalien
wurden benutzt die sämtlichen Tiersteiner Urkunden des Basler Adelsarchivs
(die Originale in einigen Stichproben, sonst die Regesten des Verzeichnisses)
— 128 —
und die Briefe auf dem Staatsarchiv Basel, ferner die Tiersteinensia des Staats-
archives Bern, durch Vermittlung der betreffenden Herren Staatsarchivare
Dr. R. Wackemagel in Basel . und Dr. H. Türler in Bern, welchen hiemit bestens
flir die gütige Beihtilfe gedankt sei. Wurstisens Chronik enthielt wertvolle
Notizen (das handschriftliche Original gibt etwas genauere Angaben als der
Druck von 1763), ebenso Konrad Schnitts Basler Wappenbuch, sowie die
Basler Chroniken. Vereinzelte Notizen fanden sich an zahlreichen Stellen zerstreut.
Trotz dieses umfangreichen Materials oder vielleicht gerade deswegen
lässt sich eine ganz zweifellose Genealogie der Tiersteiner Grafen noch nicht
aufstellen. Abgesehen davon, dass die vorhandenen Bearbeitungen manche irre-
führenden Trugschlüsse und Vermutungen enthalten, sind Widersprüche in ver-
wirrender Zahl selbst in den Quellen, Chroniken sowohl als Urkunden, zu finden
und machen die Aufgabe zu einer äusserst verwickelten. Die hier gegebene
Stammreihe weist somit zweifellos noch zu verbessernde MissgriflFe auf, ist aber
nach den bisherigen Kenntnissen genau nachgeprüft und als die annehmbarste
festgehalten worden. Eine umfassende tiersteinische Regestensammlung würde
ohne Zweifel manche irrige und ungenaue Angabe noch berichtigen lassen.
Der tiersteinischen Stammreihe setzen wir die von E. Diener an der
erwähnten Stelle veröffentlichte homberg-tiersteinische Genealogie voraus. Mit
ihm glauben wir den ersten Träger des Namens Rudolf de Dierstein (nach
Birmann, Basler Jahrbuch, 1879 aus M. Herrgott, Gen. dipl. I 306, Acta
Murensia 33), nicht als einen Ahn der Grafen betrachten zu dürfen, da ihm
der Titel comes fehlt, trotzdem er in der Zeugenreihe vor einem Grafen steht.
Das tiersteinische Wappen ist in goldenem Felde eine auf grünem Drei-
berge (zuweilen auch mehrere Berge) stehende rote Hirschkuh (Hinde) mit
seitlich abstehenden Ohren. Die Helmzier ist bei der Pfeflinger Linie eine halbe
in rot gekleidete, gekrönte Jungfrau, an Stelle der Arme sechsendige goldene
Hirschgeweihe in die Höhe streckend, an den Enden weisse vierblättrige
Blüten. Einmal kommt die Helmzier, rote Hinde, sich an eine Palme mit
gelben Früchten lehnend vor (Graf Rudolf, f 1318, vermutlich von einer Reise
ins Morgenland herrührend?). Die Farnsburger Linie führte als Helnvzier einen
schwarzen runden Filzhut mit darauf ruhender weisser Kugel (Schneeball).
Wurstisen, Konrad Schnitt, Zürcher Wappenrolle, die Sempacher Toten-
verzeichnisse bringen die Wappen. Die Siegeltafeln zum Zürcher ürkundenbuch
veröffentliclien ein Siegel von Tierstein. Zwei Tiersteiner Grabplatten sind ab-
gebildet in P. Ganz, Gescliichte der Her. Kunst in der Schweiz, p. 130 u. 134.
Wir lassen nun die Stammtafel und die Quellennachweise folgen.
— 129 —
Tafel XVm.
Grafen von Tierstein-Alt-Homberg.
I
Rudolf
Graf im Sissgau 1048
11 III
- Rudolf de Dierstein ? identisch mit ? Rudolf I.
1082 von Tierstein-Homberg
advocatus 1098-1103 1103-1114
ax.: Ita von Habsbarg
IV
Rudolf II.
von Homberg
ep. Basil.
1107— t 1122
Homberg
V VI,
Wernher I. Mahtllt
Gr. von Homberg Gr. von Spitzen-
1120—1141 berg 1130
Vogt der Kirche Basel
ux.: N. V. Zollem
VII
Kttfiiguhde
abb. Olsberg
1136—1160
IX
Wemher II.
Gr. von- Homberg
1173-1185
XII
Wemher IH.
Gr. ton Homberg
1212-1223
?
Tochter .
mar.: Herman IV.
von Froburg
t 125159
Grafen von Hom-
berg neuer
' Linie
8. Taf. VII no 16
X
Friedrich
Qr. von Homberg.
1173-1185
XI
Ita
mar.: 1) Diethelm IV.
von Toggenburg
2) Gotfrid von
Mar[stetten ?]
XIII
Anna
Gr. von Homberg
(oder ZoUern-Hohenberg 'F)
t 14. VII. 1230
mar.: Heinrich II. gen. Wandelbere
von Rapperswil
1215 -t 30. I. 1246
Tierstein
VIII
Rudolf III.
Graf von Homberg
1125—1147
N. (Rudolf?)
Graf von Tierstein
t 1147/49 (? Kreuzzug ?)
ux.: Berta von Sogern
1 173/80
2
Rudolf I.
Graf von Neu-Tierstein
1173-1228
ux.: Kepa 1208"
8. Taf. XIX.
Oenealoir* Handbnob 1.
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— Vd'2 —
1. Grafen von Tierstein-Alt-Homberg.
I. Rudolf, 1048 1. VI. Graf im Sissgau (in pagö Sysgowe in villis
Melin et Gurbulin in comitatu Rodolfi comitis; Trouillat I 179). Birmann und
G. V. Wyss halten diesen Grafen für den ersten Grafen von Homberg, Trouillat
1. c. für den Grafen Rudolf von Rheinfelden, spätem Gegenkönig Heinrichs IV.,
ebenso W. Gisi im Anz. f. schw. G. V 37**
n. Rudolf de Dierstein, 1082 10. XI. nicht Graf (Acta Mur, 33 j, heisst
1098 ff. advocatus (C.-B. Basel I 7, 8, 11, 14, 15), so 1102, 1103; er ist mög-
licherweise identisch mit III.
in. Rudolf L, möglicherweise identisch mit dem vorigen, genannt von
Homberg (1102 24. IX. 1103 24. IX. Bischof Burchard von Basel verbrieft die
dem Kloster St. Alban gemachten Schenkungen und bestimmt dann: advocatum
super predictas curtes institui nobilem virum videlicet Rodolfum de Honberc
comitem ex ista parte Reni; U.-B. Basel I 14), erscheint 1114 7. n. als Rodulfus
de Dirstein unter den Grafen (U.-B. Zürich I 143) und 1113 und 1114 als Rodulfus
de Fricca (Argovia XVI n? 12; Geschichtsfreund 43, 327). Seine Gemahlin ist
Ita, Tochter des Grafen Wernher. II. von Habsburg (oben Taf III n^ 13, vgl.
Acta Mur. 1 u. 13).
IV. Rudolf IL von Homberg, Bischof von Basel 1107— f 1122 (Merian,
Gesch. d. Bisch, v. B. I 42 — 44), Trotz des gleichen Namens kann er Bruder
Graf Rudolfs I. gewesen sein.
V. Wernher I., 1120 1. IV. Warnerius advocatus (Tr. 1 240), 1124 28. XQ.
Werenherus comes de Hohenberc (U.-B. Zürich I 152), 1130 6. H. Wernerus
comes de Dirstein (das. I 168), 1141 10. IV. Wemherus comes aduocatus Ba-
sinensis ecclesie (Tr. I 283). Stammvater der Grafen von Homberg. Seine
Gemahlin ist laut Tafel Toggenburg, Geneal. Handb. eine Gräfin v. ZoUem.
VI. Mehtilt de Spizzinberc, Wemheri soror comitis de Fricca ca. 1130
(Neugart, Ep. Const. 11 246, Argovia XVI no 31 mit Berufung auf das Nekrolog
von Zwiefalten zum 22, IV.; in der Ausgabe desselben in MGH. Necr. I 250
steht aber bloss Mahtilt comitissa). Nach Krüger, Urspining des Weifenhauses
1899, Stammtafel XVII, sind dieser Wernher und Mechthild Kinder Burchards
(1094—1109) Grafen von Frickingen (Linzgau) und von Ramsen (Hegau), der
vielleicht zu den Udalrichingern gehörte.
VII. Kunigunde von Homberg, 1136—1160 abbatissa Horti dei (01s-
berg, Argovia XVI no 33, Tr. I 236 Note 2).
VIII. Rudolf III. Graf von Homberg, Sohn der Ita von Tierstein (Acta
Mur.), um 1125—29 (Schw. Urk. reg. no 1665, Sol. W. 1828, 155), um 1144
comes Kudolfus de Honberch (Schw. Urk. reg. no 1797; Jahrb. d. Litt. d. Schw.
G. 1868, 60), ebenso um 1147 (Tr. I 193, V 2).
IX. und X. Wernher II. und Friedrich, Grafen von Homberg, 1173
4. III. Wernerus et Fridericus comites de Hoenberc (Herrgott II 191), um 1174
advocatus comes Garnerius de Honberg (Tr. I 356), 1185 .. VH. Wernheinis
— 133 —
comes de Hohenberc et frater suus comes Fridericus (Tr. I 400). Friedlich starb
laut Jahrzeitbuch voü Herznach am 9. I.
XI. Ita von Homberg, vgl. oben S. 47 no 8.
Xn. Wem her III. Graf von Homberg 1212 26. IX. (Tr. I 459 Note 1),
1220 25. XII./1221 21. XI. Vvemherus comes de Honberc (Ü.-B. Basel I 66),
1223 25. V. (Neugart C d. II 151). Nachkommen von ihm sind nicht bekannt,
wahrscheinlich hatte er eine Tochter, die den Grafen Herman IV. von Froburg
ehelichte und die Linie, von Neu-Homberg begründete, vgl. oben Taf. VII n» 16
und S. 34.
XIII. Anna, Gräfin von Homberg, nach unsicherer Angabe Tschudis
fchron. I 120) eine Schwester des Gr. Wernher von Homberg, Gattin des edeln
Herrn Heinrich von Rapperswil gen. Wandelbere, Stifter des Kl. Wettingen
(1227), t 1230 14. VII. zu Jerusalem (oben S. 66 n« 10 und Dominicus Willi,
Album Wettingense S. 5 n« 21). Wahrsclieinlicher ist, dass Anna aus dem Ge-
schlecht der Grafen von Zollem-Hohenberg stammt.
IL Grafen von Tierstein.
.1. Rudolf ('?), Sohn Graf Rudolfs von Homberg und Vater des ersten
Grafen von Neu-Tierstein im Lüsselthal, urkundlich nicht genannt, soll im zweiten
Kreuzzuge 114749 gestorben sein (Quiquerez, Les chäteaux et armoiries). Seine
Gemahlin ist Herta, Toicht'er des Grafen Udelhard von Saugern (Sogron), Kast-
vogts zu Beinwil, und seiner Gemahlin Adelheid, genannt mit ihrem Sohne Graf
Rudolf (2) in der gefälschten Frienisberger Urkunde von 1173/80 (Font. I 452
no 57; vgl. Tatarinoff, Die Beteiligung Solothurns am Schwabenkriege 65 ff. und
A. Quiquerez, Essai sui- l'histoire des Comtes de Sogren, im Arch. d. bist. Ver.
d. Kts. Bern V).
2. Rudolf L 1173/80 mit s. Mutter Berta (s. 1), 1184 ind. III. Zeuge
als Ruodolfus comes de Tierstein (nach Berchtold Herzog von Burgund, Gr.
Ludwig von Pflrt, Gr. Herman von Froburg und Gr. Wernher von Homberg
advocatus Basiliensis und vor Gr. Burkard von Uesenberg, Tr. I 395), 1207
11. n. Rudolfus comes de Tierstein de assensu uxoris meae et liberorum
meorum (Tr. II 35), 1208 8. VIII. Rudolff graff von Thierstein, unser brüder
Simon (3), unser sun Ulrich (5) (U.-B. Basel I 54), 1208 comes Rodolfus de
Tierstein et filius eins Rodolfus (6) laudante uxore eins Kepa cum filiis
et filiabus eorum, collaudante simul uxore filii Sophia (Font. I 499 f., Urk.
verdächtig!), 1212 nobilis vir R. comes de T. et R. filius suus (Tr. I 461), 1228
5. XII. R. comes de T. et Ro. filius eins (Tr. I 514), wird 1253 5. IX. bei
Wiederholung der ürk. 1207 11. II. als tot erwähnt (Tr. II 71), muss aber
schon vor 11. V. 1238 gestorben sein, da damals sein Sohn Rudolf eine Zu-
stimmungserklärung gibt und besiegelt (Siegeltafel XIX n« 3), die, hätte er ge-
lebt, vom Vater hätte ausgehen müssen.
Siegel: ^ SIGILLVO) COmTlS RVDOLFI DE TICRSTEIN (1208; St.-A.
. Bern: Fach Arberg, Font. I 500; SiegelUifel XIX n^ 1).
— lU —
3. Simon, 1208 8. VIIL mit s. Bruder Rudolf 's. 2 .
4. Wernher, 1223 2. XII. Wemerus comes de T. als Zeuge unter den
Domherren zu Ba^el 'Tr. I 492-, ebenso 1230 18. IX. «Tr. H 45), 1238 8. V.
Wemheru« de T. Ba^il. eccl. canonicus ist patruus des Rudolfus -6' comes
de T. ^Font. II 173;, 1245 17. I. Wemlierus de T. can. Bas. (Tr. H 60), f 16. IV.
fTr. II 45 Anra. 1). Bezieht sich auf ihn die Stelle in den Reg. Boica III 18;
1252 23. V. Pataviense 'Passau; capitulum absentes removet canonicos
darunter: de Tierstain comitem?
5. Ulrich I. 1208 8. Vni. mit s. Vater Graf Rudolf ^s. 2),
6. Rudolf IL, 1208 mit Elteni, Gemahlin Sophia, Brüdern und
Schwestern in der verdächtigen Urk. für Frienisberg (s. 2;, 1212 und 1228 mit
H. Vater (s. 2), 1238 11 V. Rudolfus comes de T., nobilis vir Wernerus de
T. (4) Basiliensis ecclesie canonicus patruus noster, Rudolf siegelt (Siegeltafel
XIX no 3) fFont. II 173;, 1252 2. IV. Rudolfus comes de Tierstein, ebenso 1253
5. IX. rTr. II 70, 71;, 1262 30. lU. und 24. VIIL mit Gemahlin (ohne Namen*
und Sohn Rudolf dO) (So]. W. 1826, 87; 1830, 171;; 1235 erscheint der erste
Tiersteiner als Inhaber des bischöfl. basl. Lehens des Schlosses Pfeflingen
(Benioulli im Basl. Jahrb. 1883).
Siegel: 9^81- RVDOLFI • C03IKIS • De • SieRSTeiN (1267 27. X.;
St.-A. Bern: Fach Arberg; Siegeltafel XIX no 3).
Der Stempel wird von 1238—1277 gebraucht, also auch von Rudolfs
gleichnamigen Sohne; das Siegel hängt 1238 11. V. ^St.-A. Bern: Fach Arberg),
1246 48 fSt.-A. Argau: Wettingen 64, U.-B. Zürich U 227 no 755; das an dieser
Urk. hängende Fragment ist aber mit dem in den Siegelabb. II Taf II n« 16
abgebildeten nicht identisch, wie der Text glauben lässt, die Vorlage der Ab-
bildung ist viel besser erhalten), 1265 12. I. (St.-A. Argau: Olsberg 48, U.-B.
Basel-Land I 55 no 86), 1275 17. VII. (das. 90, U.-B. Basel-Land I 78), 1277
11. VI. (St.-A. Basel: Klingental 76, U.-B. Basel II 134 und Abb. oberrh. Siegel
Taf. VII no 86).
7. Berta, vermutlich Tochter Rudolfs L, 1230—1242 Äbtissin zu Ols-
berg, „die zweite Gründerin des Klosters" (Birmann im Basl. Jahrb. 1885, 269;
Quiquerez, Les chäteaux de Tancien 6v§ch6 de Bäle II).
8. Adelheid, zweite Gemahlin und seit 1253 Witwe des Freien Ulrich
von Kschenbach zu Schnabelburg (1223—1253), in Kappel begraben (Zürcher
Taschenb. 181)4, 73 u. 105), eine der 1208 (s. 2) erwähnten Töchter Rudolfs L?
1). Friedrich, Graf von Tierstein soll 1241 und 1245 als Zeuge vor-
kommen und nach den Vermutungen von Quiquerez 1. c. II 509 Vater von Wal-
ram I. und .lohans sein (vgl. Stouif 1. c. Table g6n6al., Sol. W. 1830, 176 Anm.).
10. Rudolf IIL, 1262 30. III. und 24. VIIL mit s. Vater (s. 6), 1267
23. IV. Rudolfus comes de T., fratres et liberi mei fohne Namen) (Tr. II 172),
1267 27. X. wir Rudolf graf von T., lierr zu Sedorf, mit willen Beatrix
irrefin unser eefVöwen, Syuions (12) und Heinrichs (13) unser brudern, in
— 135 —
nanien Hermans (17) und Ulrichs (16) unser süneu und och ünsern Schwest-
ren (14*), mit gunste her Herrn ans des custers der kilchen ze Strasburg (11)
und Ludwigs des lütpriesters ze Ruffach (14), unser brudren (unecht, die
genealogischen Verhältnisse finden aber ihre Bestätigung durch echte Urkk.,
Font. II 693 ff.), 1271 3. IIL wir graf Rudolf von T., Symon (12) und Hein-
rich (13) unser bmder mit unser eefrouwen und kinden, graf Wal raff (15)
von T. unser vetter (Font. II 769 ff., als unecht bezeichnet), 1275 17. VII. Ro-
dolfus et Simon (12) fratres comites de T. (U.-B. Basel-Land I 78), 1287 . . XI.
domina Elisabeth de dingen comitissa de Thierstein (Tr. V 682), 1288
7. VIII. Budolfus comes de T. accedente consensu fratris nostri Symon is et
filii nostri Ülrici (Tr. II 455), 1291 und 1295 Gr. Rudolf von T. und Elisa,
s. Ehefrau, ihre Söhne Herman (17), Kustos zu Strassburg, und Ludwig (18),
Scholasticus daselbst; Herman nennt den f Heinrich von Geroldseck, Bischof zu
Strassburg, avunculus (Ü.-B. Strassb. III 85 u. 104 n« 265 u. 331). 1300 19. II.
comparentibus nobilibus dominabus uxoribus legitimis nobilium dominomra Rudolfi
et ülrici (16) fllii sui comitum de Tierstein (Tr. II 695), 1307 14. H. Gr.
Rudolf, Adelheid s. Frau, Gr. Ludwig (14) s. Bruder sei., Scholasticus zu
Strassburg (Sol. AV. 1826, 90), 1316 16. 1. dns. Rudolfus comes de T., ülricus (16)
comes de T. natus dicti dni. Rudolfi, 30. I. dns. Rudolfus comes de T., ül-
ricus (16) comes filius eiusdem, felicis memorie dna. Beatrix quondam uxor
predicti Rudolfi comitis legitima, et nobilis dna. Adelheidis nunc eiusdem dni.
Rudolfi uxor legitima (Sol. W. 1826, 91 f. und 92 no 6). Rudolf war Pfalzgraf
des Bischofs von Basel (Heusler, Verf. Gesch. 78, 89; Tr. III 278 Note), f 27. VIII.
1318, sepultus in ecclesia maiori Basil. (Tonjola, Basil. sep. 4). Adelheid von
Hohenklingen lebt noch 1316, f vor 1323 (Kindler v. Knobloch, Oberbad. Geschl.
B. II p. 292). Der Grabstein der zweiten Gemahlin ist abgebildet bei Ganz,
Gesch. d. her. Kunst 134.
Siegel: 1) V) ^i S l - RVDOLFI • COMl^^IS • De • ^^leRSStlN (1277 11. VI.
Ü.-B. Basel II 134, Siegelabb. Taf. VII n^ 86; Siegeltaf. XIX m 3).
2) O ^ -^ • comitis • RV : DE • DierstelN (Original in der Siegel-
sammlung des St.-A. Basel, hängt auch 1284 St.-A. Bern: Frau-
brunnen, Font. III 374; Siegeltafel XIX no 12).
11. Herman I. der ältere, 1260 Domherr zu Basel (Ü.-B. Strassburg),
1264 . . III. Hermannus de Tierstein canonicus Basiliensis (Tr. II 139), 1267
27. X. custer ze Strasburg mit s. Geschwistern (s. 10), als thesaurarius (custos)
Argent. dann oft genannt, seit 1286 thesaur. et camerarius, seit 1293 archi-
diaconus (Ü.-B. Strassb. II— IV), verfügt 1286 5. 1. als Hermannus de T. thesaur.
et camerar. eccl. Argent., dass das castellum Suvelwihersheim nach s. Ableben
jeweilen besitzen solle senior canonicus Argent. parentele sue de Tierstein
nacionis, qui antiquior sit in iure canonie eccl. Argent. (das. IV 163 n» 269);
er verzichtete offenbar vor 1291 zu Gunsten s. gleichnamigen Neffen (17) auf
die Würde des Kustors, erscheint darum 1295 19. IL einfach als Herman von
T., Domherr zu Strassburg, neben s. Neffen Herman (17), der nun Kustor ist.
— 136 -
and Ludwig (18 j als Testamentsexekutor in des letzter» Testament (s. IST) und
ist tot 1308 16. IV. (das. III 187 n» 609).
Siegel: Q >i<S'- HöMDJim TH€SAVRiMI • eCLCSie .BOeNTIN€N (1293,
Arch. Strassburg: S.Thomas B VI 7, .hängt auch 1267 27. X. im
St.-A. Bern: Fach Arberg; Siegeltafel XIX n» 6).
12. Sigmund iSimo») I., 1262 30. III. (Sol. W. 1826, 87;, 1275 17. VIT.
und 1288 7. VIH. mit s. Bruder Rudolf (s. 10), 1309 16". IV. Graf Symunt
von T., s, Vetter Gr. Ulrich (16,, St.-A. Basel: Adelsarch. 26), 1313 6. VII.
(Tr. V 686;, 1318 2. V. mit s. Sohne Otto (s. 19), fi. V. 1326 (Tr. III 278 Note).
Gemahlin: Agnes von Weissenburg 1331 23. XI. (Font. V 810; und 1334
3. VI. (St.-A. Basel: Adelsarch. 106;, vgl. Geschichtsforscher I 26; ihr Grabmal
in Därstetten abgebildet bei Ganz a. 0. 130.
Siegel: O ^ S * SKDOmS • COO)ITIS De • TieRS^eiN • (1275 17. VIII.
und 1277 1. 1. St.-A. Argau: Olsberg 90 u. 103; Siegeltaf. XIX no 2).
13. Heinrich, 1267 27. X. mit s. Brüdern, ebenso 1271 3. lU. (s. 10).
14. Ludwig I. 1267 27. X. mit s. Brüdern als Leutpriester zu Rufach
(s. 10}, 1279 26. IX. Domherr zu Strassburg mit s. Bruder Herman (11) (U.-B.
Strassbg. in 42 n» 124), dann Scholasticus, wird als solcher 1307 14. IL als ver-
storben neben s. Bruder Rudolf genannt (s. lOj, muss aber schon vor 1291
verstorben sein, da damals sein gleichnamiger Neffe bereits als Scholasticus zu
Strassburg erscheint 's. 18j.
14^ Töchter Rudolfs IL, in der Urk. 1267 27. X. erwähnt (s. 10).
15. Walram L, 1271 3. III. Vetter des Gr. Rudolf U. (s. 10, Urk. ver-
dächtig), soll nach Quiquerez 1. c. U 509 ein Sohn Friediichs (9; sein ; vgl. auch
Kopp, Gesch. d. eidg. Bünde U* 125 Note 1 und unten bei 25 die Ürk. 16. VII. 1309.
Als s. Bruder wii'd Gr. Johann von T. genannt, 1283 . . HI. bei König Rudolf
im Lager bei Chalmitz ^Sol. W. 1830, llby
16. Ulrich H., 1267 27. X. mit s. Eltern (s. 10», 1288 7. Vm. mit s.
Vater, ebenso 1300 19. II., 1316 16. und 30. I. (ß. lOj, 1305 Ulricus comes in
T. (Tr. III 685j, ist 1300 verehelicht und 1330 29. VI. tot (Tr. UI 408/; 1320
11. X. mit s. Sohne Walram genannt (s. 25*.
17. Herman II., Domherr zu Sti-assburg und seit 1291 thesaurarius,
seit 1308—1325 archidiaconus (U.-B. Strassbg! III und IV); 1291 macht er als
Hermannus de Thierstein thesaur. eccl. Argent. sein Testament und gedenkt
*
darin Henrici de Geix)ldsecke avunculi sui quondam episcopi Argent., qui ipsum
in ecclesia Argent. creavit, Rudolfi(lO) comitis de Tierstein et Elise paren-
tum suorum necnon Ludewici '18) scolastici eccl. Argent. fratris sui (Ü.-B.
Strassb. III 85 no 267*, erscheint zuletzt 1325 22. U. als dominus Hermannus
de T. archidiaconus eccl. Argent (das. III 325 n^ lOSli, nachdem er 1320 1. X.
als Heimannus senior de T. camerarius et archidiaconus eccl. Arg. genannt
worden «das. IV 189 n» 310; wegen der Bezeichnung als senior \\ird kaum ein
dritter Herman, Domherr in Strassburg, anzunehmen sein, der sich sonst nicht
nachweisen lässt; Herman H. war der senior canonicus gegenüber s. Bruder
Ludwig im Sinne der Verfügung ihres Oheims vom 5. I. 1286, s. unter 11).
— 137 -
Siegel: Q ^ S'- h: 0)ANI • DC TIERSTei .- C^ • eCCe • ^GUT (1295
19. IL Bezarch. Strassburg: G 3479, hängt auch 1312 5. 1. Bezarch.
Strassburg: G 2715 (16); Siegeltafel XIX no 14).
18. Ludwig IL, 1291 als scolasticus eccl. Argent., mit s. Eltern im
Testament s. Bruders Her man genannt (s. 17), errichtet 1295 19. IL sein
eigenes Testament: Ludewicus de T. scolasticus eccl. Argent. testamentum or-
dinat; er gedenkt Heinrici de Geroltzecke quondam Argent. episcopi avunculi
sui, Rudolfi (10) et Elise parentum suorum, Hermanni (17) fratris sui et
Jtfehtildis quondam abbatisse in Eschowe matertere sue, zu executores testamenti
ernennt er Hermannum (17) thesaurarium eccl. Argent. fratrem suum, Her-
mann um (11) de Tierstein canonicum eiusdem ecclesie patruum suum, Hein-
ricum de Bechburg decanum eccl. Basil. (Ü.-B. Strassb. III 104 n« 331); er-
scheint noch 1321 3. IV. als can. Argent. (s. 23).
Siegel: ' 8 ' LVDeWICI • H • ARGHT (1295 19. IL Bezarch. Strass-
burg: 6 3479; Siegeltafel XIX no 8).
19. Otto L, 1318 2. V. ad nominationem Hermans von T., thesaurarius .
zu Strassburg, ward zum Domherrn daselbst ernannt, Otto, Sohn des Herrn
Sigmund (12) von T. (U.-B. Strassbg. II 321); der indes offenbar nicht im
geistl. Stande verblieb (vgl. das Siegel Ottos IL [31] von 1379!); um 1320 Wai-
ramus comes de T., Otto de T. comes patruus suus und Otto comes de T. habet
communiter cum patruo duo. Walramo comiti de T. comitatum palacii hoc est
in wlgo die phallatz graffschaft apud Basileam (Tr. HI 278), 1335 26. V. grave
Otto von T., her Ludewig von T. (20), senger ze Basel, unser bruder (ZGOR
Xn 313). 1347 20. VIL grafe Otto von T. (Tr. III 595j, 1352 Frau Giemen- \
tine von Ysenberg (Uesenberg), Witwe des Gr. Otto von T., willigt in ;
einem Verkauf, den Gr. Ludwig (20) der Sänger und Gr. Sigmund (26) von
T. getroffen (U.-B. Basel-Land IE 1162), bei Tonjola, Basilea sep. 325 heisst
ihr Gemahl irrtümlich Herman von T.
20. Ludwig IIL, 1318 18. I. Ludewicus cantor Basil. (U.-B. Basel IV
41), 1326 9. V. her Ludewig von T. senger ze Basel (U.-B. Basel-Land I 220),
1335 26. V. Ludewig von T. senger ze Basel, unser bruder graf Otte von T.
(das. I 245), 1347 18. VI. graf Ludowig von T. senger uf der stift ze Basel
(das. I 284), ebenso 1352 (s. 19), 1361 7. IX. Ludowicus de T. can. Basil. et
rector parrocliialis in Byello, Symundus (26) comes de T. patruus noster
(Font. VIII 420 no 1106); 1364 13. HL herr Ludwig von T. senger ze Basel
ist Vetter des Gr. Sympn (26) (Font. VIII 554 no 1403).
21. Elisabeth (Elise), 1321 (Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschlbch.
226 f.)^ 1325 Gemahlin des Joh. von Staufen (Lichnowsky, Gesch. d. Hauses
Habsburg IV Reg. 1999), 1328 (Wurstisen S. 73), 1334 3. VI. Tochter der Agnese
von Wissenburg, Gräfin zu Tierstein (s. 12) und Witwe Herrn Georien sei. von
Hatstat (St.-A. Basel: Adelsarchiv 106), ebenso 1348 (Kindler v. Kn. 547, wo-
nach G. von Hattstatt seit 1285 erscheint und vor 1327 stirbt; vgl. auch
Quiquerez 1. c. 11 511).
— 138 —
22. Wernher, Komtur des deutsclien Hauses zu Basel 1355 12. IX.,
nennt den Gr. Simon von T. seinen Vetter (ZGOR VII 430).
23. Rudolf IV., Kirchherr zu Pfeffingeu, 1321 3. IV. Rudolfus de T.
canon. Argent. neben Hermannus de T. (17) archidiac. eccl. Argent. necnon.
Ludewicus (18) de T. canon. eccl. Argent. (U.-B. Strassbg. IV 190 n« 312);
nach dem Necrol. cathedr. Basil. ist dns. Rudolfus de T. canon. Argent. der
Sohnssohn (filius filii) des Rudolfus de T. comes palatinus, der 1318 starb (Tr.
III 278 Note); 1326 9. V. grave Walrave (25) von T., Rudolf von T. tumherre
ze Str., unser bruder (U.-B. Basel-Land I 220), f 15. XI. 1351 (XVII kal. dec.
ao dui 1351 ob. Rudolfus de T. comes palatinus, canon. eccl. Argent., Tr. IV
652, V 155 f.).
24. Tochter Ulrichs, Gemahlin des Joh. von Rappoltstein (?) 1298 bis
1335 (Rappoltst. U.-B. IV).
25. Walram (Walraf) U., 1320 11. X. Wilhelm Herr von Arberg gibt
seine Tochter Agnes Hern Walraven von T., Ritter, Sohn Hern Ulrichs (16),
Grafen von T., zur Ehe (Font. V 193); 1321 3. VI. Gr. Walraf, Gr. Ulrichs
Sohn (Sol. W. 1830, 178; das. 177 wird ein Gr. Walraf von T. zum 16. VII. 1309
erwähnt, der mit dem eben genannten nicht identisch sei), 1326 9. V. grave Wal-
rave von T. mit s. Bruder Rudolf (s. 23), 1345 2 X. graf Peter, herre ze Ar-
berg, unser lieber 6heym Wal grave (27) von T., unser swester seligen sun,
graven Walraven sun von T. (Font. VII 127, vgl. auch oben Taf. XVII n» 82),
t vor 1356 (Quiquerez 1. c).
Siegel: O ^ S'. WALRAVII • COO)ETLS . 1)6 • TieRSTGIH (1334).
26. Sigmund (Simon) IL der alte oder ältere, Sohn der Clementine von
Uesenberg (Tonjola 325), 1352 mit s. Mutter (s. 19), 1353 20. VIII. graf Symond
von T. (Tr. IV 70), 1360 26. V. Aufgabe der Burg Dornach an Herzog Rudolf
von Österreich (U.-B. Basel-Ld. I 352), 4. X. Gr. Walraff (27) und Gr. Symunt
gevettern (St.A. Basel: Adelsarch. Tierst. 49), ebenso 1361 20. I. (Tr. IV 170);
1361 7. IX. als patruus Ludwigs HL (s. 20), 1363 14. VII. (Thommen, Urkk. I
460 if.), 1363 14. XU. gr. Sygmund von T. (Font. VIII 531 n« 1364), 1364
13. III. gr. Symon von T., herr Ludwig (20) von T.. senger ze Basel und gr.
Walraf (27) von T. unser vettere (das. VIII 554 no 1403), 1367 10. VHI. graf
Otte (31) und graf Symond (32), graf Symondes süne von T. (Tr. IV 242 f.),
1375 23. X. nobiles dominos Symundum et Walramum (27) comites de T.
seniores, Ottonem (31) et Symundum (32) iuniores de T. dicti Symundi, ac
Johannen! (39) etAValramum (40) iuniorem de T. comitis Walrami predicti
filios seu natos (Sol. W. 1830, 109 ff.), 1376 21. VI. Gr. Sigmund von T., s. Ehe-
frau Verena von Nidau (oben Taf. XVII n« 64 und S. 119 no 64), ihre
Söhne Gr. Otto (31) und Sigmund (32) von T. (Sol. W. 1813, 240 ff.), ebenso
1380 7. V. (das. 280 ff.), Gr. Sigmund d. ä. lebt noch 28. IL und 2. X. 1383,
ist tot 15. X. 1383 (Sol. W. 1813, 340; 1823, 146 und 494 ff.; s. Witwe Verena
Gr. von Neuenburg-Nidau verkauft 1384 die Burg Dornaeh an Herzog Leupold
von Österreich (Anz. f. schw. G. u. A. 1864, 12), lebt noch 1411 29. VI. (Sol.
W. 1825, 358j, ist tot 18. XL 1411 (das. 1824, 337 ff.).
— 139 —
Siegel: 1) Q ^ S ' SKDVDI KOCDIT, IS • D ' TIERSTie (1366; Siegelsammlung
des St.A. Basel; Siegeltafel XIX no 9).
2) O ^ S ' SKDV . COCOS ' D ' TICRSTE (1371, das. ; Siegeltaf. XIX m 5).
3) O ^ S ' SKDVDI . COITIS • D • TieiiSTeil (1377, das.).
4) o ^ mS' m skdvudi m coo)itis ^ D' .^ TiensTei m (1377
30. VI., St.-A. Bern: Arberg; Siegeltafel XIX no 7).
27. Walram III., 1345 2. X. mit s. Vater (s. 25), 1360 4. X. mit s. Vetter
Symunt, ebenso 1364 13. III. (s. 26), vor 1366 verehelicht mit Anna (Amalia)
von Fürstenberg (Sol. W. 1814, 93), dann mit Gisela Malterer, Tochter
des Ritters Joh. Malterer von Freiburg i. B. (Kindler v. Kn. a. 0. 226), verlor
^wohl infolge dieser zweiten Ehe), weil er eine Dienstfrau geheiratet, zeitweise
die erblichen Rechte des Hauses Tierstein 1366 14. IX. (St.-A. Basel: Adels-
archiv Tierst. 181), 1375 23. X. der ältere mit s. Söhnen Johannes (39) und
Walram d. j. (40; s. 26), 1385 30. I. Graf Walraf von T. ist Vogt der Kinder
seiner Tochter Verena (42) und des f Hans Ulrich von Hasenburg (Tr. IV 455),
ebenso 1388 9. X. (Sol. W. 1846, 56; der Tochtersohn heisst Hans Bernhart
von H.), 1389 23. VI. (St.-A. Basel: Adelsarch. 248), 15. XII. mit s. Enkeln
Bernhart (46) und Hans (47), Gebrüder, mit Falkenstein belehnt (das. 251,
SoL W. 1846, 60), 1401 (Sol. W. 1814, 93; 1845, 49), f 22, V. 1403 (Kindler
von Knobloch 226).
28. Katharina, 1343 11. IX. Gemahlin des Markgrafen Rudolf von
Baden-Hochberg (Susenberg), Herrn zu Röteln (ZGOR IV 459 f.. Fester, Regg.
d. Markgr. no 626j, wird Witwe 5. III./14. XI. 1353, Tochter Walrams IL,
Schwester Walrams III. 1357 16. IX. (Fester no 651), f 21. III. 1385 und im
Münster zu Basel begraben (Tonjola 5 f., wo sie aber fälsclilich Tochter Ulrichs
— ihres Grossvaters — genannt wird).
29. Anna und Benignosa, 1370 Nonnen im Kl. Klingental (Wurstisen,
Chron. Ms. 73).
30. Ludwig III., 1387 Abt zu Einsiedeln (v. Mülinen, Helv. S. I 80),
ebenso 1398 17. VIIL (Welti, U.-B. Baden no 227), zum Bischof von Strassburg
erwählt, aber auf der Reise dorthin im Schloss Pfäffikon t 9. X. 1402 (von
Mülinen a. 0.).
Siegel : ^ S • LODOWICI • Dei • GRAtia abbatis monast. hereCDITARVO)
(Stadtarchiv Baden: Urk. 227).
31. Otto IL, 1367 10. VIIL mit Vater und Bruder, ebenso 1375 23. X.,
1376 21. VI., 1380 7. V. (s. 26); 1379 22. IL graff Otto von T. und graf Sy mon (32)
von T. der junge, graf ze Froburg, gebruder, iinser herr und vatter graf Symont
von T., Otto siegelt ^ S • OTTOIS • D • TIRST • CAN • ECCIE • ARG •
(U.-B. Basel IV 426; Thommen, Urkk. II 108), 1396 20. X. Landrichter im
Turgau (Argovia 25, 34), 1399 18. VI. Landrichter im Argau und Turgau (Ar-
govia 29, 98), 1402 1. IL Herr zu Farnsberg mit s. Mutter Verena (ZGOR
30, 242), 1405 23. VII. Herr zu Färnsberg als Vogt der Enneli (33), Tochter
8. Bruders Herman f33) sei. (Sol. W. 1834, 211 ff.\ 1411 29. VI. mit s. Mutter
(s. 26), 1412 24. III. Gr. Ott von T., Herr zu Farnsberg, mit s. Töchtern Gr.
— 140 —
Dorothea (43), Gr. Johäniieli (44) und Gr. Claräiineli (45) (Sol. W. 1825,
359 if.), 1416 10. V. Herr zu Farnsburg und Landgraf im Buchsgau (Sol. W.
1820, 362), t 1418 nach 13. VII. (Wurstisen).
Siegel: O ^ S ^ • Ottois • coit • de • tierstein (1402 24. VI. Stadtarchiv Baden:
Urk. 259; Siegeltafel XIX n« 13).
32. Sigmund (Simon) III., 1367 10. VIII. mit Vater und Bruder, ebenso
1375 23. X., 1376 21. VI., 1380 7. V. (s. 26), 1379 22, H. der junge, graf ze
Froburg (s. 31), 1383 15. X. Gr. Sigmund von T. der junge mit s. f Vater
(Sol. W. 1823, 495 ff.), f 1388 9. IV. bei Näfels (?) (Tr., Leu).
Siegel : O ►I^ S ' COfDIT ' SIO)VDI D TI>KRS ' IVmOR (1377, Siegelsammluug
des St.-A. Basel).
33. Herman III., 1389, 1392 15. X. grafe Herman von T., min vatter
grafe Simon d (26) seligen (Tr. IV 554 f.), 1399 2. XII. mit s. Bruder Otto (31)
(Sol. W. 1829, 724), f U. VI. 1405 (Gefecht am Hauptlisberg [Leu]). Gemahlin:
vor 28. IV. 1393 Agnes von Matsch, Witwe des 1390 verstorbenen Grafen Rudolf
von Montfort und Feldkirch (Thommen, Urkk. II 279 n« 309), f 1421 (Ladurner
in der Zeitschr. d. FeHinandeums III. Folge 16.— 18. Heft [1871]; v. Ott^n-
thal und Redlich, Archivberichte aus Tyrol I 432, U 137 f., 141, 145, 147 f.).
Tochter: Anna 1405 23. VII. (s. 31)/
34. Tochter, verehelicht mit AVolf hart III. von Brandis (Schubiger,
Heinrich III. von Brandis, Stammtafel).
35. Tochter, verehelicht mit einem Freien von Altenklingen (Wurstisen;
Pupikofer [Thürg. Beitr. Xj dagegen unbekannt, fehlt auch bei Kindler v. Kn.
II S. 294 Stammt, der Klinger).
36. Agnes, t vor 1430 21. V. (Wurstisen Ms. 73), verehelicht vor 1393
28, IV^. mit Heinrich von Rotenburg, Hofmeister und Landeshauptmann an der
Etsch (Quiquerez 1. c. U; Rappoltst. U.-B. III; Thommen, Urkk. II 279 n« 309).
37. Tochter, verehelicht mit Otto von Lichtenstein und Murau in Steier-
mark (Wurstisen Ms. 73).
38. Anna, 1417—1445 Nonne in Klingental (Wurstisen a. 0.>, Priorin
1417, 1428, 1429, 1431, 1432, 1437, 1444, 1445; f 1465 (Burckhardt und Riggen-
bach. Kl. Klijigental, Jalirzeitbuch).
39. Johans (Hansj L, 1356 beim Wiederauf bau der Farnsburg beteiligt
(Leu, Lexikon s. v. Tierstein), 1375 23. X. mit Vater und Bruder (s. 26), 1382
26. VII. (Urkundio I 192), Domherr zu Basel, Kirchherr zu Pfeffingen, bei Sem-
pach gefallen (Necrol. cathed. Basil. 10. VII. 1386 ob. Johannes comes de T.
canonicns huius ecclesie, qui sepultus est in Beinwilr. Tr. IV 790, vgl. femer
Th. von Liebenau, Sclüacht bei Sempach 102, 131, 152, 159, 165 u. s. w.).
40. Walram IV., 1367 11. V. mit s. Gemahlin Markgräfin Adelheid
von Baden < St.-A. Basel: Adelsarch. 182», 1368 6. II. Gr. Walraf von T., s.
Frau Alix Markgr. von Baden (das. 183j, ebenso 1369 4. IV. und 1375 23. VUI.
fTr. IV 716, 744; sie war in erster Ehe seit 1345 veimählt gewesen mit ilirem
Vetter Markgraf Rudolf V. von Baden dem Wecker, f 1361 ; Fester, Regg. n«
1013. Uire Eltern waren Markgraf Rudolf Hasso von Baden [f 1335] und Jobanna
^
— 141 -
von Burgund, Grräfin von Mömpelgard [Grabstein in Basel]), f 9. VII. 1386 bei
Sempach (Th. von Liebenau a. 0. 102, 152, 159, 165 u. s. w:), Adelheid Markgr.
von Baden erscheint mit ihrem Sohne Graf Bernhart von T. (46) nach 1399
19. VIII. (St.-A. Basel: Adelsarch. Tierstein).
41. Anna, Tochter Walrafs III., war zuerst vermählt mit Ritter Martin
Malterer, f 9. VII. 1386 bei Sempach (ZGOR 20, 469 f.), dann mit einem Grafen
von Neuenbürg (nach der Vermutung von Locher, Regg. z. Gesch. d. Gr. v.
Veringen, in den Mittig. d. Ver. f. Gesch. u. Altkde. in Hohenzollern V 25 war
es Gr. Heinrich, nach Krüger, Ursprung des Weifenhauses, Taf. VI. Eberhard
der letzte seines Geschlecbts) ; sie wird 1388 (Thommen, Urkk. U 278 m 229),
1393 28. III. (Fester, Regg.) und 1400 (Löcher a. 0.; Rüeger, Chron. v. Schaff h.
I 237) genannt.
42. Verena, verehelicht mit Hans Ulrich von Hasenburg, der angeblich
vor 1385 30. I. starb (die Jahrzahl der bloss nach Abschrift gedruckten Urk.
ist irrtümlich, Hs. Ulrich von Hasenburg fiel bei Sempach 9. VII. 1386, vgl.
Basler Jahrb. 1882, 41 ff, und 65 Anm. 12), Vogt ihres Sohnes Hans Bemhart
von Hasenburg war ihr Vater Gr. Walram HL, ebenso 1388 9. X , 1389 23. VI.
iß, 27), 1397 3: VIH. (Tr. IV 599) und 1401 (Tr. V 707). Sie soll 1356 beim
Erdbeben mit ihrem Kinde in der Wiege vom Schloss Pfeffingen in die Schlucht
gestürzt und unversehrt geblieben sein. Die Angabe von Trouillat IV Stammtafel
der Familie von Hasenburg „devenue veuve, eile 6p9usa Pierre de Cly, sire de
Roche-d'Or, (Goldenfels), jurass. Ministeriale des Bischofs von Basel, 1401", ist
nicht belegt. Wurstisen, Basel. Chron. Bd. I (Druck von 1765) S. 16 nennt
Hans von Cly als 2. Gemahl der Verena 1401.
43. Dorothea, 1412 24. III. mit Vater und Schwestern (s. 31); eine
Schwester starb früh.
44. Johanna, 1412 24. III. mit Vater und Schwestern (s. 31), f vor
1434 (Kindler v. Kn. 226 f.)» Gemahl 1430 (?) Burkhai't Münch von Landskron .
d. j. (das.).
45. Ciarann a, 1412 24. III. mit Vater und Schwestern (s, 31), Erb-
tochter, t nach 1465. Verehelicht 1) 1419 mit Hans Friedrich Freiherr von
Falkenstein, Ritter und Landgraf im Buchsgau, f vor 8. V. 1427 (Sol W. 1821,
222 ff.; 1830, 610; nach Kindler v. Kn. 335 erst 23. IV./30. IX. 1428);. 2) nach
Birmann mit dem Edelknecht Will v. Wilberg a. d. H. Falkenstein, nach Kindler
V. Knobloch (a. 0. 554) mit Hans vom Hus von Isenheim, so 1427 11. X, fröw
Claranna vom Hus geborn grefin ze Tierstein, des vesten juncher Hannsehs
vom Hus eliche fröwe (U.-B. Basel-Ld. II 775).
45*. Anna (Enneli), 1405 23. VII. als Tochter f Graf Her maus (33),
unter Vogtschaft ihres Oheims (s. 31).
46. Bernhart, 1389 20. I. und 15. XII. mit s. Bruder Hans (St.-A.
Basel: Adelsarch. 245, 251; Sol. ^^\ 1846, 60), ebenso 1406 6, XI. (das.): 1399
19. Vm. mit s. Mutter (s. 40), 1406 13. V. Gr. Bernhart und s. Bruder Hans
(47), ihr f Vater Walraf, ihr t Äni Walraf (Sol. W. 1813, 224), 1419 25. VUI.
Graf Hans (47j von T. im Namen des edeln Graf Bernhartz von T. sins Bruders
- 143 -
als eines I'Iialeiitzgiafen der Stift ze Basel, wob der obgenant HeiTe Oraf
Beniliai't von T. Plialentzgraf ze den zit«n nit im Land was (Kopp, Geschbl. 11
•2-M', 14vU 14. VI. Pfalzgraf der Stift Basel, Herr zu Pfeffingen, mit s. Bruder
Hans iSol. W. 1829, 740), f 13. XII. 1437 (anniv. ppos. Turic). Gemahlin: Ita
Gräfin von Toggenburg 1401— f vor 1414 (oben Taf. VIII n« 52 u. S. Ö3 n" .ö2 ,
Siegel: O >?. S ■ ■ B ' miJlDI ■ fOIT ' ■ DE ■ TMÖIST ' '1391, Siegelsammiun?
des St.-A. Basel).
47. Johans (Hans) II., 1389 20. I. und 15. XII. mit s. Bruder Bei-nhan
■s. 4t> und -JTk ebenso 1402 25. VII. iTr. V 156), 1406 13. V. mit Bruder, Vater
und Grossvater (S. 46s '419 25. Vm. und 1434 14. VI. mit s. Bruder .s. 4*>,
1437 31. XII. tan s. Sylvester des h. papsts tag 1438i Gr. Johans, Herr zu
I*feftiiigen. Pfalzgraf der Stift Basel, Graf Friedrich (50, minderj.) unsers
Bruders Gr. Bernharts sei. Sohn ^Sol. W. 1829,741; St.-A. Basel: Adelsarcb,
4;i.3. ebenso 1438 13. IX- 'das. 442i, 1442 21. XI. .Sol. W. 1830, 126 fl^.), 144:;
2. VII. St.-A. Basel: Adelsarch. 476, 480i, 1453 20. VUl. mit s. Söhnen Os-
Yfald 53> und Wilhelm v54i idas. 508', f 1455 'Quiquerez, Wurstisen). Ge-
mahlin : Gertrad aus onUez. Geschlecht, Gattin des Grafen Hans von T., stiftet
ein Jahrzeit bei den Barfilssem zu Basel 1440 1. IV. Basl. St.-A., Kloster-Arch.
Barf. 189». Siegel der Gräfin verwischt. N. von Rappoltstein 'Rapp. C.-B. I\'
l4.Ht 25. 1. wler N. von Wineck Bemoulli im Basl. Jahrb. 1879 [Scbloss Pfeffingeu] ;
48. Anna, verehelieht mit Gr. Hans von FOrstenberg. Landgraf in dtr ;
Baar f 9. vn. 1386 bei Sempach . vgl. Pusikan .,0. Gfischem, Die HeldeG 1
von Semparfa. .
49. Elisabeth und Agnes, Nonnen, von Qniqnerez 273 als TöchteT
Walnuns IV, aufgeftlhrt. von E. F. von Mttlinen. Helv. S. II 166 als Töchter
\\'alnuus III. genannt. Agnes erscheint mit ihrer Schwester Elisabeth 1395 al-
Kloslerfrau im Sieinenklftster zu Basel und isi 1415 Priorin.
50. Friedrich. 1437 31. XU. als Sohn Bernharts ■46. unter Vogt
Sihaft seines Oheims Johans 47. s. dort\ ebenso 1438 13. IX., 1+42 21. XI.
H\A 2. \1I. s. 47 , Landvogt im Elsass. Sundgan und Scbwarzirald, f 1487 ':
oder sohon um 1450 ? Kindler von Kn. 226 nach Wurstisen..
51. S u s a n n a , verehelicht 1437 mit Schenk Friedrich von Limpon;
n. I4t»i>— -^ 1474. Stifter der Linie zu Si»eckfeld: Hübner. Gen. Tab.. 1727. n
611 . Graf Johans v. T. 47 nenni Susanna. Gemahlin des Schenken von Lim-
puRT, sein ..niQmli- ^ Nichte. St.-A. Basel. Gerichlsarch. 0. J. S. 68 ff. 14.!;'
25. VII.. 1441 25. vni. Frau Susanna, Gräfin von Tierstein. Ehefrau des Schenk
Frieilrich. Hermiu Lympurg. ihrVeiterGr. Johans 47 St.-A. Basel: Adel-
an-h. 4tv-i . ebenso 144;t 2. VIO. das. 476. 480 . 1468 20. XII. das. Tierst. Br.
.">2. Walram V.. t 1,\ II. 1427 in jugendlichem Alter bei einem Brand-
■nsrlack in Feldkirvh Wurstisen I 76; Leu. Lex. 18. 87 .
,\v Oswald I.. I4.\! Ä>. VIII. mit Vater and Bnider s- 47 . 1456 23. Xll
Als Sohn Han-vns Sol. W, 1813. 2.V. . 14tÄt 18. V. Pfelxgraf dw Hochstift Ba.«-i
vaA Herr za Ifeffingen mit s, Bruder Wilhelm Sol. W. 1820, 203 f... ver
ehelicht I47:> ;v VI. mit Oitilia. Gräfin von Nassau, geb. 1437 spätestens 18. IV.
— 143 —
als Tochter Heinrichs, Grafen von Nassau-Dillenburg (n. 1414 7. I.— f 8. VI.
1450, cop. 1435) und der Genovefa, Gräfin von Virneburg (n. vor 18. V. 1415
bis t 18. IV. 1437); sie war in erster Ehe seit 1450 (Eheabrede 30. IV. 1443)
verheiratet gewesen mit Gr. Philipp von Katzen eilenbogen (n. 1427 f 27. ü.
1453) und starb 1493 . . VII. (Roller, Die Ahnentafeln der letzten regierenden
Markgrafen von Baden, Heidelberg 1902, femer St.-A. Basel: Adelsarchiv 512
und 573, Sol. W. 1814, 91). Gr. Oswald erscheint zum letztenmale 1487 29. X.
mit s. Bruder Wilhelm (Sol. W. 1830, 187) und starb noch im gleichen Jahre.
Am 31. Vin. 1474 schrieb er an Albrecht Herzog in Baiern, „das mir min
gemahel uflf samstag nechst vergangen (27. VIII.) einen sun gebracht hat"
(Reichsarchiv in München: Ftirstensachen XI 1453—1477 fol. 334). Er war
kais. Rat, Führer der niedem Vereinigung gegen Burgund u. s. w. gewesen.
Vgl. Birmann, Gr. 0. von T. und der Ausgang s. Geschlechts, im Basl. Jahrb.
1883, 48 ff.; TatarinofiF, Die Beteiligung Solothurns am Schwabenkriege 66 flf.).
54. Wilhelm, 1453 20. VIII. mit Vater und Bruder (s. 47), 1469 18. V.
mit s. Bruder (s. 47), ebenso 1487 29. X. als Pfalzgraf der Stift Basel und Herr
zu Pfeffingen (s. 47), f 1498 16. X. (Kindler von Knobloch 226, Birmann a. 0.,
Tatarinoff a. 0.).
55. Anna, 1435 29. IX. Anna, Tochter des Gr. Hans (47) von T., ist
Ehefrau des Hang Burggrafen zu Lintz (Anweisung der Morgengabe; St.-A. Basel:
Adelsarch.), 1475 19. V. ist sie Witwe (das. 580).
56. Ethenen, Tochter Job ans (47), Nonne zu S.Clara in Mülhausen
1451 13. IV. (St.-A. Bern: Tierst. Lehen N. 237).
57. Tochter, domina de Tierstein, soror domini Oswaldi (53) 1468
7. X.— 1470 (muss aus Mülhausen [burgund. HeiTschaft!] wegziehen; Mossmann,
Cart. de Mulh. III 450), 1473 27. XII. im Schlosse Brunstatt bei Mülhausen
(Knebel, Basl. Chron. II 41).
58. Agnes, 1519 2. XII. (St.-A. Bern: Tierst. Urkk., Verzeichnis von
1563); Gemahl: N. (Kaspar?) von Rappoltstein.
59. Margarita (Gredlin) und Katharina, Nonnen in Gnaden tal um
1465 (Birmann, Ges. Sehr. II 263).
60. Heinrich, älterer Sohn Oswalds I., der letzte seines Geschlechts,
war beim Tode s. Oheims Wilhelm am Hofe des Kaisers Maximilian, über
seine Haltung gegen Solothurn s. Tatarinoif a. 0. 70 if. Er starb am 30. XI.
1519 zu Basel (Wurstisen). Am 27. XI. 1491 schloss er den Ehevertrag mit s.
Gemahlin Margareta von Neuenburg in Burgund, Tochter Ferdinands, Herrn zu
Scharfenberg(-Montaigu) und der Magdalena von Vinstingen ; sie lebte noch 5. XII.
1533 (P. Anselme, Histoire g^nöalogique des Grands Maitres de France VIII 353).
Siegel: 1) O ^ * heirich • graf • vo • tierstei • vnd • her • zu • pfeffingen (?)
(1483, Siegelsammlung des St.-A. Basel).
2) O S • margaret • de • nouo • castro • et • de • tierstein (1523, das.;
Siegeltafel XIX no 11;.
— 144 -
Laut einem durch Herrn cand. phil. Hegi in Zürich gütigst mitgeteilten
Eintrag im Schatzarchivrepertorium V, S. 1234 im Statthalterarchiv Innsbruck
V. J. 1519, erklärte Graf Heinrich v. T. die Herren von Ebersdorf, Erbkämmerer
in Österreich, für „mannstammlich erben" (wohl illegitimen Ursprungs) des
Hauses Tierstein. Schon S. 1215 a. a. 0. v. J. 1435 bezeugt dies Herzog Albrecht
von Österreich und erlaubt den Hennen von Ebersdorf (später und bis ins 18. Jahr-
hundert Grafen und Herren von Oppersdorf ), dasselbe Wappen zu führen, dessen
Beschreibung indessen etwas von dem tiersteinischen abweicht. Möglich, dass
die Hirschkuh für ein Einhorn, wie es dort heisst, gehalten wurde. Hühner,
Geneal. Tabellen Bd. 3, Tab. 985 sagt: Udalricus ein Oberrheinischer Edelmann
von Thierberg soll schon ao. 1150 nach Österreich gezogen sein und den
adeligen Sitz Ebersdorf (heute Kaiser-Ebersdorf, unweit Wien) an sich gebracht
haben, daraus nach diesem der Name Oppersdorf entstanden sein soll. Ein Zu-
sammenhang scheint nachgewiesen, da die Oppersdorf tatsächlich Erbkämmerer
in Österreich waren.
61. Oswald IL, jüngerer Sohn Oswalds L, geb. 27. VIII. 1474 (s. 53),
wird meist neben s. Bruder genannt, vgl. Tatarinoff a. 0. 70 ff. ; Birmann, Ges.
Sehr. II 286. Er starb 1512 (Sol. W. 1813, 226 und 427; 1814, 90). Laut Ehe-
brief vom 20. VII. 1510 vermählte er sich mit Elisabeth Gräfin zu Löwenstein
und Freiin zu Scharffeneck (Sol. W. 1846, 47 f., Basl. Adelsarch.) Tochter
Ludwigs, Herrn zu Scharffeneck, dann zum Grafen von Löwenstein erhoben
(s. Vater war Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz ; Hübner, Gen. Tab. II 367).
III. Bastarde des Hauses Tierstein.
1. Jehan Renaud bätard de Tierstein ^cuyer ist Ehemann der Jehan-
nette fiUe de Marguerite de Pierrefontaine, veuve de feu Perrin Jacquemard de
Lanans 6cuyer 1423 12. I. (Tr. V. 753).
2. und 3. Reinhard und Simon, Gebrüder, Bastarde von T., 1420
und 1422 Helfer der Herren von Geroldseck (Kindler v. Kn. 226 f.). Simon er-
scheint 1420, 1422, 1439 21. VH. und 1440 23. II. (St.-A. Basel: Gerichts-
archiv A 22), in letzterem Jahre mit s. Frau Brygdlin (Brigitta) von Walten-
heim, Tochter der Gredennelin, die in 2. Ehe mit Heinrich von Lütishofen
vermählt war (in 1. mit dem Ritter von Waltenheim) und ca. 1439 starb.
Basel St.-A., Gerichtsarch. 0. J. S. 127 um 1439.
4. T hie holt von Thierstein der banchart 1445 21. VII. (U.-B. Basel
VII 63), 1446 27. IX. jungherr Dyepolt von T. der basthart bei seinem Herrn
Graf Hans von T. im Schloss PfeflSngen kaufte von den „Schindern" zwei Panzer
von der Beute von St. Jakob (das. 123, 125), 1451 28. VI. Gr. Hans von T.
erteilt Thiebold Bastard von T. Lehen (St.-A. Basel: Adelsarch. 500).
Dr, Ernst Weydmann,
Genealogisch ea Handbuch I.
Haison de NenchAtel. — Branche de Neneliätel.
te. Bodolphe IV 1SS9. — 18. Eleonore de S*Tnle. rcmme de Bodolphe IV IUI. - 19. Leoii INI. - 90. L«
rngn« IMT. — II. Le mime 1M1, — it. Cntberlne de Neafcbatel, remroe de Looli IS54 — HS. La mimo, loiilre
wuD I3H. — si. CuherlDB, Comlesio de BueheKSi H"« <Ie Badoipbe IV de Neucbitel istl. — 35. Jeui le Bei
IUI. — M. iHbelle, Comleiao de NenehStel. femme de fiadolpbe IV de Nidan 1311. — 31. La meme mt. —
SS. La minie iSTt. — 3B. Varenne, Comteue de Frlbourg. Alle de Lonli de NeucbMel IS7S. — la. Uarguerire de
na, bltarde de Lonli de Keacbälel 1399, _ 4i. Jenn, Abbä de Bl-Jean, bAlird de Lanll 139».
Genealogisches Ilandbuch I.
Maisoii de KenchAlel. — Braiiclie de Xidan.
3. Ocrlrndc de Nidau. Ciimtena de Tofruenliure l!55. — 41. Henri,
«. Le mtma IMi. — 47. I,c mf-mo li'i. — «. Ilodolphe 1 de Xld»u
mine de Rodolpbe 1 1K^. — iS. Rodolpbo III 1333.
GenealogischeB Humlbuch I, Planche XIV.
Maison de Nenclijilel. — Brauche de Nidan.
4(1
. Ro.1
nlgiliC
1 ilc NiJau IS5I, — SS. Roilnliiho 11
f Kldaii.
ilmnnn, vtirnt <le Soleiiii- IJO». —
E 1S4-J, - 59. Rodolphe <lll el) H
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- SS. l,e mi'-mp IMi. - .-J. Ann«
dtf Tiersleln ISJ». - CM. I.n iiiOme
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Rodolrm
le IV
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n«ni<' 13113
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Oenealogisehea Handbuch 1.
Maisou de NeDChAtel. — Branche de Strasberg.
1. — las. Lr. mCme 1*51, — GS. Le mim« UM. - !0. Uotlhold II l»'3.
(
a
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Cr
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uei
öet
ans
Tet
War
— 145 —
Grafen von Montfort und von Werdenberg.
1. Montfort.
Eine kritische Darstellung der Geschichte des Gesamthauses der Grafen
von Montfort aus dem Tübinger Pfalzgrafengeschlechte ist bis jetzt noch nicht
geschrieben, nicht zum wenigsten, weil die Urkunden und Akten zur Geschichte
dieses Geschlechtes infolge der zerstreuten Lage seiner schwäbischen, rätischen
und steiermärkisch-österreichischen Besitzungen durch die Archive der Ostschweiz,
Stiddeutschlands, Österreichs, Tirols und Steiermarks verteilt und namentlich
für die mittlere und neuere Zeit noch fast gar nicht veröffentlicht sind. Die
beste Darstellung hat Bergmann im 9. Band der Sitzungsberichte der Wiener
Akademie der Wissenschaften geliefert, leider nur auf die älteren Generationen
des neuen Bregenzer- und Pfannenberger Zweiges beschränkt. Daneben sind
noch die Arbeiten von Zösmair zu nennen. Das Hauptmaterial enthält die sonst
durchaus ungenügende und wenig kritische Geschichte der Grafen von Montfort
von J. R. von Vanotti, deren genealogische Aufstellungen, auch für die jüngeren
Generationen, mit Vorsicht zu benutzen sind. Da ihm aber viele Urkunden,
ausser den von ihm abgedruckten oder in Regestenform gebrachten, vorgelegen
haben, vor allem aber die öfters von ihm zitierte handschriftliche Feldkircher
Hauschronik, deren Nachrichten im allgemeinen zuverlässig zu sein scheinen, k
durften auch die unbelegten Angaben Vanottis (z. B. die Todestage) nicht ausser
Acht gelassen werden. Die Regesten Vanottis sind im folgenden nach ihren
Nummern, die vollständig (Vanotti Seite 534 — 658) abgedruckten Urkunden nach
Seitenzahlen zitiert; die Darstellung der Geschichte der Montf orter findet sich
daselbst bis Seite 206 ; dies zum Verständnis der folgenden Zitate aus Vanotti. ^
Eine Übersicht über die hauptsächlichste Litteratur findet sich in der 1899 vom 59
Unterzeichneten zusammengestellten Stammtafel der Grafen von Montfort bis ),
zum Anfang des 15. Jahrhunderts, in den Mitteilungen der Badischen historischen
Kommission, Heft 21 (Beilage zu der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins
neue Folge, Band 14), welche Stammtafel aber infolge der seither reichlich
neuerschlossenen Urkunden gerade zur älteren Geschichte der Montforter neu
bearbeitet werden musste.
Der Stammbaum ist hier bis zu der Generation des Grafen Georg IQ.
aus der Bregenz-Pfannenberger Linie geführt worden, von dem alle späteren
Grafen von Montfort abstammten, deren letzter, Graf Anton, aus der Neu-
Tettnanger Linie am 25. November 1787 unvermählt starb. Ihre Herrschaften
waren bis auf Tettnang fast alle schon vorher vom Ende des 14. Jahrhunderts
Oouealog. Handbuch I. 10
I
Clrafen von Montfort
Rudi If, Pfalz^raf tod Tttbingen
Ahnherr der Pffuzgrafen and Grafen
von TäingeR.
2 3 4
RgdfH L Hugo II., Oraf von Mtatfift Heianch H.
Stifter des Hauses Werdeaberg 1237—1259 f 1260 VIII. 11. (?) als IV. Bischof von Ohur
8. Stammtafel der Grafen nx. N. (Elisabeth), Mark^räfin von Bargau 1250—1 1272 XI. 14.
von Werdenberg
Tafel XXI.
Radfil d. zu Feldkirch
1252—1299
oz. Agnes, Gräfin von Grieningen
1266—1314
10
Ulricli I. za Bregenz
1^5—1287
ux. (N. von Matsch?)
11
Hegt IH. za Tettnang
1267— t 1309
12
Friedrich N.
als I. Bischof von Chor
1283— t 1290 VI. 3.
17 18 19
Hagt IV. Rudolf Hl. Ulrich II.
1282— t 1310 VIII. 11. Bischof von Konstanz 1297— f 1350
ax. Anna, Gräfin von 1322— f 1334 III. 27. 28. (IV. 15. 17.) ?
Vehringen
1310-1320
20
Adelheld
1327
mar. Heinrich,
Herr von Grlessenberg
21
Elisabeth
1275—1293
mar. Eberhard, Trnchsess
von Waldbarg
27
Bertbeld I.
1309— t 1314
III. 16. (?)
ax. Margarethe,
Gräfin V. Freibarg (?)
vermutlich nicht
vollzogene Ehe
28
Friedrich III.
1313— t 1321
III. 13. (?)
29 30
Hege VIL zu Totters Radolf IV.
1313—1357 zu Feldkirch
ux. 1) Margarethe, Gräfin 1318— f 1375 III. 13.
von Fttrstenberg 1341
2) Hertha, Gräfin von
Kirchberg 1360
ux. 1) Anna, Gräfin
31
Sephle
1312—1325
(1346)
mar. Friedrich
V. Scbelklingen 1332 Thumb v. Neuburg
2) Elisabeth, Gräfin
von Neuenbürg
1362—1396
82
Katharina
(1305) 1333— 134:J
mar. Heinrieb,
Herr von Thengen
40(2)
Agaet
i;)6ü— 1384
mar. Konrad,
Graf von
Montfort-
Bregenz
(2. Al-
brecbt IV.,
Graf von
Werdenberg-
Heiligen-
berg) ?
41 (2) 42 (1) 43 (1)
Anna Ulrich III. Rudolf V.
1360-1379 1357— t 1367 i:^57— f
mar. Hein- ux. Jobanna 1390 XI. 17.
rieh (III.), V. Carrara ux. Agnes
Graf von 1362 von Matsch
Werdenberg-
Heiligenberg
44 (1^ 45 (1)
Hugo IX. Berthold II.
1357- 1357—1360
t 1360
VII. 5.
46 (1) 47 (l)
Agnes Anna
1375—1378 1375—
mar. 1) Hart- f vor
mann, Graf v. 1381
Werdenberg- mar.
Sargans Jobann,
2) Wolfhard, Herr von
Herr v. Brandis Hewen
48 49
Ursula Gnta
1373 1361
ux. Dietrich ux. Burk-
Maier von hart von
Altstetten Ramschwa^
Tafel XX.
Httgt, Pfalzgraf Ton Tübingen
t 1182 XII. 18. oder 31.
ax. Elisabeth, Gräfin von Bregenx
i
Hngl 1^ Graf von Montffrt
1188—1228 t vor 1237
Ol. Mechthild (yon^Schnabelborg ?)
1219 t vorM251
Friedrich I.
1247
Domherr von Chur und Konstanz
t 1284 ni. 13, 14. (?)
6
N. (filia).
1226 verlobt mit
Graf Friedrich I.
von Toggenborg
7
N. (filia).
mar. Walther,
Herr von Vatz
(1255.)
8
Elisabeth
1238—1266
mar. 1) Mangold, Graf von
Nellenborg
2) Heinrich, Graf von Werd
3) Wildgraf Emicho
13
Wilhelm I.
Abt von St. Gallen
1281— t 1301
14
Heinrich III.
Dompropst von Chnr
1292— t 1307 I. 17.
15
Adelheid
mar. Egeno, Vogt von Matsch
1283—1302
16
Hartniftnn
22
Hage V.
1290— t 1338
23
Agnes
24
Katharina
1319—1335
mar. Otto (IIIO von
Lichtenstein-Marau
25 26
Hugo VI. Wilhelm II.
1290 1290— t ia^2 (?) X. 8.
nx. 1) Elisabeth von Schlttsselborg (?)
2) Anna Magdalena von Schwarzenberg
1309-t 1310 III. 23. (?)
3) Eunignnde von Bappoltstein
131.% 1315 (t um 1340 ?)
33
Anna
1318-
t 1341 I. 13.
mar. GQtz,
Graf von
Fttrstenberg
35 (3) 36 (3}
Wilhelm III. zu Bregenz Hugo VIII.
1348—+ 137.H X. IH. (?) (VMR'i l.^^jJ
34
Elisabeth „ , .„,
(0. J.) 22, IV. 1348— t 1373 X. 16. (?) (1348) 1353
mar. Berthold, Herr ux. 1) N. N.
von Aichheim 2) Ursula, Gräfin
(liiereichen) von Pfirt
(t 1327) 1324—1359
t vor 1367
37 (3) 38 (3) 39 (3)
Heinrich IV. Mechthild Anna
zu Tettnang 1322— t vor 1344 1336
(1348) 1353— t 1408 mar. AI- mar. Friedrich,
VII. 15. brecht (II.), Herzog v. Teck
ux. 1) Adelheid, Graf von
Gräfin von Habsburg- Werdenberg-
Laufenburg Heiligenberg
(t um 1370)
2) Klara von Eilerbach
1374—1384
50(1)
Wilhelm IV.
1367-t vor
1379
nx. 1) Ursula,
Gräfin von
Hohenberg
1354—1367
2) Margarethe,
Gräfin von
Schaumberg
1354—1380
51 (2)
Hugo X.
1367
52 (1) 53 (1)
N. (filia) Rudolf VI.
1354 zu Rothenfels
mar. N. 1374—
(Heinrich) f 1425 XII. 8.
von Roten-
burg
54(1)
Heinrich V.
1374—1394
ux. Anna
von
Waldburg
1393—
t 1429
55(1)
Wilhelm V.
zu Tettnang
1374 -t 143i)
ux. Runignnde,
Gräfin von
Werdenburg-
Bludenz
1412—1438
56 2)
Hugo IX.
1399—
1404
57(1)
Anna
1368-1374
mar. Hein-
rich, Graf
von
Fürstenberg
58 (2?)
Knnigunde
1407-1429
mar. Ul-
rich (VIL),
Vogt von
Matsch
(Fortsetzung 8. 148)
B
(Fort-
setzung
S. 148)
c
(Fortsetzung
S. 148149)
B
59(1)
Ktarad
1372—1393
ux. Agnes, Gräfin
von Montfort-
Tosters
60(1)
Hugo XII.
Graf von Pfannenberg
1373 -t 1424 IV. 4.
ax. 1) Marfi^arethe, Gräfin von
Pfannenberg
1365— t 139091
2) Clementa, Gräfin von Toggenbnrg
1396— t 1401
3) Anna von Neuhaus 1402—1426
61 62
.. Klara Johann I.
Äbtissin von 1431
Buchau
1426-1449
63
Heinrich VI.
zu Werdenberg
1434— t 1444
^. 23.
64
Ulrich V. zu Tettnang
1440- 1 1495 IX. 29.
ux. Ursula» Markgrätin
von Hachberg
1451— t 1467 VI. 28. (?)
I
70 71
Wilhelm VII. Hugo XIV.
1387— 1 1422 III. 6. Johanniter-
ux. Kunigunde, Meister
Gräfin von 1393— f 1444 IV. 10.
Toggenburg
VJf-
1417
72
Elisabeth
1399 t
mar. Johann,
Truchseas von
Waldburg
.» .(«
• 74 (3)
Ulrich VI. Stefan I.
1402—1410 1423—
ux. Guta von f 1437 VIII.
Stadeck
1402—1412
l
75 76
Wilhelm VIII. Ulrich VII.
1447— t 1483 II. 5. 1484—
ux. Clementa von f 1520 IV. 23.
Hewen ux. Magdalena,
1471-^1483 Gräfin von öttingen
1484— 1 1525 IV. 22
83 84 85 86 87 88 89
Elisabeth Hermann I. Stefan II. dementia Adelheid Wilhelm IX. Ludwig
1413— t 1458 ■ 1423— t 1434 f vor 1483—1509 mar. Eber- f 1509 f jung
li2S mar. 1) Jobann hard, Graf I. 8.
Peter, Graf von von
Mosax Neuenbürg
2) Georg, Herr von
Gas tel wart.
3) Sigmund. Graf
von Lupfen.
mar. 1) Eber- ux. Margarethe,
hard, Graf von Gräfin von
Neuenbürg
2) Wilhelm,
Markgraf von
Hachberg
Cilli
1 1480 VII. 22.
90
Eva
1494 XI. 9.-
t 1527 III. 6.
mar. Christof,
Freiherr
von
Schwarzen-
berg
91 92
Margarethe Ursula
1511— 1497— 152(5
t 1523 mar. Llen-
mar. Georg, hard,
Graf von Freiherr
Wertheim von Fels
102
Hermann II.
1435— t 1482
ux. Cäecilia
von Lichtenstein-
Murau
103 104 105 106
Georg I. Johann III. Barbara Georg II.
1435— 1435— t 1469 IV. 1500 f jung
t 1447 ux. N. Wittowecz, mar. Balthasar,
Freiin von Greben Herr von
etc. Chuenring-Seefeld
107
Wilhelm X.
t jung
108
Heinrich VIII.
t 1561 VIII. 31.
ux. Barbara,
Gräfin von
Fürstenberg
(um) 1531- 1 1601
109
Ulrich IX.
t 1575 IV. 6.
ux. Ursula,
Gräfin von
Solm-Lich.
1528—
t 1601
ux
119
Hugo XYN.
zu, Bregenz
1483-t 1550
Veronika von Wald-
burg, Gräfin von
Sonnenberg
1477— t 1517
120
Georg III.
zu Pfannenberg
1483— t 1544
ux. Katharina von Polen
Stammvater aller
späteren
Grafen von Montfort
.121
Johann IV.
1483
Domherr zu
Salzburg
122
Wolfgang 11.
1483— t 1513
IL 28.
Domherr zu
Gurk
123
Hermann Ht.
1483— t 1515
124
Mafdaiene
1552—
t 1578 IV. 20
illegitime :
Christof Daniel
1532 VII. 24. als «von
legitimiert.
Marina
Flugbergj
o
65
Rudolf VII.
zu Rtfthenfels
1439 -t 1445 XII. 11.
ux. Beatrix, Gräfin von
Helfenstein
1438—1459
66
Hugo XIII. zu Argen
1440— t 1491 X. 16.
ux. 1) Elisabeth, Gräfin von
Werdenber^-Heili^enberg
1455—1462
2) Elisabeth, Gräfin von
Hohenlohe
1441-t 148Ö XIi: 24.
67
Wilhelm VI.
1434-^t
1435 I. 6.
68
Klara
mar. 1) Al-
brecht (IV.) von
Rechberg
2) Konrad Schenk
von Limporg
69
Kuuiguude
mar. EberhardJI.)
Trnchsess von Wald-
burg, Graf von
Sonnenberg
1432—1463
77
Heinrich VII.
Domherr in
Aogsbarg nnd
Strassbnrg
14«6-t 1512
I. 12.
78
Ulrich VIII.
Johanniter-
Comthnr
1520 IV. 16.
79
Johann I. zu Rothenfelt
1487— t 1529 IX. 19.
ax. 1) Apollonia,
Gräfin von Kirchberg
1487-t 1518
2) Magdalene, Gräfin
von öttingen
1484— t 1525 IV. 22.
I
80
Hugo XV.
za Rothenfels und
Wasserburg
1492-t 1519
IV. 24.
ux. Anna. Gräfin
von Zweibrücken
81
Kunigunde
1481—1492
mar. Gangolf,
Herr von
Hohengeroldseck
'82
Elisabeth
1488-1503
mar. Ludwig, Graf
von Löwenstein
1
93 94
Xatharina Isolde
Kloster- Kloster-
frau frau
1506
95 (1) 96 • 97
Anna Johann II. Hugo XVI.
t jung 1520-t 1547 1520-t 1564
ux. Johanna, Gräfin XI. 21.
von Aremberg ux. Magdalena,
1503—1547 Freün von
Schwarzenberg
98
Wolfgang L
1520-t 1541
IIL 21.
ux. Eleonore,
Gräfin von
Wolfstein
1523
99
Elisabeth
1506-t 1560
V. 30.
mar, Schweik-
hart, Herr
von Gundel-
fingen
100
101
largarethe
Äbtissin
Sibylle
Äbtissin
von
Buchau
von
Essen
1540—1561 1534—1551
110
Elisabeth
um 1540—1556
mar. Johann
Jakob, Freiherr
von Königsegg
111 112
Katharina Eleonore
1551— t 1594 Äbtissin von
mar. Ulrich, Buchau
Graf von 1594-1610
Helfenstein
113
Barbara
1556-tl592XIL2.
mar. 1) Christof (L),
Graf von .
Fttrstenberg
2) Georg d. j.
von Frundsberg
114
Sibylle
Stiftsdame
in Buchau
1551
115 116 117 118
Anna Klara Kunigunde Christine
125
Barbara
1554—
t 1599 IX. 26.
mar. Graf Anton
Fuprger von
Kirchberg
— 150 —
bis zum 16. an Österreich verkauft worden, Tettnang veräusserten die beiden
letzten Grafen 1779/80 an denselben Staat, dui'ch erdrückende Schuldenlast dazu
gezwungen. Für die weitere Stammtafel, die Nachkommen Georgs m., vergleiche
man die Stammtafel von Bergmann a. a. 0., ferner Vanotti ; die Durchleuchtige
Welt n (Hamburg 1699) nennt Seite 337 noch einige ältere Litteratur.
Das Wappen der Grafen von Montfort ist die Kirchenfahne (rot in weiss),
welche auch ihre Stammesgenossen, die Tübinger Pfalzgrafen, führten. Die Helm-
zier, ursprünglich ein Schirmbrett mit Pfauenfedern und Wiederholung des Schild-
bildes wurde bald durch eine (rote) Inful ersetzt, welche bisweilen auch auf
dem Haupte oder Rumpfe eines Mannes erscheint. Genaueres namentlich für
die ältere Zeit bringt Gull, Die Grafen von Montfort, von Werdenberg-Heiligen-
berg und von Werdenberg-Sargans (Supplementheft vom Juli 1891 zum Schweiz.
Herald. Arch.), auf dessen Darstellungen verwiesen werden muss. Die kurzblühende
ältere Bregenzer Linie führte neben der Fahne auch einen Löwen, dessen Her-
kunft bis jetzt noch nicht befriedigend erklärt ist. Nur auf einem Siegel des
Grafen Rudolf I., des Vormundes seines unmündigen Bregenzer Neffen Hugo
erscheint nach dem Tode Ulrichs I. von Bregenz der Löwe als Beizeichen, (von
Gull auf die Vormundschaft Rudolfs bezogen). Als Wappen der alten Grafen
von Bregenz aus dem Hause der Ulriche kann derselbe schwerlich angenommen
werden, da die Erbschaft dieser Ulriche sich auf alle Zweige des Montfort-
Werdenbergischen Hauses verteilte ; es wäre dabei sehr wunderbar, dass nur die eine
Linie, der nicht einmal das grösste Stück der Erbschaft zu teil geworden war,
dieses Wappen führte ; zudem starben die Ulriche in einer Zeit aus, in welcher
die Wappen kaum eben anfingen aufzukommen; mehr Wahrscheinlichkeit hat
die Vermutung Gulls (S, 21), der in ihm ein von Ulrich I. von Montfort ge-
wähltes Linienzeichen zu erblicken geneigt ist.
1. Hugo I., Graf von Montfort, in Urkunden: comes Montisfortis, de
Monteforte, Muntfort, im Siegel : comes Brigantinus ; urkundlich ca. 1188 (Fürstenb.
U.-B. 1, 70) bis 1219 (o. T.) (Krüger, reg. 1), vermutlich auch noch bis 1228
XI. 11. In der betr. Urkunde wird ein com. H. de Montfort genannt, Thommen
(Urk. z. Schweiz. Gesch. aus österr. Arch. 1, 29) macht mit Recht darauf auf-
merksam, dass hier wohl H[ugo] und nicht H[einrich] zu ergänzen sei, wie
bisher (von Hormayr, v. Mohr u. a.) geschehen ist. — f vor 1237 (o. T.) (Krüger,
reg. 2) — als t erwähnt erst 1251 Xn. 20. (v. Weech, Cod. Salem. 1, 311; Locher,
reg. Veringen S. 59) — als sein Jahrtag (auch Todestag ?) wurde in der Feld-
kircher Johannitercommende der 12. HI. begangen (Jahrb. d. Vorarl. Mus. Ver.
30, 82). Die Abstammung Hugos aus dem Hause der Pfalzgrafen von Tübingen
und durch seine Mutter Elisabeth, Gräfin von Bregenz aus dem der alten Bre-
genzer Grafen ist nachgewiesen in Zs. Gesch. Oberrh. n. F. 14, S. m 12. — Gemahlin
Mechthild (v. Weech, Cod. Salem. 1, 311), vielleicht eine Freiin von Eschenbach-
Schnabel bürg, Tochter des Edelherm Walther von Schnabelburg und Schwester
des Walther von Eschenbach und des Berthold von Schnabelbuig(-Schwarzen-
berg) ; Hugo II. von Montfort nennt nämlich den Sohn Bertholds von Schnabel-
— 151 —
bürg, Ulrich von Sehn., seinen consanguineus (Zürich. U.-B. 2, 176); von den ver-
schiedenen möglichen Auflösungen dieser Bezeichnung ist die vorgeschlagene
auch vor der anderen, dass nämlich die aus dem Hause Klingen stammende Mutter
Ulrichs eine Schwester oder Cousine Mechthilds gewesen wäre, noch die wahr-
scheinlichste (vergl. S. 185 f.), andere Vermutungen über ihre Herkunft sind Zs.
Gesch. Oberrh. n. F. 14, m 13 zusammengestellt. Sie lebte noch 1219 (o. T.) (Eich-
horn, Ep. Cur. cod. prob. 79, woselbst Hugo cum uxore et flliis auftritt), wird in
der genannten Urkunde von 1251 Xu. 20. zum einzigen Male mit Namen und als
t angeführt. In derselben Urkunde wird- auch die einzige Tochter Hugos und
Mechthilds, die Gräfin Elisabeth, erwähnt, deren Abstammung von diesem Paare
völlig sichergestellt ist. Im übrigen ist die Abstammung der folgenden Generation,
deren Glieder bis auf die genannte Elisabeth alle als Geschwister nachgewiesen
sind, nur durch — allerdings sehr begründete — Kombinationen nachzuweisen
gewesen ; die oben zitierte Stelle aus Eichhorn gibt ja auch das Vorhandensein
weiterer Kinder an, ebenso spricht auch Elisabeth (Nr. 8) von Brüdern und
Schwestern, deren sie also mindestens je zwei gehabt haben muss.
Reitersiegel, Umschrift: ^ COMES • HVGO • BRIGANTINVS • abgeb. bei Gull
no 1 (mit irrtümlich PRIGANTIN VS) ; v. Weech, Cod. Salem, no 7; Siegel
des Züricher U.-B. Lief. 2 S. 21; Ganz, Gesch. der herald. Kunst in
der Schweiz no 88.
2. Rudolf I., Graf von Werdenberg, s. Werdenberg.
3. Hugo II., Graf vonMontfort; urkundlich von 1237 (o. T.) (Eichhorn,
cod. prob. 79) bis 1259 (Z. G. Oberrh. n. F. 3, 372, chronikale Aufzeichnung,
augenscheinlich auf Grund einer Urkunde [Notitia], deren Handlung frühestens
in das angegebene Jahr fällt, vielleicht auch später) — als f bezeichnet 1261
I. 24. (Stalin 2, 447). Seinen Jahrtag (wohl auch Todestag) beging das Kloster
Mehrerau am 11. VÜI. (MGNecr. 1, 150), die Churer Kirche am 26. Vm.
(MGNecr. 1, 638, wohl nur der Stiftungstag der Jahrzeit). — Er starb ver-
mutlich 1260 vm. 11. — Gemahlin eine Tochter Markgraf Heinrichs (III.) von
Burgau, deren Vorname unbekannt ist (vgl. Z. G. Oberrh. n. F. 14, S. m 14);
Fickler, Heiligenberg in Schwaben [Karlsruhe 1853], S. 193, Anm. 1 vermutet
auf Grund des Eintrags im Anniversar von Mehrerau (vgl. MGNecr. 1, 150),
dass ihr Name Elisabeth war, das Anniv. selbst bezieht den entsprechenden
Eintrag auf Hugo IX., doch ist die betr. Handschrift nebst ihren Beziehungen
sehr jungen Datums, nur eine Abschrift und Kompilation älterer, verlorener
Anniversarien, so dass es uns unmöglich ist, sicheres über die Zeit der Einträge
und damit für ihre Zuweisung zu einem bestimmten Grafen zu gewinnen. —
Von seinen wenigstens 8 nachweisbaren Kindern werden nur die beiden Rudolf II.
und Ulrich I. urkundlich als seine Söhne bezeichnet (v. Weech, Cod. Salem. 1, 342
= V. Mohr, Cod. dipl. 1, 342), die anderen sind nur als Geschwister dieser beiden
in Urkunden genannt, und erst dadurch als Kinder Hugos 11. festzustellen; so
erscheinen Rudolf (IL), Ulrich (I.), Hugo (IE.), Friedrich (IL), Wilhelm (L) und
Heinrich (HI.) als Brüder bei Wartmann, U.-B. St. Gallen 3, 227 ff.
— 152 —
B«t«rj4errf : Z ^ SIGILLVM : H VGOXIS : COMITLS : MONTIS : FORTIS
ab^refafldH GoU n* 2 — 1247 gebrauchte Hugo ü. anffaUigerweise noch
da* Sie^ 9enies4 Vaters, wenn nicht etwa der Stempel dieses Si^els
de« HBgos L genao nachgeschnitten war, rgL Siegel d. Züricher C.-B.
Liefenng 2, 21.
4, Heinrich IL, Graf von Montfort, IV. Bischof ron Chnr, Bruder Graf
Hugo» n. IfGXecr. 1, &38;; urkundlich 1248 X. 13. als frater Henricus de
ordine predicatorum, poenitentiarius Innocentii pp. IV i (Potthast, Reg. Pont. 2,
1097, dazu ist Eubel, Hier. f'at. 227, Ahm. 4 zu vergleichen, ebenso die 1. Siegel-
legende mit ihrem „frater", welches die Zugehörigkeit des Montforter Grafen
Heinrich '11.) zur Klostergeistlichkeit und damit die Identität des Poenitentiars
Heinrich ron 1248 mit unserem Heinrich beweist. — 1250 Vlll. 26. als electus
C'nr. /^MGNecr. 1, 638; vgl. Aldinger in Zs. G. Oberrh. n. F. 13, 159 f.) —
letztmalig als electus nach 1268 Vlll. 27. (Thommen, Ürk. z. Schweiz. Gesch. 1,
37; — 1270 X. 16. erstmalig als (confirmatus) episcopus (Württ. U.-B. 7, 114).
Wenn die Darstellung des zweiten Siegels Heinrichs bei Gull, Die Grafen von
Montfort etc. S. 15 ixi^ 4), wie zu vermuten steht, einen Lesefehler in der Um-
schrift fbei dem „electus") zeigt, so dürfte die daselbst angegebene Eegensberger
Urkunde d. d. 1268 den Termin der Bestätigung noch genauer eingrenzen. —
Stirbt 1272 XI. 14. (MGNecr. 1, 644; v. Juvalt, Necr. Cur. 113). — In einer Ur-
kunde von 1278 IV. 5. ^v. Weech, Cod. Salem. 2, 199) tritt ein Bischof Heinrich
von Chur mit seinem Bruder Friedrich von Montfort, Domherrn von Chur, auf.
Unter diesem Brtlderpaare kann nur unser Bischof Heinrich und sein unten auf-
geftthrter Bruder Friedrich gemeint sein. Da ersterer damals sicher schon tot
war, muss das Datum der Urkunde, die einem Karlsr. Eopialbuche entnommen
ist, also nur abschriftlich bekannt ist, verschrieben sein. Entweder ist einfach
ein X zu viel in dem als MCCLXXVlll. non. apr. überlieferten Datum, und es
wäre als 1268 IV. 5. aufzulösen, oder aber, was mir wahrscheinlicher scheint,
es sind zwei sehr häufige Fehler gemacht worden, ein 11 ist zu V yerlesen und
die drei Einer sind statt zum Tagesdatum, zur Jahreszahl gezogen worden und
es hat im Original MCCLXXÜ • IQ • non. apr. = 1272 Apr. 3. gestanden. Es
wäre uns damit wohl eine der letzten Beurkundungen Bischof Heinrichs gegeben.
Siegel: 1) * »'. FRATRIS • HENRICI • ELECTI • CVREN (abgebildet
bei Gull no 3).
2) ^ [HEINJRICVS : DEI : GR[A : EPS : CVRENSIS :] eCC[LIE :]
abgeb. bei Gull no 4, vermutlich mit einem Lesefehler CCS statt
eCC, vgl. das oben gesagte.
5. Friedrich L, Graf von Montfort, Domherr von Chur und Eonstanz,
Bruder des Bischofs Heinrich IV. von Chur (II. von Montfort; v. Weech, Cod.
Salem. 1, 448); tritt in Urkunden auf 1247 IX.- 28. (vielleicht noch Laie, Reg.
Konst. 1, H>67) - 1264 wahrscheinlich schon Domherr von Chur (v. Weech, Cod.
Salem. 1, 448), 1275 /^o. T.) Domherr von Konstanz (lib. dec. Const., Freib. D.-A. 1,
244;, ebenso im Karlsruher Anniversar des Domstiftes Konstanz zum IIL 13.
— 163 -
(Fridericus de Monteforti, can. Imius ecclesie obiit). — 1283 VI. 16. zuletzt ur-
kundlich genannt, zugleitli erste sichere Anführung als Domherr von Chur (v. Mohr,
Cod. dipl. 2, 20). — Als f erwähnt in einer undatierten Urkunde seines Nachfolgers
in der Konstanzer Pfründe, des Konrad von Blumberg, welche Urkunde nur zwischen
1283 und 1291 fallen kann, wegen der Erwähnung des Mag. Heinrich von Klingen-
berg, kais. Protonotars, der im angegebenen Zeiträume diese Würde inne hatte
(vgl. Cartellieri , Heinrich von Klingenberg , Propst von Aachen , in Zs. des
Aachener Gesch. Ver. 1895, S. 77 ff.). Als Todestag Friedrichs von Montfort gibt
das Konstanzer Necrologium den 13. III., das Churer den 14. III. an (s. o. und
V. Juvalt 25). Der Tod Friedrichs von Montfort kann also frühestens 1284 III.
13./14. erfolgt sein. — Das von Gull (n© 5) ihm zugeschriebene Siegel ist das
Elektensiegel Friedrichs IL von Montfort.
6. N., Gräfin von Montfort, Tochter Hugos I. (nicht 11.), 1226 veriobt
mit Friedrich I. von Toggenburg (vgl. dazu Diener, Stammtafel Toggenbuig
oben S. 48 n^ 13 und Zs. G. Oberrh. n. Folge 14, m 15). Vielleicht ist diese
unbenannte Tochter Hugos I. identisch mit einer der am Schlüsse angeführten
nicht einreihbaren Klosterfrauen aus dem Montforter Grafenhause.
7. N., Gräfin von Montfort. Ein Walther (IV.) von Vatz, Sohn und Enkel
eines Walther (EQ. u. IL) von Vatz nennt 1255 IV. 25. den Grafen Hugo IL
von Montfort seinen avunculus (v. Mohr, Cod. dipl. 1, 342 = v. Weech, Cod.
Salem. 1, 342). Danach scheint dieser Walther (IV.) von Vatz der Sohn einer
Schwester Hugos IL und Tochter Hugos I. von Montfort gewesen zu sein,
welche mit einem Walther (III.) von Vatz vermählt war; das Vorhandensein
mehrerer Töchter Hugos I. bezeugt dessen Tochter Elisabeth.
8. Elisabeth, Gräfin von Montfort, Tochter Hugos L und Mechthilds
(beide verstorben), spricht von ihren Brüdern und Schwestern. Gemahlin in erster
*
Ehe des Grafen Mangold von Neuenbürg, aus welcher Ehe ihr Sohn Eiberhard
von Neuenbürg stammte, in zweiter Ehe des Grafen Heinrich von Werd, woher sich
Elisabeth später Gräfin von Werd nannte, in dritter Ehe des Wildgrafen Emicho
fcomes silvestris). Urkundlich 1238 (o. T.) als Gemahlin und 1238 (o. T.) und
1239 n. (o. T.) als Witwe des Grafen Heinrich von Werd, Ländgrafen vom
Elsass (Schöpflin, Als. dipl. 1, 381 u. 382) — 1249 (o. T.) (v. Weech, Cod.
Salem. 1, 282) als Gemahlin des Wildgrafen Emicho (in.); aus der Urkunde
1251 Xn. 20. (v. Weech, Cod. Salem. 1, 311), einer Seelgerätstiftung, gehen
alle oben angeführten Verwandtschaftsverhältnisse bis auf die zweite Ehe her-
vor, für welche Krüger S. 122 fi". zu vergleichen ist. Die Stammtafeln des Med.
Hauses Obersalm (3. Anhang 1) nennen sie irrtümlicherweise eine Tochter des
Grafen Heinrich von Werd. — 1266 X. 27. zum letzten Mal genannt (Schöpflin,
Als. Dipl. 1, 455).
Siegel: \J mit den Nellenburger Hirschstangen im Siegelfelde und der Umschrift
SIGILLV ELISABETE COMETISSE D ' NELLENBVRG. Abgebildet
bei Gull no 6.
- 154 ~
[Hedwig, Gemahlin Bertholds III., Grafen von Heiligenberg, wird von
V. Wyss im Anz. f. Schweiz. Gesch. 13, 26 als eine Tochter Hugos I. von Mont-
fort bezeichnet, Krüger 121 Anm. 2 und 141 ff. weist sie mit grosser Wahr-
scheinlichkeit als Tochter Rudolfs I. von Werdenberg nach].
9. Rudolf IL, Graf von Montfort zu Feldkirch, Sohn Hugos II. (Nach-
weis s. bei diesem), urkundlich zuerst 1252 X. 5. (Thommen a. a. 0. 1, 37); die
Erwähnung eines comes Rudolfus de Monteforti in einer Urkunde des Bischofs
von Bamberg von 1244 X. (o. T.) (Reg. Boica 2, 350) dürfte wohl auf Rudolf I.
von Werdenberg zu beziehen sein; — zuletzt 1299 III. 19. (v. Weech, Cod.
Salem. 2, 555). — Als t erwähnt 1314 VI. 6. (Reg. Konstanz 3920). — Vanotti
S. 55 setzt seinen Tod (ohne Quellenangabe) auf 1302 IX. 19. — Gemahlin Agnes,
Tochter Hartmanns, Grafen von Grieningen (Stalin 2, 450 und Vanotti reg. 7) ;
urkundlich von 1265 (o. T.) (Stalin a. a. 0., vergl. daselbst 1265 IX. 18. ; 1275
VII. 21. war bereits eine Tochter Elisabeth verheiratet) — zuletzt 1314 VI. 6.
als Wittwe Rudolfs II. (Reg. Konst. 3920) - als t erwähnt 1328 V. 27. (Reg.
Konst. 4165).
Siegel: 1) Reitersiegel O ^ S ' * RVDOLF[I • C]OMITIS • MONTIS • FORTIS •
Abgebildet bei Gull no 7 (1255); der Anfang der bei Gull schlecht er-
haltenen Umschrift wird durch einen im Württ. U.-B. 7, 382 be-
schriebenen Abdruck von 1275 ergänzt.
2) Reitersiegel Q ^ SIGILLVM • COMITIS • R[VDOLFI • DE ]
MONTEFORT Abgebildet bei Gull no 8.
3) Reitersiegel O ^ S ' • RVpOLFI : C]OMITIS : MON[TJIS : FORTIS
Abgebildet bei Gull no 9.
10. Ulrich I., Graf von Montfort zu Bregenz, auch Graf von Sigma-
ringen, Herr von Montfort genannt (Vanotti, reg. 369), Sohn Hugos 11. (s. diesen),
urkundlich von 1255 IV. 25. (v. Mohr, Cod. dipl. 1, 342) bis 1287 HI. 2. (Wartmann,
U.-B. St. Gallen 3, 248). — Als f erwähnt 1290 IV. 30. (B.-Redlich, Reg. Imp. 6,
2292). — Seinen Jahrtag beging das Kl. Mehrerau am 7. IV. (MGNecr. 1, 147).
Als seine Gemahlin nennt Zösmair (Pol. Gesch. Vorarlbergs im 13. u. 14. Jahrh.
Jb. Realgymn. Feldkirch 1877—79) III, Stammtafel eine „Gräfin" von Matsch
(ohne Belege).
Siegel : 1) Q (Klasse IV. A. 2) im Schilde die Kirchenfahne, von der Umschrift
nur noch . . . . CI • COMITIS • DE . . . erhalten. 1265 im Gebrauch ;
beschrieben Württ. U.-B. 6, 229.
2) Reitersiegel. ^ SIGILLVM • COMITIS • VLRICI • DE BRIGANCIA.
Abgebildet bei Gull no 10.
11. Hugo ni., Graf von Montfort zu Tettnang und Scher, Sohn Hugos 11.
(Nachweis s. bei diesem); urkundlich von 1267 IX. 8. (Reg. Konst. 2165; bereits
fiiiher 1265 IV. 7. erwähnt in einer gefälschten Urkunde, Württ. U.-B. 6, 196 f.)
bis 1309 V. 21. (Vanotti reg. 372 und S. 540) - als t erwähnt 1309 XII. 5.
(Vanotti 541), er starb demnach wohl im Spätjahre 1309. Gemahlin unbekannt;
— 155 —
die in Z. G. Oberrh. n. F. 14, m 18 nach Herrgott Gen. Habs. 2, 406 genannte
Eleonore ist die Gem. Hugos I. v. Werdenberg (s. Krüger, reg. 29). Vanotti
und (vermutlich nach diesem) Zösmair nennen (ohne Belege) eine Veronika von
Rappoltstein als Gem. Hugos, wohl verwechselt mit Kunigunde v. R. (s. Nr. 26);
bei Albrecht, Rappoltst. U.-B. findet sich nichts von einer Veronika v. R., noch
überhaupt eine Spur vpn einer Ehe Hugos mit einer Tochter dieses Geschlechts.
— Hugo VI. und Wilhelm H. von Tettnang werden bei Vanotti reg. 14 als
Söhne Hugos nachgewiesen.
Siegel: U ^ S • HVGONIS - COMITIS • DE MONTE • FORTI. Abgebildet
bei GuU no 12.
12. Friedrich U., Graf von Montfort, I. Bischof von Chur, Sohn
Hugos n. (Nachweise s. bei diesem); urkundlich zuerst 1264 XU, 27. clericus
(v. Weech, Cod. Salem. 1, 448 f.) - 1273 V. 17. Domherr von Chur (v. Mohr,
Cod. dipl. 1, 400) — 1283 II. 10. ecclesie Curiensis electus (Thommen, Urk. z.
Schweiz. Gesch. 1, 59) — 1287 ü. 22. electus et confirmatus (Thommen a. a. 0. 1,
63) — stirbt 1290 VI. 3. (MGNecr. 1, 631 ; eine Beschreibung seines gewaltsamen
Todes und der dazu führenden Vorgänge gibt u. a. Vanotti 41 f.).
Siegel: 1) Elektensiegel S • FR • DEI • GRA • ELCI • ECCLIE • CVRIEN •
Noch 1287 m. 18. im Gebrauch, abgebildet bei Gull no 5.
2) S ' . FRIDERICI • DEI • GRA[CI]A • EPISCOPI • CVRIENSIS •
Abgebildet bei Gull m 13 und Ganz, Tafel 10 no 11.
13. Wilhelm I., Graf von Montfort, Abt von St. Gallen, Sohn Hugos IL
(Nachweis bei diesem); urkundlich 1271 VH. (o. T.) Subdiakon und Mönch in
St. Gallen (Reg. Konst. 2316) — 1276 IV. 13. wird ein ihm gehöriges Haus in
St. GaUen erwähnt (Wartmann, U.-B. St. Gallen 4, 1016) — 1281 nach X. 15. wird
er Abt von St. Gallen. Nach der Urkunde K. Rudolfs I. von diesem Tage, abgedruckt
bei Wartmann a. a 0. 4, 1021, scheint damals zwar schon die Abdankung seines
Vorgängers Abt Rumos, aber noch nicht die Wahl Wilhelms vollzogen gewesen
zu sein. Wilhelm urkundet zum ersten Male als Abt wohl kurz nach seiner Wahl
1282 1. 15. (Wartmann a. a. 0. 3, 227) — zuletzt 1301 IX. 29. (Wartmann a. a. 0. 3,
316) — er lebte wohl nicht mehr 1301 X. 16., sicher nicht mehr 1301 XII. 7.
(Wartmann a. a. 0. 3, 316 f.) — Vgl. Meyer v. Knonau in Allg. Deutsche
Biogr. 43, 218—221.
Siegel: 1) Elektensiegel 0^8'- WILLEHELMI • DI • GR • ELCI • MON
SCI . GALLI . Abgebüdet bei Gull no 14.
2) ^ 8 ' • WILHELMI • DEI • GRA • ABBATIS • MON • SCI •
GALLI. Abgebüdet bei Gull no 15.
14. Heinrich HI., Graf von Montfort, Dompropst von Chur. Sohn
Hugos II. (Nachweis bei diesem); urkundlich 1275 IX. 12. noch als Laie (Wüitt.
U.-B. 7, 388) — 1282 I. 15. Domherr von Chur (Wartmann, U.-B. St. Gallen 3, 230)
— 1292 Vlll. 24. als Dompropst von Chur (Locher, Reg. Veringen, S. 102j —
Propst des (^oUegiatstiftes Zurzach (MGNecr. 1, 607) - Stirbt 1307 I. 17.
(MGNecr. 1, 620 Anniv. der Domkirche v. Chur; ebenda 1, 145 Anniv. v. Mehrerau;
— 156 —
das Stift Zurzach beging seinen Jahrtag am 29. Jan., a. a. 0. 1, 607). — Die
liöheren Weihen hat H. nicht erlangt, er starb als Subdiakon (MGNecr. 1, 145) —
beigesetzt in Feldkirch (v. Juvalt, Necrol. Curiense 5).
15. Adelheid, Gräfin von Montfort, Tochter Hugos II. Gemahlin
Egenos (in.), Vogts von Matsch (Thommen, Urk. z. Schweiz. Gesch. 1, 59) ;
urkundlich von 1283 IL 10. mit Kindern (Thommen, a. a. 0.) bis 1302 V. 8.
(Ottentlial und Eedlich, Archivberichte aus Tirol 118) —Witwe seit 1277 IV. 18.
(Ladurner, Vögte v. Matsch in Zs. d. Ferdinandeums 3. Folge 16, 69).
16. Hartmann, Graf von Montfo/t (?). Nach unbelegter Angabe von
Weizenegger-Merkle, Vorarlberg(Innsbruck 1839) 2, 27 ist ein Sohn Hugos II.
von Montfort, Namens Hartmann als Kind gestorben. Die Nachricht könnte
auf einer Verwechslung mit einem der Werdenberger d. N. beruhen.
Guta, Gräfin von Montfort, Tochter Hugos H., Gemahlin des Truch-
sessen Eberhard von Waldburg. Nach Zösmair (ohne Belege), vermutlich unter
Verwechslung mit no 21, Elisabeth von Montfort.
17. Hugo IV., Graf von Montfort zu Feldkirch, Sohn Rudolfs ü. von
Montfort-Feldkirch (Zösmair im 34. Jb. des Vorarlb. Mus. Ver. S. 51); urkund-
licli von 1282 IV. 26. Hugo junior (Wartmann, U.-B. St. Gallen 3, 233) bis 1310
V. I. (Wartmann a. a. Ö. 3, 369) — als f erwähnt 1310 X. 7., wohl schon tot
IX. 29. (Vanotti 544 und 543) — 1310 VIH. 11. bei Schaffhausen erschlagen
(Vanotti 66 und Kopp 4, 1 S. 103 Anm. 1, beide ohne . Belege). — Gemahlin:
Anna, Tochter des Grafen Heinrich von Vehringen (Locher, Reg. Veringen S. 1 16)
~ urkundlich 1310 XL 25. (Locher a. a. 0.) — zuletzt 1320 V- 6. (Wartmann
a. a. 0. 3, 423).
18. Rudolf IIL, Graf v. Montfort-Feldkirch, HI. Bischof von Konstanz,
n. Abt von St. Gallen, Sohn Rudolfs H. (Reg. Konst. 3920), urkundlich 1301
VII. 2. Chorherr von Chur (soll heissen Domherr; Reg. Boica 5, 10). — 1303
Student in Bologna (Friedländer und Malagola, Acta nat. germ. univ. Bonon.
54). - 1310 V. 1. Dompropst von Chur (Reg. Konst. 3902) — wird 1310
Xn. 10. von B* Sigfried von Chur zum gubemator generalis des Stiftes, sowie
zum Generalvikar in spirit. et in temporal, ernannt (Reg. Konst. 3904 u. 3905).
— Pfarrlierr von Tirol (erstmalig als solcher erwähnt 1322 V. 30. Reg. Konst.
3939). — 1322 EL 19. Bestätigung seiner Wahl zum Bischof von Chur durch
P. Johann XXH. (Reg. Konst. 3937). — 1322 IX. 15. von demselben transferiert
nach Konstanz unter vorläufiger Beibehaltung des Generalvikariats von Chur
(beibehalten bis 1324, Reg. Konst. 3942 — 45). — Erlangt die ihm fehlenden höheren
Weihen (er ist noch Subdiakon) zwischen 1322 X. 6. und 1323 L; 1323 I. 22,
bereits Erwählter und Bestätigter von Konstanz (Reg. Konst. 3948 und 3956),
— 1330 IV. 17. von P. Johann XXII. zum Administrator der Abtei St. Gallen
ernannt (Reg. Konst. 4215) — 1332 VI. 2. erfolgte der Übertritt zu Ludwig
dem Baiern, vorerst wohl noch nicht öffentlich (Reg. Konst. 4304) — 1333
(im VIII.?) erhält er von K. Ludwig die Belehnung mit den Regalien (Reg,
Konst. 4334 ; öffentlicher Partei Wechsel nach dem Tode Friedrichs des Schönen,
— 157 —
verfällt infolge dessen dem Kirchenbann). — 1333 X. 25. P. Johann XXII.
beendet die Administration Bischof Rudolfs über St. Gallen (Reg. Konst. 4340).
— Rudolf III. stirbt 1334 IH. 27./28. (ün Banne; Reg. Konst. 4350 u. 4351). —
Wird erst 1349 in der St. Galluskirche in Arbon beigesetzt (Vanotti S. 73).
Siegel: 1) [^ S •] RV . COITIS - D • MOTEF[ORT]I • PPOSITI • ECCE •
CVRIE • (s. Thommen a. a. 0. 1, 154).
2) RVDOLF[V]S • DI • GRA • EPS • 9STA[NCI]EN : (constanciensis)
Z . (et) GVB ' NATOR (gubernator) ECCE • CURIEN • (abgeb.
V. Weech, Siegel von Urkunden aus dem General-Landesarchiv
Karlsruhe 2, Tafel 31, 3).
19. Ulrich n., Graf von Montfort zu Feldkirch, Sohn Rudolfs 11. und der
Agnes von Grieningen (Reg. Konst. 3920) ; urkundlich 1297 IX. 3. (Thommen, Urk.
z. Schweiz. Gesch. 1, 83) — 1303 immatriculiert in Bologna (mit seinem Bruder
Rudolf in. zusammen, s.diesen) — 1310 IX. 29 Domherr von Chur (Reg. Konst. 3906)
— 1315 zum Kirchherrn von Cannstadt präsentiert, resigniert darauf am 17. X.
dess. Jahres (Reg. Konst. 3703). — Cartellieri (in Reg. Kon^t. 3899) spricht
die Vermutung aus, dass U. nach dem Tode seines Bruder Hugo wieder welt-
lich geworden sei, der Übertritt müsste dann nach 1320 VIII. 12. erfolgt sein,
an welchem Tage U. noch in Angelegenheiten des Bistums Chur miturkundete
(Thommen a. a. 0. 1, 169), sicher frühestens nach 1319 IIl. 2., an welchem
Tage er noch sein Domherrnsiegel gebrauchte (Thommen a. a. 0. 1, 154), und
vor 1336 Vni. 26. (Thommen a. a. 0. 1, 236 f., woselbst er wieder weltlich zu sein
scheint), vielleicht schon vor 1322 IX. 15. (Reg. Boica 6, 72), oder wenigstens 1327
IX. 28. (Reg. Boica 6, 238 f.). Doch scheint diese Vermutung Cartellieris durch die
irreführenden Nachrichten Vanottis hervorgerufen zu sein, der die allerdings
vereinzelten Spuren vom geistlichen Stand Ulrichs z. T. nicht gekannt, z. T.
nicht beachtet hat, Ulrich vielmehr für verheiratet gewesen hält, oder aber der
Rücktritt in den Laienstand war nur vorübergehend, denn noch 1346 erhält
ü. das Prädikat „ehrwürdig" (Vanotti 81, Anm. 2) und urkundet 1348 XI. 10.
als „gemainer vicari und pfleger des Gotzhus ze Cur in gaistlichen und in welt-
lichen Sachen" (v. Mohr, Cod. dipl. 2, 402 flF.) — 1349 IV. 26. wird er in gleicher
Eigenschaft noch als lebend genannt (letzte Erwähnung; v. Mohr, Cod. dipl. 2,
404 f.) — er starb 1350 IV. 15. (Vanotti 77, der sein Alter daselbst auf 84 Jahre
angibt) oder 17. (Zösmair unter Berufung auf Vanotti; beide ohne Belege).
Siegel: 1) ^i^ S . VL . COMIT • D • MONTEFORTI • CAN • CVR • (s. Thommen
a. a. 0. 1, 154).
2) q^i 8 ' VLRICI • [C]OmTIS MONTIS • FORTIS • (s. Thommen, a.
a. 0. 1, 240).
20. Adelheid, Gräfin von Montfort-Feldkirch, Tochter Rudolfs H. (als
Schwester Rudolfs DI. nacli Wartmann, U.-B. St. Gallen 3, 469), erscheint 1327
X. 20. als Witwe Heinrichs, Herrn von Griessenberg (Wartmann a. a. 0.) Der-
selbe tritt in Urkunden seit 1270 auf (Jb. Schw. Gesch. 6, 8); 1316 mit einem
— 158 —
Sohne Heinrich, Kirchherr in Bussnang, z. Z. in Mantua (Reg, Konst. 3725).
1327 war er tot. Adelheid ist nur aus der einen Urkunde von 1327 bekannt
— ihren (?) Jahrtag beging die Johannitercommende Tobel am 8. V. (MGNecr. 1,
534. Eintrag des XIV. Jahrh.). - Dass die 1256 XI. 26. (Zürich. U.-B. 3, 68 f.)
als Gemahlin eines Heinrich von Giiessenberg erscheinende Adelheid mit dieser
A. identisch ist, erscheint bei den Alters Verhältnissen der Generation Adelheids
nicht wahrscheinlich; vergl. Zeller- Werdmüller in Jb. Schweiz. Gesch. 6, 47.
21. Elisabeth, Gräfin von Montfort-Feldkirch, Tochter Rudolfs II.,
Gemahlin Eberhards, Truchsessen von Waldburg; derselbe wird in Urkunden
1275 Vn. 21. (Württ. U.-B. 7, 382) und 1289 X. 31. (Vochezer, Gesch. Wald-
burg 1, 313 und Vanotti S. 56) als Schwiegersohn Graf Rudolfs von Montfort
bezeichnet (gener, bezw. umgekehrt dieser als socer Eberhards), ohne dass dabei
der Name seiner Gemahlin genannt würde. Dieselbe tritt vielmehr erst als
Witwe nach dem 1291 XU. 2. erfolgten Tode Eberhards (Vochezer a. a. 0. 1,
316 und Stammtafel 4 des med. Hauses Waldburg), im Jahre 1293 VI. 13.,
wohl als Mitvormünderin ihrer unmündigen Kinder urkundlich mit Namen auf
(Vochezer a. a. 0. 1, 316).
N. von Montfort, Tochter Rudolfs 11. von Montfort-Feldkirch, Gemahlin
eines Grafen Albrecht von Werdenberg, Mutter der Grafen Albrecht d. ä. und
Albrecht d. j. von Werdenberg(-Heiligenberg), nach Angaben bei Vanotti S. 76 f.
und Stammtafel Montfort A, augenscheinlich auf einer Verwechslung mit no 38,
Mechthild (Metza) von Montfort-Tettnang beruhend«
22. Hugo V., Graf von Montfort-Bregenz, Sohn Ulrichs I. von Montfort-
Bregenz (Vanotti 540); urkundlich 1290 III. 30. unter Vormundschaft Graf Ru-
dolfs n. von Montfort-Feldkirch stehend (Böhmer-Redlich, Reg. Imp. 6, 2292)
— 1305 VII. 29. Graf von Bregenz (Krüger, reg. 138), — zuletzt 1338 (ohne
Tagesdatum; im Catalogus benefactorum Augiae maioris Brigant., bei Bergmann,
Necrol. Augiae Mai. S. 31 ; Fickler, Quellen u. Forsch, z. Gesch. Schwabens u. d.
Ostschweiz 80; Zs. Gesch. Oberrh. 29, 128; letztes genau datiertes Auftreten
1337 XI. 1. bei Thommen, Urk. z. Schweiz. Gesch. 1, 240) — als f bezeichnet
1338 XI. 8. (Vanotti, reg. 377). — Seinen Jahrtag und wohl auch Todestag be-
ging das Kloster Mehrerau am III. 29. (MGNecr. 1, 147 und Bergmann a. a. 0.).
Zösmair setzt (ohne Nachweise) den Tod Hugos auf 1338 zwischen VI. 23.
und XI. 5. und nennt als seine Gemahlin eine Mechthild von Rappoltstein (eben-
falls ohne Nachweise); bei Albrecht, Rappoltst. U.-B. findet sich nichts, was
dieser Angabe als Stütze dienen könnte. Es wäre überhaupt erst nachzuweisen,
dass Hugo vermählt war, das wenige von ihm bekannte scheint eher dagegen
zu sprechen. Dass Hugo V. nach der Angabe Zösmairs (Stammtafel 3) einen
Sohn Namens Berthold besessen haben soll, geht auf eine irreführende Stelle der
Urkunde bei Vanotti 542 zurück, woselbst Berthold I., Sohn Hugos IV. auftritt.
Siegel: O ^ S ' • HVGONIS • COMITIS • DE BRIGANTIA. AbgebUdet bei
Gull no 11.
— 159 —
23. Agnes, Gräfin von Montfort-Bregenz, Tochter Ulrichs I. (Zösmair,
Stammtafel ohne Belege).
24. (?) Katharina, Gräfin von Montfort, Gemahlin Ottos XU. von Lichten-
stein-Mnran. Sie wird nur in zwei Urkunden 1319 11. 7. (Or. in St. Lambrecht)
md 1335 Vm. 31. (Or. in Murau, Testament Ottos m.) als Gräfin von Mont-
fort und als Gemahlin des Lichtensteiners erwähnt ; (vgl. Zub, Beitr. z. Geneal.
u. Gesch. der steirischen Lichtensteine S. 24). Angaben, welche ihre Einreihung
in den vorliegenden Stammbaum mit Sicherheit ermöglichten, finden sich nicht*;
bei Voigtel-Cohn Tafel 197 wird sie als Angehörige der Bregenzer Linie be-
zeichnet, danach könnte sie allerdings, wenn man die Zeit berücksichtigt, kaum
anders eingereiht werden, als hier mit allem Vorbehalte geschehen ist.
25. Hugo VI., Graf von Montfort zu Tettnang, Sohn Hugos HI. (Vanotti,
reg. 14), tritt nur das eine Mal in der Urkunde von 1290 VE. 19. (Vanotti
a. a. 0.) auf, war sicher im Jahre 1309 V. 21. (Vanotti, reg. 372 u. Urk. S. 540 f.),
vielleicht schon 1294 X. 15. (Wartmann, U.-B. St. Gallen 4, 281) gestorben.
26. Wilhelm n., Graf von Montfort zu Tettnang, Sohn Hugos IQ.
(Vanotti, reg. 14); urkundlich 1290 VH. 19. (Vanotti a. a. 0.) — 1318 XI. 3.
kaiserl. Landvogt von Oberschwaben (Reg. Boica 5, 392). — 1322 Mitkämpfer
bei Mühldorf; hierüber, wie überhaupt über seine Teilnahme an den Kämpfen
zwischen Ludwig dem Baiem und Friedrich dem Schönen, seinen Parteiwechsel,
seine Mailänder Statthalterschaft vgl. Vanotti 101 ff. — Zuletzt 1348 11. 6.
(Vanotti 552, Urk. 19). — Als t erwähnt, wie es scheint, erst als kürzlich ver-
storben 1353 XI. 3. (Vanotti, reg. 380). -- Seinen Jahrtag beging das Kl. Mehrerau
am 8. X., so dass sein Todestag auf 1353, vielleicht noch 1352, X. 8. zu setzen
sein mag. — Gemahlinnen: 1. Elisabeth von Schlüsselburg (Vanotti 109, nach
Arzet u. anderen, ohne urkundliche Nachweise). — 2. Anna Magdalena, Tochter
Johanns, Herrn von Schwarzenberg ; urkundlich wird ihr Name nicht genannt,
als Tochter Johanns v. S. und Gemahlin Wilhelms wird sie erwähnt 1309 XH. 5.
(Vanotti 542, Urk. 10). — Als t erwähnt 1322 Vm. 31. (Urk. des Gen. Landes-
archivs Karlsruhe: die edelfröwe Ute [Udelhild, T. Hessos von Üsenberg], hem
Johannes seligen frowe von Schwarzenberg, . . . ir tohter selig von Montforte ; vgl.
Maurer, die Burg Schwarzenberg, in Schauinsland 17, 43), doch muss sie schon
früher gestorben sein, denn 1315 war Wilhelm zum drittenmale vermählt (s. u.).
Maurer a. a. 0. S. 50 gibt ihre nur stark verdorben überlieferte Grabschrift
von ihrem jetzt vernichteten Grabstein im Dominikanerinnen-St. Agnesenkloster in
Freiburg i./B. nach einer alten aber fehlerhaften Abschrift wieder, welche auch
allein den Vornamen erhalten hat, danach hat sie gelautet: Anno dni. MoCCCo
XXo kl, April, o. Maria Anna Magdalena de Montford, nata de Schwarzenberg.
„Maria" emendiert Maurer in „domina", auf Grund einer ähnlichen Verlesung in
einer Abschrift einer anderen Grabinschrift, vom gleichen Kopisten tiberliefert,
der noch übrige Doppelname Anna Magdalena ist zwar auffällig, aber immerhin
*Aach nicht in Murauer Archivalien, nach gütiger Mitteilung des Herrn Archivar Zab
in Mnran.
— 160 —
in damaliger Zeit nicht einzig dastehend. In der Jahreszahl mag der oft
gemachte Fehler in der falschen Beziehung der letzten Ziffer zur Jahreszahl
statt zum Tagesdatum stecken. 1315 war Wilhelm II. schon wiedw verheiratet;
wenn die Ehe mit Anna Magdalena nicht geschieden wurde, wofür allerdings
die Tatsache angeführt werden könnte, dass Anna in Freiburg i./B. beigesetzt
wurde, muss sie schon vor dieser Zeit gestorben sein. Das Datum der Grab-
inschrift möchte dann als M0CCC0 Xo Xo kl. April zu lesen und der Tod Anna
Magdalenas auf 1310 III. 23. zu setzen sein. Eine andere Abschrift überliefert
auch 1310 (0. T.), hat aber ebenfalls Maria A. M. (Freib. Dioc. Arch. 16, 15). —
3. Kunigunde, Tochter Heinrichs, Herrn von Rappoltstein (Albrecht, Rappoltst.
Ü.-B. 1, 217); urkundlich 1313 III. 25. bereits volljährig, aber noch unvermählt,
mit zwei jüngeren, ebenfalls volljährigen Schwestern und vier gleichfalls volljährigen
Brüdern (Albrecht a. a. 0.). Kunigunde muss demnach damals mindestens 14 — 15
Jahre alt gewesen sein. — Zum zweiten und letzten Male noch als lebend und als
Gemahlin Wilhelms U. genannt 1315 XU. 12. (Quittung Wilhelms 11. über die Heim-
steuer Kunigundes, ihr Name wird nicht erwähnt, Albrecht a. a. 0. 1, 237). — Sie
muss aber noch 1322 IX. 1. und 1326, wahrscheinlich aber noch viel länger gelebt
haben, wenn die sechs Kinder Wilhelms H. aus dieser und nicht etwa, was aber
wenig wahrscheinlich ist, aus einer vierten Ehe stammten; die Söhne scheinen
nämlich erst etwa zwischen 1330 und 1340 geboren zu sein, die Tochter Anna
allerdings spätestens 1323, vielleicht schon Ende 1322; 1322 IX. 15. (nicht 16.)
hatte Wilhelm sicher nur ein Kind, die Tochter Meohthild (Vanotti 544/545,
Urk. 13, deren Wortlaut allerdings vermuten lässt, dass Wilhelm U. die Geburt eines
Kindes — eben der Anna — erwartete). — Nach Rappoltsteiner Überlieferung
wäre der Name der Gemahlin Wilhelms IL nicht Kunigunde, sondern Bichenza
gewesen (Albrecht a. a. Ö. 1, 238 no 327, Anm. 2; vgl. dazu Zs. Gesch. Oberrh.
n. F. 14, m 26).
27. Berthold I., Graf von Montfort zu Feldkirch, Sohn Hugos IV.
(Vanotti 542 u. Reg. Konst. 3917. Vanotti hält Berthold für einen Sohn Rudolfs H.,
Zösmair, wohl auf Grund der gen. Urkunde Vanottis, für einen Sohn Hugos V.
von Bregenz) — urkundlich von 1309 XII. 5. (Vanotti 542) bis 1313 V. 29.
(Reg. Konst. 3917), — als t erwähnt 1318 1. 18. (Reg. Konst. 3926). — Vanotti S. 67
gibt (ohne Quellenangabe) an, dass er 1314 HI. 21. im Rheine ertrunken, bezw.
(„nach den Montforter Urkunden") 1314 IQ. 16. gestorben sei, letzterer Angabe
folgt Zösmair 3, Stammtafel. — Nach Stalin 3, 659 und Zösmair 3, Stamm-
tafel war er mit Margarethe, Tochter des Grafen Heinrich von Freiburg ver-
mählt, welche später in 2. Ehe mit Graf Otto von Strassberg verheiratet war;
nach Vanotti 67 hinterliess B. einen Sohn Namens Friedrich. Die Ehe mit
Margarethe von Freiburg ist höchst unsicher, vielleicht ist sie sehr bald wieder
getrennt, vielleicht gar nicht vollzogen worden. Der einzige mir bekannte Nach-
weis für die Ehe liegt in der Siegellegende der Gräfin, auf welcher sie sich
Margaretha de Montfort nennt und das Freiburger und das Montforter Wappen
führt (ZGOberrh. 12, 375/376 und 19, 91/92 u. oben Siegeltafel 16, 76). Auf jeden
Fall war Margarethe schon 1303 IV. 8. mit Graf Otto von Strassberg vermählt oder
i
OeoealogisclieB Handbuch I.
Maisou de Neachftlel. — Branche de Strasberg.
Ti. HcDrl de Slraaberg im. — Tl. Othan II 1300. — 73. Othon II. — Tii. Uarguerllt de Frlüour«:, It
d'Olhon II de Slrailii-rg nj7. — 77. La mvine 1329. — 7S. LonI», ptivüt de Solente 1309. — 73. Le mrme
— 80. Imler lüin. — Bl. Le mümc \iü. — K. Utigaeiite de WoIlLuien, femme d'lmler lux
Oeneologisches Handbuch I. Planche XVIL
Haison de NeochAtel. — Branchfi d'Arterg (et de Valangin).
es. Ulrich rl'Arberg I;
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• I'
I
Genealogische B Handbuch I.
Haison de Nenchätel. — Branche de Valan^n.
~ DT. Unulc d« Huenbnrg, remmc
)JG. — 107. CUnde IVJ». — 108. L«
Mloirisclies Hanrtliucb I.
Grafen von Tierstein.
Sittreltafel XIX.
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Blgmand II. ron Tlenleln 13T| (So, !6). — 6. Graf Hermuin I. tob TIertleln, Domberr i
Blgmund II. ron TIerilela 1»7T (Mo. It). — 8. Qrkf Lndnlg lt. ton TlgratelD, Domherr i
Sigmund II. Ton TlentclD 1360 (Ko. iSf. — 10. Bnt Waliam II. van TlentelD 13.11 iKc
urg. OalllD du O raren Heluieh toh Tlcrftcln 16^3 (No. 60). — li. Oral Rudolf III. ron Tiei
von Tler>t«in 1102 (No.Si). — il. Orat Hennana II. Ton Tlaiiteln. Domben in etraMbni
in l«7i und 1*77 (Ko. 1»). —
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Hin iigi (Ko 10). — 13. Staf
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— 177 —
(Vanotti a. a. 0.) — 1426 VII. 14. (Lichnowsky a. a. 0.), beide Male unmündig;
in Reg. Baden h 1113 = Vanotti reg. 196 a, wird Stefan schon 1425 III. 2. als
Pfleger und Vogt der Elisabeth von Montfort und Hachberg (no 83) bezeichnet.
— 1430 VII. 20. mündig (Lichnowsky 5, 2884) - zum letzten Male 1437 VII. 26.
(Zs. Gesch. Oberrh. 17, 384) — lebte noch 1437 VHI. 14. (letztwillige mündliche
Erklärung vor Zeugen, Lichnowsky 5, 3771) — als f bezeichnet 1437 VIII. 27.
(Aussage der Testamentszeugen, Lichnowsky a. a. 0.).
75. Wilhelm VIII., Graf von Montfort zu Werdenberg, Sohn Heinrichs VI.
(Vanotti 135, ohne Belege) — urkundlich 1447 I. 26. und IX. 22. unmündig (Vanotti
reg. 242, 243) - 1459 (o. T.) mündig (Vanotti 136 nach Sprechers tniron. Rhaet.) —
als t bezeichnet 1483 II. 22. (erwähnt bei Vochezer, Gesch. AV'aldburg 1, 729) —
stirbt 1483 II. 5. (Vanotti 137 nach der Montf. Hauschronik, Ms. in Feldkirch).
— Gemahlin: Clementa, Tochter Friedrichs, Herrn von Hewen (Kindler von
Knoblocb, Oberbad. Geschl.-Buch 2, 61. und Vochezer a. a. 0.) — urkundlich 1471
(Kindler v. Knobloch a. a. 0.) - 1483 II. 22, Witwe Ws. (Vochezer a. a. 0.)
— 1509 (o. T.) Gem. Graf Johann Peters v. Sax-Masox (K. v. Knobloch a. a. 0. ;
s. Qu. Schweiz. Gesch. 8, 528 f.).
Adelheid. — Vanotti 137 erwähnt nach Joh. v. Müller und Bucelin eine
Tochter Heinrichs VI. bezw. Schwester Wilhelms VIII., welche mit einem Herrn
Friedrich oder Peter von Sax-Masox vermählt gewesen sei. Diese Nachricht
beruht jedoch auf Verwechslung mit den Töchtern Wilhelms, deren eine Adel-
heid hiess, die andere (dementia), was Vanotti unbekannt war, dem Grafen
Johann Peter von Sax-Masox vermählt (verlobt) war.
76. Ulrich VII., Graf von Montfort zu Tettnang, Sohn Ulrichs V. (Zs.
hist. Ver. Scliwaben u. Neuburg 24, fK)) — urkundlich von 1484 V. 14. (a. a. 0.)
bis 1516 VU. 29. (Vanotti reg. 402; — als f bezeichnet 1521 V. 4. (Vanotti
reg. 335) — er starb 1520 IV. 23., beigesetzt im Kl. Langenau (Vanotti 142, ohne
Belege). — Gemahlin: Magdalena, Tochter Graf Ludwigs von Öttingen (Zs. f.
Scijwaben u. Neubg. a. a. 0.); urkundlich 1484 V. 14. (Ehedisperis von dem 2. u.
3. Grade, a. a. 0.) — 1486 fand die Vermählung statt (Löflfelholz von Kolberg,
öttingiana, Stammt. 2) — 1521 V. 4. Witwe ohne Söhne (Vanotti a. a. 0), vielleicht
damals schon Gemahlin Graf Johanns I. von Montfort-Rothenfels. — 1524 VI. 23.
Gemahlin Johanns I., zugleich letzte Erwähnung (Vanotti reg. 341) — als f be-
zeichnet 1526 IV. 18. (Vanotti reg. 343) - sie starb 1525 IV. 22. (Vanotti
S. 141 ohne Belege).
77. Heinrich VII., Graf von Montfort- Argen, Sohn Hugos XIII., Dom-
herr in Augsburg (1486) und Strassburg (1506 X. 6. Grandidier s. u.) starb 1512
I. 12. (Vanotti S. 144 und Stammtafel B, oder 1507 o. T., Grandidier, oeuvres
in^dites .4, 371, beide ohne Belege).
78. Ulrich VIII., Graf von Montf ort-Argen, Sohn Hugos XIH., Johanniter,
Komthur zu Hemmendorf, später Landkomtur, starb 1520 IV. 16. (Vanotti a. a.
0. ohne Belege).
79. Johann I. d. ä., Graf von Montfort zu Eothenfels und Argen, Sohn
Hugos Xni. (Vanotti 144) — urkundlich von 1483 V. 30. (erw. Dollinger u.
Genealog*. Handbuch I. 12
I <
— 178 —
Stark, Gr. v. Abensberg 208) u. 1487 TL. 5. (s. u.) bis 1524 IV. 23. (Vanotti
reg. 341) — starb 1529 IX. 19., beigesetzt in Langenan (Vanotti S. 149 ohne
Belege). — Gemahlinnen: 1) Apollonia, Tochter des Grafen Philipp von Kirch-
berg, Eheabrede 1487 H. 5. (erwähnt bei Vanotti S. 146). — 1516 I. 21.
(Vanotti reg. 404) — sie starb 1518 zu Neufra, beigesetzt daselbst (Roth von
Schreckenstein in Württ. Jb. 1864, 359 f.; Vanotti, Facs. no 2 aus d. Zimmer-
schen Genealogiae illustr. familiarum, Orig. in Donaueschingen). — 2) Magdalena,
Gräfin v. öttingen, Witwe Ulrichs Vn. von Montfort-Tettnang, s. bei diesem no 76.
80. Hugo XV., Graf von Montfort zu Rothenfels und Wasserburg, Sohn
aus 2. Ehe Hugos Xm. (Herzog, Chron. Als. 5, 48) — urkundlich von 1487 11. 26.
(s. u.) u. 1492 Xn. 31. (Vanotti reg. 311) bis 1516 VH. 29. (Vanotti reg. 402) -
er starb 1519 IV. 24. (Vanotti S. 146 ohne Belege). — Gemahlin : Anna, Tochter
Simons VI. Wecker, Grafen von Zweibrücken-Bitsch (Herzog, Chron. Als. a. a. 0.)
1487 n. 26. Gemahlin Hugos (Wittums- (?) und Wiederlagebrief dess. erw. bei
Herzog a. a. 0.).
81. Kunigunde, Gräfin von Montfort- Argen, Tochter Hugos XIH., G^
mahlin Gangolfs, Herrn von Hohen-Geroldseck (Vanotti reg. 298) — urkundlich von
1481 VI. 20. Wittumsbrief ihres Gemahles Gangolf (Vanotti a. a. 0.) bis 1492
XI. 7. (Vanotti reg. 309). — Das Nonnenkloster Neidingen beging ihre Jahrzeit
am 19. Vm. (Fickler, Neidinger Anniv. 2, 10).
82. Elisabeth, Gräfin von Montfort-Argen, Tochter Hugos XIH., Ge-
mahlin Graf Ludwigs von Löwenstein (ürk. erw. Mülhens, Abst. des F. Hauses
Löwenst. S. 242 ff. ; Zimmersche Chronik 2, 150 u. 191 ff. ; Vanotti S. 145 ver-
wechselt die Gräfin Elisabeth, Gemahlin Schweikharts von Gundelfingen (no 99),
anscheinend mit dieser Gräfin Elisabeth) — urkundlich 1483 V. 30. Jungfrau
(Verh. bist. Ver. Niederbayern 13, ürk. Nr. 188) - 1488 m. 5. vorläufiger
Ehevertrag (ürk. erw. bei Mttlhens a. a. 0.) — sie starb vor 1509 (Zimmersche
Chronik 2, 193) ; nach Hübner (Gen. Tab. 367) i. J. 1503. — Graf Ludwig von
LOwenstein heiratete 1510 in zweiter Ehe Sophia Böcklin von BOcklinsau
(Zimmersche Chronik 2, 150).
83. Elisabeth, Gräfin von Montfort zu Bregenz, Tochter Wilhelms VTI.
(Vanotti reg. 176) — urkundlich 1413 Vm. 31., Gemahlin des Grafen Eberhard
von Neuenbürg (Vanotti reg. 176). — 1422 m. 27. El. von Nellenburg geb.
von Montfort (Vochezer, Gesch. Waldburg 1, 467). — 1424 H. 23. Gemahlin
des Markgrafen Wilhehn von Hachberg (Reg. Baden h 1102, 1103, 1113) —
smletzt 1452 VI. 28. (Vanotti reg. 254) — als f bezeichnet 1458 Vn. 30. (Orig.
in Karlsruhe G. L. A.). 1458 wurde sie im Münster in Eonstanz beigesetzt
(zerstörtes Epitaph, s. Kraus, Kunstdenkmäler Badens 1, 196).
