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Full text of "Geographische beschreibung des erzbisthums Bamberg, nebst kurzer übersicht der suffragan diöcesen: Würzburg, Eichstätt und Speyer"

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Gmerame 0 LE” 


Geographiſche Beſchreibung 
i ded | 
Ersbisthums Bamberg, 
ned | 
kurzer Überſicht 
der 
Suffranan-Bidersen: 
Würzburg, Eichftätt und Speyer, - 
Dr. Joseph Anton Eisenmann, 


Ketntapitulere, geiftfichens und Esurfigrial> Mathe u Vaniterg. 


⸗ 


in 
} 


Bamberg, 1833. | 


Druck und Verlag bei $r. Öukianit. 
In Commiſſion bei I... D erfg 


| 167% Sprit 20. 


. ck. 18 52, | 


Dr 


Borrede 





Nie eratafung zu biefem Werke gab ein alferhöchftes 
Reſcrißt vom 12- Juni 1826, in welchent der Wunfc ausge: 
drückt wurde, Daß zu feiner Zeit eine ausführlihe topos 
graphiſche Befchreibung der Erzdioͤceſe Bamberg 
geliefert werde, Mit Anfertigung diefer Befchreibung beauf: 
«gt, wolle? ich ſchon im naͤchſten Jahre darauf den ausgeſpro⸗ 

enen allerhoͤchſten Wunſch in Erfullung bringen; wurde aber 
heils durch das muͤhſame Sammeln und verzoͤgerte Empfangen 
der noͤthigen Materialien, theils durch den Drang meiner Amts⸗ 
und literariſchen Arbeiten, ſo ſehr daran gehindert, daß ich 


dieſes Werk et nach einigen Jahren, zum Drucke befoͤrdern 
konnte. 


Was den Plan dieſes Werkes betrifft; fo ıft derſelbe von 
jenem, welcher bei den Beſchreibungen der Dioͤceſen Freiſing (jetzt 
Muͤnchen⸗Freiſing), Augsburg, Regensburg, Würzburg u. Paſſau, 
befolgt wurde, ſehr verſchieden. Ausſchließend die tabellariſche 
Form, welche zu trocken erſcheint, umfaſſend mehr geographiſche 
Beſtimmungen, die zum Weſen des Gegenſtandes gehoͤren, und 
verbindend hiermit hiſtoriſche und Kunſt-Notizen, die dem Geo⸗ 
graphiſchen mehr Intereſſe verleihen, ſtellt dieſe Beſchreibung, 
durchaus in ſyſtematiſcher Form abgefaßt, ein ſehr getreues, 
Mares und umfaſſendes Bild der Erzdioͤceſe Bamberg dar, 
‚Wegen Anführung mehrer Öegenftände in dieſer Befchreibung, 

welche in andern Befchreibungen ähnlichen Inhaltes nicht ange: 
troffen werden , halt’ ic) für nothwendig, folgende Bemerfun 


Geographifche Befchreibung 
u de⸗ | 
Erzbisthumd Bamberg, 
nebſt | 
kurzer überſicht 
dei 
Suftragan-Dideesen: 
Würzburg, Eichftätt und Speyer, 


Dr. Joseph Anton Eisenmann, 
Beintapitutere, geiſtlichem und Conſiſtörial Nathe zu Vantt ers. 


—— — 
— ——— — 
Bamberg, 1833, 





Druck und Verlag bei $r. Hukianit. 
In Eommilfion bi I... Drei 


.„” 


2 7 2 


.. 18 5.2) 


Borrede 





Nie Veranlaſſung zu dieſem Werfe gab ein allerhöchftes 
Referist vom 12. Juni 1826, in welchem der Wunſch auöge: 
drückt wurde, ‚daß zu feiner Zeit eine ausführliche topo— 
graphiihe Befthreibung der Erzdidcefe Bamberg 
geliefert werde. Mit Anfertigung diefer Befchreibung beauf⸗ 
-ıgt, wollt ich ſchon im näcıften Jahre Darauf den ausgefpro: 
enen allerhoͤchſten Wunſch in Erfüllung bringen; wurde aber- 
heild durch das mühfame Sammeln und verzögerte Empfangen 
der nöthigen Materialien, theild durd) den Drang meiner Amts⸗ 
und literarifchen Arbeiten, fo fehr daran gehinvert, daß ich 
diefed Werk erſt nach einigen Sahren, zum Drude befördern ” 
fonnte. ; | | 


Was den Wlan diefes Werkes betrifft; fo iſt verfelbe von 
jenem, welcher bei den Befchreibungen der Didcefen Freifing Gebt 
Muͤnchen⸗Freiſing), Augsburg, Regensburg Würzburg u. Paflau, 
befolgt wurde, fehr verfchieven. . Ausſchließend die tabellarifche 
Form, weldye zu troden erfcheint, umfaflend mehr geographifche 
Beſtimmungen, die zum Wejen des Gegenftandes gehören, und 
verbindend hiermit hiftorifche und Kunft-Notizen, die dem Geo: 
graphifchen mehr Intereſſe verleihen, ftellt viefe Befchreibung, 
durchaus in fnftematifcher Form abgefaßt, ein fehr getreues, 
Mared und umfaffendes Bild der Erzdiscefe Bamberg dar. 
‚Wegen Anführumg mehrer Gegenſtaͤnde in dieſer Befchreibung, 
‚welche ın andern Befchreibungen ähnlichen Inhaltes nicht ange: 

troffen werden , halt’ ich für nothwendig, folgende Bemerkun 


Vorrede. 


gen zu machen. Die kurze Anführung Der vorzuͤglichſten Pro; 
dufte, jo wie Me Bezeichnung des Klima, der Fruchtbarkeit und 
des Gewerbfleißes, in jedem Delanate, finden in ver Ermäg: 
ung ihre Neditfertigung, daß Notizen von dieſen, felbft auf den 
moralijchen Eharafter der Bewohner grogen Einfluß aͤuſſernden 
Gegenftänven, überhaupt, insbefonvere aber bei fogenannten 
Defonomie-Pfarreien, veren viele in der Erzdioͤceſe Bamberg 
beftefen , interefjarit erſcheinen müljen. Berge, Gewäfler, 
EStraffen, Ebene und Waldungen, Stege und Brüden, welche 
über Biche und Flüffe führen, find Umftänve, durch welche die 
Paſtorirung der Einwohner in den entfernten, vafelbft geleger 
nen Parochial⸗ und Filial- Orten, häufig entweder erfchmert, 
oder erleichtert wird; weßhalb eine Anzeige diefer Umſtaͤnde, in 
einer ſolchen Schrift, immer einen Platz behaupten darf. In 
vielfacher Rüdficht ift eine Kenntniß von der Anzahl der Pro: 
teftanten mit ihren Pfarreien, ja felbft ver Juden; welche im 
Umfange einer Fatholifhen Pfarrei wohnen, wegen vielfeitiger 
Berührung, nuͤtzlich und oft nothwendig; weßhalb auch diefe 
Angaben in gegempärtigem Werfe vorfommen, gleich wie in 
ven biöher erfchienenen Amts⸗Handbüchern für die proteftanti- 
ſche Seijtlichkeit des Rönigreich8 Bayern die Zahlen der Katho: 
liken mit ihren Pfarreien, und der Juden mit ihren Synago⸗ 
gen, im Umfenge proteftantifcher Pfarreien, bezeichnet erfchei: 
nen. Die üblihe Verbindung biftorifcher Notizen mit ver 
Geographie ift ſchon durch den Gebrauch Alterer, wis neuerer 


Schriftſteller, allgemein eingeführt. *) . ' 





*) Don den, Grabmommenten und Epitaphien, melde die Domkirche zu 
Bamberg in einem reihen Maße enthält, und Bie in dieſer Veſchrei⸗ 
bung nur berührt find, wird der Verfaſſer zu feiner Zeit, wo ihm 
mehr Muſe gegönnt ift, eine ausführliche, ſyſtematiſche Beſchreibung, 
mit kurzen Biographien der betreffenden Verſtorbenen, herausgeben. 
Die Anfertigung dieſer Befchreisung wird ihm durch die fpftematifche 
Zufamntenftellung diefer Denkmäler, welche er bereits auf Erſuchen 
des Heren Negierumgs : Bräfidenten, Freiterrn von Welden zu Bais 
reuth, nad dem geäufierten Wunſche Sr. König, Majeflät, über 20° 
Bogen ſtark, angefertigt und dem genannten Herrn Vräfidenten am-. 
17. Febr. 1831 überichift hat, um Vieles erleichtert werden. " 


⸗ 


BorredDde 


Für diefe Schrift haben viele Pfarraͤmter fehr zweckmaͤßi⸗ 
ae, mehre derfelben aud) mangelhafte und unrichtige, einige 
aber gar fein Materialien, geliefert. Den willfährigen, für: 
vernden Einfendern wird bier Der gebührende Danf abaeirattet. 
Was die Beftimmungen der Orts, Pfarrei und Dekanars⸗La⸗ 
gen betrifft; fo hab’ ich dieſelben theild aus eigener, unmittel- 
barer Kenntniß, theild aus den Charten von Mannert, ver f. 
Steuerkataſter⸗ Commilfion, von Hammer, Better, Hann: 
baumb u. a, geſchoͤpft. Zur Ergänzung vieles Fehlenden in 
der Geographie, wie in der Gefchichte, benüßte ich meine, ſchon 
laͤngſt gefammelten Materialien. - Biele hiſtoriſche Angaben find 
auf Urkunden gegründet, | 


Zum Berftehen mancher vorkommenden Ausdruͤcke und 
Abkuͤrzungen haͤlt der Verfaſſer folgende Bemerkungen fuͤr noth⸗ 
wendig. Bel Ortſchaften, deren Einwohner von verfchiedenen 
Religionen find, und von welchen nur Die: Katholiken zu der 
fraglichen fatholifchen Pfarrei gehören, ift auch nur die Anzahl 
diefer angeführt. Manchmal kömmt bei folhen Ortfchaften 
keine Zahl von Katholifen vor; weil gegenwärtig Feine verfel- 
ben dafelbft fich befinden; durch. Diefe Ortsanfuͤhrung iſt daher 
nur angedeutet, daß die Katholifen, welche einft dort wohnen 
werden, zur fraglichen Pfarrei gehören. Ofters find in ver 
Ortsreihe einer Pfarrei große und jehr bewälferte Ortfchaften 
angeführt, in welchen verhältnigmäßig nur fehr wenige Katho⸗ 
Ifen enthalten find; da hat Diefe Anführung Die Bedeutung, 
daß die, in Diefen Orten wohnenden Katholifen, nicht aber die 
Orte jelbft, zum Inbegriffe fraglicher Pfarrei gerechnet werden. 
Die Zahl ber, einer Fath. Pfarrei einverleibten Proteftanten iſt 
zugleich in die Zahl der einfchlägigen Katholiken eingerechnet; 
aber dabei die Zahl der erftern noch beſonders, fo wie Diejenige 
proteft. Pfarrei bemerkt, zu welcher diefelben, ruͤckſichtlich ihrer 
Beicht und des hl. Abendmahls, fih halten. Die Angaben ver 
Flaͤchenraͤume bei den Defanaten find theild nach vem Map: 
fiabe oben genannter Landcharten, theild nad) ven berechneten 
Verhaͤltniſſen ver Bevölferung zu ven Klächenräumen in den 
verſchiedenen Gerichtöbezirfen des Königreichs, beftimmt wor: 
den. Auf eme mathematifche Genauigkeit koͤnnen daher Diefe 


Vorredee. 


Angaben wohl keinen Anſpruch machen, weil ſelbſt die ange⸗ 


wandten Maßſtaͤbe nicht durchaus mathematiſch richtig ſind; je⸗ 
doch druͤcken ſie die ungefaͤhren, approximativen Groͤßen aus, 


welche für den gegenwaͤrtigen Zweck allerdings hinreichend er⸗ 


ſcheinen dürften. Was die Aufzählung der Seelen betrifft; fo 
gründet fich Diefelbe theild auf den neueften, theild auf den Stand 
vom Jahre 1829. Indeß thut diefer Umftand hier, wo mehr 


das Bleibende zu beftimmen ift, keinen Eintrag; da ohnehin | 
diefe Angaben wandelbar find und auch wohl der Fall hier eins ” 
treten fann, daß bei vielen Ortichaften die Geelenzahl von dem 


gegenwärtigen, jener vom Jahre 1829, ganz gleich koͤmmt. 


In der Regel wird ein ifolirter Ort mit 1 Haufe eine Einöde, 
‚ein Ort mit 2 bi8 11 Häufern ein Weiler, und ein Ort mit 12 
und mehren Käufern, nad) feinen anperweitigen Merkmalen, 


og 


‘entweder ein Dorf, oder ein Markt, oder eine Stadt, genannt. 


Bei ven Pfarrkirchen wird der Aufbewahrung des Allerheiligften 
nicht ausdruͤcklich Erwähnung gethan; weil in der Negel das 
Allerheiligfte in allen Pfarrkirchen aufbewahrt wird; wohl aber 
koͤmmt diefe Erwähnung bei ven Neben: und Filial⸗ Kirchen, und 
bei den Kapellen, vor. Gleiche Bewandtniß findet ſtatt rück⸗ 
ſichtlich der Gottesdienſte in den Pfarr: und andern Kirchen. 
‚Am die Bogenzahl viefes Werkes nicht zu vermehren, und fomit 
auch den Preis desfelben nicht zu fteigern, hat man bei ven Ber: 
bindlichfeiten ver. Beftger der Kaplaneien und Beneficten nur 
die hauptfächlichften Verrichtungen, fo wie.bei ven Einkünften 
Diefer, dann der Pfarreien und Euratien, die jährlichen reinen 
Einkunfte nur ſummariſch, angegeben. Die gewöhnlichiten 
Abfürzungen beftehen darin, daß durch H. Haus oder Häufer, 
duch S. Fatholifche Einwohner und, Fatholifchen Pfarreien ein: 
verleibte, Proteftanten, durch Log. Landgericht, durch Hrſchtg. 
Herrſchaftgericht, durch Ptrg. Patrimonialgericht, durch St. 
Stunde, ausgedruͤckt werden. 


Bamberg, im Monate März 1933, 


Der Verfaffer. 


Erzbisthum Bamberg. J 





6.1. 
Gründung Umfang. 


Pie Gründung diefed Erzbisthums gefchah durch die Beftimmuns 
gen des Konkordates zwifchen St. Heiligkeit des Pabftes Pius VII. 
und Sr. Majeftät des Könige Marimilian Joſeph L von Bayern 
vom 14. Oktob. und 13. Novemb. 1817, fo wie der Eircumferiptionds 
Bulle vom 3. 1821, vermöge welcher die Stadt Bamberg zu einem 
erzbifchöflichen Sie und die Domkirche dafelbft zu einer Metropolis 
tansKirche, unter dem Titel der Heiligen: Peter des Apoſtels, und 
Georg ded Martyrerd, erhoben wurden. Zugleich wurden berfelben 
die Kirchen zu Würzburg, Eichftätt und Speyer, ald Suf 
fragan Kirchen, beigegeben. 


Die erzbifchöfliche Jurisdiktion erſtreckt fich über 4,055,520 ©. 
(ohne Militär) auf ungefähr 314 TI Meilen, in 67 Defanaten, 966 
Pfarreien und 49 Curatien, mit 192 Beneficien, 301 Kaplaneien, 
87 Cooperaturen, 22 Klöftern und 2 Hospitien, welche geiftliche 
Behörden und Poften im Ober: und Untermainkreife, im Rezat⸗, Re 
gen, Oberdonau⸗ und Rheinfreife, und in kleinen Parzellen einiger 
Nachbarſtaaten, fich ausbreiten. 


— — — — 
! . 


, $ 2, 
N Dberfte Behörde 

Die pberfte Behörbe, an welche von den Dideefanen im ganzen 
Umfange des Erzbiöthums fowohl in Disciplinars und andern Ordinas 
riats⸗, ald auch in Epnfiftorials Cehegerichtlichen) Gegenftänden, ap⸗ 
pellirt werden kann, wird, in Folge allerhöchfter Verfügung vom 7. 
Mai 1826, Metropoliticum genannt. Die Zuichriften an Dies 
{es Collegium führen, wenn fie Dieciplinar- und andere Ordinariates 
Gegenftände betreffen, blos die Aufichrift: An dad Erzbifchöfs 
liche Metrpppliticum; wenn fie aber mit Gonfiftorial-Gegens 
ſtaͤnden ſich befaffen, die Aufichrift; An das Erzbifchöfliche Mes 
tropoliticum ald Ehegericht CEonfiftorium in Eheſachen) II, 
Inſtanz. Diefes Collegium, welches zn Bamberg feinen Sit Hut, . 
befteht gegenwärtig aus 1 Direktor und 3 Raͤthen, welche ſaͤmmtlich 
Mitglieder des Metropolitan« Kapitels find, und aus dem nöthıgen 
RanzleisPerfonale. Es iſt bei diefer Behörde die Einrichtung getrofe 
fen, daß derfelben Fein Rath von der untern Behörde (von dem Or⸗ 
- binarfate und Gonfiftgrium in Ehefachen I. Inftanz), wegen deren Ver⸗ 
fahrens ober Erfenntniffes appellirt wirb, beigegeben iſt. 


A Erzdidcefe Bamberg. 





. 1. 
Zage. Graͤnzen. Groͤße. 


Dieſe Erzdioͤceſe *), deren Zuſammenhang in pielen Diftrikten, 
Bauprfächlich in den norböftlichen und füdlichen, namentlich in den 
ebemald fürftlich- Baireuth⸗ und Anebachifchen und Nürnbergifchen 
Geöieten, unterbrochen iſt, breitet fich aus: zwiſchen 27° 45.2’ und 
29° 31 oͤſtl, Ringe, und zwiſchen 465° 19° und 50° 20° 37° noͤrdl. 
Breite. Sie grängt im Norden an Gebiete ber ſaͤchſiſchen Herzogthuͤ⸗ 
mer Koburg⸗Gotha und Meiningen, an das fuͤrſtlich⸗Reuſſiſche Gen 
biet und bag proteftant. Dekanat Hpfz im Dften an das Bisthum Res 
gensburg und die proteft. Dekanate; Nailg, Münchberg, Berned 
und Wunſſedel (unterm Conſi Korium Baireuth); im Süden au das 
Bisthum Regensburg und die proteſt. Dekanate: Altdorf, Lauf, Hers⸗ 
bruck, Erlangen , Nuͤrnberg, Kadolzburg, Ansbach, Kolmberg, 
Markt⸗Erlbach und Feuchtwang (unterm Conſiſtorium Ansbach), und 
im Weſten an das proteſt. Dekanat Rothenburg, das Wuͤrtembergi⸗ 
ſche Gebiet und das Bisthum Wuͤrzburg. Am weiteſten breitet ſich 
dieſe Dioͤceſe im Obermainkreiſe, und zwar im weſtlichen Theile des⸗ 
ſelben, minder weit im Rezatkreiſe, und zwar im noͤrdlichen Theile 
deoͤſelben, aus. Sehr kleine Theile derſelben liegen im Untermain⸗ 
kreiſe, naͤmlich in den k. Landgerichten: Ebern, Marktſteft und Elt⸗ 
mann, und im Regenkreiſe, namentlich im k. Landgerichte Sulzbach. 

Der Flaͤchenraum der Erzdidegfe begreift ungefähr 67 (I Meilen, 





*2) Bamberg war früher ein Bisthum, geftiftet im 3. 1007; fland un: 
mittelbar unter dem Pabſte, und hatte bis zu feiner, in 3. 1802 er: 
folgten Saͤculariſation, 63 Biſchofe. 


%. 2% 
Eintheilung. Beftandtheile. 

Seit dem 5. April 1826 ift die Erzdiöcefe eingetheilt: a) in 1 
exemte (unmittelbar unter dem Erzbiichöflichen Ordinariate, und nicht | 
nnter einem Dekanate ftehende) Pfarrei, und b) in 20. Defanate. - 
Die unmittelbare Pfarrei ift die Doms und Stadtpfarreizu Bam⸗ 
berg; die Dekanate heißen: I. Amlingſtadt, IL Auerbach, III. 
Bamberg, IV. Burgebrad, V. Forchheim, VI. Gebjattel, 


vo. Gößweinftein, VIIL Herzogenaurach, IX. Hödftadt, - 


x. Holffeld, XL Sphofen, XIL Kronach, XII. Lichtenfels, 
"XIV. Neukirchen am Brand, XV. Neufirchen am Sand, XVI 
Sceinfeld, XVIL Scheßlitz, XVM. Stadtſteinach, XIX. 
Teufchnig und XX. Weißmain. Tie Doms und Stabtpfarrei, 
und die Defanate: Amlingftadt, Auerbach, Bamberg, Burgebrach, 
Forchheim, Gößweinftein, Höchitadt, Hollfeld, Kronach, Lichtenfels, 
Nenubkirchen am Brand, Scheßlitz, Stabtiteinach, Teufchnig und Weiß 

‚main, liegen im Ober- und Untermainkreife und im Regenkreife; die 


Defanate: Gebfattel, Herzogenaurach, Sphofen, Neukirchen am Sand, 


and Scheinfeld, im Rezatkreiſe. 

Sn der Erzdiöcefe Bamberg find enthalten: 229,457 ©., unter 
welchen 2,432 Proteftanten, 186 Pfarr» und Curatie- Kirchen, 92 
Filial- und 27 Nebenkirchen, unter welchen 3 berühmte Wallfahrte- 
Gu Gößweinften, Marienweiher und VBierzehn-Heiligen) und 10 Si⸗ 
multausfirchen find, 154 Kapellen, worunter 1 Simultan⸗Kapelle, 
173 Pfarreien, 20 Curatien, 80 Beneftcien, 101 Kaplaneien, 4 
Sooperaturen, 1 englifches Fraͤulein⸗Inſtitut, 3 Manngklöfter, wor 
von 2 zu Franziskaner⸗Yospitien beftimmt wurden, 402 Schulen und 
254 Gottedäder, in 20 Defanaten, 41 Städten, 40 Märkten, 994 
Dörfern, 586 Weilern und 313 Einöden. Uharitativ werden mehr 
ald 2,199 ©. yaftorirt, und im Umfange wohnen über 101,900 
Droteftanten und über 8,598 Juden. 


$. 3. 


Phyſi ſche Beſchaffenheit. Gewerbfleif, 
Der größte Theil des Bodens iſt eben und fehr fruchtbar, baupb 


m. — — . — — ü⏑⸗ 


5 — 


ſachlich im Suͤden und Weſten; im Norden und Nordoſten, wo ſich 
Zweige des Fichtelgebirges und Frankenwaldes ausbreiten, gebirgig 
und weniger fruchtbar; auch der Steigerwald im Suüͤdweſten begreift 
einige wenig fruchtbare Diſtrikte. Das Klima ift im Ganzen gemaͤ⸗ 
figt und gefund; in den Ebenen und Thaͤlern mild, auf den Bergen 
meiſtens rauh und Falt. 

Die vorzüglichften Flüffe, welche die Diöcefe bewäffern, find der 
Main, die Regnig und die (voigtländifhe) Saale. Der 
Main, durch die Bereinigung des tothen und weißen Main entſto⸗ 
hend, durchfließt die Defanate: Stadtſteinach, Hollfeld, Weißmain, 
Lichtenfels, Kronach und Bamberg, und vereinigt mit fich, auf feis 
nem rechten Ufer: bei Marktzeuln die, von der Haßlach und Kronach 
verftärfte Rodach, und unterhalb Rattelsdorf die, von der ſaͤchſi⸗ 
ſchen Rodach und der Kreck verfiärkte Itz; auf ihrem linken Ufer: 
bei Altenkunitadt den Weißmain, bei Staffelftein die Lauter und 

bei Bijchberg die Regnig. Dieſe erhält ihren Namen durch den Zus 
fammenfluß der Rednig und Pegnis, bei Fuͤrth, und nimmt auf: 
an ihrem rechten Ufer: bei Erlangen die untere Schwabach und 
bei Forchheim die Wieſent; an ihrem linken Ufer: bei Vach die 
Zenn, bei Bruck die groͤßere Aurach, bei Trailsdorf die, durch 
die Ehe verſtaͤrkte Aiſch, bei Koͤttmannsdorf Die reiche und bei Pett⸗ 
ftadt die, durch die Mittelebradh verftärkte rauhe Ebrach, und bei 
Reuhaus die Fleinere Aurach. Die Regnik befpült die Defanate: 
Neunkirchen am Sand, Herzogenaurach, Neunkirchen am Brand, 
Forchheim, Amlingftabt, Burgebrac; und Bamberg, und die Doms 
und Stadtpfarrei. Die (voigtländifche) Saale fließt im Nord» 
often, der Stadt Hof vorbei. 

Die größtentheild fehr inbuftriöfen Einwohner, deren Boden 
alle, zum Lebensunterhalte nothwendigen, mitunter auch manche zum 
Vergnügen des Lebens dienlichen Produkte hinreichend, zum Theile im 
Überfluffe, hervorbringt, befchränfen ihren Gewerbfleiß hauptfächlich 
auf andwirthichaft, auf Getreides, Obſt⸗, Holz, Hopfen und Vieh 
handel. Hierzu fommen viele und bedeutende Bierbrauereien, Tas 
baksfabriken, Pottafchfiebereien, Wollenwebereien, Tuchverfertiguns 
gen, Gärbereien, Tederarbeiten, Stroßs und Weidenflechtereien, kuͤnſt⸗ 


—NñN 6 deu» 


liche Holzwaaren⸗Verfertigungen, Gewerbe mit mineraliſchen Produk⸗ 


ten, viele Mahl⸗, Del: und Schneid⸗Muͤhlen. Die gewerbreichſten 
Orte find: Nürnberg, Fuͤrth, Bamberg, Baireuth, Ansbach, Erlan⸗ 
sen, Hof, Culmbach, Kronach, Lichtenfels, Stadtſteinach. 

Die Nahrung der meiſten Einwohner beſteht in dem Genuſſe ſelbſt 
erzengter Produkte. Die Lebensart iſt groͤßtentheils einfach; in den 
rauhen Gebirgs⸗ und Waldgegenden zum Theile dürftig, in wohlha⸗ 
benden Bezirken, beſonders in groͤßern Staͤdten und Maͤrkten, haͤufig 


koſtbar, oft mit Luxus verbunden, Die allgemeinen Volksfeſte ſind 


die Kirchweihen, wobei die Hauptbeluſtigungen im Tanzen, im befs 
- fern und reichlicheren Effen und Trinken beftehen , welche häufig auch 
bei Hochzeiten und Jahrmaͤrkten ftatt finden; die beliebteften Spiele: 
das Karten⸗, MWürfels, Kegel» und LottosSpiel, 


6. 4 
Berwaltungsd s Formen. 
Gemäß einer allerhöchſten Verordnung vom 7. Mai 1826, bes 
ſtehen als obere Erzbifchöfliche Behörden: I. das Orbinariat, wel: 
ches nach Verſchiedenheit feiner Gefchäftögweige in den allgemeinen 
‚geiftlihen Rath und in dad General-Bifariat abgetheilt iſt, 


En 2 


und IL das Conſiſtorium in Ehefachen I. Inſtanz. Der Boritand 


des allgemeinen geiftlichen Nathes heißt Direktor, der Borftand des 
General⸗Vikariates Generalvifar, und jener des Conſiſtoriums Offi⸗ 
cial. Dieſen Behoͤrden untergeordnet, verwalten zunaͤchſt der Dom⸗ 
und Stadtpfarrer, die Dekanate und Definitoren ihre Amtsgeſchaͤfte; 


dieſen folgen die Pfarrer, Pfarrverweſer, Curaten und Kloſtervor⸗ 


fände; endlich kommen die Kaplaͤne, Cooperatoren und Beneficiaten. 

Jedem Dekanate it ein Defan (Dedhant) und nad, dieſem 
ein Definitor vorgefegt. Der Dekan wird aus der Mitte der wirk⸗ 
Jihen Pfarrer des betreffenden Dekanates (Kapitels), und zwar von 
diefen und den dahin gehörigen, inveſtirten Beneftciaten, vworfchrifts 
mäßig gewählt. Derfelbe ift Vorſtand des Defanats-Bezirfes, und 
feine Amtspflichten beftehen iu Folgendem. Durch ihn, ald Organ, 
werden bie vom Heren Erzbifchofe und den erzbifhöflichen Behörden 
an die Dioͤceſan⸗Geiſtlichkeit zu erlaffenden Verfügungen und Bekannt⸗ 


n — 7 — 

machmgen, mittels Rundſchreiben, den betreffenden Dfarreen und 
Curaten mitgetheilt; fo wie Äuch-durch ihn die allgemein vorgefchrier 
benen und gu beftimmten Zeiten einzufendenden Anzeigen und Berichte, 
u. a. (3. B. die jährlichen Überfi chtötabellen des Seelenſtandes, die 
jährlichen Charakteriftifen über bie Enratgeiftlichfeit, die Notizen über 
die Zus und Abnahme der Kultus⸗Stiftungen), und uͤberdieß die bes 
ſonders abverlangten Gutachten und Berichte, an die betreffende erz⸗ 
bifchdfliche Stelle einzubefördern find. Wo es nöthig iſt, hat derſelbe 
die Verfügungen und Berichte mit Erläuterungen für Einzelne zu bes 
gleiten. Den Bewerbern um Pfarreien, auf welche dem Herrn Erz 
bifchofe das Befegungsrecht zufteht, hat er ein eigens gefertigtes Zeugs 
niß über ihre Sitten, Amtsfuͤhrung und Fähtgfeiten, verfchloffen, zus 
zuftellen. Der Dekan hat die kirchliche Bifltation der Pfarreien, Cu⸗ 
ratien und Klöfter feines Bezirkes, nach den beſtehenden Inſtruktio⸗ 
nen, vorzunehmen und die darüber geführten Protokolle mit einem’ 
ausführlichen Begleitungs> Berichte, an das Orbinariat zu überma⸗ 
chen. Ihm liegt die Wachfamfeit Aber die Ordnung des Öffentlichen 
Gottesdienftes in feinem Sprengel ob und, mie er felbit vorzüglich 
verbunden ift, mit gutem Beifpiele, durch Wort und That, hervorzus 
leuchten; fo ift ihm anch die forgfältige Anfficht Aber die Amtörhätig- 
feit, über die fittliche, veligiöe-moralifche Aufführung und die wiffen: 
fchaftliche Bilvung der Geiſtlichen im Umfange feines Bezirkes, zur 
Pflicht gemacht. - Ihm koͤmmt die Leitung der PaftoralsEonferenzen, 
und die Aufficht uͤber die Kapitele-Bibliothef, gu. Die neu ernanns 
ten. Pfarrer werden von ihn, benehmlich mit dem f. Lg. oder Hrfchg,, 
in geiftlicher Hinſicht, inftallirt. Aei Obfignirung der Hinterlaffen 
ſchaft verftorbener Pfarrer hat er dafür zu forgen, daß hierbei ausge, 
ſchloſſen bleibe, was zum Gottesdienfte und geiftlichen Amte gehört,‘ 
und ihm ein vollſtaͤndiges Verzeichniß der Urkunden, Pfarrmatrikel, 
Urbarien und Lehenbuͤcher, uͤbergeben werde. Er zeigt die Sterbfaͤlle 
geiſtlicher Perſonen ſeines Bezirkes der betreffenden erzbiſchöflichen 
Behörde an, und verrichtet in der Regel die Beerdigung der verſlor⸗ 
benen Pfarrer. Behufs der Deputirtemvahl zur Ständeverfanmlung 
Bat derfelbe, bei Auswahl bes Wahlmannes, die fihriftlichen Stin» 
men aller wahlfähigen ‘Pfarrer feines Bezirkes zu fammeln, in cin 


n } 


. 


Protokoll einzutragen und Dies; ; von allen. Anmefenden unterfchries 
ben ‚ durch bad einschlägige k. Log. oder Hrſchtg. an die k. Kreisregie 
zung, einzufenden. Dasfelbe bat er vorzunehmen Behufs der Mahl 
der Landräthe. 

Der Wirkungskreis ded Definitors, welcher jedesmal vom 
Herrn Erzbifchofe gewählt wird, beiteht darin: daß er mir feinem Des 
kane die Firchliche -Bifitation der Pfarreien des Defanates vornimmt, 
und dabei Die Protokolle fchreibt, Die Pfarrei des Dekanes aber ſelbſt 
viſi tirt; daß er die Rechnung aͤber die Landkapitels⸗Kaſſe führt; gleich 
falls Aufſicht pflegt über die Sitten und Amtsthaͤtigkeit der Geiftlichen 
in feinem Defanats= Bezirfe, und nöthigen Falls dem Dekane Notiz 
biervon ertheilt, und im Berhinderungsfalle des Dechants, oder bei 
Erledigung des Defanates, deffen Amts⸗Geſchaͤfte beforgt. 

Die Bildung junger Geiftlichen zur Seelſorge geſchieht im erz⸗ 
bifchöfl. Elerifal-Seminar zu Bamberg. *) Die Alummen desfelben, 
deren vollitäudige Anzahl ſich auf 24 beläuft, haben einen Regens 
und’ einen Subregenten zu Borftänden, und genießen ganz freien Uns 
terbalt. Der anfehnliche Seminarsfond wird, unter Aufficht und Leis 
tung des Herrn Erzbifchofed, von 2 Verwaltungen beforgt, deren eine 
in Bamberg, und die andere zu Neufirchen am Brand, ihren Sit hat. 





en 


*) Die Gründung dieſes Seminars gefchab im 3. 1583, durch den Fürſt⸗ 
biſchof Ernft von Mengersdorfz weſſhalb dasſelbe auch das Erne: 
| ſtiniſche Priefterhaus genannt wird. 


4 


. a) Dom: und Erabt Dar zu Bamberg. 





1 | 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei, *) welche keinem Dekanate untergeben, fondern 
unmittelbar ift, liegt auf dem linken Ufer des linken Negnit Armes, 
an der Hauptſtraſſe von Würzburg nach Baireuth, in den Bezirken 
des k. Kreis⸗ und Stadtgerichts und des Mägiitrated Bamberg, dann 
des k. Landgerichts Bamberg IE, im Obermaintreife, und wird von 
den Pfarreien zu U. L. Frau, zum hi. Martin und der proteflantis 
ſchen Pfarrei zu Bamberg, wie von den Pfarreien Bifchberg und 
Stegaurach, begraͤnzt. | 

Diefelbe umfaßt den IV. Stadtdiſtritt von Bamberg, mit den 
Sitzen des Herrn Erzbiſchofs und Metropolitan⸗Kapitels, dem k. 
Schloſſe, Reſidenz Sr. K. Hoheit des Herrn Herzogs Wilhelm in 
Bayern, dent k. Archive, der k. Special⸗Schuldentilgungskaſſe, dem 
k. Rentamte Bamberg. U., dem von Aufſees'ſchen Studenten⸗ 


‚Seminare und 8% Filial⸗-Zahlamte; die Altenburg, wohler⸗ 


haltene Ruine eines Bergfchloffes mit einem Wirthshauſe, den 
Rothhof Rotbhöflein), ein Delonomiegut Auf,.einem, ber Als 
tenbnrg gegenüber ſich erhebenden Berge , der Cherbonds und 
Fifcherhof, ein Oekonomiegut und Schloͤßchen mit Garten, links 
der Straſſe von Bamberg naͤch Biſchberg, 449 H. mit 3,860 S., 
von welchen 6 auf die Altenburg, 9 auf den Rothhof, 8 auf den 
Cherbons⸗ und Fiſcherhof, die übrigen 3,837 aber auf den Stadtan⸗ 
tbeil fommen, 3 Kaplaneien, 1 Cooperatur (die aber ſeit langer Zeit 





°) Dieſe Pfarrei iſt, nad) Aufloͤſung des ebenialigen Domtoitels zu Bam⸗ 
berg und der dortigen Chorpfarrei zum hl. Veit, im J. 1000 durch 


den damaligen Ehurfürften und nachherigen König. Maximili ian Jo— 
ſeph, neu errichtet und fundirt worden. 


2 


— 10 — 


id beſetzt wurde), 3 Euratien (reſp. exponirte Kaplaneien, naͤm⸗ 
lich: im Buͤrgerſpitale auf dem Michaelsberge, im allgemeinen Kran⸗ 
kenhauſe im Sand, und im Irrenhauſe bei St. Getreu, 4 Kirchen, 
6 Kapellen, 2 Knaben» und 2 Maͤdchen⸗Schulen und 1 eigenen 
Gottesacker, mit Theilnahme an dem allgemeinen Gottesacker im IL. 
Stadtdiſtrikte, fowie an jenem auf bem Stephansberge. Der Stadts 
antheil mit dem Pfarrfige, die Altenburg und der Rothhof gehören 
zu dem Gebiete des k. Kreis⸗ und Stabtgerichts und des Magiftrates 
Bamberg, der Cherbonds und Fifcherhof zum Bezirfe des k. Landges 
richts Bamberg I. Bamberg ift von Bairenth 14 und von Nuͤrn⸗ 
berg 13 St.; vom Pfarrfige die Altenburg und der Rothhof ,, der 
Cherbons⸗ und Fifcherhof St., entfernt. [Im Umfange der Pfar⸗ 
sei wohnen 84 Proteftanten, die ihre eigene Pfarrei zu Bamberg baben.] 


Kirchen. Kapellen. Gotteövienftfiche Berhäftniffe, 


Die Doms oder Metropolitans Kirche *), Hauptkirche 
bes Erzbisthums und zugleich Pfarrkirche, auf dem Garolinen-Plage, 





0) Der Grund zu diefem herrlichen Tempel wurde im 3. 1004 von Kais 
fer Heinrich dem „Heiligen gelegt. Im 3. 1007 war derfelbe ſchon 
größtentheild vollendet, und im 3. 1012 wurde er von dem Patriar- 
hen Johann von Aquileja, in Gefellihaft von mehr ald 30 Biſchoͤfen, 
‚feierlich eingeweiht. Biihof Otto der Heilige ftellte Diefed Gebäude, 

nachdem es im 3. 1081 durch Brand fehr befchädigt worden, im J. 
- 4410 wieder ber und weibte Dasfelbe wieder ein. Im Laufe der Zeit 
“wurden mancherlei Veränderungen mit diefem Gebäude vorgenommen, 
befonders nach dem 3Ojährigen Kriege, unter der Regierung des Fürſt⸗ 
Biſchofs Melchior Otto. Im 3. 1766 wurden die 4 großen Thürme 
abgedeckt, ihre oberſten Stockwerke im altfraͤnkiſchen Style wieder ers 
gänzt und der Feine fünfte Thurm mitten über der Kirche ganz eins 
gelegt. Später, beionters im 5. 1814, erhielt diefe Kirche, welche 
nach der Säcularilation bisher als bloße Pfarr:Kirche verwendet wur: 
de, im Innern mannigfaltige DBerzierungen und Einrichtungen, von 
welhen mande dem urfprünglichen Bauftple nicht angemeilen waren. 
Daher wurde vom Sönige Lud wig J., mittels Reſcripts vom 7. Aug. 
1826, allergnäpigft verfügt; daß diefer majeftätiihe Tempel in tem 
Geiſte feines reinen Styles wieder bergeftellt werde, welcher Berfüge 
ung auch bereits größtentheild entſprochen worden ift. 


J 


der k. Reſidenz gegenüber, ſich erhebend, iſt ein großes, impoſautes 
Kunſtgebaͤude, im byzantiniſchen Style aufgeführt , mit 4 majeſtaͤ⸗ 
tifchen Thürmen geziert und zu Ehren der Heiligen: Peter des Apo⸗ 
field und Georg ‚des Martyrers, eingeweiht. Diefelbe enthält 3 
Haupt und 4 Nebenthore, 335 Schuh, 10 Zoll in ihrer Länge 
und 97 Schub, 7. Zoll in ihrer Breite, 2 angebante Kapellen, 
nämlich: die hl. Nageld- Kapelle (Sepultur), dem hl. Andreas ge 
weiht, und die Antons» Kapelle, beide auf der Suͤdſeite, 2 geräus 
mige, fehr hohe Chöre, nämlich: den Peterschor im weltlichen, und 
den Georgschor im öftlichen Theile der Kirche, 19 Altäre, 1 gute 
Orgel, 131 Grabdenfmäler, größtentheils mit Epitaphien, von 
geiftlichen und weltlichen Perfonen, 2 Grüfte, uͤberhaupt viele pla⸗ 
ſtiſche, merkwürdige Kunftwerke im Innern und -Aeuffern, und 
mehrere, mitunter gute Altargemälde. Unter dem Kranze, ober 
Borbaue, auf welchem man in ältern Zeiten die Heiligthuͤmer zeigte 
und der vor dem Georgschore angebracht ift, befindet ſich noch jetzt 
ein Bäderladen, bei welchem ehemals jeder nen ernannte Domherr 
‚eintreten und das vorräthige Brod zum Geſchenke für die Schulfin 
ber faufen mußte. Das große Gewölbe des Schiffs der Kirche wird 
von 10 maffiven, vieredigen Hauptpfeilern getragen. ‚Eines der 
vorzuͤglichſten Monumente ift jenes von Kaiſer Heinrich IL, oder 
‚dem Heiligen, urfprünglichen Gründer des Bisthums Bamberg, geſt. 
1024, und von feiner Gemahlin, der hl. Cunegunde, geft. 1040, 
am Eingange in den Georgschor, an deſſen einem vordern Pfeiler 
auch die Statue des Könige Stephan von Ungarn, Schwagers des 
genannten Kaifers, zu Pferde zu fehen ift. Auffer dem Grabmale 
des Pabſtes Elemens I, vorher Biſchofs zu Bamberg unter dem 
Kamen Suidger von Mayendorf, geft. im 3. 1047, befinden ſich 
. bier Monumente von folgenden 37 Bilchöfen von Bamberg, und 
‚ goar 1) auf bem Peterschore, wo auch jenes des genannten Pabs 
ftes it: von Leopold von Gruͤndlach, geft. im J. 1304; von 
Leopold don Egloffitein, geft. im 5. 13445 von Lambert, Ei» 
len von Brunn, get. im J. 13995 von Georg von’ Schaumberg, 
get. im 3. 14755 von Heinrid Groß von Trodan, geft im J. 
1501; von Veit, Truchſeß von Pommersfelden, geſt. im J . 4503; 
2 » 


— 12 — 


vor Georg, Freih. Schenk von Limburg, geſt. im J. 1323 
2 auf bem Seorgschore: von Adelbert (Adelbero), nach Einte 
gen einem Grafen von Bogen, nach Andern einem herzoglicher, 
Prinzen von Kärntben, geft: int 3. 1057; von Günther, geft. im 
3, 10655 von Rupert Rupredt), gef. im J. 11025 von Dfto 
H., Grafen von Andechs, gef. im J. 1196, und von Georg, 
Marſchalk von Ebnet, geft. im S. 15055 3) im Schiffe ver Kirche 
and an deſſen Seitenwänden: von Ebert, Grafen von Andechs, 
geft. im 3. 12375 "von Berthold, Grafen Yon Leiningen, geſt. 
im 5. 1985; von Arnold, Grafen von Solms, geft im J. 17965 
von Friedrich, Grafen von Hohenlohe, geft. im J. 1352; von 
Leopold von Bebenburg, geft. im J. 13635 von Friedrid, Gra⸗ 
fen von Truhendingen, geft. im J. 13003 von Albert; Grafen 
von Wertheim, geft. im J. 1421; von Anton von Rotendan, geſt. 
im 3. 1459; von Philipp, Orafen von Henneberg , geft. im J. 
14875 von Weigand von Redwitz, geſt. im J. 1556; von Ges 
org, Fuchs von Ruͤgheim, gef. im J. 15615 von Beit von“ 
Würzburg, geft. im 3. 1577; von Iohann Georg Zobel von 
Giebelſtadt, geft. im J. 15805. von Ernſt von Mengersdorf geſt. 
im J. 15915 von Neidhardt von Thuͤngen, seit. im J. 15985 - 
yon Johann :Philipp von Gebfattel, geft: im J. 16095 won 
Melchior Otto, Voit von: Salzburg, geft. im J 1653; von 
Philipp Balentin, Voit von Rieneck, geft. im % 1672; von 
Lothar Franz, Grafen von Schönborn, gef, im 3. 17295 von 
Friedrich Carl, Grafen von Schönborn, geft, im 3, 17465 von 
Johann Philipp Anton, Freiheren von Frankenſtein, geft. im 
"93, 1753; von Franz Konrad, Grafen von Stadion, geſt. fm 
3. 17575 von Adam Friedrich, Grafen von Seinsheim, geſt. 
im S. 17795 vom Chriſtoph Franz, Freiherrn von Buſeck, geſt. 
{m J. 1805, imd von Gears & Carl, FZreiherrn von Fechenbach, 
gef. im J. 1808. 

Hinter dem Georgechore, an der Band: find‘ mehre, ſehr 
Hknarich gearbeitete Saͤulen mit den manmnigfaltigften , regelmäßigen 
Verzierungen, und am Eingange in den Peterschor, oberhalb des 
Taufſteines mit einem intereffanten Gemälde, erhebt ſich eine mars 


- 8 — 


more Säule, und darauf der Heiland nach ber Auferfiefung. In 
jeder Niſche an den Auffern Seitenwänden des Georgchors. ftehen.2 
Figuren von vorzüglicher Steinarbeit, welche auf. der noͤrdlichen 
Seite Mariens⸗Verkuͤndigung und die 1% Apoftel, auf der füblichen 
Seite die Propheten und den Erzengel Michael, vorftellen. Der 
neu zu verfertigende Altar, welcher bei der Neftauration ded Doms 
unten vor. den Georgchor zu jtehen Fommen- wird, folk dieſen Cyclus 
noch mehr veroolitindigen. Zu den vorzuͤglichen Gemälden. gehd« 
‚ren: die Grablegung Ehrifti, eine Copie nach Annibal Sarracci, auf 
dert Simons⸗Altare; Die Euthauptung des I, Sohanyes, von Iv⸗ 
ahim v. Sandravt, auf dem Johannes » Altares die. Altargemälbe 
auf den beiden Marien Altärenz; die Marter des hl. Lorenz, von 
Math. Merian, d. J., auf dem, Lorenz Altare; die Enthauptung der 
bl. Dorothea, von Lucas Ferrari ‚ auf dem Dorothea⸗Altare; die 
Austheilung des hl. Abendmahls, von J. H. Schoͤnfeld, auf dem 
Wolfgangs⸗-Altare; die Enthauptung der hl. Katharina ‚auf dem 
Katharina⸗Altare. 

An den Hauptthoren ſind auſſerlich mannigfaltige Verzierungen: 
an jenem auf der noͤrdlichen Seite, oben das juͤngſte Gericht und auf 
beiten Seiten dag Judenthum und das Chriſtenthum, durch viele 
Figuren dargeſtellt; an einem der oͤſtlichen, 6 große Figuren mit 
kuͤnſtlicher Bedachung, den Kaiſer Heinrich den Heiligen, die Hl. 
Cunegunde, den König Stephan, Adam und Eyva und den, HI. Ans 
dreas vorſtellend, ſaͤmmtlich aus Stein gehauen. Als merkwuͤrdige 
Reliquien von dem ehemaligen reiches Domſchatze werden noch ge⸗ 
‚gige: 1 Nagel und 1 acht Zoll länges Stüd vom Kreuze, und 1 
Dorn von der Krone des Hei landes; 4 Städ. von der Kette, mit 
welcher der hf. Peter fin Kerfer gefeffelt war; die Haͤupter des Kai⸗ 
fer Heinrichs ded Heiligen und feiner Gemahlin Cunegunde. Auch 
ut auf dem Marien⸗Altare ni ichſt der, Sakriſtei eur, 19 Pfund 
ſchweres, elfenbeinernes Grucifir, angebliches Geſchenk des Kaiſer 
Heinrichs des Heiligen vom J. 1008, vorhanden, an welchem, nach 
griechiſchem Typus, die Fuͤße des Heilandes, welcher mit einem 
furzen Gewande angethau it, nicht üben, ſondern neben einander, 
angenagelt ſind. Ä Zr on 


In der Domtirche beftehen folgende Beneficien: zur HI. Ottilie, 
mit einer wöchentlichen Meffe; zum hl. Apoitel Bartholomäus, mit 
Aprl. 182 Meffen; zur hl. Cunegunde, abwechſelnd mit einer Mefle 
in der einen, und mit zwei Meffen in der andern Woche; zu dert AO 
Martyrern, mit zwei wöchentlichen Meſſen; zu den Martyrern Johan⸗ 
nes und Paulus, abwecelnd mit zwei Meffen in ber einen, und 
drei Meffen in der andern Woche, und die von würzburgifche Pros 
vifion, mit einer wöchentlichen Meffe am Freitage. ) Das Ber . 
neficium zur hl. Elifabeth **) wurde im 3. 1821 mit jenem zur hl. 
Martha vereinigt,. und der Curatie im allgemeinen Keantenaufe zu 
Bamberg zugetbeilt.. 

Die Patronatsfefte der Dom: und Stadtpfarrkirche werden am 
den Gebächtnißtagen der Heiligen Peter und Paul und bed hi. Georg, 
das Kirchweihfeſt derfelben aber am 6. Mai, wenn biefer auf einen 
Sonntag fallt, aufferdbem aber am vorhergehenden Sonntage, ges 
feiert. Auf der Altenburg wird, vermoͤge einer Stiftung, jährlich 
am 1. Mai, im Freien , bei dem großen fteinernen Kreuze, ein 
feierliches Amt und am Borabende Veſper gehalten. 


Die SodalitätssKicche zum hl. Jakob auf dem Jakobs⸗ 
berge , ehemals Stiftskirche ‚ hell und geräumig, mit 1 Thurme, hat 
Bieled von der alten byzantiniſchen und altsteutfchen Bauart. ***) 
Zu Ehren des hi. Jakob eingeweiht, feiert fie ihr Kirchweihfeit und 
. Patrocinium am Tage dieſes Heiligen, wenn berfelbe anf einen Sonn⸗ 
tag fat, aufferdem aber am vorhergehenden Sonntage. In ihr 
wird das Allerheiligite aufbewahrt, regelmäßig alle Tage Meſſe geles 
fen, und haben noch, während des Jahres, den Statuten der So⸗ 
dalität gemäß, befondere Gottesdienſte ftatt. 





% Diefe Proviſton wurde geſtiftet im 3. 1799 durch den General» Biker, 
Sreiderrn son Würzburg. 
©) Diefed Beneficium verdankt feine Gründung dem Grafen Herrmann 
son Henneberg, Domkapitulare zu Bamberg, in den 3. 1409 und 
1420. | | 
) Diefe Kirche wurde ei 3. von 1073 - 1108. 


— 15 — 


Die BärgerfpitalsKirche auf dem Michaelsberge, ) in. 
teutſchem Style erbaut, fehr hell und freundlich⸗erbaulich, mit vier 
Ien Gemälden und hübfchem Ehore, 2 Thürmen und ben Grabmale 
des hl. Bifchofs Otto, verehrt ben hl. Michael ald ihren Patron. 
In ihr wird: das Allerheiligfte aufbewahrt; das Patronats⸗ Feſt am 
Gebächtnißtage des Hi. Michael, wenn dieſer auf einen Sonntag 
fallt, aufferdem aber am Sonntage vorher, und dad Kirchweibfeſt 
am Rofenkrauzfeite, gefeiert; in ber Regel täglich Meſſe gelefen, 
und haben überdieß noch an beftiunnten Tagen des Fahre, z. B. am 
Eliſabeth⸗, Katharina⸗ und andern Tagen, befondere feierliche 
Gottesdienſte ſtatt. 

Die Kirche zu St. Getreu anf dem Michaelsberge, in 
roͤmiſchem Style erbaut, klein und duͤſter, mit 1 Thuͤrmchen und 1 
Heinen Gottesacker, mit Mauern umgeben, iſt zu Ehren der hl. 
Fides eingeweiht, und feiert ihr Kirchweihfeſt am Feſte der Apoſtel 
Peter. und Paul und ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage ber hl. 
Fides. In derfelben wird das Allerheiligfte aufbewahrt, vegeimäßig 
alle Tage Meffe gelefen, und werben uͤberdieß i im Jahre noch an⸗ 
dere feierliche Gottesdienſte gehalten. 

Die Hofkapelle im Fol. Schlofle, ) gegermätigen Reſidenz 
Sr. koͤnigl. Hoheit des Herrn Herzogs Wilhelm in Bayern, auf 
dem Carolinen⸗Platze. In derſelben wirb, waͤhrend der Fuweien, 
beit des Herrn Herzogs, täglich, Meſſe gelefen. 

Die Hanstapelke im Hefe des Herrn Erbiſchefes, an der 
obern Carolinen⸗Straſſe, in welcher gewohrlich alle Tage Meſſe 
geleſen wird. 

Die Hauskapel le in der Domprapitei, hinter der Deniticche, in 
weicher gewöhnlich an allen Sons unt Feiertagen Meſſe gelefen wird. 

Die Haus⸗CpcCunegunde⸗) Kapelle im Pfarchofe, naͤchſt 
der Demkirche. In berfelben werben zuweilen eheliche Einſegnungen 
vorgenemmen; ſelten aber Die geleſen. 





°), Der Bau dieſer Kirche fallt in das 3. 1611. 
*) Die Erbauung biefer Kirche gefchab in den 3. von 1727 — 1740, 
>) Diefe Kapelle wurde mit dem Schlofe ven 1600 — 1708 erbaut. 


— 16 — 


Die. Hauskapelle im. allgemeinen Krankenhaufe, im Sand. ’) 
In ihr wird das Allerheiligfte aufbewahrt und glich Meile geleien. 
Das Innere zieren huͤbſche Gemälde. . 

Die Hausfapelle im Hofe des Freiherrn yon Fechenbadh, 
‚an der obern Carolinen⸗Straſſe, mit 1 Beneficium. In derſelben 
wird an allen Sonn⸗ und Feiertagen Meſſe geleſen. | 

Die ewige Anbetung wird- in biefer Pfarrei an folgenden Tas 
gen gehalten, nämlich, in ber Domkirche am 29. und 30. Juni und 
‚am 1. Suly, in der St. Jakobskirche am 8., 9. und 10. July, 
und ta der St, Michaslöficche am 14., 15. und 16. July, 


. 5J. 
Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 

Das Beſetzungsrecht auf die Dompfarrei ſteht Sr. Majeſtaͤt dem 
Koͤnige zu; jedoch muß der Dompfarrer jederzeit ein Kanoniker des 

Metropolitan⸗Kapitels ſeyn. Das Praͤſentations⸗Recht auf das 
Beneſicium zur hl. Ottilie hat der Älteſte der freiherrl. Familie von 
Redwitz zu Redwitz, jenes auf das Beneftcium zum hl. Apoſtel Bars 
tholomaͤus der ftefte der gräfl. Familie von Rotenhan zu Merzbach, 
jenes auf bie Beneftcien zur hl. Sunegunde und- zu den Martyrerıt 
Johannes und Paulus der. Älteſte der freiherrl. Familie von Stein zu 
Voͤlkershauſen, jenes auf das Beneficium zu den 40 Martyrern die 
freiherrl. Familie von Truchſeß zu Wetzhauſen, und jenes auf die 


von wuͤrzhurgiſche Proviſion die freiherrl. Familie von Würzburg. 


Die Curatie im allgemeinen Krankenhauſe wird kuͤnftig, als Lokal⸗ 
Kaplanei, von dem Herrn Erzbiſchofe beſetzt; das Ernennungsrecht 
auf die Curatien im Buͤrgerſpitale und im · Irrenhauſe ſteht dem 
Magiſtrate von Bamberg zuu. 

Der Dompfarrer bezieht Jährlich , wie die ubrigen Pfarrer 
zu Bamberg, 900 .fl. aus dem allgemeinen. Stadt: Pfarrfonte und 
vom Domkapitel fo viel,.;ald.. zur Vervollſtaͤndigung des Gehals 
tes nöthig ift, welcher ihm, je nachdem er einer der jünzgern 





e) Diele Kapelle entftand. ui wit kom: algemeinen. Krankenhauſe, 
von 1787 — 1780. >. abe * —A 


BEL TU Ce Er Ve 


— 1 — 


oder aͤltern Domtapitular⸗ iſt, Fehahret, wozu noch im Durch⸗ 
ſchnitte jährlich 200 fl. an Aeccidenzien, einige Bezüge von geſtifte⸗ 
ten Gottesdienſten und 1 freie Wohnung mit 2 Gärten, kommen. 
Jeder der Z/ftapläne bezieht an jaͤhrlichem Gehalte 150 fi. und ges 
nießt dabei freie Wohnung und freien Unterhalt mit Kot, Holz, 
Licht und Wäfche, und Accidenzien. Der Caratus im allgemeinen 
Krankenhauſe bezieht jaͤhrlich 250 FM. aus dem Jnſtituts⸗Fonde, wel⸗ 
chem deßhalb die Beneficien zur hl. Eliſabeth und zur bl. Martha ein⸗ 
verleibt worden ſind und wofür derſelbe, auſſer ſeinen Verrichtungen 
im allgemeinen Krankenhauſe, auch das nahe, damit verbundene 
Entbindungshaus mit zu verjeben und für erwähnte Beneficien wis 
dentlich 4 Meffen und jührfich 6 Jahrtaͤge zu leſen hit. Dabei 
genießt er freie Wohnung, Koſt und Verpflegung, und in Faͤtten 
der Erkrankung freie aͤrztliche Behandlung. Jeder der Curate im 
vuͤrgerſpitale und in der Irrenanſtalt bezieht jährlich 200 fl. Ges 
halts und genießt Dabei ebenfalls freie Wohnung, Koſt, Verpfleaun⸗ g 
mit Holz, Licht und Waͤſche, und im Ertranfungsfalle freie ärzte 
liche Vehandlu ing. 


b) Dekanater u 
1. Dekanat Amlingftadt. 





8. 1. 
Lage. Graͤnzen. Größe 


Dieſes Dekanat Liegt rechts der Regnitz breitet ſich ans geb 


ſchen 28° 35° 45” und .28° 49° oͤſtl. Länge, und zwiſchen 49° 
46° 20° und 49° 55° 45% noͤrdl. Breite, und gränzt im Norden 


an die Defanate Bamberg und Scheflig, im Often an die Deko 
nate Hollfeld und Forchheim, und die yproteftantifche Pfarrei Heilis 


genftabt, im Süden an das Dekanat Forchheim und im Weiten 
an die Dekanate Forchheim, Burgebrach und Bamberg, won welch 
legtern es größtentheild durch die Regnitz getrennt wird. Sein größe 
ter Theil verbreitet fi im Landgerichte Bamberg L; Fleinere Theile 
besfelben erſtrecken fich in die Landgerichte Ebermannitabt, Scheß⸗ 
(ig und das Perg. Buttenheim, ſaͤmmtlich im Obermainkreife. 


Die Hauptitraffe von Bamberg nad; Nürnberg, mit der Reg⸗ 


nig fait parallel laufend, durchzieht von Norden nad, Süben dies 
fes Dekanat, welches einen Flaͤchenraum von ungefähr 2%, I 
M. begreift. | 
. 2%: 
Eintheilung Beſtandtheile. 

Dieſes Dekanat ift in 10 Pfarreien eingetheilt, welche find: 
1. Amlingftadt, 2. Buttenheim, 3. Drofendorf, 4. Druͤ⸗ 
gendorf, 5. Geisfeld, 6. Hirfchaid, 7. Ligendorf, 8. Lohn: 
dorf, 9. Miftenporf und 10. Strullendorf. Sn denfelben 
find enthalten: 8,750 ©. in 32 Dörfern, 2 Weilern und 1 Hofe, 
10 Pfarrkirchen mir 2 Filialkirchen, 4 Kapellen, 1 Kaplanei und 
3 Beneficien, 15 Schulen und 12 Gottedäder. [3m Umfange wob⸗ 
nen 33 Yroteftanten, welche benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion einver- 
leidt Mad. Die 30% Juden im Umfange haben ihre eigenen Schulen und» 
Synagogen] Ä 


— 10 — 


8. 3. 
Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 


Der Boden iſt mehr gebirgig, als eben; das Klima groͤßtentheils J 
mild und geſund. Im Nordweſten breitet ſich ein Theil des Haupts⸗ 


moors aus. Die vorzuͤglichſten Berge ſind: die Berge bei Franken⸗ 
dorf, Geisfeld, Frieſen, Droſendorf und Lohndorf, der Schießberg 
unweit Buttenheim, und der Senftenberg unweit Stackendorf. Der 
Hauptfluß, uͤber welchen bei Hirſchaid und Strullendorf Fahrbruͤcken 
fuͤhren, iſt die Regnitz, welche den Dekanatsbezirk im Weſten, von 
Suͤd nach Norden, beſpuͤlt, die von Norden und Nordoſten kom⸗ 
menden Bäche: den Deichſelbach (Deuſchbach) mit dem Schelms 


sangers und Mummersberg-Bache, den Ziegenbach und den Sen⸗ 


beibach, an feinem öftlichen Ufer, aufnehmend, Auſſer diefen flies 
Ben im Norden die Eller, der Lohn⸗ oder Ellbach und der Seebach, 
im Süden ber Zettenbach (Roßgraben), welche aufferhalb des Deka⸗ 
nates ihre Mündung theild in den Main, theils in die Regnitz haben. 

Der größtentheild fruchtbare Boden, von welchem der Getreis 
befame 8⸗ bis 12fach erftattet wird, bringt , unter den gewöhns 
lichen Produkten, vorzüglich hervor: aus dem Pflanzenreiche Getreis 
de, Obſt, Holz Cbefonders im Hauptsmoore und in den Waldungen 
bei Friefen, Schlammersdorf, Franfendorf und Geisfeld), Hopfen, 
Reid und Flache; aus dem Thierreiche Rindvieh, Wildpret; aus 
dem Mineralreiche Kalk» und Baufteine, beſonders aus den Steins 
brüchen bei Kälberberg, Drügenborf, Lohndorf, Strullendorf, Ties 
fenhoͤchſtadt und Weigelöhofen. Der Handel mit Holz, Getreide und 
Obſt iſt fehr bedeutend und gewährt, fo wie die Menge ber Pottaſch⸗ 
fiedereien, der Mahls und Schneid- Mühlen und die durchziehende 
Landſtraſſe, mannigfaltiges, ergiebiges Verdienſt. 


1. Pfarrei Amlingſtadt. 
§. 1. j 
Lage. Oränzen. Beſtandtheile. | 
Diefe Pfarrei, *) beinahe in der Mitte des gleigmamigen De⸗ 


©) Diefe Pfarrei, eine der aͤlteſten Pfarrin 1 
re Gründung ans den Jahren SIO-—-830, ı J— 


Dr 


ud] 


kanates und im Umfange des Logs. Bamberg I. des Obermainkreiſcs 


gelegen, wird von den Piurreien St. Gangolph in Banıberg, Geis: 
feld, Mitendorf, Buttenheim uud Strullendorf, begrängt und vom 
Ziegenbache durchfloſſen. 

Sie begreift: 4 Dörfer mit 806 S., unter welchen 3 Proteſtan⸗ 


| 
| 


ten, A Kirche, 1 Kapelle, 1 Beneficium, 1 Schule und 1 Gottesacker. 


Die Dörfer find: | 
Amlingitadt, Pfarrborf am Ziegenbache, mit dem Pfarr⸗ 


(gegenwaͤrtig auch Dekanats⸗) Sitze, der Pfarr⸗Kirche, 1 Kapelle, 


45 H., 224 S., unter welchen 3 Proteſtanten, 4 Beneficium, 1 
Schule, 1 Gottesacker, I Mahl⸗ und Schneidmuͤhlen, 2 St, ſuͤd⸗ 
oͤſtl. van Bamberg; 
| echten (Lehſten), Torf am Ziegenbache, mit 22 H., 108 
S. und IM. nut Delichlage, "5 St. noꝛdoͤſtl. von Amlingſtadt; 
Rosdorf Roffdorf) am Forſt, Dorf mit 37 H. und 
217 S., *, St, ſuͤdoͤſtl. von Amlingſtadt; 
Werusdorf, Torf am Ziegenbache, mit 54 H., 257 S., 
.4 Scyoffe. und 2 M., St. nordoͤſtl. von Amlingſtadt. 
Saͤmmtliche Ortſchaften Liegen im Umfange des Ldgs. Bamberg I, 


I. 2. | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Ye etzungsrecht, Einkünfte, 
IJun der Pfarrkirche 9, welche zu Ehren des hl. Aegid ein⸗ 
geweiht iſt, wird das Patronatsfeſt au 1. Sept., und das Kirch—⸗ 
weihfeſt au Founntag⸗ nach dem Gedaͤchtnißtage des hl. Kilian, ger 


‚feiert; ig_ der Kapelle weder das Mlerbedigits aufbewahrt, ngch das 


Jahr hiudurch Gottesdienſt gehalten. Das Beneficium, gewoͤhrlich 





Wurzburg an. Bamberg abgetreten worden, Sie war ehemals son 
viel größerem Umfange :afß: gegenmärtig, und es wurden von Ihr ges 
trennt: Pettſtadt im 5.1399, Geisfeld im I. 1434, Mitten: 
dorf im S 153 und Strullendorf im S. 160. u 
N Die, gegen Bag 3. 1640 groͤßtentheils abgebrannte Pfarrkirche ift, ei. 
= 5 nige Saure nachher, dirrd) wehfthätige, fromme Beiträge von Brivaten 
. und eiitiges Bemühen. des Pfarrers Joh. Krapp, welcher im I 164 
„dab ge wi wurde, wieder aufgebaut werden. 


— 1 — 


das Fruͤhmeß · Veneficium genannt, iſt ſeit undenklichen Zeiten der 
Pfarrei einverleibt, jedoch ohne eine diesfallſige Verbindlichkeit des 
Pfarrers. Die ewige Anbetung findet in dieſer Pfarrei ftatt am 
23. und 24. Mär 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei iſt zwiſchen Sr. Majeſtaͤt 
dem Könige und dem Herrn Erzbifchofe noch unbeftimmt. 

Die jährlichen reinen Einkünfte diefer Pfarrei beftehen, nach 
der im I. 1826 revidirt. Faſſion, in 1219 fl. 18 Kr. 


2 Pfarrei Buttenheim, | 
s 1. 
Rage Graͤnzen. Beftandtheile 
. Diefe Pfarrei *) Tiegt ſuͤdlich von der Pfarrei Amlingſtadt, iſt 
umgeben von den Pfarreien Strullendorf, Amlingſtadt, Mijtendorf, 
Tiefenpölz, Druͤgendorf, Drofendorf, Eggolsheim, Pautzfeld, Seußs 
fing und der proteft. Pfarrei Buttenheim. Sie breitet ſich tin Log. 
Bamberg I. und im Ptrg. Buttenheim des Obermainfreifes Aus, wird 
von den Baͤchen: Mummersbergbach, Weidleinsbach, Deichſel⸗ und 
Deunſchbach, durchſchnitten und begreift: 2, 544 S., unter welcheit 

200 Juden, 9 Dörfer, 1 Hof, 1 Pfald⸗ und 1 Filial Kirche, 1 
Kapelle, 1 Kaplanei, 2 Beneficien, 5 Schulen und 2 Göttedäder. 
[Die zu Buttenbeint und Altendorf wohnenden 34 Proseftanten find der 
Pfarrei ihrer Confeſſion zu Buttenheim einverleibt; die zu Buttenheim und 
Bunzentorf wohnenden 200 Zuden haben ihre Synagogen zu Buttenheins 
und Gunzendorf, und ihren gemeinfchaftlichen Gottesacker auf der Graikaue.] 

‚Die Ortfchaften heißen: 

Buttenheim, Pfarrdorf am Deichiei bache, mit dem Pfarrſi itze, 
der Pfarrkirche, 1 Kaplanei, ) 1 Benefici ium, 2 chrütiichen Schu⸗ 
len, 1 juͤdiſchen Schule, 1 Schloſſe, 148 H. ;, 1.Stiftung der Corp. 
Christi: Bruderſchaft ‚829 S., dem Sitze eines freih. v. ſeefriediſch. 
Ptrgs. I Claſſe, 1 Gottesacker und 2 M., 3 St. ſuͤdoͤſtl. von Bam⸗ 

berg, im Ldg. Bamberg J. und ptrg. Buttenheim; 





* Dieſe Pfarrei, deren Etiftungsjahr unbekannt iſt, beſtand ſchon im 


J. 1118, wo die ültefte Nachricht von ihr urkundlich vorköuumt, / 
++) Diele Ra; ‚fanei wurde is $. 1740 geftiftet. 


— 22 — 


Altendorf, Dorf am Deuſchbache und an der Straſſe von 
Bamberg nach Nürnberg, mit 39 H., 221 ©. und 1M., Y, & 
weſtl. von Buttenheim, im Lg. Bamberg 1; 

Dreufchendorf, Dorf am Deichfelbache, mit 42 H. und 
216 S., /, St. Öl. von Buttenheim, im Lg. Bamberg 15 

Frankendorf, Dorf mit 30 9., 155 S., 2 Mahls und 2. 
Schneidmuͤhlen, 1, St. norböftl. v. Buttenheim, im Ldg. Bamb. Lʒ 

Friefen, Dorf, in Ober⸗ und Unterfriefen .getheilt, 
mit 28 H., dem Kippelhofe und 221 ©., Y St. nördl. ‚von 
Buttenheim, im Lg. Bamberg 1; 

Gunzendorf, Kirchdorf am Deichfelbache, mit 58 H., 3% 
S., 1 Filialkirche, 1 Schule, 1 Oottedader und 1M., 1 
noxdöftl. von Buttenheim, im Log. Bamberg L;5 | 

Ketfchendorf, Dorf mit 20 H. und 154 S., 1 St. noͤrdl. 
von Buttenheim, im Log. Bamberg J.; 

Senftenberg, Hof auf einen Berge, mit 1 H. „1Kapelle, 
1 Beneficium und 11 ©., 1 St. nordoͤſtl. von Buttenheim, im Ldg. 
Bamberg L; Ä | 

Seigendorf, Dorf mit 40 9., 247 S. und 1 Schule, % 
St. nördl. von Buttenhejm, im Log. Bamberg J.; 

Stadendorf, Torf mit 34 H., 164 S. und 2 M., St. 
nordoͤſtl. von Buttenheim, im Log. Bamberg I. und Ptrg. Buttenheim. 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche *) hat zu ihrem Patrone den hl. Bartholo⸗ 
maͤus; feiert jährlich am Tage diefed Heiligen ihr Patroeinium, und 
ihr Kirchweihfeſt am Sonntage vor dem 29. July. In derfelben hat 
der dortige Frühmeffer , deffen Beneficium **) im 3. 1406 von 
Hans Stiebar, Ritter und Gutsherrn von Buttenheim, geftiftet 


*%) Der Brundftein zu diefer Kirche ift am 3. Aug. 1754 gelegt worden. 
Am 21. De;ems. 1757 wurde dieielde vollendet und am 29. Jul. 1770 
von dem Lumperg. Weihbiihofe, Heinrich v. Nitſchke eingeweidt, 

9 Disies Benehctum wurbe 1300 dem Emerienfonde einverleibt. 


— 23 — 


| wurbe, wöchentlich 1 Meffe, und zwar am Samflüge, ‘gu leſen. 
In der Kirche befinden fich das Grabmal Albrechts Gtiebar von 
Buttenheim, des Aeltern, vom J. 1491, und jenes feiger Gemah⸗ 
in, Anna, einer Gebornen von Sedendorf, vom 3. 1494. An 
der Kirchmauer erblickt man, unter andern Grabmälern, jened der 
festen Abtiffin vom ehemaligen Frauenklofter zu Schluͤſſelau, einer 
gebornen: Stiebar won Buttenheim, mit dem Taufnamen Brigitta, 
welche im 3. 1562 in dem Schlüffelauer Kloſterhofe auf dem Kaul⸗ 
berge zu Bamberg geſtorben und von da nach Buttenheim in ihr 
Erbbegraͤbniß gebracht worden iſt. Die Fil ialkirche zu Gunzen⸗ 
dorf *), worin das Allerheiligſte aufbewahrt wird, iſt zu Ehren des 
H. Nikolaus eingeweiht; begeht ihr Patrocinium am Sonntage vor 
dem Nikolaustage, und ihr Kirchweihfeſt am Sonntage vor dem Herbſt⸗ 
Quatemberſonntage. In derſelben wird vom Kaplane der ordent⸗ 
liche Gottesdienſt an Sonn⸗ und Feiertagen, Vor⸗ und Nachmittags, 
abgehalten, mit Ausnahme des erſten Weihnachts⸗, Oſter⸗ u. Pfingſt⸗ 
tages, des Patronats⸗ und Kirchweihfeſtes in der Pfarrkirche, an 
welchen Tagen bie Filialiſten den Gottesdienſt zu Buttenheim zu bes 
fuchen verbunden find. Die Senftenberger Kapelle **) hat 
den hl. Georg zu ihrem Patrone, und feiert ihr Patrocinium am 
Sonntage vor dem Gedächtnißtage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeft 
aber am Sonntage. vor Marien: Heimfuhung, oder am 2. Zuli, 
wenn diefer nicht auf einen Sonntag fällt, an welchem ſodann das + 
Einweihungsfeft der Kapelle gefeiert wird. Der Beneficiat, deſſen 
Beneficium ***) wahrfcheinlic im 13. Jahrh. aus einer Schloßfas 
planei der Herrn von Schluͤſſelberg entftanden, hat jährlich in diefer 





*) Diefe Kirche wurde, mas deren Schiff betrifft, im 3. 1722, und der 
Ehor mit dem Thurme im 3. 1736, erbaut; im 5. 1739 am 15. Sept. 
vom bamberg. Weibbiihofe Franz Joj. Hahn foniekrirt. , 
+) Dieie Kapelle wurde im 3. 1663, unter der Regierung des Fürftsifche: 
fed Poilipp Balentin Boit von Rieneck, denen Wapren mit ' 
dieier Zagrza.l in der Mauer der Kapelle, hinter dem Hochaitare, fi 
tefinder, gebaut und am 2. Zul. 1710 von dem. ‚Hamderz Weibbiſchofe 
Joh. Werner Shaas, ron ekrirt. J 
eo) Tieres Beneficium murse cu 1 dem Eramuea «Zone sugetheilt. 


— 24 — 


Kapelle 18 Meſſen zu leſen; auſſerdem weiber in berfelben fuͤnfmal 
im Jahre, naͤmlich: dm den Feſten des hl. Sofeph, Georg, dei 
Kirchweihe, des hl. Otto und der Geburt Mariens, feierliche. Bots 
tesdienfte gehalten, bei welchen bie ſaͤmmtlichen Parochianen zu ers 
fiheinen haben. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei bat ftätt am 
30. und 31, März, und am 1. und 2. April. 1 
Das Beſetzungsrecht auf biefe Pfarrei ; ! Veſetungorecht bei 
der Pfarrei Amlingſtadt. 
Jede Familie der eingepfarrten Juden zu Buttenhelm und Wan⸗ 
zendorf hat an den Pfarrer jährlich das Surrogat der, "bet ihnen 
‚abgehenden Stolgebühren mit 45 Kr: zu entrichten, Die reinen Eins 
kuͤnfte der Pfarrei betragen, näch ber repidirt. Faffıon vom 3. 1826, 
‚jährlich 898 fl: 11 9, Kr.; die Einkünfte der Kaplanei 130 fl., nebſt 
freier Koft, Wohnung und Verpflegung mit Holz, Licht und Waͤſche. 


Pfarrei Drofendorf. 
Ss. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei, 9 ganz im Suͤden des Dekanats⸗ Bezirkes und 
im Log. Bamberg I. des Obermainkreiſes liegend, wird Yon den Pfar⸗ 
reien Eggolsheim, Buttenheim, Druͤgendorf und Ebermannſtadt bes. 
graͤnzt und vom Eckerbache durchſchnitteu. Sie umfaßt: 2 Dörfer, 
607 ©.,1 Kirche, 1 Schule und L Gottedader, 
Die Ortichäften find; 
Droſen dorf, Pfarrborf links des Eckerbaches, mit bem Pfarr⸗ 
ſitze, der Pfarrkirche, 59 H., 293 S., 1 Schule, 1 Gottesacker 
ud 2 M., 2 St. nordoͤſtl. von Forchheim; 
| Weigelehofen MBeichelsyofen), Torf am Eckerbache, 
mie-314 ©., 70' H. und 1M,, , St: fiöweitl. ven Droſendorf. 
Weide Dörfer liegen im Ldgs. Bezirke Bamberg I. 


*) Droſendorf, ihon im 3. 1157 als ſelbſtſtändige Kirche befannt, wurde 
im J. 1497, auf eifüige Ber... Dung der Abtijin Clara ad st. Theo- 
ar. auferhald der Stadt Zamberg und auf Bitien der Ortäge 
meinde, von der Pfarrei Egaolebeim getrennt und zu einer eigenen 
Viarrei erhoben. 


5. 2% 
Gottevienftliche Verhältniffe. Befeßungsreht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche if N Ehren der Mutter Gotted eingeweiht 
und feiert ihr Patrocinium am 2. July, am Tage ber Heimſuchung 
Mariens; ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage nach Maries Geburt, 
Der Pfarrer bat auch in der Kapelle zu Schirneidel, welches 1 
St. von Droiendorf entfernt ift und zur Pfr. Eggolsheim gehört, 
jährlich, 52 Meffen zu leſen, wofür er befonderd remunerirt wird. 
Das 10ſtuͤndige Gebet wird in, diefer Pfarrei am 5. April gehalten. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Majeltät dem 
Könige” zu. | 
Die reinen Einkünfte, nad} ber revid. Faſſion vom 3. 1826, 
betragen 491 r 14 Kr. 


4. Pfarrei Druͤgendorf. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
$. 1. | 


Diefe Pfarrei, *%) im Süden des Defanatd s Bezirfe® liegend, 
wird von den Pfarreien: Buttenheim, Unterleinleiter, Ebermannftabt, 
Drofendorf, Eggolsheim und ver proteft. Pfarrei Heiligenftadt, bes 
graͤnzt und vom Ederbache- befpält. Sie breitet ſich in den Log. Bam⸗ 
berg 1 und Ebermanuftadt, des Obermainkreiſes, aus und umfaßt: 
4 Dörfer mir 741 S., 2 Kirdyen, 2 Schulen und 2 Gottedäder. 

Die Ortſchaften heißen: 

Drügendorf, Pfarrdorf am Eckerbache, mit dem Pfarrfiße, 
der Pfarrkirche, 345 ©., 64 H., 1 Schule und 1 Gottedader, 2 
/, St. norbSfil. von Forchheim, im Log. Bamberg L; 

Eſchlipp, Dorf mit 19 9. und 105 S., %, St. oͤſtl. von 
Drügendorf, im Log. Ebermannſtadt; 

Gögendorf, Dorf am Eckerbache, mit 26 H., 133 ©. und 
1 M., Er. noͤrdl. von Drüsendorf, im Ldg. Ebermannſtadt; 





*) Drügendorf wurde im J. 1614 von der Pfarrei Eggolsheim getrenmt 
und zu einer lelbſiſtändigen Pfarrei erhoben. 


3 


— 26 — 


_ 


Tiefenftärmig, Kirchdorf am Eckerbache, mit 1 Filial⸗Kirche, 
31 9., 158 S., 1 Schule und 1 Gottesacker, % St. noͤrdl. yon 
Brügendurf, , im %g. Chermannftadt. ’ 


2 
Gottesdienſtliche Berhältniffe. ' Beſetzumgsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche, * zu Ehren der hl. Margarethe eingeweiht, 
feiert ihr Patrocinium am 13. Sul. und ihr Kirchweihfeſt am 1. 
Sonntage im September, In der Kirche zu Tiefenftürmig, *) 
zu Ehren des: hl. Kreuzes eingeweiht, wird das Patronatefeft am _ 
Sonntage. nad) Kreuzs Erfindung, und das Kirchweihfelt um Sonn 
tage. nach dem Gebächtnißtage des Evangefiften Lucas, gefeiert. Das 
Allerheiligite ift in Diefer Kirche aufbemabrt, und es werden in ders 
felben an jedem dritten Sonntage der gewöhnliche Vormittags s Cots 
tesdienft, mit Predigt und Chriſtenlehre abwechfelnd, Dann am zwei⸗ 
ten Weihnacht, Oſter⸗ und Pfingittage, am Patronats⸗ und Kirdy 
weihfefte, der vollltändige Vor⸗ und Nachmittags sGottesdienft gehal⸗ 
ten, und wöchentlich 1 Meffe gelefen. Tie ewige Anbetung wird in 
diefer Pfarrei am 3. und 4. April gehalten. 
Das Befegungerecht auf Diefe Pfarrei jteht dem Herrn Erzbifchofe zu. 
Das reine Jährliche Einfommen der Pfarrei bejteht, nach ber 
vevid. Faffion vom 3. 1826, in 575 fl. 56 %, Kr. 


de Pfarrei (Heiöfeld. 
0 1. | | 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile 
Diefe Pfarrei, ***) in gebirgiger Lage, ift von den Pfarreien 
- Kigendorf, Miſtendorf „Amlingſtadt und St. Gangolph in Bamberg, 


* * 
FA 





e) Die Sage nimmt, auf den Grund eines noc vorhandenen Kirch⸗ Pla. . 
ſterſteins mit der Zahl 1544, diefes Zahr als die Zeit der Erbauung dieſer 
Kirche an. 

Die Zahl 1688 auf einem noch vorhandenen Altärchen in dieſer Kirche 
Ist auf das Alter derſelben ſchließen. 

“) Geisfeld wurde im J. 14% von ter Pfarrei Amlingſtadt getrennt und 
zu einer ſelbſtſtändigen Pfarrei eryoven. 


umgeben , befchränft fich blos auf das Pfarrborf Geisfeld, welches 
den Pfarrfig, die Pfarrkirche, 60 H. mit 360 S., 1 Schule, 1 
Gottesacker und 1 M. umfaßt und, von Bamberg 2 St. oͤſtl. ent 
efent, im wog Bamberg J., des Obermainkreiſes, liegt. 


5. 2. 
Gottesdienſlüche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche * feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtniß⸗ 
Tage der hl. Magdalene, zu deren Ehre fie eingeweiht iſt; ihr Kirch, 
weihfeft aber an der Octave des hl. Schugengelfefted. Das 10ſtuͤn⸗ 
dige Gebet in dieſer Pfarrei hat ſtatt am 28. Maͤrz. | 

Tag Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei; ſ. Beſetzungsrecht bei der 
Pfarrei Amlingſtadt. 

Das reine jaͤhrliche Einkommen der Pfarrei beſteht, nach der 
revid. Faſſion vom J. 1826, in 437 fl. 43 Kr | 


6. Pfarrei Hirſchaid. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei, *) im Welten des Dekanats⸗Bezirkes liegend, 
wird von den Pfarreien: Strullendorf, Amlingſtadt, Buttenheim, 
Seußling und Pettſtatt begraͤnzt, von der Regnitz im Weſten beſpuͤlt 
und von der Straſſe von Bamberg nach Nuͤrnberg durchſchnitten. 
Sie iſt nur auf das Pfarrdorf Hirſchaid beſchraͤnkt, welches den 
Pfareſitz, die Pfarrkirche, 96 H. (unter welchen 15 von Juden be⸗ 
wobut find), 552 S., 1 Schule, 1 Gottesacker und 1 M. enthaͤlt. 
[Die daſelbſt wohnenden 104 Juden haben im Orte ſelbſt ihre Synagoge und 


Schule, und auf der Graitzaue ihren Gottesacker.] 


3* 





*) Die Erbauung diefer Kirche fällt ins 3. 1781; das dortige Pfarrhaus 
wurde erbaut im 3.1791. 

”) Diele Piarrei wurde im 5. 1580, durch die Vereinigung des dortigen - 
von Stiebariſchen und Knottiſchen Beneficiums, gegründet, nachdem 
Hirſchaid vorzer eine Filiale von Buttenheim geweſen war. 


— 3 — | , 
I. 2 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
| Das Patrocinium der Pfarrkirche”), welche zu Ehren des 
bl. Veit eingeweiht ift, wird am 15. Suni, und ihr Kirchweihfeſt 
am Sonntage nach Marie-Öeburt gefeiert. Das 10ftündige Gebet 
in diefer Pfarrei wird am 6. April gehalten. 

Das Befegungsrecht fteht dem Herrn Erzbifchofe zu. 

Die reinen jährlichen Einfünfte der Pfarrei betragen, nad) ber 
Faffion vom 5. 1826, 563 fl. 38 Kr. 


7. Pfarrei Likendorf. 


$. 1. 
Rage. Gränzen. Beftanpdtheile. 

Die Pfarrei Figendorf **) liegt im nördlichen Theile des Deka⸗ 
nates Amlingitadt, im Log. Bamberg I. des Obermainkreiſes, und 
wicd von den Pfarreien: Memmeledorf, Scheglig, Lohndorf, Geis⸗ 
feld und St. Gangolph zu Bamberg, begränzt. Sie begreift: 5 Doͤr⸗ 
fer mit 1295 ©., 1 Kirche, 1 Schule und 1 Gottesader. 

Die Ortichaften heißen: 

Ligendorf, Pfarrborf an der Eller, mit dem Pfarrfike, der 
Pfarekirche, 74 9., 382 ©., 1 Schule, 1 Gottesacker und 2 M,, 
2 St. dftl. von Bamberg; 

Meltendorf, Dorf am Sendelbache, mit 50 H., 256 €. 
und 1 M., /, St. füpöftl. von Litzendorf; | 

” Raifa, Dorfmit 37 H. u. 202 ©., St. weit, v. Litzendorf; 

Poͤdeldorf, Torf am Seebache, mit 47 H., 295 S. und 
1 M., ', St. nordoͤſtl. von Litzendorf; 

Schammelsdorf, Dorf mit 30 H. und 160 S., St. 
noͤrdl. von Litzendorf. 

Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im k. Log. Bamberg I. 
— — 

0) Dieſe Kirche wurde im I. 1725, und dad dortige Pfarrhaus im J. 

1748 erbaut. 


“eo, Diefe Pfarrei, deren Stiſturgejare nicht bekannt iſt, beſtand ſchon 
im 5. 1575; denn in dieſem Jarre wurde Lohndorf von ihr getrenut. 


— 9% — 


. 2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des hl. Wenzeslaus einge⸗ 
weiht und feiert am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen ihr Patrocinium 
und ihr Einmeihungsfeft am Sonntage vor ermähntem Tage. Die 
ewige Anbetung in diefer Pfarrei fällt auf den 25. und 26. März. 

Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Herrn Erzbiſchofe zu. 

Die aͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Sure beftehen, nach der 


feftgeftellten Faffion, in 420 fl. 55 %, Kr „ 
8. Pfarrei. Lohndorf. 
I. 1. 


Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 

Diefe Pfarrei **) liegt im Norden des Defanats Amlingſtadt, 
gränzt. an die Pfarreien Ligendorf, Scheflig und Tiefenpoͤlz, breitet 
fich in den Log. Bamberg I. und Scheßlitz des Obermainfreifes aus, 
und wird von der Eller dDurchfchnitten. Sie umfaßt: 2 Dörfer mit 
457 S., 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Schule und 1 Gottesader, 

Die Dörfer heißen: 

Lohndorf, Pfarrdorf an der Eller, mit dem Pfarrfiße, ber 
Pfarrkirche, 47 H., 277 ©., 1 Kayelle, 1 Schule, 1M. und 1 
Gottesader, 2 St. öfil, von Bamberg, im Log. Bantberg J.; 

Tiefenellern, Dorf an der Eller, mit 38 9., 180 ©. und 
2 M., 7, St. oͤſtl. von Lohndorf, im Log. Scheßlitz. 





%) Das Langhaus der Kirche, deren Thurm fehr alt ift, wurde erft im 
J. 1717 erbaut. Shre Einweihung gefhah am 18. Sept. 1718 von 
dem bamberg. Weihnbiichofe Sohbann Werner.. 

“) Lohndorf war ehemald mit der Pfarrei Lißendorf verbunden; wurde 
‚ aber von diefer getrennt im 3. 1575, und mußte deshalb eine Zeitlang 
ein Separationggeld, namlich 6 fl., an den Pfarrer und 1 fl. an das 
Gotteshaus zu Fisendorf, bezahlen. Im J. 1615 wurde es wieder mit 


Litzendorf vereinigt, aber im 3. 1660 auch wieder davon getrennt und _ 


zu einer eigenen: Pfarrei erhoben. 


- 30 — 
S. 2. 
Gotteddienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 

Die Pfarrkirche, *) zu Ehren der Mutter Gottes eingeweiht, 
feiert ihr Patroeinium am Fefte Marie⸗Geburt, und ihr Kirchweihfeſt 
am Gedaͤchtnißtage des hl. Lorenz. 

Die Kapelle, *) in welcher ſchon ſeit mehren Jahren fein 
feierlicher Gottesdienft gehalten wird, hat zu ihrem Patrone ben hl. 
Apoftel. Andreas, deffen Gedächtnißtag jährlich in der Pfarrkirche ges 
feiert wird. Das 10ftündige Gebet fällt auf den 27. März. 

Das Beſetzungsrecht koͤmmt dem Herrn Erzbifchofe zu. 

Die reinen jährlichen Einkünfte beftehen, nad) der revid. Faſ⸗ 

fir vom 3. 1826, in 603 fl. 22 Kr. \ 


9. Pfarrei Miftendorf. 
1. u | 
Lage, Gränzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei, ***) im oͤſtlichen Theile ihres Dekanats⸗Bezirkes 
gelegen, graͤnzt an die Pfarreien: Geisfeld, Tiefenpoͤlz, Buttenheim, 
Amlingſtadt und die proteſt. Pfarrei Heiligenſtadt; wird vom Ziegen⸗ 
bache durchfloſſen, und breitet fi, im Log. Bamberg I. des Obermain⸗ 
Freifes aus. Ihr Umfang wird von 3 Dörfern und 2 Weilern ges 
bildet, welche 1 Kirche, 726 ©., unter welchen 4 Proteft., 1 Schule 
iind 1 Gottesacker enthalten. 
Die Ortichaften find: 

Miftendorf, Pfarrdorf am Ziegenbache, mit dem N farrfige, 
der Pfarrfirche, 55 H., 256 ©., 1 Schule, 1 Gottesader und 1 
M., 2 Y, St. Öftl. von Yamberg; 

Hochſtall, Weiler mit 9 9. und 48 S., %, St. ſuͤdl. von 
Miltendorf; 

*) Die Pfarrkirche ift mahrfcheinlich im 15. Jahrh. erbaut worden. 


) Diefe Kapelle wurde im J. 1733, und das dortige Pfarrhaus im J. 
1657 erbaut. 

er) Miftendorf wurde im 3. 1535 von Amlingftadt getrennt und zu einer 
eigenen Pfarrei erhoben. Sie paftorirte Anfangs die Orte: Tiefen 
pölz, Teuchatz, Linda, Obergrub und Kalteneggolsield. 


— 1 — 


Kälberberg (Neufes auf dem Kälberberg), Weiler 
mit 8 9. und 47 S., auf einer Anhöhe, Y, St. ſuͤdl. von Miftendorf; 
Tiefen hoͤchſt adt „Dorf am Schelmrangerbache, mit 8 9. 
und 153 S., unter welchen 4 Proteft., die ſich zur Pfarrei Heiligen⸗ 
ſtadt halten, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Miftendorf; j | 
Zegendorf (Zeegendorf), Dorf am Ziegenbache, mit 50 
H., 222 S. und 1M., Y, St. oͤſtl. von Miſtendorf. 
Saͤmmtliche Oriſchaſten liegen im Umfange des Logs. Bamberg 1. 


BT 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 

Die Pfarrkirche ift zu Ehren der Himmelfahrt Maͤriens ein⸗ 
geweiht, und feiert an diefem Felttage ihr Patrocinium; ihr Kirche 
weihfeft aber am naͤchſten Sonntage nad) St. Veit. Die ewige Anbe⸗ 
tung in dieſer Pfarrei fallt auf den 29. März. 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei; |. Befegungsrecht bei ber 
Pfarrei Amlingftadt. 

Die reinen jährlichen Einfünfte betragen, nad) der feftgeftellten 
Faſſion, 486 fl. 31 Kr. 


10. Pfarrei Strullendorf. 
..% 1. 

Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 

Diefe Pfarrei *) liegt im weltlichen Theile ded Defanates Am⸗ 
Iingftadt, an der Straffe von Bamberg nach Nürnberg; wird begranzt 
von den Pfarreien: St. Gangolph zu Bamberg, Geisfeld, Amlingitadt, 
Buttenheim, Hirſchaid und Vettitadt, und von dem Ziegenbache durch⸗ 
Ihnitten. Sie befchränft jich allein auf das Pfarrdorf Strullendorf, 
welches den Pfarrfig, die Prarrfirche, 112 9. mit 622 ©., 1 Ka⸗ 
pelle, 1 Schule, 1 Gottesader, 1 Brüde über den Ziegenbady und 
1 Ueberfahrt über die Negnig enthält, zum Ldg. Bamberg I. des Obers 
mainfreifed gehört und von Bamberg 1 ı,, St. füdejtl. entfernt ift. 


+) Gtrullendorf war ebemafa Filial der Pfarrei Amlingſtadt, woron es 
im 3. 1602 getrennt wurde. 


— 32 — 


5. 2 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungerecht. citanfu. 

Die Pfarrkirche ) hat zu ihrem Patrone ben hl. Lorenz, 
uud feiert am Gedaͤchtnißtage diefed Deiligen ihr Patlocinium; am 
darauffolgenden Sonntage aber ihr Kirchweihfeſt. Sie enthält ein 
fchönes Altarblatt, bie Grablegung Chriſti vorſtellend. Die Kapelle 
IR zu Ehren bes hl. Nikolaus eingeweiht, am deſſen Gedaͤchtuißtage 
eine Meſſe darin gelefen wird. Das ewige Gebet wird in biefer Pfar⸗ 
rei am 7, April gehalten. 

Das Befetungöredk auf dieſe Pfarrei; [. Bejepungeredit bei ber 
Pfarrei Amlingfladt. 

Die reinen jährlichen Einkünfte befichen, nach ber im J. 1826 
revid. Zaflion, in 538 fl. 15 Kr. 


©) Diefe Kirche wurbe, nachdem die vorige am 30. Ung- 1796 abgebrannt 
war, im J. 1005 neu aufgebaut. 


u. Dekanat Auerbach. 





⸗ 


8. 1.” 
Lage. Graͤnzen. Groͤße. 


Dieſes Dekanat, im Oſten der Erzdioͤceſe liegend, breitet ſi ich 
18 zwiſchen 29° 8° und 29° 28 oͤſtl. Laͤnge, und zwiſchen 49° 39. 
D und 49° 5% 45 nördl. Breite, und gränzt im Norden an die 
roteſt. Defanate Greuffen und Baireuth, gegen Often an die Des 
mate Stadtfemnath und Hirſchan des Bisthums Regensburg, ger 
n Süden an die Defanate Neumarkt und Berching des Bisthums 
ichftätt und an bie proteft. Defanate Sulzbach und Hersbruck, 
n-Weſien an die proteft. Defanate Hersbrud und Creuſſen. 
egt größtentheild im Süden des Dbermainfreifes , —— in 
m Log. Eſchenbach und Pegnitz, und erſtreckt ſich nur mit kleinen 
arzellen in das Log. Sulzbach des Regens und in das Log. Hers⸗ 
ud des Rezatkreiſes. 

Die Straſſe von Baireuth nach Amberg durchzieht im Oſten ei⸗ 
em Theil dieſes Dekanates, welches einen Flaͤchenragum von unge⸗ | 
#5 YD Meilen umfaßt. 

S. 2. 
Eintheilung. Beſtandtheile. 

Dieſes Dekanat ſchließt 8 Pfarreien in ſich, welche ſind: 
Auerbach, 2. Gunzendorf, 3. Hartenſtein, 4. Hopfe⸗ 
ohe, 5. Michaelfeld, 6. Neuhaus bei Veldenſtein, 7. Thurn⸗ 
yrf und 8. Troſchenreuth. Dasſelbe enthält: 9,476 S., uns 
er welchen 32 Proteit., in 3 Städtchen, 2 Märkten, 47 Dörfern, 
> Weilern und 30 Einöben, 14 Kirchen, 11 Kapellen, 6 Kaplas 


sen, 16 Schulen und 11 Gottesäder. [Die 4,606 Proteſt. im Une 
nge gehören zu. benachbarien:|Yiarreien ibrer Confeſſion.] 


.7 


- 


— 3 — 


8. 3. 
Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 

Der Boden iſt mehr bergig, als eben; das Klima im Ganzen 

mild und geſund. Der groͤßte Fluß iſt die Pegnitz, welche den 
weſtlichen Theil des Dekanates, von Norden nach Suͤden, durchfließt 
und unweit Michaelfeld den Flembach mit dem Auerbach aufnimmt. 
Kleinere Gewaͤſſer ſind: die Frankenohe, der Rohrbach, der 
rothe Main, die Oelsnitz Gelſchnitz) u. a. 
Dreer im Durchſchnitte mittelmäßigsgute Boden bringt unter den 
gewöhnlichen Produkten vorzüglich hervor, aus dem Xhierreiche: 
Rindvieh, Schafe, Schweine, Wildpret; aus dem Pflanzenreide: 
Holz, befonders in dem Bifchofowalde auf dem redjten Pegnitzufer, 
Getreide, Hanf, Flachs, Hopfen; aus dem Mineralreiche: Farbe 
und Thonerde, Eifenerz, Kalfs und Sanditeine. 

Der Gewerbfleiß erſtreckt ſich, auffer der Landwirthſchaft, auf 
Vieh⸗ und Holzhandel, auf Betrieb der Eiſenhaͤmmer, vieler Mahl 
und Schneidmühlen, auf Weberei, Tuchmacherei und Bierbrauerei. 


1. Pfarrei Auerbach. 


5. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Diefe Pfarrei, *) faſt in der Mitte des gleichnamigen Dekanats 
gelegen, ift von den Pfarreien Michaelfeld, Gunzendorf, Hopfenohe, 
Koͤnigſtein des Bisthums Eichftätt, und Neuhaus bei Veldenjtein, bes 
grängt und wird im Weiten von der Pegnig beſpuͤlt. Sie begreift: 
1 Städtchen, 5 Törfer, 7 Weiler, 8 Einöden und Höfe, mit 2,476 
S., darunter 14 Proteft., 2 Kaplaneien, 3 Kirchen, 3 Kapellen, 
1 Mädchens und 2 Knaben⸗Schulen und 1 Gottedader, und breitet 
ſich im Log. Eſchenbach des Obermainkreiſes aus. 


° Die Pfarrei Auerbach (U r b ach) wurde vom Kloſter Michaelfeld im J. 
1144 geſtiftet. Im J. 1362 wurde fie vom Biſchofe Leopold au Bam: 
Berg mit den Kloßer Mihaclield vereinigt. 


— 38 —. 


Die Ortſchaften find: Ä 
Auerbach, Städtchen zwiſchen Reinigten Auhoͤhen, am Auer 
ch, von den Straffen von Thurndorf nach Neuhaus und Kirmreuth, 
d von Michaclfeld nach Hopfenohe durchſchnitten, mit dem Pfarr⸗ 
e, der PfarrsKirche, 1 Spitalfirche in der untern, und 1 Got⸗ 


acker⸗Kirche in der obern Vorſtadt, der Gottvaters⸗ (St. Salva⸗ 


3) Kapelle auf dem nahen Eberdberge, 2 Kaplaneien, ) 281 
., 1,571 ©., darunter 14 Proteft., 1 Bruderfchaft»Stiftang, 1 


'ädchens und 2 Knabens Schulen, 1 Gottesader, dem Sitze des k. 


entamtes gl. Namens und 1 M., 2 Y, St. ſuͤdweſtl. von Kirchen⸗ 
umbach entfernt. Die Pfarrkirche, weldye in neurömifchem Style 
baut ift, hat einen majeftätifchen Thurm mit 6 harmoniſch⸗toͤnen⸗ 
n Glocken, 4 nad) den 4 Haupt⸗Himmelsgegenden gerichtete Stuns 
nsZeiger und 1 Thuͤrmers⸗Wohnung; 1 altgothifche filberne Mon⸗ 
anz, welche zur Zeit der Reformation eingemauert und bei Erbaus 
ig des zweiten Kaplanei s Zimmer, im 5. 1730, wieder entdeckt 
den iſt; auffer dem Hochaltare 9 Rebenaltäre und fehr ſchoͤne 
aramente. 

Bechhof (Pechhof), Hof auf dem linker Ufer der Pegnitz, 
it 8 S., *%, St. fühweltl. von Auerbach; 

Bernreuth, Dorf mit 153 ©. in 23 H. ., Y, St. ſuͤdoͤſtl. 
n Auerbach; 

Burgſtallmuͤhle, Weiler mit 2 9, 168 und 1 M, 
„ St. nordöftl. von Auerbach; 

Degelsdorf, Dorf mit 12 9. und 83 S., St. nordoͤſtl. 
in Auerbach; 

Ebersberg, Dorf mit 16 H. und 120 S., 1St. ſuͤdoͤſtl. 
yn Auerbach; 





©) Die erſte Kaplanei kam zu Stande durch die, im 3. 1671 geſchehene Ver⸗ 
einigung der 7 dortſelbſt beſtandenen Beneſicien mit der Pfarrei, welche 
aufierdem nach der Reformation, wegen großen Verluſtes an ihren Re⸗ 
venüen, nicht mehr hätte beftehen können. Die Stiftung der zweiten 
Raplanei geihah im 3. 1730 durch den Kaufmann Alerander Niller 
zu Wien, von Auerbach gebürtig, welcher überhaupt als großer Wohl⸗ 
thäter der Pfarrkirche ın feier Baterjtadt ausgezeichnet in 


_. 


— 36 — | 
Hunger, Einoͤde auf dem linken Ufer ber Pegnitz, mit 8 
S., 1 St. ſuͤdweſtl. von Auerbgch; 
Lehnershof, Hof auf dem linken Pegnitz⸗Ufer, mit 11 6: | 
7 St. ſuͤdweſtl. von Auerbach; | 
Neumuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 12S., St. oͤſtl. v. Auerbach | 
. Rigelbud, Dorf mit 18 9. und 120 ©, St. add. | 
von Auerbach; | 
Pfannmühle, Einöbmähle nit 8 S., % St. au 
yon Auerbach; | 
Ranna, Weiler am Iinfen Ufer der Pegnig und an ber 
Strafie von Auerbach nach Reuhaus, mit 10 H., 90 ©. und 1 
Kapelle, °/, St. fübweltl. von Auerbady; 
Ranbenfein ‚ Weiler am linken PegnigsUfer, mit 4 H., 
21 ©. und 1 M., 1 St. ſuͤdweſtl. von Auerbach; 
Reichenbach, Weiler mit 7 9., 43 S. und 1 Kapelle auf 
dem nahen Winzigberge, St. nörbl. von Auerbach; 
Rußhuͤtte, Einöde am linken Pegnig-lifer, mit 7 S., . 
St. ſuͤdweſtl. von Auerbach; 
Sackdilling, Weiler mit 2 H. und 20 S., 1.%, St. fühl, 
von Auerbach; 
Sand, Hof mit 2 H. und 8 S., Y St. ſüdl. von Auerbach; 
Schleichershof, Hof mit 3 H. und 17 ©, Y, St. nor 
öftl. von Auerbach; 
Schleifmuͤhle, Einödmühle mit 9 ©., Y, &t. norbäfl. 
von Auerbach; 
Speckmuͤhle, Eintomühle mit 9 ©,, Y, St. nordweſtl. 
von Auerbad); . 
Wellud, Dorf mit 22 9. und 142.©., Y, St. ſuͤdoͤſtl. 
von Auerbach. 
Sämmtliche Ortfchaften Liegen im Umfange des Logs. Eſchen⸗ 
x bad, . 


— 


* 


— 37 — 


5. 2. 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. tintanfe. 


Das Patrocinium der Pfarrkirche, ) welche zu Ehren Jo⸗ 
hannes des Taͤufers eingeweiht worden, wird am Feſttage dieſes Hei⸗ 
ligen, das Kirchweihfeſt aber am erften Sonntage nach Marie Ges 
burt, gefeiert. Die Spitalfirche in der untern Vorſtadt, zu Eh⸗ 
ren der hi. Katharina eingeweiht, feiert am Sonntage vor dem Ges 
dächtnißtage diefer Heiligen ihr Patrocinium; hat aber Fein Kirchs 
weihfeſt; aufferdem wird in derſelben am Marfustage 1 feierlicher 
Gottesdienft gehalten und wöchentlich 1 Stiftömefje gelefen. Die, 
Gottesader- Kirche in der obern Vorſtadt ift zu Ehren der hi. 
Helena eingeweiht; feiert aber weder Patronatss noch Kirchweihfeſt; 
in ihr wird, auffer Abhaltung der gewöhnlichen Trauer-Gottesdienfte, 
wöchentlich 1 Stiftömeffe gelefen, Die Kapelle auf dem Ebers⸗ 
berge, die Gott vaters⸗ (St. Salvatore) Kirche **) genannt, 
naͤchſt Auerbach, ift zu Ehren des himmlischen Vaters eingeweiht und 
feiert ihr Patrocinium am Feſte der hl. Dreyfaltigfeit. Aufferdem 
werben in diefer Kapelle am Sonntage Rogate und am Danffeite 
feierlicher Gottesdienit gehalten, und während des Jahrs mehre Vo⸗ 
tiv, Meffen und Aemter gelefen. In der Kapelle zu Rauna ”..) 
wurde ehemals am Tage ihrer Patronin, nämlich der hl. Magdale⸗ 
ne, das Patronats⸗Feſt gefeiert, welches aber feit Aufhebung der 
Feiertage unterblieben iſt; indeß werden in berfelben von dem zeitlis 
den Kaplane zu Neuhaus wöchentlich 2 Stifsungsmeifen gelefen, 
bie Mariahilf-Kapelle ) auf dem Pinzigberge (Pinzerberge), 


*») Dieie Kirche ift im 5. 1145 erbaut und nachher vom Biſchofe Egil. 
bert zu Bamberg eingeweiht worven. 
+) Dieie Bergkapelle wurde durch milde Beiträge im J . 1805 neu erbaut 
und verichönert, und im 5. 1806 von dem Dehante und Pfarrer Neu: 
müller dafelbft benericirt. 
es) Diele Kapelle wurde, auf Koften des Pfarrers Trettenhach zu Auer⸗ 
bach, im 3. 1767 erbaut. 
+) Diele Kapelle entftand durch milde Beitrage im 3, 1818: wurde in ler 
Folge vergrößert und duch den Dehant und Pfarrer Neumüller 
zu Auerbach beneticirt. nn 


naͤchſt Reichenbach, ift zu Ehren Mariens eingeweiht und feiert ihr 
Matrocinium am Feite Marie Geburt; hat aber fein Kirdmeihfelt. 
In diefer Kapelle werben das Jahr hindurch mehre Votiv⸗Meſſen und 
Aemter gelefen. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei wird am 24., 
25., 26. und 27. Sänner gehalten. 

Das Befegungsrecht jteht Sr. Majeftät dem Könige zu. 

Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei *) betragen, nad 
der revid. Faflion vom J. 1826, 1133 fl. 12 Kr.; die eines je 
den Kaplanes 166 fl., nebit freier Wohnung und Berpfegung mit 
Kot, Holz, Licht und Wäfche. 


Pfarrei Gunzendorf. 
$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile. 

Diefe Pfarrei **) it von den Pfarreien: Trofchenreuth, Thurn⸗ 
dorf, Hopfenohe, Auerbach, Michaelfeld, Kirchenthumbach des Biss 
thums Regensburg und von der proteſt. Pfarrei Pegnitz, begraͤnzt; 
breitet ſich im Ldg. Eſchenbach des Obermainkreiſes aus, und enthält: 
6 Dörfer, I Weiler, 4 Einoͤden, 689 S., 2 Kirchen, 2 Kapellen, 
1 Kaplanei, 2 Schulen und 2 Gottesäder, 

Die Ortichaften heißen: 

Gunzendorf, Pfarrdorf mit dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 
16 H., 94 ©., 1 Kaplanei und 1 von Eglofitein. Ptrg. IL Claſſe, 
2 St. weitl. von Kirchenthumbach; 





*) Die mit dem Fonde dieier Pfarrei im 5. 1671 vereinigten Beneficin 
waren: 1. die Frühmeſſe, geitiftet von Konrad Bogner im 3. 1319; 
2. die Engelmefle, geftiftet im 3. 1418; 3. die & italmeffe, gefiftet m 
3.1430; 4. die Peſtlermeſſe, geftifiet im 3. 1424; 5. die Frauenmeſſe, 
geftiftet im 3. 1424; 6. die Prädikatue, geftiftet von einem Mürnderger 
Bürger, Namens Schreiber, von Auerbach gebürtig, im J. 1435, 
und 7. die Michelmefle, geftiftet von Hanns Stromer im 3. 1498. 
te) Beim Beltande des Kloſters Michaeflfeld wurden Gungendorf, das fon 
ver 1145 befannt it, und Neuzirkendorf von dieſem Kloſter aus va 
rirt; nad) Aufoebung des Kloſters a er Gunzendorf, als Pfarrei, feit 
"1803 aus dem Kloftervermägen neu dotirt und ihr dad Dorf Neuzirken⸗ 
dorf als Filial zugetheilt. 


— 9 — 


Ahornbach (Ohrenbach), Dorf mit 19 O. und 109 ©, 
/, St. fübl. von Gunzendorf; 

Altzirkendorf, Dorf mit 27° H., 171 ©. und 1 Kapelle, 
1 St. norböftl. von Gunzendorf; 

Beermühle (Bärnmähle), Einodmuͤhle mit 9 S., 1 et 
nordöftl. von Gunzendorf; 

Damelsporf, Weiler mit 4 9. und 4 S., 1 &. Kant. 

von Gunzendorf; | 

Espamühle, Eindomägte mit 5 S., Y, St. nordweſtl. von 
Gunzendorf; 

Goͤttersdorf (Gittersdorf), Weiler mit 5 H. und 36 S., 
1 St. füdöftl. von Gunzendorf; 

Großfrausmühle, Einodmuͤhle mit 8 S., 1 St. nördl. 
von Gunzendorf; 

Hagenohe, Dorf mit 149. und 106 S., Y St. nordöft. 
von Gunzendorf; 

Hertelsgut, Eindde mit 7 S., 1 St. von Gunzendorf; 

Hoͤflas (Hoͤfles), Weiler mit 2 9. und 15 S., 1 St. 
nordoͤſtl. von Gunzendorf; 

Leiten Ceithen), Weiler mit 2H. und 13 S., Y, St. noͤrdl. 
von Gunzendorf; 

Neuzirkendorf, Kirchdorf mit 27 9., 171 S., 1 Filialkir⸗ 
die, 1 Schule und 1 Gottedader, 1 St. norböft, von Gunzendorf; 

Drtelöbrunn, Weiler mit 8 H.und 54 &., St. ſuͤdoͤſtl. 
von Gunzendorf; | 

Penzenreuth, Weiler mit 10 H.und 73 ©., Y, St. weil. 
von Gunzendorf; 

Pertenhof, Weiler mit 48. und 20 S., Y, St. nordweiſtl. 
von Gunzendorf; 

Ranzenthal, Dorf mit 12 Bu und 82 S., St. nördl. 
von Gunzendorf; 

Réiſach, Weiler mit 7 H.und 33.5, 1 St. nordweſtl. von 
Gunzendorf, auf dem linken Ufer der Pegniß; 

Steinawaffer (Stein am Baffer), Weiler mit 10 H. 
60 S. und 2 M., %, St. ſuͤdweſtl. von Gungendorf. 

Saͤmmtliche Ortfchaften liegen im Umfange des Ldgs. Efchenbadh. 


— 0 — 


6. 2. | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, - 
“ Die Pfarrkirche iſt zu Ehren des HI. Aegid eingeweiht und 
feiert ihr Patrocinium am 1. Sept., ihr Kirchweihfeſt aber am naͤchſt 
darauffolgenden Sonntage. Die Filialkirhe zu Neuzirken⸗ 
dorf iſt zu Ehren des hl. Georg eingeweiht; feiert ihr Patronatöfeft 
am Sountage nad) Georgi und ihr Kirchweihfelt am Sonntage nad 
dem Namensfeſte Mariens. Sn diefer Kirche ijt das Allerheiligſte aufs 
bewahrt, und werden vom Kaplane im Laufe ded Jabres immer der 
dritte ſonn⸗ und feiertägliche Gotteödienft, 5 geftiftete Ämter, 3 Pre⸗ 
digten und 26 Seelenämter gehalten und 9 Seelen» Meffen gelefen. 
Dafelbft haben auch alle Parochial-Handlungen ftatt. Zu diefen Fir 
lialorte halten fich die benachbarten Ortfchaften: Altzirfendorf, 
Beermühle, Damelsdorf, Göttersporf (Gitterspdorf), 
Großfrausmühle, Hagenohe, Hertelsgut, Höflas (Hoͤf⸗ 
les), Leiten Eeithen) und Neuzirkendorf. Sn der Marie 
hilf-Kapelle zu Altzirtendorf *) werden jährlich der. Gottes⸗ 
dienft am Kirchweihfeſte, fo wie bie Amter an den Tagen Marie⸗Op⸗ 
ferung und Heimſuchung gehalten, und 2 Seelen⸗Meſſen gelefen. 
In der baufälligen Wallfahrtsfirche zu St. Lorenz zum weißen 
Brunnen in Pugmanns **) hat zur Zeit nur dad Patronatsfeft und 
zwar am Sonntage nad) Lorenzi ſtatt. Die ewige Anbetung in bie 
fer Pfarrei wird am 1. und 2. Febr. abgehalten. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht Sr. Majeftät dem 
Könige zu. 
- Das reine jährliche Einkommen der Pfarrei befteht in 727 f. 
26 Kr.; jenes des Kaplanes, bei freier Koſt, Wohnung, Ver⸗ 
pflegung mit Holz, Licht und Waͤſche, in etwa 150 fl. 


*) Diefe Kapelle wurde nad dem Brande im 5. 1734 neu erbaut. 

+) Die Erbauung dieier Karelle geiheb im 3. 1736. Ehemals wurbe diefe 
Fapelle, ald Wallſahrtskirche, japriih einige Dialen bejucht und darin 
Yielle geleien. 


— 4 — 


3) Pfarrei Hartenftein. 
. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Die Pfarrei Hartenſtein ), ganz im Suͤdweſten des Dekanates 
Auerbach, iſt von den Pfarreien: Neuhaus, Koͤnigſtein des Bisthums 
Eichſtaͤtt, und von den proteſt. Pfarreien Velden, Eſchenfelden, 
Eſchenbach, Kirchſittenbach, Artelshofen und Alfalter, begraͤnzt und 
wird won der Pegnitz beſpuͤlt. Sie breitet ſich im Log. Sulzbach des 
Regen⸗ und im Log. Hersbruck des Rezatkreiſes aus, und, enthält 
255 S. in 1 Städtchen, 7 Dörfern, 5 Weilern und 2 Einöden, 1 
Kirche, 1 Schule und 1 Gottedader. [Die im Umfange wohnenden 1534 
Groteft. find in bemachbarte Pfarreien ihrer Confeſion eingepfarrt.] 

Die Ortſchaften heißen: 

Hartenftein, Pfarrdorf mit dem Pfarrfite, der Pfarr⸗Kirche, 
1 Schloffe, 1 Schule, 42 H., 230 S. und 1 Gottesacker, im edg. 
Sulzbach, wovon es 5 Y/, St. nordweſtl. entfernt iſt. 
teft. Dafeldft gehören zur proteft. Pfarrei Velden.] 

Acht el (ehemals Baieriſch⸗Achtel), Weiler im Log. Sulzbach, 

1%. St. füdöftl. von Hartenſtein. [Die Proteſt. daſelbſt gehören zu 
einer Pfarrei ihrer Confeltion.] 

Artelshofen, Dorfan der Pegnitz, mit 6 &, 1 St. ſuͤdl 
von Hartenſtein, im Log. Hersbruck. [Die dortigen 404 Proteſt. gehe. 
ten in die prot. Pfarrei Artelöhofen.] 

Engelthal, Torf am linken Ufer der Pegnitz, mt 2 G. 
y St. nörbl. von Hartenſtein, im Lg. Sulzbach. [Die 94 Proteh. 
daſelbſt find der prof. Pfarrei Velden einverleibt.] 

| Enzendorf, Torf an der Pegnitz, 1 St. ſuͤdweſtl. von Har⸗ 
tenſtein, ‚im bg. Hersbrud, [Die 110 Proteſt. daſelbſt gehören zu den 
yrot. Pfarreien Artelshofen und Morra.] 
Großmainfeld, Weiler mit 2 S., %, St. füdl. son Har⸗ 
tenſtein, im Log. Sulzbach. [Die dortigen 68 Proteſt. find her vr 
.  Yarrei Vorra einverleitt.] 


[Die 22 Pro⸗ 


’ 

©: =) Diefe Pfarrei wurde unter dem Churfürften Marimifian.t. fundirt 

u und im J. 1660 errichtet. Hartenſtein war früher mit der Pfr. Velden 
| vereinigt und wurde erſt von dieſer, ald fe proteftant. gewocden, getrenub, 


— 42 — N 


Gruͤnr eith, Dorf im Lig. Sulzbach, , Et. oͤſtl. von Hars 
tenftein. [Die dortigen 94 Yroteft. find in die prot. Pfr. Velden eingepfarrt. 
Guͤntersthal, Einödmähle auf dem linken Peghitufer, Ya 
St. nordweftl.. von Hartenftein, im Lig. Sulzbach. [Die Proteft- de 
ſelbſt gehören zur Pfarrei ihrer Confeſſion Velden] 

Hirſchbach, Weiler am Hirfchbache, mit 5 &., 1 %, 6. 
ſuͤdl. von Hartenftein, im Log. Sulzbach. [Die 15 Proteft. mit der Mei- 
‚nen Kirche auf Dem Hammer gehören in die prot. Pfarrei Eſchenbach] 

Hoͤflas, Weiler im Ldg. Sulzbach, Y, St. von Hartenſtein. 
. [Die 14 Proteft- find der prot. Pfarrei Velden einverleibt ] 

Kleinmainfeld, Weiler im !og. Sulzbach, /, St. ſuͤdl. von 
Hartenſtein. [Die 52 Proteſt daſelbſt find nach Velden gepfarrt ]. 

Neuſorg, Einoͤdmuͤhle an der Pegnitz, 3/. &t. noͤrdl. von 
“Hartenftein, im Log. Sulzbach. [Die dortigen Proteft. gehören in die 
Pfarrei Velden] oo 

Unterflaufen, Dorf im Log. Sulzbach, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von 
Hartenftein. . [Die 84 Proteft. daſelbſt find der prof. Pfarrei Eſchenfelden 
einverfeibt.] 

Belden, Städtchen am rechten Pegnisufer und an der Straffe 
von Auerbach nach Herebrud, mit 6 ©., St. noͤrdl. von 
Hartenftein, im Log. Heröbrud. [Die 474 Proteft- daſelbſt gehören zur 
"dortigen Pfarrei.) 

Borra (Vorrach), Dorf an der Pegnig, mit ©, 1 Y, Et. 
ſuͤdweſtl. von Hartenftein, im Log. Hersbruck. [Die 400 Proteft. gebe ' 
ren zur Pfarrei daſelbſt] 

Bon der Pfarrei Hartenftein werden charitativ paftorirt: die 
Kathol. in den Ortfchaften: Diſſelbach (Duͤſſelbach), 1”/. St., 

Fiſchbrunn, 1 Y. St., Lungsdorf und Ruprechtſtegen, 
St. von Hartenſtein, ſaͤmmtlich im Log. Hersbruck. 


W §. 2. 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht Einkunfte. 
Die Pfarrkirche *) iſt zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit einge 

. weiht und feiert an diejem Feſttage ihr Patrocinium. Ihr Kirchweib—⸗ 





z " 
7) Diele Kirihe wurde erbaut im J. 1740. 


⸗ ‘ 
Y , 


—— — 0— 


8’, Kr. 


— 43 — 


feſt wird jaͤhrlich am Sonntage nach Marie⸗Geburt begangen. Das 

10ſtuͤndige Gebet wird in dieſer Pfarrei am 6. Febr. verrichtet. 
Das Beſetzungsrecht koͤmmt Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige zu. 
Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beſteht in 429 fl. 


4. Pfarrei Hopfenohe. 
§. 1. 
Lage. Gränzen Beftandtheile. 
Die Pfarrei Hopfenohe *), im füdlichen Theile des Dekanats 


Auerbach, ift von den Pfarreien: Auerbach, Gungenborf, .und den 


Pfarreien: Kirchenthumbach, Vilse und Pappenberg des Bisthums 
Regensburg, umgeben und von der Straffe von Kirchenthumbach nach 


Amberg durchfchnitten. Sie breitet fih im k. Log. Eſchenbach des 


Obermainkreiſes aus und umfaßt: 3 Kirchen, 1 Kaplanei, 1. Kapelle, 
1,846 ©., 4 Schulen, 8 Dörfer, 14 Weiler, 3 Einöden und-3 
Gottesaͤcker. 

Die Ortſchaften ſind folgende: 

Hopfenohe, Pfarrdorf auf einem Berge und ame Bee son 
Auerbach nach Haag, mit Dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 1 Ka⸗ 
planet, ”) 20.9., 126 ©., 1 Schule und 1 Gottesacker, 1 St. 
oͤſtl. von Auerbach und 1 */, St. ſuͤdweſtl. von Kirchenthumbach; 

Beilenſtein Peilenſtein), Weiler mit 2 H. und 18 S., 
24, St. ſuͤdweſtl. son Hopfenohe; 

Bergfried, Weiler naͤchſt der Straſſe von Lirchenthumbach 
nach Amberg, mit 3 H. und 24. ©, iR, St. fuͤdoͤſtl. von Hopfenohe; 





*) Das Stiftungejahr dieſer Pfarrei iR unbekannt; jedoch hat dieſelbe 
ſchon im J. 1308 beſtanden. Früher ſcheint der Ort eine Filial von 
Auerbach geweſen zu ſeyn. 

**) Dieſe Kaplanei entſtand durch das ehemalige Senehcum in Bang, wel 
ches von mehren Wohlthätern daſelbſt geftiftet und am 3. ‚p. 1487 _ 
vom Bifchofe Heinrich zu Bamberg beftätigt worden Ex Als das⸗ 
ſelbe durch die Bedrängniſſe der Reformation und des Krieges an feis . 
nen Einkünften ſo viel verloren hatte, daß es feinem Beſitzer den Un- 
terhalt nicht mehr verſchaffen konnte; ſo wurde es im J. 1721 der 

Pfavrtei einverleibt und in eine Ra, lanei verwandelt, 


— 44 — 

Doͤrlesmuͤhle, Einoͤde u. M. mit 11S., 1St. v. Hopfenohe; 

Dornbach (Kirchen dornbach), Kirchdorf am Wege von 
Hopfenohe nach Auerbach, mit 1 Filialkirche, 1 Kapelle, 12 H., 90 
S., 1 Schule und 1 Oottesader, St. weſtl. von Hopfenohe; 

Eibenftod, Weiler mit 4 9. und 27 ©., Y, St. nördl. von 
Hoyfenohe; | 
Frohnhof, Weiler mt 6 9, 37 S. und 1 M., Y, St 
füdöftl. von Hopfenohe; 

Gaͤnlas (Dorf- Ganlas), Weiler näct der Straffe von 
Kirchenthumbach nadı Amberg, mit 7 9., 46 S. un AM., 1 ©t. 
öftl. von Hopfenohe; | 

Gaͤnlas (Hammer»Gänlas), Dorf und Hofmarf an der 
Straffe von Kirchenthumbäc, nadı Amberg, mit 12 9., 72 S.,1 
von Grafenſtein. Ptrg. II. Claſſe, 1 Eiſenhammer und 1M., 1 &t. 
füdöftl. von Hopfenohe; 

Haag, Kirchdorf an der Straffe von Kirchenthumbach nach 
Amberg, mit 1 Filialkirche, 38 H., 384 S., 2 Schulen, 1 geſtif⸗ 
teten Bruderſchaft, 1 Gottesacker und 2 M., %/, St. ſuͤdoͤſtl. von 
Hopfenohe; ' 
| Hebersreuth, Dorf mit 16 9. und 117 ©, 1 St. füds 
öftl. von Hopfenohe; 

Hub, Weiler mit 49. und 28 &., St. noͤrdl. v. Hopfenohe; 

Kaundorf, Weiler mit 10 H. und 64 S., Y, St. ſuͤdditl. 
von Hopfenohe; 

Kotzmanns, Weiler nädıft der Straffe von Kirchenthumbad) 
nach Amberg, mit 10 9. und 62 ©., °/, St. nordöfll. v. ** 

Meilendorf, Weiler mit 7 H. und 54 ©, Y, &t 
von Hopfenohe; 

Nungas, Weiler mit 10 9. und 72 &., St. ſuͤdoͤſtl. von 
Hopfenohe; 

Oberfrankenohe, Dorf an der Frankenohe, mit 14 H. und 
90 S., S. nordoͤſtl. von Hopfenohe; 

Pinzig Ginzig), Weiler mit 3 H. und 27 ©, &Et. 
ſuͤdl. von Hopfenohe; | 

Portenreuth, Weiler naͤchſt der Straffe von Kirchenthumbach 


— 45 — 


‚ madı Amberg, mit 9 H., 55 ©. und 1 Schloſſe, 1 Et. nordoͤſtl. 
von Hopfenohe; 

Rohrmuͤhle, Einddmuͤble mit 9 S., 1 &t. nordweſtl. von 
Hopfenohe; 

Sommerhau, Weiler mit 8 9. und 51 S., St. ſuͤdl. 
von Hopfenohe; 

Unterfraufenohe, Dorf an der Frankenohe und Straſſe 
von Kirchenthumbach nach Amberg, mit 22 9 157 S. u. 1 Schloͤß⸗ 
chen, 1 St. nordoͤſtl. von Hopfenohe; 

Wolframs, Weiler naͤchſt der Straſſe von Kirchenthumbach 
nach Amberg, mit 5 H. und 39 S., St. ſuͤdoͤſtl. v. Hopfenohe; 

Zeltenreuth, Weiler mit 5 H. und 42 S., 1 St. ſuͤdoͤſtl. 
von Hopfenohe; > 

Zogenreuth, Dorf mit 25 H. und 144 S., %/, St. nord⸗ 
weil. von Hopfenohe. 

Sämtliche Ortfchaften gehören zum E. Log. Efchenbach, und 
überbieß Ham mer⸗Gaͤnlas und 2 H. v. Haag zum Ptrg. Gaͤnlas. 


9. 2% | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 


Die Pfarrkirche zu Hopfenohe ift zu Ehren der Apoſtel Pe 
ter und Paul eingeweiht; feiert ihr Patrocinium am Fefttage diefer 
Heiligen und ihr Kirchweihfeſt am darauffolgenden Sonntage; je 
doch die mit dem Kirchweihfefte verbundenen Luftbarfeiten genießt 
das Volk immer am 29. Suni, wenn biefer nicht auf einen Freitag 
oder Samftag füllt. Die Filialkirche zu Dornbach, worin 
das Allferheiligfte aufbewahrt wird, ift zu Ehren bes hl. Michael eins 
geweiht und feiert ihr Patroeinium am 29. Sept., ihr Kirchweihfeſt 
aber am darauffolgenden Sonntage. Die Mariehilf- Kapelle 
dafelbft ift zu Ehren Mariens eingeweiht. Ruͤckſichtlich der fonn- 
und feiertäglichen Gottesdienſte wechfelt diefe Filialfirche mit der 
Pfarrkirche in der Art ab, dag vom Pfarrer jedesmal der dritte Got⸗ 
tesdienſt in diefer Filialkirche, und wann dahin gerade ein Mariens 
Feſt fallt, in der dortigen Kapelle, jedoch alle Hauptfeite in ber 
Marrfirche, abgehalten, werden. Ueberdieß haben in gedachter Filis 


— 46 — 


alkirche während des Jahrs 2 Jahrtaͤge, A Stiftungsmeſſen, and 
Trauungen und Leichens Gottesdienfte ftatt, und ed halten ſich zu ihr 
unmittelbar die Orte: Dornbach, Beilenftein, Meilendorf, 
Rohr muͤhle und Zogenreuth. Die Filialfirhe zu Haag 
verehrt den hl. Beit ale ihren Parron und feiert ihr Patrocinium am 
15. Juni, ihr Kirchweihfeft aber am darauffolgenden Sonntage. In 
ihr ift gleichfalls das Allerheiligfte aufbewahrt, und werden vom Ka⸗ 
plane an allen Sonn⸗ und Feiertagen bie gewöhnlichen Gottesdienſte 
gehalten, mit Ausnahme der 3 letzten Tage in der Charwoche, des 
Frohnleichnams⸗Feſtes, des Patrociniums in der Pfarrfirche und des 
-Seftes der Empfängnig Marieng; dagegen auch in.ihr, flatt in ber 
Pfarrkirche, die feierlichen Gottesdienfte am Sonntage in der Frohn⸗ 
leichnams⸗Octave und am Feite der Geburt Mariens verrichtet. Pre 
Digt und Ehriftenlehre werden in diefer Filialfirche abwechſelnd gehals 
ten. Aud hat der Kaplan in derfelben wöchentlich zweimal, naͤmlich 
am Dienft> und Freitage, Meſſe zu Iefen und jährlich mehre Jahr⸗ 
täge zu halten. Zu biefer Filialfirche halten ſich unmittelbar: Haag 
und Bergfried. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei wird am 
3., 4. und 5. Februar gehalten. 
Das Beſetzungsrecht ſteht Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige zu. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei beſtehen nach der, im 
J. 1826 revid. Faſſion, in 443 fl. 30 Kr.; jene der Kaͤplanei in 
100 fl. nebſt freier Verpflegung. 


5. Pfarrei Michaelfeld. 
$ 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile | 

Diefe Pfarrei, *) im Werten des Defanated Auerbach, tft von 

den Pfarreien: Trofchenreuth, Gunzendorf, Auerbach, Neuhaus und 
Ben proteft. Pfarreien: Plech und Pegnig begränzt, und wird im 
MWeften, von Norden. nad) Süden, von der Pegnitz bewäffert. Sie 
*) Diefe Pfarrei beftand fchon im 3. 1119, wo fie mit dem, in demſel⸗ 
ben Jahre geftifteten Stlofter dafelbft vereinigt wurde. Nach Aufhes 


bung diefes Klofters ward fie, aus den Gütern desfelben, im 3. 1808 
vom Konge Marimilian I neu dotirt.s 


Br — 


liegt in den £. Log. Eſchenbach und Pegnitz des hermainkreiſes, und 
begreift: 4 Doͤrfer, I Weiler, 3 Einoͤden, 1,283:©, darunter 
4 proteſt. Familien, 1 Kirche, 1 Na—pelle ‚1 Kaylanei, 1 Schule 
nnd 1 Gottesacer. 


Die Ortfchaften heißen: 


Michaelfeld, Vfarrdorf in einer waldigen Gegend ‚auf dem 
linken Pegnitz⸗Ufer, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 Kapla⸗ 
nei, *) 1 Kaxelle, 84 H., 508 S., darunter 1 proteſt. Familie, 
1 Schule, 1M. und 1 Gottesader, Y, St. nordweſtl. von Auerbach 
und 2 St. füdöfil. von Pegnitz, im Log. Eſchenbach; N 

Fiſchſtein, Dorf am rechten Ufer der Pegnig, wit 16 N, 
1 Eifewerfe und 436 ©., darunter 1 proteft. Familie, 1 St. ſuͤd⸗ 
wel. von Michaelfeld, im Log. Pegnitz; 2. 

Hämmerlmühle, Einöpmühle mit 9 &., Y, &l. sRt. von 
Michaelfeld, im Log. Efchenbadh; 

Hammerberg, Weiler mit 2 H. und 24 ©, Y, St. nord 
oͤſtl. von Michaelfeld, im Log. Eſchenbach; 

Herpldsreuth, Weiler auf dem rechten Ufer der Pegnig, mit 
4H. und 31 ©., /, St. nordweſtl. von-Michaelfeld, im Log. Pegnitz 

Horlach, Dorf nächft der Straffe von Pegrig nach Plech, mit 
15 9., 104 S., darunter 2 yroteft. Familien, und dem Sibe eines 
f. Forſtamtes, 1%, St. nordweftl. von Michaelfeld, im Ldg. Pegnitz; 

Hungerbuͤhl, Weiler rechts der Pegnitz, mit 2 H. und 14 
S., * St. nordweitl. von Michaelfeld, im Log. Pegnitz; 

Nasnitz, Weiler auf dem linken Ufer der Pegnig, mit 2 2. 
und 12 S., Y, St. nördf. von Michaelfeld, im Ldg. Eſchenbach; 

Niedernhof, Weiler auf dem Iinfen Ufer der Pegnis, mit 2 
9. und 12 &., /, St. ſuͤdweſtl. von Michaeffeld, im Ldg. Eſchenbach; 

Pferrach, Weiler auf dem linken Ufer der Pegnitz, mit 2 9. 
und 36 S., Y, St. nordweſtl. von Michaelfeld, u og. Efchenbah; 

Rofenhof, Weiler mit 2 9. und 17 ©., "/, St. fhdöftl, von 
Michaelfeld, im Log. Eſchenbach; . 


’) Die Karlanei wurde im 7. 1808 zugleich mit Dotirung der Pfarrei- 
geitiftet. 


⸗ 
I 
— 48 — 
\ 


Saaß (Sah), Weiler mit 3 H. und 28 &, Y, St. fünöfl, 
von Michaelfeld, im Log. Efchenbadh; 

Sägmühle, Weiler links der Pegnig, mit 4 H., 22 6. und 
IM, St. weſtl. von Michaelfeld, im Log. Efchenbadh; 

Staubershammer, Weiler mit 3 H., 38 ©. und 1 Eifens 
hammerwerke, ?/, St. norböftl. von Midyaelfeld, im Log. Ejchenbadh; 

Stein, Weiler auf dem rechten Pegnitz-⸗Ufer, mit 3 H. unb 
20 S., . St. nordweftl. von Michaelfeld, im Log. Pegnik; 

Weidelmang, Dorf am linfen Pegnig-Ufer, mit 12 9. und 
80 S., * St. nordweſtl. von Michaelfeld, im Ldg. Eſchenbach; 

Weidelwanger Mühle, Einoͤdmuͤhle am rechten Pegnitz⸗ 
Ufer, mit 8 S., %, St. nordweſtl. von Michaelfeld, im Log. Pegnig; 
Ziegelhuͤtte, Einoͤde auf dem linken Ufer der Pegnig, mit 
8 S., Y, St. ſuͤdweſtl. von Michaelfeld, im Log. Eſchenbach. 


§. 2% 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkunfte. 

Die Pfarre (ehemalige Kloſter⸗) Kirche, *) mit einem 
ſchoͤnen Gemälde auf dem Hochaltare, das hl. Abendmahl vorſtellend, 
und eier herrlichen Malerei am Plafonde, von Cosmas Damian 
Aſam, dann mit intereffanten StuccatursArbeiten am Gewölbe und 
Figuren von Heiligen in Eoloffaler Größe, vom Bruder des eben ger 
nannten Kunftmalers Afam, ift zu Ehren ded Apoft. und Evangeli⸗ 
ften Sohannes eingeweiht; feiert am 27. Decemb. ihr Patrociniug 
und ihr Kirchweihfeft am 2. Sonntage im Dftober. Die Kapelle, ) 
in der Mitte des Gottesackers, hat zu ihrem Patrone den hi. Leon 
bard und feiert ihr Patrocinium am Sonntage nad) dem Gedaͤchtniß⸗ 
tage diefed Heiligen. In ihr werden alle Leichen » Öottesdienfte, Die 
. Gottesdienfte in der Allerſeelen⸗-Octave und fünfmal im Jahre der H. 
Kreuzweg, gehalten; das Allerheiligfte nur felten aufbewahrt. Das 
ewige Gebet in diefer Pfarrei hat ftatt am 28. und 29. Jänner. 


Das Beſetzungsrecht fteht Sr. Königl. Majeftät zu. 





*) Diefe Kirche wurde ausgebaut um das 3. 1714. 
“r) Diefe Kapelle wurde um das 3. 1730 erbaut. 


— 49 —- 


Die jährlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei betragen 783 fl. 53 
Kr. Die Kaplanei ift auf jährl. 300 fl. geftiftet. 


6. Pfarrei Neuhaus. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 

Die Pfarrei Neuhaus *) bei Veldenftein, im Suͤdweſten des 
Dekanates Auerbach, iſt von den Pfarreien: Michaelfeld, Auerbach 
und Hartenſtein, der Pfarrei Koͤnigſtein des Bisthums Eichſtaͤtt und 
von den pröteft. Pfarreien: Plech und Velden, umgeben und wird 
von der Pegnig, welche von Norden nach Süden fließt, durchfchnite 
ten. Sie breitet fich über die £. Ldg. Efchenbad) und Pegnig im Ober» 
mainfreife aus und enthält: 1 Kirche, 2 Kapellen, 1 Kaplanei, 3 
Schulen, 1 Sottesader und 1,530 S., in 2 Märkten, A Dörfern, 
5 Weilern und 2 Einöden. [745 Yroteft. im Umfange find in benad; 
barte Pfarreien ihrer Confeſſion einverleibt. ] 

Die Ortichaften find: | 

Neuhaus, Heiner Markt bei Veldenſtein, am rechten Pegniks 

Ufer und an der Straffe von Auerbach nach Velden, mit dem Pfarrs 

fite, der Pfarrkirche, 90 H., 530 S., 1 Knaben⸗ und 1 Mäpchens 
Schule, 1 Kaylanei, *) 2 M., 1 Vottesader, 1 Brubderfchaftes 
Stiftung und den Ruinen des Schloffes Veldenſtein in der Nähe, 2 
St. ſuͤdweſtl. von Auerbach, im Ldg. Eſchenbach; 

Bernheck, Dorf naͤchſt der Straſſe von Pegnitz nach Plech, 
mit 24 H., 143 ©. und 1 Neben⸗ und Winterſchule, 1%, St. 
nordiveftl. von Neuhaus, im Log. Pegnitz. [Die 7 Proteft. daſelbſt ge- 
hören in die Pfarrei Plech. | 

Bernhof, Weiler auf dem linken Ufer der Pegnig, mit SH. 
und 50 ©., Y, St. füdöftl. von Neuhaus, im Log. Eſchenbach; 


*), Neuhaus (Meuenhaus) war vor der Neformation eine Filial der nun 
proteft. Pfarrei Velden, und wurde ald Pfarrei im 3. 1609, wo ihre 
Matrikel den Anfang nahmen, entweder wieder bergeftellt oder erft 
errichtet. 

”) Diefe Kaplanei ift im 3. 1771 von Friedrich Trettenbach, Zu 
rer zu Auerodach, geftiftet worden. | 


— 50 — 


Brand, Weiler am rechten Pegnig>Ufer, mit 5 H. und: 45 
©., St. noͤrdl. von Neuhaus, im Ldg. Pegnitz; | 
Fäinſtermuͤhl, Weiler am linken Pegnit-Ufer, mit 8 H. und 
56 S., » St. füböftl. von Neuhaus, im Ldg. Eſchenbach. [die 14 
Proteft. Dafelöft gehiren zur Pfarrei Velden.) - 
Höfen, Dorf mit 15 H. ımd 132 ©., °/, St. nordweſtl. von 
Neuhaus, im Log. Pegnitz; 
Krottenſee, Dorf mit AS 9. und 298 ©., auf dem linken 
Pegnitz⸗ Ufer, ’,, St. oͤſtl. von Neuhaus, im Log. Eſchenbach; 
Mofenberg, Dorf auf dem rechten Ufer der Pegnig, mit 15 
H. und 102 S., %/, St. nördl. von Neuhaus, im Ldg. Pegnitz; 
Pech, Markt mit 12, 1 St. nordweitl, von Neuhaus, 
im Log. Pegnitz. [Die 716 Proteft. haben ihre eigene Pfarrei dafelbft.] 
Rehberg, Einoͤde mit 7 S., / St, ſuͤdoͤſtl. von Neuhaus, 
in Log. Eſchenbach; 
Rothenbruck, Weiler auf dem rechten Pegnik-Ufer, mit 7 
H., 87 ©., 1 Schloffe, 1 Kapelle, 1 Eifenhanmer und 1M., Y, 
St. füdl. von Neuhaus; | 
Schroth (Hammerſchroth), Weiler auf dem rechten Ufer 
der Pegnitz, mit 6 H., 1 Schloffe, 64 ©., 1 Eifenhammer und 1 
Kapelle, /, St. noͤrdl. von Neubaus, im Ldg. Pegnig; 
Ziegeihätte, Einoͤde mit 6 ©., bei Neuhaus, im Log. Eſch 
enbach. {Der 1 Proteft. daſelbſt it nach Pech ge,farrt.] 


I. 2% 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfünfte, 


Die ſchoͤre, geräumige Pfarrkirche *) iſt zu Ehren der Apo⸗ 
‚fiel Peter und Paul eingeweiht; feiert ihr Patrveinium am 29. Zunt, 
ihr Kirchweiyfeſt aber am 1. Sonntage nach dem Gerächtnißtage des 
hl. Michael. Die Kapellen zu Rothenbruck und Schroth 
find Privatkapellen; erſtere eingeweiht, hat aber keinen Gottesdienſt, 
auſſer wean einer von ihrem Eigenthuͤmer beſtellt wird; letztere nicht 
eingeweiht. Ter Kaplan bat nebſt der, dem Piarrer zu leiſtenden 


*) Der Grund zu dieſer Kirche wurde gelegt am 8. Juli 1765. 





— 51 — 
Beihilfe, woͤchentlich 2 Meſſen für den Pfarrer zu Neuhaus, und 2 
Meffen in der Kapelle zu Ranna, in der Pfarrei Auerbach, zu ap⸗ 
pliciren. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei fällt auf den 7. und 
8. Februar. | 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei uͤbt der Herr Erzbifchof aus. 


Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei betragen 397 fl. 32 - 


Kr. Der Kaplan bezieht jährlich, beim freien Genuffe einer Wohnung, 
Koft und Verpflegung mit Holz, Licht und Wäfche, 87 fl. 30 Kr. 
7. Pfarrei Ihurndorf. 
| ae 
Lage. Gränzen. Beftanptheile. 


_ 


Dieſe Pfarrei, *) im Norden des Defanated Auerbach, graͤnzt 


an Die Pfarreien: Trofchenreuth und Gunzendorf, an die Pfarreien: . 


Schlammersdorf und Kirchenthumbad) des Bisthums Regensburg, und 
an die proteft. Pfarreien: Greuffen, Birf und Emtmannsberg. Sie 
erftreckt fich über die F. Log. Eſchenbach und Pegnitz des Ohermains 


freifes; wird vom rothen Maine, von der Teljohnig und vom Rohr 


bache bewäflert; von der Straffe von Greuffen nach Kirchentbumbach 
dnrchfchnitten und umfaßt: 935 ©. in 1 Städten, 119 Dörfern, 5 
Beilern und 8 Einöden, 2 Kirchen, 2 Kapellen, 1 Schule und 1 
Gottesader. [Die 2,329 Proteft. im Umfange find in nahe Piarreien ih⸗ 
rer Confeſſion einverleibt.] 

Die Ortſchaften find folgende: 

Thurndorf, Pfarrdorf an der Straffe von Greuffen nach Au— 
erbach, mit dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 2 Kapellen, 69 9. , 
430 S., 1 Schule, 1 Gottesacker und 1 Bruderfdiats-Stiftung, 2 
St. nordöftl. von Auerbach, im Lg. Eſchenbach; 

Bibersmwöhr, Dorf mit 8 S. und 1 M., 2 St. nördl. von 
Thurndorf, im Log. Pegnitz. [Die 96 Proteſt. daſelbſt find nach Creuſ⸗ 
fen gepfarrt.] _ 


+ Thurndorf (DürndorN) foll ehemals eine Filial der nun proteſt. 
Pfarrei Ereuffen geweien fenn. Das Jahr, in welchem Thurnderf im 
einer Pfarrei erhoben wurde, iR unbekannt. 


— 50 — 


Brand, Weifer am rechten Pegnig-Ufer, mit 5 H. und 45 
©., » ©t. nörbl. von Neuhaus, im Log. Pegnitz; 
FSinftermühl, Weiler am linken Pegnitz⸗Ufer, mit 8 H. und 
56 ©., ', St. füdöftl. von Neuhaus, im Ldg. Eſchenbach. [Die 14 
Proteft. daſelbſt gehören zur Pfarrei Velden.] - 
Höfen, Dorf mit 15 9. und 132 S., */, St. nordweſtl. von 
Neuhaus, im Log. Pegnitz; | 
Krottenſee, Torf mit 48 9. und 298 S., auf dem Iinfen 
Pegnig-Ufer, ’,, St. öftl. von Neubaus, im vdg. Eſchenbach; 
Moſenberg, Dorf auf dem rechten Ufer der Pegnig, mit 15 
Hund 102 S., °/, St. nördl. von Neuhaus, im Ldg. Pegnitz; 
Plech, Markt mit JI2&, 1 '/, St. nordweitl, von Neuhaus, 
im Log. Pegnitz. [Die 716 Proteſt. haben ihre eigene Pfarrei dafeldft.] 
Rehberg, Einövde mit 7 ©., %/, St, ſuͤdoͤſtl. von Neuhaus, 
in Log. Eſchenbach; | 
Rothenbruck, Weiler auf dem rechten Vegnik-Ufer, mit 7 
H., 87 ©., 1 Schloſſe, 1 Kapelle, 1 Eifenhanmer und 1M., Y, 
St. ſuͤdl. von Neuhaus;“ 
Schroth (Hammerſchroth), Weiler auf dem rechten Ufer 
der Pegnitz, mit 6 H., 1 Schloffe, 64 S., 1 Eiſenhammer und 1 
Kapelle, /, St. nsrdl, von Neubaus, im Log. Pegnitz; 
Ziegeihätte, Einöde mit 6 ©., bei Neuhaus, im Lg. Eſch⸗ 
enbach. [Der 1 Yroteft. daſelbſt iſt nach Plech ge,farrt.) 


I. 2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfünfte, 


Die ſchoͤre, geräumige Prarrkfirhe*) ift zu Ehren der Apo⸗ 
‚feel Peter und Naufl eingeweiht; feiert ihr Patrocinium am 29. Juni, 
ihr Kirchweisfeit aber am 1. Sonntage nach dem Gedaͤchtnißtage des 
hl. Michael. Die Kapellen zu Rothenbruck und Schroth 
find Privatkapellen; erſtere eingeweiht, hat aber feinen Gottesdienft, 
auffer wean einer von ihrem Eigenthuͤmer beftellt wird; letztere nicht 
eingeweiht. Ter Kaplan bat nebſt der, dem Pfarrer zu leiftenden 


— — — 


*) Der Srund zu dieſer Kirche wurde gelegt am 8. Juli 1765. 


_ 53 — 


Lofa (Loſau), Dorf wit 6 S., 2 St. nerböfll. von. 
Thurndorf, im Ldg. Pegnitz. [Die 124 Vroteſ. dortſelbſt gehoͤren in 
die Pfarrei Creuſſen.] 

Neuhaidhof, Torf mit 46 ©., 2 St. nordweſtl. von Thurn⸗ 
dorf, im Lg. Pegnitz. [Die dortigen 54 Proteſt | find nach Creuſſen ger 
pfarrt.] 

Oberoͤlſchnitz, Dorf an der Delſchnitz, mit 3 S., 2% St. 
noͤrdl. von Thurndorf, im Log. Pegnitz. [Die 177 Proteſt. daſelbſt ge 
heren in die Pfarrei Emtmanns! erg.) 

Putzmuͤhle, Einöomühle mit 7 &., Y, St. ſuͤdweſtl. von 
Thurntorf, im Ldg. Efchenbach; 

Sand, Einöde mit 2 ©, 1 St. noͤrdl. von Thurndorf, an 
der Straſſe von Creuſſen nach Kirchenthumbach, im Ldg. Eſchenbach; 

Schwaͤrz (Schwuͤrz), Torf am rothen Main, mit 2 S., 
2%. St. nordweftl, von Thurndorf, im Log. Pegnig. [Die dortigen 
128 Proteſt. find der Pfarrei Ereuffen einverleibt.] | 

Seidwig, Dorf mit 4 ©, 7", St. nördl. von Thurndorf, 
ing Ldg. Pegnitz. [Die 254 Yroteft. daſelbſt gehören in die Pfarrei Ereuffen.) 

Sorg, Einöte mit 7 S., 1 &t. nordöftl, von Thurndorf, 
im Log. Eſchenbach; 

Threinreuth, Weiler mit 3 H. und 17 S., St. ſudoͤſtl. 
von Thurndorf, im bg. Eſchenbach. 


Ss 2, 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Der Patron der Pfarrkirche * iſt der Apoſtel Jakob d. G., 
an deſſen Gedaͤchtnißtage das Patrocinium gefeiert wird; am nid 
fen Sonntage darauf findet das Kirchweihfeſt ſtatt. Bon den.? Kar 
pellen zu Thurndorf heißt die eine Calvarienberg *) und hat 


*) Das Zahr der Erbauung dieſer Kirche ift unbekannt; jedoch diefelbe 
fehr alt, .und durch frätere Anbauten vergrößert worden. 

*) Die Gründung diefer Karelle geſchah im 3. 1752, wo vorher bloß das 
Bildniß des gefreuzigten Erlöſers aufgefteflt war. Nachher wurde die: 
ſes bi. Dentmal durch eifrige Bemühung ded dortigen Pfarrers Joh. 
Bart. Weich ganz ausgebaut und zu gotteödienftlihen Werrichtun- 
gen eingerichtet. Wegen ihrer Lage auf einem Berge gewährt dielelte 
eine weite, entzücende Ausfiht in die freie Natur, und wird von 
Andãchtigen häufig befucht, | 


— 54 — 


jährlich zweimal, nämlich am Tage der fleben Schmerzen Mariens 
in der Faften, und am Sonntage nad, ver Verklärung Ehrifti, feis 
erlichen Gottesdienſt mit Ablaß; in der andern Kapelle, Mana 
‚hilf genannt, iſt das Jahr hindurch Fein feiei.icher Gottesdienſt, 
werden jedoch öfters Meffen gelejen. Die Nebenkirche zu Heis 
nersreuth, *) zu Ehren der Mutter Gottes eingeweiht, feiert ihr 
Patroeinium nnd ihr Kirchweihfeft am erſten Sonntage nad; Marie 
Heimuchung, auffer welchen Feſte ſonſt fein feierlicher Gottesdienſt 
‚in ihr gehalten wird. Höchitens findet darin, während des Jahres, 
noch 1 beftellted Amt, oder 1 verlaugte'Meffe ftatt. Das 10ftüns 
dige Gebet in diefer Pfarrei wird am 31. Jänner verrichtet, | 
Das Beſetzungsrecht ſteht Sr. Majeftät dem Könige zu. 
„Das jährliche veine Tinkommen des Pfarrers befteht, nach der 
J. 1826 resid. Faſſion, in 426 fl. 58 Ar. 


8. Pfarrei Troſchenreuth. 
.. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei, ») im Nordweſten des Dekanates Auerbach, 
graͤnzt an die Pfarreien: Thurndorf, Gunzendorf und die proteſt. 
Pfarrei Pegnitz, breitet ſich im Log. Eſchenbach des Obermainkreiſes 
aus und enthaͤlt: 1 Torf, 2 Weiler, 7 Einöden, 462 S., 1 Kirwe, 
4 Schule und 1 Gottesacker. E3 Proteſt. im Bezirke halten fich zur 
Pfarrei Pegnis.] 

Die Ortſchaften find: 

Troſchenreuth, Pfarrdorf an der Straffe von Schnabelweid 
nach Auerbach, mit 59 H., 393 ©., dem Pfarrfige, der Pfarr⸗ 
firche, 1 Schule und 1 Gotieiader, 4 St. norbweill. von Eſchen⸗ 
| bach und 2 St. oͤſtl. von Pegnitz; 





®, Diefe Kirche Mim 3. 1738 entftanden, und zwar durch fromme Opfer 
dei einem Bilde, welches im Walde an einem Baume angebeftet war, 
und als ein Wunderbild in der Gegend audgerufen gewefen feyn mochte. 

) Trie Pfarrei ‘Iroidenreith ( Droſchenruit) ut um das 5. 1145 von ei⸗ 
ent gewiſſen Herrn von Bihra gegrundet worden, welcher Gutsde⸗ 
Ken von Treimeurculb war und zu Schnabeiweid ſeinen Wohnſitz hatte. 


— 408 — 


a 


Birfelmüihle Birfimähte, auch Hojenmuͤhle, Eins 
oͤdmuͤhle wit 8 S., St. oͤſtl. von Troſchenreuth; 

Kleinkrausmuͤhle, auch Hauswolfsmuͤhle, Einoͤdmuͤhle 
mit 14 S., ”/, St. ſuͤdoͤſtl. von Troſchenreuth; 

Legenz, Weiler mit 3 H., 18 ©. und 1 M., St. ſuͤd⸗ 
oͤſtl. von Troſchenreuth; 

Muͤhldorf, Weiler mit 4 H., 29 S. und 1 M. am Flem⸗ 
buche, St. ſuͤdlich von Trofchenreuth. | 

Sämtliche Ortfchaften gehören zum Lg. Eſchenbaqh 

Charitativ werden paſtorirt 7 Kathol. in den, *, St. von Tro⸗ 
fhenreuth entfernten, Dörfern: Neuhof bed 2dgs. Eſchenbach, und 
Stemmenreuth des Loge. Pegnitz, welche Ortſchaften zur proteft. 
Pfarrei Pegnit gehören. 


, $. 2, - j 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Befeungsreht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche, *) zu Ehren des hi. Biſchofs Martin eins 


geweiht, feiert ihr Patrociniun am 11. Novemb. und ihr Kirchweih⸗ 
feit am Sonntage vor Safobi, im Monate Juli. Das 10ftündige 


‚Gebet in diefer Pfarrei fällt auf den 30. Jaͤnner. \ 


Das Befegungsrecht ſteht Sr. Königl. Majeftät zu. 
Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei beftehen, nach der 
m %. 1826 renibirt. ‚Seien, in 544 r 4 Kr. 


{ 


*) Diele Kirche ward um dielelbe Zeit erbaut, wo die Pfarrei daſelbſt 
zu Stande fan. 


— 397 — 


Ä $. 3. 
Phyſiſche Befchaffenheit. Gewerbfleiß. 

Der Boden iſt mehr eben, als bergicht, das Klima mild und 
geſund. Bedeutende Anhoͤhen erheben ſich bei Bamberg und Doͤrfles. 
Die größten Flüffe, welche diefen Diftrift bewäffern, find: der Main 
und die Regnig. Erfterer fließt Anfangs von Norden nach Shs 
den, dann gegen Welten und vereinigt mit fich: an feinem rechten 
Ufer, ſuͤdlich von Rattelsdorf, die Itz; an feinem linken Ufer, uns 
weit Güßbach, den Guͤßbach, bei und unweit Hallftadt ven Leis 
tenbach, Mühlbach und Ellerbach (Eller), bei Bifchberg bie 
von Süben fommende Rebnig mit dem Sendelbade, und bei 
Biereth den Viechbach. Der größte See ift die Breitenau, in 
der Pfarrei Memmelsdorf; Fleinere Seen und Weiher find: der Alts 
fee, Dttenfee und der Straffenmweiher, in berfelben Gegend, 
und einige Weiher bei Sohanneshof in der Pfarrei Oberhaid. 

Der Boden ift größtentheild fehr fruchtbar und erzeugt, neben 
den gemöhnlichen Produften, vorzüglich; aus dem Chierreiche: Rind⸗ 
vieh, befonders in dem graßreichen Itz⸗ und Maingrunde, Wildpret, 
Fiſche; aus dem Pflanzenreiche: Getreide, wo ber Same 8 bis 12, 
fach, in der Aernte erftattet wird, Hopfen, Holz, befonbers im 
Hauptsmoore, im Michelöbergers und Bruder⸗Walde, fm Bergholze 
Ghaid bei Medensdorf, Kücens und Futterfräuter, etwas Wein, 
Obſt, Suͤßholz, befonders bei Bamberg; aus dem Mineralreiche: 
gute Steinbrüche bei Oherhaid und Memmelsdorf. " 

Die Betriebfamkeit der Einwohner zeigt fich hauptſaͤchlich thaͤ⸗ 
tig: im Aders und Gartenbaue, im Vieh, Holy, Hopfen», Ges 
muͤſe⸗ und Obfthandel, in Bierbrauereien, Loh⸗ und Weißgerbereien, 
Spebitionshandel, Tabaks⸗, Wachstuch⸗, Chaifens und andern Fabr 
riten, Walls, Mahl: und Schneide⸗Muͤhlen, mufitalifcher Inſtru⸗ 
mentensBerfertigung, Schiffbaue, Rohr⸗ und Weiden: Flechterei u. 
a. bürgerlichen Gewerben. . Die durchfreuzenden Landftraffen, die 
Schiff⸗ und Floßfahrt auf dem Main und der Regnitz, verfchaffen 
den Eimvopnern bedeutenden Gewinn, 


— 58 — 


1. Pfarrei zum hl. Martin in Bamberg. 
41 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei, *) im Süden des Defanates, iſt von der Dom⸗ 


und Stabtpfarrei, von den Pfarreien zu U. 8 Frau und zu U. . 


Frau und zum bl. Gangolph, und von der proteft. Pfarrei zu Bas 
berg, umgeben; wird von den Straffen von Haßfurt und Burgeb⸗ 


rach nad) Baireuth und Nürnberg durchfchnitten, und von der Reg 
nig befpält. Sie liegt im Umfange des Kreid- und Stadtgerichted | 
und im Policeibezirfe des Magiitrates Bamberg, im Obermainkreiſe, 


erſtreckt fich über den mittlern Theil der Stadt und begreift: den L 
Diftrift der Stadt Bamberg mit dem Kaipershofe, 5,3823 ©, 


3 Kirchen, 4 Kapellen, 4 Beneficien, 4 Kapläneien, 2 Gooperw 


turen, 6 Elementar-Schulen, 1 allgemeinen Gottedader, bie Eike 
des Glerifal-Seminars, k. Appellationsgerichts, Poſtamtes, Lyceums, 
Gymnaſiums, Bibliothek, lateiniſcher StadtSchulen, 1 Naturalien⸗ 


Kabinete und 1 techniſchen Zeichnung⸗Schule. [Die 288 Proteſt. in 
Umfange dieſer Pfarrei haben ihre eigene Pfarrei- und die 300 Suben im - 


Synagoge, zu Bamverg.] 


. 2. 
Gottesvienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkanft— 


Die Pfarrkirche **), auf dem grünen Markte, iſt zu Ehren | 


bed hl. Martin eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage 


*) Diefe Pfarrei tft urfprünglih eine der, in den %. 810 bis 830 von 
Carl dem Großen geitifteten und von Ludwig dem Frommen 


‚u  - -. 


dotirten, 14 Pfarreien im Clavenlande. Im 3. 1809 wurde fie yon \ 


Churfürften (nachherigen Könige) Marimilian neu organifirt. 

*) Der Bau dieer Kirche wurde vollendet im 3. 1720, nachdem fle fon. 
am 17. Mai, am bi. Dreifaltigkeitöfefte, im 5. 1693, vom Fürſtbiſchofe 
Marquard Sebaſtian Schenk von Staufenberg feierlich 
“eingeweiht worden war. Sie gehörte bis 1775 den Jeſuiten dahier, 
von 1775 — 1803 der Univerfität, und wurde, nad) Niederlegung ber 
vorigen Martind-Pfarrkirhe auf dem gegenwärtigen Marimiliansplaße 
im 5. 1803, zur Pfarrfirhe von St. Martin beftimmt. 


nach dem Gebächtnißtage diefes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am 
Sonntage nad, Oftern. Diefe Kirche mißt in ihrer Länge 194, in 
der Breite 85, in der Höhe 77, und ihr Thurm in der Höhe 118 
Y Schuh. Sie ift in neusrömifchem Style erbaut und enthält: 9 
Altäre, 6 Öloden, die anfehnliche Engel⸗Bruderſchafts⸗, Delberges, 
Faftorei- und Meufifchk Stiftung, und mehre fchöne Gemälde, als: 
Bas Bildniß des hi. Martin, auf dem Hochaltare; das Bild, die 
Berehrung des Namens Zefus durch alle Völfer vorſtellend, naͤchſt 
dem Haupteingange, vom Maler Andr. Bozzo von Wien; die Kreu⸗ 
zigung Ehrifti und Maries Verfündigung, auf den verdern Neben⸗ 
altaͤren, von Oswald Ongers; die Bildniſſe der Heiligen Ignaz und 
Zaver, ebenfalls von Oswald Ongers; dann jene der Heiligen Se 
baitian, Anna, Korenz und Ottilie, vom bamberg. Hofmaler Melch: 
Steudel, auf den Seiten-ÜÄltären, und von benifelden Maler die 
ſchoͤne Tafel der Maria mit Joachim und Anna, unmeit des Haupt 
dinganges. In diefer Kirche beftehen folgende Beneftcien: dad Fruͤh⸗ 
meßbeneficium *), das Benkficium des bi. Demwald, das Benefieium 
des bf; Johannes in. odeo **) und die Wolfsthalifche Proviſidn. — 
Der Beſitzer des Fruͤhmeß⸗ Beneficiuins hat täglich 1 Fruͤhmeſſe zu 
leſen, deren Zeitbeſtimmung jedoch vom zeitlichen Stadtpfarrer ab⸗ 
haͤngt; der Beſitzer des Beneficlums zum hl Oswald iſt zum Leſen 
einer, jener des Beneficiums zum bi: Johann in odeo zum Lefeil 
vier Diehen in der Dock, und jener der Wolfsthaliſchen Provifion 
zum Leſen einer Meffe an jedem Sonn» und Feiertdge, nadı ber 
Predigt, verbunden: In der Kimelle des Pfarrhöfes zu St. Martin 
werden bieweilen eheliche Einſegnungen vorgenommen. | 

Die Kirche des englijchen FränleinsInftituts ***) anf 
derh Holzmarkte, von jehr einfächet Bauatt, Hein, heil und freund 


*) Dieſes Beneſieium wurde geftiftet von Albert Frankenderger— 

Bürger zu Vamberg, und beſtätigt Mi J. 1397 v. Biſchofe Lambert: 

**) dieſes Beneficium wurde vom Biſchofe Heinrich im J. 1500 beſtätigt. 

+) Dieie Provifieh wurde geſtiftet im J. 1717 von Philipp Gaſton 
Wolf, Grafen von Wolfsthal. 

*+r#) Der Bau diejer, Kirche wurde im 3 1724 angefangen, und. durch den 

Baumeiſter Sob. Fried. Roſenzweig zu Bamberg im 3. 1727 


— 60 — 


lich, ift nur benebicirt und feiert ihr Patronatsfeſt am Feſte der Hi. 
Dreifaltigkeit. In ihr wird das Allerheiligite aufbewahrt und, auffer 
dem Dreifaltigfeitö-Fefte, wo Amt und Predigt ift, am Krone⸗Chriſti⸗ 
und am Herz⸗Jeſu⸗Feſte, Amt und Predigt von der einſchlaͤgigen Pfar⸗ 
rei 8t. Martin gehalten, auch waͤhrend des Jahres taͤglich Meſſe ge⸗ 
leſen. In der Chorkapelle dieſes Inſtituts verſammeln ſich die 
Mitglieder desſelben zum Gebete und zur Beicht. 

Die Kirche des ehemaligen Kapuziner-Klofters in der 
Kapuziner⸗Gaſſe, einfach und duͤſter, iſt gegenwärtig gefchloffen, und 
- zum Gebrauche des zu erwichtenden Franziskaner⸗Kloſters beftimmt. *) 

Sn der Kapelle des geiftlichen Seminars-⸗Gebaͤudes, 
auf dem Marimiliands Plage, wird täglich 1 Meſſe gelefen. **) 

In der Militärlagarethb-Kapelle, nädıit dem Theaters 
Pate, findet alle Sonn» und Feiertage 1 Meffe ftatt. In dieſer 
Pfarrei wird Die ewige Anbetung an folgenden Tagen abgehalten, 
nämlich: in der Pfarrkirche am 23., 24. und 25. Suli, in der 
Kirche des englifchen Fräulein Snftituts am 11., 12. und 13. Juli, 
und in der Kirche des Franziskaner⸗Kloſters am 20;, 21. und 22. Juli. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ift noch unentfchieden. 

Das jus praesentandi auf das Fruͤhmeß⸗Beneficium und auf je 
nes zum hl. Johannes in odeo, fteht dem Magiftrate zu Bamberg zu; 
dag jus. praes. auf das Beneficium zum hl. Oswald koͤmmt der freis 
herrl. Familie von Löffelholz, und jenes auf die Wolfsthaliſche Pro⸗ 
viſion der graͤfl. von Schoͤnborniſchen Familie zu. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei betragen 1 ‚66 fl. 
8 Y, Kr.; jeder der Kaplaͤne bezieht jährlich 150 fl. firen Gehalte, 
etwa 50. fl. an an Accidenzien, und. genießt beim Pfarrer freie Wohnung 


vollendet, ’t, nachdem das Inſtitut der engliihen Fräulein unter dem 
Biſchofe Franz Lothar, durch Maria Anna von Rheling, 
welche mit mehren ihrer Mitſchweſtern aus dem Inftitute zu Augsburg 
nach Bamberg: gefommen, bereit im 3. 1717 errichtet worden war. 
Das- Inftituts s Gebäude erhielt vom Fürftbiihofe Franz Ludwig 
durch den Baumeifter und Hofarchiteften Fink, im 3. 1783, mit Er- 
richtung des Mädchen: Schulgebäudes, eine bedeutende Vergrößerung. 
*%) Der Bau dieſer Kirche wurde im 3. 1654 vollendet. 
+) Zu dieiem Gebäude wurde am 29. Mai 1732 der Grundftein gelegt. 


— 61 — 


und freien Unterhalt mit Koft, Beheigung, Licht und Waͤſche. Der 
reine jährliche Ertrag des FrühmepsBeneficiums befteht in 374 fl. 3 
Kr., jener des Beneftciums zum hl. Johannes in. odeo in 42 fl. 15 
Kr., jener der Wolfsthafifchen Provifion in 51 fl. 37 Y, Kr. und 
jener des Beneftciums zum hl. Oswald. in 79 fl. 20 Kr. 


2. Pfarrei zu U. 2. Frau zu Banıberg. 
| $. 1. ZZ 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 


Diefe Pfarrei ), auch die obere Pfarrei genannt, im sr 


ben des Defanates und im III. Diftrifte Der Stadt Bamberg, iſt um⸗ 
geben von der Dom⸗ und Stadt⸗ Pfarrei ‚ von den Pfarreien zum 
hl. Martin, zu U. L. Frau und zum I. Gangolph und der proteft. 
Pfarrei zu Bamberg, und Stegaurch, wird vom weftlichen Arme der 
Regnig befpält und von der Straffe von Burgebrach nad) Nürnberg, 
Richtenfele und Baireuth,. durchſchnitten. Sie umfaßt: 3,633 S., 
4 Kaplaneien, 1 Kirche, 1 Kapelle, 7 Schulen, einen Stadtdiftrift, 
1 Dorf und 1 Gottedader, und liegt im Umfange des k. Kreis⸗ und 
Stadtgerightd und des Magiftrates Bamberg und des Ldgs. Bamberg 
IL, im Obermainfreife. [Die 60 Proteft. im Bezirke haben ihre eigene 
Yfarrei, und die 6 Zuden ihre Synagoge, in Bamberg] 
Die Beltandtheile find: 

- Der IN. Stadtbiftrift von Bamberg, auf dem, linken Ufer des 
weſtlichſten Regnitz⸗ Armes, mit 454 H., 3,297 S., 1 Kirche, 1 
Kapelle, 6 Schulen, 4 Kaplaneien, der anſehnlichen Schnappaufi⸗ 
ſchen und Engelbruderſchaft⸗Stiftung, 14 Beneſicien, 1 eigenen 
Gottesacker und dem Sitze des f. Kreis- und Stadtgerichts, der Ldg. 
Bamberg I. und II. und des SchulfehrerSeminars, im Bezirke des k. 
Kreis» und Stadtgerichtes und des Magijtrates Bamberg, 14 St. 
weſtl. von Baireuth und 13 St. nördl. yon Nürnberg; 


*) Diefe Pfarrei ift fehr alt, wahricheinlich aus der Zeit von BIO — 830 
flammend und durd; Privat: Stiftungen entftanden. Die aältefte Nr: 
kunde in der Pfarr- Regiftratur it vom 3. 1264. 


— 62 — 


Buch Bug), Dorf auf dem linken Ufer des weſtlichſten Rey 
nigs Armes, mit 52 H., 336 &. und 1 Schule, %, St. ſuͤdl. von 
Bamberg, im Log. Bamberg II, 


8. 2. 
Goottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche 9, auf dem Kaulberge, iſt zu Ehren der hf. 
Maria eingeweiht und feiert ihr Patrocinium qm Feſte Marie⸗Him⸗ 
melfahrt und am Sonntage in deren Octav, ihr Kirchweihfeſt aber | 
am nächiten Sonntage nach Chrifti » Himmelfahrt. Sie tft in rein 
teutfchem Style erbaut; mißt in ihrer Lange 218, in ihrer Breite 82, 
und ihr Chpr in feiner Höhe 105 Schuh. Ter Chor mit den Re 
bengängen ift von Stein gewölbt; dag Langhaus aber mit ben Nebens : 
feiten bat nur eine Lattendede, welche mit Stucaturarbeit und Ma 
lerei geziert ift. Ihr Thurm enthält 6 Soden und 1 Thuͤrmers⸗Woh—⸗ 
nung. In ihrem Innern find 13 Altäre; 1 merlwuͤrdiges Sakrat 
rium, zur Aufbewahrung des Allerheiligften für die Kranfen, aus 
bem 14. Sahrh 5 1 Krippe, unter der großen Orgel, für ein Werk 
des Albrechts Dürrer, oder Veits Stoſens, gehalten; 1 Monftran 
nach altgothifchem Gefchmade, aus dem 13. Jahrh., mit der Jahr⸗ 
zahl 1477 an ber einen Spite, 2 fein getriebene Silberftäde, Bi 
Himmelfahrt Mariensd und deren Krönung voritellend, mit den Bucht 
ftaben H B, als kleine Altäre, wit ſchwarzem Ebenholze formirt, 
Die Beneficien in dieſer Kirche find folgende: das Beneflcium der Hl, 
Apoftel, **) das Beneftcium der HI, Eunegunde, **%) Bas Beneſit 


— 


*) Diefe Kirche ward erbaut von 1327 — 1387, durch Beiträge frommer 
Einwohner Bambergs, wie die Infchriften an dem hoben Altare auf 
der Eriftel: Seite und oberhalb der g:ßen Orgel: sacra haec domus 
a piis Bambergensibus aedificata, bemeifen, und durch Bifhof Lam 
bert, Edeln von Brunn, im 3. 1337, eingeweiht. 

e*) Diejed Benefiiium wurde geftiftet im J. 1408 am & April, von der 
ritterfihen Gefellihaft der Fürfpanner (ad fibulas); weßhalb es 
auch die Spangenpfründe genannt wird. 

