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Ehen
—— Se
| Trennun
vornemli
iftern diefer Secte/
ROT
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badß aeflofen. Da
eibſt wird die feete Mit dem homen
der Quaker beleget, Fox wird zu kriensdienſten verlan—
"get: Seine rede bieruber. Wie er in dem predigen
behattet. Aus feinen fo vielen brieffen der erfie. Eliſa⸗
bet Hooton die er
predigerin unter den weibern. Wel—
He ſich zu Foren am erſten als ſchuͤler und ambts + ge;
6 en gefunden.
Was fuͤr leute fich fürnemlich zu
jen Ovakern gehalten. Zor hatan Felleneinent patrott,
eſſen hernach an Foxen Nie gap chefrau tritt mit
‚drin
|
* ven anfgenn hauſe Es die. u
u Knete jur Die ferte de
‘E") Ämdenmiternächtigen land-tbeilen au:
Es geferten des Foxes. Won Upjohan
ee Surroug teifer Nach Lond
& Lond en ringern zu ihun. See,
Bin ‚unbe per ſuche anegang. So wire
| führet ;Cromvelld gen ouenheit g sen
N
— bebutfamfeit im er ſich ſelbſte 203
I. ao Dvafer anfuntit In Irr · und Sa
ineſechen fü glͤcklichen ſort gan ſes Di
J ws nn ge fi Gegen die
—J ylerianer und andere / wieder die Diener. esn ts.
| 0 Metall von allen Proteanten Der Qvacker religi
ty —— und toie mir ihnen ummbzuseh?
| h bene son der
| ormmbihr anhang ſo groß.
N solch geneldet und angefoch! en Die art ver verfolgun-
u; - Sonverböre Erempel- Etlicher Dvarker unver
Be fh ämtenerwerenheit/ und der daher nieder ſie erfolgt
00, sanfall’der leute Geſchichte von Nayloru. Und dis FF
Wi. u Eromwells abſterben Neue arten Der mi DagR
a are Dur Safer ſachen in en
— — —— Bd
{ ——— erden ſich indi ip
a Rivche hat zwar viel uſtreitt |
ae jalsdenn aber am heftigften
Aſiie vor: Die warheit ihrer re is
am... 8 7 ® yn / mit den von unperfibäm
ER h) much willn begleiteten unwarheit Ihren
Ve derſacher kaͤmpfen muß. “Die urfache
Eu
a
=:
a
N “Fan der jenige leicht fehen / de bedtt ket / daß di
hhaber dev warheit ſelbige zu obe GOtte
m, uicht verbergen noch Ver koͤnnen
| Ri s
Day]; hingegen? die verehrer der unwar icheit/
venbegierden ein genügen und. ‚ihrem eigene
‚einen dienſt zu chunnicht gewonet ſind / dis
uͤnterlaſſen / was ihre erfindungen zubeſchuͤ⸗
en / und anderer reine ihnen aber Ban zu wie⸗
er lauffende lehre zu beſtreiten faͤhlg feheinet.
lan weiß über die / wie die warheit fo auf⸗
chtig verfahre / und wie im gegentheil die von
llen kraͤften entbloͤſte fälfehheit deſto reicher
fthmeicheleyen fe ſich mit taufend betrug
ufführe/ die unerfarnen mit hinterliſt berücker
n | —— den vorfichtigften viel zu
Ja e. Im uͤbrigen ob die welt ſchon
nme ber fhtwere zeiten geklaget und wir
ei iftentheils Die vergangene, jahre glüclichr
ie gegenwärtigen unglücklich nernen’ ſo iſt
och nicht zu leugnen daß wir itzt warhaftig in
ine ſolche zeit verfallen / in welcher aller betrug
llethövichte ketzereyen und unerhoͤrte Gottes?
— die Kirche gleichſam uͤberſchwem⸗
act haben. So gar / daß numehr die gemei⸗
GN umb ihre. J— religion
it unfinnigen leuten umb ihr. feuer und
d mit blutdürftigen feinden /ja als die von
nenſchen beſtehet / doch mit — und
vilden thieren zukaͤmpfen gezwungen wird.
zs pfleget aber die kirche dennoch in ihrem elen⸗
ee bülfloß zubleiben. Denn bey ihr
I a er
haͤngnis hat fie Doch dis gluͤcke -
un —
>
re Mr ne: Mir _ ——
ae
Be TO
aufgemuntert/fich den gottlofen meinungen/
und der verdammlichen raſerey mit mund und
feder zu wieder ſetzen der notleidenden Kirche
dadurch aufzuhelffen fich felbft zu hütenzund
auch andern zu beftreitung Ihrer feinde rat
und mittel an die band zugeben. Worin |"
nen die meiften alfo verfahren daß fie die von.
jenen urhebern hervorgebrachte ungeheute
thaten und lehr⸗faͤtze durch bloſſe —
Dr
angegriffen / in meinung / fie auch nur auf
che weiſe umzufloffen.
Wenn dem alſd / weis ich nicht / woher es
komme / daß fo wenige ja faſt keine biß auf die⸗
ſen tag ſich gefunden / welche von denen umb die
helfte dieſes jahrhunderts entſtandenen / doch
kaͤrhuch / weiter als man meinet ausgebreiteten
fo genannten Quakern / welche ſag ich / von
dieſen leutensdie manchen aberglaͤubiſch / andern
aber halbraſend vorkommen / etwas gemeldet /
viel weniger ihre hiftorie geſchrieben hatten.
Haben fie ja derfelben in etwas gedacht, fo ift
doch dadurch mehrihre eigene unwiſſenheit und
ſchwachheit des gemüthes / als diefer leute
hre und leben Eund gemacht worden. Ca ,
- feydenn daß diejenigen / die nichte von ihnen
gefehrieben’ fie, nachdem fie ſelbe erkennet / dor r
folche menfchen gehalten/ dienicht werth waͤ⸗
ven ‚daß man ihrer gedencken / und die man de⸗
nes die ihres gleichen ſind mit ihrer verach⸗
J N EN ung
Hhoͤret / als gar
ren urſprung genommen Schott ⸗ und Irr⸗
vr
+1 Jablieffe /menn es aber falfch feyn fülte / doch auf
tung überlaffen folte. Die Aber von Dia
Quakern als unbefanten leuten fparfame o>
der falfche meldung gethan / haben vielleicht
x, don Diefen ungeheuern lieber alles was fie ger
nichts berichten wollen, damit
wenn es wahr waͤre Die ſache zwar glücklich
Iche menſchen alles ſchaͤndliche gezogen werde
Ihnte. Dieſe leute nunydiein Engelland ih⸗
d überflüßig erfuͤllet und noch täglich in die⸗
‚andern ihre zahl vermehren/füchen. doch
uch an andern orten ihre lehre fortzupflangen.
Denn eben dahin zielen ihre Eleine und groffe
mit vieler mühe ausgearbeitete / und mit ſo viel
worten gezierte ſchriften. Ya wir fehen s |
daß auchandere neulinge und nicht ungefehick- |
—
—
en Eöpfe / weil fiean ihnen ihr ebenbild fehens
*
dieſelben zu bruͤdern und verwandten /anne-
men, (Dergleichen die unlaͤngſt in Welſch⸗
land aufgeftandene Dvietiften unddie neulich
in Deutfchland hervorgefommene, Ka kr
finds von ‚welchen leßteren mehr ale von den
> Doietiften gewis iſt / daß fie auch in unferem lanız
ich esumb diefer urfache
ſehyn / daß diefenleuse ihr thunvanfangfortgang
&
de vieler menfchen gemüter einnemen.) Und
endlich weilman nicht weis / was es noch mit
dieſen leuten * ein ende nemen werde / achte
urſachen willen ſehr nötig zu
7
|»:
A 3* * und
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igerber
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By Me übereilung’parteyligkeit und einigen af?
IM fecten feinen raum geben’ und dag urtheil von
| @ —— dieſer menſchen ſitten und Gottesdinſt einem
59 eben jelbjtüberlaffenmnde Mau
2
—
* 20*
— 80
— gan hei diefe leute Dvafer/ welches
vort in Engliſcher ſprache fo viel als zitternde
bedeutet. Und iſt ihnen dieſer namen von ih⸗
— _ ven fpättern guten verachtung beygeleget wor⸗
den gleich als ob ſie zu der zeit Ihrer entzuckung
durch bewegung des gemütes und leibes
13 gan erzitterten / auf die erde fielen / offt auch ei⸗
hen ſchaum von ſich lieſſen und mit ſchreckli⸗
ihnen nun ſolche ſchmaͤhung ſehr zu wieder / ſo iſt
ihnen doch die benennung und die ſache ſelbſt ſo
angenem / daß fie beydesim gewiſſen verſtande
fi gleichſam mit fonderbarem rechte zueignen.
Sie bekennen / daß fie zitternde leute ſeyn / und
daß / indem ſie ihres Sertesdienftes abwarten,
und nur dahin bedacht ſeyn / wie ſie ſich GOtte
unterwerffen moͤgen / in dem fie ibm ſich
gantz uͤberlaſſen/ in ven fie innerlich umb
den Heiligen Geiſt und deſſen wuͤrckung beten /
und bisweilen mit vielen ſeufzern dieſe himmli⸗
ſche gabe ſehnlich erwarten / daß ſie / ſag ich / als⸗
denn bey ankunft des geiſtes von ſtarcker bes
wegung des hertzens / und auch wegen der wie⸗
derſtehenden fleiſchlichen zuneigung von beſtuͤr⸗
kung des leibes offt zu erzittern pflegten. Sie
geſtehen / da wenn fie wieder zufich ſelbſt kom⸗
men / und die von dem geiſte herrürende erleuch⸗
tung und vergnuͤgung empfinden / fie in ihrer
Frende-fich nicht mäffigen / und Daher ihre ſeele
und glieder vor dem zittean manchmal nicht ent⸗
| A 4 halten
rhem geſchrey untereinander bruͤlleten. Wie
M
4
⸗ wenn ſie es find / ſie felig zu preiſen
leſe leute nun ſolchen namen fo gar nicht
ſen / daß fie auch denſelben in recht ger — |
| de auch ich V =
| en alfo zunennen. 1
1..." ya Sonſt werden fie auch mit dem Namen 1
andere vor unerträglich. Denn auſſer dem
oagß dieſer letztere name offt ſolchen lehrern
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moand Chrftum angebüeenFanne, “Dann
an:
| jene alteund neue fo genante Enrhufla ſten / ih⸗
nen allein einen beywonenden Geiſt zugefchrie-
ben / und doch offt wider den trieb des H. Gei⸗
fies allerhand auffrur und Friege ftiffteten/ mas
chen Diefe menfchen hingegen den Geift / von
— getrieben werdensallen recht ſchaffe⸗
zen ehriften gemein; und find fo gar Feinen ſcha⸗
b den zu thun geneigt / daß ſie auch gewalt nicht
gewalt vertreiben / keine verteidigung / als
die mit worten gefehichtverlauben und denzorn
gar abgefehaffer wifien wollen. Memlichdis >
it allen denen die was neues anfangen/gewöns
lich / daß fie auch das neuefte vor das ältefte
- ausgeben. Und zwar darumb / weil dis was
alt iſt uns gemeiniglich immer beſſer zu ſcheinen /
und dis was gut und aufrichtig iſt + doch vom
alterthum und langer“ gewonheit defto gröffer
lob zu entlehnen sfleget / ob ſchon die warheit
und guͤte einer ſache an keine zeit gebunden.
Dieſe Dvafer nun wollen daß ihr nah⸗
mu (umb den fie dach wenig bekuͤmmert feyn)
ve lehre religion und lebenszart von © tt
Kst den anfang genommen als den feine eis
i gene ausfprüche von feinemalter ruͤhmen / und
gruͤnde ſich dieſes auff die H. Schrifft / die ein
—
urfprung und richt⸗ fehnur aller warheit
iſt. J Ja ſie beruffen ſich auff die alten väter,
* ehe “ leute / welche von dem verſtan⸗
Ichrifft ihr zeugnuͤß und ihren bey⸗
m 45 fall
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— der —1
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urch die väter fürnemlich dieſe welchein, |
dem erften und andern jahrhundert nach Chri⸗ẽ
fi geburt gelebethaben. Bon diefen glaub a
—— fie, daß fie deſto reiner gelehret je naͤher
F den Apoſtoliſchen seiten geweſen und ie welter
ſie von dieſen abgewichen / ie weiter habe ſich
auch ihr glaube von der erſten warheit entfernet /
gleich denen waſſern / die ie weiter ſie ſich von
Ihrer Ovelle ergieſſen/ ie groͤſſeren ſchlam pfle⸗
gen fie mit ſich zu Führen. Daherachtenfiedie
väter oder lehrer nicht groß / die in den nach⸗
— folgenden jahrhunderten gelebet haben / und
geben freywillig zu daß viel in ihren ſchrifften
enthalten / welches mit gutem recht koͤnne ver ⸗
worffen werden⸗ fuͤhren auch dieſelben nicht
any auffer wenn ſie meinen / daß es ihrer fache
tehrzuträglichfey. Wenn demnach dieſelhen /
denen dieſe leute noch nicht bekant oder serdach“
ig ſind/ ihnen hin und wieder felche neue und.
- perschtfichenamen geben und dadurch ihre ich?
vbeckleinern 7 pflegen ſie wenn es m tig iſt / ſich
ſſ Chrien Crangeuſche Apoſte
ſſche und Catholiſche unemen Done
._
ber fie.
” —
u ie at —
SR nd — — zu Ale ER
„beobachtet worden waren. Sie beruffen ſich
debwegen am erſten auff die ſchrifft / und koͤnnen
Bye wolleiden daß ihre lehr⸗ ſaͤtze mit der erſten/
en sauch mit der nachfolgenden väter lehrei in ei⸗
ne verg leichung gezogen werde, . ‚Die fache, er⸗
innert mich felbft/ daß ich zudem bisher erzel⸗
n noch folgendes hinzufeßey d damit man diefe
—— welcher wir zu reden willens nr
und die fich allen chriften zum erempelvorfiee
let / auch ſchon im anfange kennen lerne. 9
So ift nun dis ihre meinung / ob zwar
fangeseit her alle Chriſten und auch die welche Mb.
Ploleſtirende heiffen/gans verderbte Ichre und.
ſitten geheget / fo habe Doch der abfall vonder
apoftol! fehen zucht und lehre fehon zu der Apo⸗
fiel zeit fich zu zeigen dnsefan n/hernach mehr
und mehr zugenom̃en / ſey im ſechſsten und ſiebeu⸗
den jahrhundert ſehr ſtarck woꝛdẽ / und habe von
> der jeit an durch lange gewonheit alles fo gar
; nommen’ Daß £eine hoffnung zur beſ⸗
ferung übrig gefchienen / und ſolcher zuſtand
habe bis zu un ev oder unſerer vaͤter zeiten ge⸗
Vaͤret. Denn ob ſchon / ſprechen fie/ zwi-
ſchen all * faſt allemal ee. hundert jahren
einer
nem
| TTS
einer und der. ander aufgeſtandem der fich dieſem
abfall aufs heftigfte wiederfeget/ ſo iſt doch alleg
ohne frucht und mit feinem fchaden abgelauffen.
Und auffolche weife billigen fte aud) das thun
der männerz welche wir urheber Der reforma-/
tion nennen / und gedencken ihres fleiffes/ den
fie in wiederauftichtung der religion ange⸗
wendet zumbeften. Nur dis nemen fie aus/
daß fies ihrer meinung nach einem menfihhh
gleich geweſen / der fein altes haus einreiſſe /
fich aber umb Feine neue wonung bekuͤmmere;
jo hätten fieauch mehr mühe angewendet die
falſchheit und die Lafter der leute umbzuſtoſſen /
alg die warheit und tugenden von ihrem falle
wvieder aufzurichten. Von derer ihren nach⸗
folgern aber urteilen fie alfo / fie waren, in
meinung das werck der reformation zu befoͤ⸗
©
dern / von der ganken reformation abgewir
chen, und an ftatt deſſen / daß fie die damaligen
feler der Eirche hätten abfchaffen füllen wären
vonihmen viel neue Irrtümer eingefüret und die _
teute mit neuer bosheit verderbet worden / nicht,
anders/ als wenn man eln haus von dem unz.
geny oder kot mitfotausfpulen wolte. Mei⸗
nen demnach) diefe menſchen / daß ihre religi-,
on die ältefte fey / und daß fie zwar in der erſten
usd göfoenen geitgeblühet/heunach aber faſt von
anfang des chriftlicden namens fey hindanz,
— ee geſetzet
Hat ſaubern und doch immer neuen hineinbrinz <
dorgebracht hätten. ‚Ch
von dieſer fache abſonder⸗
ihr n Mi if ften/ und war unter dieſem
aͤ — enechte ‚Sehr Ehrt.
Re m ee - | AR ı von 16% ) #
braͤuche und ceremonien im Gottesdinfterund
‚tragen einen abfihen vor anderer leben und ges *
meinſchaft. Und dis alles thun ſie nicht ne
denen Ehriften insgemein fondern auch diegen
kn je fich Evangeliſch und] roteſtirend de nen⸗
n nen von welchen letzteren fie vorgeben N/daR fi
ſich faͤlſchlich — wären fi
abfal und den Ba abylonift hen greueln entgans
gen. Diefen fegenf
" fitten entgegenwelche fo befchaffen / daß ihre
religi ion zwar umb ı ein groffes gantz neu / oder
doch von den alten u d längft verdamten lehr⸗
a ller
| Er endlich < gar ing vergeffen gefiel |
vorden/ bi & Fi ie auf göttlichen Antrieb
von neuem geoffenbart Haie, ol vol⸗
fern verkuͤndiget werden ſolte Dau⸗
nenhero tadeln und verachten ſie das meiſte in
“anderer lehre / ſie verdammen aller andern ges
en ſie dem groſſen
ſie ihren Gottesdinſt und —
* ber yim BEN aber kun ſie von
ſtirenden/ —— gebräuc Jen und
N wonheiten der groͤſte unterſcheid iſt. Pet
eben dis haben fie im anfang und fortgangi
ieh) refehen laſſen fo gar daß alle d e nur
und ſchreiben konten / offentlich ı und an allen or
ten und in aller angeficht davon — {4 hr
ſchr ben / es erklärten‚mit den anpüglichft ſten wor
ten vergroͤſſerten / und ihre hierbon gefehviebe:
nebücher in u. ändern fonderlich aber dar
ſelbſt / wo fie einigen beyfall merckten / ausſtreu⸗
mation, wie gebraͤuchlich / mit aufgeſperrten
Bisher haben wir inggemein von dieſer
leute beft affenheit geredet nun wollen wir ſie
nehmen / und mancherley zufaͤllen
ſelbe erde / die vormals nicht nur in einem jahr⸗
hundert die irrtuͤmer von ſich getrieben / zu die⸗
B: itzigen zeit aber faft alle eingenommen. hat.
Es rechnen aber dieſe menſchen ihren anfang
eten oder von dannen fie doch hoften / es wuͤr⸗
den endlich ihre läfterungen und neue refor⸗
*ohren und mit ohne dem ſchon darzu geneigten
gemuůͤtern angenommen werdee
auch abſonderlich nach ihrem ee ⸗
J ⸗
| ve mutter und pflegerin iſt Engellandyeben 1 | Dies
/
Aubenparun und vision ah unſers ſecun,
9 ik
x | u er - > A ir - — nern |
u SUMME er daß * von. N n% vr) um
v N; BAAR mer * \ J —
| e an BE zu — mmen und vor
/ und hir
—
die in ſolchem elend vermeinte einige huͤlffe)
eingefüret worden / etliche dennoch nichtruhen
konten / und fich inviel ja faſt umeliche. feeten
theileten / fo gefehahe es / daß auch dieſe leute
—J— raten und eine neue e gemeine ei
ter sone mc n Anm
dieſes werkes un
u Ten und feligen Apoſt 1. genen,
rin ara leute — N
er
ee ales Dies 0 bels hen ——
agegen —
* —
—— —
— ve” mn —
AT 2 —
— * * —— —
ſtes und — wer Haken in |
ie man gemeiniglich den fehüi mon
ihrem erfinderden namen gibt /
ee
Bu®
oder en = andere ſchon Diefennamen
fuͤren / Foxianer benennen wenn es chriſten
nicht uͤbel anſtuͤnde daß fie dieſen/ die ſich
auch zu Chriſti namen bekennen von den men⸗
ſchen ihre namen erteilten. ch beſitze von
Foxen viel fchriffteny welche er theils felbft ſei⸗
nem ſchreiber kurtz vor feinem ende dictiret / oder
die doch entweder von ſeinen vertrauten freun⸗
den / oder auch von denen die mit ihm und dend.ı
nigen Feine gemeinfchafft gehabt / herrüren.
Undweil ihre erzehlungen bisweilen nicht uͤ⸗
bereinftimmen / werde ich allemal diefe aus-
lefen / welche fich auf dag meifte zeugnis oder
aufdie gröfte warfcheinlichfeit gründen / weil
es bey folcher befehaffenheit gar ſchwer iſi zu ur⸗
teilen / welche ſache der andern uud welch ſeri⸗
| bent dem andern vorzuziehen.
Es iſt aber diefer or im 162 4ften jahrei in der
Engelländifchen-Proving Reicefter und zwar
indemdorf Dreton geboren worden. Chri⸗
ſtoph For iftfein vater, Maria Lago feine mut⸗
ter geweſen · Beyde arme und geringe/ ſich
‚von weben ernaͤrende edoch gottsfuͤrchtige und
der reformirten oder damaligen Presbyteria⸗
niſchen religion eifrig zugethane leute. Wel⸗
cher eyfer dieſer familie von muͤtterlicher ſeiten
gleichſam angeboren und erblich war. Denn
ſeine mutter hatte etliche unter ihren vorfahren
hehabt/ welche zu den zeiten der Königin Maria
wegen
ögen durch, 9 fi En
uch ihr leben im feuer — und da⸗
urch die Maͤrtere erone erhalte hatten Als er
och de war / ließ er ſchon was ſonderba⸗
bt
nee gleichen / und gelüftete ihm nichtnachdems £
enge fonftdiefem alter lieb und angenehm feet
0) von der. andern geſeliſch hafft undfpottete fie
gleichſam mit ihrem Eindifchen weſem Allezeit
— * er allein und gantz ſtille / wenn er aber re⸗
d eſich cab. Bel — lieber mehr / war
iner art in vollem nachſinnen / und gab
alles ug. € onft ſchienen feine fitten |
ri efcheidenz und war erin feinem hun und
| — der Hottſel ligkeit nicht nachläsfig /
‚da er im rer einige mer male feines /
f
A 2 um ch rien Findheit. wurde unfer
in die een : —— Ibft € Englifch
viel zunamy
(briebenes a⸗
ben kot —
icken. Niemals ſpielte er mit ſei⸗ |
te man ihm was trauriges am reden }
tes von fich fpü iwenließ.. -
il) — lehiſunkeit
Il um "nicht anders als dis kaum
in fertig reden For * ginn
— — von 9— dter
zunge / und noch viel ungeſchickter a ſchreiben
geweſen / daß / ob er ſchon eine ſache wol ver⸗
tanden/und auch endlich von ſich gegeber et
fie doch nicht mit einer reinen / um d den Enge.
> Tändern gebräuchlichen —— oͤnne — /
wenn nicht andere / denen die ʒekannt
und die worte auffigg
klaͤrer entdecket hätten. Desh auch
ſelten ſelbſt etwas Gefepeieben auf as er
durch feine fehreiber an den tag ge eben. Dis
aber habe ich darumb anmercken i ollen / weil
© nicht wenige ſehr zierlich geftbriebene nicht
nur mit lateiniſcher / fondern au
ungewoͤnlichſten yrachen ausgeſchimuͤckt edů⸗
cher unter dieſes Foxes namen heraus kommen /
auf welchen keine andern auslegere oder dol⸗
metſchers gedacht worden. Ob nun For hierin⸗
nen von einer ſonderlichen einfali / der von einer
algemeinen hoffart und begierde ſich —
ngen worden/hat er felber urteilen
| Genoiß iſt diefes , daß in ihm Die
# IC en zu reden / ni che © *
— Nach ch dieſem war For auch bedas a i
| ser fünftig RN mterpatten koͤnte 1
—û— —
ag
ſchuſter und [eb
en jahren in der
| 9 ——
a —— re =
—— en
; Spa
- gemeine ‚fondern gelährte leute waren 7 von
ihm gefaget worden wenn Die bibel ſolte
verloren geben / Fönte man fit in Fo⸗
yes munde wider finden. Daher es denn
geſchehen / weil doch gemeiniglich unſer mund
und, feder von dem / was wir im bergen und.
gedaͤchtnis fuͤhren / zeugen / daß auch Foxes redẽ /
die er an die ſeinigen gehalten / und die meiſten
ſeiner ſchriften von nichts anders als vielen zu⸗
ſammen geſetzten oͤrtern der heil. ſchrift be⸗
ſtanden. Und da nun dieſer ſchuſter ſich die
Anhige leſung des göttlichen wortes und die
berlegung feiner religion fo ſehr angelegen ſeyn
N
gelaffen, und da er ſo vielzeit mit der forge vor
die feeligkeit feiner feele zu gebracht / konte es
nicht wol anders ſeyn / als daß er Die graͤntzen
ſeines handwercks uͤberſchreiten / ſich umb was
hoͤhers als pantoffeln bekuͤmmern/ und vor ſich
_ undandere was beſſers und edelers ergreiffen
würde. Er war deshalben nicht zu friedenz
daß ers was erfich felbit zu wege gebracht /
nur zu feinem eigenen nußen anwenden ſolte /
fondern er machte davon / zu feinen mitgeſellen /
freunden / und andern hin und wieder / viel re⸗
dens / und ermahnete ſie oͤffters ihm nachzufolgẽ
fo langer bis jene Foxes reden und ſchaͤrffe / er
aber ihr widerſprechen und ſpotten nicht mehr
vertragen Eonten. Kor entzog fich dieſer urſache
wege fo viel möglich aler geſeüſchaft / und arbeis
8 ia tete
8 dem untern theil des — in
esmals auff einem einſamen felde ſpatzie⸗
—— er in sr * —
s neunzehnde feines alters erreichet / und ei⸗
iger anſtieß / und Die ihm daher
verdrüßlichkeit machten / ſo begaber
der das ann, inder werckſtat ver⸗
trug es ſich zu / daß ihm von der men⸗
ſchen natur / gemüte/ fitten / aufferziehung /
zucht ind Converſation, wie auch von ihren
gefelfehafften. wichtige gedancken einfielen.
lich gedachte er an junge leute / und
überlegte moas dieferi ihr ampt ſey / und wieviel
ſo je und mil en
Gott und ak ger
ı > 4 #3 1. 3 2
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INS | u en Di; Pal eitel die falſch⸗
heit um it der fi en Mi
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| 6 (22) 1
bermeneren. dieſe after / umd die Altern warden vurd) ſan
gen ‚gebrauch darinnen gan verhärtet / ja wenn end⸗
lich dar das graue alter Fame / da geblüt und Fräfte/
9— ſinmen umd klugheit / abnemen / md da man
eylich wieder kindiſch wird / ſo pflege das Licht der Seele/
welches alsdeun am helleſten brennen foltey ganglich zu.
verlefchen /, daß man nichts: als unnuge Geſchwaͤtze und
Zorheiten vorbraͤchte / und ſo komme der Tod unwermerckt
immier näher und näher/ und uͤberlieſere ung denn / wie er
ansgefunden / dem Herrn und Nichterder ganten delt;
folle demnach diefer jüngling von ſolchem Gottlofen Hauf-
fen außgeben/müfle man doch nicht eben jener Gewonheit
folgen / fonvern koͤnte vielmehr ein einſames und von
de Allgemeinen übel abgefonvertes Leben füren.
— es Fox hernach den ſeinigen oft erzelet.
Es ſey nun dieſe ſtimme warhafftig vom him⸗
mel / oder nur bey Foren durch eine rede des
hertzens mit fich felbft gefchehen ; fo iſt doch dis
zu erinnern und zu mercken / Daß J
und zeit, an Fox und feine erſten nachfolger
ziemlich lange fo zu reden gewont gewefen,
Denn ſo offt fie nach vielem nachfinnen und
nach vernehmung einer neuen. fache einige
fonderbare bewegung des gemuͤtes oder einen
ſtarcken trieb zum guten. fühleten/ € welche bez
wegung fie von Gott und feinem Geift berzurie
ven meineten‘) fprachen ſie e8 habe Gott und
& Geiſt zu ihnen aus dem himmel’geredet.
Darum fingen fieihre reden an das voſck ohn
unterlaß auffolche weiſe an / fo und ſo ſpreche
Gott und der Geiftdurchihren mund, Wor⸗
innen fieesden alten propheten und-apofteln“
| proph Rn
—
er —*2 ar imptlich
gehöreten ſtimmen bis itzo
egen ſie dasſenige / was ſie
aͤlt / nunmehro nur einen ”
ihres gemüts zu nennen.
jtete Fox⸗ daß diefe himli⸗
lchen nachdruck bey ihm gehabt /
genblicklich gleichſam entzuͤndet / ſich
hauße begeben, nnd mit Eeinen worten
iben koͤnne was er doch in der that bey
erfaren hatte. Der abriß dieſer ver⸗
no g.gieng: ihm. nicht nur denfelben gantzen
tag / ſondern auch ie darauf folgende nacht / im
gemuͤte herum / und riß ihn ſo gar zu ſich / daß.
ern er wolte / noch konte / zu bette gehen. Er
gehorchte deshalben dieſer ‚göttlichen ſtimme /
unddamiter d dig wichtige werck nach dem voll
fen Gottes anfangen und volfuͤren möchte / be»
gunte er von dar anyober ſchon bishero ſtets die
| gder heil hrifft nebft nebft öffterem faften
und beten abgewartet /t doch defto eiffriger ſei⸗
bey nern Fuͤrnemlich /
rſahrung ge lernet hatte / daß auſſer
mung de rverderbten natur / zu
ingder b el
ven welt und i hre Fi
fit
ll) — — ni
10 668 ietzo der ſelben
1)... amycfo viel zu feinem un
|‘ „5 ‚ner fehufterzarbeit at
ſtunden zu ge
„*
ifklichen übungen an. Euferte
‚N aber ‚nicht nur folcher leute/ von denener i
wuſte oder mutmaßte/daß fieeitel und weltlich
efinnet waͤren fondern auch derer die doch
"au fich: nichts ungeiftlicheg es mercken lieſſen Maß⸗
ſen er befante/ daß ihrer viel waͤren / die fehr
gottsfuͤrchtig fehienen / welche das wort und die
gebote Gottes vor die richtſchnur ihres glau⸗
bens und lebens ausgäben 7 und nach die
—J— ihre handlungen noch in
ten. Nur dis war ſeine klage/ deß Die men»
ſchen die ſchrifft und ihre ine raus erlernte glau⸗
bens⸗und lebens regeln fo ſehr ruͤhmeten / da fie
Doch des H. Geiſtes welcher der urheber dies
us r chrifft iſt / ermangelten / und daß ſie kein ſolch
Z leben führeten/wie es in eben dieſem worte be⸗
— = (inc und gteichfam lebend vorgeſtellet
wur e. — 9—
Bey ſolchem zuſtand aber war For nichts
N deftoimeniger auch aufden nugender menfchen
=. Er nam ihm deshalben vor und
machte fich dazu geſchickt / wie * en
ſleiſſe und mit dem / was er gefaſſet 1g
Zr IX * *
Ei ana
ef hnchen toolteny. häts
% ſprach wo es ihr
| nen Kirchendienern zu / fonderlich
folchen, ’ von welei ener verfichert war / daß fie
—* an — und go
eilte er von ‚feinen, mei⸗
80 aber that. ’ richtete er ſein
eallezeit fo e — er
entweder vonder menſchen "nor
Ein m ehröhne
und zu denen / die er voraufe
er alsandere bielt / felbfe
gehen und mit ihnen reden fülz
ym gelegen
got tesfurcht andern zuvor
bon diefer oder je⸗
. J
r
be Ar ses eng Sn —
FERISSRRONENE. ... REN
meins oder auch abfonderlich von der chriſten
befchaffenheit worte wechfelte, Und hef faſt
Cor allesda hinaus / daß es nemlich alle die welz
che chriften hieffen / im gebrauch haͤtten / ihren
*glauben und leben nur auf der zunge zu fuͤren/
nd daß ihre vorſteher over ſeelſorger ſelbſt / ſich
“⸗ bloß mit ihrer wiſſenſchaft und einer lqulichten
beobachtung ihres ambtes vergnuͤgeten / uud als
lesen. fo nur umb den. lohn dienende; aubeiter woͤren.
Daher nam er allezeit unverrichteter fache und
mit ſchlechtem dancke feinen abfihied. Dazu⸗
mal war in Dreton / an welchem orte / wie
zuvor gedacht / unſer Fox gebohren worden /
einer mit namen Nathanael Stephan /
diener am worte Gottes. Dieſer Bam oft eher
zu Soren 7 als er zu ihm / weil er unter feine
kirche und aufficht gehörete. Als nun Fox aud)
} bey diefem feine weife niemals laffen Eonte und
J fo wol des mannes gantze gemeine / als auch ihn
ſelbſt eines ſehr unvolkommenen chriſtenthums /
nebſt einiger unwiſſenheit / beſchuldigte / ſich
aber ſelbſt zu wieder aufrichtung des verfalle⸗
nen chriſtentums nicht undeutlich anbot / muſte
I auch diefer mit betrübnig oder zorne von ihm
! gehen. In eben diefem jahre zog Fox auf man⸗
" 4 cherley ſtaͤdte und veraͤnderte alſo ſeine wonung.
zahl! Allenthalben / wo er fich aufhiltzwerdinte er ihm /
ä Durch feine gewönliche arbeit / notigen unter⸗
dit halt / und war mit wenigem wol zu v.
it Die feiner nation gleich”
ie —* uͤbel hatte dazuwol ebẽ
agenom̃e —* hs;
prungen — ——
| nad den und in ihrer hof⸗
—9 —“ Beute) auf felbe zu laͤſtern /
ſie als unerfahrne und böfe aͤrtzte auszuſchrey⸗
en / und auſſer ihrer gegenwa rtvielfchmahreden
—* —* %
en goftesdienfte fich gänglich
zu entziehen / und in in heiligen tagen verfügte er
ich ‚allein mit f einer bibel in gärte und fels
| —* ser daſelbſt die zeit mit lefen *
nach⸗
en meland oe geneiatr
venein ge — fo fieng dieſer menſch
fen. Uber dis hub er damals
— ns — * =
———
— — —
| RR. 16:35: |
nachdencken/ maffen feine gange'arbeit igt von
lauter gedancken / und fein leben inbloffem nach⸗
finnen beſtund. 9 |
Zudem Fam noch dis / daß For (der nem⸗
lich die. fache allein geſehen Eund gemacht urd
auch begeuget)oft erzehlete/ wie er nemlich gött-
liche offenbahrungen nebft viel erſcheinuugen /
und gefichtern haͤtte / wie er haͤuffige ant⸗
wort und bericht auf feine fragen bekaͤme / und
wie viel vorbergefehene und ihm zuvor verkuͤn⸗
Digte Dinge er in feinem gemüte veriwahrete,
Und gab demnach vor/ daß er bald von dies
ſen bald von jenen zu chriſtlicher lehr und ler.
ben gehörigen ftücfen von GOtt unterrichtet
wuͤrde / daß er itzt dis / was man laſſen / itzt jenes /
was man thun ſolte / lernete / welches alles durch
ihn / als einen von GOtt gegebenen meiſter / der
welt ſolte vorgetragen und erklaͤret werden.
Er nam aber in folgenden zeiten an der⸗
gleichen fachen immer mehr und mehr zu und
geſchahe e8/ nicht zwar damals / fondern eini⸗
ge zeit hernach / als er fehon das predigtambt in
Nottingham angetreten ( denn fo müffen wie
doch beliebter Furge halben / dasjenige / was der
zeit nach nicht zuſammen gehoͤret / in unſerer er⸗
zehlung zu einander fuͤgen / daß Fox im geiſt mit
einem feurigen ſchwerd ins paradiß entzuͤcket
ward / wo er nach dem ebenbilde des erſten
menſchen Adams / wie dieſer vor dem falle ge⸗
we⸗
En Pi
r
ji 2)8 9
vefeny gebildet wurde. Er erkente die vers -
wrgenfte fachen / und ward foherrlich unter>
ſchiet / daß ihm auch die fehöpfung der welt
orgelegt und erkläret und ihm zugleich gezei⸗
jet wurde / wie iedes geſchoͤpfe nach ſeiner na⸗
und fürtreflichkeit feinen namen empfan⸗
%
zen. Worüber er garianfdielen sweifel geriez
he / ob er nicht lieber zu nutze Dev menſchen der
artzneykunſt obliegen / und darimen feinen ver⸗
ſtand und fleiß uͤben ſolte. Es begab ſich auch /
daß ihm GOtt in Leiceſter offenbavete / wie
die geineinen aͤrtzte von goͤttlicher weisheit / die
alles erſchaffen und aus geſchmuͤcket/ gantz ent⸗
fernet waͤren / fie hätten Feine erkaͤntnuͤs von
der natur und Den urſachen die in einem dinge
perborgen laͤgen / iedoch koͤnte ihnen und ihrer
Eunft geholffen und fie in den beſten ſtand ge⸗
bracht werden / wenn nemlich Die aͤrtzte / noch
ehe ſie den Patienten die artzneyen bey⸗
brächteny ſich zuvor zu der himmliſchen weis⸗
heit kehreten / und nach ihrem geheiß die mit⸗
tel / welche fie brauchen wolten / einrichteten.
Hiebey lies es Fox freylich auf alle weiſe
mercken / daß er von dieſer art leute wäre /
welche fich und ihr thungern hochgeachtet wiß⸗
fen wollen, unddie / wenn andere mit fingern:
auf fie weiſen es vor ruͤhmlich und wohl an⸗
ſtaͤndig halten. Und war es Toren unmöglich
Daß er haͤtte feine pffenbarungen und —
J bare
>
—
_ bavegaben verſch
weigen / und gedencken pollen/
fie koͤnten als vielleicht nur eingebildete und in’
einem nicht vechebefchäffenen gemüte entſtan⸗
dene Dinge nur verachtet und derlachet wer⸗
den / er erzehlte und ruͤmte fie vielnehr / gleich
als ob die verſchweigung eines ſo wundervollen
geheimnüffes ihm unerträglich waͤre / ohn auff⸗
hoͤren bey ſeinen goͤnnern und vertrauten
freunden / und that dig mit der. groͤſten Zuver⸗
ſicht und freudigkeit / ſo / daß er in ſeiner erze⸗
lung Bott zum oͤfftern davor danckte. Welche
ſeine Liebhaber ihm nicht nur ſelber glaubten /
ſondern es auch andere uͤberreden wolten / da⸗
mit nur dadurch Foxens lob ausgebreitet wuͤrde
Ja For trug ſelbſt hierüber ſolch gefallen und
vergnuͤgen / daß / wenn man irgeuds wo was
von ihm hielt / oder von ſeinem fuͤrhaben ein
gütig Urteil faͤllete / er ſolches begier ig annam⸗
und es ihm notwendig zueignete: Zu deſſen
bekraͤfftigung koͤnnen ung die worte eines man⸗
nes / der Brown geheiſſen / dienen / welche er am
tage ſeines abſterbens von Foxen vorgebracht /
nemlich / Gott würde in einem wichtigen wer⸗
cke Foxen zu ſeinem werckzeuge brauchen. Dis
erklaͤrte und breitete For alſo aus/ daß er vor⸗
„gab 7 es waͤre Dis ein geſicht und prophe
zeyung / welche die groͤſſe feiner zukuͤnffti⸗
gen thaten mit einer unwiedertreiblichen
warheit vorher verkuͤndiget haͤtte Und .
Be! ig
U ED. ——
dis gefihahe auch Atmals von feinen freunden/
davon zum beweiß Fan gebraucht werden Daß
fieerzeleten / es harte Nathangel Stephan
£ welcher/wie gemeldet worden / in Foxes ger
buntsz ort priſter und in deſſen Eindheit fein ans
fuͤrer geweſen 7) bey einem fürnemen manne
dan Foren dig jeignis abgeleget » Engel
fand hätte noch feinen ſolchen zweig als
—5 hervorgebracht / er befuͤrchtete a⸗
er / daß er kuͤnftig einige neuigkeiten an⸗
fangen würde.Und zu anderer zeit / wiewol
lange hernach / ſolte eben dieſer vor dem volcke in
gegentsart Fores geſagt haben / Fox haͤtte
das licht der Sonne erreicht / ware aber
dahin bemuͤhet / wie er durch das aus
ihm ſcheinende licht den wenigen glantz
ſeines Stephans verdunkeln und aus⸗
eſchen moͤchte Und meinten dieſe leute /
Fox konte nicht hoͤher als auf ſolche weiſe gelo⸗
berwerden. Mir aber kommt es gar ſeltſam
dor / wenn ich bedenke daß. Fox eben su der
seit bey vielen Ach beklaget / Daß Stephan /
(der ihn vielleicht anfangs feines guten kopfes
und fromigkeit halben bey fich felbft hochhielt)
von dem er doch ſo viel liebe und vatertreue ge⸗
noffen hätte 7 itzt fein wieder ſacher worden?
"md auch einesmals aufoffentlicher Canzel in
feiner gegenwart von ihm ausgerufen ach
*
“
drey jare zu / welche gleichfam fein academis
fches leben we ven/ und die er nichts wenigery
En
uruͤcke legte. Nachdem er aber
ner einſamkeit hervortrat / wels
njave geſchahe) und nun wer er
2698
MMſund roasfein vorhaben wäre, den leuten
kund machte, mufteman fich wundern waser -
‚dor einen groffen zulauf / und von denen / die ihn
naͤher gehoͤret und erkant hattẽ / vor einẽ beyfall
bekam / und wie viel menſchen in ſo kurtzer zeit
init allen ſeinen reden und meinungen uͤberein⸗
ſtim̃ten. Fox der dieſes alles vor einen göttlichen
winck anahm / ob ſolte eꝛ ſich dieſem volcke gängs
lich uͤbeꝛlaſſen/ das amt eines lehrers unter ihnen
“auf ſich nemenyund alles was eiwan Elugesund
tüchtiges an: ihm wäre, zu nuge Diefer leu⸗
te anivenden 7 wolte Diefem göttlichen befeh⸗
de vollig gehorfamen. Er verlies deshalben
feine fehufter = werckſtat / in welcher er fich doch
‚niemals als meiſter / fondern als geſelle / nies
‚mals zu hoch / doch auch nicht zu ſchlecht aufges
fuͤhret hatte) und machtefich zu einem lehrer
und prediger diefer neuen gemeine geſchickt.
Weil es ihm aber nach eingeſteltem handwer⸗
ke gn lebens⸗ mitteln zu fehlen begunte / ſo funden
ſich nach dieſer zeit im̃er leute / welche / damit fein
gutes und ihreꝛ meimmg nach / ruͤhmliches voꝛne⸗
men armuts halben nicht zuruͤcke gehen moͤchte /
ihm mit ihrem eigene vermoͤgen zu huͤlffe kamen.
ow iſt DIS auch zumelden / daß For,
‚niemals mehr angenommen / als er bedürftig
geweſen / und daß / da er bey feinem folgenden |
zuſtande feinreichliches und. überflufjiges aus⸗
Eommen hätte haben koͤnnen / er ſich dennoch
immer mit ſpeiſe und Kleidung gar. mallig
is | aus⸗
#
d
vorlag’ die menfeben zu N es ſchon
umb die chriſtliche kirche gethan ſey und wur.
re darinnen an lehr und leben nichts mehr
rein und ohne tadel y muͤſte man demnach
eine neue gemeine und zwar nach der iet bon.
iönen angefan enen weiſe / wieder aufrichten.
Dazu machtefich ein jeder unter ihnen alſo be⸗
zeit / daß ſie umb die leute her waren / zu ihnen
Hingen mit, denſelben ſich unterredeten ͤber
dis und jenes klagten / ihr betruͤbnis Andeute-
ten / und ihnen die ohren voll plauderten. Als
ihre zahl und zugleich ihre verwegenheit in et⸗
was zu nam / lieffen fie gar ungebeten in Die
haͤuſer / miſchten ſich in Eleine und grofic Sır-
ſamlu gen / und brachten gleich ohne Be
gemachten eingang. ihre vedenan. Dder fi:
fielen den leuten in ihr gefpräche/ legten ihren
entweder was neues / oder auch ‚einen —JD
vor / und unter dem ſchein eines wort-wech:
ſels / ob gleich niemand ihnen wong zu wider
geſagt / noch einige frage aufgegeben hatte,
pflegten fie fich viel zu zancken rund’ ale J
fie die warheit ſagten viel ſchmaͤhungen au
der. leute veligion/nnd ſonderlich auf das Die» |
digamt auszuſchuͤtten. Etliche. brachten fel (ii
nichts nor / fondern forfchten nur andre aus’
oder fie. fingen gleich von was anderman zı
reden / und die / mit denen ſie zu thun hatten,
he öftere Merbolung BE worte / durch
un⸗
— —
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brecl
—— mn du
fuhr/(wie es deñ bey ſolchem
—— Ay
Gottes⸗haͤuſern voruͤber / und kamen fo wohl in
derer gemeine / welche fich fehon von dem ges
woͤhnlichen Gottes⸗ dienſte abgeſonderk hatten /
7
als auch inderer/die noch gedachter religion zus
gethan waren. Und zwar etlichethaten es
zufaͤlliger weiſe / und gantz furchtſam andere
aber mit ungeſtuͤmer frechheit. Sie uͤber⸗
fielen daſelbſt die leute in ihter andacht und
in ihrem gebete/ und höneten und laͤſterten
—*
ihnen viel dergleichen Dinge unterlaſſen / oder.
verändert und gleichfam veformiret worden/
wird hernach gezeiget werden. voʒ
fie. Und dis war dieſer menſchen anfang.
"Daß aber nach der jeit von den meiften unter
—
2
TTS als der erfte urheber diefer ſache⸗
trieb diefelbe auch am meiftenz und war ans
dern mit. rath undanführung behuͤlflich Das
erfte exempel hievon gefchabeinder ſtadt Not⸗
tingham / non, der Die gantze Provintz vegier
vet und benennet wird / und zwar mit wunder⸗
barem ausgange-
der Eivche zu reden fish nicht fehenete wurde
er alda gefänglich eingespgen- Als er aber ig
sefängnüs wo ihn dennoch viel erfuchen und.
fprechen durften /) verwahret wurde, wandten. |
ihm viel buͤrger und auch felbft. der Gerichts⸗
vogt Johann Recles mit feinem weibe und
gantzem Hauſe ihre gemuͤter zu / traten / nach⸗
dem Fo dem Gerichts⸗vogt eines und das an⸗
dre verwieſen ſaͤmtlich in deſſen ſecte / und
fiengen in der nähe unier den ihrigen am zu
predigen / Fores gefangenſchafft aber waͤhrte
wenig tage ni |
Man lebte ist: gleich imısagften jahre /
Fox aber indem asften ſeines alters / und trat
For im ſelbem zugleich ſeinen maͤnlichen ſtand
und fein predigamt an / Die Dvaker aber hielten:
es vor das geburtssjahe Ihrer kirche / welches we⸗
gen ihres rhmuchen wolftandes / und wegen
der: genade ihrer beftatigung merkwuͤrdig
wäre. Zum‘ wenigften. vechnen fie die
55
wunder ihrer anfangenden Eiche zu Diefem
3. a N jabre--
Denn weil For dafelbft
verwegen predigtesund bey voller gemeine. in
Imser
J um Ihe deswegen fi a y
vnden / als For eben dazu u
He ha ar genau⸗
Imn —
ng Por gi ya ln waR
ange zus Dat 18 feld, Dar 13 “N ve
einen Era ck 207 Welches eintveil war die uͤber
dis / daß fiekeine gefunde vernunf fehatte neh
Ha liche mark ‚ausftehen m
Artzt ol ih gleich ine ad. fh en/ u
ung ihrer gyal/das geblüte laſſen /
nde ge⸗
gi und fa Q
* te edle , mie
Au un inem böfen
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2 Safe
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Br ha a hen an ef fie Mol
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Ihm auch; —— N mit I Anderte und
langete.
Nb1os hieraus, da deß eine R je Fake I a di =
\ Seffer ausgetrieben old
FE
BR
hange würgfetes die al IR Ä
waren, bliefen und fi 1 gleichfaman gr
len aus / daß ein. Br en ni —
we
EBENE no
Helchefolchesubel wey und dreiſig jahr getra⸗
den / dieſe haͤtte man zu Foxen gebracht / und
da waͤre ſie mit vielem geſchrey und ſchreckli⸗
chem bruͤllen / unter dem abſcheulichſten ge⸗
ſtancke / den fie ausgehauchet / vor den augen ei⸗
ner volckreichen menge durch Foxen von ihrem
boͤſen geiſte befreyet und zurecht gebracht wor⸗
den. 50% erzelte auch / daß er in Leiceſter auf
einem flecken / der Trikosſio geheiſſen / einen
krancken und von feinen aͤrtzten ſchon verlaſſe⸗
nen mann / nachdem er über ihn etliche worte
geſprochen / und die hände gen himmel geha⸗
benz geheilet hätte. Noch was anders ſetz⸗
ten feine freunde hinzu / denn dieſe berichteten?
es hätte fich begeben / daß / als Roy einevede
. andas volek vollendet / ihm ein weib / das ihr
mann begleitet / entgegen gelauffen ware?
welches voller Fräge und geſchwuͤre / ud desw⸗
gen mit: pflaftern bedeckt geweſen. or hatte
von ihremmanne geforſcht / ob er wunder glau⸗
beie / und als dieſer mit det antwort zweifel⸗
haftig verweilet / hätte Fox eben dieſe frage an
das weib abgehen laſſen / und nach demes dieſe
bejahet / hätte er ihr die pflaſter abgefteichen
und dem elenden weibe ihre gefundpeit wieder
gegeben. Uber dis wuſte Fo und feine mitges
fellen zuberichten / daß Foren hande bisweilen
auch. durch bloſſes anvühren eingleiches verrich⸗
peehätten. N:
1 a Auf
| en.
| meine ex
.' damit Ai inige ehre enzoder
ii. —— "RE >
ME
lei jeehun fedisdeshalben/ Daptiezwar etlı-
chezeichen der erften und apoſtoliſchen kirche
bey ſich ſehen laſſen / zugleich aber darauf ber
dacht feyn z daß / wenn die fache nicht. allen
deutlich genung vorkaͤme / fiedoch nicht fihane
deund fpott davon zugewarten hätten. Oper.
es koͤnte auch feyn z daß fie es dem Herren
‚Ehrifto / der feine wunder und weiffügungen
bisweilen verborgen hielt / in dieſem ſtuͤcke
nachthun wolten. Sie ſagen ſerner auch / daß
von ebẽ dieſem jahre an ihr anhayg fo zugenom⸗
men / und ſie ſich ſo feſt unter einander ver⸗
bunden haͤtten / daß fie itzt eine gewiſſe / wol⸗
gegruͤndete / und nach allen regeln eingerichte⸗
te kirche vorftelleten + bey der zwar Feine aͤu⸗
ferliche geftalt / iedoch eine ungemeine aufrich⸗
tigkeit zufehen ware. Danun bifhero Die
meiften unter ihnen fich zu ihren vorigen kir⸗
chen gehalten zund entweder allein / oder auch
mit wenigen andern ihres Gottesdienftesabs
gewartet hatten fo fiengendiefe hingegenistin
geöfferer anzahl und mit einerunbändigenvers
wegenheit an / ſich von denen / mit welchen fie
zeithero umgegangen / abzuſondern / mit einer⸗
ley mund und gemüte ſich zu vereinigen / ſich
nur zu einer gemeinſchafft zu bekennen / ein
geiſtlich verbindnis aufzurichten und wo und
wenn es die gelegenheit gab / zuſammen zukom⸗
‚en und ihre geiſtliche geſchaͤfte abzuhandeln.
| u | Ihr
67
2*
fie ſich abgeſond
glauben und zu t
— Shre Ichre
R tr Ho
rn M 8
— A J (7
Hr N ——
aber m
—
beithaffendag
he zeigte / was von dieſer kirchen davon
ndert hatten / gewoͤhmich
en / als was vor
md zu thun noͤtig waͤre.
gen war ihre religion ſchlecht und einf
jen lehr⸗
fie felbft zu
Im uͤbri⸗
ltig / hat⸗
te wenige nötige glaubens⸗articul und dar⸗
unter gar keine / die zu wichtiger / und mehr
wunderbarer / als zur froͤmigkeit dienlicher din⸗
ge betrachtung gehoͤret haͤtte / ſondern nur folche/
die das in einem ieden hertzen ſcheinende liecht /
und das inwendig fchallende gottliche wort ber
traffen / und Die zugleich mit der innerlichen ges
meinſchaft mit GOtt / mit der ehrerbietungund
liebe gegen GOtt / mit der vollziehung des goͤttli⸗
henwille
ns/und mit der menfchen pflicht/die fie
‚unter fich fetbft einander fehuldig ſind zu ſchaf⸗
fen hatten. Ihr Gottes⸗ dienſt wurde ohn
alle zubereitung und ceremonien / und entwe⸗
n ſtillſcheigen verrichtet / oder ſie
in der ſtille ſo lange auf den
geiſt bis er fie zum reden antrieb. Und denn
und worte in den hertzen / betrachten 7 ud «
fi dab
hin bemühen folten / daß fie
we igueten und GOtt unterwuͤr
fen / und daß ein ied
des lebens / zur beſcheidenheit und maͤſſigkeit⸗
er zur bu
ſich ſelbſt
ſſe und heſſerung
PN “ f " ” | ’
jur we d beftändigkeit. in Worten Mi
wercken / und zu allen andern fi olchen verrich⸗
kungen fich, bereiten möchte / welche den men?
fehen anftändig find, diefelben unter einan⸗
warbeit un
0
feBen mit den worten ü
fie in gemeiner cönverfation,and unter ſich
felbft fich ſehr tugendhaft aufzuführen wuſten
Wenn fie mit iemand zu thunbatten/
9— fie eine geoffe leutſeigkeit und gelindig⸗
keit / und in gefellfehaften nicht geringere ber
ſcheidenheit ſpuͤren Ihr Geſichte war voll
ernſthaftigkeit / und ihre reden voll bedachtſam⸗
eit Un ihrer Eleidung ſahe man nichts zier⸗
x
liches / und inihren häufern nichte praͤchtiges /
ob ſchon etliche unter ihnen, herrlich und koͤſt⸗
lich leben / uͤberfluͤſſige mittel hatten. Am
meiſten war. ihre liebe / ſorge / und wachſam⸗
Feit vor die ihrigen merckwuͤrdig / welche fie ſo
wol in denen zur religion. gehörigen Dingen
durch aufficht und nachfrage nach eines ieden
zuftande. als auch indem / was das menſch⸗
liche leben betrift ausübeten. Ihre geber⸗
den wuſten von keiner hoffart und ruhmre⸗
digkeit / hohe und niedrige giengen ſo vertrau⸗
lich geſpraͤchig und freundlich mit —
— | | unmb ⸗
br Daß es bey ihnen nichts neues od
tand er und rei
arme orteg na
N ebenbild, unD einfalt / jugleich über aud) ihre -
wuͤrde und
te / als eraber zu diefen leuten Fam und noch
hatter iſt er in meinung durch J———
| erfü rt zu ſeyn / gangauf ihre feitg getreten.
Wiewol andere und faft alle vor dieſer Dvas
thun einen fo groſſen abfcheu trugen und
gnur fo gar vor Yerftellung kn u;
/ a
—B
648
Fer ausgaben daß es ihnen |
Er ei n ihre reden und
"geberden nur zufehen und anzuhöven/biel mehr
€
‚aber zu billigen / unmoͤglich war. Diefe ſchuͤt⸗
At
teten daher alle nur erdeirekliche ſchmaͤhungen
auf fie aus/ und ſireueten / wiewol ohne grund
von ihrem leben und von Ihren kunſtſtuͤcken
"atigzeg waͤren dieſe menſchen die leichtfertigſten
unter allen/fie wären exorciſten / damit ich
den gemeinen namen bebaltey und zauberer/
welche mit ihrer feheinbaren lehre aller boßbeit
thür und fenfterevöfneten / and mit ihren Des
mäntelungen, mit befehtwerungen und blend»
wercken Die leute zu locken und zu fangen pfleg⸗
en. Die Soacker hingegen gaben auf ſol⸗
‚che reden zur antwort und troͤſteten ſich da⸗
mit / daß fie auch in dieſem ſtuͤcke den erften
chriſten und ‚allen frommen / die immer ein
ſolch unverdientes ungluͤck betroffen aͤhnlich
ee
Seh wende mich aber wieder zu Foren.
Diefer hielt fi) einigezeit zu Mansfeld auf
und als er dafeldft in ein Gottes ⸗ Hauß kam /
‘Mm weichen gleich der Diener Des Worts eine
rede ablegte / fing For an wieder dieſen zu pre⸗
#
Digen Das volek aber, welches nicht wenig
darüber erzlienet vounde 7 ſieeß denſelben mit
Händen und fuͤſſen hinaus / und warf ihnins ge⸗
fängnis. Und da er noch denfelben tag gegen
leute
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abend toegelaffen wurde / jagten ihn eben viefe
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Hhe ſelbſt di aßich einmahl abſonde J
Ai, die —
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zulaffen wolte. Oder fie griffen endlich. dis
befondere theil der lehre an ‚ da jene ſprechen /
daß die frommenin dieſem (eben eine vollkoms
mene und die von dem ‚gefege erfoderte heilige
keit nicht erreichen koͤnten / dis meinte er⸗ waͤ⸗
ve nichts anders / als den fuͤnden ſchmeicheln und
fie in ſchutz nehmen. Worinnen doch For nicht
bedachte, daß ihre und feine ſache bey ſolcher
befehaffenheit einander nicht ſo ungleich wären.
Deum ob ihm ſchon ſein herumblauffen und ſei⸗
ne gantze muͤhe uicht bezahlet wurde / that er
88 Dennoch auf ſolche weile vaß-ihm. alles /
was er brauchte / noch eheer darumb bath /
Wetragen wurde; ſolte Die nicht geſchehen / ſo
war ihm unverwehret / den fliegen’ gleich uns MR.
‚gebeten zu Tommen / und wie mäufe von
frembder fpeife zu zehren. Was die ſchrifft be⸗
anot/ ſo brachte er ja kein wort / noch einen ein⸗
‚gangzu feiner rede vor / ſo oft er als ein lehrmei⸗
er des volckes demſelben ein geheimnis entdeck
ter dasernicht ſelbſt vor Gottes wort ausge⸗
geben hätte. "Und endlich ftellte er ja felber
den feinigen die innerliche und: geiftliche kraft
und verbindungdesigefeße® niemahls oder ſehr
ſelten vor augen / und legte ihnen nur die aͤu⸗
“fertiche tugenden dor / daß er alfa denfelben
pieldinge / die warhaftig ſundlich / und dem Ge⸗
ſetze Gottes under vollkommenheit zu wieder
waren / verhelete. Gleich itzt aher —2*
a — | ſten
1 ‚fien ae frug Due Br 8‘ So
an Saꝛde⸗ einen Hp vesbyterianifcher
iM ſuchte / und nad): ) gr
zzen verſamli ng ‚feine m
” Kr
ortrue vor ans
| nigen zanck und wortftreit —
“ins zucht⸗haus geſtecket / und —9 ſechs
‚monat über verwaret wurde.
Seine leute pflegen. fonft: des &hrifinden
— namen⸗ ſich nicht zu ſchaͤnen / wiewol ihrer.
etliche ſprechen / daß dieſer name in dem erſten
Jahrhundert den Juͤngern Chriſti von ihren
i wiederfachern den Juͤden und Heiden ſpottwei⸗
#* * worden / und andere meinenz er wär
"re zu genau eingeſchrenckt / und enthielte dahero ii
nicht alle liebhaber Gottes und mit⸗erben der
» göttlichen gnade in fich 7. fondern nur diefez
welche Ehrifti namen erfenten und befenten.
Weil aberdiefe Dvaker ftets den namen des
‚lichte inmunde führten 7 und Ehriftum: als.
ein licht 7 welches alle menfchen erleuchtet /
predigten / auch die leute ſaͤmtlich dazu ver⸗
maneten / daß ſie in dieſem licht / als die kinder
des lichts wandeln ſolten / fo waren fie von den
ſpoͤttern bis auf dieſe zeit bekenner und
kinder des lichts genennet worden. Und
pflegten fie ſich dieſes nahmens ſonſt nicht zu
— be aber wurde Ihnen der. ie
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MEINEN, 22 De VER
„pfüche nahmender Quacker/ und zwar umb
dieſer urfacheweilleg/ gegeben. Als For ge⸗
faͤnglich verwahret/ und un terfchtedliche mahl
ſcharf ausgefraget wurde / vermahnte ex die⸗
jenigen Richter 7 welche der nachfrage vorge⸗
ſetzt waren / zumöfftern / daß ſie Gtt ehren
und fürchten / gegen feinem wort erzittern /
und ſchaffen ſolten / daß fie mit furcht und zit⸗
‚gern ſelig würden. Weil nun For und fein
ganker anhang dieſe worte zu ihrer ſteten rede
und vermahnung gebrauchten/ und einer von
den Richtern‘ / welcher Jeremias Bennet
\
hieß / hoͤrete/ daß For von diefem utern ſß
offt meldung that nente eꝛ Foxen und feine gan⸗
Be ſecte / Dvakers welches wort aus dem En⸗
gellaͤndiſchen (als Der ſprache die er redete )
uͤberſetzt Zitternde bedeutet. Und als dis noch
Dazu kam / daß fie unter ihrem oͤffentlichen
Gottesdienſte fich umb etlicher urfachen wegen
nach) art der zitternden aufführten » meinten
andere umb fo vielmehr grund zubabeny fol
che benennungdiefen leuten zu zueignen. Daber
fie von dieſer jeif annicht andersvals Sitternde
‚oder Ovaker find genennet toorden weichen.
nahmen fiedoch hernach gar guͤtig und mit eini⸗
ger gefehickligkeit ausgeleget und fich zugefchrie>
ben haben wie ich zu anfange Diefes werckes be⸗
richtet habe. Im uͤbrigen erzelendie Obaker⸗
daß dieſer Richter Bennet In dem er gleich
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noch der krieg zwi
und denen die vo
reten / wie manı
war dieſe ſtadt dab:
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bin ja 16
Doch ni
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Hflegen / gänglich bezivingen möge. Ich bin ein ſoſdat⸗/
H führe elta, bi fireite auch / ” —
daß ich umb meinen / euren / und aller leute friede und,
el wol bep menſchen / als bey Gott michbes
inähe- Und 9 daß doch Ihe / ja daß doch alle mir in
biefem ftüche nachfolgen möcheen ! Ich besehre denmach
ud bitte von eich Z daß ihr mir hieriunen ferner Eeine
beſchwerligkeit machen) und euch ſelbſt in keinen ärgern.
zuftand / als er igtiſt / ſtuͤrtzen wollet damit niche
Gott der. oberſte Herr aller Kriegsheere umb eurer ausges
uͤhten fündlichen freiheit und frechheit willen durch feinen
brennenden zorn / der die zeit dev rache wol in acht niimt/
und ſich alsdenn nicht zu. erbarnien weiß / euch eivig vers
derbenmöge Durch welche kurtze tede Fox fü
gar. nicht feiner "wiederfacher zorn geſtillet / daß
er. ihre wilde graufamkeit nur mehr erreget/
yon der fie Dis zum merckmale wolten ſehen
{affen/ dap fie Foren ist. nicht wieder in dag
gefaͤngnuͤs fondern in ‚eine ſtinckende geube
unter der. erde zwiſchen Diebe und übelthater.
ſtecketen / woraus er toch nach andern ſechs
monaten befieyet ward. Fores gemüte aber
verzagte auch in diefer trübfal nicht vielmehr
wurde er itzt fo behergt und verwegen /daß er
nicht nur inden Provintzien Leicefter/ Darbey /
und Nottingham (welche nemlich im anfan⸗
ge und lange hernach gleichſam Die werckſtatt
und der fchauplag feines verſtandes und vor⸗
babens geweſen waren) ſondern auch. in dem
Hertzogthum Jorck in dei Grafſchaft Lan
caſter / und in der gansen gegen abend liegen⸗
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und ‚geprediget/ jedoch bat er \ 1b} A ! hin e |
mals fo oft geifttiche veden.an die feinigen ad⸗
Weil For aber nicht ———— zu
gegen feyn noch überall mündlich reden kon⸗
te, fü legte er ſich von der zeit an auch auf
veibung der briefe/ welcheer an unterſchie⸗
ſchreib
dene geſelſchaften und fonderbare perfonen abe
| ſchickte / und darinnen einen —— was
ervornöthig hielt / erinnerte. Und
noch heute bey vielen groſſe gebiinder fei einer brier
fe ‚fehenvdie an einerley menſchen gef hrieben
Wiewol er in denſelben mit nichten
J die Fraft feiner ausfprache und vede ansges
druͤcket / als welche alle nicht nur mit faſt un⸗
derſtaͤndlichen buchftaben und zuͤgen/ ſon⸗
dern auch mit fo einfaͤltigen und oft. jo harten.
‚und ſchweren redensarten geſchrieben finds
daß fie nichts weniger c als von dieſem im
veden fo geibten manne ausgefe tiget rk
Wir wollen dag erfte ea a | 9 ’
ben welches umb Das fünfzig 9 tejah
Lid seehriben hieh Mh fe
Er
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— TE aan
belieben lafien.. Es war in Engelländifcher
ſprache gefchrieb&zund heift in der dentfchen alfo:
Der. Herr it Rönig auf dem ganken erbboden. Desmwe-
gen lobet und vreiſet alle Voͤlcker euren König in wahren
gehorſam / indem glanf der heiligkeit / und in aufrichtig⸗
feit. D! betrachtete in wahren gehorſam / die ihr den
herren mit verftande kenne f/ und merckets und betrach-
tet in ſtillſchweigen / in unterwerfiung des gemütes /
fo werdet ihr den herren zu euch in eurem gemuͤth reden hoͤ⸗
ren. Seine ſtimme iſt füß und anmuthig. Seine ſchaffe
hoͤren feine ſimme und tollen Feine andrehören. Und
wenn fie feine ffimme hoͤren freuen fe fich und gehor-
chen / undfingen auch vor freunden. O! ihre bergen
find. mit einem ewigen triumph erfüllt. Sie fingen und
{oben den ewigen Gott in Zion. Ihre freude wird nie⸗
mand von ihnen nehmen. Ehre ſey dem Herren in
Be 00000
Indieſem funftz igſten jahre erfübntefih
auch Eliſabet Hooton / ein weib von ziemn ⸗
lichem alter / derer geburts⸗ und wohnz ſtatt
Nottingham war / am erſten unter den weis
bern bey den Ovakern es den männern nach
zuthun ‚und öffentlich zu. predigen. Durch
welche that fie bald mehr ihres geſchlechtes zu
gleicher kuͤnheit und verrichtung anreigete. &r
bendiefe reifte mit Foren nach etlichen jahren :
in Neu⸗Engelland z und als fie dafelbft ſich
gang dem predigen ergab mufte fie viel von
den einwohnern leiden / und ſtarb endlich in der
Aufl. Jamaica ch wende mic) aber wieder
zu Soyen. Diefer war bey feinem beharrli⸗
5 ne. en
—
— x ale der Meder des — prediet ger
N endiget / fing Fox⸗ augenblicklich an fuͤr der gantze
Gemeine mit feinen unvorher bedachten und.
ftrafreichen veden zu wettern / entwich aber
FR und fam ungerochen und ungef traft:
avon. Wenig tage hernach griff er in einem
Gottes hauſe zu Crantſik einen ſehr beruͤhm⸗
‚ten Prediger/ fü bald dieſer den ſo genanten
7 teyt verlefen hatte / mit einer ſolchen rede an bie
nichts anders als die verachtung der wuͤrde / des
ordens / und der religion dieſes mannes zum
end weck hatte, Welche fhandthat Foren
in die groͤſte gefahr ftürgen Fönnen / weil aber
3 alt alle diefe verwegenheit und beſchimpfung
oor ſo groß hielten daß keine rac he ſie nach ver⸗
dienſt zu beſtraffen genug waͤre/ fü geluͤckte es
= ihm auch damals N daß er ohne ſch
Tom. Si, — ———
—9— Ih wildo h bon einer predigt / die Fe
dd gantzen feibe gethan / etwas weitlaͤ f—
Di reden. Erreifee mit elipen fremde:
DM
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feiner vaterlichen Provintz Leiceſter auf dent
‚ande herum / und fahe von ferne eine ftadt
fiegen; dochalsernicht wuſte / was es vor eine
warez fragte er feine freunde deswegen / die ihm
die nachricht gaben / daß es Lychtfeld fen.
he ftunde machte For den ſchluß / dahin u
veifen ; undallen bürgerny hohen / mitleren /
und niedrigen / ſie moͤchten ihm gleich gans une
befant ſeyn / den fluch anzukündigen. Senn
ich Kalten jabrbücher der Britannifchen ſa⸗
chen in gedanken durchblaͤttere / faͤlt mir ein,
daß umbeben diefe fadt unter dem wüten und -
audenzeiten des Käyfers Diocletiani 7 ſehr
viel chriſten als Marterer aufs heftigfte find
geplaget/ und viel mit den gröffen martern
‚gepeiniget worden ; hernach als Heinrich
der fechgte in Engelland regierte / iſt auf Dies
fem Eychtfeldifehen boden zwifchen den kriegs⸗
heeren des Königesund des Hertzoges von Sa
lisbury fo hefftig geftriiten worden / daß bey⸗
deheile eine groſſe niederlage erlittenzund Das
Königliche heer faſt bis aufs aupt gefchlagen
worden / daß alfo beyde mahl dieſes breite
feld mit menſchen⸗blut hauffigdefudelt worden.
Sa noch — nicht gar vie⸗
len jahren / als der ſchaͤdllche einheimiſche krieg
den Koͤnig und das volck ſo zutrennete / ward
auf eben dieſen lägen und in dieſer ſtadt viel
menſchen ⸗blut vergoſſen / welches Foren nicht
Ka » | D 4 unbe
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e Kin *
1] u waͤre. Konte auch weder itzt / noch Ren
ame Dieſer richteten
® arauf zu⸗ wol ie |
hr on fich gel. fen) Eonte er nicht
rten; er folgte Daher feinen augen
ac). I ieng in A, Sr *
was Be Au zu — * De fäer
ob fich was begeben haͤtte oder noch zutra⸗
gen ſolte / ob es eine andeutung/ antuͤndigung /
ander vermanung zu einer wehklage und beffer
zung des lebens, oder ſonſt eine erinnerung
was davon erklären, und mehr nicht be
ten ale daß. er dis/ — eine ſache die ih
in ſein N uͤt ei * ‚geredet
| put reundes ure⸗
A n vormals in — und in den
am
— Fan ein blutiges baufiie geſe⸗
hen worden. Indem er nun die gantze ſtadt
mit ſolchem geſchrey durchlief / lieſſen ihn die
bürger gehen inmeinung / Der menfch vafe /
und fey entweder nur auszulachen / oder felbft
zwbeklagen. Deshalben als For durch den
sangen leib und alle glieder erfroren undvom
kauffen fehr ermuͤdet war/ gieng er endlich zur
ſtadt binaus; und kehrte wieder zuden Hirten. |
sh dahin kam empfander an feinen füffen
fo ein himmliſches und gottliches feuer + daß es
ihm gleich viel galt ob er die ſchuhe wieder
anfegete / ‚oder nicht 7 jedoch 309 er fie auf
GOttes vermahnung an und begab ſich von
diefen oͤrtern hinweg.
Offt trug ſichs war zu⸗ daß die leute
Foren vor einen unfinnigen und im gemüte
verrückten mann hielten / und ihm deswegen / 5
wie billich nachgaben. Aber feine beftäns
digkeit und verwegenheit blieb nicht überal uns
geſtrafft. Deshalben ihm an manchem orte
der zutritt verwehret wurde / daß er auch nicht
einmal da einkehren / und in einer herberge auf
der reiſe feinen hunger und durſt ſtillen durfte /
ſondern manche nacht unterfreyem himmel auf
dem felde ohne ſchlaff und nuͤchtern zu bringen
muſte. Wenn er anderswo unverſehens an⸗
kam / ward er mit den trotzigſten worten und
—5 — —* war er irgendswo
—D in
ala. 3330 [ * ORT,
N Uli 3: A — * © Y “ ®
1 F aus \
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ten befehlisteny und von ihrem wuͤten zu ber
freyen fuchten. Anderswo in eben dieſer Pro
pingy zogen fie Foxen wenn ev zu Ihnen wol⸗
e / troppen weſſe / mit leichter ruͤſtung ange⸗
thanz entgegen und vertrieben ihn von ihren
‚Örengen. Foy indeffen beharrete nichts Dee
ſtoweniger mit einer harten und gleichfam
eifernen gedult darauf / ſolch verbrechen und
alle.gefabr ferner auf fich zu nehmen. Fuͤr⸗
nemlich aber wenn ihn dieſes übel manch⸗
mal kraͤnckte glaubte er / daß Die ihm von
GOtt auf dem gipfel eines ſehr hohen berges
gezeigte länder / worauf er ſich ein ſonderba⸗
yes volck erlefen hatte ; daß der brunn wel
“chen er in dem abfehüffigen theile eines berges
gefunden und mit deſſen waſſer ers nach dem
‚ev etliche tage wenig fpeife und tranck zu ſich
denominen / ſeinen durſt geſt illet hatte und daß
(endlich die menge leute die er kurtz darauf bey
einem flieſſenden und ſtill hinlauffenden waſſer /
‚mit weiffen kleidern angethanszu GOtt nahen
gefehen hatte / ihn famtlich'erinnerten und gleich⸗
am nichtszu ſcheuen / ermaneten. Und ſolche
wunder ſchrieb er fleiſſig auf / und erzelte fie ſei⸗
non ſreunden J—
Das ıögafte jahr war num verhanden /
von welchem man diefer fecte fortgang her⸗
rechnen muß / da bishero nur ihr anfang ges
wefen. Zwey dinge pflegen gemeiniglich ei⸗
nem neuen unterfangen mehr wachsthum *
| F— anjer
+
ſehn / verſamlet / und die / welche einerede hal-
ten wolten / der menſchen gegenwart / und zu⸗
lauf in kirchen / in rathhaͤuſern / auf maͤrck⸗
en in zwingern / auf ſcheidewegen und an⸗
dern orten in acht genommen hatten / don
annen fie doch durch das volck mit feinen
und priegeln waren weggetrieben / oder auch
unterweilen in Fetten und. bande geworffen
worden ; fo Famen fie ist in den baufern zu
fammen 7 unterredeten ſich darinnen / und
‚warteten ihres allgemeinen Gottesdienſtes aby
alwo fie fo wel vor andern befcehwerligkeitenz
\als auch vor dem ungezaͤmten rafen Des vol⸗
Ees ſicherer waren Beydes it nach und
nach und gleichfam ftuffenwoeife / manchmal
“auch mit wunderbaren zufallen/ a 7’
vi \ ! * \
\
{
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N R66 Bi
2 ch habe ſchon geſagt daß Kork / Fans
after und Weſtmorland fürnemlic) die Pros
sinzien gervefen / in welchen For damals. here
umboezogen. Der erfte aber / der in dem
Herzogebum Jorck Fores ſchuͤler / und bald
darauf fein amts⸗gehuͤlffe wurde / iſt Gvilielm
Dewsbure geweſen / der in dieſer landſchafft
aufden dorff Allitorp gebohren worden Bor
dieſem war er in dem ſtaͤdtlein Wakefeld ein
wollinfehläger geweſen / und itzt diente er uns
ter Oliv er Cromwells / des Beſchuͤtzers Britan⸗
nien / armee / vor einen pfeiffer. Dieſer hatte
Foxen predigen gehoͤret und als For am abend
deſſelben tages / umb ſeinen gedancken nachzu⸗
hängen, aufs feld gieng folgte ihn Dews⸗
burenach und gab zuverftchen/ Daß er zwar
kängft mit Foren einerley ſinnes geweſen / er
waͤre aber iht Durch feine rede noch mehr ange»
trieben worden / daß er es nun ganglich mit ihm
hielte; und redeten fie ferner alle beyde recht
eyfrig von der ſache. Kurtz darauf begunte
Dewsburefelbft in diefer ſecte zu lehren / und
zupredigen/ und fie auszubreiten / fo daß ev
diefes amt mit geoffem lobe und gluͤckwuͤn⸗
ſchung der feinigem verrichtete. Wiewol dies
fer feine. meifte lebenszeit / wegen der vermeſ⸗
ſenheit undftandhaftigkeit in feinem ampte / in
gefängniffen hinbrachte. Und ſagte ers weil
er dis unrecht umb des guten ———
—— | en
Robinhoodsbay ber |
iſt / Pfarrer der offentlichen gemeinewar.
In der Sraffchaft Lancaſter trat zu Foxen
und feiner ſecte am erſten HRichard Hib⸗
berthorn / der in dem mitternächtigen theile
F - DR *
*
———
deſer Grafſchaft au
| f einem ehrlichen ort gez
boren/ und tugendhaft auferzogen worden.
Damals hatte man ihn unter des ‘Parlamente
heere einer compagnie foldaten vorgeſetzt / und
war er van ſolcher froͤmmigkeit / daß er oftmals
ven einem erhabenen orte 7 nad) art eines
Dredigers/ die feinigen anredie. Dieſer nahm
nicht fange hernach unter den Obakern das »
predigamt mit ſolchem fortgange auf ſich / daß
himn le mit einem munde das groͤſte lob zur
eigneten. Seine hinterlaſſene ſchriften geben
su erfenneny Daß er im diſputiren zwar nicht
ungefehieftriedoch allzu heftig und zu ſcharf /a
bisweilen auch fehr feindfeligund mit ſchmaͤh⸗
geden verfahren habe. Thomas Thaylor
und fein bruder Chriſtoph Thaylor / bey-
de Diener des wortes in diefer landſchaft war
ven gleichfals unter den erjten. Und endlich
auch Award Farnsworth / der einbuh
geſchrieben / welches von den woͤrtern DU und
FEHR handeltriworinnen er mit vielen ausder
gantzen bibel zufammengelefenen erempeln bez
meijen wil / daß es unrecht feyy wenn mans
einzefe perſonen anzureden / ein ander wort ale
DU gebrauche.. In Weſtmorland gefellte
fich Jehann Andlant che als alle andere
su diefer gemeine / und nahm das amt ein es leh⸗
tersauffich.Hernach Franciſcus Howgil/
hi NE —
3
Pr
keuten gelehrt und nüßlich genung.
BE wieder / und war unter —
dieſem tratt auch Eduard Burrong
nen / der ein juͤngling / und bauer von fechzehn
odet ſiebenzehn jahren war 7 und doch erolich
‚einem manne gleich zu geoffen Dingen gebraucht:
wurde. Letzlich vereinigte fich auch zu Der zeit
‚a en mit den — und
rd
Bug und —— den — — der
wiffenfchaft willen / die er in ihren beyden ſpra⸗
‚chen hatte / ind feiner froͤmmigkeit und befchetz
denheit halben 7 nicht unbefant war ; und iſt
‚ oberfihon fehr alt iſt/ wegen feines vers
ſtandes und fertigkeit in muͤndlichem und
ſchriftlichem aſpouren / noch bis auf den heu⸗
tigen tag beruͤhmt; ‚anderer nahmen zu BR
ſchweigen ang
& viel J daß aus
denen/ welche Foren und feiner lehre am erſten
andhienge/ nicht nuꝛ an obgedachten bꝛten/ ſonder
in und wieder alleı ıthalbenzihrer viel fich ſowol
n ‚> il ie gemeinen / als auch
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⸗
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pfieng For und feine feet
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in. magneten/ angezogen wird / Durch ihr
MNoch mehr zierat und wachsthum em⸗ |
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Graffehaft Sancafterı wovon wir ausfuͤhrli⸗
and. frömmigkeit Thomas Seh
ter aus dem von zwoͤlf maͤnnern beſtehenden
Gerichte, und fein weib ta Fell
beriimt. Bey diefen machte fich or / nache
ab er ſchon gores geiticje aufatmmmenkpniint
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NY ; und fe 1 tor —
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zu fhanden ward. 2
leute neid 1) be |
su wider waren. Und fo viel ift von dem
mann zu berichten gemwefen. Was aber fein
weib anlanget/fo entzog ſich Diefe fü, gar Den
verfamlungen det unſrigen / daß fie vollig zu
den, Obakern übergieng./ und Mit ihren ahr
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gantzes leben zubrachte. ie nun über dis ihr
mann fie heftig liebte und ihre. gottesfurcht -
felhe Hoch hielt’ ſo konte fie vom ihn mit leich?
‚ter mühe erhalten daß ihre wohnung Foren’
und feinen übrigen geferten / U einer gemei⸗
nen herberge / ja gar zu einer kirche / worinnen ſie
nach belieben ihren oͤffentlichen gottesdienſt
begehen — eingeraͤumet wurde, in wel
chem zuftand auch Dis haus nach Selles tode/
bis zu Foxes / ale Ihres andern ehemannes / ab⸗
ſterben geblieben iſt. Margareta verließ end⸗
lich kurt nach dieſer ihrer hekerung / alle weib⸗
liche arbeit, und tratt felbft in dieſer geſell⸗
ſchaft das lehr⸗ und predig⸗ ampt an / pflegte
auch hernach nicht nur mundlich / ſondern zu⸗
gleich mit unterſchiedlichen von ihr geſchriebe⸗
en und heraus gegebenen kleinen buͤchern / ih⸗
ve fandsleute zu unterrichten / und in Ihre ger |
meine iu ziehen. Ja es ward diefes haus und
dieſer ſtamm von der zeif An gleichfam. die
ſchule und werckſtatt / aus welcher ſolche ſecte
fo wol mit zuhoͤrer und ſchuͤlern / als mit leh⸗
ver und rebner männlich und weiblichen ger
ſhlechles beſetzetwurde.
| Denn
NENNT = RR
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en hatte — vater
und feinem. altern ſoh⸗
len und geferten gege⸗
;er den fohn mit feinem
und ermuntern moͤchte / und
e wind / und faſt eben zu je⸗
aſt | id See hauſe / und hernach
dern / bey. den Ovakern / kir⸗
tat ſich Caton unter dieſen
vor/ daß fein vum au
| ck erſchollen iſt. Doch
ug; weil dem Caton /
vein/ oder / wie. eu
Leonard, Fell nach⸗
familie aͤltſter ſohn/
[3 ng und freude war 1, und
ed 7 ale Fe gebräuchlichen
aſt / ale ſau es Dee " einem haufe
| jede Ag ee —1
hen geſchlechte trat die
8 Sara Fellin in eben
efe Fußſtap en / und verwaltete ein gleiches
— a; e fie rümen wollen legen ihr
RE 3 dio
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a HD DER denen ſich Fox / und dies
welche ſich zu ihm geſellet / aufgehalten. Als
J m | ſtand und herkommen / damals aber gleich im
|
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ache at Feinmalund in
ng abzuhandeln. |
bey ſeinem wenigenae
unterftanden halte / ſtieſ⸗ 9
! aufe/ und enterbe ⸗
en ihm nötigen mitteln.
ar / und von ſeinen neu⸗
ne 9 hülffe genoß/ führte
liches iben und blieb OH
ger in folchem vorhaben
Je n er. aber biel und lan⸗
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eine in in feinem wi
offentlicht Got
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ung any Dutd jeE
l nehn ung einer reli⸗
te. er etliche tage ver⸗
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elhen in ampte er doch zugleich ;
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am / die viffenfehaft
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ER Na SE, —9* un v 4
BZ 7 h Ech y 9
Fb immer näher nach Cchöteland zu. In?
dem aber-dieferleute menge fo zu nahm ward.
uch unterdeffen ihrer roiderfacher neid und.
‚ill feindſchaft groͤſſer. Und wurden fie nicht nur
0 Nberall heftig außgelachet , fondern man griff
fie auch mit vielen ſchmaͤhungen any undbes
. Sihuldigte fie vieler gottlofen ſehrſaͤtze und boͤ⸗
fentbhaten. Weshalben an manchen orten
den Gtadtrichtern macht gegeben mwurde/
wenn fie den Quafer For / an andern orten
. wenn fie ivgend einige Dvaker (wie fie denn
‚Ist insgemein fo genennet wurden ) antreffen -
folten / daß ſie felbenicht frey lieſſen / ſondern
entweder in dem ſicherſten gefängniffe vers
wahreten / oder von ihren grengen wegja⸗
geten. Detinach wurden Naylor und Hom-
» gilau Appelby gefänglich eingezogen. Foren
widerfuhr als einem ketzer / Gottes ⸗laͤſte⸗
vver / und dem groͤſten unter dieſen betruͤgern/
ein gleiches zu Carlile in Cumberland. Und
ging ſchon Die rede daß die Richter ſich be⸗
ratſchlagten / ob nicht dieſer ſchuſter ſeines ſte⸗
ten betrugs wegen zum tode verurtheilt wer⸗
den ſolte. Wiewol die fache gank anders abs
her > maffen For ohn einige fehande loß ger
rohen und nur mit einer ſcharffen errinne⸗
zung Davon gelaffen ward. Guil. Caton und
Johann Stubs wurden in Kentzu Maidften
ausgepeitſchet undin Lancafter muften die
IR | Donfee
* 807
Duaker anunterfehidlichen orten viel gewalt
meitehen. - mn. © IN
Weil aber ihre fecte und veligion noch
dicht in den übrigen theilen von Engelland
ir gnüge befant war 7 und man noch in
Rönden ‚ als in der hauptſtadt / und dem kurtzen
begriff des gantzen landes / auſſer durch der
frembden geſchreh und reden / wenig von ihnen
erfahren hatte ſo ernennten dieſe / welchen
folch ampt aufgetragen war / etliche aus ih⸗
ser zahl zdie vor andern gefchickte lehrer und
prediger abgaben7 daß ſich felbige anderswo
bin begeben dafelbft Die leute bereden und über»
zeugen / und der Evangeliſten und Apoſtel ftels
fe vertreten folfen, Es geſchahe dis im vier
und funfigften jahre und nahm Man den
weg zu erſt in das nahgelegene Nordiſche / her⸗
nach in das Oſtliche Wallien / wie auch in
die benachbarte landſchaften / und endlich gleich⸗
fals indie zwar am weiteſten entlegne / doch
fuͤrnemſte ſtadt / als den hauptſitz des koͤnig⸗
reichs / damit daſelbſt die angefangne ſache
uͤberall ſich ausbreiten / an allen orten durch⸗
dringen / und das gantze Reich einnehmen
möchte- Damals hatten die zwey männer
Howgil uñ Burroug groſſes anſehn und ere⸗
dit unter ihnezund ward ihnen demnach fuͤrnem⸗
lich in Wallien und Londen zu reifen auferleget.
Wiewol Burroug nachmalsallein noch —
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Bl ‘T A
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3 4 /, A
m - Dvafer vor leute / und wie ihre Ichve befchafe
fen waͤre? und folte gewiffen unterricht beine
gen / weil man durch bloſſes fagen fo vfelvon.
dieſen leuten gehoͤret hätte. Als Upfo—
1 hann Bis verrichtet komt er ſelbſt / als ein Ovazı
ı mE ker/ wider / wird alsbald in dieſer gemeine ein:
kirchendiener widerſetzt Sch ſo wol feinem vo⸗
rigen pfarrer und lehrer / als dem volcke aufs -
dheftigſte / beſtraft und ermanet fie zur nach⸗
folge / und entfuͤret viel von ihrer gemeine.
9
ne ER
+ — *
|
Tach wenig jahren. durchzogen gang Wal⸗
sn mit predigeny nnd war umb die leute ge?
haͤftig / fie in ſtaͤdlen und feldern / auf ſtraſſen
ind gaſſen / auf ſcheidewegen / bey den ſteiner⸗
en ereng-feulen / auch Im jahrmarckte und
neßzzeit/auf den maͤrckten und in Herbergen.
u lehren / wobey ihm Sy eine zeitlang geſel⸗
chafft (eiftete 7 anzudeuten / daß er. von der
ach ‚gute wiſſenſchaft hätterumd hierinnen fein
euge wäre. Und od man ihn ſchon etliche
mal ing gefaͤngnis ſtieß / pflegte er Doch / fo
bald er loß kam in der alten weife fortzu⸗
As Howygil im übrigen in diefen laͤn⸗
dern und andere anderswo/ ihrer pflicht / mit
berwaltung ihres ampts/ nachkamen / reiſte
Burroug nach Londen /wohin wenig von
diefen leuten vor ihm gekominen yoaren /
und / von welcher ſtadt er zu ſagen pflegte/ daß
ſie ihm vor andern zu hertzen gienge. Der⸗
halbenzob er fehon/weiler fich da aufhielt / auch
bisweilen andre oͤrter beſuchte / und in eyl dahin
zog / ſteckte er doch meiſtentheils in dieſer ſtadt /
biser indem zwey und ſech igſten jahre/im gez |
faͤngniſſe / nach dem et eine ſchwere kranckheit /
und viel darauß entſtandene uͤbel / und martern/
behertzt und gedt ldig/ erlitten hatte / ſeinen geiſt
aufgab. Burroug bichtete demnach hier in
Runden alle feine gedancken und ſorgen dahin’
Bir Re | wie
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trau
bequemer zeit fehlte/
huſter / fehneider/hande
die gewonheit haben /
d aufferhalb der ſtadt
rtzkampf zuhalten / und
ſtreiten / his einer den
mit den haͤnden nieder
erſchlaͤget auf die
9 vorbey 309. Er trat nr
tetes wiedas fpiel end»
\ . \ J
3
800)8
ah und zu boden ‚wart undalsihn Dis noch
icht ermuͤdet / foderte er eine neue gegenparf
eraus. Alle fahen und hörten ihm mit er⸗
aunen zu / und war niemand / als Burroug /
hervorzutreten ſich unterſtanden hätte.
Dieſer kam in den kreiß / und gieng zu dem men ⸗öòö«Ó
‘hen hin der bey fich ſelbſt ſich hoͤchlich erfreue⸗
e und über, andre triumphirte. Jener meine
e, Burvoug wolte auch mit ihm kaͤmpfen
ind ringen und machtefich daher zum ftreite
eſchickt. Dieſer aber uͤberwand mit einem
auven geſichte / mit ernſthaften munde und mit
venig worten / des mannes toben und tapfer⸗
eit / daß ihm muth und kraͤfte hinfielen. Her⸗
ach kehrte ſich Burroug zu den zuſchauern /
nd redete ſelbige mit einer rede any deren kur⸗
er inhalt dieſer iſt. Es fen hart und. unverant
vortlich / daß die menſchen an folchen übungen / die mehr
jeitien, ——0 — ſich belußlisten / welche auch
in milder thher nicht gerne aufienge/ wenn es nicht da
in gereiget und berleitet wuͤrde Es mare ei ander:
ſtreit / den die natur und Gott felbft erlaubeten ja zu
welchem. die natürlichen geſetze / Das von Sortungeing-
pflanste algemeine ir cht / und das aus dem himmel her ⸗
borgekomene mühe wort uns ruften/ firten/ —/
und antrieben. Unddie ſey ver ſtreit / in welchem wir alle /
als ſtreiter des Herrn Chriſti / und als mitſtreiter unter
einander durch einen ſeelen und leibes · kampf uns dahin
bemühen / daß ein ieder ſich ſelbſt und wir MEAN
mer; erbauen ‚und im glauben und feönumigtgit eineu
guten Kampf Eämpfen/ damit wir Das fed bebalfen / NE
E73
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| Sa — 220
das ewige leben ergreiffen moͤ
theils / netliche / die / weil
Zalingen trieb zur ehrerbietigkeit und“
gehorſam gegen Sort fühleten/ auch die gehoͤr⸗
tten worte hernach mit groͤſſrem fleiß überlegteny
und was ihre ſchuldigkeit waͤre erEenneten’
Bit nur von dergleichen eiteln übungen und.
ſſhauſpielen ablieſſen fondern auch ihr ganz
0 BeB leben änderten felbigesnachder-tehre und
eligion der Quaker einrichteteny und binfüro
fich mit diefen leuten vereinigten. ' Und ſo er⸗
warb ihm Burroug in Londen durch feinen
fleißnach und nach vieler menfehen genogens
heit / und brachte diefelben in fädten und
doͤrffern zuſammen. Welche menge durch
Sören febr vermeret ward / als ſich dieſet
wider feinen vorſatz in eben der ſtadt befand/
dahin man ihnufich zu verantworten 7 gefuͤh⸗
ret hatft
Dem als andere ihrem vorhaben eyfrig
nachhingen / trib auch For fein angenomnes
geſchaͤfte mit allen finnen undEräften und mit
verachtung aller arbeit und. gefahr. beftändig
fort. Und mag man wol fagenz daß in allen
Provinzʒien / die Fox bis auf dieſen tag beſucht /
0 Kein tempel und Gotteshaus von unſerer
ı 28 oder anderer religion geweſen / und N
ae >
varf ihnen vil vor / welches er nicht nur in ih⸗
ev religion / ſondern auch bey einem ieden in
einem leben abſonderlich vor ſtrafwuͤrdig ach⸗
ete Drang demnach ſeine verwegenheit
maſſen er den namen eines verwegenen und
merſchrocknen ſo gar nicht uͤbel empfand / daß
ihn vor fein groͤſtes lob achtete) uͤberal durch⸗
ind erſtreckte ſich fo weit / daßer oft bey voller
jerfamlung: der leute etliche weiber / die er ni⸗
mals geſehen / vor. hey zund zaͤuberinnen er⸗
laͤrte/ und that dis durch die gabe geiſter zu
interfeheiden / welche er in hohem grad zu ha⸗
den bejahete. Bey welchem vorgeben ich
nicht befinde / daß man —— jemals br
h) . & Na f {
7
hätte als felche
der fooft gefucht und. ergriffen worden, und
der fomanchmal indie haͤnde der feinde gerar
then iſt / doch fo vielmal ihnen entgangen / und
nicht laͤngſt aus dem wege geraͤumt worden
if Soperfennte dis auch / und ſagte Gott
danck / daß er ihn niemals in ſolchem elend und
drangſal huͤlflos gelaſſen / und oft ſo we
bar errettet hätte, und daß hingegen an den
urhebern folcher gottiofigkeit feine fonderbare
rache manchmal waͤre gefehen worden. Doch
weiß ich nicht / ob unter ſo vielen ungemeinen
exempeln nicht dis am merckwuͤrdigſten ſey /
was Fox oftmalsden ſeinigen mit vielen wor⸗
ten erzelet / ich aber hier kurtz zuſammen faſ⸗
ſen wil. Zu Ilkeley / in dem Hertzogtum Jorck /
‚hatten etliche ſich zuſammen verſchworen /
Foyen umbjubringen. Sie kamen deshal⸗
ben in eine geſelſchaft / wo er zugegen ——
BE. och) 2
Seren f den
Ich habe zuvor Foxes ankunft nach Lone
welche Foxen in dieſer uſammenkunft anfie⸗
n alſo zu dem Obriſten / und fuͤrten ihn 7
Ich dem er eines und. das „andere gefragt
UT a worden /
„RB
norden , vessandern tages nach Konden / da
‚mit For daſelbſt einem groͤſſrer Gerichte / al
Sifes Obriſten war / möchte vorgeſtellet / und:
wenn ers berdint haͤtte / zum tode verurteilt wer
den. Und bekante Hacker nach etlichen jah
wen / gleich Den tag zuvor / che er wegen des / au
dem koͤniglichen morde gehabten anteils gehen
Tor wurde / Daß er auf bitte und anſtiften jene
prediger / mit Foxen alſo verfahren hätte. AB:
nun For in Londen anlangtermufte er auch al
da ins gefaͤngnis gehen / und als er darinne
einige zeit geſteckt hatte / ward er fuͤr den Pre
tector Cromwell gefuͤret. Zu welcher ze
der Protector / nach vilen mit Foxen gemwed
feften veden / und nach häuffigen anzeigunget
daß er ihm und feinem vorhaben nicht ungem
gen waͤre / ihn losſprach / und in ein weit ⸗ un
geräumlicher nmer gehen Hib.: Darauf fü
er. etliche von feinen hofbedinten zu ihm d
ihn im namen‘ des Protector zur abendma
zeit bitten muſten Welches aber For abſchlu
und als ober ſchon feine höchfte frepheit erhe
ten hätte , von dannen King. Morinnen‘
nicht wert war / daß er einen fo groffen mat
ihin ferner zu verbinden; und feinerumd des ga
gen anhanges nutzbarkeit / u befördern / ſo b
ademe gelegenheit haben folte 5 und verfur⸗
Re daß er dis / was
bei) Den nidrigen ſo hoch hilt / bey: den groſſ
——— 51 ge
vw
,
nnerte/ als auch an die ausländer.z welche er
u annemung feiner. lehre vermanetezdiefe.bür
her und Drife aber. / welche letteren er doch
v >
u “
uch als tractätchen drucken uß fehickte. er
urch alle Provinzien. Wie nun For fo wur⸗
den auch) alle, Die fein thur. biligten und nach-
machten, täglich eyfriger imihre ptedigamptr
md wuchs die zahl derer 7 die fich zu Ihnen ger
elten / wie auch ihre ftandhaftigkeit und kuͤnheit
immer mehry daß ſie fich durch Feine arbeit und
defthrvertigteit von Sopesvegel und vorfchrift u
weichen ſchrecken liffen. Sis kamen demnach
iberall zuſamen und hilten durch alle ſtadte ihre
zuſammenkunften / in den haͤuſern zwar meiſten⸗
aa 83 teils
—
Bi. Se A
„teile bey abendeund nachtszeit/ram tage aber auf:
den feldern / in wuͤſteneyen undauf bergen / de⸗
rer gipfel dem prediger manchmal zu einer Can⸗
zel dinen muſte. Weil ſie nun von ſolchen
Dingen nicht abliſſen / befahl Die Obrigkeit
damit ihnen recht begegnet wuͤrde / fie alsbald
tdeg zu nemen/in gefängnöffe zu füren / und fich
ihrer darinnen zu verfichern. Bey ſolchem zus’
ftand liß Protector Cromwell einen befehl aus⸗
gehen in welchem er zwar in, anfehung/ daß
es alle andre gemeinen fo haben wolten / den Oba⸗
Bern ihre offentliche verfamlungen unterſagte /
jedoch auch zugleich den geiftlichen und allen’
andern leuten verbot fo lange gegen die Dias
er einige feindfeligkeit und unrecht auszuüben’
als lange diſe wider dag reich und die oͤffentli⸗
che regirung nichts boͤſes vornemen mürden,
Denen aber, die mit ihrem ermanen ihn wi⸗
der dife leute anhegtensunter welchen fein Ca⸗
pellan / ber in feiner hofcapelledem Sottespinft
abwartete Hugo Petrus / ein bekanter zuns
gendreſcher / der groͤſte war / als der nicht meins
te/daß er ein Seelſorger ſeyn koͤnte wenn er
mit ſeinem aufruͤriſchen geſchrey nicht alles re⸗
ge machte / denen / ſag ich gab, Cromwell zur
es würde geſchehen / daß dieſe
—
cte lie mehr man fie unbennruhigt laſ⸗
e/beftocher fich von freyen ſtucken verlir
und verſchwinden würde Als * Kor
| m
Yale
Burn)
hren widerfachern / diſe leut
imals i \ leute "eines
erbrechens zu beſchuldigen / an gelegenheit fer
ee / und die Qaker jederzeit auf ihrem alten
inne bliben / ja noch taglic) in ihren verfam-
ungen mehr mut bekamen / fo war difer br
el vergebens erteilet. Truͤbſal und bande
varteten daher täglich auf die Dvaker, das
ie aber felbige fehr gering geachtet/fan dis ei⸗
ig exempel beweiſen. en
For / weil er feine febriften unter das volck
usgeſtreuet / und mit hindanſetzung des vom
Protector gegebnen befels fein vorgenomme⸗
1e8 werck fortgetriben hatte / auch alle martern..
‚her ausftehn,. ja das leben felbft liber / als
fein ampt verlaffen wolte / faß abermal gefans
sen / und brachte zu Lanceſton in Cornwall
feine zeit im gefängnüs zu / wie ich hernach weits
läuftiger ‚berichten will. Denn wir wollen itzt
nicht nın von Fores / fondern auch des gansen
volcks fachen / die ordnung in acht nehmen.
Als er nun fDeingefchloffen war und in einem
folchen: orte lebte / wo er den feinigen Feinen
nußen fehaffen Fonte / fand ſich einer von fei-
nen vertrauten freunden z welcher mehr auf
Foren / als ſich felbft bedacht war. / und
die gemeine nugbarfeit feinev eignen vorzog
difer ging zu dem Protector? als er mitten
unter feinen Raͤthen ſaß / und bat inftändig
er möchte doch Foren = inet gefangenicbaft
r Ba un
und Bo Dinar en oT felbft an).
ſeine ſtelle ſetzen / er wolte gang gernedie Bu 3
feines verbrecheng auf. jich nemen: Cromwell
ſchlug es ihm war ab / iedoch wunderte er ſich }
fehr und indem erden rat an ſahe / ſprach er
Wolte wolriner unter euch ſo ehrlich han⸗
deln / wenn er feinem freumde oder dem
gemeinen weſen dadurch einen groſſen
dinſt thun konte? Daß aber ihre wider⸗
ſacher und feinde / fie einiger vebellion gegen die
Obrigkeit und hoͤchſte Regirung zu beſchuldig⸗
and anzuklagen gelegenheit gehabt wird
aus nachfolgendem erhellen. » Engelland hatte
dazumal allenthalben vil tum ⸗und naͤrri⸗
ſche leute / die mit ihrer torheit / welche fie durch —
wunderliche ſtellung und geberden ausübtenz /
und eine froͤmig und beiligkeit wenntenv Diet
gemuͤter einnahmen / und felte es’ auch nicht
an unruhig = und ungeſtuͤmen koͤpfen / die ſo
wol in den kirchen / als auf den rathaͤuſern /alles
abzuſchaffen und zu verneuern / gantz bereit ſich
erzeigten / wenn nun dieſe ſolcher und andren
halsbrüchigen dinge fich erfünten / wurden alsaı
bald die Qvaker angeklagt / als ob ſie zum we⸗
nigſten diſer verbrecher gefert⸗ und gehuͤlf⸗
fen waͤren. Dergleichen ſchaͤndliche verleum⸗
dung aber machten die Ovaker ſo gluͤcklich
zunichte» daß fie allen Richtern diſer uͤbeltat
haen ver —— bewiſen⸗ Sm übrigen
war
sh BR. ICE) © DEE Ri
var dis zwar auch zu leugnen / und geftunden es
sie Dovaker auchfelbft/ daß etlicheunter ihnen, /
der die zum wenigften ihren namen fuͤrten / ge⸗
Funde wuͤrden / welches ungeſchickte / unnuͤtze ver⸗
Rißlich / und in ihrein gemuͤte und geſellſchafften /
richt ihrer lere gemäß geartete / leute wärend,
welche die wege und gaſſen durchliffen, Die:
leute mit vilem gefchtey und brüllen zu ſolchem
fuͤrnemen / das ſie felbft nicht verſtuͤnden er.
maneten / und ſonſt einiger unanſtaͤndigen din⸗
ge ſich unterfingen. Jedoch aber gaben fie:
durchaus nicht, zus daß dis ihres, gantzen an⸗
hanges thun waͤre / und Daß ihre diſciplinn der⸗
gleichen mit ſich braͤchte / vilmehr wurden die⸗
jenige / die ſolche oder andere laſter begingen /
von denen / die es macht hatten / darumb ernſt⸗
lich beſtrafft und ſcharf gezuͤchtigt ‚ja wenn:
keine beſſerung erfolgte / jagten ſie dieſelben
gar von ſich / wie ich hernach mit mehrerm er⸗
Zu diſer zeit bekam die kirche der Qvaker
einen neuen aͤnhang von unterſchidnen maͤn⸗
nern / die darinnen prediger wurden. Weil
von dieſen nun die meiſten hernach unter den
Oxakern ſehr beruͤmt worden / ja der gantzen
fecte in Britannien / und bey uns / ein groſſes an⸗
ſehn gemacht / ſcheinet es nötig zu ſeyn / daß itzt
von ihnen / iedoch zu vermeidung der weitlaͤuf⸗
tigkeit / kuͤrtzlich geredet werde. Gehoͤrt dem⸗
9 u ch 6 ah nach
“
ſchreiben vonungemeinem fleiß war ben auch
* —A V REN,
nad) Gvilielm Ameſius zu dieſen jahren / der
ein mann von ſcharffen verſtand / im red und
noch die Qvaker in Holland mit vollem Halfe
zu loben / und faft seinen vollkomenen lehrer °
zu nennen/Eein bedencken tragen. Diefer war
inder Grafſchaft Somerſet / nahe bey Briſtoll /
geboren worden / und von kindheit any / nur zum
muͤſſigang und faulheit geneigt geweſen Bey
fo liderlichem zuſtand / ließ er ihm / wie er kaum
die kinderſchuh vertꝛeten und des liderlichen we⸗
ſens ſchon gewont war / das ſoldaten leben
beliben / als zu welchem doch die faulen am mei⸗
ſten zu flihen / und damit die ſchalckheit zu ude⸗
cken pflegen. Er begab ſich demnach unter die Y
Tönigliche Armee / bey der es Dazumal recht gott
[08 zuging / und dinte unter derfelben bis zum
tod König Carls. Nachmals nam er unter
Hertzog Rupertenzur fee Frigsdinfte an und
Fam aufdas Admivalfchiff ſelbſt auf welchem
er / weil Darauf viel Hollandifc) geredt wurdes
dife fprache durch gewonheit erlernte. Untere
deffen gerit er auchauf beſſre gedancken und 7
fing an fein bißher gefürtesleben zu bereuen. Und
ob er fehon des mühfamen foldaten lebens über» |
drüffig war / Fonteer doch / weil ernichts geler⸗
net hatte / dadurch er fich brodt verdinen koͤnnen /
feine zuftand nicht / wie das gemuͤte / gaͤntzlich / aͤ⸗⸗
dern Darumb ging er unter des Parlaments
| % | armer
iemce/ die damals in Irland lag / in meinung/
daß er bey derfelben viel fromme földaten/und
gute Erigszucht antreffen wuͤrde / und ward
er bey dem Ingoldsbianiſchen Megiment /
unter einer Compagnie zum Corporal ges
macht. Weil esnun in diefem Frigesheere
imter Officirer und gemeinen foldaten vil
widertaͤuffer gab ( welche art leute bon ben
Hresbyterianern nur bivinnen unterfchiven
iſt / daß fie dieihrigen nach getaner glaubens⸗
bekentnuͤs und zuſage ing waſſer tauchet Jünd
Ames von ihnen das beſte hofte / ward er ein
mitgliedihrer kirche / und ftieg bald hernach
— / daß erindiefer gemeine einer von den
ältften und in Eurgem gar Pfarrer wurde.