84. Hermann I., Graf von Montfort zu Bregenz und Pfannenberg, Sohn
Ulrichs VI. (Vanotti reg. 194) — urkundlich 1423 (o. T.) anscheinend erst 14
Jahre alt, da ihm noch 7 Jahre bis zur lehensrechtlichen Volljährigkeit fehlen.
(Vanotti a. a. 0.) — 1426 VII. 14. (Lichnowsky 5, 2457), lehensrechtl. noch un-
mündig, dagegen 1425 HI. 2. als Pfieger und Vogt der Elisabeth (no 83) handelnd
(Reg. Baden h 1113) - zuletzt 1434 I. 22. (29.) (RTA 11, 384) - als t bezeichnet
— 179 -
1435 Vn. 24. (Lichnowsky 5, 3442) — er starb 1434 (Vanotti S. 185 ohne
Belege). Bergmann in SBWien. Äkad. 9, 826 setzt den Tod Hs. zwischen
den 29. IV. und 24. Vn. 1434, letzteres Datum dürfte wohl auf Verwechslung
mit dem oben von mir gegebenen Datum von 1435 beruhen. — Gemahlin : Mar-
garetha, Tochter Graf Hermanns III. von Cilli (Vanotti 187 nach einer er-
wähnten Urkunde und Bergmann a. a. 0. 826), in zweiter Ehe Gemahlin des
1459 gestorbenen Herzogs Wladislaw von Teschen-Glogau (Lichnowsky 7, 725;
Bergmann a. a. 0. Stammtafel B ; Grotefend, Stanmitafel der Schlesischen Fürsten
14, der aber ebensowenig wie Hund, Bayr. Stammbuch 1, 17 die erste Ehe Ms.
kennt) — sie starb 1480 Vn. 22. zu Glogau (Bergmann und Grotefend).
85. Stefan II., Graf von Montfort zu Bregenz und Pfannenberg, Sohn
Ulrichs VI. (Vanotti 184, Bergmann a. a. 0. Stammtafel B), urkundlich ist der-
selbe bisher nicht belegt. Nach Bergmann starb er vor 1423.
86. dementia, Gräfin von Montfort-Werdenberg, Tochter Wilhelms VIII.
und Clementas von Hewen (Urk. erw. bei Vochezer, Gesch. Waldburg 1, 729) —
urkundlich 1483 n. 22. Gemahlin (Verlobte) Johann Peters, Grafen von Mosax.
(Vochezer a. a. 0.) ; die. Ehe ist nicht vollzogen worden. Johann Peter heiratete
vielmehr bald nach dem Tode Graf Wilhelms VIII. von Montfort dessen Witwe,
die Mutter Clementias, Clementa von Hewen (Qu. z. Schweiz. Gesch. 8, 528 f.)
— 1492 X. 22. Ehevertrag mit Georg (nicht Matthias), Herrn von Castelwart
(erw. bei Kindler v. Knobloch, Oberbad. Geschl. 2, 248 ; Vanotti S. 137, Anm. 1 nach
den Zinunerschen Genealogien gibt irrtümlich den Vornamen Matthias) — Georg (?)
fiel 1499 vn. 22. bei Domach (Kindler v. Kn. u. Vanotti a. a. 0.) — zuletzt
1501 (o. T.) Gemahlin Graf Sigmunds von Lupfen (Kindler v. Kn. u. Vanotti
nach den Zimmerschen Genealogien a. a. 0.).
87. Adelheid, Gräfin von Montfort-Werdenberg, Tochter Wilhehns Vm.,
Gemahlin Graf Eberhards von Nellenburg (Vanotti 137, Anm. 1 nach den Zimmer-
schen Genealogien).
88. Wilhelm IX., Graf von Montfort zu Tettnang, Sohn Ulrichs VII.,
er starb 1509 I. 8., beigesetzt im Kloster Langenau (Vanotti 142 ohne Belege,
vermutlich nach dem Langenauer Anniversar; Genealogische Hs. „Durl. 160"
der Hof- u. Landesbibl. Karlsruhe).
89. Ludwig, Graf von Montfort zu Tettnang, Sohn Graf Ulrichs VTE.,
jung gestorben. (Geneal. Hs. „Durl. 160" in Karlsruhe.)
90. Eva, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Graf Ulrichs Vn. und
der Gräfin Magdalene von Öttingen, Gemahlin Christofs, Freiherrn von Schwarzen-
berg, geb. 1494 XI. 9.; vermählt 1509 V. 12.; starb 1527 DI. 6., beigesetzt in
München (Stammtafel 4 des med. Hauses Schwarzenberg) — urkundlich 1526 IV. 18.
(Vanotti reg. 343; Barack, Zimmersche Chronik 2, 443; danach hatte Graf
Ulrich VT. etwa 1510 Verhandlungen wegen einer Heirat Evas mit Gottfried
Werner, Herrn von Zimmern, angeknüpft).
91. Margarethe, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Ulrichs VD.
und Magdalenes von öttingen ; Gemahlin Georgs, Grafen von Wertheim (Vanotti
reg. 343, und S. 141 u. 142). Ehevertrag 1511 D, 3. (erwähnt Aschbach, Gesch.
— 180 -
Wertheim 310) — nach Aschbach a. a. 0. 311 (ohne Belege) starb M. 1523. —
1528 n. 5. schloss Graf Georg den Ehe vertrag mit seiner zweiten Gemahlin
Barbara von Limpurg (a. a. 0.).
92. Ursula, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Ulrichs VII. und
Magdalenas von öttingen, Gemahlin Lienhards, Freiherm von Fels, urkundlich
1526 IV. 18. (Vanotti reg. 343). — Barack, Zimmersche Chronik 3, 512 und
Vochezer, Gesch. Waldburg 2, 422 ff. (z. T. nach Urkunden, z. T. nach der
Zimm. Chronik) erzählen von einer Heiratsabrede, die Graf Ulrich VI. flir seine
Tochter Ursula und Hans Truchsess von Waldburg für seinen (damals 9 Jahre
alten) Sohn Georg (III.) im Jahre 1497 geschlossen haben, die aber später
(1506/7) durch Truchsess Georg (III.) wieder aufgelöst wurde.
93. Katharina, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Ulrichs VII.,
Klosterfrau. (Hs. „Durl. 160" der Karlsr. Bibl.).
94. Isolde, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Ulrichs VII., Kloster-
frau (Hs. „Durl. 160" der Karlsr. Bibl.), leistet 1506 IV. 24. den Erbverzicht
(erwähnt bei Vochezer, Gesch. Waldburg 1, 683 u. 712).
95. Anna, Gräfin von Montfort-Eothenfels , Tochter Johanns I. und
Apollonias von Kirchberg ; starb jung vor der Mutter (Roth von Schrecken-
stein im Wtirtt. Jb. für Statistik 1864, 361 Anm. 2 nach der Zimmerschen
genealog. Hs. in Donaueschingen).
96. Johann n., Graf von Montfort zu Rothenfels, Sohn Hugos XV.,
urkundlich 1520 VI. 15. (erwähnt Vanotti S. 147) — er starb 1547 als kaiserlicher
Kammerrichter zu Speyer (Vanotti 150 ohne Belege, vgl. reg. 405). — Gemahlin
Johanna, Tochter des Grafen Eberhard von Mark-Aremberg, 1503 Stiftsdame
von Mons, später Gemahlin des Claudius Bowart, Herrn von Gomigniers, (Roth
von Schreckenstein im Württ. Jb. 1864, 361 Anm. 4 unter Anführung der betr..
Stelle aus einer Lütticher geneal. Hs. von de Fort). — 1618 XII. 13. Gemahlin
des Claudius Bowart (Urk. erwähnt von R. v. S. ebenda). — Claudius Bowart
starb 1521 VII. 12. Datum erwähnt in einem Schreiben seiner Witwe Johanna ;
angeführt von Roth v. S. ebenda 365 Anm. 2. — 1521 IX. 24. bis 1522 IV. 3.
als Witwe des Claudius genannt. (Zwei Schreiben erwähnt bei Roth von S.
ebenda 365 Anm. 2 und 367 Anm. 1). — 1535 VI. 15. als Gemahlin Johanns III.
genannt (Schreiben ebenda erwähnt 366 Anm. 3) — als Witwe Johanns genannt
1547 XII. 15. (Vanotti reg. 405 mit der falschen Jahreszahl 1557, mit anderem
verbessert von Roth von Sehr. a. a. 0. 366 Anm. 4).
97. Hugo XVI., Graf von Montfort zu Langenargen, später zu Tett-
nang, Sohn Hugos XV. zu Rothenfels — urkundlich 1520 VI. 15. noch, un-
mündig (erwähnt Vanotti 147) - er starb 1564 XI. 21. (Vanotti 153 ohne Belege,
doch führt er daselbst reg. 354 einen Erlass Ulrichs V., Sohnes Hugos XVL an-
lässlich seines Regierungsantrittes noch aus demselben Jahre 1564 an). — Ge-
mahlin Maria Magdalena, Tochter Christofs, Freiherrn von Schwarzenberg und
der Gräfin Eva von Montfort (Vanotti Stammtafel B; Stammt. 4 des med. Hauses
Schwarzenberg); sie ist geboren 1510 III. (o. T.) und gestorben 1543 (Stammt. 4
Schwarzenberg).
•m
- 181 -
98. Wolf gang I., Graf von Montfort zu Rothenfels, Sohn Hugos XV.
— urkundlich 1520 VI. 15. noch unmündig (erwähnt Vanotti S. 147) — er starb 1541
in. 21. (Vanotti S. 150 ohne Belege). — Gemahlin: Eleonore, Gräfin von Wolf-
stein, urkundlich 1523 (o. T.) (Vanotti reg. 338 ; der Familienname Eleonores ist
daselbst verdruckt, vgl. Vanotti Stammtafel B).
99. Elisabeth, Gräfin von Montfort-Rothenfels, Tochter Hugos XV.,
Gemahlin Schweikharts, Herrn von Gundelfingen (Genealog. Hs. „Durl. 160" der
Karlsruher Hof- und Landesbibl. S. 390; Barack, Zimmersche Chronik 2, 366 f.;
Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschl. 1, 491). — Heiratsabrede d. d. Buchau 1506
X. 29. (erwähnt bei Roth von Schreckenstein im Wtirtt. Jb. f. Statistik 1864, 359
Amn. 5). — 1546 XII. 26. starb Schweikhart zu Neufra (Roth a. a. 0. 356 nach
einer gleichzeitigen Gundelfinger Geschlechtstafel in Donaueschingen) — 1547
I. 5. E. als Witwe genannt (ürk. erwähnt von Roth v. S. ebenda 356, Anm. 1)
— sie starb 1560 V. 30. (Roth v. S. ebenda 356, Anm. 1 nach der angeführten
Geschlechtstaf el) .
100. Margaret he, Gräfin von Montfort-Rothenfels, Tochter Hugos XV.
Äbtissin von Buchau erwählt 1540, sie starb 1556 (Bruschius, Monast. Germ.
Chronol. Ingolstadt 1551 I, 19; Vanotti Stammtafel B und ders. im Freib. Dioc-
Arch. 17, 243).
101. Sibylle, Gräfin von Montfort-Rothenfels, Tochter Hugos XV., Äb-
tissin von Essen (am Niederrhein) (Geneal. Hs. „Durl. 160" der Karlsr. Bibl.;
Vanotti Stammtafel B) - 1534 XII. 15. erwählt und 1535 VI. 15. bestätigt als
Äbtissin — starb 1551 III. 10., beigesetzt vor dem Altar S. Crucis der Kloster-
kirche Essen (Bucelin, Germ. Sacra S. 147; Vanotti verwechselt diese Gräfin
Sibylle mit ihrer gleichnamigen Nichte).
102. Hermann IL, Graf von Montfort-Bregenz , Sohn Hermanns I.
(Vanotti S. 186/87 nach einer erwähnten Urkunde u. reg. 249; Lichnowsky 5, 3442)
— urkundlich 1435 VII. 16. (Reg. bei Krones, Bericht über eine archiv. Reise,
in Veröff. der bist. Landeskom. f. Steiermark 3, 27) und 1436 VII. 17. (Reg.
Baden h 1394), beide Male unmündig. — 1446 V. 7. mündig (Urk. erwähnt
bei Bergmann in SBWien. Ak. 9, 828) — zuletzt genannt 1479 VIII. 26.
(Vanotti reg. 297) — als f bezeichnet 1483 II. 13. (Urk. erwähnt bei Vanotti
S, 189 u. reg. 303). — Vanotti S. 189 setzt danach seinen Tod auf 1482. — Gemahlin :
Caecilia, Tochter des Nikolaus von Lichtenstein-Murau. Ehe vertrag 1462 I. 26.
(erwähnt bei Zub, Beitr. z. Geneal. u. Gesch. d. Steirischen Lichtensteine, in
den Veröff. d. hist. Landeskom. f. Steierm. 15, 42 und Stammtafel 2).
103. Georg L, Graf von Montfört-Bregenz, Sohn Hermanns I. (Lich-
nowsky 5, 3442) - urkundlich 1435 VII. 16. (Reg. bei Krones, in Veröff. d.
hist. Landeskom. f. Steierm. 3, 27) und 1436 VII. 17. (Reg. Baden h 1394), beide
Male unmündig — starb 1447 (Vanotti Stammtafel C ohne Belege).
104. Johann IH., Graf von Montfort-Bregenz, Sohn Hermanns I. (Urk.
erw. Vanotti S. 186 f. u. reg. 249; Lichnowsky 5, 3442) - urkundlich 1435 VII. 16.
(Reg. bei Krones in Veröff. d. hist. Landeskom. f. Steierm. 3, 27) und 1436 VII. 17.
(Reg. Baden h 1394), beide Male unmündig. — 1446 V. 7. mündig (erw. bei
- 182 -
Bergmann in SBWien. Akad. 9, 828) - zuletzt erwähnt 1467 I. 7. (Vanotti
reg. 285) — starb im April 1469, erschossen in einer Fehde vor Wildon (Lich-
nowsky 7, S. 127 ohne Belege; nach ihm Vanotti 187 Anm. 2). — Gemahlin:
N., Tochter Johanns Wittowecz, Freien von Greben, Grafen von Sternberg und
Zagorien (Urk. erw. bei Vanotti 187, Anm. 2; Lichnowsky 6, 203 nach der
CiUier Chronik; Krones a. a. 0.).
105. Barbara, Gräfin von Montfort-Bregenz , Tochter Hermanns I.
(Bergmann in SBWien. Akad. 9, 826), zweite Gemahlin Balthasars, Herrn von
Chunring zu Seefeld; sie lebte noch als Witwe 1500 (Bergmann a. a. 0. Stammt. B).
106. Georg 11., Graf von Montfort-Rothenfels, Sohn Johanns 11., starb
in seinem 2. Lebensjahre (Hs. „Durlach 160" der Bibl. Karlsruhe; Vanotti.
Stammtafel B mit falscher Einreihung).
107. Wilhelm X., Graf von Montfort-Rothenfels, Sohn Hugos XVI., starb
jung und unverheiratet (Hs. „Durl. 160" d. Bibl. Karlsr. ; Vanotti Stammtafel B),
108. Heinrich VIIL, Graf von Montfort-Rothenfels, Sohn Hugos XVI.,
starb 1561 VHI. 31. Gemahlin Barbara, Tochter Graf Friedrichs H. von Ftirsten-
berg, geb. um 1531, vermählt vor 1558 XII. 27., starb 1601 (Vanotti a. a. 0.
u. S. 152; Karlsr. Hs. „Durlach 160"; Stammtafel 3 des med. Hauses Fürsten-
berg; Fürstenb. Mitt. 1, 595).
109. Ulrich IX., Graf von Montfort zu Tettnang und Wasserburg,
Sohn Hugos XVI., kaiserlicher Rat, Assessor beim Reichskammergericht in
Speyer (Barack, Zimmersche Chronik 4, 65) — starb 1574 IV. 16., beigesetzt zu
Langenau (Vanotti S. 156, vgl. reg. 358). — Gemahlin Ursula, Tochter Graf Rein-
hards (I.) von Solms-Lich, geb. 1528 X. 10., vermählt 1559, starb 1601 (Vanotti
152 flf.; Karlsruher Hs. „Durl. 160"; Stammtafel 5 des med. Hauses Solms, mit
falschen Angaben für das Vermählungs- und Todesjahr ; für ersteres ist die bei
Vanotti 152 erwähnte Urkunde zu vergleichen, fllr letzteres Vanottis Regest 364,
wonach Ursula 1596 XU. 7. noch urkundete). — Mit Ulrich IX. starb die ältere
Tettnanger Linie im Mannesstamme aus.
110. Elisabeth, Gräfin von Montfort-Rothenfels, (älteste) Tochter
Hugos XVI. (Barack, Zimmersche Chronik 3, 508) — um 1540 verlobt mit Graf
Frohen Christof von Zimmern, der 1544 11. 6. Gräfin Kunigunde von Eberstein
heiratete (Zimmersche Chronik a. a. 0.; vgl. Roller, Ahnentafeln der Markgr.
V. Baden S. 19, B 36). — Gemahl : Johann Jakob, Freiherr von Königsegg (Zimmer-
sche Chronik 3, 508 u. 4, 65; Karlsr. geneal. Hs. „Durl. 160" ; Stammtafel 2 des
med. Hauses Königsegg; Vanotti Stammtafel B). Eheabrede (?) 1556 V. 11. —
Johann Jakob war 1538 geboren, er starb 1567 VII. 27. (Stammtafel 2 Königs-
egg) — nach der Zimmerschen Chronik 4, 65 war er zusammen mit seinem Schwager
Graf Ulrich IX. von Montfort, Assessor am Reichskammergericht in Speyer.
111. Katharina, Gräfin von Montfort-Rothenfels, Tochter Hugos XVI.,
Gemahlin Graf Ulrichs (XVHI.) von Helfenstein (Vanotti, Stammtafel B, Karlsr.
Hs. „Durl. 160"), vermählt 1551, starb 1594, beigesetzt in Wiesensteig (Kindler
V. Knobloch, Oberbad. Geschl. 2, 28) - urkundlich 1592 IX. 18. (Fürstenb.
Mitt. 2, 631).
Gräfinnen von Montfort-Bothenfels, Töchter
Hugos XVI. (ohne weitere Angaben in der Karlsr.
Geneal. Hs. „Durl. 160").
- 183 -
112. Eleonore, Gräfin von Montfort-Eothenfels, Tochter Hugos XVI.
(Karlsr. Hs. „Durl. 160"). Äbtissin von Buchau 1594 bis 1610 (Vanotti Stamm-
tafel B). Bruschius (Monast. Germ. Chronol.), der 1551 schrieb, nennt Eleonore
nicht in seiner Liste der damaligen Konventualinnen von Buchau; E. scheint
demnach erst später dort eingetreten zu sein.
113. Barbara, Gräfin von Montfort-Eothenfels, Tochter Hugos XVI.
(Karlsr. Geneal. Hs. „Durl. 160"). Gemahlin 1) des Grafen Christof I. von Fürsten-
berg (t 1559 Vm. 17.), vermählt 1556 I. 2. — 2) des Feldhauptmanns, Frei-
herm Georg von Frundsberg d. j. (t 1586) — starb 1592 XII. 2. (Vanotti
Stammtafel B; Stammtafel 5 des med. Hauses Fürstenberg).
114. Sibylle, Gräfin von Montfort-Eothenfels, Tochter Hugos XVI.
(Karlsr. Geneal. Hs. „Durl. 160") — 1551 Stiftsdame in Buchau (Bruschius, Monast.
Germ. Chronol. 1, 19).
115. Anna,
116. Klara,
117. Kunigunde,
118. Christine,
119. Hugo XVn., Graf von Montfort zu Bregenz, Sohn Hermanns II.
(Vanotti S. 189 u. reg. 303) - urkundlich zuerst 1483 H. 13. (Vanotti reg. 303) —
starb 1550 (Vanotti Stammtafel C, Bergmann in SBWien. Akad. 9, 856, Stamm-
tafel B), am in. 12. (an diesem Tage beging Kl. Mehrerau seinen Jahrtag;
Bergmann, Nekrol. Mehrerau). — Gemahlin Veronika, Tochter des Truchsessen
Eberhard (I.) von Waldburg, Grafen von Sonnenberg. 1477 XI. 12. (Schadlos-
brief Graf Eberhards für die Bürgen der Heimsteuer seiner Tochter Veronika
gegen deren (1.) Gemahl Graf Ludwig von öttingen (erwähnt bei Vochezer,
Gesch. Waldburg 1, 617). - 1478 I. 15. Erbverzicht Vs. (ebenda). — 1488 VI. 25.
Eheabrede Vs. mit Graf Hugo XVII. von Montfort (erwähnt ebenda) — sie starb
1517 (Bergmann a. a. 0.) — Graf Hugo, der 1523 IX. 5. den letzten Montfor-
tischen Anteil von Bregenz an Österreich verkauft hatte (vgl. Bergmann, Vanotti),
hinterliess nur drei uneheliche Kinder, Christof, Daniel und Marina, für welche
Graf Hugo Legitimierung und Adelstand unter dem Namen „von Flugberg"
von K. Karl V. durch ein Diplom dd. Regensburg 1532 VII. 24. erwirkte (er-
wähnt bei Bergmann a. a. 0. 9, 830, Anm. 3). — Hugo XVH. war der letzte
der (jüngeren) Bregenzer Linie, die Söhne seines Bruders Georg gründeten die
Neu-Tettnanger Linie.
120. Georg HI., Graf von Montfort zu Pfannenberg und Peckau, Sohn
Hermanns 11. (Vanotti S. 189 u. reg. 303) — urkundlich von 1483 H. 13. an
(Vanotti reg. 303) — starb 1544 HI. od. V. 30. (Vanotti Stammtafel D mit HI.
und S. 190 mit V.) — Gemahlin Katharina, illeg. Tochter K. Sigmunds I. von
Polen (Bergmann in SBWien. Akad. 9, 831). — Von Georg HI. stammen alle
späteren Grafen von Montfort (der jüngeren Neu-Tettnanger Linie) ab.
121. Johann IV., Graf von Montfort-Bregenz und Pfannenberg, Sohn
Hermanns H. (Vanotti S. 189 u. reg. 303) — urkundlich zuerst 1483 II. 13.
- 184 —
(Vanotti reg. 303) — Donilierr zu Salzburg (Vanotti S. 189, Bergmann in
SBWien. Akad. 9, Stammtafel B ohne Belege).
122. Wolf gang IL, Graf von Montfort-Bregenz und Pfannenberg, Sohn
Hermanns IL (Vanotti S. 189 u. reg. 303) - urkundlich von 1483 H. 13. (Vanotti
reg. 303) an — Domherr zu Gurk (Vanotti S. 189, mit einem Druckfehler; Berg-
mann in SBWien. Akad. 9, Stammtafel B, ohne Belege) — starb 1513 IL 28.
(Bergmann a. a. 0.).
123. Hermann IIL, Graf von Montfort-Bregenz und Pfannenberg, Sohn
Hermanns IL (Vanotti S. 189 u. reg. 303) — urkundlich von 1483 IL 13. (Vanotti
reg. 303) bis 1515 X. 29. (erwähnt Vanotti S. 189) - starb (unvermählt) 1515
(Vanotti a. a. 0. ohne Belege).
124. Magdalene, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Ulrichs IX.
— geb. 1552 III. 6., starb 1578 IV. 20. als Verlobte des Grafen Georg IV. von
Montfort-Bregenz (Vanotti, Stammtafel B; Karlsr. Geneal. Hs. „Durl. 160" mit
1579 als Todesjahr).
125. Barbara, Gräfin von Montfort-Tettnang, Tochter Ulrichs IX., geb.
1554 III. 6. Gemahlin des Grafen Anton Fugger von Kirchberg, vermählt 1591,
starb zu Augsburg 1599 IX. 20; beigesetzt zu St. Ulrich in Augsburg (Vanotti,
Stammtafel B; Karlsruher Geneal. Hs. „Durl. 160"; Bergmann in SB Wiener
Akademie 9, 833 Anm. 2 nach angeg. Quellen). *
Nicht einreihbar sind folgende Personen : In dem nur in junger Rezension
erhaltenen Anniversar des Klosters Löwenthal (MGNecroI. 1 , 199 f.) finden
sich folgende Einträge, zum 1. August: ob. sor. Adelhait von Montfort; zum
23. Oktober: ob. sor. Mächildis von Montfort; zum 25. Oktober: ob. sor.
Lügart von Montfort; zum 18. November: ob. sor. Elysabet grävin von
Tetnang (vielleicht eine Tochter Heinrichs IV. oder Wilhelms V., von denen
keine Tochter dieses Namens bisher bekannt ist, doch gibt die spät rezensierte
Handschrift des Anniversars weder direkt noch indirekt (durch die Schrift)
irgend einen zeitlichen Anhalt;. — Die Zimmersche C'hronik, herausgegeben von
Barack, Bd. 2, 321 erzählt, dass eine^Gräfin von Montfort einem Herrn von
Hoheneck in Österreich, Lehensmann König Kudolfs I., vermählt gewesen sei,
vielleicht ist diese Nachricht mit Katharina, der Tochter (?) Ulrichs I. zu Bregenz
in Verbindung zu bringen, obwohl die Zeitangabe besser für eine Tochter Graf
Hugos I. passen würde. — Hübner, Gen. Tab. 638 führt eine Anna, Tochter
Ulrichs I. von Rosenberg, Böhmischen Statthalters und Schwester des 1412 ge-
storbenen Oberburggrafen Heinrich von Rosenberg, Gemahls einer Barbara,
Gräfin von Schaumberg an, welche Anna von Rosenberg, Gemahlin Hugos,
Grafen von Montfort genannt ist; vielleicht hängt diese in der vorliegenden
Form, wie es scheint, unmögliche Nachricht mit Anna von Neuhaus, Gemahlin
Hugos XII. zusammen. — In v. Mülinen, Helv. sacra 1, 76 werden Ulrich I.,
Abt von Dissentis (1031—1058) und ebenda 1, 112 Rupert, Abt von Pfäfi'ers
- 185 -
(1194—1202) Grafen von Montfort genannt. Eisterer könnte als Glied (?) der
Familie der Bregenzer Ulriche als Graf von Montfort bezeichnet worden sein,
des letzteren Familienname scheint mir auf eine gefälschte Urkunde zurück zu
gehen. — Ebenda 1, 155 und im Freib. Dioc.-Arch. 9, 309 wird Heinrich IV.,
Abt von Kreuzlingen 1328—1348 ein Graf von Montfort zu PfuUendorf genannt ;
Pupikofers Regesten von Kreuzlingen (v. Mohr, Schweiz. Reg. P), geben keine
Spur einer Andeutung, dass dieser Abt wirklich ein Montforter Graf war. —
1347 XI. 16. verkauft ein Ludwig von Sigberg, geheissen von Montfort eine
Leibeigne an die Feldkircher Johannitercommende (Reg. Boica 8, 116); vielleicht
•
ein unebenbürtiger oder illegitimer Spross des Grafenhauses (der Feldkircher
Linie), wahrscheinlicher aber dem Marschallengeschlechte von M. zuzurechnen,
da bei diesem der Name Ludwig vorkommt (s. meine Zusammenstellung in
ZGOberrh. n. F. 14, S. m 53). - Von 1487 VII. 11. bis 1498 tritt in Urkunden
des Statthaltereiarchivs Innsbruck ein einspänniger Knecht Erzlierzog Sigmunds
von Österreich unter dessen Feldhauptmann Grafen Gaudenz von Matsch, seil
1496 Rittmeister unter K. Maximilian I. mit Namen Hang Montforter auf,
vielleicht ein illegitimer Spross des Grafenhauses (gefl. Mitt. von Herrn cand.
phil. Friedr. Hegi, mir vermittelt durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Dr.
E. Diener-Züiich).
Die Herkunft Mechtbilds, Qemahliu Hugos L von Montfort.
Krügers Hypothese (S. 115 ff.), dass Mechthild aus dem Hause der Tiroler
Edelherren von Wangen stammte, scheint zu wenig begründet, da der Haupt-
beweis Krügers, dass der Wangensche Name Albero von einem Sohne der
Meclithild geführt wurde, liinfällt, indem dieser Albero von Montfort als Glied
der Marschalienfamilie von Montfort durch v. Juvalt längst nacligewiesen war
(vergl. ZGOberrh. n. F. 14 S. m 19). Die zweite Stütze Krügers, die Verwandt-
schaft im 4. Grade zwischen Ulrich II. von Matsch, dem Urenkel einer Adelheid
von Wangen und der Margaretha von Vatz, der Urenkelin unserer Mechthild,
welch letztere Krüger als Schwester, der AdelUeit von Wangen annimmt, wird
erst durch diese Krügersclie Annahme konstruiert; sie kann ebensogut auf einem
anderen Wege zustande gekommen sein, die betr. Ahnentafeln sind uns nur ganz
unvollständig bekannt. Es steht ihr auch entgegen, dass sich nirgends eine Spur
einer Wangen-Montforter Verwandtschaft findet, obwohl bisweilen Glieder der
beiden Familien zusammen urkundlich auftreten, und dass durch die Annahme
Krügerä dann auch Egeno III. von Matsch und seine Gemahlin Adelheit, Tochter
Hugos II. von Montfort, im 3. Grade verwandt gewesen wären, ohne dass uns
unter den ziemlich zahlreich erhaltenen Urkunden der Vögte von Matsch ein
Ehedispens überliefert wäre.
Oben (S. 150 f.) ist die Vermutung ausgesprochen, dass Mechthild eine
Tochter des EdelheiTU Walther I. von Eschenbach-Schnabelburg war, da Hugo II.
von Montfort als seinen Vetter (consanguineus) Ulrich I. von Schnabelburg be-
zeichnet (Zürich. U.-ß. 2, 176 zu 1274 IX. 8.). Durch Hugo I. und dessen Vor-
fahren ist diese Eschenbacher Vetternschaft schwerlich veimittelt worden. Die
— 186 —
Ehen der Schwestern Hugos, sowie die der Geschwister seiner und seiner Gemahlin
Eltern und Grosseltern führen uns in die Familien Ronsberg, Zollern-Hohenberg,
Dachau, die alten Bregenzer Grafen, die Calwer und PfuUendorfer Grafen und in
die der Weifen (vergl. ZGOberrh. n. F. 14, S. m 13 ; Schmid, Gesch. HohenzoUem,
Tübingen 1886 ; Stalin, Württ. Gesch. 2, 426 und Krüger, Urspr. der Weifen, Tafel
XVII). Überhaupt ist eine Verbindung der Eschenbacher und der Tübinger, die so
ganz verschiedenen Gegenden und Interessenkreisen angehörten, wenig wahr-
scheinlich. Die fragliche Eschenbacher Vettemschaft ist wohl durch die Mutter
Hugos U., durch Mechthild, hergestellt worden, und zwar scheint sie den Umständen
nach eine ganz nahe gewesen zu sein. Durch die Mutter Ulrichs I. v. Sehn, ist
sie sicher nicht vermittelt worden. Wenn wir nämlich Mechthild und die Mutter
Ulrichs I., eine N. von Klingen (vergl. Zeller- Werdmüller im Zürich. Taschenb. 1893
u. 1894, Stammt. Eschenb. 1894, 104 f.), wahrscheinlich eine Tochter Ulrichs I. von
Altenklingen (fehlt bei Pupikofer, Stammt. Klingen in Thurg. Beltr. Heft 10) als
Schwestern annehmen, dann erhalten wir vier Verwandtenehen, nämlich zwischen
Hugo IV. von Montfort und Anna von Vehringen (4. Grad), Hugos Schwester
Elisabeth und Eberhard von Waldburg (3. Gr. ungl. Linie), Wilhelm H. von
Tettnang und Anna Magd, von Schwarzenberg (4. Gr.) und wohl auch derselbe
mit Kunig. von Rappoltstein, da Kunigundes Vater Heinrich nach Bapp. U.-B. 1,
95 ein naher Verwandter Ulrichs II. von Klingen war ; aber für alle diese Ehen
ist uns kein einziger Dispens erhalten, welcher doch für Legitimität und Erb-
recht der Kinder an AUodien und Lehen so wichtig war, weshalb solche Dispense
auch zahlreich erhalten sind. Darum scheint mir Mechthild keine Verwandte
Ulrichs V. Sehn, von Mutterseite her gewesen zu sein, wenn auch 1310 ein Ulrich
von Klingen (welcher? Ulr. Walther III. v. Altenkl. od. Ulr. V. v. Hohenkl.?)
als Oheim Rudolfs III. und Ulrichs II. von Montfort erscheint (Reg. Konst. 3907).
Diese Verwandtschaft muss anders vermittelt sein, Mechthild als Schwester der
N. von Klingen eingesetzt ergäbe nur den 4. Grad für Ulrich Walther III. v. Kl.,
den 5. für Ulrich V. von Hohenkl., beides für die;Bezeichnung Oheim reichlich
weit. So bleibt als am wahrscheinlichsten noch die Eschenbacher Herkunft
Mechthilds als Vatersschwester Ulrichs I. von Schnabelburg übrig, wozu auch die
Erwägung ganz gut passen würde, dass dann nämlich der aus Innerschwaben in
die Ostschweiz und Vorarlberg eingewanderte Hugo I. von Montfort sich mit
dem reichen, von den mächtigen Zähringern so sehr begünstigten Eschenbacher
Geschlechte verschwägert hätte. Es wäre nicht unmöglich, dass Mechthild mit
der jüngsten Tochter Walthers I. von Eschenbach identisch ist, welche nach
den Aufzeichnungen der Kappeier Mönche Nonne in Engelberg geworden war,
indem sie etwa als Witwe dort eingetreten wäre (vergl. Zeller- Werdmüller a. a. 0.
1893, 86; auf der Stammtafel identifiziert er die unbenannte Nonne, mit einer ur-
kundlich genannten Tochter Walthers namens Hedwig, von der sonst nichts
bekannt ist, die aber auch eine der beiden Unspunnenschen Gemahlinnen ge-
wesen sein kann); schliesslich kann auch dem Mönche von Kappel bei seinen
genealogischen Aufzeichnungen die Existenz einer weiteren Tochter Walthers I.
V. E. entgangen sein. Durch unsere Einreihung Mechthilds als Tochter Walthers
- 187 -
erhalten wir freilich immer noch zwischen Wilhelm II. von Montfort und
Anna Magdalena von Schwarzenberg, sowie zwischen Mangold IL von Neuen-
bürg und Agnes von Eschenbach zwei Verwandtenehen (4. Grad), von denen
allerdings Ehedispense existiert haben mtlssten. Auf die zweite derselben hat
mich Herr Dr. Diener liebenswürdigst aufmerksam gemacht.
Die folgende nach Krüger, Pupikofer, Zeller-Werdmüller, Lochers Vehringer
Regesten, Albrechts Bappoltst. U.-B., Lehmanns Lichtenberger Stammtafel und
der Stammt, des med. Hauses Waldburg zusammengestellte Tabelle soll das
Gesagte erläutern.
Friedrich voi
n Wangen V
Mechthild
ratther 1. von Eschenbach
Ulrich 1
1. von
Klingen
Adelheid
Walther II
. Berthold 1.
N.
N. (fliia).
Ulrich II.
mar. Eipcno 11. mar. Uai^o 1.
von
von
(filia)
mar.
von
von Mätoch von Mootfort
Rscben-
Schnabel-
von
Eberhard
Klingen .
. . . sein
*!.
bacli
1
barg Klingen von Tanne
Vetter :
Hartwig 1. N. (fllia) Hugo II.
Elisabeth
Berch-
Ulrich 1.
Otto
Walther
Heinrich
mar. Weither Vetter UlrlchB I.
mar. Man-
thoid 1.
Vetter
Berthold
von
von
von Vatz von Solmabelbnr^
gold I.
1
Hugos II.
Klingen-
Bappolt-
1
von
von
Klingnau
stein
Neuen-
Montfort
'
bürg
1
Eberhard 1.
Johann
Egeno III. Albero 1. Walther Adelheit Rudolf II.
Hugo III.
Wal-
Eberhard 1.
Verena
Kunigunde
ox. Adel-
1 mar. tu Feld-
KU Tctt-
ther III.
von
von
mar.
mar. Wil-
tieit von
Ej^eno 111. kirch
nnng
1
Sebwarzen-
Waldbarg
Heinrich
heim 11.
Montfort
von Matsch
berg
ux. Elis.
von
von
von
Vebringcn
Montfurt-
Mangold II.
Agnes
Montfort
Anna
Tettnang
Ulrich II. Margi
irethe Hugo IV. Elisa
beth
Wil-
Anna
von Ton ux. Anna mar. Eber-
helm II.
^ Magdalena
mar. Hugo IV.
Matsch Vat2 von hard I. von
ux. 2.
Anna
Mafirdalen
mar. Wilhelm 11.
von Mnntfort-
Vehrlnfireii Waldbarg^
a
iron Montfort
m
r ciuKircn
v. Schwarxonberfl:
Tettnang
ux.
S. Kunifpunde
V.
Rapi
»oltstein
2. Werdenberg.
Eine abschliessende Untersuchung über die Grafen vonWerdenberg
hat E. Krüger im 22. Band (3. Folge, 2) der Mitteilungen zur vaterländischen
Geschichte, herausgeg. vom bist. Verein in St. Gallen, geliefert; die seitdem
erschienenen Urkundensammlungen, namentlich die von Thommen, Schweizer
Urkunden aus österreichischen Archiven, sowie einige andere Publikationen, wie
die im Schweizer Anzeiger, haben manche auch wichtigere Nachträge gebracht.
In seiner Untersuchung hat Krüger den schwäbischen Zweig der Sarganser Linie,
der zu Trochtelfingen und Alpeck sass, nicht berücksichtigt, so dass hiefÜr die
schon oben bei den Grafen von Montfort angeführte Darstellung Vanottis heran-
gezogen werden musste. Dieselbe ist aber auch hier nur mit einiger Vorsicht
zu benutzen. Vanotti scheint mir seine Stammtafel den Zimmerschen Genealogien,
einer von ihm einige Male erwähnten Handschrift der Donaueschinger Bibliothek
kritiklos entnommen zu haben, obwohl seine eignen Regesten- und Urkunden-
beilagen ihn an einigen Stellen zur Kritik hätten führen müssen. Sehr bedauer-
Grafen von Werdenberg.
Hugo I., Graf von Montfort
8. Montfort Nr. 1
Rudolf I.
Graf von Werdenberg
8. Montfort Nr. 2
1237-1243
ux. Clementa, Gräfin von Kyborg
1248—1249
2
Hugo I.
Graf von Werdenberg und Heiligenberg
(1247) 1254—1280
ux. Mechthild von Neiffen
1259—1267
I
3
Hartmann I.
Graf von Werdenberg? und Sargans
1254—1264
ux. Elisabeth, Pfalzgräfin von Kreiburg-
Ortenburg 1256— ca. 1282
8
Hugo II.
der Einäugige.
1277-1305
ux. Enfemia, Gräfin
von Ortenburg
1281—1316
.9
Adelheid
1298—1315
mar. Johann, Herr von
Lichtenberg
10
Sophie
Nonne im ötenbach
zu Zürich
vor 1285 und 1327
11
Rudolf II.
1271—1322
ux. Adelheid, Markgräfin
von Burgan
1291
ux.
14
Hugo IV. (III.)
1305— 132.M
Anna von Wildenberg
1320—1326
(1343)
15
Heinrich II.
electus Oonstantiensis
130J— t 1323 X. 16.
16
Albrecht I.
1308—1364
ux. Katharine, Gräfin
von Ilabsburg-Rybnrg
1313—1342
17
Agnes
t vor 1317 VII. 2.
mar. Rudolf I.,
Graf von Hohenberg
22
Albrecht II.
1322—1371
ux. 1) Mechthild, Gräfin von
Montfort-Tettnang 13*22
2) Agnes, Buiggräfin von
Nttrnberg
(1333) 1336— 13G4
23
Eberhard I. zu Schmalnegg etc.
1334— t 138:^ V. 28. (?)
ux. 1) Liutgard, Gräfin
von Berg
1.S35-1344
2) Sophie von GeroldsecktLahr
1349—1:387
24 25
Rudolf V. Heinrich IV. (il.) zu Alpeck
13^2 1342—1366
ux. Hertha, Gräfin von
Kirchberg (1345)
1349—1351
26
Hugo V. 0)
Johanniter-
meister
1354—1373
33 (1?)
Hugo VI. (IV.)
zu Rheineck
(13GO)
1361—1387
ux. Beitha,
(iräfiu von
Kinhberg
1346
34 (2)
Albrecht III.
zu Bludenz
l.%7—
1418
ux. Ursula,
Grätin von
Schaunberg
a5 (2)
Hein-
rich VI. (III.)
zu Rheineck
1367—1392
ux. Anna,
Gräfin von
Montfort-
TosterB
(g daselbst
Nr. 41)
36 (2)
Albrecht IV.
zu Heiligenberg
1367—1416
ux. Agnes,
Gräfin von
Montfort-
(Tosters ?)
(1360)
(s. da8elb.st
Nr. 40)
37 (2)
Elisabeth
imi—
1397
mar. Ulrich
Brun,
Herr von
Käzüns
38 (2)
Katharina
1387— IH95
mar. 1) Diet-
helmVI.(XI.)
Graf von
Toggenburg
2) Hein-
rich V. (I.)
Graf von
Werden -
berg-Vaduz
(s. Nr. 30)
39 (2) 40
Heinrich VII. [Eberhard
znTrochtel- zu Ais-
fingen
(1371)
1387—.
1393
ux. 1) Agnes,
Herzogin
von Teck
t 1386
2) Ita,
Gräfin von
Toggenburg
1360—1393
lingen
(l.%9)
1379] ?
41
II. Irmgard I
1371
(—1379?)
mar. Otto,
Graf von
Hohenberg-
Nagold
(identisch
mit Nr. 28?j
A B
(Fortsetzung (Fortsetzung
8. 190) S. 190)
c
(Fortsetzung
S. 190)
Tafel XXI.
Hugo U.
Grsf von Montfort
Stifter des Hauses Montfort
s. Montfort Nr. 3
Heinrieb I.
Abt Ton Dissentis
1251— t 1273 I. 20.
5
Hedwig
1251—1262
mar. Berthold I(.
Graf von Heiligenberg
t vor 1262
6
Elisabetli
1247
mar. Dietbelm III.
Graf von Toggenburg
t 124«
Clementa
t 1282 II. 28.
mar. Friedrich III.
Graf von Toggenburg
t um 1304
12
Hartmann II.
Domherr zu Bamberg
1271—1282
13
Hugo Hl. (1.)
.Tohannlterpräzeptor
und Comthur zu Bubikon,
Wädenschwyl etc.
1271—1332
18
Heinrieh Hl. (I.)
zQ Aipeelc etc.
1307—1332
i. Agnes, Gräfin von Württem-
berg, «1293 1316—1317
19
Rudolf III.
1305—1325
20
Hartmann III. zu Vaduz
1317— ia53
ux. Agnes, Gräfin von
Montfort-Feldkirch
(8. Montfort Nr. 46)
21
Rudolf IV. zu Sargans
1328- i:uu
ux. Ursula von Vaz
1337—1367
27 28
Adelheid Irmgard
1322— t vor 1365 1349— ia58
mar. Ulrich III., mar. Heinrich,
Vogt von Matsch Graf von Fürsten-
berg-HasIach
29
Rudolf VI.
(ia55)
1360—1365
30
Heinrieb V. (I.)
(1355)
1360-t 1.397 I. 23.
ux. Katharina, Gräfin
von Werdenberg-
Heiligenberg
(s. Nr. 38)
31
Hartmann IV.
Bischof von Chur
(13:%5) 13<;0—
t 1416 IX. 6.
ux.
32
Johann I.
1342—1399
( 1400)
Anna von Räzdns
1:567—1392
-
.
42
43
Heinrieh VIII.
Udelhild
zu Alpeek
1369—
i:io9— t 1388
1399
VIII. 23.
mar.
ux. 1)
Albrecht,
Elisabeth,
Graf von
Gräfin von
Löwen-
öttingen
stein
1359
2) Agnes,
Gräfin von
Helfenstein
1370—137
4
I.
44
Georg
zu
RizQns
1391—
1412
45 46
Wilhelm I. Ru-
1412 dolf VII. (IV.)
Dompropst
von Chur
1380—
1434
47 48
Johann II. Hugo VII. (II.)
zu
Sargans
(1392)
1393—1405
ux. (Gnta,
Herzogin
von 'leck)
zu
Sargans
(1392)
1393—1421
49
Hein-
rieh IX. (II.)
zu
Sennenberg
(1392)
1.393—1447
ux. Agnes,
Vögtin von
Matsch
1426—1464
50
Kunigunde
1428
mar.
Johann,
Herr von
Zimmern
Anna
▼Oll Ziniinem
miir. Kber-
liMrd III.,
C4raf von
Werden berip-
Troclitclflniren
(Nr. ßJf;
51
Elisabeth
1405—1407
mar. 1) N.,
Herr
von Sax
2) Kaspar
von
Bonstetten
D
p:
Port Setzung
(Fortsetzung
S. 191)
S. 191)
F
ii
II
(Fort-
(Fort-
(Fort-
setznug
setzung
setzung
S. 191)
S. 191)
S. 191)
B
C
52 53
Johann III. Kunigunde
t jung mar. Wil-
helm V.,
Graf von
Montfort-
Tettnang
54
Agnes
1411—1433
mar. 1)
Heinrieb
von
Rotenburg,
(8. daselbst Hofmeister
Nr. 55)
von Tirol
2) Eber-
hard, Graf
von
Kircbberg
55
Verena
1427—
1437
(1440)
mar.
Wolf-
bard,
Herr
von
Brand is
56
Katharina
1427—1438
(1439)
mar. Hans,
Graf
von Sax-
Masox
57
Marga-
retne
1426—
1443
mar.
Thüring,
Herr
von
Arburg
58
Rudolf
VIII. (I.)
1388—1419
nx.
Beatrix,
Gräfin von
Fürstenberg
1397
— t 1433
VII. 27.
59 60 61
Hugo VIII. Heinrich Bertha
(V.) X. (IV.) (1401)
1388—1428 1388— mar.
ux. Agnes, 1401 Peter,
Gräfin von Herr
Abensberg von
(1391) He wen
1429
— t 1468
VII. 15.
letzter der
Heiligen-
berger Linie
62(1)
Eberhard III.
1387—
t 1416
ox. Anna
von
Zimmern
(1399)
1402
— t 1445
III. 1.
73
74
Heinrich XII. Johann IV. zu Heiligenberg
zu Trochtelfingen 1416— f H65 IV. 27.
1416—1439 nx. Elisabeth,
Gräfin von Württemberg
1423-1476
I
75
Eberhard IV.
zu Trochtelfingen
1416— t 1475
76
Ulrich I.
Domdecbant zn Konstanz
1416-t 1451 XII. 13.
77
Agnes
1418- 1 1474 Xn. 17.(?j
mar. 1) Ludwig XI.,
Graf von Öttingen
2) Wilhelm IV., Schenk
von Schenkenstein
83
Georg III. zu
Trochtelfingen
1451-t 1500
III. 12.
ux. Katharine,
Markgräfin
von Baden
1464—
t vor 1484
V. 8.
84
Heinrich XIII.
Domherr zu
Strassburg
(1451)
1455— t 1505
m
Ulrich II. zu
Heiligenberg
1451— t 1503
VII. 17.
86
Hugo IX. zu
Sigmaringen
(1451)
1459— t 1508
VIII. 8.
87 88
Johann V. Rudolf X.
(II.) Bischof Johanniter-
von Augs- meister zu
bürg Heitersbeim
(1451) 1459—11505
1454— 1 1486
II. 23. 24
89 90
Eber- Ludwig
hard V. f jung
t jung
vor 1465
91
Gabriel
t jung
100
Johann VI.
zn Heiligenberg und
Trochtelfingen
1494-t 1522 VII. 8.
ux. Katharina von
Gnndelfingen
1513—1522
101
Christof zu Heiligenberg
und Sigmaringen
1494-t 1534 f. 29.
ux. 1) Eleonore Gonzaga
1500-1512
2) Johanna von Börsein,
1526—1535
3) concub. Endle Garele
t vor 1526
letzter des
Werdenberger Hauses
102
Felix I.
1491— t 1530 VII. 12
ux. Elisabeth,
Gräfin von Neufchätel
1505— t 1543 XI. 21.
103 104
[Hugo X. Elisabeth
t jung] 1485-t 1536 XII. 20.
mar. 1) Erasmus,
Schenk von Erbach
2) Philipp Echter von
Mespelbrunn
109 (1)
Felix II.
t als Kind
110 (1)
Joachim
«um oder nach
1510
t 1524 III. 5.
111 (1)
Anna
1516— t 1554
mar. Friedrich IL,
Graf von
Fttrstenberg
112 (1)
Katharina
t vor 1523
t vor 1523
114 (1)
Elisabeth
t um 1523
115 (3)
N. (filius nat.)
«u. t (als Kind)
vor 1526
D
E
F
G
H
63(1)
Krarad
1375—
1415
64 (1)
65
66
Hein-
Rudolf
Rudtif
rich Xi.
von
IX. (Vli.)
1373—
Sargans
1391
zu
1374
LSwenberg
1417
1434
67
Ulrich
Halbgraf
von
Sarqans
l433
68
Wilhelm II.
1444—1474
ux. Eren-
trud von
Stanfen
1474—1485
78
Margarethe
1422
mar. Albrecht I.
Von Rechberg-
Illeraichen
79
Marquarty Halbaraf,
Pfleger zu Rosenberg
1454—1501
80
Hans, Halbgraf
1473— 14fe
69
Georg II.
1444— t 1504
ux. 1) Anna
von Räzttns
1459-t 1461
vor II. 26.
2) Barbara von
Waldburg, Gräfin
von Sonnenberg
1463-1514
letzter der
Sarganser Linie in
der Ostschweiz
I
70
Elisabeth
(1446)
1457—
t 1469
VIII. 23.
mar.
Johann von
Reehberg-
Hohen-
rechberg
71
Verena
(1449)
mar.
Ulrich,
Herr
von
Sax
81
Rudolf Sarganser
1491—1492
nx. Sophie (Lazia)
1491
72
Anna
Nonne
im
Frauen-
mttnster
zu
Zürich
(18. IX.)
82
Anna Sarganser
1482
mar. Peter Mangel
92
Agnes
1445 in. 16.
— t 1467
XII. 13.
mar. Jos
Nikolaus, Graf
von Hohen-
zoUern
93
Elisabeth
1455—1462
mar.
Hugo XIII.,
Graf von
Montfort-
Ar^en
(s. diesen
Nr. 66)
94
Martha
1467-
t 1484 (?)
mar. Nikolaus,
Herr von
Abensberg
95
Kunigunde
NoDue zu
Inzighofen
1467
%
Margarethe
Äbtissin von
Buchau
« 1436 37
t 14%
97
Anna
Äbtissin von
Buchau
1496-t 1497
98 99
Dorothee Magdalene
Nonne zu Sarganser
Pforzheim auf Rosenberg
t um 1525 1506
105
Agnes
1524
mar. Christof
Schenk von
Limpurg
106
Magdalene
1483— (vor) 1511
mar. Johann,
Graf von Egmont
107
Ursula
Nonne zu
Inzighofen
1529-1540
108
Leonore
Wer denber gerin
um 1525
mar. Hans Schott
— 192 -
licherweise hat er sein Urkuadenmaterial, das ihm ziemlich reichlich zu Gebote
stand, nur zum Teil in Regesten oder ausführlichen Drucken veröflfentlicht,
anderes mehr oder weniger erkennbar in seine Darstellung verwoben. Seine
Regesten sind auch nicht immer ausreichend. Einige Berichtigungen bringt
Miller in seinen Beiträgen zur Geschichte der Hohenzollerschen Lande, in
welchen sich auch der Anfang des mehrmals zitierten Trochtelfinger Seelbuches,
vollständige Angaben über dessen weiteren Inhalt, die Umschriften einiger
Werdenberger Totenschilde, sowie einige Urkundenabdrücke und sonstige ur-
kundliche Angaben finden. Mit Hilfe dieser Veröffentlichungen, sowie unter
Heranziehung einiger weiterer, des Fürstenberger, des Ulmer und anderer Ur-
kundenbücher, der Stammtafeln der mediatisierten Häuser (herausgeg. vom
Vereine Deutscher Standesherren, bearbeitet von v. Jagemann und Wamkönig) —
leider fehlen dabei die Quellenbelege für jede einzelne Angabe — und weiterer
Bearbeitungen und Editionen ist dann die Genealogie der Trochtelfinger und der
Alpecker Linie aufgestellt worden. Die z. T. erheblichen Abweichungen von
Vanottis Stammtafel, die Nachträge zu den Krügerschen Untersuchungen machten
mehrmals längere Auseinandersetzungen und Begründungen nötig. Die einzelnen
Grafen sind, entsprechend dem Bearbeitungsplane dieses Handbuches, dabei neu
gezählt worden; die Ordnungszahlen der Krügerschen Zählung, welche die
Heiligenberger gesondert von der Sarganser Linie durchlaufen, habe ich jedes-
mal in Parenthesen angegeben; Vanottis Nummerierung blieb jedoch unberück-
sichtigt.
Die Siegel der Grafen von Werdenberg hat, soweit Krügers Stammtafel
reicht, Gull in seiner bekannten Publikation ausreichend dargestellt. Die Siegel
des Trochtelfinger Zweiges hier zu publizieren, dürfte überflüssig sein, da dieser
Zweig, den ich nur der Vollständigkeit halber in die folgende Bearbeitung auf-
genommen habe, für die Schweizer Geschichte nicht das gleiche Interesse bietet.
Das Wappen der Grafen hat Gull a. a. 0. ebenfalls ausreichend besprochen;
hier sei nur noch einmal wiederholt, dass die Heiligenberger Linie die Kirchen-
fahne schwarz in weiss (in der Züricher Wappenrolle Nr. 128 in Gold, auf dem
Helm ein goldener Flug), die Sarganser Linie in allen Zweigen Silber in rot
führte ; die Helmzier ist gewöhnlich die rote Inful, die bisweilen auch auf einem
Kopfe oder Jünglingsrumpf getragen wurde. Die Heiligenberger Linie bediente
sich vielfach auch des Fluges, den die Züricher Wappenrolle, wie oben erwähnt,
auch wiedergibt, daneben führte diese Linie auch das AVappen der alten Grafen
von Heiligenberg, den schwarzen sclirägrechten Stufenbalkeu in Silber, auf dem
Helme einen goldenen Brackenkopf, auf dessen Ohr die beschriebene „Heiligen-
berger Stiege" wiederholt ist (die Zur. Wappenrolle Nr. 133 ohne dieselbe). Das
Wappen der Sarganser Linie ging durch Erbschaft in das der Grafen, späteren
Fürsten von Fürstenberg über.
Eine gute Karte der Werden bergischen Besitzungen im oberen Rheintale
findet sich im Neujahrsblatt des bist. Vereins von St. Gallen 1888.
1. Rudolf L, Graf von Montfort, Stammvater der Grafen von Werden-
berg. Über seine Titel (v. Montfort, v. Werdenberg, v. Sargans, handelt Krüger
— 193 —
S. 125) ältester Sohn Graf Hu<2^os I. von Montfort fs. oben, Montfort Nr. 1) —
urkundlich 1237 (o. T.) bis 1243 II. (o. T.) (Krüger reg. 2 u. 3) — nach der
Fassung von Krüger reg. 4 ist es nicht notwendig anzunehmen, dass Hugo 1244
noch lebte, anderseits könnte er aber 1247/48 (Krüger reg. 5) wiederum unter
den „comites de Werdenberg" verstanden werden -- scheint 1248 V. 19. bereits
t zu sein (Krüger reg. 6 u. S. 125). — fxemahlin Olenienta, Tochter Wernhers I.,
Grafen von Kiburg (s. o. Diener, Stammtafel Kiburg Nr. 21 und Krüger S. 126* fF.)
- urkundlich 1248 V. 19. und 1249 X. 5. (Krüger reg. 6 u. 7). ^ Cleraenta war
vielleicht in 2. Ehe (1249) mit einem Grafen von Hohenberg oder Homberg
vermählt (vergl. Krüger S. 128). — Ein Siegel Rudolfs I. ist bisher nicht be-
kannt geworden, zu erwarten wäre ein solches überhaupt nur an einer Urkunde
(Krüger reg. 2., woselbst aber die Überlieferungsform, Orig. od. Kopie, nicht
bezeichnet ist).
2. Hugo I., Graf von Werdenberg, auch noch Graf von Montfort genannt
(vergl. Krüger S. 129 f.), Sohn Rudolfs I., als solcher nicht urkundlich genannt,
aber mit Sicherheit nachzuweisen, indem die Montforter Brüder Rudolf 11. von
Feldkirch und Ulrich I. von Bregenz, die oben (S. 154) als Söhne Hugos II. von
Montfort nachgewiesen -sind, von Hugo I. von Werdenbei'g als seine „patrueles"
l)ezeichnet werden (Krüger reg. 41), somit ist nur die eine Möglichkeit gegeben,
dass Hugo I. und sein Bruder Hartmann I. von Werdenberg Söhne Rudolfs I.
sind, da kein anderer weltlicher Bruder Hugos IT. von Montfort bekannt ist und
sicher auch nicht existiert hat — urkundlich von 1247/48 an (ohne Namen-
nennung, Krüger reg. 5) — 1254 VI. 5. zuerst mit Namen (Krüger reg. 8) —
1274 III. 14. zuerst als Landgraf von Oberschwaben (Krüger reg. 48, vergl.
auch reg. 47) — 1277 XI. 26. auch als Graf von Heiligenberg genannt (Krüger
reg. 62) — zuletzt 1280 VI. 16. (Krüger reg. 80) — als f erwähnt 1281 IV. 17.
(Krüger reg. 83) — seinen Jahrtag beging da.s Kl. Weissenau am 7. XII.
(Hugonis Lantgravii de Werdenborg; MGNecr. 1, 165), danach setzt Krüger
(S. 138) seinen Tod auf 1280 XII. 7. - Stifter der Linie Heiligenberg. - Ge-
mahlin: Mechthild, Tochter Bertholds (III.), Herrn von Neiffen, Grafen von Mar-
stetten (vergl. Krüger im Anz. f. Schweizer Gesch. n. F. 6, 321 ff. und Gull,
ebenda 336 ff. ; v. Stalin, AVürtt. Gesch. 2, 572 kennt Mechthild nicht) — urkund-
lich 1259 X. 12. als Gemahlin Rudolfs I. von Rapperswil (s. o. S. 6(5, Diener,
Grafen von Rapperswil Nr. 14). — 1262 VII. 27. starb Rudolf I. von Rappers-
wil (a. a. 0.) — 1263 II. 5. ist M. als Witwe desselben bezeichnet (erwähnt
bei Krüger S. 131, nach Kopp II 1, 724j — 1267 (o. T.) tritt M. zuerst ur-
kundlich als Gemahlin Hugos I. von Werdenberg auf; (Krüger reg. 29) zugk^ich
letzte Erwähnung Mechthilds, vergl. jedoch auch Nr. 10; die Identität der Ge-
mahlin Hugos I. und der Witwe Rudolfs I. von Rapperswil wird durch das
Siegel derselben bewiesen (vergl. Krüger reg, 29, Anm.). — Krüger S. 130 ff.
und im Anz. f. Schweiz. Gesch. n. V. 6, 324 bemüht sich darzuthun, dass Hugo I.
in erster Ehe mit einer Tochter W.althers lA^ von Vatz vermählt gewesen sei.
Sein Hauptargument, dass Hugo II. von Werdenberg, Sohn Hugos I. zu alt für
einen Sohn Mechthilds von Neiffen erscheine, hat er in seiner zweiten Erörterung
Ucnoaln^. Hnndbucli I. 13
— 194 —
hierüber (im Anz. f. Schw. Gesch. a. a. 0.) auf einen bez. Aufsatz von Zeller-
Werdmtiller (ebenda 6, 37 flf.) fallen gelassen; durch eine Verstärkung seiner
übrigen Begründungen aus der ersten Erörterung sucht er seine Annahme der
Vatzischen Ehe Hugos I. trotz dem zwingenden Einwurf eines zu bedeutenden
Ehehindemisses zu halten, dass nämlich Hugo I. alsdann seine rechte Cousine
geheiratet hätte. — Walther IV. von Vatz war Gemahl einer Schwester Rudolfs I.
von Werdenberg, einer Tante Hugos I. von AVerdenberg. — Diesem Einwurfe
will Krüger dadurch begegnen, dass er annimmt, die von ihm vermutete Tochter
Walthers lA". von Vatz entstamme einer früheren Ehe desselben, und die Ehe
mit der Tante Hugos I. von AVerdenberg sei erst die zweite Ehe AA^althers ge-
wesen. AV^enn dem so ist, was nach- oder abzuweisen dem Bearbeiter der
Vatzischen Stammtafel in diesem Handbuche vorbehalten bleiben muss, dann
fällt allerdings der bedeutendste Einwurf gegen die Krügersche Hypothese fort,
ohne dass dieselbe aber dadurch an zwingender Beweiskraft gewönne.
Drei Siegel Hugos abgeb. bei Gull S. 24 flf., das dritte auch bei v. AVeech,
Cod. Salem. Abb. Nr. 18 und bei Ganz, Gesch. d. herald. Kunst, Taf. A^, 7 (etwas
verkleinert). Ein Siegel seiner Gemahlin Mechthild aus der Zeit ihrer 2. Ehe
ist nicht bekannt, nur ein solches aus ihrer ersten Elie mit (^raf Rudolf von
Rapperswil, abgebildet bei Gull S. 27; Anz. f. Schweizer Gesch. n. F. 6, 3H6;
Ganz a. a. 0. Taf. A^ Nr. 6; weitere Abbildungen und Umschrift s. o. S. 67.
3. Hart mann I., Graf von AA^erdenberg-S.argans, Sohn Rudolfs I. (s. o.
bei Hugo I.) — urkundlich 1254 VI. 5. als comes de Montfort (Krüger reg. 8).
— 1258 VII. 11. als „comes palatinus in Chraiburg" aus der Erbschaft seiner Ge-
mahlin (Krüger reg. 13) — 1259 II. 13. als comes de AA^erdenberg (Krüger reg. 14)
— zuletzt 1264 IX. 29. (Krüger reg. 22) — als f bezeichnet 1271 (vor IX. 24.\
zugleich einzige Stelle, an welcher Hartmann als Bruder Hugos I. genannt ist
(Krüger reg. 41), er scheint 1271 IV. 27. bereits f gewesen zu sein (Krüger
reg. 37), ebenso auch 1267 II. 18. und IX 11. (Krüger reg. 24 und 28) —
Stifter der Linie Sargans. — Gemahlin Elisabeth, Tochter des bajrischen Pfalz-
grafen Rapoto von Ortenburg-Kraiburg. (Hermanni Altahensis annales, bei öfele,
rer. Boic. Script. 1, 679; vergl. Krüger S. 140, nach Schiffmann im Anz. f.
Schweiz. Gesch. n. F. 3, 210 ff.) — urkundlich 1256 AI. 26. noch unvermählte
Tochter des f Pfalzgrafen Rapoto (Krüger reg. 9). — 1258 VII. 11. als
Gemahlin Hartmanns (Krüger reg. 13). In den Annalen des Hermann von Alt-
aich wird 1258 als Jahr der Vermählung ausdrücklich angegeben (abgedr. bei
Öfele a. a. 0.) — 1275 (o. T.) als AA^itwe Hartmanns von AA'erdenberg und
cometissa de Sanegannis (Krüger reg. 55) — zuletzt um 1282 (Datierung nach
Krüger reg. 88) — als f bezeichnet 1305 IIL 31. (ohne Namennennung, Urk.
erw. in Mon. Zoller. 2, 264 Anm. nach dem Abdruck bei Otter 3, 174).
Siegel Hartmanns abgeb. bei Gull S. 44, welcher Hartmannw.s ergänzt;
dazu scheint mir aber der verfügbare Raum nicht auszureichen. — Drei Siegel
Elisabeths, abgeb. bei Gull S. 45 f. Die Ranke mit dem A^ogel zur Seite der
Gestalt der Gräfin auf dem dritten Siegel erinnert an das gleiche Bild im Siegel
der Kraiburger Gräfin Adelheid, abgeb. bei Stillfried, Kloster Heilsbronn S. 100.
— 195 —
4. Heinrich I., Graf von AVerdenberg, Abt von Disentis, Sohn (?) Graf
Rudolfs I. Über seine nicht völlig sichere Abstammung und Zuweisung zum
Werdenberger Hause vergl. Krüger S. 141. Urkundlicli erscheint Heinrich, Abt
von Disentis 1251 (o. T). (Tli. v. Molir, Reg. Disentis Nr. 55; 2. Band der
Schweizer Regesten) bis 1268 (o. T.) (v. Mohr, Reg. Disentis Nr. 61) — er starb
1273 I. 20. (vergl. Krüger S. 141).
5. Hedwig, Gräfin von AVerdenberg (?), Tochter (?) Rudolfs T., Gemahlin
Graf Berchtolds (II.) von Heiligenberg. (v. AV'eech, Cod. Salem. 1, 300) vergl.
über sie die überzeugende Erörterung Krügers S. 141 ff., der Hed^vig hier ein-
reiht) — urkundlich 1251 I. 16. bereits vermählt und mit Söhnen (v. AA^eech,
Cod. Salem. 1, 300) - zuletzt 1262 A^II. 1. als AVitwe B.'s (a. a. O. 410; — als f
bezeichnet 1275 (o. T.) (Krüger reg. 54) — vielleicht ist der Eintrag des Necrol.
Günthersthal (MGNecr. 1,297) zum 13. Januar „Hedewig de AA^erdenberg" hier-
her zu beziehen, der Schrift nach ist er Ende des XIII., vielleicht auch Anfang
des XIV. Jahrhunderts gemacht.
6. Elisabeth, Gräfin von AA^erdenberg (?), Tochter Rudolfs I. (?). P. Inno-
cenz IV. schreibt 1247 X. 7. an den Abt von Lützel: Dilectus filius, nobilis vir
Diethelmus, natus quondam comitis de Toggenburc in nostra conquestus est
presentia constitutus, quod nobilis vir . . comes Montisfortis, Cur. dioc. Helysabeth,
mulierem, neptem suam, uxorem dicti D(ietlielmi) contra justitiam detinens eam
reninentem penitus et invitam viro alii de facto dicitur desponsasse .... und
knüpft daran den Auftrag, Abhilfe zu schafften (MGEp. saec XIII. 2, 316 f.) —
Um eine entferntere A^erwandte des Grafen von Montfort, unter dem jedenfalls
der eifrige Anhänger Kaiser Friedrichs, Graf Hugo IL zu verstehen ist (vergl.
den Brief dess. Papstes an den B. v. Konstanz von 1247 IX. 28. ebenda 2,
314), kann es sich nicht gehandelt haben. Nach Lage der Dinge wird „neptis"
hier mit Bruder- oder Schwestertochter zu übersetzen sein. Nun wäre es ja
immerhin möglich, dass Elisabeth eine Tochter einer der Schwestern Hugos I.
von Montfort war, vielleicht der Elisabeth von Montfort aus ihrer Ehe mit Graf
Mangold von Neuenbürg, welcher 1247 schon lange tot war, oder eine Tochter
der Gemahlin AV^althers IV. von Vatz, welcher 1254 starb, dessen Sohn AValther Y.
damals (1247) noch unmündig gewesen sein mag. Doch gerade diese Verhält-
nisse lagen damals auch bei Rudolf I. von AVerdenberg und seinen Söhnen vor,
ersterer starb zwischen 1243 und 1248, diese treten erst 1254 handelnd ein.
Dazu kommt noch die unerhörte Gewaltsamkeit, mit der Hugo von Montfort eine
von der Kirche schon eingesegnete, wenn auch wohl noch nicht vollzogene Ehe
trennt, um andere Pläne mit der Hand seiner Nichte zur Ausführung zu bringen
(wenn der Bericht im zit. Briefe auf eine richtige Darstellung des Toggenburgers
zurückgeht). Solche Gewaltsamkeit durfte sich ein Oheim schliesslich doch am
ehesten im eigenen Hause, mit einer verwaisten Bruderstochter erlauben, in den
anderen Häusern wäre der Einspruch der Agnaten oder ebenso nahe verwandter
Cognaten unausbleiblich und wohl unüberwindlich gewesen. Natürlich verkenne
ich das Ungesicherte dieser Vermutung keineswegs, diese neptis Elisabeth, die
Braut und Angetraute des Toggenburgers Diethelm kann möglicherweise einem
— 196 —
ganz anderen Hause angehört haben, als oben vermutet ist; sie ist mir nur
aus dieser einen Stelle von 1247 X. 7. bekannt.
7. Clementa, Gräfin von Werdenberg, . Tochter (?) Rudolfs J., Gemahlin
Graf Friedrichs lll. von Toggenburg. Ihr Vorname ist nur aus ihrer Grab-
schrift bekannt (überliefert in der Chronik des Laurenz Bosshard: Anno 1282
pridie kal. Mart. starb frow Clementa ein Gräfin von Toggenburg; anscheinend
übersetzt aus dem Lateinischen, vielleicht auch nur eine Inhaltsangabe der
lateinischen Grabschrift). — Ihre Zugehörigkeit zum Werdenberger Hause wies
m. AV. zuerst Krüger (S. 150 flf.) nach, ohne Kenntnis dieser Grabschrift, reihte
sie aber als Tochter Hugos I. ein. Zeller- Werdmüller im Anz. f. Schweizer
Gesch. 7, 395 ff. machte sie jedoch, auf Krüger fussend, mit triftigen Gründen
als Tochter Rudolfs I. wahrscheinlich. — Urkundlich scheint Clementa nicht
vorzukommen. Sie starb nach obiger Grabschrift 1282 II. 28. und wurde bei-
gesetzt zu Töss (ebenfalls nach dem Grabstein). — Vergl. auch Dienerj Stamm-
tafel Toggenburg Nr. 28 oben S. 50.
8. Hugo II., (Hügelin) der Einäugig«, Graf von Werdenberg-Ileiligen-
berg, Sohn Hugos I. (Krüger reg. 84) — urkundlich 1277 XI. 26. (Krüger
reg. 63; Krüger möchte noch reg. 52, von 1275 VI. 17. auf Hugo II. beziehen)
— 1282 VII. 18. Landvogt von Oberschwaben (Fürstenberg. U.-B. 5, 140) —
zuletzt 1305 Vn. 29. (Krüger reg. 138) - als f erwähnt 1311 XII. 17. zugleich
als „d. ä." bezeichnet (Krüger reg. 158) — scheint schon 1309 IX. 10. und 1307
m. 25. t zu sein (Krüger reg. 151 und 144, vergl. Krüger S. 149) — 1312
VI. 22. von den Brüdern Hugo, Heinrich und Albrecht v. Werdenberg als ihr
t Vater bezeichnet (Krüger reg. 162). — Gemahlin Eufemia, Tocliter Graf Fried-
richs von Ortenburg (Krüger reg. 86) — urkundlich 1281 XI. 17. zuerst und
als Gemahlin H.\s genannt (Krüger a. a. 0.) — 1311 XU. 17. als Witwe H.'s,
Ofimia. (Krüger reg. 158) — 1316 IV. 23. letzte Erwähnung mit ihren Söhnen
Hugo, Heinrich und Albrecht (Krüger reg. 179).
Zwei Siegel Hugos II. abgeb. bei Gull S. 28 f., Siegel Eufemias abgeb.
ebenda S. 29.
9. Adelheid, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg, Tochter (?) Hugos I.
(vergl. Krüger S. 154), Gemahlin Johanns, Herrn von Lichtenberg, urkundlich
1298 (o. T.) bereits vermählt (Urk. erwähnt bei Vanotti S. 206, der den Gemahl
irrig (?) Konrad von Lichtenberg, statt Johann nennt) — zuletzt 1315 IV. 28.
(Krüger reg. 170) ohne Daten und Quellenangaben angeführt bei Lehmann,
Gesch. von Hanau-Lichtenberg 1, 87, woselbst auch die weitere Nachkommen-
schaft Adelheids verzeichnet ist.
10. Sophie (?), Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg, vermutlich Tochter
Hugos I., dessen jüngste Tochter sie dann wäie; es ist aber nicht ausgeschlossen,
dass Sophie eine Tochter Hugos U., vielleicht sogar Rudolfs II. w<är. Für den
ersten Ansatz sprechen aber die meisten Gründe. Sophie wird in der von Zeller-
Werdmüller und Bächtold im Zürich. Taschenb. 1889 (S. 211 ff*.) herausgegebenen
Nürnberger Hs. über „die Stiftung des Klosters Ötenbach", ohne Namennennung
erwähnt; danach „opferte" ein „edler Graf von Berdenberg" sein Kind, das erst
• — 197 —
„in ja'r alt was", dessen Eintritt dem Kloster aber den Neubau der notwendigen,
1285 VlI. 10. bezogenen Gebäude ermöglichte (a. a. 0. S. 233 fF.). Hieraus be-
rechnet Zeller- Werdmüller (im Anz. f. Schw. Gesell. 6, 42) das Geburtsjahr
Sophiens auf etwa 1275, vielleicht ist es auch etwas später zu setzen, aber
kaum viiel später, sicher nicht nach 1280, in welchem Jahre alsQ Mechthild von
Neiffen, wenn sie. Sopliiens Mutter war, noch gelebt haben mtisste, was sehr
walirscTieinlich ist, da sie damals kaum mehr als etwa 35—40 Jahre gezählt
haben mag. Den Namen dieser . Ötenbacher Nonne dürfte uns eine Jahrzeit-
stiftung einer Gräfin Sophie von AVerdenberg, Nonne dagelbst, erhalten haben,
welche Stiftung leider undatiert ist, aber Vor 1327 XI. 10. gemacht ist (vergl.
Zeller- Werdmüller im Zürich. Taschenb. a. a. 0.). — Eine Urkunde von 1287
V. 27. (erwähnt im Zürich. Taschenb. a. a. 0.), in welcher Graf Hugo (IL) von
Werdenberg dem Kloster Ötenbach eine Schenkung macht, könnte dafür sprechen,
dass Sophie als seine Tochter, nicht als seine Schwester anzusetzen ist, doch ist
der obige Ansatz Zeller- AVerdmüllers einstweilen noch vorzuziehen ; jedenfalls aber
weist diese Urkunde darauf hin, dass Sophie der Heiligenberger und nicht der
Sarganser Linie angehörte, also nicht als Tochter Rudolfs IL einzureihen ist.
11. Rudolf IL, Graf von Werdenberg zu Sargans, Sohn Hartmanns I.
(Krüger reg. 41) urkundlich 1271 (vor IX.) noch unmündig (a.a.O.) — 1277
XL 26. mündig (Krüger reg. 63) - zuletzt 1322 IX. 16. (Krüger reg. 210) —
1322 XL 22. scheint er bereits f zu sein (Krüger reg. 1107/214, vergl. dazu
Kniger S. 289, woselbst er die Möglichkeit andeutet, dass R. auf Seite der
Österreicher in der Schlacht bei Mühldorf am IX. 28. gefallen sei). — Gemahlin
Adelheid, Tochter Markgraf Heinrichs von Burgau (Krüger reg. 94/1065) —
urkundlich 1291 VIII. 28. als Gemahlin Rs. (Reg. Boica 4, 499) und 1291 (o. T.)
(Krüger reg. 99j - nach Krüger (S. 290 u. reg, 146/1082) scheint A. 1307 V. 2.
bereits f zu sein. — Über eine von Ji^rüger vermutete 2. Ehe Rs. mit einer
Tocliter Eglolfs, Herrn von Aspremont vergl. Krüger S. 295 f.
4 Siegel abgeb. bei Gull S. 47 tf., darunter das 4., ein sphragistisch in
mehrfacher Hinsicht, nicht zum wenigsten auch durch das merkwürdige Rück-
siegel interessantes Stück, worüber Gull a. a. 0. 48 f. zu vergleichen ist.
12. Hart mann IL, Graf von Werdenberg-Sargans, Sohn Hartmanns I.
(Krüger reg. 41) — urkundlich 1271 (o. T., vor IX.) noch unmündig (a. a. 0.)
— zuletzt 1282 (? o. T.) mündig, Domherr von Bnmberg (Krüger reg. 88).
13. Hugo IIL (I.)*, Graf von Werdenberg-Sargans, Sohn Hartmanns I.
(Krüger reg. 41) - urkundlich 1271 (o. T., vor IX.) noch unmündig (a. a. 0.)
- mündig 1277 A^I. 21. (Thommen, Schweiz. Urk. 1, 54) - 1294 VUI. 29.
Johanniterkomthur zu Feldkirch und Überlingen (Krüger reg. 108) — 1295 I. 14.
in letzterer Eigenschaft (Krüger reg. 1072) — 13(X) IX. 1. (und öfters, zuletzt
noch 1329 L 28.) Komthur zu Bubikon (Krüger reg. 125 u. 237) ~ 1302 IX. 20.
Komthur zu Bubikon, Statthalter (Stellvertreter) und Präzeptor des Johanniter-
ordens durch Deutschland, Böhmen und Polen (Krüger reg. 130 o. T., die Urk.
* Die Orduungszahlen in Parenthesen beziehen sich auf die Zählung Krti^^ers.
— 198 —
mit Tage«angabe erw. bei Zeller- AVeidmüUer, die Freien von Eschenbach im
Zürich. Tai^chenb. 1893, 115 f.j - 1322 I. 20. (und später noch) Komthur zu
Wädenschwyl * Krüger reg. 204; — zuletzt '^ als Komthur zu AVädenschw}i ) 1332
IV. 23. (Krüger reg. 253 — nach dem Trochtelfinger Seelbuche soll er 1332
gegen die Sarazenen gefallen sein Uergl. dazu Krüger S. 291 ) — 1319 VII. 13.
wird ein AVolf von Werdenberg, Johanniterkomthur zu Hemmendorf genannt
(Fürstenbg. Ü.-B. 2, 63., wahrscheinlich ist hier Hugo III. (I.) gemeint, dem nur
ein falscher Vorname gegeben worden ist, wenn nicht, was aber wenig wahr-
scheinlich sein dürfte, Hugo HI. (I.) noch einen zweiten Vornamen als Hugo-
Wolf geführt hat; an einen neuen, weiter nicht bekannten AVerdenberger Grafen
wird bei dieser Nachricht schwerlich zu denken sein.
Siegel abgeb. bei Gull S. 50.
14. Hugo IV. (llL)y Graf von AVerdenberg-Heiligenberg, Sohn Hugos H.
fs. diesen) — urkundlich von 1305 VH. 29. an (Krüger reg. 138) - 1317 V. I.
als miles bezeichnet (Fürstenbg. U.-B. 5, 279) — zuletzt 1329 VHI. 16. (Krüger
reg. 239) — als f bezeichnet 1334 X. 16. (Krüger reg. 264), war wohl schon
1330 III. 7. bereits f (vergl. Krüger S. 162 und reg. 241). — Gemahlin Anna
(Krüger reg. 197;, Tochter Heinrichs, Herrn von Wildenberg (Krüger reg. 198,
200, 202) — urkundlich 1320 IV. 1. bereits vermählt (Krüger reg. 196) - zu-
letzt 1326 (? 0. T.), ohne Naclikommen und ohne Aussicht, solche zu erhalten
(Krüger reg. 230). — Thommeu (Schweiz. Urk. 1, 251) bezieht hierher auch
eine Erwähnung „meiner Frau von AVildenberg" von 1343 A^I. 6.
3 Siegel von Hugo und eines seiner Gemahlin abgeb. bei Gull S. 30 if.
15. Heinrich II., Graf von Werdenberg-Heiligenberg, Sohn Hugos II.
(s. diesen) — urkundlich 1309 XII. 31. Pfarrherr in Frickingen (Fürstenbg.
Ü.-B. 5, 282) - 1313 (o. T.) Domherr von Konstanz und Generalvikar des
Bischofs Gerhard (lA^.) von Konstanz (Reg. Konst. 2, Nr. 3639, von Cartellieri,
Reg. Konst. 2, 3811 aus mir nicht einleuchtenden Gründen angefochten) —
1318 X. 31. zuletzt als Generalvikar des Bistums Konstanz (Krüger reg. 190)
— 1318 X. 16. DomheiT von Konstanz und (Clior-) Propst von St. Joliani^ daselbst
(Reg. Konst. 3818). - 1318 zum Biscliof von Konstanz in zwiespältiger AValil
gewählt, vermag nicht durchzudringen < vergl. Krüger reg. 192 und Cartellieri
in Reg. Konstanz 3810 ft.) - starb 1323 X. 16. (ohne Jaliresangabe nur zum
16. X. im Anniversar des Domstifts Konstanz, abgedr. MGNecr. 1, 293, dessen
Angabe der des Churer Anniversars vorzuziehen ist, weil Heinrich II. in Kon-
stanz beigesetzt und vermutlich auch dort, oder in der Nähe gestorben ist;
Eintrag zum 17. X. 1323, mit Jahreszahl, im diurer Anniversar, woselbst Heinr.
auch als Domherr von (Uiur bezeichnet ist, lIGNecr. 1, 641; vergl. Krüger
reg. 218); beigesetzt in Konstanz (Anniversar v. ('hur a. a. 0.).
Siegel abgeb. bei Gull S. 32.
16. Albrecht L, Graf von AA'erdenberg-Heiligenberg, Sohn Hugos IL
(s. diesen) - urkundlich von 1308 VIII. 25. an (Krüger reg. 149) - 1317 V. 1.
als miles bezeichnet (Fürstenbg. U.-B. 5, 279) — 1326 XI. 9. Landvogt in
— 199 —
Oberschwaben (Fürstenbg. U.-B. 5, 293) — 1355 VII. I. comes de Montesancto,
alio nomine de Monteforti (Thomnien, Schweiz, ürk. 1, 341) — zuletzt 1364 V. 16.
(Krüger reg. 399) — seit 1339 XI. 11. „der Alte" im Gegensatz zu seinem Sohne
Albrecht U. genannt (Krüger reg. 282) — 1367 X. 1. ist Albr. I. sicher tot
(Krüger reg. 403, vergl. Krüger S. 168). — Gemahlin Katharine, Tochter Graf
Hartmanns (I.) von (Habsburg-)Kiburg (Krüger reg. 220) — urkundlich 1313
Vni. 1. noch unvermählt (Krüger reg. 165) — 1323 XH. 20. Gemahlin Albrechts I.
(Krüger reg. 220) ; sie muss aber schon vor 1322 IX. 16. mit Albr. I. vermählt worden
sein, da an diesem Tage bereits ein Sohn Albrechts I. (Albr. 11.) verlobt wird
(Krüger reg. 210). Die Vermählung hat also spätestens Ende 1321 stattgefunden,
wahrscheinlich aber schon mehrere Jahre früher — zuletzt 1342 I. 10. (Krüger
reg. 290 o. T., diesen gibt Merz, oben S. 23 Stammtafel Habsburg-Kiburg
Nr. 7 ohne Quelle).
5 Siegel Albrechts I., eines von Katharina abgeb. bei Gull S. 33 flf., das
von Katharina auch oben, Siegeltafel 1, 6.
17. Agnes, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg, Tochter Hugos II.
(vergl. Klüger S. 195), Gemahlin Rudolfs I., Grafen von Hohenberg (Krüger
reg. 183/184) — urkundlich nur als f und beigesetzt im Kloster Kirchberg er-
wähnt 1317 VII. 2. u. 8. (Krüger a. a. 0.; L. Schmid, Mon. Hohenb. 214) -
vielleicht könnte der Umstand, dass'Albrecht I. von Werdenberg 1308 VIII. 25.
Zeuge Graf Rudolfs von Hohenberg in Haigerloch war, (Schmid a. a. 0. 170 f.)
zur weiteren Zeitbestimmung herangezogen werden.
18. Heinrich III. (I.), Graf von Werdenberg-Sargaus zu Alpeck und
Trochtelfingen , Sohn Rudolfs II. (Krüger reg. 1082) — urkundlich 1307 IL 1.
(Klüger a. a. 0.) — 1328 II. 16. Vogt der Stadt Ulm (Landvogt in Oberschwaben?)
(Ulm U.-B. 2, 75) — 1328 X. 16. kaiserliclier Landvogt in Oberschwaben (Klüger
reg. 235 und Ulm U.-B. 2, 81) - zuletzt 1332 lU. 2. Landvogt in Oberschwaben
(Krüger reg. 252) - als f bezeichnet 1334 VI. 27. (Ulm U.-B. 2, 145). - Gemahlin:
Agnes, Tochter Eberhards, des Erlauchten, Grafen von Württemberg (Krüger
reg. 1099, Vanotti S. 369 nacli Steiuhofer und Sattler) — geb. 1293 zu Achalm
(Vanotti a. a. 0. nach Steinhofer) - urkundlich 1316 (o. T. ?) Heinrich III.,
Tochtermann Graf Eberhards (ungenau erwälmt bei Vanotti S. 365) — 1317
XL 9. Heinrich III. Toditennann Graf Eberhards (Krüger reg. 1099) — sie
starb 1351 (Vanotti S. .-569 nach Steinhofer). Nach dem vom Stuttgarter Archiv-
lat E. Sclineider bearbeiteten Württembergischen Stammbaume starb sie 1351
«
IL 28., dagegen ist anzuführen, dass sie schon in einer von Vanotti (S. 370)
ziemlicli ausfülirlicli angeführten Urkunde von 1349 III. 27. als f bezeichnet
wird („wann ihre — d. li. Eberh. und Heinrichs von Werdenberg — Schwester
die von P'ürstenberg ihrer Mutter selig Gut anspricht...").
Siegel abgeb. bei Gull S. 52. Beschreibungen bei v. AVeech, ('od. Salem.
3, 7 u. 248.
19. Rudolf III., Graf von Werdenberg-Sargans, Sohn Rudolfs H. (Krüger
reg. 194) - urkundlich 1305 I. 11. und IX. 18. als Schüler (?) in Pfäfers und
wohl minderjährig, mit seinem paedagogus Ulricus (Krüger reg. 135 u. 139) —
■ — 200 —
1307 IL 1. volljährig (Krüger reg. 1082j - 55uletzt 1325 X. 9. (P^ürstenbg.
U.-B, 5, 346) oder 1330 X. 4. (Ulm U.-B. 2, 101), weim wir in der letzten Er-
wähnung nicht eine urk. Nachricht von Rudolf lA^. zu erblicken haben.
20. Hart mann Ilt., Graf von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, Sohn Ru-
dolfs II. (Krüger reg. 223, woselbst H. jedoch nur als Bruder Heinrichs III. (I.)
und Rudolfs III. aufgeführt, damit aber als Sohn Rudolfs II. nachgewiesen ist,
als welcher er urkundlich nicht bezeichnet wird) — urkundlich 1317 XI. 11.
(Krüger reg. 185, woselbst das Datum angezweifelt wird) — zuletzt 1353 VII. 15.
(Thommen, Schweiz. Urk. 1, 307) - als f bezeichnet 1355 V. 21. (Krüger
reg. 351). — Gemahlin Agnes, Tochter Graf Rudolfs lA'. von Montfort-Feldkirch,
später Gemahlin AA^olfhards von Brandis (s. o. S. 168, Montfort Nr. 4()).
3 Siegel Hartmanns abgeb. bei Gull S. 52.
21. Rudolf IV., Graf von AA^erdenberg-Sargans, Sohn Rudolfs II. (Klüger
reg. 268, woselbst R. jedoch als Bruder Hartmanns III. bezeichnet ist) — ur-
kundlich 1328 A'^I. 2. noch unmündig oder doch nicht selbständig (Thommen,
Schweiz. Urk. 1, 201) — mündig 1331 A^. 20 (Krüger reg. 248;; eine ev. frühere
selbständige Handlung s. bei Rudolf 111. — zuletzt 1361 I. 21. (Krüger reg. 381)
- 1361 UI. 15./16. scheint R. bereits f zu sein, nach A'anotti (S. 285 zu 1362j
von Räubern ermordet (Krüger reg. 382, vergl. ebenda S. 310). — Gemahlin
Ursula, Tochter Donats von A^atz (Krüger reg. 274) — urkundlich 1337 VIII. 15.
Belegung der Heimsteuer und Morgengabe Ursulas (Thommen, Schweiz. Urk. 1,
239; Weizenegger-Merkle, Vorarlberg 2, 31 nennt Ursula schon zu 1324 (!) als
Gemahlin Rudolfs) — zuletzt 1367 A^I. 7. (Thommen, Schweiz. Urk. 1, 497).
3 Siegel Rudolfs, 2 Ursulas abgeb. bei Gull S. 53.
22. Albrecht IL, Graf von AVerden berg-Heiligenberg, Sohn Albrechts I.
(Krüger reg. 245) — urkundlich 1322 X. 16. ohne Nennung des A^ornamens,
sicher noch ein unmündiges Kind (Krüger reg. 210) - 1331 I. 20. vielleicht
bereits mündig (Krüger reg. 245) - zuletzt 1371 lA^. 13. (Krüger reg. 415;
reg. 417, wozu Krüger S. 198 Note 2 zu vergl. ist, ist eine fraglos bereits nach
dem Tode Albrechts II. ausgestellte littera de justitia Gregors XI.) — war
sicher f 1373 I. 6. (Krüger reg. 418) - als seine Söhne treten mit ihm, der
als „der alte" bezeichnet wird, urkundlich auf Hugo A^I. (IV.), Albrecht III.
d. ä., Heinrich A'I. (III.) und Albrecht IV. d. j. i Krüger reg. 403). — Gemahlinnen:
1) Mechthild, Tochter Graf Wilhelms 11. von Montfort-Tettnang (s. o. S. 165, Nr. 38),
sie waren im 5. Grade gleicher Liiiie verwandt. 2) Agnes, Tochter Fried-
richs lA^., Burggrafen von Nürnberg (Krüger reg. 359 u. 360, woselbst Agnes
aber nur als Schwester von Söhnen Friedrichs IV. nachgewiesen ist; s. u.) —
urkundlich 1333 IV. 8. erste indirekte Erwähnung durch ihren Bruder Friedrich
von Nürnberg, „korherre" von Bamberg, Regensburg und Eichstädt, der den f
Burggrafen Friedrich (IA^) seinen lieben Vater nennt (Mon. Zoller. 3, 9) —
1336 I. 26. indirekt als Gemahlin Bertholds, Herrn von Neitfen, Grafen von
Graisbach und Marstetten genannt, welcher am angegeb. Datum den Burggrafen
Johann seinen „bruder** nennt (Mon. Zoller. 3, 29 u. Reg. Boica 7, 137) —
— 201 —
1341 VI. 18. Erbverzicht der Burggräfin Agnes, „grafen Berchtoltz von Nyifen
elicher husfrowen", gegen ihren Bruder, Burggraf Johann von Nürnberg (Mon.
Zoller. 3, 76). Die Ehe wird erst kurz vorher vollzogen sein, da der Erbverzicht
jetzt erst geleistet wurde. — Graf Berthold starb nach 1342 I. 27. (Datum einer
testameutar. Bestimmung Bertholds, erw. bei Kornbeck, NeufFeii, Marstetten und
Ulm, im Württ. Jb. f. Statistik 1880, S. 47). - 1342 VI. 8. urkundet Agnes
bereits als Witwe (Kombeck a. a. 0.) — 1343 VII. 3. Agnes, Witwe Graf
Bertholds (Böhmer, Reg. Imp.; Ludwig der ßaier 2341) — 1344 VII. 5. Agnes,
Gräfin von Werdenberg (Krüger reg. 303) — . 1356 I. 27. Agnes, Gemahlin Graf
Albrechts d. j. (II.) von Werdenberg, Schwester des Bischofs Berchthold von
Eichstädt und der Burggrafen Johaiin (II.) und Albrecht (d. Schönen) von Nürn-
berg (Krüger reg. 359, 360;, dadurch ist also die schon 1344 VII. 5. genannte
. Agnes von Werdenberg als Gemahlin Albrechts II. und als identisch mit der
Witwe Bertholds von Graisbach nachgewiesen. Dies auch direkt durch Reg.
Boica 8^ 276 zu 1353 VIII. 29. Agnes des vorgen. von Neifl'en Witwe, jetzige
Gräfin von Heiligenberg (s. a. 1364 II. 20.) - zuletzt 1363 III. 2. (Krüger
reg. 391), 1364 II. 20. Agnes, Witwe des von Neiffen, jetzt Gemahlin Graf Albrechts
von Heiligenbei'g (Reg. Boica 9, 95) und 1364 (o. T.) Testament der Agnes (er-
wähnt bei Stillfried, Kl. Heilsbronn, Stammtafel, ohne Quellenangabe, jedenfalls
nicht in den Mon. Zoller. 4).
3 Siegel Albrechts abgebildet bei Gull S. 36 f.
23. Eberhard I., Graf von Werden berg zu Schmalnegg und Trochtel-
fingen, Sohn Heinrichs HI. (I.) (Ulm. U.-B. 2, 145) — urkundlich von 1334 VI. 27.
an (Ulm. Ü.-B. 2, 145) - seit 1349 III. 27. Herr zu Schmalnegg und Trochtel-
fingen (Reg. Boica 8, 156) — 1368 XII. 13. (Österr.) Hauptmann zu Burgau
(Lichnowsky 4, 885) — zuletzt 1382 XI. 10. (Urk. erw. im Freib. Dioc.-Arch.
19, 234) ^- er starb 1383 V. 28. und ist anscheinend in Stuttgart beigesetzt
(Crusius, Ann. Suev. 3, 300: „Stutgardiae in parrochiali ecclesia. Anno domini
1383 5. kal. juny obiit spectabilis dominus Eberhardus comes de Werdenberg" ;
( 'rusius scheint hier die Umschrift eines Totenschildes oder Grabdenkmals wieder-
zugeben, woraus sich denn der Begräbnisort Eberhards vermuten Hesse. —
Vanotti S. 372 gibt nach Crusius den 27. V. als Todestag an) — über eine
mögliche Verwechslung mit Eberh. II. s. diesen. — Gemahlinnen: 1) Liutgard,
Tochter Koni-ads, Grafen von Berg-Schelklingen (Lichnowsky 3, reg. 1344) —
urkundlich 1335 III. u. lA^. (3.?) Gemahlin Eberhards; Ehedispens für die vor
über Jahresfrist vollzogene Ehe (Württ. Gesch.-qu. 2, 406) — zuletzt 1344 II. 6.
(Lichnowsky 3, 1356; vergl. Stalin, Württ. Gesch. 3, 655 u. 689) - 2) Sophie,
Tochter Walthers (IV.) von Geroldseck, Herrn zu Lahr (Reinhard, Pragmat.
Gesch. Geroldseck, U.-B. 63 f.) — urkundlich 1349 III. 27. als Gemahlin Eber-
hards (Urk. erwähnt bei Vanotti S. 370) - 1351 IV. 9. (Reinhard a. a. 0.) -
1352 V. 4. (Fürstenbg. U.-B. 5, 446) - 1356 VII. 29. (Fürstenbg. U.-B. 5, 447)
— zuletzt 1387 I. 29. mit ihrem Sohne Heinrich (VII.) und dessen Sohn Eber-
hard (III.) (Reinhard a. a. 0. 91 f.).
Siegel Eberhards beschrieben bei v. Weech, Cod. Salem. 3, 9 und 24.
— 202 -
24. R u d 1 f V., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn Heinrichs III. d.)
- urkundlich mit Namen nur einmal 1342 XII. 18. (Ulm. U.-B. 2, 237), als
Bruder der Grafen Eberhard (I.) und Heinrich (IV.), und zwar zwischen diesen
genannt, dadurch auch als Sohn Heinrichs III. (I.) erwiesen. Rudolf V. ist
zweifellos auch in den Urkunden 1334 VI. 27. und 1340 VI. 17. allerdings ohne
Namennennung erwähnt (Ulm. U.-B. 2, 145 u. 215), in denen Graf Eberhard I.
mit „sinen geschwistergiden" bezw. mit „sinen brudern" erwähnt wird; 1349
III. 27. bei der Teilung seiner Brüder war er jedenfalls f.
25. Heinrich IV. (H.), Graf von Werdenberg-Trochtelfingen zu Alpeck,
Sohn Heinrichs IH. (I.) (Vanotti S. 368, anscheinend nach den daselbst an-
gefülnten Urkunden, nach denen jedenfalls der als Sohn Heinrichs EI. (I.) er-
wiesene Eberhard I. und Heinrich IV. (IL) als Brüder feststehen; letzteres ist
z. B. durch die Urkunden Ulm. U.-B. 2, 237 u. 358 erwiesen) — urkundlich 1342
Xn. 18. (Ulm. U.-B. 2, 237) — für die früheren Erwähnungen ohne Namen-
nennung vergl. oben bei Rudolf V. — seit 1349 IH. 27. Herr zu Alpeck (Reg.
Boica 8, 156) — zuletzt 1366 HI. 14. (erwähnt bei Vanotti S, 374) und 1366
VIII. 10. bezw. 1366 IX. 7. mit seinem Schwestersohn, Vogt Ulrich von Matsch
(Reg. Boica 9, 154 u. Ladurner, Die Vögte von Matsch, im Ferdinandum 3. Folge
16, 181) — 1370 scheint Heinrich bereits f gewesen zu sein, wie die Angaben
Vanottis S. 374 schliessen lassen. Miller, Holienzoll. Beitr. S. 11 f. bemüht sich
nachzuweisen, dass H. in Jerusalem gestorben sei. — Gemahlin Bertlia, Tochter
Graf Konrads von Kirchberg (Ulm, U.-B. 2, 358 und Vanotti S. 369 ff., augen-
scheinlich nach den von ihm erwähnten Urkunden. Miller a. a. 0. 13 f. u. S. 19
hält Bertha für eine Tochter Graf Bruns von Kircliberg und verwechselt sie
mit der Gemahlin Hugos VI., da Stalin Gesch. Württ. 3, 681 in seiner Kirch-
berger Stammtafel keine andere Bertlia in dieser Zeit als die Tochter Graf
Brunos v. K. kennt. Abgesehen davon, dass bei Stalin noch eine andere Bertha
von Kirchberg, die Gemahlin Hugos VII. von Montfort-Tosters fehlt , erwähnt
Miller selbst a. a. O. S. 53 eine Urkunde, in welcher Udelhild von Werdenberg, die
Tochter dieser Bertlia, ihre Mutter eine Tochter des Grafen Konrad von Kirchberg
nennt. Danach sind die beiden Bertha verschiedene Personen, die eine ist als Tochter
Konrads, die andere als Tochter Bruns von Kirchberg urkundlich nachgewiesen,
Miller, der eine A^erwechslung annehmen zu müssen glaubt, und daraufhin die
(4emahlin Hugos VI. (Nr. 33) streicht, begelit selbst eine Verweclislung» - ur-
kundlich 1349 111. 27. Gemahlin Heinrichs IV. (IL) (Urk. erwähnt bei Vanotti
S. 370), Ladurner, Vögte von Matsch (Ferdinandeum III. Heft H>, S. IHO Anm.)
gibt als Vermählungsjahr 1345 (o. T.) leider ohne Quellenangabe — zuletzt
1351 III. 27. (Ulm. U.-B. 2, 358) und 1351 IV. 9. (Urk angeführt bei Vanotti
S. 371) — als t bezeichnet 1366 (Urk. o. T. erw. bei Vanotti S. 373) — Vanotti
setzt danach ihren Tod um 1352 - 1360 IX. 14. nennt Heinrich IV. dl.) den
Grafen Wilhelm d. ä. von Kirchberg seinen Schwager (Ulm. U.-B. 2, 259), viel-
leicht lebte Bertha damals noch , was allerdings weder an und für sich aus
dieser Verwandtschaftsbezeichnung, noch auch aus der betr. Urk. selbst hervorgeht.
Siegel Heinrichs beschrieben bei v. Weech, Cod. Salem. 3, 24.
- 203 -
26. Hugo V. (L), Graf von Werdenberg - Trochtelfingen , Sohn Hein-
rklis III. (I.) (als Bruder Eberhards I. und Heinrichs IV. urkundlich genannt
bei Vanotti S. 369, ohne nähere Angabe der betr. Urkunde; Hugo ist damit
als Sohn Heinrichs III. nachgewiesen) — urkundlich 1354 (o. T.) (Urk. erw. bei
Vanotti S. 369; frühere Erwähnungen ohne Namennennung s. bei Rudolfs V.)
— 1358 (o. T.) Johanniterkomthur zu Bubikon (erw. bei Gull a. a. 0. S. 50)
— 1358 IX. 25. Meister St. Johanns Orden in allen deutschen Landen (Thora-
men, Schweiz. Urk. 1, 383 und 386) — 1361 VIII. 1. Komthur zu Bubikon,
Wädenschwyl, Hohenrein und Biberstein (Fürstenbg. U.-B. 2, 237 f.) — zuletzt
1373 IL 16. Präzeptor des Johanniterordens in Wädenschwyl (erw. bei Vanotti
a. a. 0.) — Miller, Hohenzoll. Beitr. zweifelt die Existenz dieses Grafen Hugo V.
an, seine Gründe gegen Vanotti sind aber hinfällig.
Siegel abgeb. bei Gull S. 51.
27. Adelheid, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Hein-
richs III. (I.) (Krüger reg. 208) - urkundlich 1322 VIII. 8. als Gemahlin Ul-
richs (III.), Vogts von Matsch (Krüger a. a. 0.) — als f bezeichnet 1365 (Urk.
erwähnt bei Ladurner in Zs. d. Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg 3. Folge
16, 179). — Wegen des frühen Vorkommens dieser Adelheid ist Krüger S. 297
geneigt, sie als Tochter aus einer früheren, nicht bekannten Ehe Heinrichs III. (I.)
anzusprechen. Abgesehen davon, dass weiter keine Spur dieser früheren Ehe
Heinrichs vorliegt, ist es nicht unmöglich, dass die Ehe mit Adelheid 1322 noch
nicht vollzogen, dass Adelheid damals noch ein Kind in den ersten Lebensjahren
war. Die Urkunde, soweit sie bei Ladurner (a. a. 0. S. 108) angeführt ist,
spricht nicht gegen unseren Ausweg.
28. Irmgard, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Hein-
richs UI. (I.) (als Schwester der Grafen Eberhard und Heinrich urkundlich ge-
nannt, die nach Vanotti S. 370 zitierte Stelle s. o. bei Heinrich III. Nr. 18) —
urkundlich 1349 III. 27. „die von Fürstenberg" (a. a. 0.); eine frühere Erwähnung
ohne Namennennung s. o. bei Rudolfs V. — zuletzt 1358 IL 28. „Irmengart
grevin von Werdenberg, grave Heinrich von Furstenberg seligen, des Haselach
was, eliche husfrowe" urkundet „mit unserm lieben bruder, graven Eberhart und
grave Heinrich von Werdenberg gebruder" Zustimmung. (Fürstenb. U.-B. 2,
216 ff", u. 218 f.) — ihren (?) Todestag beging das Kl. Neidingen am 25. IL
(MGNecr. 1, 310) - vielleicht bezieht sich der im Fürstenb. U.-B. 2, 90 zu
1325 mitgeteilte Päpstl. Ehedispens „pro Henrico, domino a Fürstenberg" auf
Heinrich von Fürstenberg-Haslach und Irmgart von Werdenberg.
29. Rudolf VI., Graf von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, Sohn Hart-
manns III. (Rudolf wird in Krüger reg. 377 Bruder Heinrichs V. (I.) genannt,
welcher als Sohn Hartmanns HI. urkundlich bezeugt ist; s. Heinr. V.) - ur-
kundlich 1355 V. I. (ohne Namennennung) und 1360 VUI. 22. beide Male un-
mündig (Krüger reg. 351 und 377) — 1363 (o. T.) mündig (Krüger reg. 396) —
zuletzt 1365 VII. 7. (Krüger reg. 401) - er soll 1367 auf Rhodus auf der Rück-
kehr von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem gestorben sein (vergl. Krüger S. 311).
— 204 —
:W. Heinrich V. (I.i, Graf von AVerdenberg-Sargans zu Vaduz, Sohn
Hartnianns III. ^Krüger reg. 424) — urkundlich 1355 V. 1. (ohne Namennennung)
und 1360 Vm. 22. beide Male unmündig (Krüger reg. 351 und 377) — 1365
IV. 1. mündig (Ki-üger reg. 400; — 1395 II. 27. HeiT zu Vaduz (Or. bisch. Arch.
Chui) - zuletzt 1396 VU. 22. (Krüger reg. 577,i - als f bezeichnet 1398 I. 19.
Thommen, Schweiz. Urk. 2, 340) — er starb 1397 I. 23., beigesetzt in Feld-
kirch Krüger reg. 588 >. Nach dem Eintrag des Anniversars der Churer Dom-
kirche zum gleichen Tage und Jahre (MGNecr. 1, 621) ist er in Vaduz bei-
gesetzt. — Gemahlin Katharina, Tochter Graf Albrechts II. von Werdenberg-
Heiligenberg 'S. u. Nr. 38).
3 Siegel abgeb. bei Gull S. 57. Siegel Katharinas s. daselbst.
31. Hartmann IV., Graf von AVerdenberg-Sargans zu Vaduz, Sohn
Hartmanns III. (Hartm. IV. ist durch Krügers reg. 377 und andere urk. Stellen
als Bruder Heinrichs V. nachgewiesen, von dem es urkundlich feststeht, z. B.
durch Krüger reg. 424, dass er ein Sohn Hartmanns III. war) — urkundlich
1355 V. 1. fohne Namennennung) und 1360 VIII. 22. beide Male noch unmündig,
13()0 bereits Johanniter (Krüger reg. 351 und 377 1 — 1374 III. 6. Dompropst
von Chur i?j (Krüger reg. 422, vergl. S. 311) — 1376 IX. 8. Johanniterkomthur
zu Wädenschwyl • Krüger reg. 429) — 1381 I. 21. Komthur ebenda und zu
Feldkirch iThommen, Schweiz. Urk. 2, UiS) - 1389 III. 5. Bischof von Chur
'Klüger reg. 497; daneben noch Komtlmr zu Wädenschwyl, vergl. Krüger 699^
- starb 1416 IX. 6. (Krüger reg. 776).
3 Siegel abgeb. bei Gull S. 58 f.
32. Johann I., Graf von Werden berg-Sargans, Sohn Rudolfs IV. (Krüger
reg. 381) — urkundlich: 1342 1.25. hatte Rudolf I\\ noch keinen Sohn »Krüger
reg. 286; 1342 V. 3. — Krüger reg. 2^^ — ist dies nicht so sicher; vergl. dazu
Krüger S. 320 und S. XXX Anm.) — 1361 I. 21. erste Erwähnung Js. als
mündig < Krüger reg. ;>81 1 — zuletzt 1400 V. 6. f Krüger reg. 619) in Prag aus-
gestellte Urkunde Kg. Wenzels; Johann, der 1399 VII 2. zuletzt an einem ur-
kundl. Geschäfte beteiligt und siclier auch dabei «anwesend war (Krüger reg.
614), könnte also 1400 V. 6. bereits f gewesen sein; nach Tschudi wäre er erst
im Herbste 1400 gestorben (Krüger reg. iS22). — Als seine Söhne werden die
Biüder Rudolf VI. <IV.), Johann II., Hugo VII. dl.) und Heinrich IX. ill.) ur
kuudlich öfters, z. B. in Krüger reg. 5*>9 aufgeführt. — Gemahlin Anna, Schwester
ririch Bruns und Donats II. von Räzüns i Krüger reg. 402) urkundlich 1367
IV. 5. la. a. 0.) Gemahlin Johanns — zuletzt 1392 VIII. 14. (Krüger reg. 527) -
als Beisetzungsort Johanns I. und Annas, oder vielmehr als Beisetzuugsort der
Eltern des Churer Dompropstes Rudolf von Werdenberg-Sargans gibt das Churer
Anniversar „Sangans et alibi" an. (MGNecr. 1, 623). Johann I. wird also in
Saigans begraben sein, während für Anna dies niclit zutreften dürfte.
2 Siegel Johanns und eines seinei* Geiii. abgeb. bei Gull S. 55 f.
3)^ Hugo VI. 'IVj, Graf von A\'erdenberg-Heiligenberg zu Rheineck,
Sohn Albrechts II. (s. diesen; — urkundlich 1360 IX. 22. ohne Namennenuung*
- 205 -
(Krüger reg. :W9) - mit Namen V)6l VII. (o. T.) com. Hügelinus de Werdenberg
(Krüger reg. 382, chronikale Notiz) — urkundlich 1361 VII. 24. (Thommen,
Schweiz. Urk. 1, 429 ff.) — 1379 VI. 23. Herr zu Rheineck, gemeinschaftlich
mit Heinrich VI. (HI.) (Krüger reg. 445 u. S. 203) - zuletzt 1387 XI. 1.
(Krüger reg. 486) — als f bezeichnet 1390 III. 15. (Krüger reg. 505), war viel-
leicht schon t 1388 XII. 18. (Krüger reg. 496) — starb jedenfalls ohne Nach-
kommen (vergl. Krüger S. 208). — Gemahlin Bertha, Gnäfin von Kirchberg
(Trochtelfinger Seelbuch; die betr. Stelle abgedr. bei Miller, Hohenzoll. Beitr.
16; Miller S. 19 hält dies irrtümlich für eine Verwechslung mit der Gemahlin
Heinrichs IV. von Werdenberg-Alpeck, die oben Nr. 25 als Tochter Graf Kon-
rads V. Kirchberg erwiesen ist, also eine von dieser Tochter Graf Bruns ver-
schiedene Person war), Tochter Graf Bruns von Kirchberg (s. u.) — urkundlich
als Gemahlin Hugos nirgends genannt. Auf sie dürfte Reg. Boica 8, 73 zu be-
ziehen sein, wonach i:i46 V. 15. Liutgart, die alte Gräfin von Kirchberg und
frowelin Berht, deren Tochter, nebst ihr^m (Berthas) Bruder, dem Grafen Wilhelm
von Kirchberg Urkunden. Letzterer ist durch Reg. Boica 7, 59 als Sohn Bruns
erwiesen.
2 Siegel Hugos abgeb. bei Gull S. 38.
34. Albrecht III. d. ä., Graf von Werdenberg-Heiligenberg zu Bludenz,
Sohn Albrechts II. (s. diesen) - urkundlich 1367 X. 1. (Krüger reg. 403) -
1369 VII. 30. „der ältere" im Gegensatze zu seinem Bruder Albrecht IV., beider
Vater Albrecht II. wird in derselben Urkunde als „der alte" bezeichnet (Krüger
reg. 413) — zuletzt 1418 IL 23. (Krüger reg. 781) — er war jedenfalls f 1420
(o. T.) (Krüger reg. 793, vergl. dazu die Darstellung Krügers S. 213 f. und
S. 217). — Gemahlin Ursula, Tochter Heinrichs V. (?), Grafen von Schaunberg
(Trochtelfinger Seelbuch: abgedr. ist die betr. Stelle bei Miller, Hohenzoll. Bei-
träge; die Angabe des Vaters fehlt dabei; für diesen s. u.) — urkundlich ist
diese Ehe durch Krüger reg. 603 nachgewiesen, in welchem Albrecht III. den
eben verstorbenen Grafen von Schaunberg seinen Schwager nennt. Nach Hopf,
Geneal. Atlas S. 361 scheint sich dies auf den bis zu 1397 vorkommenden Grafen
Wilhelm III. von Schaunberg zu beziehen, welcher ein Sohn Heinrichs V. war ;
dadurch würde auch Ursula als Tochter Heinrichs V. einzureihen sein.
3 Siegel Albrechts abgeb. bei Gull S. 38 f.
35. Heinrich VI. (IIL), Graf von Werdenberg-Heiligenberg zu Rheineck,
Sohn Albrechts IL (s. diesen) — urkundlich 1367 X. 1. noch unmündig (Krüger
reg. 403) - 1368 VI. 20. mündig (Krüger reg. 406) - zuletzt 1392 IX. 14.
(Krüger reg. 528) und 1392 (o. T.) (Krüger reg. 532) - als f bezeichnet 1393
VU. 24. (Krüger reg. 540, nach Tschudi 1, 580, welcher hinzusetzt, dass Hein-
rich im vorhergehenden Jahre, also noch 1392 gestorben sei); urkundlich als
t bezeichnet 1394 III. 30. (Thommen, Schweiz. Urk. 2, 297). — Gemahlin Anna,
Tochter Graf Hugos VII. von Montfort-Tosters is. o. S. 160 Nr. 41 j.
2 Siegel Heinrichs abgeb. bei Gull S. 39 f.
36. Albrecht IV. d. j., Graf von Werdenberg-Heiligenberg zu Heiligen-
berg, Sohn Albrechts IL (s. diesen; — urkundlich 1367 X. 1. noch unmündig
— 206 —
•
(Krüger reg. 403) — war wohl 1368 VI. 20. auch noch unmündig (vergl. Krüger
reg. 406 u. S. 217) - 1369 VH. :K). mündig (Krüger reg. 413 u. S. 217) -
zuletzt 1416 I. 28. (Krüger reg. 774) — war 1418 V. 4. sicher bereits tot (vergl.
Krüger reg. 782 u. S. 221). — Gemahlin (?) Agnes von Montfort, Tochter (?)
Graf Hugos VII. von Montfort-Tosters ; den Vor- und Stammnamen gibt das
Trochtelfinger Seelbuch (die betr. Stelle ist abgedruckt bei Miller, Hohenzoll.
Beitr. S. 17: Gedenket ... item des wolgeb. herrn, hem grawen Albrechts von
Werdenberg und der wolgeb. frawen, frawen Agnesin von Montfort seines ge-
mahls; vergl. Krüger S. 222; Vanotti gibt irrtümlich Anna von Montfort an,
vergl. Krüger a. a. 0.) — eine Stütze scheint die vorstehende Angabe des
Trochtelfinger Seelbuches in Krügers reg. 379 zu finden, wonach Agnes, Tochter
Hugos Vn. von M.-Tosters 1360 IX. 22. mit einem Sohne Albrechts II. von W.-
Heiligenberg verlobt war. Nun war diese Agnes aber sicher mit Konrad von
Montfort-Bregenz vermählt (s. o. S. 165 Nr. 40); doch könnte sie als Witwe
doch noch Albrecht IV. d. j. geheiratet haben, dessen (?) Verlobte sie 1360 war.
Krüger (S. 222) weist auf eine andere Möglichkeit hin, dass es sich hier auch
um eine weitere, bisher unbekannte Agnes von Montfort aus der Neu-Bregenzer
oder der Tettnanger Linie handeln könne. — Jedenfalls starb Albrecht IV.
kinderlos (vergl. Klüger S. 221 f.).
3 Siegel abgeb. bei Gull S. 40 f.
37. Elisabeth, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg, Tochter Albrechts II.
Gemahlin Ulrich Bruns, Herrn von Räzüns (Krüger reg. 404) — urkundlich
1367 X. 1. ohne Anführung ihrer Person, doch bereits vermählt (Krüger reg.
403) - zuletzt 1397 X. 15. (Krüger reg. 595) - als f bezeichnet 1419 V. 2.
(Krüger reg. 788); daselbst sind auch ihre drei Söhne genannt (vergl. dazu
Krüger S. 223 und Anm. 1, wo weitere Litteratur angegeben ist).
Siegel abgeb. bei Gull S. 41. Umschrift: [^ SIGI]LLVM • ELISABETI •
D ' WERDENBE[ROH]. Wenn nicht am Schlüsse noch Verzierungen angebiacht
waren, so muss der Name Werdenberg auf CH und nicht, wie Gull vermutet,
nur auf G ausgegangen sein, da dann noch für wenigstens einen Buchstaben
Raum bliebe.
38. Katharina, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg, Tochter Alb-
rechts II. (nur als Schwester Graf Hugos VI. (IV.) genannt bei Krüger reg.
563, dadurch als Tochter Albrechts II. erwiesen) — urkundlich 1387 XI. 6.
als Gemahlin Graf Heinrichs V. (I.) von Werdenberg-Sargans- Vaduz (s. Nr. 30)
und Mutter Graf Friedrichs VII. von Toggenburg, Sohnes des verstorb. Grafen
Diethelm von Toggenburg (Krüger reg. 488) — zuletzt 1395 VI. 30. Gemahlin
Graf Heinrichs V. (I.) von Werdenberg- Vaduz (Krüger reg. 563) — 1396 könnte
ihr Todesjahr sein, wenigstens stiftete Graf Heinrich in diesem Jahre für sich
und seine Gemahlin Katharina eine Jahrzeit in der Domkirche Ohur (MGNecr. 1,
621;. — Demnach war Katharina in erster Ehe mit Graf Diethelm VI. (XI.)
von Toggenburg, in zweiter Ehe mit Graf Heinrich V. (I.) von Werdenberg-
Vaduz vermählt, welche Ehe sie frühestens 1386 eingegangen haben konnte, da
- 207 -
ihr erster Gemahl 1385 XII. 27. (s. o. S. 52, Diener, Stammt. To^^enburg Nr. 44)
starb, also in den letzten Tagen des Jahres 1385.
Siegel abgeb. bei Gull S. 58.
39. Heinrich VII., Graf von Werdenberg zu Trochtelfingen, Sohn Eber-
hards I. (Vanotti S. 382, ohne Quellenangabe) aus dessen 2. Ehe (s. u. bei 1387
1. 29.) — urkundlich walirscheinlich 1371 IV. 10. (Reg. Boica 9, 259; dass der
hier bei Brun d. j. Güssen von Leipheim mitsiegelnde Graf Heinrich von Werden-
berg der Vn. und wohl nicht der VIII. war, möchte ich daraus schliessen, dass
Eberhard (I.) kurze Zeit darauf (1374 V. 16.; Reg. Boica 9, 314) demselben
Brun dem Güssen den gleichen Dienst erweist — sicher li)Sl I. 29. mit seiner
Mutter Sophie von Geroldseck und seinem Sohne Eberhard (III.) (Reinhard,
Pragm. Gesch. Geroldseck U.-B. S. 91 ff.) und in den Rechnungen der Stadt Ulm
mr den Reichstag 1388 V. 17. bis 1389 IX. 26. genannt (R-T-A 2, 107 Anm. 2) -
zuletzt 1393 IX. 29. (Krüger reg. 541) — vergl. Miller, HohenzoU. Beitr. 31 ff. -
Gemahlinnen: 1) Agnes, Herzogin von Teck (Trochtelfinger Seelbuch ; der betr.
Eintrag abgedr. bei Miller a. a. 0. S. 17), Tochter Herzog Friedrichs von Teck
(Stalin, Württ. Gesch. 3, 699) - sie starb 1386 (Stalin a. a. 0.) — Crusius, Ann.
Suev. 3, 269 berichtet ebenfalls das Vorstehende über Agnes von Teck, doch setzt
er anmerkungsweise hinzu : „Agneti tril)uuntur tres mariti et longiora vitae tempora.
1) Heinricus, com. Werdenbergius 1393 anno. 2) Wilhelmus com. Kirchbergensis
1413. 3) Eberhardus dapifer Waldburgensis 1430". Offenbar handelt es sich hier
um Verwechslungen verschiedener Personen. — 2) Ita, Tochter Friedrichs V.,
Grafen von Toggenburg, Witwe Rudolfs, Grafen von Hohenberg (Thommen, Schweiz.
Urk. 2, 276) - urkundlich 1360 X. 12. Gemahlin Graf Rudolfs von Hohenberg
(Schmid. Mon. Hohenbg. 499) — zuletzt 1387 IX. 6. mit ihrem Gemahle Rudolf
V. H. und ihrer Tochter Margarethe, Gemahlin Markgraf Bernhards I. von Baden
(Schmid, Mon. Hohenb. 742 f.) - 1389 XI. 30. starb Graf Rudolf v. H. (Schmid,
Gesch. Hohenbg. 280 nach dem Ehinger Seelbuch) — 1392 (o. T.) Ita von Toggen-
burg, Gemahlin Graf Heinrichs VII. von Werdenberg (Thommen, Schweiz. Urk.
2, 276) — zuletzt 1393 IV. 22. „Itt von Dockenburg, grevinn ze Werdenberg"
über Güter im O.-A. Horb verfügend (Schmid, Mon. Hohenbg. 767 f.) — als
t bezeichnet 1399 I. 26. (Urk. des St.-A. Zürich, für welche Diener, Stammt.
Toggenburg, oben S. 62 zu vergl. ist). — Für Ita vergl. oben S. 51 f. Diener,
Stammt. Toggenbg. Nr. 38. — Da Heinrichs VII. zweite Ehe mit Ita frühestens
1390 geschlossen sein dürfte, muss Eberhard III., der schon 1387 urkundlich
genannt wird, aus der ersten Ehe Heinrichs mit Agnes von Teck stammen,
wie auch die von Diener a. a. 0. abgedruckte Urkundenstelle durchblicken lässt.
Dadurch wird auch wenigstens die Existenz der urkundlich nicht nachgewiesenen
ersten Ehe Heinrichs gesichert.
40. Eberhard IL, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen , Sohn Eber-
hards I. (Zimmersche Chronik 1, 205). Dass Eberhard I. einen Sohn namens
Eberhard (II.) hatte, geben uns nur die Zimm. Chr., deren Werdenberger genea-
logische Angaben z. T. selir verworren sind, und Vanotti (S. 385) an, verschmelzen
diesen aber mit seinem Neffen Eberhard III. Beide gehen auch mit dieser Ver-
- 208 —
Schmelzung vermutlich auf dieselbe Quelle ;5ui1ick, auf die Zimmerschen „Genea-
logiae ill. fam.", einer Hs. der Donaueschinger Bibl. des 16. Jh., welcher z. T.
wohl Urkunden und andere verlässliche Quellen zu Gebote gestanden haben
mögen. So geht diese Nachricht von der Existenz Eberhards II. auf eine ver-
hältnismässig späte, aber vielleicht beachtenswerte Quelle zurück. Die Urkunden
des ausgehenden 14. Jh., an die wir uns zunächst wenden müssen, sind aller-
dings selir spärlich für die in Betracht kommende Gegend veröflFentlicht, da alle
giösseren Urkundenpublikationen entweder den Norden Innerschwabens geradezu
systematisch auslassen, oder wie das Wtirtt. U.-B., die Böhmerschen Regesten
und die Reichstagsakten diese Zeit nicht behandeln, oder endlich sich zu speziell
an ein Geschlecht, eine Stadt anscliliessen. Der dadurch entstandene Mangel
an Urkunden könnte die Vermutung rechtfertigen, dass wir oben auf Eberhard I.
eine Reihe von Nachrichten bezogen haben, die Eberhard II. zugewiesen werden
müssen, dass der 1383 gestorbene und in Stuttgart beigesetzte Graf nicht Eber-
hard L, sondern II. war, obwohl gerade dieser Beisetzungsort eher auf den Sohn
als auf den Enkel einer württembergischen Gräfin (Agnes) hinzudeuten scheint.
Aber dei' Beisetzungsort Eberhards steht nicht unbedingt sicher fest, sondern
ist nur aus der Art der Anführung bei Crusius geschlossen (s. bei Nr. 23).
Anderseits muss Eberhard I., wenn er wirklich 1383 gestorben ist, ein Alter
von wenigstens 63—65 Jahren erreicht haben, was an und für sich schon mög-
lich, und heute nicht auflTällig ist, mir aber doch, auf Grund verschiedener Be-
obachtungen, deren Anführung hier zu weit führen würde, ziemlich hoch er-
scheint, so dass ich es nicht für ausgeschlossen halte, dass der von etwa 1370
an erscheinende Graf dieses Namens Eberhard II. ist. Dadurch würde auch die
folgende Beobachtung erklärt sein, die sonst sehr gegen die Annahme der Existenz
Eberhards II. spräche, wenn wir auch, da die Urkunden uns im Stiche lassen, einst-
weilen bei der bisherigen Annahme, dass Eberhard I. 1383 gestorben ist, bleiben
müssen. Bei den Erwähnungen Eberhards I. vermissen wir nämlich eine Bezeich-
nung wie „der ältere", bezw. es erscheint nirgends eine Erwähnung eines El)er-
hards d. j., wodurch die Existenz Eberhards 11. unwiderleglich bewiesen wäre,
und doch müssen, wenn Eb. I. wirklich erst 1383 gestorben ist, und wenn
Eb. II. wirklich existiert hat, beide gleichzeitig gelebt haben, wie die einzige
Urkunde zeigt, welche auf Eberhard II. zu gehen scheint. 1379 X. 24. nämlich
nennt ein Graf Eberhard von Werdenberg den Grafen Otto von Hohenberg-
Nagold, den Gemahl Irmgards von Werdenberg (Nr. 41), seinen Schwager (abgedr.
Schmid, Mon. Hohenberg. 632 flf.). Von der Einreihung dieser Irmgard d. j.
(Nr. 41) als Schwester Eberhards I. oder als dessen Tochter, bezw. von ihrer
Identifizierung mit der Irmgard d. ä. (Nr. 28) — Irmgard d. j. als Schwester
Eberhards III. anzunehmen ist unmöglich (s. u. bei Nr. 41) — hängt also die
Frage nach der Existenz Eberhards II. ab. Umgekehrt die Einreihung Irmgards
d. j. von dem Nachweis der Existenz Eberhards II. abhängig zu machen, ist
unmöglich, da Irmgard d. j. trotz der Existenz Eberhards II. doch immer noch
identisch mit der älteren Irmgard sein kann, es wäre denn, dass man direkt
und unwiderleglich beweisen könnte, dass unser Eberhard IL nie gelebt hat.
^ 209 —
bezw. nicht mündig geworden ist. Diese Fragestelhmg soll der weiteren Forschung
den AVeg erleichtern. Die bisher überaus spärlich bekannten Nachrichten über
die beiden Irmgarde und Eberharde sind hier und bei Nr. 41 und 61 so viel
als möglich verwertet worden, sie gestatten uns vorläufig nicht die sehr ver-
lockende Identifizierung der beiden Irmgarde, daher wird auch zunächst an der
Existenz Eberhards II. festzuhalten sein. Ein drittes, aber aucli nur unsicheres
Moment, welches auf EberhJird II. hinweisen könnte, bietet uns das Trochtel-
finger Seelbuch. Die Aufzählung der Ti'ochtelfinger Grafen beginnt nämlich
hierin in der nachstehenden Reihenfolge: 1) Heinrich u. s. Gem. Agnes v. Teck;
2a) Eberhard, Herr von Schnualnegg; b) Heinrich; 3) Eberliard (TII.) u. s. f.
(Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 17 u. 68). Nr. 1 ist fraglos Heinrich VII., Nr. 2a
u. b, die ohne Gemahlinnen genannt werden, bezieht Miller auf Eberhard I.
und Heinrich IV. (11.). Sollte mit Nr. 2 a, eben der Reihenfolge wegen, nicht
Eberhard II. gemeint sein? Dass er als Herr von Schmalnegg bezeichnet ist,
könnte durch unseren obigen Hinweis auf die Möglichkeit eines früheren Todes
Eberhards I. sich erklären, und Nr. 2 b könnte dann immer noch auf einen der
Alpecker Heinriche gehen. Die Anführung des Vaters nach dem Sohne wäre
auffallend, während vorstehende Reihenfolge bei einem Oheim oder Vetter nicht
aufzufallen braucht. Fassen wir also kurz das bisher gesagte zusammen: Die
Existenz Eberhards II. .als Sohnes Eberhards I. bezeugt uns erst eine Quelle
des 16. Jahrliunderts. In den gleichzeitigen Urkunden findet sich keine direkte
Andeutung dafür, wir besitzen aber nicht ausreichend Unkundendrucke. Eine
einzige Urkunde, die von 1379, scheint auf Eberhard II. zu gehen, die Beziehung
auf diesen hängt aber von der Einreihung Irmgards d. j. ab, welche ich aus
unten anzuführenden Gründen einstweilen von ihrer gleichnamigen Tante unter-
scheiden möchte. Damit wäre auch Eberh. II. beizubehalten; die Reihenfolge
im Trochtelfinger Seelbuch könnte dieses Ergebnis bekräftigen. — Vanotti (S. 385)
bezieht noch eine referierende chronikale Notiz von 1369 X. 4. auf Eberhard II.,
wozu ihn seine (angegeb.) Quellen zu veranlassen scheinen, die entsprechenden
Berichte des Augsb. Chronisten Burckard Zeng (bei Öfele, rer. Boic. Script. 1,254),
eines ungenannten Zeitgenossen (Deutsche Städtechron. 4, 22] die Quelle Zengs?),
des Erhard Wahraus (ebenda 4, 247), Hector Mülichs (ebenda 22^ 7) und Clemens
Senders (eb. 23, 30) nennen den von ihnen genannten Grafen Eberhard von
Werdenberg z. T. Herrn von Aislingen, das bei der erwähnten Erbteilung an
Eberhard I. fiel; auch diese Bezeichnung könnte für die Trennung beider Eber-
harde herangezogen werden. Vielleicht geht der Bericht auf Eberhard I.
41. Irmgard, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Eber-
hards I. (s. u.) — urkundlich 1371 VI. 10. und 1371 VII. 13. als Gemahlin
Graf Ottos von Hohenberg-Xagold (Vanotti reg. 94 u. Mon. Zoller. 1, 217 ff.)
— Graf Otto von Hohenberg tritt von 1342 (o. T.) bis 1379 X. 24. urkundlich
auf (Schmid, Mon. Hohenberg. 377 u. 632) - als f wird er bezeichnet 1388 V. 22.
(Mon. Zoller. 1, 286) — er war in 1. Ehe seit 1349 II. 7. mit Kunigunde,
Tochter Graf Rudolfs v. Wertheim vermählt (Morgengabeversicherung, abgedr.
bei Schmid a. a. 0. 411 f.) — Kunigunde erscheint zuletzt 1358 IH. 3. (Erb-
* Ocnoalogr. Uandbiieh I. 14
— 210 —
verzieht Ks. bei Schmid a. a. 0. 480 und bei Aschbach, Gesch. d. Gr. v. Wert-
heim 2, 112 flF.). — Irmgard d. j. ist von Vanotti u. a. irrig und ohne Belege als
Tochter Heinrichs IV. (II.) von Alpeck eingereiht worden, da aber wie oben
gesagt ein Graf Eberhard von Werdenberg den Grafen Otto von Hohenberg
1379 X. 24. seinen Schwager nennt (Schmid a. a. 0.) und der Name Eberhard
nur in der Trochtelfinger Linie vorkommt, muss Irmgard dieser Linie angehört
haben, Vanotti hat sie nur mit ihrer Cousine Udelhild vertauscht. Eine Schwester
Eberhards III. und damit eine Tochter Heinrichs VII. kann Irmgard nicht, ge-
wesen sein, dazu erscheint sie zu alt; und vor allem der 1379 X. 24. urkundende
Graf Eberhard kann nicht Eberhard III. gewesen sein, da dieser damals ent-
weder noch ein unmündiges Kind, oder wahrscheinlich überhaupt noch nicht
geboren war, 1399 hatte er nämlich noch keine Kinder und war vielleicht noch
nicht verheiratet. Der Eberhard von 1379 könnte aber Eberhard I. gewesen
sein, Irmgard (Nr. 41) wäre dann identisch mit der älteren Irmgard (Nr. 28).
Dazu würde sehr gut passen, dass Irmgard d. ä. 1358 II. 28. als Witwe Hein-
richs von Fürstenberg zum letzten Male genannt wird, während Kunigunde von
Wertheim, die erste Gemahlin Ottos von Hohenberg nur wenige Tage später
1358 III. 3. ebenfalls zuletzt genannt wird. Scheint dieses ZusammentreflFen fast
auf den Tag nicht zu dem Schluss zu nötigen, dass Iimgard d. ä. in 2. Ehe
den Grafen Otto von Hohenberg geheiratet hat, dass sie also mit Irmgard d. j.
eine Person ist, zumal es von jeder von beiden Irmgarden bezeugt ist, dass sie
einen Bruder Eberhard hatte. Aber von letzterem Argumente können wir, wie
oben gezeigt ist, unsere Beweisführung nicht abhängig machen. Auf die ältere
Irmgard und nicht auf Beatrix, die Gemahlin Rudolfs VII. von Rheineck (s. Nr. 58)
bezieht sich vermutlich die oben bei Nr. 28 erwähnte Anniversarnotiz des Fürsten-
berger Familienklostei's Neidingen „ob. die von Werdenberg"; dieselbe enthält
keinerlei Andeutung einer 2. Ehe Irmgards d. ä., die Andeutung ihrer Fürst^n-
berger Ehe liegt darin, dass ihr Jahrtag im Fürstenberger Familienkloster be-
gangen wurde; der Eintrag ist offenbar auf ihren Todestag, also nach ihrem
Tode gemacht worden, darin könnte ein Beweis dafür erblickt werden, dass sie
nicht aus der Fürstenberger Familie ausgeschieden war. Ferner enthält das
Siegel der jüngeren Irmgard (s. u.) ebenfalls keinen Hinweis auf eine frühere
Fürstenberger Ehe derselben, was vielleicht zu erwarten wäre. Femer scheint
mir Irmgard d. ä., die 1358 schon etwa 40 Jahre zählte, doch auch alt, um wieder
zu heiraten und 1371 noch Kinder zu erwarten (Mon. Zoll. 1, 217); und endlich
scheint die (falsche) Einreihung Irmgards d. j. bei Vanotti, als Schwester Hein-
richs Vin. mir darauf liinzuweisen, dass ihm bezw. seiner Quelle, als welche ich
wieder die Zimmersche Geneal. Hs. in Donaueschingen vermute, eine Urkunde oder
dergl. vorlag, in welcher Irmgard d. j. als Schwester eines Heinrichs bezeichnet
wird, was dann irrig auf den allerdings viel öfters, als sein gleiclinamiger Vetter,
genannten Heinrich VHI. bezogen wurde. Und endlich haben wir keinen diiekten
Hinweis auf die Identität beider Irmgarde, nur das oben genannte zeitliche
und im Namen Eberhard liegende Zusammentreffen kann hierfür angeführt
werden. Bei dieser Lage der Dinge müssen wir vorerst noch beide Irmgarde
— 211 —
auseinander halten, dann hat aber aucli ein jüngerer Eberhard (II.) existiert,
der als Sohn Eberhards I. von der Zimm. ('hronik genannt wird, und an diesen
ist Irmgard d. j. als Schwester anzureihen. Vielleicht hat sie 1379 X. 24. bei
der Ausstellung der oben erwähnten Urkunde noch gelebt.
Siegel Irmgards beschrieben bei Schmid, Mon. Hohenberg. 578.