=) Die Stiftung des Eunegundens:Beneficiums von Johann Waldner, 
Frühmeſſer zum Eunegundens-Altare in der Domkirche, fallt ins 3.1418 


— 63 — 


m zum bi. Kreuz, ) das. Fruͤhmeß⸗Benefieium mit dem Schnei⸗ 
rfchen Beneficium Gum hl. Kreuz), **) die 5 Beneftcien von ber 
naligen Marien⸗Kapelle in der Judengaſſe, ***) das Beneftcium 
er hl. Magdalene, ****) dag Moſitoriſche Beneficium HER) und 
8 Graßerſche Benefieium. wer) Die Beſitzer diefer Beneficien 
ben in diefer Pfarrfirche folgende Berrichtungen zu beforgen: Der 
figer des Beneficiums zu den bi. Apofteln, welcher zu Bamberg 
‚hen fol, hat wöchentlich 1 Meffe zu Iefen, und an den Feſtta⸗ 
n ber Geburt, Auferftehung und Himmelfahrt Chriftus, am Pfingft- 
fte, am Fronleichnams⸗ und an allen Marien-Feiten, dem Pfarrs 
ıte, ber Vesper und den Prozefjionen beizuwohnen; der Beſitzer 
3 Benefieiums zur hl. Gunegunde, welcher während des Jahre nicht 
er einen Monat auffer Bamberg verbleiben darf, hat wöchentlic, 
Meſſe zu leſen; der Befiger der vereinigten Benefigien zum hl. Kreuz 





7 Mit diefem Beneficum, deilen Stiftungsjahr unbekannt ift, wurden 
die Beneficien zu den Heiligen: Nifolaus, Lorenz und Anton, am 30. 
Dez. 1439 unter der Bedingung vereinigt, daß fle, fo bald ihre Ren: 
ten hinreichend angewachſen fegn würden, wieder getrennt und eige: 

nen Beleftern zugetheilt werden follen. 

) Das Frühmeß-Beneficium ftiftete Fritz Erbeit, Bürger zu Bamberg, 
am 25. Mai 1440. Mit denfelben wurde am 31. Sän. 1824 das fp 
genannte Schneiderſche Beneficium vereinigt, welches im 5. 1822 
von dem Kajtner und Verwalter Franz Konrad Maur. Schnei⸗ 
der zu Bamberg geſtiftet worden iſt. 

) Bier diefer Beneficien wurden im 3. 1470, (das fünfte aber ſpaͤter) 
von Joh. von Marſchalk, Domherrn und Schofafter zu Bamberg, 
geftiftet. Seit die Mariensstapelle in der Zudengafle, 1803, zu andern 
Zwecken beftimmt ift, find die Beſitzer dieſer Beneficien angewieſen, ihre 
Stiftungs-⸗Meſſen in der Pfarrkirke zu U. 2. Frau zu lefen, 

*) Dieled Beneficium wurde geftiftet von der bürgerlichen Berthofd': 
{hen (genannt Spannagelihe) Verwandtſchaft im 18. Jahrhund. 

»2 Joh. Kaspar Molitor, Rathsverwandter zu Bamberg, feine Toch—⸗ 
termänner und deren Kinder, fifteten dieſes Beneficium am 10. San. 
1751. Dazu fam noch im 5. 1821 ein Legat (eine Beneficiaten- Woh: 
nung mit Garten) von der Afleflorin Anna Maria Schreyer, ge: 
bornen Molitor. | 

+6), Diejes Beneficium verdankt feine Gründung dem Priefter Oswald 
Braifer, eremaligen Kaplane in der onern Pfarrei, im 53. 1762. 


und gu den Heiligen: Nikolaus, Lorenz und Anton, bat wöchentlich 
2 Meffen zu lefen und an den Feiertagen bei dem Pfarramte gegen 
wärtig zu ſeyn; der Fruͤhmeß⸗ und Schneider’fche Beneftciat ift vers 
bunden, an 2 Tagen in ber Woche die Frühmeffe und wöchentlich 3 
Meſſen mit der Applikation für den Stifter zu leſen, auch Aber dem 
Grabe des Stifters in dem Gottesader auf dem Stephandberge 1 Ka⸗ 
pelle zu errichten, in welcher ſodann die 3 wöchentl. Stiftungsmeſſen 
zu leſen find; jeder der Beſitzer der 5 Beneficien von der ehemaligen 
Marien⸗Kapelle it zum Lefen 1 wöchentlichen Meffe verbunden; das 
fünfte diefer Beneficien wegen Geringhaltigfeit feines Ertrags nicht 
befegtz der Vefiger des Magdalenes Beneficiums hat wöchentlich 3 
Meſſen zu leſen; der Molitorifche Beneficiat ift verbunden, wöchent 
lich, vom Dienftage bis zum Samitage, 5 Meffen Früh um 6 Uhr 
zu lefen und für die Stifter zu appliciren; durch das Schreyer’fche 
Legat ift noch eine Wochenmeffe dazu gekommen; ber Beſitzer des 
Graßer’fchen Beneficiums hat wöchentlich 2 Meffen zu Iefen. 

Die Lorenzfapelle *) auf dem Kaulberge, von einem Fleis 
nen Kirchhofe umgeben, ift Mein und unbedeutend. In ihr wird am 
Sonntage vor dem Tage des hl. Lorenz, des Patrons biefer Kapelle, 
das Patrocinium Vormittags mit Bors und Nachvefper, 1 Frühmeffe 
und 1 feierlichen Amte, und Nachmittags mit 1 Predigt, und am 
Tage darauf mit 1 Meffe gefeiert. Ferner haben darin noch flatt: 
Vor⸗ und Nachmittags⸗Veſper, Predigt und Amt am Sonntage vor 
dem Tage (17. Junuar) des Patroned, des hi. Antonius, und au 
dem Kirchweihfefte, am 2. Sonntage nach Dftern. 

In diefer Pfarrei wird die ewige Anbetung am 2., 3. und 4, 

Suli abgehalten. 
| Das Beſetzungsrecht auf Diefe Pfarrei übt Se. Majeftät der Koͤ⸗ 
nig aus, und der Herr Erzbifchof hat auf fein bisher behauptetes 
Verleihungsrecht, für feine Perfon, verzichte. Das Verleihungs⸗ 
recht auf das Graßer'ſche und auf das 5. Beueficium in der ehemal. 
Marien⸗Kapelle in der Zudengaffe, fteht dem Herrn Erzbifchofe zu; 


*) Der Altar in diefer Karelle, nebft dem dortigen Eiechhofe, ift am 1. 
Mai 1629 vom bambeıg. Weihbiichofe Körner eingeweiht worden. 


— 65 — 


das Praͤſentationsrecht auf das Fruͤhmeß⸗, Schneider'ſche (zum BI. 
Kreuz) und die 4 Ältern Beneficien in der ehemaligen Marien Kas 
yelle, wird von dem Magiftrate zu Bamberg, das Präfentationsrecht 
auf dad Apoſtel⸗Beneficium von der freiherrl. Familie von Rothen⸗ 
ban zu Nentweinsborf, das Beſetzungsrecht auf das Beneficium der 
Kreuzmefle und die damit verbundenen Beneftcien von Sr. Majeftät 
dem Könige, das Präfentationsrecht auf das Molitorifche Beneftcium 
von der Molitorifchen Familie, das Präfentationsrecht auf das Mag⸗ 
dalene⸗Beneficium von der Bertholdifchen Bluts⸗Verwandſchaft, und 
das Präfentationsrecht auf das Cunegunde⸗Beneficium von dem zeit⸗ 
lichen Befiger in der Pfarrei zu 1. 8. Frau, ausgeübt. 
Die jährlichen reinen Einkünfte diefer Pfarrei, welcher auch die, 
in ihren Renten fehr herabgefommenen Beneficien zur hl. Katharina 
und zum hl. Geifte, die ehemals der Oberpfarrer zu verleihen hats 
te, mit gewiffen Gefällen einverleibt wurden, *) beftehen nach feſtge⸗ 
ftellter Faffion, in 1,275 fl. 31 %, Kr.; der gegenwärtig Altefte 
Kaplan, Frühmeffer und Schneider’fcher Beneficiat, bezieht jährlich 
reines Einkommen zu 358 fl. 52 Y, Kr., bezahlte bisher feine Koft 
mit jährl. 275 fl. und genießt freie Wohnung, Beheitung, Lichtane 
fhaffung, Wäfche und Accidenzien; jeber der übrigen Kapläne 150 
fl., nebft Accidenzien, freier Wohnung, Koft, Beheitzung, Lichtan⸗ 
ſchaffung und Waͤſche. Die reinen jährlichen Einkünfte des Graßer⸗ 
ſchen Beneficiums beftehen in 412 fl., jene des Molitnrifchen Bene⸗ 
fieiums in 400 fl., womit 1 eigenes Haus und 1 Garten verbunden 
find, des Apoftel-Beneficiums in 127 fl. 10 %, Kr., des Eunegundes 
Beneficiums in 132 fl. 45 Kr., des Kreuz⸗Beneficiums in 92 fl., 
des Magdalene⸗Beneficiums in 56 fl. 15 Kr., des I. Beneftciums in 
der ehemaligen Marien-Sapelle in ber Subengaffe in 62 fl. 33 Kr., 
des IL. Beneficiums in derfelben Kapelle in 52 fl. 41 Kr., bed 
UL Beneficiums in berfelben Kapelle in 52 fl.17 %, Kr., und bed 
IV. Beneficiums in derfelben Kapelle in 43 fl. 58 8.5 jene des V. 
Beneficiums in diefer Kapelle, das feit langer Zeit unbefegt ift, find 
fehr gering und laffen ſich nicht genau angeben. 


*) Auſſer diefen Beneficien befaß der im J. 1832 verſtorbene geiſtl. Rath 
und Stadtpfarrer Schellenberger das Graßer'ſche Beneſicium. 


- 6 . 
3. Pfarrei zu U. 2. Frau und zum hl. 
Gangolph in Bamberg, 

s. 1. 


Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei, *) im Süden des Dekanates und auf dem rech⸗ 
ten Ufer des rechten Regnit- Armes, iſt umgeben von den Pfarreien 
zum bi, Martin und der proateft, Pfarrei zu Bamberg, von den Pfar 
reien: Halfitadt, Strullendorf, Amlingſtadt, Geisfeld, Ligendorf und 
Memmelsdorf, und breitet ſich aus im k. Kreis⸗ und Stadtgerichte 
und im Bezirke des Magiſtrates Bamberg, und im k. Ldg. Bamberg L, 
des Obermainkreiſes. Sie umfaßt: den U. Stadtdiftrift von Bam⸗ 
berg und 4 Höfe, 1 Kirche, 4 Kayellen, 3 Kaplaneien, 1 Coope⸗ 
ratur, 2 Beneficien, 4,527 ©. (ohne Militär), 7 Schulen und 1 
Gottosacker. [Die 45 Proteft- im Umfange haben ihre eigene Pfarrei zu 
Bamberg.) 

Die Beftandtheile find: 
Der I. Dittrift der Stadt Bamberg am rechten Lifer des 


rechten Regnitz⸗Armes und an der Straffe von Burgebrach nach Nuͤrn⸗ 


berg, mit 565 H., 538 S. (ohne Militär, das in den Caſernen, 
nämlich in dem ehemaligen Kipfter zum hi. Grabe und im Koppenhof 


liegt), 1 Kirche, 4 Kapellen, 3 Kaplaneien, wovon die erfte 1% - 
falfaplanei in der Wunderburg, 2 Beneficien, die St. Annas und . 


fünf Wunden:Bruderfchafte-Stiftung, 7 Schulen und 1 Gottedader, 
14 St. weitl. von Baireuth und 13 St. noͤrdl. von Nürnberg, in 
Umfange des Kreid- und Stadtgerichts und des Magiftrates Bamberg; 

Buchhof (Bughaf), Hof am rechten Ufer der Negnig, mit 
106©., Y, St. fühl. von Bamberg, im Ldg. Bamberg L; 


*) Diele Pfarrei wurde im 5. 1805 neu errichtet und organifirt, auf den 
Grund des, im 3. 1063 entftandenen Stifts St. Gangolph, in welchem 
1 Kanoniker Cuſtos war, und als ſolcher nicht nur auf die bi. Gefäße, 
Maramente u. f. w. in der Stiftskirche die Aufſicht hatte, ſondern auch 


pfarramtliche Funktionen und Rechte bei den Bewohnern der bierker 


gehörigen Sanonifat: Höfe und mehrer um die Stirhe und im Stein: 
wege gelegenen Häufer, etwa 66 an der Zahl, ausübte, 


Falfmeifterei (Vaſenhaus), Hof mit 6 S., am rechten 
Regnitz⸗Ufer, /, St. fübl. von Bamberg, im Ldg. Bamberg J.; 

Scarfrichterehaug, Hof mit 7 S., Y, St. noͤrdl. von 
Bamberg, im Kreis⸗ und Stabtgerichtss und Polizei» Bezirke Bam⸗ 
berg gelegen; u 

Schubertshpf, Hof mit 5&,, Y, St. dftl. von Bamberg, 
fm Log, Bamberg L; 

Seehöflein (Boͤttingershof), Sof mit 4 &,, St. 
dit, von Bamberg, im Log. Bamberg I, 


6. 2, 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Befetzungsrocht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche *) iſt zu Ehren der hl. Maria (Himmelfahrt) 
und des Hl, Gangolph eingeweiht, und feigrt.ihre Patronatfefte am 
MariesHimmelfahrtss und am Sonntage vor St. Gangolgh3+ Tage, 
{hr Kirchweihfeſt aber am eriten Sonntage nad; Pfingften. Gie iſt 
fm Rundbogenſtyle erbaut, duͤſter, alt und mit 2 Thuͤrmen, welche 
4 Glocken enthalten, verfehen und begreift, auffer einigen Gemaͤl⸗ 
ben aus der altdeutſchen Schule, 12 Altäre. 

Die Wunberburge Kapelle, **) in der Wunberburg, iſt 
gu Ehren Mariens CHeimfuchung) eingeweiht und feiert ihr Patroci⸗ 
gium am Sonntage vor Marie Heimjuchung, ihr Kirchweihfeſt aber _ 
am Sonntage vor Magdalene, Sn ihr wirb das Allerheiligfte aufbes 
wahrt; an den Sonne und Feiertagen Vormittags Amt gehalten und 
das treffende Evangelium gelefen und erklaͤrt; Nachmittags chriſte 
liche Lehre und Betſtunde. 

Die Kapelle zur göttlichen Hilfe ift unmittelbar an die 

*) Diefe Kirche wurde im 3. 1300, mittelft wohlthätiger Beiträge, er⸗ 
neuert. Die ehemals fyigigen Thürme wurden im 3. 1671 in die ge- 
genmwärtige Form, fogenannte welſche Hauben, und der Chor, welcher 
ſeiner Baufällfigkeit wegen eingeftürzt war, im 3. 1564 in feine ge 
genwärtige Geftalt umgewandelt. 

**) Diefe Kapelle wurde im 3. 1689 durch FZürforge eines gewiffen An— 


dreas Klubenſpies, mittelſt deſſen eigener und fremder ‚Beiträge, | 
erbaut. 


— 6s — 


Pfarrkirche angebaut, und enthaͤlt ein Gemälde ‚ben Tob bes hi. 
Joſeph vorſtellend, welches ſie nach Aufhebung des Kloſters zum hl. 
Grabe im J. 1806 erworben hat. Der Beſitzer des Beneficiums in 
dieſer Kapelle hat an allen Sonn⸗ u. ‚Feiertagen die Frühmeffe zu Iefen. 

Die ÖdnningerösKapelle *) Liegt naͤchſt dem allgemeinen 
Gottesader. An 5 Tagen in der Woche wird vom Beneficiaten in 
derſelben Stillmeffe gelefen. Sie ift zu Ehren ber Mutter Gottes 
(von Loretto) eingeweiht. 

Die Sebaftiand Kapelle, naͤchſt dem allgemeinen Gottes⸗ 
ader, bat zu ihrem Patrone den HI. Sebaftian. Am Sonntage vor 
dem Gebächtnißtage dieſes Heiligen iſt Vormittags Predigt und Amt, 
Nachmittags Betſtunde, wobei eine große Prozeflion ftatt findet; die 
Sebaſtians⸗Octav hindurch Nachmittags täglich Betſtunde. 

Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei hat ſtatt an — 
Tagen, naͤmlich: am 5., 6. und 7. Juli in der Pfarelirche, und , 
am 17., 18. und 19. Zuff in der-Wunderburg. u 

Das Befegungsrecht auf die Pfarrei ſteht Sr. Maj. dem Fönige zu. 

Das jus praes. auf das Goͤnninger⸗Beneficium koͤnmt der freiß 
Familie von Horneck zu; das Beneftcium in der Kapelle zur göttlichen 
Hilfe verleiht der jeweilige Pfarrer zu St. Martin in Bamberg. 
Das jährliche fire Einkommen des Pfarrers befteht in 900 fl., 
der jährliche Betrag an Accidenzien in 3 — 400 fl., wozu noch Ber 


züge von geftifteten Gottesdienften und 1 freie Wohnung mit Garten. 


fommen. Der Lofalfaplan in ber Wunderburg hat freie Wohnung, 
ein jährliched fires Einkommen von 465 fl. und Accidenzien im Be 
trage etwa zu 100 fl. Jeder der 2 andern Kapläne hat freie Woh⸗ 
nung, Koft, Holz, Licht, Bedienung und Wäfche beim Pfarrer, dann 
eine jährliche Befoldumg von 150 fl. und etwa 100 fl. an Accidens 
sin. Der Beneficiat in ber Goͤnninger⸗Kapelle genießt ein jährliches 
fires Einkommen zu 300 fl., und 8 fl. 20 Kt. für das Lefen ber 
Heidenifchen Meſſen; übrigens Feine Accidenzien. Das Frühmep 
Beneficium bringt feinem Befiger jährlich 20— 22 fl. ein; übrigens 
feine Accidenzien. 





®) Das Beneficium in dieier Kapelle wurde im J. 1767 ven dem Han⸗ 
delsvurger 504. Jak. Gönninger zu Bamberg geftiftet. 


* 


— 60 — 


4. Pfarrei Biſchberg. 
BE SE 
Sage. Gränzen. Beftandtheile. 


Diefe Pfarrei *%) wird von den Pfarreien: Oberhaib, Hallſtadt, 
tegaurach, Trunſtadt und von der Dom⸗ und Stadtpfarrei, und 
n ber proteft. Pfarrei Walsdorf, begraͤnzt; von den Fluͤſſen: Reg⸗ 
b und Main beſpuͤlt und von der Straſſe von Schweinfurt nad) 
imberg durchichnitten, und liegt im Umfange des Logs. Bamberg 
‚im Obermainkreife. Sie begseift: 4 Dörfer, 1 Hof, 1,184 ©, 
tee welchen 1 Proteft., 1 Kirche, 1 Kapelle, 3 Schulen und 1 
ottesacker. [Im Umfange wohnen 179 Juden.) 

. Die Ortfchaften find: 

Bifchberg, Marrdorf a an der Mündung der Regnitz in den 
ain und an ber Straffe von Bamberg nadı Schweinfurt, mit dem 
arrfige, ber Pfarrficche, 125 H. (darunter 16 von Juden bewohnt), 
9&., worunter 1 Proteft., 1 Schule, 1 Schloffe und 1 Gottes 
er, 1 St. nordweitl. von Bamberg. - [Die 179 Zuden haben ihre Sy» 
goge und Schule daſelbſtz. 

Gauftadt, Dorf am linken Ufer der Negnig und an ber Straffe 
n Bamberg nach Schweinfurt, mit 51 H., 315 ©., 1 Kapelle 
d 1 Schule, 7, St. oͤſtl. von Bamberg; 

Rothhof, Hof mit 9 ©. und 1 Schlößchen, St. ſuͤdoͤſtl. 
a Bifchberg, in waldiger Gegend; * 

Trosdorf, Dorf auf dem linken Ufer des Mains, an der 
traſſe von Bamberg nach Schweinfurt, mit 42 H. und 209 S., 

St. weſtl. von Biſchberg. Die dortige Schule wurde in neueſter 
n mit jener zu Biſchberg vereinigt. 





Biſchberg Pifhberg) war ehemals, eine. Silial der Pfarrei Walsdorf 
und. fünderte fi von dieſer ab im. 3. 1651, als fih Walsdorf für die 
proteft. Religion erflärte, wornach zu Bifchberg eine eigene Pfarrei 
gegründet wurde, welche Anfangs die Sefuiten und nachher die Bicare 

des Domttifts zu Bamberg excurrendo verfaben. Sm 3. 1713 nahm 
der erfte Pfarrer zu Biſchberg feinen Wohnſitz in dem Kirchners:Häus« 
chen daſelbſt. 


u . 


Meipelsdorf, Dorf mit 17 H. und 112 S., in waldiges 


Gegend, Y, St. ſuͤdl. von Biſchberg. 


Saͤmmtliche Ortſchaften gehören sum Bezirke bes k. Logs; Bam 
berg I. 


G 2% 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

Die Pfarrkirche, *) zu Ehren des Evangeliſten Marcus ein⸗ 
geweiht, feiert ihr Patrscinium am Tage diefed Heiligen und ihr 
Kirchweihfet am Sonntage vor dem Feſte Märie-Geburt. In ber 
Kapelle zu Gauſtadt, **) worin das Alferheiligfte aufbewahrt 
ift, wird am Gedaͤchtnißtage des bi. Joſeph, zu deſſen Chren fie be 
nebicirt ift, das Patrseinium ‚ an Rofenkranzfeſtẽ aber das Kirch⸗ 
weihfeft gefeiert. VBermöge einer Verordnung des ehemäk; bifchöfl, 
General⸗Vikariates zu Bamberg vom 7. Febr. 1807 hat ein Alumnus 


des geiftlichen Seminars zu Bamberg in Sonn⸗ und Zeiertagen ben 


vormittaͤgigen Gottesdienſt mit Amt und Predigt, und den nachmit⸗ 
taͤgigen mit Katecheſe, in dieſer Kapelle zu halten. Uebrigens wer⸗ 
der in derſelben, während bes Jahrs, mehre Votiv⸗Aemter und Meſ⸗ 
fen geleſen. Die Arige Anbetung in dieſer Pfarrei findet ſtatt am 
26. und 27. Juli. | 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei ſteht bem Landesfuͤrſten ik. 


Der sähetiche reine Ertrag der Pfarrei befteht, nach Ver revib 
Faflion vom J. 1826, in 621 fl. 13 Kr. 





°y Diefe Kirche wurde in den 3. 170 1794 aus ihten eigenen Mateln 
erbaut. 

“) Die Kapelle zu Gauſtadt wurde im % 1808 auf Koſten der Gemeinde 
erbaut. Vorhet ſtand daſelbſt eine ſehr Feine Kapelle, welche im J. 
1748 zu Ehren des hl. Sebaſtian errichtet worden war. 


on — on. 


— 71 — 


5. pieme Guͤßbach Greitengůßbach. 
5. 1. 


Lage. Gr aͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei *) wird begraͤnzt von den Pfarreien: Nattelds 
dorf, Zapfendorf, Kämmern, Sceßlig, Giech, Memmelsdorf und 
von der Pfarrei Baunach des Bisthbums Würzburg, Sie liegt am 
Main und an der Strafe von Bamberg nad) Lichtenfels, im Log. 
Scheflik des Obermainkreifes, und umfaßt: 4 Dörfer, 1,176 ©., 
1 Kirche, 2 Kapellen, 3 Oratorien, 4 Schulen und 1 Gottesacker. 

Die Ortſchaften ſind: 

Breitenguͤßbach (Guͤßbach), Pfartdorf auf dem linken 
Ufer des Mains und am Guͤßbache, mit dem Pfarrſitze, der Pfarr⸗ 
kirche, 1 Kapelle, 94 H., 598 S., 1 noch nicht vollſtaͤndig geftifs 
teten Frühme + Beneffeium ‚2? Scnifen und 1 Gottedader aufferhalb 
des Dorfs. Die Straffe von Bamberg nach Fichtenfeld und Koburg 
steht durch das Dorf, und 1 Bräde führt über ben Guͤßbach, Bir 
hicht weit von. hier in den Main fällt, über welchen daſelbſt eine 
Ueberfahrt beſteht. Breitenguͤßbach ift von Bamberg noͤrdl, und ven 
Unterleiterbach ſuͤdweſtl. 2 St. und von Wuͤrgau weſtl. 4 St. entfernt. 

Hohenguͤßbach, Dorf mit 28 H., 170 S., 1 Kapelle und 
1 Schule, °%, St. nordoͤſtl. von Breitenguͤßbachz 

Saffendorf, Torf auf einer Anhöhe, mit 34 9, 186 G., 
1 Oratorium und 1 Schuie, 1 Y, &t. norböftl. von Breitenguͤßbachz 

Unterobergborf, Dorf an. der Straffe von Bamberg nad 
Lichtenfels und am linken Mainufer, mit 34 9., 117 S. und 1 
Oratorium, Y, St. noͤrdl. von Breitenguͤßbach 

Zuͤckshut, Dorf an der Quelle des Guͤßbachs, in waldiger 
Gegend, mit 19 H. ., 105 ©. und 1 Oratorlum N St. oͤſtl. von 
Breitenguͤßbach. 


Saͤmmtliche Oenchaen liegen im Umfange des f. 196 Scheßlitz. 





©) Breitengůßbachẽ (Guͤßbach) war ehemals eine Filial der Pfarrei Hali 
ſtadt; wurde von dieſer im 3. 1392 getrennt und vom Biſchofe Lam 
bert,z&dlen von Brunn, zu einer Pfarrei erhoben. 


0 . 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

Die Pfarrkirche zu Breitenguͤßbach *) hat zu ihrem Patrone 
den hf. Leonard, und feiert ihr Patrocinium am 6. Novemb., ald am 
Gedächtnißtage diefes Heiligen, ihr Kirchweihfelt aber am Sonntage 
vor MariesBimmelfahrt. Die Nikolaus Kapelle dafelbft **) 
ift zu Ehren des hl. Nikolaus eingeweiht, und in ihr werten am Sonns 
tage vor Nikolaus⸗Tage feierlicher Gottesdienft und Abend» Andackt, 
und uͤberdieß während des Jahres 2 Jahrtaͤge gehalten. Im ber 
Kapelle zu Hohengüßbach ***, welde zu Ehren der Mutter 
Gottes eingeweiht ift, wird das Patronats⸗ und Kirchweihfeſt am 
Sonntage vor Marie⸗Heimſuchung mit feierlichem Fruͤh⸗Gottesdienſte 
und Abend⸗Andacht begangen. Sin feiner diefer Kapellen wird das 
Allerheiligfte aufbewahrt. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei fällt 
auf den 6. und 7. Auguſt. | 

Diefe Pfarrei befegt der Herr Erzbifchof, unter dem landesherr⸗ 
lichen Rechtsvorbehalte. | 

Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beiteht in 614 fl. 
18 Kr. | 
6. Pfarrei Hallitadt, 

| 8. 1. 

Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei **2*) iſt von den Pfarreien: Kaͤmmern, Mem⸗ 
melsdorf, Biſchberg, Oberhaid und von der Pfarrei zu U. L. Frau 


©) Diefe Kirche wurde im 3. 1707 ausgebaut und am 6. Nov. desfelben 
J. vom bamberg. Weihtiihofe Job. Werner Schnaß eingeweiht. 

+) Dieſe Kavelle wurde in den 3. 1694 und 1695 erbaut und am 22. 
Jul. 1740 von dem oben genannten Weihbifchofe eingeweiht. 

”.) Diefe Kapelle wurde im 5. 1716 von den Sefuiten zu Bamberg er 
baut, und am 7. Aug. 1721 von dem bamberg. Weihbifchofe Joh. 
Werner Schnatz eingeweiht. 

9%) Diefe Pfarrei iſt ſehr alt, und wird für eine Stiftung K. Carls des 
Großen gehalten. Sie fam mit den Filialen: Trunftadt und Bilchofd- 
dorf (Bifhberg) im 3. 1013 durch Tauſch vom Bistyume Würzburg 
an das Bisthum Bamberg. u 


ur 


and St. Gangolph in Bamberg , bedehnjt. Sie liegt an der Straffe 
von Bamberg nad) Kichtenfeld und Koburg, Auf beiden Ufern bes 
Mains, in den k. bg. Bamberg I. und IL bed Obermainkreiſts, und 
umfaßt: 2 Doͤrfer, 2. Höfe, 4 Kirche, 2 Kapellen, 4 Beneftcien, 
1,848 ©., unter welchen 4 Pröteft., 3 Schulen und 1 Gottesacer. 
Die Ortſchaften ſind: 
J Hallſtadt, großes Pfarrdorf i in ebener Gegend, am Tinten 
Ufer des Maine, über den hier eine Ueberfahrt führt, und an ber 
Straffe. von Bamberg nad; Lichtenfels und Koburg, von der Eller 
und dein Leutenbach bewaͤſſert, mit dem Pfarrſi itze, der Pfarrkirche, 
1 Kapelle ,4 Beneficien, 232 Hi; i ‚627 S. ., ‚unter welchen 4 Pros 
teft., welche ſich zur Pfarrei iprer Confeffion in Bainberg halten, 2 
Schulen, 1 Gottesacker *) auſſerhalb des Dorfes; bein Sige bed 
Rentamtes Bamberg I and 4 D; 1 &ti noͤrbl, von Bamberg, im 
Cop. Bamberg l;,. 
, Auffeespöffein, Höf än der Straffe von Bamberg nach Sal; 
ſiadt, mit 7 ©, Y, St. ſuͤdl. von Hallſtadt, im Log. Bamberg 13 
Binfenhof SDinfenhof, auch Brofardepaf, Hof mit 
12 ©. in 2 Familien ‚Y, St. von Häuftadt, im og: Bamberg L; 
Dörfleine Ösrfleg), Dorf auf ben rechten Main» Ufer, 
Halfitabt gegenüber, mit 46 9, 221 S., 1 Kapelle auf einein His 
gel, und der fogenannten Zlttsebräce ibe eine Vergſchlucht — | 
t. weſtl. von Hallitadt, im bg. Bamberg n. Vor dem Dorfe, auf 
der Ebene gegen die Ueberfahrt von Hallſtadt, ragt eine inerfiohrbige, 
über 12 Schuh höhe fogenannte Märter-Säule, ganz von Stein, mit 
1 gothiſchen, viereckigen , ausgezackten Thuͤrmchen, empor. In ber 
Mitte Biefer Thuͤrmchen iſt ein groͤßerer, vietediger Dachthurm mit 
einem Kreüze und unter bemfelben ‚ soifchen 2 runden Säulen, ges 
gen Suͤdoſt , Jeſus q am Kreuze, von Maria und Johannes undgeben; 
gegen Suͤdweſt Jeſus ftehend mit einer Dornen; Krone, ünd gegen 
Rorden Marid mit dem Jeſus⸗Ki nde auf dem Arme. Die 4 Ecken 
dieſer Saͤule ſind beinahe ni beh 4 Haupt⸗ Himine! sgegenden ge⸗ 
richtet. 





H Dieier Golteschr wurde di 3. 1828 neu hergeſteni 
6 


— 1 — i ! 
8. 2. | f 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Befepungsrecht, Einkünfte, . 
In der Pfarrkirche 9, zu Ehren des hi. Kilian eingeneil;;; 
wird das Patroeinium am 8. Juli, das Kirchweihfeſt aber am = 
ften Sonntage nad) Maries Himmelfahrt, gefeiert. Sie ift ſehr äh, 
in gothijchem Style erbaut und ihre Safriftei mit herrlichen, ſich | 
durchkreuzenden Bögen am Gewölbe geziert, welches 3 Schlußftelne 
bat, auf deren erftem eine zum Schwoͤren emporgehobene Sand, anf g 
dem zweiten ein Wappen mit 3 untereinander liegenden Fifchen mb; 
auf dem dritten eine gefüllte Roſe, fich befinden. Links hinter den 
Hochaltare ift ein fteinernes, in die Wand’ gearbeitetes fogenumtel‘ 
Saframente- Häuschen, im gothifchen Style, mit Thuͤrmchen und 
unten am Sodel mit einer fnieenden Familie; hinter bemfelben, aber 
an ber Auffern Wand der Kirche, ein gut erhaltenes Fresco s @&emäb 
de, die 7 Saframente vorftellend, vom J. 1498, renovirt 1747. 
Die filberne, größtentheild vergoldete Monftranz mit vielen Figuren 
ift merfwürdig, und ein gut gemalted Altarblatt ftellt den Martyrer⸗ 
Tod der Heiligen: Kilian, Kolonat und Totnan, vor. Im der Pfar⸗ 
rei find 4 geftiftete Beneficien, nämlich: das Fruͤhmeß⸗, Mittelmeß, 
Dienſtags⸗ und Engelmeß-Beneftcium. **) Der Befiger der zwei em 
ften Beneftcien hat in der Pfarrfirche an den Sonn» und Feiprtagen 
die Fruͤhmeſſe, an jedem Werktage aber, nach der Pfarrmeſſe, Meſe 
su leſen; der Befiger der zwei letzten Beneficien alle Dienftage in ber - 
Anna⸗Kapelle Meffe zu leſen, und an jedem Donnerstage das Em 
gelamt in der Pfarrkirche zu halten. Die Kapelle gu Halb 













©) Diefe Kirche wurde im 3. 822 von dem Würzburg. Bifchofe. Wolfger 
eingeweiht. Ihr Thurm und Presbyterium ift viel älter, als ihr Schif. 
**) Das vereinigte Früh⸗ und Mittelmeß-Beneficium fol von Kronachet 
Floͤßern in der Abficht geftiftet worden feyn, damit fie an Bonn, um 
Feiertagen zu Hallitadt, wo fie gewöhnlich landeten, früher als ge 
wöhnlich, eine Meile, und an Werktagen, nad) dem Aushauen ihrer 
Siege, ſpäter eine Meſſe hören können. 
Die vereinigten Dienftags: und Engelmeß: Beneficien wurden von : 
Joh. Heinrih Körber, Bogte zu Hallftadt," und von feiner Ede 
frau, Marie Margarethe, am 26. April 1721 geftiftet. - 


mn nn denn rn — ⸗ 


— 75 — 


. / ' 

ſtadt *) if zu Ehren ber Hl, Anna eingeweiht, und feiert am 26. 
Juli ihr Patrocinium, wo in diefelbe dad Alferheiligfte von der Pfarrs 
- Kirche in Progeffion getragen, darin nachher Predigt und Amt gehals 
ten, Nachmittags nad} der Veſper das Allerheiligfte wieder in die 
Pfarrkirche zurücgebracht und der Pfarrgottesdienft, das Engelamt 
andgenommen, acıt Tage lang gehalten wird. Uebrigens findet in 
biejer Kapelle, wie fchon oben bemerft, an jedem Dienftage das Les 
fen einer Mefle ftatt. Die Kapelle zu Dörfleins **), zu Eh 
ren der bi. Urfula et sociar. eingeweiht, hat eine mit verfchiedenem, 
feinen Holze eingelegte Kanzel mit dem gemalten Wappen der Stifter 
derſelben, nämlich »Martin Rehm und Anna Niefsnerin de 21. März 
16116 und ein von G. S. Urlaub gut gefertigtes Gemälde des Seis 
tenaltars, die 14 Heiligen vorftellend. Sn ihr wird einige Malen 
im Sabre, am Urfulatage und am Kirchweihfefte, welches zugleich 
mit jenem der Pfarrfirdye gehalten wird, vom Pfarrer, wenn er will 
und Zeit har, Meffe gelefen. Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei 
wird am 2., 3. und 4. Auguft abgehalten. 


Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei wird von Sr. Königl. Maje⸗ 
Kät ausgeht, jedoch unter Nechteverwahrung von dem Herrn Erzs 
bifchofe; das Verleihungsrecht auf das Frühs und Mitielmeßs Benes 
ficium ftcht dem Herrn Erzbifchofe, und jened auf das vereinigte Eins 
gelmeß⸗ und Dienſtag⸗Beneficium dem Magiftrate daſelbſt, zu. 


Der reine jährliche Ertrag der Pfarrei befteht, nach der im J. 
1826 revidirt. Faffion, in 848 fl. 15 %/, Kr; jener des vereinigten 
Früh und MittelmeßsBeneftciums in 340 fl., und jener des vereis 
nigten Engelmeßs und Dienſtag⸗Beneficiums in etwa 70 fl. 

6 %* 


*) Diefe Kapelle, früher wahrfcheinfich nur aus Holz gebaut, wurde erft 
zur Zeit des oben genannten GStifters J. H. Körber, durch deflen 
und anderer Wohlthäter uude Beitrage, von Steinen aufgeführt. 

“) Diele Kapelle war elemald die Schloßfapelle der dortigen Burg der 

ausgeftorbenen Grafen von Hagelheim. 





— 


— 76 — 


7. Pfarrei Kaͤmmern (Kerhmetn.) 
5. 1 | 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. | 
Dieſe Pfarrei %),. beinahe in der Mitte des Dekänates liegend, 
iſt von den Pfarreien: Guͤßbach, Memmelsdorf, Hallſtadt und Obers 
haid umgeben und beſchraͤnkt ſich blos auf Bad Dorf Kammern 
(Kemmerny), welches am linken Ufer des Maine liegt, 90 Hi, 
570 ©., 1 Pfarrkirche, den Pfarrfiß, 1 Schule, die Grubert'ſche 
Stiftung und 1 Gottesacker begreift, zum Bezirke des Logs. Scheßlitz, 
im Obermaintreife, gehört und 1 '; St: nörbl, von Bamberg Ent 
fernt iſt. | 
5 2. 
Gottesdienſtliche Berhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche **) it zu Ehren der Apoftel Peter und Paul 
eingeweiht, und feiert ihr Patroeinium am Feſttage diejer Heiligen, 
ihr Kirchweihfeft aber am letzten Sönntage im Auguft. Am 5: Anguf 
findet das 10ſtuͤndige Gebet in biefer Pfarrei ftett. 
Die Befegung dieſer Pfarrei gefchieht von dem Herrn Erzbifchofe. 
Die reinen jährlichen Einkünfte ber Pfarrei belaufen ſich anf 
485 f: 1 / year Kr. 
8. Pfarrei Memmelsdorf. 
5. 1. 
Lage. Graänzen. Beſtandtheile. 
Die Pfarrei Memmelsdorf, ***) im oͤſtlichen Theile des Dela⸗ 
näts⸗Bezirkes, gränzt an die Pfarren: Giech, Scheßlig ; Litzendorf, 


Hallſtadt, Kaͤmmern und an die Pfarrei zu U. 8%: Frau und St. Gans 
golpb in VBamberg; witd von ber Straſſe von Bamberg nad) Baireuth 


0) Kämmern wurde im 3. 17410 von Hallſtadt getrennt und zu einer 
Pfarrei erhoben. 
*s) Diele Kirche ift fehr alt; das Sahr ihrer Erbauung unbefannt. Die 
angebaute Safriftei bat die Jahrzahl 1710. 
“.) Memmelddorf war ehemals eine Filial der Pfarrei Hallkadt. 


17 — 


durchſchnitten, und breitet fich in den k. Ldg. Bamberg I. und Scheß⸗ 
[ig des Obermainkreifes aus, Sie umfaßt: 8 Dörfer, 1 Weiler mit 
41 Schloffe, 1,917 ©., unter welchen 9 Proteft,, 1 Kaplanei, 1 
Kirche, 1 Kapelle, 4 Schulen und 1 Öpttesader. ſIm Umfange find 
5 Mennoniten.) 

Die Ortfchaften find: 

Memmelsdorf, Pfarrborf am Aubache und an der we 
von Bamberg nach Baireuth, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 
Raylanei, 83 H., 521 &., 2 Schulen, 1 Gottesader und 1 M., 
Y, St. norbötl. von Bamberg, im Log. Bamberg 1,5 

‘Drofendorf, Dorf linke der Straffe von Bamberg nach Bais 
reuth, mit 55 H., 323 S. und 2M., 7, Gt. nordoͤſtl, von Mem⸗ 
melsdorf, im Tag. Scheßlitz; 

Gundelsheim, Dorf mit 52. 9., 4 Schule, 298 S. und 1 
M., % Sf. weitl. von Memmelsvorf, im 2dg. Bamberg 1; 

Lkaubend, Dorf mit 16 H. und 85 ©., 1 St. nörbl. vom 
Memmelsdorf, im Log. Scheßlitz; | 

Medensborf, Dorf mit 219,120 S. und 1M., St. 
NL. von Memmelsdorf, im Log. Bamberg L; 

Merfendorf, Dorf mit 54 H., 390 ©., 1 Schule und 1 
M., 4, St. nördl. von Memmelsdorf, im Ldg. Scheßlitz; 

Schmerldorf, Torf mit 14 H. und 73 S., im Ldg. Shefe . 
ig, 1 St. Öftl. von Memmeleborf; . 

Seehof, k. Luſtſchloß (Marquardeburg) 9 und Weiler an der 
Strafie von Bamberg nach Memmelsdorf, mit 8 H., 34 ©., unter 
welchen 9 Protet., 1 Scloßfapelle , Gartenanlagen, Seen und 
Beihern , /, St. füdl. von Memmelsdorf, im Lbg. Bamberg L 
[Dafeldft wohnen 5 Miennoniten.] 

Weichendorf, Torf mit 27 H., 144 G. und 1 M., St. 
weſtl. von Memmelsdorf, im Ldg. Bamberg 1. 





) Die Kapelle und das Schloß wurden im 3. 1684 yom Bilhofe Mar⸗ 
quarb Sebajft. von Stauffenserg erbauf,. 


— 78 — 


. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkumfte. 


Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren der göttlichen Mutter einge⸗ 
weiht und feiert ihr Patrocinium am Fefte Maries Himmelfahrt, ihr 


Kirchweihfeſt aber am nächften Sonntage darauf. Die ewige Anbe⸗ 
tung in diefer Pfarrei wird am 13., 14. und 15. Auguft gehalten. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Herrn eur 
bifchofe zu. 
Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei betragen, nach ber 


im 5. 1826 revidirten Faſſion, 841 fl. 38%, Kr. Das jährliche _ 


Einfommen der Kaplanei, an firem Gehalte und an Accidenzien, 


beiteht in 115 fl., womit noch der freie Genuß der Wohnung, Koſt 
und Verpflegung mit Holz, Licht und Wäfche verbunden tft. 


9. Pfarrei Oberhaid. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei **) wird von den Pfarreien: Hallſtadt, Biſchberg, 
Trunftadt und von der Pfarrei Baunach des Bisthums Würzburg be 
gränzt, und von der Strafe von Schweinfurt nach Bamberg durdw 
ſchnitten. Sie breitet fich auf Dem rechten Ufer des Maine und m 
f. Ldg. Bamberg II. des Obermainfreifes aus, und enthält: 2 Dim. 


fer, 1 Weiler, 1 Einoͤde, 1 Kirche, 4 Kapellen, 834 S., unter 


welchen 4 Proteft., 1 Schufe und 2 Gottesaͤcker. 
Die Ortſchaften ſind: 

Oberhaid, Pfarrdorf an der Straſſe von Schweinfurt nach 
Bamberg und auf dem rechten Main⸗Ufer, mit 125 H., 619 &, 
dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 1 Kapelle, 1 Schule und 1 Gotteir 
ader aufferhalb des Dorfes, 1 St. nordweitl. von Bamberg; 


*) Die Pfarrkirche ift wahrfcheinfih unter der Regierung des Fürſtbiſchofi 
Lothar Franz erbaut worden. 


es) Oberbaid war ehemals eine Filial der Pfarrei Trunftadt; wurde vB 


dieier im 3. 1409 getrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben, 
welche Anfangs zum Bisthume Würzourg gehörte und im 3. 1810 and 
Bisthum Bamberg gekomimen iſt. 


x 
® 


— — a 


— 719: — 


Sobanneshof, Eindve oder Hofmit 8 S., ‚einigen Weihern 
der Naͤhe und 1 Kapelle, Y, St. noͤrdl. von Oberhaid; 

Sandhof, Weiler mit2 9., 16 ©., 1 Kapelle und fhönen 
aldungen, °/, St. nördl. von Oberhaid. Die 4 noch nicht aus 
pfarrten: Proteft. daſelbſt halten fich zum Theile zur Pfarrei ihrer 
mfeflton in Bamberg; 

Unterhaid, Dorf an der Straffe von Schweinfurt nad, Bam⸗ 
rg und auf dem rechten MainsHfer, mit 45 H., 197 ©., 1 Ras 
He, 1 Schule und 1 Gottedader, °/, St. weitl. von Oberpaib, 

Saͤmmtliche Ortfchaften Tiegen im Log. Bamberg IL, 


9. 2 

Bottesdienſtliche Verhältniffe. Befeßungsredht- Einkünfte 

Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des hl. Bartholomäus eins 
meiht, und feiert ihr Patrocinium am Tage diefed Heiligen, ihr 
rchmweihfeft aber am Sonntage in der Octav ded Patronatsfeſtes. 
ie Kapelle daſelbſt, oͤſtl. auſſerhalb des Dorfes, ift zu Eh⸗ 
n der fchmerzhaften Mutter Gottes eingeweiht. Ehemals waren das 
n am Tage Marie⸗Schmerz ein feierlicher Fruͤh⸗ und Abend⸗Gottes⸗ 
ent, mit Ablaß und Prozeffion von da in die Pfarrkirche; am Kas. 
arinas Tage Amt und Predigt. Dieje Gotteödienfte haben gegen⸗ 
uͤrtig darin nicht mehr ftatt; da jie in einem ruindfen und unbraudy 
iren Zuftande iſt. An ihr liegt der neue, zur Pfarrei gehörige Got⸗ 
sader, durch die Ringmauer mit ihr in Verbindung geſetzt. Die 
apelle zu Unterhaid ***) hat zu ihrer Patronin bie hl. Bars 
wa, und feiert am Gebächtnißtage berfelben ihr Yatrocinium, ihr 


®) Diefe Kirche foll auf den Grund eines alten Schloſſes, welches ein 
Herr von Rothenhan zu diefem Zwecke bergeichentt bat, erbaut 
worden ſeyn. 

*) Dieje Kapelle beftand ſchon vor der Pfarrkirche; ift eine der, von 
Carl dem Großen erbauten Kirchen, was auch die, auf dem Schluß: 
fteine des Schwibbogens vor ihrem Presbyteriums⸗Gewoölbe eingehauene 
Jahrzahl 810 beftätigt. J 

*) Dieſe Karelle iſt, nach der am Schlußſteine ihrer Seiten: Thüre einge: 
grabenen Jahrzahl, im J. 1703 ervaut worden. 


— 80 — 


Kirchweihfeſt aber. am Sonntage nach dem Schutzengel⸗Feſta. Diele, 
fo wie alfe andern Gottesdienſte, welche die dortige Gemeinde haben 
will, muß fie auf ihre Koſten halten laſſen. In dieſer Kapelle iſt 
das Allerheiligſte aufbewahrt. In der Kapeile zu Johanneshof, 
deren Patron Johannes der Tänfer iſt, wird ſehr ſelten Meſſe gelce 
ſen. Die Kapelle zu Sandhof iſt zu Ehren des hl. Ignaz ein⸗ 
geweiht; in ihr kann zwar Meſſe geleſen werden; wird aber weder 
Patronats⸗ noch Kixchweihfeſt, noch ein anderer Gottesdienſt vom 
Pfarrer gehalten, Am 1. Auguſt wird in Diefer Pfarrei das 10ſtuͤn⸗ 
dige Gebet verrichtet, 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei; f Befegungörecht hei ber 

Pfarrei Amlingftabt, 

| Das reine jäßrliche Einkommen ber Pfarrei befteht, nach ber 
revidirt. Faſſion vom J . 1826 ‚in 555 fl. 12 pr 8. - 


10. Pfarrei Rattelsdorf. 
8. 1. 
Lage. Graͤnzen. Veſtandtheile, 

Dieſe Pfarrei *) im Norden des Defanates Bamberg , wird von 
den Pfarreien : Döringftabt;, Ebensfeld, Kirchſchletten r Guͤßbach | 
Zapfendorf, den Pfarreien: Baunad) und Mürsbach des Bisthumd 
Würzburg, und yon der proteft, Pfarrei Lahm, begrängt, von den 
Fluͤſſen It und Main beſpuͤlt ‚ und von ber Straffe von Bamberg 
nach Koburg durchſchnitten. Sie breitet ſich im k. ‚Cop. Seßlach 
Obermainkreiſes aus, und enthält: 1 Marktflecken, 3 Dörfer, 2 
Weiler, 3 Kirchen, 1 Kapelle, 1 Kaplanei, 3 Schulen, 2 Gottes⸗ 
äder und 1,678 ©., unter weld;en 33 nicht auggepfartte Proteflans 
ten find. 

Die Ortichaften heißen: 

Rattelsdorf, Marftfleden am linfen Ufer der Ib und an 

der Straffe von Bamberg nad) Koburg, mit 134 8. ., 708 S., dem 


2) Diele ift eine der älteften Pfarreien in der Erzdiözefe, jhen im 93- 
1015 befannt. Sie fam im J. 1810 vom Bisthume Würzburg an 
das Bisthum Bamberg. 





8 — 


Parrfige, der Pfarrkirche, 1 Schule, 1 Kaplanei 9), 1 Dune 

ger, dem Site des k. Nentamtes Seßlach, 1 en ‚ 

Schloffe, 2 M. und 1 Ueberfahrt über hie Itz, 3 Y%, ©t. NEL. 
von Bamberg; 

Ehing, Kirchdorf auf dem rechten Ufer des Mains ‚ mit 115 
9, 623 ©,, 1 Filialfixchae, 1 Schule und 1 Gotteeacker „ St. 
oͤſtl. von Rattelsdorf; 

Hilkersdorf, Weiler auf dem linken Ufer ber Itz und an ber 
Straffe von Bamberg nach Koburg, mit 9 H., 61 S., unter wel⸗ 
hen 25 Proteft., 1. St. noͤrdl. non Rattelsdorf; 

Medlitz, Dorf auf dem linken Ufer der Itz und an der Straffe 
von Bamberg nad Koburg, mit 36.0, 200 G., 1 Kapelle und 1 
Schule, 1 St. noͤrdl. von Rattelödorf; 

Speiersherg, Dorf auf der Strafe von Bamberg nad) 80 
burg und auf dem linken Ufer der 36, mit 12 9. und 70 G., unter 
weichen 8PProteftanten, %, St. nördl. von Rattelsdorf; 

. Ziegenmühle, Weiler am linken Ufer der Itz, mit 2 9 
16 S. und 1 W, 4 St. nögbl. von Rattelsdorf. 

Simmtlice Ortfchaften Liegen im Umfange beg k. Loge. Seßlach. 


§. 2, 
Gottesdienſtliche Verhaͤftniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche, **) eine ber ſchoͤnſten Kirchen in dortiger 
Gegend / iſt zu Ehren ber Apoſtel Peter und Paul eingeweiht, und 
feiert am Feſttage dieſer Heiligen ihr Patrocinium, ihr Kirchweihfeſt 
| aber am 4. Sonntage nad Pfingften: In der Filialkirche zu 
Ehing, ‚ weldje den Apoftel Jakob zu ihrem Patrone hat, wird am 
bedaͤchtnißtage dieſes Heiligen da8 Patroeinium und am naͤchſt daraufs | 





9 Dieſe Rapfanei wurde im 3. 4737 von ben bortigen Einwohnern ge 
ſtiftet. 

Dieſe Kirche wurde im J. 1465 erbaut; im J. 1819 ihr Kirchthurm, 
welcher bis auf die Hulfte eingeſtürzt war, wieder hergeſtellt, und im 
J. 1823 wegen ihrer Baufalligkeit uber die Hälfte. abgebrochen und 
dann wieder aufgebaut. 


folgenden Sonntage das Kirchwethfeſt gefeiert. In derſelben iſt das 
Allerheiligſte aufbewahrt und werden vom Kaplane an den Sonn⸗ 
und Feiertagen, die Vor⸗ und Nachmittags⸗Gottesdienſte, wie anch, 
waͤhrend des Jahrs, 51 Jahrtaͤge und Engelaͤmter und die vorkom⸗ 
menden Hochzeit⸗Gottesdienſte und Leichenaͤmter gehalten. Die Ras 
pelle zu Medlitz, ) welde nur 32 Schuh lang und 20 Schuf 
breit ift, verehrt als ihre Patronin die bi. Maria, und feiert ihr Pas. 
trocinium an Marie-Himmelfahrtstage, ihr Kirchweihfeſt aber am naͤch⸗ 
ften Sonntage darauf, Auffer diefen Gotteödienften werden in Diefer 
Karelle, während des Jahrd, vom Kaplane noch 6 Aemter zu Chr 
sen der Mutter Gottes und 22 geftiftete Meffen und Aemter, gehal⸗ 
ten. In derjelben wird auch dad Allerzeiligfte aufbewahrt. Das ewi⸗ 
ge Gebet findet in dieſer Pfarrei am 8., 9. und 10. Auguft ftatt. 

Das Beſetzungsrecht auf dieje Pfarrei ſteht Sr. Majeftät dem 
Könige zu. 

Das reine jährliche Einfommen diefer Pfarrei beträgt, nach der 
im J. 1826 revidirt. Faffion, 638 fl.1 Y, Kr. Der Kaplan bezieht, 
neben freier Wohnung, Koft und der übrigen gewöhnlichen Verpfle⸗ 
gung, Jährlich 100 fl. Gehalts und 100 fl. an Accidenzien. 


11. Pfarrei Trunftadt. 


s. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 


Diefe Prarrei, **) im Aufferften Weften des Dekanats Bamberg 
liegend, gränzt an die Pfarreien: Oberhaid, Bifchberg und Prieſen⸗ 
dorf, an die vroteft. Pfarrei Trabelsdorf und an die Pfarreien: 
Stettfeld, Eltmann und Baunach des Bisthums Würzburg; wird 
vom Maine bewälfert und von der Straffe von Schweinfurt nadı 
Bamberg durchichnitten. Sie breitet fich in dem k. Log. Bamberg IL 
und Perg. 1. Claſſe Staffelbad) des Obermain- und im k. Log. Elt⸗ 





*, Diele Kaelle wurde im 3. 1729 aus Holz erbaut. 
Dieſe Afarrer ift feit dem 14. Jahrhunderte befannt, und im 5. 1810 
vom isthum Werzburg an dad Biethum Bamberg gefommen, 


mann des UntermainsKreffes aus, und umfaßt: Z Dörfer, 1 Wels  , 
ler, 2 Einöden, 2,247 ©., unter welchen 13 Proteft., 3 Kirchen, 
2 Kapellen, 2 Kaplaneien, 5. Schulen und 3 Gottedäder. [Die 127 
Suden im Umfange haben ihre eigenen Synagogen.) 
Die Ortfchaften find: 
Trunftadt, Pfarrdorf auf dem linken Ufer des Mains und - 
an der Straffe von Schweinfurt nach Bamberg, mit dem Pfarrfike, 
der Pfarrfirdie, 2 Kaplaneien, *) 84 9., 562 S., unter welchen 
7 Broteft. und 81 Juden mit 1 Synagoge, 1 Schule, 1 Schloffe 


Greufenhof, Weiler mit 4 H. und 26 ©., /, St. von 
Trunftadt, im edg. Eltmann. Die Kinder gehen sur Schulge⸗ 
meinde in Dippach. 

Hohenmühle (Hohlmuͤhle), Einoͤdmuͤhle am Viechbach, 
mit 6 S., im Log. Bamberg II., Y, St. ſuͤdoͤſtl. von Trunſtadt; 

Mertelmühle, Eindomühle mit 7 S., 1 St. von Trans 
ftadt, im Log. Eltmann. Die Kinder gehen zur Schule in Lembach. 

Neumuͤhle (neue Mühle), Eindomühle mit 7 S., 1 6t. 
von Trunftadt, im Log. Eltmann. Die Kinder befuchen die Schule 
in Lembach. 

Roßſtadt, Dorf auf dem linken Mainslifer und an der Straffe 
von Bamberg nach Schweinfurt, mit 36 H., 1 Kapelle, 222 &., 1 
Schule und 1M., St. weitl. von Trunitadt, im Log. Eltmann; 

Staffelbach, Kirchdorf auf dem rediten MainsUfer und an 
der Straffe von Bamberg nach Schweinfurt, mit 70 H., 1 Filiale. 
firche, 433 S., unter welchen 6 Proteft., 1 Schule, 1 Gottedader, 
1 freih. von Rothenhan. Perg. I. Elaffe, deſſen Siß zu Nentweinde 
dorf it, u.1M., Y, St. noͤrdl. v. Trunftabt, im Ptrg. Staffelbadh; 

Städbrunn, Dorf:in einem engen Thale, mit 12 H. und 
70 &., ', St. fübl. von Trunftadt, im Ldg. Bamberg IL Die Kin 
der haben die Schule des Pfarrdorfes zum Unterrichte. Ä 

Tütfchengereuth (Tuͤtſchenkreut), Dorf am Viechbache, 


*) Die erſte Kaplanei wurde im 3. 1770, die zweite von 1688 — 1698, 
geftiftet. 


— 84 — 


mit 86 H., 1 Kapelle, 300 ©. und 1 Schule, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von 
Zrunftadt, im Log. Bamberg 5 

Riereth, Kirchdorf am Einfluffe des Viechbachs in den Main 
und an der Straff e von Schweinfurt nach Bamberg, mit 102 H., 
558 S., worunter 46 Juden mit 1 Synagoge, 1 Filialkirche, 1 
Schule, 1 Opttesader, /. St. füboftl, von Trunſtadt, im 78. 
Bamberg IL; | 

Weiher, Dorf mit 13 9. und 76 S., 1 St. för. von Trun⸗ 
ſtadt, im Log. Bamberg IL, Die Kinder gehen nad) dire zur Schule. 


ß. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Seſetzungsrecht. Einkunfte. 

Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren der Heiligen Peter und Mars 
zellin eingemeiht und feiert ihr Patroeinium an den Gedächtnißtagen 
diefer Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage vor Mgrie⸗Him⸗ 
melfahrt. Die Einwohner von Greuſenhof, der Mektels und Neu⸗ 
grühle und von Stuͤckbrunn gehen nad, Natteleborf zur Kirche und 
ihre Keichen werpen in den Gottesacker dafelbft begraben. In der Fb 
Lialfirhe zu Staffelbach, **) welche zu Ehren bed hl. Eyriak 
eingeweiht iſt, wird das Patronatsfeft am Tage diefes Heiligen, und 
das Kirchweihfeſt am naͤchſten Sonntage darauf, gefeiert. Auſſer 
diefen Feften werden in ihr alle gewöhnlichen Gottesbienfte art den 
Sonn und Feſttagen, nebſt den geitifteten Jahrtagen und Engelaͤm⸗ 
tern, vom —* Kaplane abgehalten. In ihr wird auch das Aller⸗ 
heiligſte aufbewahrt. Die ſchoͤne Kirche zu Viereth, *9 in 
welcher ebenfalls das Allerheiligſte aufbewahrt wird, feiert das Ans 
denfen bes bi. Jakob, ihres Patroned, am Feſttage besfelben, nnd 
ihr Kirchwtihfreſt am naͤchſten Sonntage darauf. Auſſer dieſen Feſten 
werden in dieſer Kirche alle vorgeſchriebenen, ordentlichen Gottes⸗ 
dienſte an den Sonn⸗ und Feſttagen, dann bie geſtifteten Jahrtage 
und Engelaͤmter, vom erſten Kaplane ahgehalten, an welchen auch 





Dieſe girche wurde im J. 1693 erbaut. 
) Die Kirche zu Staffelbach wurde, ſtatt der alten, in 3. 1716 erbant. 
Die Kirche zu Viereth wurde im 5. 1763 erbaut. 





— 85 — 


die Einwohner HR Weiher und Taͤtſchengẽreuth Theil nehmen, fo 
wie beren Leichen bahin zur Erde beftattet werden. Die Kapelle 
zu Roßſtadt *) hat feinen befondern Patron und feiert ihr Eins 
weihungsfeft am Sonntage yadı Martini mit Prebigt und Hochamte. 
Die beftimmten, funbirten Gotteödienfte in derfelben find: 1 Jahr⸗ 
tag, 1 Meſſe und 5 Chriſtenlehren; jedoch werben bafelbſt, auf Vers _ 
langen und mit freiem Willen des Pfarrers, auch Täufen, Kopula⸗ 
tionen, 1 Flurgang an der Fronleichnams⸗Octav init Hodamte und . 
am Sevächtnißtage des hl. Kilian Predigt und Hochamt, ſo wie das 
oben erwähnte Einweihungsfeſt, abgehalten. Die Kapelle zu 
Tütfchengereuth, *) in. welcher das Alferbeiligfte aufbewahrt 
wird, iſt zu Ehren des hi. Wendelin eingeweiht und feiert if Pi 
trocinium am Feſttage diefßs Heiligen, ihr Kirchweihfeft aber am 
nächiten Sonntage darauf. In berfelben werden von dem erſten Ka⸗ 
plane, auſſer den Gottesdienſten an genannten Feſten, auch 4 Quär⸗ 
talmeſſen geleſen. Am 28., 29. und 30. Juli wird in dieſer Pfarrei 
die ewige Anbetung abgehatte, 

Das Befegungsrecht wird vom Herrn Erzbiſchofe ausgeuůbl. 

Das: jährliche reine Einkommen des Pfarrers betraͤgt, nach der 
im J. 1826 revid. af on, 827. 24 Kr. Der erfte Kaplan, für 
Viereth beſtimmt, bezieht, beim Genuffe freier Wohnung, Koft, Bes 
feisung und Bedienung, Jährlich an firem Gehalte und an Acciden⸗ 
jien beifäufig: 136 fi.; der zweite Kaplan, für Staffelbach beſtimmt, 
ebenfalls an fixem Gehalte und Accidenzien beilaͤufig 92 ft., wobei er 
freie Wohnung, Koſt und Bedienung genießt, aber bie Kon © ber 
Beheitzung felbit bejtreiten mp: 





” Die Kaselle zu Roßſtädt wurde im F. 1748 erbaut. 
die Kapelle zu Tüffchengereuty wurde im 3. 1788 erbaui 


f 


— 86 — 


Pfarrei Zapfendorf. 
§. 1. 
Rage: Granzen. Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei, ) im Norden des Dekanates Bamberg, graͤnzt 
an die Pfarreien: Rattelsdorf, Ebensfeld, Kirchichletten, Kleuck⸗ 
heim und Guͤßbach; wird vom Maine bewäffert und von der Straffe 
von Bamberg nady Kichtenfels durchfchnitten. Sie umfaßt: 2 Dörfer, 
1 Weiler, 2 Kirchen, 2 Schulen, 980 ©. und 2 Gottedädler, und 
breitet fich im k. Log. Scheflig ded Obermainfreifed aus. 

Die Ortfihaften find: 

Zapfendorf, Pfarrdorf am Muͤhlbacd e, uͤber den hier eine 
Bruͤcke fuͤhrt und der nicht weit von hier in den Main ſich ergießt, 
mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 95 H., 597 S., 1 Schule und 
1 Gottesacker, Y, St. ſuͤdl. von Unterleiterbach und 3 Y, St. noͤrdl. 
von Bamberg; 

Lauf, Kirchdorf mit 52 H., 324 ©, 1 Filialkirche, 1 xEchule, 

1 Gottesacker und 1M., St. nordoͤſtl. von Zupfendo:f5 
Noch, Weiler mit I0 H. uud 59 S., 1 ©. oͤſtl. v. Zapfendorf. 
Saͤmmtliche Ortſchaften biegen im Vezirke des k. Logs. Scheplik. 


§. 1. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche **) it zu Ehren rer Apoſtel Peter und Pau⸗ 
Ind eingeweiht, und feiert am Fefttage dieſes Heiligen ihr Patroci⸗ 
nium, ihr Kirchweihfeft aber am naͤchſt darauffolgenden Sonntage. 
Die Filialfirdhe zu Lauf, ***) fü welcher das Alferheiligfte 


®) Zapfendorf war ehemals eine Filial der Pfarrei Scheßlitz, und wurde 
in den J.1684 — 166 zu einer Pfarrei, mit welcher man das Bene 
fiium von dem Filialdorfe Lauf vereinigte, erhoben. 
**) Diele Kirche wurte, flatt einer Eleinern daſelbſt, im 3. 1734 erbant. 
“) Dieie Kirche ift wahricheinlid aus einer ehemaligen Schloßkapelle dw 
feloft entftanden. Das Beneficium, welches vormals in diejer Filial 
Kirche beitanden und feit 1686 mit der Pfarrei Zapfendorf vereinigt 
it, wurde von Anton von Rotenhan geftiftet und im 3. 1460, 
unter der Negierung des Zürftbüchofs Georg von Schaumberg 
beftutigt. 


aufbewahrt "wird, if zu Ehren der hi. Dreikoͤnige eingeweiht und 
feiert am Gedaͤchtnißfeſte dieſet Heiligen ihr Patrocinium, am 2. 
Sonntage im Oktob. aber ihe Kirchweihfeft. In derjelben ift vom 
Pfarrer wöchentlich 1 Mieffe zu Iefen, und in der Regel jedesmal am 
dritten Sonn s-und Feiertage der pfarrliche Gottesdienft Vormittags 
abzuhalten, wo der nachmittägige Gottesdienſt jedesmal in der Pfarrs 
kirche, jedoch mit Ausnahme des Patronats und Kirchweihfeſtes und 
des Sonntage in der Fronleichnams⸗Octav, an welchen aud) der 
nachmittaͤgige Gottesdienſt in der Filialkirche, abgehalten wird. An 
Marie⸗Lichtmeß, am Palmſonntage, am 1. Oſter⸗, 1. Pfingſt⸗ und 
Weihnachtstage, am Fronleichnams⸗, Peter⸗ und Pauls⸗ und am 
Kirchweihfeſte der Pfarrkirche ſind Feine feierliche Gottesdienſte in Lauf, 
dafuͤr werben aber dergleichen daſelbſt am 2. Ofter-, 2. Pfingſt⸗ und 2. 
Weihnachtstage und am Sonntage in der Fronleichname » Detave 
gehalten. Die übrigen vorfommenden Diemftes-Funktionen, als: Taus 
fen, Kopulationen und Beerdigungen, muß der Pfarrer auch im- 
Filialorte vornehmen. Am 11. und 12. Auguſt wird in diefer Pfarrei 
die ewige Anbetung verrichtet. 

Das Befehungsrecht auf diefe Pfarrei übt der Herr Erzbifchof aus, 

Das reine jährlihe Einkommen der Pfarrei beläuft jich, nach 
der im 3. 1826 revidirt. Faffion, auf 627 fl. 51% Ar. 


WW. Dekanat Burgebrach. 





s 1: 
Gage, Bränzen. Sroße. 

Sieſes Dekanat, ganz im Weſten der Erzdioͤceſe, breitẽt ſich 
zwiſchen 28° 7° mid 280 26° 20 oͤſtl. Lange, und zwiſchen 49° 
46’ 30” und 495 56° 3° nörbl. Breite, aud. Gegen Norden 
graͤnzt es An das Dekanat Gerolzhofen des Bisthums Wuͤrzbutg 
und an das Defandt Bamberg, gegen Oſten an Die Dekanate Bam⸗ 
berg und Amlingſtadt, gegen Suͤden an die Dekanate Forchheim 
und Hoͤchſtadt, gẽgen Welten aͤn das Dekandt Gerolzhofen des 
Bisthums Wuͤrzburg, und an das pröteft. Dekanat Zeilitzheim. 
Die Straſſe von Würzburg über Ebrach nach Bamberg durchzieht 
dieſen Diſtrikt, welcher ſich in die k. edg. Bamberg II. and Burg 
ebrach nnd bie Perg. 1. Claſſe Reichmannsdorf und Aſchbach des 
Ober⸗ und in das k. Edg. Eltmann des Unter⸗ Maintreiſes, erſtredt. 

Der Flaͤchenraum dieſes Dekanates umfaßt ungefähr 67— 
Meilen; 

Fe 


Einteilung Beftandtheile, 

Diefed Dekanat beſteht And d Pfarreien und 3 Euraͤtien. 
Sie Pfarreien find: 1. Burgebrach, g, Burgwindheim; 
3. Ebrach, Ai Frensdorf, 5: Pettſtadt, 6: Priefendorf) 
7. Reundorf, 8 Schönbrunn und 9: Stegaurach; die 
Guratien: 10. Aſchbach und 11. Lisberg Darin find ent⸗ 
halten: 2 Märkte, 56 Dörfer; 28 Weiler, 10 Einoͤben, 13,404 
S., darımter 11 Proteſt. 14 Kirchen, 14 Kipellen, 5 Kaplaneien, 
21 Schulen, I Beneficten und 15 Gottesaͤcker. [176 Proteft. im 


Umfange find benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſton einverleibt. Die 127 
Suden haben ihre eigerien Spynagogen.} 


. $.. 3. . 
Phyſiſche Befchaftenheit.. Gewerbfleiß. 

Die Lage dieſes Dekanates iſt theild eben, befonders im Oſten, 
8 gebirgig, beſonders im Suͤden und Weſten, wo ein Theil des 
ꝛigerwaldes hereinzieht; das Klima im Ganzen mild und geſund. 
e größte Fluß iſt die Regnitz, welche einen kleinen Theil des 
fanats im Oſten befpült, und die von Welten fommende rauhe 
rach mit ber Mittel; :Ebrach unterhalb Vettitadt: fo wie die 
ichfalls von Weſten kommende Aurach unweit Neuhaus, auf⸗ 
amt. Ein ſehr Feiner Theil des Dekanates im Suͤden wird von 
reihen Ebrach bemwäffert. In der Nähe von Aurach breiten 
, einige Teiche aus, welche von jahfreichen Fiſchen belebt werden. 

Der im Turchfchnitte fehr fruchtbare Boden ‚ wo die Aerndte 
t Setreide-Samen im Durchſchnitte 8 — 12fach erſtattet, bringt 
ter den gewoͤhnlichen Produkten hauptſaͤchlich hervor, aus dem 
erreiche: Rindvieh, Schafe, Pferde, Wildpret, Fiſche; aus dem 
lanzenreiche: Getreide, Holz Cbefonders in den Buͤchelberger⸗ Pi 
yracher:, Lisberger⸗, Diftelberger und a. Waldungen) „Obſt, Ho⸗ 
en; aus dem Mineralreiche: Letten und Sandſteine. Der Gewerb⸗ 
iß erſtreckt ſich vorzüglich auf Getreide⸗, Holz⸗, Obſt⸗ Hopfen⸗ und 
ichhandel, Bierbrauereien, Holzarbeiten, Verkauf von Ameiſenei⸗ 
n, Erd⸗ und Wachholderbeeren. Die durchziehende Landſtraſſe ge⸗ 
aͤhrt den Cinwohnern mannigfaltigen Vortheil. J 


1. Pfarrei Burgebrach.. 
$& " 1. 
Lage. Grängen. Beftandtpeife. . . 
Dieſe Pfarrei, *) beinabe in der Mitte des Dekanates, das 
yon ihr den Namen führt, iſt von den Pfarreien: Schönbrunn, 


— — un 





*) Diele Pfarrei it wahrſcheinlich "eine der, von Cariſdem Großen 
geftiiteten und von feinem. Sohne Ludwig detirten Pfarreien’ aus 
den 3. 810 — 830. Sie iſt im 9. 1810 som Bisthume. Wurʒburg an 
das Bisthum Bamberg gekommen. 


7 


— 0 — 
Ts. ensdorf, Wachenroth, Schluͤſſelfeld und Burgwindbeim, und von 
be: Curatie Lisberg, umgeben. Sie begreift: 1 Markt, 15 Dörs 
fer, 9 Weiler und Döfe, 1 Einoͤde, 3,338 S., unter welchen 16 
nicht ausgepfarrte Proteit., 2 ‚Kirchen, 10 Kapellen, 2 Kaplaneien, 
6 Schulen und 2 Gottedider, und hreitet fich im' k. Ldog. Burgeb⸗ 
rach und Perg. 1. Elaſſe Neichmannsdorf des Obermainkreiſes aus. 
ſDie 113 Juden im Umfange haben ihre eigene Sonagoge] 
Die Ortfehaften heißen: 
Burgebrach, Markt an der Mittel-Ebrach, über welche hier” ' 
4 Brüde führt, und an der Straffe von Würzburg nach Bamberg, 
mit eiwa 148 H., 795 ©., darunter 16 noch nicht ausgepfarrfe 
Broteit. und 101 Juden mıt 1 Synagoge, dem Pfarrfige, der 
Pfarrkirche, die 1 hohen Thurm mit 4 Glocken entbält, 
2 Kaplaneien, 9 2 Schulen, 1 großen, ſchoͤn angeleg 
ten Gottesacker aufferhalb des Marktes, dem’ Sitze des gleichnas 
migen Ldgs., 1 Magiftrate und 1M., 3 St. ſuͤdweſtl. v. Bamberg; 
Ampferbach, Kirchdorf am Fuße der ehemal. Burg Windel 
u anf dem rechten Ufer der reichen‘ Ebrach, mit 64 H. 367 
S.,1 Filialkirche, ‚A Schule, 1 Gottesacker und 1 M., * St. 
noͤrdl. von Burgebrach; | 
Büchelberg, Dorf mit 72 K und 110 ©, in der Nähe 
des großen Forſtes gleichen Namens, 2St. ſuͤdweſtl. v. Burgebrach; 
Dietendorf (Biedendorf), Dorf links der rauhen Eb⸗ 
rad), mit 16 9. und. 80 ©., °/, St. nördl. von Burgebradj; 
Dippach, Dorf am Urfprunge ded Baches Wiefent, mit 19 
H., 132 ©. und 1 vom Dorfe , St. entfernten Kapelle auf eis 
nem Berge im Walde, 1 St. ſuͤdweſtl. von Burgebrach; 
Duͤrrnhof (D uͤrrenhof), Weiler und Hof an der Straſſe 
von Würzburg nach Bamberg und rechts der Mittels Ebragg, mit 
65. und 45 ©, 7, St. ſüdreſt. von Burgebrach; 


9— Die ausdrůekliche Stiftung einer diefer Kaplaneien ſchreibt ſich- vom 3. 
iar⸗ durch den Prieiter Remwinftod, welcher auch der erſte Karlan 
wär; die andere Karlanei hat wahricheinfich ihre Gründung dem Klo⸗ 
ſter Ebrach zu verdanken, wie ſich aus einer Urkunde vom 3. 1752 


fchließen laßt. 


s 





— 1 — 


Feilshof, Weiler und Hof mit 2 9. und 14 S., links de | 


rauben Ebrach und der Straffe von Würjburg nach Bamberg, 
St. oͤſtl. von’ Burgebrach; 

Foͤrsdorf (Körftdorf), Weiler mit 2 H. und 9 S., A 
St. ſuͤdl. von Burgebrady; 

Grasmannsdorf, Dorf auf dem linken Ufer der rauhen 


ebrach zur Synagoge gehen, 1 Schößchen mit 1 Kapelle und 1 
Bruͤcke über die raube Ebrach, die St. Nikolaus, oder die fieben 


“ Heiligen-Brüde genannt, auf welcher, nebſt dem Bilbniffe des hf, 


Ebrach, mit 27 H., 141 ©., darunter 11 Inden, die nad, Burg⸗ 


Nikolans, die Bildniffe der Heiligen: Johaun von Nepomud, Hein⸗ J 


rich, Kilian, Otto, Wolfgang und Veit, ſtehen, “ St. nordoͤſtl. 
von Burgebrach; | . 
Herrnsdorf, Torf am linken Ufer der Mittel» brach und 


an der Straffe von Burgwindheim nach Bamberg, mit 23 9., 169 


S., 1 Kapelle, 1 Schule u. 1 M., 1%, St. weftl. v. Burgebrach; 
Hundshof, Hof auf dem rechten Ufer der rauhen Ebrady, 
mit 4 9. und 17 S., 1 3, ©t. oͤſtl. von Burgebrady; ü 


Klemmenbof, Hof am rechten Ufer der Mittel⸗Ebrach und 
an der Straſſe von Würzburg nad Bamberg, mit 6 H., 51 ©. 
md Karelle, ', St. weitl. von Burgebrad); 

Krumbach Srumbacı), Dorf auf den linken Ufer der 


Mittel-Ebrach, mit 14.9. u. 46 ©., /, ©t. weſtl. v. Burgebrach; 
Küſtersgereuth, Weiler mit 8 H., 80 ©. und 1 Kapelle, 


auſſerhalb des Ortes, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Burgebrach; 

Magdalene-Kapelle, Einsde mit 5S., an dem Hape, 
an welchem ehemals die Magdalenes Kapelle *) fand, 2 /, &. 
fübweitt. von Burgebrach; 


—⸗ 


Maundorf, Weiler am linken Ufer der Mittel-Ebrach und: 


an der Straffe von Burgvindheim nach Bamberg, mit 6 2 und | 


49 S., 1 St. weſtl. von Burgebrach; 
Muͤnchſambach Moͤnhſambach, Dorf an der Eaeſe 
7 * 


*) Die nicht unbedeutend gemwefene Magtafene: Kapelle, von weicher dieſe 
Einede den Namen führt, wurde in neuerer Zeit verkauft u. eingelegt. 


Mu 


— 92 — R 8 . * 


von Würzburg nach Bamberg und rechts der Mittel⸗Ebrach, wit 
18 H., 129 ©. und 1 Heinen Kapelle, /,; St. weill; v. Burgebrach; 
Oberharrnsbach, Dorf auf dem linken Ufer. der rauhen 
Ebrady und ap der Straffe von Würzburg mach Bamberg, mit 22 
9., 120 ©. und 1 M., %, St. Öftl. von Burgebrach;. | 
Scabenhof, Hof an dem rechten Ufer der Mittel» Ehrad 
und an der Strajfe von Ebrach nach Bamberg, mit 2 9., 188. 
und 1 Kapelle, >, - St. weitl. von Burgebradh; 
Stappenbach, Dorf.am rechten Ufer der rauhen Ebrach, mit 
1 Kapelle, 39 H., 227 ©. und 1 Schule, 1 Y,.&t. oͤſtl. v. Burgebrach; 
Tempelsgereuth, Dorf mit 14 H. und 88 S., 1 St. 
ſuͤdoͤſl⸗ von. Burgebrach; J on 
Treppendorf, Torf mit 29 9. und 186 ©., 1 St.. ſuͤdl. 
von Burgebrach; 
Unterharrnsbach, Dorf am uͤnken Ufer der rauhen Ebrach, 
| mit 15 H. und. 107 S., 1.%, St. oͤſtl. von Burgebrach; 
AUnterneuſes, Dorf an der Straſſe von Würzburg nach 
Bamberg. und am Einfluſſe der Mittel⸗Ebrach -in die rauhe Ebrach, 
über welche hier 2 Brüden führen, mit 27 H., 176 S., 1 Ka⸗ 
pelle:und. 1 Schule, 1 St. Öftl. von Burgebrah; 
Bollmannsdorf, Beiler links der Mittel - + Ehradh, ‚ mit 6 . 
9., 32.©. und; 1 Kapelle, %, St. weitl.. von Burgebrady; 
Wolfsbach, Dorf auf Dem. linfen Ufer der Mittels Ebrad, 
mit 19.9. und 75 ©., /, St. weitl. von Burgebradh. 
Saͤmmtliche Ortfchaften Liegen im k. Ldg. Burgebrach, andge 
nommen Treppendorf, welches zum Pe 1. Staff Reichmannde 
borf gehört, nn oo 
“ s. 2, .. 
Gottesdienſtliche Berhälmie Beſetungrecht Einkünfte 
Die Pfarrkirche 9 iſt zu Ehren des hf. Veit eingeweiht 
und feiert an de, en Gedächtnißtage (am 15. Juni) ihr Patrocinir 





2) Die e Kjrche wurde erkaut im 3. 1454, erweitert im- 3. 1731 und 
am 8. Eonntage nad Pfingſten im 3. 1744 vom würgburg. Weibbis 
ſchoſe Bernard eingeweiyt, 


x 


— 93 — 


um, ihr Kirchweihfert aber am Sonntage nach dem Tage des H. 
Michael. Ihr zunächft, auf dem ehemaligen Kirchhofe, befindet ſich 
1 im gothifchen Style erbauter Oelberg mit 1 Thürmchen, deſſen 
Bedachung- aber in neuerem ˖ Style erbaut: iſt. In der Filial⸗ 
firdye zu Ampferbach, *) welche zu Ehren des hf. Kreuzes eins 
geweiht it und das Allerheilisfte aufbewahrt, wird das Patrocinium 
am Kreuzerfindungs⸗Tage Cam 3. Mai) und das Kirchweihfeſt au 
Sonntage nach dem Schutzengel⸗Feſte, gefeie.t. Der 'erfte Kaplan 

hat zu Ampferbach, während des Jahres, an allen: Sonns und 
_ Feiertagen den vollftändigen Vor⸗ und Nachmittags⸗Gottesdienſt, 
alle Kindstanfen, Trauungen, Beerdigungen und 28 Sahrtäge, zu 
halten und wöchentlich zweimal, namlich am Dienſt⸗ und Freitage, 
Meffe zu lefen. Die Einwohner von Dietendorf halten fidy) auch zu 
dieſer Filialfiche. Lie Kapelle zu Dippach **) it dem Apoftel 
Peter geweiht, und feiert ihr Patroeinium am Tage biefes Heiligen, 
ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach Michaeli.” An didſen beis 
den Tagen werden: in derfelben gewöhnlich Vormittags Amt und 
Predigt, und Nachmittags Veſper gehalten, auſſerdem aber während 
bes Jahres Aufferft felten Meffen gelefen. In der. Schloß- Ra 
yelle zu Grasmannsdorf, auf deren Altare fich Das Bildniß 
der hf. Dreifaltigfeit befindet, werten das Sahr hindurch 12 Mefr 
fen geleſen, für weiche der Pfarrer zu Burgebrah. von der Ren⸗ 
tenverwaltirng der Familie von Heinrichen mit sh. bonorirt wird, 
Tie Kapelle zu Kerrnädorf #% hat zu. ihren Patrone den 
MW. Aegid, und feiert, jedoch nur mit Erlaubniß des Pfarrers und 
auf Koſten der Gemeinde, ihr Kirchweihfeſt am Sonntage nach Al⸗ 
lerheiligen. Ein eigenes Patronatsfeſt feiert ſie nicht, und enthaͤlt 
auch nicht das Allerheiligſte. Die e dortien Einwohner. buchen ent⸗ 





Dieſe Filialkirche iſt ſehr alt; das Jahr ihrer Erbauung aber unbekannt. 
*) Diefe Karelle foll im Anfange des 18. Jahrh. erbauf worden feyn. 
4) Das Zahr der Erbauung diefer Ka eile it unbefannt. Während des 
Beftandes des Ebracher Kloſters hat ein Geiſtlicher deſelben, als Ver⸗ 
walter, zu Herrnsdorf gewohnt und daſelbſt, mit Erlaubniß des Pfar⸗ 


rers von Burgebrach, an Sonn⸗ und eier » Tagen den Gottesdienſt 
gehalten. 


_ 


v 


— 94 — 


weder die Pfarrkirche zu Burgebrach, oder jene zu Burgwindbeim. 
Das Kirchweihfeſt zu Herrnsdorf wird auch von den Einwohnern von 
Büchelberg und der Magdalene- Kapelle mit gefeiert. In der Kas 
pelle bei Klemmenhof, mit dem Bildniſſe des hl. Wendelin, 
wird nie Gotteödient gehalten. Die Kapelle bei Schagenhof”) 


it zu Ehren der Hi. Dreifaltigkeit eingeweiht. In ihr werden das 


Jahr über öfters hi. Meffen gelefen, und von den bortigen Einwoh⸗ 
nern die Faſten- und Mai⸗Andachten gehalten. Auch die kleine ita⸗ 


pelle zu Muͤnchſambach, mit 1 Glocke, dient den Bewohnern 


dieſes Dorfes zur Abhaltung der gewoͤhnlichen Fajtens und Mai⸗An⸗ 
dachten. In der Kapelle zu Küftersgereutb, **) ohne Glo⸗ 
den und. Fenfter, findet fein Gotteödienft ftatt. Die Kapelle zu 
Stappenbach ***) it zu Ehren der hl. Schugengel eingeweiht; 
feiert ihr Kirchweihfeft am Sonntage nad) dem Schugengel-Feite; har 
aber fein Patrocinium. Gopttesdienfte darin finden nur auf Verlam 
| gen der Gemeinde und mit Bewilligung des Pfarrers jtart. An den⸗ 
ſeiben nehmen aud) die Einwohner von Unterharrnsbach Theil. Die 
Kapelle zu Unterneuſes ****) ift zu Ehren Marie Opferung 


*) Dieie Kapelle Sieg ein dortiger Bauer, Namens Adam Baier, im 
J. 1813 erbauen. 
+) In früberen Zeiten ging am Markustage eine Prozeſſion von Burgeb⸗ 
rad) in Diele Kapelle, wo der gewöhnliche Gottesdienſt abaebulten wur⸗ 
de. Die ift aber, wegen orwaltenden Snconveitienzen, ſeit 1830 uns 
terblieben und genannte Proze,ion wird nun, vermöge Gnrichliefing 
der geiſtl. O;eriehörde vom 32. Aug. 1829, am Markustuge in lie 
naber gelegene Ka’elle zu Unterneuſes geführt. 
”) Die Erlaubniß zur Erbauung dieſer Ka elle von der dortigen Gemeinde 


‚wurde im 5.1705 von Dem Aurftsiichofe zu Würzburg unter der Be⸗ 


dingung gegeben, daß dieleibe von Der Gemeinde unterbalten und durch 
fie den Rechten anderer Kiſchen oder Karellen nichts entzogen werte- 
In derielsen wurden, beim Beſtande der jrielen Kiöfer zu Bamberg⸗ 
bald von Sarmeiiten, bald von Dominikanern von da, nach Aufhebuns 
der Kloͤſter aber von penſionirten Kloſtergeiſtlichen und Täter auch vort 
eincm jungen Welt. riejter, Gottesdienſte gehalten; jedoch immer nuf 
mit Erlaubniß des Piarrerd von Burgebrach. 
Fer) Dieje Kapelle wurde um 5. i78O erbaut. 


— 87 — 


aufbewahrt wird, iſt zu Ehren der hl. Dreikoͤnige eingeweiht und 
feiert am Gedaͤchtnißfeſte dieſet Heiligen ihr Patrocinium, am 2. 
Sonntage im Oktob. aber ihr Kirchweibfelt. In derjelben ift vom 
Pfarrer wöchentlich 1 Meſſe zu Iefen, und in der Regel jedesmal am 
dritten Sonn s-und Feiertage der pfarrliche Gottesdienſt Vormittags 
abzuhalten, wo der nachmittägige Gottesdienſt jedesmal in der Pfarr⸗ 
firdye, jedoch mit Ausnahme des Patronats und Kirchweibfeftes und 
bed Sonntage in der Fronleichnams⸗Octav, an welchen auch der 
nachmittaͤgige Gottesdienft in der Filialfirche, abgehalten wird. An 
Mariestichtmeß, am Palmfonntage, am 1. Ofter-, 1. Pfingft- und 
Weihnachtstage, am Fronleichname-, Peters und Pauls» und am 


Kirchweihẽeſte der Pfarrkirche find feine feierliche Gottesdienfte in Lauf; 


dafür werben aber dergleichen dafelbit am 2. Ofter-, 2. Pfingſt⸗ und 2. 
Weihnachtstage und am Sonntage in ber Fronleichnams⸗ Octave 
gehalten. Die uͤbrigen vorkommenden Dienſtes⸗Funktionen, 9 als: Tau⸗ 
fen, Kopulationen und Beerdigungen, muß der Pfarrer auch im 
Filialorte vornehmen. Am 11. und 12. Auguſt wird in dieſer Pfarrei 
die ewige Anbetung verrichtet. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei uͤbt der Herr Erzbiſchof aus. 

| Tas reine jährliche Einfommen der Pfarrei beläuft ſich, nach 

der im J . 1826 revidirt. daflion, auf 627 fl. 51 Kr. 


— 06 — 


von der Mittel⸗Ebrach durchſchnitten, und begreift: 7 Dörfer, 2 
Weiler, 3 Eindden, 1,335 S., 1 Kirche, 1 Kapelle, 2 Beneficten, 
1 Kaplanei, 2 Schulen und 1 Gottesader. Sie breitet ſich im k. Ldg. 
Burgebrach bes Obermainkreiſes aud. [Sm Umfange wohnen 10 Yret.] 
Die Ortfchaften heißen: EZ 
Burgmwindheim, Pfarrdorf an der Straffe von Würzburg 
nad) Bamberg und auf dem linken Ufer der Mittel-Ebrach, über weiche 
hier 2 Brüden führen, mit der Pfarrkirche, welche 1 Thurm mit & 
Glocken und ſehenswerthe Gemälde enthält, 1 Kapelle (hl. Blutes 
Kapelle), 53 9., 338 ©., 1 -Kaplanei, 2 Beneficien, 1 Schule, 
‚1 Oottesader, 1 Schlöfden, dem Site des k. Rentamtes Burgebradı 
and 1 Pofterpedition, 6 St. ſuͤdweſtl. von Baniberg. " [Dis 10 Yret. 
daſelbſt gehören zur Pfarrei ihrer Confeſiion in Aſchbach J 
Kappel, Dorf an der Straffe von Würzburg nach Bumberg 
and auf dent linken Ufer der Mitte: Ebrach, mit t 13 2 und 106 ©, 
. St. öftl. von Burgwindheim; 
| Kötfch, Dorf an der Straffe von Würzburg nady Bamberg, 
und auf dem linfen Ufer der Mittel⸗Ebrach, ‚ mit 24 9. und 140 5, 
Y, ©t. oͤſtl. von Burgwindheim; Ä 
Mentenmühle Mentbenmähle, Eindmauͤhlea an der 
Mittel⸗Ebrach, mit 7 ©., St. weſtl. von Burgwindbeim; 
Mittelfterfundh, "Doif mit 17 H. und 156 ©., 1 St. füß 
weftl. von Burgwindheim; 
Oberſteinach, Weiler mit 9 H, 140 ©. und 1 NM, 1% 
St. ſuͤdweſtl. von Burgwindteim; 
2 Oberweiler, Weiler mit 10 9. und 60 ©, 1 St. nords 
weſtl. von Burgwindbeim; | 
| Schäferei, Einöde mit 6©., /, St. son Burgwindheim; 
Schrappach, Dorf rechts der Mittel⸗Ebrach ‚mit 13 H. und 
162 S., * St. ſuͤdl. von Burgwindbeim; | 
Unterſteinach, Dorf auf dem rechten Ufer der ieh 
und rechts der Straffe von Würzburg nach Bamberg, mit 24 H., 
Schule und 143 S., Y. €. weil. von Burgwi ndeeim; | 
Unterweiler, Dorf auf den linken Ufer ver Mittel⸗Ebrach, 
mit 15 9. und 73 ©., %, St. von Burgwindpeim ; 


— 917 — 


3 fegefätte, Einoͤde mit 4 S., 7, St. von Burgwindheim. 
Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im Umfange des Logs. Burgebrad). 


2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche, zu Ehren des Apoſtels Jakob'eigeweiht, 
feiert am Tage dieſes Heiligen ihr Patrocinium und am naͤchſt darauf⸗ 
folgenden Sonntage ihr Kirchweihfeſt; faͤllt das Feſt des hl. Jakob auf 
einen Sonntag, fo wird an dieſem zugleich auch das Kirchweihfeſt 
mit gefeiert. In der Kapelle daſelbſt, **) weldye zu Ehren des 
hl. Bluts eingeweiht it, wird das Kirchweihfeſt am 27. Mai gefeiert, 
Sie jteht auf einem kleinen Hügel, an deflen Fuße eine Mineralquelle 
fließt, und bewahrt das Allerheiligſte auf. In ihr werden das Jahr 
Über ſehr oft, und an unbeſtimmten Tagen, Meſſen geleſen, Engels 
aͤmter und Jahrtaͤge gehalten: An ihr befindet ſich der Gottesacker. 
In dieſelbe wird von Andaͤchtigen gewallfahrtet und von Manchen auch 
die dortige Mineralquelle vertrauungsvoll gebraucht, indem ſie aus 
ſolcher trinken, oder ihre Glieder damit waſchen. Das Beneficium in 
dieſer Kapelle beſitzt der Pfarrer, welcher vermoͤge desſelben den dahin 
Walliabrtenden die hl. Sakramente der Buße und des Altars zu ſpen⸗ 
ten bat. Dem einen Kaplane, als Beſitzer des noch nicht ausgeſtifte⸗ 
ten Fruͤhmeß-Veneficiums ‚ liegt die Verbindlichkeit ob, an Sonn⸗ 





Dieſe Kirche wurde im J. 1751 neu aufgeführt, von tem wirzburg. 
Breite Daniel Foh. Ant. von Gebfattel am 13. Zuni 
desiel:. 3. feierlich konſekrirt und auf das Kirchweidfeſt jeden J. ein 
Ablaß con 40 Tagen ertheilt. 

*) Der Urſprung dieſer Sapelle * in das J. 1465, wo bei der Fron⸗ 

leichnams⸗Prozeſion zu Burgwindheim die Kapſel der Menſtranz und 
die hl. Hoſtie auf die Erde niederfielen. Der Platz, wo dieß geſchah, 
ward von nun an von Andächtigen häufig beſucht; daſelbſt im J. 1407 
eine Kapelle errichtet und reichlich mit Ablaß beichinft, und als dieſe 
die zahlreich Heranwallfahrtenden nicht mehr fallen konnte, auch viel: ' 
fach beichädigt war: ſo wurde fie abgebrochen und eine neue größere 
Ra:che um dad 5. 1596 erbaut, welche ter bamberg. Weihbiſchof 
Joh. Ortlein, mit Einwilligung des Fürſtbiſchofs Julius von 
Würzburg, am dritten Pfingitfefte 1597 einweißte. 








— 98 — 


und Feiertagen die Meffe für die. Stifterin zu appliciren. 
ewige Anbetung wird in diefer Pfarrei am 18., 19. u. 20. April geba 
Das Bejegungsrecht auf diefe Pfarrei fiche Sr. Maj. dem König 
‚ Die jährlichen reinen Nenten der Pfarrei beftehen in 1,01' 
51 Kr., nad) der im 3. 1826.revidirt. Faſſion. Das reine jähr 
Einkommen des einen Kaplans, die Fruͤhmeß⸗Verweſung mit cı 
rechnet, beläuft fich auf 128 fl., mobei derfelbe freie Koft, won 
‚und Beheitzung ſeines Zimmers genießt. 


3. Pfarrei Ebrach. 
s. 1. 
Rage. Graͤnzen. Beftandtheile. 

Die Pfarrei brach, ) im Aufferften Welten des Dekanates 
von den Prarreien: Burgmindheim und Seifehvind, dann Unter! 
bach, Theinheim und Oberſchwarzach des Bisthums Würzburg, 
von den proteit. Pfarreien Hohenbirfach und Bimbach, umgeben; | 
von der Mittel-Ebrach und der Straffe von Würzburg nach Bam 
durchichnitten, und breitet fich im f. Log. Burgebrach des Therm 
Kreiſes and. Sie umfaßt: 2 Doͤrfer, 5 Weiler, 2 Einöden,. 3 
chen, 1 Kaplanei, 2 Schulen, 2 Gottesäder und 956 ©., u 
welchen 3 nicht ausgepfarrte proteft. Familien. 

Die Ortichaften beißen: 

Ebrac, Pfarrdorf an der Mittel-Ebrach und an der St 
von Würzburg nach Bamberg, mit dem Pfarrfike, der Pfarrk 
nie I Kapelle, 1 Nebenkirche, 1 Kaylanei, 34 H., 275 ©., u 
welchen 3 proteit. Familien, 1 Schule, welche auch die Kinder 
Schmerb bejudyen, 1 Gottesader, 1 ehemaligen Kloſtergebaͤude, 
Sitze des k. Foritamtes gleichen Namens und 1M., 2 St. weit. 
Burgwindheim. Die majejtätifche Pfarr⸗ Cehemal. Klofters) Ki 
._—— 

*) Diefe Pfarrei ift, nach Aufhebung des im 3- 1196 geftirteten Ebr 

Klofters, CiſterzienſerOrdens, im 3. 1%03, aus dem Vermoͤgen 

felden vom Landesherrn neu dotirt und organifirt werten. Die 


ften Tauf:, Tranungs: und Sterb:Matrifel in ter Iterrfitur ber, | 
zu Zeiten des Kloſters beftahdeuen Prarrei fint rem. 3. 1639. 


„" 


294 Fuß Tang, 81 Fuß breit, 90 Fuß hoch und in der Mitte auf 
30 Säulen rubend, ift im gothifch-byzantinifchen Style erbaut und 
begreift 25 Altäre, deren einige von aͤchtem Marmor find, mit vor⸗ 
züglichen Gemälden von Michael Angelo, Oswald Ongers, Fefel, 
Lucas von Leiden, Reinhard, Scheubel, Haydt, Micca u.a. Uns 
ter den Altären zeichnen fich vorzliglic; der große St. Bernards⸗Altar 
it vielen aͤchten Marmorfäulen und Figuren von Alabafter, aus, 
Kerner befinden fich darin: viele Monumente und Epitaphien von 
Abten des Kloſters in Marmor und Alabaſter; die Bildniſſe der wuͤrz⸗ 
burg. Fürftbijchöfe Berthold von Sternberg und von Zobel, in Le⸗ 
bensgröße, hinter dem Chore, deren Herzen, fo wie jene von 35 ans 
dern Füritbifchöfen: von Würzburg, hier begraben liegen; ein Mo— 
nument der Mathilde von Teufel und ihres Sohnes, welcher Laien⸗ 
bruder im Kloſter war, nächlt der Safriftei; 1 große Orgel, mit 36 
Regiſtern; 1 großes Fenfter, in Form eined Sternes, in gorbiicher 
Bauart, oberhalb der Kirchthuͤre; die Vorſtellung der Sendung des 
bl. Geiſtes mit 12, meiſterbaft in Stein gearbeiteten Figuren in Le⸗ 
bensgroͤße, oberhalb der Sakriſtei; ovale alabaſterne Tafeln im Cbore, 
. son Wagner. Das aͤlteſte Monument fcheint jenes auſſerbalb der 
Kirche zu ſeyn, welches 6 neben einander in Stein gebauene, 1 Elle 
hote Figuren, mit alter Infchrift vom J. 1196, die Gruͤnder und 
ältejten vorzuͤglichſten Wohlthäter des Kloſters, vorjtellt. An der 
Katharine⸗Kapelle neben der großen Kirche. befindet fidy auf 1 meſſin⸗ 
gen Platte das Wippen der Familie vpn Holzſchuher, weiche diefe - 
Kapelle geftiftet hat, und in der Meichaele: Kirche find mehre Steine, 
welche die Wappen der Ritter von Windheim, der Grafen von Saftell 
und von Wertheim, tragen und deren Begräbniffe anzeigen. 
Buch, Weiler mit 5 9. und 96 ©., 1 St, jüdl. von Ebrach; 
Fallmeiſterei (Fallhaus), Eindde mit 7©., St. ſuͤd⸗ 
. Sl, von Ebrach; 


Großgreſſingen, Dorf mit 50 H. und 302 ©., ESt. 
jübl, von Ebrach; 


Hof, Weiler oder. Hof mit 5 9. und 34 16,% , St. ſuͤdweſtl. 
ton Ebrachz. 


— 10 — 


Kleingreſſingen, Weiler mit 10 8. und 57 S., . St. 
füdweftl. von Ebrach 

St. Rochus, Einoͤde mit 1 | Ririhe, 1 Schule, 1 Göttedader 
und 11 ©., St. fädlicd von Ebrach. An’ diefer Schule nehmen 
auch die Kinder von Buch, Fallmeifterei, ‚ Groß» und Kleingreſſin⸗ 
gen, Hof und Winkelhof, Theil. | 

Schmerb, Dorf mit 12 H. und 100 S., 1St. nordoͤſtl. von 
Ebrach; 

Winkelhof, Weiler mit 3 H. und 20 ©., 1 St. fhvant. von 
Ebrach. 

Charitativ werben paſtorirt die 12 Kathol. in 1 beim, 1 7 St. 
entfernten Dorfe Großkirtach.und die Katholiken von tem, 2 &. 
entfernten Dorfe Ebersbrunn. 

‚ Sämmtliche Ortſchaften liegen im uUmfange des edgs. Burgebrach 


8. 2. ze 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche N zu Ebrach iſt zu Ehren Gottes, der bi. 
Sungfrau Marta, des Evangelijten Sohannes und des hi. Nikolaus, 
eingeweiht und feiert ihr Patrocinium am Fefte Marie⸗Himmelfahrt, 
ihr Kivchweibfeit aber am Sonntage nach dem Marimiliands Tage, 


Diefe Kirche enthält viele geftiftere Sahrtäge, Engelämter und Seelen - 


Meilen. Sn den Gottesader dafelbjt werden, auffer den Leichen zu 
Ebrach, auch jene zu Schmerb beerdiget. Die uralte Michael 
kirche *9 it in gothiſch-byzantiniſchem Style erbaut; hat aber feine 
*) Der Bau diefer Kirche würde angefangen int I. 1200 unter dem Able 
Herrmann, im J. 1285 aber vollendet und’. von dem würzburgiiden 
Bifchofe Berthold non Sternberg eingeweiht. Die gegenwärtige 
Decoration, derfelben geſchah unter dem Abte Guilel mus Rospirt 
vom J. 1773 — 1790, theils von dem Architefte Materno Boili 
theils von dem Stuffaturer Betroli und dem Bildhauer Magnet 
von Wuͤrzburg. 
ee) Die Michaelskirche, die ältefte dafeloft, wurde im 3. 1134 von dem 
mürzburg. Bifhofe Embrico eingeweiht; ſonach mag die Erbauung 
derielven mit der Errichtung des Klofters, deffen Erbauung im 9. 1111 
projektirt, im J. 1120 aber angefangen wurde, geſchehen ſeyn. 





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— 101 — ” 


Gotteshienſte. In der St. Aochma⸗Rapelle, *) welche zu Ehren 
der Mutter Gottes ind ver Heiligen Sebaftian und Rochus einge 


weiht ift und das Allerdeiligſte aufbewahrt, wird das Kirchweihfeſt am 


Rochustage, wenn dieſer auf einen Sonntag fällt, im andern Falle . 
aber am naͤchſt Barauffolgenden Sonntage, gefeiert. In berjelben ‘ 
werden während des Jahre ‚ auffer dem Kirchweihfeſte, am Sonntage 
nad) St. Sebaftian und am Sonntage Eraudi, wo der Flürgang ftatt 


findet, feierliche Gottesdienfte, mehre Engelämter und geitiftete Jahr⸗ 


ige gehalten, und an jedem Freitage 1 Meffe gelefen. Am Markuss 
Tage und am dritten Bitttage geht die Prozeſſion won Ebrach dahin. 
In den Gottesacker daſelbſt werden die Leichen von Groß⸗ und Klein⸗ 
Greſſingen, von Hof, Buch, Winkelhof und Fallmeiſterei ‚ beerdigt; 
daſelbſt auch die Exequien für die dort Begräbenen gehalten, die tref- 
fenden Kindtaufen und Trauungen vollzogen. Die ewige Anbetung 
in diefer Pfarrei fällt auf den 21. und. 22. April. 

Das Befeßungsrecht auf diefe Pfarrei, ſteht Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt zu. 
Die jährlichen reinen Eintänfte der Pfarrei beftchen rach der 
im J. 1826 revidirt. Faſſion, in 867 fl. 58 2/ Kr. Der Kaplan be 
sieht, neben freier Koft, Wohnung und ‚Deheigung, jaͤhrlich 100 fl. 
Seal, und einige Accidenzien. 


4. Pfarrei Frensdorf. 
| %.1 _ 
Rage. Oränzen. Beltanptheile, 
Dieſe Pfarrei **), im Suͤden des Dekanates liegend, wird von 


den Pfarreien: Stegaurach, Reundorf, Herrnsdorf und Burgebrach 


begraͤnzt und von der rauhen Ebrach durchſchnitten. Sie umfaßt 6 


. Dörfer, 1 Kirche, 1197 S., unter welchen 95 Juden ‚2 Schulen, 


und 1 Gottesacker, und breitet ſich in ven f. dg. Bamberg II. und 
Burgebrach und im Dirg. Buttenheim des herniai ãtreiſes aus. 





*) Die'e Kareue wurde vom Abte ‚Hieronimus Holiein, m 5. 1613, 
‚erbaut. 

“) Die Pfarrei Frensdorf (Vrensdorf) wurde wahricheinlich im 11. Jahro. 
von den Grafen von Frenusdorf geſtiftet. Die Pfarrgründe waren a:s 
den Befigungen dieſer Grafen auf verfchiedenen Zlurglägen genommen. 


x 


— 102 — 


"Die hierher gehörigen Ortfchaften find: 
Frensdorf, Pfarrdorf am rechten_Ufer der rauhen Ebrach, 
mit 80 H., dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 1197 S., unter weichen 
95 Juden mit 1 Synagege find, 1 Schule für die hiefige und die Schufs 
jugend von Ober⸗ und Untergereuth, 1 Gottesacker *) auſſerhalb bes 
Dorfes und 1 M.,2 U, St. fübweftl. von Bamberg, im Ldg. Bamb. I; 

Abtsdorf, Dorfauf dem linken Ufer der rauen Ebrach, mit 
219,136 und ıM., St. weſtl. von Frenedorf, im Ldg. 
Burgebrach; 

Birkach, Torf an der Straſſe von Wuͤrzburg nach Bamberg, 
mit 19 H. und 113 S., 1 St. nordweſtl. von Frensdorf, im Log. 
Burgebrach und Ptrg. Buttenheim; 

Obergereuth, Torf an einem, auf dem linken Ufer ın die 
rauhe Ebrach fallenden Bache, mit 12 9. und 90 S., ';, St. nördl. 
von Frengdorf, im Kdg. Bumberg II. 

Untergereuth, Torf an einem, auf dem linken Ufer in bie 
rauhe Ebrach fallenden Bache, mit.15 9. und we“ ., St. noͤrdl. 
von Frensdorf, im Log. Bamberg IL; 

Vorra, Dorf am linfen Ufer der rauhen Ebrach, mit 36 H., 
214 S. und 1 Schule, welche von der hieſigen und der Schuljugend 
von Abtsdorf und Birkach beſucht wird, und 1 Bruͤcke über die rauhe 
Ebrach, *, @r. weht. von Frenstorf, im Ldg. Burgebrach. 


$. 2, 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche **), welche zu Ehren des hl. Johannes des 
Täufers eingeweiht iR, feiert ihr Patroeinium am 24. Juni, und ihe 


9) Diefer Gottesader wurde im J. 1829 neu angelegt; Dagegen. der alte, 
um die Kirche herum, kaſirt. 

”) Diefe Kirche wurte erbaut im J. 1353, nachdem die vorige, durch die 
lebhaften Befebtungen zwiſchen dem Biſchofe von Bamberg und dem 
Burggrafen von Nürnberg, von 1298 — 1308, ein Raub der Zlam- 

men und der Verbeerung geworden war. Das dortige Pfarrhaus 
wurde im 3. 1630 von Bonanino erbaut. 


— 15 — 


Kirchweihfeſt am Sonntage nach Kreuz⸗Erhoͤhung. Die ewige Anbe 
tung findet in dieſer Pfarrei am 16. und 17. April ſtatt. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Herrn Erz⸗ 
biichofe ‚zu. | 

Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei belchen in 858 fl. 
20%, er. 


” 


5. Pfarrei Pettſtadt. 
| Ä 6. 1. 
Lage. Graͤnzen., Beſtandtheile. 


r Die Pfarrei Pettftadt *), im Oſten des Defanates Burgebradh, 
“MH von den Pfarreien: zu U. 2. Frau in Bamberg, Strullendorf, 
. Seußling, Reundorf und Stegaurady, umgeben’ und wird von der 

Regnitz und ber rauben Ebrach bewäffert. Sie begreift 1 Kirche, 1 
Dorf, 3 Weiler, 483 &,, 1 Schule und 1 Gottesacker, und breitet fi ich 
im Ldg. Bamberg II des Obermainkreiſes aus. 

Die Ortſchaften heißen: 

Pettſtadt, Pfarrborf auf dem linken Ufer der Regnitz ‚in 
weiche fich hier die rauhe Ebrach mündet, mit dem Pfarrfi ige, der 
Pfarrkirche, welche huͤbſche Altaͤre, einige gute Gemälde und 1 vor⸗ 
jügliche Orgel enthält, 74 9., 400 S., 1 Schule, 1 Gottesacker, 
1Bruͤcke über die rauhe Ebrach und 1M.,.2 St. von Bamberg, bins 
ter dem Bruderholze; 

Eichenhof, Weiler oder Hof an der rauhen Ebrach, mit 2H. 
und 20 S., St. weſtl. von Pettſtadt; 

Neuhaus, Weiler am linken Ufer der Regnis, in welche ſi u 
bier die Aurach ergießt, mit 5 H. und 30 S.,“ St. noͤrdl. v. Pettſtadt; 

Schadlos, Weiler an der Aurach, mit 69. und 33 S., in 
waldiger Gegend, "/.; St. nörbl. von Pettſtadt. | 

Sämmtliche Ortſchaften liegen im Umfange des edgs. Bamb. II 





) Pettſtadt, vorher eine Filial der Pfarrei Amlingſtadt, wurde von die⸗ 


ſer im J. 1399 getrennt und vom a Biſhofe Lambert zu einer Pfar⸗ 
rei erhoben. 





— 104 — 


6. 2. 
Gotteövienftliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

Die Pfarrkirche *) iſt zu Efren der hi. Maria eingeweiht, 
und feiert ihr Patrocinium am Feite MarieGeburt, ihr Kirchweihfeſt 
aber am Sonntage nach Marie⸗Himmelfahrt. Die ewige Anbetung 
in diefer Pfarrei fällt auf den 15. April, 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei alternirt zwiſchen Sr. 
Majeſtaͤt dem Könige und dem Herrn Erzbiichofe. 

Die jährlichen veigen. Einkünfte bi iefer Pfarrei betragen, nach 
der Faſſion, 580 ff, 3 Fe. 


6. Pfarrei Prieſendorf. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei **) liegt im. Aufferften Norden des Tefanates Be 
zirfes und it von den Pfarreien: Eltmann, Proͤlsdorf und Ober 
fehleichach des Bisthums Würzburg, Trunftadt, ter proteit. Pfarrei 
Trabelsdorf und der Curatie Lisberg, umgeben. Sie dehnt ſich in 
dem k. Sg. Baunberg I. und Perg. Trabelsnorf des Ober⸗, und im 
r. Log. Eltmann des Unter⸗Mainkreiſes aus, wird von der Aurach 
beſpuͤlt und umfaßt: 3 Kirchen, 2 Kapellen, 3 Schulen, 3 Eottes 
äder, 1,186 ©., unter welchen 14 nicht ausgepfarrte Proteſt., 9 
Dörfer, 1 Weiler und 1 Einoͤde. 

Hierher gehörige Ortjchaften: *) 


Der Bau diefer Kirche wurde im 3. 1755 vollendet; ihre Einweibung 

geſchah am 17.:Aug. 1777 durch ten Weibbiſchef Heinrich Foſerb 
von Nitſchke. 

°*) Prieiendorf, ehemals eine Filial der Pfarrei Eltmann, wurte in den 
5. 1754 und 1756 durch Beiträge von Frivaten zu einer Pfarrei er⸗ 

hoben. Ein gewiller Zuger, Namens Gregel, welcher da elrſt mob 

te, Soll das Meiſte Dazu beigetragen haben. Die elhe iſt jm 3. 1810 

vom Bisthume Würzburg an das Biethum Bamberg gekommen. 


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= 2 cd . Segen — . 


— ——— — — — — 


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“*) Die Dörfer: Dankenfeld, Kirhaich und Lem ad, ebemald zuf 
Dicceie Würzburg gehörig, wurten am 16. Aug. 1828 in get. Br ' 


ziehung an die Dieceſe Bamberg gewieſen. 


— 105 — 


Prieſendorf, Parrdorf am linken Ufer der Aurach, mit 48 
‚275 &., dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 1 Schule, an welcher 
'hieſige und die Fathol. Jugend zu Trabelsdorf und zu Weißmühfe 
eil nimmt, und 1 Gottedader, 3%, St. weftl. von Bamberg, im 
Bamberg I. Am Wege, Ys &t. vom Dorfe, fteht 1 Kapelle mit - 
Marienbilde, unter einer großen Finde. [Die 4 Proteft. daſelbſt ge 
en in die proteft. Pfarrei Trabelsdorf.) 

Dantenfeld, Dorf auf.dem rechten Ufer der Aurach, mit 55 
‚329 ©., unter welchen 8 Proteft., 1 alten Schloffe, worin 1 
pelle, und 1 Schule, St. ſuͤrweſtl. von Priefenborf, im kedg. 
tmann; 

Kirchaͤich, Kirchdorf auf dem. linken Ufer der Aurach , mit 1 
lialkirche, 60 H., 339 S., unter welchen 6 Proteſt., 1 Schule, 
[che auch von der Jugend zu Kogmühle befucht wird, und 1 Got⸗ 
zacker, %/, St. weil. von Priefendorf, im Ldg. Eltmann; 

Kotzmuͤhle, Weiler mit 4 H., 22 S. und LM., an der Aus 
dh, Y. St. von Priefendorf, im Lg. Eltmann; 

Lembach, Kirchdorf mit 28 H., 153 ©, 1 Filialkirche, 1 
chule, 1 Leichenhofe und 1 M., 1 St. nordweftl. von Priefenborf, 

a Log. Eltmann;z 

Trabelsdorf, Dorfam linken Ufer der Aurach, mit 61 S.,) 
St. ſuͤdoͤſtl. von Prieſendorf, im Ldg. Bamberg LI. und im Ptrg. 


Lrabelsdorf J. Claſſe der freih. Familie Marſchall von Oſtheim. 
die 340 Proteſt. daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei.) 


Weißmuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 7 S., an der Aurach, St. 
un Prieſendorf, im Ldg. Bamberg II. 


2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 


Die Pfarrkirche *9), zu Ehren des hl. Bartholomaͤus einge⸗ 
weiht, feiert ihr Patroeinium am Tage diefesHeiligen, und ihr Kirche 


*) Die Einpfarrung diefer Kathol. gefchah unterm 17. Oft. Yen. 
”) 3m 3. 1825 wurde dad Schiff diefer Kirche verlängert und der Dach⸗ 
ſtuhl derfelben aufgeſetzt. 
8 


— 106 — 


weibreft am nächft darauffolgenden Sonntage. Zu der nahen Kayels 
fe, welche dem Gotteshaufe an Opfern mehr einbringt, als die Pfarr 
kirche, wird von Andächtigen häufig gewallfahrtet. In den Gotte& 
acer zu Priefendorf werden auch die Fathol. Leichen von Trabelsdorf 
und Weißmuͤhle beerdigt. Die Kapelle in dem alten Schloffe zu 
Danfenfeid *) ift zu Ehren der Mutter Gottes eingeweiht, und ; 
bat fchon über 114 Jahre Gottesdienfte an Oftern, Pfingften, Weih⸗ * 
nachten und an 7 Marienfeſten. *) In der Filialkirche zu Kirch 
aich, ***) welche zu Ehren des hl. Acgid eingeweiht iſt, wird das 
Patrocinium am Gedächtnißtage dieſes Heiligen, und das Kirchmeil 
feft am nädhit darauffolgenden Sonntage gefeiert. Sn ihr finden das | 
ganze Jahr über, an Sonn⸗ und Feiertagen, die Gottesdienſte, ab 
wechjeind mit der Pin: rkirche , und uͤberdieß 6 geftiftete Jahrtaͤge und 4. 
I Votiv⸗Amter, ſtatt. Zu Kirchaich werden auch die Taufen, & |; 
pulationen und Beerdigungen der Parochianen von Dankenfeld 
und Kotzmuͤhle verrichtet. In dieſer Filialkirche wird das Aller⸗ 
heiligſte aufbewahrt. Die Filialkirche zu Lembach ****) it 
Ehren des hl. Georg eingemeih: , an deſſen Gedaͤchtnißtage auch ihr 
Patrocinium gefeiert wird; das Kirchweihfeft findet, in der Negd, 
am 16. Sonnt ge nach Pfingiten ftatt. Uebrigens werden in derſel⸗ 
ben, waͤhr nd des Jaires, auch 1 geſtifteter Jahrtag, 1. geſtiftetes 
Engelamt und 1 Votivamt nebſt dem Flurgange, abgehalten. Die 
ewige Anbetung wird in dieſer Pfarrei am 25. u. 26. April abgehalten. 
Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hrn. Erzbiſchofe 1. 
Die jährlichen reinen Einkünfte dieſer Pfarrei beſtehen in 533 
93 ° s sr. 


*) Diele Kapelle, geftiftet im 5. 1718, wurde von dem Oberjägermeißet 
Chriſtoph Marſchall non Oftheim eingerichtet. 
**) Die Belorgung Dieler Gottesdienſte geſchah früher durch die Ka⸗ 
puziner von Bamberg. 
“Diele Kirche, welche ſehr alt iſt, war bis zur Errichtung der Pfarrei 
Prieſendorf eine Filial von Eltmann. 


**8) Dieſe Kirche iſt wahrſcheinlich gegen Ende des 16. Jabrh. von 2 Frit- | 


dern aus dem Geſchlechte der Herrn von Werdenſtein ertasst 
"- .morden. . 


— 107 — 


7. Pfarrei Reundorf. u 
| $. 1. | 
Rage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei *) graͤnzt an die Pfarreien: Stegaurad; ‚ wette 
idt, Herrnsdorf und Frensborfz ift.von der rauhen Ebrach durch⸗ 
fen; begreift: 1 Dorf, 1 Weiler, 378 S., 1 Kirche, 1 Schule 
id 1 Gottesadfer, u: liegt im F. Ldg. Bamberg II. des Obermainfreifes. 

Die Ortfchaften heißen: | 

Neundorf, Pfarrdorf am Iinfen Ufer der Ebrach, mit dem 
farrfige, der Pfarrkirche, welche das Bildniß ihres Stifters, das 
zappen des Biſchofs Gottfried, ihres großen Wohlthäterd, und eine 
eliquie des hi. Biſchofs Otto enthält, 64 H., 358 ©., 1 Schule, 
Gottesacker aufferhalb des Dorfes und 1M., 2 St. ſuͤdl. v. Bamberg; 

Rattelshof, Weiler am linken Ufer der rauhen Ebrach, mit 
H. und 20 S., ',, St. nordöftl. von NReundorf. 

Beide Orte liegen im Ldg. Bamberg II. 


| 9. 2, 

Gottestienftlihe Berhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
In der Pfarrkirche, **) welche zu Ehren des hl. Bifchofs 
Otto eingeweiht it, wird das Patroeinium am legten Sonntage im 
Sept., und das Kirchweibfeft am eriten Sonntage im Oftob., gefeiert. 
Das 10ſtuͤndige Gebet in diefer Pfarrei wird am 14. Ayril verrichtet. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Die jaͤhrlichen reinen Einfünfte betragen ; nad) der im J. 1826 

tevid. Faflion, 484 fl. 20%, Kr. 


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*) Reuntorf war früher eine Filial von aumbebratı nachher von Frens⸗ 
dorf. Die Marrei daſelbſt wurde im J. 1764 von Joh. Mic. Dot: 
terweich, Burger und Büttnermeißer zu Bamberg, geſtiftet und vom 
Fürſtiſchefe Adam Friedrich beſätiat 

) Der Bau dieſer Kirche wurde im J. 1613 angefangen und im J. 1615 


rollendet. Sm J. 1764 ließ die 5 ttwe des Pfarreiftifters noch einen 
grogen Theil an dieſe Kirche anbauen. 


— 18 — 


8 Pfarrei Schönbrunn. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 

Diefe Pfarrei *) wird von ber Pfarrei Pröledorf des Bisthum 
Würzburg, den Pfarreien: Priefendorf, Burgebrach und Turaind 
heim, und von der Euratie Lisberg, begrängtz breitet fich auf dem 
Iinfen Ufer der rauhen Ebrach, im k. Log. Burgebrach und Ptrg. Lis⸗ 
berg des Obermainkreifed aus, und umfaßt: 1 Kirche, 7 Dörfer, 2 
Weti.er, 1,381 S., 2 Schulen und 1 Gottesacker. 

Hierher gehörige Ortfchaften: 

Schönbrunn, Pfarrdorf am linfen Ufer der rauben Chrad, 
mit dem Pfarrfiße, der Pfarrkirche, 60 H., 415 S., 1 Schufe und 
1 Cottesader, 3 St. ſuͤdweſtl. von Bamberg; 

. Frenshof, Dorf mit 17 H. und 94 S., * Et. nordoͤſtl. von 
Schoͤbrunn. [Daſelbſt wohnen 14 Mennoniten.] 

Froͤſchhof, Weiler mit 2 9. und 21 ©., %/, St. nordweſl 
von Schönbrunn; ZZ oo 

Grub, Dorf mit 25 9.0. 168 S., St. weſtl. v. Schönbrungs. 

Halbersdorf, Dorf auf dem linken Ufer der rauhen Ebrach, 
‚mit 22 9. und 136 S., 1 St. weſtl. von Schönbrunn; | 

Niederndorf, Weiler an der rauhen Ebrach, mit 10 9 
und 48 S., Y/, St. ſuͤdoͤſtl. von Schönbrunn; 

Ober neuſes, Dorf am linfen Ufer der rauhen Etrach, x 
13 H. und 92 ©., Y, St. weſtl. von Schönbrunn; 
Steinsdorf, Dorf mit 26 9. und 187 € ©. ; %, St. norbäll, - 


von Schönbrunn; 


Zettmannsdorf, Dorf am linfen Ufer der rauhen Ebrach, 
mit 30 H., 205 S., 1 alten Schloffe, 1 Schule ud AM., %, & 
weil. von Schönkrumn. 

Saͤmmtliche Ortfchaften Tiegen im Log. Burgebrach; Fröf af 
und Zettmannsdorf aud im Ptrg. Lisberg. 





*) Schönbrunn, früher eine Filial der Pfarrei Burgebrach, wurde iM 
$. 1765 von biefer getrennt und zu einer Pfarrei erhoben. Im F 
1810 Fam diefelbe vom Bisthume Würzburg an Das Bisthum Bambri. 


— 109 — 
5. 2. 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſehungerecht Einkünfte. 
Die Pfarrkirche ) iſt zu. Ehren der HI. Tungfran Maria 
eingeſegnet und feiert ihr Patrocinium am Sonn age nach Mas 
nesSeburt, ihr Kirchweihfeſt aber, feit 1787, am Sonntage nad) 
m Gebichtnißtage des hl. Wendelin. Die ewige Anderung findet 
ım 23. und 24. April jtatt. | 
Das Befegungsrecht auf die Pfärrei koͤmmt dem Hrn. Er;bifchofe zu. 
Die jährlichen reinen Einkünfte beftehen , nad) der m Jahre 
1826 reoid. Faſſion, in 496 fl, 36 70 Er. j 


9, Pfarrei Stegaurac. 
s. 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 


Diefe Pfarrei **) grinzt an die Pfarreien: Bifchberg, zu U. 8 
grau und Die protejt. Pfarrei in Bamberg, Peititabt, Neundorf, 
Freusdorf, Burgebrach und die proteft. Pfarrei Walsdorf; liegt auf 
ben beiden Ufern der Aurach und an der Straffe von Würzburg nach 
Ramberg, int f. Ldg. Bamberg II. des Obermainfreifes. Sie umfaßt: 
10 Dörfer, 3 Weiler, 1 Einöde, 1,764 S., 3 Kirchen, 2 Kapellen, 
4 Schulen und 1 Gottesacker. [Die 66 Proteſt. im Umfange gehören 
gur Pfarrei ihrer Confeſſion, nimlih Walsderf.] 

Die bierher gehörigen DOrtfchaften find: 

Stegaurach (Oberaurach, Aurach), Pfarrdorf am linken 
Ufer der Aurach, uͤber welche hier 1 Bruͤcke fuͤhrt, und links der 
Etraſſe von Würzburg nach Bamberg, mit dem Pfarrſitze, der Pfarr⸗ 
Tinte, weldse 1 merkwuͤrdiges Bild aus einer Holzmaſſe, von ben 
Bildtauer Veit Stoß aus Nürnberg gefertigt, enthält, dag die ſter⸗ 


* 





) Dieſe Kirche wurde im J. 1629 durch Wohlthäter neu aufgebaut und 
in den J. 1772 — 1773 erweitert. 

*) Stegaurach war früher eine Filial der Pfarrei zu U. 2. Frau in Bam: 
berg, und wurde von dieier im 5 1760 getrenut und zu einer € se 
nen Pfarrei erhoben. 


— 10 — 


bende Maria vworftellt, um welche die 12 Apoſtel, die Sterbe⸗Sakra⸗ 
mente austheilend, verfammelt find; 1 Kapelle, 66 H., 369 ©, 
1 Schule, 1 Eottesader aufferhafb des Torfes, 1 Schlößchen und 
einigen Weihern, 1 St. ſuͤdweſtl. von Bamberg; 


Debring, Dorf an der Aurach und Straſe von Wuͤrzburg. nad | 


Bamberg, wit 17 H., 1266. u. 1M., St. ſuͤdoͤſtl. v. Stegaurach 

Dellern mit Dellerhof, Weiler mit 11 9. und 66 S, rechte 
der Aurach, St. ſuͤdweſtl. von Stegaurach; 

Erlau, Dorf am linken Ufer der Aurach, mit 55 S. und IM, 
1 6. weitl. von Stegaurach. Die 6 Proteft. daſelbſt gehören in di 
Pfarrei Walsdorf.] 

Hartland, Dorf auf dem rechten Ufer der Aurach, mit 14 
H. und 106 ©., St. ſuͤdweſtl. von Stegaurach; 

Höfen, Kirchdorf an der Aurach, mit 27 H., 169 S., 1 Fi⸗ 
lialkirche und 1 Schule, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Stegaurach. [Die 4 Pro 
teſt. daſelbſt pfarren nah Walsdorf.] 

Kaifeck, Einoͤde am rechten Ufer der Aurach, Weitzendorf ge 
genuͤber, mit 5 S., ”/, St. ſuͤdoͤſtl. von Stegaurach; 





Kreuzſchuh, Dorf auf dem rechten Ufer der Aurach, mit 15 


H.und 91 ©., 1 St. ſuͤdweſtl. von Stegauradh; 
Mühlendorf, Kirchdorf am linfen Ufer der Aurach, mit 1 
Filialkirche, 33 H., 226 ©., 1 Schule, welche auch von der Farhel, 


Jugend zu Erlau befucht wird, u. 1 M., °/, St. weſtl. v. Stegaurach. 


[Die 9 Proteſt. daſelbſt pfarren nad) Walsdorf.] 

Seehöflein, Weiler auf dem linken Ufer der Aurach, mit 4 

„,1 Schlößchen und 43 S., 1% St. noͤrdl. von Stegaurach. [ir 
z dafigen Proteft. find nad Walsdorf gepfarrt.] | 

Unterauradh, Dorf am linken Ufer der Aurach, mit 189, 
1 Feldfagelle, 1 Schlößchen und 120 &., 5 St. ſuͤdoͤſtl. von Steg⸗ 


‚ . aurach. 1Die 8 Proteft. dortſelbſt gehören zur Pfarrei Walsdorf.J. 


Weitzendorf, Dorf am linken Ufer der Aurach, mit 199. 

und 114 ©., %, St. ſuͤdoͤſtl. von Stegaurach; 
Wildenforg, Dorf am Fufe ter Allenburg, mit 45 H., 271 
©, I Schule und einigen Weihern, , &t. noͤrdi. von Steganrach. 
ESaͤnmnitliche Ortſchaften liegen im Umfange des vdgs. Bamb. D, 


) 


- FR | Anne 


— 11 — 
$. u. 
Sottesvienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkunfte. 
In der Pfarrkirche *), welche zu Ehren der Mutter Gottes 
geweiht ift, wird das Patroeinium am Feſte Marie Empfunguiß, - 
8 Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach dem Feſte Johannes des 
infers, gefeiert. Zur Berrichtung gotteddienftlicher Handlungen iu 
e 7 SchläfersKapelle bei Stegaurach **) ift ver Pfarrer nicht 
rbunden. Die Filialkirche oder Kapelle zu Höfen it zur 
re der Himmelfabrt Mariens, deren Gedächtnißtag auch das Par 
cinium ift, eingeweiht; ihr Kirchweihfeft wird am 24. Mai begangen. 
t ihr ift das Allerheiligfte aufbewahrt und werden von einem Priefter 
8 Bamberg an Sonn» und Feiertagen, gegen Bezahlung von der 
:meinde, Gottesdienfte gehalten. Der Pfarrer bat, auffer dem 
anfenbefuche, feine Verbindlichkeit zu gottesdienftlichen Handlungen , 
rtſelbſt. In der Kilialfirche oder Kapelle zu Mühlendorf,- 
(che zur Ehre des hl. Kreuzes eingeweibt iſt, wird das Allerheiligſte 
fbewahrt, und das Patrocinium am Feſte Kreuz⸗Erfindung, das 
rchweibfeſt aber am 13. Sept. gefeiert. An Sonn⸗ und Feiertagen 
den daſelbſt von einem Priefter aus Bamberg, gegen Bezahlung 
an ber Gemeinde, Gottesdienfte gehalten. Der Pfarrer hat daſelbſt 
w dem Patronatsfeſte beizumohnen. In. Ermangelung eined Prier 
18 haben die Gemeinden Höfen und Mühlendorf dem Gotteds 
enfte in ihrer Miutterfirche beizumohnen. Am 12. und 13. April 
det in dieſer Pfarrei die ewige Anbetung. ftatt. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht ©r. Mai. dem Könige zu. 
| Die jährlichen reinen Einkünfte diejer Pfarrei betragen, nach 
rim J . 1826 revid. Faſſion, 600 fl. 15 °/, Kr. 


*) Diele Kirche ift wahrſcheinlich im J. 1748, und der Thurm im g 1749 
erbaut worden. 


”) Diefe Kapelle ſt, nach der an derfelben befindlichen Jahrszahl, im J. 
1696 und zwar vermöge eines Gelübdes, wie die Volksſage lautet, 
von einem Fuhrmanne erbaut worden, welcher in dem damals fumpfis - 
gen Pate dortſelbſt mit feinem Fuhrwagen und Zugsiehe ſtecken gebfies 
ben und, die ganze Nacht hindurch in größter Noth und Lebensgefahr 
ſchwebend, gelobt hatte, im Falle feiner Rettung, die en gefährlichen 
Platz einebnen und darauf eine Kapelle zur Ehre ber bi. 7 Schlaͤfer 
errichten zu laſen. / 





10. Euratie Aſchbach. 


s. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, : 


Diefe Euratie *), im Suͤdweſten des Defanats-Bezirkes, fi : 
an bie Pfarreien: Burgwindheim, Schlüffelfeld , Geifelmind, die 





proteft. Pfarreien Aſchbach und Hohn am Berg; wird im Süben von : 


der reichen Ebrach beſpuͤlt, und breitet fich im k. Log. Burgebrach und 
Ptrg. Afchbad) des Obermainfreifes aus. In ihr find: 1 Markt, 1 


N 
h 


Dorf, 9 Eindden, 1 Kirche, 1 Schloßfayelle, 1 Gottesader, 1 1 
Schule und 332 ©. enthalten. [Im Umfange befinden fich 140 Protek 


und 97 Suden.] 
Die Ortfchaften heißen: 

Aſchbach, Markt am Afchbache, der nicht weit von bier in bie 
reiche Ebrach fällt, mit 260 S., 1 Simultankirche, 1 Schloffe, 
1 Schloßfapelle, 1 gemeinfchaftlichen Schule, 1 Gottesacker aufferhalb 
bed Marktes und dem Site 1 freiherrl. von Pöllnigifchen Ptrgs. J 


Elaffe, 1%, St. füdl. von Burgwindheim. [Die dortigen 140 Protet 


haben ihre eigene Pfarrei, und die 97 Zuden ihre Synagoge daſelbſt. Der 
Zuden⸗-Gottesacker liegt etwa 200 Schritte vom Marfte.] 


Fallmeifterei, Einöde mit 7 S., "/, St. von Aſchbach; 
Seramsmühle, Einddmühle an der reichen Ebrach, mit 10 
S., St. fübl. von Afıhbadı; 
Wuͤſtenbuch, Dorf auf einer Anhöhe, mit 19 H. und 108 
S., ”/, St. noͤrdl. von Aſchbach. 
Sämmtliche Orte liegen im Lg. Burgebrad; und im Ping. Aſchbach 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Lie Curatiekirche **), eine Simultankirche, iſt zu Ehren der 


*) Diele Euratie entftand aus einem, im 3. 1696 von den Freiherrn von 


Poͤllnitz geftifteten Hosritium für die Dominikaner, welchen im J 
4745 die Aranzisfaner folgten. Sm J. 1810 kam tiefelte vom Bi 
thume Würzburg an das Bietsum Bamberg. 

”) Dieſe Kirche ift im J. 1499 erbaut worden. 


\ 
W 


— 113 — 


Jungfrau Maria eingeweiht, und feiert ihr Kirchweibfeſt am 11. 
Eonntage nach Pfingſten. Die Schloßkapelle iſt zur Ehre des hl. 
Kreuzes eingeweiht. In beiden wird das Allerheiligſte aufbewahrt. 
Sin der Pfarrkirche findet der Gottesdienft auf folgende Art flatt: an 
Sonn⸗ und Feiertagen der Eatholifche Gottesdienſt mit Amt und Pre 
digt Bormittags von 8 bie laͤngſtens halb 10 Uhr, worauf der proteft. 
Gottesdienſt folgt; Nachmittags um 1 Uhr in der Schloßfapelle chrifts 
liche Lehrunterricht und Betftunde. In der Pfarrkirche wird gewoͤhn⸗ 
lich alle Tage, auf dem Nebenaltare, aud) Mefie.gelefen. Der Res 
igionsunterricht wird den Kindern, welche ben Unterricht in den ans 
dern Gegenftänden in der Elementarſchule zu Afchbach erhalten, vom 
Curatus zu beftimmten Zeiten eigen ertheift. Statt des 10ſtuͤndigen 


Gebetes wird in Aſchbach an-einem beliebigen Sonntage nur 1 Betr - 


fiunde abgehalten. 

Tas Beſetzungoͤrecht auf dieſe Curatie ſteht der freih. don Poͤll⸗ 
nitziſchen Familie zu. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Curatie beſtehen, nach der 
im J. 1826 revid. Faſſion, in 378 fl. 54 50 Kr. 


11. Curatie Liöberg. 


§. 1. 

Rage. Gränzen. Beitandtheile, . 
Tiefe Suratie *) ift von den Pfarreien. Priefendorf und Schön, 
brunn, und den proteft. Pfarreien Trabelsdorf und Waldorf, ber 
graͤnzt; wird von der Aurach durchſchnitten, und breitet ſich in dem f. 
R. Bamberg II. und in den Ptrg. Lisberg, Trabeledorf und Wales 
dorf des. Obermainkreiſes aus. In ihr find enthalten: 681 S., uns 

ter weichen 6 Proteft., in 3 Dörfern und 1 Weiler, 1 Kirche, 1 
SGchloßkapelle/ ; 1 Schule und 1 Gottesacker. [Im Umfange wohnen et: 


w 334 Proteft., welche zu benachbarten Pfarreien ihrer Eonfeilion gehören, 
und 76 Suben, die ihre eigene Synagoge haben.] 





*) Diele Curatie ift aus einer Schloßkaplanei der Freiberen von Mün⸗ 
fter entftanden,. und im 3..1808 zu einer fländigen: Euratie erhoben 
‚worden, Im 3. 1810 ift dieſalbe von der Diöcefe Bing an das 
Bisthum Bauen gefommen. 


— 14 — 


Die hierher gehörigen Srefchaften find: om 

Lisberg GBurglisberg), Kirchdorf auf dem rechten Ufer da ber 
Aurach und auf einer Anhöhe der Bergfortfegung des Steigermwalbes, 
mit herrlicher Angficht, dem Sitze des Curatus, der Curaties Kirche, 
4 Schloffe und 1 Cnicht mehr benügten) Kapelle, 1 Schule, 454 
Kathol. und 6 eingepfarrten PBroteft., 1 Göttesacker und dem Sitze 
eines freih. von Münfterifch. Ptrgs. IL. Claſſe, 3 St. ſuͤdweſtl. von 
Samberg, im Ldg. Bamberg I. und im Perg: Lisberg. [6 Protett. 
daſelbſt gebören in tie proteft. Pfarrei Trabelsdorf; die dortigen 76 Juden 
baten ihre eigene Synagoge.) 

Feigendorf, Weiler am linfen’ Ufer der Aurach, mit 27 © 
7 St. noͤrdl. von Lisberg, im Log. Bamberg II. und Perg. Tra 
belsdorf. [Die 33 Proteft. daſelbſt gehören zur yrot. Pfarrei Trabelsdorſ. 

Kollmannsdorf (Kolmsdorf), Dorf am linken Ufer der 
Aurach, mit 39 S., im og. Bamberg IL und Perg. Trabelsdori, 
37, St. nordöftl. von Lisberg. [Die 100 Proteft. daſelbſt pfarren nach 
der Pfarrei ibrer Confeſſion Walstorf.] 

Neuhauſen Meuhaus), Dorf auf dem rechten Ufer der 


Aurach, mit 142 S., » St. nordweſtl. von Lisberg, im Ptrg. Lis⸗ 
berg und Ldg. Bamberg IL [Die 22 Proteft. daſelbſt gehören in die prot. 


Pfarrei Travelsdorf.] 
Zertelöborf mit der Fallmeiſterei, Dorf am linken Aus 


rach⸗Ufer, mir 13 ©., St. öftl. von Lisberg, im Log. Bamberg 
II. und im Ptrg. Walsdorf. [Die 173 Proteft. dafeloft gehören zur pre 


Pfarrei Walsdorf. 
Die 6 Kathol. in dem, 1 ©t. von Lisberg entfernten proteſ. | 


Pfarrdorfe Walsdorf werden charitativ paftprirt. 
2, 


Gottesdienſtliche Verrichtungen. Beſetzungsrecht. Einkunfte. 
Die Curatie-Kirche *) iſt zur Ehre der hl. Dreifaltigkeit eins 





*) Dieſe Kirche wurde durch die dortige Gutsherrſchaft, die freiherrl. Fa⸗ 
milie von Münſter, in den J. 1740— 1750, theils vergrößert, theils 
ganz zum gottesdienftlichen Gebrauche hergerichtet und, auf Anordnung 
des Zürftsiihofs Adam Friedrich, vom Dedante und Pfarrer Sob. 
Tai. Wolpert zu Dapfurt am 16. März 1756 feierlich eingeweiht. 


ee 


| — | 
— 115 — 


geweiht, und feiert ihr Patrocinium an dieſem Feſttage, ihr Kirch⸗ 
weihfeſt aber am Herbſtgoldenen Sonutage. Am 27. April wird in 
diejer Curatie das 10ſtuͤndige Gebet abgehalten. 

Das Präfentationsrecht fteht der Gutsherrſchaft ‚ der freiperr, 
Familie von Müniter, zu. 

Die jährlichen reinen Einfünfte diefer Curatie betragen, a) 
ber im J . 1826 revid. Faffion, 431 fl. 13 %, Kr 


= \ 





v. Dekanat Sorchheim  , 





N . 1. 
Lage. Graͤnzen. Groͤße. 


Das Dekanat F orchheim, im Suͤden des Obermainkreiſes, 
breitet ſich aus zwiſchen 28° 36 und 280° 54° 18” oͤſtl. Laͤnge, 
und zwifchen 49° 41° umd 499 51° 40% noͤrdl. Breite. _ Dasfelbe 
granzt im Norden an das Dekanat Amlingſtadt und die proteſt. 
Pjarrei Heiligenſtadt, im Oſten an das Dekanat Goͤßweinſtein und 
die proteſt. Pfarreien: Muggendorf, Streitberg, Hetzelsdorf und 
Affalterthal, im Suͤden an die Defanate Keunfirhen am Brand 
und Herzogenaurach, und die proteſt. Pfarreien Kunreuth und Eg⸗ 
lofſtein, und im Welten an das Dekanat Hoͤchſtadt; erſtreckt ſich 
in die k. Log. Forchheim, Bamhberg I. und IL, Ebermaunſtadt, 
Graͤfenberg und Pottenſtein, und in die Ptrg. Buttenheim und 
Pretzfeld, des Obermainkreiſes, und wird von der kandſtraſſe von 
| Bamberg nach Nürnberg durchfchnitten. 


Sein Flaͤchenraum via ungefüße 4 / D Den P un 


i 
| a | \ 


— 116 — 


$., 2 
Eintheilung Beftandtheile. 

Diefes Dekanat begreift 12 Marreien und 1 Curatie. Die Mars 
reien find: 1. Cbermannftadt, 2. Eggolsheim, 3. Fords 
beim, 4. Dallerndorf, 5. Kirchehrenbach, 6. Pautzfeld, 
7. Prepfeld, 8. Reuth, 9. Schnaid, 10. Seußfling, 11. 
Unterleinleiter und 12. Wiefenthauz die Curatie: 13. Pinz⸗ 
berg. in denfelben find enthalten: 2 Städte, 1 Markt, 52 Dir 
fer, 10 Weiler, 5 Einöden, 20 Kirchen, 9 Kapellen, 8 Kaplaneien, 
24 Schulen, 18 Giottegäder und 15,985 ©., nuter welchen 309 Pro 
teftanten jind. [3m Umfange wohnen 1,695 Yroteftanten, welche zu bes 
nachbarten Pfarreien ihrer Eonfellion gehören, und 572 Zuden.] 


9. 3 
Phyſiſche Befchaffenheit. Gewerbfleiß. 

Der Boden iſt mehr gebirgig als eben: beſonders erhöht an ten 
Ufern der Wiefent Cbei Oberfellendorf, Streitberg, Wohlmuthsbuͤll, 
Reifenberg, Ehrenbürg, Wieſenthau, Pinzberg), bei Schirnaidel, 
Kauernhofen (in der Nähe die lange Meile), Rettern, Jaͤgersburg, 
Serlbach u. a.; das Klima gefund und größtentheild mild — nur auf 
den Bergen rauf. Der Haupifluß it die Regnitz, welche von Suͤ⸗ 
den nach Norden den Dekanats⸗Bezirk durchfließt, und auf ihrem oͤſil. 
Ufer bei Forchheim Die Wiefent und bei Neufes den Zettenbad 
(Noßgraben), auf ihrem weſtl. Ufer aber bei Trailsdorf die Aiſch, aufs 
nimmt. Die Wiefent vereinigt mit ſich: bei Gaffeldorf die Lein⸗ 
leiter, bei Prebfeld die mittlere oder große Trapbacdı, bei Kircheh⸗ 
venbach ten. Ehrenbac und unterhalb Reuth die füdliche Trupbadı. 

Der im Durghfchnitte fehr fruchtbare Boden, von dem ber Ges 
treideſame 8 bis 12fach wieder erftattet wird, bringt unter den gewoͤhn⸗ 
lichen Produkten hauptfächlich hervor, aus dem Thierreiche: Horn 
vieh, Schafe (beſonders zu Leidingshof, Stiebarlimbach u. a.), Wilde 
pret und Fiſche; aus dem Pflanzenreiche: grasreiche Wiefen, Getrei= 
de, Hopfen, Holz, Obſt (beſonders zu Kirchehrenbach, Neuies, Bus 
enhofen, Forchheim, Weifersbach, Pinzberg u. a.); aus dem Mic 
neralreiche: Sand⸗ und Kalkfteine, Marmor (zu Streitterg). 


— 117 — 


Die Induſtrie zeigt ſic nicht nur im Getreide⸗ und Obſtbane, 
ıdern auch in Behandlung der Wieſen, Viehmaſtung und Verferti⸗ 
ng verſchiedener, nothwendigen Kunſtgegenſtaͤnde, vorzuͤglich thaͤ⸗ 

Lebhafter Handel wird mit Getreide, Holz, gruͤnem und ge⸗ 
ertem Obſte (die Pfarrei Kirchehrenbach allein gewinnt aus Objl- 
kaufe in einem fruchtbaren Jahre 16 — 18,000 fl), gemäfteten 
ndviehe (befonders zu Gaffeldorf, Gosberg, Ruͤſſenbach u. a.), 
hafen, Wolle und jungen Bäumen, getrieben. Die Wiejen wer: 
ı häufig durch die, in die Regnig und Wiefent angebrachte Räder 
d Einfchnittgräben bewaͤſſert. Es giebt viele Bierbrauereien, Le⸗ 
⸗Gerbereien (beſonders zu Forchheim), Papiermuͤhlen (zu Ford 
m, Köttmannsdorf, Trailedorf), Pottafchfledereien, Korbflech⸗ 
eien (zu Seugling und Trailsdorf). Tie Fahrt aufder Negnig und 
fer Sommercial-Straffi e von Bamberg nach Nürnberg gewährt dei 
nwohnern vielfache Beichäftiguig und Vortheile. 


1. Pfarrei Ebermannftadt, 
1 “ 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile.. 


Diefe Pfarrei *), im Often des Dekanates Forchheim, iſt von den 
‘arreien: Drügendorf, Unterfeinleiter, Wichfenftein, Kirchebren; 
ch, Prebfeld, Drofendorf, Eggolsheim, und den proteft. Pfarreien 
treitberg und Muggendorf, umgeben, und breitet fi ch auf beiden 
eiten der Wieſent, im k. Log. Ebermannſtadt des Obermainkreiſes, 
s. Sie enthält: 1 Staͤdtchen, 6 Doͤrfer, 3 Weiler, 1 of, ? 
cchen, 1 Kapelle, 2 Kaplaneien, 1 Beneficium, 3 Schulen ‚ 
ichenäder und 1,945 S. LDie 161 Proteft. im Umfange find der Ian 
arrei Streitberg einverleitt.] 

Die hierher gehörigen Ortfchaften find: 
Ebermannftadt, Städtchen an der Wiefent und Straffe von 


orchheim nach Baireuth, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 Kar 


hd) Ebermannftadt "war ehemals eine Filial der Pfarrei Pretzfeld, wid 
wurde im J. 1469 zu einer ſelbſtſtändigen Pfarrei erhoben. 


pelle,. 2 Kaplaneien *), 1. Beneficium (Mittelmeß- Beneficium) ), 
120 H., 645 S., 2 Schulen, 1 Gortesader, den Siken des Pfarr 
provijors von Unterleinleiter und des Ldgs. gl. Namens, eines Ma; 
gutrates und I M., 3 . St. norböftl. von Forchheim. [Die 6 Pre: 
teft. dafelbit find nad) Streitverg gepfarrt.] 

Birfenreurh, Torf mit 2 S., St. ſuͤdoͤſtl. von Eher: 
mannftadt. [Die 136 Proteft. dafelbft gehören zur Parrei Streitberg.] 

Breitenbach, Torf auf dem rechten Urer der Wiefent, mit 63 
H., 293 S., dem Sie de3 k. Nentamted Ebermannſtadt und 2 M., 
mitteljt 2 Brüden über die Wiefent mit Ebermannftadt zufammen- 
bingend, St. weitl. von Ebermannjtadi. |Die 3 Proteft. daſelbſt 
gehören zur Pfarrei Streitberg.] 

Gaſſeldorf, Geiſel dorf, Sörferden, Dorf am Ein 
fluffe ver Yeinleiter in die Wiejent, mit 54 9., 273 S. ud 1M, 
' „ ©&t. noͤrdl. von Ebermannſtadt. [Die 2 Proteſt. daſelbſt pfarren nad 
Streitterg.] 

Neuſes, Weiler mit 119. und 62 &., 5, St. ſuͤdweſtl. von 
Ebermannſtadt; | | 

Jiedermirsberg Mirfihberg), ***) Kirchdorf mit 60.8, 
1 Filialkirche, 356 S., 1 Schule, 1 Gottesacker und LM., %, Et. 
wett. von Ebermannſtadt; 

Pockſtall, Weiler mit 109. und 54 ©., 1 ”. St. ſuͤdweſil. 
von Ebermannftadt. "1 S. in 4 9. find nach Prekfeld gepfarıt. 
Indeß geht die ſaͤmmtliche Schuljugend feit 1804, wegen haͤufigen 
Austritt der Wieſent, zur Schule in Niedermirdberg. | 

wotbenbähl, Weiler am linken Ufer der Wieſent, zur Zeit 
ohne Kathol., * St. nordöftl. von Ebermannftadt. [Die 14 rote. 
in 2 9. daſelvſt pfarren nad) Streitberg.) | 


a nn ag 





+) Die Gründung der erften Kaplanei gefchah wahriceinfich im 3. 16% 
wo Mieverniisierg mit der Pfarrei Ecermannſtadt ver.unden wurde 
Die zweite Karlanei wurde gegrimdet im 5. 17:5. 
**) Dieſes Beneficium wurde geſtiftet im 3. 1453, ven Eberhard um 
"feinen Söhnen Eberhard und Johann zu Ebermännſtadt. 
»*) Niedermirserg gebörte einſt zur Pfarrei Kirchebrenbach und ward im 
J. 1439 zu einer ſelbſtſtändigen Pfarrei erhoben; im J. 1627 kam ® 
als Filial zur Pfarrei Ebermannſtadt, Dem ed näber gelegen iſt. 





1 


Ruͤſſenbach ‚Den auf dem rechten Wiefent-Ufer, mit 37: H., 
216 ©. und 1M., // et. ſuͤdweſtl. von Ebermannftabt. 116 6. 
in 21 H. find nach Pretzfeld gepfarrt. Indeß geht die ſaͤnmutliche 
Berktagd-Schuljugend feit 1804 zur Schule nach Niedermirsberg; 
weil die Verbindung zwifchen Ruͤſſenbach und Pregfeld, durch das Aus⸗ 
treten der Wieſent, öfters unterbrochen wird, 

Schweigerhof, Hof mit 5 &., ’/, St. weſtl. v. Ebermannſiadt; 

Wohlmuthshuͤll, Dorf auf einem Berge, mit 32 H. und 
176 S., 1 St. oͤſtl. von Ebermannſtadt. 

Saͤmmtliche Drtſchanen liegen im Ldg. Ebermannſtadt. 


85. 2. 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

Der Patron der Pfarrkirche ift der hi. Nikolaus. Tas Pa- 
trocinium wird am 6. Decemb., und. das. Kircweihfelt am Sonntage 
nach Jakobi, gefeiert. Zur Pfarrkirche halten ſich unmittelbar die 
Ortfchaften: Ebermannftadt, Birfenreuth, Breitenbad, 
Gaffeldorf und Wohlmurhshäll. Die Kapelle zu Eber- 
mannftadt ift zur Ehre der bi. Sungfrau Maria eingeweiht, und feiert 
ihr Patrocihium am Feſte Marie⸗Geburt, ihr Kirchweihfeſt aber, dag 
zugleich Kirchweihfeſt des Städtchens ift, am Sonntage nach Marie: 
Gebürt. In diefer Kapelle wird aud) dad Sanctissimum aufbewahrt 
und haben folgende Gottesdienfte ftatt: Die am Patronats- und Kirch, 
weih- Fefte derfelben, Früh und Abends⸗Gottesdienſte an allen Mas 
ries geften, 14 Jahrtage und Jahrmeffen, das Salve Regina wöchent: 
lid), und die Marien: Dreißiger ohne Verbindlichkeit der Applikation. 
die Berbindlichkeit des Mittelmeß⸗Beneficiaten befteht im Yefen einer 
wechentlichen Meffe. Die Filialkirche zu Niedermirsberg hat 
zu ihrem Patrone den hl. Apoſtel Jakob, und feiert ihr Patrocinium 
am 25. Juli, ihr Kirchweihfeſt aber am naͤchſten Sonntage nach Gal⸗ 
Iustage. In dieſer Kirche werden, das Jahr hindurch, die gewoͤhn⸗ 
lichen Gottesdienſte an allen Sonn⸗ und Feiertagen, 50 geſtiftete 
Sahrtage und Sahrmefien ‚ 12 Abend » Gottesdienfte an Fefttagen‘ 
und die treffenden Leichen-Gottesbdiefte, gehalten. Zu diefer Kirche, 
inmwelcher das Allerheiligiie aufbewahrt wird, halten fich uumittelba: 


x 


— 120 — 


die Ortfchaften: Niedermirsberg, Neuſes, Pockſtall, RE 
ſenbach und Schweitzerhof. Die ewige Anbetung in dieſer Pfar⸗ 
rei füllt auf ven 12., 13. und 14. April. 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbifchofe zu. 

Tas Mittelmeß-Beneficium wird von der Eppenauerſchen maͤnn⸗ 
lichen Verwandtſchaft vergeben. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei belaufen ſich, nach 
der im J. 1826 revidirt. Faſſion, auf 1301 fl. 14 74 Kr. An 
firem Gehalte und Aceidenzien bezieht der erfte Kaplan jährlich 1W 
fl. 48 Kr., der zweite Kaplan 108 fl. 22 Kr. Dabei genießen die 
fetben im Pfarrhaufe freie Wohnung, Koft und Verpflegung mit Hol, 
Licht und Wäfche. Der jährliche Ertrag des Mittelmeß + Beneftciumd 
wird auf 75 fl. angegeben, von welchen 14 fl. als Laften abzuziehen find, 


Pfarrei Eggolöhein. 
9, 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 

Dieſe Pfarrei *), im Norden des Dekanats Forchheim, iſt von 
den Pfarreien: Buttenheim, Drofendorf, Ebermannftadt, Kirchehrem 
bach, Forchheim und Pautzfeld begränzt, wird vom Eckerbache und 
von der Straffe von Bamberg nach Nürnberg durchſchnitten, im Be 
ften von der Regnit beſpuͤlt, und breitet fich in den k. Ldg. Forchheim + 
und Bamberg I. ded Obermainfreifes aus. Sie umfaßt: 1 Markt, 
5 Dörfer, 1 Weiler, 1 Einöde, 2,047 ©., 1 Kirche, 1 Kapelle, 
1 Kaplanei, 3 Schulen und 4 Gottedader. 

Die Ortjchaften find: 

Eggolshei m, Markt am Sittenbache (Zettenbache) , mit dem 
N arrfise, der jehönen, neuen Pfarrkirche, welche im neu⸗italieniſchen 
Style erbaut, 162 Schuh lang, 60 Schuh breit und 76 Schuh hoch 
it und 1 fehr Hohen, ſtarken Thurm enthält, 1 Kaplanei, **) 1 Be⸗ 


+) Die Pfarrei Eggolsheim (Egolfesheim) foll um das 3. 680 oder 7 
durd einen Schüler des Milionärs Kilian geftiftet worden ſeyn— 
und fam im 3. 1017 an das Bisthum Bamberg. 

*) Dieie Kaplanei wurde am 18. Zuni 1700, unter dem Pfarrer Phil 

DODtt, errichtet. 


— 421 — 


fieium, 1 Knaben» und Maͤdchen⸗Schule, 362 H., 1.@pitefe, | 


8 S. und 1 Gottesacer, 1 et. t moͤrdl. von ſorchhein, im ig. 
rchheim; 

Bammersdorf, Dorf in einer waldigen Gegend, mit 42 H. 
d 211 S., /, St. ſuͤdl. von Eggolsheim, im Lodg. Forchheim; 

Jaͤgersburg, kleines (ehemaliges Jagd⸗) Schloß *) anf ei⸗ 
m Berge, mit 4 ©. und verſchiedenen Kunſtgegenſtaͤnden, 1 e. 
vl. von Eggolsheim, im Ldg. Forchheim; | 

Kauernhofen, Dorf in einer gebirgigen Gegend, mit. 20 

‚384 ©. und 1 Schule, Y%, St. ſuͤdoͤſtl. von Eggolsheim, im 
Forchheim. Zur dortigen Schule hält ſich, auſſer der Schul⸗ 
gend zu Kauernhofen, auch jene von Bammersdorf und Rettern. 


Neuſes (Neuffes), Darf am Sittenbache (Zettenbache) und. 


der Straffe von Bamberg nad; Nürnberg, mt 38 H., 296 ©, 


Brüde über den Mühlbach und 1 Ueberfahrt Äber die Regnitz, 
ı deren rechtem Ufer es Tiegt, Y%, St. weſtl. von Eggolsheim, 


ı Log. Forchheim. Eine Familie mit 9 G. dafelbſt ift nadı Paut⸗ 


:{d gepfarrt, wohin die Kinder auch zur Schule gehen. 
Rettern, Dorf in einer gebirgigen Gegend, mit 39 9. und 
12 ©., 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Eggolsheim, im Log. gercheim; 
» Schirneidel, Weiler mit 1 Rapelle, 6 H. und 29 ©, Y, 
St. nordoͤſtl. von Egaolsheim, am Zettenbache, im Log. Forchheim; 
Unterfiärmig, Dorf mit 45 9. und 163 ©., '% St. 
ͤrdl. von Egsgoloheim, | im 2dg. Bamberg I, u 


& 3 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungstecht. eintinſte 
Die Pfarrkirche **) iſt zu Ehren bes hi. Martin einge⸗ 


*) Diefeb Schloß wurde von dem Ehurfürften, Grabifhofe und Fürſt⸗ 


biſchofe zu Bamberg, Lothar Grand, Grafen von Schoͤnborn, im 
J. 1721 erbaut. 


H Zu dieſer, nach dem Plare des geheimen Oberdaurathes von alenze 


erbauten, Kirche wurde am 9. Mai 1827 der Grund gelegt: am 30. 
Novemb. desſ. J. war der Bqu unter Dach gebracht, an 
die Summe von 36,000 fl. gefoftet, ohne Hands und, Spannfro 


Be 


welche die Gemeinde unentgeldlich aeinet batte. B 


— 12 — 


weiht, md feiert ihr Patrocinium am 11. Novemb., ihr Kirchweih⸗ 
feft aber am nächiten Sonntage nach Jakobi. Die Kapelle zu 
Schirneidel * hat zu ihrem Patrone Johannes den Täufer fie 
feiert ihr Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen, und ihr Kirdy 
weihfeft am naͤchſt darauffolgenden Sonntage, Tas Alterheiligfte 
wird im ihr nicht aufbewahrt. Auffer Abhaltung der feierlichen 
Gottesdienfte am Patronatss und Kirchweihfeſte werden: in derfel⸗ 
ben, das Jahr hindurdy, am jedem Gedächtnißtage eined der 14 
Heiligen 1, und woͤchentlich 2 geftiftete Meffen geleſen. Die ewige 
Anbetung in dieſer Pfarrei falle auf den 7., 8., 9. u. 10. April. 


Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Herrn En. 
bifchofe zu. | 
Die jährlichen reinen Cinfünfte der. Pforre beſtehen, nach 


der im J. 1826 revid. Faſſion, in 794 fl. 59. Kr. Das Fruͤh⸗ 


meß⸗ Benefrium **) ift der Pfarrei einverleibt, und ruͤckſichtlich des 
vom Staate eingezogenen Engelmeß:Beneficiums, ***) erhält der 
Pfarrer vom Staatsärare jährlic) für dag Abhalten 52. Engeläm 
ter 10 fl. Proviſionsgeldes. 
Das reine jährliche Einkommen des Kaplans beläuft fich auf 
200 fl. 57 Kr., wobei derfelbe im Pfarrhauſe freie Wohnung, Koſt 
und Verpflegung genießt. 


*) Dieſe Kapelle würde im J. 1717 durch Joh. Georg Pfiſter, Kay 
liſten zu Bamberg, aus Schirneidel gebürtig, in feinem Teſtamente ge 
ſtiftet, nachdem er bereits im J. 1697 den Herrn Georg Ehrik. 

Ludwig und Joh. Adam Stiebar von und zu Buttenbeim dei 
Gilthof zu Schirneidel mit allen Rechten und Gerechtigkeiten, al 
Bilt:Rehen und Bogteilichkeit, abgekauft hatte. Der Bau dieſer Ka⸗ 
pelle ward im J. 1720 vollendet. 

*) Die Stiftung dieſes Beneficiums geichah im 3. 1389 durch die Pfarr 
genoflen. 

*Ddieſes Benefictum war im 3. 1497 von Heinrich Rammelvogel 
geriet worden. 





— 


— 1233 — 


3. Pfarrei Forchhein. 
g§. 1. 2 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. la 
Diefe Pfarrei, *) im Süden bed Defanated, dem fie ben Nas: 
n giebt, ift von den Pfarreien: Eggolsheimz Kirchehrenbach,⸗ 
th, Kerfchbach, Haufen und Hallerndorf, und von der Euratie 
nzberg, umgeben und wird von der Regnitz' und Wiefertt, und’ 
rn der Straffe von Bamberg nach Nürnberg, durchſchnitten. Sie 
itet ſich im k. Log. Forchheim des Obermainkreiſes and und ent⸗ 
t: 1 Stadt, 3 Dörfer, 3,536 S., unter welchen 140 Proteſt. 
Kirchen, 2 Kapellen, 3 Raplaneien, 4 Eich und 
Gottesäder. ſJuden: 135.] 
Die Ortſchaften heißen; Fo nr 
Forchheim (Borheim), Stadt und Feſtung auf dem redh> 
| Ufer der Regnig, welche hier die Wieſent aufnimmt, und an 
: Straffe von Bamberg nach Nürnberg, mit dem Pfarrfige, 3 
ıplaneien,**) der alten Pfarrkirche in gothifchem Style, welche eis 
je gute Gemälde aus der altteutſchen Schule, ein herrliches Preds 
terium, 1 merhvärdiged Grabmal von Bildhauerfunft in Stein, 
ben dem Haupt⸗Eingange Cgefert. 1590) und 1 hohen Thurm 
thaͤlt, 1 Spitalfirche, der St. Gereons⸗Kapelle, 1 Marie⸗Kapelle, 
4 H., 3,689 ©&., unter welchen 140 Proteftanten, die fich zur 
farrei Baiersdorf halten, 1 Ratspaufe, 1 lateiniſchen Stadtſchule, 





*) gorchheim (Foracheim, Forachem, Vorcheim) iſt ſchon um das I. 890 
ald Kirche des hi. Martin, ald Pfarrei, bekannt. Im 3. 976 gab 
Kaifer Otto II, dieie Kirche oder Pfarrei an das Bisthum Würzdurg, 
und dieſelbe ward wieder vom würzburg. Biſchofe Heinrich im J. 
1017 an Bamberg überlafen, Im J. 1353 wurde durch Biſchof Lens 
pofd, mittelt Einverleibung der Pfarrei, das Collegiatitift des hf. 
Martin zu Forchheim errichtet; dasfelde mwieber aufgelöst im 3. 1804. 
Sm 3. 1805 ward dieſe Pfarrei wieder hergeſtellt und ig 3. 1813 de: 
ftätigt und neu organtijirt. 

*) Die zwei erften Kaplaneien flad fchon längft mit der Pfarrei verkuns 
den; die dritte ward erft am 8. Mai 1830 von Sr. Majeftät dem 
Könige Ludwig I. gegründet, 


— 124 — 


4 Elementarſchulen, 1 aufgehob. Franziskaner⸗Kloſter *) und 1 


Kirche, 1 Spitale, 1 Pfruͤndnerbaufe, 1 frommen Stiftung fuͤr 


das Marien-Bild auf dem Paradeplatze, * 1 Gottesacker auſſer⸗ 


halb der Stadt, 1. alten Schloſſe, den Sitzen des k. Logs., Rent⸗ 
amtes und 1 Poiterpedition gleich, Namens, eined Magiftrates, 
vielen. Mahl⸗ und Schneid⸗M., 1 Brüde über die Negnig und 4 
Bruͤcken über die Wiefent, 6 St. fünl. von Bamberg. L[Dafelbt 
wohnen 135 Juden, die ihre eigene. Synagoge haben.) 

Buckenhofen, Torf am linfen Ufer ver Regnitz, mit 53.9, 


347 ©. und 1 Brüde über die Regnitz, 7, St. norbweftl. von. 


Forchheim; 

Burk, Kirchdorf am linken Ufer der Regnitz, der Stadt 
Forchheim gegenuͤber, mit 1 Filialkirche, 78 H., 463 ©. und 
Gottesacker, » St. weſtl. von Forchheim; | 

Serlbach, Dorf mit 14 9. und 67 ©., 1 St. norvoͤſl. 
von Forchheim, in einer gebirgigen Gegend. 

Saͤmmtliche Ortſchaften gehören zum Log. Forchheim. 


9. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
„ . Die Pfarrkirche iſt zu Ehren des hl. Martin eingeweibt, 
und feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, ihr 
Kirchweihfeſt aber 8 Tage vor dem Feſte Johannes des Taͤufers. 
Die Spitalkirche, worin das Allerheiligfte aufbewahrt wird, hi 
die hl. Katharina zu ihrer Patronin und feiert am Gedaͤcht nißtage 
dieſer Heiligen ihr Patrocinium, ihr Kirchweihfeſt aber am naͤchſten 
Sonntage nach dem Feſte Johannes des Taufers. Auſſer den Got 


tesdienſten an dieſen Feſten, haben in dieſer Kirche woͤchentlich, 


naͤmlich Mittwochs und Freitags, 2 Meſſen ſtatt. Die Marie 
Kapetle ***), in welcher gleichfalls das Allerheiligfte aufbewahrt 


*) Dos in den J. von 1649 bis 1654 entftandene, aber erſt im J. 1693 mil 
einem «fienen Kloftergebünte verſehene, Franziskaner-Kloſter wurde 
‚am 18. Yuli 1828, mittelft allerheſchſter Entſchließung, aufgehoben. 

*) Diefe Stiftung gefhah im 3. 1759 durd) den Major von Degen. 

**) Diefe Kapelle wurde von Mechtilde Ulrichin geftiitet, und erpiell 
am 11. Juli 1398 die biſchoͤfliche Beftätigung, 








- 
— — 


wird, war urſpruͤnglich zu Ehren der hl. Dreifaluigteit eingeweiht, 
wurde aber fpäter ber Verehrung Mariens gewidmet. Sie feiert 
ihr Patrocinium am Feſte Marie-Himmelfahrt. In derfelben wers 
vn jährlich 4 Quartal⸗Amter, an jedem Samſtage 1 Meffe, am 

ſten Tage in der Ogtan Marie» Hinmelfahre nach dem Pfarrgot⸗ 
— ein feierliches Amt, Nachmittags Predigt mit Betſtunde 


nd Abend: Andacht mit Te Deum, während der Octav taͤglich I 


Reffe und am Schluffe der Detav ein feierliches Amt, an den übs 
igen Marien⸗Feſten und am Dreifaltigkeit&-Sonntage Nachmittags 
Iredigt und Betſtunde, und an jedem Samſtage Abends Betſtunde, 
ehalten. Die St. Gereons⸗Kapelle *) wird gegenwaͤrtig nicht 
nehr zu gottesdienſtlichen Verrichtungen benuͤtzt. Die Filialkirche 

u Burk iſt zu Ehren, ber hl. 3 Könige eingeweiht, und feiert am 
Hefe derfelben ihr Patrocinium, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonue 
tage vor Wendelin. Auffer dieſen Feften werden bafelbft an den 
Weiten Feiertagen von Beipngchten, Oſtern ugb, Pfingſten Gottes⸗ 
dienſte, auch die treffenden veichen ⸗Gottesdienſie und mehre geſtif⸗ 
tete Jahrtaͤge, gehalten. In den dortigen Kirchhof werden, auſſer 
den Leichen von Burk, auch jene von Buckenhofen begraben. Die 
ewige Anbetung findet in dieſer Pfarrei am 24, 25., 26., 27. 
ud 28. Febr, ſtatt. 

Das Beſetzungor echt auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Mai dem Könige zu. 
Tie jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei ne geni 
ter im 3. 1826 revid, Faſſie fon, 1199 fl. 31 7% Kt. Jeder der 
wei erſten Kaplaͤne hat einen ‚jährlichen firen Gehalt von 135 fl, 
er. drite Kaplan einen von. 100 fl.; die Accivenzien Taffen. ſich 
nicht genau angeben; dabei genießt jeder berfelben freie Wohnung, 

koſt, Beheitiung, Picht und Waͤſche. 


— 





*) Dieſe Kapelle wurde von Georg Walrab zu Forchheim, durch ſei⸗ 
nen letzten Willen vom 28. April 1515, geftiftet und mit einer einfa⸗ 
hen geiſtlichen Pirlinde verfehen, In der Folge tefamen diefe die“ 
Franziskaner dortſelbſt zum Genuſſe; gaben jie aber nad) Ervauung 
ihres Kloſters, wie ed jetzt noch ſteht, auf. Woͤchentlich wurden in 
dieſer Karelle 3 Meſſen geleſen, welche in der Folge abwechſelnd die 
Kanonifer des dortigen Stiftes, bis zu deſſen Auflöſung, deſorgten. 