He erzu Waterford (in Münfter) ftille lag /
x
begab fichs daß Sr. Horwgil und Cd. Bur⸗
vug nachdem fie in Srland angelendet / den
pivertäuffern dafelbft zufprachenvals welche
dor allen andern den Ovakern zu ihrer religion
ſo geſchickt und geneigt ſchinen / daß fie zu
enfelben gingen’ und in ihrer verfamlung eine
predigt hielten. Ames / als er felbige hörte,
fperte beyde ohren auf und weil fein vergans
gnesieben ihn noch ſtets befümmerte / das
emüte aber in feiner religion gar ungewis /
und weifelhaftig war fiel er wenige zeit her⸗
nach von den feinigen zu den Qvakern / und
ward aus einem ſo verlauffnen mann 9—
MEN. em
dem haufen den, & der S — ein ——
belibter prediger. Es hat Ame fe
tractat geſchriben / der. difen titul |
Elärung Goktes 1 menfchen/ '
worinnen er erzelet / wie er das Göttliche Lehe {
von den erften. jahren an \y big zu difer lebens
Anderung bey fich felbft sefület/ und wie er Dies
ſem lichte widerſtanden hätte. 5
Zu dieſen jaren muß. auch Stephan
Grifpus gerechnet werden / ein. mann.der
im fchreiben ungemein fharffinnig und zirlich |
war / und wenn er nebft feinem fertigen vers
ftande auch ſtudiret hätte. würde manmuns
derbare proben der. gelerigkeit von ihm gefes
ben haben. ‚Er lebte zu. Colchefter in Eſſer /
uͤnd ernaͤrte ſich daſelbſt von wolle⸗weben / ver⸗
liß aber hernach ſolches handwerck und dien⸗
te etliche jare unter des Parlaments arm ee
als, ſoldate wiewol er die nicht fo wol aus lie«
be zum Erigey als zu beſchuͤtzung der. freyheit
tat / und in feinem. ſoldaten⸗ſtande kein lider⸗
lich und boͤſes leben fuͤrete. Als ihm aber in die 4
länge Davor ekelte/ kerte er wider nach hau⸗
ſe zu ſeinem weberſtul / und war unter deſſen
ein Widertaͤuffer worden. Eben damals
kam am erſten unter den Dpvakern Jacob Parz
nel in diſe ſtadt / und hilt unter den befanten eis
Ye redigt /Eurg darauf aber.die Daran)
PERRIRPANBEORC ‚Wie nun | ED
ein
an Hr re, Map
I en furmann — —
‚ginen Eondenfehen kraͤmer abgab; nu
$ iggins ein ſchuſter zu Dover’ bepde Eu
Bill unfer den DV akern geerte leute eund au
ohann Er scius gehören gleichf is zu die⸗
le etc cin Bedford Edel⸗
n
ridri er, zugleich. RR fol
gkeit war, / Daß es. Ihm;
A |
lee HN HR
‚geld 6 ai ve — AR sing
mn der ju 5 — ſeinen ancraten in eine ver⸗
— Obaker / in willens fie. zu ſpott
ynd. auszulächen n veliß ich aber. hue veden fo
Bu agen / daß et. feinen vorſot aͤnderte / herz
‚nach, aufptoenen. © saterifchen. Prediger zure⸗
Ben ge in ihre hafft trat / und in ſeinem
men is woLals fierder andern lerer
ward. eben brachte, er meiſt mit reifen
und Ga lere I, — pot
en er keine gefar / und auch den tod ſelb
NUDE ſheuete Mon ſaot / daßer inbränfig
Er
und kraͤftig/ ja mit fo nachorü
ſprache / jedoch nicht gezwungen / habe b
—
chen
‚Tonnen daß er alle feines gleichen übertroffen.
Bey diſen jaren muß auch Iſaac Penning-
lons /des juͤngern / meldung gefchehenvergleiche ⸗
fals von hohem herkommen war. Sem var
‚ter war / Lord Maire / oder Buͤrgermeiſter in
Londen / und vortreflich tugendhaft geweſen/
er
wäre auch / weil er ſo gefchicklich die hoch
aͤmpter bedinte / bey der gantzen bürgerf
gewis belibt / gebliben wenn er nicht in — 7
nigs tod mit eingewilligt haͤtte Difer jung
Penington hatte von jugend an bey ſeinem für-
nemen fände die erlern⸗ und ausübung gu⸗
‚ter wiffenfchafften nicht vergeffen / nicht zwary
daß er Davon hätte leben wollen / weil er fehon
reichliches auskommen hatte 7 fondern daß e
ihm dadurch mehr ʒierrat zu wege bringen / und
brachte er dieſe zeit nicht / wie meiſt junge leute,
die bey guten mitteln find / zu thun pflegen,
mit faulheit und müßigang z noch vielveniger
mit ſchwelgen zu / fondern wartmit unverdroſ⸗
nem fleiß dahin bemuͤhet / daß er künftig ihn
ſelbſt / und auch andern rechtfehaffnen Teufen
einigen nugen ſchaffen Fönte. Und hatte’
ev ehe er noch ein Ovaker ward / inter
ſchidene fehriften verfertigt welche voll wife
ſenſchafft und beredſamkeit waren. Als er abet
üchlicher aug⸗
4
—* ar |
wercke / in denen er fehr mit der ſchrifft redte
undeine zwar hohe / doch verſtaͤndliche ſchreib⸗
art fuͤrete. Endlich iſt noch Carl Mar⸗
ſcall / von Briſtol / dieſen perſonen zu zuzelen /
der umb gleichegeit ein berůmterelrhz zu Londen
ik
w
nien durchzogen? als auch in unfern Provinzi⸗
en nicht zwar / wie bloffe abgeordnete / ſondern
felbft als fuͤrer ankommen find. Denn die
namen des Camii / Balaͤt / Smetii und ans
drer uͤbergehe ich mit ſtillſchweigen. Ich
dab aber der erzelung von dieſen maͤnnern
nicht fo wol eines ieden zeit abſonderlich in acht
genommen als darauf geſehen / nachdem ein
jeder fo wol der, Dvater ale meinem urteil
nach, mehr berumt / und bey ung befant und
Samuel Fiſchers gedencken /als des man⸗
nes/ welchen alle diſe leute vor den zierrat
und den pfeiler ihrer gemeine halten’ und dis
nimals ungefagt sulaffen pflegen. Cr war.
unftreitig ein geund gelehrter mann / den feine
aus der Grichiſch und lateiniſchen Antigvi-
tat hergeholte beredfamfeit noch vortrefflicher
‚machte die ihm aber / da er ſchon ein Dvaker
toorden / noch angehangen / daB man fie
aus feinen nachder zeit herꝛausgekom̃enen fan
| | en
%
ai iter feste Fam ebriberioiel Theologie
BR 0
Und dis find die maͤnner / die fo wol Britan⸗
— —
yeit nicht mehr. beantworten koͤnnen / ſeine re⸗
igion verliß / fein amt abdanckte / und Die von
em Biſchoffe empfangene vocation demfelz
en widergab; ertrat hernachzu den Wider⸗
aͤuffern / und befalsman folte ihn von neuem ins
vaſſer tauche / und ihn alſo / ſeiner meinung nach
varhaftig Dergemeine der heitzund dem volcke
Botteseinverleiben. Weil er aber itzt von ſo vi
inkomen entbloͤſt war / und ſich Doch mit weni⸗
gem und nur mit dem ſeinigen vergnuͤgete / mite⸗
e er ihm in der naͤhe ein ſtuͤck feld / und liß ih
as ſtille landleben beliben/ als eine anmutige
nd ſo viel zum upterhalt erfodert wird, ‚gar:
zuͤtzliche ——— ——
Sn
’
> J
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8 J
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—— ar * Fr dis wosfiefu ch⸗
gen nicht groß rriben/ weil fie ihm. bedenck⸗
‚zeit laſſen wolten ‚ats fieaber ni icht lange herr
nach rpider Eamen / und ihr laͤngſt gehabtes vor⸗
Mi ‚haben mehr als einmal vortrugen / begunte Sir
ſcher von —— —*
| — und hen Keen ampt en
und fiel wenige zeit darat |
da erdenn ſo wol im glauben als im predigen
h dieſen leuten richtete. Er hat viel wer⸗
erteidigung der Ovakeriſchen lehre ge⸗
ſchriben / unter denen wol das buch das fuͤr⸗
nemſte iſt / welches er den Bauer und Acade⸗
micum oder Schul⸗ gelehrten nennet / Doch
pflegt er in allen mit ſehr artigen ſchertzredẽ und
ſubtilen erfindungen feine: wi erfacher einwuͤrf⸗
feumzuftoffen. Und dis mag genugt von? 9
wann: geredet feyn.
Wbeil ich —— feiner ſchüifften gedens
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Fe/ ft noch diszumercken/ daß alle Dife manz
er / derer ich von anfang diſes werckes bis hiher
edacht habe / unterſchidene ſchrifften ja bis⸗
veilen / wenn ſie zuſammen getragen würden/
roſſe baͤnde verfertiget / die nach ihrem tode
ing Licht gefommen, Denn es pflegen die
Doaker nacheinesieden beruͤnten ‚Seribens
enabfterben alle feine fchrifften. aufzuſuchen
Ind zufammen heraus zugeben / an ſtatt der vor-
ede aber anderer ihre Kobfprüche von des ver⸗
torbenen aufrichtigkeit und froͤmmigkeit davor
u drücken / damit fie alſo in dem andencfen
on ihrer tugend auch nach Dem tode Icben moͤ⸗
jen. Im is
m Predigern und auch von den übrigen die ich
icht genennt habe / entiveder.allein oder in ge⸗
elfchaft anderer. in Engelland herumb / andere
egaben fich in andere Länder / alleaber müh-
en ſich / ihren anhang zu vermehren. Unter⸗
eſſen verſaͤumte Fox / als das haupt und ber
uͤrnemſte unter ihnen / keine zeit in Engelland/
vorinnen er. nicht mit. einem beherkten und
ans unerfchrockenem mut) in feinem thun fort-
efaren waͤre. Er nam aberdamals / wenn
rin eine ſtadt oder flecken reifen wolte / die ge⸗
vonheit an ſich / daß er lange zuvor durch briefe
der abgeordnete die zeit und den ort feiner an⸗
unft / und wie lange er da zu verweilen gedaͤchte
nkuͤndigte / damit jeder wer nur wolte / her⸗
ir | ig: 2 zu⸗
rigen reiſten etliche von diſen neu⸗
gr
*
BERN...)
aulauffen und den antommenden For hören
möchte. Und gefehahe das indem fechs oder
fiben und’ funfiaften jare in den Provimien
Somerfet Wilis / Doreefter 7 Devon und
andern benachtbarten landfchaften. Syn der
Grafſchafft Somerfet zu Briſtol wohnten in
einem walde uͤber tauſend / und hernach in einer
gegend Wilts über zweh taufend menſchen
einer predigt bey. So gar weit war diſe ſecte
überal ausgebreitet / und fo einen ungelichen
anbang hatte For bekommen. Und waren
nicht nur. alterhand leute , fondern bil wolan-
gefehene und fürneme männer Darunter 7 die
hernachihre Gewalt und ehrenftellen verliffenv
und teilg bey den Ovakern Prediger wurden.
Je mehr man aber diſem zulauffe und Gottes⸗
dinſt widerſtand tat / ie hartnaͤckiger bliben
jene auf ihrem vorſatz. Man beſtelte demnach
etliche / welche auf diſelben achtung gaben / um
fo wol auf ſtraſſen und creutzwegen/ als auch
beyden haufern/ / wo man ihrer ankunfft fich
verſahe / auf ſie laureten. Wie vil man nun
ihrer bekam / ſo vil wurden ins gefaͤngnuͤs ge⸗
ſteckt und zwar in ſo groſſer an al daß gar
felten von ihnen weniger als tauſend gefangen
faffen. For machte um dffe zeit. den fehlußr
nach Londen zureifenz und dafelbft vor Einer
folchen menge von allerley volck das Licht feiner:
Achre und religion leuchten zu laſſen / in mein ”
| dis
re.
ie wurde fehr erfprislich, getan feyn. Als er
un auf Londe zu durch Surrey zog / und hin
ind wider verweilete / pflegte er/ damit Feine
eitund-gelegenheitvoruiber ginge, / auch in den
chencken und wirtshaͤuſern / wo er einkerte / Die
gleich anweſenden gaͤſte anzureden / und zu |
Teisfiger. überlegungihrer religiongu ermanen.
Ja er fandte andre aus / die in feinem namen
itten muſten / daß dijenigen die Gott libten / zu
bnwindieberbergefommen/. ihn entweder zu⸗
hͤren oder ſelbſt mit ihm ſich unterreden mache
en. 1» Wie nun Fox in dergleichen Dingen bis⸗
veilen von den leuten verfpottet ward / ſo gab
auch manchmal ſelbſt da zu gelegenheit Zwey
empel werden dis beweiſen koͤnnen / die nicht
Fe.)
upon denen welche dabey gewefen / ausge
reitet 1: Jondern auch von Foxen ſelbſt erzelet /
and in ſeine ſchriften als merckwuͤrdige dinge
jufgezeichnet worden find / und wuͤrde auch ich
hie diſe umſtaͤnde fie vor fabeln und unſer er⸗
elung nicht wert geſchaͤßet haben. Fox kerte
einesmals nach einer anderswo gehaltenen rede
Intworten. ZJene aber lachten und fpotteten
sicher torheit und ſandten diefe auffaͤtze
hren urhebern widerumb zuruͤcke. Dieſe aber
berdroß es fo fehr / daß fie anftalt machten /-
daß / nach ihrer abreiſe ı diefe fragen an eine
feule am marckte geheftet/ und zu offentlicher'
interfuchung dargejtellet würden.
Su Ronden aber war For nicht fo bikig/.
maffen er. Die öffentliche verfamlungen nicht ber
ſuͤchte / vil weniger folche | elpſt anftelte fondern
er erregte nirgends einige unruh / und verfur in
em mehr behutſam / als eyfrig. Es waren
ſchon zuvor in dieſer ſtadt durch Burrougs fleiß
vil bey ihnen ſehr hochgeſchaͤtzt männer Ova⸗
ker worden / welche zu befoͤrderung ihrer reli⸗
gion oft zuſammen kamen/ und unter diſen liß
fich For zum öftern in voller verſamung mit.
predigen hören. So ſehr er fichaber im uͤbri⸗
gen bemuͤhete / fo wenig befam er. Doch. neue
nachfolger und richtete € "wider. verhoffen
nichts rechtes aus / was diſer reife wert gewe⸗
h a m
ſollen gebraucht haben von der heutigen Enz. |
selländifchen ſprache aber die Fox nur allein
verſtand / nicht wenig unterfchiden ft. Daher
feine geferten was bornam / weil er offt muſte ſtill
ſchweigen / wenn er ſolche leute vor ſih halte⸗
denen ſeine ſprache unbekant war. Umdhatz
se auch hernach / wenn er feinen-anhang ſchon
hey ſich hatte, ſeige arbeit in diſem lande ſchlech⸗
ten nutzen / ohne DAB er unter feinen, glaubens⸗
genoſſen manhmal etliche kurhe veden hiltzdie
alsdenn don feinegehülffenz denen die uhe
N Be;
»
N !
cher zeit her Feine gegend in Engelland / als di⸗
fe/ fo voll Qwaker geweſen. Und ſo breitete
diſe fecte in kurtzer zeit ihre lere bis zu dem acht
und funfjigften jare Durch gantz Engelland aus.
In diſem far aber wurden die Ovaker fo vers
wegen / daß fie Durch das ganse Eönigreicheine
allgemeine Zufammenfunft ausſchri⸗
benz svelche in der Sraffchaft Bedford in Jo⸗
hann Crocii weitem und geraumen haufe ſol⸗
te gehalten werden. Wo durch ſie gleichſam
ihren feinden vorwerffen wolten / wie ſehr ſie
itzt an menge / mut und kraͤfften zugenommen /
und daß / wie fie niemals an dem fortgang ih⸗
ver ſache gezweifelt hätten fie auch ist von
ihrer ausfürung fich gute hofnung machten /
und. deswegen freylich gans vergnügt wären.
Dahin ordneten nun alle abfonderliche gemei⸗
nen ihre geſandten ab und kamen nebft diſem
hoch vil andre an / die nur zufehen wolten, Man
ihre zuſammenkunfft auch in Schottland groͤſ⸗
fer. Als aber die Stande und dieObrigkeit
des landes / nach art ihres volckes / welches von
natur ungern neue religionen aufkommen laͤſt /
ifem fürnemen ſich widerſetzten / triben *
107)
dert Arger/ bisidap eine verfolgung erfolgte,
damanin die haufer ſchickte die Dvakerifchen
zuſammenkunften ſtoͤrete / ihre leute ins gefaͤng⸗
nis warff / und derfelben etliche lange zeit vil ver⸗
druß antat. Wovon ich vorgeſetzter kuͤrtze hal⸗
ben mehr nicht als noch dis von Foxen erzele wil.
Diſer befand ſich in dem 1657ſten jare in dem
nahe an Schottland gelegenen Cumberland.
Er zog demnach auchin Schottland und wur
ſte gar wol / daß er deffen fprache nicht verftüns
des verliß fich aber: auf die geferten / die er
teils bey fich hatte / teilsauch dort anzutreffen
hoffte, in willens / fie an ftatt der dolmet ſcher zu
gebrauchen: Alda untervedete er fich offt inden
bäufern mit feinenreligions verwandten / pres
digte auch vilmal unter ihnen / und durchlif
endlich alle oͤrter fich bemuͤhend / ob er nicht
mehr glaubensgenoffen antreffen: oder machen
möchte: Db er gleich nun dis ihm liesfehr ans
gelegen ſeyn / ſo erhilt er, dennoch nichts / und wen
er ſchon etliche ausſchickte die den leuten zeit
‚and ort beſtimmen / und zu ſeiner predigt. fie
zufammen vuffen ſolten war doch oft: Fein
menfeh zugegen. Uber dis nam er hin; und
wider gelegenheit aufden maͤrckten / wo vil leu⸗
te beyſammen waren / ſelbige an ſich zu lo⸗
cken / aber mit eben ſolchem erfolg. Enolich
Kelte Fox auch mit wenigen eine reife in das
Nordiſche Schottland zu den in gebuͤrgen nes;
Ne | nende
Kid
(108) 2
nenden wilden und groben leute an
Unterdeffen veifte For nach der Roniglichen
reſidentzſtadt Edenburg / und als dis der
groſſe Rat erfur / dem itzt Foxes unbeſcheiden⸗
heit nicht unbekant war / und ſich fuͤrchtete / daß
For auch bey ihnen etwas ungeſtuͤmes vorne⸗
men / oder eine neue geſelſchaft ſtifften wuͤrde /
ließ er Foren vor ſich Eommen / und befal ibm:
in guͤten / daß er / wenn er nichtein diefen Pros
vinzien zu tun haͤtte / ſich von dannen begeben
möchte: Foy tat ſolches / jedoch mit ſehr lang⸗
ſamen ſchritten / maſſen er unterdeſſen in an⸗
dern ſtaͤdten und orten einſpr ach / und verſuch⸗
te / ob ihm jemand anhaͤngen moͤchte / aber /
wie geſagt worden / alles ohne frucht. Sons
derlich wandten For und feine geferten Die zeit
über / weil ſie in Schottland waren 7 ihrem:
fleiß dazu an / daß ſie der Schottiſchen kirche
lehre und glaubens⸗ articul ſo wol durch ſchrif⸗
ten / welche Foy mit den ſeinigen verfertige/
als auch durch ihr predigen bey den leuten ver⸗
haſt und verdächtig machen möchten. Wor⸗
innen fiefich ſo verhielten / daß die Schotten
ihre unverſchaͤmte luͤgen und betruͤgereyen nicht
genug beſchreiben koͤnnen. Denn ſie unter⸗
ſtanden ſich / den Dinern diſer kirche ſolche
| Sie es aber \
diefen verfündigt ward / liffen fie ihm entgegen!
und jagte ihn mit ihren fpiffen zum lande hinaus.
DR artieul namentlich von der göttlichen
erwe⸗
30609) >;
erwelung ——— und von Gottes
vorherſehung / ſo weit ſie die menfehliche fünden
angehet / nach ihnen unvernüftigen meinungen
und herzugezogenen folgereyen anzudichtenzund
vorzugeben / daß fie von der Schottiſchen Ge⸗
meine gelehrt wuͤrden / welche doch diſe kirche
nicht nur gar lehret / ſondern auch davor ei⸗
men abſcheu hat. Uber dis weil die Schotten/
mit den Engellaͤndern und meiſten Reformir⸗
ten / den ſontag / daran die chriſten von ihren
täglichen wercken feyern und Gott dinen ‘dem
gemeinem gebrauch nach wie Das alte Juͤdiſche
volck denfabbat oder ruhetag nennten/ und /
welches unftreitig wars felben auch: genau in -
acht namen: und in wärenden difem tage fich
“mit grofferandacht aller arbeit enthilten / durf⸗
ten Fox und feine geferten dennoch fehreiben
und uberallpredigen / daß die Schotten ibren
fabbat: mit Fauffen und verfauffen und durch
allerhand täglichearbeit entheiligten. Wie
fie aber dis beweifen foiten / ‚erklärten ſie ſich
alſo / Daß nemlich die Schotten folche wercke
an dem legten tage inder woche verrichteten / da
doch / nach dem gebote Gottes / eben dis der
ſabbat und ruhetag waͤre.
Ubrigens hatte Fox die sanke, seit feines |
predigamts. und reiſens uͤber die gewonheit/
wenn er an einem tage irgendswo jemanden zu⸗
Sa oder mit imen / oder drey leuten
aus
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kraͤmer und gaſt⸗wirte mit waͤren / nenn
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aus feiner ſecte geredet ı und mit ihnen Sich" bes
zwar don dergleichen leuten / we che ihre:
tesdinftes« |
re alſo die anzal feines anhangs worden.
Ben
er einige zubörer hatte / die ihm nicht verhinder⸗
FB ae
gruͤſſet hatte / daß es bey ihm ey er hätte
verſamlungen
sabgemarter hatten / und ſo groß waͤ⸗
ten / ſondern fleißig achtung gaben / und der
ſache weiter nachdachten / fagte er gleich / fie
wären uͤberzeuget und auf ſeiner ſeite. Biswei⸗
len wenn einige waren / die ihm eine nach⸗
denckliche und ſpitzige antwort / oder frage oder
ein Argument vorlegten / und er auf ſolchen
vortrag nicht antworten / oder die frage nicht
aufloͤſen / und das Argument nicht widerle⸗
gen konte / ging er davon / oder lente ſolches
rumb / weilesihm ein verdruß / daß er mit ſol⸗
chen leuten reden ſolte. Als auch unter der
anzal derer / die zu Foxen und denen Quvakern
uͤbergingen / nicht wenig von dem groſſen hauf⸗
fen derjenigen ſich funden / welche mit der oͤffent⸗
lichen Engliſchen kirche nicht einig / Darunter
‘auch vil prediger und andere gemeine leute als
te Die»
felbigen For / wenn er feineleute vondemfort-
gang ſeiner fache berichten / ohn a. 4
mit dieſer entſchuldigung ab / es ſey eine ſchwe⸗
re und gefaͤhrliche frage / fie ſuchten nur gele⸗
genheit zu zancken / oder er wegerte fi) Das
_
—
DT ———
allemiteinander Profeffores , älteften und leh⸗
‚zer Vegte ihnen folcye namen bey/bie fonft nur
‚öffentlichen glidern und. dienern der kirchen
‚pflegen beygeleget zu werden / dadurch er Denn
ſeiner Eichen einen nicht geringen ſchandfleck
‚und abgunft verurfachte. Diſes alles mercke⸗
teFoy in ſeinen Traetätlein fleißig mit an / und
fhrib ſolches auch an feine freunde / die alles
glaubeten / billigten und weiter ausbreiteten.
Afowen For und feines glaubens⸗ genoſſen ein |
werck zugleich miteinander verrichtet und ſol⸗ |
ches wol abgelauffen / wuſte ev keines ſeinen 41
namen mebr herauf zuſtreichen als feinen |
eignen z. und. Eunte er fonderlich von feinen |
fachen einen groſſen ſtaat machen. Doc) |
woill ich mic) hirbey länger nicht aufhalten /
werde auch die hiftorie von Foren in etwas.
beyfeite fegen/ Damit mit man ſehe / daß ich
* durchgehends der kuͤrtze befleißigen wol⸗
len. | Mn
Diiſes feheinet die ordnung ber zeit und
der fache felbft zu erfodern / daß ich Die ge⸗
fegenheit/die uͤrſach undden urfprung/
warumb fo villente fo gar plößljch welches
fonft fehr ſchwer / von ihrer religion und ‚0%
meine zur Dvakerifehen Eichen übergetveten
find’ anigo etwas weitlaufftiger beſchreibe.
Die vornemſte urnſache ſcheinet wol 9 zu
*
g
ſehn / Dapdie Leute » darnnter Doch gewißlich
‚Febr oil) die nach der waren Religion 7 und
Gottſeligkeit / wie auch nach einem rechtſchaffe⸗
‚nen Chriff-leben ein rechtes verlangen trugen/
‚meinetenz, fie fähen überalleine ſolche vderderb⸗
niß / wo nicht in der lehre / doch in denen Te.
remonien / ſonderlich aber in dem leben aller
gemeinden / welche Chriſten und zwar broteſti⸗
‚rende wolten geneñet und darvor gehalten ſeyn/
Daß wenn jmand bey einer von denſelblgen
verbleiben wolte er notwendig an feiner ſeelig⸗
Teitzu zweifeln urfac) habe. Muͤſte derowe⸗
‚gen entweder gar feine oder diſes die jenige |
Firche ſeyn / welche diefe neuie lehrer vorgeben /
darinnen einer feine ſeele erhalten und ſich
ſeiner ſeeligkeit verſichern koͤnne und ſolle. Ob
nun wol ihrer vil / welche ſich zu diſer neuen ſecte
befenneten 7 nicht allzugenaue rechenſchafft
ihrer wiffenfchafft und libe zu Difer Ichre geben
konten; fo meinten doch hingegen andere/ welz
che etwas mehr 7 als die andern wiffen und |
verſtehen wolten / wegenihresabfalsund neue
en zuſammen rottirung genugſame red und ant-
wort zu geben. Diejenigen nun / weche ni⸗
mals aus ihrem vaterlande und gebite ander⸗
weit wohin gekommen / urteileten nur fo ſchlim
bon ihren Engliſchen kirchen / die aber zugleich
andere laͤnder befuchet/fälleten auch von. allen
andern Eirchen ein gleiches urteil, Suforderf
e⸗
FREE BER. -ACHDE -; ei
und vornem ch befihuldigten fiedie Engli⸗
ſchen firchen eines folchen mangels und ver:
derbten zuſtandes / welche bisher unterdenen @ss
nigen In oͤffentlicher gewalt und Autorität gele⸗
bet/ fo von ihren Biſchoͤffen als ihren ur⸗
debern und vorfteherndie Bifchöfflichen Eier
ihre regirungs⸗ ſorme / oder ihre. gewalt/ und
macht / ordnung / und geiftl. even ⸗ſtellen / ihre
herrſchafft / und weltl. Jurisdiction und gebi⸗
te/ die ſie an ſtatt der kirchen⸗Diſciplin und
bruͤderl. beſtraffung eingefuͤhret ja ihre haͤr⸗
tigkeit und tyranney wider diejenigen/ Die.
Wr
init ihrer veligion nicht einig y oder in frtum zu
yn ſe nen? die doch ats Feiner hartnaͤckigkent⸗
fondern vilmer aus gemüts-und gewiffeng zärtz
ligkeit ihnen nicht beppflichten Enten ; alſo
auch ihre hoheit und weltliche pracht ;ingleichen
derer vorfteher 7 wie nicht weniger auch der
geifklichen / oder der Diener des Goͤttl. worts
Die jenen unterworffeny ſchaͤndliche faulheit >
laͤſſgkeit und trägheit. Noch weiter frrafften fie
auch in ihren kirchen und bey haltung ihresgot
tesdinftes fo einen hauffen Ceremonien und.
gebräuche fo vil Horgefchribeneund an gewiffe
formuln gebundene Lectiones F geſaͤnge und
gebete/ ingleich
endlich aber auch des gantzen volcks beh dieſen
allen faulheit / vuchlofigkeit und boßheit in
1 Wor⸗
genenner wurden An diſen ſtrafften ſie nun
Mb haltungder Feftstager
te
orten und werden. Umb welcher fache wil⸗
fen fich nicht die Dvakerzur erſt 7 fondern vil
andere gemeinden lange zuvor / ehe die Dvaker
aufffommen und bekant geworden / ſich von Der
gemeinfehafft difer öffentslichen kirchen gefons
dert. Alfo fuchten dife leute überall zufammenv
was nur die kirche in bofen verdacht fesen und.
ihr bey allen menfehen unverfünlichen haß und
abgunftzumegebringen fonte. in
Wie fie nun folcher geftalt die Biſchoff⸗
lihen zufoͤrderſt ſtraffeten und fo befftig
und graufam läfterten und ſchmaͤheten; alſo
unter!iffen fie auch nicht die jenigen / welche ſonſt
Presbyterianer genennet werden’ mit der⸗
gleichen hefftigen und ſcharffen anklagen zu be⸗
ſchmitzen / welche doch von langen zeiten her der
gewalt / ordnung / Cæremonien und gebrau⸗
chen derer Biſchoͤfflichen ſich nicht allein ent⸗
zogen/ ondern auch fich ihne fcharfentgegen ger
fegtzund nunmehr nach abgeſchaffter Biſchoͤff⸗
lichen würde/ und allen gebrauch der Czre-
monien / nach Dem Königssmord und faſt
gänglic, ausgetilgtem andencken des Koͤnigli⸗
chen namens/ernftlichdieReformation der ganz
gen kirchen fich angelegen feyn liffen.Bon difen
bekenneten fie zwar / daß fie bey anfangihrer Eite
chen nicht ſchlime cbriften geweſen / etliche auch
unter ihnen fich fonderlich vorgetan und ſolche
leute geweſen / dergleichen alle miteinander dem
| glaus
J | | 4 * | / ’
6
glauben und leben nach feyn follen + nachmals
? €
und achthabungaufden Geift Gottes, ja nicht
dertrauen/hofnungzundszuberficht auf ihre / ſon⸗
derlich aͤuſſerliche gute wercke bey ſich ſpuͤren
aſſen/ daß alſo bey vilen unter ihnen mehr
aufferlich abſchattirte als warhafftig aus ge⸗
rückte chriften tugenden / ja wol gar in tugend
ingekleidete lafter zubefinden. . Hiernechft ob
ie gleich am allermeiſten hilten von denen In⸗
epententen ‚weiche Bromniften“ ge
tennet werden 7 ja auch von Denen jenigen/
delhe insgemein Baptiſten heiflen / warf⸗
en fie doch ihnen bor / daß ob fie gleich zu ihrer
eligioneine groffelibe und luft bezeugeten / ſo
elete es hnen Doch fonderlich ander geiftl. und
baren libe gegen GOtt / als auch an einigkeit
nd verbindung unter fich felbjt : Zudem wären
—8 Br
* — Independenten angeſehen ſeyn
bolten/ hielten ſie nur vor heuchler / als Die ihre
eligion nur in dem geſichte und auf der zunge
uͤrken Die laſter zwar bey andern gar genau
rblicften / auch mit ernfthafften minen und
xoſſem nachdruck zu ſtraffen wuͤſten / allein
W. | dr ſelbſt
aber waren fie almehlig umbgeſchlagen/ haͤtten
id von langen zeiten her nicht mehr die ſorge
tinmalauf ſein wort / wol aber ein allzugroſſes
je geg nn außwaͤrtige allzu murriſch und verwe⸗
en ja manchmal allzu unbarmhertzig und
rauſam. Denn die übrigen / welche zwar
u63 4
ſeſoſt innerlich in vilen ſchaͤndlichen laſter
lebeten. | Bay MW 9
Ob nun gleich ſolcher geſtalt die Dovaker
ſich hefftig uͤber die Englifchen kirchen beklag⸗
ten / ging doch ſolche klage am allermeiſten über‘
Diejenigen/welche diſe kirchen vor ihre vor gan⸗
ger / lehrer und prediger erkenneten. Ja fie
bilten ſolche gar vor den urſprung / ſaamen
uͤnd brungbell alles bißher entſtandenen unheils
inder Firchen. Denn da fie ſich gebrauchen
liſſen / das öffentliche Predig ⸗amt in der kir⸗
chen zu verwalten / und die leute den rechten
weg zur ſeeligkeit zu fuͤren / auch das anſehen
haben / wolten alß ob ſie diſem ihrem amte ein⸗
gig und alleine oblaͤgen / verrichteten doch eini⸗
ge unter ihnen ihr amt gar nicht/andere wären
faul und nachläßig / andere thäten zwar ihr
amt noch öffentlich und offtmals mit groſſer
ſtimme / allein zu. haufe hingen fie folches gar
am nagel und fahen nur auf. ihren nugen und
auf ihre gute. beqbemligkeit / welche fie hoher
hilten / als die wolfart Der gantzen kirchen
alfo ergößete fich zwar. wol Das gemeine volck
an ihren predigten / lebte aber nad) ihren ſit⸗
ten / und meinte / wenn fie das taͤten/
ihre Priſter täten / muͤſte ſolches auch ihrer
lehre nach gut. oder zum wenjgſten J—
AB fen. rn Hm 66
Sonderlich waren zween ſtucke / mel
1— Üü ch
hedifelente an denen öffentlichen kirchen⸗ vor⸗
fehern und prieftern nicht wol leiden Eonten.
Deren das erſte war / daß ſie vor ihren dinſt
in vortragung des goͤttl wortes und andere,
amts⸗verrichtungen nicht alleine lon empfinge /
welches fie nach leiden konten / ſondern gewiſſe
angeornete un durch vergleich geſetzte beſoldung;
ia fie braͤchtenfaſt allezeit eine groſſe / offtmals
noch groͤſſere / bißweilen eine ſehr groſſe ſumme 4
geldes zuſammen nicht allein von den gemeiren
einkuͤnfften / ſondern auch von dem vermögen
der privat leute / auch offtmals folcher / die nicht |
eine handbreit zu beſitzen / oder das libe brod
fate zu eßen hätten » als von früchten von.
ieh / von dienſten 7 von järlichen ämternzvon
hochjeiten / kindtauffen / begraͤbnuͤſſen und
andern dergleichen Dingen. SHierbey waͤren
einige / obſchon nicht alte / bey eintreibung fol
cher einkünffte ſo fefte und hart / daß fie aud) das
armur gar an bettelftab brachten die wolha⸗
benden aberz die es etwan nicht geben wolten /
da fie ſolche mit guten worten nicht darzu brin⸗
gen kuͤnten / mit gemalt zwaͤngen; und alfo fü
hen fie bloß auf ihre befoldung und auf ihren
nutzen / und febten recht von ihrem amte / aͤr⸗
ger als die traͤger und botsknechte und andere
dergleichen geringe leute / waͤren auch nimmer
zu erſaͤttigen / ſondern / ſo offtr alß fie nur
koͤnten / gingen ſie wider zu andern gemeinden /
N N — gleich
— — — *
— — — — — —
sa
gleich als auf ein ander forwergs fonderlich zu
ſolchen / bey welchen fie am meiften hofften zu⸗
gewinnen. — Be
Das andere ſtuͤck / woruͤber diefe leutcam
meiſten Elagten und ſich beſchwerten/ war /
daß Derzeit leute unter ihnen gewefen und
noch waͤren die andere + auch ihre eigene,
landsleute und bürger/ die mit ihnen in der re⸗
ligion nicht einig ob fie fich gleich weiſen ißen/
und lehre annamen / teils nicht leiden konten ſon⸗
dern fie vertriben und verjagtenyteils ängftigten |
und gvaͤlten undauf allerhand art imd weile
ſtrafften daher fie auch umb folcher grau»
ſamkeit willen Gott und menfehen ihreunfehuld
beseuget / auch fo bald fie nur gefont + das.
Joch von ihrem half abgeworffen / und diſe freye
beit vor ihr hoͤchſtes gut fofie von Gott em-
pfangeny jederzeit gehalten / und noch hilten.
Aber welche zwey ftückedie. Ovaker umb fo vil
mehr ſich beſchwerten / weil ſelbige zu diſer zeit
fie am allermeiſten angingen und fie betruͤbten.
Hirzu kame noch das lamentiren und die Ela-
ge ihrer glaubenszbrüder und freunde in Neu⸗
England wofelbft die Brouwniſten fie auf ;
allerhand art und weiſe beleidigten’ fogar daß:
fie etliche gar von Denenfelbigen umb das leben.
gebracht. Dieſes waren diejenigen ſtuͤcke / wel⸗
che diſe leute inſonderheit an —
irchen in England ſtrafften und darüber |
Elagten. | m" Was
—
_ Mr 1 a I un
u
migkeit und Dasıckbar dan fe neten/ und DITeR
fteu / von Chriſto angenunmmen/ ıı
Gsott fo beftänbigen nnd ahero fo gel |
verleibet/ welche SOHE im geifte pi nen /
Shriſti JEſu /and verlaffen fi) nicht au
folches wäre anitzo der reine und uubeflet Go0ttesdin
vor GOtt den Vater / ſei je sollen in zaum zu
ten / daß ſie nimand Läflere/ verläunde oder töbte/fon
vilmehr den naͤchſen I — ne und bef der;
hirnechſt die wirtiven und manfen beſuchen und audern. |
armen notdärftigen und bedrängten ſo Pi — +,
aufleben /. und ſich in übrigen. vonder. nait. undeedk |
behalten: Darwider aber wen deten, dieſe *
te ein / ſchrien und ſprachen/ eg m irde nichts
weniger / als eben diſe ſtuͤcke von denen Pro ·
teſtirenden in acht genommen, ‚ja | ie durfften ae |
wol gar fagen / ihre gantze geimeind de fey nur.
ein todter leichnam / oder ein. bloſſes Ay Bu
das nur den namen hätte. Difes wolten fie —
daher erweiſen/ indem ſie vorgahen a
ſt in alle mit einander / ſo wol dj die ferer r / als gllomaf-,
fen der f then beinmneten ich fo weg, mas Diejenf-
ye gnade GOttes fey/ die ung Chriſir 8 mitgı
anch noch ti Dur Cpıin ſtum Dargereiche
das Evangelium angetyagen wird / —9 alſo
rechten ernſt an ihre eigene gef eſchweige d am anderer
leute wolfart HR H daheıo täten fi ⸗ nmn cder gar |
nichts / oder Boch mit groffer kaltſiunigkeit / was etwant
dinlich wäre ihre eigene leuie zu unterrichten / frembve
zurück zuhalten / auswaͤrtige zu ge inner /und utle
ne und frembde völcker und gefehlee hte/ Bey we *
| hr ihres verftandeg. / und ſch nöligen
Ärger h kb * nun erlen
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aus dem lode zureiflen/ in gleichen was gereichte.
teuffeis. veich jemehr und mehr abbruch zuthun / und
hriſti reich an allen enden und orten anszubreiten/gleich
8.06 der bloße name /daß fie Chriften hießen, fchonge«
nung wäre / und dag ewige leben. durch ein abfonderli-
ches und gewißes geſetze Ihnen überlafien und. an fie gebun⸗
den ſeh / ein — zwiſchen vor ſich zu ſehen
ER difes fo jolgeten allein denen dingen / bie zur. wiſſen⸗
Khafit und beobachtung goͤttl. dinge gehoͤren / nicht den
Heil Geiſt / als den waren und aufrichtigen lehrmeiſter
und fuͤrer / welchen ſie nicht einmal Fenneren / fondern
ae ihrer und anderer leute anfürung / oder ihren.
verſtand und meynung / welche fie/ wo es noch an-
ders geſchehe / bloß und aller aus leſung der fehrifit herge⸗
nommen... Hirnaͤchſt ſo ſchmeichelten fie darmit/
daß ſie den namen Chriſti und deſſen gemeinſchafft nebſt
allen ‚feinen woltaten zwar äußerlich und mit dem munde
befenneten. / allein darinnen fich febr groͤblich betrögen /
ht nicht wuͤſten / wer Chriſtus / was die gemeinfchafft
hriſti / und feine woltaten / verſtuͤnden auch nicht / was fie
redeten / oder redelen doch nicht / was fie redeten / aus
hertzens grunde was fie täten/oder was ihnen begeanete /
taten ſie / ober erfuͤren ſolches nicht aus einem innerlichen
Ib/bewegung und eingebung. Zu dem ſetzten ficihr ver.
trauen anf. czremonien und Außerliche gebraͤuche / auf die
Sacramenta / auch öffentliche uder_ ahfonderliche uͤbung
des leibes / Die doch nichts nuͤtze iſt / und alſo griffen fie
lißen fie fahren. En
ſo ſetzten alle mit einander. die.
eiend und die not ihrer Srüder umd freunde gank bey ſeite;
dargegen ſtritten fie unter einanver und entzweheten lich fo
wol zu hauſe durch zanck / uneinigkeit und ſtreit / und das um
nichts wuͤrdiger Dinge willen / vilmals wegen den unfer«.
ſcheld einer eingigen m inumg; als auch Sffenglich durch
krig und verwäftung / manchmal umb vergeblicher dinge
J willen
nur nach den ſchein u — /das weſen aber ſelbſe
ia) ſo ſe mit e |
bruderliche be und das mitleiven und erbarmnuß über das
sollten 7 Moe en wegen anderer veligton/ darbey fie verum
nicht unterlißen nach ehre / vermoͤgen / woluſt / und anderen
pergleichen eitelfekten meht / mie Heiß au ſtreben / und ſich
darnach anzuftellen. Solcher maßen ſtelleten fie ſich zum
weniaſien denen weltkindern gleich / und oͤnte man dar⸗
aus nicht fehliffe / daß ſie were und aufrichtige Jünger
und nach olger JEſu Chriſt waren... a
Difes fagten ſie / waͤre fo fonnen Flar daß
derjenige,fo unter folchen leuten lebeternur feine
augen und ohren dißfalls zu zeugen anruffen
duͤrffte. Uber diſes warffen fie ihnen vor / als eine
ſonderbahren mangel / daß man bey denen Pro⸗
teſtirenden kanm noch einiges merckmal finde vonder al- ·
ten kirchendiſciplin / fo mel wasihre vorſteher und le⸗
rer / als auch die gantze kirche berrifft: ja es fen dieſelbe
fo gar durch unterlaſſung ins abnemen gekommen > daß
wenn heute zu tage. cin Prediger fein amt nur nicht garzu
nachlaͤſſig und ungebürlich auff ver Cantzel öffeitiich vers
richte/ ſo ſey er ſchon ein guter prifter ; von denen ane
dern wenn einer fein glaubens -befentniß mit dem
munde herfagen koͤnte / und dinte hirnechſt dem fcharten
und äufferlichen fehein-gottfeligfeit/ in übrigen möchte er
deuen eiteln weltl tüften und begirden ergeben fryn / file
er wolte / fen er ſchon ein gutes glidmaß der kirchen /
und werde er zuallen heiligen verrichtungen willig und ger ·
nie gelaſen. Endlich kamen fie auch auf Die
Ichre felbft / und. da fie bey einer jdweden
infonderheit vil erinnert/ ftrafften fie diſes ins⸗
gemein bey allen gleich als ob es eine allger
‚meine und bekante lehre / daß Chriflug uͤr die
menſchen alles getan babe / alſo daß den OR |
* mebr
ba
a
ec Fee ee Ze
——
Din WE
fol. | A
Endlich gingen dife Leute noch weiter / und
kamen gar auf die un verſitaͤten und ſchule /
welche ſonſt insgemein vor die pflantz⸗garten
des predigt⸗ amtes / und Die kuͤnfftigen ſtuͤtzen
ber kirchen gehalten werden / von welchen allen
fie diſe klage fuͤreten / dah ſie im hoͤchſten grad ver»
derbet wären / indem ſaſt durchgehends der ſtudenten ihr
rin fie entweder. nichts, oder doch fehr wenig.
ale in
gingen wilmehr entweder vor ſich / oder nebit andern/ fo
silan ihnen wäre/ihren wolläften nach/oder es legten ſich
plin / und befließen fich nicht ihr gemuͤt und affecten mit
ommenen wiſſenſchafft und übung der
is)
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hohe und gelehrte,verier und Ingenia Mol Andere for
gen und höheredinge zu thun haͤtten Wondar mad).
ten ſie ſich nun (ertigumd gefchieft zum. predigtamt / Eär \
men auch hineinyetliche durch erberielte ſummen / erliche >
durch andere Fünfte/ ſonderlich die jenigen/mit derer be-
förderung wegen ihres lang amen kopffes und fchreachen
ſprache es etwas ſchwer her ninge; etliche aber / mel
gute redner/kaͤmen hirzu wegen ihrer ſchoͤnen ſprache /
nd praͤchtigen oratoriſchen redens arten/ ob gleich fon.
ſten nicht vil darbinter : Und alſo wuͤrde zwar das voick
moi etwas / an machen orten auch gar vil / aber nicht 1
was ihnen vornemlic zu wiſſen von nöten/ was zum
glauben / zur befferung des lebens / und zur heiligkeit gee |
hoͤret / oder Doch fehr fchläfferig und Faltfinnig gelehtet /
und ſolcher geſtalt die gemeine des gebührenden nugen® |
Beraubet.
Wiewol nun alfo die Ovbacker alle und |
jede Proteſtanten fo viler lafter —
n ſie doch
den vorzug unter ihnen denen alen / fie moch⸗
ten ſich zu einer gemeine bekennen / zu welcher
fie wolten welche vor andern froͤmmer und
anfrichtiger waren / diſem unheil ſich widerſet⸗
und fiedeßwegen verdammeten 7 gab
ten, ihre bejider und glaubendsgennffen Elätlich
und beftheiden erinnerten 2’ Die wunden und ge⸗
brechen der kirchen zu heilen und zu beſſern ſuch⸗
ten / und hierzu allen rat / huͤiffe und verinos
gen mit beytrugen. Allein / ſagten fie u ſolcher
fleiß / vorſatz und eyffer waͤre bey wenigen zu
alſobald darwider redete unddiefachebinderr -
Mm
— an a
De N >
tes Daher denn hernachmals folche leute fich ei⸗
en böfen namen machten und wol gar megen
ihrer ehre und amter in gefahr ſtehen müften 7
‚auch endlich fo indie enge gebracht würden /
daß fiefich vergebliche muͤhe machten / und we⸗
der koͤnten / noch duͤrfften weiter etwas ver⸗
ſuchen Demnach ſey es dahin kommen/
daß die leute vil eher und geſchwinder ihre laſter
und gebrechen / als die mittel dar w idervertrage
koͤnten Und ware dannenhero der beſte rat /
Daß diejenigen / welchen ihr heyl und wolfart
b wäre / weil doch die wunde ſo gar tödlich
und unheilſam / ſich bey zeiten darvon machten.
Dis war nun die uefache ihres fehmergens 7
darüber beſchwerten fich die Qvaker am mei⸗
ſten Und war zufoͤrderſt uͤber die Engliſchen
Firchen 7 fonderlich die Bifhöfflichen / hir⸗
nechſt aber auch uͤber die andern Reformirten /
doch wicht ſo wol wegen der lehre / als vilmer we⸗
gen der regirungs⸗arth /ordnung und diſciplin/
und der leute leben und wandel / ſedoch ſo / daß ſie
ſelbſten erkennen muſten / es waͤren auch bey
diſen kirchen annoch vil lehrer / die eben das jeni⸗
ge / was denen Qvakern ſo ſehr mißfile /
ſtrafften / betauerten und zu verbeſſern wuͤnſch⸗
ten und fuchten / daß alſo die ſache / welche die
Dpvaker ſuchten / noch nicht gaͤntzlich verlor en
ſchine. Und diſes tar auch die urſache / warumb
biſe leute ein ſolch Schisma anrichteten / und
WM von
% (126) & j
bon derfirchenabfilen / aus welchem haß die.
feindſchafft und erbitterung zuförderft wider die
gange Englifche Firche 7 hernach der andern
reformirteny endlich aber aller proteftirenden
erfolgte. Welche urfache fie auch willig anna-
‚men / und dahero nicht in der gemeinfchafft ih⸗
ver Eivchen verbliben/ auch nichteinmalderer /
welche fie Doch vor reiner als die andern er
kenneten / daß fie etwan fich bemühet hätten,
die fachen in beſſern ftand zu feßen/ als vera
ordnete Reforınatores , welche fülten und
wuſten / und wolten und fich erfüneten z auch
den kopff und das vermögen hatten / hirnechft
Feine arbeit und ungemach feheueten. Allein
foverliffen fie alle Eirchen alſobald und zer⸗
ruͤtteten diſelben / alsdienicht Fönten geaͤndert
noch verbeſſert werden ohne einige libe z. hof?
nung und gedult / da Doch oftmals sanhaltende
libe auch boßhafftige leute. zugewinnen pfleger.
Ob fie nungleich folcher geftalt vonder Firchen
abgetreten’ waren doch vil unter ihnenz welche
die mängel der Eichen nicht mit fehmergen und
mitleiden entdeckten / noch / wie chriften gebuͤ⸗
ret / mit ſanfftmut undbefcheidenheit / die ir⸗
renden erinnerten / und / weilfieden weg nicht
wuſten / mit freundlichkeit zu; rechte zu bringen
ſuchten; ſondern mit groſſer hefftigkeit und ber⸗
bitterung entdeckten fie alles / ſtiſfen alerhand
ſchmaͤh⸗ worte wider die kirchen aus Jun
ID gleich“
meinfthafft difer Eirchen und deren eingange
möchten abhalteny und ihnen im exempel wei⸗
ſich darvon entfernen ſolten.
Fetadeln will / dahin
boͤſen durch gute mit⸗
nicht vit andere boſe
tteln entſtehen.
nige / der andere
a
\
f
— SE
noch nich genung getan machten fie ein wei
Schilma und richteten unter fich eine gang neue.
lehre / eine neue lebenszart und neue kirche an.
Diefe urfachen wendeten fie auch allemal vor IM
wenn fie von ihren bornemehredeten/uder zu
andern kamen / oder vor der obrigkeit erſchie⸗
ner und folches mit deutl. und Elaren worten..
Hiervon fehriben unterfchidliche bey ihnen bir
cher/ tractaͤtlein/ ja gang kleine tractaͤtlein / denn
die ſolten weit kraͤfftiger und nachdriieklicher
feyn als die groffen wercke) darunter die ©
vornemften heraus gegeben worden von dent
anfänger und urheber.aller diefer dinge / Foxen /
Howygil / Pennington und Withad/ welche
drey letzten doch in ihren ſchrifften vil gelinder
waren / als Foy / andere zugeſchweigen. Die
ſe ihre ſchrifften worden auch hernachmals in
andere ſprache uͤberſetzet / und in andere Laͤn⸗
der außgeſtreuet. N
Nachdem ich alfd von der religion und le⸗
benszart 7 ‚welche diſe leute gerne unterdrii |
cken wollen / bißher geredet - wird nunmehro
füglic) und notwendig ſeyn / Daß ich ihreeigene
lehre und leben 7 welche fie felbftr nachdem
fie nunmero in unzeliger menge geroachfen 7
und von ſo vilen lermeiſtern und lehren fattfam
unterrichtet worden ) dazumal angenommeny |
‚und ihre glaubenssgenoffen noch big ißo behal⸗
ken / etwas ausfuͤrlicher befehreibe. Denn fo
war
\
j J
| Bm) | —
war die beſchaffenheit ihrer lehre von denen ane
dern gantznicht unterſchiden / one nur daß die je⸗
nigen / welche fie erfunden / nachdem fie einen
fhlechten anfang gehabt 7 felbige nach und
nach beffer in ordnung gebracht und gleichfam
beſſer ausgearbeitet / fonderlich weil ihr vor⸗
nemſtes abſehen nicht ſo wol auf die erfindung
einer neuen lehre Als vilmehr auf Die wis
derlegung andererreligion und lehre gerichtet /
zumal da ſie mehr / wie auch anitzo / fahen auf
das leben / als auf die betrachtung / darzu groſ⸗
fer fleiß / nachdencken und verftand erfordert
wird / davor haltende / ein chriſt muͤſſe nicht alzu
hohe dinge wiſſen / noch von groſſen dingen vedey
ſondern nut leben. Dannenhero wie vor difeny
alſo noch itzund / iſt es mit diſen leuten nicht
anders beſchaffen / als wie ſonſt mit vile andern /
daß ſie eine groͤſſere libe und eyffer gegen ihre
religion bezeigen / als daß ſie ſich um dero wiſ⸗
ſenſchafft bekuͤmmern ſolten / aus welcher claſſe
wir auch vil Ovakeriſche lehrer nicht aus⸗
ſchliſſen koͤnnen. Nichts deſto weniger find dach
auch von anfang ſolche leute jderzeit unter ihnẽ
geweſen / und find derer noch igund/ welche gar
suten beftheid von ihrer. religion yaben geben
und felbige erklaͤren Einen. —
ESs beſtand aberdie lehre difer leute ſon⸗
derlich in DIE flücken. Deren das erſte war
Principium Religionis oder der grund ihrer
ji A lehre /
S(130)
—
Tebre , dasandere ſubjectum divinorum be-
neficiorum ,. oder. die perfoneny welche Der
göttl. woltaten teilhafftig werden / dag Dritte |
"]lorum complexus oder worinnen ſolche wols |
taten eigentlich beftehen / und denn endlich mo
dus communicationis,oder die art und weiſe /
dadurch man ſolcher woltaten teilhafftigwird.
Iſt demnach das erſte ſtück/ welches
zum Principio oder zum grunde der waren und
feeligmachenden erkaͤntnuͤs gehöret. Diſes
iſt bey ihnen die klare und deutl. offenbarung
des Heiligen Geiſtes / entweder ohne das ge⸗
ſchribene wort / nemlich durch eingebung / oder
durch eine erſcheinung / oder / durch traͤume /
oder / durch dag geſchribene wort 7 welches ent⸗
weder dasjenige iſt / ſo wir die H ſchrifft nen⸗
nen / oder ſonſt ein anders / oder auch eine
andereart, die dem worte gleich iſt. Maflen
[4
die heil. fehrifft in dem verſtande wi
ſchlechter dings notwendige mittel / und Die €
bige und vollfommme richtſchnur und regul |
denn leicht fehen kann / wie weit fie in difem
ſtuͤck abweichen / fo wol von Denen / weiches
indem fie die ſchrifft zwar zulaſſen / den geift
hitvon außfehligen / und an deffen ftelle die
vernunfft ſubſtituiren als auch von denen
Wwelche fo wol die ſchrifften / als das —32
Ve und
e wir das
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F
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fi
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wort hemen / bey ihnen nicht iſt das eintzige u |
in?
N
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des glaubens und deslebens. Wobey man
4
N
\
| ckzeug/ und als die eingige regul
e glaubensund lebens erkennen / als auch den
eift erfordern / daß einer eine unfelbare erkaͤnt⸗
habe des goͤttl willens uñ denſelbẽ vollbꝛinge
Das andre ſtuͤck ‚handelte von dem
ſubjecto oder denjenigen Perſonen / wel⸗
chen Die goͤttl. woltaten mitgeteilet werden / dar⸗
bon fie alſo lehreten und bekenneten: Das
gantze menſchliche geſchlecht ſey durch des eintzi⸗
gen adamsfallund ſchuld allerdings verderbet
undſo aller kraͤffte beraubet / und von ſich ſelbſt
berlaffen und verzweifelt / daß es auch zu
ſchwach ſey etwas gutes zugedencken. Aber
Gott habe das gantze menſchliche geſchlecht
alſo gelibet / daß er ihm ſeinen Sohn Je⸗
ſum Chriſtum gegeben / der ſich auch. als
ein mittler zwiſchen GOtt und menſchen zur
verſoͤhnung dargeſtellet. Da habe nun GOtt
allen menſchen die neue geburt mitgeteilet / ſei⸗
nen Sohn / feinen Heiligen Geiſt / das licht
und das innerliche wort / und mit demſelbigen
bewege er ihre gemuͤter / ein jdwedes zu ſeiner
zeit / und auf ſonderbare maß und weiſe / ders
geſtalt / daß ſie ihr Elend fuͤhlen und erkennen /
und muntere ſie hirdurch auf / daß ſie GOtt
von neuem ſuchen und ſich zu demſelbẽ bekeren.
Auf welches innerliche licht denn hernachmals
das aͤuſſerl. wort folge und die muͤndliche pre⸗
digt von Jeſu Ehrifto, Diſes licht aber und
| 52 wort /
und eimige wer
N
3
J
wort? fagten fies wurde alsdenn erſt don den
menfchen empfangen? wenn die menfthen der
goͤttl wuͤrckung nicht widerſtreben / und diſel⸗
bige annemen / ingleichen wenn ſie von GOtt
beweget und angetriben / feinen trib und be⸗
wegung ſelbſt befordern helffen. Und in diſem
ſtuͤck / als keiner war dem die lehre in ſolchem
articul der reinen Proteſtirenden bekant
darneben einige wiſſenſchafft hatte von der le⸗
re derer jenigen / die denen Pelagianern nahe
kommen / oder wol gar einiger maſſen ihnen
benpflichten 7 der nicht hätte meinen ſollen
daß die Ovaker eben dasjenige’ / was dife letz⸗
teren / lerten und fie ihnen hirinne nachfolge⸗
ten, wolten diſes doch Die Qvaker Feines weges
zugeben fondern meinten’ man irrete
nen gar ſer weil fie lerten / das menſchl.
geſchlecht ſey entweder nicht ſo gar ſehr verder⸗
betr oder es ſey ihm doch ein naturl. licht übers
bliben Dadurch fie fich Eönten aus folcher vers
derbnuͤß heraus ziehen da denn —
&Htt denen die ſo vil täten / als in ihrem
vermögen wäre beuftünde und ihnen huͤlffe;
daßes alſo nicht eine bloſſe gnade Gottes ſey /
ſondern einiger maſſen von den menſchen ver⸗
inet wuͤrde / und darzu würde nun von Gott bey
getragen / entweder das wort / oder ſonſt etwas /
wen die Dvakerian dergleichen nicht gedächten.
Der hirauf folgende Articul handelte
| von
u A —
ii 1 © JGERE ⏑—
‚om denen tooltateny welche Denen eigentuͤm⸗
ich zukommen / die oben gedachter erleuch⸗
g noch ihrer meinung / nicht widerſtuͤnden / |
andern derfelben folgeten. Wer auch difen |
rtieulderftehet / und weiß / was alle Protes
Firenden hirvon lehren / wird nicht leugnen
inen⸗ daß wiſchen diſer leute / darvon |
ir anitzo infonderbeit reden⸗ und aller Pro- |
‚eftirenden meinung eingroffer unterfcheid zu |
finden. Dennjene gaben vor/ es habe Chris |
ſtus / nachdem er geftorben und genung am |
allen menſchen ohne unterfcheid hirdurch te
worben/ daß fiein einen ſolchen zuftand geſetzet |
wuͤrden / in welchem fie vermögend ſind / Chri⸗
ſtum an⸗ und aufzunemen; wenn das geſchicht /
fo ſey / lebe / und wuͤrcke ſchon Chriſtus / der gantz
heilig und gerecht iſt / in einem ſolchem menſchen
und indem alſo die gerechtigkeit Chriſti in ihm
ſey und wuͤrcke / werde der menfch hirdurch ge⸗
recht. Nemlich er verlerne allmaͤlig und lege
abdie verderbnüs und boßheit / bingegenteils
fare er von tage zu tage immer fort in der ger
yechtigkeit und foͤrmmigkeit / jedoch ſo / daß er
allezeit ſundigen koͤnne / und ab und zuruͤcke fal⸗
feninvorige finſternuß: Doch koͤnte er auch zu
folcher sollEommenbeit gelangen / Daß er gat
nicht mer fundigesund nimals widerum bon der
beftändigkeit in guten abtape: Und da fonft nie
mand ſeelig ſey / ohne der fol es wiſſe / ſey ein * |
33 her
verfichert:
“4
Das letzte ſtuͤck von denjenigen/ darein wir
die lehre diſer leute eingeteilet / beſchreibet die art
und weife / und die mittel / ſolche woltaten zu er⸗
langen / worinnen wie ſehr fie nbermaispon des.
nẽ andern darvon wir bereits gedacht in diſem
ſtuͤck abweiche/ganleichte zu ſehen ik, Deiifieer
keñete hinzu Fein ander: huͤlffsmittel / als die wach
ſambleit des gemuͤts und fleiß ige achthabung auf
ſolhes in dwedem herhzen des Menſchen leuch⸗
tende licht / auf die ſpruͤche des H Geiſtes in der
ſchrifft / oder auf Dieevinerungen und ermanun⸗
gen geiſtlleute Und alſo liſſen ſie zwar das pre⸗
digamt zu / und namen ſolches an / allein for
daß ein jdweder chriſt ſolches verwalten folte /
wiewol mit Unterſcheid / auf bloſſen antrib |
des H. Geiſtes / ohne beruffder menſchen / oh⸗
ne heſoldung und belonung/ alſo / daß auch die
weiber von diſem lehr⸗ amt nicht ſolten ausge⸗
ſchloſſen feyn: Hirnechſt drungen ſie auch dar⸗
aufs es ſolten allechriften zu gewiſſenzeiten und
an gewiſſem ort oͤffters zuſammen kommen / zu:
dem ende / daß fie in bruͤderl einträchtigkeit
GOtt / als ihren Bater; ehreten / und ſich unter
einander zu beobachtung ihrer ſchuldigkeit ge⸗
gen GOtt und menſchen/ wie auch zur tugend
und beſcheidenheit / auffinunserten und anfürs
een Dochdürffte difer gottesdinſt an keinem
RD ore |
eher. menfc) alsdenn fchen einer glückfelg ei
y
?
2
Ä
:
«
Y
\
2
63
M zeit gebunden feyn alſo daß
Sig: u folcher zeit und an ſolchem ort muͤſſe ver
richtet, ‚angefangen und vollendet werden /
nach beliben und-anordnung derfelben leute ;
fintemal einfolcher gottesdinſt bloß und allein
auf antrib und beyftand des Heil. Geiftes ,
der an feinen ort gebunden / fondern frey iſt,
angeſtellet werden müfte. Was aber die Sa⸗
cramentay algdie zeichen und ſiegel der gnade
Gottes, die in die augen falten / anlanget /
mänten ſie diſelbe nicht an; ſondern hilten dawor /
die tauffe und das H.abendmalfey nur was ins
nerliches un gel he äufferlijeCe
enamdar in der erffen apoſtolkirchen im gebzauch
denvefen, alfein nut als figuren und bilder big
die menfchen dag weſen der ſache felbften über
timen. © redeten und ſchriben auch die
Sbaker / als fie erft aufkamen vil von Gott
und Ehrifte / wie fie in Menfehen / und Die
menfehen in hnen beſtuͤnde / alſ ð /daß fie faſt von
nichts anders zureden wüften / jedoch war es
ein groß wunder/ja gar unt oͤglich zu verſtehen /
was‘ fredarmit haben wolten / oder machen’
da ein andrer ſolches verftandenhätte. Allein
nachachends haben fie ihre meinung beffer eroͤf⸗
net/ umdDif: en lehr⸗ ſatz deutlich vorgetragen /
‚als welchesder grund ijt/_ worauff ihre gande
lehre ſich artindetdannen aber zur andern zeit bey
beqpemrer gelegenheit gehandelt werden ſoll.
on. RAM Diſes
daß er rotwen⸗
tt. welche äuffealicheCeremoni- |
— — — —
— — —
lu)
— — —
Difesifkalfoerft, der abriß und befebreiz.
bung ihrer lehre. Wie nun aber ihre lehre und
gauben / ſo war auch ihr leben und buͤrgerl.
wandel gantz ſonder⸗ und wunderbar. Sel⸗
biger beftund vornemlich in enthaltung und un⸗
terlaſſung nachfolgender dinge. Aller Evig ser
ſey öffentlich oder privat / gaben fie vor fey
nach) goftl. gefeß verboten , dannenhero unterz
lüſſen fie auch alle rache, ia auch allen wider
ſtand / und wenn fie mit andern leuten. oder
auch vor der obrigkeit etwas zu tun hatten / wol⸗
ten ſie durch keine beteurung / vil weniger durch
einen eydſchwur ſich verbinden, ſondern hilten
ſolche reden ſchlechterdings
nechſt enthilten fie ſich aller wolluſt / pracht und
uͤberfluß in kleidung / bezeigten auch einen haß
gegen die hantirung und gewerbe / welche der⸗
gleichen vanitaͤten und ergoͤtzligkeiten befördern
helffen; ingleichen gegen Die oͤffentlichen ſchau⸗
Mile’ Comedien, narrenpoſſen / fpiele, und.
ollerhand arten zu fchergen / wie auch wider
Das allzugroffe gelächter ; ingleichen wider die
Minen’ Yeorte , geberden / bewegungen / bes
Sruffungen / libEofungen / dinſt⸗ beseigungen
und dergleichen ; welche in bürgerf. leben beh
zuſammenkuͤnften in acht genommen werden
und den namen der tugenden / oder doch der
höffligkeit und artigkeit insgemeinzu füren pfle⸗
Se. Dargegen erforderten fie , daß ein jd⸗
weder
bor verboten. Hir⸗
|
tlic)y vernunfftigz mahig/
ls) |
fuͤrchteten / ohne was warhafftig ſunde waͤre
entweder wider GOtt / oder wider den naͤch⸗
fteny alſo wendeten ſie dargegen ein / es wuͤr⸗
den fromme leute / welche bekennen / daß die
chriſtenheit ſchon laͤngſt über dergleichen boß⸗
heit / torheit und naͤrriſches weſen geſeuffzet/
und geklaget / ihrer tugend gratuliren / daß
fie Sch erkuͤnet / einem ſo allgemeinen und einge⸗
wurgelten übel und gebrechen mit ihrer gro⸗
ften ungelegenheit zu ſteuern uũ es auszurotten. |
Wiewol fie auch nicht leugneten / auch noch
itzo die erfarung geſtehen muß / daß ſie
nicht alle ſolche leute / wie fie zwar und alle men⸗
ſcheu haben wolten / auch zu ſeyn wuͤnſcheten /
ſondern da waͤre von anfang geweſen / und noch
itzund / bey ſo groſſer menge / ſolcher leute der⸗
gleichen welche ſich mit lift heimlich / in ih⸗
re geſellſchafft / mit einſchlichen und mehr
ihren wortenyals ihren wercken folgten diſe
aͤberſchritten nicht nur die graͤntzen ihres fiagt st
und ernfthafftigen lebens / ſondern begingen offt
ſelbſt die laſter / die ſie an andern ſtrafften / ſon⸗
derlich im hand el und wandel / und bey geſell⸗
ſchafften / gingen ſie betruͤglich und boßhafftig
mit denen leuten um / truͤgen ihren glauben
gleichſam feil / ſehen auf die perfoneny nicht auf,
die ſache ſelbſt / und hingen nur den mantel nach
dem winde. Allein auf ſolche leute ſind ſie / wie
ſie ſprechen / ſehr erzuͤrnet / haſſen und ver⸗
achten fie / und haben einen greuel an denfelbeny
erin⸗
erinnern fie auch fleiſſig/ Hilmalg mit Troffer
Khärffe / und wennfte feheny daß fie nicht: wol⸗
en na ſich beſſern / ſey ihnen
eſtraffe und da auch diſe nicht hel⸗
IC ie gangliche außftoffung aus Ih?
0 9 5* nevEant und verordneet..
m folchen erften anfängern nun und ur⸗
hebern der Dpakerlehrermar, wie. bereits oben
9 {7 * rzulauff / und / nachdem fie ſich
hirzu begeben / jederzeit ein ſolcher eyfer vor
ihrereligionun het oder lebens art bey diſen /
bingeget bey andern eine folche mißgunft und
ſtreit | diſe leute zu ſuͤren / daß es ſchine /
als wenn gleichſam beyde parteyen ſtritten /
an die andre am erften Ente müde ma⸗
*— ode uͤberwinden / darvon wir anitzo et⸗
Bit handeln wollen.
ten diſe leute son ſich/ und an⸗
Ba RER täglich zu ihrer gemeine hega⸗
aben ihnen Das zeugnuͤs / daß ſie waͤren /
nd — — in der tat geweſen / don der an⸗
zal derjenigen welche ein roß verlangen / und
ſonderbare libe truͤgen zu tt / und zuihrer ſee⸗
ligkeit· Derowegen/ Wwie gleich und gleich
fich gerne gefellet/ alfo begab ſich auch vil volck
von unterſchidlichen veligionen / ſonderlich die⸗
jenigen / welche ſich die gottſeeligkeit und ihrer
ſeelen ewiges heyl / welches Doch das vornemſte
iM / bi der menſch wuͤnſchen kan / von areas
y ”
- = *
angelegen feunliffen/ zu ihrer gemeine. ie
bekanten / daßſie einpfaͤnden und bedauerten / mit
was vorfaulheit und trägheit/wiefchlaffiig und. ”
verkert fie biß anhero Gott geſuchet / undbor ihe 7
ewigs wolſeyn / um welches willen ſie alles haͤt⸗
ten tun ſollen / geſorget: diſe maͤngel wolten ſie
nunmer mit deſto groͤßrer und embſiger befleißi⸗
gung des guten erſetzen. Deſſentwegen kamen ſie
oͤffters zuſammen / Daß ſie mit vereinigten und
zu GOtt gerichteten hertzen ſich GOtt darſtel⸗
leten / und ſich unter einander zu gleicher andacht
aufmunterten. Alſo libeten ſie nichts ſoſehre /
als ihre zuſammenkuͤnffte / undftattetendielie
bes⸗dinſte unter einander ab / hilten auch dar⸗
vor / daß ſie liber alles leiden / ja eher den tod
ſelbſt ausſtehen / als diſes unterlaſſen wolten.
So bezeugeten ſie auch / daß ſie hertzliches mit⸗
leiden truͤgen mit aller der andern elend und all⸗
gemeinen untergang / darum daß ſie keine ſor⸗
ge / Feine gedancken vor ihre ſeeligkeit haͤtten /
und wuͤnſchten nichts mehr / als fie auß ſolcher
ſeelen gefar zu erretten. Dannenhero redeten
fie öffters denen jenigen zu / welche ſie in ſolcher
gefar zu ſeyn vermeinten; und wurden ihrer vil
dadurch angelocket / ja vil ohne worte dur;
das bloſſe exempel gefangen. Ieilfienunae,
fo alle einmuͤtig geſinnet waren / war bey ihnen “
keine / oder doch ſehr felten / einige zwiſtig
keit in worten / Feiner verachtete Das andern
ſeinen kopf / geſchickligkeit und gaben/einjds
weder
DRS ————
weder dinte dem andern mit der gabe die er
empfangen hatte / w ſches denn gewiß die rechte
gemeinſchafft id eiligen ift. Alſo rourden auch
Junge leute zu aͤmtern / die ſonſten nur vor er⸗
Wahchfene gehörten / gezogen’ | \
‚weiber » fondern auch jungfern und magdgen
vermalteten anigo die nur bißher von maͤn⸗
nern bekleidete aͤmter / lehrten öffentlich / und
verhilten ſich als prediger. Daher ihrer vil
von männern und weibern täglich angetriben
wurden / dahin fich zu begeben / damit fie ſe⸗
ben liffens wer fie wären / fonderlich Die wei⸗
ber teils aus wanckelmuͤtigkeit ihrer natur
teils aus überfiflender libe und eyffer zur re⸗
üion / teils auch offentlich vor Der kirche zu jeis
geny was fie vermöchten / und bie manner
-felbft zu unterrichten 7 welches bey ber gröften
freyheit der weiber in difen landen bißher noch
ſchine gemangelt zu haben, Ja wie es daſelbſt
denen weibern gegeben iſt daß ſie bey denen
ihrigen durch gute worte und freundligkeit ſehr
sil vermögen, alſo find vermittelſt ihrer dile
familien darzu gebracht worden / daß fie fich
zu denen Ovakern gefellet. Wimwol fiein
aufnemung ſolcher leute nicht fo gar willig wa⸗
ren / ſondem mit allem fleiß / ſo vil als moͤglich bey
allen einen guten unterſcheid machten. Denn
obgleich,da anfangs die anzal Der männer bey
jhnen nicht fogroß war’ alshernachmals er
| | Jun
anicht nurdie
Isund eine gro
lehren und zu predigen igund nach und nach.alls i
mälig abgenommen / und heute zu tage fat
durchgehends iſt fie nicht mehrim gebrauch / ihre
zuſammenkunfft aber und der gottesdinſt den
ſie darinnen leiſteten / erforderte sang Feine fps
ſten. Waren einige unter ihnen / welche arm /
ſelbigen gleich lib und wert/ Eamen ihnen auch
nach vermögen zu ſtatten z.alfoydaß bloß die tus
gend durchgehends bey Ihnen ihren preiß und be⸗
lonung fand’ und ohne einsigen ubermut und
ſſere menge angenommen wand»
hatdoch Die gewonheit der weiber .offentlicy zu
|
oder von ſchlechten mitteln hiltenfiedgch. dis
ehrgeigmurdie gottſeeligken einen jdiwedenze-
commendiren muſte. Dahero ihrer vil / wel⸗
che beyihrer kirchen nicht ſo hoch geachtet , noch
ihnen ſo beygeſprungen wurde / zu diſen uͤbertra⸗
ten, Wicwoldochoildarunter fich befunden,
welche Die religion zum deckel Ihrer nidrigkeit
und fchlechten herfommens/ wiees von langen
seiten her insgemein fo ergangen / yoie auch zu
einem mittel / ihre faulheit dadurch zu ernereny
gebrauchten. Weil es nun alſo mit diſen leuten
beſchaffen / muften fie bu verdruß und feind⸗
fchafft von andern ausftchen und erfahren.
Doc) war noch eine andere wichtigere unfache
birunter verborgen. Maffen denn gewiß / daß
nichts ſo ſehr der religion und der gottſeeligkeit
entgegen / auch der vernunfft/ den allgemeinen
: finnen
gar aus dem lande Der (ebendigen ausrotten
will. Ein andersiftesy wenn es ſolche leute
ruhen koͤnnen / andern verdruß
fie zu betrigen / ihre religion und got⸗
en ‚gureden hatten / auf Dergleich
— genoef rund mitt
vecht dife leute hren zufta
‚Hager / toird num nehroe
zutragen ſeyn. a
>... Denn als diſer leute ihre 4 anderer
lehre ſo gar entgegen und zu wider war/ wurde
‚fie überall mit vilen bei chuldigung en / laͤſterun⸗
‚gen und verleumbdun ngen angefochten, ſonder⸗
lich von denen / welche nur der gemeine n rede
folgeten / inziwifchen aber vonder gangen lehre
diſer leute fo bil als nichts eftunde, X Beilar ich
ihrelebens-art ſo gar ſehr denen ſitten untgder.
gewonheit aller menſchen fehnur tracks zuwider
war / und fie ſonderlich auf denen gaffen und bey |
zuſammenkuͤ infften im ‚gefich fe und gange gan
traurig / einige auch unter ihnen i in fehr unans
‚acht und Eleidung einhergingeny his |
nechſt aber alle mit einander entweder gat ar nicht /
oder doch feh wenig vedeten/undda fie ja noch,
redeten / vil ungewoͤnliche/ langſame u 10.
| ge torte, und faft wi lauter punckte/gebraud;
teny ſonderlich / wenn ſie von ernſtlichen dingen
hen art ſtockten ⸗
di worte deneten / und faft ale ſy ben zeleter
gleiche jaffen und firafe
ſen / en je are fie zu andern leuten
ins yauf kamen / und wider weggingenz nie
mand gruͤſſeten / woraus man Denny als aus
kenneichen / diſe leute faſt erkennen konte / wa⸗
ren ſie des wegen bey allen / mit denen fie um⸗
gingen und etwas zutun hatten’ verhaſſet. Die
vornemfte urſache aber/ welche ihnen bey den
leuten groſſe abgunft und vil ungelegenheit ver⸗
urſachte / war diſe. Erſtlich ihre hefftigkeit 7
und harte laͤſterung ſo wol muͤndlich als fhrifte
Lich wider anderer lehr und glauben / vo r
wider diejenigen / die ſich zu der öffentlichen fr
chen bekenneten / auch um einiger: namen.
und worte willen / die vonder gantzen kirchen
von langen zeiten her gebrauchet wordenzund
obſchon nicht dem buchſtaben nach in der ſchrift
enthalten / doch in der tat mit andern worten
und namen der ſchrift uͤbereinkamen / die aber
doch jenen ungereimt duͤncketen. Die andere ur⸗
ſache war ihre verwegenheit und kuͤnheit / indem
ſie alle diejenigen urteileten / verdammeten / be⸗
truͤbten/ und verwuͤnſchten / die ihnen inihren
ſachen nicht beyfilen; ob ſie gleich Difelbigen in
uͤbrigen nicht kanten/ noch gehoͤret hatten / di⸗
fe ſich auch nicht verteidigen kunten/ and alſo
an difem verbrechen unſchuldig Welches
denn ſonderlich diejenigen taten / welcheunter
on En die — und vornemſten
waren.
nn RER |
Waren. Hirzu Fam noch vilerandever ‚die von.
geringern ftandey und diſes fonderlich vor an⸗
dern hatten / daß fie wenig wuſten und fein un⸗
bedachtſam handelten / ihr unverſtaͤndiges und
umver ſchaͤmtes verfaren / daß ſie an oͤffent⸗
lichen orten / bey groſſer menge des volcks /
nach art der marckſchreier / doch mit unangene⸗
mer ftimmeyeinefurge predigt onfingen / Inder
nen kirchen (welche die Dvaker insgemein
Pyramiden haͤuſer ſchimpfflich zu nennen pflege
ten ). bey verrichtung des gottesdinſtes mit be⸗
decktem haupte ſtunden / bisweilen mitten uns.
ter der predigt und gemeinen gebet der kirchen⸗
diner / (welches fie in ihrer Engliſchen ſprache
warſagung nenneten / die ſelbſten einander zuwi⸗
der und man nicht wuͤſte / was ſie haben wol⸗
ten) bisweilen aber auch nach endigung derſel⸗
bigen unvermutet etliche ungewoͤnliche worte
ſich vernemen liſſen / und ohne einzigegegebene
urfache der vorigen tun und vornemen wider⸗
legten / ja als ſchrecklich und verwerfflich ver⸗
abſcheueten / und ſolcher geſtalt ſelbſten ber
gingen / was fie ſo ſehr an andern ſtrafften. Ei⸗
nige unter ihnen ſtelleten auf volckreichem
marckte mit liderlicher und naͤrriſcher kleidung /
wie auch mit geberden des leibes gleichſam der
menſchen taten vor / oder verlachten ſolche/
oder deuteten etwas zukuͤnfftiges vorher / di⸗
ſes taten aber nur meiſtenteils arme und ein⸗
RAN ae faltige
. Eee die Weib er Doch ga⸗
higen die foLches taten’ vOr 7 fie A
des Geiftes Gottes / und nach
el — Chꝛriſti und der
17. vorn welchen fi fie. behaupten woiten/
N im gebrauch gehabt / „dergleichen dinge
ntlich, in ‚den eyn Des volcks/ im tempel /
5 voll, und an denjenigen orten / da⸗
ıberal bekannt werden. Eonnen / vorzu⸗
$ fen auch nimals ein gefeb in Enge⸗
egeben worden / welchesdergleichen verz
1/.und mit folcher verichlagenheit und aus⸗
ehren enifchuldigten fie die ſache: Zumal da
:inige von En hit inne bey⸗
en/ andere olten diſes weder loben
‚noch febeleen; ‘ Rn nie Ka a fie
‚alle diſe di I | ‚jteleten jet ni e ei... Da fr
—
J
su...
huͤten Fonnen / nicht zulaffen 7 und uns
felbft mutwillig in gefar türen füllen. Ge⸗
fchahe es etwan / daß die Obaker vor gerichte
geſtellet und befraget worden / entbloͤſeten ſie
nimals das haupt / gaben Auch denen richtern
nicht ihre gebirende ehrentitul; denn das hilten
ſie bor unrecht / wenn man denen menfthen ſol⸗
che ehre erweiſen wolte / weil dergleichen ehren⸗
dinſt GOtt alleine zukaͤne Wurden fie
um etwas gebuͤrend und. gang vernuͤnfftig
und befeheide gefragt, wuſten ſie unterfchidliche
vil ausflüchte / oder antworteten doch was
nicht zur ſache gehoͤrete. Da ſie nun offtmals
unverhoͤrter fache / ohne was fie alſo vorge⸗
bracht / ing gefaͤngnuͤß geworffen worden /
durfften ſie wol ihre richter in ihrem beyſeyn
verachten / und ſie laͤſtern / als ob ſie ſolche ges
ſetze geben / dadurch fie unterlaſſen folten /
was GOtt und ihr gewiſſen von ſie haben wol⸗
te / oder wol gat denſelbigen zuwiderhandeln.
Andere aber von ihrer gemeine griffen die obrig⸗
keit mit harten ſchmaͤhwoꝛten fo wol ſchrifft⸗als
mündlich an / mwünfcheten ihr ales unglück
auff den halß / und Eindigten ihr gleichfam
ſolches auff GOttes befelan 7 uneingedenck
Der erinnerung unſers Heylandes’ daß wir in
ſolchem fall alles geſtehen unfere feinde liben /
und ihnen alles gutes wuͤnſchen und tun fol
len / fo wurden wir recht vollkommen feyn
* gleich⸗
d x
u u)
gleicht — are im himmel Got iſt.
A j Dinge nicht nuedie | jenigen/bie folcher maßen
von denen richtern wolverdinter maſſen fortge⸗
istmernennden ‚auch die andern / die alſo
er. ihrigen be maͤckigkeit entſchuldigten / fich
mehr und groſſe rung! ück auff ven halß / und
muſte offtma die gantze gemeine dergleichen
ſache wegen iffen. Doch bejeugeten auch die
andern/ Die mehr vernunfft / und fich beffer
faſſen unten / uͤber ſolches unvernuͤnfftiges
39 ihr mißvergnuͤgen. in übrigen has
ben die Obaker in England / Schottland und
Sure nimals / weildag Interregnum und
der. Cromtvelifche anhang gewaͤret / einen all⸗
gemeinen A A a all und gaͤntzliche verfolgungerfa>
‚ven dürffen.. So weiß man auch von Feiner
Durch. entliche gewalt angeordnete. privat
‚verfolgn 9. ohne wenn etwan die leute ihre
Zuſammenkuͤnffte gar zu unvorfichtig und dum⸗
** inftelleten / „oder durch ihre, predigten/
öffentlichen. gottesdiuſt turbirtenz. oder
mit ihren fpigigen. und frachlichten reden und
sei en andere leute —— namen
riffen oder fonft.der niit Den d
geberde n a es ar
vie Auf befel mE eit Senn in, Bu
‚von Den, aM nem. mann am leben geſt rafft
u — — Rachgehens Gen
l
leute Motten —1 und. —*
a
BE OL
mach oiler
IRRE —— — — —
faren müffen / daß man ihnenans
befolen aller orten fich dergleichen zuſammen⸗
kuͤnffte zu enthalten / undda fie vorwandten /
fie koͤnten Difeg gewiſſens wegen nicht tun, auch
ſolches dahero Feines weges taten erging des
megen tiber fie durchgehends / fo vil möglich +
nicht einerley verfolgung auch über einzelne
Derfonen infonderheit welche etwan eine neu⸗
erung oder unruhe in der Eirchen oder andere+
wo anfingen. Worzu noch difes verbrechen
kam / daß fie vor der obrigkeit Feinen eyd abs
ſtatten / nach denen Fitchen dinern die zehenden
geben / und dergleichen andere dinge nicht tun -
| ft aus vorwand ihres.
ſchwachen und zaghafften gewiffens und wegen
der Furcht Gottes. Wenn nun dergleichen
oder leyden wolten,
“
s
geſchah / wurde war Feiner von den Dvakern
auf hefel der obrigfeit Durch die beftraffer der
malefiz perfonen / ftadtEnechte oder hencker
öffentlich oder heimlich an gebracht /
doch worden ihrer vil in denen gefängnüffen ala
fo gehalten / und von boͤſen und leichtfertigen
leuten dermaffen geſchlagen und verwundet,
daß die armen leute hir auff bald.ihrengeift ha⸗
Se uf möfe, Sabaoestena
mals fo fün und beftändig waren, das, was
‚fieeinmat anfingen/ fortfegeten „und nichts
von allem dem ⸗wo bon ich bereits ge-
dacht / unterliffen "auch iemehr man fiefuchte
hiezu ngen/ jemehr fie fi) denen Die
gen wolten / vwoiderfegten und
tertenygefehab es faft taͤglich daß
en don der obrigkeit mit gefäng?
fen / Priegel
ter: / wo ſie ſich auff hi
fie denn unter ihren Ichrern und bar»
| 99 wol ‚nich Feiner zufinden 7 der nicht etz
he mahl gefangen gefeffen. 1
feters begeberi’baß wenn fie in ihrer verfon?
s NS
l
N vn Z *
5 17[1
SION. wa
denn was fie nicht fortbeingen Fönnensverderbef:
und zernichtet / Das übrige aber weg und nach
hauß geſchleppet haben. 5 raſen⸗
den mutwillen nun haben diſe bo
ſewichte ſowol
arme als reiche um alles das ihrige / fofiein
ihrem h auſe gehabt/ und in vil jaren erworben /
in einer ſtunde gebracht / ſo daß fie auch nicht
einmal den, armen handarbeitern ihre. werct⸗
zeuge / die fie zum unterhalt ihres kuͤmmerli⸗
cher lebens nötig hatten/ übrig gelaffen, Biss
teilen trug ſichs zu daßmenn etwa gegen den
abend diſe leute nicht gar zu heimlich zuſammen
kamen / jene, boͤſe buben unverſehens in ıhre
verfamlung hinein ſtuͤrmten / dag angezundete
VLeht auslöfcheten zund fo vilfie ertappen konten /⸗
teils bey den haaren ſchleppeten/ teilsan hans
den und fuͤſſen gebunden aufs feld hinaus legten /
da ſie in groſſer lebens gefar die nacht über li⸗
gen bleiben muſten. Alſo daß ihrer vile teils im
gefaͤngnuͤs / bor ſchwachheit oderaus mangel noͤ⸗
tigen unterhaltg/ oder auch vor groſſen geſtanck
und anderer befchwerlichkeitzteilsin ihren haͤu⸗
fern wegen allerhand tranglal > fü ihnen dee
zafende pöbel zugefüget ihr leben eingebuͤſſet.
Doch haben diſe leute folchesallegnicht auf ein⸗
anal/ ſondern eines nach deim andern erlitten. .
Indeſſen duldeten die Quaker ſo wol gleich von
ihvem anfang als auch in folgenden zeiten folz.
ches insgeſamt mit folcher gedult und Bauppahr
| z | pen
sugemdie 7 daß fie nicht allein Dite von ihren
einden felbft damit müde machten / ſondern
uchniche wenig dadurch gar. zu ihrer gemein?
haft zogen / indem diſe legtere tmeineten / es
volten / oder Fönten folche menfehen dergleichen
merträgliches ungermach nicht über fich nemen
ch ausftehen 7 wo fie nicht derienigen wars
seit, un derer willen fie. litten/in ihren her⸗
zen verfichert wären. : Inmaſſen auch die
Dvakevfelbft diſe der ihrigen willige unter
verffung z welche fie mit: dem. nahmen, ber
märtprerserone,beehreteny weil zumalen ein
ſehr eingezognes leben darzu kam / vor den vor⸗
neften ſaͤmen ihrer lirche ſo wol damals
als auch zu allen andern zeiten ausgaben. Ja
h habe felbfteinige von ihnen predigen hoͤren /
g3 wauͤrde ihvereligion noch zu einer, reforma-
tion und verbefferung der welt werden / wel⸗
die aber mit derjenigen / ſo ſich Im nechft ver
ichenenn- feculo,begeben / gar ungleich ſeyn
wuͤrde da diſe zum teil Durch weltlichen arm
unterhalten worden / und ‚hingegen die ihrige
‚allein durch glauben / gedult und williges leiden
—J—— Inpiſchen beklagten
ſich die Ovaker ſonderlich
öffentlichen Fichen 4 toie ad) über Diealfo ge
nanten Sndependentensfonderlich aber die Ba⸗
‚ptiften 7 als diedazumal veden oder kun durff⸗
‚tens was ſie wolten: Denn ſie liſſen fich der’
* — J nemen /
“re
ber. die lerer der
— RR
nemen / es taͤten ihnen die letztern vor andern ge⸗
walt und unrecht / in dem ſie die obrigkeit wider
fie aufhetzten / und den auch ſonſt furchtſamen
poͤbel zu ihren verderben anreitzeten fodaß
fo wol ihr anſehen / als ihre menge durch ſolche
verlaͤumd⸗ und krenckung mehr als von andern
/ 2 x
derringertwinde a Kann |
Bißher haben wir don difen dingen ins⸗
gemein geredet nun kommen wir auch auf
fonderliche ſtuͤcke als darmit wirdie facheam
meiften darthun, behaupten und erweiſen koͤn⸗
nen. Zwar leugnetendie Obaker nicht / daß
vil dinge waͤren / die ſie bey anderer religion und
lehre nicht billigen koͤnten doc) ſtrafften fie die
| [e andenenfelbigen vor andern / daß ihrer vil
re lehre und leben mit vilen und ſchreckli⸗
chen verläumbd + und laͤſterungen angriffen
und ihnen ‘überall dadurch‘ groffe geraltund
imrecht taͤten. So wuften auch die Doafer
pil ſupplie und bitt⸗ſchreiben herzuzehlen / wel⸗
che die oͤffentlichen prediger wider fie bey der
Obrigkeit eingegeben / nur zudem ende daß die
Dvaker aus inrem lande getriben wuͤrden / dar⸗
bey ſie denn ſolche urſachen vorwendeten / daß/
wenn ſelbige war geweſen die Quaker ſelbſt
eſtanden daß fie wert geweſen weil fie ſich
i ſchoͤn umb die cheiftl. religion verdienet/
daß man fienicht nur aus einer Probintz und
aus een Komgreiche / ſondetn von allen eıiden
VEN EBEN der
ee
pelt verteiben ja gar ums leben ge Tracht
ätte, wo anders Die iveltl. Obrigkeit me ches
edoch nicht angaben macht hätte einioe hop
eit fo harte und ſcharff zu beftvaffen. Der glei⸗
hen bittfihreiben ward ‚100 mir recht⸗ Anne
1. von vilen priftern/bürgern und ein wohnern
3er Graffſhaff Weſtmot land denen friedens⸗
tifftern ſelbiger Probintz uͤberreichet / worinnen
fie baten’ daß Yacab Ragde / George gor und, Sridr
rich Howall aus Ihrem Sande getriben/ und. ihnen ander
— waͤrde / ſich wider in ihr land zu begeb n / und da⸗
et
daß / ob ſie ſie «leich ſonſt gar nicht kenneten / noch wuͤſten wo
fhrige zufebaffen / von welchen fie voraaken’
fie her wären / wo fie woneten / und was fie machten ‚fie
dennoch von freyen ftüchen wären dahin kommen / haͤt
ge erbaͤrmlich alfe eute vernuruhiget und aroſſe verbit⸗
terung/ zorn und einofepafit oncerichtet/ auch mit arof- |
dem nachdinch oil perſonen von der wahren: reffafon in
gesährt.schädliche/fchrectliche und verdamliche Irthuͤmer
undtrmege verführet/tmd fie in folchen zuſtand aebracht /
orten fie allen friden / amd gute ordnung Des ger
meinen weſens wertörten 7 da fie doch inzwiſchen ſelbſt /
ab Kegleich noch ſo gute und heilige urfrchen porwen ·
deten / aottloſe len e/betrieger und des Satans diner waͤren.
des bittfehreiben ſo bil gefruchtet / Daß
Naplorund Howoil ins gefaͤngniß geworffen
worden. Wiewol emer von denen Richtern
Gervacitis Benfon außbrictieh "gegen feine
Goflenen bereuget/dak Noylor nicht ver
dinet / daß —— Wwas er gethan / vor ein
verbrechen der laͤſterung gehalten / und er ”
> | —
'%
h
j Bl) en
als ein verbrecher des jenigen geſetzes/ welches
der
—* f 5 * N,
— BET)
jer habe befennet / er If
vei füge er- antgo/ DaB Det
uch in zufumnit in Lane⸗
*
ag Er
elchenfie gar
geirret /
affeten Jada
lichen ſchrifften / ſich darneben erklaͤrende / was
dacht halten. Man
leute / welche/da ſie v art ı
ger lügen befhuldiget wurden, und fie deßwe⸗
gen hingingen / ihr unrecht zu ereifensoder/
wenn ihnen ein ort
da fie ſich ſtellen und anhoren folten / wie ihre
klaͤger die ſache dartaͤten und erwieſen / nach⸗
dem ſie ſich geſtellet / entweder alſobald und un⸗
vermuthet / oder nach einiger gehaltenem nichts
N
vor einer kir
gleich wolte in die kirche geben / und predigen.
Difer reden ibn any ſtraffet und vermas
net ihn mit ernftlichen worten / er ſolte ablaſſen
die leute zu betrigen / ehe er von Dt geſtraf⸗
fet wuͤrde Zeher bat ihn hirauf / er moͤchte
9
hm doch ſagen / worinnen er die leute betroͤge.
N
>
verhafft genommen / underfklich vor die viche
terrnachmals aber ing gefaͤngnuͤß gefüret und
unter fchelmen /. dibe und. mörder geſetzet.
Worinnen als er faſt zehen monate gelegen? /
wurde ein allgemeiner gerichtstag gehalten zu
Nortamton / in der hauptſtadt felbiger Pro⸗
bins unter anfuͤhrung des Eduardi Abkins
eines fehr vernünfftigen und befeheidenen man⸗
nes, Als aber Fein Elager auffer einen zuge
gen war / und der richter eydlich feine meye
nung fagen fülte / Huber diſen ſtreit mit nach⸗
folgenden worten auf / welche von wort zu
wort / aus dem Eugliſchen uͤberſetzet / alſo lautent
Es iſt zwar die gemeine rede eine gute
anklaͤgerin / aber nicht deswegen eine
gute beweiſerin. Ob mir nun gleich von
‚Bir in der ſache / die ich gehoͤret genne ger
meine rede gehet / daß ihr ein —*
| 4
a LEN)
weite
aß dur genugfame verſicherung tun.
wolteft/ daß du dich hinfüro wol hals
en und auf nechſt kuͤnfftigen gerichts⸗
tag widerum erſcheinen wolteh. Weil a⸗
beꝛ Dewsberre meinte und bekante/er Eönte def
wege keine berſichrung von ſich ſtellen / wurde er
widerum in gefaͤngliche hafft genomen Und als
auf dem andern gerichts⸗tag / deſſen ober⸗haupt
Haleſius / eben diſe ſache mit ihm vorgenommen:
ward / und doch abermals Fein gültiger zeuge da
war/ ſprach ihn war der richter von der ſchuld
loß / gleichwol hiß er ihn widerum an vorigen nit
ſetzen / und aufeine.anderezeit berware.Dergleiz |
chen exempel trug ſich auch zu Dancun zu. Den
als da auch etliche Dvafer ihre gottesdinſt unter
einander verrichtetẽ / kam ein oͤffentlicherkirchen⸗
diner hinein / welcher die andern alle/ die es mit
ihm hilten / heraus ruffte / mit vorgebenver wol⸗
te ihnen weiſen / daß ihr geiſt ſey ein höfifeher
geiſt / benennete ihnen auch ort und zeit / da
die jenigen / die belibung truͤgen / hoͤren ſolten /
wie er ſolches mit guten gruͤnden wolte dartun.
Dazumal war auch gleich Leonard Tel
zugegen / welcher weil ihm. diſer vorwurf
harter ſchin alsdaßman ihn folte hören und
berfehmergen / a er / er wolte *
in me
*
A »
— %
ZB: vu
unddengemeinen friden vordere
78 volck ſehd / verlängere ich noch
r deine gefangenfchafft/es fen denny.
N Funte und vermochte verzögerte die fache und
| J | verſchob fie auf.e ne 1di | ei ot ' ä Te
jene ſich nicht ven h u ſolcher zeit fi
einzuſtellen. Wie ſi
einige kuͤne
griffen ſie in
gewalt und vilen ſchl
7
”
—*7
9
Br;
'
® (63) ch
ichts be fe getan Date zauc Ton fo
| eine fecte varzanfgenemmen die Papiften /
die nicht die freyheit gehabt / nach beliben zu⸗
ſammen zukommen und mit einander umzuge⸗
dern darinnen verordnet ı daß ſo etwan jemand
als ein tagelöner fich wohin begibt fein brod zu
verdinen / und Fannicht Durch einen ſchein von
seinem vichter eigenhändig unterſchriben / dar⸗
tun und erweifen 7 wer er ſey / woher er ſey /
wo er hinwolle / und was ſeine verrichtung. 4
wird er als ein muͤßiggaͤnger und.als ein unnü-
tzer und liderlicher menſch weg genommen und
‚ins zuchthauß getan / daſelbſt dijenigen dinſte/
die ſolche gefangene zu tun en +. biser ge⸗ \
nung hat / zu verrichten. Wo nun ſolche unbe⸗
kante oder auch unvermoͤgende und arme leute/
die nicht zalen konten unter den. Ovakern bey
ihren uſamenkunfften ſich befunden / und vor
die obrigkeit daraus gebracht wurden / die
‚wurden mit difer ſtraffe beieget. Darüber
meineten nun die Dvakers. hätten fie billig urs
ſache uͤber ihre widerſacher zu Elagen. ‚Allein
es iſt ein alt gebot / das ſelbſt in denen rechten
gegruͤndet iſt / was man nemlich nicht will,
daß einem andere tun ſollen / das ſoll man an⸗
dern leuten auch nicht tun. Diſes iſt der guͤl⸗
dene ſpruch unſers Heylandes ſelbſt / den er aus
dem heil.geſetze Gottes und dene Propheten her⸗
J— 82°. genone
hem Es iſt ein alt geſet beydenen Engelan⸗
=
x I f N f N
#
4
}
‘
PRO 33. ODE RER
gottesdinft abwarteten. Dannenhero erre⸗
‚geten fie auch wider ſich und ihren gantzen an ⸗
hang die feindfi dert ‚der obrigfeit undden zorn
des gemeinen volcks/ beyderfeits aber: verfol⸗
gung und anfall / ſo daß diſe wenige an der an⸗
dern trangfalzurfachyund mit recht dor verraten
ihrer gangen gemeinde gehalten werden fonten.
Da nun unterfehtoliche erempeldergleichen un?
vernünfftigen beginnens diejenigen / die fie.
felbften vorgenommen und angegeben oder
doch zum wenigsten folcher leute freunde und bez
förderer geweſen / in ihren ſchrifften oͤffentlich
antag geleget / und deſſen fich noch wol gerů⸗
merz wird man defto weniger an der warheit
nachfolgender hiftorien / fo Daraus entlenet
monde zu zrveiffeln urfache haben. "Den anz
fangmachte hirzu / und bante hirdurch gleich⸗
ſam denen andern den weg anno 5.Boswell
Midleton ein Corduan ſchuſter in der ftadt E⸗
borae / indem er. einem prediger Eduard Boules
mitten in der predigt / daß es alle leute hörten /
zuriff: Dubiſt ein diner des Antichriſts /
und foldhe leute find alle deine zuhoͤrer.
Weß weoen er auch bald hernach ins gefaͤngnis
geworffen ward. Ein ſolch unverſchaͤmtes und
tumfünes exempel "begab ſich and) in eben
dem jare zu orxfort mit zween weibern / Eli»
aber Havenſin / und Eliſabet Fletcherin.
Diſe fingen an zu predigen erſtlich auf Denen
Ir | 83 gaſſen
ai ee
gaſſen / nachmals in öffentlichen Gottes⸗haͤu⸗
fern endlich" gar auf der Univerlität bey de⸗
nen ſtudenten mit ihrem groͤſſern ungluͤck und
gefar / als ſie anfaͤnglich nicht gedacht wol
aber leicht haͤtten dencken koͤnnen. Denn di⸗
ſe / gleich als von ihren artigen reden einge⸗
nommen / namen ſie noch vil artiger auf / oder /
daß ich vilmehr im ernſt und die warheit fage/
(wie denn diſe jungen leute ſonderlich mutwillig
und kurtzweilig ſeyn) namen ſelbige auf ih⸗
ve Eollegenshäufery ſtelleten ſie unter den zieh⸗
brunnen / und nachdem ſie diſelben voll waſſer
gefuͤllet / ſchmiſſen fie fie an einander gebunden
in eine pfuͤtze / nachmals wurffen ſie die eines /
nemlich die Eliſabet Fletcherin in ein offen grab /
darein eine leiche ſolte geſetzet werden / mit ſol⸗
cher gewalt / daß ſie nachgehends von ſolchem
fall ſterben muͤſſen · Da ſie aber dißmals alſo
waren loß gekommen / gingen fie widerum in
die kirche und wenn eine ſtille ſchwig/ fing die
andere zureden an. Dannenhero wurden fie
beyde ergriffen und in DaB, gefaͤngnuͤß unter
ſchelmen und dibe geſetzt / nachmals auch /
nach dem die ſache dem Commendanten der
ftadt war überlaffen worden 7. Difer „aber, der
ftadt / ohrigkeit und. dem Rector der Academie
ſelbige übergeben / daß ſie mit ihr moͤchten ma⸗
hen / was fie wolten / find, fie beyde als ver⸗
Iauffene weiber Aus der ſtadt verwiſen —
J 4 © 4
* F
* u
a (ET). *
dam Weil man aber dergleichen unbefonnene |
Fempel gar vil hat / die ſich nicht an einem orte! j
Ach nicht zu einer zeit begebe/ wird bicht unfuͤg⸗
fichfeynzuerzelens mas ſih zusßtiftollbiegeit |
uͤber mit diſen leuten zugetragen / welche dinge
ihre glaubens⸗bruͤder und gewiſſen verteidigt? ©
gleich als groſſe helden⸗taten ſelbſt aufgeſehet
und beſchriben Haben. Zumal da eines und
Nas anderefd difem gleich / auch andere merck⸗
wuͤrdige dinge in ſolcher erzelung duͤrfften mit
N >,
Es woar diſe ftadf 7 nachdem diſer leute
{ehrenundaefege in felbigenn lande ausgebreitet
worden / gleichfam der pflang-garten / nider⸗
lage und auffenthalt ſolcher ſchwaͤrmer / und
Hleichſam der ſchauplatz aller derjenigen dinge/
wasdifeleute / vor andern fonderlich taten und
erlitten / welches denn bey denen andern religi⸗
vons Wberwandten / deren in Der ſtadt nicht we⸗
g waren groß auffſehen verurſachte Und
Wiewol ſie in der religion und in andern verrich⸗
tungen gang nicht mit einander einig/ fondern
faſt unter ſich ſelbſ tod⸗feinde waren / waren
ſie doch in diſem ſtuͤck / daß man ſich den Ova⸗
Fern voiderfegen ſolte / alle mit einander ei⸗
nig. Eben dazumal kam auch Johann And⸗
land / und Joh. Camm/ und batd drauf
Tr. Howgil / und Er. Burxbug/ 2°
- beyihnen wol bekant und lib und wert gehalten
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Marihallin/ Denn als cinsmalsder prifter
udolph Farmer / und die garge gemeine
in der kirche beyſammen waren, Gottes wort
zu predigen und zu hörenszu beten und das heil -
Abendmal zu gebrauchen / ftellete fich dife frau j
die gantze zeit uͤber Farmern entgegen / und alser
wolte das heil Nachtmal adminiſtriren und |
ausfpendenzfchri fie über laut. Wehe / we⸗
he dir / oFar mer / von dem Herren/ daß
du das wort des HErren in deinen
mund nimſt / da dich doch der HErr ni⸗
mals geſendet hat. Als nun durch diſe
worte alle mit einander erreget und die meiſten
zu zorn beweget wurden / richteten ſie das weib
ſchaͤndlich aus / ff n ſie auch und riſſen ſie mit
gewalt zum tempel hinaus. Da denn drauſ⸗
‚fen die jungen fie mit: ſteinen wurffen / und
fortſtiſſen / biß ſie endlich in höchfter eil ihr hauß
erreichte / und ſich darinnen vor weiterer un⸗
gelegenheit verbarg. Wiewol nun diſen fre⸗
veldie obrigkeit ſcharff hätte koͤnnen beftraffen /
wolte ſie doch liber ſolches vergeſſen / oder die
ſtraffe auf eine andere zeit verfparen. Allein
fie/gleich als ob fie es wol ausgerichtet, fing auf
nechft-Fünfftigen fontag dergleichen wider any
und nachdem der Prediger Joh. Knowel in
‚eben der Firche dem volcke den feegen mitges
teilet vedete fie ihn alfo an; Das ift das
Ve | U
Mann erbittert / und fagten öffentlich/ / diſes
Selbfe. ©
| Yieftane widerumb zurüche Eommen, W
che als fie vor die ſtadt hinaus-git en an den
den.Welche / als es der pobeln
erfaren / liffen ſie zu/ well ſie meinten / es haͤt⸗
ten diſe obern dißfals nicht. getan / was ihres
Meltrundfehrien: Es hätte ſchon längft diſes nettanf-
Be Gbrigteit)t Pin * —— Sn i
tem bůttel gefüret / doch aber mit Feiner ſchaͤrf⸗ |
b
fern ftraffebeleget, ‚Darüber wardfaft jder-
volck ſuchte nur mit ihrem vornemen und begin?
nen urſache zu läftern / und unruhe und ver⸗
wirrung anzurichten/ ſuchte auch nur gelegen⸗
eit zurgeindfehafft und zur rache wider ſich
Indeſſen war Andland und J
Wel⸗
‘ort wo die Dvakır pflegten ihre ufammens
kuͤnffte zu halten / wären fie bald. durch anfall
der jungen in aͤuſerſte lebens» gefar geraten.