42. Heinrich VIIL, Graf von Werdenberg(-Trochtelfingen) zu Alpeck,
Sohn Heinrichs IV. (II.) (Vanotti S. 374 nach einer erwähnten Urk.) — urkund-
lich 1359 I. 8. noch unmündig (Vanotti a. a. O.) — 1362 VIIL 26. mündig
(Ulm. U.-B. 2, 566) - zuletzt 1385 XII. 14. (Urk. erwähnt bei Vanotti S. 379)
als t bezeichnet 1399 XII. 19. (erwähnt ebenda S. 380). - Der (lironist Königs-
hofen zählt unter den in der Schlacht bei Döffingen 1388. VIIL 23. (Sieg Eber-
hards von Württemberg über die schwäbischen Städte) gefallenen auch einen
Grafen Heinrich von Werdenberg und seinen Schwestei-sohn Graf Albrecht von
Löwenstein auf. Da bisher Udelhild (Nr. 43), diese Schwester, als Tochter Eber-
hards L und als Schwester Heinrichs VII. eingereiht worden war, glaubte man
(Vanotti, Stalin Württ. Gesch. 3, 345) die Angabe Königshofens auf diesen beziehen
zu müssen, der aber, wie Miller, Hohenzoll. Beitr. nachwies, in den folgenden Jahren
wiederholt noch auftritt; Miller verwarf daher die Nachricht Königshofens. Durch
die richtige Einreihung Udelhilds ist auch ihr bei Döffingen gefallener Bruder
anders bestimmt, und da dieser, Heinrich VIIL, zwischen 1385 und 1399 gestorben
sein muss, sehe ich keinen Anstand, die Angabe des sonst gut berichteten
Königshofens auf Heinrich VIIL zu beziehen. Die von Schilter (Strassburg 1698)
herausgegebene Hs. des Königshofen (S. 348) und die in den Deutschen Städte-
chroniken Bd. 8 und Bd. 9 (9, 840) edierte Hs. kennen übrigens weder die Vor-
namen der beiden Grafen noch ihre verwandtschaftliclien Beziehungen. Diese
Nachrichten werden einer der vielen anderen (erw^eiterten) Hss. der Chronik des
Königshofen entstammen. -Gemahlinnen: 1) Elisabeth, Tochter Graf Albrechts
von Öttingen. Eheabrede 1359 I. 8. (erwähnt bei Vanotti S. 374, 1371 X. 13.
erscheint bereits ein Sohn dieser Ehe, s. u.) - 2) Agnes, Tochter Gr.af Ulrichs
von Helfenstein (Ulm. U.-B. 2, 779) - 1370 IL 25. Morgengabebrief Hs. für
Agnes von Helfenstein (erwähnt bei Vanotti S. 375) — 1374 V. 15. Erbverzicht
der Gräfin Agnes durch ihren Gemahl iiiaf Heinrich VIIL (Ulm. U.-B. 2, 777)
— zuletzt 1374 VI. 2. (Ulm. U. B. 2, 779).
43. Udelhild, Gräfin von Werdenberg(-Trochtelfingen)-Alpeck, Tochter
Heinrichs IV. (IL) (nennt sich urkundlich selbst Tochter Berthas von Kirchberg,
welche oben Nr. 25 als Gemahlin Heinrichs IV. nachgewiesen ist und urkundet
über ihre von ihrer Mutter — d. h. also aus deren Heimsteuerbelegung —
geerbten Rechte zu Alpeck, wodurch der letzte Zweifel über ihre Zugehörigkeit
zur Alpecker Linie beseitigt sein dürfte, Urk. erwähnt bei Miller, Hohenzoll. Beitr.
S. 53) ~ urkundlich 1369 IX. 20. Heimsteuerbrief zu ihrer Vermählung mit
Graf Albrecht von Löwenstein (erwähnt bei Vanotti S. 372 u. Stalin, Württ.
Gesch. 3, 684) — Vanotti reiht U. irrig als Tochter Eberhards I. ein, trotz der
richtigen Vermutung des ihm bekannten Württ. Chronisten Steinhofers 2, 553
— zuletzt 1399 II. 19. Witwe Graf Albrectts (erwähnt bei Miller a. a. 0.).
— 212 —
44. fteor«: I., Graf von Werdenberff-Sar^.ans zn Räzüns. Die Einreiliunjr
dieses Grafen ist bis jetzt noch unsicher. Urkundlich ist dei-selbe nur zweimal
bezw. dreimal bekannt. 1391 IV. 22, spricht ein Rudolf von Sanagans, für den
der Innsbrucker Bürger Silvester Steeger siegelt^ von „mim herm und vatern
graf Jörgen von AVerdenberg und Sanagans". In der Datierung dieser Urkunde
(Thommen, Schweiz. Urk. 2, 255; ist nur die mindere Zahl 91 genannt, so dass
auch 1491 aufgelöst und dies auf Georg II. von der Sarganser Linie 'f 1504»
bezogen werden könnte. Aber abgesehen davon, dass der Schrift charakter der
Urkunde den Herausgeber Thommen veranlasst hat, dieselbe ins 14. Jahrhundert
zu setzen, haben wir noch zwei weitere unbezweifelbare Zeugnisse für die
Existenz eines Grafen Georg von Werdenberg, der weder mit dem gen. Georg II.
noch mit dessen Zeitgenossen Georg HI. von der Trochtelfinger Linie identisch
sein kann, 1406 VI. 3. urkundet nämlich ein Graf „Jörg von Werdenberg und
Sangans, herr zu Razüns" (Thommen a. a. 0. 2, 451 ; eine weitere Erwähnung
von 1410 IX. 6. und 9. von „dem von Riitzüns" (a. a. 0. 511) wird von Thommen
ebenfalls auf diesen Werdenberger Grafen Georg (I,) bezogen). — Zuletzt 1412
XI. 23. Graf Wilhelm und Georg von Werdenberg-Sargans , Brüder (Vanotti
reg, 175 und Urk. S. 583). — Dieser 1391 schon als Vater eines mündigen Sohnes
und 1406—1412 wiederum genannte Georg (I.) kann unmöglich mit einem der
beiden erst 1504 bezw. 1501 gestorbenen Grafen Georg II. und III. identisch
sein. Seine Einreihung im A\'erdenberger Stammbaum, auf den er fraglos
gehört und nicht etwa auf den der Herren von Räzüns, ist nicht sicher.
Wie Georgs Titel zeigt, war er unzweifelhaft ein Glied der ostschweizerischen
Sarganser Linie und nicht etwa der Heiligenberger noch der Trochtelfinger.
Femer kann er nicht dem Vaduzer Zweige des Sarganser Hauses zuge\üiesen
werden, er müsste dann ein Sohn Hartmanns IIL gewesen sein, nicht ein Enkel,
da Hartmanns beide weltliche Söhne nachweislich ohne Nachkommen starben
und bereits zu einer Zeit von ihrem Bruder Hartmann IV. beerbt wurden, zu
der Georg noch lebte; da nun bei dieser Erbschaftsangelegenheit keine Rede
von einem Bruder und Miterben Hartmanns IV. ist, wo doch dem erlöschenden
Vaduzer Hause ein weltliches Glied sehr erwünscht gewesen wäre, kann Georg I.
hier nicht eingereiht werden. Sein Anteil an der Herrschaft Räzüns, auf den
sein Titel hindeutet, könnte von Anna von Räzüns, der Gemahlin Johanns I.
von Werdenberg, unserem Grafenhause zugebracht worden und Georg 1. als
Sohn, und zwar als älterer Sohn dieses Paares anzusetzen sein, wozu auch die
wenigen, bis jetzt bekannten, oben angeführten Daten bestens stimmen. Auflfallig
bleibt es allerdings immer, dass Georg, wenn er, wie vorläufig nicht anders
anzunehmen ist, ein Sohn Johanns I. war, nirgends mit seinem Vater und seinen
Brüdern bei den wiederholten Anlässen, bei denen sie zusammen urkundeten,
mitgenannt wird. Vielleicht war er frühzeitig abgeteilt worden.
45. Wilhelm L, Graf von Werdenberg-Sargans. Nur aus einer Urkunde
von 1412 XI. 23. bekannt, daselbst als Bruder Georgs I. genannt bei Vanotti
reg. 175 = Urk. S. 583 f., hier jedoch mit einer bedauerlichen Auslassung im
Titel der Brüder, welche aber durch das Regest ergänzt wird. Krüger hat
— 213 —
wolil einmal infolge dieser Auslassung, dann aber weil das plötzliche Auftauchen
eines Sarganser Brüderpaares Wilhelm und Georg im Jahre 1412, von welchem
Paare damals, als Krüger schrieb, gar nichts weiter bekannt war, die Annahme
nahe legte, dass das Jahr von Vanotti falsch gelesen und diese Brüder identisch
mit ihren besser bekannten Neffen wären, diese Urkunde Vanottis unbeachtet
gelassen. Jetzt nachdem durch zwei bezw. drei andere unbezweifelbare Zeug-
nisse die Existenz eines Grafen Georg von 1391 an bezeugt ist, müssen wir
auch diesen Grafen Wilhelm I. aus dem Jahre 1412 als einen bisher nicht be-
achteten Werdenberger Grafen dem Stammbaume einreihen. Es bleibt allerdings
überaus auffallig, dass von diesem Grafen Wilhelm, wie von seinem Bruder
Georg I. sonst nirgends etwas berichtet worden ist. Für die Einreihung Wilhelms
als Sohn Johanns gilt natürlich dasselbe wie für Georg I., da dieser sein Bruder
ist, Georg wird übrigens hinter Wilhelm genannt, da Georg aber besser be-
zeugt ist, schien es rätlicher, ihn zuerst zu behandeln.
46. Rudolf VII. (IV.), Graf von AVerdenberg-Sargans, Sohn Johanns I.
(s. diesen) — urkundlich 1380 VIII. 10. Dompropst von Chur (Krüger reg. 457)
— zuletzt 1434 IV. 30. ebenfalls als Dompröpst von Chur (Krüger reg. 844)
— seinen Jahrtag beging die Domkirche von Chur am 19. II. (MGNecr. 1,623;
der folgende Eintrag des Anniversars ist datiert von 1453).
3 Siegel Rudolfs abgeb. bei Gull S. 60 f.
47. Johann II., Graf von Werdenberg-Sargans, Sohn Johanns I. (s. diesen)
— urkundlich 1392 V. 26. ohne Namennennung (Krüger reg. 523) - 1393 VI. 26.
zuerst namentlich genannt (Krüger reg. 539) — zuletzt 1405 VIII. 5. (Krüger
reg. 675) — als f bezeichnet 1417 VI. 8. (Krüger reg. 1150). — Gemahlin.
Urkundlich wird die Existenz einer solchen nur durch das Vorhandensein eines
legitimen Sohnes Johanns II. mit Namen Rudolf XI. (VII.) bewiesen. Vanotti
nennt ohne Belege eine Herzogin Guta von Teck, welche vermutlich eine Tochter
Herzog Konrads V. von Teck war (vergl. Krüger S. 329).
Ein Siegel Johanns abgeb. bei Gull S. 61.
48. Hugo VII. (11.), Graf von Werdenberg-Sargans, Sohn Johanns I.
(s. diesen) — urkundlich 1392 V. 26. ohne Namennennung (Krüger reg. 523)
— 1393 VI. 2ü. zuerst namentlich genannt (Krüger reg. 539) — zuletzt 1421
VIII. 7. (Krüger reg. 795) — 1422 IX. 24. scheint er bereits f zu sein (Krüger
reg. 797) — ausdrücklich als f bezeichnet erst 1429 VII. 26. (Krüger reg. 821)
— Hugo war, wenn überhaupt, so üoch nur standesungleich verheiratet (vergl.
Krüger S. 330). Letzteres scheint mir einiger Begründung niclit zu entbehren
(s. u. Nr. 66 u. 67).
3 Siegel abgebildet bei Gull S. G2.
49. Heinrich IX. (IL), Graf von Werdenberg-Sargans zu Sonuenberg,
Sohn Johanns I. (s. diesen) — urkundlich 1392 V. 26. ohne Namennennung
(Krüger reg. 523) - 1393 VI. 26. zuerst namentlich genannt (Krüger reg. 539)
— 1423 L 28. Herr zu Sonnenberg (Krüger reg. 798) - zuletzt 1447 VI. 24.
(Krüger reg. 906) — war 1449 III. 19. wie es scheint bereits f (Krüger reg. 910).
— Gemahlin Agnes, Tocliter Ulrichs (VI.), Vogts von Matsch (Krüger reg. 884)
— 214 —
- arkondUcb 1426 VII. 22. vermählt Krüger reg. 813 — 1455 VII. 25. Ge-
mahlin des >i»a teste HS seit 1455 IIL 24. verwitweten Ulrichs L von Bechberg-
Hohenrechberg Stammtafel des med. Hauses Rechberg Xr. 3' — znletzt 1464
X. 16. Seelgerats^tiftung u. a. für ihre f Ehemänner Heinrich von Werdenberg
ond Ulrich von Eechl>erg und ihre Kinder Graf Wilhelm, Graf Georg und Frau
Elisabeth von Bechberg Krüger reg. 966 .
Das Siegel Heinrichs ab^reb. bei Gull S. 63.
50. Kunigunde, Gräfin von Werdenl>erg-Sargans Zs. Gesch. Oberrh. 30,
VJl , Tochter Johanns I. und Annas von Bäzuns Zimmersche Chronik 1, 205.
Die gerade liei der Werdenlierger Genealogie mit Vorsicht aufzunehmenden An-
gaben der Zimm. Chr. sind in diesem Falle durchaus glaubwürdig. Urkundlich
direkt belehrt ist diese Filiation allerdings nicht, aber der Umstand, von dem
die Zimm. Chr. a. a. 0. berichtet, dass Anna von Zimmern, die Tochter Kuni-
gundes mit ihrem Gemahle Eberhard III. von Werdenberg in einem ehehindemden
Grade verwandt war, gestattet ihre Einreihung nur bei der Sarganser Linie,
welcher sie auch nach dem oben angeführten urk. Zeugnis sicher angehörte, als
Tochter der Heiligenberger Linie wäre sie im G. od. 7. Grade mit Eberh. ver-
wandt gewesen. In der Sar^anser Linie fand sich zu der l»etr. Zeit — Wende
des 14. Jahrh. — nur ein Mann, der Nachkommenschaft hinterlassen hatte,
Johann I.; die Brüder der Vaduzer Linie sind nachweislich ohne Nachkommen
gestorl>en. Übrigens scheinen die Angaben der Zimm. Chr., welche sich durch
die angestellte Betrachtung gesichert erweisen, auf die Eheabrede Kunigundes
zurückzugehen, da die gen. Chr. u. a. auch über Wittum etc. der Gräfin unter-
richtet ist — urkundlich 1428 IIL 4. Kunigunt von Zimmern, geb. von Sargans
und Muhme Walters von Geroldseck-Sulz Zs. Gesch. Oberrh. 30, 197) — zuletzt
1428 VII. 25. ebenda < — als f bezeichnet zugleich als Gemahlin Johanns, Herrn
von Zimmera 1431 IL 5. und VII. 5., 1432 \TI. 24. und 1443 IV. 20. < Füi-stenbg.
i:,'B, 6, 7 f. u. 124 f. für 1431 und 1443, Günter, U.-B. Rottweil, 3. Bd. Württ.
Gesch.-fiu. S. 402 für 1432». - Nach der Zimm. Chr. heiratete sie nach 1362
1, 205. und starb nach kurzer Krankheit zu Seedoif und wurde in Möskirch
l>ei gesetzt a, 243;. *
51. Elii^abeth, Gräfin von Werdenberg - Sargans 'Klüger reg. 669),
Krüger iS. 3;)5i reiht dieselbe als mutmassliche Tochter Johanns L ein, auf
Grund einer ungefähren Altersberechnung, besser Vermutung über das Alter Es.
Sie kann aber ebensogut der folgenden Generation angehört haben. — Ur-
kundlich nur 1405 VIT. 6. als Gräfin von Werdenberg-Sargans, Frau zu Sax
■Krüger reg. 661)) und 1407 als (Gemahlin Kaspars von Bonstetten genannt
Krüfrer S. 3^35..
52. Johann IIL, Graf von Werdenberg-Heiligenberg zu Bludenz, Sohn
Albreclits III. ist (als solcher j nur aus dem Trochtelfinger Seelbuche bekannt
' vergl. Vanotti 25<), wo der betr. Eintrag ^^iedergegeben ist, abgedr^ bei Miller,
Hollenzoll. Beitr. S. 16 f..; die Annahme Krügers S. 217), dass J. jung vor
dem Vater gestorben sei, ersclieint demnach als durchaus begründet.
- 215 -
53. Kuni^unde, Gräfin von Werdenherg-Heiligenberg-Bludenz, Tochter
Albrechts III. (Krüger reg. 8 IG), Gemahlin Graf Wilhelms V. von Montfort-
Tettnang (Krüger ebenda), s. oben S. 170 Nr. 55.
54. Agnes, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz, Tochter Alb-
rechts III. (Krüger reg. 816) — urkundlich 1411 1. 16. Gemahlin Heinrichs von
Eotenburgs, Hofmeisters von Tirol (d. h. Heinrich nennt den Grafen Albrecht III.
seinen sweher, Agnes selbst wird nicht genannt, Krüger reg. 725 ; die Ehe selbst
rauss schon längere Zeit vorher vollzogen gewesen sein, denn eine Tochter
Heinrichs, Barbara, wird schon in diesem Jahre — o. T., doch sicher im Anfang
des Jahres — Gemahlin (Bernhards) von Rechberg genannt, Lichnowsky 5,
reg. 1263, vergl. daselbst reg. 2839 u. 2841). — 1411 IH. 25. empfiehlt Heinrich
von Rotenburg auf dem Sterbebette seine Gemahlin (ohne Namennennung) und
seine Kinder dem Herzog Friedrich von Österreich (Lichn. 5, reg. 1198), bald,
wohl wenige Tage darauf, ist er gestorben, denn 1411 im Mai wird er bereits
als t bezeichnet (Lichn. 5, reg. 1201). — 1413 IX. 2. nennt ihn Graf Albrecht IQ.
von Werdenberg-Heiligenberg seinen verstorbenen „aydem" (Lichn. 5, reg. 1418;
Krüger reg. 749). — 1415 VII. 8. Agnes von Werdenberg, Gemahlin Graf Eber-
hards von Kirchberg (Krüger reg. 764) — zuletzt 1433 VII. 20. nochmals als
Gemahlin Eberhards und als Tochter Albrechts bezeichnet, wodurch die Iden-
tität der Gemahlin des Heinrichs von R. und des Eberhard v. K. bewiesen ist
(Krüger reg. 838). Diese Identität ist allerdings durch Lichnowsky 5, reg. 1902/3
f=^ Krüger reg. 789/90) noch besser gesichert, indem Agnes darin Gemahlin
Ebeihards und Witwe Heinrichs heisst. — 1436 IV. 30. war Agnes wohl bereits f
ivergl. Krüger S. 226).
55. Verena, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz, Tochter Alb-
rechts III. (Krüger reg. 816) - urkundlich 1427 VII. 24., Gemahlin Wolfs
(Wolfhards), Herrn von Brandis (Krüger reg. 816) — zuletzt 1437 XL 14.
(.Krüger reg. 871), wohl auch noch 1440 am Leben (vergl. Krüger S. 227).
56. Katharina, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz, Tochter
Albrechts III. (Krüger reg. 816) - urkundlich 1427 VII. 24., Witwe des Grafen
Hans von Sax-Masox (Krüger reg. 816) — zuletzt 1438 II. 5. (Krüger reg. 874),
wohl auch noch 1439X11.21. am Leben (vergl. Krüger S. 228) — scheint 1440
IILIV. bereits f gewesen zu sein (vergl. ebenda).
57. Margarethe, Gräfin von Werdenberg-Heiligen berg-Bludenz, Tochter
Albrechts III. (Krüger reg. 816) — urkundlich 1426 IV. 3. Gemahlin Thürings,
Herni von Arbuig (W. Merz, die F'reien von Arburg reg. 388, in Argovia 29,
141 f.) — Thüring erscheint bis 1424 IX. 8. als Geistlicher, an welchem Tage
er auf seine bis dahin inne gehabte Chorherrenpfründe als Propst zu Münster
(^Beromünster) verzichtete, um sein Geschlecht fortzupflanzen. (Merz a. a. 0. S. 140,
reg. 384, vergl. v. Wyss im Anz. f. Schweiz. Gesch. 2, 128). — Margarethe
wird zuletzt als lebend genannt 1443 IV. 5. (Merz a. a. 0. S. 184, reg. 476).
- Thüring urkundet zuletzt 1457 VI. 2. (Merz a. a. 0. S. 189, reg. 494) —
er wird als f bezeichnet 1461 III. 13. Merz a. a. 0. S. 196, reg. 497), war
— 216 —
aber wohl schon f 1457 VII. 7. (Datum eines Verzeichnisses der von den Ar-
bnrger Herren ausgeliehenen Lehensgtiter, wohl aus Anlass des Heirenfalls zu-
sammengestellt; Merz a. a. 0. S. 190 fF., reg. 496). — Den Jahrtag beider Ehe-
gatten beging das Stift Beronitinster am 15. III. (Merz a. a. 0. S. 190, reg. 495
und MGNecr. 1, 349j.
Siegel Margarethes abgeb. bei Merz a. a. 0. Siegeltafel Abb. 11. Q ^"^
Siegelfelde der Arburger und der Heiligenberger Wappenschild, letzterer eben-
falls ein Beweis für die Richtigkeit der Darlegungen Krügers über die Ab-
stammung Margarethes und ihrer Schwestern aus der Heiligenberger Linie.
Umschrift (in Minuskel;: S ' MAKGRETE I GRAKpiN f VON 4 A\"ERI)ENB ^ G.
58. Rudolf VIII. (I.), Graf von Werdehberg-Heiligenberg zu Rheineck,
Sohn Heinrichs VI. (lU.) (Klüger reg. 496) — urkundlich von 1388 XII. 18. bis
1419 V. 2. (Krüger reg. 496 und 788) - als f bezeichnet 1421 XII. 1. (Krüger
reg. 796). - Gemahlin Beatrix, Tocliter Graf Heinrichs von Fürstenberg (Krüger
reg. 612) — urkundlicli 1397 XI. 13. Gemahlin (Witwe) Graf Heinrichs von
Mömpelgard.Orbe (Fürstenb. U.-B. 2, 373). — 1399 V. 3. (Gemahlin Rudolfs (VIII.)
Heimsteuereinweisung (Fürstenb. U.-B. 2, 377) — 1410 IX. 6. u. IX. 9. Ge-
mahlin Rudolfs (Tliommen, Schweiz. Urk. 2, 511) 1421 XII. 1. \Mtwe Rudolfs.
(s. 0.) — sie starb 1433 VII. 27. (Krüger reg. 841.i. — Die Ehe blieb jedenfalls
kinderlos (vergl. Krüger S. 229). .
Siegel abgeb. bei (tuII S. 42.
59. Hugo VIII. (V.), Graf von Werdeuberg-Heiligenberg zu Rheineck,
Sohn Heinriclis VI. (III.) (Krüger reg. 496) - urkundlich von 1388 XII. 18.
bis 1428 IV. 7. (Krüger reg. 496 u. 818) — war 1428 nach IV. und 1428 XIL 15.
siclier f (Krüger reg. 820, vergl. S. 230, u. Fürstenbg. U.-B. 6, 295) - bei-
gesetzt zu Bethenbrunn (Trochtelfinger Seelbuch; die betr. Stelle ist abgedr. bei
Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 17). — Gemalilin Agives, Tocliter Graf Johanns von
Abensberg (Krüger reg. S22 und 1158, wo Agnes Schwester Jobsts von Abens-
berg genannt wird) ~ urkundlicli 1391 Eheabrede mit Landgraf Leopold von
Leuchtenberg (o. T. erwähnt bei Hundt, Bayr. Stammbucli 1, 17); die Elie
scheint nicht vollzogen worden zu sein, wie auch Hundt vermutet; 1424 VIII. 27.
ging Leopold v. L. eine Ehe mit Elisabetli, Tochter Herzogs Bolkos III. von
Oppeln. ein (Wittmann in Abh. der Bayi*. Ak. 6, 295; Grotefend, Stammt, der
Schles. Fürsten ist diese Elis. unbekannt). Agnes von Abensberg heisst 1429
XiL 29. Witwe Hugos (Fürstenbg. U.-B. (>, 302) — zuletzt 1459 IX. 29. (Krüger
reg. 940) — sie starb 1468 VII. 15. lt. Todesanzeige durch Truchsess Johann
von Waldburg, Reichslandvogt von Schwaben, gericlitet an Johann und Nikolaus
von Abensberg (abgedr. bei Hundt a. a. O. 1, 17).
2 Siegel Hugos al)geb. bei Gull S. 43.
60. Heinrich X. (IV.), Graf von Werdenberg-Heiligenberg zu Rheineck,
Sohn Heinriclis IV. (III. ) ( Krüger reg. 4J)(>) — urkundlich 1388 XII. 18. (Krüger
re^. 496) — 1399 VI. IH. in (aug:enl)Hcklicliei) Sieffelkaienz. (Thomnien, Schweiz.
Ulk. 2, 360) - zuletzt 1401 III. 17. iKiUger jeg. 627j - 1402 Co. T.) u. 1403
- 217 -
1. 10. scheint er bereits f zu sein (Klüger reg. 640 u. Thomraen a. a. 0. 2,
381; vergl. dazu Krüger S. 231).
Siegel abgeb. bei Gull S. 43.
61. Bertha, Gräfin von Werdenberg-Heiligenberg-Rheineck, Tochter
Heinrichs VI. (III.) und Gemahlin Peters (II.), Herrn von Hewen. (Bertha wird
als Schwester Rudolfs VII. (I.) bezeichnet im Trochtelfinger Seelbuch, abgedr.
ist diese Stelle bei Miller, Hohenzoll. Beitr. 17, vergl. Krüger Tabelle 2, Anm.;
einen geschlossenen urk. Nachwels für die Filiation und Vermählung Berthas,
welcher wiegen seiner Umständlichkeit hier nicht wiederholt werden kann, gibt
Krüger S. 274 ff. u. 281 nebst reg. 814) — urkundlich wird Bertha, welche
die Zimm. Chronik (1, 171) Anna nennt, wie es scheint nicht genannt. Krüger
S. 278 reg. 24 von 1401 VII. 29.' könnte auf die Ehe Berthas mit Peter hin-
deuten. — 1436 scheint Bertha f zu sein (vergl. Krüger S. 281). — Kindler
V. Knobloch, Oberbad. Geschlechterbuch 2, 60 (Stammtafel) nennt Bertha wieder-
um Anna und verzeichnet sie schon zum Jahre 1375.
62. Eberhard HL, Graf von Werdenberg zu Trochtelfingen, Sohn Hein-
richs VII. (Urk. des St.-A. Zürich, zitiert unter Wiedergabe der hier interessierenden
Stelle durch E. Diener, Stammt. Toggenbwg Nr. 38, oben S. 5?. E. stammte
aus der 1. Ehe seines Vaters, da er von diesem schon 1387 I. 29. genannt wird,
Urk. bei Reinhard, Pragm. Gesch. Geroldseck, U.-B. S. 91 if., während Heinrichs
2. Gemahlin Ita noch als Gemahlin Rudolfs^ v. Hohenberg erscheint, s. Nr. 39;
so auch bei Bucelin 3*, 103. Die Zimm. Chronik und Vanotti verschmelzen Eber-
hard III. mit Eberliard 11., was unmöglich ist, da sonst Eberhard mit seiner Ge-
mahlin Anna von Zimmern im 3. und nicht im 4. Grade verwandt gewesen wäre,
wie der unten erwähnte Ehedispens angibt. Sodann würde auch die Ehe Jo-
hanns IV. mit Elisabeth von Württemberg eines Dispenses bedurft haben, von dem
nichts bekannt ist trotz des ausfülirlichen Berichtes über die Vorgänge vor dem
Eheschluss (vergl. Vanotti), und endlich führen die Brüder Heinrich XII. und
Johann IV. als ihre „Ahnen" die Grafen Eberhard und Heinrich und darauf
als ihren Vater Eberhard (IIL) auf. (Fürstenbg. U.-B: 6, 239). Das ergibt also
die Vorfahrenreihe Eberhard (I.) — Heinrich (VII.) — Eberliard (IIL), denn
die Bezeichnung „Ahne" geht nur auf direkte Vorfahren; ein Vatersbruder, was
Heinrich VII. für die Urkundenden Brüder gewesen wäre, wenn Eberhard II.
und III. identisch und ein Sohn Eberhards I. gewesen wäre, würde Oheim oder
Vetter genannt woiden sein ; Urkunden sind in derartigen Bezeichnungen genau
— urkundlich 1387 I. 29. wahrscheinlich nodi unmündig (Reinhard a. a. Ö.)
- mündig 1399 I. 2. (Vanotti reg. 143 und Urk.-druck S. 566 IT.) und 1399 (o. T.)
(erw. Freib. Dioc.-Arch. 12, 176) - zuletzt 1413 VII. 4. (Fürstenbg. U.-B. 6,
232) und 1413 VII. 13. (Urk. erw. bei Vochezer^ Gesch. Waldburg 1, 443). Vanotti
8. 385- erwähnt Eberhard ebenfalls zu 1413 (o. T.) — als f bezeichnet 1416
VIII. 26. (Fürstenbg. U.-B. 6, 238) und 1416 XI. 4. (Vanotti reg. 180; Urk.
abgedr. S. 587) — nach Vanotti (ohne Belege, doch anscheinend nacli Urkunden)
starb E. 1416 — beigesetzt in Trochtelfingen. (Urk. abgedr. bei Miller, Hohenzoll.
Beitr. S. 40 ff., Fürstenbg. U.-B. 6, 239). — Gemahlin Anna, Tochter Jolianns,
— :2]H —
H**rnj vou Ziiiim^ru, ir^u- Laj»]» Vauotti reir. 2:^.> uud Zimm. <Tir(mÄ 1,::^*'», welrbt*
deu Eliedisj^euK dt^^ P. Bouitar IX. ]**xi^— 14^.4 wf-ireii dem 4. TerwaudtHcliaftfri-
jrrade erwähnt . — 1*JW 1. ^. scLf^iut Ehei'Lard l^eI•eit^ remuiblt, at»er Docli
kinderlos ^ewfheu zu seiu Urk. ]*ei Vauotti S. «VW . — Aiiiia vird urkmullirlj
^enaiiut ]4C>:^ VL 2G. Quitt4Uiir Ebeihards übei- die AuKzalilmig- der Mitrift
Keiuer GeiuaUin Aiiua erv. bei Vauotti S. li^j — ]4*y l>esas^ rie ein Haa^
in Kadolf^^zel] Zk. GeK-b. 01»errb. ^37, 9 - zuletzt 1441 IX. 1± 1»ezw. 144:;
IL l^. all erKtereni Ta^^e urkuiidet Anna nellist, am 2. nird die^e üitmide
Aiiua*i vom Rottw. Hofirerirbte l»eNtätiirt; Vaiiotti reir. 2?tl imd :J34 — 1441
XIL V^j. ist Auua aucb noc*b bei der Er1>tei]unjr ibrer Söbiie anvesend Urk-
jredr. Vauotti S. r/M u. 597 — nie t^tarb zu I>ietfurt ScUons au der Tk>nau
1440 JII- i. uud wujde im Kl. Inzijrbofeii IndireNetzt Zimm. <lir- 1, 244-,
^Mi. Kourad, (iraf vou Werdeul^erir -TrcK-btelHiiireu - zu Al}>e<*k, Sobn
HeiuncbK VIIL Vaüotti rejr. K/J - urkuudlirb lo75 II. 23. Ü.-B. Ulm ?, 789 -
1397 VIL 2^j. bairiM-ber I^udricbter iu der Graf>cbaft Graispax^h Ee*r. Boica 11,
104) als iseiu Nacbfol^rer iu dieser Stelle erscbeint 14<l7 XII. 12, Job. v, Haideck,
aus der fräukiM'beu Kdelberreufamilie a. a. O. 11, 4:^5 — zuletzt 1417» 11.21.
r.-B- rim 2, r/22i — er war wobl l>ereith f I-^l^ IX. 17. Urk, enräbnt l>ei
Vauotti H. 3H1 — Altmauu, Ke^*. Imp. Sijnuuud 2rK>7 .
04. He iu rieb XI.^ Graf vou WerdeulK*i*g -Tro<*bteIfiij^eu»-Ali»eck, Sobn
Heinncbs VIIL < Vauotti S. 370 uacb e. ei*w. Trk.i — urkundlicb 1373 V, 10.
'a. a. 0.' zuletzt 1374 XIL 21. el>euda erw. Urkunde i — war wohl l>ereit:5J
t 1370 XL L Vauotti rej^. 102-.
Or>. Rudolf Mm Sarjrauh^, urkuudlicb 1391 IV. 22. als Sobu Graf (Teonr^ L
^itxvAMMi 'Tboujiueu, Scbweiz. Urk. 2, 205 . Allem AuM-beiue nach ein natür-
lieber oder staudeKUU^leicber Sobn Georjrs L, denn es feblt ihm der Grafen-
titel, für ibu siegelt der luusbrucker i^ürger Silvester Stee^^er, wozu noch eini^^e
andere deraj*ti^e (iriinde, vor allem die beurkundete Recbtsbaudlunir kommen.
0^>. iiudolf IX. (VIL>, (iraf von Werdeuberg-Sargrans, HeiT zu Ijöwen-
berj<, Sohn Jobanns IL Krü^aT re*r. H42) - urkundlich 1417 VL 8, noch
unmüudijr, ohne Anführung des Vornamens, nur als das Kind des f Grafen
Johann, d. h. also als das einzige Kind desselben bezeichnet (Krüger reg. 1150i
1420 V^ 4. mündig; Kudolf .d. j.** im Gegensatz zum Dompropst Kudolf VL
^Krüger reg. H12i - zuletzt 14;U IL 10. Herr zu Löwenberg »Krüger reg. 842;
über die wohl schon 1428 geschehene Veräusserung der Herrschaft Löwenbers:
und diesen alsdann verspätet erst auftauchenden Titel Rs. vergl. Krüger S. ;>3(>'.
i\l. Ulrich, Halbgraf (von Sargans i, erscheint urkundlich als uneben-
bürtiger, wohl nicht illegitimer Sohn Hugos IL 1433 VL 0. (Krüger reg. H^Wl
08. Wilhelm IL, (iraf von Werdenberg-Sargans, Sohn Heinrichs IX. <ILi
f Krüger reg. 81K3) und der Agnes von Matsch 'Krüger reg. IMJO» — urkundlich
1444 IX. 21, Krüger reg. 81^0, - zuletzt 1474 XL 3. Jahrzeitstiftung (Krüger
reg. 1012* als f bezeichnet 1483 I. 2. (Krüger reg. 1018). — Nach den Rait-
büchern und Akten des Innsbrucker Statthalterei-Archivs kommt Graf AVilhelm
von Werdenlx^rg Sargans wiederum in den Jahren 1484—80 vor und soll auch
— 219 —
noch 1487 am Kriege Erzherzog Sigmunds gegen Venedig teilgenommen liaben
(Gefl. Mitteilungen von Herrn Hegi, cand. phil., mir durch liebenswürdige Ver-
mittlung von Herrn Dr. E. Diener- Zürich zugekommen). Angesichts der be-
stimmten Bezeiclinung Graf Wilhelms als selig durch seinen Bruder Georg
möchte ich an eine Verwechslung mit dem letzten Grafen Wilhelm von Montfort-
Werdenberg denken, der auch in dieser Zeit gestorben ist. — Gemahlin Eren-
trud von Staufen (Krüger reg. 1012) — urkundlich 1474 XI. 3. Gem. Wilhelms
(a. a. 0.) — zuletzt 1485 II. 25. (Zs. Gesch. Oberrh. 30, 393, Urk. gedr. Freib.
Dioc.-Arch. 18, 336).
Siegel Wilhelms abgeb. Gull S. 64.
69. Georg IL, Graf von Werdenberg-Sargans, Sohn Heinrichs IX. (II.)
(Krüger reg. 896) und der Agnes von Matsch (Krüger reg. 966) — urkundlich
1444 IX. 22, (Krüger reg. 896) - zuletzt 1501 IX. 14./20. (Krüger reg. 1043)
— er starb als letzter der Sarganser Linie zu Ortenstein 1504 IL 23. und wurde
zu Sargans beigesetzt (Krüger reg. 1044). — Gemahlinnen: 1) Anna, Tochter
Georgs, Herrn von Käzüns (Krüger reg. 958 und 1012; in dem ersten wird
Georg V. R. der Schwäher Georgs v. W. genannt, in dem zweiten wird sie mit
Vor- und Familiennamen als Gemahlin Georgs v. W. bezeichnet; vergl. auch
Krüger S. 340, Anm. 1) - urkundlich 1459 IX. 6. als (kinderlose) Gemahlin
Georgs (Krüger reg. 939) — als t bezeichnet 1461 IL 26., sie war wohl erst
kürzlich verstorben, da das betr. Stück ein Beileidsschreiben an Georg ist.
(Krüger reg. 946) — 2) Barbara, Tochter des Truchsessen Eberhard von Wald-
burg, Grafen von Sonnen berg (Krüger reg. 1007 und 1012, im ersten nennt
Eberh. den Grafen Georg seinen Tochtermann, im zweiten wird sie namentlich
genannt und als Gemahlin Georgs bezeichnet) — urkundlich 1463 VII. 3. Ge-
mahlin Georgs v. W. (Schadlosbrief dess. für einen seiner Ehesteuerbürgen, er-
wähnt bei Vochezer, Gesch. Waldburg 1, 616) - 1463 VIII. 11. als Tochter
Eberhards, aber nicht als Gemahlin Georgs I. genannt in dem Grafendiplom
Eberhards (erwähnt bei Vochezer 1, 556) — zuletzt 1514 (Vochezer 1, 616, der
daselbst aus der Zimmerschen Chronik eine Schilderung der Ehegatten gibt)
und 1514 L 3. (erw. in Mitt. Hohenzollern 17, 20).
4 Siegel Georgs abgeb. bei Gull S. 65 f.
70. Elisabeth, Gräfin von Werdenberg-Sargans, Tochter Heinrichs IX. (IL)
(Krüger reg. 904) und der Agnes von Matsch (Krüger reg. 966) — urkundlich
1446 VIII. 1. Heinrich von Rechberg, Tochtermann Heinrichs IX. v. W. (ohne
Erwähnung Elisabeths ; Krüger reg. 904 — s. o.) Johann von Rechberg-Hohenrech-
berg, Herr zu Schramberg und Gamertingen war vorher mit Verena von Wald-
burg-Sonnenberg vermählt, welche um 1443 gestorben war. (Stammtafel 4 des
med. Hauses Rechberg). — Elis. zuerst mit Namen 1457 I. 7. (nach dem Or. erw.
bei Vochezer, Gesch. Waldburg 1, 545) — 1459 X. 25. unterschreibt sie sich
in einem Briefe an die Stadt Rottweil: „Elsbecht von Rechberg von Hohen-
rechberg, grefin, geboren von Werdenberg und Ermagaza (verlesen für Sanagaza ?
Günther U.-B. Rottweil, Württ. Gesch.-Qu. 3, 555) - 1464 X. 16. (Krüger reg.
966). — Hans von Rechberg starb 1464 XI. 11. (Vochezer a. a. 0. 1, 564;
- 220 -
Gerbert, Hist. Silvae* Nigrae 1, 360 führt eine Urkunde zu 1460 (o. T.) an, in
welclier Elisabeth bereits „Joannis de ßecliberg* vidua" heisst. Entweder ist in
der Jahreszahl ein Fehler, oder „vidua" ist hier wie auch in anderen seltenen
Fällen für uxor gesetzt) — zuletzt 1466 III. 3. (Qu. Schweiz. Gesch. 10, 425 ff.)
- als t bezeichnet (?) 1472 IX. 8. (Reg. bei Günter, Rottweiler U.-B. S. 622,
nicht ganz klar abgefasst, doch kaum anders zu verstehen) — sie starb 1469
VIII. 23. (Kanter, Hans v. Rechberg, reg. 158 nach Gabelkover) — vergl.
Zimm. Chronik 1, 387, wo sie als Johanns Witwe zu und nach 1464 XI. 13.
erwähnt wird (in zwei zueinander stimmenden (!) Tagesangaben).
71. (?) Verena, Gräfin von Werdenberg-Sargans, Tochter Heinrichs IX.
(II.), Gemahlin Ulrichs, Herrn von Sax, ohne Belege erwähnt bei Vanotti S. 337;
Krüger S. 337 ist geneigt, dies auf eine Verwechslung mit Elisabeth Nr. 50
zurückzuführen. Nach Vanotti überlebte diese Verena ihren vor 1449 III. 19.
gestorbenen Vater.
72. (?) Anna de Werdenberg, claustralis huius (Turicensis) monasterii,
wird im lib. anniv. abbatie Turicensis zum 18. IX. erwähnt (MGNecr. 1, 545).
Die Handschrift des Anniversars stammt aus dem Ende des 15. Jh., die meisten
ihrer datierten Einträge fallen in die Mitte und gegen das Ende desselben
saec, wenn sich auch einzelne ältere Einträge finden. So wird Anna wohl auch
in der angegeb. Zeit gelebt und als Züricher Nonne dem Sarganser nicht dem
Trochtelfinger Zweige angehört haben, der Heiligenberger war schon lange aus-
gestorben. Vermutlich war Anna eine Enkelin (wohl schwerlich Tochter Johanns I.).
Bis weitere Urkunden eine genauere Feststellung ermöglichen, nmg sie als
Tochter Heinrichs IX. (II.) eingereiht werden.
73. Heinrich XII., Graf von Werdenberg zu Trochtelfingen, Sohn Eber-
hards III. (Urk. abgedr. bei Vanotti S. 587 und Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 37 f.,
die hier in Betracht konmiende Stelle auch ebenda S. 7) — geboren nach 1399
1. 2. (s. bei Eberh. III. Nr. 61) - urkundlich 1416 XI. 4. (Vanotti reg. 180 -
Vanotti Urk. S. 587 f.; nach dem Wortlaute der Urk. scheinen Heinrich und
seine drei jüngeren Brüder damals und 1418 XII. 4. (Vanotti reg. 185) bereits
mündig zu sein, doch stehen dem die folgenden Angaben entgegen). — 1418
V. 9. die Geschwister Heinrich, Johann, Eberhard, Ulrich und Agnes unter der
Pflegschaft Graf Eberhards von Württemberg und Herzog Ulrichs von Teck.
(Fürstenberg. U.-B. 6, 88). - 1421 II. 28. (Fürstenbg. U.-B. 6, 239) siegeln
Heini'ich und Johann für sich und ihre unmündigen Brüder Eberhaid und Ulrich,
sind also selbst schon „zu ilnen Tagen" gekommen, neben ihnen siegeln aber
auch noch Herzog* Ulrich von Teck und ihr Grossvater Johann von Zinnnern
als „Verweser und Träger der voigenannten Grafen Heinrich und Hans und
der Herrschaft Werdenberg". Heinrich und Hans sind also wohl schon land-
rechtlich, aber da sie noch einen „Tnägei" haben, lehensrechtlich noch nicht
mündig, sie waren also zwischen 14 und 21 Jahre alt. {Vüy den letzteren Termin,
— der erste bedarf wohl keines Nachweises — vergl. Sclnöder, Rechtsgesch.
2. Aufl. S. 4()6 Anm. 91, woselbst dieser lehensrechtl. Termin aus dem Sachsen-
spiegel durch wörtl. Anfühiiing belegt ist). - 1421 Vlll. 8. und XI. 5. Urkunden
— 221 —
Heinricli und Joliaun in kirchlichen An^jele^enlieiten ohne Rechtsbeistand ; ilire
Brüder werden dabei nicht genannt. (Fürstenbg. U.-B. 6, 239) ^ 1423 I. 20.
Urkunden und siegeln dieselben völlig selbständig für sich und ihre „noch nicht
mannbaren" Brüder (Urk. in Auszug, z. T. wörtlich bei Miller, Hohenzoll. Bei-
träge 10 f.) — zuletzt 1439 VI. 1. (erwähnt bei Vanotti S. 387 und 393 und
Fürstenbg. U.-B. 6, 302) und 1439 XI. 6. (Fürstenbg. U.-B. 6, 262) - als f
bezeichnet 1441 III. 7. Kerzenstiftung auf sein Grab in der Pfarrkirche von
Trochtelfingen (Fürstenb. U.-B. 6, 239) — lebte wohl schon 1440 V. 23. u. 31.,
sowie VII. 7. nicht mehr (vergl. Vanotti reg. 221, 226, 227) — beigesetzt in
Trochtelfingen (Urk. abgedr. bei Milier, Hohenzoll. Beitr. S. 39, eine andere
Urk. mit derselben Angabe s. o.). — Für Heinrich vergl. Miller a. a. 0. S. 3 flf.,
woselbst mehrere Irrttlmer Vanottis berichtigt sind. Heinrich scheint un vermählt
geblieben zu sein, wenigstens findet sich in Urkunden, wie im Trochtelfinger
Seelbuch keine Spur einer Gemahlin. Allerdings wird H. im Fürst. U.-B. 6, 8
(zu 1431 V. 5.) Schwiegersohn Johanns von Zimmern genannt, es muss aber
Tochtersohn heissen, wie H. auch später (1443 IV. 20., ebenda S. 124 f.) richtig
bezeichnet wird.
74. Johann IV., Graf von Werdenberg zu Trochtelfingen, später zu
Heiligenberg, Sohn Eberhards III. (Urk. bei Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 37 f.
u. Vanotti S. 597). Für seine Geburt und seine Mündigkeitstermine vergl.
Nr. 72, Heinrich XII. - urkundlich 1416 XI. 4. noch unmündig (s. o.) — 1423
I. 20. völlig grossjährig (s. o.) — 1434 XI.. 24. Belehnung mit Heiligenberg
(Altmann, Reg. Imp. Sigmund, Nr. 10835 zum IX. 25.; dass. erwähnt bei Vanotti
S. 392) - zuletzt 1464 II. 15. (Orig. in Karlsruhe G. L. A., vergl. Vanotti
reg. 282 vom Tage zuvor) — er starb 1465 IV. 27. (Gedächtnis^child in der
Kirche zu Trochtelfingen, abgedr. bei Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 43)^ beigesetzt
in Trochtelfingen (Urk. abgedr. bei Miller a. a. 0. S. 41). — Gemahlin : Elisabeth,
Tochter Graf Eberhards (de^ Milden) ron Württemberg (als Schwester — d. h.
Stiefschwester — der Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg, Söhne Eber-
hards genannt in der Urk. 41 bei Vanotti S. 591 ff*., und als Tochter der f
Gräfin Elisabeth , geb. Burggräfin von Nürnberg urkundlich genannt ebenda
S. 594) - urkundlich 1423 IV. 3. Einwilligung K. Sigmunds zu der 1423
VI. 10. geschlossenen Eheabrede mit Markgraf Bernhard d. j. von Baden (Reg.
Baden 3541 u. 3562). Markgr. Bernhard starb 1424 VII. 27. (Reg. Baden 3743
nach Lad. Suntheim) — 1428 I. 15. Eheabrede mit Heraog Albrecht von Baiern-
München (dem Witwer der Agnes Bernauer) (Urk. erwähnt bei Vanotti S. 394)
— 1430 iV. 27. Ehe vertrag mit Graf Johann von Werdenberg (abgedr. bei
Vanotti Urk. Nr. 41 S. 591 - Vanotti reg. 203; erwähnt ebenda S. 395 f.);
die Vermählung (Trauung) hatte schon vorher stattgefunden, da in dem Vertrag
steht „als . . . grave Hans von W^erdenberg und . . . frowlin Elisabeth zu AV'irttem-
berg zu der heiligen Ee gegriff'en hond" (^ haben). Der vom Stuttgarter Archiv-
rat E. Schneider bearbeitete württembergische Stammbaum gibt 1428 als Jahr
der Vermählung mit Johann von Werdenberg an. (Für die Vorgänge vor dieser
Vermählung vergl. Vanotti S. 393 fi".) — zuletzt 1476 IV. 29. (Urk. abgedr. bei
- 222 -
Vanotti S. 631) — als Johanns and Elisabeths Söhne werden 1459 urkundlicli
genannt die Grafen Georg (III.), Heinrich (XIII.), Ulrich (11.), Hugo (IX.),
Johann (V.) und Rudolf (X.) (Vanotti Urk. 46 S. 605). Das Vorhandensein von
6 Söhnen und 7 Töchtern im Jahre 1456 bezeugt die Urkunde Vanottis Nr. 45
(S. 603).
Siegel Johanns abgeb. in Mitt. Hohenzollem 6, Siegeltafel, Abb. 2.
75. Eberhard IV., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn Eber-
hards III. (Urk. bei Vanotti S. 587) - urkundlich 1416 XI. 4. (a. a. 0.) -
1421 (o. T.) Eberh. und sein Bruder Ulrich sind „noch nit ze iren tagen kommen";
also noch unmündig (o. T. zitiert bei Miller, Beitr. Hohenzoll. S. 10). — 1423
I. 20. dieselben „die ze disen ziten von ir Jugend wegen manbar nit sint" (zitiert
daselbst S. 11) also auch jetzt scheinen Eberhard und Ulrich noch nicht (land-
rechtlich) mündig zu sein. — 1428 XL 6. beide mündig (Vanotti reg. 201) —
zuletzt 1468 XI. 15. Übergabe seiner Lande an seine Neffen wegen Alter und
Krankheit (Vanotti reg. 291) — als t bezeichnet 1478 I. 8. (Urk. abgedr. bei
Miller, Beitr. Hohenzollem S. 40 ff.) — er starb 1475 (Gedächtnisschild in der
Kirche zu Trochtelfingen o. T , abgedr. bei Miller a. a. 0. S. 43) — beigesetzt
zu Trochtelfingen (Urk. bei Miller a. a. 0. S. 40 ff.) — Eberhard scheint nicht
vermählt gewesen zu sein, nach der oben erw. Urkunde von 1468 XL 15. hinter-
liess er sicher wenigstens keine Kinder.
76. Ulrich L, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn Eberhards III.
(Urk. bei Vanotti S. 587) - urkundlich 1416 XL 4. bis 1423 I. 20. noch un-
mündig (Quellen und genaueres bei Eberhard III.) — 1430 XL 29. sein Erb-
verzicht als Domherr zu Strassburg und Konstanz (Vanotti reg. 207) — um
1430 Pfarrherr in Riedlingen (Vanotti S. 387 ohne Quellen) — 1433 V. 11. Pfarr-
herr in Altheim (Wtirtt. Gesch.-qu. 2, 503) — wird 1442 zum Domdechanten
von Konstanz erwählt (Konstanzer Bischofschronik des Ohr. Schulthaiss, abgedr.
Freib. Dioc.-Arch. 8, 65); von Vanotti (s. 387, ohne Beleg) zu 1443 als l)om-
dechant aufgeführt — zuletzt 1451 VI. 8. (Ftirstenbg. U.-B. 6, 383) — als f
bezeichnet 1478 I. 8. und als dritter, der im Erbbegräbnis in der Pfarrkirche
zu Trochtelfingen beigesetzt ist (Urk. abgedr. bei Miller, Beitr. Hohenzoll.
S. 40 ff.) — er starb 1451 XII. 13. oder 16. (Anniv. der Domkirche Konstanz
in älterer Rezension zum 13., in jüngerer zum 16. XII., abgedr. MGNecr. 1,
295; Kl. Magdenau beging den 20. XII. als Todestag Ulrichs, MGNecr. 1, 454.
Ulrich in allen drei Annivers. Domdechant von Konstanz genannt. Die Jahrzeit-
feier eines „Udalrici, comitis de Werdenberg" am 25. IIL, welche eine 1498
verfasste Hs. des Anniversars der Domkirche Konstanz auffiihrt, MGNecr. 1,
2S6, könnte auf den damals allerdings noch lebenden Ulrich IL gehen). — Zur
Charakterisierung Ulrichs dienen die von Schulthaiss in seiner zit. Chronik er-
wähnten strengen Bestimmungen für die Domherren und die Domschüler (Freib.
Dioc.-Arch. 8, 65).
77. Agnes, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Eberhards III.
als Schwester Johanns IV. nachgewiesen durch Vanotti reg. 193) — urkundlich
1418 V. 9. noch unvermählt (Fürstenbg. U.-B. 6, 88) - 1422 XII. 4. und 1423
- 223 -
I. 14. Gemahlin Graf Ludwigs (XI.) von Öttingen (beide Urk. Vanotti a. a. 0.
Die Stammtafel 2 des med. Hauses Öttingen setzt ihre Vermählung um 1400,
wohl mit Druckfehler statt 1420. Ihr Gemahl muss damals schon gegen 60 Jahre
alt gewesen sein, vergl. Stammt, öttingen a. a. 0., er war seit 1387/88 Witwer
von Beatrix von Helfenstein; das erste Kind Ludwigs und Agnesens ist 1425
geboren (vergl. die Angaben des Anwaltes der Markgr. Anna von Baden in
Reg. Baden 4239). — 1425 III. 5. Versicherung von Heimsteuer und Morgen-
gabe der Agnes durch ihren Gemahl Ludwig v. Öttingen (Reg. Baden 3811).
- 1441 XII. 13. Witwe Ludwigs (Urk. bei Vanotti S. 594) - zuletzt 1471
(o. T.) Witwe Wilhelms (IV.), Schenks von Schenkenstein auf Hohenburg (Stammt.
2 des med. Hauses Öttingen) — sie starb vermutlich 1474 XII. 17. (ebenda).
78. Margare the, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Eber-
hards III., Gemahlin Albrechts I. von Rechberg zu Hleraichen, erwähnt zu 1422,
Albrecht starb um 1426 (alles nach Stammt, des med. Hauses Rechberg). Da
Marg. 1418 V. 9. (Ftirstenb. Ü.-B. 6, 88) neben ihren anderen Geschwistern nicht
mit aufgeführt wird, scheint sie damals schon vermählt gewesen zu sein.
79. Marqnarty Halbgraf von Sargans, auch Marquart Sarganser genannt
- urkundlich 1454 VL 1. (Krüger reg. 921) bis 1501 IL 26. Pfleger auf Rosen-
berg (Innsbrucker Cop. 6, 1. Serie 1501 Geschäft vom Hof S. 28) - 1504 XII. 21.
ist er bereits f (a. a. 0. S. 137) — Krüger, der von diesem Marquart nur aus
den Jahren 1454—62 wusste, sah in ihm darum eher einen Bruder des Halb-
grafen Ulrich (oben Nr. 66). Im Besitze dieser ausführlicheren Nach Weisungen,
die ich ebenso wie die folgenden über Krüger hinausgehenden Nachrichten von
Werdenberger Bastarden der Liebenswürdigkeit der Herren Hegi u. Dr. Diener
verdanke, möchte ich die von Krüger S. 337 angedeutete Möglichkeit bevor-
zugen, dass nämlich dieser Marquart ein Sohn Ulrichs sei.
Siegel abgeb. bei Gull S. 63.
80. Hans, Halbgraf von Sargans, urkundlich dreimal von 1473—1485
in den Innsbrucker Raitbüchern genannt, die beiden ersten Male unmittelbar
nach dem Halbgrafen Marquart; er dürfte darum vorläufig als dessen Bruder
vermutet werden.
81. Rudolf Sarganser, (nat.) Sohn Graf Georgs II. (Krüger reg. 1033) —
urkundlich 1491 IV. 30. (Statthalterei-Archiv Innsbruck, C^op. 6, 1491 II. Schulden
S. 8 f.), Urk. Erzherzog Sigmunds von Österreich betr. die Aussteuer seiner
nat. Tochter Lucia, ehel. PYau Rudolf Sargansers — nochmals 1491 (o. T.) mit
seiner Gemahlin Sophie (Innsbr. Raitbuch. 1491 fol. 42), vennutlich ist die An-
gabe „Lucia" nur ein Versehen, da eine andere nat. Tochter Sigmunds eben-
falls diesen Namen führte, wenn es sich nicht um einen Doppelnamen handelt
- zuletzt 1492 VIII. 1. (Krüger reg. 1033).
82. Anna Sarganser, nat. Tochter Graf Georgs II. und Frau des Peter
Mangel von Splügel (Krüger reg. 1016) — urkundlich 1482 V. 18. Urkunde
die Aussteuer Annas betr. (Krüger a. a. 0.).
83. Georg III., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen zu Heiligenberg,
später zu Trochtelfingen, Sohn Johanns IV. (Nachweis s. diesen) — urkundlich
- 224 -
1451 VI. 8. rVanotti re^. 252, - seit 1497 VII. 27. wohnhaft zu Trochtelfin^en
^Vanotti reg. 318) - zuletzt 1499 III. 18. (Fürstenberg. U.-B. 4, 230) — er
starb 1500 III. 12. und wurde zu Trochtelfingen beigesetzt (Totenschild in der
Kirche daselbst, dessen Inschrift abgedr. bei Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 43).
Vanotti S. 429 gibt ^mit Dinickfehler?j 1500 V. 12. als Todesdatum an. - Lad.
Suntheim fabgedr. Öfele, rer. Boic. Script. 2, 593) nennt ihn einen geraden
starcken, fraidigen herm. — Gemahlin Katharina, Tochter Markgraf Karls I.
von Baden ("Archivalien des G.-L.-A. Karlsr., Vanotti S. 425) - urkundlich 14G4
IL 15. Eheabrede ^Fürstenbg. Ü.-B. 6, 240, Orig. Karlsr.) - 14fr4 IV. 27.
Morgengabe- und \\ iderlagebrief (Orig. ebenda) — zuletzt 1404 V. 19. Erb-
verzicht Katharinas (Orig. ebenda) — als f bezeichnet 1484 V. 8. (Orig. ebenda).
84. Heinrich XIIL, Graf von Werdenberg- Trochtelfingen, Sohn Jo-
hanns IV. (Nachwels bei diesem) — urkundlich 1451 VI. 8. ohne Namennennung,
bereits geistlich ohne die höheren Weihen (Vanotti reg. 252) — 1455 IX. 29.
mit Namen, Domherr zu Strassburg (Vanotti reg. 256) — zuletzt 1495 <o. T.)
(erw. bei Vanotti S. 417) — er starb 1505 (Gedächtnisinschrift o. T. in der
Kirche zu OflFenburg (in Baden), abgedr. bei Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 54).
— Suntheim (bei Öfele, rer. Boic. script. 2, 593) nennt ihn ainen frumen herrn.
85. Ulrich IL, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen zu Alslingen, später
zu Heiligenberg, Sohn Johanns IV. (Nachweis bei diesem) -- urkundlich 1451
VI. 8. Herr zu Aislingen (Vanotti reg. 252) — 1460 VIII. 20. „Vorschneider
und Hofgesind" Kaiser Friedrichs III. (Fürstenbg. U.-B. 6, 423); Lad. Suntheim
(bei öfele, rer. Boic. script. 2, 593) nennt ihn Kaiser Friedrichs credenzer und
fürschneider, die geneal. Hs. „Durlach 160" in der Karlsr. Bibl. nennt ihn Mund-
schenk K. Friedrichs — seit 1497 VII. 27. wohnhaft zu Heiligenberg (Vanotti
reg. 318j — er starb 1503 VII. 17. und wurde in Trochtelfingen beigesetzt
(Totenschild daselbst, dessen Inschrift abgedr. Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 43).
- Nach Lad. Suntheim a. a. 0. starb er unveinnählt und ohne Nachkonmien.
Siegel Ulrichs abgebildet in Mitt. Hohenzollern 6, Siegeltafel, Abb. Nr. 3.
86. Hugo IX., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen zu Heiligen berg,
später zu Sigmaringen, Sohn Johanns IV. (Nachweis s. bei diesem) — urkund-
lich 1451 VI. 8. und 1456X11. 26. ohne Namennennung; namentlich zuerst 1459
V. 16. (Vanotti reg. 252 und Urk. 45 u. 46 S. 603 und 605) - 1459 XL 28.
„fürschneider und stebelmeister" Kaiser Friedrichs III. (Fürstenbg. U.-B. 6, 144)
— 1460 VIII. 8. „rat und oberster truchsess" Kaiser Friedrichs III. (Fürstenbg.
U.-B. 6, 423j, als Rat und Mundschenk K. Friedrichs bezeichnet in der Karls-
ruher Geneal. Hs. „Durlach 160" — 1493 I. 7. Landhofmeister Graf Eberhards
von Württemberg (Fürstenbg. U.-B. 4, 312) — seit 1497 VII. 27. wohnhaft zu
Sigmaringen (Vanotti reg. 318j — er starb 1508 VIII. 8. und wunde zu Trochtel-
fingen beigesetzt (Totenschild in der Kirche zu Trochtelfingen, dessen Inschrift
abgedruckt ist bei Miller, Beitr. z. Gesch. d. Hohenzoll. I^ande S. 43).
87. Johann V., Graf von Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen, Sohn Jo-
hanns IV. (Nachweise s. bei diesem) — urkundlich 1451 VI. 8. ohne Namen-
nennung, doch bereits geistlich, ohne die höheren Weihen (Vanotti reg. 252) —
— 225 -
1454 Domherr in Konstanz (o. T. erwähnt bei Vanotti S. 417) — 1461 Propst
des KoUegiatstiftes Wiesensteig (o. T. erw. bei Vanotti, Beitr. z. Gesch. d. Orden
in der Diöc. Rottenburg, Freib. Dioc.-Arch. 17, 228) — 1463 VII. 5. Domherr
zu Augsburg, zum Coadjutor des Kardinal-Bischofs Peter von Augsburg ernannt
(Urk. erw. Vanotti S. 418) - 1469 V. 15. durch P. Paul II. zum Bischof von
Augsburg eingesetzt (als Bischof Johann II.) (Urk. erw. Vanotti S. 418; in
der Geneal. Hs. der Karlsr. Bibl. „Durlach 160" irrig auch als Kardinal be-
zeichnet) — er starb 1486 II. 24. zu Frankfurt a./M. gelegentlich des dortigen
Reichstags, „do man herzog Maximilian zu Romischen kunig erweit", wie Lad.
Suntheim a. a. 0. erzählt — beigesetzt in dem Dom zu Augsburg (Grabinschrift
abgedr. bei Vanotti S. 421, Anm. 1; die Anniversarien und Nekrologien des
Domstifts und der Abteien und Klöster St. Ulrich in Augsburg, Ottobeuren und
Füssen setzen den Todestag übereinstimmend auf 1486 IL 23. (MGNecr. 1, 58,
80, 109, 121 ; die zit. Karlsr. Hs. auf den 20. IL bei gleicher Angabe über den
Todes- und Beisetzungsort).
88. Rudolf X., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn Johanns IV.
(Nachweis bei diesem) — urkundlich 1459 V. 16. noch unmündig (Urk. Vanotti
Nr. 48 S. 614) — 1461 IL 28. mündig, Johanniterritter (Vanotti reg. 272); als
solcher war er lange in Rhodus (Suntheim bei Öfele 2, 593"! — 1482 III. 16.
„grosspaly zu Brandenburg, oberster meister" etc. (Fürstenbg. U.-B. 4, 15 f.) —
1485 IX. 6. oberster Meister in deutschen Landen (Fürstenbg. U.-B. 4, 45; Hopf,
geneal. Atlas S. 104 führt Rudolf erst zu 1486 als (Rudolf IL), Meister zu
Heitersheim auf; „comentewr sand Johanns ordens zu Haitershaim im Breisgey"
nennt ihn auch Suntheim a. a. 0. — zuletzt 1500 V[. 21. (Urk. erw. Vanotti
S. 423) und 1502 o. T. als Komthur zu Frei bürg i.,/Br. (erw. Freib. Dioc.-Arch. 4,
67) — er starb 1505 zu Freiburg i./Br. (Inschrift des Grabsteins, nach einer alten
Abschrift veröflf. im Freib. Dioc.-Arch. 20, 294; für den Todesort, auch für die
Jahreszahl, Vanotti nach Lindiner; nach Hopf a. a. 0. wäre er bereits 1500
gestorben) — beigesetzt in dem Chor der abgebrochenen Johanniterkirche zu
Freiburg i./Br. (Notiz bei der zit. alten Inschriftenabschrift, Freib. Dioc.-Arch.
20, 294) — Suntheim (a. a. 0.) berichtet von ihm, dass er „hat mangerlai sprach
ktinen ... ist listig und bescheid gewesen".
Siegel beschrieben Zs. Gesch. Oberrh. 19, 108.
89. Eberhard V. d. j., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn
Johanns IV. (Trochtelfinger Seelbuch, vergl. Miller, HohenzoU. Beitr, S. 68;
Lad. Suntheim bei Öfele, rer. Boic. Script. 2, 593) — steht im gen. Seelbuch
zwischen seinem Oheim Heinrich XL (f 1440) und seinem Vater Johann IV.
(t 1465) eingetragen. ~ 1451 VI. 8. (Vanotti reg. 252) könnte er einer der (ungen.,
auch nicht gezählten) zu Geistlichen bestimmten Söhne Johanns IV. sein. 1456
Xn. 26. und 1459 V. 16. (Urk. bei Vanotti S. 603 u. 605) hat er bestimmt nicht
gelebt. Er muss also entweder zwischen 1440 und 1456 gestorben sein, oder
zwischen 1456 und 1459, bezw. 1459 und 1465 gelebt haben; jedenfalls ist er
jung gestorben (Suntheim a. a. 0.).
Oonealoff. Handbach 1. 15
- 226 —
90. Ludwig, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn Johanns IV.,
„starb jung" (Suntheim a. a. 0. und Karlsinher geneal. Hs. „Durl. 160",
s. a. Gabriel).
91. Gabriel, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen, Sohn Johanns IV.,
„ist in sainer pluenden jugent verschaiden". (Nr. 89 u. 90, beide bei Suntheim
a. a. 0., Ludwig als erstes Kind Johanns IV., Gabriel unmittelbar vor Eber-
hard IV. aufgeführt, in umgekehrter Reihenfolge sind beide genannt mit dem
Zusätze „sind kindtswaiss gestorben" in der Geneal. Hs. der Karlsr. Bibl. „Durl.
160"; im Trochtelfinger Seelbuch fehlen beide).
92. Agnes, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Johanns IV.
(Vanotti reg. 236) — urkundlich 1445 Xn. 16. Ehevertrag (Eheabrede?) mit
Graf Jos Nikolaus von Hohenzollem (Vanotti a. a. 0.) Voigtel-Cohn, Stammtafel
173 setzt die Vermählung um 1445 XII. 14. - 1450 IX. 10. Erbverzicht der
Gräfin (Vanotti reg. 248). — Nach der Reihenfolge der Einträge im Trochtel-
finger Seelbuch (Miller, Hohenzoll. Beitr. S. 69) ist sie nach ihrem Vater Johann
(t 1465) und auch nach ihrer Schwester Elisabeth von Montfort gestorben;
nach Voigtel-Cohn starb sie 1467 XII. 13.
93. Elisabeth, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Jo-
hanns rV. (Vanotti S. 415 nach der Verzichturkunde der Gräfin Elisabeth, von
welcher Urkunde er unter Nr. 273 zu 1462 X. 5. aber ein ungenügendes Regest
gibt. Bestätigt wird dieses Filiationsverhältnis durch die Ahnentafel Walthers
von Hohengeroldseck — Orig. im G.-L.-Arch. zu Karlsruhe — dessen Gross-
mutter Elisabeth war). — Gemahlin Graf Hugos XIII. von Montfort zu Argen
s. 0. S. 174 (Montfort Nr. 66). Nachzutragen ist, dass Elisabeth nach der Reihen-
folge im Trochtelfinger Seelbuche (bei Miller a. a. 0.) nach ihrem Vater (t 1465)
und vor ihrer (älteren) Schwester Agnes von Hohenzollern (f 1467) starb.
94. Martha, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Johanns IV.
(Vanotti S. 415 nach dem Morgengabebriefe Marthas, von dem er unter Nr. 286
ein unvollständiges Regest gibt) — urkundlich 1467 I. 1. (so muss wohl das
von Vanotti gegebene Datum „1467 Erchtag" aufgelöst werden, indem statt
„Erchtag" „Ewigtag" zu lesen ist, ein Versehen, welches Vanotti an anderer
Stelle schon einmal unterlaufen war). Widerlage und Morgengabe Maithas durch
ihren Gemahl Nikolaus, Herrn von Abensberg (Vanotti reg. 286) — die Ehe-
abrede scheint schon um oder vor 1463 stattgefunden zu haben; nach deren
Abschluss wurde Nikolaus aber von Margarethe von Degenberg, Witwe Christofs
von Parsperg „umb die ehe angesprochen"; erst 1466 kam, zunächst vor dem
geistlichen Gerichte zu Salzburg, dann auch vor dem weltlichen dieser Prozess
zum Austrag, in dem die Klage der Margarethe von Degenberg abgewiesen
wurde, worauf 1467 der „Heurat-Brieff^* abgeschlossen wurde (Darstellung des
Wig. Hundt, Bayr. Stammbuch 1, 19) — 1485 IL 28.. fiel Nikolaus von Abens-
berg in einem Gefechte mit Leuten Herzog Christofs von Baiern in der Nähe
von Freising „aufi* der Engeren, alda ein steinene Seul und Tafel stehet" und
wurde im Kl. Abensberg beigesetzt (Wig. Hundt a. a. 0. S. 20). — Seine Ge-
— 227 -
malilin Martha überlebte er nicht lange. 1483 V. 30. machte sie ihr Testament,
1485 III. 2. wird sie als t bezeichnet (Dollinger u. Stark, Grafen v. Abensberg.
Landshut 1869 S. 208 f.). Nach der Reihenfolge der Einträge im Trochtel-
finger Seelbuche ist sie vor ihrem Bruder Johannes V , (IL) Bischof von Augs-
burg (t 1486 IL 24.) gestorben (Miller, Beitr. z. Gesch. d. Hohenzoll. Lande
S. 69); ihr Tod mag demnach ins Jahr 1484 oder schon Ende 1483 fallen.
95. Kunigunde, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen , Tochter Jo-
hanns IV., Klosterfrau zu Inzighofen bei Sigmaringen (Vanotti S. 514 u. Miller,
Hohenzoll. Beitr. S. 49 und 69, beide nach dem Trochtelfinger Seelbuche; Lad.
Suntheim bei Öfele, rer. Boic. Script. 2, 593) — urkundlich 1467 11. 9. in An-
gelegenheiten des Kl. Inzighofen, also wohl als Nonne daselbst (Ftirstenbg. Ü.-B. 6,
292) — sie starb nach der Reihenfolge in dem gen. Seelbuche (Miller a. a. 0.,
vor ihrer Schwester Martha von Abensberg (f 1484); Miller a. a. 0. S. 49 setzt
ihren Tod noch vor 1475.
96. Margarethe, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Jo-
hanns IV. (Quellen s. bei Kunigunde, Nr. 92) — urkundlich 1449 (o. T. erw.
bei Vanotti, Stifter der Diocese Rottenburg, im Freiburger Dioc.-Archiv 17, 242)
Dispens des P. Nikolaus V. für die 12jährige Marg. vom defectus aetatis zur
Übernahme der Äbtissinnenwtirde in Buchau am Federsee. Danach ist Marg.
1437 oder schon 1436 geboren. Bruschius, Chron. Monast. 68 gibt an, dass M.
1496 80jährig nach 46 jähriger Regierung gestorben sei, letzteres ergibt richtig
1449/50 als Beginn ihrer Regierung. Ersteres würde auf 1416 als Geburtsjahr
führen, was unmöglich ist, da ihr Vater in diesem Jahre und später noch un-
mündig war; eine ev. frühere Erwähnung zu 1445 XI. 7. s. am Schluss unter
den irrigen Nachrichten. - 1455 VI. 3. (Fürstenbg. Ü.-B. 6, 18) 1472 VI. (erw.
bei Vochezer, Gesch. Waldburg 2, 71 Anm. 2) und 1483 V. 30. (Verb. bist. Ver.
Niederbayern 13, Urk. Nr. 188) als Äbtissin v. Buchau — sie starb als Äbtissin
1496 (Bruschius s. o.; nach der Reihenfolge im Trochtelfinger Seelbuch, bei
Miller a. a. 0. starb sie vor ibrer Schwester Anna und nach ihrem Bruder)
Bischof Johann, f 1486).
97. Anna, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Johanns IV.
(Quellen s. bei Kunigunde Nr. 92) — Nonne in Buchau am Federsee (Suntheim
a. a. 0.), dann seit 1496 Äbtissin daselbst, als Nachfolgerin ihrer Schwester
Margarethe (Bruschius, Mon. f'hron. S. 68 und Suntheim a. a. 0., letzterer o. J. ;
das Trochtelf. Seelbuch bei Miller a. a. 0. nennt sie auch Äbtissin v. B.) —
sie starb nach siebenmonatlicher Regierung 1497 (Bruschius a. a. 0.; nach dem
gen. Seelbuche starb sie vor ihrem Bruder Georg IL, f 1500).
98. Dorothea, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen, Tochter Johanns IV
(Quellen s. bei Kunigunde Nr. 92) — Nonne im Dominikanerinnenkloster St. Maria
Magdalena in Pforzheim (Trochtelfinger Seelbuch bei Miller a. a. 0. S. 69, Lad.
Suntheim a. a. 0.; vergl. Pflüger, Gesch. Pforzheim S. 74) - nach dem gen.
Seelbuche starb sie nach Graf Joachim (f 1524), Miller a. a. 0. S. 49 setzt
danach ihren Tod um 1525.
— 228 —
99. Magdalena Sarganserin wird 1506 XL 12. als Inhaberin von Rosen-
berg genannt (Innsbrucker Raitbuch 1506 fol. 214), sie mag danach eine Tochter
des Halbgrafen Marquart gewesen sein, der als Pfleger auf Rosen berg genannt ist.
100. Johann VI., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen zu Heiligenberg,
später zu Trochtelfingen , Sohn Georgs HL (Vanotti reg. 319) — urkundlich
1494 IV. 28. (Vanotti reg. 315) — seit 1510 VI. 12. zu Trochtelfingen etc. (Vanotti
reg. 328) - zuletzt 1521 III. 7. (Vanotti reg. 337) — er starb 1522 VII. 8. (oder 9. ?)
„uflf St. Cirillen tag (Juli 9.), ist der 8. tag im heuraonat" und wurde in Trochtel-
fingen beigesetzt (Totenschild in der Pfarrkirche daselbst, Inschrift desselben ab-
gedr. bei Miller S. 43 f.) — Lad. Suntheim, ein Rat Kaiser Maximilians I. berichtet
folgendes von Johann (abgedr. bei öfele, rer. Boic. script. 2, 593) : „credentzer und
furschneider kayser Maximilian, ain gueter gämbsen Steiger, hat weder weib noch
kind, ist des kaiser hofgesind, ain sun Graf Georgen von Werdenberg unt fraw
Katherinen von Baden, seines gemahels, hat geheirat". Der Widerspruch in den
Angaben über die Gemahlin Johanns scheint darauf zu deuten, dass Suntheim
seine Werdenberger Geneal. Nachrichten um die Zeit der Vermählung Johanns VI.
gesammelt und niedergeschrieben hat. — Gemahlin : Katharina, Tochter Georgs,
Herrn von Gundelfingen (Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschlechterbuch 1,
491 ohne Belege; Cod. „Duri. 160" S. 166, Hs. der Hof- und Landesbibl. Karis-
ruhe; die Zimmersche Chronik 3, 124 nennt sie ohne Vornamen eine Schwester
Schweikarts, des letzten Gundelfingers), sie war in erster Ehe mit Ludwig, Herrn
von Brandis vermählt (Oberbad. Geschlechterb. a. a. 0.; Cod. „Durl. 160" a. a. 0.;
Zimmersche Chronik a. a. 0., doch ohne Nennung des Vornamens) — urkundlich
1513 IV. 30. Ehevertrag bezw. Vermählung Katharinas mit Johann VI. (erwähnt
im Oberbad. Geschlechterbuch a. a. 0.) — 1513 V. 7. Widerlage- und ^\'ittums-
brief Katharinas von ihrem Gemahl Johann VI.; die Ehe blieb kinderlos
(Zeugnis der Zimmerschen Chronik 3, 124 u. 128) - zuletzt 1522 VIII. 26. als
Witwe (Fürstenb. Mitteilungen 1, 74),
101. Christof, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen zu Heiligenberg
und Sigmaringen, Sohn Georgs DI. (Vanotti reg. 319), „ain langer gerader herr,
ist des Kayser Fridrichen seligen hofgesind gewesen, hat zu ainer Gemahel ain
margräfin von Montua, und hat kinder mit ir " (Lad. Suntheim, bei öfele
a. a. 0.; von der 2. Gemahlin Christofs weiss Suntheim noch nichts, vergl. das
über Suntheim bei Nr. 100 gesagte) — urkundlich 1494 IV. 28. (Vanotti reg. 315)
— er starb 1534 I. 29. zu Sigmaringen zwischen 10 und 11 Uhr nachts als der
letzte Graf aus dem Werdenberger Hause und wurde zu Trochtelfingen beigesetzt
(Totenschild in der Kirche zu Trochtelf., dessen Inschrift abgedr. bei Miller
S. 44). — Gemahlinnen 1) Eleonora, Tochter des Johann Franz Gonzaga, Mark-
grafen von Mantua (Vanotti reg. 320) — urkundlich 1500 III. 3. Eheabrede mit
C/hristof von Werdenberg (Vanotti a. a. 0.) — sie starb zu Trier (während des
Reichstages) 1512 HI. (o. T.) (Zimmersche Chronik 3, 128), aus dieser Ehe
stammen die Grafen und Gräfinnen der letzten Generation ; vergl. oben das Zitat
aus Suntheim. — 2) Johanna von Börsein, Tochter Philipps, Herrn von Witthem,
\Vitwe (seit 1525; des Grafen Jos Nikolaus von HohenzoUern (Vanotti reg. 342
— 229 —
und für die Abstammung und das Jahr Voigtel-Cohn, Stammtafeln Nr. 173) —
urkundlich 1526 VlII. 26. Eheabrede Christofs und Johannas (a. a. 0.) — 1535
X. 12. Witwe Christofs (Vanotti reg. 348) — zuletzt 1540 11. 5. ohne Namen,
nur „die Alt Gräfin v. Werdenberg" (Fürstenb. Mitt. 1, 282 ff.; oder ist Jo-
hanns VI. Witwe gemeint ?) — Von einer Konkubine Christofs, der Beschliesserin
Endle Garele, welche mit ihrem kleinen Söhnlein nicht lange vor 1526 gestorben
ist, erzählt die Zimmersche Chronik 3, 129.
102. Felix I., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen-Heiligenberg, Sohn
Georgs III. (Vanotti reg. 319), „ain schöner, guetiger graf, ist kayser Maximilian
hofgesind gewesen, den hat kaiser Maximilian verheirat und hat im geben ain
mächtige fraw in Lutringen (soll heissen in Burgund), dan er kan wol frantzosisch,
. . . hat kinder mit seiner hawsfrawen" (Lad. Suntheim, bei öfele, rer. Boic.
Script. 2, 593) — urkundlich 1491 X. 31. Rektor der Universität Freiburg i./Br.
(eigenhändiger (?) Eintrag im Matrikelbuche, zu Beginn seines Rektorates, ab-
gedr. im Freib. Dioc.-Arch. 23, 93) — als Rektor amtierend: 1491 XI. 25. „diser
zidt rector der hohen schul ze Friburg" i./Br. (Freib. Dioc.-Arch. 11, 306) —
er starb als kaiserlicher Rat und Ritter des Goldenen Vliesses zu Augsburg
(während des Reichstages) 1530 VII. 12. und wurde am 15. VII. in Trochtel-
fingen beigesetzt (Totenschild in der Kirche zu Trochtelfingen, dessen Inschrift
abgedruckt bei Miller S. 44). — Über die Ermordung des Grafen Andreas von
Sonnenberg durch F^ix handelt ausführlich Zingeler in Mitt. HohenzoUem 17,
1 ff. — Gemahlin Elisabeth, Tochter des Grafen Claudius von Neufchätel (in
Bui-gund) (Vanotti reg. 326 mit Vervollständigungen des ungenügenden Regestes
S. 541 nach der erwähnten Urkunde) — urkundlich Trier 1505 V. 18. Vermählung
Elisabeths mit Felix, vermittelt durch K. Maximilian I. (Vanotti reg. 326), die
Wittumsurkunde von 1505 VU. 25. (a. a. 0.) — als Gemahlin Fs. zuletzt 1529
IV. 29. — sie heiratete 1533 in 2. Ehe den Grafen Dietrich IV. von Mander-
scheid und starb (kinderlos) 1543 XI. 21. (Schannat-Bärsch, Eiflia illustrata V,
522 und Stammtafel XXIII; und P. Anselme, Hist. Genial, de France 8, 347 f.
mit irrigen Zeitangaben).
103. Hugo X., Graf von Werdenberg-Trochtelfingen-Heiligenberg, Sohn
Georgs III. Er wird nur in der Kailsruher geneal. Hs. (sign. „Durl. 160") ge-
nannt, welche gegen Ende des 16. Jahrh. vom (späteren) Fürsten Johann Georg
von HohenzoUem verfasst ist, der sich sonst als gut unterrichtet zeigt; der
ebenfalls gut unterrichtete, gleichzeitige Lad. Suntheim erwähnt diesen Grafen
Hugo nicht. Er muss, wenn er wirklich existiert hat, jedenfalls sehr jung ge-
storben sein; die zit. geneal. Hs. weiss nichts als Namen und Abstammung von
ihm zu berichten.
104. Elisabeth, Gräfin von Werdenberg -Trochtelfingen-Heiligenberg,
Tochter Georgs IH. (Vanotti reg. 304) - urkundlich 1485 VIII. 30. zu HeU-
bronn, Eheabrede mit Erasmus Schenk von Erbach (Vanotti a. a. 0. ; die Stamm-
tafel 2 des med. Hauses Erbach gibt 1485 IX. 30. als Datum der Vermählung
an) — die Hochzeit (wohl die Feier der Heimfüluung) wurde in demselben Jahre
1485 XI. 11. zu Erbach gehalten (Zimmersche Chronik 2, 245) — Erasmus von
- 230 -
Erbach starb (an Lues) 1503 IX. 1. (Zimmersche Chronik 2, 246; das Datum
nach der Stammtafel Erbach 2) — 1504 in 2. Ehe Gemahlin Philipps Echter
von Mespelbrunn (Zimmersche Chronik 2, 247 und Stammtafel Erbach 2) — sie
starb (an Krebs) zu Mespelbrunn 1536 XII. 20. und wurde in der Frauenkirche
zu Hessenthal beigesetzt (Zimm. Chron. 2, 250). Guden Cod. Dipl. 1, 958 nennt
sie Agnes und gibt bei gleichem Begräbnisort ihren Todestag auf den 21. XII.
an. — Philipp Echter starb zu Mespelbininn nach 1540, beigesetzt neben seiner
Gemahlin (Zimm. Chronik a. a. 0.).
105. Agnes /Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen-Heiligenberg, Tochter
Georgs HI. (Zimmersche Chronik 2, 30) — urkundlich 1524 IV. 25. als Witwe
Christofs, Schenken von Limpurg (Vanotti reg. 339 und Zimmersche (-hronik
a. a. 0.) — sie starb zu Gaildorf einige Jahre nach ihrem Bruder ('hriistof
(Zimmersche Chronik 3, 135 u. 139).
106. Magdalena, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen-Heiligenberg,
Tochter Georgs III. (Suntheim, bei Öfele rer. Boic. script. 2, 593; als Schwester
des Grafen Felix genannt in der Zimmerschen Chronik 2, 280 f.) — um Mag-
dalena warb anfänglich Graf Andreas von Sonnenberg (aus dem Truchsess-
Waldburgischen Hause). Graf Felix vermählte aber seine Scliwester einem Grafen
von Egmont (in den Niederlanden) (Zimmersche Chronik a. a. 0. ; die Vermählung
mit dem ungenannten Grafen von Egmont, aber nicht die vorgängigen Ereignisse
auch bei Suntheim a. a. 0.; den Vornamen des Gemahls^ Johann von Egmont,
nennt die Karlsr. gen. Hs. „Durl. 160") ~ Vochezer, Gesch. Waldburg, weiss
von dieser Werbung des Grafen Andreas von Sonnenberg, die übrigens nur 1491
oder 1492 geschehen sein könnte (vergl. Vochezer 1, 795), nicht mehr als die
Zimmersche Chronik erzählt, er verwertet sie zudem nicht in seiner Geschichte
dieses Grafen, sondern erwähnt sie nur beiläufig (1, 772j bei der Geschichte
der Ermordung desselben durch Graf P^elix von Werdenberg nach dem Vorbilde
der Zimmerschen Chronik, indem er den Vornamen der Gräfin Magdalena von
Werdenberg, welche auch der gut unterrichtete Suntheim und ebenso auch die
zit. Karlsr. Hs. nicht anders nennen, ohne Begründung oder Verbesserung ver-
wirft — urkundlich 1483 V. 30. „graf Jörgen von Werdenbergs tochter, Jung-
frau Magdalena" (Verh. hist. Ver. Niederbayern 13, Urk. Nr. 188). - Da Graf
Andreas 1511 ermordet wurde, muss Magd, vor 1511 mit Johann v. Egmont
vermählt worden sein. Den Grafen Johann von Egmont, der nach (Trote, Stamm-
tafeln (Leipzig 1877) S. 281 bis 1515 lebte, 1486 Graf wurde und der Gross-
vater des enthaupteten (Goetheschen) Grafen Lamoral von Egmont war, nennt
die zit. geneal. Hs. Gubernator von Holland, Seeland und Friessland und
Ritter des Goldenen Vliesses (investiert 1492).
107. Ursula, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen-Heiligenberg, Tochter
Georgs III., Klosterfrau zu Inzighofen (Lad. Suntheim, bei Öfele rer. Boic.
Script. 2, 593) — 1529 (o. T.) Nonne zu Inzighofen (Zimmersche Chronik 2, 551)
— zuletzt 1540 IL 5. (Fürstenb. Mitteilungen 1, 282 ff".).
108. Leonora Werdenberger , natürliche Tochter Graf Hugos IX., des
Vatersbruders des Grafen Felix (Zimmersche Chronik 2, 310). — Sie war mit
- 231 ~
Hans Schott, Kürschner zu Ehingen verheiratet , dem sie aber entlief und von
dem sie dann auch geschieden wurde (Zimmersche Chronik 3, 147) — um 1525
lebte sie bei ihren Vettern, den Grafen Felix und Christof von Werdenberg
(Zimmersche Chronik 3, 159 und an den angegeb. Stellen).
109. Felix IL, Graf von Werdenberg-Trochtelfingen-Sigmaringen, Sohn
Christofs, starb als Kind; beigesetzt zu Trochtelfingen (Zimmersche Chronik 3,
128 ohne Nennung des Vornamens, denselben gibt Vanotti S. 465, ohne Quellen-
angabe).
110. Joachim, Graf von Werden berg-Trochtelfingen-Sigmaringen, Sohn
Cliristofs (Zimm. Chronik 3, 128 u. Totenschild), er starb etwa 14 Jahre alt
(Zimm. Chronik a. a. 0.; Vanotti S. 465 gibt 12 Jahre an) 1524 in. 5. und
wurde in Trochtelfingen beigesetzt (Totenschild daselbst, dessen Inschrift ab-
gedr. bei Miller S. 44).
111. Anna, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen-Sigmaringen, Tochter
Christofs (Ftirstenb. Mitt. 1, 37) - urkundlich 1516 II. 19. Heiratsabrede mit
Friedrich (II.), Graf von Fürstenberg (a. a. 0. vergl. dazu die Urk. Friedrichs
V. Fürstenberg von 1516 II. 25., a. a. 0. 1, 37 f.) — sie starb 1554 (Stamm-
tafel 3 des med. Hauses Fürstenberg), als letzte des Geschlechtes.
112. Katharina, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen-Sigmaringen,
Tochter Christofs, starb als Kind (Vanotti S. 466 ohne Belege); sie wurde in
Trochtelfingen beigesetzt, wie die Stelle in der Zimm. Chronik 3, 128 durch-
blicken lässt, welche zugleich auch das Vorhandensein von wenigstens zwei vor
1423 verstorbenen Schwestern Elisabeths (Nr. 104) durch die Worte: „mit iren
(Elisabeths) gebruederen (Felix und Joachim) und anderen geschwistergiten"
deutlich bezeugt.
113. Barbara, Gräfin von Werdenberg -Trochtelfingen -Sigmaringen,
Tochter Christofs, starb als Kind (Vanotti S. 465 ohne Quellenangaben); bei-
gesetzt in Trochtelfingen (Zimm. C/hronik 3, 128 s. dazu oben Nr. 112). •
1 14. Elisabeth, Gräfin von Werdenberg-Trochtelfingen-Sigmaringen,
Tochter Christofs (Zimm. Chronik 3, 128; Trochtelfinger Seelbuch, s. Miller
S. 69) — Elisabeth starb um 1523, während über ilire Veimählung mit einem
Grafen von Manderscheid Verhandlungen im Gange waren ; sie wurde in Trochtel-
fingen beigesetzt (Zimm. Chronik a. a. 0.).
115. N., ein natürlicher Sohn Graf Christofs von Werdenberg-Trochtel-
fingen-Heiligenberg von der Beschliesserin Endle Garele, welcher ziemlich bald
nach seiner Geburt (vor dem Jahre 1526) wieder gestorben ist (Zimm. Chron.3, 129).
116. Nach der oben bei Felix (Nr. 102) zitierten Stelle aus Lad. Suntheim
hat Felix aus seiner Ehe mit Elisabeth von Neufchätel Kinder gehabt, von
denselben ist weiter nichts bekannt, sie scheinen jung vor dem Vater gestorben
zu sein. Die Nachricht selbst ist wohl nicht zu bezweifeln, da Suntheim den
Grafen Felix ohne Frage persönlich gekannt und mit ihm zusammen am Hofe
Maximilians I. gelebt hat.
- 232 -
Zu erwähnen sind noch folgende Nachrichten, deren Irrtümer richtig zu
stellen sind.
Zu 1185 XI. 28. (Pavia) nennt das Reg. Tobel Nr. 1 (v. Mohr, Schweizer
Regesten 1*) einen frater Hugo von Werdenberg, Johanniterkomthur in Bubikon.
Das Regest ist falsch abgefasst, vergl. Stumpf, Reichskanzler reg. 4458. Der
genannte Hugo ist Hugo DI. (I.).
1296 starb (nach Steinhofer, Neue Wirtenbergische Chronik, Tübingen
1744 S. 41) Adelheid, Gräfin von Werdenberg und Sigmaringen, erste Gemahlin
Graf Eberhards des Durchlauchtigen von Württemberg, der dann in 2. Ehe die
Markgräfin Irmgart von Baden heiratete. Die neueren württembergischen Stamm-
bäume, namentlich der Schneidersche, kennen diese Adelheid nicht, wissen über-
haupt nichts von einer Ehe Eberhards vor oder nach seiner Vermählung mit
Irmgart von Baden.
1319 Vn. 13. (od. 6.) wird ein Wolf von Werdenberg, Johanniterkomthur
zu Hemmendorf erwähnt (Fürstenbg. U.-B. 2, 63); vermutlich ist der Name Wolf
irrig statt Hugo (III./I.) gesetzt (s. diesen); einen neuen bisher unbekannten
Grafen Wolf, von dem weiter nichts überliefert ist, werden wir um dieser Nach-
richt willen mit ihrem den Werdenbergern sonst ganz fremden Namen sicher
nicht anzunehmen haben.
1445 XI. 17. wird neben der Gräfin Elisabeth von Württemberg, Gemalilin
Johanns IV. von Werdenberg-Heiligenberg eine Markgräfin von Baden, geb.
Gräfin von Werdenberg (Vorname fehlt) erwähnt (Fürstenbg. U.-B. 6, 187, Witte,
Reg. Baden 2, Nr. 6441). Eine solche hat nie existiert; Witte a. a. 0. vermutet
eine Verwechslung mit Elisabeth von Hachberg, geb. Gräfin von Montfort ; ich
vermute, dass statt Markgräfin (margravin) von Baden Margarete (Margrete)
von Buchau, geb. Gräfin von Werdenberg zu lesen ist, welche auch nocli an
anderer Stelle (z. B. Vochezer, Gesch. Waldburg 2, 71) mit ihrer Mutter Elisa-
beth zusammen genannt wird, allerdings wäre Margarethe damals noch sehr
jung und wohl noch nicht eingekleidete Nonne in Buchau gewesen ; die spätere
Gemalilin Georgs III. dürfte damals noch nicht oder erst ganz kürzlich geboren
sein, so dass sie hier nicht in Betracht kommen kann.
Nicht einzureihen ist ein Arnold von Werdenberg, Dekan des Dom-
kapitels Regensburg, der 1396 IX. 28. an der Spitze seines Domkapitels urkundet
(Reg. Boica 11, 83). Wenn eine Vermutung gestattet ist, möchte ich in diesem
Arnold etwa einen Sohn Konrads, des letzten der Alpecker Linie sehen, voraus-
gesetzt, dass er überhaupt unserem Grafenhause angehört. Die Alpecker, die
Baiern noch am nächsten sassen, waren in dieser Zeit völlig verarmt und hatten
ihre Güter (an Ulm) veräussem müssen. Die geistliche Laufbahn wäre für den
letzten dieser Linie den Umständen nach noch das angemessenste gewesen.
Doch ist diese Vermutung durchaus unsicher, dieser Versuch einer Begründung
nach jeder Richtung hin ungenügend.
Ebenso ist nicht einreihbar eine Gräfin Katharine von Werdenberg,
welche etwa in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Äbtissin der Cister-
— 233 -
zienserinnen-Reichsabtei Baindt (in der Nähe des Schüssen, O.-A. Ravensburg)
gewesen sein soll (Bucelin, Germ. Sacra 150). Sie wird wohl, wenn Bucelins
obige Angaben richtig sind, der Alpeck-Trochtelfinger Linie als Tochter oder
Enkelin Eberhards I. oder Heinrichs IV. (U.) angehört haben.
Ferner ist nicht einzureihen die Gemahlin Graf Heinrichs VI. von Mont-
fort-Werdenberg, welche nach Vanotti (ohne Belege) eine Gräfin von Werden berg
(angeblich Kunigunde von Werdenberg-Sargans) gewesen sein soll. Dass Graf
Heinrich verheiratet war, geht aus der Existenz seines Sohnes hervor, über die
Herkunft und den Namen dieser Gemahlin sind mir aber nur diese gänzlich un-
sicheren und z. T. sicher auch auf Verwechslung mit Werdenberg Nr. 53 be-
ruhenden Angaben Vanottis bekannt geworden. Allerdings ist es nicht unwahr-
scheinlich, dass Heinrich VI. von Montfort, welcher auf dem Schlosse Werden-
berg sass, sich mit einer Sarganser Gräfin verehelichte (diese fragliche Gemahlin
in der Heiligenberger Linie zu suchen, ist unzulässig, da Heinrich sonst mit
ihr im 2. bezw. 3. Grade verwandt gewesen wäre, indem seine Mutter aus
dieser Linie stammte). Möglicherweise ist diese Gemahlin Heinrichs identisch
mit Nr. 50 oder Nr. 70.
Abzuweisen ist der von Weizenegger-Merkle, Vorarlberg 2, 27 zu 115vJ
genannte Ludwig von Werdenberg.
Zur Stammtafel Montfort ist noch nachzutragen:
Nr. 26. Wilhelm IL zu Tettnang, zuletzt 1353 VI. 5. (Reg. Konst. 51(K),
s. u. bei Nr. 26*).
Nr. 26». Konrad, Sohn Hugos III. zu Tettnang. 1353 VI. 5. „(ego)
Conradus frater domini Wilhelmi comitis de Tettnang de Montfort, rector in
Aschach et in Argen ecclesiarum Constantiensis dyocesis" verzichtet in die Hand
des Bischofs von Konstanz auf die erstgenannte Kirche, um für sein Seelenheil
zu sorgen (Or. St.-A. Stuttgart*; Reg. Konst. 5100 f.). Konrad scheint, da er
sich selbst nicht Graf, sondern nur Bruder des Grafen Wilhelm nennt, nur ein
unebenbürtiger oder illegitimer Sohn des Grafen Hugo III. gewesen zu sein,
wohl schwerlich ein Stiefbinider Wilhelms II. von Mutterseite her. Dass unter
dem Grafen Wilhelm von Tettnang Wilhelm II. zu verstehen ist, ergibt sich
daraus, dass nur dieser zu Tettnang sass, während Wilhelm III. und IV. sich
nach Bregenz nannten.
Nr. 75. Olementa von Hewen heiratete in zweiter Ehe, gleich nach
dem Tode ilires ersten Gemaliles, Wilhelms VIII. von Montfort, Johann Peter,
Herrn von Sax-Masox (Qu. z. Schweiz. Gesch. 8, 528 f.), der noch 1483 II. 22.
als Gemahl, d. h. Verlobter ihrer Tochter dementia von Montfort erscheint
(s. 0. Nr. 86). — Clementa von He wen, vermählte von Sax, wird zuletzt 1509
erwähnt (Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschl.-buch 2, 61 ; diese Jalireszahl
steht auf der Stammtafel versehentlich bei ihrer Tochter ('lementa von Montfort).
* Der Direktion des srenanoten Archivs sei auch an dieser Stelle für die götige Mit-
teilang obigen Zitats bestens gedankt.
— 234 —
Nr. 8*5. Elisabeth wird zuletzt, neben ihrem Gemahle, Markgraf Wil-
helm von Hachberg, genannt 1456 IX. 15. (Mitt. Bad. Hist. Kommission 1903
S. m 16, Orig. im Frhl. Schönau-Wehrschen Archiv).
Nr. 105. Barbara wird 1436 VIT. 17. zuerstgenannt, anscheinend noch
jung und noch nicht versprochen, als Schwester der Grafen Hermann, Georg
und Hans von Montfort (Reg. Baden h 1394).
Nr. 108. Barbara, Gräfin von Ftirstenberg, wird 1566 XII. 9.
und 1577 X. 26. als Witwe Heinrichs VIII. von Montfort genannt und 1601 X. 2.
als kürzlich verstorben bezeichnet (Fürstenb. Mitteil. 2, 61 f. u. 750).
Nr. 112. Eleonore wird 1592 IX. 18. als Fräulein Eleonore genannt
(Fürstenb. Mitteil. 2, 631).
Nr. 113. Barbara wird 1560 I. 14. und XI. 1. als Witwe Christofs L,
Grafen von Fürsten berg genannt (Fürstenb. Mitt. 2, 17) — 1592 IX. 18. macht
sie als Freifrau zu Frundsberg, schon lange krank, ihr Testament und be-
stimmt darin u. a. ihren Beisetzungsort in der Stifterkapelle im Kl. Wittichen
(a. a. 0. 2, 630 ff.).
Zur Stammtafel Werden berg ist nachzutragen:
Nr. 39. Heinrich VII. wird sicher zuerst genannt 1377 IX. 14. „wir
grave Eberhart von Werdenberg und frawe Suphye, geborn von Geraltzecke,
sin eliche wirtin . . . grave Heinrich von Werdenberg, unser sun . . . ." (Orig. im
Frhl. Böcklinschen Archive).
Dr. Otto Konrad Roller.
235 -
Grafi'ii imd Freie von Beiliburp; und Falk<»nstein.
Wenn Schul theiss N. F. von MUlinen im Solotlmrner Wochenblatt
1820 S. 17 if. glaubt, jener Chöno, der im Jahre 1180 als Bruder des Grafen
Arnold von Buchegg genannt wird (oben Taf. XII no 3 und S. 69 np 3), sei
der Stammvater der Grafen von Bechburg und Falkenstein, so ergibt sich die
Unrichtigkeit dieser Vermutung unschwer aus der Tatsache, dass die Bechburger
bereits zu Ende des 11. und zu Anfang des 12. Jahrhunderts auftreten. Da-
gegen ist als sicher anzunehmen, dass die Herren von Bechburg und Falken-
stein eines Stammes sind (vgl ü. J. Ltithy im Sol. W. 1824 108 f.; J. J.
Ami et im Anz. f. schw. G. I 129 f. und zumal J. E. Kopp in den Geschichts-
blätteiTi aus der Schweiz II 233 ff. und Gesch. d. eidg. Bünde IV- 249; auch
H. Zeller-Werdmüller in den Mitteilungen der Antiquar. Ges. in Zürich
XXI 134). Bechburg ist das ursprüngliche Haus, das im 12. Jahrhundert den
Grafentitel führte und jedenfalls auf der alten Bechburg sass, deren ältester
Teil wohl noch in jenes Jahrhundert hinaufreicht (J. R. Rahn, Die mittelalt.
Kunstdenkmäler des Kts. Solothum S. 17 ff.; später war der hintere Teil der
Burg Eigen der Grafen von Froburg, die vordere Burg landgrätliches Lehen
in den Händen der Grafen von Falkenstein). Die Spaltung trat mit der Jahr-
hundertwende ein, indem von den im Jahre 1201 als Vögten der Kirche Winau
genannten Brüdern Rudolf und Kunrad von Bechburg jeder ein eigenes Haus
begründete: Rudolf, weil zuerst genannt, offenbar der ältere Bruder, ward
Stammvater des fortan den Grafentitel führenden und auf der Stammburg
sitzenden Hauses Falkenstein, und Kunrad setzte das Geschlecht der Freien von
Bechburg fort (man beachte das analoge Verhältnis beim Hause Neuenbui'g,
oben S. 109). Das wird erwiesen durch die Tatsache, dass die im Jahre 1201
den beiden Brüdern von Bechburg zustehende Vogtei mit dem Patronat von
Winau im Jahre 1274 den Grafen von Falkenstein und zwar iure proprietatis
et hereditario (Font. rer. Bern. I 497, HI 85 und 94) gehört, dass zu einem
in diesem Jahre zwischen den Grafen von Falkenstein und dem Kloster St. Urban
hinsichtlich des Kirchensatzes von Winau abgeschlossenen Tauschvertrage die
Freien von Bechburg ihre Zustimmung geben, dass ferner auch der i. J. 1201
durch die beiden Bechburger eingetauschte Kirchensatz von Buchsiten i. J. 1274
den Falkensteinern zusteht (Font. III 86, 90) und dass endlich beide Familien
das nämliche Wappen führen. Dem scheint entgegenzustehen, dass bereits am
2. III. 1145 Weif et üdalricus fratres de Falckenstein im Stiftungsbriefe des
Klosters Schöntal als Zeugen genannt werden (ü.-B. Basel-Land ed. Boos III
1126). Allein diese Brüder können nicht als Vorfahren der spätem Falkensteiner
gelten; sie führen überhaupt keinen Titel, stehen in der Zeugenreihe zwischen
Ministerialen und sind wie die übrigen Namen der Zeugenliste selbst Mini-
sterialen. Woher das Haus Bechburg-Falken stein den Grafentitel führte, ist mit
Sicherheit nicht zu ermitteln (vgl. Kopp a. 0.). Über die Burgen der Familie
- 236 —
vgl. R. Dürr er und J. R. Rahn a. 0. 17 ff. (Alt-Bechburg), 22 ff. (Neu-Bech-
burg bei Oensingen, im 13. Jahrhundert erbaut, 1313 zuerst erwähnt, Lehen
des Hauses Nidau), 56 ff. (Alt-Falkenstein in der Klus, Sitz der Falkensteiner,
Afterlehen der Inhaber der Landgrafschatt im Buchsgau, 1255 zuerst genannt)
und 63 ff. (Neu-Falkenstein bei Baistal, Lehen der Hochstift Basel an die Land-
grafen im Buchsgau und als Afterlehen ausgegeben, 1305 und 1308 Aufenthalts-
ort des Königsmörders Rudolf von Wart, der am 13. VIII. 1309 seine Hälfte
der Burg an Hern Markwart von Hochburg und dessen Vetter Heinrich ver-
kauft, die von da an Alleininhaber der Veste sind).
Genealogische Arbeiten über die Familie sind veröffentlicht worden von
M. Birmann, Gesammelte Schriften II 167 Taf. III (Bechburg) und IV (Falken
stein), von Kindler von K n o b 1 o c h , Oberbadisches Geschlechterbuch I 335 f.
(Falkenstein) und von Ferd. Eggenschwiler in den Mitteilungen des hist
Vereins des Kts. Solothurn Heft I (Bechburg); über die Anfänge der Grafen
von Falkenstein bietet Kopp a. 0. 233—236 die zuverlässigsten AusfÜhrungen.
Es braucht kaum gesagt zu werden, dass die hier gegebenen Stammtafeln nicht
einfach auf eine dieser Vorarbeiten abstellen, sondern durchaus auf selbständiger
Prüfung der Quellen beruhen; die über die Bechburger bisher aufgestellten
Genealogien sind übrigens samt und sonders ganz unzuverlässig: Birmann und
bei den Falkensteinem auch Kindler von Knobloch vermengen Grafen bezw.
Freie und Bauern, Birmann macht zudem aus einer einzigen Persönlichkeit oft
deren mehrere. Leider wird das alte Jahrzeitbuch von Baistal, das den Heraus-
gebern des Sol. Wochenblattes noch vorlag, gegenwärtig vermisst; so sind denn
für die spätere Bechburger Stammfolge leider nur düiftige Anhaltspunkte zu
ermitteln.
Durch Mitteilung von Urkunden und Siegeln haben diese Arbeit gefördert
die HH. Staatsarchivare Dr. Th. von Liebenau in Luzern, Dr. R. Wackeniagel
in Basel, Dr. H. Herzog in Aarau und Dr. H. Türler in Bern, wofür ihnen der
verbindlichste Dank ausgesprochen wird.
Das Wappen weist einen von rot, weiss und schwarz quergeteilteu
Schild ; es findet sich auf den Backsteinen von St. Urban ( J. Z e m p , Die Back-
steine von St. Urban, in der Festgabe auf die Eröffnung d. Schweiz. Landes-
museums in Zürich 1898 S. 137 u. 166 u. Taf. I|; P. Ganz, Geschichte der
herald. Kunst in der Schweiz S. 115 u. Taf. III), auf dem Kästchen von Atting-
husen (H. Zeller- Werdmüller, Denkmäler aus der Feudalzeit im Lande
Uri, in den Mitteilungen der Antiquar. Ges. in Zürich XXI Heft 5 S. 134 no 1
u. Taf. 111), in der Wappenfolge aus dem Turme zu Erstfelden (Zeller-Werd-
müller a. 0. 140 no 12 und im Anz. f. schw. G. II 1(X); Ganz im Schweiz.
Arch. f. Heraldik XIV [190()]94), in der Züicher Wappenrolle (Taf. VII no 162
BtKBVIiG, vgl. Taf. XXllI no 533) und wird von Kunrad von Mure im Olipea-
rius Teutonicorum wie folgt beschrieben (Th. von Liebenau im Anz. f. schw.
G. III 234; Ganz, Gesch. 184 no 73);
Bechburg tres clipeo feil zonas, sit quoque piima
Horum nigra, sit alba sequens, sed rubea sit ima.
- 237 -
Abweichend hievon erscheint in den Siegeln Kunrads von Becliburg und
seines Bruders Friedrich ein Baumzweig (1255, 1258 u. 1274) und im Siegel
des Jkrs. Ulrich von Bechburg ein Falke auf Dreiberg (1274); spätere Wappen-
bücher und Darstellungen (z. B. Abschilderung und Abschrift aller Figuren,
Wappen und Gemälde nebst Aufschriften, welche in der Schlacht-Kapelle bei
Sempach gemalt zu sehen, Luzern 1843, S. 34 m 7) geben deshalb den Grafen
von Falkenstein in rot einen weissen Falken über grUnem Dreiberg.
Das älteste Kleinod ist das flügelartige Schirm brett in den Wappen-
farben, wie es das Kästchen von Attinghusen zeigt, während die Darstellung
im Turme zu Erstfelden einen wachsenden roten Falken und die Zürcher
Wappenrolle einen weissen Spitzhut mit aufgeschlagener schwarzer Krampe
und roter Kugel auf der Hutspitze gibt. In den Siegeln findet sich bei Bech-
burg zuerst ein Hömerpaar (Rudolf 1255), dann ein Beutelstand (Rudolf 1286,
Markwart 1317), der von Hern Rudolf von B. sogar im Schilde geführt wird
(1274), dann auf gekröntem Helme ein Spitzhut mit Hahnenfederbusch (Heinrich
1317 und Heinrich 1332; es mag damit das nicht sicher bestimmte Wappen der
Zürcher Wappenrolle Taf. XXIII no 533 in Verbindung gebracht werden, das
den zweimal geteilten Schild in schwarz- weiss-rot — also umgekehrter Farben-
folge, wie sie übrigens Kunrad von Mure beschreibt — und als Kleinod drei
Hahnenfedern, die eine schwarz, die andere weiss, die dritte rot, aufweist;
A. Weiss in seinen Bemerkungen zur Zürcher Wappenrolle weist es den von
Hardegg zu, Zeller-Werdmüller im Anz. f. schw. Altkde. III (1878) 834
denkt an Falkenstein und Ganz a. 0. 91 Abb. 57 direkt an Bechburg) und
beim letzten des Geschlechts ein Flug in den Wappenfarben (Johans oder Hen-
man 1372 und 1377); die Falkensteiner führen überall einen Schwanenhals,
dessen Kamm mit Federn besteckt ist, so auch am hl. Grab in der Stiftskirche
zu Schönenwerd (Rahn a. 0. 130 f.), w^ährend die spätem Wappenbücher das
Schildbild, den Falken auf Dreiberg, wiederholen.
Mit den Grafen von Falkenstein sind nicht zu verwechseln die Herren
von Falkenstein im badischen Höllental, von denen Jkr. Wemher am 16. IV. 1410
Statthalter des österreichischen Landvogts in Baden war (F. E. Welti, Die
ürkk. d. Stadtarch. Baden I 254 n» 300; diese führten in gelb zwischen zwei
roten Bogen einen blauen Falken auf Dreiberg [Zürch. WR. Taf. XIX no 454;
Ü.-B. Basel III Siegeltaf. XVHI n» 190, ebenso das Siegel des genannten Jkr.
Wemher, das an der ürk. 300 des Stadtarchivs Baden hängt]), und die Freien
von Falkenstein in Schwaben (bei Schramberg), von denen der bedeutende Abt
Berchtold von St. Gallen stammte.
Von den gebrauchten Siglen bedeutet F = Fontes rerum Bernensium,
K — Kopp, Geschichte der eidg. Bünde, KG -= Kopp, Geschichtsblätter aus
der Schweiz, SW = Sol. Wochenblatt, Tr ^ Trouillat, Monuments de l'histoire
de l'ancien 6v6ch6 de Bäle, UBL = Urkundenbuch der Landschaft Basel, hgg.
V. Boos, DBS = Urkundenbuch der Stadt Basel.
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— 239 —
1. Grafen und Freie von Beclihurg.
1. Cönrat I. de Pehpurc, Donator des 1083 gestifteten Klosters St.Alban
in Basel, erwähnt im Berichte über die Gründung mit Aufzählung des Besitz-
staDdes von 1101 XII. 25./1103 IX. 23. (ÜBS I 10).
2. Cun I., Graf von Bechburg, wohl ein Sohn des vorigen, Zeuge in der
Urk. König Lothars III. von 1130 für Trüb (F I 402; nach Stumpf, Reichs-
kanzler no 3359 ist sie zu Strassburg . . VI. 1130, nach Bernhardi, Lothar von
Supplinburg 253 f. zu Basel 6./8. II. 1130 ausgestellt, die Regg. epp. Const. I
92 no 761 bringen sie zu ca. 1129, Heyck, Gesch. d. Herz. v. Zähringen 282 f.
dagegen zu Strassburg .. VI. 1131, die Bestreitung der Echtheit durch den
Herausgeber der Font. rer. Bern, ist unbegründet).
3. Heinricusl. comes et Wolricus (4) frater eins de Behburc 1181
(F I 468), wohl Söhne des vorigen ; comes Heinricus (ohne weitere Bezeichnung)
1182 (F I 470, Heyck a. 0. 409).
4. Wolricus L, 1181 mit s. Bruder Heinrich (3) genannt (ohne comes),
erscheint 1201 als Oudalricus und patruus des Rodolfus (5) et Chönradus (6) de
Behburc, der Vögte der Kirche zu Winau (F I 497 f., II 51 u. 54).
5. Rodolfus I. et Chönradus (6) de Behburc, advocati der Kirche
Winau, patruus eorum Oudalricus (4) 1201, ebenso im Urbar von St. ürban dns.
Oudalricus de B. et filii fratris sui Rodolfus et Chönradus (F I 497 f., II 51
u. 54). Rudolf ist der Stammvater der gräflichen Linie unter dem Namen
Falkenstein, s. Tafel XXIIL
6. Chönradus IL 1201 mit Oheim (4) und Bruder (5) genannt, Stamm-
vater der freiherrlichen Linie von Bechburg, hatte zur Gemahlin Elisabeth
(Anniv. Baistal nach SW 1813 S. 252). Wegen der Filiation vgl. die einlei-
tenden Bemerkungen.
7. Cüno IL de Behpurc 1219 VII. 1. und 1221 can. Basil. (UBS I 64,
67, 71), t 16. n (Necr. Basil., SW 1847 S. 6).
7*- Waltherus de Behburch, Mönch in der Reichenau 1240 (Cod. dipl.
Salemit. ed. von Weech I 239; Schulte, Über f reih. Klöster in Baden 110, 113).
8. Conradus III. um 1238 C. de Beppurch (F II 180: Tr I 520 setzt
die Urk. vers 1230), ebenso 1241 VII. 9. (F II 225/8), 1245 Conradus de B.
(Tschudi, Chron. I 141r, K IP 402), 1246 nobilis (F II 281), ebenso 1255 VI. 16.
(UBL 45), 1251 Chunradus et Chuno (9) germani de Bechburcli (UBL 41), siegelt
1255 vor VII. 24. (F II 399), 1258 VII. .. Fredericus (11) can. Zoving., Con-
radus et Cono (9) fratres dicti de Behpurc, patrui des Rodolfus de B. (19), den
sie nepos nennen, siegeln (das Siegel Kunrads fehlt, F II 475), 1263 VII. 28./
IX. 1. (s. 11), 1265 XI. 3. (UBL 57), 1274 VI. 13. und 17., VIL 15. miles, mit
Brüdern und Neffen, siegelt (s. 12). f 17. I (Anniv. Beron.).
Siegel: r7 * SIGILLVO) • CONR^ADI • 1)6 • Bei)VRC (Siegeltaf. XX n« 3).
Urk. 15. VIL 1274 im St.-A. Luzern: St. Urban, Winau 8; es hängt auch
1255 vor VII. 24. und 1274 VI. 13. (daselbst).
~ 240 ~
9. Cuno IIL 1246 Cliono nobilis de B. (F II 281), 1251 mit s. Bruder
Kunrad (s. 8), 1255 IL 20. Chöno et Rudolfus (19) filius fratris sui nobiles de B.
(F II 389), 1258 VU. . . mit Brüdern und dem Neffen Rudolf (19), siegelt (s. 8),
1263 Cone et Fridericus germani de B. nobiles (F II 586), 1263 VII. 28./IX. 1 .
(s. 11), 1264 VI. 18. dns. Cuno de B. nobilis vir (ÜB Zürich UI 346), 1207
X. 27. her, siegelt (F II 696), 1268 XII. 1. nobilis vir dominus (F H 713).
Siegel : ^ ^ S' CONONIS : DE : BehCPVROI) (Siegeltaf. XX no 2).
Urk. 27. X. 1267 im St.-A. Bern: Fach Aarberg; es hängt auch 12nH
VII. . . (das. Fach Fraubrunnen).
10. Sohn, t vor 1255 11. 20., wo dessen Sohn Rudolf (19) mit s. Oheimen
urkundet (F II 389), vgl. ferner 1258 VH. . . (s. 8).
11. Fridericus, 1258 VII. .. can. Zoving., mit s. Brüdern und Neffen,
siegelt (s. 8), 1260 VI. 2. can. Zof. (Acta pont. helv. 1 415), 1263 mit s. Bruder Cone
.als nobilis (s. 9), 1263 VII. 28.,/IX. 1. can. Basil., sororius des Grafen Ludwig
von Froburg (oben S. 36 n» 19), mit Chuno (9), Rudolphus (19), Oonradus (8)
et ülricus (12) de B. (F III 768), 1271 IV. 19. can. BasU. (Tr II 210, 212),
t 26. III (Necr. Basil.).
Siegel: ^7 ^ SIG BeC.BG (Siegeltaf. XX no 1).
ürk. 1258 VII. .. im St.-A. Bern: Fach Fraubrunnen.
12. Ulricus n. 1255 vor VÜ. 24. domicellus (F II 399), 1263 VII. 28./
IX. 1. (s. 11), 1274 VI. 13. und 17., VII. 15. nobiles Ül. et C[onr.] (8) fratres
ac R. (19) milites et ül. (20) domicellus de B. (F in 86, 90, 95), 1286 VII. 10.
her, siegelt (K II* 550), um 1291 herre Ulrich von Bechburch ein voget minre
swester suns Volmars von Fröburch (oben S. 39 no 26), siegelt (ÜBL 128),
1292 VI. 18. vir nobilis dominus Ulricus de B. avunculus et tutor des Jkrs.
Volmar von Froburg, Rudolfus (14) domicellus de B. nobilis avunculus Volmars,
also Bruder Ulrichs (ÜBL 129), 1298 XI. 30. tot (s. 14).
Siegel: g ^ 8 Dni vLRICI • de • BeOHBVRCH (Siegeltaf. XX no 14).
ürk. 10. VU. 1286 im St.-A. Aargau: Zofingen Stift 22; es hängt auch
ca. 1291 (das.: Olsberg 158).
13. Agnes, ohne Namen 1263 VIL 28./IX. 1. (s. 11 u. vgl. oben S. 36
no 19), ebenso ca. 1291 und 1292 VI. 18. (s. 12).
14. Rudolfus II. wird erst kurz vor seinem Tode genannt 1292 VI. 18.
als domicellus und avunculus des Gr. Volmar von Froburg (s. 12), 1298 XI. 30.
Rudolfus de B. domicellus nobilis, quondam dns. üolricus (12) de B. frater meus,
Rudolf siegelt (F III 722), 1303 decedente absque liberis (Tr IH 684).
Siegel: Q ^ S • RVDOLFI • DE • BeCHBVRC^ (SiegelUf. XX no 7).
Urk. 30. XL 1298 im St.-A. Luzern : St. Urban, Winau.
15. Elisa, 1314 VII. 12. dna. Elysa dicta de B. quondam uxor Rudolfi
dicti de Gr6nnenberg militis (F IV 601), ihr Gemahl erscheint 1298 als Junker
und fällt 1315 am Morgarten (Plüss, Die Freiherren von Grünenberg 45 f.).
J
Oenealogisches Handbuch I.
Freie von Bechbnpg.
I. Fticdiich ckD. Zof. lae. ~ t. Cddo III. I»1. — 3. Kuurid 111. I!14. ~ 4. und I5. Henman (Johana)
It and 1317. — i. Hermin 1361. — B., ». nnd II. Rudolf lil. lim, IIÖS und ÜTI. — ;. Rndolf II. 1)38. ~ S. Hark-
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— 241 —
16. Conrad US IV. 1299 VII. 10. her Conrad von B., Bruder Hern
Heinrichs (17), Dekans der Hochstift Basel (SW 1824, 71), 1304 XH. 3. Con-
radus dns. de B. mit s. Bruder (s. 17).
17. Heinricus H. 1288 V. 8. cantor Zoflng. (K IV 543), 1295 V. 13. bis
1304 XII. 3. decanus eccl. Basil. (UBS HI 118, 149, 151, 206, 273, 294, Tr III 10,
ÜB Strassburg III 104 no 331, Gfd. V 242, ÜBL 159), siegelt 1298 XH. 3.,
s. unehel. Sohn ist Conradus dictus de B. (UBS III 233 f.), Vater und Sohn
erscheinen auch 1299 lU. 12. mit Chaterina uxor predicti Chunradi, filia quon-
dam Johannis dicti de Butenberg (UBS III 245); 1299 VII. 10. her Heinrich
von B., Dekan, her Conrad von B., s. Bruder (s. 16); 1304 V. 3. werden Güter,
welche Catharina uxor quondam C&nradi dicti de B., filia quondam Johannis
dicti de Butenberg, im Banne des Dorfes Reinach im Bruderholz von St. Leon-
hards Stift zu Lehen getragen, an Greda, Schwester der Katharina, verliehen
(St.-A. Basel : Klingental 208), 1304 XII. 3. Heinricus de B. decanus eccl. Basil.
et Conradus (16) dominus de B. frater suus, tutor legitimus Gute pupille, filie
quondam Conradi dicti de B., vergaben Güter im Bruderholz im Banne Reinach
an das Kl. Klingental (das. 212). Wahrscheinlich ist dieser Spurius Cunrad
dictus de B. zu identifizieren mit Cuno dictus de Behburc 1282 VI. 11. (F III
327) und Cuno de B. procurator in Ernlisburch (UBL 129). Dekan Heinrich
starb am 9. VII (Necr. Basil.).
Siegel : ^^' - I>eiIlRICI • DCCA .....€• BASIL' (Siegeltaf. XX no 13).
Urk. 3. XII. 1298 im St.-A. Basel: Klingental 172.
18. Markwart, 1304 VIII. 30. Marquardus de B. miles, consangwineus
des Gr. Volmar von Froburg (UBL 161), 1308 IX. 15. her (K Urkk. I 87),
1309 Vni. 13. mit s. Vetter Heinrich (21), erwerben Neu-Falkenstein von Rudolf
von Wart (SW 1813 S. 166 u. 426 Note, K Urkk. I 114), 1317 XI. 24. ebenso,
siegelt (s. 21), 1319 V. 14. mit s. Ehefrau Eisin (SW 1822 S. 491), 1322 VU. 1.
u. X. 15. (F V 285, SW 1829 S. 751), 1329 IL 18. (F V 673, 675); s. Ehefrau
Gysla (Anniv. Baistal, SW 1813 S. 252). Im Anniv. Ruswil (Gfd. XVU 17)
steht zum 12. VI. her Marquard von Bechburg. Frow Anna von Römerswil;
daraus hat Birmann mit Unrecht geschlossen, dass letztere Markwarts Gemahlin
gewesen sei. Als Mitglied des Konvents in Einsiedeln wird 1340 I. 4. und als
Kammerer 1342 I. 9. ein Markwart von Bechburg genannt (Reg. Eins. 292, 303,
Gfd. 43, 377) ; sollte Ritter Markwart in spätem Jahren ins Kloster gegangen sein ?
Siegel: O ^ S ' (DARChWARD ' De BeCRBVRG MILIT ' (Siegeltaf. XX no 8).
Urk. 24. XL 1317 im St.-A. Luzem : St. Urban.
19. Rüdolfus m., 1255 IL 20. nobiUs de B. mit s. Oheim Chöno (s. 9),
1258 VU. . . Rodolfus de B. siegelt, patrui mei Fridericus (11) can. Zoving.,
Conradus (8) et Cono (9) fratres (F II 475), 1263 VII. 27./IX. 1. (s. 11), 1267
X. 27. her (F U 696), 1274 VI. 13. u. 17., VH. 15. miles, siegelt (s. 12), 1279
Xn. 6. dominus (F III 270), 1285 VU. 18. her (F Hl 396), ebenso 1286 VU. 10.,
siegelt (K II* 550), 1286 X. 14. u. 18. miles (U.-B. Zürich V 303 f.), ebenso
0«neftloir« Handbaoh 1. 16
- 242 -
1287 n. 28. (Karz a. Weissenbach, Beiträge I 4a^). f 17. vm (Anniv.
Stürb.); 1342 X. 3. Rudolf sei. von B. (SW 1813 S. 302, 1830 S. 673).
Siegel: 1) '^ ^ • 8 • . . DOLFI • D€ • • MIL. . .*** (Siegelt. XX no 9).
ürk. . . Vn. 1258 im St.-A. Bern : Fach Fraubninnen.
2) O ^ S'-RVDOLVe . VON • BeCHBVRG (Siegeltaf. XX n» 17).
ürk. 15. VII. 1274 im St.-A. Luzem: St. ürban.
3) O »i< S'RV....I • ML'IS . De • B€hBV?C (Siegeltaf. XX n« 6).
ürk. 10. vn. 1286 im St.-A. Aargau : Zofingen Stift 22.
20. Ulricus m., 1274 IV. 26. nobilis (Gfd. 27, 296), 1274 VI. 13. u. 17.,
vn. 15. domicellus, siegelt (s. 12), 1277 in. 1. dominus Ulricus nobilis de B.
siegelt (ÜBL 87), 1281 IV. 24. (F III 298), 1282 vn. 4. dns. Ölricus de B.
iunior vir nobilis siegelt (ÜBL 108), 1285 VII. 18. her Wolrich von B. der
junge (F ni 396),
Siegel: 1) U »I^ SIGILL* • WLRICI • De • BeCBVRHC (Siegeltaf. XX n» 18).
ürk. 15. VII. 1274 im St.-A. Luzem: St. ürban; es hängt auch 1277
III. 1. (St.-A. Basel: Schöntal 18).
2) ^ ^ BVRG . MILITIS (Siegeltaf. XX n» 12).
ürk. 4. VII. 1282 im St.-A. Basel: Schöntal 19»-
21. Heinrich IH., 1308 IX. 15. jungher (K ürkk. I 87; die ürkk. 18.
XI. 1302 n. 3. u. 17. 1. 1323, wo ein Heinrich von B. erscheint, sind Fälschungen,
KG II 224 ff., 237 ff., F IV 116, 594, V 315); 1309 VIII. 13. mit s. Vetter
Markwart (s. 18), 1314 V. 15. Heinrich ein friie von B. (St.-A. Solothurn), 1317
XI. 24. Heinrich von B. ein jungherre und vriio, min vietter her Marquart von
B., beide siegeln (F IV 761), 1322 VI. 15. (ÜBL 204), siegelt 1323 III. 7.
(ÜBL 206). Heinrich von B. war nach Anniv. Baistal ein Sohn Ulrichs (12),
seine Grossmutter hiess Elisabeth (6), Heinrichs Sohn war Herman, tot vor
1380, dessen Sohn Henman, Gemahl der Elisabeth Senn von Buchegg (SW
1813 S. 252).
Siegel : O »i< S ' • IiemRICI • De • BeCI)BVRC (Siegeltaf. XX n« 16).
ürk. 24. XI. 1317 im St.-A. Luzem: St. ürban; es hängt auch 1323
m. 7. (St.-A. Basel: Schöntal 33).
22. Mechthild, 1312 V. 11. nobilis vir ulricus dominus de Klingen
iuxta oppidum in Staine senior necnon Mechtildis fllia quondam nobilis vlri ül-
rici (12) domini de Bechpurg uxor sua legitima (St.-A. Zürich: Kopialbuch
von Stein).
23. Heinrich IV., um 1330 mit s. Vetter Herman (25) als Besitzer
gemeinschaftlicher Lehen (Tr in 399), 1332 XH. 1. vriie, neben Herman von
B., siegelt (F VI 25), 1334 VI. 28. siegelt (F VI 119), 1336 I. 20. Heinrich
von B. friie nach den Rittern (F VI 247), 1336 U. 21. (s. 25), 1347 IV. 19.
(F vn 254), 1358 XH. 5. iuncher Heinrich von B. vriie (F VIH n« 746), wird
1367 V. 19. als Vetter des Johans von B. und tot genannt (s. 29).
- 243 -
Siegel: Q ^ S ^ heinRIOI • de • BeCIiBVRG (Siegeltaf. XX no 10).
Urk. l. Xn. 1332 im St.-A. Beru: Fach Wangen; es hängt auch 1334
VI. 28. (Stadtarchiv Thun).
24. Ulrich IV., um 1309 Kirchherr in Baistal (Schmid, Kirchensätze
113, 114 und Anniv. Baistal im SW 1813 S. 252), 1336 XII. 10. Ulrich von B.
tumherre ze Basel empfängt neben s. Bruder Herman das Lehen der Burg
Falkenstein (s. 25); 1345 XI. 21. Heinricus dictus de Landser sacerdos, capellanus
quondam domini Uolrici de B., canonicus maioris eccl. Basil. (F VII 146), f 10.
VI. 1345 (Necr. Basil.).
25. Herman, um 1330 mit s. Vetter Heinrich (23), sie haben gemein-
schaftliche Lehen (Tr III 399), 1332 XII. 1. werden Herman und Gr. Rudolf
von Falkenstein und 1336 11. 21. Herman und Heinrich von B. (23) und Ulrich
von Falkenstein Oheime des Gr. Johans von Froburg (oben S. 42 no 35) genannt
(K V» 558), 1336 XII. 10. Gr. Rudolf von Neuenburg, Herr zu Nidau, und Gr.
Joh. von Froburg geben die Lehen, die Herman von Bechpurg von ihnen beiden
trägt, nämlich Falkenstein die Burg und was dazu gehört, ihrem lieben öheime
Ulriche von Bechpurg (24) t&mherren ze Basel, dem Bruder Hermans, zu Lehen
mit dem Versprechen, dass, falls Herman kinderlos stürbe und die Lehen an
sie zurückfielen, sie ime aller der genaden und der lihunge gunnen wollen
(St.-A. Basel: St. Urk. 222% SW 1846 S. 42), 1347 IV. 19. (F VH 254), 1357
n. 8. Herman von B. vriie ritter siegelt (F VIII 181 no 497), erscheint noch
oft bis 1360 (F VIII no 635, 770, 862, 875), heisst 1359 oncle et tuteur de Jean
Ulrich d^Asuel (Tr IV 679), 1360 III. 6. Vogt des Hans Ulrich von Hasenburg und
s. Schwester Ursula (Tr IV 151), 1360 VII. 17. dns. Hermannus de B. miles
(Tr IV 159), ist tot 1362 III. 24. und IV. 30. (F VIII no 1176 und 1188).
Siegel: Q ^ S ^ heRCOArmi • (DILITIS • D ' • BeCI>BG (Siegeltaf. XX no 5).
Urk. 8. n. 1357 im St.-A. Bern: Fach Interlaken.
26. u. 27. Benignosa und Benedikta, Schwestern von B., gehören
8. VIII. 1398 zum Konvent der Abtei Zürich (G. von Wyss, Gesch. d. Abtei Z.
Beil. 447). Benignosa stirbt am 19. III. 1401 (Anniv. abbat. Turic), Benedikta
wird 1404 XI. 16. zur Äbtissin gewählt, erscheint als solche 1411 II. 13.
(Gfd. VIII 86) und stirbt am 28. XII. 1412 (G. von Wyss a. 0. 103 f.).
28. Margarita, 1369 I. 9. als Schwester Henmans (29) Klosterfrau zu
Säckingen (SW 1821 S. 444), scheint nicht im geistlichen Stande geblieben zu
sein, erscheint vielmehr als Gemahlin des Hans von Heidegg 1398 XL 7. bis
1417 IV. 23. in langen Streitigkeiten wegen des Lehens von Neu-Falkenstein,
wird dabei 1398 X. 17. als Schwester Henmans (29) bezeichnet (SW 1813 S. 288 flf.,
297 flf., 303, 1829 S. 723 f., 753). f 28. VII , wenn die Stelle des Necr.
Basil. domicella Margaretha de B. auf sie bezogen werden darf. Vgl. Anniv. Hitz-
kirch 25. rV.: es ist ze wüssen, dz junkher Hans von Heydeg und frow Mar-
gret von Bechburg, sin frow, besetzt band ein jarzit also, das man frow Mar-
greten von Blumberg, ir tochter, und Hans Cunratz, ir sunes, Hans Cunratz,
ouch ir kindes, Tutsches ordens, und frow Elsen, ir tochter, frow Benedicten,
— 244 —
ir tochter, closterfrow ze Kungsveld, und aller ir vordem iarzit ierlich began
8oI uff den nechsten mentag nach sant Marx tag.
29. H e n m a n (Hanman, Johans), 1362 ü. 9. iunchher friie (F Vm n<» 1 163),
1362 m. 24., IV. 30., V. 12. und 1363 IV. 24. Henman von B. friie, sun her Her-
mans (25) seligen von B. friien ritters (F VHI no 1176, 1188, 1197, 1295), wird
in der Folge sehr häufig genannt, ehelicht vor 1361 XII. 25. Elisabeth, Tochter
des Ritters und Freiherm Burkhart Senn von Buchegg (F VIII no 1146 u. Gfsch.
XI 160 ff.), 1367 V. 19. Johans von B. ein vrie, Heinrich (23) von B. selig,
min vetter, den er beerbt hat (St.-A. Luzem : St. ürban), 1367 VI. 19. Johans
von B. vriie, herre ze Valkenstein, sein Vetter Heinrich (23) sei. von B. (F IX 52),
1371 DI. 21. Henman von B., frye, und Elizabeht sin elichu frowe, hern
Burkhartz seligen Sennen, fryen, herren zu Buchegg, elichu tochter, für diese
siegelt ihr Bruder Burkhart Senn, Herr zu Buchegg (St.-A. Luzem : St. ürban),
1374 Safrankrieg, Einnahme von Neu-Falkenstein (Justinger ed. Studer 139 c.
217, KG n 219 ff.). Henman heisst zu Lebzeiten nie Ritter, wird aber später
Ritter genannt, erhielt also offenbar vor der Schlacht bei Sempach den Ritter-
schlag und fiel nachher (Justinger 164 c. 260; 1391 I. 25. dna. Elyzabecht
Sennin de Buchecke relicta quondam nobilis liberi domini Henmanni de B. olim
militis, Anz. f. schw. G. u. A. 1864 S. 40, vgl. auch Reg. Fraubr. 299 u. 310).
Seine Gemahlin erscheint noch zu Basel 1399 I. 2. u. 4., IV. 8. u. 12. (St.-A.
Basel: ürteilsbuch) und stirbt im selben Jahre (16. XII. ob. dna. Elisabet de B.
lAnniv. St. ürb.]; 13. XH. frow EUzabeth von B. [Anniv. Ruswil, Gfd. XVII 29]).
Siegel: 1) ►i^ S . lOHIS • DE • BECHBVRG
Urk. 29. XI. 1364 im H. H. u. St.-A. Wien (Thommen, Urkk. z. Schw. G. I
491, 494).
2) O S lOf^ilUWS • D|l€ . Bei)BVRG (Siegeltaf. XX no 4).
Urk. 13. n. 1372 im St.-A. Bern: Fach Wangen.
3) O S • lOhJlDIS • D€ • II BeCRBVRG (Siegeltaf. XX no 15).
Urk. 1. Xn. 1377 im St.-A. Bern: Fach Oberamt.
4) O ►i^ S' eLSBexe . De . BVOCf>eGK (Siegeltaf. XX no 11).
Urk. 1. Xn. 1377 im St.-A. Bern; Fach Oberamt.
Nicht zu den Freien gehören:
herr Peter von Bechburg um 1224 (F II 58);
magister Heinricus de Bechburg, sacerdos, 1237 X. 28. (UBL 27),
1253 IX. 12. (UBS I 194), 1271 XI. 10. Judinta t mater magistri H. de B.
(Tr n 217);
Clementa von Soppense, Cunen seligen von Bechburg elichu
wirtenn, min sttne Cunrat vnd Cune, Eigenleute des Jkrs. Johans von Wol-
husen, 1314 IX. 8. (Gfd. V 178 f.); frow Clementa von Sopense gehört zur Bruder-
schaft der Minderbrüder in Luzem (Gfd. XIII 26);
— 245 —
her Heinrich von Bechpurg, Stiftskaplan zu Basel, 1353 VIIL 20.
(Tr IV 69, F VIH 16 no 45), f 24. XI. 1371 (Heinricus dictus de B. capellanus
h. eccl.; Necr. Basil.);
Heinricus dictus de Bechburg, burgensis in Solodoro 1364 Vin. 23.
(F VIII 582 no 1451);
Hilpurg von Bechburg, genannt im Necr. Fraubr. 27. in.