— 16 — 


4. Pfarrei Hallerndorf. 
6. 1. 
Lage Gruͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei, *) im Welten des Dekanats⸗Bezirkes, wird von 
den Pfarreien: Schnaid, Seußling, Pautzfeld, Forchheim, Haufen, 


| 


Adelsdorf und Zentbechhofen, begränzt und von der Aiſch durdy 


ſchnitten. Sie breitet fi in den k. Ldg. Forchheim und Bamberg 
I. des Obermainfreifes aus, und enthält: A Dörfer, 1 Einoͤde, 
1,023 ©., Unter welchen 4 Proteftanten und 20 Juden, 1 Rap 
Ianei, 2 Kirchen, 1 Kapelle, 2 Schulen und 2 Sirchhöfe, 
Die Ortfchaften find: | 
Halferndorf, Bfarrdorf am Tinten Üfer der Aifch, mit 104 


| H., 2 Schlöffern, deren eines, zum Theile abgebrannt, koͤnigl. und 
das andere gräfl. ſchoͤnborniſch ift, 541 ©., unter welchen 4 Pro 


teit., welche ſich theild zur prot. Pfarrei Buttenheim halten, und 


20 Suden, dem Pfärrfige, der Pfarrkirche, welche 1 Gemälde-auf 


Holz, zum Andenken an die Verwuͤſtungen bed Kriege im J. 1632, 
und die Gruft der gräfl. wolfsthal. und freih. fedendorf. Familien 


enthält, 1 Kaplanei, 1 Schule, 1 Gottesacker, 1 M. und 1 Brüdt 


über die Aifch, 1 7/, St. nordweſtl. v. Forchheim, im Log. Forchhein; 
Haid, Dorf auf dem linken Aifch-Ufer, mit 14 H. und 83 
S., 1 St. füdweftl. von Hallerndorf, im Log. Forchheim; 
Krenzfapelle cHohenroth), ſchoͤne Wallfahrtsfapelle mit 
3 Altären, verfchiedenen auf Holz gemalten Denfmälern und In 
ſchriften, fürftl. bamberg., ſchoͤnborn. und fedendorfifchen Wappen, 
1 Kirchnerswohnung und 6 ©., auf einem Berge, Kreuzberg ge 
nannt, %, St. weftl. von Hallerndorf, im Log. Forchheim; 


Trailsdorf, Torf am Einfluffe der Aiſch in die Regnih, 


mit 55 H., 294 S., unter welchen 2 Proteft., die ſich zum Theile 


, Hallerndorf war ehemals eine Filial von Forchheim; wurde mwahrfcheit 
fi) im 15. Jahrh. zu einer Pfarrei erhoben, welche zur Zeit der Re 
formation einging, aber im 3. 1730, beionders durch Beiträge ded 
bamberg. Weihbiichofes Joh. Werner, eines Grafen von Wolfe 
thal und des Zurittüchofd Friedrich Earl, wieder neu errichtet wurde 


- — 127. 
jur prof. Yferrei Buttenheim galten, und 1 m, Y, St. mordoͤſtl. 
von Hallerndorf, im Log. Bamberg II. 142 ©. in 35. 9. gehören 
in die Pfarrei Hallerndorf; die übrigen find nach Seußling gepfartt. 

Willersdorf, Kirchdorf auf dem rechten Aiſch-Ufer, mit 1 
Filialkirche ; welche das Epitaphium ihres Stifterd, Friedrich 
Bernhard, enthält, 53 9, 1 Schule, 1 Kirchhof und 33 Sır | 
Y,, St. füdl.. von Hallerndorf, im Log. Forchheim. 


. 2... 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkunfte. 


In der Pfarrkirche, 9 welche zur Ehre des Hl. Sebaſtian 
eingeweiht ift, wird das Patrocinium am Gebächtnißtage dieſes 
Heiligen, das Kirchmeihfelt aber am Tage des hl. Michael, ges 
feiert. Die Kreuzkapelle **) (Hohenroth, Kreuzberg), in wels - 
der das Allerheiligſte aufbewahrt wird, tt zur Ehre des hl. Kreu⸗ 
zes eingeweiht. In derſelben finden feierliche Gottesbienite ſtatt: 
an den Tagen Kreuz Erfindung, Kreuzs Erhöhung und Mariens 
Scmer;, am Charfreitage, am Markustage und am erften Tage 
in der Bittwoche; wöchentlich an jedem Freitage wirb darin vom 
Hfurrer und Keplane, abmwechfelnd, Meſſe gelefen. In der Fir 
lialkirche zu Willersdorf, » in welcher das Allerheiligfte 


”) Diefe Kirche wurde durch Twohlthätige Beiträge von 1652 — 1660 er 
baut, nachdem die vorige im Kriege 1632 durdy Brand zerftärt- worden 
war. In ihr waren die gewöhnlichen Begräbnißftitten der Herrn von 
Eedendorf und von Molfsthal. Der Bau des Pfarrhauſes mit Ne⸗ 
bengebãuden wurde 1730 vollendet. 

) Die Veranlaſſung zu dieſer Kapelle waren ein hoͤlzernes Kreuz, welches 
an diefer Stelle errichtet, und häufige Wallfahrten, Die von Andaͤchti⸗ 
gen dahin unternommen wurden. Im J. 1463 wurde über dem Kreuze 
dieſe Kapelle von den Herrn von Sedendorf und andern Wohlthaä⸗ 
tern errichtet J 

) Diele Kirche warl ehemals ſelbſt Pfarrkirche, welche nebſt dem Seitale 
im J. 1602 von Friedrich Bernhard, von Willersdorf ge:ürtig, 
und Pfarrer :zu Adelsdorf (geft. 1613), geftiftet worden if. Am 22. 
Zuni 1730 wurde die Pfarrei Willersdorf mit jener zu Hallerndorf 
vereinigt. _ 5 


— 13 — 


aufbewahrt ift, wird das Patrocinium am Gebächtiffßtage des H. 
Bartholomäus, der Kirchenpatron iſt, und das Kirchweihfeſt am 
naͤchſt darauffolgenden Sonntage gefeiert. In ihr werden an allen 
Sonns und Feiertagen (dad Patronats⸗ und: Kirchweihfeſt in Hab 
lerndorf ausgenommen) die gewöhnlichen Vor⸗ und Nacdmittagd 
- Öottesdienfte, im Laufe des Jahres alle geftifteten Jahrtage und 
Engelämter und bie treffenden Taufen, Gopulationen und Leichen, 
 Gottesdienfte, vom Kaplane gehalten. Das 10ftündige Gebet wird 
in diefer Pfarrei am 1. und 2. März verrichtet. 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Das jährliche reine Einfommen der Pfarrei befteht, nach der 
im 5%. 1826 revidirt. Kaffıon, in 705 fl. 38 Kr. Das ehemalige 
Fruͤhmeß⸗Beneficium *) dahier wurde mit der Pfarrei, deren Fond 
unzureichend war, vereinigt. Die reinen jährlichen Einkünfte de 
Kaplan belaufen fi auf 103 fl., wobei derſelbe im Pfarrhauſe 
freie Wohnung, Koft, Beheigung, Beforgung mit Licht und Waͤſche 


genießt, 
5. Pfarrei Sirchehrenbad). 


$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Die Graͤnzen dieſer Pfarrei, **) welche im Oſten des Deka 
nats⸗Bezirkes J[iegt, werden von den Pfarreien: Pretzfeld, Eber⸗ 


*) Dieſes Beneficium wurde von ben Brüdern: Rampert und Nike 
faus, Domberrn zu Würzburg, und Jakob von Sedendorf, geftifte 
und von dem Biihofe Georg zu Bamterg am 7. Mai 1468 beitätigt. 

*) Das Gründungsjahr Liefer Pfarrei ift nicht befannt. Sn Urkunten 
kommt fie erft im 3. 1344 vor; Pabft Clemens VI. vererdnete am 
11. San. 1349, daß fie zur biſchöflichen Tafel gehören fol. Das äftefe 
Lehenbuch derielten it vom J. 1577 Datirt; bezieht ſich jedoch auf ein 
früheres. In einem alten Verzeichniſſe der, zu dieſer Kirche geflifteten 
Jahrtage Eonımen ein Freiherr von Reutenbac und vefen Gemahlin 
Mechtilde vor, melde im 3. 1130 lebten und 1 Sahrtag flifteten. 
it dem J. 1290 waren die Herrn von Reutenbach ausgeftorben. 
Die Gründung die er Pfarrei fallt wahricheinlich ins 12. Jahrh. Inter 
die Gründer derſelben ſetzt man vorzüglich die Herrn von Wieſen⸗ 
thau, von Hundshaupten, von Leutenbad, von Yferdsfeld 
zu Neifenberg und von Sarg zu Berendurg 








mannſtadt, Leutenbach, Wieſenthau, Reuth, Forchheim, Eggols⸗ 
bein und von der proteſt. Pfarrei Hetzelsdorf, gebildet. Dieſelbe 
erſtreckt fich in die f. Log. Forchheim und Ebermannſtadt des Ober 
mainkreiſes, wird von der Wiefent bewäffert, und begreift: 5 Doͤr⸗ 
fer, 1 Weiler, 3 Kirchen, 1 Kaplanei, 1,669 S., unter welchen 
84 Juden, 2 Schulen und 1 Gottesacker. 

Die Ortichaften find: 

Kirhehrenbad;, Pfarrdorf am linken Ufer der Wiefent, In 
welche ter Eprenbac; fließt, und an der Straffe von Forchheim nach 
Baireuth, am Fuße der Ehrenbürg, mit dem Pfarrfige, der Pfarr⸗ 
firhe, welche 1 Thurm mit A Glocken, ein fehönes AltarBlatt auf 
tem hohen Altare, den Martertod ‚des hl. Bartholomäus vorſtellend 
(vom Maler Linf aus Kronach) und ins und aufferbalb 3 merkwuͤr⸗ 


dige ſteinerne Grabmaͤler enthält, nämlich: ded Freiherrn Wilhelm 


von Wirjenthau anf Hundehaupten (geft. 1587) und feiner Gemah⸗ 
In Anna, geborn. von Redwitz (geft. 1594), mit vorzüglicher Bild 
huners Arbeit, danıı des Siegmund von und zu Wieſenthau und 
Hundshaupten (geit. 1595) und des Melchior Groß Pferböfelber 
zu Unterweiiersbadh (geft. 1505). und deffen Hausfrau Margarethe, 
gebein. von Och, 1 Kaplanei, *) 145 H., 800 S., 1 Gottesader, 
I Knaben und 1 Maͤdchen⸗Schule, und 2 M., 1 ı,, St. nordoͤſtl. 
von Forchheim, im Log. Forchheim; 

Kolmrenth (Kolbenreuth), Weiler auf dem Iinfen Wie 
ſent- Ufer, mit 4 HJiund 53 ©., St. nordoͤſtl. von Kirchehren⸗ 
bach, im Log. Ebermannfiadt; 

Mittlerweilergbah (Mittenweilersbach), Dorf auf 
tem rechten Wiefentellfer, mit 31 9. und 198 ©., unter welchen 
5 Zuden mit 1 Synagoge und 1 Nehrer, 3, St, nordweſtl. von 
Kirchehrenbach, im Log. Ebermannſtadt; 

Oberweilersbach, Dorf auf dem rechten Wieſent⸗Ufer, mit 
279. und 217 S., 1 ©t. nordweſtl. von Sircheßrenbadh, im Log. 
Germanuftabt; ; 


) Diefe Karlanei wurde errichtet im 3. 1749 am 1. Dezemb., wo der 
biſchöfl. geiſtliche Rath und Etifte : Demant Freiherr Kara ron Be 
kenburg, weldyer Damals die Pfarrei Kirchehrenbach erhielt, felbft einen 
Ka-larn ve:langte und > fegleih mitbrachte, 


— 1390 — 


Reifenberg, Kirchdorf mit 1, auf einem hohen Berge liegen, 
den Filialfirche, 28 9. und 149 ©., °;, St, nördl. von Kicchehrem 
bach, im Log. Ebermannftadt; 

Unterweilersbach, Kirchdorf auf dem rechten Ufer der Wie 
fent, mit 1 Filialficche, 1 Schule, 35 H. und 252 ©., St. url. . 
von Kirchehrenbach, im Ldg. Ebermannftadt. In ber Kirche, neben - 
der Kanzel, befindet fich ein Tenfmal von Marmor, unter welcem 
ba3 Herz der zu Regensburg am 17. Nov. 1732 veritorbenen Frei 
frau Anna Margaretha Karg von Bebenburg, geb. von Mund, 
aufbewahrt it. | 

9. 2 

Gottesvienftliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Cinfünfte, 

Die Pfarrtirdhe, * zur Ehre des Apofteld Bartholomäus 
eingeweiht, feiert ihr Patrocinium am Gedächtnißtage diefes Heiligen, 
ihr Kirchweihfeit aber am naͤchſt darauffolgenden Sonntage. In der 
Filialfirdhe zu NReifenberg, zur Ehre des HI. Nikolaus einge 
weiht, wird das Patronatsfeſt am Sonntage vor dem Gedächtniftage 
diefed Heiligen, und dad Kirchweihfeft am 2. Sonntage im Oktober, 
gefeiert. In derfelben werden, aujjer den Goitesdienften an diefen 
2 Tagen, an folgenden Tagen öffentliche Gottesdienſte gehalten: am 
dritten Bitttage, wo von der Pfarrkirche aus dahin gewallfahrtet wird, 
am Sonntage in der Fronleichnams⸗Octav mit Engelamte und Flur 
gange, und am Sonntage vor Michaelid-Tage. Auch finden in ihr, 
während des Jahres, 6 Sahrtage und eine Stiftungsmeffe ftatt. Die 
Filialkirche zu Unterweilersbach verehrt die hl. Anna ale ihre - 
Patronin, deren Feit immer am Sonntage vor dem Anna sTage ge 
jeiert wird; das Kirdnveihfeft hat am nächften Sonntage nah Marie 
Heimſuchung ftatt. Auſſer diefen Seiten werden in diefer Kirche an 

- folgenden Tagen öffentliche Gottesdienfte gehalten: am Sonntage 
nach Kreuz: Erfindung, am Sonntage vor Marie» Heimfuchung, am 
Sonntage nach dem Gedächtniß- Tage des hl. Lorenz und am 2. Bit⸗ 
sage, wo von der Pfarrkirche aus dahin gewallfahrtet wird. Anden 

*) Der Bau. diefer Kirche wurde im 3. 1769 begonnen und im 3. 1774 

vollendet. 


— 131 — 

Borabenden bed Marie⸗Heimſuchung⸗, des Kirchweih⸗ und Anna⸗Fe⸗ 
fled, wie an den Feten Marier Heimfuchung, der Kirchweihe und dee 
bl. Anna ſelbſt, finden dafelbft geftiftete Vefper-Andachten ftatt. *) 
uͤberdieß hat der Pfarrer, waͤhrend des Jahres, in dieſer Kirche 6 ge⸗ 
ſtiftete Jahrtage zu halten ind 11 geſtiftete Privatmeſſen zu leſen. 
Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei fällt auf den 17.,18. u. 19. März. 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbiſchofe zu. 
Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei beträgen, nach der - 
im J. 1826 revid. Faffion, 1102 fl. 16 %/, Kr., und jene der Ka⸗ 
planet 150 fl., nebſt freier Wohnung, Koft und Verpflegung mit Holz, 


Licht und Waͤſche. Das chemalige rüpmeß» Benefieium daſelbſt ift 
mit der Dfarrei verbunten. **) 


Piarre Paubled. 


Lage. Brämen. Neftandtheile 

Dieſe Pfarrei ***), im Norden des Dekanates Forchheim, ft 
‚von den Pfarreien: Halleendorf, Seußling, Eggolsheim, Forchheim 
und Schnaid, umgeben und liegt an der Regnitz, im k. bg. Bord 
beim bed Obermainkreiſes. Sie enthält: 2 Kirchen ‚4 Sdule, 2 
Gottesäker und 411 S. in 3 Dörfern. 

Die Ortſchaften find: | 

Pansgfeld, Pfarrdorf am Linken Ufer der Regnitz, mit 41 9, 
228 ©., dem Pfärrfige, der Pfarrkirche, 1 Schule und 1 Gottedader, 
. St. nördl. von Forchheim; 





.) Diese Veirer-Andachten wurden geftiftet im 3. 1732 von der Freifrau 
Anna Margaretba.Karg von Besenburg, Gebornen v. Münch, 
Gemahlin ded Georg Earl Karg v. Bebenburg, franfifhen Kreis⸗ 
geſandten zu Negensburg, welcher Kamilie üderhaupt die Kirche zu Un: 
terweiler&bach fehr viel zu verdanken bat. 

) Die Stiftung diefes Beneficiums geſchah ſchon im 15: Jahrh.; die Eins 
verleibung desielben in die Pfarrei im I. 1647. 

* Dieie Pfarrei wurde geftiftet im 3.1370; war eine Zeitlang mit dem 
Collegiatſtifte zu Forchheim, dann mit der Pfarrei Seufling vereinigt; 
iR aber jeit dem 22. April 1751 wieder getrennt und ſelbſtſtändig. 


— 132 — J 
Neuſes (Neuſſes), Dorf am rechten Ufer der Negnitz, von 
welchem nur 1 Familie mit 9 5. zur Pfarrei Pautzfeld gehört, diene 
rigen 217 S. aber nach Eggolsheim gepfarrt find, /, St. norbefll, 
von Pautzfeld, wohin die Schuljugend auch zur Schule geht. 
Schlammersdorf, Kirchdorf auf dem rechten Ufer der Aiſch, 
sticht weit von deren Einfluffe in die Negnig, mit 1 Fifiallicche, 24 
H., 174 ©. und 1 Gottesacker, Y%, St. nordweſtl. vor Pautzfeid. 
Sämtliche Ortſchaften liegen im Hmfange des Edge, Forchheim. 


:% 2. 
Gottesdienſtliche Verhaltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 

In der Pfarrkirche, *) weite zu Ehren der Mutter Gottes 
eingeweiht ift, wird das — am Feſte Marie⸗-Himmelfabrt 
und das Kirchweihfeſt am Sonntage vor Michaelis-Tage gefeiert. 
Die Filialkirche zu Schlammersdorf **) iſt zur Ehre des El. 
Krenzes eingeweiht und feiert ihr Patrocinium am Feite Kreuz -Erbös 
bung, ihr Kirchweihfeſt aber am naͤchſten Sonntage nach dem Feſte 
Sobannes des Taͤufers. In ihr wird das Alferheifigfte aufbewahrt 
und haben, auffer dem Patronats- und Kirchweihfeſte, noch an fol 
genden Tagen Gpttespienfte ſtatt: am Marfustage und am dritten 
Tage in ber Bittwoche, an weldgen die Parochianen von Seußling 
und Pausfeld nach Schlammersdorf walfahrten, und am Ießten 
Sonntage jeden Jahres. Jaͤhrlich werden in derfelben auch 13 ger 
ſtiftete Jahrtage gehalten und in jeder Woche, gewöhnlich am Freie 
tage, 1 StationgsMeffe gelefen. 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei ſteht dem Herrn Erde 
ſchofe zu. 

Das reine jährliche Einkommen Ver Pfarrei befäuft ſich auf 
339 fl. 25 Kr. 


2) Dieſe Kirche wurde im J. 1712 erbaut. 
**) Die Erbauung dieſer Kirche geſchah im J. 1658, 


— 133 — 


7. Pfarrei. Presfeld (Pretsfeld.) 
8. 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei *) liegt im Suͤdoſten des Dekanats Forchheim, iſt 
n den Pfarreien: Ebermannftadt, Wichfenftein, Kirchehrenbach, 
zgolsheim, und den proteit. Pfarreien: Hetzelsdorf, Affalterthaf 
d Egloffitein, umgeben und erjtredt fid) in die Bezirke der k. Ldg. 
ermannftadt, Graͤfenberg und Pottenſtein, und der Ptrg. Butten⸗ 
m und Pretzfeld des Obermainkreiſes. Sie wird von der Wieſent 
d der mittlern Trupbach beſpuͤlt und enthält: 7 Dörfer, 2 Weiler, 
Finöde, 1 Kirche, 1 Schule, 4 Gottesacker und 1,135, ©., unter 
(chen 65 Proteft. find. [407 ‘Proteft. im Umfange find in benachbarte 
irreien ihrer Eonfeilion einverletot; 304 Juden haben ihre eigenen Synagogen. 

Die Ortſchaften ſind: 

Pretzfeld (Pretsfeld)y, Pfarrdorf am Einfluße der mittlern 
»upbach in die Wieſent, und an der Straſſe von Forchheim nac) 
nireuth, mit dem Pfarrfige, der Pfarrlische, Deren Hochaltar, bes 
nderd aber Seiten: Altäre, von guter Bildhanerarbeit find, 804 €, 
ter weichen 65 Proteft,, die ſich theild jur proteſt. Pfarrei Hetzelsdorf 
ten, und 79 Juden, deren Schule unter der Lokalinſpektion des 
farrers ſteht, mit 1 Synagoge find, 130 H., 1 Schule, 1 Gottes⸗ 
fer, 1Schloſſe und 2 M., im Ldg. Ebermannſtadt and graͤfl. von 
insheim. Ptrg. Pretzfeld I. Claſſe, 2 St. nordoͤſtl. von Forchheim; 

Hagenbach, Torf an der mittlern Trupbach, 1 Schloſſe, “, 
st. ſuͤdoͤſtl. von Pretzfeld, im Ldg. Ebermannſtadt u. Ptrg. Buttenheim. 
die daſigen 121 Proteſtanten gehören zur proteſt. Pfarrei Hetzelsdorf, und 
ie 155 Juden haben daſelbſt ihre Synagoge.) 


) Diefe Pfarrei beftand ſchon it J. 1145, mo ber dortige Pfarrer 
MWernnher den Zehent daſelbſt von einem Riwin und Dieverk wie 

. der einlöste. Etifter der Pfarrei waren wahrſcheilich die Neichsherrn 
von Schlüſſelberg, zu deren Herrſchaft Pretzfeld gehörte. Nach 
den Ausftersen dieler Heren im 5. 1347 fiel die Pfarrei an das Fürſ⸗ 
kisthyum Würzburg, welches diefelbe aber am 5. San. 1350 dem Non⸗ 
nenffofter zu Schlüffelau überlief: Nach Abtretung des würzburgifhen 
Antheils der ſchlüſſelbergiſchen Herrihaft im J. 1390 an Bamterg 
wurde dieſem auch tie Pfarrei untergeordnet, 


— 134 — 
Luͤtzeldorf, Dorf ander mittlern Trupbach, mit 31 ©., }. 
St. ſuͤdoͤſtl. von Presfeld, im Ldg. Ebermannftadt. [Die 55 Yrotel. 
Dajefoft find der Pfarrei Hetzelsdorf einverleibt.] 

Pfaffenloh, Einoͤde rechts der wmittlern Trupbach, im Rp. 
Pottenftein, °/, St. füdöftl. von Prepfeld. [Die 5 Proteft. dafeiht 
find nach Heßelsdorf gerfarrt.] . 

Pockſtall, Weiler mit 10 H. und 54 S., wovon 33 ©. in6 
H. nach Ebermannſtadt gepfarrt find, %, St. weit. von Prebfeld, im 
Log. Ebermannſtadt; 

Poppendorf, Dorf auf dem linfen Ufer der mittlern Trup⸗ 
bach, mit 1S., */. St, ſuͤdoͤſtl. von Pretzfeld, im Ldz. Ebermannſtadt. 
Die dortigen 64 Proteſt. gebören in die Pfarrei Hetzelsdorf.] 

Ruͤſſenbach, Dorf auf dem rechten Ufer der Wiefent, mit 37 
H. und 216 S., von weldhen 100 S. in 16 H. zur Pfarrei Ebermanns 
ſtadt aehören, '/, St. ndrdl. von Pregfeld, im Log, Ebermannftabt, 

[Der 1 Proteft. datelcft gehört in Die Pfarrei Hekelsdorf.] ; 

Schweinthal, Dorf an der mittlern Trupbach, mit 17 ©, 
2 St. füdöftl. von Pretzfeld, im Log. Graͤfenberg. [Die 66 Protek. 
find der Pfarrei Egloffſtein einverfeibt.] | 

Urfpring, Weiler mit 8 9. und 50 S., %/, St. ſuͤdoͤſtl. von 
Pretzfeld, im Ldg. Pottenftein, [Die 5 Prot. daielöft pfarren nach He 


elsdorf.) 
Wannbach, Dorf an der mittlern Trupbach, mit 80 S., um 


ter welchen 70 Juden mit 1 Synagoge, deren Schule unter der In⸗ 
freftion des Pfarrers zu Pregfeld fteht, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Pregfeld, 
im Xdg. Ebermannſtadt und Perg, Pregfeld, [Die 90 Proteft. dafelhf 
gebören in die Pfarrei Hegelsdorf.] 


$. 2, 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Der hl. Kilian iſt Patron der Pfarrkirche, *) welche am Ge 
dächtnißtage diefes Heiligen ihr Patrpeinium, und am 2, Sonntage ' 
im Oftob. ihr Kirchweihfeſt, feiert. Das 10jÄndige Geber hat in 
diefer Pfarrei am 16. März ftatt. 


*) Diefe Kirche ift in den 1750er Sahren in gutem Style erbaut wordet 


Das. Verleihungsrecht anf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Herrn €; 
ſchofe zu. 

Die jährlichen reinen Einkünfte diefer Pfarrei belaufen ſich, nach 
rim J. 1826 revid. Faſſion, auf 981 fl. 21 Kr. ˖ In dieſe Sum⸗ 
iſt auch der. Ertrag des Fruͤhmeß⸗Beneficiums eingerechuet, wels ; 

3 mit der Pfarreir verbunden iſt. 


8. Pfarrei Reuth. 

$. 1, " “ 

Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, \ 

Die Graͤnzen diefer Pfarrei, 9 welhe'im Süden des Defanatds 

zirfes Forchheim, am rechten Ufer der Wieſent, liegt, werben: von 

ı Pfarreien: Korchheim, Eggolsheim, Kirchehrenbad, und Wieſen⸗ 

m gebildet, Diefelbe gehoͤrt zum Umfange des k. Loge. Forchheun, 

d erftreckt fich blos auf das Pfarrdorf Reuth, welches rechts der 

iefent , an einem Bergabhange:, liegt und 96 H., 496 ©., den 

arrfiß, die Pfarrkirche, 1 Schule, 1 Eottesacker, 1 Urbansbruders 

aft-Stiftung, 1 M. und 1 Brüde über die ieſcut enthaͤlt, und 1 
t. oͤſtl. von Forchheim entfernt iſt. 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 


Die Pfarrkirche it zur Ehre des hl. Johannes des Täufers 
ngeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen, 
r Kirchweihfeft aber am 1. Sonntage im Oktober. Am 11. Dun 
ndet in diefer Kirche das 10ſtuͤndige Gebet ftatt, 

Das Beſetzungsrecht auf biefe Pfarrei jteht dem Hrn. Erzbifchofe zu... 


Das reine jährliche "Einkommen der Pfarrei beſteht in 566. fl. 
Kr. 





*) Reuth war ehemals eine Erpofitur des Collegiatſtiftes Sorhheim, und . 


wurde im 3. 1690, durch Beiträge theild der Biſchoͤfe, theils der Pri⸗ 
vaten, zu einer eigenen Pfarrei erhoben. . 


\ 


— 138 — 


9. Pfarrei Schnaid. 
| s 1. 
Lage, Graͤnzen. Beitandtheile, 


Diefe Pfarrei, N im Weiten des Defanated Forchheim, ift von 
den Pfarreien: Schlüffelau, Seußling, Paupfeld, Hallerndorf md 
Zentbechhofen, umgeben und breitet fid, auf dem linfen Ufer der Aiſch 
aus, in den k. Log. Forchheim und Bamberg IL. des Obermainkreiſes. 


Sie begreift: 4 Törfer, 1 Weiler, 1 Kirche, 3 Feldfapellen, 1 Schw 


le, 672 ©. und 1 Gottedader. 
Die Ortfchaften heißen: 


Schnaid, Pfarrdorf mit dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, welche 
einen neuen Anbau und 1 Wappen mit der Inſchrift: Georg * 
Freiherrn von Stromberg u. ſ. m. 1720, enthält, 1 Felbfapelle, 1 
Schule, 41 9., 274 ©. und 1 Gottesacker, 2 %, St. norböftl, von 
Forchheim, ini Log. Forchheim; 

Großbuchfeld, Dorf auf dem linken Alfch-Ufer, mit 16 9, 
90 ©. und 1 Feldfapelle, Y, St. nördl. v. Schnaid, im Log. Bamb.Il; 

Kleinbuchfeld, Weiler aufdem linken Aifchs Ufer, mit. 109. 
und 64 ©., ”/, St. nörbl. von Schnaid, im Log. Bamberg IL; 

Rothenfand, Dorf in hoher Lage, mit 26 H., 162 ©. und! 
Feldfapelle, “ St. nordl. von Schnaid, im Ldg. Bamberg IL; 

Stiebarlimbach, Torf auf dem Iinfen Aiſch⸗Ufer, mit 13 
9. und 82 S., im Log. Forchheim, St. füol, von Schnaib. ' 


% Schnaid ftand in früherer Zeit in Verbindung mit den Pfarreien Seuſ⸗ 
fing, dann Zentcechhofen, wo der Pfarrfig war und von wo aus ab’ 
mechfelnd bier und dort Gotteäblenft gehalten wurde. Schon im J 
1359 kommt Schnaid ald eine Pfarrei vor; auch im 3. 1455 mit 14 


Parochialortſchaften. Sie ſcheiſt aber fpäfer, durd Abnahme und Im 


zufänglichkeit ihrer Menten, wieder eingegangen zu feyn. Durd ein 
reihlihes Vermaͤchtniß des Pfarrers Lang zu Drügendorf, und durch 
wohlthatiges Zuſammenwirken des Füurſtbiſchofs Franz Ludwig und 
des D.erleiberen, wurde die Pfarrei Schnaid im 3. 1790 (1795) nen 
fandirt und errichtet. 


| 
| 
| 


- 4117 — 


2% - 
Gottesdienſtliche Verhaltniſſe. Beſi chungẽetecht. Einkunfte. 
Die Patronen der Pfarrkirche *) find Die Apoſtel Peter und 
Saul. Das Batrveinium wird am Feſttage diefer Heiligen, und das. 
kirchweihfeſt am naͤchſten Sonntage darduf begangen. In der Felde 
apelle zu Schnaid, welche ein Marien⸗Bild enthält, wird vom 
zolke an jedem Samſtage Abends eine Andacht verrichtet. Meder in 
iefer, noch in den Felbfapellen zu Öroßbuchfeld und Ros, 
benfand, hat ber Pfarrer Gottesbienſte abzuhalten. Das 10ftändige 
Sebet in diefer Pfarrei wird am 3. März abgehälten. Ä 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei alternirt zwiſchen Sr. Mi 
jetät dem Könige und dem Herrn Erzbifchofe. 
Die jährlichen reinen Eintänfte ber Pfarrei betragen 646 fü 
27 i Kr: i 


Pfarreti Seins 
$: 
Lage. Oränzen: BeRdnsiheit, 7 

Lie Graͤnzen dieſer Pfarrei **) werden von den Pfarreien: Reun⸗ 
dorf, Pettſtadt, Hirſchaid, Buttenheiti, Eggolsbeim, Pautzfeld, Hal⸗ 
lerndorf, Schnaid und Schlüffelau gebildet: Sie liegt im Nordweſten 
des Defanates Forchheim, im k. kdg. Bamberg II. des Obermainkreiſes, 
auf dem linken Ufer der Regnitz, und begreift: 4 Dörfer ‚tr Reiter, 
1,134 S., 2 Schufen und 1 Leichenhof. [Die 9 Proteſt. im Umfange 
gehoren zu einer Pierre threr Eonfeion, und 29 Juden haben idre Sm] 








) Diefe Kirche ſotl von bem aloſter Schlüfelau erbaut; uch eind as Ä 
tiſſin deſſelben, Namens Adelgumd, unter deren Kichtgäe begras 
ken worden fern. 

*) Diele Piarrei it wahrſcheinlich eine der, von Sarı dem Grofen u 
fur die ſlaviſchen Coloniſten geſtifteten, von Ludwig dem From⸗ 
men dotirten, alſo im J. 8io — 230 entſtandenen Pfarreien. 
Im J. 1360 koͤmmt wegen ihr ein Rejeß zwiſchen dem Biſchofe Leu 
pold von Bebenburg und. ver Abtiſin zu Schlüſſelau vor. Im 3. 
1013 kam ſie vem Bisthume Würzburg an jenes von Bamberg. 

10 


F 


ı 


Die Ortichaften find: 

. Seupling, Pfarrdorf am linken Regnigslifer, mit bem Piarr⸗ 
te ‚ ber Pfarrkirche, weiche ein ſchoͤnes Glasgemaͤlde, Chriſtus am 
Kreuze mit 2 Figuren auf beiden Seiten vorſtellend, hinterm Hoch⸗ 
altare am mittlern Fenſter, 1 Gruft und 1 Thurm mit 4 Elocken end 
haͤlt, 43 H., 244 S., 1 Schule und 1 Leichenader, 3 St. ndidl. 
von Forwheim- im Log. Bamberg II.; | 
Julius hof, Weiler links der Regnitz, mit 4 9. und 25 &, 
%/, St. nordiweitl. von Seufling, im Xdg. Bamberg IL; 

Koͤttmannsdorf Gettmannsdorf), Dorf am Einflffe 
| der reichen Ebrach in bie Regnitz, mit 380 H., 198 ©. und 1 Schloſe, 
7 St. nördl. von Seufling, im Lg. Bamberg IL; 

Saffantahrt, Torf am linfen Ufer der Regnitz, Hirſchaid ge⸗ 
genuͤber, mit 517 ©. und 1 Schule, St. noͤrdl. von Seuß 
ling, tim Log. Bamberg II. [Die 9 Proteft. daſelbſt gebören in bie pret. 
Gfarrei Buttenheim, und die:29 Juden haben in einem Privathau,e ik 


Spnagoge.] 
Trailedorf, Torf am Einfluffe der Aifch in die Regnitz, mi 


55 H. und 294 S., wovon 150 ©. in 29 H. zur Pfarrei Seufling, 
bie übrigen aber zur Pfarrei Hallerndorf gehören, ?; St. ſuͤdl. von 
Seufling, im %g. Bamberg IL 


F. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfünft 
Sn der Pfarrfirde, * zu Ehren des hl. Siegmmd einge 
weiht, wird das Parrocinium am 2. Mai und— das Kirchweihfeſt am 
naͤchſten Sonntage nach Bartholomäus gefeiert. Die ewige Anbetung 
in diefer Pfarrei fallt auf den 4. und 5. März. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Herrn Er 
bifchofe zu. 
- Die jährlichen reinen Einfünfte befaufen fi ich, nad; der im J. 
1826 revid. Faſſion, auf 516 fl. 52 ar. 





%) Die innere Kirchmauer zeigt die Jehrejehl 1470, und darunter de 
Eedendorfiihe, Streitbergische und Hirſchaidiſche Wappen. 


x 


nt iii nn — — nn — 


a 139 ⸗ 
Pfarrei Uriterfeinleiter, 
| 5 -1: 
= Rage. Gränzen Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei, *) welche ini aͤuſſerſten Norden des Defanatöf 
orchheiin Liegt, it von den Pfarreien: Cbermannftabt, Buittenheim, 
rügendorf und von den proteſt. Pfarreien: Unterleinleiter, Heitigei⸗ 
dt, Muggendorf und Streitbörg, begraͤuzt und wird von der Lein⸗ 
ter befpült. Sie breitet ſich im £. Log. Ebermannitadt des Ober⸗ 
uinfreifes aus, und enthält: 577 ©; in 4 Dörfern, 1 Kirche, * 
chulen und 1 Gottesacker. [Die 1,118 broteſt im Umfangt sehöreh 


benachbarte Pfarreien ihrer Confeſion.] 
Die Ortfchaften nn © 0 ' 


Unterleinleiter, #9 Pfarrdorf linke ber Leinfeiter, mit ve; 


eild im byzantinifchen, theils im gotpifchen Style erbauten Simuls 
m⸗Pfarrkirche, worin das Allerheiligſte aufbewahrt wird und einige 
Kopie en der Herrn von Streitberg und Vellbrüni ſich beſtuden, 270 

3, 1 Schule, 1 gemeinfchafttichen Gottesacker, 1 Schloſſe der koh⸗ 


leriſchen Stiftung und dem Sieg eines freih. v. Seckendorf. Ptrgs. IL 


Nafle und 2 M., %, &t. noͤrbl. von Ebermannſtadt. [Die 222 Pro⸗ 
et. da elbſt haben ihre eigene Pfarrei.) , 0 ‚ 


® Gewiſſe Kunde vom Daſeyne die er Pfarrei bat man nom J. 1448, 
weiche aber warrſcheinlich ſchon früher teffanden und ihre Gründung 


Einem der Herrn von Schfüffelberg, die Gutsherrn von Unter 


leinleiter waren und als Beförderer frommter Stiftungen tefannt find; 
baurtjächlidy zu verdanken hat. - Nach erfolgtem Tone des dortigen Yan 
thol. Pfarrers Memel (von Königsbofen) 1532 befegte Die Zamilie 
Streitver g, damalige Gutsherrſchaft von Unterleinfeiter; dieſe Pfar⸗ 
rei mit einem proteſt. Geiſtlichen. Erſt im J. 1636 wurde die kathoͤl. 
Pfarrei durch den Courfürſten und Fürſtbiſchof Franz Lothar wie⸗ 
der reſuscitirt, und in der Kirche daſel ſt das Simultaneum fir die 
Kathol. und Proteſt. eingeführt. | 


e) Der jeweilige Pfarrprovifor von Iinterleinleiter darf, vermoͤze Dekrets 


vom 25. März 1754 nicht in Unterleinleiter wodnen; ſondern bat fer 
nen Sitz ju Ebermannſtadt gu webmen und won dA aus die Pfarrei 
zu verſehen. 


4 


_ 


Dürrbrunn, Dorfmit 48 H., 216 6. und 1 WinterDqule, 
. St. weſtl. von Unterleinleiter; J 

kaidingshof , Dorf auf dem linfen Ufer der Beinleiter, mit 
7 S., . &t. nördl. von Unterleinleiter. [Die 54 Proteſt. dafeloft ge 
bören .in die Pfarrei Heiligenftadt.] 

Dberfellendorf (Oberfeltndorf), Dorf mit 7 S., an. 
ber Straffe von Forchheim nach Baireuth, 1 St. oͤſtl. von Unterlein⸗ 
leiter. [die 147 Proteſt. gehören zur Pfarrei Streitherg.] 

‚St eitberg, Dorf rechts der Wiefent und an der Sttaffe von 
Forchheim nad) Baireuth, mit 13 ©., Y. St. oͤſtl. von Unter⸗ 
leinleiter. [Dafelbft wonnen 247 Proteſt., welche eine eigene Pfarrei bilden] 

Stoͤrnhof, Dorf mit 6 S., /, St. nordoͤſtl. v. Unterleinfeiter, 
[Die 92 Proteſtanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Heiligenſtadt.] 

Veilbrunn, Dorfan ber Leinfeiter, mit 38 S. und 1 Schloffe, 
1, et. nördl. von Unterleinleiter. . [Die 47 Proteft. daſelbſt find naih 
Heiligenftadt gerfarrt.] 

Nolfman nörenth, Weiler auf dem rechten ufer der Leinlei⸗ 
ter, mit 7 ©, , Et. noͤrdl. von Unterleinleiter. [De 62 Protl 
daſelbſt find nach Heifigenftabt gesfarrt.) [ 

 Sämmtliche Ortſchaften liegen i im Umfange des edg. Ebermannfakk 


ML. .. ----- 


| | 9. 2, — a 
Gottesdienftlihe Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Sn der Pfarrfirche, *) welche zur Ehre des Apoſtels Jakob 
eingeweiht it, wird das Patrocinium am Tage dieſes Heiligen und 
dad Kirchweihfeſt am naͤchſt darauffolgenden Sonntage gefeiert. Is 
ewige Gebet findet hier am 15. März ftatt. 
Die Uebertragung der Verweſung dieſer Pfarrel serie von bin 
Herrn Erzbifchofe. 
das reine jährliche Einkommen der Pfarrei berigt, nach der 
J. 1826 revid. seen, ‚428 ſt 33 Kr. 


Ey 





r 


*) Diele Kirche, an welcher byzantiniſcher und gotSifger Styl fichtbar iſt⸗ 
ſcheint zu Ende des 11. oder im Anſange des 12, su. erbaut WOF* 
den zu ſeyn. 


| 


‚F 


u 141 Zu 
12. Pfarrei Wieſenthau, 
_ . §. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtbeile. 

Diefe Pfarrei, *) im Süboften des Dekanates Forchheim, auf 
m linken Ufer der Wiefent, ift von den Pfarreien: Reuth, Kirch⸗ 
renbach, Leutenbach, der Curatie Pinzbero, und von den prokeſt. 
farreien Hetzelsdorf und Cunreuth, umgeben. Gie begreift: 2 
oͤrfer, 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Gottesacker und 545 S, 
d breitet ſich im f. Ldg. Forchheim des Obermainkreiſes and, 

Die Ortſchaften finds. 

Wieſenthau,  Pfarrdorf auf dem linken Wiefent- Ufer, am 
iße der Ehrenbürg, mit dem Piarrſitze, der Pfarrfirche, welche die 
ruft für die Leichen aus der freih. Familie von Wieſenthau enthält, 
Schule, 1 Gottedader, 292 S. in 57 9. und 1 alten Schloffe, ”/% 
- öftl. von Forchheim. [Die 43 Juden daſelbt ſind dem Rabinate I, 
igen ach zugetheilt.) 

Ehrenbfirg, Kapelle auf einem Berge Ehrenbärg, Wallbur⸗ 
zberg), ' St. nordoͤſtl. von Wieſenthau; 

Schlaifhauſen, Dorf links des Ehrenbach, mit 43 2 un 
36©., Y, &t. ſuͤdoͤſtl. von Wieſenthau. 

Sämmtliche Ortfchaften liegen im Umfange des Logs. Forchheim. 


$. 2, 
Sottesdienftliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte; 


Der Apoftel und Evangelift Mathaͤus ift Patron der Pfarr 
the, **) welche ihr Patrocinium am Gebüchtnißtage dieſes Heili⸗ 


®) Diefe Pfarrei, aus einer Schloßfarlanei entftanden, wurde wahrſchen⸗ 
lich gegen 1500, oder noch früher, gegründet. 

») Dieie Kirche, im 3. 1410 noch eine Kapelle, ift wabrſcheinlich im 16. 
Jahrh. erbaut worden, an ihrer Dede liest man die Jahrzabl 1520 
und an isrer großen, älteften Glocke die Jahrzahl 1585. Gie, wie die 
Pfarrei, verdankt ihren Urfzrung der Woblthaͤtigkeit der freiv. Familie 
von Wieſenthau, ebemaligen Beſitzerin dieſes Rittergutes, derem 
männlicher Stamm erſt am 20. Mai 1814 erloſchen if. 


— AR — 


gen und ihr Kirchweihfeſt am naͤchſt darauffolgenden Sonntage feiert. 
Die Kapelle aufder Ehrenburg *) hat die HI. Walburgis zu ihrer 
Patronin und feiert an derem Gedichtnißtage, am erften Mai, no 
bafelbft ein weit berühmter und befuchter Markt gehalten wird, ik 
Patrocinium. AuFr dem Patronatsfefte werden darin noch Amter 
am Marfustage und am Montage in der Bittwoche gehalten. Tas 
40ftändige Gebet, oder die ewige Anbetung, wird in ber Pfarrfirde 
am 20. Maͤrz verrichtet. 

Das Berleihungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbiſchofe zu. 

Der jährliche reine Ertrag dieſer Pfarrei befteht, laut der im J. 

1826 revidirt. Faflion, in 519 fl. 44 %, Ir. 


143. Curatie Pinzberg (Pinsberg). 
| 041. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Die Lage dieſer Curatie, **) welche unter Reſpicienz des Pfarr 
amtes Forchheim fteht, it im Aufferften Süden des Defanatds Veit 
fes Forchheim, an der fühl. Trupbach, links der Wiejent, umgeben 
won den Pfarreien: Forchheim, Reuth, Miefenthau, Kerſchbach und 
von der proteft. Pfarrei Cunreuth. Sie umfaßt: 4 Dörfer, 1 Weiler, 
2 Kirchen, 921 S., 1 Schule und 2 Goltesaͤcker, und breitet fh 
im E. Lo, Forchheim des Obermainkreiſes aus. 

| Die Ortſchaften beißen! = 

Pinzberg, Curatiedorf links der Wiefent, auf einer Anhoͤhe, 

mit dem Sige des Guratus, der Curatie⸗Kirche, deren Thurm, von 





*) Am Altare diefer Karelle ift die Aufichrift zu lefen: Diefer Altar 
ift unter Herrn Johann Ringmüller zu Wilfentbau- 
aufgerihtet, und den 1ten Mai 1697 der erfte Gotte® 
dienst darauf gehalten worden. 

”) Pinzberg war ebemals ein, im 3. 1517 am 11. Arril dem Collegial⸗ 
) ftifte zu Forchheim einverleibter Geelforge: Boten, weicher von einem 
Stiftsfanonifer von Forchheim aus vaftorirt wurde. Nach Auflslung 
erwähnten Collegiatſtiftes im J. 1804 ward Pinzberg als eine pfarrel 
betragitet, dis es vermoöge allerhädft. Verfügung vom 8. Juli 18% i 

eine Curatie vermandelt wurde. 


/ 1} 


da — 


nt, in einer Heinen Entfernung fteht, 56 H., 376 &., 1 
nd 2 Gattesaͤckern, von welchen jedoch nur der neuere und 
re benügt wird, ”/. St. füböltl. von Forchheim; 
yenreuth, Torf auf dem rechten Ufer der ſuͤdl. Trupbach, 
). und 140 ©., St. Öftl. von Pinzberg; 

enbe rg, Dorfan der ſuͤdl. Trupbach, mit 14 H. und 868, 
tl. von Dinzberg; 

berg (Goßberg), Kirchdorf am rechten Ufer der ſüdl. 
‚ nit I feinen Füialtirche, 53 H. und 298 ©., St. 
von Pinzberg; 

ingra ven, Weiler am rechten Ufer der ſuͤdl. Trupbach, 
und 27 @., 1 &t. oͤſtl. von Pinzberg. ar 
amtliche Onfenften liegen im eg. Forchheim 


§. 2. 
iienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfünfte, 
Suraties Kirche, *) im welcher das Allerheiligfte aufbewahrt 
zu Ehren des hf. Nikolaus eingeweiht, und feiert ihr Par 
jedesmal am Gedächtnißtage dieſes Heiligen , ihr Kirchweih⸗ 
m nüchften Sonntage nad) dem 6. Auguft. In der Filials 
Gosberg **), welche zu Ehren der bi. Dreifaltigfeit eins 
: und das Allferheiligfte aufbewahrt, wird das Patrocinium 
ıltigfeitsfejte, und das Kirchweihfeſt am Herbſt⸗Quatember⸗ 
gefeiert. In derfelben werden, auffer den Gotteöbienften 
Datronatss und Kirchweihfeften, am Vorabende ded Patros 
Vesper, an den 4 Mittwocken der Quatember Bigil mit 
te und jährlich 9 geftiftete Eugeiämter gehalten, aud) mos 
gejtiftete Mefjen gelefen. Tas ſ0ſtuͤndige Gebet Inder in 
‘hen am 21. und 22. März ftatt. » 
rleihungsrecht auf dieſe Curatie ſteht Sr. Koͤnigl. Maj. zu; 
ung derſelben wird von dem Herrn Erzbiſchofe ‚Sefielt. 
reine jährliche Ertrag: beiteht, nad) der im J 1826 res 
ſion, in 510 fl. 13 Kr. 
Kirche fheint nicht über 300 Jab re zu ftehen, und früher war an 
Irte, wo fie jegt fteht, eine Kar elle zur bi. Anna geſtanden. 


en Gründer diefer Sirche, weiche einen neuen Anbau hat, wird 
read Schröder, ehemal. Poftmeifter zu Bamerg, gei 


/ 


N 


— 4114 — 





VI. Dekanat Gebſattel. 





8. 1. 
Lage. Graͤnzen. Groͤße. 
Dieſes Dekanat breitet ſich, mit vielen Unterbrechungen, in 
Rezatkreiſe aus; fein weſtlichſter Punkt liegt unterm 27° 54 49", 
der öftlichfte unterm 28° 16 20” oͤſtl. Fänge, der ſuͤdlichſte unterm 
49° 17° und der nördlichite unterm 49° 28’ 30 nördl. Breite. Ge 
gen Norden it ed von ben proteft. Defanaten Rothenburg und Kolm⸗ 
berg, gegen Often vom proteft. Dekanate Ansbach, gegen Süden von 
den proteit. Defanaten Ansbach und Infingen, gegen Welten vom 
proteft, Dekanate Infingen begränzt, und erſtreckt fich in Die Gebiet 
des k. Kreis- uud Stadtgerichte und Magiftrateg Ansbach und derk 
Ldg. Ansbach, Nothenburg, Windsheim, des Hrſchtgs. Schilling 
fürft und des Magiftrates Motkenburg. 
Der Flaͤchenraum umfaßt beiläufig 1%, D Meilen. 


8. 2. 
Einthetlung. Beftandtheile 


Diefes Dekanat enthält 4 Pfarreien, naͤmlich: 1. Ansbach, 
2. Gebſattel, 3. Schillingsfürt uud 4. Sondernote, und 
2 Euratien, naͤmlich: 5. Rothenburg und 6. Wilhermeborf. 
In dieſen Scelforgepoften find enthaften: 10 Kirchen, 2 Kaplaneien, 
7 Schulen, 9 Eottedider, 3,910 S., worunter 385 Proteſtanten, 
in 1 Stadt, 2 Märkten, 27 Doͤrfern, 9 Weilern und 12 Einöten. 


[Die übrigen Proteftanten im Umfange gehören in Pfarreien ihrer Eonfek 
fion. Juden: 550.) 


ee Te L 

/ E R 
8. 3. wu | 

Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 
Der Boden iſt groͤßtentheils chen, hier und dort huͤgelig, nur 
n Weſten mit einigen Gebirgen beſetzt; das Klima mild und geſund. 
Nie vorzuͤglichſten Gewaͤffer, welche dieſes Dekanat beſpuͤlen, ſind: 
ie fraͤnkiſche Rezat mit dem Holzbache im Süden, Die Taus 
er im Nordweſten, die Zenn im Norden und bie Voͤrnis im 

ͤdweſten. 


._ 


Neben den gewöhnlichen Produften bringt: ber, großtentheils aus 


and und Lehm beſtehende Boden vorzuͤglich hervor, aus dem Thier⸗ 


ihe: Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine; aus dem Pflanzen 


eiche: Getreide, Haber, hit, Rüben, Tabak, Hopfen, Flachs; 
us dem Mineralreihe: Thon, Kalt, Gyps Ge Gebſattel), ala 
after (bei Breitenau.) \ 

In den Städten Ansbach und Rotenburg werben einige Beperke 


ibrikmaͤßig betrieben. Auſſerdem erſtreckt fich der Gewerbfleiß der 


zawohner, neben den gewöhnlichen Handwerken, welche eigentlich 
me zur Befriedigung der naͤchſten Beduͤrfniſſe bes Landmannes ges 
sieben werden, hauptfächlich auf. Aderbau, Piehmakung r Viehten⸗ 


el und Brauerei. 


Die Lebhaftigkeit des Verkehrs burch die vielen guten etraffen. Ä 


kfürdert den Gewerhfleiß uud vermiehrt das Perdienſt. 


1. Pfarrei Ansbach. 
8.. 


r Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. | 
- Diefe Pfarrei, ) im Suͤdoſten bes Dekanats ⸗Bezirkes Gebſat⸗ 
el, iſt von den proteſt. Pfarreien zu Ansbach umgeben, erſtreckt ſich 
ir über die ſaͤmmtlichen Katholiken in der Stadt Ansbach, und Liegt 
n Bezirke des Kreis⸗ und Stadtgerichtes und Des Magiftrates Ansbach. 


Die 13,000 Proteſt. im Umfange gehören zu den Marreien St. Gumpert 





% Diefe Partei wurde am 7. Mai 1807 gegründet, nachdem daſelbſt 
ſeit 1740 nur eine Euratie behanten hatte. 


— 16 — 



















und St. Johannes ihrer Confeſſion daſelbſt. Die daſigen 550 Juden haben 
ihre eigene Synagoge.) 
Ansbach, Hauptſtadt bee Rezatkreiſes, an der fraͤnkiſchen Re⸗ 
sat und dem Holzbache, und an der Straſſe von Würzburg nad, Eich⸗ 
ſtaͤtt und von Rothenburg nach Nürnberg, mit dem Pfarrfike, 1 Teb 
hanfe Can deffen Stelle der Bau 'einer Kirche bereits befchloffen ift), 
1,250 S., 1 Schule, 1 Kaplanei, *) 1 gemeinfchaftlichen Gottes⸗ 
acker, den Sisen der Kreisbeboͤrden, des Logs., Rent⸗ und Poſtam 
tes gl. Namens, eines Magiſtrates, Gymnaſiums, lat. Stadtſchulen, 
1Schloſſe, von Bamberg 23 und von Nürnberg 10 Poſtſt. ſuͤdreſtl. 
entfernt, im F. Kreis: und Gtudtgerichte Ansbach des Nezatkreifel, 
Sharitativ werden pajtorirt die Kathol. in den Dörfern: Berm 
barsmwinden %, ©t., Brudberg 2 '. &t., Des mannsdorf 
2, St., Dombach im Loch /, St, Eglofswinden °/, &, 
Eyb St., Hermenbah!/; St., Kurzendorf St., Main 
hardswinden Ya St., Neuſes ”, St., Strüth St., Ur 
tereichenbad * b St., Wafferzell 1 8.5 in den Weilern 
Leat utteuta St., Kammerforf St., Katterbach 
| S Obereichenbach St., Pfaffengereut h Et, Bew 
geunan % St.; inden Einoͤden: Galgenmuͤhle mit dem 
hauſe , &t., Weinberg 4, St. und Ziegelhuͤtte 2%, 
von Ansbach entfernt. 
Diefe ſaͤmmtlichen Ortfchaften fiegen im Umfange des Lig. Krak 


2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünft 
Das Bethaus **) iſt keinem Heiligen gewidmet; feiert aber feine‘ 
Kirchweihe am Sonntage nad) Kreugs Erhöhung. Statt des treffenden 





*) Die Errichtung der Karlaneı geſchah im 3. 1820. 

*) Der Grundftein zu die,em Bethauſe wurde gelegt am 28. Juli 177% 
und das Gebäude am 14. Sert. 1779 vollendet. Se. König. Me, 
Ludwig I. baren den Bau einer, den Beburfniien der Kathol. pi 
Ansbach entiprechenden Kirche genehmigt, wozu der Staat, auffer 650 

fl. zum Ankaufe eines Bauplases, laut ‚llerhechft. Entſchließung vom 

14. Nor. 1829, bie Summe kon 30,000 fl. hergeben wird. Die we 
ter fehlenden Baumittel find Durch Kollekte berbeizufhaffen. 


igen Gebetes wird hier, nebit dem gewoͤhnlichen vominigien Gottes⸗ 
nfte, nur 1 Zetitunde an einem Sonn⸗ ober Felertage abgehalten. 


Das Veſetzungsrecht auf dieſe Barrel koͤmmt € er. Majeſtůt de dem 
nige zu. _ 

a. reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei belauſen ſich, nach 

J. 1826 revid. Faſſion, auf 1,051 fl. 443. K. Das reine 

—* Salar des Kaplans, welcher freie —** hat, beſteht in 


— 


2 Pfarrei Gebſattel. i 
J Dur Ä . 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei, *) ganz im Werten des Defandtes, dem fie den 
amen giebt, iſt von ben profeft. Pfarreien: Kirnberg ‚ "st. Leonhard 
id Lohr, umgeben, wird von ber Tauber bewaͤſſert und liegt im k. 
g: Rothenburg bes Rezatkreiſes. In derfeiben fi ad entfalten: 4 
mf, 2 Weiter, 1 Kirche, 456 S., 1 Schule und 1 zemeinſchaftli⸗ 
ir Gottesacker. [Die 230 Proteſt. im umfange And Senadhbaiten pfar⸗ 
in ihrer Confeſſion einverleibt.] oo oo 

Die Ortichaften find: rn u nn 

Gebſattel, Pfarrdorf an der Tauber, mit dem Pfarrſi be der 
farrkirche, 388 S., 1 Schule, 1 gemeinfchaftlichen Gottesacker mit 
a Proteſt., 1 Kaplaneiſtiftung und 2 Brüden über die Tauber, A 
t. füdl. von, Rothenburg. [Die — Proteſtanten daſeloſt gehören jur 
fartei St. Leonhard.] 

EckertShof (Eckerts hoͤfe), Weiler links der Tauber und an 
er Straſſe von Rothenburg nad) Feuchtwang, mit 2 2. und 15 S., 
1, St. nordweftl. von Gebfattel;; 

Roͤdersdorf, Weiler mit 10 9. und 45 ©.,. St. ſuͤdoͤſtl. 
on Gebſattel. [Die.8 Proteſt. daſelbſt find nad Kirn' erg gepfarrt.] 

Saͤmmtliche Ortſchaften gehören zum Lg. Rothenburg. 





©) Seblattel war ehemals eine YatronatsYfarrei des Etiftes Eamburg. 


— 1485. — 

















$. 2, 

Sottesvienftlihe Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Tie Marrfirche iſt zur Ehre des HI. Torenz eingeweiht, deſſen | 

. Batroeinium am. Gedaͤchtnißtage felbit, den 10. Aug., gefeiert wird. | 
Das Kirchweihfeſt wird am naͤchſten Sonntage nad) Kreug- Erhöhung | 
gehalten. Das 10ftündige Gebet füllt auf den 3. Junius. | | 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht Sr. Koͤnigl. Mai- za 

Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei beftehen in 602 f. 

12 1, Kr. ®) 


3. Pfarrei Schillingsfürft. 
8. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei, *) im Weſten des Dekanats-⸗Bezirkes Gehfattd, 
hat die proteit. Pfarreien: Diebach, Franfenheim, Gaſtenfelden, Lok, 
Weiſſenkirchberg, Hſtheim und Woͤrnitz, zu Graͤnzen, wird von da 
Zauber und Woͤrnitz beſpuͤlt und breitet ſich im Hrſchtg. Schillingefuͤ 
und in den k. Log. Leutershauſen und Rotheuburg des Rezatkreiſes, am, 
In ihr find enthalten: 3 Kirchen, 3 Gettegäder, 2 Schulen, ? 
Märkte, 13 Dörfer, 5 Werier, 9 Einoͤden und 882,5. [Die Yet 
im Umfange find benadjbarten Pfarrejen ihrer Confeſſion rinverleiöt.] 

Die Ortfchaften heißen: 

Schillingsfürit, Markt auf einer Anhöhe, mit dem Hi 
fite, der Pfarr⸗ (ehemal. Franziskaner: Kfofter-) Kirche, ner | 
fuͤrſtliche Gruft enthaͤlt, **) 644 S. in 90 H., 1 Spule, 1 
meinjchaftlichen Cottesacker mit den SProteit,, 1 Reſi ten ech 


*) Eremals beſtand in Geoſattel eine Karlanei, deren Renten 150 6. 
betrugen. Die e werden gegenwärtig zur Gebaltserhöhung des Her 
rerd zu Geſattel und des Turatus zu Rothenburg, wic zur Bein) 
tung der Schulvedüsfnite armer Kinder zu Gebiattel, verwende. 

”) Die Pſarrei Schillingsfürſt, we tisher nur eine Euratie bekanden Kb 
te, wurde errichtet amı 15. Mai 1826 (IS. Dec. 133). 

+) Dad nun eingegangene Franzie kaner. Kloſter ift gegen ande zul 
FJabrh. vom Türſten von Hotenlohe errichtet werten. 


.. 


LU} 
m; 


— 149 — 


it Kapelle und dem Sitze des Hrſchtgs. des Fuͤrſten von Hohenlohe⸗ 
chillingsfuͤrſt, 3 St. ſuͤdoͤſtl von Rothenburg, im Hrſchtg. Schil⸗ 
agsfuͤrſt. [Die Proteſt. daſelbſt gehoͤren in die Pfarrei Fraakenheim] 

Altreuth (Altenkreith), Weiler, %, et. dl. von Schil⸗ 
ngsfuͤrſt, im Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. [Die dafigen Pröteftanten pfar- 
m nach Weijentirch:erg.] 

Bıllershanfeı, Kirchdorf mit 138.955, 1 Filial⸗ 
rche, 1 Schule und 1 gemeinſchaftlichen Gottecader mit den dafigen 
Jroteit., 1 St. nordweſtl. v. Schillingsfuͤrſt, zu deffen Hrſchtg. gehörig. 
Die Proteft. daſelbſt find nad Frankenbeim gepfarri.] 

Bocdenfeld ober der Tauber (Tauberbodenfeld), Torf, 
ım rechten Ufer der Tauber, 2 St. noͤrdl. von Schilingefärft, im 
Arfchtg. Schillingsfuͤrſt. [Die Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei Lohr.) 

Brunnenhaus, Einöde mit 3 S., Y, St. won Schillings⸗ 
uͤrſt, im Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. 

Diebach, Dorf rechts der Tauber, St. nordweſtl. vor 
Shillingsfuͤrſt, im Hrſchtg. Schilliugsfuͤrſt. (Bir daſigen Proteſtanten 
bilden eine eigene Pfarrei.] 

saulenberg, Torf, %, Et. noͤrbl. von Schilingefuͤrſt, im 
Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. Die Prot. dai won gehören zur Pfarrei Diebad).) 

Fiſchhaus, Einoͤde mit 6 S., St. ſuͤdl. von Schillingsfuͤrſt, 
zu deſſen Hrſchtgs. Bezicke ſie gehoͤrt. 

Frankenbeim (Franfenau), Markt am Fuße des Berg⸗ 
Schloſſes Schillingsfuͤrſt , mit 38 S. in 11 H., 1 Simultan⸗Kirche 
Bud gemeinſchaftlichen Gottesacker, St. ſuͤdl. von Schillingsfürft, 
Wu Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. [Die daſigen Prot. bilden eine eigene Pfarrei.] 
Gaſtenfelden, Dorf, 1 °% St. nordöftf. von Schillingsfuͤrſt, 
im Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. LDie Prot. daſel ft dilden eine eigene Pfarrei j 

Geishof, Weiler, 1 &t. noͤrdl. von Schillingsfuͤrſt, Hrſchtgs. 
Schillingsfuͤrſt. [Die daſigen Proteftanten rfarren nach Gaſtenfelden.]) 

Hagenau, Dorf, 2 St. nordöftl. von Schillingsfuͤrſt, im Ldg. 
Leutershauſen. ſDie dafiyen Proteft. find nach Gaſtenſelden gerfarrt.] 

Leimbadhsmühle, Einsdmühle, I St. nordoͤſtl. von Schil⸗ 
lingsfuͤrſt, im Log. keutershauſen. [Die Proteſtanten daſelbſt pfarren 
aach Gaſtenfelden. 


— 150 » 


Michelbad, Dorf i im Würtembergifchen, 2 et. ſuͤdweſtl. von 
. Schillingsfürit. | 
- Nenreuth (Meufreith), Dorf, 2 St. nordoͤſtl. von Schllim | 
fuͤrſt, im Hrſchtg. Schillingsfürft. [Die dafigen Proteftanten pfarren 
nad Weiienkirchterg.] 

Persbrunn (Bersbrunn), Eindte, Y, @t. ſuͤdl. von 
Schillingsfuͤrſt, im Log. Nothendurg. ſDie dafigen Proteftanten pfar 
ren nad) Woörumitz.] 

Schafhof, Torf mit 56 &. in 13 9, /, St. noͤrdl. von 
Schillingsfuͤrſt, im Hrſch tg. Schillingsfuͤrſt. Si dafigen Vroteftantes 
pfarren nach Fraukenheim] 

‚ Schönbrunn, Torf, 1%, St. noͤrdl. von Schillingsfuͤrſt, im 
Hrfihtg. Shillingsfürft: [Die Prot. daſelbſt find nad) Gaſtenfelden gepfarrt) 

Schorndorf, Dorf, >, St. oͤſtl. von Schillingsfuͤrſt, im Hrfdy. 
Schillingsfürft: [Die daflgen Prot. gehören in die Pfarrei Weiſſenkirchberg) 

Schweingartöwinden (Weingärtswinden), Weile, f 
&t. nördl. ven Schillingẽfuͤrſt, im Srichtg. Schillingsfuͤrſt. [Die vw, 

‚teftanten daſelbſt gehören zus Pfarrei Gaftenfelden.] j 

Sengelhof, Einöde, 1 ?., St: nördl. von Schillingsfuͤrſt, 13 
Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. [Die dafigen Prot. pfarren nach Gaſtenfelden] 

Stilzendorf, Torf, » St. nordoͤſtl. vorn Schillingsfuͤrſt, im 
Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. [Die daſigen Prot. pfarren nach Frankenhein] 
Tvobiergarkenhof, Einode, » St. weitl. von Schillingsfuͤn 
[Die daſigen Proteſtanten pfarren nad Franlenbeim.] — 

Treisdorf (Traisdorf), Dorf, I St. nordoͤſtl. wis 
Schillingsfuͤrſt, zu deſſen Hrſchtgs. Bezirke gehörig. [Die Proteine 
daſelbſt pfarren nach Gaſtenfelden.] 

Weihersmuͤhle, Einoͤdmuͤble, St. von -chillingsfuͤrt, ie 
Ldg. Leutershauſen. [Die dafigen Prot. gehöͤren zur Pfarrei Weiſſ —E 

Windmühle, Einoͤdmuͤbte mit 2 ©, St. von Schill 
fuͤrſt, im Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. 

Wohmbach (Wombach), Weiler, , Gt. noͤrdl. von Sch 
lingsfuͤrſt, im Hrſchtg. Schillingsfuͤrſt. [Die daſigen Proteftanten:yfar 
ren nad) Diebach.] 

Wolfsau, Weiler, 1 St. nordweſtl. von Schillingefärk,- 
im Hrfihtg. Schillingsfürft. Die daſigen Prot. fin? nach Dierach —XRX 


















— 151. 


Ziegelhütie, Einoͤde, 4 St. von chilingfürft , zu deſſen 
Hrfchtg. gehörig. [Die Proteſt. daſelbſt find nach Frankenheim gepfarrt.) 
Charitativ werden paſtorirt: die Katholiken zu Ober⸗ und Un⸗ 
ter⸗Oſtheim, 1 °/, St. von echillingefärtt, im Log. Rothenburg. 


8. 2. . 
Gotteodienſtliche Berpäftmife, Beſetzungstecht. Einkunfte. 


Die Pfarrkirche iſt zur Ehre des bi. Krenzed eingeweiht; 
und feiert ihr Patrocinium am Feſte Kreuz⸗Erhoͤhung, ihr Kirchweih⸗ 
keſt aber am nädjften Sonntage nach dem Feſte Marie- Himmelfahrt. 
Die Filialkirche verehrt den hl. Lorenz als ihren Patron, an 
seffen Gedächtnißtage fie ihr Patroeinium feiert; ihr Kirchweihfeſt wird 
am nächiten Sonntage nad) Maximilianstage gehalten. In diefer 
Zilialfirche wird, auffer diefen Tagen, an allen Sonntägen, abwech⸗ 
nd mit der Prarrkicche, Gottesdienit mit Amt und abwechſelnd mit 
Predigt und Katechefe, gehalten; ferner finden darin Gottesbienfte 
mit Amt und Predigt ftatt: an Weihnachten, am 2. Ofter: und 2. 
Pfingſttage, am Markustage und am 3. Bitttage; nur mit einem 
Aimte ‚ am Feſttage des Evangeliſten Johannes, am Afchermithvoch 
Ind an Alferfeelen- Tage. In der Stiftungs Urkunde der Pfarrei v. 
J. 1826 iſt beitimmt: daß, wenn der Pfarrer oder Kaplan Eranf oder 
derhindert it, oder die füritliche Familie in der Schloßfapelle eine 
Meſſe verlangt, die Bellershaͤuſer zur Pfarrkirche zu kommen haben. 
In Frankenheim und Bellershauſen teftcht ein wechſelſeitiges Simulta⸗ 
teum in der Art, daß einerſeits die Katholiken in Frankenheim ihre 
Tauf- und Leichen Ovttesdieufte in der Kirche dortfelbit halten, und 
hre Todten auf den dortigen Gottesacker begraben laſſen koͤnnen, ans 
Nererjeits die Proteftanten zw Belleröhanfen dasfelbe Hecht genießen, 
Die ewige Anbetung in Dieter Pfarrei wird am 6. und 7. Juni gehalten. 

Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Fuͤrſten von 
Dohenlohe⸗Schillingsfuͤrſt zu. 

Das reine jährliche Einfommen ber Pfarrei beträgt 600 fl.; je⸗ 
nes des Kaplans 90 fl., welcher zugleich freie Wohnung, Koſt und 
Berpflegung mit Holz, Licht und Waͤſche genießt. 


t 


4. Pfarrei Sondernohe. 
g 1 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Biete Pfarcei, * im aͤuſſerſlſen Norden des Dekanates Gebſattel, 
bit die proteſt. Pfarreien: Obern⸗ und Unterigenn, Flachelanden, 
Mitteldadftetten, ‚Egenhaufen, Trautskirchen und Unternbibert zu 
Graͤnzen, breitet ſich in den k. Ldg. Ansbach, Leutershauſen und 
Windsheim des Rezatkreiſes ans, wird vom Fluͤßchen Zenn beſpuͤlt, 
und begreift: 1,174 S., nitter welchen 385 Proteſtanten, A Kirchen, 
1 Lokal⸗Kaplanei, 13 Torfer, 2 Weiler, 3 Einöten, 3 Schuleh und 
3 Gottesaͤcker. [Die bierber nicht eingesfarrten Proteftanten im Umfange 
gehören zu wen ichbarten Pfarreien ihrer Confeſſion.) 

Die Ortſchaften ſind: 

Sondernohe, Pfeerdorf mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 
149 S. in 20 H., 1 Schule und 1 Gottesacker, 41 St. noͤrdl. von 
Ansbach, im Log. Ansbach. [Die 8 Protefianten daſelbſt find ng & 
enhauſen genfarrt.) 

Binfenmühle (Binsmähle, Einoͤdmuͤhle mit 7 S.,/ 
St. norböfl. von Sondeitloße, im Wg. Winbsheim. [Der 1 Yrote. 
daſelbſt ift nach Egenhauſen gerfarrt.) 

Borau, Dorf mit 70.9. und 36 ©., *, et. füdf. von Gew 
dernohe, im Log. Ansbach. [Die 3 Proteſtanten daieköft find nach Flact 
fanden gerfarrt.) | 

Breitenau, Dorf, 1 Y; Et; nordweflk: von Sondernohe, iR 
erg. Windsheim. [Die daffgen Proteft. gehören zur Pfarrei Unterngens.] 

Egenhanfen, Torf, weiches mit Unternzenn etwa 5 6; be 
greift, 1 St. weſtl. von Sondernohe, ine bg. Leutershaufen. [De 
daſigen 300 Proteſt. bilden eine eigene, mit Unternzenn verbundene Pfarrei] 

Flachslanden, Markt mit 2 S., 1 er. jubl. von Eonden 
nobe, im Loge Ansbach. [Die dafigen 436 Brot. bilden eine eigene Pfarrei) 

) Die Pfarrei Sondernohe gehörte vormals dem téutſchen Orden, mb 
ift im 3. 1408 geftiftet worden. Im J. 1810 kam diefelce von de 

Didceie Würzburg an dad Bisthum Bamberg. 


2 „m Ans „BR _.-A. 


Hainklingen, Dort mit 1©., %, St. ſuͤdoͤſtl. von Sonder. 
obe, im Log. Ansbach. [Die 67 —8* daſelbſt And nach Stack j 


nden gepfarrt.] 

Hechelbach, Dorf mit 85 &, von welchen die 68 Profeſtan⸗ 
n ſich zum Theile zur Pfarrei Trautskirchen halten %,, St. noͤrdl. 
m Sondernohe, im bg. Windsheim; 

Hoͤrhof, Weiler unweit der Zenn, mit 13 S., unter welchen 
Proteſtanten, /. St: noͤrdl. von Sondernohe, im Log. Windsheim; 

Ickelheim, Dorf mit 2 kath. Familien, 2 4 St: nordweſtl. 
na Sondernope, im Lg. Windsheim. Die dafigen Preieſanten 
den eine eigene Pfarrei.] 

Kemmathen, Weiler mit 16 &;, i/; St. ſuͤdweſtl. von 
ondernohe, im Log. Ansbach; Lie 3 Profeftanten bafetoft gehöreh 

Pfarrei Flachslanden.] 

Limbach, Torf mit 16 9. und 11% ©&;, unter weldien 68 
oteſtanten, die fich zum Theile zur Pfarrei Linden halten, °/, 
t, nördl; von Sondernohe, im Lg: Windsheim; 

Neuſtaͤtten (Oberneuftätten), Kirchdorf mil 86 S.,1 
lialkirche und 1 Gottesacker, 1 St. ſuͤdl. von Sondernohe, im 


J. Ansbach. [Die 39 Prot. daſelbſt gehören m die Pfarrei Flachelanden.] | 


Oberaltenbernheim, Dorf am linken Ufer der Zenn, mit 

:©., %. St. nördl. von Sondernohe, im Lg. Winbsheim. 
ie daſigen 108 Proteſtanten find nach Unternzenn gepfarrt.} — 

Ruͤgland, Dorf an der Bibert, mit 4 ©, 1. St: ſuͤd⸗ 
f. von Sondernohe, im Log. Ansbach, [Bie daſtzen 300 Proteſt. 
ven eine eigene Pfarrei.] 

Schafhof, Einoͤde oder Hof bei Limbach, mit 56, von 
ſchen die Proteſtanten ſich zum Theile zur Pfarrei Linden haften, 
St. nördl. von Sondernohe, im Log: Windsheim; 

Schneidmuͤhle, Einoͤdmuͤhle, im Log. Ansbach; 

Unteraltenbernheim, Kirchdorf am linken Ufer der Jeun, 
46 H., 374 S., von welchen ſich die 192 Proteftanten zum 
eile zu den Pfarreien Unternzenn und Trautskirchen halten, 1 
ialkirche, 1 Schule, 1 Gottesacker und 1 M., A St. nordöftl; 
ı Sondernohe, im Log. Windsheim; 

11 Ä 0. 


’ 


— 154 — — 


Unternzenn, Dorf an der Zenn, St. nordweſtl. von 
Sondernohe, mit 1 freiherrl. von Sedendorf. Ptrg., Im Ldg. Leu 
tersbanfen. ſDie Proteftanten dajelbft bilden eine eigene, mit Egenhauſen 
verbundene Pfnrrei.) 

Biernsberg (Virnsberg), *) Kirchdorf mit 34 9., 214 
S., 1 Lokalkaplanei, 1 Filialkirche, 1 Todesangit -Chrifti + Braten 
jhafts Stiftung, 1 Schule und 1 Schloſſe, Y,.&t. fuͤdweſtl. vor 
Sondernohe, im %g. Ansbach. Die dafige Schule Befuchen die 
Kinder von Viernöberg, Boxau, Kemmathen und Neuftätten, 
[Die Proteftanten daſelbſt find nach Flachslanden gepfarrt.] 

Wimmmelbach (Windelbady), Dorf mit 69 ©., unte 
welchen 47 Protejtanten, welche fich zum Theile zur Pfarrei Um 
ternbibert halten, ”,, St. oͤſtl. von Sondernohe, im Kg. Windshein. 

Sharitatio werden paltorirt: die Katholifen von Obernzenn, 
1 St. von Sondernohe, im Lg: Lenteröhaufen; von Steinbad, 
. St. von Sondernobe, im Log. Windsheim; von Milherme 
dorf mit 1 Schloffe, *5) 3 %, St. von Sondernehe, im &% 





2) Schon vor dem 30jährigen Kriege war in Viernsberg, dem Siſt 
eines Teutſch-Ordens-Commenthuren, immer ein kathol. Schleſ 
geiſtlicher angeſtellt, welcher die in der Commende woynenden Hof 
leute und Domeftifen zu paftoriven hatte. Wegen der Iinbilten dei 
erwähnten Krieges konnte dieſe geiftlihe Stelle eine Zeitlang wicht 
mebr befegt werden. Am 31. Zuli 1693 aber wurde daielbft wieder eis 
eigener Schloßgeiftlichder amgeftellt, was bis auf Die gegemmwärtige Zei 
ge chah. Nah der Säkulariſation des teutichen Ordeng hörte 
defien Kommende in Viernsberg auf; die Schloßkaplanei erhielt eine 
andere Beitimmung, und wurde der Aufficht und Leitung des Pfar 
rers zu Gondernohe untergeben. 

“*) Wilhermsdorf hatte früher, beionders von 1766 — 1769, wo der 
Fürſt Philipp Ferdinand von Limburg: Sturum feine prächtige Heb 
haltung daſelbſt hatte, einen kathol. Schloßgeiſtlichen, welcher die 
Katholiken im Schloſe und der nahen Umgebung paſtorirte. Er 
1769, wo dieſes Rittergut an Freih. von Wurfter kam, il 
dieje Stelle eingegangen, die Schloßfarelle blieb fiir den gottestient 
liben Gebrauch der dortigen Katholiken; aber die Paftorirung der: 
felben Fonnte bisher immer nur mublam und dürftig durch benad 
barte kathol. Geiſtlichen, beſonders durch die Kapläne zu Biernöber). 
gegeu einige Remuneration yeicheben. | 





14 \ en 
4 


— 165 — 

dolzburg, und von Windsheim, 3 5. St. von Sondernohe, 
2dg. Windsheim. Ueberhaupt werben vom Pfarrer zu Sonder⸗ 
he und vom Lokalkaplane zu Viernsberg die Kathoͤliken von allen 
tichaften in dortiger Gegend von 3—4 St. Entfernung, welche 
er andern kath. Pfarrei nicht näher gelegen find, Gartaie paftorist. 

5 2; | 4: 
Sotteövienftliche Verhaltniſe. Beſehungsrecht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche „* zur Ehre des hl. Aegid eingeweiht, fei⸗ 
am Tage dieſes Heiligen ihr Patrocinium und ihr Kirchweihfeſt am 
chſt darauffolgenden Sonntage. In der Kirche zu Unteral tens 
rnheim **) find Pitronen die Apoſtel Peter und Paul, und in 
ner zu Neuſtaͤtten *x*) det hl. Jalob; dieſe Kirchen feiern ihre 
trocinien an den Gedaͤchtnißtagen ihrer Patrouen, und ihre Kirch⸗ 
ihfeſte an den naͤchſt darauffolgenden Sonntagen. In der Kirche 
Unteraltenbernheim, worin das Allerheiligſte aufbewahrt wird, 
ernirt der Gottesdienſt mit jenem in der ‚Mütterficche ‚und erden 
3 Jahr über 15 Jahrtage und geſtiftete AÄmter, fo wie in der Kirche 
Sondernohe 63 folder Gottesdienſte, gehalten: In der Kitche 
Neuſtaͤtten finden das Jahr über, auſſer dem Patronats⸗ und Kirche 
ihfeſte, Gottesdienſte ftatt: an den Feſten der Heiligen: Sebaſtian, 
arcus, Lucas, Gangolph, Anna, Wendelin, Wolfgang, Barbara 
d Ottilie, uͤberdieß noch 3 Jahrtäge. Die Fil iatti 2 e zu 
J 11 * J 





*) Zum Baue diefer Kirche wurde am W. Juni 1779 von dem damalı; | 
. gen Pfarrer daiel.ft, Johann Fiſcher der Grundſtein gelegt, und 
die Benedicirung derſelben am 46. Dezemb. 1781 vom daſi igen Pfar⸗ 
rer Pet. Dionvs Röder, nad) erhaltenier Erlaubriß des biſchofl. 
Ordinariats zu Würzburg, vorgenomnien 
) Diefe Kirche war ehemals eine Pfarrkirchen und wurde, da ihre Ren 
‚ ten durch den Schwedenkrieg ſehr vermindert worden waren, im 3. 
1653 mi der Pfarrei Sondernohe vereinigt. J 
*) Die Kiyche zu Neuſtätten entftand wahrfcheinfich in dir ten Hälfte 
des ih. Jahrh., Behufs der. Erhaltung und weiteren Verbreituns 
der katool. Religion. — 


— 1% — 


Viernsberg, *) in welcher gleichfalls das Allerheiligſte aufbewahrt 
wird, hat zum Patrone den hl. Dionys, und feiert ihr Patrocininn 
am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am zaͤchſt 
darauffolgenden Sonntage. Der Lokalkaplan hat bier die gewoͤtni⸗ 
chen, vorſchriftsmaͤßigen Gottesdienſte und Paſtoral⸗Handlungen, um 


Leitung des Pfarrvorſtandes zu Sondernohe, zu verrichten, und zu 
Wilhermsdorf am 4. Sonntage jedes Monats den Vor⸗ und Nachmit⸗ 


tags⸗Gottesdienſt zu halten, und am darauffolgenden Montage Meſſe 
zu leſen und der Jugend chriſtlichen Religions⸗Unterricht zu ertheilen. 
Der Naͤhe wegen halten fig, nebſt Viernsberg, die Ortſchaften: 


Borau, Kemmathen, Neuftätten und Ruͤgland, gewoͤhn⸗ 


lich unmitttelbar zur Kirche Viernsberg. Die ewige Anbetung fällt 
auf den 4. und 5. Juni. 


Das Befegungsrecht auf diefe Dfarrei koͤmmt Sr, Maj. dein Könige m. 


Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei befichen, nach der 

J. 1826 revidirt. Faffion, in 969 fl. 37 %, Kr.; jene des Lo⸗ 
Paltopfäne zu Biernsberg in 568 fl. Kr. und im Senne einer 
freien Wohnung. 


5. Curatie Rothenburg. 
9 1 
Lage. Gränzen. Beftandtheile, 

Diefe Euratie, **) im Nordweiten des Defanates Gebfättel, # 
von den proteft. Pfarreien St. Jakob und zum bi. Geiſte in Rotben 
burg, begränzt und befchränft ſich nur auf die. Katholiken in Re 

J Dieſe Kirche, welche mit dem daſigen Schloſſe sufammerhängt, # 
ivabricheinfic zu gleiher Zeit mit dieſem, nämlich in den 5. 1559 8. 


1588, melde Jahrzahlen auf Steinen deflelben eingezeichnet find, ent: 
ftanden- 


*) Zu Rotheuburg wurde im 3. 1803 unter dem Ehurfürften Rarimr 


lian Joſeph eine Pfarrei errichtet, welche wieder, ald Würzburg an 


den Großherzog von Tostana Fam, im 3. 1806 eingieng Iu ' 


1812 Fam, durd eine proviſoriſche Verfügung der Regierung des Re 
zatkreiſes, ein Kapuziner zur Paftorirung der Katholiken nach Rothen 
burg, nach deſſen Entfernung im J. 1826 eine förmfiche Curatie de 
ſelbſt errichtet wurde. 


— — 2—3 


— 157 — 


thenburg, einer Stadt an ve Aber und Strafle von Vanbur 
nach Dinkelsbuͤhl, mit 149 G. in 54 H., dem Sitze des Curatus, | 
welcher unter. der Refplcienz des Pfarrers zu Gebfattel ſteht, 1 Kirche, 
1. gemeinfchaftfichen Gottesacker wit ben Proteftanten, ben Sitzen des 
AIeichnam. Kogs., Rent⸗ und Forſtamtes, 4. Pofterpebition, 1 Ma⸗ 
ziſtrate und 1 lateiniſchen Stadtſchule, %, &t, noͤrdl. von Gebfattel, 
m Logs. und Magiſtrats ‚Bezirke Rothenburg. [Die 5,500 Proteftan« 
tem in der Umgebung gehören zu den Pfarreien ihrer Gonfeflion: au St. 
Jakob und zum u. Geiſte in Rotenburg.) 

Die Katholiken in dem untern ‘heile des Logs. Sptbenhurg und 
in ben benachbarten würtembergiichen Ortfchaften, deren Zahl ſich 
nicht genau angeben läßt, werben vom Curatus charitatip paitorirt, 


\ 


2% | 
Gotterdeenſtüiche Verhältmiſſe Beſetzungsrecht. Winkunfte. 


Die Curatie⸗Kirche ) iſt zu Ehren Johannes bed Taͤufers 
eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen. 
Das Kirchweihfeſt wurde bisher, mit den uͤbrigen Stadtpfarrkirchen, 
am 1. Sonntage nad) dem Dreifaltigkeits⸗Feſte gehalten. Statt des 
gewöhnlichen 10ftündigen Gebetes wird an einem Sonn ober Feier 
tage, nebſt dem gewöhnlichen voriteägigen Sottesvienfte , mur 1 
Beritunbe abgehalten. . - .. 

... DaB Verleihungsrecht auf Diefe-Gunntie Homme &, Majeſtat dem 
ahui zuz Die Perweſung derſelben wird vom Hrn. Erzbiſchofe beſtellt. 

Die reinen; nahen — der sank betragen 578 r 

11 1% KK: 


..n 
in 
U 53* 





H Biefe Kirche wurde he der Stabt Rothenburg im 3.1604 ° 
neu erbant, nachdem: Lie vorige/ dem Ginfturze nahe, abgebrochen 
wotden war. In den J. MEBS. und 4741. wurde: fie renovirt. Ihre 
Benützung war bis ur, Meformation dem Sohangiter-Orden bewil⸗ 
ligt; von, 1552 bis 1805 vtunterbrochen den Proteſtanden zugeſtan⸗ 
den; im J. 1803 wurde dieielbe der kathol. Stadtgemeinde überwie. 
ſen, und m 4. Dei. deſelben % vom ern diarrer Bincen) 
lol benedicirt. ' 


N 


— 158 — 


6. Euratie Wilhermsdorf. 


Diefe Euratie, für welche cine Schloßfayelle mit erforberlicher 
Einrichtung für den Eathol. Gottesdienft im Marfte Wilhermedorf 
beſteht, iſt ſeit langer Zeit, wegen Abgangs noͤthiger Suſtentatious⸗ 
Mittel, nicht mehr beſetzt worden. Der Markt Wilhermsdorf ent; 
balt 83 Katbolifen im Verbande der proteftant. Pfarrei daſelbſt. 
Man f. Pfarrei Sondernohe 





vu. Dekanat Goͤßweinſtein. 





§. 1. 
Lage Graͤnzen. Größe 


Die geographifche Lage dieſes Defanates iſt im Süben id 
Shermainfreifes, zwifchen 28° 54° und 29° 167 10 oͤſtl. Ränge, 
und zwifchen 49° 40° und 49% 54° nörbl. Breite. Im Norden 
gränzt es an das Dekanat Holffeld und die proteft. Dekanate Bars 
reuth, Bamberg und Ereuffen, im Oſten an das proteſt. Dekanat 
Greuffen, gegen Süden an das Defanat Forchheim und das protel, 
Dekanat Öräfenberg, und gegen Weiten an das Defanat ‚Korchgeim 
und das yproteft. Dekanat Bamberg, Dasfelbe breitet fi ich hanpt⸗ 
fächlich im Log. Pottenftein aus, und erſtreckt fich auſſerdem in be 
k. Log. Hollfeld, Ebermannftadt, Gräfenberg, Pegnitz, Baireuth 
und in das Perg. Molfenftein, des hermainkreifee. Die Land 
Rraffe von Nürnberg nach Baireuth zieht durch Diefes Dekanat. 
Sein Fläcenraum beträgt ungefähr 6 U. DD Meilen. 


40 Pr 
— Sen: 2. Fr are 
Eintheilung. „Befanasheite. 








% Hoden‘ 
. Potten⸗ 





mirsberg —— — —— 

in," Weifqhenfeld "und Ai 'verfelben 
ſind enthalten: 17°"Kirdyen;" 9’ Rapelen;" 7 -Kapfartefeit," 3} Venefi⸗ 
dien, 23 Schulen, 14 Gottesäder, 14,492 S:)ihter weichen 60 
Proteſtanten, in 3 Städtchen ,3. Märkten 1,.75 oͤrfern, 69 Weis 
fern und 16 Eindten. die Hbfigen” Proͤteſtanten ich Yınfange gehören 
in benahbarrte Pfarreien itrer gerieten Suben: u 








5. Zr 
Vhyſiſche Befthaffenheit.: Gewerkeißr- 
Der · Boden’ iſt · groͤßtentheils gebirgig/ vorůglich hi PORSCHE 
Die hoͤchſten Punkte ſind· Gößweinftein, Wicyfeuffein ; Plantenſtein, 
Neudorf, Wolkenſtein, Wolfdberg Hohenmirsberg cie Patten) u. 
a.; "das Klima theils rauh, "Heil mild — im Gaiten gefühlt; Der 
vorzuͤglichſte Pin; von welchem das Detanar im rorbikfttidhen Theile 
bewaͤſſert U iſt die Wieſeirt Iwelcht bei Yinitränfegß Sie ndrrliche 










— 
und —* bes Brain 


den —— Probuften, $ $ 
pferde, Rindöich, Sähäfe, jahnıes Opjihg 
wᷣflanzenreiche: Getreide, Get, "Fauiptfächl 
Schön bei Weidach, Prüf, Streſenbof, der \ 
Mineratveiche? RÄlf , Stnbfteite,' Sitergtübei"( het.¶ Wetſchenfeid, 





— 160 — N 


jährlich 200 Gent.) In den Pfarreien Weifchenfelb, beraildjel 
giebt es viele Erdhoͤhlen und BVerfteinerungen. :. " 

Die Induſtrie der Bewohner erftredt ſich vorzüglich quf bie Bers 
befferung der Oberfläche bes felfigen Bodens. Man treibt Handel mit 
Getreide, befonders mit Gerfte, gerändelteg und zerriffenen Haidel 
und Waikengried, Die ftarf befuchte Wallfahrt zu Goͤßweinſtein, und 
bie durchziehende Straffe von Rirnbers nach Vaireuth, veſchafen man 
nigfaltigen Verdienſt. 


41 Pfarrei Videnbach 
§. 1. — 
Lage. Graͤnzen. Beſtandiheile | 
| Diefe Pfarrei, *) im Oſten des Defanates Göfweinftein, grängt 
an die Pfarreien: Pottenftein, Hohenmirsberg, Elbersberg, und die 
proteft. Pfarreien Lindenhardt und Pegnig; breitet ſich in den k. Wg. 
Pottenftein und Pegnitz und im Ptrg. Trodan des Obermainkreifed 
" aus, und enthält: 1 Marftberechtigtes Dorf, 6 Dörfer, 4 Weiler, 
5 Einöden.und Höfe, 1 Kirche, 3 Kapellen, 3 Schulen, 1 Bene 
feium, 1. Gottesader und 1,388 ©, [Die Protefianten im Fanta 
gehören zu einer Pfarvei ihrer Eonfeffion.) . 
| Die Ortſchaften heißen: | | 
Ä Bücenbad „Pfarrdorf mit dem Pfarrſi ige, der Pfarrkirche, | 
589, 314 ©.,.1 Schule, 1 Gottesacker und 1 M., w St. none 
weſtl. von heenib, im Ldg. Pottenftein; 
Bodend prf, Torf mit 14 H. und 92 Si 1 Et nordweſl 
von Buͤchenbach, im Log. Pottenſtein und Ptrg. Trodauʒ 
Haͤmmerleins (Haͤmmerlesd, Einoͤde an der Pegnig, wit 
5 S., 1St. noͤrdl. von Buͤchenbach im Log. Doenfein; " 
von Buͤchenbach, im edg. Pottenftein; i | 
Kaltenthal, Dorf mit 56 &,1n 7 9. "und 1 SM, Y, St. oͤll. 
von Buͤchenbach, im Ldg. Pegnig. [die 160 Proteftanten daſelbſt in 
nad) Lindenhardt gepfarrt.] 
) Büchenbach war ſchon vor 1119 eine felbfftändige "Yarrei, und ehe 
mals dem Klofter Michaelfeld einverleibt. 


— 161 — 


ebrbelderk, Dorf mit 41 H., 285 S.,1 Rapell und-1 

Schule, 1 St. fübl. von Buͤchenbach ‚ im Rs: Pottenſtein; | 
Kosbrunn, Weiler am Fuße eines Berges, auf welchen die 

Ruinen des Schloſſes Wernberg zu fehen find, mit-14 9. und-68 Ei, 
St. ſuͤdweſtk. von Buͤchenbach, im Log. Pottenftein; | 

Kotzenhammer, Weiler mit 15 ©, und 1 M., 2/. St. nord 
oͤſtl. von Buͤchenbach, im Log. Pegnig. [Die 5 proteftanten dafeloft 
find nach Lindenhardt gepfarrt:] + _ -; 

Lehmmühte, Eindomaͤhle mit 10 &, , im 209 Pegnitz, &. 
von Büchenbah; 

\ Lei b8 (Xeupe), Torf redit der Pegnig, mit 26 H., 168 S, 
1 Kapelle ud 1M., / St.nördl. v. Buͤchenbach, im Log. Pottenftein. 

Ki udenharbt, Märft nächft der Quelle des rothen Maing, init 
4 S., %/, St. noͤrdl. von Buͤchenbach, im Lg. Pegnig. [Die bafigen 
Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei.) 

Oberhauenſtein, Einoͤdmuͤhle an der Puͤttlach, mit 6 S. 
1St. ſuͤdweſtl. von Buͤchenbach, im edg. Pottenſtein; 

Puͤttlach Puttlacd), Dorf an ber Wittlich, mit 44 H. 
und 229 S., wovon nur 109. in 24 9. nach Buͤchenbach, die uͤb⸗ 
rigen aber nach Hohenmirsberg gepfarrt ſind, und 1 M., 1 St. wert 
von Buͤchenbach; 

Schmellerhof, Hof mit 3 S., 1 St. nordoͤſtl. von Di 
chenbach, im Log. Pegnis; 

Trockau, marktberechtigtes Dorf am linken Ufer der Punlach, 
auf einer Anhöhe, mit 1 Schloſſe, 1 Schloß— Kapelle, in welcher ein 
ſchon gearbeiteter Leichenſtein des Carl Sigmund Freih. von Grob zu 
Trockau und bie Begraͤbnißſtaͤtte dieſer freih. Familie ie ſich befinden, 1 1 
Beneficium „9 51 H., 235 S., 1 Schule und dem Sitze des freih 
von Groß. zu Trockau Ptrg. II. Claſſe, in dieſem a und im kdg. 
Pottenſtein, 1 St. nordweſtl. von Buͤchenbach; 

Unterhauenſtein, Einoͤdmuͤhle an der Puͤttlach, mit 6 ©, 
1 St. ſuͤdweſtl. von Buͤchenbach, im Log. Pottenftein; 


+) Dieſes Beneficiun wurde im 3. 1815 von Anſelm, Freiberrn von 
Groß: Trodau, Domdechante zu Gichitätt, gertifter. | 


— 12 — 
Wolfslohe, Weiler mit 1S,, Y, St. oͤſtl. von Bůchenbach, 
im Ldg. Pegnitz. [die dafigen 10 Proteft. find nad) Lindenhardt gepfasrt.] 
Charitativ werben: paſtorirt: 2 Latholiken zu Langenreuth 
und 13 Katholiken zu Schnabelwaid. Beide Ortſchaften liegen 
im Log. Pegnitz; erſte 1 Ya, und letztere 1 y, St. von Buͤchenbach ' 


$. 8, . 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 


Die Pfa rrkirche verehrt den hl. Veit als ihren Patron, umd 
feiert ihr Patroeinium am 15. Juni, ihr Kirchweihfeſi aber am nad 
ſten Sonntage nach Marie⸗ + Geburt. In ber Schloßfapelle u 
Zrodan *) wird das Allerbeiligfte aufbewahrt, und das Patronatl 
feft, nämlich des hi. Oswald, am Tage, dieſes Heiligen, das Kirch 
weihfeſt aber am Sonntage nach Gallus⸗Tage, gefeiert. Der Beſitzer 
des Beneficiums dieſer Kapelle hat in dieſer woͤchentlich 3 Meſſen fir 
den Stifter des Beneficiums, nebſt dieſen noch andere, von ben dw 
milie- Mitgliedern angeorbnete Meffen und Sabrtäge ‚u lefen. gen 
ner müffen von demſelben darin am 2. Oſter⸗, 2. Pfingſt⸗und 2. 
| Weihnachts⸗ Tage, am Sonntage nach Bartholomaͤus, Predigt und 
Amt mit Ausſetzung des Hochwuͤrdigſten Gutes, ſowie an Sonn und | 
Feiertagen Nachmittags Betſtunden, abgehalten werden. In der Ko 
pelfe zu Körbeldorf, welche zur Ehre des hl. Lorenz eingeweiht in, 
und in jener zu Leibs, wird fein Gottesdienſt gehalten. Die ewig 
Anbetung hat in dieſer Pfarrei am 12. und 13. Jaͤnner ſtatt. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Maj. dem Koͤnige u. 





*) Dad Jahr der, Erbauung Bei Kapelle iſt unbekannt; ieh w 
wiß, daß dieſelbe bereits im J. 1316 exiſtirte. Denn in bieſen 3 
ſchloßen, gemäß des Urbars, "ie Herrn Heinrid, ulrich m 
Herrmann von Kroß:Trodau mit Albrecht von Hartenfei, 
Abte zu Ensdorf, einen Vertrag ab, nad) weldiem der Propſt 

Lindenhart au allen Feiertagen und Freitagen den Gottesdienß in 
dieſer garıhe abhalten mußte. Merkwürdig it eine, im 5. 160 
vorgendnimeite Vergrößerung vieler Kapelle, welche durd eine, auf 
der Außenſeite derfelben in Stein gehauene Inſchrift mit. Verſen in 
altteuticher Manier, angedeutet wird. 


— 163. — 


Die reinen zhrlichen ‚Einkünfte dieſer Pfarrei; Beträgen 4 fil. 
Kr. 7 ‚jene des Beneficiaten gu Trockau 800 R. r mie dem Berufe 
ver antaudigen Wohnung. 


2. Plerrei ea 


| . . = 
| Lage. Sranen detendihe ile .. 
dieſe Pfarrei, *) im Oſten des Detangtd-Begirfeg Söfpeinfein, 
von ben. Pfarreien: Pottenftein, Buͤchenbach, Obertrubach, und 
n proteſt. Pfarreien Pegnitz und Brunn, umgeben; breitet ſich in 
n f. Log. Pottenſtein und Pegnitz des Obermainkreiſes aus, und be⸗ 
eift: 4 Dörfer, 6 Weiler, 565 S,, unter welchen 5 Pröteftanfen, 
Schule, 1 Kirche und 1 Gottesader. Bi ie And “Äner 
arrei ihrer Confeſſion einverfeibt.] ° TR 
“Die Ortſchaften ſind "no 
Elbersberg, Pfarrdorf mit dem Vfarrſtze der pfacrtirche, 
9, 230 S., unter: welchen: 4 Proteſtanten/ 1 Schule md 1 
offeänder, 2St. von vkeupoidſtein und Pegnitz, im vdgꝰ Pottenſtein; 
Altenhof, Weiler mit 3%, 238, und" m; Y, &t. ja. 
m Eiberöberg, im Lg. Potteuſtein ʒ — 
Geusmanns (Geußmanusdörfy, Dorf mit 49 und 17 
‚ St. ſuͤdoͤſtl. von Elbersberg, im Log. Pottenftein; 
!ügleins (lüglaey,. ‚Weiler mit 11. 8 und 74 G., 1 ©t. 
doͤſtl. von Elbersberg, im Fog. Pegnitzz —α, 
Mittelmuͤhle, Weiler am Weiherbache mit 2 H.9 ©. und 
M., /. St, jüdl. von Elbersberg, im Log. Pottenflein; - cr 
Schüttersmühle, Weiter im Schutterthale, mit.2 H., 17 
und 1 M., St. weſtl. von Elbersberg, inr Ldg. Pottenſtein; 
Wannberg (Wamberg), Weiler mit 8 H; ‚und si S., Y. 
t. for, von Elbersberg, im Log. Pottenitein;. 





*): Elbersberg gehörte chemels. der Wairei Eiheneit und, nach 3er | 
ftörung deren Pfarrkirche im. J. 1430 durch die Huſſiten, zur Pfarrei 
Pottenſtein. Im J. 1546 erhielt Elbersberg⸗ anf Bitten der Driccin: 
wohner, einen eigenen Pfarrer 2 Namens Phrlipr Dittelheim. 


— 164 — 


Weidenhuͤll, Weiler mit 2 H. und 196, y/ St. oͤſtl. von 
Elbersberg, im Log. Pegnik; 

Meidenfees, Dorf an der Straße von Nürnberg nadı Bar 
reuth, mit 5 ©., °/, St. füdl. von Efberöberg, im Log. Pegnik. 
[Die 246 Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Bessnftein.] - 

Wüllenreuth (Willenreutb), Dorf mit 18 H. und 12%0 
©., St. oͤſtl. yon Elbersberg, im Log. Pegnitz. 

Charitativ werben paſtorirt: 4 Katholiken in dem proteft; Pfarr⸗ 
dorfe Brunn und 6 Katholifen im Dorfe Neudorf, deren erſteres 
1 und feßtere® 1 St. von Elbersberg entfernt, beide im %gg. 
Pegnitz liegen. 

§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfimfte 

Die Pfarrfirche*) ift zu Ehren des hl. Jakob eingeweiht uud 
feiert am Tage diejed Heiligen ihr Patroeinium, ihr Kirchweihfeſt 
aber am 18. Sonytage nach Pfingften. Das 10ftündige Gebet fült 
auf den 14. Januar. . Das Berleihungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht 
dem Herrn Erzbifchofe zu. Der reine jährliche Extrag der Pfarrei be 
laͤuft fich, nach der im J. 1826 revidirt, Faſſion, auf 483 FL 42 Y, tr. 


3. Pforrei Goͤßweinſtein. 
$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 
Diefe Pfarrei “), im Weiten des Detanates, dem fie den Ru 


*) Am Thurme dieſer Kirche ift die Jabtzabl 1292 zu leſen, welche auf 
die Zeit des Kirchbaues einen wahrſcheinlichen Schluß machen läßt. 
” Die ältefte urkundlihe Nachricht von dieſer Pfarrei ift vom 3. 1308, 
wo Gottfried von Schlüffelberg durg feinen tegte Willen 
diefer Stirche, welche nebſt dem Dorfe und dafigen Schloffe ihm ge 
bört hatte, 3 Pfund Haller vermachte. Wahrſcheinlich ift dieſe Pfarrei 
piel früher entitanden, und zwar durch das reichsfreiherrliche Ge 
ſchlecht von Gößweinſtein (Goßwin), welches von 1124 kit ge: 
gen 1177 blühte, und nicht unterlaffen haben wird, zu Gößmweinfein, 
dem Hauptfige feiner Herrſchaft, vielleicht aus feiner Schloßkaplanei— 
eine Pfarrei zu errichten. Am 3. 1160 war Grfmweinftein bereits 


165 — 


n giebt, ſtoͤßt an bie Pfarreien: Wichenſtein , Dberaitafef „Hohen⸗ 


sberg, Pottenftein und Obertrupbach, in den Log. Pottenſtein und 
zmanuftabt und im Ptrg. Trodau des Obermainkreiſes; wird von 
Wieſent und Püttlach mit dem Ailsbach durchſchnitten, und um⸗ 
t: 1 Markt, 12 Dörfer, 6 Weiler, 2 Einoden, 2 Kirchen, L Ka⸗ 
en,2 Kaplankien, 3 Schulen,1 Gottesacker und 1782 S., ünter 
chen 13 Proteftänteils (Im Umfange: find 56 Proteſtanten einer Partei 
r Konfellion einverleibt.. Juden: 743 

“Die Ortfihaften heißen: “ 


Goͤßweinſtein, Markt auf dem Iinfen Ufer der Wiefent, mit J 


aPfarrſitze, 2 Kaplaneien *), ber‘ beruͤhnten Wallfahrtd s mb 
irrlicche, welche ein Meiſterſtuͤck der Baukunſt, 158 Schuh lang, 
Schuh breit Und 63 Schihh Hoch ift und 3 Thuͤrme, ein mit Siut⸗ 
ur⸗Arbeiten gezierteöl Gewölbe, mehre große, kuͤnſtlich gefertigte 


psfiguren auf dem Hochaltare, beruͤhmte Männer aus DE Allen 


» neuen Teftamente vorftellend; 1 merkigÄrdiges ſilbernes Kreuz, 
ten filbernen Nitterpofal, 1 füberne Proviſur⸗Glocke, 1 große ſil⸗ 
ne Monſtranz, 1 Kreuz Partikel, 1 Grabmal der Edlen von Mens 
sdorf am hinteren Theile der Kirchmauer , und noch andere koſtbare 
nſtgegenſtaͤnde enthält, 1.Franziskaner⸗Hoſpitium (fruͤber Kapuzi⸗ 
kloſter) **) und Kirche, 1 Müttergottes ⸗ Kapelle, welche an bie 
fterfirche angebaut iſt, 73 H., 476 S., unter welchen 13 Prote⸗ 
aten, 1 Knaben⸗ und 1 Maͤdchenſchule, 1 Gottesacker, 1 Berg⸗ 


— 


| ‚vom Fürſtbisthume Bamherg erworben. | Biſchof Leopold von Be⸗ | 
„ benburg vereinigte im J. 1361 diefe. Pfarrei. mit dem Archidiakonate | 


” Helles, in der Art, daß der Archidiacon einen Vicar daſetbſt hal⸗⸗ 
ten ſollte. Dieſer wurde aber nicht gehörig bejoftet. Im 3: 1461 


wide dafür Sorge gefragen, und ade die Plarrei wieder einem 


eigenen Pfarrer übertragen. 


®) Bon 1461 bis 1702 wurde biefe Pfarrei non dem Dfarrer wit 1 Pr 


plane paſtorirt; im J. 41703 aber, zur Beförderung der Andacht der 
Wallfahrtenden, noch ein anderer Kaplan beigeget en. 

*) Das Kapuzinerklofter daſelbſt wurde im $- 4733 vom Füuͤrſibiſchofe 
Lothar Franz, zur Beförderung der. Andacht der Wallfahr tenden 
errichtet. Die Errichtung eines Franziskaner⸗Hospitiums daſelbſt 

-wurde mittels allerhoͤchſten Reſcripts vom 18. Juli 1828 beſtimmt. | 


— 


.s 


pi - 


— 166 — 


ſchloſſe, ‚ wo der Sitz des k. Reutamtes iſt, ‚ı Y. St. weſtl. von Pot 
tenjtein, zu deifen Ldgs. Bezirke gehörig; 

Allersdorf, Torf mit 13 9. und 98 S., 1 St. ſarl von 
Goͤßweinſtein, im Ldg. Pottenſtein; 

Arnleiten, Weiler mit 39. und 19 S., 1St. morbö. vor 
Gößmeinftein;, im Ldg. Pottenjtein und Ptrg. Trockau; 

: Beringersmähl, Dorf am ‚Mtorigberge naͤchſt der Wiefent, 
mit 18 9., 100 S. ud ıM., . St. noͤrdl von Gößweinftein, 
im Ldg. Pottenſtein; 

Boͤſenbirkach Böfenbirtig, Weiler links der Puͤttlach 
mit 10 H. und 76 S., ' Et. oͤſtl. von Goͤßweinſtein, im & | 
Potteuſtein; | 

Duͤrkel ſtein (Türkelfteim),; Weiler mit 8 9. und 64 6. 
3. St. ſuͤdl. von Goͤßweinſtein, im Log. Pottenſtein; 
Eszdorf, Torf auf einer waſſerarmen, ſteinigen Hochebene, mit 
19 H. und 134 S., St. jüdl. v. Goͤßweinſtein, im eg Pottenſtein; 

Geiſelhoͤhe, Weiler mit 5 H. und 28 S., St. ſuͤdoͤſtl. 
von Goͤßweinſtein, im Ldg. Pottenſtein; | 

| Hartenreuth, Dorf nt 44 S: in 6H. ,1 Et. ſuͤdl. von 
Goͤßweinſtein, im edg. Pottenſtein. [Die 56 Proteſtanten daſelbſ in 
der Pfarrei Affalterthal einverfeibt.] 

Huͤhnerlohe (Huͤnnerlohe), Weiler mit 11.9. und 60€, 
an der Püttlach, 1 St. öftl. von Goͤßweinſtein ‚ Int Lodg. Pottenjtein; 

Kohlitein, Dorf auf den rechten Ufer ter Pürtlach, in welde 
hier der Ailsbach fat, und ia einem engen Thale, mir 14. H., & 
©. und 1 freih. von Groß. Schloffe und Kapelle, jSt. nordoͤſtl. von 
Goͤßweinſtein, im Lg. Pottenjtein und Ptrg. Pan | 

Leutsdorf, Dorf mit 19 H. und 117 &, U, St. wett. von 
Goͤßweinſtein, im Log. Pöttenftein; 

Moritz, Dorf mit 14 H. und 86 S., aufdem rechten Ufer der 
Wieſent, 1 St. noͤrdl. von Goͤßweinſtein, im Kg: Pottenſtein; 

Sacfendorf, Torf mit 12 H. und 103 ©, %, &t. ſuͤdoſl. 
von Goͤßweinſtein, im Ldg. Pottenſtein; 

Sachſenmuͤhle, Einoͤdmuͤhle an ver Wieſent, mit 8 8. a 
St. nordweſtl. von Goͤßweinſtein, im Ldg. Pottenſtein; 


— 167 — 


Schottersmuͤhle GSchaudersmuͤhley Weiler an der Wie⸗ 
ſent, mit 2 H., 13 8. und 1M., 1 St. von Gohweinſein, ‚im 
Log. Ebermannſtadt; 

Stadelhofen, Dorf mit 14 H. und 100 &., Y, St. fi 
von Goͤßweinſtein ‚im %bg. Pottenitein; 


Stempfermühle, Einoͤrmuͤhle mit 10 G., ", St. von Goͤß⸗ 
weinftein, im bg. Pottenftein; 


Tuͤchersfeld CTuͤgersfeldd, Dorf auf dem rechten Ufer der 
Puͤttlach, mit 162 S. in 29 H., und 1 Schule, \welche auſſer der 
dortigen Schuljugend aud) von jener zu Arnleiten, Kohlſtein und 
Rackersberg Befucht wird, St. öftl. von Gößweinftein, im &g: 
Pottenftein und im Ptrg. Trockau. [Die ?4 Juden, in 10 9. daſelbſi 
halten fih zur Synagoge in Hagenbach.] 

Woͤhlm (Woͤlm, Wilm), Dorf mit 2 S., St. noͤrdl. 


von Goͤßweinſtein, im Ldg. Pottenſtein. [Die daſigen Proteſtanten ge 
hoͤren zur Pfarrei Muggendorf.] 


§. 2. 


Gottesdienſtliche Berhältniff e. Befetzungsrecht. Einkünfte, 
In der Pfarr⸗ ind Wallfahrt: Kirche, *) welche $ zu Ehren Ber hl. 
Dreifaltigkeit eingeweiht iſt, wird an dieſem Feſttage ihr Patrocinium, 
ihr Kirchweihfeſt aber am Herbſt⸗ Quatemberonntage gefeiert. In 
der Kirche des Kloſters *) wird an jedem Freitage waͤhrend der 
Faftenzeit der Kreuzweg befucht,, ind ain zweiten. Bitttage vor Shrütt- 
Himmelfahrt die Prozeffion dahin geführt. In der Muttergottes 
Kapelle *5*), in welcher, fo wie in der Kloſterkirche, das Aller: 


*) Die ältefte Pfarrkirche ift ſchon um dad Zah 1240 erbaut worbeii. 
Der Grundftei zur neuen Pfarrkirche, zu welcher der Ingenieur un? 
Opriftfieutenant Balthafar Neumann ms Würzburg den Plan 
entworfen hatte, wurde am 3. 1730 gelegt. Am 14. Mai 178% 
wurde dielelbe vom Fürftbiichofe Friedrich Karl feierlich eingeweiht. 

+4) Das Kloſterl wurde im J. 1723 erbaut. 

*) Diele Karelle wurde im 3. 1631 errichtet, u. am 4. Dit. 1708 eingewel bt. 


\ 


— 108 — *“ 
heiligfte nicht aufbewahrt ift, wird fein Gotteöbienft gehalten; in ber 
Kapelle zu Koblftein *) monatlich 1 Meffe geleſen. Die ewige 
Anbetung wird in diefer Pfarrei am 30. und 31. Dezeinb., am 1. und 
2. Januar gehälten. 
Das Berleihungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dein Hrn. Erzbifchofe zu 
Der jährliche reine Ertrag der Pfarrei befteht, nad) der im J. 


1826 revid. Faffion, In 1009 fl. 10 %, Kr. Jeder der Kaplaͤne 


bezieht Zährlich, bei freier Wohnung, Koft und Verpflegung mit Bit, 


Beheißung und Wäfche, einen reinen Gehalt von 105 fl. 4 %, Kr, 


und hat aufjer ſeinen gewöhnlichen Kaplans⸗Funktionen wöchentlich 1 
Meſſe für den Pfarrer zu applieiren. 


4, Pfarrei Hohenmirdberg; 
s. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beitänntheile. 
Diefe Pfarrei, ** im Oſten des Dekandtds Bezirkes Goͤßwein⸗ 
fein, ift von den Pfarreien: Büchenbach, Pottenftein, Goͤßwein⸗ 
ftein, Oberailsfeid, Volsbach, und von den proteit. Pfarreien Kirdv 


aborn und Lindenhardt, begränzt; wird von der Püttlach bewaͤſſert, 


und dehnt ſich in den #. bg. Vaireuth, Holfeld und Pottenſtein, 
und in denn Perg. Adlitz und Trockau, des Obermainfreifes, aus. Die 
felbe begreift: 2 Kirchen, 1 Kaplanei, 8 Dörfer, 3 Weiler, 2 Schw 
Im, 2 Gottedäder und 1,464 ©. [Die 129 Proteftanten ſind benaqh⸗ 
darten Pfarreien ihrer Confeſſion einverleibt.] 

Die Ortſchaften ſind: 

Hohenmirsberg, Pfarrdorf auf dem ſogenannten Gebirge 
mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 45. H., 320 S., 1 Kaplanei, 
1 Schule und 1 Gottesacker, 1 St. noͤrdl. von Sobenmirgeg, i 
Lig. Pottenftein; 


*] Die Erbauung diefer Kapelle fällt ins 3. 1743. Das Lefen der mi 
natlihen Meſſe in derielben, welches früher ein Kapuziner von Gi 
mweinftein beiorgte, ift nım dem Beneficiaten in Trodau übertragen. 

*+) Obermirdberg wurde im 3. 1620 zu einer Pfarrei erhoben, und wi 
tiefer Poppendorf, weldes ſchon im 3.1448 ald Pfarrei bekannt war, 
als Filinf vereinigt. 


190 - 


Adlitz, Dorf mit 260 S. in 30 9., 1 Schloffe und freih. 
von Seefriedifchen Ptrg. I. Claſe, St. nordweſtl. von’ Hohenmirs⸗ 
berg, im Lodg. Pottenftein und Perg. Adlitz. [Die 36 Proteftanten in 
12 d- daſelbſt gehören in die Pfarrei Kirchahorn.) 

Bruͤnberg Brunnderg), Weiler mit 45 ©. in 8 d, 
1St. weſtl. von Hohenmirsberg, im Lg. Pottenſtein. [die 14 Pros 
teftanten in 2 9. gehören zur Pfarrei Kirchahorn] 
CGhriſtanz, Dorf im Ahornthale, mit 83 S. in 9 H.,1 
St. nordweſtl. von Hohenmirsberg, im Lg. Pottenſtein. ſDie dorti⸗ 
gen 17 Proteſtanten in 3 H. ſind nach Kirchahorn gepfarrt.) . 

Freiahorn, Dorf im Ahornthale, mit 186 ©; in 23 9, 
%, St. nordweſtl. von Hohenmirsberg, im &g., Hollfeld. ldie 3 
Proteſtanten in 4 H. daſelbſt yfarren nach Kirchahorn J 

Hinterkleebach, Dorf mit 112.©.- in 14 5 „1St. noͤrbl. 
von Hohenmirsberg, im edg. Baireuth. [Die 39 Proteftanten in 6 9. 
id der Pfarrei Lindenhardt einverleibt. 

Huͤtten, Weiler mit 2H. und 126©,, 1 &. ndrhl. von Ho⸗ 
henmirsberg, im Log. Hollfeld; 


Yo ppendorf, Kirchdorf im Ahornthale, mit 1 Filialkirche, 
16 H., 1Schule, 1 Gottesacker und 140 S., * St. noͤrdl. won 
Hohenmirsberg, im %g. Hollfeldz * 


Puͤttlach (Puttlachy, Dorf au ber Pla, init M 9. mb 
229 ©., wovon nur 120 ©. in 20 9. hierher, bie übrigen aber zur 
Pfarrei Bücenbac) gehören, 1, St. ſuͤdoͤſtl. von Hohenmirsberg, im 
Log. Pottenſtein; 

Pullendorf Gullendorf), Weiler auf dem rechten Ufer 
der Puͤttlach, mit 3 H. um 30 &,, Y, St. nordoͤſtl, von Hohens 
mirdberg, im Cbg. Pottenſtein und in ben Ptrg. Adlit und Trodau; 

Staifling (Steifliag),- Weiler auf dem Gebirge, mit 8 
H. und 46 S., Y. ©t. weitl. 9. Hohenmirsberg, im Xdg. Pottenftein ; 

Vorderkleebach, Dorf mit 17 H. und 110 S., Y, St. noͤrdl. 
von Hohenmirsberg, im Log. Pottenftein. 

— ©. 


en 12 _ 


— 110 — 


8. 2. 
GSottesvienftlihe Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 

Die Pfarrkirche ift zur Ehre des hi. Biſchofs Martin einge ' 
weiht und feiert, je nachdem ber Tag desſelben auf bie eriten oder 
fetten Tage der Woche fällt, am Sonntage vor ober nach deſſen Zug, | 
ihr Patrocinium; ihr Kirchweihfeft wird jederzeit am Sonntage vor 
Marie-Geburt begangen. In der Filialkirche zu Doppendorf 
wird der bi. Ulrich ald Patron verehrt und deſſen Patroeinium, j 
nachdem der Ulrichstag in die erften oder legten Tage der Woche füllt, 
am Sonntage vor oder nad) diefem Tage, gefeiert; das Kirchweihfeſt 
allzeit 14 Tage nadı Michaelis-Tage gehalten. Der Kaplan hat in 
diefem Fifialorte das Jahr über an allen Sonn» und Feiertagen Geb 
tesdienft zu halten, und alle pfarrlichen Verrichtungen vorzunehmen, 
Hierzu halten fih, auffer Poppendorf, unmittelbar die Ortſchaf⸗ 
ten: Adlig, Chriftanz, Freiahorn, Hinterfleebad, Hit 
ten und Borderfleebadh. Das ewige Gebet findet in diefer Par 
rei nnd in diefem Filiale am 9., 10. und 14. Juni ftatt. 

Das Befegunggrecht fteht dem Herrn Erzbifchofe zu. 

Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei beftehen in 579 fl. 
2 Y, Kr. Der Kaplan bezieht jährlich 87 fl. 22 /, Kr. firen Gehalts 
und 8— 10 fl. an Accidenzien, wobei er nosh freie Wohnung, Ko, 
überhaupt freie Verpflegung beim Pfarrer genießt. 


5. Pfarrei Oberailöfeld, 


§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile. 

Die Graͤnzen diefer Pfarrei *), im Norden des Dekanats⸗VBejir⸗ 
kes Gößweinftein und auf beiden Ufern des Ailsbachs gelegen, find 
die Pfarreien: Göfweinftein, Pottenftein, Weifchenfeld, Hohenmir⸗⸗ 
berg, und die proteft. Pfarreien Muggendorf und Kirchahorn. ©ie 
breitet ſich in den k. Lg. Hollfeld, Pottenftein und im Ptrg. Weiher 





9 Oberailsfeld, früher mit der Pfarrei Kirchahorn verbunden, wurde om 
77. Zanuar 1474 zu einer eigenen Pfarrei erhoben. 


— 11 — 


) 
des Obermainkreiſes, and und enthält: 5 Dörfer „ 5 Weller, 1 Ein 
öde, 1 Kirche, 2 Kapellen, 1 Schule, 1 Gottesacker und 842 5, 
(Die Protek. im Umfange find einer Yfarrei ihrer- Confeſſion einverfeibt.] 

Die Ortichaften find: 

Dberailefeld, Pfarrdorf am Ailsbach, mit dem Darrfige, 
der Pfarrkirche, 1 Schule, 1 Gottedader, 22 9. und 149 S., 4 
St. ſuͤdoͤſtl. von Hollfeld, im Wg. Hollfeld; 

Dentlein (Daͤnnlein), Einoͤde, 4 St. von Hollfeld, for 
Eg. Hollfeld⸗ [Die dafigen Proteftanten gehören zur. Yfarrei Kichahern.] 

Hungerberg, Torf auf dem linfen Ufer des Ailsbachs, mit 
16 H. und 106 &., Y, St. fübl. von Oberailsfeld, im edg. Hollfeld; 

Kirhahorn, Dorf im Ahornthale, mit 97 &. in 14. 9., 1 
St. nördl. von. Oberailsfeld, im-Kdg. Hollfeld und Pirg. Weiher. 
Die kathol. Jugend beſucht auch die dortige Schule. lDie Proteſtauten 
daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei] 

Kleinlefau, Weiler mit 7 9. und 49 ©, Y, St. füdöRt. 
von Oberailöfeld, im Log. Pottenftein; 

Köttweinsdorf, Dorf auf einem Berge, links des Wiefente 
fluͤßchens, mit 22 9. und 163. ©., %, Ot. weſtl. von Oberailsfeld, 
im Log. Hollfeld und Ptrg. Weiber; 

Mofchendorf, Weiler auf dem linken Ufer der Wieſent, mit 
6 9. und 49 S., 7/, St. weftl. von Oberailsfeld, im Log. Holffeld, 
Umweit auf dem Wege nach Goͤßweinſtein jteht 1 ſteinerue Säule mit 
dem Bildniffe der hl. Dreifaltigfeit. ) 

Neumühle, Einoͤdmuͤhle am Aildbadhe, mit 5 ©., St. 
norböftl. von Oberailsfeld, im-Log. Hollfeld und Ptrg. Weiher; 

Rikolausftein Miklausſtein), Eindbe mit 1 Bergfapelle 
und 5S., %, St. v. Oberailsfeld, im Ldg. Hollfeld und Ptrg. Weiher; 

Pfaffenberg, Torf auf, dem Iinten Ufer des Ailsbachs, mit 

18 9. und 129 ©., , St. Öl. von Oberailsfeld, im Log. Hollfeld; 
Rabeneck, Weiler auf dem linken Ufer.der Wiefent, mit 1 
Schloffe und 1 Kapelle, Y, St. nörbl. von Oberailsfeld, im Lg: 





*) Diefe Säule ließ ein Kronacher Bürger im 3. 1770 errichten, und 
fegte zu deren Erhaltung ein Kapital von 300 fl. an. 


— 1712 — 


Hollfeld und Ptrg. Weiher. Tiefe Kapelle wird als Filialkirche von 
Oberailsfeld angefehen; der Ort aber gehört zur Pfarrei Weiſchenfeld. 

Rabenftein, Weiler im Ahornthale und am rechten Ufer dei 
Ailsbachs, mit 6 H., 25 ©., 1 zum Theile verfallenen alten Riv 
terburg *) 'und Einöde Clausſtein, St. noͤrdl. von Oberails 
feld, im Ldg. Hollfeld und Ptrg. Weiher. [Die Proteſtanten daſenn 
gehören in die Pfarrei Kirchahorn,] 


Schweigelberg, Weiler oder 2 Höfe, auf der Gebirhohohe 


‚am Wege von Weiſchenfeld nach Goͤßweinſtein, mit 29. und 126, 
.1 St. ſuͤdweſtl. von Oberailgfeld, im Log. Hollfelp; 
+. Schweinsmühle, Weiler am Atornthale, mit 2 9., 136. 


'und 1M., /, St. von Oberaiföfeld, im Log. Hollfeld und Pig 


. Weiber. [Die dortigen Proteſtanten gehören zur Pfarrei Kirchahorn.] 
Unterailefeld, Weiler am Ailsbache, mit 11H. au 736, | 
» St. ſuͤdl. von Oberailöfeld, im Log. Hollfeld. ..: 


Sharitativ werden paftorirt: das Dorf. Eichen birkig And der. 


Meiler Zaupenberg, welche Drte zwar zur Pfarrei Weifchenfelb 


Nankendorf, zu weit entfernt und mit großer Beidmertichteit, zumal 
beim Austreten der Wieſent, zu paſtoriren find. . 


2 


Gottesdienſtliche Verhaͤltneſe. Beſetzungstecht. Einkünfte 

Die Pfarrfirdye, **) welche zur Ehre des hl; Biſchofs Bars 
kard eingeweiht ift, feiert ihr Patrocinium am 14. Oktob. und ihr 
Kirchweihfeft am Sonntage nadı Marie Himmelfahrt. Su der Lo 
velle zu Rabened, zur Ehre des hl. Bartholomäus eingeweiht, wird 
das Patroeinium am Tage dieſes Heiligen und das Kirchweibfeh 8 
Tage nad; dem Kirdweihfefte in der Dfarrfirche, gefeiert. In der 
ſelben hat der Pfarrer wöchentlich 1 Meffe und, auffer dem Patronatd 





*) Das Innere diefer Burg und deren Umgebung ließ der kunſtſtanige 
Reichsrath Erwein, Graf von Schönborn, zum Empfange Ihrer 
König!. Majeftäten im Sommer 1830 auf dad Geſchmackvollte 
berrichten. 

xx) Diele Kirche wurde im 3. 1769 neu erbaut. 


| 


gehören, won dieſem Pfarrorte aber, beſonders von deffen Filialorte 


— 173 — 
und Kirchweihfeſte, am Tage des Evangeliiten Iöhakres, am britten 
Pßngſt⸗Sonntage, am. zweiten. Tage iq. ber Bittwoche und am Ku 
tharinasTage, feierliche Inter abzuhalten. Das 10ftündige Gebet 
fällt auf den.8. Januar. a 


Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteſt dem Hrn. Enbiſchofe zu 
Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte belaufen ſi ich ‚ nad) der. fefiger 


ftellten Faſſion, auf 525 fl. 18 Kr. a 
6. Pfarrei Obertrupbach Eberrribach Er 
| §. 1. Ä 


Lage, Gränzen. Beſtandtheile. er 
Die Gränzen diefer Pfarrei, *) im Suͤdoſten des Dekanats⸗Be⸗ 
zirkes Goͤßweinſtein, auf beiden Seiten der mittlern Trupbach gelegen, 
find: Gößweinftein, Pottenftein, Elbersberg und bie proteft. Pfar⸗ 
reien Affalterthal, Egloffſtein, Hiltpoltſtein, Brunn und Begeitftein. 
Sie breitet fi; in den k. Log. Pottenftein, Pegnitz und Gräfenbetg, 
des Obermainkreifes, aus, und umfaßt: 2 Kirchen, 3 Schulen‘, 2 
Leichenaͤcker und 1,883 ©. in 1 Städtchen, 1 Markte, 13 Dörfern, 
14 Weilern und 1 Eindde. [Die im Umfange wohnenden Protefionfen 
find in Pfarreien ihrer Eonfeflion einverfeiht.] 
Die Ortichaften heißen: \ 
Obertrubach (Obertrupbach), Pfarrborf an der großen 


oder mittlern Trupbach, mit dem Pfarrfige, der Pfarrfirche, 42 9., 


302 S., 1 Schule, 1 Gottesader und 1 M,, 1 St. wert. von n ken⸗ 
poldſtein, im Ldg. Pottenſtein; 

Affalterthal (Afterthal), Dorf mit 3 S. 2St. nordweſtl. 
von Obertrubach, im Ldg. Graͤfenberg. [Die Proteſtanten daſelbſ 
bilden eine eigene Pfarrei.] 

Almos, Dorf, 1 St. fühl. von Obertrubach, im Fog, Gräfen- 
berg. - [Die dafigen Proteftanten pfarren nach Hiltpoltitein.] \ 

Altenwiefen, Eindbe, 1", St. norböftl. von Obertrubach, 
im Log. Pottenftein. [Die dafigen Yroteftanten pfarren nad) Begenftein.] 

*) Die Kirche zu Obertrubach (Drubach), deren Erhebunggzeit zu einer \ 


Pfarrkirche nicht angegeben werden kann, erſcheint bereite in eier 
Unkunde vom J. 1217. 


— 174 — 


Bernfels, Dorf naͤchſt der Quelle der Trubachh, mit 45 9, - 
1 Schule und 330 S., %, St. noͤrdl. von Obertrubach, im Wz. 
Pottenſtein; | | 

Besenftein, Städtchen mit6 S., %, St. ſuͤdoͤſtl. von Oben 
 trubadh, im Ldg. Pottenftein. [Die dafigen Prot. bilden eine eigene Pfarrei] 

Dörfles, Weiler mit 8 H. und 47 S., %, St. weill. von 
Obertrubach, im Log. Pottenftein; 

Gefhwand, Dorf mit 22 9. und 176 S., 1 St. nortweil, 
von Obertrubach, im Log. Ppttenfteinz 

Graiſch Graiſch), Weiler mit 6 H. und 52 S., 1 & 
nordöftl. von Obertrubach, im Log. Pottenftein; 
Haſelſtauden, Weiler an der großen Trubach, mit‘? 9, 
108. und 1 M., %, St. weſtl. von Obertrubach, im Lg. Gräfenberg; 

Herzogenwind, Dorf auf dem rechten Ufer der großen oder 
mittlern Trubach, mit 70©. in 7 H., Y, St. nörbl. von Obertru⸗ 
bach, im Log. Pottenftein. [Die 20 Proteftanten daſelbſt find nad Afek 
terthal geyfarrt.] 

Hilt poltſtein, Markt an der Straffe von Nürnberg nach Bab 
reuth, mit 10 ©., %/, St. ſuͤdl. von Obertrubach, im Ldg. Graͤfenberg. 
[Die dafigen Proteftanten Lilden eine eigene Pfarrei. 

Hoͤchſt aͤdt, Weiler nächft der Straffe von Nürnberg nach Bair 
reuth, 1 %, St. Öftl. von Obertrubach, im Log. Pottenftein. [Di⸗ 
Proteſtanten dafelbft pfarren nach Bepenftein.] 

Huͤll (Huͤhl), Dorf, 1 °/, St. oͤſtl. von Obertrubach, im 
Log. Pegnit. [Die dafigen Proteftant. gehören in die Pfarrei Betzenſtein 

Hundshof, Weiler mit 9 9. und 82 S., Y, St. uorbweil, 
von Obertrubach, im Ldg. Pottenſtein; 

Kleingefee, Dorf mit 27 9. und 231 S., 1 St. norbweil, 
von Ohertrubach, im Log. Pottenftein; 

Leienfels Eeyenfels), Weiler mit 8 H., 83 ©. audi 
gerftörten Bergfchloffe, 1 St. norböftl. von Obertrubach, im &g 
Pottenſtein; 

Leimersberg, Weiler mit6 H. und 78 S., 1St. nordweſll. 
von Obertrubach, im Ldg. Pottenſtein; 

keupoldſtein Ceipholdſtein), Dorf an der Straſſe von 


no 


Nuͤrnberg nach Baireuth, mit 108. in 2 H. und 1 Woflerpebition, 
- 3/, St. dftl. von Obertrubach,, im Ldg. Pottenftein. [Die dortigen 139 | 
Proteftanten find der Pfarrei Betzenſtein einverleibt. J 
Linden, Weiler mit 5 H. und 21 S.,1 St. nordweſtl. von 

Obertrubach, im Log. Pottenſteiinz Be 

Mergners (Mergens), Dorf, 1:4 St. oͤſtl. von Obertrus 
bach, im Log. Pottenftein. [Die dafigen Proteftanten find der Pfarrei 
Bepenftein einverleibt.] A | 

Muͤnchs Moͤchsd, Weiler i in waldiger Gegend, %/, Et. ſuͤdl. 
von Obertrubach, im Ldg. Pottenſtein. [die Proteſtanten daſelbſt ger 
bören in die Pfarrei Betzenſtein.] I 
| Neudorf, Weiler mit 68. in 3 H., VA St. ſuͤdoͤſtl. von 
Obertrubach, im Log. Pottenſtein. [Die 42 Proteftanten daſelbſt abi 
ven zur Pfarrei Bebenftein.] 

Ottenberg, Weiler an ber Straſſe von Nuͤrnberg nach —* 
reuth, mit 9 ©. in 2 H., 1, St. nordoͤſtl. von Obertrubach, im 
Log, Pottenſtein. [Die 35 Prot. daſelbſt gehören in bie Pfarrei Betzenſtein.] 


Rothenhof, Weiler mit 10 S. in 2 H., , St. nordweſtl. 
von Obertrubach, im Ldg. Pottenſtein. ie 36 Proteſtanten daſelbſt 
pfarren nad) Affalterthal.] | 

Scofferig, Dorf mit 22 &. in4 9. ., 1 St. ſuͤdl. von Ober 
trubach, im Log. Graͤfenberg. [Die 200 Proteftanten bafelof wfarren 
nach Hiltpoltſtein.] 

Soranger, Weiler mit 4 9. und 36 S., 1St. bed. von 
Obertrubach, im Log. Pottenſtein; 

Sprg, Weiler mit 4 9. und 35 ©., Y, St. nordweftl. von 
Obertrubach, im Log. Pottenftein; 

Untertrubach, *) Kirchdorf an der großen ober mittlern Trus 
Ä bach, mitt 12 9,9% S.,1 Silialfirche und 1 Gottesader ‚ı St. 
weitl. von Obertrubach, im Lhg. Pottenftein; 

Wolfsberg, Dorfan einem fteilen Bergabhange und in einer 
wilden, felfigen Gegend, mit 20 H., 140 &., 1 Schule, 1 Schloffe 
und 2 M., %, St. weitl. von Obertrubach, im Log. Pottenftein. 


*) Unrichtig wird diefer Ort, in dortiger Gegend, die untere, und des 
gegen Obertrupbah die obere Pfarrei genannt. 


$. 2, 
Goteeddienſliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkäufe 

Die Pfarrkirche, *) zu Ehren des hl. Lorenz eingeweiht, fels 
ert ihr Patrocinium am Gedächtnißtage diefed Heiligen, ihr Kirchweih⸗ 
feft aber am Sonntage vor dem Lorenz Tage. In der Kirche zu 
Untertrubach, welche die 7 Brüder (Söhne der hl. Felicitas) zu 
Patronen hat, wird das Patrocinium am Sonntage vor dem’ 10. Juli, 
wenn biefer Tag nicht etwa felbft auf den Sonntag faͤllt, und das 
Kirchweihfeit am nädıften Sonntage nadı dem Lorenz⸗Tage, gefeiert. 
Das Allerheifigfte ift in diefer Filials Kirche aufbewahrt. In derſel⸗ 
ben werben, auffer den Gottesdienften an dem Patronats⸗ und Kirdy 
mweihfefte, Can welch legtern auch Nachmittags» Gottesdienft iſt) dad 
Jahr über noch am 2. Weihnachts⸗, 2. Diters und 2. Pfingfttage, 
am Sonntage in der FronleichnamdsDetave und an 13 andern, dem 
N arrer beliebigen Sonn⸗ oder Feiertagen, alfo im Ganzen 19 Vor⸗ 
mittags⸗Gottesdienſte, auch mehre Sahrtage und Engelämter. gehalten, 


— —— 


und mehre Meffen gefefen. Die ewige Anbetung findet in dieſer 


Pfarrei ftatt am 19., 20. und 21. Januar. 


Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Herrn Er 
bifchofe zur. 


Ter jährliche reine Ertrag diefer Pfarrei befteht, nach der re⸗ 
vidirt. Faflion, in 530 fl. 44 Kr. 


7. Pfarrei Pottenitein. 
| Ss. 1. 
Lage. Orangen Beftandtheile, 


Diefe Pfarrei, **) im Often des Dekanats⸗Bezirkes Goͤßweinſtein, 


ift von den Pfarreien: Oberailsfeld, Hohenmirsberg, Buͤchenbach 


*) Dieſe Kirche iſt baufällig und ſehr alt; die Zeit ihrer Erbauung läßt 
fih nicht genau angesen. Im 13. Jahrh. ift fie indeß ſchon beftanden. 

++) Diele Pfarrej foll von Bilhofe Otto dem Heiligen im 3. 1120.96 
ftiftet worden ieyn. Indeß Fan diefe Stiftung auch vom Pfalzgrafen 
Otto dem Starken von Aayern berrühren, welcher ald Erbauer de 
Schloſſes und des Ortes bekannt it. 


® — 17 — 


dElbersberg, Obertrubach und Obfwelnftehie, umgeben; wir von der 
Puͤttlach durchſchnitten, und: breitet ſich in dem Ei Log. Pottenſtein umd 
in den Ptrg. Kuͤhlenfels und Trockau des Obermainkreiſes aus. Sie 
— 1 Städtchen, 5 Dörfer, 9 Weiler, 3 Einbven, 4 Kirchen; 
1 Kaplanei, 2 Beneficien, 4 Schulen, 3 Gottesaͤcker und aæast 
unter welchen 10 Proteſtanten ſind. — 
Die Ortſchaften ſind: ln TG 
Pottenftein Godenſtein, Botenfein), Sicbechen an der 
Puͤttlach, von hohen Bergen eingeſchloſſen, mit dem Pfarrſitze, der 
Pfarrkirche, 1 Nebenkirche, 164 H., 940 S., unter welchen: 10- 
Proteſtanten, 1 Kaplanei, *) 1 lateiniſchen Vorbereitungs⸗Schule, 1 
Knaben: und 1 Maͤdchen⸗Elementarſchule, 1 Fruͤh⸗ und 1 Engelmeß⸗ 
Beneficium, **) 1 Gottesader, dem Sike dest. Loge. gl. Namens, 
Magiftrate, Spitale, dem Überrefte eines Schloffes und 7 M., 1 
St. öftl. von Gößweinftein, im Log. Pottenſtein; J 
Haſelbrunn, Weiler an der Quelle des Haſelbaches, mit 9 H. 
und 64 ©., °/, St. noͤrdl. von Pottenſtein, im Log. Pottenſtein; 
Haslach (Haſſlach), Weiler am Hafelbache, mit 8.9. und 
60 ©., 1 St. nörbl. von Pottenftein, ini Log. Pottenfteinz; 
Kirhenbirfig (Kirchenbirkach), Kirchdorf am Wege von 
Pottenftein nach Leupoldftein, mit 1 Filialkirche, 1 Schule, 1 u 
tesacker, 32 H. und 232 S., 1 St. ſuͤdweſtl. von Pottenftein, üh ‚ 
Log. Pottenftein; 
Klumpyermühle, Einbdmuͤhle bei Eaͤhlenfels, mit 5S.,1 
St. ſuͤdoͤſtl. v. Pottenſtein, im Ldg. Pottenſtein u. int Ptrg. Fahlenfas; 
Kuͤhlenfels, Kirchdorf im Schutterthale, mit 35 H., 1 Fir 
lialkirche, 1 Schule, 1 Gottesgcker, 240 S., 1 Schloffe und‘freiß. 
v. Guttenberg. Perg. IL Claſſe, St. fühl. von Pottenftein ! im v6. 
Yottenftein und Ptrg. Kühlenfelle; : N." je 
Mandlau, Weiler anf ven recıten Ufer: der wvaͤttlach⸗ mit 9 
H. und 61.©., 1 St. nördl, von Pottenftein, im “. pottenſteinʒ = 





*) Die Stiftung dieſer Kaplanei geſchab im J. 1686. 
**) Die Stiftung des Frühmeß⸗Beneficiums geſchah wahrſcheinlich dur 
die Herren von Rabenftein, im 14. Sahrhunderte; jene des (Engel 
meß Beneficiums durch dortige Bürger im 3.1576 am 11- Dftober. - 


- 


— 178 — ® 


Pruͤlsbirkig, Dorf auf dem rechten Ufer. ber Yättlach, nud 
14.9. und 123 S., 1 St. noͤrdl. von Pottenftein, 3. Yottenfleis; 
Radersberg, Dorf am Wege von Oberailöfeld nad Pottes 

-ftein, mit 18 9. und 118 S., 1 St. nordweſtl. von Pottenftein, in 
Log. Pottenftein und im Pirg. Trockau; 

Regenthal, Dorf an der Straffe von Pottenftein nad den 
poldftein, mit 17 H. und 111 S., 1 Y, St. füdl. von Pottonfein, 
im Ldg. Pottenftein; | 

Schönhaid, Eindde auf dem rechten Ufer der Puͤttlach, = 
S., Y/, St. nordweſtl. von pottenftein, im.&bg. Pottenfteinz 

Siegmannsbrunn, Weiler auf dem linfen Ufer der Puu 
lach, mit 4 9. und 27 ©., Y, St. weill. von pottenſtein z im . 
Pottenſtein; | 
Streſenhof, Eindde oder Hof auf dem linken Ufer der Yıld 
lad, mit 15 S., Y, St. weitl. von Pottenftein, im Ldg. Yottenflein; _ 

Trägmweis, Weiler an der Straffe von Gößmweinftein nach few 
yoldftein, mit 8 H.und 76 ©., */, St. ſuͤdweſtl. von Pottenftein, im 
og. Pottenftein; | 

Waidach (Weidach), Weiler mit 109. und 67 S., E. 
ſuͤdl. von Yottenftein, im Ldg. Pottenftein; 

Weidenhuͤhl (Weidenhuͤll), Weiler mit 119. und 736, | 
2 St. ſuͤdl. von Pottenftein, im Ldg. Pottenftein; 

Meidenlohe, Weiler mit 9 9. und 71 S., %, St. fätwell. 
von Pottenftein, im Ldg. Pottenfteinz 

MWeidmannsgefees, Weiler auf dem rechten Ufer ber Yäth 
lach, mit 10 9. und 64 S., %, St. weitl. von Pottenftein, in &g. 
Dottenftein. 

§. 2% 
Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 

Die Pfarrkirche, *) zu Ehren des Hl. Bartholomäus einge 
weißt, feiert am Tage biefes Heiligen ihre Patrocinium und übe 
Kirchweihfeſt am Sonntage nad; Michaelis⸗Tage. An diefelbe hal 
ten fich unmittelbar: Pottenftein, Hafelbrunn, Haßlach, 
Mandlau, Prälsbirkig, Rackersberg, Schönhaid, Sieg 


*) Die Pfarrkirche wurde im J. 1493 erbaut. 


— 179 — 


mannsbrunn, Strefenpof and Weidmanndgefee& IA 
der Reben, (Eunegundes) Kirche, *) welche jur Ehre der hl. Cu⸗ 
negunde eingeweiht ift, wird das Patrocinium am Tage diefer Hei⸗ 
-figen, ihr Kirchweihfeft aber am nächiten Sonntage nach Barthos 
lomäus gefeiert. Auſſerdem werden das Jahr hindurch in berfelben 
vom Kaplane am Heinrichs⸗ und am Schutzengel⸗Feſte Vormittags 
Gottesdienfte mit Amt und Predigt, 28 Jahrtage und alle treffenbe 
Leichen⸗Gottesdienſte gehalten. Der Befiger des Fruͤhmeß⸗Beneſici⸗ 
ums hat in der Pfarrkirche die Fruͤhmeſſe zu lefen, jener des En⸗ 
. gelmeß-Beneftciumsd am Donnerftage das Engelamt zu halten; beide 
find auch zur Beihilfe in der Geelforge verpflichtet. Die Filial⸗ 
firche zu Kirchenbirkig **) hat Sohannes den Täufer zu ih⸗ 
sem Patrone und feiert ihr Patrocinium am Tage biefes Heiligen, 
ihr Kirchweihfeſt aber am nächften Sonntage nach Gallus» Tage. 
Sn ihr wird das Allerheiligfte aufbewahrt. Auffer dem Patronates 
und Kirchweihfeſte findet in berfelben, immer an 3 nadı einander 
folgenden Sonns und Feiertagen, der Vormittags⸗Gottesdienſt ftatt; 
auch werden in ihr die treffenden Leichens und Hochzeit⸗Gottesdienſte 
und Tanfen vorgenommen. An fie halten fi) unmittelbar die 
Ortichaften: Kirchenbirfig, Negenthal, Trägmweis, Weir 
denhuͤhl und Weidenlohe. Inder Filialfirche Küblenfels, 
in welcher ebenfalls das Allerheiligfte aufbewahrt wird, ift Patron 
ber bi. Matheus, deffen Felt am Gedächtnißtage desfelben gefeiert 
wird; das Kirdmveihfeft wird am nächften Sonntage nach Matheus 
begangen. Nebſt diefen Gottesdienften haben darin ftatt: Vormit⸗ 
tags⸗Gottesdienſte an jevem 4. Sonn⸗ und Feiertage, am 2. Ofters, 
2. Pfingfts und 2. Weihnachts⸗Tage, dann das Sahr über Die trefs 
fenben Hochzeit⸗ und Leichen sGotteödienfte, vom Kaplane verfehen. 
‚Die Kinder der Filiale Kühlenfeld werden nach Pottenftein zur 
Taufe gebracht. Unmittelbar zu dieſer Filialkirche Halten fich: 
Kühlenfels, Klumpermühle und Waidach. 


*) Die Erbauung der Kumegunde: Kirche fält in die  £ 1774-1777. 
*9%) Diefes Beneficium wurde von Konrad Büttner 93. 1410 v 
Neuem geftiftet; der Pfarrer Franz und, der at dafeloft 
ten um die Beftätigung deflelben nad. Im I. 1721 ; 
neficium der Pfarrer einverleibt. 


— 180 — 


Daß Befegungsrecht anf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erabifchefe 
zu. Das Befegungsrecht auf das Engelmeß⸗Beneficium koͤmmt bem 
. Magiftrate in Pottenftein, jenes auf das GräßmeßBeneficimn d dem 
Serrn Erzbiſchofe zu. | 

Die jährlichen reinen Cinfünfte der Pfarrei betragen‘, nach 
der im J. 1826 revid. Faſſion, 1130 fl. 7 Kr., in welche bie 
Renten des mit der Pfarrei verbundenen Beneſtciums zur hl. Ew 
negunde mitgerechnet‘ find. Der jährliche reine Ertrag des Fruͤh 
meß-Beneficiums befteht in 445 fl., und jener ded Engelmeßs Be 
neficiums in 407 fl.; bie Befiter diefer Beneftcien genießen auſſer⸗ 
dem einige Accivenzien. Das jährliche reine Einfommen des Ka⸗ 
ylans beträgt, ohne. Stipendien, 112 fl.; aufferdem genießt der 
jelbe freie Wohnung, Koſt und Verpflegung mit Holz, Licht und 
Waͤſche. 


Pfarrei Weiſchenfeld. 
Ss 1. Bu 
Lage. Gränzen, Beftonptheile, 


Die Gränzen diefer Pfarrei, *) welche i im hoͤchſten Norben des 


Dekanats⸗Bezirkes Goͤßweinſtein liegt, werben von den Pfarreien: 
Hochſtall, Schönfeld, Volsbach, Oberailsfeld, und ben proteft. Pfar⸗ 
reien: Mengersdorf, Miftelgau, Kirchahorn und Muggendorf, gebil⸗ 
bet. Diefelbe bewäffern die Flüßchen: Wiefent, nördliche Trupbach 
und die Aufſeeß; ihre Lage ift in den k. Lg. Hollfeld und Vairenth, 
und in den Perg, Plankenfels, Weiher, Aufſeeß und Burgen de 


) Die Pfarrei Weiſchenfel iſt wahrſcheinlich eine Stiftung der Hera 


Weifhenfeld aus dem 12. Jahrhunderte, vergrößert durch Einver⸗ 


leibung der Ichon zu Anfange des 12. Sahrhunderts befannten Pferrei 
Nankendorf. Die mittlere Glocke auf dem Kirchthurme hat die Jahre‘ 
zahl 1380, Die Stiftung eines Eurat:Beneficiums für diefe Yfarrei 
von den Hofmanniihen Cheleuten, liegt gegenwärtig ber aler⸗ 
böchften Beitätigung vor. | 


N 


— 181 — 


Obermainkreiſes. Sie enthaͤlt z. 2· Kirchen, Ai Revellen, 2Kapla⸗ 
nsien, Echulen, 1 Öottedades,. 3,3806 ©., unter weichen 32 Pros 
teftanten, in 1 Städtchen,;15 Doͤrfern / 16 Weilern nnd 3 Eiroͤden. 
[446 Brptekanten im Umfange, gehören uu Fan ecnachorin Bee ine 
Eonfefion.] ‚ 
.Die Ortſchaften ſind: 
-Weifgenfeld Baifhenfeld), ui fr Zuſenimen ⸗ 
‚Huffe,der Wieſent und beg Zeu 
weinftein nad; Hollfeld, mit den 
wovon aber. yur 1 beſetzt Rn J 
ment des Biſchofs Gray: zu E 
ſchenfeld, mit der Japrzahl.M. ] 
„bild aus Holz *). enthält, 2 Ray 
"Annas Kapelle) „2 Schulen, 4 
unter welchen 26. Proteftanten, 
aborn halten, 1 Schloffe, dem 
2 M., 3 St. ſuͤdoͤſtl. von Holl 
irtysha usg m 
x g. and 18. S. 1Si. mi 
"fer ind Ping. Yirnterfete, 12 
pfarrei Mengersdorf,] 
Baͤrenreut, steiler ale 2 EN any 18: 
Weiſchenfeld, im Log. Baireuth; ' 
Eichenbirkig; Dorf auf dem Unten ufet der Wilde“ f 
16 Haͤund 116 S., unten Welchen 2Proteſtanten, die ſich tyeils zur 
Pfarrei Kirchahorn halten, St. or‘ von Briefen, 1" % 
Kotfels unb Ptrg. Weiperzie ı u 
Goͤſſetdotf, Dorf auf dert linken ufer der Auffeeß, mit 16 J 
and 134 S., 1St. ſuͤbweſtl von Weiſchenfeld, im Log. Hollfeld; 
: Outenbiegen, Einoͤde am linken difer ber’ Wieſent, mit 6 ©. 
und, 1 M., y, &. noͤrdl. von Weih henſeld/ it di; Hotteid; 


















y? Diefes Bild wurde nach dem Tode dos letzteu tier Yptarceid: $o 9. 
Hobenberger zu Kirchahorn im J. 1366''ab der dortigen Kitche 
seihafft, nachher von einem See Bir‘ erworben und in 
dieſer Kirche. aufgeſtellt. 


— 13 — 


Hammermühlen, Weiler mit 2 H., 9 @., unter weichen i 
Proteitant, der fich zur Pfarrei Kirchahorn Hält, und IM., Y, & 
oͤſtl. von Weifcyenfeld, im Log. Hollfeld; 

Hannberg, Dorf mit 23 9. und 148 &,, %, St. oͤſtl. von 
Meifchenfeld, im Lg. Holifeld; 

Heroldsberg, Dorf auf dem rechten Ufer ber Wiefent, mit 14 
H. und 98 &., St. weitl. von Weifchenfeld, im Ldg. Hollfelb; 

Hubenberg, Dorf mit 23 H. und 143 ©, Y% &t. weſtl. von 
Weifchenfeld, im Log. Hollfeld; 

Kaupersb erg, Weiler auf dem rechten Ufer der Wiefent, auf 
einem Berge, mit 3 H., 23 S. und 1 Brüde uͤber die Wiefent, 4 
St. nordweſtl. von Weiſchenfeld, im Log. Hollfeld; 

Kugelau, Weiler am Zeubache, mit 5 H. und 26 &., / Et. 
nordoͤſtl. von Weiſchenfeld, im Log. Hollfeld; 

Langenloh, Dorf mit 179. und 104 S., %, St. ſuͤdoͤſtl. von 
Weiſchenfeld, im Log. Hollfeld; 


| 


| 


Leiten CAuffere), Auffere Graben, Penzenskeiten, ' 


Weiler am Fuße der Neubürg, mit 8 &,, 7/, Ct. von Weifchenfelt, 


im dg. Baireuth. [Die 20 Proteftanten daſelbſt in 3 H. gehoͤren me | 


Pfarrei Mengersdorf.] 
Loͤhlitz, Dorf am Schmierbache, mit 34 H. und 264 &,, unter 


| 


welchen 1 Proteftant, welcher fi, zum Theile zu Mengersdorf haͤlt, | 


und Schloßrninen, 1 St. nördl. von Weifchenfeld, im Lg. Hollfeid; 


Maͤuslitz, Weiler unweit der Straffe von Weifchenfelb nad 
Baireuth, mit 2S., 7/, St. noͤrdl. von Weifchenfeld, im Ldg. Hollfeld. 
[die 70 Proteftanten in 8 H. daſelbſt gehören in die Pfarrei Wengersderf.] 

Nankendorf, Kirchdorf au der Wiefent und Straffe von Weir 
fchenfeld nad) Baireuth, mit 1 Filialfiche, 54 H., 386 8. und 1 
M., %, St. noͤrdl. von Weifchenfeld, im Ldg. Hollfeld. [Der 1. Yen 
teftant dafelbft pfarrt nad) Mengersdorf.] 

Nenfig, Weiler mit 8 H. und 58 S., 1 St. wordoͤſtl. von 
Meifchenfeld, im Log. Holfeld, [Der 1 Protefant dafeloft iſt der Pfar⸗ 
rei Mengersdorf zugemwieien.) 

Neuwelt (Reuewelt), Weiler an der nördlichen Trupbach, 
mit 3 H. und 46 S., 1 Y, St. nordöftl. von Weiſchenfeld, im &dg. 


— 183 — 


Hollfeld und Ptrg. plankenfels —  Yrotekaatın io ‘ 2 m 
nadı Mengersdorf gepfarrt.). 


Neuwirthshaus, Dorf an der Trupbach, mit 7 9. — u 


S., . St. noͤrdl. von Weiſchenfeld, im Log. Holfeld und Perg, Plans 
Senfeld. [Die 42 Proteftanten in 7 &, find nach Mengersdorf gepfarrt.} 

Plankenfels, Torf an ber Strafe von Werichenfeld nach Bai⸗ 
reuth, rechts der noͤrdl. Trupbach, mit 20 H., 132 ©., 1 Schloſſt, 
1 freig. v. Egloffiteinifchen Ptrg. IL Claſſe und 1. M., Y, St. noͤrdl. 
von Weiſchenfeld, im Log. Hollfeld und Ptrg Plaukenfels. [Die der, 
tigen 120 Proteftanten in 18 H. ſind der Pfarrei, Mengersdorf einverleibt.] 

Plankeuſtein, Weiler naͤchſt der, Straffe von Weiſchenfeld 

nach Baireuth, mit 7.9., 46 ©. und den Ruinen einer Burg, 1-3, 
St. nördl. von Weiſchenfeld, im. Log. Hollfeld und in den Ptrg. Aufs 
ſeeg und Plantenfeld, [Der 1 Proteftant- Mielof: ir na, Mengessderf 
gewie,en.] - 
Rabeneck, Weiler in der ſchoͤnſten Gegend bes Wieſentt hales, 
mit 6 H., 37 S., 1 Schloſſe, welches 1 Kapelle und 1 Beneftcium 
enthält, und 1 m, 3) &t. füdweft. von Beifhenfeih, img: Holl⸗ 
feld und Ptrg. Weiher; . | 

Rhingau (Ringau), Beiler am uinten Ufer ber Trupbach, 
mit 4 H. und 26 ©., 1%, St. nördl. von Weifchenfeld, im Log. 
Holtfeld und Perg. M anfenfeld, [Dy 25 Proteftanten in 4 8. bafelsf 
gehören in bie Pfarrei Mengersöotf.] . 

Sauggendorf —— — Dorf rechts der Wieſent, | 
mit 12 9. und 111 S., %, &t. ſuͤdweſtl. bon n Veiſchenfeld, im tg 
111) 1 77 Pe 
Wiefent, mit 2 9. und 10 &., 7 St. nördl. von — im 
Log. Hollfeld. Am Fuße des Beiges führt der Weg von Weifchenfelt 
nad) Baireuth über eine Wiefe, neben einem Ecce homo-Bilbe vorbei. 

Shödhlig, Eindde mit 15 S., 1, St. von Weiſchenfeld, 
im Log. Hollfeld; 

Schönhaid (ſchoͤne Heide), Weiler mit 3 9. und 27 S., 
1 St. weftl. von Weiſchenfeld, im Lg. Hollfeld und Pirg. Weiher; 

Schönhof, Einoͤde oder‘ Hof auf dem Iinfen Wieſent⸗ Ufer 
mit 15 S., St. füdf. von Weiſchenfeld; 


— 1841 — 


Seelig, Dorf auf dem linken Ufer der Aufſeeß, mit 209, 
1 Schule und 131 S., 1 St. weſtl. pon Weiſchenfeld , im Log. Holl⸗ 
feld und Ptrg. Burggrub; 

Siegritzberg, Dorf an der Straſſe von Streitberg nach Bars 
reuth „mit 13 H. und 90 S., unter welchen 2 Proteſtanten, die ſich 
zur Pfarrei Mengersdorf halten‘, 1 Ya St. nordweſt. von Weiſchen⸗ 
feld, im Log. Hollfeld; 

Wodendörf' (Wadendorf), Dorf an der Wiefent, mit 12 
H., 74 S., 1 alten Schloffe und 1 M., 1%, St. ndrdl. von Weis 
ſchenfeld, im Ldg. Hollfeld und Pirg. Mantenfele. Die auf den 
rechten Wieſent⸗Ufer wohnenden ©. gehören zur Pfarrei Hochſtal. 
‚Lok 13 Proteſt. in 2 9. bafelbft find der Pfarrei Mengersdorf einverleibt) 


Wohnsgehaig (Wohnsgehaid), Dorfauf der Neubärg, mit 


27 9., 1 Winterfchule und. 235 ©., ’/, St. norböftl. von Weiden 
feld, im Log. Hollfeld. [Die 105 Proteftanten in 16 H. gehören jr 
Pfarrei Mengerstorf.] J ur 

Zaupenberg,-Weiler links dem Ailsbach, mit 7 H. und 2 
S., ’/, St. ſuͤdoͤſtl. v. Weifchenfeld, im Log. Hollfeld und Ptrg. Weiber 
- Zeubah, Dorfam Zeubach, mit 22 H. und 141 ©. r Yu & 
nordoͤſtl. von Weiſchenſeld ‚im Ldg. Hollfeld. 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. intanſn 


Die Pfarrkirche *) it zu Ehren Johannes des Toͤufers ein⸗ 
geweiht, und feiert am Feſttage dieſes Heiligen ihr Patrocinium, ik 
Stirchweihfet aber 8 Tage nad) Heinxichſtage. Die Stadtkapelle”) 
in welcher dag Allerheiligite aufbewahrt wird, hat zu Patronen die 
Heiligen Lorenz und Michael, und feiert das Patrocinium an den 

*) Die Pfarrkirche ift wahrfcheiniih um das 3. 1389 erbamt worden; iM 


den 3. 1450, 1753 und 1754 urden verfchietene Bauveränderungen 
an ihr vorgenommen. 


er) Nachdem die alte Stadtkapelle, nebft einem großen Theile des Etät 
hend, ım 3. 1633 Durch Die Schweden zeritört worden, wurde sel 


der dortigen Bürgerihaft in den 5. 1662 und 1663 die jegige Stab 
kapelle erbaut 





—R f t 
R 


Gedaͤchtnißtagen derſelben, das nirchweihfeſt aber am Roſenkranzfeſte. 


In der St. Anna⸗Kapelle *), zur Ehre der dt. Anna eingeweiht, . 
- wird das: Patrocinium am Tage derfelben gefeiert; ein Kirchweihfeft 


findet aber nicht ftatt. Die Filialkirche zu Nankendorf **) vers: 


ehrt die Heiligen: Jakob und Martin, als ihre Patronen, und. feiert ihr 


Patronatsfeſt an den Gedaͤchtnißtagen derſelben, ihr Kirchweihfeſt aber 
am 2. Sonntage im Oktober. In ihr wird das Allerheiligſte aufbe⸗ 
wahrt. In den Gottesacker zu Nankendorf werden alle Verſtorbenen 


daſelbſt und von den ſaͤmmtlichen Parochialorten, in. jenen zu Weis 


10 — 


ar. 


wo 


ſchenfeld aber nur die Verftorbenen von Weifchenfeld und aus einem 


Haufe zu Zeubach, begraben. Die Kapelle zu Rabeneck wird als 


Pfarrer von Oberailsfeld zu beſtimmten Zeiten Gottesdjenſt gehalten. 


5., 6. und 7. Januar, u 


“eine Filialfirche der Pfarrei Oberailsfeld angefehen, und darin vom: 


‚Die ewige Anbetung in ber Pfarrei Weifchenfelb rad auf ben 3,4, 


Das Veſchungrecht auf dieſe Pfarrei mt dem Herrn En 


biſchofe zu. 


Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrel- betragen , nad) 
der im I. 1826 renidirt. Faſſion, 1014 fl. 40 %/, Kr. Das ches 
malige Beneftcium zum hl. Ulrich iſt der Pfarrei einverleibt. 
Der Kaplan hat 181 fl. 11%, Kr. fires Einkommen und etwa 


70 fl. Accidenzien, nebſt freier Wohnung, Koft und der uͤbrigen 
- gewöhnlichen Verpflegung. Wuͤrde auch die zweite Kaplanei beſetzt; 
ſo kaͤmen noch zu dieſem Einkommen 18 fl. 45 Kr. fuͤr die Grüße, 
meſſe and dem Gotteshauſe Weiſchenfeld; beide Kaplaͤne müßten 
fh in dag Ganze tpeilen und hätten. zuſammen für ein Jahr 


Fruͤhmeſſen. 


- > \. 


*) Die St. Anna: Kunelle ſtand ſchon nor 509. ur 


*) Der Bau der gegenwärtigen Kirsche zu Nankendrf ward 1746 begonnen 
und 1748 vollendet. 


7) Dieſes Beneficium wurde im J. 1514 von € Gerhard pri n Naben: 
ein geſtiftet. 


—8R 


— 186. — 


9, Pfarrei Wichſenſtein. 
| $. 1. u Ä 
Rage. Graͤnzen. Beftandtheile, 

Die Lage diefer Pfarrei *) ift ganz im Weiten des Defanats Goͤſ⸗ 
weinftein , zwiſchen den Pfarreien: Goͤßweinſtein, Pretzfeld, Eber⸗ 
mannſtadt, und den proteſt. Pfarreien Affalterthal, Egloffſtein, Mag 
gendorf und Hetzelsdorf, in den k. Ld. Pottenſtein, Ebermannſtadt und 
im Ptrg. Wolkenſtein, des Obermainkreiſes. Die Pfarrei begreift: 8 
Dörfer, 7 Weiler, 1 Einöde, 2 Kirchen, 2Gottesaͤcker, 2 Schulen, 
1 Raplaneiftiftung und 848S. 108. werden charitativ paftorirt: [Im 
Umfange wohnen 338 Proteftanten, welche in, benachbarte Pfarreien ihrer 
Eonfeflion einverleibt find.] 

Die Ortfchaften heißen: . 

Wichfenftein, Pfarrdorf mit 24. H., 133©., dem Pfarrfike, 
der Pfarrkirche, 1 Kaplanei **), 1 Schule, 1 Gottesacker und den 
Ruinen eines Schloffee der Familie von Wichjenftein, am Fuße des 
Licyjenfteiner Berges, 4 St. nordweſtl. von Leupolditein, im Wg 
Portenftein. [Die 9 Proteft. daſelbſt gehören in die Pfarrei Affalterthal] 

Altenthal, Weiler zwifchen hohen Bergen, mit 3 H. und 17 
©., » St. nordweftl. von Wichfenftein, im Ldg. Pottenftein. LDie 
16 Proteftanten dafelöft gehören zur Pfarrei Affalterthal.] 

Baumfurth, Weiler an der Wiefent, mit 29., 8S. und 
M., 2 St. nördl. von Wichfenftein, im Lg. Ebermannftadt; 

Buckenreuth (Buchenreuth), Dorf mit 18 9. und 66 6, 
7, &t. nordweſtl. von Wichſenſtein, im Log. Ebermannſtadt. [Di 
32 Proteſtanten daſelbſt find nach Hetzelsdorf gepfarrt.] 

Burggailenreuth (Großgailenreuth), Dorf auf dem 
Iinten Ufer der Wiefent, mit 20 9., 86 &. und 1 Schloffe, 1%, 


*) Wichfenftein ift von den Herrn von Wichfenftein im J. 1372 als eime 
Schloßkaplanei geftiftet, und kurz vor der Reformation zu einer Pfarrei 
erhoben worden. 

*) Diefe Kaplanei entitand im 3. 1765 durd Beiträge frommer MWoblthi 
ter in: und auſſer der Pfarrei, deren Namen in der Karlaneirechmung 
aufgeführt find. Im 5.1771 jütete dazu der Dechant und Pfarrer Be 
gel zu Gößweinſtein, vorher Pfarrer zu Wichſenſtein, noch 1DOO fl. frf. 


— —— — — - 


— 187 — 


4 


St. nördl. von Wichſenſtein, im vdg. Ebermamnſtadt. [die Drtigen 


20 Proteftanten find der Pfarrei Wuggendorf einverleibt.] 2 


Doosmuͤhle (Toosmähle), Einoͤdmuͤhle mit 3 @., 1 Et. 


nordweſtl. von Wichſenſtein, im Log. Pottenſtein und Ptrg. Wolken⸗ 


ſtein. ſDie dortigen 2 Proteſtanten gehören in die Pfarrei Heßelsborf.] 


Eberhardftein, Weiler mit 1 M., St. nordweſtl. von 
Wichfenftein, im Log. Pottenftein. [die Daten 16 Proteflanten vfar- | 
ren nach Heßelsdorf.] | u 

Haard, Weiler mit 5 9. und 40 &., 4, ©. ſudl. von Wich⸗ 
ſenſtein, im Ldg. Pottenſtein. [die dafigen 8 Protefanten pfarren u 


‚Affodterthal.] , | 
Kanndorf (Sansorf); Weiler mit 3 S. 1 Y, St. mode , 


weſtl. von Wichjenftein, im. Log. Ebermannftadt. [Die dortigen 57 


ER 3 


Proteftanten f find nach Muggendorf gepfarrt.) . 
Kleingailenreutb (Windifchgailenreuth), Dorf auf 


dem linken Ufer der Wieſent, mit 12 H. und 75 S., . &t. nudidl. 


von Wichſenſtein ‚ im %dg. Ebermannſtadt; 
Moggaft, Kirchdorf am Wege von Ebermannftadt nach Se 


weinſtein, mit 1 Filialkirche, 19 H., 99 S., 1 Schule, 1 Gotteds '. 
acker und 1 merkwürdigen Höhle, 1 St. nördl. von Wichfenftein, im 


Wgg. Pottenftein und Ptrg. Wolkenſtein. [Die dortigen 13 Proteſtanten 
ſind nach Muggendorf gepfarrt.] " 


re 


Morfchreuth Cin Obers und unter⸗Morſchreuth ge⸗ 
ſchieden), Dorf mit 30 H. und 176 S., Y, St. nordweſtl. von Wich⸗ 
ſenſtein, im Ldg. Pottenſtein. [Die 15 Proteftanten daſelbſt ſind nach 
Affalterthal gepfarrt.] | 

Sattelmannsbeng Sattimannsburg), Weiler init 6 
H.und 46 ©., St. wertl. von Wichſenſtein, im Log. Pottenſtein. 
[Die dafigen 18 Proteftanten find nach Affalterthal gepfarrt.) . 

Ueleinshof GUehleinshof), Weiler mit 5 H. und 38 S s 
St. nördl. von Wichfenftein, im Log: Pottenſtein; | 

Wohlmannsgefees (Wohlmuthsgeſees), Dorf mit 2 
S., auf dem linfen Ufer der Wiefent, 1%, St. nordweſtl. von Wick 
fenftein, im Ldg. Ebermannftadt. [Die dafigen 78 Proteftanten find’ 
nad Muggendorf gepfarrt.]) 

MWolkenftein, Dorf auf dem Wolfenfteiner Berge, :12 

13 * 


| 


H., 56 ©. und einem freib. v. Seckendorf. Ptrg. L Claſſe, 1 et. 
nordweftl. von Wichfenitein, im Log. Pottenftein und Ptrg. Wolfen 
ftein. [Die dafigen 54 Proteſtanten gehören zur Pfarrei Hetzelsdorf) 
| Charitativ, werden paftorirt: 2 ©. in der St. entfernten Ein 
öde Aepfelbach ver Pfarrei Affaltertbal, und 8 ©. in dem 1 et. ! 
entfernten Weiler Moſtfuͤll Moftviel) der Pfarrei Egfofffiein, 

beide im Log. Gräfenberg. 


\ 8. 2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche ift zu Ehren des hl. Erhard Cam 8. Jänner) eiw 
geweiht, an deffen Tage auch das Patrocinium gefeiert wird; das Kirch 
weihfeit findet ftatt am nächften Sonntage nach dem Feittage Johannes 
des Täufere. Die Filialfirhe zu Moggaft hat den H. eiw- 
phan zu ihrem Patrone, und feiert auch am Gebächtnißtage dieſes 
Heiligen ihr Patroeinium, ihr Kirchweihfeſt aber am Ehriftishimmes 
fahrtstage. Einem Defrete des erzbifchöfl. Orbinariats von 20. Ja⸗ 
nuar 1825 zufolge beforgt der Pfarrer von Widhienftein, nachdem ven 
Goͤßweinſtein aus fein Kapuziner mehr ald AushilfePriefter „ wie che 
mals, zu haben ift, den jedesmaligen dritten Gottesdienft an ou 
und Feiertagen zu Moggaft. Die Ortfchaften: Baumfurth, Bw 
denreuth, Burggailenreuth, Doosmühle, Eberhardſtein, 
Kanndorf, Kleingailenreuthb, Moggaft, Morfchrenth, 
Wohlmuthsgeſees und Wolfenftein, halten fih ummittelbar 
zur Filialkirche Moggaft; die Ortfchaften: Altenthal, Haar, 
Sattelmannsberg, Ueleinshof und Wichſenſtein, zu 
Pfarrkirche Wichfenftein. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei wird 
am 22. und 23.. Sanuar abgehalten. 
Das Befesungsrecht fteht dem Herrn Erzbiſchofe zu. 
Die reinen jährlichen Einkünfte betragen, nad der m J. 
1826 revidirt. Faflion, 589 fl. 11 %, Kr. Der Bermögenäkasb 
der Kaplaneis Stiftung zu Moggaft beträgt gegemwärtig 8,096 4 























vIn. Dekanat Herzogenaurach. 