Waͤre auch wol um ſie geſchehen geweſen / da⸗
ferne nicht auf anordnung einiger obern fie wi⸗
derum aus ihren handen waren befreyet wor⸗
nd ihres gleichen
brig⸗
amts geweſen / droheten derohalben der obr
gelommene / ſhanduge⸗ und teils laſterhaffte und I
BR ——
ie ſchroncken der exbarkeit uͤberſchrit—
eitmit ihm gekommen, / KERN une
es und verwegenes be inner nicht gröfler ter-
m könte ; gleichtvol dnte die obrigkeit alles diſes mit an-
ehemnmd erdulden / der doch anbefohlen / des gemeinen
sefeng / dem fie vorgeſetzet würde und anſehen zu er⸗
haiten / und daneben zu perhiten/ daß nicht Das gemeine
bolck ſonderlich am einigen ſchaden erlitte. Da
2 Su. 07 33
42
her verſtummeten bey ſe gefaͤrlichem zuſtande ‚die geſetze /
die gerichte fänden müßte / man firafte nimanden / alle
weltlicheund geiftliche dinge lägen zu boden / ja es haͤtte
diſe ſtadt nichts als den endiichen untergang ihrer freyhelt
und rellgion zu gewarten es wäre demnach elt/vaß das
— „und daß / well Die ‚obrigfeit fich ſo
träge erzeigte / Mn. denen am meiften Dramgele-
gen) die regirung auf ſich naͤmen / Damit fie alſo ihre
wolfart / die auf keine andre weiſe zu bekommen waͤ ·
ve,/ erhalten moͤchten; ſtuͤnde diſes fonft nicht frey / ſo
mare es noch ben ſolchem zuſtande erlaubt nd gann billich /
ja muͤſſe notwendig vorgenommen werden. Sedoch che
man es anfinge / verlanatenfie / daß Eromwelln dem be-
ſchuͤtzer der gerechtigfeit und gemeinen freyheit von dem
sangen weſen nachricht, gegeben wuͤrde · Wie ge⸗
fagtz ſo getan. Denn alsbald liſſen etliche di⸗
ſer ſache wegen an Cromwelln ihr begeren ab⸗
geben: Indeſſen num diſe Sich einbildeten / als ob
fie noch ‚fo vechtfehaffene buͤrger wären, ja
gleichſam als Vice⸗Koͤnige ihr. vichterliches
amt aufs befte verwalteten muſte die pbrige
keit durch die finger ſehen ‚und ‚die fache ſo
genau nicht ſuchen/ fürnemlich / weil es dar
hin kommen war/ daß nimand mehr auf die in
ſtadt ligende beſatzung etwas geben wolte Es
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br N Be demnach] ölcher rumule zw ey tage über/
nach derer verlanfe er ſich von freyen ſtů cke Er
te. $ndem nun die obrigkeit dem freveldife leute
behy ſo gefaͤrlichen zeiten gar gelinde begegnen
wolte / und daher auch nachge ie vebel,
den nicht beyn Eöpfen nam machte ein ander
: Obaker Heinrich Warren neue unruhe / und
riß die noch friſck
Auftund einen ſonderbaren rum in dergleichen
oͤffentlichen reden / daß fie gar fich beratſchlag⸗
von abzulaſſen / wenn ſie ihnen und den ihrigen
— Ale nach / denen esaber eben fo bekam / daß
Bi. ie neinlich gegriffen / aufs heftigfte gefehla-
gen in waͤrendem tumult verwumdet / und end»
lich is gefaͤngnus gezogen wurden. Letzlich *
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fchen wunden weiter auf. Dir
fer nemlich unterſtand ſich in der kirchen bey
volckreicher verfamlung dem diner des worts /
nachdem er ſein amt verrichtet / diſe worte ins
angeſicht zu ſagen: Das gebet der gottlo⸗
ſen iſt dem HErren ein greuel. Uber wel⸗
che groſſe ſchmaͤhung ſich alle ſo erbitterten / daß
Se difen mann mit gewalt zum Gottes⸗hauſe
| hinaus ftiffen und ihn vor den Stadthalter und
I Die bürgermeifter füreten/ die ihn auch / damit
eeer nicht ungeſtrafft blibe ing gefaͤngnis werf⸗
fen liſſen. Es ſuchten aber diſe leute eine ſolche
noch ſo vil haß und beſchwerligkeit auf den hals
ihen ſolten. Daher kamen ihrer vil diſem
gi —
en und ſchluͤßig wurden / durchaus nicht da⸗
auch.die obrigkeit ü | er diſe
fangenen das gerichte / welches fiebisher zeit
md not halben aufgefihoben hatte / ging aber /
in erwegung / daß durch ein gelindes verfaten
+
y
I
wurdeny auch der obrigkeit noch troßiger ante
worteten / und ſo oft ihnen diſe ihr verbrechen
vorwarf / von keinem verbrechen wiſſen wol⸗
ten/ ja ihr tun als was rechtmaͤßiges verteidig⸗
ten / und vorgaben / daß ſie es nicht nach ihrem
eigenen / ſondern nach Gottes und feines Geis
ſtes antrib und nach dem exempel der Heiligen
getan haͤtten / ſo behilt ihre hartnaͤckigkeit die
oberhand. Die richter liſſen ſie demnach um
ihrer bosheit und verſtockung willen (und nicht
anderer urſachen wegen / welche diſe beklagte
eute vorwandten) noch laͤnger gefaͤnglich ver⸗
‘waren. Zudem war das volck ſchon fo zornis
‚underbist/ daß es hin und wider Die Dvafer
anfil und. denfelben gute fihläge gab ; etliche
brachen garimihre haufer ein / jagten Dieleute
heraus / kerten allesdarinnen um / und liſſen
ihretm zorn feinen ganglichen willen.
+ Andlandı Camm / Howgil / Burroug/
Naylor / und / den ich am erſten hätte nennen
ſollen / Foy der fuͤrnemſte unter ihnen / befau⸗
denfich damals auch in diſer ſtadt gleich als“
obeinconcilium zuſammen geruffen waͤre / im
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ber die fache ‚aller. fer ges
il boͤſes verhuͤtet werde / gar genädigmitihuen -
um. Sedoch weildifegefangenen nichts beſſer
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welchem die wie
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die mit ihren kunſtgriffen die leu te verfuͤrten / ſo
liß er die Dvaker vor fihbeingen. Dife aber.
wandten ein / daß fie weder von der. ankunft
der Srancifcaner etwas wuͤſten/ noch mit ſol⸗
cher leute vorhaben und nachſtellungen das ge⸗
ringſte zu tum hätten 7 und beklagten ſich
heftig / daß dergleichen verhaßte verbrechen
ihnen aufgebuͤrdet / und fie vor fo fehän liche
perſonen gehalten würden / da ſie doch recht
ehrliche und von ſolchen faulen mönchen und
dem gantzen Dapftum gantz abgeſonderte leute
=. wären. Beil nun die richter mehr aus difer
2 nterfüchung dev warheit / als aus anderetue⸗
den vernommen hatten / wurden diſe leute los»
gelaſſen. Doc) als bey’ den meiften bürgerh
der verdacht gar ſtarck war 7 daß dergleichen
betruͤgeriſche leute fich indifergegend aufbilten,
Po liffendie ſtadt waͤchter und pilvon dempüßel
‚ überal herum / und durchſuchten allesererzoßfte
Silleicht etliche von diſer neuen art leute antn ii
m ten. Und wurden unter ſoichem pornsand
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ıchein daſiger Edelman Joſia Goalius war.
Anebendifen tage wolte ein innwoner der ſtadt
Ehriſtoph Birhead/ der nach gelegenhen
der zeit bald ein fehiffegimmerman/bald ein ſteu⸗
»
fehrundiöfflich war, feine fehon erbaftenIande»
feute gleichfam noch mehr erbittern; deshalben
ginger indie Firche und blib dafelbft auch uns
ter dem gebete / mit unentblöftem haupte ftehen.
Einer von den oberften der ftadt fahe dis und.
weil er den menfehen Fannte liß erihn aus Der
kirche nach hauſe füven / befürchtende / daß er
einge unrih ſtifften möchte. Difer aber kerte
gleich wider umb / und nachdem der gottes⸗
dinſt zu ende war / rief er mit ſtarcker ſtimme:
Ach du ſohn der vermeſſenheit! weni
er auf den prediger ſein abſehn hatte / und wuͤr⸗
derer noch weiten geredt haben / wenn ihn nicht
etliche gegriffen und nachdem er gute ftofie
gekrigt/ zu dem Stadthalter gefuret hatten.
Difer liß ihn dazumal zwar lauffen » foderte
ihm aber den tag ‘darauf wider vor ſich und
fragte ihn / warum er gefteen fo gar under
fehämt geweſen waͤre? Birhead gab zur ant⸗
Wort / er haͤtte nichts unverſchaͤmtes fondern
wasgang billiges begangen / dis ſuchte er mt
vilen harten warten / und umiſchweiffen / die
nichts zur ſache dinten / zu verteidigen / dabey er
DR al zugleich
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ömtage vilDvaker ergriffen 7. worunter
ermann und wie diſer leute gewonheit iftr
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umbeſtraft Ia
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gefaͤngnis.
worre⸗
reny und mit e ſie auf ihr haupi
unflaͤtig in In ale tore und durch aile
hernt hauf dem marckte / wo
ſitz der warheit ft, in aller gegenwart fie
en bleiben / von d vgetvisheit des algemeinen
und un ausbieiblichen aöttlichen zornes reden 7
zu defjen abwendung ‚allen zum erempel binenz
unddis gantze fiben kage über verrichte.Sie nam
demnach des erſten tages bey fruͤhem morgen
core un! gaſſen; wie aber darüber villeute rege
urden und ihr nachliffen kerte fie nach hauſe⸗
don jenen beyden Freundinnen unter begleitung
einer groſſen menge voſcks auf den marckt hei
vor 7 und blib als einftein ohn einiges wert zu
geden eine halbe ftunde ftehen. Es Famen alter:
hand leute / und fünderlich vil jungen herbey’
alle verwunderten fichin ihren gedancken / fie
mutmaſten / und fragten was Dis vor ein werb
waͤre / und was diſe kleidung oder dergleichen
ftellung bedeuten fülte?. Bald aber fingder ges
meine poͤbel / und fuͤrnemlich die jungen an zu⸗
gleich mit der zunge die haͤnde zu brauchen / und
dis bild / das ſo wunderlich geziret und zu dul⸗
dung der ſchlaͤge ſo wol zugeruͤſtet war maſſen
man dergleichen kleider vor zeiten im
brauchte) fo ſehr zu verſpotten und ihm alfo zu
| — daß das us nicht wuſte / aa Y
BR,
zwey gefer innen; zu ſich / ging in etliche ſtadt⸗
rnach gegen neun uhr ging fie mit einet |
Te —
Be
Un
Ir ib Feb wenden
aufy der alle
marckte in fei
durch die haͤſ fs rat ward.
Nachdem fie geft tworden 7 marut n fie eine
fo Lächertiche undeiner Fabel nicht unänliche fa
che angefangen / und fie geantwortet hatter
daß fie dem licht des gewiſſens gehorchet hätte,
meinten etliche Ratsherren da ß fie raſen und
verruͤckt im gemuͤte waͤre / und liſſen fi ſie daher
nicht ſo frey herum gehen / fondern als eine un?
finnige ins gefängnis ſchluͤſſen. Die tat diſer
beyden leute verteidigten die Dpvafer gleichfals
mit den exempeln der heiligen altes teftamen! IE
als welche auf Öottes geheiß durch mancherlen
wunderbare anzeigungen dem volck feine Bi
und die göttliche gerichte vorgeftellet hätten.
Nach der zeit fingen die Dovafer ——
em und gleichſam hauffenweiſe an den predi⸗
gern in der kirche zu widerſprechen / ſo daß et⸗
liche denſelben bey voller verſamlung in die rede
filen unter welchen Benjamin Maynard
der leste war der dieſe worte auseif ; Im
namen deg Herren ſolt du Prediger
ſchweigen. Und was alfo wenige aber |ich |
unterſtanden hatten / wurde bey den meiſt
teine gewonheit. Alle diſe zog man gefäng- .
chein; iedoch ſchreckten etliche auch Die gef ing⸗
es —
iifenicht von ihrem gewäfthe und läfferungen
1b/ indem fie Durch Die fpigigften beife der
br gkeit und Fivchendiner ehrlichen namen und
freue mirvilläfterungen beleibigten. Dergleis
hen gefehahe auch in andern ändern. Die
denn wasvernünftigeundgefehiefteleutes oder
Auch vorſteher und oberften unter Ihnen waren /
einen und andern nebft Koyen ausgenommen /
verrichtetenfelbige und ruͤmten auch Dergleichen
handel nicht / wie denn noch alle heutiges tages
folch verfaren aufs moͤglichſte verhuͤten und.
wenn man es ihnen von Den ihrigen erzelet /
ſprechen ſie/ daß ſie ſoiche toten bey dieſen leu⸗
fen vor fonderbare tribe und vor merckmale der
fibe und des eyfershilten 7 welche in der kirche
por fehr langer zeit und zu unſerer väter tagen
im ſchwange gegangen, Dis alles trug ſich in
dem vier⸗und funßigſten und fuͤnfeund funfzig⸗
ſten jare zu. Im uͤbrigen kamen in diſem letz⸗
teren jare zu Evesham in Woreceſter in Tho⸗
mas Cartwrigts hauſe etliche Ovaker zu⸗
—— ſam⸗
8
damaligen Ovaler aber erhuben dieſe haͤndel
als merclwuͤrdige und vortreff liche taten / wel⸗
Een
— —
ſammen / ihrengoi
ler urſach wegen ihre zuſamenkunft noch wolten
noch koͤnten aufheben / vil weniger einige ſache
mit einem ſchwuͤr beſtaͤtigen / meinten die richter |
genugfamen grund zu haben / diſe leute als fri⸗
——* — —
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v 7 devidig erfaren h in das
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Deng-ftörer und rebelle ins gefängniß zu werffen.
Wiie die übrigen Diafer dis erfuren
wurden fie über dag velend ihrer gefangenen:
freunde/ gleich als ob fie felbftan ihrer flelle
waͤren / fehr betrübt 7 verfügten fich zum ger
fängniffe / und / weil ihnen der eingang ver⸗
weret war bliben ſie gantz ſtille dabey ſtehen /
auf daß ſie ihren bruͤdern ſo vil moͤglich nur bey
Gott mit geber und ſeuftzen helffen koͤnten.
Smith, der ihre gegenwart entweder Durch
ein empfangenes zeichen gemerckt hatte / oder
auch von freyen ſtuͤcken dazu angetriben ward /
fing an im gefaͤngniſſe mit lauter ſtimme zu be⸗
ten. Als der kerckermeiſter und andere damals:
gegenwaͤrtige gerichts⸗ Diner Dis ag
iffen
—2
— —
een / ihn von damen weg / und ſteckten ſelbi⸗
den in einen andern unterirdiſchen winckel.
Die drauſſen ſich befindliche Qvaker machten
es des andern tages wider ſo / und da ſie zuvor
diſe ihre zufammenkunft mit ftillfchtveigen hin⸗
gebracht 7 fing itzt einer von ihnen Thomas
Woedren an ureden. "Nachdem dis der ker⸗
ckermeſter hoͤrte / kam er gantz ergrimt heraus/
und befal mit den zornigſten worten / daß ſich
alle wegbegeben folten. Diſe taten es audy/
nicht war ſeiner rede halben / ſondern aus ei⸗
ghem gefallen / kamen aber nach wenig ſtunden
Zuruͤcke Als dis Smith in feinem loche merck⸗
terredeteer ſie an und beſprachte ſich mit ihnen.
Es war gleich ein tag da die inwoner ihres Got⸗
tesdinſtes in der kirche abwarteten / und eben
Die Hunde / in welcher fie aus derſelben nach
Haufe kerten / als nun etliche dafelbft / wo die
-Dvaker ſich befanden / vorbey gingen hub
Woedren an von ihren ſachen mit ihnen zu re⸗
den. Ein Zunftmeiſter aber ergriff ihn / und
brachte ihn vor den Gerichts⸗vogt / auf deſſen
befel er zu Smithen ins gefaͤngnis gefuͤret
ward. Und verdroß Die Obrigkeit ſolche ver⸗
ſamlung fo ſehr + daß fie denen die es mehr
tun wuͤrden / mit dem galgen Dräuete /
‚ja weil ſie befuͤrchtete / daß die Dvaker in ihrem
vorhaben dennoch würden fortfaren / ſtelte
’ a fir
2
Tedeshalbenwachtenaus.. Jife abe
nichts deftotweniger bey ihrer alten w
bliben
eiſe / und
wurden daher gleichfals mit dem gefaͤngnis be⸗
ſtraft Smith hatte etliche Quakeriſche ſchrif⸗
te fie in gegenwart des volckes auf öffentlichem
ten bey fich / diſe nam man ihm / und verbran-
1?
marckte. Es war von Protector Crommelln
vorlaͤngſt ein gefeßgegeben worden/ in wel-
heim groſſe ſtraffe darauf gelegt war / daß ni⸗
mand das heilige entheiligen/ ſonderlich nicht
nur einen falſchen / ſondern auch um geringer
dver keiner urſache wegen gar nicht einen eyd
ſchweren / noch den namen Gottes auf einige
weiſe unnüblich füren ſolte. Solche-verord-
nung war dem volcke zwar vorgelefen / jedoch
nicht / wie ſonſt getsönlich / öffentlich anger
fhlagen worden. Die Dvaker klagten deg-
halben / daß unter den Richtern difer ftadt und
Ihres vofckes etliche waͤren ‚die aufmancherlen
art diefer foteuren verordnung zuwider lebten.
Einer hätte den gebrauchz dieleute recht unbe -
dachtſam zu eydſchwuͤren zu zwingen / da er doch
wol wiſſen ſolte / wie gottlos die menſchen waͤ⸗
ren / und wie esinanchem umb einen eyd / fo
‚leicht als um eine ampts lüge zu tunmwäre. Ein
‚ander machte ihm Kein gewiffen / jede fache
felbft mit einem ſchwur zu befraftigen / und
hoth ein Anderer Andre. ein trunckenbold.
Demnach fand ſieh ein Donker , Pol deg
Pro:
. |
I
| 8 alletefen
Jurisprudentz, als auch in. difeuufen ſehr ge⸗
übt war / und endlich Builielm Salt/ von
der religion und difeiplinährer fecte.einige ſchrif⸗
ten ausgeftreuet: hatten. / waren fie um dis
suendlauffende / und hernach folgende gantze
jar uͤber zu Rancefton in Cornwall in einem
harten und beſchwerlichen gefängniffe verwaret 7
worden. Denn weilfie aus einge ängftliben 7
a 5. gervif
warz jaftets unter den diben gelebt und das
ber ein brandmal bekom̃en hatte / daß er alſo zu
ſoſchem din ſte ſich am beſten fehickke/tat diſen ſei⸗
negefüngenen/gleith als ob das gefaͤngnis nicht
su verwarung/ fündern zu beſtraffung der leute
gemacht ware /tauſenderleb verdruß 'an.
Denn er entzog fhrennicht nur ihre ſpeiſe und
tranck / und verwerte es ihren freunden / daß ſie
Ihnen kein eſſen zu tragen durften / welches faſt
eben ſo viel war als wenn er fie toͤdten wol⸗
len / ſondern auch wenn er ſatt und betruncken
war / liß er ſeine raſerey an ihnen aus / ergrifſie
mit den faͤuſten / bot denſelben fehläge anz und
NR NW unter⸗
nter and
ee Kurt fi ch hoch vil andre Ovaker indis
ſem gefaͤngniſſe ſſe / de er etliche darum / weil ſie
ih ven, gefangene 1 freunden zugefprochen hate
fen / etliche 4— ae fie die von ihrer fecte hans
I) zaher berbotene bucher bey ſich fuͤr⸗
befanden. Andere betraf deswegen
ob dis ſchon ihrer lehre wenig beytrug maſſen
ja nichts daran gelegen / ob einer eine ſache
ſelbſt thue oder es ihm von andern tun laſſe / ſo
gingen doch etliche ſo vil ein / daß wenn ſie ſchon
ſeloſt ihr haupt nicht entbloͤſſen wolten / den⸗
noch zu gabenvdaß erboſte haͤſcher oder andre ih⸗
hen den hut abnemen durften. Und diſe Ovaker
tractirte der ſtockmeiſter faſt eben ſo wie die
übrigen. Als aber diſe leute den Richtern von
ſolchem ihrem zuftand nachricht gaben / und über
die erlittene unbilligkeit Elagten / leugnete der
kerckermeiſter nicht nuralles/ ſondern wolte
auch das widerſpil erweiſen / nemlich daß die
gefangenen ihn mit ſeinem gantzen hauſe haͤtten
uͤberwaͤltigen und toͤdten wollen. Man giaubte
demnach diſem mehr als jenen / und liß ihn un⸗
geſtraft davon gehen / Die Ovaker aber wur⸗
den feſter geſchloſſen 0 gröffer ua
5
pr 3 N
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gs en gar den Th m dräuen.
ver [fi auch 3. Naylor und ©. |
ff weil ſie vor den Richtern nicht mie
generhand den hut abziher wolten. Denn
— ———
77779): GENE
ſo gar daß etliche auffer dem mangels geitand
und unflat/der von andern garftigen gefangenen
bervinte(maffen Dis unfaubere gefaͤngnis wenn
es mir erlaubt zu fage/fchon bey einemjare nicht _
war ausgefüret worden ) auch von neuem elend
Franck wurden / wie denn gar einer von ih-
nen namens Foh. Ingram an einer gefaͤr⸗
— —
lichen kranckheit fein leben befcehloß. Und ale
letzlich die Qvafer Elagten/daß ihrer Richter
gemuͤter fo eingenommen wären / Daß ihr las
mentiven Fein gehor und die warheit Feinen
raum darinnen hatte. und daß ihre plage der
kerckermeiſter alles nach belibe ausüben duͤrfte /
legte fich der General Disbore in den ſtreit /
welchen mann die Ovaker / die folche geſchicht
weitläufftig befehrieben haben nur mit difem
namen zu nennen pflegten / worinnenfieaber
fehlechte Flugheit und böfligkeit ſehen liſſen Daß
ſie einem um fie fo verdinten manne und ihrem
einigen Patron nicht einmal feinen gebürenden
titul gaben. Nachdem diſer alles unterfucht _
hatte / machteerder fache ſo ein ende / daß be⸗
ſchloſſen ward / dem kerckermeiſter zwar nichts
zu tun / iedoch auch den Dvakern mehr freyheit
zu vergoͤnnen / und wurden ſie nicht lange her⸗
nach von diſem ihrem gefaͤngniſſe und elende be⸗
freyet. N A Dt
Zu difer zeit felte es unter ihrer groſſen
menge auch nicht an fülchen leuten Die .
| ihre
Denen gefel
gung zuzogen. So hatte man einesmals zu
Londen des morgens etliche nichtsrourdige leute
aus ihrer fectegefehen / welche halbnacket oder
doch nur mitdem blofjen hembde angetan ihre
erfeheinungen dem voicke vorgepredigt hatten /
daher der verdacht und die gemeine befchuldiz
‚sung kam / daß alle Dvaker ſolche ſchwermen⸗
denackte/fabelhafte, und den alten Münfteris
fehen widertäuffern gang änliche leute waren.
Ga es gab dife tat mehr als einmal urſach und
gelegenheit / daß mit ihnen als unruhigen und
aufeurifehen leuten ſehr feharf verfaren ward.
Zu dem weildamals nicht wenige waren / die
zwar nicht zu den Ovakern gehoͤrten / welche eine
nen felbft kaum vecht befante fünfte monar⸗
fich dazu geſchickt machten / und ihre waffen
zu.einnemung diſes veiche ftets bey der hand
battenz (dergleichen leute wie wir ung noch
wol erinnern / auch in unferm vaterland und
kirche entftanden find) fo befanden fich gleich“
fals etliche unter den Dvakern/ die entweder
vorſaͤtzlich oder aus unverſtand etwas ders
gleichen anfingen/das eine folche regirungs⸗art
vorſtellte. Daher abermal alle Dvaker inden
verdacht geriten daß fie auch von diſer art leute
| + waͤren /
chie / und ein neues einiges reich Chriſti / welches
‚alle irdiſche reiche aufheben wuͤrde / erwarteten /
ger/ Mh su eines —
gens uͤberzeuget wurden / ‚pflegte man‘ e art
zu ſtraffen. Und damit ich dis bey gelegenhei 4
errinnere / ſo iſt gewis / daß auchin unfern län: 4
dern die fuͤrnemſten lehrer den Svabern flche |
irtuͤmer zugeeignet haben, unddaranf beft Ans
dig gebliben find / wie fehr fich auch die Dvas
Ter/ felbige von fich abzulehnen »mitmundund
fever bemuͤhet haben. Schübergehe mehr derz
gleichen geringere exempel mit ftillfchtweigen
und wil ist einewarhafte ( geſchicht von Ja⸗
cob Naylorn erzelen / welche etliche / die al⸗
les / was geredt wird / aufzufangen und nach
au ſagen pflegen 7 als eine fabel erzelet haben.
Es gehört die hiftoriezu ber fecherund. funfige
ſtenj jare / und verhaͤlt ſich alſo —
AR aylor hatte erſtlich als ein fusknecht /
hernach als ein reuter unter dem Parlament zu 3
felde gedinet. Als er difes zuſtandes uberdrüß =
ſig war / und gerubiger leben wolte/ begab er
ſich in ſeine vaterſtadt und zugleich unter die
ſecte der Ovaker / und da er in kurtzer zeit bey
difen leuten feiner wiſſenſchaft und froͤmmigkeit
halben groffen rum erworbẽ / hatten ihn alle ſehr
lieb gewonnen. Wie aber die meiſten menſchen
diſe ſchwachheit und gebrechen an ſich habẽ / daß
fie ehe darnach ſtreben / wie fie bey andern bes
ruͤmt
a,
ruͤmtu
wenigen geferten zu pferde nach Briſtol. Wie
nun jene freunde und etliche andere man ner und
weiber feine reife und nahe anfunfterfuren / zo⸗
5 y
A
“.
te / oder nach einer neuen ſtrebete / und die zur
ruͤſtung und zeichen davon oͤffentlich je
N?
eine rithter als einen fchaldig erfundenenderm
Parlament felbft. Und als diſes die beurteil⸗
ve undverfuͤrer des volcks / und erkannte feinen,
fo hroſſen verbtechen diſe ſtraffe zu.
Gr flte auf Dem plaße des neuen Weſt⸗
münfterifthen Palaſtes auf einer kbaubüne
keinen kopf durch ein loch heraus ſtecken / und
den vorübergehenden zwei) ſtunden fang zınt
| | ſpecta-
2 (192) 0
fpe&tacul dinen/von dannen folteer auf dennäle
ten marckt der Eaufleute, weichen man die börfe
nennet / gefuͤret / im hingehen aber ſcharfmſt
rimen gepeitſcht werden. Zwey tage hernach
ſolte er auch an diſem orte ſo vil ſtunden aufeis
nem ſchauplatze von allen leuten gefehen were
den / feine zunge mit einemglüenden, geiffel
durchitechen laffen / und der buchfiabeB als.
ein ſtetes merckmal und ſchandfleck feiner blaſ⸗
phemie und gottesläfterung/ ihm an feine ſtir⸗
ne gebrennt, werden. In folchem zuftande
folte manihn von Londen wider nach Briftol
bringen/ dafelbft auf demtagelöner emarckte
ruͤcklings und mit bloffem leibe auf ein pferd ſe⸗
tzen / ihn gleichfals mit rimen ſtreichen und end⸗
Lich von neuem zurück nach Londen füren alive
er in das zuchthaus getan werden / und ſein eſ⸗
fen mit handarbeit verdine folte. Den erſten fag
nun ward Naylor mit dreyhundert graufamen
ftreichen fo zugerichtet daß die feiten und die
mitte feines bauches gang zerfleiſcht und zuriffen
war / und man faft das eingeweide bon auffen
fehn Eonte. An eben dem tage / daran Naylor ſein
urteil ausſtehn muſte / hatten die Abgeſandten
von unterſchidlichen Provinzien dem Parla⸗
ment ihre ſupplicationen uͤbergeben/ darinn
bittende man möchte doch die Obaker/ alg
ungeftume und unerträgliche leute / die übers
Al / wo ſie hin kaͤmen / unruh ſtifleten / beſſer
m
öffentlichem ſchaugerichte prefenfirfe aus der j
2 | N groſſen
| > 261595 > 28
geoffen menge der zufeher fein hergenssfreund
Robert Rich mit wey weibern zu Ihm hinauf/ |
und traten um Naylorn herum. Darnach
langte Rich einen zettel aus der taſche hervor
ſolchen hilt er über fein haupt 7 und war dars
auf gefihriben: Difer iſt der Juͤden König.
Rich ward zwar mit den weibern / die ihm bey
feiner raſerey geſelſchaft geleiſtet herunter ge⸗
ſtoſſen / wie aber Naylorn das brandmal an die
ſtirne gebrannt wurde / zog man ihn wider ſei⸗
nen willen auf den ſchauplatz / alwo er /unter
waͤrender handlung / Naylorn mit der hand
hilt/ und die wunde / als was heiliges mit,
feiner zunge belec£te. Ob nun wol Naylor fih
Jonftimmer entfehuldigterdaß er nichts aus boͤ⸗
fen gemuͤt oder vorſatz getan nochvonandern
angenommen hatte / verdammte er doch zeit
"wärender ſiraffe / und ſonderlich wenn eu et⸗
was folches erdulden muſte / ſeine torheit Daßer,
ſich ſo an das volck und an eitele und betruͤgliche
ehte gehangen haͤtte und erkannte daß er
vor diſelbe ſuͤnde und verbrechen gerechte ſtraf⸗
fen ausſtehen / und die hand und rache Gottes
flen muͤſie. Doch war dis zu verwundern ⸗
daß er unter ſo vil und groſſer marter nicht das
geringſte aͤchtzen oder ſeuftzen hoͤren if. Zwi⸗
ſchen diſem allen ſchickten taͤglich vil OQpaker
anden Naylor ihre brife ab / in welchen ſie mit
widerholungsben jener urſachen fein Fünes so |
| er⸗
u ee re
Terfangenohn unterlaß beftraffeten undihn er-
mantens daß er / als der ſo geſundiget hätte
fich doch beſſern und dahin bemühen folte / wie
"er allen frommen gefallen. möchte. Wiwol
eben diſe ermaner / oder doch andere aus der
Obvaker geſellſchafft hernach widerum ſo
gut als Naylor / Dis was mit ihm vorgegan⸗
gen wars durch öffentliche ſchrifften zuvertei⸗
digeny.undes mit vil ſpruͤchen und exempeln
heiligen feheift. zu beſcheinigen ſuchten. Nay⸗
ior aberift Die gantze folgende zeit über bis an
fein ende den Ovakern zugetan gebliben und hat
auch zu beforderung ihrer religion einige bücher
+ Dbenift gedacht worden / daß. ©. For
‚mit feinen anhangern zu Lancefton in Cornwall
wegen etlichen, ausgeftreueten fhriften in ſehr
langwiriger gefangnis vertwaret worden, : In
difer fachenun machte fich For durch ein ander
tractaͤtchen auf folche art von aller ſchuld rein /
Daß er vorgab / es würde nur, ſo vil in Difen
fehriften gelehret / daß nemlich alle menfchen
die licht + was in ihrem geroiffen leuchtere/ / wol
betrachten falten, Durch welche vergringe⸗
zung feines felers / er dis / was er davor leiden
muſte / ſo groß: machte 7 als ob ſein und de—
feinigen blut gen himmel ſchrie und bey GOtt
um ſiraff und rache anbilte,, Chen zu difer zeit /
noch ehe Fox von feinem gefängnis und truͤbſal⸗
DEREN EDEN Wolle
4 alsob fein und der
en
—
Matthaͤi, Marci/ Luca und Johannis wir
n Evangelia, daß fie ſggten / das Ebange⸗
0 lium wäre ein licht da doch Die ſchrift meldeter
Daß Ehriftusdas licht waͤre ; der Apoftel Iehe
eete / da a
NT Kr N Be ei
— — Bon |
Beiftes tempelmaren / jene aber wolten has
ben / daß die aufgebauten / und aus holtz und
„stein verfertigten häufer dieſe tempel waren /
und was dergleichen mehr war/welches nicht e⸗
ben fo Elug geredet / als liftig gefchriben warsden
undverſtaͤndigen pobelrege zu machen und die -
geringen und boshafftigen Eöpfe aufguwigeln.
Dinch dieſe einem ſchelmſtuͤck faſt gleiche kunſt⸗
griffe oder ungeheure torheiten erregten diſe leu⸗
te beyihren widerſachern noch mehr neid und
feindfeligkeit gegen ſich. Liber Die furen ſie / fuͤr⸗
nemlich durch jener herolde anfuͤrung / in ihrer
mutwilligen verwegenheit imer ſtaͤrcker fort / es
warihnennicht genug predigen herum zu gehen /
und auf märckten und andern dergleichen plaͤ⸗
‚Ben ihre reden an dasvolck zu halten,fondern fie
pflegten auch inden Firchen der Seelſorger pre⸗
digten durch. ihre läfterreden zu unterbrechen
oder ihnen doch hernach zu wiberfprechen. Sie
Herteidigten fich hiebey mit der, eingefürten ges
wonbeit und ihrem tägliche ſpruͤchlein / der Geiſt
hätte ihnendifen fin eingegeben. Durch welche
Dinge fie aller menfchen widerwillen und ernſte
sache fich noch gröffer machten. Solches alles a⸗
ber geſchahe von dem fechszund funftzigſten jare
an die zweh nachfolgenden uͤber. Und wurden zu
Bridport in Dorceſter ſo wol diejenigen / die an
‚öffentlichen oͤrtern wie es ihnen ins maul Fomen
war / geredt hatte / als auch die / welche entweder
9— | | N BR, die oͤf⸗
Be 7 Po
| in
de
öffentlichen predigten nicht befuchten? orerm
ihren haufen feibft predigten / teils um geld
gefragt / teils gefangen geſetzt etliche auch
zur ſtaupe gehauen und ins elend verwiſen Uns
fer denen etlichefoverhärt waren / daß ſie als
überwinder aller furcht und ſchmertzens doch
wider zurück Eerten 7 (welche George Beule
gar zweymal tat/ ) und die wurden Desivegen
auch fovilmalvonneuem befttafft. Derglei⸗
chen ging auch in den ftädten Schirburnz Long»
bürton und Vimul wie auch in der haupt⸗ſtadt
Dorcefter vor. Die Dvafer ſchriben gar /
daß an vilörtern die Prediger nichtnur durch
ihre zu anveigungder leute ſehr dinliche predig⸗
ten die Obrigkeit und fürnemlichdas einfältige
und leichtgläubige volck Dazu angetriben daß
fie die Ovaker entiweder fortfchaffen oder ih⸗
nen Doch ihre zufammenkünften verweren fol
ten , fondern daß fie auch ſelbſt denen welche
gewafnet zu zerftörung ‚ihrer verfamlungen
kommen / nemlich den öffentlichen fradtdinern
BR gemeinem poͤbel gefelfchafft geleiſtet
atten. | |
Dedoch machten fievon nichts fo vil ſchrei⸗
bens / als von dem / was ihnen die Studenten
von der Aniverfität Oxford angetan hate
ten. Dife waren damit nicht zu friden / daß fie
nur die Quaker / wenn fie in die Fische kamen /
hatten anfallen und ihre verwegenheit / mit
der
Y
: 1625). o Zee —4
— — ——
der ſie ſich unter junge gleichfals vertegene und J——
au allem mutvillen geneigte leute gewagt hate
‚ten, ſcharf eftraffen follen. Sondern fo oft
fie erfureny daß die Dvaker wo zufammen
kommen waren / eilten fie gleich dahin triben
dife leute aus, ftiffen fie hin und her und vera 7
‘ten fie aufalleweife. Konten fie nicht beqvem j
zuibnen hinein Tommen / fo. durchbrachen fie |
tüv und fenſter / und wenn auc) dis nicht an⸗
ging warteten fie fo lange bey dem haufe / bis
heraus kamen / und alsdenn begegneten ſie
ihnen aufigt gedachte weiſe. Doc) war di⸗
ſen 5— noch dig alles zu wenig. Denn
etliche verfahen fich auch mit bier, tabat und
DI truncken nicht nur ſelbſt fondern
brachten es auch den Qvakert zu Wenn es
diſe nun abſchlugen / ja gar. fein wort redten /
umd diſe pillen mit ſtiüſſch weigen verſchlucketen /
44
Ba ihnen jene DAB getränke mit gewalt in
als und auf die kleider fehlugen fie, zogen fels
bige bey der naſe / und rauften fie beym barte/
nur damit ſie etwas reden, folten. Und auch
fo vil ſchien ihnen noch, nicht genug zu feyn.
Maſſen etliche wider die Dvaker liffen / und fie
mit fuͤſſen ſtiſſen / etliche loͤſten piſtolen los / und
wurffen ſchwermer welche Die Engellaͤnder
ſchlangen nennen ) unfer fie / welche in ihre
Eleider und ivhmpfe Hagen 7 andre brachten 7
‚geoffe hunde mit ſich hetzten fie an 7 7
Vo le DE daß
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J Mi N un: 7 4
Ay Yfi am u
u j
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fchügers bes
len neid und
wi
aufzeichnen und dadurch glaubwürdig machen
wollen / ja daß er fie in eben difer ſchrift ver⸗
‚teidiget und dannenher erwifen hat es habe
Feine fo törichte und mutwillige fat erdacht wer⸗
den koͤnnen / welche nicht zum wenigſten etliche
begangen/und als etwas rechtes und loͤbliches
geruͤmet haͤtten wenn fie nur. wider diſe aus“
geübt war / über derer unrecht undleichtfertige
keit ſie ſo klageten, Ich wil diefache von ih⸗
BU a a a rem
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semanfangan erzelen. Es twarverfelbe man
im fingen und inſtrumental⸗muſic ein vortref⸗
licher kuͤnſtler / hatte ſolche wiſſenſchaft von ſei⸗
nein vater und großvater erlernet / und erhilt
ſich recht herrlich von derſelben. Denn weil
er andre darinnen unterrichtete / und auch ſelbſt
damit aufwartete / konte er es jaͤrlich / wie man
glaubte, auf zwey hundert pfund Sterling
bringen. Ihm kam aber ein / daß er ſein leben
aͤndern / ein Obaker werden / und in einen neu⸗
en zuſtand treten wolte.. Demnach war ſein
erſtes daß er feine muftcalifche inſtrumente
und bücher als dinge / die nunmehr ihm unnüß-
lich und fehädlich wären teuer verkauffete.
Jedoch als er hernach bedachte/ daß dis andern
fo leicht als ihm fehaden koͤnte und dag mans
wenn es möglich ift nimanden etwas feines.
eigen nußeng halben zum misbrauch verfauffen.
ſolle / ſo Löfte er alles war er verkauft hate / von
ſeinen kaͤuffern eben ſo teuer wider ein / nam
es zuſammen / und ging damit auf einen platz in
Londen / welcher Towrhil heiſt. Daſelbſt
machte er bey hellem tage vor den augen viler
menſchen einen ſcheiterhaufen / zuͤndete ihn. an/
warf alle diſe fo wol kuͤnſtliche als koſtbare in⸗
ſtrumente und buͤcher darein / gleich ob ſie nur
‚ein fauler zeitvertreib und anreitzungen zur
bppigkeit waͤren und verbrennte fie / ermante
‚auch alle anweſenden / daß fie von Ihn ancren
*
/
— 320) 8 |
el nemen/ und ſolche eitele weltzFünfte flihen
ind verbannen folten. Ja difes mannes ev⸗
er vor feinen nenenglauben war fo groß/und
Jie hiße oder zorn gegen Die öffentliche religion
heftig, daß nichts founerhört und verwegen
wary welches er nieht hätte ausüben follen.
‚inter andern war folgendes das merckwuͤrdig⸗
A 777
Unfere reformirten waren in der kirche /
welche aufdem fo genannten revir Alderman⸗
bury ſtehet / dasheil. Abendmal zu halten ⸗
ſammen kommen. Dafelbft hatte ſich diſer
menſch mit einem ſack voll ſchuſter werckgeug
verfehen/(wie er denn igt aus einem muſico ein
fehuftersteils auch ein fchneider worden war) zu |
dem ende / damit er in Die kirche gehen / und da⸗
rinnen /ehe der Pfarrer auf die cantzel treten
wuͤrde / einige ſchuſter arbeit verrichten moͤch⸗
te. Damit man ihn nun nicht abweifen
moͤchte / ſtal er fich bey zeifen in Das Gottes»
haus undverbarg fich in demfelben. Unter waͤ⸗
rendem fingen aber Froch cr hervor / trat nahe
audem tifeh oder altar / blib auch dafelbft mit
bedecktem haupte ſtehen und fahe fich um /
wieeraufdiercangelfommen möchte. Doch
als ihm Eein weg dahin offen ſtand / faste er
fich vor/ aufden tiſch wo das Abendmalpflege
gehalten zu werden / zufteigen / und auf ſelbi⸗
gem feine arbeit zu verrichten /ward aber u
x B
5 —
——
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das lied zu ende war / zogen ihm etlichedie müs
zz e ab / und gaben ſie ihm in die haͤnde. Eccles
Paste fievon neuem auf aber einander riß ſie
ihm wider herabs und raufte ihn zugleich bey \
v ven haaren. Endlich Fam der kirchen⸗pogt
herzu und fürte den aufruͤriſchen menſchen / ob |
er fehon das Firchenzrecht nicht wenig brach /
Doc) in guten von dannen. Weiler aber gewis
‚glaubte / daß fein vorhaben der Geift Gottes
ausgefuͤret wiſſen wolle / und ihn dazu antreibe /
kam er folgendẽ ſontag nachdem es ihm dismal
fehl geſchlagen hatte / voll vermeinter goͤttlicher
hertzhafftigkeit wider. Wie nun bald die zeit
kam / da der Prediger auf die cantzel gehn ſolte /
ging jener naͤher herzu / ſprang als wenn er ra⸗
ſend waͤre / uͤber die geſtuͤle des volckes / ſtig hur⸗
ig auf die cantzel / nam fein ſchuſter⸗werckzeug
hervor / und fing an etwas zu nahen. Ein
wackerer mann aber gingihm nach und jagte
. . Denunmenfchen von dannen herunter. Wor⸗
auuff er feinem verdinſt nach von vilen empfan⸗
gen ward, und ſich doch fo lange wider hinauf |
u
7
ET nl u ne Zn a
ur Sn
‘zu fommenmühete bis man ihn zur kirche hin
ausſtiß und unter vilen verſpottungen der. jun⸗
1:3 a
jen 7 welche auchfein leib wird tootgefiilet ha
yen/ zu den Stadthalter fuͤrete. Difer IB
sen menfchen/ alseine lafterbrut die nicht von
sem pobel / ſondern aus dem fehweinftall zu
eyn unddareinzugehören ſchine auch in einen
zleichen ort ſtecken und als einen menfehen der
des tagelichtes nicht wert ware / in bande und
finfternis werffen. "Ein mehrevs aber wil ih
yon diſem manneanderstoerzelen. |
Weil nun in eben difer ſtadt Londen und
fonften bin und widerdie Qvpakeriſchen zuſam⸗
menkünfte zwar immer verboten’ nichts des
ftoweniger aber wie es mit dergleichen ver
ſamlungen zu gefehehen pfleget / Immer fortge⸗
fest wurden namen die ſoldaten mehr als ein⸗
mal die naͤchſten nachbarn zu huͤlffe( wie denn
diſe letzteren in Engelland gemeiniglich vertrau⸗
ter als anderswo beyfammen roonen ) brachen
inder Dvaker häufer/ ob diſe fehon Feinesbir.
fen / fondern der religion halben ſich verſam⸗
let hatten / griffen etliche / und fuͤrten fie weg /
etlichen namen ſie ihre kleider / andre wurden
von ihnen geſtoſſen und bey den haren gezogen /
jaetlichevichtete man foguy Daß es febinunfie
getanzufeyn. Zu SabridvortinHereford
hatten fich vil manner mit einer herde jungen
vereiniget und die Obaker / als ſie ihres got⸗
tesdinftes geruhig abwarteten in einem hauſe
uͤberfallen. Bey diſer verrichtung liſſen Iy
>
litten / und die urſachen warum fiees.ausfte
8 (206) © a
nicht nur ſchaͤndliche reden hoͤren / ſondern naz
men auch einfaͤltige und leichtfertige taten vor
Sie erbrachen nemlich fenfterz tür + und wans
de / erwiſchten Die Dpafer / ſchmiſſen ſie mit
ſteinen und faulen ſtinckenden eyern / ja wol gar
mit menſchen Eot/ den doch andre nicht gern
anzuſehen / vil weniger anzuruͤren pflegen / fie
beraubten ſelbige / zerriſſen und zerſchmtten ih⸗
nen Die kleider und guälten fie auf allerhand.
weiſe. Als die Qvaker dis allegbeyden Richtern:
angaben / muften ſie klagen / daß nimand nur
einen von ihren verfolgern citivet / geſchweige
den exemplariſch geſtraft hätte, Und dergleis
hen dinge Eonte man täglich nicht nur in etli⸗
chen / fondern in allen Provinzien zu geſichte
befommen. Danun difes alles borging/ bes
dachten die Dvafer/ daß fie ihrer drangſal we⸗
gen bey der Unter⸗obrigkeil doch nichts. ausrich⸗
teten / und Famen daher bey dem Parlament
ſelbſt ein. Difem trugen fie in ihrer füpplica-
tion vor / daß in den naͤchſten ſechs javendurch
gantz Engelland mehr als tauſend und neun
hundert von ihren leuten in gefaͤngniſſe geſchloſ⸗
ſen worden / daß noch diſes jar ihrer hundert
und virzig darinnen verwaret wurden / und |
daß ein und zwanzigin denfelben geftorben waͤ⸗
ven. Bey folchem verzeichnis: hatten fie auch
aller ihre namen, die orter⸗ mofie etwas ger |
hen
*
— —
ie die kunſtgriffen
enden perfonen- |
u jebey vergaſſen
inzuge etzt. Ne er
ht, welche fonft bon tig
ei gebraucht, werden / Daß ſie
eils vilhaute undgeoße verbrechen Det wie⸗
yen/ duch welche nicht wenig von ihnen in fü
he örter geraten waren’ teils auch vil geringe
beleidigungen / Die fie betroffen hatten / allzu
hoch aufmutzten und vergröfferten/ denn wenn
fie jemand.ein wenig geftoffen. oder blutruͤnſtig
gemacht hattes fthrienfie es vor eine graufar
me marter und tiffe wunde aus. - Und diſe zwey
dinge muß. man in den ſchriften welche die
Quaker vonihrem elend hintelaffen haben / wol
in acht nemen. Denn mich deucht die urheber
difer fehriften tun Der fache zu vil / wenn ſie ſo
pfrt vorgeben /daß die ihrigen von ihren wider⸗
achern ſo uͤbel wären tractirt worden daß ſie
vor halbtodt da gelegen haͤtten; maſſen ſie kein
ereimpel au füren koñen / daß einer bald oder doch
Eurß darauf geftorben mare / ja da fie insge⸗
famt / auch wenn fie am gefündeften ſind / als
halblebende und unempfindliche leute ausſehen /
haͤtten ſie billich ſolche weydeutige redensarten
hermeiden/ und nicht zu verbefferung ihrerſa
chen zihen ſollen / zumal fie wol wuſten 4. Da
esnur Frumme griffe und finten wären 7, die
5. For felbftin dergleichen, fällen ſchreckliche
ungeheuer zu nennen pflegte/ deren rachen ſo
weit als die hölle aufgefpeurt ſtůnde ·
entzeucht und ihr elend / als das feinige, ans
man ſich von ſeiner geferten 5 9
zunemen pfleget. Dis geſchahe bey den Dane
nen
ihr uns als fchafe im jener bruder gefaͤnguiſſe / guchtjäu-
Fey oa anbersfuit/ ‚als das leiden unſrer been.
55 2
leide und geplagt werde Dis it unſre libe gesen Gore /
en Chtiffem/ und gegen unfre bröder 7 vie wirfo
gegen Chriſti | Ä
wol ihnen/ als auch\unfern feinden ſchuldig ind / als
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in * 110) 1% ; *
elend der Ihrigen fich fo barmhergig und mre⸗
dig erzeigten und fo große martern fo wenig ach⸗
teten/ richteten die Dvafer doch fo vil damit
aus, daß andre / indem fie difer leute gemüte‘
einigkeit und hershafte beftandigkeit in erduls
dung aller trübfalfahen von ihnen beffer ur
teilten / und-taglich in gröfferer anzal in ihre
geſellſchafft traten. Ni J———
AIm uͤbrigen was diſe ſupplicanten ſo wol
in diſer als in der oben gedachten bittſchrifft von
dem jaͤmmerlichen und gefaͤrlichen zuſtand der
ihrigen dem Parlament klageten / daß nemlich
vil von ihren bruͤdern in gefaͤngniſſe eingeſchloſ⸗
ſen / manche ſehr hart tractiret / und etliche
gar von ihrer allzufchmeren ſtraffe getoͤdtet
wuͤrden / war ſo ſonnen⸗klar / daß überallalle”
gemeine gefaͤngniſſe und behaͤltniſſe davon
zeugen konten. Die uͤbrige zeit des folgenden
fechyigften jares bis zu widereinholung Koͤnig
Garldesandern ging es difen leuten wenig beſ⸗
fer. Maffen damals in unterfehidlichen Pros
vinzien die ſoldaten mit ihren Offieiren kamen /
den Ovakern / wenn fie ihren gottesdinft begin?
gen/ indie häufer fiten / und difelben mit,
büchfen und degen hinaus triben. Anderswo
fehoffen fie gar auf ſie loß und verwundten fies
ſtiſſen ſie entweder mit haͤnd und fuͤſſen⸗
oder zogen fie mit den baren zum hauſe
heraus / und wenn dis gefehehen tar 7 Jane
sen fie felbige bisweilen noch ins waſſer.
Manche
Manchmal kamen nur allein die ſoldaten / und
venn ſie gefragt wurden / woher ſie dazu befel
aͤlten / gaben ſie zur antwort / fie haͤtten den⸗
elbenin dev degenſcheide ſtecken. Demnach,
ingen fie auf ſie loß / verletzten fie / ſchmiſſen
les bin und her / oder raubten es und mach⸗
en es ſich zueigen. Wiewol diſe raubvoͤgel de⸗
ten wenig von allen ihren guͤtern nemen konten /
velche ſelbſt nichts / das ihre war / beſaſſen /
zuſſer was zu taͤglichem gebrauch erfordert.
vard, Auf der Cambridgiſchen Univerſitaͤt
yatten die ſtudenten an den sh ihren mut
10ch nicht genug gekuͤlet. Sie namen deshal⸗
ꝛen ihre alte leichtfertigkeit von neuem vor / ver⸗
inigten ſich mit dem gringſten und verwegen⸗
ten poͤbel / und uberfilen zum oͤftern ſonderlich
ni dreymal die Ovaker in ihren verſammlun⸗
Nachdem ſie mit groſſen hammern
isn und turen erbeochen undalles mit hand
ind fü ruffenzerfioffen hatten / jagten fie etliche von
den Dvakern mit: ſchrecken davon / mit den
ibrigen aber verfuren ſie ſehr übel. Etlichen
ſtopften fie kot und andern unflat in den mund /
andre ſchlugen ſie mit pruͤgeln / zer ſchnitten ih⸗
re Eleider / ftachen und verwundten fie. mit
meffern daß das blut nachging: Etliche zogen
te vecht unbarmhersig mit den «baren heraus
und tauchten fie hernach auf Der gaffen in die
— pfuͤten. Do: fhonten ya Di
u ——
manden und fahen weder alter noch geſchlecht
oder würde an. Denn als fie das andremal
die Ovaker ſo angriffen / undein Ratsherr ih⸗
nen weren wolte / ſtiſſen fie ſelbigen in den oͤf⸗
fentlichen waſſergang / und ſchimpften alſo
nicht den mann / ſondern ſeinen orden. Das
letzte mal aber ermante ſie ein Fridrichter im
namen des Kaoͤniges / (als der vor wenig tagen
offentlich dazu erklaͤrt worde war)daß fie davon
abſtehn ſolten / welches ihnen auch andre an⸗
weſende riten / diſe aber bliben nichts deſto⸗
wenigeraufihren fuͤrneme.
Ferner wurden damals vil von diſen leu⸗
ten auf befel der Obrigkeit aus ihren verſam⸗
{ungen weggenommen / gefangen geſetzt 7 aus⸗
geſitichen / und als boͤſe und herum ſchwer⸗
Nende leute / von weichen fie. der ſtaͤdte gegen⸗
aͤrtigen gefaͤrlichen zuſtand herzuruͤren mein⸗
teny ns elend verjagt. Die ſoldaten indeſſen⸗
welche allenthalben in beſatzung lagen / oder hin
und wider herum ſchweiften / daß alſo die
Dvaker ihnen nirgends entgehn konten / gin⸗
gen nach beliben mit diſen leuten um / und
machten/daß kein menſch / kein haus und keine
fache fo ſicher und verwaret blib / daß ſie ihnen
nicht hätte ſollen in die klauen geraten. Und
Elagten die Obaker nichts weniger über die ſol⸗
‚daten / als ihre Oberſten / als welche ihren
leuten ſolchen mutwillen unge kraft Bullen
PIUION ar on⸗
Se
nberlich beſchwerten fie ſich uber den Ober⸗
ach diſem mann / als er aufeinem febloffer in
der Provintz Devon verwaret ward / unter
dem geleite einer hohen perſon zugefprochen /
und gefpivet / daß ex den Dvakern nicht eben.
fo übel wolte. Es hatten bisher alleriey ge
lehrte, männer wider die Qvaker bücher und
traetätchengefehriben und herausgegeben ; Die
falle hundert und funfjehn ander zal ſamlete
For in dem neun und funfzigften jave zuſam⸗
men’ und verfur alſo wit ihnen / daß er ſie alle
ireinen buche nach der ordnung teile wider⸗
‚legte / teils weil ihrer etliche nicht zu ernſtlich
geſchriben waren / widerum nur ausſpottete.
Damals gaben die Quaker ein klein buch her⸗
us in welchem fie erzelten / was ein jeder oͤffent⸗
dicher kirchendiner ihren leuten angetan / und wie
er ſelbſt hand an ſie geleget haͤtte / wobey ſie zu⸗
„gleich eines jeglichen vor⸗ und zuenamen nenne⸗
‚ten. Endlich brachte zu ſolcher et G. Monk /
der das general eommando uͤber die Frifanni-
ſche armee fuͤrte / diſe verdruͤßfligkeiten Durch
ein edict zu ende / worinnen er befal / daß ni⸗
mand die Quaker beleidigen ſolte / fo lange fie
wider das gemeine weſen nichts vornemen
nur Dun am a ten uch
Ich habe bisher von diſer leute verfolgun?
X ——— gen /
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WEIS
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"a H enthalt ſuchen 7 \sder indem gröften mangel
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gen / die ſie in Engeland erlitten 7 geredet
und von aller ihrer truͤbſal mancherley exempel
borgebracht. Nun konten ſie ſichin Schott-
land eben ſo wenig als anderswo verborgen
halten und waren bey öffentlichen zuſam⸗
menkunften 7 auf den maͤrckten/ und in der
kirche dor / unter 7 und nach der predigt:
und gebete ungeftüm und befehmerlich genug
und vergnugten fich nicht nur damit / daß.
fie Ichrer und zuborer irre machten / ſondern
berfamleten fich auch felbft zu verrichtung ihres
gottesdinſtes So oft fie nun darüberergriffen
wurden undihren begangenen feler nicht abe
Bitten wolten / foiofft ward eben fp wie in En⸗
gelland mit ihnen verfaren 7 man ſtrafte fie,
nemlich an gelde / man faste fie gefangen’ ja
man peitfchtefieaus / und jagte fie ins elend.
Doc) trug fich fonderlich etwas merckwuͤrdi⸗
gesindifemlandezu. Dennzu Ölafaumard
auf einem algemeinen [ynodo ein gefeß ge-
macht / daß kein einig mitglid der Neformir-
ten Firche einen Dvaker ernaren oder unterhals
ten undmirdifenlenten etwas zu ſchaffen ha⸗
ben ſolte /nimand ſolte ihm die Ovaker ar⸗
beiten laſſen / und nimand ſolte auch den Ova-
kern ſelbſt arbeiten / wo er nicht in den bann
„getanswerden wolte / daß alſo diſe elende men⸗
ſchen entweder einen andern und fluͤchtigen auf⸗
ver⸗
—— Ba —
wderben muften. Ob nun Wwar durch die
gefeße / welches die Dvaker vor unchriſtlich /
barbariſch und uſam ausſchrien 7 ihre ſa⸗
‚hen gang auf die neige zukommen ſchinen / wi⸗
ckelten fie ſich Doch nichts deftomeniger aus De 1
‚fen gefärligkeiten ſo heraus / daß gar ihre zal 2
Fäglich mehr und mehr verſtaͤrcket wurde. Und
ift nicht zunerfehtveigeny daß eben zu derzeit
die" siween manner Johann Swintonn und.
David Barclajus zu den Ovakern uberganz
den; weil fie nun beyde erftlich unter allen
Schotten und hernach unter Den Dvakern fehr
berümt gewefen / muß ich hier von ihnen noch
woeitläuftiger meldung tun. Johann Swin⸗
tonm / vürte von einem fürnemen und ſonder⸗
lich um dag gemeine weſen wolverdinten ger
ſchlechte ber / welches von dem orfe / den es
‚behervfchte / ſeinen namen hatte. Als König
€ eldertl, vor den Engelländern geflohen war /
md in Schottland angenommen und geeroͤnet
wurde / nachdemer nemlich teuer geſchworen
hatte/ die Schotten bey ihrer kirchen⸗ordnung
ulaffenz war diſer Swintonn ein mitglid des
algemeinen geiftlichen concilii und ein Schot⸗
‚tifcher Parlamentsrberr. Nachdem aber der
‚König hernach fein verfprechen änderte und Die
bifehöffliche regivung einfüven wolte / auch ſchon
beyde völcker in einen einheimifthen und bluti⸗
gen krig vderfilen / beratſchlagten ſich die Parla⸗
ra ments?
f
l -
u. A —
mentẽ⸗ — — 7 den.
verhalten IR ‚Sn v I
Se ae rede ha u res. |
Sich nichts gutes verſal Je, eine e Bi aus Ent
Parlament / ‚begab ic) fi |
nahe an Engelland, gelegei |
verschaffte durch Kfda ei Sk
ſch ven ſoldaten gefangen ak Lon
ourde. Wie nun die Enge
Schotten die oberhand
a ran G
al tt
Fra ür.\ em er eh =
wonte / Fom er mit den Duakern in bekam⸗
. fbaft und vertrauliokeit / und trat ‚endlich
gar in ihre geſelſſchafft Nachdem mar den
KGonig m Engelland wider angenommen und.
eingefegt hatte/ verharrete Swintonn/ Ki er
Schon wuſte/ wie gehaͤſſig ihm der Koͤni w A
nichtet deſtoweniger In Londen 7 verliß A das
beyauffein gutes gewiſſen/ weiler aus Feine
privat haß gegen den Königs fi ondern des ge⸗ |
| meinen nutzen⸗ halben’ feing namp a de
men war: Dareibpii iß ihn ini © ig ge he;
gen nn ‚und u dem ende a ottland
| bi ß ® füren,
*
‚nen 7damimanihn am leben ftraffen moch⸗
te Jedoch wie ervor das Parlament kam
amd fich zu verantworten erlaubnis empfing /
fürte er feinefachefo gluͤcklich und überwand,
Den zorn des Parlamentes Durch feine beveda
ſamkeit ſo gar / daß esihn von aller todesfchuld
los ſprach / und ihm nur zu Edenburg ein ſchloß
zu ſeiner vermarung beftimmte / worinnen er
Doch nur etliche jare zugebracht.
Dabid Barclajus war ein Schotti⸗
ſcher Edelmann ausdem alten und fehr fuͤrne⸗
men oefchlechte der Barkelejer / von denen ſo
‚woldifeleute ſelbſt alsauchandre fagen wol⸗
len / daß ihr edler und.alter ſtamm gar dem
Könige verwandt wäre. Difer nam feine adel⸗
ſtand nicht als einen Deckel der faulheit und
‚müßigganges/ fondern als eine anreißung zung
‚Heiß undtugendan. Bon jugendauflegte er
Sich auf gute Fünfte und wiffenfchafftenvals er
aber ſahe daß bey fo ungleichem zuftande fer
nes. vaterlandes das ftudiren wenig geachtet
ward / ging er in Deutfchland mit zu felde +
ward auch bey der Schwediſchen armee als,
. bald ein Hauptmann und kurtz darauf gar bey
„einem Regiment ein Oberſter Als hernach die
Engellänvder. ihre herrſchafft uber Schottland
beſtaͤtigten / kerte ev wider in fein vaterland /
ward nebſt dem Swintonn und andern groſſen
zu deſſelben regirung gezogen / und nach Lon⸗
una \ O5 den
—2
u —
RR BR = 16:27 0 |
den gefehickt/ daß er Dafelbft vem fridens-
ſchluſſe zwiſchen beyden reichen in den Parla-
Te Doch als Earl wider
zur Crone kam / muſte er auf dem ſchloß zu E⸗
denburg feinem alten freunde Swintonn in der
gefaͤngnis gefellfehafft leiften? und ward eini-
ge zeitdaraufgleichfals ein Dvaker. Und eben
difer David Barclajus ifE dervater des Ro⸗
berti Barclaji geweſen / welcher unter der
groffen mengeder Dvakerifchen Scribenten /
wonicht gar allein doch mitdem meiften ru⸗
me in Lateinifcher fprache gefchriben. {
In Irrland waren auf befel Heinrich
Cromwells des Deputirten (wiedie Engellän-
der die Königlichen Stadthalter Damals zu
nennen pflegten } die vorlauffer Howgil und
BurougzuCorkin einem fehiffe wider in En
‚gelland zurückegefändt worden. Nach ihrem
abzugenam Ameſtus dis ampt auffich / ward
aber darüber ing gefaͤngnuͤs geworffen. Als
er daraus losß kam / und doch in offentlicher kir⸗
‚he wider den Prediger redete / fastemanihn
don neuemdarein. Er liß ausdifem orte an
den Krigs⸗Oberſten und Gouberneur der ftadt
Heinrich Ingolsbaͤen / unter dem er als ſolda⸗
te dinete / ein fehreiben abgeben, / worinuen er
jich verteidigen und um Pe Appel Hl |
was wolte Man brachte ihn auch dor den⸗
jelben 7 doch wurde er in aller gegenwart nach
ſolda⸗
\ & 1 *
J
J
he “ } \
N * FT @ 219 ) —
dd * rauch don de em Dperften Kür ſo lan⸗
was er ſelbſt vorget onen / andern vilmehr haͤt⸗
te weren ſollen; | ftecfte man ihn in fein
alt gefängnis und ward eran hals und füffen
gefehloften. Im übrigen als vil von feinen ca⸗
meraten wie auch andre foldaten je mehr und
mehr zu den Obakern traten / pflegtendie mei⸗
ſten unter ihnen hernach ‚gleichfam mit einhel⸗
ligem fehluffe in den öffentlichen predigten’
wenn andredes lehrensund betens abwarteten /
dazroifchen zu reden / zu erzitternyoder fonft was
närrifchesanzufangen. _ Difemepempel folg-
ten vil andre ſo wol männer als weiber nach:
Darum wurde eine part nach der andern ent⸗
weder um geld geftrafft / oder ins gefangnig
geſtoſſen / oder auch. von ihrem, aufenthalt vers
| Veh etliche wurden ſehr ſcharf die ſolda⸗
en aber am allerfehärfften mit ruten geſtrichen /
bis endlich gar der Gouverneur Ingolsbaͤus im
‚söften jare einen befel erteilte daß. nimand /
wenn er nicht der ſtadt verluſtig werden wol⸗
‚te, einen Ovbaker ſolte ins haus nemen. Aber
alles umſonſt / denn ob man ſchon etliche auf
ſolche weiſe verjagte/ namen fie dennoch im⸗
mer ſtaͤrcker zu / und ihre verſamlungen wur⸗
den nach und nach vermehret. Man gab or⸗
dre / daß die haͤuſer ihnen erbrochen / und alle
hin und her zerſtoͤret wurden. Den pr
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groͤſer· Ge 10 € Et in &i
orten zu. Und a ‚ch die & |
unter den wey Cr :ommellenal
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Protectorn fovil feindliche lgungen/ und
ſo groffe gefar ihres volckes ind religion umb
Die zeit, Reh amage und Mer ausſtehn
BHO, Hi u. iR we ER
Bon. —
m. 26
mr Hi!
f eimerley art angenommen. der Dvkefiften. wie
daten zufammmenfunft. Die Sa „leiden | Hl
Berfolgung in Engelland. Werden in Spottland gar
uuterdrucket. Alle ſchmaͤhungen De ihre ler und
Lben gebrauchet, Verfolgung zu. Briſtol. 3; | Hoc
Der Quaker zuftand under dem König Jacob. -Penng
bemuͤhung vordie Ovafer, Der Dbafer fachen | nter
König Wilhelmen Begebnis mit Pennen. ——
empfangen vom Parlament erlaubnig und ſreyheit. Den
—*
eö neue Anfall Forts tod, Sopesbefähreibung. CGrofs
* anter dem Dvakern.. Ihr gegenwaͤrtiger zu⸗
and... en Ye
Am Umehe bin ich mit der Doakershiftgriebis
Ru den zeiten Caroli II: Fommen, ie nun
unter diſem Könige und fönderlich im anfang,
einer vegirung eine groffe ‚Anderung vorging/
maflen in dem weltlichen ftande alles was des
Koͤnigs anſehn bisher war zu wider geweſen / o⸗
der ſelbiges auch noch verkleinern konte/ aus
dem wege geräumt twourde/in dem geiftlichen
orden aber hub man. diejenige gleichheit und
einigkeit / welche unter bruͤderlichen geferten
und ſchuͤlern Chriſti billich ſeyn ſoite/ gaͤntzlich
auf / indem deſſelben regirung nur wenigen uͤber⸗
laſſen und daher faſt koͤniglich wurde; ſo war
Auch unter Denen / welchen zwar nicht der na⸗
men und autoritaͤt deß Koniges/ wolabe diſe
giſtliche änderung misfit Feine fehlechte bewe⸗
gung. Denn diefe wandten pil forge und fleiß
an / daß ſie fü wol ihre kirchen⸗ gebraͤuche und
ordnungen wider allen anderwerts brreinee
> en
enls auch ——
eitendefto mehr. vonder widerſach
xeyen / ſelbige noch feſter machen / beſſer aus⸗
fen / und fein gantzer anhang / ein jeder nachdem
ort und ſtande / worinnen er ſich befand / gleicher
weiſe in. ſolchen geſchaͤften gantz nicht muͤßig
waren. For zwar blib in Engelland mit reiſen/
beſuchung der ſeinigen / und predigen bey ſeiner
alten weiſe A jedoch predigte und beunruhigte
er die leute nicht mehr in oͤffentlichen gotteshaͤue
ſern / auf maͤrckten und auf ſtraſſen · Und da
er zuvor offt mehr eyfer als gluͤcke bey ſeinem un⸗
terfangen gehabt / gab er hingegen itzt wol ach⸗
tung / in was vor orten und mit was vor leuten
erzutun hatte / oder vor welchen er ſich hüten
ſolte und wenn er merckte / das man ihm nach⸗
ſtellte / und ihn ins gefaͤngnis ſetzen wolte / war
er nun gar leicht auf die flucht zu bringen. Ja
er vermante auch die ſeinigen durch tractaͤt⸗
chen und brife / daß fie ja ſolten zuſehen / da⸗
mit nicht etwas wider das anſehen des Koͤniges
oder des gemeinen weſens vorgenommen wuͤr⸗
de / und daß ſie alles/ was nur vermeidlich waͤ⸗
re / unterlaſſen ſolten. Uber dis aaa: = |
* * *
diſe / welche ſieh der Biſchoͤfli⸗
| che. unterwarffen; fondern auch
die / welche von der öffentlichen kirche fi) aba
fonderten Wie denn G Foy / ſeine amptsgehuͤlf⸗
u (224) SE *
Forvilfchrifften und darunteneinige Die gegen
feine widerſacher gerichtet waren / aber auf
folche art, Daß er nicht fo wol auf ſeine mei⸗
nung / als auf dis was er ſchrib und an welchem
orte er ſchrib genau achtung gab· Und ſo war
For hernach bis an ſein ende beſchaffen / daß
‚alfo feine mitlere und legte wervichtungen dem
erften faft gleich geiwefen / und ich daher vor
unnötig haltevonihmfernerin diſem wercke vil
worte zu machen / es ſey denn⸗ daß was neues
und ſonderbares mit ihm vorgegangen. Eben
ſo verfuren auch itzt die übrigen Ovaker faſt ins:
geſammt behutfamer. Sie liſſen ſich nicht
mehr ſo haͤuffig in öffentlichen plaͤtzen und kir⸗
chen hoͤren fie begingen bey dem zulauf der leu⸗
te ferner keine ſo laͤcherliche torheiten wenn ſie
vor die Obrigkeit gefuͤrt wurden/ pflegten ſie
nicht wie ſonſt mit unhoͤflichen verferten a
zweydeutigen und halben worten zu reden / und:
wenn man ſie fragte / wie ſie hiſſen / was ſie
vor leute waͤren / und wo ſie ſich aufhilten / ga⸗
ben ſie den Richtern nicht mehr diſe antwort /
daß ihr namen der welt unbekant / ihr vater⸗
land Canaan / und ihr leben in Gott wäre:
Sogar ändern fich die fitten wiedie zeiten.
Dife leute gaben von Dergeitannebft Eleis
nen tractaͤtchen auch gantze bücher heraus im
welchen fiediehauptftücke ihrer fehrenicht nur
weitlaͤuftig und zerſtreuet/ ſondern recht anti
e und -
' N — “9
——
Be 0
andin guter ordnung abhandelten / und difpus
givten fie erſtlich wider der fürnemen Bifchöflis |
chen / hernach wider andrer widriggefinnter 9
ihnen verhafte lehrſaͤtze mit einer ſo geſchickt ab⸗
Hefaften einteilungder bewelsmnern daß ſee
nicht nur zanuckten / ſondern ſich an jede pro- —
‚polition uud vortrag hilten 7 in der fache den u
Fern felbft angriffen/zund mit fonderbarenkunfe
kuchen ihren vorgeſetzten zweck erreichten. Sie 4
trugen auch ihre lehren und meinungen mcht
auf eine ungeſchickte und verdruͤßliche art / ſon⸗ I |
dern recht klar und verftändlich vor und wu⸗
fen felbige haͤuffig zu erklären und wacker zu
verteidigen. In diſem ftücke tat Samuel
Fiſcher das meifteralsder unter ihren fürnems
ften fehrern war und ihnen allen faft das gröfte
‚anfehen gab. Uber dis ſcheueten fich etliche nicht
‚mit ihren twiderfachern / und bey gelegenheit
auch mit den Predigern felbft wegen ihrer reli⸗
gions ſachen ſich in ein geſpraͤche und diſputa⸗
ton einzulaffen. Wie denn eine ſolche difpu-
tation im eben difem erften jahre zu Hereford
zwiſchen zwey Stadt⸗ und drey Dvakerifchen
predigern Howgil / Burroug und Crocio ge⸗
‚halten wurde. Satzte ſich alſo dig volck von |
der zeit annachund nach immer fefter, nam ie !
mehr und mehr an wachstum und Eräften zu, I
und ward endlich unter Die ſtreitige fecten des 9
Chriſtentums mit N, Und eine sehe
e . | e⸗
Der — ha —9 are
manner Grorge Keithes un ober
Barclaii etwas laͤngſamer suging Qt
dife männer aber ward der ganze € glauber
Ooaker/ und ſonderlich ihre damptarti Bf
grundlehre ſehr leichte gemacht und unter uͤtzet.
| - Und weil ihrer hir zu erſt gedacht wird / undfie
auch hernach nicht an einem orte vorkommen
—1— en, wil ich denen/ ha darum —
J wiſſen von ihnen Fürglich nachrie cht geben. AR
Beyde find demnach —— zebbe⸗
ſen/ fo daß einer von ihnen nemlich Keith nur
noch am (eben / Be: us ‚aber —
lbhen familie zum Capellan oder an |
verordnete, Jedoch als er imme
Dingen luſt hatte und mit diſer a fern. f
te Bekannt ward / trat er kurtz darauf zu a
open und vorftehern ihres güftesdinfte
Rachdem er durch mancheriey arbeit under
ua reifen nicht wenig ausgejtanden
mai Hip An J — vor einen guten Di 4
thematicum hilt / hernach aber bey einer ade⸗ d
religion / und ward einer von den eröften be |
|
|
69)8
o ere dich in Amerkeam und war in Dikibe
J ndſchafft / welche von ihrem beſitzer Penſhida⸗
nheift/ daſelbſt nam ev in der Dvakerifchen
delphien Das lehrampt auf ſich / Robe tn⸗
Barclajus aber war ein Schoͤttiſcher Ede⸗
mann, und ein ſohn des David PBarclait;
deffen zuen edes erſten buchs gedacht warden.
Dißer fein vater ſchiekte ihn nach Paris is fi
die hauptſtadt des gangen Franckreichs dar
er allda unter andern Adlichen perfonen ſuhn
allen wolanſtaͤndigen exercitiss üben füite E
hatte aber in difer ſtadt eineniberter/ weicher
den Papftifchen collegio der Schotten vorge
feßtwar. Difer nam den Barclajum fü fehr
ein’ daß er in kurtzen aus einem‘ Refoͤrmirten
‚ein Päpftler wurde, Kaum hattefein vater Ns
erfaren/alser ihnfchon wider zunück nach haufe
berif/ und wie er felbft indeffen ein Obaker
worden war / ſo bemuͤte er fich auch den ſon da⸗
zu zumachen. aan ey
—*
Diſer ob er gleich ſonſt dem vater in kei⸗
ner ſache zuwider war / ſagte doch er Eönte
ihm vor diſes mal in einer ſo wichtigen ſache
nicht folgen, As er aber kurtz darauf zur einer
Ovaker⸗verſamlung kam / wurde er alſobald
beweget / und begab ſich zu ihrer gemeinde / da
er nur 18. jar alt war / verwaltete auch von dar
an feine meiſte lebens⸗zeit über das amt eines
re P 2 | Ova⸗
demeine und in do Pateinitthenifehute za Dhile-
reden alle Theologi , nicht allein die Dvafer) .
lichtes gegenwart / offenbarung und ganklır ©
W,
".
— »
17, ee |
Dvakerifchen abgeordnetens in ihren wichtige _
ftenverrichtungen. Man fagt / daß der Jar
hannes Barclajus / der ſich fonderlich durch
Heroiſche und, Satyriſche fehrifften hervor ge⸗
tanz aus diſem geſchlecht ————
weſen / von welchem genung ſeyn wird /
wir ihn hirmit beruͤhret. Es hat ſonſt diſer
Keith vil Engliſche tractaͤtlein ans licht gegeben /
in welchen er die vornemſten ſtucken ihrer lehre /
welche Fox und. andere noch nicht deutlic) ger
nung aufgefegt / noch fo. zirlich und Bin N
vorgetragen / Elärlich lehret / erklaͤret / beweiſet /
und von den einwuͤrffen und ferupeinder wider⸗
facher vindiciret und behauptet / welche her⸗
nachmals alle Ovaker begirig aufgeno mmen
amd unter ihre Qvakeriſche glaubens⸗ articul
mit gerechnet haben / zween oder drey articul
außgenommen / die fie ihm / als fein eigen /
uͤberlaſſen. Alſo bat er die erſten grund⸗ regeln
von dem ſaamen und innerlichen lichte.» von |
der unmittelbaren offenbarung von Ehrifti }
(in ; € en . A 0 u
Jeſu ewiger / goͤttl undgeiftl.geburt ( denn fo 1
uñ menſchheit / von deffen als eines ſaamens oder
‚chen wirckung in den menſchen / die bißher ent⸗
weder gantz verborgen gelegen / oder doch ſehr
dunckel waͤren / gelehrter vorgetragen / auß⸗
gearbeitet und zu ende gebracht. ——
ra — aber
v
J
*
* 7 J
— DE
aber finglangegeiterft nad) Keithenzufchreiben
an / welcher endlich ein groffes werck heraus
gabs inlateinifcher ſprache beſchriben / genannt
Theologie vere Chriſtianæ Apologia>
| oder die verteidigung der waren Ehrifil.
ſehre / welches Earl dem 1. König in Groß⸗
Britannien überreichet / und von difenleuten
ſehr hoch geruͤmet ward / daß auch keiner von
ihren cinoſen Scribenten zu finden’ dem
difes buch nicht bekant geweſen / darvon aber zur
andern zeit mit mehrern ſol gehandelt werden.
So hat demnach die Ovakeriſche lehre
und religion Engelland ihren anfang und
wachstum ; Schottland aber ihre hoͤhe und,
bollkommenheit zu dancken. Es hatten aber
die Dvakers fonderlich Keith auch in diſem Koͤ⸗ —
nigreich Schottland vil zu ſtreiten und zukaͤm⸗
pffen mit ihren landsleuten / den Presbyteria⸗
nern’ wegen ihres abfalls und ſonderung von
denen kirchen / mit welchen ſie bißher waren feſt
vereiniget geweſen / und wegen der neuen glau⸗
bens⸗articul / welche fie denen alten lehrern ſchi⸗
nen auff zu dringen teils durch reden / teils
durch diſputiren / teils Durch ſchreiben / da⸗
her der Kelth gelegenheit genommen / ſeine buͤ⸗
cher zu verfertigen / in welchen er alleswas ihm
vorgeworffen worden / wol bedachtig unter?
ſuchet / und indem er alles / was er zuvor getan
und geredet hatte, fleißig widerholet / und gleich?
“ ſam
=. AA
v
Di
N
Ei
} 99
WR,
I
Rh 2
Und nen, weichen fie erhilten von der lehr
tel Difelbe in einigkeit
*
+,
———— das
fm alles wider rumme Ei feine gee
7acbtungen / darvon ich bereits ie
und ihre grobheit und tolles beginnen,
uburdh fie fich vi haß und. ungläck auf den.
halß gezogen/ zu unterlaſſen / und weil fie fol
| cher geftalt ihre widerpart allmaͤlig etwas beffer 9—
lebeten fie auch fir
leiden und bertragen kunte
cherer/ un dbeginneten ſich zu meren. 9
N)
IJedoch in Irrland ging es etias lang-
. ſamer sus da die jenigen welche über die
| andern gefeget/ muften in beförderung: ihrer
L
religion und lehre zu friden feyn mit dem ruhm
und Leben ihrer freunde in Engelland und
Schottland Afpwurden mınvon derfelben
zeit andie Qubaker und ihre fecte recht aufges
richtet / und ihre lehre und glauben erreichte da⸗
mals ihren gipffel Woiu noch hinzu zu fuͤ⸗
gen ſcheinet / daß/weil ein groſſes band zur ver⸗
knuͤpffung der gemüter undein geſchicktes mit⸗
halten ein allgemein
| glaubens bekaͤntniß ift,
Keith insmals denrat
gegeben / daß es eine
/ febrnüßliche fache wäremenn imnamen der
goantzen Dvakerzgefellfchafft von hirzu verord⸗
nete I und techtfchaffenen leuten mi Belichen
| Kt un
und brüderfehafft zu er⸗
ſammen g.tragen. Smpdelfen fingen auch —
wenig vernünfftiger auf
0 la |
IR
md Haren worten ein ſolches buch aufgefeget
wurde / welches: gleichſam ein kurtzer in⸗
han und ffentlich bekaͤntriß ihrer lehre und
glaubens waͤre / ſolches auch hernachmals dir
ſe und jede / die ſich zu der Ovakeriſchen kirchen
bekenneten / oder in zukunfft ſich hirzu begeben /
unterſchriben. Allein diſer rat gefil denen ans
dern glaubens⸗bruͤdern nicht / aus der ur ſache
weil ſie meinten / daß man ſich auf einer feiten
allzuvil gewalt unter gleichen perfonen heraus:
nemez auf der andern feite aber einige knecht⸗
fchafft infreyendingen ein zufüren ſchine; und
müfteman ſich wol vorfehen / daß man nicht
eben dergleichen unheil widerum anrichte wels
chen zu entrinnen / ſie ſich bisher unter einan⸗
der vereiniget / und in guter einigkeit und doch
groſſer freyheit noch bis itzo lebeten.
Damt ich aber widerum auf den aufang
komme der Negirung Koͤnig Carls des 11. dis
ſes namens / und was diſe le ute vorgenommen⸗ IM
und wie esibnen ergangen / von anfang erzele/
hatte es das anſehen / als ob unter der Regirung
biſes Koͤniges dag vornemen und beginnen /
"ie anderer ſchwaͤrmer / die von der oͤffentli⸗
chen veligion abgetreten/ alfo aud) der Qua⸗
Fer; wo nicht gar nach ihrem kopffe / Doch
etwas beffer von ftatten gehen wolte / wegen Det
freundligkeit und. leutfeeligkeit des Koͤniges.
Liber diſes ſchine diſer König / der bißher jo ei⸗
ne lange zeit mit den ſeinigen fo vil und man?
Walakarı a4 cherley
N
N Ä
>.
*
in (24) Ms n
cherley elend und ungemachauß: rm
| 3 eſtande ⸗ und
alſo ausdererfarungs als den beften lehrmei⸗
fter/das Menſchl. elend ſehr wol erfennenters
nen / von ihren bisherigen verdriß igkeiten zum
wenigſten diſen leuten ruhe zu berfchaffen. Hir⸗
zu kam / daß der König zur ſelbigen zeit da im
Parlament beſchloſſen ward / ihn widerum ins
Reich zu beruffen z und: er fich gleich damals
zu Breda am hoffedes.£ ertzogs von Oramen
Feiner ſchweſter ſohn auffhilt / aus ſelbiger
ſtadt von freyen ftir cken ſehr freundlich und uͤb⸗
reich an das ber Barlamentfelbigen Könige
reiches / und zugleich an die ſtadt Londen ge=
ſchriben / er wolle die gewiſſens freyheit
und der meinungen in der refigion geben |
underbalten/ fo ferne dadurg die all⸗
gemeine ruhe nicht gefförer mwürde-
Welches er hernachmals / da er wider in das
reich mit gewoͤnlichen ceremonien eingeſetet
wurde / von neuen beftdtigte. Dannenhero
hatten ſich Die Quaker auf die wwidereinfeßung
Des Koͤniges groffe hoffnung gemachet. End⸗
lich als bey anfa ng der regirung des Koͤniges ei⸗
nige von denen Dugfern aus wol gefinten ges
mute gegen ihn , und aus hoffnung der gu⸗
‚ten meinung und wol gewogenheit Des Köniz
ges gegen fie/zuihn hingingen und ihn um ſei⸗
| a miglihe gnadey huͤlffe und beyſtand wider
die grauſamkeit und unrecht ihrer *2
2 * | eten /
8639
ten verwilligte ihnen der Künigalles / Tas
ſiebegerten. Und war Fein zweiffel / daß dir
ſteb mit ſeiner guten bewilligung geſchehen / ſinte⸗
mnaler ſie anfaͤnglich nach ihren gefallen un nach
ihber weiſe leben uud handtiren liß / auch ihnen
die zuſammen kunfft zu abwartung ihres got⸗
tesdinſtes verſtattete / ja unterweilen gar ver⸗
ſprach / ſie nicht nur an ihrer freyheit nicht zu
hindern / ſondern auch ihnen hixinnen befoͤrder⸗
lich zu ſeyn. Dannenhero furen diſe leute bey
anfang der reichs⸗veraͤnderung in ihren verich⸗
tungen und in ihren ſachen / die zum gemei⸗
nen beſten gereicheten / tapffer fort / und war
ſolches ihren feinden nicht etwan verborgen
ſondern es geſchahe oͤffentlich und vor ihren
augen / gleich als ob man diſes nicht etwan
bloß zu liſſe fondern fie außdrücklichen befel
und conſens vom Könige hirzu erhalten, Als
lein wie die fache hernachmals gang anders ges
lauffen/ und der außsang dife leute in ihrer
hoffnung und gedancken zimlich betrogen / hat
man bald darauf gar deutlich fehen koͤnnen.
Ja vilmehr / gleich als ob difesfchreiben/ der
name und gewalt des KRäniges mehr zu ihrer
unterdrücfung und verderben’ als zu ihrer frey⸗
beit und erleichterung gereichen ſollen namen
diejenigen’ die ihnen widerpart hilten / fo bald
als das Parlament beſchloſſen / den Koͤnig wi⸗
der ins Reich zu ſetzen / 9 die gantze zeit *
N! u N
EHER
Als ver König dieregirung 'woiderumb zu ver⸗
walten anfingsunter anderer gelegenheit/die fie:
füchten jene zu faffen und zu ftraffen auch di⸗
ſes ediet / diſen Koͤniglichen namen und Autori-
taͤt zum vorwand / die DO vafer damit defto mehr
zu aͤngſtigen und zu verderben. Dannenhero ſo
offt ſie zuſammen Famen ihren Gottesdinſt zu
berrichten/ wurden fie als fridensſtoͤrer ergrif⸗
fen und weggefuͤret / ob fie gleich nicht ſo vil
hatten / darmit ſie jemand das geringfte hetten
koͤnnen zu leide tun / gleich als ob ſie mit gewaf⸗
neter hand als feinde und moͤrder ſich unterein⸗
ander / wie auch andere fridlibende gemuͤter /
zur rebellion und gewaltaͤtigkeit wider das ge⸗
meine weſen aufwigelten *
Hirbey muß ich gedencken denen zum,
beſten / diefolches nicht wiſſen / was bey den
Engellaͤndern der Eyd der treue ſey / welchen
fie insgemein Allegiance zu nennen pflegen.
Solcher iſt nach entdeckter pulver⸗perſchwe⸗
rung / die wider Koͤnig Jacob und ſein gantzes
Koͤnigliches hauß / auch alle hohe bedinten des
Koͤniges von vorigen / ſo der religion/ amt und
ehren noch der Paͤbſtiſchen religion zugetan / ge⸗
ſchmidet wurden / von Koͤniggacob gegeben und
unter die öffentlichen Reichs⸗Satzungen mit
gerechtiet worden zudem ender daß man die
jentgen Papiſten dieden Papſt fiber, algden
König vor den Dberherren des Neichs anne
u) men/
menu D zu dergleichen raſenden / abfeheulichen
undfchändlichen auffopfferung das ihrige mit
beytragen twolten 7 darbey erkennen möchte /
ſolcher geftalt / daß ſo war einem Gott hülffe /
er in feinem hertzen erfenneterbefennete und gez
ſtuͤnde daß der Pabſt Feine gewalt hätte/den
König abzufegens oder die untertanen wider ihn
aufzuwigeln / und daß er alle gehorfam und treue
dem Könige leiſten / auch allen liftigen anſchlaͤ⸗
gen wider die Autorität des Königes begegnen
und widerftand tun wolle. So war auch fehon
lange zuvor zurzeit der Könige ein eyd im ges
bꝛauch / der eyd Ver berhenfchaffrgenant/
welchen noch Koͤnig Henrich der VIll.eingefüret/ /
da ein jeder ſchwerẽ mufte/daf nur einKönig der
oberfte Herr difes Königreichs in allen Dingen
fen / ſo wol in weltlichen als geiftlichen oder kir⸗
cbenzfachen. Dife zwey ende wurden nun al⸗
ſohald bey anfang der neuen regirung von dem
Koniglichen bedintendenen Dvakern entgegen
sehalten/ und ihnen vorgelegt / wenn fie erz
griffen wurden / daß fie felbige mit ausdrückli-
chen worten ſchweren folten / damit fie deutlich
anden tag legeten / wie fiegegen den König ges
finnet, Weil ſie aber durchaus Feinen eyd ab-
ftatten wolten / nicht allein denjenigen vom
haß des Pabſtes / und von ihrer gemuͤts⸗nei⸗
gung gegen den Koͤnig / indem fie es vor unzuläfe
fig hilten / indeffen aber willig und bereit Man
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mit deutlichen und Elaren worten/ warhafftig
por Gott und in deſſen gegenwart zu bekennen /
daß fie Diejenigen wären / die den Pabft und
feine kirche / atich aller der feinigen gewalt und
lehre / wie aud) hochmut und lift wider die
Koͤnige mit allen ernft verabfeheneten; der Koͤ⸗
nig auch von Feinen wen iger ungelegenheit und
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ſchaden zu befürchten’ noch au h gröffere libe +.
gehorſam und folge gegen fich Vals gegen ihren
vechtmäßigen herren / zugewarten haben folte;
überdifes fo ferne fie untren erfunden würden /
ſie fich willig der jenigen ftraffe unter werffen
wolten / welchedie fo den eyd / den fiemit auß⸗
druͤcklichen worten getan brechen + außſte⸗
hen muͤſſen; nichts deſto weniger wurde ih⸗
nen diſe eyds⸗formul / als ein maufloͤßlicher
fallſtruͤck jederzeit vorgeworffen darmit man
ſie fangen konte / wer ſie nur fangen wolte.
Denn ſie mochten nun entweder den eyd gar
nicht ſchweren wollen 7 oder mit diſen vorbe⸗
halt / daß ſie zwar ihre meinung von ihm oder
vonder ſache ſelbſt eroͤffneten / allein die worte
faren liſſen / und nur treu zu ſeyn / ehrlich ver⸗
ſprechen / auch ſolches eigenhändig unter ſchri⸗
ben / ſind fie alſobald deßwegen vor treuloß / oder
doch zum wenigſten vor verdaͤchtig gegen den
Koͤnig gehalten / und daher alles ſchuhes und |
Nuͤlffe / die fie fonft vom Köhig hatten haben
koͤnnen beraubet worden. Hirzu kam / daß
Au als
—
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als diejenigen weſlche allezeit ‘von jehendeit
ftügf landes oder fruͤchten vor ihre dinſte ihre
Bes bekamen / fonderlich DieFäuffer ſol⸗
er zehenden / ſehr auf Diele einkuͤnffte drungen /
die Duaker aber / daß fie ſelbige abzutragen
ſchuldig / nicht geftehen wolten / wurde deß⸗
wegen aͤberali ſehr ſcharf und hart wider fie ver⸗
faren ber diſes/ da denen leuten / die ſchon
in gefaͤngnuͤß ſaſſen von auſſen wenig /
dar keine huͤlffe geſchahe bitten Dife / die uͤber
fie geſetzet / nach ihren gefallen ſie —
Fehr uͤbel / indem ſie nichts hatten "dad:
birvonamgelig ot and rdeerdzeen
pehbatı mol lg du von einet. Iidchen „NT
ein eingiges nnd zwar gänk“Einglich. bei
waren.
gu Serborne in Dorceſter wurden
dreyßig Dvaker aus einem hauſe / in welchem
fie gang unfehuldig ihres gottesdinſtes pfleaten/
‚gleich als ein hauffen praſſer / ſchwelger und re⸗
bellen don den bürgern der ſtabt heraus gezo⸗
sen / auf anfuͤrung eines Corporals und ſchul⸗
dedintens / denen vil mit Brügeln und ſchwerd⸗
‚tern nachfolgeten ſie ſchlugen und verwünſth⸗
ten? und vordie Obrigkeit brachten’ da man
fieals fehändliche Teute "die nicht8 täten als
fehwelgeten und in hren zuſammenkuͤnfften
freſſen und ſoͤffen / und vil neu —
anſin⸗
*
er
urchfie
ich hätten helffen koͤnnen Weil man denn
ed der treuer Weichen da ſie ihnnicht abe
cher geſtalt init ih⸗
sen ſtillſchweigen elbſten verdammeten /
ibnen die warheit fo derb und deutlich ſagte /
daß es ihnen am hertzen wehetat / wurde er
fehrafft beſuchte Thomas Goodaren/ ein
frommer und rechtfehäffener menſchmachdem
er vil oͤrter ſelbiges Koͤnigreiches durchan
SE eine
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f er —
/
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(242) ni
einen feiner freunde Benjamin Stapiıs,
Difen namen alfobald die erſte nacht / alswr
dar angekommen / die ſtadt⸗knechte nebſt feinem
wirte hinweg und fuͤrten ſie vor die vichtery
welche ihnen denn ſo fort den eyd der treue auf⸗
legten / als das eintzige band/ wormit ſfie des
nen leuten ein gebis ins maul zu legen pflegten.
Als fie ſolchen nicht ablegen wolten⸗ wurden
ſie ohne weitern proceß genoimmen und in das
gemeine gefaͤngnis zu Offort geſtecket / da ſie
vil glaubens⸗bruͤder antraffen/ deren etliche
zwey jar / etliche noch laͤnger daſelbſt gefangen
geſeſſen / weil auch fie nicht hatten wollen dem ze⸗
henden geben noch den eyd abſtatten Difenlege
te nun der kertkermeiſter eiſerne bein⸗ ſchellen
any die ſo ſtarck und harte waren / daß auch
ihre beine dadurch verwundet wurden. Sie
baten ihn / er moͤchte fie doch diſer ketten befreh⸗
en der kerckermeiſter wolte aber nicht wofers
ne fie ihm nicht ein ſtuͤcke geld zum recompens
geben. Da ſie aber hirzu den kopff ſchuͤttelten⸗
legte er ſie in ein ander ſchaͤndliches und ſtin⸗
ckendes gefaͤngniß / da / wo ſie ſich bin ſetzeten
Oder legten/ nichts als kottund unfiat zu finden
mar. Dammenhero baten ſie ihn er machte
ihnen doch nur etwas ſtroh geben., Ja ſagte
diſer vorteilhaffter Mann er wolte es ihnen
geben / tern ſie ihm 4. Pfunds ſterlings oder
Bier und virtzig guͤlden zalen wolten. N
Nach er
aber« uch fich deſſen wegerten / fehändete fie dee
ker ermeiſters frau / die an boßheit und'geig ih⸗
‚zen mann weit uͤberlegen / ſo offt ſie zu fie ging/
mit harten ſchmaͤworten auf das allerärgfte
ICE: Se
aus / und ſtiß und ängfligte fie auf das allers
granfamfte.
Drauf muſten ſich Goodare und Sta⸗
ples zu Orfurt vor gerichte ſtellen / wofeloſt
als ſie die Richter von unterſchidlichen dingen
befraget / und nichts ſtraffwuͤrdiges an ihnen
befunden / verlangten fie widerum von ſie wie
vorhin / den eyd der treue / als ſie aber auch diß
mal ſolchen nicht ablegen wolten / hiſſen ſie ſie
abermals in eben das gefaͤngniß unter eben
die dibe und moͤrder / die daſelbſt gefangen
faßen / zuruͤcke füren. Ehe aber noch folz
ches geſchahe / fragte Goodare die Richter / ob
ſie denn befolen / daß man ſie in ketten und ban⸗
den ſchliſſen ſolte. Der Ober⸗Richter ant⸗
wortete hirauf / der kerckermeiſter koͤnte in diſen
ſtuͤcke tun / was eꝛ wolte / weil fie nicht mehr unter
des Koͤniges ſchutz und botmaͤßigkeit gehörten.
Alſo ſetzete fie der ſtockmeiſter wider unter eben
‚die ſchmelmen und fpigbuben + und gab diſen
böfewoichtern freye macht daß, wenn es ihnert
etwan an kleidern mangelte / foltenfienur folz
che diſen beyden unſchuldigen leuten abnemen.
Worauf einer / welches wol der erlichſte unter
diſen gottloſen /zur antwort gi» ;
herr worte et —— eb eibenv
leuten was abſtelen Solchergeſtalt ilt
vor gerichte vor recht und gerechtigfeit gang
nichts hören wolte / in denen ge — aber
und löchern derierden aller mutroillen und b
heit verftattet wurde/ kunte es nicht felen
muſten d iſe leute auf das grauſamſte gemantert
‚und gepeiniget werden. Dife wenige exem⸗
pel moͤgen indeflen unter fo yien genungfeyn.
su Beil aber das erſte Parlament / founter
diſem Könige gehalten wurde 7 noch beyfamz
men ſaß 7 gingen die Ovaker / weil ſie doch
meinten / ſie wuͤrden nirgend Fein echt vor an⸗
dern gerichten in ihrer füche finden / an ven
Koͤnig und das Parlament felbjten / ‚als die
| hoͤchſte Obrigkeit / wie auch urheber und ver⸗
teidiger der freyheit / Des rechts und der un⸗
tergerichte / mit bitte man möchte doch ihre,
| glaubens⸗bruͤder / die mit ihnen gleiche veligie
‘on und namens / von foicher gemwalträtigkeit
und aus ſo groffer drangfal vermittelſt ihrer
treue und hülffe befreyen 5 und damit jie deſto
mehr beweget werden möchten 7 erwifen fie in
. einem groſſen gefehribenen Tractat daß zu
zeiten beyder Cromwell von ihren glaubens-brüs
dern in Engelland / Schottland und Irrland /
J * wie auch in denen uͤber der See gelegenen und |
den Könige zugehörigen landen Drey |
hundert und neun ul ſibentzig ins s ser gnis
A. Da geleget
ra ee“
geleger worden / worunter auch zwey und Drepiig
in denfelbigen geftorben. Bey ende deſſelbi⸗
gen fügten fie hinzu / daß von der zuruͤckkunfft
1
\ es Koͤniges bis zudiſer zeit waͤren ins gefaͤng⸗
‚Ni8 geworffen würden auch noch bis igund
würcklich darinnen behalten dreyhundertzund
‚fibenzehen perfönen. Ya fiemachten auch die
oͤrter namhafftig wo ſie gefangen laͤgen / auch —
ber meiſten Ihre namen / und was fie bereits
ſchon vordrangfal ausgeftanden undauswas
urfachen / ingleichen was ſie auch noch itzund
im gefängniß ausftehen müften. Im nachfols.
genden jare uberreichten fie dem Könige und -
dem Parlament ein fchreiben in welchem fieerz .
wiſen / es habe jich Die anzal derer jenigen / wel⸗
che nach Des Koͤniges ankunfft in Engelland
waͤren ins gefaͤngnis gelegt: worden + dermaſ⸗
fen gemeret / daß ihrer anderzalfünff hindert
und zwey und funfftzig / deren ihrer sit
ebenfals fd well vor ihrer gefangenfchafft
bey ihren verfamlungen vil ungemach ausge
ſtanden / als auch anigo an Denen.ortenz wo
fie gefangen gehalten wuͤrden / vildrangfal er⸗
dulden muͤſten. Solches erwiſen fie in ges
dachter fhrifft mit unterfchidlichen erempeln
und zeugmeiftern/ wie nemlich Die Obvigfeit
an. etlichen orten ſelbſt hinzugegangen / und
die Dovafer weggenommen / anderer orten
‚hätten ſie ſolches denen ſoldaten anbefolen / an⸗
derswo hätte der pobelund dag gemeine volck
" D2 und
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unnd andere dergleichen armfeelige und geringe
Aeeute in geoffer menge fie mit Degen und prügeln
überlauffen/und nachdem fle fie zimlich abge:
fehlagen / ins gefangnis gefchleppet. - Lberdiß
hätten unterfehidliche Eirchensdiner an unter-
bhhidlichen orten weil etliche unter denen Dva-
kern wären / welche die gehenden nicht abtruͤ⸗
gen / auch nicht abtragen wolten / aus ihren
haͤuſern und von ihren guͤtern anſtatt der zehen⸗
den mehr weg genommen / als fie ſchuldig ges
weſen / das übrige aber nicht zuricke gegeben;
weiter hinfort zuzalen / als fich felbft/ etwas
weiter von ihnen zu forden / der muͤhe uͤber ho⸗
ben. Dife treuhertzige und mwolgemeinte
fchrifft wurde fo wol vom Königeyals auch vom
ganken Parlament teils wenig geachtet / teils
u; = deſſen fchinen gar unterfihidlich zu feyn. Denn
dern ftantssfachen zu run hattey meinte er / es
ſolcher wichtigkeit / daß ex fie genauer unterſu⸗
7... hen und beurteilen folte 7 vergaß dannenhero
2... AllesdaB jenige / was er diſen leuten verfpro-
kken zu ſeyn vermeiner hätten. Was aber des
etliche aber darunter ſo außgeſogen und aller
mittel entbloͤßet daß fie ſo woljene etwas
aber auch gar verachtet. Die urfachen
weil der Koͤnig/ in feinem KRönigreiche noch nicht
gantz beftätiget 7 mit feinen eigenen undans
fey anitzo nicht zeit 7 noch die fache von
chen / und welches fiebey ihm in ewigen anden⸗
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larlament betraf / fihien es , als ob fülches
‚meiftenteilsden haß und feindſchafft gegen dife
leute noch nicht gamslich abgeleget. Zwarkun ⸗·⸗·⸗
ten fie nicht leugnenz daß ihnen diäfreyheitden
teligion wäre zugelafen worden Alleinduch 7
fen vorwand / meinten fie, / wuͤrden die allr 7
aͤrgſten und ſchaͤndlichſten ſeeten und meinun⸗
gen zugleich mit einſchleichen / darunter denn Ki
dife Waker ſeckte billig mit zurechnen ware.
Wiewol nun oberwentes beginnen und fel&-
ſames / teils auch aufrürifches/ vornemen der
Dvaker folgender zeit nachgelaffen / und man
ihnen nichts vorlegen kunte / das einigen ver⸗
dacht zwöffentlichen auffruhr hatte geben koͤn⸗
nen / “jedoch / wie jederzeit verhaſter leute tun
und vornemen / es ſey gut oder boͤſe / verhaſt iſt /
und wer ſich fuͤrchtet auch das jenige was
falſch iſt vor war annimt / alſo blib auch
gleicher geſtalt die meinung bey den leuten feſte /
und liſſen ſich ſolches durchaus nicht ausreden /
die Obaker waren eben noch ſo / wie vormal
geſinnet / und zilten ſie mit ihrem tun auf nichts |
anders / als aufuneinigkeit und unruhe Endlich
ſchin die Qvakeriſche ſache fo vilmals / und
in ſo vilen gerichten abgehandelt und geſchlich⸗
tet / daß ſie weiter aufs tapet gebracht |
zu werden nicht verdinte. Alſo wurde den ars T
men leute alles recht / alle gerichtliche handlung’
ja ae klage und beſchwerung auf einmal abge
D 3 ſchla⸗
⸗
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einmal gefang
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1 de ne)
0 Ihnen auch hirauf zu mehrer verſicherung aber⸗
als feine Königliche parol. Difes weiß
.. ri indeſſen gewiß, daß Richard Hub-
2 Be damd1s "e bondenen yornemten Obas
re 5 Hu einer unterredung mit dem os
"ge ey gelaffen worden in beyfeyn umterfehfdtie
In N cher
cher vornemer
bedinten: Zn welchem geſpraͤch /
ls der König nebftetlichen hoff bedinten von
Hubbertorn mit fleiß von dev OQuakeriſchen
‚religion und Lehre nachricht eingezogen, diſer
auch auf alles / was er gefraget worden / ge⸗
"antwortet / der Koͤnig und andere mermals ge⸗
fügen: Esiftwar/wiedufagekilind nach⸗
denn fie fich gegen einander gewendet / oder bey⸗
fammen geftande ‚haben fie unter einander ge⸗
füge Erhat nichts / alsdie warheit ge⸗
redet. Als auch der Koͤnig weiter zu reden
fortfur /redete er den Hubbertorn niit difen wor⸗
tenan: Dirfolt verfibert pn / daß ſo
ride haltet / keiner won euch
lange ihr
feiner relation und lehre wegen etwas
leiden ſoll z
fe mirmein Rönigliches wort und ver ich’ Ye |
rung 7; will auch durch ein öffentlich
edia verraten / daß euch nimand
F
dem ende gebe ich euch hir⸗
nois hinftiro zu Seide tun foll. Diſes
gefpräch / als etliche ſolches uͤbel aufnamen/
gab Hubbertorn ſelbſt darauf in druck / und
machte hirdurch die gantze ſache uͤberall bekant
und ruchtbar.
verſprechen in der tat nachgekommen / hat der
außdang bald hernach ertvifen. Und koͤnnen
Wanden Warffen briff / welcher von eis
———— ſaß
nem Ovaker⸗
vr
iR
Allein wie der König ſo vilem
den König gefchriben und uberfehickep worden/
nicht übergehen. Diſer Obaker war George
Fox / nicht der anfaͤnger und urheber der Dvaz
| keriſche gemeine / mit dem diſer gar nicht einmal
verwant / jedoch jenem an naturund fittengang
gleich warsfondern er hatte bisher zu roß unter
Cromwelln oder der republie gedinet / damiter
fich aber von demandern und zwar altern Ges
orge Fox unterfcheiden möchte, hennete er fichy
weil erjünger war / nur George For den juͤn⸗
gern. Derbriffaberlautete folgender geftalt:
Es hat / o Koͤnig / der König aller Könige dein tun und
vornemen / ſo wol wenn folches fm finſtern gehalten wird/
als auch wenn es an da⸗ tagelicht außbriehr/ gefehen und
gemercket / und find deine verborgene anfchläge dem grof-
fen GOtt nicht verborgen / alfo daß du mit deinen Alls
ſehnlichen worten dich nicht verbergen kanſt Dannen⸗
Hero merckt er andy aufdeine raͤncke/ und auf alle die liſt/
darmit du denienfgen nachftelleft / die dir: doch nichts zu
leide gethan / hat fie auch andern geoffenhahret/ eben zu
Der zeit / da du fie mit nilen ertichtefen morteu hinter,
gangen / und ihnen eine blauedunft vor die augen gema-
Het. Hirdurch haſtu nun EHOte zum Zorn aerelßet/in-
dem du eben gu der zeit/ da du ung die Freyheit ver ſpro⸗
en / zugegeben / daß wir ſo ſehr geänafliger und gegva-
let / auch fo vilmenfehen wegen das zeugniß ihres gu
zen gewiſſens ins gefaͤn niß gefeget wurden. ch wie iſt
Gott ſehr traurig und betruͤbt wegen der ftolgheit und
zuchlofinfeit fo wol deineg baufes} als deiner regirung.
Denn ſo offtich aedeneke an die umbiftigfeit grauſamkeit /
und Öffentliche berfolgung!difes Koͤnigreiches / foofitich
auch an bie boßheit gedencke / die in verborgen verübee
worden / ſo offt tut mir das hertze im leibe weh und *
| ſtiget
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Rigetna quälet fich wegen des hber ale fchrecklich entbran.
gen göftlichen zorns. Und kommen mir offt die gedancken
inden ſinn / ſo wol vor deiner ruͤckkunfft in dis Föntgreich /
nach vderfelbigen / wenn ich an die in difen landen üb» 4
je und in ſchwange gehende abgoͤtterey gedencke / es 9
waͤre dir beſſer gewefen 7 du waͤreſt nimals hirher gekon
men / weil ich doch fehe / daß es zu deinen werderben'gee
reichet. Dannenhero habe ic) offters Gott gebeten/ daß
er dir dergeſtalt dein hertze regiren wolle / daß du von
neuen dich widerum aus diſem lande hinweg begebeſt / damit
weil dus noch zeit zu leben haſt du, auch moͤgeſt zeit zur
huſſe haben / und dich. widerum bekereſt. Laß dich aber/o ð
Koͤnig / ame nicht irgend von einem menſchen durch fiir
nie freundliche worte betrigen. Denn Gott laͤſſet ſich
nicht ſpotten / mas der menſch ſaͤet / das wird er auch ern·
te. Dencke nur / wie dein bruder der Hertzog zu Gloce⸗
ſter ſo unpermuret und ploͤtzlich yon diſer welt abgefordert
worden / der doch vil laͤnger / als du / haͤtte gar wol le-
benkönnen. Bilde dir ja nicht ein / daß dich menſchen
rhalten koͤnnen / wenn dich Sott angreifft. Der raht-
— bleibe / daß fein Reich überall ausgebreitet
werden ſoll. Aber ach! was ſage ichwil / Das zu deinen
heſten gereichet! Der zorn Gottes Ift entbrant / der. wird
bie tage feiner feinbe umb feiner außerwelten willen verfürz
sen. Und wolte Gott du moͤchteſt nur am tage des Herrn
rhalten.mwerden. Allein ſo erzittert mein gemuͤt under-
ſiarret überdein unumbgangliches dir vorſtehendes verder⸗
ben. Difes was ich ſchreſbe / iſt gewiß / un dmagſtu wol glau⸗
hen / das ich ſolches aus libreichem und gofffeeligerm gemuͤte
geſchriben habe. Was mich betrifft / ob ich gleich von
zuſſen vil ungemach außſtehen und erdulden mug / den-
noch geniße ich innerlich dem friden mit Gott / welcher
illen irdifchen Fronen weit vorzujichen. Man fagt /
als der König difen briff gelefen/habe gleich fein
4 J bru⸗
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weicher den Konig als ev ven briff du Hoeleſen /
N ermanet /er KEINEN Ben ii Äh
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I. meinaden pflegen in Engelland / wie auch in uns
=... fernländedie buchftabe nachdem A bezu lerne.