2. Grafen und Freie von Falkenstein.
1. Rudolf advocatus eccl. de Wimenowe 1201, s. oben Taf. XXH no 5.
2. Rudolf I., 1227 HI. 18. und 22. Rud. comes de Falkenstein miles
(SW 1812, 400; 1824, 10 u. 11; K IV« 249; KG II 233), 1241 VIL 9. (F H
225/28), vor 1245 (ÜBL 40 no 63 und oben S. 31 betr. Datum), 1251 IV. 15.
(F II 338, nach Araiet, S. ürsus Pfarrstift 3. Suppl. S. 15 ff. eine Fälschung).
Er hatte zur Gemahlin eine Tochter Gr. Ulrichs von Neuenburg (1182—1225,
s. Taf. XVI no 13), vgl. Matth. Neob. c. 12: Ulricus comes Novi Castri
reliquit multas Alias datas dominis de Falkenstein,
3. Frouw Helwig von Valckenstein, hem Volrichs von Porten husfrouw
1212/26 (F II 57).
4. Ulrich L, 1274 VI. 12. u. 13. Ulricus de Valkenstein ppos. Solodor.,
Heinricus (5) et Otto (6) fratres comites de V., Ulrich siegelt (F III 85 f.), im
Titel liegt entweder eine blosse Prätension oder Ulrich war Propstei-Statthalter,
denn der wirkliche Propst zu Solothurn war von 1266—1298 Berchtold von
Rtiti; im Jahrzeitbuch von Solothurn erscheint Ulrich zum 30. VII. bloss als
Chorherr (K II' 524; SW 1833, 268; Schmid, Kirchensätze 8. 3 und 7).
Siegel : ^ S VLRICI D ' FALK ' STem PPOSITI SOLODOieil (Siegel-
taf. XXI no 9).
Urk. 12. VI. 1274 im St.-A. Luzem: StUrban.
5. Heinrich, 1274 VI. 12. u. 13. als Graf von Falkenstein mit s. Brüdern
Ulrich und Otto (s. 4), siegelt 1274 VII. 15. (F IH 95), darf jedenfalls nicht
identifiziert werden mit Heinrich von F. Stiftskaplan zu Solothurn 1305 X. 1.
und Leutpriester daselbst 1321 VI. 23. und 1328 HI. 3. (Schmid, Kirchensätze
25 und 29).
Siegel: O * * S • heillRICI • COMITIS • De • VALKeST€ (Siegeltaf. XXI no 5).
Urk. 15. Vn. 1274 im St.-A. Luzern: St.Urban, Winau; es hängt auch
1274 VI. 13. (daselbst).
6. Otto, 1274 VI. 12. u. 13. als Graf von F. mit s. Brüdern genannt,
siegelt (s. 4), 1294 XL 12. mit s. Bruder Berchtold (7), Abt von Murbach, und
s. Sohne Rudolf (8), siegelt (s. 7), 1299 VII. 10. Otto domicellus comes de F.,
s. Ehefrau Elisabeth und s. Sohn Rudolf (SW 1824, 71), 1305 VH. 22. Graf
Otto, s. Gemahlin Elisabeth und ihr beider Sohn Rudolf (8), Bruder der Frau
Elisabeth ist Johans von AVädiswil, dessen Vater Arnold von W., weitere Kinder
Grafen und Freie von Falkenstein.
Tafel XXTTT.
1
Rudolf
advocatas eccl. de Wimenowe 1201
(Taf. XXII no 5)
2
Rudolf I.
comes de Falchenstein
1227—1251
nx.: von Nenenbnrg
(oben S. 116 no 49)
3
Helwio
hern Uolricns von
Porten busfrouw
1212—1226
4
Ulrich I.
ppos. Solodor.
1274
t 30. VII
5
Heinrich
Graf von Falken-
stein
1274 ux.
6
Otto
Graf von Falkenstein
1274—1312
Elisabeth von Wädiswil
1299—1312
Berchtold
1286— t 9. X. 1298
abb. Mnrbac.
8
Rudolf II.
1294—1332
t 18. IV.
9
Georg
1305—1307
10
Margarita
1305
ax.: Anna
11
Klara
1305—1360
Klosterfrau in
Schöntal
12 13
Ulrich II. Sohn
1340—1362 rector eccl.
Abt zu Erlach in Cappelen
tot 1360 III. 14.
14 15
Ulrich III. Rudolf III.
1318-1336 1318
16
Wernher
1318—1372
t vor 31. XII. 1382,
seit Ende 1371 Freiherr
nx.: Amalia von Göskon
1340— t vor 1406
17
Hua
geb. nacli 1318
1357—1394
ax. : Anna von
Dnrrach
1385— t 12. I. 1389
18
Johannes I.
1372 can. ßasil.
t 4. V. 1380
rect. eccl. in Cappel
19
Hans II.
1382— t 27. X. 1429
1416 Ritter und Freier
Herr zu Gösgen, Landgraf im Sissgau
ux.: Susanna von Eptingen
1406—1420
20
Rudolf IV.
1382— t vor 1399
21 22
Hans Friedrich Amalia I.
1416— t 1426 VII. 23/1427 V. 6. 1427-1463 Klosterfrau
Freier und Ritter, in Königsfelden
Landgraf im Buchsgau
ux.: Claranna von Tierstein
1412—1452
23
Thomas I.
1427— t 1482
Herr zu Göskon, Farnsburg und
Heidburg
ux. : 1) Ursula von Ramstein
1444^1458
2) Amalia von Winsberg
1461—1479
24
Hans III.
1427— t 1462
Herr zu Farnsburg
1446 Ritter
ux.: Katharina von
Ftirstenberg
25
Amalia II.
1474
in Königsfelden
26 (1) 27 (2)
Elisabeth Sigmund
1462— t 19. XI. 1520 1499— f 25. VL 1.533
1473 Klosterfrau, 14H4 ux.: Veronika
Aebtissin zu Säckingen von Ems
resigniert 1508 1501—1533
28 (2)
Thomas II.
1488—145)9
can. Basil.
29 (2)
Amalia III.
1482—1499
mar.: Hans von
ßaldegg
1474—1508
31
Joh. Christoph
1523— t 2. XL 1568
ux.: Anna von
Ftirstenberg
t 1568
32
Anna
1518, tot 1558
mar.: 1) Joh. Ludwig Freiherr
von Staufen
2) Hans Jörg von Bodman
1518—1534, tot 1536
30 (2)
Anna
Stiftsdame zu
Buchau,
1508— t 1534
Aebtissin zu
Säckingen
J
— 247 —
Ottos und Elisabeths sind Georg (9), Margarita (10) und Klara (11) (SW 1823,
459 [vgl. 1813, 152 f.], K IH« 304 f., IV' 249), 1307 IV. 2. Otto domiceUus
comes de F., coniux mea dna. Elisabeth de Wediswile, Rudolphus (8) et Georius (9)
liberi raei (F IV 290 ff.), 1308 VII. 18. graf Otto von F., frow Elsbet min
Wirtin, Rudolf (8) min sune (F IV 331 f.), 1311 XI. 22. fro Elysabeth du grefln
von V., min sun graf R&dolf (8) von V., beide siegeln (ÜBL 182 f.), 1311
XII. 8. Otto ac Rudolfus comites de V. ac Elysabeth comitissa de V. (ÜBL
183 f., F IV 478), 1312 XH. 20. fro Elisabeth, grafen Otten efrowa von V.,
min sun grave Rudolf von V. (ÜBL 185 f.). Otto starb wohl vor 1315 (s. 8).
Seine Gemahlin Elisabeth war die Tochter des Freien Arnold von Wädiswil
(1284-6. n. 1302, tot 20. IL 1302) und der Elisabeth von Kramburg (1302),
Arnolds Vater Chunradus de Wediswile (1246 — 1282, tot 1284) nannte sich im
Siegel de Vspunnen und war der Sohn des Freien Rudolf von Wädiswile (1217
bis 1237, tot 1240) und der Ita, Tochter des Burchardus nobilis de üspunnon
und der domina Lucardis (1252). Vgl. F I— IV und Tatarinoff, Die Entwicklung
der Probstei Interlaken Beil. B 2. Elisabeth starb am 1. VI (Necr. Fraubr.).
Siegel: 1) O ^ S ' • OTSOHIS • 000)1^18 • De • VALI)eilS?5€m (Siegel-
taf. XXI no 2).
ürk. 13. VI. 1274 im St.-A. Luzem: St. ürban, Winau; es hängt auch
1294 XL 12. (St.-A. Bern: Fach Arwangen).
2) O ^ S ' . O^SONIS . C . . . ISIS . De . VALKeST (Siegeltaf. XXI no 4).
ürk. 2. IV. 1307 im St.-A. Luzem: St. ürban.
3) Spiegelschrift ►I^ S' eLIZABeS D' VALK€S5ei COfDISe
(Siegeltaf. XXI no 8).
ürk. 20. Yil. 1312 im St.-A. Basel: Schöntal 28; es hängt auch 1307
IV. 2. (St.-A. Luzem.: St. ürban).
7. Berchtold, 1282 Dekan zu Murbach (Kindler von Knobloch a. 0.),
1286 IL 16. Bertholdus de V. als Abt zu Murbach bestätigt (Gfd. XIX 147),
wird in der Folge oft genannt und urk. 28. X. 1288 und 4. L 1291 zu Valken-
stein (Gfd. I 205-207, 215-217, II 165, IV 90, XIX 152, 153), nennt 1286
VI. 18. consanguineum nostrum dominum Lutoldum de Rötillein can. Basil.
(Gfd. I 67; eine Scliwester s. Mutter hatte einen Herrn von Röteln zum Ge-
mahl, dessen Sohn ist Lütold, s. oben S. 116 no 48), 1294 XL 12. dns. Berch-
toldus abbas Mürbac. et nobilis vir Otto (6), frater eiusdem, dominus de Valken-
stein, filius suus Rudolfus (8) ceterique heredes sui, Berchtold siegelt (F IQ 597 f.),
t 9. X. 1298. Vgl. A. Gatrio, Die Abtei Murbach im Elsass I (Strassb. 1895).
Siegel : • BeRTOLDI • ABBATIS • MONASTeRU • MVORBACENS
(Siegeltaf. XXI no 1).
ürk. 12. XL 1294 im St.-A. Bem: Fach Arwangen.
8. Rudolf IL, 1294 XI. 12. mit Vater und Oheim (s. 7), 1299 VH. 10. mit
8. Eltern (s. 6), 1305 VII. 22, mit Eltern und Geschwistern (s. 6), 1308 VH. 18.
mit s. Eltern genannt (s. 6), ebenso 1311 XL 22, und XII. 8., siegelt (s. 6),
1312 XII. 20. mit s. Mutter (s. 6), 1315 X. 9. gräff Rudolf von V., gräff Otten (6)
- 248 -
Sun von V., empfängt die Landgrafschaft Bnchsgan nnd Alt-Falkenstein zu
Lehen (F IV 642; KG U 231 Note bezweifelt die Echtheit der Urk.\ 1318 V. 1.
(8W 1818, 205;, 1318 \I. 28. (S Urkk.) graf Kfidolf von V., sin sun ülUn (14),
Rndin (15) und Werlin (16) gebruder und ander sin sun, ob er me sune ge-
winne, die legen (Laien) werent, empfangen von Hartman von Nidau, Dom-
propst zu Basel, s. Bruder Gr. Rudolf von Neuenburg, Herrn zu Nidau, und Gr.
Volmar von Froburg Burg und Stadt Falkenstein in der Clusen zu Lehen ; Gr.
Rudolf von Falkenstein gibt den drei Grafen, die er seine Oheime nennt, die
Landgrafschaft Buchsgau, die er von ihnen zu Lehen hat, auf, worauf die drei
Grafen schwören, ihren Oheim Gr. Rudolf von Falkenstein und s. Erben zu
schützen und ihnen behiUflich zu sein gegen alle in der Landgrafschaft Buchs-
gau Gesessenen, falls ihnen jemand Gewalt oder Unrecht tun wollte (F V 28 f.,
K IV« 249 f., KG n 218), 1319 X. 2. die drei Grafen versprechen ihrem Oheim
Gr. Rudolf von Falkenstein, der die Landgrafschaft Buchsgau von ihnen zu
Lehen trug, während sie selbst sie von Bischof Gerhart von Basel zu Lehen
haben, da niemand diese Landgrafschaft besitzen noch darin richten soll denn
ein edeler frye, der sich nut verungenosset hat, nachdem Rud. von F. yetz mit
siner elichen husfrowen, die nut frj'ger geburt ist, sich so verre verungenosset
hat, das er nut me dieselben lantgrafschaft nach frygem recht gehaben, be-
sitzzen noch darinne gerichten sol noch mag, er wurde denn von keysren oder
r6mschen kungen wider mit siner elichen husfrowen gefryget, für den Fall
des Eintritts dieser Freiung die Wiedereinsetzung in die Land graf schaft (F V
139 f., KG n 237 ff.; Fälschung!), 1324 X. 20. Gr. Rud. von F. wird des Her-
zogs Leupold von Österreich Diener und geht mit Burg und Stadt Falkenstein
zu der Clus einen Burglehensvertrag ein (SW 1820, 81), 1325 V. 10. Gr. Rudolf
von F., Verkauf der alten Bechburg (K V 77 f.), 1326 IV. 23. (Tr HI 724),
1327 VI. 27. u. 29. (F V 574 f.), 1331 XI. 15. (L"BL 236), 1332 XH. 1. (F VI 25).
t 18. IV (Jahrzeitbuch Oberbuchsiten im SW 1821, 443 u. 1826, 44 f.:
18. IV. obiit d. Rudolphus comes de Valkenstein et Anna uxor sua). Welchem
Dienstmannengeschlechte Frau Anna angehörte, ist nicht zu ermitteln.
Siegel : O ^ S ^ RVDOLFI De FALKeHSTeP D(l KOfDES (Siegeltaf. XXI no6).
Urk. 2. IV. 1307 im St.-A. Luzem: St. Urban, Winau; es hängt auch
1312 Xn. 20. (St.-A. Basel: Schöntal 28), 1315 X. 9. (St.-A. Bern:
Fach Wangen) und 1318 \1. 1. (St.-A. Luzern: St. Urban).
9. Georg, 1305 VII. 22. mit Eltern und Geschwistern genannt (s. 6),
ebenso 1307 IV. 2. (s. 6).
10. Margarita, 1305 VII. 22. mit Eltern und Geschwistern genannt (s. 6).
11. Klara, 1;305 VU. 22. mit Eltern und Geschwistern genannt (s. 6),
1360 III. 14. Klosterfrau in Schöntal, nennt Heni Wenilier (16) von F., Ritter,
ihren Vetter, den Abt [Ulrich] von Erlach iliren Bruder, femer ihren Bruder
sei. [Kirchherr] von Kappelen (SW 1831, 5); Abt Ulrich ist daher Sohn Ottos,
nicht Rudolfs (K. v. K.; richtig auch G. von Wyss in seiner Genealogie, Ms.
R 92 n. 32 der Stadtbibliothek Zürich^.
- 249 -
12. Ulrich n., 1310 VI.^3. Abt zu Erlacli (F IV 414 nach einer Abschrift;
im Datum muss aber ein Fehler .sein, denn nach E. F. von Mülinen, Helv.
Sacra I 86 war von 1309-1328 ein Nicolaus Abt zu Erlach), 1340 V. 8. und
IX. 23. dns. Ulricus de Walkestein abbas mon. Herrelacensis (F VI 527, 542)
und so in der Folge häufig bis 1362 VI. 2. u. 3. (F VI-VIII), lieisst 1360
in. 14. Bruder der Klara von F. (s. 11). Er führte neben einander zwei Siegel,
entweder einzeln oder das eine als Haupt-, das andere als Kücksiegel.
Siegel: 1) S • VLRICI • D€ • VALKeilSTein • ABBASIS • I)eReLACeil
(Siegeltaf. XXI m 3).
Urk. 20. XI. 1358 im Stiftsarchiv St. Gallen : Pfäfers ; es hängt auch
1340 V. 8., 1341 Vn. 17., 1343 HI. 29., 1345 X. 19., 1353 VI. 30.,
1359 (St.-A. Bern: Fach Nidau), 1347 V. 12. (Stadtarchiv Nidau).
2) O ^ S ' . VLR ' . D ' VALKeSTein . ABBIS • (DON • SlLCen
(Siegeltaf. XXI no 10).
Urk. 20. XI. 1358 im Stiftsarchiv St. Gallen: Pfäfers (als Rücksiegel);
es hängt auch 1356 V. 25. (St.-A. Bern: Fach Erlach), 1357 IX. 8.
(Stadtarchiv Neuenstadt), 1359 III. 14. (Stadtarchiv Biel).
13. Sohn, Kirchherr in Kappelen, t vor 1360 IH. 14. (s. 11).
14. Ulrich III., 1318 VI. 28. ÜUin mit Vater und Geschwistern (s. 8),
1336 n. 21. Ulrich von F. (nach den Freien von Bechburg und vor den Mini-
sterialen, SW 1830, 670). Im SW 1813, 410 ff. heisst er angeblich nach dem
Jahrzeitbuch von Baisthal Propst zu Münster, als solchen nennt ihn auch
Kindler von Knobloch zu den Jahren 1318 und 1336, allein in Beromünster war
damals Jakob von Rinach Propst und in Münster im Granfeld Gr. Ulrich von
Neuenburg (oben S. 122 n« 85).
15. Rudolf III., 1318 VI. 28. Rüdin mit Vater und Geschwistern (s. 8),
starb jung.
16. Wernher, 1318 VI. 28. Werlin mit Vater und Geschwistern (s. 8),
als Sohn einer unfreien Mutter selbst unfrei, 1352 U. 20. Ritter (SW 1816, 266),
1356 VI. 21. her Wernher von V. nach den Freien (F VIH 137), ebenso 1368
XI. 9. und 1371 X. 8. (Fälschung! SW 1816, 36 und 1812, 447, F IX 144,
KG II 218 ff.), 1357 III. 6. dns. Walnerus comes de Falquistens (F VIU 187),
1367 vn. 1. Schwestermann des Hans von Göskon (SW 1821, 444^, 1369 I. 8.
Ritter, Bruder des Hug (17) von F. (SW 1821, 444, Gfsch. XI 291 no 236),
1371 vn. 5. Ritter, Oheim der Gemahlin Henmans von Bechburg (F IX 267),
1372 n. 13. Freier, siegelt (FIX 287), er muss also Ende 1371 ein Freiherren-
diplom erhalten haben, s. Bruder Hug (17) steht in der Urk. 1372 II. 13. unter
den Ministerialen, t vor 1382 XII. 31. Seine Gemahlin war Amelya Freiin
von Göskon, Schwester Johans 1378 I. 30. (SW 1821, 453) und Tochter
Johans (1343, t vor 1362) und der Amalia (Adelheid) von Hunwil (1347-1371).
Johans von Göskon war der letzte seines Geschlechts und vermachte daher
1382 Xn. 31. seinen Schwestersöhuen Johans und Rudolf von F. die Veste
— 250 —
Nieder-Göskon (SW 1821, 453j. Amalia, die seit 1^40 genannt wird und vor
1406 starb; ehelichte nach dem Tode ihres ersten Gemahls Wemher von F. vor
1385 XII. 15. den Hans von Wilber^, Herrn zu Tössegg (1385-1403, SW 1821,
4(38 f., 476;; Kinder zweiter Ehe sind Heinrich von Wilberg (1406—1427; ux. :
\) Adelheid 1411, 2} Ursula von Ringgenberg, Tochter Peters und der Verena
von Rot, 1439; und Gepa von Wilberg Ü406, mar.: Rud. von Neuenstein).
Siegel : O ^ S Waira)eRI (DILITIS D ' VALK€ST€T (Siegelt^if. XXI no 12).
Urk. 13. n. 1372 im St.-A. Bern: Fach Wangen.
17. Hug, nach 1318 VI. 28. geboren, 1357 XII. 15. Junker, Kirchherr
zu Buchsiten (K V« 556 \), 1360 X. 21. Hugelin von V. ein vrie (Thommen,
Urkk. I 420 no 659;, 1367 III. 7. Hug von V. edelknecht (F IX 29), 1372 H. 13.
unter den Rittern, aber ohne „her", während die andern als Ritter bezeichneten
diesen Titel führen, Ritter bedeutet also hier bloss die Zugehörigkeit zu den
Ministerialen (F IX 287), 1369 I. 8. mit s. Bruder (s. 16), 1379 XI. 29. Hug
von F., nicht Ritter (Thommen U 128), schliesst 27. IV. 1385 mit Anna, Tochter
Hugs sei. von Durrach und weiland Ehefrau Josts sei. von Grünenberg, einen
Ehevertrag, s. Vetter ist Hans (19) von F. (SW 1815, 84 und 1816, 259; die
Ehe ist i;^ V. 8. vollzogen, SW 1830, 190), siegelt 1385 XI. 18. (Thommen II
186;, stiftet 1389 HI. 15. zu Fraubrunnen eine Jahrzeit für s. Frau sei. Anna
von Durrach (SW 1817, 463), 1392 XII. 24. im Georgenschild (Reg. Bodmann
371), erscheint noch 1391 IL 28. und 1394 III. 29. als Edelknecht (SW 1813,
329 «F., 1820, 379 und 1827, 366), ist kinderlos, f 12. X (Anniv. St.ürb.;
der Jahrtag in Fraubrunnen wurde am 12. I., wohl dem Todestage der Frau,
begangen, Necr. Fraubr.; ein weiterer Jahrtag war bei den Minderbrüdem in
Solothurn gestiftet, SW 1826, 128).
Siegel: 1) Q q, 8' hVGOniS • D^ • FALKenSTeiü (Siegeltaf. XXI no 7).
Urk. 13. IL 1372 im St.-A. Beni: Fach Wangen.
2; S HVGONIS DE • VALKENST . . .
Urk. 18. XI. 1385 (Thommen II 186).
18. Johannes I., 1372 can. Basil., 1383 XI. 3. rector eccl. in Cappel,
tot, s. NeflFe Joh. von F. (19) präsentiert den Nachfolger (SW 1822, 355, wo er
als Sohn Rudolfs vermutet wird; Schmid, Kirchensätze 138. Nach dem Necrol.
Basil. starb er am 4. V. 1380 (Tr IV 760).
19. Hans IL (Johans), 1382 XII. 31. Schwestersolm und Erbe des Freien
Joh. von Göskon (s. 16», 1383 XI. 3. Neife des Basler Domherrn Johannes von
F. (s. 18), 1392 XII. 24. im Georgenschild (Reg. Bodmann 371), 1395 VIII. 14.
fSW 1822,356), 1399 her Hans von F., sin en [Äni - Grossvater] graf Ruedolf
von F. (Thommen II 364 n« 458), wird 1399 IV. 26. mit Nieder-Gösken belehnt
uSW 1821, 471), 1400 U. 14. (SW 1813, 332), 1405 IX. 11. Jkr. Hans von F.
wird Bürger zu Bern mit s. Vesten Klus und Göskon (Justinger hgg. v. Studer
194 c. 320), erwirbt 140(5 III. 16. von s. Stiefgeschwistern (s. 16) deren An-
sprüche auf Göskon (SW 1821, 481., ist 1406 Vlll. 24. Schwager des Edel-
^i
- 251 -
knechts Ulrich Günther von Eptingen, der in Solothum Bürger wird (SW 1825,
170), 1411 XL 18. (SW 1824, 329), 1412 XI. 26. Oheim des Gr. Otto von Tier-
stein (oben Taf. XIX no 31), Herrn zu Famsburg (SW 1822, 507), 1416 V. 6.
juncher Hans von F. (Argovia XXIX n» 343), 1416 VIII. 9. nobilis dominus
Johannes de V. baro (UBL 692), 1418 VIII. 23. Gr. Ott von Tierstein, herre
ze Vamsperg, belehnt den edlen minen 1. bruder herre Hans von V. fry und
ritter mit der Landgrafschaft im Sissgau (ÜBL 713), 1419 IX. 4. und 1420
XL 29. Freiherr, Landgraf im Sissgau und Herr zu Farnsberg (UBL 718, 721),
1419 Vin. 25. der edel herre Hans von V. und her Hans Friderich (21) von
V., sin sun, friie (KG H 226 ff.), 1420X1. 29. mit s. Ehefrau Süsli geb. von
Eptingen, s. Sohne Hans Friedrich, einem Freien und Bitter, und dessen Ge-
mahlin Claranna geb. von Tierstein (SW 1822, 509), 1426 VII. 23. Bischof Jo-
hans von Basel belehnt die edlen herre Hans von F. und herre Hans Friderich
sin sun, bede friherr und rittere, mit der Landgrafschaft Sissgau für sich und
zu Händen frowe Ciarannen von Tierstein des vorgen. heiTe Hans Friderichs
eliche hussfrowen und für ihre Erben, Söhne und Töchter, sofern letztere sich
nicht verungenossen (UBL 772), 1427 II. 17. Hans von V. frye, herre ze Göskon
und lantgraf im Sysgöw, s. Tochter Amalia (22) von V. Klosterfrau in Königs-
felden, Heinrich von Wilberg s. [Stief-]Bruder (s. 16), Ulrich Günther von Ep-
tingen s. Schwager (UBL 775), 1427 V. 6. Johans von F., Freier und Ritter,
Landgraf im Sissgau, Hans Friedrich sel.^ s. Sohn (SW 1830, 610), ebenso 1428
Vn. 12. (SW 1820, 336), 1427 V. 8. Her Hans von F. und s. Sohn Her Hans
Friedrich von F. selig, Freie und Eitter, Hans (24) und Thoman (23), des vor-
gen. Hern Hans Friedrichs sei. eheliche Söhne (SW 1821, 222), 1428 IX. 9. Land-
graf im Sissgau, ebenso 1429 V. 29., VU. 8. und X. 3. (UBL 777-779, Schmid
a. 0. 137), t 27. X. 1429 (a«. dni. m» cccco vicesimo nono obiit dns. Johannes
de Valkenstein baro ac miles, qui pro salute anime sue Susanne conthoralis,
dni. Johannis Fridrici militis filii necnon dne. Amelie de Göskon matris ac
domicelli Johannis de Göskon fratris sui const. etc., Anniv. Werd. in Urkundio I
220; Id. Decemb. dns. Johannes des V. über miles constituit inremedium anime
sue et Susanne de Epptingen uxoris eins necnon dni. Johannis Friderici militis
filii eorundem j mod. trit., Anniv. Frick; über das von ihm 1427 gestiftete h.
Grab in Schönenwerd vgl. Rahn, Die mittelalt. Kunstdenkmäler des Kts. Solo-
thum S. 130 f., wo jedoch lantgraf im fißgow (statt argow) zu lesen ist.
Siegel: O ^ «' • IOI>TS • De || FALKeSTeiü (Siegeltaf. XXI no 13).
Urk. 10. m. 1406 im Stadtarchiv Arau: Urk. 269.
20. Rudolf IV., 1382 XII. 31. Schwestersohn und Erbe des Freien Joh.
von Göskon (s. 16), f vor 26. IV. 1399, da s. Bruder Hans von F. an diesem
Tage einzig mit Göskon belehnt wird (s. 19).
21. Hans Friedrich, 1416 V. 16. Gr. Otto von Tierstein, Herr zu
Famsberg und Landgraf im Buchsgau (oben Taf. XIX no 31), belehnt den edeleu
unseren lieben sune Hans Friderichen von V. fryen und s. Erben mit dem Ge-
leite zu Onolzwü (UBL 690), 1419 VIU. 25., 1420 XI. 29., 1426 VII. 23. mit
- 252 -
s. Vater genannt (s. 19), 1420 und 1426 auch mit s. Gemahlin Claranna geb.
von Tierstein, die als Tochter des Gr. Otto schon 1412 III. 24. erscheint (SW
1825, 359; vgl. oben Taf. XIX no45); die Ehe wurde zwischen 1412 und 1416
geschlossen; 1419 empfangen die Ehegatten die Landgrafschaft Buchsgau, Alt-
Falkenstein und die alte Bechburg (Tr V 252), 1420 n. 5. Hans Friedrich von
F. Ritter urk. namens s. Frau als Landgraf im Buchsgau (Segesser R. G. I 677),
1425 X. 15. H. F. von V. fry und ritter (UBL 770), 1426 VII. 23. mit Vater
und Gemahlin genannt (s. 19), ist 1427 V. 6. u. 8. tot (s. 19), seine Gemahlin
schon am 11. X. 1427 wieder mit Jkr. Hans vom Hus von Isenheim verehelicht
(UBL 775), lebt noch 1452 XII. 6. als Witwe (Brückner 1984).
22. Amalia L, 1427 II. 17. Klosterfrau in Königsfelden, mit ihrem Vater
genannt (s. 19), 1462 IL 1. als Muhme des Thomas von F. (s. 2H)y quittiert
1463 I. 13. als Tochter des Hans (19) von F. (Th. von Liebenau, Gesch. v.
Königsfelden 95). Kindler von Knobloch bringt noch eine Schwester Gred Agathe,
tot 1461, deren Gemahl Kunrad von Mörsberg, Ritter, gewesen wäre.
23. u. 24. Thomas I. und s. Bruder Hans IIL, 1427 V. 8. als Söhne des f
Hans Friedrich neben dessen Vater Hans (19) genannt (s. 19), 1428 IV. 23. ist
der Freie Türing von Arburg Trager und Vertreter des Thoman und Hans von
F., der Kinder s. Oheims sei. Hans Friedrich von P\, die noch unter ihren
Jahren und nicht zu ihren Tagen gekommen sind, für die Grafschaft im Siss-
gau (UBL 776), 1430 IL 4. Her Hans (19) sei. von F., seine Sohnssöhne Thoman
und Hans, Gebrüder (SW 1830, 612 u. 616), 1430 VIII. 7. an statt der edlen
wolgebomen kinden der jungen herren junghem Thomans und Hansen von V.
frygen und lantgraven in dem Sissgöw wird Joh. Zurricher als Trager belehnt,
ebenso 1432 XI. 6. (UBL 783, 797), 1431 VIII. 9. handelt der Vogt zu Fams-
berg an statt der edeln Thomans und Hanusen gebrudere von V., des edeln
hern Hannsen Friderichs von V. frien seligen elichen sune (UBL 795), 1435
X. 26. haben die beiden Brüder noch einen phleger (UBL 807), 1438 VII. 19.
Rudolf von Ramst^in, Freier, Herr zu Gilgenberg, und Ursula geb. von Gerolds-
eck [Tochter Heinrichs und der Gr. Ursula von Eberstein, heir. 1421 Rud. von
Ramstein; vgl. über diese streitsüchtige Frau Th. von Liebenau in den Kath.
Schweizerblättern 1900 S. 180 ff.], s. Frau, sowie die Städte Bern und Solothum
•als Vögte und Pfleger des Jkrs. Hans von Falkenstein, Sohn des Freien Hern
Hans Friedrich sei. von F., schliessen einen Ehevertrag wegen der Verehelichung
der Ursula von Rani stein, obiger Eheleute Tochter, mit Hans von F., dem
Bruder des Thomas von F. (SW 1820, 252 u. 257), die Ehe kam aber nicht
zustande, indem Ursula von R. den Thomas von F. heiratete; 1439 I. 20. Thoman
von F. fry wird vom Bischof von Basel für sich und als Trager seines Bruders
Hans mit der Landgrafschaft Sissgau belehnt, ist also volljährig (UBL 831),
1439 VII. 30. Thoman von V. fryg, heiTe zii Varensperg, nimmt für sich und
s. Jkuder Hans eine Belehnung vor (UBL 837), 1440 V. 14. wir Thoman und
Hanns von V. geprudere, fryen, herren ze Varnsperg, als houptverkouffere, also
ist auch Hans volljährig (UBL 839;, 1441 111.31. die fryen herren Jkr. Thoman
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und Jkr. Hans von F. bed gebruder (Stadtarchiv Arau: Urk. 426), erscheinen
in der Folge sehr oft (vgl. UBS VII u. VIU und UBL), 1443 VUI. 8. Thoman
von F., Freiherr zu Gösken (UBL 849), 1443 IX. 17. Erbteilung, Thoraas be-
kommt Göskon, Hans Famsberg und die Landgrafschaft im Sissgau (SW 1813,
363), hierüber wie über die Mordbrennerei in Brugg (4. VIII. 1444), die Ein-
nahme von Göskon durch Bern und Solothuni (8. VIII. 1444), die Belagerung
der Farnsburg, die nach der Schlacht bei St. Jakob an der Birs aufgehoben
wurde, vgl. die interessante Kundschaft von 1472 I. 11. im UBS VIII 322 flF.,
1445 VII. 11. AngriflF des Hans von F. auf Rheinfelden (Chronik d. St. Zürich
hgg. V. Dierauer S.*218, Basler Chron. IV 280, V 283, 374), 1448 X. 23. Über-
fall von Rheinfelden durch Hans von Rechberg und Genossen, worunter Thoman
und Her Hans von V. (Reg. Bodman 1648); 1444 I. 17. Ursula von Ramstein,
Gemahlin Thomans von F., wird auf Schloss Göskon versichert (K. v. K.), 1446
Vn. 5. Hans von V. ritter und Thoman von V. gebrudere, fry, herren zu Varens-
perg (UBL 860), 1446 X. 16. Thoman von F. fryg, Hans von F. fryg, ritter,
herr ze Vamsperg und lantgrauff im Sissgöw, gebruder, ihr Öheim ist Henman
von Rusegg, Herr zu Büren (Orig. in Privatbesitz), 1447 VI. 29. Hans von V.
ritter, fryg, herre ze Farnsper, lantgraf im Sissgöw, ebenso 1450 III. 4. (UBL
865, 880), 1447 VIII. 23. Johans von V. friie und ritter und Thoman von V.
gebrudere, ouch frie, lantgräfen im Sissgow und herren zu Varnsperg, ebenso
1450 I. 5. und III. 17. (UBL 866, 877, 881), 1452 Hans von F. versetzt Farns-
burg an östeiTeich und vertut das Geld mit einer von Hagenbach, seiner Buhle,
zu Säckingen (Hafner, Schauplatz 359, SW 1820, 262 irrig zu 1442), 1453 I. 9.
Bürgermeister und Rat zu Basel schlichten zwischen Jkr. Thoman von F. und
seiner Gemahlin Ursula von Ramstein und den Städten Bern und Solothurn
wegen der von den Städten im letzten öster. Kriege in Besitz genommenen
Herrschaft Göskon dahin, dass sie der Frau Ursula, deren Heiratsgut sie ist,
unter gewissen Gedingen zurückgegeben werden soll (SW 1821, 209, UBS VII
490), 1455 IV. 19. ich Hanns von V. fry und ritter, — — — so denn ich und
der edel min recht lieber brfider Thoman von V. von vatter und mäter geborn
und an dise weit bracht sind (UBL 933), 1456 VI. 12. Thoman von V. frye,
wylend der wolgebom herre grafe Ott von Tierstein, min lieber hene und gross-
vatter selige, von dem die Landgrafschaft im Sissgau an min lieben frowen
und mutter frow Ciarannen geborn von Tierstein in erbswise und von derselben
miner m&tter an den edlen her Hannsen von V., minen lieben bruder, und mich
komen sind, die Landgrafschaft wird an Basel verpfändet (UBL 946), dieselben
Personen 1456 VII. 1. (UBL 948), 1458 III. 24. Thomas von F. und s. Gemahlin
Ursula — sie ist krank, ihr Vater ist Rudolf von Ramstein — verkaufen Göskon
an Solothurn (SW 1813, 364, 1820, 265 u. 270, 1821, 230), 1458 VIII. 4. Thomas
kauft von Jakob von StauflFen das Schloss Heidburg (K. v. K.), 1460 I. 8. Thoman
und Hans von V., fryen, gebrudere, schliessen einen Vertrag wegen der Schlösser
Famsburg und Heidburg, also daz ich Thoman von V. minem bruder Hansen
von V. das sloss genempt Heidtburg, als ich das von dem edlen herr Jacob
herre ze StauflFen gekouflft hab, überlasse vorbehaltlich der Hälfte desselben zur
- 254 -
Benutzung, Hans von F. überlässt dagegen Thomas seinen Anteil an Farnsburg
und der Landgrafschaft im Sissgau (UBL 973), 1461 VIII. 13. Thomas verkauft
die Landgrafschaft Sissgau und Schloss und Herrschaft Farnsburg der Stadt
Basel (UBL 989), 1460 X. 15. Freiherr Hans von F. beteiligt sich am Send-
schreiben des Adels im Hegau gegen die aufrührerischen Bauern (Bundschuh !),
tritt in markgräfl. badischen Dienst und ritt mit Markgraf Karl 30. IV. 1462
ins Treffen zu Seckenheim, wo er „niedergelegen" ward und bald darauf starb
(Reg. Bodman 623, 634, SW 1820, 192); Kindler von Knobloch nennt als seine
Gemahlin Katharina Gr. von Fürstenberg und als Kinder Anna, 1438
Gemahlin Balthasars von Blumeneck, Ursula und einen S«hn, der 1465 lebte.
Allein der 1438 noch ledige und 1440 erst volljährige Hans kann unmöglich
1438 eine verheiratete Tochter gehabt haben ! 1467 V. 2. Lehen von den edlen
her Hansen und jungher Toman von F. ändern die Hand (UBL 1033), dass
Hans, obschon nicht als verstorben bezeichnet, doch nicht mehr lebt, ergibt
sich aus dem Bestätigungsbriefe, der von Toman von F. einzig ausgeht (1467
V. 16., UBL 1033).
Nach dem Verkaufe der Fanisburg zog Jkr. Thomas nach Heidburg und
nannte sich Freiherr zu H., so 1461 II. 11. und 1469 V. 18. (SW 1847, 30;
UBL 1035); er heiratete in zweiter Ehe Gr. Amalia von Winsberg, die
1461 IV. 25. die Landgrafschaft als Morgengabe empfängt (K. v. K.) und 1461
XL 28. genannt wird (UBL 997, UBS VIH 140); 1462 II. 1. Toman von F.
fry, myn 1. mume frow Amelye (22) von V. zu Kungsfelden (UBL 1001), 1462
Ursula von Ramstein geb. von Geroldseck, Mutter von Thomas von F. erster
Gemahlin Ursula, verpfändet Seewen an Solothurn, Thomas will namens s.
Tochter erster Ehe Elisabeth (26) die Herrschaft lösen, Solothurn weigert sich
(SW 1820, 275); 1469 V. 18. und IX. 28. und 1473 XII. 8. mit s. Tochter
Elisabeth (s. 26), 1474 IX. 21. Thoman von V., fryherre zu Heydpurg, min
swöster Amalye (25) zu Kunigßfelden (UBS VIII 372), 1480 X. 17. wilent her
Hans von V. ritter selig und junckherr Thoman von V. frye, gebruder (UBL
1087), 1481 V. 17. Thoman von V. frye, herre zu Heitpurg (UBS VHI 476),
t 1482. Seine Gemahlin wird noch 1476 und 1479 genannt. Vgl. über ihn
J. J. Amiet, Th*. v. F. der Mordbrenner von Brugg, in Die Schweiz, hgg. v.
Jak. Frey VIU (1865) 455 flF. und A. D., Die letzten Freyherren von F., im
Anz. f. schw. G. u. A. VII (1861) 40 ff.
Siegel: 1) O ^ * t^0man || nm • falkeiiflel (Siegeltaf. XXI no 17).
Urk. 29. VI. 1455 im St.-A. Luzem: St.Urban.
2) O $ ' t^amlan • w • nalk |1 enftein (Siegeltaf. XXI no 15).
Urk. 17. V. 1481 im St.-A. Basel: St. Urkk. 2100.
3) O HE^ J^^rrl * non ♦ fallwn(lfln ♦ .:.*.:♦ (Siegeltaf. XXI no 16).
Urk. 29. VI._1455 im St.-A. Luzern: St.Urban.
4) O iJ • ^nnf ' ml ". falhtwfim (Siegeltaf. XXI no 11).
Urk. 14. V. 1440 im St.-A. Liestal.
5) O 5 • ^auf • w II falhenilei (Siegeltaf. XXI no 14).
Urk. 17. m. 1450 im St.-A. Liestal.
- 255 -
25. Amalia H., 1474 IX. 21. als Schwester Thomans genannt, Kloster-
frau zu Königsfelden (ÜBS Vm 372).
26. Elisabeth, 1462 mit den Eltern genannt (s. 23), 1469 V. 18. und
IX. 28. mit ihrem Vater (ÜBL 1035, SW 1820, 205), ebenso 1473 XH. 8. als
Domfrau zu Säckingen (SW 1820, 276), 1485 (SW 1820, 180), seit 1484 n. 11.
Äbtissin zu Säckingen, resigniert 1508 zu gunsten ihrer Schwester (30), 1491
n. 23. Ellfibeth äbbtissin zu Seckingen gepom fryn von V., siegelt (Welti,
Die Urkk. d. Stadtarch. Baden 956 no 928), f 19. XI. 1520 (K. v. K.; Vom Jura
zum Schwarzwald I 136; A. Schulte, Über freih. Klöster in Baden 138 mit un-
richtiger Zuweisung an die Familie von F. im B. A. Triberg).
27. Sigmund erhält 1499 die Herrschaft Ebringen mit der Veste Schnee-
burg (K. V. K. und A. D. im Anz. 1861), verkauft 4. IV. 1519 Schloss Heidburg
den Brüdern Gr. Wilhelm und Friedrich von Ftirstenberg, f 25. VI. 1533
(Vn. kal. Jul. Sigismundus de Falckenstein baro obiit, qui ao dni. 1496 pro
suo necnon Thomae de F. baronis et Ameliae de V. nata de Winsperg, parentum
eins, ordinauit etc., Necr. Basil. bei Tr V 908). Vgl. auch SW 1820, 275 f.
Gemahlin: Veronika von Ems, Tochter des Hans von Ems und der Helena von
Klingenberg; sie war in erster Ehe vermählt mit Georg von Eberstein, wird
1501 und 1533 genannt und war 1554 tot (K. v. K.; Gerbert, Hist. Nigr. Silv. H
327, m 405, SW 1820, 512).
28. Thomas n., can. Basil. 1488, 1498 und 1499 H. 19. (Wurstisen,
K. V. K., Anz. 1861 S. 42, Tatarinoif, Beteilig. Solot. 75), zur Filiation auch
SW 1820, 275 f.
29. Amalia HL, 1482 VII. 15. Ehefrau des Hans von Baldegg (UBS VHI
485 no 630), 1483 I. 15. Hans von Baldegg, s. Schwager (recte Schwäher) sei.
Jkr. Thomas (23) von F. (UBS VIII 505 no 663), 1499 VI. 28. Hans von Baldegg,
Edelknecht, s. Gattin Amely geb. Freiin zu V. (St.-A. Argau: Schenkenberg Y 18).
Vgl. auch Th. von Liebenau, Gesch. d. Ritter von Baldegg 87 ff.
30. Anna, Stiftsdame zu Buchau, seit 1508 Fürstäbtissin zu Säckingen,
t 24. IV. (23. n.) 1534 (K. v. K. und die zu no 26 genannte Literatur).
31. Joh. Christoph, der letzte s. Geschlechts, 1523-t 2. XL 1568,
1533 mit Ebringen belehnt, Statthalter in den vorderöster. Landen 1533/67,
kais. Majestät Rat, oberster Hauptmann und Landvogt im Elsass 1559. Ge-
mahlin: Anna, Tochter Friedrichs von Fürstenberg, f 1568 (SW 1820,
275 f. und 512, Anz. 1861, K. v. K.).
32. Anna, 1548 (K. v. K.), 1558 XH. 14. Jkr. Hans Wolf von Bodman
zu Bodman, weiland fraw Anna freyin von Stauffen, geb. freyin zue Falkhen-
stein, seine fraw muetter seelig (Reg. Bodman 1097 ; Vater Hs. Wolfs war Hs.
Jörg von B., vgl. Reg. 1045, 1046 und 1066). Der Eheabschluss zwischen Anna
und Hans Jörg fand nach Kindler von Knobloch I 121 am 19. IV. 1518 statt.
- 256 -
Nicht zu den Grafen bezw. Freien von Falkenstein im Buchsgau gehören:
Weif et Üdalricus fratres de Falckenstein 2. IQ. 1145 (s. oben
S. 235).
Soror Hedewigis de Valkenstein im Kloster Häusern 1248X11. 11.
und 1257 III. 15. (ÜBS I 163 u. 233), sie raüsste denn mit no 3 identisch sein.
Die 1257 HI. 24. mitten unter den Dienstmannen erwähnten dominus de
Valchensteyn et filius suus (Ü.-B. Zürich III 90).
Berh[told] de Falkenstein miles in ürk. Rheinau 14. II. 1270
(Urkundio I 260), gehört zu den Falkenstein zu Ramstein (Kindler von Knob-
loch a. 0. I 330).
Bruder Walther von Valkenstein, ord. Teut. in Hitzkirch, 23. V.
1272 (öfd. IV 275), gehört oflFenbar zu den Falkenstein im Höllentale (Kindler
von Knobloch a. 0. I 324 ff.).
Her Johannes von Valkenstein, hern Heinriches seligen sun,
der XV ß von siner wirtennen gute zu Riegel im Breisgau an das Kl. Einsiedeln
zu Zinsen hat, 1289 HI. 19. (Gfd. 43, 321).
Dann die Orschweier Bauernfamilie von Falkenstein, die
Kindler von Knobloch mit den Grafen vermengt hat, nämlich:
Ottho von Valkenstein in Alswilr 1295 V. 11. und XL 22., 1299 XII. 4.,
1300 I. 20. (ÜBS in 118, 128, 267, 280), 1301 VH. 9. (Tr HI 679), Otto dictus
de Valkenstein residens in Alswilr 1305 11. 5. (St.-A. Basel: Klingental 213),
Ruzschinus dictus de Valkenstein filius quondam Ottonis de V. residentis
in Alswilr 1307 Vm. 25. (das. 229),
Ruzschinus dictus de Valkenstein residens in Rubiaco bekennt St. Peters
Stift in Basel zinspflichtig zu sein für Güter in Orschweier, die schon sein
Vater inne gehabt habe 1313 H. 9. (St.-A. Basel: St. Peter 152),
Rudolfus dictus de Valkenstein civis Rubiacensis erhält Reben im Banne
von Orschweier zu Erblehen (das. 194),
Otto de Valkenstein clericus ist im Streite mit einem Kaplan von St. Peter
in Basel über Güter in Orschweier 1333 I. 4. (das. 293*),
Otto de Valkenstein clericus verzichtet zu gunsten dieses Kaplans auf
die Güter 1333 I. 21. (das. 294),
Otto dictus de Valkenstein olim procurator curie Basiliensis ist immer
noch im Streite wegen dieser Güter, der Basler OflSzial trägt dem Vikar in
Rufach auf, die Klage des Otto von V. abzuweisen 1340 IX. 9. (das. 350).
Weiter :
Frater Cuno de Valkenstein commendator domorum ord. s. Joh. in
Tunchstetten et in Reiden 1304 H. 11., Komtur in Buchsee 1310 AT 22. (F IV
177, 417), bruder Chun von V. in Hohenrain 1315 VH. 8. (Gfd. V 180), gehört
zu den Falkenstein im Höllentale (Kindler von Knobloch a. 0. I 324).
^enealogrischeB Handbuch L
Grafen und Freie von Falkenstein.
1. Bertfalold abb. Unrbac- ItH. — t. dbiI L Or. Ollo int nnd 1307. — S. Dnd 10. L'Lricb II, abb. Erlach.
lltS. - b. Qr. Heinrich IH«. - 6. Qi. Badolf U. IMT. - T. Hng 1371. - S. Or. ElUabslb Kcli. TOn »adiiwll isil.
— 9. Ulrich I. ppoi. BolodoT. IfTl. — II. und 1^ Uana 111. IMG aad lUO. — 11. Wcraber IITI. ~ tS. Hana II.
]40e. — 10. nnd IT. Tbomu IUI und lüt. — IS. Unola geb. i
- 257 —
Brüder Jo. von Falchenstein ord. Teut. in Hitzkirch 1307 11. 24.
(Gfd. IV 2a5), Joh. von F., Komtnr ord. Teut. in Freiburg i. B. 1318 V. 3.
(Adler n. F. 11 197), gehört zu den Falkenstein im Höllentale (Kindler von
Knobloch a. 0. I 326).
Bruder Christian von Valkenstein ord. s. Joh. in Tunstetten 1320
XII. 1. (F V 199).
Walther und Johannes von Valkenstein nach den Rittern am
Schlüsse einer Zeugenreihe 1327 IV. 8. (F V 559), gehören zu den Falkenstein
im Höllentale (Kindler von Knobloch a. 0. I 327).
Wernher von Falkenstein, öster. Rat 1409 VI. 9. (St.-A. Argau:
8chenkenberg Y 33»») und Statthalter der Landvogtei 1410 IV. 16. (Welti, Die
Urkk. d. Stadtarch. Baden I 255), gehört zu den Herren von Falkenstein im
bad. Höllentale (Kindler von Knobloch a. 0. I 325).
Erhardus de Valkenstain senior armiger 1418 Vn. 15. und 21.
(Welti a. 0. I 324 f.), gehört zu den Falkenstein zu Ramstein (Kindler von
Knobloch a. 0. I 330).
Herr Richart von Valkenstein, Mönch in Einsiedeln 1465 IX. 16.
und 1467 (65-70 Jahre alt, Gfd. IV 304, XXII 306), gehört zu den Herren
von Falkenstein zu Falkenstein (Kindler von Knobloch a. 0. I 331).
llil. kal. Febr. ob. Mechth. de Valkenstein famula domini Melini
decani et canonici (Anniv. Rheinfelden) .
Dr, iur. Walther Mer^,
Oenomlogr. Umndbucli I. 17
Freie von Arburg.
Chono de BOrron
1130
Tafel XXIV
2
Liutold
1130
?
3
LQtold I.
ep. Basil.
1191— t 7. VI. 1213
Cono I.
von Arburg,
Ritter
1200—1207
^1
Adelheidis
von Arburg
t vor 1224
mar.: Eberhart von
Grttnenberg
Cuno II.
von Arburg
Ritter 1234—1257
ux. : Hemma
LQtold II.
von Arburg
1241— 12r)6
8
Walther
1241 von Arburg
1241 und 1251 von
Spicinberc
9
Ulrich I.
clericus 1256, rector eccl. in
Büren und can. Beron. 1260,
t 23. Vir. 1272
10
LQtold IIL
12.o7 und 1263 von Spicenperc,
1274 von Arburg, Ritter.
ux.: Hemma, Schwester Thürings
von Trachselwald, 1257
?
11
Ulrich IL
1291— t vor 1305
nx.: Elisabeth Or.
von Buchegg
1300
12
Rudolf L
1296-t 16. Vn. 1339
1296 Student in Bologna,
1300 Kirchherr in Büren, 1305 can.
Beron., seit 1314 Ritter, Herr zu Büren.
nx.: 1) Benedicta Freiin von
He wen, 1310— f 11. VI. 1334
2) Elisabeth von Ramstein
(1365 in 2. Ehe mit Diethelm
von Wolhusen)
13
Elisabeth
1312
mar.: 1) Johans von Laubgassen,
Ritter, f vor 1302
2) Walther von Hasenburg
t vor 1312
14(1)
Tochter (Ursula?)
mar.: Or. Peter
von Arberg
1326
15 (1)
Benedicta
1347—1364
mar.: Ulrich
Theobald von
Hasenburg,
Ritter,
1347— t vor 6. III.
1360
16(1)
Rudolf IL
1346— t 21. IX. 1392
Ritter; 1362 Hofrichter zu Zürich;
1379 Herr zu Rued.
ux.: 1) Ursula von Brandis,
Schwester Thürings, f 9. XII. VS^l
2) Margarita von der Alten
Klingen, 1361—1390
17 m
LQtold IV.
1346— t 6. V. 1395
Junker, Herr zu Büren.
ux.: Judith von
Wolhusen
18 (2)
Klara
clanstralis
abb. Turic.
1398
19 (2
Ai
Regula Anna
mar.: 1) Burkhart Münch
von Landskron, 1387,
2) Diethelm von Kren-
kingen 1404—1409
20(1
Rudolf IIL
n. vor 9. XII. 1351 bis
t 25. I. 1415
Herr zu Simmenegg,
Büren und Rued.
ux.: Anfelisa von
Orünenberg
1390— t 4. XI. 1399
21 (2)
Verena
Klosterfrau
im Oetenbaeh
1383
22
Walther
1391
perpet. vicarius
in Silinon
1411 und 1412
23
TbOrIng
1404— t2.VI./7: VII. 1457
1404—1424 Geistlicher.
Herr zu Büren, Guten-
burg und Schenkenberg,
ux.: Margarita Gr.
von Werdenberg-
Heiligenberg
1426-t vor 1. IIL 1443
29
Verena
1431- 1 15. IV. 1451
mar.: Hans von
Baldegg
1451—1474
24
Rudolf IV.
1406— t
15. IV. 1418
Herr zu
Büren und
Rued
ux.: Marga-
rita von
Rosenegg
1417
25 26
Margarita Ursula
1415 1415
mar.: Hans von mar.:
Krenkingen Walther
1424— 14;J3 von
Klingen
27
Anfelisa
1415-1466
mar.: 1) Rudolf
von Bütttkon
t 28. IL 16 VII.
1415
2) Henman
von Rüssegg '
1415-1455
28
Gretli (f)
1442
mar.: Hans
Ulrich Otte-
man, Sohn
Peters
1441—1461
Tochter
mar.: Rudolf
von Luternau
— 259 -
Freie von Arbarg.
Quellen: Das gesamte Material ist gesammelt in meiner Monographie
„Die Freien von Arburg. Urkunden und Regesten mit einem Abriss der Fa-
miliengeschichte", die in Argovia XXIX (1901) erschienen ist. Abgesehen von
zwei Nachträgen, die unten angemerkt sind, ist daher einfach auf diese Arbeit
zu verweisen. Über die Dienstmannenfamilie von Arburg vgl. das. S. 6 n« 17.
Wappen: ein rechter Schrägbalken weiss in rot; Kleinod: Flug mit
Wiederholung des Wappenbildes; so z. B. unter den Wappen im Turme von
Erstfelden (Mitteilg. d. Antq. Ges. in Zürich XXI 141 no 35).
I. und 2. Chöno de Bürron et filius eins Liutold sind Zeugen unter
den Freien 1130 I. 22., Chono wird auch im Liber Heremi und in den Acta
Mur. als nobilis genannt; vgl. a. 0. 2 und über das Verhältnis zu der frobur-
gischen Veste Arburg a. 0. 4.
3. Lütold L, seit 1191 bis zu seinem Tode Bischof von Basel, An-
hänger der Staufer.
Siegel: 1) ^ LVTOLDVS • Dei • G • ..SILICÜSIS • EPS (Siegel-
taf. XXn no 1).
Urk. 1191/1213 im St.-A. Basel: St. Alban 11; es hängt auch 1206 (das.
St. Leonhard 4).
2) LVTOLDVS • Dei • GRATIA • BASIL' • EPISCOPVS (Siegel-
taf. XXn no 2).
ürk. 1205 im St.-A. Basel : St. Leonhard 3.
4. C&no I. miles de Arburc, des Bischofs Bruder und in seiner Um-
gebung genannt. Von seinen Söhnen war Bitter
6. Cuno n. von Arburg Herr zu Büren, dagegen
8. Walther Herr zu Spitzenberg im Emmentale, einem Lehen der Bene-
diktinerabtei Trüb, das auch noch Walthers Sohne
10. Lütold DI. zustand, bis es an die Herzoge von Österreich überging.
Lütold nennt sich 1274 wieder von Arburg.
9. Ulrich I., Kirchherr zu Büren und Chorherr zu Münster, siegelt 1261
XI. 20. (Stiftsarchiv Engelberg) und 1263 11. 23. (St.-A. Luzern: St.ürban)
mit einfachem Schildrundsiegel (Siegeltaf. XXII no 15): ^ S • WOL • D'
ARBVRC . CANOICI B' RON.
II. Ulrich n., Gemahl der Elisabeth Gr. von Buchegg (oben S. 71 no 12),
sollte den Stamm fortsetzen, starb aber früh, so dass sein Bruder
12. Rudolf I., der bereits Kirchherr in Büren und Chorherr zu Münster
war, den geistlichen Stand verlassen und sich verehelichen musste. Er ver-
brachte den grössten Teil seines Lebens im Dienste der Herrschaft östeFreich :
- 260 —
aL$ Gntifpffleger der Königin Agnes, Burggraf in Weissenegg ond Pfleger und
Amtmann der Herzoge im Argau, sowie in politischen Mii>sionen.
Siegel: 1; 0- • RVDOLFI D€ • ARBVRG XOBILI. Siegeltaf. XXH no 7>.
Urk. 21. VIL 1329 im St.-A. Argau: Liebegg 5.
2 ^ S DXI RVDOLFI I) ' - ARBYRC^Ti Siegeltaf. XXII n« 13 ..
Urk. 9. IIL 1336 im St.-A. Argau: Wettingen 398; es hängt auch 1335
Vni. 11-, 1336 L 16. und VL 22, (St.-A. Argau: Biberstein 4,
Wettingen 399 und Zofingen Stift 63-.
13. Elisabeth, seine Schwester, war zuerst mit Johans von Laub-
gassen, einem eLsässischen Ritter, verehelicht, der 1288 in castris ante Bernam
erscheint und 1302 II. 23. als verstorben mit s. Söhnen Rudolf und Johannes
genannt wird ^ Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschlechterbuch 11 467); in
zweiter Ehe heiratete sie Walther von Hasenburg.
16. u. 17. Rudolf IL und Lütold IV. nahmen 1357 eine Güterteilung
vor, wobei Lütold die Herrschaft Büren erhielt ; er hinterliess aber keinen eben-
bürtigen Sohn, denn Walt her (22), der s. Sohn genannt wird, war offenbar
illegitim. Deshalb fiel dann Büren wieder an Rudolfs n. gleichnamigen Sohn.
Rudolf n. ehelichte Ursula von Brandis, Tochter Thürings und der Katharina
von Weissenburg, und nach deren frühem Tode Margarita von der alten Klingen.
Am 31. Vm. 1361 wurde er Bürger zu Zürich: dns. Rudolffus de Arburg über
receptus in einem cum uxore sua legittima et cum liberis suis excepto filio suo
quem habet cum uxore sua bone memörie nata de Brandis. Feria tertia post
festum 8. Bartholomei apostoli ao dni. 1361 fBürgerbuch von Zürich Bl. 289,
Abschrift im St.-A. Zürich;. Nach dieser Stelle muss er aus zweiter Ehe mehrere
Kinder gehabt haben, daher dürfen Klara (18) und Regula Anna (19) wohl
als seine Töchter angesehen werden.
Siegel : \)0^'H'^ RVD ' • D ' - ARBG DOBIL* • (DILIT (Siegeltaf. XXII no 4).
Urk. 4. V. 1390 im St.-A. Argau: Wettingen 722; es hängt auch 1357
VIII. 29. (Stdt.-A. Arau: Urk, 85), 1363 ni. 23. (St.-A. Argau: Lieb-
egg 12j, 1365 VI. 26. URd 1374 VIIL 14. (StA. Zürich: Kappel
305 und 337 aj.
2; O « ' • fOARGReTe • De • ARBVRC (Siegeltaf. XXII no 5).
Urk. 4. V. 1390 im St.-A. Argau: Wettingen 722.
3) O ^ S' LVTOLDI De ARBVRG ÜOBILIS (Siegeltaf, XXH. no 8).
Urk. 4. V. 1306 im St.-A. Argau: Liebegg 15; es hängt auch 1365 VI, 26.
(St.-A. Zürich: Kappel 304), 1369 XII. 6. (St.-A. Luzern: St.Urban),
1371 II. 17. fStdt.-A. Arau: Urk. 141), 1374 VIIL 14. (St.-A. Züridi :
Kappel 337b), 1380 VI. 17. (St.-A. Argau: Zofingen Stift 152).
Seinem Sohne erster Ehe
20. Rudolf ni., Herrn zu Büren und Rued, übertrug 1374 dessen mütter-
licher Oheim Thüring von Brandis die aus dem Erbe des Freien Job. von
Weissenburg durcli s. Mutter ihm angefallene Herrschaft und Veste Simmen-
- 261 -
efxg, ein Reichslehen; er nahm damit 1385 Burgrecht zu Bern, verkaufte indes
die Herrschaft dieser Stadt schon 1391. Seine Gemalilin Anfelisa von Grünen-
berg, Tochter Walthers und der Anna von Eptingen, brachte ihm die Herr-
schaft Gutenburg zu. Er nahm 1406 VIII. 21. mit s. Söhnen Thüring und
Rudolf Burgrecht zu Bern, war auch in Zofingen und Sursee verburgrechtet.
Siegel : 1) O ^ • S ' RVDOLFI I) • AR BVRG • NOBILIS (Siegeltaf. XXH no 14).
Ein Abdruck mit der Jahrzahl 1372 befindet sich in der Siegelsammlung
des St.-A. Basel; ein Original konnte nicht gefunden werden.
2) O ^ S ' . RVDOLFI De • ARBVRG (Siegeltaf. XXII no 6).
Urk. 30. I. 1383 im St.-A. Luzern; es hängt auch 1380 VI. 17. (St.-A.
Argau: Zofingen Stift 152), 1396X1.2. (St.-A. Luzern: St.Urban),
1404 XIL 19. und 1405 I. 5. (St.-A. Argau: Wettingen 777 u. 781).
3) O ^ J5 xmMf • mn : arburg (Siegeltaf. XXII n« 12).
Urk. 24. m. 1413 im St.-A. Argau: Zofingen Stift 253.
23. Thüring, 1404 Kaplan in Büren, 1407 in Heidelberg immatrikuliert,
dann 1407 Chorherr und seit 1411 Propst zu Münster, ferner 1408 Propst zu
Ansoltingen und 1416 Domherr zu Strassburg, ebenso zu Konstanz, musste 1424
seine Pfründen resignieren und wegen des frühen Todes seines Bruders zur
•
Ehe schreiten (spätestens 1426) mit Gr. Margarita von Werdenberg-Heiligen-
berg (Oben S. 215 n» 57). Dem Ehebunde entspross aber nur eine Tochter, so
dass mit Thüring das Geschlecht ausstarb. Er verkaufte 1431 die Herrschaft
Gutenburg, erwarb 1430 Schenkenberg, überliess Büren s. Schwester Anfelisa
und deren Gemahl Henman von Rüssegg und schliesslich das schwer ver-
schuldete Schenkenberg seinem Schwiegersohne Hans von Baldegg und dessen
Bruder. 1436 IV. 29. erscheint er als Freischöff'e der heimlichen Gerichte
zu Westfalen.
Siegel: l) Q b • tlforittfli • be arborj • pjiöiti • ttti • bnon • tt tmstan -
(Siegeltaf. XXII no 3).
Urk. 11. XII. 1420 im St.-A. Luzern: Stift Münster 5; es hängt auch
1423 I. 15. (Stdt.-A. Arau: Urk. 363j.
2) O ^' • tnringi ii ui He arburg (Siegeltaf. XXU no 9).
Urk. 9. VII. 1429 im St,-A. Luzern; es hängt auch 1420 III. 22, (St.-A.
Argau: Zofingen Stift 282), 1429 VII. 26. und 1431 EI. 5. (Stadt-
archiv Burgdorf) und 1434 I. 21. (St.-A. Luzern: St.Urban).
3) O 5* • nmrgrrte ^ gräjin ^ nm t merbenb'g (Siegeltaf. XXII no 11).
Urk. 21. I. 1434 im St.-A. Luzern: St.Urban; es hängt auch 1429 VIL
26. und 1431 IV. 1, (Stadtarchiv Burgdorf ).
24. Rudolf IV., Ritter, starb bald nach s. Vater, ohne von s. Gemahlin
Margarita von Rosenegg Nachkommen zu hinterlassen.
Siegel: Q $* - tniolf • it : arlibiirg : militi0 (Siegeltaf. XXII n« 10).
Urk. 6. XIL 1415 im St.-A. Argau: Zofingen Stift 261.
Dr. iar. Walther Mers,
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— 263 —
Freie von Strätlingen.
Quellen: Font. rer. Bern. I— VIII; von Wattenwil von Diesbach, Ge-
schichte der Stadt und Landschaft Bern I 252—254; J. Bächtold in s. Ausgabe
der Stretlinger Chronik (Bibliothek alt. Schriftwerke d. deutsch. Schweiz I)
S. Vn— XX und Stammtafel; Tatarinoflf, Die Entwicklung der Probstei Inter-
laken 161 Note 6. Wo 'die Angaben nicht den Fontes entnommen sind, ist die
Quelle ausdrücklich genannt, ebenso wenn das Datum anders berechnet wird,
als in den Fontes geschehen ist.
Wappen: Schild: in rot eine gelbe Pfeilspitze bezw. ein gelber Pfeil;
Kleinod: zwei mit roten Rosen besteckte gelbe Hirschhörner. Vgl. bei Bäch-
told a. 0. das Titelbild; ferner Ganz, Gesch. d. herald. 'Kunst i. d. Schweiz
108 Taf. II, 121 und 135. Die Manessesche Liederhandschrift gibt im gelben
Schilde eine rote Pfeilspitze.
1. domnus Henricus I. de Stretelingen 1175 6. X. unter den burgun-
dischen Grossen Zeuge in einer Urk. Herzog Berchtolds IV. von Zäringen und
seines Sohnes Berchtold V, (Font. I 454).
2. Johannes I. miles de Strethilingin 1216 (Mohr, Cod. dipl. I 364;
Cod. dipl. Salemit., ZGOR XXXV 140 n» 96) ; dominus Johannes de Stretelingen
1220 10. IL, 1223 o. V,, 1224 7. IV. miles; seine Gemahlin war eine Schwester
des Edeln Heinrich von Rapperswil, des Stifters von Wettingen, s. unter 4 die
Urk. V. 28. V. 1258 und oben Taf. XI no 12.
2«- Petrus miles de Strethilingin 1216 (Mohr, Cod. dipl. I 364, Cod.
dipl. Salemit., ZGOR XXXV 140 no 96).
3. Nobiles viri domini de Siteretelingen 1249 28. I. (Font. Vn 714);
Heinricus IL et Rodolfus (4) de Stretilingin nobiles 1250 22. XII., ebenso
1252 24. ^T:L und 1260 5. IX.; Henricus et Rodolphus fratres domini de Strate-
lingen (Estracillengiis) et Johannes (7) filius dicti domini Henrici 1260 17. und
20. IX. ; dominus Rodolfus (4) de Str., dominus Heinricus frater suus, Johannes
(7), Rodolfus (8) et Henricus (9) filii domini Henrici 1263 1. HI. und 4. XH.;
Zeuge für Wettingen ist Heinrich 1253 31. V. und 4. VI. (Kopp H* 460 ^'^
U.-B. Zürich II 323 f.); 1255 14. IX. heisst er nobilis dominus Henricus advo-
catus de Stretilingin. Er starb 12. IV. (Necr. Wetting., MGH Necr. I 592), wohl
vor 25. XL 1266 (Bächtold a. 0. S. XVI f.); seine Gemahlin war eine Schwester
des Rudolfus dictus Chiener domicellus (s. unter 9).
Siegel: ^. - hENRICI • ADVO . .TI • Ö' • STReTEL . . . EN (im Siegelfeld zwei
Pfeile, Siegeltaf. XXIH no 3).
Urk. 1263 4. XII. im St.-A. Bern: Fach Interlaken.
4. Dominus Rudolfus I. de Sterlingen 1257, wird seit 1249 28. 1. wieder-
holt mit s. Bruder Heinrich und dessen Söhnen genannt (s. unter 3), 1258 28. V.
ego Rudolfus vir nobilis dictus de Stretelingin habens in cemitatu meo L&tol-
dum de Bebingen, sororium meum, et L filium eins, nobiles, et Heinricum (9)
fllium fratris mei H. de Stretelin; — — felicis recordationis vir nobilis frater
— 264 -
H. dictus Wandilbere [Heinrich von ßapperswil] avunculus mens; — — ego et
H. dictus frater mens et sorores nostrae — — ; pro me et fratre meo Johanne
(5) — — — ; similiter dicti nobiles fecenint videlicet senior pro sorore mea
Margareta nobili femina, L. filius eorundem et H. fratnielis mens — — —
(Herrgott, Gen. dipl. 11 339); 1259 Rudolfus de Stretelingen, frater mens do-
minus Heinricus; 1266 25. XI. Rod. dominus de Str., f vor 12. XI. 1278.
Gemahlin: Berchta von Bremgarten: 1278 12. XL Mathyas nobilis
de Bebingen, nobilis matrona Berchta de Bremgarton relicta nobilis viri Ru-
dolfi advocati dicti de Stretelingen; Margareta mater iam dicti nobilis Mathye
fratre suo prefato Rudolfo de Stretlingen premortuo et heredes filios seu des-
cendentes non relinquente legaliter successit (U.-B. Zürich V 65); 1280 21. I.
Bertha relicta quoridam Rudolfi nobilis viri de Str., Schwester des Wolricus
nobilis de Bremgarten.
Siegel: l) O ^ S RODOLFI DOfOINI DE WINDeCDIS (im Schild der Strät-
linger Pfeil und die Rosen von Rapperswil [nicht Wimmis; dass
sie ungestielt sind, steht dieser Deutung nicht entgegen; in den
Siegeln der Grafen von Buchegg sind sie beispielsweise auch un-
gestielt, im Wappen derselben — Ztirch. WR. Taf. 11 no 33 —
gestielt] Siegeltaf. XXIII m 5).
ürk. 1258 28. V. im St.-A. Argau: Wettingen 105; ebenso 1259 (St.-A.
Bern: Fach Int^rlaken).
2) O ^ S' . RODLFI . ADVOCATI • De • WeUlDeCDIS (im Schild
eine Pfeilspitze; Siegeltaf. XXIII n« 7).
Urk. 1263 4. XU. im St.-A. Bern: Fach Interlaken.
5. Johannes IL, nur 1258 28. V. genannt, s. unter 4.
6. Margarita, 1258 28. V. Gemahlin des Freien Lütold von Bebingen
und Mutter des Lütold, 1278 12. XL als Mutter des Freien Matthias von Be-
bingen und Erbin ihres kinderlos verstorbenen Bruders Rudolf, s. dort (4).
7. Johannes IIL, 1260 17. u. 20. IX. mit s. Vater und 1263 1. lU. und
4. Xn. mit Vater und Brüdern genannt (s. 3) ; soll nacli England gezogen sein (?j.
8. Rudolf IL, 1263 1. IIL u. 4. XIL mit Vater und Brüdern genannt
(s. 3), 1271 2. V. mit s. Bruder Heinrich als nobilis, 1273 5. VII. als advocatus
de Str., 1276 4. IL und 1277 12. HL u. 5. VII. als dominus Rud. de Str. Ob
no 10—12 seine Kinder sind, wie Bächtold in der Stammtafel entgegen der
Darstellung im Texte S. XVIII will, oder die Kinder seines Bruders Heinrich,
ist nicht mit Sicherheit zu beantworten; ich halte sie eher für Kinder Hein-
richs, weil dieser Herr zu Spiez war und diese Herrschaft auf Johannes IV'.
sich vererbte. Wahrscheinlich starb Rudolf kinderlos vor 4. IL 1289; an diesem
Tage nennt sich Heinrich zuerst advocatus de Str. dominus de Spiez.
Siegel : U ^ • 8 • ßVÖ ' LFI • De ♦ STreteLINGEN • (im Siegelfeld ein PfeU ;
Siegeltaf. XXIII no 1).
Urk. 1273 5. Vü. im Stadtarchiv Bern (die Font. rer. Bern, lesen die
Umschrift falsch).
i
- 265 ~
9. Heinrich III., 1263 1. IIL u. 4. XII. mit Vater uud Brüdern, 1271
2. V. mit s. Bruder Rudolf genannt (s. 3 und 8); 1289 4. II. Heinricus advo-
catus de Strethelingen dominus de Spiez, domicellus," avunculus meus Rudolfus
dictus Chiener domicellus (Font. III 485); 1292 5. 11. Heinrich von Str. herre
von Spiez; 1294 14. VI. dominus Heinricus de Stretlingen. Er ist oflfenbai* der
Minnesänger (Bächtold, Gesch. d. dtsch. Litt. i. d. Scliweiz 153; Bartsch in der
Bibl. alt. Schriftwerke d. d. Schweiz VI p. Ixxu f.). Betr. Nachkommenscliaft
vgl. die Bemerkung bei n» 8.
10. Rudolf m., 1302 9. I. Rudolfus de Streitlingen, Richardus de Str.
fratres, domicelli; 1302 Ruf und Johans von Str.; f vor 1312 (vgl. die Urkk.
1312 31. I., 1335 30. IX., 1336 19. II., 1338 20. V. unter 12 u. 14).
11. Richard, 1302 domicellus, s. unter 10.
12. Johannes rV., 1302 (s. 10); 1312 31. I. Johannes, Henricus (14)
et Ulricus (15) de Str. nobiles, domini de Spietz, nobilis doraina Clementa (16)
neptis dicti Johannis et predictorum Heinrici et Ulrici soror, Johannes nennt
Ulrich (15) und Heinrich (14) seine nepotes und ist ihr tutor^ sie heissen ihn
patruus; 1315 11. XII. nobilis vir Johannes de Str. domicellus, dominus de
Spietz, ebenso 1317 1. VUL; 1320 19. XII. miles, ebenso 1326 29. XL und
1335 30. IX. mit s. Sohne Heinrich (17), Herrn zu Spiez; 1327 25. VI. der edel
man Johans von Str. ein ritter, Heinrich (17) sin sun, Heinrich (14) und Ulrich
(15) sins bruders sune; 1330 19. IX. patronus eccl. in Spietz; 1332 21. I. Herr
zu Spiez, ebenso 1335 21. X., 1336 5. L; 1336 .. IL Johannes de Str. miles et
Heinricus filius eins domicellus, Wernherus Monetarius burgensis in Berno
flliaster (20) Joliannis de Str. militis, dns. Johannes de Bubenberg iunior miles
socer Heinrici (17) de Str.; 1338 28. V., 15. u. 28. X., 1. XIL, 1339 1. IL und
1340 16. X. Ritter; 1348 22. I. Johans von Str. ritter vriie, Cunrad (18) min
sun, Ulrich von Bubenberg edel kneht miner lieben tochter (19) man, sun hern
Johans von Bubenberg ritters, schulth. ze Berne; 1349 8. IX. Johans von Str.
ritter vriie, min tehtere swesteren Agnesa (21), Anna (22) und Greda (23)*dez
conventes von Inderlappen. Vgl. das Jahrzeitbuch von Frauenkappelen zum
Januar: Es ist iarzit her Johans von Stretlingen des alten, iungkerren Heinr.
(17) sines sunes, frouw Margareten sin efrouwen, frouw Anna von Erlach (24)
siner tochter, Schwester Margreten von Erlach, ein closterfrouw dis gotzhus,
ir tochter, und aller andren ir kindren, her Johans von Kranberg (!), her Ulrich
von Erlach ritter, frouw Katharina von Stretlingen (19), her Ulrich von Stret-
lingen kilcherren (15) und aller ir vordren und frunden (Arch. d. liist. V. Bern
XVI 423 f.).
Siegel : 1) O ►I^ S • lOMS D€ • STRETLINGeN (im SchUd ein Pfeil ; Siegel-
taf. XXIII no 8).
Urk. 1312 31. I. im St.-A. Bern: Fach Interlaken.
2) O *!* • S • lOMS • De • STRieTLinoen • (im Schild ein Pfeil;
Siegeltaf. XXin n» 9).
Urk. 1335 21. X. im St.-A. Bern: Fach Interlaken; ebenso 13.50 8. IIL,
1335 30. IX., 1337 8. VU. und 1348 22. I.
— 266 —
13. Elisabeth, 1328 .. L Elyzabeth quohdam de Strfitlingen mater des
Petrus de Dyetenkon can. eccl. Beron., Vater dieses illegitimen Sprossen ist
Rudolf in. Graf von Habsburg-Laufenburg, s. Taf. IV n« 7.
14. Heinrich IV., 1312 31. I. mit Bruder und Oheim (s. 12); 1326
29. XL Heinricus de Str. doraicellus, dominus in Mannenberg, et Heinricus (17)
filius domini Johannis de Str. militis, dominus de Spietz, domicellus; 1330 8. IIL
Herr zu Lobegga; 1334 18. IV. Heinrich von Strelingen friie, herre ze Löbegge,
min vetter junkher Heinrich (17) von Str. herre ze Spiez, des letztern swfer ist
her Johans von Bfibenberg der junger; 1335 30. IX. Heinricus de Str. domi-
cellus, dominus in Lobegge, filius quondam Rudolfi (10) de Str., et Marmetha
eins uxor legittima, filia quondam Rudolfi de Grueria domini de Vanello et
Monservens, ihre Brüder sind Petrus de Grueria dns. de Vanello miles et Jo-
hannes de Gr. domicellus dns. de Monservens; — — dns. Ulricus (15) de Str.
curatus in Spietz frater mei dicti Heinrici; — — dns. Johannes (12) de Str.
miles, Heinricus (17) eins filius domicellus, 1335 . . X. (undat.) Heinricus de
Str. domicellus, dns. de Lobegga, Marmeta de Grugeria eins coUateralis, Ulricus
de Str. rector eccl. in Spyetz iam dicti Heinrici germanus, Johannes (12) de
Str. miles dns. de Spyetz et Heinricus (17) eins filius domicellus condominus
de Spyetz; 1336 19. n. Heinricus de Strastelemges domicellus filius quondam
Rodulphi (10) de Str. domicelli, dns. Johannes (12) de Str. miles patruus mens,
dessen Sohn Heinrich (17); 1338 20. V. Heinrich, Ruf (10) seligen sun von
Strelingen, junkherre; 1340 8. VI.— 1347 25. VI. Heinrich von Str. jungherr
fry; 1348 16. n. tot (F VII 320 mit falscher Interpunktion an der entscheidenden
Stelle); 1348 4. IX. vrowe Mannet von Gruyers, graven Peters swester von
Gruyers, Heinrichs sei. ewirti von Str. juncherren vriiens; sie selbst macht ihr
Testament 1360 (?) 3. VII. und lebt noch 1367 16. IIL Mermeta de Gr. relicta
viri nobilis de Estratelinges domicelli (oben Taf. XIV no 35 und S. 91).
Siegel : ^ ^ S* h' ' De * STR ' TUHGen (im Schild ein Pfeil ; Siegeltaf.
XXm no 6).
Urk. 1326 29. XL im St.-A. Bern: Fach Thun; ebenso 1335 30. IX.
und 17. X.
15. Ulrich, 1312 3L L mit Bruder und Oheim, ebenso 1327 25. VL
(s. 12); 1330 8. III. dns. Ulricus de Str. curatus eccl. in Spietz, ebenso 1330
19. IX., 1335 30. IX. (s. 14); 1335 21. X. Ulricus de Str. nobilis, curatus eccl.
in Spietz, frater mens Heinricus (14) de Str. domicellus, dns. de Lobegge, Jo-
hannes (12) de Str. miles patruelis mens, dns. in Spietz; 1336 19. 11., resigniert
1337 27. VL; 1337 8. VH. dns. Ulricus de Str.; 1338 28. V. Ulricus de Str.
sacerdos. Jahrtag in Fraubrunnen am 13. XL (Necr. Fraubr.).
Siegel : • • VLR ' • D ' • STRETLIUGe • R . . . ORIS • eCCe • I • SPIETZ •
(im Schild eine Pfeilspitze; Siegeltaf. XXin n« 4).
Urk. 1338 8. V. im St.-A. Bern : Archiv Spiez ; ebenso 1335 30. IX. und
21. X., 1338 28. V. (St.-A. Bern: Interlaken).
16. Clementa, 1312 31. L mit Oheim und Brüdern (s. 12).
— 267 —
17. Heinrich V., 1326 29. XI. Herr zu Spiez (s. 14), 1330 8. IH. Hein-
ricns de Str. domicellus dns. de Spietz, pater mens dns. Johannes (12) miles
de Str.; 1334 18. IV. als Schwiegersohn hern Johans von Bftbenberg d. j. (s. 14);
1335 30. IX. u. .. X., sowie 1336 19. U. (s. 14); 1336 .. IL (s. 12); 1337 8.
Vn. H«nricus de Str. domicellns, flHus dni. Johannis (12) de Str. militis, Wem-
herus dictns Muntzer mens sororius (20), dns. Ulricus (15) de Str., Heinricus
de Str. (14) patnius noster [patmus hier offenbar nicht = Oheim (Vaterbruder),
sondern wie oft = Vetter, daher auf Heinrich IV. zu beziehen und nicht auf
einen sonst nicht nachweisbaren Bruder Johannes IV.]. Seine Gemahlin heisst
laut dem Jahrzeitbuch des Münsters in Bern zum 8. I. Margarita von
Bubenberg.
Siegel: O ^ S ' . HEINRICI • D ' • STR€TLmG€n • DOfDICeLLI (im Schild
ein Pfeil; Siegeltaf. XXHI no 2).
ürk. 1326 29. XI. im St.-A. Bern: Fach Thun; ebenso 1335 30. IX.,
1336 . . n., 1337 8. VII. und 21. VHI.
18. Kunrad, 1348 22. I. mit s. Vater (s. 12).
19. Katharina, 1348 22. I. mit ihrem Vater und Gemahl Ulrich von
Bubenberg, 1353 18. I. (Font. Vn 692); genannt in der Jahrzeit zu Frauen-
kappelen (s. 12).
20. Tochter verehelicht mit Wemher Münzer 1336 . . H. (s. 12), 1337
8. vn. (s. 17) ; 1338 . . III. Clara filia quondam Wernheri dicti Muntzer ver-
kauft ein Gut, welches ihr Vater sei. a Heinrico de Str. domicello comparavit.
21.— 23. Agnes, Anna und Greda, 1349 8. IX. (s. 12).
24. Anna, starb um 1401 als Witwe Ulrichs von Eriach; sie wird ge-
nannt in der Jahrzeit zu Frauenkappelen (s. 12) und im Jahrzeitbuche des Münsters
zu Bern : 28. X. frow Anna von StretHngen legauit nobis n florenos annuatim.
Nicht einzureihen waren der im Jahrzeitbuche des Münsters zu Bern genannte :
14. XI. her Heinrich von Stretlingen ein priester,
dann die im Jahrzeitbuche von Fraubrunnen (MGH Necr. I 409) genannte:
27. m. Schwester Alis von Stretlingen, unser swester, die 1325 22. VI.
mit Gepa von Signau als Muhme des Edelknechts Ulrich von Rüssegg (dessen
Mutter Adelheid von Signau war), genannt wird (F V 463), sofern Alis nicht
etwa eine Freiin von Signau war, Schwester der Gepa und Adelheid, die einen
Herrn von Strätlingen ehelichte und nach dessen Tode ins Kloster trat.
Femer die im Jahrzeitbuche von Giswil genannte:
Beatrix von Strätlingen, Gemahlin des Landammanns Peter von Hun-
wil (Jb. z. schw. G. XXI 304).
Endlich :
Elisabeth von Screclingen (!), Nonne in Säckingen 1335 (Schulte, Über
freiherrl. Klöster in Baden 140).
Dr. iur. Walther Mer^.
Freie von Rüssegg.
1
Richwinus de Risseka 1085 advocatus Miirensis.
_______ ^ _^
Odalrich de Riusecca 1130 L 22.
Tafel XXVI.
3 4
Ulrich I. von RQssegg Richenza
12a5 VIII. 27. virarius Herzaff Berchtolds V. Von Zariugen in Zürich, f 7. III. . .
123:5 I. 25.— 1263 X. 13. (hier senior),
t Ende 1263; 1288 Ritter, 1257 II. 22. Landrichter im Argau.
ux. : Anna Freiin von F r e i e n s t e i n , f 12. III
Markwart I.
1245 IX. 5.— 1299 VIII. 31.
1266 Ritter,
1290 zu Meienberg gesessen.
t 6. V
ux.: Helena, f 13. I
nach ihrem Gemahl.
6
Ulrich II.
1270 X. 23.-1298 IV. 13. Ritter,
1282—1298 Landrichter im Argau und
Zürichgau, 1287-1290 Reichsvogt
zu Zürich, tot 1299 VIIL 31.
ux.: 1) Cäcilia [von Wädiswil?]
t 16. 11. 1285
2) Adelheid von Signau
1287 VII. 7.-I299 Vin. 31.
t 5. I. vor 1325
Herman I.
1269 L 13. und 1271 nobilis,
seit 1274 I. 27. plebanus
monast. Turic, seit 1288 VL 24.
can. Zofing. (noch 1303 XL 18.)
und Kirchherr im Muotatalo,
1302 Kirchherr zu Rot,
t 23. V. 1305
8(1)
Tochter (Adelheid
t 12. III ?)
1298 IL . .
mar.: Ortolf von
Uzingen
Ritter 1298 IL . .
9(1)
Elisabeth
1305 IIL 2.
t 4. V
mar.: Rtideger Maness
1277—1281
Küdcf^er Mar^aritft
1324- I.SJfS»
iimr. : Kiinrad von
Tck'orfelden, Ritter
l.'iOS Königraiiiönlcr
10(2)
Markwart II.
1287 Vir. 7. minder j
13a3 Junker,
18-.>l Ritter,
lebt laSl X. 17.,
tot 1344 VIIL 20.
Herr zu Rüssegg.
ux.:
11 (2)
Ulrich III.
, geb. nach 1287;
1323 X. 9.— 1348 VII 9.
Edelknecht, 1323 in Zürich
gefangen, 1324 Herr zu
Rüssegg, 1348 genannt
von Signau, muss noch
1349 VL 19. gelebt haben,
ux.: Elisabeth von
Hünaberg (?) f 5. XII
12(1)
Adelheid
Äbtissin zu
Frauental
1800-1310
VIL 21.
13
Markwart III.
1354 III. 4.
und 1356
Kammerer
zu Einsiedelu
1380 I. 5.
und IV. 12.
Propst zu Fahr
t 15. II
14
Herman II.
1317 VI. 18.
can. Zofing.
1321 I. 18. und
IL 22. Kirchherr
zu Dietwil
und Rordorf,
can. Zofing.
15
Heinrich I.
1310 XIL 16.- 1400
1346. 1348 und 1355
Kircliherr zu
Bremgarten,
ux.: Elisabeth
(Anna) von
R i n a c h
1361 XII. 22.,
1363 IV. 10. und
1373 IV. 23.
16
Adelheid
1316 VI. 1.
mar.: Hartman
von Heidegg,
Ritter,
132J)— 1372,
tot 1382,
Herr zu Aristau
17
Christine
1364—1391
VIIL 8.
mar.: Ulrich von
Rinach i;^»l I. 27.
bis t 9. VII. 1386
18
Ulrich IV.
ia46 IL 2.V
bis 1349
VL 19.
der jüngere
->^__
Tochtor
mar.: Hans von Ilalu ü
t 0. VII. 138«
Walther
Hans
19
20
Heinrich II. Henman I. (Hans)
1392 VIIL 26.— 1395 1378 XL 29.— 1395 I. 6., tot 1402 IV. 17.
IX. 1. 1379 der junge, heisst nie Freier.
ux.: Anna, T. Henmans von
ßubendorf, 1395 L 6., tot 1402 IV. 17.
21
Anna I.
1412 VIIL 20.-1420
tot 1431 VI. 22.
mar.: Henman Truchsess
von Wolhusen
1412-1431
22
Henman II. (Hans)
1402 IV. 17. -lirK) VIIL 6, Herr zu Rued,
seit 1 135 Herr zu Büren u. Bürger zu Luzern
ux. : Aufelisa Freiin von Arburg,
Witwe Rudolfs von Büttikon,
1415 XIL 6.— 1466 VIL 19.
23
Dorothea
1433 I. 28.-1462 XIL 2.
cop. 1433 IL 5. mit
Burkhart von Halwil
1432— t 1466
Hans von Halwil
der Held von Murlen
n. 1433 -t 19. 111. 1504
24
Heinrich
1442 und 1443
IX. 17.
t 1446
im Kriege
25 26
Jakob Anna II.
1442—1483, tot 2. L 1484, 1442 siebenjährig mit
Herr zu Rued, Bürger zu Bern, Frei- Nikhius von Diesbadi
herr zu Roggenbach, Vetter und Erbe verlobt,
des Jkrs. Itelhans von Kreukingcn 1446 IX. 4. vermählt.
1460 V. 26.
ux.: Beatrix Freiin von Wineck
1485 L 11.-1492 XL 30.
27
Appollonia
1487, 1491, 1492
mar.: Rudolf Herport von Willisau,
Sohn Wilhelms, 1480 Schultheiss in
WilHsau, 1494 Adelsbrief.
28
Veronica
1487, 1492
29
Helena
1487, 1492
- 269 -
Freie von Kttssegg.
Quellen: Brauchbare Vorarbeiten, die aber ein Zurückgehen auf die
Quellen nicht ersparen, sind PI. Weissenbach, Die Edeln von Reussegg, in
Argovia III 104—123, ferner M. von Stürler, Bemer Geschlechter III (Mss.
hist. Helv. III 64 der Stadtbibliothek Bern). Im folgenden sind nur die für die
Genealogie bedeutsamen Urkunden angeführt.
Wappen: Schild: aufgerichtetes Einhorn schwarz in weiss (Ganz, Gesch.
d. herald. Kunst S. 48 u. Siegelabb. z. U.-B. Zürich V S. 78, nach Zeller- Werd-
müller im Anz. f. schw. Altkde. 1878 S. 816 ist dagegen der Schild gelb.
Die Freien von Tengen führen denselben Schild mit weissem Einhorn in rot).
Kleinod: gelber Schwanenhals mit rotem Sclinabel und schwarzem Federbusch
(Zürcher Wappenrolle Taf. V Nr. 104, wo aber irrtümlich das Kleinod auch als
Schildbild iri blau erscheint).
1. Richwinus de Risseka wird zu 1085 als Vogt des Klosters Muri ge-
nannt (Acta Mur. in den Q. z. Schw. G. IIP 34; dazu H. Hirsch, Die Acta
Murensia und die alt. Urkk. des Kl. Muri, in den Mittig. d. Inst. f. östr.
Geschforschg. XXV 52).
u
2. Od al rieh de Riusecca wird in der Stiftungsurkunde des Klosters
Fahr vom 22, I. 1130 fast am Schlüsse der Zeugenreihe genannt; mit Recht
bemerkt daher das U.-B. Zürich I 166 Note 21 : „dass ein Freier von Rüssegg
den Ministerialen des Freien von Regensberg nachgestellt wird, wäre höchst
auffallend; überhaupt scheinen die letzten Zeugen blosse Bauern zu sein, die
von freiem Stande sein, aber von Regensberg oder Einsiedeln Lehen haben
mögen ; die von Reussegg und Glattfelden könnten auch domicelli = Pagen am
Regensberger Hofe sein". In der Urk. Gr. Rudolfs von Habsburg von 1210 ind.
XIH. (Gfd. IX 199) erscheint als Zeuge unter den Ministerialen Rudolfus
de Ruseko miles, ebenfalls nicht Angehöriger des Freiherrengeschlechts.
3. Ulrich I., 1205 VIII. 27. vicarius Berchtolds V. von Zäringen in
urbe Turicensi (Neugart, Ep. Const. II 213; U.-B. Zürich I 241); 1233 1. 25. zu
Maieiiheim Zeuge in der Urk. Gr. Ulrichs von Pfirt und s. Mutter (Tochter des
Gr. Egeno von Urach und der Agnes von Zäringen, vermählt mit Gr. Friedrich
von Pfirt) (Herrgott, Gen. dipl. II 244); siegelt 1236 X. 19. mit drei Greifen-
klauen im SchUde (U.-B. Zürich II 7), heisst 1238 VIII. 13. miles (Gfd. XVII 67),
erscheint in der Folge oft allein oder mit s. Sohne Markwart (5), so 1245 IX. 5.
Ulricus nobilis de Rusecca et eins filius Markwardus (U.-B. Zürich II 316i, ebenso
1256 IX. 14. (Gfd. IX 207), 1258 V. 20. (Kopp, Urkk. I 10 flF.), 1260 Vm. 9.
(U.-B. Zürich XU 214), 1261 VIII. 25. (Herrgott, Gen. dipl. II 369); 1257 II. 22.
heisst er iudex a lancrauio Ergaudie constitutus (Kopp, Urkk. I 8 f.; die Urk.
von 1250, die ihn Vogt von Zürich nennt, ist im Druck im Sol. Wochbl. 1825
S. 417 irrig datiert, sie gehört zum 26. VIII. l^ÖOj und wird noch 1263 I. 18.
— 270 —
und X. 13. (hier als senior) genannt, mnss aber bald darauf gestorben sein
(Ü.-B. Zürich IH 293 und 314).
Seine Gemahlin war Anna von Freienstein (12. III. Anna de Fryen-
stein uxor Ulrici de Rtisegge militis; Anniv. abbat. Turic).
Siegel : ^ ^ 8 ' VLRICI • DG • RIvsegge . . . (Schild mit drei Greifenklauen,
Spiegelschrift; Siegeltaf. XXm no 14).
Urk. 19. X. 1236 im Stiftsarchiv Engelberg D 34.
4. Richenza, genannt im Necrol. Hermetswil. von einer Hand des 13. Jahr-
hunderts zum 7. in.: Richenza de Ruseca psalterium.
5. Markwart L, seit 1245 IX. 5. häufig mit s. Vater genannt (s. 3),
ohne ihn 1259 X. 17. (Ü.-B. Zürich III 171) und 1266 H. 19. (Font. H 638 flF.);
heisst 1266 ind. IX. miles und Sohn des f Hern Ulrich von R. (Ü.-B. Zürich IV 43) ;
ist Zeuge 1270 ind. XHI. (Kopp H* 412), 1271 VH. 6. (Font. II 799), 1271 ind.
XIV. (Kopp IV 405), 1273 V. 12. (Kopp H» 180' und 418), 1274 XI. 22. (Kopp II*
372»), 1277 II. 17. (Marcwardus et ül. nobiles milites de Rusegga, Ü.-B. Zürich V
13, 14), 1279 ind. VI. (Kopp II» 570), 1283 H. 13. (Ü.-B. Zürich V 207), 1284
III. 23. (Kopp II« 419); sitzt 1290 Vni. 23. zu Meienberg (Ü.-B. Zürich VI 85);
der Friede zwischen Österreich und Zürich übertrug ihm das Amt eines Ob-
manns in den habsburgischen Besitzungen (Ü.-B. Zürich VI 172); in der Jahrtag-
stiftung zu Zofingen vom 31. VIII. 1299 wird er mit Ulrich als Bruder des
Chorherm Herman genannt (s. 7) und starb wohl bald darnach an einem 6. V.
(Anniv. abbat. Turic).
Seine Gemahlin war Helena; sie starb als Witwe (13. 1. Helena relicta
Marquardi nobilis de Rüsegge militis ob.; Anniv. ppos. Turic. und Anniv.
Frauental.).
6. Ulrich n., 1270 ind. XHI. Zeuge (Neugart, Ep. Const. n 309), heisst
1270 X. 23. nobilis miles (Ü.-B. Zürich IV 152), wird in der Folge oft genannt,
so 1271 II. . ., IV. 3. und VI. 9. (Ü.-B. Zürich IV 163 und Kopp H« 372), 1273
X. 30. (Kopp n« 431), 1274 IV. .. und V. .. (Gfd. IH 129, 130), 1275 XH. 26.
(Ü.-B. Zürich IV 322), 1277 II. 17., m. 8. und IV. 22. (das. V 13, 14, 18), 1279
ind. VI. (Kopp II' 570), seit 1282 I. 30. Landrichter im Argau und Zürichgau
(vicelandgravius seu preses terre per Argoviam et in Rüstal) bis 1298 m. 12.
(Kopp, ürkk. I 26, 47, Ü.-B. Zürich V 167, 177, 199), seit 1287 VII. 7. Reichs-
vogt zu Zürich mit s. Frau, Sohn und Bruder (her Ulrich v. R. der ritter, vro
Adelheit min wirtinne, unser beder kint Marchwart (10), min brüder her
Herman v. R. der phaflFe [Ü.-B. Zürich V 336, 337]), Vogt zu Zürich auch 1290
IV. 29. und XI. 18. u. 25. (Gfd. XLI 34, Ü.-B. Zürich VI 88, 91); 1287 VII. 17. Her-
man von Bonstetten und Ulrich von Rüssegg fratres (das. V 339 und 340
Note 2, wonach fratres = Laienritter des Johanniterordens zu deuten wäre
entgegen Kopp H' 372); 1291 XI. 4. mit s. Bruder Herman (7) (das. VI 146),
1298 II. . . swer (Schwäher) des Ritters Ortolf von üzingen (Sohn Ortolfs und
Bruder Ortolfs d. j., Kopp H« 1 18, IH' 129, IIP 286), lebt 1298 IV. 13. (Schloaft-
archiv Wildegg), tot 1299 VIII. 31. (s. 7).
— 271 —
Seine erste Gemahlin Cäcilia, die am 16.11. 1285 starb (16.11. Cecilia
uxor nobilis Ulrici de Rusegge ob. anno 1285, Anniv. abbat. Tur., ebenso Anniv.
ppos. Tur. und Anniv. Frauental.), war wahrscheinlich eine Tochter des Freien
Rudolf von Wädiswil (vgl. die Urkk. 17. VIT., 3. u. 5. IX. 1287 im Ü.-B. Zürich V
339 flF. und Kopp H« 366, 373, Tatarinoflf, Die Entwicklung der Probstei Inter-
laken Beil. B 2) ; die zweite Gemahlin Adelheid von Signau ist schon 1287
Vn. 7. Mutter des Sohnes Markwart und starb am 17. Xn. vor 1325 (Anniv.
abbat. Tur., wo der Name Adelheid in Uodelhilt verschrieben ist); die Ab-
stammung aus dem Hause Signau ergibt sich aus der Urk. 22. VI. 1325 (s. 11).
Siegel : 1) U »i^ S ' • VLRICI • MILITIS : De : RVeSeGGC (Siegeltaf. XXHI no 10).
Urk. 15. IV. 1282 im St.-A. Zürich: Kappel 116.
2) O S ^ : VLR IC : IIOBILIS : ^ : D ^ • RVSEGGE (Siegeltaf. XXTQ no 13).
Urk. 2. in. 1296 im St.-A. Bern: Fach Trachselwald ; es hängt auch
15. X. 1296 (St.-A. Luzern: St. Urban, Zofingen B no 14) und 13. IV.
1298 (Schlossarchiv Wildegg).
7. Herman I., 1269 1. 13. nobilis et discretus vir Hermannus de Riusecha
(Kopp n« 371, 417), 1271 H. .. und IV. 3. nobilis (U.-B. Zürich IV 163), 1274
I. 27. und VI. 10. plebanus monasterii abbat. Turic. (das. IV 254, 269) und so
in der Folge sehr oft bis zu seinem Tode (U.-B. Zürich IV— VI), siegelt z. B. 1278
XI. 12. (das. V 65); 1287 Vn. 7. mit s. Bruder Ulrich (s. 6), seit 1288 VI. 24.
Chorherr zu Zofingen und Kirchherr im Muotatale (Gfd. VI 146), 1291 XI. 4. mit
s. Bruder Ulrich (s. 6), 1299 Vin. 31. dns. Hermannus de R. can. Zofing. stiftet
einen Jahrtag für sich, fratres suos dn. Ulricum (6) et dn. Marquardum (5),
dnam. Adelheidim uxorem dni. Ulrici pie recordationis (Sol. Wbl. 1833 S. 279,
Kopp m^ 274 f.), 1302 ind. XV. Herman v. R. Kirchherr zu Rot (Kopp m«
244, 275), 1302 XI. 18. can. Zofing. (Arch. Wettingen 263), ebenso 1303 XI. 17.
und 18. (Stadtarch. Bremgarten), 1303 III. 23. Leutpriester der Abtei Zürich,
s. Bruderssohn Markwart (Kopp W 372, m« 275), lebt 1304 X. 6. (Kopp HP
281), t 23. V. 1305 (Anniv. abbat. Turic).
Siegel: ►i^ • S ' • II : PLBI • ABBACie : TURICE« : DCT: D ' • RvSEGGe :
(Siegeltaf. XXIH no 12).
Urk. 12. XI. 1278 im St.-A. Basel: St. Urk. 52.
8. Tochter, wahrscheinlich die Adelheid, soror Ulr. nobilis de Rusegge,
deren Todestag das Anniv. ppos. Turic. zum 12. HI. bringt, war 1298 II. . .
die Gemahlin des Ritters Ortolf von Uzingen (s. 6).
9. Elisabeth, 1305 III. 2. Witwe des altem Rüdeger Maness, f 4. V
(4. V. Elizabeth de Rusegge nobilis, filia Ulrici militis, uxor Ruedgeri Manessen
militis, Anniv. abbat. Turic, ebenso Anniv. ppos. Turic). Vgl. Kopp II' 34, Th.
von Liebenau, Beiträge z. Gesch. d. Fam. v. Tegerfelden S. 5, G. von Wyss,
Gesch. d. Fam. Maness S. 13 n. 47; Basel im 14. Jahrh. S. 64.
10. Markwart IL, 1287 VII. 7. als kaum einjähriges Kind genannt
(s. 6j, 1303 lU. 23. vollj., jungher, mit s. Oheim Heman (s. 7), ist 1319 II. 20.
- 272 -
Zeuge (Kopp IV^ 262), ebenso 1319 VI. 29. (Gfd. X116); 1321 I. 18. u. II. 22.
Ritter, s. Sohn Herrn an (14) ist Kirchherr zu Dietwil und Rordorf und Chor-
herr zu Zofingen (Kopp IV* 262 f., Gfd. X 76); 1323 X. 9. Beilegung der Fehde
mit Zürich (s. 11); Herr zu Rüssegg 1326 VI. 19. und 1327 I. 20. (Kopp V 347),
ebenso 1330 VI. 8. mit s. Bruder Ulrich (St.-A. Bern: Fach Luzem), 1330
VI. 27. mit s. Bruder vor Scharfenstein zu Meienberg (Kopp V* 222), 1331 X. 17.
dns. Marquardus miles de Rusegge conparrochianus von Sins (Gfd. LIII 118),
ist tot 1344 Vm. 20., s. Sohn ist Heinrich (15) (Welti, Urkk. Baden I 11).
11. Ulrich IlL, geb. nach 1287 (s. 6), schwört 1323 X. 9. Urfehde,
nachdem er mit s. Bruder Markwart (10) gegen Zürich Fehde geführt hatte
und dabei gefangen worden war, mit ihm schwören 10 Freunde und geborne
Magen: Ulrich von Signau, Dietrich von Rüti, Freie, Peter von Hünaberg und
desvsen Sohn Johans, Ritter; Heinrich von Signau und Kunrad von Schweins-
berg, Freie, die vier Brüder von Wile, Hartman, Kirchherr zu Eggenwil, Jo-
hannes, Kirchherr zu Woloswil, Otto und Wernher (Kopp V* 65); 1324 V. 27.
Ulrich herre von Rusegge (Gfd. XXV 120), 1325 VI. 22. Virich von Rvsegga
edel knecht, fro Adelheit von Rusegga selige min muter, swester Gepa von Sig-
nowa und swester Alis von Stretlingen (oben S. 267). frowen von vnser Frowen
brunnen, min mumen, Ritter Ulricli von Signau, mein Oheim (Font. V 462);
1330 VI. 8. mit s. Bruder Markwart (s. 10), 1339 XII. 13. Junker (Neugart,
C. d. n 436), siegelt 1344 II. 5. (St.-A. Argau: Muri 71), 1346 II. 25. Jkr.
Ulrich V. R., Jkr. Heinrich v. R. (15), Kilchherr zu Bremgarten, Ulrich (18) v. R.,
Sohn Ulrichs und Vetter Heinrichs (Thommen, Urkk. z. Schw. Gesch. I 257),
1346 VI. 1. Ulrich v. R., Heinrich min vetter, Hartman von Heidegg, ritter,
Adelheid min bas, sin husfrow, des vorg. Heinrichs mines vetter rechte swester
(das, I 257 f.); 1346 XII. 9. Junker (Herrgott, Gen. dipl. HI 670), 1348 lU. 12.
Ulrich V. R. ist „Ocheim" der Brüder Job. von Hünaberg, Ritter, und Peter von
Hünaberg (Neugart, C. d. II 444), 1348 VII. 29. Ulrich v. R. zubenannt von
Signau und s. Vetter Heinrich v. R., Kirchherr zu Bremgarten (Argovia V 100),
1348 XI. 15. Ulrich v. R., Freier, s. Sohn Ulrich (18), s. Vetter Heinrich (15)
(St.-A. Argau: Muri 80), muss 1349 VI. 19. noch gelebt haben, da sein Sohn
Ulrich (18) der jüngere heisst (Kappeier Urkk. nach M. v. Stürler).
Seine Gemahlin Elisabeth starb an einem 5. XII (Non. Dec. Elisa-
betha uxor Ulrici nobilis de Rusegge, Anniv. abbat. Turic).
12. Adelheid wird 1300 und 1310 VH. 21. als Äbtissin zu Frauental
genannt; wenn sie Ulrichs II. Tochter ist, müsste sie der ersten Ehe entstammen
(v. Mülinen, Helv. Sacra II 111; Neugart, C. d. II 370, Necr. Frauental 15. V.).
13. Mark wart III. erscheint 1354 III. 4. und 1356 als Kammerer zu
Einsiedeln und 1380 I. 5. u. IV. 12. als Propst zu Fahr und starb am 15. II
(Reg. Eins. 358, 472, 474; Necr. Fahr., P. Odilo Ringholz, Gesch. v. Eins. 231,
239, 277 f., 707).
14. Herman IL, 1317 VI. 18. can. Zof. (Sol. Wbl. 1830, 628 flF.), 1321
I. 18. und II. 22. ganz jung schon Kirchherr zu Dietwil und Rordorf und Chor-
herr zu Zofingen (s. 10), wird seither nicht mehr genannt.
Genealogischeg Euidbneh I. Siegelt&fel XXII.
Freie von Arbnrg.
1. Ltttold
I., Bljchor »on Buel, IlSl-lllS. - i. Decielbe 1(05. - 3. Thürin«, Propst
n yiDtler, UM 11. XII. -
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J, UIS Kl. III. UDd 187». - ^. und 13. RadoJI 1., 1329 »1. Vil. und 133« f
1. 111. - i. LHIold IV-, IW
4. V. - S. DDd tl
IISI tl. 1. — 10. Radoll IV.
»16 «. XII. - 16.
CbiGh I.. Chocban in Haniter, IKl K. Xl.
- 273 -
15. Heinrich I., 1340 XII. 16. Freier (St.-A. Argau: Muri 66), siegelt
1344 IV. 3. und 1348 V. 31. (das. 74, 77), wird 1344 VIII. 20. als Sohn Mark-
warts n. genannt (s. 10), ist 1346 II. 25., 1347 IV. 21., 1348 VII. 29. u. 1355
XII. 20. Kirchherr zu Bremgarten und Vetter Ulrichs III. (Thommen a. 0. 1 257,
Stadtarchiv Bremgarten, Argovia V 100, St.-Argau: Muri 87), wird 1346 VI. 1.
Bruder der Adelheid (16) und Schwager des Ritters Hartman von Heidegg ge-
nannt (s, 11), ebenso 1348 VI. 11. (St.-A. Argau: Muri 78 u. 79); heisst 1353
IV. 26. Vetter der Brüder Herman, Johans und Ulrich von Bonstetten (St.-A.
Zürich: Stadt u. Landschaft 1217); wird in der Folge sehr oft genannt, so 1369
VI. 7. als Obmann eines Schiedsgerichts (Gfd. X 36), 1373 IX. 28. als Vogt
der Verena von der Alten Klingen (Herrgott, G. d. III 726); wird bei einem
Auflauf in der bösen Fastnacht zu Basel gefangenr und schwört 1376 III. 5.
Urfehde (Argovia X 291), hat 1378 XI. 29. Streit mit Uhich von Haldenstein
namens s. Ehefrau Elisabeth wegen der Veste Löwenberg, wobei er als iunkherr
Heinrich v. R. friie mit s. Sohne Henman (20) erscheint (Thommen a. 0. 11
102 ff.), mit demselben und Hern Markwart, Propst zu Fahr (13), sowie s. Schwa-
ger Ulrich von Rinach wird er genannt 1380 V. 1. (das. II 139 ff.), der Hof-
richter zu Zürich ächtet ihn mit s. Söhnen Heinrich (19) und Hans (20) am
26. VIII. 1392 (Argovia XXIX no 246), mit denselben 1392 XII. 24. im Georgen-
schild (Burgermeister, Cod. dipl. eqüestr. I 1—5); ist 1387 III. 15. Oheim und
Vogt der Elisabeth von Landenberg, Gemahlin Walthers von Heidegg, ebenso
1395 XII. 26. (St.-A. Argau: Muri 135, 153); wird 1395 IX. 1. mit s. Söhnen
Henman und Heinrich und Henmans Schwäüer Henman von Bubendorf genannt
(Gfd. XXV 98), erscheint noch 1399 XL 11. (Argovia X 250) and 1400 s. d.
(das. XI 204), angeblich auch 1401 (v. Stürler).
Seine Gemahlin war Elisabeth von Rinach 1361 XIL 22., 1363
IV. 10. (hier Anna genannt) und 1373 IV. 23. (Font. VHI 439, 494; Ester-
manny Gesch. d. Pf. Pfäffikon 178); da sie einem üienstraannengeschlechte ent-
stammte, folgte die Nachkommenschaft der ärgern Hand, ging somit des frei-
herrlichen Standes verlustig.
Siegel: 1) Q ^ S • I^eiHRICI • D'- RVSGG • HOBIL.
Urk. 15. IX. 1366 im St.-A. Argau: Liebegg 13.
2) ^ S . HEINRICI DE RVISEG
Urkk. 29. XI. 1378 und 5. IL 1379 (Thommen a. 0. II 102, 107).
16. Adelheid, 1346 VI. 1. als Schwester Heinrichs (15) und Gemahlin
des Ritters Hartman von Heidegg (1329—1372), Herrn zu Aristau, genannt (s. 15).
17. Christine, 1364 Gemahlin Ulrichs von Rinach (1348 XL 16.-t 9.
VIL 1386), der bei Sempach fiel (Arch. Halwil; s. auch unter 15 die Urk. 1380
V. 1., wo Ulrich von Rinach Schwager Heinrichs v. R. heisst), 1386 XIL 16.
als Witwe mit ihren Enkeln (Argovia VI 161 und H. von Liebenau, Am. Winkel-
ried 213), 1391 VIII. 8. Kristine von Russeg, wilend elichi husfro Ulrichs von
Rinnach sälgen (Thommen a. 0. 11 260),
Gonoaloff. Uandbucli 1. IB
- 274 -
18. Ulrich IV., 1346 11.25. mit s. Vater genannt, ebenso 1348 XL 15.,
heisst 1349 VI. 19. der jüngere (s. 11).
19. Heinrich IL, 1392 VIO. 26. mit s. Vater genannt, 1392 XU. 24.
mit ihm im Georgenschild (s. 15), erscheint noch 1395 IX. 1. mit Vater und
Brüdern (s. 15) und allein 1400 s. d. (Stadtarchiv Bremgarten).
20. Henman I. (Hans), 1378 XL 29. mit s. Vater genannt, ebenso 1380
V. 1., 1392 VIIL26. u. XII. 24., und 1395 IX. 1. mit Vater, Bruder und Schwieger-
vater (s. 15); 1379 IV. 26. Hemann von Russegg der iunge, Edelknecht (Thom-
men a. 0. II 111); erscheint 1395 I. 6. mit s. Gemahlin Anna, Tochter Hen-
mans von Bubendorf, aus Dienstmannengeschlecht, als Vater eines Kindes
(St.-A. Argau: Zofingen Stift 200); heisst nie Freier; tot 1402 IV. 17., ebenso
s. Gemahlin (s. 22) ; Henman starb wohl an einem 26. VII (VII. kal. Aug.
Häma von Rüsegg und Anna, siner husfrowen , von denn band wir
auch ein jarzit, Anniv. sanctimon. Engelberg.), Anna an einem 7. V (Non.
Mai. Frow Anna von Rüssegg, Anniv. Hermetsw.), sie wird auch genannt in
der Bubendorfschen Jahrzeitstiftung in St. ürban (Kai. Jun. Notum sit cunctis
legentibus, qupt Hemmanus de Bubendorf armiger, fldelis amicus huius mona-
sterii, adhuc ipso vivente et hac die constituit celebrari anniversarium patris
sui dni. Johannis militis, dni. Heinrici prepositi Zovingensis, G6tfridi annigeri,
fratrum eins, et anniversarium sui ipsius. Item hac die erit anniversarium domne
Anne de Rusegge fllie prefati).
Siegel: *Ji S • lOHANNIS • DE • RVISEG.
Urk. 29. XL 1378 (Thommen a. 0. II 102).
21. Anna L, 1412 VIII. 20. als Gemahlin Henmans Truchsessen von
Wolhusen und Schwester Henmans IL (22) genannt (Welti, ürkk. Baden I 267),
ebenso 1420 IL 15. (Gfd. XXV 99), ist tot 1431 VI. 22. (Welti a. 0. I 440).
22. Henman IL (Hans), 1402 IV. 17. als Henman B&bendorf genannt
(Henman von Bübendorf verleiht auf Bitte des Ulrich Rust dessen Vetter Peter-
man von Lutemow den Hof zu Kulme, ein Lehen der Herren von Rüssegg, zu
gemeinschaftlichem Lehen mit Ulrich Rust, won och ich des vollen gewalt hette
ze tund in namen und an statt Henmans Bubendorfs miner dochter seligen
glicher sun; St.-A. Argau: Liebegg 35); 1409 VIII. 31. Henman von Rüssegg
(Argovia XIV 128 no 161); 1412 VIII. 20., 1420 IL 15. und 1431 VI. 22. mit
Schwester und Schwager (s. 21); heiratet 1415 Anfelisa Freiin von Ar-
burg (Taf. XXIV no 27), Witwe des Ritters Rudolf von Büttikon (1373-t 28. IIJ
16. Vn. 1415) aus zweiter Ehe (Argovia XXIX 17 f. und Gen. Übersichtstafel
über die Vererbung der Herrschaft Rued, ferner Reg. 331, 342, 346, 361, 373,
375, 386, 393, 395, 396, 428, 443, 444, 473, 478, 483, 492, 493, 499, 501-503),
die 1415 XIL 6. auf der hintern Veste Wiggen bei Zofingen sass und der Stadt
Bern huldigte (Argovia XXIX no 342), 1416 V. 6. u. X. 15. aber deswegen im
Streite lag mit Hans von Falkenstein (das. no 343 u. St.-A. Argau: Zofingen
Stift 265, vgl. auch Segesser, Rechtsgeschichte von Luzem I 677) ; ist seit 1420
im Streite mit den Erben Henmans von Büttikon, des Sohnes Rudolfs, wegen
- 275 -
der Herrschaft Rued und des Zehnten zu Köllikon und anderer Güter, der erst
1466. VII. 19. seinen Absehluss fand (alle Urkk. in Argovia XXIX), versetzt
1420 Burg und Herrschaft Etlssegg an Frau Anna von Küssenberg und Burk-
hart Merchkin, Bürger zu Luzern (Gfd. XXV 99 f.), verkauft Burg und Herr-
schaft 1429 VII. 6. an Hans Iberg den altem, Bürger zu Luzern (das. 101),
nachdeip er 1422 VI. 23. auch die hintern zwei Wiggen an Hans von Büttikon
veräussert (Segesser a. O, I 677); heisst fortwährend Junker oder Edelknecht,
nur 1429 II. 14. in einer Urk. Herzog Ulrichs von Teck „der edel Henmann von
Rusegg" (Argovia XXIX no 398), nie aber Freier; kauft 1435 von s. Schwager
Thüring von Arburg die Herrschaft Büren (das. n<' 443) und wird damit 1435
VII. 27. Bürger zu Luzern (Gfd. XXV 102 N. 1); 1436 IV. 15. Hanman von
Russegk, min eni Heinrich (15) von Rusegk seillig (Argovia XXIX no448);
nennt sich seit 1438 X. 6. Herr zu Büren und Rued (St.-A. Argau: Zof. Stift
352), verkauft 1455 11. 28. mit Gemahlin und dem Sohne Jakob (25) Schloss
und Herrschaft Büren an Luzern (Argovia XXIX no492 u. 493), wird noch am
6. Vin. 1455 genannt (Argovia XIV 143 ^o 261), ist tot 1456 VIII. 3. (St.-A.
Bern : alt. Udelbuch fol. 28, wo sein Sohn Jkr. Jacob von Ruseg auf dem Hause
s. Schwagers Nikiaus von Diesbach Udel verzeigt, der Vater also offenbar nicht
mehr lebt; der Sohn stellt auch Lehenbriefe aus 12. I. u. 7. VII. 1457 (Argovia
XIV 144 no 266 und XXIX 190 ff. n« 496]). Seine Gemahlin erlebte noch die
endliche Beilegung des Streites mit dem Hause Büttikon 1466 VII. 19., starb
aber bald daiauf.
Siegel: 1) O ^ * S' ^ lOhAHIieS m De m RVSEG m • (Schildsiegel)
Urk. 20. Vm. 1412 im Stadtarchiv Baden: ürk. 316.
2) O ^ ' * lianmömtr |! be • rifegg • (mit Schild und Helm; Siegeltaf.
XXm no 11).
Urk. 22. VI. 1431 im Stadtarchiv Baden: Urk. 479; es hängt auch 1431
,11. 15. (St.-A. Bern: Fach Luzern).
23. Dorothea, 1433 I. 28. Tochter Henmans von Rüssegg imd der
Anfelisa von Arburg (Ehesteüerbriefe), heiratet 1433 IL 5. Burkhart von Hal-
wil (1432— t 1466), 1433 II. 6. Morgengabebrief (ihr Sohn ist Hanis von Halwil,
(ter Held von Mnrten, Argovia VI 178, 197, XXIX no 428); sie wird noch ge-
nannt 1460 VII. 8. (St.-A: Argau: Argewbuch fol. 159 bezw. Arg. Städte 25)
und 1462 XH. 2. (Argovia XXIX no 499).
24. Heinrich IIL, 1442 und 1443 IX. 17. genannt, f 1446 im Kriege
(Argtfvia XXIX no 473 und 477; s. 26).
25. Jakob, 1442 zuer^ genannt (s. 26), 1455 IL 14. u. 28. mit s. Eltern
(s. 22), dann häufig nach dem Tode seines Vaters, so 1456 VIII. 3. als Bürger
zu Bern, 1457 I. 12. und VH. 7. als Lehenherr und Herr zu Rued (s. 22 und
Gfd. XXV 106), ebenso 1457 XI. 21. (Stadtarchiv Arau: Urk. 473); erbt vor
26. V. 1460 mit s. Schwager Nikiaus von Diesbach seinen Vetter Jkr. Itelhans
von Krenkingen genannt von Wissenburg, Freien, und erhält dadurch Schloss
und Herrschaft Roggenbacli (St.-A. Bern: Teutsch Missivenbuch A 286, 287
— 276 —
318, 320; die Verwandtschaft war vermittelt durch Jakobs Mutter Anfelisa von
Arburg, deren Schwester Margarita [oben Taf. XXIV no 25] den Freien Hans
von Krenkingen geehelicht hatte), weshalb er sich in der Folge Freiherr zu
Roggenbach nennt (so 1471 III. 31., St.-A. Argau: Reg. v. Zurzach 317, und
1472X11.28., St.- A. Bern: Teutsch Missivenbuch C 18, 1473 IL 6., Argovia VI
290, 1478 XI. 9. und 1481 III. 31., St.-A. Bern: Spruchbuch d. ob. Gew. H 351
und 601, 1478 XI. 21., Reg. Eins. 990), auch wohl Freier (1467 IL 27., Ar-
govia XXIX no 504; hat er ein Freiherrendiplom erhalten?), hat 1467 einen
Streit mit Haus Heinrich Rot von Arau (St.-A. Bern: Ratsmanual II 51, 52,
220, Teutsch Missivenbuch B 94, 131, 151, 165, 180), lebt noch 1483 (Anz. f. schw.
G. u. A. 1864 S. 46 no 155), ist tot 2. I. 1484 (Berner Ratsmanual XLV 6).
Seine Gemahlin war Beatrix Freiin von Wineck, seit 1485 I. 11.
mit Namen genannt (St.-A. Bern: Spruchbuch d. ob. Gew. J 333), vorher bloss
als die von RUsscgg mit ihren Kindern bezeichnet (so 1484 I. 2., Belehnung mit
den Lehen ihres Mannes, worunter Rued); 1491 III. 18. mit ihrer Tochter
Appollonia (27) und deren Gemahl Rudolf Herport, 1487 und 1492 s. d. mit
ihren drei Töchtern (Appollonia, Veronica und Helena), zuletzt 1492
XL 30. (Arch. Halwil und St.-A. Argau: Zof. Stift 524—526). M. v. Stürler
a. 0. sagt bei Anführung einer Urkunde zu Halwil von 1487, Beatrix von Wineck
sei die zweite Gemahlin Jakobs gewesen, die erste eine von Habsberg, die ihm
einen Sohn Henman geboren habe, der vor dem Vater gestorben sei; er werde
mit dem Vater und mit Appollonia und Beatrix, seinen Schwestern, im Jahr-
zeitbuch Winikon genannt. Für diese wenigstens teilweise offensichtlich irr-
tümliche Angabe fehlt jeder Beweis.
Siegel: Q Umschrift fast völlig zerstört, Schild und Helm ganz ähnlich wie
im zweiten Siegel des Vaters.
Urk. 21. XL 1457 im Stadtarchiv Arau: Urk. 473.
26. Anna IL, 1442 siebenjährig mit Nikiaus von Diesbach verlobt, 1446
IX. 4. vermählt (der Bericht hierüber — Geschichtforscher III 220—226 und
Argovia XXIX m 473 — nennt als Eltern Ännelis von Rüssegg den Freiherrn (!)
Henman v. R. und dessen Gemahlin Anfelisa von Arburg, als Geschwister
Annelis die Brüder Heinrich und Jakob und die Schwester Dorothea von Halwil
geb. von Rüssegg, beim Vollzug der Ehe 1446 war Trauer, weil Heinrich da-
mals danieden im Land im Kriege umgekommen war).
27. Appollonia, 1487 und 1492 mit ihrer Mutter und 1491 HL 18.
auch mit ihrem Gemahl Rudolf Herport genannt (s. 25), der aus Willisau
stammte und 1494 einen Adelsbrief eriiielt (Gfd. LVIII 102 f.).
28. und 29. Veronica und Helena, 1487 und 1492 mit ihrer Mutter
genannt (s. 25).
Nicht einzureihen waren:
Omelia von Runs eck, ca. 1390 Nonne in Waldkirch im Elztal (Grh.
Baden), falls Rünseck wirklich aus Rüssegg entstellt und nicht eine Verschreibung
~ 277 -
für einen andern Namen ist (Schulte, Über freih. Klöster in Baden, im Freibg.
Universitätsfestprogramm z. 70. Geburtstag d. Grh. Friedrich 1896, S. 135).
Ita de Rüsegg, genannt im Anniv. ppos. Turic. zum 19. XII., falls
sie nicht dem Zürcher Bürgergeschlecht dieses Namens angehört.
Wernherus de Rusegg capellanus s. crucis a« 1409, genannt am
selben Orte zum 23. L, der kaum der ehemals freiherrlichen Familie angehört
haben kann.
Ausser dem oben unter 2 genannten Ministerialengeschlechte, aus dem
Rudolfus de Ruseko miles zum Jahre 1210 bezeugt ist, gab es ein Zürcher
Bürgergeschlecht dieses Namens, aus dem 1285 VII. 24. vro Elisabethe Ulrichs
wirtene unsers burgers von Rusegge erscheint (U.-B. Zürich V 270), dann ein
Bauemgeschlecht in der Nähe von Rtissegg, dem Hartman von Rusegge und
sin sun 1326 VI. 19., Hartman v. R. 1344 II. 5. und IV. 3. angehören (St.-A.
Argau: Reg. v. Muri 59, 71 und 74; am 31. V. 1348 — das. 77 — ist Zeuge
Johans Hartmans, Amman ze Rusegge), ebenso auch die im alten Jahrzeitbuch
von Brerogarten (14. Jhdt.) zu VIII. kal. Jan. genannte Anna uxor Rud. de
Berkein, filia Johannis de Rusegg ob.
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00 -5
- 280 —
Freie von Grünenberg und Langenstein.
Eine eingehende Abhandlung habe ich unter dem Titel „Die Freiherren
von Grünenberg in Kleinburgund" im Archiv des histor. Vereins des Kantons
Bern XVI. Bd. 1. Heft veröffentlicht, wo man die Quellen und die Literatur
nachsehen mag. Hier wird die Quelle nur bei Ergänzungen und Berichtigungen
angegeben. Einige Nachträge enthält auch mein Vortrag „Die Freiherren von
Grünenberg und ihre Stellung in der schweizerischen Geschichte", Separat-
abdruck aus dem „Oberaargauer", Langenthai, Dysli 1902. Überholt sind jetzt
die früher erschienenen Stammtafeln der Grünenberg bei Hemiann von Liebenau,
Arnold von Winkelried, seine Zeit und seine Tat, und bei Kindler von Knob-
loch, Oberbad. Geschlechterbuch I 481.
Wappen: in weiss ein grüner gelbgeränderter Sechsberg. Kleinod: der
Sechsberg besteckt mit einem Federbusch. Vgl. meinen Artikel „Wappen und
Siegel der Freiherren von Grünenberg in Kleinburgund" im Schw. Archiv für
Heraldik, Jahrgang 1900.
Eines Stammes mit den Grünenberg sind die Freien von Langenstein.
Folgendes ist ihre Stammtafel.
N. V. Langenstein
Ulrich, frei, Ritter,
Werner
Lütold
Willebirlc
N. (filia)
1191— t nach 1201
1191—1212 .
1194-1212
mar.: Arnold von
mar.: N. v. Bahn
ux.: Mechthild
can. Kleinrot
mon. S. Urb.
Kapfenberg,
nach 1201
von Signau
mon. S. Urb.
ca. 1200
Werner
zwischen 1212 u. 1224
Das von der Tradition den Freien von Langenstein zugeschriebene Wappen
— ein schreitender roter Löwe in bläuweiss geteiltem Felde — taucht nicht
vor dem 14. Jahrhundert auf. Siegel sind nicht erhalten. Es ist deshalb viel
wahrscheinlicher, dass die Langenstein den grünenbergischen Sechsberg führten.
Dafür spricht besonders der Umstand, dass die Familie der Klostergründer sonst
auf den Wappenbacksteinen von St. Urban fehlen würde.
1. Heinrich L, f vor 1224, verheiratet mit Hedwig, f vor 1224.
2. Walther L, miles, f vor 1224, seine Witwe vergabt zwischen 1197
und 1224 an St. Urban.
3. Eberhard, nobilis vir, miles, 1224 Mönch zu St. Urban, t 1230 IV. 2.,
verheiratet mit Adelheid von Arburg (Willisau), f vor 1224.
4. Ulrich I., frei, 1218 VT. 1. bis f vor 1224, verheiratet mit Anna,
t 7 Tage nach ihrem Gemahl.
5. N. (fllia), 1224 Nonne zu Engelberg:
6. Heinrich n., nobilis, niiles, vergabt vor 1224 an St. Urban, nennt
sich 1234 Heinricus de Langenstein (aber siegelt mit Nr. 1 Taf. XXIV, wie 1243),
1264 senior, f nach 1286 IV. 13., verheiratet mit A. von Balm 1248 VIII. 19.
Siegel: 1) U ^ SIGILLVM DNOR 1)6 GRVNeNBeRCH (1243 St.-A. Argan,
F. Wettingen Nr. 15, Siegeltaf. XXIV Nr. 1).
2) 9 ^ S ' HeiNRICI • üe • GRVN€NBeRG : (1293 II. 25. St.-A.
Luzem, Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXIV Nr. 2, hier von Hein-
rich III. gebraucht).
7. Markwart I., nobilis, miles, vergabt vor 1224 an St. Urban, f nach
1252 VII. 24., verheiratet mit E. 1248 VIII. 19.
Siegel: ^ »I^ S'. MARHWARDI DE GRVNGNB'G (1250 vor IX. 24. St.-A.
Luzern, Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXIV Nr. 3).
8. Ulrich \a., frei, 12.57 Mönch zu St. Urban, f XI. 3.
9. Herbert, 1250 vor IX. 24. Mönch zu St. Urban.
10. Ortolf, 1250.
11. Johann gen, Mamer, miles, f 1250.
12. Heinrich III., nobilis, miles, 126i. 1279 V. 10. iunior, 1279 V.
condominus de Gr., f nach 1294 IX. 13., verheiratet mit Isabella von Prez
1273-1279.
Siegel: 1) O S • HeiNRIC • DE : GRVN (1279 V. 10. St.-A. Luzern, Abtei
St. Urban, S. 289 Abb. 1).
2) ^ (1293 IL 25. siehe bei Heinrich IL).
13. Konrad, nobilis, miles, 1272 IV. 26. bis f nach 1286 IV. 13., ver-
heiratet mit Adelheid von Ramstein.
Siegel: 9 •?* S • DI ■ D BE ' G • N IS (1279 V. 10. St.-A. Luzern,
Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXV Nr. 22).
14. Ulrich IV., nobilis. 1276 VL II. bis f nach 1311 V. 8., ver-
heiratet mit ?
Siegel: Q S • : VL • D • GRVeXENBGRG : (1311 V. 8. St.-A. Luzern, Abtei
St. Urban, Siegeltaf. XXV Nr. 21).
15. Heinrich IV., Johanniter-Komtur zu Thunstetten. 1317 X. 16, bis
1320 XII. 1,
Siegel: O ^ S' . FRS ■ H • De ■ GRVN€B'G • (1319 VIIL 3. St.-A. Bern,
Fach Arwangen, Siegeltaf. XXV Nr. 19).
17, Isabella, 1279 V. bis f nach 1317 XI. 29., verheiratet mit Hein-
rich von Kramburg, 1317 Witwe.
- 282 —
18. Ita, 1303 XI. bis 1307, und 1317 II. 1. bis 1318 V. 5. Äbtissin zu
Fraubrunnen, stirbt XI. 22. als einfache Nonne.
Siegel : S ' ABBISSE FONTIS SC€ MARI • (1305 V. 10. St.-A. Bern, Fach
Interlaken, S. 289 Abb. 2).
19. Anna, t vor 1360 IV. 18., erste Frau Johanns von Bubenberg
des altem.
20. Johann der Grimme I., frei, Eitter. 1295 VIII. 5. bis f nach
1340 IX. 23. 1 298 XII. 22. : minor annis, maior tamen quatuordecim ; verheiratet
mit dementia von Signau 1303 I. 25. bis t nach 1321 VII. 28.
Siegel: 1) O S • lOHIS • De • GRV€N€B€RG (1303 I. 25. St.-A. Luzem,
Abtei St. ürban, S. 289 Abb. 3).
2) U ^ • S • 10 • De • GRVNeBeRG • De . RAÜSTIN (1321 VH. 28.
St.-A. Luzem, Abtei St. ürban, S. 289 Abb. 4).
3) O Legende unleserlich (1325 XII. 30. St.-A. Bem, Fach Burgdorf,
Siegeltaf. XXV Nr. 25).
4) O »i^ S • lOH • MILIT • De • GRVeNeB (1334 I. 8. St.-A. Luzem,
Abtei St. ürban, Siegeltaf. XXV Nr. 26).
21. Arnold I., frei, Ritter, 1295 VUI. 5. bis t vor 1341 IX. 13., 1298
XII. 22. mindeij. (s. bei Joh. d. Gr. I.), verheiratet mit Adelheid Schaler.
Siegel: Q »i^ S : ARNOLDI • MILITIS • De • GRVNeNB RCH (1325 V. 23.
St.-A. Baselstadt, Siegeltaf. XXV Nr. 27).
22. Mark wart VI., 1311 V. 8.
23. Rudolf der Marner, Ritter, 1303 L 25.
24. Markwart VII., frei, Abstammung ungewiss, 1.330 V. 31. bis 1356
I. 21. Propst zu Fahr, 1364 V. 17. bis t 1376 X. 18. Abt zu Einsiedeln (als
Abt Markwart I., vgl. Ringholz, Gesch. d. fürstl. Benediktinerstifts U. L. F. v.
Einsiedeln I 211, 235, 252-263).
Siegel : MARCHVARDI • Dei . . (Abb. bei Ringholz, Einsiedeln I 252).
25. Margareta, Schwester Mark warts VII. 1355 bis f nach 1379 XII. 6.
Äbtissin zu Säckingen.
26. Berchtold L, frei, Ritter, 1328 VII. 23. bis t nach 1371 n. 2.,
verheiratet mit Osanna.
Siegel: 1) O BGRC DI De GRVN (1333 II. 13. St.-A. Bem, Fach Wangen,
Siegeltaf. XXV Nr. 28).
2) O S • BeRCHTOLDI • D ■ GRVNeNB (1365 IV. 24. St.-A. Bern,
Fach Trachselwald, Siegeltaf. XXV Nr. 29).
27. Arnold H.
28. Johann der Grimme IL, Ritter, 1375 VL 2. bis t vor 1384 II. 3.
(138411.3. tot laut Urk. im Schloss Hallwil, also nicht bei Serapach gefallen!),
verheiratet mit Verena von Hallwil 1378 VI. 23.
— 283 -
K
Siegel: O •^ S' lOH De'- GRVNNeB ' • MILIT (1376 III. 8. St.-A. Basel-
stadt, Siegeltaf; XXV Nr. 30).
29. Petermann L, Ritter, 1329 II. 11. bis t vor 1376 IV. 20. Zuletzt
genannt 1375 X. 13., vielleicht durch die Gugler erschlagen, verheiratet mit
Margareta von Kien, Erbin von Arwangen, 1339 I. 8. bis f nach 1377 IX. 23.
Siegel: 1) Ö >i' S.' PE Rl'- D€ • GRVNeNBeRG (1329 H. 11. St.-A. Basel-
stadt, Siegeltaf. XXV Nr. 32).
t 2) O ^ S • .PeT • VO • GRVNeBRG (1341 IX. 13. St.-A. Luzern,
Abtei St. Ürban, Siegeltaf. XXV Nr. 33).
3) O *i* S.' peTRI • De • GRVeNCNB'RG (1362 HI. 1. St.-A. Bern,
Fach, Burgdorf, Siegeltaf. XXV Nr. 34).
4) O »^ S ' MARGeReTe • D • GRV€NeB€RG (1377 IX. 23. St.-A,
Luzern, Abtei St<Urban, Siegeltaf. XXV Nr. 40).
30. Heinrich VI., 1336 XU. 7. bis 1340 IX. 23.
31. Rudolf IL, Ritter.
32. Adelheid, 1328 VIII. 6. Nonne zu Ebersecken.
33. A r n 1 d llL, 1362 VU. 28.
34. Söhne 1365 Vi. 27. (Font. VIII 630).
35. Jol^aun der Grimme IIL, Ritter, 1384 IL 3. bis t 1429 X. 23.
(anuiv. Werd.), verheiratet mit 1) Eufemia von Klingenberg, f vor 1403 IV. 22.