$. 1. 

Lage. Gränzen. Größe. - 
Dieſes Dekanat liegt im Norden des Rezat⸗ und in einem 
Meinen füdlichen Theile des Obermain-Kreifes, zwifchen 28° 27° 
20° und 28° 49° üftl. Lange, und zwifchen 49° 33° und 49° 43° 
noͤrdl. Breite. Seine Gränzen find: im Norden die Defanate Hoͤch⸗ 
Habt, Forchheim und das proteft. Dekanat Erlangen, im Often das 
Dekanat Neunkirchen am Brand und das proteft. Dekanat Erlan⸗ 
gen, im Süden das proteft. Defanat Kabolzburg und im Welten 
das proteft. Dekanat Markterlbach. Dasſelbe erſtreckt ſich in das 
Kreids und Stadtgericht Erlangen, und in die k. Lg. Herzogenaus 
rach, Erlangen, Neuftabt an der Aifch, Kabolzburg, Markt⸗Erlbach, 
and in das Perg. Thurn, des Nezatkreifes, dann in das Ldg. Fordy 
beim des Obermainkreifes, und wird von der Straffe von Bam⸗ 

berg nadı Nürnberg durchſchnitten. 
Der Flaͤchenraum dieſes Dekanates umfaßt ungefaͤhr 2 °/, Q Meilen. 


I. 2. 

Eintheilung. Beſtandtheile. 

Dieſes Dekanat zählt 6 Pfarreien und 1 Curatie. Die Pfarreien 

find: 1. Buͤchen bach, 2. Erlangen, 3. Hannberg, 4. Haus 
fen, 5. Herzogenaurach, 6. Roͤttenbach; bie Guratie 7. 
Beiffendorf (Weifendorf). In denſelben find enthalten: 8 
Kirchen, 7 Kapellen, 1 Kaplanei, 13 Schulen, 9 Gottesäder und 
9,022 S., nnter welchen 7 Proteftanten find, in 3 Städten, 38 Dir, 
ern, 25 Weilern und 6 Einöden. Charitativ werden IL S. paftorirt. 


Über 2,393 Proteitanten im Umfange gehören zu benachbarten Pfarreien 
brer Conſeſſion. 


— 10 — 


$ 3 
Phyſiſche Befchaffenheit. Gewerbfleiß. 
Der Boden iſt graͤßtentheils eben; das Klima mild und geſund. 
Der Hauptfluß iſt die Regnitz, welche das Dekanat von Suͤden nach 
Norden durchfließt, und auf ihrem rechten Ufer, bei "Erlangen, bie 
untere Schwabach; auf ihrem linken Ufer, bei, Frauenaurach bie 
„Aurach, bei Alterlangen den Buͤchen bach (gewöhnlich Bimbadı) 
und unweit Seebach den Seebad, aufnimmt. Bei Den meiflen 
Ortſchaften breiten ſich Weiher aus, ü 
. Die. Erzeugniffe ded Bodens, welcher großen Theild fanbig if, 
find neben den gewöhnlichen Erzeugniffen, hauptfächlich aus dem Thier⸗ 
reiche: Pferde, Rindvieh, Schweine, Schafe und Fifchez aus dem 
Pflanzenreiche: Getreide, Tabak, Hopfen, Obſt (bei Atzelsberg) und 
Holz; aus dem Mineralreiche: bloß die gemöhnlichen Erzeugniffe. Der 
Gewerbfleiß erſtreckt fich befonders auf Aderbau, Viehmaftung, Bier 
brauereien, Hopfen» und Tabaksbau. In einigen Orten blüht bi 
here Gewerböthätigfeit: zu Erlangen giebt e8 Spiegel, Tabaks⸗ und 
Tuch s Fabrifen, Strumpfwirfereien, Hut⸗ und Handſchuh⸗Verfertig 
ungen; zu Herzogenaurach Wollen- Manufakturen, Tabaks-Fabrilen 
‚ und verfchiedene Webereien; zu Hemhofen Steingut⸗ und Berlin 
blau » Fabrifen. 


1. Pfarrei Buͤchenbach. 
5. 1. 


Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei *), im Suͤdoſten des Dekanates Herzogenaurach, 
iſt von den Pfarreien: Erlangen, Herzogenaurach, Hannberg, und 
den proteit. Pfarreien Möhrendorf, Erlangen und Frauenaurad, be 
graͤnzt; wird von der Regnitz und dem Büchenbache befpält, und brei⸗ 
tet fich im k. Log. Herzogenaurach des Nezatfreifes aus, Sie-begreift: 
4 Dörfer, 1 Weiler, 2 Einöden, 889 S., 1 Kirche, 1 Schufe un 
1 Gottesacker. 39 ©. werden charitativ paftorirt. [Die Proteunien 
im Umfange gehören zur Pfarrei Frauenaurach. Juden: 18.) 


*) Diele Pfarrei ift jeit 1334 befannt, und im 3.1810 vom Bisthume Birk 
burg an das Bisthum Bamberg gefommen. 


— 11 — 


Die Ortſchaften ſind: 
Buͤchenbach, Pfarrborf am Vienbach- mit dem Pfarrſite, 

re Pfarrfirche, welche einige Epitappien enthält, 79 9., 466 €, ' 
Schule und 1 Gottedader, /, St, weitl. von Erlaugen. [Die 18° 
den haben dafelbft ihre Eiynagoge.] ' 


Alterlangen Alterlang), Dorf am linfen Ufer der Reg 


3, mit 20 9. und 121 ©., Y. St. nordöftl. von Buͤchenbach; 
Fallhaus, Einöde mit 5 S.,1 "/, St. nordweſtl. v. Buͤchenbach 
Haͤusling, Weiler mit 9 H. und 55 S., /a St. weftl. von 

schenbach; _ 

Kosbach, Dorf mit 16 9. und 120 S., * St. nordweſtl. 
n Buͤchenbach; ! 

Neumuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 6 S., an der Regnig, 1, St. 
I. von Buͤchenbach; | 

Staudach, Dorf mit 15 s und 116 ©., St. ſuͤdweſtl. 
n Buͤchenbach; 

CEharitativ werden paſtorirt: 9 ©. in dem St. eittfeenten | 
arrdorfe Frauenaurach, und 30 S. in dem St. entfernten 
eiler Schallershof. | 
Saͤmmiliche Ortfchaften liegen im Umfange d bed 2 Serogensurad 


2. 

Sotteönienftlihe Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfünfte 

Die Pfarrkirche 9, deren Patron Chriftus ift, feiert ihr Pas 
einium am 6. Auguſt und am nächt darauffolgenden Sonntage ihr 
echweihfeſt. Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei fällt auf ben. | 
. und 26. Mai. 

Das Befekungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Majeſtaͤt dem 
nige zu. 

Die reinen jaͤhrlichen Einkuͤnfte der Pfarrei beſtehen, nach der 
seften revidirt. Faſſion, in s fl. 44”, Kr. 


*) Dieie Kirche ift, nach Zerfiörung der erften durch ben Bauernfrieg,in den _ 
J. 1625—1630 erbaut worden. Der Hochaltar wurde am 10.Sept. 1670 
vom würgburg. Weihbiſchofe Stephan Weinberger eingeweiht. 


— 192 — 


Pfarrei Erlangen. 
ae 
Lage. Gränzen. Beftandtheile. 


Die Graͤnzen diefer Pfarrei *), welche im Often des Dekanatet 
Herzogenaurach liegt, find die Pfarreien: Buͤchenbach, Langenfendel 
bach, und die proteft. : Pfarreien zu Erlangen, Möhrendorf und Bars 
eröborf. Diefelbe breitet ſich aus anf dem rechten lifer der Regnih, 
im Kreis- und Stadtgerichtd-, Magiftratds und Ldg8. Bezirke Erlangen 
des Rezatkreifes, und umfaßt: 644 ©. in 1 Stadt, 2 Dörfern und 
2 Weilern, 1 Kirche, 1 Schule, und hat Theil an 2 Zeichenädern. 
Charitativ werden 52 ©. paftorirt. [3m Umfange wohnen 9,073 rw 
teftanten,, welche zu Pfarreien ihrer Eonfeflion gehören.) 

Die DOrtfchaften heißen: . 

Erlangen, huͤbſche, regelmäßig gebaute Stadt am. rechten 
Ufer der Neguig und an der Straſſe von Bamberg nach Nürnberg, 
mit dem Pfarrfiße, der (mehr einem Bethaufe ähnlichen) Pfarrkirche; 
440 ©., 1 Schule, 2 gemeinfchaftlichen Kirchhöfen, 1 LUntverfelt, 
1 Gymnaſium, lateinischen Stabtfchule, den Sitzen eines k. Kreis⸗ uud 
Stadtgerichts, Ldgs., Nentamtes, Stadt-Commiffgriats, Magiſtrates 
und Pofterpedition, 5 St. noͤrdl. von Nürnberg, im Kreids u. Stadt 
. gerichtös und Magijtratö-Bezirfe Erlangen. [Die 8,882 ‚Proteftanten u 
den ihre eigenen Pfarreien dajelbft.] 

Agelsberg, Weiler aufdem rechten Ufer der Negnig, mit X 
S. und 1 Schloffe auf einem Berge, 1 St. norböftl. von Erlangen, 


im 2dg. Erlangen, [die 17 Proteftanten dafeloft plarren nach Akad 
Erlangen.] 





. — — — — — — 


⁊ 


*) Nachdem zu Erlangen um dad J. 1720, durch landesfürſtliche Bew 
gung, die Pflege eines katholiſchen Gottesdienſtes im Altſtädter Rath 
baufe entftanden und feit 1736 ein Curatus angeftellt war , deſſen Ber 
richtungen fih bios auf den Gottesdienft in der Kirche und auf den 
Krankenreſuch beichrinften, wurde daſelbſt im 3. 1811, da das Gin 

7  Henthum Baireuth im 5. 1810 an die Krone Bayern gefommen, eine 
eigene Pfarrei errichtet, und derſelben die öffentliche Ausübung aller 
pfarrlihen Rechte und Zunftionen eingeräumt. 


— 193 — on 

Bubenrenth, Dorf anf dem rechten Nfer der Regnitz, mit 88 

S., 1 St. nördl. von Erlangen, im Lg. Erlangen. [Die 100 Pro 
eftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Altftadt- Erlangen.) 

Rathsberg, Dorf aufdem rechten Ufer der Regnitz, mit 74 

5. und 1 Bergfchloffe, 1 St. noͤrdl. von Erlangen, im ®tg. Erlangen. 

Die 26 Proteftanten da’elbft pfarten nad) Altftadt- Erlangen.) :.* 


Sieglitzhof, Weiler an der untern Schwabach, mit 12 S., 


» St. dftl. von Erlangen, im Wg. Erlangen. - "[Dte dortigen 48 Pro 
'eftanten find nad) Altftadt: Erlangen geyfarrt.] - 


Eharitativ werben paftorirt: die 9 S. in dem, 1 ©t. entfernten 


Dorfe Budenhof, 13 ©. in dem, 1 1, St. entfernten Dorfe 
Kleinſeebach, 15 S. indem; 1 &t. entfernten: Pfarrdorfe Moͤh⸗ 
rendorf und 15 ©. in dem, St. entfernten Weiler und Schloffe 
Oberndorf, welche Orte ſammtlich im 3 Elangen liegen. | 


FR 2, 
Böitesientihe Perhältniffe. Bef etzungsrecht. Einkuͤnfte. | 


Die Pfarrkirdye 9%, welche 92 Schub lang, 49 Schuh 


breit und ungefähr 30 Schub hoch ift, hat die ſchmerzhafte Muttern 


Gottes und die Apoftel Peter und Paul zu ihren. Patronen; und feiert: 


ihr Kirchweihfeſt am Gedaͤchtniß⸗Tage der beiden genannten“ Ayoftel, 
Sn ihre wird das Allerheiligfte aufbewahrt, und ftatt des 10ftändigeis 
Gebeted an. einem Sonns oder Feiertage, nebſt dem gewöhnlichen: Bors 


mittags ⸗Gottesdienſte ‚nur 1 Betſtunde abgehalten. - nr 


Das Befetzungsrecht auf dieſe Pfarrei Fine Seiner Mojeſat 
dem Koͤnige zu. 


Die reinen jaͤhrlichen Einkünfte Sage, ‚ nad; ber etgefet 
ten Seen, 669 fl. 40 et. u 





*) Der Bau dieſer Kirche wurde im 3. 1787 angefangen; im 3. 1790 
diefelbe von dem Delane und Pfarrer Faupel von Neunficchen am 
Brand eingefegnet. 


— 194 — En 


3. Pfarrei Hannberg. 
| . 1 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 


- Die Gränzen diefer Pfarrei 9), welche im Norbweiten bed De 


kanates Herzogenaurach liegt, werben won. den Pfarreien: Roͤtter⸗ 


bach, Buͤchenbach, Herzogenaurach, Adelsdorf, Gremsdorf, von der 


proteſt. Pfarrei Kairlindach und der Curatie Weiſſendorf, gebildet. 


Dieſelbe breitet ſich in den . Ldg. Herzogenaurach und Neuftabt an ber | 


. Aifch des Nezatfreifes aus, und enthält: 12 Dörfer, 7 .Weiler, 1 


Einoͤde, 1 Kirche, 3 Kapellen, 2 Schulen, 1 Gottesacker und 1,38 


©. [Die im Umfange wohnenden Proteft. find nad) Kairlindach enter 
Die Ortichaften find: 


Hannberg, Pfarrdorf mit 14. 9., 97 &, dem Pfarrſite/ der 
Pfarrkirche, welche von einer hohen, mit 4 Thuͤrmen beſetzten Kirch 
mauer umgeben ift, 2 alten CDelberge- und Sofephe-) Kapellen, 1 
Schule und 1 Gottesader, 1, St. nordweftl. von Erlangen, im 
Log. Herzogenaurach; 

Bocksbrunn, Dorf mit 1 S., ”/, St. nordweſtl. von Daun 
berg, im Log. Meuftadt an ber ach. [Die 366 Proteflanten Dart 
gehoͤren in die Pfarrei Kairlindach.] 

Dannberg, Weiler mit 3 9. un 20 S., /,-©t. möcht. vor 
Dannderg, im Ldg. Herzogenaurach; 

Großdehfendorf, Torf am Seebadhe, mit 27 rs .,1 gr⸗⸗ 
Ben und ſchoͤnen Kapelle, 207 ©. und 4 Schule, an welcher ud 
die Jugend von Kleinbechfendorf Theil nimmt, %, St. fändpt. » m 
Hannberg, im Ldg. Herzogenaurach; 

. » Brofenfeebad. (Großſeebach), Dorf am Seebach, mit 
319. und 209 ©., St, fübmeftl. von Haunberg, im Log. Herp⸗ 
genaurach, [Die Proteftanten dafelöft gehören in die Pfarrei Kairlindach] 





*) Hannberg war früher eine Filial von Büchenbach, laut einer Ablaßbul⸗ 
pom 3,1511, und wurde erft im J. 1693 zu einer felbftiftändigen Yfarrei 
erhoben, und im 3. 1810 ift fie vom Bisthume Wurzdurs an das Bi 
thum Bamberg gekommen. 


— 195 — 


Heffdorf, Dorf am Seebach, mit 299. und 169 ©, — 
ſuͤdl. von Hannberg, im Kdg. Herzogenaurach 


Heſſelberg, Dorf mit 27 H. und 174 S., A * von - 
unberg, im Log. Neuſtadt an ber Aiſch; Ä 


Kairlindach, Dorf, 5/,.St. nordweſtl. von: Bannbesg, im 
j, Neuftadt an der Aiſch. [Die Prot. daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei.) 


Klebheim, Weiler mit 9 H. und 65 ©, ., * a. nbrhl, von 
ınnberg, im Lig. Herzogenaurach; 


Kleindechfendorf, Weiler am Seebach, mit 5 H. und 35 
„/. St. ſuͤdoͤſtl. von Hännberg, im Log, Herzogenaurach; | 

Mechelwind, Weiler, /, St. norbweftl. von Hannberg, im 
j. Neuftadt an der Aiſch. [die Profeftanten daſelbſt ſind der Pfarrei 
irlindach einverleibt.] 


—— Weiler mit 4 9. en 26 ©. % St. fühl. 


n Hannberg, im Log. Neufladt an der af 


Neubürg, Dorfmit 12.©. in 4.H., %, St. weſtl. von Hanns 
rg, im bg. Herzogenaurad), [Die 98 Protetanten daſelbſt pfarren 
ch Kairlindach.] 

Niederlindach, Dorf mit 24 H. und 123 S., % St. noͤrdl. 
n Kannberg, im Log. Herzogenanradj; : | 

Oberlindach, Dorfmit 2 &., 1 ', St. weſtl. von Herzogens 
wach, im Ldg. Neuſtadt an. der. r. Aiſch. [die bogen Proteſtanten 
arren nach Kairlindach.] 

Dbermembach, Weiler mit 5 H. und 34. &, Y et. fühl. 
m Hannberg, im bg. Herzogenaurach; 

Keinersdorf, Dorf am Seebah, mit 9 S. in 2 H., 4 Y, 
t. weftl. von Hannberg, im Lg. Herzogenaurach. ldie dortigen Pro⸗ 
ſtanten pfarren nach Kairlindach.] 

Roͤrach GRoͤhrach), Weiler mit 5 H. und 35 ©, Y% &t, 
orböftl. von Hannberg, im bg. Herzogenaurach; 

Untermembadh, Dorf mit 15 9. und 104 S., /, St. fühl, 
on Hannberg, im Ldg. Herzogenaurach. 


— 16 — 


J gs... 
Goiteddienſlche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren ber hl. Maria und der hl. 
Katharina eingeweiht und feiert das erfte Patrocinium am Feſte Ras 
rie-Geburt, und das zweite am Sonntage vor Katharina + Tage; das 
Kirchweihfeſt aber am naͤchſten Sonntage nach MariesGeburt. In 


der Oelbergs⸗Kapelle wird Fein Öffentlicher Gottesbienft, in der Jo- 


ſephs⸗Kapelle aber am Felttage des hi. Joſephs Abends 1 Betfiunde 


gehalten, auch am Tage der ewigen Anbetung und an großen Fefttas . 


gen zur Beicht gefeffen. Inder Kapelle zu Großdechſe ndorf ) 
welche gleichfalls zur Ehre der Mutter Gottes eingeweiht iſt, wird das 
Patrocinium am Sonntage vor dem Tage Maria v. Schnee, und 
das Kirchweihfeft am 2. Sonntage im Oftober gefeiert. In derſelben 
wird das Allerheiligfte aufbewahrt und hat der Pfarrer, gemäß einer 
beftehenden Stiftung „wöchentlich 1 Meffe zu Iefen. Die ewige Aw 
betung wird in diefer Pfarrei am. 19. und 20. Mai abgehalten. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht Sr. Majeftät dem 
Könige zu. 

Die reinen jährlichen Einkünfte betragen, nad) ber im J. 

1826 revid. Faſſion, 712 fl. 37 Y. Kr. 


4. Pfarrei Haufen. 
$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 
. Diele Pfarrei ***), im Nordoften des Defanate-Bezirfes Herp. 
gena wach, auf dem linken Regnitz⸗Ufer gelegen, ift von den Par 


*) Der Thurm dieſer Kirche, unter welchem der hohe Altar ſteht, trägt 

am Zuße die Jahrzahl 1636. Das Pfarryaus wurde im 3. 1711 erbaut. 

*+) Diefe Stapelle ft im 3. 1722 von dem Domkapitular und Yrore 

Georg Fried. von Sromberg, aus deflen eigenen Mitteln, ge 

baut und im 3.1726 von dem würzburg. Weihbifchofe Johann Ber: 
nard eingeweiht worden. 

**09) Hauien war früber mit der Pfarrei Heroldsbad) vereinigt, und wurde 

von diejer im 3. 1517 getrennt, wo Wilhelm Haller vom Ziegel 


en: Forchheim, Roͤttenbach, Hannberg, Adelsdorf, Kerſchbach 
d ber proteſt. Pfarrei Baiersdorf, begraͤnzt, breitet ſich in dem 1. 
g. Herzogenaurach des Rezat⸗ und im k. Ldg. Forchheim des Ober⸗ 
ninkreiſes aus und enthält: 2 Kirchen, 3 Kapellen, 3 Schulen, 2 
ottesaͤcker, 1,834 ©., unter welchen 7. Broteftanten, in 7J Doͤrfern, 
Meiler und 1 Eindde. [Die übrigen Protepunten im Umfange gete⸗ 
s zu einer Pfarrei. ihrer Eonfelisn.) | 

Die Drtichaften heißen: | 

Haufen, Pfarrdorf am linken Ufer der Regnitz , aufe einer Au⸗ 
be, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, welche einige Glasmale⸗ 
en und einen Heinen, feines Alterthums wegen berühmten Kelch 
thäft, 92 Wohnhäufer, 536 S., 1 Schule. und 1 Gottesacker, 2 
t. nördl. von Erlangen, im Log. Herzogenaurach; 

Heroldebad (Ober, und Unter-Harolebad), %, St. 
n einander entfernt, *) Kirchdorf mit 54 H., 1 Filialkirche, 1 
chule, 331 ©., 1 Gottedader und 1 Schloffe , %, St. weftl. von 
fen, im Log. Forchheim. [die 6 Proteſtanten daſelbſt pfarren vi 
mbofen.] 

Kübelmühle, Einoͤdmuͤhle bei Thurn, mit 5 ©, 4 St | 
7. von Haufen, im Lg. Herzogenaurach; 
Desdorf, Dorf mit 40 H., 233 S., 1 Kapelle und Schule, 

ı,, St. nordweſtl. von Haufen, im Lög. Forchhem;; 
DOberwimmelbach, Dorf links der Regnitz, mit 15 9. und 

S., °/, St. nordweitl. von Haufen, im Log. Forchheim; 


ftein, Bürger von Nürnterg, eine Pfarrei zu Haufen mit jährlichen 
46 fl. fränk., ohne Stolgebühren, Opfer und Meßgelder, fliftete, 
Die neue Stiftung wurde durch ſpätere Wohlthäter vermehrt; im J. 
1580 Haufen wiederholt mit der Pfarrei Heroldsbad vereinigt, und ſpaͤ⸗ 
ter wieder getrennt. Es’ erfolgte nun ein ftreituoller Wechſel zwiſchen 
kathol. und proteſt. Geiſtlichen in Beſetzung der Pfarrſtelle zu Hauſen. 
Am 7. Febrnar 1650 verglichen ſich endlich der Fürſtbiſchof von Bam: 
berg, Melchior Otto, und der Markgraf Albrecht von Baireuth dahin, 
daß dieſer das alternative Präſentationsrecht eimes kathol. Pfarrers 
mit Bamberg haben follte. 

*) Heroſdsbach war viel früher eine Pfarrei, ald Haufen; um das 3. 1610 
ungeführ wurde die Pfarrei Heroldsbach mit einem eigenen Pfarrer nicht 
mehr beſetzt, ſondern mit Hauſen vereinigt. " 


/ 


) 


— 198 — 


Poppendorf, Dorf mit 17 9. und 117 S., unter welden 
7 Broteftanten, und 1 Kapelle, 1 1, St. weitl. von Sanfen ‚tm 
Lg. Forchheim; 

Reuendorf GRechendorf), Weiler, /. St. weſtl. von Law 
fen, im %g. Herzogenaurach. [die dortigen Broteftanten gehören zur 
Pfarrei Hembofen.] 

Thurn, Dorf auf dem linken Ufer der Regnitz, mit 47 9, 
2975 S., 1 Schloffe und 1 fehönen Kapelle und dem Site des frei, 
von Horned. Ptrgs. gl. Namens L Clafje, /, St. füdl. von Haufen, 
im Log. Herzogenaurach und Ptrg. Thurn; 

Unterwimmelbad, Dorf links der Regnig, mit 39 9. um 


934 &., Y, &t. nordweftl, von Haufen, im &bg. Forchheim. 


. 2% 

Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche *), welche zur Ehre des hl. Wolfgang einge 
weiht ift, feiert ihr Patrocinium am Gebächtnißtage dieſes Heiligen 
und ihr Kirchweihfeft am Gedächtnißtage. der Apoftel Simon und In⸗ 
dad. Sn der Filialfirde zu Heroldsbach **) wird das Allerbei⸗ 
ligſte aufbewahrt, und das Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dei N. 
Michael, zu deffen Ehre fie eingeweiht ift, das Kirchweihfeſt aber am 


-— m. 


Sonntage vor Jakobi, gefeiert. In derjelben werden, auffer dien 
beiden Tagen, am 2. Weihnachts⸗, 2. Ofters und 2. Pfingfs Tage, : 


am grünen Donnerdtage, am Sonntage nad) dem Fronleichnamefeke, 
an den Sonntagen nach den Gedächtnißtagen von Andreas, Mathiad 
und Simon und Judas, Öffentliche Fruͤh⸗ und Nachmittags⸗ Gottes⸗ 





*) Diefe Kirche wurde im 3. 1463 von dem Bürger Peter Haller a 
Nürnberg erbaut, und ald Filialficche der ſchon viel früper beſtehenden 
Kirche in Heroldsbach untergeordnet. 

*+) Dieſe Kirche iſt wahrſcheinlich im 12. Jahrh. von den Herrn von 
Herolsbach, oder, wie Andere glauben, von den Herrn ven 
Schlüſſelberg, erbaut worden. Nachdem diefe Familie in der 
Sitte des 14. Jahrh. erlofhen, fielen deren Güter nerſt Kirche dem 
Fürftbiichofe zu Bamberg heim. Die Kirche wurte bald nachher dem 
Stifte zu Forchheim verliehen, weiches fchon im 3. 1405 einen Ka 
plan für dielelbe aufftellte. 


— 199 — 

diente, auch im Laufe des Jahres viele Sahrtage , Engels und Lei⸗ 
chen⸗Amter, vom Pfarrer abgehalten. Zu dieſer Kirche halten fi ſich 
zunaͤchſt, nebſt den Parochianen zu Heroldsbach, jene zu Oesd otf, 
Poppendorf, Thurn und Wimmel bach. In der Schloß ka⸗ 
pelle zu Thurn, welche zu Ehren des hl. Sebaſtian eingeweiht iſt, 
findet kein Pfarrgottesdienſt ſtatt. Die Kapelle zu Oesdo rf hät 
zu ihrem Patrone den hl. Veit, und feiert ihr Kirchweihfeſt am naͤch⸗ 
ften Sonntage nad) dem Gedächtnißtage diefed Heiligen. Ueberdieß 
werben in berfelben jaͤhrlich 4 Jahrtage gehalten. In der Kapelle 
zu Poppendorf, welche zu Ehren des hl. Georg eingeweiht ift, 
wird das Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage dieſes 
Heiligen, das Kirchweihfeft aber am Sonntage vor dem Bartholomäuss 
Tage, gefeiert. Die ewige Anbetung hat in diefer Pfarrei am 22., 
23. und 24. Mai ftatt. 

Diefe Pfarrei wird von Sr. Majeftät dem Könige beſetzt. 

Der reine jährliche Ertrag diefer Pfarrei befteht, nad der in 

. 1826 revidirt. Faffion, in 579 fl. 14 Kr 


5. Pfarrei Herzogenaurach. 
| | $S. 1... 
Lage. Gränzen. Beftandtheile. 

Diefe Pfarrei *), welche im Suͤdweſten bes Dekanats⸗Bezirkes, 
dem ſie den Namen giebt, auf beiden Ufern der Aurach, liegt, iſt 
von den Pfarreien: Hannberg, Buͤchenbach, von den proteſt. Pfar⸗ 
reien: Frauenaurach, Obermichelbach und Veitsbrunn, Muͤnchaurach, 
und von der Curatie Weiſſendorf, umgeben, und begreift: 1 Kirche, 
1 Kapelle, 4 Schulen, 1 Kaplanei, 1 Gottesacker und 2,897 ©. in 
2 Städtchen, 10 Dörferr, 7 Weilern und 2 Einöven. [Die Protes - 
fanten im Umfange gehören in benachbarte Pfarreien ihrer Confeſſion. 
Suden: 1 Familie.) 

Sie breitet fid) in den k. Log. Herzogenaurach, Markterlbach 
und Kadolzburg, des Rezatkreiſes, aus. 


*) Diele Pfarrei iſt ſeit 1406 befannt, und im 3. 1810 vom Bisthume 
Würzburg an das Bisthum Banıterg gekommen. 


— 200 — 


Die Ortſchaſten find: oo 
Herzogenaurad, Städtchen auf dem Iinfen Ufer der Aurach, | 

mit dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 1 Kapelle, 421 H., 1696, 
1 Frühmeß-Stiftung, 4 Elementarfchulen (nämlich 2 für das männ 
liche, und 2 für das weibliche Gefchlecht), 1 Gottesader, 1 Kapla⸗ 
nei 9), 1 Spitale, 1 Schloffe, dem Site des Log. gl. Namens, 1 
Magiftrate und 1M., 2 St. ſuͤdweſtl. von Erlangem, im Logs.⸗ und 
MagiftratssBezirfe Herzogenaurach. [Die 71 Proteftanten- bafeitf wm 1 


nad) Münchaurac gepfarrt. Die 1 Judenfamilie hält fi zur Spnagege u 1 
Büchendbah.] | 


Beutelsdorf, Weiler mit 10 9. und 83 ©., 3, St. nor 
Öftl. von Herzogenaurach, im Log. Herzogenaurach; 
Bug (Bud), Weiler mit8 H. und 54 S., St. norbweil, 
von Herzogenaurach, im Ldg. Markt⸗Erlbach; . 
Burggrafenhof, Dorf auf dem rechten Ufer der Zenn, wo 
von ſich Die Kathol. nicht genau angeben laffen, 3 St. ſuͤdweſtl. yon 


Herzogenaurach, im Ldg. Kadolzburg. LDie dafigen Proteftanten pfat. 
ren nach Langenzenn.] 


Burgitall, Dorf auf dem rechten Ufer der Aurach, mit 33 6, 
in 4 H., Y, St. fübl. von Herzogenaurach, im Log. Kadolzbutg. 
[die 65 Proteitanten dafelbft gehören zur Pfarrei Obermichelbach.] 

Eckenmuͤhle, Weiler am linfen Ufer der Aurach, mit 2 9, 
14 ©. und 1M., Y, St. nordweſtl. von Herzogenaurach, im &. 
Markteribach. [Die dortigen Prot. gehören in die Pfarrei Münchaurach 

Faltendorf, Dorf am linken Ufer ver Aura, mit 24 9. 
und 149 S., %/, St. nordweitl. von Herzogenaurad), im Kdg. Marks 
Erlbach. ſDie dafigen Proteft. find der Pfarrei Münchaurach einverleibt] 

° Galgenhof, Weiler auf dem rechten Ufer der Aurach, mit? 
H. und 13 S., Y, St. ſuͤdl. von Herzogenaurach, im Log. Kabokzburg; | 

Hammerbad), Dorf mit 30 H. und 236 S., 1 St. nordweſl. 
von Herzogenaurach, im Ldg. Herzogenaurach; 

Happendorf (Hauptendorf), Weiler auf dem rechten dv 
rachelfer, mit 10 9. und 116 S., St ſuͤdl. von Herzogenaurad, 
im Log. Kadolzburg. [Der 1 Prot. daſelbſt pfarrt nah Dbermicelbah.) 





*) Diele Kaplanei befteht feit 1704. 


\ 


— 2101 — 


Haundorf, Dorfmit 249. and 187 ©., 1 St. nordhſt. von 
rzogenaurach, im Log. Herzogenaurach; | 
Langenzenn, Städtchen an der Zenn,. 2 Y, St. ſuͤdweſtl. von 
rzogenaurach, im Log. Kadolzburg. Die Anzahl der wenigen Ka⸗ 
liken daſelbſt laͤßt ſich, wegen ihrer häufigen Wohnorts⸗Veraͤnde⸗ 
ig, nicht leicht angeben. [Die Prot. daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei.] 

Lenzenmuͤhle, Einoͤdmuͤhle an der Aurach, mit 16 ©, Y, 
. weitl. von Herzogenaurach, im Lg. Markterlbach. [Die roter 
sten daſelbſt find nach Münchauraͤch gepfarrt.] 

Lohhof, Weiler mit 2 Hund 18 S., /, St. oͤſtl. von Her 
naurach, im Tag. Herzogenaurach; | 

Muͤnchaurach, Dorf an der Aura, 1 St. veſll. von Her⸗ 
jenaurach, im Ldg. Markterlbach. Die Zahl ver Katholiken daſelbſt 
st ſich nicht genau angeben. [Die daſigen Prof. bilden eine eigene Pfarrei] 


Kiederndorf, Dorf am linken Ufer der‘ Aurach, mit 43 H. 
d 300 S., St. ſuͤdoͤſtl. von Herzogenaurach, im Log. Herzo⸗ 
naurach. ſDie 10 Proteſtanten daſelbſt pfarren nach Frauenaurach] 

Schleifmuͤhle, Einoͤde mit 19 S., Y, St. von Herzogen⸗ 
rach, im Log. Kadolzburg; 

Steinbach, Dorf mit 74 &. in 8 6. ., St. ſuüͤdoͤſtl. von 
erzogenaurach, im Log. Kadolzburg. [Die Proteſtanten daſolbſt pfar⸗ 
a nah Münchaurach.] 

Tonddrflein Tyhondoͤrflein, Dondoͤrflein), Weiler 
it 23 S. in 39, 1 St. weitl. von Herzogenaurach, im Lg. Markt⸗ 
rlbach. [Die 30 Yroteftanten daſelbſt pfarren nach Münchaurach.] 

Welkenbach Goͤlkenbach), Torf mit 13 H. und 92 ©, 
St. nordweſtl. von Herzogenaurach, im Log. Herzogenaurach; 

Zweifelsheim, Dorf mit 5., 1 Y, St. fuͤdweſil. von Her⸗ 
genaurach, im Ldg. Markterlbach. [Die 85 Proteltanten dafelbſt ge⸗ 
wen im die Pfarrei Puſchendorf.J . 

Sharitativ werden paſtorirt die Katholiken: von dem 3 St. ent⸗ 
rnten Markte Emskirchen, im Log. Markterlbach; von dem + 6t. 
atfernten Markte Kadolzburg, im Log. Kadolzburg, und von den 
St. entfernten Kirchdorfe Wilhelmsdorf, im Ldg. Markterlbach. 

14 


— 202 — 


§. 2. | 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche iſt zu Ehren der hl. Magdalene eingeweibt 
und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage die⸗ 
ſer Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am naͤchſten Sonntage nach Mar⸗ 
tini. Die Kapelle im Gottesacker iſt zu Ehren der hl. Eunegun 
de, und die Gruft darin (auch die untere Kapelle genammt) mit 1 Als 
tare, zur Ehre der Mutter Gottes, eingeweiht; wird aber bier, wie 
dort, weder Patroeinium noch Kirchweihfeft gefeiert. Tie ewige Ans 
betung wisd am 15., 16., 17. und: 18. Mai gehalten. ' 
Das Befeßungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt Sr. Königl. Maj. zu. 
Der reine jährliche Ertrag, beiteht, nad) der im J. 1876 revid. 
Faſſion, in 721 f.4 Kr. Tas Frühs uud Mittelmeßs Bench 
cium dafelbft *) wurde mit der Pfarrei vereinigt, wofür ver Pfarrer 
den Kaplan zu verföftigen und zu befolden hat. Tiefer bezieht, ne 
ben dem Genuffe freier Wohnung, Koit, Beheitung und Belend— 
tung, jährlich, 50 fl. Befoldung und etwa 48 fl. an Accidenzien um 

andern Nebenbezügen. j 


6. Pfarrei Roͤttenbach. 


$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile, 

Die Pfarreien, von welchen diefe, im Often des Defanates Her 
zogenaurach liegende Pfarrei **) umgeben wird, find: Haufen, Dans 
berg, Adelsdorf und die proteft Pfarrei Moͤhrendorf. Sie liegt im 
8. Log, Herzogenaurach und in den Perg. Neubärg und Hemhofen, dei 

*) Das Frühmeßbeneficium wurde geftiftet im Anfange des 15. Jahrh. ven 
Otto Förſter; das Mittelmeß-Beneficium im 5. 1445, von Grieb 
rich Förfter; beide Stifter waren auch die erften Beneficiaten, Jn 
J. 1704 wurden dieie Beneficien, zur Begründung der Kaplanei, mit der 
Pfarrei verbunden. 

+) Röttenbach war ſchon vor der Reformation eine fell fftändige Marrei 
wurde im 5. 1654 mit der Pfarrei Haufen vereinigt, und im J. 17% 
seit derſelben wieder getrennt und zu ihrer Seloſtſtändigkeit erhoben. 


— 203 — 


Resatkreifes, Tinte der Regnitz, und enthält: 2 Dörfer, 1 Kirche, 
52 ©., 4 Schule und 4 Gottesacker. [Im Umfange wohnen ungefähr 
20 Proteftanten, weiche eine eigene Pfarrei bilden. 
Die: Ortfihaften find: 
Roͤttenbach, Pfarrdorf, noͤrdl. vom Biſchofsweiher, mit 90 
‚ dem Pfarrſitze, der duͤſtern Pfarrkirche, 625 S., 1 Schule und 
S 2 St. nordweſtl. von Erlangen, im Ldg. Herzogenau⸗ 
ach und im Ptrg. Neubuͤrg; 
Hemhofen, Dorf mit 46 H.. 327 ©. und dem Site des Ken. 
. Winkler⸗Mohrenfels. Ptegs. II. Slaffe, Y, St. noͤrdl. von Roͤtten⸗ 


ach, im Log. Herzogenaurach und im Ptrg. Hemhofen. [Die dartk- 
en 320 Proteſtanten bilden eine eigene Pfarrei dafelbft.] 


9. % | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

Die Pfarrkirche iſt zur Ehre des hl. Mauriz eingeweiht, und 

feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, ihr Kirch⸗ 

weihfeſt aber am Jakobi⸗Tage. Das 10ſtuͤndige Gebet wird in die 
fer Pfarrei am 24. Mai gehalten. | 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbiichofe zu. 

Die reinen jährlichen Einkünfte diefer Pfarrei betragen, nad) der 

feftgefegten Faſſion, 458 fl. 30 Kr. (533. f.29 %/, Kr.) 


7. Curatie Weiflendorf. 
6. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Euratie 9 iſt von ben Pfarreien: Hannberg, 
Herzogenaurach, und den proteft. Pfarreien Kairlindach, Weiffendorf, 
Retzelsdorf, Muͤnchaurach, Gerhardehefen ud Dachsbach, begraͤnit | 





*) Diele Curatie entftand im J. 1715, wo ein Freiherr von Rautber, 
Befiger dieies Gutes war. Im Jahre 1320 wurde fie durch die kathol. 
Einwohner des Dorfed und andere Privaten dieler Gegend rebotirt. 
Sm 53. 1310 iſt dieje geiftlihe Stelle vor: Bisthume Würzburg an 
die dießeitige Diöcele gefommen. 


— 204 — 


und breitet fich in den k. Log. Neuſtadt an der Aiſch, „Herzogenaurach, 
nd Markterlbach und im Perg. Weiffendorf des Rezatkreiſes, auf bei. 
den Seiten des Seebached, aud. Sie umfaßt: 1 Dorf, 7 Welle, 
1 Kirche, 1 Schule, 1 gemeinfchaftlichen Gottesacker und 478 €. 
34 ©. werden charitativ yaftorirt. [Die Proteſtanten m Umfange ge 
hören in die Pfarrei Weilendorf. Juden: 96.]. 0 

Die Ortichaften find: 

Weiffendorf, EuratierDorfam Seebache, mit dem Site m 
Euratus , der ſchoͤnen Curatie⸗ (Schloß) Kirche, 330 S., welche 
noch im Verbande mit der daſigen proteſt. Pfarrei find, 1 Schule, 1 
gemeinfchaftlichen Gottesader, 1 Schloffe und dem Site des freib. v. 
Guttenberg. Ptrg. J. Claſſe gl. Namens, 2 St. nordweftl. von Henn 
genaurach, im Log. Neuſtadt au der Aiſch und Perg. Weiffendort. 
[Dajelbft wohnen 420 PYroteftanten, welche eine eigene Pfarrei bilden. Je 
den: 96, welche ihre Synagoge daſelbſt haben.] 

Buch, Weiler mit 136.112 9., St. ſuͤdl. von Beifer 
borf, im Pag. Marfterlbach, [Die Proteftanten dafelörk: 

Pfarrei Weillendorf.] | 

Mitteldorf, Weiler mit 8 S., Y, Et. von Beifenderf, „ 
Ldg. Herzogenaurach. [Die Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei Meiirenderf.] 

Nankendorf, Weller mt 8 H. ud 44S., Y St. ſuͤdl. von 
Weiſſendorf, im Log. Herzogenaurach. [die Proteſtanten dajelbk ge 
bören zur Pfarrei Weiſſendorf.) 

Reuth, Weiler am Seebadje, mit 8 9. und 53 ©., '/, &. 
Öftl. von Weiffendorf, im Log. Herzogenaurach, [Die dortigen Prote 
ftanten gehören zur Pfarrei Weillendorf.] 

Sauerheim, Weiler wit 3 S., St. nördl..von Reifen 
dorf, im Xdg. Neuftadt an der Aiſch. [Die Prpteftanten dajelöft geh 
ren zur Prarrei Weillendorf.] 

Schmiedelberg (Schmwittelberg), Weiler mit A SH. um 
25 S., */, St. nordweitl. von Weiffendorf, im Ldg. Neuſtadt an dr 
Aiſch. [Die dafigen Proteftanten gehören zur Pfarrei Weiſſendorf.] 

Simtmann (Simptmann), Weiler mit? ©, ', & 
weſtl. von Weiffendorf, im Log. Neuſtadt an der Aiſch. [Die day 
37 Yroteftanten pfarren nach Weiſſendorf.] 

Eharirativ werden paſtorirt: 5 &, von dem 1 '/, St. entfernte 





Ri . oe 
— 0 — 
Torfe Birnbaum, im Log. Neuftadt an der Aiſch; 8 S. von dem 
2 St. entfernten Dorfe Dettendorf, in demfelben Lg; 7 &. von 
dem 2 St. entfernten Markte Emskirchen, im Log. Markterlbach; 
IS. von dem 2 &t. entfernten Dorfe Gerhardshofen, im Kg. 
Keuftadt an der Aiſch; 6 ©. von dem 1 St. entfernten Weiler Kaͤ⸗ 
fiel, im Ldg. Neuftadt an der Aiſch; 3 S. von dem 1 St. entfernten 
Dorfe Linden, im Lg. Neuftgbt an der Aiſch, und 3 S. von dem 
2. St. entfernten Dorfe Regleinsborf, im Log. Reuftadt a/ Aiſch. 


- J 25 


6. 2. 7* 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Befegungäreät. Cinfünfte. . 


Die Kirche ) hat den hl. Joſeph zu ihrem Patrone, und feiert 
Ihr Patrocinium am Feittage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber 
am Sonntage vor Bartholomaͤus⸗Tage. Statt des 10ſtuͤndigen Ges 
betes ift daſelbſt an einem beliebigen Sonntage, nad} dem gewbhulichen 
Öffentlichen Gottesdienſte, eine Betftunde abzuhalten, 8Ñ 
Die Verweſung dieſer Curatie wird von. bem Herrn ardiſchofe 
beſtellt. | 
Tas reine jährliche Einkommen dieſer Curatie beſteht, nach der 
im J. 1826 revid. Faſſion, in 330 fl. 


* Diele Kirche wurde, da die vorige wegen Vermehrung der Katholiken 
zu klein war, im J. 1761 von dem. Freiherrn von Bibra, gefürſte⸗ 
ten Abte zu Fuld, und damaligen Gutsherrn von x Weigendeef— 
neu erbaut. 





IX. Dekanat Hoͤchſtadt. 


Ss. 1. 
Lage Bränzen Größe. 


Dieſes Dekanat, im Suͤdweſten des Obermain⸗ und in einen 
Heinen nördlichen Theile des Rezatkreiſes liegend, dehnt ſich aus vom 
280 19° 30% bis 28° 38° oͤſil. Ringe, und vom 49° 39° bis 49° 
48° 50 nördl. Breite Es gränzt im Norden an das Dekanat 
Burgebrach, im Oſten an dad Dekanat Forchheim, im Süden an 
dad Defanat Herzogenaurach und das proteſt. Dekanat Uehlfeld 
im Velten an die Dekanate Scheinfeld, Burgebrach, und die yan; 
teit. Defanate Bamberg und Burghaplach, und verbreitet fü WE 
den 8. Log. Hoͤchſtadt, Burgebrach, Forchheim, Serzogenaurad, 
Neuftadt an der Aiſch und in dem Hrſchtg. Vurghaßlach. 

Sein Flaͤchenraum beträgt 5 /, DI Meilen. 


§. 2% 
Cintheilung. Beftandtheile, 

Den Umfang diefes Defanates bilden 10 Pfarreien und 3 Surmw 
tin. Die Pfarreien find: 1. Adelsdorf, 2. Etzelskirchen, ' 
Graizfambah GKratzſambach), 4. Gremsdorf, 5. Herrus 
‚dorf, 6. Hoͤchſtadt, 7. Schläffelau, 8. Schlüſſelfeld, 9. 
Wachenroth und 10. Zentbechhofen; die Euratien: 11. Ob 
erkoͤſt, 12. Reihmannsdorf und 13. Weiffenftein ke 
Pommersfelden. In diefen Seelſorge-Poſten find enthalten: 3 
Stittchen, 2 Märkte, 56 Dörfer, 19 Weiler, 10 Eindden und Höfe, 
19 Kirchen, 8 Kapellen, 4 Kaplaneien, 5 Beneficien, 19 Schulen, 
18 Keichenäder und 11,160 ©., unter welchen 9 Proteftanten find. 


| Die übrigen Proteftanten im Umfange gehören zu benachbarten Pfarreien 
ihrer Confe,fion.) 







y 
r . r 
— 07 — Ä 


I. 3 
Phyfifche Befchaffenheit. Gemwerbfleig. 

Der Boden. ift mehr chen, als gebirgig; das Klima gemaaͤßigt 
d gefund. Die vorzüglichlten Gewäffer find: die Aifch und die 
iche Ebrach. Erſtere durchfliegt Das Dekanat im Süden, meift 
w trägen Laufs, in der Richtung von Suͤdweſt nach Nordoften ; 
: zweite zieht im nördlichen Theile hin, von Weiten nad) Dften. 
ich breiten jich mehre Weiher und Teiche aus: bei Saltenderf, 
ſenbechhofen, Graizſambach, Reichmannsdorf, Jungenhofen, Zent⸗ 
hhofen u. a. Die Fruchtbarkeit des Bodens, welcher im Durch⸗ 
nitte das Getreidekorn 8⸗ bie Tfach erſtattet, iſt bedeutend. 
erſelbe erzeugt, unter den gewöhnlichen Produkten, vorzüglich aus 
m Thierreiche: Rindvieh, Geflügel, Wildpret, Fiſche; aus. dem 
Tanzenreiche: Getreide, Holz (Höchftadter Bürgerwald, Kredelmark), 
hiſt, Flachs, Hopfen (zu Hoͤchſtadt, Ronnerftadt); aus dem Mi 
rafveiche: bloß Sanditeine an mehren Orten, Der Gewerbfleiß 
treckt ſich hauptſaͤchlich auf Feldbau, Viehmaſtung, Bierbrauereien, 
f Handel mit ausgezeichnet gutem Hopfen und mit Fiſchen. Ue⸗ 
rdieß giebt es Pottaſchſiedereien, viele Mählen mit Schneidgaͤn⸗ 
n an der Aiſch und reichen Ebrach, Reifſchneider (zu Erlach 

rzellansBerfertigung zu Reichmanneborf. 


Pfarrei Adelödorf. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei *%), im Suͤdoſten des Dekanates Hoͤchſtadt, iſt 
n den Pfarreien: Zentbechhofen, Haufen, Roͤttenbach, Gremsdorf, 
zelsfirchen, und von der yroteit. Pfarrei Neuhaus ‚ umgeben und, 
rd von der Aifch bewaͤſſert. Sie breitet fich in den F. Ldg. Hoͤch⸗ 
dt, Forchheim und in den Ptrg. Adelsdorf und Pommersfelden des 


*) Diele Pfarrei, wahrſcheinlich aus einer Schloßkaplanei athanden, iſt 
ſchon ſeit 1313 als ſelbſtſtändige Pfarrei bekannt. Die älteſte Pfarr⸗ 
Matrikel fängt mit dem J. 1589 an. | 


— 208 — 
‚Obermains, ferner im k. Log. Herzogenaurach und in den Ptrg. Ham 
hofen und Neuhaus, des Rezatkreiſes, ans und enthält: 2 Kirchen, 2 
Schulen, 2 Gottesäder und 1,652 ©, in 9 Dörfern und 3 Einöben 
und Höfen. TDie Proteftanten im Umfange baben ‚ihre eigene Hard 
die Juden ihre Synagoge.) 

Die Ortfchaften find: 

Adelsdorf, Pfarrdorf auf dem rechten Ufer der aiſch, wi 

dem Pfarrfite, der Pfarrkirche, welche im Shore ein Grabmal bei, 

J. 1776 veritorb. Pfarrers Andreas Werner dafefbft, unbas 
ihrer Mittagsfeite eines des am 15. Juni 1808 geftorb. Wilhelm 
Ernſt Franz Loth, Freih. von Bibra, enthält, 1 Elementan 
Schule für die kathol., luther. und juͤdiſche Jugenb, 1 Gorteddiker, 
1 Schloffe und Schloßfayelle, 124 H., 510 S. und dem Site bei 
freih. von Bibra’fchen Ptrgs. II. Claffe gl. Namens, 2 /, St. fü 
weftl. von Forchheim, im Log. Höchitadt und Ptrg. Adelsdorf. [Dr 
Proteftanten daſelbſt find nad) Neuhaus gepfarrt. Die dafigen 2065 Juden 
hasen ihre eigene Synagoge dafelpft.] 

Aiſch 9, Kirchdorf am linken Ufer der Aiſch, mit 1 Filth 
fire, 69 H., 370 S., 1 Schule für die kathol. und Futherifche Ju 
gend, 1 Gottesacker und 1M., Y, St. nordweſtl. von Adelsdorf, im 
Log. Höchftadt und im Ptrg. Pommersfelden. -[Die Proteftanten de 
ſelbſt pfarren nach Neuhaus.] 

Fallmeiſterei, Einoͤde mit 6 S., /, St. von Adelsdorf, im 
Log. Hoͤchſtadt; 

Heppſtadt (Höyftädh), Dorf mit 70€. in 159, 6. 
ſuͤdoͤſtl. von Adelsdorf, im Ldg. Herzogenaurach und Ptrg. Neupand, 
[Die dortigen Proteſtanten gehören in tie Pfarrei Neubaus.) 

Kellerhaus, Finde mit 7 S., Y, St. von Adelsdorf, im 
Log. Hochitadt. [Die dafigen Proteftanten gehören zur Pfarrei Neichars] 

Kauf, Dorf am linken Ufer der Aiſch, mit 112 S. in 18 9, | 
°/, St. nordöfl. von Adelsdorf, im Log. Forchheim; 


*) Aiſch, feit 1420 von der Pfarrei Seußling getrennt, wurde, nachden 
es lange Zeit eine felvfiftintige Pfarrei geweien, im 3. 1597 mit 
Adelsdorf vereinigt. Das Gotteshaus daſel ſt verdankt feine Oris 
dung dem adelihen Geſchlechte von Stiebar. 


— 200 — 


Neinsdorf, Dorf auf dom rochten Ufer der Alſch, mit VER 
d 58 S., Y. St. weſtl. von Adelsdorf, im m 28, Stande und Ptrp. 
ımmergfelden,; - Bez E 
Neuhaus (Örub), Dorf mit 26 S. in s * Schloſſe und 
n frei. von Crailsheim. Ptrg. II. Claſſe gl. —* St. fubl. 
n Adelsdorf, im Log. Herzogenaurach und Ptrg. Neuhaus. Kir 
tigen Proteſtanten bilden eine eigefle Pfarrei'daielok.}- 
Schnadenhof (Schäferei), Hof links ber Aiſch, mit 9 e; 
St. norbweitl. von Adelsdorf, im Log. Höchitadtz. { 
Uttſtadt, Dorf am linken Ufer der Aiſch, mit 13 H., — 
d 1 M., Y, St, nordoͤſtl. von Adelsdorf, im Log, Hoͤchſtadt; 
Weipersdorf (Weppersdorf), Dorf auf dem rechten Ufer 
re Aiſch, mit 249. und 150 S., Y, St. nordoͤftl. von Adelsdorf, 
ı Ldg. Forchheim; 
Wiefendorf, Dorf mit 17 9. und 97 8, Y St. füodnt 
n Adelsdorf, im Log. Forchheim; 
- Zedern, Dorf mit 32 9. und 160,8., %/, ei. fäsfr, von 
delsdorf, im Log. Herzogenaurach und im Perg. Hemhofen. [Dafeloft 
finden ſich aud) Juden.] 


6. 2. 

Bottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des HE. Stephan eingeweiht 
id feiert. ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage diefed Heiligen, ihr 
irchmweihfeft aber am naͤchſten Sonntage nad) Aegid. Die Leichen 
r Proteftanten zu Adelsdorf werden auch auf dem Gottesacker das 
bſt begraben, und die Leichenreden in der dortigen Schloßkapelle ges 
ten. In der Filialfirde zu Aifch **), deren Patron ber hl. 


*) Die Zeit der Erbauung diefer Kghe ift unbelannt. Sie ſcheint ans 
fangs eine Schloßfapelle geweien zu feyn; am Gefimie des Thurmes 
ſieht man die Jahrzahl 15%. Sm 5. 1800 wurde’ an diefe Kirche ei- 
ne neue Safriftei, und im 9. 1810 ein neuer zei gegen die Abend: 
feite, angebaut. ! 

*) Sm 5. 1827 wurde diele- zilialkirche dur einen: neuen Anbau auf 
die Mauer des Schloßgartens, vergrößert und verfchönert. . 


— 210 — 


Lorenz iſt, wird das Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, 
und das Kirchweihfeſt am Sonntage vor dem Lorenztage gefeiert. In 
derſelben wird das Allerheiligſte aufbewahrt. Die oͤffentlichen Get 
tesdienſte werden in der Pfarr⸗ und Filial-Kirche, das Jahr hindurch, 
alternative abgehalten und zwar immer Vormittags mit Amt und Pre 


digt, Nachmittags aber, an Feiltagen, mit Beirer, und an Som 


tagen mit chriftlicher Lehre und Betſtunde. Zur Filialkirche halten 
ſich zunächht die Parochianen von Yauf und Uttſtadt. Auf dem 
Gottesacker zu Aifch gefcheben auch die Beerbigungen der bortigen: pro 
tet. Leichen. Die avige Anbetung wird in diefer Prarrei am 1. um 


2. Mat abgehaiten. [Sn der Schloßfarelle zu Adelsdorf wird von dem | 
proteft. Pfarrer von Neuhaus am 4. Sonntage jeden Monats und an ala 


Marie: Zeiten, welche die Katholiken feiern, für Die Proteſtanten Bor: um 
Nachmittags Gottesdienft gehalten.) 
Das Befesungsrecht auf diefe Pfarrei fteht bem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Das jährliche reine Einfommen der Pfarrei beträgt, nach der 
im 5. 1826 vevid. Faſſion, 712 fl. 35 Y%, Kr. Die Judenſchaft p 
Adelsdorf hat an den Pfarrer jährlich 12 fl. zu eutrichten. 


2. Pfarrei Etzelskirchen. 
g. 1. 
Lage. Granzen. Bellandtheile 

Die Graͤnzen Diefer Piarrei *), welde von der Aifch und es 
nigen, in diefe fich mündenden Baͤchen befpült wird, werden von 
den Pfarreien: Hoͤchſtadt, Graitzſambach, Zentbechhofen, Adelidorf, 
Gremsdorf, ven der proteſt. Pfarrei Steppad, und von der Eums 
tie Pommersfelden, gebildet. Sie. liegt im €. %g. Höchitadt und 
in den Perg. Muͤhlhauſen und Neuhaus, und begreift: 3 Dörfer, 
2 Weiler, 433 S., 1 Schule, 4 Kirche und 1 Leichenader. IDe 
Proteſtanten im Umfange gehören gr Bfarrei ihrer Confeſſion.)] 


*) Diee Pfarrei wurde um dad 3. 900 von dem Grafen Hezilo (dp 
3il0), vermöge eines Vergleiche zwilchen dein Biſchofe zu Würzburg 
und dem Abte auf dem Michaelöberge zu Bamberg, gegründet. m 
J. 1310 ift fe von der Dioͤceſe Würzburg an das Bisthum Bamberz 
geinwuen. © : 


— 211 — 


Die Ortſchaften ſind: 

Etelskirchen, Pfarrdorf mit 32 H., 186 @., dem Pfarr 
der Pfarrkirche, 1 Schule und 1 * St. noͤrdl. 
t Höchftait, im Ldg. Höchitadt und im Perg, hr haufen. [Die 
teftanten gehören in die Pfarrei Lönnerflat.]) x on 

Böfenbehhofen (Wildenbechofen In den alten Pfarrbüs 
en genannt), Torf mit 13 9. und 91 ®., 1 8. nordoͤſtl. von 
chſtadt, im Ldg. Hoͤchſtadt; 


Kieferndorf, Weiler mit 7 H. und 35 S., y, St. oͤſtl. von 
elskirchen, im Log. Hoͤchſtadt; J 

Medbach, Dorf am linken Ufer der Aiſch, mit 21 H. und 130 
„1St. ſuͤdoͤſtl. von Etzelskirchen, im 9 Hdchnartund im Ptrg. 
mbaus; 

Saltendorf, Weiler mit 8 H. und 4 ©, et. noͤrdl. 

n Etzelskirchen, im Ldg. Hoͤchſtadt. 


§. 2. | 

Sottesvienftliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einfünfte. 

Sn der Pfarrkirche *), welche zur Ehre des Apoſtels Jakob 
G. eingeweiht ift, wird das Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes 
eiligen, und dad Kirchweihfeſt am naͤchſt folgenden Sountage dar⸗ 
if gefeiert. Das 10ſtuͤndige Gebet wird am 4. Mai gehalten. 

Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Herrn er 
Ichofe zu. 


Die jährlichen reinen Einkünfte betragen, nad) rg 
affion, 628 fl. 33 Kr. 


/ 


*) Die altefte Pfarrlirhe ward um das 3. 900 von dem Grafen He . 
zilo auf ſeinem Erbgute erbaut und nad feinem Namen tenannt. 
Das vierte Stockwerk des Thurmes wurde im 3. 1582 aufgeſetzt; im 
J. 1769 die jegige Kirche neu aufgeführt und der Hochaltae, ehemals 
unter dem Thurme, an die Nordweſiſeite geſetzt, unter der Leitung 
des Hofarchitekten Lorenz Finkezu Baͤnberz 


— 12 — 


Pfarrei Graitzſambach. 
| or, 1. . 
Rage Gränzen. Beftandtheile, 
Dieſe Pfarrei *), im Norden des Dekanates Hoͤchſtadt, anf ker 


⸗ 


den Seiten der reichen Ebrach, graͤnzt an die Pfarreien: Herrnsdorf, 


Zentbechhofen, Wachenroth, Burgebrach, Egelöfirchen, an Die pre 
teit. Pfarreien Steppach und Meühlhaufen und an die Euratien Oben 
töft und Weiffenftein. Sie umfaßt: 6 Dörfer, 2 Weiler, 1 Kirche, 
1 Schule, 622 ©. und 1 Gottedader, und- breitet ſich in ben k. &y 
Höchktadt und Bamberg IL. des Obermainfreifed aus. [Die Proteſtan 
ten im Umfange gehören zu einer benachbarten Pfarrei ihrer Eonfeffion.] 

- Die Ortichaften find: 

Graitzſambach (Kratzſambach, Jeſuiterſa mbach) 9 
Pfarrdorf auf dem linken Ufer ver reichen Ebrach, mit dem Pfarrfige, 
der Piarrfirche, 1 Schule, 51 9., 274 ©., 1 Gottesacket, 1 Bruͤce 
über die reiche Ebrach, und 1M., 2 Y. St. füdweftl. von Bamberg, 
im Lodg. Hoͤchſtadt; 

Limbach, Dorf mit 9 S. in 2 H., 1 St. ſuͤdweſtl. von Grait⸗ 
fambach, im Log. Höchtadt. [Die Proteftanten dafeloft find nad Ste— 
pad) gepfarrt.] 

Dberndorf, Dorf auf dem linken Ufer der reichen Ebrach, mit 
55 S. in 9 H., '/, St. ſuͤdweſtl. von Graitzſambach, im Ldg. —— 
[Die dortigen Proteſtanten gehören zur Pfarrei Steppach.] 

Steppach, Dorf auf dem linken Ufer der reichen Ebrach, mit 
298. in 79. und AM., Y, St. ſuͤdweſtl. von Graikfambach, im 
Log. Höchitadt. [Die Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei daſelbſt) 

Unterföft, Weiler, St. nordweſtl. von Graitzſambach, m 
Log. Hoͤchſtadt. [Die dortigen Proteftant. gehören zur Pfarrei Steppei] 


— 


*) Dieſe Pfarrei iſt wahrſcheinlich aus einer Schloßkaplanei der True 


fee von Pommersfelden, im 15. Jahrh., entitanden. Im 3. 1639 

wurde fie den Seiuiten, Eigenthumsd: Herrn dieler Ortichaft, überlai: 

fen und, nach Aufbebung des Zeiuiten- Ordens im 3. 1773, in eine 

Säculär : Pfarrei verwandelt. Im 5. 1510 if fie vom Biethum⸗ 
Wuͤrzburg an das Bislhum Bambverg gekommen. 


— 213 — | 
Weiber, Dorfmit 12 H. und 53S,, 1), SE weht. von Gratis - 
ſambach, im 189. Hoͤchſtadt. [Die dortigen Proteſtauten find nach Ei | 


pach geyfartt.] - 
Wind, Weiler auf dem rechten Ufer der reichen Ebrach „wit 9 


9. und 73 S., St. füdl. von Graitzſambach, im Log. Hoͤchſtadt; 
MW ingersdorf ‚ Dorf auf dem linken Ufer der reihen Ebrach, 
mit 20 9. und 124 S., Ye St. Rt. von Sratsfambac, im Log. 
Bamberg. IL 
Sharitativ werben paſt orirt die aetholiten m. Ponmersfeb 
den; ſ. Curatie Weiſſenſtein. 


5 2. | 
z Sokteivienftliche Verhaͤltniſſe. eſetungsrecht. Einkünfte: 
Die Pfarrfirde *) if zur. Ehre des hl. Anton des Abtes 
eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am 17. Januar, dem Ges 
dachtnißtage diefes Heiligen, ihr Kirchweihfeft aber ai Fefttage Jo⸗ 
hannes des Taͤufers. Das loſtuͤndige Gebet in dieſer Pfarrei fin⸗ 
det am 11. Mai ſtatt. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hrn. Erzbiſchofe zu. 
Das jaͤhrliche reine Einkommen der Pfarrei beläuft fd, nad) . 
der fefigeftellten Faffion, auf 596 fl. 29 Kr. | 


4. Pfarrei Gremödorf, ® 
| .1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. * 
Dieſe Pfarrei **), im Suͤden des Dekanats⸗Bezirkes Hoͤchſtadt, 
auf dem rechten Ufer der Aiſch, graͤnzt an bie Pfarreien: Hoͤch⸗ 





*) Diele Kirche wurde, nachdem bie worige im % 1632 von den Gchwes 
den abgebrennt worden war, im 3. 1644 erbaut. Am 19. Juli 1681 
wurden die 3 Altäre derielben vom würzburg, Weibbiſchofe Ste 
phan eingeweiht. 

*) Gremsdorf war früher mit ber Pfarrei Etzelskirchen vereinigt/ und 
wurde im J. 1744 von derſelben getrennt und zu einer eigenen Pfar⸗ 
vei erhoben. Im 3. 1810 kam fie vom Bisthume Würzburg an das 
Bisthum Bamberg. 


— 2113 — | 
ſtabt, Etzelskirchen, Adelsdorf, Hannberg, und die proreft. Pfarrei 
Kairlindah. Sie enthält: 555 ©, in 4 Dörfern und 1 Weiler, 1 
Kicche, 1 Kapelle, 1 Schufe und 1 Gottedader, und breitet fich is 
den k. Log. Höchitadt bed Obermain⸗, und im f. Log. Derzogenaurad 
des Rezatkreiſes, aus. [Die Proteflanten im Umfange gehören zu Yer. 
reien ihrer Confeſſion.] 
Die Ortfchaften heißen: | 

Gremsdorf, Pfarrdorf an der Aiſch, mit 33 H., 215 &, 
dem Site des Pfarrproviſors, der Pfarrkirche, 1 Schule, 1 Gottes 
ader, 1 Schloffe und 1M., 4, St. öftl. von Hoͤchſtadt. [Die Preis 
ſtanten dafefoft gehören zur Pfarrei Lonnerftadt.) 

Biengarten, Dorf mit 2 S., 1 St. fühl. von Gremsberf, 


im Ldg. Herzogenaurach. [Die dortigen Proteftanten gehören zur Pfand 


Kairlindach.)] 
Buch, Dorf mit 28 H., 183 S., 1 Kapelle und 1 Schloſſe, 
». St. füböftl. von Gremsdorf, im Log. Höchftadt und Perg. Gew 
bofen. [Die Proteftanten daſelbſt find nad, Neuhaus gepfarrt.] 
Kraufenbehhofen (Graufenbehhofen), Dorf mit 15 
H. und 98 S., Y, St. fhdl. von Gremsdorf, im Log. Hoͤchſtadt; 
Poppenwind, Weiler mit 10 9. und 57 S., %/, St. ſuͤdoͤſl. 
von Gremsdorf, im Ldg. Höchftabt. 


§. 2 
Gotteövienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkumfte 
Die Pfarrkirche *%) wurde zu Ehren des hi. Aegid eingeweiht, 
und feiert ihr Patrocinium am Gedächtnißtage dieſes Heiligen und 
ihr Kirchweihfeſt am naͤchſten Sonntage darauf. In der Kapelle 


— — nn — — — — 


zu Buch *), zu Ehren Marie⸗Hilf eingeweiht, werden auf befonde . 


res Verlangen, das Jahr über, mehre Mefjen geleſen; auch beſteht 
eine Stiftung, vermöge welcher darin zährlich 1 Meſſe nach Intention 





*) Der Bau dieſer Pfarrfirche füllt in das 16. Sahrhundert. Der vierte 
Sted des Thurmes wurde im J. 1582 aufgeiekt. 

**) Dieie Kapelle wurde im 3. 1824 ertaut, und am 24. Aug. desſelben 
3. vom geiſtl. Rathe, Dechante und Pfarrer Schellhorn von Höch⸗ 
ſtadt benedicirt. 


—. 215 — 


3 Stifterd zu Iefen iſt. Das ewige Gebet dot in diefer Pfarrei 0 am 
Mai ſtatt. DE 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei feßt Sr. moercut em 
nige zu. 

Das jährliche ve reine Einkommen biefer Pfarrei heſteht, nach der 
idirt. Faſſion vom J. 1826,.iu 331 fl. 29 Kr. 


. Pfarrei Herrnoͤdorf. 
$. 1. . 4 
Lage, Graͤnzen. Beftenptheile, 

Die Pfarreien, welche viefe Pfarrei ) umgeben, find: Schluͤſ⸗ 
au, Zenrbechhofen, Graitzſambach und Burgebrah. Diefelbe Liegt 
Nordoſten des DefanatdsBezirfed Höchſtadt, im f. Lg. Bamberg 
des Obermainkreifed, auf beiven Ufern der reichen Ebrach, und 
zreift? 1 Torf, 1 Weiler, 2 Höfe, 327 S., 1 Kirche, 1 Schule 
d 1 Gottesader. 

Die Ortichaften find: 

H errnsdorf, Pfarrdorf auf dem (intern Ufer ber reichen 
wach, mit dem Pfarrfite, der Pfarrkirche, 39 H., 236 ©., 1 
chule, 1 Gottesacder und 1 M., 7 , St. fübl. von Bamberg 
d 2 %/, St. ſüdoͤſtl. von Burgwindheim; 

Ellersdorf, Weiler auf dem rechten Ufer der reichen Ebradh, 
11 9. und 67 S., St, fübl. von Herrneborfz 

Lohnershof, Sof anf dem Iinfen Ufer der. reichen Ebrach, 
it 17 ©., Y, St. fühweltl. von Herrnsdorf; 

Winkelhof, Hof auf dem linten Ufer der reichen Ebrach, 
it 7 S., Y, St. ſuͤdweſtl. von Herrnsdorf. 

Sämmtliche Ortfchaften gehören zum Log. Bamberg IL 





*) Herrnsdorf war ſchon vor der Meformation eine Pfarrei; gieng“ waͤh⸗ 
rend der Reformationszeit ein; ward im 3. 1637 der Pfarrei Schlüf- 
felau zugetbeilt, im 5. 1702 aber wieder davon getrennt und zu eis 
ner eigenen Pfarrei erhoben. 


) 


— 2116 — 




















| | $. 2. 
Goteoiftihe Verhäftniffe. Befekungsredt. Einkünfte. 

: Die Pfarrkirche H, zu Ehren des hi. Jakob d. Nelt. einge 
Weißt ‚ feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, ik 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage in der Frohnleichnams⸗Octav. Die 
ewige Anbetung in dieſer Pfarrei faͤllt auf den 12. Mai. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt Sr. Majeſtaͤt den 
Koͤnige zu. J 

Die reinen jaͤhrlichen Einkuͤnfte dieſer Pfarrei betragen, nad 
der im 3. 1826 revid. Faſſion, 584 fl. 53 7 Kr. 


6. Pfarrei Hoͤchſtadt. 
§. 1. 

Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 
| Diefe Pfarrei **) liegt im Aufferften Süpen des Tefanates, dem ' 
fie ihren Namen giebt, an den Flügchen Aifch und der reichen Ebrach 
in dem k. Log. Höchftadt des Obermain⸗ und im k. Log. Neuſtadt an der 
Aiſch des Nezatfreifes, und gränzt an Die Pfarreien : Egelöfirden, 
Graitzſambach, Gremsdorf, Schlüfjeifeld und an bie proteft. Pfarreien 
Uehlfeld und Lonnerftadt. Sie umfaßt: 1 Städtchen, 1. Markt, 3 
Dörfer, 5 Weiler, 1 Einöde, 2,177 S., 1 Kaplanei, 4 Benefickn, 
3 Kirchen, 1 Rapelle, 3 Schulen, 1 Gottedader. [Im Unfange we 
nen 933 Proteftanten, welche zu Pfarreien ihrer Confeſſion gehören.) 


s) Die Pfarrkirdre fcheint im 3. 1701 erbaut worden zu feyn, welche 
Jahrzahl beim Eingange in diejelte eingegrasen iſt. Der an die Kir 
de angesaute Thurm aber, mit Schießfeharten verfeben, if viel üb 
tern Urſprungs. 

+) Hoͤchſtadt (Hohenftatt, Niedernhöchſtatt) war früher mit der Pfarri 
Lonnerſtadt vereinigt und wurde ſpäter vom ihr getrennt. Der at 
Plebanus von Höhftadt, Namens Heinrich, kömmt im 3. 13H 
urfundfih vor. Ju der Reformations-Zeit wurde fie aufgelött; i⸗ 
J. 1650 aber wieder hergeſtelt. Vom 22. Febr. 1656 beginnen di 
Pfarrmatrikeln und die ununterbrochene Reihefolge der Pfarrer bb 
ſelbſt. Im J. 1810 kam dieſe Pfarrei vom Bisthume Bien “ 
das Bisthum Bamberg. 


—.2117 — — 
Die Ortfchaften beißen: 

Hoͤchſtadt, Städtchen auf dem linken Ufer der Aiſch, mit dem 
wrfige, der Pfarrfirche, 1 SpitalsKirche, 1 Kaplanei *), 4 Benes 
en (zum hf. Nikolaus, dem Fruͤhmeß⸗, Engelmeßs und St. Annas 
neficium) **), 245 9., 1,644 ©., 1 Knaben und 1 Mädchens 
hule, 1 Gottesacker, nächft der weitlichen Stadt⸗Mauer, 1 Schloffe, 
Spitale, 1 ehemal. Kapuziner⸗Kloſter (bis 1810), den Sitten des 
ge. und Rentamts gl. Namens, 1 Magiftrate, 1 Bruͤcke über die 
ih und 2M., 5 St. ſuͤdweſtl. von Bamberg, im Loge. und Magift- 
Bezirke Höchftadt. [Die 35 Proteftanten daſelbſt ſind nach Lonner⸗ 
rt gerfarrt.] 

Ailersbach, Weiler mit 9 H., 1 Filialkirche und 53 S., Y 

 füdl. von Hoͤchſtadt, im Kdg. Hergogenaurad). [Die 2 protefl Fa⸗ 
lien daſeloſt find nad) Kairlindach gepfarrt.) 

Fallhuͤtte, Einoͤde bei Rohenſaaß, mit 8S., 1 St. fiel 

n Hoͤchſtadt, im Log. Neuftadt an der Aiſch; 

Greyendorf (Kraiendorf), Weiler auf dem rechten Ufer 
r Aiſch, mit 8 H., 43 S. und AM., Y, St. füdl. von 1 Hi, 
| Log. Hoͤchſtadt; 

Großneuſes, Weiler mit 45 ©., 1 ©. füdöftl. von In Hoͤchtadt, 
Ldg. Hoͤchſtadt. [Die 20 Proteſtant. gehören zur Pfarrei Lonnerftadt.] 





*) Die Kaplanei wurde im 3. 1818 durd die Verbindung des Engel 
meß- und des St. Anna: Beneflciumd gegründet, welche Vereinigung 
bereits im 3. 1712 geichehen war. 

“*) Das Daſeyn des Beneftciums zum hl. Nitolaus reicht bis ins 11. 
Jahrh., in welhem ſchon Albert ald Kaplan des Grafen Goßwin 
vorfömmt. Dasielbe Icheint eigentlich die Schloßkaplanei der dafelbft 
wohnenten Grafen gemeien zu feyn. Dad Frühmeß-Beneficium 
Fam durch Wohfthätigfeit der Bürger zu Höchſtadt nad) und nach zu 
Stande; die erfte Stiftung dazu geihah im 3. 1378. Im J. 1760 
wurde ed vom Fürſtbiſchofe zu Bamberg neu dotirt. Diefe 2 Bene: 
ficien wurden im 3. 1805 vereinigt und zur Begründung des Emeri- 
tenfonds verwendet. Das Engelmeß : Beneficium wurde im 5. 
1449 von Höchftadter Einwohnern und im 3. 1477 von Arnold v. 
Brend, und das St. Anna:Beneficium im 5. 1517 von dem Eher: 
heren zu St. Martin in Forchheim, Michael Koſſlinger, zugleich 
"mit dem Spitale zu Höchftadt, geftiftet. 


' 


— 218 — — 


Kleinnenfes, Weiler mit 3 H. und 19 S., %, St. fAddRt. 
von Hoͤchſtadt, im Log. Hoͤchſtadt und Ptrg. Pommersfelden; 


Lappach, Dorf mit 45 ©. in 11 H., St. ſuͤdl. von Sid 


ftadt, im Ldg. Hoͤchſtadt. [Die 12 Prot. gehören zur Pfarrei Lonnerfiakt) 

Eonnerfiadt, Markt am linken Ufer-der Aiſch, mit 13 ©, 
%/,, St. weſtl. von Höchftadt, im Lg. Höchitadt. [Dafelok wohnen 813 
Proteftanten, welche eine eigene Pfarrei bilden} _ 

Nackendorf, Dorf mit 18 H., 1. baufälligen Kapelle *) um 
105 S., %, St. nördl. von Hoͤchſtadt, im Ldg. Hoͤchſtadt; 

Sternersdorf, Kirchdorf auf dem rechten Aifchslifer, mit 23 
H., A Filialkirche, 1 Schule für die am rechten Aiſch⸗Ufer gelegenen 
und nad, Höchftadt gepfarrten 7 Ortfchaften, und 148 S., 1 &. 
ſuͤdweſtl. von Höchitadt, im Ldg. Höchftadt; . 

Meidendorf, Weiler am Fuße des Sauberberges, wtyh 
2.54 S., °/, St. ſuͤdweſtl. v. Höchitadt, im Kg. Reuftabt an der Aiſch 


$. 2. 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 


Die Pfarrkirche **) hat den hl. Georg zu ihrem Patrone und 
feiert an deffen Gedächtnißtage ihr Patrocinium, ihr Kirchweihfeſt aber 


am nächiten Sonntage nad) dem Fefte Peter und Paul. Der Befiger 


des Beneficiums zum bl. Nikolaus hat in der Pfarrkirche woͤchentlich 
4 Stiftungs-Meffen zu Iefen und nad) Kräften Aushilfe in ber Gerd, 
forge und im pfarrlichen Gottesdienfte zu Teiften. Der Befiter dei 
Fruͤhmeß⸗Beneficiums hat die Verbindlichkeit, in diefer Kirche wöcent 
lich, gegen Sonnenaufgang, 5 Meffen zu lefen, ausgenommen au 
Feſt⸗, Leichen: und HochzeitsTagen, an welchen er, auf Berlangen 


*) Diefe Kapelle wurde im 3. 1711 vom Dechante Hellmuth einge 
weiht, und wegen ihrer Baufälligkeit im J. 1805 der bortigen 6s 
meinde überlaflen. 

) Diele Kirche muß ſchon in der 2. Hälfte des 14. Jahrh. befanden he 
ben. In den J. 1728—1730 wurde an ihr, durch ihre Erkähung ven 
Gefimfe an, durd ihre Wölbung und Bedachung, eine Hauptrepare 
tur vorgenommen, worauf fie am 29. Gept. 1730 der winrzburger 
Weihbiſchof wieder einweihte. 


— — — ——— 


— 2119 — 


und Anordnung des Pfarrers, Meffen zu lefen, jedoch das dabei ges 
fallene Opfer diefem zu überfaffen hat, dann an allen Sonns und Fefts 
tagen in der Vefper und Mette, wie in den Aemtern, wenn fie ges 
fungen werden, auf erlangen des Pfarrers zu fingen und überhaupt 
in der Pfarrei, fo viel thunfich, Aushilfe zu leiſten. Der Befiker des 
Engelmeß-Beneficiums ift verbunden, in diefer Kirche wöchentlich we; 
nigfteng 4 Mefjen und 1 Fruͤhmeſſe an einem Tage, wo der Früh 
mefjer frei ift Gebt am Dienitage), ehe das Volf zur Arbeit geht, zu 
fejen und am Tonnerftage dad Engelamt mit Umgange zu halten. 
Die Spitalkirche *) hat zu ihrer Patronin die hf, Anna, Der Ber 
fiter des St, Anna⸗Beneficiums bat in dieſer Kirche wöchentlich an je 
den Montage 1 Meffe für die Stifter, an jedem Mittwoche 1 Meffe - 
mit eingelegter Kolfefte für biefelben zu Iefen, und am Samftage eine 
Meſſe zu Ehren unferer 8, Fran zu fingen, Die Meffen am Montage 
und Mittwochen, wenn der Priefter dazu nicht geſchickt iſt, koͤnnen 
auch an andern Tagen nachgelefen werben, nicht aber jene am Freis 
tage uud Samftage, Die Beneftcien zur hl, Anna und der Engelmeffe 
beſitzt der zeitliche Kaplan, dem auch die Verrichtungen eines Kaplan 
übertragen find, Die ewige Anbetung findet in diefer Pfarrei ftatt: 
am 28., 29. und 30, April. 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Herrn Erzbiſchofe 
zu; das Beſetzungsrecht auf bag St. Nikolaus⸗Beneficium, fo wie auf 
das Fruͤhmeß⸗Beneficium fteht Sr. Königl. Majeftät, jenes auf die 
vereinigten Engelmeß- und St. Anna +Beneficien dem Stabtmagiftrate 
zu Hoͤchſtadt zu, 

‚Die jährlichen reinen Eintänfte ber Pfarrei belaufen ſich, nad 
der im 3.1826 revid, Faffion, auf 1139 fl. 35 Y, Kr., die Einkünfte 
der mit dem Emeriten⸗Fonde vereinigten Beneftcien der Früh: Meffe 
und zum hi. Nikolaus auf 500 fl., und der vereinigten St. Annas und 
Engelmeß-Beneficien auf 269 fl. 24 Kr., wobei der Kaplan, Befiger 
diefer Beneftcien und Selbftverwalter der Beneficial⸗Renten, zwar 
freie Wohnung im Pfarrhaufe genießt, aber feine Koft mit jährl. 196 
fl. dem Pfarrer zu bezahlen hat. 
_— 15 * 
+) Die Errihtung der Spitalkirche fallt in die erfte ‚Hälfte des 16. 

Sahrhunderts. 


— 220 — 


Pfarrei Schlüffelau. 


g. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. | 

Die Gränzen diefer Pfarrei *), weldye im Norboften bed Teiw 
nated Höchftadt, auf beiden Seiten der reichen Ebrach, im k. Wg. 
Bamberg II. des Obermainkreiſes, liegt, werden von ben Pfarreien: 
Frensborf, Reundorf, Seufling, Zentbechhoren und Herrnsdorf ge 
bildet. Sie enthält: 3 Dörfer, 657 S., 2Schulen, 2 Kirdyen, 1 
Kaplanei und 2 Gottesäder. ' 

Die Ortfchaften find: 

Sclüffelau, Pfarrdorf auf dem rechten Ufer ber’ reichen Eb⸗ 
rach, mit dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, welche ein Monument ei 
nes Herrn von Schlüffelberg, Namens Gottfried, geftorben im 3 
1308, und ein intereffantes Gemälde auf Holz, die Hl. Dreifaltigkeit 
vorftellend, enthält, 1 Kaplanei *), 239., 142 S., 1 Schule, 4 
Gottesader, 1 Bruͤcke über die reiche Ehrach und 1 M., 2 Y & 
füdl. von Bamberg; 

Erladı, Dorf auf dem Iinfen Ufer der reichen Ebrach, mit 3 
H., 153 S. und 1M., %, St. nordöftl. von Schläffelau; 

Roͤbersdorf, Kirchdorf an der reichen Ebrach, mit 1 Zieh | 
Kirche, 64 H., 362 S., 1 Schule, 1 Gottesader, 1 M. und 1 
Bruͤcke über die reiche Ebrach, zur Verbindung mit den jenfeits bed 
Fluͤßchens liegenden H., Geisburg genannt, ”/, St. nordoͤſtl. von 
Schluͤſſelau. 

Simmfliche Ortſchaften liegen im Lg. Bamberg IL 





*) Dieie Pfarrei wurde im 3. 1599, aus dem Bermögen des aufgelösten 
Nonnenkloſters daſelbſt, geftiftet. Als erſter Pfarrer daſelbſt, im $ 
137, iſt Adam Bertelmann, Eonventual des Klofters Ehrad, 
defannt, der die Orte Roͤbersdorf und Herrnsdorf mit zu verichen 
dutte. Schon fruber, wo dad im J. 1260 von Eberhard m 
Schlüulfelberg geitiftere adefihe Nonnen Kiofter zu Schlüfelen - 
noch befand, war ein Pfarrer da elbſt. Nach weimaliger Zeritörung 
in den K. 1525 und 1552 wurde das Kloſter im 3. 155% ganz ai" 
gelodt, 

Die Kaplanei wurde im 3. 1737 vom Fürſtbiſchofe Sriedrich Earl 
geſtiftet. 


vr 


u‘ 


— 21 — — 
- . 2. 
Gottesdienſtliche Verhaltniſe. Veſehumgerecht. Einkünfte. 
Die Pfarr⸗ (ehemalige Kloſter⸗) Kirche ), von 150 Schuh 
kaͤnge und 31 Sch. Breite, iſt zu Ehren der ſchmerzenreichen Dreifal⸗ 
tigkeit (zum Unterſchiede der freudenreichen Dreifaltigkeit in Goͤßmein⸗ 
ſtein) eingeweiht und feiert ihr Patrocinium am Feſttage derſelben, Ar 
Lirchweihfeſt aber am 2. Seuntage nad) Dem Michaels⸗Tage. Die⸗ 
ſelbe, fruͤher ſehr haͤufig, wird auch jetzt noch als Wallfahrtskirche be⸗ 
ſucht. In der Fil ial kirche zu Roͤbersdorf **), in weldrer das 
Allerheiligſte aufbewahrt wird, ſindet das Patrocintum am Gedaͤchtniß⸗ 


Tage des hl. Beit, und das Kirchweihfeſt am 1. Sonntage nach dem. 


Michgels⸗Tage ftatt. Zu ihr hält fich zunaͤchſt auch der Parochialort 


Zwiſchen der Mutter⸗ und Tochter⸗Kirche beſteht der alter⸗ 
native Geuewlent, mit Ausnahine ber Patrochnien , , arcen und. 


höheren Feſttage. 


Das Beſetzungsrecht auf biefe Pfarrei kbinmit dem Herrn En | 


biſchofe zu. I. 
Die jährlichen reinen Gintänfie der Pfarrei beſtehen, nach der 
im 5. 1826 revid. Faffion, in 721 fl: 29 %, Kr.; jene des Ray 


\ 


\ 


land in 68 fl. 30 Kr., wobei berfelbe freie Koft, Wohnung und | 


die übrige gewöhnliche: ‚Verpflegung; im Pfarrpaufe genießt. 





⸗ 


*) Die urſprüngliche orte wurde durch Darf ried v. Shlüf 
ſelberg, der im: J. 1308 geſtorben iſt, gegründet. Nach Zerſtörung 
derſelben in den 5. 1525 und 1552 fieng der Sen Jobann 
Philivp von Bamterg im J. 1599 an, ſolche zu erneuern, welche 
Arbeit: im 53. 1603 vollendet war. Unter dem: Fürſtbiſchofe Franz 
‚Konrad, der von 1753 61611757 regierte, wurde der weſtliche Flü⸗ 
gel des Klofters, uun Pfarrwohnung, eingerichtet und vor de al, 
und fange Zeit hindurch, zum Aufenthalte für kranke und, alterſchwach⸗ 
Geiſtliche, ſowie zum geiſtlichen Korrektionshauſe, verwendet. 


—* Röbersdorf war ehemals eine Pfarrei. Nach der Zahl 1472 auf ei⸗ 


nem Steine an der Kirche may biefe in erwäpnten 3. gebaut wor: 


den ſeyn. 


— 222 — 
8. Pfarrei: Schlüffelfeld. 
.% 1 | 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile, 

Die Gränzen diefer Pfarrei *), welche im aͤuſſerſten Weften des 
Defanates Höchftadt, in den k. Log. Höchitadt, Burgebrach und Prrg 
Reichmannsdorf, bes Obermainfreifes, and im Ldg. Marktbibart und 
Hrſchtg. Burghaßlach des Itezatfreifes, Liegt, werben von den Pfar⸗ 
reien: Burgwindheim, Burgebrach, Wachenroth, von den protel, 
Pfarreien Weingartögreuth, Burghaßlach und Kirchrimbach, und von ' 
der Guratie Aſchbach, gebildet, Diefelbe enthält: 1 Stäbchen, 13 
Dörfer, 5 Weiler, 5 Kirchen, 3 Kapellen, 1 Curatie, 2 Kaplancien, | 
5 Schulen, 6 Gottesäder und 2,053 S., unter welchen 2 gel. : 
Familien. Ldie 208 im Umfange wohnenben Proteftanten And Marien 
ihrer Confeſſion einverfeibt. Suden: 69.) 

Die Ortfchaften find: 

Schluͤſſelfeld, Städtchen am Iinfen Ufer der reichen Ebrach, 
mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, welche einige, mit dem ſchoͤnſten 
Blau gemalte Scheiben in einem Chorfenfter hinter dem Hochaltare, 
Grabmäler von mehren dafigen Pfarrern und einem Edlen v. Crailt⸗ 
heim, und 1 Thurm mit 4 Giocken enthält, 1 großen Kapelle, die 1 
Thuͤrmchen mit 2 Glocken bat, 2 Kaplaneien, 1 Schule, 1 Gottes 
ader, 94 9., 662 S. und 2 M., 2 St. füßl. von Burgwindhei, 
im Ldg. Höchftadt: 

Adelsdorf (Attelsdorf), Dorf an der reichen Ebrach, mi 
14. H., 80 ©, und 1 M., ”, St. oͤſtl. von Schluͤſſelfeld, im dy 
Höchtatt: 

Bernroth, Weiler mit 4 H. und 24 ©, y, St. norböftl. vo 
Schluͤſſelfeld, im Log. Burgebrach und im Perg. Reichmannederi; 

Burghoͤchſtadt, Dorf mit 35 ©. und 1 Kapelle, 2 St. ned 
weſtl. von Schlüffelfeld, im Hrfchtg. Burghaßlach. [Die 58 Yrotefen 
ten daſelbſt find nad) Kirchrimbach gepfarrt.] 5 








*) Diele Pfarrei ift im 3. 1376 vom Biihofe Gerhard zu Bürste 
geitiftet worden. Schlüffelfeld war vorher mit Burghaßlach vereimg- 
sm 5. 1810 kam fie vom Bisthyume Würzburg an dad Büthen 
Bamberg. 





— 13 — 


Debersporf, Dorf mit 13 Hund 74 S., %, St. nördl. von 
hlüffelfeld, im Log. Hoͤchſtadt; 

Eckersbach, Dorf mit 24 H. und 156 S., % St. nordöftl. 
n Schlüffelfeld, im Ldg. Hoͤchſtate und Ptrg. Reichmannsdorf; 


Elſendorf, Kirchdorf auf dem linken Ufer der reichen Ebrach, 
145 H., 263 S., 1 Filiallirche, 1 Schule, 1 Gottesacker und 2 
ı Yı St. fädsnt. don Schlüffelfeld, im edg. Höchftadt; u 

Guͤntersdorf, Weiler links der reichen Ebrach, mit 4 9. 
d 18 ©., 1 St. öftl. von Schlüffelfeld, im Log. Höchftabt; 

Heuchelheim, Kirchdorf an der reichen Ebrach, mit 1 Filials 
the, 40 H., 251 ©., unter welchen 2 proteit, Familien, 1 Schule 
d 1 Kirchhofe, 1 St. weftl. von Schlüffelfeld, im Log. Hoͤchſtadt; 

Lach, Dorf auf dem rechten Ufer derreichen Ebrach, mit 129. 
d 78 ©., 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Schläffelfeld, im Lg. Höchftabt; 

Dbermeljendorf, Weiler mit5 H. und 23 S., 1©t. nord» 
l. von Schläffelfeld, im Log. Burgebrach und Perg. Reichmannsvorf; 

Oberrimbach, Dorf mit 58 ©. und 1 M., ”/, St. ſuͤdweſtl. 
n Sujlüffelfeld, im Log. Marftbibart, LDie.99 Proteftanten daſelbſt 
d nach Kirchrimbach gepfurrt.] | 

Poſſenfelden, Dorf auf dem linken Ufer der reichen Ebrach, 
t21 9. und 121 S., %, St. oͤſtl. v. Schläffelfeld, im Ldg. Höchftabt; 

Rambach, Dorf am linken Ufer der reichen Ebrach, mit 26 

‚151 ©., 1 Kapelle und 1 Oottesader, St. weftl. von Schluͤſ⸗ 
fei ‚ im Log. Höchftadt; 

Reichmannsdorf, Kirchdorf mit 421 ©, 1 gifiafkirche, 1 
Hule, 1 Gottesacker, 1 Schloffe, 1 freih. von Schrottenbergiichen 
rg. I. Slafje und LM., 1 Y, St. nordoͤſtl. von Schläffelfeld, im 
g. Hoͤchſtadt und Ptrg. Reichmannsdorf. [Die 36 Proteftanten da- 
bſt gehören in die Pfarrei Mühlhauſen. Die dortigen 59 Juden hasen 

Bethaus dajelbft.] 

Thuͤngbach, Dorf mit 12 9. und 70 ©,, St. nordoͤſtl. 
n Schlüjfelfeld, im Log. Höchitadt; 

Thuͤngfeld (Thünfeld), Kirchdorf am linken Ufer der rei- 
en Ebrach, mit 64 H., 429 S., I Filialficche, 1 Schule, 1 Got: 
jader, ’,, St. ſuͤdoͤſtl. von Schläffeffeld, im Log. Höchftadt; 


— 24 — 


Untermelfendorf, Weiler mit 10 9. und 56 ©., 1 &. 
nordoͤſtl. v. Schlüffelfeld, im Ldg. Burgebrach u. Ptrg. Reidamannederf, 

Ziegelfambac, Weiler mit 10 H. und 56 S., %, Et. ned 
weſtl. von Schlüffelfeld, im Log. Hoͤchſtadt. 


§. 2. 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Sn der Pfarrkirche *), welche zu Ehren Johannes des Täufer! 
eingeweiht ift, wird dad Patrocinium am Feittage diefed Heiligen um | 
dag Rirchweihfeft am nächften Sonntage nad) dem Martinds Tage gefeiert, 
In der Marie-Kapelle zu Schlüffelfeld **), wo ebenfalls bad 
Allerheiligfte aufbewahrt it, werden an allen Sonns und Feiertagen, 
das Patronats- und Kirchweihfeſt in der Pfarrfirdye, das Feſt der Ev 
fcheinung des Herrn und den Sonntag in der Frohnleichnams⸗Octar 
(wo die Frühmeffe in der Pfarrkirche ift) ausgenommen, 1 Fruͤhmeſſe 
gelefen, an den Marien» Feilen Vormittags Amt und Predigt und 
tachmittage ebenfalls Gottesdienft, und im Laufe des Jahres 19 ge 
ftifiete Sahrtage, gehalten. Die Fil ialkirche zu Elſendorf, in 
welcher dad Sanctissimum aufbewahrt wird, hat den hl. Lorenz zu ih⸗ 
rem Patrone; feiertihr Patrocinimm am Gedächtnißtage desfelben und 
ihr Kirchweihfeft am Sonntage nad, Corenztage; hat übrigens, wi 
rend des Jahre, abwechjelud mit Reichmannsdorf, den ordentlichen 
Gottesdienſt und 9 Sahrtage, welche, fo wie die treffenden Taufen, 
Kopulationen und Beerdigungen, von dem einen Kaplane gehalten 
werden. ***) Zu Diefer Filialfirche halten fid) zunächft die Ortſchaf⸗ 
ten: Elfendorf, Güntersdorf, Lad) und Poffenfelden 
Die Filialfirche zu Reichmannsdorf, in welcher das Allerhe⸗ 
figite aufbewahrt wird, hat den hl. Sebaſtian zu ihrem Patrone ud 
feiert Das Kirchweibfet am naͤchſten Sonntage ad) Maries Geht 


*) Diefe Kirche wurde wahrſcheinlich um die Zeit der Entftehung de 
Pfarrei erbaut, 
**) Dieje Kirche wurde durd Beiträge einzelner Wohlthäter im 3. 1777 
erbaut. 
”#) Schon un). 1674 verſah ein Kaplan ven Schlüſſelfeld die Zilinle & 
jendors und Reidmannsdorfj. 


— 225 — \ 


bat während des Jahrs ben Alternativ⸗Fruͤhgottesdienſt mit Effens 
', fo wie 9 Sahrtage, die treffenden Taufen, Kopulationen und 
hengotteödienfte. Wenn ein Euratus in Reichmannsdorf fic bes 
jetz; fo wird ba von ihn der ordentliche Gottesdienſt gehalten. In 
Kapelle zu Burghoͤchſtadt wird der hi. Georg ald Patron ver 
, und deſſen Gedaͤchtnißtag gefeiert. Darin werden vom Kapfane 
1. Oſter⸗, Pfingft- und Weihnachtötage, und am Kirchweihfeſte 
ntliche Gottesdienſte, auch die Taufen, Kopulationen und Leichen⸗ 
esdienite für Die Katholifen von Burgböchftadt und Oberrim⸗ 
bh, gehalten. Die Kirche zu Heuchelheim, worin das Allers 
igfte aufbewahrt wird, hat zum Parrone den bi. Joſeph, und feiert 
Tage dieſes Heiligen ihr Patrocinium, ihre Kirchweibfeft aber mit 
Pfarrkirche. In derfelben werden vom Kaplane, auffer dem Par 
inium, am Oſter⸗, Pfingfts und Weihnachtöfefte, und am Mar⸗ 
age Gottesdienft, nebftdem während des Jahre 4 Jahrtaͤge gehalten 
vom Mai bis Ende DOftobers an Sonntagen Nachmittags, Uns 
icht in der Ehriftenlehre erteilt. Die Kapelle zu Rambach ift 
Ehre des hi. Sebajtian eingeweiht, und feiert am Gedächtniftage 
es Heiligen ihr Patrocinium. In ihr find, auffer dem Patronats⸗ 
:, während des Jahres, 6 Jahrtäge, und an 2 Sonntagen, fo 
am 3. Bitttage, Gottegdienfte zu halten. Die Kirche zu Thuͤng⸗ 
d *) verehrt aid ihren Patron den bi. Bartholomäus, und feiert 
Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen ihr Patrocinium, ihr Kirchweihfeſt 
° mit der Pfarrkirche. In ihr wird das Aller heiligfte gufbewahrt 
an jedem 3. Sonntage der feierliche Gotteödienft mit Amt und 
digt gehalten. Auch werden dafelbft alle pfarrlichen Verrichtun⸗ 
, Taufen, Zrauungen und Beerdigungen vorgenommen, und 
fichtlich diefer Funktionen find, nebft Thüngfeld, dahin gewies 
die Ortfchaften: Adelsdorf, Bernroth, Debersporf, Es 
bad, Ober: und UntersMelfendorf, Thängbad und 
:gel:Sambadı. 


Sag Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Hra, Erzbiſchofe zu. 





+) Die Kirche zu Thüngfeld, welche ein Thüngfeldiſches Wappen bat, be: 
ftand ſchon im J. 1477. 


— 2% — 


Die jaͤhrlichen reinen Einkünfte der Pfarrei betri zen, nach ber 
Im 5.1826 revid. Faſſion, 668 fl.9 %, Kr. jeder der beiden as 
laͤne empfängt, bei freier Wohnung, Kot und Bedienung, jährlich 
50 fl. Salar, überdieß für Verrichtung jeder Kopulation 1 fl., jeder 
Taufe 10 Kr., jeder Beerdigung 10 Kr. und jeder Ausſegnung 10 
Kr. nebſt dem Opfer, und hat den Flachs⸗ und Wollen» Termin. 


9. Pfarrei Wachenroth. 
| s. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 


Diefe Pfarrei *), im Weften des Dekangtes Höchftabt, anf bei 
ben Ufern der reichen Ebrach liegend, tft von den Pfarreien: Schliß 
felfe fd, Graitzſambach, Burgebrach, von der Buratie Weiffeniteim bei 
Pornmersfelden und von den proteit. Pfarreien Muͤhlhauſen und Weis 
gart’ögerenth, umgeben; breitet fich in den k. Log. Höchitabt, Burgeb⸗ 
vachı und Perg. Müplbaufen, Pommersfelden und Weingartögreuf 
and, und umfaßt: 1 Markt, 9 Dörfer, 3 Weiter, 3 Einoͤden, 1,052 
S., 2 Kirchen, 1 Kapelle, 2 Schulen, 1 Beneficium und 2 Gottek 
acker. [Die Proteſtanten im Umfange gehören zu Pfarreien ihrer Confefien] 

Die Orrſchaften find: 

Wachenroth, Markt anf dem linken Ufer der reichen Ebrach, 
nit dem Pfarrfiße, der Pfarrkirche, welche einige Epitaphien enthält, ' 
70 H., 413 S., 1 Sapelle, 1 Schufe, 1 Beneficium **), 1 Gotteb Fi 
acer: auffer dem Marfte, und 1 Brüdfe über die reiche Ebradh, 20. 
nortweitl. von Höchitadt, im Ldg. Höchftadt. 

Albach cin Ober und Unter» Albach gefhieden), Def 









*) Dieſe Pfarrei wurde geftiftet von Carl dem Großen und win | 
&ohne Ludwig, in den 3. 810-830. Gie fümmt im 3. 1343 m. 
Jin 5. 1810 ift fie von der. Didcefe Würzburg an das Bisthum Ye 
bei:g gefommen. 

Dieied Beneficium, welches durch ein Vermächtniß des Pfarrers Otte 
Schlappan tajelbit und durch Beiträge der Gemeinde entſen 
wurde am 26. Sun IH8 vom Biſchofe Gottfried w "Bürpen “ 
beſtatigt. 


— 


— 


— 27 — 


112 9. und 74 S.,. St. noͤrdl. von Wachenroth, im Ede. Hoͤch 
dt. [Die dortigen Proteſtanten gehören zur Pfarrei Mühlhauſen.) 

Deceldorf, Torf mit 23 ©. in 7 9, 1 St. nordöftt, von 
achenroth, im Log. Hoͤchſtadt. [Die Proteftanten dafeloft find nad) 
ühlhauſen genfarrt.) 

Eckersmuͤhle, Weiler mt 2 H., 5S. und IM, St. 
rdl. von Wachenroth, im Log. Hoͤchſtadt; 

Fallmeifterei, Einsde mit 6 ©., %, St. füböftl. von Was 
snroth, im Ldg. Höchftadt. aW 

Hirſchbrunn, Dorf mit 19 H., 109 S., 1 %/, St. norböflf. 
n Wachenroth, im Log. Burgebrach und Ptrg. Pommersfelden. 
ie Proteſtanten daſelbſt gehören in die Pfarrei Steppach. 

Horbach, Dorfauf dem rechten Ufer der reichen Ebrach, mit 9 
in 2H., %, St. öftl. von Wachenroth, im Log. Höchftadt; 

Lempenmühle, Einödmühle mit 11 ©, 1 Y, St. von Was 
mroth, im Kog. FAR Ä 

Maierhof, Hofmit 6 S., Y, St. norböftl, von Wachenroth, 
Ldg. Höchftadt und Perg. —— 

Muͤhlhauſen, Dorf auf dem linken Ufer ber reichen. Ebrach, 
it 30 S. in 6 H., 1 Schloſſe und dem Sitze des von Egloffſtein. 
rgs. IL. Claſſe gl. Namens, 1 St. oͤſtl. von Wachenroth, im Log. 
ſchſtadt und Perg. Muͤhlhauſen. ſDie daſig. 740 Prot. Hild.1eig. Pfarrei) - 

Oberkoͤſt, Kirch⸗ (Curatie⸗) Dorf mit 40 H., 1 Filialkirche 
d.209.©., °/, St. noͤrdl. von Wachenroth, im Log, Burgtbrach 
d Perg. ommeröfelden; 

Reumannihwind GReumannswind), Weiler mit. 9 $. 
ıd 80 S., ', et. nordweſtl. von Wachenroth, im Log. Hoͤchſtadt; 

Simmersdorf, Dorf,. "4 St. von Wachenroth , im bg. 
oͤchſtadt. [Die dafigen Proteftanten gehören in die Pfarrei Muͤhlhauſen.] 

Stolzenroth, Dorf, 1 %, St. von Wachenroth, im Log. 
ochſtadt. [Die dafigen Proteftant. find der Pfarrei Steppach einverleibt.] 

Volkersdorf, Weiler an der reichen Ebrach, mit:9 H., 60 ©. 
DAM., Y, St. weitl. von Wachenroth, im Lg. Höchftadt; 

Meingartsgreuth, Dorf auf einer Anhöhe des rechten Ufers 
r reichen Ebrach, mit 12 ©. in 3 9., 1 Schloffe und dem Sige des 


— 223 — 














freih. von Sedendorf. Perg. II. Elaffe gl. Namens, Y, ©. ſun 
von Wachenroth, im Log. Hoͤchſtadt und, Peg. 1 _ingartägresk 
[Die Proteftanten daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei.) 


$. 2% 
Gottesdienſtliche Verhälmiffe. Beſetzungsrecht. Einkimfte, 
Die Pfarrtirche *) ift zu Ehren der hl. Gertraud eingeweiſt 
und feiert ihr Patrocinium am 17. März, ihr Kirchweihfeſt aber am 
naͤchſten Sonntage nach Gallus-Tage. Der Befiker des Fräpmeß 
Beneficiums hat die Verbindlichfeit, in der Pfarrfirche woͤchentlich 
4 Meffen zu lefen. In der Filials (Curaties) Kirche zu Oben 
koͤſt, welche zu Ehren des bl. Georg eingeweiht iſt, wird das Pa⸗ 
trocinium am 23. Aprii, und das Slirchweihfeft am Sonntage ver 
dem Gebädhtnißtage der Apoſtel Simon und Sudas, wenn ein Gw 
ratus dafelbft it, gefeiert. In ihr wird dad Allerheifigfte aufbewaßt 
und, wenn ein Guratus aufgeftellt ift, an allen Sonn⸗ und Feier 
tagen Gottesdienft mit Amt, Predigt, chriftlicher Lehre und Yeb 
ſtunde gehalten, auch wöchentlid; Meſſe geleſen; im entgegengefegtes 
Falle haben die Parochianen von Oberköft dem Gottesdienſte in ber 
Pfarrkirche beizuwohnen. uͤbrigens werden in derſelben, wenn anf 
fein Curatus dafelbft angejtellt ift, am GeorgisTage ein Gotteidienf- 
und während des Sahres einige Sahrtage gehalten, einige Meffek ' 
gelefen und die treffenden Taufen, Kopulatiosnen und Leichen Geh 
teödienfte vom Pfarrer beforgt. Die ewige Anbetung findet i⸗ 
diefer Pfarrei am 5. und 6. Mai ftatt. 
Das Beſetzungsrecht auf Diefe Pfarrei fteht Sr. Maj. dem Ringen 
Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei betragen, nad der 
feftgeftelften Faſſion, 843 fl. 11% Kr. Die Erträgniffe des Beh 
meß⸗Beneficiums beitehen in jährl. 116 fl. 28 Kr. und im Geuſe 
eines Gartens. Sie find mit den Pfarreinfüuften vereinigt. De 
angejtelte Curatus zu Oberköft empfängt jährlich 125 Hl. von der & 
meinde, 25 fl. von der Kirche, 2°. Sur. Korns, 2 Sur. Weiten 
und hat den Genuß eines Gaͤrtchens, Feld- und Gemeinde s Recht. 





*) Die Zeit Des urfprünglichen Kirchbaues ift unbefannt. An der Kirke 
wurden aber Veränderungen vorgenommen in den 3. 17%, 1778 
und 1818. 


1 
, 
En 7 — 


a 10. Pfarrei Benthechheſen. | 
EL $. 
Lage. Gränzen. "Bekanntheit | 
Diefe Pfarrei *), im Often des Dekanats Hoͤchſtadt and im £, 
3. Höchftadt und Perg. Pommersfelden bed Obermainkreiſes liegend, 
die Pfarreien: Graitzſambach, Schnaid Herrusvorf,. Adelsdorf 
d die Curatie Weiſſenſtein bei Pommersfelben , zu Graͤnzen und 
reift: 5 Dörfer; 1 Einoͤde, 1 Kirche, 1 Schule, 1 Gottesacker, 
Rayelle und 682 S., unter welchen 9 Proteflanten ſind. 

Die Onſchaflen heißen: * | 
Bentbechhofen, Pfarrdorf mit dem Pfarrſitze, ber pieriech- 
Schule, 4. Öottedader, 42 H., 250 S., unter welchen 1 Brote 
xt, und 1 Schloffe, 3 Y. St. ſuͤdl. von Bamberg, im Ldg. Höchftabtz 
Fallmeiſterei Waſenhaus), Einoͤde mit 5 8, 7, © 

RL. von Zentbechhofen, im Log, Hoͤchſiad; 
Foͤrtſchwind, Dorfmit 159. und. 104 ©, ER ten when 4 
roteſtanten, . St. füddftl. von Zentbechhoͤſen, im Log. Hoͤchſtadt; 
Gereuth (Gereut), Dorf mit 1 Heinen Kapelle, 20 H. und 
5 S., unter welchen 4 Protefiänten, St. ſuͤdoͤſtl. von Zent⸗ 
—* im Log. Hoͤchſtadt und im Ptrg. Pommersfelben; 
Jungenhofen, Dorf in einem Weihergennde, mit 13 9. ab 
D7 St. nordöftl. von Zentbechhofen, im Log. Döchfat}_ , 
Schweinbach, Dorf mit 19 9. ind 111 ©, 2, St. nord⸗ 
AT. von Zentbechhofen, im Lg. Hochtabt. Be | 
Der 
Bottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Bel etzungsrecht. Ginfänfe, 
Die Pfarrtirche **), zu Ehren des hl. Leonard eingeweiht, 
ert ihr Patrocinium am 6. Rovemb., und ihr. Kirchweihfeſt am- 


*) Zentbehbofen, früher eine Filial von Seußling, dann von Schnaid, 
wurde in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. zu einer Pfarrei erhoben. 

”) Diefe Kirche, vorher eine Kapelle, iſt von einem Ritter von Stibar 
errichtet worden. Zum Andenken an deſſen Rettung aus der ‘türkis 
fhen Gefangenihaft, zur Zeit der Kreuzzüge, ſoll Die noch vorban- 
dene Kette in.der Kirche aufgehangen worden feyn. . ' ' 


\ 


’ 
















— 230 — = 


DuatembersSonntage im September. In der Kapelle zu Gerenth, 
die nicht eingeweiht ift, halten die dortigen Einwohner ihre 
dachten. Das 10ſtuͤndige Gebet wird in biefer Pfarrei am 14. Mi 
verrichtet. 

Das Befegungsrecht auf biefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbiichofe zu. 
Das reine jährliche Einkommen der Pfarrei beläuft ſich, nad 
der feftgeftellten Faflion, auf 662 fl. 7 U, Kr. 


11. Euratie Oberkoͤſt. 
Man f. Pfarrei Wachenroth. 


12. Curatie Reichmannsdorf. 
Man |. Pfarrei Schluͤſſelfeld. 


13. Curatie (eigentlich Schloßkaplanch 
Weiſſenſtein, bei Pommersfelden. 
8. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Euratie *) iſt von der proteſtantiſchen Pfarrei Porn 
felden umgeben, liegt rechts der reichen Ebrach, im Log. Höcdkelt 





\ 

*) Der Gottesdienft in der Schloßkapelle zu WWeifienftein bei Yan 
felden wurde anfangs von Höchſtadt aus durch Kapuziner verfehen; 
im 3. 1747 aber dafelbft von Rudolph Franz Erwein, € 
von Schönborn, eine Mijlions:Anftalt mit 3 Vätern aus dem Kar 
ziner:Orden errichtet, von welchen Einer die Kapelle zu Dtertöß mw 
Beten der dortigen Herrfchafts-Eingehörigen zu verfehen hatte. Yet 
der human denkenden Gutsherrſchaft erhielten die Kapuziner eine ar 
fändige Wohnung im gräflihen Schloſſe und reichlichen Ynterhall 
damit jie theild der Geeliorge ungehindert vorftehen konnten, tal 
nicht nöthig hatten, dem Almofen Sammeln auf fogenannten Ta 
nen fid) hinzugeben. Durch Aufhebung der Klöſter, in Folge der S 
culari ation in der neuern Zeit, ging dieſe Miſſion ein, und fett 
wird einem Kleriker, als Schloßfaplane, ter geitliche Poſten dach 
übertragen. Die Einpfarrung der Statholifen in eine bemnacheure 
Pfarrei ihrer Confeſſion wird gegenwärtig betrieben. 


— 231 — 


und Ptrg. Pommersfelden, und enthält: 1 Schloß Kapelle, vor deren 
Hochaltare die Eingeweide des Churfürften Lothar Franz zur Erde 
beftattet find, und 1 Schule und paftorirt die dafigen 280 Kathol ifen, 
welche ſich noch im Verbande, mit der proteſt. Pfarrei Pommersfe lden 
befinden „ charitativ. 
§. 2 | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Schloßfapelle H, zur Ehre der unbefleckten Empfiing- 
niß Mariens eingeweiht, feiert an diefem Felttage ihr Patrociniium, 
ür Kirchweihfeſt aber am 1. Sonntage nad) Marie-Dimmelfahrt. In 
derfelben wird vom Curatus, mit Erlaubniß des Herren Grafen, an 
Sonns und Feiertagen der vors und nachmittaͤgige Gottesdienft mit 
Amt, Predigt, Ehriftenlehre, Betſtunde, oder irgend einer andern 
Andacht, je nachdem es die Feier irgend eines Feſtes erfordert, e ben 
fo wie in einer Pfarrkirche, abgehalten, auch die Woche über Meſſe 
gelefen. Bei Aumefenheit der Gutsherrſchaft wird von diefer die zyeit 
des Gotteedienjtes ſelbſt beftimmt. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Euratie ſteht dem HDerrn Gra fen 
von Schönborn zu, der dieſen Schloßgeiſtlichen auch allein unterhält. 
Das jährliche reine Einkommen der Curatie beträgt 400 fi., 
wobei der Curatus den freien Genuß einer Wohnung und eines 
Gartens hat. 





2) Bei der, vom Churfürften Lothar Franz, Grafen von Schönborn, 

unternommenen Erbauung des Schloſſes Weillenftein bei Pommeies⸗ 

- felden, wozu am 1. Oft. 1711 unter dem Sefuiten Loiſon, als Ars 

chitekten, der Srundftein gelegt wurde, ließ man zur Bequemlich keit 

der Gutsherrſchaft, ihrer Diener und der Bath. Bewohner auch viele 

Kavelle errihten. Diefelde wurde am 15. Aug. 1718 von dem bam⸗ 
berg. Weihbiſchofe Johann Werner eingeweiht. 


me >—— 


x. Dekanat Hollfeld. 


%. 1. 
Lage. Gränzen. Größe 
Dieſes Dekanat, im Oſten der Erzdioͤceſe, erſtreckt ſich von 
28° 45° bis 29° 20° oͤſtl. Laͤnge, und vom 49° 51’ bis 50* nordl. 
Breite, und gränzt im Norden an das Dekanat Scheplig und bie 
proteft. Defanate Kafendorf, Baireuth, Culmbach und Berne, w 
gen Oſten an das proteft. Dekanat Baireuth, gegen Süden an bie 
Dekanate Gößweinftein und Forchheim, und das protefl, Dekaud 
Bamberg, gegen Welten an die Defanate Amlingftadt und Sche— 
litz. Dasfelbe breitet fich in den k. Ldg. Hollfeld, Ebermannftabl, 
Bamberg I., Scheßlitz, Baireuth, Hrtichtg. Thurnau, in den Pig. 
Kainach und Sachfendorf, und im Kreids und Stadtgerichts⸗ > BE 
MagiftratssBezirfe Baireuth des Obermainkreiſes aus, und wird 
yon der Straffe von Bamberg nad) Baireuth durdhfchnitten. 
Sein Flächenraum beträgt 4 TI Meilen. 





9. 2% 
Eintheilung Beſtandtheile. 

In dieſem Defanate find 7 Pfarreien und 2 Euratien enthab 
ten. Die Pfarreien find: 1. Baireuth, 2. Hochftall, 3. Helk 
feld, 4. Königsfeld, 5. Schönfeld, 6. Tiefen poͤlz um 7. 
Volsbach; die Euratien: 8. Burggrub und 9, Freienfeld 
Diefe Seelforge-Poften begreifen: 15 Kirchen, 4 Kapellen, 4 Kup 
laneien, 2 Beneftcien, 19 Schulen, 13 Goftesäder und 9,395 & 
unter welchen 7 Proteftanten, in 2 Städten, 1 Marfte, 69 Div 
fern, 17 Weilern und 8 Einoden. [Die Proteftanten im Umfang 
gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Eonfellion. Zuden: 626.) 


5. Fi 

Phoſiſche Veldohfenhen PR — 

Der Boden it. ſehr gebirgig; Pas Klima groͤſtentheils gemäßigt, 
‚den fehr gedirgigen Gegenben tauf, Die vorzuͤglichſten Gewaͤſſer 
1b: die Wieſent im Weſten, weiche von Norden nach Säden fließt, 
d bei Hollfeld die Kain ach and auſſerhalb des Dekanates die Auf⸗ 
es and bie noͤrdliche Trupbach aufnimmt; der rot he Main im 
ſten, welcher von Suͤden nach Nordweſten steht, And bei St. Jo⸗ 


unes bie Steinach und bei Bairenth ben Sender mb den m 
bad) mit ſich vereinigt, 

Die Fruchtharkeit des Bodens It wittelmattig, ui ’ wird von 
a ber Sanie bed Getreides, im Durchichnitte, nur G⸗ bie 10a 
zattet. Unter den gewöhnlichen Produkten werben vorzüglich er⸗ 
igt, aus dem Thierreiche: Schafe (bei Hollfeld, Pindach), Nindvich, 
erde, Bienen,. Schweine, Wildpret; ans dem Planzenzriches Geo 


te, Haber, Holz, Flachs, Hopfen, Kartoffel; aus dem Migerab 


het Kalt⸗ und Sandfteine, Marmor Cbei, Lainec, Eifenoder (bei 
berallsfeld.) Der Gewerbfleiß erſtrect ſich hauptſaͤchlich auf Getreide⸗ 
d Lartoffelbau, Viehmaſtung, Bierbrauerei, Handel mit Holz“ 
Bd» und Himbeeren, Wurzeigräberei (zu Krögelteiin); auch giebt. ed 
wiet⸗ und Pulver⸗Muͤhlen (zu Wuͤſteuſtein, Draifendorf). Runks' 
werbe dluͤhen vorzuͤglich zu Bairenth und Heiligenſtadt. Die Ein⸗ 
ihner kargen ſich haͤufig das Korn am Brode ab, amd baten dieſes 
s einem Theile Korn⸗ und einem Theile Biden: und Wrbfermchje 
d aus Kartoffeln, um bas hierdurch eräbrigte, Getreide verkaufen zu 
anen. Die durchziehende Landſtraſſe von Bainberg nach — 
vr Beranlaflung zu ve Snwerbe, 


— 


0 — 0° 


1. Pfarrei Baireuth. 
| s. 1. 
Lage. Gränzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei *), im Nordoſten des Dekanats⸗Bezirkes, auf bei 
den Seiten des rothen Maine, iſt von den proteft. Pfarreien: Bairenth, 
St. Johannes, Miftelbach, Gefeed, Neuftäbtlein am Forſt, Emb 
manndberg, Neudroffenfeld, Eckersdorf, Miftelgau und Nemmerief 
umgeben; breitet ſich im Umfange des Kreis⸗ und Stadtgerichts, ben 
Magiſtrates und des Loge. Baireuth aus, und enthält: 1 Kirche, 1 
Kaplanei, 1 Schule, mehre gemeinfchäftliche Kirchhöfe und 908 6 | 
in 1 Stadt, 15 Dörfern und 3 Weilern. [Die vielen Proteſt. im Im 
fange find benachbarten Pfarreien ihrer Eonfeflion eingepfarrt. Juden: 50) 

Nach einer allerhöchften Beſtimmung vom- 16. März 1812 fiab 
von der Pfarrei Baireuth, neben den Fatholifchen Einwohnern diefer 
Stadt, auch jene des platten Tandes in deren Umgebungen, melde 
fonft feiner fatholifchen Pfarrei einverleibt bi ſud und feiner foldhen a 
her liegen, zu paſtoriren. 

Die Ortſchaften ſind: | 

Baireuth, Hauptftadt des Obermainkreiſes am rothen Mai 
und an der Straffe von Bamberg und Nürnberg nach Hof, it dei 
N farrfige, der Pfarrkirche, weldye das Grabmonument des Martzw⸗ 
fen Fried rich deſſen Gemahlin (Schweſter des Könige Friedriq 
von Preußen) und Tochter enthaͤlt, etwa 850 S., 1 Raplanei “ 
1 Elementar⸗Schule, den mit den Proteflanten gemeinfchafttide 
"Gottesädern, 1 Gymnaſium, Tateinifchen Stadtſchulen, ven a 
der Kreisregierung, des Kreids und Stadtgerichts, edge., Ren 
tes, Magiſtrates, Poſtamtes, und verſchiedenen Wohlthaͤtig 
ſtalten, 14 St. oſtl. von Bamberg, im Kreis⸗ und Stadtgerichts u 



















*) Sn Baireuth beftand früher eine Miſſions⸗Anſtalt, errichte i⸗ 
1714, und anfänglich von einem Franfiskaner aus 
nachher von einem Cleriker der Bamberger Diöcefe, verfehen. 
5. 1811 wurde die Pfarrei daſelbſt errichte. 

* Dieſe Kaplanei wurde im Juli 1818 vom Könige Marimilianl k 
gegründet, n 


I 256 — 


agiſtrats Beʒirke Vaireuth. Io umſange —XRXX Proteſtan⸗ 
1; peiche ihre eigenen N farisien (2. lutheriſche md. 1 veferinirte) in der 
adt haben; Juden; 530; mit ihrer eigenen Synagogẽ dafeloft.J... 

Auch ich, Dorf art dar Sträffe vor Bairtuth aach Senat un 
i sothen Main, mit A 18 nordweſil. voli Baireuth, im Tag. | 
Kreuth: [Die dortigen Proteſtanten fü uch Str: Johanues gevfarrti; 

Altenblos, Dorf au liaken fer des rothen Mains, 1%; St, 
FR Yon: alu; im bg, Wairenth 1208 gerteaatin —* 
N Air Pfarrei Nawrdenfel: 

Bent, Dorf mit I S;, 2 Sf. no “H von Balren au 
ea PDie daflgeiYroteftänfen din « e af: | 
MWrerfhwit (Dreafhr Dorf — 9 
rirruth übt: Lg: Ballen: b B - 


Neil: Pfarreien zu Baireutb un TE ER Bnukenn, 
bee; Dorf mit 2 S.2ſſudl. vB. Vai⸗ | 
2: ſDie Proteftanteit daſelb⸗ en au ige) Fe 
21,2. 127477 Dorf a rot y 3 aiet. fuůͤdoſil 


— Vaircuth/ ini On dB 

ES. ee er Bel Ar} - NWnrE 

| Emtmannsberg, Dorf an. ber Strafe von Baireuth nad} 
euſſen, mit 8.112. St. ſuͤdoͤſtl. von Baireuth, int Log. Baireuth.⸗ | 


Preoteßonten, —* bilde ne 5 
Mh Erfersdörf; Dirt Kris & An EEE Bi 


—* ſle daicen Fr ee 
nern, DD tee ee 
Ekrndrdweſtl bon Balve; in erg Baireniſt a 11007073 * 
tanden her ſur proteſt. eu ne — 
Br: Johannes/ Darf au dinken Ufer deireitken Mais, ie 
6, %, ©. Sit: von Bafteneß,. imäg: —sA 
eſianlen bilden eine eigens Pfartelſ. nu— 
Laineck, Dorf ann der Steinach, , SE. oͤſu von Viccnth, 
Wg Batreuth, EDie Proteſtäckaa pfarren nach Sa ZehanhetJ 
Mäleuberg Materuberg), Darf an VER Geraſſe von Bai⸗ 
ah näch Hoölffeld, mit 3 S. und ven Sch hubaͤrt. Perg Elaſſe, Y,  - 
t. weſtl. von Baireuth, im &g, Baireuth. en öafelbft 
hören ı zur wotefl Stabtpfarrei zu Beh) or aka Fr Ba 
16* —5 3— 


— 236 — 


Miſtelbach, Dorf am Miſtelbache, 1 7, St. ſuͤbweſil. von 
Balreuth, im bg. Saireuth. [Die dortigen Proteflahten biſden ein * 
gene Pfarrei.) 

»Neuenblos, Weiler am rechten fer bes rothen Maine, 21 
St. nordl. von Baireuth, im Lg. Baireuth. [Die dortigen Yrotehen 
ten pfarren nadı Neudrofienfelu]) .. . | 

"Neuftädtlein am Forſt, Dorf an einen Bergabfange u 
naͤchſt dem Urfprunge der Joͤslein, mit 2 S., 2 St. nordweſil. von 
Baireuth, im Eng: Baireuth. LDie dortigen ProteRanten * eine 
eigene Pfarrei.] 

Oberkonneroͤreuth (Öberfonradsrenth), Heller, nie 

Straſſe von Baireuth nad) Ereuffen, mit 3 S., 4 St. fühl. vn’ 
Baireuth, im Log. Baireuth. [Die Proteftanten dafelop And mad Br 
Johannes gepfarrt.) . Pr 

Spänfled Mennsgtäben), Weiler, 1%, &t. ſuͤbl. wei 
Baireuth, im Lg: Baireuth. [Die rt, daſelbſt pfarıen nad Gefh] 

Trefendorf (Sreſſendorf), Dorf naͤchſt der Straffe von 

Baireuth nach Berneck, 1. St URL won Baireuth, im By 
Baireuth. [Die dortigen protenanten d nech Reue senkt) 


| 5. Fe. Ä 
Sottsteienfliche Verhältniſ. Beſetzungbrecht. FERN 


Die Hfarrfirche 9 ift zu Ehren: ber in den Himmel erſch⸗ 
‚nen Jungfrau Maria eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium 4u Sin 
rie⸗Himmelfahrts⸗Feſte, ihr Kirthweihfeſt aber am 11. Sonntage.nud 
Pfingften. Stätt der 10ſtuͤndigen Anbetung wirb in biefer Yard 
an einem Sonn⸗ oder Feiertage, nebft dem gewöhnlichen —— 
Gottesdienſte, eine Betſtunde abgehalten, | 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Maj. dem —2* 






















Dieſe Kirche, früher Schloskirche oder Höfficde ber —*— 
wurde im J. 1757 auf Koſten des. damals regierenden Nerkcreſe 
Friedrich erbaut; mittels allerhoͤchſt. Entichliefung vom 25. Werl 
4813 vom Könige. Marimilian J., der kathol. Gimopnern a |". 
Baireuth zur Pfarrkirche geſchenkt, und dm 11: de nach Wie 
Ren desfelben Jahrs eingeweiht. 


27 — 


Die järlid reinen —E han no 
fefgeeften Faſſion, auf 937 4. 14 7, Kr.; jene der Raplamei 
1350 a. mobi Dre Ber bar. Regalen ne ger. 


Pfarrei Hochſtal. 
1.0.5. 
Rage. Bränzen. BeRanpspeile. 


Diefe Pfarrei *), im Süden des Detanats⸗Bezirkes, iſt von den 


ſarreien: Hollfeld, Beifchenfelb,- unb von den protefl.. Pfarreien 
Wigenftabt und Auffees begränzt. Sie wird von ber Aufſers be» 
kit; breitet ſich in den Log. Hollfeld und Ebermannfladt ums 5 
x Ptrg. Aufſees und Dlanfenfels, bei Obermainfreifes, aus, und 


walt: 10 Dinfer, 3 Weiler, 1 Einöbe, 1,087 S., unten weiche 


Proteſtanten, 1 Kirche, 1 Schule und 1Gottesacker. Ein um 
ige wohnen 965 Proteftanten, die eneenun lan rer genenen 
gesgjefen Kind. Zuden: 6.) 

Die Ortichaften heißen:  - 

Hochſtall (Hachſtabſ), Yet a de linken Ufer. der. 
ufſees, mil bem Pfarrſitze, ber Pfarrkirche, 26 H., 187 S., wor 
ster 7 Proteſtanten, 1 Schule und 1 Gattesacker, 1 Y/, —** 
a Hollfeld, im. kdg. Hollielb; | 


_ Unffees, Dorf an der Aufferk, mit 180 @., 4 Schloſe mb - 
AB. von Aufſees. Pirg. IL Elaſſe, /, St. weitt. von Hochaal, im 


u Hollfeld und Perg. Aufſees. [Die 431 Protsßunten Bereit bilden 
u sigeme. Ppfarrei. Juden; 96, mit 1 Synagoge) " 


Breitenlefau, Dorf mit 28 9. und 218 G., Imter iwefden | 
Proteftanten, an der Strafe von Ebermannſtadi nach Vvaireuth⸗ 


‚Gt. ſuͤdoͤſtl. von Hochſtall, im Sag. Hollfeld; 


Dörnpof (Dürrenhofd, Weiler am rechten Ufer der Wieſent, 


it 2 H. und 16 8., %, @t. ſuͤdoͤſtl. von Hochſtall, im eog. Hollfeld; 


Draiſendorf (Traiſendorf), Dorf a an der Aufſees, mit 





*, Hochſtall war ehemals eitte Zuial der Pfarrei Hollfeld, und mu. 
im J. 1789 von derfelben getrennt und vom Sürftiichofe Frans ws 
Ludwig ju einer vigenen Pfarrei erhoben 


29 ©. und 1M., %, St. ſuͤdweſtl. von: Hochſtall, im Rpg. Eier | 
mannftadt. [Die 113 Proteſtanten dafeloft Pfarren nach Auffeod.] 

Hedenbof, Torf auf dem linken Ufer ber Auſſees, mit 11 ©, | 

, St. ſuͤdl. von Hochſtall, im og. Hollfeld und Perg. Anfierd, 

[Die 92 Broteftanten daſelbſt find nad) Aufſees gepfarrt.] 

Kobelsberg, Weiler mit 2 9. und 12 S., %/, St. öfl. om. 
Hochſtall, im Ltg. Hollfeld; 

Raubenberg, Weiler auf dem linken Ufer der Wuffees, mi 
3 S., ». Er. fübl. von Hochſtall, im Ldg. Holffeld, [Die 45 Ye 
Ranten dailen gehören in die Pfarrei Aufiees.] 

Sceerleiten (Scherleiten), Einoͤde mit 10 ©, 16 

von Hochſtall, um Lg. Hollfeld und Ptrg. Plankenfels; | 

Schrejiendorf, Dorf auf dem rechten Ufer der Wiefent, mi 
13 H. und 92 S., 1 Et. oͤſtl. von Hochſtall, im Edg. Hof, U 
[Die 2 dortigen HProteſtanten geboren in die Pfarrei Mengerédorf. ı 4 

Tiefenleſau, Torf mit 16.9. und 107 ©,, Ys St. —* | 
von Hochſtall, im Ldg. Hollfeld; 
Wodendorf (Warendorf), Dorf an ber Wieſent, wi | 
S., %, St. oͤſtl. yon Hochſtall, im Ldg. Hollfeld und Ptrg. Planfeh U 
feld. Die auf dem linfen Wieſent⸗Ufer wohnenden S. gehören a 1 
Pfarrei Weifchenfeld. [Die5t Prot. daſelbſt find nad) Mengersdorf geyfatt) 
Wuͤſtenſtein, Dorf an der Aufleed, mit 101 S., 10. f% 
weitl. von Hochſtall, im Log. Ebermannftadt. LDie 218 Vratgunn 
daſelbſt gehören zur Pfarrei Wuggentorf.] 

Zoche nreuth (Zogenreuth), Torf mit 16 9. und 986, U 
1. St, ſuͤdoͤſtl. von Hochſtall, im Log. Hollfeld und Ptrg. Aufſeen 


§. 2% 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht Einfänfi. 
Die Pfarrkirche *) kat Johannes den Täufer zu ihrem Io 
trone, und feiert ihr Patrocinium am Gebächtnißtage dieſes Heiligen, 
und ihr Kirdnveihfeit am Sonntage vorher. Die ewige Anbetung ii 
biefer Pfarrei fallt auf den 21. und 22. Dezember. 





*) Die Sabrzabl 1630 über der Thüre Fer Kirche Käpt auf eine bamalig 
größere Reparatur derſelben fchließen. 


“Due Beſetzungsrecht auf dieſe Pariſo fiche dem Hru. obiſcee . u. - 
\ Die jähelichen reinen Einfänfte ———— nach der 


—* Befion, in 601 BABY Hi —— 
3. Mare Hollfeid. 
eur 


Lage, Gränzen, Beſtandtheile. | i 

Die Gränzen diefer Pfarret⸗, welche im Norden des gleichna⸗ 
migen Delkanats⸗Bezirkes, im k. Ldg. Hollfeld, Hrſchtg. Thurnau und 
in ben Ptrg. Kainach und Sachfendorf IL. Claſſe des Obermainkreiſes, 
liegt, werben von den Pfarrefen: Schönteld, Hochſtall, Weifchenfeld, 
Königsfeld und von den Guratien Burggrub und Freienfels, dann 
Yon den proteft. Pfarreien: Aufſees, Wonſees und Mengersborf, ger . 
bildet. Diefelbe begreift: 1 Staͤttchen, 10 Dörfer, 3 Weiler, 1 
Einoͤde, 4 Kirchen, 2 Kapellen, 5 Schulen, 1 Gottesacker, 2 Kap⸗ 
Taneien, 2 Beneftcien **), 1 Brüberfchaft-Stiftung und 2,576 ©; 
wirb von den Fluͤßchen Wieſent, Kainach und Auffees bewaͤſſert, und 
von der Straffe von Bamberg nach Baireuth Durchfchnitten. [Im Uns - 
fange wohnen. 126 Proteft., die. gu einer Pfatrei ihrer Eonfelzon serören] 

Die Ortfchaften find: 

Hollfeld, Städtchen am Einfluffe der Aainach in die Wieſent 
und an der Straſſe von Bamberg nach Baireuth, mit dem Pfarrſttzz, 
der Pfarrkirche, 1 Neben» (St. Gangolphes) Kirche, 2 (St Salva⸗ 
tors⸗ und Spital’) Kapellen, wovon bie erftere 1 ſchoͤnes Bild mit 
dem Heilande enthält, 199 H., 997 S., 1 Knaben⸗ und. 1 Maͤdchen⸗ 
Schule, 1 Gottesacker aufferhalb des Staͤdtchens, 2 en, 
Beneficien, 1 Roſenkranz⸗Bruderſchaft⸗Stiftung, 1 Spitale, dem 
Site des k. Ldg. gl. Namens, 1 Magiftrate, 1 Pofterpedition, 4 
Bruͤcken und einigen M., 8 St. 6ſtl. von Bamberg, im Unfange des. 


*) Die Pfarrei zu Hollfeld (Holvelt), der äfteften Orſchaft "auf dem 
Gebirge, kömmt ſchon im 3.1160 urkundlich vor. 

+) Das Stiftungsjahr ver Engelmeite it unbekannt; das Spital Bene 
fiium zum bl. Barthelomaus um. 3. 1476 von Hetzmann von 
Aufſees geftiftet. . 


kedgs. und Magiſtrates Hollfeld. [pie s$ Groteßauten dafeloft — 
zur Pfarrei Wonfees.] 

Drofendorf, Kirchdorf an ber Aufſees, mit 375, 1 Flu 
fire, 228 G., 1 Schule und 1 M., %/, St. weſtl. von Hollfchh, 
im ®pg. Hollfeld; . 

Gottel hof, Weiler auf dem Iinfen Ufer der Wielent, wit} 
9. und 17 S., %, St. fühl. von Hollfeld, im edg. Hollfeld; 

Haimbach, Weiler mit 6 H. und 28 6,, %, ei. ſudoill. von 
Hollfeld, im Fdg, Hollfeld; 

Höfen, Weiler auf dem rechten ufer per Wieſent, mit 8 $. 
und 346., St, ſuͤdl. von Hollfeld, im Lg. Hollfeld; 

Kainach, Dorf an ber Kainach, mit 31 H., 1 Schfoffe, 46 
S, und 1 mit Freienfels verbundenen Ptrg. IL Claſſe, St. noͤrt 
von Hollfeld, im, Log. Hplfeld, [Die Proteflanten daſelbſt gehören say‘ 


Pfarrei Monfees.] 
. Moggendorf Modendorf), Dorf auf. bem rechten Wieſen / 


Ufer, mit 13.9. und 53 ©., 7. St. von Hollfeld, im Log. Helfeb; 

Neidenftein, Dorf auf bem rechten Wieſent⸗Ufer und am ber 
Strafe von. Bamberg nach Baireuth, mit 31 H. und 67 S., Y, & 
weftl. von Hollfeld, im Log. Hollfeld; 

Neuhaus, Kirchdorf an ber Aufſees, mit 50 H., 351 ©., 1 
Schule, 1 Filialkirche und I M,, 1, St. ſudweſtl. von Golf, 
im Log. Hollfeld; 

Sachfendorf, Dorfan ber Auffeet, mit 43 H., 1 Schloͤßchen, 
209 ©. und 1 M., und 1 freih. von Heuß. Ptrg. IL Claſſe, % © 
ſuͤdweſtl. von Hollfeld, im Ldg. Hollfeld und Perg. Sachfenderfi 

Schafhof, Einöde auf dem Iinten Ufer der Wiefent, wit 18 
S., 1 &t, nordweſtl. von Hollfeld, im Log. Hollfeld; 

Stechendorf, Dorf an der Wiefent, mit 32 H., 235 6, 1 ! 
Schule und 1 M,, 1 St. ſuͤdl, von Hollfeld, im &pg, Hollfeld; ; 

Treppendorf, Dorf auf dem linken Wiefent» Ufer, mit 15 
H. und 98 S., ’/, St. fühl, yon Holffeld, im Log, Holffeld; 

Weltendorf, Dorfauf dem rechten Wiefent-Ufer, mit 18 9. 
und 104 S., Y, St. ſuͤdl. von Hollfeld, im Log. Hollfeld; 


— a — 


Briten, Derf an ber Diſent, init 37 $,t Self. Pro 
197 S., Ya St. weſtl. von Hollfeld, zu deſſen — Verirle gehoͤrig. 

Eharitatis werden paſtorirt: bie Eatheliken ih den — 
Eroͤgelſtein, Sandrareit und Ponfert, u — 


* An | 
Gotteselenſlliche Berhältuife. eſchungorecht. aintunfu— 

Die Pfarrkirche ®), zu Ehren der Himmelfahrt Mariens ein, 
geweiht, feiert ihr Patrociuium am Feſte Mariesimmelfahrt und ihr 
Kirdnveibfert am naͤchſten Sonntage nach dem Feſte Mario⸗ Geburt. 
Die St, Gangol pha⸗Kirche, welche zur Zeit geſchloſſen iſt, hat 
ben HI. Gangolph zu ihrem Patrone. Im der St. Sal vat ors⸗Ka⸗ 
pehle auf dem Gottesacker, die zu Ehren bed Hellande eingeweiht iſt, 
werben das Kirchweihfeſt und bad Patrocinium am 1, Sonutage nach . 
Dftern und das SehaftianisZeft am Sonntage vor bem Tage biefes 


4A 


Heiligen, gefeiert; auch haben darin bie Leichen + Gotteöbienfte und 


wöchentiich 2 Meilen ftatt, Die SpitalsKapele *%, zur Ehre 


zes hi. Bartholomäus eingeweiht, feiert ihr Patrocinium und zugleich 


hr Kirchweihfeſt am Gedaͤchtnißtage biefes Weiligen, In ihr werben 


während des Jahrs mehre geftiftete Meſſen gelefen, Die Filialkirche 


m Droſendorf hat zu ihrem Patrone dem hi. Lorenz, und feiert am 
Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen ihr Patrocinium und ihr. Kirchweihfeſt 
nm Sonntage nadı bem Zefte Marje⸗Geburt. In ihr werden auflers Ä 
Dem von dem einen Kaplane an einem Sonntage jebes Monate 1 
Fruͤh⸗Gottesdienſt mit Amt und abwechfelub mit Predigt und Epriftegs 
kehre, 1 Bittgang und Amt im der Kreuzwoche, und waͤhrend des 
Sabre 1 Flurgang mit Amt gehalten , ah mehre geftiftete Jahrtäge - 
ud Meſſen gelefen. Hochzeit⸗ und Leichen⸗Gottesdienſte fuͤr die Be⸗ N 
wohner von Droſendorf haben in ber Pfarrkirche ftatt, Die Fil ial⸗ 





”) Diefe Kirhe wurde von 1774-1777 ‚erbaut, und am 10. Se. 18236 
vom Horrn Erzbiſchofe gu Bamberg, 3 ofenb Maria, Freiherrn 
von Fraunberg, eingeweiht. 

Die Spitalkapelle mit dem Soitale wurde won dem Stifter 
Werner von Aufſees erbauf. 


* 


geſtiftete Jahrtage und Meſſen, fo wie die treffenden Hochzeit⸗ ab 


⸗ 
— 242 — 


Kirche zu Neuhaus *) verehrt ben hl. Mathaͤus als ihren Paten, | 
‚und feiert am Gebächtnißtage desſelben {hr Patroeinium ‚am Sebks 

Quatemberſonntage aber ihr Kirchweihfeſt. In Ihe werden uͤberdieß 

von dem andern Kaplane an einem Sonntage jeden Monats 1 Fruͤh⸗ 
Gottesdienft mit Amt und abwechfelnd mit Predigt und Cbriſtenlehre, 
dann Gotteödienfte an den Feften der hi. Cunegunde, der Heiligen 
Heinrich und Joſeph und Marie-Geburt, das Jahr ber ach mefre 








Reichen s Öottesbienfte, abgehalten. Jeder Kaplan hat ein Filial zu 
begeben, die Provifuren auf dem Lande zu verſehen, jedesmal die 
‚ dritte Predigt in der Pfarrfirche und die übrigen Gottesdienſte abwech⸗ 
felnd mitzuhalten. Der Engelmeß⸗Bene ficiat hat alle Donner 
tage das Engelamt zu haften, 12 geftiftete. Monate» und 4 Onartab , 
mefjen zu leſen, auch bei großem Zufammenfluffe der Beichtenden in 
Beichtftuhle augzuhelfen, Der Beneftciat zum hl. Bartholomänd 
ift zum Leſen 1 Meſſe in ber Spitalkirche an jedem Samftage verbu⸗ 
den. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei findet ftatt am 15., 16, 
17. und 18. Dezember, **) 

Das Beſetzungsrecht aufdiefe Pfarrei fteht dem Deren Erzbiſcheſc, 
jenes auf Has Engelmeß-Beneficium” dem Magiſtrate daſelbſt, und jo 
nes auf das Beneficium zum hl. Bartholomäus der freiherri Gum. 

von Aufſees, zu. 

Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei belaufen ſich, ahq 
ber im 5. 1826 revid. Faflion, auf 1,206 fl. 17%, Kr.; die be 
erften Rapland auf 121 fl. 17 °% Kr., und jene des zweiten Kaplan 
chf 119 fl. 22 54 Kr., wobei diefelben freie Wohnung, Kok u 
Verpflegung mit Licht, Beheizung und Wäfche genießen. Dad im 
jährliche Einfommen ded Engelmeß- Beneficiums beſteht in 83. 5I 
Kr., und jenes des Veneſtiums zum hl. Bartholomäus in 37 1 
30 Kr: 


*) Diefe Kirche hat ihr Daiepn einem Heren von Aufſees zu verbanfe 


») Dem Piarramte Hollfeld ift gegenwärtig auch‘ die Verweſung ber Er 
ratie Zreienfeld proviſoriſch übertragen. 


— u— 
4. — Konlgfeld 


1... * 
Rage. Drängen; Beftanbrheile; 

Dieſe Pfarrei *), ganz in Nordweſten des- Dekanats Bejirkes 
an der Aufſees und Wieſent gelegen „ gränzt mit ben Pfarreien: Holl⸗ 
feld, Tiefenpöfz Ludwach, Steinfeld, den Curatien Freienfels und 
Burggrub, und den proteſt, Pfarreien Kroͤgelſtein und Heiligentaet, 
zuſammen und begreift: 8 Doͤrfer, 2 Kirchen, 1 Kapelle, 1 Raylas | 
nei, 1,744 ©., unter welchen 7 Proteſtanten find, A Schulen und 
2 Gotteöäder. [3m umfange wohnen 11 Proteſtanten; bie we einer b 
nacht arten Pfarrei ihrer Confeſſion gehören.] 

Die Ortfchaften. heißen: . 

"Rönigöfeld, Pfarrdorf an der Aufſees und Etraff von Bari 
berg nad; Baireyth, mit dem Parrfige, ber Pfarrkirche, 1 Kapia⸗ 
nei.**), 1 Kapelle, 74 9,, 1 Gottedader, 399 S., unter welchen 
7 Proteflanten find, und 1 M., 2 St, nordneſt. von Holfelt, 
in den Ptrg. Aufſees und Burggrub; 

Herolds muͤhl e Muͤhle, yon Quellen, Lumler genannt, ge⸗ 
trieben, mit 6 S., 1 ’,, St. fühl, von Koͤnigsfeld, im erg: Hollfeld; 

Bobenpötz, Kirchdorf auf hoher Lage, mit. 40 9., 1 Schule, 


4 Filialkirche, 1 Gottesacker und 248 &., %, St. ſuͤdl. von Loͤnige⸗ 


feld, im Log. Hollfeld und Ptrg. Burggrub; 
Huppendorf, Dorf mit 26 H. und 178 ©, Y, St. fhdE; von -- 
Königsfelh ‚ im Hrſchtg. Thurnau und Ptrg. Aufl; "0 
Kogendorf, Dorf an der Aufſees, mit 30 H., 174 Sun. 
2M., St. ſuͤdoͤſtl. von n Koͤnigefelb ‚im 208. voufeid und Hrſes. 
Thurnau; | | 
Laiberoͤs, Dorf mit 26 Hund 24 S., 1 St. ſubweſl von 
Koͤnigsfeld, im Ldg. Hollfeld und Ptrg. Burger. | J 
—— — 
*) Königsfeld (Hüningsvelt) war ehemals eine Filial von Hoffen. Aus 
dem Urdar ift erfichtlih, daß Barthel Kaifer im J. 1393 ber: 
erite Pfarrer daſelbſt geweſen. 
*) Diele Kaplanei ik laut. Siiftungtöriefet, im J. ira’ geayüntet 


worden. . 4 - 
. } - 


m x * 
[4 * 


Poxborf, Dorf mit 36 H., 1 Schule und 190 S., &. 
ſuͤdweſtl. von Koͤnigsfeld, im bg. Hollfeld; 

Treunis cin Obers und UntersTreunig gefdjieben), Def 
an der Wiefont, mit 39 H., 1 Schule und 242 &,, %/, @t: norbifl. 
von Koͤnigsfeld, im Hrichtg. Thurnau und Ptrg, Aufſees. [pa 1 
Proteftanten daisfaft vfarren nadı Krögelftein.] 

Boitmannsborf, Dorf an der Auffees, mit 249., 162 6 


und I M., 7, St, jühöftf, von Königfep, im Log. Hollfelp, 


I. 2 
Sottespienftliche Berhältniffe, Beſetzungsrecht. Sintkuft, 
Die Pfarrkirche hat 2 Patrpnen; den bl, Jakob d, &, un 


die bi. Katharina. Das Patrocinium des erftern wird ae nädken 


Sonntage vor oder nach dem Gedichtnißtage diefed Hriligenz jene 
der zweitern aber am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage der hf. Apr 
tharina, gefeiert. Das Kirchweihfeſt füllt anf den 2. Sonntag nad 
Pfingiten. In der St, AnnasKapelle *), welche zu Ehren der I. 
Anna eingeweiht iſt, wird am Gedächtnißtage biefer Heiligen ein A 
gehalten, Wenn das Patrogininm derfelben feierfich begangen wer 
den ſoll; ſo iſt dasſelbe, ‚vermöge einer Entfchließung ber fuͤrſtlich⸗ 
geiftfichen Negigrung ppom J. 1788, am Sonntage vor ober nach dem 
Gedaͤchtnißtage der pl, Anna abzuhalten, Aufferdem werden, bag Yk 
hindurch, in diefer Kapelle mohre Meſſen gelefen, einige Amter za) 
2 Jahrtage gehalten. Auch die Filialkirche zu Onhenpdlz 9 

verehrt 2 Patronen: den bf. Lorenz und ben hl. Heinrich, Das Patree 
cinium des erftern wird am Sonntage vor dem Gebächtnißtage des Hl. 


— — — — — 


Lorenz, jenes des zweiten am Feſttage Heinrichs des Heil. ſelbſt gefeiert 


Das Kirchweihfeſt daſelbſt begeht man am Sonntage nach Allerheiligen. 
In ihr wird das Allerheiligſte aufbewahrt. Bei Erledigung der Kap⸗ 
lanei hat der Pfarrer, vermoͤge einer Weiſung der oberhirtlichen Geile 
vom J. 1820, ayifer den Gottesdienften in der Pfarrfirche, in der 
— 
©) Bie St, Anng- Kapelle wurde vom 3. 1663-1664 in den baulichen 
Stand gelegt, in dem man fie jegt fieht. 
Diele Kirche murde wahricheinfih im 15. Jahrh. von den Filialiften 
und der freiherrl. Familie von Aufſees erbaut. 


\ 


Filialkirche zit Hohenpoͤlz vollſ andige Frih ⸗Gottetdienſe abzuhalten: 
in jedem 3. Sonntage (wo aber diejenigen Sonntage, welche für die 
Nutter⸗ oder Tochter⸗Kirche befondere Fefttage find, nicht mitgezählt 
berben), am 2: Weihnachts⸗, Dfters und Pfingit-Tage, än den Feſt⸗ 
agen Marid-Verfändigung, der Apoftel Peter und Paul, der Kirch⸗ 
veihe und des doppelten Patrociniums (an Dem Kirchweih⸗ und Den . 
2 Patronats⸗Feſten daſelbſt ſind auch Nachmittags⸗Gottesdienſte zu 
halten) und am Markustage; auch hat er daſelbſt die Frohnleichnamoͤ⸗ 
Prozeſſion zu führen, die 4 Quatember⸗Ämter, 4 Rorate, 10 En⸗ 
gelaͤmter und 35 Jahrtage zu halten: Wenn die Kaplanei beſetzt iſt; 
fo hat ber Kaplan, Auffer Beforgung der erwähnten Gottesdienſte, ie 
Fruͤh⸗Gottesbienſte an allen Sonntägen, aͤusgenommen: am Oſter⸗, 
Pfingſt⸗ ind an denjenigen Sonntagen, an welchen das Kirchweih⸗ 
und die 2 Patrondtefefte und das Feſt bes hl. Martin zu Koͤnigsfeld 
gefeiert werben; ferner än denjenigen Sonntagen, auf welche bad 
Neujahr, das Zeit der hl. 3 Könige, Allerheiligen und das Weihnachts 
Feſt faͤllt, und am hl. Dreifaltigkeitsfeſte. Art Den Sonn⸗ und Feſt⸗ 
Tagen, wo der Kaplan In Kontgsfeld bleibt, hat derſelbe IH der Dres 
digt shit dem Pfarrer zu Alternirem Die Provifuren von Hohenpoͤlz 
und Laiberoͤs hat Ber Kaplan allein; jene in den uͤbrigen Örtfchaften 
haben er und der Pfarrer gemeinfdäftlih, Die ewige Anbetung in 
Biefer Pfärrei wird am 26., 27. ind 28, Dezemb. abgehälten. 
Das Befegungsrecht auf dieſe Pfaͤrrei fteht dent Hrn. Erzbiſchofe zu— 
Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei betragen, nach ber 
feftgeftellten Faſſion, 587 fl: 37 1 Kr:} jene der Kapfanei 102 
fl., nebſt der Weberfteuer, deren jährlicher Betrag auf 12 fl, angefchls 
gen werden kann, dann freier Koſt, Wohnung und Verpflegung. 


Pfarrei Schönfeld 
$: 
Lage. ein Beftanstpeile | 
Dieſe Pf Pfarrei *), im Norden bed Dekanats „Bezirkes, an der 


* Dieſe pf Pfarrei ſcheint aus einer Schloßkaplanei Ber Neuſtaͤtter, ge: 
nannt Stürmer, entflanden au ſeyn. Sie gehörte .chemald, zum 
- Klofter Neunkirchen am Brand. 


— 2a6 — 


Straſſe von Bamberg nach Baireuth liegend, graͤnzt an die Pfarreien: 
Hollfeld, Weiſchenfeld, und die proteſt, Pfärreien: Wonſees, Trumb 
dorf, Bußbach, Obernfees und Mengersdorf: Sie wird on der ie 
chau beſpuͤlt; breitet ſich in den k. Log, Hollfeld, Baireuth und im 
Ptrg. Aufſees des Obermainkreiſfes aus, und enthält: 5 Doͤrfer,? 
Weiler, 3 Einoͤden, 1,Kirche, 1 Schule, 1 Gottesacker und 457 6. 
[3m Umfange wohnen über 800 Proteftanten, die in benachbarte Pfarrei 
ihrer Confeſſion einverleibt find.) en 

Die Ortſchaften find! — | 

Schönfeld, Pfärrdorf an dei Lochäu un Strafe von Cam 
berg nach Baireuth, mit dem Pfarrfi ige, ber Pfarrkirche, weiche au 
ihren Seitenwänden 3 Epitaphien: von Sehaftian Neuftärter, Sti⸗ 
mer genannt, der Ältere von Schönfeld, mit der Jahrzahl 1388; 
und von Eliſabeth Neuftätterin,; Gebornen von Wolmerspaufen, wi 
der Jahrzahl 1561, enthält, 33 H., 194 S., 1 Schülſtiftung, I Schw 
le, 1 Sottedader und 1M., 1 St: öftl. von Hollfeld, im Log. Hoffe; 

gernreuth, Weiler mit 4 H. und 32 ©;, %/, &f. noͤrdl. wi 
Schönfeld, im %bg. Holffeld, [Die dafigen 28 Proteftanten And nad 
Wonſees gepfarrt.] 

Mengersdorf, Dorf an ber Trupbach, mit 2 H., 25 6,1 
Schloffe, Freih. von Auffees. Ptrg. II Claffe und 1 DE, 1 St. fühl 
von Schönfeld, im Ldg. Baireuth und in den vereinigten Ptrg. Auffed 
u. Mengersdorf. [Die 112 Proteftant. dafelof bilden eine eigene Mare] 

Obernfeed, Dorf an der Trupbach, wit 17 S., %/, Et. ſi 
öftl. vor Schönfeld, im Log. Baireuth. [Die dafigen 476 Yrotehunkr 
bilden eine eigene Pfarrei.) 

Pilgendorf, Dorfmit 17 9. und 106 S., "/, St. weil, wei 
Schönfeld, im Log. Hollfeld; 

Sorg, Eindde mit 4S., 1 St. von Schönfeld, im Lbg. Bairel 
[Die Proteftanten daſelbſt gehören jur Pfarrei Oberniees.} | 

Streit Reuth), Eindde mit 4 ©., 1 St. ſuͤdoͤſtl. o. Schle 
feld, im vdg. Baireuth. [Die Proteft. daſelbſt pfarren nach Obernſees 

Trupbach, Dorf an der Trupbady, mit 3 9. und W 6, 
St. ſuͤdoͤſtl. von Schönfeld, im Log. Baireuth. [Die dafigeh- 200 9er 
teftanten find der Pfarrei Mengersdorf einverleibt.] 





— 4 — 

utzbuͤrg, Einoͤde mit 8 S., St. von Schönfeld, im Log. 
Holifeld; 

Wohnsdorf, Weiler mit 7 8, und 47 S., Y, St. fühl. von 

Schönfeld, im Ldg. Hollfeld u. vereinigten Ptrg. Auffees u. Mengersdorf. 


§. 2. 
Goodttesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche iſt zu Ehren des hl. Kreuzes eingeweiht und 
feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage der Kreuz⸗Erfindung, ihr 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach dem Gedaͤchtnißtage des hl. Ki⸗ 
lian und, faͤllt dieſer auf einen Sonntag, an dieſem Sonntage ſelbſt. 
Das 10jtündige Gebet in dieſer Pfarrei fällt auf den 19. Dezember. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei ſteht dem Hrn. Erzbifchofe zır. 
Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei beftehen, nach ber 
im 5. 1826 revidirt. Faffion, in 1027 f 9 % Sr 


6. Pfarrei Tiefenpolz 
on 1... Ä 
Lage, Graͤnzen. Beftandtheile 
Die Gränzen diefer. Pfarrei *), weiche im Welten des Defanatds 
Bezirkes liegt, werden von den Pfarreien: Lohndorf, Koͤnigsfeld, 
Miftendorf, Geisfeld, der Euratie Burggrub und der proteft. Pfarrei 
Heiligenſtadt, gebildet: Sie umfaßt: 6. Dörfer und 1 Weiler, mit 
946 ©., 3 Kirchen, 4 Schulen und 3 Gottesäder, und breitet fich 
in ben k. Log. Bamberg-I. und Scheplig bes Obermainkreiſes aus. 
Die Ortſchaften ſind: 
Tiefenpoͤlz, Pfarrdorf naͤchſt der Quelle des Eche iuranger⸗ 
baches, in gebirgiger Lage, mit 35 H., 191 S., dem Pfarrſitze, ber 
Pfarrkirche, 1 Schule und 1 Gottesacker, 4 St. oͤſtl. von Bamberg, 
im og. Bamberg: I. | 





*) Tiefenpölz. war ehemals eine Filial von Miſendork, ‚ und würde zu 


einer Pfarrei im 5. 1661 erhoben, in welchem der ältehe Pfarrma⸗ 
trikel beginnt. 


° 


— 248 — 


Geisdorf (Gaisdorf), Weiler mit 5 9. und 326, et. 
noͤrdl. von Tiefenpdlz, im Lg. Scheplig; | 

Herzogenreutb, Kirchdorf mit 32. H., 1 Filialkirche, 1 Schw 
fe, 1 Gottesacker und 154 S., %, St: noͤrdl. von Tiefenpoͤlꝛ, im 
eg: Scheßlitz; 

Kalteneggolsfeld, Dorf mit 26 H.,1 Schule und 162 6, 
1 %/, &t. füdl. von Tiefenpölz, im Lg. Bamberg L; 

Lindach, Dorf in hoher Lage, mit 16 H. und 95 &,, Y, & 
nordweſtl. von Tiefenpoͤlz, im Log. Bamberg 15 

Oberngrub, Dorf mit 29 H. und 155 e, 1%, &t. fudl. ob Ä 
Kiefenpblz, im 259. Bamberg 1.3 

Teuchatz, Kirchdorf mit 29 N, 4 gitlartiede Auf dem Bert, 
4 Schule, 1 Gottedader und 167 ©, /, @t fübl. son Tiefenpel, 


9 2 
Gotteseienftiche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einklnfte. 

In der Pfarrkirche, welche zu Ehren des hl. Mauriz einn⸗ 
weiht iſt, wird das Patrocinium am Gebächtnißtage dieſes Keiligen, 
ind das Kirchweihfert am andern Sonntage. nach Jakobi, gefeier 
"Die Filialkirche zu Herzogenreuth hat zu ihrem Patrone dei 
br. Nikolaus und feiert ihr Patrveinium am naͤchſten Sonntage nad 
dem Gedaͤchtnißtage biefes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am uachte 
Sonntage nach dem Fefttage der Apoftel Peter und Paul, Ya.bieik 
Kirche wird auch bad Allerheiligfte aufbewahrt und werbeit du jeden 
3. Sonntage der Fruͤhgottesdienſt, am 2. Weihnachts⸗, Oſter⸗ us 
Pfingſt⸗ Feiertage, a Sonntage in der Frohnleichnams⸗Octav nd 
an dent Patrönate und Kirchweih⸗Feſte, der Fruh⸗ und Nachmittag⸗ 
Gottesdienſt, Übrigens, während des Jahres, 12 Jahrtage abgehaltes 
und bie treffenben Zäufen, Kopnlationen und Leichengdttespientfte ver 
richtet, Die Filiälkirche zu Teuchatz if zu Ehren tes HL. Jalib 
eingeweiht, und feiert ihr Patroeinium am nädften Gonzitage uud 
beim Tage diefes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am nächkten Sau 
tage näc) dem Bartholomäuds Tage, In ihr wird das Allerheilig 
aufbewahrt, und finden, das Jahr hindurch, 9 fortntägige Gottes 
Dienfte, 23 Jahrtage und am Patronatds und Kirchweih⸗ Feſte Frſ⸗ 





— 149 — | 
und Nachmittags⸗Gottesdienſt, ftatt. Die emige Anbetung wirb in 
diefer Pfarrei am 24. und 25. Dezember ‘abgehalten. \ | 

Das Befegungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbiſchofe zu. 
Das reine jährliche Einkommen dieſer Pfarrei beläuft ſich, nad 
der im %. 1826 revid. zaſion, auf 405 fl. 28 Kr. | | 


7. Pfarrei Volsbach. 
Ä $. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 

Dieſe Pfarrei *), im Suͤdoſten des Defanates und größtentheild 
Im Ahornthale liegend, it von den Pfarreien: Weifchenfeld, Hohen» . 
mirsberg und den proteft. Pfarreien: Kirchahorn, Geſees und Linden, 
hardt, begraͤnzt; begreift: 6 Dörfer, 3 Weiler, 1 Einöde, 1 Kirche, 
1 Schule, 1 Sottedader und 1,003 S., und breitet jich im k. Ldg. 
Hollfeld und Perg. Weiher des Obermainfreifes aus. [Die im Umfange 
wohnenden 38 Broteft. find ber benachbarten Para Kirchahorn einuerleibt.} 

Die Ortfcheften fi ind: . 

Volsbach, Pfarrborf im Ahorathale, mit dem Pfarrſitze, der 
Pfarrkirche, 30 H., 186 S., 1 Schule und 1 Öottedader, 4 Et. 
ſuͤdoͤſtl. von Holffetd, im &0g. Hollfeld; 

Eichig, Torfmit 12 9. und 748, 4 &t. füdweftk von Vols⸗ 
bad), im Ldg. Hollfeld; 

Hintergereuth, Dorf im Ahornthale, mit 15 H.und 7184 | 
1 &t. von Volsbach, im Log. Hollfeld; 

Hundshof, Weiler mit 4 H. und 34 &,, U, St. ſin von 
Volsbach, int Log. Hollfeld; | 

Kürzendorf, Dorf im Ahornthale, mit 31 9. und 47 S., 
St. füböftE. von Volsbach, im og. Hollfeid; - 

Langweil, Einoͤde mit 7 &., /, St. well. von Volsbach, im ' 
Log. Hollfeld; 





“) Die Pfarrei Volsbach iſt wehrſcheinlich im 14. ober 15. Jahrh., vor 
zuglich durch die Wohlthaãtigkeit der Freiherrn von Groß zu Trockau, 
gegründet worden. 

17° 


— 230 — 

Reitzendorf, Dorf im Ahornthale, mit 26 H. und 168 6, 
3, St. ſuͤdl. von Volsbach, im edg. Hollfeld; J | 

Bordergereuth, Weiler im Ahornthale, mit 10 9.0776, 
°/, St. von Volsbach, im Ldog. Hollfeldz 

Weiher, Dorfim Ahornthale, mit 148 S. in 14 H., 1 alten 
und 1 neuen Schloſſe, und 1 graͤfl. von Schoͤnborniſchen Ptrg. IL 
Claſſe, /, St. fhdl. von Volsbach, im Ldg. Hollfeld und‘ Ptrg. Dei. 
[Die 38 Proteftanten dafelbit find nach Kirchahorn gepfarrt.] 

Windmühle, Weiler im Ahornthale, mit 2 9. und ıse, 
. St. von Volsbach, im Lg. Holfeld und Ptrg. Weiher. ſDie we 
figen Proteftanten gehören in die Pfarrei Kirchaborn.] 


8. 2, 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Veſetzungerecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche *) hat die BL Jungfrau Maria zur Parroniz, 
und feiert ihr Patroeinium am 8. Sept., ihr Kirchweihfeſt aber as 
Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage der Apoſtel Simon und Judas, u 
wenn diefer auf einen Sonntag fällt, an diefem Sonntage ſelbſt. Du 
 10ftändige Gebet wird in diefer Pfarrei am 20. Dezember verrichtet, 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbiſchofe p. 
Die reinen jährlichen Einfünfte belaufen ſich auf 601 fl. 53 4. 











8. Curatie Burggrub. 
g. 1. | | 
Lage Graͤnzen. Beftandtheile 
Diefe Euratie **), im Welten des Defanatd-Bezirkes und an ber 
geinleiter gelegen, ift von den Pfarreien: Tieſenpbtz, Koͤnigefeh 


*) Dieſe Kirche iſt im J. 1474 erbaut, nachher aber zu verſciede 
Zeiten vergrößert worden. 

*) In Burggrub beftand feit dem 3. 1735 ein Hospitium der Franz 
kaner, von denen der eine Priefter zu Burggrub, der andere zu nb 
fenftein, an Sonn» und Zeierfagen den Gottesdienft zu verrichke 
hatte. Nach Auflösung dieſes Hospitiums ftiftete die freid. u. Scheb 
Stauffenbergiiche Familie dafelbft eine Curatie, we’“ . mit pfarriihet 
Rechten verfehen, am 30. Novemb. 1820 beftätigt rde. 


— 251 — 


Hollfeld und den proteſt. Pfarreien Aufſees und Heiligenftabt, umges 

ben; breitet fich im Log. Ebermannſtadt und Ptrg. Burggrub aus, und 

enthält: 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Gotteänder und 312 ©. in 

1 Marfte, 6 Dörfern, 2 Weilern und 2 Einoͤden. {Im Umfange 

wohnen „mehr als 911 Proteftanten, die zur Pfarrei Heikigenftadt gehoͤren.J 
Die Ortſchaften ſind: 

Burggrub, Kirchdorf an der Reinfeiter, mit dem Curatiefige, 
ber Curatie⸗Kirche, 77 S. in 12 9., 1 Schule, 1 Schloffe und frei⸗ 
berrl. Schenk. yon Stauffenberg, Ptrg. I. Elaffe, im Ldg. Ebermanns 
ſtadt und Ptrg. Burggrub des Obermainkreiſes, A St. ſuͤdoͤſtl. von 
Bamberg. [Die daſigen 72 Proteſtant. gehören zur Pfarrei Heifigenftadt.] 

Brunn (Bronn), Dorf mit 15.9. und 90 S., 1 St. oͤſtl. 
von Burggrub, im Lg. Holfeld. [Die 80 Proteftanten haben 1 Filial⸗ 
Kirche der Pfarrei Heiligeuftadt daſelbſt.) 

Greifenſtein, Weiler links der Leinleiter, mit 12 S. und 1 
Bergſchloſſe, das 1 Kapelle in gothifchem Style u. Slasmaleret enthält, 5 
4 ©t. ſuͤdoͤſtl. v. Burggrub, im og. Ebermaunſtadt u. Ptrg. Burggrubz 

Heiligenfladt Rutherifh» Halftadt), Marftfleden an 
Der Leinleiter, mit 55 Sin 12 9. „ St, fübl. von Burggrub, im 
Xog. Ehermannjtadt und Ptrg. Burggrub. [Die 417 Proteftanten im 
Umfange bilden :eine eigene Pfarrei dafeltft.] 

Moosberg Mosherg), Einoͤde mit 8 S., 4 St. Jůͤdweſtl. 
Yon Burggrub, im bg. Ebermannſtadtz 

Neumuͤhle, Weiler mit 2.H. und 17 S. Zu von Vurg⸗ Ä 
grub, im Ldg. Ebermannſtadt; 

Oberleinleiter, Dorf an der Leinleiter, mit 25 S. in 79. 
und 2 M., /, St. noͤrdl. von Burggrub, im Ldg. Ebermannſtadt und 
Strg. Burggrub. [Die dafigen 172 Proteftant. pfarren nach Heiligenftadt.] - 

Recken dorf, Dorf, 1 St. von Burggrub, im Wg. Ehermannftadt 

und Perg. Öreifenftein. [Die daſigen Brot. gehören zur Pfr. ‚Heiligenftadt.] 

MRothenſtein, Einöde auf dem rechten Ufer der Leinleiter, mit 
36., '/, St. füdweitl. von Burggrub, im Log. Chermannitadt und | 
Am Ptrg. Burogrub. [Die dafigen Prot. find nad) Heiligenftadt gepfarrt.] 

Stüdt, Dorf mit 23 S. in 4 H., %, St. ſuͤdoͤſtl. von Burg⸗ 
grub, im Lg. Ebermannſtadt. [Die 90 Proteſtanten dafeloft gehören in 
Die Pfarrei Heiligenftadt.] 17» 


— 232 — 


Zogendorf (Zochendorf), Dorf an ber keinleiter, wi.B 
in 2H., und 1M., ,, St. füdl. von Burggrub, im Ldg. Eberrum 
Rabt und Perg. Burggrub. Daſelbſt wohnen etwa 130 Drotekunden | 
nach Heiligenſtadt gepfarrt find.) 

$. 2. u 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. —2— 

Sn der Curatie⸗Kirche H, die zu Ehren der hl. Drriitig 
keit eingeweiht ijt, wird das Patrocinium am hl. Dreifaltigfeits Com | 
tage, und jenes in der Schloßfapelle zu Greifenftein 9, % 
den hl. Sebaftian zum Patrone hat, am Sonntage vor dem Gebich 
nißtage diefes Heiligen, gefeiert. In ber Kirche, wie in der Kapch 
wird das Allerheifigfte aufbewahrt; aber kein Kirchweihfeſt gefeiet 
In der Kapelle wird, während des Jahre, am Sonntage vor Rp 
Erfindung und am Sonntage vor den Sebaftiands Tage, wenn bit 
Gedächtnißtage nicht felbft auf Sonntage fallen, Vormittags fick 
cher Gottesdieuſt (mit Predigt und Amt) gehalten; auch ame 2. Ui 
Tage von Burggrub aus dahin gewallfahstet.. Bei Anwefenpei.iw 
Gutsherrſchaft findet in derfelben, an allen Sonn» und Feiertach 
der ganze vor⸗ und nachmittägige Gottesdieſt ſſatt. Die 10KÄnı$ 
Anbetung in diefer Kirche fallt auf den 23. Dezember. 

Das Befegungsrecht auf diefe Curatie ſteht der freiherrl Zum. 
Schenk von Stauffenberg zu. 