It. Dies buch wiſe auf einem dweden blate wie
"ss durch alle tprachen in der sangen welt/⸗ worvon
30 unterſchidliche / eine dwede mit ihrer beſon⸗
dern tabelle/ hergezelet und beſchriben waren)
gebräuchlich daß wenn mar eine eingele per?
ſon infonderheit an rede man fi jtein | fingulari
Du nichtEUEH NIE dieEngelländer pflegenz
2. wennflemiteinem vornemern reden / zu nennen
Et... Hei Eluge und artige werck hatten
2. Sebann Stibs’ und Benjamin Furly mie
großen Eoften zum druck befördert. Allein For 7
der von diſen zo ſprachen keine eingige/ als.
05 Die Englifehe verftandy, wolte ſo gar gerne |
2... Borden Autor diſes buche angefchen feyns und
den rum und fleiß / ſo darinnen an gewendet
wurden / ſich feibften behlegen / daß er auch un⸗
ter ein jdwedes blat feinen namen kbribr. und
0 folcher in jdweder ſprache enthalten’ mit
|
|
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ſei⸗
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n mat beftätigte. Aus welch er Te A
denn For hernachmals nicht allein den kindern /
a unwiſſenheit den? Eindern nicht vil ungleich)
die fache deutlich vortrug / und zu difer übelen gez
wonheit zureden fieanfürte. Als aber etliche
‚Foren die unwiſſenheit diſer fprachen vorhilten /
und die torheit / die er hirunter beginge / berwi⸗
‚fen / lente er ſolche vorwurff mit diſer ſchertzrede
ab er wiſſe ſo vil ſprachen / als ihm noͤtig wäre.
Das ʒwey und ſechtzichſte jar war ſonderlich |
denckwuͤrdig wegen viler unruhe und veraͤnde⸗
rung nebſt groſſer draugſal und anfechtung der
Ovbaker dadurch es nachgehends fo weit kam /
fündern auch erwachſenen mänerndie dochaber
dapresfthineralsubmandifesvofcfmitftrumpf
und ftil aufrotten wolte. Maſſen fehon bes
reitsin vorhergehenden. jare die taffeln der kir⸗
chenverbindung zwiſchen den König und den un?
tertanen in Engelland / und Schottland / da fonft
vormals Fein heiliger/ liber und billiger verbin⸗
niß war / als eben diefes/ Fein befferer grund
fo wol der Königlichen würde/ als des volckes
freyheit / auch Fein geöffer band / die gantze
Eiche Dadurch zu vereinigen und zu verfnüpffen/
ingleichen die religion in beyderſeits Reichen zu
beſtaͤtigen / vor ein antichriſtiſches werck und vor
den brunqvell viler Daher entſtehenden man?
gel gehalten / und dahero auch auf befel des
— aus allen geiſt⸗ und —
ten
Wi, (254) |
acten außgekragt / ja gar zu Londen durch
des henckers hand an unterfehidlichen orten
berbranf worden. . In ieben dem jahre,
wurde auch der Bifchöffliche fand und
wuͤrde welche bißher die wurhel und ur⸗
ſprung vieles ſtreits und unheils geweſen /
überall und auf alle art und weiſe beftätigets
fd dag auch vil Presbyterianer die gewalt
und ehre/ der fie ſich fonft widerfeget/ nunmerd
fuchten/ oder zum wenigften doch / wenn Ä
te ihnen angetragen ward, nicht abfehlugen /
aus difer Elugen railon , daß da fie fich als.
vechtfchaffene leute in difem amte ermweifen.
würden / nicht andere/im fal fie es abfehlügens
darzu kommen möchten / welche dergleichen.
Amtenicht vernünfftiggenung vorftehendürffe
ten. Uber diefesfo hatte der König 7 welcher
lange zeit ein fehrecfen der frommen geweſen /
und welches nunmehro im gantzen Koͤnigreich
Bor ein neu wunderwerck und deſſen rumn ges
halten wurde fichmit des Königs tochter in.
Fe mp verſprochen / welche der paͤpſti⸗
chen kirchen und ihren ceremonien dermaſſen
ergeben war / daß fie an Devotion keiner Köniz.
gin oder andern vornemen Dames etwas zu⸗
Bor gab. Endlich legte fich der König ſelbſt /
nachdem er vermeinte fein reich und Eonigliche,
familie fefte genung beftätiget zu haben/an flat
Derforge / ERDE NR N
vis mehr
(245)28
mehr auf den Muß |
die verwaltungaber Der meiften reichs⸗ ſachen
erließ er feinen raͤthen und bedienten / ſonder⸗
lich die bey ihm vor andern in gnaden ſtunden.
Welche veraͤnderung durchgehends eine nicht
geringe beſtuͤrtzung / betruͤbniß / furcht und ſchre⸗
cken bey allen verurſachte deren Religion von
der ießt wideraufffommenden Religion und
fasung unterſchieden. Wer einen andern
nachiagetzjaget fich zugleich felbften mit und
der enige / vor den fich alle andere fürchten muͤſ⸗
ſen / muß felbft offt in furcht leben und hat urſa⸗
che, fichwohl vorzufehen. Dannenhero ent
Stand auch indiefer unruhe bey andern / vor de⸗
nen manfich fonft mehr fürchten mufte / einege
Furcht aus der furcht aber der verdacht worauf
man denn weiter anfing zureden / und endlich
kam gar Die gemeine vede aus / es fen in der
ſtadt und anderer orten eine menge vieler Seine
be / die fich zufammen verſchworen / dem Könige
nachſtelleten / und die neue regirung gaͤntzlich
wider uͤber den hauffen werffen wolten. Wie⸗
wol diſes ihrer bil vor eine faͤlſchlich außgge⸗
ſprengte Rede hilten / von den jenigen liſtig er⸗
dacht welche davor hielten / dergleichen Rede
fey der befte weg 7 zu demjenigen zu gelangen 7
worzu fie fonft in friedlichen zeiten nicht gelan⸗
gen konten. Wie nun fonft nichts leichtlich
von hinterliſtigen / betrieglichen und ———
es | euten
J
) :
.. A
ggang und uppiges eben )
un en
hal; — — — REN |
deuten borgenommen ward, deffen die D uafer
nicht beſchuldiget worden/dag fie ſolches geftiff-
tet / oder. mit geholfen / und daran theil ger
habt / oder doch darum gewuſt / und die ſache
gebilliget haͤtten; Alſo harte man die leute auch
in verdacht wegen dieſes verbrechens / da doch
Fein eintzi ges gewiſſes anzeichen einiger zufaıns
men verſchwerung oder auffrur bey irgend ei⸗
nen Menſchen/ bey denen Quakern aber auch.
nicht die gerinäfte fpur hirvon zu. finden war.
Alſo wurde das gerichte, teil überall davon ge⸗
vedet wurde / gar bald weiter ausgebreitet /
| nemlich DIS wären eben die jenigen leute y die
—9 | fich mit folchen laftern beflecftenzund deßwegen
DE: käglich zuſammen Famen/und ſich mit einander
an verbaͤnden. Als fiefichnun freywillig hirvon
u nicht purgirten / noch deßwegen ihre perſon ver⸗
theidigten/weilfie meinten es kaͤme ihnen ſol⸗
ches / weil kein gewiſſer Eläger noch da / zurzeit
nicht zu / koͤnten auch dieſes ohne groſſen przju- |
dis ihrer fache nicht ehun/ ward daher der. vera
dacht uf die rede von kage zu tage gröffer:und.ob .
FRB man fie gleich deßwegen nit por gerichte citirte,
| weil man allzufchlechte Mmutmafjungen hatte; |
—I1 nichts deftoweniger wurden fie bepiederman
In: 3u verhaft und kamen dadurch in groffe gefahr, |
din wurden auch auf allerhand art ohne fehen gr |
angfliget von den jenigen , weichesweil ihnen
nicht einhalt geſchahe meinten eg ypare ihnen
—
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zugelaffen und vergannet. Siproifehen Fam
den und Middelſer / welches das feſteſte band zu
ſeyn ſchiene / ihr gemuͤthe zu entdecken / undihre
reue gegen den Koͤnig und das reich zu verbin⸗
tzigen Kakteen ſolten; Dafern fie aber
diefen Befehlnicht reſpectiren wolten / ſolten ih⸗
nen ihre zufamenfünffte nirgend zugelaſſen wer⸗
den.Einander mandat folgte hirauf/dene rottis
riſchen hauffen vorzukommen/ nemlich es ſolten
Feine zuſammenkuͤnffte angeſtellet werben unter dem ſchein
und vorwand einiges go lesdinſtes welcher nicht durch die
Eitungie oder gebraud) der Engelifchen Firche ware ebilli ·
get und gut geheifen worden / ſo ſolten guch rich mehr/als
efchlvom Rönigerdaf die Quaker zu£ons
denydeneyd ablegeny die richteraber feinen ein⸗ |
— —
s. an der zal an einem orte aufammenfonmen: Zöhrde
‚einer betreten / der 16 jar und vrüber / und des Koͤniges
unfertan/ daß er darwider gehandelt folse ev pefwegen
mit gebärender firaffe angefehent werden. Das diſes
edict zwar wider allefecten / ſelbige im jaum
zu halten / vornemlich aber wider die Doafer |
gegebenpaß fie auch an Difen Seifen anſtoſſen
nd zeſchellern wuͤrden / konte ein jdweder ver⸗
ſtaͤndiger leicht ſehen Gewiß die jenigen die don
diſen leuten ſchon gefangen faffen / ‚wurden um
difer urfache willen ſchon fefter gehalten und
fehärffer von ihren ſtockmeiſtern tractlret /
auch von denen / bon welchen fie vormals wa⸗
ven gar gelinde gehalten worden Andere aber
muſten ander ungemach und gefar außiteben
x. A
ER ER
en ACID .
und erfaren/ indem fenicht nur öffentlich tz
berally wenn fie zu andern leuten Fameny ver
fpottet und verfchmähet wurden fondernman
noͤtigte fie auchr ihre sufammenkünffte einzus
fielen 7 und da fie nichts minder fortfuren 7
wurden fie von den foldaten weagenommenz
und geftrafft offtmal mit mehr als feindlicher
grauſamkeit / und in das gefängniß geworffen /
da man denn von ihnen verlangte, fie ſolten den
eyd ablegen / und als fie ſich deſſen wegerten⸗
wurden ſie in dem gefaͤngnis behalten, oder in
die raſpel⸗haͤuſer / unter gottloſe und boͤſe buben /
die das ihrige mit ſauffen / ſpielen und huren
durchgebracht / und unter diebe und moͤrder ge⸗
ſteckt / gleich als ob ſie eben ſolche geſellen und
mit ſolchen Laſtern behafftet waͤren ; darinnen
wurden fie nun gezwungen/ harte dienſte zu
thun / und dadurch ihr leben zu erhalten / weger⸗
ten fie ſich aber / wurden ſie auf unterſchiedliche
art gekerckert und gepeinigetzetliche auch fofehr
und langes biß der tod fie von dieſem elend bez
freyete. Difes geſchahe nicht allein zu Londen /
fondern auch inden ftädtenin Worcheſter/ und
inandern Prosingien. Andersiwormurdenetlie
he von ihrer groſſen anzahl welchen entweder
Ihre lebens⸗art oder dag geſchrey vieler andern
fonderliche abgunft verurfachet / meogenoms
men / bey nacht und nebel aus denen betten ge⸗
holet und in das gefaͤngniß geworffen. Als
| nun
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nundergleichen Dinge mermalsworgingen /1
ſchin als ob esdarmit Fein endenemen wolte⸗
n die Dvaken widerum ein füpplic bey
Di
be
Dem Könige ein 7 in welchen fie Flagten 7 in
was vor drangſal und in mas vor efend fie. ale
mit einander lebteny und erwiſen / daß feit der >
zͤckkunfft des Koͤniges die anzal ihrer gefangene -
ſich auf 4000. und 50oo erſtrecke / darunter auch
56. in ſolchem elend und jammer verſtorben.
Was aber ſolch ſupplic vor nachdruck ge⸗
habt / erhellet daraus / daß derjenige / der ſol⸗
ches geſchriben / von dem Koͤnige zum recom⸗
pens eine ſtelle an eben dem orte empfangen? /
wo felbftdiejenigen gefangen ſaſſen / deren kla⸗
ge erin ſeinem füpplic vorgetragen. | Co sat
wurde auch diſes / daß fie ihr elend geklaget / und
um erleuchterung deſſelben angehalten vor ein
perbrechen ausgeleget. „Endlich aber nach»
dem der König von ihren taten und von den zeu⸗
gen felbf nichts erfaren / Daraus man hätte
Schliffen Fonnenz daß die Quaker in ihrer treue
gegen den König hincketen oder etwas began⸗
gen / daraus man fehen koͤnnen / daß fie in ih⸗
ren tun und vorhaben zur rebellion nicht unge⸗
neigt / auch das laͤſtern und geſchrey des ge⸗
meinen poͤbels von ſich felbft / als eine leichte
und geringe fache / nachgelaſſen und verſchwun⸗
den / ja die zeit felbft den haß des volckes in diſen
Dingen befänfftiget ; liß Al endlich der su
a“
„
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ge mermals vorgingen / und
CD) 58
— gta — — —
zu ſanfftmuͤtigern gedancken bereden/ und da er
bißher feiner diſem volck gegebenenparol gantz
vergeſſen / errinnert er ſich deſſen wider und
befal ſeinen bedinten und richtern ſie ſolten die
leute nicht mehr ſo aͤngſtigen / dargegen aber die
gefangenen widerum loßlaſſen Aufwelchen
ergangenen befel etliche derer bedinten ſo ſtreng
und harte waren / daß ſie des Königes Autori⸗
taͤt wo nicht öffentlich gar bey feite fegten / zum
wenigſten nicht im ernft oder doch fehr fpate ge⸗
horſame folgeleifteten. Ja an etlichen orten
wolten die Eercfermeifter diſen befel gar nicht
einmal reſpectiren / indem fie vorgaben/ daß
fie die gefangenen alsdenn erſt loß und ledig,
laffen wolten / wenn fie zuvor ein gewiß frücke
geld von ihnen oder von andern vor ihre erledi⸗
gungempfingen. Als aber diſe fasten / ſie taͤ⸗
ten ſolches nimmermehr / wolten auch liber ver⸗
faulen und in ſolchem geſtanck verderben / ja da
—
etliche auch wuͤrcklich an ſolchen garſtige von ge⸗
ſtanck und faͤulniß erregten kranckheiten ſo hart
darnider lagẽe / daß fie endlich gardarüubereingins |
gen und ſtarben / das lamentiren aber und das
nige zu ohren kam / indem man ſo gar grauſam
‚mit ihnen umging / befal der Konigabermale /
man ſolte fie alle ohne entgeld ohne packt und
In folcher verfolgung
die diſes 62 jar gefchehen / wiſſen Die vn
| vi
bedingung loßlaſſen.
winſeln diſer leute endlich an hoff und dem Kir
darf mic ihnen umgegangen ’ als auch wie
dife leute fehr beftändig ausgehalten. Sch wit
MC wer exempel hirvon anfuͤren.
Su Dudle in Worcheſter ward Ric hard \
Dayton wegen abgefchtagenen eyd der treue
ins gefängniß gelegetsfeine guter dem Filco zu⸗
geſchlagen / er aber ſo lange zur gefangen! chafft
verurteilet / ſo lange es dem Künigebeliben wuͤr⸗
de, Thomas Storde von Moorhoufen aus
adelichem gefthlecht in Eumberland ward zur
rede geſetzet und befraget / ob er ven eyd tun ol⸗
te? als er ſich nun deſſen wegerte / doch aber be⸗
kennete / daß er einer von der anjahlderer/ wel⸗
che ungeſchworen dem Könige mehr gehorfam
erwiſen / / als vilnicht taten / die geſchworen
hätten / ward er durch den landzichter feldiger
proving Fohannen Louthern / nachdem alle ſei⸗
ne guͤter confiſciret wurden / zur ewigen ge⸗
fangenſchafft verurtheilet. Da er nun alſo
eingeſpert ſaß erhilt er nicht / wie die anderu /
darvon ich vorhin gedacht / die gnade des Koͤni⸗
ges / daß er wäre loßgelaſſen worden; ſondern
von dieſem jah e an muſte er ſitzen biß 84:
da bey ausgangdesjahres auch der ausgang
feines lebens und feines elendes erfolgte. Son⸗
derlich aber ruͤmten dife leute zween männer /
als ihrer vornehmſten haͤupter / in Difem jahr
erfolgte tobes-fälle / welchewie ſie den tod um
N 2 der
—
% Sehe und ner An ein Be Sort in
die feeligfeit geroefen. Einer von dieſen bey⸗
den war Huberthorn / von welchem wir oben
gemeldet/ daß er bey dem Koͤnige in ſonderba⸗
ren gnaden geſtanden / und von ihm derm iſſen |
in fehuß genommen worden / daß es ſchine / als
ob Die gantze wolfart feiner. glaubensrbrüder
-
von ihm allein. unterftüßet 7 und wider alle
gefahr und ſchaden verteidiget: und befehüger |
wide. Difer mann hilt fich damals in Lon⸗
den auf / und als auf einem tag das volck zu⸗
ſammen beruffen wurde, ging er in die verſam⸗
lung. So baͤld die ſache ruchtbar wurde / ließ
ihn der oberſte der ſtadt / oder der major / deſſen
namen wir hiher zu ſetzen unnoͤtig erachten/
von welchem jedoch die Quaker zu erzelen pfle⸗
gen / daß fo maͤchtig er geweſen / ſo unbeſcheiden
habe er auch wiſſen ſeiner macht zu gebrauchen /
alſobald von derſelben gemeine wegnehmen /
und vor ſich bringen; und nachdem er ihn / weil
er den Hut / wie ſie fonft zu thun pflegteny nicht
vor ihn abgenommen als einen böfewicht und
1 en auffruͤhrer den man itzund öffentlich aufeiner
2.5.2 folchen freveltat ertappet / mit eigner hand gut
0, abgefihlagen / und da er vor ihm Fommen 7
” den hud zimlich derb eingedruckt 7 auch endlich
gar zu boden geſchmiſſen befahl er ihn in das ge⸗
mann dadie aͤrgſten ſchelmen ſaſſen / hinein a |
woerfe
1;
y
\
TEL
Ei
diefen vorteil hatte / welchen fonft ein beklagter
fonderlich von feinem richter wunfchen mag /
da; die fache / ſo er angefangen / vor eir an⸗
keit / und daß er ſo grob und hartnaͤcktg gegen
feine Obrigkeit ſich erwiſen / verlangte dannen⸗
hero / daß man ihn wegen dieſes ſchimpffes hart
beſtraffen ſolte. Hubbertorn / nach dem er an
dieſem abgelegenen und verdrißlichen orte 2.
monat gefeffen/ fing an ſchwach und Frand zu
werden / und ftarb bald darauf / Diefesandens
cen bey den feinigen hinterlaffende / daß was
ihm begegnet / ev allegeit mit gedultigem und
bereitwilligem gemüte zur ‚verteldigung feiner
religion erduldet.habe / und dahero liber ſter⸗
denvals länger leben wollen.
Der andere ; welchem in eben der ſtadt
Sonden feine beftändigkeit in der religion und
das gefängnißden tod gebracht / war Burroug/
den feine leutefonft nur den Londifchen apoftel
siennen. Bon diſem berichten ſie / daß als ev ei⸗
nige zeit vorher zu Briſtoll ſich auffgehalten /
habe er / als er von dar weg / und nach Londen
gereiſet zin feiner letzten abſchieds⸗rede an ſei⸗
ne freunde / gleich als ober vorher fagte / wie es
ihm ergehen wuͤrde / dieſe worte unter andern
* R 3 ge⸗
ER.
sfelbft der Hubberthorn doch
der gerichte gebracht ward / und da er wegen
feiner religion ihn nichts befchuldigen Eonte / ſo
klagte er ihn doch an / wegen feiner eigenſinnig⸗
“
-
‚er N 1 - PR \
Z
2 (262)
gebraucht Ex reiſe ho nach donden /auf
daß er daſelbſt / wie ſeine brüder um des
ebangelii willen leiden/unddafeloft fein.
leben aufgeben moͤchte. Als er zu Londen |
angelanget/ gehet er alfobaldin bie verfamlung \
feiner glaubeng-brüder /meil er davor hiltz.er
Fonte anderer geftalt feinem gewiſſen / feinem.
Amte/und feiner obligenden Pflicht nicht anti
ge thun Welches ſo bald es dem oberſten der
ſtadt / von welche ich nur kurtz vorher gemeldet ;
zu ohren gekommen) lieff er gleich mit etlichen Ä
trabanten und foldaten hin / unddamit er nicht
wiederum verftieffe in dem, was fonfteiner
obrigkeit nicht wohl anfteher , befal er ſeiſen
leuten, daß ſie ihn ſolten wegnehmen / und alſo⸗
bald in das gefaͤngniß werffen / welches ſie auch
taten / und ihn an einen ſchaͤndlichen / ſtincken⸗
den und unflaͤtigen ort ſetzten / da es ſo ip war /
daß er auch nicht einen trit haͤtte thun koͤr
In ſolchem elend fil er endlich nach 8. monat in
eine kranckheit / mit welcher da es immervon
tage zu tage Arger ward / beſchloß er endlich mit
einem dem leben gleichfoͤrmigen ende 7 richtete
oͤnnen.
ſich inzwiſchen/ fo wol auch diefeinigenyvenenes
nicht verbofen ihn zu beſuchen / und Daheroies
derzeit bey ihn waren/ mit vielen troͤſtlichen re⸗
den auf Deren aller inhalt Fürglich diefer war:
Ich habe mittig und amfonft bißher das evan elium in
|
dleſer ſtadt geprediget und deßwegen oͤffters mein —
| N auf-
N
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len mitte
ATE
*
tund angefochten. Viel
Quaker waren in Rupert Smits hauſe zu⸗
pflegen / ſonde |
der zurate gin n was fie doch mit den 4. Eleis
nen Enaben machen folten/ welchen des vaters
tod fo wol den vater / als Die verpflegung und
auferzihung engogen 4,
weyſen⸗hauß getany und dafelbft fo wol erzo⸗
gen / alsinihrerreligion und lehre unterrichtet
ei 3 I 1
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une ‚
werden mochten.
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tun konten / daß ſie waͤren ausgeſendet / dem
bel / dibe und dergleichen loſe und leichtfertige
geſellen mehr faffen. Nach etlichen wochen
J lich zu verhoͤren vor gerichte gefteller, Man
Kr i fragte ſie / ob ſie den eyd der treue geſchworen /
J “| und als ſie mit. nein. hirauf geantwortet /
fragte man weiter / ob ſie den anitzo ſchweren
wolten und zwar auf gerichtliche und gewoͤnli⸗
rhe weiſe. Sie aber gaben hirauf zur antwort:
Ihres geteileus wegen könten fienicht ſchiheren/ und die
| sache mit folhenformuln und auf vergleichen art betcu⸗
ren; Doch Fönten fie diefes mit anten gewiſſen verfichern/
1a r Daß fie gegen den König uud deſſen regleruug alle fchuldig«
keit abflatten wolten/ auch in zukunfft fich nichts umer⸗
fi fangen / daß wider dero re peet und aufnehmen gereichen:
H möchte / nod etwag thun / weßwegen fie billig geftraffee
werden koͤnten. Indem aber bey dieſer verho⸗
Fang Der ſtreit nicht fo wol die Sache felbftzalg
die art Und weife und einige umftände betraf,
mäwpifchen aber die Qurgker bey — wei⸗
R un ſe ver⸗
Bald hirauf Famen emge
ſoldaten / und wiewol fiedurch kein zeichniß dar⸗
ungeachtet / filen ſie doch auffie. z ale auf ein
hauffen veraͤchter des oͤffentlichen regiments /
mit groſſer gewalt zu / namen mit heffugem
ſturm und vielem gefchrey24. von der gememe
weg / und fürten fie gewoͤhnlicher maffen andie .
jenigen orte / wie es nunmer brauchlich wors
den / woſelbſt lauter fehlemmer , hurenmwes
ward Smit und wenig andere/ um fie gericht»
x
8265) &
-
fe werbiiebe, und mit bedecktem haupte da ſtun⸗
en / fasten die vichter Den ftreit wegen des ey⸗
Bbeh ſeite / und namen dargegen diſes / daß
te mit bedecktem haupte da ſtundẽ / vor ein ver⸗
brechen auf. Denn diſe bedeckung des haup⸗
tes meinten ſie / waͤre ſo ein klarer beweiß / wie
aAle die mit im gerichte ſaͤſſen geſtehen muͤſten /
der beleidigten Eöniglichen majeſtaͤt / daß ſol⸗
ches gerichtlich und exemplariter geſtraffet
werden müfte. Worauff Smit gar ver⸗
ſchmitzt zur antwort gab : Meil fie nicht allein kein
serbrechen- / fondern auch nicht den geringflen verdacht
wider fie Fönten darbringen / daß fie des Königs und feiner
Merun ruhm und nahmen mit der that oder nıit wor⸗
en gejehinälere ; wäre diſes wol was fehr gerinzes/daß
nan die bedeckung des hauptes ihnen als ei zeichniß Def-
en work erffen wolte. Denn da der hut die decke des
Jaupeg Sey/ und alle glieder des leibes ihre befondere bede⸗
Fung haͤuen / auch Fein menſch / wenn er zu andern / oder
uch vor die obrigkeit kaͤme / die üdrigen theile des leibes
neblöffete / die unterlaffung aber deffen vor kein zeichen der
efehimpffung oder des ungehorfams außgeleget werde /
nüffe man fich Billig wundern / daß die leute in diefem ſtuͤck /
was den hut betrifft / fo gar ſcharff and vellgiös wären.
Nach gehaltener. Difer rede ward das urteil
ber. alle geſprochen / man folte fie uoch in ger
aͤnglicher hafft behalten / weil fte den gehor-
am und reſpect gegen den König verwegert /
ınd fo unbefcheiden gegen die richter ſich erwi⸗
en. Uber Smiten aber ward infonderheit
jefpuochenver folte aller Königlichen gnade und
chutzes beraubet / feine guter aber des Konl
amd verlangten von ihm den eyd der treue, N
> ng
ges Fiſco zuerkant feyn. Draufmworden au
die andern als beklagte dargeftellet ; undteilg
wegen Der gehaltenen zufammenkünffte, teilg
weil fie den eydfich abzulege gewegert / gleicher⸗
geſtalt zum gefaͤngniß verdam̃et. Endlich koͤmt
die ſache von wortẽ zur klage und zur Commis-
ſion und geben die Commilfarii eydlich einurs
teil/ da die beklagten nicht einmal zu gegen
Die geſchwornen zeugen find inzwiſchen unter.
einander. nicht einig... Bald darauf brach es
auß / daß die gantze ſache / weßwegen fie was
ven angeklaget und verurteilet worden / ſich
gang anders/ als das urteil laute 7 verhalte
Die richter find Darüber einiger maffen bekuͤm⸗
mert / was ſie ſolten deutlich antworten / und
uͤber diſe leute vor ein urteil fällen. Endlich
wird gefprochen fie folten widerum ing gefaͤng⸗
niß gewiſen werden. Dazumal worde auch
Ir. Howail / einfleißiger und frommer predi⸗
ger unter den Qvakern zu Contag von oͤffentli⸗
chen marckt / da er ſeiner verrichtung nachging /
von eine ſtadtknecht vor die richter / welche ſonſt
fridensſtiffter genennet werden/ und daſelbſt
im nechſten gaſt⸗hoff beyfammen waren / citiret
und geladen. Als er nun dahin kam / ſahen
ſeihn auf der ſeite an / wuſten erſt nicht mag“
fie ſagen fülten fragten ihn eines und das an⸗
dere/endlich Fame fie auf den haupt⸗punet ſelbſt /
\
Vu
h
nn 267)
da vfal e/\
ſie auch anfänglich mit der antwort auf und
entfchuldigte fichnicht / damit die entfehuldiz
Hung des verbrechens nicht felbft ein verbrechen -
fcheine möchterendlich Fam er ohne weiteres bez
dencken dahin / wohin fie ihn gerne gehabt hätte
und ſagte zer koͤnte mit: gutem gewiſſen nicht
ſchweren. Alſo wurde er ins gefängniß ger
worffen. Von dar alsman ihn nach Apelbiam
vor die ordentlichen richter gebracht / und auch
diſe von ihm den eyd verlanget hatten / er aber
dazu ſich nicht verſtehen wollen / ward er wi⸗
derum in eben Das gefaͤngniß geſetzet. Fol⸗
gendes jar muß er vor diſen gerichte widerum
erſcheinen / und wird eben dasjenige nochmals
gefraget. Daerklaret er ſich nun mit großer
beſtaͤndigkeit und doch darbey gantz beſcheiden /
Er wegere ſich nicht / was den Inhaltuud die materie des
eydes anbelangte / ſelbigen nachzuſprech en / zuzuſagen / ja
auch mit eigner hand zu unterſchreiben; allein daß er ſol⸗
ches eydlich ſagen ſolte / dag könne er nicht tun / ſey auch
keinem chriſten vergoͤnnet 7 noch dem menſchen nuͤtzlich /
weil dergleichen beteurung die frommen zu gröfferer treue
nicht verbinde / die gottloſen aber wenig ſchrecke / ondern
bilmehr denen treuloſen gemuͤtern anlaß gebe zur ver we⸗
genheit: ſolcher geſtalt ſey der eyd nur ein deckel viler
bobheit und bißweilen der. groͤſten ſchand und laſter.
Mit welcher beſcheidenen rede Homgil fo gas
nichts wider Die hefftigkeit und zunoͤtigung ſei⸗
ner richter erhilt / daß ihn vilmehr diſes als ein
| a ——— ver⸗
wie fie ihn ankirren wolten/ hilt
2) —
ne
gefündiget wurde daß nemlich Ihmvals einem
trenlofen menfchensfeine felder/fo lange er lebez
te / aber alle feine beweglichen guter auf ewig -
genommen, und des Koͤniges Fiſco zuerkant /
er aber von der Koͤniglichen gnade und ſchutz
en ausgeleget und folgende ftraffe a
gänslich außgeſchloſſen und zur ewigen gefäng-
niß verdammet ſeyn ſolte. Welches alsesger
ſchehen / hat er gantzer jar im gefaͤngniß zu⸗
gebracht / endlich aber ward er ſehr kranck /
und Fam bald Daraufdurch den todt aller feiner
abaal und marter loß 5 nachdem er indenarz
men und unter vilen feuffsen und wehklagen
feines ehweibes und viler guten freunde verſchi⸗
den / Die ale zeugeten von feinem abfchide und
ihrem betrübniß / ſo ſie empfunden über den
hintrit eines folchen mannes / den fienicht allein’ /
fondern alle menſchen von ihrer gemeine / lib und
wert gehalten. Als er ſterben wolte / bezeugete
er gegen Gott und menſchen/ er ſtuͤrbe in der
religion / um deren willen er ſo vilerdul⸗
det und ausgeſtanden. |
Boey ſolcher verfolgung und verworrenen,
;
|
|
|
|
N zuſtande der Dvaker gab das Parlament
noch ein fehärffer gefeß und. verordnete 7 daß!
die Quaker mit außdrücklichen werten vor. der
Obrigkeit ſchweren folten / daß ſie dem Konige'
wolten treu ſeyn / uñ ihn vor das oberſte haup
Ba)
Ehhenfachen erkennen; Könten fie aber um ge⸗
piffer urfachen willen hirzu nicht gebvacht wer⸗
den / fofolten ſie innerhalb javes friſtdas ganz
ge Königreich meiden / als voiderfpenftige
umd rebellifche untertanen / die Feine Dbers
herrſchafft erkennen / und alle verbuͤndniſſe
menſchl. geſellſchafft verwerffen und verdam⸗
men wolten. Mit welchem verbot denn Die
Obrigkeit: ihnen fihlechterdings und deutlich
icht nur den Erig und waffen / fondern den
günglichen untergang und verderben an zukuͤn⸗
digen fehine. Zu diſem Ediet Fam in nechftfols
gendem jare noch einander unglück/welchesdife |
keute noch verhafter und verdächtiger machte.
Doch Fan man nicht fagen / ob ſelbiges aus un⸗
gegründeten gedancken / und alſo bloß ausfolcher
keuteredens welche das / was fie nicht verſte⸗
hen / doch gedencken 7 und. mas fie gedencken /
gleich ſagen / oder von den jenigen / welche liſtig
diſes vor den beſten weg und mittel hilten gar
leichte und balde ſich diſe leute von halſe zu
ſchaffen / oder doch von denen ſich zu erſt ent⸗
ſponnen / welche in trüben zu fiſchen vermein⸗
ten. Das ungluͤck aber war diſes. Man wol⸗
te ihnen je mehr und mehr Die ſchuld beymeflen /
fie hegeten / oder es hilten fich doch zum wenige
ften unter ihnen Papiften und zwar Jeſuiten
aufs die doch bey dem volcke fo verhaft waren.
Selbige nemen ihre perfon und namen an / und
——— IRRE RL EP
RN...
Predigten aud)> und gefchähe offtmafg7 daß
ein lehrer an einem tage erftlich bey den Papi
ſten eine mefferhernachmals Inder Dvaker ge
‚meine entweder mit befehornem haupte / oder
mit einer andern paruqve bedeckt / eine rede
hilte. Alſo wurde nun Feine ſonderliche rede
unter denen Qpakern gehalteny die nicht gleich
ein Jeſuit gemacht haben folte. Difer args
won hatte fich fo fefte, in der leute finn und ges
muͤter eingefencker / daß wer ſolches nicht wu⸗
ſte / vor einen Idioten ‚der nicht wuͤſte / was
in publicis pasfirte ‚.mereg aber leugnete /
vor einen unverfchämtenmenfcbenyoder wol gar
vor einen Papiſten und Jeſuite / der zu lügen und
betrug geboren / gehalten ward. Welchen
nun diſes gedichte in ihrem kram dinete gaben
vor / es taͤten diſes die Papiſten darumy teil /
weil ſie auf diſe art den eyd nicht ſchweren dürfe
fen/ als von welchen die Dvakfer gank nichts
hören wolten / und folcher geſtalt nichts ſchwe⸗
ren / das wider den rum und dag aufnemen ihrer
hoͤret / wie daß ſich diſe le
daß auch damals nach ſolche reden / gleich als
ob ſich die Jeſuiten ynfer die Quaker mit vers
SUn)®.
socket 7 bie und da gefüiret winrdenzundgleich?
*
eit Fopes und Firebrandes / (wer ſie eigentlich
uitiſchen art und weyſe geſchriben / es ſey ein
Jeſuite ihres ortes gewefen / welcher ganser
o jar fich unter denen Ovakern heimlich auf⸗
ehalten und gelebet. Allein ſo offt ich die Qva⸗
er deßwegen ſelbſt befraget / haͤben ſie allemal
ur antwort gegeben / os koͤnte nichts ungruͤnd⸗
ichers und abgeſchmackters geſaget werdeny
ls eben diſes / und hätten fienimalsdasgerin®
te warnemen Finnen 7 daß die fache firh alfo
verhiltez oder den gerinften grund hätte. Und
och ift nicht zu ſagen / wie fehr diſer argwon
sie jenigen / welche Difer fecte und lehre zugetan /
berall verhaſt gemacht. Gewiß kein jar iſt ſo
otabel und denckwuͤrdig wegen der verfolgung
iſer leute / als eben diſes 64ſte. Denn da we⸗
er die gefangenen / noch die frey herumgingen /
ene / daß ſie des gefaͤngniſſes erlediget / diſe daß
ie nicht zu denen andern gefangenen geſtecket
vuͤrden / auf keinerley weyſe darzu konten ge⸗
nacht werden / daß ſie geſchworen hear
nigen auch / die frey waren / nimals unterliffen
hre zufammenkünffte anzuſtellen 7 und’ zwar
in gröfferer menge’ als ihnen zugelaſſen / auch
[4
nimal
diſes allzu oͤffters / inzwiſchen aber Deptoruen
ol dürften fie folches nicht widerſprechen.
Ih will noch mehr fagen. Es haben nach der
| S(6272) R |
“ niemals fich entfchloffen das land zu räumen
oder aus dem Eönigreich zu weichen / wurde an.
teils orten fehr harte wider fie verfaren / ander»
weit aber / weil alle gefangniffe ſchon voll / jag⸗
te man fie ins elend / und trib fie als fehandliche,
und fchädliche land⸗verderber an die aͤuſerſten
endender erden | ——3
Von ſolcher verfolgung hat man nicht ge⸗
ringe ſpectacul in der ſtadt Londen zu ſehen ge⸗
habt / in welcher zu geſchweigen der gewalt und
taͤglichen unterdruͤckung / fo von gemeinen und.
geringen leuten / als auch von foldaten gefehahe/
die vor ihre arbeit über folche Händel frolockten /
und / wie ſie ihr eigen / alſo auch anderer leute le⸗
ben vor nichts hielten / umd dahero uͤberall an
denen orten / wo ſie zuſammen kamen / ihnen auf
den dienſt lauerten / ſind auch ihrer vil offtmals
zu hunderten / auf befehl der obrigkeit aus ihren
verſamlungen hinweg genommen / als eine
herde ſchafe fortgetriben / und in das gefaͤngniß
geworffen worden / und zwar nicht etwan in die
naͤchſten oder abgeſonderten gefängniffe 7 da.
man fie doch ficher genung verwaren und dar⸗
bey menfchlich und barmhertzig hätte tractiren
Tonnen / fondern allein ein loch zufammen/da
alle bettier / ſchwelger und malefiß-perfonen
hinein gefeget wurden / welches ing gemein bie
neue pforte genennet ward / mittenunter ſchel⸗
men / dibe und mörder / gleich als ob ſie eben
ale
thegottlofe und Teichtfertige vogel 7 fehandfle
cken und außwuͤrfflinge ihres gefchlechtes waͤ⸗
ven/ wofelbft als ſie wie das viel über einander
lagenimuften ſie in füldyer enge und unfaubers
keit verfehmachtenund vergehen. Duheroets
liche / die ſogar an folchen orte und in folcher
ſchaͤdlichen und tödtlichen geſellſchafft einges
fchloffen und geängftiget waren / daß fiedoch
nur frey atem holen / und den himmel ans
fchauen konten /
den regenzlöchern d
%
Fälte fie wwiderum vil ungemach außftchen mus
ten. Alſo wurden ihrer vil von folcher bes
chwerligkeit 7 verdeuß / mattigkeit und ges
tandf ſehr entkraͤfftet / undfilenendlich aarin
ranckheit andere worden an gantzen leibe
adurch ungeſund / und fürten ein leben / dag
nehr dem tode aͤnlich / wo nicht gar noch ärger)
ıls der tod ſelbſten war / einige darvon / die eg
richt mehr vertragen konten / ſturben gar dar⸗
iber : Deren entſeelte coͤrper / obgleich die
zaͤchſten freunde und bluts=vertanten folche
um begrabniß verfangefen / worden ihnen
och verfaget / jedoch vondenen / die uͤber dag
efaͤngniß geſetzet heimlich begraben. Etli⸗
tweder tag und nacht an.
yſammen hingen / vder ſti⸗
gen auf das dach / allwo / weil ſie nicht vil auf
ven leibe hatten / von derungeftumen lufft und
hey die kranck aus dem gefaͤngniß waren loß
jelaffen worden / weil die kranckhen nicht nach⸗
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liß,fondernimer damit Ärger ward gaben. Sato
darauf ihren geift auf. Von welchen verſtor⸗
benen ihrer zwey waren / deren leichnam in der
nacht / als die leute ſich nur ſchlaffen geleget /
da ſie kurtz zuvor verſchiden / und ihre freunde
fie. kaum recht beweinet / ſich aber widerum ges
troͤſtet und zu bette geleget / von den dinern und
knechten / welche etliche von den obern hirzu aus:
geſendet / aus dem hauſe / nachdem fie Die tur
ven erbeochen/ heraus getragen und Ehriftk
gebrauch nach wider ihrer freunde willen zur er⸗
den beſtattet worden.
Diſe ſache / davon ich zu letzt gedacht,
eririnert mich 7 daß da ich fonft nicht willens
bin / vil exenwel mit anjufüren 7 Doch difes
eingige mit beyfüge 7 vornemlich weil etwas
darbey / nicht undinlich zu wiffen / mit vorfoms
inet. In der Inſul Vecti in der ftadt Caris—
brok gingen etliche Qvaker indem hauſe eines
mitnamen Joh. Biſhops / ſo auch von Ihrer
geſellſchafft und gemeine warzufammen. Hir⸗
zu kamen einige buͤrger aus der ſtadt / und na—
men die meiſten Qvaker weg / Doch erboten fü
fiih / ſie wolten fie ungeftrafft gehen laſſen
paferne ein jdweder vor Das verbrechen eine
halbe Eugliſche krone zalete. Als aber Feiner
Das geld erlegen wolte / nicht fo wol des geldeg
wegen / welches fie/ wie es wenig war⸗ auch
wenig geachtet haͤtten /als vilmehr
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nit fie nicht / wenn fie es erleget / das anſe⸗
hen haben möchten als ob fie ſtraffe gegeben /
und alſo erkannt / daß man fie billig geſtraffet /
wurden ſie alle ins gefaͤngniß geworffen. Weil
nun der mann / in deſſen hauſe fie ſich verſamlet /
Bil hoff bißz welches bey denen Engeliändern
einen Biſchoff bedeutet / iſt difefabel in Ens
gelland aus Fommen / nachmals auch ander» -
weit bey außtvärtigen nationen öffent! ich
befchriben worden / es hatten die Ovaker in fels
biger Inſul das hauß eines Biſchoffs / eines
folchen kirchen⸗ vorſtehers / welcher in kirchen ⸗
ſachen das meiſte zu ſprechen hat / geſtuͤrmet. "u
Eben in difer geſellſchafft war auch eine witt-
frau mit namen PrifcillaMofolda/ wer
che als fie Das geld auch geben füllen / fie aber
gleicher geſtalt darvor hilt daß man nicht fo
woldas geld / als vilmehr einiges verbrechen
hirdurch an ihr ſuchte / und dannenhero mit glei⸗
cher beſtaͤndigkeit wie die andern ſich deßen ge⸗
wegert / ward ſie ebenfals mit denen andern / ob |
fie gleich kranck und ſchwach war / in das gez
fangniß gefüret / und gab. nach weniger zeit
Darinnen ihren geiftaufı Denanderntagbhire
auf Eommen ihre freunde / nemlich die Dvafer /
machenfich fertigzund wollen die leiche hinauß
fragen und auf ihren von ihnen erkaufften got⸗
tes⸗acker begraben. Allein der ſtadt⸗ richter
‚woltedifes nicht zugeben 7 fondern befal / man
ſolte Im ſolches ii = . liß auch die >
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BEER. .\. ..... Ran.
mitdifer leute höchften unwillen auf Chriſt⸗ge⸗
woͤnliche artzugrabe bringen. Zwar mißbillige
ten die Qpaket Dis nicht fo wol / daß man ihre leiz
chen zur erden beftattete / allein diſes verdroß
und kraͤnckte ſie ſehr daß man die leichbeftatz
tung nicht ihne überliß/die Doch mit der verſtor⸗
benen leben und tun an meiften zufchaffen ge⸗
habt / ingleichen daß fie dife letzte ſchuldigkeit
nicht, nach ihrer gewonheit und nach ihren gez
fallen abftatten ſolten / und daß ihre feinde die
leichnam der ihrigen nach ihren cevemonien und.
gebräuchen / fogar auch unter dem gebet und
anruffung Gottes / in ein heiliges und geweihe⸗
tes grab legten 7 welches fiedenn ein chriftl. bes
graͤbnuͤß / uñ ein chriftzgebürend leichbegaͤngnuͤß
zu nennen pflegten. Das war aber eine ſeltza⸗
me und wunderliche bekuͤmmernis diſer leute.
Gleich als ob die Avaker darvor gehalten / daß
durch ſolche gebraͤuche und an ſolchen orten ihre
heilige und reine leiber verunreiniget wuͤrden 7
und alſo einen ſolchen abſcheu vor anderer leute
abergläubifchen \ ceremonien truͤgen / daß
fie hingegen andern abergläubifthen gebräus
chen beyfilen da doch ihren eigenen bekaͤntniß
nach die verftorbenen nichts mehr empfinden /
ihnen auch wenigdaran gelegen 7 an welchen
ortefievertvefen, Uber diſes verdroß diſe leute
ſonderlich und beſchwerten ſich an meiſten dar⸗
uͤber / daß da ihre widerſacher ihre — |
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* ara Me
jieverftorbenen/zuDot ihrer religion / glauben /
itten un taten wegen ſo gar fehr gemiden / ſa gar
nen abfeheu vor etlichen gehabt + und die ver⸗
korbenen gleichswolbis an den letzten aten ihres
ebens in eben diſem zuftandeverbliben und das
innen verftorben 7. doch unter ihnen waren’ _
welche da fie fie chriſtl. unter die erden brachten?
fie nicht allein difesnamens 7 fondern auch der
hre und des andenckeng eines chriſten wuͤrdig
eyfennetenyja gar bey haltung Der öffentlichen
teauersfermone bey dem begrabniß fie tobeten
als glidmaffen der chriſtl. und ihrer feldft eige⸗
nen kirchen weil fie allemal die ordentliche und
geroönliche formul der worte behilten Allein
bey diſer gelegenheit fällt mir etwas anders zu⸗
gedencken mit ein. Es hat alſo bald denen leu⸗
ten / ale fienur auffgekommen / jederzeit un?
gebürlich gefchinen und haben fie darvor gehals
ten z esftehe vechtfinaffenen und perftandigen
feuten/fonderlich denen chriften nicht wel an /
daß fie bey den begräbniffen ihrer todten folche
zuruͤſtung machten / fodaß folche mehr einem.
prächtigem ſchau⸗ſpil oder triumph / als einer
keichbeftattung / damit dem leben zugleich alle
weltl,ehre verfehtwundenvgleich fehinen.Zu dem
fo begleitete man oftmals mit folcher pracht
und gefolge eine Teiche und liſſe im gefichte und
in Heidung eine große traurigkeit von ſich ſpuͤ⸗
ren da man doch indeſſen im hertzen ſich
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freuete /_ und bißiweilen 7 wenn man von der
leiche zurucke kaͤme / luſtig und guter dinge waͤre:
Solchen täten es hernachmals andere nach /
welchen es eine freude wäre/menn dergleichen
tage oͤffters kaͤmen/ etliche verfoffene ſchmauß⸗
bruder Fämen auch wol ungebeten darzu und '
mifcheten ſich mit ein / wie denn auch öfters
semeine/ geringe und biut arme leutein folchen
fällen ſichs vil Eoften liſſen/ Uund wag ſie nochet⸗
wan übrig haͤtten / hirzu verwendeten. Hin⸗
gegen haben ſie jederzeit diſe gewonheit behal⸗
ten / und haben ſie noch itzund daß ſie bey be⸗
erdigung ihrer todten ſich gar ſittſam aufffuͤren.
Nemlich ſie tragen ihre leichen auf feine und
wel eingerichtete art an ort und ftelle doch,
durffen ſolche ftelien nicht Hebeiliget feyn / da⸗
mit ſie nicht mit anderer aberglauben etwas ge⸗
mein zu haben ſcheinen. Inzwiſchen weiß man ’
bey ihnen nichts von einiger zirat / oder von
trauer⸗lidern / oder andern trauer⸗ zeichen /
tragen auch keine ſchwartze tra 4 auſſer
ihren ordentlichen und alltäglichen kleidern/ hal⸗
ten auch Feine trauerzmale fondern erinnern
ſtch nur / ſo wol vor als nach) dem begaͤng⸗ j
niß / ihrer allgemeinen fterbligfeit und eige⸗
nen gebrechligkeit / und wie daß ein jdiweder
gar balddifen weg zur ewigkeit / den man nur
einmalgehenfänne / werde antreten müffen.
¶ Difes faffen fie fleißig in ihren finn und gedanz
cken / und muntern ſich unter einander auf zu
einem
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inem erbarn und gottfeeligen leben und wanz.
67 damit fie gleicher geftalt / wie der verſtor⸗
yene 7 don der welt abſchid nemen mochten.
Damit ich aber auch difes noch hinzufuͤge / wele⸗
hes nicht zu vergefien / doch auch nicht fo gar
weitläufftig zu beruͤre / muß man ſich billi wun ⸗
eichheit und diſer unterſcheid
dern / wie diſe ungl
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die verſtorbenen zur erden zu beſtatten denn
Ovakern großen haß und feindfehafft der leute /
und große drangfalund widerwertigkeit verur⸗
ſachet. Sie erzelen / wie daß man die Coͤr⸗
per der ihrigen wider außgegraben und an an⸗
Sere örter geleget.. Difes hat geweret biß auf
Has nechft verwichene jary in welchem dieuberz
all befante peft graßitte / Da man denen Opa⸗
£ern freygelaſſen ihre eigene gottes⸗aͤcker zu ha⸗
benz. und nad) ihren gefallen ihre Leichen = fo-
Iennitätenanzuftellen. Weil ich auf das ber
graͤbniß difer aute kommen bin / will ich doch di⸗
ſes / was bey ſie geſchehen / mit beyfugen.
Giner mit namen Olivarius Atharton
aus dem Ormskirciſchen Eirchfpiel war von ei⸗
*
nerDarbienfifchen graͤfin / weil er ihr den gehen?
den nicht hatte geben wollen ı indag gemeine |
gefängniszu Darby geworffen worden. End⸗
lich nachdem er lange gefangen geſeſſen / ſo ſtarb
er. Die Quaker namen feinen leib( denn das
wurde ihnen verwilliget) Und führeten ihn
durch etliche gaffen mn aufs dorff / allwo er
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gewonet / und beſtatteten ihn daſebbſft red
Indeſſen haͤngen ſie aller orten an die leichen⸗
ſteine gewiſſe zettul/ mir dieſer uͤberſchrifft /
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darinnen fie den Olivarium ſoben als eiton
maͤrtyrer / die Graͤfin aber fihelten algeinemsr, -
derin: Das iſt der Olivatus Atharton
aus Orikir / welchen die Graͤfin von
Darby biß auf den tod verfolget / dar⸗
um weil er ihr nicht konte den zehenden
abtragen. Als das geſchehen / ſtarb iniwer j
nig tagen die Gräfin gleicher geſtalt nach / und
ward aufeben dem wegebegraben. Welchen
tod den Die Quaker / wie aller ihrer feinde une
vermntete und plößliche fchmwere fälle /vorein: a
wunderwerck und dor eine göttliche racheauße
legeten.
verfolgung + die fich in difem jare begeben / und
dahero etwas weitlaufftiger zu ‚befchreis
‚ben feyn wird. Es ifk aber Die verfolgung zu
Colceſter. Sch habeim erften buche befchribenr
wie die Quaker zu erſt in diſe ſtadt gekommen.
Als ſie fi) nun bißhero fi ehr gemeret / kamen
Nie alle tage zufgpminen ‚liffen fich auch von diſer
ihrer gewonhen im geringſten nichts abwendig
oem. Der oberfte der ſtadt ahe hnen ans
fanglich Durch die finger ;.da fie aber. immer
fortfuren / meinteer, en
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Folget nunmero eine neue und ſonderbare
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achfeben gleichfam zum ſchimpff - und war.
annenhere darauf bedacht was ev thun
alte und was er tun Eonte z da fie
un endlich gar nicht nachlaffen wolten / J
der voll grimmes und zornes / und beſchloß 1
ey fich / fie auf das hefftigfte zu verfolgen. ı MW
28 {ft nicht gut einen zum Feinde haben / der ——
nächtig und gewaffnet iſt. Nun war es gleich
er 25. tag des monats Octobris nemlich der
ontag. Selbigen tages kamen vil Quaker in. N N
inem haufezufammen. Als difesder oberſte
viebenymit feinen bedinten dahin / erbrach Das.
anßfilbinein / und fagte ineiner nicht fo gar
irlichen/ jedoch gravitetifchen rede/ er kaͤme auf
es Röniges befel hirher /daß er diſe zuſammen⸗
nffte zerſtoͤren ſolte / gab auch hirauff bald
einen leuten befel ſie ſolten etliche gefangen.
emen / und ins gefaͤngnis fuͤren / denen andern,
Duakern aber befaler / daß ſie ihre brüder au
‚ben den ort folgen folten. Welches ſie nicht
ſo mol auf feinen namen und befel / als vil⸗
mer aus eignen antrib und willkuͤr alſobald
willig und bereit zu wercfe richten. Den
9.9 kommen eben dife diner / von ihren herren |
abgefertiget/ wider/ und verrichten eben das je⸗ I
nige / was fie vorhin getan / mifgroffer treue,
und forgfalt. Alß aber den erftentag des fol⸗
genden monats und woche die Quaker widerz
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rfaren / liff er / aus begirde fie zu feaffen ange
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um zufammen famen 7 ward eben der oberfte
wider gleiches rats nam das / was er zuvor ge⸗
tan / mit feinen trabanten nochmals vor / ſtuͤr⸗
mete und fat einen einfall in das hauß Da
denn widerum vil Quaker / deſſen befel nicht er⸗
wartende / weil ſie ſchon wuſten / was er zu tun
willens war / in eben das gefaͤngniß freywillig
gingen. ABEL nun Die andern den zehenden
tag hirauf nicht weniger ihre zufammenfunfft
fort ſetzten / kam entweder auf befeloder dach zur
laſſung des oberften ein trouppen foldatenvfo in
Der provintz lagen / filen diſe leute in ihrer ver-
ſamlung mit ſturm an / und namen teils gefan⸗
gen / und fuͤrten fie ing gefaͤngniß/ teils pruͤgel⸗
| ten und fehlugen fie / den ort aber felbft berwuͤ⸗
j ) fteten fieyund alles was da war / baͤncke und fens
9 ſter / auſſer Die wände und balcken / pluͤnderten
und verheerten fie. Nachdem dieſes geſchehen /
| ftellete der oberfte einen von feinen zugehörigen’ /
M der nicht weit von dem hauſe / da die Quaker
ER zuſammen kamen / wonete / an eben das hauß /
SF daß er fie mit guten worten und bedrohungen
N folte von folcher verfamlung abhalten daferne
pa bi Hl fie nicht aus einer not in dieandere geraten wol⸗
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‚ten. Weil ſie nun difem fich nicht wolten wi⸗ |
derſetzen/ blibenfiealle vor dem haufe unter
freyem himmel ftehen / und wartetenda ruhig
ihres. gottesdinſtes gewoͤnlicher maffen ab.
Der türhüter und wächter tat diſes fein ni
N | au
a ——
auch folgende tage/alleindie Quater taten auch:
eben dasjenige / was ſie bereits vorhin gethan /
umnbekümmert 7 was vor ungelegenbeit fie von
der Lufft und wetter / und vor ſchmach und hohn
von ihren feinden erdulden muͤſten / ingleichen .
was vorgefar von denen, die ihnen nachftelles
ten / bereitsüber fie ſchwebete / und wuſten nicht
was ihnen voritzo vor ein ungluͤck wegen diſer
ihrer beſtaͤndigkeit und verharrung in ihrem
vornehmen gefchmidet würde. Denn als fie
von ihrer bißherigen gewonheit und beginnen
gang nicht wolten ablaffen » nam man das
recht/ das mitmilitarifcher gewalt und waffen
pflegt ausgefüret zu werden / vor die handy
gleich als ob hirzu das bürgerliche vecht und ges
feße zu unvermoͤgend / und mit folchem es gang
aus und verloren. Datienherowurdeein troupe
pen von 4o manvaußerlefene leute,hirzu außge⸗
züftet, Selbige waren alfobald mit ihrem ge⸗
wer und büchfenfowol piſtolen als carbinern /
wie gebräuchlich zzugegen / damit wenn Die
Quaker dergleichen wider würden vornemen/ /
fie alfobald einen anfall auf diefelben tun / und
‚nach foldaten manir mit ihnen umgehen koͤnten /
doch folten fie annoch ihres lebens ſchonen.
Jene Famen darauff den s fag Desıo monat
wiederum zufammen. Alſobald waren diefe
yomann day und nachdem fie die Quaker er
blickt / blöften fie gleich darauff die Degen *
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wietapffere foldaten pflegen auff den dewaff⸗ '
neten feind/ Deren Doch Diefe wol wenig geſehen /
alſo gingen auch ſie in groͤſter eyl und geſchwin⸗
digkeit auff die Quaker loß. Drauff fil ein
idweder / da ſie einander gleichſam zur loſung
diß wort gegeben: Was den teuffel macht
ihr denn hir! den andern alſobald an / und
ſchlugen mit buͤchſen und gewehr auff ſie zu wo
ſie nur konten hinkommen / verwundeten auch
etliche von ihnen / und verſchoneten weder mann |
noch weib / weder jung noch alt. Solcherge⸗
Er ———
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ſtalt jagte man fie aug einer gaffe in die andere /
auch namen fie etliche andere Dieihneninden
wurff kamen und vor Ouaker angefehen wure
den / ob fie gleich fonft weit von dem orte entfere
net / hinweg / und tractirten fiefehr übel. Etliche
die noch unbeſchaͤdiget in der flucht und ſchre⸗
cken ſich zu den ihrigen reterirt / wurden auch in
ihren haͤuſern/ als man die tuͤren erbrochen⸗ an⸗
gefallen. if
Gleichwol war ihren der mut ihre ers |
fanlungen weiter anzuftellen/ noch nicht vers
angen / dannenhero Famen fie auch des andern
tages widerum zuſammen. Allein die reuter
ſtelleten ſich in eben der anzahl wider ein / und
brachten auſſer vorgedachte gewere zum theil
gute pruͤgel mit fish / die oben zimliche knuͤttel
hatten. Hirmit filen ſie die Ouaker an / ſchlu⸗
gen fie zu boden/hiben und prügelten re an *
en
TEE VE
\.. ng 2 erkennen —
fen gliomaffen / mit ſolcher hefftigkeit/ daß vi⸗
{en das blut hernach ging / etliche auch wie tod
da lagen / und vielleicht auch wuͤrcklich geſtor⸗
ben wären / wenn nicht etliche buͤrger ſich über
fie erbarmet / und fiein ihre haͤuſer aufgenomen .
und gepfleget hätten / etliche wurden fozugee
richtet / daß fie die hand nicht zum munde brin⸗
gen / ja lange zeitihre glidmaſſen / wie ſichs ge⸗
biürer ‚nicht brauchen kunten. Unter andern
war einfoldare ‚welcher aufeinen Quaker mie
dem degen dermaffen zuſchlug / daß er das
ſtich⸗blat darvon verlor / welches alß esder.
Quaker aufgehoben / gab ers dem ſoldaten / der
ihn geſchlagen / widersund fagte : Memet
hin / was euer iſt / ih aber / was uns als
Ehriften zu tun zukommet / bite Gott /
daß euch dasjenige / was ihr dieſen tag
begangen / nicht möge nachtheilig und
fhadlich. ſeyn. Alſo ſchin auff einer.
feiten unbarmhertzigkeit und. grauſamkeit
auff der andern aber ſanfftmut und ber
ftändigkeit zu ſtreiten. Inzwiſchen konte
[3
Doch auch dife gemalt jener vornemen und
beginnen nicht hintertreiben. Denn auff
einem andern tag kamen fie abermals
zufammen. Allein eben die foldaten 7 Die
man nunmero vor die: beften geiſſeln und
vor bandiger dieſes volcks hilt wurden wi⸗
2 : der
der ausgeſchickt/ Die fie gewoͤnlicher maſſen an⸗
chirte eben dieſer trouͤppen veuter wider any
.mig/ und gang furchtfam und erbar reden bes
Eli
filen / und empfingen / ihnen auch / da ſie wohin
fie nur konten / außreiß gaben / nachſetzeten und
ſo gar auch biß in ihre haͤuſer verfolgeten. Da
‚fie aber noch nicht von ihrer gewonten weiſe und
vornemen wolten ablaſſen / und am 27 tage
von neuen abermals zuſammen Famen mar⸗
doch legten fie zuvor / ehe fie auf die Quakers.
gefelffehafft loßgingen 7 einebefagung fornen
andiegaffen / die ihnen den reißaus verbieten \
folten. Als folches gefchehen gingen 36 reuter
auf fie zu / und ſchlugen dife leute mit ihren büch- ?
fen und prügeln auf die lenden und koͤpffe ſo
ſtarck und offte / daß mancher über 100 ſtoͤſſe
bekam / und faſt kein glid des leibes bon wun⸗
den und ſchlaͤgen verſchonet blib. Db nun.
wol etliche, ihren Händen zu entrinnen / außreiß
geben wolten/ ſo kamen fie doch der am wege
ftehenden befagung indiehände / von reichen
fie nicht weniger / ale von jenen föffe empfins
ger. Unterandern fluchten und facramentirz-
ten dielfoldatenydie jene zufangen und abzuftrafs
fen ware ausgefendet worden / ſo fchrecklich und
laͤſterlich daß die Quaker/ die ſonſt ſehr we⸗
⸗
Tenneten / fie waͤren nicht ſo ſehre von Der ſol⸗
Daten ſchwerd und prügelnan. ihrem leiber / als
von ihren gottesläfterlichen reden an ihyer r
ER
ven Bl. ink: AM
fen verwundet worden. Durch alledife drang⸗
fal nun waren die leute ſo abgehäntet worden
daß fienicht allein im geringften nicht hirdurch Il
beweget wurden / fondern was fie alfo leiden ii
muften / vor ihre luft und ehre hilten weil Bi
fie dadurch vor ihre religion vechte märterer Ü
würden: Deroregen Famen auf einen andern
tag ihrer ſechtzig nochmals sufamen mit beſtaͤn
diger und fefter refolutiony alle Die erfinnlichfte hit
quaal und marter su erwarten. Eben zur fel #
ben zeit kamen auch einige trouppen foldaten a = |
roß und zu fuß undermufer / gantz raſende / mtit |
erfchrecflichen und graufamengefihreu/fomun |
überall hören kunte / auf fie zugeflogen / und
⸗
fehlugen mit ihrem gewehr zu boden/ werihnen
nur in wurff kam / prügelten auch etliche dere
maſſen ab / daß fie gang matt undentfräfftet
lange zeit ihre glidmaffen zum Dinft des leibes
nicht brauchen Eonten. - Gleichwol wurden
diſe leute / 0b fie ſchon ſahen / wie es abliff /
dennoch nicht beweget / daß ſie ihren ſinn und
vorhaben geändert haͤtten. Derohalben wor⸗
den widerum die 40 mann auf ſie loß geſchickt.
Weiche weil fie ſahen daß fie ſelbige mit ie. ©
ven alten gewer auf Feinerley weyſe Fonten zu⸗ |
‚rechte bringen / fehlugen fte in ihre pruͤgel / oben
in die knoͤttel ſpitzige eiſerne naͤgel ob ſie ſie
darmit koͤnten zuruͤcke treiben / und als die
Qxabker mir beſtaͤndigẽ gemuͤte den ſechſten F—
4 | ‚
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EREBREESG ||, || ER
des elften monate widerkamen filen fie
difelben mit vilen fluchen und gefchrey ans.
Khlngen fie auch allzumal an allen vr»
sen / und zerfiveueten fie alfo einen von
den andern. Hirunter wurde eine are,
me alte und bedagte mittbe an zwölf
orten Des leibes 7 eine andere frau aber.
bis" an die lenden verwundet, Diſe
verfolgung werete ſechs wochen. Bon
Dar fing der oberſte der fadt an Die
fache auf unterfchidliche art zu überlegen.
Und erjtlich zwar / wie er vormals. zu fun
gewonet / iedoch in begleitung eines vichters / 4
welchen die Eingellänver Recorder nennen /
ging er / nebſt etlichen trabanten an die ?
Örfer / 100 Die Quaker noch weiter sufams
men kamen / drung fich durch / und ging
hinein / und ſo bald / aͤls etliche von denen
Quakern hinein wolten 7 trieb er fie fort. |
Auf ein andermal wolte er ein gelinder
mittel verfüchen z und befal 7 in namen de .
Königes / damit eg defto eher gefchehe / fie
folten von einander gehen. Worauf ſie zur
antwort gaben : Ob ſie gleich dem Könige allen ges
horſam gerne und willig erwiſen / fo libten fie Doch mer
Gott / den Koͤnig aller Koͤnige / der hefolen / daß nimand deß
ortes und der zeit wegen feinen dinſt unterlaſſen ſolte.
Weil nun dieſes der oberſte ſich vor den groͤſten
ſchimpff und äuferftehalsftarrigkeit desvolcke
außlegte / und meintees ſey keires zu erdulden /
nam
auf fie achtung zu geben. Diefes was ich
migo erzehlet 7 worüber man fich billig
vundern muß 7 und villeicht. "mei
jen möchte es hätten e8 nur die Ovaker
1ach aut der Eläger / weitleufftig vorgebrachtz -
yabe ich nicht allein aus ihrer felbft eiges
ich erzehlung 7 fondern auch aus dem zeugs
5 anderer mwarhafftigen imwoner felbis
er ſtadt. Indeſſen war Eein Bürger zu
inden 7 der nur noch eine menfehliche ind
armhergige ader in feinem teibe hatte >
eier fh miche über foldhe unmeufeh-
che grauſamkeit entruͤſtet / felbige auch
nißbilliget und verabſcheuet hätte. A
in die Quaker hilten über ihrer. ve
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GE.
ligien und bekaͤntniß wie auch über ihre -
zufammenkünffte dermaffen obſtinat und
fefte daß fie, unangefehen der fcharffen
gefege / die ihnen gegeben / des elendess
dem fie unterworffen / wie auch.des gegen«
wärtigen und noch bevorftehenden ungluͤcks
dennoch zu Feiner zeit ihre verrichtungen
unterliffen / noch einen eingigen tag -auss '
fegeten / da ſie nicht wären allezeit zus '
fanmen kommen. Ja vilmer / gleich
als ob fie- Durch. fotanes Unglück nicht fo”
wol in. ihrer, Fünheit zurücke gehalten +
als vilmer darinnen beftätiget und auff⸗
gemuntert wurden / fchlete es fo vil Daß
fies von ſo mancherley creug und elend ger
drucket / endlich wären müde worden 7
daß fie vilmer von Eleinften biß zum: groͤ⸗
ften wider die graufamfte marter gang”
erhaͤrteten / und von neuem. gleichfam zu
leben anfingen. Das gefängniß wurde
zwar dor Das befte mittel angefehen / fie
dadurch im zaum zu halten. . Allein dar⸗
innen alle und auff ewig zu behalten 7”
roar auch fehr ſchwer. Derowegen was”
noch eingig und allein übrig zu feyn febien z.
Fam es endlich mit ihnen dabin / daß man fie ”
-nicht allein von hauß und hoff / fondern gar”
aus dem gansen Fönigreiche in Die den Eng⸗
landern zugehörige. Iandfchafften der —*
| welt
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J vermib 7 da felbjt unter die baybarz
en felaven ft
eis und gerichten Difer ratſchiuß gemacht „
daß Die gefangenen Dugfer welche nem;
lic) fo halßſtarrig wären /. daß fie weder
vor dem gefängnis / noch vor anderer weltlie
chen ftraffe Sch fürchteten ( wie. denn unter.
ihnen waren / die Drey / bier , fuͤnffmal
lopgelaffen / dennoch alſobald widerum
Das jenige taten / was fie. vorher getan /)
folten von denen andern abgefondert / und in
diezarmudiſchen und ſamaiſchen Juſuin uͤber⸗
gebracht werden / woſelbſt man ſichern ſhug
und gute verfaſſung hätte / wenn fie ja mas
anfangen wolten / und Feine gefar weiter
bon ihnen zu vermuten ware. Damit auch
Ihnen alle pflegung und vergnüglichEeit ‚ fs
wiſchen mann und meib zu finden r ja
ſo gar auch die hoffnung der ehlichen lie⸗
be gänglich abgefthnitten wuͤrde 7 befehloß.
man / daß die männer und weiber 7 von
Re Ta einan⸗
tellete 7 und gleiche arbeit
— PM - — 1—— —
einander gefondert an unterfchidliche or⸗
te getan werden ſolten. Doch folte die
zeit dieſes ihres Exilii und wanderfchafft
nicht über fiben jar fich erſtrecken. Uber
dig war. auch Durch Difes uͤberſetzungs ⸗ ge>
fege- zugelaffen und vergönnet / Daß wer vor
das. verbrechen hundert pfund flerlings er
legte/folte von folcher überfegung frey feyn. Als
lein man hat fein tage nicht ein wort gehor
ret / daß nur einer unter ihnen geweſen / der
ſolches verlanget hatte,
Hirbey muß ich EN zwey exempel ans
füren / eines darum / weil es dag erſte und
als etwas ungewonliches / billig nicht zu us
bergehen / das andere / weil e8 wegen Des
ortes und gerichtes befchaffenheit fehr bekant.
Solches trug ſich nun anfaͤnglich zu in dee,
Herfordifhen Graffſchafft und;warin
Der vornemſten hauptſtadt gleiches namens 7 /
als ein und zwantzig manner/darunter feche
schen in vergnuͤgter ehe lebten und bey den. ”
ihrigen in ihrem haufe lid und wert gehals
ten wurden. / bißher aber. / wegen oͤffterer
zufammenfunfft zu ihrem gottesdinſt im gez
fängnis gelegen und ſchon bey vorigen ger |
vichts > tage der gefamten graffſchafft ihr
urteil empfangen > nunmero auff dem an }
dern über sing idwede landſchafft MAR |
et u an WM
PIAL:
heit: — gerichts = tage zu gleicher
abfürung in die Inſuln verdammet wurden.
Das geſchahe aber alles / nach der Quaker
meynung’/ weitern proceß zu vermeiden / auf
daß die fache 7 die ſchon bey vorigem letztern
fißtage » und auch anderweit fo vilmals
abgetan wurden / nicht wider umgeftoffen /
und da fie einmal beygeleget nicht von neuen
unterfücht würde / felbige auch nicht weis,
tere defenfion der beklagten / fondern vil⸗
mer des richters reſolution und unſaͤumigen
ausfpruch erfordere : ſolcher geſtalt waͤ⸗
ve der gantze proceß im Eurken zu ende ge
bracht worden. Die vorher geſchwornen
zeugen nun bekenneten / ſie hätten die Qua⸗
Fer an dem ort / woraus man fie ing gefäng-
niß geführet / beyſammen gefehen / daß fie
gang ftille geweſen / und nichts geredet. ‘Die
in pflicht genommene‘ beyfiger aber namen
diſes zeugniß an / gingen demfelben nach / und eꝛ⸗
keñeten / daß Die leute ſolche ſtaaffe wol verdinet.
Jedoch wolten ſich die Quaker deßwegen mit
ihnen nicht lange i in ſtreit einlaſſen / ſondern ſag⸗
ten nur / wie ſie ſonſt zur andern zeit / ſo waͤren
auch dißmal zu keinem tumult oder ſonſt auf
ungebuͤrliche art uf weyſe zu ſam̃en kommen. Al⸗
fo faͤllete der voꝛnemſte unter denſelben richtern /
Henrich Chane / das urteil / welches ſchon be⸗
te vom hofe gegehe / ͤbeꝛr ſedaß man ſie —
T3 lic
nr Pie TE. 3
we _ 094) $r
lich imdie Inſuln über fegen folte 7 alleınz'mie.
die Dvaker / die ſolche dinge genau anzu⸗
mercken und zu erzelen wiſſen / felbften warge⸗
nommen / mit fo geruͤrten gewiſſen / und beben⸗
ven lippen / gleich als ob er in ſeinen gewiſſen
überzeuget / und die twortean Der zungen ans
gebunden wärenydaß er faft für furch nichts ſa⸗
genfönnen. Bald daraufaber fragte er alle y
die Quaker / ob ſie ſich durch erlegung einer ge⸗
wiſſen ſume geldes wolten von diſe r ſtraffe be⸗
freyen / und gab ihne hirzu ein nacht bedenck⸗zeit.
Allein ſie brachten die nacht / wie ſie ſelbſt her⸗
nachmals fchriben / ohne beratſchlagung mit
ſchlaffen zuz und zwar gar ſanffte / weil ſie/
wie fie meinten / ſich nichts boͤſes bewuſt / und da⸗ |
hero ohne furcht / auchallesund jveg, mag ih⸗
nen nur begegnen konte/ uͤber ſich zu nemen wil⸗
lig und bereit waren. Dannenhero als fie.
frub morgens wider vor die Obrigkeit gebrachtz
undeben das jenige gefraget worden ‚gaben
ſie diſe antwort: Sie erleglen nichts/ und wenn fie ä
gleich hundert leben, fo zu fagen/ häfteny / wolten ſie doch
ſolche / wenn ſie gleich koͤnten / nicht mit hundert hellen
einlöſen. Well nun die Richter hiruͤber ſehr
entruͤſtet und erbittert wurden als widerho⸗
leten fie das vorige urteil und die ſtraffe über di⸗
ſeleute. Nach ivenig tagen wurden einige
gerichts > termine difer fache wegen , ‚Die
Quaker betreffende zu fonden angeftellet/ Be: |
"ches |
LE DEI Fu
a Er
— — —
—
*
e8 role e8 Die hauptſtadt war des gangen Kür
nigreiches’ alfo hatteman auch da die vornem-
fen Judicia und gerichte. Aufdifen gerichtssta>
gen wurde die fache unterſchidlich uͤberleget und
abgehandelt / aber endlich liff es in allen zugleich
auf eines hinaus. Nachdem man nemlich vil
Ovbaker darum / daß. fie. nicht waren zu
haufe bliben? und ihre zufammenfünffte einge-
ſtellet / in gefängniffe eingefchloffeniund verfper-
ret / nachmals aber hauffenweife aus denfelbiz
gen widerum hevdorgezogen und vor gerichte
Zeſtellet wardihnen in einem jdweden derſel⸗
bigen als ein verbrechen fehuld gegeben / daß fie
—
de Koͤniges gebot nicht gehorſam nachgelebet / |
daß ihrer allezeit mehr als 5/ predigens halben
uſammen kommen und diſes auß verachtung
des Koͤniges und feines geſetzes; daß ob fie gleich
‚zufammen kaͤmen / Gott zu Dinen / fowäre
‚Doch folcher gottesdinft nicht nach der Liturgie
und vor gefchribenen modell der Englifchen kir⸗
„chen angeftellet; daß diſes zuſamen lauffen zwar
‚zu ihrer eigenen ein traͤchtigkeit / aber diſe einig⸗
keit zur uneinigkeit und auffrur der buͤrgerſchaft
gereichte. Die jenigen num die bey ſolchen ſitz⸗
tagen der richter wider Die Divaker klagten und
zeugten / waren faft nimand anders als die knech⸗
te und Diner der obrigkeit: zum teil aber auch Die
ſtockmeiſter felbftz die doch aber nichts anders
zeugen konten 7 als daß ſie die leute in ihren
— T4 zu⸗
* u
V ——
ln SA 2IE E
aufammenfänfften angetroffen (doch haͤttenſte
nicht ein wort gehöret was fie gevedet ; oder: fie
haͤtten die leute/ welche ihnen Bon denen dinern
wären ausgehändiget wurden Angenomz
inen, oder fie ſagten gar / fichätten die Dua- |
ker / ſo ergriffen und weggefuͤret worden/ nur
im gefängniß figen geſehen. Nun leugneten
zwar die Quaker nicht /,daß fie bey ammen
geweſen / allein daß fie foein erſchrecklich bu⸗
benſtück außzuübenvoder dem Könige und feiner
Regirung zum fehimpffe und nachteil zufams
Men Fommen wären/welches man ihnen / als ein
laſter / wolte aufbürden , weßwegen ſie auch in
ſolche gefar geraten/ folches baren fierdagman.
Ihnen moͤchte dartun und eriveifen. So leugne⸗
ten ſie auch diſes nicht / daß ſie in groͤſſerer amal/
als vergoͤnnet / waͤren zuſammen kommen / allein
wenn ſie in diſem ſtuͤck des Koͤniges mandat zu⸗
wider gelebt/ hätten fie folches wie ſie vorgaben
mit gutem recht tun koͤnnen weit fie ein ane
der mandat von Gott / dem oberſten Koͤnige / m⸗
pfangen / deſſen wort und befel allein wie der
Koͤnig felbft und nimand lengnen wiirde, mean
vor Andern gehorchen müfte.. as aber die |
Engliſche Eiturgie‘/ foihnen entgegen gefeßet
wuͤrde / anbefangte/hättees mit felbiger gleiche
bewãdniß/ wie mt dem mandat des Föniges/das |
ferne fie nemtich etwas wider Gottes befelvers
langte und haben wolte/un Dinfte manfie j' jül- 7
| | ee
678
m dor Feiner
nicht einmal z fondern gebite vilmehr / daß
man nemlich folcher geſtalt / wie fie taͤten / Gott
ehren und dinen ſolte / yemlich im geiſt und in der
warheit. Ob nun wol alſo die geſchwornen
beyſitzer alles unterſuchet / und gerichtl.erz
kaͤntniß der ſachen einzogen / hatt en fie doch nicht
alle gleich das hertze frey zu bekennen / was ſie
wolten / waren auch nicht alle / ob fie ſchon voͤlli⸗
ge freyheit hatten nach ihren gefallen zu urtei⸗
len/gleich willig hirzu; indem etlicherals in eis
nee ſchweren und verivorrenen ſache/ zweif⸗
felhafftig und ungewiß waren / etliche aber /
als man ſehr wichtigen fache / nicht dran
wolf
meinung zu entdecken / diſe aber ihr ürteil hiruͤ⸗
ber. zu. fällen. Endlich liff diſer beyſiter
und Richter ihre meinung. oder ausſpruch da
hinaus, daß alle dergleichen geiſtl. zuſammen⸗
kuͤnffte / die mit der Engliſchen Enchen nicht über
einſtimmeten / und darinnen mehr zu finden, als
5.perfonen / unzulaͤßlich waren / und daß diſe
Quaker / es moͤchte nun geweſen / oder noch
ſeyn / was es wolte / das fie getan: oder ing
kuͤnfftige tun wuͤrden in ihren verſamlun⸗
gen + gutes oder boͤſes / dennoch dergleichen
zuſammenkuͤnffte gehalten / und noch bis
itzund hilten; daß dannenhero / weil Die
MR | 25 fat
1
chen fall eichejchnur amemen noch er⸗
gen: Allein fo verbite hingegenteil die Litur⸗
en und ſich wegerten / jene zwar ihre
0223):
tarfeibiFvon ihnen nicht gelaͤngnet wurde 7 die
ſache keiner weitern entſchuldigung beduͤrffe /
ſondern fie vilmehr alle zugleich birdurch ein
hauptzverbrechen begangen. Weil aber unter
difen leuten etliche verehliget etliche aber noch:
ledig waren/ wurdejenen vor einem gerichte
| zur ſtraffe Die erlegung etlicher pfund ſter⸗
NN lings / oder das gefängnif auf ein gantzes jar /
difen aber die überfegung in die Amer camſchen
Inſuln / die ſtaͤdte dadurch mir felaven zu bes
ſetzen zuerfennet; vor andern gerichten aber‘
worden fie ohne unterfcheid alle mit einander zu
Mi | flchemeyilio und Landes-verweifung verdam⸗
H 1 met. Weleches doch abertoiderum auf folgen⸗
de art geſthahe / daß denen verurteiten bey et⸗
lichen gerichten die freie wal gelaſſen wurde /
in einem war / allendurchgebende / in andern
aber nur denen knaben und maͤdgen / daß wenn
ſie ſich ja vor der ſtraffe ſcheueten / fieliber ei
welen ſolten/ wenn fie wolten / in die Engli⸗
ſo das
—
B (209)
fspaslafter Das bey ver religion und gottes⸗
Dinft das fehändlichfte und gang unerträglich
rung wuͤrde. Weil ſie nun alſo auf
ihrer einmal gefaſten meynung beftunden / fo
en u
Der erſte gerichts⸗tag wurde angefteilet
mitten im monat des octobris / deſſen praͤſident
Wilhelm Proctor war. Auf dieſem hatten
bliben auch die richter bey ihrem einmal ge⸗
die geſchwornen Beyſitzer mit denen richtern
unterſchidliche verdrißligkeit / ehe ſie die in⸗
quiſition vor die hand namen. Es wurde aber
auf ſelbigem die ſtraffe der uͤberſetzung in die
Americaniſchen infuln 12 perſonen / teils zimlich
bärtigen / wie auch annoch jungen maͤnnern /
teils aber auch weiberny Darunter ein madgen
bon noch nicht 16, jaren / dictiret. In eben fels
bigen monate wurde ein anderer gerichts⸗tag
gehalten unter der direction und auffficht des
Robert Hide. Worauff ebenfalsdenen beys
fisern / weil fie nicht nach der richter pfeiffe
tangen wolten / vil zu fchaffen gemacht wurde.
Inzwiſchen als fie der beklagten fache was fie
getan/ und Die geſetze lange zeitunterfucher und
uͤberleget / erkennen fie einmuͤtiglich / daß die leu⸗
te zwar an denen angeſtellten zuſammenkuͤnff⸗
ten ſchuld haͤtten / allein ob ſie ſthuld an ſolchen
zuſammenkuͤnfften / die mit denen gewoͤnlichen
kirchen⸗gebraͤuchen ſtreitig oder was en
K raff⸗
inne. an
ſtraffwuͤrdiges hirunter gefucht und erhalten?
koͤnne man nicht wiſſen. Daftenun meinten /
fie haͤtten mit diſen worten ihrem amte ſchon
gnuͤge gethan / fingen die richter mit etlichen:
beyfigern twegen der Quaker religion hart:
an zu ſtreiten / und bedroheten ſie mit ſcharffen
worten und geberden / ja endlich cirtiren ſie ihrer |
fechs von dem zwelffen die durchaus von dem /
was ſie vornemlich ihres amts zu ſeyn vermein⸗
ten / nicht wolten abweichen/ auch ſich vor
nimand ſcheueten / weil ſie auf die erhal⸗
fung diſer leute feſte beſtunden / vor des
ſchloſſen ohn einige widerrede es folte die ſchul⸗
digen / als die ſich des vaterlandes unwuͤrdig ge⸗
macht / in eben die aͤuſerſten laͤnder vertuben 1
werden. Unter andern ward ein Enabeyder noch
Nicht das jenige jar ſeines alters errreichet / da er 4
das gewoͤnliche kinder⸗kleid ablegen ſollen / von
einem gefraget / ob er ſchweren wolte / daß er
noch nicht as jar alt waͤre / der knabe aber ⸗ Fr \
van er al⸗
valters wegen noch nicht woeißlich undgefchickt
nungbegegnen konte es ware nimand / der da
e / wenn er geboren gab zur antwort / er was
um ſchweren nimals gewenet noch erzogen
horden. Bey diſem ſitztage worden zuvor er⸗
enter ſtraffe io perſonen verurteilet Noch ein:
nderer gerichtsstag worde im monat Decem-;
ris unter obangefurter Direction angeſtellet /
‚rauf an die z2 perſonen durch inbeige
immen das urteil empfingen / daß fie auf ſolche
yeife von ihren vaterlande und von den ihrigen
ten getrennet werden. Doch einer unter ih⸗
en war fo behertzt / daß er ſagte / er möchte gerne:
ie richter um etwas fragen: Alß ſie ihm diſes
ergoͤnnen / ſprach er / ſie waͤren doch ohne zweif⸗
richter / die ihm / wie andern leuten in zweiffel⸗
afften dingen wurden ihre meinung entdecken /
nd einen guten rat mitteilen / fie ſprachen / ja.
Nrauffragt er fie / da gleichwol diſes die ur⸗
ıche feiner verurteilung waͤre / daß er allemal,
ı der verfanslung der Duafer / nimalsaber.
ı den öffentlichen Gottesdinſt kaͤme ex auch,
1. jenem von Gottes gebot angetriben / zu
fen aber nur von menfchen z gebot auff⸗
emuntert wuͤrde was doch die Michter
1einten / wem er hirinnen folgen und was.
e riten / Das er tun ſolte. Die Rich⸗
rx ſchwigen hirauf ſtille / entweder weil
e nicht wolten wider ihr gewiſſen Bere /
* | d 2
.
un
N a 5
14
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—
ten. Ctlichesfo auch bey andern gerichten ge⸗
ſchahe / welche fo wol vor dem / als hernach gehal⸗
ten wurde/baten entweder ſelbſt / oder durch ihre
IE confulente/man möchteihnen doch die abfehnife
4 von dem urtel geben / damit fiealles Eönten fein
genau anſehen / und beurteilen/ und darnach
J ordentlich auf ein jdwedes antworten. Allein
ſie nicht Durch verzoͤgerung /und alfo gleichſam
Durch befoͤrderung der ſache ſchinen dem geſetze
zu wider zu leben. Derohalben auch etliche/
fo bald ſie nur das mau auftaten / ihre notdurfft
bey zubringen / alſobald demielbeh augenblick
fort muſten. Alſo namen nun die Richter oh⸗
ne verzug vor die hand / was ſie meinten ihres
amts zu ſeyn. Noch ein anderer gerichts⸗ tag
wurde in eben diſen monate unter vorigen vor⸗
J nemſten Richter gehalten / an welchem zwar
men waren / erſchinen / allein weil ſie nicht leug⸗
nen konten/ daß fie wären bey einander gewe⸗
befäntniß eines verbrechen angenoimtnen / und‘
| derow egen alſobald Die vorige ſtraffe ihnen wi⸗
J— der angekuͤndiget / ohne daß nur jemand das |
abermals die beklagten / als die Richter beyſam⸗
gering⸗
Be HEN; ® —*
fen / wurde die bekaͤntniß diſer tat y / vor ein
a ——
nofte darwider eingewendet hatte, Hirbed
bar auche wittibe / welche 3 finder hats
/felbige fehrep mit lauter ſtimme unter Denen
Inderny die fich nicht fo. wol wegen der zufame
nenkünffte als oilmehr.der art und weifeund
es zufommenden. rechts bey. Denen Nichterm
nefchuldigen wolten / fie ware unſchuldig hiva
ergebracht / weil fie nicht allein an dem verbre⸗
hen / fondern auch am der tat Feine fhuld
aͤtte / und dahero hoͤchſt unbilliger und unver
intwortlicher weyſe in ſo groſſes elend gebracht
vuͤrde / darum weil ſie nur ander hauß⸗tuͤre /
vo ſelbſt die Obaker / ihre bruͤder und freunde /
eyſammen geweſen / geſtanden / allein in dag
yausnochnicht wuͤrcklich hineingegangen waͤ⸗
:e / bie knechte aber und diner hätten ſie ergrif⸗
en / und mit gewalt ins haus hinein gezogen.
Als ſie dis harten z fprachen etliche von denen
seklagten zu den Beyſitzern welche wie
ie ohne pflicht Feinurteil zugeben vermoch⸗
tenvalfo nachdem fie die pflicht abgelegetzname
fie ſich / wenn fie ein urtel ſtelleten / wol in acht?
fe ſolten doch an Gott den oberfien Richter / der uͤberall
ugegen / wie auch an den innerlichen Richter ihres ge⸗
wiſſens gedencken / und ſich nicht / wie fie ſich zu en
gewonet wären 7 mit der zeit und notwendigkeit ſhotzen
oder mit etwas anders hirbey aufrichten und eröften.
Als man ihnen hirdurch einige furcht' und!
ferupel gemacht / antworten etliche / es fey nun?
fo weit kommen / daß fie der ſache / fie mochten
i tun /
udigen
— —
*
wi — 604) —
| fun / was fie wolten z nicht helffen Fonten.
Bor diſem gerichte wurde zo perfonen die harte
J ſtraffe der abfuͤrung angefündiget. Im eilfften
monat ſelbigen jares / welches iſt der Januari⸗
us / worde abermals ein neuer gerichts⸗ tag
angeſtellet/ unter der Infpe&tion und auffe
J fÜht mergedachten Prefidentens gleich.afg ob ;
IHN diſe gantze gerichts-facheihm allein alß einem
B ‚nanne/ der am meiſten hirinnen verfirt/ und |
4 bey folchem amte fich wol verhalteny überlaßen
mi are. Hir wurden ihrer widerum 32 des lanz
— —
des verwiſen / daß ſie gleicher geſtalt von den
ihrigen und von der freundſchafft und geſell⸗
Schafft ihrer landes⸗leute gefondert feyn fülten. i
Endlich wurden im legten monat diſes jares /
nemlich im Februario,noch zwey gerichts⸗tage
angeſtellet 7 indem einen war das oberhaupt /
ver Geheime⸗Rat Wachton » worauf 24
perfonen/ indem andern Windham / worauf
10 maͤnner und weiber vennteilet wordenzdaßfie
| gervönlicher maffen folfe aus dein lande geſchaf⸗
fet werde / ob ſchon etliche in beyden ſich entſchul⸗
digten / daß ſie zur ſelben zeit / da man ſie ange⸗
geben und beſchuldiget / ſie hätten diſer oderjener
zuſammenkunfft beygenvonet / bon folchen or
ten weit entfernet gewefen. Alfotwurden nun '
In einer, obfehon Nefidenk-ftadt des gangen
Ih Koͤnigreiches / ſo vil ſammt und ſonders als un⸗
An ruhige / boͤſe und laſteꝛhaffte leute zu dieſer fhaffe
Ders
verueteilet / daß fie ſolten an dergleichen eihfar
me und entlegene örter zur täglichen felaverey
derfriben twerden 7 weil man
beiten meinte zu verwaren und im zaum zu
halten. Sonſten was die Duafer bey den
Herfordiſchen gerichten bemercket /wolten fie
auch) hir bey etlichen wargenommen haben /
nemlich es waren einige darunter geivefen 4
welche indem ſie das urteil denen Quakern pu⸗
bliciret / ſolches mit ſo beſtuͤrtztem gemuͤte und
mit fo leiſer und zitternder ſtimme hergeleſen /
daß von der groſſe menge / welche zugegen ge⸗
tanden / keiner geweſen / der nuretwasdars
on / was fie'haben wolten / oder deutlich ges
ung hatte verfichen Eönnen. So erzelen fie
uch von Dem erften ankläger und zeugen bey dir
en gerichts⸗tagen wider ihre leute / daß er von
erſelben / zeit an / als er fich hirzu unterworffen
nd gebrauchen laſſen / faft nimals ruhig in
einer ſeelen/ noch geſundes leibes geweſen / haͤt⸗
eauch ſere wenig gegeßen und waͤr in kurten
antz verdrocknet. Welches ſie vor ein zei⸗
en. ihrer furcht und marter/ ingleichen dag
Soft über. fie erzuͤrnet auszulegen pflegten.
Die esdenn insgemein ſo daher gehet worauf
je leute bey guten tagen z wennes ihnen wol-
ehet / nicht pflegen acht zu haben 7 darauf
eben fie genau und fleißigacht in böfen tagen /
enn es ihnen uͤbel deuten es sn.
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| PIERSEBBBE SL...) Aut. „AN REN
| auch gansanders / und nemen es an als ein zei⸗
J chen Goͤttlicher ungnade / wie Gott über Die
e boßheit der menfchen erzürnetzoder gebrauchen
fich des fonften zu ihrem troft. Sch habe die
| namen difer geplagten leute nicht wollen mit
| anfüren / weil fie alle zu nennen / vil zu lang
An werden einige aber nur darvon / es möchte nun
4 zu ihrer ehre oder fhande gereichen z nur unz
dunſt verurſachen würde. Die große drangſal
J der Quaker / fo faſt nicht zu tröften war 7
v wie fie fünft insgemein die unberedten 7 j@
in. faft gantz ſtumme bevedt zu machen pfleget/
IN alfo machte fieauch dife leute die fonft in vi⸗
Ki len dingen / auch die fie ſelbſt angingensfaft Feine
Mi unge im maul zu haben ſchinen / im unglüc be⸗
redter / itzund aber alle mit einander ſehr beredt /
und preſte diſe klage worte ſo wol aus der jeni⸗
gen munde / welche das elend ſelbſt betraf / als
auch ihrer freunde und nechſten anverwandtenz
welche mit ihren zuſtande hertzliches und bruͤe
derliches mittleiden hatten ; E83 wäre Bilig / dag"
die böfes täten / auch boͤſes darvor erlitten; allein fie / die
nimand nichts zu leide taͤten / wären doch bey jdermanın ”
4 verhaßt. Was andere fi) in vergleichen fache vor cine ”
ni ehre hilten / das wuͤrde ihnen por einlafter/und zwar vor "
I ein fehr groß lafter außgeleget/ja was jene fich nor hoͤchſt⸗
9 ruͤmlich ſchaͤtzeten um. deſſentwillen muͤſten fie fo
unerfrägliche ſtraffe leiden. Diſes aber wäre ihre beſtaͤn,
digkeit und glauben in der religion. Da ſehe man / wie
ſich alles in der welt umkere / darüber fie ſich nicht. allen 77
ſondern alle rechtſchaffene und vernnfſtige leute —9
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in a a &
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N 1
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dem müfien. Was fonfs vor difen vor das Teicheferrigfie
ubenftück gehalten tworden/ das fürte i kunden namen
er fugend / was man fonft wider alle Goͤnl. und menſchl.
rechte zu ſeyn vermeinet hätte / toärye anitz o als recht durch
die geſetze verordnet und befäriger. Nach ſolchem geſetz
wuͤrden unzelig vi menſchen angeklaget / verhöree unß
verurteilet vun gehaͤßſgen zeugen / bepfißern und rich“
tern / etliche wenige hirvon aufgenommen / welche o6
fie fehon genugfam ihren unwillen an den tag legten/ tol«
ten fie doch hicht folches deutlich; heraug fagen/nod; fih 6%
fentlich darwider legen. Mo Noch maffe gebraucht würde/
daertruͤge manalles mit aedulf ; allein fo uräfien firanigo
folche vinge außftehen / die fo ſchwer und hartedaß fie
alle marter und pein der heucker überträffe / ja in deren
anfehen der aller geanfamfte 09 ur eine woltat zu rechnen
ſey. Was Gott und Die natur auf dag libreichfte und Ger
naueſte mit einander bereinniget und verbunden / khrde
nit der gröffen empfindligkeit und unfagliaften ſchmertzen
on einauder getrennet und gerifien. Alſo kaͤmen fir umb
as ihrige/ ohne hoffnung der twidererlangung. Alſo wär,
endielibften und vertrauefien freunde geſoudert / und ver;
aget aus Ihrem vaterlanıde/ haufe / und familte / inglei-
ben von ihren haußgenoſſen und blurg verwandten / ja von
llen freunden und gangen geſellſchafft vertriben und ver-
offen Bald viffemanchaarfen vben einander / eltern bon ih⸗
en kindern kinder bintidern m nd unmuͤndige ang herr
rinen und Deu ſchoß Der seltern / ja ſo gar die farglin-
e wuͤrden von denen bruͤſten ihrer maͤtter weg ge=
swnen. Und ſolche chriſten ud freye ſeute würden
um zu ſelaven gemacht / und unter die grauſamſten und
arbariſchen völcker geſtoſſen/ die weder oͤtl noch welt.
hteerfenneten. Alſo wurde die allgemeine / durch fü vil
‚beit und ſchweiß erworbene freyhelt / die ihren vorfaren
r blut und leben gekoſtet/ auch auf die nachkommen zu
mende forfgepflanget worden / daß wie fie felbige/ als ein
les kleinot von ihnen ia alſo ſolche auch *
42
2 (308)
gen uno Darbey ihr. leben mit auffegen ſoſten / In denen ſaaͤn
dern / vie die meifte frepheit haben und geniſſen / gekraͤncket.
Solchermaſſen wuͤrde die frepheit allnalig gebunden / ver⸗
ändert/ und geſchmaͤlert / daß man billig urſach zu for-
gen haͤtte / wie es Ihnen anitzo infonderheit ginge / ſo
duͤrfſte es wol mit ver zeit allen ergehen / alſo dag die jeni
gen) die anitzt ſo hertzlich frolockten / dermaleins / wiewol
zu ſpaͤte / ſolch vornemen bereuen duͤrfften.
Wie nun die bißher beſchribene ſache
wol verdinet / daß wir ſie mit angefuͤret / alſo
wird nicht unfuͤglich ſeyn hirbey zu gedencken
und zu ſehen / wie es endlich Damit bey Den mei⸗
ften abgelauffen. Die erften unter denen Qua⸗
kern welche folches urtehbetroffen / und diſe
firaffe zuerkennet worden 7 daß fie von ihrem
hauß und hof und von ihren gütern verftoffen
werden folten/ auch endlich hirauf die execution
felbft erfolget / waren die 7 maͤnner / welche mar
vormals vor den Herfordiſchen gerichte hirzu
vor andern verurteilet. Dieſe wurden nun
durch den Fercfermeifter nach Xonden verſchaf⸗
fet / undzufthiffe gebracht 7 welches von per
Temſe nach der Inſul Barmud abſegelte. Als
man aber deßwegen mit dem ſchiffer handelte /
fagte er / weil er darvor hilte/pie leute waͤren un⸗
ſchuldig / und ſtuͤnde ihnen nicht zu / ſeine eigene
iandes⸗ leute wider ihren willen wegzufuͤren / er
taͤte ſolches nicht. Solche verwegerung ward
fo übel aufgenommen / daß der gute mann dar⸗
über ins gefängniß geleget ward: Als man ihn
| — N wi⸗
DR Pe , v
—
x 3
iR
a.
Merum loßgelaffen/und er ateichmolngcd im⸗
mehr. auf difer unfehuldigen und bedraͤng⸗
ten leute / als auf feine eigene ungelegenheit und
ſchaden fahe / ſprach er. noch einmal er koͤnte ſo
eineunbarmbergige tat / die ſonderlich feiner
nation zu folchem ſchimpffe gereichte / nicht tun.
Dahero die Faufleute ſelbiges ſchiffes / welche
verſprochen diſe leute mit ſich zu nemen und
x
ws.
über zufeßen / damit fie ihr wort hilten 7 den |
ſchiffer abfegeten. Worbey mir denn Difes zu
dedencken mit beyfället / daß damals gleic) ans
dere Fauflleute geweſen / welche / da die andern
aufdifen fehiffer fo er zuͤrnet waren / daß ſie ihn
abfegetenfie ihm dargegen ein ander und beſſer
ſchiff anvertraueten / weil fie Die halßſtarrigkeit
difes mannes als eine beſtaͤndigkeit in feinem
amte und pflicht / und als einefonderbare treue
t
in feinen dinften / annamen. Alſo wurden nun
diefe Quaker dem neuen ſchiffer / der uber vori⸗
ges fchiff gefeßet worden’ übergeben/daßer fie
nebft dem fchiffe in die Inſul Barmud einfchif>
fen ſolte. Allein ebendifer mann / daerfurg
darauf bey fich überleget/ werdife leute wären
betauerte wager getan / und liß dahero dife
unglückfeelige und armeleute / aus deren
überfart er ohne dem nicht vil mer alshaß und
Schande zu gewarten hatte / wider lauffen / gab
ihnen abereinen briff mit eigner hand geſchri⸗
ben an ftatt des zeugniſſes mit aufden weg / zu
Wale 3 ber
— 1 u; m
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Auch die andern matrofen/ welche ohne dem >
‚gemach ausſtehen müflen + faft barmhertziger
8630)*
bezeugen / daß ſie nicht darvon gelauffen/fonz
„bern daß er ſie freywilnig ausdem ſchiffe loßge⸗
laſſen haͤtte. Darauf gingen fie alfobald zu
fuffe nach haufe/ worüber etliche von ihren gu⸗
ten freunden dermaſſen erfreuet wurden z nicht
anders als ob ihre eigene befreundten zuruͤcke
kaͤmen „und einen groffen ſchatz vom geldemit
ſich brachten / daß fienicht allein mit den haͤn⸗
‚ben auffdiebruft/fandern fo gar die glockenanz
fhlugen. Sobaldvdiefes zeichen mit denglos
chen gegeben worden, Fam die obrigkeit deg or⸗
tes zuſammen / und nachdem fie hroon nach⸗
richt eingezogen/ liſſen fie einen von diefen 7
Männern vor fich Eommen worauf / als ſie ver⸗
nommen / wie es mit ihnen beſchaffen / muſte
man ſie in eben der anzal nach Konden bringen /
und einem andern ſchiffer übergeben / daß er
fie/weñ er uͤber das meer führezin ſelbige laͤnder
mit ſich nehmen ſolte. Allein eben diſer
ſchiffet / da er ſchon in fee gegangen/gedachte an
feine gefangenez wie fienemlich nicht freywillig
ſich auf das fehiff begeben. Solches taten
—
nicht fo wol von natur und anfuͤrung / als vil⸗
ner Von langer gewonheit / weil fie ſelbſt vi un⸗
ſeyn als alle andere leute / und ſich eher erbitten #
laſſen / auch bereitwilliger feyny einem andernin
noͤten und gefar beyzu ſpringen und ihm zu
* 29 en)
gehöret hatten 7 es
ein alt gefege in Engelland / vermoͤge deffen
jenige ‚dev, g.tun/ undihn auffeken wuͤrde /
folte zur ſtraffe eine: groſſe ſumme geldes dar⸗
legen. Dercgleichen geſetze haͤtte man auch
in der Inful Barmud + daß wenn einer eis
nen» Engelländer das unrecht antım / und
ihn in diſe Inſul bringen würde / folte er
von der obrigkeit daſelbſt woillfürlich ger
firaffet werden Derowegen fügten fie
auch z fie Eönten nicht mit guten gewiſſen /
und vermoͤge der rechte und geſetze 7 ſo an
beyden orten gebräuchlich / dergleichen mit
diſen leuten vornemen. Worzu diſes noch
kamdaß als die ſchiffe ſchon in Die ſee außge⸗
lauffen / denen ſchiffenden alles contrair und,
zuvoider Yone... Weoruͤber als die matroſen
endlich. furchſam wurden / und nichts
gutes vermuteten / ja gar nach art des un⸗
\
derſtaͤndigen pöbels / der aus einer idwe⸗
den fache ein ungluͤcklich und boͤſe omen machet /
dieſes als ein gewiſſes zeichen des Goͤttl. zor⸗
nes wider ſich außlegte/fagten fie zudem fehirfer
außdruͤcklich / daferne er diſe leute nicht loß liſſe /
wolten fie hicht weiter fortfaren / noch die ſchif⸗
— en *
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Er fart zu ende bringen. Dannenbero Da fie
an die Inſul Vectim kommen/ werden fie .
an die fie bewogen fie auszufegen / gaben Ihe |
in nen auch das zeugniß / daß fie ſolche leute
"a waren /in deren leben nicht das allergeringfte. |
merckmal einiger boßheit zu fpüren , duch
| N 9 > H e ⸗ ⸗ 9 |
Ki waren fie Feine flüchtlinge / die entweder h
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I. hd le fie ihnen felbigen mitgegeben / mochs
ten fie ihrer wege gehen. Alſo veifeten ſie
zwar nicht nach hauſe/ ſondern auf Londen zu /
woſelbſt man ſie als fluͤchtlinge vor den koͤni⸗
Hlichen rat brachte; allein weil fie ihre brif⸗ 4
| fe wifen, auſſer welchen fie fonft den half ver⸗
al wuͤrcket hätten) worden fie auß befel des rats 4
—9 indem gemeinen gefanghib verwaret / biß eine
J andere gelegenheit , fie fortzufehaffen , ſich
reignete. Mach difen wurden drey Qua⸗
“a Fer zu Briftoll eben zu dem ende zu ſchiffe ge
a cht. Allein auch diſe fegten die ſchifleute wi⸗
UN, er Berandasiandin betrachtung derurfache und:
ee Ähregelenden zuſtandes /als auch bon dem Af-
Zu een feet
Ann
a ee ei >
fect welchen man insgemein wegen der her:
n8 bangigkeit über ‚das elend eines andern
pflegt mifericordiam oder die barımhergigkeit
zu nennen’ und vonder furcht der geſetze hirzu /
angetriben. Doch gaben fieihnen gleicherge⸗
ftalt einen beiff und zeugniß mit in die hand zu
ihrer verfeidigung wider die befehuldigung 7
als ob fie ohne gegebene verguͤnſtigung wären
darvon geflohen. Dem ungeachtet welches
zu verwundern / und von den Quakern felbft
als ein wunderwerck gehalten worden / wer⸗
den diſe Quaker alle / und noch vil mer darzu/
über welche gleiches urteil von der außfuͤrung
ergangen z aufein mit gnugfamer vollmacht
und recht außgerüftetes ſchiff / worauff fie
.
5 kaum außgelauffen / wurde gon einem
ſtarcken und geſchwinden höländifchen cas
per gefangen bekommen / fo in-dem har
en und ſchweren Erige gefehahe , welchen
die damals mit den Engländern fürten.
Auf folche weife nun wurden die gefangenen
nd alfo auch dife Quaker hirher zu lande
gebracht / und einen folchen ausgang hatte eg
nit ihrer ſchiffarth welcher bilig darum nicht,
u vergeſſen geweſen / er mag inzwifckender
ien leuten vorkommen ſeyn tie er gewolt / mei
Rn A. ma
er⸗
nunmero unfelbar an die bereits ſchon ange»
twifene oͤrter folten gebracht werden / haͤmt⸗
ichen geworffen. Allein diſes a
— 1 —
— — no
man daaus fehen Fanywie unbeflandigund ve
aͤnderlich alles im menſchl. leben ſey. Denn etli⸗
che von diſen Quakern kereten widerum an ihrẽ
vorigen ort / uñ furchten ſich vor keinem ungluͤck;
ja um ſo vil weniger ſcheueten fie ſich darvor /
um ſo vil mer iht gemuͤte ſie vornemlich an⸗
trib / alles um der religion willen zu wagen.