(Reg. jjm Stadtarchiv Winterthur), 2) Agnes von Brandis, 3) Gredanna zer
Sonnen, Witwe des N. Sürlin, f 1480 III. 13.
Siegel : O Johes • grim de grveneb ' (1395 IL J6. St.-A. Baselstadt, Siegeltaf.
XXV Nr. 31).
, ^6. Küngold.
37. Hemmänn, Ritter, 1341 IX. LS. bis f vor 1421 I. 21., verheiratet
mit Anna von Liele, Erbin ihres Hauses.
Siegel: 1) Q q< S' HCMANI • D€ • GRVeeNBCRG (1362 HI. 1, St.-A. Bern,
Fach Burgdorf, Siegeltaf. XXV Nr. 35).
2) O »i^ S' lOHÄNIS • De • GRVeNeB€RG • MILIT • (1387 XL 28.
St.-A'. Bern, Fach Wangen, Siegeltaf, XXV Nr. 36).
3) O S • JOHA NC LITIS (1407 XL 10. St.-A. Bern, Fach Wangen,
Siegeltaf. XXV Nr. 37).
4) O ^ • S ' Henman • de • grveneberg • miles (1416 V. 7. St.-A. Bern,
Fach Arberg, Siegeltaf. XXV Nr. 38).
38. Heinzmann, Bitter, 1362 HL 1. bis t vor 1384 VIU. 14., ver-
heiratet mit Adelheid von Hattstatt 1372.
Siegel: OS'- HCNRICI • De • GRVCNeBeRG • MILITIS (1382 VII. 9. St.-A.
Luzern, Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXV Nr. 39).
- 284 -
39. Berchtold IL, jung gestorben, wohl vor dem Vater.
40. Anna, 1431 X. 24. bis 1434 VI. 15., verheiratet mit Hans WUhelm
von Fridingen, Ekn.
41. Menta (dementia), 1431 X. 24. bis 1439 X. 26., verheiratet mit
Berchtold von Stein, Ritter.
42. Verena, 1407 IL 17. verlobt mit Anton von Hattstatt, Hochzeit
auf 1410 festgesetzt.
43. Agnes, 1407 VI. 23. dem Hans Ulrich von Hattstatt, Antons Bruder,
für fünf Jahre später versprochen, verheiratet mit Hans Egbrecht von Mülinen,
1440 L 22. (Urk. St.-A. Luzern, Abtei St. ürban).
44. Magdalena, 1431 X. 24. bis t vor 1468 XL 21. (Alt Polizey-,
Eyd- und Spruchbuch 294 ^- im Stadtarch. Bern), verheiratet mit Hermann von
Eptingen, Ritter.
45. Petermann U., 1381 bis f 1391 VIIL 12., 1381-1384 V. 30. Chor-
herr zu Beromünster (Argovia 29, 75 Reg. Nr. 212).
46. Heinrich VIL
47. alii pueri (anniv. Beron. ad IL 27).
48. Margareta, Nonne zu Königsfelden, Äbtissin 1411 — 1415.
49. Wilhelm, Ritter, zuerst genannt 1384 VIIL 14., 1391 VIII. 19.
Schildknappe am Hof des Grafen Amad. von Savoien (St.-A. Turin), 1409 I. 12.
Ritter (Urkb. Hachberg Nr. 908), 1420 VIII. 20. Schulth. zu Breisach (ürkb.
Baden-Hachberg Nr. 3212), f 1452 V. 9. (Tag nach anniv. St. Urb., Jahr nach
Urk. im St.-A. Bern, Abt. Jura, wonach er zwischen 1451 VIII. 31. uud 1452
VIII. 2. starb), verheiratet mit Brida von Schwarzberg 1432 Pflngstwoche.
Siegel: 1) O S' Wilhelmi • de • grveneb'- (1407 XL 27. St.-A. Bern, Siegel-
tafel XXV Nr. 41).
2) O S ' W m (1444 Sammlung der Antiq. Ges. Zürich, S. 289 Abb. 5).
3) O S * • Wilhelm von grveneber • rittr • (1450 VI. 2. St.-A Basel-
stadt, Siegeltaf. XXV Nr. 43).
50. Margareta, 1433 IV. 4. bis t nach 1461 HI. 14. (Urk. St.-A. Bern,
Abt. Jura), verheiratet mit Albrecht von Klingenberg.
51. Ursula, 1433 IV. 4. bis t nach 1461 HL 14., verheiratet mit
1) Hans von Bodman, 2) Heinrich von Randegg, zwischen 1452 und 1460 (Urk.
im St.-A. Bern, Abt. Jura).
52. Ulrich n., nobilis, miles, 1250 bist vor 1311 VIIL 20., verheiratet mit?
Siegel: 1) O »i^ S'- VOLR CI • De GR NGN'Be • RG (1259 IV. 30. St.-A.
Bern, Fach Arwangen, Siegeltaf. XXIV Nr. 6).
2) O ^ S ' . V . . (1273 Vm. St.-A. Luzern, Abtei St. Urban, Siegeltaf.
XXIV Nr. 7, identisch mit Nr. 6).
3) ^ ^ S' VLRICI . MILITIS GRVN RCH (1298 XL 30. St.-A.
Luzern, Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXIV Nr. 8).
4) s. bei Ulrich 111. m 58.
- 285 -
53. Markwart IL, nobilis, railes, 1259 IV. 30. bis f vor 1303 I. 25.,
verheiratet mit Adelheid von Brandis.
Siegel: das seines Vaters Markwarts I.
54. Anna; zweite Frau des Ritters Jakob I. von Kienberg.
55. Walt her 11., Ritter, 1293 IL 25. (wenn nicht Walther IH.) bis f nach
1317 XI. 24, verheiratet mit Anna von Baden 1300-1317.
56. Margareta, 1333 VII. 22. Witwe Rudolfs von Rüdiswil.
57. Markwart IlL, t vor 1290 XL 30.
58. Ulrich m., frei, Ritter, 1293 Vm. 7. bis f vor 1343 I. 23.; 1321
VII. 17. scultetus in Burgdorf (von da an nicht mehr frei genannt), verheiratet
mit Maria 1305.
Siegel: ^ • S : DNI • VL • De • GRVeNeNBeRCH (1322 St.-A. Neuenburg,
Siegeltaf. XXIV Nr. 9, schon von seinem Vater Ulrich IL gebraucht).
59. Walther IIL, frei, Ritter, 1290 XL 30. bis f vor 1343 I. 23., ver-
heiratet mit Katharina von Sumiswald.
Siegel: s. bei seinem Sohn Walther IV.
60. Heinrich V., 1303 L 25. bis f 1354 VH. 30., 1323 Kirchherr zu
Deitingen, Priester, Chorherr zu Zofingen.
61. Mark wart IV., 1311 VIIL 20. bis f nach 1338 IL 16., verheiratet mit?
Siegel: O ^ ^ MARCHWARDI • D • GRVeNeBERG (1338 IL 16. St.-A. Lu-
zern, Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXIV Nr. 13).
62. Werner gen. von Brandis, frei, Ritter, 1295 I. 26. bis f vor 1336
Xn. 7., verheiratet mit?
Siegel: ^ ^S' WeRNH6RI • De • GRVNeNB€RCH (1321 VIL 28. St.-A.
Luzem, Abtei St. Urban, Siegeltaf. XXIV Nr. 4).
63. Rudolf L gen. der Russe, frei, Ritter, 1303 I. 25. bis f 1315 XL 15.
am Morgarten, verheiratet mit Elisabet von Bechburg, f vor 1314 VH. 12.
Siegel: ^ S R • MILITIS DG : GRVNCN • (1310 I. 9. St.-A. Luzern, Abtei
St. Urban, Siegeltaf. XXH^ Nr. 5).
64. Mark wart V., 1305 IV. 22., verheiratet mit Amalia von Durrach (?).
65. Klara, 1305 FV. 22., verheiratet mit Ulrich Pfister (?).
66. Katharina, 1305 IV. 22, bis f nach 1350 V. 31., verheiratet mit
Ulrich von Wielandingen.
67. Ulrich gen. Schnabel, 1336 XII. 7. bis f vor 1361 IIL 21., ver-
heiratet mit Anastasia von Schweinsberg, 1360— 1375.
Siegel: O ^ S'- VLRICI • DG • GRVNENBGRG (1343 IL 1. St.-A. Bem,
Fach Arwangen, Siegeltaf. XXIV Nr. 15).
68. Johann L, 1343 I. 23. bis IL 1. minorenn.
69. Walt her IV., frei, Ritter, 1343 L 23. bis f nach 1385 XL 24. (Ar-
govia 29, 79 Reg. 215), vor 1390 VI. 17., 1345 X. 7. Kirchherr zu Deitingen,
verheiratet mit Anna von Eptingen (?).
— 286 -
Siegel: 1) Q 'i' S ' • WALTH • D • GRVN€BG • RTOR • eCGC • 1 • T^ITIOe •
(1345 X. 7. St.-A. Bera, Facli Interlaken, Siegeltaf. XXIV Nr. 10).
2) O ^ S • WALTHR ' D ' GRVNeB ' G (1347 VI. 2. St.-A. Luzern,
Siegeltaf. XXH' Nr. 11).
3) O »^ S WALTHeRI • De • GRVN6NB ' G • LIBI • (1370 II. 12.
St.-A. Luzern, Siegeltaf. XXIV Nr. 12, schon von seinem Vater
Walther III. gehraucht).
70. Jost, 1350 V. 21. his f nach 1381 1. 6., vor 1385 IV. 27., verheiratet
mit Anna von Durrach, Witwe des Nikiaus von Aschi 1381 I. 6.
Siegel : O 2 ' IVDOCI ^ De GRVNCBeRG (1367 V. 16. St.-A. Bern, Fach
Burgdorf, Siegeltaf. XXIV Nr. 14).
71. Heimo, 1329 VIU. 23.. bis f nach 1343 II. 1. '
72. Markwart gen. ab Bisegg, 1328 IV. 18. bis f vor 1338 II. 16., ver-
heiratet mit Agnes Fries. 1335 X. 23.
73. Margareta, 1318 VII. 8. verlobt mit Burkhart Münch von Lands-
kron, 1377 Witwe, f 1391 III. 10.
74. N. (fllia), 1318 VII. 8. verlobt mit N. Münch. von Landskron, Bruder
Burkharts.
75. Heimo gen. Schnabel, 1361 III. 21. bis f 1393 vor III. 11. durch
Mord im Kloster St. Urban, verheiratet mit ?.
Siegel : O 'i' • S'- HeiM • De • GR eRG (1387 III. 16.. St.-A. Bern, Fach
Trachselwald, Siegeltaf. XXIV Nr. 16).
76. Hern mann gen. Schnabel, 1366 bis f vor 1414 VI. 2., verheiratet mit?
Siegel: Q S • MAN GRVNeNB (1406 XI. 24. St.-A. Bern, Fach
Trachselwald, Siegeltaf. XXV Nr. 17).
77. Adelheid, 1385 VI. 22.
78. Brigitta, 1385 VI. 22. bis 1400, verheiratet mit Hemmann von
Sulzbach.
79. Anfelisa, 1390 XI. 17. bis f 1399 XI. 4., verheiratet mit Rudolf HI.
von Arburg. '
80. (unehelich) Hans gen. Schulthess, l406 III. 4. bis f nach 1418, ver-
heiratet mit 1) ItsL zum Bach 1416 XI. 24. bis 1418 III. 25., 2) Elisabet von
Buchegg nach 1418.
81. Ulrich V., 1335 X. 23. bis 1338 iL 16. Öeutschordensritter.
82. Johann IL, 1335 X. 23. bis 1338 IL 16. Deutschordensritter.
83. Araalia, 1335 X. 23. bis f nach 1344 XIL 1. Nonne zu Fraubrunnen.
84. Adelheid.
85. Margareta, 1414 VL. 2. Stiftsfrau zu Säckingen.
-- 287 -
Folgende Personen lassen sich in die Stammtafel nicht einreihen:
Wernherus de Gr., subdiaconus Beronensis, 1294 X. 26. (ürkundenb.
des Stifts Beromünster p. 255, Beil. zum Geschichtsfreund Bd. 59).
bruder Rudolf von Gr., ein barfuzo, 13021.22. (Font. rer. Bern. IV 86).
dominus Conradus de Gr. de Itingen, canonicus noster, ob. 1340
(Jahrzeitb. des Stifts Zofingen, im Anz. f. Schweiz. Gesch. 1897).
dominus Rudolfus, prepositus Ergoie (im 14. Jahrb., ürkundenb. der
Abtei St. Gallen III 814).
Jakob, Mönch zu Einsiedeln (Jahrzeitb. der Abtei Zürich zum VIII% 18.
und Jahrzeitb. Fraubninnen zum gl. Tag).
Schwester Ita, im Spital zu Basel, 1350 V. 21. (ürk. im St.-A.
Baselstadt).
Beatrix, Äbtissin zu Fraubrunnen, 1379 an der h. Phrast abent und
1380 XI. 27.
domina Willebirg (Necrol. von Seedorf in Uri zu I. 21. in MG Necrol.
I 513).
Adelheid (Anniv. von Geiss zu IX. 1. im Geschichtsfreund 22, 217)
frow Elysabeth, klosterfrow zu Riegsow (anniv. von Fraubrunnen,
zu IX. 22).
Anastasia, Stiftsfrau zu Säckingen (Schulte, Freiherrl. Klöster in
Baden S. 141).
Schw. Clara, klosterfrow in Embersecca (anniv. von Fraubrunnen
zu IX. 22.).
Schw. Anna, Novize (anniv. Fraubrunnen zu X. 12.).
frouw Annen (ib. zu II. 6.).
fr6w Susannen (ib. zu II. 1).
frouw Jordana (ib. zu XII. 25.).
Von 1465 I. 8. bis 1474 VII. 29. urkundet eine Agnes, Witwe von Hatt-
statt, gebome von Grünenberg, Schwester der N. von Rosenegg sei., Schwester-
tochter der Frau Margareta von Arburg (Margareta von Rosenegg, Gemahlin
Rudolfs IV. von Arburg?), ihr Siegel zeigt einen Sechsberg und die Legende:
S. Angnes von Gruonenberg (12 Quittungen für die Stadt Winterthur im
Stadtarchiv Winterthur). Man könnte an die mit Hans Ulrich von Hattstatt
verlobte Agnes, die Tochter Johanns des Grimmen III. denken, aber diese war
urkundlich die Gemahlin des Hans Egbrecht von Mtilinen und starb lange vor
ihrem Gemahl (T. Spiiichbuch F. 496 im St.-A. Bern), konnte also nicht in 2. Ehe
einen Hattstatt geheiratet haben. Jene gehört deshalb wohl eher den Kon-
stanzer Grtinenberg an, die auch einen Sechsberg führten (gold in schwarz).
Eine Agnes aus diesem Geschlecht erscheint 1497 XI. 2. als Schwester der
Anna, Gattin des Kaspar von Randegg (Oberbad. Geschlechterbuch I 482), beide
— - 288 —
sind auch verzeiclmet iu den Hüfinger Anniversarien (Schriften des Ver. f. Gesch.
und Naturgesch. der Baar 1904 Heft XI S. 46).
Unserm Geschlecht wird endlich, wohl irrtümlich, noch zugeschrieben eine
Ursula von Randegg, Witwe eines von Grünen berg, vermälilt an Ulrich von
Schellen berg von Kislegg (Oberbad. Geschlechterbuch I 480), wenn nicht eine
Verwechslung mit Wilhelms Tochter Ursula vorliegt.
Bastardlinie
Hans der Bankert
1390
2
Burkhart
1418
ux.;
V)
3
Konrad
1418-1442
ppos. Zofing-. et in
Knuttwil
4
Hans
1418 bis t nacb 1436
ux. : 1) Verena Renner
2) Elisabeth Gelterching
7
Kinder
Hans Walther
1418-1465
ux. : Marg. Anna,
Witwe Heinzmann
Schachs
6
Else
1431 bis t vor 1465
mar.: Arnold Rappli
t vor 1431
8
Marjo:areta
1465
mar.; Hans von Langen-
tal 1465
1. Hans der Bankert 1390 (Ürk. im Schloss Hallwil).
2. Burkhart, 1418 X. 29. (St.-A. Argau, Zofingen Stift 272), Vater des
Hensli (4) und Hans Walther.
3. Konrad von Rorbach von Grünenberg, Chorherr zu Zofingen 1418
X. 29., prepos. ecclesie in Knuttwil et Zofingensis, f 1442 VII. 31. fanniv.
Knuttwil im Geschichtsfr. 24, 310 und anniv. Stift Zof, im Anz. f. Schweiz.
Gesch. VII 501).
4. Hans oder Hensli, Edelknecht, Bruder des Propsts .Konrad (anniv.
Stift Zof.), 1418 X. 29. (s. bei Burkhart), 1421 IX. 23. Bürge f. d. Stift Zof.
(an seiner Stelle siegelt Konrad v. Gr., Argovia 29, 135), 1431 IV. 17. Vogt
zu Büron (Urk. im St.-A. BaseLstadt, Adelsarchiv), 1436 XI. 29. Burger von
Brugg, Bruder Hans Walthers (Argovia 29, 175), verheiratet mit 1) Verena
Renner 1435 X. 20. (Argovia 29, 172), 2) EKsabet Gelterching (anniv. Stift Zof.).
5. Hans Walther^ auf Grünenberg erzogen von Johann Grimm III. und
Wilhelm v. Gr., grünenb. Vogt zu Madiswil und Gondiswil (Urk. 1456 III. 3.
St.-A. Bern, F. Arwangen), 1418 X. 29. (s. bei Burkhart), 1440 XII. 19. Wil-
helms Vogt zu Rheinfelden (Mitt. der Bad. bist. Komm. 1903 Nr. 101), f vor
1465 VII. 12. (T. Spruchb. E 71 im St.-A, Bern), verheiiatet mit Margareta
Anna, Witwe Heinzmann Schachs.
Siegel: O ^ S- hans • walther ►i^ vo ►!< grunenberg (1451 XII. 17.
St.-A. Bern, Fach Wangen, Siegeltaf. XXV Nr. 44).
Genealogisches Handbuch I. Siegeltafel XXIIl.
Freie von SträtÜDgen und Rüssegg.
Fr*i* *M SIrlllliigtii ; i. Rndoll IL :S73 \TL ^ - i Heinrich V. 13S8 XL 89. - 3. Heinrich II. l
1. Ulrich 1338 V. B. - 5. 0. J. Rudolf I. 1358 T. 28. nnd 1S6S XIL 4. - S. Helcrich IV. 133G XI. 29. - 8. u. !
1313 I. 31, DDd 13%) X. 31.
Fr*li UM RItHBl: 10. n. 13. Ulricli II. 1383 IV. I^i. nnd 13% III. 3. ~ 11. Heaman IL 1131 VI. 33. -
ISJB XI. 13. - U. VIrtch I. 1836 X. 19,
.f
6. Else, 14;}1 IV. J7. Sctiwester HcnsHs, Witwe Arnold RappHs fSt.-A.
Baselstadt, Adelsarcliiv).
7. Kinder (aniiiv. Stift Zof.).
8. Margareta RappU, 1465 VII. 12. beerbt sie iliren Oheim Hans
Walther sei. v. Gr., verheiratet mit Hans von Langeiital.
Dr. AagiiHt Plliss.
Abb. 1. Slespel HeiiiriHis III, von Abb. '2. Sici^el iloi' Ilii von (irUneiiberg.
Qriinenheri.', 1279 V. 10. Äbtisiin za Franbrnnneii, 13ü5 V. 10.
Abb. a. Erstes Sicifd -lobaniis ,U-fi Abb. 4. Zweites Sie^'el Jobanns lies
GTimuiBU I. Ton QrUncnbcrti:, 130J I. •ib. (iiinniien I. von Orüneubeig, 13-21 VIL l'8.
— 290 —
Freie von WedisAvil.
Eine spezielle Bearbeitung ist der Genealogie der Freien von Wediswil
noch nicht zu teil geworden. Nur beiläufig haben verschiedene Autoren des
Geschlechtes gedacht, zum Teil mit Beigabe mehr oder weniger vollständiger
Stammtafeln. Von solchen Vorarbeiten erwähnen wir : Versuch einer urkundl. Ge-
schichte der Burg Uspunnen, ihrer Umgegend und deren Beherrscher (Schweizer.
Geschichtforscher VIII [1830], p. 1 fi*.). Ergänzungen zu dieser durchaus kritischen
Arbeit bietet Kopp, Geschichte der eidgenössischen Bünde IL 2, p. 363 ff.; III. 1,
p. 128, u. passim (s. unten Wöber I, Anm. Sp. 126 u. 129). Auf Kopp weit-er-
bauend v. Wattenwyl, Geschichte der Stadt und Landschaft Bern I, p. 260 ff.:
Die Herrschaft Unspunnen. — Die Angaben Tobler-Meyers in Egli, Der aus-
gestorbene Adel von Stadt und Landschaft Zürich, p. 199 f., sind ohne urkund-
liche Belege. — Zum Teil sehr zutreffende Berichtigungen Kopps bringt Tata-
rinoff, Die Entwicklung der Probstei Interlaken im 13. Jahrhundert, mit einer
abgekürzten Stammtafel (Beilage 2). Einzig Wöber, Die Mülner von Zürich und
ihr Sturz, I. Bd., Anm. Sp. 127/128, gibt einen vollständigen Stammbaum, doch
mit Irrtümern und Auslassungen. — Beizuziehen ist auch die gediegene Arbeit
Durrers im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte, XXI. Bd., Die Freiherren v.
Ringgenberg, Vögte von Brienz, und der Ringgenberger Handel.
Der Umstand, dass die Geschichte der Freien von Wediswil sich an zwei
von einander weit entfernten Zentren in der Schweiz, am Zürichsee und im
Bemer Oberland, abgespielt hat und daher das Urkundenmaterial sehr zerstreut
ist, dürfte den Hauptgrund gebildet haben, dass bisher noch keine eingehende
Darstellung der Wediswiler Geschlechtsfolge gegeben worden ist.
Über die Stammburg Wediswil am Zürichsee vgl. Zeller -WerdniüUer,
Zürcherische Burgen I (Mitteil, der Antiquar. Gesellsch. in Zürich XXHI. 7),
p. 375 (35), und Rahn, Die Ausgrabungen in der Burgruine Wädenswil (Neue
Zürcher Zeitung 1904, no 215—216).
Die Geschicke der Herrschaft und spätem Johann iter-Komthurei W.
s. bei Eschei*, Urkundl. Geschichte der Burg und Henschaft Wädenschweil am
Zürichsee bis zur völligen Erwerbung durch Zürich im Jahre 1550 (Hottinger
und Schwab, Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlössern I, p. 167 ff.);
Gfrd. 29, p. 18 f., 22 ff.; Kägi, Geschichte der Gemeinde Wädensweil, 1867;
Zeller -Werdmüller, Das Ritterhaus Bubikon (Mitteil. Antiquar. Ges. XXI 6).
Wappen: Gemeinsames Schildbild eine mit Edelsteinen besetzte, weisse,
übereck gestellte Schnalle oder ein Ringgen, eine Mantelhafte; auf allen Sie-
geln sind mehr oder minder deutlich vier Nagelköpfe sichtbar, deren Bestim-
mung auf dem Kampfschilde aus den Dichtern erklärt wird. Die „vier nagelen"
dienten zur Befestigung von Anngestell und Schildfessel (Ganz, Geschichte der
Heraldik in der Schweiz, p. 147). Rudolf HI., der Erbe der Stammburg am
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Zürichsee, trug die Schnalle auf blauem Schild (Wappen im Haus z. Loch in
Zürich, Mitteil. Antiquar. Ges. XVIII, Heft 4, p. 119 (15), uo 128). Die Linie
zu Uspunnen im Bemer Oberland nahm dagegen eine Brisüre an, indem sie
die Schnalle in ein rotes Feld setzte (Zeller-Werdmtiller, Denkmäler aus der
Feudalzeit im Lande Uri, Wappen im Turme von Erstfelden, Mitteil. Antiquar.
Ges. XLVm, p. 141 (31), Siegelabbildungen z. Zürcher U.-B. II, p. 24; Ganz,
1. c, p. 56; Schweiz. Archiv f. Heraldik 1903, Taf. VIU u. IX). - Die Schnallen-
zunge ist systemlos bald nach rechts, bald nach links gerichtet und auf dem
Siegel Margarethas mit einem Knopf in der Mitte geziert. — Helmkleinot : Die
an den Ecken mit Federbüscheln besteckte Schnalle (Wappen im Turme von
Erstfelden). — Die Johanniter-Komthurei Wediswil nahm als Rechtsnachfolgerin
der Freien zu Wediswil deren Schildbild in ihr Wappen und Siegel auf (Siegel-
tafel XXVII no 9, St.-A. Zürich, Stadt u. Land, n^ 2814, 1341 II. 27).
Zeller -Werdmüller wirft in den Siegelabbildungen z. Zürcher U.-B. II,
p. 24, die Frage auf, ob der Ringgen ursprünglich Abzeichen der Wediswil oder
der Uspunnen gewesen sei, und in welcher Beziehung er zu dem Namen der
Burg Ringgenberg am Brienzersee stehe. An irgendwelche derartige Zusammen-
hänge ist gar nicht zu denken, um so weniger, da wir das Wappen der Freien
von Uspunnen nicht kennen, und da das redende Wappen „Ringgenberg" erst
im 14. Jahrhundert bei den Vögten von Brienz erscheint; die Ringgen oder
Schnallen sind zudem ganz verschieden von einander gebildet, die Wediswiler
Schnalle stets viereckig, der Ringgenberger Ringgen stets abgerundet (s. Siegel-
tafel bei Durrer, 1. c). Ebensowenig ist ein Zusammenhang der Wediswil mit den
benachbarten Freien von Eschenbach-Schnabelburg anzunehmen, wennschon 1150
die Herren Burkhard von AVadinswilare und Holdewin von Askebach zusammen
als freie Gerichtsbeisitzer erscheinen (Zürcher Taschenbuch 1893, p. 79 f.) *.
Die Freien v. Wediswil bekleideten das Truchsessenamt der Abte
von Einsiedeln, s. A. v. Bonstetten, Von der Stiftung des Kl. Einsiedeln,
Quellen z. Schw. Gesch. XIH, p. 212; Ringholz, Gesch. v. Eins. I, p. 108. —
Die Angabe, dass sie deswegen die Herrschaft W. zu Lehen hätten, kann sich
nur auf die Vogtei über Einsiedler Leute und Güter zu \V, und Richterswil be-
ziehen, vgl. Ringholz, 1. c, p. 119; über diese s. Gfrd. 43,. 134; 45, 137; 1398
n. 14. St.-A. Zürich, Stadt u. Land, no 2842 (s. auch 2821); 1408 I. 26. 1. c,
Ausgesch. Urkk., Wädenswil.
Waldhere de Wadinswilere, Zeuge in der 1130 I. 22. datierten Urkunde
von Einsiedeln (s. 1).
* Im Nachlasse des Herrn Dr, Diener f fand sich eine umfangreiche Reirestensaramlunfi!:,
die zürcherischen Freien-Geschlechter hetreffend. Mit t>:titi^er Erlaubnis des Vaters von Dr.
Dienert wird diese Vorarbeit den folgenden Bearbeitunja^en zu Grunde .lofcle^t; die Zuverlässig-
keit der Arbeitsweise unseres lieben Freundes seliof zeii?t sich auch hier wieder in hervor-
ragender Weise.
Den Herron Prof. Dr. H. Türlcr, Staatsarchivar, in Bern und Oberrichter Dr. W. Merz
in Aarau sei der beste Dank ausgesprochen für die Überlassung der meisten auf den Siegel-
tafeln Wediswil abgebildeten Gipsabgüsse. Gefl. Mitteilungen über Siegel Arnolds I. verdanke
ich den Herren Archivar F. X. Weber und Stadtarchivar Meyer in Luzern.
Eberhart, f rater eius [1130 I. 22.], (s. 2).
Burchart, frater eius [1130 I. 22.], (s. 3).
1. Waldher e L, de Wadinswilere et fratres eius Eberhart et Burchart,
Zeugen in der 1130 I. 22. datierten, aber jedenfalls erst später hergestellten
Schenkungsurkunde des Freien Lütold v. Regensberg zu Gunsten Einsiedeins,
U-.B. Zürich I n«> 279. Angesichts der feststehenden Tatsache, dass diese Ur-
kunde erst später angefertigt worden ist, zögern wir nicht, diesen Walther
samt seinen 2 Brüdern mit der eine Generation später erscheinenden merk-
würdig gleichlautenden Namenreihe zu identifizieren. Es ist die Mutmassung
gestattet, dass die für 1130 genannten Wediswil antizipiert sind. Obschon das
die Urkunde herstellende Kloster Einsiedeln jedenfalls mit diesen Wediswil
Angehörige der freiherrlichen Familie meinte, hat es sie doch ohne jede Standes-
bezeichnung Ministerialen nachgestellt. — Zeuge 1180 VIII. 22. Waltherus de
Wadinswillare, laicus (UBZ I no 336). Der Eintrag im lib. annivers. Einsidl.
(Necr. I, p. 361, Jb. Schw. G. X, p. 346) März: Waltherus de Wediswile mona-
chus noster dedit Eberhartswile, in Versines et in Flumnes, darf vielleicht hie-
her gezogen werden, Gfrd. 29, p. 22; Ringholz, Gesch. des Stiftes Einsiedeln,
hat diesen Mönch nicht in das Verzeichnis der Klostermitglieder aufgenommen,
da er nur in Tschudis Über Heremi figuriert.
2. Eberhardus (1130 I. 22.)^ genannt mit seinen Brüdem AValther (1)
und Burkhard (3). — Zeugen zu Zürich 1172 IV. 24. Waltherus de Esipac,
Heberhardus et frater eius Rödolfus de AVadeswilare (UBZ I n» 326). 1188
VII. 31. Eberart de AVadiswilare, Eödolf frater eius, laici, Zeugen zu Bülach
(UBZ I no 347), immer mit andern Freien.
3. Burcardus I. (1130 I. 22), genannt mit seinen Brüdem (1, 2).
Burcardus de Wadinswilare et Holdewinus de Askebach 1150 VIII. 20. freie
Gerichtsbeisitzer (Quellen z. Schweiz. Gesch. III, 121; Zürch. Taschenb. 1893,
79 f.). - Entgegen dem UBZ I (Register) ziehen wir den 1217 I. 13. unter
lauter Geistlichen als Zeugen zu Hombrechtikon genannten dominus Burchardus
de AVediswilere nicht zu den Freien v. W. (UBZ I 382).
4. Rödolfus I. 1172 IV. 24. und 1188 VII. 31. mit seinem Bruder Eber-
hardus (2) Zeuge als Laie. — Die etwas sonderbare und undeutliche Bezeich-
nung V. 1233 m. 23. (FRB II no 120), „R. filius domini de. W." lässt die
Möglichkeit offnen, dass er am ehesten als Vater Rudolfs IL (5) aufzufassen ist,
wobei aber auch Rudolf IL (5) und sein gleichnamiger Sohn (7) gemeint sein
können.
5. Rödolfus IL 1217 VI. Beirat und Zeuge zu Einsiedeln bei der Ent-
scheidung des Grafen Rudolf v. Habsburg, Landgrafen im Zürichgau, im
Schwyzer Marchenstreit ; er wird dessen Dienstmann genannt (Gfd. 43, p. 333 ff.,
no Vm b latein. Text; Gfd. 43, p. 331 fl., no VIII a deutsche Cbers. 13/.14. Jahrb.;
Oechsli, Anfänge, Regesten no 56). — 1224 IV. 7. dominus R. de AV., nobilis
(FRB II no 40); der Umstand, dass Rudolf hier bereits als Lehensherr der
— 293 —
üspunnischen Ministerialen von Wilderswil erscheint, zeigt, dass er bereits
mit Jta von Uspunnen verheiratet war und lässt vermuten, sein noch
lebender Schwiegervater (tot 1236j habe ihm den grössten Teil seiner Be-
sitzungen, vielleicht die Herrschaft Rotenflue, abgetreten (Gfsch. VIII, p. 16;
V. Wattenwyl, Gesch. der Stadt u. Landsch. Beni I, p. 261). — 1230 III. 12.
nobiles R. de \V. et filius eius W. (6), im Streit mit dem Kloster Interlaken
(FRB II no 93). - 1231 IX. 9. R. nobilis de \V., qui presens fuit, tutor der
Anna v. Naglikon, Gattin des Ritters Hugo Brun von Zürich ; unter den Zeugen
W'altherus de \V., nobilis (UBZ I no 469). - 1233 III. 23., Gsteig, R. filius
domini de W. (FRB II n» 120); wenn auch die Möglichkeit nicht ausge-
schlossen ist, dass unter diesem dominus Rudolf I. (4) zu verstehen sei, neigen
wir doch eher zur Annahme, es sei Rudolf II. als der Vater und Rudolf III. (7)
als sein Sohn aufzufassen. Als tot bezeichnet 1240 X. 2.: sein ältester Sohn
Walther, Vogt von Uspunnen, handelt für seine Mutter; derselbe et frater
mens C'hunradus verkaufen ihre AValdungen zu Hellbrunn, quidquid datum erat
domino Rüdolfo, quondam patri nostro (FRB II n« 257 zu 1246 X. 7.; das
Datum hat Tatarinotf, p. 20 n. 1, richtig gestellt).
Seine Gattin war Ita, Freiin v. Uspunnen, Tochter Burchards, des
letzten Freien v. Uspunnen und der Lucardis v. Eschen bach (Gfsch. VIII, p. 15 f.;
Zürch. Taschenb. 1H93, p. 85 tf.). Als solche wird sie zwar urkundlich nie be-
stimmt bezeichnet; die Tatsache ergibt sich aber aus folgenden Urkunden:
1. 1240 X, 2.: Waltherus, advocatus de Uspunnun cum matre mea gibt
der Propstei Interlaken die Alp Kevinen (et licet predicta donatio sufliceret per
manum matris mee cum manu mea, ad quam devoluta fuit iure hereditario pre-
dicta alpes, nee donationem fecerat alicui de ea, tamen ad maiorem cautelam
procuravl, quod et pueri mei eandem donationem nobiscum fecerunt) sowie, wie
schon erwähnt, mit frater mens Chiinradus AValdungen, einst Eigentum ihres
Vaters selig (FRB II no 257). — 2) 1252 VII. 24. domina Lucardis, nobilis
de Uspunnon, verzichtet auf ihre Eigengüter in Grindelwald, quod a Burchardo,
nobili, quondam marito suo de Uspunnon receperat ad tempus vite sue, sicut
vulgo dicitur in libgedingen, in manus filie sue domine Ite nobilis, que heres
eorundem bonorum extitit. Ita verkauft sie an die Propstei Interlaken per
manus nobilis viri Waltheri de \\\, filii sui, qui maior annis ceteris fratribus
sibi est recognitus advocatus; ... Waltherus et ('hünradus, frater suus, nobiles
de W., ... filii vero Waltheri nobilis. Zeugen und Siegler: Waltherus, Rudol-
phus et Chiinradus de W., . . . nobiles (FRB II n^ 326). — Da die Schwieger-
mutter Rudolfs II. die Schwester Walthers II. v. Eschenbach und Berchtolds I.
V. Schnabel bürg war, nennen die Söhne Berchtolds 1255 Rudolf II. v. AVedis-
wil ihren cognatus (Vetter) (UBZ III n« 921 j, s. auch 1259 VI. 30. (1. c. III
no 1068), 1268 I. 9. fl. c. IV n« 1366) u. 1284 IX. 30. (1. c. V no 1907). - 1270
VIII. 31. <Wädenswil) nennt Rudolf III. (7j seine Mutter Ita, auf deren Bitte
der Propst von Interlaken siegelt, zusammen mit seinen zwei Brüdern (UBZ IV
no 1440). - Kopp, Eidg. B. II 1, p. 365, n. 4 identifiziert die 1290 verstorbene
Äbtissin von Frauental, Frau Ita v. Wedischwill, mit Ita v, Wediswil, gebome
r
— 294 —
V. Uspunnen. — Necr. Fraiiental, Necr. I, p. 423, zum 19. Dez.: Repfiert anno
1271 frau Ita von Wedischwill, abbtissin allhie, starb 1290 (früher stand: „von
ihrem absterben ist nüt bewüsst"). Dann wäre nocli unter ilir ihre Enkelin
Katharina v. W., AVitwe Peters v. Htinoberg, 1286 Nonne zu Frauental geworden
(s. 18) und der mit der Äbtissin Ita zusammen öfter in Frauentaler Urkunden
erscheinende Gottfried v. Htinoberg wäre ihr Urenkel. — Eine Äbtissin Ita
wird bereits 1264 III. 26. genannt (UBZ III n^ 1250), die aber nach den Heraus-
gebern des UBZ 1. c. mit der 1277 bis 1290 erwähnten Ida nicht identisch
sein kann, da von 1268—69 Udelhild v. Schnabelburg als Äbtissin bekannt ist.
Da sonst keine Ida v. Wediswil, weder als Tochter noch als Gattin eines Freien
V. Wediswil nachzuweisen ist, darf die Veimutung ausgesprochen werden, dass
die zweijährige Regierungszeit Udelhilds v. Sclmabelburg nur interimistisch war.
1286 Xn. 30. (Burg Wediswil) soror Ita, abbatissa (s. 18). 1287 IV. 26. Gfrd.
III, p. 143 f.
6. Walther IL, als Sohn des Freien Rudolf (II.) 1230 III. 12. genannt
(FRBII no93, s. 5); nobilis 1231 IX. 9. (UBZ I no469); 1238 VIII. 28. dominus
W. nobilis vir de W. (FRB II n^ 166). Siegelt zum ersteimial ebenfalls als Zeuge
1240 IX. 5. (FRB II no 200). 1240 X. 2. Walthems advocatus de Uspunnun cum
matre mea, spricht bereits von seinen Söhnen : (s. auch 1252 VII. 24.) nee
donationem fecerat [mater] alicui de ea, tamen ad maiorem cautelam procuravi,
quod et pueri mei eandem donationem nobiscum fecerunt; handelt gleichzeitig
zusammen mit seinem Binder Chiinradus; sie nennen ihren Vater Rudolf selig
(quondam) (FRB II n« 257; über das richtige Datum s. Tatarinoff, p. 20);
Walther siegelt, s. Siegeltaf. XXVI n<' 1. 1242 XI. 30. wird er ebenfalls W.
advocatus in Uspiumon genannt (FRB II n« 219). Durrer, Die Freiherren
V. Ringgenberg etc., Jb. Schw. G. XXI, p. 207 n. 2, fasst diesen Titel als
Analogon zur Bezeichnung der Herren v. Brienz als Vögte von Brienz auf; der
Titel bezöge sich so auf die Reichsvogtei. Würde nicht später Walthers Binder
Konrad den Vogtstitel, wenigstens in der Siegelumschrift, bis zu seinem Tode
fortführen, so liesse sicli auch denken, dass mit dieser Bezeichnung das Vogts-
verhältnis des ältesten Solmes zur verwitweten Mutter hätte ausgedillckt werden
sollen. 1244 VI. 14. W. de W. et Rii., frater eins, nobiles (FRB II no 237);
1246 VIII. 22. nemit C&nradus de W. Walther und Rudolf seine Brüder (FRB II
n» 256); alle drei siegeln, Walther mit der Umschrift v. Wediswil, Konrad da-
gegen, der sich in der Urkunde v. Wediswil nennt, mit der Siegellegende
V. Uspunnen (Siegel Walthers fl. Typus] abgeb. Siegeltafel XXVI n« 1). Die
zwei Biüder erscheinen auch in den nächsten Urkunden noch öfter zusammen,
nennen sich 1246 XII. 1. nobiles de W\ (FRB II no 259), dagegen 1246 XII. 5.
domini de Husponon, dicti de W. (FRB II n^ 260) und 1247 IL 17./X. 3.
(ohne Datum) nobiles de W., fassalli imperii (FRB II n» 26iSj. Diese letztere
Bezeichnung dürfte die Ansicht Durrers, s. oben, bestätigen. Kopp, Geschichte
d. Eidg. B. IL 1, p. 364, schliesst aus der Urkunde 1246 VIII. 22., wohl u. a.
aus dem Passus „advocatia ad nos iure hereditario dinoscitur pertinere",
es habe damals die Teilung zwisclien den drei Brüdern stattgefunden; eine
— 295 —
solche Sclilussfolgerung lässt sich jedoch nicht ziehen. Eine Teilung ist schon
früher erfolgt; ihr Zeitpunkt lässt sich nicht bestimmen; jedenfalls aber war
sie, wie auch Wattenwyl I, p. 262 und Tatarinoff, p. 19 f., bemerken, noch
keine vollständige. Wattenwyl weist mit Recht auf die Urkunde von 1272 I. 17.
hin ; wir machen noch ausdrücklich darauf aufmerksam, dass sich AValther noch
bis 1246, in letzterer Urkunde sogar mit Konrad zusammen als Vogt oder
HeiT V. Uspunnen betitelt (s. auch Tatarinoff, p. 20). Erst von da an lässt
Walther diese Bezeichnung fallen und Konrad nennt sich allein noch (im Siegel)
v. Uspunnen; wir dürfen daher entgegen Tatarinoff (B. Beilagen, 2., Stamm-
baum der Wädiswil) dabei bleiben, dass Konrad und nicht Walther als eigent-
licher Herr von Uspunnen aufzufassen ist. — 1248 VII. 22. werden nur Walther
und Rudolf „her" genannt, Ciinrat v. W. nicht (UBZ II no 739), vielleicht weil
der letztere noch nicht Ritter war. 1252 VII. 24. nobilis vir W. de W., Sohn
der domina Ita nobilis, qui maior annis ceteris fratribus sibi est recognitus ad-
vocatus; mit ihm sein Bruder Chünradus frater suus, nobiles de W., ... filii
vero Waltheri nobilis; es siegeln AV., Rudolphus et Chünradus de W., nobiles
(FRB II no 326). Ca. 1256 III. 11. wendet sich H. comes senior de Kiburc mit
einem Befehle an W., nobili viro ac dilecto amico suo, domino Walterfo] de W.
(FRB II no 394). 1258 XII. 18. als Schiedsrichter zusammen mit seinem Bruder
Konrad im Streite zwischen dem Kl. Interlaken und Rud. v Ringgenberg (FRB
II no 457). 1262 I. 9. dominus Waltherus de W. und Bertoldus filius suus Zeugen
in einer Urkunde des Propstes Heinrich v. Ansoltingen (FRB II n» 513); 1263
IL 26. dominus W. et dom. C. de W., fratres, dom. Heinricus prep. de Ansoltingen
(FRB II no 534, s. auch 535). 1264 XII. 9. dom. Waltherus, frater noster, et Berc-
toldus, filius suus in einer Bestätigungsurkunde Konrads v. W. für die Propstei
Interlaken (FRB II no 570). 1266 III. 5. Zeugen AValth. et Chonradus, fratres
de W., nobiles, samt Heinricus prepos. Ansoltingensis in Verzichtsurkunde Wal-
thers, Freien von Eschenbach (FRB II no595); dieselben drei siegeln eine Ver-
kaufsurkunde des Freien Rud. v. W., Ritters, wobei Rud. Walther und Konrad
seine Brüder nennt, 1270 VIII. 31. (UBZ IV n<» 1440). ~ 1271 V. 2. entsagt
Waltherus de AV. de voluntate et consensu expresso filiorum meorum, videlicet
Heinrici, prepositi Ansoltingensis, Arnoldi, Marchwardi, Berchtoldi, Conradi et
Johannis, der von seinen progenitores et antecessores, videlicet nobiles viri
quondam domini de Uspunnon, auf ihn vererbten Kastvogtei des Stiftes Ansol-
tingen in die Hände des Propstes (FRB II m> 722). 1271 V. 2. geben Waltherus
de W., Arnoldus, Marchwardus, Berchtoldus, Chonradus et Johannes, eiusdem
Waltheri filii, dem Rodolfus, filius viri reverendi Henrici, prepositi Ansol-
tingensis et suis fratribus universis gegen Empfang des vierten Teils der Veste
Uttigen alle ihre Güter und Rechte in der Dorfmarch zu Uebeschi (FRB II
n» 723); Walther v. W. siegelt, für dessen Gattin Clementa und ihre Söhne aber
Conradus de Uspunnon, patruus der letztern. Erscheint noch 1271 XII. 10. u. 1272
1. 17. mit seinem Bruder Konrad, noch nicht als tot bezeichnet (FRB III no 9 u. 12).
wSeine Gemahlin war Clementa, uxor dicti Waltheri de W., que predic-
tam terram (^(Tüter und Rechte zu Uebeschi) possidebam iure, quod vulgo dici-
- 296 -
tur libgedinge; sie verzichtet darauf 1271 V. 2.; fiir sie siegelt dorn. Conradus
de Uspuimou (FRB II n« 723). Ihre Tochter ist vielleicht Adelheid (s. 23).
Siegel: 1) U ^ S • W ALTHERI • DE • WEDISWILER •
Urk. 1240 IX. 5. im St.-A. Beni: Interlakeu; 1240 X. 2. (s. Siegeltaf.
XXVI 110 1); 1242 XL 30.; 1246 XII. 5. (abgebild. bei Zeer-
leder, Urkk. f. d. Gesch. d. Stadt Bern III, Taf. H no45); 1252
VII. 24; alle a. a. 0.
2) ^ 43/48 mm ^ S • WALTHeRI • D6 • \\'eDIS\VlLe (!).
Urk. 1246 VIII. 22, im Kl.-A. Eiigelberg, abgebild. in Zürch .-Siegel-
Abbild. II, Taf. IV 2S, Text p. 24. - 1257 VII. 8., Urk. im
St.-A. Bein: Interlakeu (s. Siegeltaf. XXVI no 2); 1259 V. 11.;
1268 II. 5.; 1268 II. 5. (alle a. a. 0.); 1270 VIII. 31. im St.-A.
Aargau (Masse im UBZ IV, p. 147: 51 43;; 1271 V. 2., Urk. im
St.-A. Bern: Interlakeu; 1271V. 2., Urk. im St.-A. Bern: Fach
Bern, II Schatfnerei, Stift (letzteres s. abgebildet bei Zeerleder,
Urkk. f. d. Gesch. d. Stadt Bern III, Taf. 31 n« 139).
7. Rudolf III., . . . 1233 III. 23. R. filio domini de Wediswile (s. no 5;
da Rudolfs III. älterer Bruder Walther schon 1230 HI. 12. erscheint, darf unsere
obige Annahme festgehalten werden). 1237 VIII. 3. R. nobilis vir de \V. siegelt
als Schiedsrichter (FRB II n« 158); ältestes Wediswiler Siegel (S. Siegeltaf.
XXVI 110 3). Nobilis 1244 VI. 14., und 1246 VIII. 22. mit seinen Biiidern <s. 6);
1246 Gfrd. 27, p. 289; ebenso 1248 VII. 22. (Burg Altbüron\ her Rudolf v. W.,
der an des gotshus fEinsiedeln] stat botte was «UBZ II n© 739», u. 1252 VII. 24.
iFRB II n» 326). 1254 VIII. 18. päpstl. Excommunicationsgebot an den Bischof
von Basel gegen Rodulfus de W. etc. »UBZ II n« 904); 1255 II. 27. u. III. 18. cog-
natus Berchtoldi, nobilis de Snabelburck u. dessen Brüder (UBZ III n« 921); sie-
gelt in den nächsten Jahren öfter als Zeuge. Miles 1255 IV. 20. bei Zürich (UBZ
III n<» 929i; gibt 1259 II. 11. dem Abte v. Einsiedebi den Weinzehnten zu Meilen
auf, den er von diesem Kloster zu Lehen hatte, . . . amicorum meorum consilio,
. . . maxime cum tunc temi>oris filios non haberem (UBZ III n» 1051»; neben ihm
siegelt Rodolfus, comes de Raprehswile «zugleich 2. Zeuge, hinter dem Abte). 1259
VI. 30. nennen ihn Waltheiiis, Ühicus et Johannes fratres nobiles de Snabilburg
ihi*en consanguineus: er siegelt ftir sie zusammen mit dem Grafen R. v. Rapp. (UBZ
III n« 10(>8i. 1259 X. 17. Zeuge zusammen mit dem (trafen R. v. Rapperswil in einer
Urk. der Grafen v. Habsburg UBZ III n« 1079^ 1261 I. 10. Zeuge in einer Urk.
des Gr.ifen Rud. v. Rapp. für Einsiedeln UBZ III n*> 1136»; dessen Lehensträger
• zu 1261 IX. 29. [UBZ III n» 1161]-. Zeuge bei dem Gr. Hartmann d. j. zu
Winterthur 1262 X. 7. UBZ III m> 1190. 1263 I. 18. Schiedsrichter mit andern
Fmen und Rittern etc. wegen der Jungherren Berchtold und Walther von
Schnabelburg, Gebiüdern, Freien (UBZ III n*» 1205 •. LehensheiT des Ritters
Jak. Mülner 1265 III. 26., Bewilligung eines Verkaufes accedente consensu uxoris
sue et secuta resignatione filianim suarum Anne. Margarete, Agnetis, Katmne
et Elizabeth. In resignacione vero predii prenominati \>er dictum nobilem et fi-
- 297 —
lias suas secundario facta in nianus abbatis prelibati (sc. de Capella) in castro
Wediswile (wohl kurz vorher) uxoris sue accedente consensu interfuerunt:
R. plebauus de Wediswile . . . (UBZ IV no 1289; s. auch VII no 2427). 1267
XII. 31. Urk. Johannes Freier v. Schnabelburg, de cousilio uobiliuin vironim
Waltheri de Eshibach et Rudolfi de \V. et allorum amicorum meorum, die auch
als Zeugen erscheinen und siegeln (UBZ IV n» 13H3, s. auch 1364). 1268 I. 9.
in Castro Snabilburch, spricht der Freie Joh. v. Schnabelburg von den Freien
W. V. Eschibacli und Rud. v. W. als seinen Verwandten (cognatorum meorum),
die ad petitionem prefati Johannis cognati nostri de Snabilburch siegeln (UBZ
IV no 1366). 1268 IX. 29. (Burg Wediswil) nobilis miles, Verkauf de consensu
Anne, uxoris mee necnon filiarum mearum Katerine, Margarete et Cecilie (UBZ
IV no 1390); ebenso 1270 VIII. 31. (bei der Kirche Wädenswilj, nobilis miles
prope lacum Turicensem, Verkauf de consensu Anne, uxoris mee, necnon filiarum
mearum Katerine, Margarete et (-ecilie, quarum tutor sum legitimus; entschädigt
seine Gemahlin; siegelt für sich, sowie für Anna und die Töchter, die keine
eigenen Siegel haben; für seine Mutter Ita siegelt der Propst von Interlaken;
es siegelt auch der Propst v. Ansoltingen und Walther und Konrad, Rudolfs
Binder (UBZ IV no 1440). Öfter Zeuge und Siegler in den folgenden Jahren
bis 1275 VI. 3. (ein Verkauf der Abtei Zürich, UBZ IV n« 1600); 1282 VII. 15.
nochmals Zeuge in Urk. des Gr. Rud. v. Rapperswil (UBZ V n« 1845); gegen-
wärtig bei der Hochzeit Regensberg-Lupfen 1284 IV. 17. (?), Mainau, Zim. Chr.
I-, p. 164 f.; 1284 IX. 30. nennt ihn Berchtoldus nobilis de Eschibacli, dorn,
de Snabelburg seinen Verwandten : mediante consilio nobilium virorum, domini
Walt, de Eschibacli, patris mei et domini Riid. de \V., cognati mei; Rudolf
siegelt mit einem neuen Siegel (UBZ V no 1907). 1286 VIII. 29. besiegelt er
einen Entscheid zwischen sich und dem Dekan zu Wädenswil, miles (UBZ V
no 1958). 1286 XII. 30. (Burg Wediswil) vir nobilis dominus Rüdolfus de W. et
ego Anna uxor ipsius, seine Tochter Katharina, Witwe Ritters Peter v. Hüno-
berg (UBZ V no 1968).
1287 VII. 17., Burg Wediswil (IX. 3. u. 5. Wikon und Hünoberg): der
Freie Rudolf v.W. und seine Töchter verkaufen dem Johann iter -
hause Bubikon die Burg W. und die dazu gehörenden Besitzungen
und Rechte in W. und Richterswil. (Rüdolfus de W., Ulricus de Palma,
Ulricus de Rusegge, nobiles, Anna uxor ipsius Rüd., Margareta relicta quon-
dam Hartmanni de Hünoberg militis, Elysabeth uxor Waltheri de Büttinkon
militis). Rudolf belhält sich das Nutzniessungsrecht und nach seinem Tode für
seine Gattin Anna vor; diese verzichtet auf das Pfand, das zur Sicherung der
Leibgedingsverschreibung auf der Herrschaft lastete. Cum mihi Elysabeth uxori
Walt, de Büttinkon et mihi Margarete relicte quondam Hartnmnni de Hüno-
berg, filiabus predicti domini R. de Wediswile, ex ordinacione ipsius R. patris
nostri in prefatis bonis ins competeret succedendi, verzichten auch sie auf dieses
o
ihr Erbrecht und zwar Elisabeth in strenuum viium Ul. de Palma, Margareta
ad manus antedicti domini Ul. nobilis de Rusegge, ihrer Vormünder [UBZ. V
n« 1999).
— 298 —
Elisabeth v. Rapperswil, Gräfin v. Homberg, spricht 1290 (vor IX. 24.) von
minem neven hera Rudolf v. W. (UBZ VI no 2108 u. p. 87 n. 4, s. auch 2098 u.
Gfd. I, p. 378). 1294 IX. 9. (Burg Rapperswil) Verkauf seitens der Gräfin Elisab.
V. R. „mit vnsers vogtes hant, hem Rudolfes von AV^edeswile, den wir über dise
Sache ze vogete genomen han" (CBZ VI no2301). 1296 XII. 4. Lehenträger der
Zürich, . . . , et quos idem Rudolfus de \V. iure hereditario a nobis nostroque Abtei
monasterio tenuerat; Rudolf Mülner d. j. Afterlehenträger (UBZ VI n^ 2396,
s. auch no 2272j. 1297 XII. 16. Schiedsrichter (UBZ VH no 2430, s. Ringholz,
Gesch. von Einsiedeln I, p. 119; erwähnt 1366 IV. 23, St.-A. Zürich, St. u. L.
2817). — In undatiertem Briefe bittet Rudolf die Äbtissin Elisabeth v. Zürich,
ihre Lehen von ihm aufzunehmen und an seine Vetteni, Herrn Aniold und
Henn Walther v. W. zu übertragen; er stellt die Bitte schriftlich, „wan ich zuo
üch nit komen mag vor krankeit mines libes'' (Anz. Schw. G. u. A. I [1855], p. 45;
V. Wyss, Urkk. z. Gesch. d. Abtei Zürich n« 394, UBZ VII no 2569). 1300 in.
29. willfahrt die Äbtissin seiner Bitte (Anz. Schw. G. u. A. I, 1855, p. 45 f.;
1857, p. 29; Abtei Urkk. n« 395; FRB IV n« 11; UBZ VII n« 2568, unrichtig
zum 16. Augustj. — Necr. Wettingense (Necr. I p. 590) zum 16. Febr., Ruo-
dolfus de Wediswile (Anm. 9: contulit 100 marcas), nach 1291, bezw. frühestens
1291 II. 16. (s. auch y. Wyss, Abtei, Beil. p. 499). 1300 X. 17. vermitteln
König Albrecht und Bischof v. Konstanz einen den Besitz der Burg W. betref-
fenden Vergleich zwisclien Hermann v. Mainz, Deutschmeister der Johanniter,
Rudolf von dem Stein und Rud. v. Landenberg einerseits mit den Erben Ru-
dolfs V. W. anderseits (alle die erben unde alle du kint, man unde wib, swie
sü genemt sint, die von herni Ruodolf von Wediswile unde von frowen Annen
siner elicher husvrowen komen sint, sü sin gaistlich oder weltlich, mit allem
dem guote, daz her Ruodolf von Wediswile an sinem tode lie" (Anz. Schw. G.
u. A. I 1855, p. 46; Reg. Const. 3198; UBZ VII n« 2573). In der Urk. 1300
XII. 1. (Anz. Schw. G. u. A. I 1855, p. 46 f.. Neugart, Ep. Const. II, p. 562,
UBZ VII no 2574) sind Margaretha und Elsbeth geb. v. W. nicht ausdrücklich
als Töchter Rudolfs sei. bezeichnet. — 1302 VI. 2. als tot bezeichnet (St.-A.
Z., Cappel 147, Streit zwischen Bubikon und Frauenthal wegen des Schlosses W\).
Seine Gattinnen waren 1) Anna (v. Bürgleu): 1265 III. 26. (s. 15);
1268 IX. 29. Rüd. nob. miles de W ... de consensu Anne uxoris niee (UBZ IV
no 1390), dito 1270 VIII. 31., hat kein eigenes Siegel (UBZ IV n« 1440). Riid.
nob. etc. et ego Anna uxor ipsius, 1286 XII. 30. (UBZ V no 1968); Verzicht
1287 VII. 17. u. Urk. 1300 X. 17. s. oben. Jahrzeitb. Wollerau, die Hochgeborne
Anna von Bürgon, eine Husfrow des edlen Herrn von Wädenschwyl, stiftete
Heiltum an die Pfarrkirche Richterswil, Gfd. 29, j». 25. S. auch Pupikofer-
Strickler, Thurgau V, 425.
2) Adelheid v. Wediswil (s. 23 1, Tochter Konrads, des Schultheissen
V. Freiburg, oder Walthers IL, 1288 Witwe Markwarts v. Wolhusen. 1288 IV. 26.
'Burg Wolhusen i: „Die edel frow Adelheit v. W., die da was herr Marquads (!)
v. Wolhusen seligen eliche wirtin und zu den ziten her Rudolfs von Wediswil
leiche wirtin" (Jalirz.-B. Ruswil, (4schfr. XVII, p. 10, 14 u. 15; vgl. XXIV, IHl,
- 299 -
182, 184; XXVI, 92, 111 ; XXVII, 289). S. auch v. Liebenau, Jahrb. Adler, N. F.
Xni (1903), p. 27.
Siegel: 1) ^ »i^ RODOLFVS • De • VVeDISWILC •
Urk. 1237 VIII. 3. im St.-A. Bern: Interlaken (s. Siegeltaf. XXVI
u» 3, vielleicht schon von seinem Vater K. II. geführt), ältestes
W. Siegel; Urk. 1246 VIII. 22. im Kl.-A. Engelberg; Urk. 1248
VII. 22., a. a. 0., Abbild. S.-Abb. z. UBZ II, Taf. IV, n" 29; 1252
VII. 24. im St.-A. Bern, Interlaken; es hängt auch Urk. 125.') 11.
27. im Pfr.-A. Baar; 1258 III. 26. im St.-A. Zürich, (Kapitel 70;
1258 X. 18. im Pfr.-A. Baar; 1259 II. 11. im Kl.-A. Einsiedelu;
1259 VI. 30. im St.-A. Zürich, Spital 8; 1263 1. 18. im St.-A. Zürich
40; 1265 lU. 26. im St.-A. Zürich, Embrach 4; 1267 XII. 31.
im St.-A. Zürich, Kappel 91 u. 92; 1268. I. 9. im Gem.-A. Baar;
1270 VIII. 31. im St.-A. Aargau, AVettingen 149; 1273 I. 6. im
St.-A. Zürich, Spital 27.
2) O S ' • RVDOLFI : NOBIL • DE WEDISSWILER •
Urk. 1284 IX. 30. im St.-A. Zürich, Cappel 120, Abbild. UBZ V,
Taf. III, 23, Text p. 72; Urk. 1286 VIII. 29. im St.-A. Zürich,
Wädenswil 2; 1287 VII. 17. im St.-A. Zürich, Stadt u. Land 2808;
1296 XII. 4. im St.-A. Zürich, Cappel 141 ; 1297 X. 22., a. a. O.
145, s. Siegeltaf. XXVI n" 4.
8. Konrad I., Bruder Walthers II. (s. 6) und Rudolfs III. (s. 7). 1240
X. 2. Chünradus nobilis, frater predicti doniini Waltheri de W. (FRB II n" 257,
falsche Datiernng, s. Tatariuoff, Probstei Interlaken, p. 20 n. 1). Erscheint von
da an bis 1272 I. 17. oft mit seinem Bruder Walther zusammen in Urkunden (s. 6).
— Bereits 1245 VI. 24. C. scultetus de Friburgo, besiegelt das Bündnis mit
Murten (Recueil dipl. Frib. I n« 8, p. 14 n. 2; 1. c. u" 12 ohne Datum). 1246 VIII.
22. entsagt Cünradus de Wadiswilere zu Gunsten Engelbergs allei- seiner Vogtei-
rechte zu Hildesrieden ( . . . advocatia ad uos iure hereditario dinoscitur perti-
nere), siegelt mit seinen Brüdern Walther und Rudolf und heisst im Siegel de
üspunnen (s. auch 6j. Von da an neiuit er sich in der Siegelumschrift stets :
>i< S CHÖNRADI • DE • VSPVNNEN. Noch 1246 XII. 5.: Wal. et C. frater
mens, domini de Husponon, dicti de Wediswile (FRB II n" 260»; die Teilung
ist also nicht ganz durchgeführt worden (s. 6). Reichsvasall 1247 II. 17. /X. 3.
(FRB II n" 265). 1248 VII. 22. Zeuge mit seinen zwei Brüdera (s. 6 u. 7); sie
siegeln 1252 VII. 24. (FRB II n'> 326i. 1257 vor IX. 24. besiegelt er den Verkauf
einer Vogtei durch einen Ministerialen, pro qua scilicet advocatia doniino ('. no-
bili de Wediswile iure homagio snm astrictus (,FRB II n" 429). 1259 III. 25./1260
UI. 24. Schiedsrichter mit H. gewes. Schultheiss v. Thun, Urkunde ausgestellt
von H. prepositus Ausoltingensis (FRB II u" 477). 1259 V. 11. ... presentem
paginam sigillis virorum uobilium Chüuradi domini mei et fratris sui Waltheri,
dictorum de W. procuravimus roborari (FRB II u" 4()3i. 126.'5 II. 2(i. u. 12()() III. 5
— 300 —
s. 6 u. 9. 1263 IX. 29. (Laiipeii) dominus C'oiiradus de \V. unter den consiliarii der
Elizabeth iunior comitissa de Kiburc (FRB 11 n<> 546). 1264 XII. 9. Chunradus de
W., Zeugen dorn. Waltems, frater noster et Berctoldus filius suus (FKB II n» 570).
Zeugen in Urk. des Grafen Rud. v. Habsburg u. Kiburg viri nobiles ac discreti
dominus Cuno de Cramburg, dominus Conradus de W.; 1266 III. 5. (s. 6); 1270 I.
14. (Freiburg, FRB II w* 678); dieselben Beiden Obmänner eines Schiedsgerichtes
1270 VI. 28. (FRB II n« 689j. 1270 VIII. 31. siegelt zusammen mit seinen Biiideni
Walther u. Rudolf v. \V. und dem Propste v. Ansoltingen in Urk. Rudolfs, Zeuge
(UBZ IV n« 1440). 1271 V. 2. nennen ihn die Söhne Walthers v. W. Conradum
I)atruum nostrum de Uspunnon, siegelt für sie auf ihre Bitte zusammen mit dem
Propste V. Ansoltingen (FRB II n» 722 1. 1271 V. 2. ebenso ihr patinius, siegelt
für sie und für Clementa, Walthers Gattin (FRB II no 723). 1271 XII. 10. Ver-
kauf an Interlaken, in cuius rei testimonium et robur presens scriptum tradidi . . . ,
sigillis meo et H. patrui (!) mei, prepositi Ansoltingensis, et AValtheri fratris
mei et Philippi advocati de Briens communitum (FRB III n*> 9); patruus hat
hier absteigende Bedeutung, Bruderssohn. 1273 V. 25. dom. Chonradus patinius
noster, dominus Chüno de Chramburg, nobiles, Zeugen in Urkunde der Söhne
Walthers v. \V. Für Marhvvardus, Berchtoldus et Johannes, qiiia propriis sigillis
non utimur, siegelt ihr patruus ('onradus de W., dominus de Uspunnon iFRB
III ir> 40). 1274 X. 25. Schuldner eines Juden in Bern; Mitschuldner seine
Bruderssöhne, H. Propst zu Ansoltingen und Berchtold, dessen Bruder (FRB
III no 1). 1275 VI. 21. (Freiburg) Zeuge in Urkunde Elisabeths, Gräfin v. Ki-
burg (FRB III no 122); 1275 X. 25. < Freiburg) dito für den Grafen Rud. v.
Neuenburg-Nidau (FRB III n« 146). 1276 I. 7. Zeugen dom. Ulricus de Maquen-
berc, scultetus de Friburgo, dominus Conradus de W., milites (FRB III n« 164);
1276 II. 21. miles (FRB III n« 172). 1276 VI. 3. (Basel) Beisitzer des kgl. Hof-
gerichtes ((^od. dipl. Salem. II n» 548;; dito 1276 VI. 20. (Basel) (ÜB Wii tem-
berg VII no 2599). 1277 XI. 28. Bischof Wilhelm v. Lausanne und nobilis vir
Cunradus de Waisdewyle (!), ballivus serenissimi domini Rudolfi, dei gratia Ro-
manorum regis, Schiedsrichter (FRB III n<> 228); Kopp, Reichsgesch. und ihm
folgend Redlich, Rud. v. Habsburg, p. 459 lassen unentschieden, ob hier Kon-
rad als Reichs- oder nur habsburg. Territorialbeamter aufzufassen sei. — 1279
VI. 26. Z. in Urk. der Gr. Albrecht und Hartmann v. Habsburg und Kiburg
(Urk.-Reg. Schaffh. n« 187;. 1279 XII. 12. (Aarau) (FRB III n» 289), s. Neffen
Arnold und Marchw. als Zeugen. Zuletzt 1282 IV. 10. als Schiedsrichter (FRB
III n« 338); quondam 1303 XI. 4. (FRB IV n« 139) u. 1307 VIII. 22. (1. c. 270i.
Als Schul thei SS (advocatus, avoyer, scultetus) von Frei bürg im Ue.
genannt, wobei er handelnd stets ^nostro communi sigillo" (Stadtsiegel) siegelt:
1245 VI. 24. (Kecueil dipl. Frib. 1 ii" 8, p. 14 n. 2; ohne Dat. 1. c. n^ 12) nur
('. scultetus de Friburgo, deutlicher schon 1257 u. 1259 dom. Conradus advocatus
de F. (1. c. n. 21, 23-24, sieg.); 1263 I. 17. (richtig 1264 I. 16.) Cunradus dictus
de Wediswile, scultetus de Friburgo in Ochtlaudin, ebenso 1264 (1. c. I ii" 25, 26;
Kopp, Gesch. II 2, p. 165, n. 3; p. 166 n. 4; p. 167, n. 6; FRB II n*> 556a);
1270 Cunradus dom. de Vivieils), advocatus de Fr, i^Rec. dipl. I n^» 27, p. 102,
— 301 —
n. 1; Kopp, 1. c, p. 167, n. 7; 1271 (Rec. dipl. I n^ 29). — S. über ihn bes. v.
Watt^nwji, Gesch. d. St. u. L. Beni I, p. 262 f.
1323 XI. 14. wird er als Vater Walthers HI. bezeichnet: Waltherus dorn,
de Wediswil, nobilis, . . . mentis corporisque sospitate gaudentes, . . . a claro
memorie Cunrado, domino de WedisT^il, patre nostro predilecto (FRB V p. 362 ff.,
n<» 324). Diese urkundl. Angabe widerlegt, wie Tatarinoff, Propstei Interlaken
hervorhebt (p. 19 n. 3 u. Stammtaf. W., Anni.), die Annahme Kopps II 1, p. 363 f.,
es seien die Brüder Arnold und Walther v. W., sowie Elisabeth, Gem. d. Gr.
Otto V. Falkenstein als Kinder Arnolds I. aufzufassen u. s. w. — 1290 III. 12.
Arnoldus et Waltherus fratres et Berchtoldus, patruelis eonim, domini de W.
(FRB ni n« 499). Töchter dagegen werden keine urkundlich genannt ; Elisabeth
ist nicht seine Tochter, sondern seine Enkelin (s. Gen. Handb. I, p. 24.^) ff.);
dagegen war eine wahrscheinlich vermählt mit Berchtold HI. v. Eschenbach,
die ihm Teile der Herrschaft Uspunnen überbrachte (Kopp II 1, p. 383 f.; Ta-
tarinoff, Stammtaf. Wäd., Anm. 2; Z. T. B. 1893, p. 110 f., Zeller -Werdmüller
kannte Tatarinoffs Richtigstellungen noch nicht!); eine zweite, Anastasia,
vermählt mit Joh. v. Weissenburg (Gesch. -Forscher I, p. 19 u. 25; Tatarinoff,
I.e.); eine Tochter war vielleicht auch Adelheid, die auch Tochter Wal-
thers IL sein kann (23).
Die Gattin Konrads 11. ist unbekannt, vielleicht Elisabeth v. Kram-
burg, Base der Frau Bertha v. Kramburg. Zum 28. VI., Necr. Fraubrunnen,
Necr. I, p. 413: frouw Elyzabeth von Kranburg, des rittei-s hussfrouw von We-
diswil. — 29. III., Necr. Fraubrunnen, 1. c. p. 409. — ob. 30. \1. Elizabethe de
Kramburg, uxor nobilis viri de \\\ (Annivers. der Abtei Zürich, l. c. p. 543);
Zürch. Stadtbücher I, p. 23.
Siegel : U ^ S . (^HÖNRADI • DE • VSPVNNf N •
ürk. 1246. Vm. 22. im Kl.-A. Engelberg, Abbild. UBZ II, Taf. IV, 30;
Text Liefg. II, p. 24; Abbild, auch bei Zeerleder, Urkk. in,
Taf. 11, n'> 46. 1257 VII. 8., 1252 VII. 24., 1257 vor IX. 24., 1259
V. 11. (Urkk. im St.- A. Bern, Interlaken, letzteres Siegel s. Siegel-
taf. XXn n« 5). 1268 II. 5. u. 1268 XII. 17. (Urkk. St.-A. Bern,
Interlaken). 1270 VI. 28. Urk. im St.-A. Bern, Oberamt. 1270 VIII.
31. St.-A. Aargau, Wettingen, n^ 149. 1271 V. 2. St.-A. Bem, II.
Schaffnerei (Stift). 1271 V. 2. St.-A. Bern, Interlaken (s. Abbild,
bei Zeerleder, Urkk. III, Taf. 11, n« 46 u. dasselbe s. wiederholt
Taf. 58 no217). 1271 XII. 10. St.-A. Bern, Interlaken. 1273 V. 25.
St.-A. Bern, Interlaken. 1274 X. 25. FRB III, p. 774 n. 1 (Orig.
verloren). 1276 I. 7. St.-A. Bern, Bern, III. Schaffnerei (Köniz).
1276 II. 21. FRB III n« 172 (Orig. verloren). 1277. IX. 30. St.-A.
Bern, Beim, III. Schaffnerei (Könizj.
9. Heinrich (L), Propst zu Ansoltingen. 12.59 III. 25./1260 III. 24.
11259) H. prepositus Ansoltingensis beurkundet einen Entscheid des nobilis dom.
C. de Wediswile (FRB II no 477). 1262 I. 9. Leutpriester von Mett (FRB II
- 302 -
no 513 a). 1263 n. 26. Z. mit W. u. V. de W., fratres (FRB 11 n« 534), dito
1266 III. 5. [l, c. II iv^ 595); 1265 I. 14., iudex a sede apostolica delegatus
(FRB n n« 575, s. auch 579 u. 582); siegelt 1270 Vin. 31. (Wädenswil) in
Urkunde Rudolfs nob. de W., nach diesem und vor dessen BrUdem W. u. K.
(UBZ IV n^' 1440). 1271 V. 2. erster Sohn Walthers de W.; dieser entsagt de
voluntat^ et consensu expresso filiorum meorum, videlicet Heinrici prepositi
Ansoltingensis, Amoldi etc. der von seinen Vorfahren v. Uspunnen ererbten
Kastvogtei des Stiftes Ansoltingen in die Hände des Propstes. Walther und
Propst H. siegeln für sich, der letztere und Konrad v. ^^\ für Arnold, March-
ward, Bercht., Konr. u. Joh. v. W. auf deren Bitten (. . . quia propriis sigillis
non utimur, rogavimus reverendum in Christo Heinricum prepositura Interlacen-
sem (\) et Conradum patruum nostrum de Usponnon, ut sigilla sua pro nobis
apponerent, FRB 11 n« 722). 1271 V. 2. geben Walther v. W. und dessen Söhne
Arnold etc. dem Rodolfus, filius viri reverendi Henrici, prepositi Ansoltingensis,
et suis fratribus universis gegen Empfang des vierten Teils der Veste Uttigen
alle ihre Güter und Rechte in der Dorfmark zu Uebeschi (FRB II n^ 723). Sie-
gelt 1271 XII. 10. nach ('unradus dom. de W., der von H. patrui mei, prep.
Ansolt., spricht (FRB III n« 9). — 1273 V. 25. (Thun), Heinricus prep. Ansolt.,
Arnoldus, Marhwardus, Berchtoldus et Johannes, fratres de W., universos pueros,
quos Henricus prepositus predictus per dominam Lücardim deYbensche
generavit et si quos adhuc eum contigerit generare per eandem, nostros
mancipios, ex hac die a iugo nostre servitutis simul et unanimes
reddimus absolutos et libertos ipsos efficimus per presentes; als erster
siegelt H. prep. de Ansolt. f FRB III no40; Gesch.-Forsch. VIII, p. 22f.; Kopp,
Urkk. II; p. 132 f. n^^ 68 u. 1. c, p. 134 f.; s. unten). — 1274 X. 25. mit seinem
Bruder Berchtold (12), Binderssohn Konrads v. W. genannt (FRB III n» 1); Weid-
gangsordnung der Propstei Interlaken u. Berchtolds, domicellus de W., eilassen
in presencia et ordinatione nobilium virorumet dominoinim nostrorum, domini
H. prepositi de Ansoltingen etc., 1285 IX. 20., Interlaken (FRB III n« 415).
1285 XI. 26. Siegel des Berctoldus domicellus de W. et dilectorum fratrum meo-
rum, ridelicet H. domini prepositi Ansoltingensis et Arnoldi (FRB III n« 418).
1309 VII. 24. siegelt er noch als Propst von Ansolt. (FRB IV no 336), 1310 I.
13. dagegen ist bereits Gerhardus de Rivo Piopst (FRB IV n« 360). Nach 1309
bropst Heinrich selig und seine Söhne, her Berchtolt v. Ansoltingen und seines
Bruders Kinder (FRB IV m 40), zu ca. 1300. Ebenso unbestimmt wie dieses Akten-
stück ist ein weiteres, in welchem Waltheinis de Eschibach den H. Propst v. Ansol-
tingen mit „cognate'' anredet (FRB V n» 34 setzen die Perg.-RoUe zu 1318 MII.
17., s. auch p. 42 u. 50; Tatarinoff dagegen zu c. 1312, Propstei Interlaken
p. 137, n. 2). - 1324 X. I. quondam honorabilis vir, dom. Heinricus de W.,
eiusdem ec(*lesie (sc. Ansoltingensis) prepositus FRB V n« 385).
Siegel: 1) i^ ^ 8 • H • PREPOSITI • DE • ANSOLTINGE •
Urk. 1262 I. 9. im St.-A. Luzem, Abtei St. ürban; 12651. 14. St.-A.
Bern, Fach Bern, Schaffnerei (Stift); 1267 I. 13. St.-A. Bern,
— 303 —
Fach Bern; 1270 VIII. 31. ira St.-A. Aargau, Wettingen n« 149;
hängt auch 1271 XII. 10, im St.-A. Bern, Interlaken; ebenda 1273
V. 25. (s. Siegeltaf. XXVI, n« 6; abgebild. bei Zeerleder, Urkk.
m, Taf. 42 n« 169). 1274 X. 25. Orig. verloren (FRB III no 1).
2) ^ S ' . HENRICI TI . . . OLTINGENSIS.
ürk. 1279 ni. 25./ 1280 III. 24. St.-A. Bern, Bern, II. Schaffnerei
(Stift). Urk. 1280 III. 25./ 1281 III. 24. (1. c.) (s. Siegeltaf. XXVI
no 7); 1285 XI. 26. im St.-A. Bern, Interlaken. 1309 VII. 24.
im St.-A. Bem, Köniz.
Nach Kopp, Urkk. II, p. 132 f. n^ 68, war die domina Lücardis de
Ybensche wohl eine Tochter des Ritters Rud. v. Uebeschi (Zeuge 1252 VII.
24.). Kopp, 1. c, p. 134 f. fasst des Propstes Verhältnis zu Lücardis als ein
durchaus rechtmässiges auf. Er war wohl ein clericus uxoratus, wie sie häufig
vorkommen; die geistlichen Weihen hatte er dann nicht empfangen, wenigstens
keine der grossen. Die Tauschurkunde von 1271 V. 2. zeigt, dass des Propstes
Söhne Rechte an der Veste Uttigen hatten und durch deren Verkauf jedenfalls
ihren Besitz in der Dorfmark zu Uebeschi vervollständigten. Weder hier noch
1273 V. 25. werden sie als illegitim bezeichnet und behandelt; von ihrer Mutter
wird in der letztem Urkunde vorausgesetzt, sie könnte dem Propste noch wei-
tere Söhne gebären. Diese Tatsachen bekräftigen Kopps Ansicht durchaus.
Durch die Verbindung des Propstes mit einer Wediswiler Ministerialentochter
waren dessen Söhne unfrei geworden; die Freilassung von 1273 enthob sie zwar
ihrer Leibeigenschaft, machte sie aber nicht zu freien Herren. Deshalb findet
ihre Geschlechtsfolge hier keine Berücksichtigung mehr. Diese Herren v. Am-
sol dingen (Ansoltingen) führen das Wappen der Freien v. Wediswil weiter
bis zu ihrem Erlöschen um 1490 (mit Rudolf v. Amsoldingen, Seckelmeister
zu Thun), nur mit verschiedener Farbe (Gesch.-Forscher VHI, p. 22 f. ; Siegeltaf.
XXMI u. p. 318).
Als erste Generation derer v. Amsoldingen sind folgende Söhne und
Töchter des Propstes urkundlich bezeichnet oder als wahrscheinlich anzunehmen :
a) Rudolf, 1271 V. 2. und aHe seine Brüder, Söhne des Propstes (FRB II no
723), vgl. 1273 V. 25., wo die Söhne des Propstes und der domina Lücardis de Ybensthe
nicht mit Namen bezeichnet sind (FRB III n» 40). Ca. 1312 R. de A., filius H. prepositi,
H. frater auus (FRB V no 34).
b) Ulrich, 1273 VI. 29. Zeui>-o mit seinem Sohne Johannes (FRB III no 46).
Der von 1290 (FRB III p. 776 f., no 9) an in Bern wohnende Ulrich v. A. (1295 des Rats der
Zweihundert, FRB III no 612) ist der Sohn seines Bruders. 1308 XII. 23. Ülricus de A..
hurgensis de Thuno (FRB IV no 307). 1312 V. 17. Rudolfus filius üolrici, nati domini . . .
prepositi Ansoltingfensis . . . (FRB IV no 486). 1324 X. 1. R. de A., filius quondara üol-
rici de A., hat kein Siegel (FRB V no 385).
e) Johannes; 129() Ulrich, weiland Johannsen v. A. Sohn (FRB III, p. 776 f.,
no 9). Der von 1292 II. 5 an irenannte .loh. v. A., Bürger zu Spiez, dürfte ein Sohn
des obigen Ulrich sein (FRB III no 538, u. s. w.).
</;) H[einricu8], ca 1312 H. de A., famulus et filius et quasi procurator quon-
dam H. prepositi (FRB V no 34); ca. 1312 H., Bruder des R. de A., filius H. prepositi
(FRB V no 34).
- 304 —
e.) Berchtold? (nach 1301>) her Benhtolt v. Ansoltingcn und sines bruder(9)
kint; in der«. Urk. hropst Heinrich selijjre u. sine süne erwähnt (FRB IV no 40). 1309
XII. 18. Einwiliiffunff Berns, dass er ins Bur^recht der Stadt Freiburgf aufgrenommen
wird (FRB IV no 85;"); diese Urkunde macht eher wahrscheinlich, dass er ein Sohn oder
Bruder Ulrichs zu Bern war). 1823 X. 15. miles (FRB V no 316), dito 1325 XI. 19 (1. c.
no 486, s. auch no 590). 1328 V. 11. strenuo viro, domino Berchtoldo de A., militi, et do-
raine Alis, coniugfibus Iciritimis et eorum liheris, quos nunc siraul gfenuerunt vcl in pos-
terum siinul j^ijrnent . . .- (FRB V no 595). 1.S31 VIII 9., ritter (FRB V no 761).
f) Burchart? 1309 Heinrich v. A., Burcharts selisren san. edelknechtes, besitzt
oest. Lehen, mit namen minen teil der bürg ze Stoken und die jo^uter, als min eni und
min vattcr si hatten für iren teil (FRB IV no 358, p. 387 f.). Burchart dürfte darnach
vielleicht eher als Enkel des Propstes auf^fefasst werden.
if) Berchta? ca. 1312, illi de Ride. qui fuernnt quatuor fratres ; unus illorum
fratrum fuit filiaster illius [H. quondam] prepositi (FRB V no 34, vgl. 1279 III. 25 f..
1. c. III no 290). 1280 III. 24. (FRB III no 290). — Schenkuntr von Amoldus et Walterus
fratres, domini de Wediswile an die domina Berchta de Riede, Gattin des Walterus de
Riede, domiccllus, auf deren Lebenszeit (FRB III n« 504); s. auch 1292 III. 3. (FRB III
no 540), 1311 V. (1. c. IV n« 438), 1317 VIIL 1. (1. c. no 727), (1317) Jahrz.-B. Interlaken
A H V Bern VH, p. 513; 1324 IL 24. (FRB V no 349). 1311 dorn. Otto de A. sacerdos,
s. 22. — Weitere weibliche und andere Glieder .s. Mon. Germ. Necr. I 407, 414, 417.
10. Arnold I. 1264 AT 18. (Constanz) nobilis vir dominus Arnoldus de
W. mit andern Freien Herren Zeuge (UBZ III no 1266); 1267 I. 13. Zeuge
dom. Arn. (de) W., . . . milites (kaum noch auf ihn zu beziehen; es siegelt der
Propst H. V. Ansolt. (FRB H n« 613), vielleicht auch Arnold 11. (21) wie 1281
III. 29. — 1271 V. 2. (zweiter) Sohn Walthers II. (s. 6), hat noch kein Siegel
wie seine Jüngern Brüder (FRB II n« 722 u. 723) ; es siegeln für sie der Propst
Heinr. v. Ansolt. und Conrad v. Uspunnen, ihr patruus. Dagegen siegelt er 1273
V. 25. mit Propst Heinrich und C. v. Uspunnen, der letztere für die jüngeren
Brüder (FRB III m- 40). 1279 XI. 18. (s. 23). 1279 XII. 12. (Aarau) Zeugen in
Urk. Conrads v. W. Marchwardus et Arnoldus domicelli de W. (FRB HI m
289). 1281 III. 29. Rud. et Ülricus fratres dicti de Balma ac Amoldus deW.,
nobiles, dilecta domina Katherina nostra cognata, Witwe Ritters Peter v. Hüno-
berg, betr. Güter in den Pfarreien Wädenswil u. Richterswil; Arnold siegelt
(UBZ V n« 1789). Siegelt 1285X1. 26. zusammen mit seinen Brüdern Berchtold
und dem Propste Heinrich (FRB III n« 418). Necr. Frauenthal, Necr. I, p. 422:
3. Juni starb Arnold fryherr von Wedisschwil anno 1285. 1286 X. 9. der Freie
Arnold v. W. (von Kopp II 1, p. 364, richtig auf ^^'althers II. Sohn bezogen).
Siegel : n ^ S . ARNOLDI • DE • WEDISWILE •
Urk. 1273 V. 25. im St.-A. Bern, Interlaken, zum Teil beschädigt, s.
Siegeltaf. XXVI, n« 8; (abgebild. bei Zeerleder, Urkk. III, Taf. 58
n^ 218). Urk. 1279 XI. 18. im Stadt.-A. Luzem, sehr gut erhaltenes
Siegel (Gfd. I, p. 62). Urk. 1285 XL 26. im St.-A. Bern, Interlaken,
beschädigt, dasselbe Siegel. Urk. 1286 X. 9. Archiv Ebersegg, jetzt
Ratlhiusen, bezw. St.-A. Luzern, sehr stark beschädigtes Siegel,
nur Mittelstück erhalten.
11. Markwart. 1271 V. 2. dritter Sohn Walthers IL v. W. (s. 6); 1271
V. 2. besitzt er wie seine andern weltlichen Brüder noch kein eigenes Siegel
— 305 —
(s. 6), ebenso noch nicht 1273 V. 25. (s. 6). 1279 XII. 12. Zeuge mit Amoldus,
diesem vorangestellt, domicelli, in Urk. nobilis viri dom. Conradi de W. (FRB
III n« 289). Siegelt 1296 VI., Marchwardus domicellus de Weniswile (sie) (FRB
m no 659), und 1301 XII. 29. (Burg Uttigen) Marhcwardus de W., dominus
castri in Utthingen (FRB IV n« 74).
Siegel: Q ^ S ' • MARCVARDI • DE • WEDISWILE •
Urk. 1296 VI. im St.-A. Bem, Interlaken. Urk. 1301 XII. 29. im St.-A.
Bern, Fraubrunnen (s. Siegeltaf. XXVI n« 9).
12. Berchtold. 1262 I. 9. sind Zeugen in Urk. des Propstes Heinrich
V. Ansoltingen dominus Waltherus de W., Bertoldus filius suus (FRB II n«^ 513,
s. 6; V2CA XII. 9. s. 6). 1271 V. 2. vierter Sohn Walthers n. v. W., besitzt wie
seine andern weltlichen Brüder noch kein eigenes Siegel, ebenso nicht 1271 V 2.;
(FRB II n" 722 u. 723, s. 6); 1273 V. 25. haben Marhwardus, Berchtoldus et Jo-
hannes de AV. noch keine eigenen Siegel (FRB III n» 40). 1274 X. 25. H. Propst
zu Ansolt. u. Berchtold, sein Bruder, Mitschuldner Herrn Ounrads v. W. als dessen
Bruderssöhne (FRB III no 1). 1283 IX. 22. Berctoldus domicellus, nobilis de W.,
entsagt zu Händen der Propstei Interlaken einem Vogteirechte, siegelt (FRB
III no 369). 1285 IX. 20. siegelt in Gegenwart des Propstes v. Ansolt. (FRB
III no 415). 1285 XI. 26. Berctoldus, domicellus de W., Verkauf pro me et Jo-
hanne, fratre meo, in cuius rei testimonium presentes meo sigillo et dilectorum
fratrum meorum, videlicet H. domini prepositi Ansoltingensis et Amoldi (ipsis
Interlacensibus) tradidi consignatas (FRB HI no 418). 1290 III. 12. R. dominus
Albi-castri, Arnoldus et ^\'altherus fratres et Berchtoldus, patruelis eorum, do-
mini de W.; von den 5 Siegeln hängt noch das Berchtolds v. W. (FRB HI no
499). 1295 VI. 10. instrumentis, datis a domino Berctoldo de W., quondam do-
mino eoinindem hominum (von Hasle) (P'RB III no 627). Ca. 1300 quondam:
. . . Item nota, quod villa Wengen per mortem quondam domini Berchtoldi de
Wediswile vacat domino de Eschibach ... Quo defuncto filius eiusdem Berch-
toldi, spreto domino de Eschibac^h, obtinuit, ut dicitur, a domino rege Adolfo
dictum feodum ; sed ipse dominus de Eschibach ab imperio recognoscat (sie) se
habere, et sie prefatus filius dictam villam in preiudicium dominii occupat iFRB
IV no 39; Maag, Habsburger Urbar II, 372 f.; Maag nimmt einen Fehler des
Rodels an; Johannes, der von 1315 an im Besitze von Wengen erscheint, ist
nicht Bei'chtolds, sondern Arnolds II. Sohn.
Name des Sohnes unbekannt wie derjenige der Gemahlin Berchtolds.
Siegel : r7 ^i^ S ' BERl^HTOLDI • DE • WEDISWILE.
Urk. 1283 IX. 22. im St.-A. Beni, Interlaken, hängt ebenda an Urkk.
von 1285 IX. 20. labgebild. bei Zeerleder, Urkk. III, Taf. 58 no
234) u. 1285 XL 2il (s. Siegeltaf. XXVI no 10). 1290 III. 12. im
St.-A. Bern, Interlaken.
13. Konrad IL 1271 V. 2. fünfter Sohn Walthers IL (s. 6); besitzt noch
kein eigenes Siegel (FRB H no 722 u. 723; wie seine andern weltlichen Brüder;
Genealog. Handbach I. 20
~ 306 -
wird 1273 T. 25. nicht mehr in der Brüden-eihe genannt und wird damals be-
reits gestorben sein (FRB HI no 40). Der 1279 XII. 12. (Aarau) gen. nobilis
vir domin. Conradus de W. muss seiner nähern Bezeichnung narJi, als nobilis
und dominus (nicht domicellus) mit Konrad I. (8) identifiziert werden, obwohl
als Zeugen March. und Arnold erscheinen, diese aber als domicelli! Ebenso
kommt auch dorn. (Conradus miles de W. 1282 IV. 10. für K. I. in Betracht (s. 8).
14. Johannes I. 1271V. 2. als sechster Sohn Walthers IL genannt;
besitzt noch kein eigenes Siegel wie seine weltlichen Brüder (FRB II n» 722
u. 723), ebenso noch nicht 1273 V. 25. wie seine Brüder March ward u. Berchtold
(FRB III no 40, s. 6). 1285 XL 26. handelt sein Bruder Berctoldus domicellus
für sich und ihn (FRB HI n« 418). — Der bekannte vir providus ac discretus
dominus Johannes rector (oder decanus) ecclesie in Wediswile, olim incuratus
in Sarmanstorf, kann nicht mit ihm identifiziert werden; dieser Dekan gehört
überhaupt nicht dem Hause Wediswil an (vgl. über ihn UBZ V n« 1941, 1958;
VI no 2109; Necr. Wettingense, Necr. I, p. 591, ob. 10. III.); er stammte jeden-
falls aus der Gegend von Rordorf (Gfd. III, ürkk. Frauenthal, p. 133 etc. ; 1. c.
XXXIV, p. 29; Merz, Arg. Burganlagen, p. 476).
15. Anna (?). 1265 m. 26. (Zürich) Verkauf seitens des R.Jakob Mül-
ner mit Zustimmung des R. nobile (sie statt nobili) de Wediswile . . . accedente
consensu uxoris sue et secuta resignatione filiarum suarum Anne, Margarete,
Agnesis, Katerine et Elizabeth; s. im übrigen Rudolf III. (7) (ÜBZ IV n« 1289).
— Es ist nicht ausgeschlossen, dass unter dieser Anna, die sonst nirgends mehr
als Tochter Rudolfs III. erscheint, überhaupt keine Tochter, sondern die ei*ste
Gattin Rudolfs, Anna v. Bürgein zu verstehen ist und angenommen werden
kann, der Schreiber des Urkundentextes habe sich nicht präzis genug ausge-
drückt. Man vergleiche z. B. den Wortlaut der Urkunde von 1268 IX. 29. mit
dem obigen: „de consensu Anne uxoris mee necnon filiarum mearum Katerine"
etc. (UBZ rV no 1390). Die Tatsache, dass sonst nirgends eine Anna als Tochter
Rudolfs in. genannt wird, ist indessen noch kein Beweis für unsere Vermutung,
denn auch Agnes (s. 17) wird nur einmal als seine Tochter bezeichnet.
16. Margareta I. 1265 HI. 26. als eine der Töchter Rudolfs III. und
dessen Gattin (Anna) genannt (s. 7), 1268 IX. 29. ebenso mit ihren Schwestern
Katerina et Cecilia (UBZ IV n» 1390, in castro Wedissviler, s. 7): „de consensu
Anne uxoris mee necnon filiarum mearum Katerine, Margarete et Cecilie". —
1270 Vm. 31. (bei der Kirche Wädenswil) dito, Rud. nobilis de Wed. nennt
sich tutor legitimus seiner Gattin Anna und der drei Töchter; er siegelt für
sich und für Anna, sowie für die Töchter, die kein eigenes Siegel haben (UBZ
IV no 1440, s. 7). — 1287 IX. 5. (apud Hünoberg) Margareta relicta quondam
Hartmanni de Hünoberg militis, mit Elisabeth, Gattin Walthers v. Bütti-
kon, Ritters, Tochter Rudolfs v. W. ; ihr Vormund ist Ulrich v. Rüssegg, Freier,
der für sie siegelt, cum proprium non habeam (UBZ V n» 1999). Über ihren
Gatten vgl. Hottinger u. Schwab, Ritterburgen I, p. 394 ff. ; Stammtafel Hünen-
berg I im Schw. Gesch.-Forscher III; Wöber, Mülner I, Anhang II, Stammtaf.
- 307 -
Hiinoberg, und die bezüRl. Anmerk. Sp. 471 if. Es liegt hier die interessante
Tatsache vor, dass Margaretha die Schwiegertochter ihrer eigenen Schwester
Katharina war, indem diese letztere sich mit Haiimanns Vater Peter v. H.
verheiratet hatte (s. 18; nach Kopp II 1, p. 426 f., war Kath. die zweite Gattin
Peters und die Ehe war kinderlos). — Die Vormundstellung Ulrichs (11.) v.
Rtissegg rührt von seiner Verheiratung mit Margarethas Schwester Cäcilia
her (s. oben Taf. XXVI u. p. 271; Merz, Argauer Burgen II), 1300 Xn. 1.
I.Cham) vor dem Freien Herm. d. ae. von Bonstetten Verzicht „der edelen vrou-
wen vrou Margretun, hem Hartmans seligen elich vrouwe von Hunoberg, vnd
vrou Elsebetun, hem ^\'althers seligen wirtin von Buttinkon, Johannes vnd
Walthers von Lantzberg", auf alle Rechte „an der bürg vnd der herschaft
von Wediswiler bi Zürichsewe" und auf alles Gut, „swelher leige das si, das
der vorgenande. her Rudolf von Wediswiler an sinen tot brachte oder bringen
solte". Vogt der beiden Frauen „her Eberhart von Burgelon, ein friier herre";
siegelt nach dem Landrichter, darauf Frau Margareta und Frau Elisabeta, Herr
Heinrich zem Steine (mit seinem Binder Rudolf auch Zeuge), Joh. und Walther
V. Landsberg. (St,-A. Zürich, Stadt u. Land 2813; vgl. G. v. Wyss, Anz. Schw.
G. u. A. 1855, p. 46 f., wo die Zeugen genannt sind; UBZ. VII no 2574).
Der Freie Eberhart v. Bürgein ist der Oheim Margarethas und Elisabeths,
da seine Schwester Anna mit Rudolf III. verheiratet war (s. oben 7, und Pupi-
kofer-Strickler, Thurgau IP, p. 425). Dagegen lässt sich die Erbanwartschaft der
Gebrüder Joh. und Walther v. Landsberg genealogisch nicht erklären; geschah
sie etwa auch durch die Freien v. Bürgein? Sie erscheinen bis 1325 (Pupikofer-
Strickler, Thurgau IP, p. 458; Natter, Gesch. v. Aadorf, p. 83), Walther und
seine Gattin Elisab. noch 1330 VIII. 11. (St.-A. Zürich, Breit.-Landenberg I n« 3).
— Andrerseits nennt Margaretha v. Landsberg Ulr. v. Büttikon ihren Oheim,
Diener, Landenberg, p. 24. — Herr Heinrich zem Steine, der mitsiegelt, war
verheiratet mit Katharina, Tochter Hartmanns v. Hunoberg und Margarethas
V. W. (s. Kopp n 1, p. 427; und die zit. Lit. Hunoberg). H. zem Steine siegelt
mit der Geige, gehört also dem Geschlechte vom oder zum Stein (Stein im Aar-
gau) an (vgl. Merz, Argauer Burgen, II 510). Verkauf von Gütern der Herrschaft
Wädenswil durch R. Heinrich vom Stein an Bubikon 1316 V. 11. St.-A. Zürich,
Bubikon n« 50. — Lebt noch 1317 XL 16., Witwe Hartmanns sei. v. H., und
ihre Tochter Katharina, Gattin des Ritters Heinrich vom Stein d. Ä. (Kopp
II 1, p. 427, n. 7, unrichtiges Datum; Wöber, Mülner I, Sp. 483 der Anm.); er
wird auch 1318 11. 18. der Ältere genannt (St.-A. Zürich, ötenbach 204).
Siegel: Q • • fl)ARGARe^I)e De hVNOBe . . (beschädigt).
Urk. 1300 XII. 1. im St.-A. Zürich, Stadt u. Land 2813. - S. Siegel-
taf. XXVII no 1.
17. Agnes, 1265 III. 26. ein einziges Mal genannt, als Tochter Ru-
dolfs m. und seiner Gattin (Anna) (s. 7, UBZ IV no 1289).
18. Katharina, 1265 HI. 26. Tochter Rudolfs III. (s. 7), ebenso 1268
IX. 29. mit ihren Schwestern Margaretha und Cäcilia; und 1270 VIII. 31., hat
— 308 —
kein eigenes Siegel. Tritt nach dem Tode ihres Gatten, des Ritters Peter v.
Htinoberg, ins Kloster Frauentlial ein, dessen Äbtissin Ita (v. Wediswil-Uspunnen ?;
o
ihre Grossmutter war (s. 5): 1281 III. 29. nennen Rud. et Ulricus fratres dicti
de Balma ac Anioldus de Wediswile, nobiles, die dilecta domina Katherina nostra
cognata, relicta quondam doraini Petri de Hünoberch, militis, bei Übertragung
ihrer Besitzungen zu Wädenswil und Richtersw il an Frauental, ad quas religio-
sas predicta nostra cognata intravit, ibidem religionis habitum et ordinem assu-
mens (UBZ V n« 1789;. 1286 XII. 30. (Burg Wed.) vor der Äbtissin Ita und
dem Konvent zu Frauentlial verziehtet der Freie R. v. W. auf Besitz, den er
predilecte filie sue domine Katerine, tempore illo, quo ipsam pie recordationis
domino Petro de Hunoberg militi maritavit, zur Mitgift gegeben, und diese als
Witwe ins Kloster Frauenthal tretend ibidem habitum religionis assumendo,
dem Kloster vergabt hatte (UBZ V n^ 19G8). — 1287 I. 6. Mm^^ sor. (^atharina
von Wedischwill, conventfrau, anno 1287 (Necr. Frauental, Necr. I, p. 421).
1290 XII. 3. starb sor. Katharina von Wedischwill, anno 1290! Eine andere
Katharina als die obige lässt sich nicht nachweisen; nehmen wir einen Intuni
in einem der beiden Todesdaten an, so wird er eher im früheren Datum von
1287 zu suchen sein, das der Urk. von 1286 XII. 30. nahe ist.
19. Elisabeth I. 1265 III. 26. jüngste Tochter Rudolfs III.; 1268 IX. 29.
u. 1270 VIII. 31. nicht mehr genannt, weil schon verheiratet (?), (s. 7). 1287
IX. 3. (W}'kon) Elysabeth uxor Waltheri de Buttinkon, militis, mit ihrer
Schwester Margaretha fs. 16j, Tochter Rudolfs v. W.; ihr Vogt, obschon ihr
o
Gatte noch lebt, ist Ul. de Palma, strenuus vir; derselbe siegelt fUBZ V n«
1999). Derselbe Ulr. v. Bahn nennt sich mit seinem Bruder Rud. 1281 Anver-
wandter Katharinas v. W. (s. 18, u. Kopp II 1,398). 1300X11. 1. Veiy.icht von
frou Elsebetun, hem Walthers seligen wiitin von Buttinkon, auf alle Rechte an
Wädenswil etc.; ihr und ihrer Schwester Margaretha Vogt ist der Freie Eber-
hart V. Bürglen (s. 16) ; sie siegelt. - Lebt noch 1309 Vlll. 30. (FRB IV n^ 343).
Über ihren Gatten, Ritter Walther I. v. Büttikon, 1257-1291, der in
erster Ehe eine Ita (1276 II. 1.) hatte, vgl. Stammtafel der Ritter v. Büttikon
bei Merz, Argauer Burgen I, Art. Büttikon. Seine Mutter ist Elisabeth vom
Stein, seine Grossmutter eine v. Balm.
Siegel: O ^ S eLIZABE^I) • DE • BV^jriNRON
Urk. von 1300 XII. 1. im St.-A. Zürich, Stadt u. Land 3218 (s. Siegel-
taf. XXVI no 11),
20. Cecilia, 1268 IX. 29. (Burg Wed. 1 als jüngste von drei Töchtern
Rudolfs III. V. W. genannt; ebenso 1270 VIII. 31., hat noch kein eigenes Siegel
^s. 7;. Sie war wahrscheinlich mit dem Freien Ulrich II. v. Rüssegg, Land-
richter im Aargau und Zürichgau, Reichs vogt zu Zürich, in dessen erster Ehe
verheiratet. Vgl. oben p. 270 f. u. Taf. XXVI; Merz, Argauer Burgen II,
Rüssegg. — Ob. 16. II. 1285 Cecilia, uxor nobilis Ulrici de Rüsegge, s. Mei^,
1. c. — Merz zitiert die Urk. v. 5. IX. 1287 (UBZ V n^ 1999), in welcher
- 309 -
Ulrich V. Riissegg als Vormund von Ceciliens Schwester Margaretha siegelt
(s. 16).
21. Arnold IL Es lässt sich nicht entscheiden, ob wir unter dem 1264
VT. 18. gen. nobilis vir dorn. Arnoldus de W. und dem 1281 III. 29. auftretenden
Freien Arnold v. W. Arnold I. oder dessen Vetter Aniold II. aufzufassen haben
(s. 10). In der ersten Urk. wird Arnold nur als Zeuge genannt, in der zweiten
«iegelt er, aber das Siegel ist abgefallen. Die ürk. von 1264 ist wohl eher auf
Arnold I. als den Sohn des altern Bruders (Walthers II.) zu beziehen (s. 10), die
zweite von 1281 auf Aniold IL, da der betreff. Arnold in Verbindung mit den
Freien v. der Balm erscheint; entscheiden könnten hier nur Siegel, jedenfalls
nicht die Titel, da die beiden Arnold bald nobiles, bald domicelli genannt werden,
bald beides zusammen, und da Aniold IL erst 1291 als Ritter erscheint; 1267
I. 13. wird allerdings bereits ein dorn. Arnoldus (de) \V. unter den milites als
Zeuge genannt; die betreff. Standesbezeichnung bezieht sich aber kaum mehr
auf ihn (FRB II n« 613).
Sicher erst auf Aniold IL zu beziehen ist die Urk. von 1284 VIIL 16.
(Interlaken), nobiles domicelli Arnoldus et Walthenis, fratres, dicti de Wedis-
wile (FRB III n« 394). 1290 IIL 12. dieselben, et Berchtoldus, patruelis eorum
(s. 12), siegeln (FRB III n« 499). 1290 IX. 24. siegeln Arnoldus et Walterus,
fratres, domini de W. ; höchst wahrscheinlich ist die von ihnen beschenkte do-
mina Berchta de Riede, (iattin des Jkrs. Walther v. Riede, ihre Verwandte als
Tochter ihres Vetters, des Propstes H. v. Ansoltingen (FRB III 11° 504). —
1291 V. Johans von Ringgenberg, jungkher, mit dien fronien herren Arnold von
Wediswil, sinem swecher, Nögker von Littow ... rittern (FRB III n'» 515).
Duner, D. Freiherren v. Ringgenberg, Jahrb. Schw. G. XXI, p. 221, 239 ff. u.
Stammtaf. I bezeichnet Aniold IL als den Schwiegervater des Ringgenbergers ;
einzig dieser könne in Frage kommen, da Arnold I. nicht Ritter war. Zeitlich
stehen der Annahme Durrers keine Bedenken entgegen. — 1292 IIL 3. u. XII.
29. fl291?) siegeln wieder Arnoldus et Walthenis, fratres, nobiles domini deW.
iFRB III n^ 540, 553). — 1294 Feldzug der Berner (in destructionem domini
Anioldi ac domini Waltheri dominorum de Weniswile (FRB III n^ 651, 1296
IL 15). 1296 IV. 4. Bern gegen dominum Rodolfum de Albocastro (Weissenburg),
contra dominum Anioldum et dom. Waltherum de W. ac contra dominos de Ra-
ronia (FRB III n» ()55; diese Urk. spricht entschieden für Durrers Annahme,
dass unter dem Ehemanne Elisabeths v. Weissenburg Aniold IL zu verstehen
seil. 1299 VII. 23. (Ettiswil, wie 1286!) siegelt dom. Arnoldus nobilis de W.
(FRB 111 n" 731). 1299 IX. 15. dom. Arnoldus et Walterus, fratres, domini de
W., milites, Helfer Peters vom Turn! (FRB III m» 738). 1300 nennt sie Ru-
dolf IIL V. W. seine Vettern und wünscht sie als Erben seiner Lehen vom Frau-
münster in Zürich fs. 7). 1300 IIL 29. Verleihung dieser Lehen auf Rudolfs
Bitte sinen vettern von WedisAville, zwein edelen herren, hern Arnold und hern
Walther, gebrüdern (Anz. Schw. (4. u. A. I (1H57), p. 29; G. v. Wyss, Urkk.
Fraumünster n« 395, vgl. p. 499; ÜBZ Vll ir» 2567). - 1301 X. u. 1302 IL 9.
nobiles viri dom. A. u. W., fratres de W., milites (FRB IV n« t>7 u. 8()i; 1302
— 310 —
IL 5. Arnolt u. Walther, gebruder v. W., vrien, herren ze Frutingen, siegeln
(FRB IV no 79). - Selig 1302 IL 20. (FRB IV n« 82); also muss der Tod
zwischen 1302 IL 9./ 20. erfolgt sein. 1302 XII. 4. Waltheinis dorn, de W., miles,
. . . pro remedio et salute anime domini Arnoldi de \V. bone memorie, quondam
fratris mei (FRB IV n« 104). 1310 (1311?) IL 25. Joh. domicellus, filius quon-
dam domini Arnoldi de W. nobilis (FRB IV no 367). 1314 XII. 19. der edel
herre, her Arnold von W., ze ettelichen ziten . . . (FRB IV no 596). — 1317
VIII. 1. Jahrzeit von Walther v. Ried für sich und die Seinen und in remedium
felicis record. viri nobilis dorn. Arnoldi de W. et antecessorum suorum; des letz-
tem und dessen Vorfahren Jahrzeit soll am 15. I. gefeiert werden (FRB IV
no 727; vgl. (1317) Jahrz.-B. Interlaken AHV Bern VII, p. 513).
Über Arnolds 11. und Walthers III. Abstammung von Konrad I. (ent-
gegen Kopp) vgl. oben (8).
Gattinnen: 1) eine Ungenossin aus Ministerialenstand ? Vgl. Durrer,
D. Freih. v. Ringgenberg, Jahrb. Schw. G. XXI, p. 239 ff. u. Stammtaf. I:
Arnolds IL Tochter hat mit Joh. v. Ringgenberg nur Ministerialen, Edelknechte,
erzeugt. Sie kann daher nicht von der (folg.) Elisabeth v. Weissenburg ab-
stammen, sondern nur aus einer Ungenossenehe ilires Vaters. Eine erste Ehe
Arnolds IL will Durrer aus der Urk. 1314 XII. 19. (Frutigen) nachweisen
können : Johans vom Turne, heire von Gestellen in Wallis, und Eisbeta, min
eliche wirtin, verleihen ein Gut ze Eurahusern, „dz der edel herre, her Arnold
von Wediswile, ze ettelichen ziten versetzet hatte, z'einem selgerete dem gottes-
hus von Hinderlappon . . . , umb siner elichen wirti seligen sele". Die (folg.)
Elisabeth v. Weissenburg, Gattin Arnolds IL, ist aber 1314 noch nicht tot
(s. Durrer, p. 240), also muss, da nach Durrer Arnold. I. nicht in Frage kommen
kann, Arnold IL schon einmal verheiratet gewesen sein und wird in dieser Ehe
die nachmalige Gattin Johans v. Ringgenberg erzeugt haben, sowie vielleicht
Elisabeth, Gattin Johanns v. Turn. — Das vergabte Gut liegt im Frutiger-
tale, wo AiTiold IL Herr war.
2) Elisabeth v. Weissenburg 1302 IL 20. fro Eisbeta, hem Aniold
selgen wirten v. W. und ihr Vogt her Thiethelms von Sweisberch, der mir
von recte vnd mit vrteilde ze vogte gegeben wart, vnd mit willen vnd mit
haut Johans, mines suns vnd Margareten, miner tochter, minen lieben oheimen
Marchward, Walter und Heymen, herren von Hasenburg (FRB IV m 82).
1304 V. 8. dieselben Personen bei Verkauf eines Gutes hinter Wediswil (Gfd.
XVni, p. 43). 1316 IL 3. Johannes dominus Albicastri nobilis . . . dilectus ne-
pos noster Joh. de Wediswile miles (FRB IV m 645). 1323 XL 14. (Burg Mü-
linen) nennt der Freie Walther v. W. den Joh. v. Weissenburg u. Joh. v. Strätt-
lingen seine Blutsverwandten (FRB V no 324).
In den Stammtafeln der Reichsfreyherren v. Weissenburg (Geschforsch. I.)
findet sich diese Elisabeth nicht. Nach obiger Urk, von 1316 IL 3. muss sie
aber als Tochter Johanns I. v. Weissenburg (Taf. I) aufgefasst werden; vgl.
dazu die obige Urk. von 1323 XL 14.
— 311 —
Siegel : O ^ S • AR . NOBILIS • DE • W^DISWILE •
ürk. von 1290 IX. 24. im St.-A. Bern, Finitigen. Urk. 1292 IH. 3. im
St.-A. Bern, Frutigeu (Siegeltaf. XXVII no 2) u. 1292 (1291?)
XII. 29. im St.-A. Bein, Interlaken, abgebild. bei Zeerleder, Urkk.
ni, Taf. 63, no 242. ürk, 1302 II. 5. im St.-A. Bern, Fmtigen;
ob auch nocli 1302 II. 9., Orig. in Privatbesitz?
22. Walther III. Erscheint von 1284 VIIL 16. (Interl.) an bis 1302 IL
9. meist mit seinem Binder Arnold (11.) zusammen und siegelt mehrfach mit ihm
(s. 21). 1299 IX. 15. Ritter. 1300 u. 1300 III. 29. mit seinem Bruder Vetter
Rudolfs III. von W. (s. 7 u. 21), erhält des letztern Lehen von der Fraumünster-
Abtei Zürich. 1302 XII. 4. Waltherus dom. de W., miles, für das Seelenheil
seines Bruders Arnolds selig (s. 21 \ Siegelt 1304X11. 10. (Burg Mülinen), 1305
V., 1305 ze mittem Brachode, 1307 III. 5. (FRB IV n« 174, 189, 192, 253, als
Lehensherr). 1307 VIIL 22. Walterus dom. de W., quondam .... pater mens
(pater mens bone recordationis) (FRB IV no 270). 1310 VI. 22. (Mülinen) W.
dom. de W., nobilis, sanus mente et corpore (FRB IV. no 388, im Doppel aus-
gefertigte Urkk. mit 2 verschied. Siegeln). 1310 VI. 28. Schiedsrichter mit Jobs.,
nobilis, dom. Albicastri (1. c. no 389). Siegelt in der Folge öfter von 1311 IL
25. an als Lehensherr. 1311 V. Walther v. Ried, Ammann v. Frutigen, (und
dessen Ehefrau und Töchter) nennt ihn seinen HeiTn; unter den Zeugen dom.
Otto de Ansoltingen, sacerdos (FRB IV. no 438). 1312 IV. 13. (Wediswile ufen
der bürg) Zeuge mit hern Peter v. Wizenburg, vrien (FRB IV no 476). 1315
II. 11. (1316 IL 10.?). Jobs, de W. nobilis, cum consensu expresso et voluntate
viri nobilis domini Waltheri, domini de W., dilecti mei patrui; Walther nennt
Johannes nepos (FRB IVno601); Jobs. Zeuge in Urk. Walthers 1315 XII. 11.
(1. c. 632). 1317 VIIL 15. u. XII. 22. Kundschaft, welche Besitzungen im Kiental
bei der Güterteilung „enzwissent heni Arnold seligen von W. und hem Walther,
sineni bruder, rittern einesteils und Ritter Burkhart v. Scharnachtal" diesem
letzteren zugefallen seien (FRB IV n» 730 u. Anm. 1); vgl. dazu Gesch. forsch.
III, p. 50 if., wo auf keine verwandtschaftlichen Beziehungen hingedeutet wird.
1319 V. 2. (Freiburg) Bürge mit Jobs. v. W., beide Ritter, im Ehevertrag Neuen-
burg-Kiburg, siegelt (FRB V n« 63). 1319 XII. 8. grave Peter von Arberg,
Sohn des Grafen Wilhelm, bittet zu siegeln heni Walthern, heiren von Wediz-
wile, und hern Chünraten von Sünmanswalt, mine öheime, rittere (FRB V
no 95): Graf Wilh. v. Arberg war demnach wahrscheinlich mit einer Schwester
Walthers III. v. Wediswil verheiratet, s. Geneal. Handb. I, p. 122.
1320 IX. 20. Job. V. Wediswil, ritter, Zeuge in Urk. Walthers v. W.
(FRB V no 141), dito 1320 X. 9. (1. c. no 143); beide zus. Zeugen 1320 XII.
1. u. XII. 19. (1. c. no 152 u. 157, in letzterer Urk. „necnon nobilibus, providis
et discretis dominis, Walthero et Johanni de WedisAvile .... militibus). 1323
XL 14. (Burg Mülinen) Waltherus dom. de W., nobilis, .... mentis corjmrisque
sospitate gaudentes a claro memorie C&nrado, doniino de W., patre nostro
predilecto . . . ., siegelt. Et in eorundem evidentiam certiorem petivimus a dilectis
- 312 -
nostris consanguineus, Johanne doniino deWizsenburg et Johanne domino de
Stretlingen, ut appensione suonini sigillorum preseus scriptum cum vsuis conti-
nentiis attestentur (FRB V n« 324). Für Job. v. Weissenburg kommt Job. I.,
Walthers Grossvater eher als Job. 11. (Vetter Waltbersi in Betracht. Für die
Verwandtschaft Johanns v. Stretlingen mit Walther findet sich in den Genealogien
Stretlingen kein Anhalt (Geneal. Handb. I p. 262 etc. u. v. Mülinen in der Fest-
gabe z. Allg. Geschichtsf. Ges. d. Schweiz 1905). 1324 II. 24. Herr von Walther
V. Ried, Burger zu Thun, und dessen Ehefrau (FRB V n« 349). 1324 V. 19.
Obmann eines Schiedsgerichts im Streite Peters v. Aarberg! (1. c. n« 367).
1324 VIII. Siegelbitte seitens des Perrodus de Turri, domicellus, filius quondam
domini Johannis de Turri, militis, domini Castellionis in Vallesio (FRB V n« 379).
1325 VII. 24. (Amsolt.) siegelt mit Job. v. Stretlingen ; Zeugen Job. u. Burchart
V. Ansoltingen brudre (FRB V m 424, 425). 1325 XL 19. besiegelt einen Verkauf
des Joh. miles et Rudolphus, nepos eins, nobiles, domini Albica^^tri (1. c. m* 436).
Auch hier ist Joh. I. v. Weissenburg gemeint. 1326 VI. 1. handelnd auf Wunsch
des dom. Joh. de Rincgeuberg, miles, advocatus in Briens, siegelt (FRB V w
473). Joh. V. Ringgenberg wäre nach Üuner der Gatte einer Nichte Walthers
V. W. Zum letzten Mal 1327 I. 29., siegelt für seine Gattin Johanna von Oruns,
vrowe von Wediswile (FRB V n« 501).
Wir befinden uns gänzlich im Ungewissen, ob der folg. ^^'alther v. Wed.
mit dem Freien W. III. v. Wed. identisch ist oder ob er überhaupt mit unseren
Freien v. Wed. in genealog. Zusammenhange steht. Zeitlich ANürden keine
Schwierigkeiten sich finden, beide Annahmen zu bejahen: V. 5. Waltheinis de
Wediswile, pater magistri Walt, de Wediswile, huius ecrlesie plebani, ob. (Lib.
anniv. pi)os. Turic, Necr. I, p. 565). Vgl. dazu I. 8. Elizabeth .soror magistri
R. de Wediswile, huius ecclesie can>., mater magistri Walt., huius ecclesie plebani,
ob. (Lib. anniv. ppos. Turic, Necr. I, p. 552; in. 4. ihre Schwester Anna, 1. c,
p. 558). Es Hesse sich denken, dass diese Elisabeth die Konkubine Walthers III.
gewesen und aus Wädenswil stammte, wo ihr Bruder Rudolf ui*spi1inglich als
Leutpriester amtete. — Vgl. über diese „von Wediswil^ zu Zürich, Hottinger
& Schwab, Ritterburgen I, p. 172 (nach dem cit. Necr. der Propstei», und unten. -
Gattin: Johanna v. Oruns (Orom: lo27 1.29. iMülineu) Johanna von
Oruns, vrowe von Wediswile, Jahrzeitstiftung zu Frutigen und Hohenäschi,
^min, mis wirtes, her Walthers von Wediswile, und miner kinde jarait ze
begänne iemer nie an dem achtoden Tage nach saute Gallen mes" laut darum
gegeb. Brief. Für sie, «wand ich eigens ingesigels niht enhatte-, siegelt Walther
(FRB V. no 501). Vgl. Mem. et Doc. de la Suisse Rom. XVIII, 153: „Ebauch^
dune table genealogique de la maison des sires d Oi-on^, wo Johanna nicht ver-
zeichnet ist.
wSiegel: 1) O ^ S DNI • WAL^I • Dt • WeDISWILe •
ürk. 1290 IX. 24. im St.-A. Bera, P>utigen .z, besch.i; 1292 III. 3.,
I.e.; 1292 XII. 29. (1291?. St.-A. Bern, Interlaken, abgebild.
bei Zeerieder, Urkk. III, Taf. 63, 241. 1302 II. 5. im St.-A. Beni,
- 313 —
Frutio^en (s. Siegeltaf. XXVII n« a). 1302. XII. 4. St.-A. Bern,
Interlaken. 1305 V. (1. c). 1305 ze niittem Brachode (1. c). 1307
III. 5. (1. c). 1307 VIII. 22. (1. c). 1310 VI. 22. im St.-A. Bern,
Interl. (1. Doppel-Ürk.). 1310 VI. 28. (St.-A. Bern, Bern, Stift).
2) o ^ • s • WALSheRi • De . weDiswiLe •
Urk. 1305 VI. 2. im St.-A. Bern (FRB IV 190). 1310 VI. 22. im St.-A.
Bern, Interl. (Doppel, etwas grösseres Siegel als das erste), s.
Siegeltaf. XXVII no 4). 1311 V. (1. c), 1314 V. 19. [l c), 1315
II. 11. (1316 II. 10.?) (I.e.).
3) O ^ • S • ^^ ' WALc^heRI • De WeiHSWILe • (ähnlicli Nr 1,
nur fehlen die dortigen, den Schild begleitenden Sterne).
Urk. 1315 XII. 11. (1316 II. 10.?) St.-A. Beni, Interlaken; 1319 XII.
8. im St.-A. Bern, Aarherg (s. Siegeltaf. XXVII n<» 5). 1320 X. 9.
im St.-A. Bern, Interlaken. 1323 V. 19. im St.-A. Beni, Frutigen
(ebenso am deutschen Doppel). 1323 IX. 19. St.-A. Bern, Thun.
1323 XII. 5. (1. c.) 1323 XII. 12. (1. c). 1324 II. 24. St.-A. Bern,
Interlaken, 1324 VIII. St.-A. Bern, Laupen; 1325 X. 22. im
St.-A. Bern, Frutigen; 1326 VI. 1. im St.-A. Bern, Interlaken.
1327 I. 29. St.-A. Bern, Frutigen.
23. Adelheid, entweder Tochter Walthers II. oder Konrads I.; ihr
Vater wird nirgends genannt. Anhaltspunkte könnte das Siegel Arnolds v. W.,
der 1279 XI. 18. eine Urk. her Marcwarts v. Wolhuseu besiegelt, geben (xfrd. I.,
p. 61 f.); es ist dasjenige Arnolds L, eines Sohnes Walthers II.
Gatten: 1) Mark ward v. Wolhusen, 1224—1281, Herr zu Wolhusen,
Reichsprocurator (s. v. Liebenau, Jahrb. „Adler", N. F. XIII (1903), p. 25 tf. u.
Stammtafel). VII. 28. Herr Marquard von Rotenburg i^ Jahrb. Ruswil, Gfd. XVII,
p. 21). V. Liebenau bezeichnet Arnold v. W., der 1279 XI. 18 mit Ulrich v. Küssegg
eine Urk. Markwards v. Wolhusen besiegelt, als Schwager Markwards („Adler",
N. F, XIII, p. 27); Aniold ist nach dem Siegel Arnold I. (s. lOj. — II. 25. P>ow
Adelheit, ein edle von Wediswil, her Marquards von Wolhusen eliche wirtin
(Jahrzeitb. RusAvil, Gfd. XVII, p. 10, 14 f. u. XXVI, p. 111, an letzterer Stelle
wohl nach der folg. Urk. auf c. 1281 geschätzt). I'i81 VI. 23. siegelt noch
Markward v. Wolhusen in einer nicht unverdächtigen Froburger Urk. ^vgl.
„Adler" N. F. XIII, p. 27). ~ Das Jahrzeitbuch Ruswil verwechselt sie mit
Adelheid, geb. v. Wolhusen, Gattin Heinrich Hummels v. Lichtenberg, s. Gfd.
26, p. 112; 191, n. 3 (zu 1369 VIII. 14. s. Stammtafel d. P>eih. v. Rothenburg u.
Wolhusen, Jahrb. Adler N. F. XIII, p. 47).
2) Rudolf II. V. Wediswil, ihr eigener Oheim. Diese Tatsache hat
trotz den Bestimmungen des kanonischen Rechtes nichts auffallendes; ist doch
auch Rudolfs II. Tochter Margaretha die Schwiegei tochter ihrer Schwester
Katharina gewesen. Ehedispense fehlen. 1288 IV. 26. die edel frow Adelheit
V. Wediswil, die da was hen* Marquards (sie) von Wolhusen seligen eliche wirtin,
- 314 ~
und zu den ziten her Rudolf von Wediswil eliche wirtin; Zeuge, bei der Burg
Wolhusen, her Rudolf von Wediswil (Jahrzeitb. Ruswil, Gfd. XVII, p. 15, dito
XXVI, p. 92). V. Liebenau, Adler, 1. c, meint, Adelheid sei trotz der Heirat auf
der Burg Wolhusen verblieben. — VII. 26. Adelh. de Wediswile ob. (Lib. anniv.
ppos. Turic, Necr. I, p. 573;.
24. (Weitere ) Töchter Konrads I. ürkundlicli werden nur Söhne, nie
Töchter Konrads II. genannt; docli lässt sich der Übergang von A\'ediswiler
Erbgut an verschiedene Gesclilechter nicht anders erklären als durch solche
Erbtöchter Koniads I., ebensowenig anders einige urk. Verwandtschafts-
bezeichnungen :
a) N. N., Gattin Berchtolds III. v. Eschenbach, die ihm Teile der
Herrschaft Uspunnen überbrachte (vgl. Geschichtsforsch. VIII, p. 47ff.; Kopp II
1, p. 364, 3H3 f.; Tatarinoff, Stammtaf. Wäd., Anm. 2; Zürcher Tasch.-Buch
1893, p. 110 f.; Zeller- Werdmüller kannte die Feststellungen Tatarinoffs noch
nicht). Berchtold III. nennt 1284 IX. 30. den Freien Rudolf v. W. cognatus
(ÜBZ V no 1907).
b) N. N. (Anastasia?), Gattin des Freien Johann I. v. Weisse nburg;
s. Geschichtsforsch. I, Stammtafel I, der aber Rudolf III. eine Anastasia gibt
(I.e., p. 19 u. 25), vielleicht aus Wediswiler Geschlechte, und dessem Sohne
Joh. I. die Tochter Konrads v. Wediswil ohne Vornamen. Tatarinoft' dagegen,
Stammtaf. Wädenswil gibt die Anastasia v. Wediswil, Tochter Konrads, dem
Joh. I. V. Weissenburg. — 1310 VI. 28. siegelt der Freie Walther v. Wediswil,
Ritter, mit dem Freien Joh. v. Weissenburg (FRB IV no 389). 1316 II. 3. nennt
der Freie Joh. v. Weissenburg den Ritter Joh. v. Wediswil seinen nepos (Netten)
(FRB IV n» Mi}), 1323 XL 14. siegeln Joh. v. Weissenburg u. Joh. v. Stret-
lingen als consanguinei des Freien Walt. v. Wediswil (FRB V n" 324). 1325
XI. 19. siegelt Walther v. Wediswil in einer Urk. des Ritters Joh. und dessen
Neffen Rudolf, Freien v. Weissenburg, mit (FRB V n« 436).
c) N. N., Gattin des Grafen Wilhelm v. Arberg. 1319X11. 8. nennt
Graf Peter v. Arberg, Sohn des Grafen Wilhelm, den Walther v. Wediswil und
Konrad v. Sumiswald, Ritter, seine Oheime (FRB V n« 95; s. Geneal. Handb.,
p. 122 u. Stammtaf. Arberg). 1324 V. 19. ist Ritter Walther v. Wed. Schieds-
richter in einem Streite Peters v. Arberg (FRB V n« 367).
25. Sohn Berchtolds (s. 12) v. Wediswil. Dieser bisher nicht berück-
sichtigte Sohn wird ca. 1*WX) erwähnt im Habsburger Urbar (Maag 11, 372 f.;
FRB IV n« 39 (s. 12), und zwar als Besitzer des Dorfes Wengen im Bemer-
Oberland, s. auch Durrer, Ringgenberg, p. 237 u. 2. Maags Bedenken gegen
dessen Existenz sind allerdings sehr gewichtiger Natur.
26. N. N., Tochter Arnolds II. v. Wediswil aus 1. (Ungenossen — ) Ehe
(s. 21)? Nach Durrer, D. Freih. v. Ringgenberg, Jhrb. Schw. G. XXI, p. 239
ff. u. Stammtaf. I hatte Joh. v. Ringgenberg, Freier, eine Tochter Arnolds II.
V. Wediswil zur Gattin, denn 1291 V. nennt Joh. v. Ringgenberg, Junker, den
Ritter Arnold v. W. seinen Schwiegervater (sweher; (FRB III n^ 515). 1310
— 315 —
II. 25. Jahi-zeitsstiftung des Joh. v. Ringgenberg zusammen mit (s. Schwager)
dem Jkr. Joh. v. Wediswil, Sohn Arnolds sei. (FRß IV n«. 367 ; Durrer, p. 229).
27. Elisabeth IL, Tochter Aniolds IL, Gattin des Freien Johann vom
Turn (Jean de la Tour), Herrn von Gestelen im Wallis, Mitheirn zu Frutigen,
Vogt von Conthey, Statthalter zu Mailand, Ritter (1305— f 1324), s. Charriere,
Les Siros de la Tour etc., Mem. et doc. de la Suisse Rom. XXIV, p. 277 ff.
1314 XII. 19. Johans vom Turne, herre von Gestellon in Wallis, und Eisbeta,
min eliche wii'ti, verändem ein Rechtsgeschäft des edeln Herren, Herrn Arnolds
v. Wediswile, das dieser „ze ettelichen ziten umb siner elichen wirti seligen sele"
vollführt hatte (FRB IV n<» 596). Diese Urkunde und die Tatsache, das» von
jetzt an die v. Turn zu Gestelen als Mitherren zu Frutigen und MUlinen er-
scheinen, sind der Beweis, dass Elisabeth die Tochter Arnolds IL v. W. ist.
Jedenfalls entstammt sie der ersten (Ungenossen)-Ehe Arnolds, kann aber nicht
etwa identisch sein mit Elisabeth v. Wediswil, Gattin des Grafen Otto v.
Falkenstein, da dieser noch 1312 XIL 20. lebt und Peter v. Tum bereits
1324 als Solin Johanns I. handelt (FRB V no 379, siegelt dom. Waltherus de
W., miles).
2S. Johann IL 1302 11. 20. fro Eisbeta, hern Aniold selgen wirten von
Wediswile : Verkauf mit willen und mit haut Johans, mines suns, und Margareten,
minor Tochter (FRB IV n« 82). Dieselben 1304 V. 8., Verkauf eines Gutes hinter
Wediswyle, ihr Vogt herr Diethelm v. Swinsberg (Gfrd. XVIII, p. -^3). 1310
(1311 ?) IL 25. Johannes, domicellus, filius quondam domini Amoldi de Wedis-
wile, nobilis, sanus roente et corpore ; Joh. de W. predictus, cum proprio
sigillo caream, bittet für ihn zu siegeln die communitas burgensium in Inder-
lappen (FRB IV no 367). 1314 IV. 1. nobilis et miles (FRB IV n« 561). 1315
IL 7. nobilis vir, dominus Joh. de W., miles, consanguineus des Philippus de
Kieno, nobilis (FRB IV no 600). 1315 IL 11 (1316 IL 10.?) Joh. de W., nobilis,
.... sanus mente et corpore . . . , cum consensu expresso et voluntate viri
nobilis domini Waltheri, domini de Wediswile, dilecti mei patrui ; Walther nennt
Johannes nepos; siegelt (FRB IV n'> 601; s. eod. die n« 602). Zeuge in Urk.
Walthers 1315 XII. 11. (FRB IV no 632). 1316 IL 3. entsagt Joh. dominus
Albicastri, nobilis, den Veimächtnissen seitens des dilectus nepos noster,
dominus Johannes de Wediswile, miles (FRB IV n" 645, Gfsch. I, p. 33 f.).
1318 IV. 1. Verzicht zu Gunsten Interlakens auf Österreich. Lehen, siegelt
(FRB V no 13, s. auch 14-18). 1319 V. 2. (Freiburg) siegelt zus. mit Walther,
milites, als Ehesteuerbürgen für Marg., Tochter des Gr. Rud. v. Neuenburg
(FRB V no 63). 1320 IX. 20. Zeuge zus. mit Phil, de Kieno, milites, in Urk.
Walthers (FRB V n« 141j; dieselben Zeugen in einer Kram burger Urk. 1320
IX. 27 (1. c. no 138). 1320 X. 9. Zeugen Heinr. de Kramburg, curatus in Ruders-
wile, dom. Joh. de Wediswile, dom. Phil, de Kieno, milites, in Urk. Walthers
(1. c. no 143). 1320 XIL 1. Zeuge zusammen mit Walther de W., dorn. Uolrieus de
Sigenowa et dom. Phil, de Kieno, nobiles (1. c. n" 152). 1320 XIL 11). Walther
u. Joh. nobiles, providi et discreti domini gen. milites (I.e. no 157); 1321 I. 13
— 316 -
wieder Zeuge in einer Kramburger Urk. (FKB V n» 162). 1322 I. 21. Leliens-
träger Heraog Leopold v. Österreich für ein Gut, „daz her Jolians von Wedeswil,
ein ritter, von uns ze lehen hatte'^ (1. c. no 204). 1322 VI. 25. (s. Grossoheime)
Heimo und Markwart v. Hasenburg (Merz, Freie v. Arburg = Argovia XXIX
Reg. 105). 1323 II. 1. siegelt als Geisel für d. Gr. v. Savoyen (FRB V n« 272..
1335 IX. 29. Johann sälig v. W. (FRB VI n« 225).
Siegel: 1) O ^ * S • lOHIS • DE • WCDISWILCR • (DILT •
Urk. V. 1315 II. 11. (1316 11. 10.?) im St.-A. Beim, Interlaken (s. Siegel-
taf. XXVII no6); Urk. 1318 IV. 1. im St.-A. Bem, Interl. (be-
schäd. Umschrift). Urk. 1319 XI. 24. im St.-A^ Beim, Stift.
2) . . . WS . ir . weDiswiLe • (dili . . .
Urk. 1322 VI. 25. (St.-A. Neuenburg 3 G. 11), (s. Siegeltaf. XXVÜ
n« 7). 1323 IL 1., Bern, Wittikofen, Privatbesitz, beschädigt.
29. Margaretha II. 1302 II. 20. u. 1304 V. 8. fro Eisbeta, hern Arnold
selgen wirten von W., Johans min sun u. 3Iargarete, min Tochter (^^FRB IV n"
82 u. Gfrd. XVIII, p. 43). Sie stammt also aus 2. Ehe Arnolds II. mit Elis. v.
Weissenburg.
30. Elisabeth III. Gattin des Grafen Otto v. Falkenstein (1274—1312-,
s. oben p. 245 ff. Als dessen Gattin erscheint sie von 1299 VII. 10. bis 1312
XII. 20; sie siegelt zum 1. Male 1307. IV. 2. Über ihren Gatten s. auch Anz.
Schw. Gesch. u. A.-K. II „, p. 43. - Ihre Abstammung von Arnold IL ist, wie
auch Tatarinoff, Stammtaf. W., bemerkt, unsicher. Sie müsste jedenfalls aus dessen
2. Ehe hervorgegangen sein.
Siegel: ^ S ' eLIZABe?^ D'VALKeS^ei COCDISF (die Buchstaben stehen
meistens umgekehrt).
Urk. von 1307 IV. 2. im St.-A. Luzem, St. Urban. Urk. 1311 XI. 22.
im St.-A. Basel. Urk. von 1312 XII. 20. im St.-A. Basel (s. Siegel
taf. XXI n<> 8).
31. Kinder Walthers III. (s. 22) u. Johannas v. Oron. 1327 I. 29.
(Mülinen) Johanna von Oruns, vrove von Wediswile, legt ihre in den Kirchen
zu Fmtigen und Hohenäschi angeordnete Jahrzeitstiftung auf bestimmte Grund-
stücke: min, mis wirtes, her Walthers von Wediswile, und min er kinde jarzit
ze bemanne iemer me an dem achtoden tage nach Sante Gallen mes" laut danini
gegebenem Biief (FRB V ir» 501).
Nicht einzureihen resp. näher zu bestimmen sind folgende Angaben:
1342 MII. 3. Propst u. Kap. Interlaken verpflichten sich zur Begehung
einer von ingenua quondam domina de Wediswile gestifteten Jahrzeit
^FRB VI w> 1(M)\
'VM2l Item anniversarium domine de Wediswile de domo sua in Thuno
due libre; quamm tercia pars nobis et due sororibus nostris cedent { Jahrzeit-
buch Interlaken, AHV Bern VII, p. 514 -.