Die reinen jährlichen Einkünfte der Curatie Sehehen, * I 
im J. 1826 revidirt. Faflien, in 434 fl. 40 Kr 


9, Curatie Freienfels. 
41 u 
Lage. Gränzen. Beftandtheile 
Die Gränzen diefer Curatie ***), welche arößtentpeißs yon 



















9 Die Kirche zn Burggtub wurde erbaut im 4 1777. 
ve) Diefe Schloßfapelle entſtand im 3. 1723, nad) dem über ber TIER 
gefchriebenen Chronodiſtichon: VirtVs De ILLo eXlbat a6. 
Sanabat Ine 
Freienfels war in früheren Zeiten wit der Pfarrei fein werimg 


u | 2 


tefent beſpuͤlt d und naͤchſt der Straſſe von Bamberg nach Bab 
ith liegt, find! Pfarreien: Hollfeld, Koͤnigsfeld, und bie proteft. 
arrei Wohnſees. Sie verbreitet fic im k. Log. Hollfeld, Hrſchtg. 
kernau und vereinigten Ptrg, Kainach und Freienfeld Des Obermain⸗ 
tes, und umfaßt: 1 Kirche, 1 Schule, 1 Gottesqcker, 4: Dörfer 
D 3646. [dt Proteftanten im Umfange sehöten in eine Pfarrei ih - 
Confeſſion /. 
Die Ortſchaften heißen: Ä 
Freienfels, Kirchdorf ander Wiefent „ mit dem Curatieſite, 
ECuratie⸗Kirche, 55 H., 30 S., 1 Schule, 1 Gpttedader, 4. 
Hoffe, °/, St. nordweſtl. von Hollfeld, im Lig. Hollfeld und. 
ben freih. von Borſtell. vereinigten Ptrg. Freienfeld. und Kainach. 
Elaſſe. [Die dafigen 20 Preteftanten pfarren nach Krögelftein.] 
Eroͤgelſtein, Dorf in einem engen Grunde zwiſchen Felſen 
d am Bache gl. Namens, mit 13 S., St. nörbl. von Freisnfels, 
Hrſchtg. Thurnau. ſDie dafigen Proteft. büden eine eigene Pfarcei. 
‚Roc, Dorf auf dem linken Ufer ber Wieſent, mit 27 ©... .Y,. 
nordweſtl. von Freienfeld, im Hrſchtg. Thurnau. [die Proteßan · 
daſelbſt pfarren nach Kroͤgelſtein] 
Wieſentfels, Dorf an ber Wieſent, mit 15 Su 1 Scloffe, 
‚St. nordweſtl. von Freienfels, im Hrſchtg. Thurnau. lou Uaigen 
oteſtanten are zur pfarrei fichbeinein Bu . 2 


zottesdienſtliche Verbäftniffe Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Kirche *) zu Freienfeld hat zum Patrone ben hl. Bartholoe 


— 


us, und feiert ihr Patroeinium zugleich mit. ihrem Kirchweihfeſte — 


4 


F if 

von welcher es kurz vor ber Reformation getrennt wurde. Im J. 
1530 ward es proteftantifch,. und im 3. 1692 wieder Patholif.. &6 - 
erfcheint frühzeitig ale Pfarrei. Im Anfange des 18. Jahrh. warb es 
en Schönfeld ak, hierauf von Sranziefanern, nachher von Domis 
nifanern und feit 1805 von einem eigenen Euratus, verſehen. 
Dieſe Kirche wurde in den 1690er Jahren bis 1700 von € arl Sieg⸗ 
mund von Aufſees, Domdechante zu Bamberg, erbaut und, nebſt 
dem dortigen Kirchhofe, im J. 1708 von dem bamters Weibbiſchofe 

erner eingeweiht. 





\ 


— 254 — 

am Sonntage vor dem Bartholomaͤus⸗Tage. r diefelbe. von - 
einem Euratus beſetzt war ), wurden bajelbft von sm alle ya 
liche Gotteöbienfte. und: Parochialhandlungen verrichtet. Bei der ge 
genwaͤrtigen Exlebigung derfelben iſt ihre Verweſung, vermöge eur 
Entfchließung des: Erzbifchöfl. Orbinariated: vom 15. Juni 1828, 
dem. Pfarramte zu Hollfeld, gegen: eine Remuneration, einftmeilen is 
der Art: übertragen‘, daß der Kaplan in. jedem Monate einmal, usb 
zwar am erften Sonntage in demſelben, wenn: ein: befünberes His 
berniß obwaltet, den Gottesbienft mit Mut und Predigt zu: Freienfeh 
abzuhalten, daſelbſt die Kranken und Schule fleißig zw befuchen, We. 
Koyulationen , Taufen, Leichenbegängniffe und andere nothwenbie 
fiechliche Verrichtungen, fo wie beim 10ftiindigen Gebete, beim Ir 
fange und Schluffe, die geeigneten gottesdienftlichem Handlungen up 
zunehmen hat... Tem Pfarrer zu Holfeld: Liegt die Fuͤhrung der Me 
trifek auch. hinſichtlich der Curatie Freienfeld ob, und berfelbe hat ie 
Predigt und andere feelforglichen Geſchafte an ber Tagen, we er 
Kaplan die Funkrione zu Freienfels beſorgt, zu Hollfeld zu’ Abe 
uchmen. Das 10ſtuͤndige Gebet in. biejer Euratie wird am 2.2 
zember verrichtet. 


Das Verleihungsrecht auf diefe Euratie koͤmmt dem gehe 
von: Borffell, als Gutöbefiger, zu. _ 


Das jährliche Einkommen der Curatie wird auf 543 fl. 10 * 
angegeben. 


*) Der letzte Curatus daſelbſt ſtarb am 4. Junk 1825... Seit dieler Jet 
iſt dieſe Curatie, wegen obwaltenden Anftänden hinſichtlich der A 
ten derſelben, nicht mehr beſetzt worden. 





xı. Dekanat Iphofen. 
. 10 
Lage. Graͤnzen. Groͤße. 


Das Dekanat Iphofen, im Welten der Erzdibeefe, groͤßten⸗ 
zeils im Nordweſten des Rezat⸗ und in einem kleinen Theile des 
utermainkreiſes ſich verbreitend, erſtrectt ſich, unter vielen Unter⸗ 


rechungen, vom 27° 50 bis zum 28° 6° 30 ÖftE Länge, und 
om 49°:3%° 3” bis zum 49° 444 2 nörbl, Breite, Es grängt 
gen Norden an das Dekanat Stadtſchwarzach des Bisthums Wuͤrz⸗ 


arg und an das proteft. Dekanat Nävenhaufen, gegen Oſten an 


18 Defanat Scheinfeld und die proteſt. Dekanate Neuſtadt an der 
iſch und Uffenheim, gegen Südem am das proteſt. Dekanat Uffen⸗ 
im, gegen Welten an das Dekanat Roͤttingen, Bisſthums Wuͤrz⸗ 
irg und das proteft. Dekanat Mainbernpeim Die Strafe von 
nsbach nach Würzburg durchfchneidet dasſelbe. 

Der Flaͤchenraum beträgt beiläufig 2 %, TI Meilen. 


| g. 2% J 
Eintheilung. Beſtandtheile. 
Dieſes Dekanat enthält 8 Pfarreien, welche find: 1. Dorn⸗ 


im, 2. Hemmersheim, 3. Hättenheim, 4. Iphofen, 5. 


tarft»Seinsheim, 6. Rodheim, 7. Tiefenftodheim und 


Willanzheim. In diefen find begriffen: 16 Kirchen (daruns- 


- 3 Simuitanfirchen), 2 Kapellen, 2, resp. 3 Kaplaneien, 15 . 


hufen, 13 Gottesäder und 5,177 S., unter welchen 49 Pro⸗ 


tanten find, in 1 Städtchen, 3 Märkten, 13 Dörfern und 12 


noͤden. Charitativ werden 27:©. paftorirt. [ueber 1,566 Prote⸗ 
ınten im Umfange gehören zu ‚benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion 
iden: 324] 


u 256 — 


5. 38. | 
Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfle .. 


Der Boden ift mehr gebirgig, als. eben. Der Gteigerub 


breitet fich in dieſem Dekanate ans, und die höchſten Berge ink 
bei Sphofen, dann ber Franfenberg, Hohenlandöberg, Schwanden 
(Schwamberg, Schwabenberg) mit herrlicher Ausſicht, der Berg bi 
Speckfeld u. a. Das Klima ift. gefund und gemäßigt; auf der 


Höchften Bergen rauh und kalt. Die vorzuͤglichſten Fluͤſſe finb: we 


ff, welche, bei Wäfferndorf und Iffigheim vorbei, bei DMearktbent 


in ben Main fließt; die Gollach, welde, Hemmerspeim und Ach 


vorbei, ber Tauber zufließt. Auch giebt ed mehre Weiber. DE 
sorzäglichen Produkte aus dem Chierreiche find: Rindvieh, Schak, 
Schweine, Wildpret; aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Flach 


Futter» und Küchen» Kräuter, Holz Cbefonbers beim Schwaunben 


-bei Dornheim, Poppenhof, Bullenheim, Kottenheim), Wein (id 
Sphofen, Bullenheim), Obſt; aus dem Mineralreiche: Kalle; Sam 


und Baufteine (Steinbrüde bei Sphofen, Hüttenheim, Iffighein, 


Nordheim, Bullenheim, Herrnigheim, Marktfeinsheim), Gyps Chi 


Nordheim, Weigenheim), Alabajter (bei Marktieinsheim). 
Der Gewerbfleiß erſtreckt fich, auffer der Städs und. Glocke⸗ 
gießerei zu Nordheim und den vielen Bierbrauereien, hauptſaͤchlich 


auf Aderbau, Viehzucht, Viehmaftung; auf Handel mit Holz, Wein, _ 


Holzarbeiten, Gyps; auf Pottafchfiederei, Kohlens, Pech⸗ und Then 
brennerei. 
4. Pfarrei Dornheim— 
$. 1. -. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 
Diefe Pfarrei ), im Süboften bed Dekanats⸗Bezirkes, im Iyf 
gan oder Iffingau und in einer walbigen Gegend gelegen, ift von bes 








L) —— — — u. 


Dieſe Pfarrei wurde sm das J. 740 von. den frankiſchen Herridens 


Carlmann und Pipin geftiftet. Gie if eine derjenige Pfarreien, 
die dem Bisthume Würzburg gefchenft wurden, welche Gchenfum 
Kaiſer Ludwig der Fromme am 3. Dezemb. 823 Heftätigte. Ya $ 
1806 Fam fie vom Bisthume Würzburg an das Bisthum Bamberg 

. \ 


_ 2 — 


Pfarreien: Huͤttenheim und Altmannshauſen ‚und ben proteſt. Pfar⸗ 
reien: Moͤnchſondheim, Hellmitzheim, Nordheim, Krautoſtheim, Etz⸗ 


elsheim, Herrnitzheim und Nenzenheim, begraͤnzt; breitet ſich in 


Hrſchtg. Hohenlandsberg des Rezatkreiſes aus, und umfaßt: 1 Markt, 
2 Dörfer, 1 Weiler, 1 Kirche, 1 Kapelle, 2 Schulen, 1 Gottes⸗ 
ader und 312 ©. [Die Proteftauten im Unsfange gehören zu einer Pfars 
zei ihrer Confeſſion. Juden: 49.] 
Die Ortfchaften find: | 

Dornheim, Pfarrdorf mit dem Pfarrfige, der fchönen Pfarr⸗ 
firche, deren Thurm 3, im 5. 1448 zu Nürnberg gegoffene Glocken 
enthält, 212 ©. in 48 Familien, 1 gemeinfchaftlichen Schule und 
4 mit den Proteftanten gemeinfchaftlicdyen Gottesacker auſſerhalb des 


Dorfes, 4 Seen, 4 Bruͤcken, 1 M. (Efelsmühle), 1 berefhaftl, ' 


Meierhofe und 1 fehr reichhaltigen Quelle, welche das beſte Trink 
Waſſer in dortiger Gegend liefert, 1 St. füdöftl. von Poſſenheim. 
[Die dafigen 177 Proteftanten pfarren nach Hellmitheim. Die dafigen 49 
Juden haben da'ihre Synagoge und ihren Begrabnißplag zu Hüttenheim.] 

‚ Kottenheim, Dorf am Fuße des yerfallenen Bergſchloſſes Ho⸗ 
henkottenheim, mit 7 S., einigen Brüden und den Ruinen bes 
Stammfchloffes ber Grafen von Seinsheim, 2 St. ſuͤdoͤſtl. von Dorn 
beim, [Die dafigen Proteflanten gehören zur Pfarrei Nordheim.] 

Nordheim, Markt mit 70 ©., 2 fleinernen und mehrern hoͤl⸗ 
zernen Brücen über den Gerold und Leiftbach, und einigen M., 2 
St. füdöftl. von Dornheim, [Die dafigen Prot. bilden eine eigene Pfarrei.] 

Seehaus, Weiler mit 23 S., 1 Schloffe und Kapelle, 1 
Schule, zu welcher die kathol. Kinder zu Seehaus, Kottenheim und 
Rordheim gewiefen find, und dem Site des fürftl. Schwarzenberg, 
Hrſchtgs. Hohenlandöberg , 2%, St. fhdbftl. von Dornheim. [die 
Sroteftanten dafeldft gehören in bie Pfarrei Nordheim.) 

Sämmtliche Ortfchaften Jiegen im Hrſchtg. Hohenlandsberg. 


$, 2, . 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkunfte. 
Die Pfarrkirche *) it zur Ehre bes HL. Lorenz eingeweiht, und 


*) Der Brundftein zu diefer Kirche wurde ent 6, Sufi 1790 gelegt und 
der erfte Gottesdienſt darin am 1. Advents: Sonntage, am 1. Dei. 


_ 


— 128 — 


feiert ipr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage desſelben, ihr Kirchweihfel 
aber am Sonntage nach Gallus. In der Schloßtapelle zu Se 
haus *), welche das Allerheiligſte aufbewahrt ,. wird der Golttecdient 
an allen Sonn, und Feiertagen mit: Amt, Predigt, Ehriftenlehre um 
Vesper, und 1 wöcentlidien Meffe, von einem Franziskaner aus den 
Klofter Schwarzenberg excurrends verſehen, wofür. dieſes auch ein 
namhafte Remuneration von dem Fürften v. Schwarzenberg erhält.) 
Das 10ftündige Gebet in diefer. Pfarrei wird am 1%. Juni ‚abgehalten, 

Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei fleht. Sr. Burchlascht den. 
Färften von Schwarzenberg zu. | 

Die reinen jäßrlichen Einkünfte biefer Pfarrei: betragen, uch 
ber feftgeftellten Faffion, 514 fl.42 Y, Kr., wozu aber die jährlide 
Remuneration von 6 Eim. und 40 MB. Biers vor: der färftl. Swen 
zenbergifchen Herrſchaft, für die Aufſicht auf die Katholiken zn Ger 
haus und das Leſen 36. Meflen,. nicht gerechnet. iſt. 


2. Pfarrei Hemmersheim. 
uf 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei, ganz im Suͤden bed Dekanats. Bezirkes unb im l 
Ldg. Uffenheim des: Rezatfreifes liegend, wird gegenwärtig nur alſ 
eine Filial vom einem. Kaplane ber. Pfarrei Aub im Bisthume Wr 
burg verſehen; ift von der Pfarrei Aub, und dem proteft, Pfarreien: 
Guͤllichsheim, Lipprichhaufen und Pfahlenhaufen, Holzhauſen, Ad 
hofen, Equarhofen und Wallmersbach, umgeben und begreift: 2 Die 
fer, 1 Kirche, 1 Eule, 1 Gottesacker und- 268.8. 13 8. were 


1793 gehalterg nachdem fie von dem pfarrer Dürrt deſelb — 
net worden war. Die Erbauung des dortigen Pfarrhauſes a 
im 5. 1706. 

*) Sm 3. 1737 wurde erft von der verwittweten Fürſtin Eleonstt 
Amalie Magdalene von Schwarzenberg die Einrichtung getroffen 
daß der Gottesdienft daſelbſt von einem Franziskaner aus dem Kor 
zu Schwarzenberg verſehen wird. 

*+) Das Klofter erhält dafür 45 Klaft. Holzes, 1 Ctr. u. 12 pe. giſche. 





— 155 — 
charitativ paſtorirt. [Die 253 Yroteftanten: im Umfange find benachar 
ten Pfarreien ihrer‘ Confeſſion einverleibt.} 
Die Ortfchaften find: 

Hemmersheim, Kirdborf am ber Gollach, mit 231G. in 
40 H., 1 Filiallirche, 1 Schule und: 1 Gottesacker, 2 Y, St. nord 
weftl. von Uffenbeim und °/, St. Öftl. von Aub:. : [Die dafigen 147 Pros 
teftanten in 21 H. find nad. Lipprichbauſen eingepfarrt, und haben in Dems E 
mersheim ihre eigene Kirche „ ihren Kirchhof und Gotlestienft.], 

Walfershofen, Dorfmit 37 ©. in 6 H.,1 St. ſuͤdoͤſtl. 
von Aub und 1 St. von Hemmersheim. Die Katholiken dafelbft ſchi⸗ 
den ihre Kinder bis‘ zum. Empfange ver. erften: hf. Kommunion in die 
1/, St. entfernte Pfarrfchule zu Simmershofen; indem. in Walkersho⸗ 
fen weder eine Schule noch Kirche iſt. [Die bafigen 106 Proteftanten 
in 21 H. gehören in die Pfarrei Simnterähufen.} 

Beide Orte liegen im Lg. Uffenheius des Rezatkreiſes. 


Charitatis werden paftoritt: 6 ©. zu Hohenlach (Holladı). 


in der: Pfarrei Wallmersbach, 1 Y, St., und 7 ©. zu Pfahlens 
heim in der Pfarrei Eipprichhaufen, "4 St. v. Hemmersheim entfernt. 


G 2 | 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Kirche zu Hemmersheim 9, in welcher das Allerheiligſte 
aufbewahrt wird, verehrt den hl. Kilian als ihren Patron, beffen Felt 
fie am 8. Suli feiert. Das Kirchweihfeſt wird am Sonntage nach Mars 
tini (11. Novemb.) begangen... In dieſer Kirche wird das ganze Jahr 
hindurch an Sonn- und Feiertagen: Gottesdienſt, fo wie auch bie Seel⸗ 
forge, von dem Kaplane zu Aub excurr. beſorgt; auch werke in ders: 
ſelben woͤchentlich 2 Meffen geleſen, und alle, Tanfen, Copulatignen: 
und Leihen Gottesbienfte: vorgenommen. Der Kaplan hat an, den 
" Sonntagen Vormittags, nad} einer kurzen Predigt over Homilie, eine 
Katechefe, am jedem Feiertage aber eine: ausfuͤhrliche Predigt zu hals 
ten; zur Haltung, nachmittägiger Onneiienfie daſelbſt ift der Kaplan 


Dieſe Kirche wurde in den J. 1766 — 1208 wur bem Daurermeifter 
Drechſel zu Wäſſerndorf erbaut. 


> 230. " 
nich verbunden. Das 1Oftändige Gebet tn. biefer Kirche ih 


uni abgehalten. 
Die Befegung der Kaplanei beftellt der Here Biſchof v. Würzburg, 


Die jährlichen Einfünfte diefer Pfarrei beftehen, nach beram 26, 


Juni 1826 revid. Faflion, in 332 fl. 13 74 Kr.; bie Laſten Dagegen 


an Unterhalt und Befoldung bed Kaplans und an 30 Kr. Familien f 


feuer, in-300 fl. 36 Kr., wornad; ein reiner Ertrag von 31 1 A 
2, Kr. übrig bleibt, 


3. Pfarrei Huͤttenheim. 


$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 
Diefe Pfarrei *), im Süben des Dekanats⸗Bezirkes, tft von ber 
Pfarreien: Dornheim, Markt⸗Seinsheim und Willanzheim, und deu 


proteft. Pfarreien: Hernitzheim, Möndhfondheim, Nenzenheim, Kranu 


oftheim, Nordbeim und Weigenheim, umgeben; breitet fic im k. &. 
Markt⸗Bibart und im Hrſchtg. Hohenlandsberg aus, und begreift: 3 
Simultanfirchen, 3 gemeinfchaftliche Gottesauͤcker, 1 Schule und 170 
©. in 1 Marfte und 2 Dörfern. [Die 1,513 Proteftanten im Umfang 
find Pfarreien ihrer Confeflion einverleibt. Juden: 214, welche ihre eig 
nen Synagogen baben.] 
Die Ortichaften find: 
Hättenheim, Pfarrborf mit dem Pfarrſthe, ber Pfarflirde, 


deren Mitgebrauch den daſigen Proteftanten geftattet, 1 Schule, wer . 


cher auch die bafige juͤdiſche Jugend zugewieſen ift, 1 gemeinfchaftli 
chen Gottesader mit den Proteitanten, und 158 ©, in 16 ganzen um 
2Viertels⸗H., 1, St. fübl. von Poffenheim, im Log. Diarkt-Bibart 
und im Hrfchtg. Hohenlandsberg. {Dis daſigen 613 Proteſtanten bilden 





Das Stiftungsjahr dieſer Pfarrei läßt ſich nicht genau angeben; i⸗ 
deß koͤmmt dieſelbe ſchon in dem Verzeichniſſe der 29 Pfarreien ver, 
deren Patronatrechte das Domkapitel dem Fürſtbiſchofe Zohan 
Hartmann zu Würzöurg, welcher von 1673 — 1675 vegierte, ab 
getreten hat. Im 1. Des. des 19, Jahrh. kam fe vom Bisthume War 
burg an das Bitthum Bamoerg. 





I " . 
. ⸗A 


— 204 — 
eine eigene Pfartei. Die Juden dalelbſ haben ihre Eynagoge und cin⸗ 


Begräbnißplatz.) 
Hernitzheim GHerrnsheim, Marktherrnsheim), Markt 


mit 6 S. in 1 H., 1 Simultankirche und 1 gemeinſchaftlichen Gottes. | 


ader mit den bafigen Proteftanten, und 1 Bruͤcke über den Muͤhlbach, 
St. weftl, von Hättenheim, im Hrfchtg. Hobenlanbeberg, [Die 


dafizen 391 PBroteftanten bilden eine eigene 
MWeigenheim, Dorf mit 6 ©. in.?2 H. ., 1 Simultanfiche und 
1. gemeinfchaftlichen Gottesader mit den dafigen Proteftanten, und 


der im J. 1554 zerftörten Burg Hohenlandsberg in der Kühe, 2 St. | 


fünöftl. von Hüttenheim, im Hrfchtg. Hohenlandsberg. [Die dafigen 
509 Proteftanten bifden eine eigene Pfarrei. Die daflgen 44 Zuden haben 
dafelbft ihre Synagoge und ihren Begräbnißplat zu Hüttenheim.] 
5. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 


Die Pfarrkirche zu Huͤttenheim N iſt eingeweiht zu Ehren Jo⸗ 
hannes des Taͤufers, und feiert ihr Patrocinium am Feſttage dieſes 


Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am naͤchſt darauffolgenden Sonntage. 
Die Pfarrfirche zu Hernigheint *"), in welcher das Alferbeiligfte 
nicht aufbewahrt wird, feiert ihr Kirchweihfeſt am Sonntage nach Mars 


tini. Der Patron diefer Kirche iſt nach dei Aufzeichnungen ber Altern 


Pfarrer nicht befannt, Der Pfarrer hat in berfelben am Sonntage - 


vor Jakobi, wo Markt dafelbft ftatt findet, und am Kirchweihfeſte, 
Fruͤh⸗Gottesvienſt, und zwar vor dem proteſtantiſchen, abzuhalten. 


Die Pfarrkirche zu Weigenheim ***), in welcher das Allerhei⸗ 


ligſte ebenfalls nicht aufbewahrt wird, hat die Apoſtel Peter uud Paul 





9) Das Alter diefer Kirche läßt ſich nicht genau angeben. In den J. 
1694, 1724, 1848 und 1849 wurten an derſelben Neraraturen vor 
genommen. Im 5 1819 am 1. Juni geſchah ihre feierliche Einſeg⸗ 
nung durch den Pfarrer und Dedant Kaspar Reuß son Iphefen. 

) Diefe Kirche it fehr alt. Ihr Thurm wurde im 3. 1823 eingedect, 


nachdem deſſen obere Hälfte in ben vorher gehenden J. nes erbauß, 


worden war. 
"e) Der neue Bau dieſer Simultankirche begann im * 1829. 


® 


— 262 — 


‚gu ihren Patronen; feiert aber ihr Patrocininm nicht. Das Kirqh⸗ 
weihfeſt wird am Sonntage nach Allerheiligen gehalten. In der Re⸗ 
gel wird in dieſer Kirche vom Pfarrer alle Monate einmal, jeben Falz 
am 2. Feiertage der 3 hohen Feſte, und am Kirchweihfeſte, ordentl⸗ 
cher Fruͤh⸗Gottesdienſt, jedoch wegen weiter Entfernung nach bem 
protefantifchen, abgehalten. Das 10fthnbige Gebet in dieſer Pie | 
rei hat am 12. Juni ſtatt. | 
Das Verleihungsrecht anf dieſe Pfarrei ſteſt dem Herrn rer 
von Schwarzenberg zu. | 
Das jährliche reine Einfommen der Parrei a fich, nat 
der im J. 1826 revidirt. Faſſion, anf 1,395 f.A5 Y, Kr ; 


4. Pfarrei Sphofen, 
5 1 | 
Lage. Graͤnzen. Beitandtheile 

Diefe Pfarrei *), im Norden des ‚gleichnamigen Defanatd de 
zirkes, graͤnzt an die Pfarrei Willanzheim, dann die Pfarreien Rb 
delfee und Großkangheim des Bisthums Wuͤrzburg, und die protel, 
Pfarreien: Weiffenbrunn, Mainbernheim, Markt» Einerspeim, 8 
ftell und Ziegenbach; breitet fich aus im k. Wg. Marftfteft des Unter 
Mainfreifes, dann im k. Log. Marftbibast und im Hrfchtg. Marko 
Eineräheim bed Rezatkreiſes, und umfaßt: 1 Städtchen, 1 Dorf, 6 
Einöden und Höfe, 4 Kirchen, 1 Kaplanei, 2,138 S., Anter wel⸗ 
chen 46 Proteſtanten ſind, 4 Schulen und 14 Cottesacker. 
| Die Ortſchaften find: 

Iphofen, Städtchen in einer wein⸗ und getreldereichen Ge⸗ 
gend, mit 318 H., 2,069 S., worunter 27 Proseitanten, die ſich 
zur Pfarrei Marft-Einersheim halten, dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 





nn —— — — — 


*) Dieſe Pfarrei wurde um das J. 740 von CTarlmann und Yipis 
geftiftet, und von Carl dem Großen dem Bisthume Würzburg ge 
fhentt, welche Schenfung Ludwig der Fromme im J. 823 beftätigfe. 
Sm 1. Dec. des 19. Jahrh. Fam fie vom Bisthume Winzburg u 
Dad Bisthum Bamberg. 


8 


[che in gothifchem Style erbaut iſt, Glasmalerei an den Fenſtern hin⸗ 
m Hochaltare und Grabmonumente von ben J. 1533, 1560, 1562, 
70, 1573 und 1615 enthält, ‚die auf.einen Herrn von Gnottſtadt, | 
oriz von Wenfheim, Otto von Frankenſtein und den Bifchof Ju⸗ 
8 lauten, 1 Kaylanei ), 2 Nebenfirchen, 1'Gottedader, 4 Schus 
t, 1. Bürgerfpitale **), Magiſtrate und ‘dem Site eined Rentam⸗ 
3, 1 St. nordweftl. von Poffenheim, im Ldg. Marftbibart; | 

Domperrnmühle, Einoͤdmuͤhle mit 7 Prorejtanten, bie ſich 
e-Pfarrei Markt Eineröfeim halten, %, St. niet, von Sphofen, 

ı Log. Marktbibart; Ä u 

Gumbertsmühle, Eindbmiäfe mit 46., %, St. weil, von 
hofen, im Lg. Marftbibart; 

Neubirklingen, Kirchdorf mit 16 H., 104 S., unter wel⸗ | 
en 7 Proteftanten, die ſich zur Pfarrei Ziegenbach halten, 1 Filial⸗ 
che uud 1:Schule, 1 St. Öfll. v. Iphofen, im Lg. Marktbibart; 

Poppenhof, Einoͤde mit 78,, * et nordoͤſi. von Iphofen, 
Log. Marktbibart; 

Schwanberg Shwamberg); Hof mit Sattoßruinen, 2 
., 10 S., unter welchen 7 Proteſtanten, die ſich zur Pfarrei Roͤ⸗ 
lſee halten, und 1 Teiche, auf einem Berge „4 St, noͤrdl. von Ip⸗ 
fen ‚im eg. Marktſteft; 

Ruine Spedfeld, mit Neubauhof, :Einöbe mit 5 Prote⸗ | 
ınten, die ſich zur Pfarrei Poſſenheim alten, 1... St. öft. von 
phofen, im Hrſchtg. Markt» Einersheim; | 

Vogtsmuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 3S., Et. fan. von Ip⸗ 
fen, im Log. Marktbibart. \ 


Eharitativ werden paſtorirt: 8 S. in dem ‚MY &; n ntfer m 
dartte Einers heim des gechnanigen Hrſchtgs. | 


+ 


*) Dieſe Kaylanei iſt ſchon über 400 Sabre mit ber x Bari: verbnnden. 


**) Diefes Spital wurde ſchon im 3. 1338 aegränbet, «der erh m J. 
1607 vom Biſchofe Zutius errichtet. 


1a — | 
Er Er 


Gottesdienftliche Berpältnife Beſetzungorecht. Gift, 
Die Pfarrfirde 9 iſt zu Ehren des Hi. Veit eingeweiht, u 
feiert ihr Patrocinium am 15. Juni, ihr Kirdnveihfeft aber am Con" 
tage nach Matthäus. Die Hl. Bluts⸗Kirche * hat zu ihren ar 
trone den hl. Martin, und feiert das Patrocinium am Sonntage ve 
dem Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am Sem 
tage nach Kreuz⸗Erhoͤhung. In ihr wird das Allerheiligſte Aufbemahkt, 
an allen Sonn: und Feiertagen die Fruͤh⸗, an allen Abrigen Tages 
die zweite Meffe, und zwar am Freltage bei ausgeſetztem Kreuz Pan 
titel, gefefen, die ganze Frohnleichnams⸗Octav hindurch eine Val⸗ 
fahrt zum hl. Blut, mit Gewinnung des Ablaſſes, unterhalten, auſfe 
dem Patronats⸗ und Kirchweihfeſte, am 2. Oſter⸗, 2. Pfingſt⸗ und 2 
MWeihnachtös Feiertage der ganze Gottedbienft, und in ber zwei 
Hälfte des Monats Mai theild Bors, theild Nachmittags Die, Market 
ftunde, abgehalten. Die Spitalfirche **") verehrt den hl. Johannti 
den Täufer ald ihren Patron, und feiert ihr Patrveininm am Gedidp 
nißtage Sohanness» Enthauptung, ihr Kirchweihfeſt ‚aber am’ 
Sonntage darauf, erftered mit 1 Amte und letzteres mit Bors ab 
Nachmittags⸗Gottesdienſte. Aufferdem wird in berfelben an cs 
Samftage 1 Meffe gelefen. In der Kirche (oder Kapelle) zu Rem 
birflingen ** wird der bl. Marcus ale Patron vereint, m und bob 








) Der Bau, diefer Kirche, wie foldhe jegt fest, wurde im 4 15 
gefangen und, wegen Unterbrechung durch den Bauernkrieg, er im 
.3. 1590 voliendet, wie dieß heute ned; in der Wölhung der Brig 
zu lefen ift. 

“) Dieje Kirche, ehemalige Pfarrkirche, auch zum Bl. Grabe und Bub 
fahrtskirche zur hl. Vlute genannt, wurde zwiſchen 2290 und 130 : 
errichtet. Die Wallfahrt dahin mit Gewinnung eines volffoummene! 
Ablaſſes während der Frohnleichnams⸗Octavs bat der Pabſt Bonife 
eins VIII. im 3 1296 beftätigt, und der Fürfſtdiſchof Julius ie 
5. 1615 erneuert. Letzter bat diefe Kirche auch erweitert. 

* Diefe Kiche wurde im 5. 1607 vom Fürſtbiſchofe Ju lins erbaut 
) Der Grumdftein zu diefer Kirche wurde J. 1472 am Mittweh 
nad) Pfingken vom Biihofe Johannes zu Würzburg gelegt E 


| — 20 — 
itrocinium am Gedaͤchtnißtage desſelben, das Kirchweihfeſt aber am 
onntage nach Martini, gefeiert. Alle Monate wird in berfelben 4 
eſſe geleſen; aͤm Maͤrcustage dahin gewallfahrtet und darin Amt und 


‚ebigt gehalten. Die ewige Anbetung wird in dieſer Pſarrei am 84 u 


und 10. Juni gehalten. 2 | | 

Das Befekungsrecht at! diefe Pfarrei alternirt, vermöge einer 
ftimmitung vom J. 1780), zwiſchen dem Herrn Erzbiſchofe und dem 
agiftrate zu Sphofen. 

Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beſteht, nãch der feſt⸗ 
ſtellten Faſſion, in 866 fl. 54 7% 8.5 jenes des Kaplans in 50 fl., 
zu einige Accidenzien an Dpfergeldern bei Leichenaͤmtern und an 
of, und der freie Genuß der Wohnung, Koft und gewoͤhnllchen 

rpflegung kommen. 


Pfarrei Marktſeinsheim, 
$, 1. n 

Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 

| Diefe Pfarrei 9), im Welten des Defanats + Bezirkes gelegen, 
aͤnzt an die Pfarreien: Hüttenheim ind Tiefenſtockheim, , und die 
oteit. Pfarreien: Gnoͤtzheim, Bullenheim, Nenzenheim und Oberns 
eit; verbreitet ſich im Hrſchtg. Hohenlandsberg des Rezatkreiſes, und 
thaͤlt: 4 Kirchen, 4 Schulen, 4 Gottesaͤcker, 1 Kaplanei und 1,019 
‚in 1 Markte, 3 Doͤrfern und 1 Weiler. [Die Proteſtanten im Um 


196 gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Senfeiien, Suden: 61 1. 
Die Ortſchaften ſiud: 





beſtand daſelbſt auch ein Kloſter der regulirten Chorherrn des hl. Au⸗ 
guftin, welches aber im Bauernkriege von den Iphoͤfern ſelbſt zerſtoͤrt 
wurde. Die Kirche blieb ſteheii und wurde von da an mit der daſi⸗ 
gen Pfarrei vereinigt. 

2) Das Stiftungsjahr dieſer Pfartei läßt ſich nicht genall angeben; «ter 
gewiß hat diefelie ſchon vor 1400 beſtanden. Erſt im J. 1627 wurde 
ſie in der Art, wie fie jetzt beſteht, von Neuem gebildet. Im 1. Dec: 
des 19. Jahrh. kam fie vom Biötyume Würzburg an das Biethum 
Bamberg. u 

18 


— 200 — | 

Marktfeinspeim (Seinsheim), Markt mit dem Pfarre, ' 
ber jchönen Pfarrkirche, 1 Schule, 1 Gotteöndter auſſerhalb bes May | 
tes, 1 Kaplanei, 110 9., 465 S., 1M., 2 Weihern und 4 Brh | 
den, /, St. ſuͤdweſtl. von Doffenbeim, [Die 18 Proteſtanten daſeliß 
pfarren nach Hüttenheim.] 

Bullenheim, Kirchdorf naͤchſt der 3, mit 169 &., 1 Filiab 
Simultankirche, 1 Schule, 1 Gottesader und der Ruine ber Enw 
gundens⸗Kapelle auf einen Berge *), 1, St. fühl. v. Marttſeinshein 
[Die daſigen 534 Proteſtanten, vom Pfarrer zu Gnoͤtzheim paſtorirt, haben 
den Mitgebrauch daflger Kirche; die 61 Juden ihre Synagoge daſelbſt.] 

Gnoͤtzheim, Dorf mit 12 ©., 1 St. füdweltl. v. Marttſeinchein 
[Die daſigen 316 Proteſtanten bilden eine eigene Pfarrei.) 

Iffigheim, Kirchdorf an der ff, mit 198 S., 4 Filialkirch, 
1 Schule, 1 Gottedader, 3 M. und 2 Brüden, Y, &t. weſt. ver 
Marktſeinsheim. [Die daſigen 47 Proteſtanten find nach Hernikpeim is 
der Art gerfarrt, daß fie ihre Korulations-, Tauf- und Begräbniftfte ses 
dem Pfarrer zu Seinsheim verrichten laflen Dürfen, ohne zur Entridtug 
diesfallfiger Stolgebühren an den protefl. Pfarrer vertunden zu feyu.) 

Wäfferndorf, Kirchdorf an der Iff, mit 175 S., 1 Filiab 
Kirche, welche einzelne Glasmalereien in den Fenftern und einig 
Grabfteine ber Herrn von Seinsheim enthält, 1 Schule, 1 Gott - 
acker, 1 Schloffe nebft Meierei, dem Sige des fürftl. Schwarzenfer 
gifchen Rentamtes, 6M. und 6 Brüden, Y/, St. ſuͤdweſtl. v. Marl 
feinsheim. [Die dafigen 95 Proteft. gehören in die Pfarrei Gnöpheim] 
Winfelhof, Delonomiegut und Weiler an der Iff, Y, & 

ſuͤdweſtl. v. Marktſeinsheim. [Die dafigen Prot. pfarren nad Gwiggem] 
Sämmtliche Ortfchafren liegen im Hrſchtg. Hohenlandeberg 


§. 2. 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Eintenſe 
In der Pfarrkirche *%), zu Ehren der Apoſtel Peter u. Paul 








*) Die Kaiſerin Cunegunde ſoll ſich einmal im Walde dieſer One 
verirrt und auf der Stelle,” wo dieie Kapelle erbaut worden, Dh i 
tirt haben. 

€) Dieje Kirche wurde in den 3. 1810 bis 1813, von dem Baumeihr 
Dedelmann, new gebaut. 


— 2167 


geweiht, wird das Patrocinium am Feſttage biefer Heiligen, und 
; Kirchweihfeſt am Sonntage nadı Allerheiligen, gefeiert. Die Fir 
kirche zu Bullenheim *) ift zu Ehren des hl. ‚Leonard einge, 
iht, und feiert ihr Kirchweihfeft am Sonntage nach Leonardi. Die 
lialkirche zu Iffigheim **), in welcher das Alferheiligfte auf⸗ 
vahrt wird, ver<hrt Johannes den Täufer als ihren Patron, und 

rt an deffen Fefttage ihr Patrocinium, ihr Kirchweihfeſt aber am 
nntage nach dem Martind-Tage. In der Filial kirche zu Wäf 
ndorf ***), welche zu Ehren des hl. Cyriak eingeweiht fs, wird 

; Allerheiligfte aufbewahrt, und ihr Patrocinium am. Sonntage vor 

n 8. Aug., ihr Kirdmeihfeit aber am 3. Sonntage im Oft. gefeiert. 
diefen Filialfirchen wird vom Kaplane ***") an allen Sonn: und 
ertagen der gewöhnliche Vormittags⸗Gottesdienſt, überdieß in den 
ialkirchen zu Iffigheim und Wifferndorf an den treffenden Sonn _ 
d Feiertagen auch Nachmittags die vorſchriftsmaͤßige Chriſtenlehre, 

d gleich darauf, oder wenn an Feſt⸗ oder Feiertagen Feine Chriſten⸗ 
re ftatt findet, der Nachmittage-Sottesdienft, abweayjelnd, abgehals 

‚ wobei fofort die fonntägige Frühmeffe in der Pfarrkirche zu une 
sleiben hat. Uebrigens werben in den Kirchen diefer 3 Orte die 
elbft vorfommenden Taufen, Kopulationen und Leichengottesdienſte 
alten, fowie in deren Gottesädern bie treffenden Beerbigungen vora 
ommen. Die ewige Anbeturg in diefer Pfarrei fällt unf ben 1%. 
» 14. Junt. 183* | 


») Das Jahr der Erbauung diefer Filialkirche, welche fehr alt iſt, laͤßt 
fi nicht angeben. Bor der Reformation war Yis eine Pfarrkirche, 
und 1 Pfarrer und 1 Beneficiat daſelbſt angeftellt. Die Dotatignen 

dieſer Stellen gingen aver in den Priegeriihen Neformationd : Zeiten 
größtentheild zu Grunde, und ihr Üterrefi wurde zur Berbeiierung 
der Pfarrei Seinsheim verwendet. 

*) Die Kirche zu Iffigheim war anfänglich nur elite Kapelle, und wurde 
erſt im J. 1808 vergrößert. 

*) Dad Jahr der Erbauung dieſer Kirche, welche ſehr alt iſt, laͤßt ſich 
nicht angeben. 

Vermoͤge einer, mit Übereinftimmung ber k. Regierung des Pezats . 
kreiſes, unterm 25. Febr. 1830 u vom erzbiihöfl, Ordinariate erlaſſenen 
Verfügung. 


\ 


— 2168 — 


Das Berleihnugerech auf dieſe Pfarrei ſteht dem Herru —X 
von Schwarzenberg zu. 

Das jaͤhrliche reine Einkommen der Pfarrei betraͤgt, nach ber 
feſtgeſtellten Faſſion, 757 fl. 39 Kr.; jenes des Kaplanes 80 ft, 
zu welchen noch etwa 15 fl. Accidenzien und freie Wohnung, Rh 
uud uͤbrige gewöhnliche Verpflegung kommen. | 


Pfarrei Rodheini, 
F. 1. u . 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheil e. 

Die Graͤnzen dieſer Pfarrei *), welche im Suͤden des Dekanc 
Bezirkes liegt, werden von den proteſt. Pfarreien: Unterickelshein, 
Guͤlchsheim, Herrenbergtheim, Lipprichhauſen „ Gollachoſtheim u 
Gollhofen, gebildet. Sie breitet ſich im k. Lg. Uffenheim des Raab 
freifes aus, und erftredft ſich blos Über das Pfartdorf Rodhein 
welches nächft der Straffe von Uffenheim nach Ochfenfurt Liegt, ven 
Pfarrſitz, die Pfarrkirche, 55 9, 305 S., 1 Schule und 1 Gott 
acker enthält, und 1%, St. nordweſtl. von Uffenheim entferm i. 

Eharitatio werden paftorirt: 6 &. in dem 2 St. entfernten Eth⸗ 
chen Uffenheim, und 1 ©. in dem 1 St. entfernten Dorfe Berge 
beim, welche beide Ortfcheften im Ldg. Uffenheim Fiegen, 


§. 2% 


Sotiesvienflice Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. if 

Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des hl Kilian eingeneil, 

und feiert ihr Patrocintum am 8. Juli, ihr Kirchweihfeſt aber au 

Sonntage nach Martini. Das 10ftündige Gebet findet in dieſer Her 
rei am 15. Suni ſtatt. | 


l 


— 




















*) Diefe Pfarrei fol um das $.:740 von Carim a nn und Yiyin b 
richtet worden feyn. Sm 1. Decen. des 19. Jahrh. kam fe u 
Discefe Würzburg an jene von Bamberg. 

”) Dieſe Kirche wurde im 3. 1784 von dem roirrzburgiichen unse 
meifter Brockart erbaut. 


— 260 — 
Das & Befegungöredht auf dieſe Pfarrei ſteht € Sr. ri. bem Könige zu. 


Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei Ka ſich, nach 
: im J. 1826 revidixt. Faſſion, auf 1,128 fl. 40 AR \ 


, Pforrei Diefenſtocheim 
.1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Die Graͤnzen dieſer Pfarrei H, welche im Weſten des Dekanats⸗ 
zirkes liegt, ſind die Pfarreien: Willanzheim, Marktſeinsheim, 
ittenheim, und die proteſt. Pfarreien: Michelfeld, Marktſteft und 
yernbreit. Sie gehoͤrt zum, Ldg. Marktbibart des Rezatkreiſes, und, 
chränft fich blos auf das Dorf Tiefenftogpeim, , welches den 
arrſitz, die Pfarrkirche, 51 H., 255 S., unter welchen 3 Prote⸗ 
nten, die ſich zum Theile zur Pfarrei Obernbreit halten, 1 Säule, 
hottesacker aufferhalb des Dorfes, die Dorfs- und Niebm a e 
haͤlt und 2 St. b ſurweſt. von Poſenhein patient 


r 


, 
ON 


g. 2, 
hottesdienſtliche Verhaltniſſe. Bef etzungsrecht. Einkünfte. 


Die Pfarrkirche **) verehrt Die Apoftel Peter und Paul als 
e Patronen, und feiert am Belttage biefer Heiligen ihr Patyoeini⸗ | 


\ 


*) Tiefenſtogheim war ehemals eine Biol von Bilanjpeim; genoß aber ſchon 
ſehr fruͤh viele Parochialrechte, indem ein eigener Kaplan, weicher ſich 
bei der Mutterkirche befand, einen eigenen Matrikel für Tiefenſtockheim 
führte und daſelbſt alle treffenden Kpnulationen, Taufen, Beerdigungen 
u. f. w. verrichten mußte. Dieſe Kaplanei ging ein, als im 3. 1778, 
auf den Antrag des Dombapvitels zu Würzburg, von dem Fürftbifchofe 
Adam Friedrich eine Pfarrei zu Tiefenſtockheim errichtet wurde, 


Im 1. Decen. des 19. Jahrh. kam diefe Pfarrei dom Bisthume Vurr⸗ 


vurg an das Bisthum Bamberg. 

) Die Erweiterung der Kapelle zu Tiefenſtockheim zu der gegenwärtigen . 
Pfarrkirche geſchah durch das würzburgiſche Domkapitel im 3. 1631. 
"m 3. 1730 wurde dieſelbe durch den würzb. Weihbiſchof Dr. Ber⸗ 
nard eingeweiht. 


_ 20 — 


um, ir girchweihfeſ aber am naͤchſten Sonntage nach Martini. du 
10ſtuͤndige Gebet in dieſer Pfarrei wird am 17. Juni gehalten. 
Das Berleihungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt Sr. Koͤnigl. Maj. n. 
Die jäprlichen.veinen Einkünfte beitehen, nach ber feſtgeſtellen 
Faſſion, in 510 fl. 11 %, Kr. Unter den Laſten befindet ſich be | 
jährliche Abgabe von 6 fl. 15 Kr. Recognitionsgelds an die Por | 

Willanzheim, wegen früheren Pfarrverbandes, 

| 


$ 1 
Lage. Gränzen, Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei *), im Welten bes Defanatd Bezirkes und [| 
Umfange des k. Logs. Marftbibart liegend, iſt yon dem Pfarreien: | 
Iphofen, Hüttenheim, Tiefenſtockheim, und den proteſt. Pfarreien: 
Marktſteft, Michelfeld und Mainbernheim, begraͤnzt und umfaßt | 
41 Dorf, 4 Müplen, 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Gottedade | 


8 Pfarrei Willanzheim. u J 


mb 710 ©. 


Die Ortfchaften heißen: ' 

Willanzheim (Wilanzheim), Pfarrdorf am Mauhlach we 
dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 132 H., 689 S., 1 Feldkapele, 
welche St. auſſerhalb des Dorfes Liegt, 1 Schule 1Gottesader 
naͤchſt dem Dorfe, 1 M. (Zapfenmuͤhle), 1 Ziegelhuͤtte u. 1 Brit, 
4 St. fübl. von Sphrfen; - -- | 

Brüädenmühle, Einoͤdmuͤhle am Mublbach, mit 10 6, %, 
St. füdl, von Willanzheim; 

Hagenmühle, Einoͤdmuͤhle am äh, mit 5 S., ), &. 
ſuͤdl. von Willanzheim; - 

Weidenmuͤhle, Einoͤdmuͤhle am wͤhlbach/ mit 6 5% 
St. nordöftl, von Willanzheim. 

Sämmtliche Ortſchaften liegen im k. eng. Markiibet 


.— a. - 





) Diele Pfarrei ift eine Stiftung der fränfifchen Beherrfcher Carb⸗ 
mann und Pipin, um das 3. 740. Im 1. Decen. des 19. Jach 
Fam diefelbe vom Bisthume Würzburg an das n Beamer. 


— 1 — 


5. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 


Die Pfarrfirde 9 verehrt den hl. Biſchof Martin als ihren 
Patron; feiert ihr Patrocinium an dem nämlichen Sonntage, wo das 
Feſt Desfelben in foro begangen wird, ihr Kirchweihfeft aber om naͤchſt 
darauffolgenden Sonntage. Die Fel dka pelle **) iſt der Verehrung 
ber ſchmerzvollen Mutter unfers Heilandes gewidmet. In ihr wird 
das Hauptfeſt an Marie⸗Schmerz gefeiert wo, bei ‚günftiger Wittes - 
rung, eine Progeffion dahin geführt und 1 geftiftetes Amt daſelbſt ger 
halten wird, Das Jahr hindurch muͤſſen in diefer Kapelle, in jedem 
Monate, wenigftend 2 geftiftete Meffen gelefen; jeboch Dürfen, gemäß 
der Erlaubniß des Stifterd *), in ben Wintermonaten die geftiftes 
ten Meſſen auch in der Pfarrkirche gelefen werben, Das 10ftündige 
Bebet hat in dieſer Pfarrei am 18. Juni ſtatt. E 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt Sr. Königl. Mai. a. J 

Die reinen jaͤhrlichen Einkuͤnfte dieſer Pfarrei beaufen ſich, nach 

der im J. 1826 revid. Faffion, auf 858 fl: 34 7% Kr on, 





*) Der Grundftein zu diefer Kirche ift am 13. Mai 169 gelegt, und.. 
dieſelbe am 25. Sept. 1730 vom würzb. Weibbiſchofe Dr, Bernard 
feierlich eingeweiht worden. 

) Zu diefer Kapelle ift der Grundſtein am 9. Juli 1727 gelegt, und 
dieſelbe noch im nämlichen J., darch uUnterſtützung frommer Wohb . 
thäter, ganz ausgebaut worden. Benedicirt wurde dieſelbe vom würz 
burg. Weihbiſchofe Dr. Bernard am 26. Sept. 1730, 

⸗220) Der Stifter diefer Meſſen war der Amtskeller Andreas Sprenke 
zu Willanzheim. 





Xu Dekangt E Rronad, 





F. 1. on 
Rage. Öränzen. Groͤße. J 
Da geographifche Lage diefes Defanates, im Nordweſlen de 
Erzdioͤceſe, it zwiſchen 28° 46/ und 29° 14° 40” SAL. Bäuge, 
und zwifchen 50° 8° 24 und 50° 197 30 nörbl. Breite. Ge 
den Norden granzt ed an das Dekanat Teufchniß, g gegen Dſten ax 


das proteft. Defanat Naila, gegen Süden an bie Defanate Sie 


ſteinach, Weißmain, und die proteſt. Dekanate Seibelsdorf, Enke 
bach und Michelau, gegen Weſten an das Dekanat Lichtenfels, bei 
„proteft. Dekanat Michelau und das herzogl. Sachſen ⸗ Koburgifie 
und Meiningiſche Gebiet. Dasſelbe erſtreckt ſich in bie k. Log, Are 
nach, Lichtenfels, Naila, Stadtſteinach und Teuſchnitz, in bak 
Hrſchtg. Mitwitz und bie Perg. Kuͤps, Schmötz, Redwitz, Heinerk 
reuth, Weiſſe enbrunn und Unterlangenftäbt, bes Sbermainreikd, 
und wird von der Straffe yon Bamberg nach Lobenſtein purchſchnitten. 
Der Flaͤchenraum umfaßt heilaͤufig 5 Y, LI Meilen, 


5. 2. 
Eintheilung. Beſtandtheile. 

Den Umfang dieſes Dekanates bilden 10 Pfarreien und 3 En 
ratien. Die Pfarreien find: 1. Frieſen, 2. Klosberg, 3. Lr⸗ 
nach, 4. Marktgraiz, 5. Marktzeuln, 6. Neuckenroth, J. 
Steinberg, 8. Steinwieſen, 9. Wallenfels und 10. Zey 
ern; Die Guratien: 11. Küps, 12. Mitwig und 13. Shmöl, ' 

In dieſen Seelforgeppften find enthaltens 1 Stadt, 5 Mär, 
44 Dörfer, 64 Weiler, 63 Einoͤden und Höfe, 6 Veneficien, 3 | 
Kaplaneien „16 Kirchen, 9 Kapellen, 12 Gottesaͤcker, 29 Sau | 


Lam m — — ——— 


| 
| 
— 


. ' v 
— 273 m! “ | 
ter welchen 2 Winterſchulen, und 15,610 ®& 1 anter weichen 131, 


röteftanten find. Charitatip werben über 1,431 ©. paſtorirt. [Üter 


2 Proteflanten im Umfange Ind benachbarten Pfarreien ihrer Eanfeifion 
werleibt. Juden: 489.] | 
[ar 
Phyfiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 
Der Boden iſt groͤßtentheils gebirgig, beſonders im Norden, na 


r Nordwald ſich ausbreitet, der Sattelbogen bei MWolfartsdorf, dee u 
reuzberg und Nofenberg bei Kronach, und die Berge bei Steinberg, | 
rebersberg, Wallenfels und Steinwieſen ſich erheben; auf den Ber⸗ 


n das Klima meiſtens rauh, in den Ebenen und Thaͤlern gelind. 


ie vorzuͤglichſten Gewaͤſſer ſind: 1. die voigtlaͤndiſche Rodach, 


elche das Dekanat von Nordoſt gegen Suͤdweſten durchzieht, durch 
e Floßfahrt aͤuſſerſt belebt iſt und auf Ihrem rechten Ufer bei Stets 
iefen den Latſcherbach, bei Kronach die Kronach und bie Haß⸗ 


ich und bei Redwitz die Steinach, auf ihrem linken Ufer un⸗ 
rhalb Steinwieſen die Waldrodach, aufnimmt; 2. der Main, 
elcher nur einen kleinen Theil des Dekanates im Suͤdweſten befpält, 
id mit dem fich bie Rodach vereinigt. Unweit Lettenreuth, in der | 


farrei Marktgraiz, breitet. fich der Neugnfee aus. 


‚ Die Fruchtbarkeit des Bodens, zumal auf den gebirgigen Gegens 
n, wo bie Ernte, ben Getreide Sainen nur 4 bis 6fach erftattet, iſt 


eils gering, eheifg mittelmäßig. Aus dem Thierreiche werben vor⸗ 
‚glich erzeugt? Biegen, Schafe, Scmeine, Rindvieh, Bildpret; J— 


is dem Pflanzenreiche: Haber, Holz Worzůglichi im Kronacher For⸗ 
3) ‚ Getreide, Hopfen, Kartoffel, Ohft; aus bem Mineralreiche; 
alffteine, Gyps (bei Johannesthal, Theiſenort), Steinkohlen (die 
erſchiedenen Zechen zu Stockheim liefern jährlich 100,30N Kübel, am 


efammtwerthe zu 30,788 fl. 20. Kr.), Alaun und Bitripl Cbei Stock⸗ 


im), Eifenteine (bei Steinmiefen ‚ Neudenroth, Stockbeim , Wal⸗ 
nfels, Forſtloch), Schieferſteine (am Schubertsberge bei Wolferts⸗ 


An, Wallenfels), Wetzſteine (bei BWalleufele) ‚ gute Gerdfein 


ei Rotſchreut), Steinfalz Chi Schmoͤlz) 


3 


ne 


- 
.. 


— 274 — 


Der Gewerbfleiß erſtreckt ſich hauptſũchlic auf een (Wegen 
Steifheit der Berge muͤſſen manche Grundſtuͤcke, bes Bepflügens um 
fähig, gehackt werden), Viehzucht, Bierbrauerei, auf Handel mit Hi 
ber, Schmalz, Holz <Holländer-Holz, Brettern, Pfählen, Schirbeln), 
Steinfohlen, auf Flößerei, Pottafchfiederei, Flechtereien aus Weiden 
und Stroh (zu Lettenreuth, Marftgraiz, Mannsgereuth, Marktzeula, 
Schwuͤrbitz; in Marktzeuln befindet ſich ein Großhaͤndler, welcher fir 
den Abfag diefer Waaren in London ein Comptpit hat), -Strobfeb 
Berfertigung (zu Oberlangenftadt), Sodenverfertigung aus Kuͤh⸗ und 
Geishaaren (zu Ziegelerden, jährlich bie 1800 Dugend), Schnee 
mühlen, deren über 80 in der Gegend der Rodach find Lund eine jähe 
lich im Durchſchnitte 150 Niegen oder 36,000 Stüde Bretter Liefert); 
das Eiſen⸗Huͤttenwerk bei Steinwiefen (das jährlic, 1,800 Gent. Bany 
eijen und 200 Gent. Sandgußwaaren erzeugt, Die 2 Frifchfener lie⸗ 
fern jährl. 700 Cent. Stabeifen), Alaun⸗ und Bitriofwerf Chei Sud⸗ 
heim), Verfertigung von Dednadein aus Thonſchiefer (bei Ballen 
feld), deren man fich beim Schreiben auf Schiefertafeln bedient (fe 
lich etwa 23,500 Stuͤcke, zu deren Berfertigung 10+ bid 15jäfrige 
Kinder verwendet werden). Die durchziefende Straffe von Bambay . 
nad) Sachſen giebt häufigen Anlaß zur Gewerbs⸗Thaͤtigkeit. | 


1. Pfarrei riefen, 
8. 1. u Ä 
Lage, Gränzen, Beftandtheile, 

Die Umgehungen biefer Pfarrei *), welche faft in der Mitte db 
Defanates liegt, find die Pfarreien; Kronach, Klosberg, Gteinbeng, 
Zeyern und die proteft, Pfarrei Unterrodach. Sie wird yon ber Kr 
nach durchfchnitten; breitet fich im k. Log. Kronach des Obermaintrer 
ſes aus, und umfaßt: 2 Dörfer, 4 Weiler, 5 Eindven und Kö, 





















*) griefen war ehemals eine Filial der Pfarrei Kronach, und wurde et 
* 1m 5. 1808, durch Beiträge von Privaten, zu einer Pfarrei erjeber 


| — 275 — 
Kirche, 1 Schufe, 1 Gotteracer und 840 8 ., unter welchen 5 
vteſtanten, welche ſich zur Pfarrei Unterrodach halten. [Die 74 
den im Umfange haben ihren Gottesdienſt in einem prioachauſt, und ige 
Begrãbnißort zu Küws.) 
Die Ortſchaften heißen: 
Frieſen, Pfarrdorf auf dem linken Ufer der Kronach, mit 105 


‚612 S., dem Pfarrfige, der Pfarrfirche, 1 Schule, 1 Gottes⸗ J 


er und 1 m, 1 St. norböftl. yon Kronach; 

Dennig (Denig), Ober⸗ und Unter sDennig, Weiler 
t4 9. und 11©., Y, St. von Friefen; 

. Koderögrund (Kogersgrund), Eindde mit 76, , &. 
n Kronach; 


Ludwigsland, Weiler mit 4 9 und 23 Sr Zus noröf Eu 


n Frieſen; ' 
Rene Mühle @enmähte, Einoͤde mit 7 e. y Y &t, von = 
iejen; | 

Redwitzer Höhe, Einöde mit 5 &,, 1 St, von Friefen; 

Remfchlig, Dorfan der Rodach, mit 22.8. und 106 S, a), 
t. nordöftl. von Friefen; 

Remfchliger Schneidmuͤhle, Einoͤde mit 46, und * 
chneidmuͤhle, 1 St. von Frieſen; 

Rennesberg, Weiler mit 4 9, und 3 S., % St. für, 
m Frieſen; Pr 

Trebesgrund, Hof mit 8 S., 4 St. von Frieſen; 

Vinterleiten, Weiler mit 5 9 und 266, % St. oͤſtlt. 
m Frieſen. “ 
Saͤmmtliche Drtichaften fiegen im T. Lbg. Brad 


$ > | | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Defehungsreit, Einllfte. on 


Die Pfarrfirche *) it zu Ehren des pl. Georg eingeweiht, und 
iert ihr Patrocinium am Sonntage por oder nach Georgi, ihr Kirche 
eihfeft aber am Sonntage nad) bem enge der Profelpelung (115. 


*) Diele Kirde wurde im 3. 1648 ana u 


— 76 — ' 


Juli). Die ewige Anbetung wirb in biefer viame am 12. nud u 
Oktober verrichtet. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei wird von Sr. Kounigl. Mir | 
jeftät und dem Herrn Erzbifchofe abwechfelnd ausgeübt. 

Die jährlichen reinen Einfünfte der Pfarrei betragen, nach dr 
im 3. 1826 reoib, Faſſipn, 668 fl. 4 Kr. 


2. Pfarrei Klosberg (Gfoßberg,) 
| | $. 1, | 
Rage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei *), im Weſten des Dekanates, an ber Haßlah 
ift von den Marreien; Neuckenroth, Steinberg, Friefen, Kronach 
und der proteſt. Pfarrei Burggrub, umgeben; dehnt ſich im &%e 
Kronach und Hrfchtg. Mitwig des Obermainfreifed aus, und enthält: 
4 Dörfer, 6 Weiler, 1 Einöde, 1 Kirche, 1 Schule, 4 Gottedadn 
und 534 ©. [Die Proteftanten im Umfange aehoͤren im eine benachbarte 
Pfarrei ihrer Eonfeflion.] | 

Die Ortfchaften fi ind: - 

Klosherg (Gloßberg), Pfarrdorf mit dem Pfarrfte, der 
Pfarr⸗ und Wallfahrts⸗Kirche, welche 103 Schuß lang, 38 Schu 
breit und 26 Schuh hoch, A Gloden, 2 huͤbſche Altarblätter vom Ma⸗ 
ler Link, einige ſchoͤne Bildhauer-Arbeiten von Fries aus Kronach, 
Gemälde an ber Dede von dem Italiener Rasca , nebſt den Statio 
nen und 1 großen Orgel, enthält, 1 Schule, 1 Gottesacker, 18 9, 
und 120 S., 1 4 St. nörbl. vpn Kronach, im Log. Kronach; 

Bädlein, Beiler mit 4 H. und 22 S., wovon bie eine Kälte 
nach Klosberg, die andere nad) Mitwitz gepfartt iſt 2 St. von Klo⸗ 
berg, im Hrſchtg. Mitwitz; 





Klosberg (ehemals Klauſenberg) war früher eine Filial vom Krouech. 
und wurde im 3. 1810 zu einer Pfarrei erhoben. Das ſeit 1248 e 
ſelbſt beftandene Zranzisfaner-Hospitium für die Wallfahrtskirche wurde 
1810 aufgehoben, und deſſen Mitglieper mußten in Das Kloſter iM 
Kronach wandern, 





— 277 — 


Bitkig, Weiler im Haßlacher Grunde, mit 3 H. und 32 ©,, 
1), ©t: ſuͤdl. von Klosberg, im Ldg. Kronach; 

Burggrub, Dorf mit 10 in 3 H., 1%, St. weſtl. von n Klos⸗ 

Berg, im Hrichtg. Mitwit. Töie bafigen 280 Proteftansen bilden eine 


eigene Pfarrei. 
Gundelsdorf, Dorfam linken Ufer der Haßlach, mit 16 9. 


110 S. und 2M., ", St. ſuͤdweſtl. von Klosberg, im Lg. Kronach; 

Haig, Dorf mit 36 H., 185 ©. und 1 Schloffe, 1 St: weſtl. 
von Klosberg „ im Hrſchtg. Mitwitz. [Die daſigen Proteſtanten gehören 
in die Pfarrer Burggrub.] 

Legenberg, Einöbe mit 9 S., %, St. von Klosberg, ‚im Ldg. 
Kronach; 

Letzenhof, Weiler mit 7 H. und 12 &, St. (hose, don 
Klosberg, im Log. Kronach; oo. . 

Moftholz, Weiler mit 10 ©; in 3 9,1% ©. weſtl. von 
Klosberg, im Hrſchtg. Mitwitz. [Die 30 Proteſtanten daſelbſt gehören 
zur Pfarrei Burggrub.] 7 

Rottelsdorf, Weiler aim rechten Ufer der Haßlach, mit 4 9. 
und 26 &., ”/, St. weſtl. von Klosberg, im Lg. Kronach; 

Bopns (Fonz), Weiler mit 2 0 und 25 ©, St. ſuͤdl. 
von Klosberg, im Log. Kronach. 


§. 2% 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, = 
Die Pfarrkirche *) iſt zur Ehre der Mutter Gottes eingeweihts 
feiert ir Patrocinium am. Feſte Marie⸗Geburt, und ihr Kirchweihfeſt 
am Sonntage nach Chrifti-Himmelfahrt. Sie wird immer noch haufig 
als Wallfahrtskirche befucht; das 10ſtuͤndige Gebet in berfelben am 
9. Dftober verrichtet, 





*) Der Bau biefer Stiche begann, nachdem Sie vorige kleinere Kirche 
daſelbſt durch den haͤufigen, vertrauungsvollen Beſuch der Glaͤubigen 
zu. einem ausgebreiteten Rufe der Wunderthätigkeit gelangt war, im 
J. 1730 unter der Leitung des Obriſtlicutenants Neumann. Nach 
und nach erhielt ſie von verſchiedenen Wehlthaãtern anſehnliche Ge⸗ 
ſchenke und Verzierungen, und im 5. 1826 eine Hauptreparatur. 


— 278 — 
Das Verleihungorecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Maj. dem Pr Bm. 
Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beträgt, nach der 
im 3. 1826 revidirt. Saffion, 794 fl. 45 Y% Kr 


3. Pfarrei Kronach, 
4 
Rage Graͤnzen. Beftandtheile, 

Die Graͤnzen diefer Pfarrei *), im Süboften des Dekanates, den 
fie den Namen giebt, und an den Flüffen Rodach, Haßlach und Kr 
nach gelegen, werden von den Pfarreien: Klosberg, riefen, ven 
proteft. Pfarreien: Mitwig, Schmölz, Unterrodach, Kuͤps, Fiſchtaqh, 
Seibelsdorf, und den Guratien Mitwig und Schmölz, gebildet. ' Gie 
breitet ſich aus in dem k. Log. Kronach, dem Hrſchtg. Mitwip und’ bes 
Ptrg. Schmoͤlz und Kuͤps des Obernaintreifes, und umfaßt; 41 6tahl, 
8 Dörfer, 20 Weiler, 14 Einöden, 5 Kirden, 7 Kapellen, 2 Kap⸗ 
Ianeien, 6 Beiteficien, 14: Schulen, 1 Gottedader und 4,962 6.- 
morunter 26 Proteftanten. 185 ©. werben charitativ paſtorit. 
[183 Proteftanten find benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion einverisi, 


Suden: 15.} 
Die Ortfchaften find: 


Kronady (Eronach), Stadt am Zuſammenfluſſe der rau, 
Haßlach und Kronach, und an der Strafe von Bamberg nad; Some 
berg, mit dem Pfarrfige, 423 H., 2,875 &., worunter 33 Prote 
ftanten, der Pfarrkirche, welche SO Schritte lang und 25-30 Schritte 
breit ift und 1 fchönes Altarblatt auf dem hohen Altare f Johannei, 
den Täufer unſers Heilandes am Fluſſe Jordan, vorſtellend, huͤbſch 
Altarblaͤtter auf den 2 Nebenaltaͤren von Oswald D ngers, bas Er⸗ 
taphium des Edlen Chriſtoph Neuſtetter, Stuͤrmer genannt, ehemal, 
Hauptmanns in der Stadt Kronach auf'm Roſenberg (errichtet 1585), 





% Die Zeit der Gründung dieſer Pfarrei läßt ſich nicht genau augen 
indeß ift es gewiß, daß Kronach und Teufchnig die älteſten Yiar . 
reien im Nordwalte waren, und daſelbſt aufler ihnen bis 113% fon 

. eine Pfarrei befannt war. Im 3. 1147 wurde die Pfarrei Kroneh 
zu einem, und zwar erften Erzdiakonate auf dem Lande erhoben. 


x 





d jenes, welches ber Eichſaͤtter Biſchof, Martin, Freih. v. Sana | 
:g, feinen Aeltern daſelbſt fegen ließ, eine merkwuͤrdige Kanzel und 
t barmonifches Geläute enthält, der Kirche des ehemal. Franziska⸗ 
r⸗Kloſters (jetzt gefperrt) *), 1. Spitalfirhe, 1 Nikolaus: Kirche 
ffer der Stadt auf dem Gottedader, 1 St. Anna⸗Kapelle, 1 Schloß- 
pelle auf der Feftung Nofenberg, 2 Kaplaneien, 6 Beneficien (nm 
h: Fruͤhmeß-Beneficium, Beneflcien zu ben hl. Apofteln, hl. 3 
inigen, bl. Philipp und Jakob, hl. Heinrich und Ennegunde, Bes 
ficium zum hl. Kreuze und der Engelmeffe) **), 1 Gottesader aufs 
halb der Stadt, 4 Elementar-Schulen, 1 lateinischen Stadtfchule, 
Spitale, 1 Kranfenhaufe für Dienftboten,\1 Siechhaufe, 1 Kunfts 
nmlung, den Sigen des f. Logs., Rent⸗, Forfts, Zoll: und Berg⸗ 
tes, 1 Pofterpedition, 1 Magiftrats, der Feſtung Rofenberg, 12 
. nordöftk, von Bamberg und 10 St. nordweſtl. von Baireuth, im 
38. und Magiftrats-Bezirfe Kronach, [Im Umfange wohnen 15 Zus 
I, ohne eigene Synagoge.) _ | | 

Bernsroth, Weiler mit 2 H. und 196., Y, St. noͤrdl. von 
nach, im Log. Kron ach; 

Biegen-Schneidmähle, Einoͤde mit 7 S. und 1 Schneid⸗ 
ihle, Y, St. von Kronach, im Log. Kronach; 


Bierberg, Weiler am rechten Ufer ber Haßlach ‚mi 2 9. und 
S., 1 Et. nordweitl, von kronach ‚im eog. Kronach; 





*) Vermoge allerhoͤchſten Dekrets vom 18. guli 1828 wurde Yiefeß, i im 
J. 1649 errichtete, Kloſter aufgehoben. 

Das Frühmeß⸗Beneficium wurde im 3. 1380 geſtiftet, und iſt nun der 
Pfarrei Kronach einverleibt. Das Beneficium der hl. Apoſtel verdankt 


feine Gründung dem ehemal. Pfarrer zu. Kronach, Konrad Die 


ner, int 3.14%. Das Engelmeß-Beneficium, geftiftet im J. 4422, 
ift feit 1820 mit jenem zum bi. Kreuze (f. Kreuzberg); das: Beneft- 
cium zu den hf. 3 Königen, der Pfarrei Tſchirn; das Benteficium der 
Apoſtel Philipp und Jakod auf der Feftung Roſenberg, geitiftet im 
8%. 1476 durh Herrmann Zöllner, Stephaniter Stiftsherr zu 
Bamberg, feit 1645 der Pfarrei Zeyern, und das Beneficium der 
Heiligen: Heinrich und Cunegunde auf derſelren Feftung, von Straße 
giech hierher gekommen, ‚ der Pfarrei Windheim, einverleibt. 


— 280 


Brand, Weiler mit 8 8. und 36 S., %, Et: wert. von gr 
nad), im Log. Kronach und Ptrg. Kuͤps; 

Breitenlohe, Dorf mit 22 H., 181 S. und 1 Schule, m | 
St. nordweftl. von Kronach, im Log. Kronach und Pttg. ec 
[Die dafigen 4 Proteſtanten find nah Schmöh, gepfarrd.] | 

Burg (obere), Einoͤde mit 5 &., %, St. weitl. von Kronach 
im Log. Kronady und Ptrg. Schmoͤlz; 

Burg kuntere), Eindde, /, St. well. von Kronach, im Ya 
Schmoͤlz nnd Lg. Kronach. [Die dafigen 5 Prot. pfdrren nad Schuit 

Dennig (Dennach), Weiler mit 4 und A &;, 1 
von Kronach, im Log. Kronach; 

Dobersgrund, Weller mit 4 H. und 20 S;,; St. weil 
von Kronach, im Ldg. Kronach; | 

Dörfles, Torf an der Kronach, mit 18 H., 123 S. md 
Schule, St. nordweſtl. von Kronach, im Lig. Kronach; 

Endmannsdorf, Weiler mit 40 Sn 8 H., 1 St. weil 

yon Kronach, im Ldg. Kronach und Ptrg. Schmoͤlz. IDi⸗ 16 Yrld 
Kanten daſelbſt find nah Schmoͤlz gepfarrt.) 

Fall meiſterei, Einoͤde mit 7 S., St. von Kronach, in 
edg. Kronach; 

Felſ enmuͤhle, Einoͤde mit 6S. und Schmeidmuͤhle, y8 
von Kronach, im Ldg. Kronach; 

Friedrichsburg, Weiler mit 5 H. und 48 S., %, Hl 
von Kronach, im Log. Kronach und Ptrg. Kuͤps; 

Froͤſchbrunn, Eindde mit 7 S., St. von Kronoqh, i⸗ 
Log. Kronach; 














Bamberg, ntit 1 mie ı/, &t.v. Kronach, im Log. Krank 
[Die dafigen 8 Proteftanten pfarren nach Weilfenbranm.] 
Hammermühfe, Weiler am linken Ufer ver Robach, mit 2% 
415 S. und AM., St. Öftl. von Kronach, int Log. Kronach; 
Höfles cHöfae), Dorf an der Straſſe von Kronach nf 
Steinwiefen, rechts der Nodach, mit 31 H., 106 S. und 1 Schal 
3/, St. öftl, von Kronach, im Log. Kronach. [Die 90 Protekenen 6 
ſelbſt jind nach Fiſchbach gepferrs.) 


\ 


— 3 — 


Indengraben, Eindbe mit 126, Y, &t. wet, Son Kros 
ch, im og. Kronach und Perg. Schmölz; 


Katharagrub, Weiler nuf dem rechten Ufer der Haßlach, mit 
d. und 25 S., , St. nordweſtl. von Kronach, im Ldg. Kronach; 

Kauserhof, Einoͤde mit ·7 S., 4 St. von Kronach, im 2dg. 
— * 

Keſtel, Weiler mit 28 &. in 5 9. ., %, St. weil. von aronach, 
Log. Kronach und Perg. Schmoͤls. [Die daſigen 20 Proteftanten find 
h Schmöl;- gepfarrt.] 

Keftel (der hintere), Weiler mit 2 9. und 16 S., °/, &t. 
n Kronach, im Ldq. Kronach und Ptrg. Schmoͤlz; | 

Kleiens und —— Weiler an der Straſſe von 
einwiefen. nach Bamberg, mit 2 H., 178. AM, St. 
n Kronach, im Log. Kronach; 

Knellendorf, Dorf an ver deglach, mit 25 H., 156 8,1 
hule und 1M., »/, St. norbweitl. von Kronach, im Ldg. Kronadı; 


Rreuzber g, Einoͤde auf einem Berge naͤchſt der Rodach u. Straſſe 
a Kronach nach Steinwieſen, mit 1 Kirche (Kapelle) *), 4 Bene⸗ 
um und 3.5... 7, St. nordoſtl. ven Kronach, im Lg. Kronach; 

Krugsberg, Einoͤde an der Haßlach, mit 9 ©, * St. nord⸗ 
81. von Kronach, im Ldg. Kronach; 

Kuhberg, Weiler mit 2H. und 10 S., 2), &t. Iabwept, von. 
onach, im Ldg. Kronach; 


Neuſes, Dorf Ai dem Jinfen Ufer der Rodach ‚mit 55 H., 
d S., 1 Schule, 1 Mahl» und 2 Schnedmnühlen, St. ſuͤdl. 
ı Kronach, im Lg. Kronach; u 

Poppenhof, Weiler mit 2 9. und 12 ©, Y, er. weitl. von 
nach, im Log. Kronach; | 


*) Diele Kirche und dad Beneficium entftanden in den J. 1634 u. 1635, 
wo die Bürgerichaft zu Kronach, nad) Belagerung ihrer Stadt von. 
den Echweten und nad Befreiung von der ausgestochenen Peſt, zu 
Ehren des bi. Kreujed, der Heiligen Gebaftian und Rochus, auf dem 
Kreuz⸗ (ehemal, Wein:) Berge diefe Kirche oder Kapelle erbaute und 
nah) und nad) dotirte. 


19 


— 1382 — 


Rauershof, Einoͤde mit 7 ©, St. von Kronach, EL 
Kronach und Ptrg. Schmoͤlzz 

Roſenberg, Zeitung, mit 129 6, Werne 3 Pet, 
2/, St. nördl. von Kronach, |. Kronach. 
Kofenhof, Weiler mit 2 H. und 7. 6, St. unbe vi 
Kronach, im Log. Kronach; 

Roßmühle, Weiier mit 2 9. und 16 er £ &t:. von Ri 
nad), im Log. Kronach; 

Rothſchreuth, Weiler mit 69. und 40 * 1 % Oy 
weft. von Kronach, im Hrfchtg: Mitwitz; 

Seelabach (Seelebach), Weiler mit 2 Hu und 94,% 
©t. weftl. von Kronach, im Log. Kronach und Perg. Schmoͤlz; | 

Seelach, Torf mit 12 9., 138 ©. und 1 Säule, % ei | 

norbweftl. von Kronach, im Log. Kronach; u 

Strefenberg, Weiler mit2 9. und 16 Sr 7A von Ih 
nad, im bg. Kronach; | 

Tetſchera⸗Muͤhle, Eindomäpte mit T & 2 St. vn 
nach, im Ldg. Kronach; Ä TR IE Br". Zu 

Vogtendorf, Dorf am Iinfen Mr der Nodech und nicqt a 
Straſſe von Bamberg nach Steinwieſen, mit 80 © und 4 M., Y, 
St. öftl. von Kronach, im Ldg. Kronach. [die “0 Vröteßonten * 
pfarren nach Fiſchbach.] 

Ziegelerden, Dorfauf dem rechten Ufer der Rodach, wit 8. 
H., 228 &. und 1 Schule, °,, St. fühweftl, von Kronach, im &p | 
Kronach und Ptrg. Küps. [Die Proteft. daſelbſt pfarren nach Sheikh] 

Zolbrunnen, Eindde mit 106, 1 6t, weſtl. von 3 
im Ldg. Kronach; | 

Zollhaus, Weiler mit 2 9. und 9 S., 3* ei; von — 
im Ldg. Kronach. | 


Gharitativ werben paſtorirt die Aatholiken von nachfolgender 
———— 16 von EUmershof, 1 St; 14 von Fiſchbach 
1%, St.; 12 von Giesäbel, 1St.; 32 von Horlachen, 1* 
St.; 7von Kaltbuch, St.; 4 von Kohlgaß, 19, &; 3% 
von Neuenreuth, 1St.; 17 yon Oftrach, 1St.; 13 von Sadh 





— U — 


eife, 1St.z 7 von Stabra, 1St.; 20 von Stoͤcken, St 
d 11 von Waͤſtbuch ,Y, 8. von Rronad; entfernt. ; 


: 


I. 2% 

Sottesdienftlihe Verhältniffe: Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Stadtpfarrfirche *) fit zu Ehren Johannes des Taufers 
geweiht, und feiert am Fefttäge dieſes Heiligen ihr Patrocinium, 
e Kirchweihfeſt aber am 2. Sonntage nach Oſtern. Die Kirche 
8 aufgehobenen Franziskaner: Kiofters **), weiche nun 'gefperrt ift, 
ierte fonft am 19. Okt., als am Tage des hl. Petrus von Alcantra, 
deffen Ehre fie eingeweiht worden, ihr Patreeinintum. In der 
pitalfirche ***) in der Vorſtadt, welche zur Ehre der hl. Anna 
ngeweiht ift, wird das Patrseinium am 26. Juli, am Gedaͤchtniß⸗ 
ge diefer Heiligen, das Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach Seba⸗ 
anti, jedesmal Vormittags mit Amt und Predigt, und Nachmittags 
it Befper, und am Borabende auch mit Veſper, gefeiert. Auffer 
efen werden in derfelben wöchentlid, 2 Meffen gelefen, und am Tage 
ach dem Kirchweihfefte 1 Seelenamt gehalten. Die St Niko laus⸗ 
rche ****) auffer der Stadt, auf dem Kirchhofe, verehrt den hi. Ni⸗ 
laus als ihren Patron, und feiert Ihr Patroeinium am Gedächtniße 
ge diefes Heiligen mit 1 feierlichen Amte, In derfelben werden am 
Kerfeelen: Tage, beim Befuche des Kirchhofed, 1 Seelenamt, und bei 
egräbnifien, nad geſchehener Anordnung, oͤfters Seelen⸗Amter und- 
deſſen gelefen. Die St. Anna⸗Kapelle neben der Pfarrkirche, jur 
pre der HI. Anna eingeweiht, iſt feit 1805 gefperrt, und die Öottedo 
enfte, welche fonft Darin ftatt fanden, werden nun in der Pfarrkirche, 
ı den beitimmten Tagen ‚ gehalten, ge Schl oßtapel e uf der 





*) Diefe Kirche iſt ſehr alt, und das Jahr ihrer arbanung läst FR nicht 
angeben ; ungefaͤhr im 3. 1607 ift der hintere Theil angebaut worden, 
w.j Diefe Kirche wurde im 3. 1670 erbaut. 
er) Die Spitalfirhe iſt ſehr alt, und erhielt im J. 1644 eine HRemovatur. 
**) Dieie Kirche iſt ecenfalls fehr alt, und foll einft die Pfarrkirche ge- 
wefen feyn. Sm 3. 1572 wurden an berfelben verſchiedene Repara⸗ 
turen vorgenommen. 


Tag und die Nacht Über der Anbetung audgefegt und um 2 Uhr Rady 


eh — *. 


Feſtung Roſenberg *) iſt zu Ehren der Jungfrau Maria eingewelſt. 
In derſelben wird an jedem Sonn⸗ und Feiertage, wie am Allerſeelen⸗ 
Tage, Morgens um 9 Uhr 1 Meſſe geleſen. Indeß find in ihr wb . 
chentlich noch) 2 Mefjen, nad) Anordnung der Stifter, zu Iefen, weile 
die zeitlichen Pfarrer zu Windheim und zu Zeyern, mit welchen Pfars 
reien 2 Beneficien in diefer Kapelle verbuhden find, zu beforgen bw 
ben. Die Kirche auf, dem Kreuzberge *Y ift zu Ehren dei. 
Kreuzed’und der Heiligen: Sebaftian und Rochus, eingeweiht; fe 
feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage des HI. Sebaftian, undie 
Kirchweihfeſt am Bartholomaͤus⸗Tage. In ihr werben das Jahr über 
oͤfters beftellte Amter gehalten; vom zeitlichen Benefciaten, nad | 
Anordnung des Stifters, 77 Mefien gelefen, und am Charfreitage 
das Allerheiligfte, das bier immer aufbewahrt ift, im hl. Grabe den 














mittags eine-Predigt vorgetragen. Der Befiter des Beneftciumd m 
ben hl. Apofteln iſt verbunden, wöchentlich 5 Meffen in. ber Pfarr 
kirche zu leſen, "und deren 2- für den Stifter-zu appliciren; jeberel 
im Beichtſtuhle Aushilfe zu leiſten; ‚die 4. Predigt zu halten ;- im Zale 

: der Pfarrer auf einer. Provifur:fich befindet, . und eine zweite in ber 
EStadt auskoͤmmt, biefe zu beforgen, und abwechſelnd mit der Ya 
geiſtlichkeit das Lefen ber legten Meffe in der Pfarrkirche zu übern 
men. Die Obliegenheiten des Befigers der vereinigten Beneficien pun 

BE Kreuze und der Engelmeffe beftehen darin: daß derſelbe jaͤhrlich 77 
Weſſen in. der Kreuzkapelle, nach Anordnung bes Stifters, Ieje; 4 
Predigten, nämlich 2 auf dem Krenzberge Cam Charfreitage und am 
Sebaftianstage), und 2in der Spitalfische zu Kronach (am St. Aum⸗ N 
und Kirchweih⸗Feſte), And während der Sebaſtians⸗Octav in ber ray h 
kapelle täglich 1 Betftunde, ‚Halte; an jedem Donnerstage das Enyb r 
amt celebrire; während des Jahres 7 Predigten an den, vom Par |, 








9) Diefe Kapelle ift fehr alt... An der einen Säule derſelben findet au 3 
die Jahrzahl 1486 und die Unterſchrift: Philipp von Bette 
Gnaden Biſchof zu Bamberg, Graf und Herr zu Heun 

berg. —22 


*) Dieſe Kirche iſt im J. 1635 erbaut worden. 


— 2835 — 


vorflande zu beitimmenden, Tagen übernehme; in der Spitalfirche, 
nach beliebiger Ordnung, an die Pfrkndner eine paffende Ermahnung, 
und zwar im Sommer ‚alle 14 Tage, und im Winter alle Monate eins 
mal, vortrage; übrigens, nad) Erforderniß, in der pfarrlichen Seel- 
forge Aushilfe leilte, und allen Gläubigen, welche auf dem Kreuz⸗ 
berge ihre Andacht verrichten wollen, Beicht und Kommunion admis 
niftrire._ Bermöge des, mit. der Pfarrei Tichirn verbundenen, Bene 
ficiums zu den hl. 3 Koͤnigen hat der zeitliche Pfarrer zu Tſchirn, in 
jedem Monate, auf dem Dreikoͤnig⸗Altare in der Pfarrkirche zu Kro⸗ 
nach 1 Meffe zu lejen. Den jeweiligen Befikern der Pfarreien zu Zey⸗ 
ern, welcher das Benefteium der Apoftel: Philipp und Safob, und 
zu Windheim, welcher das Beneficium der Heiligen: Heinrich und 
Eunegunde, einverleibt ift, liegt ob, dafür zu forgen, daß in ber. 
Schloßfayelle auf der Feftung Roſenberg, wöchentlich an Werktagen, 
. 2 Meffen gelefen werden, welche ehemals von den Franzisfanern‘, ges 
gen Remuneration, beforgt wurden. Die ewige Anbetung findet in ‘ 


biefer Pfarrei am 28., 29. und 30. Sept. und am 1. u. 2. Oft. flatt. 


Das Berleihungsrecht auf die Pfarrei Kronach fteht Sr, Majeſtaͤt 
dem Koͤnige, jenes auf dad Apoftel-Beneftcium dem Stabtmagiftrate 
zu Kronach, und jened auf bie vereinigten Veneficien zum PL, Kreuze 
= and der Engelmefje abwechjelnd Sr. K. Majeſtaͤt und dem Herrn Erz⸗ 
biſchofe, zu. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei belaufen ſich, nach 
der im J. 1826 revid. Faſſion, auf 2,433 fl. 24 Kr.; jene eines je⸗ 
- ben Kaplanes auf 230 fl., wozu noch der freie Genuß einer Wohnung, 
:" der Koft und Verpflegung mit Holz, Licht und Wäsche. koͤmmt; jene 
bes Apoftel-Beneficiumd auf 843 fl. 2 %, Kr., und jene der vereinig 
ten Beneficien zum bi. Kreuze und der Engelmeffe auf 590 fl. 21%: 


Kr., wobei der Beneficiat eine Wohnuhg auf dem Kreuzberge hat, 


aber auch nad) Belieben in der Stadt Kronach wohnen fan. Die 
feinen jährlichen Renten des Beneficiums zu den hl. 3 Königen ber 
tragen 25 fl.; jene des Beneficiums der Apoftel Philipp und Jakob 
26 fl. 14 Kr., und jene des Beneficiums ber Heiligen: Heinrich und 


Sunegunde, 50 fl. 


a JE <> 
4. Pfarrei Marktgraiz. 
. Lt 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile, 

Diefe Pfarrei *), im Suͤdweſten des Dekanats⸗Bezirkes und an 
den Fluͤßchen Rodach und Steinach gelegen, graͤnzt an die Pfarreien: 
Marktzeuln, Lichtenfels, Seling, Die proteft. Pfarreien: Schal, 
Burgersdorf, Michelau, Redwitz, Obriftfeld, und das herzogl. Eady 
fen-Roburgifche Gebiet; breitet fich in den k. Lg. Lichtenfeld, Kranad 
und den Perg. Unterlangenftadt und Redwitz des Obermainfreifed and, 
und enthält: 1 Markt, 7 Dörfer, 2 Weiler, 2 Kirchen, 1 (Simi 
tan) Kapelle, 3 Schulen, 2 Gottesäder und 2,254 S., worunt 
44 Proteftanten. 237 ©. werden eharitativ paftorirt, [916 Yreie 
ftanten im Umfange find benachbarten Pfarreien. ihrer Confeſſion zugewiehe, 
Juden: 196, die ihre eigene Synagoge haben.) 

Die Ortfchaften heißen: 

Marktgraiz (Graip, Markt an ber Steinach, mit dem Yfım- 
fite, der Pfarrkirche, 101 H., 636 ©., worunter 4 Proteflasten, 
1 Schule, welcher nebft der Jugend zu Graiz auch jene zu ‘Manzigr Fı 
reuth, Schnedenlohe und Trainau zugewiefen ift, 1 Gottedader, 1 I, 
M., 3 St. norböftl. von Lichtenfeld, im Log. Lichtenfels; 

Lettenreuth, Kirchdorf mit 40 H., 304 S., worunter 1 eb 
teftant, 1 Filialficche (Kapelle) und 1 Gottesacker aufferhalb des Dee 
fes, °/, St. ſuͤdweſtl. von Marktgraiz, im &pg, Lichtenfels): 

Mannsgereuth, Dorf am linken Ufer der Steinach, 3 
S. und 1 M., /, St. noͤrdl. von Marktgraiz, im Lg. kichtenſui 
[Die 68 Proteſtanten find nach Schmoͤlz gepfarrt.] 

Neuenſee, Dorf am Abfalle des Sees gleichen Namens, ni 
23 H., 176 S., worunter 5 Proteſtanten, 1 M., * St. wel 
von Marftgraiz, im Lg. Lichtenfels; 

Neuenforg, Weiler nächft dem r Reienfer, mit 1195: 3 















*) Marktgraiz ift feit 1331 als Yfarrei befannt, Diefe ie 1810, # 
Folge eines Staatsvertrags zwiſchen Bayern und rzburg, und m 
würzburgifchen Diöcefe an die hambergiſche Überg gem. 


. 


6, worgntie 34 retehanten, 1-Y, & fühtoeRt. vn Virhwen | 


im Log. Lichtenfels; 


ı-  Dberteuth, Weiler mit 7 H. und 40 ©, Y er. weft bon 


nenn im Ldg. Lichtenfels; . ' 


Redwitz H, Dorf auf dem rechten Ufer der rodach, mit 215 


S., 1 Schloßkapelle zum gottesdienſtlichen Gebrauche der Katholiken 


And Proteſtanten, 1 Schule, 1 Schloſſe und. dem Sitze des freih. v. 


RMedbwißiſchen Ptrgs. I. Claſſe, St. ſuͤdl. von Marktgräii, im Wg. 
Eichtenfels. [Die 427 Proteſtanten daſelbſt bilden eine eigene Hırrdi. 


ie daſigen :496 Juden haben ihre Synagoge daſelbſt.] 
1 Schnecenlohe, Dorf am rechten Ufer der Steinach, mit 109 


S., 1 St. nordl. von Marktgraiz, im Log. Kromech und Perg. Unter 


‚üangenfabt [Die daflgen 153 Prot. find det Pfarrei Schmöh, or.werleist,] 
Schw uͤrbitz, Dorf auf bem rechten Ufer bed Maind, mit 638 


®. und 1. Schule, an welcher, auffer der Jugend von Schwuͤrbit, 
gucch jene von Lettenreuth, Renenfee und Oberreuth Theil nimmt, 1 


‚bt. ſuͤdweſtl. von Marktgraiz, im Log. Lichtenfels, [Die dafigen 261 
iestehenten gehören in’ die Pfarrei Michelan.] 


it. Trainau, Dorf am linken Ufer ber Euinach it 115 &,. 
8), St. nördl. von-Marktgraiz, im Lg. kichtenfels. [die 17 Vrote · 


„Kanten daſelbſt pfarren nah Schmölz.] - 
‚Eharitativ werden paftorirt: bie Katholiken von Hal, 1 * Et. 3 
26. von Hummenberg, 1 ©t.5 11 S. von Kellerhaus, 1St.; 
:9 ©. von Michelau, 1 °%, 8.5 33 S. von Ragel, 1 &t.; 68 


N 


S. von Dberlangenftadt, 1 &%.; 16 8. von‘ Taſchnis, 1 


St. und 98 S. von Unterlangenftabt “), Y el. von re | 


kai entfernt, / 
$, 2. : 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Zſchangorech Einkünfte, 


” In der Pfarrkirche »DH welche zu Ehren der f. Dreifaltige 


—*& 
7 


N Rebwig war ehemals eine Curatie die aber ſchen liaugi eingegangen iR. 


.. 9) Die Euratie dafeloft, ‚weiche ange Zeit durch bie Branaistanee om - 


Kronach verſehen wurde, gegangen. 


er) Diefe Kirche if fehr alt, u wre fie Die on al. . 


fahrtern beſucht. 


BE — 


feit eingeweiht Hk, wird das Patrocinium am 2 3 eitöfehe, un 
das Kirchweihfeit am Sonntage in ber Bartholo ı _ tan, gefeiert 
Die Filialfirche (Kapelle) zu Kettenreuth *) verehrt den H. 

Lorenz als ihren Patron, und feiert am Gebächtnißtage desſelben ie 
Patrocinium, ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage nad) dem Loreny 
Tage, und, wenn diefer auf einen Sonntag fällt, gleichfalls an bir 
fem Tage. Im ihr wird das Allerheiligite aufbewahrt und finden, auf 
fer. dem Patronats⸗ und Kirchweihfeſte, noch ftatt: das 10ftündige 
Gebet, welches mit 1 Engelamte eröffnet wird **), und während dei 
Jahrs 2 geftiftete Jahrtage und jedesmal das erfte Leichenamt für bie 
daſelbſt Begrabenen. In den Gottesader daſelbſt werden nicht nur 
die Leichen von Lettenreuch, fondern auch jene von Oberreuth, ar 
Erde berattet. Auch feiern die Oberreuther mit den Lettenreuthern 
zugleich dag Kirchweihfeſt. Die Kapelle zu Nedwig ***) iſt ze 
Ehren des hl. Aegid eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Som 
tage nach deffen Gedächtnißtage, wenn biefer nicht ſelbſt anf einen 
Sonntag fallt, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nad) dem Gedaͤch⸗ 
ntißtage von Simon und Judas, und, wenn dieſer auf einen Gew | 
tag fällt, an diefem felbft. Auſſer diefen 2 Fefttagen, au bein ꝓ 


“) Zu Lettenreuth war ſchon in fehr frühen Zeiten, aufferhalb dei Des 
fed, eine Kapelle von Holz, welche zum bi. Grabe genannt wurde ' 
Da dieſelbe fehr baufällig wurde, riß man fie nieder, und baute em 
andere. (die gegenwärtige) näher an das Dorf. Sie iſt in einen ſch 
nen Style von dem Maurermeifter Behr aus Gtaffelftein wa. 

Ihr Grundftein wurde im 5. 1752 gelegt, und ihre Ginmweihung 
ſchah vom würzb. Weihbifhofe, Freiherrn v. Gebſattel, im 3.1757, 
Ein kinderloſer Wittwer zu Lettenreuth läßt einſtweilen dieſes Angeb 
amt jährlich halten. Nach feinem Tode werden die Koſten hiefir a 
einem, vom ihm anzulegenden Kapitale beftritten werden. 
*%) Sn diefer Kapelle ift zwar die Jahrzahl 1651 zu leſen; allein DER 

zeigt dad Jahr nicht der Erbauung, fondern wabricheinfich einer ie 
deutenden Reparatur der Kapelle an; denn bafd nad der Reformen 
tiom entftand ſchon zwiſchen dem Gutsherrn und den Proteſtanten 
ein lebhafter Streit über den Geb auch dieſer Kapelle, der dh 
dahin entichieden wurde, daß dieie zum Sebrauche beiter Confeii⸗⸗ 
nen dienen ſollte. 


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9 — | 
n Vormittags nur 1 Amt ei, wird fein kathol. Opttesbienft in bien 
Kapede gehalten. [Der proteft. Pfarrer von Obriftfeld hält darin je 
2. Sonn: und Feiertage den Gottesdienft ab.) Die ewige Anberung 
biefer Pfarrei findet am 6., 7. und 8. Oktob. ftatt. 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei ſteht Sr. Majeftät dem 
nige zu. 
Das jaͤhrliche reine Einkommen belaͤuft ſich, nach der revid. Faſ⸗ 

n vom J. 1826, auf 737 fl. 50 Kr. 


3. Pfarr Martzeun. 
10. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 


Diefe Pfarrei *), im Süden des Defanats-Bezirfed Kronach, an 
r Rodach und am Maine liegend, ift von den Pfarreien: Markt⸗ 
raiz, Seling, Lichtenfels, und den proteft. Pfarreien Obriftfeld und 
edwitz, umgeben und breitet ſich int T. Log. Lichtenfels des Obermains 
ifes aus. Gie umfaßt: 1 Markt, 3 Dörfer, 1 Einöbe, 1 Kirche, 
Kapelle, 1 Schule, 1 Gottedader und 1,423 ©, ſDie 10 Prote⸗ 
nten im Umfange gehören zur Pfarrei Dörte 

Die Ortfchaften find: | 

Marktzeuln (Zeuln), Markt auf einer Anhöhe an der Ro⸗ 
ch, über welche 1 Brüde führt, mit dem Pfarrfige, der Pfarrfirche, 
55 H., 979 S., 1 Schule, 1 Gottesacker naͤchſt dem Markte und 
M., 4 St. ſubeeſil. von Kronach; | | 

Geutersberg, Eindde mit 6S., 1 St. von Marttzeuln 

Hochſtadt, Dorf auf dem linken Mainufer und an der Strafe 
ın Bamberg nad) Kronach, mit 27 H., 176 S., 1 Kapelle, 1 M. 
ad 1 Brüde über ben Main, Y, St. ſuͤdl. von Marktzeuln. Die 





* Marktzeuln war früher eine Filial der Pfarrei Marktgraiz. Das alte 
Pfarrbuch weifet auf dad 3. 1698, wo die Pfarrei Marktzeuln aus 
einer Srühmeß Stiftung wahrſcheinlich entftanden if. Diefe Pfarrei 
it im 1. Decen. des 19. Jahrh. von ber wützburgifchen Diöcefe an 
Pie bambergiſche übergegangen. 


Ehuhhugend daſelbſt iſt, der Naͤbe wegen, nach Trieb eigen. 
[Die 5 Proteftanten daſelbſt And nach Obriſtfeld gerfarrt.] 
Wolfsloch, Dorfmit 26 H. und 141 8., %, &t. ſüdl. m 
Marktzeuln. Die Schuljugend daſelbſt geht nach Trieb zur Ochs, 
Zettlig, Dorf auf dem linken Ufer bei Rodach und auf ie 
Straffe von Bamberg nad) Kronach, mit 22 H., 114 S. und 1 Brich 
ſammlung, St. öftl, von Marttzeuln. [Die s daſigen weoteree 
find nach Obriſtfeld gepfarrt.] 
Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im w⸗. Lichtenfels. 


2% 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. —— 9 — ‚Einkünfte. 

Die Pfarrfirdye *) verehrt den Erzengel Michael ald ifem 
Patron, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤch 
nißtage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nadı dem 
Gedaͤchtnißtage des hl. Ludwig. In der Kapelle zu Hochſtadt, m 
auf dem Altare ein Gemälde auf Holz, Marla mit dem Jeſus⸗Kine 
vorftellend, fich befindet, wird das ANferheiligfte, Behufs ver raw 
ken⸗Proviſuren, aufbewahrt und vom Pfarrer nach Belieben, gem 
wärtig aber von einem, zu Trieb wohnenden, penflonirten Kieke 
geiftlichen, faft wöchentlich einmal Meffe gelefen. Die ewige Auie 
tung wird in diefer Pfarrei am 4. und 5. Oft. gehalten, 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei wirh von Sr. Rari 
dem Koͤnige ausgeuͤbt. 

Das jährliche reine Einkommen diefer Pfarrei beſteht u. m 
im 9, 1826 revid. Faſſion, in 703 fl. 50 WA 8, 


6. Pfarrei Neudenroth, 


4 
Lage, Graͤnzen. Beftandtheile, | 
Dieſe Pfarrei **), im Nordweſten des Dekanats⸗Vezirles gab cn 





29 Diefe Kirche wurde in ben %, 4712 und 1713 erbaut, unb am 16 
DM. 1719 yon dem würzb. Weihbiſchofe Dr. Bernard eingeweill 
**) Mendienreth war et emals eine Zilial der Pfarrei Kr nad, und ver⸗ 





— 1) — 


Haßlach liegend, ſtoͤßt an die Pfarreien: Klosberg, Poſſeck, Ro⸗ 
nkirchen und an das herzogl. ſaͤchſiſch⸗Meiningenſche Gebiet. Sie 
:itet fich in den k. Log. Kronach und Teufchnig ‘des Obermainkreiſes 
s, und umfaßt: 5 Dörfer, 1 Weiler, 3 Einöden, 994 S., unter 
lchen 16 Proteftanten, 1 Kirche, 1 Kapelle, 2 Schulen und 1 
sttedader. | 
Die Ortfchaften heißen: 

Neuckenroth, Pfarrdorf auf dem rechten Ufer der Haßlach und 
ı der Straffe von Kronach nadı Sonneberg, mit dem Pfarrfige, der 
farrfirche, 1 Schule, 1 Gottedader, 1 Freis-Schulftiftung, 1 En⸗ 
(meßftiftung, 66 9. und 434 5,, 2 St. nordweill. von Kronach, 

} %bg. Teufchniß; 

Haig, Schneidmühle mit 10 S., St. von Neuckenroth, im 
g. Teuſchnitz; 

Haßlach, Dorf an der Haßlach, mit 16 H., 92 &,, 2 Mahl 
d Schneidmühlen, /, St. fühl. von Nendenroth, im Log. Kronach; 

Reitſch, Dorf im Haßlacher Grunde, mit 28 H., 178 ©. und 
Schule, %/, St. fühöftl. von Nendenroth, im Lg. Kronach; 

. Ritterömühle, Schneidmuͤhle an der Haßlach, mit 6 S., 

St. noͤrdl. von Neuckenroth, im Ldg. Teuſchnitz; 

Schirmersmuͤhle, Schneidmuͤhle mit 5 S., 7% St. von 
9. Teuſchnitz; I 

Stockheim, Dorf im Haßlacher Grunde, nit 1 Kapelle, 30 
. und 169 &., unter welchen 16 Proteftanten, , St. ſadl. von 
‚eucenroth, im Ldg. Kronach; 

Traindorf, Weiler mit 4 H. und 24 S., St. weſtl. von 
deuckenroth, im Lg. Kronach; 

Wolfersdorf, Dorf an der Haßlach, mit 16 H. und 76 S. 
St. füdl. von Neudenroth, im Ldg. Kronach. 

In dem benachbarten herzogl. fachfen-Meiningenfchen Gebiete hat 
iefe Pfarrei manchmal 4 — 5 St. weit Charitativ » Dienfte zu leiſten. 


dankt die Stiftung feiner Pfarrei wahrſcheinlich der adelichen Familie 
von Roſenau, welche ein Schloß daſelbſt hatte. urkundlich kömmt 
dieſe Pfarrei ſchon im J. 1539 vor. Ä 


— 292 — 


§. 2. 

Gottedienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. infinfe, 
Die Pfarrfirdhe *) ift zu Ehren der hl Katharina eingeweikt, 
und feiert ihr Patrocinium am ‚Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage 
diefer Heiligen, ihr Kirchweihfeit aber am Sonntage vor dem Feſte 
Sohannes des Taufers. Die Kapelle (Kirche) zu Stodheim ht 
ben bi. Wolfgang zu ihrem Patrone, und feiert, wenn ber Tag bei 
Kirchenpatrons auf einen Sonntag fällt, an diefem ihr Patroeinins 
früh mit einem feierlichen Amte und einer Predigt, und wenn jener Tag 
auf einen Werktag fült, an diefem bloß mit einem feierlichen Aut 
früh um 8 Uhr. Das Kirchweihfeft wird jährlich am Sonntage nad | 
Marin Magdalene Bormittags mit Amt und Predigt, und Nachmittagd 
mit Veſper abgehalten. Auffer diefen Gotteöbienften werben in dieſer 
Kapelle, während des Sahrs, in jeder Quatember⸗Woche am Freitag 
1 geftiftete Meffe gelefen, und am Marfustage, fo wie am Mittwech 
in der Kreuzwoche, nach dahin geleiteter Prozeſſion von der Pfarm 

kirche aus, der gewöhnliche Bittgottesdienft gehalten. Die ewige Aw 
betung in diefer Pfarrei fällt auf den 10. und 11. Oktober. 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Pas jährliche reine Einfommen der Pfarrei beträgt, nach ber im 

J. 1826 revid. Faſſion, 823 fl. 23 34 Kr. 


. Pfarrei Steinberg. 
s. 1. .. 
Lage. Öränzen. Beſtandtheile. 


Die Graͤnzen dieſer Pfarrei **) find Die Pfarreien: Poſſeck, Lahn, 
Klosberg, riefen und Zeyern. Cie liegt im Norden des Delanats 


+, Dieſe Kirche iſt ſehr alt, und das 3. ihrer Erbauung läßt ſich wit 
angeben. In der Kirche befindet fi ein Rofenauifches Wappen. Ja 
J. 1335 war dafelbft nur eine Kapelle. 

#4) Gteinberg wurde früher von Lahm, und fpäter von Poſſeck aus pe 
ſtorirt; im 53. 1701 aber mit einem eigenen Pfarrer veriehen. Un 
diefe Zeit entitand auch das Pfarrhaus. Die Alteften Pfarrmatrilel 
‚von Steinberg fangen vom J. 1643 an. 


4 


— 203 — 


mirkes, am Flůͤtchen Kronach, im k. Log. Kronach nnd Pttg. Weiß 
nbrunn des Obermainkreiſes, und umfaßt: 2 Dörfer, 10 Weiler, 
Einoͤden, 1 Kirche, 1 Schule, 1 Gottesader und 656 S., woruns . 
r 3 Proteftanten, die fich zu einer benachbarten Pfarrei ihrer Con⸗ 
ſſion halten. | 


Die Ortfchaften heißen: 

Steinberg, Pfarrdorf an der Kronach, in einer waldigen Ge⸗ 
nd, mit der dunkeln Pfarrkirche, welche auf einem, ungefähr 200 
uß hohen, Berge liegt und 46 Schuh lang, 33 Schuh breit und 23 
chuh hoch ift, dem Pfarrfige, 53 H., 332 S., 1 Schule und 1 
ottesader, °/, St. nordöftl. von Kronach, im eg. Kronach; 


Bärengrund, Weiler mit3 H. und. 16 ©., 1 St. nordweftl. 
n Steinberg, im Lg. Kronach und Ptrg. Weiſſenbrunn; 

Bug (Bud), Weiler mit.3 9. und 15 &.,.”/, St. noͤrdl. von 
einberg, im %bg. Kronach und im Ptrg. Beiffenbrunn; ' 

Eibenberg, Dorf mit 12 9. und 79 S., worunter 2 Prote⸗ 
inten, bie ſich zur Pfarrei Unterrodach halten * St. nordoͤſtl vr 
'einberg „ im %g. Kronach; 


Eichenhuͤhl, Weiler links der Konad. m mit 2 9 und 44 S., 
‚St. ſuͤdoͤſtl. von Steinberg, im og. Kronach u. Ptrg. Weiffenbrung; 

Fehnenmühle, Eindbmüble mit 6 a Y, St. von Steins 
rg, im Log. Kronach; 

Gries, Weiler mit 7 H. und 45 6, N Y &ı. nordweftl. von 
teinberg, im. Log. Kronach und Pirg, Weiffenbrunn; 


Hopfenmähle, Einöbmäle mit 4° 6, 1 er, bon Steinberg, 
ı Log. Kronach; 

Hünerleithen, Einoͤde, ‚u 8. norböft, x von Side, im 
g. Kronach und Ptrg. Weiffenbrunn; . 

Kaͤmmerlein, Weiler mit 2 9. und 7 S., Y, St. von Stein, 
rg, im Log. Kronach und Ptrg. Weiffenbrunn; 

Roßlach, Weiler mit 4 H. und 27 S., Et. oͤſtl. von Stein⸗ 
rg, im Log. Kronach nnd Pirg. Reiffenbrunnz 

Sattel, Weiler mit 2 H. uud 12 ©, St. ndrdl. von . 
teinberg, im Lg. Kronach und Ptrg. Weiffenbrunn; 


© afhuth, Einoͤde mit 46. St. von eteinderg, ng. 
Kronach und Pirg. Weiflenbrunn; - 

Schwammenmühle, Einoͤdmuͤhle mit 5 S,, unter meiden" 
1 Proteftant, zur Pfarrei Unterrodach fich haltend, ”/, St. v. Eisler 
berg, im Log. Kronachz 

©teingraben, Weiler mit 2.9. und 12 &,, St. nal, 
von Steinberg, im Log. Kronach und Ptrg. Weiffenbrunn; 

Tiefenbach, Weiler mit 8 H. und 48 S., %, &t. IRl. we. 
Steinberg, im %dg. Kronach und Ptrg. Weiffenbrunn; | 

Trebesberg, Weiler mit 6 H. und 30 &., %, &t. nortweil ' 

von Steinberg, im Log. Kronach und Ptrg. Weiſſenbrunn. 








| . 2. 
Gottebdienſtliche DVerhältniffe. Beſetzungörecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche *) it zur Ehre des hl. Pankraz eingewehht 
bie Feier des Patrociniums fällt auf den 12. Mai, und jene der Scch 
weihe auf den Sonntag nach Maries Geburt. Das 1Oftändige Ge: 
wird in diefer Pfarrei am 14. Oktob. abgehalten. | 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei übt der Herr Ersikhefu. 

>” Die jährlichen reinen Einkünfte der Pier beftshen , nach de 
im 3, 1826 revid. Saflion in 487 1,41%, Kr 


8. Pfarrei Steinwieſen— 


5ß. u. . 
Lage. Grangen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei “ im Nordoſten bed Dekanates Kronach, MB: 


u 





2) Diefe Kirche ift durch umelaltum eines Theils des —* u 
ſchioſſes, wahrſcheinlich im 15. Jahrh., entſtanden. Bor einigen Ich 
ven wurden in der Nähe, bei Erbauung des Schulhauſes, viele mech 
würdige Gegenftände des Alterthums aus der Erbe gegraben. 

“) Dieie Pfarrei iſt fehr alt; beſtand gewiß ſchon im 15. Jebch. md 
hatte einen fehr großen Umfang. Mit dihr waren vereinigt: ve⸗ 
baum, Neufang und Wallenfels: beide erftere wurden von vr 
trennt im 3. 1492; Ientere im 3.1658. 


uͤßchen Rodach, wird von den Pfarreien: Neufang, Zeyern, Wal 
ifels, Birnbaum, Norbhalben, und den proteft. Pfarreien Berne 
fa und Geroldsgruͤn, begraͤnzt; breitet fich im k. Log. Kronach des 
jermainkreifes aus, und zählt: 1 Kirche, 2 Kapellen, 1 Kaplanei, 
Bottesader, 4 Schulen, 5 Dörfer, 6 Weiler, 9 Einoͤden und Hoͤ⸗ 
und 2,077 ©., unter welchen 36 Proteftanten, die fich zum Theile 
benachbarten Pfarreien ihrer Eonfeffion halten. 
Die Ortfchaften find: | 

Steinwiefen, Pfarrdorf an der Rodach und Straſſe vr von Bam⸗ 
9 nach Lobenſtein, mit der Pfarrkirche, dem Pfarrſitze, 1 Kapla⸗ 
‚9,182 H., 1,125 S., worunter 5 Proteſtanten, die ſich zur 
zerei Unterrodach halten, 2 Schulen, welcher, auſſer ben Kindern 
Steinwiefen, aud; jene von den nächft gelegenen Höfen u. Schneids 
hlen zugewiefen find, 1 Gottesader, den Sitzen 1 Forftamtes und 
hoſtexpedition, und 1 Brüde über die Rodach, 3 &t. nordoͤſtl. 

Kronach; 

Baiershof, Weiler mit 2 H. und 8 S. 2 &t. nordoͤſtl. von 
einwieſen; 

Eiſenhammer, Weiler an der Rodach, mit 5 9. und 518, 
ter welchen 27 Proteſtanten, die füch zur Pfarrei Unterrodach hal⸗ 

„ St. ſuͤdl. von Steinwieſen; 

Errabachs muͤhle, Schneidmuͤhle mit 4 G., St. von 
einwieſen; 

Heckenberg, Einoͤde mit B &., %, St. von GSteinwieſen; 

Klingersmuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 6S.,“/, St. v. Steinwieſen 

Kochsmuͤhle, Einoͤde mit 7 © und 1 Scneimähle, °, &t, 
n Steinwiefen; 

Leugnighof, Weiler oder Hof an der Waldrodach, wit 2 O. 
d 6 S., St. ſuͤdl. von Steinwieſen; 

Loͤfflers⸗ oder Riebleinsmuͤhle, Einoͤde mit 8 ®, und 1 
hneivmühle, 1 St. von Steinwielen; 





*) Diele Raylanei entſtand gegen bad J. 1754 unter dem dortigen Pfar⸗ | 
rer Albert, durc bedeutende Beiträge von deffien Bruder, Bürger: 
meifter Baierfchoder zu Yaniberg, und von andern Wohlthaͤtern. 


— 


— 296 — 

Nenengrän, Dorf mit 14 H. 112 eb 4 Rupek, Y 
norböftl. von Steinwiefen; 

Nurn, Dorfmit 41.9., 365 ©., worunter 1 Proteftant;, “ 

ſich zur Pfarrei Geroldsgruͤn BA , und 1 Kapelle, 1 St. nordi. von 

Steinwieſen; 

Remitzhof, Hof an der Rodach, mit 2 8 und 13 ©, * 
St. ſuͤdl. von Steinwieſen; 

Schindelthal, Weiler mit 2 H. und 5 e. 1% &. 9— 
von Steinwieſen; 

Schlegelshaid, Weiler an der Straſſe von Steinwielen nah 

Lichtenberg, mit 5 H. und 56 ©., %, St. nordoͤſtl. v. Steinwieſen 
Schnabrichsmuͤhle, Eindbe mit 5 &, und 1 Schnadeuu⸗ 
St. von Steinwieſen; 

Schnaid, Dorf mit 19 H., 148 S., unter welchen de⸗ 
teſtanten, die ſich zur Pfarrei Bernſtein halten, und 1 Winterfäkle ) 
2, St. oͤſtl. von Steimwiefen; 

Tempenberg, Einoͤde mit 6 S., 1 St. weſtl. v. Steimoieke 

Thomaslorzen- Mühle, Einöde mit 7 S. und 1 eu 
muͤhle, 2%, St. ſuͤdoͤſtl. von Steimviefen; 

Wehlesberg (Wellesberg), Weiler mit 9 9, 69 en 
2M., 1 */ St. öftl. von Steinwielen; | 

Wolfersgrän, Dorf mit 21H., 168 S., worunter 1 9er 
on ‚ der jich zur Pfarrei Geroldsgrün haͤlt, und 1 Winterfhui 

1%, St. nordoͤſtl. von Steinwieſen. 
Die ſammtlichen Ortſchaften liegen im ' Umfange bes 2 Kronih 












. % 
Sottesdienftliche Verhaͤltniſſe. Beſ chungrecht. Eintntn 
Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren der hl. Jungfrau Maria einge 


*) Das Zahr der Erbauung diefer alten Kirche laͤßt ſich nicht angeben: 
indeß wurde der vorderfte Theil derfelsen erft unter ber Megierm 
des Fürſtbiſchofs Lothar Kranz, defien Wapren halb der Hab 
tyüre ift, jo wie tie Kapelle, nun Sakriſtei, im 3. 1705 erbaut. 
Sonntage in der Octav Heinrichs des Heiligen wurde fie wur 
fcheinfich eingeweiht. 


— 297 — 


| weise; umd feiert ihr Dargefeium am Fefte Marie⸗Geburt, ihr airch⸗ 
wveihfeſt aber am Sonntage: in ber Octav Heinrichs des Heiligen. 


us 


3 


Die Kapelle zu Neuengrän*), in welcher das Allerheiligfte aufs 
bewahrt wird, verehrt Maria, die Mutter unfers Heilandes, ald ihre 
Patronin, und feiert ihr Patrocinium am Feite Marie: Himmelfahrt. 


: Sn derfelben werden, auffer dieſem Feſte, das Jahr hindurch noch 


gehalten: 1 Amt zu Ehren des hl. Wendelin, an deffen Tage die Kar 
pelle eingefegnet wurde, 1 Amt zu Ehren des hl. Aloys, und 1 Amt 
zu Ehren Johannes des Taͤufers; übrigens finden darin auch noch ans 
dere beitellte Amter und Mefien ftatt. In der Kapelle zu Nurn *), 
welche den hl. Michael zu ihrem Patrone hat, wird das Allerheiligſte 
aufbewahrt und das Patrocinium am Sonntage vor oder nach dem Ge⸗ 


daͤchtnißtage ihres Patrones gefeiert; auch werden darin, im Laufe des 
Jahres, noch 7 geſtiftete Amter gehalten und 3 Meſſen gelefen. Die 


ewige Anbetung in dieſer Pfarrei fällt auf den 15., 16., 17. und 18. Okt. 
Tas Beſetzungsrecht auf Diefe Pfarrei fteht dem Hru. Erzbifchofe zu⸗ 
Die jährlichen reinen Renten diefer Pfarrei betragen, nach. der 


-$m 5.1896 revid, Faffion, 758 fl. 37 Kr.; jene des Kaplan 108 fl. 
nebſt 40 fl. an Accidenzien von Frühmeffen, Mitgängen bei Leichen 


n. d. gl., wobei derfelbe noch freie Bohnung, Koft und übrige ges 
wöhnlicye Verpflegung genießt. 


9, Pfarrei Wallenfels. 
1. 


Lage. Öränzen, Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei ***), im Suͤdoſten des DelanatdsBezirfed, An der 





*) Diefe Kapelle wurde ım J. 1794 durch den Maurermeifter Garrens 
von Enchenreuth, mittelft freiwilliger Beiträge von der bafigen Ortes 
gemeinde, erbaut und im 3. 1795, am Zelte des hl. Wendelin, buch 
den Pfarrer Brockard eingeiegnet. 

) Die Erbauung diefer Kapelle geſchah int 3. 1751 durch den Maurer⸗ 
und Steinhauermeiſter Martin Maier, mittelſt freiwilliger Bei⸗ 
trage der Ortsmitglieder. 

) Wallenfeld war früher mif der Pfarrei Steinwieſen verbunden. gm 


20 


— 298 — | \ 


:Waldrodach, wird von den Pfarreien: Beyern, Steinwieen ‚Bat 
tenfels, und den proteft. Pfarreien Bernftein. und Preffed, begräng; 
breitet fich in ben k. Xdg. Kronach, Stadtſteinach, Naila und im Pin 
Heinersreuth, des Obermainkreiſes, aus und enthält: 1 Markt, 4 
‚Weiler, 4 Einoͤden, L Kirche, 3 Schulen, worunter 2 Winterfchulen, 
1 Gottesacker und 1,267 S., worunter 1 Proteftant. . [Die ürrigen | 
Proteftanten im Umfange find einer benachbarten Pfarrei. ihrer Confefinn 
‚einperleibt.] 
Die Ortfchaften beißen: oo. 

Wallenfels, Markt an der Waldrodach, mit dem Pfarrfite, 
ber Heinen Pfarrfirche auf einem Felſen des Schloßberges, 164 9, 
1,121 S., worunter 1 Proteftant, 1 Schule, 1 Gottesacker, 4 Fräf 
meßsstiftung, einigen Mapl- und Schneid⸗Muͤhlen und den Überrefin 
eines alten Bergfchloffes, 4 St. nordoͤſtl. v. Kronach, i im Log. Kronach 


Breiteneben, Einöde mit 4 S., 1 St. von Baltenfel, 
im Ldg. Stadtſteinach. [Die dafigen Proteitanten pfarren nach Brefed] 

Fußgrund, Eindde mit 26, 2 %, St, von Wallenfels, i 
Log. Naila; 

. Genfer, Weiler auf einem fehr hoben Berge, mit 9.9. und 8 
S., 1St. ſuͤdl. von Wallenfels, im Log. Kronach Die vofge di 
der befuchen die Schule zu Wallenfels. 

Goldenftein Guͤldenſtein), Einoͤde mit 3 S., 13, &. 
von Wallenfels, im Ldg. Stadtiteinach. [Die Proteftanten dafel; Re 
bören zur Pfarrei Prefled.] . 

Haid, Weiler auf einem hohen Berge, mit 5 9. und 366, 
1 St. ſuͤdoͤſtl. von Waällenfels, im Ldg. Kronach, Die daſigen His 
: gehen nad) Reichenbach zur ‚Schule. 

Köftenberg, Weiler auf einem Berge am ablteutach, srl 
Winterſchule und 36 S. in 7 9., 1 Y. St. ſuͤdoſtl. von Wallenfl, 
im Log. Stadrfteinach und: Ptrg. Heinersreuth. [Die dagen 2 * 
Familien find der Pfarrei: Preſſeck zugewieſend. 

Schmoͤlz (Schmelz), Weiler mit 4 H., 2 S. und 1 Ber 





















3. 1658 begann zu Wallenfels ein eigener Pfarrer zu wohnen, w 
dieſes J. iſt ſonach auch als das Stiftungsjahr dieſer P irrei anzuiel® 


berſchule, ı1y, 6. som Wallenfels, im edg. —R — wo 
faen Proteftanten pfarren nach. Yreüed..) 


Thiemlig (Thiemitz), Einoͤde de mit 6 ©, f 2er, Si vos . 


Böaltenfels, im 29. Naila. en 


5. 2. 
Goiteddienſtliche erhält Beſetzungsrecht. Einfünfte.. 
- Inder Pfarrkirdye.t), welche zu Ehren des Apofteld Thomas 
eingemeiht ift, wird das Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤcht⸗ 
nißtage dieſes Heiligen, mit, einen Ablaſſe, das Kirchweihleſt aber 
gm Sonntage nach Jakobi, gefeiert. Zu einer Fruͤhmeſſe⸗ Stiftung 


And bereits mehre Beiträge. vorbauden ,:. über. welche eine befondere _ 


Nechnung geführt wird. . Die ewige Anbetung in biejer ‚Pfarrei wirb 
am 19. und 20. Oktober gehalten. 


* Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hm. Enbiſchoſe au, | : 


- Die reinen jährlichen Einkünfte dieſer Pfarrei betregen, 2 ze 
Im J. 1826 reoid. Faſſion, 556 fl. 28 Am: en - 


10. Pfarrei, Bepern. 
s 1. = * 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei **), welche im Süden des Delanates Kronach Legt. 


mund von der Rodach bewaͤſſert wird, ift von den. Pfarreien: Fr Bel > u 


Bteinwieien, Wallenfeld, Neufang, und den proteſt. Pfarreien 
Belsborf und Unterrodach, umgeben; dehnt fi ſich in den k. Wg. 


Bad) und Stadtſteinach des Obermaiukreiſes ans, und umfaßt: 14 
wirche, 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Wortetnder und coi S. du 1 "Dorf 





"> Das Jahr der Erbauung er Rice läßt 1 niet angeten, Die. 
- ſelbe fyeint in ihrer erften Entſtehung eine Sqhlatkapelle der Herin - 


von Waldenfeld gemeien zu feyn, welche hier ihren @ip. hatten. 


o) Zeyern war ehemals eine gilial der Pfarrei Ögitelänert, von wei: 


her es fi im 3. 1560, wo dieie fih zum rotelantiänus 


trennte und son ben Herrn don deyern ) wet ehenen — 
erhoben Wurde, Er 


..:. * —W 7 


a.“ vun & -. . ! 


wu 


\. 


i — 30 — 


6 Weilern und 6 Einöden. 15 S. werden charitatio paſtorirt. LDk 
36 Proteftanten im Umfange find einer benachbarten Piarrei ihrer Eonfeh 
Kon einverleiht.) 
Die Ortfchaften heißen: | | 

Zeyern (Öroßzeyern), Pfarrdorf an der Rodach und Straf, 
von Kronach nad) Lobenſtein, mit dem Pfarrfige, der Pfarrlirche, 1 
Heinen Kapelle, 1 Schule, 1 Gottedader, 71 9., 459 S., 1 Bruͤck 
über die Rodach und einigen Mahl: und Sqhneidmuͤhlen/ Si. nor 
ditl. von Kronach; 

Buchmuͤhle, Einöde mit 7.&. und 1 Schneidmuͤhle, Y, & 
von Zeyern; | 

Doͤrnach, Weiler mit 5 H. und 33 S., 1 St. öfll. v. Zeyem; 

Finkenflug, Einöbe rechts der Rodach, mit 8 S., Y, & 
noͤrdl. von Zeyern; 

Forſt lohe, Weiler links der Waldrodach, mit 29., 136 
und 1 M., °/, St. norböftl. von Zeyern; 

Hammer, Weiler links der Waldrodach, mit 2 H. und 14 6, 
Y, St. norböftl. von Zeyern; 

Kirchb uͤhl, Weilermit 29. u. 19 S., 1 St. ſuͤdoͤſtl. v. Zeyerx 

Kleinzeyern, Weiler mit 2 H. und 10 S., A St. fübil 

von Zeyern; 

| Neumuͤhle, Einoͤde mit 8 S. und 1 Schneibmühle, — * 
von Zeyern; 

Steinmuͤhle, Einoͤde mit 7 ©. und 1 Sahneldmuͤhle, 1 
St. von Zeyern; 

Werlesmähle, Eindde mit 9 S. und 1 Schneibmäßte, — 
St. von Zeyern; 

Wurbach, Weiler an einem Berge, mit 7&., %, om 
Öftl. von Zeyern. [Die dafigen 36 Prot. gehören zur Pfarrei Geibelef] 

Ziegeunersmühle, Einöde mit 7 ©. und 1 Schneibmäll 
ı/, St. von Zeyern. 

Sämmtliche Ortfchaften, auögenommen Wurbad im 4 
Stabtfteinach, Tiegen im Umfange des Logs. Kronach. 

Charitativ werden yaftorirt: 8 ©. zu Seidelsdorf, A 
Stadtſteinach, 14, St., und 7 S. auf der Mahlmuͤhle gu Ober 
rodach Loge. Kronach, ";, St. von Zeyern. 














— 311 — 
F. 2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſ etzungsrecht. Einfünfee 

| Die Pfarrkirche ) hat ben hi. Leonard zum Patrone, und 
feiert ihr Patrocinium am 6 Novemb., ihr Kirchweihfeſt aber am 
Sonntage nach dem Thereſe⸗Tage. Inder Kapelle ift das Bild⸗ 
niß bes gefreuzigten Heilandes aufgeftellt, und wird an den Bitttas 
‘gen zweimal das Inhanned-Evangelium abgefungen, fonft aber kein 
Gottesdienſt gehalten. Vermoͤge des Beneficiums zu den Apofteln 
Philipp und Jakob auf der Feſtung Nofenberg, das mit dieſer Pfar⸗ 
rei verbunden ift, hat der Pfarrer wöchentlich 1 Meffe für den Stif⸗ 
ter zu Iefen. Die 10ſtuͤndige Anbetung in biefer Pfarrei fällt auf den . 
21. Oftober. | | 

Das Verleihungsrecht auf biefe Pfarrei koͤmmt dem Herrn Erzs 
bifchofe zu. 

Das reine jährliche Einkommen diefer Pfarrei beträgt, nach ber 
feftgeftellten Faſſion, 568 fl. 35 4%, Er. Die Einkünfte des mit ber 
Pfarrei vereinigten Beneftciums, |. Pfarrei Kronach. 


11. Kuratie Küps, 
Ä u 8. 1 
Lage. Gränzen.. Beftanptbeile, 
Diefe Euratie **) Fiegt im Süden des Defanates Kronach, auf 


dem linken Ufer der Rodach, und iſt von ben Pfarreien. Kronach, .- 


"Kirchlein, den proteft. Pfarreien: Schmölz, Weiffenbrunn, Burkers⸗ 

dorf, und der Eurarie Schmölz, begraͤnzt. Sie breitet fich im Log. 

Kronad) und Ptrg. Kuͤps des Obermainfreifes aus,-und paftorirt 211 

©. in 1 Markte, 3 Dörfern, 1 Weiler und 1 Einoͤde, welche noch 
Proteſt. Pfarreien einverleibt find. [Juden: 87.] 





.*) Diefe Kirche, anfangs wahrſcheinlich eine Kapelle, wurde im J. 1638 
durch mildthatige Unterſtützung veparirt, im J. 1721 erweitert uns 
bat ım 5. 1731 viel durch Brand gelitten. | 

*) Der Anfang diefer Euratie mag in die Regierungszeit bed Fürſtbi⸗ 
ſchois Neidbart (von 1591 — 1598) fallen, welcher die Wiederber⸗ 
ſtellung des katboliſchen Glaubens in ſeinem Viethume zu ſeiner vor⸗ 
zuglichſten Angelegendeit machte. 


— 8302 — 
















Diefe Drtfchaften find: 
Kuͤps, Markt auf dem Tinten Ufer Der Rodach, mit 90 6, | 
1 fchönen Schloßfapelle, welche koſtbare Gefäße und Paramente en 
halt, 2 Schlöffern, dem Sitze des freih. von Redwigifchen Ptrg. & 
Namens I. Claffe und 1 Schneidmähle, 1 %, St. nordweſtl. vos 
Kronach. Dafeldft ift eine eigene proteſt. Pfarrei. [gJuden: 87, 
Au Crulgo Trab), Dorf auf dem linken Ufer der Rodach, mi 
11 ©., in der proteft. Pfarrei Kuͤps, %/, St. nordoͤſtl. von Küyk; 
Buch, Weiler auf dem Iinfen Ufer der Rodach, mit 9 S., 5 
ber proteft. Pfarrei Weiffenbrunn, %/, St. nordoͤſtl. von Kuͤps; 
Dennig (Tennig), Weiler mit 3 S., in der protefl. Yin 
rei Weiffenbrunn, %, St. von Kuͤps; 
Hummendorf, Dorf auf dem linken Ufer der Nodad, m 
86 ©,, in ber proteft. Pfarrei Weiffenbrunn, %/, St. noͤrdl. v. Kind 
Thonberg, Dorf mit 62 S., in ber proteft. Pfarrei Veiſſey J 
brumn, %, St. nordöfll. von Kuͤps. J— | 
Diefe Ortfchaften Liegen im Lg. Kronach und zum Tee i M 
Ptrg. Kuͤps. 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſ ehungorecht. Einfünfe 


Die Schloßkapelle befigt ein Altarblatt, welches die Krim 
Mariens, ober vielmehr die hl. Dreifaltigkeit, vorſtellt. Bono’ 
nem Patronates und Kirchweihfefte berfelben ift nichts befanzt. Bes 1 
bie Proteftanten daſelbſt in den Monaten Juli und Dftob. Kirchach J 
halten; fo nehmen auch die Katholifen Theil daran. So lang Mh 
ein Curatus dafelbft aufhielt, war aud) das Allerheifigfte in der Schlep 
fapelle aufbewahrt. Ehemals haben die Franziskaner von Krouch 
aus den Gottesdienft dahier in der Art verfehen, daß ſie an ale 
Sonns und Feiertagen den gewöhnlichen Gottesdienft mit Ehrikew 
Lehre abhielten. Gegenwärtig verrichten daſelbſt Die Kapläne wm 
Kronach charitative gotteödienftliche und Parochialhandlungen. 

Das Berleihungsreckt fteht der bortigen Gutsherrſchaſt, ber fi 
berrl. Familie von Redwitz, zu. ’ 

Diefe Curatie ift sicht eigens funbirt. Das Fra niskaner⸗Ni⸗ 





—— 303 — 


ſter zu Kronach empfieng fuͤr ſeine charitative Paſtorirung von Kuͤps, 
wie von Langenſtadt, jaͤhrlich eine Quantitaͤt Getreides, welche beide 
Curatien von den Franzislanern delbalb ihre Brodtammer genannt 
wurden. ia 


12. Curatie Mitwitz. 
5. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Die Graͤnzen biefer Curatie *), im Weiten des Defanates Kronach, 
auf dem linken Ufer der Steinach gelegen, werden von den Pfarrei⸗ 


en: Klosberg, Kronach, den proteſt. Pfarreien Burggrub u. Schmoͤlʒz, 


der Euratie Schmoͤlz und dem herzogl. Sachſen⸗Koburg⸗ Gothai⸗ 
ſchen Gebiete, gebildet. Dieſelbe breitet ſich im k. Lg. Kronach und 
Hrſchg. Mitwitz des Obermainkreiſes aus, und erſtreckt ihre Paſto⸗ 
rirung über 208 ©. in 1 Markte, 2 Dörfern, 2 Weilern, 12 Hoͤ⸗ 
fen und Einoͤden. Die einheimiſchen Katholiken ſind noch der proteſt 
Mfarrei Mitwitz einverleibt, und einige derſelben gehoͤren zu andern 
kathol. Pfarreien. [(Juden: 117.] 
Die Ortſchaften heißen: 

Mitwitz, Markt auf dem linken Ufer der Steinach, mit dem 
Luratſitze, 1 Schloßkapelle, welche fchoͤne Gemälde enthält, 84 S., 
2 Schlöffern, dem Site bes freib, von Würzburgifchen Ptrgs. gl. Nas 
nens, und 2M., im Hrſchtg. Mitwig, 2 St. nordweſtl. v. Kronach. 
Die dafigen Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei. Die 117 Juden has 
en ihre Synagoge daſelbſt.] 

Baͤchlein, Weiler mit 22 S., %, St. von Mitwitz. Die 
hälfte der ©. gehört in die Pfarrei Klosberg. 

Kaltenbrunn, Dorf mit 18 ©., in der vfarrei Mitwitz, 
St. nordoͤſtl. von Mitwitz; 

Neudorf G(Neundorf), Dorf mit 95, in ber Pfarrei Die 
vis, /, St. von Mitwitz; 


*) Die Zuweiſung der charitativ paſtorirten Katholiken an eine katholi⸗ 
ſche Pfarrei, unter deren Vorſtande der Curatus ſeine Funktionon 
zu verrichten bat, wird gegenwärtig beſchäftigt. 


= 804 — 
Keudan cnene Ban, Brofhgräm, Weller mi‘ 9 6, a 
der Pfarrei Mitwitz, */, St. von Mitwis; | J 
—Wuͤſtungen Y, Höfe, mit 965,1 St. vom: ti; 
Bezen⸗Wuͤſtung, Hof mit 6 S., . St. son Ritmik;:: 
Dorn⸗W uͤſtungen, 2 Höfe mit 11 S., /, St von Mitwiß; 
Gruͤndles⸗Wuͤſtung, Eindde wins S., %, St. v. Minsif; 
| HaderleinsWäftung, Hofmit 10 S., %, St. v. Mitwi I! 
Heubes⸗Wuͤſtung, Einöbe mit 7 S., 1 6t. yon Mine; 
Manſcheden⸗Wuͤſtung, Hof mit A S., 1 St. v. Mitwiß 
Palm-Wüftung, Hof mit 4 S., 1 &t. von Witwis; 
Peſchen⸗Wuͤſtung, Hof mit 5 8 ., 1St. pon Mitwiß; 
Pfadenhauers⸗Wuͤſtungen, 2 einzelne Höfe, mit 28 
1 St. yon Mitwig; 
Roͤſſles⸗Wuͤſtung, Einoͤde mit 8 S., Yyı St. von Mini; 
Schnebels⸗Wuͤſtung, 3 einzelne Hr wit. 10 5, A 
yon Mitwiß; 
Schw azen⸗Wuͤſtung, Hof mit 10 S., 1 St. "yon Minh 
Schwieſers⸗Wuͤſtung, Hof mit 6 &, 1 St. von’ ‚Rita 
Saͤmmtliche Ortfchaften Tiegen im Ldg. Kronach u. Hrſchg. Mini, 
Der Curatus paſtorirt charitativ auch die Katholiken von feige 
den Ortfchaften im Herzogthume KoburgsCotha, 
Birfich, Weiler mit 5 &,, 2 St. von Mitwitz; 
Heſenberg, Dorf mir 16 &,, Y, St. von Mitwigs 
Hof, Dorf mit 13 ©., Y, St. yon Mitwig; | 
Neuftadt an ber Heid, Staͤdtchen mit 10 ©,2 —X 
Mitwitz; 
Steinach, Dorf mit 20 &,, y, St, von Mitwiß; 
Zedersdorf, Dorf mit 9S., 1 St, von Mitwitz. 


| 2% en 
Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Das Kirchweihfeſt wirb in der Schloßkapelle am Feſte Rare 





*) Wüftungen find Höfe oder einzelne Häuſer, welche zerfireut ie 
Walde liegen, von denen auch einige zur Pfarrei Riodterg, | und & 
nige zur yrotel. Pfarrei Burggrad, gehören. 





' | “r 208 — 


Jeburt. begangen. Der Curgtus verrichtet für de Bewohner des 
yern und untern Schloffes bie Taufen und Trauungen; nur die Bes 
bigungen gefchehen durch den proteft. Pfarrer, weil bie Katholiken 
inen eigenen Gottedader haben. Der fonns und feiertägliche Got⸗ 
sbienft, welcher Vormittags immer erft um halb 10 Uhr beginnt; 
amit fich die weit entfernten Katholiken einfinden koͤnnen, befteht in 
rebigt und Amt, Nachmittags in Ehriftenlehre. und abwechſelnder 
zetſtunde. Während ber Woche werben in der Kapelle Meſſen gelefen. 

Das Berleihungsrecht auf diefe Curatie ſteht den Freiherrn von 
Zuͤrzburg, als Gutsherrn, zu. 

Das reine jährliche Einkommen des Curatus beſteht in 400 a, 
jelche derfelbe von der Gutsherrſchaft bezieht, und im Genuſſe einer 
eien Wohnung. 


13. Curatie Schmitz. 


§. 1. 
Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Curatie *), im Weſten des Dekanates Kronach, iſt von 
en Pfarreien: Kronach, Marktgraiz, den proteſt. Pfarreien: Mit⸗ 
ig, Kuͤps, Burkersborf, Schmoͤlz, und den Curatien Mitwitz und 
duͤps, umgeben; breitet ſich im k. Log. Kronach und den Ptrg. Kuͤps 
nd Schmoͤlz des Obermainkreiſes aus, und enthält: 1 Kirche, 1 
kapelle, 1 Schule, 502 ©. in 2 Dörfern, 3 Weilern und. 2 Eins 
den oder Höfen. Die Katholiken ſind noch im Derbande mit proteft, 
)farreien. 

Die Ortfchaften find: 

Schmölz, Dorf mit dem Site ded Curatus, 1 geräumigen 
Schloßfapelle, 1 Schule, 37 ©, in 8 H., 1 Schloffe und dem Site 
es freih. v. Redwitziſchen Ptrgs. I, Elaffe gl. Namens, 1 4 St. ſuͤde 
vefkl. von Kronach, im Ldg. Kronach und Perg. Schmoͤlz. Daſelbſt 
deine eigene proteſt. Pfarrei. 

Johannesthal, Dorf auf dem rechten Ufer der Rodach und 


*) Diefe Curatie wurde zuerſt veſezt im 3. 1747. 


u 
gan weh va Dir Am aan an Di toi ” 
Bige Anbetung ift auf. den 3. Oktober, beftjunmt. : 
Das Verleihungsrecht auf dieſe Euratie Ein‘ von enden von 
Beni, ald Gutöheren, zu. vr. ' 
* Der vorige Curatus bezog jährlich: 2501, r ge ven gen 

ıf, von der Gutsherrſchaft, and 2-30 fl. an Yertienien, 
eB Date er den Genuß eine feich Womung > J 













Rage. Bringen. "ars 


Fo Dieſes Detanat, im 

vom 28° 24° bis 28° 47° 36 
S0 16/ nördl.Breife. Gegen 

- Koburg-Gothaifche Gebiet, ge 
kanate Kronach, Weißmain 
gen Süden an die Defanate 
an bas Defanat Bamberg, | 

burg, has protefl. Defanat Heilger&dorf, und qu ba herzogl. Roburge 
Gothaiſche Gebiet, und breitet ſich in beut.®g. Licitenfelg, Sehlach, und 
- ben Hrſchtg. Banz, Tambach bes Obermain⸗, und im f, er. 
des Untermain-Kreifes, aus. Die Straſſen von Bamberg und; Kae: 
nach und nad Koburg viehen durch dieſes Detanat. 


Der dlachenraum beträgt 4 4,7) Weile. 


— 808 — 
. 2. | 
Eintheilung. Beſtandtheile. 

Dieſes Dekanat begreift 13 Pfarreien, welche ſind: 1. Alten 
banz, 2. Autenbaufen, 3. Banz, 4. Dbringftadt, 5. & 
ensfeld, 6. Frauenborf, 7. Kaltenbrunn, 8. Lichtenfels, 
9, Miftelfeld, 10. Neundorf, 11. Seßlach, 12. Staffel 
ftein, 13. Ueging. In biefen find enthalten: 3 Städtchen, 70 
Dörfer, 27 Weiler, 10 Einöden, 29 Kirchen, 12 Kapellen, 7 Be 
neficien, 11 Kaplaneien, 33 Schulen, 18.Gotteöäder und 16,147 
S., unter welchen 356 Protejtanten find. Charitatio werben Abe 
63 ©. paftorirt. [Im Umfange find über 1,216 Proteftanten, welde m 
benachbarten Pfarreien ihrer Eonfellion gehören. Juden: 290,] 


§. 3 


Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 

Der Boden iſt mehr eben, als gebirgig. Zu den vorzüglicken 
Bergen gehören: der Staffelberg bei Staffelftein, der Banzerberg hei 
Banz, bie Steglig bei Altenbanz,. der Berg bei Frankenthal. Dei 
Klima ift im Ganzen mild und gefund, nur auf den höchften Ber 
gen rauh. Die größten Zlüffe find der Main und bie Itz. Tr 
Main durchftrömt dad Defanat von Norden gegen Suͤdweſt, und ven 
einigt mit fich auf feinem Iinfen Ufer: bei Lichtenfels die Laichfe, um 
weit Staffelftein die Lauter und unweit. Ebengfelb den Kipfen 
bach; die Itz fließt im Weſten des Defanated, wirb bei Schenfenas 
durch die ſaͤchſiſche Ro dach, in welche die Kred fi mündet, yer 
ftärkt und fließt aufferbalb des Defanates in den Main. 

Die Fruchtbarkeit des Bodens ift bedeutend, vorzuͤglich in ber 
breiten Thälern; der Same wird durch die Ernte, im Durchfchnitte, 
8 bis 12fach erftattet. Unter den Produkten find, auſſer den ge 
wöhnlichen, bauptfächlich zu bemerfen, aus dem Tpierreiche: Rind 
vieh Chauptfächlic im Itzgrunde), Schafe, Schweine (bei Staffel 
ftein, Neuſes, Banz), Fifhe, Wildpret; aus bem Pflanzenreice: 
Getreide, Gerfte (vorzüglid; bei Lichtenfels, Banz, Seßlach), a 
(bei Uetzing, Lichtenfels, Frauendorf, Staffelftein), Holz (vorzig 
lich im Lichtenfelfer Forſte), Rüben, Fopfen; aus dem Minerafreice: 


— 300 — 


srzellanerde, Thon, Kalk⸗ und BawEreine chefpnders im Barmen 
erge). Ter rege Gewerbfleiß zeigt fich.befonders: in :Zeugmacheret 
ı Staffelftein); in den PorzellansTabriten zu Schney und Haufen, 
ren Produkte dem Parifer Porzellan an Farbe gleidifommen, an 
altbarfeit dagfelbe übertreffen, und ihren Verfchleiß nad) Amerika, 
r Türfei, nad) Stalien und nach der Schweiz haben; in Korbflechte⸗ 
i; in Roth-und Weißgerbereien (zu Lichtenfels); in Handel mit 
olz, Getreide, Obſt, Schmalz, Unſchlitt, gemäftetem Vieh, Häus 
n u. a.; in Kunftfchreinerei (zu Staffelftein); in Bierbrauereien. 
ie durchziehenden Straffen von Bamberg nach Kronach und Koburg, | 
wie bie Fahrten auf dem Main und der Se, geben haͤufige Veran⸗ 
ſſung zum Gewerbe und Verdienſte. 


Pfarrei Altenbanz. 
$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 

Diefe Pfarrei *), im Norden des Defanates, ift von den Pfarr 
ien: Banz, Lichtenfels, den proteft. Pfarreien: Herreth und Gleuffen, 
ıd vom herzogl. Sachſen⸗Koburg⸗Gothaiſchen Gebiete, begränzt; breis 
t fich im Hrfchtg. Banz aus, und enthält: 7 Dörfer, 1 Weiler, 2 - 
inöden oder Höfe, 1 Kaplanei, 2 Schulen, 1 Kirche, 1 Gottes⸗ 
fer und 1,180 ©., worunter 4 Proteftanten find. 

Die Srtfehaften find: 

Altenbanz, Pfarrborf mit dem Pfarrſi itze, der Pfarrtirche, 1 ‚ 

aplanei **), 38 H., 245 S., worunter 3 Proteftänten, bie ſich 





*) Diele Pfarrei ift mahrfheinlih von K. Carl tem Großen gefliftet, 
und von K. Ludwig dem Frommen dotirt worden. Nach vieljähri- 
ger provilorifher Verwaltung durch Kloftergeiftliche von -Banz, wurde 
fie im 3. 1632 wieder mit einem würgburgifchen Cleriker beiegt. Sm . 
J. 1810 ift fie vom Bisthume Würzburg an das Bisſthum Bamberg 
gefommen. . 

*) Diele Kaplanei iſt im J. 1779 von dem damaligen DOberpfarrer dir 
feiift, Gottfried Ignaz von Wolfsthal au Würzburg, geftif: 
tet worden. 


J 










Zn —⸗ 310 — 


zur Pfarrei Herreth halten, 1 Gottesacker, 1 Schule, zu deren Be 
ſuche auch die Schulkinder von Buͤchitz, Stadel, Tiefenroth und 3 
gendorf gewieſen find, 1 Y, St. weſtl. von Lichtenfels; 

Buͤchitz (Puͤchitz), Dorf mit 21 2 und 121 ©. ‚ha St. 
von Altenbanz; 

Hainach, Hof auf dem rechten Ufer des Mains, mit 5 e, 3 
St. oͤſtl. von Altenbanz; 

Knellenroth, Weiler mit 2 H. und 29 &., 1 &t. norbähl, 

von Altenbanz; 

Köften, Dorf auf dem rechten Ufer des Mains, mit 36 Hm 
290 ©., 1 Y. St. ditl. von Altenbanz; 

Schönsreuth, Dorf mit 23 9. und 151 S., wornnter 19 
tefiant, der fich zur Pfarrei Schney hält, . Et. SR%. von Altenbans 

Schönsreuthber Mühle, Einodmuͤble mit 6 S., —2— St. Mi. 
von Altenbanz; 

Stadel, Dorfmit 22 9.u.154 S., YY, &t. ſuͤdl. v. Alte ibam 

Stetten, Dorf mit 25 H., 180 ©. und 1 Schule, an welchet 
auc die Schuljugend von Hainach, Knellenroth, Köften. und Schiub 
reuth Theil nimmt, 1 St. öftl. von Mtenbanzy; 

Tiefenroth, Dorf mit 19 9. und 109 ©, . St. norböll 
von Altenbanz; ‘ 

Zilchendorf Zilgendorf), Dorf mit 15 H. und 8165, 
St. nördl. von Altenbanz. 

Saͤmmtliche Ortfchaften liegen im Hrſchtq. Banz. ' 

Charitativ werden paftorist die Katholifen von folgenden Orten: 
28. von Herreth, 1 St., 15. von Schleifenkan, 1 Et. m 
Altenbanz, im Hrſchtg. Banz; 7 ©. von Roffad, %, St, 3 6, 
von Großhairath, %, &., 2 S. von Scherned, s,, &,36 
son Weiffenbrunn, 1 Y, ©&t. von Atenbanz, im Koburgifcen 


$. 2, 


Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des hl. Lorenz eingeweiht, 


m. 


*) Der Grundftein zu diejer Kirche ift am 26. April 1689 gelegt, ud 
biefeibe anı 26. April 1693 von dem würzburg. Veibbiſchofe Ele 


„m 3111 = 


d feiert ihr Patrocinlum am 10. Auguſt, wenn dieſer auf einen 
onntag füllt, auſſerdem aber am vorhergehenden Sonntage; ihr 
rchweihfeft im Sept., am Sonntage nad) Mathaͤus⸗Tage. Der- 
ıplan hat, nebft feinen andern feelforglichen Verrichtungen, Chris 
nlehre für die Jugend von Hainach, Kuellenroth, Köften, Schönds 
sth uud Stetten, abwechfelnd, c. dem einen Sonntage zu Köften 
d am andern Sonntage zu Stetten, vorzutragen. . Die ewige Ans 
tung in diefer Pfarrei findet am 22. und 23. September 'ftatt. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Koͤnigl. Hoheit 
m Herrn Herzoge Wilhelm. in Bayern zu. 

Die jährlichen reinen Einfünfte der Pfarrei betragen, nach 
r im J. 1825 feſtgeſtellten Faſſion, 503 fl. 56 / Kr; jene 
8 Kapland 56 fl., wobei derfelbe freie Wohnung, Kot und die 
rige gewöhnliche freie Verpflegung genießt. 


2. Pfarrei Autenhauſen. 
8. Pa 


Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Die Graͤnzen dieſer Pfarrei *), welche im aͤuſſerſten Nordweſten 
s Dekanates, am Fluͤßchen Kreck, liegt, find die. Pfarreien: Neun⸗ 
rf, Seßlach, die proteſt. Pfarrei Gemuͤnda und das herzogl. Koburg⸗ 
‚othaifche Gebiet. Sie breitet ſich im Hrſchtg. Tambach aus, und bes 
eift: 4 Dörfer, 2 Kirchen, 2 Schulen, 2 Gotteöädfer und 397 ©, 
Jie 577 Proteftanten im Umfange geuören in eine Pfarrei ihrer Confeſſion. 
den: 82, welche ihre eigene Synagoge haben.) 

Die Ortfchaften find: 

Autenhauſen, Pfarrdorf an der Kreck, mit dem Mfarrfige, 

er Pfarrkirche, 195 S., 1 Schule, 1 Gottesacer und M., 5 Et. 


phan feierlich eingeweiht worden, bei welcher Gelegenheit 1518 Pers 
fonen die bi. Firmung emzsfiengen. | 
*) Autenba.ifen war früber eine Filial der Pfarrei Seßlach ‚und wurde - 
im 3. 1542 zu einer Pfarrei erhoben. Bermöge allerköchft. Reſcripts 
vom 26. Aug. 1828 wurde diefelbe vom Bisthume Wariburg getrennt 
und dem Bisthume Bamberg einderleibt. 


— 313) — 


nördl. von Gleuffen, (Im Umfange Befinden Ad EZ Tuben, Die daft 
ihre Synagoge haben.) 

Gemända, Dorfan der Krec, mit 55 ©, ", et. fäDL. see Ä 
Autenhaufen. L[Die 540 Proteftanten daſelbſt bilden eine eigene Pfarre] 

Gleismuthshanfen, Kirchdorf naͤchſt der Helfingen, mit 3 
H., 124 ©., 1 Filialkirche, 1 Schule, 1 Gottedader und 19, 
% St. ſuͤdl. von Autenhaufen; | 

Merlach, Dorf mit 23 ©. in 6 H. nnd 1 M., /,'St. fh 
von Autenhaufen. [Die dafigen 37 Prot. gehören in die Pfarrei Geminde] 

Sämmtliche Ortfchaften liegen im Hrfchtg. Tambach. 


8. 2. 
Gotteddienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche ift zu Ehren des hl. Sebajtian eingeweiht, md 
feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, ihr Kine 
weihfeft aber am Sonntage nad) dem Gedaͤchtnißtage des bi. Diemk 
In ihr werden auch die Kinder von Gemünda und Merlach getauft, 
und in ihren Gottesader auch die kathol. Leichen von Gem uͤnda hend 
get. Die Filialkirche zu Gleismuthshauſen, im welcher ib 
AUllerheiligfte aufbewahrt wird, verehrt den hl. Anton dem Einfele 
als ihren Patron, und feiert ihr Patrocinium am Gchächtnißtage 86 
ſes Heiligen, ihr Kirchweihfeft aber am 4. Sonntage im September, 
In ihr werden, auffer den Patronates und Kirchweihfeſten, das Jahr 
hindurch, 8 Sahrtage, bei jeder treffenden Beerdigung 3 Amter, e 
2. Weihnachts, 2. Ofters und 2. Pfingfitage, am Chriſti⸗Himmelfahn⸗ 
Tage, und an den Gedächtnißtagen der Heiligen: Kilian und org, 
Gottesdienſte gehalten, wöchentlich .1 Meſſe gelefen, am 4. Gonmtag 
jeden Monats Nachmittags Chriftenlehre vorgetragen, auch bie Tan 
fen der Kinder zu Gleismuthshaufen, fo wie die Trauungen der Bro 
leute von Gleismuthshauſen und Merlach, vorgenommen. Auf da 
Sottesader zu Gleismuthshauſen werden auch die Leichen von Mm 
lach zur Erde beftattet. Das 10ſtuͤndige Gebet in diefer Pfarrei hal 
am 19. Sept. ftatt. ee 
Dad Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei ift noch zwiſchen des 
Heren Erzbifchofe und dem Herrn Örafen v. Ortenburg unentſchieden 





















Be 


Der reine jr Ertrag:biefer Pfarrei beſteht and hören 
ftelung, in 390 fl! ) Wegen des Engelmeß⸗Beneficiums zu 
ßlach, das mit der Pfarrei Autenhauſen verbunden iſt, hat daſiger 
arrer am Donnerſtage jeder Woche die Engelmeſſe zu Seßlach abzu⸗ 
ten und woͤchentlich 2 Beneficial⸗Meſſen zu Autenhauſen zu leſen. 


Pfarrei Ban. 
8. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Pfarrei **), im Norden des Detanates kichtenfels, auf 
m rechten Mainufer, iſt von ben Pfarreien: Altenbanz, Döringftabt, 
htenfels, Staffelftein und von der proteſt. Pfarrei Herreth, umgeben. 
le breitet fich im Hrſchtg. Banz aus, und enthält 1. Schloß, 3 Doͤr⸗ 


3 Weiler, 1 Kirche, 837 S., 1 Schulen. 1 Gottesatker. [Die 03 u 


hanten im Umfange gehören zu einer Pfarrei ihrer Gonfeffion.] 
Die Ortſchaften find: | a | 
Banz, Pfarrort auf einem Berge CCanzenvergey und dem rech⸗ 
4 Ufer des Mains, mit dem Pfarrſitze, der ſchoͤnen Pfarr⸗ u. Schloß _ 
bemaligen Klofters ***) Kirche, 1: herrlichen , geräumigen Schloſſe 





=) Diefer Pfarrei wurde, wegen ihres geringen Aintoimene, ab de 
gelmeß s Beneficium zu Seflach, welches im 3. 1581 von Otte seh 
Lichtenftein ‚ Ritter zu Geyersberg, gekiftet worden, som Biſchofe 

. Zulius zu Würzburg einverleibt. Das jährliche Grirägnig diefes 

Beneficiums zu 137 fi. iſt ſchon dem aben bezeichneten Pfarrertraze 

eingerechnet. 

“ey Der Grund zu dieſer Pfarrei wurde ſchon gelegt durch die Stiftung 

des dortigen Klofters von der Graͤſin Alberade son Bartı im-$. 


1069. Der zeitlihe Abt des Kloſters war zugleich eigentlicher Pfar⸗ | 


rer daſelbſt und beftellte dem Yrior zum Euratus. Die Pfarrmatri⸗ 
fel reicht bis zum 3. 1666 hinauf. Nach Aufbebung der Abtei 1803 
wurde die Pfarrei im J. 1804 nen errichtet und erweitert. Im J⸗ 
1810 kam dieſelbe von der Diöceſe Würzburg an jene von Bantberg: 
“) Diele Benedittiner: Abtei wurde im 3. 1069 von AUlberade nad 
Einigen einer Gräfin von Bobburg, nach Audern einer Tochter bes 
Martgrafen Otto von Gchweinfurt) beſtiftet, welche ihr Schloß 
21. | 


— 314 — 


eefemalige Benebiftiner-Abtei), Sonmnerteftbenz Sr. Königl. Hopek 
des Herrn Herzogs Wilhelm inBayern, 29., 120 S., 1 Schulz, : 
. 4 Gottesadter, den Sitzen des herzogl. Hrfchtge. und Rentamtes, 6 Et, 
nörbl. von Bamberg und %/, St: ſuͤdweſtl. von Lichtenfels. Die yrädy 
tige Pfart> und Schloßkirche, welche in franzoͤſiſchitalieniſchem Bas 
geſchmacke aufgeführt ift, hat 2 impofante Thärme, ein großes, ir 
ganzes Schiff uͤberſpannendes Gewölbe; iſt hell und geräumig, m 
gewährt beim Eintritte einen freundlichsernften Eindruck. Man sk 
in derfelben 10 Altäre, mit vielen Reliquien von Märtyrern des Han 
bend: den Altar im Chore, mit einem fchönen Gemälde, die Cut 
tung des hl. Dionys vorftellend, angeblidy von dem fürftl. Hofmala 
Reinhard aus Würzburg; den Hochaltar aufferhatb des Chores, at 
ganz vergoldeten, koloſſalen Stätuen; A Altäre Auf der Evangeliuup 
und 4 Altäre auf der Epiftelfeite, mit fchönen, ihrer Weihe entfpe 
chenden Gemälden, deren 3 von Melchior Steidel (1721) und 1 
F. Bergmäülleraus Augsburg (1740), gefertigt find, Mehr Berk 
als dieſe und Andere Gemälde In der Kirche, haben die, an beren Ge 
wölben angebrachten Frescd- Malereien, welche ſich durch praftifde Be 
handlung, Kuͤhnheit des Vortrags und Lebendigkeit der Darfiekum 
auszeichnen, obgleich fie nicht alle von ganz reinein Geſchmack fa, 
Die 3 Hauptgemälde der Kirchendecke ftellen das hl. Abendmahl, bed 
PH ingftfeft und den Sturz Sauld (die Bekehrung des hi. Pauls) ver. 
Auffer dem Hauptgemölbe find Die Nebengewölbe der Seitens Alte 
fresco gemält, und viele Medaillons füllen die Übrigen Raͤume ir 
Wände. Hinter dem Hochaltare befinden fid) die, von N. Neftfell, 
Auguftiner» Bruder zu Muͤnerſtadt, Aufferit fleißig und zierlich gefe 
tigten Chorſtuͤhle, mit eingelegten Perkmutters Platten, auf mehhe 
Momente aus der Lebensgefchichte des hl. Benedikts, ſchwarz einrabit 
vorgeftellt find. In dem herzoglichen Oratorium fteht ein, von da 






















Banth, im Gaue zwilhen der 36 und dem Maine, für die Erb. 
tung eines Kloſters und eine reihe Dotation Dafür beftmmte De 
ſelbe ftand unter dem Schutze des Fürſtbiſchofs von Bamberg, d 

gehörte zur Diöcefe Würzturg. Im 3. 1803 wurde es, bei der 66 
eularifation der übrigen Klöfter, aufgehoben. 


— sis - 


dhauer Wurzer ans Bamberg gefertigter Altar, an welchem de 
Silber getriebenes Bild, die Abnahme Chrifti vom Kreuze darſtel⸗ 
d, befonderd bemerkenswerth iſt. ) Die vortreffliche, vom Hof⸗ 
gelmacher Seiffert aus Würzburg gebaute Orgel macht, bei ihrer 
enthuͤmlichen Fuͤlle und Kraft, und bei dem akuſtiſchen Baue der 
he, eine impoſante Wirkung. Die ſehr geraͤumige, ind das 
eundliche mit Dem Ernſte eines ſolchen Beſtimmungsortes vereinigen⸗ 
Gruft unter der Kirche bewahrt die irdiſchen uͤberreſte ehemaͤliger 
Alaten und Conventualen des Klofterd, und aus neuerer Zeit den 
balſamirten Leichnam des ungluͤcklichen Fhrften von Wagra m, ſo 
die Leichname der hoͤchſtſeligen Frauen Herzoginen Amalia und 


aria Anna, und des jungen herzögl: Prinzen Wil helm Carl. u 


je daſigen Proteſtanken gehören Jür Pfarrei Herrethe] 

‚Haufen, Weilkr am Fuße des Banzer Berges und Auf Bei 
Men Ufer des Mains, mit 4 H., 566,4 Mund 1 uͤberfahrt, 
Gt. oͤſtl. von Banz. Die protenauten in ber habrik daſelbt actcen 
' Pfarrei Herreth.)] 

Nedensdorf, Dorf auf dem rechten Mainufer, init # ß, 
a8, and 1 Überfahrt, St. fäömeft, von Banzz 
21* 





% Der Pabſt Pius VI, Taufbathe Br. Höhelt dee Herrn Herzegt 
Pius in Bayern, verehrte dieſes koſtbare Kunſtſtück, bei der Geburk 
tiefes Prinzen, der höchſtſeligen Frau „Herzogin, und biefe iftete fol: 

, eb, zum ewigen Andenken, in Ermähntes Dratorium, wis nachfol⸗ 
bende, auf einer Marmortafel eingegräbene Infrift beſagt 

Donata / 
effIgles Ista SaLVatorls nöstrl 
ä plo Seite 
pl prinCIpls ha Varla genttrict 
Marla anne - 

Ce'sa In 'xteraVM ab iLia 
his &DIbVs saQrls 
EreCta DenlgVe sIC 
awILheLMo  _ 
proprletarla- et restItVtore 
‚bautbL 


— 316 — 


Menbof, Hof und Weiler, mit. 2 9. und 19 ©, 1 er. ſuib⸗ 
weſtl. von Banz; 


Unnersdorf, Dorf auf dem rechten Ufer des Maine, mit 9 
H., 260 ©. und 1 Mainüberfahrt, , St. ſuͤdl. don Banz; 


Weingarten, Dorf am rechten Ufer des Maind, mit 17 9. 
und 108 S., St. norböftl. von Banz. 


Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im Umfange des Hrſchtgs. Um, 


ae 2. 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfünfe, 
Die Pfarr: und Schloßkirche *) ift zu Ehren des hl. Dip 
und der Mutter unfers Heilandes eingeweißt, und feiert ihr Yatradı 
nium am nächften Sonntage in der Allerſeelem Octav ‚ ihr Kirchre⸗ 
feft aber am 3. Sonntage des Monats Dftober (nach dem Tibcefuwth 
reftorium). Das Rofenfranzfeft, für welches dahier eine Bruderfäuk 
befteht, wird am 1. Sonntage im Monate Oftober gefeiert. 
häufig wird diefe Kirche an den Feſten Epriftis Himmelfahrt uud I 
Apoſtel Peter und Paul von Gläubigen befucht, welche an dieſen Ze 
gen nach 14 Heiligen wallfahrten. Das 10ſtuͤndige Gebet | in Die 
Pfarrei hat am 24. Sept. ftatt. 
















* Diefe Kirche wurde unter dem Abte Kilian During, weihe 
1701 bis 1720 der Abtei vorſtand, und unter Leitung bes 
fterd Leonard Dienzenbhöfer, churmainzifch» und Fürth 
bergifchen Hofardhiteften, von Bamberg gebürtig, erbaut. Des Je 
tal der Kirche hat folgende Inſchrift: 

- Deo opt. max. 
Bmæ. Marise Virgini. M. 
et ss, Patronis 
Petro Ap, Dionysio 
ac Soc. M. M. 
An. MDCCXVIIL 
welche das Jahr angiebt, in welchem der Bau biefer Kirche, mt 
fiens feinen Hauptbeftändtheilen nah, vollendet war Die fürh# 
Einweihung derjelten geſchah am 15. Oft, 1719 durch ben Walt 
Johann Bernard von Würzburg. 


— 17 — 
Das Patronatsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Eobnigi. oh, 
n Heren Herzoge Wilhelm in Bayern zu. 


Die jährlichen reinen Einkünfte ber Pfarrei beſtehen, nach der 


geſtellten Faſſion, in 826 fl. 50 %, Kr. ' 


4. Pfarrei Döringftadt, 
| 4 E 
Lage. Granzen. Beſtandtheile. 


Die Graͤnzen dieſer Pfarrei 9, im Weiten des Dekanates, wer⸗ 


von den Pfarreien: Banz, Staffelſtein, Ebensfeld, Rattelsdorf, 
ltenbrunn, von ber Pfarrei Muͤrsbach des Bisthums Würzburg, 
d von den proteſt. Pfarreien Herreth und Lahm, gebildet. Sie 


itet ſich zwiſchen der Itz und dem Maine, in den Ldg. Lichtenfels 


d Seßlach, im Hrſchtg. Banz und Ptrg. Lahm des Obermainkreiſes, 
&, und begreift: 9 Dörfer, 2 Weiler, 1 Einoͤde, 3 Kirchen, 1 
welle, 1 Gottesader, 4 Schulen, 2 Kaplaneien und 1,705 & 
ter welchen 46 Proteftanten find, 

Die Ortſchaften heißen: 


Doͤringſtadt, Pfarrdorf auf dem rechten Mainufer, mit dem 


Arrfige, der Pfarrfirche, welche 70 Schuß Iang, 44 Schuh breit 
> 30 Schub hoch ift, 2 Kaplaneien »), 1 Schule, an welcher 
& die Kinder von Meffenfeld Theil nehmen, 1 Gottesacker auffers 


b des Dorfes, 77 5, 477 ©. und 1 Saloſe, 2 St, ſüdweſth. 


t Lichtenfels ‚ im Log. Lichtenfels; 


®) Dicingedt war ehemals eine Filial von Altenbanz im 3.1549 ern 


bielt es einen eigenen Pfarrer; von 1033 bis 1652 ward ed von dem 
Pfarrer zu Mürsbach verfehen, und im 53. 1664 erhielt: es wieber, 


und fo fort unausgeießt, einen eigenen Pfarrer. Diele Pfarrei kam 


im 3. 1810 von Bistyume Würzburg an das Bisthum Bamberg. 
*) Die Kaplanei für die Filial Eggerbach wurde im 3. 1720 größten« 
tbeil$ aus den Mitteln des dortigen Gotteshauſes geſtiftet, mozu bie 


Gemeinde dafeloft den jährlihen Beitrag von 15 fl. leiſtet. Die Stit- 


tung ter Kaplanei für Wiefen gefihab im 9. 1804, aus Mitteln 
tes Gotteshauſes und der Gemeinde daſelbſt. 


- 


— as 


Birkach, Dorf mit 42 H., 1 Schule, welche auch die Rinde 
von Neudorf befuchen, und 248 G., %, St. ſuͤdweſtl. von Dein 
ſtadt, im Ldg. Seßlach; 

Buſendorf Puſendorf), Darf am linken Ufer der Iz, mi 
32 H. und 161 S., unter welchen 1 Proteſtant, der ſich zum Theil 
zur Pfarrei Lahm haͤlt, 17, Gt. weſtl. v. Doͤringſtadt im Log. Seplad; 

Draisdorf,' Dorf mit 16 H. und 107 S., 1 St. noͤrdl. ven: 
Döringitadt, im Hrſchtg. Banz; 

Eggerbach (Egenbach), Kirchdorf mit 50 H., 1 Schule, ie 
auch Die Kinder von Draisdorf befuchen, 226 S,, 1 baufälligen $ 
lialkirche, 1 Kapelle auf einer Anhöhe und 1 M., 1 St. nona 
von Doͤringſtadt, im Log. Seßlach; 

Erlenhof (Erlhof), Weiler mit 4 H. und 28 S., , & 
nordweſtl. von Doͤringſtadt, im Log. Seßlach. Dieſe Prei⸗ 
halten ſich zum Theile zur Pfarrei Lahm. 

Meffenfeld, Dorf mit 13 H. und 73 S., Y%, St. weil we 
Döringftadt, im Log. Seßlach; | 

Moͤnchshof (Muͤnchhof), Einoͤde oder Hof am rechten Me 
des Mains, mit 1 S., 4 St. oͤſtl. v. Doͤringſtadt, im Ldg. Lichterfeli 

Neudorf, Dorf mit 12 H. und 36 S., St. fühmehl ws 
Doͤringſtadt, im Log. Seßlach; 

Poppendorf, Dorf auf dem linken Ufer der Itz, mit 13. 
und 65 S., unter welchen 5 Proteftanten, die füch zum Theile ae 
Pfarrei eakın halten, 1", St. weil. 9. Döringftabt, tm Eng. Schlaf 

Ummersherg, Meile mit 29. und 12 &,, %, St. fäindl 
von Ddringftadt, im Log. Seßlach und Ptrg. Lahn, Dieſe Proteſe⸗ 
ten halten fich zum Theile zur Pfarrei Lahm. 