Andere aber ſchlugen in diſen landen ihren ſitz
und wonung auf / weil ſie darinnen ihren
ſchutz und zuflucht wider ihr bedraͤngniß zu
haben vermeinten / und gedachten es ſey beſſer |
dus ungluͤck mit anhören / als anſehen / beſſer
wiſſen / als empfinden. Wiwol nun alſo einige
hirvon in der fremde wonen muſten / und wenig
hatten / worvon fie leben konten / wolten ſie doch
Liber ihr armut mit gedult ertragen / und an ſol⸗
chen frembden orten ſicher leben / als in ihr.
furchtſames vaterland auf was ungewiſſes
himihen / um daſelbſt ihr leben zu erhalten. Wie
denn etliche arme leute mit der zeit in ihrer
haußhaltung dermaſſen geſegnet wurden daß
fie die vorhergehende verfolgung und veraͤnde⸗
rung vor ihren groſſen gewinſt und vorteil hil⸗
ten. Endlich waren auch unter Ihnewdienicht
nur ihre haußhaltung / ſondern auch die wolfart
ihrer kirche in diſen landen ſich dermaſſen ange⸗
legen ſeyn liſſen / daß fie an teils orten neue ger |
meinden auftichteten / uͤberal aber vor ein ſon⸗
derbare ſtütze und zirat ihrer gantzen kirchen
ER gehal⸗
schalten wurden / welche doch zuvor bey den ih⸗
in Feinem fonderlichen zftim waren ; dahero
‚auch ihre freunde und glaubensgenoffen ſch
nicht ſcheueten oͤffentlich zu ſagen / ſie waͤren ale _
fo verfolget / außgeſtoſſen und endlich hiher ges
bracht worden / daß man bekennen muͤſte / es ſey
goͤttlicher rat und huͤlffe mit im ſpile geweſen /
und waͤre diſes vor eine groſſe woltat Gottes zu
halten / dadurch vil herliche gute Dinge geſtifftet
wurden / indem es diſen leutenergangen wie:
denen pflantzen und baͤumen / welche ie mer
ſie von den winden geſchuͤttelt werden / je tiffer
und feſter ſie wurtzeln / oder wenn man fie be⸗
ſchuittelt / deſto mer und beſſere fruͤchte bringen;
einige auch / wenn fie mit der karſten gerei⸗
niget / und um die wurtzeln gefanbert / oder.
in, einen andern boden verſetzet werden / ſihet
man wie fie ſuſſere und reichere fruͤchte biingen.
Es iſt ſehr gut un ruͤmlich / das ungluͤck mit wil
ligem / un / wo es beſſer wird / mit freudigem herr
tzen anzunemen Eben zur felbigen zeit beſchwer⸗
ten ſich die Quaker ſonderlich über die groſſe
feindſeligkeit und grauſamkeit der kleriſey 0-
der geiſtliche wider ſich / die doch die gꝛoͤſte ſanfft⸗
mut gegen ihre feinde erweiſen und in diſem
ſtuͤcke dem exempel ihres meiſters nachfolgen
UN | Üigewefen Allein -
H hoͤrte man fie klagen / daß diebifchöffesdie doch:
ſolten / der die ſanfftmut ſel
In denen vornemſten ——
zigen in anſehung ihrer mittel und renomme,
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S1EICDE > ZU
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Das gemeine wefenangingen/ und bey deralle '
gemeinen verfamlung des "Parlaments (bey
welchem ohne dem alles beruhete das meifte zu
ſprechen / und uͤberall große Autorität hätten
ihnen ſonderlich zu wider / und die urheber aller
diſer geſetze und anordnungen wären 7 darbon
wir einige exempel angefuͤret wie denn nichts
bey Inqviſition folcher ſectirer (fo pflegten ſie
zu reden /) und alfo auch der Quaker von diſen
Biſchoͤffen vorgetragen wuͤrde welches etwan
dinlich / ſolche leute imzaum zu halten oder zu un⸗
terdruͤcken / welches nicht gleich von denen an⸗
—ñN
—— —
dern Miniſtris und Politicis angenommen
und belibet wuͤrde. Dannenhero klagten ſie
daruͤber / daß ſie nirgend ihr recht erhalten koͤn⸗
ten / oder nur ihre not und drangſal klagen
duͤrfften. Weil man demnach ſo gute gelegen⸗
heit und freyheit haͤtte / waͤre keine ftadt/Fein fo
weitlaͤufftiger ort im gantzen Koͤnigreiche zu fin⸗
den / da die Quaker nicht auf das aͤrgſte ge
ängftigerund’geplaget wurden. Und meilfie
ſich einmal fefte vorgeſetzet Daß fie nimand 7
widerſtand tun / vil weniger gewalt mit ger |
walt zuruͤcke reiben / fondern / es möchte ih> )
nen auchgehen 7 wie es wolle / allesnichtnur |
nicht mit verdruß / ſondern gang willig überfih |
nemen / wenn es nur um des gewiſſens wil⸗
len geſchehe / und was ſie vor ungemach ausſte⸗
hen muͤſten / ales mit der groͤſten tapfereit bes |
| RR eibes
— —
Ki, BJ
leibesund gemuteserdulden wolten; als llas⸗
ten fie hirnechſt daruͤber / es wuͤrde dadurch Der
Avacht ben den leuten immer groͤſſer / und ſie
dadurch zu mehrer erbitterung und verfolgung
widenfie angereitzet; dahero ſtellete man ihnen
auch überall hinterliſtiger weiſe nach welchen.
nachftellungen kein menſch / geſchweige fie / as
auffrichtigeund einfaͤltige leute / entgehen koͤnne⸗
und lebten ſie deßwegen in der gröften gefar
und elendz das kaum ein menfth auf derwelt
außſtehen duͤrffte / nicht anders als ob ſie das
jenige was fie vertrigen / billigten / und
durch ſolches leiden und vertragen / was ande⸗
ve leute vor eine ſtraffe hilten / ſie bor eine ſchuld
erfenneten/ und fie alſo ihrer beſtaͤndigkeit we⸗
gendie man vor einehalßftarrigfeit hilterbillig Er
geftraffet würden. Dargegen voranfworfes
ten fich die Geiſtlichen / fo offt foiche Flagen vor
ihre ohren kamen 7 wider die Quaker folcher
geftakt » weil die Quaker mit ſo verſtocktem ge⸗
müte die öffentliche religion / die kirchen und
predigten verfäumeten und verliſſen auch alle
gefege und Eirchenzordnungen / ſo vil möglichy
Iyindanfegeten. / verachteten und zernichteten /
auch ihre der geiftlichen einkünffte / beſoldung
umd andere Accidentien hintertriben / und ver⸗
hinderten / alſo daß es ſchine alsob die Quaker
wenig darnach fragen wuͤrden / wenn ſie gleich
mit den ihrigen zu grunde gehen folten, "Dun,
PH ER, ne
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1 Hi | (38) a
I nenhero liffen ihre wunderlichen Fopfferfitre und)
Ihe tolles beginnen / wolte man fie anders zu rechte \
a bringen / Feine andere mittel zu. 7 oder wolte 3
8 man es Ja eine ſtraffe nennen/fo verdinten fie:
ir Feine gelindere.. Zudem täten fie nichts, obs
ne was Ihr Amt und pflicht von ihnen erfot⸗ J
derte / wäre auch garnicht diſer Ieutefeindewie -
ii: fie fie tool zu nennen pflegten , fondern ſuch⸗
m. ten fie nur als Verbrecher su zuͤchtigen zu
B' Pi ſtraffen / und auf befjern weg zu bringen. |
l Fu Inſonderheit aber konten fiedarinnen ihre g⸗⸗
muͤts⸗ſchmertzen nicht zuruͤcke / noch die zunge
genungſam im zaum halten / ſondern mißbillig⸗
ten vor andern das laͤngſt aufgerichtete / weiß
nicht mit recht oder unrecht / fo genennete Con⸗ N
forium oder geiftliche Gericht / wels
ches von diſem jare animmer mehrundmehrzu.
neme / und mächtiger wuͤrde Es hatte aber
mit ſelbigem diſe beſchaffenheit. Wie die a⸗— |
Fer durchgehends eigenfinnifche leute waren/die
über einen joweden glaubenszavticul ihrer relie.
gion ſteiff und feſte hilten , hingegenteils inden
geringften ſtuͤcken / anderer religion betreffender
hart und ecfel waren ʒ alſo wurden fie » ſoofft
man fie ertappete / daß fie mit Ihrer halßſtarrig⸗
IE keit denen Firchenzdinern allzu groſſe hinderung::
MW — oder verdruß machten / und / welches am meiſten
In ji bondenen leuten empfunden wird / ſchaden an
Alla ihren einkuͤnfften tatenyvon ihnen vorgefordert /
min so und
a
6
und wo ſe mweder ſich wolten lange wider⸗
ſchen / oder den termin gar nicht abwarten / und
vor gericht citiren laſſen / ſchloß man ſie
von der gemeine der frommen und glaͤubigen
aus / ‘und fonderte fie als ſchaͤndliche und _
abfeheulige außwürfflige von der gemeine
fehafft der Eirchen ab / welches insgemein
der Bann pflegt genennet zumwerden. Welcher
nachdem er bey den Bifchoff eines jdweden or⸗
tes in feiner Bifchöfflichen wonung / oder in der
Sacriſtey / ſo wol von dem Biſchoff / als auch
den andern kirchen⸗dinern war publiciret
und approbiret worden/gab mander Obrigkeit
hirauf freye gemaltzfolche leutevals verftockte -
und. boßhaffte menfchen welche von ver heili-
gen mutter der kirchen abgefondert und Here
bannet waͤren / zu verfolgen. Alſo wurden num die
leute bey der Obrigkeit angegeben / uñ auf deren
befel von den ſtadtknechten und dinern wegge⸗
nommen / und in das gefaͤngniß geworffen / mit
der außdruͤcklichen bedingung und verſiche⸗
rung / ſie ſolten von dannen nicht eher wider loß⸗
gelaſſen werden / biß ſie alle ſtraffe erleget oder
den letzten heller bezalet haͤtten; doch hat in⸗
deſſen kein eintziger unter ihnen jmals einen hel⸗
ler gegeben. Solches reſcript oder mandat wur⸗
de geneñet die ergreiffung derverbannten.
Was aber nun vor unrecht und ſtraffwuͤr⸗
dig gehalten wurde wär folgendes: , ABenn
u — einer
ra ”rZ —
— —
min —
meinen betftunden kaͤme / noch die gewönlichen
feftztage feyerte 7 oder an felbigen Die werckels
— 262)
einer gar Nicht in die kirche zurüffentlichen pre⸗
digt / oder auchin die ordentlichen und aliges
arbeit verrichtete. Wenn ſie ihre kinder nicht
tauffen liſſen / noch vor ſelbige angelobten/ pñ
man ſie unter die chriſten nicht mit rechnen wol⸗ N
te. Wenn fie dastandere Sacramentiv als ein
heiligesfigel/ ingleichen auch die andern das
felbft gewoͤnlichen heiligen Handlungen nicht
annemen wolten; wenn fiefichvon denen pri⸗
fern oder andern Eiechen-dinern nicht trauen
liſſen; wenn fie die jenigen die im eheftande
lebeten/ nicht wie der eheftanderforderte/fonz -
dern dor unreine und unflätige leuterund die
kinder vor unehlige und baftarte und als zigen
ihrer muͤtter hilten. Denn folche dinge brache
ten denen Firchenzdinern etwas ein / welches
ihnen nun engogen wurde 3 Wie denn die
Duafer darmit fonderlich ihren fpott zu treiben
wuften. Nenn fie ihre Eindernichtliffen bey
Ihnen indie fehle gehen 7 weil das fehulgeld
zu erhaltung ihrer fchuldiner nunmehr nicht
wol zu langen wolte. Denn fie hatten ſchon
unter fich felbft leute welche fich fehulbedinten
wenneten / zu welchen fie ihre Finder in die ſchule
ſchickten. Wenn fie fich wegern wolten zu denen
Gottes-haͤußern / felbige in bauligem weſen
au erhalten oder zu vepariven einige _
| mi
—
ee...
züiebepyutragen. Wenn fie fich noegerten Die
gewoͤnliche beufteuer / Die ofterzingleichen die
amer⸗und herbſt⸗geſchencke zund andere des
gehörigenceidentien abzutvagen. Cäßenn fie
Den zehenden / welchen Fe von allerhand lebens⸗
mitteln / als vieh / bogeln feldsfrüchten obfier.
honig und dergleichen Denen klericis oder geiſt⸗
lichen abzufkatten ſchuldig nicht geben wolten.
Da doch die Quaker außdruͤcklich fagten 7
es naͤmen ſolches jene mit groſſem ſchaden ihres
haußweſens / und machten es in diſein ftück
nicht vil anders (wie ſie Denn ſolche ſpoͤttiſche
worte gebrauchten ) als wie die cleri oder die
hummeln / die ihre binenſtoͤcke verderbeten: nd.
denen binen DaB honig wegfreſſen. Denn ſo
brauchten Jie meiftenteils 7 wie fie in geberden
hoͤniſch waren 7 alſo auch in ihren worten und
ſchrifften / Tpieigeredenssarten. Inzwiſchen
ward doch dife freyheit denen Quakern noch gez
laffen / ehe man noch mit der ſtraffe des banneg
wider fie berfur / daß fie mochten bey den bifehöfe
fen / und der obrigkeit / ihrer ſache wegen fich vera
antworten Allein es erſchin nimand / weil ſie il“
ve ſache nit in eigner perſon / ſendern nn durch ih
re Conſulenten vortrage durten / und deß wegẽ
gewiſſe unkoſten hirzu erfordert wurden / worzu
ch doch Feiner verfteher wolte / indem ſie darvor
hilten / ſie wuͤrden entweder / wenn die ſache gut
liffe / nut geld mit geld verwechſeln / oder liffe fie
ſchlim / und das urtel |. wider fie / nen
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men zunfftmeiſtern / als bedintẽ ihres fi rchſpils /
* —— 2 — er
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nur defto mehr unkoften drauf gehen : Zudem
weil man ihnen aud) Feinen glauben zuftellete
ohne vorhergetanen eyd / welchen fie doch glei⸗
chergeftalt 7 wie bißher mermals gewifen
morden / nicht tun / fondern liber alles leiden
wolten. Solcher geſtalt erlangte demnach
Feiner gnade. Wie man denn auch die nicht
entfehuldiget hilt welche Die Eranckheit 7 daß
fie nicht den termin abwarten und ihre fache
aufmachen Fönnen vorfchügefen/ weil man
folche vor eine politiſche gemachterund erdich⸗
9 tete kranckheit hilt / darmit diejenigen insge⸗
Ki mein behafftet waren / die nicht gerne erſchei⸗
| nen wolten. Alfo wurde nun einer nach den
andern verurteilet / verftoffen 7 und gebuns
den / er mochte feyn reich oder arm / bürger
oder bauer / Doch fonderlich und vor. andern diz
fer manche einer geringen fhuld wegen 7 die
| -nichtsoderz gl. außtrug. Allein dife fumme wol⸗
ten auch von denen Quakern / die es noch wolim
vermoͤgen hatten / nicht einmal geben / nicht
daß fie fü geitzig und knickericht geweſen / ſon⸗
dern weil ſie darvor hilten / daß diſen ſchulden⸗
einmanern nicht das geringſte hirvon gebuͤrte /
Pi hi und weil felbige das geld keinen eingigen men? |
am ſchen erlaffen / noch fich einen heller darvon
eh] wolten laffen abEürgen / damit fie allen eine
IB furcht einjagen / andere aber fich nicht aufders '
gleichen exempel beruffen / und fie alſo de N
ER | 0
Diegeringfte anlapund me errzur hart a aͤ—
igkeit it geben möchten. Alſo worden nun die
gen diefchuldenzeinmaner hin / forderten fo vily
als fie meinten? das ihnen gehörete / und true
gen etliche von ihnen aus jener ſtroh⸗huͤtten in
ihre haͤuſer / wo fie nur was krigen Eonten 4
bald vom felde / wenn fie heu machten Eorn
fehnitten z honig außnamen oder andere fruͤch⸗
te einfamleteny bald aus dem heuboden / ſcheu⸗
ne und keller; bald pferd und kuh / daß ſie alfo
leicht mit.den capitaldiezinfen / und die zinfen
noch darzu verzinſet bekamen / big daß endlich
denen guten leuten von ihrer ſaurẽ muͤhe / ar beit
und ſparſamkeit / ja von ihren gantzen v vermoͤ⸗
J und vorrat zur unterhaltungihres eigenen
aufesfaft nichts mehr uͤbrig blib. Weil fie
nun alle von folcher refolution und ſtandhafftig⸗ =
feit waren / daß fie fich nicht wegerten ihrer
fache halben / alles uber fich su nemen/ wurden |
etliche ins gemeine gefaͤngniß geworffen/ etli⸗
he in ſtock gefeget etliche in ſtinckende und ab⸗
ſcheulige loͤher da Fein hund hatte dauren
koͤnnen. Daſelbſt muſten ſie nun nach dem
willen der ſtockmeiſter leben und jdermanns /
auch der geringſten felaven/ ſpott ſeyn. Etli⸗
che worden unter die leichtfertigſten und laſter⸗
hafftigſten buben geſetzet / die ſchon bereits ihre
gebuͤrende ſtraffe — doch ua I
k —
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defer gefängniß geworffen. Indeſſen gin⸗
— *
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bige vioch nicht file fügen 7 und Ihre Teiche
fertigen handel unterlaffen / fondern plag⸗
ten die armen leute noch aufe neue. End⸗
lich wurden etliche fehr. weit von ihren weib
und kindern 7 und allen den jenigen / ſo ih⸗
nen einiger maſſen mit troft und hülffe beys
fpringen koͤnnen / abgeſondert und entfernet.
Umb welcher eingigen urſache willen ihrer
vil / die alfo von tifch und bette gefchiden ler
ben muften / vor betrübniß geftorben find.
Gervißlich die meiften von denen gefangenen |
find vom geftanck / oder andern ungemach 7
von fehmergen und Franckheit entkrafftet und |
ermüdet / denen forgen diſer welt und der
ſterbligkeit entriſſen worden. Welches denn
etlichen gar bald begegnet / etlichen nad) eis
niger verfloffenen zeit 7 etlichen 7 die noch
von frärckern leibes und gemüts + kraͤfften /
erftlichen nach vilen jaren. Etliche 7 die
durch vorbitte und inftändiges anhalten Ihe
rer guten freunde bey der Obrigkeit 7 und
durch deren mittleiden und bewegung waren |
aus dem gefängniß loß gelaffen worden find
nach fehr Eurer zeit von neuen / ob ſchon
nicht um neue / fondern um alte ſchuld / oder
nicht um isige 7 fondern um vormalige ber -
leidigung an vorigen ort und ſtelle verwiſen
und dafelbft fo Tange behalten worden / bis fie der
tod erloͤſet. Difes alles machten die — |
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S (325) >;
Foren che jar hernach durch offentliche ſchrif⸗
zen Fund / fo auchdem Könige und Parla-
ment überreichetiworden. Ich will nur aus der
groſſe menge / da ſie alle Provintzien durchge⸗
gangen / und jdweder namen beſchriben haben /
welche das elend betroffen / mit zweyen exem⸗
peln / von ihren feribenten erzelet / mich vor diſes
mal begnuͤgen / denen aber das dritte beyfuͤgen /
ſo / weiß nicht / aus was urſachen / von jenen uͤber⸗
gangen worden / gewiß iſt es / daß es von ihnen
nicht mit angefuͤret / und doch ſo eines derſel⸗
ben / diſes vor andern ſehr denckwuͤrdig iſt.
Der anfang / hirzu iſt in diſem Saften jare ge⸗
gemacht worden. Ein ſchmid von nicht ſo
ar groſſem vermögen / lebte auf einem dorf⸗
fe in Hamton / defien name Thomas
Menford. . Difer ward nach dem mans
Dat von der wegnemung der verbanten zu
Winton ins gemeine gefaͤngniß geleget: aus
der ütfache z weil er 3 pens / ohngefer 18
pfennige unferer münge / zur reparirung der
kirchen fich zu geben gewegert. Da er nun
beftändig auf feinem hartnäckigen Eopffe ver-
blib / wurde er fo lange darinnnen behalten /
biß er nach verfliffung vierdte halb jaren da⸗
ſelbſt verſtarb. Thomas Renes ein
‚bauers = mann auf einem Dorffe / in der
Oxfurtiſchen Provintz gelegen / ward we⸗
‚gen der zehenden / welche er nicht hatte
SR a Ta wollen
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t 5
Er
öl —
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wollen abtragen durch gleiches mandar vonder
wegnemung der verbanten in das gefängniß
felbiger proving geleget. Indeſſen als er da
gefangen liget 7 nimtder prediger aus ſeinem
gute die pferde weg / die vilmer wert wa⸗ ;
ren/als die zehenden außtrugen. Difer blib
fibendehalb jar im gefängnig / darauf ftarb
er. Das dritte erempel ift diefeg / welches /
weil man indemfelbigendieandenaleineinem
kurtzen begriff und ſpigel gleichſam erkennen
kan / will ich kuͤrtzlich und nur nach dem
inhalterzelen. In der proping Berchern iſt ein '
kirchſpil / welches das Brichtnelliſche kirchſpil
serenner wird 7 daſelbſt wonte einer To⸗
mas Dob ſon / der von ſeinem ackebau md
von feinen wenigen mitteln ſo er aus ſeiner
haußhaltung nach und nach eingenommen / ſich
und die ſeinigen ehrlich ernerete Diſer wolte
auch den zehenden nicht abtragen / nicht ſo wol
aus geldgeitz/ als weil er nicht wider fein
gewiſſen handeln wolte, Derowegen brachteeg '
der Radulph Wiſtler/ der zehenden einnemer /
dahin / der lange zeit dieſes mannes guͤtern nach»
¶ ſtanden / und geſuchet 7 wie er andern / daß fie
‚nicht dergleichen vornemen / eine furche
einjogen möchte 7 daß er ing gefaͤngniß ges
leget und zur ſtraffe ſeines trotzes funffzehen
wochen darinnen behalten ward. Indeſſen,
weil Dobfon gefangen lag / als auch hernach⸗
mals / da er wider loß und nach ———
en $
Fon nu:
en , machte fich DI
eil er von feinen p
h feinen gefallen
d die guͤter zu feilen
e daß die ſum⸗
ind fterlings ber
d.57 nam erihmue
allachen /vir fühe / und
iehim haufe hatte / a
und ſchaafe / vog
pflegte / hinweg / ———
kaum ſo vil uͤbrig be⸗
ich und die ſeinigen bedecken
ber-faum aus ſolcher armut
h ein wenig heraus
wider zwo möflige
konte. Als er a
ngeſchaffet / UM
dbrodt ohne an |
(gte ihn der prifter felbi>
der der Firchen diene
Ach liber verſchwei
ſeines bannes / und bra
wider genommen / ſonder
und bloß in das ge
Das geſchahe ebe
an er im gefaͤngni
geworffen wurde.
ſelbiges jar / von wel
sbisanno 72 verbleiben mu⸗
€ 4 ſte/
— — — —
JE] > Ä
m — mm nee
Re. Sn felbigem jar warden auf befel des
niges befreyet und loßgelaſſen Daer nunaug
feinem gütgen wider einigen zugang hatte /
auch der ackerbau ihm wder wol von ſtat⸗
ten ging / machte ſich vorerwenter zehen⸗
henden einnemer / der die güter wol inne hats
te / und die ſchulden einzutreiben , noch be
ſer aber zu rauben und zu plündern wufte
weil er indifer kunſt ſo wol angefüret / daß
er Femme billigkeit beobachtete / widerum an
ihn / undnamihmalles/ wager hatte / noch⸗
mals hinweg / fo daß die ſumme der güter, ſo
er ihm bis dahin entwendet, jich auf acht
und fibensig Pfund Sterlings erſtreckete/
welches nach Holländifeher münße g58 gülden
außtraͤget Ja daß er endlich wiſſe wie er von
aller Menſchugkeit entbloͤſſet ſey / verſchaffte er/
das anno. 75 der mann toiderum ing ges |
fängnis geleget ward , und zwar unter
liderliche und verdorbne Ferl + dibe' + und .
die 7 über diſes fafter > fich in-allen hu⸗
renwinckeln herum geſielet und dahero
don ſolchen geſchwuͤren und der. Neapolitani⸗
ſchen kꝛanckheit einen garſtigen geſtanck von ſich
gaben /undanallenglidern Franck und fchwach
BE foaren. Ber befte tenfivven Dobfon hir⸗
t um bey hatte war / daß ernoch von feiner geſell⸗
AN): fchafft leute antraff /die um gleiches verbrechen
Sal ware dahin geleget und gebunden worden,
m, | Es ge⸗
SIE DE > We
Esgefcha aberrdaß als einer von ſolchen ſchand⸗
buben an diſer ſchaͤndlichen kranckheit verfaulet
und geftorben / der ſtockmeiſter / der an boß⸗
beit und unbarmhertzigkeit keinem menfehen
was zuvor gab / und der alſo unter menfchen
lebte / daß es ſchin / als ob er nur de menſchen zur
pein und marter gegeben / das ſtro woraufdis
fer verftorbenemenfth / bis ihm die ſeele außges
faren / andifenanfteefenden kranckheit gelegen,
alles an den ort zuſammen trug: / an welchen
Dobſon ſo wol mit jenen gottloſen buben > alg
auch mit leuten von feiner gemeinde / gefaͤnglich
behalten ward / und daſelbſt aus ſonderbarem
haß und feindſchafft wider die Quaker / denen er
ſpinne feind war / verbrante. Woraus denn
fo ein ſchaͤndlicher geſtanck und braden ents
ſtand / daß die Quaker in eine harte und ges
fährliche kranckheit verfilen auch einige dara
über. gar ihren geifkauffgeben muſten. Allein
Dobſon kam wider auf / blib aber doch.an eben
dem orte / biß er anno 77 den testen May gar
ſanffte ſeinen Geiſt aufgab. 7
Weil demnach die Quaker mit ihrer bruͤ⸗
der zuſtande mitleiden hatten 7; und. beſor⸗
genmuſten 7 egmöchte ihnen eben ſo / wie je⸗
ren/ ergehen; als konten fie ihren zorn nicht
aͤnger halten , ſondern liſſen der zun⸗
gen und der feder ihre freyheit / und klag⸗
en und lamentirten uͤberall / ſchriben auch of
entlich in die welt / da ſehe man nun vor er
5 wa
— — u
2 (330) 8
—
inas das vor evangeliſche / vorreformirte/ und
Hi
j
proteftirende waͤren / die vormalg wider Die
serfolgungen fo geeiffert / und vorgegeben Daß
man © ott aBeine feiner religion und gewiſſens
halben rechenfehafft zu geben fehuldig fey / da
mananitofehe/ wiefie über eben ſolche dinge "
mit ihrem volcke ſtritten / mit fleiſchlichen waf⸗
fen fie zuruͤcke ſchluͤgen / und fie alſo zu boden
wuͤrffen / daß ſie zwar ihres lebens ſchoneten /
aber mit aͤrgerer pein / als der tod ſelbſten fie ber
ſchwerten. Solcher geſtalt hätte man anitzo
eben die tyranney / die vormals geweſen / nur
in ”
daß manihreinen andern namen gegeben. Cs
4
erzelen die Dvaker und melden auch etliche ges
ſchicht ⸗ fehreiber » Daß anno 65 / wie die grau.
ſame peſt inLonden und denen benachbarten or⸗
ten uͤberhand genommen / etliche Biſchoͤffe dem
Körige den rat gegeben / ja ſelbigen gang frey uñ
kuͤnlich errinnert / er wuͤrde ſich und ſeinem gan⸗
Ben volcke Gottes gnade und huͤlffe dadurch er⸗
fangen und zu wege bringen / wenn er fich und
ſein land von diſen Quakeriſchen fchwarm und
andern Fahaticis befreyete / und ſie als ſchaͤnd⸗
liche landverderber aus feinem lande vertribe.
Allein des Koͤniges ſanfftmut und gelindigkeit
wolte ſolches Feines weges verſtatten / welcher /
aber gleich nicht diſen leuten zu helffen noch bey
zu ftehenentfonnen / wolte doch auch nicht ſo
unbarmbergig und grauſam gegen fie wir |
NR Peg cite: et le N
—— | (331 a
br beſchloſſen / daß es bey der biß her ge-
woͤnlichen ſtraffe verbleiben ſolte.
In diſem jare / in welchem vil länder
berwuͤſtet / und vilen fo wol Quakern als feine
den der Quaker der mund mit erde geſtopffet
wurde / ſtarb auch Samuel Fiſcher / von
deßen bey denen Quakern beruͤmten wiſſen⸗
ſchafft / ingenio wie auch ſchoͤnen und fliſſenden
ſchreib⸗ art wir: ſchon bereits oben gedacht ha⸗
ben. Auch diſer muſte im gefaͤngniß ſein leben
beſchliſen. Seinen tod beweinten die Qua⸗
ker gar ſehr / darum daß ſie ſo einen gelerten
und beredten lehrer und verteidiger ihrer religi⸗
on an ihn verloren; ihre feinde aber / und
die prediger freneten fich innerlich von bergen,
ausderen gemeine Fifeher nicht nur / fondern
auchaus ihrem Collegio hergekommen / weil
der mann / indem er fo gelehrt: / als ſie und.
gleiches amt mit-ihnen verwaltet / auch ihre
ſchrifften ansrdnungen / anfchläge und kir⸗
chen⸗verwaltung wol inne hatte, ihnen vor an⸗
dern vil zuſchaffen machte / und ſie mit ihren ei⸗
genen gründen 7 taten und worten hauptſaͤch⸗
lig vexirte. Mit difes mannes ableben ftarb
auch der fonft bey den Dvakern gar beruͤmte
Johannes Coughen / doch ftarb er nicht fo wol /
als daß er vilmehr feine lebens art und geſel⸗
fehafft mit der ewigen verwechſelte. Difer
mañũ / von geburt ein Hollaͤnder / von ———
in abe
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aber ein Eingelländer/nachdeiner in Eingelland
sbergangen / und, feine Philofophie und
Theologie auf der Univerfität zu Sambridg
abfotviret / welche alseine mutter der reinen
lehre / ſich ruͤmet von altenzeitenher 7 fie hätz
te nimals Finder erzogen / welche von der ves
ligton eine falfche meinung geheget / "auch herz
nochmals in der ſtadt Billa Fauftini das
‚predigt amt verwaltet 7 worzu ihn Naynold |
der Biſchoff von Norwitch ordiniret als
er difem amt nicht lange vorgeftanden / ging |
a ne ER
zu der fecte der Quaker über 7 und zwar zu
der zeit / da er fich und feine zuborer am
meiften wider Dife art keute veriwaren wolte
Es warnemlich eine Quakeriſche jungfer / die
wegen ihrer wiſſenſchafft und nachdruck im
predigten ſehr beruͤmt war / und deſſentwegen
Hrofen zulauf hatte: Difer priſter nun / als
er erfaren / daß die jungfer würde eine predigt
halten / gehet auch hin an den ortin feinem ger
wönlichen prifterzornat zu Dem ende / damit er
durch fein zuseden verhindern moͤchte / daß nicht
etliche von feinen zuhoͤrern durch der jungfer pꝛe⸗
digt verfuͤret wuͤrden. Als aber der Coughen
ſie hoͤret predigen wird er dermaſſen im feinem
gemuͤte bewogen und entzuͤndet / daß er nicht al⸗
lein diſer leute lehre und veligion ſich nicht wi⸗
derſetzet / ſondern auch eben an dem orte und
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zu gleicher zeit ihr beypflichtet / und vor id |
TR un
und ftveitet 5 drauf gehet er alfobald. nach
aufe / leget fein predigtzamt nider / und begibt
ſich zur Quakeriſchen gemeine / fuͤngt auch gleich
unter ihnen an zu predigen / und iſt bey ihnen lib
und wert gehalten, Allein eben diſer prediger
alser bald daraufin Holland wider Fam, und
zu Harlem mit Eduard Nichardfon einem En⸗
gellaͤndiſchen prediger redete / ward durch diſes
mannes zu redẽ dermaſſen eingenommen / daß er
widerum von der Quaker⸗ſecte abfil / nach Ley⸗
den reyſete / und ſich daſelbſt auf die medicin le⸗
gete Wie das geſchehen / ging er widerum zu⸗
ruͤck nach Engelland / und practicirte zu Londen
bey unterſchidlichen patienten / war aber indeſſen
keiner ſecte inſonderheit zugetan / bis er vor z ja⸗
ren eine neue lehrzund lebens⸗art ſuchte einzufuͤ⸗
ren / die doch von fo vilen biß her vergeblich geſu⸗
chet wordẽ / daß nemlich alle chriſten überallfich
zu einen glauben bekennen 7 und ſich bemühen
folten 7 ginen allgemeinen friden inder religion
unter allen chriften einzufüren. J—
Bisher war es von Foren uͤberall / ohne
unter feinen glaubens⸗bruͤdern / gantz ſtille ge⸗
weſen. Maſſen er gantzer drey jar im gefaͤng⸗
niß gefangen gelegen / anderthaͤlb jar auf der
feſtung zu Lancaſter / anderthalb jar aber
auf der Feſtung der Graffſchafft Jorck —
teils und zwar anfänglich wegen der ge
haltenen oͤffentlichen zuſammenkuͤnffte
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1
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teils weil er/fo oft er befragt worden /denend
der treue fich abzulegen geweigert: Selbige
ganße zeit über redeten und verfurendie richter
ſehr hartsfcharff und ftrenge wider ihn Anden
erſten ortenunfeiner gefangenfchafft hatte Fox
eine weibes perfon / die mit ihm zugleich im
gefängniß ſaß nemlich die Margareta Sellin
welche er auch hernachmals geehliget / diſe ta⸗
ten einander beyderfeits treue dinſte / Die etz
wan gute freunde und:gleiche glaubeng genof-
fen einander erweifenfonnen: Allein andem '
andern orte wurde erhart und unbarmhergig
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sehalten/ weil man ihn in eine grube geſtecket /
die voll garſtigen unflats und ſtehenden waſſer
war / wo ſelbſt er auch vilmals die nacht un⸗
geſſen zugebracht. Daher er auch in eine ge⸗
faͤrliche kranckheit verfil / worvon er ſich doch
endlich / wiewol gar ſpaͤte / widerum erholet.
Sch habe nur kurtz vorhin gemeldet, wag
por eine grauſame peft in Londen und denen das.
herum ligenden orten graßiret. Zudifem uns
glück Fam im folgenden softenjare noch einans :
ders / nemlich die ſchreckliche feuersbrunſt / da⸗
durch zwar nicht die benachtbarten ſtaͤdte und
dörffer / jedoch die eintzige volckreiche ſtadt
Londen faft gantz im feuer aufgegangen und in
die afche geleger worden’ fogardaß gank Ens
gelland felbige nimals wergeffen und die ſpaͤ⸗
tere nachFommen deren noch gedencken 8 ’
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NEE ARTEN Art
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⸗
eilich aber biHanyero in erzelung der trans
per betrübten begebenheiten difer leute
h inetwasaufgehalten / wilich um difes
foerck etwas angenehmer zu machen und des
bon lefen bißher villeicht ermuͤdeten lefers ges
mützu divertiven / etliche Dife3 oder 4 jar her
yon denen Quakern gefehehene weiffngungen /
fo wol von denen beyden notablen ungluͤcksfaͤl⸗
len in Londen / als auch wie es lange zeit hernach
im gantzen reiche hergehen werde / mit anfuͤren /
richt zwar alle und iede / ſondern nut Die vor⸗
emſten und. denckwuͤrdigſten / weil Doch ie⸗
ʒerman gerne an dergleichen erzehlungen ih
onderlich zu dele&tiren und zu vergnugen pfle⸗
et. ' E ng h
Wenn eine groffe-und wunderbare ver⸗
Inderung irgendswo vorgehen foll/pflegen ins⸗
emein folches gewiſſe leute vorher zu verkuͤndi⸗
en und anzufügen. Doch gibt der außgang
emeiniglich hirzu erſt den beſten ſchluͤſſel Daß
ber diſen zuſtand kuͤnfftiger zeit und beyde in
onden begebene ungluͤcksfaͤlle etliche Qua⸗
er vorher geſaget und angedeutet / war bey
iſen leuten ſo gewiß / daß wer ſolches nicht
lauben wolte / allen glauben aus der welt auf⸗
heben ſchine. Ein Quaker in der ſtadt Villa
auftini mit namen Serles, feiner handtie⸗
ung nach ein weber / fahe anno 166.2. in feinem
auſe an einem über dem feuer ſtehenden 9
oben
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vv...
Fe E
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ſtaben gefihriben :
*
1
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oben an den rande diſe worte mit groſſen buch“
WO TO ENG-
LAND FOR POYSONING OE
CHARLES THE Il. CARDINAL.
YUNDERSTANDS MOLOCH
TWENTY NATIONS WITH HIM,
ENGLANS MISERY COMETH
Das iſt: Wehe dir England wegen der
vergifftung Earldes andern. Dis
Sardinals. Ich verfiche den Moloch
Zwantzig Mationen mit ihm. Es
koͤmt das elend Engellandes. Alß der
mann dis ſihet / erſchrickt er und ruffet alßbald
die nachbarn / ſolches mit anzuſehen / welche ſich
ebenfals uͤber diſe ſeltzame begebenheit ver⸗
wundern / koͤnnen aber die urſach deſſen nicht
ergruͤnden. Diſe ſchrifft ſtand faſt eine gan⸗
e ſtunde / nachmals verſchwand ſie von ſich
ER. Daß dife begebenheit fich warhafftig
alfo verhalten / haben vil bürger felbiger ftadtz
und auch vorneme leute zauffer die Quaker / mit
vilen gründen behauptet. Wie ich denn ſelber
diſe ſache und eben diſe ſchrifft geſehen und gele⸗
ſen / wie ſie Johann Coughen / deſſen wir vor⸗
hin erwenet / in eben demſelbigen jarin feinem
handbuͤchlein angemercket / welches von ſelbi⸗
ger zeit an / bis zwey jar nach Caroli todt / von eis
nem vornemen mann unſers landes in ſeinem
Muſeo iſt iſt aufgehoben und von keinem an⸗
dern
dern men alfodaBunter
durer anmerckung Fei su vermuten,
Was aber die Quake und andere mit diſem ge⸗
ben wollen an⸗
die fache felöfvio man /als König.
Tarl mit tode ( ging und. einige zeit hernach
uch gantz Engelland ergelet / zugegeben / geglau⸗
et / gehoͤret und geſehen / uͤbe eingekommen ri
irbey nicht noͤtig zu erzelen Gleicher geſtalt he⸗
nercken auch die Quaker/es habe einer von ihre
efangenen bruͤdern in Londen die peſt der ſtadt
orher verkündiget v indem er geweißaget/
aß auf dene goſſen die anitzo ſo vollckreich waͤ⸗
n / indem das volck feine venichtungenachgins
e / man in 4 urtzen nicht einen fußftapfen.
en ſolche gantz mit graß bewachſen feyn: Doch
ill ich. n diſer weißagung und errinnerung
ichts Weiter gedencken vornemlich daß ich
cht von dexp, dnung der fachenund kuͤrhe des
Ingen wercks / ſo ich mir vorgeſetzet / alzu weit.
on | menſchen ſehen foltesfondern-es wire
En
Ei
Bft
ſchreite. Difeserzelenfie von der feuers⸗
U NE yin
Zu Herford war ein Quaker/ dem vor
m brande der FO en klares und beie
dr dg \
ETF. an
2 (338 )1$
des bildniß nicht etwan im traum fondern wa⸗
chende gezeiget worden / mit difer erinnerung
einer ſtimme / fo von himmel kommen, er folte
gehenund difeszufonden anfagen. Er tut
folches alfobald und gehet in geſchwinder eyl zu
pferde dahin. Alß er aber nahe an die ftadt
kam / entblößteerdas haupt warffden hut
hinweg / und nachdem er die unterzhofen anges
zogen’ machte er die uͤbrigen kleider auf / und
liß die hofen hinunter. In ſolcher pofitur ſporn⸗
te er das pferd an / und Fam eiligftin eine ges
ſellſchafft feiner leute, / ʒween tage zuvor / ehe dag
ungluͤck / das er mit ſich brachte / erfuͤllet wur⸗
de. Drauf ging er hinein / trat herzu / und
verkuͤndigte mit groſſer gemuͤts⸗beſtuͤrtzung und
traurigem geſichte / in bey ſeyn der andern / wie
ihm von dem geiſte vorhergeſaget und gewiſen
worden / daß nemlich nach zween tagen Londen
wuͤrde in feuer ſtehen und verbrennen / drauf
wuͤrden alle buͤrger / auf ihren lager und aus ih⸗
ven fehlaff ermuntert / nachdem von ihm gewiſe⸗
nen zeichen mit höchfter beſtuͤrtzung des leibes un
gemuͤtes nackend und bloß / oder doch fehr
fehlecht bekleidet aus ihren betten und haus
fern / ihr leben zu erhalten heraus lauffen /
And nicht wiffen was fie zur erſt ſolten anfans
gen / das feuer zu leſchen. Als ſich hirüber je⸗
dermann verwunderte / lachen ihn endlich —
mweiſten / als einen narren / der ſo was ſuan
| und
1 war befünden worden / fh auffgeblehet /
aß er daher ſeinen berſtand nicht recht gebrau⸗
jen konte / ſondern ſich einbildele⸗ er waͤre ca⸗
abel und vermoͤgend genung / daß was er vor⸗
r geſagt / da es noch nichts geweſen / das eg ge;
Jeben folte/ er gleicher gefkalt berſchaffen Fonz -
Daß es nachfeinenvwillen und befelnichtiveis
gehen dürffe 7 erſtlich afsein irrer menfch
rum / welches vil volck mit anfahe, und fagter
wolte die flamme daͤm |
ange vorſchreiben / daß fie nicht weiter um ſich
fen koͤnne / nachmals aber ging er an et⸗
Je gang im feuer ſtehende haͤuſer / und blib da
hen wolte auch da ſtehen bleiben / biß hudas
er ſelbſten verzerer. Da ihn nun die andern
geblich vermaner zer folte dach das ding
erwegens laſſen / Evigtenfieihmendlich bey
*
9
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pffen / und ihr gewiſſe
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SH 340) |
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Som leide zu faffenvriffen ihn von dem orte weg
und ſtiſſen ihn auf eine andere feite. Dach»
mals hat er doch feinen irrtum und torheit er⸗
kennnet und iſt darvon abgeſtanden. Diſer erze⸗
fung fügen die Quaker bey / wie difer menſch
nachmals eben dergleichen / ſo er im fehlaffe ge⸗
fehen / uͤber die ſtadt Herford verkuͤndiget und
vorher geweiſſaget / aber vergeblich / weil das je⸗
nige / was er geſaget / nicht eingetroffen. Wir
wol dieDuaker fich deßwegen in ihrer meynung
nicht liſſen irre machen / als waͤre diſer mann in
ſeinen weiſſagungen nicht gewiß / und alſo / was
verkuͤndiget / vor nichts zu achten gemefen?
weil dergleichen unterfchid. in Denen weiſſa⸗
gungen auch bey den Propheten / derẽ die ſchrift
gedencket / zu befinden. Weil aber diſe dop—
! *
= J J —
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Schottland. Denh weilin Schottland die
amzalder Quaker nicht fo groß war / und die fich
Jauch da aufhilten nicht fo gar öffters zufamen
kamen / auch nicht fo vil gefege wider fie gegeben
waren / darwider fie hatten Eönnen fündigen /
hatten auch ihre feinde nicht fo vil urfach und
‚gelegenheit / fichihnen zu widerfegen und fie zu
beſtreiten. Dannenhero wenn etliche ergriffen
wurden / die allzu verwegen und halsftarrig zus 9—
ſammen gingen / oder ſonſt etwas ungebuͤrliches
anfingẽ / wurdẽ fie ins gefaͤngniß geleget / etliche
gar auff lange zeit / denen andern nur zur furcht
und ſchrecken. In Irrland aber hatten ſich die
Quaker haͤuffiger mdergelaſſen und zwar nicht
etwan nur in einer provintz / ſondern faſt in al⸗
len. Daſelbſt warteten ſie nun ihres gottesdin⸗
ſtes / und was demſelben zugehoͤrig / ab / darge⸗
gen ſetzten ſie hindan und verachteten die an⸗
dern öffentlichen verfamlungen / hilten aber
ftets unter fich ihre eigene zufammenfünffte /
und entzogen fich allezeit / fo offt fie entiweder
den zehenden abfragen/oder etwas zum bau / re⸗
parirung und erhaltung der kirchen mit beytra-
genfolten; forderte man von ihnen den eyd der
treue / ſchlugen fie folches ab; etliche pflegten gar
an denen feftstagen zu arbeiten / etliche gingen
indie öffentlichen kirchen / und turbirten da die
leute mit ihren reden und fehreyen in ihrer an⸗
dacht bey anhörung der predigt und im gebet /
und vermaneten bie leute / wie fie auch auf
0 Y 3 dem
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5
Er
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anſehen / und gar wol leiden / manchmal aber be⸗
ee —
342) 8 such
Dem marckt und aufden gaffenzu tun pflegten/
zur bufje/ verdamten all ihr tun und vornemen /
oder namen andere dergleichen dinge vor / ans
dere aber triben ſonſt ihre boſſen. Um diſer
urſachen willen wurden ſie nicht weniger als
in Engelland harte geſtraffet / und jdweden ei⸗
ne gewiſſe ſumme geldes auferleget / welche
wenn ſie ſie nicht zalen wolten / wie denn keiner
wolte / wurden fie mit gefaͤngniß geſtraffet
und darinnen uͤbel gehalten / ſo daß etliche gar
teils vor. befümmerniß + teils wegen leibes ’
ſchwachheit verftorben. An ein teilsorten. as
ber waren ihnen etliche hinderlich z daß fie nicht
konten zufammen Eommen / indem fie felbige
aus den häufern herauszogen + ihnen aufs.
landentgegen gingen / fiezurückebilten / oder
gareinfperreten. Etliche / wenn fie ſchon bey⸗
ſammen waren / fllen mit gewalt in die haͤu⸗ a
ſer / liffen fie mit ſturm an / ſchlugen ſie / und be⸗
raubeten ſie ihrer kleider. Difestat an etlichen
orten das gemeine volck und die Canaille, teils
aber auch die herum ſchweiffenden ſoldaten / die
nicht vil befferzals die ftraßenräubery ihre groͤ⸗
fte Autorität mit ihrer fauft und. mit ihren des
generwifen. Die jenigen num. die über. dife
leute gefeget /Fonten manchmal folche dingemit
gingen fie felbft etwas / das ihnen / als vornemen
und anfenlichen leuten / nicht wol anſtand / ins
dem ſie die Quaker / weil ſie in oͤffentlicher ge⸗
RM — mel⸗
| 863)
yeine und ihrer gegenwart zu fen gevedet/ und
ihnen im zorn allzu harte antwort gegeben / ſelbſt
Menhaͤndig / als läfterer und boͤſe buben / wie
denn die rache keinen verzug leidet / nebſt andern
anfilen / mit dem ſtock abpruͤgelten / und ihnen
um den kopff ſelbigen zimlich herum ſchlugen.
So waren auch unter denen priſtern ſolche leu⸗
te / welche nachdem ſie diſelben von ihrer kiꝛchen⸗
demeine außdeſchloſſen / ſelbige gleichfam anders
mzuſchliſſen / der Obrigkeit übergaben. Doch
hrauchten hirbey die Oberrichter auf Denen ge⸗
richts⸗tagen / wie auch indem koͤniglichen gerich⸗
te ſonderbaren glimpff and beſcheidenheit.
Ich habe bey anfang diſes buches erwenet /
vie die lehre und religion der Quaker /
mchdem George Keith und Robert Barclajus
ncht geringen fleiß und arbeit hirbey angewen⸗
et / ſehr hoch geſtigen / und ihr vollkommenes /
ind ſo zu ſagem recht maͤnnliches alter erreichte:
Weil bemnach das vornemfte abſehen unſerer
gegenwärtigen arbeit diſes iſt / daß wir genau
interfirchen und anzeigen wollen was denn diſe
feute eigentlich lehren / was fie mit geöffer hei⸗
ſigkeit besbachten und in acht nemen / wer fols
hedinge/ und wie und auf was reife er feibige
ur erſt aungebracht und gelehret / endlich
weßwegen ſie ſo vii gefahr über ſich genommen /
rußgeftanden und ertragen; als wollen wir hir⸗
bey dem leſer anzeigen / wie die erſten und vor⸗
ſemſten lehrſaͤtze diſer En gleichſamn |
⸗
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nes weges der verſtand / noch die menſchliche veꝛ⸗
boren / jenes aber würde nur von auſſen dem
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die andern gefloſſen damals von Keithen in vix
ten fehrifften zteils befjer und deutlicher vorgen
fragen un auspolivet/teilsin eine andere forms
gebracht + und nachdem abriß der alten Phi⸗
loſophen / nicht nach der neue methode der Qua⸗
ker / eingerichtet worden. Rachmals wollen wir
ſchon zu gehoͤriger zeit und orte von Barelajo
weiter gedencken. Ä SL
Keith fingdemnach an zufchreiben anno 65/
fur auch darinne vil jar nacheinanderfortzfchrib.
aber alles in Englifcher ſprache / etliche. wenige:
bogenaußgenomen.. YReilnum insgemein das
jenige / was alle Quaker vor die grund⸗reguln
ihrer lehre und religion bilten / als die lehre von
goͤttlichem licht welches. in. den menſchen
iſt / ingleichen von Chriſto / ſo ferne er in einem id⸗
weden menſchen wonetsfehr dundkekund under.
ftändlich von allen Dunkern bißher war bes.
fehriben worden/ trug ſo chesKeith / als ein mañ̃
von ſcharffen und ſubtilen verſtande / in nachfol⸗
gender ordnung vor/ und was jene nurunfoume
lich und obenhin zur erſt entworffen / fuͤrte er
weiter folgender eſtalt aus: Nemlich es waͤre ’
allen und re menfchen eimfondeebar licht
von Gott mitgetheilet. Solches licht waͤre keie
nunfft / ſintemal diſelbige denen menſchen ange⸗
wenſchen gegeben und mitgeteiletumd bennnde⸗ v
ſonderlich in der herrſchaffl daß esder permunft
nn Be
Aſtehen und Difelbige regiren fülte.
Dies licht waͤre Auch der göttliche faame und
Das werckzeug + nach dem die fündein die welt
kommen / undder menfeh Dadurch) verderbet:
worden / der neuen geburt aus Gott. : Selbiges
ſey nun ein weſen / ein teil des unſichtbaren und
geiſtlichen weſens Chriſti/ des Sones Gottes,
und göttl.menfchens / des unfichtbaren mens
ſchens / des geiftl, menfchens / des himmliſchen
menſchens: Denn diſer Chriſtus/ Gottes ſon /
fey auf diſe art / daß er dergleichen haͤtte ſeyn
koͤnnen / menſch worden + und zwar durch einen
außfluß Gottes: Alſo iſt und wonet Chriſtus in
allen menſchen / ja in allen ereaturen / und durch
Chriſtum Gott. Wenn nun die menſchen von
Gott abfallen / und ſich alſo ſelbſt gantz verder⸗
ben / fo gehet zwar Chriſtus und Gott in den
menſchen unter / aber nicht gantz und gar. Ja
Chriſtus / der ſich der menſchen erbarmet / und in
hnen bleibet/Eömt aller menfchen efend und une
vermögen dermaffen zu ſtatten und hilfft ihnen /
daß er einen idweden innerlich beweget / erriñert
ind ermuntert / daß ſie auf Chriſtum / das licht /
ichin ſelbſt acht haben / denſelbigen folgen ‚und
tachdem fie alle falſche lehꝛe und bofes leben ab-
zeleget / fich Ehrifto von neuen ergebensfelbigen
uch / in dem er inihnen feine Erafftaugüber und
rweiſet / ergreiffen / ihm anhangen / in allen tun
md verrichtungen ihn zu einen exempel fich
orſtellen / und als — lehrmeiſter ao”
5 gen.
v
| JEDE Du Sue
gen. Gefehicht diſes / ſo ſtehet Chriſtus in ihnen
widerum auff / wird rider lebendig / lebet / und
wuͤrcket Durch eine neue vereinigung und ge⸗
meinſchafft / und wird ihnen die gerechtigkeit
und ewiges heil. Alſo iſt Chriſtus der men⸗
ſchen ſpeiſe und himmliſche und geiſtliche koſt.
Alſo haben die gottſeligen von anbegin her
Chriſti fleiſch gegeffen und fein blut getruncken.
Alſo ift zwat Chriſtus auch bey denen gottlo⸗
ſen / aber gantz verborgen daß es ſcheinet / als
wäre er nicht da daher die ſchrifft bißweilen ſa⸗
get» Chriſtus ſey nicht mihnen. Er iſt aber.
ſolcher geftalt inihnen 7 daß wenn ftefich alte
der fünden gleichfam verkaufen und zu eisen
übergeben,Ehriftus dadurch felbften leidet / und
offtmals durch ſchmach und zerfleifchung ſei⸗
nes leibes ſolche pein und ſchmertzen empfindet /
als wenn er von neuen an das creutz genagelt
würde. Diſer Chriſtus nun / fo ferne er ein
goͤttlicher / himmliſcher / und geiſtlicher menſch /
ſoll von allen angebetet und verehret werden /
nicht ſo ferne er ein euſerlicher menſch / von Ma⸗
rin geboren Solche lehre des Keiths von diſen
Articuln iſt ſchon von langen zeit en ber 7 wie”
Keithen nicht unbewuſt / nach etlichen ſtuͤcken /
wiewol nicht gaͤntzlich / von nicht eben den be⸗
ſten leuten / wie auch von Ketzern⸗ ſo aus der
hehdniſchen Philofophens ſonderlich des Pla⸗
tönisz ſchule kommen / und deren lehre zugetan
| wa⸗
——
— Fe es EEE * 5 —
—
—* en
— ——
varen zu erſt auffgebracht/hernachmals aber
seben der forme und geftalt/mwelches mir gewis
ewuſt / daß Keith hirvo keine nachricht gehabt /
in vorigem ſeculo von einem Frantzoſen Bil«
helm Poftell/ widerum geheget / ausgebrüs.
tet / uũ in einem befondern buche befehriben wor⸗
den / der aber ſo ein abgeſchmackter und naͤrri⸗
ſcher kerl geweſen / daß keiner unter allen ver⸗
nuͤnfftigen leuten gefunden worden / der dieſen
menſchen nicht mit ſeinen ſchrifften außgelachet
uñ verwoꝛffen Nachdem nun Keith / als ein klu⸗
ger mann / lange zuvor diſes alles bey ſich uͤber⸗
eget und erwogen / trug er ſolches nachgehends
nunterfchidlichen fehrifften vor / und behaupte
eundvindieirteesauch wider die einwuͤrffe /
velche er entweder fich ſelbſt / oder andere ihm
emacht hatten. Diſe buͤcher liß er wider wiſ⸗
en und willen ſeiner glaubensgenoſſen in druck
ußgehen / daß fie ihm ſolches nicht wehren
oͤnten / und zwar nicht in Engelland / ſondern in
Holland / damit es nicht fo leicht ein Engeläns
er erfahren möchte. Weil aber die gange Iehre
es Keits fonderlichin zroey haupt Articufn bes
fund / deren der eine handeltevon der gegen⸗
vart Gottes und Ehrifti in allen ereaturen
icht allein in den menfchen: + der andere von
er inwonung und wuͤrckung Chrifti in den
tenfchen / hat man doch Feinen von ihren leh⸗
cn gefunden / der den erſten ——
* ri⸗
—
RN £ * TE
—
IS Je
ſchride / oder eben Daffelbige öffentlich geleverun
widerholet hatte. Doch hat auch Feiner dar⸗
wider geſchriben noch ihn duꝛchgehends alle ver⸗
damt ob ſie gleich folcher fachen wegeunter wei⸗
len beyfammen waren z darum weil fie diſes
manegelpeun namen fchoneten und davor hil⸗
ten / man Eönne und folle difen iertum wegen ſei⸗
ner andern herlichen gaben in der: wiflenfchafft
uñ leben billig verſchweigen. Was aber den an-
dern articul betrifft / iſt Feiner von denen / die ſich
zu der Quaker lehre bekanten / gefunden worden /
der nicht eben diſe lehre in allen ſtuͤcken als ſein
eigen angenommen / und derſelbigen / als einer
beſondern lehre ſeiner glaubens bruͤder / nachge⸗
folget / etliche wenige unverſtaͤndige und einfaͤl⸗
tige leute ausgenommen / die etwan an einem en⸗
gen und abgeſonderten orte in der neuen welt
gegen der fonnen untergang zu woneten. 0 ©
Sonſt warnoch eine andere lehrerdie Kei⸗
then eben fo fehr nicht mißfil + Doch wolte er
diefelbige jemand auffdringen v und die
Quaker verlangten auchnicht / daß fie / als
eine allgemeine lehre ihrer Firchen + folte ange |
nommen und. gelehret werden. ::: Das: war
ua —
aber die lehre von der ſeelen unſterbligkeit und
ihrer widerkunfft in unterſchidliche coͤrper / die
vormals aus der ſchule der Empedocleorum;
Pythagoræorum, und Platonicorum her⸗
gekommen / nachmals aber vor etliche ‚m
ert
ertja ren von Denen gef mäßigen Tehumei] ei
ver . Küden / die man insgemein Nabbinen zu
nennen pflegt, welche / was fienur träumen? /
wachende nicht ni erzelen 7 fondern auch
au fehreiben pflege # fonderlich aber von R&
— — in einem hebraͤiſchen
actat be earbeitet / ituñ aber von neu⸗
en hervorgeſucht / und was ihm noch an zirat
und vollkommenheit zu mangeln ſchine / hin⸗
zugefuͤget worden von Baron Helmond /
einem mann / nicht nur von hoher ankunfft
und gefchlecht + fonderni auch großen lib⸗
haber der wiſſenſchafften / welche beyde
ſtuͤck er ſi ch vor eine ſonderbare ehre hil⸗
te / von‘ welchen auch feine freunde mut⸗
maßen / weil er ſo wol lebet und man doc)
nicht weiß woher er habe den Lapidem Phi-
tofophicum erfunden. Difer mann als er
dazumal in. Engelland und zwar unter Den
Dvakern alseiner von ihrer Geſellſchafft / ſich
auffhilt / und in dem hauſe einer vornehmen
Graͤfin / die auch große luſt zu denen wiſſenſchaf⸗
ten hatte / mit ſelbiger oͤffters von diſem Platoni⸗
ſchen lehrſatz aus des Platonis ſchrifften diſcur⸗
rirte / brachte es endlich mit ihr dahin / daß ſie bey
de auf diſe meinung verfilen. Beil nun Keith
vilmals gleicher geſtalt bey ſolchẽ unterredungẽ
mit zu gegen war / bereden ſie ihn auch / daß
er * ihrer ſo klugen meinung mit PN
- 5
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. Fe
tete. Als aber difesunter denen Duakern ber
kant worden / nam Hellmond / der ſeine meinung
beſtaͤndig verteidigte / und deßwegen bey den
Quakern ſehr verhaſt waradie diſe lehren, teils
als gefaͤrliche neuerungen / teils als naͤrriſche
irrtuͤmer / teils als ſubtile traͤu
uslegten /
bon der gantzen Quaker geſellſchft abfchiv. j
Indeſſen fuhr er nicht alleine fort/ feine mei- j
nung zu behaupten / fondern erbugte diſen lehr⸗ —
ſatz / der ihm noch gar gꝛob und unvollfommen zu
ſeyn hin, aus dene juͤdiſchen fehrifften noch ims
mer beſſer und beffer aus / und gab ihm gleichfam
diſe neue forme und geſtalt / welche ich ſo kurtz /
als moͤglich / anitzo will vortragen. J
Ehe die ſeelen annoch mit dem leibe verei⸗
niget werden / ſind fie in einer andern welt.
Jeachdem fie aber in dieleiber hinabgekommen /
hat eine jdwede den tag der göttlichen beſuchung
tauſend jar / zu dem ende / daß ſie ſich ſollen
x -
durch eine vollfommene heiligkeit zur ewis
gen glückfeligkeit geſchickt machen ; das
eferne fie aber der göttlichen gedult mißbraus
chen / daß fie verdamt werden zu der langenund
erfchrecklichen ſtraffe welche Gott ihnen am
ende der welt bereitet hat. Diſe taufend jar
aber wehren nicht nach ein ander’ fondern wers
den gleichfam in zwoͤlff unterfchidliche widers
kuͤnffte einer jdweden feelen in eben den leib ein⸗
geteilet / nur etliche heiligen ausgenommen / de⸗
ren
senfeleninder euften oder andern wuiberfunfte
genugfam gereiniget find. Eine idwede ſoiche
viderkunfft nun gefehihet ale dreyhundertund
drey und dreyſſig jar und ir monat. Indem
aber die felen aufferhalb dem leibe fich auffhal⸗
ten / nemen fie in der frömmigkeit nicht zu fone
dern wenn fie gerecht find / gehet esihnen wol ⸗
find fie aber gottloß ſo gehet esihnen übel. Die
jenigen ſeelen welche vor Ehrifti todt aus Die -
fein eben abgefchiden und nicht erhalten wars
den / Eönnen / wenn fie widerum in dieleiber
kommen / alßdenn die feligkeit Durch Das evan⸗
gelium Ehrifti erlangen. Ron dem tode
Ehrifti aber an bis zum ende der welt werden
diejenigen feeleny welche Dasevangelium nicht
gehoͤret / nochmals zueiner zeit und an einem orz
te wider in Die cörper kommen / und alsdenn dag
evangelium hoͤren / und diefeligkeit erlangen,
wenn fie glauben. Nachdem werdendieheilis
gen wider aufdie erden kom̃en / und wird fodenn
die erfte aufferftehung ſeyn / und gefchehen/ daß
die heiligen zugleich werden leben. 1000 jar /
ohne einige fünde/ ale twie Adam im ftande der -
unfchuld 7 unddaß fie nach dem exempel eben
des Adams von jungfrauen gebohren werden /
Gott aber derſelben Baterfey . Hernach wird
die andere aufferftehung erfolgen da die heili⸗
gen nach art des andern Adams Chriſti / wer⸗
den vollkommen ſeyn an ihren bimmiifähen lei⸗
bern.
(2)
kam. Endlich wird war der Frommenibre
glückfeeligkeit fehlechter Dings ohne ende ſeyn /
aber dieftraffender gottlofen werden ihre gran
gen undihrende haben. Allein ich komme wi⸗
der auf Keithen und glaube gewiß / daß Keith
wo nichtaalle / doch die vornemſten untexdifen
lehrſaͤtzen mit groſſer luft und begirde ange⸗
nommen / ob er wol leichtlich nimand / was ei⸗
gentlich hirinne ſeine meinung ohne denjeni⸗
gen / die mehr als andere zu wiſſen fehinen 7
und uͤber difes feinen guten freunden und befans
ten / entdecket. Wie er Denn auchnicht alleine
iſt / der dife meinung behauptet / fondern e&
find noch andere mehr / wiewolgar wenige/die
fich hivzu bekennen / daß man alfonicht ihrer
gangen Eichen ſolche zu ſchreiben kann. Ja es
wuͤrden die Ovaker nicht lange ſolche leute unter
ſich leiden / Die dergleichen meinung fuͤreten
und verteidigten/ wo esanders war iſt / wie ich
mehr als einmal ſelbſt gehoͤret / daß ſoches die
vornemſten von ihrer gemeine außdruͤcklich ge⸗
Ich habe von diſer ſache etwas außfuͤrli⸗
cher handeln wollen / nicht fo wol wegen der
Dvaker + als um der jenigenwillens welcher
indem fie von difen Propofitionibus fefen und
dergleichen büchern hören / oder auch difelben
leſen / wie oftmals von vilen euriöfen leuten ge⸗
ſchehen iſt / manchmal nicht wiſſen / Ba
HEN, rund
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gund und r ſprum ſey · wohr⸗ fie kommem nd
woher fie fliſſen/ und dahero gan anders als
ſich ʒgebuͤret / von der ganhen fache urtellen Zur
ſelbigen zeit verfuͤgte ich auch zur Ouakerif BE. m
gemeine der in gang Engelland / undbeyallen
außländernvdieeinigewiffenfchafftgon Enöde -
land haben fehr berümnte Wilheim Ben
welcher nach feines vatern iode die Inſul Dens
ſylvanien beſeſſen und da ſelhſt regiret Hat. Weit
nun durch Oi mannesfleißnarhütfjeund ver
mögen/der Quaker fache/alger zu ihrer kirchen
‚getreten / nicht war ploͤtzlich und auf einmal;
ſondern nach und nach ſehr befoͤrdert Unda ufge⸗
bracht worden / wird nicht undinlich feyn,wenn
wir auf gleiche art / wie wir bißher ihre andere
vornemſten leute beſchriben/ von ſeiner geburt
uud auferzihung/ als auch von der gelegenheit⸗/
dadurch er zu diſer fectefomm en/ingleichen von
feiner dargegen begeigten libe und fleißendiich |
von feinem ingenio und ſitten / etwas hirbey
mit anmerdfen. AN
1 Dein vater war Wilhel n Penn / der Ad⸗
mi al-Lieutenant über der Engetldnderflorte y
ſpi ſt ein an ſenlicher und verfkändiger mane
damaliger unruhe uñ ſerruttung deseicheg
ich ſo aufzufuͤren wuſte / dag r gegen Gott und
Penſchen feine treu und fehirldigkeir erwiſe
Weil aber der vater aus diſem ſon den
Hehe ihm allein / ſondern dem vaterlande zum
eſten geborenu ſeyn vermeinte geme einen
* 8 xecht⸗
x
h
'
\
tete / ſolches dermaſſen tapffet defendirte / daß
da er jenen haͤtte koͤnnen uͤber den hauffen of"
fenver folches doch nicht tun wolle m Als er bon⸗
ſich zu ihrer gemeine: Das geſhah anno os als
ec in das 2 Jar ging. Es begab fichaber. aer
ſich daſelbſt auffhilte / daß der richter des orts ſie
nberhoffi uberfi und den Penn / nebſt andern⸗
die zu gegen / aus dem hauſe auf die gaffen mie
SEEN iR 2
DE ( 355) |
sraein Denn ward Durch Difes Unverimurere
nd plOBliche ungluck fo gar nicht abgefehrecee,
nach von der Quaker lebr und leben zuruͤcke ge⸗
zogen / daß er vilmehr an diſem orte groͤſſere luſt
und libe zu ihrer lehre gewan/ nachdem er nun⸗
mehro weiter von ihnen unterrichtet worden/
was fie beſonderes in ihrer lehr und leben vor
andern leuten hätten, Nachdem ernum ſolcher
geſtalt war loß gelaſſen worden / und zu haufe in
Engelland wider angefommenvahitt er ſich ſo/
daß ein jdweder ſehen konte / daß er ein Quaker
waͤre. Sein vater veꝛwunderte fich ͤber diſe un⸗
N -
} 25)
2 A
vermutete veraͤnderung / und ward ſehr ungehal⸗
ten darauf / weil diſer ſohn —— einige
hofnung und freude var / wie er ihhen denn auch
mit dem erfinlichften reſpect und gehorfain zu be
gegnen wuſte: Dannenyero ftraffte erihn mit
worten und in der tat fehr feharffrals der fein ges
fehlecht fo befchimpfeterund feiner’Fäthilie einen
ewigen ſchandfleck anhinge; ja da” endlichalz
les nichte helffen wulte/ verbote er ihm fein haus
und bedroete ihn / er wolte Ihn enterben ſol⸗
hen zorn / ſchimpf und härtigkeitfenespaters
— —— |
nofjen/alten bekanten und Föniglichen hoffbe⸗
dinten / mit welchen erau ers en ind lange
eit umgegangen war / wie demn auch der geift
ichen/ die ihn zuvor ſehr wert gehalten. ein
Denn feste allen Dijen anfechtungen' entgegen
die unfehuld feines lebens weßwegen er ſo
a 32 uͤbel
di
- vorn ys
z 2 . *
ng F ⸗
— ——
Wwolte / zudem Hertzog don Jorck / der uͤber
der Konigkeinen leibes erben don feiner gemalin
635)9
übel von ſich mufte reden laſſen⸗ wie auch die
beſtaͤndigkeit ſeines leibes und gemuͤtes in dem /
was er leiden muſte. Wormit er denn ſo vil
ausrichtete / daß ihn der vater wider zu gena⸗
den annam / und wie ſehr er zusor ſein vaͤter⸗
liches hertz von ihm abgewendet / ſo lib hatte er
ihn hernachmals / ſo daß er ihn auch endlich in
ſeinem elend und berrübniß nicht nuꝛ auffꝛichte⸗
te und troͤſtete / ſondern Ihn auch im teſtament
zum erben aller feiner guͤter und vermoͤgen ein⸗
ſetzte / auch wegen feiner fonderbaren Gottes?
furcht undtapffern gemuͤts ſehr lobte / undihn
weiter alfo fort zufahren anmante. Überdies
alsder vater fehon vor augen fahe / wie fein.
fon bereits geneidet wuͤrde / auch leicht vor⸗
ber fehen Eunte / was er noc) bor neyd und
_ mißgunft, Fünfftig würde zu erfaten haben / und
was vor ein ungluͤcksſturm ſchon über feinem
haupte ſchwebete / f chickte er / als er auff demn
tod » bettelag / und nunmehro bald fterben
die Eönigliche flotte comandirtesund wie Denn
der nächftenach ihm / ſo war er an wurde der
nächftenachdem koͤnige / und ohne zweiffel / wenn
hinterliſſe / ihm / dafern erleben blibe / ſucce⸗
dirte / welche in ſeinem namen von ihm bitten
folten zer möchte doch als ein bruder feinen fohn
bey feinem heran bruder secommnbIeE/IDN. *
ern L ” . . —
‘
Be feinen fehug nemen / und da er ſchon
bißher fo vil ungemach erdultet / wider fünfftis
ge gewalt/ welcher er und feine glaubeng bruͤ⸗
der / ja die gange Quakeriſche gemeine unter i
worffen / erhalten. XBelchesdennauchder Sr
nig ſelbſt / und des Königes bruderz weilfihdee — —
‚vater um das gange Reich wol verdint ger
‚macht / zutun verfprochen 7. wiewol ſie den
‚Denn. doch nicht allemal haben fo befchügen -
koͤnnen / daß er nicht untermweilen in arreſt oder
in gefaͤngliche hafft waͤre genommen worden.
Diſes muͤſſen wie hirbey noch gedencken / daß
des Penns vater / als er ſo gefaͤrlich kranck lag /
daß man ſahe / er wuͤrde nicht wider auffkom⸗
men / ehe er noch verſchiden / mit diſen letzten
worten feinen fon angeredet: Mein ſon / deucke
daß du Gott / dem Königaller Koͤnige / jderzeit / wie
du bißher getan / dinen / und feinen dinſt dem dinſt aller
ürdiſchen Könige / in allen dingen vorzihen moͤgeſt Wuͤr⸗
ſtu diſes tun / und du und deines gleichen und deine freunde
werdet in diſer ſchlechten und einfältigen art zu predigen /
und ener leben anzuſtellen fortſaren / ſo werdet ihr warlich.eg
mit allen predigern ein ende machen bis ans ende der welt.
Aus welchen worten des ſterbenden alten
Penns nicht undeutlich erhelet wag er von
denen Quakern gehalten / und wie er gegen fie.
gefinnet geivefen. " Was aber difer Wilhelm
Henn bon jugend auf vor einen Fopff gehabt /
‚was er nebſt dem Eopffe vor eine berede zunge/
was vor wiffenfchafft.der fprachen 7 die zum
}
N *
f 1
Ku) Ur ? ! J
TER 8
7
‚nicht unbewuſt/ daß vor eine ſchwere und der-
‚ten / Doferne ich auch ſchweigen wolte / hirvon
ar
genau bey den warten der. fehrifft verbleibet /
„daR 100 einer. anderer leute tugenden und gebür
Pe
J
*
sinenapplaufum erhilt‘, daß fie ihn in Difem
ick 7 was'dag’predigen betrifft vor einen
meifterieefenneten. So iſt auch Feiner unter ih⸗
"nen jmals gefunden worden 7 der nicht darvor
gehaͤlten / daß Penn mit denen übrigen Qua⸗
kern in allen glaubens⸗ articuln gantz einig.
Nur diſes hatte er beſonders und vor andern /
daß er das jenige / was zur wiſſenſchafft goͤttli⸗
cher und geiſtlicher dinge gehoͤret / nicht von ſol⸗
cher wichtigkeit zu ſeyn vermeinte / als die an⸗
‚dern. Dannenhero wolte er nicht nur / Daß
man die gewiſſen gar nicht zwingen / noch der
‚religion wegen jmand verfolgen ſolte / wie denn
wolnichts fehändlichers und grauſamers / als
eben Difes/gefunden werden fan; fondern auch /
daß man alleveligionenfo leiden und dulden fols
ter daß man dero befennernnicht nur ihr frey
exercitiumreligionis und öffentlichen gottes⸗
dinſt verftattete / fondern auch alle die ſich
nur chriſten nemmetenszuöffentlichen ehren⸗aͤm⸗
tern liſſe / ingleichen zur gewalt und herrſchaft
uͤber andere / auch fogar Die Socinianer mit
ihren liſtigen Rencken nicht außgenommen /
noch auch die Papiſten / die doch von anfang ih⸗
rer religion aller andern religionen abgeſchwor⸗
ne feinde / und ſo grauſam / grimmig und blut⸗
duͤrſtig / ſonderlich nach chriſten⸗blute / find /
daß ſie deſſen nimmer koͤnnen ſatt werden. Wel⸗
ches Denn von: Penn billig zu verwundern.
| 34 Gleich
4
— —— — —
— - ——
Be — — =
mental⸗ articul daraus anneme / welches cin 7
Bo MR
Gleich als ob nicht ſes / wenn man Die Frayr
® 2 ud
u
— —————
beit fo gar weit außfpannen woite eben ſo vil
toineralsfelbige gar bern hauffen werffen wol⸗
key undalfo wider uns felbft leute hegen und
erneren / und ſie gleichfam ausruͤſen daß fie -
uns mitnnjern eigenen waffen hernachmals er⸗
wuͤrgeten. Wie denn diſes Denn / ſonderlich
was vor angezogene leut⸗ betrift / gar wol wuſte /
als welcher die Papiſten und Socinianer ſo
no’ Fantes daß er auch pficgte zu ſagen feine
vaktifche gemefne hätte fich vor nimand mehr /als den
Sormianern und Papiſten zu fürchten maften fie folhe
kur / Daß wenn fie afle andere religionen ſchon überwint-
den) mit difen am allerlegten noch würden zu kaͤmpffen
und zu ſtreilen haben. Daß al Penn entweder 3—
das anſehen haben als ob er allen reli⸗
gionen zugetan 7 oder Doch die leute bey den ge⸗
dancken / Die ſie ſchon durchgehende alle von
ihm hatten / laſſen wolte, es waͤre Penn / da
er ſonſt vernunfftig und geſcheide genung / heim⸗
lich in ſeinem bergen + wie andere wolten ein
Socinianer / wie andere aber/und faſt die mei⸗
ſten / ein Papiſte / und zwar ein Sefuite.Zummer
nigften waren die Duafer ; was diefen Bunet
bertifftybieinnemieihmnicht einig. Nachfül- ©
cher meinung aber bildete Penn fich den chrift.
‚glauben alſo ein / daß folchen zu haben fhon ger
‚Kung ſey / wenn einer insgemeindie ſchrifft er⸗
kennete / als Gottes wort libete/und die fundas
BE
1A |
Dr ne
ogiſcher terminus. Dor folche ntamens
Salzartieul aber hilt Denn nur diſe / welche in der
haft mit ausdrücklichen worten enthaltenvoder
Doch dermaſſen mit zeugnuͤſſe der fehrift beftätir : Mi
get wuͤnden / daß ein weder ehrlicher menſch / der |
nur einen guten verftand hättergleich fehen kon⸗ |
e / was in den wortenenthalten. Wenn man di⸗
ſes nun zum grunde legte / hilt ev darvor / es ſol⸗
en und koͤnten alle diejenigen / weiche der ſchrift
jebürende ehre erwiſen z und Jeſum Chriſt
Orden Heyland der welt erkenneten / als chii
en mit einander einig leben. Dannenherd
ecommandirte er auch diſes / es ſolten die chri⸗
en ein ſoleh allgemein glaubens-befäntnig
hreiben/ bas nur aus etlichen wenigen, allges
einen / notwendigen / deutlichen. und mit
orten der fehrifft abgefaften warheiten bes
uͤnde. Welches tworauf eg abzilete und.
as es vor nutzen fehaffen würde, konte ein
weder leichtlich voraus ſehen. Uber diſes
legte er offtmals zu fagen / es wäre mit den
eiften chriften alfo befchaffen / Daß welche
h duͤncken liſſen / fie wüften etwas / wende⸗
n diſe ihre wiſſenſchafft zu bloſſen und muͤßi⸗
nbetrachtungen an / da doch ein rechtſchaffe⸗
r chriſt nicht ſo wol der wiſſenſchafft / die bloß
denen betrachtungen beruhet als eines taͤ⸗
en lebens benotigetfey. Maſſen eine
he wiſſenſchafft / fie fey ſo groß / als fie
fi 35 wolle /
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fich vornemlich auf die ſitten⸗lehre legen ſolte /
welche weiſet / wie man die laſter meiden / und
Gott und dem nechſten feine ſchuldigkeit erwei⸗
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ftund / und ein wort zu fprechen hatte /
neben ihm’ auch nimals der wille hirzu ei
mangelte / alfo ſtand erdifen leuten täglich bey
undbemühetefichrauf was reife errur konte⸗
nen zu dinẽ / zu heiffen / und ſie wider alles unred
micht nur zu verteidigen / ſondern auch Mech N
* > ns:
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beftens zu befördern/mit fo unerfchrockenem ges
nüte / daß er oftmals mehr vor die wolfart ſei⸗
nerglaubens-brüder 7 alsvorfeineeigener ber
kuͤmmert war. Sinzwifchen vergaß Och
darneben auch nicht andern religions⸗ verwan⸗ i
‚ten namentglich denen Papiſten freyheitria
gar einen zutritzu öffentlichen ehren-ämtern zu
verſchaffen / dadurch er deñ vollends Die feute in
‚der meinung beſtaͤtigte / als fey er einer von ihrer
gemeine / bey feinen Quakern aber fich nichts als
verdacht / neid und feindfchafft zumege brachte.
So gar fehr eiffrig und geneigt war er hirzu /
daß alle Die fich chriften nenneten / einerley recht
und freyheithaben folten. Allein hirvon wird
an einem andern orte begvemer zu handeln
Weil aberdazumal der Quaker feindeet-
was müde worden und nachliffen fie anzufeinde
und zu verfolgen / bedinten fich hirbey die Qua⸗
fer der gelegenheit und bilten nicht nur mit
‚gröfferer Fünheit ihre zuſammenkuͤnffte und
‚predigten / fondern bemüheten fich auch insge> u
ſamt mit aller macht herbeyzufchaffen / was "N
nur zum auffnemen,beftätigung / zirde undrum
Ihrer kirchen gereichen konte. Alſo wurde nun
‚bon ſelbiger zeit an eine gantz neue / oder Doch |
vil beffer eingerichtete ordnung und einteilung/ 4
wie fie kuͤnfftig ihre Dinge tractiren wolten / der
‚prifter orden / ihre Hnodi oder zuſammen⸗ |
EN vo. Fünffte
\
*
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* n N
Ss —
— Cl) _ |
Finffterpie Liturgie oder die haltung Des gottes⸗
Zinſtes / die vorbereitung oder der beruff der kir⸗
chen diner / die kirchen⸗diſciplin / odeꝛ fitteneTen-
für,endlichdie Copularion und trauungs⸗cere⸗ |
monien eingefüret. Wie esaber eigentlich hir⸗
‚mit befchaffen wird man eher aus Ihren reden /
„als aus ihren fehrifften in melchen ſie das we⸗
nigſte hirvon gedencken / lernen können. Denn |
kirchen / foni
ction die etli
und der ver
_ RE.
elches fie venichten zu des gantzen leibes
molfart und beiten, Endlich aber wolten ſie be⸗
jaupten es faͤnde hir gang und gar keine herr⸗
kbaft,fondern bloß die dinſt fertigkeit ſtatt. Dan
ſenhero fingen fie Damals ſchon an diſe gewon⸗
eit unter ſich zu halten / und halten ſie noch big;
tzund / von welcher wir auch / wie ſie vor dismal
uͤbefinden / anitzo handeln wollen. A
Es erkennen die Dvakeryals irgend ein
yenn'fie fie hirzu gebracht / befuchen fie ſel⸗
N en at
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N I MC) |
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find nun gleichſam wie Apoſte l Crlihebleiven,
t ftets.an einem orte / und bey Ihrer gemeine /
| wie etwan die Pfarr herren. Gleicher ge⸗
ſtalt machen es auch die weiber. Wie ich denn
hirmit einmal vor allemal will errinnert haben /
daß / was ich bißher geſaget oder noch ferner ſa⸗
gen werde / felbiges fo wol von maͤnnern / als
auch von denen / die gleichſam wie maͤnner ſind /
II zuberftehen ſey / nach der allgemeinen rechts⸗re⸗
Bi gulida das weibliche geſchlecht zugleich mit un⸗
I terrdem männlichen begriffen wird. Auf die
} kirchendiner folgen zur nechſt die Presbyteri /
ei oder. die alteftenswelche denen andern am alter /
1 erfarung/ und alſo auch an weißheit vorgehene,
Dife gehen denen Fiechendinern mit guten rat
andiehand/ und gebenentweder mit.ihnen zu⸗
gleich oder nebſt andern erfarnenund verſtaͤn⸗
digen maͤnnern acht / was taͤglich in der kirchen
vorgehet / und ſorgen / daß es alles fein loͤblich
und. wol zugehen moͤge. Diſe / ſagen ſie / leben
darum in ihrem amte / daß wenn etwan einer
des glaubens felete/ oder eine grobe ſuͤnde be⸗
ginge / wenn nur der perdacht da ſey / daß er.
was getan / wenn er wider einen andern etwas
perbrochen / oder ‚wenn ſonſten etwas man⸗
gelte und felete / welches zur vereinigung / fri⸗
den und eintracht gehöre / daß ſie alſobald da
waren und ſchicken koͤnten / die fie am tuͤchtig⸗
ften hirzu erkennetenzund Denen fie —2
rk en /
—
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kenne: Äh on — h an die Ä
yaben u das —J—— und notdüeff is
gen zu befüchen / auchdie jenigen / ‚welche fie
meinten / daß ‚fie, ihre. armut ——
bilten und verbaͤrgen / ingleichen die witwen
und wahſen alte und betagte elende / bedraͤng⸗
te / und kꝛancke / welchen ſie EN einem
dweden not iſt / wie fie, ſagen/ (ar af —
ein ae |
[en / ſelbiges in befonderc Fa Ei fegen 4.D
ſelbſt verwarli ich wa und vorat
anſchaffen; ingleichen die aͤmter u, dere
usguteiten / die ein jdweder vor inſon⸗
erheit / ſo vil die notdurfft er ordert /. des
valten ſoll. Von diſen offciis und aͤmtern
ae man einen erinnerungs briff des Stephani
Srifpiamalle kirchen / der wol wert iſt daßıen,
er rde / deßen inhalt difer 4 daß man
— in ustejlen | keine I N
noch per er⸗ a
ee u.
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Diſe kirchen diner m hunde im. da⸗
ni fiefih ihrer fachenmdderfirchen nafdurft
vegenmit einander Brrchlagen Fönnen/ Fo,
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men oͤffters unter ſich zuſammen daß wir fo
ehe zufammenkünffte dahers wol nennen mo>
gen / wie die Engellaͤnder und unfereleute/ Pre-
sbyteria oder Synedria, oder wie die Frantzo⸗
fenConfiftoria. In Holland find bisweilen
etliche von ihnen geweſen / weiches weil ohne
dire&tion uñ gewiſſe reguln Feine Sociefätfän:
loͤblich und beftändig erhalten werden / wollen
bey einer jdweden kirche einen kirchen⸗ rat auff⸗
richten 7 und zwar von denen aͤlteſten und die
in eheſtande lebeten / bey welchen die ober⸗herr⸗
ſchafft ſeyn ſolte und welche nachgewiſſer vor⸗
ſchrifft und gewiſſen geſetzen alles dirigiren ſol⸗
ten. Aber hirwider legten ſich die andern ine
dem fie einwendeten / das waͤre der nechſt· weg
zu einer neuen Hierarchie und herrſchafft zur
— — Fa, ie —
—
Pen
krennung der einigkeit/ und zur hinderung und!
unterdrückung der gaben des heiligen Geiſtes.
Sohaben auch dife leute ihre gewiſſen zuſam⸗
menkuͤnffte / welche einige don den proteſtiren⸗
den Claflen / andere colloquia / andere aberSy-
nodos und Concilia nennen / welche ſo wol
aus gantzen Provincien als auch Nationen be⸗
ſtehen. Dife halten ſie mer und weniger / nach⸗
dem fie unterſchidliche und volckreiche kirchen
haben / ſo daß ein idweder geſchlecht der maͤnner
und weiber ihre beſondere und unterſchidene
derſammlungen anſtellet. Derowegen
mo groſſe und volckreiche kirchen —
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mmen Die Eivchenzdiner und alteften Üffters
zuſammen / ſo wolananden tagen / als vornem⸗
Ich die erſten tage in der wochen / zu welcherzeie
ſie ſich mit einander beratfchlagen/woein; dwe⸗
der vornemlich hinzeifen / tvag er dor ein ame
ver walten / und was er tun ſolle / nachdem ein Ida
ibever feine meinung eröffnet. Stliche zu⸗
ſammenkuͤnffle werden alle vir wochen anges
ſtellet / in welchen ihre ſachen ins gemein vorge⸗
nommen; andere alle virtel jare / in wel⸗
hen Die fachen / fü ange provintzien angehen, /
behandelt werden , Ingleichen welche Das
in appellirt haben. Diſe muͤſſen die bir-
herzdie in den druck komme N zur letzt anſehen
nd den endlichen außſpruch da rüber füllen 7
ach dem fie ſchon zuvor von gewiſſen hir⸗
u verordneten cenforibus find ‚gelefen und
pprobiret worden. In Diefen erden
uch die acten in gewiſſe bücher eingetragen’
arvon ich etliche gefehen habe / die ſehr wol
emacht waren. In einer idweden große .
n nation aber haben. fie ihre järliche Sy-
odos,in tvelchen die allgemeine wolfart bes 9
effende Dinge vorgenommen und abgehan⸗
elt werden. Doch haben fie einen gewiß
n ſynodum alle jare zu Londen in Enge;
nd / nemlich den dritten pfingjtztag nach dem
ngelandifchen ea! ender / welche eit fienichtet-
a Vase:
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67 5 Di;
Teigende. Anfaͤnglich wird evzelet 7 wie
es mit einer ieden kirchen zuftehe/ zumal wenn
was denckwuͤrdiges ſich mit ſelbige begebe Da;
wird gedacht / wer / was / und warum einer und
Der ander um der religion willen erduldet Da
werden rare falle 7 und wie es mit diſemn
und jenen abgelaufen / unterfücht hinge⸗
gen Die controverfieh imo ſtreitigkeiten ent⸗
ſchiden. Sie examiniren ver prifter leben und
wandel / undftraffen Die jenigen Die nachläfe
fig und boßharftig ihr amt verwaltenvoder
welche / da fie ungeſchickt, untüchtig und
nicht verlangef worden find,fich doch wallenfes
pen laſſen / ihr amt / das ihnen anbefolen/ vers
affen 7 wollen prediger ſeyn / und lauffen
fo verkapt unter angenommenen amte der
jrediger herum / und brauchen felbiges zu
hrem wucher und zu ihrem vorteil. Sie erin⸗
jern und vermanen einer den andern / daß
r das amt / ſo er empfangen inallen ſtuͤcken zi⸗
en / und ſich nach deſſelben wuͤrde gebů⸗
end verhalten ſolle. So machen ſie auch
ute anordnung und anftalt / wie die Chris _
ten zu haufe mit ihren Eindern und gefinde le⸗
en follen / fonderlich was die aufferzihung
er Einder betrifft 7 worbey fie fich vornem
ich in acht nemen / daß weil dife zwey la⸗
Fer Der jugend vor allen andern hoͤchſt ſchaͤd⸗
ch ſeyn / nemlich die allzugroflelicenz und frevs
H Anz heit
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Wr: alıı)S Si
beit der zindet / als auc) ver. überflüßige zirat
und leibes ſchmuck 7 ſie nicht darinne verftoffen
und fich einen bofen namen machenmögen.Ends
[ich handeln fie auch von der rangionirungder
gefangenen/und wie fie den armen / deven gute
naturfie erkant / moͤchten zu hulffe kommen / wie
auch von vilen andern dingen / worinnen etwan
einer dem andern huͤlffliche hand leiften Eönne.
Rachdem aberder Synodus widerum diſſolvi⸗
retzuverden auff befel deffelben / die acten / und
welt / oder an andere vereinigte particular-
emeinen verſchicken / bergleichen Exemplaria
ich felbit unterfchidlichehabe.
2 gKienun vil andere / ehe die Quaker noch
in Engelland aufffommen / alfo eyferten die
Duuker jderzeit ſehr ſcharff wider Die kirchen
Titurgie in Engelland / welche man / da ſie
ſchon zu Srommels zeiten abgefchaffet und
dargegen DAS Dire&orium war. eingefüret
worden / nachmals unter König Carl wider vor⸗
geſucht und eingefuͤret hatte als die mit viler
Papiſtiſcher finſternuß und deren boſſen ange⸗
fuͤllet / nemlich mit abergläubifehen und unge⸗
ſchickten le&tionibus , gebeten / zuruͤſtungen
und ziraten / ceremonien / ſtellungen
geber⸗
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geberden Des leibessfaftagen und vilen andern
gebrauchen mehr / welchen allen die Quaker
jerzeit: entgegenfeßten und noch fegen ihre
ſchlechten und einfältigen Exercitia und vers
richtungen in ihren verfamlungen. Denn wenn
fie zuſammen kommen /ſitzen fie lange ftillesnes
men ihre gedancken gantz ftillfehweigende
zuſammen / und findeingig und allein darauf be⸗
dacht / wie ſie mit gantzer ſeelen den geiſt
erwarten moͤgen / bis er ſie ermuntert und ans
treibet zum reden / alsdenn fangen ſie erſtlich
auff regung und antrib des geiſtes an zu res
den / und nachdem fie derſelbige antreibet 7
pvedigen ſie entweder / oder beten oder fingen.
Indeſſen fißt das volcf zur anhoͤrung des
vortes auff gleiche art beyfammen. Denn
uch diſe leute. geben Die gantze zeit über / weil ſie
in dem: orte beyfammen feyn / nachdem fie
nfich felbft gekeret / auffden geift achtung /
vas er innerlich tue und ihnen eingebe,
Wenn nur einer iſt der da redet / geben ſie alle
nit ohren und hertzen darauf achtung + was
r vedetzerforfchen fich + und appliciren al⸗
es auff ihr ſelbſt eigenes gewiſſen. Wenn
ber. der. geiſt verzihet . beten fie al⸗
e zu GOtt in ihren hertzen / bitten / ſtoͤ⸗
en 7 und feuffßen “unterweilen zimlich
karck. "Bisweilen bewegen fie ſich
vegen groſſer / offtmals widerwaͤrtiger
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und mit fich felbft ſtreiten dena ffecten 7
oder werden dermaffen bewegt’ Daß fie anfan⸗
gen am gansen leibe erfihrecklich zu zittern /
nicht nur etwan einer oder zwey / fondern die
meiften und faft alle / welches fie fagen / da
es darum öffters geſchaͤhe / weil ihnen der Sa⸗
tan / der ſich heimlich mit einſchleichet / wider⸗
ſtehe. Es hat mir ein glaubwuͤrdiger mann
erzeit / daß fie einsmals / als er ſelbſt mit zuge⸗
gen geweſen / alle mit einander dermaſſen gezit⸗
tert 7 daß dag gantze gemach / gleich als von ei⸗
hem erdbeben / davon erſchuͤttert. Wenn es
nun bis weilen geſchicht / daß nimand den geiſt
kanerbitten / daß er ſie alſo redend machte /
oder ſolches zu tun dem geiſte nicht gefallen / ge⸗
ben fie bisweilen von einander / wie fieTommen
feyn / dasift / Daß man nichtein wort unter
ihnen gehöret hätte. Wiwol fie deßwegen
ihre arbeit nicht vor vergeblich. halten 7 fon-
dern fagen / es ginge Feiner ohne nutzen dabon⸗
weil doch ein jdweder einigen vorteil vor ſich da⸗
von haͤtte / und indem einer vor dem andern be:
teteven ihm dadurch auch etwas gutes mitteilte:
zu dem weil fie auch wor diejenigen beteten
weiche nur dahin kaͤmen ſich villeicht umzuſe
benz zulachen/ oder ſonſt ihr geſpoͤtte zu trei
ben / maſſen auch diſe offtmals wunderbar
| wuͤrckung zu ihrer beſſerung und bekerung 90
ihnen empfaͤnden, Wenn ſie nungen
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en / pflegen fie ſich alſo zu verhalten.
Sie predigen das wort / beten und loben
EDttrund fingen / nachdem fie vom geiſte ge⸗
triben werden. Dannenhero tun fie unter weis
len nur das erſte bisweilen nuv das anderes /
‚bisweilen aber alles beydes / oder auch wol gar
alles dreyeszuichtäwar unter einander/fondern
ein jdwedes abfonderlich / ohne daß fie / wel⸗
ches manchmal geſchicht / zugleich mit einander
fingen. Ihr vornem es haupt⸗werck aber
ift +. das predigen. In folchen tragen fie
vornemlich entweder einen glaubensartie
eulvoribrer lehre vorsoder vermanen zu auß⸗
übung einer tugend. Und weil fie darvor hal⸗
ten) / die bewegende Frafft eines. Predigers
beſtehe nicht in worten / und bewegungen des
leibes ( wo ſie nicht maͤßig und beſcheiden an⸗
gebracht werden / und mit der einfalt und
gravitaͤt der wortewol übereinftimmen ) fon?
dern in der wichtigfeit und nachdruck der far
chen ; derowegen fehen fiein ihren predigten
‚auffeinemetode ordnung / und nach Denen
Przceptis eingerichtete kunſt⸗ reguln 7 fon?
dern gebrauchen nur fhlechte 7 jedoch deut⸗
liche worte / die nicht ſo wol gerichtet / Der
zuhoͤrer ohren darmit zu kuͤtzeln / als vilmehr
die meinung feines gemuͤtes aus⸗ und hingegen
teils ſelbige des zuhoͤrers gemuͤt einzudruͤcken
Ya webll
Sottesdinft gewonlicher maflen abe
en Der ſtimme und
des gefichtes 7 nicht aber der bewegungen,
In welchen punchfie denn fehrläbel zu fprechen
find aufdie Theologos, daß fienichts anders
als folche ftellungen des leibes lehrten wie Die
Comoͤdianten / deren gange anfuͤrung und bes
redſamkeit auff derzunge und in minen beftuns
de. Ihre gebete ſind meiſtenteils traurige
klage⸗reden: ie heimlicher fie felbige verrichten/
je mehr meinen fie / taͤten ſie ihre ſchuldigkeit.
So pflegen fie auch zu ſingen / nicht zwar mit
langſamen und vernemlichen worten oder etz
wa nach den noten in der mufie / vilweniger in
reimen oder verſen (denn dergleichen art zu ſin⸗
gen wäre nicht. einmal zugelaſſen / es ſey denn
daß einer aus den ſtegereiffen verfe machen koͤn⸗
- te/)fondernnur mit bloffer veränderung des to⸗
nes in dem munde / faftanfdergleichen art wie
die Spanier oder Maurer in Africa / wer iemals
ſelbige gehe ret / wie ich fie ven beyvein ihren lan⸗
Den gehoͤret habe / zu fingen pflegen. Und alſo
ſingt bißweilen nicht nur einer oder Der andere
fondern die gange gemeine gang liblich und an⸗
genem. Bey folchen heiligen verrichtungen aber
find Die Firchendiner die vornemften und ges
woͤnlichſten perfonen ; wiewol doch nimand von
den andern leuten hirbon ausgeſchloſſen wird /
wuͤrden denn gantz undeſchickt befunden /
oder
| 2 BE
waren unbeſcheiden / oder Feinem menfechen.
sekant. "Weil fie aber nicht allein achtung
ben / was einer ſagt / fondern auch mitwag
dem weil bey ihnen vil und faſt alles gantz
ſonderlich iſt / welches: andere nicht koͤnnen
nachtun / die nicht zu ihrer gemeine gehoͤren;
dannenhero wenn ein liſtiger und heimli⸗
cher ſchalck / oder ein ſpoͤtter hinzu gehet und
es ihnen in ihren reden und minen etwan nach⸗
tun wil / erkennen ſie ihn alſobald an worten / an
der ſtimme / und am geſichte und weil ſie mer⸗
zu predigen und ſtoſſen ihn ausihter gemeine.
cken / daß erfie nur äffen wills verbitenfieihm
‚Solcher geftaitift nun ihr.öfentlicher Sortees
dinſt befehaffen.
Zu hauſe aber wenden fie vilzeit und fürs
ge auf die betrachtung 7 gebet / und leſen
ſonderlich der heiligen fehrifftzlehrendieihrigen
und unterrichten ihre kinder / nicht nur in Füns .
ſten und ſitten / welche die bürgerliche ſocietaͤt
erfordert; ſondern auch / wie fie Gott dinenund
ſich als chriſten unter einander verhalten ſoen/
welches den eben die jenige mündliche anfuͤrung
iſt / die wir die catechiſmus uͤbung pennen / zu
welchem ende ſie deñ gar feine buͤchergen haben.
Hirnaͤchſt haben dife leute auch diſes im ges
brauch / daß fiein ihre haͤuſern nit ehe mit deut
licher ftime etwas ——— zu Gott beten⸗
—
Worten und auff was art er ſolches fage / zu
zum
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zum exempel vortiſche / oder wen ſie wolle zu bet⸗
te gehen, bis fie fülen daß ſie der geift darzu auf⸗
muntert undantreibet. Cheesabermit ihnen |
dazu koͤmmet / überlegen fie bey fich felbftzwas
fich etwan zu difer fache ſchicken möchte / und
dadurch reden fieofftmals innerlich nur bey fich
felbft / nicht aber euferlich und mit ausdruͤckli⸗
chenworten. . Dahero ift bey etlichen Der irr⸗
tum entſtanden / als ob die Quaker gar nicht be⸗
teten / andere aber haben fie boßhafftiger weile
verleumdet + fie gingen zu allen / wie das underz |
nünfftige vieh. Welche verleumdung fiedenn
noch mit groͤſſerer gedult verſchmertzen koͤnten /
wennesnurder gemeine mann ſagte / Dev ohn
dem leichtlich alles glaubt und nicht auch feine
erbare leute / und ſolche von welchen man mel
nen ſolte / daß fie nicht alles / was fie nur hören.
ſagen / vor wat annehinen / ſondern nichts / ohne
was fie gewiß wuͤſten und erfaren haͤtten / ſchri⸗
ben und ſagten / alſo daß / was ſie mit mund und
Feder bereugten / ſchin als ob es die warheit und
die reue ſelbſten bezeuget haͤtte. Sonſten
halten die leute gar viel auf den oͤffentlichen
guttesdinft / find aber indeſſen von allen aber⸗
glauben entfernet / dem auch wol leichtlich ni⸗
mand / ohne nur was unchriſtliche oder unver⸗
naͤndige / oder vilmehr ungluͤck ſelige leute ſeyn /
ſich pfleget zu ergeben. Derowegen kommen
fie auch oͤffters zuſammen/ daß ſie diſen I.
€
ottesdin f abfatden mög en. Firm haben ıbenfie
ihre befondere häufer / bie tmals ſehr groß
und nektefeyn / auffer.difen aber wird manißis
ger zeit fie felten oder nimals hören veden / oder |
‚denen leuten predigen von folchen dingen / wor⸗
innen ſie andere von ihrer religion und ſchuldig⸗
keit der Chriſten unterrichten wollen / anders
als vor diſen / da ſie auff denen ſtraſſen / auf
öffentlichem marckte / und in andern kirchen
pflegten ihre predigten zu halten. . Wenn
ich fie Denn um die, urfach deffen gefraget har
be + weil es doch die nothiwendigkeit heu⸗
fe zu tage eben. ſo wol erfordere / und fie
gleiche gelegenheit: hätten. / geben fie hir⸗
auf Feine andere antwort z als dife + eg
gefile dem heiligen- Geiſt anjtzo nicht alſo.
Sn difem ftück find fie mit etlichen: proteftivene
den einig / daß fie Feine feſtage halten; alleine
darinne gehen ſie von den andern drbleſu⸗
renden ab / und gefaͤlt ihnen nicht 7 daß
‚fie den erſten tag in der woche / welchen wir
von unferm Heyland Jeſu Chriſto nennen
diem Dominicam; ‚ oder den Sontag /
feyern / und ſolchen gefeyert haben wollen
vermöge des dritten gebots. Im übrigen
aber. bekennen fie doch / daß es hoͤchſtnot⸗
wendig fey / daß man einige zeit zum Got⸗
tesdinfte außfeße / und folchen zu verrichten
‚aufommen komme / daß auch die aaa zu
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forcher zeit ihre andere arbeit unterlaſſen tollen
und — der ſontag gar wol gelegen als
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erften Ehriſten / ſolches Gottesdinſtes halben /
an einem orte ſich verſamlet haͤtten. Dero⸗
halben halten fie auch an diſem tager wie
aueh an denen andern / weñ es gelegenheit gibt?
chen / wie fie fagen / die Apoſtel und .
ihre zufammenkuͤnffte. 2ufo kommen fie
in groffen und volcfreichen ſtaͤdten / als
in Londen / faſtalle tage zuſammen / mit ſol⸗
chem zulauff des volckes daß weil eine
fü groſſe menge an einem orte nicht raum hat /
Quaker.
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Gleich wie aber diſe leute mit andern
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auch denen Pr&ceptoribus jur Information
übergeben / fie möchten indeffen geſinnet ſeyn /
wie fie wolten / und von einem geift getriben
werden / von welchem ſie wolten 7 0b fie gleich
indefjen nichts täten ohne geheiffen und ge
zwungen; daman doch bey allen andern fun
zu ſehen pflegte / wohin einen jdweden fein ſinn
und belibung truͤge / und billig auch darnach al⸗
ler anſchlag und vornemen einzurichten ſey—
Hirauf wuͤrden nun die knaben in die ſchulen
und auf Academien geſchicket dochliffe man
ihnenauchda nicht raum / ſich zu bedencken und
suunterfuchen/ daß fie nemlich fich Hauptfach?
lig darauf legeten / worzu fie am meiften ges
ſchickt wären / fondern weilfie nun einmaldis
fen weg befchritten wendeten fienur allen fleiß
any vil / was zu ihrem nugen dinete / zu ler⸗
nen / liſſen ſich aber inzwiſchen unbekuͤmmert um
die erleuchtende und bekerende krafft und gnade
des Heil. Geiſtes; und weil ſie einmal diſe le⸗
bens art erwelet / bliben fie fo beſtaͤndig darbey /
daß / was ihnen nur begegnete / ſie ſich von ih⸗
ren vorhaben in geringſten nicht liſſen abwendig
machen / vornemlich wenn die aͤnderung nun
su ſpaͤt / und die beſten jare verfloſſen waͤren / daß
ſie etwan koͤnten was anders / das nuͤtzlich und
erſprißlich waͤre vor die hand nemen. Alſo
pflegten diſe rohen und unerfarnen leutgen / Die
ſich wie wachs eindruͤcken / und ihr zarter *
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und gemüute uberallfich hinlencken liſſe / dieje⸗
nigen lehrmeiſter / die fie fich einmal vorgefeget,
ohne weiteres unterfuchen und bedencken / zu
hören’ und fich zum exempel und muſter vor⸗
ſtellen / welche ſie in alen gedancken und ver⸗
richtungen ihres predig⸗ amtes und gantzem le⸗
ben woſten nachahmen. Darbey waͤren man⸗
che dem muͤßigang / ſpilen / ſchwelgen und wolluͤ⸗
ften fehr ergeben. Endlich legten fie ſich auch
aufdaspredigen und befliffen fich ihrer vil mit
allen Eräfftendesleibesund gemütes / nurdie ,
jenige kunſt vecht zu lernen / wie ſie vor dem vol⸗
cke ihre worte wol und nette ſetzen moͤchten; an⸗
dere aber befliſſen ſich nebſt der guten außſpra⸗
ehe auch auf feine geſtus, Denn darinnen mein⸗
ten fie / beſtehe die gantze tedner = kunſt und
die beredſamkeit. Wenn ſie nun auf ſolche
art aus gantz unberedten leuten perfecte
redner / und nach ausgeſtandener probe und
eraminevortüchtigerkennet worden 5 als hils
sen fie hernachmals um einen dinſt an / und wuͤr⸗
de der preiß dem jenigen uͤberlaſſen / der
nach dem examine mit feiner ſtimme und
minen die augen und ohren der zuhoͤrer am
meiften füllen konnen. Worauf denn die leute/
durch ihre ſchoͤne predigten / als durch eine an⸗
hemliche ſchaͤffer⸗ mußie / eingenommen / fie
ihren hirten erweleten / und ihnen ihre ſeelen
ind ſeeligkeit anvertraueten / MR
| geiſt⸗
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geiftliches und heilfames ausfolcher leute. here
gen / auf die bergen der zuhoͤrer herab fügen
und fie nichts 7 alsbloffe worte von ihnen ver⸗
nemen. Indeſſen fäffen fie bey folchen un?
fchmackhafften predigen Ihrer lehrer in der kir⸗
che / als ſteine auf fleinen / und als tode auf
toden / die ihnen unter den fuͤſſen laͤgen.
Alleine auch difes haben fte noch bey den
vornemen der ſtudirenden auffehulen zu errin⸗
nern. Sie erkennen daß die wiſſenſchafft
der ſprachin / fonderlich der Hebreiſchen /
Grichiſchen und Lateiniſchen / vor diſen ſehr
nuͤtzlich geweſen / und noch ſey / Die ſchrifft zu⸗
verſtehen und auszulegen / doch / meinen ſie / ſey
deren wiſſenſchafft nicht eben noͤtig zum predig⸗
amte / als welches allein Durch den geiſt ver⸗
richtet werde ſoll / auch waͤren fie nicht ſo nuͤtzlich /
daß wer ſolche ſprachen nicht verſtuͤnde / deß⸗
wegen vor einen Idioten und ungelehrten / und
nicht ſo hoch / als andere zu achten ſey. Die
philoſophie aber / wie fie in ſchulen gelehret
—
wird / und die daraus gefloffene Theologi-
am fcholafticam halten fie nicht allein vor un?
nuͤtzlich fondern auch vor ſchaͤdlich die der
reinen heilfamen lehre groffen fehaden getan z
folche habe der fatan eingefüret / als’ eine fal⸗
ſche tuͤre / dadurch man verfüref werde / und als
eine hinderung zur waren erkaͤntniß Gottes und
goͤttl. dinge zugelangen / wie auch der *
is ott⸗
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gottſeligkeit. So verachten fie uch. Die
rien! / und die unterfehidlichen namen de—
ter geiftlichen 7 ihre wuͤrde dadurch anzieis.
gen / als Magiſter Licentiat, Doctor ‚Pro!
fellor &c. ide fie vorgeben / dergleichen -
titul verurfächten nur difes / daß Die jene
gen / welche man darmit beehretev und alle
gleichfam mit Fingern auf fie soife 7 das
durch ſtoltz und hochmütig wuͤrden / und dar
hero die herrſchafft über andere verlangten. .