317 —
B
'f
\;
V-
it
Unsicher ist der mögliche Zusammenhang mit den P'reien v. W. von fol-
genden (geistlichen) Personen, die für sich genealogisch gruppiert werden können;
1.
Waltherus de Wediswile
ob. V. 5.
2.
Rudolfus de W.
1275 VI. 3—1315 Xn. 8.,
ob. 1315.
maif ister, canonicus Im-
briacensiB u. Tburicensis,
Verweser des Propstes.
3.
Elizabeth
ob. I. 8.
4.
Anna
ob. III. 4.
5.
(5.
Waltherus de W.
Nicolaus de W.
1301 X. i:.-l.*i3i') I. 14.
ob. XI, 29., fratres. ord. s
maxister, plebanus prepo-
Job. hospitalis Jerosolimi
siture Thurieensis.
tani.
1. Waltherus de AV., pater magistri Walt, de Wediswile, huius ecclesie
plebani, ob. V. 5. (Lib. anniv. ppos. Turic, Necr. I, p. 565). — Versuchen wir
hier einen Anschluss an die Freien v. W., so Hesse sicli am ehesten an W. III.
(22) denken.
2. Rudolf V. W. 1265 III. 26. Zeuge in Urk. des Freien Rud. v. W. R.
plebanus de Wed. 1270 VIII. 31. (bei der Kirche Wädenswil) in Urk. des Freien
Rud. V. W., Ritter, u. a. Zeugen Rudolfus plebanus in Wediswiler, Petrus pre-
bendarius ibidem, 0. nobilis de Wediswiler (UBZ IV n« 1440). — 1275 VI. 3.
meister Rudolf v. W., Zeuge in Zürch. FraumUnster Urk. mit hern Heremannes
von Bönstetten (UBZ IV n» 1600). 1277 I. 11. magister R. de'W., canonicus
Imbriacensis (Embrach) (UBZ V n« 1648). Erscheint in der Folge oft als Zeuge
in Propstei-Urkk. Zürich, nunmehr magister und canonicus ecclesie Thurieensis
gen. (1278/79 UBZ V m 1723; u. s. w.), s. auch IV. Registerband des Gfrds.
1282 II. 20. procurator capituli Thurieensis (UBZ V no 1825). 1286 VIII. 29.
Schiedsrichter im Streite des Freien Rud. III. v. W. mit dem Dekan Joh. v. W.
(;UBZ V no 1958). Siegel von 1286 (UBZ V no 1978) s. Siegelabbild, z. UBZ V,
Taf. III, no24. Siegelt 1301 X. 15. (St.-A. Zürich, Lindinner Uik. 11, UBZ VII
n*> 2619, s. Siegeltaf. XXVII n« 8) mit anderem Siegel. Dass. Siegel z. B. auch
1303 VI. 13. (St.-A. Zürich, Lind. Urk. m 1), Stellvertreter des Propstes Jo-
hannes. — Siegelt von 1305 I. 21. an bis 1315 IX. 4. oft als Vertreter des
Propstes Kraft v. Toggenburg mit dem Kapitelsiegel (St.-A. Zürich). — 1315
XII. 8. (Lib. anniv. abb. Turic, Necr. I, p. 546) Magister Rudolfus de W., can.
huius monasterii; (Lib. anniv. ppos. Turic, 1. c, p. 586) anno 1315 magister
Ruod. de W., huius ecclesie can. ob.; 1317 VI. 22. selig (St.-B. Z., Lind. Mscr.
XIX 1004).
3. Elisabeth, I. 8. Elizabeth, soror magistri R. de Wediswile, huius
ecclesie cam., mater magistri Walt., huius ecclesie plebani, ob. (Lib. anniv. ppos.
Turic, Necr. I, p. 552). — Es Hesse sich denken, sie sei die Konkubine Wal-
thers (s. 1, u. W. III, 22) gewesen und habe zuerst mit ihrem Bruder Rudolf,
Leutpriester und ihrer Schwester Anna in Wädenswil gewohnt.
I
- 318 -
4. Anna, soror magistri Ruod. de Wediswile, hulus ecclesie can»., ob.
in. 4. (Lib. anniv. ppos. Turic, Necr. I, p. 558).
5. Waltherus de W. 1301 X. 17. magister, plebanus prepositure Turi--
censis (St.-A. Zürich, Lind. Urk. m 11); 1314 mit Rudolf (früher St.-A. Zürich,.
Bubikon n^ 43). Sein Vater Waltherus de W. (s. 1)!, seine Mutter Elisabeth,,
Schwester des Magistei-s Rud. v. W. (s. 3), sein Bruder Nicolaus (s. ü). Erscheintj
in zahlreichen Urkunden bis 1335 I. 14. (Lib. anniv. abb. Turic, Necr. I, p. 538)1
Magister Waltherus de W., plebanus prepositure Thuric; Lib. anniv. pposJ
Turic, I. c, p. 552, Anno 1335 magister Walth. de W., huius ecclesie pleb.; seiqj I
mütterl. Oheim Heinr. Am Leime de W. ob. 2. IV., 1. c. p. 561.
6. Nicolaus, XL 29. (Lib. anniv. ppos. Turic, Necr. I, p. 585). Fr. Nt
colaus de Wediswile, ordinis s. Johannis höspitalis Jerosolimitani, frater magistri
Walt., plebani huius ecclesie, ob.; 1309 IL 4. (Schwiz), Bruder Niclaus, Johanl j
niter v. W. (St.A. Zürich, Wädenswil no 5); 1309 XL 28. Bruder N. v. wj
(St.-A. Zürich, Rüti 68). 1314 XL 26. (St.-A. Zürich, Bubikon 44).
Zu dieser Gruppe dürften auch zu zählen sein: Burkar dus deW,
hospes hospitaliorum höspitalis s. Johannis Jerosolimitani, ob. V. 23. (Lib. anniv ,^
ppos. Turic, Necr. I, p. 567).
Heinricus de W. 1300 L 16. (UBZ VH no 2535) Zeuge; VL 27. Heinr
de W., receptus in can. ecclesie Ymbriacensis ob. (Lib. anniv. ppos. Turic, Necr
I, p. 571). Ein Heinr. hospes de W. 1307 IV. 2. (FRB IV n« 256). Ein Heinri
cus de W. Zeuge 1321 (St.-A. Zürich, Bubikon 54).
Ulricus de AV. , frater, et socius eiusdem, ordinis predicatorui
(St. Gallen) 1260 IIL 12. (?) (Wil), (UBZ III no 1094); nach 1272 s. v. Mohi
Codex dipl. I n« 267). Ein Ulrich minister de W., Gfrd. 42, 144.
Der im Necr. von Hennetswil zum 2. IV. genannte Walther v. Wettiswi
(Necr. I, p. 437) trägt seinen Namen jedenfalls von Wettswil im Bezirk Affoltei
(Kt. Zürich), da er zu Sellenbüren Besitz hatte. — Vgl. 1. c p. 540, Anniversar
der Abtei Zürich zum 18. IIL u. UBZ IV n« 1512 etc; Gfrd. LIII p. 125
— Von ihm und seinen Verwandten stammte das Zürcher Zunftmeistergeschlecht
AVettiswiler ab.
Bemerkung: zur Siegfeltafol XXVII (Herren v. Ansoltiiigen): 1. Siegel Berchtolds, RitterV' ^^^^
1349 IV. Mitte, FRB VII no 4,%; 13n0 IX. 30. (1. c. 552). - 2. Johans, jungherr 1353 IV. 22J®^'»- i
FRB VIII no 12). - ,3. Heinrich, Edelknecht 1363 I. 31 , FRB VIII n« 1259. — 4. Wilhelm*^» Hi
Edelknecht, 13G5, Farailienarchiv v. Wattenwil, Bern. — 5. Wilhelm d. j , Edelknecht, 1391 4 ^^^^
12., St.-A. Bern, Fach Thnn.
elmei«.
Archivar Friedr, Hegi.
Tafel XXVin.
+
^v
8
lonrad I.
X. 2.— 1282 IV. 10. Ritter;
*fS 1245 VI. 24.— 1270 XL 11.,
?gi.s 1277 XL 28.
tramburg (?), ob. 30. VI.
13
Konrad II. J
' 1271 V. 2. bis iSis
.t c?) vor 1273 V. 25. 1
I
\ Söhne und
. worunter
^erh. mit
von Riede,
. 1312
? 24
Töchter : a) N. N.
mar.: Berchtold IIL
von Eschenbach?
fart (t 1298 VIL 2.)
b; Anastasia (?)
mar. : Job. I. von
Weissenburg
c) N. I^.
mar. : Graf Wilh.
von Arberg
(1319 XII. 8).
ton
elmeister ?u Thuu.
(?) Soh
llanicold
1S99-1338
immtaf. I.
-I r-
Rttdolf IV., Joh. II.
Herren xn Mfilinen,
Pfandherren xu
Utpunnen etc.
8. V. Mülinen, StanimUf. der Frei-
herren ▼. Welsienbnrg I.
Katharina
Erbtoohter.
mar. : Thürlngr
von Brandig
Peter A^es
8. Taf. XVII.
i^^
OeoealoKiHrhes Handbuch I.
Freie von Wediswil.
1. WbIIIiit n. 1310. — ± Wallhfr n. liül. - 3. RudulT tll. 'vier n.Kh H. U„ wvtniit R. HL l>
VbIcTs geführl lifltle) 1*37. - A. HvMt [11, li9i. - f.. Kunrad I. iv. r«punn™i 1±W. - 6. ilfiiirii
12T3. — T. Heinrich, Hn)p^^t zu Aiiirjllingen, 1280. — 8. Ami>ld L 1*13. — ». Jlurchwurt l.Wl. - 10. B.N
betha I., Gemalilin di's RiTti-rv WaKlier v. BiiiritnD, i:<Ul.
GeneaiogiBcbes Handbuch I. SiegelUfel XXVH.
Freie vou Wediswil.
Herren von AnHoltinKeii. *
2
•I
J3lyi. - 4. Waltirr 111. 1310. -- .'.. Wallh.T III. 131». - (i. JdMiiiH'« rl. llilfi. - 7. J.i
Wrdbiril 1.301. — ». Kuiuthur iiiid ItrD.kT iI<-> Ilmi-UH xu Wi'dl^irll 1341.
Hirrtn v. MwHInHn : l- Botvlitul.l, Kitlrr, 13üU. - i. Julmiu, .iuniclierr IXä. -
beim, &Jc])iiii.'«ht, 1300. - a. Wilbelu in JUdkitc, Edrlknwbl, 1391 (a. p. 3I8l.
319
Freie von Göskon.
Tafel XXIX.
1
Bernerus de Gozequouon
Zeuge unter den Freien 1161
2
Erhart von GSschon
Her 1224
Gerhart I.
1224—1267 I. 25.
1226 IX. 3. Her, nobilis vir,
1254 IX. 16. advocatus
t 4. V
ux. : Lutgardis (von Röteln?)
4
H.
1224
5
D.
1241 VII. 9.
Gerhart II.
1256—1311 IV. 28., tot 1315 VI. 24.
1281 Her, 1286 nobilis raile.s,
advocatus.
t 9. X
ux.: Amalia von Hinwil
1311 IV. 28.-t 10. IV. 1321
Cunradus I.
1282 IX. 20. ppos. Werd.,
1291 VII. 10. rector cccl, in Samienstorf,
1299 VIII. 31. ppos. Zofing.,
1305 XII. 17. can. Basil., auch can. Beron.
et Constant., rector eccl. in Knutwil,
t 15. I. 1323
8
Cunradus II.
1276 I. 13.
nobilis,
lebt nach 1292
und um 1300
als dominus
Markwart
1315 VI. 24 bis
t 4. IV. 1343
Ritter u. Freier
Vogt von Werd.
ux. ; ... vom
Stein
10
Johans I.
1317 I. 8.— 1351 IX. 15.
tot 1354 III. 18.
Edelknecht und Freier
1347 Vogt von Werd
ux.: Adelheid
1347 IX. 27.-1371 X. 2.
tot 1378 I. 30.
11
Gerhart III.
1323 III. 15.
bis t 22.
VIII. 1331
ppos. Werd.
12
Elisabeth
mar. : Joh. (?)
von
ßlumenberg
Ritter
1343 VIII. 6.
13
Adelheid
Anniv.
Werd.
18. IV.
14
Cunradus III.
1314 I. 6.
subdiaconus.
1334 abbas
Binsidl.
t 4. XL 1348
15
Johans II.
1359 bis
1382 XII. 31.
Edelknecht
ultimus
2)
16
Amalia
1367 VII. 1.-1403 VIII. 9.
tot 1406 III. 16.
mar.: 1) Wernher von Falkenstein
1318 VI. 28. (minor)— 1372 II. 13.
tot 1382 XII. 31.
Hans von Wilberg, Herr zu Tössegg,
1385 XII. 15.— 1403 VIII. 9.
Gottbold
1323 III. 15. bis
1343 VIII. 6.
Gerhart
1343 VIII. 0.
Haus II.
von Falkeiistein
1382 XII. 31.— t 27. X. 142»
Herr zn Gosfj^en
ux. : Süsli T. Eptin^en
I40fi-H20
1
Rudolf IV.
von Falkenstein
1382 XII. 31. bis
tot 1399 IV. 2ß.
Ileinrieh von Wilberf?
1405 VII. 7.- 1431 VI. 10., tot 1439 VII. 29.
ux.: 1) Adelheid Stieber
1411 IV. 15., tot 1427 II. 5.
2) Ursula von UingKenberf?, Tochter Peters
n. der Verena von Rot, 141G IV. 24. bis
1439 VII. 29. (1408 ledif?, in erster Ehe mit
Helmo Rieh 1405).
2
Gepa
von Wilberi^
mar.: 1) ...Giel
1405 VII. 7.
2) Rudolf
von Neuenstein
1406 III. 16.
Hans Friedrich
1416-1420, tot 1427
ux. : Claranna von
Tierstein,
1412—1452
Amalia I.
1427-1463
Klosterfrau in
Küniffsfelden
Beatrix von Wllberjf
1439 III. 27.-1464 X. 11.
mar.: i) Friedrich von Hinwil
1439 III. 27., tot 1448 IV. 22.
2) lluffo von Hegri, Bohn Hufiros u. der
Ursula von Rinach, 1448 IV. 22.
Thomas I.
1427— t 1482
verkauft 1458 III. 24. Göifcen an Bolothnrn.
ux. : 1) Ursula von Ramstein
2) Amalle von Winsber^
ux.
Hans III.
1427— t 1462
Mttnch von LÖwenberfc
1444
Amalia II.
1474 in Könlffsfelden
n rxi f z. T, T -:: :,-. -i j: /-- t -. K:: : .-. v'Vr!Ad. «^^tirrht«
".;.-;;. r*-'-'* T- > -''.'• -.r. !i ,;.•*' V'.r^i'e iir N^z-r« orr üür"- L'i^ lie>r
i jT n> •; ^*^;^ »»-i.-'-i*^ ;r. ".-ü «t^^ :.;• L'-bliv#rni II i'TJO f. di< MatrfiaL N>-
A*-if 'ii- r'fkk- in i-i Fov, rrr, B^tti F . den ÜB Ri-*-!. Ba^rlund and ZiriclL
deuj rrk-:. ^0 I hl-r da* J.i:.r7^i*%j.-h von W>rd and 11. dem t^Jt^ü-hickts-
fr^'jtjd 'jfd a. < TT. z^ln kr -ir.d. wirden die^ n-rorrn I^rnike benutzt, ebenso
di> h/<r.d-j hriftii :.e * T^-r.ealf^^r!*- von <T<w>r^ v. Wyx> auf der StadtbiWiotbek
7Jui*h M*. K 1^- :;-* - I>a^ l^kAT;:re Mat»-iial i^t ^Lr darfri? and ye^tattet
vi^ila^h r.'ji Willi j'ä:,::*'!!. i*t zulf-m oft ans^enaa veröfft-ntli«ht.
^^;^I»I»en: '^-ild: >* i:rHjT^ 1,T'. sr^t^-ilt von rot und weis<; Kleinod:
fra.j*-nko;-f mit cr-.Vru Ha-irTi»-tz oiid toter Binde zwi>4-hen zwei weissen
Hon.erii ZUnUfV W 'i'i'f-nifßW^ T;tf. III n^ ft4 o<Ier ein Kumjif in den S^^hfld-
Ui\f^u tj:it HonieiTi ati >tel)e dei Atme o^lei ein Flair in den Sohildfarben
Sf.ijnj^f, i hufjuk B. VII <\ t'A .
l^H* älte.te I>4'karjTi*e ^ij-wj de> (je>*h]e€hts wai*e Hesso de Göskon.
Vr()\iA zn lV-ioiMiTj*tet, d^»»^n Tod^^tair 2, VI. • da^ verlot^ne Xekrolosr dieses
</otte-'ltari^'* n»Miiit. wenn f^-^t -.runde, da<> die Bezeirlmunsr de rTÖ>kon S4-hon im
Otniritial iU-* Tot^rjlMjr he^ jr^taiiden hätte. Das To<Iesjahr 1123 beruht auf
*j>ärer KoTijfktur Anz. f. ^* hw, G. IV 4 und Urkundenbach v. BeiX)münster I 46-.
L Hern ei uh de Goz^ juouon i>t IH>1 Zeuire unter den Freien Trouillat,
Mon, I ;>41: inijr ina^lit ilm A. Selunid, Die Kirchensatze. Stifts- und Pfarr-
^ei^tli^hkeit de^ Ku. Solotliuni, \<)1, S. 172 zum Pfaner von Obergösgen .
2. Herr F^rliardt von Göxlion und sin sün G. und H. enicheinen zn
1224 im Urbar von S. Uiban F II .> .
?K Gerbart I., 1224 mit Vater und Bruder genannt '2., heisst 1226
IX. .T Her und et^r-beint unter den Freien -F II 76,. ebenso 1227 »dns, Gerar-
dns de Gozekofen, F II ^'.'> . erbaut vor 1221^ als miles mit Zustimmung der
Stift Weid und de> Bi>eliof> von Stra>>burg in rupe quadam apud iamdietam
e('elef*iam sita et ad eam i>ertinente die Burg ^astrum) Gösgen (SW 1821, 372;
Kabn, Die Kunstdenkmäler des Kts. Solotbum W f.)? ei^scheiut 1245 «Tsehudi,
('liron. I 141a, nach Kopp IP 11 auch 1242, indem er G. miles de Bossin*
— 321 -
(boven als eine Verschrei buiig nimmt; indes lesen F II 235 Bollincliovin), 1253
in. 11. u. 14., V. 31. (UBZürich II 316, 317, 323;. Als Anhänger Rudolfs von
Habsburg bezw. des f Kaisers Friedrich und seines Sohnes wird nobilis vir
Gerardus de Gosinkon miles 1254 VIII. 18. mit dem päpstlichen Banne bedroht
(das. n 364j; Gerardus advocatus de Gozchon siegelt 1254 IX. 16. (UBBa.sel-
land 42), wird als nobilis mit seinem Sohne 1256 genannt (F II 433), als dns.
Cxerhai-dus nobilis de Gozchon miles 1257 VII. 30. (UBBasel I 240) und zuletzt
1265 AlII. 31. u. 1267 I. 25. (SW 1821, 379 ff.; F II 676; die von Kopp IV
403* angeführte Urkunde vom 20. III. 1267 nennt nicht dns. Ger. de Goschon
miles, sondern gemäss UBZilrich IV 58 den Ritter von Oeschon).
Seine Gemahlin ist Lutgardis (4. V. nobilis Gerhardus de Göskon
huius ecclesie advocatus, domina Lutgardis conthoralis eins ob., Anniv.Werd.);
über ihre Herkunft vgl. unter 7 am Ende.
Siegel: ^ ^ SIGILL ' GeRHARDI DG GOZeKON.
Urk. V. 16. IX. 1254 im St.-A. Argau: Olsberg 23.
4. H. 1224 mit Vater und Bruder genannt <2).
5. I). de Gossincon erscheint unter den Freien 1241 VII. 9. (UBZürich
II 55, 57, 59, 60).
6. Gerhart II. 1256 ohne Namen mit seinem Vater (3), 12.57 X. 3. ad-
vocatus iunior de Goizchon (Kopp IP 204, Gfd XIV 242, LI 83), 1258 V. 20.
u. 1262 IX. 29. nobilis i UBZürich III 119, 279; Gfd VIII 14 liest an ersterer
Stelle irrig 0. de G., richtig schon Kopp, Urkk. I 11 1; 1276 I. 13. G. et 0. (8)
nobiles de G6ssinkon (Gfd XX 37); 1280 I. 21. Gerardus de Gozkon unter den
Freien (F III 274); 1281 IV. 1. her (4erhart von Gosikon (Habsb. Urbar H*
103, vgl. auch S6 u. I 15()); 1283 III. 10. Gerhardus dictus de Gössikon nobilis
'Archiv Böttstein, nach Kopie gedruckt ZGOR XII 29() mit der im Original
fehlenden Bezeichnung miles); 1286 VIII. 7. dominus Gerhardus de Goskon miles
nobilis, advocatus eccl. Werd. (SAV 1821, 549); 128(5 IX. 5. her (Gerhard von
Göskon, ritter, friger (UBBaselland 115i; 1299 IV. 10. (Kopp IIP 22); 1311 II.
10. nobilis miles Gerh. de (t. verkauft den Dinghof zu Seon an Kunrad v. G. (7),
Propst, und das Kapitel zu Werd, 1311 II. 18. Bewilligung der Wiederlösung
desselben während der nächsten vier Jahre, 1311 IV. 28. Frau Amalia von
Gö.skon, Gemahlin des Ritters Gerh. v. G., erteilt ihre Einwilligung zum Ver-
kaufe (SW 1821, 387); 1315 VI. 24. wird die Frist zur AViederlösung Hern
Markwart v. G. (9) um ein Jahr verlängert (das.), denmach muss Gerhart tot
sein. Er starb 9. X. (9. X. nobilis dns. Gerh. de G. advocatus iunior et miles
ob., Anniv. Werd., auch Anniv. ppos. Turic). Seine Gemahlin starb am 10. IV.
1321 (ao dni. 1321 dna. Amelya de Göskon ob., Anniv. AVerdi; sie stammte aus
dem Freiengeschlechte von Hinwil, denn das Jahrzeitbuch von Werd berichtet
zum 18. IV.: Domina Adelheid de Göskon vivens constituit dari — — — , ut
eins memoria hie habeatur et anniversarius dies celebretur dominae Amelye
matns eins dicta de Hunwil. Da Gerharts IL Söhne als Freie erscheinen,
müssen sie einer ebenbürtigen Ehe entstammen, Hunwil darf daher nicht mit
Genealog. Handbuch I. 21
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kofi ^huoiw'}^ h.,'.* i-.vL /,r,_ oa» ,NWn cath. Ba-iL den 14. L XIX. kaü.
h^-hr ü -Jni. K/:^; ' out^iu*. '3e Oo:ikoD M^/*. Werd. et canoid^as baius eccL ob_
t\m «^pj 1 i* e»t ;xi ä'jx^M-/^ .. Marie prope vetu*. raiij{»anile, Trouillat, Moa. D
Tl^L Jll !<;; v;^J, 'Jon/Za. Ba.:i. «^j., 4 , AK tot erwähnt 1323 HL 15. ,Kopi'
IV' jt'ßl , ,\u d^-f-^.'^fj •**^,.*- iu Ba-^I mar au« h Lütold von Röteln ppos,
^r-and'-val], m P.a-;i . v 1'^ V, 1:;:g »7*-;rTaUii. der wiedt-riiolt avnnculos des
PfO|/-t» KuTjjad V. ii, li^i**! Tro'i;i ;it II 4:^y>: Wide, Lütold sowohl als Kun-
>a/J. li'-i-M^n I'ä; MI, 2*K (lU-inie der Marearita von Staufen. Witwe des
Hitler» Uw/h M-hi^h von Ba-*-L Kojyp V* 37^^ : L-t Kanrad denmaclu wie mit
^^irli^rWit anz-j?;* hnjHi i>t, Hrudet <Terhan> IL. >o niuss ihre Mutt^ Lat^ardis
*'in^ S^')jwe-t<T Lütold» von Koteln sein.
— 323 —
8. Ounradus 11. 127G I. 13. nobilis (.s. 6), lieisst nach 1292 und um
1300 dominus (Habsb. Urbar IP 183, 190, 201, 207).
9. Markwart, als Her und Freier angeblich schon 1302 XI. 18. ge-
nannt (F IV 116; Fälschung, s. Kopp, Geschbl. II 222 f.), erscheint zuerst 1315
VI. 24. als Her, als ihm die \\'iederlösung des von seinem \'ater verkauften
Dinghofs Seon um ein Jahr verlängert ward (s. 0), dann 1316 V. 11. (Kopp
IV^ 254), siegelt 1317 I. 8. als Ritter, sein Bruder Jolians (10) hat kein Siegel,
Zeuge ist Her Heinrich vom Steine, wohl Markwarts Schwager (Arg. XI 29),
siegelt auch 1322 XI. 19. (Arg. XI 34), ebenso 1329 VI. 2. als Freier (das. 37),
wie er auch 1322 XI. 19. u. 1332 I. 28. heisst (das. 44; Kopp IV« 254, V* 671);
1322 VII. 21. Her M. v. (I., Ritter, Joh. v. G., Kirchherr zu Ottenbach, sein
Bruder, ihr Vetter Propst Kunrad v. G. (SW 1821, 395), 1323 III. 15. dieselben,
der Propst ist tot (das. 402; Kopp IV« 267, V 52), 1324 VIII. 27. her Marq-
wart von Göskon, frie, ritter, Johans v. G. sin bruder, edelknecht, unser vetter
selige her Cunrat v. G. der probst waz ze Zovingen und ze AVerde (UBBasel-
land 217); 1329 VII. 25. Her Marchwart v. G., Johans s. Bruder, frye (SAV
1820, 84 f.); lebt 1343 II. 24. (St.-A. Argau: Biber.st. Urbar 1536 fol. 289),
t 4. IV. 1343 (4. IV. a« dni. 1343 nobilis ac strenuus dominus Marquardus de
Göskon miles ac huius ecclesie advocatus obiit, Anniv. A\'erd.). Seine Gemahlin
stammte gemäss dem Grabmal in der Stiftskirche zu W'erd, das die Wappen
Göskon und vom Stein <mit der Fiedel, vgl. Merz, Arg. Burganlagen II 510 f.j
weist (Rahn a. 0. 132), aus der Familie vom Stein (Argauj und war wohl
eine Schwester Heinrichs vom Stein, also aus Ministerialengeschlecht.
Siegel : O ^ S ' . (DARCARDI • (DILIT • DG • GOZIKOÜ •
Urk. V. 8. 1. 1317 im Stadtarchiv Arau: Urk. 30. Der Schild ist schräg-
links geteilt.
10. Johans I., 1317 I. 8. herr Marchward von Göskon ritter und Jo-
hans V. G. sin bruder, M. siegelt für sich und s. Bruder, des mich Johans v.
G. vorgenander, wan ich ingesigels nicht enhan, wol benuget (Arg. XI 29 f.);
Johans erscheint 1322 VII. 21. u. 1323 III. 15. als Kirchherr zu Ottenbach
neben seinem Bruder Markwart (9), 1323 VI. 30. einzeln als rector e(*cl. in
Ottenbach in einem Streite mit der Propstei Luzern, neben ihm als Zeugen Jo-
hannes viceplebanus eccl. in Ottenbach und Heinricus incuratus in Ottenbach
iGfd. XX 163; Kopp V* 52); er versah also die Kirche nicht selbst, war oifen-
bar überhaupt nicht Priester und erscheint daher 1324 VIII. 27. als Edelknecht
neben seinem Bruder (9», 1329 VII. 25. ebenso als Freier (9); 1336 V. 1. jung-
her Johans von Gössinkon hatte Anstände mit Zürchern, muss sich aber, nach-
dem die andern erledigt sind, nur noch vor den Freunden des Heinrich von
Egre hüten wegen des Totschlags (Zürch. Stadtbticher I 124; ; lUli Vm. 6. im
Begriff, nach der Lombardei zu veireisen, bittet er die Stift Werd, falls er
unterwegs stürbe, die Burg Göskon und das übrige Erbe vom Gotteshause zu
leihen Hern Heinrich von Tengen dem Alten, Hern Ulrich von Klingen, Freien,
Hern Joh. von Blumenberg, Ritter, Gottbolden und Gerharden, seinem Bruder
— 324 —
(SW 1821, 414); 1347 IX. 27. Job. v. fi., Freier, versetzt seiner Gemahlin
Adelheid für Morgengabe und Heimsteuer die Kastvogtei Werd, die er von
Österreich zu Lehen hat (das. 420); 1347 X. 4. u. 1348 VIT. 20. Bestätigung
dieser Verpfändung durch Herzogin Johanna und Herzog Albrerht (das. 421,
422); 1351 IX. 15. Hans v. G. fry (Anz. f. schw. G. YII 318 flf.); 1354 III. 18.
Job. V. Büttikon, Ritter, spricht zwischen dem Kloster Königsfelden und Graf
Henman von Froburg „von der kind wegen von Göskon vnd vro Adelheit,
ir muter, der wissenthaft vogt er was" (St.-A. Argau: Königsfelden 253); Jo-
bans ist also wohl tot und somit sein gleichnamiger Sohn derjenige, der 1359
Streit hatte mit der Stift Werd, die sich bei den Herzogen beschwerte (SW
1821, 429); 1362 VII. 30. Jkr. Hans sei. v. G., Frau Adelheid s. AVitwe (das.
436); 1370/71 Klagen der Stift gegen Frau Adelheid, sie lebt noch 1371 X. 2.
(das. 448 f.) und ist tot 1378 I. 30. (das. 453 f.). Johans Grabmal in der Stifts-
kirche weist das Wappen v. G. (Schild mit Topfhelm und Flug) und oben und
unten paarweise dieselben Schilde ; von der Inschrift ist bloss JOHANNES links
unten und DIE SEPT rechts unten zu entziffern (Rahn a. 0. 132); das Jahr-
zeitbuch von Werd gedenkt Johans zum 24. XI. (Nobilis Johannes de Göskon
advocatus huius ecclesie statuit hac die dominis canonicis presentibus vigilie et
misse usque ad finem dari ). Adelheid stammte wohl aus Ministerialen-
geschlecht, ihre Kinder werden nie als frei bezeichnet. — Die frühern Genea-
logen haben den Kirchherni von Ottenbach als Bruder Markwarts angesehen
und den Junker Hans zum Sohne Markwarts gemacht. Das ist schon gemäss
der Urk. v. 27. VIII. 1324 nicht möglich, aber auch deswegen nicht, weil der
Junker als Freier erscheint, die Nachkommenschaft Markwarts aber entfreit
gewesen wäre.
11. Gerhart III., Chorherr zu Werd, wird 1323 III. 15. zum Propst er-
wählt als Nachfolger Kunrads I., gleichzeitig wird receptus ex parte dni. Ger-
hard! de Goessikon Gotboldus filius sororis sue (SAV 1821, 405). Gerhart starb
am 22. VIII. 1331 (22. YHI. a^ dni. 1331 obiit honorabilis dominus Gerhardus
de Göskon baro et prepositus huius ecclesie, Anniv. Werd.).
12. Elisabeth hiess nach SW die Schwester Gerharts, die mit Ritter
Job. von Blumenberg verehelicht war, deren Sohn Gotbold 1323 III. 15. An-
wartschaft auf ein Kanonikat in Werd erhielt und mit seinem Bruder Gerhart
1343 VIII. 6. erscheint. Die Darstellung beruht offenbar bloss auf den genannten
unter 10 und 11 angeführten Urkunden; der Name Elisabeth findet sich in
keiner derselben.
13. Adelheid, im Anniv. Werd. 18. IV. (s. 6) genannt, wird mit Adel-
heid de Gössinkon ob. 30. IX. (Anniv. ppos. Turic.) zu identifizieren sein.
14. Cunradus III., vielleicht ein Sohn Hern Kunrads II., ist 1314 I.
()./7. beim Überfall durch die Schwizer subdiaconus in Einsiedeln (Gfd. X 203),
wird 1334 zum Abt erwählt und stirbt 4. XI. 1348 (Gfd. XLIU 133, 143, 148,
242, 248, 264, XLV 45, XLVII 59, 61, 68, 74, 76; Kopp IV« 18, V« 666; O.
Ringholz, Gesch. v. Eins. I 128, 174, 211 ff.).
- 325 -
15. Johans II. 1359 im Streite mit der Stift Werd wepeii Über^iflfen
(SW 182L 429, s. 10), 1367 VU. 1. Hans v. G., seine Mutter Adelheid, Her
Wemher von Falkenstein, Ritter, seiner Schwester Mann (das. 444) ; 1378 I. 30.
Johans v. G., Edelknecht, spricht von einer Teilung mit seiner Schwester Ama-
lia, die Mutter ist also tot (das. 453); 1381 III. 21. Joh. v. G. Edelknecht (das.
454), tibergibt 1382 XII. 31. (nicht 1383 XH. 30.) seinen Schwestersöhnen Joh.
und Rud. von Falkenstein die Veste Niedergösgen (das. 454) und starb wohl
bald nachher als letzter seines Geschlechts, jedenfalls vor 1399 IV. 26. (das.
471). Er wird nie als frei bezeichnet, auch nicht in der Falkensteinischen Jahr-
zeit zu Werd (Urkundio I 220), wo er domicellus heisst, Hans von Falkenstein
dagegen baro et miles.
16. Amalia war 1367 VII. 1. bereits mit Wernher von Falkenstein ver-
ehelicht, der vor 1382 Xn. 31. starb (oben S. 249 n» 16), heiratete dann in
zweiter Ehe vor 1385 XII. 15. den Hans von Wilberg, Heim zu Tössegg, der wohl
sclion 1378 XI. 29. erscheint (Thommen, Urkk. II 103, 106, 107) und 1403 VHI.
9. noch lebt, und starb vor 1406 HI. 16. (SW 1821, 468, 472, 475, 476 flf.). Aus
erster Ehe stammen Hans 11. und Rudolf IV. von Falkenstein, von denen Ru-
dolf früh starb, während Hans am 26. IV. 1399 mit Burg und Burgstall Bö-
zach genannt Nieder-Gösgen belehnt ward (SW 1821, 471 ff.) und 1406 III. 16.
von seinen Stiefgeschwistern deren Anspiüche auf Gösgen erwarb (das. 481 ff.).
Über die weitem Schicksale der Burg bis zum Übergang an Solothuni vgl.
oben Taf. XXIH imd S. 250 ff. n« 19-23. Dabei ist zu Thomas und Hans von
Falkenstein folgende Urk. nachzutragen, die die Angabe Kindler von Knob-
lochs über die Gemahlin des Hans v. F. berichtigt: 1444 I. 9. Thoman und
Hans von Falkenstein, Brüder und Freie, Heiren zu Varnsperg und Gößkon,
Landgrafen im Sissgau, ihr Grossvater Graf Otto von Tierstein, „unsere sweher
Rudolf von Ramstein, hen-e zu Gilgenberg, und Hans Thuring Munch, herre
zu Lowenberg" (St.-A. Argau: Urkslg. Schröter). Über Thomas v. F. vgl. auch
J. ,1. Amiet, Th. v. F. als Vater von 40 Kindern, im Anz. f. schw. G. I 46.
Aus zweiter Ehe stammen Gepa von Wilberg, die 1405 VII. 7. mit einem
Giel (Jkr. Heinr. von Wilberg und Frau Gepa Giel s. Schwester; St.-A. Zürich:
Rüti 272) und 1406 III. 16. mit Rudolf von Neuenstein verelielicht war (SW
1821, 481), und Heinrich von Wilberg (1405 VII. 7.-1427 II. 5.), der zueilt
Adelheid Stieber heimführte (vor 1411 IV. 15., Arg. XI 225), die lange vor 1427
II. 5. starb (Gfd. XVI 40 f. und Anniv. s. Urb. 3. V1I.\ dann mit Ursula von
Ringgenberg, Tochter Peters und der Verena von Rot, sich vermählte (1416 IV.
24., 1427 II. 5. u. 1439 VH. 29., sie war 1402 ledig und 1405 mit Heimo Rieh
verehelicht). Der zweiten FAie entspross Beatrix (1439 III. 27.— 1454 X. 11.),
die zuerst Friedrich von Hinwil, dann Hugo von Hegi (Sohn Hugos und der
Ui-sula von Rinach, Jahrzeitb. AViuterthur, Gfd. XIV 211) elielichte und durch
die Tochter Barbara aus zweiter Ehe Grossmutter des Bischofs Hugo von
Hohenlandenberg ward (vgl. Durrer im Jb. f. schw. G. XXI 308 ff., 315', 316-,
322 f.; femer das alte Jalirzeitbuch von Arau: V. id. Ai)r. a« dui. . . . obiit domi-
cellus Heinricus de Wilberg, qui constituit pro salute auimarum sue ipsius et
- 326 -
dne. Ursule de Ringenberg, contlioralis sue, et domicelli Johanni« de Wilberg,
patris sui, et domine Amelie de Gösken, matris sue, et domicelli Petri de Ringen-
berg, patris predicte dne. Ursule, necnon dne. Verene de Rot, matris sne, ac
dne. Beatricis, filia legitima (!), et dni. Friderici de Hunwil militis, mariti pre-
dicte Beatricis ij üb. den.). Über die von Wilberg vgl. die Urkk. St.-A. Zürich :
Rüti 222, 229, 230, 253, 262, 272; ferner Ausgeschied. Urkk., Pfrundurkk. Wild-
berg (1415 X. 15. und 1418 XL ..); Stadtarchiv Winterthur (1448 IV. 22.).
Gefl. Mitteilungen von Herrn Dr. F. Hegi.
Nicht einzureihen:
1) Uolricus de Gozingen über 1254 IV. 17. (UBZürich U 348), womit
vielleicht der im Jahrzeitbuch der Propstei Zürich allerdings ohne Titel ge-
nannte Ulr. dictus de Gössinkon (ob. 15. XI.) identifiziert werden darf.
2) Honesta femina Mechthildis de Gözzechon erhält 1292 X. 16. von
Herzog Albrecht von Österreich Güter in Munendal (Möntal), bisher Lehen, nun
als Eigen (wSt.-A. Argau: Reg. v. Königsfelden 3, Urkundio I 180, Kopp IIP 36).
Sie ist wohl identisch mit der in einem Einkünfte- und Pfandrodel von ca. 1290
genannten Mezzina de (iossincon iHabsb. Urbar U* 137 f., 144, 148) und der im
Necr. Hermetswil zum 16. VI. erwähnten Mechtliild de Gözkon und gehört jeden-
falls nicht zu dem Freiengeschlechte.
3) Dns. Wernherus de Göskon, viceplebanus in Solodoro 1303 (Urkun-
dio IP 106), erscheint auch im Jahrzeitbuch der Propstei Zürich: 14. VI. Wern-
herus de Gössinkon, sacerdos, canon. Solod.; er ist nirgends als Freier bezeichnet.
4) Johans von Göskon, Kirchherr in Rain (Luzeni) 1338 V. 5. (Reg. ep.
Const. II no 4551).
5) Fridericus de Göskon l)aro et canon. Werd. ob. 4. VIII. (Anniv.
Werd.). Er erscheint nadi A. Schmid, Kirchensätze 61 im Jahre 1340 als Chor-
herr zu Werd und starb 4. VIII. 1370.
6) Bruder Gotfrid von Gözzchon, des deutschen Ordens, ist Zeuge 1349
VIII. 26. (Reg. V. Königsfelden 227 und SW 1824, 404).
7) Uomina Anna de Göskon obiit 20. XII. (Anniv. Werd.); sie wurde
von den bislierigen Genealogen als Scliwester Markwarts und Johans angesehen
und ihr gemäss der Urk. v. 6. VIII. 1343 ein Freier von Klingen als Gemahl
zugeschrieben; eine solche Ehe ist aber aus den bisherigen Stammtafeln der
Freien von Klingen nicht ersichtlich.
8) Das Nekrolog von Fraubrunnen nennt
16. II. Heinrich von Gösskon (identisch mit m» 4?),
20. IX. Frouw Guta von Gösken.
Dr, iur, Watther Merz.
— 327 -
Die Freien und Edelknechte von Ranistein.
Die Genealogie der Ramstein hat bis jetzt noch keine znsammenfassende
Behandlung gefunden; als erste Vorarbeiten zu einer solchen sind einzig zu
nennen die beiden Stammbäume, die Wm-stisen in seinem Wappenbuch und in der
Basler Chronik gibt, die beide aber nicht über die vier letzten Generationen
zurückgehen und zudem nur die freiherrliche Linie berücksichtigen. Eingehendere
Abhandlungen über einzelne Glieder der Familie finden sich im XII. Bande der
< Basler) Beiträge zur vaterländischen Geschichte * und im XVI. Bande der katho-
lischen Schweizerblätter-. Da im folgenden die sämtlichen Belegstellen jeweilen
bei Behandlung der einzelnen Namen zitiert werden, so beschränke ich mich darauf,
hier nur die wichtigsten ungedruckten Quellen aufzuzählen ; es sind dies aus dem
Basler Staatsarchiv die Urkunden des Adels- und Klosterarchives, die städtischen
Urkunden, das historische Grundbuch, sowie Urteils- und Jahrzeitbücher, aus
dem Staatsarcliiv in Liestal Urkunden und Jahrzeitbücher, aus dem Solothurner
Staatsarchiv Urkunden, Missiven und die Bände „Denkwürdige Sachen", endlich
für die letzten Generationen die Akten v. Ramstein des fürstbischöflich Baseischen
Archives ijn Staatsarchiv zu Bern, sowie diejenigen aus dem oberelsässischen Be-
zirksarchiv zu C-olmar.
Der Xame von Ramstein taucht zum ei*stenmal auf in einer nicht genau
datierbaren, aber zwischen 1166 und 1179 anzusetzenden Urkunde des Papstes
Alexander III., in der derselbe den Bischof von Basel beauftragt, über mehrere
mit Xamen genannte Feinde des Klosters St. Alban in Basel - in ei*ster Linie
den Herzog von Zähringen - den Bann auszusprechen; unter diesen „invasores
bonoiiim St. Albani" werden nämlich auch aufgezählt die Brüder Thüring und
Burkhard von Ramstein, die Güter des Klosters zu Brislach und Waltenen
(— Wahlen, südöstlich Laufen?» widerrechtlich an sich gerissen haben ^. l'ber
die Herkunft derselben wissen wir nichts, doch glaube ich in ihnen die Söhne
eines Thüring v. Brislach sehen zu dürfen, der um 1146 nebst anderen Ministe-
rialen als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Ortlieb von Basel auftritt *. Die
' Karl Vischer: Die Glas^'^emälde in Meltiii^eii und ihr Stifter Hans Imer von (til>,^pu-
ber^, Bürgermeister von Basel.
'Theodor v. Liebenau: Scbultheiss Heinrich Ha.sfurter von Luzem.
* V/irl. Basler Urkundenbmh I Nr. 42. Lant Braekmann und Kehr (..Die Papsturkunden
der Schweiz" in den Nachriihten d. k. (lesellsrhaft d. Wi.«4sen.srbaften zu Göttintren Pb.-b. kl.
1904), p. 463, ist jrenannte Urkunde, was den Kontext anbetrifft, zwar eine unzweifelhafte
Fälschuttic, dem Inhalt naeh aber durchaus echt und unanfechtbar; echt ist auch <las an der
Crkuudc hängende päpstliche Bleisiegcl.
* Vgl. TrouUlat T Nr. 1!>'J. — Weltliche Zeugen sind nur drei angeführt: Walther v.
Steinbninn. der, wie sieh aus späteren Urkunden ergibt, Ministeriale der Grafen v. l*Hrt war,
dann Nordwin v. liUtelsdorf, der bischofl. Baselscher Ministeriale war, uinl an dritter Stelle
eben unser Thüring v. Brisla«h.
— 328 -
Gründe hiefür sind ausser dem von da an für die Ramstein geradezu typischen
Namen Thtiring, namentlich noch folgende drei Tatsachen: erstens dass die
Herren v. Kamstein — und zwar beide Linien des Geschlechtes, sowohl die
freiherrliche, als auch diejenige der Edelknechte -— noch im XIV. Jahrhundert
nicht nur Giiindbesitz zu Brislach, sondern auch den Kirchensatz zu Rohr, zu
dem Brislach gehörte, besassen; erst 1311 und 1317 vergabten sie letzteren an
das Kloster Beinwil, noch 1458 aber wurden die Edelknechte v. Ramstein durch
den Bischof von Basel unter anderem auch mit dem vierten Teil des Zehntens
zu Brislach belehnt*. Ferner gehörten, laut den im Staatsarchiv zu Liestal
aufbewahrten alten Berainbüchem, noch im XVII. Jahrhundert in den Ramsteiner
Schlossberain auch Güter zu Brislach. Andrerseits besitzen, wie wir gesehen
haben, schon die ersten bekannten Ramstein — die Biüder Thüring und Burk-
hard — um das Jahr 1170 Güter zu Brislach; allerdings, wie das Kloster
St. Alban behauptete, zu Unrecht. Immerhin scheint es sich hiebei aber doch
um ursprüngliches Stammgut zu handeln, das später an das Kloster St. Alban
vergabt worden war und nun demselben wieder entrissen wird , ein Vorgang,
der durchaus nicht vereinzelt dasteht. Was endlich die Lage von Brislach an-
betriift, so stimmt auch sie ganz vortrefflich zu unserer Hypothese, indem das
Dorf sich an der Strasse befindet, die vom Birstal nach dem Ergolztale führt
und so die weitauseinanderliegenden Herrschaften des Geschlechtes — Zwingen,
Gilgenberg und Ramslein — miteinander verband. — Ausser genanntem Thüring
V. Brislach kommt nur noch ein Ritter Ulrich v. B. vor und zwar als Zeuge
in einer Urkunde des Basler üomstiftes aus dem Jahre 1232 •. Auch ihn halte
ich für' einen Ramsteiner, der aber, da er bei einer Erbteilung die ursprüng-
lichen Stammgüter erhalten hatte, damit auch wieder den alten Namen ange-
nommen hat, ein Fall, für den es bekanntlieh viele Analogien gibt; über seine
mutmassliche Einreihung in die Stammtafel wird später die Rede sein.
Ursi)rünglich waren die Herren v. Ramstein wohl Zähringische Ministe-
rialen, was daraus gesclilossen werden darf, dass nicht nur, wie wir gesehen
haben, schon die ersten sicheren Glieder des Uesclilechtes im Gefolge des Her-
zogs von Zähringen erscheinen, sondern auch daraus, dass uns der Name Berthold
nicht weniger als dreimal bei ihnen begegnet, ebenso sehr liäufig der Name
Conrad. — Nach dem Aussterben der Zähringer wurden sie dann Ministerialen
von deren Nachfolgern und Erben, der Grafen v. Kiburg, mit denen eine Linie
des Geschlechtes dann auch nach dem Emmentale kam, woselbst sie bei Eris-
wyl eine neue Burg Ramstein oder Hohenramstein gebaut haben sollen, von
deren Schicksalen aber weiter nichts bekannt ist^. Dass die Berner Ramstein
' Vi,d. Trouillat III Nr. 100 u. 15i, sowie Boos: Urkundeubuch der Laud^cbaft Basel
III Nr. 805.
« Verl. Basier L .-B. I Nr. 120.
^ V^d. Heytk: (ieHcliichte der Herzofife von Zähriujreu, [>. TmI , sowie Stiiiiipf VII
fol. .'lOO ^, woselbst er auch das angebliche Wappen des (iesebleebfes abbildet: eine auf einem
Pferde reitenile Frau — offenbar das missverstandene 8iei>:el Hartmanns v. R. (vgl. dazu auch
p. 321), Anmerkung 2). Schon Brückner hat die Sicgelfigur richtig- erkannt, da er (Merkwürdig-
keiten der Landschaft Basel p. 1H:;2} schreibt: ^Betreuend den Wappenschild, so tindet man
- 329 —
wirklich eines Stammes mit denen im Baselbiet sind, halte ich aus folgenden
Gründen für sehr wahrscheinlich : ei^stens einmal weil schon in einer Kiburgei'
Urkunde von 1241 — der ersten, in der überhaupt Kamsteiner als Zeugen auf-
treten — wir nebeneinander Glieder beider Geschlechter voi"flnden '- Ferner ist
auffallend, wie wir in beiden Familien dem (nicht kiburgischen) Namen Walther
begegnen, der daher ein alter, wohl von den Mörsbergeni entlehnter Familien-
name gewesen ist. Endlich dokumentiert sich auch ein Zweier der im Norden
gebliebenen Ramstein durch die bei ihm gebräuchlichen Namen Ulrich und
Werner als ursprünglich kibm*gische Ministerialen. Leidel* ist es aber niclit
mehr möglich, volle Gewissheit darüber zu erlangen, da das einzige noch er-
haltene Siegel eines bernischen Harnstein — dasjenige Hartmanns — nicht das
Familienwappen zeigt, sondern St. Martin zu Pferd, woraus wir des weiteren
schliessen müssen, dass er ein Geistlicher gewesen ist'.
Auffallend ist nun, dass wir 1290 einen Freien Berthold v. Ramsteiii auch
in St. Gallen begütert finden, der sich durch sein Siegel — zwei geki-euzte
Lilienstäbe — ganz unzweifelhaft als Angehöriger des Basler Geschlechtes aus-
weist^, der andererseits aber auch mit den ebenfalls in St. (irallen reich be-
güterten schwäbischen Freien v. Kamstein in nahen verwandtschaftlichen Be-
ziehungen scheint gestanden zu haben. Jedenfalls kann diese Verwandtschaft
aber nicht auf ursprünglicher Stammesgleichheit beruhen, sondeni nur auf \'er-
schwägerung, bezw. Abstammung mütterlicherseits, denn die schwäbischen Kam-
stein führten ein redendes Wappen, nämlich den Widder, im Siegel* ; Brückner
und Leu irren also, wenn sie dieselben zu den Basler Kamsteinen zählen. Das
Wahrscheinlichste ist wohl, dass des genannten Berthold Mutter diesem anderen
Geschlechte angehört hat, dass sie eine Tochter Marquarts und Schwester der
Abte Rumo von St. Gallen und Albert von Keichenau gewesen ist. Dafür
scheint auch zu sprechen, dass wir 1255 einen sonst in Basel weitt»r nicht
nachweisbaren Albert v. Kamstein, den ich daher, Wurstiseu folgend, glaube
mit dem gleichnamigen Domherrn von Konstanz und Abte von Keichenau identi-
fizieren zu dürfen, als Zeugen neben vorerwähntem Berthold in einer von dessen
Vater ausgestellten Urkunde begegnend
anter den alteu Zeichmingea noch ein ganz anders von Hohen Kamstein betittlet, worinnen ein
mit einem rothen Gewände bekleideter Heiliger, so einen rothen mit Banden von gleicher Farbe
gezierten Stab in der Hand hält, auf einem »chwarzen Maultiere einherreutet." Brückner
hat seine Beschreibung, da er Farben nennt, offenbar einem Armorial (wohl Schnitt) ent-
nommen, das aber seinerseits wieder auf genanntes Siegel zurückgeht.
' Vgl. Fontes rer. beru. II Nr. 214.
* Laut fi*eundlicher Mitteilung von Herrn Staatsarchiv ar i^rof. Dr. TUrler in Bern; vgl.
■ dazu auch p. 328 Anmerkung 3.
3 Vgl. St. Galler Ü.-B. III Nr. J073. — Die Beschreibung des Siegels verdanke ich der
Freundlichkeit von Herrn Prof. Dr. Wartmann in St. (fallen.
* Vgl. über dieselben Bader in den „Schriften des Altertums und (ieschichtsvereinc
zu Baden und Donaueschingen'* III p. 301 f. Ihr Wappen vererbte sich dann nach ihrem Aus-
sterben (um die Mitte des XIV. Jahrhunderts) auf die weiblichen Deszendenten, einen Zweig
der Freien v. Falkenstein, der sich fortan v. Falkenstein zu Kamstein nannte: Über dieselben
vgl. Kindler v. Knobloch im oberba^l. (icschlechterbuch unter „Falkensteiu**. ' • »
' Vgl Boos I Nr. 71.
-^ 330 —
Wieder ein anderes Geschlecht sind die elsässischen „Ramstein am Wa«-
gau", die ebenfalls schon seit dem Ende des XIII. Jahrhunderts urkundlich ge-
nannt werden und die erst um die Mitte des XVI. Jahrhunderts ausstarben K
Sie waren Ministerialen der Herren v. Ettendorf und ftthi'ten auch ein andei'es
Wappen als die schweizerischen Bamstein ; doch da auch letztere sich schon seit
der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts meist auf ihren elsässischen Besitzungen
aufliielten, so sind sie nicht immer leicht auseinanderzuhalten und werden auch
tatsächlich nicht selten miteinander vei-wechselt, so mehrfach im Kappoltsteini-
schen Urkundenbuch.
Wie schon bemerkt, sind die schweizerischen Ramstein, mit denen allein
wir uns hier zu befassen haben, in den beiden ersten Generationen noch
Ministeiialen, also unfrei; eine Linie — die bernische — ist auch bis zu ihrem
Erlöschen in der Ministerialität geblieben,? währenddem die beiden anderen um
die Mitte des XIII. Jahrhunderts frei wurden, die eine freilich um schon in
der nächsten Generation wieder, und zwar für immer, in die Ministerialität —
diesmal des Bistums Basel — zurückzusinken*. Die freigebliebene Linie, die
aber im legitimen Mannesstamme schon 1459 wieder erlosch, setzte sich dann
noch für weitere zwei Generationen in einem illegitimen Zweige fort.
Die zwei Linien der Freiherren *und der Edelknechte v. Ramstein, sowie
die illegitimen Nachkommen jener, die Herren v. Gilgenberg, führten jede das
Stammwai^pen in anderen Farben , nämlich erstere in schwarz zwei weisse
Lilieustäbe und als Helmzier zwei offene gelbe an den Aussenseit^n mit eben-
falls gelben Lindenblättern besteckte Hönier; die Edelknechte in gelb zwei rote
Lilienstäbe und als Helmzier einen rotgekleideten armlosen bärtigen Manns-
rumpf, der auf dem Haupte einen roten mit gelber Krampe verzierten und mit
einer roten, blauen und weissen vStraussenfeder geschmückten Hut trägt. Die Herren
V. Gilgenberg, Bastarde der Freihenen v. Kamstein, führten den Schild der
letzteren und dazu die Helmzier der Edelknechte, mit dem einzigen Unter-
schiede, dass der Mannsrumpf bei ihnen schwarzgekleidet ist und auch einen
schwarzen Hut mit weisser Krampe trägt, der aber ebenfalls mit einer roten,
l)lauen und weissen F'eder geschmückt ist^.
' Vjfl. über dieselben Herzog» Kdelsassi.sclie Chronik VI p. 1% n. 197, sowie Kindler
V. Knoblodi im goldenen Buch der Stadt Jj^trassburg.
* Wurstigen schreibt in .seinem Wappenbuche des Bistums Basel, der Stamm der Edel-
knechte V. R. sei, wohl infolge einer Missheirat, seiner ursprünglichen Freiheit wieder ver-
lustig gegangen, währenddem er in der Chronik die umgekehrte Ansicht vertritt, nämlich die,
dass die späteren Freiherren «aus ursprünglichen Knechten zu Herren gemacht und gefreit
worden** seien. Wie wir noch sehen werden, sind beide Auffassungen richtig. Auch Heusler (in der
Basler Verfassungsgeschichte im Mlftelalter) zählt die Edelknechte v. R., die in den erbitterten-
Kämpfen zA\ischen den beiden Rittergesellschaften der Sterner und Psitticher im letzten Drittel
des XIII. Jahrhunderts zu den ersteren gehörten, eben deswegen zu den ursprünglichen Freien,
die erst später in die Ministerialität eingetreten waren und nun von den alten Dienstmanncn-
geschlechtern in Zulassung zu den Ämtern und Würden, die der Bischof verlieh, hintangesetzt
wurden. Die Ramstciu waren bei Ausbruch dieser Kämpfe, die bekanntlich erst 1274 durch
V^ermittlung Rudolfs v. Habsburg ihr Ende fanden, wohl das jüngste, von Freien herstammende
i»ieustmann6nffes(hlecht der Stadt, zum Teil noch in der ersten Generation vertreten.
^ Vgl. Wurst iMcus Wappunburh.
— ä31 ^
Was die Besitzungen des (reschlechtes anbelangt, so ist schon gesagt
worden, dass die Stammgtiter zu Brislacli und Rohr gemeinschaftlicher Besitz
der Freien und Edelknechte v. Ranist^in gewesen sind, ebenso war es auch mit
der Burg Ramstein und den dazu gehörigen Dörfeni und Gütern der Fall. Nach
dem Aussterben der legitimen freiherrlicheu Linie im Jahre 1459 gingen Burg
und Herrschaft Ramstein dann in den alleinigen Besitz der Edelknechte über,
die dieselben im Jahre 1518 an die Stadt Basel verkauften, welche eine Land-
vogtei daraus machte, die aber schon 1673 wieder aufgehoben und mit der
Landvogtei Waidenburg vereinigt wurde, worauf das Schloss, das schon vorher
durch verschiedene Feuersbrttnste st«rk gelitten hatte, rasch zerfiel *. Alleiniger
Besitz der Freiherren, als Lehen vom Bistum Basel, waren die Herrschaften
Zwingen und Gilgenberg, von denen die erstere 1459 wieder an das Bistum
zurückfiel, letztere aber sich auf die illegitime Linie weiter vererbte. Auch
aus der HeiTschaft Zwingen wurde 1459 eine Landvogtei gemacht*, ebenso
aus der Herrschaft Gilgenberg, nachdem Hans Imer v. Gilgenberg dieselbe 1527
au Solothurn verkauft hatte; 1798 wurde das Schloss durch die Bauern in Brand
gesteckt und zerstört^. Nur Scliloss Zwingen hat sich im wesentlichen in
seinem ursprünglichen Zustande bis in unsere Tage hinab erhalten können.
Wir führen im folgenden nur diejenigen Urkunden an, die für die Genea-
logie oder die Besitzverhältnisse der Eamstein irgendwie von Bedeutung sind,
und übergehen alle diejenigen, in denen sie nur mehr beiläufig - z. B. als
Zeugen - aufgeführt werden, mit Ausnahme natürlich derjenigen Stücke, die
entweder die erste oder aber die letzte Nennung eines Namens bringen.
1. Tureingus de Briselacho, Zeuge in einer undatierten, aber um
1146 anzusetzenden Urkunde des Bischofs Ortlieb von Basel iTrouillat I Nr. 192,
woselbst auch in einer Anmerkung die Gründe ftir die oben angegebene Da-
tierung angegeben werden).
2. u. 3. „Tu. et f rat er eins Bu. de Bamesten aput Brisilaco et
Waltenen quedam predia sancto Albano auferrunt^; sie werden deshalb auf Be-
fehl des Papstes durch den Bischof von Basel in den Bann getan zwischen llöti
111 14 und 1179 IIl 14 iBasler U.-B. Nr. 42) \ Von beiden Urkunden ist schon
in der Einleitung die Rede gewesen, auf die ich daher hier zurückverweise. —
Turingus de Ramestein auch Zeuge bei der Belehnung König Heinrichs VI. mit
Breisach und Eckartsberg durch den Bischof von Basel 1 185 VII (Trouillat I
Nr. 260). Aus seiner Stellung innerhalb der Zeugenreihe — zwischen dem Freien
' Ober die weiteren Schickj<ale des fc?eblosses \f^\, Briukuors Merkwürdi^rkoiten der
Landschaft Basel XVI. Stück, sowie Lutz (ueue Merkwürdiirkeiten) II p. 179 f. Ausichteii des
Schlosses iiudeu sich bei Bnickijer, sowie im I. Bd. von Herrliber^'-ers Topogfraphie (Tafel 1\)).
Heute sind davon nur noch einige sehr spärliche Überreste sichtbar.
* Über Schloss Zwingen vtjfl. Probst im Basler Jahrbuch 1S9I) p. läl f.
•^ Über Gilgenberg vgl. Kahn': Die mittelalterlichen Kunstdenkmäler des Kantons Solo-
thurn p. 76 f.
* Schöpflin (Historia Zaringo - Bad. V Nr. 56) und ihm folgend Trouillat (1 Nr. 227)
setzen die Urkunde in das Jahr 116><, Wurstisen (im Wappenbuch) sogar schon ins Jahr 116.");
über clie Gründe für die obeu angegebene Datierung vgl. Basler U.-B. I Nr. 42.
- 332 -
Kichard v. Hasenburg und dem Ministerialen Wernher Marschalk von Strass-
hurff — ist leider* nicht zu ersehen, welchem der beiden Stände er selbst hier
beizuzählen ist; jedenfalls darf bloss aus dem Fehlen des Prädikates „nobilis**
bei seinem Namen in diesem Falle noch nicht geschlossen werden, dass er nicht
zu den Freien gehört habe, da ja auch der notorisch zu ihnen gehörige Kichard
V. Hasenburg hier ebenfalls ohne dasselbe genannt wird, gleichwie auch in der
eben behandelten Papsturkunde Richards Neffen, die Brüder Heinrich und Lütold
V. Hasenburg. Dennoch glaube ich ihn den Ministerialen und nicht den Freien
zuweisen zu sollen und zwar aus dem Grunde, weil in der unter 4 an ei'ster
Stelle zu bringenden Urkunde Bui'khard v. Hasenburg ausdiücklich als ^nobilis
vir" bezeichnet wird, währenddem bei Thüring v. Eamstein auch hier dieser
Zusatz noch fehlt.
4. Thuringus de Ramesthein, Zeuge bei dem durch den Bischof
von Basel vermittelten Übereinkommen zwischen dem nobilis vir Burkhard v.
Hasenburg und der Abtei Ltitzel 1218 VIT 11. (Trouillat I Nr. 312). — Der-
selbe auch Zeuge bei dem zwischen dem Bischof von Basel einerseits und den
Brüdern Ulrich und Ludwig Grafen v. Pflrt anderseits abgeschlossenen unda-
tierten P'riedensvertrag (Trouillat I Nr. 360i, der sowohl von Hengott, dem hier
Trouillat folgt, als auch von Kopp nicht vor 1233 angesetzt wird *, trotzdem unter
den Zeugen Abt Berthold von Ltitzel genannt wird, der spätestens 1230 gestorben
ist oder eben vielleicht auch nur resigniert hat, wie man annehmen muss, wenn
Herrgott und Kopp mit ihrer Datierung Recht behalten^; für Thürings v. Rani-
stein Chronologie ist die Sache ziemlich gleichgültig, weswegen wir hier auch
nicht näher auf die Furage eintreten. — Derselbe spricht nebst fünf anderen
Schiedsleuten Recht zwischen den Grafen Albrec^ht und Rudolf v. Habsburg:
nach 123H II 17. und vor 1239 III 2r>. (Fontes II Nr. 172). Daraus, dass Thüring
hier „heire" genannt wird, dürfen wir schliessen, dass er zwischen 1233 und
und 1239 vom Kaiser gefreit worden ist. In der Tat zählen von nun an sowohl
er selbst als auch seine sämtlichen Nachkommen stetsfort zu den nobiles. Mit
Veranlassimg zu dieser Standeserhebung mag wohl seine Abstamnmng mütter-
licherseits von einer Freien gewesen sein; wir werden bei Behandlung des unter
f) genannten Adelgot v. Ramstein noch des näheren davon zu reden haben. —
Otfenbar in seiner Eigenschaft als ehemaliger Kibuigischer Ministeriale erscheint
er — freilich schon in den Reihen der P'reien — nebst seinem gleichnamigen
Sohne unter den Zeugen in den vier Urkunden Graf Hartmanns des Altern von
1241 VII 9. (Fontes II Nr. 214); in den Reihen der Ministerialen dagegen finden
wir ebenda Walther v. R., den schon genannten Stifter der bernischen Linie des
(Geschlechtes. — 1245 X 21. (Boos I Nr. 53 u. 04) ist er als Ritter bezeugt. Zum
letzten Male jedoch begegnet uns sein Name 1254 VII 2. (Trouillat I Nr. 422)
in einem durch Uonrad v. Eptingen und andere Schiedsleute vermittelten Ab-
• Vffl. Jlrrr^ott II Nr. 301, AunierknnjLj 12, und Kopp, (h'si'hiolito der eidgenössischen
Hüfide IP p. :OT Anniorkunir 4.
« Vcfl. Trouillat I Nr. :^ir», wonurh 12:30 ein Kichard als Aht von Lützel genaunt wird.
— 333 —
kommen zwischen der Abtei Lützel und der Witwe Ludwigs v. lyuef (Coeuve),
durch welches ein Gnnidstück zu (-ourtamhlin, das Thüring v. R. und sein Sohn
^in reniissionem suorum peccaminum" der genannten Abtei gesclienkt hatten,
endgültig dieser zugesprochen wird und die vermeintlichen Erbanspfüche der
Frau V. Kuef und ihres Sohnes abgewiesen werden. Leider erfaliren wir aus
der Urkunde weder die Zeit der Schenkung, nocli die Art der Vergehungen, zu
deren Sühnung sie erfolgt ist, ja es ist aus derselben niclit einmal ersichtlich,
ob die beiden Schenkgeber damals überhaupt noch Jim Leben waren. Die be-
treifenden Güter gehörten, wie wir aus ihrer Lage — in der Nähe von Prun-
trut — schliessen müssen, kaum zum ursprünglichen Stammgut der Ramsteiner,
sondern sie waren wehl von der Frauenseit^ her an dieselben gekommen. Da
nun aber, wie wii- eben gesehen haben, auch die aus dieser Gegend stammenden
und hier reich begüterten Kuef Erbansprüche an dieselben machten, so liegt der
weitere Schluss nahe, dass sie eben altes Eigen der letzteren gewesen seien, das
als Heiratsgut einer ihrer Töchter in den Besitz der Ramstein gelangt ist. Wir
können vielleicht sogar noch einen Schritt weiter gehen und als Thürings v.
Brislach Ehefrau eine Tochter jenes Burkhard v. Kuef annehmen, der schon 1136
in der Bestätigungsurkunde für Lützel als Ministeriale der Freien v. Hasenburg
genannt wird (Trouillat I Nr. 176); durch sie wäre des weiteren dann auch der
Name Burkhard auf die Ramstein übergegangen.
5. Algotus de R., Zeuge bei einem Schiedssprüche über den Kirchen-
satz und die Kirche zu Markt 1223 V f). (Basler U.-B. 1 Nr. 101). Wolil Tochter-
sohn des von 1169—1219 genannten Adelgotus oder Algotus (beide Namens-
formen kommen vor) v. Kirchen, der nebst seinen Brüdeni — alle ausdrück-
lich als „viri conditione liberi" bezeichnet — das Fundationsrecht der Kiichen
V. Eimeldingen, Kirchen und Markt widerre(*htlich an sich gerissen hatte (Basler
U.-B. I Nr. 43).
6. Cuno dictus de R., mit unter den Zeugen bei Bestätigung der
Kürschnernzunft zu Basel durch Bischof Heinrich v. Thun 1226 IX 22. (Baslei*
U.-B. I Nr. 108); Ritter 1233 1 23. (Ih\d. Nr. 124). - Bruder von Ulrich und
Sohn einer Moersberg 1243 X 28. (Trouillat I Nr. 383): die beiden Brüder ver-
kaufen der Abtei Lützel einen zwischen dieser Abtei und Winkel, Largue und
Pleigne gelegenen A\'ald, „ad ipsos de dominio Mörsperch iure hereditario devo-
lutam". Da die Brüder hier ausdrücklich als nobiles bezeichnet werden, so sind
sie also zwischen 1233 und 1243 gefreit worden, wohl zugleich mit ihrem unter
4 aufgeführten Vetter Thüring. — 1252 als Vater von Ulrich und Ehegatte
einer Bertha genannt, sowie als Besitzer eines Hauses neben dem Kreuztor in
Basel (Basler U.-B. I Nr. 262). - Tot 1299 VI 2;'). (Basler U.-B. III Nr. 483).
Wir erfahren beiläufig aus dieser Urkunde, dass er vor Jahren dem Chorherren-
stift St. Leonhard Güter zu Binningen vergabt hatte.
7. Ulricus de Briselacha, miles, Zeuge in einer Urkunde des
Domstiftes zu Basel 1232 I 19. (Basler U.-B. I Nr. 120). — Wohl identisch
mit dem 1243 X 28. als Bruder Cunos (6) genannten nobilis Ulricus dictus de
Ramestein.
- 3:U -
H. W a 1 1 h e r 11 s d e R a m s t e i 11 , miles, unter den ^finisterialen Graf Hai*t-
nianns des Altem v. Kilmror «genannt 11^40111 22. — 1248 1 Fontes U Nr. 192—276),
als Vater von H«ai-tmann^ 1248 dbid. Xr. 276).
9. thürin^, Ritter 124:) X 21. (Boos 1 Xr. 53 u. M). — Neben seinem
gleiclmamigeu Vater genannt seit 1241 VII 9; zuletzt er^^ähnt 1275 (Basler
U.-B. n Nr. 182), als Bruder der Gepa v. Bollweiler, der er Güter zu Dünnenacli,
Bettendorf und Hii^singen schenkt. — Aus der schon mehrfach erwähnten Ur-
kunde von 1243 X 28. Trouillat I Nr. 38.3) schliesse ich, dass er Bruder des
zugleich hier mit ihm als Zeugen genannten Freien Bert hold v. R. war; denn
wäre letzterer .sein Sohn, so müsste doch wohl die Bezeichnung pfilius eiu.s^
dabei stehen. — Thürings Ehefrau war sehr wahrscheinlich Bertha v. Rlimligen
(Tochter des Freien Gerhard v. R.?), die Witwe des Ritters Ulrich Swarro v.
Wartenstein «genannt 1228—1254) und Mutter Heinrichs SwaiTO, der 1283 11 14.
Binder der Elisabeth v. Ramstein, der Ehefrau des Ritters Johannes Senn ge-
nannt wird (P^ontes III Nr. 358). Wir werden bei Behandlung des Dompropstes
Thüring v. R. nochmals auf die Verwandschaft der Ramstein mit den Senn von
Münsingen, die offenbar von dieser Ehe herrllhrt, zurückzukommen haben.
Siegel : H ^ SIGILLVM • TVRINGl • DE • RAMSTEIX.
Urk. von 1205 VII 24. und 1275 (Basler U.-B. 1 Xr. 4.53 und II Xr. 182;
s. auch ibid. Siegeltafel IX Xr. 91 1.
10. Gepa, Schwester Thürings und Ehefrau eines v. Bollweiler 1275
f Basler U.-B. II Xr. 182).
11. Berchtoldus, miles; zum ei>iten Male genannt 1242 XII 2ß. (Zürcher
U.-B. II Xr. 570). - 1255 VI IG. (Boos I Xr. 71) tauscht derselbe mit dem
Kloster Olsberg Güter zu Hersberg und Iglingen. Unter den Zeugen sein Sohn
Berthold, sowie ein Albert v. R., der bei den Basler Ramstein nicht einzureihen
ist, und den ich daher, wie schon in der P^iuleitung ausgeführt worden ist, den
schwäbischen Ramstein zuweisen möchte: wahrscheinlich ist er identisch mit dem
seit 1254 genannten späteren Domherm zu Konstanz und Abt von Reichenau
gleichen Xamens und ein Xelfe Bertholds.
12. Clricus, miles dictus de R., Ehegatte einer Agnes^ Sohn Chunos und
der Bertha, mit deren aller Einwilligung er sein Haus neben dem Kreuztor in
Basel den Klösteni Olsberg und Lützel schenkt 1252 (Basler U.-B. I Xr. 262).
— Tot 1275 XII 2:5. (Trouillat II Nr. 207), seine Witwe Agnes aber noch am
Leben 1276 I 2. und zu Pruntrut, woher sie wohl stammen mochte, wohnhaft
(ibid.). Sie und ihr Sohn Weniher verkaufen in den beiden genannten Jahren
zwei Schuposen zu Buschweiler.
13. Tono, miles, zuerst genannt 1260 IV 22. (Basler U.-B. I Xr. 359).
— Als seine Ehefrau wird 1264 VI 28. genannt (Basler U.-B. I Xr. 439) Ita,
die Tochter der verstorbenen Domina Heilwigis Vicedomina (Ehefrau des Ritters
Burkhard Vitztum?) Wohl infolge dieser Heirat mit der Tochtei- eines Minis-
terialen ist Cono entfreit worden; ähnlich wird es sich mit seinem Bruder Ulrich
(12) verhalten haben. Als seine und dieser Ita Kinder sind bezeugt Burkhard,
Walther und Bertha v. R. 1265 V. 30. (Ibid. Xr. 452); sie verkaufen in letzt-
- 335 —
genaimtem .Talire ihre Güter zu Häsinnen und Hegenlieini an das Kloster üls-
ber;2:. Eine weitere Tochter war Helwigis, die Witwe Ottos v. Kienberg^ die
1268 VI 21. ins Kloster LUtzel eintrat (Merz: Burgen im Aargau U p. ?M:;h:
Stammtafel v. Kienberg h — Als Mitglied des bischöflichen Rates erscheint
Thüring 1274 VIII 25. (Basler U.-B. II Nr. 146) anlässlich der Verleihung einer
Handfeste an die Bürger von Klein-Basel durch Bischof Heinrich v. Neuenburg,
und wieder 1280 H 29. (Ibid. Nr. 298). - 1277 IX 26. (Boos I Nr. 134) ver-
kauft er, unter Zustimmung seines Sohnes Walther, dem Kloster St. Alban zwei
Mannwerk Matten zu Pmtteln. — Zum letztenmal wird er genannt 1280 VIII 9.
(Basler U.-B. 11 Nr. 318). — Dass er des schon 1275 verstorbenen Ulrich (12) Bruder
war, schliesse ich daraus, dass er bei Schlichtung eines zwischen den Klöstem
Lützel und Olsberg mit Ulrichs Sohn Wernher entstandenen Streites als des
letzteren Vertreter und offenbar nächster Vatermag handelt 1276 V (Basler U.-B.
II Nr. 192).
Siegel : g ►I^ S • CHVNON • • RAMSTEIN.
Urk. von 1277 IX 26. (Boos I Nr. 134; s. auch Basler U.-B. I. Siegel-
tafel ^III Nr. 93).
14. Walther, 1260 X 2. (Basler U.-B. I Nr. 386) — 1264 III (Trouillat
I Nr. 99) als Domherr zu Basel genannt. Er ist nicht zu verwechseln mit einem
anderen Walther v. R., der für die Jahre 1242-1264 als Domherr zu Konstanz
bezeugt ist und der laut einer Urkunde von 1256 VI 9. (Regest, episcop. Const.
Nr. 912) Sohn Marquarts des Altem und Bruder Marquarts des Jüngern v. R.
war, also zu den schwäbischen Ramstein gehörte.
15. Heinrich, „frater domus Hospitalis sancti Johannis Jerosolimitani
in Basilea" 1269 X 21. (Basler U.-B. II Nr. 27).
16. Hart mann, Sohn des Ritters Walther (8): 1248 (Fontes II Nr. 276),
Ritter 1259 X 28. (Ibid. Nr. 472), ^ministerialis et procurator" der (rrätin v.
Kiburg 1262 XII. 2^. (Ibid. Nr. 527): zum letztenmale genannt 1265 I 14. (Ibid.
Xr. 575). AAMe schon in der Einleitung bemerkt worden ist, ist er, wie wir aus
seinem Siegel schliessen müssen, Geistlicher gewesen.
Siegel: H ^ S • HARM EIN.
(Urk. von 1265 I. 14. im Staatsarchiv Bern: Siegelbild: St. Martin zu
Pferd.)
17. Thüring, nobilis, miles 1294 I 19. (Trouillat II Nr. 437). Besitzer
des Dingliofes zu Hirsingen 1297 V 20. (Basler U.-B. III Nr. 357). - 1:504 wird
sein Schloss Ramstein von den Baslem belagert und gebrochen als Vergeltung
dafür, dass er das Jahr vorher einige Bürger der Stadt gefangen genommen
und nach Ramstein geschleppt hatte (Basler Chroniken V p. 18; über die wahr-
scheinliche Veranlassung der Fehde vgl. Wackernagel, Geschichte der Stadt
Basel I p. 225). - Gemeinsam mit Conrad Münch v. Münchsberg besass Thüring
v. Ramstein — wir wissen nicht seit wann — «als Lehen des Freien Walther
V. Rötelen die Burg Rotenberg, sowie Güter zu Ötlingen und Haltingen. Als diese
nun von den beiden 1311 VI 11. (offenbar ohne Vorwissen des Lehensherm)
— 336 -
je zur Hälfte an (^raf Rudolf v. Habsbur«: und Heizog Tjeopold v. Östeneicli
verkauft worden waren, entstanden zwis<lien den Verkäufeni und den Erben
WaUhers v. Röteln - dem Dompropst Lüthold v. R. und dem Mark^-afen
Rudolf V. Hochberg - Misshelligkeiten, die aber noch im selben Jahre dmxrh
ein Schiedsgericht dahin beglichen wurden, dass Ramstein und Münch mit
2W Mark Silber fllr den Verlust von Rotenberg entschädigt wurden, ersterer
ausserdem nocli 3r)0 Mark als Entgelt für den Verlust der übrigen Röt^ler I^hen
erhielt (Thommen: Urkunden zur Schweizergeschichte aus östeiTeichischen Ar-
chiven, I Xr. 2()7 und Trouillat III p. 692). ~ 1312 XII 15. (Solothumer Wochen-
blatt 1830 j). 621) wird Thllring v. Ramstein zum ersten Male Herr zu Zwingen
genannt, als Aussteller einer Urkunde der Ohara v. Thengen, der Witwe des
Königsmörders Rudolf v. Balm, mit dem er wohl durch seine Frau verwandt
war, wie später bei Behandlung von Ulrich (33) des nähern dargetan werden
soll. 1315 (Thommen I Xr. 242 j begegnet er uns zum ersten Male als HeiT
zu Gilgenberg; er stellt hier dem Grafen Ulrich v. Pfirt, der sich gegen
Graf ^Rollin von Neupurg" (wohl Rudolf IV. v. Xeuenburg am See?) „flii- ett-
lich von Rambstain" um 1000 Mark Silber verbilligt gehabt hatte, einen Schad-
losbrief aus. Xäheres erfahren w ir leider nicht. — 1317 XII 20. (Trouillat IH
Xr. ir>4) macht er mit der Abtei Beinwil einen Gütertausch, indem diese von
Thüring gegen Abtretung des Dorfes Seewen mit Bann und Twing eine Schupose
zu Brislach, genannt „Daz alte eigen", erhält, sowie seinen eben an dieser
Schupose haftenden Anteil an dem Patronatsrechte der Kirche zu Rohr. Ausser
diesen Gütern besass er aber auch noch einen Teil des Zehntens und den
Kirchensatz zu Burius (bei Delsberg), den er 1326 IX 20. dem Edelknechte
Richard v. Biderich zu Lehen gab (Trouillat TU Xr. 218). — Er ist gestorben
l.-MO I 11. und wurde im Münster zu Basel begraben, in der Kapelle des Bischofs
Heinrich v. Xeuen1)urg (Ibid. p. 787 nach necrolog. Cathed. basil.). Als seine
— damals schon verstorbene — Ehefrau wird 1317 II 12. (Bai^fUsser-Urk. Xr.
10a) genannt eine Elisabeth v. Hasenburg, die wir wohl identifizieren dürfen
mit Elisabeth v. Arburg, die in erster Ehe verheiratet gewesen war mit Johann
V. Laubgassen (tot l.-i02) und in zweiter Ehe mit dem Freien Walther v. Hasen-
burg (tot 1312; vgl. Merz: Argovia XXIX p. 31). Eine andere Elisabeth v.
Hasenburg, die in Betracht kommen könnte, findet sich nicht; auch spricht für
eine geborene v. Arbnrg der Umstand, dass der eine der Söhne Thürings den
Xamen Rudolf (bezw. Rutschmann) erhalten hat. In zweiter Ehe scheint Thüring
mit einer Ungenossin verheiratet gewesen zu sein, mit der Witwe eines Minis-
terialen aus dem Geschle(*hte derer am End (oder am Ort, lateinisch ad Finem);
Wurstisen nämlich nennt im Wappenbuch, ohne die beiden Ehefrauen ansein-
andei^zuhalten, als Thürings Gemahlin „Elisabeth v. Hasenburg, die Witwe des
Rhapsoden dict. Siebenblatt ad Finem". Sie ist wohl eine geb. v. St. Amarin
gewesen, indem noch 1346 IX 26. (Spital-Urk. Xr. 85) als der Frau v. Ramstein
7, Pfleger" Walther v. St. Amarin erscheint.
Siegel : O ^ S TVRIX6I D STEIN DOMIXI.
Urk. von 1311 VII 10. (Trouillat HI Xr. 100).
- 337 -
Siegel : 2) Q ^ S T VR ... Gl DOMINI DE RAMSTEI.
Urk. von 1317 XU. 20. (Trouillat HI Nr. 154).
18. Elisabeth, die Tochter der Bertha v. Rümligen und Schwester
Heinrich Swarros v. Wartenstein (vgl. 9): „Domina Elisabeth dicta de Rame-
stein** gibt zu ihrem und ihrer Vordem Seelenheil der Kirche von Interlacken
drei Eigenschuposen zu Freimettigen 1282 IX. 26. (Fontes III Nr. 350); da sie
kein eigenes Siegel besitzt, siegelt für sie Ritter Conrad Senn v. Münsingen.
Henricus dictus Swaro genehmigt vorstehende Schenkung seiner Schwester Eli-
zabet, der „relicta domini Johannis militis dicti Senne bone memorie" 1283 n.
14 (Ibid. Nr. 358).
19. Conrad, Bürger von Bern; als Zeuge genannt — freilich an letzter
Stelle und ohne das Prädikat „nobilis" oder „fryg" - 1308 X. (Fontes IV
Nr. 304), bei Aufnahme der Rechte und Pflichten eines Inhabers der Land-
grafschaft Buchsgau. Tot 1334 VII. 26., seine Witwe Elsabeth und seine Tochter
Ellina stiften ihre Jahrzeit zu Könitz (Ibid. VI Nr. 139). — Da die genannte
Elisabeth 1350 XI. 29. (Ibid. VII Nr. 567), anlässlich des Verkaufes eines Gutes
zu Ober-Balm, mit dem Freien Johannes v. Kramburg, Ritter und ebenfalls
Bürger zu Bern (genannt 1312—1355, tot 1361), einem Sohne Heinrichs v. Kram-
burg und der Elisabeth v. Grünenberg, bevogtet erscheint, anderseits aber
Ulrich V. Gisenstein für sie siegelt, so düi-fen wir vielleicht annehmen, dass sie
des Ersteren Schwester war und in zweiter Ehe verheiratet mit genanntem Ul-
rich V. Gisenstein (erwähnt 1349—1360), wohl einem Sohne des gleichnamigen
Berner Stadtschreibers.
20. Berthold. Zum ersten Male neben seinem gleichnamigen Vater (11)
genannt 1255 VI. 16. (Boos I Nr. 71). — Bruder von Conrad, mit dem zusammen
er Güter zu Kappeln und Briukheim im Elsass verkauft 12^)7 X. 25. (Basler
U.-B. I Nr. 492). — 1269 VII. 21. (Trouillat II Nr. 142) wird er zum ersten
Male Ritter genannt, 1275 I. 28. (Boos I Nr. 114) Herr zu Binzen; als solcher
dotiert er den seinerzeit durch seinen Vater in der dortigen Kirche gestifteten
Marienaltar 1295 VIII. 5. (Trouillat HI p. 676). Binzen ist wohl durch Heirat
an die Ramstein gekommen, am wahrscheinlichsten durch Berchtolds Mutter,
die eine Tochter des Freien Arnold v. Binzen (genannt 1223 und 1230) gewesen
sein dürfte; dafür spricht auch die Tatsache, dass der eine von des älteren
Bertholds Tochtersöhnen wohl nach diesem seinem ürgrossvater den Namen
Arnold erhalten hat, nämlich Arnold v. Grünenberg. Die Brüder Arnold und
Johann v. Grünenberg erhielten durch die vorhin genannte Urkunde von 1295
Vni 5. von ilirem Oheim, dem jüngeren Berthold v. Ramstein, das Präsen-
tationsrecht der Kirclie zu Binzen übertragen; Arnold erbte von demselben
später auch noch die ganze Herrschaft Binzen — nebenbei gesagt doch wohl
ein Beweis dafür, dass Berthold keine Kinder hinterlassen hat — die dann bis
zum Erlöschen des Geschlechtes bei seinen Naclikommen verblieben ist. ~ 1290
— eine nähere Datierung fehlt — gab „Berchtold, ein ritter von Ramstein von
vrier haut geborn" dem Kloster St. Gallen diejenigen seiner weiblichen Eigen-
Genealog. Handbuch L 22
— 338 -
leot«; die durch Verheiratung mit schon früher von ihm dem Kloster geschenkten
Eigenleuten zu St. Galler (xotteshausleuten geworden waren, und die er bisher
vom Kloster zu Lehen getragen hatte, wieder auf -St. Galler U.-B. HI Nr. 1073).
1299 X- 19. sodann gab Heinrich v. Lene die st. gallischen Eigenleute, die in
den Dinghof und die Vogtei Egringen gehörten und die er von Berthold v.
Bamstein zu Lehen hatte, diesem zu Gunsten seiner Nachkommen wieder auf
und zwar gegen Bezahlung von 36 Mark Silbers von seiten Bertholds (Ibid. IV
Anhang Nr. 156». Wir ersehen also aus letzterer Urkunde, dass Berthold als
Lehen des Klosters St. Gallen Dinghof und Vogtei Egringen »in Baden, nörd-
lich Basel; besass, diese aber als Afterlehen — oder wohl eher als Pfand, wie
aus der Bezahlung einer Summe durch den Lehensherm an den Belehnten ge-
schlossen werden muss — an Heinrich v. Lene weitergab. Ob es sich auch
schon in der Urkunde von 1290 um Eigenleute zu Egringen handelte, ist aus
deren Wortlaut nicht ersichtlich, jedoch nicht anzunehmen, denn einesteils wäre
die Weglassung der Ortsbezeichnung bei so entlegenen Gütern, wie Egringen
von St. Gallen, doch im höchsten Grade auffallig; wir dürfen daher annehmen,
dass es sich in der Urkunde von 1290 um in der Ostschweiz gelegene und höchst
wahrscheinlich durch Erbschaft von den schwäbischen Bamstein überkommene
Güter und Eigenleute handelt. Dafür spricht andemteils auch, dass, wie wir
aus einer Urkunde von 1284 I. 31. »Basier U.-B H Nr. 438- erfahren, die v. Lene
schon vor diesem Zeitpunkte als st. gallische (bezw. ramsteinische) Lehensleute
zu Egringen sassen und daher, wenn es sich 1290 wirklich um Aufgabe des
Egringer Lehens gehandelt hätte, sie doch kaum in der Urkunde hätten über-
gangen werden können. Auch die Güter und Eigenleute zu Egringen sind nicht
etwa ursprünglich ramsteinischer Eigenbesitz, der später an St. Gallen vei^abt
und dann von demselben wieder zu Lehen genommen worden war, denn derselbe
war dem Kloster schon mehr denn 500 Jahre frtlher durch einen gewissen
Strachfridus vergabt worden (vgl. St. Galler U.-B. I Nr. 23». — Bei Aufnahme
der Rechte und Pflichten der Landgiafschaft Buchsgau 1312 XI. 8. (^Fontes JX
Nr. 103), figuriert auch „her Berchtould von Ramstein von Bintzheim" als Zeuge;
auflfallenderweise wird er dabei nicht als ^fryg" bezeichnet, wie z. B. Marquart
V. Göskon und Heinrich v. Bechburg. 'Vgl. dazu auch das bei Conrad (19) ge-
sagtej. Laut Kopp ^Geschiclitsblätter II p. 221 folg. soll übrigens genannte Ur-
kunde eine Fälschung sein. — Zum letzten Male begegnen wir Berthold 1303 I 25.
(Archiv des histor. Vereins des Kantons Bern XVI p. 134) und zwar auf Bui'g
Grünenberg bei seinem Nefi'en (nicht Großsohn, wie Plüss schreibt), dem schon
genannten Johann v. Grünenberg. — Die Frage, ob nicht etwa der 1275 Vlll.
28. (St. Galler U.-B. HL Nr. 1003) erwähnte St. Galler Mönch Berthold v. R.
gleichfalls zu dem Basler Geschlechte dieses Namens gehörte, vielleicht gar ein
Sohn des eben behandelten Berthold war, glaube ich verneinen zu müssen, und
zwar aus dem Grunde, weil er hier in engster Verbindung („H. et Bertholdus
de Ramstein'*) genannt wird mit jenem Heinrich v. R. aus dem Schwarzwälder
Geschlechte, der später ebenfalls, gleich seinem Verwandten Rumo, Abt von
St. Gallen mirie (1302-1318;.
- 339 -
Siegel: 1) ^ ^ S B . . . HOLDI NOBILIS • DE • RAMSTEIN.
Urk. von 1267 X 25. (Basler U.-B. I Nr. 492; s. ibid. auch Siegeltafel
Vm Nr. 92).
2) O ^ S • BERTOL . . . (n) OB . D MSTEIN
Urk. von 1303 I. 25. (Staatsarchiv Luzern Fase. 39: St. Urban. Dasselbe
Siegel hängt auch an der St. Galler Urkunde von 1290; doch ist
hier die Umschrift nicht mehr leserlich).
21. Conrad, „nobilis, frater camalis'' von Berthold, mit dem zusammen
er, wie wir gesehen haben, Güter zu Kappeln und Brinkheim verkauft 1267
X. 25. (Basler U.-B. I Nr. 492). — Ritter 1269 VU. 21. (Trouillat H Nr. 142).
— Von 1273 IX. 16. bis 1286 VI. 14. als Johanniter genannt (Basler U.-B. 11
Nr. 120 u. 531).
22. Adelheid, Ehefrau des Freien Conrad v. Grünenbei^ (genannt 1272
bis 1286) und Mutter v. Johann d. Grimmen und Arnold v. G. (vgl. über die-
selben das bei 19 Gesagte). Gestorben V. 28. laut Anniversarium von St. Urban.
23. Thüring, Dominikanerprior zu Kolmar, wurde durch das General-
kapitel zu Köln seines Amtes entsetzt, aller Funktionen enthoben, für 25 Tage
zu Wasser und Brot verurteilt und dann nach Ungarn versetzt 1301 (Reichert:
Monumenta ord. fratrum praed. historica., Acta capitulor. generalium I p. 307);
wir wissen nicht wegen welcher Vergehungen. 1308 I. 15., 1317 III. 3. und
1319 VI. 20. (Prediger Urk. Nr. 155, 189 und 194) erscheint er dann als Prior
zu Basel.
24. Werner, zuerst genannt 1275 XH. 23. (Trouillat II Nr. 207), Sohn
Ulrichs sei. (12) und der Agnes. — Miles und Ehegatte der Margaretha 1280
Vni. 9. (Basler U.-B. II Nr. 318) ; sie verkaufen dem Kloster Klingental Güter
zu Oetlingen. - Zuletzt genannt 1281 XII. 5. (Ibid. Nr. 359).
Siegel : O • • WERNHERI . . LITIS . DE . RAMS.
Urk. von 1280 VIH. 9. (Basler U.-B. H Nr. 318; s. ibid. auch Siegel-
tafel IX Nr. 94).
25. Burkhard, Sohn Conos und der Ita Vitztum 1265 V. 30. (Basler
U.-B. I Nr. 452; vgl. dazu das bei 13 Gesagte).
26. Walt her, Bruder des Vorigen 1265 V. 30. (Ibid.) - Ritter 1277
IX. 26. (Boos I Nr. 134) ; vgl. auch das bei 13 Gesagte. — Ehegatte der Tochter
(Johann) Steinlins von Blotzheim 1289 I. 23. (Basler U.-B. II Nr. 647); die von
demselben ererbten Güter zu Blotzheim verkauft er dem dortigen Kloster, wo-
bei er demselben für Beibringung der Einwilligung seiner Ehefrau seine Güter
zu Gundeldingen verpfändet (Ibid.) — Vater von Walther, Walther Cuno, Heinzinus
und Gunsa, die dem Kloster Beinwil ihren Anteil an dem Patronatsrechte der
Kirche zu Rohr zu ihrem und ihrer Vordem Seelenheil vergaben 1311 VII. 10.
(Trouillat III Nr. 100). — Zum letzten Male genannt und als W. v. R. „der
alte" bezeichnet 1317 X. 20. (Basel, Siechenhaus Urk. Nr. 13); 1339 IV. 14. ist
er tot (Beginen Urk. Nr. 34).
- 34Ö -
Siegel: "^ ^ S WALTHERI DE RASTEIN
Urk. V. 1317 X. 20. (Basel, Siechenhaus Nr. 13).
27. Helwigis, Tochter Conos und Witwe Ottos v. Kienberg; tritt als
solche ins Kloster Lützel ein 1268 VI. 21. (Merz: Burgen im Aargau, p. 304/5:
Stammtafel v. Kienberg nach Staatsarchiv Aarau, Olsberg Nr. 58).
28. Berchta, als Tochter Conos und der Ita Vitztum genannt 1265
V. 30. (Basler U.-B. I Nr. 452).
29. Thüring („Thuringus natus dominl Thuringi de Ramstein''), erst
Domherr zu Strassburg 1318 V. 2. (Strassburger Ü.-B. H Nr. 363); von 1338
Xn. 7. bis 1366 X. 16. als Archidiakon daselbst genannt (Ibid. Vm Nr. 201 bis
1243). — Derselbe als Propst zu Heiligenstadt ei-wähnt 1326 XI. 3. (Boos I
Nr. 277) unter den Zeugen bei der Verpfändung der Burg Gutenfels durch Graf
Johann v. Froburg an seinen Schwiegervater Thüring v. Ramstein, des Propstes
Vater. — Als Dompropst zu Basel kommt er zum ersten Male vor 1343 ü. 13.
(Boos I Nr. 322). - 1354 IX. 1. verpfändet ihm Herzog Albrecht Burg und
Amt Rheinfelden (Thommen I Nr. 512). — Als Lehen vom Bischof besassen
Thüring und sein Bruder Rutschmann von R. die Burgen Zwingen und Gilgen-
berg, einen halben Hof zu Roeschenz, ein Haus zu Basel, sowie noch verschiedene
andere Güter und auch Eigenleute im Some- und Eisgau, wie wir dies einem
undatierten Eintrag im bischöflichen Lehenbuche, den Trouillat (HI Nr. 208)
allerdings — freilich ohne Angabe von Gründen — um das Jahr 1326 ansetzt,
entnehmen; die Notiz wird aber wohl eher in das Jahr 1340, d. h. bald nach
dem Tode des Vaters, der ja, wie wir gesehen haben, auch schon Herr zu
Zwingen und Gilgenberg hiess, anzusetzen sein, unter den Ramsteinischen Lehens-
leuten begegnen uns ebendaselbst Edelknechte von Mutzwiler und Spiegelberg;
als weitere Lehensleute derselben finden wir auch die Herren von Trostberg
(Merz: Burgen im Aargau, p. 524/35: Stammtafel v. Trostberg). — Ausser den
eben genannten bischöflich baseischen Lehen besassen die beiden Brüder aber
auch noch — leider wissen wir nicht seit wann — als Lehen der Abtei Pfävers
die hohen Gerichte und die Vogtei zu Weggis; 1342 IH. 6. belehnten sie mit
denselben den Edelknecht Niclaus v. Hertenstein (Staatsarchiv Luzem Fase. 59 :
Landvogtei Weggis); 1380 verkauften dann Rutschmanns Söhne, wie hier vor-
weggenommen werden mag, die Landvogtei an die Stadt Luzem (Leu). —
1361 IV. 18. endlich wurden die Brüder Thüring und Rutschmann v. R. mit
des Kaisers Bewilligung von dem kaiserlichen Rat und Reichsvogt zu Zürich,
Rudolf V. Wart, dem Sohne des gleichnamigen Königsmörders, zu seinen Lehens-
erben eingesetzt für den Fall seines kinderlosen Absterbens (Böhmer, Regesten
Kaiser Karls IV. Nr. 3663); wir werden später nochmals auf diese Belehnung
zurückzukommen haben. — Thüring starb 1367 I. 23. (Trouillat IV p. 706,
nach necrolog. cathed. Basil.); er wurde gleich seinem Vater im Münster zu
Basel, in der Kapelle des Bischofs Heinrich v. Neuenburg, bestattet (Gr&ber-
buch des Münsters p. 185); sein gut erhaltener Grabstein ist noch heutzutage
dort zu sehen. - Er wird gelegentlich {z. B. 1353 VIII. 8.: Trouillat IV Nr. 21)
- 341 —
als ^Oeheim" des Bischofs Johannes Senn v. Münsingen bezeichnet. „Oeheim"
im weiteren Sinne ist gleichbedeutend mit Verwandter mütterlicherseits, wie and-
rerseits „Vetter** die Bezeichnung für Verwandter väterlichei'seits ist (Lexer).
Die Verwandtschaft stellt sich wohl am ehesten folgendermassen dar:
(9) ThOring v. Ramstein (1241—1275)
uxor: Bertha v. KümligeD
ThOring v. R. (1294- f 1340) Elisabeth v. R. (1282—1283)
uxor: Elisabeth v. Aarburg mar.: Job. Senn v. Münsingen (1275— f 1282)
^s.
ThQring v. R. Dompropst zu Basel Burkhard Senn v. M. (1299-1318, tot 1322)
(1318— t 1367) uxor: Johanna v. Buchegg
■•s.
Johannes Senn v. M. Bischof von Basel
(1322— t 1365)
Hienach wäre also Bischof Johannes Senn durch seine Grossmutter Elisabeth
V. Ramstein ein Grossneffe von des Dompropstes Thtiring Vater. Freilich stimmt
die eben gebrachte Genealogie der Senn v. Münsingen nicht ganz mit derjenigen
im Geschichtsforscher XI aufgestellten überein, indem im Geschichtsforscher zu
Burckhards Vater nicht Johannes, sondern dessen Bruder Conrad gemacht wird ;
ein urkundlicher Beweis dafür findet sich aber nicht, sondern die dortige Zu-
sammenstellung beruht ebenfalls, gleichwie die unsrige, auf blosser Kombination
(vgl. Geschichtsforscher XI p. 134 f.).
Siegel : O ^ S . . . ECRETV TH . . . NGI DE RAMSTEIN
Urk. von 1342 III. 6. und 1343 I. 23. (Staatsarchiv Luzem, Fase. 59:
Landvogtei Weggis).
30. Rudolf (Rutschmann). Wird nur zusammen mit seinem älteren Bruder
Thüring (28) genannt in den schon erwähnten Urkunden von 1342, 1343 und
1361, sowie in dem nicht datierten Eintrag im bischöflichen Lehenbuch (Trouillat
III Nr. 208), auf die daher hier zurückverwiesen wird. — Er war jedenfalls
noch 1342 und 1343 nicht Ritter, da er in den beiden Urkunden ausdrück-
lich als „jungherre" bezeichnet wird ; auch auf seinem Siegel nennt er sich, wie
wir gleichsehen werden, bloss „domicellus*'. — Gemahlin: Ita, Tochter Rudolfs
in. V. Weissenburg und Schwester von Agnes, der Ehefrau des Grafen Simon
V. Tierstein, und von Katharina, der Ehefrau des Grafen Peter III. v. Greierz,
der 1340 XI. 13. (Hisely: m6moires et documents XXII, p. 472) von „unser
lieben swester, frouwen Iten von Wissenburg, fron wen ze Ramstein'* spricht;
1389 Xn. 11. ist sie tot, laut Prediger Urk. Nr. 703. — Er selbst starb 1367
III. 1. (Trouillat IV p. 706) und wurde, wie schon sein Vater und sein Bruder
Thüring, in der Familiengruft des Basler Münsters begraben. Der auf ihn be-
zügliche Eintrag im Gräberbuch des Münsters lautet p. 175: „Rudolfus de Ram-
stein, baro et dominus in Zwingen, obiit, qui sepultus est in capella domini
Heinrici de Nüwenburg ; und ist daz mittel erhaben Grab under den bogen, und
uff dem bogen 2 solich schilt: scilicet Ramstein und Margroff". Dieser letztere
Passus ist augenscheinlich die Veranlassung gewesen, dass der sonst sehr zu-
- 342 -
verlässige Wiirstisen (Chronik p. 23) als Rudolfs Ehefrau eine Agnes v. Hoch-
berg nennt, währenddem, wie wir noch sehen werden, sein Sohn Thüring mit
derselben verheiratet war (vgl. auch Fester: Bad. ßegesten h Nr. 176»). Nur
eine Folge dieser ersten Verwechslung sind dann alle folgenden Irrtümer, die
sich in Wurstisens Stammtafel finden; dass er den Dompropst Thüring erst
1376 sterben lässt statt schon 1367, beruht auf einer Verwechslung mit dessen
gleichnamigem Neffen.
Siegel : O ^ S RVDOLFI . . . (Domice)LLI
Urk. von 1342 III. 6. (Staatsarchiv Luzem, Fase. 59: Landvogtei Weggis).
31. Adelheid, Ehefrau des Grafen Johans (Henman) v. Froburg; als
solche genannt 1326 XI. 3. bis 1367 I. 30., Witwe seit 1366 IV. (Merz: Genealog.
Handbuch z. Schweizergeschichte I p. 42/43), tot 1371 V. 29. (Boos II Nr. 415).
Siegel: Q ^ ADELHEIT • VO • FROBVRG
ürk. von 1367 I. 30. (vgl. Genealog. Handbuch I Siegeltafel V Nr. 6).
32. Gertrud, Witwe des Ritters Mathias v. Eptingen, Mutter von Gün-
ther und Mathias 1326 XII. 18. (Basel, Klingental Nr. 496). Da ihr Sohn Gün-
ther später (zuerst 1377) als Vormund des minorennen Großsohnes des unter 30
genannten Rutschmann v. Ramstein, Thüring, erscheint, so wird sie wohl
Schwester Rutschmanns gewesen sein. Mathias v. Eptingen wird übrigens schon
1322 Vni. 17. (Boos I Nr. 263) als tot erwähnt.
33. Elisabeth, zweite Ehefrau des 1339 VII. 16. verstorbenen Freien
Rudolf V. Arburg, den sie zwischen diesem Datum und 1334 VI. 11., da seine
erste Gemahlin, Benedicta v. Hewen, starb, geheiratet haben muss; in zweiter
Ehe war sie mit Diethelm v. Wolhusen vermählt, als dessen Ehefrau sie 1365
genannt wird (Merz in Argovia XXIX p. 31 u. Geneal. Handbuch I Tafel XXIV).
34. Ellina, Tochter Conrads und der Elisabeth (siehe 19) 1334 VU. 26.
(Fontes VI Nr. 139).
35. Burkhard Werner, lateinisch meist „BurkhardusWemheri", daher
wohl Sohn Werners (24) und der Margaretha, die sich in zweiter Ehe mit dem
Ritter Cono v. Spiegelberg scheint verheiratet zu haben, was daraus geschlossen
werden darf, dass Burkhard Werner 1324 m. 12. (Trouillat III p. 717) als Vor-
mund der damals offenbar noch minorennen Söhne Cunos und der Margaretha
erscheint, nämlich von Hans, Imer und Heiniich. Da femer Ludwig von St. Ur-
sanne, Vogt zu Pruntrut, 1323 IL ebenfalls als Vormund von Conos v. Spiegel-
berg Söhnen erscheint (Chevre: Histoire de St-Ursanne, p. 227), so ersehen wir
daraus, dass auch er auf irgend eine Art mit den Spiegel bergern verwandt war;
ob aber auch mit Burkhard Werner, ist freilich damit nicht gesagt. — Zum
ersten Male wird er genannt 1307 VI. 12. (Trouillat HI Nr. 58) : Bischof Otto
V. Grandson überträgt das Burglehen, das er und sein Bruder Ulrich, beide
Ritter, seinerzeit noch von Bischof Peter v. Aspelt zu Pruntrut erhalten hatten,
nach Liestal, mit der Bestimmung, dass, wenn je Liestal dem Bistum verloren
gehen sollte, das genannte Lehen dann auf Laufen übergehen solle ; die Biüder
- 343 -
dagegen verpflichten sich dazu, dass immer einer von ihnen in Liestal wohnen
werde. Wir haben gesehen, dass schon ihre Grossmutter Agnes, die Ehefrau
Ulrichs (12), sehr w^ahrscheinlich aus Pruntrut oder dessen Umgebung, dem Eis-
gau, stammte, jedenfalls aber als Witwe dort wohnte ; es scheint mir nicht un-
möglich, dass sie dem Ministerialengeschlechte derer v. Pruntrut angehört habe,
das zu Ende des 13. Jahrhunderts als Inhaber des Pruntruter Burglehens ge-
nannt wird (vgl. Quiquerez: Histoire de Porrentruy, p. 26 u. 248). — 1311
Vn. 10. erscheinen die beiden Brüder Burkhard Wenier und Ulrich v. Ram-
stein neben Thüring v. R. als Zeugen bei der Schenkung ihres Anteils der Pa-
tronatsrechte der Kirche zu Rohr an die Abtei Beinwil durch die Kinder des
Ritters Walther v. R. (Trouillat III Nr. 100). Wir finden bei dieser Schenkung
sozusagen die ganze Familie vereinigt, es fehlt von den damals lebenden männ-
lichen Gliedern des Geschlechtes nur der Dominikanerprior Thüring, der als
Klostergeistlicher wohl auf sein Erbe verzichtet haben wird — was sich daraus
erkläi-t, dass, wie schon in der Einleitung betont wurde, es sich hiebei um eine
Veräusserung von altem, bisher offenbar noch unverteilt gebliebenen Eigen
handelt. Als einige Jahre später (1317 Xn. 20.) Thüring auch seinen Anteil
an dem Patronatsrechte, als Tausch gegen Seewen, an Beinwil abtritt, da
erscheint daher wiederum Burkhard Werner als Zeuge und Siegler der Urkunde
(Ibid. Nr. 154). In ersterem Jahre ist aber augenscheinlich die definitive und ich
möchte sagen offizielle Trennung des Geschlechtes in zwei mit der Zeit sich
immer fremder werdende Äste erfolgt, die dann auch ihren deutlichen äusserlichen
Ausdruck in der verschiedenen Tingierung des gemeinsamen Stammwappens
gefunden hat. Von nun an sitzt die freiherrliche Linie in dem kurz vorher vom
Bischof als Lehen erworbenen Schlosse Zwingen, währenddem die Edelknechte
weiter in Ramstein wohnten oder aber nach Basel zogen ; in Gilgenberg scheint
damals bloss ein Vogt gesessen zu haben. Zunächst freilich blieben die Be-
ziehungen zwischen den beiden Linien, deren Chefs damals eben Thüring (17)
und Burkhard Werner waren, noch recht enge, was sich darin zeigt, dass
letzterer auch später noch mehrfach als Zeuge in Urkunden Thürings fungiert :
so also schon 1317 beim Tauschgeschäft mit Beinwil, und dann wieder 1326
XL 3. (Boos I Nr. 277) als Graf Johans v. Frobui-g seinem Schwegervater
Thüring v. Ramstein als Pfand für die seiner Tochter ausgesetzte Ehesteuer
von 200 Mark Silber die Burg Gutenfels aufgab ; endlich war er auch im Spät-
jahi- 1311 Mitglied des Schiedsgerichtes zwischen Thüring v. R. und Conrad
Münch V. Münchsberg einerseits und Markgraf Rudolf v. Hochberg und Dom-
propst Lüthold V. Röteln andrerseits wegen Rotenberg, durch welches, wie wir
gesehen haben, Thüring 600 Mark Silber für Verlust seiner Röteler Lehen waren
zugesprochen worden. — 1313 und noch 1314 VI. 14. (Trouillat III Nr. 256 u.
115) erscheint Burkhard Werner als Vogt zu Pruntrut. Noch im selben Jahre
aber wurde er auch Bürgermeister von Basel, als welcher er zum ersten Male
1314 XI. 21. bezeugt ist (Basler U.-B. IV Nr. 30), zum letzten Male 1330 VHI.
11. (Ibid. Nr. 86). — Wie die grösseren Basler Annalen berichten, wurde im
Herbst 1332 der Basler Bürgermeister durch den Markgrafen von Hochberg er-
— 344 —
stochen, worauf die Städter mit bewaflFneter Macht vor Rötelen zogen, um das
dem Markgrafen gehörige Schloss zu zerstören, was ihnen aber nicht gelang,
da sich der umliegende, der Stadt ungünstig gesinnte Adel ins Mittel legte
(vgl. Basler ('hroniken V p. 19). Obgleich der Name des betreflfenden Bürger-
meisters nicht angegeben ist, so können wir doch mit ziemlicher Sicherheit
Burkhard Werner als denselben bezeichnen. 1332 IQ. 14. nämlich ist er laut
Spitalurk. Nr. 54 noch am Leben, 1337 VI. 5. dagegen ist er tot (Thommen I
Nr. 402), andrerseits tritt Ritter Hartmann Münch v. Münchenstein, der seit
1326 mit Burkhard Werner im Btirgermeisteramte alternierte, noch 1333 VII. 30.
als Zeuge auf (Klingental Nr. 585). Über die Ursache, sowie die nähern Um-
stände bei der Ermordung des Bürgermeisters erfahren wir aus den Annalen
nichts, doch ist, meiner Ansicht nach, nicht ausgeschlossen, dass wir hier einen
Racheakt des Markgrafen vor uns habeUifÜr den Schiedsspruch von 1311 (vgl.
darüber weiter oben). — Von Bischof Gerhard von Basel erwarb er schon 1324
XL 20. verschiedene Korn- und Geldzinsen zu Riehen (Trouillat III Nr. 202),
die 1352 IV. 19. von seiner Witwe Catharina mit Bewilligung von Bischof und
Domkapitel dem Ritter Chun v. Ramstein und seinen Kindern, sowie dem Edel-
knecht Johann v. Flachslanden, genannt v. Frenningen, und dessen Erben —
wohl Sohn und Schwiegersohn der Erblasserin — vermacht wurden (Staats-
archiv Basel: Gemeindeakten R 1). Als Pfand des Grafen Johann v. Habsburg-
Laufenburg besass dieselbe ferner noch das Sesslehen zu Homberg im Fricktal
1337 VI. 25. (Thommen I Nr. 402). — Zum erstenmal wird eben erwähnte Catha-
rina als seine Ehefrau genannt 1327 (Wurstisen: Analecta p. 77); da verkaufen
nämlich Burkhard Werner v. R. und seine Ehefrau Catharina ihr Haus und
Hof zu Basel „bi dem rintürli vor des propstes hof über'* — den seither so ge-
nannten grossen Ramsteinerhof (Rittergasse 17), der bis 1522 im Besitz seiner
Nachkommen verblieb — der Fabrik des Mtlnsters, von der sie denselben fortan
zu Lehen trugen; noch 1352 IV. 12. ist sie am Leben (Basel: Gemeindeakten R 1).
Sie und nicht, wie p. 336 irrtümlich von mir behauptet wurde, Thürings (17)
Gattin ist mit der „Frau von Ramstein" gemeint, als deren „Pfleger** 1346
Walther von S. Amarin genannt wird; es ergibt sich dies unzweifelhaft
daraus, dass derselbe Walther schon 1332 III. 14. (Basel, Spital Nr. 54) als
Bevollmächtigter Burkhard Werners einen Weinzehnten zu Sennheim kaufte.
Siegel: O ^ S • BVRCHARDI • WNHERI • MILITIS • DE RAMSTEIN
Urk. von 1311 \^I. 10. (Trouillat III Nr. 100).
O ^ S ' . B ' . WN ' H ^ . MILIT • DE • RASTEIN
Urk. von 1317 XII. 20. (TrouUlat III Nr. 154),
36. Ulrich, Ritter, Bruder von Burkhard Werner, mit dem zusammen
er 1307 VI. 21. zum erstenmal genannt wird (vgl. oben). — Bischof Gerhard
verkauft demselben die Stadt Liestal, dessen Burg die Brüder, wie wir bei
Burkard Werner gesehen haben, schon seit 1307 als bischöfliches Lehen inne
hatten : 1323 VI. 23. (Boos I Nr. 268). — Als Bürgermeister von Basel ist er bezeugt
1322 IX. 6. (Staatsarchiv Aarau: Olsberg B. 1) und 1323 IV. 16. (Basel, St. Peter
— 345 —
«
228). — Zum letztenmal wird er genannt 1324 V. 4. (Boos I Nr. 271) und
zwar als Schiedsrichter in einem Streite zwischen der Gemeinde Liestal und
dem Kloster Olsberg wegen eines Waldes. — Wer seine Ehefrau gewesen ist,
wissen wir nicht, jedenfalls aber nicht Gertrud v. Balm, die Witwe des Königs-
mörders Rudolf V. Wart, wie Liebenau ( Argovia V p. 89) behauptet ; Liebenau
irrt auch darin, dass er Ulrich zu einem Freien und zum Vater des Dompropstes
Thtiring v. R. macht, der, wie wir gesehen haben, Sohn Thürings und der Eli-
sabeth V. Arburg war. Andrerseits steht allerdings fest, dass eine enge Ver-
wandtschaft bestanden hat sowohl zwischen Ulrich v. R. und Gertrud v. Balm.
als auch zwischen Ulrich und Dompropst Thüring v. R. und dessen Familie, wie
aus folgenden zwei Urkunden erhellt: 1) Ulrich v. R., Ritter, und Gertrud, die
Witwe des v. Wart selig, stiften eine Jahrzeit für Elisabeth v. Hasenburg
selig, Thürings v. Ramstein Frau 1317 ü. 12. (Basel, Barfüsser Urk. 10»).
2) Rudolf V. Wart (des Königsmörders Sohn), Kaiser Karls IV. Rat und Reichs-
vogt in Zürich, setzt mit des Kaisers Bewilligung die Brüder Thüring, Dom-
propst, und Rutschmann v. Ramstein als seine Lehenserben ein für den Fall,
dass er selbst ohne Leibeserben sterben sollte 1361 IV. 18. (Böhmer Nr. 3663).
Es mag des fernem daran erinnert werden, dass schon 1312 (vgl. p. 336) des
Dompropstes Vater Thüring als Aussteller einer Urkunde der Witwe des Königs-
mörders Rudolf V. Balm, des Bruders der vielgenannten Gertrud v. Balm, uns
begegnet ist. Bei der sehr lückenhaften Überlieferung der Genealogien derer
V. Balm, V. Wart und v. Hasenburg ist es begreiflicherweise recht schwer, eine
einigermassen befriedigende Lösung der Frage zu geben; als blosser Versuch
will die folgende Zusammenstellung gelten. Wie ich glaube, ist es nämlich nicht
unmöglich, dass Rudolfs v. Wart und der Gertrud v. Balm Tochter Anna, die
wir nur aus einer undatierten Jahrzeitstiftung im Kloster Interlacken ihrer ver-
witweten Mutter kennen, die Ehefrau Ulrichs v. Ramstein gewesen wäre (vgl.
darüber. Geschichtsfrd. IV p. 315 nach dem über vitae des Basler Münsters);
als der Gertrud v. Balm Kinder, mit deren Einwilligung sie hier handelt, werden
nämlich dabei aufgezählt Rudolf, Marquart und Anna v. Wart — letztere ohne
jeden Zusatz hinter ihrem Namen, so dass wir nicht wissen, ob sie Jungfrau,
Ehefrau oder Witwe ist. Den wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen den
verschiedenen vorhin genannten Personen zeigt folgender Stammbaum :
Heinrich v. Balm
Rudolf V. Balm Adelheid (1289. v. Balm ?)
(1234—1259, tot 1286) mar.: Heirao v. Hasenburg
uxor: Jndenta v. Kempten (1255—1296)
Gertrud v. Balm Rudolf v. Balm Walther v. Hasenburg
(1299—1317) (1286 -t 1312) (1302-11312)
mar.: Rudolf v Wart uxor: Clara v. Thengen uxor: Elisabeth v. Aarburg,
(1274- 1 1309) remar. mit Thüring v. Ramstein
(1294— t 1340)
Rudolf V. Wart Anna v. Wart ThOring v. R. Rutschmann v. R.
Kaiserl. Rat u. Reiclis- (mar : Ulrich v. Dompropst (1342— t 1367)
vogt in Zürich Ramstein?) (13IH— f l.%7) uxor: Ita t. Weissen-
(1315- 1 1'^) bürg
— 346 —
Ulrich V. Ramstein scheint keine Kinder hinterlassen zu haben, und dies
erklärt vielleicht auch, warum Rudolf v. Wart die Brüder Thüring und Rutsch-
mann V. Ramstein, die ja — vorausgesetzt dass vorstehende Aufstellung richtig
ist — nur Vettern zweiten Grades zu ihm waren, zu seinen Lehenserben ein-
gesetzt hat; sie waren eben doch wohl seine nächsten Verwandten.
Siegel: Q ICI • DE • RAMSTEI . . .
Urk. von 1323 VI. 23. (Boos I Nr. 268).
37. Margaretha, Äbtissin zu St. Clara in Basel 1308 IX. 10. (St. Clara
Urk. Nr. 98). 1311 ist sie offenbar schon tot, da in diesem Jahre eine Agnes
als Äbtissin erscheint (Mtilinen: Helvetia sacra II p. 209).
38. Walt her, Edelknecht, Sohn des Ritters Walther, Bruder von Wal-
ther Cuno, Heinzin und Gunsa, mit deren aller Einverständnis er, wie wir ge-
sehen haben, ihren Anteil an dem Patronatsrechte der Kirche zu Rohr dem
Kloster Beinwil schenkt 131 1 VH. 10. (Trouillat III Nr. 100). - Witwer der
Sophia, Schwester des Edelknechts Hug v. Lörrach 1328 (Basler Domstift, Akten
Maulburg) und somit Tochter des älteren Hug v. L., Ritters und Bürgermeisters
von Basel. — Besitzer von Gütern zu Gundeldingen 1331 VI. 25. (Siechenhaus
Urk. Nr. 16), sowie solcher zu Weil 1356 IX. 19. (Basel : Stadt. Urkunden Nr. 304),
erstere von seinem Vater ererbt, letztere offenbar von der Frauenseite her zu-
gebracht. — Zum letzten Male wird er genannt 1357 I. 12. (Prediger Urk.
Nr. 447), 1371 V. 22. ist er tot (vgl. Zeitschrift für Geschichte des Oben^heins
XXX p. 289).
Siegel: 1) O THERI DE
Urk. von 1311 VII. 10. (Trouillat III Nr. 100).
2) O ^ S ^ WALTHERI • D ' RAMSTEL
Urk. von 1357 I. 12. (Prediger Urk. Nr. 447; dasselbe Siegel hängt
aucht schon an der Urk. von 1331, aber zerbrochen).
39. Walther Cuno, nebst Vater und Geschwistern genannt 1311 VII.
10. (Trouillat in Nr. 100). — „Cuno alias Waltherus de Ramstein, miles, obiit"
(Basel, Domstift A, zum 20. April).
40. Heinzinus (Heinrich), gleichfalls zum ersten Male genannt 1311
VII. 10. (Trouillat III Nr. 100). -- Besitzer von Gütern zu Gundeldingen 1343
IV. 7. (Boos I Nr. 323). - (Derselbe?) Ritter und Ehegatte einer Agnes 1376
IV. 16. (Barfüsser Urk. Nr. 67). Stiftet für sich und seine eben genannte Ehe-
frau eine Jahrzeit zu Barfüssem; da in derselben keine Kinder genannt werden,
so scheint die Ehe kinderlos geblieben zu sein.
41. Gunsa, ebenfalls zum ersten Male erwähnt 1311 VII. 10. (Trouillat
III Nr. 100). Später Begine der III Regel ; als solche genannt 1331 VII. 6. bis
1346 V. 23., als Meisterin seit 1339 (Beginen Urkunden).
42. Ludwig Walt her (bezw. sein von den Luzemem gefangen ge-
haltener Knecht Rudolf) genannt 131 1 V. '2S, (Basler U.-B. IV Nr. 23). — Da
sein Name in der schon mehrfach zitierten Urkunde von 1311 \TI. 10., in der
doch offenbar alle damals am Leben befindlichen Kinder des Ritters Walther
— 347 -
V. R. aufgezählt worden, uns nicht mehr begegnet, so mtlssen wir annehmen, dass
er damals schon tot war.
43. Im er, Sohn des 1367 III. 1. verstorbenen ßutschmann (30), sowie
Bruder von Thüring und Rutschmann dem Jüngern (Trouillat IV p. 709); der
Bischof, dem die Brüder 4000 fl. vorgestreckt haben, versetzt ihnen dafür den
Zoll zu Basel 1367 VIU. 5. (Basler Ü.-B. IV Nr. 316); ihm allein verpfändet
Herzog Leopold die Städte und Bürger von Baden, Waldshut und Hellingen
1379 IV. 14. (Argovia XIV p. 115). - Wie seine Verwandtschaft mit Graf Wal-
fraf d. Jüngern v. Tierstein ist, den er seinen „Geheim" nennt 1379 VII. 23.
(Trouillat IV Nr. 186), ist nicht recht klar; möglich, dass Walfrafs Grossmutter,
die Ehefrau Ulrichs v. Tierstein (1267—1320), deren Namen wir nicht kennen,
eine geborne Ramstein gewesen ist, z. B. eine Tochter Thürings und der Bertha
V. Rümligen (?). In diesem Falle wären Imer v. Ramstein und Graf Walraf
V. Tierstein Vettern zweiten Grades. — Als Basler Domherr genannt seit 1376
IX. 5. (Trouillat IV Nr. 171), als Domherr und Propst zu St. ürsanne 1381
(Chövre), endlich als Scholaster des Basler Domkapitels zuerst 1382 VI. 27.
(Basler U.-B. V Nr. 4). — 1382 XII. 9., nach dem schon Anfang Oktober erfolgten
Tode Johanns v. Vienne, von der Mehrheit des Domkapitels zum Bischof ge-
wählt, erhielt er im Archidiakon Werner Schaler einen Gegenkandidaten, dessen
er sich nur dadurch entledigen konnte, dass er — im Frühjahr 1383 — die
Partei des avignonesischen Papstes Clemens VII., dem er bisher, gleich seinem
Rivalen, angehangen hatte, verliess und sich Rom unterwarf, worauf er noch
im März von Urban VI. anerkannt wurde; am 18. Juni erteilte er sodann der Stadt
die Handveste. Über seine unrühmliche Regierung vgl. namentlich die anschau-
liche SchildeiTing bei Wackernagel p. 302 und folgende; 1391 V. 11. resignierte
er und übergab, im Einverständnis mit Domkapitel und Rat, die Verwaltung
des Bistums seinem Strassburger Kollegen Bischof Friedrich v. Blanckenheim,
der bis 1393 als Koadjutor die Regierung führte (Ibid., p. 316). — Imer starb
als einfacher Domherr 1395 VII. 17.; er wurde, gleich seinen übrigen Ver-
wandten, im Basler Münster, in der Kapelle Bischof Heinrichs v. Neuenburg
bestaltet (Trouillat IV p. 840 nach necrolog. cathedr. basil.). — Nach dem frü-
hen Tode seiner beiden Brüder Thüring und Rutschmann, von denen ersterer
1376, letzterer schon 1374 starb, war er der Chef der Familie, die im Mannes-
stamme — wenigstens was die freiherrliche Linie anbetrifft — ausser ihm nur
noch aus seines verstorb. Bruders Thüring damals noch minorennen Sohn Thüring
bestand. Mit in dessen Namen vergleicht er sich 1377 XL 2. mit Graf Walraf v.
Tierstein wegen der Fischenzen in Birs und Lüssel und wegen der Gerichte zu
Nunningen (Trouillat IV Nr. 181) und verkauft er 1380 VIL 7. die Vogtei
Weggis an Luzern (Staatsarchiv Luzem, Fase. 59 : Weggis). — Unter den ohne
Vornamen genannten Freien v. R., denen Johans v. Glarus, Edelknecht und
Bürger zu Zürich, die Güter, die er von ihnen zu Hedingen zu Lehen hatte,
1389 V. 5. wieder aufgibt (Staatsarchiv Zürich : Stadt u. Land Urk. Nr. 2759) »,
können ebenfalls nur Imer und sein Neflfe Thüring verstanden werden.
* Gütige Mitteilung von Herrn Dr. F. Hegi in Zürich.
— 348 -
Siegel: 1) O ^ S' • JMERII • DE • RAMSTEIN
Urk. von 1380 VII. 7. (Luzern, Fase. 59: Weggis).
2) S JMERII DEI GRATIA EPISCOPI BASILIESIS
Urk. von 1387 II. 9. (Staatsarchiv in Liestal).
3) O IMERII . DE . RAMSTEI ...
Urk. von 1392 V. 13. (Boos II Nr. 482).
4) O ^ S ' . IVDICII . SCVLTETI • BASILIEN.
Urk. von 1384 XI. 9. (Prediger Urk. Nr. 639) mit den Wappenschilden
Ramstein und Hochberg (?); vgl. dazu auch Wackernagel in Archiv.
h6rald. 1899 IL p. 45 folg.
Ich erkläre mir das Vorkommen des letzteren Wappens auf dem Schultheissen-
siegel so, dass eben Bischof Imer, der zu Anfang seiner Regierung ja auch
sonst noch dem Bistum aus seinen und seiner Verwandten Privatmitteln nicht
unbedeutende Vorschüsse gemacht hatte, diesen nun auch das Schultheissengericht
zu verpfänden trachtete, ein Versuch, der dann aber freilich an dem VVider-
spniche der Stadt scheiterte, die das wichtige Amt nicht gerne in fremden
Händen sah. Nomineller Besitzer des Schultheissenamtes war, wie ich also
glaube, von 1384 VII. 6., da dasselbe von dessen bisherigem Pfandinhaber,
Werner v. Bärenfels, gelöst wurde, bis 1385 I. 3., da es als Pfand an die Stadt
kam, Bischof Imer selbst, Mitbesitzer aber sein damals noch minorenner Neffe
Thtiring (53), beziehungsweise dessen verwitwete Mutter Agnes v. Hochberg (44),
deren Rechtsansprüche durch das Anbringen ihres Wappens auf dem Siegel zum
deutlichen Ausdruck kommen sollte.
44. Thtiring, Freiherr zu Zwingen und Gilgenberg. Erste und einzige
Nennung, zugleich mit seinen beiden Brüdern Imer und Rutschmann 1367 VIII.
5. (Basler U.-B. IV Nr. 316; s. bei Imer). — Gestorben 1376 IL 14. (Trouillat IV
p. 744). Seine Witwe Agnes, die Tochter des Markgrafen Heinrich IV. v. Hoch-
berg und der Anna v. Üsenberg 1378 IL 4. (Fester h Nr. 1141); dieselbe noch
genannt 1400 Vn. 24. (Argovia XIV p. 124). — Thürings Siegel ist nicht mehr
erhalten, wohl aber dasjenige seiner eben genannten Witwe.
Siegel: OS' AG S D hach BERG
Urk. von 1389 XH. 11. (Basel, Stadt. Urk. Nr. 715a).
45. Rutsch mann (Rudolf), Freiherr zu Zwingen und Gilgenberg. Erste
Nennung ebenfalls 1367 VIII. 5. (Basler U.-B. IV Nr. 316). - Derselbe bekennt
als rechte Mannlehen von der Stift Basel empfangen zu haben : Burg und Dorf
Zwingen, mit Zwing und Bann, sowie hohen und niederen Gerichten, den Hof
zu Röschenz mit allen Zugehörden, die Herrschaft Gilgenberg, bestehend aus
der Burg und den Dörfern Meltingen, Zullwil und Nunningen, mit Zwing und
Bann, sowie hohen und niederen Gerichten, die Höfe zu Rotteris (?) und Fehren;
femer die halbe Burg Ramstein, ein Haus in Basel, die Leute zu Legeritz
(Ligertz?) und im Eisgau, endlich noch verschiedene Güter zu Blitschhausen
(Pleujouse) 1371 VIII. 4. (Trouillat IV Nr. 137). — Gestorben ist er 1374 EX.
7. (Trouillat IV p. 738). Er war — wie es scheint, in kinderloser Ehe — mit
einer Ungenossin verheiratet, wie wir dies aus einer Jahrzeitstiftung von 1420
n. 4. (Basel, Maria Magd. MM 4 — Kopie aus dem Ende des 16. Jahrhunderts)
schliessen müssen, in der genannt wird : „Frau Adelheitt von Hasenburg, wylent
Rutzschman von Ramstein, ritters, verlassene Wittwe, yetzund aber Lienharten
Snurlers von Bretzwyler eheliche hussfrouw*^, Tochter der Wibelin Slacter und
Schwester von Urs Slacter, einem Priester selig, und Nes Slacter selig, ge-
wesener Konventualin zu Maria Magdalena. Ich habe über genannte Personen
weiter nichts finden können; Adelheid könnte, was die Chronologie anbetrifft,
die Witwe Theobalds v. Hasenburg (genannt 1372) gewesen sein, des Sohnes
(nach Trouillat) Walthers IV. v. H. (vgl. Trouillat IV Stammtafel p. 896). - Auch
von Rutschmann existert kein Siegel mehr.
46. Ursula, Ehefrau Rudolfs v. Schöuau, genannt Hürus, Ritters (1353
bis 1 1386 bei Sempach) 1371 V. 29. (Boos II Nr. 415), tot 1382 (Merz in Basler
Zeitschrift IH 2. p. 244). — Sie ist wohl Schwester der sub 43—45 genannten
Imer, Thüring und Rutschmann v. R., was ich daraus schliesse, dass das Burg-
stall Gutenfels, das seinerzeit im Jahre 1326 von Graf Johann v. Froburg an
seinen Schwiegervater Thüring v. Ramstein war verpfändet worden (Boos I
Nr. 277), sich später im Besitze eben genannter Ursula v. R. und ihres Ehe-
gatten Rudolf V. Schönau befindet (Ibid. II Nr. 415), und dass, als im Jahre
1392 Rudolfs V. Schönau Sohn Walther das Burgstall an die Brüder Hans Gün-
ther und Ulrich Günther v. Eptingen verkaufte, Imer v. Ramstein ausdrücklich
erklärte, keine Rechte mehr an dasselbe zu haben (Ibid. II Nr. 482).
47. Burkhard Werner, wohl Sohn des gleichnamigen Bürgeimeisters
(35), Edelknecht, einer der Bürgen, die Bischof Johannes Senn dem Dompropst
Thüring V. Ramstein für seine Schuld von 4000 Gulden stellte 1351 (Schnitt
fol. 76 ^). — Später Ritter und Vater des Ritters Henman und des Domherrn
Burkhard Werner v. R., wie wir aus folgender Jahrzeitstiftung erfahren: „Do-
minus Henmannus de Ramstein, miles, domina Katharina, eins uxor, dominus
Burkhardus Wemheri, miles, pater, domina Angnesa, mater, dominus Burkhardus
Wemheri, frater, canonicus ecclesie basiliensis, necnon omnes progenitores eo-
nindem obierunt" (St. Peter D. fol. 42' zum 11. Juni). Da der Domherr Burk-
hard Werner, wie wir noch sehen werden, 1397 II. 22. starb, so ist also die
genannte Eintragung erst nach diesem Termin anzusetzen.
48. Chun, zum ersten Male genannt, und zwar als Zeuge, 1336 IX. 30.
(Basel, St. Peter Urk. Nr. 319). - Ritter 1343 III. 15. (Rappoltstein. Urkunden-
buch I Nr. 535), ebenfalls als Zeuge. — Da er Vater einer Anna v. R., der
„Muhme" Walthers v. S. Amarin, genannt wird 1343 X. 29. (Basel, Beginen
Nr. 40), so dürfen wir ihn mit ziemlicher Sicherheit als Sohn des Bürgermeistei-s
Burkhard W^erner, dessen „Pfleger", wie wir früher gesehen haben, Walther
war, ansetzen. Es kommt noch dazu, dass Ohun einen Sohn namens Walther
hatte, und endlich, dass, wie gleichfalls schon gesagt worden ist, er 1352 als
Erbe von Frau Catharina, der Witwe Burkhard Werners v. R., bezeichnet wird.
- 350 -
— Aus einem undatierten Eintrag im bischöflichen Lehenbuche (Trouillat IV
Nr. 6) erfahren wir, dass er Geschwister hatte, deren Namen hier aber nicht
genannt werden. — Auch er erscheint mehrfach als Bürge des Bischofs Jo-
hannes Senn bei dessen verschiedenen Anleihen, so 1353 VIII. 20. (Ibid. Nr. 21)
und wieder 1356 IX. 28. (Boos I Nr. 366). — 1358 und 1360 ist er des Rats
von Rittern (Basler Chroniken V p. 548). — Zum letzten Male wird er genannt
1363 II. 18. (Barflisser Urk. Nr. 53), und zwar wird er hier ausdrücklich als
Vater des Ritters Henman, des Edelknechts Ulrich und des Barfüssers Walther
V. R. bezeichnet.
Siegel : O S ' • CHVNÖIS • D • RAMST .... MIL .
Urk. von 1343 III. 15. (Rappoltst. Ü.-B. I Nr. 535; dasselbe Siegel
hängt auch an den Urkunden von 1353 VHI. 20. und 1356 IX. 28.).
49. (Adelheid?), Ehefrau des Edelknechts Johans v. Flachslanden, ge-
nannt V. Frenningen: Der Bischof und das Domkapitel von Basel bestätigen
den Kauf, den einst Ritter Burkhard Werner selig v. Ramstein getan hatte
von Gütern zu Riehen, und erlauben seiner Witwe, Frau Catharina, dieselben
zu gleichen Teilen an Ritter Chun v. R. und seine Kinder, sowie an Johans v.
Flachslanden, Edelknecht, den man nennt v. Frenningen, und seine Erben zu
übergeben, 1352 IV. 19. (Basel, Gemeindeakten R. 1). — Später wird Johans
V. Flachslanden v. Frenningen als Ritter bezeichnet und seine Ehefrau Adel-
heid genannt 1363 III. 2. (Beginen 115).
50. Guta, Ehefrau des Ritters Heinrich Vorgassen genannt Hagendom,
der ihr vor dem Gerichte des Dinghofes zu Egringen verschiedene in denselben
fallende Güter widmet, 1336 IX. 30. (St. Peter Urk. Nr. 319); unter den Zeugen
auch Chun v. Ramstein genannt.
51. Fritzschmann, Edelknecht, Sohn selig des Edelknechtes Walther
V. R. selig (38), Besitzer von Gütern zu Maulburg 1371 V. 22. (Zeitschrift für
Gesch. des Oberrheins XXX p. 289).