Wieſen, Kirchdorf auf dem rechten Ufer des Maine, mit 
H., 133 S., 1 Filialkirche, 1 Schule und 1 Schelchäberfaft, 'ı 
St noͤrdl. yon Doͤringſtadt, im Ldg. Lichtenfels, 


§. 2% 
Gottesdienſtliche Werhältniffe, Beſetzungsrecht. Cinkhnftt 
Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des bi. Martin eingeweiſ 


*) Die Zeit der Erbauung der Pfarrkirche it unbekannt. Nadien W 





I feiert dfr. Patrocinium am Gebächtutftöge befelben, iht Kirch 
eihfeſt aber am Sonntage nach Kilian. Die Filialkirche zu Eg⸗ 
erbach *) verehrt den bi. Bartholomaͤns als ihren Patronz feiert 
a Sonntage vor bem Gedaͤchtnißtage biefes Heiligen Ihr Patronats⸗ 
t, ihr Kirchweihfeſt aber am darauffolgenden Sonntage, In ihr 
rb das Allerheiligfte aufbewahrt. - Zu ihrem Gottesbienfte halten ſich 
ıch die Parochianen von Draisdorf, Die Kapelle oberhalb Eg⸗ 
rbach **), Maria⸗Hilf genannt, ift zu Ehren Johannes des Taͤu⸗ 
rd eingeweiht, an deſſen Feſttage auch das Patrocinium gefeiert wird. 
1 ihr werden die, für bie Filialkirche zu Eggerbach beſtimmten Got⸗ 
wienfte, nämlich: der ordentliche Gottesdienſt an allen Sonn⸗ und 
ꝛiertagen, und wöchentlich wenigſtens 3 Sahrtage ober Meſſen, vom 
m einen Kaplane abgehalten, Patrox der Filialkirche u Bio 
u H, worin ebenfalls das Allerheiligſte aufbewahrt wird, iſt ber 
softel Andreas, In derfelben wird das Patrocinium am Somntage 
r dem Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, und Das Kirchweihfeſt mm 
onntage nach Marie⸗Heimſuchung gefeiert. Auſſerdem hat ber ans 
re Kaplan in ihr an allen Sonn⸗ und Feiertagen den ordentlichen 
ttesbienit in der Art abzuhalten, daß von Oftern bie Martini Vor⸗ 
ttags Amt und Predigt, Nachmittags Chriſtenlehre und Vefper ober 
tftunde, von Martini bie Oftern Vormittags abwechſelnd au dem 


felbe im 3. 1946 durch Brand zerftört morben, wurde fle, befonbers 
das Langhaus, im 3, 1712 dur den Maurermeifter Hans Georg 
Kalb von Seßlach wieder bergeftellt und am 17, Juni 1716 von dem ' 
Dechante Johann Georg Dieppold zu Ebern benedicirt. 

®) Die Zeit der Erbauung dieſer Kirche iſt nicht bekannt. Sie fit im. 
3Ojährigen Kriege durch die Schweden, und wurde ihrer Glocken beraubt. 

*) Der Grundftein zu diefer Kapelle, welche ihr Entſtehen der Mpohitpäs 
tigkeit der dortigen und anderer Einwohner verbanft, wurde im J. 
1700 von dem Dechante Johann Herrmann Flender iu Seſß⸗ 
lach gelegt. Die Einweihung derfelden und ihrer 3 Altaͤre geſchab 
am 9. Aug. 1713 durch den würzburg. Weihbiſchof Dr. Bernard, 
wobei auch vielen Gläubigen die bi. Firmung erfheilt wurde, _ 

*) Dieje Kirche war früher eine Kapelle, und erhielt erft foater ihre Er 
weiterung: im 3. 1816 eine neue Kuppel und Tourmioigt, m J. 
4822 eine Erhöhung und eineh neuen Dachſtuhl. 


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t. | rt : 


, — 320 — 
einen Sonntage Amt und Predigt, am andern Gonninge Amt un 
Chriſtenlehre, ftatt finden, nebit diefen wöchentlich 2 bis 3 Meier 
ober geftiftete Sahrtage zu Iefen, Gegenwärtig, wo bie Kaplanei fir 
Wiefen nicht befegt ift, hält der Pfarrer in diefer Filialkirche feierlichen 
Gottesdienſt mit Amt und Predigt: am Felle des Apofteld Andreas, 
am 2. Oftertage, am Feſte Maries Heimfuchung, am Kirchweihfeſte 
und am 2. Tage in der Bittwoche, und liest wöchentlich eimmal ent 
weder einen geftifteten Jahrtag ober eine Meffe. Die ewige Anbetur 
in diefer Pfarrei fällt auf den 14. und 15. September. 
Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei fteht Sr. Maj. dem Koͤnige p 
Die reinen jährlichen Einkünfte der Pfarrei beftehen , nad) ber 
im J. 1826 revid. Faffion, in 554 fl. 38 74 Kr.; das jährliche Ein 
kommen ded Kaplans von Eggerbach in 50 fl. Gehalts und 8 bis 10% 
an Accidenzien, jenes bed Kaplans von. Wiefen in 75 fl. Gehalts und 
und 6 bid 7 fl. an Accidenzien. Die Kaplane genießen babei frei 
Wohnung, Koſt und Bedienung. 


.Pfarrei Ebensfeld. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Die Pfarrei Ebensfeld "), im Suͤdoſten des Dekanates Lichten 
feld, gränzt mit den Pfarreien: Döringftadt, Staffelftein, Ueking, 
Kleuckheim, Zapfendorf, Rattelsdorf und Kirchſchletten, zufammen; 
breitet fich in ben k. Log. Lichtenfels und Seßlach und im Ptrg. Schu 
bes Obermainfreifes aus, und umfaßt: 9 Dörfer, A Weiler, 4 Kin 
chen, 2 Kapellen, 2 Kaplaneien, 4 Gottesäder, 4 Schulen n. 2,0% 6. 

Die Ortfchaften find: 
Ebensfeld, Pfarrborf auf dem linken Mainufer und an be 
Straſſe von Bamberg nach Lichtenfels, am Kipferbache, mit dem Par 





*) Dieſe Pfarrei koͤmmt ſchon im J. 1374 urkundlich vor. Das dene 
lige Frühmeß Beneficium daſelbſt, von Anna Störin gefiſtet, fe 
ſtand noch im 17. Jahrhund. Im J. 1636, we zu Ebensfeld groß 

Dungers noth herrſchte, wurde die Pfarrei vom dlarrer Si 
ftein verſehen. 


— 


— 221 — 


e, ver pfarrkirche, 126 H., 670 G., 2 Kaplanelen — 1 Schale 
Gottesacker, AM. und 1 Brüde über den Kipferbach, 3 St: ſur⸗ 
ſtl. von Lichtenfels, im Ldg. Lichtenfels; | 

Dittersbrunn (Dietersbrunn), Dorf auf einer amin, = 
t24 H., 100 ©. und 1 Kapelle am Fuße bed Veitsberges, Aa 
l. von Ebensfeld, im Ldg. Lichtenfels; | 

Hahn Gahnhoß), Weiler oder Hof auf einem-Berge, mit 2 
‚ 1 Filialfiche, 14 ©. und 1 Gottesacker, %, St. fRDSRL. von 
ensfeld, im Ldg. Lichtenfels; J 

Kutzenberg (Kotzenberg), Weiler auf einer Anhöhe, mit 2 
‚und 16 S., St. fübl. von Ebensfeld, im &pg. Eichtenfelö; . . 

Mittelau, Weileram Main, mit 2 H. u. 8 S., 74 St. noͤrdl. 
n Ebensfeld, im Ldg. Lichtenfels; 

Neuſing, Dorf an der Straſſe von Bamberg nach Lichtenfeig 
t 20H. und 111 S., Y, St. noͤrdl. v. Ebensfeld, im —— | 

Dberbrunn, Kircborf am rechten Mainufer, mit 27 9., 1 
lialkirche, 1 Gottesacker, 1 Schule und 136 ©,, V. St. weil von 
eusfeld, im Ldg. Lichtenfels; 

Pferdsfeld, Dorf mit 25H., 102 &. und 1 pirg, nächt ber 
traffe von Bamherg nad) Fichtenfeld, St. norböfl. von Ebens⸗ 
d,. im £ig.. Lichtenfels; | 

Praͤchting (Predting), Dorf mit 56 H., 316 ©. und 1 
chule, Y, St. füdöftl. von Ebensfeld, im Log, Lichtenfels; 

Streublingshof (Straublingshoß, Weiler an einer An⸗ 
ke, mit 2 H. und 86., 1 &t. oͤſtl. von Cheusfeld; 

Unteray Rieheran), Dorf am linken Ufer des Mains, mit 
Hund 74 S., » St. noͤrdl. von Ebensfeld, im ng. Lichtenfels; 

Unterbrunn, Dorf auf dem rechten Ufer des Mains, mit 29 
‚und 146 S., */, St. ſuͤdweſtl. von Ehensfeld, im Ldg. Seßlach; 

Unterfeiterbad"), Kirchddrf. auf dem linken Ufer des Maine _ 


*) Die erfie Kaplanei wurde im 3. 1592 errichtet. Die zweite Kapla⸗ 
nei kam im 3. 1754, auf vielfältiges Bitten der Gemeinde Unterlei⸗ 
terbadh, das vormals nur den dritten Gottesdienft Hatte, zu Stande. 

re) Zu Unterleiterbach mar ehemals eine Pfarrei. In einer Urkunde v. 
14. Zuli 1644 tümmt noch em Harrer, Namens Geors Rügen, 
daſelbſt vor. 


v. 


fi 


und an ber Straffe von Bamberg nach Lichtenfels, mit 57 H., 333 6, 
1 Filialkirche, welche Grabventmäler der von Guttenberg. u. Schaum 
bergifchen Familie enthält, 1 Schule, 1 Gottesacker, 1 fchönen, in 

der Form eines Kreuzes erbauten Kapelle an der Straſſe, deren Sup 
pel fchöne Fredco Malerei enthält, 1 Schloͤßchen und 1 Pofterpeb 
tion, St. ſuͤdl. von Ebensfeld, im Lbg. Lichtenfels u. Ptrg. Scham, 


. 2% 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 

In ber Pfarrfirche) wird die Mutter unſers Heilandes von 
ehrt, und das Patrocinium am Feſte MarieBerfündigung, das Kird 
weihfeft aber am Sonntage vor dem 25. Juli, gefeiert. Die Filial 
Kirche zu Hahn **) ift ebenfalld der Verehrung Mariens gerwidwe 
und enthält das Allerheiligſte. Ihr Patronatsfent findet ſtatt am Seht 
MariesEmpfängniß, und ihr Kirchmeihfelt am 1. Sonntage im DR. 
In derfelben werden Pfarrgottesdienfte abgehalten: an ben eben gr 
Dichten Patronatss und Kirchweihfeften, am 4, Sonntage in der Fo⸗ 
ften, am 2. Pfingft-Feiertage, am 13. Juli mit 1 Prozeſſion und au 
8. Sept., auch das Jahr hindurch; mehre Sahrtage, Votivaͤmter mb 
Meſſen geleſen. Die Filialfirche zu Oberbrunn » ift ın&b 
ren des hl. Lorenz eingeweiht, und feiert ihr Patroginium am Som 
tage vor dem 10. Aug,, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nad; ben 
15. Auguft, In ihr wird das Allerheiligſte aufbewahrt und finden, 
auffer ihrem Patronate und Kirchweih⸗Feſte, während bes Jahres,8 
Sahrtage, 3 Engelämter und mehre Meſſen ftatt, In der Filiab 


| Kirche zu Unterleiterhach **") wird dag Allerheiligſte anfbe⸗ 


*) Die Zeit der Erbauung dieſer Kirche iſt nicht hetannt. Ihro Reſta⸗ 
ration geſchah pon den Brüdern Wolfgang und Emeriq G⸗ 
gel, von 1653 bis 1657, nachdem dieſelbe nehbſt einem großen Tick 
des Dorfes im 3. 1633 durch Feuer zerftört worden war, (ine ar 
dere Neparatur geſchah 1796. 

“) Dieſe Filialkirche ift fehr alt; ihr Thurg- und Chorbau aber fü a 
die 1740er Jahre. 
=), Die Zeit der Erbauung diefer Kirche fällt in die 1740er Jahre. 
#6) Diefe Kirche, deren Gntitehungtzeit wicht genau bekannt, Jet di 
Stiter yon menren Jahrhunderten. 





— 33 — | | 
wahrt, das Feft der hl. Magdalene, welche Patronin derfelben if, am 


“ Sonntage vor dem 22, Juli, und. das Kirchweibfelt am Sonntage 


nach dem 24. Aug., gefeiert. Diefe Kirche hat das ganze Jahr bins 
durch, durch die Kapläne, an Sonn⸗ und Feiertagen Vormittags den 
Pfarrgottesdienfi, Nachmittags aber nur 11 Malen an beftimmten 


- Seiten, nebftdem mehre Jahrtage, Engelämter, Marien Dreiffiger 


und Meffen. Die Kapelle an der Straffe zu Unterleiterbach ") hat. 
den hi. Valentin zu ihrem Patrone, deffen Felt in, ihr am Sonntage 
vor dem 14. Februar gefeiert wird, Die ewige Anbetung in dieſer 


Pfarrei bat am 11., 12. und 13. Sept. flatt, 


. Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Herrn Ergbin 
fehofe zu. 
Das reine jährliche Einfommen diefer Pfarrei beläuft fich, nach 


. ber im 5. 1826 revid, Faffion, auf 641 fl. 26 %%, Kr, Die reinen 


jährlichen Bezlige der erften Kaplanei beftehen in 76 fl. 25 Kr., un 
jene der zweiten in 75 fl, 18 Kr,, wobei jeder Kaplan jaͤhrlich noch 
befonders 15 fl. für Holz beziept, freie Wohnung, Koſt und Vedie⸗ 
nung genießt und wochentlich 3 Meſſen frei hat. 


Pfarrei Srauendorf. 
1. 
Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei **), im Suͤdoſten des Dekanates Lichtenfels, graͤnzt 
an die Pfarreien: Uetzing, Ebensfeld, Kleuckheim, Weichenwaſſerlos, 
Wattendorf und Arnſtein; breitet ſich im k. Log. Lichtenfels des Ober⸗ 
mainkreiſes aus, und enthält: 3 Doͤrfer, 2 Weiler, 1 Kirche, 1 
Schule, 1 Gottesacker und 423 ©, 

Die Ortfchaften find: | 

Frauendorf, Pfarrdorf mit bem Pfarrfige, der fehönen Pfarr 
firhe, 20 9, 127 G., 1 Schule, 1 Gottesacker und 1M., 2 St. 
ſuͤdl. von Lichtenfels; 





9 Die Zeit der Erbauung diefer Karslle fällt in die 1730er Jahre. 
*) Zrauendorf, früher eine Filial von Uetzing, wurde mittels allerhoͤchſt. 
Dekrets vom 3. Dez. 1823 zu einer Pfarrei erhoben. 


— 321 - 


End, Dorfmit 17 H. und 11 s 1/, &t. ſudl. v. Frauendorfz 

Keider (Kaider, Adermannsdorf), Weiler mit 10 H. 
und 66 S., St. ſuͤdl. von Frauendorf; | | 
| Krögeidef, Weiler mit 5 H. und 1 S., %/, St. ſudl. von 
Frauendorf; 

Schwabthal, Dorf mit 16 9 und 88 &, Y, &t. ſuͤdl. von 
Frauendorf. 

\ Sämmtliche Ortfchaften liegen im Umfange bed Logs. Lichtenfels; 
Doch giebt eö zu Frauendorf und Krögelhof auch einige Lehen, 
welche zum Hrfchtg. Thurnau und zum Ptrg. Streffendorf, und einige 
Lehen zu Keider, welche zum. Perg. Thurnau gehören. 


$. 2 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfkufte 

Die Pfarrkirche 9) ift zu Ehren des hl. Aegid eingeweiht, un 
feiert am Gedächtnißtage diefes Keiligen ihr Patroeinium, ihr Kir 
weihfeft aber am Sonntage vor Marie-Geburt. Das Ioſtuͤndige Ge. 
bet in diefer Pfarrei hat am 27. Sept. ftatt. 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Herrn Gi⸗ 
fen von Giech zu. 

Das reine jaͤhrliche Einkommen der Pfarrei beneeht in 553 ſ 
4 1, Fr 


7. Pfarrei Kaltenbeunn. 


g. 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile 
Diefe Pfarrei **), im Werften des Dekanates Lichtenfels, wird 
von der Pfarrei Döringftadt, den proteft. Pfarreien: Gleuſſen, Labı, 
Schottenftein und Untermerzbach, umgeben; breitet a in dem 1. 2tg 


e) Dieie Kirche murde von 1757 bis 1760, durch den’ Maurermeiher 
Thomas Nißler von Staffelftein, erbaut. 

*), Kaltenbrunn war ehemals eine Filial von Merzbach, umd wurde im 
J. 1691 zu einer jelbititandigen Pfarrei erhoben. Im J. 1810 mer 
diefelbe vom Bisthume Würzburg an das Bisth. Bamberg angetreten. 


n 


.- 3235 — J 
Seßlach des Ober⸗ und dem k. Log. Ebern des Untermain⸗Kreiſes, auf 
beiden Seiten der Itz, aus und begreift: 2 Kirchen, 1 Schule, 1 Got⸗ 
tesacker, 3 Dörfer, 1 Weiler und 280 S., unter weichen 10 Proteſt. 
[522 Proteftanten im Umfange gehören su benachbarten Pfarreien ihrer 
Eonfeflion. Juden: 122.) 
Die Ortfchaften fi ind: 

Kaltenbrunn, Pfarrdorf an der Straffe von Bamberg nach 
Koburg, auf dem linken Ufer der Sg, mit dem Pfarrfige, der Pfarre 
firche, deren Altargemälde von dem Maler Scheubel aus Bamberg 
find, 24 S., 1 Schule für die kathol. Jugend zu Kaltenbrunn, Freys , 
berg und Merzbach, 1 gemeinfchaftlichen Kirchhofe mit den Proteftans 
ten und 1 gräfl. von Rothenhaniſchen Berg. I. Claſſe, im Log. Seßlach 
und Ptrg. Kaltenbrunn, St. ſuͤdweſtl. von Glepſſen. [die daſigen 
274 Proteſtanten find der Pfarrei Gleuſſen einverleibt.) 

Freyberg, Dorf mit 34 H. und 182 S., unter welchen 10 
Proteſtanten, /, St. ſuͤdl. von Kaltenbrunn, im %dg. Seßlach; 

Merzbach (Untermerzbach), Kirchdorf auf dem rechten Ufer 
der Ss, mit 74 ©. in 18 H., 1 Simultantirche, an deren Wand 
ein Epitaphium eines Herrn von Rothenhan mit der Zahl: 9. Januar 
1591, zu fehen ift, 1 Schloffe, 1 gräfl. von Rothenhan. Ptrg. J. 
Elaſſe, 1 M. und 1 Brüde über die Ig, Y, St. weftl. von Raltens 
brunn, im Log. Ebern und Ptrg. Merzbach. [Die 321 Proteftanten das 
feloft bilden eine "eigene Pfarrei. Zuden: 122, welche 1 Schule dafelöft haben.) 

Schenfenan, Weiler an der Itz, mit 1 adel. v. Hirſch. Ptrg. 
1. Glaffe, 7, St. nördl. von Kaltenbrunn, im Ldg. Seßlach und Ptrg. 
Schenfenau. [Die dafigen 17 Prot. gehören zur Pfarrei Untermerzbach.] 

Gharitativ werben die 14 FKatholifen zu Scottenftein paſto⸗ 
rirt, das 1 St. von Kaltenbrunn entfernt ift und eine eigene Pfarrei 
bildet. 


\ 


8. 2. I | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Prarrfirde") it zur Ehre der hl. Ottilie eingeweiht, und 





*) Früher ftand nur eine Kapelle zu Kaltenbrunn, die aber, wegen ib» 
ver Baufälligfeit, im 3. 1745 eingelegt wurde. Durch eine Eolickte, 
welche der damalige Pfarrer Jakob Eichler eifrig betrieb, Fam tie 


hat ihr Patrycinium nie gefeiertz Das Kirchweihfeſt iR am Sonntage 
nach Leodagar. Der Kirchhof dafelbit ift den Katholiken und Brote 
ftanten zu Kaltenbrunn und Freyberg gemeinfchaftlih. Die Kirche 
zu Merzbadı *) dient ven Katholiken und Proteftanten bortjelbft ald 
Simultaneum in der Art, baß darin die Katholifen an 2 Sonntagen 
näch einander, nach geendigtem Ögtteödienfte der Proteftanten, den 
Frübs und an den Fefttägen des hl. Kiliän, der Marie-Hintmelfahrt, 
der Kirchweihe und an den 2, Oſter⸗, Pfingſt⸗ und Weihnacht⸗Feier⸗ 
tagen, auch den Nachmittags⸗Gottesdienſt halten. An jedem britter 
Sonntage u. den uͤbrigen Tagen findet der Gottespienft in der Kirche x 
Kaltenbrunn ftatt. Inder Kirche zu Merzbach wird Die Mutter 
unſers Heilandes als Patronin verehrt, und das Patroecinium au Me 
tie» Himmelfährt, das Kirchweihfeſt aber am folgenden Sonntage ge 
feiert, Sn ihr wird das Allerheiligfte nicht aufbewahrt, Das 10fde 
bige Gebet hät in diefer Pfarrei am 16. Set. ftatt. Ä 
Das Verleihungsrecht Auf diefe Pfarrei ftept dem Hrn. Erzbiſchofe z. 
Die jährlichen reinen Einkünfte der Piarrei betsagen, nach de 

im J. 1826 revid. Faſſion, 469 fl. 52 %, Er. 


‚ Pfarrei Lichtenfels, 
5 1. 0 
Lage Graͤnzen. Beftandtheile. 
Die Brängen biefer Pfärrei **) find die Pfärreien: Isling, Ib 
ſtelfeld, Staffelftein , Altenbanz, die proteft. Pfarreien Schtey ud 
Michelau, und das herzogl, Koburg⸗Gothaiſche Geblet, Sie liegt im Nor 





höthige Geldſumme zur Erbauung eine® neuen Kirche zufaihnien, A 
weicher am 27. Aug. 1748 der Srundftein gelegt wurde, Baumtiſe 
war Thomas Harra, Amtsbürgermeifter gu Gern. 

*) Das Jahr der Erbauung der Kirche zu Merzbach laͤßt ſich micht ange 
ben; aber gewiß ftand diefelbe fchon vor der Neformatıon. 

er) Diefe Pfarrei muß fehr alt feyn; denn Lichtenfels ericheint ſchon I 
12. Saprhunderte, wo es eine Beſitzung der Grafen von Andechs HP 
weien, welche ald Stifter diefer Pfarrei betrachtet "serden Einm 
Die Pfarrei wird im 3. 1383 das Erftemal genannt. 


\ 


en des Dekanates, dem fie den Namen giebt, anf beiten Ufern dep 
ains, im. Log. Lichtenfels und Ptrg. Schney des Obermainkreiſes, 
d enthält: 2 Kirchen, 2 Kapellen, 2 Kaplaneien, 1 Stadt, 6 
fer, 2 Weiler, 3 Cindven, 1 Gottesacker, 4 Schulen u. 2,7486, . 
ie Proteſtanten im AUmfange gehören du benachbarton Pfaerrien ihrer 
afeſſion. Juden: 86). 
Die Ortſchaften ſind: 


Lichtenfels, Stadt am linken Ufer des Mains, in ben ſich hier 
Laichſe (der Leuchſenbach) ergießt, und an der Straſſe von Bam⸗ 
cz nad) Kronach, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkrche, welche einige 
oͤne Gemaͤlde von Maͤuſer, 3 harmoniſch tönende Glocken und bie. 
abftätten von Philipp Valentin und Sebaftian von Speth (geftorb. 
ı 31. Sanuar 1657), von Wolf von Schaumberg zu Stroͤſſendorf 
eft. 1539), von Candidus Hemmerlein, letztem Abte ber aufgeloͤs⸗ 
NAbtei Langheim (geſt. am 19. März 1814) und von Dorothea Wal⸗ 
rga von Schaumberg, Gebornen Foͤrtſch von Thurnau (geſt. Art 
vuntage nach Dorothea 1528), enthält, 1 Spitalkirche, 2 Kapla⸗ 
ien *), 1 Fruͤhmeß⸗Beneficium ), 1 Gottesacker auſſerhalb ber 
adt, 1 Bruderſchafts⸗Stiftung, 1 Legaten⸗Stiftung, 4 Elementar⸗ 
hulen, 291 H., 1,650 &., 1 alten Schloſſe, den Sitzen des Logs., 
ts und Forſtamtes gleichen Namens, 1 Poſtexpedition, 1 Saly 
torie, 1 Magiſtrate, 3 M., 1 Spitale *), 1 Bräde uͤber ben 


ain und 1 über bie Laichſe, 8 St. noͤrdl. von Bamberg, Die dab  - 


ı 30 Proteftanten gehören zur Pfarrei Schney. Die —2 Fuden daſelbſt 
ven ihre eigene Synagoge.) 


Buch am Forft, Dorf au ver Straſſe von kichtenfele nach 





>) Die erſte Kaplanei wurde zugleich mit Gruͤndung der Hark, die 
zweite im 3. 1750 und 1763 durch Wohlthaͤter geftiftet. | 

**) Zu dieſem Beneficium haben die Grafen Friedrich der tere, und 
Friedrich der Füngere son Beichlingen und Herrn zu Sat. 
fendurg, im 3: 1383; den halben Hof des Herrmann, Grafen dv. 
Sichtenfels, zu Grundfeld oeſcheukt. Dasfelbe ig nun mit ber Piar- 
rei bereinigt. 

”) Johann von Chlingen, Kaftner zu Lichtenfels, fit im 3. 1806 
vieles Spital. 


. [Die daflgen Proteflanten bilden eine eigene Pfarrei.) 


' — - 328 — > . : | | 
Koburg, mit 108. u, 1 Eobſe, 15 6Et. nordweſl v. Lichtenfels. 


















Burgberg, Dorf an der Laichſe, auf dem linken Mainufe, 
mit 58 9., 30 ©. und 1 Kapelle auf dem Berge, welche 1 klein 
Kanzel mit fehr altem Schnitzwerke (mit der. Zahl 1560) enthält, 4, 
St. ſuͤdoͤſtl. von Lichtenfels .LDieA Proteftanten dafeldf find uch Sta 
gerfarrt.] 

Deggendorf (D edendbord), Weiler mit 89. und 39 6,1 
&t. oͤſtl. von Lichtenfels; 

Gleifenau, Eindde in einem Walde, mit 4 &, und 1 Seh 
haufe, 2 St. nordweſtl. von Lichtenfels; 

Horbhof, Eindde an der kaichſe, mit 3 S., % &, FI 
von Lichtenfels; 

Krappenroth, Weiler links dem Maine und naͤchſt der ef 
von Bamberg nach Kronach, mit 10H. und 40 S., 1 St. nordil 
von Lichtenfels. [Die 5 dafigen Prot. gehören in bie Yfarrei Miele] 

Oberwallftadt (Oberwallnftadt), Dorf am Iinten Rain 
Ufer, mit 31 H., 196 S. und 1 Shelchſahrt über ben Main, / E 
nordoͤſtl. von Lichtenfels; | 

Schney, Dorf am rechten Mainufer, mit 118 Sn) 
4 Schloffe, dem Sige des gräfl. von Brockdorfiſchen Ptrgs. 1. Eid 
und 1 M,, 1 St. noͤrdl. von Lichtenfels. [Die daſigen 782 Yrotskep 
ten bilden eine eigene Bfarrei.) 

Seubelsdorf, Dorf auf dem linken Mainufer und. en W | 
Straffe von Bamberg nach Lichtenfels, mit 28 H. und 175 &,,Y 
St. füdmeftl. von Lichtenfels. [Die dafigen 5 Zuden haben ihre Ey 
goge zu Lichtenfels.) 

Sorg, Einöde mit 3 S.und 1 Jagerhauſe, in einer malbiges 
Gegend, 2 St. nördl. von Lichtenfels; 

Unterwallftadt (Unterwall nſtadt), Dorf auf don 
Mainufer und naͤchſt der Strafe von Lichtenfels nach Kronach, m 
30 9., 170 S. und 1 Kapelle, welche ein huͤbſches Gemälde von Din 
fer, die hl. Anna im Unterrichte mit Maria begriffen, a 
enthält. 

Saͤmmtliche Ortfchaften gehören zum Lg. Lichtenfels, ud 
dieß Schney zum Ptrg. Schney. 


— 329 — 


-g, 2, | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkunfte. 


Die Pfarrkirche ) verehrt die Mutter unſers Heilandes als 
ihre Patronin, und feiert ihr Patrocinium am Marie-Himmelfahrtss 
Lage, ihr Kirchweihfeft aber am 1. Sonntage im Monate Mai, 
Die Spitalfirche **) iftzu Ehren der fehmerzuollen Mutter Gottes 
erbaut, und feiert ihr Kirchweihfeft am 1. Sonntage im Monate Aus 
Huft mit Pfarrgottesdienften. Auſſerdem wird in diefer Kirche an ei⸗ 
nem der drei Bitt-Tage, mo dahin gewallfahrtet wird, und am 2. 
Pfingſttage, Pfarr» Gottesdienft gehalten. Die Kapelle auf dem 
Burgberge ***) ift zur Ehre des Apofteld Jakob eingeweiht, und 
feiert ihr Patrocinium und Kirchmweihfeft am Tage dieſes Heiligen, 
wo jie, wie auch an einem ber 3 Bitt-Tage, einer pfarrlichen Gots 
tesdienft hat. Die Kapelle zu Unterwallftadt it der Verehr⸗ 
ung der hl, Anna gewidmet. Sn derfelben wird an einem der 3 Bitts 
Tage, wo dahin gewallfahrtet wird, ein pfarrlidyer Gottesdienſt ges 
halten. Die ewige Anbetung in biefer Pfarrei hat am 1, 2%, 3;, 4 
md 5. Sept: ftatt. 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfetrei koͤmnit dem Hrn. Erzbiſchofe zu. 

Die reinen jaͤhrlichen Einkuͤnfte dieſer Pfarrei beſtehen, nach der 
feſtgeſtellten Faſſion, in 801 fl. 13 Kr.; dieſe Summe ſchließt auch in 
ſich die Ertraͤgniſſe des Fruͤhmeß⸗ und Engelmeß⸗Beneficiums und ber 
geiſtlichen Spital⸗Pfruͤnde, welche mit der Pfarrei vereinigt ſind. *) 
Bas reine jährliche Einkommen des erſten Kaplans beträgt 263 fl., 





*) Die Zeit der Erbauung der Pfarrkirche Tägt ſich nicht genau angeben, 
im 15. Sahrh. wurde ihr geräumiges und helles Presbyterium gebaut; 

im 3. 1823 wurde in berfelben große Renovaturen vorgenommen. 
*., Die Spitalkirche ſtand ſchon im 14. Saprh.; denn zu diefer Zeit. ifl 


in den Gtiftungsurfunden fchon die Rede von einem Sritalyerun, u 


was die Exiſtenz einer Spitalkirche vorausfekt. 
Die Kapelle auf dem Burgberge (Burgfapelfe) fheint ım 17. Jahrh./ 
wahrſcheinlich aus einer Schloßkapelle, entſtanden zu ſeyn. 


ur 


Du) 


ers) Dieie Bereinigung geſchah, Vehufs der Verbe ſerung der geringen 5 


Pfarr⸗ und Kaplanei-Einkünnfte, im J. 1655, durch den gürſtbiſchot 
Philipp Balentim 
22 


— 330 — . 


und jenes des zweiten Kaplans 143 fl., wobei jeder berfeiben freie 
Wohnung, Koft und Verpflegung mit Holz, Licht und Wäfche genich, 


. Pfarrei Miſtelfeld. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei 9), im Oſten des Dekanates Lichtenfels, bat ie 
N arreien: Lichtenfels, Isling, Uetzing und Staffelftein, zu Grie 
zen; breitet ſich im k. Log. Lichtenfels des Oberinainfreifes aus, up 
enthält: 2 Dörfer, 1 Einöde, 647 &;, worunter 1 Proteſtam, 1 
Kirche, 1 Kapelle, 1 Gottesader und 1 Schüle. s 

Die Ortfchaften find: | 

Miftelfeld, Pfarrdorf an der Miftel, sit dem Pfarrfige, da 
Pfarrkirche, 80 H., 496 S., 1 Schule, 1 Gctteiader und 18, 
1 St. füdöftl. von Lichtenfeld. [Die 63 Zuden deſeun haben ihre ige 
Synagoge.] 

Frieſenhof, Einoͤde mit 12 S., */. et. weſtl. v. Miſtelfe 

Langheim **), Torf mit 27 H., 1 Karelle ***) und 139 6, 
sinter welcheit 1 Pröteftant, Y/, St. ſuͤdoͤſtl. von Miſtelſeld. 

Saͤmmtliche Ortfchaften Fiegen im Umfange des Logs. Lichtenfeli 


) Nach den Pfarrinatrikeln war. Miftelfeld (Mistelvelty ſchon im $ 
1630 eine Pfarrei. Diefelbe wurde aber erſt im 3. 1805, am Is 
Bermögen des aufgehobenen Kloſters Langheim, von welchem fe 
zu defien Auflöjung verfehen wurde, neu dotirt. N 

**) Zu Langheim beftand ehemals eine Abtei Eifterzienifer -Orbins, (AP 
tet im 3. 1132 unter dem Biſchofe Dtto demi Heiligen, welcher Ik 
von den Brüdern: Herrmann, Wolfram und Sundelth 
Dienftmannen der Babenberger Kitche und Beſitzern des in Dir MN 
gelegenen Frankenthals, feiner Kirche überlaſſenen Ort ehe 
und dad, von dem Pfalzgrafen Herrmann wieder eingelöste, Od 
bei Trieb dazu verwendete, und deflen Beifpief auch der Graf Yır 
po von Andechs und defien Gemahlin Kunza (Kunegunde) mit uf 
Schenkung von 3 Ortfhaften, und Andere, befclgten. Im 3. 198 
wurde dieſelbe aufgelöst, nachdem fchon am 7. Maͤi 1802 das Sie 
ftergebäude fammt der großen Kirche ein Raub der Zlammen gem® 
den war. 

 Diefe Kapelle wird die Todenkapelle genannt ; eil ehemals d 
Leichen der Eonventualen von Langheim darin begrab nm wurde. 














— 331 — 
| 2. . 
Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche *) ift eingeweiht zur Ehre des Apoſtels Ans 
dreas, und feiert am Tage dieſes Heiligen ihr Patroeinium, ihr Kirche 
weihfeſt aber em Sonntage nad) Kiliani. In der Kapelle zu Lang⸗ 
heim, deren Altarsbild ven hl. Michael Horftelt, wird am Sonntage 
vor Michaelis das Kirchweihfeſt gefeiert und, während des Jahrs, ber 
Pfarr⸗Gottesdienſt an Sonn⸗ und Felertägen, abivechfelnd mit der 
Mutterfirche, gehalten, mit Ausnahme des Palm⸗Sonntags, der 
ganzen Charwoche, des erſten Oſter⸗, Pfingſt⸗ und Weihnacht⸗Tages, 
des Frohnleichnams⸗Feſtes und der Nachmittage an Allen Sonn’ und 
Beiertagen ‚ an welchen die Gottesdienfte in der Mutterkirche gehalten 
werden. In dieſer Kapelle wird auch das Allerheiligſte aufbewahrt: 
Das 10ftündige Gebet hat in diefer Pfarrei am 25. ‚Sept; ftatt. 
Das Berleihungsrecht auf biefe Pfarrei fteht Sr. Koͤnigl. Maj. A 
Die reinen jährlichen Einkünfte Der. Yareel betragen 7 751 f 
i8 Kr. 


10. Pfarrei Samen; 


1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftändtheile - J 
Die Pfarrei Neundorf-*), im hoͤchſten NRorden des Dekanates 

dichtenfels, iſt von den Pfarreien: Autenhauſen, Seßlaͤch und dem 
yerzogl. Koburg⸗Gothaiſchen Gebiete, umgeben; bdehnt ſich int Hrſchtg 
Tambach des Obermainkreiſes aus, und begreift: 6 Doͤrfer, 4 Weiler, 2 
Rirchen, 1 Kapelle, 2 Schulen, 2 Gottesäder ind 1,014 S. ynnte? 
welchen 114 Protekänten die ſich du Theile in benachdarten Pfat⸗ 


— 





*) Dieſe Kirche haben Stto I. Herzog bon Meran und Seatrir, le⸗ 
ne Gemahlin, im J. 1233 erbauen laſſen. 

Fr) Neundorf war ehemals eine Filial von Seßlach? ini J 1613 wurde 
ed davon getrennt und zu einer Pfartei erhoben: im J. 1665. ging 
diefelbe, aus Mangel an Supfiftenz - Mitteln; ein und wurde wieder 
mit Seßlach verbunden. Im 3. 1797 ward Neundorf wiederholt 
eine eigene Pfarrei: 


\ 


— 332 — 
reien ihrer Confeſſton halten. Die übrigen Proteflanien bilden cut d 


gene Pfarrei] 
Die Ortichaten bereen: 

Reunterf (RexzterN, ! r:torf mit dem Pfarrfike, de 
Pfarrkirche, 49 9., 301 E., 1 ', au welcher auch die Rinde 
von Altenbor, KHergramiort, Rort| und Zambach, Theil nehmt, 
1 Gottesader und 1M., ', Er. fürretl. von Tambach. Ein Wi 
des Dorfes beißt Hölzig, eder Reundotf am Holze; es fomaı 
auf ihn 8 H. mit 85 S. und er liegt I00 Schritte vom Pfarrfike. 

Altenbof, Torf in waldiger Gegend, mit 20 9., 1 Ba 
yelle und 121 ©, *. St. norbötl. von Reundorf; 

Eiha, Torf mit 20 H. und 133 &., worunter 54 Vroteſa 
bie ſich zum Theile an die benachbarten Keburgiſchen Pfarreien Mn 
und Scherne halten, 1 °;, St. jäbojll. von Neundorf; 

Hergramsdorf, Weiler mit 6 H., 39 S. und 1 M,, 18 
Öftl. von Neunborf; 

Rothhof, Weiler öber Hof, mit 3 H. ud 13 S., / e. 
oͤſtl. von Neundorf; 

Schurkendorf, Dorf an ver Straſſe von Tambach nad * 
burg, mit 15 H., 97 S., worunter 36 Proteſtanten, und der Krehb 
mühle, 1 ', St. jübölil. von Neundorf; 

Tambach CThambacdı), Dorf mit 746, in 10 H., 1 Schaf, 
1 Mahl» und 1 Schneibmüßle, und dem Sie des gräfl. von du⸗ 
burgifchen Hrichtgs. Tambach, 2 St. nordöfl. von Neunter; MB 
Proteftanten daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei] 

Wigmannsberg Chad) der Volksſprache Mitzber g), Ah 
dorf mit 30 H., 196 S., 1 Gottesacker, 1 Schule, 1 Filiallich 
und 1 Brunnen, deſſen Waſſer an Güte jih vor allen Bruns? 
der Gegend augzeichnet. 

Wohlbach, Weiler mit 3 H. und 24 S., wörunter 14 9 
Kanten, 2 St. füdsjtl. von Neundorf; 

Ziegelhätte, Hof und Weiler mit 3 9. und 16 &,, worum 
410 Proteitanten, 1 °/, St. von Neundorf. 

Sämtliche Ortichaften liegen im Umfange des Hrfchtge. Tankab 

Die Ortfhaften: Neundorf, Altenhof, Hergramsden 










— 33 — | 
Rothhofund Tambach, bilden, nach dem gewöhnlichen Sprachge⸗ 
srauche, die untere, und die Ortſchaften: Witzmannsberg, 
Bicha, Schurfendorf'mit ber Krebsmuͤhle, Wohlbach und 
Zies elhüͤtte, bie obere Pfarrei, 


92% 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

In der Pfarrkirche wird die Mutter unſers Heilandes als Pa⸗ 
ronin verehrt, und das Kirchweihfeſt am Sonntage vor Marie⸗Geburt 
sefeiert. In den Gottesader zu Neundorf werben auch die Leichen von 
Altenhof, Hergramsborf, Rothhof und Tambadı heerbiget. 
Die Filialkirche zu Witzmannsberg ift zu Ehren Johannes des 
Taͤufers eingeweiht, und feiert am Feſttage dieſes Heiligen ihr Patro⸗ 
inium, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage 
ses hl. Lorenz. In ihr wird das Allerheiligſte aufbewahrt und, nebſt 
sen Patronats- und Kirchweihfeften, am 2. Ofters, 2. Pfingfl- und 
E. Weihnacht-Feiertage, am Sonntage Rogate, am Sofephöfefte, und 
n der Negel am jedeömaligen 3. Sonntage, yfarrlicher Gottesdienſt 
gehalten. Während des Jahres finden in diefer Filiakfirche auch 4 ger 
tiftete Engelämter, 5 geftiftete Jahrtage und nach jeder Beerdigung 
größerer Leichen von Wigmannsberg, Eiha, Schurfendorf 
mit der Krebömühle, Wohlbach und Ziegelhuͤtte, daſelbſt 3 
Eeichenaͤmter ſtatt. Die Kapelle zu Altenhof * hat die Mutter 
Sottes zu ihrer Patronin und feiert ihr Kirchweihfeſt am Sonntage vor 
Martini. Aufferdem ift darin am 2. Bitt⸗Tage Öffentlicher Gottes⸗ 
sienft. Die ewige Anbetung in hiefer Pfarrei faͤllt auf den 20. und 
21. September. 


Das Beſetzungsrecht auf dieſe pferrei iſt noch wiſchen d dem Herrn 
Erzbiſchofe und dem Herrn Grafen von Ortenburg, als der dortigen 
Syutsherrfchaft, unentſchieden. 


Die reinen jaͤhrlichen Einkuͤnfte der Pfarrei belaufen ſich auf 
726 fl. 7 v2 Kr. 





2) Diele Kapelle wurde im 3. 1779 erbaut. 


Pfarrei Seßlach. 
| s 1 | 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Diefe Pfarrei *), im Welten des Dekanates Lichtenfels, graͤz 
‚mit den Pfarreien: Autenbaufen, Neundorf, den proteft. Pfarrei: 
Schottenftein, Heilgersdorf, Hafenpreppach, Maroldsweiſſach mb 
Memmelddorf, und mit dem herzogl. Kobargifchen Gebiete, zufammen 
breitet fich in dem F. Ldg. Seßlach und Hriehtg. Tambach pes Obernais 
und im Log. Ebern und den Ptrg. Birkenfeld und Gereuth des Union 
majnfreifed aus, und umfaßt: 1 Städtchen, 8 Dörfer, 3 Bela, 3 
Eindden oder Höfe, 5 Kirchen, 1 Kapelle, 2 Kaplaneien, 2 Gettek 
äder, 4 Schulen und 1,517 ©., unter welchen 176 Proteftanten fh 
32 Katholifen werden charitatio paftorirt. [117 Proteftanten im ie 
fange find benachbarten Pfarreien ihrer Eonfeflion kinverleibt.] 
Die Ortſchaften heißen; 

Seßlach, Staͤdtchen an der Rodach, mit dem Pfarrſite, M 
Pfarrkirche, 118 H., 502 ©,, 2 Kaplaneien »), 1 Kuabew u 
1 Maͤdchen⸗Schule, 1 Gottesacker, 1 Kreuz Kapelle, 1 Spitale, 1. 
Engelmeß-Beneficium, dem Site des gleichnamigen Loge, unb1R, 
2 St. nordweſtl. von Gleuffen, im Log. Seßlach; 

Büdenhof, Hofam linken Ufer der Robadj, mit 2 S., Y,& 
füddftl. von Seßlach, im Log. Seßlach und Ptrg. Gereuth. F 
ſigen 9 Proteſtanten gehören zur Pfarrei Schottenftein.] 

Crumbach (Krumbach), Dorfauf einer Anhöhe, mit 218 
und 109 &,, °/, St. nordöftl, von Seßlach, im Hrfchtg. Tambak; 

Dittersborf (Dietersborf), Kirchdorf an ber Rodach, ml 
26 9., 129 S., unter welchen 98 Proteftanten, welche ſich zum Ziel 
zur Pfarrei Gemuͤnda halten, 1 Filialkirche, 1 Gottesacker, 1 Cie 









*) Diefe Pfarrei ift im 14. Jahrh. son den Herrn von Kichtenfe 
auf dem Geyersberge gefliftet worden. Im 3. 1810 kam fe 58 
Theile, und im 3. 1830 ganz von dem Bistfpume Würzburg an W 
Bisthum Bamberg. 

*) Die erſte Kaplanei daſelbſt Fam im 3. 1747 gu Stande. 


SI. und 1 Brhdes über die Rodach, %, St. nörtl. von Sellach, im 


rfchtg. Tambach; 
Dürrenried, Kirchdorf mit 19 9, 85 S., unter welchen 03 


roteftanten, die ſich zum Theile an die Pfarrei Hafenpteppad, bals _ 


ı, und 1 Filialkirche, im Lg. Ebern und Ptrg. dirtenfelb, 1 L 


t. nordweſtl. von Seßlach; 


Geyersberg, Schloß auf einer Anhoͤhe, mit 10 S., unter - 


ſchen 8 Proteſtanteu, die ſich zum Theile zur Parrei Heigersborf 
Iten, St. öftl. von Seßlach, im Log. Seßlach; 


‚Hattersdorf, Dorf an der Rodadı, mit 30 H. und 147 86. 


‚St. noͤrdl. von Seßlach, im Hrſchtg. Tambach; 


Heinersdorf, Weiler an der Rodach, mit 2 H.,1 M. und 


S., von welchen ſich die 7 Proteſtanten zur Pfarrei Heilgersdorf 


ten Y, St. ſuͤdl. von Seßlach, im Ldg. Ebern u. Ptrg. Heilgersdorf; 
Lechenroth, Weiler mit 10 H. und 35 ©, 4 Y%, St. nord⸗ 
jil. von Seßlach, im Hrſchtg. Lambach; 


Muckenbach Muͤcken bachd, Einoͤde mit 9 G., et. — 


ſtl. von Seßlach, im Hrſchtg. Tambach; 


Oberelldorf (Oberellendorfß), Kicchdorf mit 21 $, 112 | 


, Filialkirche, 1 Schule und 4 M., St, nordweſtl. von Seß⸗ 


h, im Hrſchtg. Tambach; 
Rothenberg, Kirchdorf am Alſterbach, mit 20 H., r Filial⸗ 


che, 139 S. und 1 M., ESt. weſtl. von Seſlach, im Hrſchts. | 


imbach; 

Sorghof, Weiler oder Hof mit 4:6,, 1 Et. ſutoſt. von Seß⸗ 
h, in bg. Seßlach und Ptyg, Gereuth. [Die dafigen 10 Proteſtan⸗ 
ſind nach Schottenſtein gepfarrt.] 


Unterelldorf (Unterellendorf), Dorf mit 2779 uud 147 


‚ unter welchen 46 Proteftanten, die fich zum Theile zur Pfarrei 
ıfenpreppgd; halten, 7, St, nordweſtſ. von Seßlach, im Hrſchtg. 
imbach; 
Wasmuthhauſen, Dorf mit 369. ., 1Kapelle und 173 6, 
ter welchen 92 Proteflanten, die ſich zum Theile zur Pfarrei Sie 


ıpreppach halten, 1 /, St. vordweſtl. von Seßlach, tms, Ebern : 


d Ptrg. Birkenfeld. | 


u) 


t. 


*. N 


— 336 — 


Charitativ werden paſtorirt: die 32 Natholllen su Hafenprew 
pach, welches 1 °%/, St., und die Katholifen im Schloſſe Bi! en 
das . St. von Seßlach entfernt if, 


$. 2, 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche ), zu Ehren Johannes des Taͤufers einge 
weiht, feiert ihr Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen, und ik 
Kirchweihfeft am Sonntage nach Martini, Die Kreuzfapelle”), 
bei welcher fich ver Gottesacker befindet, iſt zur Ehre des hf. Krenzes 


unſers Erlöferd erbaut. In derfelben werden an ihrem Kirchweihfeſte, | 
nämlich am Sonutage vor dem Gedächtnißtage des hl. Lorenz, 1 Fri | 


Meffe, Amt und Predigt, an Kreuzs Erfindung, Kreugs Erhöhung, 
am 3. Bitt-Tage und am Marfustage, wo die Gemeinde in Prozeſſion 
vonder Pfarrfirche aus dahin wallfahrtet, Gottesdienft gehalten, ale 
Freitage 1 und das Jahr über noch einige. geftiftete Meſſen gefefen. 
Inder Filialfirche zu Dittersdorf wird der hl. Kilian ald Pa 
tron verehrt, am Gedächtnißtage tiefes Heiligen 1 Stillmeffe, und 
dad Kirchweihfeſt am Sonntage nad) dem Gebächtnißtage dieſes Heil 
gen mit Amt und Predigt gefeiert. In derfelben haben aufferbem, 


| 


während des Jahrs, Taufen, Hochzeit und Leichen⸗Gottesdienſte uud 


beftellte Meffen ftatt. Die Kilialfirche zu Dürrenried feiert kein 
Patrocininn, wohl aber ein Kirdweihfelt, und zwar am Spmntage 
nad; St. Oswaldstage. In der Fil ialkirche zu Oberelldorf it 
Patron der hl. Nikolaus, und wird das Patrocinium am Gedaͤchtriß⸗ 
tage dieſes Heiligen, das Kirchweihfeft aber am Sonntage nach M⸗ 
rien-Opferung, gefeiert. In den Filialfirchen zu Duͤrre nried ud 
Oberelldorf wecfeln, das Jahr über, die ſonn⸗ und feiertägigg 
Gottesdienfte, mit Ausnahme der hohen Feſttage, nämlich: des erſter 
Weihnachts, Ofter- und Pfingfttages, an welchen bie Gottesdienft 


*) Das Zahr der Erbauung der Pfarrkirche kann nicht angegeben werden 

u) Die Kreuzkapelle wurde im J. 1708 erbaut, durch den Pfarrer Herv 

mann Slender, den 30%. Adam Rudolph Eelarins und die 
Parochianen. 


37 


in Oberelldorf gehalten werben‘ Überdieß haben, zu Dürrenrieb am 
bi. Dreifaltigkeit» Kefte ein Klurgang, 2 geftiftete Meſſen an dep 
Tagen Kreuz-Erfindung und Kreuz-Erhöhung und wöchentlich 1 Mel 
fe, zu Oberelldorf am Frohnleichname-Sefte ein Flurgang, jährlich 2. 
geftiftete Jahrtage und.am 18. Sept. die ewige Anbetung, ftatt. In 
beiden Kirchen wird das Allerheiligfte aufbewahrt. Die Filialfirche 
zu Rotbenberg hat den hl. Lorenz zum Patrone, und feiert ihr 
Datrocinium am Sonntagenad) dem Gedächtnißtage dieſes Heiligen, 
ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nad dem Gedächtnißtage ber 
Apoftel Philipp und Jakob. Auſſer diefen Feilen werden darin am 
Montage in der Bittwoche Amt und Predigt, während des Fahre 
4 geftiftete Jahrtage gehalten, und wöchentlich) auf Verlangen und ges 
gen Vergütung 1, öfters auch einige Meffen, vom Kapfane gelefen. 
Die Kapelle zu Wasmuthhaufen, in welcher weder ein Patrpe 
cinium, noch ein Kirchwoeihfeft gefeiert wird, hat das Fahr über 1 1 
geftifteten Sahrtag und 3 geftiftete Meſſen. Das 10ftändige Gebet 
findet in der Pfarrkirche am 17. Sept. ftatt. 

Das Beſetzungsrecht aufdiefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe zu. 

Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei betragen, nad) ber 

feſtgeſtellten Faffion, 982 fl. 32 Kr.; die des Stadtkaplans 50 fl. 
Salars vom Pfarrer, 50 fl. Zulage aus dem Gotteshaufe feit 1832 
und etwa 16 fl. an Weberfteuerz jene des andern Kayiand gleichfalls 
50 fl. Salars vom Pfarrer und einen unbedeutenden Erlds aus der 
Flachsſteuer. Dabei genießen beide Kapläne freie Wohnung u. Koft; 
muͤſſen aber ihr Holz, Licht und Wäfche felbft beftreiten; indeß bezie⸗ | 
ben fie, zur Beftreitung des Lichts, das Opfergeld bei Leichen, Hochs 
geiten und Zaufen in den Filialen, die fie zu begehen haben, - 


12. Pfarrei Staffelſtein. u 
. 1. 


Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Die Pfarrei Staffelſtein ), im Suͤden des Dekanates Lichten⸗ 





Die Pfarrei Staffelſtein ſoll ſchon zur erten Begütenung des Doms | 


PU 


— 338 — 


fels, auf dem linken Ufer des Mains, hat zu Graͤnmzen bie Pfarreien: 


Banz, Doͤringſtadt, Ebenefeld, Lichtenfels und Uetzing, und breitet 
ſich im k. Ldg. Lichtenfels des Obermainkreiſes aus. Sie begreift: 1 
Staͤdtchen, 6 brſer 2Weiler, 1 Einoͤde, 2 Kirchen, 4 Kapellen, 
1 Gottesader, 2 Kaplaneien, 5 Beneficien, 5 Schulen und 2,134 
S., unter welchen 1 proteſt. Familie iſt. 

Die DOrtfchaften heißen: 

Staffelftein, Stävtchen an der Strafe von | Banierg m nach 
Lichtenfels und an der Lauter, uͤber welche eine Bruͤcke führt, mit den 
Pfarrſitze, der Nfarrlirche, 2:0 9., 1,181 S., worunter 1 protek, 
Familie, 2 Kaplaneien, 5 Benefteien, (von welchen 1 noch fell 
ftändig, 1 mit der Pfarrei und 3 mit den Kaplaneien vereinigt find), 
3 Kapellen, 1 Corporis Christi - Bruberfchaft- Stiftung, 1 Gottes 
— 2 Schulen, 1 Magiſtrate, 1 Spitale, 1 Siechhauſe ud 7 

1 St. füdweftl. yon Lichtenfels; 

Gruͤndfelb, Dorf an der Straſſe vorn Bamberg nach kLichten 
fels, mit 23 H. und 114 S., 1St, nordoͤſtl. von Staffelſtein; 

Horſchdorf, Dorf an der Lauter, mit 32 H., 136 &,1 
Schule und 2 M., '% St, ſuͤdoͤſth. von Staffelſtein; 

Loffeld, Dorf an der Lauter, mit 38 9., 155 &, unb IR, 
3/, St. fühöftl. von Staffelftein; 

Dberau, Hof oder Weiler auf dem linken Mainufer, pi 2 
H. und 24 ©, St. weſtl. von Staffelftein; 

Heundorf, Dorf auf dem Iinfen Ufer des Main, wit 25 $ 
und 145 ©., 1 St. noͤndl. von Staffelftein; 

Romenstbal Romansthal), Dorf unmelt bes Staffd⸗ 
bergs, aufeiner Anhöhe, mit 22 9, 115 u und 1 Schule, %, & 
oͤſtl. von Staffelſtein; 


Schoͤnbrunn, Dorf auf dem linken Mainufer, mit 44 % 


227 S., 1 Schule und 1 vorzüglichen Brunnenquelle, von welcher 1 
M. getrieben wird, 7/, St. nördl. von Staffelftein; 
Staff elberg, Einoͤde auf einem hohen Felſen Staffeller 


kapitels zu Bamberg gehoͤrt haben, welches auch, bis in die Even 
Zeiten, den, Pfarrer daſeloſt ernannte. 


— 330 — 


chts dem Lauterbache gelegen, mit 1 Kapelle 1 Eremtilen Woh— 
ung und 1S., 1St. oͤſtl. yon Staffelſtein; 

Bierzeßn Heiligen GFrankenthah, ſehr beruͤhmter Wal⸗ 
ihrtsort *) und Weiler auf einem Berge, mit 1 fchönen Walfahrtes 
irche, welche enthält, auſſerhalb nämlich; die Statuen ber Heiligen 
jernard und Benedikt in den beiden Nifchen, ein im Giebelfelbe bes 
ndliched Bas⸗Relief, Die 14 Heiligen, und über diefem bie Statue 
e8 Heilandes mit 2 Figuren ‚ ben Glauben und die Hoffnung vor 
ellend, die beiben Apoftel Peter und Paul und bie übrigen 10 Apo⸗ 
el, auf den beiden Seitendächern ‚von Joh. Chriſt. Berg; im In 
ern, fchöne Gemälde: auf dem Hochaltare 1 Gemälde, die Himmels 
ihrt Mariens vorſtellend, auf den Nebenaltaͤren die Gemaͤlde der 
Irdensheiligen Bernard und Malachias, von Joſeph Appiani; die 
zildniſſe der Heiligen Georg und Blaſius, von Joh. Joſ. Sche ubel; 
ie Deckengemaͤlde, vorſtellend: die Geburt Chriſti, die 14 Heifigen 





* Zu dieſer Karelle wurde ehemals ſehr haufig gewallfahrtet. 


) Die Wallfahrt nach Vierzehn Heiligen bat, nach der. Legende, folgens . 


den Urf;rung. Am goldenen Freitage des Sept. im J 1445, glaubte 


ein ‚junger Hirt, Namens Herrmann Leicht, als er mit feinen 


Schafen von der Weide in den Bauernhof zu Srantenthaf zurückkehr⸗ 
te, die Stimme eines weinenden Kindes zu hoͤren. Erſchrocken ſah 
er ſich um, und erblickte hinter ſich ein kleines Kind, auf einem Acker 


ſitzend. Er näherte ſich demſelben jn der Abſicht, ſolches mit in ſeine 


Wohnung zu nehmen; allein es verſchwand ſogleich mit freundlichem 


Blicke. Um ſich den Ort dieſer Erſcheinung genau zu merken, ſchaute | 
per Hirt noch einmal zurück; erblidte das Kind zum zweiten Male, 


und zwar zwifchen 2 trenrienden Kerzen; es verichwand aber, wieder, 
ald er ſich demſelben nähern wollte. Betrübt kehrte er nun, nad 
Hauſe und erzählte dieſe Erſcheinung ſeinen Aeltern, nachher auch ei⸗ 
nem Geiſtlichen in dem benachbarten Kloſter Langheim, weicher, ihm 


rieth, dad ihm wieder erſcheinende Kind im Namen Gottes, des Bu 


ters, Sohn“ und heil. Geiſtes, zu befragen, was es begehre. Im. 


3. 1446, am Borabende des Feſtes der Apoftel Peter und Paul, beim 
Sonnenuntergange, erfhien dem mweidenden Hirten, .auf dem naͤmli⸗ 


hen Plage, das Kind, erhaben über 14 andere Kinder, welche es 


umgaben, und im Feuerglanze, zum dritten Male. Nach dem Rathe 


des Mondes näherte er ſich dein Kinde und fragte dasſelbe, was eb 


W 


- 


— 310 — 


in ber Glorie, die Anbetung von den 3 Königen, die Geſchichte 
#068 im Traume, Mofes mit dem brennenden Dornbuſche, bie Ber 
fündigung Mariend, die Flucht nach Aegypten, die Sinnbilber ber 
Andacht, der Buße, der 8 Seligfeiten u. a., fänmtlich von Ief 
Appiant; in der Mitte den Gnadenort, wo die Erfchefnung ber 14 
Heiligen erfolgte und worüber ein eifernes Gitter und ein Altar fid 
befinden, auf welchem 3 Priefter zugleich Meffe leſen koͤnnen, mit 
4H., unter welchen das fogenannte Probſtei⸗Gebaͤude fär bie Geiſ 
lichen, und 36 S., 1 St. nordoͤſtl. von Staffelſtein; 


Wolfsdorf, Dorfmit 29 9, und 153 S., %, St. norböhf, 


von Gtaffelftein;z j | 

| Zettbig (Unterzettlig), Dorf am Iinfen Mainufer, u 

19H. und 145 S., Y, ©t. ſuͤdweſtl. von Staffelftein; 
Saͤmmtliche Ortfchaften Liegen im Umfange des Logs, Lichtenfelk, 





begehre, worauf dieſes Antwortete: wir find bie 14 Nothhelfer un 
begehren eine Starelle dahier zur Ruhe; fey unfer Diener, wir weh 
len auch deine Diener feyn. Hierauf verfhwand die Erfcheinung 
Am folgenden Sonntage, beim Aufgange der Sonne, glaubte ta 
Hirt, zum pierten Male eine Erfcheinung, nämlich 2 brennende Ken 
zen aus den Wolfen auf denielcen Platz, herabſinken zu feben, wei 
auch eine vorübergehende Frau bemerkt haben fol. Diefe und die 
vorhergegangenen Erfcheinungen erzählte nun der Hirt bei vieles 
Menfhen und aud im Klofter Langheim, worauf der Abt dafelbk, 
Sriedrih IV., Hügslein, im 3. 1447,. auf Koften feines Ko 
ſters, auf dem Plage, wo diefe Erfcheinungen gefehen worden, eim 
Kapelle errichten Tieß, weldhe am Sonntage nad) Georgi 1448 vom 
Fürktbiihofe Anton von Rothenhan zu Ehren Mariens und ber 
14 Nothhelfer eingeweiht wurde. Die Bereicherung biefer Aurel 
und der nachherigen Kirche mit Abläien und frommen Stiftungen, 
die Sorgfalt des Langheimer Klofters, durch Abfendung feinge Geb 
lichen, die religiöſen Bedürfniſe der Wallfahrter daſelbſt zu befridr 

‚gen, die Stunde von Erfüllung mancher frommen, vertrauungsvollen 
Wünfhe und Bitten, und der Ruf non geihehenen Wundern, haben 

dieſen Wallfahrtsort, nad) und nad}, in einem unermeßfichen Kreis 
der Gläubigen berühmt und verehrungswürdig gemacht. | 


— 341 — 1 | . Z 


6, , a ’ 
Bottesdienſtliche Verhältniff e. Veſehungerecht Einkünfte. 


Die Pfarrfirche 9) hat zu ihrem Patrone den hl. Kilian, und 
ert ihr Patrocinium am Sonntage vor Kilian, ihr Kirchweihfeſt 
er am naͤchſten Sonntage nach dem Gallustage. Die George 
apelle **) zu Staffelftein ift Der Verehrunng des Ritters Georg 
widmet, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gkdaͤcht ⸗ 
ßtage Biefes Heiligen mit Fruͤhmeſſe, Amt, Predigt, Bors und Nadp 
esper. Im Monate Okt. wird in ihr auch 1 Jahrtag gehalten. In 
rAnna⸗Kapelle daſelbſt ***), die zur Ehre der HI. Anna einges. 
ꝛiht it, wird das Parrdeitium am Sonntage vor dem Gedaͤchtniß⸗ 
ge dieſer Heiligen gefeiert; auch werden darin, waͤhrend des Jahrs, 
ehre Meſſen geleſen. Die Kreuzkapelle ***), zu Ehren Jeſus, 
iſers Erloͤſers, eingeweiht, ‚feiert Fein Patrocinium; in ihr wird im 
tonate Sept. ein Sahrtag gehalten. Die Wallfahrtskirche zu 
k Heiligen *****),. in welcher das Allerheiligſte aufbewahrt wird, 





» die im J. 1473 zerſtoͤrte Pfarrkirche wurde im J. 1505 wieber auf⸗ 
gebaut; dieſelbe im J. 1727 erweitert und mit 6 neuen Altären und 
1 Kanzel geziert. 

Se Diefe Kapelle, mehre Malen abgebrannt, wurde wilder, im J. 1m, 
durch den Magiſtratsrath Muntſch aufgebaut, 

*r) Diefe Kapelle wurde, nad) ihrer Zerftöring dur) Brand, it den J. 


1693 und 1694 aus dem Beimögen der Kirchen. und durch Beiräge u 


vieler Wohlthäter wieder erbaut. 

=) Die Kreuzkarelle wurde im 3. 1676, durch unteeftügung ber ſaͤmmt⸗ 
lichen Bürgerfhaft, von dem Baumelfter Andrkas Zulie von der 
Feſtung Roſenberg bei Kronach erbaut. 

ver) Dieſe Kirche entſtand durch die Äbte Stephan und Malachia⸗ 
von 1743 bis 1772. Ani 23: April 1743 wunde ber Grundſtein iu 
diefemi Gebäude, wozu der würzburg. Obriſter Weuhtann den, Plan 
entworfen hatte, gelegt und dasſelbe im Okt. 1772 vom Fürſtbiſchoſe 
Adam Friedrich eingeweiht. Bei dieſem Baue waren vorzüglich 
beihärtigt: die Maler und Zeichner Applani, Scheubel, Wer 
mann; die Bildhauer J. Ch. Berg und Feichtmaier; bie Bau⸗ 
meifter Kuchel Cald Direttor), Niſtler und Weber; der Orgel» 
bauer Krämer; der Schreiner dreſet; der Bergofber Delzen J 


— 342 — 


iſt zu Ehren der Mutter unſers Heilandes und der 14 Nothhelfer, nam 
Lich der Heiligen: Pantaleon, Blaſius, Katharina, Barbara, Map 
garetha, Achaz, Erasmus, Cyriak, Chriftoph, Georg, Aegid, En 
ſtach, Veit und Dionys eingeweiht, und feiert ihre Patronatefefte mit 
Arite und Predigt an den Zeften der Heiligen! Blaſius und Georg, ' 
und an allen Sonntagen, auf welche ber Gebächtnißtäg eines oder 
eincteber 1 1 Heiligen fültt, ihr Kirchweibfeft aber am Sonntäge nad 
Kreuz Erhöhung, Überdieß werden Darin Predigten gehalten an des 
Vorabenden ber Fefte Chriſti⸗ Himmelfahrt und Peter und Paul; dem 
Gmier und Predigten am Ehrijti- HimmelfährtsFefte, am Sonntag . 
in der Octav des Frohnleichnams⸗Feſtes, am Fefttäge der Apoſtel Ye 
ter und Yaul, und am 3. Sonntage nad) Allerfeelen; an den übziges 
Sonas und Feiertagen Stillmeſſen gelefen. An Werktagen finde 
auch (Shoralämter und Meffen ftatt. Der. Beichtitahl wird ſehr haͤuft 
beforders in den Sommer-Monaten, von Wallfahrtern beſucht Diek 
Verrichtlingen werden von den dortigen Geiſtlichen beforgt, welde jo 
tech, bei fehr großer Frequenz der Wallfahrtenden, von benachbarter 
Beifilihen Beihilfe erhalten. Die Adelgundes- Kapelle auf de 
Staffelberge 9 it zu Ehreit der hi. Adelgundis eingeweiht, um 
feiert ihr Matrscinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage dieſe 
Heiligen, ihr Kirchweihſeſt aber am Sonntage nach Kiliaͤni. Uber 
bat der erſte Kapian, das Jahr über, nach Cunegundes⸗Tage md. 
anſſerdem noch 17 gefiiftete Meſſen in diefer Kapelle zu leſen. Te 
Be.iger des Beneſiciums zur hl. Anna hat in der St. Unti-Kapelleioh 
chertlich ait jedem Dienftage 1Meffe, und während bes Jahrs 4 Qu 
tember⸗ und 12 Monats⸗Meſſen zu leſen. Der erſte Kaplau bat, al 
Beneſiciat, feine befonderen, und dabei feine beftimmten und mil den 
Pfarrer alternirenden Kunftionen zu verrichten. So bat and ia 
€) Diefe Kapelle wurde im Bauernfriege zerſört: im J. 1668 aber beri 
eifri,e Bemühungen Ber Gemeinden Staffelſtein, Romensthab 
Horſchdorf und Loffeld, fo wie deö Pfarrer Wintelmans 
wieder aufgekauft, und Am 8. Zul 1654 vom Weihbiſchofe Görnet 
eingeweiht. Gie ſoll in den älteften Zeiten eine Wallfahrtes und PP 


Kal: Kirche von Ebern, bie zur Zeit, wo das Stätten Eisfeihi 
entftanden iſt, geweſen ſeyn. 





— 343 — 


veite Kaplan ſeine beſtimmten, und mit dem Pfarrer und dem erſten 
aplane alternirenden Verrichtungen. Die ewige Anbetung wird in 
ieſer Pfarrkirche und in der Kirche zu den 14 Heiligen chi 6., 7., &., 
. und 10. Sept. verrichtet. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Mas. dem Könige, | 
nes duf das St. Annaͤ-⸗Beneficium dem Mägiftrate in Sta iffelſtein, zu. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei beſtehen, nad) der 
m J. 1896 revid. Faflion, in 1,245 fl. 29 Kr., die der erften 
daplanei in fixem Gehalte zu 399 fl. 37 %/, und in 95 ſ. 29 %, Kr. 
n Accidenzien, und jene der zeiten Kaplanei-im 329,fl. 25 Kr. firen 
hHehaltes und in 2 fl. an Aceidenzien. Der erſte Kaplan hat, auſſer 
em Familien⸗Schutzgelde, noch eine jährliche Abgabe von 20 fl. au 
en zweiten Kaplan zu entrichten, Beide Kaplane hab⸗ en freie Woh⸗ 
ungen. 


13. Pfarret Uetzing. 
. $. 1. Ä ur 
Tage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Die Graͤnzen dieſer Pfarrei *), welche im Often des Defanates 
ichtenfels liegt, werden von den Pfarreien: Miſtelfeld, Isling, Frau⸗ 
ndorf und Staffelſtein, gebildet. Sie dehnt ſich im Ldg. Lichtenfels 
es Obermainkreiſes aus, und begreift: 4 Dörfer, 2 Weiler, 2 2 Kir 
hen, 2 Schulen, 1 Gottesacker und 1,231 ©. 
Die Ortfchaften heißen: 
Uetzing, Pfarrdorf in einem fruchtbaren Grunde, mit 99 6, 
326 S., dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 Schule ‚i Cottedarter 
nd 1 M., 2 St. ſuͤdoͤſtl. von Lichtenfels; 
Goͤsmitz (Goͤßmetz), Weiler am Harpfenbrunne! bach, mit 
10 H., 60 S. und 1M., St. füböftl: von Uetzing; 
Oberlangheim, Dorf mit 28 8% und 203 6.5 4 St; noͤrdl. 
Ion ueting; 


*) Das Stiftungsjahr dieſer Pfarrei fügt ſich nicht angeben. Indeß iſt 
dieſelbe feit 1144 bekannt, wo fie vom Stifte St. Burka d zu Witze 


- burg, Dusch Taufch, an das Kloſer Dichaelabers zu Bausberg euni⸗ 
men iſt. 



















. ‘. 
1 
PR " 
— 344 ee " » 


Serfendorf, Dorfam Harpfenbrunnenbach, mit 15 H., % 
S. und 1M., St. ſuͤdoͤſtl. von Uetzing; 

Stublang, Kirchdorf im Uetzinger Grunde, mit 54 H., M 
S., 1 Filialfirde, 1 Schule und 1 M., 4, St. weſtl. von Uetzing 

Weißbrehm (Weisbrem), Weiler am Harpfenbrunnenbad, 
mit 8H., 42 S. und 1 M., St. ſuͤdoͤſtl. von Uetzing. 

Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im Umfange des Logs. Lichtenfih, 


§. 2. 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte 
Die Pfarrkirche *) iſt der Verehrung Johannes des Taͤnſei 
gewidmet, und feiert ihr Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen, ft 
Kirchweihfeft aber am Sonntage nach dem Gedaͤchtnißtage des hl. * 
renz. Die Filialkirche zu Stublang **) hat den hl. Nikolaus 
ihrem Patrone, ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gebaͤchtu⸗ 
tage dieſes Heiligen, und ihr Kirchweihfeſt am Sonntage nach ie 
Fefte der Apoftel Peter und Paul, Auſſer diefen Feſten werben® 
Berfelben Gotteedienjte mit Amt und Predigt abgehalten: am Fertıy 
des hl. Sebajtlan, wenn er auf einen Schtutäg ſaͤllt, auſſerden m 
Sonntage vorher, und an einent belichigen Sonntage zur Herbig 
ferner während des Jahres 1 geftifteted Amt am Tage des hl. Guri 
tus, 2 geftiftete Seelenämter für verftorbene Einwohner, 1 Am 
einem der 3 Bitttage, wo von der Pärrfirche ans eine Prozeſſicx 
hin geführt wird, und 4 Meffen jedesmal am Mittwoch der 4 Om 
tember. Sn ihr ift auch) das Allerheiligite aufbewahrt. Das 10Mlw 
dige Gebet in diefer Pfarrei füllt auf den 26. September: 

Das Berleihungsrecht aufdiefe Pfarreikönmt Sr. Maj. dem König 

Das reine jährliche Einkommen ber Pfartei beträgt, nach IR 
im J. 1826 revid. Faſſivn, 661 fl: 34 %, Kr. 


*) Das Jahr ber urſprünglichen Erbauung bieier Kirche laͤßt DEM 
angeben; doch ift gewiß, daf fie bereits im 12. Jahrh. vorhanden wei 
Sm 3. 1719 wurde fie, da ihr Raum jur Aufnahme der Parochicch 
zu eng var, abgebrochen, und in größerer Grweiterung aufgelch 
weiche Arbeit Durch den Diaurermeifter König von @taffelftein, m 
beit Zimmernteifter Haanfen Grohe von leging, geiheh. 

=) Diefe Kirche wurde von 1777 bis 1780, durch den Maureruri⸗ 
Beör von Staffelſtein, erbaut. 





— 35 — 





IV. Dekanat Neukirchen am Brand. 





s 1. 
Lage. Gränzen. Größe 


Dieſes Dekanat, groͤßtentheils im Suͤden des Obermain⸗ und 
einem kleinen noͤrdlichen Theile des Rezatkreiſes liegend, breitet ſich 
is zwiſchen 28° 42 und 29° oͤſtl. Länge, und zwiſchen 480 33’ 35% 
d 48° 43° 20° nördl. Breite, in.den Ldg. Graͤfenberg, Forchheim und 
fangen. Gegen Norden gränzt ed an das Dekanat Forchheim und 
s proteft. Defanat Gräfenberg, gegen Often an das Defanat Goͤß⸗ 
einftein und das proteft. Dekanat Gräfenberg, gegen Süden an das 
efanat Neufirchen am Sand und die proteft, Defanate Lauf und Ers 
ngen, gegen Weften an das Dekanat Herzogenaurach und das protefl. 
efqnat Erlangen. Die Straffe von Nürnberg nad Baireuth zieht 
irch biefes Dekanat. 

Der Flaͤchenraum enthaͤlt beifäufig 4 Q Meilen. | 


% 2 
Eintheilung. Beſtandtheile. 

Dieſes Dekanat umfaßt 6 Pfarreien, welche find: 1. Kerſch 
ach, 2. Langenfendelbad, 3. Leutenbach, 4. Neukirchen 
m Brand, 5. Stoͤckach und 6. Weiſſenohe. In dieſen ſind 
gthalten: 13 Kirchen, 2 Kapellen „1 Kaplanei, 15 Schulen, 13 
Sottegäder und 8,753 S., worunter 9 Proteftanten find, in 2 
Städtchen, 1 Marfte, 56 Dörfern, 19 Weilern und 11 Einoͤden. 


Die übrigen Proteftanten in der Umgebung find benachbarten Pfarreien 
wer Confeſſion einverleibt. J 
23 


— 316 — 
§. 3. 
Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 

Der Boden dieſes Dekanates iſt mehr gebirgig, beſonders im Ron 
den und Suͤdoſten (mo die Leutenbacher Berge, Ber Eberhardsberg mi 
dem fogenannten Teufelstifche und der Sollenberg unweit Gräfenberg, 
der Lindelberg bei Groſſenbuch, Die Kage bei Mittelborf, der Schloſ 
berg bei Egloffitein, der Berg bei Hebles, Einporfteigeit), als chen; 
das Klima im Ganzen geimäßigt, gefund, auf den höchften Bergen rach 
Die vorzuͤglichſten Fluͤſſe find die Regnitz, welche im Weften einfe 
feinen Theil des Defändtes befpält, und die untere Schwabaq 
im Suͤden. Im Norden fliegen der Ehren bach und die nöͤrdliche 
Trupbach, welche auſſerhalb des Dekaͤnates in die Wieſent, im Sr 
den der Ruͤſſelbach und Sendelbach, welche in die untere Sch— 
bach fällen: . Saͤmnitliche Gewäffer vereinigen ſich theils mittels, theid 
unmittelbar mit der Regnitz. 
Die Fruchtbarkeit des Bodens ift mittelmäßig: ber Betreibefinie 
wird im Dirchfchnitte in der Ernte nur 6 bis 10fach erftättet. De 
vorzüglichften Produkte Aus dent Thierreiche find: Rindvieh, Schaß I, 
Pferde, Schweine, Wildpret, Fiſche; aus. dem Pflanzenreiche: % 
treide, Hopfen, Flachs, Obſt (befonders bei Kerſchbach, kentenkch 

Hetzles, Marlofſtein, Weingarts, Neukirchen am Brand, aa 

Ermreuth, Weiſſenohe), Holz, Kardelsifteln (u Langenſendelbah 

a.), Tabak (beſonders bei Bayersdorfd⸗ aus dem Mineralreicht: 

und Sanpfteine cbefonders in den Strinbruͤchen bei (Effeltrich uiid dep 
les). Bedeutende Lehm⸗Gruben Yiebt ed bei Gräfenberg. Der Ga 
werbfleiß erftredt ſich hauptfädjlich Auf. Getreidebau, Viehmaſtach 
Bierbrauerei, auf Handel mit Obft (ber jährliche Erlös aus Kirſche, 
Aepfeln u. Nuͤſſen zu Leutenbach beträgt in guten Jahren gegen 10,00 k 
fl., der Erlös aus Kirfchen zu Hetzles über 6,000 und zu 
gegen 8,000 fl.) und mic jungen Obftbäumen. Zu Marlofſſtein we 
Strohflechterei, und zu Langenſendelbach Derſerttzuns matt 


Inſtrumente getrieben. 























— Zu zu 


Pfarrei Kerſchbach. 
§. 1 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei *), im Nordweſten des Dekanats Neukirchen am 
and, auf dem rechten Ufer der Regnitz graͤnzt an die Pfarreien: 
rchheim, Langenſendelbach, Leutenbach, Neukirchen am Brand, 
luſen, und die proteft. Pfarreien Bayersdorf und Kunreuth; breitet 
y int dem k. Log, Forchheim des Obermain⸗ und im k. Log. Erlangen 
3 Rezatkreiſes, aus und begreift: 3 Kirchen, 4 Schulen, 3 Gottes⸗ 
er u. 1,482 ©. in 1 Städtchen, 6 Dörfern, 1 Weiler u. 2 Einoͤden, 
ie Pröteftänten im Umfange find benachbarten Pfarreien ihrer Eonfefion 
werleibt.) 

Die Drtfchäfter heißen: 

Kerſchbach (Kersbach), Pfarrdorf auf dem rediten Afer der 
egnig, mit dem Pfärrfige, der Pfarrkirche, 48 H., 308 &., 1 
chule u. 1 Gottesader, 1 St. ſuͤdoͤſtſ.v. Forchheim, im Log. Forchheim ;, 

Bayersdorf, Städtchen am rechten Ufer der Regnitz und auf 
= Straffe von Bamberg nach Nürnberg, init 8@., 1 St. ſuͤbweſtl. 
35 Kerſchbach, im Log. Erlangen. [die Proteftanten daſelbſt bilden 
ne eigene Pfarrei. Juden: 440, welche ihre Synagoge haben.] 

Bayersporfer Mühle, Einidmühle unweit Bayersdorf, am 
echten Ufer der Regnitz, mit 106, 1%, Si ſuͤdweſtl. von Kerſch⸗ 
ach, im bg. Erlangen; Ä 

Effeltrich (Effeltrig), aircherf Auf einer Anhöhe, mit 93 
d., 563 &., 1 Filialkirche, 1 Gottesader und 1 Schule, 1 ©. fü 
ſti. von Kerſchbach, im Log. Forchheim; . 

Ermreus, Dorf mit 98 G. in 5 H., 1, Sr ſuͤdoͤſtl. von 
kerfchbach, im Ldg. Forchheim. toie bafigen Groteftanten gehören. zur 
Bfarrei Kunreuth] 

Gaiganz Geigand,Kiradorf mit· 27 H., 1516, 4 gi⸗ 
üaltirche, 1 Schule und 1 1 Bnneitde, AL St. ſuͤdboͤſtl. von Kerſch⸗ 





9 Dieſe Pfarrei wurde im J. 1417 gegruͤndet und vom Bürfbifcofe 
yon Bamberg, Alvert, Grafen: von Wertheim, am 9. Gent. dei. 
J. beſtätigt. 


— 348 — 


bach, im Ldg. Forchheim. [Die daſigen Proteſtant. gehoͤren in die 
rei Kunreutb.) 

Poxdorf (Boxdorf), Dorf mit 50 H., 319 S., 1S 
und 1M., Y, St. ſuͤdl. von Kerfchbach, im Log. Forchheim; 

Siegrigau, Weiler auf dem rechten Regnitzufer, mit 4 
und 35 &., St. nördl. von Kerſchbach, im Log. Forchheim; 

MWellerftatt, Dorf am rechten Ufer der Regnitz und an 
Straffe von Bamberg nad; Nürnberg, mit 56 G. in 12 H., %, 
ſuͤdweſtl. von Kerfchbach, im Ldg. Erlangen. LDie dafigen Proteſta 
And nach Bayersdorf gepfarrt.] 

Wunderburg, Einöde mit 4&., 1% St. füboftl, von da 
bach, im Log. Forchheim, 


§. 2%. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnft 


Die Pfarrfirche*) iſt zu Ehren der hl. Ottilie eingeweiht, & 
feiert ihr Patrocinium am 13. Dez., ihr Kirchweibfeit aber am Eos 
tage in der Octav der Himmelfahrt Chrifti. In ihr wird der im 
und feiertägige Gottesdienft alternirend mit der Filiafkirche zu Of 
rich, dann mehre gejtiftete Engelämter und 8 Jahrtage gehalten ) 
der Filialfirche zu Effeltric wird der hl. Georg ald Pad 
verehrt; das Patrocinium am. Sonntage nach dem Gchächtiägg 
dieſes Heiligen, und das Kirchweihfeſt am Sonntage nad) dem di 
richsfeſte gefeiert. Sie bewahrt das, Allerheiligfte auf und fat li 
fonns und feiertäglichen Gottesdienſt alternirend mit der Mutteckch 
mehre geſtiftete Jahrtage und Engelaͤmter, und alle treffenden Xu 
fen, Kopulationen und Leichengottesdienſte. In ihrem G 
werden auch die kathol. Leichen von Bayersdorf, der 
Muͤhle, von Siegritzau, Wellerſtadt und Pordorf, zur Erde 
Die Filialkirche zu Oaiganz.verebrt:den hl. Veit als ihres 
tron, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage nach dem 
tage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber am Feſte des Apojteled 









„ Dieſe Kirche wurde im J. 1744 von dem Bauncfr gakıl 
Bamierg er aut. 


— 39 — 


Holomäus. In ihr wird das -Allerheiligfte aufbewahrt, der ſiebente 
»nn⸗ und feiertägliche Gottesdienft, nachdem berjelbe dreimal zu Kerſch⸗ 
ach und dreimal zu Cffeltrich ftatt gehabt, auch mährend des Jahrs 
nige geftiftete Nemter und Sahrtage, fo wie alle ſich dafelbft ergebens 
en Taufen, Hochzeit- und Leichengotteödienfte, abgehalten. Auch 
:e Leichen von Ermreus und Wunderburg haben. ihre Sepultur zu 
baigam. Die ewige Anbetung in biefer Pfarrei fallt auf den 16., 
7. und 18. Februar. 

Das Verleihungsrecht auf diefe Pfarrei wird vom 1 Herrn Erzbie 
Hofe ausgeubt, 

Die jährlichen reinen Einkünfte der Parrei betragen , nach der 
Figeſtellten Faſſion, 592 fl. 53 Kr. ' 


2. Pfarrei Langenſendelbach. 
8. 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 


> Die Öränzen diefer Pfarrei”), welche im Welten des Defanates 
eufirchen am Brand liegt, werden von den Pfarreien: Kerſchbach, 
euficchen am Brand, und den proteft. Pfarreien Uttenreuth und Alte 
Tdt⸗Erlangen, gebildet. Diefelbe erſtreckt ſich in das k. Log. Gräfen- 
zug des Obermain⸗ und in das k. Log. Erlangen des Rezatkreiſes, und 
Ehaͤlt: 2 Kirchen, 1 Schule, 1 Gottesader, 1,182 S., 5 Dörfer, 
Weiler und 1 Einoͤde. [Die Proteftanten im Umfange find benachbar⸗ 
m Pfarreien ihrer Confeſſion zugemielen.) 
Die Ortichaften heißen: 

Langenſendelbach, Pfarrborf am Wege von Kerfchbach nad 
Bufirchen am Brand, mit dem Pfarrfise, der Pfarrfiche, 83 9, 
SiS, 1 Schule und 1 Gottesader, 2 St, nordöftl. von Erlangen, 

E kg. Graͤfenberg; 





) Langenſendelbach war ehemals eine u der Pfarrei Meufirhen am 
Brand, und wurde von Diefer im J. 1706 getrennt; aber erft, laut 
eined Tejlaments som 19. Febr. 7a, durch Konrad Ruppert, 
Einwohner ron Langenſendelbach, dotirt. 


Adlitz, Dorf mit 16 H., 131 &, und 1 Schloffe, / ar fil 
von Langenſendelbach, im Lg. Erlangen, ſDie daſigen 9 Protcha 
ten gehören zur Pfarrei Uttenreuth.) f 

Braͤuningshof, Dorf mit 18.9. unb 135 S., Y, &. fh 
weftf. von Langenſendelbach, im Ldg. Gräfenberg; 

Igelsdorf, Dorf mit 100 ©, in 16 H., Y, St, nordrel 
son Langenſendelbach, im Log. Gräfenberg, [Die dafigen 100 * 
ſtanten gehören zur Pfarrei Bayersdorf. J, 

Marlofſtein, Kirchdorf mit 46 H., 302 S.,1 Filiallin 
und 1 Schloffe auf einem hohen Berge, . St, ſuͤdl. von Langefe 

belbach ‚im Log. Graͤfenberg; 

Schneckenhof, Weiler mit4 H. und 29 &,, /, St: pm 
Langenſendelbach, im Lg. Erlangen; 

Wunderburg, Schloß mit 11 S., Y%, St. ſuͤdl. von? 


ſendelbach, im Log. Erlangen, [Die 7 Yrgtefanten dafelbft * 
Pfarrei Uttenreuth.] 


9. 2. a 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Veſehungsrecht. Einkint 
Die Pfarrkirche iſt zu Ehren der Apoſtel Peter und Paul a 
geweiht, und feiert am Felttage dieſer Heiligen ihr Patrecininm, f 
Kirchweihfeſt aber am nächft darauffolgenden Sonntage. Die u | 
Kirche zu Marloffein *), in welcher das Alferheiligfte as 
wird, hat ben Apoſtel Jakob d. Gr. zu iprem Patrone, und Mm 
Patronatsfeſt am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage dieſes Heiiem 
ihr Kirchweihfeft aber am nächften Eonntage nad ihrem Patrocin 
Auffer diefen 2 Feſten finden in diefer Fifialkircje, das ganze Sa} 
durch, abwechfelnd mit der Mutterkirche, jedesmal der brütte 
nachmittaͤgige Gottesdienſt an Sonn⸗ und Feiertagen, und 3 geh 
Jahrtage, ftatt. Das 10ſtuͤndige Gebet wird in biefer — * 
und 15. Febr. verrichtet, 


°) Chemals ftand dahier eine Schloßfirde. Dr. und Prof. Eiys! 
dieſes Schloß fammt Kirche, und lief diefe demofiren; mufe 
sine andere. in der Mitte des Dorfes, in d 3. 1812 m 
aufbauen laſſen. 





— 2 


Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei wird von dem Herrn & 
ichofe ausgeübt. 
Das reine jährliche Einfonmen dieſer Beni Bin 466 fl. 
3 3 Kr 


3. Pod Leutenbach, 
_ | 5.4. 
Lage. Granzen. Beftandtheile. 


Diefe Pfarrei er), im Nordoſten des Dekanates Neukirchen am 


rand und auf beiden Seiten bes Ehrenbachs gelegen, iſt von den 
farreien: Kirchehrenbach, Pangenfendelbach, Neukirchen am Brand, 
zieſenthau, und von den prpteft, Pfarrein: Hetzelsdorf, Kunreuth, 
ffalterthal, Egloffſtein und Thuisbronn, umgeben; breitet ſich in 
nF. Ldg. Forchheim und Graͤfenberg, und den Ptrg. Egloffſtein und 
unreuth, bes Obermainkreiſes, aus und umfaßt: 1,608 S., unter 
elchen 9 Proteitanten find, 9 Dörfer, 3 Weiter, 1 Einoͤde, 3 Kirchen, 


, 


Schulen und 4 Gottesaͤcker. [Die 234 Proteſtauten im Umfange vr 


n zu benachbarten Pfarreien ihrer Confeſion] 
Die Ortſchaften ſi ind: 


1 J 


Leutenbach, Pfarrdorf am Ehrenbach, nk 61 H., 351 Bu 


m Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 Schafe, 1 Gottesacker und ? M., 
St. oͤſtl. von Forchheim entfernt, im Log, Forchheim — 

Dies bof Dorf am linken Ufer des Ehrenbachs, mit 15 H. und 
I0.S., St. ſuͤdoͤſtl. von Leutenbach, im Lg, Forchheim; 

PDittereberg (Dietersberg), ‚Hof und Weiler auf einer Ans 


pe, mit 4 ©., 2 St. ſuͤdoͤſtl. von Leutenbach, im Log. Gräfenberg 


id Perg. Egloffſtein. [Die dafigen 9 Prot. gehören zur Pfarrei Egloffitein.] 
Fgloffitein, Torfan der nördlichen Tenpbach, mit 20 &., 2 
t. Öftl. bon Leutenbach, im Log. Oräfenderg und Ptrg. Egloffſtein, 


ches bier feinen Sig hat, [Die bafigen 470 Proteftant. bilden eine eigene 


arrei.] W 


N 


*) Leutenbach war ehemals. eine Filial der Piarrei airchebtendach: im 


J. 1620 wurde es von dieſer Pfarrei getrennt und we einer eigenen 


Pfarrei erhoben. 


’ 


— 352 — 


Hundsboden, Dorf mit 13H.und 70 S., 1 St. ſuͤdoſtl. von 
keutenbach, im Log. Gräfenberg und Ptrg. Egloffſtein; 

Hundehaupten, Weiler mit 29., 1 Schloffe, bem Sitze dei 
freih. von Pölnig. Ptrg. 1. Claffe und 23 &., St. oͤſtl. von Len 
tenbach, im Ldg. Gräfenberg und Ptrg. Eglofftein; 

Mittelebrenbad, Dorf am Ehrenbadh, mit 54 H. 34€ 
. and 1M., ’,, St. füdöfil. von Leutenbach, im Ldg. Graͤfenberg und 
Ptrg. Kunreuth. [Die dafigen 107 Proteftanten find nach Kunreuth p 
pfarrt. Die 21 Juden dafeldft haben ihre Synagoge zu Kunreuth.) 

Oberehrenbach, Dorf am Ehrenbach, welcher in der Nik 
feine Onelle hat, mit 40.9. und 202 S., 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Leuten 
bach, im Ldg. Graͤfenberg und Ptrg. Runreuf [Die 45 Protekants 
daſelbſt gehören in die Pfarrei Kunreuth.] 

Ortſpitz, Dorfauf einer Anhöhe, mit 13 H. und 92 &, mw 
unter 9 Proteftanten, %, St. ſuͤdoͤſtl. von Leutenbach, im erg, Orb 
fenberg und Ptrg. Kunreuthz 
Regensberg, Weiler an einem Bergräden, mit 7 9,1% 
Kialficche, 49 S., 1 Gottesacker und 1 Schloffe, /, St. fü. we 
Leutenbach, im Log. Gräfenberg; | 

‚Saidmar (Seidmar), Dorfmit 9 9. und 49 S., 1. 
fhdöftt. von Leutenbach, im Ldg. Gräfenberg und Perg. Egloffkeiz 
[Die 5 Proteftanten daſelbſt find der Pfarrei Hetzelsdorf zugemiefen.] 

St. Maurig, Kirche (Kapelle) auf einem Felfen, größtentfel 
mit Waldung umgeben, mit 1 9. und 1 Gottesacker, , St. fühl 
yon Forchheim; 

MWeingarts, Dorf in einem fruchtbaren Thale, mit 55 9, 1 
Schule für bie Kinder von Weingarts, Oberehrenbach und Regens 
berg, und 304 &., 1 St. füdl. von Leutenbach, im Log. Leutenhad 
und Ptrg. Kunreuth. [Die 77 Proteftanten dafelbft find ber Pfarrei Sum 
reuth zugewiefen.) - 

9. 2. | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Der Patron der Pfarrkirche ”) ift der hl. Jakob, deſſen Ze 


*) Die Zeit der Erbauung diefer Kirche läßt fich nicht argeben; ji 
if gewiß, daß dieſelbe ein hohes Alter hat. 





am 25. Sul. begangen wird. Das Kirchweihfeſt wird im Monate. Oft. 
gefeiert. Im den dafigen Kirchhof werden auch die Leichen von Dietze 
bof beerdigt. Die St. MaurizsKirche *) hat den bi, Mauriz zu 
ihrem Patrone, deffen Patrocinium im Monate Sept. gefeiert wird; 
das Kirchweihfeſt wird am 4. Sonntage nach Oftern gehalten. Aufs 
fer diefen Feſten haben in diefer Filialkirche, während des Jahres, die 
treffenden Leihen-Gottesdienfte, einige Votiv-Ämter, befonders in 
der Allerfeelen: Dctav, und wihrend der Sommer» Monate an jedem 
dritten Sonntage der gewöhnliche Gottesdienſt, ftatt. Die Ortichafs 
‘ten, welche ihren Begräbnißnlag dafelbft haben, find: Hund sbo⸗ 
ben, Hundshaupten, Mittelehrenbach, Obe rehrenbach, 
Ortſpitz, Saidmar und die Katholiken von Dittersberg 
und Egloffſtein. Die Filialkirche zu Regensberg verehrt die 
‚hi. Margaretha als ihre Patronin, und feiert ihr Patrocinium am 
Sonntage vor, ihr Kirchweihfeſt aber nad) dem Gedächtnißtage diefer 
Heiligen. In ihr wird das Sanctissimum aufbewahrt und, auffer ih⸗ 
rem Patronats⸗ und Kirchweihfeſte, das ganze Jahr hindurch, an je⸗ 
dem dritten Sonn⸗ und Feiertage der pfarrliche Gottesdienſt gehalten, 
mit Ausnahme der hohen Feſttage des Herrn, wo der Gottesdienſt in 
der Mutterkirche iſt. Der Gottesacker zwiſchen Regensberg und Wein⸗ 
garts iſt für die Aufnahme der Leichen von beiden Orten beſtimmt. 
Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei faͤllt auf den 19, 20. und 2]. 
Februar. 
Das Befeungsrecht auf biefe Pfarrei fteht dem Herrn Erzbiſchofe zu. 
Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte dieſer Pfarrei betragen 575 fl. 
2 7, Kr. 





®, Diefe Kirche iſt nicht von hohem Alter. 


4. Pfarrei Neukirchen Neuenkirchen) am Brand. 
0 5. 1. i | 
Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei , im Suͤden des Dekanates, dem fie ihren Ru 
men giebt, gränzt an die Pfarreien? Langenfendelbady‘, Kerſchbad, 
Stödach, Leutenbach, und on die proteft, Pfarreien: Ermreuth, Wab 
kersbrunn, Eichenau, Kalchreuth, Uttenreuth und Beerbachz breitet 
fich in dem k. Log. Oräfenberg und Perg. Kunreuth des Obermain, 
und im k. Log. Erlangen und Ptrg. Buͤg des Nezatfreifes aus, undum. 
faßt 3 Kirchen, 2 Kapellen, 1 Kaplanei, 6 Schulen, 3 Gottesaͤcker, 2,95 
Séin 1 Markte, 13 Dosfern, 4 Weilern und 2 Einöden. [Die 1A6 
Proteftanten im Umfange gehören zu kenachbarten Pfarreien ihrer er Gate 
fion. Juden; 112, welde ihre Synagoge haben.) 

Die Ortfchaften heißen: 

Neufirhen Meuenkirchen) am Brand, Marft am De 
von Forchheim nach Eſchenau ‚ vom Brandbach durchfloſſen, mit den 
Pfarrſitze, der alten Pfarrkirche, welche einije huͤbſche Gemiaͤlde, iv 
ren eines, Die Opferung vorſtellend, von Albrecht Duͤrrer iſt, 3 Grab 
benfmäler von weißem und rothem Marmor, deren eines einen Ritter 
von Egloffſtein vorftellt, und 1 ſilberne, in gothiſchem Geſchmace ge 
arbeitete Monftranz, enthält, 2 Kapellen, 1 Knabens und 1 Div 
chen⸗Schule, 1 Gottesader, 1 Kaplanei, 1109 , 641 S., 190 
derſchafts⸗Stiftung, 1 ehemaligen Kloſtergehaͤude *"), ben Sißen bei 


| 
| 
| 

























*) Diefe Pfarrei, deren Dafeyn Ginige in das 3,1028 feßen, mp Ran 
ein Sahrtag in deren Kirche geitiftet worden feun fell, kömmt urku» 
lich erft im 3. 1313 vor, wo auch eine Frühmeſſe daſelbſt non Is 
Ppfarrer Leupold geftiftet worden it. Die Pfarrei wurde, vom} 
1314 an, einige Zeit hindurch von dem Kloſter daſelbſt verſehen; md 
Auflöiung Desielten aber, aus defien Gütern, im J. 1555 neu gegrundel 
Dieſes KHloſter, für regulirte Canoniker des Aug:iſtiner Ordens do 
ſtimmt, wurde am 8. Januar 1314-von Leup old, Diarrer zu Ro 
firhen am Brand und oberften Scholafter des Stifts zur Hi. Nm 
und zum bl. Gangoloh in Teuerftadt kei Bamberg, mit Unterfus 
vom Bifhofe Wülfing zu Bam!erg, geftiftet. Die Mitzlierer de 
Kloſters hatten auch die Pfarrei Dareloft zu verſeden. Zur zeit der 


3% 


Sr 


— 355 — 


€. Rentamtes Graͤfenberg und ber erzbiſchoͤſt. Seminars⸗Verwaltung, 
1 Magiftrate und 1M., 2 St, oͤſtl. von Erlangen und 1 ',, St. nord⸗ 
weſtl. von Efchenau, im Log. Gräfenberg, loie daſigen 13 Proteſtan⸗ 
fen find nach Uttenreuth gepfarrt.] 

Band, Deiler mit 10 9. und 96 S., % &. noͤrdl. von Neu⸗ 
kirchen am Brand, im Log. Graͤfenberg; 

Brand, Dorf, links der untern Schwabach, mit 16.,1 Y, 
St. ſuͤdoͤſtl. v. Neukirchen am Brand, im Ldg. Erfangen u. Ptrg. Büg, 
[Die 226 Proteftanten dafelbft gehören zur Pfarrei Beerbadh.) 

Dormitz, Kirchdorf am Brandbach, mit 47 H., 353 ©., 1 
Filialkirche, welche an dem Fenfter beim Hochaltare eine merkwürdige 
Glasmalerei, Marie-Berfündigung, nebft 2 Enieenden Nittern, vore 
ftellend, enthält, 1 Schule und 1 Gottesader, St. füdl. von Neu⸗ 
firchen am Brand, im Ldg. Oräfenberg. [Die dafigen 27 Proteſt. find 
nach Uttenreuth gepfarrt. Juden: 112, welche daſelbſt ihre Synagoge baten.) 

Ebersbach, Torf mit 26 H. und 176 &., Y/, St. weit, von 
Neukirchen am Brand, im Ldg. Gräfenberg; | 

Erleinhof (Erleinshof, Einoͤde mit 9 S., Y, St, weſtl. 
von Neukirchen am Brand, im Ldg. Graͤfenberg; 

Groſſenbuch, Dorf mit 38 H., 293 ©. und 1 Schule, wohin 
auch die Jugend von Roͤthles eingefchult it, Y%, St, oͤſtl. von Neufire 
chen am Brand, im Log, Gräfenberg und Ptrg. Kunreuth; 

Hetzles, Kirchdorf am Brandbach, mit 95 H., 626, 1 Fi⸗ 
lialkirche, 1 Schule, 1 Gottesacker und 1 M,, Y, St. noͤrdl. von 
Neukirchen am Brand, im bg. Graͤfenberg. [Die 7 Proteikanten dar 
ſelbſt gehören in die Pfarrei Mttenreuth.] 

Oonin gs Gonunge), Weiler am Wege von Langenſendel⸗ 





Reformation und des Albrechtiſchen Krieges, wo die meiſten dieſer 
Mitglieder, als Söhne von Patriziern und benachbarten Adeligen, ihr 
Klofter mit allem Beweglichen befondern Werthes verließen, ver Lehre 
Luthers anhiengen und heiratheten, löste ſich diefes Klofter in den J. 
1552 und 1555 ganzlidh auf, Der Füurſtbiſchof von Bamberg zog hier⸗ 
auf die Kloſtergüter ein; ſtellte mit einem Theile derſelben die Pfar⸗ 
rei daſelbſt wieder her; ließ den übrigen Theil derſelben verwalten, 
und beftimmte ihn im 3. 1691 zum Unterhalte des neu errichtetea 
Clerikal⸗Seminars zu Bamberg. 


— 356 — 


bach nach Neufirchen- am Brand, mit 11 H. und 90 &., */, St. nord 
weitl, von Neukirchen am Brand, im Log. Grärenberg; 
Kalchreuth (Kalfreuth), Dorf am Sebalder Forfte, mit 5 
S. und 1 Schlojfe, 1°, St. füdl. von Nenfirchen am Brand, im Ydg 
Erlangen. [Die 618 Proteftanten dafelbft bilden eine eigene Pfarre) - 
Kleinſendelbach, Torf auf dem rechten Ufer der untern Schwa⸗ 
bach, mit 26 H., 185 S. und 1 Echufe, zu welcher and) Die Kinder 
zu Schelbenberg und Steinbach gewiefen find, %, St. fÜbBIH. von 
Neunkirchen am Brand, im Ldg. Graͤfenberg; 
Minderleinsmüble, Weiler. am Iinfen Ufer der untern 
Schwabah, mt 79, AM. und 16 ©, 1 St. ſuͤdl. von Neukirchen 
am Brand, im Ldg. Erlangen. [Die dafigen 2 Prot. yfarren nach Kalchreutk.] 


Dberfhellenbad (Oberſchoͤllenbach), Torf mit 7 &. 
und 1 Schlojfe, 1°, St. füdöftl. von Neukirchen am Brand, img. 
Erlangen. [Die 190 Proteftanten dafelbft pfarren nach Beerbach.] 

Roͤthles, Dorf mit 16 H., 1M. und 113 &., St. nord 
dit. von Neukirchen am Brand, im Log. Gräfenberg. [Die dafigen ? 
Proteſtanten gehören in die Pfarrei Ermreuth.] 

Roſenbach, Torf mit 20 9. und 124 S., St. von Reue 
chen am Brand,’ im Log, Erlangen; 

Schellenberg, Dorf.auf einer Anhöte, mit 14 H., 90 6. 
und den Ruinen einer, im Bauern⸗ und Schwedenkriege zerſtoͤrten 
Burg, /, St. ſuͤdoͤſtl. von Neukirchen am Brand, im Log. Gräfenberg; 

Sendel-Muͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 9 S., 1 St. von Neufiv 
chen am Brand, im Ldg. Graͤfenberg. [die 5 Proteftanten daſelbſt ge 
hören zur Pfarrei Eichenau.] 

Steinbach, Torf auf dem rechten Ufer der untern Schwabach, 
mit 12 9. und 102 S., 1 &t. füdöftl. von Neukirchen am Brand, im 
Yo Graͤfenbeeg.  [Daielöft wohnen 46 Proteftanten in 5 H., von weh 

hen I nah Becrdach und 4 nad) Eſchenau gepfarrt find. 

Uttenreuth, Dorf auf dem rechten Urer der untern Schwabach, 
mit 6 S. und 1 M., °/, St. ſuͤdweſtl. von Neukirchen am Brand, im 
vdg. Erlangen. [Die daſigen 345 Proteſtanten bilden eine eigene Piarre, 

Wellucken, Weiler mit 3 H. und 17 S., 1 St, nordweſt. 
yon Menfirchen am Brand, tm 2dg, Graͤfenberg. 





ı 2. 2,5 
Sottesvienftliche Verhaͤltniſſe. Dſhungẽtehe Eirin e 
J Die Pfarr kirche if zu Ehren & 
feiert thr Patrocinium am 29. Sept., ihr 
tage nach Jakobi. Die Kapelle sum. 
am Brand **) hat Fein Patrocinium, , woh 





„des am 3. Sonntage nad; Oſtern gefeiert‘ wird. ‚Inder Kapelle u 
auf dein Gottesader bei Neukirchen am Brand wird.fein Cottebe 
dienſt mehr gehalten. : Die Silialfirde a Dormig *), in wel⸗ 


cher das Allerheiligſte aufbewahrt wird, iſt zu Ehren der Mutter Got 





„tes eingeweiht und feiert ihr Vatrocinium am’gefle Marie» Berkändie 


gung, ihr Kirchweihfeſt aber am 2. Sonntage nach Jatobi. Die Fi⸗ 


"Tialkirche zu Hetzles *H, in welcher gieichfalls das Allerheiligtte 


aufbewahrt wird, verehrt den hl. Lorenz als ihren Patron; und Kir 
ihr Patrocinium am Sonntage nady den Gedaͤchtnißtage dieſes Heill⸗ 


gen, ihr Kirchweihfeſt aber am 2. Weihnacht / Frlertage. "Str beiben 


Filialkirchen alternirt der gewöhnliche Gottesdienſt, auſſer ihren Pa⸗ 
tronats⸗ und Kirdmoeihfehen, an den gewöhnlichen Sonntagen; aus⸗ 


genommen find: ber eiſte Sonntag in jedem Monate, die erften Feſt⸗ 


tage von Weihnachten, Oſtern und Pfingſten, das Kirchweihfeſt der 


Pfarrkirche, einige Feſte des Herrn und sinige der Heiligen, an wel⸗ 
chen die Filialiſten, vermoͤge alter Obſervanz, den Gottesdienſten i in 


der Mutterkirche beizuwohnen verbunden Kid: Auſſer den alterniren⸗ 


den Gottedbienften finden in der Filialtieche zu Dormih die Goltes. 


dienſte an allen Marien⸗Feſten undan. jedem Samftage eine Meet 
- ber Sitialtirche zu Hetzles aber —— am 3. Weihnache⸗Oſtern⸗ 





©) Dieie Rapelle wurde int 
Buchs von Dornheim 4 —* ‚son dem —— — Sörner 

„im 3. 1628, am’ 3. Sonntage nach Oftern. eirgetsäht inf dom Fürß- 
Birhofe Lothar Fränz ik 3.1728erm 7 

„ N) Die Zilialfiche zu Dormig war fhon im J. J. 14 









" eers) Am Tburme der dillaltirche zu hetzles vefindef ſich die 30 ihl 10568, 
J i er Kirche 





welche die Zeit der errtutuns entweder, det 
anzuzeigen qyeint. 


und Pfingfttage, und an jeden Mittwochen 1 Meſſe, ſtatt. Die ki | 


chen ber Ortfchaften Dormitz ‚ Kleinſendelbach „Steinbach, Minden 
leins⸗ und Sendel⸗Muͤhle, werden in Dormitz zur Erde beſtattet; jo 
doch daſelbſt nur die Kinder von Dormitz, jene aber von den uͤbrige 
Drtfchaften in der Mutterkirche, getauft. Auch die Kinder von Hey 


les muͤſſen in der Mutterfirche die bl, Taufe empfängen; weil in der : 


Filialkirche dortfelbft Fein Taufitein iſt. Die Gottesdienfte und uͤbr⸗ 


gen liturgiſchen Handlungen auf den beiden Filialen werden von des | 


Kaplane beſorgt. Die ewige Anbetung in diefer Pfarrei wird am 9, 
10., 11., 12. und 13. Febr. verrichtet, 

Die Verleihung diefer Pfarrei wird von dem Herrn ri 

ausgeuͤbt. 

Die reinen jährlichen Einkuͤnfte der Pfarrei belaufen fi ich, oh 
der im J. 1825 gefertigten und feftgeftellten Faſſion, auf 610 4 
Kr. ); jene der Kaplanei auf 156 fl. 36 1/, Kr., womit noch fit 
Wohnung, Koft und Verpflegung mit Holz, Licht und Wäfche, vw 
bunden find, 


“ 


Pfarrei Stoͤckach. 
g 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beitandtheile, 


Die Graͤnzen diefer Pfarrei **), welche im Suͤdoſten bed Dei, 


nats Neukirchen am Brand, an der untern Schwabach liegt, werke 
von den Pfarreien: Neukirchen am Brand, Kirchroͤttenbach, Beife 





°*) Das, im % 1427 jur Kirche Dormitz von ber dortige Gemeinde, $ 
fliftete Beneficium wurde unter dem Pfarrer Joh. ©. Hoffartk 
der im 3. 1610 auf die Pfarrei Neukirchen am Brand beftamn 


wurde, mit dieſer Pfarrei vereinigt. 
> 


— 


meindeglieder von Stöckach und anderwaͤrts, am Feſttage 3 

des Täufers 1427 geſtiftet; weßhalo noch jährlich am 21. Dez, pi 
dankbaren Andenken an dieſe frommen Stifter, ein Jahriag in m 
Mfarrfirde zu Stöckach gehalten wird: 


Die Pfarrei Stoͤckach, ehentaliges Filial der Pfarrei Neuticchei e 
Brand, wurde durch Friiz Schlemmer und noch einige andere Ge 


— 359 — 


he, und von den proteſt. Pfarreien: Walkersbrunn, Igensdorf, 
rchruͤſſelbach, Ermreuth, Forth und Beerbach, gebildet. Dieſelbe 
eitet ſich aus in dem k. Log. Graͤfenberg und Ptrg. Ermreuth des 
bermain⸗ und im k. Log. Erlangen und Ptrg. Buͤg des Rezatkreiſes, 
f den beiden Ufern der untern Schwabach, und enthaͤlt: 1 Kirche, 
Schule, 1 Gottesacker und 732 S. in 14 Dörfern, 6 Weilern und 
Eindden. [Die vielen Proteftanten im Umfange ‚gehören zu benachbar⸗ 
ı Pfarreien ihrer Eonfeilion. Juden: 300.] 
Die Ortichaften find: 

Stoͤckach, Pfarrdorf auf einer Anhöhe des rechten Ufers der uns 
mn Schwabich, näct der Straffe von Gräfenberg nach Nürnberg, 
it dem Pfarrſitze, der Pfärrfirche, welche an einent ihrer Seitens 
after 1 merkwuͤrdiges Glasgemälde, das den hl. Aegid und zu deſſen 
eiten die machäbäifche Mutter mit den 7 Köpfen ihrer Kinder (Syms 
U der 7, ehemals mit der Pfarrei verbundenen Dörfer) und an eis 
m Fenſter zur Eeite des Hochaltars 1 Heinered Ölasgemälde, wel 
es den bi. Lorenz vorftellt, enthält; 1 Schule, 1 Gottesader auffers 
Ib des Dorfes, und 27 &in4 9., 1, St: nördl. vol Efchenau, 
ı Log. Graͤfenberg. [Die 46 Prot; daſelbſt find nad) Igensdorf gepfarrt.] 

Affalterbach, Weiler mit 1 &., 4, St. ſuͤdweſtl. v. Stoͤckach, 
t kg. Graͤfenberg. [Die dafigen 26 Prot. gehören zur Pfr. Igensdorf.] 

Brand, Torf mit 6 S., im f. og. Erlangen und Perg. Buͤg, 
‚St. ſuͤdweſtl. von Stoͤckach; 

Büuͤg Gueg), Dorf auf dem linken Ufer der untern Schwabach, 
«236 S., 1 Schloſſe und dent Site des freih. von Göprenfchen 
trgs., 1%, St. ſuͤdl. von Stödach, im Lg. Erlangen und Ptrg. Büg. 
yie 27 Pröteftanten dafelbft find der Pfärrei Forth einverleibt.] - - 

Tahjtadt (Dachſt att), Dorf an der untern Schwabach, mit 
S., ’.. St. nördl; von Stoͤckach, im Log: Gräfenberg. lDie baf 
n 172 Proteftänten rfärren nach Igensdorf.] 

Ermreuth, Dorf an der untern Schwabach, mit 8 8. F dent 
ige des freih. von Kuͤnsbergiſchen Ptrgs. L Clafje, 1 Schloſſe und 1 
d., %, St. nordweſtl. von Stoͤckach, im Ltg. Gtäfenberg ımd Ptrg. 
rmrenth. [Die daſigen 550 Proteſtanten bilacn eine e eigene Pfarrei. Sus 
n: 150, welche ihre Synagoge baben.} 


— 360 — 


Etlaswind, Weiler mit 42 &., %,.&t. weſtl. von Stoͤda 
im Log. Sräfenberg. [Die 58 Prot. daſelbſt gehören in die Pfr. Tgensder| 

Forth (Kurt), Dorf an der Straffe von Wärnberg nach Gr 
fenberg, mit 257 &. und 1 Schloffe, St. füdl. von Stödad, i 
Log. Erlangen und Perg. Buͤg. [Die dafigen 320 Proteftanten bi 
eine eigene Pfarrei. Juden: 150, welche ihre Synagoge haben.) 

Frohnhof, Dorf am rechten Ufer der untern Schwabach, m 
8 S., 4, St. ſuͤdl. von Stoͤckach, im Ldg. Gräfenberg. [Die 110 ya 

teftanten yfarren nach Igensdorf.) 
j Gleiſenhof, Weiler nit 49. und 23 &., 1%, St. norbudl 
von Stoͤckach, im Log. Gräfenberg und Ptrg. Ermreuth, [Die Tab 
ſtanten dafeltft gehören zur Pfarrei Ermreuth.] 

Göppersbähl, Weiler mit 8 S., %/, St. oͤſtl. von Stidak 
im Log. Graͤfenberg. [Die dafigen Proteſt. pfarren nach Kirchrüifeleg] 

Letten, Dorf rechts der untern Schwabach, mıt 1 ©, ul 
M., 77 St. nordweftl. von Stoͤckach, im Log. Gräfenberg. [1& 
Proteftanten dajel.ft find nach Igensdorf gerfarrt.] 

Cinbenbot (Lindelhof), Hof und Weiler links der unit 
Schwabach, ’;, St. yon Stödach, im Ldg. Gräfenberg. [Die day 
Proteſtanten pfarren nach Kirchrüſelbach.] 

Lindenmuͤhle Kindelmähle), Einoͤdmuͤhle an der nat 
Schwabach, '/, St. füdl. von Stoͤckach, im Log. Gräfenderg ME! 
daſigen Proteftanten pfarren nah Kirchrüſſelbach.] 

Mittelruͤſſelbach, Torf, %, St. ſuͤdoͤſtl. von Stoͤcach, 
Log. Gräfenberg. Die 170 Proteitanten daſelbſt find der Yfarrei Sub 
ruͤſſelbach einverdeibt.] 

Keubau, Hof und Weiler mit 2 9. und 1468,18. 
von Stödach, im Log. Gräfenberg; 

DOberlindelbadh, Dorf mit 9 S. in 2 9. und 1 frei. 
Loͤffelholz. Perg. IL Claffe, » St. ſuͤdweſtl. von Stoͤckach, im 
Gräfenberg. [Die dafigen 100 Proteft. gehören zur Pfarrei Sgeanef] 

Dberräfielbah, Dorf am Ruͤſſelbach, wit 1 6. und 
Harsdorf. Perg. I. Claſſe, 1 Et. oͤſtl. v. Stödach, im Log. 
[Die 64 Proteitanten da;elbft pfarren nah. Kirhrüeibach.] 

Pettenſiedel, Dorf mit 5S., Y, St. ſuͤdweſtl. von 

im Ldg. Graͤfenberg. [Die daſigen 112 Prot. gehͤ Pſt. 














— 51 — 


Schlainhof, Einddemit 4 ©, 1 6t. ſudweſti. von Stoͤckach, 
Lg. Graͤfenberg; 

Unterlindelbach, Dorf an ber untern Schwabach, mit 13 

„A St. von Stoͤckach, im Ldg. Graͤfenberg. [Die daſigen 68 Pros 
unten gehören in die Pfarrei Sgensborf.] | 

Unterruͤſſelbach, Torf am Ruſſelbach/ mit 2 S., St. 
oͤſtl. von Stoͤckach, im Ldg. Graͤfenberg. „(Bir 150, Ypioletanten das 
‚ft gehören zur Pfarrei Kirchruͤſſelbach.] rs 

Weidenbuͤhl, Eindve an der Strape von n Rlinberd nach Graͤ⸗ 
berg, mit 7 ©. und 1 Fallmeiſterei, 1 St; füddnt. von Stoͤckach, 
%g. Gräfenberg. [Der 1 Brot. daſelbſt gehört jur Ye. Kirchrüſſelbach] 

Meidenmühle, Einoͤdmuͤhie „. St. von Stoͤckach, im Log. 
Afenberg. [Die daſigen Proteſtanten find. sad ſiccheũſſelbach gepfartt, 


.$ 2, lan 

Hottesdienſtliche Verhaltniſſe. Beſehungerthe Einfünfte 

Die Pfarrkirche iſt zu Ehren des hl. Aegid eingeweiht, und 
ert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage biefes Heiligen, ehr Kirche 
ihfeft aber am Sonntage vor dem Tage ded’Hl; Aegid. Das 10% 
indige Gebet in diefer Pfarrei faͤllt auf den 23: Februur. 

Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Herrn 
rzbifchofe zu. 

Die reinen jährlichen Einthufte biefer Pfaͤrrei Beträgen, nad). 
r, im J. 1825 gefertigten Faſſion, 544 fl 19 2), En 


Pfarrei Weiſſenohe. 
8.1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Um dieſe Pfarrei *), im Dften des Dekanats Neukirchen am 





*) Dieſe Pfarrei iſt bald nach Gruͤndung des Kloſters Weiſſenohe kum 
das J. 1109 vom Grafen Eribo geſtiftet worden; wurde von dem 
Kloſter verſehen; ging im J. 1554 ein, und wurde der Pfarrei Stoͤ⸗ 
dach einverfeibt ; im 3. 1669 erftand fie mit Aufrichtung des Klofters 
wieder, erhielt aber nach Auflöfung desſelben aus den Kloftergütern 
im 3..1807 eine neus Organifation; 


— 362 — 
Brand, liegen bie Pfarreien: Stoͤcach, bie proteft. Pfarreien Ballen 
brunn, Gräfenberg, Hilpoltftein, St. Helena und — 
Sie breitet ſich im k. Xog. Graͤfenberg des Obermainkreiſes ans, wi 
von ber Straffe von Nürnberg nach Pegnig durchſchnitten, und be 
greift: 1 Kirche, 1 Schule, 1 Gottesader und 780 ©. in1 Städtchen 
9 Dörfern, 4 Weilern und 1 Eindde, [Die im umfange wohnena 
1574 Proteſtanten ſind benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion eimaiaq 

Die Ortſchaften heißen: 

Weiſſenohe. GWeifenohed, Pfarrdorf unweit ter Erf 
von Nuͤrnberg nach Baireuth, mit dem Pfarrſitze, der Pfarr⸗ 
mal. Kfofter-) Kirche *),. welche eine Gruft für die ‚Leichen ber een, 
Kloſter⸗Geiſtlichen, einige Srabmäler verftogbener AWte daſelbſt u 

jenes des Poſtmeiſters Malh. von Brauns, eines großen Wok 

ters des Kloſters, enthält, 220 ©. in 34 H., 1 Schule, 1 Gb 
ader, dem Weiler Weinberg und den 2 9, Moͤnchberg ums 
nenberg, St. füböftl. von Gräfenberg. . [Die dafen 36 Yale 
ftanten pfarren nad) ‚Bräfenberg.] 

Eichenmuͤhle Eichmuͤhley, Weiler mit 6 S. —X | 
Scneidmühle, Y%, St. ſuͤdweſtl. von Weiſſenohe. [Die 4 Geoige 
daſelbſt gehören zur Pfarrei Igensdorf.] 

Görwig, Weiler unweit der Straffe von Nürnberg und Be 
reuth, mit 15 8.10 29., Y, St. norböftl, von Weiſſenohe. [if \ 
Proteftanten dafeltft pfarren nach Hilpoltftein.] M 

Gräfenberg, Städtchen ander Straſſe von Nürnberg uf 
Baireuth, mit 46 S., 1 Schloffe, den Sitzen bes k. Lge. gi. Ruh AN 
1 Drieffammlung, Magiftrate, 7% St. nordweſtl. von Beten. h 
[Die dafigen 993 Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei.) 

Graͤfenberger huͤll, Weiler auf einer fafffteinigten Bergiidt, 
1 St. nordweſtl. von Weiffenohe, [Die 57 Proteftanten, daſellt gehien 
zur Pfarrei rafenberg.] 










*) Das Benediktinersstlofter zu Weiffenohe (Guizna, Wizaohe, N 
zenach) wurde um das 3. 1109 vom Srafen Eribo (Aribe) gi 
tet; erlofch im 5. 1554; wurde 1669 vom Eturfürften Ferdinen 8 
Maria von Bayern durch Befegung mit Beiflichen aus dem Aeſe 
Prüfening wieder bergeftellt, und im 3. 1804, in Folge des Alb 
deputations⸗Schluſſes, ganz 9 ben. 


— 363 — . 


Guttenburg, Dorf auf Falffteinigtem Bergruͤcken, mit A &,, 
St. nordiveftl, von Weiffenohe. [Die 141 Proteftanten daſelbſt pfar⸗ 
nah Gräfenverg.] 

Haus, Dorf mit 688. in 12 9,, Y St. oͤſtl. von Weiſſenohe. 
ie 61 Proteftanten find der Pfarrei Kirchrüffelbach einverleibt.) | 

Igensdorf, Dorf an der Straffe von Nürnberg nad) Baireuth, | 
t 105 S. in 16 9., Y. St. ſuͤdweſtl. von Weiſſenohe. [Die dafigen 
Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei.] 

Kappel, Dorf an der Straffe.von Gräfenberg nach Baireuth, 
t1S., /, St. nordoͤſtl. von Weiſſenohe. LDie 112 Proteftanten das 

ft gehären jur Pfarrei Hilpoltftein.] 

Kemnath (Kematben), Dorf an der Straffe von Graͤfen⸗ 
g nach Baireuth, mit 7 S., 1 St. nordoͤſtl. von Weiſſenohe. [Die 
igen 83 Proteſtanten find nach Hilpoltſtein gepfarrt,] 

Lilling, Dorf mit 16 H. und 108 S., Vs St, nordoͤſtl. von 
eiſſenohe; 

Mitteldorf, Dorf mit 124 ©. in 20 9., 1 St. ſuͤdweſtl. von 
eifjenohe. [Der 1 Proteftant daſelbſt pfarrt nach Igensporf.] 

Schönfeld, Einoͤde, Y, St. von Weiſſenohe. pie 4 bafigen 
oteftanten gehören zur Pfarrei Gräfenberg.) 

Sollenberg, Dorfauf dem fogenannten Sollenberg, mit 57 
in 10. 9., S. norböftl. von Weiffenohe. LDie dafigen 16 Pro: 
anten gehören in die Pfarrei Grafenberg.] 

Woͤlfersdorf, Weiler anf einer fteinigten, waflerarmen Berg⸗ 
de, mit 19 S. in 3 H., 1 St. norböftl. von Weiffennhe. [Die da- 

en 26 Yroteftanten gehören in die Pfarrei Hilpoltſtein.] ' 

Sämmtlice Ortſchaften liegen im umnfange: des Logs. Srhfenberg 


9. 2, 
Hottesvienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrfirche*), zu Ehren des hl. Bonifaz eingeweiht, feis 
F ihr Patrocinium am 5. Juni und iß u ehe gm eriten Sonn- 


*) Der Bau diefer Kirche wurde um das & 1700 begonnen, und die 
felbe am 5. Suni 1707 von dem bamberg. Weibbiſchofe Joh. Weir 
ner Schnatz feierlich naeneih, 


— 364 — 


tage des Monats Juli. Das 10ſtuͤndige Gebet in dieſer Mar 
auf den 22. Februar. 
Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Maj. bem fi 
Das reine jährliche Einkommen der Pfarrei beläuft nd ä 
Bıy Kr. 


u n . un . . 





XV. Dekanat Neukirchen (enenfird 


1, 
Lage. Beinen Größe 


Nie Graͤnzen dieſes Dekanates, welches i iin Sädofter b 
Bidcefe Bamberg, im Nezatkreife, Liegt, find: im Norden dad 
nat Neukirchen am Brand und das proteft. Dekanat Gräfenben 
Oſten das, proteft. Dekanat Herebrud‘, gegen Süden bie prott— 
kanate Altdorf, Schwabach und Nürnberg, gegen Weſten dad y 
Dekanat Kadolzburg. Es erftreckt ſich vom 28° 35° 16” 68 & 
40° fit. Ränge, und vom 49° 27° bis 490 367 50% nörtl ! 

Die Straffen von Nürnberg nach Erlangen, nach Grlfe 
nach Herebrud, nach Feucht, nach Schwabach. und Heilsbruu 
nah Würzburg, durchfchneiden. dasſelbe. 

Es umfaßt einen Flächenraum von beifäufig 3 4, DR 


0) - $, 2 . 
- Eintheilung: Beſtandtheile. 
Sn diefem Defänate find 7 ſelbſtſtaͤndige Seelſorge⸗Pehei, 
lich 6 Pfarreien und 1 Curatie, enthälten. Die Pfarreien fr 
Buͤhl, 2. Kirchroͤtten bach, 3Z,Reukirchen Renestit 


— 366 — 


‘ 


t Sand, 4. Nürnberg, 5. Rottenberg und 6. Schnait⸗ 
ch; 7. die Curatie Fürth. 
Diefe Poften umfaffen: 8 Kirchen, 3 Kapellen, 4 Kaplaneien, 
Beneficien, 8 Schulen „ 10 Gottesaͤcker und 8,769 S., unter wel⸗ 
:n 30 Proteſtanten find, in 4 Staͤdten, 3 Vorſtaͤdten, 2 Märkten, 
Dörfern, 76 Weilern und 14 Einöden. 46 Katholiken werben 
ırjtatio pafterirt. ſüber 63,000 Proteftanten im Umfange find benach⸗ 
ten Pfarreien ihrer Confeſſion einverfeibt. Juden; 3077, welche ihre 
enen Synagogen haben.) | | 


8. 3. 
Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß, 

Der Boden dieſes Defanates ift mehr eben, als gebirgig (der hoͤchſt⸗ 
nkt: Der Rottenberg); das Klima mild und geſund, nur in ben 
Edigen Gegenden raub. Die vorzäglichften Gewaͤſſer find: die Peg⸗ 
6, Rednitz und Regnitz, welde durch die Vereinigung der beis 
t eritern entjteht. In die Pegnik ergießen ſich bei Altſittenbach ber 

ttenbach und bei Ottenſoos die Schnaittadh, in die Rednitz bei 
sidersborf Die Bibert, und in die Regnig unweit Stabling der 
rrnbach. 

Die Fruchtbarkeit des Bodens, der meiſtens Sand enthält, iſt 
Durchſchnitte mittelmäßig. Unter ben gewöhnlichen Produkten wer⸗ 

hauptjächlich erzeugt, aus dem Thierreiche: Rindvieh, Schafe, 
weine, Ziegen, Wilbpret, Geflügel, Fifche; aus bem Pflanzen 
be: Getreide, Kartoffel, Hopfen (beſonders hei Lauf, Burgfarrn⸗ 
7, Hersbruck), Tabak Conrzüiglich bei Bnrg⸗ und Unter⸗Farrnbach, 
inberg, Lauf am Holz, Mögelborf, Schweinau, Großreuth, Mugs 
hof, Schniegling , Stadfing ‚ Stein, Dambach, Wetzendorf), 
chengewächfe (beſonders guter Spargel bei Nürnperg), Dhft Cbei 
maittadı), Flachs, Halz Cein Feiner Theil des Sebaldi⸗Forſtes 
t herein); aus dem Mineralreiche: Thon, Sands u. Kalk⸗Steine. 

Der Gewerbfleiß und der Betrieb der Manufakturen, Fabrifen 
des Handels, find in diefem Dekanate am lebhafteften und am weis 
n verbreitet. Nürnberg ift die zweite Handelsſtadt und die erfte 
rifftadt in Bayern; treibt bedeutende Speditions⸗, Commiſſions⸗ | 















— 366 — 


und Wechfelgefchäfte, hat viele Fabriken der Meſſingarbeiter ober Rath 
ſchmiede, Draßtzieher, Scheibenzieher, Spiegelglas⸗, Folio», Bles 
ftifte, Dofen-, Tabaks⸗, Nadel⸗, Lafirs und Spielkarten⸗Fabrilen, 
Scriftgießereien, chemifche Laboratorien, Verfertigungen vieler Spkb 
waaren, mufifalifcher und marhematifcher Inftrumente, Lebkuckn, 
Teppiche, und den größten Gemäfes und Obftmarft. Die yorziy 
Lichften Kabrifarbeiten zu Fürth beftehen in Spiegeln, Bleiftiften, Tu 
bak, Siegellad‘, in lafirten Waaren, in Beindrechsler⸗, Schrein 
und MetallfchlägerWaaren. Zu Doos find Spiegelſchleif⸗ und D4 
preß⸗Werke; zu Stein, Schweinau und Steinbuͤhl äufferft bebentenke 
Bleiftift-Fabrifen; zu Suͤndersbuͤhl Maccaroni-, Nudel, Schafe 
und Wuͤrſt⸗Bereitungen; zu Lauf eine Stahldraht⸗Fabrik (bie einzig 
diefer Art in Teutfchland), Eifendraht, Meſſing⸗, Nadel⸗, pie 
fchleifs Fabrifen, 1 Folies Hammer, Eifenwerfe u. |. w. Übriyn 
erſtreckt ſich der Gewerbfleiß auch auf Acker⸗ und Gartenbau, Vichch 
und auf Handel mit oben genannten Fabrikaten, Manufakturen, $e 
pfen u. a., welcher důrch die burchziehenden Straſſen beförbert wi 


1. Pfarrei Bühl. 


6, 1. . “ 
Lage, Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Diefe Pfarrei ), im Nordoſten des Dekanates Neukirche uf" 
Sand, graͤnzt an die Pfarreien: Kirchroͤttenbach, Schnaittach, 0 
die proteft. Pfarreien: St. Helena, Oſternohe und Kirchenfitteniek * 
breitet jich im k. Log. Lauf und in den Pfrg. Diepoltsdorf, 
bad) und Simmelsdorf, des Rezatkreiſes, aus und enthält: 1 
1 Kaplanei, 1 Schule, 1 Gottesacker und 1,385 S., in 11 
11 Weilern und 3 Einöden. [Die Proteftanten im Umfange Ind # 
nachbarte Pfarreien ihrer Confeſſion einverleibt. Die 300 Tuben haben W 
eigene Synagoge.) 

Die Ortichaften find: 











*) Dieſe Pfarrei Eömmt ſchon um das J. 12 in einer Urkunde 
Sm 5. 1621 wurde von ihr das ehemalige Filial Oſternohe 


— ' 367 —.: 


Buͤhl Kichbägn, Weiler mit dem. Pfarrſitze, der Pfarr ⸗ 
che auf einem er: 49, 23 ©.,.1 Kaplanei, 1 Schule und 
Sottesader, 1", St. ſuͤdöſti von: Grafenbera und.6 St nordoſt. | 
n Nürnberg, im Cog. Lauf; | 

Achtel, Weilermit 4H. und 25 S., % "ei “uenit, v. vin⸗ 

Ldg. Lauf; 
Ane, Weiler mit 4 % und 29 ZZ 1%. &ı. in von Bin 
Ldg. Lauf; 
Bondorf Gohndorf), Dorf, St. fudoͤſtl. von Vahl, im 
g. Lauf. [Die daſigen Proteſtanten pfarren nad) OſternoheJ). 2 

Diepoltsdorf (Dippoltsdorf), Dorf mit 82 H., 278 ©, 
Schloſſe und 1 von Gugel. Perg, Lund von Harsdorf. Ptrg. I 
affe, im Log. Lauf und in ben eben genannten Pag, * St. nord⸗ 
l. von Buͤhl; 

Erlaſtrut (Erlenftruth), Weiler mißz e. 2 8. nörhf. 
n Bühl, im Lg. Gräfenberg. [Die dafigen:46 Semmpakten aechere 

Pfarrei Hilpoltſtein.] 

Frohnhof, Weiler mit 126, WA &. sit, von vihl, im = 
uf. [Die bafigen Proteftanten pfarren nad) irchſlttenbach. _ 

Goͤtzelsberg, Weiler mit 3 H. und 20 © 1,8. norbäf 
n Bühl, im Log. Lauf; : j 

Groffgefee (Groſſeng'ſee), Dorf, — * nordl. von Buͤhl, 
Eg. Graͤfenberg. ſDie 160 Prot. daſelbſt gehören zur Pfr. St, Helena.] 

Haidling cHeidling), Dorf, Y, St. ſadoͤſtl. von Buͤhl, im 
j. Lauf. ſDie daſigen Proteſtanten pfarren nah Dfternobe.] : - ; 

Huͤttenbach, Dorf mit 1109, 4516, unter welchen 4 Bros Ä 
anten, 1 Schloffe, 1 freih. v. Lochner. Berg, IT. C. und 1 Ziegel⸗ 
te, %, St. nordweſtl. von Buͤhl im Log. Lauf und Ptrg. Huͤttenbach. 
ie 300 Juden dafelöft haben ihre eigene Schule und Synagoge) . 

Hormersdorf, Dorf mit 15 9. und 70 S., 1 ©t, hordößt, 
ı Bühl, im og. Lauf. [die dafigen 2 Prot. gehören zur Pfr. ‚Sfternohe,) 

Kalten hof, Einoͤde und Hof.uit 9 S., %/, St. nortwefll.'von 
ihl, im Log. Lauf und Ptrg. Huͤttenbach; 

St. Martin, Einoͤde mit 6 ©, Y, well. von BU, im 
j Lauf; en ln ERS: 


⸗ 
on 


“ Oberndorf, Weiher mit 30 S., St. nörbl: von Bihl, ig 
&dg. Lauf, EDie 3 Proteftanten daſelbſt pfarren nach Hilpoltfiein]. 
Oberwindsberg, Weiler mit 6 9. und 42 6, nordweſtl. 
von Buͤhl, im Ldg. Lauf; 
Dfternohe, Dorf mit 15 S., */, St. ſuͤdoſtl. von Buͤhl, ig 
Edg. Lauf. LDie 94 Proteftanten dafelbft bilden eine eigene Pfarrei.) 
Poppenhof, Weiler mit 5 H. und 29 S., %, St. fübl. vor 
Bühl, im Log. Lauf; 
Raingrub, Weiler mit 5 9 and 28 S., 1 St, norböflt. vr 
Buͤhl, im Log. Lauf; 
Rampertshof, Einöde und Hof mit 10 S., %, St, u. Bl, 
im bg. Lauf und Gugel. Perg. Diepoltsdorf; 
Kiegelftein, Dorf mit 13 S., 1%, &t. nordoͤſtl. von Bil 
im Log. Pegnis. [Die dafigen 112 Yeoteßant. find nach Plech gerful)" 
Simmelsborf, Dorf mit 44 H., 243 S., 1 frei, von Tu 
cher. Ptrg., 1 Schloffe und 1 Ziegelhätte, %, St. füdl. von DM, 
im Log. Lauf und Ptrg. Simmeldborf. [Die 12 bafigen Sproteßantun 
pfarren nach St. Helena.] 
Spies, Dorf mit 48., 1%, &t. norböf, von Buͤhl, in 
Pegnitz. [Die 118 Proteſtanten daſelbſt find nach Plech gopfarrt.] 
Unterwindsberg, Weiler mit 4 H. und 24 S., %, Et. weil 
"von Buͤhl, im Log. Lauf 
| Usmannsbac, Dorfmit 14 ©, %, St. norböft 2.08%, 
im Log. Lauf und Ptrg. Simmelsdorf. I 47 Proteftanten deich 
gehören zur Pfarrei St. Helena.) 


Gottesdienſtliche Verhältniffe, Beſetzungsrecht. Einkunſte. 
Die Pfarrkirche iſt zu Ehren der Jungfrau Maria eingeweih 
feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor Marie⸗Heimſuchung und iR - 
Kirchweihfeft am Fefte der HI. Dreifaltigfeit, Das 10ftänbige Geia 
in dieſer Pfarrei faͤllt auf den 30. und 31. Mai. 
Das Verleihungsrecht auf dieſe Pfarrei jtept dem Hrn. Erzbiſchofe . 
Die jährlichen reinen Einfhnfte der’ Pfarrei betragen, nad de 
ihngft feſtgeſtellten Faſſi ion, 1180 fl. 20 Re 3 jene ber Kuylanei 


— 368 — 


} 


2 


Y 


— 309 — 
83 fl, 40 Kr., wozu noch 24 fl. an Geſchenken von den Parochianen, 


dann freie Wohnung Koſt und Verpflegung mit Holz, Licht und 
Waͤſche, Iommen, 


2. Pfarrei girchröttenbach, u. 


. 1 u 
Lage, Gräanzen, Beftandtheile, 

Die Gränzen diefer Pfarrei *), welche im Norden des Dekanats 
Nenukirchen am Sand liegt, werden von den Pfarreien: Buͤhl, Stoͤ⸗ 
dad) „Schnaittach, und von den proteft, Pfarreien: Efchenau, Beer . 
bach und Kirchrüffelbach, gebildet. Sie breitet ſich in den f. Ldg Lauf 
und Erlangen, und in den Ptrg. Heroldsherg und Simmelsdorf des 
Mezaffreifes aus, und umfaßt: 1 Marft, 9 Doͤrfer, 8 Weiler, 2 
Einöden, 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Gottesader u. 1,366 ©, 


: (Die 427 Yroteftanten im Umfange gebpren zu benachbarten lern ihrer 


Eonfefiion.) 
Die Ortfchaften find: 

Kirchroͤttenbach GKirchen roͤttenbach), Pfarroorf mit dem 
Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 Kapelle (Kreuzkapelle) auf einer nahen 
Anhöhe, 1 Schule, 1 Gottesagfer, 16 9. und. 109 . 4St. nord⸗ 
öſtl. von Nürnberg, im Log. Laufz 

Bulladı, Dorf mit 106 S., 7, St. ſuͤdweſtl. von Kirchröttens 
bad), im Log. Lauf. Die dafigen 69 Proteftant. pfarren nach Beerbach) 

Eckenhaid, Dorfmit 27 H., 1 Schloffe und 166 ©., 1 St, 
weſtl. von Kirchröttenbach, im Log, Lauf; | _ 

Eckenmuͤhle, Einoͤdmuͤhle am Eckerbach, mit 5 S., Y, &t. 
weſtl. von Kirchröttenbach, tm Lg. Lauf. (Die 5 Proteftanten daſelbſt 
ſind nach Eſchenau gepfarrt.) 

Eſchenau, Markt an der Straſſe von Nuͤrnberg nach Graͤfen⸗ 
berg, mit 10 S. und 1 Pofterpedition, %/, St, weſtl. von Kirchroͤt⸗ 
tenbach, im Log. Erlangen, (Diedafigen 310 Prof. bilden eine eigene Pfarrei) 

*) Diefe Pfarrei beitand ſchon vpr der NMeformation. Su dem Orte 


Beerbach Toll ehemals der Kaplan von Kir chröttendach feinen Vohn⸗ 
ſitz gehabt haben. 


— 370 — 
Ewach (Ebach), Weiler mit 27 S., 1 St. norbwefll. v. Kirds 
wöttenbach, im Log. Lauf. (Die 24 Proteftanten dafelbft gehören zur Pfar⸗ 
vei Kirchrüſſelbach.) 
Freirdttenbach, Dorf mit 17 H. und 117 S., °/, St. nord 
Öftl. von Kirchröttenbad;, im Log. Lauf; 


Germersberg, Dorf mit 23 9. und 143 S., Ye St. ſuͤdoͤſll 
von Kirchroͤttenbach, im Lg. Lauf; 

Großbellhof (GGroßbellhofen), Dorfmit 13 9 und 90 6, 
1 St. fünöftl. von Kirchröttenbach, im Wg. Lauf; 

Herpersporf, Torf mit 28 9. und 171 S., St. mel, 
von Kirchröttenbach, im Log. Lauf; | 

Ill hof, Weiler mit 8 H. und 50 &,, Y, St. noͤrdl. von Kinds 
roͤttenbach, im Log. Lauf; 

Laipersporf, Weiler mit 109. und 49 S., Y, ©. füDL. von 
Kirchröttenbach, im Log. Lauf; | | 

Lillinghof Euͤllinghof), Weiler mit 2 9. und 12 6,1 
St. nordoͤſtl. von Kirchröttenbach, im Log. Lauf u. Ptrg. Sinumelöderf. 
(Der 1 Proteſtant daſelbſt pfarrt nach Kirchrüſſelbach.) 

Marguardsburg, Weiler naͤchſt der Straffe von Nüruben 
nad; Gräfenberg, mit 30 ©. und 1 alten Schloffe, %/, St. ſuͤdweſl. 
von Kirchroͤttenbach, im Log. Lauf. (Die 18 Proteftanten daſelbſt ie 
nad Eihenau gepfarrt.) 

Meisgeſees (Mausgſaͤß), Weiler mit 5 H., 30 S. und bes 
Ruinen eines Schloffes, °/, St. weſtl. v. Kirchroͤttenbach, im 2g. La 

Dedhof, Weiler mit 6 9. und 39 ©., St nordoͤſtl. u 
Kirchröttenbach, im Log. Lauf; 

PenzendorflBenzendorf), Dorf mit 12 H. und 50 6, 
3/, St. noͤrdl. von Kirchroͤttenbach, im Lg. Lauf; 

Roͤhriſchhof, Einöde und Hof mt 4 S,, %/, St. oͤſtl. von 
Kirchröttenbach, im Log. Lauf; 

Untersdorf, Dorfmit 13 9. und 77 S., %, St. ſuͤdoͤſtl. v. 
Kirchroͤttenbach, im Log. Lauf und Ptrg. Herofbäberg; 


Weigensdorf, Weiler mit 4 9. und 24 S., %, Et. * 
Kirchroͤttenbach, im Ldg. Lauf. 


Aa 
* 


— 371 — 


6. > Fe 
_ Gottesbienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. | 


Die Pf arrkirche H iſt eingeweiht zur Ehre der hl. Walburge, 
‚und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor, oder nach dem Gedaͤcht⸗ 
nißtage dieſer Heiligen, ihr Kirchweihfet aber am erſten Sonntage 
nach Michaelid. Auch wird in derfelben das Feſt des hl. Sebaftian 
feierlich begangen, wobei ein vollfommener Ablaß zu gewinnen ift. 
Sn der Kreuzfapelle werben bloß beftellte Meffen gelefen. Die ewige 
Anbetung biefer Pfarrei füllt anf den 28. und 29. Mai. 
Das Befeßungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Die reinen jährlichen Einfünfte betragen, nach der neueften feſt⸗ 
geſtellten Faſſion, 560 fl. 25 Kr. 


3. Pfarrei Neukirchen (Neuenkirchen) am San, 
§. 1. \ 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 

Die Graͤnzen diefet Pfarrei **), welche im Suͤdoſten des De 
kanates, deffen Namen fie trägt, gelegen ift, find die Pfarreien: 
Schnaittah, Rottenberg, Nürnberg und die proteft. Pfarreien: 
Lauf, Dttenfoos, Hersbruck, Mögelborf, Reichenfchwand, Ruͤ⸗ 
ckersdorf und Schönberg. Sie breitet fich auf beiden Seiten der Pegs 
niß und der Straffe von Nürnberg nach Hersbruck, in den k. Long. 
‚Lauf, Hersbrud und Erlangen des Rezatfreifes, aus und enthält: 2 - 
Kirchen, 2 Kapellen, 2 Beneficien, 1 Schule, 1 Gottedader und 
757 ©. in 2 Städtchen, 11 Dörfern, 14 Weilern und 3 Einöben. 


(Die Yroteftanten im Umfange find benachbarten Pfarreien ihrer Eonfefion. | 
einverfeibt.) 


Die Ortfchaften heißen: 
Neukirchen N euenkirchen) am Sand, Pfarrdorfe am Roͤt⸗ 


*) Die Zeit der Erbauung dieſer Kirche laͤßt ſich nicht angeben. Eine 


Erweiterung und Vergrößerung derſelben und ihres Thurmes geſchah 
im J. 1444, 


=) Dieſe Pfarrei iſt ſchon ſeit 1330 bekannt. 


tenbach, mit dem Pfarrfite, der Pfarrkirche, 1 Kapelle nahe bei der 
Kirhe, 19 H., 84 S., 1 Schule, 1 Gottesader, 1 Fruͤh⸗ und 1 
Mittelmeß⸗Beneficium *) und 1 Brüde über pen Nöttenbach, 4 St. 
nordoͤſtl. von Nürnberg, im Lg, Lauf. (Die 2 protefl. Familien do 
ſelbſt find nach Lauf gepfarrt.) | 

Altfittenbach, Dorf am Sittenbach und an der Straffe von 
Lauf nad) Hersbruck, 2 St. Hftl, von Neuficchen am Sand, (Die ie 
figen 560 Yroteftanten pfarren nad Heräbrud.) 

Dennberg cDöhnberg), Weiler, St. nordweſtl. v. Rew 
kirchen am Sand, im Log. Lauf. [Die dafigen Proteftanten gehören i in 
die Pfarrei Lauf,] 

Egelfee, Weiler mit 2 9, und6 &,, 1 &. nordweſtl. von 
Neukirchen am Sand, im Ldg. Lauf; 

Guͤnthersbuͤhl, Dorf mit 8 S., 1 St. nordweſtl. von Re 
kirchen am Band, im tg. Erlangen, (Die daſigen 136 Protefuuten 
find nach Lauf geyfarrt.) 

Hersbruck, Städtchen auf dem Iinfen Ufer der Pegnitz und au 
der Straffe von Nürnberg nach Sulzbach, mit 10 S. und ben Sika 
des k. Logs. und Nentamts gl. Namens, 2 St. oͤſtl. von Nenkirchen 
. am Sand, im Ldg. Heröbrug. [Die daſtgen 1,910 Proteſtauten bien 
eine eigene Pfarrei.] 

Heudhling, Dorf an der Straſſe von ; Nürnberg nach Herb 
brud und auf dem rechten Ufer der Pegnig, mit 10@., St. ſib⸗ 
weſtl. von Nenfirchen am Sand, im Log. Lauf. (Die dafigen 197 Ya 
teftanten gehören zur Pfarrei Lauf.) | 

Himmelgarten, Weiler, 1 St. fühweftf, von Reyfirchen au 
Sand, im Ldg. Lauf. EDie 36 Proteftanten daſelbſt pfarren nad Lauf) 

Höfles GHoͤflas), Weiler, %/, St. norpiveftf, von NReukirchen 
am Sand, im Ldg. Lauf. «Die Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei Lauſ) 

Hub, Weiler, /, St. nordweſtl. von Neufirchen am Sand, im 
%dg. Erlangen. (Die dafigen 12 Profeftanten pfarren nad) Lauf.) 

Kersbac, Kirchdorf mit 27 9., 1 Filialkirche und 171 6, 
%, St. nordoͤſtl. von Neukirchen am Sand, .im Lg. Lauf; 

*) Das Mittel: (auch neue Früh) Meß-Beneſtcium wurde tie J, 1516 
son Privaten geftiftet und im 3. 1517 beftätigt; die Btiftung bed 

Frühmeß-Beneficiums ift alter. e \ 


— 373 — 


Kienhofen (Kuͤhnhofen), Weiler, 2%, St: oͤſtl von News 


Kirchen am Sand, im Log. Hersbruck. ‚Bie 45 Proteſtanten daſelbſt 
gehören jur Pfarrei Hersbrud.) | 


Kosenhof, Weiler auf dem rechten Ufer ber Pegnik, mit 36 N 
1 St. weitl. von Neukirchen am Sand, im Ldg. Erlangen. (Die 2: 


| Proteſtanten dajelbft find nach Kauf gepfarrt.) nn . 
| Kuhnhof, Weiler, /, St, wel. von Neukirchen amt Sand, 
im Log. Lauf. (Die dafigen 30 Proteſtanten gehören zur Pfarrei Lauf) 


e auf, Staͤdtchen am rechten Ufer der Pegnitz und an der Straſſe 


von Nürnberg naͤch Hersbruck, mit 69 S., 1 lateiniſchen Stadtſchule, 
dem Sitze des k.Logs. gl: Namens und 1 Magiſtrate, Y, St. ſuͤdweſtl. 
von Neukirchen am Sand, im eogs. ind Maͤgiſtrats⸗Bezirke Laufı 
(Die dafigen Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei) 

Leiblingshof Balentinshof, Velderspof), Weiler, 1 
St. nordweftl, von Neukirchen am Sand, im Lodg. Laufe (die dafigen 
50 Proteftanten gehören jur Pfarrei Kauf.) 

Leuzenberg, Weiler, 1 St: oͤſtl. von Neukirchen am Sand, 
im Log: Hersbrud. (Die 68 Proteſt. find nach Reichenſchwand gepfärrt.) 

Nuſchelberg, Weiler mit 1 &;, 1St. weltk von Lauf, im 
edg. Erlangen. (Die 42 Proteſtanten ſind nach Lauf gepfarrt.) 

Oberndorf, Dorf, St. oͤſtl. von Neukirchen am Sand, iin 
Los. Hersbrud, (Die 100 Prot. dafelbft gehören zur Pfr. Reichenſchwand.) 

Oedenberg, Dorf, %, St. weſtl. von Neukirchen am Sand; 
im Lg. Erlangen; (Die bafigen 68 Proteftant. id nach Lauf gepfätrt.) 

Reichenſchwand, Dorf mit 2 &,, an der Pegnig, 1 Sr. ſuͤd⸗ 
öftl. Yon Neukirchen am Sand, im Ldg: Hersbruck. (Die dafigen 330 
S. bilden eine eigene Pfarrei.) 

Rollhof Gollhofen), Dorf an der Schnaittach, mit 198 
S. in 30 H., 1 St. noͤrdoͤſtl. von Neukirchen aͤm Sand, im Lg: Lauf: 
(Die 7 Yroteftanten daſeibſt gehören zur Pfärrei Lauf.) 

Rudolphshof Mudelshof, Rollershofj, Weiler, 1 Ct. 
weſtl. von Neufichen dm Sand, im Log. Erlangen; Die 20 Brotes 
ftanten dajelcft gehören zur Pfarrei Lauf.) . 

St. Cunegund, Einoͤde auf einen Berge, V. St. ſuͤdweſtl. 
von Neukirchen am Sand, im Log. Lauf: (Die 5 Proteſtant. und Kirche 
daſelbſt gehören zur Pfarrei Lauf.) 


? 


— 


N 
— 374 — 


Seehof, Hof, %, St. von Neukirchen am Sand, im !bg, Larf, 
(Die dafigen Proteftanten gehören zur Nfarrei Lauf.) 

Seiboldshof, Einöde, Y, St. norbweftl. von Nenkirchen um 
Sand, im og. Lauf. (Die Proteftanten find nach Lauf gepfarrt) 

Speifern (Speifam), Dorf an der Schnaittacdh, mit 155 
©. in 27 9. und 1 Kapelle, Y, St. nordoͤſtl. v. Neukirchen am Sam, 
im Log. Lauf, (Die dafigen 7 Proteftanten find nach Lauf gepfartt) 

Biehberg, Dorf, 2 %, St. oͤſtl. von Neukirchen am San 
im Lig. Hersbruck. (Die dafigen Proteft. find nach Hersbruck gerfarrt) 

Vogelhof, Weiler mit 3 S., 1 St. well. von Neukirchen m 
Sand, im Log. Lauf. (Die 16 Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei Sal) 

Weiſſenbach, Weiler mit 7 9. und 4 &,, 1 Y, St. mb 
öftl. von Neunkirchen am Sand, im Log. Lauf. | 

Charitatio werden paflorirt: 16. zu Engelthal, im Ldg. Mb 
dorf, 2 St. von Neufichen am Sand; 2 ©, von Letten, im 
Lauf, 1 St. von Neunkirchen am Sand; 1 ©. von Ottenſoos, ia 
Eog. Lauf, St. von Neunkirchen am Sand: A S. von Roͤtte⸗ 
bach, im Log. Lauf, 1’, St. von Neunkirchen am Sand; 36 
von Rüdersdorf, im Ldg. Erlangen, %, St. von Neunkirchen on 
Sand, und IS. von Schönberg, im Lg. Lauf, 1 St, von Re 
firchen am Sand. 







9. 2. 

Öotteövienftlihe Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Patronin der Pfarrkirche *) iſt die Jungfrau Maris 
dad Patroeinium am Fefte Marie Himmelfahrt, und das Kirchech 
feft am Sonntage nad} dem Gebächtnißtage des HI. Lorenz. Die fe 
pelle bafelbft ift zu Ehren der hl. Magdalene eingeweiht; in ihr wid 
wöchentlich von dem Fruͤhmeſſer 1 Meſſe gelefen. . Die Filialtirde 
zu Kersbach **) ift der Verehrung des hl. Kreuzes gewidmet, mb 


— EB DEI MET EA 7O39 CET A DO Fr 





*) Diefe Kirche iſt ſchon 1330 beftanden, wo der Biſchof Wernthe m 
Bamberg berfelben nicht nur 1 Ablaß von AO Tagen ertheift, fonden 
auch bie, von feinen Vorfahren geftatteten, Indulgenzen betätigt bel 

“) Die Kirche zu Kersbach wurde im 3. 1741 erbaut, und am 9, Mai 
1784 vom Fürſtbiſchofe Franz Ludwig eingeweiht, 


= 35 — 


feiert ihr Patrocinium am Kefte Kreuz Erfindung, ihre Kirchweihe 


aber 8 Tage nach dem Heinrichsfeſte (vulgo an der ſogenannten alten 
Margareth). Auſſer dieſen 2 Feſten werben darin am 1. Sonntage 


nach Katharina ein vormittaͤgiger Gottesdienſt, und das Jahr uͤber 


die geſtifteten Jahrtage und Meſſen gehalten. Die Kapel le zu Spei⸗ 
kern, deren Stiftung noch nicht vollſtaͤndig iſt, wurde blos benedi⸗ 
cirt, und es duͤrfen darin Meſſen geleſen werden. Ihr Patron iſt 
der hl. Florian. Das 10ftündige Gebet in diefer Pfarrei füllt auf 
ben 27. Mai. 
- Das Befegungsrecht auf biefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Die reinen jährlichen Einkünfte diefer Pfarrei beftehen, nad) der 
feftgeftellten Faffion, in 794 fl. 38 3/, Kr.; die vom Fruͤhmeß⸗Bene⸗ 
ficium in 125, und jene vom Mittelmeß⸗Beneficium in 100 fl. Diefe 
find in den Ertrag der Pfarrei, mit welcher dad Mittelmeß⸗Benefi⸗ 
cium verbunden iſt, mit eingerechnet. Das Srühmep-Benefichum iſt 
mit der Pfarrei Schnaittach vereinigt. 


Pfarrei Nuͤrnberg. 
§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 

Diefe Pfarrei *) Liegt im Suͤdweſten des Defanates Neufirchen 
ım Sand, auf beiden Seiten der Pegnitz, und wirb begrängt: von 
ver Pfarrei Neuficchen am Sand, der Curatie Fürth und den proteft. 
Pfarreien: zu St. Sebald, St. Lorenz, zum hl. Geijt, hl. Aegid, zu 
st. Jakob, St. Martha, St. Johannes, St. Leonard, St. Peter, St. 
Jobſt, Wöhrd, Roßſtall, Mögeldorf und Zirndorf. Sie breitet ſich 
m Kreis und Stadtgerichts⸗, Magiſtrats⸗ und Loge. + Bezirke Nuͤrn⸗ 
zerg und im Pirg. Oberbürg bes Nezatkreifes, an den Fluͤſſen Red» 
ig und Pegnitz, aus und umfaßt: 1 Kirche, 1 Schule, 3 gemieins 
chaftliche Gottesaͤcker, 2 Kaplaneien .und 2,843 ©, in 1 Stadt, 3 





*) Diele Pfarrei wurde im J. 1810 gegründet. Fruͤher Hat für die Ka⸗ 
tholifen in Nürnterg ein freies Neligiond: Erercitium beitanden, fir 
welches 3 Beiftlihe angeftellt waren und vom teutichen Drden in der 
Sommende dafelöft unterhalten wurden, 


— 


— 376 — 
Vorſtaͤdten, 30 Dörfern, 30 Weilern und 3 Einoͤden. «see An 
Prot. im Umfange find benachtarten Pfarreien ihrer Confeſſion eisiverieit) 
Die Ortichaften find: 

Nürnberg, große, alte Stabt an der Öträffe von Bauiley 
nach München und an der Pegnip, mit dem Pfarrſitze, ber Pin 
firche in gothiſchem Style, welche ein fehr kuͤnſtliches, großes ie 
werk, viele Gemälde aus ber altteutfchen Schule und — 
von Altern und neuern Meiſtern enthält, 2,014 S. (ohne Militin 
2 Kaplaneien, 1 Schule mit 3 Claſſen, denen 3 Lehrer Vorfichen, 3, 
gemeinfchaftlichen Gottesaͤckern, den Sitzen 1 Kreis» und Stabip 
sichtes, 1 Handeld-, Appellations⸗ uud Wechſel⸗Gerichts, 1 Her 
poſtamtes, 1 Logs., 2 Rent⸗, 1 Hall und 2 Forftämter, 1 Cab 
Commiſſariates, 1 Mägiftrats, 1 Gymnaͤſiums, 1 Tateinifchen Stebb, | 
1 politechnifchen und Kunſtſchule und anderer Fehranftalten, vide 
Wohlthaͤtigkeits⸗Anſtalten, bedeutenden Fabriken und Mannfülted 
(Nürnberger Waaren) und lebhaftem Handel, 13 St. ſuͤdl. v. Bub 
berg, im Kreis⸗ und Stadtgerichts⸗ und Magiſtrats⸗Bezirke Nuͤrnich 
(Die daſigen 35,860 Proteſtanten bilden eigene Pfarreien.) 

Blehhäublein, Weiler, 1 St. v. Nürnberg, im Log. Rind; 

Bleiweiß (Bleimweighof), Weiler mit 2 9. und 86,4 Jh 
St. von Nuͤrnberg, im Lg. Nürnberg. Die bafıgen, Proteßente M ! 
nach St: Peter gepfarrt.) 

Bregengarten, Weiler mit 2 9, und 2S. Y, Et. 5.3 
berö, im Lg. Nürnberg; 

Deumenden, Weiler, U, St. son Nürnberg, iin Eng; Rhııh k 
(Die 9 Proteftanten dafeloft gehören zur Pfarrei St. Zouf.) 

Dusendteich, Weiler an der Strafe von Nuͤrnber; agn 
Feucht, mit 1 ©., %, St. ſuͤbdſtl. von Nuͤrnberg, im Eng, Räcapfr 
(Die dafigen 24 Yroteftanten gehören zur Pfarrei St. Peter.) 
Erlenſtegen, Dorf an der Straffe von Nürnberg nah BGER 
auf dem Yechten Ufer der Pegnig, mit 4&,, %/, &t. nordöRl, m 
Nürnberg, im Log. Nürnberg. die bafigen 030 Proteflanten ib 
Sr. Jobſt gepfarrt.) 

Fallhaus, Weiler mit 2 H. und iO &, %, ax. fh wit 
Nürnberg, im Log, Nürnberg; 
Felſen bei Stein, Weiler, St. v. Bären, im On Kia 3 









— 37 — 

Forſthof, Weiler mit 1©., 7% St. füdl, von Nürnberg ‚im 
J. Nürnberg. (Die 18 Prot. daſelbſt find der Pfarrei St. Peter zugewieſen.) 

Gärten (die) hinter der Veſte, Torf mit 18 S., Y, St. von 
irnberg, im Kreis: u. Stadtgerichtd- u. Magiftrats-Beyirke Nuͤrnb. 
ie 425 Proteſtanten ſind nach St, Johannes gepfarrt.) 

Gärten (die) bei Wöhrd, Dorf mit 26 S., Y. St. von Nuͤrn⸗ 
:g, im Kreis: und Stadtgerichtd- und Magiitr atö-Beyirfe Nürnberg. 
ie dafigen Proteftanten gehören zur Pfarrei Wöhrd.) 

Salgenhof, Dorf am Fiſchbach, mit 23 S., St. ſuͤdoͤſtl. 
n Nürnberg, im Kreis- und Stadtgerichts- und Magiftrats- Bezirke 
Irnberg. (Die 350 Proteftanten daſelbſt pfarren nad) St. Peter.) 

Gebersdorf, Dorf ander Rednitz, Y/, St. ſuͤdweſtl. v. Nuͤrn⸗ 
9, im Log. Nürnberg. (Die 98 Proteft. gehören zur Pfarrei Fürth.) 
Gitbitzenhof, Dorf mit 17 S., %, St. füdl. won Nürnberg, 
Eng. Nuͤrnb. (Die dafigen 160 Prot. gehören in die Pfr. St. Leonhard,) 

Glaishammer, Dorf mit 6 &,, St. fünöftr. von Nuͤrn⸗ 
g, im Ldg. Nürnberg. (Die 103 Proteftanten daſelbſt gehören zur 
ırrei Mögelvorf.) 

Goftenhof, Vorftadt von Nürnberg, mit 174 S., St. ſuͤd⸗ 
ſtl. von Nuͤrnberg „im Kreis⸗ und Stadtgerichts⸗ und Magiſtrats⸗ 
zirke Nuͤrnberg. (Die daſigen 1,324 Proteſtanten find der Pfarrei St. 
nhard einverleibt.) 

Großreuth hinter der Veſte, Dorf mit 5 S., „ St. v. Nuͤrn⸗ 
g, im Ldg. Nuͤrnberg. (Die 209 Vroteſtanten aaſelen pfarren nach 
Johannes.) 

Großreuth bei Schweinau, Dorf mit 1 ©., 1 St. ſuͤdweſtl. 
n Nürnberg, im Log. Nürnberg. (Die dafigen Proteftanten gehören 

° Mfarrei St. Leonhard.) 

Hallerſchloß, Weiler mit 1 Schloffe, %, St. von Nürnberg, 
: Log. Nürnberg. (Die Proteftanten gehören zur Pfarrei St. Peter.) 

Hammer, Dorf, 1, St. von Nürnberg, im Lg. Nürnberg. 
ie dafigen Proteſtanten gehören zur Pfarrei Mögelvorf.) Er 

Herrnhätte, Weiler mit 3 &,, 1 St. von Nürnberg, im Ldg. 
uͤrnberg. (Die dafigen 32 Proteftanten gehören zur Pfarrei St. Jobſt.) 

» Hummelftein, Weiler, %, St. ſuͤdl. von Nürnberg, im Log. 
Arnberg. (Die Proteftanten dafelbft pfarren nach St. Peter.) | 


25 


— 378 — 

Kleinreuth hinter der Veſte, Dorf, St. von Nürnberg 
im Ldg. Nürnberg. (Die dafigen Proteftant. pfarren nach St. Johannen 

Kleinreuth bei Schweinau, Dorf, %, St. weſtl. von Nuͤrn 
berg, im Log. Nuͤrnberg. (Die dafigen Prot. pfarren nach St. Zohannel, 

Laufam Holz, Dorf mit 1 S. und 1 Schloffe, 1 . St vo 
Nuͤrnberg, im Log. Nürnberg. (Die 40 Proteſtanten gehören zur Ye 
rei Mögeldorf.) 

Lichtenhof, Dorf, Y, St. von Nürnberg, i im Log. Nürnberg 
(Die Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei St. Peter) | 

Malmsbad, Weiler, 1%, St. von Nürnberg, im Log. Rärsk 
(Die Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Mögeldorf.) 

Mittelbärg, Weiler, 1%, St. v. Nürnberg, im edg. Kim 
(Die dafigen Proteftanten gehören zur Pfarrei Moͤgeldorf.) 

Mögelgorf, Dorf an der Pegnig und Straffe von Nuͤrnben 
nach Lauf, mit 13 S. und 2 Brüden über die Pegniß, 1 St. unb 
del. von Nürnberg, im Log. Nürnberg. (Die daſigen 600 Protelauie 
bilden eine eigene Pfarrei.) . 

Muͤhlhof, Weiler mit 2 ©, 1 Et. von Nürnberg, iu dg 
Nürnberg. (Die dafigen 8 Proteftanten gehören zur Pfarrei Jobſt) 

Oberbürg, Weiler mit 3 S. und 1 von Wahler. Schlofe md 
Ptrg., %, St. von Nürnberg, im Ldg. Nürnberg u. Ping. Diehl 
(Die Proteftanten dafelbft find nad) Mögeldorf gepfarrt.) 

Oberweihersbuch, Dorf, %, St. von Nürnberg, im d 
Nürnberg. (Die Proteftanten dafeloft gehören zur Pfarrei Roßſtal) 

Rechenberg, Weiler, St. nordoͤſtl. von Nuͤrnberz, i 
Kg. Nürnberg. (Die 16 Proteftanten daſeltſt pfarren nach St. IR) 

Rennweg, Dorf mit 1 &., %, &. nordöfl. von Rıkraieg 
im Log. Rürnberg. (Die dafigen * Prot. gehoͤren zur Pfarrei Bi) 

St. Zobft, Weiler auf dem rechten Ufer der, Pegnig und an li 
Strafe von Nürnberg nad) Lauf, mit 2&., 1 St. nordoͤſtl. v. Rin 
berg, im Ldg. Nürnberg. (Die 35 Prot. daſelbſt haben ihre eigene yarı) 

- St. Sohannes, Borftadt von Nürnberg, an der Strafe 

Nürnberg nach Erlangen, mit 66 &., %, St. noͤrdl. von Rürckep 
im Kreis» und Stadtgerichts⸗ und Magiftratd + Bezirte Räraiet 
(Die daſigen 930 Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei.) 

St. Leonard, Weiler mit 13 ©., an der Straffe von Kir 











‘ .. 


_— I — 


3 nach Heilbronn, mit 13 G., %, Stifüdwell, von NRürm 
g, im Lg. Nürnberg. (Die 70 Prot. daſelbſt haben ibre eigene Pfarrei) _ 
‚St. Peter, Dorf an der Straffe von Nuͤrnberg nach Feucht, 
63 S., %, St. ſuͤdoͤſtl. von Nürnberg ; tar: Nreis und Stadtge⸗ 
ts⸗ und Magiftratds Bezirke Ruͤrnberg. ‚Wie ‚Bafigen Proteftanten 
en eine eigene Pfarrei.) ' 
Sandreuth, Weiler, Y, St. von Rhruberg,? inn dg. Nurnb. . 
je daſigen 24 Proteftanten gehören in die Pfarrei St.’ Lichard.) 
Schafhof, Einöde mit 1 &,, 1 &t. KR Nürnberg, {m * 
irnberg. (Die 13 Proteſtanten daſelbſt find nach St. Jobſt gepfarrt) 
Schallershof, Weiler, St. v. Nuͤrnberg, im edg. arab. 
ie 20 Proteſtanten daſelbſt gehören zur Pfarrei St. Jobſt). 
Schoppershof, Dorf mit 3 S., St. von Nuͤrnberg, im. 
z. Nuͤrnberg. (Die 115 Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei St. Jobſt.) 
Schuͤ belsberg, Weiler mit 1S., %, St. von Nuͤrnberg, im 
j. Nürnberg. (Die dafigen 30 Proteſtanten pfarien nach St. Topf) 
Schwaig, Dorf, 1%, St. von Nürnberg, im edg. Nürnberg. ' 
ie: „110 Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfatrei Mogeldorf. > 5 
Schweinau, Dorf an der Straſſe von Nuͤrnberg nach Heils ⸗· 
nn, mit 94 S., %, St. ſuͤdweſtl. von Nuͤrnberg, im edg. Nuͤrnb. 
ie 866 ſecueſteuen daſelbſt gehören zur Pfarrei St. Beonard.) 
- Spitalhof, Weiler.auf einer Anhoͤhe, 1St. nordoͤſtl. v. Nuͤrn⸗ 
rg, im Log. Nürnberg. (Die 30 Prot. gehören zur Pfarzei St. Jobſt) 


Stein, Dorf an der Rednitz und Sttaſſe von Nuͤrnberg ua 


eilsbronn, mit 30 S., %, St. ſuͤdweſtl. von RNuͤrnberg. (Die 620 
:oteftanten daſelbſt find nach Zirndorf gepfarrt)-- ; 
Steinbähl, Dorf an ber Strafe von Nürnberg nad; Shwe⸗ J 
ch, mit 72 ©, St. ſuͤdl. von. Nürnberg, im edg. Rärnberg. 
yie 500 Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei St Leonard.) | 
Sündersbäpl, Dorf naͤchſt der Straffe von Nuͤruberg nach. 
ſchwabach, mit 28 &., % St. füdl. v. Nürnberg, im &g, Nuͤrnb. 
die 187 Proteſtanten —* find nach St. Leonard gerfartt.) ? | 

Tafelpof, Dorf mit 17 G., %, St. ſuͤdl. von Nürnberg, im - 
reis⸗ und Stadtgerichts⸗ und Magiſtrats⸗Bezirke ‚Nürnberg. Dr. 
figen 440 Proteftanten gehören zur Pfarrei St. Peter) 

Thon, Dorf an der Straffe von Nürnberg nach Erlangen, 
25 * | 


— 380 — u ” 
- St. noͤrdl. von Nürnberg, im Log. Nürnberg. [Die 120 Yrotefenks 
dafelbft aehören zur Pfarrei St. Sohannes.] 

Thumenberg, Weiler, 1 St. von Nürnberg, im !bg. Rürah, 
[Die 6 Proteftanten daſelbſt find nach St. Zobft gerfarrt.] 

Zullnau (Dullnau), Weiler mit 1 ©., St. v. Rim 
berg, im Log. Nürnberg. [Diedafigen 26 Brot. gehören zur Pfr. Mögelterf) 

Unterbürg, Weiler mit 1S., %, St. von Nürnberg, img 
Nürnberg. [Die 40 Proteftanten daſelbſt find nach Wögeldorf gerfarrt.] 

Unterweihersbuch, Weiler, . St. von Nürnberg, im beg 
Nürnberg. [Die dafigen Proteftant. in 10 9. gehören zur Pfr. Robiel] 

Veilhof (Feilhof), Weiler an der Pegnik uud Straf vs 

Nürnberg nach Lauf, mit 1 ©., ',, St. v. Nürnberg, im Ldg. Rünk 
[Die dafigen Proteftauten gehören zur Pfarrei St. Jobſt.] 