Uber diſes beſchuldigen fie anch die Proteſti/⸗
vende 7 daß Die anzal ihrer Ichrer und predia
ger durch unferfihidliche verordnungen bon
Ihnen eingeſchraͤncket wide / neinlich da gez
ben fie oil gefege / wie man fülte in ein ame
Tominen / oder liſſen ficy ſolche gefege vor⸗
ſchreiben / da verhinderten ſie/ oder bemü⸗
heten ſich Doch nicht + daß in aulen kirhen,
over doc) zum wenigſten in den volckrei⸗
en , mehr Tehrer und prediger wären y .
die alle ſo wol öffentlich als. zu hauſe leh/
reten / errinnerten 7 und andere dergleichen:
dinge mehr verrichteten / die man auch auss
werts zu andern voͤlckern ſchicken Eönte 7
und fürge trugen / wie fie die leute die von
Gott und, der gottfeligkeit nichts wüften zur
diſer erkaͤntnis und dinfte Gottes bein
gen / und Darauf bedacht wären r
wie fie Die gränsen der ehriftlichen. Bicchen
— Bd erweir
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tzen welt außbreiten moͤchten.
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Aweitern 7 und das Reich Gottes in dergan?
Endlich Elagen auch die Quaker Die eos |
teftirenden kirchen hart an / und befehweren
fich hefjtig wegen det beſoldung / wordurch ihre
lehrer und prediger erhalten werden. Das leu⸗
guen ſie zwar nicht daß man dife leute erhal⸗
ten müffe in fpeiß und trance / Eleidung und,
andern zur erhaltung des iebens benstigten Din?
gen ; fie geftehen gar gerne / und beweiſen es
auch / daß diſes goͤttlicher wille und befel
fey. Dahero man fihet/ daß fie fehr weit un?
terfehiden von unfern heutigen anabaptiften a
fo woͤl denen auffrichtigen und einfaltigen / als
auch vornemlich denen liſtigen und verſchlage⸗
neny die mit ihren ſachen ſehr liberal finds ins
deffen unter dem ſchein Der freygebigkeit und
guttätigkeit Die Leute inibe negezibens Daß fie
daͤuffig/ wie ſie es begeren / ſolche lockſpeiſe taͤg⸗
lich ſuchen und verlangen. Das wollen fie nur
nicht 7 daß man die ftudia, die zu diſem amte
füren » als auch hernachmals Das amt ſelb⸗
ſten/ ſo tractiren ſolle / daß man alle andere
arbeit’ dadurch man ſich erhalten koͤnne un
terlaſſe und hernachmals bloß und allein von
dem ramte feiniteben zu erhalten füche, Sie
wollen nicht, daß. man gefegte und in, geroif
fen gelde beftehende beſoldung ‚geben ſolle /
daß man gewige Pacta und vertraͤge —*—
uͤber
ee —
überaufrichte daß das volck gesmur genineis
de; Jölthe einfünffte abzutragen/daßman Ihe
‚nen endtich nicht foveiche/ftattliche, überflüffige
und allzuhertliche b
€
de das predigamt zu einem handel und gewer⸗
be gemacht / und die leute bloß um des gewin⸗
ſtes willen hirzu angetriben; Dannenhero
taͤten ſie auch nur ihr amt bloß des geldes we⸗
gen/ und wenn ſie deſſen genung zuſammen ge⸗
bracht / legten fie ſich zuf die faule ſeite⸗ oder aͤ⸗
ten wolgarnichts mer. Fa es ſey diſe hantlꝛung /
ein brunquell / zunder und anreitzung zum geitz /
ſchaͤndlichẽ luͤſten/ muͤſſig gang / geilheit / ſchwel⸗
‚gerey/ unendlichen geitz/ ungaufhoͤrlichen zanck
und ſtreit / regirſucht / und viler erſchreck⸗
lichen lafter. Daher feheman auch überall fo
Dil koͤnigliche und prächtige haufer der jenigeny
die fich Diner Chriſti nenneten’ und um Chriſti
willen der kirchen predigten / wie auch ihre gꝛoſ⸗
ſe pracht / die ſie triben / darbey ſie denn ihr ame
hindan ſetzeten / die geringen verachteten / die
untergebenen druckten / und groſſe tyranney
qußübeten. Auffolche art twäredormals der
Antichrift in die Eirche eingefchlichen z und days
inne mächtig worden. Difen allen festen fie
‚nun entgegen ihre eintzige / ſchlechte und einfaͤlti⸗
ge einrichtung ihres predig a amtes / felbige
— behal⸗
efoldung gebe. Diſes
ſchreyen und fagen ſie / fey eine verachtlicheund -
buͤrgerliche weile fich zu erhalten, Dadurch were
"Aal 1
behalten ſie auch, und meinen / daß Da ein dwe⸗
der menſch in der kirchen / wie alle glider an dem
menſchlichen leibe / ihre beſondere gaben hatten’
Eönten fie auch billig Ihre wirkung und verrich⸗
tung haben zum gemeinen nußen. Dannenhero
fagen ſie / muͤſſe ein idwedes glid Chriſti ſich ſelb⸗
ſten erwecken und unterſuchen / was es dar ga⸗
ben und lebendigmachende krafft Des Geiſtes
Gottes in Chriſto empfangen / und was es em⸗
pfange / daꝛrmit dem gemeinen nutzen dinen Be⸗
finde nun einer bey ſich / daß er von dem geiſte hir
zu angetriben und gefuͤret werde / koͤnne und ſolle
eryalgein guter Candidat,nach dem predigam⸗
te trachten / und daffelbige verwalten’ und wol.
dar einen lehrer oder bivten darinnen abgeben;
ja es Eönne und fülle ſich darzu appliciren zu ſol⸗
cher zeit und an ſolchem orte wenn und wo ihn
der geiſt hirzufuͤret uud antꝛeidet. Und diſes mei⸗
nen ſie / ſey ſein beruff / worzu denn keines we⸗ i
ges weder aus dꝛingender not / noch um guter oꝛd⸗
nungunderbarkeit wille erfordert werde einige h
übung/ vorherbereitung / ſ onderbarer beruff von
einer befondern gemeine/ noch einige approba-
tion undbelibungs die von dem volcke gefhihtr
- egfen nun entweder bie kirche noch aufzurichten/
oder felbige fehon wuͤrcklich aufgerichtet Doch
Fr
halten fie diſe gervonheit. Wenn einer be ſich
in ſeinem gemuͤte empfindet / daß er nicht unge⸗
ſchickt zum predigamte ſey / und darzu DOM gei⸗
fte getriben werde / laͤuffet er nicht alſo bald hin⸗
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zuzfondern alsdenn erſtlich / wenn er von den an⸗
dern kirchen⸗ dinern / welche daruͤber geſetzt /
oder beh einem allgemeinen Synodo, iſt hirzu
tuͤchtig und geſchickt befunden worden / daß er.
alſo gleichfam. auf erfordern und beruff diſer
männer und zugleich des geijtesdarzu gelanget.
Derswegeunterfüchen fie ihn zuvor / ob erzu dis
fein ante geſchickt / und ob eg dinl · ſey / daß er fich
darzu begebe/erinnern ihn auch ferner / daß wen
er ſolches ahilte / eꝛ ſich dazu appliciꝛren / und allen
fleiß an wenden ſolle / daß es nicht weniger ibm h
msnde un wolfart/als der kirchen gereiche. Alfo
nimmt erwwider von fie feinen abfehid. Den da laf⸗
fen fie Feine zubeveitung noch ordination zu / ge⸗
ſchweige daß fie andere ceremonien mit ihm ſol⸗
ten vomemẽ / wie wol von vilen paoteftivende bey
inauguration ihrer prifter geſchicht / welches ſie
dach vor unnuͤtzlich / albern an vergeblich halten.
Damit aber dife neue pꝛediger / indem fie zu ent⸗
legenen und unbefante gemeinen gehen, fich Dez
ſto beffer zu ihrem amte geſchickt mache moͤgen /
und die kirchen fie deſto williger aufnemen / be⸗
kommen fie entweder von einem particular oder
allgemeine concilio bißweilen brife mit / worin⸗
nen fie diſelbige denen kirchen recomandiren. De
sen füge andere kirche oder andere beruͤmte leute
und gute freunde ihre recommendation⸗ brife
unterweile mit bey. Mitder befoldung aber ihrer
Tirchensdiner ift es alfo befchaffen. Sie ſagen / es
Eönten felbige lon von dem volcke nemen / doh
*
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muüſte ſolchen Das volck von freyen ſtuͤcken ge⸗
J
ben und darneben fo ausgerechnet werden / daß
man eines jdweden ſein vermoͤgen hirbey genau
mit betrachtete. So muͤſte man ihnen auch
nicht mehr geben / noch auch von ihnen mehr
angenommen werden als zu eines jdweden
notdurfft von noten fey. Daferne aber ein
prebiger not leiden mufte unddiejenigen/ Der
nenerdinet/ waren fo hart und fefte » oderfo |
genau und geitzig / daß fieihmnichtsgebenmwolz
ten / laſſen fie ihm dife frepbeit 7 daß eich
von dannen hinweg begebeund auch den ſtaub
von feinen füffen abfehüttele. Difes ſprechen
ſie / hatte Chriſtus felbft befofen / und alfo hat
ten es auch die Apoſtel gemacht.
{
Mas aber fonft andern gemeinen zu ber ;
gegnen pfleget ; Das hat auch Die Quaker bes
troffen / daß nemlich fich bey ihnen foche leute ;
nit eingefchlichen / die von anfehen undgefiche
te + und wenn fiebey Ihren glaubens genoffen
waren / garfeine leute zu feyn fehinen / doch
wenn ihre bruͤder nicht zugegen / oder fie mit |
folchen leuten umgingen / die ihnen nicht ver⸗
ſtatteten / daß ſie / wie bey jenenhätten leben
koͤnnen / gar groſſe unbefcheidenheit und
mutwillen / in worten und wercken gar bald von
ſich blicken liſſen; ingleichen deren kuͤnheit und
unbeſcheidenheit erſt nach langer zeit ausbrach
Weil nun dergleichen oͤffters sefeaherentftan |
| ! u
spaihen Dingen beyden leuten der der
wären die Quaker nur ein heuchlerifches
denen Dunkern nicht unberoujt war. Ja ſie
gaben ſelbſten zu 7 es wären etliche unter Ihe
nen ‚bienicht fd wol ans heucheley und vorwwand
ihrer feete imdreligiony Die fie zum dekelibrer
böfen nat. und ihrer luͤſte gebuauchten / fon
1
dern indem fie es von grumd Des hergensmit
emeine Bilten » dennoch) aus menſchli⸗
wachheit , nieht mit fleiß oder aus ver⸗
fas 7 fondern unverhofft in groſſe laſter ver»
filen. Sp wären auch andere /, bie von den,
veigungen und anlockungen der irdiſchen und
gegenwärtigen Dinge / deren anfail fe nicht,
allemalausftehen und ertragen könten / einger
ihrer
herfe
dar t /
dolck / die nicht ſoeinfaͤltig / ats ſie ſich ſtel⸗
eten und da fie wolten vor die heiligſten und
fromſten unter den chriften angeſehen ſeyn felte
es ihnen daran noch gar weit maffen es nur
ein zuſammen gelauffener hauffe von dem
leichtfertigften buben ware. Welches denn auch
nommen 7 denen guͤtern und reichtum alu
ſehr nachftvebten 7 und den ®
fuft und zartligkeit Difes lebens libten 5 items
die ihren Eindern mehr Durch die finger für
hen / als fie billig tun folten ; \endlich die
von denen fitten und ‚meiften exempeln wie
auch denen in der lehre vorgefchribenen ve
geln abtreten 7 weil fie denen menſchen ſo
IA red hartes
gang 7
2 (392 728
— — — ——
— —— — — — —
harte/ ſo ſchwer und ſo verdruͤßlich waͤren und \
nachdem fie die ſchrancken / darinnen man fie
eingeſperret / gleichſam durchbrochen / mehr
ſuchten und libten eine beſſere und nettere be⸗
guemligfeit, und vorrat / ingleichen die artigkeit /
hoͤffligkeit und annemligkeit in. buͤrgerlicher
Converfation, daraus man ſehen koͤnte daß:
einer wol und nicht ſo armmfeelig und kuͤm⸗
merlich erzogen wäre / welches fonderlich
von frauen = zimmer und jungen leuten zu
sefchehen pflegte. Wider folche verbre
chen nun / fagten die Duaker » waͤre bey
ihnen ihre kirchen = Difeiplin und beftraffung
ver ihrigen im gebrauch... Bey folcher aber hi
gingen fie gradatim oder luffen weiſe wie
ſolche ordnung unſer Heyland und Erloͤſer Je⸗
ſus Chriſtus ſelbſten vorgeſchriben / die bey
dem Matthaͤd geleſen werden kaan. Dans.
nenhero verdammen fie auch nimand 2 der
nicht zuvor gehöret worden z und feine note
durfft dargegen eingewendet hat. Wern
etliche nicht koͤnnen zur ſtelle fenn / ſchrei⸗
ben fie an dieſelbigen / welche denn wider: h
anfworten / ein iglicher was ibm zu fehreiz
ben not ift 7 doch hrauchen fie nicht überall
gleiche ſchaͤrffe. Wenn einer etwas ver-
fehen / nit fo wol aus vorſatz oder freyen
willen / als vilmehr in anfehung der zeit z
unglücklichen zufolles / oder der. notwen⸗
| | digkeit
|
ie hiran nicht vecht täten 7 laſſen fie ſolches
handen eine unumgangliche ſchwachheit noch
ingehen. EEE N
Bey ihren heyraten aber und
serchligungen halten fie diſe gewon—
yeit / fie erinnern die jungen leute offt und
Teißig / daß fie eine folche wichtige fa-
bes daranihre gange 'zeitliche wolfart hin
je / nicht ſolten unbedachtfam und ohne
at) und einmwilligung ihrer Eltern oder
Se Dd5 freunde
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9 — ar . J
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iwag einzumvenden. Wenn fie fich nun alſo
J —
freunde anfangen. Wenn etliche ind / die in den
eheftand treten wollen / wird ſolches in der ge⸗ 3
meine dem kirchen⸗rat angezeigetzielbiger frar
get beyde perfünen/ ob diſes ihr rechter ernſt ſey /
ob ihre eltern / anverwandten und vormunde
darein willigten und darmit zu frieden waͤren /
ob fie ſich mit andern ſchon verſprochen wenn
fie im witwer oder witwen ftande gelebet/ob fie
nach dem vorgefihribenen cheitifftungen ihre
güter.dilpenfiret. Nachmas werden alie/die
zugegen ſind / gefraget / ob fie wider diſe leute
mit einander verlobet / werden ſie zween ſonta⸗
gengcheinander in öffentlicher gemeine auffge⸗
boten. An manchen orten geſchihet diſes auff⸗
gebot nur alle vir wochen einmal. Wenn aber
folche zeit verfloſſen / komet braut uñ braͤutigam
in die gemeine in / begleitung ihrer befreund⸗
ten und anverwandten / und anderer guten,
freunde/wie auch anderer bekanten / wie fienur i
namen haben mögen / und darzu berlangen.
Dafeldft werden nun braut und braͤutigam
umibr vorhaben gefraget / ob fie einander liben
und zur che haben walten / darneben müuffen
fieverfprechen / daß ſie Sich bemuͤhen wolten
öifen ebeftanderlich ‚ihre feele keuſch undden "
teibalsein gefaͤß und Eleid der feelen rein zu hal⸗
den daß der mann das weib / hingegen das weib
denmann / ſtets liben / was ihnen ei |
ins⸗
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insgemein / und einem fDrveden infonderheit zu
tun oblige / verrichten / auchFeinesdasandere
perlaffen wolle / bis der tod / deſſen gemalt und:
botmaͤſſigkeit wir alzumal unterworffen fit
von einanderfiheide. Wenn ſie ſolcher geſtalt
find befraget werden / erklaͤrt ein idwedes teil
vor ſich ſeine meinung / und wenn das geſchehen
und ſolches in die acten eingetragen worden /
muͤſſen ſie ſich unterſchreiben / welches denn
auch die verwandten tun / und ſo vil nur hirmit
eingewilliget von den jenigen die zugegen ſind.
Alſo wird diſe handlung beſchloſſen. Bißwei⸗/
len geſchihet es auch / ſonderlich bey wolhaben⸗
den und vermoͤgenden / daß ein gaſt⸗gebot und
hocheitmal außgerichtet wird / idoch ohne
hochzeitliche folennitäten / als welche ſie nicht
vor eine zirat der hochzeiten / ſondern nur vor ei⸗
he ohren⸗ augen⸗ und bauch⸗luſt / und anreigung'
und unterhaltung der uͤppigkeit und unkeuͤſch⸗
heit halten. Ob aber nun wol diſe unter denen
Quakern angeſtellete hochzeiten lange zeitly
als unehliche vermiſchung / und die daraus ge⸗
zeugte kinder / als baſtarte von der obrigkeit an⸗
geſehen und verworffen worden / merde ſie doch
nunmero / zum wenigſten in Engelland uñ ſelbi⸗
ger ortẽ / wie auch in den meifte andern laͤndern /
vor kraͤfftig und rechtmäffig erfennet, Weil
ich auff den eheftand Fommen bin / wil ich auch
bon der gewonheit / die ſie bey geburt ihrer je
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Meer.
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Der pflegen inachtzunemen/nochetwasgeden- ⸗
cken. Wenn bey ihnen ein Find geboren worden?
fordern fie nach wenig tagen Die weh⸗mutter
und andere weiber / Die der greiffenden beyger
ſtanden / zuſammen / und verlangen von fie ein- 4
zeugniß / daß das Find an dem orte / zuder
zeit / und von denen eltern geboven worden.
Darneben geben fie dem Einde einen namen’ 7
und laſſen folches alles in ein beſon der buch eins W
tragen 7. welcheszu dem ende in einem haufe
*beybehalten wird. Von ihren begräb- "
niffen haben wir bereits oben fehon erwe⸗
net. ——
So gehet es insgemein in der welt. da⸗
her / es iſt da nichts beſtaͤndiges und der fride
und ruhe dauret daſelbſt nicht lange. Nachdem:
diſe leute eine kurtze zeit daher in ruhe gelebt und y
Bor gerichte wenig zu tim gehabt/zog ſich nun ⸗
mehr wider einneuungeroitter auff / welches ſich
erftlich ergoß uber. ihre haͤupter und zwar Diejer
nigen / von welche ic) oben weitläufftig erwenet /
wie ſie zur Quakeriſchen kirche getreten nach⸗
mals aber erging folchesfaft über alle glider der
gemeine. Denn alſo wurde George Keith an
30 67 in Schottland in das Aberdoniſche gefaͤng
niß geleget / ſoß auch daſelbſt vil monat. Eben da⸗
zumal ſchrib er auch das buch vonder unmittel⸗
baren offenbarung Jeſu Chriſti in den menſche *
welches buch ein kurtzer be griff ihrer gantzen —
ul. m
ift. . Folgendes jar wurde Wilhelm Penn zu
Londen ins gefängnig geleget und zwar um di⸗
fer urſachen willen: Es hatte Peñ nebſt anderen
feiner bruͤder ein geſpraͤch mit etlichen Presbye
terianern der Presbhterianer lehre vonder Heil.
dreyeinigkeit und der gerechtfertigung eines ars
men fünders por Gott betreffende. Syn welchen
gefpräche als Feine partey Die andere mit grüns N
den überwinden/ja endlich ein ander nicht mehr
hören und verftehen kunte / und dahero groſſe uns
einigkeit und verwirrung entſtanden / ergriff
Penm als ein mann von beſtaͤndiger vefülutiond
welcher nicht eher ruhen kunte / bis er auch diſeß
zu ſtande gebracht / die federzund ſatzte ſich nider
zu ſchreiben. Drauff gab er balde ein büchlein
heraus und widerlegte darinnen gleichſam Die
drey lehrſetze der Presbyterkmer 7 vorgebendes
daß fie mit den zeugniffen der fehrifft 7 und mit.
den gruͤnden aus der vernunfft genommen
ſtritten 7 nemlich daß nur ein Gott ſey / der in
dreyen unterſchidlichen und geſonderten pers
fonen beftünde ; daß Gott Feinem diefünde
pergebe / wo nicht vollige genugtuung vorher⸗
gegangen 5 - endlich daß die fündigen menfchen
von Gott gerecht gemacht würden durch. die
ugerechnete gerechtigkeit. Ich rede hirbey
ſo ı da Penn fonft Engelifch geredet wie wie
bey uns zu reden pflegen 7 wie denn alle heuf
u tage folche vedens-arten gebrauchen "-
er J Ai ie
/
— *
diſes buch gnugſam anzeigte was er vor ein
(398) —
ſie von theologiſchen dingen reden. Zu dem
ob ich gleich diſes mannes ſeiner worte mich
bedine / ſo glaube ich doch / er habe fie nicht
angefuͤrt / wie ſie die presbyterianer verſtan⸗
‚Den / zum wenigſten das wort nicht / wel⸗
ches er bey dem erſten articul gebrauchet von
denen in Gott geſonderten perſonen / gleich
als ob die Presbyterianer ſo zu reden pfleg⸗
sen. Uber diß warff Penn diſe ſtreit frage
auff / nicht fo wol uͤber die ſache ſelbſt als uber
die namen / indem beyde parten ihre beſondere
redens⸗ arten gebrauchten. Wie diſes buch
heraus kam / ſchuͤtteten nicht allein die Presby⸗
terianer / ſondern auch die andern geiſtlichen in
Engelland ihren zorn und haß gegen ihn aus/
ſchryen und ſprachen: Nun ſehe man klar und
deutlich / was diſer mañ im ſchilde fuͤrte ſintemal
menſch waͤre/ der zum wenigſten die heil Drey⸗
einigkeit leugnete / dannenhero wäre es nicht
billig / daß man ihn länger unter den chuſten dul⸗
dete. Auf ſolches geſchrey wurdedenmach Penn
ins gefaͤngnis gewoꝛffẽ / daſelbſt ſchrib er ein an⸗
der buch / welches er neñete: Non ſine cruce co⸗
rona.das iſt / keine krone ohne kreutz. Wel⸗
ches buch nicht fo wol von glaubens articuln 7
als von lebensspflichten handelt. / idoch ift es
anrealien nicht ler / noch mit bloſſen worten
auffgeſchwellet / ſondern reich an maserie 7
406399)*
wie auchan nachdrücklich. en fententiis., und?
redensarten / darneben init allerhand bratori⸗
fchen zirat wol ausgefehmücket 7 "welches
feine eigene toiderfasher/ die auch an ihrem fein
deden fleiß und tugend Iobetenvöffentlichbefeite
nen muften. Aus diſem gefängniß wurde
Penn durch vorbitte das Königes widerum ber
freyet / welcher ihn auch / wie dazumal feine
‚güter und vermögen / Deren er nicht wenig in
Engelland und Serland hatte / in groffer gefar
fehwebeten (weil esnicht an ſolchen leuten er⸗
‚mangelte / welche dahin trachteten 7 wie fie
dem Denn die federn dermaffen verfchneiden
möchten / daß fie ihm nimals wider wüchfen)
demaffen in ſchutz nam / daß zum wenigſten ſei⸗
‚ne guͤter nicht weggenommen und confiſciret
EN SH TREE RR Bar NE
Zur ſelbigen zeit muſte Salomon Eccles
‚silungemach ausftehen und erfaren/ jdoch fo,
daß er fich folches felbft durch feine kuͤnheit
und unverfchämte verwegenheit / da er deſſen
wol hätte Eönnen überhoben ſeyn / mutwillig
auffdenhalß zog. Disiftebenderjenige/von
welchem wir im, erften buche gemeldet / wie er
aus einem muficanten ein Quaker worden/und
Darauff alle feine inftrumenta 7 darunter auch
feine muficalifche fachen mit waren / ins feuer
gervorffen und verbrenfiet. Alß er nun ins
deſſen war ein kirchen⸗diner und prediger wor⸗
Den/
a
9
J
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ſtilleſchweigen / hilte er ſich ſolches vor einen ſon⸗
welches Gott angenem fey/ und diſes ſolte daB
FRE
den mufte man fich wundern / wie fich det
mann angelegen feyn liß / feinem amte genuͤ⸗
ge zu tunzdie von ihm gemächte gute hoff⸗
nung dev leute zu erfüllen 7 fich aber auch zu⸗
gleich bey feinen feinden und andern leuten bez.
ruͤmt zumachen. Anno 67 ſchrib er einen dia-
logum oder gefpräche, woriniien ein ftreit ent⸗
halten wegen der würde und nutzen der mufie.
Er fürete aber in ſelbigem eine perſon / welche di⸗
ſe kunſt verſpricht / andere aber/welche ſie loben/
redende ein / und als diſe lebten endli
derbaren rum und ehre. Folgendes jar dar⸗
auff gab er eine provocations ſchrifft heraus /
in welcher er alle Presbyterianer / indepen⸗
denten / Baptiften, Papiſten Lehrer und Dres
diger zu einen kampff heraus forderte / und von
ihnen verlangte, fie ſolten mit ihm anſetzen und
verſuchen / welche von der gantzen gemeine ware!
Diner Gottes wären / und zwar Dusch dies
ſes experiment und probe/ daß fienemlichals
le miteinander fiben tage und nächte ohne ſpei⸗ —9
ſe und tranck bleiben und nuͤchtern wachen ſol⸗
— —
ten; auff welches teil nun das himmliſche feuer
herab fallen wuͤrde / darbey folte man erkennen? /
ftätige kennzeichen der waren religion von Gott
verbleiben. Allein es war nimand ſo alber und
poſſirlich / daß er mit diſen menſchen ſich nu |
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dadurch ſie ſolten lernen klug werden, die aber
he Ihn simlich ausfchendiet und abgeklopfigying
entl marckte vor eine marckſchreirbbude / nbey
eyn viles boſcks / abermal am Memen hitziger
opf ging zu ihm / uñ hätte ihn ohmesmweiffer, mit
einer POIBe ep Besmafe age fl
* e er
er
| So
erfein tage an den ort und an Die set gedacht /
wenn nicht ein erbarer und vil vermoͤgen⸗
der mann mitbloffen Degen ihn defendiret zund |
ihn alfo aus des zulauffende poͤbels haͤnde entriſ⸗
fen hätte. Wiwol die Quaker hilten felbft difes
mannes tun vor unzulaͤßlich und vor unbefon-
nen. Nicht lange darauffreifete Eccles nad)
Irrland und fing zu Corcag In der groffen fir
chen dafelbft nachdem der prediger und Das
volck ihren öffentlichen Gottesdinſt verrichtet v /
den; gemeinen’ gefäng feines volcks an Der
gottloſen gebet indem Herrn ein greuel.
Diſes ging ihm aber nicht ſo vor genoſſe hinaus.
Denn erſtlich wurde er weggenommen und ins
gefaͤngnis gewoꝛffen / nachmals / als ihn der hen⸗
cker durch aͤlle gaße in der ſtad mit dem ſtaubbe⸗
fen eine gutderinierung gegeben / ward er als ein
nichtswuͤrdiger und auffruͤriſcher vagante/
welchen ſein boßhafftiges gemüte / Die bofeger
wonheit / und die luſt / ſo er daran haͤtte / andere
leute zu verunruhigen / anreitzete / aus der ſtadt
verwiſen. Endlich ging diſer Eccles nach neu
Engelland / da er bey einer gehaltenen eede / durch
hefftigen zorn bewogen einem andern Gottes
gerichte / gleich als auf deſſen geheiß und befel -
welches in gewiſſer zeit uͤber ihn kommen ſelte⸗
ankuͤndigte Welche warſagung / als ſie hemach
nicht eingetroffen / und Eccles ſelbſt / nachdem er
feinen feler hirunter erkennet / zeit ſich eines er
BR ern!
RR u EN
ſern zu beſimen bekommen "hat er hemnachmals,
chin eineyöffentlichen Kchaiftzfeineüberey ling
und irtum erkennet und beken net / und alſß im
woe⸗igſten doch in diſem ſtuͤck ſich als einenan |
richtigen mann erwiſen Sintemal wol das Bes
ſte iſt wenn man nichts tut/ das einem hernach
gereue /nebfkbein aber, wenn man ſich hahd
reuen laͤſt was manböfesgerawind dafflbige
berbeſſert. Ass nun diſe verfolgung über igtige-
dachte Quaker ergehet /werden indeſſen v von
ilner gemeine in Engelland / Schottland / ſonder⸗
lich aberin Seeland fehr angefochten yoeiffte
nicht ihre ufammenkünfftewöltendafelbft ein-
ftellen. "Atem weil ich nichts hirvon finde lu⸗
was ich ſchon bereits erwenet / das denck wů big
und aus fuͤrlich zu befehreiben waͤre / wird aenting
ſeyn / daß ich ſoͤlches hirbey nm mit angem ercket.
In diſem jare begab ſich Fop nach Jer⸗
fand / hatte aber nichts Dafelbft zur sun ‚obe
ne daß er’ feine guten Freunde: daſelbſt beſſ⸗
chen / und was er etwan einem jglichenvatfam
zu ſeyn erachtete"z vaten ‚möchte, Nach⸗
dem er aber: von diſer reiſe in Engelland wider
war zuruͤcke kom̃en / und bisher wegen viler ver⸗
druͤßligkeit ehelos gelebet / hund aden nahen
er ein wenigfride und ruhe bekemmen/difegein,
ſamen ob ſchon freien un bis bahin dat seraniig>
ter lebens ſatt und müde wotden wär/gebachte
endlich ſich zu RE ging a ae
ar 3 Mk ab⸗
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abſehen hinzu feiner alten freundinund wirtin
der Margareten / des L. Felle witwe / und ver⸗
langte ſie / bekam ſie auch / mit beyderſeits freun⸗
de einwilligung zur ehe. Doch nam ſe ihn nicht
fo wol ſeine brunſt zu ſtillen / halben / oder er ſie /
in ihrer duͤrfftigkeit zu erneren / ſondern weil ſie
beyde einander lib hatten. Dannenhero waren
ſie auch unbekuͤmmert / was eines oder das an⸗
dere im vermoͤgen hatte / und fie alſo zuſammen
brachten/fondern lebten beyderſeits / wiewol oh⸗
ne kinder / in erwuͤnſchter und vergnuͤgter ehe bis
|
an ihr hohes alter. Difes habeich nicht undin⸗
lich his mit beyufuͤgen erachtet / um des jenigen
willen / was unlaͤngſt ein Frantzoſe / voritzoz war
«in guter Catolic ſcilicet, der aber zuvor 2.mal
abgefalle / von dieſem paare / wie auch von an«
dern ehrlichen leuten gefchrib®/in feinem frantzoͤ⸗
ſchen tractaͤtgen / welches zwar / was die ziꝛrligkeit
der frantzoͤſchen ſprache betrifft / gar fein gema⸗
chet / allein im uͤbrigen mit lauter lügen angefuͤl⸗
let iſt / um nur den leſer ein gelachterzuerwecken,
Das folgende 70. jar gab mehrdenefwürs
dige fachen an die hand maffen in Engelland
Die jenigen auff allerhand artund meife gedrur
eferund geaͤngſtiget wurden / welche Die beſu⸗
chung ihrer zuſamenkuͤnffte nicht wolten einſtel⸗
len noch den zehenden geben / noch mit dem ze⸗
henden⸗ einmanern nach ihrẽ willen und vorge⸗
ſchribenen bedingungen accordiren / welche ſich
weger⸗
* ans
chlug / daß ſelbige offtmals in kleine ſtuͤckgen
erſprangen. Zur Corin in Gloceſter hat man
tliche aus einer ſpeiſe⸗ ſtube von dem oberſten
dock des hauſes / nachdein man die treppe hin⸗
veggenommen 7 herunter gewurffen/ die ſich
enn ſehr hartezerfallensunter welchen eine ſehr
lte witfrau / welche ſich die ſchultern außgefal⸗
gar bald darauf ihren geiſt auffgab, We⸗
ig hirvon hat man ing gefängnüs geleget, al⸗
und iden aber wurde eine geldftraffe auffer-
get / etlichen fünf / etlichen zehen / etlichen
vantzig pfund flerlingeg in. ayfehung der
| ' ee3. pers
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perſon und ihres dermoͤgens. Die ihre haͤuſer
hergelihen / Die.bey ihren zuſammenkuͤnfften
geredet hatten / dieoffters mit darbey geweſen /
Denen, wurde eine. groͤſſere ſumme aufferleget;
Hirbey wurden von geisigen.bedinten / von un?
barınhergigen und turannifchen ſoldaten / von
Sottlofen burgern und einwonern / von fremden
und außlaͤndern / und von der Canaille ſelbſt /
villügen auff die bahn gebracht / daran recht⸗
ſchaffene und ehrliche leute nimals gedacht haͤt⸗
ten / die võ andern nicht ohne verdacht angenom⸗
men worden / da doch diſe leute offt ſelbſt ſolche
leichtfertigkeiten begangen. Ja es trug ſich
wol zu / daß auch die geſtrafft worden / die nicht
einmal mit. darbey geweſen / die aber Doch
angegeben und darvor gehalten: worden / weil
man ſie iederzeit in den verdacht gehabt / daß
Sie ſich darbey mit finden laſſen / als wuͤrden ſie
auch difesmal mit zugegen geweſen ſeyn / haͤt⸗
ten ſich aber nur villeicht berſtecket. Ob nun
wol manchmal Feiner ein wort geſagt hatte/
wurde doch diſes / als was gantz gewiſſes
præſupponiret / es koͤnte ihr gottes⸗dinſt
nicht anders verrichtet werdenzohne daß 7 / wer
da ſey / auch reden muͤſte Es erzelen die Quaker⸗/
daß ſich manchmal begeben / wann nur ein
fremder Quaker bey einem hauswirte und dem
ſeinigen in ſeinem hauſe geweſen / daß einige von
den kundſchaffern darzu gekommen / die den
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667)
N im BeyfeyndesandernOuaftrsumenmas
orig ka enge
netvortet / waͤren fie fortgegangen hätten!
angegeben / als ob er in einer Quaker⸗verſam⸗
lung als ein prediger geredet / un hirdurch fo wol
denjenigen / der geredet / als auch ſeinen guten
freundin groſſe ſtraffe gebracht. Durch dergleis
then liſt und betrug waͤren vil von ihren leuten _
wie fie vorgeben n der Northingamiſchen
graffſchafft hintergangen woorden So follfich
auch / wie mir diſe leute ſelbſt erzehlet / zugetra⸗
gen haben / daß etliche loſe vögel mit fleiß in ein
hauß gekommen umd wiedie Quaker gang ſtil⸗
te gefeflenyeiner von ihnen hervor gefprungen ,
welcher angefangen zureden. Worauf die an⸗
dern alfobaldzugefaren / und einen anfalerft-
lich zwar auf die Quaker / nachmals aber auf
die guter des hauſes gefan / und difelbigen mit
fih hinweg genommen. In folcher verfab |
gung nun / ja in folcher öffentlichen hinterliſt und
nachſtellung / diſe leute um Das ihrige zu biingenz
weil kein einziger Quaker dergleichen unrecht⸗
mäffigfeit mit gelde erkauffen / noch ein einziger
ihrer gewalttaͤtigkeit und anfeindung / wie übel
ſie ihnen auch mitfuren / fich widerfegen wolte /
welches ſie doch insgemein gar leichtlich hätten
tun koͤnnen / wenn fie nur vermoͤge ihrer geſetze
ſolches haͤtten tun duͤrffen / ging ein idweder von
dieſen leuten hin / welche meinten / daß fie etwas
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bey ihnen zu fordern hättenzund nam andrands
te vor feine perfoh ſtat des geldesswasernur
bekommen funte + als von felde dasirindsund
ander vih zingleichem die zum ackerbau bendtir
gte werckzeuge / aus den haͤuſern aber die was '
ven haußrat / kuͤſten / decken / gefaͤſſe/ auch klei⸗
der / ſo gar auch die victualien ſelbſten abfie
gleich noch mehr als zwey mal ſo biel wert We
ren. Etliche rückten gar den wagenvordietüre /
und fürten allesdarauff nach haufe + nur das /
was fie nicht Funten raus tragen und mit fort⸗
*
bringen / zurück laſſende Welche guͤter denn
hernachmals öfters zu —* kauff ausgeboten
worden / Doch waren etliche leute ſo ehrlich / daß
ob man gleich ſolche guͤter verauctionirete / ſie
dennoch von dergleichen waren / Darüber die e⸗
nigen / die fie verloren, fich nur betruͤbten / die ſie
aber Faufften / nur ſchande darboun hatten 4
nichts zu Fauffen verlangten. Etlicher leute
güter wurden heimlich und zwar bey nachtzeit
weggenommen Bey folchen vauben und pluns
dern waren auch die zehendner ſehr wachſam/
und zum lanffen fertig. Die frraffzgelder-aber
wurden in dreh Leite eingeteilet/wordon der eine
teil der Föniglichen kammer anbeim fieluderans.
dere Fam in die armen⸗caſſe/ den dritten freche
ten die jenige in ihren beutelz welche befel hat⸗
ten vermoͤge der gefege wider die Quaker zu
verfaren. Sonderlich aber / ſchreiben die Qua⸗
ker / waͤren fie in des Hertzogtum Jore
f mit⸗
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bersigund grauſain tractiret tworden. Ceift
und brave leute zur ſtraffe gezogen. Ingleichem /
weil dieſe leute / da man ſie aus Denen haͤuſern +
alwo fiezufammen Eommen heraus gezogen /
oͤffters vor denſelben auf der gaſſe ſtehen bliben⸗
biß weilen gantz ſtille/ bißweilen aber in ihren
vedenfortfahrende / wurden ſie allemal emwe⸗
der alle zugleich / oder doch die jerligen / deren
ſtimme man vor andern gehoͤret mit gröfferer
geld-ftuaffer oder gefängnisbeleger / bißmeilen
ur man recht feindlich und nach krigs mas
nie / oder weil fich jene nimals zur wehre ſtelle⸗
ten / nach dem recht der uͤber winder / gleich als ob
ihnen alles frey/und in ihrer macht und gefallen‘
ſtuͤnde / wider ſie WMeilmannun hirvon gar
bileyempelhatz wil ſch aus fo vilen von einer
dweden claffenur eines anfüren... N
Qu der Provintz Hercford indem Saw⸗
bridgewortiſchen kirchſpiel trug ſichs / zu daß
omas Gren / welchen ich im erſten
uche unter Die vornemſte anfuͤrer der
Quakeriſchen ſeete ‚gerechnet / und feine
laubensgenoffen" an einem orie zufammen
la 2 kamen/⸗
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(410)
Famen ihren gottesdinft daſelbſt abzuftatten.
Als diſes die jenigen fohirauf beſtellet erfar
ren / lauffen ſie alſobald hinzurfallenden Gren /
der auf ſeinen knien lag und denen andern vor⸗
betete / mit feindſeeligen und ergrimmeten ge⸗
muͤte an / undbringen ihn vor die richter / wel⸗ |
che denn ihm die gewoͤnliche ſtraffe dietiren Als
er aber ſelbige / nach ihrer art / ſich zu geben we⸗
gerte / indem er vorgab / und oͤffentlich ſagte /
ev käme unſchuldig zu ſolcher ſtraffe / befalen
fie denen Grentz⸗ Inſpectoren / daß ſie / was
Gren geben ſolte/ und doch nicht geben wolte /
aus ſeinen guͤtern / die er in der ſtadt Reyſton
haͤtte / nemen ſolten. Welcher gelegenheit auch
diſe ſich bedinten und / zu ihrem vorteil und be⸗
ſten difen befel unſaͤumig ausrichteten⸗ alſo
daß ſie hingingen / ſeine waren alle weg namen /
durch oͤffentliche anſchlag verkaufften und dar⸗
aus noch mehr als zweymal ſo vil geld / als die
ſtraffe außtrug / loͤſeten und vor ſich behilten. Zu
einer-andernzeit wurde Gren abermals in ſei⸗
nem eigenem hauſe / als er predigte » unver-
hofft überfallen. z auch durch difen feindlichen
anfalk aller. waren / die er in feinem gewoͤlbe
hatte / (er war aber ein zwirn haͤndler) beraubet /
daß er nichts uͤbrig behilt / als ein eintziges ſtuͤck /
welches ſie nicht mit fleiß zuruͤcke gelaſſen / ſon⸗
dern ihnen entfallen war. So trug ſich auch
zu einer Mernaeitzu⸗ daß als Gren in "sau | f
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auſe mitten unter feinem volcke eine predigt hits
etliche ſpionen / die gut gewehr bey fich hatten /
Jeſch als ob fie eine ſchlacht oder ein ſcharmuͤtzel
halten wolten / die gemeineüberfilen. Daesnun
file worden/ ſagten ſie / man folte ihnendenpiee
digergebenʒals ſie aber ſolches nicht tun wolten /
egen ſie etliche von de zuhoͤrern heraus / und ddooe
heten ihnen mit buͤchſen und gewer / ja endlich !
gar / ſie wolten fie umbs leben bringen/ wenn fie '
den prediger nicht herſchafften. Allein es war
vergeblich / weil auch fig ſelbſten / was fie jene bes
droheten / ſich nicht zu tun erkuͤneten. Endlich als
ſie an den Gren ſelbſten Famenzund aus etlichen
zeichen harte ſchliſſen koͤnnen / daß er der prediger
geweſen / fagtẽ ſie ihn Darumsda er aber gleicher⸗
geſtalt nicht antworten wolterbedroherenfie ihn
eben falls / wie Die andern zallein algerfich auch
daran nichts kerete / ſie aber aus feiner Eleidung
ſonderlich einige mutmaſſung ſchoͤpfften / brach⸗
tefie ihn zwar ebenfalls nit um / jdoch fuͤreten fie
ihnvor die obrigkeit welcher deñ Gren / da er. ge⸗
ßaget ward / ob er der prediger geweſen / alſobald
ſolches geſtande / und da man weiter fragete / wa⸗
rum er Denn ſolches denen / die ihn hergebracht /
nicht gleich bekennet haͤtte / gab er zur antwort ; eg
baͤtte hhin do zumal nicht belibet Onrum/tveildife leute Ihn
ji fragen Feine gewalt nach recht hätten / aber nun kate er
foLches folllig und gerne / da er vom.der obrigfeit befraget / |
twurder/ weil die obrigkeit Ihn’ illig und mit recht nicht
nur fragen fondern auch Defelen Fönte. Das nach? |
wg u Ä folgen⸗ |
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folgende eyempelift regen der perfon uf des or⸗
tes nebſt andern denckwuͤrdigen umſtaͤnden wol
zu behalten. Zu Londen waren am hellen mittae
ge vil Quaker in einen haufe zuſamen kommen /
ſo daß ſie faſt nicht alle in dem gemache raum
hatten. Als der Obrigkeit ſolches hinter bracht
worden ſchickten ſie etliche ſoldaten hin / welche
die gemeine zerſtoͤren / und fie alle aus dem hauſe
heraus treiben ſolten. Da fienun her aus gegan⸗
gen / bliben fie alle mit einander auff der gaſſe ⸗
in welcher felbiges haus gelegen: 7 ftehen’/
untervilem tumult und geſchrey der vorbeyge⸗
henden. Unter der gegenwaͤrtigen anzal aber
war auch Wilhelm Penn / der vorneme und be⸗
ruͤmte mann / den wir oben beſchriben / und Wilke
helm Madrves Fells und Margaretin, diebors
mals den Fell / nachmals aber den For geheyrar
tet / Eydam/ damals mehr ein ehrlicher als be⸗
ruͤmter kaufmann. Diſe beyde namen die ſolda⸗
ten von der gantzen gemeine/ fuͤreten fie weg / und
ſperreten ſie ein / daß ſie weder in ihr haus noch
auf die gaſſe gehe durfte / mit diſem vorwãd/weil
fie allebeyde in der ſelbigen verſamlung auf der
gaſſe geprediget haͤtte Dannenhero wurde nun
ein gerichtstag angeſtellet / und wider diſe leute
inqviriret. Das verbrechen ſolte ſeyn /es haͤtten
ſich Die Qvaker verſamlet (dag waren ihre wor⸗
te) mit gewatt und waffen/ unrechtmaͤßig auf⸗
ruͤriſchzu zerſt srüg der gemeine ruhe und zu ver⸗
achtung des Könige. Die beyde Wilhelm
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ten / auch
richter erſcheinen ſo ten / damit man ſehe daß ſie
recht demuͤtig und untertaͤnig erſchinen / auch zu
dem ende einer bon denen officianten diſen mäns
nern entgegen gegangẽ / und mit eigner hand ih⸗
nen den hut abgenommen / befolen doch die rich⸗
fer alſobald bey erſtem anblick ihrem diner / ſie
ſolten die. huͤte wider zuruͤck nemen und denen
maͤnnern auffſetzen / damit fiealfo ſelbſt ſolche
abnemen moͤchten. Allein das liſſen di ſe bey⸗
de männer wolbleibeny nachdem fiedierichter
elbft hiffen bedecken z als fie unbedecket wor
hnen,erfhinen toaren. Diſes verdroß die
ichter überalle maffen/und erfanten dan nenhe⸗
oes ſolte ein idwe der / gleſch als ob ſie de reſect
es Königs und deße gebot freventlich und mute
villig ausden augen geſetzet und verachtet haͤt⸗
en ur ſtraffe hirtzig marck erlegen.Es gilt aber
ey ven, Engellaͤndern eine marck fonilalgdrey
ucaten Allein Penn und Mad fkrittendarüber.
it den richtern heftig. Dannenhero wur⸗
u Die,zeugen hinein geruffen zwelche auf bes
ageny nichts ‚anders antworteten / als fie
tten Denn und Maden..im felbiger. der»
mlung auf der gaffen hören ‚etliche worte
roringen / was es gher der toorte-eigendlich
weſen / haͤtten fie nicht vernommen. Welche⸗
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jeuanig Penn und Madıy wie ſie beyderfeits
huvtige koͤpffe / und 100 e8 vommoͤten / von bered⸗
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ter junge waren / mit vilen und ſcharffen worten
widerlegten. Hirauff als der Syndicus und
der richter (deren namen ich ohne ihren ſchaden
mit ſtillſchweigen uͤbergehe) diſen leuten als ein
verbrechen vorwarff / fie hatten wider die ge⸗
meinen geſetze geſundiget / defendirete und ver⸗
teidigte Penn ſich und die ſeinigen dermaſſen /
daß derSyndicus ‚ weil er davor hilt / es habe
Penn die autoritaͤt und den reſpect ihrer gerich⸗
fe allzu fer gekraͤncket und beleidiget / darbey ih⸗
nen nicht eine geringe unwiſſenheit und boß⸗
heit fehuld gegeben befal / man ſolte ihn aus der
gerichts⸗ſtube hinaus fuͤren. Eben dergleichen
widerfuhr auch dem Mad / weil auch er zu kuͤn
und trotzig feine ſache ſchine zu verteidigen.
Nach vilen ſtreiten und kaͤmpffen kamen end⸗
lich die beyſitzer hinein / welche als ſie ihre pflicht
zu diſer gerichtsſache abgeleget / und alles was
fie bey difen/vorgelegten verbrechen nur tum
Eüntenyeraminiver und unterſuchet / endlich diſes
urteil faͤlleten / daß Penn auf der gaſſe in der
verſamlung geredet, Mad aber ſey an dem ver⸗
brechen / weßwegen er angeklaget worden / un⸗
ſchuidig / ſagten auch hirauf weiter nicht ein ein⸗
lges woꝛt. Welches urteil als es dems yndic
unvichter gar nit anſtand / die ſich durchaus op
der meynung nicht wolten abbringen laſſen — es
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ttenbeydedifemaner an folchem verbrechen ,
peßiwegen fie angeklagt worden / ſchuld / wur⸗
de ſie dahero wider Die beyſitzer fehr zornig und
‚erbittert / liſſen aber ſonderlich wider Eduart
Bushel ihren eyfer aus / gleich als ob er allein
die gantze ſache ſo dirigirte / und ſeine andere
collegen hirzu verfuͤrte / welches ihm denn / wie
fie ihn bedroheten / zu ſchlechten vorteil gedeyen
ſolte. Allein die geſchwornen beyſitzer bliben
bey ihrer meynung beſtaͤndig / nemlich es hätte
Penn nichts wider die geſebe gehandelt/ Mad
aber ſey von aller ſchuld befreyet; und fey dieſes
fo gar nicht dunckel und verborgen / daß es vil⸗
mer ein idweder Deutlich genung fehen koͤnte
Dahero auch fie, weilfieiveder aus gunſt noch
aus feindfchajft etwas täteny und im gerichte |
nichts vornemen / one was ihrepflicht und treue
von ihnen erforderte 7 ſich in geringften nicht
fürchteten. ' Da nun difes die beufiger alfo
vorgebracht / ing Benn noch freymuͤtiger und
fehärffer anzu veden / wie daß die richter nicht
bedaͤchten / was recht waͤre / ſondern vilmehr
das urteil uͤber die ſache faͤlleten / wie fie nur
elber wolten. Uber welche worte die jenigen⸗
Heim en rıfich alſo erzuͤrneten daß
te dem ſtockmeiſter ihn hiſſen wegfuͤren / unda
etten und banden ſchliſſen. Weil nun ſolcht⸗
jeftalt die richter ſelbſt unter einander nicht ei⸗
ng waren / und alſo mit einander ſtritten⸗
vur⸗
⸗ *
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wurde diſe ſache ſelbigen tag bey ſeite gelege
und die beklagte anff folgenden tag wider bor⸗
geladen. Als nun Denfelben andern tag diebens -
ſitzer widerum befraget worden 7 ob denndie
beyden maͤnner an der tat ſchuld hätten + oder
nicht: 7 antworteten fie abermals hirauff mit
nein/wie vorhin. Nach vile wortwechſel wider⸗
holete ver Syndicusdie ſtraffe der vorgedach⸗
ten virtzig marck / befal auch man fülte Penn
und Maden folange im gefänguiß behalten/ biß
fie die ſchuld erleget. Diſe ftraffe fagten fiey
hätten ſie dadurch verdinetz und waͤre diſes ihr
verbrechen / daß ſie beyde den richtern ſo hefftig
widerſprochen. Hirbey kunte nun Penn ſein
maul nicht länger halten’ und weil keiner die
- zuerkante ſtraffe erlegen wolte / kam befel / ſie
ſollten beyde ins gefaͤngniß gefuͤret werden.
Endlich wurde die ſache von dem untergerichte
an das obergerichte gebracht. Ein jdweder fuͤ⸗
te und defendirte feine ſache in eigner perfony
ging in die gemeine und brachte daſelbſt ſeine
notdurfft bey / und zwar in groſſer Freqvenzi
der buͤrgerſchafft / der vornemſten der ſtadt⸗
und viler vornemen herrn und Cavallire / wel⸗
che bey der Ingvifition mit zu gegen. Sonder⸗
lich war hirbey fehr dencfwärdig Penns os
ration und rede / welche / ob fie zwar in worten!
kurtz abgefchnieten und immer unterbrochen "
war / jdoch hing alles daran 7 wie ir |
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las lat) |
—J1 einander / und war olgendes inz
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van Es iſt wolkein menſch / dem nicht fein erfitteneg
unrecht groß bedänicken / moch auch ſonſt imand zu fin-
‚den / der nicht feine fachezu v ertheidigen / und die über ibm
ſchwehende Sefar abzı wenden / ſich hurtiz und geſchwind
erweiſen follte: Alein ob es mit uns vor itzo bey diſem ge⸗
richte ni vor difem tichterfiut alfo befehaffen/und ob unfere
Tlageninicht añoch geringer find alg die größedesubels/vef-
fen wir Defchuldfget werden/un womenrer hand zu eꝛwarten
Haben / werdet ihr leicht ſelbſt verſtehen koͤnnen/ wenn ihr
nur mit fleiſſigen ruhigen und von alfen affecten gan be= -
freieten bergen folches erwegen moffer. Dem fo läufft die
gange Flaye und der fireit doch endlich dahinnaus / daß wir
bey diſem gerichts · tage eil che ceremanfen unterlaſſen/ daß
wir nicht alſobald und frey wiliig / als ſchuldige unſerm
urteit heygefallen / daß wir zufrey und kuͤne / und nach are
per Fläger 7 Im gerichte geredet haben, Alſo hält man ſich
In folchen bagatell/ und in dergleichen geringen umd nichts
wuͤrdigen dingen bey ſo anfenlicher verfamlung rechtſchaf.
fener leute auf/ wir ſelbſt aber/indem mr unfere worte um
ceremonien angeklaget werden / ſind ſolcher geſtalt an der tat
unſchuldig. Idoch iſt deim wolfoein geſetz / weiches pie
jenigen verbindet / die vor gerichte geſtellet werden / ſch will
nicht ſagen / mit hloſſen haupte darzu ſtehen/ ſondern ſolches
felbften zu entbloͤſſen Zu dem da wir nieht aus unſerer eige⸗
nen willkur und beliben 7 fondern auf eurenbefel dife decke
= bauptes aufgefeist / wie fo gar f-!gamı und lächenifch ſt
sdoch / daß wir noch darzu / ind ihr nicht vilmehr geſtraft
werden follen. Idoch (man beſchuldiget uns) wir hätten
uicht kurtz und deutlich genung aufeine idwede frage geant⸗
wortef / daher auch diſe ımterlafuugunfereyfeherfoigkche auf
Feinerley weiße Fön epenfiret werds. UNefırda wir / um unter⸗
ſchidliche binge befragte bald geſchwigen un an ung gehalte/
bald auf enre morte geautwortet habẽ/ wiſſet ihr ſchon was
bp aa voneinem
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i einem iiivedenzu hallen fen. Sicht allemal befraftiget
» derientiye eine fache / der da ſchweiget / doch iſt auch diſes
firbey gewio /deß er dadurch ſolches auch nicht allemal |
| perneinet.. Da iſt es gut daß man redet / wenn das
fehmeigen ſchaden bringe, Wer aber ungefsagt ſich ver- |
| antwortet / was tutder wol anders / als daß er gelegenheit
gibt zu doͤſem verdacht / ſpott und laͤſterung Rimand it
ſchuidig / ſich ſelber anzuklagen. Daß aber manchmal uns
Bi) ein gefchwindeg und hartes wort entfaren feyn ſoll / was iſt
ER dag anders/alg was menſchliches / darvon ſich nimand aus- ·
| fehliffen Fan > Weil in diſer fache / wie in allen andern N
‘
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gemuͤte durch betruͤbniß umd traurigkeit rege gemacht wor“
den. Allein ſo find wir diejenigen nicht / die durch ſolche
| übereitung der zungen mehr als andere gefündiget/ ja wir J
Einnen ung nicht einmal erinnern / DAB wirvordismal
durch fotche unachtfamfeit gefüudiget hätten. Daß das iſt
unfer heutiges verbre chen / welches ung hir und auder or⸗
fen vorgeworffen wird / daß / da wir vor gerichte gezogen
morden / wir ung nicht nach art derjenigen / weicheum
pardon undanade bitten / vor eure fuͤſſe nider geworfien/ 7
oͤder folche delicate wörterchen und namen gebraucht / die
nur euren ohren / und zugleich auch unſern gemuͤtern iſtig
nachſtellen / und fo ja nicht itzund / doch in zukunſſt ſo
wol unſerer eigenen / als insgemein uuſer aller ſache
ſchaden tun Fönten. Wenn aber das anklagen und andere
firaffen heiſt / deren unrechtmaͤßige anklagen von ſich ab⸗ =
lenen / und was fie unrecht getan haben/ auffrichtig / jdoch
beſcheiden vorhalten / wolan fo wollen wir diſen namen
| behalten / als der ung zu nichts anderg/als zu unſern rum
Ka und zeugniß unſereꝛ rechtmaͤßigen tat gereichen kan. Juzwi⸗
ſchen da der gantze ſtreit und frage haupt ächlich in diſemn
punete beſtehet / ober doch) bejtchen ſoll / was das vor eine
fache ift / die wir getan / und von euch vor ein fo groß ver⸗
brechen anggeleget wird / wird verhoffentlich nimand leug⸗
nen koͤnnen / dab wir piramı gan recht gelan / von N |
IS dingen / maffe zu halten fehr ſchwer / fonderlich wenn dag |
aber untechemußig deiwegen geſtraſſt mwerden/ teilfginge
eh dat Wdas solches verbeut / oder verweret So mm aber
sein gefen nicht iſt / da iſt auch Feine übertretung. Dem dag
erjenige/der unfere fache ben diſem gericht unterfuchen fül/
— und allgemein geſetze allegiret / als den grund
und beweistum dee gantzen klage / citirt er warlich mit fein
eitiren nichts / und mit feinem ſagen / ſagt er nichts / weil ein
general dictum und allgenieiner ausſyruch auch generaliler
zu verſtehen iſt / nnd gemeine geſetze ohne fpecial-ftaturen
nicht verbinden koͤnnen / fo lange einer diſe regel auff diſes
inſonderheit / woruͤber die frage äft/und ver gantze ſtreit am
meiſten beruhet / meht applleiret. Naſſen die alter und ver⸗
ſtaͤndigen Koͤnine / welche dife geſetze gegeben / ingleichen die
alten und auffrichtigen rechtsgelehrten / welches leute
von groſſem verſtande waren/und die geſetze ſehr wol au⸗⸗
geleget haben / ſolche generalgeſetze timals ſo angenvmmen /
Daß fie nicht auf gew iſſe dinge/ perfonen/seiten/und andere
umſtaͤnde hätten Eönneniappticiiet werden, Dannenberg
ine ſtreit frage folcher geftalt nach dem gefege decidire und
ntſcheiden wollen iſt eben fo vil / als felbiges gar bey feite fr,
zen. Wiewol was Fan vor ein recht maͤßiges geſetze ſeyn /
velches verbent / was das göttliche geſetze gebeut / und die ge⸗
unde vernunffteinem dweden dietiret/hingegen teils aber
orſchreibet undgebeut/ mas jenes verbeut , und die na⸗
ur einem idweden unter ſaget / vornemlich in ſolchen din⸗
en / welche zur ehre des zroſſen Gottes / und deſſen dinſt ge⸗
eichen. Derowegen heiſt das gerechtigkeit handhaben /
Bere bus recht adminifteiven > Da man / wie wir mic
gleichen leuten anigo zu tun haben / gleich dife worte ho⸗
en muß: Stopffet ihuen doch das maul/nemet ſie hinweg /
nd firaffer fie. Da nun aber durch ein allgemein gefege zu⸗
elaſſen iſt / daß wer das gröffere vermag/auch dag ſchlechte.
e und geringere tun duͤrffe / was hinderts / da man mit
er religion / als dem aröften aute / fo umgehet / daß hir-
urch nicht auch alle andere geringere dinge / ob ſie gleich
uch ſehr wert zu halten / in ——— / nimand in —
| % 35
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KRoͤniges / des Parlaments / und des gemeinen volcks rechte
2 (40) —
moien partoßder was einmende / undfolchergeftaltind
kunfftig die allgemeine freyheit entzogen / ehegatten von ein ·
ander getrennet / die kinder hinweg genommen und zu ſela ⸗
ven gemacht / gantze amilien zerſtreuet / uñ / all unfer vermoͤ⸗
ge / ale fände gleichfam in triumphweg gefürer werde / důrf⸗
ten wir um des gewiſſens willen / durch verleun dung eines
idweden lumppen hundes nnd boßhafftigen veraͤchters / dex
unſer verderben liſtig zu befoͤrdern ſuchet. Der HErr des
himmels und der erden ſey in diſer ſache richten zwiſchen uns.
Es ift iderzeit das gerichte der zwelff manner ſer hoch gehal⸗
ten worde / da Patriti pon geburt / adeliche und andere vor⸗
neme leute der ſtadt ver. eydet da ſitzen / nnd nachdem fie die
zeugen abgehoͤret / ihr urteil fällen. So iſt auch bisher der 7
jenige Codex in arofen chren gehalten worden / worinne des
en en —
enthalten/roelches wir die große Charte zu nennen pflegen.
Ras aber bey diſem gerichts tage vor reſpect gend die beyfie
ser iſt erwiſen worden / welche doch völlige macht / die gautze
fache nach ihren gefallen abzutun haben ſolten / was hnen
por verdruß und widerwaͤrtlgkeit yon denen jenigen iſt ge-
macht worden / welche Ihre affecten auf keinerley weiſe koͤne
nen verbergen/noch in zaume halten / moͤgen ſie hirvon
ſelbſien zeugen. So weiſet es auch die ſache ſelbſten
aus/daß die große Charte ſey zur waͤchſernen naſe gemacht
worden / die man Fan drehen / wie man will; daß / wenn es
endlich fo fortgehen fol/diejenigen zeiten noch Fommen wer⸗
den / da eg nicht allein um die religion / ſendern auch um ven
ganzen estat gefehehen feyn wird / wenn nemlich ein idwe ⸗
der fich er kuͤnen darff zn tun / was bey diſem gerichte ge⸗
ſcheheniſt / und diſer richter und Syndicus getan hat 77
der fo gar fefte in feinen gemüte fich die Spaniſche ingvir
fition eingepreget hat. Was ung-anbelanaet / koͤnnen
wir / weil wir gar nicht angefiaget find / auch meht ver⸗
dammet werden / ja weil wir durch die geſchwornen rich" ⸗
ter ſind loßgeſprochen worden / bitten wir billig auitzt
um unfere ſreyheit. Was aber euch brsete { »
erden
I
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det ihrt nen Gott / umaler bifer
it allen ſchon alle mit einander rechenſchafft geben
Aein als Penn und Mad / nachdem fie ing
— geleget worden / halßſtarrig darauff
beſtanden / daß ſie die ſtraffe / die ihnen zu erkant
worden / nicht erlegen wolten gab Penns
vater das geld aue feinen eigenen beutel / und
befveiete ſie dadurch alle beyde vom gefaͤngniß.
Hirauf folget num wie Bach: und mili⸗
tariſch man mit difen leuten inder Graffſchafft
zu Suthrionien / oder Surien / verfahren ſey.
An etlichen orten filen die oberſten mit ihren
ſoldaten / und andere / auf ihren geheiß und befel
in der Quaker haͤußer / weil ſie aber keine urſach
hatten / warum fie ſolches thaͤten / wendeten ſie
difes vor / es waren in ihre. haͤuſern gewehre und
andere zum auffruhr und rebellion gehörige i ine
rumente und werckzeuge verftecketrfelbigezu
ſuchen waren fieanher gefoinmen. ‚Zudem en⸗
de viſitirten und befahen fie alles mit guter mus
e / und fleiß / griffen auch der leute guter anzund
yeraubetendifelbigen. Alſo wurdtendlich eine
jeroonheit daraus / daß dergleichen Soldaten
u Roß und zu Fuß / ohne einsigegegebene Or⸗
re diſe leute / wenn fie ihrem gottesdinſt ab⸗
varteten / anfilen / und ob gleich Fein feind
ugegen / dennoch gleichfam allarm bliſen
ind krig anfingen mit großer hefftigkeit./
rimm / sehen / en läftern: / gieic)
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getvere.Difes gefchahe fonderlich in dem flecken
flucht ſalviren muͤſten / riſſen fie aus / und ſuchten
als od fie den himmel ſelbſt ftürmen wolten,
Auf ſolche weiſe ftifjenfie nundie leute aus des '
nen orten / wofie beyfammen waren/herausauf
die gaſſen / von dar aber / wann ſie etwan ſtehen
bliben / oder nur ein wort fagten / welches doch
oͤffters und faſt allezeit geſchahe / riſſen ſie etliche
in Die gefaͤngniſſe gegen Die andern aber verfu⸗
ven fie auffs graufamfte mit ihrem militarifchen
Harslidovvn. Es war dafelbft ein gang haus, ”
voll Quaker die ihres Öottesdinftes pflegeten. "
Hirzu kamen fehr vil ſoldaten darunter auch ”
etliche reuter / die ale ihre büchfen fandarten ”
und gewere bey fich hatten. Won difen nun gin«
gen die jenigen/die zu fuß waren / hinein / filen ſie
unverzuͤglich an / und triben ihrer fo vil / als fie
ſahen / heraus. Als ſie heraus aufdie gaſſe
kamen / empfing fie die reuterey alſobald md.”
ging mit ihren pferden auffielog. Da nun diſe
leute fahen / daß fie ſich allein durch geſchwinde 4
—
überali / too fie nur kunten / einen außgang.
Allein die reuter faſten hirbey auch einen mut)
gaben den pferden die fporen , undgingenauf
manner und weiber 7 deren teils etliche hir /die
andern dorthin liffen 7 etlicheaber auch ftehen
bliben / tweilfie wegen hohen altersundinets
manglung der kraͤffte nicht fort kunten / loß / und
ſ hlugen fie auf den leib und ins geſichte mit h⸗
ven bůchſen / fo ſtarck ſie nur konten. Als diſes
ſolcher
(4:3) | |
ſoſcher geſtalt mit den reutern paſſirte / filen in⸗
offer —— auch zum hauſe heraus /
and fegten difen leute / die nunmer nicht wuſten /
wo aus noch ein / hinten nach / und fchlugenfie
mit ihren buͤc * — piquen fo hefftig / daß et⸗
fichedavon inftücken zerfprungen / gingen auch
nicht eher von dannen wider zuruͤcke / biß vile
verwundet iiderfilen / deren an der zal über eo.
waren. Dem ungeacht kamen die Quaker
uͤber nn Allein aud)
diſe fileinneuer troup zu roß und fuß mit glei⸗
cher hefftigkeit und fturm an. Als fienun felbige
wider herausgetribenyin die Flucht gejagetzund
umringet / gingen fie dermaffen mit ihnen um /
Daß auch.die erde von ihren blut befprenget
ward. Hir wurden ihrer abermals noch ein
malfovil als zuvor verreundet. Nach verflofz
fenen achttagen / als die Duaker ihre zuſam⸗
menkuͤnffte noch nicht einftelten Famen aber;
mals etliche reuter und fußknechte an dashauß.
Don difenging einer hinein in Die Hal
mit einer fehauffel voll kot und mift / und war
felbigen mitten unter die Duafer. Drauff
triben die fußEnechte fie aus dem haufe und aus
der gemeine, da fie aber heraus liffen / fols
geten ſie ihnen hinten nach / und verwundeten
etliche dermaſſen / daß fie faft drüber geſtorben
waren. Ob nun wot etliche unter ihren lands⸗
leuten waren welche durchdifen traurigen ans
blick / traͤnen / und Elagen Difer unfchuldigen leufe
J ce iv RE —
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zur barmhertzigkeit bewogen, ihnen in ihrer not
zu hülffe Famen 7 und fie in ibre häuferzogeny
machten ſich doch dife unbarmberßige lentedas
bin auch filen hinein fehlepten fie heraus / und
ſchlugen ihnen fo Dann lange zeit dag gervehe
‚um die füpffe. Etlichen auch fo gar des
nen tweibern 7 viffen fie die kleider ab ja et⸗
liche waren ſo unverſchaͤmt / daß ſie ſelbige auch
mit unzüchtigen und unkeuſchen handen anti 4
ven durften. Unter andern war eine fehtwans
gere frau 7 Die fie unterwegens weggenommen
hatten / welcher 2. ſoldaten einer pͤebich J
fe zwey mal auf den leib 7 einmal auff die. 7
bruſt fihlug 7 der ander aber ihr koth ins
gefichte- warff deumaffen , daß fie her⸗
nachmals abortirte. Sirbey wurden 18. 7
perfonen verwundet. Doch war hirdurch
weder denen Quakern / ihte sufammenkünffte
anzuflellen 7 och auch denen foldaten , fie zu J
verfolgen die Luft vergangen: Derohalben als Ei;
die Quaker widerum und zwar fehe oͤffters ſich
zuſammen einfanden/ kamen auch die ſoldaten
wider / verfolgten ſte gleicher geſtalt / und ſchlu⸗ J
gen fie dermaffen widerum ab⸗ daß nochmals
Die erde mit ihren blut befeuchtet wurde
und mehr alszo,von ihnenfilen. "Als difes ei
Der don denen graͤntze inſpectorn fonftein feie 1
ner befcheidener mann, oder/der ach zum wer
nigften nicht fo gar ſcharff und harte war / ſahe
und bedaurete/auch zugleich erinnerte/ fie ger 4
;
\
nun wol diefe leutenimals bey nacht;
zeit oder alleine zufammen Famen / damit fie
nicht das anfehen Haben möchten / als ob fie et⸗
wa ein lichtſcheuendes bubenſtuͤcke vor hätten /
kamen fie Doch fonft zur andern zeit nicht weni⸗
ger mit groſſer behutfamkeit und ohne den ge-
eingften tumult zuſammen / wie auch allezeit mit
der gröften furcht / es möchte ein groͤſſer unglück
erfolgen. Indeſſen unterlieſſen ſie / ob ſie gleich
dem ohngeachtet manchmal fo angetroffen und
hefftig geaͤngſtiget worden / dennoch micht / we⸗
gen der vorſtehenden gefar eben ſolche zeit ab⸗
awarten / und an beſtimtem orte zu erfeheinen,
Manchmal trug ſichs zu / daß man die leute aus
enen haufern/da fieöffters und am meiſten zus
ammen kamen / heraus getrieben / und ihnen ih⸗
© eigene haͤuſer dermaſſen geſperret wurbden/
ak man auch den Eingang und die türen auff
efel der obrigkeit mir kalck ‚und ſteinen ver-
naurete: Wiewol die Quaker/ weil fie
heineten 7 es ſey ein idiveder / hert
Spule a a 2 ſei⸗
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feines eignen hauſes/ felbige wider eröffneten?
ohnedaß fieiemand Darum gefragt oder begruͤſt
hätten / und darinnen wie vormals weiter zu⸗
fammen kamen. Difes jar merckten Die Qua⸗
Fer an / daß man von ihren leuten / von felbiger
zeit an / da der koͤnig wider zur kom⸗
men / bis dahin über acht tauſend ins gefaͤngnus
geleget / wuͤrden auch uͤber ſechs hundert noch
darinne behalten. In ſolchem zuſtande verbliß
es nun big anno 72. Zn welchem jare der
ſehr denckwuͤrdige krig zwiſchen den koͤnig von
groß Britañien und dem Koͤnig von Franckreich
auff der einen / und denen vereinigten Niderlan⸗
den auff der. andern ſeite ſich entſan. In wel⸗
chem krige unſere leute ſo wol in der ſee⸗ſchlacht
die unvergleichliche victor ie von beyden Koͤni⸗
gen erhilten / als auch zu lande victoriſirten /
weil fie von fo groſſen armeen zweyer maͤchti⸗
gen koͤnige und zweyer Biſchoͤffe / die mehr leute
zu verderben als zu erhalten ſuchten / nicht kon⸗
ten uͤberwunden werden, Bey anfang ſolches
kriges gab koͤnig Carl in Engelland / aus beyſor⸗
ge / es moͤchte ſolcher krig / welchen er auswerts
fuͤrte / zu hauſe einiger maſſen anlaß und gele⸗
genheit zum auffrur geben befel / damit er fride /⸗
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ruhe und eintracht unter, feinen unterkanen
in feinem reiche erhalten möchte, alle andere re⸗
ligions genoffen/ außgenommen die Papiſten⸗
und alfo auc) die Duakerynicht nur weiter nicht
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zunerfalgen / fondern auch ihnen ihre freyheit
und exercitium religionis ungehindert zu eu
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en. D hero die Quaker / gleich als od fie aus
einem hefftigen ſturm in den hafen eingelaufs
fen / in erwegung der vergangenen annemlige
keit der gegenwaͤttigen und hoffnung der. zur
Tünfftigen zeit / ſich hertzlich erfreuten und übers
all darauf mit fleiß bedacht waren / wie ſie ihre
ſachen widerum in guten ſtand und ordnung
bringen möchten: Allein diſe ruhe und ſicherhen
werete nicht lange / nemlich nicht laͤnger / als
der krig wiſchen den Engellaͤndern und Hollaͤn⸗
dern werete / welcher gar bald und nach zweyen
jaren ſich endigte: Wie es etwan unter alten
freunden und bruͤdern herzu gehen pfleget / die
ſich war gar leicht / aber Doch nicht lange zan⸗
cken / und wenn der zorn vorbey / einander nur
deſto liber haben. Dannenhero wurden diſe
leute auch widerum aufs heftigſte angefochten,
faſt wie die jenigen / welche ſchon einmal im ha⸗
fen ſeyn / die aber ein neuer ſturm unverhofft
widerum heraus auf die offenbare fee treibet /
bald hir bald dahin ſchlaͤget / und in die Aufferfte
lebens gefar verſetzet. Imwiſchen da ich bis ans
hero alles von diſen leuten / was denckwuͤrdig
geweſen / angemercket / da auch nachmals wenig
ſich begeben / welches nicht dem jenigen gleich,
was ſich vorher ſchon zugetragen hatte / als habe
ich mir vorgeſetzet / das ruͤckſtaͤndige / was noch
uͤbrig⸗ war ordentlich idoch gang kuͤrtzlich zu be⸗
ſchreibe. |
Zur felbigen zeit fagte fich George For
hor / nachdem er gang Engelland mehr als 1“
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Scheiben / denn was er auf feiner ſchiffart vor
(428)
mal herum gereifet ( und nun ee ee
darinnen in verfündigung undaußbreitung ſei⸗
ner religion zur gnüge getan) erwolle hinfüro
nicht nur einheimifch weiter ſich bemuͤhen / ſon⸗
dern auch zu den außlaͤndern gehen / und auch
da etwas unternemen. Dannenhero begab er
ſich anno 7ı. auf die offenbare ſee / und ging in
das Engellaͤndiſche America / damit er ſeine
glaubens brüder beſuchen / ſie ftärcfen und auff-
muntern möchte/daß fie Die angenommenelehre
und glauben vein und unverfäifeht behaltenund
erhalten möchten: Alfoginger erftlichen mdie
barmudifchen Inſeln / von da er in Jamale
cam, Marilandiam, Virginiam Jen Sarfas
raen / in die infel Longam ımd endlich nach
Rhodum. Aus difer Inſel Rhodo ſchrib
For Anno 72. im virdten Monatamı9. Ta⸗
ge eine reifebefchreibung in geftalt eines briffes/ /
und ſchickte fie von dar nach Engelland zu ſei⸗
nen bruͤdern / davon ich ſelbſt ein exemplar habe.
Doch finde ich darinnen nichts anders be⸗
wetter gehabt / was er vor ſturm und ungewit⸗
ter außgeſtanden / wieein und ander ort und "
land befchaffen geweſen / was fie in Denen lands
fhafften und feeküftenswo fie angelandet / vor”
gemeinen ihrer veligions > verivandten ange
troffen oder angeordnet und zuſammen beruf N
fen. Dergleichen fich gar vil aufgehalten in der. |
Inſel Virginia und Rhode 7 mit = vor
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hilt und die richter zu vergnuͤgen nimals er⸗
mangelte. Der gantze ſtreit beruhete auff den
ge vorher waren vorgebracht worden / nur ver⸗
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achteten und verlachten. Wie aber Fox/ weil
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er in diſem gefaͤngniß gelegen / feine zeit zuge⸗
bracht / bezeugen vil kleine werckgen / die er dar⸗
inne geſchriben / ſonderlich dasienige/ / welches
das glaubens bekaͤntniß von Jeſu Chriſto in ſich
faſſet / und aus vilen ſpruͤchen der ſchrifft neues
teſtamentes in gar fonderbarer ordnung zuſam⸗
men getragen iſt. So hat auch Fox bey diſer
woͤßigen jeit / da er im gefaͤngnis gelegen un⸗
terſchidliche gefpräche mit vilen gelehrten gehal⸗
den. Sn welchen er doch. mehr als —
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Worden / ſey er auch anitzo unter dem E⸗
va gelio nicht unzulaͤßlig / ebenfalls wie der ehe⸗
bruchh und dergleichen laſter / die im geſetze verbo⸗
ten geweſen /nunmero Feines weges zugelaſſen
wären ; ward Foyx über dergleichen ihm unge⸗
wönlichen ſchluß / und weil er nicht wuſte / wie Die
Sonfegqvenz oder folgerung zu machen waͤre /
bermaffen ungehalten / daß er fich auch ſehr er⸗
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h che (handliche lügen und verlaumdungen ausa
\ | suftoffen. Ein anderer. geiftlicher / welcher
| einsmals mit Foxen wegen ber vollkommen⸗
ö heit der heiligen in difem leben fich unterredet /
und ihm vil exempel aus heiliger ſchrifft hirbey
vorgehalten weil er in vergleichen art zu
fchlüffen einem großen nachdruck zu ligen ver-
| meinte / ging zu Foren hin / und fragte
FE ihn was er doch dißfalls von fich hilte /
IR bat ihn auch gar inftandig / er mogte ihm
IE hirinne feine meynungen aufrichtig entde⸗
cken. Worauf aber For, nicht einmal
| erwartende / wohin er eigendlich mit dergleichen |
| frage zilte nichts anders als dife worte zur
Antwort gab: Ich bin durch gottes gnade ders .
jenige / der ich bin und fagte alfo zwar weder
| ja / noch nein doch gab er deutlich genung an
| tag / was feine meinung waͤre. Endlich
ward Fors nachdem er: vor vilen gerichten
vergeblich vorgeftandeny Durch verimittelung |
| des Oberland-richters in England / des Alefü, |
loßgelaßen / und kam wider: nachdem er lange
zeit algein wittwer gleichfam war herum ges
gangen,zu den feinigen und zu feinem weibe / da
er denn mit felbigen eine zeitlang fo gerubig
lebete daß man von Foren nichts. zu far
gen wufte Inzwiſchen ſchrib / und vers
ſchickte Fox vil vermahnungs- wie auch an
dere briffe folche dinge betreffende / Dar
innen er meinte z daß feine arbeit nicht
' ver⸗
vergeblich feyn wurde. Alſo fehrib er an dieins
den in Amſterdam / wie auch an die Papiſten/
ja gar an den Pabſt zu Kom y wie au ch
an die Gouverneurs in klein Afticarende
Kch am den Tuͤrckiſchen Keyſer ſelbſten dem
er auf der überfihrifft den titul des groſſen
Tuͤrckens beplegete 7 welcher name Doc)
bey felbigem boſck und in ihrer ſprache fehe :
unangenehm und harte klingt. Jedoch fehrib -
Fo / gab auch alle diſe brife in druck / in ſeiner
Engliſthen ſprache / ſchickte fie abermichez
noch Eß fie ſchicken weder in difee» noch in.
anderefprachen überfeget zan die jenigenperfor
nen an Die fie geſchriben / daß fiealfonikmerson
feinem unmüfligen 7 fich vit jutrauenden 7
2 einbildiſchen gemüte zeugen konnen/ als
daß ſie einigen nutzen folten gehabt haben.
Anno 74. dem 5. und i6. Odobris
ward ein colloquium oder unterredung
in der Baptiſten Eivche zwiſchen denen
Quakern und Baptiften von der per»
fon Jeſu Chriſti angejtellet. Die unters
redenden perfanen waren auf feiten der Duaz
ker & Withad, St. Criſpus, G,Keith, und
W- Penn. Auf der Baptiſten feire aber
war Th, Hickius , Jer. Joes , Gv. Kiffin;
und Th. Plantius, welche alle bey ihrer ges
meine DAS ame der. kirchen⸗diner verwal⸗
teten. Die urſache deſſen war ein
Ee huch /
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BIO 5 3
buch, welches Hickius heraus gegeben unddars
innen die Duaer beſchuldiget / fiewären Feine
chriſten / ſintemal fie lehreten / Chriſtus ſey keine
perſon / welche anffer den menſchen wäre / ſon⸗
dern das innerliche licht des hertzens ſey bey ei⸗
nem jdreede menſchen Chriſtus. Welches daß es
von ihnen geleret worden / wolte die Quaker be⸗
wiſen haben; koͤnten fie es aber nicht erweiſen
wolten fie / daß der verläumbder von ihrer ger.
meine gebürend abgeftraffet werde, Denerften
tag nun wurde Der Quafer meinung unterſu⸗
chet Da denn die Baptiſten diſe worte anfuͤr⸗
tenydieetwan in einem buche von den Quakern
geſchriben ſtunden / Chriſtus fey nimals nit:
fleifchlichen augen von einem. menfchen gefehben
worden. Aus welchen worten aber als die Bas
ptiften nochnicht erweifen konten / was fiedenen
Duakern fehuld gaben / (indem die Quaker diſe
wortefoaußlegten / daß es zwar gewis / daß
Ehriftus/fo ferne er ein menſch waͤre / und euſer⸗
lich ; von den menſchen wäre geſehen worden /
dennoch fo ferne er Gott iſt / ſeh er nimals geſe⸗
hen worden; und weil nach der ſchrifft diſe re⸗
dens⸗art / Chriſtum ſehen / bißweilen fo vil heiſſe /
als Chriſtum erkennen / liben / und ehren / ſo ſex
auch dieſes klar / daß ſolches nicht mit den lei⸗
bes⸗ſondern gemuͤts⸗augen geſchehen koͤnne be⸗
muͤheten ſich die Baptiſten bey den ander. "
Convent durch einen andern grund zu erwei⸗
ſen die Quaker waͤren Feine Ehriften 7 In 4
wei
\
" anttortetenyundertoifen/ wie leppifet un Eine
dinge / die nichts zur fache dineten / und machten
vil umſchweiffe Als fie aber auch damit nicht
Euntenzurechte kommen / undfichgt eichwol⸗
wie es insgemein geſchicht / vor eine ſham⸗ hil⸗
ten / daß fie wären widerleget und eingetriben
worden / meinten ſie den fig durch oil unndrige
orte thalten 7 und
en nen groen tumult und geſchrey
‚anzda inzwiſchen die Quaker mit ruhigen /bee
-Rändigen und fich ſelbſt gelaffenen gemüte gang |
ſtille darzu ſchwigen / und Ihren ſturm / wie et⸗
wan felſen die wellen aufnamen Fund zuruͤcke
ſchlugen. Alſo gingen ſie unberrichter/ ja durch
ſolche reden viliner verfthlimmerter.fache von
einander. De
f Studiofös Theologiz ingank Europä fie
666 “
ich ani&o vil darvon anfüre. 3 on diſem buche
ſchickte er auch zwey eremplaria zum geſchenck
an alle und ide geſandten der Könige und Fuͤr⸗
fen, welche dazumal zu Nimmegen wegen Des
allgemeinen friden: fehluffes waren zufammen
Eomensdaß auch fie folche in veiffe überlegung 3
hen und ein idweder an feinen Eonig und fünften
Ahicken ſolte / damit fie felbige lefen und unterſu⸗
chen moͤchten / ſchrib auch zugleich an einen idwe⸗
den avermanungssbrife/daß gleichwie ihnen Die
forge des gantzen heiligen römifchen reichs uber“
laſſen alſo ſolten fie auch mit allem fleißauf die
allgemeine ruhe und wolfart der gangen Chri⸗
ſtenheit bedacht ſeyn. Wider diſe lehrſetze ſchrib
Nicolaus Arnold / Profeſſ. Theolog. auff der
Univerſitaͤt zu Franequer eine Theologiſche Ex-
ercitation de Quakeriſmo, in welcher er kurtz
des Barclaji meinung widerlegte / als welche
ſchon laͤngſt von andern auff die bane gebracht /
und von unſern leuten zur gnuͤge beantwortet
wäre. Kurs darauf ſchrib Thomas Brow/
ein Schottlaͤnder / des Barclaji landsman / ein
prediger / und zwar einer von denen faſt zwey
tauſenden / die von ihrem amte abgeſetzt wor⸗
den darum / daß ſie ſich der Biſchoͤfflichen herr⸗
ſchafft nicht wolten unteꝛweꝛffen / uͤber das groſ⸗
ſe werck des Barclaji ein groß und dicke buch in
Engliſcher ſprache / worinnen als Barclajus
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meinte / daß er offtmals der Quaker meinung
nicht getzoffen / un gllzuweit gusſchweiffete / ant⸗
wor⸗
| a (437)
tvortere —— ſelber Darauf in eben Der
ſprache doch brachte er nichts mer und nichts
weniger in feinem buche darwider vor / als was
ihm zur ſache noͤtig zu feyn beduͤnckte. Nach dis
fen gab auch Joh George Baͤyer D. und Prof,
Theol zu Jene / ein Lutheraner / eine Differta-
tion heraus wider des Barclaji lehre/die in ſei⸗
nen lehrſetzen und Apologie enthalten/von dem
urfprung der waren feligmachenden erkaͤntniß
Gottes. Weiler nun in ſelbiger etliche reden
des Barclaji verworffen / Die entweder gantz
ungereimt und abſurd, oder doch ſehr dunckel
waͤren / daraus man nicht ſehen koͤnte / was
Barelajus haben wolte; ‚antwortete hirauf ©.
Keith / der gelehrte Philofophus und ſonder⸗
ich gute Logicus,an ftatt des Barclaji/der das
zumal mit andern fachenzutunbatte / und er⸗
kaͤrte die worte und den verftand feines guten
veundes wider Bayern etwas deutlicher / und,
abfolvirte das gantze werck in einer einsigen ge
genſchrifft / worauff aber H.D.Bäyer nicht wi⸗
der geantwortet hat. Endch ſchrib gohañ Chri⸗
ſtoph Holthuſius / prediger und paſtor Augſpur⸗
giſcher Confeflion zu Franckfurt am Mayn /
in feiner teutſchen ſprache ein gꝛoſſes werck / wel⸗
ches er nennete den Teutſchen Anti ⸗Barcla⸗
zjum welches buch wol wert iſt / weil die Quaker
— noch nicht geantwortet / daß es einer
von ihren — kehrerne genau uͤberlege
und examin
——— difen 75. jare sat Michael Mo-
knus
—— —— nn
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2 (48 )%$- SAN
linus ein Spanier /. prifter und Theolog,)
Doct. zu Nom in Italienſcher ſprache ſein buch
heraus / welches er nennete den geiſtlichen
vil jar in dẽ
gelegen / widerum hervor ſuchte / und eine groſſe
greiffen / anfuͤrete. Diſe feete ward der Cen
wasdiler mann gelehret / und wie ce endlich ©
Mic ihm abgelaufen weit es eine fache iR die
N WIR in see: m. been
Ba —
j \ 1 N BANN .
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B(4)@
‚denen. Hiftoricis und gelehrten unſerer n
mehr als zu wol bekant / weiter nichts geden⸗
‚cken. Wie nun nachdem der Quaker name
dekant worden /nichts unter denen chriſten in
der religion 4. infitten/ und im gemeinen leben
etwan mit geöffern fleiß ausgefonnen und aus⸗⸗
‚gedacht / oder don der allgemeinen gewonheit .
abgeſondert und entfernet war / deſſen urheber/
‚gönnen oder freunde nicht gleich die Quaker
‚hätten ſeyn müffen / alfo fehriben die meiften
alfobald in Italien und anderer orten die urfa-
che undden urfprungdifer fecte und lehren denen
Duakern die in Engellaud waren / zu / und di⸗
fenfollten fie alſobald gleich feyn. Doch hat
teman auch gleicher geftalt in Engelland nicht
lange hernach folche Quaker / die gleichfam von
jenen religiöfen leuten / welche fie Myfticos
nenntenyberfproften /und ſo zu ſagen / als aͤſte
Don den Obietiſten waren / Die aus einen ſtock
und ftam einerley art und natur behilten. Wel⸗
t her verbacht und rede denn um fo vil gröffer
‚ward weil die Quaker / vornemlich der Barcla-
I: in ſeiner Apologie die alten Myfticos
nderlich ruͤmte und lobete. Am ‚allermeiften
Abersweil Reit nicht lange bernach i in feinem. bu⸗
De 7 genant der weg zur ſtadt Gottes /
elchesie ie fprache heraus gab⸗ die
tpflankte daß esallerdings fchine/
als ob er Denen Qaneiten in diſer lehre hülfz
N { Ce FL li che
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| R440)8 |
Kiche hand Ierffere umd init Ihnen in Difeng fkuck oa
nig ware. Weil demnach ſolche meynung in der
Jeute gemuͤter ſich da mals fo feſte geſetzet⸗ auch
fie noch bis izund eingenomen har, daß nemlich
Die Quaker eben zu der der Myſticorum
gehoͤrte / oder es wäre doch zwiſchen ihnen uñ den
Qvieciften ein fehlechter unterſcheid/ wil ich eis
nen kurtzen inhalt diſer lehre / ſonderlich aus
Feiths huche / excerpiren / doeh füydaßiichnichte
von meinen worten hinzufüne , ohne vie bloffe
überfegung. Es befichet aber bifelbe darinne ;
Wir ſollen ung eutzihen von allem eitlen und irdiſchen ge · |
dancken / auch kon d enjenigen/die bloß mit dem gemte ge⸗
Ichehen / ja ſo gar auch von den götilfchen / welche nemlih
‚ ven worten oder propofitionikus unferworfen/und ſo be⸗
ſchafſen / daß fie in gewiſſe ſchlugreden und gruoͤnde / die an
Ders wo her genommen / gebrach werden Finnen. Man
muß / wenn ſich Gott in den meuſchen offenbaret / in dem ſa⸗
anen Gottes / welcher in dem menſchen ſelbſten iſt ind wenn
Got! durch denſelben in der menfchen herg einfliſſet / fich
hin unahen / und zu Spt wenden /in dem ſaamen Gottes/
Anter den einfluß und wuͤrckung Sorfeg in ihm / und nur bis
ſen ſiũen desgemäreg/bfe von Gott herruren / nachhengen/ &
daß iſt / dem fehen hoͤren / richen / fuͤen ſchmecten des geiſtes /
And ber mache / und des lich esnd be lebens Gottes it
Lhriſto in difen fanmen um AO If ES gur/doßdermenfchr —
76 dem er ich aufjdife art zu Gott Drkerer hat 7 in difem
zuſtande verbleibe und verharre mit bier gedult/geln ſſenhelt MR
Ben 5: 0 1 = >
w 5 J
las) M
one gerofife en / nichts / was nicht. difer innerliche an rey / diſer
geiftliche lerer und ratgeber lehret / nichts /d hue diſelbigt klar
heit und gewißneit. Ja alsdeũ ſieht der geiſt ſchon bey uus
vn ichtet fich aul/und machet / daß wir innuerlich die
ſreyheit fuͤlen / und ung frey gelaſſen werde etwas zu tun/ det
geiſt befele num entweder etwas / oder laſſe etwas geſchehen⸗
Alſo iſt billig / daß der glaube anfänglich nur handele durch
empfangen / nachmals aber durch qusuͤben / wie etiva ein
pfropfi -reiß erſtlich etwas von dem baume annimmet /
nachmals aher waͤchſet und frucht bringet Daß mit
diſem manne Die übrigen Quaker dazumal in
ſolchem ſtuͤck einig gemwefenzund noch einig feyns
it auſſer allen zweiffel. Snzwifchen obwol
diſe Myttici,nemlich die Moliniften und Qua⸗
Ferstwelches aus dem ı mas wir augefuͤret⸗
leichtlich erhellet / in diſer lehre und ın difem
udio bißher gleiches. finnes find / auch Eeie
1er des andern feinem exempel nach zufolgen
ſich fuͤrchtet oder ſchaͤmet / bleibet dennoch umter
iden ein ſehr groſſer unterfcheid:: ja es ifEnoch
An ſtreit wie ferne die. ‚Moliniften difen
hrer feelforgern z denen heiligen ordnun⸗
gen / und vilen gebräuchen annoch anhau⸗
gen / Die Quaker aber dergleichen Prin-
Iplis und regeln insgefamt abgefagt. Dans
enbero ich auch von diſer als einer
fo gar fehweren und dunckeln ſache / wei⸗
til
fer nicht
2
Nachdem es nun in Engelland von dem biß⸗
herigen krige wider ftille / und mit unfern —*
J J \ hr
a. We. -
‚ein teil Teutſchlandes die ihrigen/der? wenigin
in ee
fride gemacht worden brach der längfegehegte
undfeft eingewurtzelte gram und haß gegen Die
Quaker / wie auch der zorn ungeim ‚der bißhero
ein wenigaufgehoͤret und nachgelaſſen / wideſum
aus de krig wider fie vo neuen anzufange. Denn
fo meinte Fox / er hättenoch bey denen Duaker
gar fehr vil zu tun / nndmüffe felbige wiegubers
niire. Indem er nmũ alſo mit groffer Einheit und
verwegenheit vor andern feinen fleis in predigen N
erwiß / und ſich feiner leute treulich annamz ge⸗
rit er dadurch in vilerley gefar. Nicht vil beſſer
ging es auch Penn und Keithen Ob ſie aber
der gefahr entflihen wolten / oder weil ſie da⸗
‚dor hilten / fie koͤnten und ſolten auch ande 4
ver ‚orten ſich um ihre leute mit ihren guten
"Math und ſchutz wol verdint machen / gingen
fie anno 77 mit einander in Holland und in #
diſen landen fich aufhilten / dafelbft zu befuche N.
Was ſie aber auff difer reife vorgenommen z
will ich im folgenden buche erzelen. Indeſſen
wurden ihrer vil ſehr geplaget auch il ſehr un⸗
terdruckt / alſo daß das elend von tage zutage
‚immer groͤſſer ward Sonderlich entftand aber⸗
mals eine neue verfolgung in der Probdint N
thingã / welche von dar über — Leg =
‚und endlich anno go. über alle landfehaften ins J
gemein und faſt uͤber das gantze volck ſich er⸗
ftreckte. Diie drangſal beſchub Denn und 7
Mad / nebit vilen andern in felbigem jare »
RR: 16423) 0,
velche mit difen armen leuten in einer und
war fd genauen gefellfehafft und gemeine lebe⸗
daß was jenen widerfur / fie ſich anmaſſe⸗
en als ob es ihnen ſelbſt widerfuͤre / mit groſſen
leiß / ſchickten auch deßwegen ihre klagen an
en König und das Parlament / damit fie doch
in die noth und. das zugefügte unrecht der ihri-
en einmal gedencken / und ihnen wider fb groſ⸗
5 und langwiriges elend rat und hülffe ſchaf⸗
en möchten. Wiwol ich nun 7 wieleichtzu
rachten / von folcher bedrängnis vil erempel
iv. Eonte mit beyfügen / fo will ich doch, damit
nicht ausdenen mir vorgefesten ſchrancken
zoͤglichſter kuͤrtze außfchreite , hirvon nur.
wen erempelerzelen / welche zwar jene / die
ie andern angefüret / wie ich ganslich davor
alte / wol auch mögen gewuft haben / idoch
on ihnen /weißnicht aus wasurfachen / mit
llfchtveigen uͤbergangen worden find / die
ber indeffen noch gar vil perfonen im frifchen
ndenchen haben werden. Denn ich fchreibe
ichts anders, als worvon ich gewiſſe nachricht
abe. Wilhelm Godrig von Banwal iı
er graffchafft Sommerſeth ward von den
ichtern aufesleget / er folte einen zeugen⸗ eyd ab⸗
gen / weil er aber ſich hiruͤber ein groß gewiſ⸗
en machte / ſchlug er ſolches ab Dannenhero
vard er ins gefaͤngnis geleget und aller ſeiner
uͤter beraubet 7 fü mol was bewegliche gůter
varen / deren preiß auf244. pfund men Hi
En; ER chatze
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J 64
ſchaͤtzet ward/ als auch feine mewelichẽ wor⸗
von er jaͤrlich ohngefehr ſechtzig pfund ſterlings
einzunemen hatte / endlich nachdem er 13. Jar
gefangen gefeffen / wurden alle feine güterder
koͤniglichen kammer zugefchlagen. Michael
Renald / eimreicherund wolbabender bauer
in der Grafſchafft Berceria 7 war von feinen
guͤtern ein jar den zehende fehuldia,fo ohngefehr |
10. pfund fterlings austrug. Als er aber füls
ches geld ich zu gegeben megerterund deßwegen
von feinem ſchuldmañ vor gerichte.citiretwandy -
er aber fich nicht gerne in Proceß einlaffen, fon
dern liber allen ja den groͤſten ſchaden über fich H
geben laſſen wolte / als fich in folche ftreitfache
perwickeln / ward die fache vor gevichte fügemite
telt / und ihm Davor dife ſtraffe/ weßmwegen ihn
feine yoiderpart verklaget / zu erkant / daß diejeni⸗
gen / welche Die ſtraffe vollſtreckte / ſolten aus ſei⸗
nein vieh und getreyde zur ſtraffe vor ıo pfund M
16 pfund ferlingsnemen. Mit welcher fumme 4
als diſe leute / die fo liſtig / eyfrig / und ernſtlich auf
ihren vorteil zu ſehen wuften/noch nicht zu fiden
waren/ namen jieaufg7 pfundzdie Diner. aber *
machten fi) ausdenen korn hauffen/ das noch 4
nicht auf Die kornboͤden aufgefehüttet war zauf
die 12 pfund_ferlings. Dazumat zeleten Die
Duafer von ihrenverftorbenendieandenfehlie
Y und wunden / ſo fie wegen der gehaltenen zu⸗
ammenkuͤnfte bekomen / geſtorben waren / we⸗
hundert und drey und virgig Als aber dieſes ſo m
—— Engel⸗
e 4) wi
Engelland pafirtey machte manin Schott⸗
fand/fonderl.in dem mitternächtigen thelleden
Duakern vil zufchaffen wegen ihrer öffentlichen .
serfamlungen,in dein man etlichen groſſe geld?
firaffen auferlegtevetlichenvdte folche nicht geben
olten / ihre güter wegnam / die doch offtmals
noch einmal fopilausnugenvale fie ſchuldig wa⸗
ren. Etliche wurdenin elender gefangenfchafft
fange zeit behalten/darunter. auch des Barclaji
Barevvonmelche wiꝛ imerften buche gemeldet,
und Alexander Skeine war / der fonft ein vor⸗
nehmer des Rats in der Stad Aberdon. Bey
ſolchem elend und Drangfaal that diſes Denen
leuten am allermeiften. weh / und ſchmertzte fie
vor allen andern / daß fie fahen und merckten / wie
man ihre religion / ihre ſitten und thaten fo gar
ſpoͤttiſch und hoͤniſch durchzuzihen / und zu verlaͤ⸗
ftern wufte. Denn fo wurden diſelbige überall
in Pasquillen / verfen und gemelden die ſehr
garftig und ſchaͤndlich waren / von nichts wuͤr⸗
digen leuten offtmals beſchriben und vorgeſtel⸗
let. Alſo war. bey zuſammenkuͤnfften gu⸗
ter freunde. / bey gaſtereyen / oder andern
ſauffgelacken kein liderlicher und kurtz wei⸗
liger Bickelhering zufinden / welcher etwan ger⸗
ne eine kurtzweile oder poſſen vorbringen oder
machen. wolte / der nicht. alſobald wie ein
Quaker zu reden und ſich anzuſtellen ges
wuſt. Ingleichen traten alıch keine ſo ges
ringe / gemeine und garſtige Suackfalber,
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— J N;
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marckſchreyer / und tafchenfpiler, auffiwelche)
wenn Be andere gerne deleetnen uñ ihnen ein ges
lächter machen wolten / daß nemlichdie zuſchau⸗
er uͤber fie lachen folten / nicht gleichergeſtalt di⸗
ſer minen und geberden an fich genommen hätz
en. So muften auch die Quaker in denen
ſchauſpilen auff den Theatris,in Comedieit
und in Opern welche fonftswenn Eeinezotteny '
—4
ſchand/ und narrens boſſen in worten und were
chen vorgebracht werden / die leute ſchlecht ver⸗
gnuͤgen / ſich auf fuͤren / dergleichen Theatraliſche
perſonen / handelungen / reden / und bewegungen
ſich zueigne / und ſich ſolchergeſtalt võ den jenge
zeige laſſen / welche als lehrmeiſter dag menſchl.
leben. gleichſam in einem, ſpigel vorftellen und
vor augen malen wolten. Ja an fürftlichen
höffen und bey dem Könige felbften , Funtendie
kurtzweiligen raͤte / welche fich folche Herren zur u
ergögligkeit ihres gemüts nach ausgeftandener
arbeit unter ihren dinern zu halten pflegen Feis
nen gröffern poffen machen / als wenn fiemie
ihrem munde/ gefichte 7 fiimmeundbewegun.
gen einen Quaker vorftellten. "Eine artige hie ”
ſtorie hirvon habe ich mir von ihren leute erzelen 4
laſſen. In Engelland lebte ein frauenzimmerz 4
die fie nur Nelia hiſſen/ und in Londen ſehr
befant war / weil ſie anfaͤnglich in den Come-
dien und Opern mit ſpilete und tantzte / nach⸗
mals aber Koͤnig Carls vornemſte maitreſſe
ward, Diſe ob fie gleich unter denen Comadi-
EI DR
anten eine jdwede perfon mit ihren minenre-
prefentirenfonte vermochte dennoch nicht /
ſo fehr fie auch folches fich angelegen feyn lisy'
auch nicht im beyſeyn des Königs und der hoffe.
bedintenvdie fie dach mit folchen poffen offtmalsı
divertirte einen Quaker dermaflen vorzuſtel⸗
fen, daß fie auch diſes tun und gleicher geſtalt
te feufser folaffen und zuruͤcke halte / auch dar⸗
auf fo reden und beten koͤnnen daß man nicht
gemerckt hätte / wie fie zwar gerne wollte fü.
euffgen und fich foftellen wie jenes aber zugleich
uch wife 7. daß ſie durch Feine. erfarung
ind übung wiſſenſchafft um folche dinge habe⸗
uch ſolches/ fie moͤchte es ihnen nun nach⸗
nachen / wie fie wolte / nimmermehr lernen koͤn⸗
e Eben dergleichen haben wir auch etliche:
eugen / die es mit augen gefehenzvon einem Kos
iglichen hoffnarren erzeelte
Anndo ein und zwey und achtzig entſtand über
ie Quaker in der landſchaffte Leceſter und
Zomerſeth eine groſſe verfolgung Es ligt ein
ecken inLeceſteꝛ nit weit vonder hauptſtadt der
antzen gegendLegeceſtria dahin gingẽ offtmals
il Quaker / und hilten ihre verſamlung. Die:
s ſtand etlichen einwonern / und ſonderlich
enenkirchen dinern an ſelbigen orten nicht an. :
Jannenhero paffeten die jungen auff / dife zus
mmenkuͤnffte zu zerſtoͤren taten auch folcyes -
‚der tat zu unterfchidenen malen rechtſchaffen /
en.die leute 7, wenn fie beyfammen waren
ii) — un⸗
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unverhofft an / namen fie hinweg / riſſen denen
maͤnnern die huͤte von den koͤpffen/ denen weis
bern aber die oberften Eleider und roͤcke vom lei⸗
ber ſtiſſen fie aus denen haͤu ſern wanffen ſie her⸗
nachmals mit Eot + und triben nen bir den
anderndorthin. Manchmal geſelleten fich zu
ſolcher herde jungen die graͤntzenſpectores /
welche diſe leute / nachden ſie ſelbige in die enge
getriben / zimlich abſchlugen/ hernachmals bey
den halß und haren heraußfchlepten 7 in den |
Tote herumb waͤltzten / und fo denn ins gefängnig:
warffen. Zu einer andern zeit filen widerum:
die jungen purſche 7 und andere Eleine jungen :
mit tapffern mut diſe leute ar, und fuͤlleten ei⸗
ner frau mit kot und waſſer das maul fü volly
daß fie faſt erſtickt wäre, Solches / ſagten diſe
loſe ſchelmen/ täten fie auff befel eines predi⸗
gers. Das iſt gewis / daß diſes letztere geſchehen
iſt im beyſeyn eines priſters / der ſolches alles
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mit angefehen / und doch denen jungen'nicht
verboten hat / daß fie ee folten bleiben laſſen
Allein difes alleg tate dafelbft nur das gemeine
volck / darvon wie billig dieobrigkeit mit ihrem
sun und vornemen außſchliſſen müffen. Zu
riſtol aber in der provintz Sommerferh
muften Dife leute eine gangandere und geöffere '
verfolgung ausftehen und erfareny indereners
zelung ich bon der mir vorgeſetzten Eürge/ wegen ”
wichtigkeit der fache/erwas abweichen muß;
Diſe ſtadt / wie fieindem krige / welcher zwi⸗
ſchen
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fart der koͤniglichen famitieribren eigenen nutzen
und wolfart zu ſeyn erachteten. Solcher geftalt
mangelte es auch in diſer ſtadt an leuten nicht»
die geoffe gewalt und macht hatten felbige auch
andern zu dinen / uñ ihren vorteilnicht weniger;
Snzwifchen ward esihnen doch ſchwer gemachtr
wider die Presbpterianer etivag anzufangen? -
derowegen muften die Independenten heihal⸗
ten / derer gemeinen hir und dazerftöret wurden.
Endlich / daß ich mich der fürge befleiſſige / ging
diſe zerſtoͤrung der gemeinen / dife plage 7
ERNST Angfti
errn vater und dern
‚fr, l | | 3 8640)9 ir u *
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Fi anffigung/und verfolgung auch über die Opge
1 | Fer/die von neuem / als bedrangte / und geplagte
leute / zum fpectacul gleichfam auf dag Thea-
trum gefüret worden. Man hatte fchon vor di⸗
fein vorgewendet / igund aber noch vilmehr / die
Quaker hätten luſt zur irnerlichen umuhe / und
i kaͤmen mit gewehr und waffen zuſa men Dans
eh ‚nenhero wurden fie täglich aus ihren gemeinden '
| "4 ‚hinweg genommen / und vor Die Obrigkeit ge- |
bracht woſelbſt als fie den eyd der treu um ihr
1: res gewiſſens willen nicht wolten ablegen’ / wur⸗
IK den fie ins gefaͤngniß / und indierafpelhäufer ge⸗
| worffen. Als man aber darmit nichts austiche
tete, ward befthloffen fie mit groöffter zurüftung
und gewalt anzugreifen. Solcher gejtalt
wurde nun eine gleichſam eigene Compagnie
wider fie verordnet und ausgeruͤſtet die allegeit
einer. von den Oberſten der ſtadt welchen fie ”
Scheriff nennten nicht aber der Major, in- 4
gleichen einer von denen gerichtlichen beyſizern/
deren namen eben zur fache nicht nötig it/fie
hivbey mit zu. melden / commandiven mufte.