52. Hug (Hügli), Edelknecht, zuerst genannt 1365 IV. 1. (Spital Urk.
Nr. 160), Verkäufer eines Zinses zu Weil. Wohl ebenfalls Sohn von Walther
und also Großsohn Hugs v. Lörrach; dafür spricht auch dass er Grundbesitz
im Badischen (zu Weil) hatte. — In seinem und seiner Vetteren Ulrichs, Cunz-
mans und Henmans v. R. Namen empfängt er vom Bischof folgende Lehen:
„des ersten Ramstein die bürg zem halben teile, den teil zer rechten band als
man ze dem thore infert; sodenne twing und bann ze Ramstein, gerwe, holtz
und velde, und die kleinen gerichte mit allen zugehörden ; sodenne die
quarte ze Rigoltzwilr und die halbe quarte ze Luwilr, ze Bretzwilr, ze Zül-
wilr; sodenne sechs viemtzal korngeltz dingklen und habern ze Oberwilr in
dem banne, und ein viemtzal roggengeltz und achte halb Schillinge phenning
geltes uff der mülin ze Oberwilr" 1377 IX. 25. (Boos U Nr. 432). ~ 1377 XL
16. schliessen Cunzman, Hanneman und Hügli v. R. nebst 30 andern Adligen
ein Verkomnis mit der Stadt Basel ab (Basler U.-B. IV Nr. 428, vgl. dazu auch
~ 351 -
Wackernagel I p. 298). Über den Grad der Verwandtschaft der einzelnen hier
aufgezählten Glieder des Geschlechts zueinander wird später die Eede sein.
Siegel: O ^ S' HVGONI • D • RAMSTEI •
Urk. von 1377 XL 16. (Basler U.-B. IV Nr. 428).
53. Thüring, Freiherr zu Zwingen und Gilgenberg. Zum ersten Male
genannt 1377 XI. 2. (Trouillat IV Nr. 181); noch minorenn. Ebenso noch 1386
Yl, 5. (Staatsarchiv Aarau : Nekrolog Schröter) ; Vogtskind Günthers v. Eptingen.
Letzterer empfängt namens seines Mündels als Pfand vom Bistum, dessen In-
haber damals Thürings Oheim Imer v. Ramstein war, gegen ein Darlehen von
2800 Gulden das Schloss Birseck, die Dörfer Ariesheim, Reinach, Oberwil, Hoch-
wald und Allschwil mit allen Rechten und Leuten, sowie noch verschiedene
Geld-, Korn* und Weinzehnten zu Ariesheim, Domach und Gundeldingen 1386
V. 28. (Trouillat IV p. 789). - Laut Basler Prediger ürk. Nr. 703 von 1389
Xn. 11. bestätigen die „nobilis et generosa domina domina Agnes marchionissa
de Hachberg, relicta quondam nobilis et libere eondicionis domicelli Thuringi
de Ramstein vidua'', sowie ihr noch minorenner, mit Günther v. Eptingen be-
vogteter Sohn Thüring eine Jahrzeitstiftung, die seinerzeit Imerius v. R., der
„patruus" des genannten jungen Thüring, zu Gunsten der „domina Ita de
Wissenburg, olim avia paterna predicti domini Imerii**, sowie die
„domina Adelheidis de Ramstein, olim amita predicti Imerii, relicta vero quon-
dam Henmanni comitis de Froburg", für ihr eigenes Seelenheil zu Predigern
gemacht hatten und dehnen sie auf sich selbst und die Ehefrau des jungen
Thüring aus. Die dabei zweimal gebrauchte Wendung „predicti Imerii'' beruht
offenbar auf einem Versehen des Schreibers, der die Stifter der beiden Jahr-
zeiten untereinander mengt; es soll natürlich beidemal heissen „predicti Thuringi".
Abgesehen davon, dass es doch als im höchsten Grade auffallend bezeichnet
werden müsste, wenn in der Jahi-zeitstiftung Imers Grossmutter (Thürings Ur-
grossmutter) genannt, seine Mutter (Thürings Grossmutter) aber übergangen
würde, so will die vorliegende Fassung auch nicht recht in die Chronologie
hineinpassen; denn wenn Imer Sohn der spätestens im Frühjahr 1317 ver-
storbenen Elisabeth v. Hasenburg gewesen wäre — die einzige weitere Möglichkeit
— so wäre er also fast siebzigjährig erst Bischof geworden und seine früheste
Nennung als Domherr fiele auch erst etwa in sein sechzigstes Lebensjahr, was
doch beides kaum richtig sein kann. In derselben Urkunde wird Thüring, der
also, wie wir eben gesehen haben, damals noch minorenn war, Ehegatte der
Adelaide v. Neuenburg (in Burgund) genannt. Laut einer anderen Notiz
aber, deren Quelle wir allerdings nicht kennen, fand die Heirat erst 1391 VI.
30. statt (vgl. Richard: Recherches sur Neuchätel en Bourgogne p. 174);
das Wahrscheinlichste ist wohl, dass erst an letzterem Datum das Beilager ge-
halten und damit die Hochzeit wirklich vollzogen wurde. Die Braut war eine
Tochter des Grafen Theobald VI. v. Neuenburg aus dessen zweiter Ehe mit
der Gräfin Margaretha v. Burgund und eine Schwester des Basler Bischofs
Humbert v. Neuenburg (1395—1418), des dritten Nachfolgers von Thürings
Oheim, Bischof Imer. — Als österreichische Lehen erhielt Thüring v. R. das
Burgstall Reifenstein und die halben Gerichte zu Reigoldswil und Lanwil 1394
(Thommen 11 Nr. :348), als bischöfliche Lehen aus der Hand seines Schwagers
Bischof Humbert Zwingen und Gilgenberg mit allen ihren Zugehörden, wie sie
bei Rutschmann (45) zum Jahre 1371 im einzelnen aufgezählt worden sind
(Basel, Domstift Nr. 69). — Als Pfandlehen der Herrschaft Österreich besass
er femer seit 1404 II. 28. die Herrschaft Höwen, sowie Stadt und Feste Engen,
die er dann an seinen „Oheim", Graf Hans v. Lupfen, verkaufte 1404 XI. 5.
(Ftirstenberg. U.-B. VI. Nr. 143). Über die wahrscheinliche Verwandtschaft zwi-
schen beiden gibt folgende Stammtafel Auskunft:
Burkhard v. Osenberg
(1308—1330)
Anna v. Osenberg Clementa v. Osenberg
(1353—1356) (1352)
mar.: Markgraf Heinrich IV. mar.: Graf Sigmund v. Tierstein
V. Hochberg ?
..^.
Agnes v. Hochberg Agnes v. Tierstein
(1378—1400) (1393)
mar.: Thßring v. Ramstein mar.: Heinrich v. Rottenburg
.A»
ThOring v. Ramstein Elisabeth t. Rottenburg
(1377—1418, tot 1420) mar.: Graf Hans v. Lupfen
(1383-t 1436)
Im Frühjahr 1405, beim drohenden Ausbruch eines Krieges zwischen der Herr-
schaft Österreich und der Stadt Basel, schloss Thüring auf fünf Jahre mit
letzterer einen Neutralitätsvertrag ab 1405 m. 17. (Basler Ü.-B. V Nr. 333).
— Das Jahr darauf brachte er einen Richtungsbrief zustande zwischen der Stadt
und den Grafen v. Tierstein 1406 XI. 6. (Ibid. Nr. 349). — Als Ritter zum
ersten Male genannt 1408 VIII. (Chmel: Regesten Ruperti Nr. 2625). — Rat
und tägliches Hofgesind des Königs Sigmund, der ihm 1413 IX. 2. als Belohnung
für seine guten Dienste in den Verhandlungen mit König Karl von Frankreich
die Stadtsteuer zu Frankfurt vom Jahre 1416 ab verpfändete (Altmann: Regest.
Sigmunds Nr. 681); doch schon 1414 zieht er daselbst auch die Reichssteuer ein
(Ibid. Nr. 898). 1417 V. 12. verpfändete ihm Sigmund ferner gegen ein Darlehen
von 3000 fl. Burg und Stadt Dattenried (Ibid. Nr. 2291), 1418 U. 23. bewilligte
er ihm endlich zwei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt in dem Dorfe Sept.
— 1396 war er mit bei Nikopolis und einer der wenigen, die wieder in die
Heimat zurückkehrten (Basler Chron. IV p. 430); unter den Gefallenen befand
sich auch sein Schwager Graf Theobald VII. v. Neuenbürg (Ibid. V p. 128).
— 1417 nahm er am Konzil zu Konstanz teil (Basler Chroniken V p. 171). —
Auf Klage Conrads vom Stein v. Munsperg wird er 1418 VII. 18. durch Sigmund
in die Reichsacht erklärt (Altmann Nr. 3349), in der er aber offenbar nicht
lange blieb ; den Grund kennen wir nicht. — Zum letzten Male wird er genannt
1418 X. 6. (Trouillat V p. 748); 1420 IX. 4. ist er wohl tot, da damals schon
sein Sohn Rudolf als GerichtsheiT auftritt, der aber noch mit dem Gerichtssiegel
— 353 —
seines Vaters siegelt (Basel, städt. ürk. Nr. 969); ausdrücklich als verstorben
wird er zwar erst 1421 III. 31. erwähnt (Basel, Akten Bistum A I).
Siegel: 1) O ^ S' TVRING ' D' RAMSTEIN
Urk. von 1400 VEI. 24. (Welti: Ü.-B. von Baden I Nr. 249).
2) O *i^ s' tuiring von ramstein
Urk. von 1405 X. 8. (Basler Ü.-B. V Nr. 343).
3) O s • iudiciorum • thuringi • de • ramstein.
Urk. von 1420 IX. 4. (städt. Urk. Nr. 969, nach seinem Tode von seinem
Sohne gebraucht).
54. Henman, Ritter, Sohn Burkhard Werners (47) und der Agnes;
uxor: Catharina (St. Peter D. fol. 42^).
55. Burkhard Werner, gleichfalls Sohn Burkhard Werners und der
Agnes, Bruder von Henman (St. Peter D. fol. 42 ^'), gestorben 1397 n. 22.
(Trouillat IV p. 855 nach Necrolog. cathedr. basil.).
56. Henman, Ritter, ausdrücklich als Sohn Chuns (48) bezeichnet 1363
n. 18. (Barfüsser Urk. Nr. 53). — Erste Nennung 1354 V. 26. (Spital Urk.
Nr. 101), da er verschiedene Zinsen zu Bubendorf, Zyfen und Reigoldswil kauft.
— Witwer der Verena und Vater von Anna, Clara und Gredanna, von denen
erstere, die ins Kloster Olsberg eingetreten ist, mit den Einkünften von Gütern
zu Ettingen und Hegenheim ausgestattet wird 1356 VI. 30. (Boos I Nr. 362).
— Von 1357-1375 des Rats von Rittern, sowie 1366, 1370 und 1372 Bürger-
meister zu Basel (Basler Chroniken V, Ratslisten p. 548—554), wurde er 1374
wegen Verweigerung des Bürgereides mit fünfjähriger Verbannung gestraft und
an seiner Statt ein Achtburger — Hartmann Rot — zum Bürgermeister gewählt
(Leistungsbuch I fol. 68^'; über die damaligen politischen Verhältnisse vgl.
Wackernagel p. 286 f.). Bald darauf muss er gestorben sein; 1378 IV. 2. ist
er tot (unsignierte Beginenurkunde). — Uxor I, wie wir gesehen haben : Verena,
tot 1356 VI. 30. (Boos I Nr. 362). Uxor II: Nesa v. Wessenberg, 1374 TV, 7.
(Barfüsser Urk. Nr. 64 *^) ; schon 1378 IV. 2. ist sie wiederverheiratet mit Ritter
Rudolf Vitztum (unsig. Beginenurk.), als dessen Ehefrau sie noch 1402 VIII. 3.
erscheint (Hausurk. d. Ramsteinerhofes), 1403 IX. 17. wird sie zum letzten Male
genannt (Ibid.). Da sie 1374 IV. 7. (Barfüsser Urk. Nr. 64 *^) mit Hartmann und
Hans Puliant v. Eptingen bevogtet ist, so können wir mit ziemlicher Sicherheit
annehmen, dass sie eine Tochter Pantaleons v. Wessenberg und dessen erster
Ehefrau Margaretha v. Eptingen gewesen ist (vgl. auch Merz : Burgen d. Aargau
n p. 564/65 Stammtafel Wessenberg), eine Vermutung, die ihre Bestätigung
darin findet, dass als Erben ihres Sohnes Henman (68), der vor der Mutter ver-
starb, 1402 Vni. 3. die übrigen Kinder erster Ehe Pantaleons v. Wessenberg
und, wenn sie schon tot, deren Kinder, neben zwei Ramsteinischen Seitenver-
wandten, mitaufgeführt werden, nämlich: Uli:ich v. Wessenberg, Margaretha v.
Ostrach, die Ehefrau des Mathias v. Büttikon, und Walther v. Gachnang (Haus-
urk. d. Ramisteinerhofes).
OenealoiT' Handbuch I. 23
- 354 —
Siegel: O ^ « 10 ' HS MIL ' IS D ^ RAMSTEIN.
ürk. von 1374 IV. 7. ^Barfüsser Urk. Nr. 64 ^).
f)7. Ulrich, Edelknecht; zuerst genannt 1359 XI. 9. 'Boos I Nr. 377)
als einer der Bürgen Graf Walrafs v. Tierstein gegen den Edelknecht Oswald
Pfirter v. Zwingen. -- 1367 IQ. 25. erscheint er unter den Besuchern des zu
Sissach abgehaltenen Sisgauischen Landtages^ an dem die landgräflichen Rechte
neu umgrenzt wurden (Ibid. Nr. 401). — 1368 IX. 11. (Basler Ü.-B. IV Nr. 326)
wird er mit unter den von der Stadt Laufenburg Bürgermeister, Rat und Bürgern
von Basel gestellten Bürgen aufgezählt. — Bischof Johann von Vienne verpfändet
ihm und seinem Bruder Henman (57) die Veste Birseck, die Dörfer Ariesheim,
Reinach, Oberwil, Allschwil, Hochwald und Füllinsdorf, die Quarten, Landgarben
und den Pfennigzins zu Liestal, die Quarten zu Munzach, Frenkendorf, Muttenz,
sowie die Zehnten zu Füllinsdorf um 3100 Gulden 1373 m. 15. (Boos H Nr. 420),
zum grossen Teil also die gleichen Ortschaften, die 13 Jahre später, nach Ul-
richs Tode, Bischof Imer v. Ramstein an seinen Nefl*en Thüring verpfändete. —
Im Sühnebrief, den er wegen der sogenannten „bösen Fastnacht" Bürgermeister
und Rat von Basel ausstellte, nennt er sich „Vetter" von Cunzman v. R. 1376
in. 7. (Basler U.-B. IV Nr. 400, 26); 1377 IX. 25. (Boos II Nr. 432), im Lehen-
briefe für Ramstein, wird er auch „Vetter" von Hüglin (52^ genannt. Er war
wohl des ersteren Oheim, von Hüglin aber, über dessen mutmassliche Einreihung
in den Stammbaum schon die Rede gewesen ist, Vetter im dritten Grade. —
Zum letzten Male begegnet er uns 1379 Vm. 10. (Thonmien n Nr. 113) als
Obmann eines Schiedsgerichtes zwischen Hartmanns v. Eptingen Witwe Elsa
V. Schönau und ihrer Schwägerin Elsa v. Bärenfels geb. v. Eptingen; auch
hier noch wird er bloss als Edelknecht bezeichnet, doch sowohl 1386 V. 28.
(Trouillat IV p. 789), als auch 1386 VI. 20. (Basler U.-B. V Nr. 67), da die
Stadt Laufenburg anstatt seiner, der inzwischen verstorben ist, einen anderen
Bürgen stellen muss, wird er Ritter genannt. — Als seine Ehefrau wird eine
Adelheid genannt; sie stiften ihre Jahrzeit zu Barfüssem 1377 IX. 26. (Bar-
füsser Urk. Nr. 69). Sie war höchst wahrscheinlich eine gebome Reich v.
Reichenstein, Tochter des Bürgermeisters Peter und der Catharina Zorn, was
ich daraus schliesse, dass nicht nur Ulrichs v. Ramstein beide Söhne — näm-
lich Cunzmann 1426 IX. 27. (Maria Magd. Urk. Nr. 404) und Henman 1431
XI. 24. (Maria Magd. Nr. 446) — als Vormünder der Suselin Reich, der Witwe
des Bürgermeisters Günther Marschalk und Tochter von Bürgermeister Heinrich
Reich, eines Sohnes des obengenannten Peters, erscheinen, sondern dass auch
noch Ulrichs Großsohn Hans v. Ramstein (83) 1436 X. 26. (Maria Magd. 473)
den Hans Reich (einen Bruder der genannten Suselin) seinen „öheim'' nennt;
endlich mag noch darauf iiingewiesen werden, dass ein anderer Großsohn Ul-
richs, offenbar nach seinem Urgrossvater, den sonst bei den Ramstein nicht
gebräuchlichen Namen Peter erhielt.
Siegel : O ^ « • VORICI • D ' RAMSTEIN.
Urk. von 1359 XI. 9. (Boos I Nr. 377j.
— 355 -
58. Walt her, Barfttssermönch ; ausdrücklich als Sohn Ritter Chuns,
sowie Bruder von Henman und Ulrich bezeichnet 1363 II. 18. (Barfüsser Urk.
Nr. 53).
59. Anna („von Ramenstein^), Muhme des schon mehrfach erwähnten
Edelknechts Walther v. St. Amarin 1342 I. 28. (Barfüsser Urk. Nr. 28 »). -
Dieselbe nur noch genannt 1342 X. 29. (Beginen Urk. Nr. 40).
60. Rudolf, Freiherr zu Zwingen und Gilgenberg. Erste Nennung 1420
IX. 4. (Stadt. Urk. Nr. 969). — Er, sowie die Brüder Adelberg und Arnold v.
Rotberg erhalten als gemeinschaftliches Lehen vom Reich durch König Sigmund
die Dörfer Metzerlen, Hofstetten, Witterswil, Blauen, Tittlingen, Nenzlingen und
Brislach mit aller Zubehör, hohen und niederen Gerichten, Zwingen und Bannen
1422 m. 23. und 1424 n. 10. (Chmel Nr. 4843 u. 5789). 1452 Vm. 26. kommen
Freiherr Rudolf v. Ramstein und Ritter Bernhard v. Rotberg miteinander über-
ein, die genannten Dörfer und was noch sonst zum Lehen gehört, künftig ge-
meinschaftlich ein jeder zur Hälfte, zu messen, die Meier oder Amtleute zu
setzen und in Pflicht zu nehmen, die Gerichtsbarkeit gemeinschaftlich auszu-
üben, die Verwaltung des Opfers zu unser lieben Frauen im Stein zweien Meiern
zu übertragen, welche gleichzeitig auch das Steinholz oder Gescheid beauf-
sichtigen sollen, u. s. w., endlich teilen sie so unter sich, dass Rudolf v. Ram-
stein die vier Dörfer Blauen, Tittlingen, Nenzlingen und Brislach, Bernhard v.
Rotberg aber die Ortschaften Witterswil, Metzerlen und Hofstetten innehaben
und messen solle (Mitteilungen der bad. Kommission 1904: v. Rotbergisches
Archiv zu Rheinweiler). Die genannten „sieben freien Dörfer" waren seinerzeit
durch König Ruprecht 1408 IX. 21. an Ludman v. Rotberg verliehen worden
(Ibid.); sie sind also von den Rotberg an Rudolf v. Ramstein gekommen, auf
welchem Wege ist freilich nicht mehr ersichtlich. Im Lehenbriefe von 1434
VII. 30. werden als Lehenträger genannt Ritter Bernhard v. Rotberg für sich
und im Namen „seiner Vettern Rudolf v. Ramstein, Herrn zu Gilgenberg,
und Ritter Arnold v. Rotberg"; doch glaube ich, dass sich das Wort „Vetter"
bloss auf Arnold v. Rotberg zu beziehen hat und nicht auch auf Rudolf v.
Ramstein. Andernfalls müsste man schon annehmen, dass entweder Ludmann
oder aber Bernhard v. Rotberg mit einer Ramstein verheiratet gewesen sei,
wovon aber nichts bekannt ist; vielmehr wird als des erstem Ehefrau eine
Ursula V. Andlau genannt, als des letzteren aber die schon erwähnte Suselin
Reich V. Reichenstein, Arnold v. Rotberg endlich war mit Clara Rot verheiratet
(Ibidem). Auch weiter zurück ist keine Verwandtschaft zwischen Rudolf v. Ram-
stein und den Rotbergern nachzuweisen, indem als Ludmanns v. Rotberg Mutter
eine Anna Schaler genannt wird (Staatsarchiv Solothuni, Urk. von 1390 X. 26.).
— Gemeinsam mit seinem „Oheim'*, dem Grafen Hans v. Tierstein, besass er
als Lehen vom Bistum die Landgrafschaft Buchsgau, die sie 1430 II. 4. an
die Städte Bern und Solothurn verkaufen fEidgenöss. Abschiede 11 Nr. 121).
Wie die Verwandtschaft zwischen den Beiden war, ist nicht ganz klar, doch
scheint sie durch die Mutter Rudolfs v. Ramstein vermittelt worden zu sein,
wie folgende Stammtafel zeigt:
~ 356 -
Graf Hugo v. Burgund
(1230— t 1266)
uxor: Herzogin Alix v. Heran
Graf Rainald v. MQmpelgart
(1282— t 1332)
uxor: Gräfin Qoillemette v. Neuen-
burg am See
•^
Graf Johann v. Burgund
(t 1305)
uxor: Gräfin Margaretha
T. Blamont
Gräfin Johanna v. Mümpelgart
mar.: Markgraf Rudolf Hesso v. Baden
(t 1335)
Graf Heinrich v. Burgund
(1337— t 1340)
uxor: Gräfin Isabeau y. Villars
Markgräfin Adelheid y. Baden Gräfin Margaretha y. Burgund
mar.: Graf Walraf v. Tierstein mar.: Graf Theobald VI. v. Neuenburg
(1367_t 1386) (1336— t 1400)
.Ai.
^^
Graf Hans v. Tierstein
(1389— t 1455)
uxor: Gertrud y. Wineck (?)
Gräfin Adelaide y. Neuenburg
mar.: ThQring v. Ramstein
(1377—1418)
Rudolf V. Ramstein
(1420-t 1459)
uxor: Ursula yon Geroldseck
Wie vorliegende Stammtafel zeigt, waren Rudolfs v. Ramstein Vater nnd Graf
Hans V. Tierstein Vettern dritten Grades, also nur recht weitläufig miteinander
verwandt; doch kann ich einstweilen mit den mir zu Gebote stehenden Hilfs-
mitteln keine nähere Verwandtschaft zwischen den beiden nachweisen. — Als
Freischöflfe der heimlichen Gerichte zu Westfalen erscheint Rudolf v. R. 1432
I. 22. i.Basler U.-B. VI Nr. 290 > ; in eben derselben Urkunde wird er auch zum
ersten Male als Ritter bezeichnet. — Nach dem Aussterben der Herzoge von
Teck, die bisher dieses Ehrenamt bekleidet hatten, wurde er im Jahre 1439
Oberstkämmerer des Bistums Basel, dessen Mittelamt damals noch immer die Reich
V. Reichenstein inne hatten -Wurstisen p. 23 und Heusler: Basler Verfassungs-
geschichte p. 76 . 1456 erscheint er auch als bischöflicher Rat 'Basler ü.-B. Mll
Nr. 23 . — Es ist hier nicht der Ort, ausfühi-lich und im einzelnen über seine
politische Tätigkeit zu sprechen; ich verweise für dieselbe auf Wackemagel
und wiederhole nur, dass er gleich seinem Vater bestrebt war, bei den jeweilen
zwischen Stadt und Adel — hohem und niederem — ausbrechenden Streitig-
keiten zu vermitteln. Er war, ganz im Gegensatz zu den gleichzeitigen Tier-
steinern und Falkenst einem, den Basleni ein wohlwollender und gutgesinnter
Nachbar. Als bezeichnend hiefüi* mag die Tatsache erwähnt werden, dass er an
dem Zuge der Basler vor Mühlburg gegen den Markgrafen von Baden mit fünf-
zehn Pferden teilnahm Wurstisen p. 243 . — Nach dem kinderlosen Tode seines
Oheims, Jean de Montaign gest. 143:^ , des Bruders seiner Mutter, waren er
und ein anderer Verwandter — nämlich Friedrichs v. Hatstatt, der ebenfalls
mit einer Neuenbiirsr verheiratet gewesen war, Sohn Anton v. H. — mit ihrem
Vetter Gn\f Theobald VIH. v. Neuenburg in schwere Erbstreitigkeiten geraten,
die 1436 mehrlach selbst das damals in Basel tagende Konzil beschäftigt^i
— 357 —
(Haller: Concilium basil. IV p. 30, 175, 245, 246, 250 u. 251) und die auch zur
zweimaligen Verhängung der Reichsacht über den Grafen führten: 1434 X. 1.
und wieder 1437 VII. 30. (Altmann Nr. 10926 u. 11973); über den endlichen
Ausgang der Sache sind wir nicht unterrichtet. — Rudolf v. Ramstein, der
letzte Freiherr, starb laut Wurstisen 1459 X. 4. Schon neun Jahre früher —
1450 in. 14. — stiftete er seine und seiner Familie Jahrzeit im Basler Münster
(Generallandes-Archiv zu Karlsruhe, Copialbuch 216, fol. 176 ^). Er gedenkt dabei
16 Verstorbener und 5 lebender Personen aus seiner Familie. Unter ersteren
wird auch Junker „Gerye v. Knöringen^ mitaufgezählt; wieso aber sein Name
in diesen Zusammenhang gekommen ist, ist mir unklar. Aus einer Urkunde von
1433 ni. 18. (Gnadental Nr. 269) ergibt sich, dass er Sohn des Hans v. Ratols-
dorf und der Guta v. Knöringen war; er wird hier auch richtiger als Gerye
„V. Ratolsdorf" bezeichnet und nicht, wie in der Jahrzeitstiftung, als G. v. Knö-
ringen. — Seit 1421 VI. 29. erscheint Rudolf v. R. verheiratet mit Ursula v.
Geroldseck-Lahr, der Tochter Heinrichs und der Gräfin Ursula v- Eberstein
(Boos n Nr. 623), der er als Morgengabe die HeiTSchaft Seewen mit der dazu
gehörigen Burg Steineck tibergab 1424 n. 24. (Solothum: Missiven). Nach dem
Tode seines Schwiegervaters wurde er 1437 XII. 3. durch Sigmund mit den
Geroldseckischen Reichslehen belehnt, nämlich mit Burg und Stadt Mahlburg,
sowie den Dörfern Kippenheim, Wittenweiler, AUmannsweier, Nonnenweier, Ichen-
heim, Kurzeil, Dundenheim und Altenheim (Altmann Nr. 12204). — Nach dem
Tode ihres Ehegatten begab sich Ursula v. Geroldseck nach Luzem, wo sie schon
1460 Bürgerin wurde ; in ihrem Namen führte dann der dortige Schultheiss Hein-
rich Hassfurter mit dem Bischof von Basel wegen Zwingen und Gilgenberg einen
langjährigen Prozess, der erst im Mai 1472 zu einem Vergleiche führte, auf
den wir im einzelnen aber hier nicht eingehen können (vgl. darüber Liebenau
in Kathol. Schweizerblätter N. F. XVI: Schultheiss Heinrich Hassfurter von
Luzem). Kurz vor 1467 ging sie eine zweite Ehe ein mit Heinrich am Schwan-
den von Obwalden, der noch im Jahre 1500 als Müller zu Samen lebte (Ibid.).
Sie selbst starb kurz vor 1474 11. 11. (Ibid.).
Siegel: Q ►i^ sigillum : rodolf : von : ramstein.
Urk. von 1435 VI. 25. (Stadt. Urk. Nr. 1167).
Dasjenige der Ursula von Geroldseck:
O r* urfel • 00 • geroltjerke • frome • juo • gilgnikerg.
Dieselbe Urkunde.
61. Theobald (Diepold), tot 1450 III. 14. laut der vorhin erwähnten
Jahrzeitstiftung seines Bruders Rudolf.
62. Hans Thüring, ebenfalls tot 1450 IH. 14.
63. Agnes, Äbtissin im Kloster Gnadental zu Basel, ebenfalls totM450
in. 14. Nach Mülinen (Helvetia sacra II p. 208) war sie die Nachfolgerin der
Äbtissin Catharina v. Guna, die noch 1424 Vni. 1. am Leben ist (Gnadental
Urk. Nr. 248); weitere Daten fehlen.
- 358 -
64. Anna, uxor von Ulrich v. Klingen, dem Jüngern 1413 II. 15. (Staats-
archiv Basel: Bistum A 1); tot 1450 III. 14. (Generallandesarchiv zu Karls-
ruhe, Copialbuch 216 fol. 176 ^j.
65. Anna, Tochter Henmanns (57) und der Verena selig, Schwester von
(Hara und Gredanna, tritt ins Kloster Olsberg 1356 VI. 30. (Boos I Nr. 362);
noch 1387 IX. 7. einfache Klosterfrau (St. Clara Urk. Nr. 445), Äbtissin 1399
IX. 12. (Olsberg Urk. Nr. 381). Zuletzt genannt 1405X1.5. (Boos II Nr. 546..
Tot 1414, da in diesem Jahre als Äbtissin eine Wibelina erscheint (Helvetia
Sacra 11 p. 126).
66. Clara, Schwester der vorigen 1356 VI. 30. (Boos I Nr. 362). Kloster-
frau zu St. Clara in Basel 1358 IX. 15. (St. Clara Urk. Nr. 371). Zuletzt ge-
nannt 1387 IX. 7. (Ibid. Nr. 445).
67. Gredanna, Schwester der beiden vorigen 1356 VI. 30. (Boos I
Nr. 362); einzige Nennung. Sie ist wohl identisch mit der nicht mit Namen
genannten Ehefrau von Werner Münzmeister genannt Eriman (1360—1388). Die
Gründe für diese Annahme sind: erstens die Tatsache, dass „Frau Agnes v.
Dumich genannt Juchterlerin" * — wie sich aus einer Urkunde von 1428 XII. 13.
(Z. G. 0. XXXVI p. 120) ergibt, Schwester von Werners Sohn Dietrich Münz-
meister selig — nicht nur Erbin von Henman v. Ramstein (56), sondern auch
von dessen offenbar kinderlos verstorbenen (?) Sohne Cunzmann oder Conrad (70)
ist, laut zwei Urkunden von 1413 I. 31. (St. Alban Nr. 278) und 1437 V. 15.
(Klingental Nr. 1950); zweitens die weitere Tatsache, dass uns schon 1400 IV. 7.
(Stadt. Urk. Nr. 785) Werner Münzmeister genannt Eriman (des obengenannten
Werners Sohn) und seine Schwester Anna v. Durlach — wohl Geschwister des
vorhin erwähnten Dietrich und Agnes — als Besitzer von ehemals Ramsteini-
schen Häusern in Kleinbasel begegnen.
68. Henman, Sohn Henmans (56) und der Nesa v. Wessenberg (Ram-
steinerhof-Urkunde von 1402 VIII. 3). — Zum ersten Male genannt im Ver-
kommnis zwischen der Stadt Basel und dem umliegenden Adel 1377 XI. 16.
(Basler U.-B. IV Nr. 428). - Des Rats von Rittem 1383, Bürgermeister 1384 85
(Basler Chron. V p. 556 u. 557). — 1393 IX. 5. nahm er am Landtage zu Pleigne
teil (Trouillat IV Nr. 276). - Von 1384 IV. 4. bis 1388 III. 20. besass er als
bischöfliche Lehen das Brotmeister- und Vitztumamt, welche er an letzterem
Datum, mit Einwilligung des Lehensherrn, an Hugo v. Laufen verkaufte (Basler
U.-B. V Nr. 30 u. 99). — Gefallen im Kampfe gegen die Türken bei Nikopolis
1396 IX. 28. (Basler Chron. V p. 128). Vor seinem Wegritt von Basel hatte er
noch, für den Fall dass er sowie sein mit ihm ausgezogener Sohn nicht mehr
zurückkehren sollten, als Erben eingesetzt seine Mutter, deren Geschwister und
' Durnich = Dornach bei Mülhausen. Genannte Agnes war also offenbar die Ehefrau
eines weiter nicht bekannten Junkers v. Dornach, der den Zunamen Juchterler führte; andere
Beinamen dieses ehemals sehr zahlreichen Geschlechtes waren (laut Cartulaire de Mulhouse)
noch Gutterolf, .Tuckfederlin und Grieser. Ist vielleicht Juchterlerin eine Korruptel für Juck-
federlin ?
- 359 -
ihre Nachkommen, sowie seine Vettern (Vaters-Bruders-Söhne) Cunzmann und
Henman v. ßamstein (71 u. 72) laut der schon mehrfach zitierten Ramsteiner-
hof-ürk. von 1402 Vm. 3. — Uxor: Catharina 1385 X. 31. (Leistungsbuch I
fol. 111 ^) bis 1388 in. 20. (Basler U.-B. V Nr. 99). An ersterem Datum wurde
sie auf zehn Jahre aus der Stadt verwiesen, weil sie auf das immer demokra-
tischer werdende Regiment geschmäht und die Bürgerschaft verächtlich „Koth-
volk" gescholten hatte; sass doch jetzt, wie sie höhnisch bemerkte, an der
Spitze des Staatswesens ein Mann — gemeint war der Ammeister Henman
Rosegg — dessen Ehefrau einst ihrem Sohne als Amme gedient hatte. Diese
Ausweisung seiner Frau wird auch wohl mit Veranlassung gewesen sein, wes-
wegen Henman nach 1 385 nicht mehr zum Bürgermeister gewählt wurde. — Aus
einem Eintrag im Jahrzeitbuche des Domstiftes (Domstift A) zum 25. November
ergibt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit, dass sie identisch ist mit Catharina
V. Guna, der Witwe des von 1344—1367 genannten Ritters und Vitztums Jakob
Fröwler, des Vaters des in eben erwähnter Jahrzeitstiftung mit ihr zusammen
genannten Propstes zu St Leonhard, Peter Johann Fröwler; der betreffende,
was das Datum anbelangt, leider verstümmelte Eintrag lautet nämlich wörtlich
folgendermassen : „Anno domini millesimo trecentesimo . . . obiit Katharina, uxor
Joh. de Ramstein, militis, et Petrus Joh. Fröwelarij, in quorum anniversario''
etc. Diese Annahme wird noch dadurch unterstützt, dass Catharina 1388 III. 20.
mit dem schon (unter 67) genannten Werner Münzmeister genannt Eriman be-
vogtet erscheint, einem Großsohne Werners M. und der Agnes v. Guna (Basler
U.-B. V Nr. 99); wie wir gesehen haben, war er durch seine Ehefrau auch noch
ihr Schwager, und diese doppelte Verwandtschaft wird auch der Grund gewesen
sein, warum gerade er als Vormund gewählt worden ist. — Da sie, wie wir
durch die oben im Wortlaut angeführte Jahrzeitstiftung erfahren, noch im Laufe
des 14. Jahrhunderts gestorben ist, so ist ihre Identität mit der von 1400 bis
1424 als Äbtissin zu Gnadental bezeugten Catharina v. Guna ausgeschlossen.
Siegel : O ^ S ' HENMAN VÖ RAMSTE
ürk. von 1377 XI. 6. (Basler Ü.-B. IV Nr. 428; dasselbe Siegel hängt
auch an der ürk. von 1391 HI. 27.: St. Peter Nr. 679).
69. Heinrich, ein Edelknecht, genannt 1399 IX. 12. (Staatsarchiv
Aarau: Olsberg Nr. 381); er kann daher nicht identisch sein mit dem Heinrich
von 1376, der, wie wir gesehen haben, ausdrücklich als Ritter bezeichnet wird
(vgl. sub 40). — Tot 1400 Vm. 21. (Barfüsser Urk. Nr. 119). — Da Henman
(68j als Vogt von Heinrichs Tochter Greda erscheint 1391 VIII. 7. (Barfüsser
Urk. Nr. 109), so glaube ich die beiden Männer als Brüder ansehen zu dürfen.
70. Cunzmann (Conrad), Edelknecht, „Vetter" von Ulrich (57) 1376
m. 7. (Basler U.-B. IV Nr. 400, 26), auch „Vetter" von Hügli (52) 1377 XI. 16.
(Ibid. Nr. 428), aber wohl Bruder des im gleichen Zusammenhange genannten
Henman (68): „Cuntzman, Hanneman und Hugli von Ramstein, Gevettern." Eine
andere Einreihung ist kaum möglich, es wäre denn, dass man ihn als Bruder
von 54 ansehen wollte ; dagegen jedoch sprechen namentlich zwei Dinge : erstens
- 360 -
einmal der Umstand, dass sein Name in der Jahrzeitstiftuug Burkhard Werners
(47), die doch offenbar dessen ganze Familie umfasst, fehlt, und dann zweitens
die Tatsache, dass, wie wir schon bei Behandlung von Gredanna (67) darauf
hingewiesen haben, deren Tochter Agnes v. Domach nicht nur als Erbin Hen-
mans v. Ramstein (56), sondern auch Conrads v. R. erscheint, der daher wohl
als des ersteren Sohn angesehen werden darf. — Letzte Nennung 1380 I. 12.
(Thommen H Nr. 127), tot 1384 XH. 29. (St. Peter Urk. Nr. 640). - Seine
Witwe: Eisina Münch v. Landscron 1388X11.22. (Basel, Adelsarchiv ürk. Nr.
244), Tochter des Ritters Bui'khard Münch v. Landscron (und der Margaretha
V. Grtinenberg ?); noch 1399 Vn. 4. ist sie am Leben (Z. G. 0. XXI p. 83).
Dass sie identisch ist mit Eisina M. v. L., der noch 1417 genannten Witwe
Götzmanns v. Staufen, wie A. Münch in seinen Regesten behauptet, ist zwar
nicht erwiesen, aber möglich.
Siegel : O ^ S . KVONEIMAN • 1) ' RAMSTEM.
Urk. von 1376 IIL 7. (Basler U.-B. IV Nr. 400, 26).
71. Cunzmann (Conrad), Bruder Henmans; Bischof Imer verpfändet
denselben Schloss und Herrschaft Birseck um 300 fl. 1386 VI. 27. (Trouillat IV
p. 790). „Vetter" und Erbe des 1396 bei Nikopolis gefallenen Henman 1428 XII.
13. (Z. G. 0. XXXVI p. 120). - Ritter 1402 VH. 27. (Basler U.-B. V Nr. 298),
des Rats von Rittern 1406— 1426 27 (Schönberg p. 774—81), am Stadtgericht
1407 X. 11. und 1421 (Urteilsbuch); endlich Bürgermeister 1415-1419/20 (Schön-
berg). In ersterem Jahre trefifen wir ihn auch als einen der Vertreter Basels am
Konzil zu Konstanz (Wackernagel p. 397). -- Zugleich mit seinem oben ge-
nannten Bruder nahm er 1408 an dem Feldzuge des Herzogs von Burgund gegen
die Ltitticher teil (Basler Chron. V p. 430). Im Februar 1414 finden wir dann
beide wieder mit unter den Adligen, die als Protest gegen die Aufstellung des
Ammeistertums ihr Bürgerrecht aufgaben und nach Rheinfelden zogen, von wo
sie aber schon nach acht Tagen wieder als Sieger nach Basel zurückkehrten
(WackeiTiagel p. 352/53 nach- Leistungsbuch II p. 75). — Ausser Birseck be-
sassen die Brüder als Pfand vom Bistum auch noch Laufen seit 1408 (Trouillat
V p. 726); weiter erwarben sie von Herzog Friedrich von Österreich die ihm
vom Bischof verpfändeten Gerichte zu Riehen (Basler U.-B. YL Nr. 127), die
1434 aber wieder ans Bistum zurückkamen. Cunzmann allein endlich hat —
schon seit 1409 — als Pfand des Markgrafen Rudolf v. Hochberg Stetten inne
(Fester h Nr. 911). - Letzte Nennung 1428 XII. 13. (Z. G. 0. XXXVI p. 120).
Da, wie wir bei Behandlung seines Vaters Ulrich (57) gezeigt haben, 1431 XI.
24. sein Bruder Henman ihm in der Vormundschaft der Suselin Reich folgte,
so können wir annehmen, dass er vor diesem Termin gestorben ist. — Als seine
Ehefrau nennt Bucelin (Germania topo-chrono-stemmatographica II 3 p. 113:
Ahnentafel v. Eptingen) eine Stör v. Störenberg, eine Angabe, die sich einst-
weilen nicht nachprüfen lässt. Doch da Bucelin in seinen übrigen die Ramstein
betreffenden Aufstellungen, wie wir noch sehen werden, sehr zuverlässig ist,
so ist kein Grund vorhanden, vorliegende Angabe anzuzweifeln.
- 361 -
Siegel: 1) O S ^ KVOZEMAN ^ D ^ RAMSTEN '
ürk. von 1404 IH. 17. (Basel, Adelsarchiv Urk. Nr. 303).
2) O ^ S ' CON . . . ANI • D ' RAMSTEIN.
ürk. von 1417 VIT. 26. (Basel, Lehenarchiv Urk. Nr. 1).
3) O S ' KVNZMANI • DE • RAMSTEIN • ARMG • (?)
Soll an einer Urkunde von 1420 im Staatsarchiv Solothuru hängen, laut
Vermerk an dem im Besitze der antiquar, Sammlung in Zürich be-
findlichen Abdrucke. Doch kann diese Notiz nicht richtig sein, da
weder Datum noch Fundstelle stimmen. Nach meinem Dafürhalten
ist es vielmehr das älteste Siegel unseres Cunzmann, das derselbe
bis 1402, d. h. bevor er Ritter geworden, führte. Leider ist es mir,
trotz aller Nachforschungen, bisher nicht gelungen, die wirkliche
Herkunft des Siegels nachzuweisen.
72. Henman, „hern Ulrichen seligen sun von Ramstein" 1391 XL 29.
( Welti I Nr. 192). Erste Nennung aber schon 1386 VI. 27. (Trouillat IV p. 790).
— 1407 X. 27. noch Edelknecht (Staatsarchiv Basel : Rotes Buch p. 363), 1409
VI. 11. Ritter (Ibid. p. 364). Er ist daher wohl einer der Ramstein, die auf dem
Schlachtfelde von Othey (bei Lüttich) 1408 IX. 23. zu Rittern geschlagen
wurden (Basler Chron. IV p. 430). — Von 1409—1432/33 war er des Rats, von
1411—1429 am Stadtgericht, 1427/28, endlich 1431/32 Bürgermeister (Schönberg).
- Letzte Nennung 1434 m. 11. (Rebleuten Urk. Nr. 5). Tot 1440 Xu. 2.
(Hausurkunde des Ramsteinerhofes). Vgl. über ihn auch Cunzmann (71).
Siegel: 1) O ^ S ' lOhANNIS • DE • RAMSTE . . . .
Urk. von 1411 XU. 29. (Boos II Nr. 575).
2) O ^ ram.. tein.
Urk. von 1425 XL 27. (Basel, Stadt. Urk. Nr. 1037).
73. Ursula, Tochter des Freiherrn Rudolf und der Ursula v. Gerolds-
eck. Wird, noch minorenn, dem Freiherrn Hans v. Falkenstein verlobt 1438
VII. 14. (Staatsarchiv Solothurn). — Ehefrau des Freiherrn Thomas v. Falken-
stein (des eben genannten Hans Bruders) 1444 I. 17. (Staatsarchiv Basel, Öflf-
nungsbuch I p. 383). — Letzte Nennung 1458 (Solothurn, Missiven), tot 1461
Vn. 25. (vgl. auch Merz „Die Grafen u. Freien v. Falkenstein^ im Genealog.
Handbuch z. Schweizergeschichte p. 253 ff.).
Siegel: O ^ ntftl -^ 0011 -^ fülktnsttin ^
Urk. V. 1455 VI. 29. (Staatsarchiv Luzem : St. Urban).
74. Margaretha, Schwester der vorigen; kam nach ihrer Entführung
im März 1447 durch einen Bauern der Herrschaft Laufen noch im Juli des-
selben Jahres zu ihrer eben genannten Schwester auf die Farnsburg (Basler
Chron. V p. 401, nach Beinheim); über ihre weiteren Schicksale ist nichts
bekannt.
75. Anna, ebenfalls Schwester der beiden vorigen ; kam nach ihrer Ent-
führung im März 1447 zunächst nach Gilgenberg, trat dann aber 1451 ins
Kloster Maria Magdalena zu Basel, 1460 ins Kloster St. Clara, 1463 nach Maria
- 362 -
Magdalena zuiiick, woselbst sie erst 1514 starb (Basler Chron. V p. 401, nach
Beinheim, Wurstisen, Maria Magd. Urk. Nr. 595 und St. Clara Urk. Nr. 693).
76. Hans Bernhard v. Gilgenberg, Bastard des Freiherrn Rudolf
V. Ramstein. Als seine Mutter wird von Prof. Remigius Fäsch in seinem, um
1630 angelegten „Btirgerbuch" (Basel, Universitätsbibliothek A. G. II 15 **),
zweimal (fol. 280 ^' und 281 *) genannt die Schwester des Dompropstes Georg v.
Andlau. Aus welcher Quelle diese Notiz geschöpft ist, erfahren wir leider nicht,
doch spricht dafür, dass Bernhards Mutter wirklich eine vornehme Dame gewesen
ist, die für einen Bastard durchaus ungewöhnliche und bevorzugte Stellung, die
er von allem Anbeginn an inne hat, indem ihn Bischof Friedrich ze Rhein schon
1438 IX. 4., offenbar als noch ganz kleinen Knaben — denn noch 1444 ist er
minorenn — auf Bitte seines Vaters mit der Herrschaft Gilgenberg belehnte
(Generallandesarchiv: Lehenbuch des Bistums Basel fol. 67^). Dennoch scheint
hier eine Verwechslung vorzuliegen mit seinem Sohne Hans Imer, der 1527 X. 30.,
beim Verkaufe der Herrschaft Gilgenberg an Solothum, Bruder Georgs v. Andlau,
Deutschordenskomthurs zu Mülhausen, genannt wird (Sol. Wochenblatt 1814 p. 44).
Hans Imer v. Gilgenberg und dieser jüngere Georg v. Andlau aber waren, wie
wir gleich sehen werden, in der Tat Stiefgeschwister. Zudem berichtet auch
Beinheim, ein etwas jüngerer Zeitgenosse des Freiherm Rudolf v. Ramstein, an-
lässlich der Entführung von dessen beiden jüngeren Töchtern durch Bauern, wie
auch ihr Vater schon ein liederliches Leben geführt und „mit eim dorechten wyb",
das „ettwan im gemeinen husz gesin", zusammengelebt habe, freilich ohne dabei
dieses Weib ausdrücklich als Mutter Bernhards v. Gilgenberg zu bezeichnen
(Basler Chron. V p. 402); Beinheims Notiz allein wäre also noch kein Beweis gegen
Fäsch. — 1459 IV. 26. ist Hans Bernhard Ritter und auch schon verheiratet
mit Suselin, der Tocher Wersich Bocks v. Staufenberg (Basel, Adelsarchiv Urk.
Nr. 533). — Noch von Herzog Sigmund wurde ihm 1469 die Vogtei Ensisheim
verpfändet (Rappoltst. U.-B. IV Nr. 1001). — Burgundischer Rat in den ehe-
mals vorderösterreichischen Landen 1470 IV. 10. (Adelsarchiv Nr. 564). — Ge-
fallen vor Neuss als Hauptmann über die im burgundischen Heere dienenden
Piccardischen Hilfstruppen 1474 X. 9. (Knebel in Basler Chron. II p. 113 u. 165).
— Seine Witwe vermählte sich dann in zweiter Ehe mit Walther v. Andlau,
kaiserl. Rat und Vogt zu Rufach (1483—1508), Vater aus einer ersten Ehe von
Barbara, die später die Ehefrau von Hans Imer v. Gilgenberg wurde, der somit
also seine Stiefschwester heiratete, sowie des schon genannten Deutschordens-
komthurs Georg V. Andlau. Frau Suselin wird zum letzten Male genannt 1499
in. 27. (Adelsarchiv ürk. Nr. 645).
Siegel: O N«^ kerijart nä gtlgenbrrs
Urk. von 1462 I. 11. (Staatsarchiv Solothum).
77. Hans, Edelknecht, unter den Bürgen mitaufgezählt, die Rutschmann
V. Blauenstein, Bürgermeister und Rat von Basel, stellt 1385 XII. 6. (Basler
U.-B. V Nr. 61). — Nahm zusammen mit (seinem Vater?) Henman v. R. (68) am
Landtage zu Pleigne teil 1393 IX. 5. (Trouillat IV Nr. 276); hier zum ersten
- 363 -
Male als Ritter bezeichnet. — Mitglied des Stadtgerichtes 1395 (Urteilsbuch).
— Ebenfells, gleich dem vorhin genannten Henman, bei Nikopolis gefallen 1396
IX. 28. (Basler Chroniken V p. 128).
78. Berthold, Barflissermönch, Bruder von Greda und Elisabeth v. R.
1391 Vm. 7. (Barfttsser ürk. Nr. 109), Sohn des Edelknechtes Heinrich v. R.
selig (69) 1400 Vm. 21. (Ibid. Nr. 119); zum letzten Male genannt 1408 IX. 15.
(Wackemagel im Festbuch zur Eröffnung des bist. Museums zu Basel p. 217).
79. Greda, Schwester des Barfüssers Berthold und der Elisabeth V.R.,
Vogtkind Henmans (68) 1391 Vm. 7. (Barfüsser Urk. Nr. 109), Tochter des
Edelknechts Heinrich v. R. (69) und Witwe von Johann Schönkind genannt
Muffeler 1399 IX. 12. (Olsberg ürk. Nr. 381). —.Zuletzt genannt 1400 Vm. 21.
(Barfüsser ürk. Nr. 119).
80. Elisabeth, Klosterfrau zu Massmtinster, Schwester von 79 u. 80,
Tochter von Heinrich (69) 1391 VIU. 7. (Barfüsser ürk. Nr. 109).
81. Johannes, Siegler des Basler Hofgerichtes und General vikar des
Domkapitels 1399 I. 25. u. 31. (Boos II Nr. 515 u. 516). — Als Domkaplan noch
genannt 1407 X. 22. (Basler Domstift V 16).
82. Heinrich, Sohn Cunzmanns, verkauft Güter zu Hegenheim 1424
VII. 9. (St. Clara Urk. Nr. 584). - 1428 XII. 12. bestand er auf dem Mü^ster-
platz zu Basel den berühmten Zweikampf mit dem Portugiesen Johann v. Merlo
und wallfahrtete darauf nach dem heiligen Grabe, um sich dort, da er im Kampfe
unterlegen, den Ritterschlag zu holen (Basler Chron. IV p. 436). — Von 1431
bis 1435/36 des Rats; 1432 I. 22. und auch später noch mehrfach als Freischöffe
der heimlichen Gerichte zu Westfalen erwähnt (Basler Ü.-B. VI und VII öfter).
— 1431 VII. 25. zog er mit fünf Pferden unter Hauptmann Conrad v. Hallwil
gegen die Hussiten (Basler Chron. IV p. 44). — 1442 I. 4. mietete der Rat von
ihm den Hof „ze hindern Ramstein" als Wohnung für den Papst um den kolossalen
Mietpreis von 20 fl. pro Monat (Basler Ü.-B. VII Nr. 8). — Im Jahre 1444
wurde ihm von Herzog Sigmund Schloss und Herrschaft Altkirch um 11, OCX) fl.
verpfändet (Z. G. 0. N. F. I p. 136). — Angeklagt, den Einfall der Armagnaken
begünstigt und dieselben in Altkirch und Waldighofen beherbergt zu haben, wird
er als Feind der Stadt aus Basel verwiesen 1445 VII. 21. (Basler Ü.-B. VII
Nr. 48). Durch den Abschluss der Breisacher Richtung wird dann 1449 V. 14.
auch mit ihm der Friede wieder hergestellt (Ibid. Nr. 194); über die verschie-
denen Klagepunkte, die er den Baslem dabei entgegenhielt, vgl. ibid. Nr. 143
p. 230 ff. - Seit 1455 XII. 9. erscheint er als vorderösterreichischer Rat zu
Ensisheim (Adelsarchiv Nr. 1571 a). - Letzte Nennung 1469 (Z. G. 0. XI p. 473);
tot 1471 I. 5. (Basler Ü.-B. VHI Nr. 395). — Schon seit 1435 erscheint er ver-
heiratet mit Agnes v. Efringen, der Tochter Cünzlins und der Judith v. Baeren-
fels (ürteilsbuch), die ihn überlebte (Carthaus L. fol. 208 r : „Domina Agnes,
relicta quondam Henrici de Ramstein, militis").
Siegel: O ^ ^^ ' heinrici • de • ramst •
ürk. von 1431 VII. 24. (Basler Ü.-B. VI Nr. 282).
— 364 -
83. Hans. Erste Nennung 1425 (Schickerodel, abgedruckt in K. Vischer-
Merian: Henman Sevogel). — 1427 VII. 18. und dann wieder 1448 Xn. 16. ver-
pflichtet er sich der Stadt als Söldner (Basler U.-B. VI Nr. 233 und VTI Nr. 184).
— 1429 n. 13. kaufte er von Conrad Sintz das Burgstall Stemenfels, gelegen
ob Büren (Urk. im Staatsarchiv Solothum), wohl um dieselbe Zeit von Claus
Meyers Witwe auch die im Tale gelegene Veste Büren (Ibid. laut Kundschaft
von 1470 V. 5.); 1438 IX. 11. endlich wird er von Bischof Friedrich (ze Rhein)
für sich und seinen Bruder Heinrich (82) mit der halben Burg Ramstein, Bretz-
wil, etc. belehnt (Urk. im Staatsarchiv zu Liestal). — Letzte Nennung 1456
VI. 21. (Gnadental Urk. Nr. 305), tot 1457 (bist. Grundbuch, Barfüsser Ein-
nahmebücher: Kleiner Ramsteinerhof). — Uxor: Stäselin, Schwester von Hans
und Burkhard Münch v. Landscron, 1435—1454 IV. 2. (Maria Magd. Urk. Nr.
473 u. 603, sowie Basler U.-B. VH Nr. 309).
Siegel: Q ^ • llÄtt0 0011 Tüm$ttin
Urk. von 1427 VII. 18. (Basler U.-B. VI Nr. 233).
84. Brida, Schwester Heinrichs und Hans v. R., Klosterfrau im Klingen-
tal zu Basel, verwitwete ze Rhein 1438 V. 21. (Klingental Urk. Nr. 1965). Sie
ist wohl Witwe Günthers ze Rhein (1361 bis tot 1412), des einzigen 1438 ver-
storbenen Mitgliedes des Geschlechts (laut Meiningers Genealogie der ze Rhein
im Bulletin du musee bist, de Mulhouse XII).
85. Peter, Sohn Henmans (76) 1438 V. 21. (Klingental Urk. Nr. 1965).
Erste Nennung 1425 (Schickerodel). — 1427 VII. 18. verpflichtet er sich der
Stadt Basel als Söldner (Basler U.-B. VI Nr. 233). - Gestorben 1451 IV. 10.
(Trouillat V p. 805). — Uxor: Elsa Münch, Tochter des früheren Erzpriesters
und Propstes von St. Ursanne, Hans Thüring Münch (seit 1412 zubenannt „v.
Löwenberg**) und der Fröwelina v. Eptingen. Cop. schon 1447 (Basler Chron. V
p. 402 N. 3). In zweiter Ehe war Elsa Münch mit Junker Hans Knüttel ver-
mählt 1456 IV. 10. (Rebleuten Urk. Nr. 14), in dritter Ehe mit Ritter Melchior
V. Blumeneck (Basler Chron. V p. 355), endlich in vierter Ehe 1478—1483 mit
Ulrich V. Lindau (Kindler v. Knobloch).
Siegel: Q T' Vtttv -)f 0011 -^ tarnst
Urk. von 1447 X. 23. (Adelsarchiv Urk. Nr. 486).
86. Susanna, Klosterfrau zu St. Clara in Basel 1445 (Basler Chron. V
p. 401). — Tot 1463 Ylll. 18. (Staatsarchiv Basel, Politisches F. 2); eben-
daselbst als Tochter Henmans sei. bezeichnet.
87. Eisina, Ehefrau Emis v. Baerenfels (Domstift A. zum 21. April),
Mutter von Hans, Werner und Lütold v. Baerenfels (Politisches F. 12), tot 1463
VIII. 18. (Ibid.); ebendaselbst als Tochter Henmans sei. bezeichnet. — Emi
(Arnold) v. Baerenfels (genannt seit 1389) war von 1402 bis zu seinem 1441 er-
folgten Tode Bürgermeister von Basel (Wurstisen).
88. Hans Imer v. Gilgenberg. Noch minorenn 1475 VIII. 10. (Urk.
im Staatsarchiv Solothum), majorenn i486 IX. 23. (Stadt. Urk. Nr. 2257). —
Ritter und österreichischer Rat 1494 VH. 10. (Rappoltst. U.-B. IV Nr. 1240),
- 365 —
1495 I. 29. dann auch königlicher Rat (Boos III Nr. 969). — Des Rats zu Basel
1495—1499, 1496 und 1498 Bürgermeister (Basler Chron. VI, Ratslisten p. 538
u. 39); über sein zweideutiges Benehmen während des Schwabenkrieges vgl.
Karl Vischer-Merian in den Basler Beiträgen z. vaterld. Geschichte Xn p. 257
u. folgende. — 1510 IX. 26. begegnet er uns zum ersten Male als Statthalter
des Regiments im oberen Elsass (Basler U.-B. IX Nr. 370). — Als österreichisches
Lehen besass er seit 1506 das Sesslehen des Burgstalls und der Herrschaft
Rheinfelden (Kindler v. Knobloch: Oberbad. Geschlechter buch sub voc. Gilgen-
berg). Daneben suchte er aber durch Vermittlung der Solothumer, deren Bürger
er — gleichwie übrigens schon sein Vater — war, auch württembergische Lehen
zu erhalten 1519 XII. 11. (Staatsarchiv Solothum: Missiven); mit welchem
Erfolge wissen wir freilich nicht. — 1527 X. 30. verkaufte er, wie schon
bemerkt, die Herrschaft Gilgenberg um 5900 fl. an Solothum (Sol. Wochen-
blatt 1814 p. 44 f.). — Letzte Nennung 1531 IV. 14. (Reformationsakten in
Nr. 422); tot 1533 VI. 23. (Basel, Adelsarchiv Urk. Nr. 719). - üxor I: 1499
in. 27. seine Stiefschwester Barbara v. Andlau, uxor II: Agatha v. Breiten-
landenberg, Tochter Gotthards und der Anna Muntprat, cop. 1503 n. 13. (Bei-
träge XII p. 255) und genannt bis 1527 XI. 5. (Sol. Wochenblatt 1814 p. 44).
Noch befinden sich in der Kirche zu Meltingen die von Hans Imer und seiner
zweiten Ehefrau im Jahre 1519 dorthin gestifteten beiden schönen Porträt-
scheiben.
Siegel: O Iiäus mtv 0011 enberj
Urk. von 1500 XI. 16. (Staatsarchiv Solothum).
89. Sigmund (Simon) von Gilgenberg, Bruder Hans Imers. Genannt
1475 Vm. 10.— 1482 II. 8. (Adelsarchiv Urk. Nr. 606); er scheint in noch mi-
norennem Alter gestorben zu sein.
90. Conrad, Sohn Heinrichs sei. 1471 I. 5. (Basler U.-B. Vm. Nr. 395).
— Erste Nennung 1458 VQI. 22. (Ramsteinerhof Urkunde). Ritter und des Rats
1461—1466/67 (Schönberg p. 792-94), am Gericht 1465 (Urteilsbuch). - Nach-
dem er schon 1461 IX. 26. und dann wieder 1462 11. 24. das Basler Btlrger-
recht vorübergehend aufgegeben hatte „wannd er in der fürsten Kriege riten
wolt" (Rotes Buch p. 224 und Öffnungsbuch III fol. 126 ^), gab er dasselbe 1466
endgültig auf, um ganz in österreichische Dienste zu treten (öflfhungsbuch IV
fol. 73 ^) ; er scheint sich nach dem in seinem Pfandbesitz befindlichen Altkirch
begeben zu haben; schon 1471 V. 1. wird er hier erwähnt (Fues: Geschichte des
Kantons Hirsingen p. 146); 1477 VIT. 19. erscheint er auch als Kastvogt der bei
Altkirch gelegenen Propst^i St.Morand (Trouillat V p. 864). - 1491 XII. 12. wurde
er durch König Max mit Jettingen belehnt, das dann bis zum Aussterben der
Familie 1697, worauf es an die Montjoie kam, erst als österreichisches und später
als französisches Lehen in deren Händen blieb (Bezirksarchiv Kolmar: Lehen Mont-
joie). — Letzte Nennung 1503 X. 14. (Urkunde im Staatsarchiv zu Liestal), tot 1506
(Ramsteinerhof Urkunde). — Uxor I: Gundela v. Bickenbach (Bucelin II 3 p. 1 13
Ahnentafel v. Eptingen), wohl Tochter Ulrichs und der Elisabeth Kämmerer v.
- 366 -
Dalberg (Schöpflin: Alsatia illustrata n p. 220 Anmerk. 1). 1485 V. 24. ver-
pfändet Conrad v. R, Bernhard v. Laufen verschiedene goldene und silbeme
Becher, darunter auch einen „hat Bickenbach und ßamstein schilt" (Adels-
archiv ürk. Nr. 622). Wir erhalten durch diese Notiz also eine willkommene
Bestätigung von Bucelins Angabe.' — Uxor 11: Clara v. Randegg, die Witwe
Johann Münchs v. Landscron ^dessen Ehefrau 1460, Witwe 1463); sie wird bis
1502 V. 7. genannt (Prediger ürk. Nr. 1149), 1511 ist sie tot (Regesten Münch).
Als Ehefrau Conrads v. Ramstein zum ersten Male erwähnt 1475 (Basel, Missiven).
Siegel: O f tr^nvüt • öon • ramsttin • rittrr
Undatierter Abdruck in der Siegelsammlung des Basler Staatsarchivs.
(Weniger gut erhaltenes Exemplar an Stadt. Urk. Nr. 1853 von
1469 L 2.).
91. Judith, Schwester Conrads und Ehefrau des Ritters Lazarus v.
Andlau (v. Althaus: Regesten zur Geschichte der Herren v. Andlau); beide
noch genannt 1488 XI. 10. (Basel, Prediger ürk. Nr. 1108).
92. Margaretha, Schwester Conrads und Witwe des Hans v. Kaisers-
berg (Prediger ürk. Nr. 1108).
93. Ursula, Tochter von Hans und der Staeselin Münch v. Landscron;
sie war 1435 ins Kloster Maria Magdalena zu Basel getreten und ist auch dort
gestorben 1454 IV. 2. (Maria Magd. ürk. Nr. 473 u. 603;.
94. Henman, Sohn von Hans selig 1458 ü. 9. (Boos HI Nr. 805). —
Erste Nennung 1453 I. 18. (Urkunde des Staatsarchivs in Liestal). — Tritt mit
seiner Herrschaft Büren in Schirm- und Burgrecht von Solothum 1466 X. 23.
(Staatsarchiv Solothum: Denkwürdige Sachen). Wegen Büren hatte er dann
1470 schwere Anstände mit Graf Oswald v. Tierstein, da er die Lehenshoheit
des Grafen bestritt. Es war durch Kundschaften auch in der Tat nachgewiesen
worden, dass weder beim Verkauf von Büren an Henmans Vater Hans durch
die Witwe Claus Meyers, noch auch später je von einer solchen die Rede ge-
wesen war; dennoch wurde durch Schiedsgericht von 1471 VQ. 8. (Solothum:
Denkwürdige Sachen) die Herrschaft dem Grafen zugesprochen, der dann 1473
XL 5. neuerdings Henman v. Ramstein mit einem Teil derselben belehnte (Adels-
archiv: Thierstein Nr. 575). Als weiteres Tiersteinisches Lehen besass er dann
femer noch die Gerichte und die Vogtei zu Therwil, die seinerzeit schon von
Graf Walraf an Henmans ürgrossvater Ulrich waren verpfändet worden. Auch
wegen der Gerichte zu Therwil hatte er einen Anstand, diesmal mit den Erben
Peters v. Ramstein (Politisches F 12). — Mit dem Solothumer Kontingente war
er 1467 vor Mülhausen und dann mit den übrigen doit versammelten Eidgenossen
' Ein anderer Becher trägt die Wappen Ramstein, Baerenfels und Efringen, ein dritter
diejenigen von „Nipperg and Buchen" (Neipperg und Buchheim); wie die Verwandtschaft mit
letzteren beiden Geschlechtern ist, kann ich nicht sagen. Bucelin erwähnt zum Jahre 1326 die
Ehe eines Gottfried v. Neipperg mit einer Margaretha v. Buchheim (Germania topo-chrono-
stemmatograph. II, Stammtafel v. „Puchheim^). Dieses Ehepaar findet sich also aller Wahr-
scheinlichkeit nach unter den Ahnen der Gundela v. Bickenbach.
— 367 -
nach Waldshut gezogen, wo er bei einem Ausfalle der Besatzung in Gefangen-
schaft geriet, aus der er erst 1468 IX. 3. losgekauft wurde (Solothum: Missiven).
* — Letzte Nennung 1495 V. 11. (Urkunde im Staatsarchiv Liestal). - Uxor:
Ricardis v. Andlau 1471 (Solothum: Missiven). — 1473 XI. 5. (Adelsarchiv ürk.
Nr< 575). Nach ihrem Tode scheint er an eine neue Verheiratung, und zwar mit
Barbara v. Heidegg (der Witwe Ludwig Martis von Zofingen ?), gedacht zu
haben; doch kam die Verbindung nicht zustande (Solothum: Missiven 1494).
Siegel: Q iftumütt nüu xamsttin
ürk. von 1453 I. 18. (Staatsarchiv Liestal).
95. Burkhard, Sohn von Hans selig und Brader von Henman 1458 IL 9.
(Boos m Nr. 805). - Letzte Nennung 1473 IX. 8. (Basler Chron. IV p. 76),
tot 1476 X. 19. (BoosETI Nr. 919). - Uxor: Adelheid Efrer von Delsberg, die
Witwe Dr. Heinrichs v. Beinheim 1465 X. (BernouUi in Basler Chron. V p. 336).
Siegel: O kurrkijart r^nn ramsttin
Undatierter Abdrack in der Siegelsammlung des Basler Staatsarchivs.
(Weniger gut erhaltenes Exemplar an Stadt. Urk. Nr. 1764 von
1463 V. 7.).
96. Margaretha, Tochter Peters selig und der Elsa Münch v. München-
stein (sie!), Ehefrau Eberhards v. Reischach 1456 FV". 10. (Rebleuten Urk. Nr. 14).
Beide noch genannt 1459 X. 17. (Politisches F 12). Letzte Nennung 1469 (Ibid.);
Mutter Hans Friedrichs v. Reischach (Ibid.).
97. Elisabeth v. Gilgenberg, Tochter Hans Imers selig (aus dessen
j zweiter Ehe mit Agathe v. Breitenlandenberg) und Ehefrau Paulins v. Reinach
, 1533 VL 23. (Adelsarchiv Urk. Nr. 719); derselbe noch genannt 1538 IL 1.
(Kindler v. Knobloch : Oberbad. Geschlechterbuch sub voc. Mörsberg). In zweiter
. Ehe verheiratet mit Freiherr Franz v. Mörsberg und Beifort 1549 V. 16. (Adels-
archiv Nr. 757). - Tot 1554 VIH. 10. (Kindler).
: . 98. Christof, Sohn Conrads 1501 V. 29. (Basler U.-B. IX Nr. 270), nach
Bucelin (II 3 p. 113: Ahnentafel v. Eptingen), aus dessen erster Ehe mit Gun-
dela V. Bickenbach. — Erste Nennung 1481 VI. 12. (Urkunde im Stadtarchiv
\, zu Altkirch). Er, sowie auch seine Nachkommen scheinen fortan meist zu Alt-
kirch, woselbst sie einen Hof besassen (M. Higelin: Altkirch im Laufe der Jahr-
hunderte p. 57), oder in dem ihnen ebenfalls zugehörigen Waldighof en gesessen
zu sein; in Jettingen befand sich kein Herrenhaus. - Nebst seinem Vater unter
l den österreichischen Amtleuten im Sundgau genannt 1486 XII. 21. (Ausschreiben
Erzherzog Sigmunds an seine Amtleute: Staatsarchiv Innsbruck, Kopialbuch
von 1486 p. 206).* — Verkauft den grossen und kleinen Ramsteinerhof in Basel
an Rudolf Zeigler 1522 V. 6. (Staatsarchiv Basel, bist. Grundbuch nach den
Barfüsser Einnahmebüchern), sowie 1523 I. 8. mit Bewilligung des Bischofs
die Herrschaft Ramstein an Basel um die Summe von 3(X)0 fl. (Adelsarchiv Urk.
Nr. 699 a). — Schon 1500 I. 28. u. 29. — also noch zu Lebzeiten seines Vaters —
Gütige Mitteilung von Herrn Dr. Friedrich Hegi in Zürich.
- 368 —
war er von König Max mit Jettingen, sowie Gütern zu Altkirch belehnt worden
(Bezirksarchiv Kolraar: Lehen Montjoie). — Tot 1540 V. 12. (Gnadental, Akten
J. 28 : Jettingen). — Uxor : Christiane ze Rhein, Tochter des bischöflichen Hof-
meisters Friedrichs ze Rhein zu Häsingen und der Ursula von Hohenlandenberg
1503 X. 14.— 1523 I. 8. (Urkunde im Staatsarchiv Liestal, Adelsarchiv Urk.
Nr. 699 a und Bucelin II 3 p. 255: Ahnentafel v. Reinach). — Eine undatierte
Allianzscheibe mit den Wappen v. Ramstein und ze Rhein aus dem Anfang
des 16. Jahrhunderts befindet sich jetzt im historischen Museum zu Basel.
Siegel: O cri$t0ff öüh vamsltin
Urk. von 1523 I. 8. (Adelsarchiv Urk. Nr. 699 a).
99. Verstorbene Töchter Conrads v. R. genannt 1488 XI. 10. (Prediger
Urk. Nr. 1108).
100. Hans, Sohn Burkhards selig 1476 X. 19. (Boos III Nr. 919). —
Letzte Nennung 1495 V. 11. (Urkunde im Staatsarchiv Liestal). — Uxor: Bar-
bara V. Ratsamhausen, Philipps Tochter, gest. 1486 XI. 18. (Jahrzeitbuch der
Johanniter zu Schlettstadt, abgedruckt in Revue d'Alsace von 1906).
Siegel: O •• ll^w^ ^^ Tamstt
Urk. von 1494 H. 10. (Staatsarchiv Solothum).
101. Tochter Christofs, Ehefrau Simons v. Römerstall 1518 V. 2. (Solo-
thum: Denkwürdige Sachen).
102. Beat Ludwig. Erste Nennung 1540 V. 12. (Gnadental J. 28); er
wird hier ausdrücklich als Oberherr zu Jettingen genannt, woraus wir schliessen
können, dass schon damals sein Vater (Christof) nicht mehr am Leben war.
Seine Belehnung fand zwar erst 1542 IV. 30. statt (Bezirksarchiv Kolmar, Lehen
Montjoie). Er wird hier ausdrücklich Christofs sei. Sohn genannt; damit stim-
men auch die Angaben bei Bucelin. Wenn er daher 1559 I. 26. (St. Peter Urk.
Nr. 1547) als Sohn Conrads sei. bezeichnet wird, so beruht dies auf einer Un-
genauigkeit des Schreibers. — Letzte Nennung 1566 I. 3. (Bezirksarchiv Kolmar,
Lehen Montjoie), tot 1567 IX. 30. (Ibid.). — Uxor: Maria Jacobea v. Utenheim,
Johanns v. Utenheim zu Ramstein und der Esther v. Eptingen Tochter (Bucelin
II 3 p. 255: Ahnentafel v. Reinach).
Siegel: Q S • BAT • LVDWIG • VON • RAMSTEIN.
Undatierter Abdruck in der Siegelsammlung des Basler Staatsarchivs.
(Weniger gut erhaltenes Exemplar an St. Peter Urk. Nr. 1547
von 1559 I. 26).
103. Anna, die Ehefrau Hans Puliants v. Eptingen (Bucelin II 3 p. 113:
Ahnentafel v. Eptingen un4 Wurstisens Wappenbuch p. 92).
104. Tochter, Ehefrau des Hans Rudolf v. Schönau, 1580 VIII. 24.
(St. Alban Urk. Nr. 679).
105. Hans Christof, Sohn Beat Ludwigs sei. 1567 IX. 30. (Bezirks-
archiv Kolmar: Lehen Montjoie). — Seit 1575 vorderösterreichischer Rat zu Ensis-
heim (Ibid.); daneben bis 1583 Vogt zu Isenheim, von 1583—1587 zu Rufach (laut
hiv f. Heraldik 1901, Heft 2/3
iüLJ
- 369 -
ofüti^er Mitteilung von Herni Oberlehrer Th. Walter in Rufach). Gestorben
1012 XI. V\, (Bezirksarehiv Kolmar: Akten v. Ramstein). — Uxor: Johanna v.
Sircrenstein 158-) III. 26. (Taufbuch der Kirche zu Rufach) bis 1607 (Bezirks-
archiv Kohnar: Akten v. Ramsch wag), Tochter Johann Walthers und der Rahel
V. wSchellenberof (Bucelin II :) p. 255).
Siegel: \) Q HANS (^HRLSTOF VON RAMSTEIN
Urk. von 1580 VIII. 24. i Basel: St. Alban Urk. Nr. 679).
2) D (Handsiegel) H. (\ V. R.
Pap. Urk. von 1593 VIT. 19. (Basel, Adelsarchiv H 3«^ Nr. 495).
106. Veronica, Schwester Hans (liristofs und Ehefrau Hans Ludwigs
V. Andlau 15H0 VIII. 24. (St. Alban Urk. Nr. 679).
107. Hans Heinrich, Sohn Beat Ludwigs sei. 1567 IX. 30.* (Bezirks-
archiv Kolmar, Lehen Montjoie). — Kaiserlicher Rat und Vogt zu Breisach
1598 IV. 2. (Gnaden tal J. 2H),
Siegel: Q HEINRICH VON RAMSTEIN
Urk. von 1580 III. 24. (St. Alban Urk. Nr. 679).
108. Hans Bernhard, ebenfalls Sohn Beat Ludwigs sei. 1567 IX. 30.
Tot 1585 IV. 21. (Bezilksarchiv Kolmar, Lehen Montjoie).
lOi). Philipp, gleichfalls Sohn Beat Ludwigs. Genannt 1567 IX. 30. bis
1585 IV. 21. (Bezirksarchiv Kolmar, Lehen Montjoie); tot 1596 I. 19. (Ibid.) —
Uxor: Anna Florina v. Ostein 1586 f Bezirksarchiv Kolmar: Auszug aus dem
Taufregister der Kirche zu (Tebweiler, unter den Akten der Familie Kempf v.
Angreth) und 1(>09 (Ibid. Akten v. Ramstein).
HO. Emanuel, Sohn Beat Ludwigs, getauft zu Basel 1555 VII. 10.
«Taufbuch von St. Alban). — Letzte Nennung 1619 X. 7. (Bezirksarchiv Kolmar,
Lehen Montjoie), tot 1623 III. 17. (Ibid.) — Den Namen seiner Ehefrau kennen
wir nicht; doch war sie möglicherweise eine Tochter Beat Alberts Schütz v.
Pfeilstadt und dei* Maria Susanna Studiin v. ftriesberg (genannt in einem un-
datierten, aber der Schrift nach spätestens dem ersten Viertel des 17. Jahr-
luinderts angehörigen Eintrag im Jahrzeitbuch von St. Michael zu Pruntrut).
111. Amalie, Ehefrau eines v. Jestetten 1636. Als ihre Erben werden
ihre Nichten Maria Jacobea Reich v. Reichenstein geb. v. Ramstein und Jung-
frau Johanna v. R. genannt (Bezirksarchiv Kolmar, Akten v. Ramstein).
112. Beat Ludwig, Sohn von Hans ('hristof und der Johanna v. Sirgen-
stein. Getauft zu Rufach 1583 III. 16. (laut Taufbuch der dortigen Kirche).
Zuletzt genannt 1618 (Bezirksarchiv Kolmar, Akten v. Ramstein), tot 1619
X. 7. (Ibid., Lehen Montjoie). — Uxor: Maria Sibylla v. Laubenberg 1618,
Tochter Joachims und der Margaretha Anna v. Hausen (Bucelin II 3 p. 255).
113. Rudolf Heinrich, Bruder des Vorigen, (re tauft zu Rufach 1584
X. 16. (Taufbuch der dortigen Kirche;. — Letzte Nennung 1619 X. 7. (Bezirks-
archiv Kolmar, Lehen Montjoie;, tot 1623 III. 17. (Ibid.).
Genealog. Handbuch I. «^
- 370 -
114. Maria Jacobea, Schwester der Vorigen, ftetauft zu Ruf ach 15Hr»
IV. 30. (Taufbuch der dortigen Kirche). — Mar.: N. Reich v. Reichenstein 1636
(Bezirksarchiv Kolmar, Akten v. Ramstein).
115. Johanna, 1636 als Nichte der Amalie v. Jestetten geb. v. Ram-
stein genannt (Ibid.).
116. Conrad, geb. 1588 zu (rebweiler als Sohn von Hans Heinrich
(Bezirksarchiv Kolmar: Akten Kempf v. Angreth). — Tot 1596 I. 19. (Ibid.,
Lehen Montjoie).
117. Maria, geb. 1586 zu Gebweiler als Tochter Philipps (Bezirksarchiv
Kolmar: Akten Kempf v. Angreth).
118. Hans Rudolf, Philipps sei. Sohn 1596 I. 19. (Bezirksarchiv Kol-
mar, Lehen Montjoie). — 1617 und 1624 dient er in Fiankreich (Bischöfl. Ar-
chiv in Öern, Akten v. Ramstein). — Letzte Nennung 1630 (Bezirksarchiv
Kolmar, Akten v. Ramstein); er wird hier, um ihn von seinem gleichnamigen,
etwas jüngeren Vetter (123) zu unterscheiden, als „der Älter ^ bezeichnet. Tot
1633 IX. 7. (Ibid., Lehen Montjoie). — üxor: C'laranna v. Breitenlanden berg
1620 (Bezirksarchiv Kolmar, Akten Kempf v. Angreth) bis 1642 (^Bischöfl. Archiv
in Bern, Akten v. Ramstein), Tochter Wilhelm Peters, Herni zu Illzach, Öster-
reich. Geh.-Rats und Obervogts zu Sulz, und der Anna v. Hohenfürst (Kindler
V. Knobloch sub voc. Landenberg).
119. Hans Andreas. Geb. 1589 zu Gebweiler als Sohn Philipps (Be-
zirksarchiv Kolmar, Akten Kempf v. Angreth). — Letzte Nennung 1613 (Ibid.,
Lehen Montjoie); tot 1619 X. 17. (Ibid.).
120. Esther, Ehefrau des Johann Christof v. Reinach-Heidweiler (Iselin-
sches Lexikon sub voc. v. Reinach). Da die elsässischen Ramstein schon zu
Anfang des 16. Jahrhunderts ausstarben (Herzog p. 196 u. 197), die badischen
aber um die Mitte des 16. Jahrhunderts (Kolb), so kann genannte Esther bloss
dem hier behandelten Geschlechte angehört haben.
121. Hans Christof, Emanuels sei. Sohn. Genannt 1623 III. 17. bis
1633 IX. 7., tot 1638 X. 5. (Bezirksarchiv Kolmar, Lehen Montjoie).
122. Beat Albert. Geb. zu Waldighofen 1594 VII. 14. (Vautrey). Sohn
von Emanuel sei. 1623 HI. 17. (Bezirksarchiv Kolmar, Lehen Montjoie). — Studierte
erst in Pruntrut (Vautrey) und von 1615—1619 am Collegium Germanicum zu
Rom. (Gütige Mitteilung P. Jos. Biederlack, s. J., Rektor d. Colleg. Germ.). —
1619 VI. 8. wurde er Domherr zu Wonns (Grossherzogl. Haus- u. Staatsarchiv
zuDaraistadt: Protokolle des Wormser Domkapitels) ; 1629 IX. 13. erscheint er
zum ersten Male auch als solcher zu Basel (eigenhändige)- Eintrag im Stamm-
buch des Ludwig Tschudy v. Wasserstelz im historischen Museum zu Basel).
Später Domkustos, wurde ei* 1646 XI. 29. zu Beinwil als Nachfolger Joh. Hein-
rich V. Ostein zum Bischof von Basel gewählt, erhielt die päpstliche Bestätigung
jedoch erst 1650 IX. 22., worauf er 1651 V. 1. zu Pnmtrut konsekriert wurde
(Bischöfl. Archiv in Bern, Akten v. Ramstein); bis dahin hatte er zu üelsberg
residiert. Gestorben zu Pruntrut 1651 VIII. 2b, (Vautreyj.
— 371 —
Siegel: J B • ALB • EPISOO • BASILE •
Urk. von 1651 VI. 21. (Basel, Uni versitäts- Archiv ürk. Nr. 26).
12:1 Hans Rudolf, Sohn von Emanuel sei. 1623 III. 17.; tot 1633
IX. 7. (Bezirksarchiv Kolmar, Lehen Montjoie).
124. Maria Salonie, Schwester von Beat Albert 1647 (Bischöfl. Archiv
in Bern, Akten v. Harnstein); noch g'enannt 1658 VI. 24. (St. Alban Urk. Nr. 714).
125. Emanuel, Sohn Emanuels sei. 1623 m. 17.; tot 1633 IX. 7. (Be-
zirksarchiv Kolniar, Lehen Montjoie).
12({. ('onrad, Bruder des Vori^fen 1623 III. 17.; tot 1633 IX. 7. (Ibid.).
127. Hans Caspar, Bruder der Vorii^en 1623 IIL 17. (Ibid.) — Ge-
storben 1()89 V. 28. (Ibid.) - Uxor: Eva Maria v. Landsberg, Tochter Georgs und
der Jacobea v. Wessenberg 1647 (Bischöfl. Archiv in Bern, Akten v. Ramstein).
Siegel: O ^ • HANS • CASPAR • VON • RAMSTEIN •
Urk. von 1664 XI. 12. (Basel, Lehenarchiv Urk. Nr. 135).
128. Johanna Mar gar et ha, Ehefrau des Niclaus Wilhelm v. Reinach-
Steinbrunn, Tochter Beat Ludwigs und der Sibylle v. Laubenberg (Bucelin 11 3
p. 255: Ahnentafel v. Reinach).
129. Maria Judith, geb. zu Gebweiler 1620 als Tochter Hans Rudolfs
und der Claranna v. Landenberg f Bezirksarchiv Kolmar, Akten Kempf v. Angrethi.
130. Maria Catharina, Ehefrau Hans Caspars Kempf v. Angi-eth
1680, Tochter Hans Rudolfs und der Claranna v. Landenberg (Ibid.).
131. Anna Florina, Ehefrau des N. v. Kageneck, gest. zu Sulz 1696
V. 24. (Walter: Alsatia superior sepulta Nr. 204). Sie ist wohl identisch mit
der schon 1646 und 1655 genannten Claranna v. Ramstein, Ehegattin Wolfgangs
v. Kageneck (Bezirksarchiv Kolmar, Akten Kempf v. Angreth).
132. Franz Albert Christof, der Letzte seines Geschlechts, Sohn
Hans Caspars. Wird nach dessen Tode von Ludwig XIV. für sich und seinen
Bruder Hans Conrad mit Jettingen belehnt 1689 V. 28. (Bezirksarchiv Kolmar,
Lehen v. Montjoie). — Gestorben 1697 VI., worauf der König den Baron Franz
Ignaz von Montjoie, Oberstlt. im Kavallerieregiment de Quadt, mit Jettingen
belehnte (Ibid.).
133. Hans Conrad, Bruder des Vorigen 1689 V. 28. (Ibid.). Tot 1697
VI., da, wie wir gesehen haben, Franz Albert Christof ausdrücklich als letzter
Lehenträger von Jettingen genannt wird.
134. Anna Maria Fr an eis ca. Laut ihrer Grabschrift (Walter Nr.
387) Tochter Hans ('aspars und der Eva Maria v. Landsberg, sowie Ehefrau
von Joseph Ignaz Reich v. Reichenstein und gestorben zu Biedertal als die
letzte überlebende des Geschlechts 1719 VII. 31. Die Ehe wird zum ersten Male
erwähnt 1693 (Reichensteinscher Stammbaum im Besitze der Familie). Joseph
Ignaz 1725 XI. 8. ebenfalls tot (Basel, Adelsarchiv R 4).
— 372 ~
Nicht in die Stammtafel einzureihen sind folgende Personen, von denen
wenigstens die vier ersten wohl sicher zu der von uns behandelten Familie ge-
hören; bei den übrigen ist dies freilich zweifelhaft, dennoch wird es sich recht-
fertigen lassen, dieselben hier zu bringen.
1. Friedrich, Ritter, gestorben in. 21. (Staatsarchiv Solothum, Anni-
versarium de Erschwilr et Beinwilr: „Fridericus de Rampstein, miles, ob.").
Kann — vorausgesetzt dass beide Einträge richtig sind — nicht identisch sein
mit dem 1371 V. 22. als verstorben genannten Edelknechte Fritschmann v. R.,
Walthers sei. Sohn (51), da Friedrich hier ausdrücklich als Ritter* bezeichnet wird.
2. Conrad, gestorben I. 4. (Ibid.: „Cunradus de Ramstein ob.").
3. Hans v. Gilgenberg. Im Gräberbuch des Basler Münsters heisst
es nämlich (p. 215): „Anniversarium hern Hansen von Gilgenberg frowen seligen
celebratur circa Hylary, que sepulta est in sepulchro der von Ramstein" u. s. w.
— Einen Hans von Gilgenberg kennen wir nicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach
aber bezieht sich der eben erwähnte Eintrag auf Barbara v. Andlau, die erste,
schon vor 1503 IL 13. verstorbene Ehefrau Hans Imei-s v. G. Ist es doch durch-
aus nichts seltenes, dass bei Doppelnamen wie Hans Imer und ähnlichen durch
die Flüchtigkeit der Schreiber der eine der beiden Namen wegfällt.
4. Hans v. R., der Bankart. Als Feind der Stadt 1445 VII. 21. aus Basel
verwiesen (Basler U.-B. VII Nr. 48), dann aber ergriffen und 1445 XII. 20. im
Rhein ertränkt (Brückner, p. 1846).
5. Guta, genannt im Jahrzeitbuche von Fraubrunnen zu IX. 16. und
ausdrücklich als Frau bezeichnet (Mohr: Regesten II, Fraubrunnen Nr. 824).
6. Johannes de R., Bürger zu Freiburg, als Zeuge genannt 1318 VI.
25. (Fontes V Nr. 26). Erscheint auch 1338 XI. 27. (Ibid. VI Nr. 462) und 1339
XII. 1. — 6. (Ibid. 518) — das erste Mal als „Johannes Ramstein" (ohne „de"),
das zweite Mal als „Johannes dictus R." — unter den Gläubigem der Freien
V. Weissenburg für eine nicht unbedeutende Summe, füi* die er Schultheiss und
Rat von Bern quittiert. Offenbar weil er kein eigenes Siegel besitzt, ersucht er
beidemal den Pfairer von Belp, Richard v. Mackenberg, für ihn zu siegeln. —
Mit Wissen und Willen seiner Ehefrau Greda und seiner drei Söhne übernimmt
er 1339 VII. die seinerzeit von einer gewissen ^Zeguillina" — wohl der Witwe
eines Peter Zegelli, der in der an erster Stelle gebrachten Urkunde von 1318
neben Ramstein als Zeuge erscheint und in dem wir möglicherweise auch seinen
Schwiegervater sehen dürfen — an die Johanniter zu Freiburg gemachte
Schenkung eines Geldzinses und wandelt denselben um in eine Hypothek auf
eines seiner Häuser am Stalden zu Freiburg (Staatsarchiv Freiburg, Johanniter
Urk. Nr. (52). - Letzte Nennung 1340 IX. 2. (Ibid., trait^s et contracts Nr. 366);
in letzterer Urkunde wird er wieder als „Johannes de R." bezeichnet. Es mag
bei dieser Gelegenheit gerade noch beigefügt werden, dass keiner seiner gleich
zu behandelnden Söhne je als de R. aufgeführt wird.
7. Peter, „minister in Ramstein'' 1322 IV. 20. (Fontes V Nr. 224), eine
Bezeichnung, die ich mir absolut nicht erklären kann ; soviel allerdings scheint
aus derselben hervorzugehen, dass wii* es mit einem Geistlichen zu tun haben,
- 373 -
obwohl „minister'* in diesem Zusanunenhange auch Amtmann bedeuten kann ; wo
aber das Ramstein zu suchen ist, in dem er ministrierte, erfahren wir nicht. —
Er ist möglicherweise identisch mit Peter R., dem Sohne Johanns, der in der
oben gebrachten Urkunde von 1339 Yll, (Freiburg, Johanniter Urk. Nr. 62) zu-
gleich mit Vater und Brüdern ei'wähnt wird. Er war damals Pfarrer („curatus^)
zu Bösingen, als welcher er bis 1354 vorkommt (Dellion : Dictionnaire historique
et statistique des paroisses catholiques du canton de Fribourg, p. 177). — - Letzte
Nennung 1370 VI. 20. (Johanniter Urk. Nr. 74), jetzt als Pfarrer zu Tavel. —
Interessant ist. dass dieser Peter ein eigenes Siegel führte, von dem noch meh-
rere Abdrücke existieren, leider alle stark beschädigt. Das Siegelbild zeigt, so-
viel man noch erkennen kann, den Jacobus minor, den Patron der Kirche zu
Bösingen; unter dem Bilde des Heiligen aber befindet sich ein kleiner, drei-'
eckiger Schild mit einem Dreiberg (?) als Wappenbild. Das Nächstliegende wäre
wohl, in demselben das Familienwappen Peters zu sehen; dennoch glaube ich
eher, dass es das Wappen der Kirchgemeinde Bösingen ist, und zwar aus dem
Grunde, weil Peters Vater im gleichen Jahre, da der Sohn schon siegelt, immer
noch kein eigenes Siegel besitzt. Es mag noch beigefügt werden, dass wir ja
auch sonst noch verschiedene Siegel von Geistlichen kennen, auf denen, unter dem
Bilde des Patrons der Kirche, das Wappen des betreffenden Gotteshauses ange-
bracht ist; ungleich häufiger allerdings wird es das Geschlechtswappen des
Sieglers sein, das wir hier finden.
Siegel :()... (cura)T DE BESINGEN
Urk. von 1340 IX. 2. (Freiburg, traites et contracts Nr. 366).
8. Wilhelm R., des Vorigen Bruder, nur genannt 1339 VII. (Johanniter
Urk. Nr. 62).
9. Jakob R., ebenfalls Bruder der beiden Vorigen 1339 VII. (Ibid.).
Wir haben somit folgenden Stammbaum der Freiburger Ramstein:
Johannes dict. (de) Ramstein
Bürger zu Freiburg, 1318 VI. 25.— 1340 IX. 2.
uxor : Greda (ZegeUi ?) 1339 VU.
^/^
Peter Wilhelm Jakob
1322 IV. 20.(?), 1339 VII.~1370 VI. 20. 1339 VII. 1339 VII.
Pfarrer zu BösiDgen (1339—1354)
und zu Tavel (1370)
Die Richtigkeit meiner Erklärung des Schildcheus auf Peters Siegel voraus-
gesetzt, dürfen wir vielleicht in diesen Freiburger Ramstein einen Ableger der
Bemer Ramstein sehen : Deszendenten oder wohl eher Seiten verwandte Conrads
(19), sind doch auch die mit ihnen verschwägerten Zeguilli oder Zegelli von
Bern nach Freiburg gekommen ; etwas sicheres lässt sich allerdings einstweilen
daiüber nicht sagen. Ebenso ist ungewiss, ob die noch heutzutage in Freiburg
vorkommenden Ramstein von ihnen abstammen.
Zu welchem Geschlechte dieses Namens endlich
10. Anna V. R. gehört, Schwester im Kloster Seedorf, gest. VIII. 6.
(Gfd. XII p. 62), ist gleichfalls unbekannt.
- 374 -
Nachträge und Verbesserungen.
p. 328, Zu Anmerk. 3: Das angebliche Wappen derer v. Hohenramstein
gibt auch Cysat (vgl. Archive» herald. 190() III p. 89 Fig. 38 und p. 90) und
zwar unter denjenigen Wappen „dess Adels und der Herrschafften, so Stiffter
und Gutthätter gsin des würdigen Gotshuses zu St. Urban Im Bonwald oder
sonst Ire begreptnussen daselbst gehept; sind in dem Crützgang daselbs gemalet"-.
Jedoch ist die auf dem Maultiere reitende Figur nach Cysat kein Heiliger, son-
dern eine Frau, die eine Geissei schwingt (Brückner schreibt, wie wir gesehen
haben, von einem mit Bändem gezierten Stabe !) Von Ramsteinem wird nun in
dem — allerdings nicht mehr vollständig erhaltenen — Jahrzeitbuche von
St. Urban (abgedruckt im Geschichtsfreund Bd. XVI) bloss erwähnt Adelheid
(22), die Ehefrau Conrads v. Grünenberg, die, wie ich glaube nachgewiesen zu
haben, eine Tochter des Freien Berthold (11) war, der also als Wappen die
Lilienstäbe führte. Andrerseits haben wir das Siegel Hartmanns v. R., das eine
ähnliche Figur aufweist, wie sie die Malerei im Kreuzgange zu St. Urban als
Wappen der Hohenramstein ausgab. Es darf daher die Vermutung ausgesprochen
werden, dass der Künstler, dem das Wappen der aus dem Basler Jura stammen-
den Gemahlin Conrads v. Grünenberg unbekannt war, au dessen Stelle die aller-
dings missverstandene Heiligenfigur aus dem Siegel Hartmanns v. R. setzte,
die er wohl aus einer in St. Urban aufbewahrten Kiburger Urkunde kennen
mochte und die er dann irrtümlicherweise für das Wappen des Beteffenden nahm.
p. 330. Zur dritten Alinea: In dem im Generallandes- Archive zu Karls-
ruhe aufbewahrten Lehenbuche des Bistums Basel aus dem Jahre 1441 (Kopie
im Basler Staatsarchiv unter Domstift A b), wird fol. 107 ' als Helmzier des
Wappens der Edelknechte v. Ramstein ein rotgekleideter, armloser Judeni'umi)f
abgebildet, d. h. ein mit dem bekannten Judenhute bedeckter bärtiger Manns-
inimpf, dessen Haare hinten in einen Zopf geflochten sind ; Helmdecken rot und
gelb. Dieselbe Helmzier trägt auch noch der Schild Christofs v. K. in der un-
datierten Allianzscheibe des historischen Museums zu Basel. Als Helmzier der
„Gilgenberg^, womit aber offenbar die Freiherren v. R., Herren zu Gilgenberg,
gemeint sind, wird im Lehenbuche abgebildet ein blaugekleideter, armloser,
bärtiger Mannsrumpf mit weisser Binde um den Kopf, und darüber ein roter
Hut mit schwarzer, roter und blauer Straussenfeder; Helmdecken sdiwarz und
blau. Wurstisens davon abweichende Darstellung aber deckt sich mit derjenigen
auf dem noch erhaltenen Grabsteine des letzten Freiherrn. In der Zürcher Wappen-
rolle wird unter Nr. 477 als Wappen der Ramstein ein roter Schild mit gelben
Lilienstäben abgebildet — also mit falscher Tingierung — ; als Hehnzier ein
rotgekleideter, armloser, bärtiger und unbedeckter Mannsrumpf. Dagegen gibt
das Ramsteinwappen am Turme zu Erstfelden, wie uns dasselbe ebenfalls von
Cysat, sowie von Tschudy ist überliefert worden, sowohl die richtige Tingierung
— d. h. schwarzen Schild mit weissen Lilienstäben — als auch die älteste Helm-
zier, nämlich ein bartloses mit einer eng anliegenden Haube oder Kai)pe, unter der
die kurzgeschnittenen Haare hervorsehen, bedecktes (ireisenhaupt, wie dieselbe
— 375 —
g*duz ähnlich schon das Siegel des Ritters Wenier v. Ramstein von 1280 (Siegel-
tafel XXVIII Nr. H) zeigt. Wir ersehen daraus, dass diese Helmzier ursprünglich
von beiden Linien des Geschlechts geführt worden ist, sowohl von den Freiherren,
als auch von den Edelknechten. Zugleich haben wir in der Malerei des Turms
von Erstfelden die älteste Darstellung des Wappens mit Schild und Helm.
/A 3So. Zeile 5 von oben muss es natürlich statt „Thüring" heissen „Cono''.
- Die Umschrift auf Conos Siegel lautet: ^ S . . . . VNONIS • DE RAMSTEIN.
/>. 3iiß ist der letzte Satz („Sie ist" bis „erscheint") zu streichen; vgl.
dazu auch die Bemerkung p. H44 Zeile 15 von unten. Ebenso hier ist (zu Zeile
5—10 von unten) noch nachzutragen, dass laut Cysat sich unter den Wappen-
malereien im Kreuzgang von St. Urban auch ein Schild mit dem Wappen „am
Ort von Hasenburg" (in Schwarz ein aufspringender weisser Hase) befand.
p, 837, Zeile 13 von oben sind die Worte „bei Aufnahme" bis „Buchs-
gau" zu streichen. Auch wird Conrad — wenn er wirklich zu dem hier behan-
delten Geschlechte gehört, woran mir wieder Zweifel gekommen sind ~ eher
als vielleicht illegitimer Sohn Bertholds (20) anzusetzen sein. Von der weiteren
Möglichkeit, dass nämlich Johannes R., Bürger zu Freiburg, sein Bruder sein
könnte, ist schon früher die Rede gewesen.
p, 338 Zeile 16 von unten muss es statt „1312" heissen „1302".
p. 339 muss es bei Adelheid (22j heissen „das bei 20 Gesagte" (statt
„bei 19").
p. 346': Als weiteres Siegel von Ulrich (36) ist noch nachzutragen:
O ICI • D • RAMSTE
Urk. von 1311 VII. 10. (Trouillat III Nr. 100).
Ibid. zu Nr. 40: Der Heinrich von 1376 ist doch kaum identisch mit dem
Heinzin von 1311 und 1343, und wohl eher Sohn als Bruder von Walther (38).
Ist in der Stammtafel in diesem Sinne geändert worden.
p. 347 Zeile 9 u. 10 muss es natürlich beide Male statt Walfraf „Wal-
raf" heissen, wie weiter unten auch richtig steht.
/;. 34.9. Zu Zeile 9-12 von oben: Genannter Lienhard Snürler kommt
weiter 1431 VII. 23. als Vogt zu Gilgenberg vor (Urkunde von Mariastein-Bein-
wil im Staatsarchiv Solothurn) ; 1441 sodann stiftet er seine, seiner Frau Adel-
heid (selig?), endlich seiner und ihrer Eltern Jahrzeit (Ibid. Jahrzeitenbuch von
Büsserach). Letzte Nennung als „Lienhard Snürler von Gilgenberg" 1461 X. 10.
(Urkunde im Staatsarchiv Solothurn). Aus allen diesen Daten ergibt sich mir
die Gewissheit, dass der früher erwähnte Rutschmann v. Ramstein der Frau
Adelheid erster Ehemann und der v. Hasenburg erst ihr zweiter Gatte gewesen
ist, ferner dass sie bei Eingehung ihrer dritten Ehe mit dem wohl um vieles
jüngeren Snürler schon ziemlich betagt gewesen ist. Rutschmann, den sie jeden-
falls erst kurz vor dessen Tode geheiratet hatte, war, als er 1374 starb, bloss
etwa 25 Jahre alt, wie sich dies bei Berechnung der Generationen ergibt, Adel-
heid also etwa zwanzigjährig und demnach 1420, bei Errichtung ihres Testaments,
noch nicht siebzigjährig. «Um mehrer Sicherheit willen der partheyen" wird
— 376 —
ein Doppel dieses Testaments an Ritter Henmau v. Ranistein übergeben; Es er-
klärt dies auch, meines Erachtens, warum sich Frau Adelheid als „v. Hasen-
burg, Witwe Rutschmanns v. Ramstein" bezeichnet und nicht umgekehrt; sie
handelt eben hier als Ramsteinerin, wie sie ja auch Ramsteinische Güter —
nämlich einen Geldzins, den das Kloster Beinwil ihr zahlt — zur Begehung
ihrer Jahrzeit stiftet. Andrerseits weist der Umstand, dass die Testatorin -
doch augenscheinlich aus Vorsicht — ein Doppel der Urkunde gerade bei Henman
V. Ramstein deponierte, d. h. bei einem Mitgliede der nicht freiherrlichen Linie,
auf was für einem gespannten Fusse sie zu den näheren Verwandten ihres
Mannes — den Freien v. Ramstein — gestanden hat. Es zeigt sich dies weiter
auch noch darin, dass in der schon erwähnten Jahrzeitstiftung ihres Grossneffen
Rudolf V. R., des letzten Freiherrn, ausser dessen beiden missratenen Töchtern,
von der ganzen Verwandtschaft nur noch Rutschmann nebst seiner Ehefrau über-
gangen sind. Die Tatsache, dass Snürler 1431 als Vogt zu Gilgenberg erscheint,
ist ein weiterer Beweis dafür, dass Rutschmann wirklich der freiherrlichen Linie
des Geschlechts, die allein ja Gilgenberg besass, angehört hat. — Wer war nun
aber Frau Adelheids zweiter Ehemann? Nach Trouillats Stammtafel der Freien
V. Hasenburg bleibt nur Rudelin (genannt 1360—1389, tot 1406) übrig.
p. 355, Zu Zeile 17 von unten : Es ist ja freilich auch nicht ausgeschlossen,
dass überhaupt keine Verwandtschaft zwischen Rudolf v. Ramstein und den
Rotbergern bestanden hat, und dass sie sich bloss in ihrer Eigenschaft als
Lehensgenossen „Vettern^ nannten. Dagegen bestand sicher eine solche zwischen
Rudolf V. Ramstein und den Tiersteinern, wie wir dies aus einer Urkunde von
1442 X. 15. (Recueil diplomatique du canton de Fribourg VIII Nr. {S22) ersehen,
in der Rudolf v. R., „frygherr zu Gilgenberg und Malberg etc.'*, als „fründ
und mag" seiner lieben Oheime des Grafen Hans v. Tierstein und seines noch
minorennen Neffen Friedrich, die Erklärung abgibt, die beiden Grafen hätten
mit seinem Rat und Wissen ihre in der Herrschaft Freiburg gelegenen Lehen-
besitzungen an diese Stadt verkauft.
p, S57, Zu Zeile 8 u. tt. von oben: „Gerie von Raterstorff genannt
Knceringer" 1445 VII. 21. mit unter den aus Basel Verbannten (Basler U.-B.
VII Nr. 48).
p, 362 : Ausser Gilgenberg hatte Hans Bernhard nach dem Tode seines
Vaters, als markgräfisches Lehen, auch noch Schloss und Gerichte zu Landscron
erhalten, die letzterer erst 1453 erworben hatte; 1464 verkaufte er sie dann,
mit Bewilligimg des Lehensherrn, an Peter Reich (Schiepfiin, Alsatia illustrata,
der aber unrichtige Daten neimt, und Falsch, der als Quelle angibt: ^ex in-
stinimento antiquo de an. 1464 in Rotwil penes me, Remig. Feschium.'^ Fa'sch
war ein grosser Urkundensammler, dessen Sanmieleifer wir die Erhaltung eines
nicht unbeträchtlichen Teiles des Basler Adelsarchives verdanken).
Dr. AifffN^f Biirchharüt.
[.
mechte
Tafel XXXI.
Frei
uxor (I):
rg
30 (I) ^ (I ^)
Rudolf (Rutschm El«wb«*h
Freiherr zu Zwing ^^^
(iilgenberg R^^ol^ v. Aarburg
1340 XI. 13.-t l^iethelm v. Wolhusen
uxor: Ita v. Weiss (l^^^^)
1340 XI. 13., tot 138f
44
Tharing
17. Freiber zu Zwing
Gilgenberg
fl), 1367 VIII. 5.-t IS-i'
uxor: Markgräfin
V. Hoehberj
1378 IL 14.-14()0
ather y. Eptingen
XI. 2.— 1S89 XII. 11.
53
ring, Freiherr zu Zwingt
377 XI. 2.— 1418 XI. 6..
i9 XII. 11. Rat und flof|
: Gräfin Adelaide v. Neu
k9 XII. 11.— 1391 VI. 30.
Dl 62
obald Hans Thflrii
J III. 14. tot 1450 III.
h-
Genealogisches Handbuch I, Siegeltafel XXVIII.
Freie und Edelknechte von Ramstein.
Genealogisches Handbuch I, Siegeltafel XXIX.
Freie und Edelknechte von Ramstein.
Genealogisches Handbuch I. Siegeltafel XXX,
Freie und Edelknechte von Ramstein.
i. Hfnman (6B) 1377. -- 2A. Cunimann jni 1376. - 35. Clin
~ 377 —
Freie von Wart.
Die Geschichte der Freien von Wart ist von K. Hauser im Xenjahrs-
blatte der Stadtbibliothek in Winterthur auf das Jalu* 1897/98 einteilend dar-
gestellt worden; auf p. 48 ist eine Stammtafel beigegeben, (ileichzeitig hat
(4. Meyer von Knonau im Anzeiger f. Schweiz. Geschichte VII (1896), p. 4()3/5,
Beiträge zu der Geschlechtsfolge der FreiheiTen von Wart geliefert; dessen
Ausführungen stimmen mit Hausers Stammfolge tiberein. Wöber, Die Mülner
von Zürich, I. Bd. (Wien 1893), gibt in den Anmerkungen Sp. 229/230 einen
auf Kopp, Gesch. 2* p. 455 ff., 3* p. 270, fussenden Stammbaum und verzeichnet
Sp. 231 das bei Kopp sich findende Urk.-Material über die Familie v. Wart;
eine frühere Zusammenstellung s. bei M. Russ, Eidg. Chronik, herausgegeben
von Schneller (1834), p. 72 f. Über die Jüngern Glieder s. Mitteil. d. bist. Ver.
Solothum 3 (1907), p. 47-55).
Über die Stammburg Wart bei Neftenbach vgl. Zeller- Werdmüller,
Zürcher. Burgen I f Mitteil. d. Antiquar. Gesellsch. in Zürich XXIII. 7), p. 378
(38); Hauser, Neujahrsbl. Winterthur 1897/98 p. 3 ff., p. 15. Aus der Urk. von
1254 II. 21. lUBZ II Nr. Hi^2) geht hervor, dass die Freien v. Kaiserstuhl (Merz,
Burgen des Argaus I p. 268 f.) an dieser Stammburg Anteil hatten. Diese und
die Multburg wurden in der Blutrache 1308/9 gebrochen (Hauser p. 30 ff.) und
Wartische Güter von Österreich konfisziert (1. c. p. 31 tt'.). * Über die Burg Pf un-
gen vgl. Zeller- Werdmüller, Anzeiger f. Schweiz. Altertumskunde 1875 p. 620/29;
dei*s., Zürcher Burgen; Hauser, Die \\'ellenberg zu Pf., Neuj.Bl. der Stadtbibl.
Winterthur 1899/1900.
Wappen: Sehildbild schräg rechts geviertet von blau und weiss. Im
Hause z. Loch (Xr. 87) u. in der Zürcher Wappenrolle sind die seitlichen Felder
blau; das Schildbild wiederholt sich auf dem Helmkleinot, einem Hömerpaar (Xr.
405). Das Hörnerpaar erscheint als Kleinot auch in den zwei Helmsiegeln des Freien
und Kitters Rud. v. Wart, Zürcher Keichsvogt, 1353 u. 1358 (s. Siegeltaf.). In der
Manessischen Liederhandschrift (Bild XVIIij und bei Stumpf wie Tschudi ist das
obere und untere Feld blau ; das Helmkleinot wird von einem Schirmbrett ge-
bildet, auf welchem sich das Schild bild wiederholt (das Manessische Bild, dar-
stellend wie der Minnesänger Jakob v. \V. (s. 14) im Bade bedient wird, repro-
duziert bei Hauser; über das Wappen vgl. Hauser p. H und Ganz, (leschichte der
Heraldik p. 74 1. Zu Stumpfs Zeiten (Chronik li p. 113i existierten noch Grabsteine
des (Treschlechtes mit dem Wap[)en über der Gruft zu Pfungen (über letztere s.
' Die Freien v. Wart hatten ihre Aiiiiuäuuer zu Wart. So l.SOO IV. 1. Peter (CBZ VlI
1). HD), St.-A. Zur., rir. 13(« VI. 2;5. (1. y. p. ai:J) n. siud 1307 XII. 15. in Urk. Jakol»s v. Wart
(8. ü'> 11) Zeufifen: Peter der amman u. Ulrich der araiuan von Warte (St.-A. Zur., Töss 172).—
14. Jahrh. : Ita relicta 4Uondain ministri de Wart, oh. 19. Dez. (8t.-A. Zur., Jahrzeith. Emhraeh,
F II r 2t>).
— 378 —
NüsclieltM- p. 244). — 1814 IL 30. Verleihung des bayr. FreilieiTenstandes an
J. H. 8ulzer von Winteilhur mit Prädikat v. Sidzer-Wart (Wappen s. bei Egli,
Neues bist. Wappenb. der Stadt Zürich, Taf. XXXV). - Die dem bayr. Ritter-
staud angehörenden (Warter) von der Warth führten in weissem Schild drei
gekerbte Balken. Sie wurden öfter mit den scliw^eizer. Freien v. Wart vermengt.
So fülirt Eglis AVappenbuch d. ausgestorb. Zürcher Adels zu 1 130 Egiof, „Freih."
V. Wart an, p. 204^ der identisch ist mit dem ersten Träger dieses bei der bayer.
Familie häufigen Vornamens. Vgl. Hund, Bayrisch Stammen Buch II (1586),
p. 350—355.
1. Arnold I., IKX), Arnoldus natione de Wart et fratres mei Heiniicus
(2) et Erkinboldus (3) (Ü.-B. Zur. I Nr. 242). Heyck, Geschichte d. Herzoge v.
Zähringen (Freib. 1891) macht p. 194 n. darauf aufmerksam, dass sich zwar im
aargauischen Wittnau noch füi* viel später AVartsche Güter nachweisen lassen,
dass aber andrerseits die Stiftung Weitenau im südlichen Schwarzwald tat-
sächlich von St. Blasien abhängig war und dort Herren v. AVart begraben liegen.
Das Ü.-B. Zürich bezieht denn auch mit Unrecht die Urk. von 1100 auf Witt-
nau im Aargau, sie betrifft tatsächlich Weitenau (Merz, Burganlagen 11 586).
Über das Kloster Weitenau bei Steinen im Wiesentale vgl. Schauinsland XV
(1889), p. 23-32; Fecht, Südwestl. Schwarzwald, Amt Schopfheim, p. 534 f.
Die Angabe dieser zwei Darstellungen, auch Arnold sei ins Kloster AVeitenau
getreten, entbehrt jeder Begründung, ebenso die Ansicht Fechts, diese v. Wart,
verwandt mit den Herren „v. AA^eirach", p. 267, seien anderen Ursprungs als
die thurg. v. AVart. Das Datum 1100 wird im Anschluss an die Jahreszahl
Uli über der Türe des Pfarrhauses näher zu bestimmen gesucht. — Erscheint
bis 1168 mehrfacJi als Zeuge und einmal als Schiedsrichter. 1122 V. 30. Ministerial
Graf Adelberts v. Mörsberg (Urk. Allerheiligen 60, Qu. Schw. G. HI), falls sich
diese Bezeichnung auch auf A. v. W. bezieht. Hauser, p. 7, hält für möglich,
dass unter dem 1168 III. 15. (Neugart, Ep. Uonst. II p. 87; Heyck, Herzoge v.
Zähringen, p. 389) genannten Arnold nicht mehr Arnold L, sondem ein gleich-
namiger Sohn verstanden werden könnte, da für A. I. ein fast zu hohes Alter
angenommen werden müsste. Indessen ist ein Arnold laut Urk. 1170 II. 17. bald
darauf gestorben: ... „Arnoldum de AVarto et eo defuncto inter filium eins
Heinricum^ (s. 4 und IJ.-B. Z. I Xr. 323 j.
Gattin unbekannt. 1170 II. 17. wird die Mutter Heinrichs II. (4) er-
wähnt: in conspectu nmtris sepedicti Heinrici (U.-B. Z. I Nr. 323).
2. Heinrich I., 1100 als Bruder Amolds I. (1) und Erkinbolds (3) er-
wähnt (U.-B. Z. I Nr. 242). Zeuge 1122 XH. 26. (nicht 1123, wie Hauser p. 7
schreibt; Neug., Vjp, ('onst. II j). 2H'^ Heyck, Herzoge v. Zähr. p. 257 f.).
3. Erkinbold, 1100 Bruder Arnolds I. (1) und Heinrichs I. (2) (U.-B.
Z. I Nr. 242 1: Hauser, 1. c, p. 7, vermutet, die in der Urk. genannte Vei*zicht-
leistung habe die Aussteuer für den jüngsten Bruder Erkinbold, der wahrschein-
lich im Kloster St. Blasien als (Tcistlicher versorgt wurde, betrott'en. Wöber, Mül-
ner v. Zur. I. Bd. (18U3i, Anm. Sp. 22U;30 macht ihn zum Propst zu St. Blasien.
- 379 -
- In Wirklichkeit ward Erkiubold der erste Prioi* des Klosters Weiteimu und
lieget daselbst begraben. Grab und Grabmal lagen in der Pforte der Kirche
(Fecht, Südwest!. Schwarzwald, Amt Schopfheim, p. 534 f.; Schauinslaud XV
(1889) p. 25-;50); sie finden sich nicht mehr vor; auch die Kuustdenkmäler des
Grossh. Baden V p. 200 kennen als ältestes Grabdenkmal nur das des Propstes
Diether von 1390.
4. Heinrich IL, 1170 II. 17. Sohn des f Arnolds I. (1); seine Mutter
erwähnt (U.-B. Z. I Nr. 323). Nach Dümge, Reg. Badensia p. 53, scheint Heinr.
noch unmündig gewesen zu sein. — Zweimal Zeuge bis 1180 VIII. 22.; handelt
ca. 118() als Kastvogt des Klosters Weitenau bei Steinen im Wiesental (Schwarz-
wald), (Heyck, Herzoge von Zähr., p. 416; Hauser, 1. c, p. 8 f.). -- 1193 XII.
Arnoldus et Rödolfus et Ödalricus, fllii felicis memoriae Heinrici de Warto (Ü.-B.
Z. I Nr. 355; s. 6, 7 u. 8). — Necr. Wettingense, index conditorum et bene-
factorum : Heinricus [de Warta] benefactor. (M. G. Necr. I, p. 599), kann sich
jedenfalls weniger auf Heinr. I. (s. 2} als auf Heinr. 11. beziehen ; das Kloster
wurde überhaupt erst 1227 gegründet.
5. Bertoldus I. de Wrte, Zeuge zu Altdorf 1179 XII. 25. mitten unter
schwäbischen Edeln (U.-B. Wirtemberg II 205; Beg. : Urkk. ßodman p. 4 n. 13;
Pupikofer, Reg. Kreuzungen 16 u. v. Mohr, Cod. dipl. II n. 138 schreiben Ber-
toldus de Warte. Hauser, 1. c, p. 9).
6. Arnold IL, 1193 XII. Anioldus et Rödolfus (7) et Ödalricus i8), filii
felicis memorie Heinrici de Warto (4) (U.-B. Z. I Nr. 355). Zeuge, liberae con-
ditionis, 1207 IX. 4. (Herrgott, (4eneal. Habsb. II p. 210). Von 1209 IX. 7. an
oft mit seinem Bruder Rudolf als Zeugen genannt (Reg. Konstanz I Nr. 1236;
s. auch Heyck, p. 472). 1214 VI. R. et A. fratres de Warte, ... milites (Cod.
dipl. Salem. I Nr. 89). Die Datumsbestimmung in Reg. Konstanz I Nr. 1435 ist
in U.-B. Z. I Nr. 381 (kurz nach 1216 VII. 16.) präzisiert. 1217 VI. 11. Schieds-
richter im Schwyzei* Marchenstreit (Gfrd. XLIII p. 332 u. 335; Oechsli, Regg.
Nr. 56, p. 20*). 1243 III. 10. A. et R. et Jacobus (9), tilius domini Amoldi
de Warte, Zeugen (U.-B. Z. II Nr. 578). 1244 II. 15. Bürgen für die Freien v.
Regeusberg Arnoldus senior et Rudolfus (12), filius fratris sui (7), iunior de
Warthe, Rudolfus de Kaisirstül, Rudolfus de Mazingen, nobiles, . . . milites
(U.-B. Z. II Nr. 596). 1245 (vor Sept. 24.) Kiburg u. Wettingen: ego Jacobus
de Warte (9) verzichte ad peticiouem A(rnoldi), patris mei, nobilis de Warte et
A., matris niee auf ein von den Eltern dem Kloster Wettingen geschenktes Gut
zu Elsau (U.-B. Z. II Nr. 630).
7. Juli ob. Arnoldus de Warte (de eo habet monasterium praedium in
Ellowe), Necr. Wett., Necr. I p. 594; Kopp 2*, p. 455 N. 1. Im Index conditorum
et benefactorum (1. c, p. .599) Arnoldus nobilis de Warta, benefactor. — S. D.
(zu 1265 XI. 13.) filia domini de \\ arte, Gattin des Meiers Dieth. v. Windegg
lU.-B. Z. IV Nr. 130H, s. 11).
Seine Gattin war Anna von Tüfen. 1245 (vor Sept. 24.», s. oben, wird
sie zwar nur A. genannt. Die nähere Bestimmung ergibt sich aber aus der Urk.
— 380 —
zu 126f), Nov. 13., iindat. (U.-B. Z. IV Nr. 1307): Mfechtilt v. Wart], Gattin des
Meiers Dietli. v. Windegg, an ihre Mutter A. und deren Schwester M[echtilt],
Priorin zu Töss (s. 11).
7. Rudolf I. 1193 XII. mit s. Brüdern Arnold u. Ulrich als Söhne Hein-
richs V. W'ail genannt (s. 4). Von 1209 IX. 7. an oft mit seinem Bruder Arnold
als Zeugen genannt (s. 6) bis 1223 V. 25. (Gfrd. XXVIII, p. 318); miles 1214
VI. (s. 6). 1243 III. 10. A. (6) et R. et Jacobus (9), filius domini Arnoldi de
Warte ((i), Zeugen (U.-B. Z. II Nr. 578). 1244 II. 15. (Winterthur) Amoldus
senior ((>) et Rudolfus, filius fratris sui junior (12) de Warthe (U.-B. Z. II Nr. 596).
Nobilis 1244 IV. :>:^. (U.-B. Z. II Nr. 599 u. 600). 1245 VIII. 29. nobilis vir
dominus Rudolfus de Warta, illustris viri comitis Hartmanni de Kiburg iusticia-
rius (- Landrichter) in Zurichgöwa (U.-B. Z. II Nr. 625). 1245 (vor IX. 24.)
R. nobilis de Warte, patruelis des Jacobus de Warte (U.-B. Z. II Nr. 630, s. 9).
In der Folge wird ein Rud. v. Wart öfter als Zeuge genannt in den Kiburger
Heiratsverschrei bungen u.a.; eine genaue Scheidung, wann an Rudolfs I. Statt
sein gleichnamiger Sohn (12) zu verstehen sei, ist unmöglich.
Necr. AVettingense z. VII. 7. : R. et filius eius nobilis de Warte, de eo
habet monasterium mansum in Dietikon (Necr. AVett., Necr. I, p. 594 u. Note 5).
Rudolphus de Warta senior, benefactor, Rudolphus de Warta, filius eius, benefactor
(Necr. Wett., index, Necr. I, p. 599).
Gattin N. v. Eschen b ach, Tochter Walthers II. u. Itas v. Oberhofen
(s. Zeller- Werdniüller, Zürch. Tasch.-Buch 1893, p. 89, u. Stammt, p. 104, nach
den Aufzeichnungen der Mönche von Kappel, s. Sinnnler, Sammlung alter und
neuer Urk. z. Kirchen-Gesch. II. 2. (1760) p. 404). Ausgeschlossen ist allerdings
nicht, dass auch Rudolf II. (12) als (latte dieser Eschenbach in Betracht kommt.
8. Ulrich. 119;) XII. zusammen mit seinen Brüdern Arnold u. Rudolf
genannt als Söhne Heinrichs v. Wart (s. 4, 6 u. 7). DoraheiT u. Zeuge zu Kon-
stanz 1204 VI. 27. (Reg. Konstanz 1 Nr. 1187; und 1211 (Reg. Konst. I Nr.
1244 u. 1245).
9. Jakob I. 1243 III. 10. Zeugen in einer Urk. des Freien Konrad v.
Wartenberg A. et R. et Jacobus, filius domini Arnoldi de Warte (U.-B. Z.
II Nr. 578, s. 6 u. 7). 1245 ivor Sept. 24.) leistet er Verzicht ad peticionem
A[rnoldi], patris mei, nobilis de Warte (s. 6) et A[nnaeJ, matris mee; R. nobilis
de Warte (s. 7), patruelis mens, Zeuge; Jaliob siegelt (U.-B. Z. II Nr. 630); nach
1247 VI. 2i\,, nobilis, Zeuge (Z(40R 2H, 104). Unter den 1247 IX. 11. als Zeugen
genannten R. et J. nol)iles de Warte sind eher die Söhne Rudolfs I. (7) zu ver-
stehen (U.-B. Z. II Nr. 687).
1265 XI. 13. vergabt die Freie Mechthilt (s. 11), Gattin des Ritters Dieth.
Meyers v. AVindegg, einen ex morte bone meniorie fratris mei Jacobi de Wart
an sie gefallenen Patronat (U.-B. Z. IV Nr. 13(Hi); ähnlich 1267 IV. 26. (U.-B.
Z. IV Nr. 1349); vgl. auch 126^^ VI. 15. (U.-B. Z. IV Nr. 1383) u. 1268 zu VI.
15. (U.-B. Z. IV Nr. 1384i. Aus den gen. Urkk. geht hervor, dass J. v. Wart
kinderlos gestorben und sein Erbe au seine Schwester gefallen ist. Hauser
— 381 -
macht p. 13 auf walirsclieinliclie Verwandtschaft Jakobs mit denen v. Klingen
u. Wartenberg aufmerksam (s. auch U.-B. Z. IV p. 21 X. 1—2; bei Baumann,
Die Freih. von Wartenberg, Freib. Diöz. Arc^hiv XI finden sich keine weiteren
Anhaltspunkte). Laut obigen Urkunden hatte aber Jakob entweder überhaupt
keine Gattin oder sie ist vor ihm gestorben.
Siegel: ^ SIGILLVM • lACOBI • DE VVARTA •
Urk. 1245 (vor Sept. 24.) im St.-A. Aargau, Wettingen Xr. 22-^ s. Siegel-
abbildungen z. U.-B. Z. II, Taf. 111 Xr. 25, u. Siegeltafel XXXI,
Nr. 1 (Abguss durch Dr. Merz); ältestes Wart-Siegel, s. /lanz,
Heraldik, p. 148.
10. Arnold III. Seine I^xistenz lässt sich nur indirekt nachweisen und
ist Hauser, 1. c, entgangen. Meyer v. Knonau weist mit Recht darauf hin, dass
1244 II. 15. Arnoldus senior (0) et Rudolfus (12), filius fratris sui (7) iunior de
AVaithe vorkommen (U.-B. Z. II Nr. 590), „dass also zwischen einem altern u.
Jüngern Arnold ein Unterschied gemacht werden müsse, und dann dürfte wohl auch
ein solcher jüngerer Amold, ob nun als Sohn Arnolds oder als weiterer Sohn
Rudolfs (I.) angenommen werden" (Anzeiger f. Schweizer Gesch. VII, p. 404 f.).
11. Mechthilt. Sie muss in erster Ehe mit dem früh verstorbenen Freien
Hugo V. Tüfen verheiratet gewesen sein, aus welcher Ehe die Tochter Itü v.
Tüfen hervorging, Gattin des Freien Joh. v. Wezikon (s. Hauser, 1. c, p. 13
und U.-B. Z. IV p. 97 N. 1). — Diese Tatsachen ergeben sich aus folgenden
Urkunden :
1268 VI. 15., woselbst Ita, Gattin des Freien Joh. v. AVezikon, die
Meierin Maechthild v. Windegg, Schwester des f Freien Jakob v. \\'art, ihre
Mutter nennt (U.-B. Z. IV Nr. 138:5). Diese Ita, Gattin des Ritters Joh. v. Wezi-
kon, heisst 1203 IX. 2S. Ita dicta de Tüfin (U.-B. Z. IH Nr. 1230) und noch
bestimmter 1268 V. 11. Ita filia nobilis Hugonis de Tüphen et uxor nobilis
Johannis de Wezzinkon (U.-B. Z. IV Nr. 1377).
Der Freie Hugo v. Tüfen, Bruderssohn Kunos v. Tüfen, ei^cheint von
1243 A^. 23. (U.-B. Z. D Nr. 584) bis 1258 I. 3./u. 1259 VII. 15. (U.-B. Z. III
Nr. 1071), 1208 A'. 11. u. 1268 VI. 18. wird er von seiner Tochter erwähnt,
aber nicht direkt als tot bezeichnet. Der von 1269 IV. 19. an (U.-B. Z. IV Nr.
1411) erscheinende Hugo v. Tüfen ist ein Sohn Kunos (Bruders Hugos des altern).
In 2. Ehe war Mechthilt v. AV^art vermcählt mit dem Ritter Diethelm
Meier v. Windegg, Sohn Rudolfs; Kopp 2 S p. 292 f. - 1265 XI. 13. (U.-B.
Z. IV Nr. 1306) Mecthildis, nobilis, coniunx discreti viri Diethalmi, militis,
villici de Windegge (Doppel: Mahthildis, uxor Diethelmi), vergabt den ex morte
bone memorie fratris mei Jacobi de Wart (s. 9) an sie gefallenen Patronat der
Kirche Neunfoms ans Kloster Töss, . . . voluntate et consensu predicti mariti mei
et Bartholomei, nostri filii, accedente ; ihr Vogt ist der Freie Burkh. v. Eschlikon
(s. Ni'. 1384). Es siegelt für sie ihr Gatte, cum proprium [sig.] non habeam (U.-B.
Z. IV Nr. 1306, Doppel); zu Neunforn hatten auch die Freien v. Kaiserstuhl und
v. Wartenberg Besitz. Zu 12()5 XI. 13., dilectis in Christo A. matri sue et M.
sorori sue priorisse sororum in Tozze ac toti conventui eiusdem loci M. villica
— 382 —
de Wiiuie^ge salutem; et €[iiia sigillum proprium non liabeo, sigillo D. villici
mariti mei procura vi presentes litteras consignari (U.-B. Z. IV Nr. 1307). Zu 1265
XL 13., D. villicus de AVindege et uxor sua; uxor niea prefata, filia doniini de
Warte (U.-B. Z. IV Nr. 1308). 1267 IV. 26. Megtliildis, uxor Diethelmi militis,
villici de AVindegke, filia bone memorie nobilis viri Arnoldi de Wart, vergabt
verschiedene Güter zu Neunfoni, die ex niorte fratiis niei Jaeobi de Wart an
sie gefallen sind, dem Kloster Töss, de voluntate predicti mariti mei et filii
nostri Bartholomei ; Zeugin die Gräfin Gertrud v. Habsburg. Die Urkunde wird
mit d^n Siegeln prenominati mariti mei, cum non utar proprio, et supradicti R.
nobilis de Winterberc, in hac parte mei advoi^ati, bekräftigt (U.-B. Z. IV Nr. 1349).
1268 VI. 15., Burg Uster: Ita, Gattin des Freien und Ritters Job. v. Wezikon,
verzichtet auf das Patronatsrecht zu Neunforn, das ad bone memoiie matrem
meam, dominam Maechthildem villicam de Windegge, ex morte quondam fratris
sui Jaeobi nobilis \iri de Warte legitime gekommen und das durch die ihre
Mutter dem Kloster Töss zu ihrem und ihrer Eltern Seelenheil vergabt worden
ist (U.-B. Z. IV Nr. 1383). 126S (zu Juni 15.) der Freie Jacob v. Wart (13), seine
neptis (Cousine?) Mechthilt, Gattin des Diethelm v. Windegg, Ministerialen des
Klosters Schännis; Jacob handelt iure tutoris gegenüber Mechthilt u. siegelt
(U.-B. Z. IV Nr. 1384); 1268 (zu Juni 15.) Kuno v.Ttlfen ebenfalls Vormund seiner
neptis Mechthilt v. Windegg (U.-B. Z. IV Nr. 1385; vgl. dazu Note ;V). — Über
Diethelm v. Windegg als Gatten dieser Freien Mechthilt v. Wart vgl. Schulte,
Gilg Tschudi, (41arus u. Säckingen, Jb. Schw. G. XVIII, p. 110 113; Gubser,
Gesch. der Landsch. Gaster, p. 163, dessen Ausführung (n. 1) über das angeb-
liche Meieramt eines Fieih. R. v. Wart wir nicht folgen.
12. Rudolf IL, vSohn Rudolfs I.: 1244 II. 15. Arnoldus senior (s. 6 u.
10) et Rudolfus, filius fratris sui (7) iunior de Warthe, Bürgen in Regensberger
Urkunde (^U.-B. Z. II Nr. 596). Ein Rudolf erscheint darauf öfter als Zeuge in
Kiburger Urkunden Graf Hartmanns d. ä.; ob darunter Rudolf I. (sicher zum
letzten Male 1245 [vor IX. 24.] genannt [s. 7]) oder sein gleichnamiger Sohn
zu verstehen sei, lässt sich nicht entscheiden; wir nehmen eher das letztere an
(vgl. Hauser p. 14 N. 2).
1247 IX. 11. R. et J. (s. 13), nobiles de AVarte, Zeugen mit Ulrich v.
Wezikon u. R., nobilis de Mazingen in Urkunde der Grafen v. Kiburg (U.-B. Z.
II Nr. 687). Es ist dabei nicht gesagt, dass sie Brüder waren; es könnten auch
Üheim und Nefi'e gewesen sein (Rudolf I., s. 7, u. Jakob I., s. 9). In der Folge
Zeuge in Urkk. der Tüfen u. Wezikon; über das angebl. Meieramt 1254 s. oben
Mechthilt (11).
1263 VI. 11. siegelt Rudolfus nobilis de Warta (U.-B. Z. III Nr. 1222).
Siegel: 9 1263 VI. 11. • • • • ODOLF. • . . BILLS • DG • WART.
'St.-A. Zürich, Töss 59a; Siegelabbild. III, Taf. II Nr. 11). S. Siegel-
tafel XXXI Nr. 2).
Jahrzeitb. Wettingen: Rudolphus de Warta senior (s. 7), benefactor, Ru-
dolphus de Warta, filius eins, benefactor (index conditorum et benefactorum
- 383 —
(M. G. Necr. I, p. 599. ~ VIT. 7.: E. us. 7) et filius eins nobilis de Warte (de
eo habet monasterium mansiim in Dietikoii) (Necr. Wetting., Necr. I, p. 594).
Gattin unbekannt. Der Zeit nach dürfte als Gatte der Tocliter des Freien
Walther II. v. Eschenbach, die mit einem Freien v. Wart verehelicht war (Z.
T.-B. 1893 p. 89 u. Stammt, p. 104) ehei' Rudolf I. (7) in Betracht fallen. E^^en-
schwiler, Z. Gesch. d. Freih. v. Bechburg II, Sol. Mitt. 3, p. 47, meint, der
Mitbesitz Rudolfs III. v. Wart an Alt- (jetzt Neu-)Fal kenstein rühre von seiner
Mutter her, die eine geborne v. Bechburg (Tochter Konrads IL?) gewesen
zu sein scheine.
13. Jakob IL 1247 IX. 11. R. et J. nobiles de Warte (U.-B. Z. II Nr.
G87). Mit Recht betont Hauser, p. IG, es sei auffallend, dass, wenn wir diese
beiden mit Rudolf IL (s. 11) u. Jakob IL identifizieren, Jakobs innert mehr als
20 Jahren urkundlich nicht mehr gedai^ht werde, während Rudolf ziemlich
häufig in Urkunden vorkomme. — 1268 (zu VI. 15.) Jacobus nobilis de Warta,
. . . . a bone memorie domina Mecthilde, nepte mea (s. 11), uxore domini Diet-
helmi de Windegge, ministerialis ecclesie Seconiensis. Jakob handelt iure tutoris
gegenüber Mechthilt und siegelt (Ü.-B. Z. IV Nr. 13H4); vgl. Meyer v. Knonau,
Anz. Schw. (4esch. VII, p. 405 über die Bezeichnung neptis als Base.
Siegel beschädigt : U ^ SI(4ILLVM lAC'OBI Df W . . T(?
(s. Siegeltaf. XXXI Nr. 3). Urk. 12()8 (zu VI. 15.) St.-A. Zürich, Töss
Nr. 73; Siegelabbild. U.-B. Z. IV, Taf. II no 19.
14. Jakob IIL 1274 X. 24. siegeln Jacobus et Rüdolfus (s. 15), nobiles
de Warta, für Diethelm und Hugo, Freie v. Tüfen (U.-B. Z. IV Nr. 1573). Die
Brüder hatten ein gemeinsames Siegel, woraus nach Hauser p. 17 der Schluss
zu ziehen ist, dass sie ihre Güter noch nicht geteilt haben. — 1288 IV. 26.
Zeuge in Urk. Adelheits v. Wediswil, Witwe Markwarts v. Wolhusen und Gattin
Rudolfs V. Wediswil (Jahi-zeitb. Ruswil, Kopp 2>, p. 389 N. 4; Gfd. XVII p. 15,
dito XXV p. 16, XXVI p. 92; s. Genealog. Handb. I p. 313 f.). Von 1288 bis 1306
n. 6. verwaltete Jakob v. Wart die Herrschaft Wolhusen als Vormund seines
Neffen Johann v. Wolhusen, des einzigen Sohnes Arnolds v. Wolhusen u. der Adel-
heit V. AVart, Schwester Jacobs III. u. Rudolfs IIL (s. Th. v. Liebenau, Jahrbuch
Adler, N. F. XIII [1903] p. 27 f.). 1290 IIL 4. nennt er sich Vogt u. Pfleger
des HeiTn Joh. v. Wolhusen (1. c, p. 28 u. N. 1\ 1293 IV. 13. her Jacob v.
Warte, ritter und friie, Obmann; siegelt (U.-B. Z. VI Nr. 2240); mit einem
Doppel, vielleicht aus dem österr. Archiv in Baden. Ebenso 1294 V. 4. nobilis
et miles, siegelt (U.-B. Z. VI Nr. 2281); 1294 VII. 11. vom Edeln Ltitold v.
Regensberg erwählter Schiedsrichter (U.-B. Z. VI Nr. 2287). 1295 IL 8. bis-
heriger Besitzer der Gerichtsbarkeit Weiach (U.-B. Z. VI Nr. 2323).