Balzner Weiher, Eindde mit 1., 1 St. von Nuͤrnbet 
im og. Nürnberg. - [Die-Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei Mögelderf) 

Vogelheerd, Eindde mit 1S., 1 St. v. Nürnberg, ug 
Nürnberg. [Die Proteftanten dafeloft gehören zur Pfarrei St. Peter) 

Weidenmühle Kleinweidenmähle), Dorf mit DE, 
1, St. von Nürnberg, im Kreis⸗ und Stabtgerichtds und Magnus 
Bezirke Nürnberg. [Die 90 Prot. daſelbſt gehören zur Pfr. St. Lerai 

Weigelshof, Weiler mit 1S., /, St. von Nürnberg, B 
edg. Nürnberg. [Die 47 Prot. daſelbſt gehören zur Pfarrei St. IP) 


Megendorf, Dorfmit 16, /, St. von Nürnberg, my |: 


Nürnberg. [Die dafigen 260 Proteft. gehören zur Pfarrei Poppemeni 
Wöhrd, Vorort von Nürnberg, Markt mit 37 S., im Keb 
and Stadtgerichts⸗ und Magiſtrats⸗Bezirke Nürnberg, wovon er) 
St. entfernt iſt. [Die dafigen Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei) 
Wunzelburg, Weiler mit 2 &,, Y/, St. von Nürnberg, W 
Ldg. Nürnberg. [Die Proteftant. daſelbſt gehören zur Pfarrei St. u 
Ziegelhätte, Weiler, %, ESt. v. Nürnberg, im Eng, Kür 
[Die dafigen Proteftanten pfarren nad) St. Jocfl.] 
Ziegelftein, Dorf mit 4 ©. und 1 Schlöfichen,. %, &t. m 
Rürnberg, im Log. Nürnb. [Die 170 Prot. daſelbſt vfarren nad) St. SH 
Zirzabelhof Zerzabelshof), Dorf mit 1 Schloſſe, °,& 
von Nürnberg, im Log. Nürnberg. (Die Proteitanten daſelbſt ge 
zur Pfarrei Digeldorf) 





1 mA m vu 


‘ oo. . ee 
— Paz 


Charitativ werden von der Pfarrei paftorirgr 7'&in der proteſt. 
arrei Eibach, Logs. Schwabach; 2 ©. in der proteſt. Pfarrei Katz⸗ 
ing, Wgs. Schwabach; 3 S. in ber proteſt. Pfarrei Kornburg, 
38. Schwabach; 5 ©; in der proteſt. Pfarrei Krafkshof, Logs. 
langen, und 10 S. in der proteſt. pfarrei Bendehſein Enge, 
hwabach. ⸗ 

6. 2. eu y 
gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Cinttinfe 


Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren der hl. Jungfrau Maria ein⸗ 


veiht, und feiert ihr Patrocinium am Feſte Marie⸗Himmelfahrt, | 
Kirchweihfeft aber am Sonntage nad) dem Gedaͤchtnißtage des hl. 


‘ich, an welchem fie auch, nach der im J. 1816 vorgenommenen 


tern Erneuerung, wieberhoft. benebicirt wurde. An den 3 Gottes⸗ 
ern, von welchen 1 für Militärs und 2 für EivilAerfonen beftiumnt 


d, nehmen die Kathofifen in der Art Theil: daß ihre Leichen von 
Leonard, Sündersbüpl und Schmeinau, in dem, Kirchhofe zu St. 
nard; die Leichen von Wöhrd und den Gärten um Wöhrd, in dem 


chhofe zu Wöhrd; bie Leichen von Erlenftegen.,.St. Jobft, Ziegel⸗ 


n und Spitalhoͤfen, auf dem Kirchhofe zu St. Jobſt; die Leichen von 


aishammer, Moͤgeldorf, Oberbürg, Lauf am Holz u. ſ. w., auf. 


ı Kirchhofe zu Moͤgeldorf, beerdigt werden. Statt des 10ſtuͤndigen 
beted wird in der Pfarrfirche, an einem Sonn⸗ ober Feiertage, nebſt 


ı gewöhnlichen vormittägigen Gottesdienſte, 1 Betftunde abgehalten. 22 
Das Verleihungsrecht aufdiefe Pfarrei ſteht Sr. Maj. ben Könige zu. 


un reinen jährlichen Einfünfte diefer Pfarrei heſtehen in 1,253 
„Kr.; jene der erften Kaplanei in 750, und bie der’ zweiten 


an in 675 fl, Übrigens haben diefe 3 Geiſtlichen feine freie 


Yenungen, 





*) Diele Kirche verdanft ihre Entftehung dem Kaifer Earl IV, : weicher 
dem Magiitrate zu Nürnberg erlaubte, die Judenſchule auf dem Plage, 
wo jegt Diele Kirche fteht, abzubrecheh und diefe: zur Ehre Mariens 
aufzubauen. Sie wurde vom J. 1355 bis 1361 durch die Maurer⸗ 
meiſter Georg und Friz Rupprecht und den " Bildhauer Sebald 
Sqonboffer, aufgeführt, j 


Seh :381 — .. u - . R u 


5. Pfarrei Rottenberg (Rothenbers). 


8. 1: 

Lage. Gränzen. Beftandipeite. 

Die Gränzen diefer Pfarrei ”), welche im Often des Dekanates 
Keufirchen am Sand liegt, find die Pfarreien: Schnaittach und Raw 
. Kirchen am Sand, im Log. Lauf des Nezatfreifed. Sie beichräntt ſich 
blo8 auf die Feſtung Rottenberg und auf 2, in deren Burgfrieten, 
ungefähr 500 Schritte vom Pfarrfige Tiegende H. mit 2 katholiſcha 
Familien, und umfaßt im Ganzen 198 ©., unter welchen 13 Pu⸗ 
teftanten find, die ſich zur Pfarrei Reichenſchwand halten, 1 Nein 
Kirche, die mehr den Namen eines Dratoriums verdient, 1 Gouu 
acker aufferhalb der Feftung und 1 Schule, welche won ben Räte 
und Bauerns Kindern aus der nächlten Umgebung befucht wird, 


§. 2 Ä 
Sottespienftliche Verhaͤltniſſe. Befehungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche **) ift zu Ehren der feligften Jungfrau Mii 
eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Feſte MariesGeburt m 
ihr Kirchweihfeſt am darauffolgenden Sonntage. Statt des 10Rd 
gen Gebetes wird an einem Sonn- oder Feiertage, nebſt dem gewöjeli 
hen vormittägigen Gottesdienſte, 1 Betftunde in biefer Kirche gehalt 








*) Diefe Pfarrei, deren GStiftungsjahr fi nicht angeben läßt, entied 
wahricheinlich Durch eine Schloßfaplanei, welche die ehemaligen Bi, 
befizer Rottenbergs, die Heren von Wildenftein, deren Glas 
mit Alerander von Wildenftein im 3. 1506 erlofch, anf 
ten und die von Zeit zu Zeit von den fränkifchen Gauerben, mi 
ſchon ım 14. Zahrh. vorfommen, beſſer dotirt wurde, 
Sn den frübeften Zeiten beftand dahier eine Kapelle, im Brunnerik 
an die Wohnung des Burggrafen angebaut; im 3. 1701 wurde fl 
der Kapelle, eine Kirche erbaut; dieſe aber fpäter, weil ihre dp 
nicht in den Plan des neuen- Feftungsbaued paßte, wieder eingerdil 
und im 3. 1740 die gegenwärtige Kirche gebaut. Der Grbawer beit 
- Geltung war Peter de Coquille, Ingenieur. Obriſter, weiher 8 
7. Gebr. 1752 zu Nottenberg ftarb und in der —naittacher Kin 
beerdigt wurde. 


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‚ KXaplanei,2 Schufen,2 Sottesäder u. 1,644 &,, unter welchen 17 Prot. | 
(gm Umfange find 262 Juden, die ihre eigene Säule und Sanagase baten.L — 


+ 


Br 


Dad Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei ſteht Sr. Maj. dem Könige zu. 


Die reinen jaͤhrlichen Einfänfte diefer Pfarrei betragen 532 fl. 
1 38 er 
Ppfarrei Schnaittach. 


$. L. 
Lage. Gränzen. Beflandtheile. 


Ep, Neukirchen am Sand, Rottenberg und den prpt. Pfarreien Beer⸗ 
bach und Roͤttenbach umgeben und von dem Schnaittachfluͤßchen beſpuͤlt. 
Sie⸗ umfaßt: 1 Markt, 2 Dörfer, 5 Weiler, 3 Einoͤden, 2 Kirchen, 1 


Die Ortichaften heißen: 


Schnaittach, Markt am Schnaittachtläßchen, mit dem Pfarr⸗ J 


ſitze, der Pfarrkirche, 1 Kirche auf dem nahen ſogenannten Ealvaris 


enberge, 180 9., 1,166 S., unter welchen 11 Proteftanten find, 2 
‚Schulen, 1 Raplanei **), 2 Oottesädern (1 zu Schnaittach und 1 


Magiſtrates, 5 St; nordoͤſtl. von Nürnberg. [Die 262 Juden daſelbſt 
haben ihre eigene Schufe und Synagoge.) 
Enzenreuth, Weiler mit 4 9. und 26 S., unter welchen 1. 


auf bem Galvarieriberge), dem Site eines k. Nentamtes und eines 


Proteſtant ift, St. oftl. von Schnaittach; 
Franzenhammer, Weiler an dem Schnaittachfluͤſchen, mit 

4 H und 34 S., unter weldyen 7 Proteft., ”,, St. ſuͤdl. v. Schnaittach; 
Hedersporf, Torf an der Scmaittach, mit 28 H. und 180 ©,, 

unter welchen 2 Proteftanten, Y/, St, noͤrdl. von Schnaittach; 
Hinterhof, Einöde mit 7 S:, 1 St. oͤſtl. von Schnaittach; 


Kaltherberg, Einöde, deren 6 proteft. Einwohner fich zum 
Theile an die Pfarrei Kirchenſittenbach halten, %, St. v. Schnaittach; 


*) Schnaittach war ehemals eine Filial von Bühl, und wurde erſt um 


das J. 1556 zu einer eigenen Pfarrei erhoben. 


**) Die, Kaplanei wurde im 3. 1744, wiewohl nicht ganz zureicend, vie = 


Diefe Pfarrei *) liegt im Often des Defanates Neukirchen am | 
„Sand, im k. Ldg. Lauf des Rezatkreiſes, und ift von den Pfarreien: ° 


34 — . 


Kleinbellhof GKleinbellhofen), Weiler mi 7 Hund 
„St. norbweitl. von Schnaittach; 
Lochhof, Weiler mit 2 H. und 14 S., %, St. v. Schnaittad; 
Neuhaus, Eindde mit 12 S., St. von Scmaittdh; 
Rabenshof, Weiler mit 9H. u. 690 S., Y/, St. oͤſtl. v. Schnaittach 
Siegersdorf, Dorf mit 16 9. und 90 S., unter weichen 1 
Proteſtant, 1 St. füdöftl. von Schnaittadh. 
Sämmtliche Ortfchaften liegen im Umfange des Loge. Lauf. | 


5. 2. I | 
Gotteödienftlihe Berhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. : 
Die Patronin in der Pfarrkirche *) ift die HL. Cunegue 
"Das Patrociniuu wird am Fefte diefer Heiligen, unb das Kirdmeih 
feſt am Sonntage vor dem Heinrichsfeſte, gefeiert. Die Kirche anf 
dem Salvarienberge **) ift der Verehrung der ſchmerzvollen Dias 
ter Gottes gewidmet, und hält weder ein Patrocinium, noch ein Kicch 
weih eſt. In diefer Kirche wird nur zweimal im Jahre, nämlich «u 
Pfingſtmontage und am Kreuzerhöhungss Sonntage, pfarrlicher Ge 
tesdienft gehalten. Alle übrigen pfarrlichen Gottesdienſte find in W 
Pfarrkirche, im welcher auch die ewige Anbetung am 1. und 2. Im 
gesalten wird. 
Das Befegungsrecht auf dieſe Pfarrei Abt der Herr Erzbiſchof u 
Das reine jährliche Einkommen diefer Pfarrei befteht in 56314 
10 7, Kr. Ein zeitlicher Pfarrer dahier genießt das Zrühmeßden 
ficium von Neukirchen am Sand und’ zur Hälfte, mit dem Dfarap fi: 
Bühl, ein FrühmepBeneficium von Huͤttenbach. Das jährliche ir 
Einfommen ded Kaplan befteht in 110 fl., die er aus Stiftungen ie 
zieht, und ans nicht leicht anzugebenden Meffeftipendien. Dabei $ 
nießt derfelbe freie Wohnung, Koft und Verpflegung mit Holz, dih 
und Wäfche. 


*) Diefe Kirche ift uralt; das Jahr ihrer Erbauung läßt fh jet u 
angeben. 

”) Die Kirche auf dem Ealvarienkerge wurde in den 3. 1723 und 1A 
erbaut, und gehört der Corporis Christi- Bruderichaft daſelbſt. 





7. Luratie Fuͤrth. 
Lage. Graͤnzen. Deſtandtheite 

Die Graͤnzen dieſer Curatie ), welche im Suͤdweſten bed Deka⸗ 
ates Neukirchen am Sand liegt, werden von der Pfarrei: Nuͤrn⸗ 
erg, den proteſt. Pfarreien: Fürth, St. Johannes, Poppeüreuth, 
traftshof, St. Leonard, Burgfarrnbach, Vach, Zirndorf u. a. gebil⸗ 
et. Sie breitet fi) in den Gebieten bed Kreids und Stadtgerichts⸗ 
nd des Magiftrates Fürth, den Log. Erlangen und Nürnberg des 
Tezatkreifes, an den Ufern der Regnig, Rednitz un Pegnig aus und 
nehält: 1 Kirche, 1 Beneficium, 1 Schule, 1 1 gemeinfchaftlihen . 
zottesacker und 576.©. in 1 Statt, 9 Dörfern und 7 Weilern. . 


Die über 13,400 Proteſtanten im Umfange ſind benachbarten Pfarreien ih⸗ 
er Confeſſion einverleist. Fuden: 2,515.] 


Die Ortichaften find: 
Fürth, Stadt am Zufammenfluffe ber Rednitz und Pegnig, wos 


urch die Regnitz gebildet wird, und an ber Straſſe von Nürnberg | 


ach Würzburg, mit dem ige des Euratus, ber neuen Guratiekirche, | 
veiche 1 ſchoͤnes Marienbild enthält, 500 &,, 1 Schule, 1 Bene⸗ 
icium, 1 gemeinfchaftlichen Gottesacker, den Sitzen eines k. Kreis⸗ 
ind Stadtgerichtes, eines Stadtkommiſſariates und Magiſtrates, zu 
eren Gebiete fie auch gehört, 1 Hall⸗ und Rentamtes, 1 Poſtverwal⸗ 
ung, 2 Hospitälern, zweckmaͤßigen Beſchaͤftigungs⸗ und andern nuͤtz⸗ 
ichen Anftalten, 1 Bräde über die Rednitz und 1 Brüde Über die - 
Fuͤrther Haide, 1 St. nordweſtl. von Nürnberg. [Die dafigen 11,000 
Proteftanten. bilden ihre eigene Pfarrei, Die 2,515 Juden dafeldft ‚haben 


hre Synagoge, Schulen und andere zwedimäßigen Bildungs» und Wohltha. 
igkeits-Anſtalten.] 


Bislohe, Weiler mit 2S.,1 St. nordoͤſtl. von Fürth, im Ldg. 
Erlangen. [Die daflgen 48 Proteftanten gehören zur Pfarrei Poppenreuth.] 
——— ——— — —— 

*) Die Gründung dieſer Curatie geſchah mittelſt allerhoͤchtz F. Reſcripts 
vom 8. Jul. 1828. Des, mit dieſer Curatie verbundene Frühmeßs 
Beneficium dortſelyſt, wurde am 24. Mai 41497 durch Veit von 
Truchſeß, Dompropſt zu Bamberg, Eliſabethe Rehdoörferin, 
Paul Haus wirth, Prieſter, und Heinrich Plenkel, geſtiftet. 


— 3808 — — 


Burgfarrnbach, Torf am Farı und au der & 
von Rüruberg nach Würzburg, mit 33 S., 1 _ ...erpedition, 1 Cd 
und gräfl. von Puͤckler. Ptrg. 1. Elaffe, im Edg. Nuͤrnberg md! 
Burgfarrnbach, %/, St. nordweitl, von Fürth. [Die bafigen 375 
teftanten bilden eine eigene Pfarrei] 

D008 (Toos), Weiler am rechten Ufer der Peguih, wi 
und 1 Brüde über die Pegnig, Y, St. ſuͤdoͤſtl. von Gt, im im 
Nürnberg. ſDie 83 Proteftanten bafele find nach Poppenreutp ge 

Geismannshof Gaismaunshof), Weiler mit 16 
St. füdl. von Fürth, im Log. Nürnberg. [Die dafigen 60 Preteh 
gehören zur Pfarrei Fürth.) 

Großreuth, Torf mit 3 &. und dem von Peller. Peg 
Staffe, 1 St. Öftl. von Fürth, im Ldg. Nürnberg. [Die daily 
teitanten yfarren nach Furth.) 

Höfen, Zorf auf dem rechten Ufer der Rednis, Et. 
von Fürth, im Log. Nürnberg. [Die dafigen 115 Proteftanten 9 
zur Pfarrei Fürth.) 

Kleinreuth, Dorf, 1 St. oͤſtl. von Fürth, im Log. Kin 
[Die dafigen Proteftanten gehören zur Pfarrei Fürth.] 

Mannhof, Torfmit 3, 1 ©t. von Fürth, im &g.R 
[Die 117 Proteftanten dafeldft gehören zur Pfarrei Fürth. 

Mudenhof Muggenhof), Weiler auf dem Iinfen 9 
Ufer, 1 Et. ſuͤdoͤſtl. von Fürth, im Lg. Nürnberg. [De ur 
Proteftanten find zur Pfarrei Fürth gemwiefen.] 

Poppenreuth, Dorf auf dem rechten Ufer ber Degni 
Et. ditl. von Fürth, im Ldg. Nürnberg. [Die 288 Protefanten d 
bilden eine eigene Prarrei.] 

Schniegling, Dorf am redıten Ufer ber Pegnitz, mit 1 
%;, St. ſuͤdoͤſtl. von Fürth. @ie daiigen 214 Proteilanten find ned 
penreuth gepfarrt.) 

Stabling (Stadeln), Dorf auf dem reiten Uier der 
nig, mit5 ©., %/, St. nördl. von Fürth, im Kg. Nürnberg. 
47 proteſt. Samilien gehören zur Pfarrei Zürth.) 

Tombach (Dombach), Weiler auf dem linken Ufer der 
nie, mit 10 S., 15 St. ſuͤdweſtl. von Fürth, im Ldg. Stun 
(Die 32 Proteftanten daſelbſt find nach Furth und Zirndorf gepfartt.) 


1 ) 


Uuterfarenbanh, Sorf am garrnbache 5. St. nordi. von 
uth „ im Ldg. Nürnberg. (Dis bafigen 3% proteftanten gehören zur 


ærei Burgfarrnbach.) 
Unterfürberg, Weiler, ’/ St. weſtl. von Fürth, im Ldg. 
enberg. (Die 70 Proteſtanten daſelbſt gehoͤren zur Pfarrei Zirndorf.) 
Weickershof, Weiler mit 1 ©., 1 St. von Fuͤrth, im edg. 
kenberg. (Die dafigen 44 Proteftanten "gehören zur Pfarrei Fürth.) 
Wetzendorf, Dorf auf dem rechten Ufer der Pegnitz, /. St. 


[. von Fürth, im Log. Nürnberg. (Die dafigen 260 Proteflanten . 


ören zur Pfarrei Poppenreuth.) 
Sharitativ werden yaftorirt: die Katholifen von Kabolzburg, 
ſches 2, und jene von Vach, welches 1 St. von Fürth entfernt iſt. 


5. 2. 


Botteödienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Kirche *) hat ihr Patrocinium am Fefte der Empfängniß 


ariens; ift aber noch nicht eingeweiht. Vermoͤge des dortigen Fruͤh⸗ 
+ Beneftciumsd, welches mit der Curatie verbunden iſt, hat ber 


tratus wöchentlich 1 Meffe zu lefen, am Montage vor Marie⸗Ge⸗ 


rt ein Hochamt zu Ehren der göttlichen Mutter, am folgenden Tage 


8 Officium defunctorum mit Prozeflion und 4 Stationen nebft Re 


iem abzuhalten und an den 7 folgenden Tagen für die Stifter 7 - 


teffen zu leſen. Statt des 10ftändigen Gebetes wird in diefer Kirche 


r einem Sonn- oder Feiertage, nebft dem gewoͤhnlichen Gotteöbienfte, | 


Betftunde gehalten. 


Das Verleihungsrecht auf dieſe Euratie fteht Sr. Königt. Maj zu. 


Die jährlichen reinen Einkuͤnfte der Curatie beſtehen in-500 fl. 
ven Gehalts, in 30 fl. Miethzins⸗Entſchaͤdigung und in einigen, nicht 


au zu beſtimmenden Accidenzien; die Laſten derſelben jährlich i ni 


19 7, Kr. FamiliensSteuer und in 6 fl. 8 Kr., welche für Abhal⸗ 


ng des geftifteten Jahrtages an ben Cantor, Diefner, die Mufitans 


n, Miniftranten und den Calkanten abgereicht werben. 


*) Der Grund zum Baue diefer Kirche wurde am 26. Aug. 1824 vom 
Herrn Erjbiihofe Joſeph Maria, Freiherrn von Fraunberg, 


gelegt. Die Aufführung dieſes Gebäudes, welches im 3. 1826 vollendet " 


wurde, geichab unter Leitung des k. Bau, guſpektors Brüger von 
Nürnberg. 


gr) 


— 388 — 


XVI. Dekanat Scheinfeld. 





$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Größe, 


Dieſes Dekanat, im Weſten der Erzdioͤceſe, dehnt ſich a 
vom 28° 3° bis zum 28° 24° 19 öftl, Känge, und vom 49° X 
bis 499 48° noͤrdl. Breite, und graͤnzt im Norden an bad Dei 
nat Höchfladt, Dekanat Gerolzhofen des Bisthums Würzburg, w 
Die proteft. Defanate Ruͤdenhauſen, Bamberg, Zeufigheim m 
Burghaßlach, gegen Oſten an das Dekanat Hoͤchſtadt und dad ge 
teſt. Dekanat Uehlfeld, gegen Süben an das proteft. Defanat Res 
ſtadt an der Aifch, gegen Weiten an dad Dekanat Iphofen w 
das proteft. Dekanat Markt⸗Einersheim. Dasſelbe breitet ſich am 
in den k. Log. Marftbibart, Neuſtadt an der Aiſch, Winbeiem, 
in den Hrſchtg. Marft-Einersheim, Burghaßlach, Schwarzenben 
Sobenlandeberg und den Ptrg. Oberfteinbach, Ullftabt und Guy 
heim bed Rezat⸗, und im F. Log. Kigingen und Hrſchtg. Riten 
haufen des Untermain-Kreifes, und wird von ber Straffe von Res 
ftadt an der Aifc nach Kisingen durchſchnitten. 

‚ Sein Flächenraum beträgt ungefähr 3 Y, I) Meilen. 


| 9. 2% 
Eintheilung. Beftanptheile. 

Diefed. Dekanat enthält 7 Pfarreien und 2 Guratien. Di 
Pfarreien find: 1. Altmannspaufen, 2. Geiſelwind, 3, Her 
bolgheim, 4. Marftbibart, 5. Oberfcheinfeld, 6. Sceir 
feld und 7. Ullſtadt; bie Euratien: 8. Appenfelden un * 
Breitenlohe. 





— Rt ze wu € 


nn O3 TE 32 „ei Te MH 4A Sun if U Di 


In diefen Seefforgespoften ft find begriffen: 9 arts n und En 
ie» Kirchen (darunter 1 Simultan⸗Kirche), 4 Silialfichen, 1 
benfirche, 5 Kapellen, 1 Beneficum, 1 Kaplanei, 1 Franzis 
vers Klofter, 14 Schulen, 10 Gottesaͤcker und 5,888 ©., wor⸗ 
ter 18 Proteftanten find, in 2 Städtchen, 7 Märkten, 62 Doͤr⸗ 


n, 17 Weilern und 6 Einoͤden. Charitativ werden 16 ©. paſtorirt. 


ver 11,311 Proteftanten im Umfange find benachtarten Pfarrei Wem 
nfellion einverleibt. Suden: 521.]. 


$, 3, 
Phyſi iſche Beſchaffenheit. Gewerbhfleiß. J 

Der Boden dieſes Dekanates iſt theils gebirgig, theils eben; 

Nordweſten zieht der Steigerwald herein. Das Klima iſt im 
urchſchnitte mild; im Steigerwalde und auf den hoͤchſten Bergen 
er rauh und kalt. 

Die vorzuͤglichſten Gewaͤſſer ſind: die reiche Ebrach im 
orden, welche die vereinigten Eher und Weingartsmuͤhlbach und 

» Haßlach aufnimmt; die Aifch im Süden, welche bie, durch, 
e Scheine verftärfte Ehe mit fich vereinigt.’ | 

Die Fruchtbarkeit des Bodens ift im Durchſchnitte mittelmatig. 
erſelbe bringt vorzuͤglich hervor, aus dem Thierreiche: Rindvieb, 
chafe (beſonders bei Sugenheim, Breitenlohe und Gleiſſenberge, 
chweine, Fiſche, Federvieh; aus dem Pflanzenreiche: Getreide, 
opfen, Obſt, Flachs, Holz (vorzüglich anf dem Steigerwalde); 
is dem Mineralreiche: Feuerſteine, Gyps, Bauſteine Steinhruͤche 
i Appenfelden, Kornhoͤchſtadt, Schwarzenberg , Zeifenbrunn). 
er Gewerbfleiß erftredt ſich, auffer dem’ Feldbaue und ber Vieh⸗ 
ht, auf Holze und Viehhandel, Bierbrauerei, Betrich ber Schneid⸗ u 
uͤhlen, Pottafchfiedereien u. a. Zu Veſtenbergsgereuth find Bere 
nerblaus, Salmiak⸗ und anbere officinelle Fabriken im Betriebe. 


v0 


— 30 — J 


1. Pfarrei Altmannshauſen. 
g 1. _ 
Lage, Graͤnzen. Beftandtheile 

Diefe Pfarrei *) Liegt im Welten des Dekanates Scheinfeld, 
hat die Pfarreien: Marftbibart , Oberfcheinfelb , Marktſchein 
Dornheim, und die proteft. Pfarrei Hellmisheim, zu Gränzen; ı 
"von der Ehe befpält and von der Straffe von Neuftadt an ber 9 
nach Kisingen durchfchnitten; breitet fich im f. Lig. Marktbibart 
in den Hrſchtg. Markt⸗Einersheim und Rüdenhaufen des Rezatkt 
aus, und begreift: 1 Dorf, 2 Weiler, 1 Einöde, 1 Kirche, 1Sd 
1 Gottesader und 280 S., unter welchen 9 Proteftanten, bi 
zum Theile an die Pfarrei Hellmigheim halten. L2 proteft. Gas 
find nach Hellmigheim gepfarrt.] 

Die Ortfchaften heißen: 

Altmannshaufen, Pfarrdorf an ber Ehe und an der S 
von Neuftadt an der Aiſch nach Kigingen, mit dem Pfarrfige, 
67 Schuh langen und 33 Schuh breiten Pfarrkirche, 34 H., MU 
unter welchen 9 Proteftanten, die ſich zur Pfarrei Hellmigkeim ha 
1 Schule, 1 Gottesacker und 1 Bruͤcke uͤber die Che, 2 et. fü 
v. Poſſenheim, im Lg. Marktbibart u. 11 9.) im Hrſchtg. Ruͤdenha 

Altmannshaufer Mühle, Mühle an der Ehe, mit 7 
1), St. dftl. von Altmannehaufen, im Ldg. Marktbibart; 

Altfpedfeld Altenfpedfeld), Weiler auf dem re 
Ufer der Ehe, mit 6 H., 49 S., unter weldyen 5 Proteftanten, x 
fi) zur Pfarrei Hellmigheim halten, und den Ruinen des Et 
ſchloſſes der Grafen von Spedfeld, St. weil. von Altmansı 
fen, im Ldg. Marftbibart; 

Enzlar, Weiler mit 15 S., an ber Straffe von Neuſtal 





*) Altmannshaufen war in früher. Zeit eine. Filial von Markt 
tömmt im 3. 1420 ald Pfarrei vor; wurde durch den Schwere 
zerrüttet, und ſank wieder zus einer Filiale herab. Erf im J 
koͤmmt Martin Kraft and Karlſtadt als erfter Pfarrer vor. 
Pfarrei ift im I. 1810 aus der vürzb. Diöcefe an die bamd. übergeg 


— 34 — 


21 


ver Aiſch nach Kitingen, fm Hrſchtg. Markt Einerzheim, Y, ©. 


rordweſtl. von Altmanndhaufer. [Die dafigen 2 ‚protefl Familien find 
sach Hellmitzheim gepfarrt.] 


6. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſehungarecht Einkünfte, 
Die Pfarrfirde *) ift zu Ehren des hl. Jatob M. eingeweiht, 
ho feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen (25. Ju⸗ 
D, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nadı Martini, Das 10ftäns 
Hge Gebet in diefer Kirche fallt auf den 25, Juni. 


Das Befegungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht dem Hrn. Enbiſchofe zu. | 


Das jährliche reine Einkommen. biefer Pfarrei beträgt 5 540 R 
15 %, 8. 


2. Pfarrei Geiſelwind. 


1 | 
Lage Orangen Beſtandtheile. 


Die Pfarrei Geiſelwind **) liegt im Norden des Dekanates Schein, 
feld, in dem E. Log. Marktbibart und den Hrſchtg. Burghaßlach und 
Schwarzenberg des Rezat⸗ und im k. Lg. Burgebrach des Obermain⸗ 
Zreiſes, und iſt von den Pfarreien: Schluͤſſelfeld, Markt⸗ und Ober⸗ 
ſcheinfeld, Wieſentheid, Ebrach und von den proteſt. Pfarreien Reh⸗ 
weiler und Hohen⸗ (Groß) Birkach, begraͤnzt. Sie begreift: 2 Kir⸗ 
chen, 2 Kapellen, 2 Schulen, 1 Gottesacker, 1 Markt, 6 Dörfer, 
2 Weiler und 903 ©. [Die 381 Yrotekanten im Umfange find benah· 
barten Pfarreien ihrer Confeſſion ein verleibt. Juden: 0) . , 

Die DOrtfchaften find: 

Geifelwind, Markt im vorzuͤglichſten Thale: des Eieigeiat 

des, mit dem Pfarrſi ver ber Pfarrlicche, 2 warden mandchn auſſer 





*) Diefe Kirche it auf Anordnung bes giekoiſchetes guliu⸗ 9. Wurz⸗ 


⸗ 


burg an die Stelle der ehemaligen Jakobs⸗Kapelle gebaut worden. u 


Die Jahrzahl am Portale if 1612, jene am Thurme 1614.: 
**) Diefe Pfarrei if feit 1463 bekannt und im J. 1810 aus ber wär 
burg. Diöceie an die bamterg. überagganggn. 


— 9392 — 

ben Thoren, 1 Schule, woran auch die Kinder von Graͤfennenſes, 
Haag, Langenberg, Röhrenfee und Fütterfee Theil nehmen, 1 Got | 
tedader, 82.9., 459 ©., einigen M. (Dorfslode, Schleif⸗ und 
Meingarts-M.), 1 Ziegelhütte und 1 Bruͤcke über den Weingarts⸗ 
Mühlbach), 2 St. weit. von Schlüffelfeld, im Hrfchtg. Burghaßlach. | 
[Die 4 Proteftanten dafelift find nad) Reheweiler gepfarrt. Zuden: 30.] | 

Appenfelden, f. unten Curatie Appenfelben. | 


Burggrub Altgrub), Dorf mit 24 &. und 1 Bräde über 
ben Seegraben, 1 St. von Geifelmind, im Hrſchtg. Schwarzenberg. 
[Die dafigen 57 Proteftanten gebören zur Pfarrei Aſchbach.] 

Fütterfee, Torf in gebirgiger Lage, an der rauhen Ebrach, 
mit 14 S., %, St. nordöftl. von Geifelmind, im Log. Burgebrach 
[Die 115 bafigen Proteftanten bilden eine eigene, mit. Reheweiler verbus 
dene Pfarrei.) 

Sräfenneufes, Dorf mit 80 S., %, St. nörbl. von Geiſel⸗ 
wind, im Hrichtg. Burghaßlach. ſDie 46 Proteftanten dafeloft pfarren 
nach Steheweiler.] 

Haag, Dorfmit 37 S. in 6 9, Y &t. ſuͤdl. von Geiſelwind, 
im Hrſchtg. Burghaßlach. [Die daſigen 100 Proteſtanten gehören u 
Pfarrei Reheweiler.] 

Ilmenau, Kirchdorf in hoher Lage, mit 80 ©. in 12 H.,1 
Filtalfirche und 1 Schule, zu welcher auch die Kinder von Alts und 
Neugrub gewiefen find, °/, St. nordöftl. von Geifelwind, im & 
Burgebrach. [Die 7 Proteftant. dafeloft gehören in die Pfarrei gütterfer) 

Langenberg, Dorfmir 108 ©, und 1 Brüde über den Haſel⸗ 
badı, Y, St. weftl. von Geifelmind, im Hrfchtg. Schwarzenberg 
[Die dafigen 49 Profeftanten find den Pfarreien Reheweiler und Hobenbub 
ach zugemwieien.] 

Neugrub, Weiler mit 9 9. und 4 &,1 St. nordoͤſtl. von 
Geiſelwind, im Hrtſchtg. Schwarzenberg. ſDie 7 Proteſtanten dafelbt 
geboͤren zur Pfarrei Reheweiler.) 

Roͤrenſee (Roͤhrenſee), Weiler mit 9H., 60 S. und 1 RD 
1/, St. noͤrdl. von Öeifelwind, im Hrfchtg. Schwarzenberg. 

Eharitativ werden paftorirt: 2 Katholiten zu Hohnsberg, im 

Hrſchtg. Schwarzenberg und in ber Pfarrei Kirchrimbach, ?/, St. vor 
Geiſelwind; 4 Katholifen zu Dürrnbucd, im Hrfchtg. Burghaßlach 


und in ber Pfarrei Reheweiler, %, St. von Geiſelwind, und 4 Kar 
tholiten zu Wafferberndorf (W afferbebendorf), im Hrſchtg. 
Burghaßlach und in der Pfamei Aſchbach, 1 St. von Geiſelwind. 


$ 2, | J 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche *) ift zu Ehren des hl. Jakob des ©. einges 
weiht, und feiert ihr Patrocinium am Gedächtnißtage dieſes Heiligen, 
ir Kirchweihfeft aber, wegen Verhinderung durch die‘ Exrntegefchäfte, 
am Burfarde-Tage. Die Mutter-Gotted-Kapelle **), welche 
etwa 40 bis 50 Menfchen, und die Dreifaltigfeits-Kayelle*"), 
welche nur 20 Menfchen in ſich faffen faun, dienen blos zur frommen 
Einfehre der Einwohner und Wallfahrter bei Prozeffionen, und find 
nicht eingeweiht. Inder Filialfirche zu Ilmenau ****), welde: 
beilaͤufig 150 Menfchen in ſich aufnehmen kann und zu Ehren bes hi. 
Lorenz eingeweiht ift, werden jührlich am Sonutage nach Lorenzi, auf 
Koften der dortigen Gemeinde, Amt. und Prebigt gehalten und währ 
rend des Jahres, an Werktagen, mehre Meflen gelefen. In biefer 
Pfarrei wird Die ewige Anbetung am. 27. und 28. Juni abgehalten. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht dem Herrn Fürften 
von Schwarzenberg zu. 


Das jährliche reine Einfommen diefer Pfarrei beſteht in 670 fl. 
34 Kr. | 





*) Diefe Kirche ift im 3. 1521 neu gebaut, oder vielmehr vom Grunde 
aus renovirt worden. 
»#) Dieie Kapelle wurde ſtatt einer andern, Eleinern, von Val entin 
Stöckinger, Einwohner daſelbſt, erbaut. 
ee) Die Dreifaltigkeitskapelle verdankt ihre Entſtehung Dem Einwohner 
Joh. Balestin Stoͤckinger. | 
er) Diele Kirche wurde nad) dem Schwedenkriege, durch welchen SImenau 
ganz verwüftet worden, durch Wohlthätigkeit des würzburg. Domka⸗ 
piteld aufgebaut. 
26 


394 — 


, Mare Herbolzheim. 
$. 1. . 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei *) liegt im Suͤdweſten des Dekanates Scheinfeld, 
im Log. Marktbibart und Hrſchtg. Hohenlandsberg, des Rezat⸗ 
kreiſes, und wird begraͤnzt von den proteſt. Pfarreien: Herbolzbeim, 
Krautoſtheim, Ulſenheim und Oberntief. Sie iſt blos auf das Pfarr 
dorf Herbol zheim beſchraͤnkt, welches den Pfarrſitz, die ſchoͤne 
Pfarrkirche, welche 80 Schuh lang, 40 Schuh breit und 36 Schuh 
hoch ift und einen 112 Fuß hofen Thurm enthält, 1 Schule, 1 Geb 
tesacker u. 153 ©. in 21 9. begreift, 2 /, St. norböftl. v. Uffenhein. 
[Die dafigen 460 Proteftanten bilden eine eigene Bfarrei.] 


$. 2. | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Der hl. Michael ift Patron der Pfarrfirdhe *%, welche ik 
Patroeinium am Tage diefed Heiligen und ihr Kirchweihfeſt, mit den 
Proteftanten, am Sonntage nach Michaelis feiert. Das 10ſtuͤndix 
Gebet in biefer Pfarrei fällt auf den 93, Juni. 
Das Befegungsrecht auf die Pfarrei übt der Herr. Erzbifchof au 


—* 


Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beſteht, nach ie 


feftgejtellten Faffion, in 964 fl. 20 Kr 


4. Pfarrei Marktbibart. 
$ 1. " , 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Die Graͤnzen dieſer Pfarrei ***), welche im Suͤden des Dekam 


*) Schon vor ber Reformation beſtand zu Herbolzheim eine Pfarrei, W 


aver zur Zeit der Neformation einging, worauf die bafigen Kathelr 
fen von dem Pfarrer zu Dornheim eine Zeitlang paftorirt warden 
Später Fam die kathol. Pfarrei wieder zu Stande. 


*’) Diefe Kirche wurde von 1797— 1799, durch den wũriburg Horte. 


merrath Geigel erbaut. 
#er) Die Zeit der Entftehung diefer Pfarrei läßt ſich nicht genau angeben; 


| 


— \ Fe — 


tes Scheinfelb und im k. Ebg. eathhart det Matte liegt, ent⸗ | 


hält blos den Pfarrort Marktbibart, einen Markt am Fluͤßchen 
Ehe und an der Straffe von Nürnberg nach Wärzburg, mit dem Pfarr⸗ 
fiße, der alten Pfarrkirche, 110 H., 640 ©. ; unter welchen 9 Pros 
teftanten, bie fich zum Theile an die Pfarrei Oberlaimbach halten, 1 
Fruͤhmeß⸗Beneſicium, 1 Schule, 1 Gottesacker auſſer dem Markte, 
dem Site des k. Logs. Marktbibart, 1 Magiftrate und { DM, 3 Et. 
ſuͤdoͤſtl. von Kitzingen, im bg, Dartibibart, 


% 


6. 2. 


Gotteſdienſtiche Verhaͤltniſſe. Beſetzungerecht. Einkünfte, u 


Die Pfarrfirde* it zur Ehre der göttlichen Mutter, einges 
weiht, und feiert ihr Patroeinium am Feſte Marie⸗Himmelfahrt, ihr 


Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach Urſulatage, und faͤllt diefer auf 
einen Sonntag, an diefem Sonntage ſelbſt. Der Befiger des. Fruͤh⸗ 
meß ⸗Beneficiums hat die Verbindlichkeit, alle Sonn⸗ und Feiertage, 
im Sommer früb um 7. Uhr, im Winter. um halb 8 Uhr, De Fri 
Meſſe, die Woche hindurch 3 geftiftete Dieffen, nämlich: am Diens⸗ 


tage, Freitage und Samſtage, zu leſen, an jedem Tonnerflage ein 


Engelamt und währenb des Jahres 20 geftiftete Jahrtage und noch 2 ' 
andere Ämter zu halten. " Die ewige Anbetung i in biefer Pfarrei · faͤlt 
auf den 24. Juni. 


Das Verleihungsrecht auf Fdieſe Pfarrei ſo wie auf das Grüne 
Beneftcium fteht Sr. Königl. Majenät zu. 
Die jäprlichen reinen Einkuͤnfte der Macke betragen A86 f 
Kr.; jene des Fruͤhmeſſers 488 fi. 13 Kr 
26 Ey 





doch war fie ſchon im ber erſten Hälfte des 15. Jahrh. vorbanden; 
indem laut einer Urkunde vom 14. Nov. 1419 dem würge. Domkapi⸗ 
tel das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei zukam. Im Z3. 1810 kam 
fie vom Visthume Würzburg an jenes von Bamberg. - 


*) Diefe Kirche wurde im 3. 1615 auf Betrieb Des Fürſtb. Julius erbaut: 


\ 


4 


— 3096 — 


Pfarrei Oberſcheinfeld. 
§. 1. " 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 


Dieſe Pfarrei ) Liegt im Weſten des Dekanates Scheinfeld, und 
wirb von ben Pfarreien: Geiſelwind, Stadtſcheinfeld, Altnannd 
haufen, Scheinfeld, und den proteft. Pfarreien Kirchrimbach, Schnod⸗ 
fenbach, Ziegenbach u. Stierhöfitätten begrängt. Sie.depnt ſich indem f, 
Eng. Marktbibart des Rezat⸗, und im k. Lg. Kißingen des Untermain 
Kreifes aus, und enthält: 1 Markt, 3 Dörfer, 1 Weiler, 2 Ein 
oͤden, 2 Kirchen, 2 Schulen, 2 Gottesaͤcker und 871 &. [Dies 
Proteftanten im Umfange gehören zu einer Pfarrei ibrer Confeſion.] 

Die Ortſchaften ſind: 
Oberſcheinfeld, Marktberechtigtes Pfarrdorf mit dem Pfar 


fige, der Pfarrkirche, welche Das, durch den Zahn der Zeit zum Theil 


gerftörte, im: J. 1541 gefertigte Epitaphium eines Ritters (gefiet. 
1337) enthält, 1 Schule, 1 Gottesader, 62 9., 343 S., 1 Ziegb 
hätte und der Schloßmähle, 2 St. nordoͤſtl. von Poffenheim, i 
Ldg. Marftbibart; 

Erlabrunn, Kirchdorf mit 225 ©. in 24 H., 1 Filialkirch, 
1 Gottesader, 1 Schule und 1 freih. von Habermann. Schloffe, 1 
St. ſüdoͤſtl. von Dberfcheinfeld, im Log. Marftbibart und von Han 
mann. Perg. zu Oberſteinbach. [Die 16 Proteftanten daſelbſt geheten 
zur Pfarrei Schnodfenbad).] 

Herpersdorf, Dorf mit 27 H. und 160 S., %, St. fi 
von Sberfcheinfeld, im Log. Marktbibart; | 

Herrnberg, Weiler mit 29. und 14 ©., St. flnoefl, 
von Oberfcheinfeld, im Lg. Marktbibartz 
Mannhof, Einöde mit 9&,, /, St. well. von Oberſcheinfeld, is 
Eng. Kitzingen; 

Oberambach, Dorf an der Scheine, mit 21 9. und 108%, 
4 St. ſuͤdweſtl. von Oberfcheinfeld, im Log. Marktbibart; 





*) Diefe Pfarrei befand ſchon im J. 1420, und ging im 3. 1210 ıd 
der würzburg. Didcefe an jene von Bamberg ürer. 


— · — 


. j . R 
“ j J — 
a 397 Bu * er 
L 


Seufertshof, Einoͤde mit 12 e., 1 % &t. weit, von Dber- 

ſcheinfeld, im Ldg. Marktbibart. 

Sharitativ werden paftorirt: 4 Ratfoliten zu Krette abach in 

der Pfarrei Stierhöfftätten, 1 St. von Oberſcheinfeld; 2 Katholiken 

zu Schoͤnr ich in der Pfarrei Stierpöfftätten, 1, St. von Oberfcheins 

feld, und die Katholifen zu Stierhöf ſtaͤtten in der gleichnamigen 
Pfarrei, 1 St. non Oberfcheinfelb. 


ET 

. Gottesvienftliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche *) verehrt den hl. Gallus als ihren Patron, 

ud feiert ihr Patrocinium am Gebächtnißtage dieſes Heiligen, ihr 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage nachher. Die Filial kirche zu Er⸗ 


Labrunn **) ift unter dem Titel Kreuzerhoͤhung benebicirt, und feiert 


das Patrocinium am Tage Kreuzerhöhung, ihr Kirchweihfeſt aber am 
Sonntage nach dem 14. September. In derſelben werben von Den 
rer jährlich 6 Meſſen geleſen und das Allerheiligſte aufbewahrt. Der 
dortige Kirchhof iſt nur fuͤr die Beerdigung der Katholiken daſelbſt be⸗ 
ſtimmt. In der Filialkirche iſt bie Begraͤbniß⸗Gruft der freih. Familie 
von Habermann. Die ewige Anbetung in biefer Pfarrei wirb am. 
26. Juni abgehalten. 
Das Beſetzungsrecht anf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. andiſcheſe w zu. 
Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei * noch der ſeſt⸗ 
geſtellten Faſſion, in 934 fl. 20 Kr. 


6. Pfarrei Scheinfeld (Srorrife).: 
gb: 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarrei D im Süden des Detanates, das ihreu Ru .. 


*) Die Pfarrkirche iſt wahrſcheinlich im 14 Jahrh erbaut worden. _ 

**) Diele Kirche entitand in den 3. 1766 und 1767 durch Rothe‘ von. 
aus: und inlandiihen Bohlthätern, 

**) Diele Pfarrei beftand ſchon im 3. 1420, und im J. 1458 koͤmmt ſchon 

die Stiftung einer Mittelmeſſe in dortiger Kirche vor. Im 1. Dem. . 

des 19. Jahrh. Fam fie vom Bisthume Würzburg an jenes v. Bamb. 


— 38 — | 


men trägt, in dent. Log. Marktbibart und Neuſtadt an der Aiſch, im 
Hrfchtg. Schwarzenberg und Ptrg. Oberfteinbach des Nezatkreifes, 
gränzt an die Pfarreien: Oberſcheinfeld, Marktbibart, Altmannshau⸗ 
fen, und die proteft. Pfarreien: Schnodſenbach, Taſchendorf, Oben 
fteinbach, Ober: und Unter-taimbad; und Baudenbach, und begreift: 
3 Kirchen, 2 Kapellen, 1 Kaplanei, 1 Gottesacker, 4 Schulen und 
3,022 ©. in 1 Städtchen, 16 Törfern und 2 Weilern, 

[Die 1,617 Proteftanten im Umfange find benachbarten Pfarreien ihrer Eon 
feifion einverleibt. Juden: 82.] 

Die Ortichaften find: 

Sceinfeld (Stadtfcheinfeld, Unterfheinfeld), Staͤdt 
chen am Flüßchen Scheine (Schöne), mit dem Pfarrſitze, der ſchoͤnen 
Pfarrkirche, I Kapelle, 2 Schulen (1 Knaben: u. 1 Maͤdchen⸗Schule), 
1 Gottesacker aufer dem Markte, 130 9., 888 &., 1 Kapland, 1 
Bürgerfpitale, 1 Krankenhauſe für Dienſtboten, dem Site des färfl. 
von Schwarzenbergiſchen Hrichtge. Schwarzenberg, 1 Magiſtrate,! 
Ziegelhuͤtte, 1 M. und mehren Brüden, 1 Y, St. nordweſtl. vor 
Langenfeld, im Bezirke des Hrſchtgs. Schwarzenberg und des Magib - 
rates dafelbft. [Die dafigen 5 Proteftanten gahören zur Pfarrei Schub . 
ſenbach. Die 109 Juden dafelbft haben ihre eigene Schule und Synagoge) 

Birfach, Dorf auf einem Bergrüäden, mit 13 9. und 98 &, 
1 /, St. nordoͤſtl. von Scheinfeld, im Hrſchtg. Schwarzenberg. [De 
10 Proteftanten dajelbft gehören in die Pfarrei Tafchendorf.] 

Frankfurt, Dorfmit 17 9. und 134 &., 1 Armenbaufe, 1 
M.und 1 Brüce über den Mühlbach, 1%, St. norböftl. von Schein 
feld, im Hrfchtg. Schwarzenberg. [Die 8 Proteftantem daſelbſt galten 
fih) zur Pfarrei Steinbach] u 

Hollweiler, Dorfmit 169, 1M. und 70 &,, Y, et. ſitl 
von Scheinfeld, im Hrſchtg. Schwarzenberg. [Die dafigen 4 Yrotck 
gehören zur Pfarrei Dserlaimbad).] 1J— 

Kapellendorf, Torf mit 16 H. und 66 ©, St. vn 

Sceinfeld, im Hrfchtg. Scmarzeuberg. [Die 2 Proteftinten dafelhk 
find nad) Schnodſenbach gepfarrt.) 

Kornhöfitadt, Kirchdorf mit 39 9, 252 &., worunter 10 
Proteftanten, welche fich zur Pfarrei Cherfteinbach halten, 1 Filial⸗ 
Kirche und 1 Schule, 1 St. nordöfll, von Scheinfeld, im Hrſchtg. 
Schwarzenberg; 


— 39. — 


Krappertshofen (Grappertshofen), Dorfan der Scheis 
ne, mit 13 H., 66 ©. und 1.Brüde Über die Scheine, "/, St. noͤrdl. 
‚ von Scheinfeld, im Hrfchtg. Schwarzenberg; 

Lachheim, Dorf mit 13 S. in 3 H., 1 Y, St. oͤſtl. v. Schein, 
feld, im Hrfchtg. Schwarzenberg und Ptrg. Oberfteinbach. [Die daR 
gen 67 Proteitanten gehören zur Pfarrei O.erfteinbad).) 

Lerchenböcdftädt, Dorf mit 10 S. in 2 9., 2 St. oͤſtl. von 
Scheinfeld, im Log. Marktbibart. [Die.55 Proteftanten daſelbſt geboren 
in die Pfarrei Baudenbad).] | , 

Neufes (Kaltenneuſes, Neuſes am alten Herrgott),. 
Dorf mit 13 9. und 85 S., 1 St. norböftl. von Scheinfeld, im 

Hrſchtg. Schwarzenberg; 
Oberlaimbach, Dorf am Laimbach und an der Straſſe von 
Nürnberg nach Würzburg, mit 3 S. und 1 M., 1 St. ſuͤdl. von 
Scheinfeld, im Tg. Marktbibart. [Die 150 proteſtanten daſelbſt bilden 
eine eigene Pfarrei] 

Oberſteinbach, Torf mit 4 S. in 119. und N freih. v. Künd- 
berg. Ptrg., 2 St. oͤſtl. v. Scheinfeld, im Log. Neuftabt an ber Aiſch 
und im Ptrg. Oberſteinbach, 2 St, oͤſtl. von Scheinfelb. [Die dafigen 
206. Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei] , 

Nuttmannsweiler, Dorf mit 3 ©, und 4 „M., 1 St. 
ſuͤdoͤſtl. von Scheinfeld, im Hrſchtg. Schwarzenberg. [Die daſigen 85 
Proteſtanten find ver Pfarrei Unterlaimbach einverfeibt.] ‘ 

Schnodſenbach, Dorf mit 438. in 7 H., IM, 1 Schloffe 
. und, 2 Brüden über den Mühlbich, Y, St. noͤrdl. von Sceinfeld, 
im Hrſchtg. Schwarzenberg. [Die dafigen 176 Proteftanten bilden eine 
eigene Pfarrei. Die 82 Juden dafeloft haben ihre Synagoge.) | 

Schwarzenberg, Bergfihloß mit 1 Kapelle, mehren Neben⸗ 
gebiuden, 1 Franzisfaner-Klofter *) und Kirche, welche 130 Schub 
lang, 34 Sch. breit und 46 Sch. hoch iſt, 86 ©., 1 Schule, der 
Fer. TominialsKanzlei, Forft: und Kameral⸗Amte und 1 Ardive, 

2 St. nordöftl. von Scheinfeld, im Hrſchtg. Schwarzenberg, das von 
dieſem Schloffe feinen Namen hat. [Die dafigen 23 Proteftanten gebo⸗ 
ren jur Pfarrei Schnodſenbach.] 


*) Dieſes Kloſter wurde gegen Ende des 17. Jahrh. von dem Fürſten 
von Schwarzenberg errichtet. . 


— 400 — 


Thierberg, Dorf auf einem Bergruoͤcken, mit 26 H. und 1% 
&., St. öftl. von Scheinfeld, im Hr,chtg. Schwarzenberg; 
Unterambadh Gurgambach), Dorf an der Scheine, 
St. nordweftl. von Scheinfeld, im Hrichtg. Schwarzenberg. [Di 
dafigen 150 Proteftanten gehören in die Pfarrei Schnodſenbach.] 
Unterlaimbach, Dorf mit 11&. in 2 H., am Laimbach uw 
"ander Straffe von Nürnberg nach Wärzburg, 1 %, Gt. ſuͤdl. ven 
Siheinfeld, im Hrfchtg. Schwarzenberg. [Die Dafigen 190 o protsftnta 
bilden eine eigene Pfarrei.) 
, Zeifenbrunn, Weiler mit 34 S. in 4 H.nnd 1 M, 1" 
St. nördl. von Scheinfeld, im Hrſchtg. Schwarzenberg. [Die 3 Yer 
teftanten dajelbft find nad) Schnodſenbach gepfarrt.] 


%. 2% 
Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 
Die Pfarrfirdhe * ift zu Ehren ber göttlichen Mutter einge 
weiht, und feiert ihr Patrocinium am Feſte Marie⸗Himmelfahrt, it 
Kirchweihfeſt aber am legten Sonntage im Auguft. In der Kap 
auf dem Gottesader wird Fein öffentlicher Gottesbienft gehalten. Ti 
Filialkfirche zu Kornhöfftadt **), in welcher gleichfalls dad % 
Terheiligfte aufbewahrt wird, hat die hl. Margarerha zu ihrer Pam 
nin, und feiert ihr Kirchweihfelt am 3. Sonntage bed Oktobers u 
foro. In berfelben werden jährlich vom Pfarrer 1.geftifteres, um 
von den Franzisfanern des Klofterd Schwarzenberg mehre befickt 
“ Engelämter gehalten. Vom erften Sonntage ber Öfterlichen Zeit an, 
bis zum Michaelistage wird an allen Sonntagen Nachmittags vom Ku 
*) Diefe Kirche wurde im 3. 1770 neu erbaut, und der Koftenaufwen 
dabei theild. vom eigenen Vermögen, theild von milden Beiträge 
theild von aufgenommenen Sapitalien, teftritten. Der dabei ser» 
dete Baukünſtler war Chriftoph Kleinholz aus Würzburg 


*#) Die bereit im 3. 1628 zu Kornhöfftadt geftandene Kapelle wurd. 


wahrscheinlich im Mnfange des 18. Jahrh., zur gegenwärtigen Kirche 
erweitert. 


— aot — 


plane in dieſer Rirde Chriſtenlehre gehalten ‚ wobei ſich die famıntliche 
katholiſche Jugend der, zur Pfarrei gehörigen Waldortfchaften einfin⸗ 
den muß. Während des Jahres wird darin, bei Gelegenheit ded 
Schufbefuches oder der Kranfen-Provifuren , zuweilen auch Meffe ges 
Yefen. Sn der Schloßfapelle zu Schwarzenberg wird täglich 
von einem Franziskaner bafelbft Meffe gelefen. In der Kloſter⸗ 
Firche zu Schwarzenberg *) haben noch die wenigen Cowentua⸗ 
Ien dafelbft ihren gewöhnlichen Gottesdienft. Die ewige Anbetung in 
Diejer Pfarrei wird am 19., 20. und 21. Juni verrichtet. 

Das Patronatsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Herrn Fuͤrſten 

von Schwarzenberg zu. 

Die jaͤhrlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei betragen, nach der 
feſtgeſtellten Faſſion, 1,501 fl. 50 Kr., wovon aber der gegenwärtige 
. Pfarrer vertragsmäßig, vom Antritte feiner Pfarrei 10 Sahre lang, . 
jährlich 150 fl. zur Abtragung einer Bauſchuld wegen dortiger Pfarrs 
Kirche an das fürftl. Schwarzenberg. Rentamt zahlen muß. Das 
jährliche reine Einfonmmen des Kaplans befteht in 50 fl., wobei ders 
jelbe freie Wohnung, Koft und Wäfche beim Pfarrer genießt. 


7. Pfarrei Ullſtadt. 
s. 1. u 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile 


Diefe Pfarrei **) liegt im Süden des Defanates Scheinfeld,. in 
den k. Log. Neuftadt an der Aiſch, Marftbibart und Windsheim, und 


5 


2) Dieſe Kloſterkirche wurde im J. 1732 erbaut; ihre Orgel im J. 1734 
von dem Hoforgelmacher Joh. Phil. Seuffert zu Würzburg ge⸗ 
fertigt, und ihre Gruft im J. 1760 durch den Maurermeiſer Drexel 
von Wäaͤſſerndorf hergerichtet. 

Zu Ullſtadt beſtand ſchon vor der Reformation eine Pfarrei; in der 
Reformations⸗Zeit ging ſie aber, durch den Uebertritt der dortigen 
Gutsherrſchaft, der Familie von Seckendorf, zur proteſt. Religion, 
unter. Die Familie von Frankenſtein, welche dieſes Gut in der 
Mitte des 17. Jahrh. an ſich brachte, ließ kathol. Gottesdienſt daſelbſt 
durch Miſſionäre, dann durch Curate, welche meiſtend aus dem Klo— 


+? 


Nas 


— 402 — 


in den Ptrg. Ullſtadt und Sugenheim bed Rezatkreiſes, und hat m 
Gränzen die Pfarreien: Stadtjcheinfeld, die prot. Pfarreien: Herm 
neuſes, Ullſtadt, Sugenheim, Unterlaimbadh, Unterneffelbach, Lay 
. genfeld, Ruͤdisbronn, Krautoftheim, Teutenheim, Neuftadt an de 
Aisch und Ezelheim. Sie begreift? 1 Kirche, 1 Schloßkaxelle, 1 
Schule, 1 Gottedader und 318 €. in 1 Stäbtdjen,. 1 Martte, 12 
Dörfern und 5 Weilern. [Die Proteftanten im Umfange gehören zu ie 
nachbarten Pfarreien ihrer Confeflion. Die 193 Zuden haben ihre eigeum 
Schulen, Synagogen und Begräbnifftätten.) 
Die Ortichaften heißen: 

Ullftade (Uhlftadt), Pfarrdorf mit dem Dfarefige, ber Pam 
firhe, 194 ©. in 26 H., 1 Schloffe und 1 Kapelle, 1 Schule, 1 
gemeinfchaftlichen Gottesader, dem Sitze eines freih. v. Frankenſten 
Ptrgs. I. El. und 1 M., 2 Y, St. nordweftl. von Neuſtadt, im &y 
Marktbibart und Perg. Ullftadt. LDie dafigen 196 Proteftanten bike 
eine eigene Pfarrei. Die 50 Zuden daſelbſt haben ihre Synagoge und em 
Begrabnißplas.] 

Beerbach, Dorf mit 5 S., 4 St. ſuͤdoͤſtl. von Ulſſtadt, # 
Log. Neuftadt an der Aiſch. [Die 288 Proteftanten bafelbft find ne) 
Herrnneufed gerfarrt.] 

Buchhof, Hof und Weiler mit 4 H. und 11 &, 1, St. ſu 
weſtl. von Ullſtadt, im Ldg. Marktbibart und Ptrg. Ullſtadt. [die 
ſigen Proteſtanten gehören in die prof. Pfarrei Ullſtadt.) 

Dettendorf, Dorf mit 2., 3 , &t. öftl. von Ulſtadt, i 
Ldg. Nenftadt an der Aifch. [Die dafigen 185 Proteftanten gehören. ge 
Pfarrei Diesbed.] 

Dugentbal, Dekonomiegut und Weiler mit 9 S. u. 1 Schief, 
%,, £t. ſuͤdweſtl. v. Ullftadt, im Log. Windsheim u. Ptrg. Sugenhein 
IDie dafigen Proteftanten gehören zur Pfarrei Deutenheim.) 


fter Schwarzenberg genommen wurden, abhalten. Sm J. 1717 Kay 
der Fürfttifchof von Würzburg an, einen Guratus aus dem dortige 
geiſtlichen Seminare anzuſtellen; im J. 1767 wurde daſelbſt wie 

‚ein Pfarrer inſtallirt und Die Pfarrei nach und nach, durch die ine 
me Unterſtützung der gegenwärtigen Gutsberrichaft in den 1780er Jh 
ren amd 132314 volftändig gegründet. 


| . ° m 403 _ _ _ | Kr oo! .n . 
Frankenfeld, Dorf an der Straſſe von Neuſtadr ent der Aiſch J 


ch Würzburg, mit 1 ©., . St. riordöftl. von Ullſtadt, im %dg. 
uſtadt an der Aifch. [Die baien 121 pet, pfarten nadı unterlaimbach. 


Herrnneuſes, Dorf mit? S., 3%, &t. FRDöffT. von nilſtadt, . 
Log. Neuſtadt an der Aiſch. [Bir daſigen 174 "proteftanten bilden 
e eigene Pfarrei.) 
Sangenfeld; Dorf an der Ehe und Straſe von Reuſiadt an 
Aiſch nad Wuͤrzburg, mit 9 ©; und 1 "Poftexpebition , N SEt 
l. von Ullſtadt, im Log. Neuſtadt an der Aiſch. [die dafgen 150 
oteftanten bilden eine eigene- Bfarrei] - | 
Los aurach, Dorf an der Aurach, Hl 1S., 4 & fabeſt 
n Ullſtadt, im Lg. Reuſtadt an der Aiſch. [Die BO Proitanten ve. 
bt pfarren nach Herenneufes] - 
Mündsberg, Weiler mit 26, 2 et. norböftt, von uilRadt, 
: Log. Neuftadt an der Aiſch. ldie daſi igen 60 pretetanten üb nach 
udenbach gepfarrt.] * 
Muͤnchſteinach, Dorf mit 26.,2 &t. norböft. v0 uunſtadt, 
Ldg. Neuſtadt an der Aiſch. [Die 400  Proteftonten St bilden 
g eigene Pfarrei] 
Neuftadt an ber Aiſch ‚ Städtchen an. der Straſſe von Nürne 
eg noch Würzburg, mit. 43 ©; und den Siben des Logs. und Rent⸗ 
ites gl. Namens, 2 %, St, ſuͤdoͤſtl. von Ulftabt, im Logs. And Mas 
trats⸗Bezirke Neuſtadt an der Aiſch. ID. bafigen 1,09 Yerlganten 
ben eine eigene Pfarrei] m 
Yifrennhofen, Dofmit1 ©, ‚488; säpser. von unftat, im 
$ Neuſtadt an der Aiſch. (die 114 Pröfhtenten Daft crhöten ur 
arrei Herrnneufes.) 
Schauernheim, Dorf an der Aiſch? mit 5S., 2 St: ſudoſel. 
n Ullſtadt, im Log. Nenſtadt an der Aiſch. (Wie — * 3 m. 
nten bilden eine eigene Pfarrei.) 
Scellert, Dorf mit2 ©, 3 ı) St. ſuͤdoſtl. vor Unſiadt, fi | 
g. Neuſtadt an der Aiſch. (Die iss Protenanten baſetdt pfarren nach 
wrnneufes.) 
Shgenheim, Markt mit 26 6, , 2 Shlöfen: imb dem. Sige 
8 frei. von Sedendorf. Pirge., 1 St. weſtl. von Cugenfeim, im 
g. Windsheim und Ptrg. Sugenheim. (Die 498 Proteßanten he 


⸗« 


— 404 — . 


bilden eine eigene Pfarrei. Die 143 Juden haben da ihre Schule, Sm 
goge und ihren Begräbvnißolatz.) 

Unterneffelbah, Dorf mit 3 S., 3 St. ſuͤdl. von Ufften, 
im Ldg. Neuſtadt an der Aiſch. (Die 390 Proteftanten daſelbſt bil 
eine eigene Pfarrei.) 













§. 2 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Befeßungsrecht.” Einkünfk, 
Die Pfarrkirche *) iſt zur Ehre bed Hl. Kreuzes eingeweil 
und feiert ihr Patrocinium an den Feſten Kreuz⸗Erfindung und Km 
Erhöhung, ihr Kirchweihfeſt aber am Sonntage nad dem Feſte dei 
Johannes. In der Schloßfapelle wird, bei der Anweſenheit der Gab 
herrfchaft, zuweilen Meffe gelefen. Das 1Oftinbige Gebet in bier 
Pfarrei fallt auf den 22. Juni, 
Das Patronatsrecht auf diefe Pfarrei fteht der freiberrf, Funk 
von Frankenſtein zu. 
Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei beftehen in 604 
37 Kr. 


8. Curatie Appenfelden. 


. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Curatie *), unter der Pfarrei Geiſelwind ſtehend, By 
im Norden des Dekanates Scheinfeld, in den Hrſchtg. Schwarze 
und Burghaßlach, im k. Lg. Marktbibart des Rezatkreifes, mul 
von den Pfarreien: Geiſelwind, Oberfcheinfeld und ben proteſt. Pr 
reien Kirchrimbach, Burghaßlach begrängt. Sie begreift: 2 Kicht 
1 Schule, 1 Gottesader und 204 S. in + Dörfern und: 1: Bee 


(Die 323 Proteſtanten im Umfange find benachbarten Pfarreien un 
feſſion einverleibt.) 


— — — — — ⸗ — — — — — 


- 
— L 


) Dieje Kirche entftand durch die Ermeiterung der dortigen Kapeke # 
3. 1731. Sie erhielt zugleich einen neuen Altar, Kirchtühle w 
eine Orgel; im 5. 1808 wurde ihr ein Thurm angeraut. 

+) Dieſe Curatie beſteht fchon feit 33 Sahren, und der erfte Gurad 
war der Franzisfaner Eugen Meif nen, welcher «Rn W. Tai 18 
daſelbe geſiorben if. 


— — 





i XE 405 mE — Te u 
Die Ortfhaften fit: HE en Sum 
Appenfelden, Kicchborf an ber Sikladi, mit dem Guratie⸗ 
Sitze, der Filialkirche, O6 S. in 16 H., 1 Schule und 2 M., St. 
fädt. von Geiſelwind, im Hrſchtg. Schwarzenberg. (Die dafigen 61 
Broteftanten fi find nad) Kirchrimbach geyfarrt.) . 
Burghoͤchſtadt, Weiler mit 35 ©. in 39H, 1 $itiaftieche und 
1 gemeinfchaftlichen Gottesacker, St. nordoͤſtl. v. Appenfelden, im 
Hrſchtg. Burghaßlach. (Die 58 Prot. daſelbſt find nach Kirchrimbach gepfarrt.) 
Muͤnchhof, Dorf mit 5 S., %, St. nordoͤſtl. von Appenfelden, 
Ama Hrſchg. Burghaßlach. (Diedafigen 100 Prot. And nach Burghaßlach geyfarrt) 
Oberrimbach, Dorf mit 58 S. in 9 H. und 1 M., St 
Of. von Appenfelden, im Log. Marktbibart. (Die 9 Vroteſtanten | 
feise gehören zur Pfarrei Kirhrimbadh.) j 
Roſenbirkach, Dorfmit 10 S., %, St: ſuͤdoͤſtl. von apen⸗ 


felden, im Hrſchtg. Burghaßlach. (Die 90 Protefanten Dfelo gehe, 
ren in die Plarrei Sichrimbad).) 


. §. 2. 
. Gotteövienftliche Berhältniffe. deſehungerehht. Einkünfte; 


Die Curate⸗Kirche *) iſt zu Ehren des hl. Michael: eingeneiit, . | 
and feiert ihr Patrocinium am Gebächtnißtage dieſes Heiligen, ober. - 
am naͤchſten Sonntage, ihr Kirchweibfeft aber im Oftober. - Im ders 

»felben find, auffer diefen 2 Feſten, jährlich 5 geftiftete Engelaͤmter abs 
Anuhalten und 2 Meffen zu leſen, und werden, wenn ein Euratus bi | 
iſt, Die gewöhnlichen Gottesdienſte verrichtet, fo wie, Tegterır als, - 
in der Kirche zu Burghoͤchſtadt am erfien Weihnachts, Oſter⸗ 
and Pfingft-Zefte feierliche Gottesdienſte ſtatt haben und auch Die Ka⸗ 
tholiken von Oberrimbach und Roſenbirkach getauft, getraut und da⸗ 
ſelbſt begraben werden. Die katholiſchen Leichen von Apbenfelden wer⸗ 
den zu Geiſelwind zur Erde beſtattet. 
Die Verweſung dieſer Euratie wird don bein Hrn, Sifänfe Imre. 





*) Nach Abreiflung der Heinen Kapelle daſelbſt, due diele gieche i im 
3. 1775, unter dem Pfarrer Nikolaus Sotifried Niebet zu 
Geiſelwind, aufgeführt. 


IP 


\ 


— 40 — 
Ein zeitlicher Curatus witd theils von ber Gutsherrſchaft, th 


von der Gemeinde unterhalten. Der jährliche reine Ertrag bie € 
ratie beiteht in 251 fl. 55 Kr. 


9. Curatie Breitenlohe. 


s. 1. Ä 
“ Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Dieſe Euratie*), welche unter dem Pfarramte Schluͤſſelfeld fr 
liegt im Suͤdoſten des Dekanates Scheinfeld, in Dem k. Log. Neu 
an der Aifch und Hrichtg. Burghaßlach bed Rezat⸗ und im k. Eng. H 
ftadt des Obermain» Kreifed, und enthält: 1. Simultan⸗Kirche, 
Schule, 1 Gottesacker und 497 ©. in? Märkten, 19 Dörfern, 
Weilern und 1 Einoͤde oder Hofe. (Im Umfange wohnen über'M 
Proteſtanten, welche zu benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion gefin 
Die 298 Juden haben ihre eigenen Synagogen.) 

Die Ortſchaften ſind: | 
* Breitenlohe, Kirchdorf auf einer Anhöhe, mit dem Eumt 
Site, der Euratie- (Simultan⸗) Kirche, welche einige Grabmäler a 
halt, 116 S., 1 Schule, 1 Gottedader und 1 Schloffe, 3 St. m 
oͤſtl. von Schwarzenberg, im Hrfchtg. Burghaßlach. (Die dufgm: 


Proteftanten gehören zur Pfarrei Gleißenverg; bie 1 SZudenfamilie Bu 
zum Ratinate Wehlfeld.) 


Altershbaufen (Allertshauſen), Dorf mit 6 ©, 1' 
St. von Breitenlohe, im Log. Neuftadt an der Aiſch. (Die Yrotchel 
dafeloft pfarren nach Kleinweiſſach.) 


* 


*) Sm J. 1670 hielt der Pfarrer und Dechant von Schlüſelfeld, € 
baſtian Werner, auf Erfuhen des Yutsheren, Lorenz Lude 
Sreiheren von Münfter, dad erfte Mal Gottesdienft in der Kirk 
Breitenfohe, und verrichtete dahier auch, eine Zeit lang, verſchich 
Parochialhandlungen. Nachher geſchah dieß von den Zrauzilen 
von Schwarzenberg. Für den funktionirenden Geiſtlichen wurdeJ 
eine Wohnung und eine jährliche Nemuneration von 66 fl..30 Ar. 
Geld, von 4 Klaftern Holzes und 4 Schob. Wellen beftimmt, v 


ed Die nachfolgende Gutsherrichaft, die grafl. Samnilie von Cafe, 
lafien hat. 


u — 0: 
Bergtheim, Dorf mit 3 ©.,.2 St. ſadqal. von Breitenloße; 
Ldg. Neuftadt an ber Aiſch (Die vafigen Proteſtanten find. nach Sat, . 
ftetten gepfarrt.) | 

Burghaßlach, Markt i im Haßlachthale, mit 24 &, 1 Schloffe, 


m Sitze des grafl. von Caſtell. Hrſchtgs. gl. Namens, 1 Ziegelpütte . ' 


d2M., St. nördl. von Breitenlohe, im Hrſchtg. Burghaßlach. 

ie 646 Proteſtanten dafelbft bilden eine eigene Dfarrei. Juden: 212, Die 

e Synagoge Dafelbft haben) . ‚ - 
Dietersdorf (Dittersdorf), Weiler mit 9 ©, Y, St. 


J. von Breitenlohe, im Ldg. Hoͤchſtadt. lDie daſigen * proteſtanten I 


‚ren zur Pfarrei Kleinweiſſach.] 
Dutendorf (Duttendorf), Dorf mi 18 S., Et. für 


£. von Breitenlohe, im Log. Hoͤchſtadt. [Die dafigen 104 Dot eat Be 


1 Gehören zur Pfarrei Schornweiſſach] | 
-Freihaßlach Greienhaßlach), Dorf. mit 35 G., a), es. 
onoef. von Breitenlohe, im Hrſchtg. Burghaßlach. —* 68 Pro⸗ 
tanten daſelbſt find nach Burghaßlach gepfarrt) 
Fricke nhoͤchſtaͤdt, Dorf mit 28 S., 1Et, oͤſtl. von Breiten⸗ 
je, im Hrſchtg. Burghaßlach. [Die daſigen 86 Proteftanten athiren 
r Yfarrei Gleißenberg.] 
Fuͤrſtenforſt, Dorf mit 23 S., 1 St, noͤrdl. von Breitenloße, | 
t Hrfditg. Burghaßlach. Die bafigen 134 A Protefanten And. nad) Burg: _ 
Blach gepfarrt. Juden: 40.) | 
Gleißenberg, Dorf mit 246. und 1 Schloſſe, Et. nord⸗ 
1J. von Breitenlohe, im Hrſchtg. Vurghaßlach [Die. 202 Proteftanten 
jefoft bilden eine eigene Pfarrei.) \ 
Gottesgab, Weilermit I ©., 3 St. ſaͤdoſtl. von Breitenlöhe, 
Eo. Neuſtadt an der Aiſch. Die daſigen 20 Proteftanten gehören wur 
arrei Uehlfeld.) 
. Homber, Dorf mit 10 6, Y, St. fadweſtl von Breitenlohe, 
Log. Hoͤchſtadt. (Die 80 —* daſelbſt pfarren nach Kleinweillah) 


Kleinweiſſach, Dorf am Weiſſachbacho, St. ſudl. von 


seitenlohe, im Log. Hoͤchſtadt. [Die Prot. daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei] 


Kirnblatt (Kürnblatt), Dorf mit 44 S., 1 St, ſuͤdl. vo. . 
reitenlohe, im Lg. Hoͤchſtadt. [Die daſigen 46 Proteſtanten And na, 
einweiſſach gepfarrt.] . Ä . " 


a) 
— AB — 


Niederndorf, Dorf mit 32 S. und 1 M., St. nowill 
von Breitenlobe, im Hrſchtg. Burghaßlach. [Die 96 Proteſtanten % 
feloft rfarren nach Burghaßlach.] 

Scienfhentel, Weiler, 7/, &t. norböftl. von Breitenlok, 
um Log. Hoͤchſtadt. (Die Proteftanten daſelbſt pfarren nach Schornweifeh) 

Rauſchenberg, Dorf mit 3 S. und 2 Schlöffern, auf em 
Anhöhe, 2 ,/, St. ſuͤdoͤſtl. von Breitenlohe, im Log. Reuſtadt ande 
Aifch. (Die daſigen 257 Proteftanten gehören in die Pfarrei D:erhöhteit) 

Rockenbach, Torfmit 14 ©, 2 Y, St. ſüdl. von Breiteniik, 
im Log. Neustadt an der Aiſch. LDie dafigen 140 Proteſtanten ya 
nah Buttenitetten.] | 

Rohenſaaß, Dorf mit 15 &.,3 Y. St. ſuͤdoͤſtl. v. Breiteniek, 
im Ldg. Neuſtadt a / A. (Die dafigen 81 Proteftanten pfarren nad NA) 

Schornweiſſach, Dorf mit 24 S., 2 St. ſuͤdoͤſtl. von Breiw 
lohe, im Log. Neuſtadt an ber Aiſch. Die dafigen 466 Yrotekuis 
bilden eine eigene Pfarrei. Daielbft find auch) Zuden.) 

Seitenbud (Seidelbud), Dorf mit 4, 13. St. val 
von Breitenlohe, im Hrſchtg. Burghaßlach. (Die dafigen 86 Prot 
pfarren nach Kirchrimbach.) | 

Sigrighof (Sichartshof), Hof mit 4 &,, 2 St. für 
von Breitenlobe, im Ldg. Neuftadt an der Aiſch; 

Tafhendorf (Dafhendorf), Markt mit 16., 1er. ſi 
weſtl. v. Breitenlohe, im Ldg. Neuftadt a/A. (Die dafigen 400 Proteiss 
ten bilden eine eigene Pfarrei.) 

Tragelhoͤchſtaͤdt, Dorf mit 6 S., 2%, St. ſuͤdoͤſtl. von Bw 
tenlohe, im Log. Neujtadt an der Aiſch. (Die dafigen 136 Yrotekaie 
pfarren nach Weblfeld.) 

Veſtenbergsgereuth, Dorfmit 26 &,, °/, St. fübweltl. ws 
Breitenlohe, im Log. Hoͤchſtadt. (Die 300 Proteſtanten daſelbſt ſind de 
Pfarrei Schornweiſſach einverleibt. Dafelbft beſinden ſich auch Juden.) 

Walmershof, Weiler mit 29 S., 2 St. ſuͤdl. von Breite 
lohe, im Log. Neuſtadt. (Die dafigen Prof. find nad) Schornweitadhgerfet) 





— 09 — J 
ss eu 
Goteddienſlliche Verhaͤltniſſe. Beſ etzungsrecht. Einkünfte, 


Die Kirche ) ‚ in welcher dag Alerheiligfte aufbewahrt wird, 
"zu Ehren des hl. Bartholomäus eingeweiht, und feiert am Gedaͤcht⸗ 

E „üßtage dieſes Heiligen ſowohl ipr Patrocinium, als auch ihr Kirche 
& weihfeſt. (In diefer Kirche werden auch vom Pfarrer zu Gleißenberg jaͤhr⸗ 
2 — fünfmal, nämlich an den Sonntagen Jubilate, Rogate, dem 20. und 
x 22. Sonntage nach dem Dreifaltigkeitsfeite und am Sonntage nach Barthes 

‚„; lomäus-Tage, Predigten gehalten, und alle Parochial-Handlungen verrichtet.) 
Statt des 10ſtuͤndigen Gebetes wird in dieſer Kirche an einem Sonn⸗ 


* - ‚ober Feiertage, nebſt dem gewöhnlichen Gottesdienſtẽ jaͤhrtich 1 Bet- 


ſtunde abgehalten, 
Die Verweſung dieſer Curatie wird vom Herrn Erzbiſchofe beſtellt. 

Die jährlichen Einkuͤnfte dieſer Curatie, welche nicht hinlaͤng⸗ 

»Nich dotirt iſt, find auf 306 fl. 14 Kr. angegeben. j 





®) Diefe Kirche, eigentlich eine, Schloßkayelle, wurde wahrſcheinlich von 
rn der vorigen Gutsherrichaft, der freih. Kamilie von Münfter, erbaut 
” „und im J. 1828 von der gegenwärtigen Guteherrichaft dem Herrn 
Grafen von Caſtell, reparirt. J 


% 


xVIL Dekanat Scheßlitz. 





§. 1. 
Lage. Gränzen. Größe. 


Die geographiſche Lage Diefed Defanates ift zwifchen 28° 
und 28° 54° öftl. Länge, und zwifchen 49° 56° und 50° 37 22% nidl 
Breite. Gegen Norden grängt es an die Dekanate Lichtenfels u 
Weißmain, gegen Dften an das protefl. Defanat Thurnau, gs 
Süden an die Defanate Hollfeld, Amlingitadt und Bamberg ,-geym 
Weiten an das Dekanat Bamberg. Es erftredt ſich in Die EM. 
Echeplig, Lichtenfels und Weißmain, in das Hrſchtg. Thurnau m 
die Perg. Auffees, Burggrub, Planfenfeld und Wiefentfels, und wih 
von der Straffe von Bamberg nach Hollfeld durchfchnitten. 

Der Flächenraum dieſes Dekanates begreift ungefähr 4%, TI Meile 


§. 2% 
Eintheilung. Beſtandtheile. 

Diefes Dekanat umfaßt 9 Pfarreien, welche find: 1. Gieq 
2. Kirchſchletten, 3. Kleuckheim, 4. Ludwach, 5. Scheflik 
6. Stadelhofen, 7. Steinfeld, 8. Wattendorf und 9, Beh 
henwafferloe. In denfelben find enthalten: 14 Kirchen, 6 8 
pellen, 2 Kaplaneien, 6 Beneficien, 1 Stäbthen, 47 Dörfer, 8 
Weiler, 2 Einöden, 17 Schulen, 10 Gottegäder und 9,400 6, 
ner welden 13 Proteftanten find. (Die 333 Juden im Umfange ie 
ben ihre eigenen Synagogen.) 





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S. 3. , nr . 
Phyſiſche —E— Gewerbfleiß. Ri 
Der Boden ift mehr eben, als gebiegig; bie ——— Bi. ö 
find: der Schalmberg, bei  pohgdorf, der‘ Giechſchloß⸗ und Guͤgelberg 
bei Scheßlitz, der Kulm bei Ludwäch, der Stanimberg bei Panzendorf/ = 
ber Reißberg bei Burgleſau, und der Berg bei Roſchlaub Das Klima 
iſt im Ganzen mild und geſund. Die hauptſachlichſten Gewaͤſſer ſi nd; \ 
ber Ellerbach, die Würgau, ber Seierbach und die Scheßlitz, 
gegen Suͤdweſten, und die Wieſent, gegen Sr’en, fleßend. | 
Der Boden ift fehr fruchtbar und erftattet den Getreidefamen im 
ber Ernte 8 bis 12fach. Er bringt ki nehſt den gewöhnlichen Produk⸗ 
ten, haupfächlich hervor, aus dem Thierreiche: Rindvieh,Schafe, 
Schweine, Gefluͤgel, Wildpret, Fiſche; aus dem pflanzenreiche: Ce⸗ 
treide, Huͤlſenfruͤchte, Obſt (eſonders bei Scheßlitz, Pausdorf, Kleuck⸗ 
heim, Wattendorf, Wuͤrgau, Beitöberg) Flachs, Holz, Höpfen, 
Hanf; isländifches Moos waͤchſt am, Giecher Schloßberge; ʒ aus dem 
Mineralreiche: Kalk und Federweiß (bei Burglefan),. Bauſteine (bei 
Moßdorf, Schlappenreuth, beim Giecher Schloßberge, Steinfeld). 
Auſſer dem Betriebe des Ackerbaues und der Viehzucht erſtredt fich der 
Gewerbfleiß vorzüglich auf Bierbraueret, Pottafchfiederei, Obſtzucht, - 
Handel mit Holz, Obſt (Zwetſchgen, Berne), Klerſamen und: | 


Federweiß. 
Pfarrei Giech. 


H1. 
Lage. Graͤnzen Ve thavth eil- 

Dieſe Pfarrei *) liegt im Weiten des Dekanates Scheplig,, zu 4 
fehen den Pfarreien: Scheglig und Memmelsborf, im Umfange des J | 
?. es Scheplig des Obermainfreifed, und begreift: 1 Kirche, 1 Schu⸗ 
le, 1 Gottesader, 3 doͤrfer und 646 ©. 7er \ 





*) Sich war ehemals eine Silinf der Mari Sig. Si Pfarrei. 
wurde im 3. 1791 (1786) errichtet; der Stifter war Chriſtoph 
Kropfeld, aus Giech gebürtig, damals Pfarrer zu Kirchehrenbach, 
welcher zur Gründung dieſer Pfarrei 7,000 fränk. Gulden ſchenkte. 


— MM —. 


' Die Ortfchaften find: | 

Straßgiedh, Pfarrdorf an ber Straffe von Banıberg no 
Schetzlitz, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche „1 Schule, 1 Gott 
ader, 36 H., 20S, und 1 Bruͤcke, %, St. ſuͤdweſtl. von Scheßlt 

Starfenfhwind, Dorf mit 20 H. und 110 ©, E 
noͤrdl. von Straßgiech; | 

MWiefengiech, Dorf, an Straßgiedh angebaut, an ber Shih 













litz, mit 51 H. und 316 ©, . 
Sämmtliche Ortichaften liegen im Lg. Scheßlitz. 
9. 2. 


Gottesvienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche *) hat zum Patrone den hl. Valentin, um 
feiert ihr Patrocinium am 14. Februar, wenn diefer. auf einen Sou⸗ 
tag fälle, aufferdem am Sonntage vorher, das Kirchweihfeſt aber un 
Sonntage vor dem Gedächtnißtage des HI. Lorenz. Das 10th 
Gebet in diefer Pfarrei fallt auf den 21. Auguſt. 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Hru. Erzbifhofe 
Die jährlichen reinen Erträgniffe der Pfarrei beſtehen in 500f 


27 Kr. 
5 2. Pfarrei, Kirchſchletten. 


$. 1. 
Lage. Grarnzen. Beſtandtheile. 

Die Lage dieſer Pfarrei **) iſt im Nordweſten des Delanaid 
Scheßlitz, zwiſchen den Pfarreien: Kleuckheim, Scheßlitz, Gäßeh 
Zapfendorf und Ebensfeld, im Umfange der k. Ldg. Scheßlitz und 
tenfels des Obermainkreiſes ‚ und umfaßt: 2 Kirchen, 2 Od 


*) Diefe Kirche wurde im 3. 1738 erbaut, unter den Baumeiſtern Bub 
thafar Köberlein aus Bamberg, Maurermeifter, und Jofer 
Gruber, Zimmermeifter, ebenfalls aus Bamberg. 

**) Kirchſchletten war ehemals eine Filial der Pfarrei Scheplig; dalich⸗ 
wurde im J. 1698 von Dieser getrennt, und durch Beiträge un W 
daten, wie durch Beihilfe des Fuͤrſteiſchofs Lothar raus. LE 
Pfarrei erhoben. 


— 43 — 


2 Gottesäder, 1 Benefichum und 691 ©. in 4 Dörfern und 1 Weiler 
. oder Hofe. 
Die Srtfchaften heißen: 
Ä Kirchfchletten, Pfarrdorf mit dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, 
welche 1 Grabſchrift und Wappen aus Bronz von Joh. Konrad Geſ—⸗ 
fel, Heren von Heningnohe (geſt. am 20. April 1719) enthält, 
31 9., 171 S., 1 Schule, 1 Gottedader, 1 Benefteium und 1 freih. 
v. Karchichen Schloffe, 1 St. nordweſtl. v. Scheßlitz, im Ldg. Scheßlitz; 
Oberleiterbad, Kirchdorf mit 52. 9., 293 S., 1 Filialkirche, 
die ein altes, in gothifchem Geſchmacke gefertigte Safrarium von 
Stein enthält, 1 Schule und 1 Gottedader, 1, St. nordweſtl. von 
Kirchſchletten, im Log. Lichtenfels; 
Oberoberndorf, Dorf mit 23 H. und 129 ©, Y, er. int. 
von Kirchfchletten, im Lg. Scheßlitz; 
Peufenhof, Weiler und Hof mit 3 8. und 28 ®, St. 
nordoͤſtl. von Kirchſchletten, im Log. Lichtenfels; 


Neuth, Dorf mit 42 O. und 70 ©.,.Y, ©t. nordweſt von 


. Kirchfchletten, im ebp. Sceglig; 


9. 2% 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetznigsrecht. Cinfünfe., 

Tie Pfarrkirche *) ift zu Ehren Johannes des Taͤufers einge⸗ 
weibt, und bat ihr Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen, ihr Kirch⸗ 
weihfeſt aber am naͤchſt darauffolgenden Sonntage. In der Filial⸗ 
Kirche * zu Oberleiterbach, welche zu Ehren des hl. Lorenz 
eingeweiht ift, wird das Ailerheiligſte aufbewahrt und das Patrgeinium 
am Sonntage vor dem Gedächtnißtgge dieſes Heiligen, das Kirchweih⸗ 


feft aber am 1. Sonntage im Sept., gefeiert. Der vormittägige- pfarr⸗ 


liche Gottesdienſt an Sonn⸗ und Feiertagen alternirt das ganze Jahr 
hindurch zwiſchen dieſer Filial⸗ und der MutterrKirche, Die Berbind; 


*) Dad Jahr der Grbauung dieſer Kirche ift unbekannt; fie Rand ſchon 
im 17. Jahrhunderte. 
*x) Die Jahrzahl 1514 in einem Steine dieſer Kirche lat ſchließen, daß 
dieſelbe ſchon in der erſten Hälfte des 16. Jahrh. vorhanden war. 


— 44 — 


lichfeit des Beneficiaten zum hl. Johannes befteht im Lefen einer w& 
chentlichen Meſſe in der dortigen Pfarrfirche. In diefer Pfarrei wir 
die ewige Anbetung am 22. Auguft abgehalten. 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Herrn Enbi 
fchofe zu. Auf das Beneficium zum hl. Sohannes uͤbte, in Dem legten 
Erledigungsfalle Se. Königl. Majeftät, nach Ceſſion des Freih. Ban 
von Heppenfiein, dad Beſetzungsrecht aus. 

. Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beiteht, nad) der 
feftgeftellten Faſſion, in 436 fl. 59 74, Kr.; jenes des Beneftciumd 
zum bl. Johannes in 252 fl. 52 °/, Kr 


3. Pfarrei Kleuckheim. 
$. 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 

Die Lage diefer Pfarrei *) ift im Norden ded Dekanates Scefig, 
zwifchen den Pfarreien: Kirchichletten, Wattendorf, Franendorf un 
Ebensfeld, im k. Log. Scheplig des Obermainkreiſes. Sie begreift: 2 
Kirchen, 1 Kapelle, 2 Schulen, 1 Gottesacker, 930 &. und 4 Tärfe, 

Die Ortjchaften find: 

Kleuckheim, Pfarrdorf mit dem Pfarrfige, ber Pfarrfirde, 
welche 1 ſchoͤnes Altargemälde, den bi. Wolfgang, Sirchenyaten, 
vorftelfend, von Maler Ongers gefertigt, und 1 Thurm mit 4 altem 
Glocken, enthält, 85 H., 510 S., 1 Gottesacker in einer Entfernung 
von ungefähr 500 Echritten vom "Dorfe, 1 Schule, an welcher aud 
die Kinder von Kümmel Theil nehmen, und 2M., 1% St. nord⸗ 
weſtl. von Scheßlitz; 

Kümmel, Dorf mit 20 H. u. 121 S., St. oͤſtl. v. Kleuckheim, 

Oberkuͤps, Kirchdorf am Rande eines Berges, mit 338, 
178 S. und 1 Filialkirche, welche 3, ihres Alterthumes wegen merl 
wuͤrdige Glocken auf ihrem Thurme enthält, und 1 felbftbejtellten 


*) Kleuckheim war früher eine Filinl der Pfarrei Ebensfeld. Sm. 
1625 murde co von vieler Pfarrei getrennt, zu einer Telbfifläntizen 
Pfarrei erhoben und die Kapelle zum hl. Wolfgang daſelbſt zur Piart- 
kirche beitimmt. 


7 


— 45 — 
Schule, an welcher auch bie Rinder von Untere Theil nehmen „. 
St. oͤſtl. von Kleuckheim; 
Unterkuͤps, Dorf im aleuchheimer Grunde, mit 2H., 121. 
- S. und 1 M., Y, St. fünöffl. von Kleuckheim; 
_ Veitsberg (St. Veit) *), Kapelle auf einem Berge, 1 St. 
= nördl. von Kleuckheim. 


Sämtliche Ortfchaften Liegen im Umfange des Logs. Lichtenfels. 

2% | 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſ etzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche *) hat zu ihrem Patrone den hl. Bischof Wolf⸗ 
gang, und feiert ihr Patrocinium am Gebächtnißtage des Patroned 
felber, ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage nach Kiltani. Inder Fis '. 

lialkirche zu Oberkuͤps ***), welche die göttliche Mutter Marla 
und die hl. Katharina ald ihre Patroninen verehrt, wird das Allerheis 
ligſte aufbewahrt und das Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤcht⸗ 
nißtage der hl. Katharina, das Kirchweihfeft aber art Sonntage nach 
MarierHimmelfahrt, gefeiert. Su diefer Filialkirche alternirt der vor⸗ 
mittägige Pfarrgotresdienft mit der Mutterfirche an allen, nicht ausge: 
nommenen, Sonntagen. Die ausgenommenen Sonntage find: dies 
jenigen Sonntage, auf welche die hohen Fefte: Oftern, Pfingften 
und Weihnachten, füllen; die Sonntage, an weldyen das Kirchweih⸗ 
feft der Pfarrkirche, und das Ablaffeft des hl. Wendelin. gefeiert wers 
den; die Sonntage, auf welche Das Kirchweihs und Patronatsfeft der 
Deit3- Kapelle, oder ein anderes Feft fällt, an welchem, nad) der 


*) Die ehemaligen, bei diefer Kapelle beftandenen Benefisien wurden der 
Pfarrei Kleuckheim, gleich bei deren Entftehung, einverleibt. 

**) Diefe Kirche wurde vom J. 1745-— 1750 neu erbaut. Die Baumei- 

fier waren: Konrad Fink, Maurer / und Steinhauermeifter, aus _ 

Menmelddorf, und Andreas Weiß, Zimmermeilter, aus Practing. 

*e+) Dieje Fifinlficche wurde erbaut vom J. 1798— 1802, nachdem die alte 

Karelle dafelbft ſchon mehre Jahre vorher, ald ganz baufällig, ge- 

Schloren worden war. Die Baumeifter waren: Andreas Weber, 

Maurermeifter, und Joh. Weiß, Zimmermeifter, beide aus Staffelftein. 


— 46 — 


Stiftung, der Gottesdienſt dieſer Kapelle gebuͤhrt; ber Yalmfonntag, 
der Sonntag nad) Oftern, Pfingften und Weihnachten, wenn letztere 
auf einen Sonntag trifft. An allen diefen bezeichneten Tagen hält 
die SFilialfirche ihren Gotteddienft am darauffolgenden Sonntage, 
Überdieß haben, auffer diefen vormittägigen, auch nachmittägige Got 
tespienfte in dieſer Filialkirche ftatt: am 2. Oſter⸗, 2. Pfingſt⸗ und 2 
Weihnachts Feiertage, am Patronats⸗ und KirdnveihsFefte. Am 2. 
Tage in der Bittwoche wird dahin eine Prozeſſion geführt und 1 Amt 
daſelbſt gehalten. Ferner werden darin, dad Jahr hindurch gehalten: 
16 geftiftete Jahrtage, 1 geftiftete Seelenmefje, 2 beftimmte Amter, 
bei den treffenden Hochzeiten und Beerdigungen, Freuden⸗ und Tr⸗ 
er⸗Amter, fo wie auch zumeilen beftellte Meffen. Nicht nur die Ein 
wohner von Ober, fondern auch jene von Unterkuͤps, werben in bie 
fer Kirche getraut und in deren Kirchhof begraben; die Kinder ven 
Oberkuͤps darin auch getauft. Patron der Kapelle auf dem Beitk 
Berge *) ift der hl. Beitz ihr Patrocinium wird am Sonntage vr 
dem Beitötage, und ihr Kirchweihfeft am Sonntage. nach Martini, g 
feiert. Auſſer diefen Gottesdienften finden. in dieſer Kapelle, das kt 
über, an folgenden Tagen noch Gottesdienfte ftatt: am 3. Sonnmg 
nad; Oftern das Patrocinium des hl. Joſeph; am Markustage Prog 
fion und Amt; an den Tagen Kreuzerfindung, Magdalene, Matthdxi, 
Michael und Martinus, Amt und, wenn einer diefer Tage auf les 
Sonntag fällt, auch Predigt. Nachmittägiger Gottesdienſt wird u 
derfelben niemals gehalten. Auch wird in derfelben jährlich, ein geb 
teter Sahrtag, und vom Tage Walburge bis zu Martini. wöchentlich 
1 Meſſe ‚gelefen. . Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei faͤllt auf der 
23. und 24. Auguſt. 

Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hrn. Erjeifäwien 


Die jährlichen reinen Einkünfte der Marie betragen, nach de 
revidirten neueſten Faſſion, 879 fl. 14 Kr 


*) Die Erbauung dieſer Kapelle geſchah, nach Einlegung der alten % 
pelle, vom 3. 1718 — 1726, 


_ 47 — 


4 Pfarrei Ludwach. 
Ä s. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei ), welche im Oſten des Dekanats Scheßlitz liegt, 
wird von den Pfarreien: Scheßlitz, Steinfeld, Lohndorf und Königes 
. feld, begrängt, breitet. füch im Umfange des Logs. Scheßlis aus und 
enthalt: 3 Dörfer, 1 Kirche, 432 &:, 1 Schule und 1 Gottesacker. 

Die Ortſchaften ſind: 
Ludwach, Pfarrdorf auf dem Gebirge, mit 32 H., 216 ©., dem 


Mfarrfige, der Pfarrfirche, 1 Schule und 1 Gottesacer, 1 St. ſuͤd⸗ 
oͤſtl. von Scheßlitz; 


Kübelſtein, Dorf am Fuße des Kulmberges, mit 19 9: und —— 


409 S., St. nordoͤſtl. von Ludwach; 
Neudorf, Dorf mit 20 9. u. 107 ©,, %, &. ſüdl. v. Ludwach. 
Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im Log. Scheßlitz. 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche verehrt, als ihren Zatron, Johannes den 
Taͤufer und feiert deſſen Patrocinium am Feſttage dieſes Heiligen, ihr 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach dem Gedaͤchtnißtage der Ent⸗ 
hauptuug des hi. Johannes. Die 10ftündige Anbetung | in dieſer Pfar⸗ 

rei wird am 31. Auguſt abgehalten. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſieht dem Hrn. Erzbiſchofe am. 
Das jährliche reine Einfommen der Pfarrei beläuft fich nur auf 


480 fl. 12 °/, Kr. Dabei befigt der Pfarrer das Beneficium zur Hl. - 
Katharina in Burgellern. 


*) Ludwach war ehemald eine Filial der Pfarrei Scheßlitz. Es wurde 
von dieſer im 3. 1737 getrennt, und durch Beiträge ven Privaten 


und durch Unterſtützung des Fürſtbiſchofs Friedrich Carl zu einer 


Pfarrei erhoben. 


— 418 — 
5. Pfarrei Scheßlitz. 


§. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei *) Liegt faſt in der Mitte des Dekanates, das von 
ihr den Namen führt, und ift von den Pfarreien: Giech, Ludwach, Dem 
melsdorf, Kirchfchletten, Guͤßbach, Weichemvafferlos, Steinfeld und 
Lohndorf, umgeben. Sie breitet fich in dem Ldg. Scheßlig und in ben 
Perg. Aufſeeß, Burggrub, Planfenfeld und Wiefentfels des Ober 
mainfreifes aus, wird von deu Gewäflern: Ellerbach, Würgan, En 
erbach und Scheßlitz durchfchnitten und umfaßt: 4 Kirchen, 3 Kapel 
len, 2 Kaplaneien, 5 Beneficien, 8 Schulen, 1 Gottedader, 3/18 
S., unter welchen 13 Proteftanten find, 1 Städtchen, 14 Dirfe, 
4 Weiler u.2 Einöden. [Die 333 Zuden im Umfange haben ihre Synagoge) 

Die Ortfihaften heißen: 

Scheßlitz, Städtchen an der Straffe von Bamberg nach Sb 
feld, von den Baͤchen: Ellerbach, Seierbach und Wuͤrgau durchfchmiten, 
init dem Pfarrfige, der Pfarrfirche, welche enthält: 1 hohen Thurn mi 
5 Glocken und verfchiedenen Waspen, eine angebaute Seitentaydk, 
ein ſteinernes Monument eined Grafen von Trubendingen und feim 
Gemahlin Agnes, deren Name durd; ein Lamm in den Armen bapih 
net wird, in der Mauer auf der Epiftelfeite, ein anderes Monument 
von Stein rechts vor dem Eingange in der: Chor, zum Andenken Fried 
richs von Wiefenthau zu Reckendorf (geft. am 3. Apr. 1569), beat 
erften Gemahlin Walburga von Wiefenthau, einer Gebornen un 
Schar (Schiffe) ſtall Ageft. am 1. Sul. 1552) und feiner zweiten Ob 
mahlin Anna von Wiefenthau, einer Gebornen von Streitberg (get. 
am 22. März 1570), mit noch andern Figuren, Wappen der Ahneı 
und Inſchriften, ein drittes Monument von Stein an der Weſtſeit 
der Nebenkapelle, zum Andenken des Wolf Dittrich von und zu Mid 


*) Der Urfprung biefer Pfarrei reicht wahrſcheinlich im die Zeiten ver 
Karolinger hinauf. Sm J. 1058 war Arnold von Sieslice auf e 
ner Synode zu Bamberg und durch ibn wabrſcheinlich die Pfarre 
Scheßlitz vertreten worden. 


" ’ 


— | ——— J 


uthau cgeſt. am 19. Sert. 1575) und. deſſen PER Beatrix von 
zieſenthau, einer Gebornen von Redwitz (dt; am 20. Set. 156, 
eichfalls mit Infchriften und Ahnen Wappen, und noch einige ans 
re, minder bedeutende Epitaphien, ferner 1: fchönes Bild auf bem 
ochaltare, die Ermorbung des Bl. Kilian, uud feiner Gehilfen, Ras 
nat und Totnan, vorftellend, von And. Mattenbeimer und bie 
ildniſſe der hl. Anna und Johannes des Taͤufers * auf Nebenals 
ren, mit 1 SpitalsRicche, : 4 Stadt» Kapelle, 184 9., 1,0468, 
ater welchen 11 Proteſtanten find, 2 Kaplaneien, 3 Beneficien (zur 
[. Jungfrau Maria, zur hl. Eliſabeth und dem Griedifchen) y, 1 
ugelmeßbruderſchaft⸗Stiftung, 1 Knaben⸗ und 1 —— 
Gottesacker vor dem Staͤdtchen, 1 Spitale ‚41. Schweſterhauſe,. - 
Bagiftrate, den Sigen bed Ldgs. und Rentamtes gl. Namens, unb u 
M., 3 St. nordöftl. von Bamberg, im Log. Scheßlitz und Dar 
urggrub, [Die 8 Zuden daſelbſt halten ſich zur Synagoge zu Demmelsderf ) 
Burgellern, Dorf am Ellerbache, mit 46 H., 245 ©, 1 
mel , die einige huͤbſche Altar-Gemälde enthält, 2 Bencfiglen:(hitr 
„Katharina und zur hl. Magdalene) ***3,:1 Schule und:t: Schloſſe, 
St. noͤrdl. von Scheßlitz, im Eng. Scheßlitz. Idie Dafgen "3 Inden 
ften ſich zur Synagoge in Demmelsborf. ı a 


. “ . 8 
Bd 





2) .Diefes Bild foll das Portrait des dafigen pietrer⸗ FJohann oh 
ringer darſtellen, welcher die Nebenaltzaͤre/ uf. melden. diefe.2 Si 
der ſich befinden,. und ben Hochaltar, auf feine Koſten dat verfertie 
“gen laflen. “ 
*) Das Beneficium zur fel. Jungfrau‘ waris in der (eh 
iſt im J. 1463 geſtiftet worden. Die Stifter waren," nehſt dem ik 
the zu Scheßlitz, die erfien-Brüder, oder Vorſteher der daſigen Cor- 
poris Christi-Bruderfchaft, namentlich: der Biſchof Anton bon RPo⸗ 
tenhan, Barthel Sandtgrueb Werweſer der Pfarre, Beim 
aus dem Gefchlechte ber Freiherrn don Giech. Die Stiftung des - 
Beneficiums zur bl. Elifabeth in daſiger Spitalkirche geſchah im 
3. 1395 durch den Biſchof Lampert von Brunn. Das griesiſche 
Beneficium wurde geftiftet-am 1. Juni 1772 durch Cunege SGries. 
**) Die Gründung des Beneſiciums zur bi. Katharina‘ wurde vom 
Junker Eberhard ſortſo zu Thurnan im J. 3406 eſangen 


J 


— 4120 — 


Burglefau, Weiler mit 8H., 95 und 1 M., %, St. uud 
oͤſtl. von Scheßlitz, im kog. Scheßlitz und Pirg. Plankenfels. 596 
in 1359. gehören zur Pfarrei Weichenwaſſerlos; 

Demmelsporf, Dorfam Seierbadh, mit 92 &., St. ſu 
öftl. von Scheßlitz, im Log. Scheßlig und Perg. Wiefentfele. [Die I 
figen 156 Zuden haben ihre eigene Synagoge und Schufe.] 

Ehrl (Erd, Dorf mit 99,10 S. und AM, & 
nördl. von Scheßlitz, im Log. Scheßliß; 

Giechſchloß, Eindde auf einem Berge, mit5 ©. und Schleß 
ruinen, °/, St. füdöftl. von Schefliß, im Log. Scheßlitz; 

Bügel, Einöde auf einem Berge, mit 1 Filialkicche, weil 
ſchoͤnes Gemälde auf dem Hochaltare, die Himmelfahrt Mariensiwe 
ftellend (wahrfcheinlich von dem bamberg. Hofmaler Wolf Futter 
gefertigt und vom Maler Sof. Dorn zu Bamberg im J. 1827 ven 
rirt), enthält, und 8 S., %/, St. ſuͤdoͤſtl. v. Scheplig, im Ldg. Scheſt 

Köttensdorf, Dorf mit 169. und 90 S., *, St: ſubl. m 
Scheßlitz, im Log. Scheplig; 

Kremmeldorf, Tor mit 30 9. und 167 S., Y, 
von Scheßlik, im Ldg. Scheßlitz; 

Leimetshof, Weiler mt 5H. und 246, 1%, St. uorbed 
von Scheßliß, im Lig. Schepliß; 

Pausdorf, Dorfam Schalmberg, mit 21 9. und 1096, 
St. noͤrdl. von Scheßlitz, im Log. Schefliß; 

Peulendorf, Dorf mit 36 H., 219 S., unter welchen 2 9 
teftanten ind, 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Filialkicche und 1 DM, 8 
jüdl. von Scheßlig, im Ldg. Scheßlitz; 

Pünzendorf, Dorf mit 20 9. und 123 &,, %/, St. rn 
von Scheglig, im Lg. Scheplig und im Ptrg. Wiefentfels; 


















nad deflen Tode aber vom Junker Martin Foͤrtſch voltieu 
hergeſtellt, und von dem Fürſtbiſchosfe Anton von -MRotenpan 
11. Ott. 1456 beftätigt. Die Stiftung.des Beneficiums zur hl. Du 
Dalene geſchah am Antonitage 1344 von Konrad von Gich, P 
ter, mit Einwilligung feiner Söhne: Heinrich, Konrad, Bude 
Söhne: Peter und Heinrich, und alle, Erben a ! Burgelern. 


421 En 


Nofchlaub, Dorf an einer Anhöhe, mit 20 9. und 108 ©, 
°/, St. nordweſtl. von Scheßlitz, im Lg. Scheßlitz; 

Schlappenreuth, Dorfam Fuße des Reißberges, nit 159° 
und 63 S., Y, St. nordoͤſtl. von Scheflig, im Log. Scheplig; 

Schweisdorf, Dorf mit 39 9., 226 ©. und 1 Schule, 1 St. 


nordweſtl. von Scheßlis, im Lg. Schelig und Ptrg. Plankenfels; 


Stammberg, Weiler aufeinem Berge, mit 5 H., 34 ©. und 
Mangel am Waffer, 1 /, St. ſuͤdoͤſtl. v. Scheßlig, im Ldg. Scheßlitz; 
Weingarten, Weiler am Fuße des Giecher Schloßberges, mit 


AH. und 18 S., 1 &t. ſuͤdoͤſtl. von Scheßlitz, im Ldg. Scheflik; 


...„u 


wus 


Windiſchletten Windtfchenfchletten), Dorf mit 48 H., 
264 ©, und 1 Schule, 1 St. nordweſtl. v. Scheßlig, im Log. Scheslitz; 
Wuͤrgau, Dorf an der Würgan und Straſſe von ‚Bamberg 
nach Hollfeld, mit 46 H., 247 S., 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Pofterpedition 


u. 1 Brücke über die Würgau, 1 St. Öftl. v. Scheplig, im Log. Scheßlitz; 


Zedendorf, Dorfmit 159 ©. und 1 chriftlichen und juͤdiſchen 
Schule, °/, St. ſuͤdoͤſtl. v. Scheplig, im Ldg. Scheßlitz u. Ptrg. Auffeeß.: 


" [Die dafigen 166 Juden haben ihre eigene Synagoge und Schule.] 


§. 2% 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche 9 iſt zu Ehren des hl, Kilian eingeweiht, und 


- feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor oder nach dem Gedaͤchtniß⸗ 


Pic ne 


tage dieſes Heiligen, ihr Kirchweihfeft aber am Tage des hl. Lorenz. 


‚Die Spitalfirhe **) ift geweiht zur Ehre der hl. Elifaberh, und 


‚feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor oder nadı dem Gebächtnißtage 
diefer Heiligen, ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage vor Bartholomäus, 
Aufferdem haben in dieſer Kirche, während des Jahre, ftatt: 1 Jahr⸗ 
tag und 11 Stillmefien. In der Stadtlapelle **"), welche der 


*) Dieje Kirche feheint im 14. Jahrh. erbaut und im 15. Jahrh. vollen 
det worden zu ſeyn. Im 3. 1449 wurde an die Güdfeite derfelben 
1 Rarelle erbaut. 
“*) Die Spitalfirche wurde im 3. 1765 neu erbaut, und am a. Aug. 1769 
vom dafigen Pfarrer u. Dechant Joh. Lor. Körber feierlich benedicirt. . 
er) Die Stadtkapelle wurde nicht lang vor 1446, ald der Gntftehungszeit 
der Engelmeß⸗ oder Corporis Christi-Bruderfhaft, aufgeführt. 


u l 
— 12 — 


Verehrung ber Mutter unſers Heilanbes geweiht iſt / wirb das Patıy 
einium am Feſte Marie⸗Heimſuchung, und das Kirchweihfeſt am Sons 
tage vor Negidi, gehalten. Auffer diefen Gottesbienften finb in dieſe 
Kapelle, während des Sahres, noch 2 Jahrtage, dann Betftunden der 
Marianifchen Sodalitaͤt, auch fonftige Feierlichkeiten Derfelben. Die 
Kapelle”) zu Burgellern hat 2 Patronen: bie hl. Katharina uud 
die hl. Magdalene, und feiert ihre Patrocinien an den Sonntagen or 
‚oder nach ven Gebächtnißtagen beider Heiligen‘, ihr Kirchweihfeſt aber 
am 4. Sonntage nach Oftern. Auffer diefen Feten find in Diet 
Kapelle, im Laufe des Jahres, nech 1 Amt am Georgs⸗Tage, dam 
25 Pfarrer Ullersberger'fche, 12 gräfl. Schönborn’fche und 5 ander 
Meffen. Die Kirche auf dem Guͤgel **) hat den HI. Pankraz zum 
Patrone, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor oder nach tes 
Gedaͤchtnißtage diefes Heiligen, ihr Kirdmveihfeft aber am Sonntag 
nad Jakobi. In derfelben werden, auffer diefen Feften, das Ich 
über, noch gehalten: 1 Gottesdienſt mit Amt und Predigt am Dar 
tustage, 1 Gottesdienft mit Amt und Predigt am Schutengels ehe, 
wegen der auf dem Guͤgel beftehenden SchußengelsBruderfchaft, 1 Geb 
tesdienft mit Amt und Predigt am WendelindsTage, 3 Jahrtage mb 
7 Stillmefjen. Die Filialfirche zu Peulendorf **"), in weide. 
das Allerheiligfte aufbewahrt wird, ift der Verehrung des bi. Sch 
ftian gewidmet, und hat ihr Patrocinium am Sonntage vor ober nad 
Sebaftiani ihr Kirchweihfelt aber am Sonntage nadı Bartholomis, 
Nebit diefen Feften wird in diefer Kirche, in jedem Monate, eine: 
Gottesdienft mit Amt, Predigt und einer Ehriftenlehre, gehalten 
Der Patron der Kapelle zu Wuͤrgan ) tft der KL. Andrei; 


* Die Erbauung der Kapelle zu Burgellern faut in das J. 1716. 
9) Diefe Kirche ift wahricheinlich an der Stelle der vorigen Schloftudb : 
dafelbft entfianden. Sie wurde nah Norden zu erweitert, und 

3. 1439 vom Weihbifhofe Peter eingeweiht. In derſelben befinen. 

fih in Stein die Wappen der Bifchöfe: Lampert von Brunn, Nib 
recht von Wertheim, Anton von Rotenhan, Heinrich Groß m 
Trockau und Gottfried von Afchhaufen, unter. weich letztern is 
ſchofe für Bauten an der Gügelskirche 7,245 fl. Frl. verwentet wurke 

*) Diele Kirche wurde, wie fie jetzt fteht, faft ganz neu erbant im 3.175. 
ertr) Die Erbauung diefer Kapelle fällt in die 3. von 1734 bis 1737; # 
legterm J. wurde fie vom Zurftbifchofe Friedrih Earl eingemeit 





— 423 — 
. das. Patrocinium berfelben an jenem Sonntage, an welchem der Ges 
. Dächtnißtag diefes Heiligen gefeiert wird, das Kirchweibfeit am Son _ 
‚ tage vor Jakobi. Auffer diefen Felten werden in derfelben regelmäßig .. 
; jährlich 4 Meſſen gefefen, nämlich am Donnerftage vor jetem Qua⸗ 
tember⸗Sonntage 13 überdieß noch einige Meſſen während des Jahres, 
von denen jedoch eine Stiftung nicht bekannt iſt. Die Verbindlichkei⸗ 
„ten der Beneftciaten in Scheplig find, und zwar 1. des Beneficiaten 
„gu der jel. Jungfrau Maria: in der Stadtkapelle an jedem Samftage 
„1 Meffe zu fingen, an jedem Freitage und an Marfttagen, die auf 
„Sonn und Feiertage fallen, nad) dem Amte und der Predigt, 1 Meſſe 
au leſen; 2. des Beneftciaten zur Pl. Elifabeth: in der Spitalfirche 
„monatlich 1 Meffe zu leſen; 3. des griegifchen Beneficiaten: in der 
Pfarrkirche an den Feſten der Corporis Christi-Öruderfchaft zur Beicht 
zu figen, jo wie auch an den hohen Feilen des Herrn und der göttlis - 
"hen Mutter im Beichtftuhle auszuhelfen, auch wöchentlich 2 Mefien 
zu Iefen, von welchen jedoch 12 das Jahr Über ausgenommen jeyn - 
ſollen, ftatt welcher er an jedem Montage nad) den 12 Erzbruder⸗ 
* ſchafts⸗Sonntagen 1 Meſſe für die verſtorbenen und noch lehenden 
Mitglieder dieſer Bruderſchaft zu leſen hat. Auch ſind die Beriefi ĩcia⸗ 
"ten dem Pfarrer zur Beihilfe in feinen feelforglichen Funktionen vers - 
opflichtet. Der Beneficiat zur hl. Katharina in Burgellern hat in der 
= Kapelle daſelbſt woͤchentlich 2 Meſſen zu leſen, und zur Pfarrei Scheß⸗ 
"Tip für den Gottesdienft am Katharina⸗Tage 1 fl. 52 %, Kr, frk. zu 
”bezablen; der Beneftciat zur hl. Magdalene wöchentlich 1 Meife da⸗ 
= felöft zu leſen, und jährlich für den Gottesbienft am Magdalene⸗Tage 
“an die Pfarrei 1 fl. 5274 Kr. rhn. zu entrichten. Die ewige Anbe⸗ 
"tung in dieſer Pfarrei wurd am 16., 17.,18.,19. 0.20. Aug. gehalten, 
E Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erst iſchofe, 
„dad Beſetzungsrecht auf die Beneficien zur hl. Eliſabeth in der Spitals » 
x Kicche zu Scheßlig und zur hl. Katharina in Burgellern Sr. Wajeſtaͤt 
dem Könige, das Beſetzungsrecht auf das griesifche Beneficium dem 
= "Herrn Erzbiſchofe, das Befegungsrecht auf das Beneficium der fel. 
" ‚Sungfrau Maria in der Sradtfapelle zu Scheßlitz dem Magiftrate das 
tel, und das Beſetzungsrecht auf das Beneficium zur hl. Magdalena | 
‚in Burgellern dem Herrn Graren von Giech, zu. 


⸗ 


— 





















— 2 — 


"Die jährlichen reinen , Einfänfte ber Pfarret betragen, nach de 
feſtgeſtellten Faſſion, 1,319 fl. 26 Kr.; die eines jeden Kaplans 19 
f.22 Y, Kr., nebit freier Wohnung, Roft und Verpflegung wit Geh, 
Licht und Waͤſche; jene des Beneficiaten zur fel. Iungfrau Maria 
Scheßlitz 543 fl. 58 %, Kr., und bed Beneftciaten zur hl. Eliſabeh 
dafelbft 355 fl. 34 Kr. Für das Griesiſche Beneficium beiteht u 
Zeit nur eine Verweſung, da defien Stiftung noch unvollendet & 
Sein Kapitalfond ftand in der Rechnung vom J. 18289 zu 6A 
1Kr. Tür Lefung der Meffen wird die jährliche Summe von 10 
bezahlt. Das jährliche reine Einfommen des Beneftciume zur hl. Is 
tharina zu Burgellern beläuft fich auf 138 fl. 31 %, Kr., und jexs 
des Beneficiums zur Hl. Magdalene dafelbft auf 169 fl. 11 Y, &r. 


Pfarrei Stadelhofen. 


| §. 1. Ä | 
Enge. Graͤnzen. Beſtandtheil e. 


Diefe Pfarrei *) Liegt im Oſten des Dekanates Scheßlitz und geil 
an die Pfarreien: Wattendorf, Weichenwaſſerlos, Steinfeld, Ir 
ftein und an die proteft. Pfarreien Agendorf und Krögelftein. Ee 
breitet fich in den E. Log, Scheßlitz, Weißniain und im Hrſchtg. Zar 
nau des Obermainfreifes aus, und enthält: 1 Kirche, 1 Kapdle, | 
Schule, 1 Gottesader, 1,303 S. und 8 Dörfer. [Die Protekcca 
im Umfange gehören zu einer benachbarten Pfarrei ihrer Eonferion)' 

Die Ortichaften heißen: 

Stabelhofen, Pfarrdorf an ber Straffe von Bamben mb 
Thurnau, mit dem Pfarrfige, der Pfarrfiche, 33 H., 191 &,1 
Schule und 1 Öottesader, 1 St. noıdöftl. v. Wärgan, im Lig. Echefik 

Buckendorf, Dorfmit 25 9., 151&. und 1 Kayelle, /,& 
Öftl. von Stabelhofen, im Log. Weißmain; 

Eichenhuͤhl, Dorf mit 25 9. und 140 e,, Y er. iM 

von Stabelhofen, im Ldg. Scheßlitz; 








⸗ 





) Stadelhofen war ehemals eine Filial der Pfarrei Steinfeld, und 
im J. 1742 zu einer Pfarrei erhoben. 


— 46 — 


Kleinziegenfeld, Dorf mit 36 H., 251 S., 1 freih. von 
Schaumbergiſchen Ptrg. II. Claſſe und 1 Schloffe, St. noͤrdl. von 
Stadelhofen, im Log. Weißmain. [Die Proteſtanten daſelbſt gehören 
zur Pfarrei Abendorf.] . - 
Pfaffendorf, Dorf mit 1 H. und 99S,, Y, St. nördl. von 
Stadelhoſen, im Hrichtg. Thurnau; 
; Scederndorf, Dorf mit 30 H. und 183 S., */, St. nord⸗ 
weſtl. von Stabelhofen, im Log. Scheßlitz; 

MWölfendorf (Welfendorf), Dorf an ber Straffe v. Bants 
„berg nad Thurnau, mit 36 H. und 184 S., Y, St. weſtl. von Stas 
delhofen, im Hrfchtg. Thurnau; | 
. Wozendorf, Dorf mit 16 9. und 94 S., Y, St. ſuͤdoͤſtl. von 
Stadelhofen, im Log. Schefli. 


§. 2% | 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Patronen der Pfarrkirche find die Apoftel Peter und Paul; 
per Patron der Kapelle zu Buckendorf der bi. Sebaſtian; erftere 
+ feiert ihr Patrocinium am Fefte der Apoftel Peter und Paul, ihr Kirch⸗ 
„ weihfeft aber am Sonntage nach dem Lorenztage; legtere ihr Patro⸗ 
= cinium dm Sonntage vor dem Gedächtnißtage des HI. Sebaſtian, ihr 
u! Kirchweihfeft aber am Sonntage nad) dem Feſte Marier-Heimfuchung. 
-: Sn diefer Filialkicche haben, auffer diefen 2 Feften, noch am Mar⸗ 
kustage, wo die Progeffion dahin: geführt wird, und am dritten Bitt- 
=; .Xage, Pfarrgottesdfenfte ſtatt. Die ewige Anbetung in biefer Pfarrei 

fällt auf den 28. und 29. Auguft, 

Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Enpifhofe zu. 
=. Das jährliche reine Cinkommen ber Pfarrei beträgt 483 fl. 49 */. Kr. 


9— 7. Pfarrei Steinfeld. 
F. 1. * 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Diefe Pfarrei liegt im Oſten des Dekanates Scheßlitz und iſt 


t 


ur 





— 49 Steinfeld koͤmmt als Pfarrei fhon im J. 1393 urkundlich vor, wo 
28 


_ 6 — 
umgeben von den Pfarreien: Stabelhofer, Scheßlitz, Ludwach au 
der proteft. Pfarrei Krögelftein. Sie wird von der Wiefent befdtt, 
breitet fich im Lg. Scheßlitz und Hrfchtg. Thurnau, bed Obermaiy 
freies, aus und enthält: 1 Kircje, 1 Kapelle, 1Schule, 1 Steh 
ader, 645 &., 3 Dörfer und 1 Weiler. 

Die Srtfejaften find: 16 
Steinfeld (in Ober⸗- und Unter⸗Steinfeld geſchieden] 
Pfarrdorf an der Quelle der Wieſent, mit dem Pfarrſitze, der Pfar⸗ 
firche, 77 H., 404 ©., 1 Kapelle, 1 Schule, 1 Gottedader und? 
M., 2 ',, St. dl. v. Scheßlitz, im Lg. Scheßlig u. Hrfchtg. Thurnas; 
Hohenhaͤusling, Dorfan der Straffe von Scheßlig nach Geb 
feld, mit 12 H. und 64 S., Y. St. weſtl. v. Steinfeid, im Log. Scheflik 
Hopfen muͤhle, Weiler au der Wiefent, mit 2 H., 106.8 
1M., Y, St. von Steinfeld, im Hrſchtg. Thurnau; 
Roßdorf am Berg, Dorf mit 15 H. und 69 S., 7 St, nord⸗ 
weſtl. von Steinfeld, im Lg. Scheplik, 


%. 2% 
Gottespienftlihe Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkäufe, 


Die Pfarrfirdhe 9 ift zu Ehren des hl. Biſchofs Martin dr 
geweiht, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor Martini, Ir 
Kirchweihfeſt aber am 3. Sonntage nach Pfingfien. Die Kapeli 


Burfard von Aufſeeß und deflen Ehefrau Katharina dem Geb 
teshauſe zu Steinfeld beträchtliche Güter gefchenft, und dem Sig 
Pfarrer gewifle Reihuiie und das Halten eines Gefelfen zu einer ie 
ſtimmten Zeit im Jahre, bedungen haden. Euchar ims von uf 
‚bat dieſes Geſchenk (resp. diefe Stiftung) im J. 1485 durch eine Be 
Bunde befeftigt und beftätigt. In einem, bei bortiger Pfarrregiftraist 
vorhandenen Schreiben des Stadtgerichts Ccheßliß vom 3. 1471. 
ſchieht Meldung von Konrad Krottendorfer, als bamakgei 
Pfarrer zu Steinfeld. Diefe Pfarrei iR fräter ‚wieder eingegunges 
Steinfeld wurde mit der Pfarrei Statelhofen vereinigt; vom Nie 
aber im 3.1742 wieder getrennt, und zu einer eigenen Pfarrei erbabes 
Das Jahr der Erbauung diefer Kicche läßt ſich nicht ange‘en; md 
wurde ihr Thurm im 5. 1603 erneuert, und, bie 7 he ſelbſt m $ 
1714 durd) einen Anbau vergrößert. 


* 


Nas 





— 17 —' 
daſelbſt ift zur Ehre des Hl. Kreuzes eingeweiht. An den Sonntagen | 


i - nad Kreuz Erhöhung und KreuzsErfindung werden in diefet Kapelle 


: feierliche Amter und Predigten gehalten. Für erftern Tag hat Pabſt 


- &femend XL. im J. 1709, und für letztern Pabſt Clemens XIII. im 


5. 1759, einen vollfommenen Ablaß ertheilt. Auch findet in derfels 
ben am 2. Oftertage ber öffentliche Frühgottesdienft ftatt, Das 10r 


 ftündige Gebet in diefer Pfarrei fällt auf den 30. August, 


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Das Befekungsrecht auf die Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe u, 


Die jährlichen reinen Eintönfte der Pfarrei belaufen fih nur auf - 
434 fl. 17 Kr. | 


Pfarret Wattendorf. 
. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Die Lage dieſer Pfarrei *) iſt im Norden des Dekanates Scheß⸗ 
litz und von folgenden Pfarreien umgeben: Weichenwaſſerlos, Kleuck⸗ 
; beim, Arnſtein und Stadelhofen, breitet ſich in den 8 — 


54 


Die Ortſchaften find: ” 
Wattendorf Madendorf), P Pfarrdorf mit dem Pfarrſitze, 


der Pfarrkirche, 36 H., 240 S., 1 Schule und 1 Gottesacker, 2 et. 


nordoͤſtl. von Scheßliß, im Log, Sheifig; ' 
Gräfenhäusling, Dorf mit 28 9. und 150 ©,, 1 2,8. 

füdsftt. von Wattendorf, im Log. Scheßlig; \ 
Kuͤmmersreuth GKumiſchreuth), Dorf mit 20 9. und 124 
, %, St. norbweftl. von Wattendorf, im Xdg. Lichtenfels; 
Maͤhrenhuͤll (Mörenhuͤll, Mehrenhuͤll), Weiler mit 

40 H. und 65 ©., St. nordoͤſtl. von 3 attenborf, im Log. Scheplig. 





*) Wattendorf war früher eine Filial der Pfarrei Weichenwaſſerlos; im 
J. 1728 wurde ed mit einem eigenen Pfarrproviſor verfeben, und im 
J. 1741 zu einer eigenen Pfarrei erhoben. 


9. 2% 

Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
In der Pfarrkirche, deren Patronin die hl. Barbara ift, wird i 
Patrocinium am Sonntage vor oder nach dem Gedaͤchtnißtage dieſe 
Heiligen, u. ihr Kirchweihfeſt am Sonntage nad) Bartholomäus, gefeiat, 
Das 10ſtuͤndige Gebet wird in diefer Pfarrei am 25. Aug. verricktel 
Das Befegungsrecht aufdiefe Pfarrei koͤmmt Sr. Maj. dem Koͤnige n 
Das jährliche reine Einfommen der Pfarrei beiteht | in 459 1.9 

. Fr. 


9. Pfarrei Weichenwaſſerlos (Stübig). 
..% 
Rage. Gränzen. Beſtandtheile. 

Diefe Pfarrei *) Tiegt im Norden bed Defanates Scheßfik, gab 
fhen den Pfarreien: -Wattendorf, Schepliß, Arnftein und Stadelſe⸗ 
fen, breitet fich im k. Lg. Scheßlitz des Obermainfreifeg aus, und ab 
halt: 1 Kirche, 1 Schule, 1 Gottesacker, 758 S., 6 Dörfer u. 1 Beier 

Die Ortfchaften find: 

Weichenmwafferlos, Parsdorf auf bem Gebirge, mit 21.0, 
115 ©., dem Pfarrfige, der Pfarrkirche, welche zwifchen hier mb 
Stübig auf einem Berge ftept id ein fehr ſchoͤnes Altarblatt enthil, 
das den hi. Biſchof Martin, umgeben von Geiftlichen und vom Belt 
und betend über einen Sterbenten, vorftelt, 1 Schule, 1 Gotteb 
ader und 1 Kaplaneiftiftung ”), 2 St. nordoͤſtl. von Scheflib; 


Burgleſau, Dorfmit 13 9., 539S. und 1 M., Et. ſitl 


von Weichenwaſſerlos. 29 S. in 8 H. gehören zur Pfarrei Schefi 
Doſchen dorf, Weiler nit 3 9. und 19 S., Y, St. fühwell 
von Weichenwafferlog; 


*) Das Gründungsjahr dieſer Pfarrei läßt ſich nicht angeben. Iudf 
koͤmmt in einem Kloſter Michaelbergiſchen Urbar vom 3. 1544 fü 
ein Prarrbof zu Weichenwaflerles vor, und die äftefte vorhanden 
Kirhenrehnung daſelbſt, weiche ih auf eine e vorhergehende berishk, 
it vom 5. 1609. 

“) dieſe Stiftung geſchah im 3. 1764. 


. „v. . . 
J ou 1 x 
v . ‚Y 


— 22 
5 EEE - 7 ⸗ a 


Därrnwafferlos Dörrnwafferton, Darf mit 2 —— 
nd 112 ©, St. nordweſtl. von Weichenwaſſerlos; un 

Rosbach Dorf mit 259. und. ‚#0. ©, % St. noͤrdi. von 
Beichenwaſſerlos; | 

- Schneebetg, Dorf mit 16%. und 104 e. *— St. nowoͤſl. 

on Weichenwaſſerlos; u 

Stuͤbig, Torfmit 45 H., 219 ©. md 2 ER, % &t. me. 
on Weichenwafferlos. - 

Saͤmmiliche Orte gehören zum Log. Scheßlitz. 2 


4. 2. 

Gotteddienſtiche Verhaltniſſe. Beſetzungsrecht. Einlinfe 
Der Patron der Pfarrkirche iſt ber'hl. Biſchof Martin. Das 
Jatrocinium wird am Sonntage vor bem Gedaͤchtnißtage dieſes Heili⸗ 
en, und das Kirchweihfeſt am Sonntage in der Frohnleichnams ⸗Oc⸗ 
ro, gefeiert. Die ewige Anbetung in bier Pfarrei fällt auf den 26. 

nd 27. Auguft. 

Das Befegungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht Sr. Koͤnigl. Majeftät zu. 

Das jährliche reine Einfommen ber Pfarrei betrigt 504 fi. a , 

. Kr. | 


— 130 — 





XVII. Dekanat Sieheſannt 


— 








s. 1. 

Lage. Graͤnzen. Größe. 

Dieſes Dekanat liegt im Oſten des Erzbisthums, zwifchen I 

7 und 29° 24° öftl. Laͤnge, und zwiſchen 50° 4 6% und 50 U 
noͤrdl. Breite. Es graͤnzt gegen Norden an das Dekanat Kronach 
das yproteft. Defanat Naila, gegen Oſten an die proteft. Dekaut 
Münchberg und Berned, gegen Süden an die proteft. Dekanate fe 
neck und Culmbach, gegen Welten an bie proteſt. Defanate Euluioh 
und Seibeleborf, und breitet ſich in den f. Kg. Stadtfteinach, Eike 
bach, Mündjberg, Naila, Gefrees, in den Hrſchtg. Guttenberg m 
Zhurnau, und in ben Ptrg. Kircjleus, Neudroffenfeld, Heinerieni 
Unterlangenftadt und Unterfchwarzenftein, aus. | 
Der Flächenraum beträgt ungefähr 6 D Meilen. 







Ve 
Eintheilung. Beſtandtheile. 
Dieſes Dekanat beſteht aus 8 Pfarreien und 1 Curatie. d 
Pfarreien find: 1. Culmbach, 2. Enchenreuth, 3. Kurf 
berg, 4. Ludwigſchorgaſt, 5. Marienweiher, 6. Ram 
Schorgaſt, 7. Stadtſteinach und 8. Wartenfels; AN 
Curatie Guttenberg. 

Dieſe Seelſorge-Poſten begreifen: 9 Kirchen, 8 Kapellen, | 
Kloſter, 3 Beneftcien, 3 Kaplaneien, 21 Schulen, 10 Gotteölkt 
und 11,627 ©., unter welchen 514 Protejtanten find, in 3 Stävche, 
7 Märkten, 51 Dörfern, 61 Weilern und 38 Einöden und ie 
Charitativ werden 471 ©. paſtorirt. [über 514 Proteſtanten im P' 
fange gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion.] 


en — 
9 
, 8. 3. 


pe a Befchoffenbei. Gewerbfleiß. 


Der Boden iſt mehr gebirgig, als eben; das Klima in den Ebe⸗ 
n mild, auf den Gebirgen aber rauh und kalt. Die hoͤchſten Berge 
d: bei Wartenfels Cin deffen Nüpe ber Mittelberg), Culmbach, a 
zuſtuben, Schwarzenjtein, Enchenreuth, Marienweiher, Kupfer: Ä 
vg (Rangen). Die vorzäglichften Gewäfjer find: der weiße Main. 
ı Süden, welcher die, durch die Leugaſt und Steinad verftärkte, 
horgast oberhälb. Kauernbnrg aufnimmt; der rothe Main,? 
sicher ebenfalls in den weißen Main fließt, und die Wald ro dach 
mNorden, welche unter Wallenfels mit ber Rodach fid, vereinigt. 

Die Fruchtbarkeit. bed Bodens ift gering; der Saame wird durch 
e Ernte im Durchſchnitte nur 4 bis 6fach erſtattet. Die vorzuͤglichen 
zeugniſſe find, aus dem Thierreiche: Schafe, viel zahmes Gefld- - 
I. Ziegen, Rindvieh, Wildpret; and dem Pflanzenreiche: Kartoffel, 
lachs, Getreide, Holz, Hanf, Hopfen; aus dem Minerafreiche, 
elches große Schäge enthält: Eifenftein (Gruben zu Vorberireuth, 
hrl. 900 und zu Eifenberg, jaͤhrl. 1500. Seideln liefernd), Kalk, 
erpentin (bei Marienweiher), Spedftein, Granit, Bitriolfies, Mars 
or, Steinfohlen, Gyps (Brüche bei Wartenfels ‚ jährl. 100 Entr. g 
efernd), Baunfteine. | 

Der Gewerbfleiß erftreckt ſich, auffer dem Feldbaue und der Vieh⸗ 
icht, auf Bierbrauereien, Gaͤrbereien, Pottaſchſiederei, Hafıdel mit 
:imereien, Betrieb der Leinwand⸗ und Bollenmanufakturen Gu Plaſ⸗ 
nburg iſt eine bluͤhende Wollen⸗ und Teppich⸗Manufaktur), Huͤtten⸗ | 
erfe (der Hochofen zu Stadtfteinach Tiefert jähr!. 2400 Cent. Ganzs 
ud Brodeifen, am Geſammtwerthe zu 13,200 fl., und 500 Gent. Guße 
aaren, das Frifchfener und der Stabhammer daſelbſt jährl. 2,016 
ent. Stab⸗ und Prügleifen, am Gefammtwerthe zu. 2,168 fl.), Pas 
‚ermühlen, chemifche Präparate Cbei der Köwelfchen Schmelz nricht 
darienweiher). 





— 432 — 


Pfarrei Culmbach. 
$. \ 1. ö 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Die Lage dieſer Pfarrei *) iſt im Suͤdweſten des Dekanates Stadt 
fteinach, zwifchen den yproteft. Pfarreien: Culmbach, :Melkendorf, 
Harsdorf Neudroſſenfeld, Trebgaft: und Thurnau, in dem Loge. un 
Magiſtrats⸗Bezirke Culmbad) ,. dem Hrſchtg. Tburnau und den Pirg, 
Kirchleus, Neudroffenfeld und Oberlangenftadt des hermainkreifek, 
am weißen Main. Diefelbe umfaßt: 1 Kirche, 1 gemeinfchaftlices 
Kirchhof, 1 Schule und 498 ©. in 1’Etadt, 1 Marfte, 13 Dorfen 
und 3 Weilern, und paſtorirt 13 ©, charitativ. [Die 4,272 Yroteis 
ten im Umfange gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Confellion.) 

Die Ortſchaften heißen: 

Culmbach (Kulmbadı), Stadt am linken Ufer bed weißer 
Mains und an der Straffe von Baireuth von Stadtſteinach . peilden 
Baireuth und Kronach, mit dem Pfarrfige, der Pfarrs (Spital u 
Simultan⸗) Kirche, 114 ©, 1 gemeinfchaftlichen Gottesader, 1 
Schule, 1 Spitale, 1 Armen: und 1 Kranfenhaufe, den Siten bel 
$. Logs., Rent» und Forftamtes gl. Namens, 1 Pofterpebition, 1 





*) Bor der Iteformation hatte der Abt des Kloſters Langheim dad fi 
fentationsrecht auf die Pfarrei zu Culmbach. Als derfelbe aber nah 
ber ſich weigerte, auf Verlangen des Marfgrafen einen protekesib 
fhen Pfarrer zu ernennen;. foßte der Markgraf ſelbſt einen folder 
ein, und eignete fi) dad Präientationsrecht zu. Nach dem wei 
liſchen Frieden wurde den Langheimer - Mönchen in ihrem Klofterben 
zu Culmbad ein Privat: Religions: Erereitium geftattet, woran ah 
die Katholifen dortſelbſt, jedoch nur unter mancherfei Beichränkmgen 
Antheil nehmen durften. Durch die Säfularifation umd den Reihe 
deputations Rezeß im 3. 1803 wurde gedachter Kloſterhof aufgebeben 
die preußiiche Negierung infammerirte dad, auf ihrem Gebiete befinb 
liche, Vermoͤgen des Kloſters und beftellte einen Geiſtlichen and deu 
Kloſter Marienweiher, ald Curatus für die Katholiken zu Gulmiah 
und in der umliegenden Gegend. Die Euratie beftand, von 1806 
bis 1809 auch Pfarrei genannt, bis zum 3, 1326, mo fig zu em 
Pfarrei erhoben und förmlich als ſolche Eonftituirt wurde. 


us u 
— 433 — 


Magiſtrate, 2 Ziegelhuͤtten und mehren M., 5 St. nordweſtl. von 


Baireuth, im Logs.⸗ und Magiſtrats⸗Bezirke Culmbach. [Die daſigen 


3,879 Proteſtanten bilden eine eigene Pfarrei.) 


Zu 


Bus 


Blaidı, Dorf auf dem rechten Ufer des weißen Mains und an, 
ber Strafe von Culmbach nad; Stadtfteinah, mit 7 S., St. 


nordoͤſtl. von Culmbach im Log. Culmbach und Pirg. Kirchlene. . [Die 


116 Proteftanten gehören zur proteft. Pfarrei Culmbach.) 
Brüdlein cin Ober- und Untet-Brüclein gefchieben), 


- Dorf mit 3 S., an der Straffe von Culmbach nad) Bairenth, 9 v8 


St. fühl. von Culmbach, im Log. Culmbach. [Die 8 Proteftanten das 
ſelbſt find nad) Neudroffenfeld gepfarrt.] 
Eberhardsreuth (Eberhardsgerenth), Dorf, mit 1 S., 


. 3 St. ſuͤdoͤſtl. von Culmbach, im Log. Culmbach. [Die bafigen 19 Pro⸗ 


feitanten find nad) Neudrofienfeld gepfarrt.] 
Fichtelhof, Weiler mit 1©., 2 St. von Culmbach, im Ldg. 


Culmbach. ſdie 50 Proteſt. daſelbſt gehören zur Pfarrei Neudrofi ſenfeld.] 


Hornungsreuth, Dorf mit 9 S., 2°, St. ſuͤdl. von Culm⸗ 
bach, im Ldg. Culmbach. ſDie daſigen 134 Proteſtanten gehören in die 
proteſt. Pfarrei Neudroſſenfeld.] 

Kauernburg, Dorf auf dem rechten Ufer des weißen Mains, 


mit 2 S., 2St. nordoͤſtl. von Culmbach, im Log. Culmbach. [Die 


daſigen 108 Proteftanten gehören in die proteft. Pfarrei Culmbach.] 
Lerchenfeld, Dorf mit 6 S., 3 St. ſuͤdl. von Culmbach „im 


edg. Culmbach. ſDie 130 Yroteftant. find nach Neudroſſenfeld gepfarrt.] . 


Lindau, Dorf mit 1©., 2 Y, St. füböftl. von Culmbach, im 


Log. Culmbach. [Die dafigen 236 Prot. gehören in die Pfarrei Trebgaft,] 


Megdorf, Dorf mit 4 S., Y, St. nördl. von Culmbach, im 
edg. Culmbach. [Die 122 Prot. daſelbſt gehören in die prot. Pfr. Culmbach.J 

Keudroffenfeld, Dorf an der Straffe von Baireuth nach 
Gulmbach und auf dem rechten Ufer bed rothen Maine, mit 2 S. 
und 1 Schloffe und freib, von Neigenfteinifchem Ptrg. II. Glaffe, 
3 &t. ſuͤdl. von Culmbach, im Log. Culmbach. [Die daſigen 408 Dip 
teftanten bilden eine eigene Pfarrei.) 

Neuenreuth ‚ Dorf auf dem rechten Ufer bes rothen Mains, 
mit 1 S., 2 Y, St. ſuͤdl. von Culmbach, im Log. Culmbach. [Die 
Daſigen 100 Proteſtanten gehören zur Pfarrei Neudrofienfeld.) 


— 434 —— 


Oberpurbach, Weiler, St. nordoͤſtl. von Culmbach, im 
Lg. Culmbach und Perg. Oberlangenſtadt. LDie 32 Protefanten me 
ſeloſt gehören in tie proteit. Pfarrei Culmbach.J. 

Pechgraben, Dorf mit16©,3 St. ſudoſt. von Culmbaq, 
im Log. Culmbach und Ptrg. Kirchlens, [Die daſigen 14 Brotekanig 
find nach Neudroſſenfeld ge farrt.] 

Plaffenburg, Feitung auf dem linken Ufer des weißen Main, 
nit 1 Zwangcarbeits-Anftait und 310 ©., von weldyen etwa 30 af 
Individuen des dajigen Militär. Commaido’e und 250 auf Sträflisg 
fommen, Y, ©t. dit. von Culmbach, im Log. Culmbach und Polüe 
‚Gommiffariate Plajfenburg. [Die 72 Proteftanten daſelbſt gehören m 
proteft. Pfarrei Culmbach.] 

Poͤrbitſch, Dorf am weißen Main, mit 4 S., Y, St. ner’ 
von Culmbach, im Ldg. Culmbach. [Die 80 Proteftanten dafelf ee 
ren in die proteft. Pfarrei Culmbach.] a 

Thurnan, Markt an der Straffe von Kafendorf nach Bairenh 
mit 25 S., 1 Schloffe und dem Sitze des gräfl. v. Giechifchen Hrſatj 
gl. Namens ‚, 3 St. fübweftf. von Culmbach, im Hrſchtg. Thuraan. 
[Die dafigen 1,400 Proteftanten bilden eine eigene Pfarrei.] 

Unterpurbacd, Weiler mit 1 ©., Y, St. norböftl. von Cun⸗ 
bach, im og. Culmbach. [Die 54 Proteftanten daſelbſt gehören zur pi 
teſt. Pfarrei Culmbach.] 

Waldau, Dorf in waldiger Gegend, mit 6S., 2 St. ſid⸗ 
oͤſtl. von Culmbach, im Log. Culmbach. Die daſigen 083 Protehanie 
yfarren nach Neudroffenfeld.] 

Charitativ werden von ber Pfarrei Culmbach alle Katholiken ws 
ftorirt, welche in ben übrigen Orten des Logs, Culmbach (die Om 
jchaften Der Pfarreien Kupferberg und Ludwigſchorgaſt ausgenommen) 
uf4Y, DO. M., und nebft diefen noch einige, welche im Hrfdiz 
Thurnau wohnen, naͤmlich: 3 S. von Burghaig, 3 St.; 2 6. 
Autfchdorf, 2 St; 6 ©. von Seidenhof, 1St.; 1 S. von Tb 
schnig, 1 St., und 1 ©. von Bernitein, 1 2, St. von Eniw 
sad, entfernt. 

5. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Wcder in der Spitalfirdye zu Culmbach, noch in der Kirche af 
® 





. ’ \ u - 435 — 


„et . . 


der Plaſſen burg ift ein Kirchenpatron. In der Spitaitichen wirb an 


Sonn⸗ und Fefttagen der proteſt. Frühgottesdienft von 7 bis/8 Uhr. | 
gehalten, und dann haben die Katholiken zu ihrem Gottesdienſte in 


derſelben die übrige Zeit des Tages frei. Woͤchentlich findet uͤberdieß 
- in derſelben, in ber Negef, zweimal Gottesdienſt für die Spitaͤler 


ſtatt. In der Kirche auf der Plaſſenburg, wo. der Altar mit einem 


:  Portatile zu Öottesdienften benuͤtzt wird, alternirt, an Sonns und 


Bi ie 


Feiertagen, der katholiſche mit dem proteſt. Pfarrer in Abhaltung der 


:, Gottesdienſte; auſſer dem 2. Weihnacht⸗, 2. Oſter⸗ und 2. Pfingſt⸗ 


Feiertage ‚ und dem Feſte Chriſti⸗ ‚Himmelfahrt, werben jeboch darın J . 


eine Feiertage gefeiert. An jedem Montage wird Katecheſe für die 


kathol. Sträflinge männlichen Geſchlechts gehalten, hierauf Meſſe für 


: ‚alle kathol. Sträflinge gelefen, und nachher auch den Sträflingen fas 
thol. Sonfeffion Fatechetifcher Religionselinterricht ertheilt. . An Sonns - 
abenden jeden Monats wird den neueingelieferten kathol. Sträflingen 
ſpecieller Unterricht in den Saframenten der Buße und des Hl. Abende - 
‚mahls ertheilt; am 2; und 3. Sonnabende werben die männlichen, am 


4. Sonnabende die weiblichen Buͤßer kathol. Religion, zur Hl. Rome | 
munion gelaffen. Statt des 10ftündigen Gebetes wirb in dieſer Pfar⸗ 


rei an einem Sonn- oder Feiertage, nebit dem gewöhnlichen vormit⸗ 


"tägigen Gottesdienſte, 1 Betſtunde abgehalten. . WV 
Das Beſetzungsrecht auf dicſe Pfarrei ſteht Sr: Maj. dem Könige zu, 
Das jährliche reine Einfommen der Pfarrei beiäuft ſi ch auf 540 


fi. 19 Kr. 


2. Pfarrei Enchenreuth. 


$ 1. 
Lage. Gränzen. Beftänptpeite, u 
Die kage dieſer Pfarrei ”) iſt im Oſten des Dekanates Stabtfei . 





*) Grihenreuth war früher eine $ilial der nun broteſt Pfarrei Preſech 
von welcher ſie feit dem 16. Jahrh. getrennt iſt. Cine wohl geord⸗ 
nete Pfarr: Matrifel vom 3. 1600 findet fi) daſelbſt noch yor. Der 
Fürſtbiſchoff Gottfried von Aſchhauſen hat ten Grund zur beſſern 
Dotirung dieſer Pfarrei Dadurch gelegt. Daß er, aus eigenen Mitteln, 


= ⸗ 


— 138 — 


nach, zwiſchen der Pfarreien: Wallenfels, Marienweiber, Stadt 
ſteinach un? Wartenfels, und ven proteit. Pfarreien: Preſſeck, Schar 
zenbach, Helmbrechts, Mangersreuth und Grafengehaig, in den l 


eg. Stadtſteinach, Mündterg, Raila, in dem Hrſchtg. Guttendeg, 
und in den Perg. Keirerörcuth und Unterfdmvarzenftein, des Oben 


mainkreiſes. Diefelbe begreift: 1 Kirche, 1 Scyufe, 1 Gottesader 


und 1,480 S., worunter 17 Proteftanten find, in 1 Markte, 11 
Doͤrfern, 7 Weilern und 9 Einoͤden. [Die übrigen Proteſtanten im 


Umfange gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Eonfeflion.] 
Die rtjchaften find: 

Endenreuth, Markt zwifchen Preſſeck und Schauenftein, mit 
dem Marrfige, der Pfarrkirche, 1 mit der Pfarrei vereinigten Bens 
ficium *%), 1 Scuie, 1 Gottedader, 1 Goͤtz von Loͤwenrathiſcher 
Etiftung, 80 H. und 586 S., unter welchen 5 Protejtanten find, de 
ſich theils zur Pfarrei Preffed, theild zur Pfarrei Grafengehaig Kalten, 
3’, St. füdöftl. von Steinwiefen, im Ldg. Stadtſteinach; | 

Berghaus, Eindde, ”/, St. von Enchenreuth, im Log. Stab 

ſteinach. [Die Proteftanten dafeloft find nad) Mangersreuth gepfarrt.] 
| Birken, Weiler mit 4 H. und 27 S., St. nordweſtl. ve 
Enchenreuth, im Lg. Stabtfteinady und Ptrg. Heinersreuth. [Dr 
PBroteftanten daſelbſt pfarren nach Preſſeck.) 

Biſchofsmuͤhle, Weiler mit 2 H., 17 S., unter welden ii 
Proteſtanten find, welche ſich zur Pfarrei Doͤbra halten, St. ud 
öjtl. von Enchenreuth, im Ldg. Stadtſteinach; 

Brumberg, Dorf mit 13 9. und 112 S., unter melden 3 
Droteftanten, bie ſich zur Pfarrei Schwarzenbach halten, St. ner 
weitl, von Enchenreuth, im Log. Stadtſteinach; 

Buckenreuth, Weiler mit 5 H. und 39 &,, St. ſuͤdl. v 
Enchenreuth, im Ldg. Stadtiteinad); 

Elbersreuth, Weiler mit 8 H. und 58 S., %, St. weſll. von 


ein Bauerngut für dielelbe kaufte. Auch wurde mit derſelben dei 
Engelmeß » Beneficium zu Stadtſteinach, fo wie das “Erühmeß- Bew 
fieium zu Kupferberg, vereinigt, welches letztero aber fpäter der Wer: 
rei wieder entzogen wurde. x 

*) Diele Vereinigung geſchah im 3. 1546. 


— 47 9 
ichenrenth, im Ling. Stadtſteinach und Det Sei id⸗ | 
igen Proteftanten find nach Prefed gerfarrt J. a 

Elbersreuther Mühle, Einoͤdmahle mit 13 — 1% | &t, 
ET. von Enchenreuth, im Log. Stadtſteinach u. Ptrg. Geinerdeeut 


ie dafigen Proteftanten find nad) Preſſeck gepfarrt.] 
Goͤßmes, Dorf mit 51 6. in 6 9., % St. ſuͤdoͤſtl. von En⸗ 


enreuth, im Hrſchtg. Guttenberg. [Die & Profeftanten daſelbn ſind | 


ch Grafengehaig gepfarrt  : | 

Heinersreuth, Dorfmit 119 6. iu 179. u. 1 ‚neuen Schloſſe, 
id einem freih. von Lerchenfeldiſchen Ptrg. U. Claſſe . St. weſtt. 
m Enchenreuth, im Log. Stadtſteinach und Pirg. Heinersreuth. 
ie daſigen Proteſtanten pfarren nach Prefied.] 

Kreuzknock, Einoͤde mit 7 S.,1 St. von Enchenreuth, im 
'g. Stadtſteinach und Ptrg. Heinersreuth. [Die daſigen Protepanten 
arren nach Preſſeck.] 

Ober⸗ und uͤnterſchwarzenſtein, 2 Doͤrfer mit 130: ®, 
Schlöffern und 1 freih. von Neigenfteinifchen Birg.1. Claſſe zu U: ” 
efchwarzenftein, im Ldg. Naila und Ptrg. Unterichwarzenftein., [Die 
rpteftanten dafelbft gehören in die pfartei Schwarzenbach) 

Ochſengarten, Eindve, 1%, St. ſabl. von Enchenreuth, im 
'g. Stadtiteinach. [Die dafigen Proteſt. gehoͤren in die Pfarrei Preſſeck 

Petersmuͤhle, Einoͤde und M. mit 4S., 1 St. ſuͤdweſtl. von. 
nchenreuth, im Log. Stadtſteinach und im. pig Heinersreutk ‚WBie | 
roteftanten daſelbſt find nach Preſſeck gepfarrt.j 

Pinzenbuͤhl, Einoͤde mit 3.,1 st. von Eichareiuth, | 
ı Log. Stadtfteinad) und Ptrg. Heinersreuth [Die daſigen Proteſtan⸗ 
n gehören zur Pfarrei Preſſeck.] 

Premeuſel (Bremeufen,, Weiler mit 20 S., 2 Et. fiis 
eftl. von Enchenreuth, im Log. Stadtſteinach und Ptrg. Sehnen 
Jie dafigen 50 Proteftanten gehören in die Pfarrei Prefed];. 


Ruͤtzenreuth, Dorf nit 4., Y, St. ſuͤdweſtl. von Enge 


uth, im log. Stadtſteinach und pug Heinersreuth. [Die dal 56 
roteftanten find nach Preſſeck gepfarrt.] 


Schladenreuth, Dorf, Y, St. ſuͤdl. von Enchenreuth, im J 


Stadtſteinach und Ptrg. Heinersreuth. ldie dafigen 90 proteftan, J 
n gehören zur Pfarrei Preſſeck J 
Schlackeumuͤhle, Einoͤdmuͤhle, %, St. ſadweſt von En- 


“ L 
? 
. I 


| u ee, 


chenreuth, im Log. Stabtfteinach und Ptrg. Heinersreuth. [die u 
gen Proteftanten gehören zur Pfarrei Preſſeck.] 
Schlockenau, Dorf mit 65 S., %/, St. ſuͤdl. von Einchenrentf, 
im Log. Münchberg. [Die 17 Yroteftanten dafelbft find der Pfarrei Ore , 
fengehaig einverleikt.) 

Schnebes, Dorf mit 12 9. und 81 S., °%/, St. von Enden 
reuth, im Log. Stadtſteinach; 

Schneidmühle, Einoͤde mit 6 S. und 1 M., 1 St. von Ew 
chenreuth, im Hrſchtg. Guttenberg; \ 

Schuͤbelsmuͤhle, Einödmühle, Y,; St. ſuͤdweſtl. von Enden 
reutb, im Ldg. Stadtſteinach und Ptrg. Heinersreuth. [Die dafızes 
Proteftanten find nach Preſſeck gepfarrt.] 

Trottenreuth (Drottenreufh), Dorf, %, St. fühmeiL 
von Enchenreuth, im Log. Stadtſteinach und Pirg. Heinerören 
[Die daſigen 60 Proteftanten gehören zur Pfarrei Preſſeck.] 

Wahl, Weiler mie 5 9. und 39 S., Y, St. weftl. von Enden 
reuth, im Log. Siadtfteinad) und Ptrg. Yeinersreuth. [Die Yras 
ſtanten dafelbft gehören zur Pfarrei Preſſeck.)] 

Wahlberngrün, Dorf mit 796.1n79., Y, St. fÜDL m 
Enchenreuth, im Hrſchtg. Guttenberg. [Die dafigen 86 Proteſtau⸗ 
find nad) Grafengehaig gepfarrt.] 

Wuſtuben MBuhftuben), Meiler mit 20 S., 1 St weil, 
von Enchenreuth, im Log. Stabtfteinach und Ptrg. Heinerdmf 
[Die Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Preſſeck.] 

Charitatio werden paftorirt: 2 ©. zu Dorfchenhammer, 2 
St.; 3 S. von Frofhgrän, 32 St.; 2 6. von Helmbredth 
2St.; 1 ©. von Leibsberg, 1%, St; 3 S. zu — A 
46, zu Naila, 3 8.566. zu Rothleiten, 4, &5 165 
Scauenftein, 2 St; 186, 31 Schwarzenbad am Walde,! 
% St.; 14 ©. zu Straßdorf, 2 St., und 1 ©. zu Übertcht, 

4%, St, von Enchenreuth entfernt. 


9. 2 
Gottesdienſtliche Berhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkunfu—. 
Der Patron der Pfarrkirche *) iſt der Apoſtel Jakob d. 
Dieſe Kirche wurde im J. 1784 von dem PMaurermeißter Hast ne 
Zimmermeilter Burger non Guttenberg gebaut. 


* 


— 49 — 


Das Patrocinium wird am 25. Juli, und das Kirchweihfeſt am naͤch⸗ 
ſten Sonntage nach Jafobi, gefeiert. Die ewige Anbetung in diefer 


: Pfarrei findet am 14. und 15. November jtatt. 


Das Beſetzungsrecht auf Diefe Pfarrei fteht denr Hrn. Erzbifchofe zu. 
Die jährlichen reinen Einfünfte der Pfarrei betragen, nad) der 


: neueften feftgefeßten Faflion, 574 ft. 19 Kr. Die 26 fl. 7% Kr. 


Provifion, welche der Pfarrer für die Beforgung des wöchentlichen 
Engelamtes zu Stadtſteinach wegen des Beneficiums an bie dortige 


Geiftlichkeit jährlich zu entrichten hat, find hiervon. fchon abgezogen. 


Pfarrei Kupferberg. 
5% 
Lage; Graͤnzen. Beftanptheile, 
Diefe Pfarrei *) liegt im Süden bes Defanates Stadtſteinach, in 


den Ldg. Culmbach, Münchberg und im Hrfchtg. Guttenberg, des 
Obermainkreiſes, und grängt an die Pfarreien: Marienweiher; Markt 


ſchorgaſt, Lubwigfchorgaft, die proteit. Pfarreien: Unterfteinach, Gut⸗ 


sry MM. 


kı 18: 


. tenberg, Wiersberg, und die Curatie Guttenberg. Sie enthält: 1 
‚Kicche, 1 Kapelle, 1 Beneftcium, 1 Kaplanei, 1 Städtchen, 1 Dorf, 


3 Weiler, 2 Einöden, 2 Schulen, 1 Gottesader und 992 &., unter 


- welchen 20 Proteftanten find. [Die übrigen Proteftanten im Umfange 


gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſi ion.] 
Die Ortichaften find: 


Kupferberg, Städtchen mit dem Pfarrfige, der Pferrirch, 


4 Spitalfayelle, 136 H., 872 S., unter welchen 19 Proteftanten’ 


find, die theils zu Guttenberg, theils zu Unterfteinach hofpitiren, 2 * 
Schulen, 1 Kaplanei, 1 Beneftcium **), das mit der Kaylanei ver 


*) Das Gründungsjahr diefer Pfarrei laßt fich nicht angeben. Indeß ift 
gewiß, daß dieſelbe fhon im 3. 1393, wo ein Frühmeß⸗VBeneficium 
daſelbſt aeftiftet wurde, beftanden habe, Im 3Ojährigen Kriege wutde 
fie zerftört, im 3. 1649 aber wieder refuscitirt und neu gegründet; 

mwenigftens fangen von diefem Jahre die vorhandenen Pfarrmatrikel a an. 
*%) Dieſes Beneficium iſt, laut Urkunde, im J. 1393 von Heinrich Rd 
tel, Bürgermeiſter, Frie drich Grötſchmann, Heinrich Senft 

und der ganzen gemeinen Bürgerſchaft zu Kupferberg, geſtiftet worden. 


— 10 — 


bunden ift, 1 Gottesader, 1 Spitale, 1 Magiftrate und 1 M., 3 
St. nordöftl. von Culmbach, im Lg. Eulmbach; 

Alte (Kupferberger) Schmelz, Weiler mit 24 G.,, & 
von Kupferberg, im Log. Culmbach. LDie dafigen 13 Proteftanten fe 
nah Wiersberg gepfarrt. 

- Birkenhof (Ober, und Unter), Weiler mit 3 9. und 3 

‚Y, St. fübl: von Kupferberg, im Ldg. Culmbach. [Die Velen 
—*8 gehören zur Pfarrei Wiersberg.] ‚ 

Doͤrrnhof (Därrnhof), Weiler mit A 9. und 41 6,, w 
ter welchen 1 Proteftant, der fich zur Pfarrei Wiersberg hält, ,, & 
öftl. von Kupferberg, im Log. Münchberg; | 

Kottenau (Cottenau), Dorf mit 6 ©, und 1 Schlofie, 1 
St. fünöftl. von Kupferberg, im Ldg. Culmbach. [Die daſigen Prob 
ftanten gehören zur Pfarrei Wiersberg.] 

Loͤwel'ſche Cchemald Raulinoſſchey Schmelz, Weiler mi 
15 S., /, St. von Kupferberg, im %og. Münchberg. [Die 3 Io 
teftanten daſelbſt find nad) Wiersberg gepfarrt.] 

Schallerhof, Einöde und Hof mit 7S., % St. von Kup 
berg, im Log. Münchberg; 

Spitzberg, Einöde und Hfmit4&,, Y, St. von Kupfehep 
im Hrſchtg. Guttenberg. 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Eintinn 
Die Pfarrkirche hat den hl. Veit zu ihrem Schutzpatrene, m 
feiert ihr Patronatsfeſt am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen. Die Ep 
talfapelle ift zur Ehre der hl. Katharina eingeweiht, und begeht ik 
Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage Diefer Heilige 
Feier der Kirchweihen finden hier nicht ftatt. In diefer Kapelle wo 
den woͤchentlich 2 Meffen für die Stifter gelefen; an den Gebäduuh 
tagen bes hl. Sebaftian, ber hf. Cunegunde, der hl. Katharina, I 
hl. Marcus und am 3, Bitttage, Yfartlicher Gotteddienft und waͤhren 
des Jahres, nimlid) in den Monaten März und November, 2 P 
ſtiftete Jahrtage gehalten. Der Beneficiat hat die Predigten und de 
Beichtftuhl, jene abwechfelnd und diefen gemeinfchaftfich, mit I 
Pfarrer zu bejorgen, auch in jeder Woche 2 Meſſen für die etifier ? 


E 7 


— 41 — 


eſen und zweimal in der Schule Unterricht in der Chriſtenlehre zu er⸗ 
heilen. Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei fat auf ben 23. und 
24. November. ‚ 


J 


Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hrn. Erzbiſchofe zu. 


Das Praͤſentationsrecht auf das Benefleium hat der Magiſtrat Dortfelbft. 
Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei % befteht, nach ber 


feftgeitellten Kaflion, in 813 fl. 8 %/, Kr; der jahrliche reine Ertrag 
des Beneficiums in 411 fl. 35 °/, Kr. 


4. Pfarrei Ludwigſchorgaſt. 
8.1. u 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Die Lage dieſer Pfarrei **) iſt im Süden des Dekanates Stadt⸗ 
teinach, zwilchen der Pfarrei Kupferberg, und. den proteft. Pfarreien: 
Unterſteinach, Wiersberg und Trebgaft, im f. Log. Culmbach des 
Obermainkreiſes. Sie begreift: 1 Kirche, 1 Markt, 2 Einöden, 1 
Schule, 1 Gottesacker und 449 S., unter welchem. 7. Proteanten Fon, | 

Die Ortichaften find: 

Ludwigſchorgaſt, Markt zwiſchen cupſerberg und Zrebgaſt, 
mit dem Pfarrſitze, der alten Pfarrkirche, 74%, 38 S., unter wel⸗ 
hen 7 Proteſtanten find, 1 Schule, 1 Oppehſchen ug und 1 
Sottesader, 1 "/, St. nordöitl. von Culmbach; - :.- 

Drahtmuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 7 S., St. Hort von 
eudwigſchorgaſt; 

Erlmuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 4 G., m Et. fühl, von Luds 
vigſchorgaſt. 

Saͤmmtliche Ortſchaſten liegeni im fange des Bay. Gumba. 





*) Mit diefer Pfarrei wurde das borfige grühmep Berefeium im 3 
1752 vereinigt. 
” se) Ludwigſchorgaſt war ehemals eine Filial der Pfarrei Rüpferberg, und 
wurde im 3. 1706 zu einer eigenen Pfarrei erheben· 


29 


— 42 — 


8§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfü 
Die Pfarrkirche hat zu ihrem Patrone den hl. Bartholt 
and feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gebächtuißte 
ſes Heiligen, ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage nadı dem 9 
lomaͤus⸗Tage. Das 10ftundige Gebet in diefer Pfarrei wird ı 
FTrovember verrichtet. 

Das Befegungerecht auf biefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbifch 
Der jährliche reine Ertrag der Pfarrei beläuft ſich, nach d 

geſtellten Faſſion, auf 575 fl. 35 %, Kr. 


5. Pfarrei Marienweiber, 
5. 1, . . 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 


Die Graͤnzen dieſer Pfarrei *), welche im Oſten des Deka 
Stadifteinach liegt, find die Pfarreien: Marktſchorgaſt, Kupfe 
Enchenreuth, und bie proteft. Pfarreien: Helmbrechts, Münd 
Stammbach, Wieröberg, Suttenberg und Grafengehaig. Giel 
fi im k. Log. Münchberg, im Hrſchtg. und Ptrg. Guttenberg 
Obermainkreiſes, aus und enthält: 2 Kirchen, 3 Kapellen, 1 
fier, 1 Markt, 10 Dörfer, 18 Weiler, 7 Einoͤden, 9 Schule 
Gortesäder und 3,089 S., unter weldyen 6 Proteftanten find, 
paſtorirt 28 ©. charitativ. [Die Proteftanten ins Umfange gehen 
benachbarten Pfarreien ibrer Confeſſion.] 

Die Ortſchaften find: 
Marienweiher, Pfarrborf zwiſchen Kupferberg und Ein 





*) Diefe Pfarrei wurde vom Bifchofe Otto IL. zu Bamberg im $ | 
dem Klofter Langheim geichentt. Das Patronatsrecht auf diefelde 
am 15. April 134 an den Fürftöifhof Lampert, von dem d 
feine Nachfolger überging. Diele haben dje Pfarrei, nachdem fie H 
Durch die Huiliten, tbeils durch den Schwedenkrieg, in ihren Rs 
fehr geſchwaͤcht werten, wieder reiuscititt und mit Veltgeit che 
ſetzt. Die altefte Pfarrmatrikel iſt dom 13, Juni 1587, 


— 443 — 


hh, mit dem Pfarrſitze, der Pfarr⸗ und beruͤhmten Walfahrtöfirche*), 

dapelle, 1 Franzisfiners Klofter *), 38 H., 345 S., 1 Schule, 

iche auch die Kinder von Weihermuͤhl, Steinbach, Roth, Felshof 

d Hanauershof befuchen, 1 Gottesacker und 3 Weihern ‚2 St.füe 

fl. von Münchberg, im Log. Münchberg; 

Baiersbach, Weiler mit 1S., %, St. nordweſtl. von Marien 
29 * 


*) Die Wallfahrt nad Marienweiher zu dem Dlarientifte if ſchon gegen 
600 Sahre bekannt und, der Sage nad, folgenten Urfprunge Im 
früher Zeit war die Gegend um Marienweiher mit dichten Wäldern 
bedeckt und an der Strafe, welche durch dieſelte von Franken nad 
Sachſen führte, fanden in verichiedenen Entfernungen von einander 
fogenannte Nothwirthehäuier. Im 12. Jahrh. befuhr einmal aud) ein 
fähfiicher Fuhrmann, welcher ein Marienbild in Franken hatte ver, 
fertigen laſſen, um ſolches mit fidy nah Haufe zu bringen, dieſe 
Straie und nahm in dem Wirthshauſe an diefem Drte, damals Bor 
dernfee genannt, ſein Nachtquartier. Sm derfelben Nacht wurde dies | 
ſes Haus von Räuſern üterfallen, ‚der Fuhrmann aber, mit feiner 
ganzen Habe, entkam ven gierigen Händen diefer Räuber glücklich. 
Aus Dankbarkeit gegen Gott und Maria, welde er in bieier großen 
Gefabr um Hilfe angeflest hatte, ließ er hierauf Las mitgeführte Ma 
rienbild an dem namlichen Orte aufrichten und eine Kapelle son Holz 
darüber bauen; auch ſoll er ſich daſelbſt frater, nachdem er feine Güs ' 
"ter in Sachſen serfauft hatte, angefledelt baden. Bald wurde diefe 
Kavelle von Pilgern und andern Andächtigen, nah und feru, häufig 
deiucht. Als dieſelbe, ans richt befannter Urſache, in Brand gerietk, 
warfen die dortigen Bewohner, deren Zahf inzwi chen fi fig ver 
mehrt hatte, Das Bild, um es vor den Flammen zu retten, in den 
naben Weiber; entdedten aber an demielben, als fie es wieder ber» 
auszogen, eine Beihädigung in deſſen Geſichte neben der Naſe, welche 
noch jest zu fehen iſt. Nachher wurde daielbft eine große Kirche von 
Stein, wahrſcheinlich vom Biſchefe Otto IL, erbaut und darin das 
berühmte Marienbild, defien Veretrung je länger, deſto mehr ſih 
verbreitete, aufgeſtellt. 

Dieſes Kloſter entſtand im J. 1644, vo der Fürſtbiſchof Melchior 
Otto die Kirche und Pfarrei den Franziskanern in Bamberg zur Be: 
forgung übertrug. Sm 3. 1699 wurde dieſes Kloſter erweitert. Ber 
möge allerboͤchſter Entichliefung som 18. Juli 1828 fol fünrtig im 
Marienweiher ein Franziskaner⸗Hospitium beſtehen. 