So oft machten die Quaker zufammen Famen,
| und folches befant worden / ‚liffenftealfobald
aAuff das haus zu / fehlugendiethüre auff filen
| 4 die leute any und fehlepten mann und weib/ iung
und alt heraus / aͤngſtigten ſie / fuͤrten fie weg / und
warffen ſie ins gefaͤngnis. Der erſte anfall ge⸗
ſchah in dem kirchſpil des heil Sacobimittemitn
f haͤtte
u Bine _
tie der hauswirt keine ſtraffe gegeben/da
| | dafur
Ber keinen mann geſchekt bey mufterung der
Joldaten.Ieiche naffe fiedenn nicht einfordere
Fenrfondern griffen gleich mit voller macht die
guter an/die in dem hauſe waren. Nachdem fie
Nun ſolcher maffen alles was ihnen angeftander
weggenomn und eingepackt / berwuͤſteten fie das
übrige/ruinirten und berbrandten ſolches / oder
warffens teils gar weg / daß wer nur wolte / hiꝛod
was bekommen konte· Hirauf kamen ſie nach 6.
tagen wider / und verderbten und verwuͤſteten
gleicher geſtalt das wenige / was mittler zeit
war etwan angeſchafft worden. Bey diſer aus⸗
beute war der anfuͤrer ein hauptmaun aus der
Il me aber machte fich auch der ober⸗
efelbjt zurechte. Judeſſen kame die Qvaker am
benden tage hirauf in eben diſes haus widerum
zuſamen / welches nunmehr ſo lehr war / das auch
an keinen eintzigen orte ein banck zu finden gewe⸗
fen. Als ſolches geſchehen / ging der Oberfte mit
dem gerichtlichen beyſitzer in begleitung einer
menge jungen und knaben / mit feindfeeligem ger
nuͤte zu den Quakern hin. Und weil ſie ſich u
wehren nicht erkuͤnten / filen fie felbigean/und
ſchlugen fie ohne mühe voneinander. Hirauff
filenftein ein nahe gelegen häuslein einer roite
wenein/ und namen daſelbſt weg / zerbrachen?
und warffen heraus kuͤſten und kaſten / alle bre⸗
ter / und was ſonſten getaͤffelt war/ wie auch die
gegitter an den fenſtern Den deitten tag hirauf
BR. Sfz Famen
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RN. : 2
(432) |
Barmen die Quaker wider. Allein jene taten eben
dergleichen / und nachdem fie die leute abermals
fortgejaget / warffen fie das wenige, was noch
im hauſe war / heraus / und machten daſſelbige
gang wuͤſte und ler. Den erſten tag des Fam⸗
arii bey uns / nach unſerm Calender den neuen
jares tag / namen die Quaker ein ander haus in
dem kirchſpile ein / und begaben ſich dahin. Als
diſes dem oberſten angeſaget ward / liff er in ger
ſchwinder eylmit ebendem anhang und gefers \
ten weichenunmehr von der neuen beute wa⸗ {
ven angelocket / und durch dife lockfpeife zur
kuͤhnheit auffgemuntert worden / dahin; und fo
bald als man das zeichen gegeben / griff ein id⸗
weder vor ſich ohne ordnung zu / filendie leute -
und ihre guͤter an / und weilauch da nimand \
war / der ſich haͤtte wehren wollen oder koͤnnen /
kuͤhleten ſie gleich wie vorhin / abermal ihr muͤt⸗
gen. Dem ungeachtet / hatten die Quaker nach
dreyen tagen ſchon wider ein ander haus ſich
außgeſehen. Allein auch dahin kamen diſe maͤn⸗
ner und jungen / beute zu machen / gꝛiffen die leute
an / legten auch ſonſt Die haͤnde an andere guͤter /
ſchlachteten und wuͤrgeten / was da war / das 4
haus ſelbſten aber ward dem koͤniglichen fifeo
sugefchriben. Indeſſen verfloffen fünff tagevals
der oberftezudenen Quakern / diewiderinie
rem alten haufe in felbigem Eirchfpilewarenzus
fammen Eommen / mit feinen leuten hingina +"
und nachdem er, difelbige aus ya bins
weggeni | — a ausdem hal eingenf ſe⸗
nenzumd gepluͤnderten hauſe / ſonſt nichts weiter
‚mehr wegnehmen konte / brachte er diſelben vor
Dieobrigkeit / welcherals ſie den eyd der treue
don ihnen verlangte / diſe aber ſich zu ſchweren
wegerten / wurden fie teils ins gefaͤngnuͤs / teils /
‚weil das ordentliche gefangnüs ſchon voll war /
in die raßpelhaͤuſer und an andere orte geſte⸗
cket. Inzwiſchen iſt nicht zu ſagen / was fie ihnen
Bor geldffraffen aufferleget/von ihnen auch em>
pfangen / oder doch denen hirzu verurteilten mit
gerwalt weggenommen / um Feinerandern urs
fachewegenvohne daß fiefelbige in den verfams
Lungen ver Quaker / darinnen doc) offtmals kei⸗
ner ein wort geſaget / angetroffen haͤtten Weil
nun etliche drunter waren / die nicht zalen kon⸗
ten / nicht nur/ weil ſie nicht wolte / ſondern auch /
weil ſie ſo arm waren und das vermoͤgen nicht
hatten, wurden die reichen gezwungen vorfiegu
zalen / da denn die ordnung meiſtenteils an die
kauffleute Fam. Worinnen wie gewaltſam
und ſchaͤndlicher weiſe man bißweilen mit ih ⸗
nen verfaren / kan man aus nachfolgendem eins
zigen eyempel erſehen. Ein gerichtlicher beyſitzer
und graͤntz⸗inſpector kamen in eines vornemen
kauffmannes RichardMarshes behauſung et⸗
liche wenige guͤlden ſtraffgelder einzufordern /
zu dem ende erbrachen ſie nebſt ihren Cameradẽ
dan / und FE fr was 6
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ii — HS) |
H, finden koͤnten/ da ſie aber ichts fande/namen fie
BR Fin alle feine Fauffinans-bücher / rechnungen / und
a | andere bücher/darein er Die Fälfchliche aufgabe,
und einname pflegte zu notzren ingleichem die
pacquete buiffe und vilandere din ebiniveg uf,
conäfcırten gleichſam felbige ———— |
fie in allenwingfeln Des baufes he, um / un chlep⸗
peten alle wären und gekaͤre was ihnen nein |
die haͤnde kam/ gleicher geſtalt mit fort dem !
ubrigen haußrat aber, warffen fie baldhiehald
da herzund. nach dem ſie fich ſtattlich befreien
und befüffen / namen fiealles mit fich hinweg.
Solcher geftalt wurde nun gang public 7 und,
wuſte jederman darvon zu reden / wie diſ ebeyde
leute der oberſte und Serichtliche beyfiger von,
ſolcher plünderung der leute ‚ undaußtheilung,
der güter und der gelder unter fich in Eurgen.
9 ſehr reich worden wären. Cinsmals trugfiche |
wa Thomas Caries der Commendante
oder Major dazumalin ſelbiger ſtadt / ein rechts m
ſchaffener mann, undderfeinamtundrefpet
r Y ;
wol inacht zu neinen wufte, binterdife ftückgen
j kam / und den oberjten/ wie er doch mitdengir
tern und gelde wäre umgegangewzurxedefeker
s Worauffdifer , weilerwagdiewarheit,
‚ War/nicht leugnen konte /und doch gleichwol ſol⸗
ches auch nicht gerne geftehen woltes. ibn fuchte, 4
auf einen andern diſco urs zu bringen Allein alg 4J
Ener Immer ihm mehr zuſctzete / und diſer hing
gen ſe mehr er ſich füchte heraus zu helffen hr
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Fünfftiggenommentwerbenvjnesfolteihmdil®
uch font nicht fü undergoiten hinaus geben,
grauſamkeit gang raſete / zog bald, einen Eleinen
R Ne bald / weil
Sr 4 : er mit
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* ER SS
i P) ' 5
9 2646) —
er init dem frauenzimmer wol zu converfirem :
und umzugehen wufte/ swolte er mit einem jun⸗
gen madgen freundlich-tunydie op aber / weilſie
feinen libkoſungen/ Eu ſſen und-Careffen zu ent⸗
gehen ſuchte + mit ſolchen gewalt zuruͤcke hut/
daß er ihr Die hand verzenckte, Haid ſtiß en
eine weibes⸗perſon/ Die nicht mehr die jüngfte
war / bald eine ſchwangere/ baty eine gang alte 4
mutter mit füffen zu boden. Wolte iemand im \
Heringften fich darrviderlegen/oder etiwan vor⸗
bittenyob ſolches gleich der mann vor feine eige⸗ —
ne frau getan / bekam cr alfonglb Ichläge Dis
es war gar was geringes umd alltaͤgliches / daß 9
er mit huren / ſchandbaͤtzen/ ſchlepſacken / und a
dergleichen ehren tirufn ; Die T och Chriftenge
gen Chriſten nicht gezimen/um fich warff. Ges 4
doch folgendes war nicht allein gantz was un⸗
anſtaͤndiges/ ſondern auch recht grauſames.
Ein junge der nach nicht hinter den obrenfreige ©
war / verirte und talete fich mit einerjungfee
nicht altzu erbar daß er ſichauch erfüneteihe
den rock auffzubebens und fie ungebürlich anzur
ruͤhren allein die jungfer gab diſem mutwilligen
ecker fo wol wegen feiner teichtfersigkeit / als 7
auch zu vettung ihrer ehre und keuſchheit eine "
gute Mmaulfchefle, Ye diſes Der gerichtliche
beyſitzer erfaren / liß er diſe jungfer / weil ſie ihre
ehre wider des Jungen leichtfertigkeit beſchuͤtzet /
MB raßpelhauß jkecken diſes algein verbrechen #
\ \ ’ -
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bormwendende / fie häfteeben nicht urfacheges
‚mals in geſchwinder eyl / und filen i1o. weiber / die
beyſammen waren / an / und riſſen fie in das raß⸗
pelhaus. Ob nun wol eine darunter ſehr
‚zart und ſchwanger war, welche der oberſte mit
eigener hand mit gewalt fortzog 7 ( denn fd.
warernocheinmann / der Eeinen ſtadtknecht
noch gehülffen brauchte /) Eunte er Doch
durch Fein bitten und flehen bewogen werden?
daß er fiehätte gehen laffen. Als er nun folchee
geſtalt das hauß lichte und ledig gemacht, fürte
er entweder ſelbſt hinein / oder liß doch hinein
gehen / allerhand träger / fchrötter + und die
andere laften trugen / darbey aber Iofe und.
leichtfertige vögel waren / die fich zu folben
handeln wol fihickten. Dife hatten in de
fen/ weil jene ihre liebe not druckte und las
Mmentivten / ihre kurtzweile und freude / affen
und truncken von der beute / die fie felbigen
ages gemacht hatten / nachmals / als ſie
imlich gefreſſen und gefoffen / brachten ‚fie
die zeit bey ihren fähnel und. trommelfchlag
nd andern feiten = fpil mit fingen und
Pringen zu 7 in gegenwart und beyſeyn
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des Dberften felbften / der diſes allesunters
weilen mit anſahe. Difesfahegleichergeftalt
eine Quakerin / welche deswegenaud) den D-
berjten fragte / ob fiedenn wolten fo einenzum
Gottesdinſt gewitmeden ort zum Clogc ihrer
wolluͤſte machen ? Darüber aberder zichter
deſſen gemuͤte ohne dem von zorn und haßgegen
die Quaker dermafjen entbrant wars daß er
auch nicht ein wort / wenn ſie was vorbrachten /
anhoͤren konte / ſo offendiret ward / daß er alſo
bald hiß das weib zu ihren andern ſchweſtern
ſtecken / und in eben dasraspelyaußverfchliffen.
In ſolchem raspel hquſe nun / wurden di ſe leute
nicht weniger geplagetfp wol von dem raspel⸗
meiſter ſelbſt / einem hartenund unbarmher⸗
tzigen manne / in deſſen hertze die grauſamkeit
recht ihren ſitz genommen / als auch von ſeinen
vor ihn fich recht wol ſchickenden dinern Es ”
war in demſelben eine kammer / in welcher dieeJ
gefangene / die nicht eben ſo was groſſes ver⸗ N
brachen / durfften mit einander umgehen han⸗ 4
diren und reden Solche freyheit/ daß ſie denen
Quakern nicht verſtattet wurde, war der ras⸗
pel meiſter ſchuld. Alſo wenn etliche unter ih⸗
nen waren / die zu gewiſſen tagen ſich heimlich
unterſingen etwas unter einander zu reden’ 04
der beyſammen zu ſitzen / ſtoͤrete er fie. alſobald ⸗
riß ſie von ein ander / ſchloß fie wo anders einy N)
und wo er fienurüberdegleichenantraffifchlug
ehſie / und ſatzte ſie unter ſchelm und u; m 4
er
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einer den andern weder, fehen noch fpredhen
Eau /. und fie über Difes mit fülchen fchand
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en ihre libe not haften. Kam etwan der
Oberſte oder beyſitzer ins gefaͤngnis/ oder ins
taspelhaus hinein / gingen fie nicht wenigen
N *
—
*
* offtmats gantz tyranifch / mit diſen
uten um. Endlich war die Anzal der ger
fangnen. der maſſen groß / daß Fein raum
mehr uͤbrig war / da fie will nicht ſagen bey
nacht hatten ligen / ſondern nur bey tage freye
lufft ſchoͤpffen koͤnnen. Dannenhero muſten
ſie auch alle mit einander mancherleh kranckheit
aus ſtehen und war zu heſorgen/ fie möchten
ndlich alle darüber auffgehen.. Sonſt ifteis
em noch ein troſt / wenn man einem andern
eine ſchmertzen klagen dauffz. aber diſen allhir
var auch verbotten / ihren zufall zu beweinen.
28 fehriben war die gefangnes, es hriben
uch in ihrem namen vir Medici der ſtadt / die
un die beſchaffenheit der ſache wuſten / einen:
riff an den Major, und andre Obrigkeit/daß
nen das elend diſer leute / des raspelmeiſters
rauſamkeit und tyranney/ und wie Die gange
iche ſich verhilte / vermittels difes brif bins
Drache würde / damit fie darauff bebacht
yaren / wie fieder drangſal diſer leute abhelf⸗
n und wider jene ihnen ſchutz leiſten moͤchten;
llein obgleich der Major, der Doch Die hoͤchſte
alt bey der ſtadt haste, und die andere hohe
origkeit / nachdem fiedie.briffe gelefeny aus
TORE Me bare
x ;
m i
b 4 > i g x
rohr \ \ -
zum munde. Als ſolches geſchehen frolockten |
erden / ihre noth und elend klagen konten. Ob
nun wol dem 30. Mart. zu Briſtoll wegen der
gefangnen Quaker ein gerichts tag angeſtellet /
und darauff / nachdem man fie alle verhöret/
und die fache überleget hatte, ihneneine gewiſſe
geld fteaffe zuerkennt wurde / inaleichendaßfie
den end der treue ſchweren / und fo Denn ausdem
gefängniße und aus dem elend heꝛaus gehen ſol⸗ j
ten, wolten fie doch liber im gefängnis verblei-
berr/als die fhraffe geben und den eyd ablegen. Ei⸗
ner darunter mitnamen Erasmus Dol,ließ ſich
doch bereden / daß er an ftat des mwortes fchwer
ren / das wort erklären gebraucht. Alseraber
ſolches thate / legte der eine gerichts diner un⸗
verhofft Die bibel ihm vors geſichte nam auch
feine hand und legte fie auffs buch / endlich 7
wie es bey ablegung eines eydes in felbigem
landen gebräuchlich iſt / hielte er ihm das buch
nicht wenig hiruͤber und ſagten / hunmehro
waͤren
| BU |
waren Doc) etliche unter den Duakern Sefinie
den worden / Die den eyd abzulegen ſich nicht
wegerten / nun waͤre ſchon ein guter anfang
‚gemacht / worauff. das andere / daran fie
bißher nicht gehen wollen / fich auch bald ges
ben würde, Damit aber difes nicht von
den leuten angenommen und geglaubet wuͤr⸗
de / beſchrib Dol in einen eigenen buche den
gantzen verlauff der ſache. Alſo wurden —
nun die Quaker wider ins gefaͤngnis gewi⸗
fen / und dafelbft von denen ftocfmeiftern
noch härter gehalten / bey welchen Feine
guten worte / auch Fein geld vor einige bes
guemligfeit und. Commodität des leibes etz
‚was. helffen wolten. Diſes alles machten
‚die Quaker / Die fich daran nicht vergnuͤg⸗
ten / daß fie und Die ganke ſtadt um ſolche
Dinge wi ſſenſchafft hatten / in vielen fehriffe
‚ten kund / und publicieten es alfp zum ans
dencfen ihrer ganken gemeine. ben zu
folcher zeit wurden auch vil Duafer in
Londen / darumb 7 weil fie von ihren zu⸗
fammenfünfften nicht ablaffen 7 noch das
geld / welches ſie deßwegen ſchuldig waren / er⸗
legen wolten 7 ins gefaͤngniß geworffen / und
‚Ihnen aller ausgang verfperret / da in deſſen
ihre angeber / wie die habigte / von ihren gütern
weg namen / und entwanten / nicht etwan nach
dem preiß / ſ on fi Dom waren/ — ſo m
N N ] *
—
J
a BU)...
fie felbige fihasten 7 welches denn fehr wenig
mar. Unterdifen gefananen waren auch zwer
ne quakeriiche Prediger Wilhelm Bingii-
Fee
us und Franciſcus Stampir, Melden
legtern mehr als 49. ‘Pfund ſterlings wegges
nommen rourden. Zu Wortham in der
Graffſchafft Sutfolck war ein bauersmann
Johann Bißho einem pediger an gehenden auf
zwey jar acht pfund Sterlings fehuldig ; alser
nun ſolches nicht abtrug erlangte der Prediger
endlich von der obrigkeit/ daß er von desbauern
pferden / ochſen / kuͤhen / uũ ſchaffen / an wert feche
a u eh —
und ſibenzig pfund ſterlings wegnemen durffte.
Bey ſolchem zuſtande desſreichs / und beh
ſolcher unruhe und verfolgung ging endlich Koͤ⸗
nig Carl der andere mit tode ab/und fucce-
dirte ihm im reiche der Hergog von Jorck
Jacobus / daß gefihahe anno 1685. den ı6.
Feb Diſer Koͤnig Jacob derV ıIL.difesnamensy /
wie er alſobald von anfang ſeiner regirung ſich
nichts mehr angelegen ſeyn liß und wünfcheter
als feine paͤpſtliche religion unter andern koͤni⸗
glichen verrichtungen einzufuͤren und zu before
dern / alſo ſich hirzu den weg zu banenzundallee
abgunſt vor zukommen 4 oder. fie Doch zuvers
mindern/gab er allen diefrembder religion zus
getan waren / allgemeine und gleiche freyheit/
nach ihrem gefallen ihre religion zu . ;
uff
ng
I
E
46) —
difen fo ſcheinbaren titul,/ und angeneme
reybeit / als allerhand leute / die ſonſt wegen ih⸗
rer religion ſehr verhaſt war®gleich als nach ei⸗
em auffgeſteckten Pannir / herzu liffen /un dem
Koͤnige in ihren briffen wegen diſer groſſen gna⸗
de danckten / ſich auch ferner in feinen ſchutz und
treue recommendirten und befalen ; machten
auch alle Quaker / die doch fonft nicht fo hoͤfflich /
fondern etwas grob verguͤldet find einen briff
der auf befel ihres allgemeinen Eoneilii mit
fehönen und höflichen woorten gefchriben wars
anden koͤnig / fagten ihm gleicher geſtalt danck /
und baten ferner weit um feine gnade. Dazu⸗
mal ſaſſen in Engelland tauſend vier hundert
und ſechzig Quaker gefangen, alle diſe wurden
befel des Koniges loßgelaſſen / und ihnen
reybeit gegeben / ſich hinzuwenden / wohin fie
N
Und wiewol hernachmals doch noch etli⸗
bey nemlich über zwey hundert / ins gefaͤngniß
zeleget worden / erhilten ſie doch das jar darauf
leiche freyheit und gnade. So befal auch der
lönig / damit er nicht vor fo gar ſtreng und
‚arteangefehen / fondernauch.alsein freunde
icher und liber herr geruͤmet werden möchte)
sinen hoffbedinten / Pagen und Trabanteny
af wenn etwan em Quaker vor dem Konfge
orbey ginge / oder vor ihm ſtuͤnde / und den hut
icht abzoͤge fie ihm doch deßwegen nichts tun /
andern ihn vilmehr mit friden laſſen er
— |
u
i d 8
J s
| ..22) a.
Ja der König Fam ihnen oftmals felbft zu vors
wenn fie etwan zu Ihm gehen/oder. ihn anfehen
und anreden wolten / gleichwol aber ſich ſcheue⸗
tens und dahero zuruͤcke bliben / oder ſich wol
gar fuͤrchteten: Welches denn bey hoffe gar
was ungewoͤnliches. Das war aber nad) was
artigers: Ein Quaker redte einsmals den Koͤ⸗
nig any und behilt ſeinen hutauff/ da indeſſen
der König feinen hut abnam; der Quaker erin⸗
nerte den König / er ſolte es doch ſeyn laſſen.
Worauf der Koͤnig zur antwort gab: Wo der
Koͤnig waͤre / muͤſte doch zum wenigſten einer
den hut abnemen. Wodurch der Koͤnig eine taͤg⸗
lich ſich mehrende liebe und ungemeine venera⸗
tion der Duafer gegen fich erweckte / wiewohl
einige/die davor hielten dag ihr verſtand auch
zu dem ende ihnen gegeben / Damit fie kluͤglicher
‘verfahren undtieffer/ als man mit leiblichen
augen fihet / nachgrüblen möchten / diefe 0°
groffe huld und munificenz des Konigseben ſo
hoch nicht ſchaͤtzten / fintemahl fie meinten 7°
dag hierunter wohlzuunterfcheiden / ob einer”
bon bergen / oder. nur von gemuͤths⸗neigungen
und eigennutz getriben / etwas ausuͤbe; daher /
weil ſie die abſicht der gnade des Koͤnigs etwas
genauer ergruͤndet zu haben / ſich beduͤncken lieſ⸗
fen / als ſahen fie alle dieſe mildthaͤtige begna⸗
digungen nicht anders als einen traurigen vor⸗
bott und untruͤgbares zeichen eines bevorſtehen⸗
den ſchweren ungewitters und bedauerlicher
| ver⸗
N
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derwirrung anz Die auff fo ernmünfehtes wetter
und beglückten zuftand gewiß erfolgen winden.
Bey diefem König nun fund Wilhelm
Penn / welcher faft allein bey hofe denen
Quakern die flange hilte / auff welchen auch
alle ihre widerfacher mit underwandten augen.
ſahen / in groſſen gnaden daher ihn der Koͤnig/
gleich ſeinem vertrautſt = und geheimtſten
freund / ſehr libte / und feine verborgenſte be⸗
rathſchlagungen alle anvertrauete. Wie er
denn oͤfters geheime coufereneen / die nicht eine
ſondern mehrere ſtunden waͤreten / mit ihm
anſtellte / da er von mancherley wichtigen ſachen
mit ihm ſich unterredete / und inzwiſchen den
vornemſten von Adel audienz zu geben verzog/
welche mitlerweil auff die dem Koͤnig gelegne
ſtunde in dem nah angelegnen vorſaal warten
muſten. Welches einer aus der Ritterſchafft⸗
den es etwa verdriſſen mogte / daß dieſer eintzi⸗
ge man ihnen ſaͤmptlichen vorgezogen wuͤrde/
oder / der des langen wartens ſo er vor eme art
einer geringſchaͤtzung hilte / uͤberdruͤſig / es dein
Koͤnig auff folgende art zu verſtehen gab/ daß /
wen er Penn bey ſich hätte / er um feine gange
Nobleſſe wenig bekuͤmmert fey / welchem der
König nichtsanders zur antwort gabydenn daß
er Penny weiter gefchickt raifonniren kome,
gern um ſich leyden / und anhören moͤgte. Weil
nun Penn beym Koͤnig in ſo hoher gnade ſtund⸗
und dadurch ſich ſehr viel freunde machte⸗ als
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x | de l 5 Be.
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gefehahe es daß alle denen er auch dem bloſſen
namen nach nur befand war / ſo offt fieeinebit-
te beym Koͤnig einlegen / oder ſonſt was vorzu⸗
tragen hatten / zu ihm ſich wendeten / um ſeine
gunſt ſich eiffrig bewarben / und ihn inſtaͤndi igſt
erſuchten / er moͤchte ihre ſach beym Koͤnig befo⸗
dern helffen. Unter allen taten ſolches vor⸗
nemlich die Quaker. Wie er aber nimand
- feine willige hulffe abzufchlagen gewonet / als
war er ſonderlich dahin bemuͤhet / wie es den
Quakern an nichts, warum fie auch immer ba⸗
ten / gebrechen moͤchte / bevorab wann etwas / ih⸗
ve religion betreffend / beym Koͤnig anzubringen
war. Nun ſind wir ing gemein ſo geartet / daß
wo wir iemand aus geneigt-und. willfaͤrigem |
gemüt eine woltat bezeigen / wir folchen dahin
vermoͤgen wollen / daß er behertzt zu andrer zeit
um eine andre anzuhalten ſich getraue: Nach⸗
dem nun die Quafer fo vil woltaten von
ihm genoſſen / als namen fie zu Penn / als ih⸗
rem maͤchtigſten und eintzigen Vorſchuͤtzer / one
ablaͤſſig ihre Zuflucht/der ſich auch ihr interes ⸗
ſe und gemeinen wolſtand teils durch freund⸗
liches bezeigen gegen fieim haus / teils auch
durch beredten Vorſpruch beym König zu beo⸗
bachten und befodern euſerſtens angelegen ſeyn
ließ. Daher war fein haus und Vorzimmer
täglich voll Clienten und fupplicanten 7 die
durch ihn beym Koͤnig ihre klage und bittfehriffte
anbringe liſſen / ſo / daß man folcher leute zum oͤff⸗
tern
I
EL)
tern an Die zweyhundert bemercfen mögen.
Bann aber nun bey horf und andern gerichteny
vor außfertigung der Alten 5 ſolcher außhaͤn⸗
Digung/vor deren Abfehrifften/ nicht geringe ko⸗
ſten auffzuwenden waren zoder den Advocaten
und gerichtsbedinten ihr gebuͤr entrichtet wer⸗
Den folte / oder andere gelder / die / ob man ſie
gleich nicht zu geben ſchuldig / doch gereicht zu
werden pflegen: außzuzalen waren’ hat Penn
alles fo eingerichtet/ daß / weil ihn Gott mit ir⸗
difchen gütern reichlich gefegnet / er zu allen fole
chen außgaben die unkoften frengebig herſchoſ⸗
je, Welche feine milde iedoch ſo wohl von mitz
telsals hohen ftandes perfonen unangejtochen
nicht bleiben mogte / als welche unzeitig urtheils
teny daß erfolches nicht fo wohlauseinem in-
nerlichen trib / als in abſicht auff feinen ei⸗
gnen nutzen und privat intereſſe tätevalsder /
wie er feine freunde / fo ſich vor allen Dingen
felbft bedencfen/ des ſtarcken überlauffs der _
leuterund der ihrenthalben übernommenen be>
mühung wegen, fich die Hände wohl ſchmiren /
und reichlid) belohnen laſſen / ja / daß woman
das kaeit machen ſolte / Penns einnam die
ausgab weit übertreffen würde. Welche uͤble
nachred ‘Penn bey etlichen mit ſtillſchweigen /
wodurch man fich an verlaͤumdungen am bes
fen rächen kan / widerleget / beym Koͤnig aber /
der / ob was dran / hievon von Penn berichtiget
ſein wolte / dermaſſen verantwortet / daß der
Gg 2 Koͤnig
*
.. zuteitt fande / ja durch die ſcharffe / auff die /
SE
König an ihm nichts ftraffetes dies fo ihm ders
gleichen nachredeten/vor liderliche / die es aber
glaubten / gar vor narren hilte. Nach der
hand hat Penn / als der mit allzu vilen verrich⸗
tungen und aͤmptern uͤberhaͤuffet / nun auch auf
vermehrung feines väterlichen erbguts und
—
einkuͤnfften / (welcher quell er durchallzugroß⸗
muͤtige freygebigkeit nicht verfigen laſſen wol⸗
te) bedacht ward / ſeine fleiffige ſorgfalt und
gewogene milde andern zu beweiſen / zwar nicht
anterlaſſen: unter der hand iedoch ſolche ſo ein⸗
geſchraͤnckt / daß niemand ſolche ſcheelſuͤchtig zu
beneiden weiter: urſach fande. Weil iedoch
übrigens Penn dieſer gaͤntzlichen meynung
war / es muͤſſe nur eine Chriſtliche gemeinde
fein / wenigſtens erfordere folches der nuk
und gemeine wolftand der Ehriften / ja als 7
fer menſchen / daß ein. ieder bey feiner f
religion Gott frey und — dinen
koͤnne und wo er nur fridlich lebte / ihm der
weg zu ehr und gewalt / obrigkeitlichen aͤmp⸗
tern und der regirung ſelbſt offen / ſtehen muͤſte
Nun aber vermoͤge des abzulegenden eyds / wel⸗
chen ein idweder wegen ſeiner religion zu leiſten
gehalten / in diſem Koͤnigreich keinen freyen
» 5 nt Ye Zei ee
fo anderer religiony gefegte ftraffen abgehalten
wurde / als conferirte ‘Wenn diefer beyden
puncten halber mit dem König / der gleicher
meinung mit ihm wars zum öfftern / und N
ı0 ?
.
FJ
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Bla) |
m. zu Dewwerekflelligen euferft bemüher —J
confirmirte auch Drauff das hivon bereits pu-
blicirte edict durch ein. neues, mandat / wo⸗
durch er aller Proteftanten unverfönlichen ha
auff ſich lud / und deren rachgir und verbitte⸗
rung wider ſich vermerete. Dazu dann kam /
daß die Quaker ſelbſt nicht / wie vorhin / Penn
mehr libten und venerirten; einige derſelben
ihn gar flohen und haſſeten. Die Proteſtanten
aber breiteten gar aller orten aus / Penn ſo
wol / als der König feyen gank zum Paps
ſthum uͤbergetretten und hätten den aͤrgſten
ordender Jeſuiten in felbigem angenommen.
Dagegen die Quaker davor + es ware
eben nicht zu ſtraffen / wen die poenal⸗geſetze /
denen ſie vor andern am meiſten unterworffen /
abgefchafft würden ; diß aber ware nicht zu
billigen, daß das gefeke/den eyd betreffend / auf⸗
gehaben wuͤrde / ſintemal / wo diſes ſolte weg⸗
fallen / die Papiſten aber zur Regirung / und
deren verwaltung / mit der zeit gelangen / wuͤr⸗
den ſie ſo gleich die vorige poenal geſetz wider
einfuͤren / und inſonderheit denen Quakern
groſſen tort antun / fie in gefaͤngliche hafft
bringen / von haus und hoff jagen / ja nach
ihrer gerwonheit und grundregeln ihrer religi⸗
on / mit feuer und ſchwerdt verfolgen, Daß alfo
durch dergleichen neuerliche anorönungen ni⸗
mand würde von der ſtraff loßgezehlet ; ſon⸗
dern zu defto haͤrtrer veruntheilt werden da fie
Gg 3 dann
44
|
| e
Be
__ 8470) &
daf_bor andern diefes unglinkam meiftenber
treffen würde, Bey dieferfo hefftigen erbitters
und jerrüffung der gemüter nun wuſte Penn
Durch eine andre fehrifft/daßermitnichten der
Paͤpſtiſchen veligion zugetan fo ftatlich darzus |
thun:daß er nicht allein mit worten fich erklärte,
wie er folcher fpinnen feind; fondernauch auf
fein gewiſſen / welches mehr als tauſend zeugen |
gelten moͤchte / fich beruffte, und Gott, dem
der. grund feines hertzens offen / zum zeugen ans ö
fprach » daß / wo man feinen worten glauben
beymeſſen follerjederman hätte fagen und beken⸗
—
— —
nen muͤſſen daß er nicht aus einer politifche kiug
erſonnenen raiſon und maxime , oder einen.
blauen dunft andern bordie augen zu machen *
.C als welches fichnicht fo verBilte) fondern von -
hertze und in der that ſolches von fich geſchriben/ x
und befennet hätte. Gleichwie auch Penndurch
eben dieſe ſchrifft ober gleich den von ſich ein⸗
mal gefchöpften argwon vilen zu benemennicht
bermogte/ die uafer jdoch fo gewanyund übers
zeugte / daß fie ihm gleiches lob / mwelchesfie
biß daher unterlaffen / wie vorhin / beyleg-
een / und ihn / ob ergleichin einigen ftücfenbe- |
fondren Meinungen beygethan war 7 vor ihren
glaubensgenoffen bejtändig erkenneten und anz
namen. Golcher geftalt lebten demnach die
Quaker unter difem König in ruhe und: frid⸗
eben wolftand , wenige ausgenommen / die
von einigen tückifch und Liftiger woeifebißmeilen
gedrus
—
Y fich zur: {ouveraini- Ä
8 getrachtet / gelangk |
iß0/ a
t uberweilen vatfamı bes
Paͤpſtiſche greuel nich
3 tlich ohne ſcheu eine ·
er auch die vornem fe unte
geil iftlichkeitvals Bifchöffzund Ertz⸗ Bi he ⸗
2 / weil fie nicht mit ihm einftimmen
en / entwe er ihrer ämter entfeite re
our au Londen verwaren IB. Welche
r bey diſer ihrer — ſache mit
tan ndhafft und behergtem much inder tat er ⸗
faren muften/ welch groffungemach man mer ⸗
jen der gewiſſens feeybeit / be gleich fa reine -
poeil ich dey gelege nheit yitauff gefon | men r als
wil ich dasjenige mit beyfügen / ı das dazumal
Die Onaker ſelbſten erzelet. Denn: als fid) die
Bifchöffe inf lchemzuſtand befanden waren
Br ———— + ‚swelche in beyfein
de ‚Er de i en | en ports
— Plan) NN
bert Barclay zu ohren Eoimmen) hat er ſich ohn⸗
geſaͤumt zu ihnen in Tone verfügtzund ihnen bes
deutet / daß alles / was von den Quakern veruͤbet ;
und vorgenommen wwurden/teilg aufgeheißsteilg
verſtattung difeg und jenen Biſchoffs gefchehen
ſey / welchen bericht ſie damals nicht anders / als
mit ſtillſchweigen / zu beantworten vermogten. |
Inzwiſchen ward König Jacob nach verfluß zu.
jare vom tron geſtoße:welchem Wilhelm derlil. ‘
Printz von Dranien, Erbftadthalter dervereia
Bi nigten Povintzen in Niderland / Jacobs Eydam
Eh undEnckel von der fchivefteryin der regirung fol
bi gete / ein here / der ſich iederzeit als einen unvere
um gleichlich en Bringen undadmirablen feldheren -
"MN aufgefüret / bey dem ungemeine Erigserfabren«
heitzundein hoher geiſt / groſſe länder vernuͤuftig
ir) zu vegiren win die werte ſtritten / der idoch dabey
Hd: eines eifrigen und gottsfuͤrchtigen Ehriftwans j'
4 dels iderzeit mit hoͤchſtem ernſt ſich befliffenzund
daher fü wol feines hohen von der guͤtigen natur
empfangenen efprits / algd.r in unſrem Land ⸗ |
welches zwar über fich Zeine Könige duldet / ans N
dern aber mit koniglichen tugende gezivte helden
zu bereiten und uberlaffen pflegt/genoßnenanftz
zung wegen / beydes dem Kegimentyals kiꝛchewe⸗
fensgroffen nugen ſchaffen kone fuͤrte ſich beynm
erſten eintrit ing reich gege ide / wes ſtandes und
religion ſie auch waren / dergeſtalt auf daß iede
man klar erkennen mogte / er ſelbſt wolle Mi
gelibet als gefürchtet ſeyn/ und ſey auch mit nich⸗
sen geſonñen / imands grwiffenzund J
yo
*
der Daher ge
nie
nevete : Sintemalnach alt hergebrachter ger
apiſte außgenommen / welchẽ man / als folchen
einde mit denẽ kein feid geſchloßẽ werde Forieveis
—— ewig ankuͤndigte / indem man ſich
farere, wo man ihnen einige freyheit vergoͤn⸗
ten ſolte / man fich feiner eignen berauben und
© BEREIT re NE 79) fine
feinewolfan ——— aufdaß ehlipfrichte |
eyß des verderbens fegen würde; wie auchdie
Soeinianifchefecte und ihres glei chen / die ent⸗
weder offenbahr und ohne ſcheu 7 oder durch
unbermercktenbetrug und verſchraubte reden /
ihre verdamliche / mit dem grundartickeln chriſt⸗
‚lichen glaubens offenbar ſtreitende irrtuͤme
andren einzufloͤſſen und beyzubringen bemuͤhet
iſt / nicht drunter begriffen wurde. Die Qua⸗
ker hergegen wurden mit der gnade der religi⸗
ans freyheit nebft'andren angefehen. Öintemal
aber diſes die Quaker betreffend / eine fach
von nicht geringer wichtigkeit iſt vonemlih wo
man ihre gerechtigkeiten und privilegia was
genauer einnemen wilals welche den Alten’ /
‚die. von der religiong freyheit auffgefeßet wor
‚denswie fie vom König und dem “Parlament
J Ihnen verſtattet / mit einverleibet worden. Als
4— wirds die muͤhe wohl belohnen, wenn wir ſol⸗
9J che etwas weitlaͤufftiger zu erzehlen uns wer⸗
den gefallen laſſen: und das nicht minder des»
wegen / dieweil eben der Frantzoͤſiſche ſeri⸗
bent / deſſen wir oben nicht zu ſeinem ruhm
erwenet / der es als ein verwegen und leicht⸗
fertiger kerl / fo als ein unbeſtaͤndiger wet⸗
terhan / nach ſo vil und mannichfach ausge⸗
gebruͤteten irtuͤmern / und darob erduldeten
ſchweren bedraͤngungen / auff ſo offtmali⸗
oe chanchirung feiner religion nun wie
nich meine vertrautfte freunde 7 denen er
Bun unbek andt/ glaubhafft berichten /
eifrig
- fihet / feinabfehen fey Fein an
‚geftalt:das Parlament war. dahin bemühet /
wie
verftatten möchte :, Zudem ende es einigenaus
dem Parlament commisfion eꝛteilet / welche die
lehre der Quaker was genauer ergruͤnden ſol⸗
ten / welchen 7° als der Quaker glaubenss
füge in - ee der aan. = re
BEL E — —
—
Gogt es wort zu nennen / ie als? die Dapır
halte + daß difer nam entwede
von GOtt ins menfchen ber gefprochnen
wort zukomme / euferlichen buchftaben und
worten aber mit nichten beygeleget werden
moͤge ) noch dem Vater /Sohn,
Geift/den perſon nam beyzulegen /ſinte
mal das wort perſon in goͤtt licher ſchrifft nit:
gend zu finden ſey /) als be ep ; en fie [a ei
er zu unterfüchen / welches dei Duaker ei⸗
—————
ife I leute nich er find / die heil Cehrire
gentliche meinung in, dife 1. artickeln wäre
| J— als die leute durch ſhmeichier ſche
Wort teits zu Äffenvteils gar binterslichtzu fuͤrr ·
Die ſache aber verhaͤlt ſich in der tat folgender |
es den Quakern ihre veligions freyheit
r Chrifto ale
dein eigentlich ’ oder: doch nur dem innerlich
— (46)
Georg Withad/ un Johann Birughtonweldye
hirvon mit dem Ritter Thomas Clarges / ei⸗
nem beyſitzer des Unterhauſes / conferiren
ſolten. Diſer wie er ſonſt den Quakern mit
rat und fat an die hand zu gehen pflegte / ſprach
diten beyden wolmeynend zu / fie moͤgten / was
diſe beyde artickel anreichte ihre und ihrer ver
ligions⸗ verwandten fin und meinung klar / Deuts
lich und aufrichtig entdecken und bekennen. Sie
gang ohne fAumen überreichen diſem vortreff⸗
lichen mann / von dem / weil er ihnen fo heilfa-
me vaterteilet/ fich ein jder Fräfftiger afiftence
und vorſprachs verficherte / folgende mit ihren
namen unterzeichnete gefchribene: Formul :
Sch glaube von hergen/und befenne mit dem munde / daß
die H.ſchrifft von Gott fen / und daß fie uns von folchen
mannern / denen was fie aefchribeu / von Gott ringe-
geben / Außgefertiget worden / und Daß fülche die gewiſſe
regelundrichtfehnur unfreg glaubens und lebens fey. Er-
klaͤre mich auch / daß ich allein an den einigen Gott glaube /
ver va water iſt und an Jeſum Chriftun/ feinen ewizen
Sohn / waren Gott und waren menfchen/undanden H.
Geiſt / der eben der einige Gott iſt / mit Vater und Sohn
hochgelobet in ewigkeit. Welch bekaͤntniß dem ob⸗
beruͤrten Clarges über die maß wol gefil / ſo / daß
nachdem er ſeinen zugeordneten ſolche durch zu⸗
leſen überreichet/die gefampte deputirte vor gut
befunden, neun oder zehen der Quaker / die im
borgemach aufwarteten / vor fich bringen zu laſ⸗
fensum mit forſchen von jeden derfelben zu erfa⸗
xen / ob es all und iver Quaker beftändige be»
Fäntniß und meinungiwäre. Die als ſie mit zu⸗
ſtim⸗
ieimten 7 ifhder handel folgenden tages dem
Parlament hinterbaacht worden, und darauff-
folgendes decret , ſo man inden archiven ers
warlich beygelegetzabgefaffet worden: Daß die
eligionsfreyheit denen Quakern ungekraͤnckt
hergonnet werden ſolte. Bey diſer fo ſchnellen
ber aͤnderung im reich und regirung ſtund Wil⸗
helm Penn bey diſem Koͤnig und deſſen hohen mis
niftern bey weiten in fo hoher gnad und credit
nicht / als er bey König Jacob geftanden/ wenie
ger befaß ev vormals gehabte ehren aͤmpter / und
Das aus folgenden urſachen / weil ev allzugroſſe
grace vom König Jacob genoſſen /dañ auch / weil
er / ſeine vormalsgehabte gedancken / den eyd
der treu / ſo war etwas anitzo gemildert / nicht as
ber gaͤntzlich abgeſchafft worden anreichend /
durchaus nicht zu aͤndern gefonnen war / wozu
der verdacht fehlug / Penn lige noch mit Jacob /
der ſich unter de ſchutz des Koͤnigs in Feanckreich /
welcher der Britañiſchen Majeftät und aller En⸗
guſch⸗ und Hollaͤndiſchen Provintzen geſchwor⸗
ner feind iſt / und / mit dem man / wie bekand / in ei⸗
nem blutigen krig verwickelt / begeben / unter ei⸗
der decke. Welchen verdacht hernach der von
Koͤnig Jacob an Penn gefteltebrif/ fo aufgefan⸗
gen worden / beſtaͤrckte / in welchem er Penn er⸗
fuchtes er möchte ihm bey gegenwaͤrtigem zu⸗
ſtand mit nachdruck zu hülffe kommen / und die
ihm bezeigte gnade Durch gewogenbeit un dinſt⸗
liche pflicht erwiderungen zu vergelten bedacht
fein. Wiewol Penn / als er diſes briffs wegen
vor
— BIO |
vor gericht/fich zupurgirenverfobert / befragt
worden / wie es Fame, daß König Jacob an ihn
ſchribe? Zur antwort gegeben / bey ihm ſtuͤn⸗
de es nicht’ ſolches zu verhindern und als man '
weiter wiſſen wollen / was vor ein gefchenck
dann der König Facobjvon ihm verlangte / hin⸗
zu gefüget/er wifle es nicht / achte ader/ daß fein brge-
ten wäre / Penn möge fich feinettvegen bemuͤhen und da;
hin es zu vermitteln trachten / damit er zur Kron wiber ge
langen moͤge / ſo vil nun Ihn betraffe/ vermoͤge er fihfo
weit wol in acht zu nemen / damit iu der that nichts ver,
daͤchtiges auf ihm befleibe / allen verdacht aber durchge⸗
hends zu vermeiden / ſey ihm unmöglich / nachdem er auch }
bey guten tagen König Jacob in untertänigfter obſer -
dank veneriret/ koͤnne mar an ihm nicht tadlen / mann er
bey feinen widrigen zufland ihm nicht abgunftig fey / ja
er ſchaͤtzte Koͤnig Jacob noch igo huch/als yon mwelchem ex
unzeliche begnadigungen genofen mit nichtenaber fönneer
ſich in ſachen / die den itzigen zuftand deg reichg beträffen /
mit ihm vereinigen/ wolleihm aber als einem manın/ dem
er höchftens verbunden / alleg / was in feinem vermögen /
aus einer vrivat pflicht zu bezeigen nicht unterlaflen / fo
doch / daß weder dieigigeregirung dadurd) gekraͤncket / noch
auch ſonſt etwas andem / ihn nebſt allen unterthanen
ſchuldigen / devoit und nuterthaͤnigſten gehorſam abgehen
ſolle / ſey ihm daher nicht einmal in ſinn kommen / feine bes
mähungen dahin zu lencken/ wie Jacob wider zur Kron /
die ex verſchertzet / aelangen möchte / darum auch ihm von
gegenwaͤrtiger gerichts. verfamlung nichts / die majeſtaͤt
verletzend / aus diſem briff beygemeſſen und imputiret werr
den konne. Bon der zeit an hat fich Wenn viler
derrichtungen von tag zu tag entfehlagen /
ſo / daß er auffe letzte von freyen a"
en
fen fich alles menfchlichen umganges möge
tichft geaufent / und in feinem haus zu Konden
gang ftill eingehalten / hergegen nut feinen
häußlichen verrichtungen abgewartet und feine
‚meifte zeit mit allerhand erbaulichen gemuͤt; ber
luſtigungen und andern gottfeeligen uͤbungen
pafhret.hat/ daher er noch) im vorigvier⸗ und
neungigften jar 2 Eleine in Englifcher fprach
geſtelte bucher ans licht gefeger / derer erſteres
vom einfamen leben handelt / das andre einen
ſchluͤſſel die grund articnl des glaubens der
Duaker zu faffen auffm titul verfpricht- Es
hat ſich aber Penn in diſem jar feiner freywilli⸗
gen gefaͤngnis entlediget / und nachdem er / zu er⸗
leichterung feines wittwerftandes fich in eine
neue eheverbuͤndnuͤs eingelaffensdas jenige / was
er dem gemeinen beſten biß daher bey ſeinem ru⸗
higen leben entzogen / durch hefftigere bemuͤhun⸗
gen die er in allen verrichtungen blicken laſſen / Y
reichlich erfeget und eingebracht. Dergleichen
wandelbaukeit und verwechfelung auch For /
nachdem er die von ihm auffgebrachte feet ſo
oilmalverändert / fohart bedrangt / und fü
ſchrecklich verfolgt geſehen / endlich erfaren muͤſ⸗
fen / und / wie er um deren begluͤckten fortgang
und beſtand oͤffters beforgt geweſen / als / nach⸗
dem er fie in hohemgrad floriven ſehen / hat er
an deren beftändigen daure im mindeften nicht
gezweiffelt. Sintemal er endlich den zweck feis
ner arbeit erreichte als er feinen geift bey ein?
| | BI gang
j i
hr
R ’ i i
gang des ein un
480)
d neunsigften jars auffeab.
Nach deſſen abjterben ftelte feine binterlaffene
witwe / Margareth / die dajumal bereits das
fechs und fibenzigfte jar ihres alters zuruͤck ges
legt, und doch dabey noch hin und wider predi⸗
ger ſtell und ampt verſahe / an den ſelbigen jars
zu Londen außgeſchribenen general convent der
weihber folgenden briff: Bilgelibte freuninnen und
ſchweſtern indem Herrn / ich habe nicht verteilen foflen
einige geilen an euch auszufertigen / nach dem finn deflen /
das im anfang gewefen/und noch iſt und fekn wird in alle
eroigfeit/un das ſonderlich um der groffenzlibe und ſorgfalt
willen/foihr gegen meine twenigkeit/ als auch meinen feelie
gen mann getragen / fo lange derſelbe bey euch dag heilige
werck gerriben hat. Nachdem derſelbe nun in Die himli⸗
ſche herrlichkeit zur ruhe verſetzet worden / als wiſſet / daß /
wo wir ſeiner im leben vorgerragnen lehr folgen werden /
unfer leben Gott ge’allen wird. Auch zweiffelt nicht / daß
wo wir / gleich ihm / in einem heiligen leben und feſten ver⸗
trauen auf Gott ung werden finden laſſen / wir biß ansen-
de werden erhalten werden / indem wir auf folche weiß
wachfen/ und Gott angeneme früchte / als bäume der ges
rechtigkeit / bringen teren / die da nereichen zur ehreund
lobe Gottes. Erinre undvermane ich euch demnach / ihr
wollet iu eurem Gott geheili sten dinſt beſtaͤndig aufhalten?
ſo werdet ihr ſchon in diſer zeit reichen troſt / in jenem le⸗
ben aber ewigen lohn zu gewarten haben. Gchabt euch
wol / und lobet mit mirden Hern. Es hat aber Foy
kurtz vor ſeinem ende durch huͤlffe ſeiner haͤus⸗
lichen freunde und copiſten in Engliſcher ſprach
ein ſehr groß buch verfertiger , welches faſt von
nichts als denen ſachen / fo For auf ſeinen rei⸗
fen zugeſtoſſen / oder / zeit ſeines getragnen amts
unter
—
in ſ nem Töten toillen durch den
in zu machen defal / auch verordnete
fe zu ſeiner ſecte bekenneten/ ‚zu feinen
b ung. ein exemplat
| —* welches buch auch auf gutachte der geſampte
Quaker zu ausgang vorigen jares durch den
Druck publiciret worden. Mach welchen ich zwar
voffen Fotenangef ERHOB doch
bere s zu im ende en icht de N
5.
I
=:
J * ne ich einige dingey fo fern
Foren angehem da ich verſchidenes von ihm
mn obigen büchernerzelter auffengelaffen » uͤbei⸗
gens aber dasjenige / ſo vichvon Foxen aufgezeich⸗
net / und er ſelbſt von ſich nidergeſchriben ſo vil
die ſache ſelbſt anreicht / ſchoͤn mit einander uͤber⸗
——— I 1 fleiß geftande ſo ich ende
4 ind —
verfertiget hatte. Und bemercke ich
f nei waͤrenden dencken / und ihrer privat ex
ausgeliffert werde moch⸗
einſtimme. Daher ich auch einiges / ſo fern mir
ſolches vorhin nach richt befant war / aus ſeinem
werck von ihm ausgezeichnet / fo doch daß
ic) mich allemal auf Foxens / als den es ang
u der. or er an Be En Mi
me. lebzeit Durigelanget / —— fer
Sb dabey
gantze welt anakleundideverfamlun
U —
|
Daben die ihm von diſer orte perfonen angetane
perprüßlichkeiten nach der länge erzele 7 und
zugleich die deshalb hin und wider gehaltenere-
den und gewechfelte briffe / die faft nicht zu ze⸗
fen find / mit einrücke. Sonſten war For
ein dem leibenach wol gefegt und fehon geſtal⸗
ter mann / auch demgemüte nachy welches fich
gleichfamnach feinem wolgebildeten und leb⸗
hafften coͤrper attemperiret / mit herrlichen qua⸗
litaͤten ausgeziret / feine memori war groß/
der verſtand nicht der ſchwaͤchſten / jdoch auch
nicht ſo gar ſcharpfſinnig. Fertiger kunte er ein
Ding ausſinnen / als vortragen / und geſchick⸗
ter vedeny als ſchreiben. Er war ſein tag in kei⸗
ner wiſſenſchafft unterrichtet worden / hatte
auch Feine kunſt noch handwerck gelernet /
noch weniger war er un eurioͤſe und felten ſich
sure bekuͤmmert / wuſte jdoch das
N
ey dan und wan eine lift mit manier und ger
ſchicke anzubringen 7 wen andere insgemein
der ruhe genoffen / arbeitete er / und machte ſich
mühe um dinge / Die es nicht verlonten / fo gar /
daß erunermüdet blib / obihn gleich eine ver⸗
drüßliche unluft über die ander befil. Er wa⸗
chete ſtaeck und fehlifffelten gange naͤchte durch:
Lebte dabey mäßig damit er ſeinem Gottesdinſt
ſo wol / als geſundheit / recht abwarten Fonte/
der von ſich felbft bekennet / daß er gantzer ze⸗
hen tag durch gefaſtet; und ſolcher geſtalt be⸗
fliſſe er ſich der nuͤchterkeit in ſeinem —
| | en
ben. Über daß war er veriwegen/und von une
gemein groffer ftandhafftigkeit der alles frey
und ohn feheu tat/gleich als'wäre er Damit vers
gnüget / wenn er nur vor den urheber der tat
nicht angefehen wuͤrde / erduldetedaben alles fo
ftandhafftig/ ebenals wan er durch ertragung -
bilen ungemachs / nicht aber durch rümtiche
berrichtungenzeinen unfterbliche namen fich er⸗
erben wolte / dadurch er an tag legete / daß er
ſich gern begnuͤgen laſſe / wenn er nur zur be⸗
loönung den maͤrtyrer namen davon truͤge / denn
er neunmal insgefaͤngnis geworffen worden.
Weiter war er zwar ein behertzter / aber auch
dabey ſingulairer mañ von moroͤſer auſterttaͤt/
er von ſich allzu groſſen eſtat machte / als der
yavor hilte / daß an ihm alles gelegen / daß oh⸗
re ſeinen rat und hand anlegen / nicht das gering⸗
te glücklich von ſtatten gehen / und zu werck ge⸗
ichtet werden koͤnne der daher bey allem oben
anftehen 7 die hand mit im fpil haben und zu
ylucklicher endung die fache allein bringen muͤ⸗
te. Darauff auch / wens glücklich abgelaufen
ic) es allein beygemeſſen / ja hohe ehren titul
ind lobſchriffte zugelegt wiffen wolte: Und das
war alles unter dem fchein einer einfältigen des
mut, Eben diſer bezeigte fich bald gegen die, fo
Ihn libten gelind und guttätig/ gegen andre
aber/zornig und erbittert/ die übrige fo auffer
der Quaker verfamlunglebten / ſuchte er ʒwar
licht in der tat doch / ſo vil er vermochte / mit
b2 worten
J
rn FR, men
— -
{
IN
u BBÜRBEE
worten zu Eränden, woriner feine torheit und
unverfi chaͤmte einfalt allzuhell an den tag legte/
welches laͤngſt einer der alten blutsfreunde Fox⸗
ens in einem an mich abgelaßnen briff geſtan⸗
den: Daß For nach ſeiner faͤhigkeit ider zeit vor die ehre
Gottes einen ſonderbaren eifer hezeiget/und die befoderung
der goltesfurcht ſich hoͤchſtens angeiegen ſeyn laſſen / wann
er mit andern umgegangen / ſey er beſcheiden und geliud
yerfaren/nur habe er diſen feler / nach art aller / ſo neue fec-
een und kirchzucht einfuͤren / an ſich gehabt / daß er mit
ſolchen Quakern rauhe verfahren / welche die von ihm ab«
gefafjete und vorgefehriebene formuin anzunemen ſich ge⸗
weigert haͤtten. Weiter hat auch For ſehr vil bů⸗
cher hinterlaffen / welche von feinem anhang
seilg nicht genung veracht, von andern nicht fatz
fam gerumet werden koͤnnen / welche gewiß Die
jenige / ſo Sich nicht zu ihnen bekennen felten be
ruͤren / andere aber ſchwerlich nochmal durchle—⸗
ſen werden / welche einerley nur mit verwechſel⸗
ten worten zu leſen / bedencken tragen; oder
denen esanzubsren verdrißlich fallt wenn von
einer fach auf allen blättern/nicht ſo vilgenung,
fondern ſo vil man weiß / erzelet wird. Wann
nun abet / ſo lang Fox im leben war / die Duo:
Fer vecht brüdenlich in hoͤchſter eintracht sich be:
gingen / ob gleich bißweilen einige, die in gewiſ⸗
fen puncten nicht mit ihm einftimten / fich bes
Fandensjagar um ermelten urfachen willen aus
ihven verfamlung traten ; ſo / nachdem er / als
ihr vornemſter lehrmeiſter / deſſen wort und
verck fienicht anders / als vorgeſchribne
| | ei⸗
legen ware erveget worden. Bon welcher
ſtꝛeitigkeit ich im folgenden buch nach der lange
zu handlen mir vorgenommen babe, und iſt ge⸗
wiß / daß nan von diſer zeit an / uͤber diſem arti⸗
ckel zu hoͤchſtem ruin der gantzen feet mit einan⸗
der fich gezancket / und gleichwie Dev / ſo ſei⸗
nem feind nach dem leben ſtehet / ſich allerley
waffen bedinetz und der eines andern ehrlichen
namen zu kraͤncken ſuchet / ſolchen mit den erſin⸗
liehften ſchmaͤworten antaſtet / ſo verurſachte
gleichfals diſe difputation pilevexd.ißliche zaͤn⸗
Ferehen und gemuͤts verbittrungen; ſo gar / daß
einige aus allzu groſſer heftigkeit und hitziger be?
girde / die andern eines irrtums zu uͤberfuͤren / nit
mit leren worte kaͤmfte / oder ihre gegner in bI of?
fen verdacht ihrer umichtigeleht wegen zu ſetzen⸗
* Hh 3 oder
f
Rt A N
Ba: |
X (486) 8 | |
oder nur fchimpfliche und ehrenrürige fache von:
einander auszubgeitenymit ſchmaͤworten um fich
zu werffen un fich zu verläftern bemühet waren /
fondern fich gar als todtfeinde gegen einander
bezeigten / und wo der handelnicht bald beygele-
get wuͤrde / droheten / das fiefich von ihnen fon»
dern / und eine trennung anrichten wolten. Weſ⸗
fenthalben ich nicht befchreiben kan / wie ſeht die
Quaker von ie derman verhoͤnet / und von ihnen
aller orten auffs verkleinerlichſte geredet wor⸗
den. Sintemal / weil ſie im diſputiren ſich nicht
zu maͤſſigen wuſten / hies es / itzo konne man ſehe /
welche aͤrgerliche unordnungen bey ihrer kirche
ſich hervor thaͤten / und indem ein ſo erbaͤrmlich
gehader und katzengebeiß unter ihren leuten ſich
faͤnde / moͤge man ihre brüderliche eintracht und
fridliche verbindung ihrer gemuͤter daraus
leicht ermeſſen / die zeit ruͤckke nunmehr heranıda
ihre ſect mit ſtrumpf und ſtil ausgerottet / in ihr
voriges nichts / woraus fie erwachſen / zerfallen
ſolte. Als nun die ſtreitigkeiten / ſo zwar mit of⸗
fenbarer gewalt und gewapneter fauſt nicht
behauptet; idoch durch boͤſe maͤuler ausgetra⸗
gen / und durch verdeckte liſt und mancherley
practiquen geſpilet wurden / waͤreten/ ſuchten
die vom zwey⸗biß virund.neungiaften jaꝛ zuLon⸗
den verſamlete general Concilia ſolche in et⸗
was zu ſtillen und beyzulegen. In welchem jar
als eben Keith bereits aus Penſylvanien zu
Londen in Engelland angelanget / hat diefelbiz
ges jare congregirte verſamlung / Keith / als
den
ER M
den ftiffter und urheber allen diſes unweſens /
vor ſih ſfodern laſſen· Welcher aber / als er er⸗
ſchinen / und zum oͤfftern verhoͤret worden / hat
‚doch diſes Concilum ſotanen ſtreit nicht ſchlich ⸗
boch eine fo geringe fach beylegen moͤgen: |
fondern difer zroifpalt waͤret zu ihrer hoͤchſten |
beſchimpffung und fehande noch biß auf die itzi⸗ mn:
ge ſtunde / und muß man fich wundern / wie die
fen leuten bey ihrem ruhigen wolſtande der mut i
gewachſen / auch eigenfin und blinde eiferhiße „N
fich eingefunden / die es bey ihrem harten traite⸗ 4
ment und herben verfolgungen vil wolfeilerg «
geben / ſo / daß man obiger ſtuͤcke keines an ihnen
ſelbiger zeit hemerckẽ möge. Wie habetbe⸗
reits oben erwaͤnung getan / ſo wil / indem ich be⸗ eh
ſorge / dis buch möge zu groß werben / von Diet m
ftreitigfeit in folgendem bucherwobhinfieeigente —V
lich gehoͤret / nach der laͤnge handlen. Sonſten J
hat man aus diſem und vilen andern zeichen von
diferzeitan, Klar fehliffen mögen / wie in groffe —9
gefar oͤffters ruhige tage und fridliche zeiten die
menfehen ſtuͤrhen / und zu trennung und traͤgheit
veranlaſſ Aboñen ja unmaͤſſigkeit uñ geilheit tor
und tür zuöffnen vermoͤgen: als auch / daß ſie ein |
heilig und gettgefälliges leben eben nicht alle
malnach fiehziben , indem gar vi unter diſen !
leuten zu finden waren die obberürten laſtern 1
allzu ſehr nachhingeny ob gleich inzwiſchen ihre
lehr⸗und zuchtmeifter nicht ermangelten / ſolche
ſcharff abzuſtraffen / diejenige auch / ſo fie beruͤ⸗
N bet /
-
2 (183)
— —
bet / micht felten freywillige harte buß ſich ſelbſt
auflegen. Welcherley erempelichyohne fie zu
befchimpffen + leicht in groffer menge anfüren
koͤnte / fo ich doch mit fillfehweigen übergehen
will/weil villeicht die jenige / ſo fie angehẽ / es un⸗
gutig aufnemen / und arg außdeuten / möchtens
nur / muß ein eintziges aus diſer beyſorge mit
herfſetzen / es möchte fonft anders / als es inkondey
wo ſelbſt es ſtadtkuͤndig/ ſich zugetragen / erzelet
oder uͤberſchribẽ werden. Es befand ſich daſelbſt
ein recht aufrichtiger Duaker ; der unkeuſcher
brunſt halben in gantz Eeinem verdachtftunde.
Difer hatte ſich aus auͤzuhefftiger libe gegen ſei⸗
ne libſte dahin verleiten laſſen ; daß er ſich aus
menſchlichem uͤbereilen mit ihr ſchaͤndlicher
weiß fleiſchlich ver miſchet. Als er nun ſeinver⸗
brechen vermercket / haͤtt er die ihr ehemals zu⸗
gedachte vertraulichkeit aufgekuͤndiget / und als
er ſich diſer torheit wegen ſchaͤmte/ auch ſolche
ſchmertzlich bereuete ſolche zwar ſeinen
kirchvorſtehern vor der gemeinde zu bezuͤchti⸗
gen anheim gegeben , ſich iedoch mit eig⸗
ner band / des ſo grob und leichtfinnigen
feltrits wegen / fü bezeichnet / damit er dere
gleichen / andere ärgernde fehandtat , nicht
mehr verüben Eünte 7 kurtz⸗ er hat ſich
verfchnitten und evirirer.. Sb aber bißher
difen leuten fo groffe freyheit gleich verſtat⸗
tet worden / ſo find fie doch von aller
unru⸗
\ nen) fe
folgen gelegen eben ie: iA AR, vi —
auff tunde,
get — me ig
Welches daß es dem bittren
ten / und den. leichtgeſinten
ſten ebtigkkiten: beyzu⸗
ieder leicht erkennen
win wenn * daß. Könige zwar
vil fehen / noch mehr hören z.am wei⸗
vn aber greiffen Fönnen doch nich in
m N viren ' “ zu vers |
*
ie ihnen zu geben aufferlegte
eichen/ ſich beſtaͤndig wei⸗
er / fo fie einfamlen 7 nicht 7
ern / big man fie ihnen, reis.
jen / als werden die gefaͤng⸗
von ſolchen leuten leer ans
er neuen feinde / nicht. aber
, N
,
BSH)
altem nach der ſchaͤrffe verfarenz ſondern oͤffters
gnad vor recht ergehen laffen müffen / indem
fie manchmal nicht. alles / was fie wollen,
verbeffert ſehen noch auch was fie vermögen’
öleich wollenzund zu wercferichten füllen. °
—28 W
Drittes Buch.
Deſſen inbelt. -
EI Er Quaker reife in das Englifche America. Eine
7. ger Quakerinnen uͤberkunfft in nen Engeland Auf
was meife fie Dafelbft empiengen worden. Erlicher ſtaͤdte
gereß wider die Quaker. Wie fie auf mancheriey art verfolgee
worden / wie andere mit ruten geſtaͤupet / andern die oh⸗
ren abgeſchnitten / einige gar aufgehencket worden Des
Magiſir ats zu Boſton edıdt Die erhenckte betreffend. Das
ediet Köniz Carls/ ſo er an feine ſtadthalter in difen lan -⸗
ven / daß fie die Quaker nicht weiter verfolgen ſolten /
geſtellet. Was fich im neu Holland zu etragen. a8
fich Degeben in Birginien/der Inſel Barmud / und andern
teilen. Penſylvania Hteinelandfchaff: / weiche die Dua-
Eer bemonen. In folcher wird allerley religiung verwan-
ten die gewiſſensfreyheit verftatter. Wie fich in folcher al-
lerley forten leute befinden / tworans bey ven Duafern ein
mifchmafch in Ichr und leben fich eufert 7 woher auch die
wichtige ſtreitfrage zwiſchen Keith und feinem anhang an
einem ; am andern teil. zwifchen feinen widerfachern /
ſonderlich von dem innern und eufern Chriſto / entftan-
d
—
den / welche große verwirrung und zerruͤttung verurfachet.
Diſe difputation und die dar aus entſtandne —
| N er
a u
N LOSE E1 DE 8383
der. gemüien / fo einem Heinen tumnltund Innerfichenau- |
ſtand geich ſchine / verbreitet ſich aus Penſylvania durch J
gang Engelland / vornemlich Londen / und waͤret noch big 4
aufdife kunde / die poͤnal geſetz in Engelland / werden |
zum teil abgefchafft. Einige Quaker bemühen fich inDft- ei
Indien zu gelangen. Ein andrer verreift in Africa. Andre 1
berfügen fich in naͤhre übermmeer gelegne landſchafften⸗ 4
Mas von ihnenin Holland und Frißland vorgenommen 7
worden. Eine Furge hiftori von den Labadiſten / wie Anna
Maria Schirman zůih nen übergetrerten und unter ihnen
verſtorbe feg. Einiger Quaker vornemẽ unter ihren eignen
glaubens genoſſen. Was fich mit den Quakern in der Offfri⸗ 1
ſiſchen fiadt Embden zugetragen Wie ihnen von den vor - Ei
nemften der ftadt daſelbſt die freyheit angeboten worden. A⸗
mes und Penns unternomne handel in der Pfalg am Rein. i
Sorens frndfebreiben an die P altzgraͤfſin Eiſabet/ und wie
Ihm die Fuͤrſtin geantwortet Penus fermon/fo er in gegen⸗ Eh
wart difer Fuͤrſtin gehalten. Was die Quaker in Holflein/ 7
namendlich zu Sridrichsftadt voracnommen. Singleichem |
Dangla- Foxens wunderlicher biiff au den König in J
olen. Die hiſtori der Pietiſten / wie man ſie neñt / in teut ſch⸗
land. Einiger grobes verfehen. Ir te einige in Die landſchaft
Venſyvanien fich begeben / welche aus den Duafernin
Sranekreich übergangen/ und wie es ihnen dafelbft ergan⸗
gen. Relche on venfelben in Italien Wie es mit Row und
Verrott zu Rom abgelaufen. as fich vorein wunderng-
wuͤrdiger fall mit Georg Robinfon zu Jeruſalem begebeny
tie zwo Quakerinnen vonder ingvißtionin der Inſul
Malma vil erdulden muͤſen / die ſeltne reiſe Marla Fiſchers
zum Tuͤrckliſchen Kaͤyſer und deren toiderfehr von
dannen — |
In den beyden vorhergehenden büchern it
habe ichElardargetan / wie es um die Quaker
in Engelland / in welchem dife fecte entftanden H
und aufgewachfen.z von anfang biß zu Baftee —
J— zei
= 88492)
seiten geftanden. Nun roil ich auch aufs fürger
ſte / wie es ihnen an andern orten der welt erz
gangen / erzelen Bey welcher erzelung kommen
porserfte einige plaͤtze des neu entdeckten welt⸗
teils America / ſo unter Engliſche botmaͤßigkeit
gehoͤret / vornemlich neu Engeland / vor / ſo in dem
mitternaͤchtigen America gegen dem groſſen
welt meer zu ligen / wohin aus alt Engelland des
unbillige grauſam harten traetaments ihrer Koͤ⸗
nige und Biſchoͤffe halben / ſich diſe fluͤchtlinge zu
wonen begeben hatte / ſich auch diſelbe gleichfam
eigen und erblich gemacht / woſelbſt ſich auch un⸗
ter allen zu erſt diſe Quaker nider gelaſſen / in⸗
Dem fie hoffeten / fie würden unter ihren leuten /
die einander mit blutfreundſchafft zugetan / und
die einerley urſach ihr vaterland zu verlaſſen /
vermocht / mehr nutzen ſchaffen / wenigſtens groͤſ⸗
ſrer freyheit / als in alt Engelland / zu geniſſen
haben. Die erſte unter allen nun / fo die hoͤchſt⸗
angenem und begluͤckte Britanniſche Inſul
verliſſen / und in diſer abſicht zur fruͤlings
zeit / welche von allen heilig und hoͤher geacht zu
werden pflegt / an diſe neu / [Doch ungebaut und
wuͤſte oͤrter / ſich verfuͤgten / waren Johannß ur-
niat, ein Cumberlaͤnder / der zwar nicht gelehrt /
doch zimlich beruͤmt / und zum predigtamt im
zzſten jar feines alters beruſfen worden / Robert
Hoshon / Joſeph Nicolſon / und andere maͤn⸗
ner / und Anna Auſtin / eine frau / ſo etliche kin⸗
ber erzeuget / und bereits ſehr alt war Maria
Fiſchers
hers / eine wol qvalificirte und Anfenliche
jungfer/die nach der hand Wilhelm Balxo ei⸗
‚nem beruͤmten prediger / ehlich beygeleget wor⸗
den / und andres weiber⸗volck mehr. Welches
(alles ſich im ein⸗ und funftzigſten jar zu. trug.
Von welchen zu unſren zeiten am leben Burni⸗
at / fü noch wuͤrcklich prediger⸗ſtell in Irr⸗
land vertritt. Die meiften unter diſe lenckten ih⸗
ren curs nach Virginien und Marland und,
nach den Inſeln Barmud / Caribes Barbados /
und anderen / ſo nah dran graͤntzeten. Von di⸗
ſen / weil ich nichts von ſonderer remarqve in
erfarung bracht / wil ich hernach reden. In⸗
ʒwiſchen kamen über Anna Auſtin und Mari⸗
en Fiſchers / Die innen Engelland fich geſetzet /
noch vile maͤnner und weiber dahin. Und weil
von diſen nicht vil erzelens wuͤrdiges vorkoͤmmt /
weil fie, der ihnen entzogenen herrſchafft we⸗
gen / nur verfolget und bedraͤnget wurden; di⸗
fe ihrem verfolgungen doch / ſehr groß was
ven 7 umd lange waͤreten / als verdinen eis
nige derſelben / daß man nebft ihren fpecial um⸗
ſtaͤnde / ſoſche aufzeichne uñ herfege.Demnach fo
ſegeltẽ diſe obbenamte 2 weibsperfonen nach neu
Engelland. Nun war diſer neu angelegten Eng⸗
liſchen republic und gegend landes hauptſtadt
und gerichtsſitz / Boſton, in welcher Provintz
zu der zeit Johann Endieot dag gouverne-
ment fuͤrete / welcher aus nidrigen fand Fr
| | a diſer
J J
Be
—
u
| — 8*624 8* —
diſer hohen ehren ſtufe eryaben worden, von
deſſen naturel und huͤmeur/wie auch adrmini-
ftrırter vegirung / weil ſo wider einander
lauffende fachen erzelet werden / auch einige bes
zeugen/ daß er fich wol gehalten’ andere aber )
daß er ein boß leben gefüret / ich nichtsmelden
| will. Auf welchen Richard Bellingham folgete/
IR bon deffen conduite und gefürten regirung ich
| ‘0 gleichfals etwas zu beruren bedencken trage.
| Be: Idoch iſt diſes bekand / daß zu ver zeit Fein geſetz /
Mi: noch etwas gefegmäffiges/ widerdie Duaker
Far eingefüret gewefen. Inzwiſchen landet ihr
Bari ſchiff zu Boſton / woſelbſt / ſo bald ſie ſich veran⸗
ckert / gleich ein geſchrey ausbrach⸗ daß zwey
Quaͤkerinnen zugleich mit ang Tand geſe⸗
tzet worden. Der Gouverneur war eben dazu⸗
mal nicht zur ſtelle / als gleich deſſen ſtadthalter
ordre erteilte / man ſolte die weiber anhaͤlten /
ihre kuͤſten und kaſten und andern mitgebrach⸗
ten plunder verſiglen und verwarlich beybehal⸗
ten; die von ihrer ſect aber in groſſer anzal mit⸗
gebrachte buͤchlein in die ſtadt bringen / woſelbſt
ſie offentlich durch den ſcharffrichter verbrand
wurden. Darauff befal er / man ſolte die wei⸗
"| berin die ftadt füven / ſtellte wider fie einenges
en. wichtlichen proceß an » da beumerften Ratsſitz
m die weiber aus difer raifon vor Duäferinnen
2° erkläret wurden / weil fie wider die gervonheit
der mereſten / doch nicht aller- /Engelländer/die
Richter nicht mit der vilern Zal ihr, — in.
| er
der eingel end U grüffeten. Indem nun Dife
Richter Davor hilten / daß Difes anzeiggenung/
und die ſach an und vor ſich klar ſey / als erteilen
fierihrem amt ein genuͤgen zu tun / befel / man
möchte die weiber weg / und in gefaͤngliche hafff
bringe ihne / nicht daß geringſte von ihre im ſchiff
uruͤck gelaſſenen ſachen / verſtatten / die inſtru⸗
menta / deren ſie ſich zum ſchreiben bedinten und
mit ſich fuͤrten / wegnemen / damit fie weder von
hrein zuſtand / in den ſie verfallen / noch auch
yon ihrer neuen lehre und religion etwas ger
chriben an: andere. ausfertigen möchten,
Worüber ferner noch der türknecht ihnen ihre
Bibel nam; wurde auchzugleich beſchloſſen / es
olte niemand ‚nur eimeingiges wert mit ihnen
ureden / gelaſſen / noch das geringfte von fpeife
hnen gereichet werden. Darauff geſchahe es /
dem ſie an einem ſo eng⸗ und gedrengen ort / da
ichts weder zu beiſſen noch zu brechen / ja nicht
in ſtrohalm / da ſie / der ruhe zu geniſſen / ſich auf
gen mochten / verwaret wurden / daß ihnen
ach etlichen tagen ihr faulbett aus dem ſchiff
ereichet wurde und Niclas Upshal / ein Buͤr⸗
er und kirch⸗glid der ſtadt Boſton / heimlich
nit dem tuͤrknecht um ein gewiß geld ſich ver⸗
liche / daß er ihnen nach notdurfft eſſen reichen
olte. Inzwiſchen beſchuldigte man ſie / daß fie
ichtfertige metzen und ausgehurte Baͤlge waͤ⸗
n / die ſich mit andern / nach art liderlichen
au. palk
Zn
|
|
ei
canailles zu vermifchen gewonet 7 Daher?
weil fie hirhinter beffer kommen / und ſolches
genauer erforfchen wolten 7 haben fie folche
pudelnackend- ausgezogen / und nicht allein ih⸗
ve unteine augen an ihrer Feufchen zucht geweiz
det 7 fondern auch mit ihren unflätigen bocks⸗
pfoten fü betaftet / daß fie auch dieſenige teil /
welche ehrliche männer / indenen noch ein keu⸗
ſcher blutstropff iſt / zu betaſten und amzuſchau⸗
en ſich ſcheuen berurer haben: : Die weiber
aber / alsdenen über diſem verfaren ein rechter
grauß ankommen / getrauten fich ſolches unz
verletzter zucht / anderen nicht zu erzelen / verbiſ⸗
fen daher diſe ſchmach / und woͤltẽ ſolche die ihnẽ
zugefuͤgte ſchande liber in ſich freſſen / als ſolche
nach ihrem waren lautt andern erzelen und
kund machen. In diſem einſamen kummer
nun wurden diſe weiber gankers. wochen durch
eingefperret gehalten welche als fie verfloffenz
und der ſchiffherr 7 fofie mitgebracht / zuruͤck⸗
feglen folte » haben ihn die Richter befeliget /
daß erdie mitgebrachte weiber. auf ihre Eoften
alimentiven / und von wannen er fie mitge⸗
nommen / dahin wider überfüren mochte. Als
dife nun ausgeſtoſſen / kamen nicht lang drauf.
Andere anderen ſtell an als Maria Princeps
Sacra Gibbensra, Maria Warheradha, und
Dorothea Waugia , wie auch Chriſtoph
Holder / Thomas Thunton , Wilhelm
Brends , und Johann Copeland , mit PR
en
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6— —
henman insgeſamt / faſt / wie mt doige ben
IN" arer Bey welcher gelegenheit man ſo
n geſetz aufgerichtet / Daß ins kuͤnftige kein
ſchiffer einigen Quaker in diſe Probintz ͤberfuͤ⸗
i va gen getranete „ man denſelben arreftiren?
und ſo gleich in gefangliche hafft bringen foltes
Kurtzzuvor habe ich der bemuͤten freygebigkeit
Niclas Upshals 7 die er diſen inhaftirten
weibern erwiſen / erwaͤnet. Difer 7 nachdem
er vonder Quaker religion ſich genauer inz
formiven laffen 7 fing an 7 feiner gemeinde
allmalich fich zu entziheny undzu den Duakern
ſich zufindenvund als obiges gefeg geſchmidet
wurde / hat er ſich diſen geſetz gebern heftig
Myomret 7 und ohne ſcheu geſagt / daß ein
ſolch menſchlich gefeg das göttliche aufhebe/da>
her auch alle und ide ermahnet / fie möchten zuſe⸗
hen damit fie nicht wider Gott ftrirten y und
deshalben deſſelben zornzrache ſich auf de hate
sogen. Woruͤber Die Richter ſo ergrimmet / daß
ſie ihn / diſes neu und höchftärgerlichen bey ſpils
wegen? um ; oo taler geſtrafft / ihm mit den
gefangnis ja endlich / gar vonhaus und hoff
zu jagen / gedrohet haben. Es befindet ſich im
naͤchtlichen teil der Provintz ’ wofelbft man die
gantze landſchaft ins geſicht bekompt eine Inſul⸗
init namen Rhodus. Zn diſer enthilten ſich
einige Quaker / und begab fich gleichſum da-
ſelbſt zu wonen UÜpshal Jamal dahin.
| en: Als
ven ſolte / und wo ja einiger in folche fich su
—
(498) |
Hilger nun dafelbft angelangetz fo erzelet man /
daß er vor den Indianiſchen Gouverneur ges
bracht wordensder ihm angeboten / er möge fid)
unter feine bottmäßigkeit begeben, und in ſei⸗
nem lande ruhig zu wonen niderlaffen/ er wolle
ihm eine behauffung anweifen worin erznach ſo
ſchwer überftandnem ungemach / ausruhe möge
endlich habe er auch diſe wort angehenckt: was
doch die Engellaͤnder vor eine Gott haben muͤſte /
weil ſie mit denen / die doch eben den Gott / den ſie
anbeten und verehren / ſo barbariſch umgingen.
Als nun aber auch dieſe ausgeſtoſſen und ver⸗
jagt worden / haben ſich zu Boſton + Anna
Burdens / eine wittwe aus Konden in alt
Engelland bürtig / welche nachdem fie fieh vor
einigen jaren mit ihrem mann zu Boſton aufr
gehalten / bir wider einftellte ihre ſchuldiger /
des ihnen dargelihenen gelds wegen/zu mahnen/
und Maria Dyar / Wilhelm Dyars Chez
frau / aus der Inſul Rhodus bürtig / eine
gefunden / welche beyde nicht wuften/ Daß
ein fo ſcharffes gefeg wider fie pabliciretz und
mit ihren glaubens⸗ genoſſen bißher fo rauhe
verfahren worden. |
Dife hafchte man demnach gleichvun liß ſie ſo
lang im gefängnis ſtecken / bis diſer / ih mann / je⸗
neꝛr/treuhertzige und wolmeinende leute / zu huͤlffe
kamen. Wiewol Anna Burdens mit diſem he⸗
ding ihrer gefaͤnglichen hafft erlaſſen worden/
daß fie die / von ihren ſchuldleuten angehen
urch
z _
J
N
ndre angenom̃ne waren / in auswärtige
IFiI)E
— A
durch and
inder/da fie dieſelben hoͤher loßſchlagen Eönte/
nicht fuͤre ſolte; ſondern angeloben muſte / gerade
wegs über fee nach alt Engelland zu keren / nach⸗
dem ſie vorher ihre eingetribene ſchuld groͤſten
teilsden Advocaten / letuarien / und gerichts bee⸗
dinten / ſo diſelbe unter ſich teiltenruberlaffenuif
ſen. Endlich gedihe es im folgende ſiben und fünf
igſten jar dahin / daß man allen rat und ſorgfalt/
ſolche leute auszubannen vor vergebens hilte; ja
imehr man fie abzuhalten wuͤrde bemuͤhet fein /
deſto mehr fienur ing land bringen. Sie felbit
machten ſich / weil ſie zur fee nicht. vermochten,
zu land hauffen weiß herbey + üuberjtigen
unbekante und unwegſame oͤrter / durchwander⸗
fen große und kleine waͤlder und wuͤſteneyen / ſo
gar / daß ſie auch durch die fein tag von nimand
urchſtrichne verwildeteſte ter fich wagten / ob
fie gleich nichts zubeiſſen noch zu brechen hatten /
auſſer / was fie von erbetteltem mit fich fürten
welches / da es aufgezeretzmuften fie am hunger⸗
tuch erbaͤrmlich nagen, Es haben fich doch ih⸗
ver oft die Indianer und andre Barbarn ange:
nommenzdie ihnen dergeitalt Damals anhand
gingen / daß ſie ihnen nicht alleinden weg zeig⸗
ten; ſondern auch / weſſen ſie zu ihrein unterhalt
und fortſetzung ihrer reiſe benoͤtiget waren/ of⸗
ters auch was bey ihnen vor leckerbißlein und
delicateſſen gehalten wird / reichlich darreichten⸗/
ſo / daß die Quaker ihre landsleute vor ihre ars
N 12 Di ir a Mi
> 3
u
- —
Mo —
Tre feinde, dife wildebarbarn aber vor.ihre wer
tefte freunde hilten. Unter diſen ankomlingei
war Maria Elerica die erſte / welche als ſie dir
yichter zu Bofton ermanet / ſie moͤchten mi
verfolgung höchftunfthuldiger leute nicht weiter
anhalten; fondern vilmehr den drangſalen uni
betrübten verfolgungen einmal ein ende.ma:
chen / hat fie nicht allein / ſolche aufandere gedan
c£en zu bringen nicht vermocht; ſondern uͤbe
das fo erbittert/daß fie Difelbe nackend derb ab:
peitſchen / und dazu ing gefangnig werfen laffen
Woraus man fihet/ wie vor ein grob verbrech:
und groſſe beſchimpffung ſolche erinnerung an:
geſehen worden. Diſe peitſchen waren gus ri
men oder nerven gemacht / an welche 3. fricke,
fo am ende eben ſo vil Enoten hatten gehefftet
warẽ / welcheanemen folangen ſtecken gebun:
den wurden / daß wann der büttel oder feherge
einen peitfchenftreich gegeben / noch einen an⸗
dern aber verfegen wolte / er folches mit beyden
händen tun / und mit allen Eräfften Den andern
fereich füren mufte. Daher esofft gefehaher
daß die dermaffen geftenpet wurden / vor halb
todt da lagen. Nach diſer fteltenfich Chriſtoph
Holder und Johann Copeland / welche bereits
einmal verjaget worden zum andern mal ein ⸗
welche als ſie zu Salem / ſo ein kleines nicht
weit von Boſton entferntes ſee⸗ſtaͤdtlein iſt / in
die öffentliche verſamlung gekommen bat
Holder znach geendigtem Gottesdinfkeine pres
digt ans volck gehalten. Die faften Ihn se
ey
yey di ! haveniffen ihn ruͤcklings zu. boden /
ertöpffren ihm mit. dem mantel und ſchnupff⸗
uchnebft Copeland / den mund / ſtiſſen fie zur
fangen. Woſelbſt man ſie derb abgeblaͤuet / und
famleten zuſchauern eine weibs perſon ſich der⸗
maße daruber entſetzt / daß fie in onmacht gefal⸗
je. Ferner ſind fie ins gefaͤngnuͤs geworfe worde /
haben ohne einen biſſen zu eſſen un einen tropfen
su teingeen /3 gantzer tag und nacht durch auf
der erden ligen / und bey fo jämerlichem zuftand
im härteften winter gantzer 9. woche Durch aus⸗
dauren muͤſſen. Unter difenhat fich Holder im
folgenden jar / nur nach einem fehiff umzuſehen /
in welchem er uͤber fee nach alt Engelland um⸗
Bere moͤchte / gewendet / iftaber zum andern mal
in gefängliche hafft gebracht worden. Zu wel⸗
en senuen noch dife fam. Es
wonten. zu Salem Laurentz und Caſſandra
Southicks / fich in keuſcher libe einander hertz⸗
lich meinende ehegatten / Die vor die anfenlichft-
und treueſte glider der offentlichen kirch = ge⸗
meindebißher waren gehalten worden. Diſe
nun hatten ernandte männer’ als fie nad) Sa⸗
(em gekommen / bewirtet: Nun hatte dife wir⸗
tin fich öffters geruͤmet / Daß Die von diſen mans
nen mitgebrachterun zu bezeugung ihrer danck⸗
barkeit/verehrte buͤcher / ihr hachft angenem-un
lib waͤren. Diſer fach wege fo wol der maũ⸗
als die frau / als man ſie nach Boſton gebracht /
h | reines
4
3%
Firc hinaus / und fuͤrten difelbe nach Boftonges
debaͤrmuch zewpruͤgelt hat / daß aus denen ver ⸗
AB : 2. 2008
| (502) &% Y
eingeftecft wOrdE/un hat man der hau eine gelds
bufferdie fich auf 100 gulden undrüber belaufen
zuerkant. Uberdaß / weil einiger die ich fonften
zur öffentlichen kirch verfamlung hilten / es nicht
gern fehen mochten daß mannicht nur mit den
Duafern fondern auch denen die es nur in ei⸗
nigen ftücfen mit ihnen hilten / fo graufam vers
fure / und fich deßhalben der öffentlichen gen
meinde entzogen; als hat man auch difen ſchwe⸗
ve geldebuſſen aufferlegt / und / nach befinden des)
verbrechens / fie gar ing gefaͤngnis geſtoſſen.
Worunter abermal die beyde Southiks/
vater und mutter / nebſt ihrem ſohn Joſia ſich
befanden / die eben darum / weil ſie die erſten ge⸗
weſen / zum andern mal nach Boſton gebracht /
an geld geftrafft, ins gefaͤngnis geworffen und
erbärmlich zerpläuet wurden da obgleich va⸗
fer und mutter bereits von hohem alter und
entlräffteten feibervaren / dabey fich immer:
Fräncflich und ſchwach befanden / und es dazu
im allerſtrengſten winter war / wurden ſie doch
lange gefaͤnglich eingehalten / und verſchloſſen
bewaret. Weil nun aber diſe eltern noch zwey
kinder hattenveinen fohn mit namen Daniel /
und eine tochter / Prardeda genantzfo felte es!
Doch weit / daß fie durch ihrer eltern beftraffune
aen fich abfehrecken laſſen folten / als die durch
deren exempel vilmehr auffgereitzt wurden / die
oͤffentliche kirchverſamlung zu verabſaͤumen /
und zu der Quaker gemeinde ſich ohne ſcheu zu
bekennen. Derohalben fie gleiche ſtraf mie
den
|
—— 8
ern außftehen muſten / indem man ihnen
le
en mwinden/ ſie nebſt den gefangnen zur hand⸗
irbeit angeſtrengt / oder / in verweigerungsfd |
en. Als fie aber weder zu bezalen hatten / noch
uch die harte und ſaure arbeit / weder ertragen
unten noch wolten / bat der ‚u Salem und
Au fwich ſich befindende Nat ein decret folgen?
Sen tenors abfaffen laſſen / welches nachmal:
som Dbergericht zu Boſton iſt ratificivet wor⸗
en: Esfolten junge leute an Die in Birginien
ind der Barmudiſchen Inſul kaufmanſchafft
— Engellaͤnder verhandelt werden /
= at man die vollmacht einem dei Ober⸗
zoleinnemer / Eduard Mutter genant / eins
Maͤndiget und außgeliffert. Und wäre dis
fem erteilten befel genau nachgelebet worden /
Wann nicht die ſchifleute / als diefer unterhaͤnd⸗
fer ſchon zum öfftern feine wareaufgeboten ſie
m yunehmen’fich gerweigert / auch / weil diſes
junge blut klaͤglich wimmerte und winſelte /
durch öntftellung deren unſchuld / diſe fe lſenhar⸗
te toiiteiche zu ertoeichen und beſaͤnfftigen ge⸗
erachtet bätten. Welche verruchte ſchandtat /
ſo durchaus beym Iſraelitiſchen volck / auſſer /
wann ſich einer durch dibſtal vergriffen / oder
fonften unter die Sfeaeliten nicht gehörte / nicht
zugelaffen waꝛd / ich don fo veligieufen leute / wel⸗
chedie göttliche geſetz in beſtrafung der verbre⸗
chen und auflegung der ſtrafe ſich u 2er
PR: chnur
Ss
eaeld-buf angeſetzt / welche / wo ſie nicht erle⸗
Sleheduuch geldztiredimiten gehalten ſon
ua, — 0.
ſchnur aufzufegen/ rumen/ nicht einmal erelen
wolte / wann fie es nicht fo verübet/daß eg jeder
man bekand / und in aller toelt wäre verbreitet
worden. Es iſt aber auch Samuel Sattock /
der in der Quaker kirch gegangen / und bey of⸗
fentlicher verſamlung / als Chriſtoph Holder
predigen wollen. / und ihm drüber das maul
mit einem ſchnupftuch geſtopffet worden / da⸗
mit er nicht fortpredigte/ ihm daſſelbe / damit
er nicht erſticken moͤchte ausdem rachen geriſ⸗
fen / zu Boſton deßwegen eingeſetzt worden.
Einen andern / Wilheſm Sattok / bat
man auch / des unterlaffenen kirchgehens we⸗
gen / nachdem er derb abgeſchmiret und ſchin⸗
dermaͤſſig gepeitſchet worden in arreſt ge⸗
nommen: und iſt dergeſtalt das der Quaker
wegen juͤngſter zeit geſtelte gefeß weiter außge⸗
daͤnet worden; daß / twoeinerausden einwo⸗
nern in erfarung brächte ⸗ daß fich irgendwo
ein Quaker enthilte/ er folches denen + die
aufficht über dichafen tragen 7 anmelden ſol⸗
fe. MWelcehafen:infpedtors y wo der
Quaker das land nicht ſtehendes fuffes raͤu⸗
4
men wolte / ihn weidlich abgefchmiret / ing
elend weifen ſolten. Wo aber jemand ur⸗
fach dran feyn wiirde , daß ein Quaker ſei⸗
nen Curs nach difen landen richtete / der ſolte
100. pfund ſterlings in die gemeine caſſa zu life
ern gehalten fein / oder doch fo fang angehg®
en
icht verfprechen würden / dag andere zu ne⸗
en drohen / inzwiſchen ſolten ſie ſo lang ge⸗
* angehalten werden / biß fie auf ihre.
en in frembde länder verwiſen worden z
aren es aber weiber / folte man fie zum erſt⸗
nd andern mal / derb mit ruten ſtreichen / und /
ey ausbleibender änderung ihnen gleiche
’enkürgung widerfaren laffen. Io aber
wol man⸗als weibg- perfonen auf derglei⸗
en art es zu treiben fortfaren würden / ſol⸗
man ihnen mit einem gluͤenden eifen die
ng abſtoſſen / nnd noch dazu rechte
els⸗ arbeit im vafpel - haus zu verrichten
| REN geben:
ER (soo). _ ih
geben. Als Difes gefeg aufgerichtet / veifet
Richard Dondonausalt Engelland hiher nach
Dedham / den man gleich andern/ nach Boſton
gefuͤr / und / weil ihm diſes aufgerichtete peenal⸗
geſetz noch nicht zu ohren gekommen /hat er ſich
nurein wenig abſchmiren / und mit folgend⸗ an⸗
gehengter bedrohung außwelßen laſſen muͤſſen /
daß wann er widerkaͤme / es ihm die ehren gel⸗
ten ſolte. Es find aber Sara Gibbenſta
2
und Dorothea Waugia mit weit ſchwere⸗
ver ftrafebeleget worden / als welchen / nachdem
fie eingeſteckt worden / gantzer Dre tage durch
kein biſſen zu eſſen geveichet / und / als ſie ſo ent⸗
Zräfftet vor hunger verfehmachten möchen / ei⸗
ne pruͤgelſuppe nach Der andern u Fasten gege⸗
ben / und noch andere 3.tag Durch nicht ein
mundvoll effen gereichet worden. Dorothea
Gar denet / iſt nachdem fie erbaͤrmlich abge⸗
ſchwungen worden / auf ihre kni gefallen / und
hat Gott gebeten/ er wolle ihren henckermaͤſſi⸗
gen peinigern ein ſo groſſes verbrechen nicht zu⸗
rechnen Und winde.es ſehr lang falen / wenn ich
mehꝛere / alle will ich nicht ſagen / dergleichen ex⸗
enpel anfuͤren wolte. Daher ich aus libe zur
kuͤrhe andere uͤbergehen / und nur mit gantz
wenigen ein und dag, andere noch beruren wil.)
Es kamen Withelm Brand und Wilhelm Le⸗
dra nach Salem / und von dar nad) neu Bury /
welche nachdem fie vom volck / mit ihnen kirch—⸗
vorſtehern ſich in eine unterredung einzulaflen /
| ale: erſucht /
| S(7
uchtrihnen auch folches vom Oberlandongt /
e ais ein ehrlicher man fie zu ſchuͤtzen verſpro⸗
erlangen / welches fie laͤngſt gern gefehenvein
Nachdem fie fich nun
weggemacht /hat diſer Landvogt / der ein
treubruͤchiger boͤſer und; verſchmitzter kautz
war / weil er meinte / daß er als ein einfaͤl⸗
ſchutz zugeſaget und in ſo weit ſeiner gegebnen
parole/ Be zubetrügen / ein genügen ge»
jeiftet 7 einige ihnen. nachzuſetzen beordert /
F auffm wege haſchen / und gefaͤnglich
ach Boſton fuͤren ſolten. Welche als
Be ſie ins gefängnis geworffen 7 haben fie
ytag durch. am hunger» tuch nagen muͤſ⸗
fa Darauff find fie entbloͤſſet und mit
gezuͤchtiget worden, und als man fie
dazumit ſchlaͤgen zugedecket / ins raſpel⸗haus
zu ſtoſſen hart bedrohet / hat. man fie dem
ſtockmeiſter/ ur arbeit anzuſtrengen / außge⸗
haͤndigetAls fie nun als unfthuldige leute
jich hand an difelbe zu Legen weigerten / hat
jie der haußmeiſter / der ein recht loſer und
eigennuͤtziger man war / als dem die arbeit /
pP in difen häufern verzichtet wurde / groſſen
gewinſt
J j
- — “
en / verſtattet worden / haben ſie des volcks
mi zu thun mündliche unterredung mit
nen gepflogen.
richtiger mann die ‚verfprochne treu
uchlich gehalten / indem er nur / ſo lang
Die un rebung waͤren wuͤrde / ihnen feinen.
h | | — (503) a ;
(9 gewinſt eintrug 7 der auch 7 aus diſer mans
3 ner frondinſten ein groſſes zu ſchneiden und
einzufcharven gedachte / dahin mit aller
macht angehalten » daß fieihn 7 waser nur
haben wolte / verrichten muften Nuu
hatten dife arme leute biß anher noch. nicht
einen biffen brod gekoſtet. Einer unter
difen beyden hiß Brend / der / wie er aͤlter
war / ſo erwiß er ſich auch in erduldung u
cher bedrängung beftändiger. · Diſen nam
— a
— u .. —
alt der henckermäßige main / unterm vorwand |
Ren als ſey ihm von der Obrigkeit ſolches befo>
| | Ien wordenyder doch in der that mu feine
| privat⸗raach fattigen und ausüben wolte 7
| band ihm hande und füße zufammen / und |
| klammerte ihn ſo gebunden in eyſen Kihn |
quch in ſolchem erbärmlichen zuftand ganger
fechszehen Fund durch Ligen. Als er ihn
vrauff wider loß geſchloſſen wolte er mie .
| gewalt haben / er follte fich wider an die ars
beit machen / fonft wolte er ihn jaͤmmerlich
abörefchen. Er wil aber nicht 7 und füge
hinzu wenn er gleich wolle 7 fb Eönne er
nicht. Als nun diſer unmenfch fahe daß
2° gr weder aus furcht der ftraff / noch Durch '
Be; gemachte hoffnung eines beffeven zuftands
Ben dahin zu vermoͤgen war + hat er mit einem
nk ſchiffſeil oder zufammen gewundnen haͤnfin⸗
9 nen ſtrick mit ſolcher macht auf ihn * N
an KEN se m
—ñ —
ing / und als er auch
mit diſem nichis aus⸗
ſtreiche mit folcher force ‚daß diſer arme
tropf übern gansen leib geſchwall und wie
ein ſchwam auflif / und aller orten wegen
des geſchwulſts und blauen mäalerznicht ans
ders als wär er ausm bakofen kommen / Eds
ften braun und feheußlich anzufehen. war.
Und difes war fehon der virte tag / als diſer are
me tropf von fpeiß und trancf nicht dag geringe.
fte genoffen. Nachdem er nun fo brutal
mit ihm verfaren / hat difer umbarmhertzige
und graufame mann / den fo hart gepeitfch-
und übel zugerichteten Brend / der einen aus
gerechten urfachen ergrimmten und wütenden
feind zum. mitleyden bewogen hätte / an ei⸗
eng⸗ und abgefonderten ort‘ / wo weder beit /
noch ſtreu/ wo er auf ligen / noch fonft was /
daß einen fo übel zugerichtzund biß auf den
tod abgeſchwungnen mann erqpicken mögen /
anzutveffen 7 verſperret und eingefhloffen 7
weiches als es unter dem ‚gemeinen mann 7
der fo grauſam ee ſich fonft erweifet / fo
barmberkig und mitleidig hernach zu bejeigen
pflegt 7 ja gewonet ift / diejenige / fo er
des berbrechens fehuldig halt / ongefaumt
um tod gebracht zu wiſſen 7 „nusoer
richten Eunte / nam. er einen andern r vera
feßte ihm aus allen Prafften bey die hundert
N... 9 3
brochen/ hates / als er ihn foerbarmlich zugen.
richt geſehen Denfelben gereuetzund groß mits '
leyden mit ihm bezeigt / undsweildie ſtraff aus j
dermaffen exafperiret worden z fich fehr vers
bittert und alterivt erwifen / ſo / daß er ganger
fehaaren weiß / nicht anders als wolte ex eir
nen auffftand erregen / hinund wider lif / daß
auch Die Obrigkeit / einem beforglichen aufruͤe
rifchen tumult vorzubeugen / in hoͤchſter eyl
einen barbirer zu ihm ſchickte / ob ihm billeicht
noch zu helffen ſtuͤnde; welcher aberals er ans
gezeiget / daß der ſchade rödtlich undincurabel |
waͤre (ob gleich Difer mann nach) der hand von
difen fehlagen genefen ) hat er hin und wider
in der ftadt anfchlagen laffen daß ihnen diſe
tat hoͤchſtens mißfalle / und daß fie bemuͤhet
fein wolten / vondes haus-verwalters fträflie
chem verfaren genaueren bericht einzuzihen,
Uber diß hat einer / der gelehrteftenundanges
fehenften prediger / deffen namen ich mit fleiß
verſchweige / den gemeinen poͤbel mit folgen⸗
den worten befänfftiget und zur ruhe bracht :
Brend habe ſich unterwunden die Es
—
ren
I “
LI .
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ren worden ſeyn / wolteer die ſchuldauf
ſich nemen. Darauf hat man bey rat ber
hloſſen / daß wo kuͤnftig hin ein Quaker aller
awbeit ſich entſchuͤtten wuͤrde / der Buͤttel ſolchen
ſicht mehr / als 2. mal wochentlich / mit ruten
kreichen/ ſo / daß er ihm zum erſten mal 10.
umandern mals:drüber / undalfo funfzehen
teeiche geben folte. Im nechfifulgende jar drauf
anden fich Ehriftoph Holder. und Johann
Copeland / deren wir oben erwenet / abermal
u Dedham / von wannen fie verſtoſſen wor⸗
en / ein / und Johann Rouß / deſſen vater die
aͤheſte ehrenſtell / nach der hoͤchſten / in der Bar⸗
nudiſchen Inſul verwaltete / liß ſich wider zu
Bofton ſehen / diſen dreyen iſt den 26. October /
icht war bey öffentlicher volck⸗verſamlung /
ennoch heimlich in beyſein des Oberrichters
as rechte ohr abgeſchnitten worden. Bey
helches verluſt ſich diſe gedultige ſchlachtſchaffe
ſanfftmuͤtig bezeiget / Daß fie beyde zugleich /
ur daß einer mit etwas mehr erhabner
mm algder ander / in diſe worte ausgebrochen:
yennen / fo aus unbedachtſamer unvorfichtigfeit ung ſol⸗
‚es antun laſſen / wuͤndſchen wir yon gantzer ſeelen / daß es
‚nen vonGott vergebe werden moͤge / wo fies.ader ans vor⸗
glichertboßheit befolen / fo komme unſer blut über ihren
ypff; den fie am jenem groſſen gerichtstag / da ein lder
pn feinem fun und laſſen genaue rechenſchafft wird geben
ͤſſen / altzuſpaͤtt erfaren werden / wie ein einniger tropf un⸗
es bluts fie alle wie mülfteine auffm hertzen drücken wird⸗
Rachdem nun diſe gleich andern. / fo zerglidert
BEN ——
EN
PR
— 96—
| und verfchandet worden/ hat man fieaneinem
| ort gefangen gehalten / bevorab / weil fiedie
arbeit v gleich ſchelmen und diben v ftat einer
ftraf / durchaus nicht verrichten wolten / ih⸗
nenallendampf angetan 7 und fieeine zerfleiz
fihende geiffelung über die andre auszuftehen
genötiget. Kineneinkigen hat man gefunde / deſ⸗
J ſen nam feine glaubens⸗genoſſen / aus einer ver⸗
| | | geßliche verſchwigenheit / weiß nicht warumrbiß
aufdife ftunde vertufchen 7 demman die hand
IE mit dem buchftaben H. durch weichen er zum”
| | Hæretico oder feger erklaͤret wurde / gebrand⸗
marcket hat. Und koͤnte man noch ſehr vil de⸗
| ren leute / die von difem volck heftige verfol⸗
gungen erdulden muͤſſen / herſetzen wenn es
| ort undraum leyden wolte. Es beſchwerten
fich aber die Quaker / daß diß volck nur um die
fer urfach willen fie fo fchrecklich zerplagten 7
weil fie entweder ohne erlaubniß und vorbewuſt
der Landes Obrigkeit fich hir einſtelten oder’ ff J
bald ſie nur angelanget / andern ihre mitge⸗
brachte buͤchlein zu leſen uͤberreichten / die von
den leuten / welchen fie diſelbe verehrten’ ge⸗
leſen würden / oder / ſich Ihrer religion hal⸗
ben mit andern unterredeten oder ihre privat
verſamlungen anftellten / oder / wenn fie in
andrer kirchgemeinde kom̃en / nach geendigtem
m gottesdinſt zu predigen anfingen/ oder/ etwas |
a, anders dergleichen voraͤnmen. Sie entſchul⸗
digten ſich aber / daß ſie ein einigen aufſtand
Be erreget /
|
26
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86)8
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ren w ren; ſondern fie als einfaͤltige uñ ſtille leu⸗
als landverderberzufi Die man / wie die peſt / võ
ichtan un abtreiben muͤſſe / ſo wol geiſt als welt⸗
ichen ſtandesperſonen / vorneme buͤrger fo wor
ls die haͤfen vom gemeinen poͤfel Und iſt gewiß⸗
ap man / wie faſt nad) auf den heutigen tag / di⸗
en Browniſten beymiſſet / daß ſie ihr land oder
egton fo woh als ihre religion / zu ronſervirẽ ein⸗
nuͤtig vereinbaret / mit rat uñ tat einãder beyzu⸗
tehen aufs genaueſte ſich verbunden haͤtten / da⸗
er die Obrigkeit faft merenteils mit den predi⸗
ernrats pflegete / diſe hingegen hatten faſt
urchgaͤngig ausm rat einige zu ihrẽ confulente
nihren veꝛrſamlungen / daher ſie auch merenteils
inerley ſchluͤſſe machten. So daß / was die bbrig
eit placidirte 7 die geiſtligkeit ratificirte / und ſo
er prediger Convent etwas beſchloſſe/ wurde
olches durch die autoritaͤt der obrigkeit beſtaͤti⸗
et Und was ſo deñ von diſen beyden ſtaͤnden be⸗
chloſſen wurde / das war beym volck recht
ind mol getan. Jedoch hatten bey.difer
arten infeſtirung + umd ſchrecklichen
ibmarterung der Quaker weder alle und je⸗
ꝛe Ratsherrn / noch die vornemſte und ans
eſehenſte in den ſtaͤdten + ja nicht einmal
le und jede Prediger einerley finn und
| Ser. mey⸗
waren vilmehr alles uͤber ſich gehen zu laſſen /
cht im trüben zu fiſchen / oder / mit gewalt eine
ich zu füre gewont / und deñoch vereinigten ſich⸗
DH) * —
mennung 7 und fanden ſich einige 7 wel⸗
che fih denen andern / was die bedrangung
anbelangt/ nicht allein mit dem gemüt / ſondern
auch mit worten widerſetzten / und ihnen das ob⸗
| ftat hilten. Hir vechnen fie nun unter Die rats⸗
herrn / und wiſſen nicht mit worten guung zu ruͤ⸗
| men Johann Windhoep/einen hoͤchſt ange⸗
ſehnen Tonetieutifchengouverneur , dem fie
TI 9 auch die jenigezufügen deren namen ich kurtz
darauf beyſetzen will. Unter Die vorneme buͤr⸗
| ger aber zelen fies Wilhelm Eoddington /
einen der reichften / und geehrteften kauffherrn
zu Boſton / an welchen dife leute einhellig loben /
| daß fie ſich / fie möchten zu hauß / oder fonft wor
| ſeyn / in fachen fie betreffent / ſo begeiget/ als muͤ⸗
ſten fie dermaleins Davor Gott rechenſchafft
geben. Aus der prediger reyhe aber fuͤgen ſie
den obigen Johann Cotton bey / der ein welt⸗
beruffner prediger zu Boſton geweſen / ſo eine
| groffe erkaͤntnuͤs in göttlichen ;geheimniffen ges
habi / und feinem amt mit aller treue vorgeſtan⸗
den / der mit feinem Gott es auffrichtig gemeiz
netzund gegen iederman nach) feinem namen
ſich recht huldreich bezeiget; Von welchen fie
gleichfals alle einmuͤtig ausfagen / Daß er nie
\ ! mit folchen graufamen wuͤtrichen eingeſtim⸗
I mæet / noch in ihre blutige anſchlaͤge conſentiret
DA habe. Nur fehlte e8 difem in neu Engeland
Ankını roonenden volck in augbannung Det
All) | an fol⸗
jeniger fie nicht als durch angedrohete todeg-
mittel raͤumten. Nun war fo wol in.altzale
neu / Engelland diſes geſetzſeingefuͤret Daß kein
heklagter / ſo vor gericht gebracht worden / am
leben geſtrafft werden ſolte / ſeine ſach waͤre
dann von zwölf auſſerordentlichen richtern
erkant worden / welche ſie geſchworne aus diſer
urſach nennen / weil ſie einen eyd ſchwoͤren muͤſ⸗
ſen / daß ſie / ehe und bevor ſie ſich alles genau ers
kundiget und fleiſſig erwogen/nichts entfeheiden
und ſchlichten wolten / wie ich an einem.andern
ort bereits dargetan Als nun diſes gefeg ihnen
aufalle weiß entgegen war / und fie die Quaker
mit der todesſtraffe zu belegen hinderte / hat
man fich beratfihlaget wie in voller ratsver⸗
famlung difes gefe& abgefchaffet würde. Als
mannundarmit umainge / gefihahe es, daß
zwoͤlff ausm ratdifes gefeß ſtricte beobachtet /
dreyzehen hingegen abgefehaffet / wiſſen wol⸗
ten / da aber diſe eine ſtim mehr als jene hat⸗
ten / drangen ſie durch / und wurde das geſetz ab»
geſchafft. Welches als ein ſehr beſcheidener und
gerecht ‚und billigfeit Iibender vatshere , der
wegen zugeſtoßner leibs = unpapligkeie im
rat nicht erfcheinen Eonnen / mit namen
Mozel / erfaven / hats ihn fehr gekraͤn⸗
cket / daß ein folches decrer., fo / wann
er zugegen geweſen / nicht waͤre abgefaſſet
Kke wor⸗
ð —
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⸗
x / >
B(6)5
worden ergangen ſich auch verlauten laſſen /
«wo er hätte wiſſen ſollen / daß der rat ſolches in
beratſchlagung ziehen / und drüber deliberi--
ven wollenv er wie Eranck er auch immer gewe⸗
fen / mit händen und füffen hinauff gekrochen
feyn / und fich einem nicht zu Juftificivenden
Raruto mit nachdruck wolte widerfeßet haben.