1295 I. 15. wir her Jacob und her Rudolf, gebrüder, von Waita, frigen,
Lehensherren ihrer Ministerialen v. Eschenz u. v. Rulassingen; siegeln (U.-B.
Z. VI Nr. 2320); dies, in Urk. ihres Ministerialen v. Rulassingen (U.-Reg. Schaff-
hausen I Nr. 253). 1297 I. 31. nennt Lütold v. Regensberg der jüngere, Freier,
Ulrichs sei. Sohn v. R., den Grafen Friedrich den altern v. Toggenburg u. Herrn
— 384 —
1
;^
Jakob V. Wart seine Oheime, ebenso aucli den v. Habsbur«* u. v. Esebenbach
(U.-B. Z. VII Nr. 24()2; Kopp 3«, p. 241). Richtig bemerkt der Kommentar z.
U.-B. Z. VTI p. f) N. 4, die Angabe „Oheim'' bezeichne nui* entfernte Verwandt-
schaft. An eine blosse Phrase, wie dies im Ausgange des Mittelalters sehr oft
der Fall ist, brauchen wir aber absolut niclit zu decken. Nach dem U.-B. Z.,
1. c, lasse sich keine nähere Verwandtschaft nachweisen, als dass die ftemahlin
Lütolds V. die Schwester einer (Träfin v. Toggenburg war fvgl. dazu Genealog.
Handbuch I, Taf. XVII u. Taf. VIII, u. Stammtaf. bei Nabholz, Gesch. d. Freili.
y. Regensberg). Mit einer Tochter des Freien Lütold v. Regensberg war aber
auch Berclitold I. v. Eschenbacli vermählt (s. Ziirch. Tasch.-Buch 1898 p. 91
u. Stammt. 1894 p. 104). Berchtolds I. Schwestei' war die (rattiu eines Freien
V. Wart, entweder Rudolfs I. v. \\'art, des Landrichters oder Rudolfs II. (s. Zürch.
T.-Buch 189;] p. 89; 1894, Stammtaf. p. 104). Rudolfs III. v. Habsburg-Laufen-
burg Grossvater Rudolf III. v. Habsburg (oben Taf. III u. IV) war der Gatte
(Gertruds v. Kegensberg, einer Tante Lütolds VIII. v. Regensberg! Damit sind
alle Verwandtschaften nachgewiesen, die das U.-B. Z. nicht zu eruieren ver-
mochte. Es ergibt sich folgendes Bild:
LQtold IV V. Regensberg
ux.: N. Gräfin v. Kiluirtr
Graf Ulrich
V. Neuenbürg
ux.: 1. .Tolantu
(tr. V. Urach
2. (Gertrud
l\. Verena Gr. v. _ _
Nidau Lütold V. v. Regensberg
I -''■ II ^»— ^1 ^^— ^^— ■— — ^.—1 ^
Gertrud ux. : Berta Gr. v. Neuenburir
Gr.v.NeueiiburQ:
mar.: Gr. Diet-
helm
V. Toggenburg
N. V. Regensberg
mar.: Berch-
told I.
V. Eschenbach
^N«
Kraft I. Ulrich Gertrud Walther III.
V. Toggenburg v. Regensberg v. Regensberg v. Eschenbach
ux.: Elisabeth ux.: Adelheit, mar.: Graf ux.: Kuniirunde,
V. ßusnaug Gräfin v. Pfirt Rud. III. v. Gräfin v. Sulz
I I Habsburg |
Frledr. III. LQtold VIII. Gottfried I. Berchtold III.
V. Toggenburg v. Regensberg v. Habsburg- v. Eschenbach
ux.: Clementa ux.: Gertrud, Laufenbunr ux. : N. v.
Gr. V.Werden- Gräfin v. ux.: Elisabeth, Wediswil
ber*f Lupfen (Gräfin v.
Freiburg
Walther II. v. Eschenbach
ux.: Itu V. Oberhofen
N. ¥. Eschenbach
mar.: Rud. (I. 7) V. Wart
Rudolf II. V. Wart
ux.: N. (V. Berhburirr')
Jacob III. Rud. III.
V. Wart V. Wart
ux.: Kimigfunde ux. : Gertrud
V. N., Witwe V Balm
Rudolfs V.
Hewen
Rudolf III. Walther IV.
V. Habsburg-Lauteuburir v. Eschenbach
ux.: 1. Elisabeth, (ir. v. ux. : N. v. Vaz
Rappe rswil
± Maria (tr. v. Oottiiisren
12V*S VI. 24. mit <4erhart v. Tüfen, Freie, Zeuge in Vvk. des Ritters u. Freien
Konrad v. Tengen i L\-B. Z. VII Nr. 2448). 1299 11. 20. Währ für seinen Bruder
- 385 -
den Freien Rud. v. Wart und dessen Ehewirtin Frau Gertrud (U.-B. Z. VII Nr.
2491). 1300 VI. 18. besiegelt er zwei Urkk. auf die Bitte der Gebr. Jkr. Berch-
told u. Mangold v. Eschenbach (FEB IV Nr. 19 u. 20) ; ebenso Zeuge 1302 ca.
Vin. 31. ein vrio unt ein ritter (1. c. Nr. 98 p. 111; Zürch. Tasch.-Buch
1893 p. 114 f.; Jahrb. „Adler", N. F. XIII p. 28). 1303 VI. 23. „Währ'' u.
Mitsiegler in Urk. seines Bruders Rudolf (U.-B. Z. VII Nr. 2712). 1303 VII.
27. urkundet Job. v. Wolhusen, Freier, viro nobili domino Jacobo de Warte,
milite, dilecto avunculo et curatore meo presente; J. v. Wart siegelt (Gfd.
XVn p. 36 f.; „Adler", N. F. XIH p. 28; U.-B. Z. VII Nr. 2715). 1304 V. 6.
Jakob u. Rudolf, die Gebrüder v. Wart, siegeln (Anz. Schw. Gesch. 1871
p. 157 f.). 1304 VI. 15. u. X. 6. nennt Walther (III.) v. Eschenbach die
Freien Jakob v. Wart u. Lütold v. Regensberg, die seine Bürgen u. Geiseln
sind, seine Oheime (Gfd. X, 109 u. Zürch. Tasch.-Buch 1893 p. 118); unter den
Zeugen die Freien Heinr. v. Tengen u. Rud. v. Wart, Ritter. 1306 V. 7. Zeugen
in Eschenbacher Urk. dominus Jacobus et dominus R&dolfus de Warta, fratres,
Lutoldus de Regensberg, Heinricus de Tengen etc., nobiles (FRB IV Nr. 226;
Zürch. T.-Buch 1893 p. 119). 1307 XU. 15. her Jacob v. Warte, frie, ... mit
gunst . . hern Rudolfes, unsers bruder von Warte, vrien. Erwähnt wird die Burg
ze Warte u. die Gattin Jacobs, Kunigunde, deren Vogt Rud. v. Wart ist. Zeugen
Peter der amman und Ulrich der amman von Warte (St.-A. Zur., Urk. Töss Nr.
172; Kopp 3« 270). 1308 VI. 23. wir her Friderich und her Rudolf v. Hewen,
gebrudere, vrien, die der edel man her Jacob v. Warte, vrie, unser steiphfatter,
vron Kunegunde, unser mftter, siner elichen wirtennen, von ir heinsture wegen
gelten solte (St.-A. Zur., Urk. Töss Nr. 173; Hauser p. 30). 1308/9 Zerstörung
seiner Burg Wart durch Österreich, Hauser p. 30 f. 1310 X. 23. besiegeln her
Jacob V. Warta, her Chunr. v. Tengen und Heinr. v. Tengen, Freie, „dur die
bette unsers öheimes Lutoltz v. Regensberg (hern ülr. seligen sun von Regensberg,
frige) dessen Urkunde (Thommen, Urkk. I Nr. 200, 2). 1311 III. 14. Schieds-
richter im Schwyzer Marchenstreit (Gfd. XLIII p. 341, 344; Oechsli, Anfänge,
Regest Nr. 505). 1312 Vni. 1. Herr J. v. Wart, Freier u. Ritter, neben andern,
Bürge Krds. v. Tengen (Neugart, Cod. Dipl. Alem. II Nr. 1082; Sol. W.-Bl.
1830 p. 620 Nr. 1). 1316 IV. 23. Gertrud, Witwe des Freien Rud. v. Wart;
ihr Schwager der erbere herre, her Jacob von Warta, friie, ihr Vogt vor Ge-
richt; sie u. ihr Vogt J. v. Wart siegeln. Wir der vorgenande her Jacob von
Warta, friie, der vorgenanden vron Gerdrut, unsers bruder seligen elicher wir-
tenne, ze vogte vor gerihte geben (St.-A. Zur., Urk. Töss Nr. 184). 1318 ETI, 29.
oder Vin. 23. Wir her Jacob v. Warta, friie; die lüte ze Tetlicon, die unser
und unsers bruders seligen, hern Rudolfs, gemaine waren (1. c, Nr. 189). 1321
m. 10. u. 1321 VIII. 8. Vogt Graf Wernhers, Graf Wemhers t Sohn von Hom-
berg (Kopp IV 2, p. 483 u. 486; s. oben p. 43 Nr. 37). 1322 IX. 2. verkauft
der Freie Jacob v. W. an Johans den Truchsessen v. Diessenhofen, Ritter, den
Kelhof samt dem Kirchensatz, Twing und Bann zu Neftenbach, sowie weitere
Güter daselbst, femer das Burgstal ze Warta, Fischenzen in der Töss u.
die meisten seiner Eigenleute (St.-A. Zur., Amt Winterthur Nr. 37 ; Thurg. Bei-
Genemlog. Handbuch I. ^
■- 386 —
träge 47 [1907, p. 166 n. 231]. 1323 I. 8. empfangen er u. s. Gattin die ver-
kauften Güter mit Ausnahme des Kircliensatzes zu N. als Leibding zurück
(Amt Wint. Nr. 38). 1324 IV. 21. Jakob v. Wart u. die Söhne seines Bru-
ders Rudolf (15), Rudolf (19) u. Marquard (21), Zeuge dorn. Vikar Berchthold (18),
datum apud castrum Phungingen (Reg. in Oberrhein. Ztschr. 29, p. 176); vgl.
dazu ürk. 1327 ni. 10., ze Phungingen (1. c, p. 245 f.). Zum letztenmal 1331
X. 18., herr Jacob von Warte, ein vrier herre, ritter, siegelt (St.-A. Zur.,
Rheinau; Zapf, Monum. Habsb. I 504 Nr. 67; Reg. Konstanz Nr. 4280). —
Betr. den sukzessiven Übergang der reichenauischen Lehen, der Burg und
des Hofes zu Pfungen an die v. Griessenberg, Fürstenberg u. Hewen s.
Hauser, Neuj.-Bl. Wint. 1899/1900, p. 4 f.; s. auch Urk. v. 6. V. 1345 St.-A.
Zur., W. n 9, fol. 204 und 1345 VIIL 12., f. 204 b ff. Über Jakob v. Wart als
Minnesänger vgl. Baechtold, Geschichte der deutschen Lit. in der Schweiz
(1892), p. 159, woselbst Anmerk. p. 42 spezielle Lit. angegeben wird. Wir er-
wähnen von letzterer Baechtold, Die Züricher Minnesinger, Zürch. Tasch.-Buch
1883 p. 215—217, wo unter den verschiedenen Jacob v. W. des Königsmörders
Bruder als der Minnesänger bestimmt wird (s. oben Wappen W.). — Gattin:
1307 Xn. 15. die erbere vrouwe, vro Kunegjunde, unser (her Jacobs v. Warte,
frie) eliche wirtenne ; wir der vorgenande her Rudolf v. Warte, vrie, der vor-
genanden vron Kunegunde, des vorg. unsers bruder elicher wirtennen, mit sinem
willen ze vogte geben (St.-A. Zur., Töss Nr. 172). 1308 VI. 23. wir her Fri-
derich u. her Rudolf v. Hewen, gebrudere, vrien ; ihr Stiefvater Jacob v. Warte,
Freier; Frau Kunegunde, ihre Mutter, seine ehel. Wirtin (s. oben, St.-A. Zur.,
Töss Nr. 173). 1322 IX. 2. geben Jakobs Gattin Kunigunde und ihr Vogt,
Heinrich v. Tengen, ihre Zustimmung zum Verkauf der Gerichte zu Neftenbach,
des Burgstalls zu Wart u. s. w. (Kopp IV 2, p. 280, Häuser p. 44). 1323 I. 8.
erhalten sie und ihr Gatte diese Güter als Leibding zurück; ihr Vogt Heinr.
V. Tengen sieg. (s. oben). Stiftete mit ihrem Gemahl zu Neftenbach zwei Pfrtln-
den (Hauser p. 45 f.). — S. auch Kindler v. Knobloch, Oberbad. Geschlechterb.
II p. 60, Stammt. Hewen.
Siegel: 1) U ►i^ • 9 • LA.COBI • eT • R • De * WARTe *
Urk. 1274 X. 24. (St.-A. Zur., Töss Nr. 83 ; s. Siegelabbild, z. Ü.-B. Z.
Lief. IV, Taf. II, 18 und hinten Siegeltaf. XXXI Nr. 4).
2) O ^ • SIGILLVM . lACOBI • De W^TDe •
Urk. 1290 III. 3. im Archiv St. Urban, St.-A. Luzern (Mittelstück mit
dem Wappen erlialten). 1293 IV. 13. St.-A. Zürich, Stadt u. Land
Nr. 1425 (Doppel) (Siegelabbild, z. U.-B. Z. VI, Taf. H Nr. 11).
1294 V. 4. (St.-A. Zur., Konstanz Nr. 296; in der Bemerkung zum
Siegel im U.-B. Z. VI p. 244 Nr. 2281 werden iiTtümlich Jacob m.
und sein Vater Jacob n. identifiziert). 1295 I. 15. (St.-A. Zur.,
Töss Nr. 142, beschädigt, s. Siegeltafel XXXI Nr. 5). 1299 n. 26.,
St.-A. Zur., Töss Nr. 158, stark beschädigt; 1300 VI. 18. (2 Urkk.)
St.-A. Bern, Interlaken (abgebildet bei Zeerleder, Urkk. für die
- 387 —
Geschichte der Stadt Bern III, Taf. 69 Nr. 278). 1303 VI. 23. St.-A.
Zur., Töss Nr. 168; 1303 VH. 27. Stiftsarchiv Engelberg; 1304 V.
6. St.-A. Zur., Geschenkte u. gekaufte Urkk. ; 1305 V. 6. St.-A. Zur.,
Propstei 123; 1307 XU. 15. im St.-A. Zur., Töss Nr. 172; 1311
in. 14. im Stiftsarchiv Einsiedeln (sehr stark beschädigt). 1314
VI. 9. St.-A. Zur., Propstei Nr. 165; 1316 IV. 23. St.-A. Zur., Töss
Nr. 184; 1318 III. 29. oder VIII. 23. St.-A. Zur., Töss Nr. 189; 1319
V. 26. 1. c. Nr. 192; 1320 V. 6. St.-A. Zur., Bubikon Nr. 55; 1321
III. 10., St.-A. in Wien (Thommen, Urkk. I Nr. 280). 1321 Vm. 8.
1. c. (Thommen Nr. 284). 1322 IX. 2. St.-A. Zur., Amt Winter-
thur Nr. 37. 1323 I. 8. 1. c. Nr. 38. 1326 H. 24., 1. c. Propstei Nr. 232.
15. Rudolf III. 1274 X. 24. gemeinsames Siegel mit Jakob als nobiles
de Warta (s. 14), aber nicht anwesend. Eitter 1286 VIII. 23. (U.-B. Z. V Nr.
1957; Hauser gibt unrichtiges Datum, p. 18). 1293 XII. 5. etc. Vogt der Gräfin
Elisabeth v. Rapperswil (1. c. VI Nr. 2257 ; Kopp HI » p. 121 f.) ; siegelt jetzt
mit eigenem Siegel (s. Siegeltaf. XXXI Nr. 6). 1294 V. 4. nennt ihn der Freie
u. Ritter Jakob v. Wart Bruder (1. c. Nr. 2281 u. oben 14). 1295 I. 15. mit
seinem Bruder Jakob (s. 14); Siegel abgebildet in Siegeltaf. II Nr. 12 des U.-B.
Z. VI). 1298 XI. 30. besiegelt er eine Urk. Jkr. Rudolfs v. Bechburg zusammen
mit Ulrich v. Palm u. Ulrich v. Grünenberg auf Bitte Jkr. Rudolfs v. Bech-
burg, amici nostri prelibati (FRB III Nr. 716 u. Genealog. Handb. I p. 240 u.
281). Allem Anscheine nach war Rudolf also damals schon mit Gertrud v.
Balm vermählt. 1299 11. 26. verkauft „her Rudolf v. Warte, frie'', ein Stück
der Heimsteuer von „fron Gerdrude, unser elichen wirtinne"; her Jacob v.
Warte, frie, siegelt durch bette der vorgenanden imsers bruders hem Rudolfs
V. Warta und siner wirtinne" mit ; letztere nennt ihn ihren Schwager (U.-B. Z.
\TI Nr. 2491). Beide siegeln als Brüder 1300 IV. 1. (1- c Nr. 2550). 1303 VI. 23.
verkauft Rudolf den Kelhof zu Dättlikon, auf dem ein Teil der Heimsteuer
seiner Gattin Gertrud verschrieben war; Jakob siegelt mit (U.-B. Z. VII Nr. 2712).
Rudolf u. Jakob siegeln in der Folge öfter zusammen oder erscheinen als Zeugen
(s. 14). Handelt in einer Urk. von 1305 H. 26. mit Werner v. Wolhusen u. Rud.
V. Palm u. a. (Gfd. 49, p. 101 f., 198); s. auch 1306 II. 20. (1. c. p. 101 f.,
p. 199); beide Urkk. abgedruckt U.-B. Beromünster I Nr. 275 u. Nr. 281. Nach
einem undatierten Perg.-Lehenrodel des Meyers Rudolf v. Mörsburg (dis sint
die lüte, die von her Riidolf dem Maier leben haut) besass ein Rudolf v. Wart
ein kleines Lelien; nach der Schrift stammt der Rodel aus dem Anfang des
14. Jahrh. (Gefl. Mitt. des Herrn Dr. K. Hauser in Winterthur; Stadt-A. Wint.).
— Durch seine Verheiratung wurde Rudolf Miteigentümer der Burg Alt- (Neu-)
Falkenstein in der Khis u. umliegender Güter (vgl. Rahn, D. mittelalt. Kunst-
denkmäler d. Kts. Solothum p. 63; nach Sol. Mitt. 3, p. 47, eher durch seine
Mutter, vielleicht eine Bechburgerin). l:W5 VIII. 22. Falkenstein, sieg. Rudolfus
de Wartha, nobilis (Kopp, Urkk. II p. 173 Nr. 116, Hauser p. iM). 1307 XII. 15.
wir der vorgenande her Rudolf von Warte, vrie, der vorgen. vron Kunegunde,
des vorgen. iinsers bruder elicher wirtennen, mit sinem willen ze vogtc geben
- 388 -
(St.-A. Zur., Töss Nr. 172; Kopp, Urkk. I p. 74 f.). 1308 V. 1. ermordet er mit
andern König Albrecht bei Windisch (Hauser p. 27 ff.). 1308 IX. 15. verkauft zu
Falkenstein her Ruodolf v. Warta Güter mit Zustimmung seiner Frau Gerdrut
und unser beider Kinden; die zwei ersten Zeugen: her Marchwart von Bech-
burg, jungherre Heinrich v. Bechburg, friien (Kopp, ürkk. I Nr. 45; Geneal.
Handb. I p. 241 f., Interpret, in Sol. Mitt. 3, p. 50). Frühjahr 1309 Zerstörung
der Multburg oberhalb Pfungen u. der Wart durch Herzog Leopold v. Österreich
(Hauser p. 30 f.). 1309 VIII. 13., Basel, Rudolf v. Warte, ein ritter, und Johans,
sin sun, der pfaffe, verkaufen „unser teil der bürg ze Valkenstein" an Markwart
V. Bechburg, Ritter, u. Heinr. v. Bechburg, dessen Vetter (Kopp, Urkk. I Nr. 58;
II Nr. 127; Gfd. IV p. 314; Rahn, Kunstdenkmäler Sol. p. 63). 1309 IX. 18.,
Speier, Reichsacht gegen die Mörder König Albrechts, „herzogen Johannsen von
Oesterriche, herzogen Rudolfes seligen sun von Oesterriche (s. oben Taf. V), Rudol-
fen von Wart, Rudolfen von der Balmen, Walthern von Eschebach, die edeln
lute, . . .'^ (Böhmer, Reg. 1844 p. 270 n. 165; FRB IV Nr. 346; Mon. Germ. Leges
n p. 497, Thommen, ürkk. I Nr. 192). An der Stelle des späteren Königsfelden
bei Brugg gerädert (Hauser p. 34 f., Qu. Schw. Gesch. XVHI p. 35). 1324 IV. 21.,
Pfungen, Jak. v. Wart u. die Söhne seines Bruders Rudolf, Rud. u. Marquard
(Oberrh. Ztschr. 29 p. 177 Nr. 176) (s. 14, 18, 19 u. 21). Jahrzeitstiftung zu Lützel
für Ritter Rud. v. Wart (Trouillat, Monuments Hl p. 130 n. 1 ; vgl. IV, p. 383) ;
in der Basler Jahrzeitstiftung Marquarts z. 4. Juni als dessen Vater R. v. W.
genannt, ebenda seine Witwe Frau Gertrud (s. Beilage A und B).
Seine Gattin war Gertrud, Freiin von Balm; z. erstenmal 1299 11.
26. (U.-B. Z. VII Nr. 2491) genannt; sie brachte angeblich ihrem Gatten Anteil
an der Burg Alt- (Neu-)Falkenstein und umliegenden Gütern (s. oben). Ihre Ab-
stammung ist urkundlich nicht näher bestimmt, im Chronicon Alberti Argen-
tinensis II 114 wird die Gattin des Königsmörders R. v. W. als geborne v. Palm
bezeichnet; Kopp nimmt sie als Tochter Rudolfs v. Balm u. der Freiin Judenta v.
Kempten (s. auch Gfd. XLIX p. 86 f. ; Meyer, Phl. Jac, Die Freiherren u. Ritter
V. d. Balm, die ersten Kollatoren zu Altishofen, p. 5, u. Wöber I. Teil 2. Bd. Sp.
232, Stammtafeln : Die Magschaft der Königsmörder und ihrer Mitverschwornen).
1316 IV. 23. „Wir vro Gerdrut, du wilont elichü wirtenne was des erberen
herren, hern Rudolfs v. Warta, friien ; ihr Schwager und Vogt der erbere herre,
her Jacob v. Warta, friie; ihre Heimsteuer von „ünserm vatter selig"; sie und
der vorgen. her Jacob v. Warta, „der vorgen. vron Gerdrut, unsers bruder
seligen elicher wirtenne, ze vogte vor gerihte [ge]geben", siegeln (St.-A. Zur.,
Töss Nr. 184; Appenzeller, Gertrud v. Wart XXIII f.; s. 14). 1316 V. 16. von
hern Rudolfs seligen vrouwen von Warta (St.-A. Zur., Töss Nr. 185). In der
Jahrzeitstiftung des Basler Chorlierren Marquart v. Wart wird sie dessen Mutter
genannt. Ihre Söhne R. u. Marquard, Chorherr zu Basel u. ihre Tochter Anna
geben ihre Einwilligung zur Jahrzeitstiftung Frau Gertruds zu Interlaken und
Basel, wobei sie ausdrücklich als die Witwe des weiland verstorbenen Ritters
Rudolf V. Wart bezeichnet wird (4. Juni, s. Beilage A u. B; Gfd. IV p. 315
ü. Trouillat, Mon. de l'histoire de Tancienne evech6 de Bäle III p. 130 n. 1, mit
- 389 -
ungenauem Text). — Mit Unrecht ist ihr eine 2. Ehe mit Ritter Ulrich v. Ram-
stein angedichtet worden; die Urkunden, die diese irrige Ansicht hervorrufen
konnten, s. zit. im Genealog. Handbuch I p. 345; in der ersteren, von 1317 II.
12. stiftet sie mit Ritter Ulrich v. Ramstein als Witwe des v. Wart selig eine
Jahrzeit für Elis. v. Hasenburg selig, Thürings v. Ramstein Frau. Vgl. Kopp,
Eidg. Bünde V 2 p. 227 u. Hauser p. 36. — Mathias v. Neuenburg Chronica
p. 44: Que relicta multis annis Basilee beatissimam vitam duxit.
Siegel Rudolfs:
1) U ^ • 8 • lACOBI • eT . R . De :^ WARTe :)f
Urk. 1274 X. 24. (St.-A. Züi\, Töss Nr. 83; s. Siegelabbild, z. U.-B. Z.,
Lief. IV, Taf. H, 18). (Siegeltaf. XXXI Nr. 4).
2) ^ ^ SIGILLVM * RVODOLFI :^ De * WARTC
Urk. 1293 XH. 5. im St.-A. Zur., Töss Nr. 138 (Siegeltaf. XXXI Nr. 6).
1295 I. 15. im St.-A. Zur., Töss Nr. 142, Abbild. U.-B. Zur. VI,
Taf. II Nr. 12. 1298 XI. 30. St.-A. Luzern, Abtei St. Urban (gut
erh. !), Siegel abgeb. Sol. Mitt. 3, p. 48. Legende lesbar ; gefl. Mitt.
für diese Luzemer Siegel von Archivar P. X. AVeber in Luzern.
1299 IL 26. St.-A. Zürich, Töss Nr. 158, abgebildet Anz. f. Schweiz.
Gesch. u. A.-K. 1856, Taf. III u. p. 42 f.; Hauser p. 20. 1300 IV. 1.
St.-A. Zur., Töss Nr. 165. 1303 VI. 23., 1. c. Nr. 168. 1304 V. 6.
(1. c, Geschenkte und gekaufte Urkk.). 1305 V. 6. St.-A. Z., Propstei
123. 1307 XIL 15. 1. c, Töss Nr. 172. 1308 IX. 15. St.-A. Luzern,
St. Urban (ganz; Legende lesbar). 1309 VIII. 13. 8t.-A. Solothum.
Siegel Gertruds v. Wart, geb. v. Balm:
O ^ S ' GCRDRVDIS • RCLICTC • R • D ^ • WART •
Urk. von 1316 IV. 23. St.-A. Zur., Töss Nr. 184, abgebildet Anz. f.
Schweiz. Gesch. u. A.-K. 1856 p. 43 u. Taf. III; Hauser p. 36;
s. Siegeltaf. hinten XXXI Nr. 7.
16. Adelheit, Tochter Rudolfs n. (? s. 12). Die Abstammung ist urk.
nicht erwiesen. Th. v. Liebenau, Die Freih. v. Rothenburg u. AVolhuseu (Jahrb.
Adler N. F. XIII [1903] p. 27), nimmt sie als Schwester des Königsmörders
Rudolf in. an. Vermählt mit Arnold, Freien v. Rothenburg u. Wolhusen
(1279—1287), dem Sohne Marquards u. der Adelheid v. Wediswil (Liebenau,
1. c, p. 27 u. Stammtaf. p. 47; Genealog. Handb. I p. 313). Das Jahrzeitbuch
von Muri-Hermetswil gedenkt einer Frau Adelheid v. Rotheuburg (Liebenau
Stammtaf. p. 47). — Hauser ist Adelheid unbekannt geblieben. — Für ihren
Sohn Joh. V. Wolhusen verwaltete von 1288— 13(X> Jakob v. Wart (ihr Bruder?)
die Herrschaft Wolhusen als dessen mütterl. Oheim (1303), Vormund und Sach-
walter (s. 14).
17. Jakolj IV., Sohn Jakobs III. (s. 14). 1318 III. 6. herr Jakob v.
Warta, Jungherr, Ruodolf v. Warta, Jungherr (s. 19), Zeugen (Stadt-A. Winter-
thur, s. Hauser p. 37 u. 45). Mit Recht betont Hauser gegenüber Bächtold,
Minnesinger, p. 214 11'. ; (lesch. der Lit. p. 159 (42), dass an der Existenz dieses
— 390 -
Jakobs IV. festgehalten werden müsse. Ganz ausgeschlossen ist es allerdings
nicht, dass er auch ein Sohn Rudolfs III. sein könnte.
18. Berchtold n., Sohn Jakobs lU. (s. 14). 1322 IX. 2. genannt als
Vikar von Pfungen, Kopp IV 2, p. 280 (s. 14). Ebenfalls 1324 IV. 21., Burg
Pfungen (Reg. Oberrhein. Ztschr. 29, p. 177, Nr. 176, s. oben 14 u. Hauser p. 45).
19. Rudolf IV., Sohn des Königsmörders Rudolf III. - 1315 VI. 30.,
Fraubrunnen, Rodulfus de Warta, domicellus, Zeuge (FRB IV Nr. 617), wohl
Page beim Grafen Hartmann v. Kiburg. 1318 III. 6. Zürich, Herr Jakob v.
Warta, Jungherr (s. 17), Rudolf v. Warta, Jungherr, Zeugen (Stadt- A. Winter-
thur, Hauser, p. 37 u. 45). 1324 IV. 21. Burg Pfungen, Jakob v. Wart u. die
Söhne seines Bruders Rudolf, Rudolf u. Marquard (Überrhein. Ztschr. 29, p. 177
Nr. 176; s. 14, 15, 18 u. 21). Gibt mit seinem Bruder Marquart, Ohorherrn zu Basel
und der Schwester Anna die Einwilligung zur Jahrzeitstiftung seiner Mutter
Gertrud, Witwe des weiland Ritters Rud. v. Wart (s. 15), (zum 4. Juni, s. Bei-
lage A; Gfd. IV, p. 315; Trouillat, Mon. de l'histoire de Fancienne evech6 de
Bäle III, p. 130 n. 1 ; Hauser, p. 36 f.). Irrtümlich ist bisher aufgelöst worden :
R. et Marquardi, canonicorum Basiliensium, so dass man annehmen musste, auch
Rudolf wäre Chorherr gewesen.
1334 I. 10. Die Brüder Marquart von Warte, Domherr zu Basel, und
Junker Rudolf von Warte (Oberrhein. Ztschr. 29, p. 182 Nr. 202).
Um 1351 wird Rudolf v. Wart durch Kaiser Karl IV. wieder in seine
Freiheit gesetzt, die er durch die böse Tat seines Vaters u. dessen Auflehnung
gegen König Heinrich VII. verloren hatte (Kaiserregesten von Huber, Nachtrag
p. 808, Nr. 7491).
1352 X. 17. der Freie u. Ritter Rudolf v. Wart, „Hofgesinde** Karls IV.,
jedenfalls schon, wenn auch nicht ausdrücklich genannt, Reichsvogt zu Zürich
(G. Meyer v. Knonau im Archiv f. Schweizer Gesch. I p. 112, Böhmer Nr. 1516).
Als solcher erscheint er bestimmt von 1353 II. 10. an (Mone 3, p. 470). Vgl.
über seine Tätigkeit als Reichsvogt und seine Beziehungen zum Hofe Karls IV.
in erschöpfender Darstellung Hauser, p. 37—41; Zürch. Stadtb. I; Keller-
Escher, Neuj.-Bl. Waisenhaus 1904, p. 15. Hauser blieb unbekannt, dass Ru-
dolf v. Wart an der Kirchgasse zu Zürich ein Haus erworben hat, genannt
zum Roten Rad. 1364 IV. 20. nämlich urkundet Propst Brun, dass Frau Cath.
Rütiner „ihr hus und hoffstat mit dem garten dahinder, gelegen an Kilchgassen",
Erbe von der Propstei, um fl. 70 an Ulrich Schwend verkauft habe,
„mit einem garten vor dem egenanden hus über gelegen, stossz. ein halb an den
garten, so zu des von Warte hus gehöret, anderhalb an den garten, so zu her
Johans von Tetnangs hus, ünsers sengers, gehöret.'' (St.-A. Zürich, Urk. der
Antiquar. Ges. Nr. 519; vgl. Vögel in. Altes Zürich I p. 344; Diener, Schwend,
Neuj.-Bl. der Stadtbibl. Zürich 1901, p. 13). Er war, wie aus Urk. 1361 IV. 18.
hervorgeht (Böhmer, Regesten Karls IV., p. 297 Nr. 3663), jedenfalls kinderlos,
indem ihm Kaiser Karl IV. gestattete, den Dompropst Thüring v. Ramstein
und dessen Bruder Rutschmanu gemeinsam in den Besitz aller seiner vom Reiche
erhaltenen Lehen zu setzen, so dass diese, wenn er ohne eheliche Erben stürbe,
an die genannten Ramstein fallen sollten. (Über s. Bezieh, zu ThUring v. Ram-
stein s. auch llrk. 1353 VIII. 20. (FRB VIII p. 16). Aus dieser Tatsache wurde
irrtümlicherweise der Schluss gezogen, Rudolfs Mutter Gertrud v. Balm hätte
sich in 2. Ehe mit Ritter Ulrich v. Ramstein verehelicht (s. Genealog. Uandb. I
p. 345 gegen Argovia V [I866J p. 89 u. 90; Th. v. Liebenau, Königsfelden p. 56).
Im Register z. Freiburger Diöz.-Archiv {Bd. 40) wird er zu 1357 X. 5. irrtüm-
lich als Graf bezeichnet.
Appenzeller, J. C, Gertrud v. Wart (ZUrich 1813), p. XXV, erwähnt die
„Todtenregister" von Neftenbach, in welchen Rudolf v. W. z. Jahre 1362 vor-
komme. Es ist darunter jedenfalls das Jahrzeitenbuch von Neftenbach zu ver-
stehen, das aber nicht mehr aufzufinden ist. — Erscheint noch urkundlich 1364
I. 2. in Prag (Liebenau, Agnes, p. 311; Gfd. 49, p. 87). 1364 XII. 27. aber
wird vom Kaiser bereits ein neuer Reichsvogt bestellt (Hauser p. 40). Jahrzeit
(vor dem Jahre i;362) im Kloster LUtzel für sich und seine Vorfahren (Argovia V,
p. 90 nach Auszügen von N. v. Mülinen VII, 523; vgl. Trouillat IV, p. 383;
691, 1362). Wahrscheinlich zu LUtzel bestattet (Bemardinus Buchinger, Epi-
tome fastorum Lucellensium, Pruntruti 1667). Im Basler Jahrzeitenbuch erwähnt
die Jahrzeitstiftung des Chorherrn Marquard v. Wart (21) zum 4. Juni auch
dessen Vater Ritter Eud, v. Wart, die Mutter Gertrud u. Marquards Geschwister.
Die Witwe des Ritters Rud, v. Wart, Gertrud, stiftet mit Einwilligung ihrer
Söhne, Rud. u. Marqu., Chorherr zu Basel, u. ihrer Tochter Anna Jahrzeiten zu
Basel u. Interlaken (s. Beilage A; Gfd. IV, p. 314 f.; Trouillat, Monum. III,
p. 130 n. 1, mit ungenauem Text).
Ob er verheiratet war, lässt Hauser unentschieden. 1354 IX. 17. wird
eine Bürgerin N, v. Pfullendorf genannt, die mit ihm gemeinschaftliche flnan-
- 392 -
zielle Interessen hatte (Böhmer, Kaiserregesten, Nr. 6115). — Die Möglichkeit
einer Ehe Rudolfs mit einer uns bisher Unbekannten geht aus folgendem her-
vor: In liebenswürdigster Weise macht Herr Staatsarchivar Dr. Rob. Durrer
in Stans auf einen in der Sammlung Roman Abt in Luzem befindlichen Kelch
aufmerksam. Eines der 3 Felder des Kelchfusses enthält die nebenbei repro-
duzierten Wappen, links vom Beschauer zweifellos Wart, rechts ein unbekanntes
Schildbild.* Die Wahrscheinlichkeit eines Allianzverhältnisses ist sehr gross.
Herr Dr. Durrer schreibt mit Beigabe der vorstehenden Abbildung:
„Die Wappenfarben u. die Farben der Rankengründe sind in Email trans-
lucide dargestellt. Der Wartschild hat die richtigen Farben, blau u. weiss. Die
Zickzackpfähle des Allianzschildes sind rot in Silber. Die Arbeit des Kelches
ist sicher französisch, was bei der bekannten Tatsache von dem Einflüsse und
völligen Durchdringen französischer Kunst am Hofe Karls IV. in Prag nicht
gegen, sondern für die Deutung auf Rudolf v. Wart spricht." In einem andern
Feld steht ein Wappen mit dem schwarzen Kreuz in Weiss, jedenfalls das
Deutschritter Wappen. — Doch hat Rudolf IV. jedenfalls keine direkten Leibes-
erben hinterlassen; seine Besitzungen sind an die v. Ramstein übergegangen,
wie dies die Belehnungsurkunde vom 10. Okt. 1483 an den Freien Jakob v.
Rüssegg dartut (Neuj.-Bl. Stadtbibl. Wint. 1899/1900, p. 4; Hegi, Die geächteten
Räte, p. 21 f.).
Siegel: 1) O ' RVDOLFI • De • WAR . .
Urk. von 1353 IH. 13. im St.-A. Zürich, Stadt u. Land Nr. 158 (Siegel-
tafel XXXI Nr. 8).
2) O ^ 9 • RVDOLFI • De • WART m
Urk. von 1358 X. 2. im St.-A. Zürich, Stadt und Land Nr. 164 (Siegel-
tafel XXXI Nr. 9).
20. Johans, Sohn Rudolfs IIL (s. 15): 1309 VIII. 13. (Basel), wir Ru-
dolf V. Warte, ein ritter (s. 15), und Johans, sin sun, der pfaffe, verkaufen un-
sern Teil der Burg zu (Neu-)Falkenstein an Ritter Markw. v. Bechburg und
dessen Vetter Heinrich v. Bechburg. Das Original dieser Urkunde ist laut gefl.
Nachforschungen von Dr. Aug. Burckhardt im Staatsarchiv Solothurn nicht
mehr aufzufinden; doch muss ein solches, an dem die Siegel Rudolfs u. seines
Sohnes Johans hingen, daselbst existiert haben. Kopp bringt nämlich in Urkk.
n p. 180 f. Nr. 127 einen Abdruck vom Original (Mitt. aus dem St.-A. Sol.
durch Par. Amiet) u. gibt die zwei Siegelumschriften. Es muss auch noch Fiala
vorgelegen haben (s. B. Wyss, bist. Verein d. Kts. Sol. 1882/87, p. 33). Aus
dem Siegel ging hervor, dass Johans Kirchlierr zu Bipp war, worauf Fiala,
1. c, aufmerksam machte. (Hauser zitiert Soloth. Jahresb. v. Fiala; es ist da-
runter w^ohl das Referat über Fialas Mitteilungen im histor. Verein gemeint
(B. Wyss, histor. Verein, p. 33). Jetzt findet sich im St.-A. nur noch ein Vidimus
' Nach Dielitz, Wappenlexikon, führen sehr ähnliche W. die Dounes in Irland, Valoignes
in Frankreich (c. 1250 f», die Crasrfi in Italien im 1. u. 4. Felde des gevierten Schildes. (Gefl.
Hinweis von Prof. Hildebrand-Berlin .
— 393 —
von 1447 III. 20., nach welchem die ürk. im Sol. Wochenblatt 1813, p. 165 u.
darnach bei Kopp, Urk. I p. 114 ff. ; s. auch Gfd. IV p. 314.
Ist bereits 1314 HI. 12. tot, gewesener Rektor der Kirche zu Möhlin
(Mone, Oberrhein. Ztschr. 29, p. 211 ff.; Trouillat, Mon. V, 686). — Necr. Wettin-
gense : Index conditorum et benefactorum (Necr. I p. 599) : Joannes [de Warta]
benefactor.
Die Siegelumschrift lautete: ^ S • lOhlS • D • WARTA • RCORIS •
eCCe • I . BIPPe . (Urk. von 1309 VIII. 13. im St.-A. Sol, Kopp, Urkk. II,
Nr. 127; jetzt nicht mehr auflSndbar).
21. Marquart, Sohn Rudolfs III. (s. 15). 1324 IV. 21., Burg Pfungen,
Jakob V. Wart (14) u. die Söhne seines Bruders Rudolf (15), Rudolf (19) und
Marquard, Vikar Berchtold (l8) (Oberrh. Ztschr. 29, p. 177 Nr. 176). 1327 YLU,
1., Avignon, providiert ihn Papst Joh. XXII. mit Kanonikat u. Pfründe am
Konstanzer Dome (Reg. Const. II Nr. 177). 1334 I. 10. die Brüder Marquart
V. Warte, Domherr zu Basel, u. Jkr. Rud. v. Warte (Oberrh. Ztschr. 29, p. 182
Nr. 202).
Gibt als Basler Chorherr mit seinem Bruder u. der Schwester Anna die
Einwilligung zu den Jahrzeitstiftungen der Mutter Gertnid, Witwe des Ritters
Rud. V. Wart zu Basel u. Interlaken (s. Beilage A; Trouillat, Monuments III
p. 130 n. 1, u. Gfd. IV p. 314 f. mit ungenauem Text nach neueren Kopien im
St.-A. Basel). Ebenfalls zum 4. Juni Jahrzeitstiftung am Münster zu Basel:
unseres Chorherrn des Herrn Marquart v. Wart, seines Vaters des Herrn Rud.
V. Wart, Ritters, seiner Mutter, der Frau Gertrud, sowie der Geschwister Mar-
quarts (s. Beilage A; Gfd. IV p. 314 f., ungenau). Im zweiten Jahrzeitbuch
des Münsters ist derselben Jahrzeitstiftung z. 4. Juni auch gedacht, nur wurden
nur die Eltern des Stifters erwähnt, er selbst aber nicht; von späterer Hand
wurde daher irrig der Name des Vaters Rudolf in den seines Sohnes Marquart
korrigiert; statt pater löste man fälschlich presbyter auf (Beilage B; Gfd. IV
p. 314 f., mit ungenauer Textwiedergabe). — Das Jahrzeitbuch des Basler
Münsters gedenkt seiner zum 24. Dez. (Vgl. Trouillat, Monum. HI p. 130 n. 1
u. Gfd. IV p. 315, s. hinten Beilage A u. B). Das JZBuch Nr. 3 teilt mit, er
sei in der Kapelle des Bischofs Heinrich v. Neuenburg (oben Taf. XVII Nr. 54)
begraben, die neben dem alten Glockenturm lag. JZB nennt als Todesjahr 1346,
worunter jedenfalls nicht der 24. Dez. 1345, sondern wirklich 1346 zu verstehen
ist. Sein Grab wurde 1385 zur Beerdigung der Frau Katharina, Gräfin v. Tierstein,
Witwe des Markgrafen Rud. v. Baden-Hochberg benützt (oben p. 139 Nr. 28).
22. Anna, Tochter Rudolfs HI. (s. 15). — Jahrzeitbuch des Münsters zu
Basel zum 4. Juni gedenkt ihrer allein als Tochter des Ritters Rud. v. Wart f
und dessen Witwe Gertrud (s. Beilage A u. Trouillat, Monuments IE p. 130 n. 1 ;
Gfd. IV, p. 315, beide mit ungenauem Text). Nicht, wie Hauser meint (p. 36),
für sich u. für ihre Tochter Anna stiftete Gertrud die Jahrzeiten zu Interlaken
u. Basel, sondern mit Einwilligung ihrer 2 Söhne u. ihrer Tochter Anna (nur)
für sich, ihren Gatten und alle ihre Vorfahren. — Burckhardt, Freie u. Edel-
knechte v. Ramstein, stellt zur Erklärung der verwandtschaftlichen Beziehungen
- 394 —
Ramstein-Balm-Wart die einleuchtende Hypothese anf, Anna v. Wart sei die
Ehefrau Ulrichs v. Ramstein gewesen 's. Genealog. Handb. I p. 345 f. u.
Stammtafel Ramstein;.
Schneller nennt in der Ausgabe der Thronik Ton Melcb Russ p. 73 die Edeln t. Wart
Wohltäter der Kirchen v. Grossdietwil n. St. Urban. Nach den ausführlichen, gütig^en
Mitteilungen des Hrn. Archivar P. X. Weber in Luzern stützte sich dabei Schneller auf eine
Notiz in R. Cysats Collectaneen und eine Stelle im Cod. n« 6:?6 f. 64 des im St-A. Luzern
liegenden ßibliothekrestes v. St. Urban. — Das JZB von Grossdietwil findet sich in zwei
Versionen, im Stifts- A. Münster und in Cysats Collect, der Bürgerbibl. Luzern ; mit den auf
Wart bezüglichen Einträoren sind die Urk. 13a'> II. '2iy. und 1306 II. 2*J. gemeint s. 15). —
Die Eintragung im JZB von St. Urban 1383 sUmmt von späterer Hand (c. 1470i u. enthält
eine Bestätigung der von verschiedenen Edeln, darunter „Wart" gemachten u. von einem „Graf
Heinrich v. Nellenburg, Landvotrt der Herzoge v. Österreich im Aargau" angeblich bestätigten
Vergabungen an das Kloster St. Urban. Diese Eintragung dürfte ein Erklärungsversuch der
im Kreuzgang v. St. Urban s. Z. vorbanden gewesenen Wappen sein. Schneller nahm also nicht
auf das Necrologium selbst, sondern nnr auf diese spätere Eintragung f. iyA Bezug. — S Arch.
Her. 1900, p. 1)0.
Nicht einzureihen sind:
Conradus [de Warta] benefactor (Mon. Genn. Xecr. I, p. 599, Necr.
Wettingense '.
R. plebanns de Birwile, im Necr. Wettingense zum 7. Vn., zwischen
Arnoldus de Warte (ß. 6i u. R. et filius eins nobilis de Warte (s. 7 u. 12). (Mon.
Germ. Necr. I, p. 594); de eo habet monasterium 70 marcas.
Frena von Wart, sor[or], ob. V. 20. 'Necrol. monast. Nidingensis üf
Hofj <M. G. Necr. I, p. 312.; eher zum \\ilrttemberg. Wart (bei Backnang oder
Nagold) gehörend; vgl. Necr. I, p. 144.
Beilagen.
Die Jahrzeitstiftungen der Freien y. Wart am Münster zu Basel.*
A. — Aus Anniyersarium Nr. 3 des Grossh. General-Landesarchivs zu Karlsruhe.
II. Nonas Junii. Nota, quod semper crastino festi Corporis Christi * cele-
brandum erit anniversariura domini Marquardi de Warta, canonici nostri, domini
Rudolfi de Warta, militis, patris sui, domine Gerdrudis, matris sue, et germano-
rum ipsius Marquardi. In quo dantur de cellerario nostro tres librae denariorum^
qui sie dividuntur: canonicis, qui \igiliae interfuerunt, XV solidi minus TTTT
denarii et sacerdotibus tantum. Item canonicis et sacerdotibus, qui misse inter-
• Das Jahrzeitbnch des Basler Donistifts ist in zwei Redaktionen erhalten, einer aus der
ersten Hälfte des 14. Jahrh (A) und einer aus der Mitte des lö. Jahrh. (B) Beide befinden
sich im General-Landesarchiv zu Karlsruhe; das Basler St.-A. besitzt eine in den 1840er Jahren
gefertij^te Kopie von B, welcher später die Varianten von A beißrefüi^^t wurden. — Eine Ver-
ifleichung dieser Kopie mit den Drucken im Geschichtsfreund (IV p. 315) und bei Troniüat
(Mon. III p. 1.*^ n. 1) erßfibt, dass der Gfrd. den Text von A reproduziert. Tr. g:ibt zuerst den
Satz aus B und füt,'^t hieran den zweiten Eintrag: aus A (Gefl. Mitt des St.-A. Basel-Stadt).
Den Originalwortlaut der Stiftungen vermittelte uns das Generallandesarchiv in Karlsruhe. —
S. Karlsruher Inventare I p. 187.
* Zu diesem Datum s. Kopp, Gesch. 4 *, p. 279 n. 4.
Siegeltafel XXXI.
Freie \ou Wart.
1. Jav..l. I. 121:^ - i. itii.iuitir.
- .\ Jiiii-J. rii. lÄC. - i;. uiLioit ni. i
i; iw i;!.vi. - :>. Kii.iiiit jy. [ara.
ich 1.
'2 XII. 20.
3
Erkinbold
1100
Prior zu Weiteuau (Schwarzwald)
told 1.
II. 25.
■ IX. 24.)
.tor im
8
Ulrich
1193 XII.— 1211
Domherr zu Konstanz
.)
onbach (?)
13
Jakob II.
. 1247 IX. 11.-12G8
(zu VI. 15.)
Tafel XXXVI.
15
Rudolf III.
1274 X. 24.— 1:^09
(irerädert). Königfsmörder. Ritter.
Herr zu Falkenstein i. d. Klus
u. zu Multber^.
ux.: Gertrud v. Balm, Freiin,
1299 II. 26.-1317 II. 12.
IG
Adelheit
mar.: Arnold, Freier v. Rothen
bur^ u. Wolhusen
(1279—87)
19
' Rudolf IV.
1315 VI. 30.— 13(>4 I. 2.;
• Kitter, Reiehsvoj^t zu
' Zürich u. kai.serl. Rat,
altimns
20
Johans
um VIII. 13.
Kirchherr zu Bipp.
Tot 1314 III. 12. als
Kirchherr zu Möhlin
21
Marquart
1324 IV. 21. bis
i:^4 I. 10.
ob. 24. XII. 134G
Domherr zu Basel
und Konstanz
22
Anna
4. VI.
mar <?) Tlrich v.
Ramstein, Ritter.
Bürgermeister zu Basel,
1307-1324
- 395 -
fuerunt, utrisque tantum, celebrantibus missam VI denarii, campanariis, lectori-
bus et dormentario cuilibet eorum II denarii.
Noscant cuncti, quos nosse fuerit oportunum, quod domina Gerdrudis,
relicta quondam domini Rudolfi de Warta, militis, de coiisensu liberorum suorum
R. et Marquardi, canonici Basiliensis, ac Anne filie ipsorum pro celebratione
anniversarii sui et dicti militis ac progenitorum suorum omniuni crastino festi
Corporis Christi legavit monasterio ze Hinderlappen redditus triginta quartalium
eque siliginis et estimatos ad XV libras denariorum. De quibus cedentur
in celebratione dicti anniversarii dominabus praefati monasterii X libre, prepo-
sito et sacerdotibus V libre, hiis adiectis conditionibus et penis in instrumento,
quod in sacristia Basiliensis servatur ecclesie, contentis plenius : Ut si uUo tem-
pore predictos redditus venderent, distraherent seu alienarent, ordinationem vel
celebrationem et distributionem dicti anniversarii non implerent, ut premittitur,
extunc sepedicti redditus ad ecclesiam Basiliensem sine qualibet contradictione
perpetuis temporibus integraliter devolvantur, ita quod in celebratione sepedicti
anniversarii medietas ipsorum reddituum cedat canonicis ipsius ecclesie Basili-
ensis, qui celebratione interfuerunt, altera vero medietas sacerdotibus eiusdem
ecclesie choro astrictis [Fol. 111].
Villi. Kai. Jaü. Marquardus de Wart canonicus huius ecclesie obiit. Qui
sepultus est in capella domini Heinrici de Nüwenburg episcopi
nostri; sita juxta vetus campanile. In cuius anniversario dantur
XX ß^ super domo Wernheri Huter, que sita est in der Winartz-
gassen inter domum Heinrici Stegelli et domum dicte Remin. Cuius
media pars datur canonicis, qui vigilie et misse interfuerunt, alia
pars sacerdotibus.
B. — Aus Anniversarium Nr. 2 des Grossh. General-Landesarchivs zu Karlsruhe.
II. Nonas Junii. Marquardus (von späterer Hand korrigiert aus : R&dolfus)
de Warta, miles, pater etc., Gertrudis, mater etc. obierunt. In quorum anniver-
sario dantur III librae denariorum de cellerario nostro, qui sie dividuntur: ca-
nonicis, qui vigiliae interfuerunt, XV solidi minus IUI denarii et sacerdotibus
tantum. Item canonicis et sacerdotibus, qui misse interfuerunt, utrisque tantum.
Residuum cedit officiato [Fol. 77 ^].
IX. Kl ! Januarii vigilia nativitatis domini Jhesu. Anno domini 1346 obiit
Marquardus de Wart canonicus huius ecclesie; in cuius anniver-
sario dantur XX ß ^ de domo quondam dicti Wernheri Huter sita
in der Winartzgassen, quam nunc possidet dictus Strömeyger sar-
tor, ut patet in littera desuper confecta. Qui denarii dividuntur
canonicis et sacerdotibus vigilie et misse presentibus more solito.
Dr. F. HegL
— 396 -
Grafen von Rheinfelden.
Hugo Ton Francien
ux.: Hedwig, Schwester Ottos des Grossen, Tochter Heinrichs I.
Tafel XXXVII.
mar.
Beatrix
1) ca. d&4 Friedrich ans dem Hanse der Ardenneriprafen,
seit 969 Herzog: xa Oberlothringren, f 978
2) ein burgrandischer Grosser
Hugo
Heinrieh
962
Adalbero
96S
Theoderieh
978 parrnlns
1
Ita
mar.: Radbot, Solin
des Klettgaoiprafen
Lanseün
_ ^
Grafen von Habs-
burg
2
Wember
Bi6chof za
Strassborgr
Chuno von Rheinfelden
Graf (im Albgan?)
Adalbero
Mönch in St. Gallen,
1065— t 6. VIII. 1070
Bischof zu Worms
Rudolf von Rheinfelden
1057 Herzog von Schwaben
Hetnrieh lU.
n. 28. X. 1017-t 5. X. IM
^___ TTT ^e /-. IV- ««** ^^^ deutscher KöbI
1077 III. 15. Gegenkönig gegen ^^ ^^it i046 Kaiser
Heinrich IV. ux.: Agnes von Poitier
t 1080 X. 15./16. »elt 1043, t 1077
Wappen der Grafen von
Rheinfelden nach Stumpf
Graf Otto von Savoien
ux.: Adelheid
Harkgräfln von Tnrin
ux.: 1) Mathilde,
seit 1059
n. 1045-t 12. V. 1060
Heinrich IV.
n. 11. XI. 1050-t.7. VlIL UM
deutscher König und 'aeit
1084 Kaiser
Amadeas
2).
Adelheid
t 1079
Berc
t 10
seit 1066 TC
hta
Grafen von Savoien
«7
ireheUcht
2
2
2
2
Kimrad
Heiaricli V.
Berehtold
Adelheid
Agnes
Berchta
Gegenkdnig
n. 1081— t
1079 Herzog
t . . V. 1090
t 19. XII. 1111
t 1131/33
gegen s. Vater
10R7
28. V. 1126
König und
seit 1111
V. Schwaben
mar. : Ladislaus
mar.: seit 1079 Berch-
mar.: Graf
entsetzt 109S
t 18. V. 1090
König V. Ungarn
told IL
Ulrich X. von
t . . VII. HCl
Kaiser
ultimus
Herzog von Schwaben
(bis 1098)
bezw. V. Zäringen
Bregenz,
Sohn Ul-
richs IX.,
t 12. IV. 1111
t 27. X. 1097
Rudolf
r—" - .... — ,
Berchtold III. Kunrad
Ulrich XI.
von Zäringen
von Bregenz
t 1122 t 1152
.
Berchtold IV.
k
t 1186
uz.: Heilwig von Froburg
■
Berchtold V.
t 1218
Die Historia Welforum Weingartensis c. 6 (MGH SS XXI 460) nennt als
Ahnherrn der Grafen von Rheinfelden einen quidam de Rinfeldin und gibt ihm
eine Tochter Graf Chunos von Öningen zur Gemahlin; W. Gisi hat hierauf in
„Der Ursprung des Hauses Rheinfelden" (Anzeiger f. Schweiz. Gesch. V 25 ^ ffO
— 397 —
seine Hypothese von der Abstammung der Grafen von Rheinfelden aufgestellt,
die aber bald Widerspruch erfuhr (G. von Wyss das. VI 357 ff.; vgl. auch
G. Meyer von Knonau, Jahrb. Heinrichs IV. Bd. I Exk. II S. 653; E. Heyck,
Gesch. d. Herz. v. Zäringen 535 u. 603; E. Diener im Gen. Handbuch oben
S. 77 Nr. 8). Mit den aus der Diskussion sich ergebenden Modifikationen ist
diese Hypothese oben auf Tafel I (rechts) dargestellt. Seither sind diese Fragen
in Verbindung mit der Abstammung der Grafen von Habsburg neu erörtert
worden (Harold Steinacker, Zur Herkunft u. alt. Gesch. d. Hauses Habsburg,
in ZGOR n. F. XIX 181—244 u. 359-433; Hans Hirsch, Die Acta Murensia
u. die alt. Urkk. d. Kl. Muri, in MIÖG XXV 209-274 u. 414-454, vgl. dazu
W. Merz, Die mittelalt. Burganlagen d. Kts. Argau I 220 f., 11 421, 438 f.);
dabei hat namentlich H. Steinacker die umstehend dargestellte Hypothese auf-
gestellt und begründet.
Die Stammfolge der Grafen von Rheinfelden selbst von Chuno an ist be-
kannt und bedarf weiterer Quellennachweise nich£ (vgl. G. Meyer von Knonau
a. 0. im Register — Bd. 5 — unter Rheinfelden, Adalbero, Adelheid, Agnes, Berch-
told, Bertha, Konrad, Rudolf, ferner in der Allg. d. Biographie XXVIII 382,
XXIX 557—561 und die an diesen Stellen genannte ältere Literatur); nur der
Behauptung Gisis ist entgegenzutreten, dass der 1048 VI. 1. als Sisgaugraf ge-
nannte Rodolfus comes (Trouillat, Monuments 1 179) mit Rudolf von Rheinfelden
zu identifizieren sei ; er ist vielmehr das erste bekannte Glied des Grafenhauses
Homberg-Tierstein (vgl. oben S. 132 Nr. I, wo noch beizufügen ist, dass für
diese Ansicht auch Alb. Burckhardt, Die Gauverhältnisse des alten Bistums
Basel, 1881, eintritt; vgl. auch G. Meyer von Knonau a. 0. I 654). Die Grafen
von Rheinfelden hatten ausser Rheinfelden — die Stadt, die damals übrigens
noch nicht bestand, war Reichslehen (Heyck a. 0. 535), der Stein Eigengut —
keinen Besitz im Sisgau und führten den Grafentitel offenbar nach dem im süd-
lichen Schwarzwald liegenden Albgau, wo Besitz derselben urkundlich bezeugt
ist. Ihr Erbgut lag auf burgundischem Boden.
Als Wappen ist überliefert: der Schild fünfmal geteilt von gelb (weiss)
und blau; Kleinod: Pfauenstutz (bei Wurstisen gelb).
Dr, iur. Walther Mers,
Freie von Kaiserstuhl.
Tafel XXXVIII.
1
S&delfM da K«i«jr«t5l Mbilii
1236 n. 11.— 1255 XL 24.
t 2. Xn , tot 1^8 ind. 1.
: Adilbeidis, T. Heiorichs von 1
1254 n. 21.— 1K8 ind. I.
Adilbnr|)s
1255 Vlil. 18.—
t vor 1282
mar.: LQtold VI.
TOD Begensber^
1219— t vor
. . IL 1286
U)t 1254 IL 21.
und in Wettingen
+ 15. I
HelM-icus
1254 VIU. 29.-
1279 VII. 9.
t 27. in
1253 X. ^.—
1281 IL 3.
Conndii
1264 VI. 16-
7
8
9
10
It
Anit
Adelheid
Gertrud
Tochter
RÜdelfn«
1289-1335 XL 3.
1291 HL 24.—
1821 IL 6. -
mar.: CnnradDs
1283 V. 11.
mon. Tnric,
1307 XL 13.
1330 XII. 22.
de TegerTclt
can. eccl. de
Suiit«ria
can. Secon.
cao. Seton-
1281 IL 3.
ölenberg
t*. I
Quellen: W. Merz, Die mittelalterlicben Barganlagen und Wehrbauteo
des Kts. Argan I 268, 275, U 671.
Wappen: der Schild siebenmal mitten am rechten Seitenrande gespitzt
von weiss nnd rot; Kleinod: zwei aussen mit je 3 weissen Lindenblättem be-
setzte weisse BUffelhSmer oder solche aussen mit je 5 Kleeblättern besetzt and
mit roten Schnüren.
!. Riidolfus de Keisirsstul nobilis, Zeu-
ige 1236 U. 11. (Kindler von Knobloch, Ober-
bad. Geschlechterbuch II 234), 1243 VI. 23., 1244
II. 15., 1245 s. d. (ÜBZUrich II 90, 102, 140),
1253 X. 22. (Herrgott, G. d. II 307); 1254 II. 21.
Rüdolfus nobilis dictus de Keisirstul (siegelt!
et uxor mea Adilheidis, filia bone memorie
H. nobilis de T e n g i n , vergaben turris et ca-
pella in Warte, Mechthildis (3) bone recor-
dationis filia nostra ist in Wettingen begraben
(UBZürich II 341); 1254 VIII. 29. Rüdolfus vir
uobilis de Keisirsstul et Adilheidis uxor sna,
Zeuge Heinricus de K. (4) nobilis (das. 365);
— 399 -
1255 XI. 24. Rüdolfus vir nobilis de Keisirstul, uxor mea Adilheidis femina
nobilis, filia bone memorie H. nobilis de Tengin (das. in 36); 1258 ind. I. Chftn-
radus nobilis de Tengen et Adelheidis filia fratris eiusdem, relicta Rudolfi beate
memorie nobilis de Keiserstul (das. 127). f 2. XII (Necr. Wetting.).
Siegel: ^ *ii : SIGILL' • RVDOLFI • De • K€ISIESTVL :
ürk. 21. n. 1254 im St.-A. Argau: Wettingen 90.
2. Adilburgis, die 1255 Vm. 13. als GemaJilin Lütolds VI. von Re-
gensberg erscheint (üBZürich HE 29) und vor 1282 starb, muss eine Tochter
Rudolfs V. K. gewesen sein und zwar, da die andere Tochter früh starb, Erb-
tochter, indem sie Kaiserstuhl ihrem Gemahl zubrachte (vgl. Nabholz, Die Freien
von Regensberg 53, 55; ÜBZürich V 90, VI 124 N. 4, 240 ff., 250 ff., 343 f.).
3. Mechthildis ist tot 1254 IL 21. und in Wettingen begraben (s. 1),
t 15. I (Necr. Wetting.).
4. Heinricus, 1254 Vm. 29. als Zeuge genannt (s. 1), erscheint auch
1258 I. 3. und vor 1264 IV. 1. als nobilis (ÜBZürich HI 159, 331); 1269 IV. 19.
nobiles viri Amoldus (5) et Hainricus de Kaisirstul (das. IV 121); 1275 VI. 4.
und 1279 VII. 9. nobiUs (ZGOR m 360, 361); f 27. III (Necr. Wetting.).
1311 XL 22. und 1312 n. 10. Seelenmeßstiftung für Heinr. v. K. durch Anna
V. K., Nonne der Abtei Zürich (St.-A. Zürich, urbar St. Jacob F 11 y 103 ; gefl.
Mitteilung von Hm. Dr. F. Hegi).
5. Amoldus, nobilis 1253 X. 22. (Herrgott, G. d. H 307), ebenso 1257
m. 27. (üBBasel I 229), 1258 IL 10. u. 1259 VI. 17. (ZGOR I 458, HI 358,
359; Huber, Reg. v. Klingnau 11), 1269 IV. 19. (s. 4), 1280 VI. 28. (ÜBBasel
II 175); 1281 n. 3. Cunradus de Tegervelt maritus filie nobilis domini Amoldi
de Keiserstul (das. 11 197).
6. Conradus, Edler, ist Zeuge zu Basel 1264 VI. 16. (ZGOR n. F. IV m 4).
7. Anna, 1289 s. d. — 1291 IX. 7. Klosterfrau der Abtei Zürich (ÜB
Zürich VI 66, 143), stiftet als solche 1311 XI. 22. Messen für König Ludwig,
Hildegard, Hertha, Heinrich v. Kaiserstuhl, zu begehen am Katharinenaltar der
Abteikirche durch den Kaplan der Siechen an der Sihl. — 1312 11. 10. stiftet
dieselbe Messen und Jahrzeiten für Abt Heinr. v. St. Gallen, geb. v. Ramstein,
ülr. V. Egistorf, Ulr. v. Eistat, König Ludwig, Äbtissin Hertha u. Heinrich v.
Kaiserstuhl, zu halten am Katharinenaltar, St. Josenaltar und St. Leodegar (8t.-A.
Zürich, Urbar St. Jacob F II y 103; Nüscheler, Gotteshäuser UI 369; Vögelin,
Das alte Zürich 522). Vgl. dazu 1312 IV. 27., G. von Wyss, Gesch. der Abtei,
Beil. Nr. 406. Sie darf daher als Tochter Heinrichs v. K. aufgefasst werden.
— 1313 XII. 21. Kusterin genannt, verleiht ein Haus am Mttnsterhof (Stadt-
archiv Zürich Nr. 123). t 4. I (Anniv. abb. Turic). Lebt noch 133o
XL 3., Scheuchzer diplom. n» 1151». Gefl. Mitteilungen von Hrn. Dr. F. Hegi.
8. Adelheid, 1291 III. 24., 1306 XL 12. und 1307 XL 13. Klosterfrau
in Säckingen (Kopp IV 490; Neugart, C. d. II 365 f.; Schulte, Über freiherrl.
Klöster in Baden 140, 141 ; Jahrbuch f. schw. G. XVIII 79).
— 400 —
9. Gertrud, 1321 II. 6.— 1330 XII. 22. Klosterfrau in Säckingen (Ar-
govia m 290; Kopp V* 540).
10. Tochter (Katharina?), 1281 11. 3. Gemahlin Kunrads n. von Teger-
felden (aus Dienstmannengeschlecht) 1263—1309 (s. 5 u. Merz a. 0. 11 515, 516).
11. Rudolfu s, canonicus ecclesie deÖlenberg 1283V. 11. (UBBasel II 240).
Über das Dienstmannengeschlecht und die Bürgerfamilien von Kaiserstuhl
vgl. Merz a. 0. I 275 f.
Dr, iur. Walüier Hers,
Freie von Tegerfelden.
Aus diesem um die Mitte des i:i. Jahr-
hunderts erloachenen Geschlechte sind fol-
gende Namen bekannt;
Luitoldus I. de Tegervelt 1113 IX.
m.] t 30. IV. oder 10. V
Waltherus I. de Teperfelt 1125 I. 7.
Liutoldus IL de Tegervett über vir
1150 Vm. 20. und IX. 24., vor 1152 (Ro-
tulus Sanpetrinus), 1152 I, 12. und VI. 2.,
iiobilis 1163. t 30. IV. oder 10. V
Ulricus I. de Tegervelt 1162 mona-
chus, 1167 prepositus, 1167 abbas s.Galli,
1171 episcopus Cnriensis, resigniert 1179
undaufdie Abtei4. II. 1199; tI2.IV ,
Wappen dar Freien von Tegerfelden wohl vor 1204 VI. 27. (ZGOR VII 310).
nach der Gr.bpK.lte in Wellingen ChSnradus de Teginielt, 1176 ca-
nonicus Constant., 1183 decanus, 1199 pre-
positus, 1209 episcopus, t 19- n. 1233. Er nennt 1204 VI. 27. in der Jahrtags-
stiftuug für Vater und Mutter den Dietricus de Rotinlein seinen Bruder, d. h.
wohl Halbbruder von der Mutter her (ZGOR VIT 310).
Waltherus II. de Tegerfelt 1187 VIII. 29., f 6. IX
UlricusII. deTegirvelt, 1210IV.7. canomcu8Constant.,1211— 1233custos.
ülricns III. de Tegirvelt unter den Freien 1211.
Waltherus III. de Tegervelt 1215, 1219 V. 8. unter den Freien, ebenso
1223 V. 25., 1240 I. 13., 1254 IV. 17. (über).
Ita von Klingen geb. von Tegerfelden 1248 VIII. 1., Tochter Walthers III.,
t 15. VI und in Wettingen begraben (in sacello sacrosancte Trinitatis).
Ihr Gemahl war Ulrich II. von Alten Küngen (1227 V. 26.-1248 XII. 6., tot
1250i, der Gründer von KItngnau.
Johannes nobilis de Tegervelt benefactor (index benefact. Wetting.).
Hedewigis de Tegervelt l[aica] ob. 3. III.
Gysela, Güta et Yta de Tegervelt nobiles ob. 23. IV.
Durch die Erbtochter Ita kam das Erbe der Freien von Tegerfelden an
die Freien von Klingen; Ritter Ulrich von Liebenberg, der darauf auch gewisse
G«n«stas. HftDdbnek I. 96
- 402 -
Ansprüche zu haben glaubte, verzichtete auf diese am 1. VIII. 1248. Walther
von Tegerfelden fand mit seiner Tochter Ita die letzte Ruhestätte in der Drei-
faltigkeitskapelle des Klosters Wettingen, wo die Grabplatten mit den Wappen
Tegerfelden und Alten Klingen heute noch liegen; diejenige Walthers bezeugt
zugleich als einzige zeitgenössische Quelle das Wappen der Freien von Teger-
felden : in blau einen weissen Adler mit rot-weiss geschachtem Rand ; als Kleinod
überliefern die Wappenbücher den weissen Adler zwischen einem roten und
einem weissen Büffelhom.
Quellen: Th. von Liebenau, Beiträge z. Gesch. d. Familie von Teger-
felden, im Jahrbuch Adler, Wien 1883; W. Merz, Die mittelalt. Burganlagen
und Wehrbauten d. Kantons Argau II 513 if., wo die einzelnen Quellen nach-
gewiesen und auch die Dienstmannenfamilie und das Bürgergeschlecht dieses
Namens dargestellt sind.
Dr, iur, Walther Mer^.
— 403
Nachträge und Berichtigungen,
namentlich aus der seit 1900 erschienenen Literatur. *
Taf. I. Herzoge von Zäringen.
S. 5 no 12 ist die genealogische Übersicht
wie folgt zu verbessern:
Heinrich der Schwarze
t 1126
ux. : Wulfhild
nach 0. Redlich, Rudolf von Habsburg 744
Ulrich X. Graf von Bregenz
ux.: Berchta
Yon Rheinfelden
Heinrich
der Stolze
tll39
L
Heinrich
der Ldwe
Weif VI.
fim
ux. I Uta, T.
der Liutgard
y. Zäringen
Weif Vli.
Judith
tll26
mar. ; Fried-
rich II. von
Schwaben
Friedrich 1.
Barbarossa
Sophia
Wulfhild
mar.: Graf
Rudolf von
Bregenz
Rudolf
Graf voD
Bregenz
Elisabeth
mar.: Hugo Pfalzgraf
von Tübingen, t 1182
Elisabeth
mar. : Graf
Rudolf von
Pfullendorf
ita
mar.: Graf
Albrecht III.
v.flabsburg
Taf. II. Grafen von Kiburg aus dem Hause Dillingen.
S. 9 no 8. Mit Adalbert II. von DilÜDgen identisch ist der in einer Urk. Friedrichs I.,
Ulm 1152 VIII. 1., genannte Albertus de Chiburch (P. Schefter-Boichorst, Z. Gesch. d. XII. u.
XIII. Jhdts. S. 119).
Auf der Stammtafel ist nach no 18 einzufügen: „18a Adelheid, tot 1231, mar.: . . .
Graf von Tollenstein", und demgemäss im Text S. 10 die Belegstelle: 1231 s. d. Hartmanuus
dei gratia comes de Kyburg — soror nostra domina Alheidis comitissa quondam de ToUen^tein
(ÜB Strassburg I 176 no 225).
Taf. lU. Grafen von Habsburg.
S. 14. Seit dem Druck dieser Stammtafel (1900) ist eine bedeutsame Literatur über die ältere
Geschichte der Habsburger erschienen, die wertvolle neue Aufschlüsse gebracht hat (0 Redlich.
Rudolf von Hasburg 1903; Hans Hirsch, Die Acta Murensia u. die ältesten ürkk. d. Kl. Muri,
in den Mitteilungen d. Inst. f. östr. Geschichtsforschung Bd. XXV 209—274 und 414-4.54 [VMH],
ferner Zur Kritik d. ältesten ürkk. d. Kl. Muri, das. XXVI 479—488 [1905], endlich Zur Kritik
der Acta Murensia und der gefälschten Stiftungsurk. d. Kl. Muri, im Jahrbuch f. Schweiz Ge-
Die Nachträge «taminen von den Herren pr. li^rt, Dr. He^^i, Dr. Boller und Dr. Boroklmrdt.
- 404 -
schichte XXXI 69—107 u. 348 [1906] : Harald Steinacker, Zur Herkunft und ältesten Geschichte
des Hauses Habsbarg:, in der Zeitschrift f. d. Gesch. des Oherrheins, n. F. XIX 181-244 und
359—433 [1904], femer Regesta Habsburgica I (bis 1281) [1905]; sie ist berücksichtigt in der
Stammtafel bei W. Merz, Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten d. Kts. Argau
I 200 (1905). Vgl. auch G. Meyer von Knonau, Jahrbücher d. dtsch. Reichs unter Heinrich IV.
und Heinrich V. Bd. VI (1907) 394 ff. Exkurs III. Danach gestaltet sich die ältere Stammfolge
so, wie auf folgender Seite dargestellt ist.
Ita ist wohl die filia Wernheri comitis de Habichisburc, die mit Graf Ulrich X. von
Bregenz verlobt war, als dieser in Kelmünz concubuit latenter cum Berhta filia Ruodolfi regis
d. h. der Tochter des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden (oben S. 396), worauf er mit dieser
die Ehe eingehen musste (Casus mon. Petrishus. III c, 26, MGH SS XX 625; vgl. Meyer von
Knonau a. 0. III 200 N. 43).
Guntram der Reiche
Lancelin
Graf von Altenburg (Klettgau)
Radbot
1023 X. 29. Graf im Klettgau
t 30. VI. vor 1045
ux.: Ita von Lothringen, Schwester
des Bischofs Wemher von Strassburg
Rudolf I.
tot 1063 I. 29.
ux.: Kunigundis,
lebt 1064 m. 1.
Otto I.
t zwischen 1045
und 1055
Albrecht I.
t zwischen 1045
und 1055
Wemher I.
t 11. XI. 1096
ux. : Reginlint
Richenza
mar.: Ulrich IL,
Gr. von Lenzburg
Otto II.
1108 comes de Havichs-
berch, ermordet
8. XL Uli
Albrecht II.
1114 comes de Habesburg, f 1140
ux. : Judenta von Ortenberg-
Hirrlingen '^^Zollern), Schwester Ulrichs
Ita
mar.: Rudolf L, Graf
von Tierstein-Homberg,
1082—1114
•s_
Wemher II.
1129L20.-tl9.VIIL1167
Graf im Oberelsass
Adelheld
1155—1159. mar.: Dietrich von
Hüneburg, Landgraf im Unterelsass,
1121—1155, tot 1159.
Bei no 29 ist der Name Kunigunde durch den Vermerk „Tochter" zu ersetzen, no 30 zu
streichen und als n« 29a hinzuzusetzen: Tochter (Kunigunde?) geb. vor 1228, Nonne in Adel-
hausen bei Freiburg i. B.; Albrecht V. (no 27) ist vor 1228 geboren, Hartman (n» 28) erscheint
1240 X. 16.-1250 X. 25. und ist 1245 noch minderjährig, tot 1252 V. 10.
Taf. IV. Grafen von Habsburg-Laufenburg.
S. 15. Vgl. die an Hand neuen Materials gebotene Bearbeitung bei Merz u. 0. IT 311 u. 672.
Gotfrid I. (no 3) ist mit Elisabetli von Freiburg scliou 1239 als minderjährig verlobt; ob
die Ehe vollzogen wurde, ist unerwiesen.
Otto (no 5) ist nur bis 1254 VI. 16. bezeugt.
Als no 6a wäre ein unehelicher Sprosse anzuführen: Rudolf vKadulfus), 1294 IX. 6. und
1295 VIIl. 1. thesaurarius eccl. Constant , der eine ausserordentliche PfrtindenhHufung zu er-
langen wusste. Durch ürk. Poitiers 1. III. i;i()8 dispensiert nämlich Papst Clemens V. den
Radulfus thesaurarius ecclesie Constant., einen natürlichen Sohn des f Grafen Rudolf von
Habsburg (quod olim Rodolfus comes de Hahsburg, pater tuus, tuuc coniugatus existens, te
ffenuit de soluta), auf Verwendung des Königs Albrecht, des böhmischen Königs Friedrich und
des Herzogs Lcupold von österreicii we^en defectus nataliuni und Pluralität der Pfründen
(parrochialem ecdesiam de Dietincon Const. dioc, demum in Constantiensi et Thuricensi ec-
- 405 —
clesiis canonicatus et prebendas, et Argoye, ^uirichoye [Ztirichgrau], Bur^undie et Prisgang
[Breisgau] archidiaconatus et thesaurariam Oonstantiensis ac preposituram Thnricensis eccle-
siarura et in Thurio [Thiin], Mnrasmagen [! Maschwanden], Seber^ [K. Bern], Clarona [Glarus],
Dietinkon, Nurikilch [Neukircb], ßuslingren, Ramsbain [Ramsen], Ha^fenowe, Tburipen [Züricb],
Käme [Cbam], Rinowe [Rbeinau] et in Bucecenbem [Bucbrain] parrocbiales eccle^as); Mit-
teilungen a. d. Vatik. Arcbiv (Aktenstücke z. Gesch. d. deutseben Reicbs unter Rudolf I. und
Albrecbt I. hgg. v. F. Kaltenbrunner) I (1889) 637.
Gotfrid (no 8) ist zu streichen.
Jobannes I. (no 9) Gemahlin ist Agnes, Tochter des Landgrafen Sigmund (Syraou) von
Elsass, 1328 VII. 25.-t 12. VI. 1352.
Bei Petrus de Dietikon ist anzumerken: seine Mutter ist Elisabeth von Strätlingen
(unten S. 266 no 13), tot 1328 I. . . , er ist 1318 I. 2. rector eccl. in Dietikon, 1328 VIII. 25.
can. Beron., 1329 II. 7. Kirchherr im Bözberg.
Nach no 12 ist als no 12a einzuschalten: Adelheid f um 1370, mar.: Heinrich Graf von
Montfort zu Tettnang 1353— f 1408.
No 14 (?): Katharina von Kyburg, die Priorin in der Sammlung zu Winterthur Prediger
Ordens, Stadt-A. Winterthur 1381 V. 1., gehört eher zu Taf. VI, Gr. v. Kiburg aus dem Hause
Habsburg-Laufenburg.
Jobannes III. der ältere (no 17) war Herr zu Rotenberg im Elsass.
Jobannes IV. des jtingern (no 18) Gemahlin Agnes III. von Landenberg-Greifensee, seit
1361 genannt, war in 1. Ehe mit Pantaleon d. ä. von Wessenberg verehelicht und lebte noch
1431 X. 12.; ihre Nachkommen wurden 1393 V. 14. in den Grafenstand erhoben (vgl. Merz
a. 0. II 665 f.).
Agnes (no 19), 1408—1425 genannt, war mit Donat von Toggenburg, f 7. XI. 1400, ver-
ehelicht (s. S. 52 no 42).
No 21: Mauritz, Baschart von Habsburg, c. 1415 unter den Absagern der Herzogin von
Österreich-Burgund wegen (St.-A. Sol., Varia III, p. 48).
Taf. V. Herzoge von Osterreich, Grafen zu Habsburg.
Nach 0. Redlich, Rudolf von Habsburg, ergibt sich für die Nachkommenschaft König
Rudolfs (no 1) nachstehende Reihenfolge:
Albrecht (no 3) geb. nach 3. VII. 1255, am 3. VII. 1265 verlobt mit Jolanthe, Tochter
des Grafen Theobald von Bar, seit 1274 vermählt mit Elisabeth von Tirol.
Mechtbild (no 6) 1267-t 1304.
Heilwig (Hedwig) (no 9) 1267— f 1303, seit 1279 verehelicht.
Gertrud 1267, beisst seit 1273 Agnes (no 7).
Hartman (no 4), geb. 1263, war verlobt mit Johanna von England.
Katharina (no 8) 1267— f 4. IV. 1282, seit 1279 verehelicht.
Guta (no 11) geb. nach 1267, f 18. VI. 1297.
dementia (no 10) geb. nach 1267.
Rudolf (no 2) geb. 1271.
Karl (no 5).
Sohn, geb. und gest. zwischen 1277 und 1280.
8. 20 no 59: Über Erzherzog Sigmunds mehr als 40 natürl. Kinder s. vorläufig Heüfi in
der Neuen Zürcher Zeitung 1904 IV. 21,, n«> 111 M.-Bl. — Über Wilhelm Bock speziell Hogi
im Anzeiger f. Schweizer, Geschichte 1907 n» 2. — Für die Schweizergeschichte fallen ferner
in Betracht: Lucia oder Sophie, ehel. Frau Jkr. Rudolf Sargansers (Genealog. Handbuch I,
p. 223 no 81).
Anna gen. Schweizerin, Gattin des Hans Wyss zu Platers in der von Luzern *
Gebiet, 1487—95.
Barbara, Gattin des Hans (Conrad) von Rümlang, Sohn des Heinrich v. R zu
Wülfliugen, 1477—1493 (Jahrb. f, Schweizer. Geschichte XXXII, p. 73).
Klsbeth, verbeir. mit Rudolf v. Griesscn (Schloss Wyden), Vogt zu Landser, 1486.
Elisabeth v. Weitingen, (inttiu Wilhelm Herters v. Herteneck, Bürger zu
Züricb 1507—14 (Kindler v. Knoblocb, Oberbad. Gescbl.-Buch II, p. 46).
- 406 -
Taf. VI. Grafen von Kiburg aus dem Hause Habsburg-Laufenburg.
S. 25 n» 21. Egons IL Gemahlin Johanna war die Tochter des Brnno von Rappoltstein
und seiner ersten Gemahlin Johanna von Blankenberg, sie nennt sich Jehanne de Ribaupierre,
dame de Magniers, er Ejge conte de Quiboar, signeur de Magniers [Magniöres]. Rappoltst. Uß
II 561, III 95 f. mit falsch datiertem Brief.
Vielleicht hieher gehören:
aj Schwester Adelheid v. Kiburg, die erbere geistliche frowe, Jahrzeit auf den
17. August in beiden Klöstern zu Engelberg für den ehrwürdigen Herren von Gottes Gnaden
Bischof Heinrich vonLayant, Bruder der Nonne; letzterer, Kanzler des Herzogs Albrecht,
t 1338 zu Neunkircben (Boehmer, Fontes I, 432, Job. v. Victring), wurde beerbt von den Her-
zogen Albrecht und Otto zu Wien (Liebenau deutet die Möglichkeit eines illeg. Zusammen-
banges mit den habsburg. Kiburgern an und macht daneben aufmerksam auf F. Rer. Austriac.
XIV 96, woselbst in einer ürk. des Klosters Neuburg 1305 I. 15 her Chonrat der Chyburger
vorkommt; s. Anz. Schw. Gesch. u. A.-K. 1861, p. 45 f.).
bj swester Heilwig von Kyburg, unser burgerin, 1312 VIII. 26., in der Sammlung
an der Froschaugasse?, St.-A. Zur., Abtei no 107. Es gab ein Z. Bürgergeschlecht v. K.
c) Katharina v. Kyburg, die Priorin in der Sammlung zu Winterthur Prediger
Ordens, Stadt-A. Winterthur 1381 V. 1., vielleicht identisch mit no 14 von Taf. IV.
Taf. vn. Grafen von Froburg und Homberg.
Ludewicus II. (no 7) erscheint auch 1170 ind. III. (Scheffer-Boichorst a. 0. 192).
Adalbero II. heisst bei Bernhardi, Lothar von Snpplinburg (Jahrbücher d. dtsch. Reichs)
510, 511 und 771 N. 46 Abt von Nienburg und von Prüm.
Bei Ludewicus III. (no 12) ist S. 31 nachzutragen: 1247 X. 11. nobilis vir., comes de
Froburc consensu dilectorum filiorum K[odulfiJ prepositi Boningensis (!) ac nobilis viri
H[erraanni] comitis de Homberc et Hartmanni natorum ipsius (Acta pont. Helv. I 252 no 408),
1248 V. 15. (das. 294), heisst 1253 IX. 4. ein der Kirche ergebener Mann (das 361).
S. 33 no 15 ist die Stammtafel zu streichen, weil teilweise irrtümlich, und einfach auf
S. 110 no 14 zu verweisen.
Bei Eudolfus (no 18) ist S. 35 einzuschalten : 1245 VL 12. ppos. Zofing. (Acta pont. Helv.
I 163 no 248), ebenso 1247 VII. 31. und X. 11. (das. 239, 252); dann ist gemäss ÜB Beromünster
1 149 das aus Ried weg entnommene falsche Datum 1250 in 1255 VIII. 22. ppos. Beron. zu berichtigen.
S. 36 no 19a. Nach Redlich, Rudolf von Habsburg 771 soll unter Berufung auf das
Rappoltst. ÜB die Frau von Froburg eine Schwester Ludwigs IV. sein; ein Beleg hieftir findet
sich aber in jenem ÜB nicht, dagegen heisst sie dort Gemahlin Heinrichs III. von Rappoltstein
(1260—1275); sie starb wohl 1281.
S. 37 no 20 ist einzuschalten: 1283 I. 15. mit s. Gemahlin (Gfd. XL VII 39).
S. 39 no 23: Durch Urk. Anagni 1303 V. 21. gibt Bonifaz VIII. den verlobten und im
4. Grad verwandten dilecto filio nobili viro Hermanno comiti de Sülze ac dilecte in Christo
filie nobili mulieri Elisabeth, nate nobilis viri Hermanni flies Hartmannij comitis de Ureburg
[lies Vroburg] Ehedispens (Mitteilg. a d. Vatikau. Archiv [Aktenstücke z. Gesch. d. dtsch. Reichs
unter Rudolf I. und Albrecht I., hgg. von F. Kaltenbrunner] I no 529). Elisabeth war somit
offenbar in 1. Ehe mit Graf Herman von Sulz vermählt. In 2. Ehe erscheint sie als Graf
Hartmans von Vroburg f Tochter, mit einem Haus zu Rottweil, 1315 IV. 22. (Wtirttemb.
Gesch.-yu. III, p. 50 no 103;.
S. 39 no 24. Das Todesjahr 1317 gibt das Anniv. Zofing im Anz. f. schw. G. VII 502.
S. 41 n« *K). Clara von Homberg war 1309 Gemahlin des Eüfeuo Vogtes von Matsch
iKopp, Gesch. d. eidg. B. V^ 4i)0 n- 5), ebenso 1318 V. 18. (Arg. XVI 89).
S. 42 uo:U>. Johans ist 13.% VL 21. Landgraf im Bucbsgau (Font. VIII 136, 1363 IX. 28.
Landvogt, Hauptmann und Pfletrer zu Elsass, Schwaben und Argau (Font. VIII 521;. Das
Siegel Graf Johans hängt auch Stadt-A. Winterthur 1364 I. 28. und III. 17.
Adelheid von Ramsteiu ist tot 1371 V. 29. {VBL 410).
- 407 —
Taf. X. Grafen von Lenzburg.
S. 59 no 11. Arnold I. erscheint auch 1050 als Graf im Argau.
S/ 60 no 14—16. Die Brüder Ulrich IIL, Rudolf I. und Arnold IL erscheinen schon 1086
und zwar Ulrich als Graf im Arg:au (Hirsch in den MIÖG XXV 261).
S. 61 n« 20a. Der hier genannte Liutoldus comes ist Gr. von Achalm, Gründer von Zwi-
falten in der rauhen Alb, sein Bruder war Gr. Knno genannt von Wülflingen, f 16. X. 1092
(G. Meyer von Knonau, Jahrb. d. dtsch. Reichs unter Heinrich IV., Bd. IV 349); Kalden liegt
im B.-A. Kempten.
S. 62 no 28. Gemäss ürk. ohne Datum (ÜB Beromünstcr I 74) vergabt Graf Hartman
von Kiburg) pro remedio animie meae et dilectissimap coniusfis niete Richentze, quam in hoc.
loco Beromünster III. kal. Julii sepelivimns, ein Gut in Sursee; sie starb also vor ihrem Gemahl.
Taf. XU. Grafen von Buchegg.
\gl. auch Sammlung Bern. Biogr. II 607 ff, III 229 ff., mi ff., 5:58 ff.
S. 71 no 12. Elisabeth war wahrscheinlich in 1. Ehe vermöhlt mit Ulrich von Bubenberg
(1267 V. 23.— 1279 V. 25. Geistlicher, 1282 IV. 10. Ritter, 1284 IV. 25.-1293 I. 81. Schultheiss
zu Bern (Font. VI 790 no 811; Schweiz. Archiv f. Heraldik XIX [1903] 145; vgl. in Bd. III
des Handbuchs die Stammtafel Bubenberg).
S. 72 no 15: s. E. Vogt, Erzbischof Mathias von Mainz (1321-28, Berlin, Weidmann,
1905 ; betr. auch dessen Bruder Berthold v. B.
Taf. XIV. Grafen von Greierz.
S. 89 no 29. Peter III. erscheint schon 1304 V. 23. als verheiratet (St.-A. Aargau:
Johanniterkommende Rheinfelden).
Taf. XVII. Grafen von Neuenburg.
S. 118 no61 Rodolphe IV u. S. 119 no 62 Jacques erscheinen schon 1336 11. 19. als Söhne
Rudolfs III. (Font. VI 254).
S. 125 no 106. Jacquette war die Gemahlin Adrians I. von Bubenberg f 1479, nicht des
1506 gestorbenen Adrian II.
Taf. XIX. Grafen von Tierstein.
8. 136 no 12. Zu Sigmund I. ist nachzutragen: 1304 V. 23. fro Angenes hern Rudolfez
von Wissenburg tohter und elich frowe minez herren graven Symonez von Tierstein und frowe
Katherine von Grjigierz ir swester (St.-A. Aargau: Johanniterkommende Rheinfelden).
S. 138 no 25. Bei der Siegellegende fehlt der Verweis auf Siegeltaf. XIX no 10.
S. 138 no 26. Gr. Sjmund v. T. senior siegelt 1381 lU. 27., dagegen siegelt 1381 VI. 17.
Gr. Verena v. T., Witwe des Gr. Symond v. T., welcher gestorben ist, sid daz dir brief er-
kennet und erteilet wart (St.-A. Aargau: Olsberg 339 u. 341).
S. 139 no 27. Walrams III. d. ä. zweite Gemahlin war Gisela, Tochter Otmans v. Kaisers-
berg und der Margr. Snewelin von Weiher, Witwe des Job. Malterer, f 22. XII. 1381 (ZGOR
n. F. XXII 27 f., 41 f.; Kindler von Knobloch I 226 u. III 14 ist beide Male irrig). Aus der
ersten Ehe mit Anna von Fürstenberg stammen Anna (no 41), die zuerst mit Martin Malterer
und hierauf mit Graf Eberhart von Neuenbürg (vor 1390) verehelicht war, und Walram IV.
d. j. (no 40).
S. 141 Z. 10 v. 0. ist Thommen ürkk. II 278, 229 zu lesen.
S. 141 no 44. Johanna erscheint im ürteilsbuch des Basler Gerichtsarchivs von 1419 als
Gemahlin des Edelknechts Wilhelm von Gyrsperg, 1422 als dessen Witwe, ebenso 1423, hier
bereits wieder als Ehefrau des Junkers Claus vom Hus und 1430 als frow Johannelin grefin
von Thierstein, Ehefrau des Burkhart Münch von Landskron. Kindler v. K. I 444 und 446
spricht von Hans Wilh. v. G.
— 408 -
S. 141 no 46; Graf Bernhart war nicht nur einmal^ sondern 3mal verheiratet:
1. mit Ita, Gräfin von Toggenburg, 1401— f vor 1414.
2. mit Susanne, Gräfin von Blankenberg (an der Vezouse, Dep. Meurthe, ßlamont).
3. mit Menta, Freiin von Räzüns 1435 (lebt noch 1461, f vor 1468), Tochter des Freien
Heinrich von Räzüns.
Die 1. und die 3. Ehe sind, wie aus den Angaben Krügers, Die Grafen von Werdenberg,
p. 341 fF., hervorgeht, urkundlich bezeugt. 1435 XI. 15. gibt Susanna von Tierst«in, Graf
Beruharts Tochter, ihre Zustimmung zu der Verweisung Mentas von Räzüns auf die Veste
Wartau etc. für 3200 fl. Heimsteuer, Wiederlegung und Morgengabe (Qu. z. Schweizer Gesch.
X p. 353 no 169; vgl. dazu Urk. 1435 XI. 3., 1. c. no 168). Susanna kann also nicht die Tochter
aus dieser Ehe gewesen sein, aber auch nicht aus der Ehe mit Ita von Toggenburg, da sie keine
der Erbinnen des Grafen Friedrich von Toggenburg ist. Somit muss angenommen werden, das«
Susanna aus einer weiteren Ehe ßernharts stammt. Die Lücke in den Urkunden bezüglich
Susannas Mutter wird durch die Darstellung der Ahnenwappen auf dem Grabmal von Susannas
Sohn Georg I. in der Schenkenburg auf Komburg und dem Schwibbogen in der Josephskapelle
ausgefüllt. Nach den Ausführungen Fehleisens, „Limpurgisches", S.-A. aus den Württemberg.
Vierteljahrsheften für Landesgeschichte N. F. XVI 1907, p. 359—365, findet sich daselbst das
Wappen der Grafen von Blankenberg, das nach frühem Gewährsmännern das Wappen Frau
Susannas, Gräfin von Tierstein, einer gebornen v. Blankenberg ist. —
Graf Bernhart v. T.*s Siegel hängt 1453 XI. 3., Thurn- und Taxis'sches Centralarchiv in
Regensburg, Qu. Schweizer Gesch. X, p. 352 : >Ii S ' • comitis bnhardi de tierst.
In dem von Salis-Seewis, Ges. Sehr. II, p. 70, zit. Landgerichtsnrteil von 1468 VIII. 8.
wird der Frau Agnes von Tierstein väterliches und mütterliches Erbgut erwähnt, so auf den
Schenken Georg von Limpurg und seinen Bruder gefallen. Krüger, Grafen von Werdenberg,
p. 341 ff., nimmt diese Frau Agnes als Tochter Graf Beruharts und dessen 3. Gemahlin, der
Freiin Menta v. Räzüns. Wir pflichten dagegen den Bedenken v. Juvalts, Forschungen p. 224 f.
bei, der den Namen Agnes für irrtümlich hält — die Landgerichtsurkunde ist nur in Kopie er-
halten — ; es ist statt Agnes Menta zu lesen.
Bernhart erscheint schon 1378 (ZGOR XX 82).
S. 142 no 47. Johans IL Gemahlin ist Gertrud von Wineck (Basl. Chron. IV 279).
S. 142 no 51 : Susanna war eine Tochter Graf Beruharts (no 46, s. Nachträge) aus dessen
2. Ehe mit der Gräfin Susanna von Blankenberg und liegt in der von ihrem Gatten und ihr
gestifteten Josephskapelle zu Komburg begraben, s. Fehleisen, „Limpurgisches", Württemberg.
Vierteljahrshefte N. F. XVI (1907), p. 362; Abbildung des Grabsteins Württemberg. Jahrbücher
1897 I 238/39.— Sie siegelt 1435 XI. 15., Urk. in Regensburg, Qu. z. Schweiz. Gesch. X,-p.354:
(s.) susenni . v(on . tie)rstein ; Siegel stark beschädigt. Über sie und ihren Sohn Georg s.
auch Roth, Auflösung der tierst. Herrschaft, p. 93—96.
S. 142 no 53: Graf Oswald I. starb bald nach dem 24. Juni 1488. vgl. Hegi, Die geächt.
Räte des Erzh. Sigmund, p. 228.
Zu S. 143 no 60: Durch Herzog Reinh. v. Lothringen kam zwischen ihm und der Tochter
des Herrn v. Märlin, lothring. Landsasse, 1489 ein Verlöbnis zustande, s. Hegi, Bezieh, der
geächteten Räte, p. 229 n. 2. — Über das Ende der Tiersteiner s. Roth, Die Auflösung der
tierstein. Herrschaft, Basler Diss. 1906, und Schweizer. Archiv f. Heraldik 1906, p. 107 ff.: Ver-
leihung von Titel u. Wappen der Gr. v. T. an den Bischof von Basel. — Über die Abstammung
der Herren v. Ebersdorf s. auch Zimmerische Chronik IV, 264.
Zu S. 144 no 61: Graf Oswald II. muss im Laufe des Jahres 1513 gestorben sein (Roth,
Auflös. d. tierstein. Herrsch., p. 140).
Bastarde.
Zu S. 144 no 1: Im Verzeichnis derjenigen, die widerseit band der herezogin wegen
von Burgunne, herezogin ze Osterich (St.-A. Soloth., Varia III, c. 1415), erscheint p. 50: Hans
Reinhard, banckart v, Tierstein; p. 49: baschart v. Tierstein.
S. 144 no 2 u. 3. Frau Brida war das jüngste Kind von Henman Waltenheim dem Wirt
und dessen zweiter Ehefrau Gredanna Galmeiters (beide 1408 genannt), 1410 beim Tode des
Vaters noch minderjährig, ebenso noch 1416 ; ihr und ihrer Geschwister Vogt ist ihr Stiefbruder
Hans Waltenheim der ältere (Sohn 1. Ehe des Vaters mit Agnes Grieb). 1416 ist die Witwe
Schwell. Archiv f. Heraldik 1901, Heft 1.
- 409 -
Gredanne wieder verheiratet mit Heinrich von Lütishofen; vielleicht war dies die 3. Ehe, da
1416 Jkr. Hug Schultheiss ihr Stiefnohn heisst (Basler UrteilshUchcr). Noch 1470 wird Frau
Brida von Tierstein mit dem rechten Bruder Jakoh Waltenheim, ihrem Stiefhruder Hans W.
dem altern und einer Stiefschwester Anna von Lütishofen genannt (Basler Fertigungshuch).
Brida ist die Mutter von Brida v. T., Ehefrau des Junkers Jakoh Isenlin, und von Mechthild,
t 1. II. 1480, Ehefrau des Dr. Friedrich de Guarletis, Prof. der Rechte in Basel, t 1510 (Basler
Zeitschrift f. Gesch. u. Altkde. II 120 f.).
Zu S. 144 neue no 5. Dr. Thoman, des Grafen Wilhelm v. Tierstein Sohn (no 54), 1498
an die Solothurner, Graf Wilh. liege zu Brunstadt krank darnieder (St.-A. Soloth., Miss. XVI r.,
1495-99, p. 255).
Taf . XX. Grafen von Montfoii.
Schünach, Ludw., Beiträge z. Geschichte der Grafen v. Montfort u. VVerdenherg im 13. u.
14. Jahrh. (Forsch, u. Mitt. z. Gesch. Tirols u. Vorailbergs I (1904), p. 282— :301).
S. 159 no 25. Hugo VI. Derselbe lebte noch 1294. Er wurde im März 1298 zum Bischof
von Chur in zwiespältiger Wahl von zwei Dritteln der Churer Domherron gewählt, starb aber
1298 VIII. 3. in Rom, während er seine Bestätigung daselbst betrieb, sechs Monate nach seiner
Wahl (Necr. Curiense ed. v. Juvalt S. 76 = M. G. Necr. 1, 636; Eichhorn, Episeopatus Curien-
sis S. 100).
S. 160 Z. 12 u. 13 lies: mit zwei ebenfalls volljährigen Brüdern und vier unmündigen
Geschwistern (Albrecht a. a. 0.).
S. 165. Hinter no 37 ist als jüngster Sohn Wilhelms II. einzuschieben: no 37« Ulrich,
Graf von Montfort. Derselbe wird 1351 IV. 3. zusammen mit seinen Brüdern Wilhelm (III.),
Hugo (VIII.) und Heinrich (IV.) als letzter derselben aufgezählt (Urk. abgedr. im Freib. Dioc-
Arch. 7, 290). Zösmair behält damit gegen meine oben 8. 165 geäusserten Zweifel recht. Tl-
rich ist mir nur aus dieser einen Urkunde bekannt geworden. Da er in den Urkunden von
1353 XI. 3. (Vanotti S. 5.53) und von 1354 V. 30. (Van. S. 554) nicht mehr vorkommt, ist er
vermutlich damals bereits tot gewesen.
S. 167 Z. 27 u. 28 lies Hermann statt Sigmund von Tierstein.
S. 167 no 42: Ulrich III. zuerst 1351 V. nebst seinem Vater Rudolf und ihrem Oheim
Christoph v. RäzUns (GNM Nürnberg no 7192).
S. 177 no 79. Johann II. d. ä. wird 1486 IV. 10. vom eben gekrönten römischen Könige
Maximilian I. in Aachen znm Ritter geschlagen (Herzog, EU. Chron. 139 f.).
S. 179 no 86: dementia zuerst 1481 III. 18. ohne Namennennung, als Verlobte des Grafen
Job. Peter v. Mosax, Herrn zu Belmont, der Tochtermanu Gr. Wilhs. v. Montfort-Werdenberg,
Burgers zu Zürich genannt wird (T.schud. D.-Slg. ß VIII 269 no 123).
S. 185: Hang Montforter war nicht Ritt-, sondern Rottmeister (in Italien); vgl. Ul-
raann, Max I., I p. 409 no 2; s. auch Wotschitzky, Venetianerkrieg 1487, p. 23 n« 2. — 1488
wird er Hans Hang M. genannt (St.-A. Innsbruck, Raitb. 88, f. 211). — 1492.IX. 28. siegelt
„maister Johanns Hug, des wolgeborn herren graf Hugen von Montfort saliger gedächtnuss
lediger sun"; Petsch.-Siegcl (Fahne mit Bastardsparren) hängt; gleichen Tags siegeln Hainrich
Montforter, sein V^etter, und Han.s Fridr. Hewer (2 Siegel hängen mit Bastardfaden, St.-A.
Luzern, Urk. Fase).
Taf. XXI. Grafen von Werdenberg.
Aus den Untersuchungen von Dr. Hegi (s. u.) und aus anderen seither erschienenen oder
mir bekannt gewordenen Publikationen, sowie aus ungedrucktem Material haben sich mehrere
Berichtigungen und Zusätze, meist illegitime Zweige der Werdenberger betreffend, ergeben.
S. 212 no 45 Wilhelm I. und S. 218 no G5 Rudolf von Sargans sind zu streichen,
desgleichen mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch S. 112 no 44 Georg I. Sie werden in
vier Urkunden genannt, deren Beanstandung sich erst nachträglich ergab. Die erste Urkunde
ist von [13]91 IV. 22. (abgedruckt bei Thommen, Urkunden z. Schweizer Gesch. 2, 255; nennt
Georg I. und Rudolf), die zweite von 1406 VI. 3. (Thommen 2, 451; nennt Georg I. allein),
die dritte von 1407 VIII. 3. (Regest in Gesch. der Freihrn. v. Bodman, her. v. Frh. Job. Leop.
V. Bodman, nennt Georg I. allein), die vierte von 1412 XL 23. (Vanotti reg. 175 und Urk. S.
Qenealoir* Handbuch 1. . 26 *
— 410 -
riK3; Momit rtoors: I. iiii<l Wilhelm T.\ Davon haben si<h die 1., :). nnil 4. Urknnde ixU sicher
irrifr erwie«cn, "weshalb Wilhelm I. (n« 45) und Rndolf '05) unbedinsft zu streichen sind, (regen
die zweite Urkunde werden schwerwiegende Bedenken erhohen, so däss aurh dieses letzte
Zeugnis für die Existenz Georgs I. (44) nicht mehr auszureichen scheint.
Die erste Urkunde, die von [13]91, hat im Original (k. u. k. Staatsarchiv Wien) nur
die mindere Jahreszahl 91. Das Original ist durch Stockflecken stark gebräunt und seine Schrift
ist sehr verblasst. Das Stück wurde schon im 16. Jahrhundert laut Dorsalvermerk ins Jahr
1391 gesetzt und ist seitdem in den Repertorien des Wiener St.-A. so weitergeführt, und
auch mit der Jahreszahl [13]91 a. a. 0. 2, 255 veröffentlicht worden. Die Urkunde bildet
jedoch einen Teil einer im Jahre 1491 am 30. IV. sich abspielemlen Handlung (vgl. Hegi: „Die
geächteten Räte des P>zherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz
1487 — 1499", Innsbruck 1909 '), auch die sonst in der Urkunde genannten Namen, die übrigens
ausser den Werdenbergischen nur von lokalgeschichtlicher Bedeutung sind, sowie das anhan-
gende Siegel*, weisen auf das Ende des. 15. Jahrhunderts, also auf 1491 hin. Die genannten
beiden Werdenbeiger sind Georg II. (recte I. n«^ ()9) und dessen unehelicher Sohn Rudolf
Sarganser (n« 81).
Die dritte Urkunde — die zweite s. u. — ist ein I*apier-Original im gräflichen Archiv
auf Schloss Bodnian, angeblich von 1407 VIII. 3. und wird ausdrücklich als älteste Papier-
urkunde des gräfl. Familienarchives Bodman bezeichnet. Gleichwolil ist das der Urkunde wohl
richtig entnommene Jahr unmöglich und zwar wegen der beiden neben Georg I. (n«^ 44) in
dieser Urkunde genannten Personen ilans von Rechberg zu Hohenrechberg und Hans von Bod-
man der ältere. Unter letzterem kann sicherlich nur der zwischen 1452 XI. .'M). und 14.53 III. 13.
(8. Reg. Bodman 605) verstorbene H. v. B. ^ verstanden werden, da dieser in der Tat etwa in
den letzten 15 Jahren seines Lebens als „der ältere" bezeichnet wird. Mit Hans von Rechberg
auf Hohenrechberg kann nur der 1464 XI. .3. verstorbene Schwager des Grafen Georg II. von
Werdenberg-Sargans gemeint sein, denn einen anderen Hans v. R. auf II. gab es damals nicht.
Im Jahre 1407 war derselbe, wenn überhaupt schon geboren, dann doch noch keineswegs in
handlungsfähigem Alter, da seine Eltern erst etwa 1391 geheiratet hatten, und er eines der
jüngsten von den 10 Kindern dieser Ehe gewesen zu sein scheint. Die Urkunde gehört denmach
in ein späteres Jahr, und zwar zwischen ca. 1444 (erstes Vorkommen (iraf (ieorg II. v. Werdeu-
berg, n" 69) und 1453 (Tod des Hans v. Bodman d. ä. — s. o.) und bezieht sich gleich der
von (14191 IV. 30. auf den genannten Grafen Georg II. von Werdenberg.
Die vierte Urkunde von 1412 XI. 23 nennt zwar nach dem Regest bei Vanotti (reg. 175)
die beiden Brüder Wilhelm (I.) und Georg (I.) von Werdenberg und Sargans. Die Namen
„Werdenberg" und „Sargans*^ finden sich jedoch nicht in dem Original, welches vielmehr die
beiden berüchtigten Brüder Wilhelm (VI.) und Georg (IL) von Ende * auf Grimmenstein an-
führt.^ Wie der Fehler hei Vanotti entstanden ist, zeigt der von ihm besorgte Abdruck der
Urkunde a. a. 0. S. 583.
Gegen die letzte (der zeitlichen Reihe nach die zweite) der vier Urkunden, die von 1406
VI. 3. datiert iät, sprechen folgende gewichtige Bedenken. Der Aussteller, Graf Georg von
Werdenberg, bezeichnet sich als Herr von Riizüns, während diese Herrschaft damals der noch
blühenden Familie gleiclien Namens zustand. Ferner stimmt die Urkunde im Aussteller (Georg
V. W., „Herr v. Räzüns"), im Ausstellungsorte (Ober-Ems) und im Tagesdatum* auffällig mit
einer von Krüger, Reg. 942 und Vieli, Räzüns, S. 83 erwähnten Urkunde von 1460 VI. .0. über-
ein, von deren Inhalt allerdings nichts weiter bekannt ist. Dagegen ist die Urkunde von 1406 in
1 Horrn Dr. Hcf^i-Züricli. der au« seiner cinprchendnii I><»tailkeiiiitnis des frAnzeii Geschichtsabsehnittc»
herniis, von dem diese Ilandlnnf? nur einen kleinen Teil bildet, nileh jiuf die irri^re Ansetsnn}<r dieser Urkunde
und auf die schwerwief^enden Bedenken «rejcen die von IWX» nuftnerksani zu maelien die Liebenswördifirkeit
hatte, niüehte ich aueli an dieser Stelle für die Bcriehtij^unK und die Anre^run^, die übriß-en bezUK^Iiebeu Tr-
kunden ein^ccbend zu untersueben, meinen besten Dank abstatten.
* Diese Aufgaben verdanke ich Herrn Professor Dr. Tliommen-Basel, der mir dieselben als Rrffebnis
seiner Xacbprütuuf^r des fraglichen Stückes mitzuteilen die (iUte hatte.
"^ Sein Vater, j^leiehfalls Uans von Bodman ^ebeissen (f M25), könnte, wenn nicht neben ihm Hans von
Urehbergr j^enanut wäre, ailcrdini^g ebenfalls in Betracht kommen. Jedoeb war er seit 140.S Ritter.
* Gefl. Mitteilunf? von Herrn Dr. l-.einer, Stadtarcbivar in Konstanz.
Ä Vjfl. Ladurner in Zs. Ferdinandeum n. Foljfe 13, 149—160.
« wenn dasselbe entsprechend auf 14C0 umgerechnet ist.
- 411 -
zwei andclieiiieud von einander unabhängigen Abschriften ' überliefert, welche beide überein-
stinnneud das wie ilblieli in Worten ausj^-esehriebene Jahr M0(> angeben. Dies beruht wohl auf
einem Sehreibfehler «tatt ^seehzigisten**. Das Original, das allein entscheiden kann, scheint
nicht bekannt zu sein. Aus den sonst in der rrkniide genannten Personen, die wobl alle häuer-
lichen Standes* und bis jetzt mir nicht weiter nachweisbar waren, sowie aus den durch die
spätem Abschreiber verwischten J)ialektformen Hessen sich keine inneren Zeitmerknialo ge-
winnen Trotzdem kann wohl an der Nichtexistenz CJeorgs I. (n»» -It) nicht mehr gezweifelt
werden. ^
S. 218 n« (>^. Wilhelm II. (recte I.) wird in dem im Züricher St.-A. betindliuhen Original
zu Krüger reg. 1018 (= Wegelin reg. Pfäfers n« T22) keineswegs als .iselig"* bezeichnet, sondeni
erst 14S1) X. i>7. (Urk. im St.-A. Zürich, Stadt u. Land n» (ril^), und hat allerdings noch 1487
am Venetianer Kriege Erzherzog Sigmunds teilgenommen, wie er auch in den Jahren kurz
zuvor wiederholt genannt wird.
S. 228 no 7J) u. SO: Über die Halbgrafen Marquard und Hans von Sargans s. auch Hegi,
Die geächt. Räte, p. 9 f. Den erstoren, Marquard, bezeichnet Butzer 152(1 (s. u.) als „baroneni
qui plurimum temporis transegit in aula Principis Sigismundi**, und nennt als seine Gattin:
Marg. vom Joch, „quae familia supra Curiam habitavit** (s. Schuler-Schulthess, Huldrici
Zwinglii opera VII IKM), p. ISI f.. Hutzer an Zwingli, Strassburg, undat., nach einem Briefe
Capitos an Zwingli, ebenda p. 480 von ca. 7. III. 152()). ~ 147;') VII. 7. wird als Marquarts
Vetter ein auch noch 141KS vorkommender Uudolf Müller genannt (St.-A. Innsbruck, Kaitb.
1475, f. 110, s. a. Hegi, p. 272 n.).
S. 223 no 81: Rudolf Sarganser erscheint von 148<» X. 18. (St.-A. Milano, Svizzeri: Ein-
fall in Chiavenna) bis 14i)l> VI. 2. (s. oben und Hegi, Die geäeht. Räte des Erzh. Sigmund,
p. 10 etc.; ebenda sein Streit mit dem Innsbrucker Hof um die Aussteuer seiner Gattin und
Verabfolgung seiner Habe).
S. 223 neue n<> 82a: Als 2. illegitime Tochter des Grafen Jörg v. Sargans erscheint Frau
Klsbeth von Sargans oder Elsbeth Salganserin. Laut Urk. in der Kirchenlade Schwyz
stiftete Frau Elsbeth von Sargans für sich, ihren Mann jung Vogt [Hans] Flecklin [von
Schwyz] selig und ihre Tochter Margaretha Flecklin und beider Ehegatten Eltern in der Pfarr-
kirche Schwyz .Tahrzeiten auf St. Barbaratag (4. Dezember). Diese Jahrzeitstiftung s. auch im
a. Jahrzeitbuch Schwyz z. 4. Dez., wo sich die Stifterin als Tochter des (trafen Jörg v. Sargans
nennt (f. 5.31)). — Jahrzeitstiftung des Geschlechtes Flecklin in der Kirche zu Schwyz zum
(». Februar (f. 118): Hans Flecklin, Vogt |zu| Sargans und .seine Frau ... von Sargans; Graf
Jörg von Sargans: Margaritha Flecklin, seine Tochter. — Im Rodel der St. Martinsbruderschaft
von Schwyz (gegründet c. 11(50) auf fol. 10: Graf (icorg v. Werdenberg v. Sargans. Heinrich
Flecklin, Vogt zu Utznach u. Elsbeth Fründin. Hans Flecklin u. Frau Elsbeth Salganserin und
Mariraritha, ihre Tochter. Elsbeth Sargansers Gatte Hans Flecklin, später zur Unterscheidung
von seinem Vater Vogt Heinrich Flecklin der junge Vogt Flecklin genannt (Landvogt zu Sar-
gans v. 1510—1512), fiel 1515 bei Marignano. Sein Grossvater mütterlicherseits war der schwy-
zeriscbe Landschreiber und Chronist Hans Frünl, dessen Tochter Elsbeth die Ehefrau des
schwyzer. Landweibels Heinrich Flecklin (Landweibel von c. 14(>() bis c. 14IK)) und nachherigen
schwyzer. Vogtes der Herrschaft Ptzuach war (1490 i)2 u. 1498/1500). •
S. 225 u'» 88. Rudolf X. zu Heitersheim. Derselbe scheint einen unehelichen Sohn „Jo-
hannes Wcrdenberger ex Hciterschen Const. Dioc." gehabt zu haben, der 1489 IV. 21. zu
Frcihurg i. Hr. innnatrikniicrt wurde (vgl. H. Mayer, Matrikel der l'niv. Freiburg i./Br. I.
Freiburg 1907 S. 91). Derselbe wäre als 108a einzureihen.
• Di»* erst«' ist riii Viiliiiiii.s von l.'nil 111. IS. (('). Die zweite Alisehrill (D) lietiiulet «ieli in einem Kupinl-
bnrh an« t|«Mn 17. JalirhiniderU Da D den Kalinien des Vidiuius vt»n C uieht aufweint, Neheint es nicht von ('
nb)r«'>*«'liriebcn xu sein, überdies hat D «:e;f«Mi C ausser anderen nnbedeutentlen Abweielmuffen einen kleinen
Zusatz y.n l'etern Jeden {seli;?eu Dj. s. Thoninien s. 4GI.
- Aus«^enomnien vicileieht die Ix'iden Anj^renxcr Anna v. Sales (Salis?) und Lienbardt Fcderspil.
•' Naehdcm obl;rcs ;;eset7.t war. crliielt irh die Naehrieht, dasü da» Ori^final der l'rkunde von IIB«) VI. h.
im (ienieinde-Arehiv von I*2ni8 ruhe und wirklieh idt-ntiseh mit den beiden, dcmnaeh irri^ datierten Abschritten
von IKK» VI. :i. sei ijcdtige Mitteilung von Herrn Stadtarebivar F. v. Jeeklin in CliHr).
* (iüti);e Mittellnnir von Herrn Dr. Ile;;:i-Zürieh.
-' (lefl. Mitteiluuf^en von Herrn a. Kanxleidirektor .1. U. Kaelin, Heliwyz.
— 412 -
S. 228 no 99: 1506 ist in 1507 zu verbesseru (s. auch Hegi| a. a. 0., p. 10).
S. 228 neue no 99 a: Als eine zweite nnd zwar sichere Tochter des Halbgrafen Marquard
y. Sargans und der Marg. vom Joch tritt in sechs Briefen der Strassbnrger Reformatoren Butzer
und Capito an 2wingli (je zwei vom 29. I. 1526, Schuler-Schulthess, H. Zwingli op. VII, 466 f. ;
7. III. 1526, a. a 0. 488 ff. und 16/17. V. 1526, a. a. 0. 509 f.) Barbara von Sargans auf. »
Sie war acht Jahre alt in das Kloster Berau bei Waldshut jgetan worden, später jedoch, etwa
1518, auf Betreiben der Äbtissin Katharina von Zimmern ihrer musikalischen Befähigung halber
an das FraumUnster zu Zürich gegen ein Leibgeding transferiert worden. In der Reformation trat
sie vorzeitig aus und heiratete den Mönch Martin Hag, mit dem sie 1523 oder 1524 nach
Strassburg kam. Dieser starb kurz vor dem 29. I. 1526 und liess seine Witwe mit einem
Söhnlein in sehr bedrängten Umständen zurück, so dass Butzer und Capito sich durch Zwingiis
Vermittlung an die Stadt Zürich wandten, wohin Barbara sich im Mai 1526 selbst begab. Das
ihr bei ihrem Übertritt ins Fraumtinster zugesicherte Leibgeding, um dessen Ausrichtung sich
die obigen Schreiber bemühten, erhielt sie aber erst (wieder) 1531 (s. v. Wyss, Gesch. der
Abtei, p. 38).
S. 228 no 100. Johann VI. wurde 1486 IV. 10. vom eben gekrönten Könige Maximilian I.
zu Aachen zum Ritter geschlagen (Herzog, Eis. Chron. II, 139 f.). Nach einer Veröffentlichung
von G. Bossert in der Schwab. Kronik, Beilage zum Schw. Merkur 1901 no 437 (aus Ludwigs-
burger Akten) besass Graf Johann zwei uneheliche Kinder: no 108«» Hans Werden berger
und dessen Schwester no 108« Osanna (später Susanua) Werdenbergerin, welche 1521
VIII. 5. Begine zu Calw wurde, als Priorin oder Mutter dieses Hauses bei der Einführung der
Reformation austrat und den bisherißfeu Grosskeller von Hirsau, Sebastian Keller, spätem
herzoglichen Klosterhofmeister in Weil bei Esslingen und in Renthin bei Wildberg heiratete.
Sie wurde Endo W)! Witwe und lebte noch 1558 kränklich und in gedrückten Verhältnissen.
Taf. XXII. Grafen und Freie von Bechburg.
S. 239 no 7a; Waltherus de Behburch wird von v. Weech als Beihenburg (OA. Ravens-
burg) erklärt.
S. 242 no 21. Heinrieh III. erscheint noch 1325 V. 24. (Sol. Wbl. 1830, 666).
S. 242 no 22. Mechthild erscheint schon 1298 XII. 27. (Reg, ep. Const. II no 3086 u. 3617).
S. 244 no 29. Henman stund im Walliserkrieg des Jahres 1384 in savoyischem Solde und
erhielt wohl bei Sitten den Ritterschlag; die Rechnung vom 12. VIII. 1384 meldet: item libravit
domino Hemmando de Besporc militi novo thcotonieo uiutuo super stipendiis suis etc. (Anz. f.
schw. G. 1905 S. 31 f.). Ferner ist nachzutragen: 1389 XII. 15. Imer von Ramstein, Bischof zu
Basel, verleiht Falkenstein, das ihm ledig wurde von s. Oheim Henman v. B. sei., Ritter, dem
Grafen Walraf d. ä. und den Brüdern Bernhart und Hans von Tierstein (Sol. Wochenbl. 1846
S. 60.\ Elisabeth, Gemahlin Henmans von Bechburg, erscheint in den Basler Urteilsbüchern und
in den Urkunden von St. Clara auch nach 1399 fortwährend mit kleineren Streitigkeiten (z. B.
1409 II. 9., Urteilsbuch VI 85 v), heisst dagegen 1411 1. 24. „die von Bechburg selig" (das. VIII 4 v),
und am 26. VIII. 1411 ward erkannt, ,frow Elzabetheu von Bechburg ingesigel zer slahende,
vnd wart och ze «lagen (!)" (das. VIII 38 v). Ihr Todestag ist somit offenbar der 13./16. XII. 1410.
Nicht einzureihen ist auch: Berchtoldus de Bechburg can. Solod. 1369 IV. 26. (Jahrbuch
f. schw. G. XXXI 194).
S. 244 Zeile 4 von unten: Cuno von Bechburg ist 1282 VI. 11. (Font III 327) und 1292
VI. 18. (UBL 129) bezeugt; er ist wohl identisch mit dem S. 241 unter no 17 genannten Spurius.
Taf. XXIII. Grafen und Freie yon Falkenstein.
S. 247. Literatur: C. Roth, Die Entstehung u. Entwicklung der Herrschaft Farnsburg,
Bas. Z. VI 2, p. 444-63.
S. 247 Z. 11 lies Weissenburg statt Kramburg.
S. 248. Gemahlin Rudolfs Anna v. Ifental (Merz, Burganl. des Argaus, Stammtaf. v. Ifental).
S. 219 no 16 T^l. die Berichtigung S. 325 n« 16.
S. 253 Z. 5 lies 30. VII. 1444 statt 4. VIII.
> Auf dio8u Barbara liatle Herr Prul'ussor lir. KgU-ZüricIi f ^i» (jüte, auluicrksaiu zu machen.
- 413 -
S. 254 vgl. die Berichtigang ij. 325 no 16 wegen der Gemahlin des Hbdb von FalkeuBtein;
über ihn auch Württemb. Gesch.-Qo. III. Tbomas nennt 1471 VI. 27. a. IX. la HaoB vnd Tho-
man gebrndere, bede mine paathartt HUne (St.-A. Basel: Adelsarch. F I ^).
S. ffiö n" 27 : Sigmund kann nicht schon 1533 geslorbea Bein, denn l&3r> 1. 19, traten Sig-
mund von Falbenstein, Freiherr, und Bans Friedricli vom Hub, Edelknecbt. Gcvetteru, ihre
Erbgerechtigkeit auf dea Gr. Heinrich von Ti«rBtein Verlaasenschaft nach dem Tode seiner
Witwe au deren Schwester Frau Anna geb. von Neneubnrg, Frau zu Fontauje, ab (St.-A,
Baaeh Urkk. VI fol. 56').
Taf. XXIV. Freie von Arburg.
8, 261 DO 24. Rudolfs IV. Gemahlin Margarita geb. von Bosenegg <<:egelt II. X. 1430
(Urkundenregist^r f. d. Kt. Scbaffbansen I n» 1637).
Taf. XXV. Frei« von Strfttlingen.
Tgl. die seither erschienene Honographio von W. F. von MUlinen, in der Festgabe der Allg.
Qeschichtforsch, GeBBlIsch. d. Schweiz dargeboten vom Bist. Verein d. Kts. Bern, liK)"», S. ] ff.
Danach (S. 16 f.) wäre Johannes III. (n» 7) nach England gesogen, ein Job. de Estratelingea
gen. BoHselet erscheint dort 1290 VII. 3. und ist tot 1303 11. 4-, vielleicht dessen Kinder sind
Hathilde und Margarita von Straleling, die 1297 I. 9. genannt werden, und Peter de Stradde-
leye (Straf elinges, Stradliuire, Stradelinges, Stradlingex), der 1398 erKcheint und mit Johanna
aus uubekanutero Geschlecht verehelicht war. Elisabeth In" 13) war nicht ,iuil einem Herrn
von DietikoD" verheirate! (ö. 40); ihr Sohn Peter ist der bekannte Bastard de» Gr. Budolf III.
von Hab shurg- Laufen buri; und nannte sich nach seiner Pfründe (vgl. G. 1'. Knod, IleulHche
Studenten in Botogoa, 1H99, S. 93 a« &15).
Taf. XXVI. Freie von ROesegg.
Vgl. die Neubearbeitung der Stammtafel an Hand des auH dem Arcbir Halwil neu zu-
gänglich gewordenen Materials bei Merz a. 0. II 468/9, dazu '47'3 f.. 674. Danach erscheint
Heinrich I. In« l.'i) noch 1401 XII. 8., destten Schwester Christine (ii» 17) zuerst 1364 VIII. 6.
und deren Oemahl Ulrich V. von Binach 1348 XI. IG.— f 9. VII. i;^; als u<> 17a ist eine
weitere Schwester einznfügen; Tochter, mar.: Symou von Moutalt (dereu Tochter Elisabeth
137K Xr. 39.— 1382 I. 1. war verehelicht 1. mit Ulrich von Haldenstein. lebt 1.179 IE. f)., L>. mit
Job. von Halwit 1383 1. 1.). Heinrich U. (n" 19) erscheint schon ).S84 I. 16. Der Ehebrief der
Anna I. (n" 31) datiert von H02 VI. 29. j\1b n« 33a ist einzufügen; Hans, 1431 als Domherr
EU Basel anfgenommen (WnrsHsen, Anal. M). AnnaH. (nu 36) lebt 1462 XII. 3. Jakob (uo 2.i)
hatte in 1. Ehe 14&( III. 2. Barbara BebstOckin; seine 3, Gemahlin Beatrix von Wineck lebt
1494 XI. 15. Von ihren Töchtern war Veronika (n<> 28) 1487—1494 XI. ir>. mit Diebold von
Andlau verehelicht (1493-1494), Helena (Helyonor) (n« 29) war 1493 XIL 18. Wartnerin, 1494
XI, 1.^. Klosterfrau zu Andlau.
Taf. XXVIII. Freie von Wediswil.
S. 309 0" 21; Im Vorwort zu Bd. VIII der FBB bat
Prof. Türler eine Untersuchung über den Aununtialionsstil ver-
öffentlicht. Er verweist darin (p. XII. wo auf Zeile 7 i\<- 67
statt 66 zu lesen ist) die n» 79 und 80 Ton FRB IV ins Jshr
1301; der Tod Arnolds 11. würe also anzusetzen: nach lüOI 11.9.
(Gefl. Mitt. von Dr. A. Plöse, Bern].
S. 315 no 28: An der Urk. 1302 II. 20, Ist.-A. Neueuliurg
(E^^nu 15) hangt ein Siege) Jobanr' v. Wedlswile, Sohns der
Elisabetha, Witwe Arnolds seligen v. W. mit der Umschrift:
U ►!• S 10 - lACOBI . NOBIL'- D'WEDISWILt ■
(8. FRB IV p. 92 u« 83).
S. 316 zun" 31 (?), Johann Ul.: In der Urk. 1333 VI. 2i"..
des Herrn Jobans von Weitiswile {St.-A. Neuenburg, G 3 ii" 1 1 )
gelobt derselbe, fUr mich und alle min erben und für Johannen,
. — 414 -
miiieu vettern, ir (der Herren v. Hascnbur^) recht wer ze siue ir und ir erl)en. Wer ist
nun dieser Vetter? In einer uns unbekannt gebliebenen, nicht in die FRB aufgenommenen Urk.
1322 VII. 24., Bern (Orig. St.-A. Bern, Fach luterluken, die ebenfalls aus dem St.-A. Neuenburg
stammt, Dorsualnotiz: Liasse G. G. (t.), verkauft ein Johans v. Wediswiie, ritter, denselben
Herren v. Hasenburg, die er nicht seine Oheime nennt, ebenfalls um 50 U Pfennige die Eigen-
schaft des Lehens, „so Marquart von Buteusoltz, ein edelknecht, von mir hatte, die eigensfbaft
mich von erbe vou minem . . vatter seligen zii einem teil angevallen was, und zu dem andern
teil mir von Johans von Wediswiie, hern Arnoltz seligen sune, ritterz, minem vetter, gegeben
wart" . . . „Und loben och, vür mich und vur den vorgenanteu Johans von Wediswiie und vur
unser erben, dien vorgenanten zwein gebruderen, hern Heymen und Marquarten von Hasenburg
und ir erben der vorgenanten verkoften eigenschaft recht wer ze sinne und rocht werschaft ze
tragenne gegen menlichem ..." Der vorgenante Johans von Wediswiie, ritter, siegelt. — Laut
Mitt. des Herrn Dr. PlUss Hessen sich auf dem zerbröckelten Siegel noch die Buchstaben LI
erkennen. — Mit n« 14 (Job. I.) ist dieser Job. IIL kaupi identisch. Er könnte eher eines <ier
Kincjer Walters III. resp. seiner Gattin Johanna von Oron sein (n'> 31).
Taf. XXIX. Freie von Göskon.
S. 326 no .3. Worüber von Göskon ist 1298 V. 8. Priester zu Solothurn, ebenso 121)9
VI. 27. (SW 1818, 174, 176), 1300 I. 4. viceplebanus Solod. (das. 177), 1317 V. 2. plebanus in
Solodoro (SW 1825, 284).
Vielleicht zu diesem Freiengcscblechte gehöreu auch:
Heinrich von Gessikon, Mönch in der ßoichenau 1328 (Schulte, Über freih. Klöster
in Baden 121, 123).
Nicolaus de Gossikon, Mönch in der Reichenau (Necr. Feldbach. 13. IX.).
Nicht einzureihen und wohl auch nicht zum Freieugeschlechte gehörig sind die im Jabr-
zeitbuche der Domstift Basel genannten
27. X. dus. GotfriduH de Göskon miles,
24. XI. dns. Berchtoldus de Göskon miles.
Taf. XXX-XXXV. Freie und Edelknechte yon Ramstein.
Zu S. 353. Rudolf (60). Als österreichisches 3Iannlehen besass derselbe fiiruer noch den
Diughof zu Laufen, den er, nebst allen Pertinenzieu, mit Einwilligung des Lehensherrn (Erz-
herzog Sigmund), Ende 1458 oder Anfang 14.51) (jedenfalls erst kurz vor seinem Tode) an
das Bistum Basel, bezw. Bischof Johann v. Henningen, verkaufte (Staatsarchiv Basel, Akten
Tierstein 2).
An denselben verkaufte er um die gleiche Zeit, ebenfalls mit Einwilligung des Lehens-
herrn (Kaiser Friedrich), um die Summe von iOÜ rhein. fl. die vier Dörfer Blauen, Tittlingen,
Nenzlingen und Brislach, die ebenfalls Mannleben gewesen (Ibid.).
S 357 f., no 61, (32 und GL Die Basler Urteilsbücher III 22 ^ und V" 81 v bieten fol-
gende Ergänzungen:
1101 IX. 7. Her Türing von Kamstein, sine kinde Haus Turing, Tiepolt vnd Enneli,
andre sine kind (Namen' fcblen);
1407 IV. 23. Her Tiiring von Bamstein, Her Hans TiWiug sin sun, jungfrow Enneli vnd
Uudolf sine kind.
S. 3r>8 u'> 1)8: Christoph von Kamstein ist schon 15301. 13. tot (U.-B. Basel X lOf) no 98).
Zu deu Grafen von Montfort und von Werdenberg schreibt Herr Dr. Hans Segesser
von Brunegg iiaeliträglich noch:
1 ) Taf. XX. Montfort
S. 176 n«» 71. Hugo XIV. erscheint uoili 1111 l. 26. als (irossi)rior von Deutschland
(Kantonsbibl. Freiburg i. l'c, 11s. L. 44 f. .*>7).
~ 4l5 -
S. 177 iv> 78. Ulrioli VIIT. wunle ir)08 X. U. zinn Komtur zu Hemmendorf (als Niulj-
folffer lies f Johann von Nyplicnburg) und ir>04 V. 7. zu Cromberg: ernannt (Arrhiv Malta,
Libri bullaruni 7i) f. 151 b und SO f. 180).
2) Taf. XXI. Werdenberg.
S. 22') no 88 Rudolf X. wird 1481 XI. 29. als neulich (nuper) ernannter Grossprior von
Deutschland erwähnt (1. c. 73 f., 124). 1504 XII. 17. als schwer krank gemeldet (I. e. 80 f., 185),
1505 XII. 1. hält man ihn In Rhodns noch für lebend, 1506 II. 25. wird infolge seines Ablebens
Johami Heggenzer, bisher Konventnal-Grossballey, zu seinem Nachfolger als Grossprior von
Deutschland ernannt (1. c).
Taf. XXXVI. Freie von Wart.
S. 388 f. w^ 15, 19, 21, 22. Durch gefl. Vermittlung des Hrn. Dr. A. Burckhardt in Basel
wurden wir in Stand gesetzt, 2 bisher unbekannte Urkunden der Gertrud von Wart, von denen
Walter, U.-B. der Stadt Rufach, Regesten gibt, im Original einzusehen:
1) 1317 IX. 10. verkauft zu Basel vor dem Official „Künzmannus de Mulnhusen, dictus
de Trothoven, armiger, unacum Diemudi, conversa de 01t Ingen" bestimmte Güter zu Meyen-
heim, die die „bone memorie domina Mecht., rellcta quondam dni. Wernheri de Heitwilr,
militis, soror eiusdem Kiinzmanni armigeri" für ihr Seelenheil zum Verkaufe bestimmt hatte,
an die .,nobilis domina Gerina, relicta quondam nobilis viri dni. de Warte" (Or.-Perg.
Stdt.-A. Rufach, J.T 16; U.-B. Rufach uo 228).
2) 1322 X. 27. stiftet „vro Gerdrut von Warte, hern Rudolfs seligen von Warta, frien,
elichft frowe, dur miner, mins herren seligen und unser kinden Rudolfs, Marchwartes, miner
sünen, Annen ir swoster und aller unser kinden seien heiles willen" ans Gütern zu
Meyenheim Jahrzeiten im Herren- und Frauenklostcr zu Interlaken, deren Feier eventuell von den
Domherren und Kapläncn des Basler Münsters zu begehen ist. „Man sol och wissen, das min
toch(t)ern Sygune, closterfrowe ze Tosse, Johanna, closterfrowe ze sant (Haren ze
Basel, das selb korngelte halbes sullent niessen und Eltze, closterfrowe ze Hinderlappen, das
vorgeschriben korngelte und den zins han und niessen sullent, ruweklich, gentzlich ze dem
ander halb teil ze einem rechten lipdinge" u. s. w. — Siegeln fro Gerdrut von Warta und
ich Marchwart von Warta, letzterer auch für seinen Bruder Rudolf; Siegel fehlen (Or.-Perg.
Stdt.-A. Rufach, JJ 19; U.-B. Rufach n« 253, Zeugen im Regest genannt).
Wenn auch die Möglichkeit vorderhand nicht ausznschliessen ist, dass die 3 bisher un-
bekannten Töchter Gertruds einer ebenfalls unbekannten ersten Ehe entstammen, dürfen wir
doch annehmen, dass sie mit dem obigen Passus ,,und aller unser kinden" in Verbindung zu
setzen seien. — Sigune erhält n«» 23, Johanna 24, Else 25.
(Das Register wird mit (lemjenif/en des zweiten Bandes vcreinif/t).