* 


noͤrdl. von Marienweiher, im Log. Muͤnchbergz : 


— 444 — 


weiher, im Hrſchtg. Guttenberg. [Die daſigen 3 Protefunten vehern 
zur Pfarrei Guttenberg.) 

‚Baiersbacd, Weiler mit 2 9. und 165,, 4 St. nordwel 
von Marienweiher, im Lg. Muͤnchberg; u 

Felshof (Filshef), Weiler mit 2.9. und 10 * * 2 
ſuͤdl. von Marienweiher, im Log. Münchberg; _ 

Grünlas Gruͤnles), Weiler mit 4 9. und 26 S,, 1% 
St. nördl. von Marienweiher, im Hrſchtg. Guttenberg. EDie Yrb 
fanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Grafengehaig.] 

Hananershof, Einöde mit 13 ©, Y, St. von Marien 
ber, im Ldg. Münchberg; 

Hermes, Weiler mit 9 H., 70 S. und 1 Schule, welche anh 
von der Zugenb von Rothenbühl und Rothenbuͤhler⸗Muͤhle beſuch 
wird, St. weſtl. von Marienweiher, im Ldg. Münchberg; . 


SHermesmähle Adhazmähle), Weiler mit 1 M. und 9 


8,1%, St. weil. von Marienweiher, im Hrſchtg. Guttenben 
[Die Proteſtanten gehören zur Pfarrei Grafengehaig.] 


Hintererb, Weiler mit 79. und 9 ©, 26. von Marin 


“ weiber, im Hrfchtg. Guttenberg; 


| Hintervehberg, Dorf auf einer Andöhe, mit 12 9. und 86 
S, 1%, St. nördl. von Marienweiher, im %bg. Münchberg; 
Hohenberg, Dorf mit 24. H., 280 S., 1 Kapelle und 1649 
ke, an weldyer auch die Kinder von: Hofenberger Mühle Theil nee, 
Yy, 6: noͤrdl. von Marienweiher, "im Log. Maͤnchberg: 
Hohenberger. Müpfe, Einöbmähfe mit 10: &,1%4% 












Hohenreuth, Weiler mit 2 H. und 23 ©, 4GEt. nö. a 
"Marienweiber:,. „im Hrſchtg. Guttenberg. ldie Proteſtanten 17 
plarren nach Grafengehmig.] 

Hohenreuth, Einoͤde mit 9 S., % ®&i. von Marienseik 
init: Muͤnchberg. [Die daſigen rote pfarren nach. Orafengeheig] 

Horach, Weiler mit. 41:6. und 1 Schule, welche auch as 
ter Tugend zu Rappetenreuth, Gruͤnles; Hermesmůbie, Hintererb w 
Zegaſt beſucht si, t °4.&t. von Marienweiher/ im Hrſchtg. Gane⸗ 
berg. ſdie daſtzen ‚100: "Protöftanten gebören wur Afereei Srafengehaig) " 


. Non 





“ 


[ . i 


aleinrehmahle, Weiler mit. 1 7 2 endet. von Pr 


:nmeiber, im bg. Münchberg. [die 6 protetanten daſelbſt ei 
ch Grafengehaig JJ. 

Koſermuͤhle, Einoͤdmuͤhle am Kofferbache, mit se, Ya 
erdl. yon Marienweiher, im Lg. Münchberg; . 

Marktsleugaft, Markt mit 141 H., 1,021 ©., unter nel 
en 3 Proteſtanten, 1 Filialkirche, 1 Kapelle - 1. Beneficium ”),2 
chulen, an welchen auch die Kinder von Hohenreuth, Baierabadh 
ıd Koſermuͤhle Theil nehmen, und 1 Gottesader, Y, ©. noͤrdi. 
in Marienmweiher, tim Hrſchtg. ———— 

Meſſetmuͤhle, Einoͤdmuͤhle, 2 St. von Marienweiher, 


Hrſchtg. Guttenberg. [Die 6 Prot. dahier find nach Grafengehaig geyfarrt.) 


Neuſorg Neuenſorg), Dorf mit 25 H., 173 &,, unter 
eſchen 3 Proteſtanten ſind, die ſich zur Pfarrei Grafengehaig halten, 
d 1 Schule, welche auch von den Rindern su Oefel, Hinter» ind 
orderrehberg, Nebmühle und Vordererb, beſucht wird, 1t. nordl. 
n-Darienmweiher, im Ldg. Muͤnchberr;ʒ;ß;ß; 

Defel, Weiler mit 2 9. und 18 G., Y St. von Marienwei⸗ 
r, im Log. Muͤnchberg; on 

Rappetenreuth, Dorf mit 54 5,1 y, St. nbrbl. von Dr 
nmweiher, im Hrſchtg. Gutenberg. [die 54 Proteftanten daſelbit And, 
ch Grafengehaig ge;farrt.] 


> 
% 


Rehmuͤhle, Weiler mit 2 H., 30 &, und 1 D., 1 % ei. u 


n Marienweiher, im Log. Mönchbeig; 


"Roth, Weiter mit 3 H. und 23 ©, 8. oſti. von Waren J 


iher, im Ldg. Münchberg; wo 
Rothenbuͤhl, Weiler mit 2. 9. und 19 &, —3 et. von Das 
nmweiber, im Lodg. Muͤnchberg; — 


Rothenbuͤhler Muͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 9 ®.,. hr Si. von” 


ariemveiher, im Log. Münchberg; 
Sanerhof, Dorf iu waldiger Gegend, mit 192 ®. un + 





* Dieſes Beneficum wurde im 3. 1798, durch den Bauern godann 
Mehringer und durch die Beiträge anderer Koplthäter. in dortigen 


Gegend, geftiftet, Das Bermögen Ser vorigen Frühmeſſe⸗Stiftung 


daſelbſt wurde mit jener der dortigen Kirche vereinigt. 


\ 


N 


N 


— 447 — 


Landes, nnd feiert ihr Parroeinium am Feite Marie⸗Heimſuchung, ihr 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach Marie-Geburt. Am haͤufigſten 
wird dieſe Wallfahrts⸗Kirche an Marien⸗Feſten befuht. Die Kapelle 
zu Marienweiher hat das Bild der hl. Dreifaltigkeit, aber feinen dfs 
fentlichen Gottesdienft. Patron der Filialfirche zu Marftieus 
gaft, in welcher das Allferheiligfte aufbewahrt wird, ift der Apoſtel 
Bartholomäus. Tas Patroeinium feiert diefe Kirche am Tage Dieies 
Heiligen, und ihr Kirchweibfeft am Sonntage nach dem Gedaͤchtniß⸗ 
Tage des bl. Franziskus. Im Winter wechielt der Pfarrgottesdienft 
an den Sonntagen in der Filial- und in der MuttersKirdje; im Soms 
‚mer hat die Filial-Kirche immer nur am dritten Sonntage den Gottes⸗ 
dieuſt. In der Mutter⸗Kirche finden an allen Fefttagen des Jahres J 
die Pfarrgottesdienſte ſtatt, ausgenommen die Feſte des hl. Stephanus, 
Bartholomaͤus und des zweiten Oſtertages, an welchen die Gottes⸗ 
dienſte in der Filialkirche gehalten werden. Zu dieſer halten ſich un⸗ 
mittelbar die S. von Marktleugaſt, Hohenreuth, Baiersbach und Ko⸗ 
ſermuͤhle, zur Pfarrkirche die S. der übrigen Ortſchaften, was au 
in Bezug auf die 2 Gotteshder gilt. Inder Kapelle zu Marktleugaft 
wird Fein öffentlicher Gottesdienft abgehalten. Die Kapelle zu Dos 
benberg, worin ein Bildniß der Sungfrau Maria aufbewahrt il, 
wird von ber dafigen Gemeinde im Sommer zu Abend -Andachten bes 
nuͤtzt; Öffentliche Andachten haben darin nicht flat. Der Beneficiat 
hat die Frühmeffe in Marftleugaft zu leſen, die Kranken daſelbſt zu 
verjehen und an Fefttagen zu Marienweiher Aushilfe zu leiften. Die 
Franzisfaner zu Marienmweiher haben die Verbindlid;keit, fidy vom 
Pfarrer nad) Möglichkeit in der Seelforge verwenden zu laſſen. Die 
ewige Anbetung in diefer Pfarrei hat am 16., 17., 18., 19. und 20. 
November statt. 
Das Befegungsrecht auf dieſe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Der jährliche reine Ertrag dieſer Pfarrei beläuft ſich, nach der 
feftgeitelften Faffion, auf 907 fl. 33 Kr.; jener des Fruͤhmeß⸗Be⸗ 
neficiums auf 325 ſu * | j 





2) Im 93. 1825 wurde für den Bencficiaten auch ein Pleines Daus nah 
der Kirche zu Marktleugaſt erbaut. ar 


+ 


— 41 — 


Grundmuͤhle , Einbdmuͤhle „M Et. nordweſtl. von Marte 


ſchorgaſt, im Ldg. Gefrees; 
— Gundlitz, Dorf mit 115 S. und 1 Schule, 1 St. nörhf. von 


Marfticorgaft, im Log. Münchberg. [Die dafigen 134 Proteftanten 
gehören zur Pfarrei Stammbach.] 


Hermeshof, Einoͤde, 14 St. ſüdweſtl. von Marftfchorgaft. 


- im Log. Gefrees. [Die 6 Prot. daſelbſt gehörey zur Pfarrei Himmeltron,) 


Herrnſchrot, Weiler bei Gundlig, mit 39 S., 1 1, St. 
nördl. von Marftfchorgaft, im Ldg. Mündjberg. [Die dafigen 6 Pros 
teftanten yfarren nach Stammtad).)] 

Himmelfron, Torf mit 8 S., 1 &t. ſüdweſtl. v. Marktſchor⸗ 
gaſt, im Log. Gefrees. [Die daſigen 074 Prof. bilden eine eigene Pfarrei.] 

Höfles (Hoͤflas), Dorfmit 2S., St. noͤrdl. v. Markt⸗ 


ſchorgaſt, im Log. Gefrees. [Die 68 Prot daſelbſt gehören zur Pfr. Streitau.] 


r 


Sobenbuden, Eindbe, 1°, St. don Marktſchorgaſ, im A 
Münchberg; 


Koͤßlar (Köftler), Weiler mit 6S., 1St. ſuͤdl. v. Maitt⸗ 


ſchorgaſt, im Ldg. Gefrees. [Die27 Prot. ratcictelerren nah Himmelfrom] 


Luͤtze nre uth, Dorf an der Straſſe von Berneck nach Gefrees, 
mit 15 &., 1 St. ſüdoͤſtl. von Marktſchorgaſt, im Log. Gefrees. 
[Die 50 Proleſt enten daſeloſt gehören zur Pfarrei Berned.)] 

Pulſt (Bulſt), Weiler mit 69. und 34 ©., welche ſich an 


| ‚bie Pfarrei Himmelfron halten, St. füdweftl. von Marktfchorgaft, 


im %og. Gefrees; ‘ 


. Roͤhrersreuth, Weiler mit 4 H. und 36 ©., ‚welche ſich zur 
Pfarrei Berneck halten, im Ldg. Gefreeg, St. ſuͤdl. v. Marktſchorgaſt; 


Schwaͤrzhof, Einoͤde, 1St. ſuͤdweſtl. von Marktſchorgaſt, im 
Long. Gefrees. [Die 7 Proteſtanten daſelbſt pfarren nach Himmelkron.] 
Streitau, Dorf mit 5S., 1 St. nordoͤſtl. von Marktſchorgaſt, 


im Ldg. Gefrees. [Die daſigen 430 Proteſt. bilden eine eigene Pfarrei.) 


Etreitmähle, Einoͤde, 1 St. ſuͤdweſtl. von Marktſchorgaſt, 
im og. Giefreed. [Die daſigen Proteftanten pfarren nad Himmelfron.] 

Thalmuͤhle, Einoͤdmuͤhle, /, St. v. Marf. ſchorgaſt, im og. 
Gefrees; 

Waſſerknoten, Torf mit 33 H. und 240 S., und wein 


N 


4 
— 


— 150 — 


205 Proteſtanten, welche ſich zur Pfarrei Berned halten, %, St. ſud⸗ 
öftl. von Marktſchorgaſt, im Ldg. Gefrees; 

Winklas, Weiler mit 2 Familien, 1 St. noͤrdl. von 
Marktihorgaft, im Log. Münchberg. (Die bafigen Proteftanten geh 
ren zur Pfarrei Stammoach.) 

Witzleshofen, Dorf, 1 Y, St. norböftl. von Marftfchorgaf, 
im Ldg. Gefrees. (Die daſigen 195 Proteſtanten pfarren nach Streitan) 

Ziegelhuͤtte, Einoͤde, °/, St. ſuͤdweſtl. von Marktſchorgaß, 
im Log. Gefrees. (Die daſigen Proteſtanten pfarren nach Himmelkron) 

Ziegenburg Giegenberg), Dorf mit 17 H., 102 S., uw 
ter welchen 30 Proteſtanten, die ſich zur Pfarrei Streitan halten, uud 
1M., ', St. nördl. von Marktſchorgaſt, im Lg. Gefrees. 

Auch find die Katholiken im Pfarrbezirfe Trebgaft nach Mark 
fchorgaft gepfarrt. Charitativ werben paftorirt: 29 ©, von Berned, 
im Log. Gefreed, 1 St.; 4S.von Bernreuth mit Branbdhol, 
im Ldg. Gefreed, 1, St.; 3G. von Kremnig, im Ldg. Gefreed, 
1%, St.; 66. von Röhrenhof, im Ldg. Gefreed, 2 St.) 2& 
von Wiersberg, im kg. Culmbach, 1St.; 1 &. von Weiſen 
bach, im Log. Culmbach, 1 St., und 8 ©. von Nemmersdorf, 
im Lg. Baireuth, 3 St. von Marktichorgaft entfernt, 


. % 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte 
Die Pfarrkirche iſt zur Ehre des hl. Jakob eingeweiht, und 
feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage, ihr Kirchweihfeſt aber m 
Sonntage nach dem Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen. Die ewige Aw 
betung in biefer Pfarrei fallt auf den 21. und 22. November, 
| Tas Patronatsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt Sr. Majeſtaͤt tes 
Koͤnige zu. 
Das jaͤhrliche reine Einkommen dieſer Pfarrei, mir welcher dai 
dortige Fruͤhmeß⸗Beneficium nach der Reformation vereinigt worben, 
beſteht, nach ber feftgeftellten Kaffion, in 1,250 |. 23 Kr. 


ER — 
7. Pfarrei Stoötfinnd. 


5. 1. | 
Rage. - Graͤnzen. Berinptbeites 


Die Lage diefer Pfarrei *) ift im Weiten des Defanates, deffen 


Namen fie trägt, und von den Pfarreien: Wartenfels, Enchens - 


reutb, Marienweiher, ber Guratie Outtenberg, und den proteſt. Pfar⸗ 


reien: Lohenthal, Unterſteinach und Guttenberg, umgeben. Sie ver 
breitet fi in ben k. Ldg. Stadtſteinach, Culnibach und Münchberg, 


des Obermainfreifes, an der Steinach, und umfaßt: 1 Kiche, 1 Kos 
pelle, 1 Deneficium, 1 Kaplanei, 3 Schulen, 1-Gottesader und 


2,150 ©. in 1 Stadt, 5 Dörfern, 15 Weilern und 9 Einoͤden. Die 
891 Prot. im Umfange gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Gonrehiem) 


Die Ortſchaften heißen: 


Stadtſteinach, Stadt an der Steinach und dem Eaiorbee- 


mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 1 Kapelle, 1 Fruͤhmeß⸗ Bene, 
fteium **), 1 Kaplanei, 185 H., 1 Schloffe, 1,240 ©., 3 Schulen, 


4 Gottesader, den Siten des k. Dgs., Rent⸗ und Bergamted gl. Na⸗ | 


mens, 1 Armenbaufe und 1 Magiftrate, 2 St. nordoͤſtl. yon Culm⸗ 


bach, im Ldg. Stadtſteinach. (Die befgen 58 Veotellanten And nach Um . 


terfteinach gepfarrt.) 


Aumühle, Einbömäte mit 5 S., * St. von Suretemach . 


im Ldg. Stadtfteinad) ; 
Bergleshof, Weiler mit 3 9: und 2 ©, ien nord. on 
‚ Stadtfteinach, im Log. Stabtfteinadh; = e 


Sifenberg, Weiler mit 2 9. und 19 e., 1 &t. noͤrdl. ven, 


Stadtſteinach, im Ldg. Stadtſteinach; 


Frankenreuth, Weiler mit 3 H. und 27 S., 1er nocöRt, . 


| von Stadtſteinach, im oe Stabefteinadh; 


*) Diefe Pfarrei ift eine der aͤlteſten Pfarreien: in der Erzdioͤceſe, und \ 


— 


ſcheint ungefaͤhr zu gleicher Zeit mit jener zu Kronach entſtanden zu 


ſeyn. Nach einem Regiſter derſelben son einem Pfarrer daſelb im 


J. 1455 hatte ſie einen groͤßern Umfang, als gegenwätti 


2) Dieſes Beneficium bät feine Stiftung der freib. von — £ 


Familie um das Jahr 1352 zu verdanken. 


Gruͤndlein, Einötmühle mit 7S., Y%, St. von Stadiſteinac, 
im Log. Stadtſteinach; . 

Hammermühle, Weiler mit 2 9, 11 S. und AM, Ya. 
son Stadtſteinach, im Ldg. Stadtſteinach. Der 1 Proteftant dafelb 
gehört zur Pfarrei Unterſteinach.) 


Höfles, Eindde mit 15 S., 1 St. von Stadtſteinach, im &g . 


Stadtſteinach; 
| Hochofen, Weiler mit 3 H. und 11 &., %, St. von Stabtfic 
nad, im Ldg. Stadtſteinach. (Die dafigen 4 Broteftanten find nach Un 
terfteinad, gepfarrt.) 


Hummendorf, Weiler mit 21 S., Y, St. ſuͤdoͤſtl. vom Stab | 


fteinach, im Log. Culmbach. (Die dafig. 13 Prot. gehören zur Pfr. Unterſteinach) 
Mittler Hammer, Weiler mit 10 S., Y, St. von Stade 


fteinach,, im Log. Stadtfteinad). Die 3 Yroteftanten daſelbit pfarten 


nach Unterſteinach.) 


Neumuͤhle, Weiler mit 17 S, in2 9. und 1M., 2St. nen⸗ 


oͤſtl. von Stadtſteinach, im Log. Stadtſteinach. (Die 8 daſigen Yrete 
ſtanten ſind nach Preſſeck gepfarrt.) u 
Dberhammer, Weiler mit 16 S., %, St. von Stabtfteinad, 


im Log. Stadtſteinach. (Die 10 Prot. daſelbſt nd nach Unterſteinach gepfarrt,) 


Obere Schneipmühle, Einoͤdmühle mit 6 S., St. voꝛ 
Stadtſteinach, im Ldg. Stadtſteinach; 

Oberzaubach, Dorf mit 15 H. und 116 S., St. nörl. 
von Stadtſteinach, im Ldg. Stadtſteinach; 

Oſenbaum, Einoͤde mt 36., 7 St. von Stobrfeinnd, i 
Log. Stadtiteinady; 

Papiermühle, Einoͤde bei Schlopp, mt 3 ©, und 1m 
yiermühle, 2 St. von Stadtſteinach, im Log. Stadtſteinach. (Die 5 
Proteftanten daſelbſt pfarren nach Preiled.) 

Petſchen, Einöde mit 14 ©, 1 St. von Stadtſteinach, in 
Ldg. Stadtſteinach; 

Poppenholz, Weiler mit 2 5, 1 St, von Stadtſteinach m 
Lg. Stadtſteinach. (Die 26 Proteſtanten dafelop pfarren nach Rugentorf.) 


Roͤmersreuth, Weiler mit 9 H. und 68 S., Y ei. nord⸗ 


oͤſtl. von Stadtſteinach, im Log. Stadtſteinach; 


— 453 — 


Schlopp, Weiler mit 2S., 2 St. nordoͤſtl. von Stadtſteinach, 
im Log. Stadtſteinach. (Die 79 Proteftant. daſelbſt pfarren nad) Preſſeck.) 

Schwetzlesdorf, Weiler mit 22 S., 1, St. nordoͤſtl. von 
Stadtſteinach, im Hrſchtg. Cuttenberg. (Die * igen 12 Proteſtanten 
gehören zur Pfarrei Guttenberg.) 

Triebenrenth, Dorf mit 26 H. und 174 8., 1%, St. nords 
öftl. von Stadtfteinach, im Log. Münchberg und Hrſchtg. Fa 

Unterfleinach, Torf an der Steinach, mit 5S. in 29,1 
&t. ſuͤdoͤſtl. von Stadtſteinach, im Log. Culmbach. (Die 612 Proter 
ſtanten daſelvbſt bilden eine eigene Pfarrei.) | 
Unterzaubach, Dorf mit 20 9. und 171©., Y, et. nordl. 
von Stadtſteinach, im Ldg. Stadtſteinach; 

Vogtendorf, Weiler mit 9,H. und 58 S., 1 St. sfr. von 
Stadtfteinach, im edg Muͤnchberg; 

Vorder nreuth, Weiler mit 9 H. und 69 S., 1 St. nordoͤſtl. 
von Stadtfteinach, im Ldg. Stadtſteinach. Der 1 Proteftant dajeloft 
ift nach Unterſteinach gepfarrt.) 

Borgel GForkel), Einöde mit 9 S., 1, St. von Stadt - 
fteinach, im Ldg. Stadtſteinach; 

Waffenhammer, Einoͤde mit 6 S., 2 St. von Stobtfeinad), 
im Ldg. Stadtſteinach. (Die 8 Pret. dafekiht Sehören zur Pfarrer Preſſeck.) 

Wildenſtein, Dorf am Abhange eines Berges, mit 27 S., 2 
St. norböftl. von Stadtſteinach, im Ldg. Stadtſteinach. (Die 50 Pros 
teftanten daſelbſt find nah Preſſeck gepfarrt.\ 


% 
‘ 


$. 2. 
Gotteddienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Der Patron der Pfarrkirche *) iſt der hl. Michael; das Patros 
cinium wird gefeiert am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage des hf. 
Michael, und dad Kirchweihfert am erften Sonntage nac) dem Roſen⸗ 
franzfefte. Die Kap elle, weldje baufällig ift, hat die Jungfrau Mas 
ria zur Patronin. Im sn wird anchmel Meſſe geleſenz an wird 





*) Die Pfarrkirche wurde im J. 1772 neu erbaut, und. bie Cürgeihung 
derfelben geſchah am 8. Oktob. I 1785 von dem Fürßoifchofe 
Franz Ludwi g. | 


— HA — 


fie zweimal bei den Bittgaͤngen beſucht. Der Fruͤhmeſſer ift verbun⸗ 
den, an Sonns und Feiertagen die Fruͤhmeſſe zu leſen, 'in der Seel 
forge Aushilfe zu leiften und in jedem Monate 1 Predigt zu halten. 
Die ewige Anbetung in dieſer Pfarrei hat am 8., 9., 10. und 11. 
November ftatt. 

Rückſichtlich diefer Pfarrei uͤbt der Herr Erzbifchof das freie Col⸗ 
fationdrecht aus. 

Die jährlichen reinen Erträgniffe diefer Pfarrei beſtehen, nad 

ver feſtgeſtellten Faſſion, in 1,510 fl. 51 %, Kr.; die des Beneſici 
ums in 447 fl. 14 %, Kr., und jene der Kaplanei in 200 fl. nebk 
freier Koft, Wohnung und Verpflegung mit Licht, Holz und Wilde 


8. Pfarrei Wartenfeld. 
$. 1. 
Lage. Graͤnzen. Beftanptheile, 

Diefe. Pfarrei *) Liegt im Norbweften des Dekanates Gtabtfeb 
nach, im Log. Stadifteinad; und Ptrg. Heinerdreuth, des Obermai⸗ 
kreiſes, und graͤnzt an die Pfarreien: Stadtſteinach, Zeyern, Web⸗ 
lenfels, Enchenreuth, und die proteſt. Pfarreien: Seibelsdorf uw 
Preſſeck. Sie begreift: 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Kaplanei, 1 Schale, 
1 Oottedader und 1,373 ©. in 2 Märkten, 10 Dörfern, 7 Beim 
und 2 Eindden, [über 1,240 Proteflanten im Umfange gehören u be 
nachbarten Pfarreien itrer Confeſſi on.) 

Die Ortſchaften find: 
| Wartenfels, Heiner Markt in einer wilden, ſteilen Bug 
gend, mit dem Parrjige, der Pfarrkirche, 1 Kapelle, 1 Kaplan), 


e) Diefe Pfarrei fol eine Stiftung der Herrn von Waldenfels, som 
welhen Riwin zwifchen 1324 und 1329 die Burg Wartenfeli de 
felbft erbaut hat, aus dem 14. Jahrh. ſeyn. Die Yfarı-Matriid 
reidyen nur bis zum 3. 1628 gurud, 

) Die Staplanei wurde im 3. 1747 dadurch geftiftet, daß man dab der 
tige Frühmeß-Beneficium, welches ſeinen Urſprung den 3 Kitters 
Niwinus, Johannes und Albertus vom Wallenfels u serdu 
Ben hatte und im 3. 143 betätigt wurde, wit dei Pfarrei gereinigt 


* 
— 4 — 


57 H., 336 S., 1 Schule, 1 Gottesacker auſſer dem Markte, 4 M., 
worunter 1 Papiermühle, und den Ruinen eines von Waldenfeisi⸗ 
ſchen Schloffes, 3 St. nordweſtl. von Culmbach, im Ldg. Stadtſteinach. 
(Die dafigen 13 Proteftanten find nah Nugendorf gepfarrt.) 

Altenreuth, Weiler mit 9 H. und 85 ©,, St. nördl. von 
Wartenfels, im Ldg. Stedtfteinadh; 

Draunersreuth, Dorf mit 129. und 84 &., 1 St. nord⸗ 
öftl. von Wartenfels, im Log. Stadtſteinach. (Die 6 Proteſtanten da⸗ 
ſelbſt ſind nach Preſſeck gepfarrt.) 


Deckenreuth, Weiler mit 4 9 und 34 ©,, St. öftl. von: 


Wartenfels, im Lg. Stadtſteinach; 


Ehesberg (Ober⸗ und UntersEhesberg), Weiler mit 6 - 


H. und 35 S., °/, St. noͤrdl. von Wartenfeld, im Ldg. Stadtſteinach. 
(Die Proteftanten dafelbft ſind nach Nugendorf und Seibelddorf gepfarrt.) 


Eifewien, Weiler mit 3 &., %, St. von Wartenfels, im Ldg. 


Stadtiteinach. (Die 19 Proteſtant. dafelbft find nad Rugendorf gepfarrt.) 
Feldbuch, Dorf mit 9 S., %, St. ſuͤdweſtl. von Wartenfels, 
im Ldg. Stadtſteinach. (Die * daſelbſi gehören zur Pfr. Rugendorf.) 
Hohl muͤhle, Einoͤde, im Ldg. Stadtſteinach. (die Dafigen 
Mroteitanten gehören zur Pfarrei Nugendorf.) 
Kübelhof, Eindde mit 2S., °/, St. ſuͤdweſtl. von Wartenfeld, 
im Ldg. Stadtfteinach. (Die Yeotefanten daſelbſt pfarren nach Rugendorf.) 
Kunreuth, Dorf mit 13 H. und 90 &., 1 St. norböftl. von 
Martenfels, im Log. Stadtſteinach; 


Lautengrund, Einöde bei Preffel, 1 4 4 &. norböftl. von - 


Wartenfels, im Log. Stadtiteinady,. (Die dafı igen Proteftanten geiären 
zur Pfarrei Prefled.) 

Eofau, Dorf an der Losnitz, mit 68 S., 1 St. weſtl. von Dar 
tenfels, im Log. Stadtfleinad. (Die 4 — 2* daſelbſt piaren 
nach Seibelddorf.) 

Mittelberg, Weiler am Mittelberg, mit 1 &., Y Et. Horde 
weft!. von Wartenfeld, im Ldg. Stadtſteinach. (Die baflgen Broteftan- 
ten gebören zur Pfarrei Seibelsdorf.) 

Poppenbolz, Weilermit 2S., %, Et. ſuͤdl. von Wartenfels, 
im Ldg. Stadtſteinach. (Die 26 Proteſt. daſelbſt pfarren nach Rugendotf.) 

Preſſeck, Markt auf einem Berge, mit 1426. 1, Sa nord⸗ 


— 16 — 


öl. von Wartenfelö, im Lg. Stadtſteinach und Perg. Heinerören. 
(Die daũñgen 43 Preteitanten büten eine eigene Brarrei.) 

Reichendach, Dorf! mir 23 H. und 183 S., 1 ©t. nortöll, 
von Wartenfels, im Ydg. Stadtſteinach. (Die 5 tafigen Proteitanten 
fine nab Pretekt ge: rarrt) 

Rugentorrf, Derf mit 19 S. und IM, ° St. fubweitl. von 
Wartenfels, im YO. Stadtſteinach. (Die daſigen 250 Proteftanten 
bilten eine eigene Nrarrei.) 

Schöndorf, Weiler mit 6 H. und 51 S., °%, St. ditl. von 
Wuartenrels, un “ig. Stadiſteinach; 

Seibeisdorf, Torran ter Straſſe von Stadtſteinach nach 
Kronach, mit 3S., 1 St. weitl.v. Wartenfels, im Log. Stadtſteinach. 
(Die 275 Preteitainten duieltjt rilden eine eigene Piarrei.) 

Seubetbenreutb, Dorf mit 129. und 79 S., 25 St. von 
Wartenẽels, im Ldg. Stadtſteinach; 

Schwand, Torf mit WI. und 142 ©, St. oͤſtl. von 
Wartenfels, im 103. Stadtſteinach; 

Zettlitz Gedlich, Dorf mit 3 S., » St. ſuͤdl. von Warten 
fels, im Ldg. Stadiſteinach. wie daſigen 112 Proteftanten find nıd 
Rugenderf gerfarrt.) 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche *) iſt zur Ehre des Apoſtels Bartholomäus 
eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor-tem Go 
daͤchtnißtage dieſes Heiligen, ihr Kirdhweihfeit aber am Sonntage nad 
Bartholomaͤus. Die Kapelle hat feinen Patronz in derjefben wird 
nie öffentlicher Gortesdiengt abgehalten, jondern nur bei Leichen und 
in den DuatembersZeiten Privatandacdht verrichtet. Die ewige Am 
betung in dieler Pfarrei findet am 12. und 13. Nov. ftatt. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei fteht Er. Maj. Dem Könige zu 


*) Dieje Kirhe, wahricheinlich früher eine Schloßfapelle, befteht ſchon 
ſeit dem 14. Jahrhunderte. 

“*) Ein daſelbſt beſtandenes Frühmeß⸗Beneficium wurde nach der Refer⸗ 
‚mation mit diefer Pfarrei vereinigt. 


a: 


u en et GERT  " 


- Q . . as⸗ — Ba es . | | 

Das aͤhrliche d reine Eintommen des Pfarrei 9 belauft as, I | 
der feftgeftellsen Faſſion, auf 670 fl. 40 Kr 3 jenes der Kaplanei 
auf 95 fl, womit noch der freie Genuß einer Dopuung, Rof uab 
"Berpflegung mit Richt, Holz und Waſche verbunden iſt. un 


9, Euratie Guttenberg. 
8.1. Bu 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheil e. 


Diefe Curatie ), welche im. Suͤden des Dekanates Stadtſteinach 
Am Hrſchtg. Guttenberg bes Obermainkreiſes, liegt, iR noch in Dem 
Berbande mit der proteftant. Pfarrei Outtenberg, und von den Pfar⸗ 
zeien: Kupferberg, Stadtfteinach, Marienweiher, und den prottfl. 
"Pfarreien: Guttenberg und Unterfteinach, umgeben. Gte hat 1 Ka⸗ 
pelle, und erſtreckt ſich über 374 S., welche mit den 510 Proteſtas⸗ 
ten der Pfarrei Guttenberg einverleibt ſind, und 2 We unb 6 
Weiler bewohnen. a on 

Die Ortichaften ind: u = 
Öuttenberg, Dorf mit 183 6, g Sätöffern, f Sclofler Ä 
gelle, 1 gemeinfchaftlichen: Mottesacker , und dem Site des freih, von . 
uttenbergifchen Hrſchtgs. gl. Namens, 4 ©t. ſuͤdweſtl. von Muͤnch⸗ 
- berg... Die 340 Proteftanten dafelöft bilden eine eigene Partei). Br 
Breitenreuth, Weiler mit 17 ©. und 1 Schloſſe, ei 
nordoͤſtl. von der Pfarrei Guttenberg; ’ 
Buch, Beiler mit 59 S., 1 &. morböft. von Gutenberg, . 

(Die 12 Yroteftanten gehören zur —— Guttenbers. 
Eeg, Weiler mit 9 S., 1 St. von Gutenberg, (Die 77 ie 
teſtanten gebören zur Pfarrei Suttenberg) 
Kaltenftauden, Weiler mit 5 &., %, 6t. von Buttinberg . 
(Die dafigen 22 Proteftanten find nach Guttenberg gepfarrt-) a Be 
Maierhof, Dorf mit 76 6, St. von Gutenberg: ie 

67 Proteſtanten daſelbſt pfarren nach Suttenserg) Be 
%) Bereits über 80 gadre wird dieſe Enratie un —R ns 

dern Kloſter Marienweiher verlehen. 


20 Ä 


| Pfaffenreuth, Weiler mit 66, vA et. von Guttenberg. 
[Die daſigen 25 Proteftanten ‚gehören zur Perei Buttenberg.] 
Streihenreuth, Weiler mit 28S., Y, St. von Guttenberg 
- Die 11 Proteftanten daſelbſt gehören zur Pfarrei Guttenberg.] 
Saͤmmtliche Ortſchaften liegen im Hrſches. Guttenberg. 


4.2. 


Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einfänfe 


| Die Schloßkapelle, in welder dad Allerheiligfte. aufbewaht 
wird, ift zu Ehren der Apoftel Philipp und Jakob eingeweiht, ud 
feiert ihr Patrocinium am 1. Mai, ihr Kirchweihfeſt aber am 6.08, 
ober am Sonntage nach dem Nofenkranzfefte. Statt des 10ſtüͤnd⸗ 
gen: Gebetes wird dafelbft an einem Sonn⸗ oder Feiertage, nebſt dem 
gewoͤhnlichen vormittägigen Gotteöbienfte, 1 Betſtunde abgehalten, 
Die Verweſung biefer Euratie wird vom Herrn Erzbiſchofe beket, 
Ein fires, beftändiges Einkommen hat der Curatus nicht; m 
wird von ber dortigen Gutsherrſchaft unterhalten. 











j j \ a u \ = eg - 
“ea 
XIX. Deranat raltat 


6.1. 
Lage. Graͤnzen. Größe, - , 
Das Defanat Teuſchnitz liegt im Aufferften Norden des Eiin 
thums, zwiſchen 28° 57° und 209 30/ öftl. Länge, und pwiſchen 20 
17° 20° und 50° 29° 37° noͤrdl. Breite. Es graͤmt gegen Rordeu⸗ 
an das herzogl. Koburg⸗ Gothaiſche Gebiet; ger Oftru an dadfeihe 
und das Reuſſiſche Gebiet und das proteſt. Defatat Kalle, gegen bb. 
den an das Defanat Kronach, gegen. Weflen an das berzogl. Kübac, i 
Gothaiſche Gebiet, und breitet ſich in den & © Tea und u 
enſtein des Obermainkreiſes aus. 
Die Straſſe von Kronach nach Lurwlgliede zicht durch diefeg: 8* 
Yanat, welches einen Fläͤchentaum son 5 34 O Weiten fe, IR: 


BR Fur Fe . u 
Eintpeilung, Weftanptbeite J 

Dieſes Dekanat beſteht aus 9 Pfarre 

baum, 2. Lahm, 3. Reufang, 4% 
‚6. Rotpentishen, 7. Teuſchnis, 

peim. Diefe begreifen in ſich: 15 Kirc 
neien, 24 Schulen, 10 Gottesäder und 
Proteftanten find, in 2 Gtähtdien, 2 
Weilern und 34 Einoͤden. Über 52 ©, 


{über 2,603 Proteftanten in Ünfenge geb 
Üprer Gonfefion.) . 
30, ' 














— 40 — - 


8. 3. | 
Phyſiſche Beſchaffenheit. Gewerbfleiß. 

Der größte Theil des Dekanates, beſonders im Norden, iſt mi 
Bergen beſetzt, welche eine Fortſetzung des Fichtelgebirges find um 
theild zum Franken, theild zum Thüringer» Walde gehören. Tai 
Klima ift überhaupt rauh und kalt; nur in den Thälern mild, An 
Gewaͤſſern ift diefes Dekanat fehr reich. Die vorzuͤglichſten Fiöfe 
und Bäche find, im Süden: die Hapladı, welche bei Preffig die, 
durch die Feine Tertau und Langenau verftärkte große Teb 
tau aufnimmt, die Kronach mit der Teufchnig und dem Krim 

pelbache, und der Ködels und Leitfchers Bach, welche aufn 
halb des Defanates ihr Waffer mit der Rodach vereinigen ;; im Am 
den: bie Lognig mit dem Leinersbache, Feuerbache, be 
Zauhwich, dem Lauenfteiners und Steinbache, auſſerhall 
des Dekanates mit der Saale ſich vermifchend. Übrigens giebt ed wide 
Teiche, welche theils In den Ortichaften wegen Feuersgefahr angelegt 
find, theils auf ben Wiefen zum Einfangen ber Quellen dienen, te 
in Baͤchen zum Behufe des Holzflößens gebaut werben. 

Die Fruchtbarkeit ded Bodens ift gering.. Der Same vermeht 
ſich, bei höchfter Fruchtbarkeit, auf dem Brachfelde 4 bis Smal, auf 
dem Schmalfatfelde aber 2 bid Amal, An Produkten werben fand 
fachlich erzeugt, aus dem Tpierreiche: Rindvieh, Ziegen, Gdaft, 
Scheine cbejonders zu Eila, Friederborf), Wildpret, Fiſche; au 
dem Pflanzenreiche: Getreide, Hafer, Holz (vorzuͤglich bei Teuſch 
nitz, Ebersdorf, Tettau, Steinbach, Windheim, Effelder), Kar 
toffeln, Gerſte, Flachs; aus dem Mineralreiche: Schieferſteine (au 
den Bruͤchen bei Ludwigſtadt, Lauenſtein und Ebersdorf werben le 
Lich 5,000 Gent. Schieferfteine, am Gefammtwerthe zu 1,606 #4 
Kr., gewonnen.) Marmor, Kobold, Eifenerze (im Gehege bei te 
euftein), Silber und Kupfererge (im Tauchwichthale). 

Der Gewerbfleiß der Bewohner, rn Icher bei deren einfachen fo 
bensart fehr lebhaft fich zeigt, erſtreckt ſich, auffer dem -Felbbane id 
der Viehzucht, auf Verarbeitung des Flachſes (met yon den Ein 
wohnern weiblichen und männlichen Geſchlech geſponnen sd 





— 0 — 


gewoben wird), auf Handel mit Leinwand, Holz (von welchem über) 
haupt durchs Fällen, Scyleifen, Kahren, Floͤßen und Schneiden, 
viel Vortheil gezogen wird), auf Kohlenbrennerei, Wierbrauerei, Wol⸗ 
lenſpinnerei, Strumpfſtrickerei, Handel mit Schieferſteinen (von den, 
aus den Bruͤchen bei Ludwigſtadt, Lauenſtein und Ebersdorf gewon⸗ 


nenen Schieferſteinen werden jährlich gegen 2,000 Centner Schiefer⸗ 


tafeln in 9 Sorten verwendet, und gegen 3,000 Schdock verfertigt, zu 
einem Geſammtwerthe von 9,000 fl.), Handel mit Holzwaaren (Tel⸗ 
lern, Schuͤſſeln, Mulden, Brechen, Burffchaufeln, Kinderſpielzeuge), 
auf Betrieb einiger Porzellan⸗ Glas⸗, Vitriol⸗, Löffel: und Röhren, 
Babrifen (zu Langenau, Schauberg, Kleintettau und Eberöborf). 


1. Pfarrei Birnbaum. 


41 
Lage. Oränzen. Beſtandtheile. 
Die Pfarrei Birnbaum *) Liegt im Suͤden des Dekanates und im 
Edg. Teufchnig des Obermainfreifes, und wird von den Pfarreien: 
Neufang, Lahm, Steinwiefen, Nordhalben und Tichirn, begrängt. 
Sie beichränft fich blos auf das, in waldiger Gegend liegende Pfarr- 
dorf Birnbaum, weldes den Pfarrſitz, die Pfarrkirche, 1 Schule, 
1 Gottesader, 52 Se, 329 S. und 2 M. enthält, und 2 St. nord 
weftl. von Steinwiefen entfernt ift. 


Sharitativ werden paſtorirt die S. im Walbpanfe, welches 1 


et. von Birnbaum entfernt ift. 


§. 2 | 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche **) iſt zu Ehren des hl. Stephan eingeweiht, 





_*) Birnbaum und Neufang waren ehemals Filiale von Steinwieſen. Am 
15. Sept. 1492 wurden dieſelten von der Mutterkirche getrennt und 
fiengen an, eine eigene Pfarrei zu bilden. Am 7. Seot. 1623 ge: 
fhab die Trennung des Ortes Birnbaum von der Pfarrei Neufaug 
Birnbaum bildete nun auch eine eigene Pfarrei. 7 

Laut des Separationsbriefe® vom 3. 1623 wurde diefe Kirche ſchon 
vom Biſchofe Dito dem Heiligen eingeweiht. 


N, 


— 4 — 


und feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, fi 
Kirchmweihfeft aber am Sonntage nad) dent Feſte der Apoſtel Peter und 
Paul. Das 10ftündige Gebet in biefer Pfarrei wird am 31. Oftob, 
abgehalten. 
.. Ras Befetsungsrecht auf die Pfarrei fteht dem Herrn Erzbifchofe zu. 
Der jährliche reine Ertrag diefer Pfarrei belaͤuft ſich, wq der 
feitgefteliten Faſſion, auf 583 fl. 40 Y, Kr. 


Pfarrei Lahm. 
I. 1. . 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile, 

Diefe Pfarrei ) Tiegt im Süden des Delanats Teuſchnitz und iß 
umgeben von den Pfarreien: Birnbaum, Neufang, Eteinberg, Beh 
ſeck und Teuſchnitz. Sie liegt in ben k. Log. Kronach und Teufcnik 
und im Perg. Heffelbach des Obermainfreifes; wirb von ber Kronad 
mit dem Kruͤmpelbache burdjfchnitten, und umfaßt: 2 Kirchen, 1 
Kaplanei, 5 Dörfer, 1 Weiler, 3 Eindden, 4 Schulen, 2 Gottes 
aͤcker und 1,343 S., unter welchen 3. Proteftanten find. 

Die Ortſchaften find: ' 

Lahm, Pfarrdorf in einer waldigen, gebirgigen Gegend, ui 
dem Pfarrfige, der Im italienischen Style erbanten Pfarrkirche, 1 8 
planei **), 33 9., 231 S., 1Scyule, 1 Bruberfchafte-Stifrung, 1 
Gottedader u.2M., 3St. nordweſtl. v. Steinwiefen, im Ldy Kroncch; 
| Effelter cEffelder), Kirchdorf an einem Berge und m 
Krümpelbach, mit 44 H., 1 Filialkirche, 779 ©., 1 Schule, 1 Ger 
tesacker und 1M., 1 St. nördl. von Lahm, im Lg. Teufchnis; 

Geſchwend, Weiler naͤchſt der Kronach, mit 6 H. und 406, 
7, St. noröweftl. von Lahm, im Log. Kronach und Perg. Heſſelbach; 

Heffelbach, Dorf an der Kronach, mit 49 H., 2596, | 


*) Lahm mar ehemals eine Filial von Kronach und if ſchon fehr lg 
Zeit zu einer Pfarrei erhoben. 

“) Diele Kaplanei ift, durch Wohlthätigkeit der Gemeinde Effelter, 
3. Mon. 1747 errichtet worden, 


— 463 — 


ter welchen 1 Proteftant ift, 1 Schule, 1 Ziegelhätte und 1 freih. 
von Marſchall. Ptrg. U. Claſſe, St. nordweſil. von Lahm, im 
Log. Kronach und Ptrg. Hefjelbadh; 

Krümpel, Dorf am Krümpelbache, mit 12 9. und 65 ©, 
1 St. füdl, von Lahm, im Ldg. Kronach;; | 
Lahmer Schneidmühle, Einoͤdmuͤhle mit 6 S, St. von 

Lahm, im Ldg. Kronach; 

Oberkrümpelmühle, Einoͤdmuͤhle am Kruͤmpelbache, mit 
8 S., Y St. von Lahm, im Lodg. Kronach; 

Schelemühte, Einoͤdmuͤhle mit 7 S., St. von Lahm, 
im Ldg. Kronach; 

Wilhelmsthal, Dorf im hoͤchſten Walde des Logs. Kronad; 
und der Pfarrei Lahm, mit 69 H., 448 S., unter welchen 2 Protes 
Kanten find, und 1 Schule), 1 ©t. füdmert, von Lahn, 


9. 2. | 

Gottesdienſtliche Verhältniffe. Befeßungsredt.. Einkünfte. 
Die Pfarrkirche ** ift zu Ehren des pl. Aegid eingeweiht, 

und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage Dies 
ſes Heiligen, ihr Kirdjweihfeft aber am 2. Sonntage im Dftob.. Die 
Filialkirche zu Effelter ***), in welcher das Allerheiligite aufbes 
wahrt wird, hat Die Apoftel Peter und Paul zu Patronen, und feiert 
ihr Patrocinium am 29. Juni, ihr Kirchweihfeft aber am 4. Sonntage 
im Monate Juli. In ihr wird an allen Sonn⸗ und Feiertagen Got⸗ 
‚ teödienjt gehalten, wie in der Pfarrkirche; nebft diefen finden in ihr 
während des Jahres ftatt: 50 Jahrtage und 14 Engel» Umter ‚ welche 
ſaͤmmtlich geftiftet find, mehre beftellte Anıter und Meffen, die trefs 


59) Diefe Schule, welche im 3. 1829 entftand, hat ihren Urſprung bauplr 
fahlih den Bemühungen Des Obriſtlieutenants von Regnier zu 
verdanken. 

+) Dieſe Kirche wurde erbaut im J. 1722. 

“++, Diefe Filialkirche entſtand im 3. 1809, unter vatung bes Maurers 
meilterd Böhm von: Wilbelmsthal. Don der vorigen Filialfirdye, 
weiche im 3. 1807 abgevrannt ift, ipricht eine Urkunde vom 3. 1486, 
wo durch eine Bulle den Efelterern ein Ablaß ertheilt wurde: 


⸗ v 


— 14 — 


fenden Leichen⸗Gottesdienſte, zuwellen and), gegen Werabreihäng 
doppelter Gebühren, Taufen und Copulationen. Die ewige Anbetung 


. „in biefer Pfarrei fällt auf den 2. und 3. November. 


Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarvei koͤmmt dem Hru. Erzbiichefe p. 
Der reine jährliche Ertrag der Pfarrei befteht, nach ver im I 
1826 revid. Faflion, in 599 fl. 29 ?/, Kr.; jener des Kaplans u 
167 fl. 15 Kr., wobei derſelbe freie Boßnung, Koſt und Berpflegum 
mit Licht, Holz und Wäfche genießt. - ’ 


Pfarrei Neufang. 


1. | 
Lage. Oränzen. Beſtandtheile. 


Die Pfarrei Neufang *), welche im Suͤdoſten des Dekgnati 
Teuſchnitz liegt, wirb von den Pfarreien: Lahn, Birnbaum, Stein 
wiefen und Zeyern begränzt, und breitet fich im k. Edg. Kronach ub 
in den Ptrg. Oberrodach und Weiffenbrunn ded Obermainkreiſes auk 
Sie begreift: 1 Kirche, 1 Heine Kapelle auf dem Wege nad, Eyes 
wiefen, 1 Schule, 1 Gottesader, 1 Dorf, 4 Weiler, 3 Einoͤden wb 
537 ©., inter welchen 1 Proteſtant fich befinder. 

Die Ortichaften find: | | 

Neufang, Pfarrdorf zwifchen dem Leitfcherbache und der Aw 
dach, in einer gebirgigen, waldigen Gegenb, mit dem Pfarrſitze, de 
Pfarrfirdie, 55 H., 388 ©., unter welchen 1 Proteftant, der ſih 
zur Pfarrei Unterrodad; BA, 1 Kapelle, 1 Schule und 1 Gottetade, 
3 St. nordöftl, von Kronach, im og. Kronach; 

Berglesdorf, Weiler in waldiger Gegend, am daiſcheten 
mit 9 H. und 65 S., St. ſuͤdl. von Reufang, im !bg. Konad 
und Ptrg. Dberrodad); 

Fifhersmähle, Einoͤdmuͤhle mit 4 ©., 4 er von Resfen, 
im &dg. Kronad); 


*) Neufang war, wie Birnbamn, eine nn arrei Gtehuwicht, 
and wurde von diefer getrennt am 15. &ept. 1492, w es a > 
Daum gu einer eigenen Pfarrei erhoben‘ wurde, 


























ni 465 — 


Glosbach, Weller mit 2 9 und 78, Str. von Neufang, 
im Ldg. Kronach; | 

Krümpel, Weiler mit 5 H. und 426. „ Y, St. von Neufang, 
im Log. Kronach und Ptrg. Weiffenbrunn; 

Reitfch, Weiler am Leitfcherbadye, mit 3 9. und 12 @, ,2 
Et. nordweſtl. von Neufang, im Log. Kronach; 

Roßlach (Heufangern), Einoͤde mit 13 &, 72 y/ St. von 
Neufang, im Ldg. Kronach; 

Schaͤferei, Einoͤde mit 6S., %, St. von Neufang, im Ldg 
Kronadı. 

$. 2 
Gottesdienſtliche Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte, 

Der Patron der Pfarrkirche *) ift der hi. Lorenz. Das Patros 
einium wird am Sonntage vor dem Gedächtnißtage dieſes Heiligen, 
das, Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach Marier Heimfuchung, ges | 
feiert. Zur Kapelle wird am Marfustage und am Mittwod) in ber 
Bittwoche von der Pfarrkirche aus die Prozeffion geführt. . Das 10» 
ſtuͤndige Gebet in der Pfarrkirche faͤllt auf den 1. November. 
Da 3 Befekungsrecht aufdiefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbiſchofe 
Die jährlichen reinen Einkuͤnfte der Pfarrei betragen 540 fl.7 Y, Kr 


4. Pfarrei Nordhalben. 


$. 1. 
Lage. Bränzen. Beſtandtheile. 
Dieſe Pfarre **), welche im Oſten des Dekanates Teuſchnitz liegt, 
hat zu Graͤnzen die Pfarreien: Tſchirn, Lahm, Teuſchnitz, Stein⸗ 


*) Die Pfarrkirche, an deren Statt vorher eine Kapelle war, iſt wahr 
ſcheinlich zwiſchen den 3. 1556 und 1561, unter der Regierung ded 
Furſtbiſchvft Georg Fuchs von Rügheim, deſſen Wappen am Haupt 
portale der Kirche Sowohl, als aud) am Schwibhogen ihres Chors am 
gebracht ift, erbaut worden. 

+) Mordhalben, vom Fürftbiichofe Eberhard IL erbaut und m 
fih auch mit einer Kirche verfehen, fol früher eine. Filial der Pfar 
Tſchirn gewefen feyn. Die Bögte und Herrn von Wera zu | 


— 46 — 


wieſen, bie proteſt. Pfarrei Geroldegrän, und das reuſſiſche Gebiet, 
und breitet ſich im k. Log. Teuſchnitz des Obermainfreifes aud. Sie 
begreift: 1 Markt, 5 Weiler, 10 Einoͤden, 1 Kirche, 1 Kapelle, 2 
Schulen, 1 Gottesader und 1,546 S., unter welchen 35 Proteſtan⸗ 
ten find. 
Die Ortfchaften heißen: 

Nordhalben, Markt an der Straffe von Kronach nach Lobe⸗ 
ſtein, mit dem Pfarrſitze, der Pfarrkirche, 160 H., 1,354 S., 
Kapelle, 2 Schulen, 1 Gottesacker und den Sitzen 1 Magiſtrates, fr 
Logs. Teuſchnitz und 1 Zollamtes, 1 Y, St. noͤrdl. von Steinwieſen; 

Birmerfteig, Weiler mit 3 H. u. 19 S., Y, St. v. Norbhalben 

Breitengrund- Mühle, Schneidmuͤhle mit 8 S., /, & 
son Noröhalben; 

Bucenreuth, Weiler nächft ber Strafje von: Kronach nach 
benftein, mit 39. und 24 S., Y, St. nörbl. von Norbhalben; 

| Kichtera-Mühle, Schneibmähle mit 6 S., St. v. Nordiafben 

Koͤttelberg (Koͤdelberg), Weiler mit 2 H. und 13 6, 
/, St. von Nordhalben;. 

RKoͤttelbruck, Einöde am Köttelbache, mit 7 S, 1 Ye 

ſuͤdweſtl. von Nordhalben; 
Neumühle, Einoͤdmuͤhle mit 3 S., St. von Nordhalben; 
Regberg, Einoͤde mit 3., Y, er ſuͤdoͤſtl. von Nordhalben; 
Rübelsgründlein Gübelsgrund), Einoͤde am Koͤud⸗ 
bache, mit 15 ©., St. nordweſtl. von Nordhalben; 
Sceibmühle, Schneidmuͤhle mit 5 &,, 1 Y, St. v. Norbalben 


machten Anfprüche auf Nordhalben, weil dieſes auf ihren Grund mb 
Boden erbaut worden fey. Fürſtbiſchof Leupold verglich Ach u 
dem Bogte Heinrich im 3. 1354 dahin, daß diefer die Häffte da 
Drtes haben und zu Leben empfangen fülle. Die Kirche wurde in de 
Folge zwilchen den Katholiten und Proteflanten gemeinſchaftlich, sı 

es paftorirten daielbft ein katholiſcher und ein proteftantifcher Marne. 
Im 3. 1550 ſtarb der letzte des Geraifhen Stammes, Namens Hei® 
ri, Herr zu Gera, Schleig und Lobenftein, ohne Mannserden; de 
ber fiel Das Leben dem Fürftenthume Bamberg heim. ‚Hier der Zub 
punkt der neuen Begründung ber Fathol. Pfarrei Norddalben. 


— 467 — 
Stengelshof, Weiler mit 17 S., 1 St. ſuͤdl. v. Nordhalben; | 
Streitmühle, Schneidmühle mit 10 S,, 1 St. v. Nordhalben; 
Thomasmuͤhle, Einödmühle mit3&., Y, St. v. Nordhalbenz 
Thomgrund⸗Muͤhle, Schneidnuͤhle mit 7 S., / St. von 


Nordhalben; 


Wetthof, Weiler und Hof an der Straſſe von Kronach nach | 


Eobenſtein, mit 2 9. und 17 S., 1 St. ſuͤdl. von Nordhalben. 


Sämtliche Ortfchaften liegen im f. Log. Teuſchnitz. 

Sn der Pfarrei wohnen etwa 35 unausgepfarrte Proteflanten, 
welche fich zur Pfarrei Titfchendorf im Reuſſiſchen halten. 

Sharitativ werden paftprirt: viele S. im Log. Naila, 3.3. etwa 
50 ©. in der Pfarrei Geroldsgrän, dann einige in dem Pfarreien 


| Lichtenberg und Steben, und im Reuffifchen, 


... un v 


§. 2. 


- Gottesdienftliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 


Die Pfarrkirche *) hat zum Patrone den Hl. Bartholomaͤus, 
und feiert ihr Patroeinium am 24. Auguſt, ihr Kirchweihfeſt aber am 


“ Sonntage nad) Michaelis. Die Marie) Kapelle 8), in wels 


cher das Allerheiligfte aufbewahrt wird, if der Verehrung Mariens ges 
widmet, und feiert ihr Patroeinium am 2. Juli, ihr Einweihungsfeſt 
aber 8 Tage nad) MarierHeimfuchung. In diefer Kapelle nird, aufs 
fer den genannten Feten, an ben Marien⸗Feſten, am 2. Weihnachts, 
2. Oſter⸗ und 2, Pfingfitage, Gottesdienſt gehalten; jedech blos nad) 
einer Obfervanz, und nicht gemäß einer etwaigen Stiftung. Die 
ewige Anbetung in dieſer Pfarrei fällt auf den 27,, 28. u. 29. Oktob. 
Das Befegungsrechk auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Der jährliche reine Ertrag der Pfarrei beläuft fi ich auf 672 f 

33 Ar. 


*) Nach der Bemerkung in der Pfarrmatrikel it ter Grundftein zu dies 
fer Kirche am 4. Mai 1707 gelegt worden. Ihre Einweihung geſchah 
am 25. Juli 1715, durd) ten Weihbiſchof Werner. 

») Die Marienkapelle mag, ihrer gotsifhen Bauart nad gu fchließen, 
ſchon lang vor der Reformation gebaut worden jepk.. 


4 
— As — 


. Pfarrei Poſſeck 


§. 1. 
Lage. Graͤnzen. BeRonbtseite. 
Die Gränzen diefer Pfarrei *), welche im Suͤden bed Defanatd 
Teuſchnitz liegt, werden von den Pfarreien: Lahin, Rotbenfirden, 
Steinberg und Teufchnig, gebildet. Sie breitet füch ins k. Lang. Teuſch 
nit ded Obermainfreifes aus und umfaßt: 3 Doͤr⸗ . A Einöven, 1 
Kirche, 1 Schule, 1 Gottesader und 64S. 
Die Ortfchaften find: 1 
Poſſeck, Pfarrdorf mit 30 H., 210 S., dem Pfarrfike, ie 
Pfarrkirche, 1 Schule und 1 Gottesader, 2 St. ſuͤdl. von Teuſchit 
Gichelberg, Eindve und Hof mit 7 &., %, St. von Ye, | 
Gröffau, Dorf an einem Bergzuge, mit 169. und 10 6, 
. St. fübl. von Poſſeck; 
Guͤftig (Guͤfting), Dorf mit 17 H. und 130 S. —188 
ſuͤdl. von Poſſeck; | 
Schneidm uͤhle (die neue), Einddemit 4 S., %, St. v. Poſſ 
Schneidmühle (die obere), Einoͤde mit 7&., St. v. Poſch 
Schneidmühle (die untere), Einddemit4&.,*/, St. v. Peſel 
Saͤmmtliche Ortfchaften Liegen im Umfange bee k. — Tenſc 


§. 2. 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſetzungérecht. infhafr. 


Der Patron ber Pfarrkirche "Hit Johannes der Evangfl; 
und jener ber einverleibten Peterstirche **) der Apofel Per 


Beide Patrocinien werden an ben Feſttagen biefer Seiligen , ud bei 










*) Poſſeck, früher eine Filial der Pfarrei Lahm, wurbe im J. 1467 mm 
diefer getrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben. De it 
Pfarrmatrikel it vom 3. 1654. 

* Diefe Kirche hat die Jahrszahl 1629, welche unbeftinmt lit, oh 
damals neu erbaut, oder erweitert, oder renopirt worden if. 

*) Die ehemals zu Poſſeck beſtandene Kapelle‘ oder Peterskirche ſel ie 

J. 1750 sufammen, und n. wie bie deirim geflifteten Geb 

tesdienfte, wirrden bern Pfarr 


| 444 


a 


Kirchweihfeſt 8 Tage nach dem Gedaͤchtnißtage des hl. Michael gefcie 

Tas 10ftändige Gebt in diefer Pfarrei wird am 4. Nov, gehalten.’ 

— Das Berleihungsrecht anf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Die jährlichen reinen Einkünfte ber Pfarrei betragen 519 fl. A6 Kr. 


6. Pfarrei Rothenkirchen. 
41 
Lage. Orangen. Beftanpdtheile 

Diefe Pfarrei *) liegt im Säbwelten des Dekanates Teufchnig; 
wird von den Pfarreien: Poſſeck, Neuckenroth, Windheim, Teufchnig 
und vom herzogl. koburg⸗ gothaiſchen Gebiete, begränzt; breitet ſich 
in den k. Lg. Tirfchenreuth und Lauenftein aus; wirb-von der Haßlach 
befphft, und umfaßt: 1 Markt, 6 Dörfer, 1 Weiler, 1 Kirche, 1 
Kapelle, 3 Schulen, 1 Gottesacker und 1,558 &., unter welchen 11 
Droteftanten find. ſDie übrigen proteſtanten im —— aehiren u 
einer Pfarrei ihrer Confeflion.) 

Die Ortfchaften find: 

Rothenkirchen, Marft an der Straffe von Kronach nad Luds 
wigftadt und an ber Haßlach, mit dem Pfarrfige, der Pfarrfirche, 
welche ein Grabmal Ehriftophe von Würzburg (geft. am 17. Sept. 
4624) enthält, 92 H., 565 ©., unter welchen 11 Proteflanten ſiud, 
4 Schule, 1 Schloffe, 1 Bruderfchafte-Stiftung, 1 Gottesacker, den 
Sigen des Nentamtes Teufchnig und 1 Magiftrates und I M., 3 
St, nördl. von Kronach, im Ldg. Teufchnig; | - 

Brauersdorf, Dorf mit 15 H. und 202 &,, 7, St. ſudoͤſtl. 
von Rothenkirchen, im Lig. Teuſchnitz; | 





°) Rothenkirchen war früher eine Zilial der Pfarrei Kronach. Schon 
im 5. 1422 beftand eine Pfarrei daſelbſt; indem diefe Damals von 
dem —* Friedrich mit 1 Steuer zu 1 fl. belegt worden. Im 
J. 1493 wurde von derſelben der Filialort Heinersdorf, durch den 
Biſchof Heinrich, getrennt und zu einer Pfarrei erhoben. Zur Zeit 
der Reformation wurde fle proteftantiih; ging aber noch vor dem 
weftphaliihen Frieden wieder zur katholiſchen Religion über. 


— AN — 


Eild, Dorfmit 16 H., 111 &., einigen Teichen und 1 Ziegl⸗ 
hätte, St. ſuͤdl. von Hothentirdien , im Ldy. Teuſchnitz; 
Foͤrtſchendorf, Dorf an der Haßlach, mit 27 H., 174 €, 
1 Winterſchule und 1M., 1 St. nordoͤſtl. von Rothenkirchen, im &g 
Teuſchnitz; 

Friedersdorf, Dorf zwiſchen Bergen, mit 27 H., 168 €, 
und 1M., St. nordweſtl. von Rothenkirchen, im Ldg. Teuſchnit, 

Preſſig, Dorf naͤchſt Vereinigung der Tettau mit der Haßlach 


mit 19 H., 1 Schule, 148 S. und 1M., Y, St. fübl. von Rotes 


firchen, im Log. Teuſchnitz; 

Schauberg, Weiler an der Langenau und Tettau, mit 136, 
1 ”/, Sr. nordweſtl. von Rothenkirchen, im tbg. Lauenfiein. [Di 
Hroteftanten dafelbft gehören in die Pfarrei Langenau.} 

Welitſch (Wehlitſch), Torf rechte der Haßlach, mit 20.8, 
4 Kapelle, 167 S. und 1 M., 4 St. fübweft. von Notbenkircen, 
im Lg. Teuſchnitz. 

Charitativ werden paftorirt: 2 ©. in der Pfarrei Heiumäef 
des fächfifchen Gebietes, 1 St. von Rothenkirchen. 


%. 2 
Gottesdienſtliche Werhältniffe. Befekungsrecht. Einkünfte, 


Die Pfarrkirche *) itzu Epren bed hl. Bartholomäus einge 
weiht, und hat ihr Parrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtuſ 
tage diefes Heiligen, ihr Kircweihfeit aber am Sonntage nad Geb 


*% An und in dieler Kirche find verſchiedene Bapen ber Herrn m 
Würzburg, aus welchen ſich erfehen läßt, daß dieſe wies zus riet 
ung der Kirche beigetragen haben. Go befinden ſich an ber Aue 
feite des Chors das adel, v. würzburgilce Wappen, mit deu Worten: 
Anno 14% haben Konrad und Erhardt von Würzburg den ehr 
an die Kirche bauen laſſen; und über der unters Kirchthüre dad ren 
würzburgiſche und pöllnigiiche Warpen, mit der Unteririft: Die ed 
und tugenthafte Frau Gertraud von Bölnig (vorher mit int 
Herrn von Würzburg verehlicht), geborne von TFrum. pas dieſe TI 
Gott zu Ehren auf ihre Koſten bauen laſſen : ODE . 














— 471 — 


tustage. Die Kapelle zu Welitſch ") verehrk-die hl. Anna als 
ihre Patronin, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem 
Annatage; das Kirchweihfeſt hat ſie, nebſt den uͤbrigen Parochialorten, 
mit der Pfarrkirche gemeinſchaftlich. In dieſer Kapelle haben am Pa⸗ 
tronats⸗Feſte Vormittags 1 feierliches Amt und Predigt, und Nach⸗ 
mittags 1 Betflunde, dann das Jahr hindurch 10 geftiftete Jahrtage, 
2 Eugelämter und 6 geftiftete Meffen, ftatt. Die ewige Anbetung in 
dieſer Pfarrei fällt auf den-5., 6. und 7. November. 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt dem Hrn. Erzbifchofe zu. 
Das jährliche reine Einkommen der Pfarrei beträgt, nach der 
feftgeftellten Faffion, 821 fl. 35 % Kr 


Pfarrei Teuſchnitz. 
g. 1. 

Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 

Dieſe Pfarrei **) liegt faſt in der Mitte des gleichnamigen De⸗ 
kanates, im k. Ldg. Teufchnig des Obermainkreifes, und hat die 
Pfarreien: Windheim, Rothenkirchen, Tſchirn, Lahm und Poffed, 
zu Graͤnzen. Sie wird von der Teufhnig, Haßlach und Kronach bes 

ſpuͤlt und enthält: 1 Städtchen, 5 Dörfer, 6 Einöden, 3 Kirchen, ‚ 
41 Kapelle, 1 Kaplanei, 1,959 ©., unter welchen 10 Proteſtanten 

ſind, 6 Schulen und 1 Gottesader, | 

Die DOrtfchaften find: BER 
Teuſchnitz, Städtchen auf dem Teuſchnitzer Berge, mit dem 
Pfarrſitze, der Pfarrkirche, welche 2 fchöne Altarblätter (vom Hofınas 
; ‚Teer Scheuben) enthält, die Kreuzigung des Heilandes und die NM. 
. "Familie: Joachim und Anna mit dem Kinde Maria, vorſtellend, 126 





°) Diefe Kapelle it im 3. 1774 Von dem Baumeiſter Wagenhof;. aus 
Kronach, auf Koften des KarellesZonds und einiger Wobithäter, er⸗ 
baut worden. 
) Die Pfarrei Teufhnig (Tufchiz) wurde, nad einer Krkunde vom J. 
1190, unter dem Biihofe Otto IL von Bamberg’ geftiftet und fatie 
urfprunglich einen viel weiteren Umfang, als gegenwärtig. 


— 


_ 1 — 


&., 799 ©., unter welchen 10 Proteflanten find, 1 Rarlandl") 2 
Schulen, 1 Gottesader, 1 Wogifrate und 1 Schloſe, 4 St. ah, 
von Kronach; 
Baſtelsmühle, Einoͤdmuͤhle mit 7 — 7 &. von Teuſchniß; 
Finkenmühle, Einoͤdmuͤhle mit 10 S., Y, &t. v. Tenfcheit; 
Haßlach, Kirchdorf an der Haßlach, mit 31 H., 1 Filiallirce, 


—— 


deren Plafond huͤbſche Gemälde (von Tob. Goͤbhard zu Lichtenfcß 


1736 verfertigt) enthält, welche die vier Erſcheinungen der 14 Heil 


gen baritellen, 222 S. und 1 Schule, 1 St. norböfl. von Teufhei; _ 
Kremnigmäple, Einödmühle mit8 S., 4, St. v. Teuftui; | 


Marienroth **), Kirchdorf auf-einem Berge, mit 32 9.,1 


Sitialtirche, 1 Schule und 215 S., °/, St. ſuͤdweſtl. von Teufel; 
- Rappoldengrün (Rappoltögräm), Dorf mit 149,9 | 


S. und 1 Schule, °/, St. oͤſtl. von Teuſchnitz; 

Rauſchenberg, Einoͤde und Hof bei Widenborf, wit Er 
Y, St. von Teuſchnitz; 

Rauſchenwald, Einoͤde und Sf bei Marienroth, mit 76, 
4 St. von Teuſchnitz; 

Reichenbach, Dorf zoiſchen Bergen, mit 51 H.,1 Sup, 
4 Schule und 283 S., 1 St. norböftl. von Teufchnig; | 

Niendorf, "Dorf an der Tenfchnig, mit 50 H., Mi 
und 1M., St. füdl. von Teufchnig; 

Wieſenmuͤhle, Mühlemit 7 &., Y, St. von n Zeufäni 

Saͤmmtliche Drtfchaften liegen im —* Teuſchnitz. | 


$. 2% 
Gottesdienſtliche Berhältniffe. eſetzungsrecht. Einkünfte, 
Die Pfarrkirche **) ik zur Ehre der Himmelfahrt Mariad 


*, Diele Kaplanei. hefteht feit 1750. 

*) Diefer Ort hieß ehemals Simonroth, und wird ern fe —* 
etlichen Jahren, wegen Auffindung eines Marien⸗Sildes im ein 
nahe gelegenen Felde, Marienroth genannt. - _ 

“) Nach Zerftörung der eriten Pfarrkirche, im 3. 1632 von den Shot 
durch Brand, wurde die gegenwärtige in den J. v. 1638 bis 1630 encũ 

















r 


* 


- 413 — | 
eingeweiht, und feiert ihr: Patrscintim an bielen Marienfeſte, de” 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage nach dem Gebächtnißtage der hl. Mage 
dalene. Die Filialkirche zu Haßlach ) hat zu Patronen die 
Mutter Gottes und die 14 Nothhelfer, ihr Patrocinium am Sonntage 
vor dem. Gedächtnißtage des hl. Jakob, ihr Kirchweibfeſt aber am 
Sonntage nach Michaelis: Tage, und wird von benachbarten Walls 

fahrtern häufig befucht. In ihr wird das, Allerheiligfte aufbeivahrt und 
werden, auffer den Patronats⸗ und Kirchweibfelten, in der Charwoche, 
am Jakobs⸗ und Michaels⸗Tage 1 Choral-Amt, und während bes Jap 
- red 4 geftiftete Jahrtage abgehalten und 15 geftiftete Meffen gelefen. 
. Die Filialfirche zu Marienroth **), in welcher gleichfalls das 
Allerheiligfte aufbewahrt wird, verehrt den hl. Georg als ihren Patron, 
nnd feiert ihr Patrocinium am Sonntage vor dem Gedaͤchtnißtage die 
fe8 Heiligen, ihr Kirchweihfeit aber am Sonntage nach Matthaͤus⸗ 
Tage. Auſſer dieſen Feſten finden in dieſer Kirche am Charfreitage 1 


N‘ 


Choralamt, und während des Jahre 15 geſtiftete Jahrtage ftatt. Die 
Feldkapelle auſſerhalb Reichenbach **") enthält das Bildniß der Zu 


göttlichen Mutter Maria, und dient zu Privat-Andachten. Die ewige 

Anbetung bat in dieſer Pfarrei am 22, 23. und 24. Okt. ſtatt. 
Zu diefer Pfarrei fchlägt der Herr Erzbifchof 3 Individuen vor, 

deren einem diefelbe von Sr. Königl. Majeftät verliehen wird, 


# « 
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’ 


Das jährliche reine Einfommen ver Pfarrei befteht, nad) der im . 


5.1826 revid. Fafion, in 525 fl..7 %, Kr.; jened der Kaplanei in 
78 5.52 Kr., nebft freier Wohnung, Koft und der dbeigen W 


woͤhnlichen Verpflegung. 


8 Pfarrei bien, Ä 


8. 1. 


Lage. Oränzen. Beftanptheite, 
Die Parrei Tfchien ) liegt im Oſten bed Dekanates und; im. 


nr nn ie Ar 


2) Diere Filialfirche wurde im 3.1728 nıu erbaut, 
”%) Die Filialkirche zu Marienroth (ehemals Simonrotb) entſtand i m. 1760. 
#8) Die Erbauung diefer Kapelle geichab im 3. 1826, durch die Joh. 


Georg Neubdauer'ſjchen Erben zu Reichenbach. 


) Tſchirn iſt feit 1388 als Pfarrei bekannt. 
31 


Der erſte de 


v⸗ 


— 


— 44 — 
k. Log. Teufchnig ded Obermainkreifes, umd hat zu Graͤnzen, die 
Pfarreien: Teufchnig, Nordhalben, Birnbaum und das fürfil, Ref 
ſiſche Gebiet. Sie begreift: 1 Dorf, 4 Einoͤden, 525 S., ua 
welchen A Proteftanten find, 1 Kirche, 1 Schule und 1 Gottesuce, 
Die Ortfchaften heißen: 

Tſchirn, Pfarrdorf auf dem Tſchirner Berge, mit dem Pfarn 
fige, der Pfarrfiche, 78 H., 500 S., unterwelchen 4 un 
find, 1 Schule, 1 Gottesacker und einigen Weihern, 1 St. of, 
von Teuſchnitz; 

Dobermuͤhle, Einoͤdmuͤhle mit 7 S., St. von Tſchirn; 

Gemeinde⸗Schneidmuͤhle (bie), Einoͤdmühle mit 56 
1/ St. von Tſchirn; 

Papiſtiſche Schneidmuͤhle Cie), Einöbmüple mit 56, 
Y, St. von Tſchirn; 

Waffenſchmiede, Einoͤde mit 8 &,, Y, St. von Tſchin. 

Sämmtliche Ortfchaften liegen im Log. Teufchnig. 
9. 2 
Gotteöpienftlihe Verhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkünfte. 

Die Pfarrkirche *) verehrt den Apoftel Jakob d. ©. ale ijren 
Patron, und feiert ihr Patronatsfeſt am Sonntage vor dem Gebldb 
nißtage diefes Heiligen, ihr Kirchweihfeſt aber 8 Tage hernach. Tei 
10ftändige Gebet in diefer Pfarrei faͤllt auf den 30. Oktober. 

Zur Beſetzung dieſer Pfarrei ſchlaͤgt der Hr. Erzbiſchof 3 Inbieier 
en vor, deren einem dieſelbe von Sr. Maj. des Könige verliehen wir 

Die jährlidyen reinen Einkünfte ber Pfarrei betragen, nadı be 
im 5. 1826 revid. Faflion, 663 fl. 22 A Kr. Mit diefer Pfarrei f 
ein Beneficium Qu den hl. 3 Königen) verbunden , welches auf einen 
Nebenaltärchen in der Pfarrkirche zu Kronach geftiftet it, und ben 
zeitlichen Pfarrer, nach Abzug der Koften, jährlich 10 fl. 30 Kr. alwirft. 


ver hieß Johann Lenker, welcher feines hohen Alters wegen in 
3. 1471 vefignirte. 

2) Diefe Kirche ift urſprünglich fehr alt; wurde aber son Zeit m 3 
immer mehr erweitert. Ihre ältefte Glocke wurde im J. 1309 gegelin 


\ . 


Pfarret Bingen 23 


* Ex 
: $, de oo. * nn 


2— 


Lage. Srängins: Veſtenbihette Be: 


Diefe Pfarrei *) Liegt im aͤuſſerſten Norden bes Dekanates Teuſch⸗ | 
nis und der Erzdioͤceſe Bamberg „Inden k. %og, Teuſchnitz und Lauenx 
ſtein des Obermainkreiſes; hat, die Parteien: Teuſchnitz, Rothenfite 
chen, die proteſt. Pfarreien: Laulenſtein, Ludwigſtadt und. Langenau, 


und Gebietstheile von dem Herzogthume Koburg⸗Gotha. und Rem Für | 


. Menthume Neuß, zu Gränzen und ‚wird von. den Fluͤſſen und Baͤchen: 
Lognitz mit der Taugwich und dem. Lauenſteiner Bache, von der Tet⸗ 


tau (Groß⸗) mit der Kleintettan und Langenau, von. der Haßlach und 
dem Landleiterbache, beſpuͤlt. Sie begreift: 4 Kirchen, 1 Kapelle, 


| 1 Kaplanei, 5 Selen, 1 Sortesader und 1 ‚A57 ®., unter. welchen 


era ge 


[2,603 Yrotsftanten im Umfange sehöreh” zu Pfarreien ser onfefion.] ‘ 


Die Ortfchaften finde, ©; ..; N 
Windheim, Prfarrdorf wiſchen Bergen , aut. dem Porrfke, ur 


& der Pfarrkirche, 1 Kaplanei "2, 4. Schule; an welcher aud) die Ju⸗ 


| 
y 
5 
y 


3 
E 


“gend von Kehlbach Theil nimmt, 1 ‚Engelmeß- Stiftung, 1 Gottes: 


ader, 62 H., 390 ©. und 1 DR, 5 St. noͤrdl, von Kuna, {nt u 


Teuid nitz; 


Nahle, Emmidmuhle hei girfäfäp, mit 10 ®, % et 


Windheim, im Log. Teuſchnitz; 


Berghof, Hof und Einoͤde bei Birfäfei, m mit 3 Sr ye &. J 
von Windheim, im Log. Teuſchnitz; 


Buche ch, Kircorf wiſchen em Buches m au dee ud u 





m 


- 


* Windheim- (Winthagen , Winthagin) war ehemals eine a der . 
Pfarrei Teuſchnitz, und vurde von dieſer am 83. April 1878 durch Be. 


Biſchof Philivp, Grafen von Hemneberg, getrennt‘ und zuj inet 
eigenen Pfarrei erhoben. BEL, Due 


**) Diefe Saplanei wurde im J. 1794, durch eiſriges Bensühen. “bed I | 


maligen Pfarrers Gtelzig, aus Beiträgen der dortigen Pier: Ee 
meinde und einigen frommen Vermaͤchtniſſen, gefiftet | 


i 
— 1 — 


mir 40 H., 1 Filialkirche, 1 Schule. und 258 e., 1 St. weſtl. von 
Windheim, im Log. Teuſchnitz; 

Ebersdorf, Dorf mit 2&. und 1 Zollſtation, 2 St. rad 
weil. von Windheim, im Ldg. Lauenflein. [Die dafigen 443 Yrotekam 
sen gehören zur Pfarrei Lauenſtein.] 


Großtettau, Dorf an der Tettau, mit 12 S. und 1 Zollamte, 
2 St. nordweſtl. von Windheim, im Kg. Lauenftein. [Die 118 pott 


Familien daſelbſt gehören zur Pfarrei Yangenau) . 

Hirſchfeld, Kirchdorf aufreinem Berge, mit 33 H., 1 Filiah 
Kiche, 1 Winterfchule, 253 &., uuter welchen 2 Proteftanten find; 
und 1M., St. füdl. von Windheim, im Lig. Teufchnig; . 

Keblbach, Dorf auf einem Berge, mit 32 H., 225 S., ua 
welchen 5 Proteſtanten find, 1 Winterſchule, 1 Kapelle und 1, 
1 St. nordweſtl. von Windheim, im Log. Teufchnig; 

Kleintettau, Dorf naͤchſt ver Tettau, mit6 S., 2 St. und 
weſtl. von Windheim, im Ldg. Lauenflein. [Die dafigen 234 Groth 
ten find nach Langenau gepfarrt.] 

Kobimühle, Einoͤdmuͤhle bei Steinbach, mit 106,18. 
von Windheim, im Log. Teuſchnitz; 

Langenau, Dorf an der Sangenan, mit 5 s, / Ed 


weſtl. von Windheim, im Eng, Lauenftein. [Die daſigen 396 Yroten 


ten bilden eine eigene Pfarrei] 

Lauenheim (Rauenhain), Dorf auf einem quellreichen Ber 
ge, mit 5S., 1 M.und 1 Ziegelpätte, 2 St, nordoͤſtl. v. Winbpeim, 
im Ldg. gauenftein, [Die dafigen 208 Prot. ſind nach Ludwigſtadt gepfert] 

Lauenſtein, Dorf mit 12 S., 1 Zolftation, 1 Gchyfofe, 2% 
St. nördl. von Windheim, im Log. Lauenfleiz. [Die Dafigen 372 Yo 
seftanten bilden eine eigene Pfarrei.) 

Ludwigſtadt, Städtchen an ber Lognitz, riugsum von hohen, 
fteifen Bergen umgeben, mit 18 ©., 1 Zollamte, 1 Magiſtrate m 
dem Sige ded Loge. Lauenſtein, 1 * St. nordoͤſtl. von Binbfein, 
im Log. Lauenftein, [Die daſigen 842 Proteſt. bilden eine, eigeng Ser) 

Steinbach, Kirchdorf zwiſchen Bergen, am Steinbache, mit 
35 H., 1 Filialkirche, 240 S., unter welchen 1 Proteſtant, zw 
Schule, Y/, St, dftl. von Windheim, im Lg. & hnitz; 


— 


.ı 
I 


- a — 0. 


Waldhaus (Wilddaus), Eindde bei dem rothen Thurme 
im Walde, auf dem Remſteige, mit 8 ©. J Et. v von Windheim, 
um vedg. Lauenſtein. J 

Charitativ werden paſtorirt die aatholiken, welaei in den benach⸗ 
barten ſaͤchſiſchen Orten, 3 — 6 St, weit von Windheim, wohnhaft ſind. 


6. 2. 

Gottesdienſtliche Berhältniffe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche iſt zur Ehre des Hl. Nikolaus eingeweiht, 
und feiert ihr Patrocinium am 6. Dez., ihr Kirchweihfeſt aber am 2. 
= Sonntage nad} dem Gedächtnißtage des hl. Michael. Patron der Fir 
: Lialfirche zu Buchbach *), in welcher das Allerheiligfte aufbes 

y wahrt wird, iſt der hl. Lorenz; das Patrocinium am Sonntage vor 
dem Gedächtnißtage dieſes Heiligen, das Kirchweihfeſt am Tage der 
Apoſtel Simon und Judas. In derſelben werden, auſſer den Patro⸗ 
nats⸗ und Kirchweihfeſten, Gottesdienſte am'weißen Sonntage nit 
Amt und Predigt, am Kirchweih-Montage und Markustage mit Am⸗ 
ötern gehalten und alle 14 Tage 1 Meſſe geleſen.i Die Filialkirche 
zu Hirfchfeld ***) ift der befondern Verehrung der göttlichen Muts 
ter geweiht, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage nad; Maries 
„Heimſuchung, ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage nad) dem Gedaͤcht⸗ 
nißtage des hi. Michael. In ihr wird das Allerheiligſte aufbewahrt 
and finden, nebft den Patronats⸗ und Kirchweihfeften, Gottesdienfte 
Sam Sonntage Lätare mit Amt und Predigt, am Kirchweih- Montage 
und am Montage in ber Bittwoche mit Ämtern und alle 8 Tage 1 
„Meffe, ftatt. Johannes der Täufer iſt Patron der F ifiaf firche zu 
„Steinbad ”*##), welche ihr Patrocinium am 24. Zuni und ihr 
*) Dieſe Kirche wurde im J. 1706 neu erbaut; da die vorige san baus 
a fällig und ohne Thurm gewe:en. 
+) Die Kirche zu Buchbach wurde im 3. 1753 son den Maurermeinern 
Joh. Mutſchmann und Gottfried Heumann, dann dem Zim⸗ 
mermeifter Behrſ mitt von Teuſchnitz, gebaut. 
Fe) Das Erbauungsjahr der Filialkirche zu Hirſchfeld ift 1652. 
ns, Die Kirche zu Steinbach, deren Entftehungsjahr unbekannt ift, ſcheint 
gleiches Alter mit jener zu Hirſchfeld zu haben. 


— 178 — 


Kirchweihfeſt am Sonntage nach dem Herbſtquatember feiert. % 
ihr wird das Allerheiligſte aufbewahrt und haben, auſſer den Patrs 
nats⸗ und Kirchweih⸗Feſten, Gotteödienfte am Sonntage nach Eyipke 
nia mit Amt und Predigt, am Kirchweih⸗Montage und Dienftage in 
ver Bithooche mit Amtern, und alle 8 Tage 1 Meſſe, ftatt. Te 
Kapelle zu Kehlbach *) wird nicht zu Öffentlichen Gottesdienſte 
benütt. Die ewige Anbetung in biefer Pfarrei faͤllt auf d den 25. 3) 
26. Dftober. 
Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei fteht dem Hrn. Erzbijdhefe pr 
Die jährlichen reinen Einkünfte biefer Pfarrei betragen, m 
der im J. 1826 revid. Faſſion, 445 fl. 10 Kr.; jene der Kaplati 
97 fl, nebſt der Weberftener in beit DOrtfchaften Buchbach und Lehl⸗ 
bach, im Werthe zu 2 fl. angeſchlägen; wobei der Kaplan freie Rep 
nung, Koft und übrige gewoͤhnliche Berpflegung genießt. 


) Diefe Kapelle wirde im J. 4827. son einem Bauern bietet Dre 
Namens Zobann Fehr, auf eigene Kotten erbaunt. 


any 








— 479 — 





XX. Dekanat Weißmain. 





Lage. Graͤnzen. Groͤße. 

Die geographiſche Lage des Dekanates Weißmain iſt zwiſchen 
28° 47’ und 29° 3/ oͤſtl. Länge, and zwiſchen 50° 1° 40” und 50° 10 
noͤrdl. Breite. Es gränzt gegen Norden an das Defanat Kronady 
und das protelt. Defanat Michelau gegen Oſten an die proteſt. Deka⸗ 
nate Culmbach und Thurnau, gegen Suͤden an das Dekanat Scheß⸗ 
litz und das proteft. Defanat Thurnau, gegen Weſten an dad Dekanat 
Lichtenfels, und breitet ſich groͤßtentheils im k. ‚Rp. Weißmain aus; . 
erſtreckt fich aber auch in die k. Ldg. Kichtenfeld, Culmbach, in das Hrfchtg. 
Thurnau und Ptrg. Ströffendorf des Obermainfreifed, Die Straffe 
von Lichtenfels nach Kulmbach zieht durch dieſes Dekanat. | 

Der Flächenraum dieſes Defanates umfaßt 4, DO) Meilen. 


9. 2% 

‚Eintheilung Beftandtheile, 

Das Dekanat begreift 9 Pfarreien, welche find: 1. Altenkun⸗ 
findt, 2; Arnftein, 3. Burgkunſtadt, 4. Sffling, 5. Kirch— 
lein, 6. Mainroth, 7. Modfchiedel, 8. Morfhenbad und 
9. Weißmain. Su diefen Geelforge-Poften find enthalten: 2 Städt 
chen, 59 Dörfer, 17 Weiler, 10 Einöden, 14 Kirchen, 6 Kapellen, 
4 Saplaneien, 1 Beneftcium, 20 Schulen, 12 Gottesaͤcker und 9,789 
S., unter welchen 317 Proteftanten. Charitativ werden 43 ©, yaftorirt. 


[üter 2,230 Proteſtanten im Umfange find benachbarten Pfarreien ihrer 
Sonfeflion einverleibt. Zuden: 1,012. 


\ 
2 


— 480° — .. 
$. 3 | " 
Phyſiſche -Befchaffenheit.t Gewerbfleiß. 
Der Boden ift theild eben, hauptfädjlich im Norben, theild ge 


birgig, befonders im Süden, wo der Kottigesberg ‚ nordweſtl von 
Weifmain, die Berge bei Nieten, Siedamsdorf, Spiesberg u 


Zeublig, und unweit Sffling, fich erheben; das Klima größtentheild 


mild, befonderd in den Ebenen und Thaͤlern, rauh auf den Berger ' 


Der Hauptfluß ift ber Main, welcher das Dekanat von Often nad 
Nordweſten durchſchneidet, und auf feinem linfen Ufer, unweit Zaf 
felöhof, den Lapperbach und bei Altenfunitadt das Weißmain 
flüßchen mit dem Kraffadhbache, aufninmt. 

Die Fruchtbarkeit ded Bodens, welcher in ber Aernte bad Em 
menkorn 8.bis 12fach erftattet, ift fehr groß. Nebſt den gewoͤhnliches 
Produkten werden erzeugt, aus dem Thierreiche: Rindvieh, Schweire, 
Schafe, Wildpret, Fiſche; aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Harh 
Flachs, Obſt, Hopfen, Holz; aus dem Mineralreiche: Kalk⸗ und 
Sandfteine. Der Gewerbfleiß erſtreckt ſich, auſſer dem Feldbane und 
der Viehzucht, auf Bierbrauerei, Tuch⸗ und Zeugmacherei und Gin 
berei (zu Weißmain), Korbmacjerei, Handel mit Hanf, duͤrren Ki 
fen und Zwetfchgen, Mäftung der Schnecken und var wi felbes 
Gu Weißmain), Papiermühlen gu Schammendorf).. - 


1. Pfarrei Altenkunſtadt, 


$g. 1. 
Lage, Graͤnzen. Beſtandth eile. 
Dieſe Pfarrei ), im Nordweſten des Dekqnates Meißmain, it 
die Pfarreien: Burgkunſtadt, Iſſling, Weißmain, Mainroth, Mar 
geuln und bie proteſt. Pfarrei Obriſtfeld, zu Gränen; wird nom Reis 


2) Diefe Pfarrei beftand ſchon im 3. 1336; indem da u — 
von Würzburg der. Abtei Langheim das- Patrongtörecht ‚auf. ehr 
übertragen worden ift. Im 3. 1478 ertheilte Pabft Sixrtus I. 
der Abtei Langheim das Indult, diefe Pfarrei durch einen Ronsinib 
alen verfeben Iaffen zu dürfen. 


‚m “ 
u Jıin. 


-- — 


— 431: — en J 
mit dem Weißmainfluͤßchen burthſchuiten, ab. breit, ſich in den 
edg. Weißmain und Lichtenfels und im Ptrg. Stroͤßendorf⸗ des. Ober⸗ 

mäainkreiſes, aus. Sie enthaͤlt: 14 Doͤrfet, 2 Weiler, 1 Einode, 
1 Kirche, 2 Kapellen, 3 Schulen, 1 Gottesader, 1 Kaplanei, 1 
Beneficium und 1,608 ©. [Die 589 Proteſtanten im Umfange And ber 
nachbarten Pfarreien ihrer Eonfefion einverleibt. - Juden: 449.) . " 

= ‚Die Ortſchaften iind: ı : s 

. Altenkunſiadt, Pfarrdorf an dem Vereinigungsnunlte 
Weißmainfluͤßchens mil dem Main, Burgkunſtadt gegenuͤber, wit dem " 
Pfarrfige,, ber Pfarrkirche, in welcher ſich einige ſchoͤne &pitappien ı von. 
ben adel. Familien von Schaumberg, von. Rofenau und von Redwit 
befinden, 404 ©., 1 Raplanei, 2 Schulen, zu welcher ſich bie. kath. 
Kinder zu Altenkunſtadt, Baiersdorf und Wofendorf halten, +:Ber . 

neficium *), 1 Gottesader und 3 M., 2 St. ÖftL. von Lichtenfels, im. ' 
bg. Weißmain. [Die ı Proteftanten daſelt ſt yfar . 
Die dafigen 397 Juden haben ihre eigene Schule und 

Baiersdorf, Dorf auf dem rechten Ufer 
38 9. und 183 S., U, St. ſuͤdl. von Altenkunſtadt 

Burkheim Burgpeim), Dorf mil. 33 

St. ſuͤdweſti. von Altenkunſtadt, im og. Beifman; ER 

Burkſtall Gurgſtall), Dorf. am linken Ufer. tes Maik, 

init 13 H. und 57 S., 1St. nordweſtl. von Mtenfunftabt, im ecg. 
Lichtenfeld. Die Kinder daſelbſt gehen in die Schule Er , 
Horb, Dorf am rechten Ufer des Maind „mit. AP 4 IE " 

nordweſtl. von Altenfunftabt, im Log. kichtenfels. Die, daſgen 108 i 
Proteftanten gehören zur pfarret Odrjſtfeld gudes —Dä oh}, 
Neuſes, Dorf auf dem rechten Mainı mit 64, ©. 
nordweſtl. von Atenfinftaht, im ig, —* —— 
Vroteſanten ind nach Etröfendbrf gepfärrt.] An ag Pen \ 
Dfaffendorf, Dosfmit 189, 1 Rache, 1 le, Ai web 2 
her auch die Kinder von Burkpehm, Spiesberg, Taufehendorf, Roͤb ⸗ 

rig und Zeublig, Theil nehmen / und 20200 —AD 

Altenkunſtadt, im Ldg Weißmainz ... ; — — 



























..) Diefeb Grügmeß» pin; mac vn A Apr 5 \ 
1490 deftätigt. cei iR wi Dem Ameitenfonde werinähnn 0 


Pruͤgel, Dorf auf dem Iinfen Mainufer, mit 80 S., worum 
ter 1 proteft. Familie, welche fich zur Pfarrei Ströffendorf halt, und 
1. Meierei, Y. St. ſaͤdoͤſtl. von Altenkunftadt, im Log. Weißmain. 
Die dafige Schuljugend befucht die Schule zu Mained. 

Roͤhrig, Weiler am Kappelbach, auf dem linfen Ufer des Mains, 
mit 59., 40 ©. und 1 M. (Nohrmühle), Y, St. ſuͤdweſtl. von A 
tentunftadt, im Yog. Weißmain; 

Spiesberg, Weiler mit 11 9. und 66 S., 1 St. weſtl. von 
Altenfunftadt, im Ldg. Kichtenfels; 

Ströoffendorf, Torf am linken Mainufer, mit 48 ©,, 1 
Kapelle, 1 Schloffe und dem Site eines freih. von-Schaumberg. Ptrge. 
li. Claſſe, °;, St. nordiweftl. von Altenfunftadt, im Log. Meifmain 
und Perg. Ströffendorf. [Die daſigen 164 Prot. bilden eine eigene Pfarrei) 

Taufchendorf, Dorf am Fufe des Köttigebergs, mit 129. 
und 50 S., °/, St. fübiwefil. von Altenkunftadt, im Log. Weißmain; 

Theifau (Deifam), Dorfauf dem rechten Mainufer, mit 36 
H. und 163 ©., Y%, St. nordöftl. von Altenkunſtadt, im Log. Weiß—⸗ 
main. Die dafige Schuljugend geht nach Burgfunftadt zur Schule 
[Die 9 Proteftanten dajeltft gehören zur Pfarrei Ströſſendorf. Juden: 4 

Trebesmühle (Trebismähle), Einödmühle am linken Main 
ufer, mit 11 ©., °,, St. nordweftl. v. Altenfunjtadt, im Log. Lichtenfels; 

Weidnitz, Dorf auf den rechten Mainufer, mit6©., \. 
nordweſtl. von Altenfnnftadt, im Log. Weißmain. [Die dafigen 167 
Proteftanten find nach Ströffendorf gepfarrt. Suden: 23.] 

Woffendorf, Dorf am Kappelbache, mit 21 9. und 68, 
/ ©t. ſuͤdl. von Altenfunftadt, im Log. Weißmain; 

Zeublitz, Dorf mit 12 9. und 80 S., 1 St. nordweſtl. von 
Atenfunftadt, ım Log. Lichtenfels, [Die bafı igen 5 Proteftanten ia 
nad; Ströſſendorf gepfarrt.] 


6. 2. 


Sottesbienfkliche Verhältniſſe. Beſetzungsrecht. Einkuͤnfte. 
Die Pfarrkirche“) iſt zur Ehre Mariens, der göttlichen Nur 


Das Jahr der Erbauung. der Pfarrkirche iſt unbekannt; jedoch dien 
ſehr alt. 


ter, “eingeweiht, ab felert ihr tet get Dieb 
Am 30. Auguft ift für die Bruderſchaft Maria voni Croft: Solfotiinies 
ner Ablaß, wo zugleich das Titularfeit ‚gefetert wird. Zwei anidere 
Patronen ſind: der hl. Kilian und Nikolaus. Faͤllt der Gedaͤchtniß⸗ 
tag des hl. Kilian aufeinen Werktag; ; fordrd die Kirchweihe am dar⸗ 
auffolgenden Sonntage gefeiert... Die Verbindlichkeit Des Befigers des 
Fruͤhmeß⸗Beneficiums beſteht, nach einer erziſchoͤfl. Orbfnariafd-Vers | 
ordnung vom 27. Dit. 1834, darin, daß er woͤchentlich Z Fruͤhmeſſen 
leſe, an Feſttagen und bei großem Sonkurfe der Beichtenbeu- dem ste 
tesdienſte beiwohne, zur. Beicht ſitze und die Hr -Gomminipnersbeike; 
auch fonft bei auſſerordentlichen Fällen, nach dem Diaße: feiner. Kräfte; 
dem Pfarrer Aushilfe leiſte. Die Kapelle m DfaffendarfY;:in 
welcher das Allerheiligſte aufbewahrt wird/ v Ehre deuchl. Fanrg 
eingeweiht, und feiert ihr Patrocinum am Gedaͤchtnißtage dieſes Hei“ 
Ligen, ihr Kirchweihfelt aber am Soratage nad) dem Geracht ßtae 
des hl. Lorenz. In ihr finden uͤbrigens Gettesdienſte · an falgengen 
Tagen ſtatt: am 2. Weihnacht⸗, 2. Die U. Dltcoſtfeſig 0 
‚dritten Bitttage, mit Amt und Predigt; an.ben Feſttagen der Haller 
gen: Georg, Lorenz, und Magbalene mit rigem Amtewoͤcltentlich 
4 Meſſe in honorem Eucharistiae, m. jaͤbrlich geſtiftanet Jahrtagg 
Die Kapelle zu, Stroͤſſen dorf. ey Deu. Beliger bei Hräpne 
Beneficiums, welches mit dem Emeriten⸗Fonde vereinsgaäftiget ae 
hentlic; 1 Meffe zu Jeſen. Die auige-U IR dieſea Vacei hat 
am 30. November und am 1: Dezember flatt.. ee 7:0 
Das Beſetzungoͤrecht auf dieſe PfarveiiſtethtiSr Könige Röfepiit; | 
das Beſetzungsrecht auf das Beneficiugi bein Verrũ — 
Das jahrliche reine Tintommen Det Pfartret vetrigt uch der 
jm J. 1826 revid. Faſſion, 955 fl. 34 4, WE Ehre bit one 
| 104 J mit dem Genuſe Freier Rohnmig⸗ Kot, il 


“ 14 424 . nr rn 232 32 * N er 






28 
3 
5 
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> ‚An 1n 


*) Nach Ausweis der —* mag Se südl di valen a aber 
400 Jahre ſtehen. | 
+) Diele Kapelle wurde im 3. 1746 durch Hriut ich PN, anm. 
berg erbaut, und von ———— Seren: vonerden . 
Kein, eingeweißt.. . u... 0b 739g rd BT 20 


— 484 — 


Licht, Beheitzung, Waͤſche, und noch anderer, vom Pfarrer überlais 
fenen Emolumente. Die jährlichen Ertragniffe des Frühmeß- Bene 
ficiums belaufen ſich über 300 fl. 


Pfarrei Arnſtein. 
§. 1. | 
Lage. Graͤnzen. Beftandtheile. 

Die Pfarrei Arnftein *) Liegt im Südweſten des Dekanates Weiß 
main, und hat die Pfarreien: Uetzing, Sffling, Weißmain, Mob 
fchiedel und Wattendorf, zu Graͤnzen. Sie breitet ſich in den k. Ldg 
Weißmain, Lichtenfels und Scheßlitz des Obermainfreifes aus, und 
umfaßt: 7 Dörfer, 3 Einoͤden, 2 Kirchen, 1 Kapelle, 847 S.,2 
Schulen und 2 Öottesäcder. 

Die Ortichaften find: 

Arnſtein, Pfarrdorf auf einem feljigen Berge am Weißmain⸗ 
flüßchen, mit dem Pfarrfike, der Pfarrfirhe, 30 H., 171 ©, 1 
Schule, 1 Gottesacker und 2 M., ohne gutes Trinkwaffer, 2 Sr. jüd 
öftl. von Zettlis, im Log. Weißmain; 

Bojendorf, Dorf mit 26 H. und 152 S., Y, St. ſuͤdweſll 
von Arnitein, im Log. Scheßlitz; 

Eichig, Dorfmit 13 9. und 81 &., °%/, St. von Arnitein, m 
edg. Lichtenfels; 

Erhardsmuͤhle, Einoͤde mit 6 S., * St. von Arnſtein, in 
Ldg. Scheßlitz; 

Großziegenfeld, Dorf mit 26 H. und 158 S., Y. St. ſuͤdl. 
von Arnjlein, im Ldg. Scheßlitz; 

Mofenberg, Dorf mit 13 9. und 58 ©., St. nördl. yon Ar 
fein, im Log. Weißmain; 

Dapiermühle, Einöde am Weißmainflůͤßchen ‚ mit 6 ©. und 
I Daptermühle, 74 St. nordöftl. von Arnftein, im Log. Weifmain; 

Rothmannsthal, Kirchdorf mit 22 H., 1 Filialfirde, 1 


*) Diefe Pfarrei ift zmifhen dem Ende des 15. Sahrh. und dem 3. 150 
geftiftet worden. Vorher war Arnjtein mit der Pfarrei Leuchiztz (ei: 
nem nahen Orte, der ſchon längſt eingegangen iſt) verbunden. 


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Schule, 1 Gottedader und 7 ©. , s; ei. ‚weht. von fein, im j 
eg. Weißmain; a | 
1. Wallersberg, Dorf auf dem linken ufer der Beifmain, mit 
17 H., 1 Kapelle und. 82, ., 4 St. nordoͤſtl von Arnſtein, im 
Lg: Weißmain; 


Weihersmuͤhle, Einoͤdmüble bei Arnſtein, von dem alein- 
ziegenfelder Qualbache getrieben, mit 6 ©, . St. nowogl. von 
Arnſtein, im Lg. Weißmain. | 


6. 2. — | ‘ - 


· 


Gottesdienſtliche Verhaltniſſe. Beſi chungerecht. infinfe 


Die Pfarrkirche Niſt zur Ehre des HI. Nikolaus ——9 
und feiert ihr Patrocinium am Gedaͤchtnißtage dieſes Heiligen, * 
Kirchweihfeſt aber im Monate Juli. Die Filialkirche zu Roth⸗ 
mannsthal *), in welcher das Allerheiligſte aufbewahrt wird, at | 
‚ bie fel. Jungfrau Maria zu ihrer Patronin, ir Patrocinium am 
Feſte Marie⸗Himmelfahrt, ihr Kirchweihfeſt aber 8 Tage nach jener 
von der Pfarrkirche. Auſſer dieſen und andern. Marienfeften alternirt 
der Öffentliche Gottesdienft zwifchen biefer Filial⸗ und der Pfarrkirche, 
ohne die Engelaͤmter und Jahrtage, welche der Pfarrer beſonders zu 
beſorgen hat. Patronin der Kapelle zu Wallersberg ) iſt bie 
bf. Katharina. Im ihr wird das Patrocinium am Gedaͤchtnißlage dei 
bl. Katharina, und das Kirchweihfeſt im Septemb. gefeiert; aufferbeis 
haben darin, während bes. Sabre, 1 Amt in ber. Kreuzwoche, und 
waͤhrend des Jahrs einige Privatmeſſen, ſtatt. Die ewige Anbetung , 
in diefer Pfarrei fällt auf den 10, und 11. Dezember. 


Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei koͤmmt dem Hru. Erziſchoſe De 


Das jährliche reine Einfommen ber Pen befteht, uud der m 
J. 1826 revid. Faſſion, in 707 fl. 39 7; 


— r — SET 


*) Die Erbauung der —8 ein das 3.1734, ", 


”) Die Kapelle zu wekeriing wurde e ehemals Wu von ' Wafahrtern \ 
beſucht. 


— 
1 


— 486 u. 
3. Pfarrei Burgkunftadt. 
$. 1. 
Lage. Gränzen. Beſtandtheile. 

Die Lage diefer Pfarrei *) ift beinahe mitten im Defanate Weiß 
main, zwifchen den Pfarreien: Altenfunftadt, Kirchlein, und der 
proteft. Pfarreien Gärtenroth, Chriftfeld und Burfersporf, im Um 
fange bes k. Logs. Weißmain und Ptrg. Ebneth, auf Dem rechten Maiw 
Ufer. Sie umfaßt: 1 Städtchen, 2 Dörfer, 2 Weiler, 1 Einöobe, 
1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Kaplanei, 3 Schulen, 1 Gottesacker und 
949 ©., unter welchen 55 Proteftanten find. [237 Proteftanten is 
Umfange gehören zu Pfarreien ihrer Confeiiion. Juden: 446.) 

Die Ortfchaften find: 
Burgfunftadt, Städtchen auf einer Felſenhoͤhe, am reiten 


Mainufer, mit dem Pfarrfige, der Pfarrficche, 1 (fünf ee) | 


Kapelle und 1 Gottesader in der Nähe, 1 Kaplanei, 889 ©, 
welchen 50 Proteſtanten find, welche fich zur Pfarrei Ströf * 
halten, 3 Schulen, 1 Magiftrate, 1 Schloffe und 1 Bruͤcke über bes 
Main, 4 St. füdöftl. von Zettlig, img. Weißmain. [Die 416 # 
den dafelbft haben ihre eigene Synagoge und Schule im Orte, und ins 
Begräbnißrlag /, ©t. davon.) 

Ebneth, Dorf mt 118.13 9,1 Schloffe und dem Sie 
des freih. von Seckendorf. Ptrgs. IL. Glaffe, 7% St. nördl. von Bay 
kunſtadt, im Cg. Weifmain und Ptrg. Ebneth. [Die dafigen 189 Ya 
teftanten gehören zur Pfarrei Burfersdorf. Zuden: 30.) 

Hainweiher, Dorf mit 14612 H., %, St. nördl. vom 
Burgkunftadt, im Lg. Weißmain und Pirg. Ebneth. [Die dafigan # 
Proteftanten find nach Burfersdorf gerfarrt.] 

Kaltenreuth, Weiler mit 2H.und 12 S., "unter welchen 4 
Proteftanten find, /, St. nordöfll. v. Burgfunftabt, im Lg. Weißmait 

Mäufelsberg, Einoͤde mit 8 S., unter welchen 1 Proteſtan 
St. noͤrdl. von Burgkunſtadt, im eg, Beißmain; 


*) In einer Urkunde vom 3. 1096 wird diefer Ort Urbs genannt, In 
in einer Urkunde vom 3. 1160 gefchieht einer Bun dafelbf Grit 
nung. Wahrſcheinlich ift diefe Pfarrei fehr alt 


1 


nn - 


-_ er —— 
Pfaffegetten, Weiler mit 4.H. und. 15 8; 1%; & be 
son Burgkunftadt, im Log. Weißmain und Pirg. Ebneth. 
ae a —— [ — 
$. 2 u “ . u 
Gottesbienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſehungorecht intunfte. 
Die Patronen der Pfarrkirche *) find bie Heiligen: Kaiſer 
Heinrich und Cunegunde. Die Patronatöfefte werden an den Ges 
dächtniftagen diefer Heiligen gefeiert. Ein eigentliches. Kirchweihfeß 
findet nicht ftatt. Die fünf Wundenkapelle ")ift zu Ehren der 
Beil. fünf Wunden eingeweiht. In ihr werben jährlich 2 Abläffe, uͤm⸗ 
lich am 3. Sonntage nad Oſtern, und am 2. Sonntage vor Kreuze ⸗ 
"Erhöhung, ertheiltz das Kirchweihfeſt am Sonntage vor Kiliani ges 
feiert; am Palmfonntage Nachmittags Predigt gehalten und ber Kreug . 
“weg einmal, fo wie während der Faftenzeit Smal, beſucht; 4 Dune 
tember » Inter für Verſtorbene und Lebende, 8 geſtiftete Stillmeſſen, 
1 Fruͤhamt und alle Freitage 1 Meſſe geleſen; am Markustage und 
am 3. Bitttage die Prozeſſion dahin geführt. Die ewige Anbekung hat 
in dieſer Pfarrei am 3. und 4. Dezember ſtatt. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hrn. Erniſchofe zu. 
Der jaͤhrliche reine Ertrag der Pfarrei beſteht, nach der im J, J 
1826 revid. Faſſion, in 592 fl, 36 Kr. Der Kaplan bezieht einen J 
jaͤhrlichen Gehalt von 85 fl. 15 Kr., und genießt beim Pfarrer Freie, | 
Wohnung ‚, Koft und die übrige gewoͤhnliche Verpflegung. 


A. Par Iffling (ling). 
8. 1. 


Lage. Graͤnzen. Veſtandtheile, | | 
Die Pfarrei Iſſling “*) , Im Weſten des Delanated Beifmain, 


») Die Pfarrkirche wurde im 9, 1812, durch den Baumeifter Weber 
von Gtafielitein, erbaut, und am Gonntage vor Allerheiligen des 
nämlichen 3. auf dad Feierlichſte benedicirt. 

») Zum Baue dieſer Kapelle wurde am 20. April 1659 der Grundſtein 
gelegt, und im J. 1666 die erſte Meſſe darin geleſen. 

ser), Das Stiftungsjahr dieſer Pfarrei laßt ſich nicht angeben; indeß J— 
dieſelbe ſchon ſeit 1182 bekannt. J 


I) 


— 418 — 
bat die Pfarreien: Altenkunftabt, Marktzeuln, Arnftein, Uesing, 
Miftelfeld und Lichtenfeld, gu Graͤnzen; breitet fich in ben 8. %y 
Weißmain und Lichtenfels, des Obermainfreifes, aus und enthält: 
8 Dörfer, 5 Weiler, 1 Einöde, 1 Kirche, 1 Kapelle, 3 Schulen 
1 Gottesacker und 1,815 ©. | 
Die Ortichaften heißen: “ 

Hfling (Isling), Pfarrdorf mit dem Pfarrfige, ber Pan 
Lirche,, 1 (Kreuz) Kapelle und 1 Gottedader in der Nähe, 2 Se 
len, 46 9., 1 noch nicht zureichenden KaplaneisStiftung und 272 &, 
1 &t. ſuͤdöſtl. von Lichtenfels, im Ldg. Lichtenfels; 

Altendorf, Dorf mit 15 9. und 115 ©, %, St. ſuͤdl. ww 
Iſſling, im Log. Weißmain; | Ä 

Anger, Weiler mit 11 H. und 65 ©., 1 St. nördl. von * 
ling, im Log. Lichtenfels; 

Bohnberg (Bonberg), Einoͤde mit 11 1®,, St. RM 
von Sffling, im Log. Lichtenfels; | 

Kötel, Torfmit 26 H. und 159 S., %/, St. fühl. von Sieg 
im Log. Kichtenfele; 

Lahm, Dorfam Gebirge, mit 24 9. und 157 &., —XR 
weſtl. von Iſſling, im Ldg. Lichtenfels; N | 

Möndfröttendorf, Dorf mit 27 9. und 164 G., ’. &. 
ſuͤdweſtl. von Iſſling, im Log. Lichtenfels; 

Dbersdorf, Dorf mit 19 9. und 103 S., 1 St. nörbl. vr | 
Iſſling, im Log. Lichtenfels; | 

Reuth, Weiler mit 10 9. und 56 &,, St. noͤrdi. von) 
ling, im Log. Lichtenfels; 

Roth, Dorf mit 35H. und 245 G., % St. weftl. von Ir 
im eg. Lichtenfels; 

Siedamsdorf, Weiler am Fuße eines Berges, wit 10$ 
und 68 S., 1 St. ſüdl. von Iffling, im Ldg. Weißmain; 

Thelitz— Weiler mit 8 H. und 72 S., %, St. noͤrdl. von J 
ling, im Lodg. Lichtenfels; | | 

Trieb, Dorfan der Straffe von Lichtenfels nach, Kronach, rei 
dem Main, mit 46 9., 1 Schloſſe und Kapelle,‘ 1 Schule, 268 
und 1 Weiher, 1 °/, St. nördl. von Sffling, im &g. Lichtenfels; 


— — 


Biegengraben, Weiler mit 8 9. PTR 
von Ifling, im Ldg. Lichtenfels. - J 





Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. 





Die Pfarrkirthe it zur Ebre eingeneißt, 
und feiert ihr Patroeinium am Feſ ihr Ki 
weihfeſt aber am 30. Juni, wenn di fan; 


am barauffolgenden Sonutage. . Di 3 ir Ehre 
BI. Kreuzes eingeweiht, und feiert nur ihr Nirchweihfelt/ und-zonr am 
21. Auguft, oder am naͤchſt barauffolgenben Sonntage. Auferdem u. 
wird in ihr am Alerfeelen«Sonntage ein Gottesdienſt mit Ya ı ud F 
Predigt gehalten. Die Kapelle zu. Trieb *) iſt zu Ehren ber um 
befledten Empfängniß- Warid eingeweil ’ 
ligſte, nicht in einer Monſtranz, fonds 
bewahrt / und fein Öffentlichen. Gottasdi 
betung wird in dieſer Pfarrei am 12. 
Das Beſetzungorecht auf dieſe Pfarrei 
Die jahrlichen reinen Einfänfte de 
den 3. 1826 revid. Faſſion, 403 |: 22 on. 


‚Pfarrei Kirchlein. J 
—J— 

Lage Graͤnze 

Diefe Pfarrei »), dit dir 

main liegend, ift von der Yfär 

Pfarreien: Burkersdorf, Küps 
umgeben; breitet ſich in den #., * 
Orſchtg. Thurnau und den 
—_— 
*) Diefe Rayelle iſt im = 4m —X woiden. 
„ 9, Kiöhlein, früher eine Filial der Pfarrei —S wire: PN 
Nov. 1477 von dieler uhid za einer. cicclies harr⸗i eroben 


welche in der 2 Dune da 1a Zube en ᷑ v 
tation erhielt. 











— 90 — 


Dorf, des Obermainkreiſes, aus, und umfaßt: 1 Kirche, 1 Schule, 
1 Gottesacker und 254 ©. in 2 Dörfern und 2 Weilern. Bon ihr 
werden 23 ©, charitativ yaftorirt. [Die Proteflanten im Umfange ge 
Sören zu Pfarreien ihrer Eonfeliion.] . 

: Die Ortfchaften find: 

Kirdilei n, Pfarrdorf mit dem Pfarrſitze, der Hfarcicce, 27 
H., 140 S., 1 Schufe und 1 Gottedader, 2 St. fübl. von Kronach, 
fm Log. Weißmain, Hrſchtg. Thurnau und Ptrg. Stroͤſſendorf. [Di 
daſigen Proteſtanten gehören in die Pfarrei Gaͤrtenroth.] 

Heingendorf, Weiler mit 6 9. und 60 S., %, St. für 
son Kirchlein, im Log. Weißmain; 

Kirchleus, Torf mit 14 S. ), 2 Y, &t. fuͤdoͤſt. von Kirk 
lein, im Log. Culmbach. [Die 300 Prot. daſelbſt Lilden eine eigene Pfarni] 
Überhaupt: gehören bie Kath. in ber Pfarrei Kirchleus zur Pfr. Kirchltit 

Reuth, Weiler mit 40 8. in 5 H., /, St. von Kirchlein, im 
eig. Weißmain, Hrſchtg. Thurnau und in den Prrg. Kuͤps u. Scmri 
dorf. [Die dafigen Proteftanten find nad Burkersdorf gepfarrt.] | 

Gharitativ werben paftorirt: 12 S.3u Haid und Weides, Y 
©t., und 11 ©. zu Vitdenbers— St. von Kirchlein, im Ay 


Weißmain. 








8. 2. 
Gottesdienſtliche Verpältniffe. Beſetzungsrecht. Einkunft. 
Die Pfarrkirche it zu Ehren der Marie⸗Himmelfahrt einge 


weißt, und feiert an diefem Fefltage ihr Patroeinium, ihr Kirchec⸗ 
feft aber am Sonntage vor Safobi. Das 10ftündige (Sebet wird u 


5, Degember abgehalten. 
Das Befegungsrecht auf dieſe Barrel fteht dem Hru. Erobiidefen 
Das jährliche reine Einfommen der Mares beſteht, nad ders 
3. 1826 revid. Faſſi on, in 521 fl. 39 A Rt 





® Den gatholiken zu Kirchleus iſt jedoch geſtattet, während 6 m 
die Pfarrei Kirchlein unbeießt bleiben und vom Pfarrer zu Burzles 
ſtadt paſtorirt wird, vom Pfarrer zu Mainroth fi paftoriren u Kim. 


= 1 m 


6. Pfarrei Mainroth. 
Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Die Pfarrei Mainroth ) liegt im Oſten des Dekanates Weißmain, 


nd iſt von den Piarreien: Altenkunſtadt, Weißmain, Burgkunftedt, J 


nd den proteſt. Prarreien: Schwarzach, Hain, Kirchlens und Gaͤr⸗ 
nroth, umgeben; breiter ſich auf dem rechten Mainufer, im k. Log. 
Beißmain, des Obermainfreifes, aus und: enthält: 5 Dörfer, 2 
Beiler, 2 Einöden, 1 Kirche, I Schule, 1 Gottesader und 919 S., 
nter weichen 247 Proteſt. find, Charizaiiv werden 8 ©. paftsrirt. 


Die übrigen Proteitanten im Umfange gehören zu einer Pfarrei ihrer Con⸗ 
ion. Suden: 52.] 


Die Orıfhaften find: 


Mainroth, Pfarrdorf auf dem rechten Mainufer, mit 62 9 . 


47 S., unter welchen 12 Proteftanten, dem Pfarrfige, der Pfarte 
tcche, 1 Schule und 1 Gottesader ‚2 ©t. weſtl. von ſuluibach/ im | 
'd0. Weißmain; 


Bu ennshor Gaſſel shof), Dorf auf dem rechten Mainufer, J 


nit 143 S., unter welchen 20 Proteſtanten, ’/, St. ſuͤdoͤſtl. v. Maine 
oth, im Log. Weißmain. [Die 52 Juden daſelbſt hatemihre eigene Synagoge) 
Kopp, Weiler mit 2H. und 16 S., unter welchen 8 Proteſtan⸗ 
en, I St. nordoͤſtl. von Mainroth, im Log. Weißmain; | 
- Mainflein, Dorf auf dem. rediten Mainufer/ mit 35 H. und 
145 ©., unter welchen 25 Proteftanten, yı ©. nordweſil. v. Main 
roth, im edg. Weißmain; 
Moritzberg, Weiler mit 2 H. und 10 e Zn von ai i 
roth, im Xbg. Weißmain; 
Rothwind, Dorf an der Straſſ⸗ von Lichtenfels nach Sulm, u 
bach, am rechten Mainufer, mit 35 H. und 200 S., unter melden 
168 Proteftanten, Y, St. oftl. von Mainroth, im Ldg. Weißmain; 
Rothwinder Muͤhle, Einödmühle am rechten Ufer des 
Maine, mit 9. S., unter welchen 8 Protejlanten Kup, 2, ©, Pr 
dftl. von Moinroth, im ebg. Weißwain; 32 


2 . 





s) Tiefe Pſarrei befand ſchon vor der Meformafisa, 


% 


— 4112 — 


Schimmendorf (Schimmerndorf), Dorf mit 16 © 
ter welchen 8 Proteftanten, 1 ©t. nordöftl. von Mainroth, 
Gulmbach. [Die übrigen 200 Prot. daſelbſt pfarren nad) Hain und Ki 

| Schwarzholz, Einoͤde mit6 S., %, St. norböftl. von 
soth, im Log. Weißmain. [Die dafigen Prot. gehören zur Pfr. Gärt 

Eharitativ werden yaftorirt: 5 ©. von Eichberg, in der 
Pfarrei Schwarzach, und 3 ©. yon Schübelsreuth, int 
set. Pfarrei Gaͤrtenroth. 


\ 


9. 2% 
Gottesdienſtliche Verhältnifie. Beſetzungsrecht. Einfü 


Der Hl. Michael it Patron der Pfarrkirche), melde i 
trocinium am letzten Sonntage im Sept., und ihr Kirchweih! 
Sonntage nach dem Feſte der Apoficl Peter und Paul, feiert, 
40ltündige Gebet findet in diefer Pfarrei am 6. Dezember ftatt. 

Das Beſetzungsrecht auf Diefe Pfarrei koͤmmt Sr. Maj. dem Koͤr 
. Das jährliche reine Einfommen beträgt, nad) der im 5 
⁊tvid. heſſon, 533 fl. 51 /, Fr. 


7. Pfarrei Modſchiedel. 


. 1. 

Bi Lage. Graͤnzen. Beſtandtheile. 
Die Pfarrei Modfchiedet **, im Suͤdoſten des Dekanates 
‚main, gränzt an die Pfarreien: Stadelhofen, Weißmain, u 

prodeſt. Pfarreien: Agendorf, Buchan und Kafendorf; breitet f 
R: Y29. Weißmain und Hrfchtg. Thurnau, des Obermainfreife 
und enthält: 8 Dörfer ‚ I Einoͤde, 3 Kirchen, 2 Schulen, ? 
nu tesäder und 914 ©. kDie 435 Profetanten im Umfange find bene 
| son Pfarreien ihrer Eonfeffion einverleint.] - 

Die Drtiänften Ind: 
*, Diefe Kirche wurde im 3. 1680 durch milde "Beiträge erbaut, 
"3 Modſchiedel war ehemals eine Filial der Yfarrei Atenkunftett, 
wurde von diefer im 3..1382 getrennt und zu einer eigenen Pf 
schoben. 





Ss 


— 493 — 


Mopdichiedel Motfchieden, Pfarrdorf mit dem peamũte, 
der Pfarrkirche, 35 H., 168 ©., 1 Schule und 1 Gottesacker, 2 
St. weſtl. von Thurnau, im Log. Weißmain; 
Atzendorf, Dorf auf hoher Tage, 1 St. ſuͤdoͤſtl. von Modſchie⸗ 
bel, im Hrſchtg. Thurnau. [Die dafigen 154 Prot. bilden eine eigene Pfarrei.] 
Feſſelsdorf, Dorf mit 6 S., » St. fübweftl. von Modſchie⸗ 
del, im Hrſchtg. Thurnau. ſDie daſigen 86 Prot. gehören zur Yfr’Apendorf:] 
Gödrau, Dorf mit 125 S., /, St. nördl. von Modſchiedel, im 
Ldg. Weißmain. [Die dafigen 45 Proteftanten ind nad) Buchau gepfarrt.} 
Kaltenhauſen, Einöde mit 5 &., Y., St. ſuͤdweſtl. von Mods 
= fehiedel, im Hrſchtg. Thurnau. [Die Prot. daſelbſt ind nach Agendorfgepfartt.] -, 
Neudorf, Kirchdorf auf dem Sebirge, mit 117 S., 1 Filial⸗ 
Kirche und Mangel guten Trinkwaſſers, 1 St. noͤrdl. von Weib nem, 
im Lg. Weißmain; 
Seibersdorf, Torf mit 40 9. und 129 &,, St. öfl. von 
Moedſchiedel, im Log. Weißmain; s 
Weiden, Kirchdorf mit 42 H., 220 S., Filialkirche, 1 Schufe - 
and 1 Kirchhofe, Y, St. ſuͤdweſtl. v. Mobfchiebel, im Log. Weißmain; 
Wu nfenborf, Dorf mit 54 9., 133 S., Mangel guten Trink⸗ 
mwailerd, St. nordweſil. von Modſchiedel, im Ldg. Weifmain; 
Zultenberg (Zoltenberg), Dorf mit 116. ., V. St. nord⸗ 
ſtl. von Modſchiedel, im Tg. Weißmain. [Die 140 Proteſtanten dar 
‚ fel: -ft ſi nd nach Caſendorf gepfartt. | 


| 2 
: Sottesbienflihe Verhaͤltniſſe. Beſetzungsoͤrecht. Einkünfte. 

Der Patron der Pfarrkirche iſt Johannes der Das 
Patrocinium wird am Feſttage dieſes Heiligen, und das Kirchweihfeſt 
am Sonntage nach Jakobi gefeiert. In der Filialkirche zu Neu— 
dorf wird das Allerheiligſte aufbewahrt, und der hl. Klemens als Pa⸗ 
tron verehrt. Das Patrocinium feiert dieſe Kirche am Gedaͤchtniß⸗ 
tage dieſes Heiligen, und das Kirchweihfeſt am Sonntage vor ober 
ac Bartholomäus. Anffer diefen Zeiten werden in derſelben, das 
Zahr über, Gottesdienfte gehalten: an ben Tagen bed hl. Mathias, 
Marie: Heimfuchung, der bl. Magdalene, Marie «dyburt, ‚des M. 


— 494 — 
Mattheus, Wendelin, Marie-Opferung, Marie⸗Empfaͤngniß, id 
hl. Evangef. Johannes, am ?. Pitttage, uͤberdieß 3 Quatembere⸗ 
lenaͤmter. Die Filialkirche zu Weiden hat den hl. Andreas yı 
ihrem Patrone, und feiert ihr Kirchweihfeſt am Sonntage nad Bar 
tholomaud: Tage. Su ihr wird das Allerheiligfte aufbewahrt, undie 
ſteht zwifchen ihr und der Mutterfirche, rüdfichtlich der Gotteödienk 
(einige Fefttage ausgenommen), die Alternative. 
Das Beſetzungsrecht auf diefe Pfarrei koͤmmt Sr. Maj. dem Könige. 
Die jährlichen reinen Einkünfte der Pfarrei beftehen, nad ie 
keſtgeſtellten Faſſion, in 675 fl. 55 Kr. 


8. Pfarrei Motichenbach. 
$. 1. 
Lage. Gränzen. Beftandtheile. 

Diefe Pfarrei ), im DOften des Defanates Weißmain liege, 
bat die Pfarreien: Mainroth, Weißmain, Mopdfchiedel,- und diepe 
teft. Pfarreien: Buchau, Peeften und Melkendorf, zu Gränzen; I 
tet füh im &. Log. Weißmain, im Hrfchtg. Thurnau, in den Ir 
Guttenberg und Steinenhaufen ded Obermainfreifes aus; wird rem 
Lapperbache befpült, undenthält: 6 Dörfer, 1 Weiler, 1 Kirche, I 
Schule, 1 Gottesader und 248 S. Charitativ werden 12 ©. paſterut 
Die 724 Proteftanten gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Gonfeite) 

Die Ortichaften heißen: 

Motfchenbach, Pfarrdorf auf dem linken Ufer des Larpırir 
ches, mit dem Pfarrfige, der Pfarrfirdye, 29 H., 183 S., 158 
und 1 Kicchhofe, 2 St. weftl, von Culmbach, im Ldg. Weißmuin; 

Buchau (Kirchenbuchau), Dorf am linken Ufer des kapro 
bachs, mit 5S., St. ſuͤdl. v. Motſchenbach, im Hrſchtg. Tpumums 
[Die 246 Proteſtanten daſelbſt bilden eine eigene Pfarrei.] 





Motſchenbach war früher eine Filial der Pfarrei Weißmain, und m 
erft im 3. 1809 zu einer Pfarrei erhoben. Der erfte Gründer Wi 
Pfarrei war der, im 3. 1802 zu Burgkunftadt verftorbene Year! 
Philipp Schlör, welcher zu diefem Zwecke, in feinem Tobi 
fein ganzes betrachtlihes Vermoͤgen vermachte, 


Lopp, Dorf mit 106,1 St. füdt. von Motichenbach, — u 
Thurnau. [Die dafigen 88 Proteſtanten pfarren nach KirchenbuchanJ. 

Peeſten, Dorf mit 4S., 1St. ſuͤdoͤſtl. von Motſchenbach, im 
Hrſchtg. Thurnau: Überhaupt gehoͤren alle Katholiken in der Pfarrei 
Deeften zur Pfarrei Motichiendad;. [Die bafigen 225 protefanten bil | 
den eine eigene Pfarrei.) 

Steinenhaufen, Weiler am n Bufommenflufe bes weißen und 
rothen Mains, mit 16 S., 1 Schloffe und.freih. v. Gutenberg. Perg, | 
im Lg. Culmbach und Ptrg. Steinenhaufen, 1 Y, St. dftl.von Mote 
ſchenbach. [Die 19 Proteftanten daſelbſt find nad Melkendorf. gepfartt.] . 

Wuͤſtenbuchau, Dorf. mit 15 S., Y, St. fübötlL von Moe 
ſchenbach, im Hrfchtg. Thurnau., [Die 96 Prot. daſelbſt pfarren nach Buchau J 

Wuͤſtendorf, Dorf mit 15 S., 1 St. von Motſchenbach, im 
- %g. Weißmain. [Die 50 Protef, daſelbſt gehören zur Pfarrei Buche) zu 
Gharitativ werden paftoriet: 4 ©. von Katfchenreuth, Y 
&t.; 3 S. von Lindenberg, 1%, St., ud 56. von ı Heinerhe 

seuth, 1 St. von Motſchenhach. 0 


g 2. N 
Gottesdienſtliche Verhaͤltniſſe. Beſ chungerecht. Eintümfie. 
Die Pfarrfirche ift zur Ehre des Hl. Biſchofs Matern einge⸗ u 
weiht, und feiert ihe Patrocinium am 13. Sept. . ihr Kirchweihfeſt 
aber am Sonntage nach dem Feſte Johannes des Taͤufers. Das m a 
ſtuͤndige Gebet in dieſer Pfarrei wird am 7. Dezember verrichtet. 
Das Beſetzungsrecht auf dieſe Pfarrei ſteht dem Hrn: Erzbifchofe m 
Die jährlichen reinen Erträgniffe der. Mies Seragen, zo be 
m 3.1826 revid. Faſſon, TAEDYRE 0: 


0 >” 


> 


Pfarrei Beifmain. ; nn ur 
10: BE 
Lage Graͤnzen. vetandthetle ar 


Diefe Pfarrei *), mehr gegen Shboften bed Detaniitt, km [) 





*) Das Stiftungsjahr diefer Yarrei Täpt ich * ag} n ‚* e> 
wiß, daß dieſelbe ſchon im 16. Zahrh. it bei: 


- 


— 4060 — 
ſeinen Namen giebt, liegend ‚ {ft von den Pfarreien: "itenfunfabl, 


Mainroth, Motſchenbach, Modfchiebel, Arnſtein, Iſſling und der. 


proteſt. Pfarrei Buchau u. Stroͤſſendorf umgeben; wird von ben dluͤſſr 

Weißmain und Kraſſach beſpuͤlt; breitet ſich im k. bg. Weißmain dei 

Obermainkreiſes aus, und umfaßt: 1 Städtchen, 7 Dörfer, 3 Beile, 

1 Einoͤde, 3 Kirdyen, 1 Kapelle, 2 Raplaneien, 4 Schulen, 2 Geb 

tesaͤcker u. 2,235 S., unter welchen 15 Proteftanten. [11 Yrotekanta 

im Umfange gehören zu benachbarten Pfarreien ihrer Confeſſion. Juden: 65 
Die Ortfchaften find: 


Weißmain (Weismain), Städtchen am Weißmainfluͤßchen. 


mit welchem fich hier die Kraſſach vereinigt, mit dem Pfarrfige, der 
Pfarrkirche, 1 Kapelle (Kreuzkapelle), 173 9., 1,014 ©, une 
welchen 17 Proteftanten, bie fich theils zur Pfarrei Buchan, the 
zur Pfarrei Ströffendorf halten, 2 Kaplaneien I, 3 Schul, 1 
Gottedader, den Siten des Logs. und Rentamtes gl. Namens, 1 Ma⸗ 
giftrate, 1 Spitale, Stipendien für Studierende und andern milen 
Stiftungen, 1 Ziegelhuͤtte unddeinigen M., 2 %, St. füböRL vos 
Zettlig, im Log. Weißmain; 

Bernreuth, Weiler auf dem Iinfen Ufer bes MWeißmainflkp 
chend, mit 9 H. und 53 S., 7, St. noͤrdl. von Weipmain, img 
Weißmain; 

Fraukenberg, Weiler mit 11 H. und 58 S., 1 ©: fühl 
von Weißmain, im Log. Weißmain; 

Geuthenreuth, Kirchdorf mit 32 H.,1 Fiüalkirche, 1818, 
unter welchen 5 Proteftanten, die ſich zur Prarrei Buchau halten, um 
1Gottesacker, Y, St. öftl. von Weißmain, im Ldg. Weifmain; 


Kasbauer, Torf mit 20 9. und 115 S., 1 St. ſuͤdweſtl. m N. 


Weißmain, im Ldg. Weißmain; 

Kraffach, Dorf am Kraſſachfluͤßchen, mit 19.9. und &e, 
Y/, St. ſuͤdl. von Weißmain, im Ldg. Weißmain; 

Kröttendorf (Giechfröttendorf), Dorf mit 17 H., 16 
©. 1 Schloffe und 1 Kapelle, °/, St. weſtl. von Deiſmain, im &% 
Weißmain; 


+) Diele Kaplaneien entftanden aus den, bafeop vorhandenen Brackie 
der Fruh und Engelmeſſe. 





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Mained, Kichorf auf einer. Anhöhe, am uinten Ufer da 
Mains, mit 67 H., 1 Filialkirche, 314 S., 4 Säule und 1 M. 
St. nordöftl. von Weißmain, im Log. Weißmain. [Die daſigen 10 
Proteſtanten ſi find nach Stroͤſſendorf gepfarrt. Die daſigen 65 Juden haben 
‚ähre eigene Synagoge. ] 
| Diehele ch, Weiler am Beißmainfligchen ‚ mit 6 $ und. = 
..©.,-, St. füdl. von Weißmain, im Log. Weißmain; on 

Nieſten, Dorf, unter Baͤumen und in einem Thale gelegen, 
mit 19 H., 98 ©. und den Ruinen des Schloffes Nieften in.ber Nie, 
St. ſuceſu von Weißmain, im &bg. Weißmain; u 

Schammenbdorf, Dorf am BWeißmainflüßchen , mit 12 8, 
53 &., 1 Papiers und 1 Mahl» und StampfM., Y% &. ſüdl. von 
Beifmain, im Ldg. Weißmain; | 

Thiemesberg Witzmannsbergd, Weiler auf dem titel 
Mainufer, mit 7 S., 1%, St, nordöft. von Weißmain im Sıfärg 
Thurnau. [Der 1 Grotefant daſelbſt gehört, zur Pfarrei Bucan.) ii 


vo. 


Wohnfeed, Dorf zwifchen dem Weißmainflüfchen, und dem” J 


Kraſſachbache mit 23 H. und 115 ©, i St. it. von PN aba, u 


im og. Weißmain. 
7. 2 | 
Sottespienftliche Berbältniffe, Beegungeret. Gintinfe, 


Die Pfarrkixche hat den HI. Martin zum erſten, and den Br. J 
Jakob M. zum zweiten Patrone, und feiert ihr Kirchweihfeſt am Sonn⸗ 


tage vor Pfingſten. Die Kreuzkapelle daſelbſt ), in welcher bad 
ꝛillerheiligſte aufbewahrt wird, iſt zur Ehre des hl. Kreuzes ein 


And feiert ihr Patrocinium an ben Zeiten Kreup Erhöhung und Kreu 
Erfindung, ihr Kirchweihfeſt aber am 3. Sonntage nach Pftugſten⸗ 
In derſelben werden auſſerdem am 3. Bitttage und an jedem Frejtage | 
"während der Faftenzeit , 1 Amt und das Ighr uͤber7 geſtiftete Meſſen 
Helefer. Die Filialtirche zu Beutpeneenth "5 Mir Ce des 





*) Diefe Kapelle wurde im 3. 1702 erbaut, wie die dor ber an 


Thüre angebrachte Jahrzabl andeutet. 


“) Das Erbauungsjahr dieſer Filialkirche wi wie de m. Thurme ange, 


drachte Jabrszahl andeutes, 1686. 


. 


— 4198 — 


hl. Erhard eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Sonntage nad 
dem Fefte der hl. 3 Könige, ihr Kirchweihfeft aber am Sonntage nad 
dem Bartholomäus-Tage. Nebſt diefen Feften finden in diefer Kirk 
Gottesdienft mit Amt und Predigt am 3. Sonntage nach Pfengiten, 1 
Amt am 2. Bitttage und, das Jahr über, 4 geftiftete Meffen, fatt 
Die Taufen und Trauungen der bortigen Bewohner werben in der 
Pfarrkirche vorgenommen. Die Filialkirche zu Mained N, in 
welcher das Allerheiligfte aufbewahrt wird, iſt zu Ehren aller Heiligen 
eingeweiht, und feiert ihr Patrocinium am Fefte Allerheiligen, ihr 
Kirchweihfeſt aber am Sonntage nad) dem Heinrichsfeſte. In ihr wird, 
aujjer diefen Feiten, der gewöhnliche Gotteödienft CA hohe Feſttage 
ausgenommen) immer über den andern Sonntag oder Feiertag, und 
zwar abwechfelnd, einmal mit Amt und Predigt und das andereml 
(wenn nicht ein Feiertag faͤllt) mit Amt und ChriftenIehre, gehalten. 
(Gegenwärtig, wo nur ein Kaplan angeftellt iſt, findet in Mained 
immer am dritten Sonn⸗ oder Feiertage der Gottesdienſt ftatt.) Über 
dieß find in dieſer Filialkirche, während des Sahres, 13 geftiftete Zah 
täge, 10 Engelämter und 4 Meffen. Sn der Kapelle zu Gich 

fröttendorf*") werden, während des Jahrs, manchmal Meffen gele 

fen. Die ewige Anbetung wird in diefer Pfarrei am 26., 27., 28 

und 29. November abgehalteıt. 

Das Befegungsrecht auf diefe Pfarrei fleht dem Herrn En 
fchofe zu. 

Das jährliche reine Einkommen diefer Pfarrei beläuft fich, nah 
der feftgeftellten Faſſion, auf 1,065 fl. 15 Kr. Der jährliche reim 
Ertrag der Reufifchen Raplanei befteht in 121 fl. 50 %, Kr. firen Go 
halts, und in 30 fl. Accidenzien; jener der Schneider’fchen Kaplan 
in 99 fl. 15 Kr. fixen Gehalts, und in 25 fl. Accidenzien. Überdich 





*) Diefe Kirche fand wahrfcheinfich ſchon im erften Viertel des 16. Zahrk 
indem auf einer ihrer Glocken die Jahrszahl 1524 zu leſen if. 

°) Diele Kapelle ift im 3. 1644 vom Abte Johann VIL von day 
beim eingeweiht worden. 


' s ' ee . kn. 


‚ hat jeber der Kaplaͤne freie Bon , an und bie übrige nz 
liche Berpflegung. | un 
— — m u 

Für Hof, eine Stadt an der (ooigtfänbifchen). Saale, im Rorpen. | 
des D:ermainkreifes, mit 4 Kirche und mehr als 100 Katholiken, 
welche zur Erzdiöceſe Bamberg gehören, aber noch keinem Dekanate 
zugewieſen find, wird gegenwärtig die Errichtung einer Curatie de, 
triet en. Diefe Stadt enthält die Sige 1 k. Stadtkomimiſſariates⸗ des 
Logs., Rent:, Poft: und Hallamtes gl. Namens, 1 Magiſtrat, 1 GSym⸗ | 
nafium, lateiniſche Stadfihulen, Tebhaften Betrieb -mahnigfaltiger Ger 
werbe, und liegt im Logs.⸗ und Magiftratsbezirte Hof, 14 St. don. 
Baireuth. [Die Proteſtanten daſelbſt, etwa 7,00 an ‚ber Baht, Dil 
den eine eigene Pfarrei.) : 

In Koburg,. der erften Hauptftabt des Heizogthums Roburg- Eothe,. 
ift für die dortigen Katholiken dermafen ein Euratus aus der bam⸗ 
berger Cleriſei proviſoriſch angeſtellt. 

% [) 


x 


— 50 — 





B. Kurze Überfiht 


Suffragan : Didcefen. 
— ie — 
I. Didcefe Würzburg. 
§. 1. . 


Lage. Gränzen. Groͤße. 

Dieſe Dioͤceſe *), welche ſich größtenthgils im Untermaintreik 
andbreitet, und nur in Meine Theile des Obermains und Rezatkreiſes, 
dann des Churfürftenthums Heffen, des Herzogthums Meiningen und 
bed Großherzogthums Baden, erftredkt, liegt zwiſchen 26° 31’ und 38° 
36° oͤſtl. Lunge, und zwifchen 49° 35° und 50° 41’ nördl. Breit. 
Sie graͤnzt gegen Norden an churfürftl. Heffifche, großherzogl. Ber 
mariiche, berzogl. Koburg⸗Gothaiſche und Meiningifche Gebiete, go 
gen Diten an die Erzdidcefe Bamberg und die proteft. Defanate Ri 
benhaufen und Uffenheim, gegen Süden an das Königreich Wärten 
berg und das Großherzogthum Baden, gegen Welten an die Giropier 


zogthuͤmer Baden und Hefien. 
Der Flächenraum diefer Dioͤceſe umfaßt ungefähr 1417 mela 


9. 2 
Eintheilung. Beſtandtheile. 
Die Dioͤceſe Würzburg begreift 1 Pfarrei, nämlich bie Tomyfar 
rei, welche unmittelbar unter dem bifchöflichen Drbinariate fteht, und 


— 





) Das vorige Bisthum Würzburg wurde im 3. 741 geſtiftet; fand we 
ter dem Erzbisthume Mainz, und hatte bis zu feiner, im 3% 10 
erfolgten, Säcularifation 82 Bifchöfe. 


" liner) und 1 Auguſtiner⸗ voepitium. 


N‘ " . 


28° Defanate, ı unter welchen die ren Herren und antern Pe 
ſorge⸗Poſten enthalten find, n_ | . 

a) Die Dompfarrei umfaßt 9, 1008., 3 Benöficien; ds» 
Planeien, 6 Kirchen, 2 Klöfter (1 der Sranziötaner und 1 der Url 


v 
22 


.. u 


b) Defanate: 

1. Das Detanat Bärzburg enthaͤlt: 15 feet, 1 au, 

7 Kaplaneien, 1. Cooperatur und 19,822 S. Die Pfarreien find:- 
Die Hofpfarrei, in Haug, zu St. Peter mit dem Garmeliten ⸗Diccal⸗ 
ceaten⸗ Neuerer). Kloſter, Pleichach, zu St" Burkard nit Lokal⸗ 
kaplanei für das Militaͤrhospital und die Feſtung Marienberg; beb 
Zuliuss Hospitals, ſaͤmmtlich in der Stadt Würzburg; Gerbrunn, 


Hoͤchberg, Lengfeld, Margetshoͤchheim, Rottendorf, Unterbach, 


Veitshichheim Versbach und Zell;; 
IL Das Dekanat Alzenau umfaßt: 4 Pfarrei): u 


| zutie, 8 Kaplaneien. unb:24,264 ©, :.Die Pfarreien find: Mean, ; 


‚Ernftfirchen, Geifelbach, Goldbach, Hörrfteit;,. Hoͤsbach Sa iner⸗ 

berg,’ Kleinoſtheim, Krombach Moͤmbris und: Eetochſtabt; = 

- I. Das Dekanat Arnftein umfaßt: 17 — * 1 va 

neficium, 5 Kaplaneien und 12,980 S. Die Pfarreien find! Arn⸗ 
ftein, Aſchfeld, Altbeſſingen /Binsfeld, Brebercrorf, Ernte 

ler, Burghauſen, Bänheim, Gramfchng;: Greßthat,"Hünfen;Nieg u 
‘dar, Hundsbach, Mindelheim; Schwedenrieth und —— —8 
IV. Das Dekanat Aſchaffenburg!enthaͤlt: 17 Hfarreien, 

—RX 


7 Beneßicien, 12. Kaplaneien/ 1 Cobperatun' und 33, 


Pfarreien find: zum. hi Peter und Alexander, zur HER © 
Kapuziner⸗Kloſter und:bem englifchen Fruulein⸗ Taftindies tn ud; 
EgFrau, ſaͤmmtlich inter Stadt Achfeniniig; Eiſenbach len, . 
Erlenbach, Großoſtheim, Großwallſtadt, Kleinwallſtadt, leur, 
gen, Riederitberg., Obernau Obernbarg / —— Smdach, 
Wenigumſtadt und Worthz „ze  nuyd esta 
V. Das Detanst: Suſchefohe ver de —EDE 
„über: 15 Pfarreien, 2 Suratien, I Eaplauenund 10 016°6; Pie 
: Pfärreien heißen: Batten, Wifhofäehn. cn’ deſſen Naher das Prahe 
ziskaner⸗Kloſter auf dem awerge 1375 Sg; Set, Beh . 


— 


” - 
\ . 1 u. 
ı j a 


— 502 — 


ſaſſen, Lahrbach, Oberbach, Oberfladungen, Reulbach, Ruͤdenſchi⸗ 
den, Simmershauſen, Unterweiſſenbrunn, Wegfurt, Weisbach nd 
Vuͤſtenſachſen; 

VL Das Dekanat Dettelbach begreift: 13 Pfarreien, 1 
Beneftcium, 1 Euratie, 1 Kaplanei, 1. Eooperatur und 11,356 6. 
Die Pfarreien heißen: Bergtheim, Burggrumbach, Zettelbach mit 1 
Franziskaner⸗Kloſter, Dipbhach, Efchernvorf, Eſtenfeld, Euerfelb,' 
Kuͤrnach, Oberpleichfeld, Proſelseim, Rimpar, Schwanfeld u 
Unterpleichfeld; 

VII. Das Dekanat Ebern umfaßt: 9 Pfarreien, 1 Bew 
ficium, 2 Guratien, 7 Kaplaneien, 1 Gooperatur und 13,061 G. 
Die Pfarreien find: Baunach, Ebern, Gemeinfcld, Gereuth, Y 
ſerndorf, Kirchlauter, Muͤrsbach, Pfarrweilad) und Unterpreppach 

VIH Das Defanat Geidersbeim erftredt ſich über: 15 
Pfarreien, 2 Suratien, 9 Kuplaneien, 1 Cooperatur und 13,601 6 
Die Prarreien heißen: Bergrheinfeld, Ebenhauſen, Egenhaufen, & 
leben, Etieben, Gelderobeim, Hergolsbaufen, Kronungen, Mabek, 
Diersdorf, Rannungen, Scjleenried, Schweinfurt, Waigolähunfe ' 
and Zeutzleben; 

IX. Da Tefanat Gemünden enthält: 11 Hfarreia, £ 
Euratie, 2 Raplaneien und 10,554 S. Die Prarreien beifen: Ye 
münden, Goͤſſenheim, Shofitetten, Karsbach, Langenprotzeiten, Dep 
fenbuch, Rohrbach, Steinbach, Werrnfeld, Wiefenfeld u. Wolfemüren, 

x. Tas Defanat Gerolzhofen begreift: 14 Pfarreien, 1 
Beneficium, 1 Euratie, 17 Kaplaneien und 17,264 S. Diefib 
reien find: Dingolöhaufen, Tonnersdorf, Falfenftein, Franlerni⸗ 
beim, Gerolzbofen, Gretiftadt, Herlbeim, Obereuerheim, Oberſchie⸗ 
ach, Oberſawarzach, Prolsderf „Puſſi eleheim Theinhein urd v 
terſteinbach; 
| XL Das Dekanat Hanmelburg eiſtree ſich Aber: N 
Pfarreien, 1 Guratie, 7 Kaplaneien uud 25.8966. Die Morris 
find: Bruͤckenau (das Franziskaner⸗Hospitium Voͤlkersberg in der Ab 
he), Diebach, Hammeiburg (das Franziskauer⸗Koſter Altſtadt iR 
Naͤhe), Hundsfeld, Luͤtter, Motten, Oberteichtersbach, Popperh⸗ 
fen, Schmalnau, Schondra, Thulba, Unterer Hund artmanrich 





rm 


XI. Dad Dekanat Haßfurt enthält: 15 Pfarreien, 2 Bes 


neficien, 15 Kaplaneien und 17,956 S. Die Pfarreien find: Elt⸗ 


mann, Fort, Gädheim, Haßfurt, Knetzgau, Limbach, Mechenried, 
Dberthered, Prappach, Schonungen, Stettfeld, Unterhohenried, 
Weſtheim, Zeil und Zell unter Ebersberg; 

Xu. Das Delanat Heidingsfeld begreift: 9 Pfarreien, 
2 Beneficien, 1 Euratie, 2 Kaplaneien, 1 Cooperatur und 7,016 ©, 
Die Pfarreien find: Allersheim, Efffeld, Eucrhaufen, Gaubättele 
Brunn, Heidingefeld, Ingolftadt, Kirchheim, Kleinrinderfeld und 


Sulzdorf; 


XIV. Das Dekanat Karlſtadt enthaͤlt: 12 Pfarreien, 3 
Beneficien, 1 Curatie, 3 Kaplaneien und 13,075 ©. Die Pfarreien 
heißen: Erlabrunn, Euffenheim, Sündersleben, Himmelftadt, Karls 


Burg, Karlftadt mit 1 Kapıziners Klofter, Laudenbach, Muͤblbach— 


Retzbach, Retzſtadt, Thuͤngersheim und Zellingen; 

XV. Das Dekanat Kiſſingen umfaßt: 19 Pfarreien, 1 
Beneficium, 3 Kaplaneien, 4 Cooperaturen und 21,535 6, . Die 
N farreien heißen: Arnshaufen, Aura an der Sinn, Burfardroth, El⸗ 
fershaufen, Euerdorf, Fuchsſtadt, Kiffingen, Langendorf, Langen⸗ 
leiten, Nüdlingen, Oberthulba, Poppenroth, Premich, Ramsthal, 
Stangenroth, Straldbah, Sulzthal, Waldafchac und Waldfenfter; 

XVI Das Defanat Kigingen zählt: 9 Pfarreien, 6 Bes 
neficien, 1 Guratie, 1 Kaplanei, 2 Cooperaturen und 9,2725, Die 
Pfarreien find: Biebelrieth, Eibelftadt, Frickenhauſen, Kitingen, 


- Kleinochfenfurt, Randersacker, Sulzfeld, Theilheim und Zeubelrieth; 


XV. Das Defanat Königshofenenthält: 19 Pfarreien, 
6 Kaplaneien und 14,411 ©, Die Pfarreien find: Alsleben, Alt 


haufen, Breitenfee, Bunborf, Eyershaufen, Groſſenbardorf, Grob 


feneibftadt, Herbftadt., Kleinbarborf, Koͤnigshofen mit dem Kapuzi⸗ 
ner⸗Hospitium, die Spitalpfarrei zu Königehofen, Merkershauſen, 
Obereſſfeld, Saal, Sternberg, Sulzfeld, Zrappſtadt Untereſſeld 
und Wülfershauſen; 

XVIII. Das Dekanat Lengfurt umfaßt: 23 Pfarreien, 1 
Beneficium, 3 Curatien, 5 Kapfaneien, 2 Copperaturen und 25,958 
S. Die Namen der Pfarreien find: Birkenfeld, Börtigheim, Erlen, 


— 34 — 
Bach, Sreufenheim, Hafenlohr, Helmſtadt, Hettſtadt, Sehe 
Karbach, Lengfurt, Markther enfeld, Neubrunn, Neꝛiſtadt am Mai 
Oberleinach, Pflochsbach, Roffbrunn, Rothenfels, Schellbrunn, Of 
delhofen, Steinfeld, Trennſeld, Unterleinach und Uerſpringen; 

XIX. Das Defanat Lohr begreift: 14 Pfarreien, 1% 
fiium, 11 Kaplaneien und 24,932 ©. Die Namen ber Pforrek 
find: Eſſelbach, Frammersbad), Heimbuchenthal ‚ Keilberg, kan 
Lohr mit 1 Kapuziner⸗Hospitium, Oberbeffendady, Rechtenbach, Bye 7 
thenbuch, Sailauf, Schmerlenbach mit dem geiſtlichen Garen 
hauſe, Weibersbrunn, Wießthal und Wintersbach; 

XX. Das Dekanat Mel lrichſtadt zaͤhlt: 47 Mani, 1 
Denefcium, 7 Kaplaneien und 13,878 ©. Die Pfarreien fing: 
Baftheim, Euſſenhauſen, Frickenhauſen, Hendungen, Heuftzen, Ih 
ſtadt, Mellerichſtadt, Mittelſtreu, Nordheim, Oberelsbach, Obernch 
Stockheim, Unsleben, Unterelsbach, Wecherawinlel, Wollbach ud 
Wolfmannshauſen; 

XXI. Das Dekanat Miltenberg. ahit: 22 Paarreic, N 
Guratie, 6 Kaplaneien, 2 Cooperaturen und 30,587 S. Die X 
men der Piarreien find: Altenbuch, Amorbach, Bürgitabt, Detipril 
zelten, Eichenbuͤhl, Faulbach, Fechenbach, Großheubuch had gar 
ziskaner⸗Hospitium Engelsberg in der Naͤhe), wi, Kalk 
- Klingenberg, Miltenberg mit 1 Zranzietaners Kloßer, Minhinh. 

Neunkirchen, Niedern, Roͤllbach, Rollfeld, Ruͤdenau, nd 
Soumerau, Stadtprodgelten und Wella, 

XXII. Das Dekanat. Neuftade.an.der Sale eat M 
Pfarreien, 1 Beneficium, 6 Kaplaneien, 4 Cooperatur und 13,577 
S. Die Pfarreien find: Brendiorenzen, Burglauer, Bürgwalich 
Ebersbach, Großwenkheim, Herfchfeld, Muͤnnerſtadt mit 1} 
ner-Klojter, Neuftadt an der Saale, Niederlauer,. Robemelen e⸗ 
Steinach, Strahlungen und Wermerichshauſen; BEE 

XXIH. Das Defanat Ochfenfurt 'erfredt ſich de 2 
Pfarreien, 2 Beneflcien, 1 Curatie, 3 Kaplaneien, 1: oopei®i 
‘und 7,074 ©. Die Pfarreien heißen: achotshaufea, Bol hauſcc 
Darſtadt, Goſſmannsdorf, Hopfenſtadt, Koͤnigehofen im Gen, DW 
fenfurt, Dellingen, Nittershaufen, Sonder en; Tau | 
Wolkshauſen; W 


xxIV. Dis Dekanat Orb begreift: 9 Pfarreien, 8 Kaplaneien 
16,5186. Die Namen der Pfarreien find: Aufenau, Burgjch, 
en, Oberndorf, Oberfinn; Orb; Rienẽech, Wieſen und Wirtheim; 
XXV. Das Dekanat Roöttingen zaͤhlt? 14 Pfarreien, 3 
eficien, 5 Kaplaneien, 2 Cobperaturen und 7,494 ©: Die Pfarr 
1 find: Aub, die Spitalpfarrei dafelbft, Aufftetten, Baldersheim, 
Krehren, Buͤtthard, Ganretteröpeiii, Gelchsheim, Desfeld, Rieden» 
ı, Nöttingen, Stalldorf, Steäth und Tauberrettersheim; . 
XXVi: Das Defanat Städtlanringen. enthält: 14 Pfar⸗ 
1, 2 Beneficien, 1 Euratie, 4 Kaplaneien und 9,651 S. Die‘ 
nen der Pfarreien findi Aidhaufen, Altenmünfter, Birnfeld, Eberts⸗ 
fen, Goſſmannsdorf, Happertshaufen, Haufen, Heſſelbach, Hofheim, 
vktfteinach, Poppenlauer, Geubrigshanfen, Stadtlauringen und 

ındorf; 2. u on 
XXxVII. das Defanaf Stadtſchwärzäch begreift :. 10 
rreien, 2 Beneftcien, 1 @uratie, 4 Kaplaneien, 1 Cooperatut 
8,294 ©; Die Pfarreien beißen: Groffenlangheim, Kirchfchoͤn⸗ 
„Nordheim, Reupelsdorf/ Noͤdelſee, Schwarzenau / Sommers; 
idelſchwarzach, Stadtſchwarzach und Wiefentheidz - ' 
XXVHL. Dos Defanat Volkach umfaßt: 13 Hfarreien, 3 
ſeficien/ 1 Suratie, 5 Kapkaneien an» 9,796 ©. Die Namen der 
irreien find: Aftheim, Fahr, Gaibach, Grafenrheinfeld / Kloſter⸗Hei⸗ 
feld, Hirſchfeld, Kolitzyeim/ Obervolkach, Roͤthlein, Stanmdeim⸗ 
tereiſenheim, Volkach and Wipfeld. 
Die Dioͤceſe Würzburg enthaͤlt alfo, mit ihrer auimittelbdren 9 wpfar⸗ 
in ihren 28 Defanäten: 397 Pfarreien, 44 Beneficien,; 23: End 
ien, unter weichen 8 Pfarr » Euretien find, 178 Kaplaneien, 21 
peraturen, 11 Kloͤſter, unter welchen 9 Mannskloͤſter (namlich 1 


Riſtiner⸗, 1Earmeliten⸗Diskalceaten⸗ Reuerer⸗)/ s Fra mietnen 


ollekten⸗/ und 2 Kapuziner⸗Kloͤſter and 2 Frauen⸗Kloͤſter Cnämtidy | 
igliſches Fraulein⸗Inſtitut und 1 Urfulinersstiofter; zugfeich weib⸗ 
2 Erziehungs⸗ und Unterrichts⸗Inſtitute) find, und 447,843 Seelen 
re Militär.) Das Clerikal⸗Seminar zum guten Hirte, and 67 
mnen beftehend, mit 4 Regenten and 4 Subregenten an ber Spige, 
ndet ſich in der Kreis-Hanptabt Bing beit Sie des Biſchofs. 


= 507 — 


haufen, Hainsberg, Hermannsborf;. Holnſtein/ Klapfenberg, Kotting⸗ 


woͤrd, Lutzmannſtein, Oberweiling; Paulushofen, Plankſtetten, Stadt⸗ 
dorf, Staufersbuch, Toöging; Belbürd; Waldkirchen oder Petersberg, 
Waͤltersberg und Wiſſing; 

IL. Das Kaäbitel Gtebing erſtreckt fich Äber: 59 Gfärreieit, 
4 Beneficien; 1 Cüratie, 1 Kapfariei, 4 Cooperaturen und 14,615 


S. Die Namen der pfarreien find: Altdörf, Bürggriesbach, Emſi ing; . 


Erfertöhofen, Forchheim, Freiſtaͤdt, Greding; Großssbing, Heimbadı- 
Kahldorf, Morsbach, Obermaͤſſi ing, Yfräunfeld, Polenfeld, Preith, 
Raitenbuch, Ruperksbuch, Thanhaufen Titting, Untermaͤffing, Wa⸗ 
chenzell und Weiderimang; 

I: Das Kapitel Hilydielieiü begreift: i7 Pfarreien, 5 
Beneficien; 1 Kaplanei, 7 Cooperaturen und 17,466 S. Die Pfarr 
reien heißen: Alleröberg; Ellingen; Kiegenftall; Heided; Hilpoltſtein, 


Jahrsdorf, Laibſtätt, Kiebenflätt; Moͤckenhauſen, Moͤrsdorf, Pleinfeld, 


Roͤttenbach, Stirn, Stopfenheim, St. Veit, Walting bei Heideck ü. Zeil; 
IV. Das Kapitel Jugolſtädt milfagf! 27 Pfarreien, W 
Beneficien / 5 Cooperaturen ind 18,518 S: Die Namen der Piar⸗ 
reien find: Bergen, Bergheim, Buchsbeim, Dolluſtein, Egweil; Eitend 
bein, Gaimersheutt, Gerblfing „Hitzhofeit, die üntere Pfarrki zit St: 


Mori; und die obere Pfarrei zu U. © Fran in Sngolftadt miti Fra . 


jisfanerflöfter ünd 1 Ftauenklöſter und Schulinfitute jun Gnaden⸗ 
ihale, Joshofen, Lenting/ Meilenhofen, Mailing; Moͤckenlohe, Muͤhl⸗ 
haufen, Raſſt enfels, Obereichſtaͤtt, I Oberhaunſtatt, Ochſenfeld⸗ Btling⸗ 
Pettenhofen, Pietenfeld, Unſern Herrn, Unterſtall und Wettſtetien; 
V. Das Kapitel Kipfenderg enthält: 18 Pfärteien, 1 BE 
neficium, 2 Gooperaturen und 8422 S. Die Pfarreien heißen! 
Boͤmfeld, Denkendoörf, Doͤrndorf, Enkering, Gelbelſee, Gungolding; 
Haunſtetten, Höfftetten, Irfersdorf, Itlahüll, Kinding, Kipfenberg; 
Kirchanhauſen, Kirchbuch, Pfahldorf, Schambach, Schelldorf u. Walting; 
VI. Das Kapitel Mönheim begreift: 27 Pfarrkien, 6 Ber 
neficien, 8 Gooperatiren und 17,582 ©. Die Pfarreien heikeit: 
Ammerfeld, Beycrfeld, Buchdorf, Einsfeld, Emskeim, Flotzhein, Fuͤnf⸗ 
ſtetten, Goſſſeim, Gundelsbeini, Hainsfart, Huisheim, Megesheim, 


4 


Mondeim, Moͤhrn, Moͤrnsheim, Muͤndling, Otting, Rohrbach, Roͤg⸗ 
* | | 


y- -509 -_ 


m. Didcefe. Speyer, 
s. 1. 
Lage, Oränzen, Größe, 


Nie? Didcefe Speyer *), im Rheinkreiſe liegend, und iu ih⸗ 
rem Zufammenhange fehr haufig durch ewangelfiche Pfarreien unters 
brochen, erſtreckt ſich vom 24° 15° bis.265° 117 30 ofil. Fänge, und 
von 48° 57° 15° bis 49° 50° nörbl, Breite. Sie ift im Norden von 
landzraͤflich-heſſenhomburgiſchen und großherzoglic) > heffifchen , um 
Oſten von großherzoglich-heffifchen und badifchen Gebieten, im Süden 
bon den franzöfiichen Departementen des Niederrheind und ber Moſel, 
im Weiten vom preußiſchen Großherzogthume Nieder⸗Rhein und dem 
herzoglich⸗koburgiſch⸗gothaiſchen Gebiete, begraͤnzt. 

Der Flaͤchenraum dieſer Dioͤceſe begreift ungefähr 480 MReiien, 


2 
Eintheilung. Beſtandtheile. 

Dieſe Dioͤceſe begreift 4 unmittelbare Pfarrei, naͤmlich Die Dom: 
und Stadtpfarrei zu Speyer, und 11 Dekanate, unter welchen bie 
uͤbrigen Pfarreien ſtehen. 

a) Die Dom- und Stadtpfarrei umfaßt 3,104 S., mit 1 
Kloſter der Dominifanerinnen zur bl. Magdalene. 

h) Dekanate; 

1. Das Dekanat Bergzbern begreift: 14 Pfarreien, 1 Kap 
lanei und 16,550 ©. Die Piarveien find: Albersweiler, Annweiler, 
Bergzabern, Bilighein, Birkenhördt, Sofferöweiler, Ingenheim, Klin⸗ 
genmuͤnſter, Oberotterbach, Ramberg, Schwanheim, Schweighofen, 
Steinſeid und Weruersberg; 

II. Das Detanat Frankenthal erſtreckt ſich Äber: 15 Pfar⸗ 
reien uud 15,109 S. Die Pfarreien heißen: Boßweiler mit Quirn⸗ 
beim, Zirn ein, Erpftein, Frankenthal, Großbodenpeim, Großfarlens 





Die Stiſtung des frühern Bisthums Spever fallt in. das J. 610. 
Dasſeibe ſtand unter dem Erz.isthume Mainz, und zählte bis zu fe: 
ner, in den J. 1738 und 1802 erfolgten Sacutarifation, 30 Bilhöfe 


f 


bach, Gränftabt, Heßheim, Hettenleidelheim, Lamhsheim, Saumerdieim, | 


Reuleiningen, Oppau, Rorheim und Wattenheim; 


11. Das Tefanat Germersheim enthält: 22 Pfarrei, 
2 Kaplaneien und 29,733 ©, Pie Namen ber Pfarreien find: bel⸗ | 


heim, Berg, Buͤchelheim, Eandel, Germersheim, Hagenbach, Hoe⸗ 
buͤbl, Hayna, Hoͤrdt, Jockgrim, Leimersbeim, Lingenfeld, Tine, 
Dberluftadt, Ottersheim, Porz, Rheinzabern, Ruͤtzheim , Scaik, 
Scheibenhard, Steinweiler und Zeiskam; 

Iy. Das Dekanat Homburg zählt: 17 Pfarreien, 2 Sa 
Ianeien und 20, 089 ©. Die Pfarreien find: Bann, Breitenbach 


Brücen, Höchen, Homburg, Kirchengrnbach, Kirchmohr, Käbeiberg, Ä 


Landſtuhl, Martinshöhe, Mittelberbach, Mühlbach ‚ Muͤncheia 
Obermobr, Ramſtein, Reichenbach und Wiesbach; 


V. Das Dekanat Kaiſerslantern ſchließt in ſich: 16 
Pfarreien, 1 Kaplanei und 17,991 ©. Die Pfarreien heißen: Dr 
ftadt, Cuſel, Enfenbach, Hochſpeyer, Imsweiler, Kaiſexslauterr,! dan 
teveden, Dtterbach, Dtterberg, Reipoltskirchen, Remigiberg, Schule 
denbach, Trippfigbt, Weilerbach, Winnweiler und Moffitein; 

Vl. Das Dekanat Kirhheimbolgnden umfaßt: Tim 
reien und 8,548 ©. Die Namen der Pfarreien find: Bayardl, 
Ebernburg, Feil, Gerbach, Gölfpeim, Kirchheimbolanden, Krieg, 
Obermoſchel, Oberndorf, Ottersheim, Rockenhauſen, Stetten, Beuth 
weiler und Zell; 

VH. Das Dekanat Landau umfaßt: 27 Pfarreien, 4 Sup 
Taneien und 31,879 ©. Die Pfarreien find: Arzheim, Burroeie, 
Bornheim, Diedesfefd, Edenkoben , Edesheim, Eſchbach, Gleiäsche, 
Godramſtein, Goͤclingen, Großfiſchlingen, Hainfelp, Herxbeim, {np 
heimerweiher, Insheim, Kirrweiler, Landau, Maikammer, Mörkes, 
Oberhochſtadt, Offenbach, Queichheim, Rauſchbach, Roßbach, St. Da» 
tin, Benningen und Weiher; 

Yu Das Dekanat Neuftadt zaͤhlt: 20 Pfarreien, 2 Kap 


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laneien und 22,027 S. Die Namen der Pfarreien find: Dackenhein, 


Deidesheim, Dürkheim, Duttweiler, EImftein, Esthal, Zreindhein, 
Forſt, Geindheim, Grevenhaufen, Hambach, Haßlach, Königebad, 


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: Mecdenheim, Neuftadt, Nieberfirchen, Roͤdersheim, Ruppertsherg, Was 
chenheim und Weidenthal; 

IX. Tas Defanat Pirmafens enthält: 19 Pfarreien, 3 
Kaplaneien und 0,832 S. Die Pfarreien find: Bundenthal, Bus 
ſeuberg, Dahn, Fehrbach, Fiſchbach, Hauenſtein, Heltersberg, Horbach, 
Klauſen, Merzalben, Niederſchlettenbach, Nuͤnſchweiler, Oberſteinbach, 
Pirmaſens, Rodalben, Schönau, Zrulben, Binningen und Weſelberg; 

X. Das Dekanat Speyer umfaßt: 15 Pfarreien und 16,495 
5. Die Pfarreien heißen: Boͤhl, Dannſtadt, Dudenhofen, Frieſen⸗ 
beim, Kußgönheim, Hardhauſen, Heiligenſtein, Hochdorf, Iggelheim, 
Mundenheim, Mutterſtadt, Dggeröheim, Otterſtadt⸗ Schifferſtadt und 
Waldſee; 

XL Das Dekanat Zweihrüͤcken begreift: 25 Pfarreien, 2 
Kaplaneien und 26,902 ©, Die Namen ber Pfarreien find: Alte 
‚heim, Bebelsheim, Bieſingen, Blickweiler, Bliesfaftel, Bliedmengen, 
Ensheim, Erfweiler, Gersheim, Großfteinhaufen, Habkirchen, Labach, 
Lautzkirchen, Kontojg, Maßweiler, Medelsheim, Neuhornbach, Nieder⸗ 
gailbach, Ommersheim, Ormesheim, Rheinheim, Rubenheim, St. Ing⸗ 
bert, Walsheim und Zweihruͤcken. 

Die Dioͤceſe Speyer umfaßt deimnach, mit ber Dom⸗ und Stadt: 
yfarrei, in ihren 11 Defanaten; 204 Pfarreien, von welchen 12 
richt beſetzt ſind, 17 Kaplaneien, 1 Frauen⸗Kloſter und 229,356 ©., 
ohne Militär, 

Das Elerikal: Seminar zum hl. Ludwig begreift, in ſeiner Voll⸗ 
zaͤhligkeit, 20 Alumnen, mit 1 Regenten und 1 Subregenten an ber 
Spitze, und befindet ſich in der kreiz- hauptſaͤdt Speyer, dem Sige 
des Biſchofes. | 


Buchitz . 
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Drudfehlern und der, während bed Drudted eingetretenen 
Veranderungen. 

Seite. Zeile. 

9-61 16 Die Altenburg und die Stadttheile: Knoͤch lein, Matern 
und Gut ind der Dompfarrei entzogen und ber obern 
Pfarrei einverleit, dagegen der erftern ein Theil des oberu , 


Sands jugewiefen worden; wornach Doms 

pfarrei 2,860, und die Pfarrei 4430 S. enthält, Die 

Anzahl iſt: 1,100 . 
1 .3 von 


17 48 iR nah u fegen : Die jährlichen reinen in 
R Fünfte der Beneficien io der Domkirche find: a) zur HI. Ottilie 
27f. 54 yA Ar., b) zum bl. Apoſtel Bartholomäus 296 fl. 
44%, Rt, ©) zur di. Eunegunde 46 fl. 52 Rr., d) zu ten 
. Mattyrern Zohannes und Paulus 143 fl. 33 Y% Kr., e) ju 
den 40 Martyrern 85 fl. 18 %/, Rt. und f) von der v. würg, 

durs. Provifion 50 fl.