Iſt demnach durch den ſchluß diſer hohen ver⸗
ſamlung die ſach unter die gewalt der ordentli⸗
chen richter oder hoͤchſten obrigkeit in der Pro⸗
vintz verfallen. Im übrigen liß ſich bey allen
Gouverneurs in allen ſtaͤdten der Provintz
ein folcher blinder eyfer die Quaker zuverfolgen
ſpuͤren / daß wo einer folche zu drucken man- ·
uirtesadersfich denen / ſo fie bedrängtenventges
gen fegte / und ihrem wut ſteuren wolte, fonders
lich fie verteidigte und entſchuldigte / man ihn
auch vor einen Quaker hilt / und wo er ſich ſei⸗
nen feinden nicht mit nachdruck widerſetzen
runte / wurde er wenigſtens feiner charge entſe⸗
tzet / und vom dinſt geſtoſſen. Es iſt noch in al⸗
ler haͤnden ein briff von Jacob Eudwort /
der einer aus den ſtadtrichtern zu Boſton ge⸗
weſen / und um diſer urſach willen ſeine ehren⸗
ſtelle quittiren muͤſſen / ſo er zu der zeit geſtellet /
und an eine guten bekandẽ in alt Engelland von
Boſton geſchriben hat / aus welchem Engliſch
geſchribenen briff ich wenige worte uͤberſetzen
und mit beybringen will: Es ſihet bey ung 9
er 102)
lich ang. Der Antichriſtiſche geift geht nur mic verſol ·
gungum. Wer ſich in bedraͤngung und erwuͤrgung derer /
fo mit ung in der veligton nieht ehtig faul findenläft / det
bird feines ampts entfeggt/und hat die ehre nichtyeine ſtelle
fin regiment zu beklelden. So haben fie mich / ſo Hatherley /
unſers ampts beraubet. Mich zwar aus der urſach / weil
sch einige Quaker bewirtet / fo ich Doc) nur in diſer abfiheE
getan / damit ich den grund ihres laubens erfaren moͤchte /
welches ich vor beſſer getan achte / als mit ber blinden welt
die jenige / deren guumdartickel wir nicht einmal inne haben /
ver damnen heiffen. Und ob ich gleich öffentlich protefti«
vet/daß ichs mit denen Quakern nicht halte / als der ich
mich in vlen ficken nicht einmal mit Ihnen vereinbaren
Eönne /iedoch mich nicht entſchliſen wolle / anihnenge-
walt zu üben / find fie mie bey >. jaren ber fo aufſaͤtzig
worden / daß fie mich gar der beſeſſenen ehrenſtell nicht ein ⸗·
mal mehr wert geachtet. Was es noch mit diſen haͤndeln
pur einen außgang gewinnen werde / wird die zeit lehren.
Sort beſolen Zwar nachdem diſe gerichts art ab⸗
gefehafft war / hat man ein geſetz auffbracht /
daß / wo fich einige Quaker hartnäckig erzeigen
würden / und man fie auff andre weiſe nicht zu
paaren treiben koͤnte / ſolten fie ihren halsſtar⸗
rigen eigenſin mit dem ſtrang buͤſſen. Als nun
Samuel Gorton bald darauff das leben
berwuͤrcket 7 bat ein richter durch feine ſtim⸗
me / ſo er dem teile / da die votanten vorhin
an ftimmen einander gleich waren / ſo ihn loß⸗
ſprach / gegeben / lhn vom ftrang errettet. Dar⸗
aufeiner der. gelerte und beredten prediger / deſ⸗
fennam ich hiher zu ſetzen bedencken habe / ſo un
gehalten worden/ Daß en auff offentlicher
a u eantzel
*
|
}
— — |
canzel in diſe worte (Die von wem ‚ zu wem
und bey wag gelegenheit / fie damals geredet
worden / den gelehrten bekant heraus platzte.
Weil du einen von mir in Ban getanen mann loßgeſpro⸗
chen / ſo ſoll deine eele an jenes flar dermaleing rechenſchaſt
geben. Nach der hund haben die Richter mif
diſer ſtraf belegt / Wilhelm Robin ſon /
einen kauffmann von Londen/ und Mars |
maduck Stephenſon einen bauersamanı
von Yorck in alt Engelland / deren gefängliche |
annemung / ihrentmegen gehaltne gerichteund |
drauf erfolgte beftraffung / als wag beFanteg h
und landkindiges / davon fie noch iso groß
wefen machen ich Furk befehreiben will. Sie
Famen beyde mit fleiß und gutem bedacht in di⸗
fe lande / diejenige lehr, su welcher fie fich lange -
ſtens in ihrem vaterland befennet , zu predigen ;
undaussubreiten. Nachdem fich aber, einige
= übers Nobinfon in der Juſu Nhodus /
tepbenfon aber inder Barmudifehen Inſul /
aufgehalten / begaben fie fich im neunzund funfa
Bigften jar in neu Engelland / und. landeten zu
Boſton. Woſelbſt ale fie angelanger/wurden
fie gleich. / ohne daß fie imand / als die ſich
jelbjt verriten/ angeben Dütfte/ in finftre ker⸗
Ger geworfen: Woſelbſi fie Maria Diars/ /
tpelche vie ich bereits oben er venet/deslamdazu
Boſton verwoifen toorden/fich aber wider hiher
verfuͤget hatte; und bey ihr Niclas David) J
a —
— —
— —
antraffen. Diſe nun mit einander find vor die
Rich⸗
.8609)8
orichtergebradt worden. AWelbaalsman
“
insgefampt eines tumult und aufrurs vor ger
zieht befehuldigte / hat Robinſon ſich und ſeine
Hlaubeng-genoffen / die anigo mit ihm in glei⸗
chem elend ſtecketen / diſes verdachts halber ver⸗
antwortet Sie verſtopften ihm den mund
‚gleich mit einem fehnupftuch ‚und alg er bey ver-
ftopftem mund fich / dennoch lobreben wolte /
wurden die / ſo nahe um ihn ſtunden / auf ihn
‚gewaltig erbittert / ſo / daß fie ihm Die Kleider
som leibe riffen / der Buͤttel auch / der ihn mit
flamenden augen anſahe / gleich nach der.peitjche
grif / unddamit / als der des handwercks ge⸗
Vont / erbaͤrmlich auf ihn zudraſch. Nach
der hand / als man ihr verbrechen unterſucht / hat |
‚many nachdem ſie des lands verwiſen / dieſelbe
ingelend gejaget. Diſe leute nun waren des
jammerlebens gewont / und Eonten allesmit
Lerwundren der gedult ausſtehen / fie achteten
orbeit / und fületen Feine ſchmertzen / hat⸗
‚ten ſich auch entſchloſſen / ehe das leben zu laſ⸗
ſen / als ihren glauben zu verleugnen Nun
faſſeten zwar Maria Dyar und David den
‚fehluß aus dem lande zu weichen / nichts deflo
‚minder kerte kurtz drauf Marin auseinem ſon⸗
dern antrib zurüch/ und verfuͤgte fich wider nach
Voſtom wofelbft als fie ſich einen tag ͤber a “a
gehalten / laufft fie wider zum gefaͤngniß zu / ſi
mitihren verarreſtirten bruͤdern und ſchweſtern
\4u unterreden / Da fie den ſo gleich gehaſcht / und
RITA U daß
Bu > = Diaz u \ .
% (520) 3% iS |
aneben dem ort gefänglich angehalten wurde 7)
„daß fie alfo ftets um fie feyn und mit ihnen / ſo vil
und lang fie wolte / ſich unterreden durfte. Den/
gleich wie in allen dingen die gewonheit und
lange waͤre einen verdruß zu erwecken pflegt/ ſo
geſchahe es auch allhir. Dagegen hilten Ro⸗
binfon und Stephenſon davor / daß fie fich
zwar aus "Bolton + nicht aber aus der gantzen
landſchaft / verfuͤgen muͤſten / begaben fich das
her nicht lange drauf nach Salem und andre
nahe angelegne plaͤtze in willens / ihre lehr
durch predigen daſelbſt auszubreiten. Da es
ihnen doch eben / wie andern / erginge / denn als
allhir diſe drey maͤnner in engem arreſt bewa⸗
chet wurden / haben die Richter / was mit diſen
leuten anzufangen / ſich beratſchlaget / und als ſie
geſehen / daß ſie als eigenſinnige leute auf keiner⸗
ley weiß / weder durch bedrauung / noch wuͤrck⸗
liche abſtraffung⸗ abzuhalten / oder / zu baͤndigen
waren / und nichts darnach fragten / auf welcher⸗ |
ley art fie ihrem zweck errei chten / wo fienurdefe .
ſen / ſo fie ſuchten / habhafft werden moͤchten / als
beſchloſſen fie, dife Leute am leben zu ſtraffen.
Beilfie nun / daß esihnen ſo ergehen würde /
leicht vorher felyen kunten / als ſtelten / ſs wol Ro⸗
Winſ⸗ ⸗ als Stephenſon/ den tag vor gemachtem
cchluß einen brifan den Rat zu Boſton / ſo faſt eis
N enors und inhalts die urſachen / warum
en dife lande gekommen’ y in fich faffeten.
DSDen ee Dahe nicht aus eignem *
irfelne® herren / des groſen Gofte® / geheiE
ebalten / undan einem mittag ivgendtvohin zu ‚reifen
e ſolte fich nach Bofton erheben / und allvortfein leben
ſchliſſen / welches er. vor den Ihm daſelbſt beſtimten dinſt
hen fo fehr beängfliget und von einem orf zum andern ges
riben worden / beſtaͤndiger ruhe und unausfprechlicher ver ·
mnuͤgung in alle ewigkeit geniſſen. Auf gleiche art ſchrib Ste--
henſon: Daß / als er noch in alt Engelland geweſen / und an
inem tag ſeinen acker gepflügt/ fein hertz von goͤttlicher li⸗
je fo heff ig entzuͤndet worden / die ihn gantz aus ſich fell
eſetzet; worauf ihn Gott mit folgenden werten angeredet;/
Ich habe dich / ob du gleich hinter dem pflug hergeheſt / zu
inem beredten heyden lehrer erwelet / ſey iIhm auch fo gleich
ingegeben worden / daß / da er verheyratet und etliche kin⸗
er erzenget / er diſes fein ibes Ehweib / fo bey guten
nd böfen tagen bey ihm ausgeharret / und gleichfans
ein andres berg war / daß er feine libe Finder / die dey«-
er feel verknuͤpfende pfand und Bande ; unddieer bißher
ils fich felbft aelibet / zuruͤck laſſen folte ;-fich auch
8 verluſts und ermangluna fo angenemer ſtuͤcke we-
jen nicht groß befrüben / ſondern nur zur reife in die
Barmudifche Inſul fertig machen / ber ungeswelflel-
en zuverſicht / Gott werde ſich der feinigen anmemen/‘
ad fie veichlich werforgen / drauf er fich auch In diſe In⸗
ulgemacht / vorhin aber einige zeit über su Rhodus aufs -
gehalten / biß er ſich endlichgarin die hauptftade difer
ande / Boſton verfüget ; da er fich nunmehr gänglich deg
eugniß/feines Gottes und feiner veligion wegen gern iu
terben entſchloſen. Drauff wird der 20, Oc-
ober angefeßt an welchem fie ſolten
um tode gebracht werden. Als man nun
—— Kk— an
*
»antachten fich hier begeden / und habe er zwarfel-
reiß angetreten / als er in der Inſul Rhodus ſich au
Mi hloſſen war / als der göftliche befel an ihm gelanget /
fehen wolte: Alscen folte feine feel / die von eitlen ments
6 |
a die verhörftätte gefommen / voohin Die
drey vermeinte verbrecher gebracht reurden
iſt ihnen insgeſampt z als folchen / die das les
ben verwuͤrcket / ohne daß man fie des befchuls
Digten verbrechens wegen verhoͤret / oder / zu
ihrer verteldigung einen Advocaten verftattet
ſo gleich das todtes urteil 7 welches Ihnen A
fang zu evfante / vorgelefen worden... E
hatte aber Robinſon / ehenoch einmal der. ober:
richter DIR blut urteilablefen laffen 7 den oben
beygefügten beif hervorgeſuchet / und ſolche / dem
Oberrichter durchzuleſen uͤberreichet/ der aber
vorgab / ihre tat feye offenbar z und wäre di
nicht bekuͤmmert / bey was gelegenheit fie in di⸗
ſe laͤnder kommen / meritire daher derſelbe
niht / daß man ihn durchzuleſen lang verwei⸗
len volte Welches als Stephenſon ſahe
bebilner feinen brif bey ſich / und / nachdem
Der Richter uͤber ſie den ſtaab gebrochen 7 ant-
wortete er mit gleich harter ſtimm und großmuͤ⸗
tiofeit 2. Ale lange wollet ihr herren) die ihr vor ge
sehtigfeit bbende Richter angeſchen ſeyn wollet / Mi
Faschte Gottes erwurgen; Ihr ſolt wiſen / daß ihr Den
m elns vor dem werdet erſcheinen muͤſen / der als Det
Hte Richtergerechtigkeit handhabet / Der die lag eurc
beimfugung verkuͤrtzen / und ewlges ungluͤck über euch
Bräsen ni. Deauf hat man Den y, su IbEE
hinrichtung beftimpt als man ‚gegenmittag 2
compagnien fich in beveitfchafft zu halten beor
dert hatte. Go dennfürteman die zum tod ders
‚ugteilte zum richtplag / und weilman fie —
mi
ie Be
"eften compagnielogiret /vergefels
ER
er maleficanten wortnicht vernemen möchte,
die from rüren muften. Inzwiſchen gin⸗
% dife beude / nebft Maria / fo diſer han
e auf beyden ſeyten gefaflet / in der mittens
insgefampt mit freudigem geſicht / und ftets
pedenden munde / fo manaberdeslantenttoms
halls wegennicht verftehen Funte / ihrer gen
richts ftätte zu. Ihnen folgten einige. freuns
de mit. traurigem geficht und verſtummten
munde nach. Nachdem fienunan den galgen
kommen / und fich unter einander zum oͤftern -
daß man fie auch nicht von einander bringen
Fönnen 7 umhalſet und geküffetzauch alles / ſo
eine feelen vergnügung geben Fan / angewuͤn⸗
fehet / muften fie endlich + / da man zu den lei⸗
tern gekommen / ſich einander auch wider ih⸗
ren willen aus den armen laſſen / als fie zu⸗
vor fich tauſendmal geleßet und einandergur
te nacht gegeben. Drauf ſtig Nobinfon zu erſt
die leyter hinan 7 auf welcher er noc) vor
feinem end in fülgende wort ausbrach —
Ihr umſtehende bürger / wir leyden nicht als. uͤbeltaͤter
undmalefiz perſonen / die ihrer boͤſen thaten wegen ein
ſtets nagender gewiſſens wurm plaget und martert; ſon⸗
dern als ſolche leui / welche Gott die warheit auszu-
breiten 7 erwecket hat. Ihr moͤchtet aber villeicht fagen /
wie ſchickt ſich das hiher / oder / wir wollen davon nichts
hoͤren / dexohalben wir nicht einmal zu erweiſen geſonmn
*
*
a
hafften ſie vorn und hinten Die in der ſa
imdlichetambaours;dieunablaßig damitman
Te nn
— —
| (4)
jenige / ſo wir getan / maͤſſi ſondern gar von uns nicht
unterlaſſen werden koͤnnen Und iſt daß gewiß der tag/
der tag ſage ich / an welchem euch Gott heimgefucht/und euch
noch zeit gegeben / euer feelen verderben von euch abzuferen:
werdet ihr nun den brennenden zorn Gottes von eich ab-
wenden / uñ eure ewige wolfart zu erhalte / euch felbft im we ·
geſtehen / und in eurer hartnäckigen boßhjeit und abermut
fostfaren/fo wiꝛd diß eben ver tag feinyan weld; em Gott fich
an alten feinen Feinden zu rächen aufmachen wird ; ale denn
werdet ihr einmuͤtig heule und weheklagen. Den ihr habt al
zuklar altbereit an tag geleget / wie Ihr geartet ; Raten euch
demnach / daß ihr au dag euch hellſcheinende lichtdesEvarıs
gelli genau mercken wollet. Im uͤbrigen / wie ich Chriſto zu.
ehren gelebe / ſo ſterb ich gern um hriſti wlle /den mir das
leben und alles iſt / von hertzen. Drauf kam die reyhe
an Stephenſon / der folgende wenige wort rede⸗
te: Es ſey euch himit kund getan / daß wir diſes nicht unſe
rer böfentaten halben erdulden fondern mur / weil wir uns
nichts / als was wolgetan und zu verantworten ſtehet bes )
wuſt ſein. te euch aber energemiffen flets fehrerken / und
mit hunderzerlen marter peinfgen wirv/fo werden wir heut
von allen trob ſeligen bekmernoͤſſen nud beſor lichen ver-
folgungen befreyet / bey dem Herrn ewiger ruhe geniffen /
und vor diſes vergaͤngliche leben / jenes vollkommene
und ewigwaͤrende bey Gott erlangen. Mit welchen ;
wortener feine vede gender, Nachdem nun L
diſe beyde männer hingerichtet / hat man dero
entbloͤſte cörper an dem ort / wo ſie ihr leben ge⸗
endet / in ein loch geworffen und mit erde zuge⸗
decket. Nun ſtig V arig bereits auf die leyter /
welcher man ſchon die haͤnde gefeſſelt / und den
rock zuſammen gebunden / die auch am gemuͤte
‚bereits erſtorben / mit verbundnen augen nur |
All auf gleichen außgang ihres lebens wartete. Die
—90 richter aber / als ihr fohn einen fußfall vor fie °
jerbanpakfenfie pardonnirt und vomhtang
efproche-Un liß es fich anfeherals fuchte ma
he fie von der letter ſtige znachdem fie einen tifz
en feufser geholet / in folgende wort aus:
Rann es beyihr geſtanden / wäre.fie mit Ihren bruͤdern
ern geſtorben / hätte auch dife herrliche frucht ihrer ar 1
eit und flattliche belonung ihrer ſchweren uud gefärli-
henverfolaungen zum zeichen Ihres beftändigen uud uner
chrocknen gemuͤts annemen und geniſſen moͤgen / wans
hr nur fo gut werden koͤnnen / dag fie vor ihre religion
as leben laſſen ſollen / es ware dann das die Obrigkeit das
uffgebrachte boͤſe geſetz abſchaffen wolte. Als man ſie
un von der leyter geriſſen / und in voriges ge⸗
aͤngnis geworffen / iſt ſie zwey tag drauf der
tadt verwieſen worden. Zwar als ſolches ver⸗
aren den Quakern zu ohren Eommen. laͤſt
ich nicht beſchreiben wie fehr es fie gefrängker,
md aller ortensfonderlich auch zu Boſton / übel
yon ihren feinden zu veden veranlaffet habe.
Daher man fie allenthalben Eläglich winfeln,
vehklagẽ / und fich über die maffen überdiß un⸗
echt beſchweren hören :jsodürfeman, / an dem
yergrollten hertzen und grauſamen ratſchlaͤgen
iſer leute nicht mehr zweiffeln / indem ihr
ͤſes gemuͤt ſich allzuklar entdecket / man ſolle
och nur ſehen / ob diß die leute / fofich eines un⸗
| | | tade⸗
diſe leute durch ſo raues verfaren in furcht
id ſchrecken zu ſetzen. Maria ſelbſt / als man
je loß gemacht / wuſte nicht / wie ihr war 7 fie
ahe bald da bald dort hin / und konte nicht be⸗
reiffen / was es bedeuten ſolte / brach endlich /
* —5—
Ann FR (526)
| tadeliche und unflraffbaren wandelsrimen Die
| jderzeit mit macht behauptetzdaß Fein leben obs
neveligion / Feine religion ohne Sottesfurcht 7
und Feine von beyden ohne Die gemwiffeng-freys
heit bejtehen möchte, die auch in Engellandyals
ihrem vaterland difer erſchrecklichen tyranney
J ſich ſo hefftig widerſetzet / und der darob ihnen
r zugefügten drangfal wegen / damit ſie eine ſache
| En fo ihnen unerträglich, nicht anfehen Dürffenvihe
ARE vaterland verlaffen / undinein fo fern entleges
| | nes land / das um und um mit barbarifchen
| voͤlckern umzüngelt 7 fich begeben hätten,
| Denn difeslaffe fich allzuklar Daher erkennen?
I | indem fie bey difer zeit gegen ihre Landsleute
| | und zwar die jenige/ fo um gleicher urfach wil⸗
| | len / eben der harten bedrän |
als recht armfeeligeund
aufrichtung und ſi
ihnen uͤbergeſchiffe
und mit den er
5doͤrten ernemen liffen denen dife neue/ und
| 2 vormals ungewonte / ja bey den Proteſtanten |
Arkın; merhoͤrte / beſtraffungen hoͤchſt verhaft wären?
Ai) ja un⸗
mal daß Difes ihre abficht gemefen / wir daher gewiß find /
weil wirs in der tat hernach fobefunden / ung auth die von |
Ihren vorfaren zu Münfter vorgenomne unerhörte haͤn
del noch mehr ihr tun verdächtig machten. So/ dag wie
“Daher veranlaffet worden folsendeg gefetz zu publiciren / ”
daß Fein ſchiffer einigen Quaker in diſe lande uͤberfuͤren;
bie Quaker felbft anch fich nicht hiher tagen: ſolten; wo
nun einige dawider handlen wuͤrden/ ſolt man ſie fo lang
ins zuchthaus ſtecken
gar des lands verwiſe
andere umweg ſich wider unſer verbott doch hir einfa
&
4
MM
ur —8
‚und Feine ftrafe/wie groß fie i | den kun
Die difem verwegen und unve ſchaͤmten vulcEdas widerke«
An iten mochre/zu erdencken war/ift man folche zu er“
hoben Billig bedacht geweſen / und hat denen / fo wider,
Fern würden./ mit der ohrenfürgung gedrohet / wel⸗
bes / als es noch nicht genung war / ihren nnermüde
lichen und recht naͤrriſchen much zu ſteuren man auch
in erfarung bracht / daß ihre halsſtarrige wider ſetz ich⸗
keit / anders nicht als durch harte ſtraf zu baͤndi en / hat
man / au den ſchlag des in Einelland wider die Jeſuiten
aufgerichteren geſetzes / dife vperfugung gemacht / daß
—— hin derg eichen leute mit der todes ſiraf beleget wer ⸗
ein ſoſten. Als fie ſich darau doch wider einfandeny -
ind der Obrigkeit zum verdrug uber die beftimte zeit fich
n diſen landen nufhilten./ hat man fie eingezogen / und/
nachdem fie geſtanden / daß ihnen bereits das lam verbo⸗
en / ſe auf befel der Obrigkeit/ laut des verpoͤnten nefenes |
um tode verdammt / Maria Diars ausgenommen, weſ—
her auf intesceflion ihres ſohns die gnave von der obrig-
sie widerfaren / daß ſie/ wie ſie zu fun verfpra&/innerhalbz
agen das landraumen folte. Wenn man alfo unfer mit
utem bedacht ſtuffen· meiß angefteltesverfarengenauer be⸗
achtet) wind man uns vor blutgirige männer aus zu
hreyen / und einer graufamfeif zu beſcholdigen / leicht ver⸗
eſſen / zu mal wir zu diſer gerechten und notwendigen An
rdnung / des unſern unterranen fchuldigen ſchutzes wegen /
uſchreiten gezwunge wurdẽ. Welches als diſe ha rtmoͤckige
nd eigenſinnige leute mit gutem bedacht aͤherſchritten/
aben ſie die urſach ihres verderbens ſich ſelbſt beyzu⸗
jeſſen / welches / daß fie unterlaſſen / und unſre hohe atır
rdnung ungekränfet/auch unſern fridlichen wolftadnicht
erunruhiget haͤtten / wir der zrit gewuͤnfchet hätten. Gleich⸗
te unſre vorhin heraus gegebne declaration, als auch die
on uns vom ſtrang loßgeſprochne Maria Diars es fatt-
am beftätigen / daß wir Tiber gefehen/ diſe leute hätıen
eym leben erhalten / als zum tode gebracht werbendärfen.
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groß fie immer angefeßt werden Furıfe/
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Sb man nun gleid) wider die widerkehrende
Duafer ein fo feharffes gefeg auffgerichtet
und publiciret/fanden fich Doch jderzeit einige/
die entweder zum erftenmal fich bir einftelten /
oder / weñ fie vorhin bereits vertriben und ausge⸗
bannet worden / widerfereten mitdem vor⸗
(ab und entfehluß / es möchte mit ihnen ablauf⸗
fenzwie es wolte / fo waͤren fie ſchmach und
marter ja den allergraͤßlichſten tod außzuſte⸗
ben / willigund bereit. Hir kan nun abermal
die fo offt angefürte Maria Diar vor andern
ein beyfpileines hartnäckigen eigenwills abger
ben / von welcher man mit glaubhafften ums
ftänden erzelet / daß fie / auf der leyter ſtehende
bereits den ſtrang um den hals gehabt / in?
dem babe hinunder geftoffen werden füllen;
mit dem beding aber herunter gelaffen worden“
daß fienicht / wie fie bereitseinmal ——
und doch wider umgekeret / itzo zum andern mal
vertriben / ſich wider einfinden ſolte / dem unge⸗
acht doch in diſer abKcht ſich wider hiher bege⸗
ben / es dahin zu vermitteln / daß das geſetz / die
verbannung nd erwuͤrgung der Quaker bes
treffend / abgeſchaffet / und ihr undihren glau⸗
bensgenoffen allezeit ohne Furcht hin und her zu
‚reifen vergoͤnnet werdenvoder / wann diß nicht
angehen wolte / ſie mit ihrem tod ihre zuverſicht⸗
liche beſtaͤndigkeit vor ihre religion verſiglen/
moͤchte; da ſie dann diſen Gottsvergeßnen rich⸗
tern ihre leichfertige bubenſtuͤcke und Fa
che
— El)
che graufamkeit unter. Die nafe reiben / und vor
len menfchen einer an ihnen verübten groffen
ubhandlung überfürenwolte. Daher fieim
mit unerfihrocfnem mut fich wider nach Bo⸗
fon gewendet. Da man fie nach ihrer an-
kunfft den zı. Maji unberzuͤglich gehaſchet / und
den tag drauf aufs rathaus gefuͤret / woſelbſt /
als ihr in gegenwart aller Ratsherren / die
juͤngſt angedrohete ſtraf vorgehalten worden /
bedeutete man ihr himit / daß ſie des todes ſich
morgen gewiß verſehen ſolte / als da ſie mit
dem ſtrang zum tode gebracht / ihren geiſt auf⸗
geben/des widerkerens gewiß vergeſſen / und
was fie fo frevelhaffter weiß ietzo verubet /
nicht mehr begehen wurde. Draufffürte man
‚fie folgenden tag hinten und forn mit foldaten
undtrummelfchlagern umgeben / zur ftadt hin⸗
aus / und / als fie mit unerſchrocknem mut
und froͤlichem angeficht DIE zum galgen / von.
dem fie fich anießo Feine hoffnung machte er-
1öfet zu werden / gebracht worden / hatfievilee
von fich hören laffen / fo ihr unverzagtesherg /
und fefte zuverficht zu einem beſſern leben im
himmel zu gelangen/an tag legtesprauffie auch
endlich durch den ſtrang ihren geiſt willig aufs
gegeben. Und fuͤrwar die Quaker / ſo fie gekand /
ode / rdie ihre gemuͤtsgaben von andern ruͤmen
hoͤren / ſchreiben ihr mit einem munde zu /
N see
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folgenden ſechzigſten jare aus der Inſul Rhodus
SEE ——— — —
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ur REED ar,
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wo. an
Baß fie ein weib von hoher ankunfft / die vorne⸗
me verwwanten gehabt geweſen / die groſſe mitz
tel beſeſſen von anfenlicher ſtatur und nicht zu
befchreibender ſchoͤnheit / eine hohe erfantnis
in vilen ftucfen gehabtsund die/ der ihren reden
| bewonenden annemlichkeit wegen / groſſe ſachen
außzurichten fich ſehr wol geſchickt / for daß
| wo der name und geſchlecht fie nicht verraten
| hatte / man fie dor einen mann fülte angefe-
ben haben. Ein ander eyempel gleicher
| ftandhafftigkeit haben wir an Wilhelm Le⸗
dra. Difer war gleichfals unter bedraus
ter todessftraffe zu Bofton ausgewifen wor⸗
| den / wie ich kurtz vorher bereitsgemeldet habe /
hatte ſich nichts deſtoweniger im drauf fol⸗
genden ein und ſechzigſten jare / mit der fe⸗
ften refolution , wider da eingefunden / eben
die leyden / fü feine bruͤder erduldet / aus⸗
zuſtehen / und feinen hals bey diſen verfol⸗
| gungen vor feine religion dran zu fegen.
Nachdem nun feine ankunfft kundbar / und
dem vat binterbracht worden z hat er Difen
| geſetz⸗ und ftraffeverächter fo gleich greifen /
und über hals und Fopff ins gefangnüs bins
gen laffen daerden gangen ftrengen winter
| durch in unerträglichem froft und Farglicher
2 i abfpeifung gleich einem Elog an ein Dick
49 ſchweres holtz / weſſentwegen er kaum die
I ni fuͤſſe aufleben kunte gefchloffen / engeinge
A fpervet verarveftivet wurde, ABorauf/ als
\ man’
a N
| | —*
man was mit diſem mann anzufangen / in bes
iefehlagung gezogen / und ſich vile ratsher⸗
ven ſeiner widerker wegen / uber die maſſe
beſchwereten / hat er drauff geantwortet /
weil fie ihm ungerechter weife das land verbo⸗
fen fey er ausbilligen urfachen wider um⸗
zukeren befugt geweſen. Indem er ſich aber
durch Feine Dräusund ſchreckworte zum ſchwei⸗
gen bewegen liß / hilten fie ihm bey anhal⸗
tender weigerung die drauff gefegre todes⸗ſtraff
für : Worauff er erwiderte 7 wans ihm um
den Eopff zu tun gewefen waͤre / wolte er wol
weg blibenfeyn. Zu andrer zeit liffen fie bey
hm vernemen + obermit in Engelland über-
chiffen wolte. Worauffer fagte / er has
je dort nichts zu ſchaffen. Weiter verſuch⸗
en fies / ob er / ſeme irrlehr faren zu laffen /
u bewegen ftünde / oder / mit der Englifchen
irche ſich vereinigen wolte: Worauff er
nit hefftigen worten verſetzte / wo er ſeine
ʒekaͤntnis vor unrichtig erklaͤren ſolte / wuͤr⸗
e er Gott ſelbſt verlaͤugnen / auch mit moͤr⸗
ern und todſchlaͤgern ſich vereinbaren / wo
r ſich zu ihrer kirchgemeinde bekennen / und
s in der lehr mit ihr halten wuͤrde. Als ſie
hm nochmal einen ſchmaͤlichern tod anzutun
raͤueten / ſprach er aus froͤlichem hertzen / ach
a / wens ſeiner religion und glaubensbekaͤnt⸗
iſſes wegen gefchähe 7 ſolte es ihm eine li⸗
e marter ſeyn / denn / den tod fürchteer nicht /
RN; &lz wos
A ©».
H (534) 88 Se
| wol aber / wenn er als.ein übeltäter feiner
R fihjandtaten halber folte hingerichtet werdens
und möchten fie ihn mit einer todesſtraf nad)
gefallen belegen 7 wo er fie nur nicht verdinet /
fo frage er DER darnach z ja der. ihm ange⸗
| draͤuete tod folle ihm Den weg zu jenem ewige
| glückfeeligen leben banenr. da er unausfprech“
licher und immermwärender freude geniſſen
Bit; wuͤrde. Indem ſie aber / was mit ihm anzu⸗
NE fangen / fich bedencfen + und inzwiſchen mit
Del der execution trainiren / Fomimen 5 bereits
ausgewiſene / und / bey erfolgender woiderfehr/
| | mitdem tode bedrauete / Duaker wider in diſen
| landenan. Unter welchen Wenlok Chri⸗
| ftifon / als er / was bey Nat mit Ledra pafli-
ret / vernommen / begab er fich ftehenden fußes
aufs rathaus / vorſchuͤtzende / er habe fie von ver⸗
folgung unſchuldiger leut abzumanen / ſich hi⸗
zur verfügen ſollen. Welchem man die mühe
| subelonen ohneverzug gleichin einen finſtren
| N kaͤrcker ſtiß. Inzwiſchen liſſen diſe leute einen
| | folchen hitzigen eifer vorihre religion fpüren 4
\ daß fie durch Feine, gewalt 7 durch Feine
En ſchmach und verfolgung zur Eleinmut / von ih⸗
ie vem vorhaben abzuſtehen / Eonten gebracht werz
nn. Benz ja hilten Davor / daß ihnen algdeny ihr
Ne, unternemen nach wundſch von ftatten ginge?
J | ul, wan ihnen die ehre blibe / ihre religion
IE durch erduldung viler verfolgung / ereutz⸗ und
ala) — ungemachs zu beſtaͤrcken / ja gar mit einem
—90 | J ſchmaͤ⸗
1,7
a —
Fehmalichen tode zu serfigeln. Daß alfo das be⸗
efprüchtoort war tourde : Eine ide ſeet hat
zeicheggährer veligion / vor emn merckmal ihres
glaubens / vor ein anzeig / daß ſich einer zu ihrem
glauben bekenne / vor Me bekraͤftigung ihrer
gemeinſchaft / hot ein ewigdaurendes monu⸗
ment ihres ehrlichen namens / und vor einen
beſchluß zwar diſes zeitlichen / idoch zugleich auch
anfang jenes ewigen lebens/ anfahen. Hut da⸗
her endlich der rat zu Bofton/ nachdem er Le⸗
dra zum oͤftern verhören laffen / ſich nicht an
ſeine wort; fonderntaten kehrende / ihn eines
hohen verrats und verletzter Majeſtaͤt beſchul⸗
digerrund ihn endlich zum tod zu verdammen be⸗
Moſſen Weiches fo dann / den 14 Mertz
bolzogen worden / da er am galgen bey getroͤ⸗
ſtem mut ſein muͤſeeliges leben enden muͤſſen /
als er vorher auf der leyter in beyſein einig ge⸗
genwaͤrtiger freunde diſe wort von ſich hoͤren
fäffen : Dit / mein Bott! empfel ich mie
ne gerechte ſeele.
Nach diſem Hat ſich der Rat an Wenlok
emacht / mit dem es ſich anfehen liß / als wol⸗
A
gen fie fehr fiveng verfahren: Sb man aber fi
| UA gleich
SU _ . 1:
1 0),
ich DIE FENUNg gemachtyeg wirse mir Tu
h 788 wurde mit il
—9— anders ablauffen als erfolgte, fü hat dach a |
f gusgang ein Anders. gemoifen, Den als.
Wenlock vor gericht ge |
| Zericht geftellt worden/haterzal
1 — — ‚daß ſich die Richterin * 9 |
| Be ee K hp gen nicht beveinigen kon⸗
In HM) ſich Daraufzu berufen.un difes sr
f Bi — —S
94 ngliithen gefegen diſe facbeabgetan Mb |
115 98 Rlichtet würde/ vornemlich aber zu behaupten.
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ninftatteten /ob fi gleich nach menfehlichem bes
} ® einigen punctender warheit verfele⸗
„Der ſich vergleichen kunten/ als.deren erlia
| 1 1 9 De nie alte gerichtsfoum eingefüret/andere a
bu en zwoͤlf geſchwornen Richtern zu: dem
ararenanheim gegeben/wiffen wolten Nichts
ſqooben / haben fie dodyendlich das über Aenı
U 9 — bluturteil den i3 Juli anibm zu N
J mir etuche tag ausgeſetzet. Sin⸗
TE temal inzwifchen Johann Eu ——
— ohann Lurreyer/ ein
Bj — ſtadt Boſton / hachdem er mit u
1 ‚SHdveyer nicht weit vo Boſton me⸗
Sofa eich le wider nad
I veron Weib un kinder zů ————
Det ala er indifen dreyen orten wol geftäupt,
dlich bald in feiner wonſtadt wider gefänglich
ingehaltentworden ; von dem die gemeine füge
ing / daß er auf der ſchulder mit einem gluͤen⸗
en eifen gebrantmaͤrcket / und mit dem buchftab
t. welcher nach derEngelländer gefeg einen Re-
mer, oderznach unfrer mundart / einen fol»
hen’ der an den ort von wannener verwiſen /
Diderkeret / bedeutet / bezeichnet werden folte.
Nun faffen noch 2gimarreftz aus welchen eis
er zu ewigem gefängniß verdammet / die an⸗
ere aher nicht wiſſen kunten / wie es ihnen erge⸗
€
en wurde/indem ihre fachen von tag zu tag vers
hoben und differivet wurden x wie fich aber
‚les unvermutet und underhofft im menfchlis
en leben zutraͤgt / und uns öfter das / woran wir
cht gedacht / als was wir ſchon zubeſihen ver»
> EN ;
eintewiderfäret. Als indem fich die richtevohs
daß fierwas dran foltegehindert babeninune
rſuchung der fach ihrer verarreftirte fo ſchlaͤf⸗
gbezeigtenyauch Die ſtraf von tag zu tag wei⸗
hinausſetzten / truge ſichs zu / das Wen⸗
E und den uͤbrigen gefangnen unberhofft
ID wider vermuten auf befel der Obrig⸗
it angedeutet ward: Ge habe der Ma-
ſtrat ein neu geſetz aufgerichter / nach
elchem fie vom alten loßgefprochen. » auf
ven fuß geftellt / der gefangenfchaft erlaſſen
erden ſolten / da ihnen dann von ſtund an die
r zum ausgang geoͤffnet wurde. Worauf ſich
Ki 5 allg
%
Affe ungefaumt heraus machen. Nur peter
Pearſon und Judit Broumia / wuͤrden/
da ſie ſichs nicht derſahen / angehalten / und
kurtz drauf auf einen DON einem pferd gezo⸗
genen wagen gefekt / da fie mit ruten weidlich
damit fie Eünftig gar unterbleiben möchten / zu
hindern trachten. Und fuͤrwar / es war eben ſo
fangenicht/ als Koͤnig Carl durch das erſchol⸗
lene geſchrey ‚und dorther augelangte leute / ja
als denen an den Koͤnig und Parlamente um
abivendung, eines ſo ſcharffen verfarens uͤber⸗
veichten füppliqven / nicht ein⸗ ondern zwey⸗
mal 7, davon nachricht erhalten : Daher
auch an den Gouverneur zu Boſton und an⸗
Sere landosgte und befelhaber aller neu an?
gelegten ftädte einen brif der gefangnen Quaker
vegen geſtellet / welchen er einem Duafer SW
inuel Sattofmit gegeben / der In ſelbigem land
wonte / und / wie ich beꝛeits oben berinet/ingelem
verjagt worden ‚der fich fo fort auf einem ſchif
deſſen ſteuermann quch ein Quaker war 7 wi⸗
derum nach feinem Heymat hat überfüret
faften, Der briff lautet > wie folget
Kong Carl / ſeinen liben und getreuen efc. et
-
flerhalten / daß vile von unfern unfertanen/
w
ommen / andere gar ums leben gebracht worden /
einigen dergleichen gefar noch bevorſtehe / als Haben
dor ratſam befunden / euch unfer gutachten / und/
wie wirs Fünfftigin difer fach wollen gehaltenhaben / zu.
entdecken. Iſt daher unfer will / daß wo ſich unter
euch einige Quaker finden / die ihr zum kodt / oder ei-
hr fie gefänglich betoaret / verdammen möchtet / ihr
e3 beym nechſten bewenden laflen / und fie nom todt
befreyer/ und auf freyen fuß geftellet / uns uͤberſchicken
wollet / da ihr den fo gleich ihr verbrechen mit anzel«
gen koͤnnet / damit fie bey uns fo abgeſtraffet werben /
vie es unfre gefege erheifchen/ und ihre böfe taten ver-
dien. Woruͤber diß er unfer briff euch völlige mache
erteilet. Gegeben aus unſrem Königlichen Pallaft Wit-
thal den 1 Septembr. Anno 1661: unfrer regirung
im zz jar. Auf Königlichen befel/ Wilhelm Morris.
Ei alſo hat nach diſem erteilte Königlichen bes
el die verfolgung aufgehöret 7 daß / ob eis
ner gleich ein Quaker war / Doch nicht am
leben durffte geftrafft werben. Und weil der Rat
herrn zu Boſton mutmaffeten / daßlder König
difesbegangnen verfeheng halber einiger map
fen über fie erzuͤrnet und ungehalten fein moͤch⸗
te / haben fie den Dberften Templius / nebft
Broadſtet einem Rats⸗Herren / und dem prer
diger Norton an den Konig in alt Engelland
abgeſchickt die ihn. Desjenigen twegen. / fo
aſſiret / Informiren / und damit ers nicht
übel empfinden. möge / erfuchen ſolten. Mit-
Jerweile ftelten fie ale Jurisdi&tion nicht —*
—
rQuaker nennet / von euch in gefaͤngliche hafit
andern ſtraff des leibes / verdammet / oder / weil
tod außzuſtehen / als fo vil und mancher:
ley ungemach. / ſo lang und offt am leibe zu
erdulden und zu ertragen. Wobon wie ich
Kicht vil exempel anfuͤren Eönte/ich dach nur ein
. And Das ander herfegen will / teils / Damit ich
mich hie nicht zu.lang auffhalte 7 Tann auchy
weil man ausdifem die übrige ing gefamt leicht
wird beurteilen mögen. _ Es Fam demnad) in
felbigem jave eine 60 järige frau ; namens
Anna Coton /nach Bofton z fich dafelbft zu
Segen vorhabende/dife nun liffen die zu Boſton
nicht allein nicht ein; ſon dern wur fen fie drüber
Dazumegefängnis. Als manihrerüberdrüfs
ſig fürten fie Diefelbe an einen wüften und un⸗
bewonten ort da nachdem fie lang von einer
oaaͤͤte zur andern gewandert fie fich endlich eine
gelegen)
eit erfehen / mit der fie wider in alt En⸗
geland überfesen wolte. Als fie nun da ans
gelanget / hat ſie vom König einen gefigelten
seifferhalten / nach deffen laut ihr zu Boſton
ſich haͤußlich nider zu laſſen verſtattet wurde.
Darauf ſo dann ihre reiß in neu Eingelland
! | sum
zum and
zeit;
rauch igoberzugang geſperret. Dero⸗
aus einem gefaͤngnis ins ander gefüret /
a
nmal angetreten und ift nach we⸗
u Boſton angelanget. Es wurde
>
ihr abe
halben fie fich nach neu Cambridge begab⸗
* aber auch dort in ein tiff loch geworf⸗
und zu dreyen malen biß auffs blut geſtaͤupet/⸗
endlich gar an einen weitentfernten + wuͤſten/
und unbewonten ort/der wegen der wilden die
leute freſſende thire / hoͤchſtgefaͤrlich / veibannet ⸗
Sie aber kerte gerades wegs wider den orten
zu / von wannen fie außgewiſen worden und
hatte voriges gluͤcke das ihr ruͤckfell weidich
mit der peitſche abgegerbet wurde. Gleich
als das drauff folgende jar noch nicht ein⸗
mal zu ende gelauffen / verfügten ſich
Anna Eolemans / Maria Tomkins
und Alida Ambrofia ; Welches zwar .
nicht gar alt / iedoch auch nicht gar junge / wei⸗
ber waren / nach Dover : Die man bey-
ſtrenger winterzeit / als der fehnee fehr hoch
lag / durch 13 örter fehlepte, und an iedem ort
auf den biß an nabel entblöften leib fo / daß
die brüfte nicht einmal bedecket blibeh / ze.
hen ſtreich geben liß: So ſich jedoch das
bey von ſo unerweichlichen und fandhafften
gemuͤt bezeigeten / daß fie re&ta fich wis.
ber in Dife Mor begaben / und fo gleich
nit den cn verfamlung anftelten,
Melchessals es zweyen brüdern Nuperts de⸗
| | nann /
nant denen Die aufficht tiber den hafen anvere
trauetyund Deren vater ein Quaker wars bins
terbracht worden’ ftellen fieordre , man folte
fie mit gewalt aus der verfamlung reiffen / mit
dem vorderleib zur erden gefert Durch fchnee
und koth fihleppen / und nachdem fieden tag
drauff mit zu boden gewandtem geſicht Difelbe
im Eotigen fehneewaffer umweltzen laffen / befe⸗
len ſie / daß man ſolche in den hafen ans ufer
und eingang des meers bringen / und als kein
bitten noch flehen der weiber / wie ſehnlich es
auch war / ichtwas verfangen wolte / in einem
kleinen fifeherzEan ( welchen die Barbarn Ca⸗
noe nennen ) aufs waſſer mit gewalt fegen / im
meer erſaͤuffen und hinrichten ſolte. Als ſich
‚aber ein hefftiger wind erhub / und ein fthreck-
licheg wetter entfiand / hat man die weiber:
nicht zwar auf ordre ermeldter befelhaberzfon:
dern aus trib und ftifften derer / fo um fie ftan:
den / und fich zu werckzeugen folcher graufam-
keit nicht wolten gebrauchen laffen / aus den
nachen wider ans land gefeßet. Ob fie gleich
demnach von dem in den Eleidern zufammen ge
feornen wafjer und angebacknen eyfje ganı
fteiff worden und erſtarret / es auch nicht ſchi
ne / daß ſie der unerträglich groſſen kaͤlte wege
lang leben wuͤrden: hat man fie doch in vori
ges / vom meer weit entlegne hans gebracht / un
nachdem fie wider zu ſich ſelbſt MWinmen auß
geſtoſſen und des lands verwiſen. Diſem alle
unge
r
vemei malgefaßten fin indem
*
Ten malen an die oͤrter / wo ſie fo erbaͤrmlich em⸗
pfangen worden / ſich von neuem verfuͤgten Im
übrigen koͤnnen ſich die Quaker über diſe und
fie banqueror gemacht / aus verzweiffelung s
von einem ort zum andern reifeten / denen ehr -
liche leute bilich gram und abhold waren/ und
ihnen aus difer urfach alle freyheit genom-
men; denenmanauch / nach beraubung aller.
privilegien gleich ſchelm und diben /kei⸗
ne anklag noch vorladungſbey gericht verſtat⸗
ten muͤſte · Wiwol einige berichten / daß Deren
fehr vile lange jar durch / nicht wenige / ſo lang
ſie gelebet / in diſen landen fich geſetzet und ge⸗
wonethaben. Nach der hand, als desfönigs
befel,der hiruͤber ein groß mißfallen zu bezeugen
ſchine / mehr reſpeetiret wurde diſe leute auch
Rn tagzutag ſich haͤuffiger einſtelten / fonften
auch ihrer nicht zu baͤndigen gemuͤts beſchaffen⸗
‚heit und dauerhaften leibs conftitution 106
genvdurch Feine gefeß / wie ſcharff fie immer an⸗
‚gefent wurden / zu bezwingen waren / hat mon
* | er⸗
ae ee ne e
= — — — — —
— — ——————
— — —
— —
—
ae N
dergleichen gerichtliche proceduren almalich
abgeſtellt / ihnen grofjve freyheit verſtattet und
viles ungeſtrafft hingehen laſſen. Da inzwi⸗
ſchen andere Quaker / ſo in diſem ſtuͤck landes
ſich aufzuhalten nicht raum fanden / ſich indie
Jnſul Rhodus begaben / vonder bereits oben
gemeldet / daß ſie grad gegen diſer ſtraͤcke uͤber /
durch einen kleinen fluß von blatten land geſon⸗
dert worden / als an einen ort / DA fie freye ſi⸗
cherheit und ungekraͤnckten ruheſtand fanden /
und antraffen / wozu ſich Difelbe des Gouver-
neurs wegen / ſo ſelbſt ein Quaker war / uͤber
die maß wol ſchickte. Sintemal diſer ſtadt⸗
halter eben der Wilhelm Coddington
war; deſſen ich bereits oben gedacht. Nun
war diſer einer von den erften / fozu negotüren
in dife gegend fich begeben hatten / zudem end
erfich ein anfehlich groß und wol fournirtes
haus zu Boftow ehe noch einmal Die ſtadt Difen
namen befommen? angelegt / und der maſſen
ſchoͤn ausputzen laſſen / daß es nach der hand der
ſtadt das ſchoͤnſte anſehen gemacht. Als er aber
uder zeit / da man die Quaker ſo bedraͤngete /
in ihre blutige ratſchlaͤge nicht conſentiren wol⸗
ge / und dazu noch ſie alle zu vermögen ſuchte /
sie folten diſe libe leute zu friden laſſen / fie aber
Difer urfach wegen mit ihm / gleich wie mit den
Quakern / verfaren wolten. Als begab er ſich
von ihnen in diſe Inſul 7 woſelbſt ihm völlige
freyheit mit den Quakern nach gefallen zu mar
a Spuvernement der, &
net wurde. Seit welcher.
ches an neu Engeiland- ftöffet.
at. mit guten bedacht fage Hi
—
nun) beru⸗
Welche als ſie dan und wan mit den
gellände
sefehahe es / daß man dan und wan / aucheini-
uf ſondern Auich bey difer gelegenheit
verbreiten un glaubensgenoßẽ anft
und die / ſo An ihrer ſtel über au:
das comman o füren/nicht gem tun vage
Bige fich groß zu befimmern/ waseinet auf: gu
Remen Kinea/geriffens vermag feiner veligien
MEN Blaue
en. — Dany —
zen + damit der guͤnſtige leſer/ ‚mod ich A
fang hibey verweilen wuͤrde / nicht moͤge ber⸗ er
drüßlich werden. N hätten nemlich u den
zeit / die / ſo aus Holland dafelbftfich niderzus
villet / diſe landſchaffti in heſitz genn⸗
in gewere uben / und an ſie ihre warei-
$ erhandelten LO Engelländer hergege
ſch auch bei den unftigen offt einftelten v als
fulmi t allem echt Das Duaken hun ar
mögen. Che und bevor ich.aber Nez
gelland gang, beuaſe muß ih in
einiges / ſo in Neu⸗ Holland — me:
ber ren/ und Aa
— ——
ge Quaker warnemen mochtey fo eineweileher
feiop zunerhärten/fichzuunsherüber machten.
Iwol einiger abficht foar / nicht aller ih a
wahren loßʒuſchlagen und andre an ſichn aus
t ihre ieh |
ch zu zihen
ich zu bemühen. Nun find unſre Gonverneurs
waͤr aufigelönder |
O 640 > Zu TER
gtaube und fage/ wan feine lehrſaͤhe nur das an⸗
chen der vorgeſetzten obrigkeit nicht kraͤncken /
der / die gemeine ruhe ſtoͤren / er auch nicht alles /
was ihm in den mund koͤmmt / herſchnattere /
nochwas in feinem vermögen iſt / zu werck rich“
te. Und auf folche weiß Eunten Die 7 fodas
Suvernemene und richter⸗ ampt in difenlans
Sem zu füren beftellet/ mit geringer müh ihr an⸗
fehen gegen die Duaker behaupten / und fride bey
den unter ihre bottmaͤßigkeit gehörigen unter⸗
tanen erhalten. Welche ihre moderation
ausbeyfolgenden beyſpilen leicht erhellen wir.
Den es war zu zeit diſes neu angelegten Hol⸗
(ande hauptſtadt / ſo ſie nach der in aller welt
berümten groſſen ſtadt unſres vaterlands
genennet , Neu Amſterdam; von welcher
ein Dorff / Heemſtedt genant / / ungefer eine
meile entlegen / ſo unter die jurisdiction diſer
unſrer neuen ſtadt gehoͤrte / und meiſtenteils
von Engeländern bewont wurde⸗ deren nicht
wenige ehemals Browniſten oder Puritaner/
wie man ſie zu nennen pflegt / jtzo zu den Qua⸗
kern übergetvetten waren / die daher ihre verz
famlungen und zuſ⸗ ammenfünfteunter einander
anftelten und ihre bettſtunden und oratoria hils
ten. Welche unfre leute, wenn ie ingebeim
angeftellet wurden / eben fo genau nicht beobs
achteten / noch / fich dawider ſetzten / es ware
dan / daß ſie unbedächtig und wider DIE gebuͤr
und beſcheidenheit verfuͤren / oder / man ſich ih⸗
rer
num] — ſrehhei wegen/ der Daß.
dere von ihnen möchten. verfüret —
allzu groſſer verwegenheit einigen ſeines mit⸗
tes geraten daß ſie nicht in geheim 5 fondern
in einem öffentlichen garten. / ihres: Gottes»
Dinites zu pflegen / fich verfamlen foltene Wel⸗
che unerhörte fach als fie ausgebrochen 7 und
denen / welche: / wo ſie fo frecher weiß nicht
zum zorn gereitzt worden / die ſelbe gern ihres
tuns warten laſſen / hinterbracht worden/
erteilten fie befei/ daß man fie insgeſammt
anhalten und Hodſon 7 weils als man
ihm füchte auffer Der Bibel in der rechten
band in ya ſchooß ein mefler gefunden
wurde / welches fihine / als wolte.er / wen
er gehaſchet wurde / weil man.ihm unrecht
tate / fich wehren an handen und füffen ge
feffeltzum Gouverneur Stuyveſand nach
Neu-Amfterdam bringen ſolte. Welcher ihn
als einen gefeß ſchaͤnder und frideftorer an eir
nem finſtern und moraftigen ort verwaren hiß /
drauf voꝛ gericht eines aufrurs une
endlich nachaller ſchluß difen ausſpruch in Hol⸗
Ländifcher ſprach / ſo ihm einer / als der H
diſch nicht verſtunde / in die Englift
uͤlden ftraf erlegen /
‚oder / anne nbekren gehn nebit -
| ma 2: einem
Y R das befte zu verſehen hatte. Liſſen Sale
en ernſt / andern zum beyſpil aneinem
Kunert Hodſon genannt ſpuͤren der aus
uͤberſetzte /
Simem barbarifehen Enecht / stven jar anrepariz
gung der ſtadtmauren arbeiten folte. Als
man ihn nun zur arbeit anſtrengte / ev aber
fotche nicht anruͤren wolte hat ihm ein baum?
ſtarcker dreſchflegel , dus Difer barbariſchen
undgraufamen Nation (fo ſie Negros nennen)
mit einem verpichten ſchiff ſeil so ſtreiche ver⸗
febet / und als er noch nicht ſich zur arbeit beque⸗
men wollen / einen zuſatz von go andern mit ſol⸗
cher hefftigkeit gereichet / daß er nicht mehr auf
den fuffen ſtehen koͤnuen. Und weil iedesmal /
was man ihm befal / er zu tun ſich weigerte / hat
ihm der ſtadtrichter endlich folgende ftraffdi-
Hiret: Daß man ihn biß zur helffte des lei⸗
bes entblöffet an die haͤnde auffhangen 3
anden füffen aber mit einem ſchweren plock be
ſchweret / grauſam zerpeitſchen ſolte / welches
San in beyfein der Richter geſchahe. Worauff
manihndon der gerichtsftätte feiner vorigen bez
hältniszufürete-Dergleiche man tag drauf a⸗
bermal mit ihm vornã. Duꝛch welche ſtreich der
arme tꝛopf ſo erbaͤrmlich zugerichtet wurde / daß
ev etliche ſtunde durch one verſtand un empfin⸗
dung da lag / nimand auch ſich hoffnung mach⸗
te daß er von diſer geiſſelung geneſen wurde /
wo nicht eine Engliſche frau ſich fein elend zu
bergen gehen laffen + und. nachdem: fe ihm
kraͤfftige artzney mitttel gereichet euſerlich
wol geſchmirt und verbunden / zu voriger ge⸗
ſundheit verholffen hätte: Auch des Gouber⸗
neurs
neues ſchw Ei ihrem bruder ſo — —
famfeit und ſchweren haffte wider zu den
war noch ein ander dorff / ſo wis vorige / von
‚Engelländern zwar bewont / iedoch unter Hol⸗
laͤndiſche bottmaͤſſigkeit gehoͤrete / Graveſand
von den einwonern benennet. Alhir enthilte
ſich nun die Gräfin von Mordey / dier
nachdem ſie aus einer Puritanerin eine aͤ⸗
kerin worden / ſich pornemlich foicher urfachen
halben hiher begeben hatte. Dife verſtatte⸗
te zu ihrem haußlichen Gottespinft ihren übrir
& glaubensgenoſſen einen freyen zutritt 2
idoch mit ſolcher prudence „und vernünfftie
gen unterfcheidung zeit und ftelle / daß fie ſich
euferft huͤtete / ausländern / oder-denen 7
fü nicht ihrer religion zugetan / einigen anftoß |
zu geben / oder 7 fich felbft one not ver⸗
drüßlichkeit auf den hals zu laden. Und
weil ich difer hochgebornen frau / und ihrer
bifigen orts igefürten conduite gedacht +
ſo will folgende merckwuͤrdige ‚begebenheit
berzufegen mir gefallen loffen. Es be
fand fich dafelbft eines Gnalifehen predi⸗
gers Sohn / von bereits zimlichen jaren
und ungemeinen qualitäten. Der +. wie
er mit der Graͤfin oͤffters zu ſpeiſem/ und ihrer
Mm 3 reli⸗
tenangelegen / biß er ihn aus diſer verdrißlichen
"feinen Feven if. Welches ſich den zuderzeit
34 utrug/ als man in neu Engelland dife leute ſo
hefftig zu verfolgen angefangen hatte. Nun
j - we
= y 2
> % | J
a J— J rd
23 & nn r & en. 2
| ask,
| religion halber fich zu unterveden pflegte als
erfüchte fieihn einsmals / er moͤchte doch nur
ein eintziges mal ihre verſamlung zu befuchen 7
und ihren predigten mit beyzuwonen / ſich gefal⸗
len laſſen. Er verſetzte / er wolle bey allen an⸗
dern begebenheiten feine unterthaͤnigſte obfer-
van: juconteftiren nie man viren; nur india
em ftück ihr zu willen zu leben / falle ihm unmoͤg⸗
| lich. Und als Monfieur bey feinem einmal ge⸗
Be | fafter: entfchluß verharrete / und leicht ſahe / daß
je obſtinater ev ſich exweiſen wuͤrde 7 ie ver⸗
| drüßlicher würde feine excnfe der grafin
N fallen / als refolvirte er fich endlich 7 €8
) ©. ihe fien unterdie augen zu fügen 7 daß er
ihr in diſem rück weder welle / noch koͤnne /
gratificiren. Inzwiſchen traumt ihm in
einer nacht als fehe er viles fo die Duge
ter beträfe / und / als er erwachte » und
es vor Fein blendwergE feiner euferlichen ſin⸗
ne bilte / bedunckt ibn zes erfchalle in der luft
eine ftimme / Die ihm befal 7 er fülle zur gez
meinde derer leute / von welchen ihm ſo vile
geftalten im traum gezeiget worden / ohne
eintzige fAumnis ſich verfügen. Als er nun
den im traum erhaltenen. befel vor goͤttlich
5 | ' hilte / begab er fich des tages drauff zur
En . Quaker verfamlung / bey welcher z als ex
Ir i ſich befande / wurde ihm dag, berg Durch
deren predigt dermaffen geruͤret / dab er
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davanf ein“
deſto nıinder das bey nächtlicher weil gehabs
te geficht ſtets vor feinen gemitszangen / und
die nicht in feiner phantaſeh; ſondern WAL?
hafftig erfehollene ſtim̃ / lag hm onablaͤſſig in
den ohren / ſo / daß nachdem er dein handel bald
auf die / bald auf eine andere art nachgedacht / er
ſich dennoch nicht drein finden koͤnnen; ſondern
ich (0 geängftet / daß eu drüber in eine td»
Siehe kranckheit gefallen ; von welcher als er
genefen / hat er fichnicht allein, fo viler vers
mocht / des umgangs difer leute geaͤuſert: ſon⸗
dern auch Das jenige / ſo ihm bey denfelben
begegnet / vor ein zauberiſches blendwerck
gehalten / und zum oͤfftern geſagt / der teuf⸗
fel treibe ſein ſpil leibhafftig unter ihnen:
Weiches ich mit einem ehrwuͤrdigen und
sreufleiffigen diner am fbort in unſerm va⸗
elande / der in ſelbiger gegend ſich zu der
seit aufgehalten / und nicht ein⸗ ſondern offt⸗
mals fich es von diſem jungen menſchen er⸗
zelen laſſen / beftätigen Fan. Es fanden
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eftandige Mens infeiner feele / ſo ihn fe“
ner dahin fich zu verfügen’ vermögen wolte.
Als er aber / che und bevor er folches taͤte /
ſich mit feinen guten bekanten beredete wie
derriten fie ihm ſolches auf alle weiße / wel⸗
den als er folge leiſtete / ſchwebte ihm nichts
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ſich auch zu. weilen einige unter diſen leuten/
‚welche es vor’ eine unmoͤgliche ſache ausga⸗
ben / daß fie mit entbloͤſten haupte vor der
Dbrigkeiterfcheinen / und derfelben ihre kla⸗
ge vortragen ſolten. Welche man nicht anders
abwiß / als daß man ihnen eine verdruͤßli⸗
che mine machte 7 und: fie unverrichter ſa⸗
chen mit einer langen naß wider abziben liß
Wann fich einige weiber entweder auff of
fentticher ſtraß mit einer predigt baren liſ⸗
fen 7 oder / wie einige wenige 7 mitten in.
der predigt / oder unterm. geber / entweder
unvermutet / Dder / mit gutem vorbedachtz
zu quafen oder ſchreyen anfingen/ hat man
fie behende aus der gemeinde geriffen 7 oder /
benfeite gebracht 7 oder / ohne barmhertzig⸗
keit ing gefaͤngnis geworffen / biß man bey
gelegenheit ihrer loß werden / oder 7 wo
andershin fie überfüren laffen Funte: Man
auch ihr verbrechen. fich nicht weiter erſtre—
tete / verfur man auch mit der ſtraff ges
inder. Sm übrigen fället 7 was Die andere
neu angelegte Englifche ſtaͤdte anveicht » und
fonften wegen Birginien und der Bars
mudiſchen Inſul Wenig vor zu erinnern.
Jedoch entfinne ich mich diejenige oben bes
namet zu haben / ſo ihren curs anfangs biz
ber gelenfet / ob fie aber fich eben an diſe
orter begeben wollen / Ean ic) vor Feine
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finde ich nur diſes auffgezeichnee / daß in
Meerland / welches entweder eine Pros
bins in Dirginien / oder doch nahe dran
grangersin diſem jar Thomas Thuͤrſton
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ins gefangnig geworffen worden / U d daß ⸗
Is diſes pathre / der Hauptmann Jo⸗
hann Hollandet einen erſucht er möge ihm af-
Sfirensder aber nicht einmal verftarten wollen /
daß man mit Diem mann ſo verfaren ſolte / ja
noch dazu beteuret / er koͤnne / weil er mit ihm
einerley religion / und fein guter freund ware /
ser grdie feines befelhabers nicht pariren / (wel⸗
ches ſich doch nach den Engliſchen geſetzen / unter
menſchen wes ſtands / onaition, und ehre
fie immer feund / nicht entfehuldigen laͤſſet)
> welcher hernach in arreſt genommen’ und.
einen erſchrecklichen puckel voll ſchlaͤg / zum
franckgeld davon getragen. Als darauf im
fechszigften und folgenden jaren bey difen leu⸗
ten z. als fich ihre landsleute täglich haͤufi⸗
er einftellten 7 Der mut und courage wuchs /
Ind diſe ihre freunde ihre kirchliche verfamluns
gen unter einander zu halten anfingen/aud) fich
Baden nicht ſaͤumig beroifen/ hatınan fo wol obs
heyieter urfach wegen / als auch inſonderheit
diſer angeftellten zuſammenkuͤnfte halber /
fie mit ſchweren verfslgungen zu bedrän?
gen angefangen / UND fie bald ins gefängnig
deworffen/ bald trächtig abpruͤgeln laſſen / ſe
fort ihnen feuer und waſſer unterfagt / und gar
iß ander welt ende verbannel/ oderwenigſtent
in öde wuͤſteneyen / und in fraͤßiger thire weger
5 — waldungen / den grimmigen beftier
zum raub ausgeſtellet / biß endlich die ſo ſtreug
vn | ſchaͤrfft
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Neu⸗
cefion, und dem an alle Gouverneurs
u-Engelland ergangnen refcripe / web
bes mir oben beygefuͤget / vornemlich zu danck
aben. Denen ſonſten die gelegenheit und fitu-
tion des Englifehen America bekant die voife
fen’ was e8 mit Penſyevania vor eine b —
vanthiß habe / unddasfelbiger eigentümliche
beherſchung fo durch den tod Wilhelm Peuns /
bon dem diß gantze land feinen namen tragt? /
baicant worden / an feinen john Wilhelm Peun ⸗
der des Rale bolcks feſte fehugfeul und ſtuͤte
ſt / verfallen ſey Und fuͤrwar durch diſen erben
fedifes land gleichfamm der Quafer anteil und
anheim
fallne portion worden / zumal von
segivung geftifftete anordnungen nicht beruͤ⸗
ren / mit ftillfehweigen übergeben / wie fie
bei gericht zu verfaren pflegen / nicht erwaͤnen /
der begvemligkeiten und benehtien / deren
fie dor andern geniffen fondern nur geden⸗
cken / wie fie in der gantzen Proding / und der
eine
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anno gz da Penn fich in diſes land begebeny /
und nach eignem gefallen alles angeoronet 7
und die zu vergebende Chargen unter feine
oficianten und bedinte ausgeteilet hat
Und will ich ückweife ihre bey der wetlichen
Nadı vornemlichen / die fie von der unter
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1.
einander gepflognen brüverlichen libe hie
ladelphien genennet / in diſer ſtrecke lan⸗
des von itzo an eine ſo groſſe prudence und
feſtgeſetzten mut von ſich blicken laſſen / und.
mit ihrem verſtaͤndlich angeftelten gouver-
nement und verboffentlich lang daurenden
einmütigen vereinbarung ſich trefflich ger
fchmeichlet / fo gar / daß fie alle Barbarn
in America / ja alle menfthensin denen nut
ein fünchlein göttlichen Furcht und ein ver⸗
langen nach der erbarfeit 7 und eine begirde
ein ruhig und vergnügtes leben zu befisen 4
au fich zu erbitten/vag her& genommen / und
ihnen / wo fie ein from leben firen wurden /
gleiche bedingungen 7 der fie genifien folten /
vorgeſchlagen / auch die freyheit/ihre religion
ungehindert zu treiben / in die Hände verheiſſen.
Welches damit man klaͤrer erkennen moͤge⸗
wird ſichs der muͤhe wol verlonen / wann ich ihr
abgefaſtes decrer hibey dem geneigten leſer
communiciren werde. Es lautet aber fol⸗
gender maſſen: Ste wolten nemlich cine algemeine
gewiſſens Freyheit allen denen verſtatlen ; die cinen all-
mächtigen Sott/ fehnußer/erhalter / und vegiver der welt
befentei / und die fich innerlich im gewiſſ n überzeugt be-
faͤuden / daß fie unter ihrer obrigkeit ein gerechtes und frid·
fertiges leben fuͤren ſollen / ſo gar / daß ſie mit ihrer religi-
un und adminiſtrirung ihres Gottesdinſts nimand eini⸗
en verdruß verurſachen wolten : Cie hergegen ſolten
Burchaus nicht gehalten feynyin irgend einer kirchgemein
deſich Anzufinden/ von welcher fie einen abſchen rungen /
oder einige prediger zu erhalten efmas beytragen Dänen
det
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0 AERERN RER
bauung beiliger örter unkoſten auffsumenden;
derimeitiee völligen und ungeftrten Chriftfvenheit it
x
war ob ich gleich dife ſchrifft / wie alles vorher
efegtesnmv erzele / mich auch noch nicht vor ei⸗
jen erElarer ihrer gedancken und mehnungen “
ufzufuͤren gefonnen bin / fo Fan ich doch ein
md das andere bey vorkommender gelegenheit:
nzumerckeny dißmal nicht ausder acht laſſen.
Nemlich / daß diſe leute diſe freyheit einechaifte /⸗
che nennen / und ſie aufallemenfchen / die nur
inen Gott bekennen / ausdaͤnen / welches / wo fie
ich nicht contradiciren wollen / vonihnen fo
erſtanden werdenmuß /. daß fiealledierwor.
hriften halten / bey welchen ein guter ſaame
iniger veligion und furcht Gottes anzutreffen,
{5 von welchem fie vorgeben / daß: er von
hriſto / ja Chriſtus ſelbſten / ſey Wann.
ber ſonſten die einwoner diſer gegend mei⸗
enteils Quaker waren / diſes land auch fer.
er. trachtbaren fettigkeit und 'gefegneten
odens wegen / und der daher entftehene‘
en ‚groffen nutzbarkeit / ja der mit einem pu-
licirten manifeft beftärckten gewiſſens fey⸗
eit halber / iederman an fich lockte / als haben
ch zu unterſchidenen zeiten mehrere Quaker
R
Und wo ja einer dem andern etwas zum
nach tun / oder des andern / der von ihm unterſchid·
hnung in der veligion / oder verrichtung des Got⸗
18 megen/fpotten folte / den würde nıan vor einen
gruhiger des gemeinen wolſtands halten / und ver vu,
ie nach mit der firaff gegen ihn zu werfaren wiſen.
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aus andern orten der welt hauffen weiß hie‘
eingefunden/taten folchesnicht allein Ihre glau⸗
bensgenoffen ; fondern auch ander religion‘
Herwandte Die entweder geringen ftandes/
oder/doch wenigſtens von fchlechtem vermögen
waren / und fich die fefte hoffnung gemacht /
daß ihr glücke ihnen in difen legten teilen Det
andern welt beffer blühen / Gott auch ihrer
haͤnde arbeit mit veichrem fegen kroͤnen wuͤr⸗
de : denn fonft;die jeniges Denen es in hrem
saterlande nach wundſch gehet / oder / die ſich
noch etwa hoffnung machen / auff einen gruͤ⸗
nen zweig zu kommen / nicht leicht an oͤrter / die
weit entlegen / und da ſchlechtes gewerbe getri⸗
ben wird / zu wonen begeben pflegen. Daher
der Gouverneur und landsherr diſer Inſul/
Wilhelm Penn + ehe diſer noch itztwaͤrende
landverderbliche krig zwiſchen Engelland und
hoben Alliirten an einem am andern teil / zwi⸗
ſchen dem Koͤnig in Franckreich ausbrach / vi⸗
le in der Pfaltz / Holl⸗ und Engelland wonende
leute / die das libe brod nicht ſatt hatten / oder ſich
mehr bedecken kunten / an ſich gelocket / und in
diſe fern entlegene land / mit ſich gefuͤret hat
wohin als ſie nichts gebracht / daß ſie verlirer
kunten / machten ſie ſich die gedancken / ſie wuͤr
den durch ihrer haͤnde arbeit ſo vil vor ſich brin
gen / wobey ſie ihr taͤgliches auskommen finden
und ruhig und vergnuͤgt leben koͤnten. Dahe
auch diſe uͤberfuͤrte neue einwoner ſich —
geld
HT (555)
aulegten / das!
liten 7 und oͤde oͤrter dadurch zu
fruch ven feldern machten / dabey aber ihre
einkuͤnffte
amit zuerforgennichtvergaflen. Von wet⸗
hen man wol ſagen moͤchte 7 daß fieihrenfleiß
nicht umfonft angewand / oder / daß ihnen ihre
müfame emfigkeit unbelonet bliben / wann ſich
un nicht zu weilen / wann das feld in feinem be⸗
der die feld⸗gerechtigkeit wol inne hat / ein faͤnde
und ias mitel ſchluge / und / wann es zur teilung
und erbfehaft Eomptzihnen dasjenige ſtuͤck lan⸗
des, fo fie vor fich behalten wollen / vor der nafe
weg pußte. Sonften hat man diſen neuen
capuBm. 0 7. **
einwonern/ fie mochten vor einen glauben ha⸗
pen weldyen ſie woiten / ihres Gottesdinfts
oft ihren glaubensgenoffen nad) gefallen zu.
pflegenvund ſich nach ihrem gutbefinden aufzu⸗
ärenvergönnet. Ihnen auch fonderlic) Dife
freobeit berungen / daß fie alle ehrenftellenund
bꝛgkeitliche aͤmpter / wie jie auch namen haben
möchten / fo gar das Gouvernement uͤber die
Tadt und gange landyzu fuͤren / ſoten befugt und
ühig feyn Ob gleich difer vonug vorandeander |
nen Quakern zuſtehen ſolte / nicht ʒwar eines ie
ten & parte gegebenen geſetzes wegen; ſondern
weilihrer mehr waren / und Die andere darein
gervilliget fie fich auch deswegen groß dauchte⸗/
ls foltebe vertönltungundadminiftrirung
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8 brache Erdreich mir. dem |
frte zu vermeren / und ihr hanswefen wol
fen flor und givde ſtehet / ein verfehmigter gaſt /
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des regiments auf ſie vot andern gefehenyund
denen übrigen vorgezogen werden. Daher ſich
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vile ofters hon auſen gejtellet 7 als wan fie ertz⸗
Quaker waͤren/ und mit ihrem limulirsen wer.
fen / als die den mantel nachdem winde haͤng⸗
tenzund auf beyden fehultern trugen 7 fette
Brocken eingefamletzund was ehrliches geſchnit⸗
ten haben. Gleichwie wir aber ſonſten be⸗
mercken / daß / nachdem es einem wol oder übel
gehet / ex fein tun und laſſen / ſeine bemuͤhun⸗
gen / und gantze lebart darnach zu richten pflege
Wie nun diſe leute groͤſten teils gufrichtigkeit
am Gottesfurcht libten; fo waren fie doch dabey
dum genung / die nicht allein nicht ſtudiret;
ſondern dabey / in behandlung ihrer lehrpunc⸗
ten ſchlechte erfarung blicken liſſen / ja teile ſol⸗
che ungeuͤbte ignoranten / die nit allein / wen ſie
redeten / ungeſchwungen hinein platzten / ſondern
auch in ihrer converfation ‚allzu daͤmiſch ſich
auffuͤrten/ und als vechte grobians bejeigten.
Lind möchte man unter fie eben auch die Quaker
rechnen. Sintemal auch diſe anſenlich und
ſtandhaffte leute / ſo ihre namen ſonſt unter die
*
indeclinabilia,gder / unveraͤnderliche woͤrter
rechnen / anietzo ſich nach allen kraͤften darum
bemuͤheten / was ſie bißher allezeit gering ge⸗
achtet und eigenſinniger und hartnaͤckiger weiß
ausgeſchlagen hatten wie fie nemlich andern
den rang ablauffen / ſich in rat dringen / oder
ſouſt ein ꝛichteꝛampt weg ſchnappẽ ae: ap |
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daß
‚DaB diſe aͤmpter wechſe
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erlichen und obrigkeitlichen ftellen)
n folte / bey deren verwaltung fie firh;
einer eratifchen grandeffe auffuͤrten gez
bezeuget / erl
ne ſolche be
i und vocat⸗
chen vorſtellen
iſſen⸗/
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ſendie bey dem rar am meiften regardiret / 5¶
reſpectiret wurden denen fie fo lang anlagen :
biß fie ihnen zu ihrem vorhaben behülfflich wa? —
ven / worauf fie fich in die vegirung ſchlichen /
und richterſtelle pertraten / auch ihren mann
bey diſer -anfenlichen wuͤrde fo meifterlic)
ſpilen kunten / daß ſie ſich Derzeit / dem/ was
\
son den übrigen befchlaffen wurde / beyzupflich-
ten und zuzuftimmen gefallen Affen. ‚ber daß
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waren vile Quaker / ſo wol waͤnner als wei⸗
ber anzutreffen / DIE ſich des predigt⸗ ampts an⸗
maſſeten / und ſolches berwalten 7 ehe und
bevor fie noch einmal einzeugniß Ihrer tuͤchtig⸗
keit von andern empfangen hatten / oder / zu ei⸗
nem frommen / und ſolchem ampt anſtaͤndigen
leben ſich zu bequemen in fing genommen/ mit
einem wort / ſie drangen ſich mit gewalt dazu /
undliffen / da ſie nicht gefandt wurden. So
gar / daß einige der Quaker ſelbſt geftehen /
man babe unterihnen folche angetroffen / Die
gemeinde und diners am wort fuͤren moͤgen
Wilches daher vile ſolche zu beneiden / und ſick
uͤber diſelbe zu erheben / veranlaſet auch
inmmerwaͤrender mißhelligen uneinigkeit-nod
biß zu unſren zeiten gelegenheit gegebe / daß F
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ich nicht fridlicher begehen und eins
aͤchtige einander leben werden fie Dun,
rer vegirungein ende machen / und ſie gar aus
diſem lande ausbannen und verſagen duͤrffte.
Weßwegen als auch diſer orten ein heftiger
krig zwiſchen den Franhoſen und Engellaͤn⸗
dern entſtanden / diſe leute aber ſchrecklich
mit worten binteremander kamen 7 und fi
en’ flihen / und fich gegen feindliche
An) ofitur zu ftellen nicht entſchliſ⸗
fen konnen / und fie alſo / wan ihre feine
de file figen mirden / fich felbft aufreiben /
oder / man fie ja auf fie loß gingen ihr ⸗/
rer ohne muͤhe 0 werden duͤrfften; hat
der ihige König in groß Britannien Wa⸗
helm / einen extraordinairen Gouverneur
‚am fie abgeorbnet / ber / wo es Die not er⸗
foderte / alles gegen die feindliche anfalle -
veranſtalten / und bey erfoderender not fich
mit nachdruck ihnen opponiven folte. Weil
wir uns aber noch in dem lande
ker befinden / auch bereits die ‚große zwiſt g⸗
keiten und die daraus entſtandene uneinigkeit
beruͤret / wird Da nicht übel Aa unfrem vor⸗
J na w Ä ‚haben
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ohne unrſach befaren. mochte? |
dife ir merliche ſpaltungen / denen um ſie Ligen OR
den barbarn / oder / einen andern auswärtigen 3
feind, fie! beym Eopff zu faßen 7 undımit heevese
‚hafftzuüberzihen veranlaßen möchten; Der ihe
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der Qua⸗
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Wem da ich / was bey difen leuten ſich begeben /
zuerjelen mir vorgenommen ſchicken want ich
Sie wenigen bekante / wichtige / und hoͤchſtdenck⸗
wuͤrdige begebenheit/ ſo ſich noch vor wenig ja⸗
gen diſer orten ereignet hat biß anfunfve zeiten ;
befchreiben und mit einruͤken werde 7 Den aus?
gangabeubik er fich ſelbſt seigen ondyanfeinen
oꝛt geftellt fein laße. Ich habe bereits im vorigen
buch von dem weltberuffnen prediger unter Den
Haken Georg Keith gemeldet 7 wie feis
ne amptsbruder und gute bekante aus feiner
fe&te in Engelland ihm einige irtuͤmer beyge⸗
meſſen und verſchidene red⸗ arten / ſo ih⸗
nen mißfilen / getadelt haben / welche fie
doch entweder feiner vortreflichen gelerſam⸗
Feit zuſchriben / oder / det Ihm ugedachten groß
ſen geneigtheit wegen / nicht groß weſen davon
macheten. Diſer kam auch in diſe lande ⸗
als er ſich eine weile in denen nahe an Penſyl⸗
sanien froffenden Inſuln auffgehalten und
im g9 jare verfügte er ſich nach Philadelphien /
alg er bon einigen / die laͤngſt vor ſich eine predi⸗
ger / vor ihre kinder aber einen lehrmeiſter ge⸗
fucht hatten / drum angeſprochen worden.
Woſelbſt als er angelanget / iſt er beyde ſtel⸗
Yen zu vertretten bemühet / und damit ja ſei⸗
ne demut allen in die augen leuchten möchte /
liſſe er ſich die knaben / zu feinem guten nach⸗
eumm /zu unterrichten gefallen 5 9 e aber
auch zugleich einen prediger ab da er unter
dem groſſen hauffen ſeiner groͤſten teils unge⸗
ſchick⸗
fetten und vetiwegenen collegen, F in
machte daneben fich bey dem gemeinen hauf⸗
muͤſamen fleiß / indem er ſeinem ampt in
4 alles licht / ſo den gangen orden zirete / her⸗ in
"Horfehimmerte und ‚hervorleuchtete 5 und
‚fen durch feine ſchickliche dinſtfertigkeit und -
—
frachteterüber die maſſen belibt / welches ihm
freylich nicht uneben gefallen moͤgen / wans nur
in die harre gewaͤret haͤtte; ſintemal ſeine freu⸗
de ein drauf folgendes groſſes ungluͤck ſtoͤrete.
Indem kurß drauf ſich vile fanden / welche Keith
widerſprachen / und ihm nicht allein vilesverfea ⸗
hen in der lehr / das noch hingehe moͤchte / ſonden
se irrtuͤmer / welche ma nicht nachſehen
konte⸗ vorruckten. Zwar es war Keith ſehr be⸗
muͤhet / feine vonder wifachen natur unſers
Herrn und Heylands Jeſu Chriſti / abgefaſte
concepte,der göttliche ſo wol / als menſchliche /
und zwar da eine der menſchlichen himliſch /
geiftlich und ewig die andere irrdiſch und coͤr⸗
perlich / fo er in der fülle Der zeit in dem leibeder.
jungfrau Maria angenomenynit x; fondeen vils
malbey öffentlicher verfamlung allen voczunra⸗
gen uneinzuflöffen. Welchem lehrfaß erden ans
dern zufeßterun ofters behauptete / daß hꝛiſtus /
ſo fern er von Marig geboren / mit der goͤttlichen
natur vereiniget waͤre / und auf ſolche art mit
ſeinem licht und leben allen kindern Gottes zu⸗
gegen ſeye. Den es wol gewiß / daß es uns ſauer
ankomme / wenn wir unſre von einer ſach
na wol
allen ſtuͤcken mit hoͤchſter ſorgfalt vorzuſtehen
—
— *
666 ei "
sol abgefafte gedancken bey ung vergraben / \
nicht aber andern communiciren durffen/bes
vorab /wo uns beduncket / daß wir bie fache klug
erſonnen / uns auch ſo dann erſt ein gnüge geſchi⸗
het / wenn / was uns bekant / auch andere wiſſen
ſollen. Daher Keith / als er über der ausfart
der ſelen nach dem tod in andere leiberyuber der
Herurteilung und zuſtand der feelen im todund
vom untagang der welt / lang ſpeculiꝛet und ge⸗
grillet / hat er ſolche gedancken / als die ihm ſelbſt
verdächtig und gefaͤrlich vorkommen / bey ſich
Behalten nnd nie mit andern gemein gemacht /
fo doch daßer fich nicht mäffigen Funte / daß er
nicht dann und warn andere veranlaſſet haͤtte /
denen von ihm dunckel vorgebrachten worten/
veiffer nachzuſinnen / et ſelbſt auch fich zum oͤff⸗
tern / als der difegeheimnis nicht bey ſich erfters
ben laſſen kunte / aus ſchwacher ungedult ſich
verſchnappet / oder / ſeine meynung klaͤrlicher
entdecket hätte. Daher es auch kam⸗ daß die ſo
Keith libeten / und mit feiner lehr es hilten / diſe
heimlichkeiten begirig annamen / UND auffaſſe⸗
ten / ſo doch / daß die meifte/ ſo ihm in lehr und
leben anhingen / ſeine partey hilten und auff ſei⸗
ne kuͤnſte genauer merckten/(ſintemalKeith ſei⸗
nes beruͤmten namens halben fie über die
Haſſen alartde und aufmerckfam machte )
alles difes fo glaubten Daß fie mehr. auf ſein
ätifeben und unterrichtung ſich beriffen 7 al®
daß fie esfolten verſtanden haben / ja gar um
mie
ee
En filden waren 7 es wiſſe / und
hätte ; damit man fie auch diſer
puete wegen nicht möchte zu Tede fellen /
ehe ieibee uuifenheit mit feinem han
ftande zu bemänteln und zu bedecken.
her fich nicht wenige diſer puncten halben
wider Keith und feinen anbang ebten / due
Mal in dem artickel von der göttlichen und
menſchlichen natur Ehrifti 7 zu welchem fich
‚Keith offenttich befennete / auch behaupten
wolte / daß er ſolchen nicht / als etwas neu⸗ \
esrerfonnen ; ſondern / daß ſoſcher bereits laͤngſt
sonder gangenSocietät waͤre geleret und yvor⸗
‚gettagenmworden. Bey welchem artickel fie
ibm diß vornemlich entgegen hillen / daß eraus
‚einem Chriſto / zwey mache; Run war der vor⸗
nemſte unter feinen ‚wiederfachern der altefte
srediger Wilhelm Stofad/ der ebenfo ge⸗
fichtigen/ und über die maß fubtilen ver
_fent und getibf nicht war ı idoc) desvohenumd, |
dummen hauffeng bedüncken nad), vor hochge⸗
lart und wolgeuͤbt angeſehen wurde / als der |
einer von den erften vorftehern und Predigern/
kurtz zu fagen ; vor ein rechtes muſter de
mals befanten reinen religion DIf tr fecte 98
halten wurde: Es ſchuͤtzte aber. eich vor / daß
feine (ehr und meynung / was dieſen artickel ber
naͤfe / fo notwendig zu wiſſen und glauben wa⸗
re / daß darauf das gantze Chrif entum beruhe⸗
te / und wer diſen arlickel nieht anneme / daß der⸗
J Da at
nfterdervo ⸗
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ſelbſt verlaugnete. "Fa wer bey feiner vernei⸗
uungbeftändig verharrete / der gäbe feinem bruz
der / ſo dife lehre nicht. glaubte / anlaß und gele⸗
genheit / daß er zu diſem extremo fehreiten und
von denen / ſo ſolchen beſtaͤndig laͤugneten ſich zu
ſondern befugt feye, Endlich/als man langexeie.
durch / difer frage wegen / wort mit einander ger
wechſelt / es ſich auch anſehen liß / daß dife ſtrit⸗
tigkeit nicht ſo bald würde beh geleget werdens
iſt Keith mit feinem anhange ſo weit gegangen /
und bat ſich bey diſer controvers ſo begeiget 7
dageroffentlich ausgefagt / fie feyen inihvenm
RR überzeuget/daß Gottjierufferundvon.
fo.ung! tubigen Leuten ſich zu. fündern befehle..
Da inzwifchen dife gute leute Keith und feines.
anhangs / als Fharpfffinniger männer #
grundiehren ſo ſehr averfirten > hegten fie
im gegenteil von eben diſen artickeln ſolche mey⸗
nungen 7 und trugen fie offentlich vor
daß Keith fo wol / als feine collegen, nicht
allein: einen rechten) abfchen drob fehonfften 7
und fie vermaleveyetenz ſondern gar offent⸗
lich. andernin die dren ſchrien/ wer ihren mens.
nungen nicht benpflichterder habe den glauben
verlaugnet / ja er ſtoſſe den grund des glaubens
übern hauffen und Eonne nicht felig werden /
wiwol was dife mennungen betrifft 7 Die
fer unterfiheid noch zu bemercken ift 7 daB;
einige durchaus andere aber nun in BR
eben! ei
efaren / denſelben abgeleger.. Andere zı dir |
[8 wan ich fage wolte / es werde eigentlj
ufeuftehung des leibes fein zundaßes mit denz
ib nachdem aan ſtaub un OR hote munna
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670) BE
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A ſey / kurtz / es werde kein feßter und allge⸗
meiner gerichtstagfein. Andere bergegen ber
jaheten / daß Die aufferftehung bereits in diſem
leben gefehebe / und die beborſtehende volkom⸗
mene herlichkeit in diſem leben ſchon genoſſen
werde, aus dex urſach / weil Chriſtus auffer⸗
ſtanden / und in einem ſo ſeligen himmel⸗le⸗
bei bereits auf diſer welt umhergewandelt / wel⸗
eyes dahinaus laufft / als haͤllen fie ſprechen
wollen’ esfey weder himmel noch helle / auf
fer die inmendig im menfehen ſich befanten :
Wllche falſche lehre Keith in diſer leute predigs
ten und reden Minerckte / und fie deß wegen hart
beſtraͤffete / als die ſolche glaubens lehren ih⸗
von zuhörern vortrugen / ſomit Den artickuln
des catholiſchen alaubens ſtritten / und weil
anders in den fehriften alt ⸗ und neuen Tefta:
ments vorgeleget und erklärer wären : Bel
ches er fo fort feinem anbang kunt machete
Bamit nachdem ers ihnen angezeiget. 7 fie ſic
deſto mehr davor hüten moͤchten Aufs letzt
hat man im giſten jar es berſuchet / ob ſich DI
ſtreitigkeit in einer verfamlung der freunde un
Brüder wolle beylegen laſſen / zu dem ende au
aller gutachten zeit und ſtunde beſtimet wurde
Is man nun zuſam̃en kom̃en zanckten ſichKeit
und Stockad als * hitzige widerſacher wack
miteinanderund hilten einander mit einer hef
ige vehemeng das obſtat / aber wie lifs ab?d
Neeit wurde nicht allein nicht abgetan; —
gefürre Elagen biß zur järlichen gene-
unterfucht. Indem aber Keith dasjenige, fo
ihn von der ausfart der feelen in andre leiber
und deren zuſtand / nachdem ſie vomleibe genen»
net / beygemeſſen wurde / nicht ſo wol entſchei⸗
dete; ſondern als eine unzweiffeliche ſache unter⸗
ſucht wiſſen wolte / liß man ſie / als eine frage /
uͤber welcher man einig / dißmal fa⸗
interfuchte aber folgende mit deſto groͤß⸗
ven’ inter
ven fleiß /0b/ wan man vom glauben an Ehris
ftum/ der in demmenfehen.iftrund an Ehrv
ſtum der auffer dem menfehen ift 7 Kan / —
wey Chriſtos machen hiß.
kam diſer frag wegen 6 malzu Ba * a
fammen/und kunten doch fo vil lehrer. den ſtreitt
weder ſchlichten / noch aus machen / die ſich doch
ſonſten ruͤmen / daß ſie mit dem A. Geiſt aus⸗
geruͤſtet von demſelben ohne wort / und nach
ihrer ſprach 7 unmittelbar / von ſole — mael
vet z und inalle twarheit geleitet / jas vor
len andern chriften mit hoher erhei ‚und
hellem licht des verſtandes / göttliche geheimnis
zu faſſen » und folche zu entſcheiden begnadet
wuͤrden. Und folcher geſtalt zanckten ſich beyder
: its parteyen auch n Om — / und ——
un den 6 handel und gegen . |
verfamlung/ fodifes jar im Julio zu. Dhir Be,
delphien angeſtelt werden fülte / ausʒuſetzen / |
wauf wurde indifem Concilio Keihtslehre
— —
—
— —
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— —
— —
=
—
— ——
serfamlung unter einander und W urffen mit
groſſer heftigkeit ſich mit einander abe. Keithens
widerfacher laͤſterten und ſchmaͤheten ſeine lehr
aufdie.alier erſinlichſte art / und wuſten ihn aufs
aller empfindlichſte mit worten anzutaſten / und
ie es ſouſt zwifchen feindlichen und fich hitzig⸗
verfolgenden parteyen herzugehen pflege / ſti⸗
chelten ſie mit unfreundlichen und verbitterten
worten weydlich auf ihn zu/ und damit ſie ſich
it worten nicht etwa eifriger / als in der tat / be⸗
zeigen moͤchten / gickten ſie dapfer mit den haͤn⸗
den auf ihn loß / taͤten / als wolten ſie ihn mit den
haaren hin und her reiſſen / und machten ihm ei⸗
ne fauſte uͤber die ander / in ſumma / fie ſtelleten
ſich recht ergrimmet gegen ihn an : als welches
die leute / ferlicer ! ſo nicht ſo zornig von natur;
ſondern nur wan mans an fie bringet / und ihnen
anlaß dazu gibt. Keith hergegen / und die es mit
ihm hilten / ober gleich ſonſt ein opiniattifch /
und jächzorniger kopf war konte doch dißmal⸗
audben diſer gelegenheit / ob er ſich gleich ſonſt
vor ein gedultiges lam ausgabe / weil er dazu ge⸗
dꝛungen und genoͤtiget wurde / ſeinen gerechteſter
maſſen / wie er meinte / der ihm zu gefuͤgten inju⸗
vie wegen / gefaſten ſchmertzen nicht langer ver⸗
beiffenunoch mäßigen’ fur daher feine widerſa⸗
cher mit rauhen worten an’ als welche ihm fein
befugter zorn und gerechteſte ſache auspreſſe⸗
aa welcher / daher kein fluch zu nennen / ſondern
noch hrer lehr / eine ſolche verantwortung
10
auf d e unbilliche fehmälung feiner fein:
den Cujons und atheiften namen er⸗
* te mit einander um/woraus iderman erken⸗
nen Eunteztoie ſehr fie Ihre lehr und Eivchzucht
aus denaugen gefeget/und wie weit ſie noch von
der volkomnen bereinigung entfernet: rauch
bey weitem nicht ſo modeſt / wie ſie onngäbenmit
inander verfüren : Klug und fharpffichtige
männerdaher nicht ohne urfach fich des gegen
teils zu ihnen längft verſehen als welches inein
rem Elavenbeyfpilnunalzu helivermanvor den
zugen laͤge. Als nun de zancfens und ſtreit⸗
eng Fein ende werden wolle hat diſe bruͤderliche
jeden handel folgender maffen beyzulege/nadh-
ern fie beyde teile / als die einer fo —— \ |
re / dran — unruhigen
—* Ale zu ken —
Ref
| N, >
*
iß ſieſich endlich gar einander ſelhſt/
gnoranten / phantaſten / ketzer / unglaͤu⸗
bar mlich zerlaͤſterten. Und ſo gingen diſe heilige
serfamlung / det. den ſtreitt zu erkennen / die
ich anheim gegeben worden / als fie war/
endmmen daß / bey diſen erſchrecklichen
aͤncke eyen und katzengebalge / es dem bißher
naintenirten guten namen und gloire De.
Duafer eine nicht wenig heßliche blame uñ uͤb⸗
en nachklang verurſachten moͤchte / als ſuchten
4
Se 2
sen folte zu bekennen gehalten feyn / er habe '
Keithen unrecht getan / unddaß er des am une
ſchuldigen Keith veruͤbten unrechts wegen/ ihm
fatisfa&tion zu geben / wolle obligivet ſeyn.
Undſolcher geſtalt hatten die ſtreitigkeiten auf
nicht gar lange zeit ein ende. Denn nicht
fange drauff / als diſer fridliche ruheſtand noch
waͤrete / fing Thomas Fitzwater /ein Quaͤ⸗
keriſcher prediger / Der ſich von einigen ſeiner
fe&t weiß machen und uͤberreden laſſen / er ſey
ungemein gelert / und habe einen uͤber die maß
ſcharffſinnigen verſtand / bey der monatlichen
berſamlungKeith einer ketzerey zu beſchuldigen /
an / als der da laͤugnete / daß das licht oder er⸗
leuchtung Chriſti zulaͤnglich zur ſeligkeit wäre,
Als fich nun beyde parteyen ſehr hefftig gegen ei
nander erwwifen und onezeitverliven einandei
folche fachen auffburdeten und zuſchriben / di
wegen der hefftigen alteration der gemuͤte
man hätte konnen hingehen laffen : Eunde’dot
dife heilige ratsver ſamlung dife beyde maͤnne
nicht mit einander vertvagen/ oderxunter gewi
fen bedingungen zur eintracht vermögen ; fon
dern mufte den gangen handel/ big man wide
zufammen kommen wuͤrde / ausgefeßt fein la
ſen / da man zugleich den Gouverneur The
mas Loyd / uñ andere obrigkeitliche perſone
Aus der gangen provintz zuſammen ruffte / de
fie nach ihrem gutachten und bekanten pr
ence den gantzen handel wolten ſchlicht:
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3
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wolten/ einhellig decretirten / daß Stockad
durch eine offentliche ſchrift feines vonder“
deruͤbten verbrechens halber / fein. unrech
erkennen 4. dergleichen auch Fißwater / des
zwiſchen ihm und Keith vorgehahten ſtreits we⸗
auferftehung anreiche / folte er Keith —2
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Dingen zu contentiren bedacht fein. / undinge
nes ſententz / was den gegenwaͤrtigen zuſtand
der menſchlichen natur Chriſti im himmel be⸗
traͤffe acqviefeiren / im uͤbrigen feine glau⸗
bens⸗bekaͤntnißſdem Conciliogefehriben über?
reichen / und fonderlich biß zu austrag der ſach
fich des predigens enthalten / auch d s gebet
in öffentlicher kirchgemeinde zu verrichten ſich
nicht unterfangen ſolte Alsnun anfangs ſo wol
Stokad / als Fitzwater / entweder mit ausge⸗
druckten worten / oder / aus vermutlicher einſtim⸗
mung / ſich diſes Synodij entſcheidung zu un⸗
terwerffen compromittiret / wolten ſie als
am ende wider fie geſprochen worden / nichts
Davon wiſſen / weigerten ſich auch dasjenige / ſo
ihnen auferlegt / aus folgenden urſachen / zu be⸗
werckſtelligeen. |
Weil die ſach vor die kirch gehörte / auch der ſtreit
der von nicht geringer importance und wichtigkeit / ſo ſie
meht einmal verſtnden / zwiſchen deren dinern eutſtan⸗
den / ale hätten diſelbe nicht nur ſolche in conſideration
Ahen / ſondern zugleich entſcheiden ſollen; num hätten
war folchen nicht wenige / denen es rechtämegen zukom⸗
ne / zu unter ſuchen übernommen / fidh aber auch vile an⸗
Here drein gemenget / die er nichts augehe / ja von dener
jjandkundig / da ſie nur ihre gewalt und jurisdiction dA
SeH zuermeitern / Im ſinne haͤtten; Tonne daher cin fol
yher ſchluß unmuͤglich gültig fein) weniger fie / demſelber
nachzuleben / auf einigerley weiß verbinden Da:
her Stokad und Fitzwater / vor wie nach / ih
ve kirchliche bedinungen verwalteten / auch ihre
Diffens zu zeigen und von denen / die es gg ir
| | ilten
‚bewifen 7 mit worten zu verghten./ nufs.balz
defte fich mit ihm auszufonen / und-durch
genaue gemüts vereinignug fich wider zu ei⸗
ner gemeinde zu yalten / ja vertraulich und
brüderlich mit einander znbege beyventfchliflen.
Nass
E
in der ftadt als in der Provintz mit Reithen 7
welche man daher. Keithianer nennete
Nachdem nun diſes vermaffenangessdner ‚hat #
der Gouverneur und-die übrige ausm rat)
weil fiein jürgen ſtunden 7 der freit mochte
Som
m uns
gröffer werden / und zu neuen unbeil u
her ſtaͤndniß anlaß geben beſchlo ſen/ diſen
weſen in hoͤchſter ey und kraͤ tigen nachdrue
zuſteuren. Faſſeten daher folgenden var
daß fie dasjenige ztvar 7 was fie
fen + niche gar aufheben y iedoch
hochmal unterſuchen wolten
sochmal unterfüchen walten. "Co dan Fon
il 28
Man?
uͤrden Es Hilten es aber die meiften Bmwol
e berg
(478) ©
manner u Philadelphia zu ammen / welche
gröften theils prediger waren / jedoch unter ih⸗
nen auch folche ſich befunden / die nechſt dem
prediger. ampt zugleich auch Obrigkeitliche ſtel⸗
le auff dem rathaus vertreten / worunter einer
Sammel Jening genant/ Keiths tod feind
war, noch einandrer Artus Cogvus Keithen
eben fo gewogen nicht feyn machte. Denen man
commifon erteilte, ſie ſolten an ihrer bruͤder
elle gleich erlichen ſcheide maͤnnern⸗ die miß⸗
Lerſtaͤndnis 7 ſo ſich wiſchen Keith und feinen
widerfachern hervorgetan mir fleiß unter
ſuchen / und ſo viel an ihnen ſolche beysur
‚€
4
it
d.
1
J
legen bemüht fein. Eben dife manner aber/
aleich als waren fie nicht Dife mißhelligkei⸗ \
ten abzutun Al man doch wuͤndſchete 7 fon?
bern nur Keith und feine adhzyenten zu ver⸗
dammen / ſeinen gegnern im gegenteil gewon⸗
nen zugeben / zuſammen Emmen / tun gleich
bey der erſten fefion » als ſie Keith weder ders
nommen / noch gefprochen hatten / Difen kur⸗
gen aus ſpruch / fo fie zu papier gebracht / ‚une
terzeichneten: Keith ſey cin man / bey
welchem Feine Furcht Goites zu finden-
Uber welchen ausfpruch Keiths offenbare fein?
- de ihm keinen groͤſſern dampfundtert ale diſer
war / antun koͤnnen / als ihm vom diſen Richtern
booemeſſen wurde. Drauf ihm ſo gleich (wel⸗
hes feiner ſeinde ſenlicher wundfeh laͤngſtens
geweſen /) Det Magiftrat öffentlich in der ger
| mein®e
| hts ar. Bi / und ohne fehen zu lehren wi
—* fo nn er ihn nicht anders/als einen in die
( ht 2 ‚Elävten feind; woruͤber dann feine Be
froloektenvalsdie nunAas fie geſuchet / erhaltẽe /
öffentlich ſich vernemen liſſen / nun fey ihm ende“
Deß wegen drauf Keith und Thomas Budd
tigtes buͤchlein überreicheten 7 deſſen titul war:
Die verreidigung einer unſchu digen
fache wider das falfche und partinihe
urteil/ fowidersinenunf&uldigen ger
fprodenworden. In welchen büchlein fie
Die befehaffenheit und fortfegung des wider die
Keithianer gefä ten urteils nach der länge er⸗
jeleten/ desgleichen: die verdeckt gefpilte Ball
Han und liſtige fünde einiger obrigkeitlichen
perfonen bey diſem gericht. fo Sich mit einander
verfchtworen / fonderlich aber die verdaͤchtige
und boͤſe conduite gewiſſer diner am —
nach der laͤnge mit durchnamen. So ſie var
nicht zu dem ende taten / den rat zu ſchimpffen /
oder ihre ampts⸗bruͤder zu ſchwaͤ aͤrtzen der die
unanſtaͤndige laſter eines ſtandes inft deheit
außfuͤndig zu machen; ſondern nur zu zeigen /
was es danfey /dabor fie ſich in acht nemen ſol⸗
ten / was fie abſchaffen und aus dem wege raͤu⸗
men muͤſten; wan diſes uͤbel nicht weiter um ſich
ie alle ——— ſolte / nr
ich: nach feinem verdinft gelonet worden.
denen Engelländern ein in ihver fprach verferz
| Den feinpen unfter kirchen über unfern fchaden
| — ‚u frolocken / uñ ſich uber unfer ungluͤcke / da wit
ung felbft auffriben zu freuen gelegenheit ges
ben folte. Es hat fich aber Keith zu andrer zeit
mit dem Gouveneur in ein gefprach eingelafe
| | ſen / und fich in einer langen und Eläglichen ves
de / des über ihn in abweſenheit abgefaſten ur⸗ |
| teilsyorgenyüber Die maſſen beſchweret / daß er
N nicht einmal zur verhör gelaffen / noch zur ders
| teidigung admittivet worden, ſonderlich vo fülz
" chen richtern / von denen man gewuſt haͤtte / daß
Kit ie feine gefehtoorne feinde / auf mancherley art
ihn vormals unerhoͤrter weiß geſchmaͤhet / daß
78 er fich nicht genung wundern koͤnne / wie andere
J aufvichtige und gerechtigkeit libende vichter ſol⸗
55 hegnerftatte möchten Daß inan auffo graufa>
me art mit ihm verfahren fey- Worauf der
Gouverneur / gleich als liß er ſich Keiths elend
zu hertzen gehen / ihm diſen rat erteilete / daß / wo
bei) voriger verſamlung ungevechter weife mit.
ähm verfaven worden’ er fich deß halbe beſchwe⸗
ren / und ſein recht bey bevorſtehendem general
concilio, ſo bald zuPhiladelphia gehalten wer⸗
den wuͤrde / verfolge moͤchte. Keith / der bon ſo vi⸗
fen verdruͤßlichen widerwertigkeiten bißher ge⸗
druckt; idoch nicht untergedruckt wordẽ / ſchlaͤgt
den / wie er glaubte / treugemeinten rat nicht in
den wind und indem diſes unrecht ihn uͤber die
maſſen picquirte, appellirteer ang general-
concilium;2n welche ſcharfgeſetzte appellati-
on er hinten za artickel anhaͤngte / er
eine
buchs warbifer : Appellation vonden acht
und zwantzig maͤnnern an den geift der
warheit/undhattees Wilhelm Bradford
-gerleget ; ſo daß von allen Difen eremplaren
nicht mehr als 2. durch "Johan Comb unter
die leute gebracht worden. Welche fache als fie
der obrigkeit hinterbuacht worden /hat diefelbe
dife männer als aufruͤriſche und unruhige Föpfe
einer meuterey beſchuldiget / un zu dem ende den
haupeman With beordert / der den verleger / ſo
J
oͤbige 2 ereimplar andern berkauft / aus ihrem.
— —
man wider Keith was vorneme 7 er Ju erſt
hausin gerängliche haft — bringe muſte / als eꝛ don f
her alle zugebör zur dꝛuckerey weggenomen/und
von andern ihm vorkomenden hausrath / gleich,
ale fey erin feiner eignen behauſung / oder / waͤre
ihm alles in die rappuſe gegeben worden / beyge⸗
ſtekt und weggetrage / was ihm nur angeſtande.
Den tag drauf erteilte derWiagiftratdemSyn-
dico com wiſſion daß er Keith / uñ die / ſo gleiche
ſchuld mit ihm truͤgen / als auch andere von
feinem anhang /gerichtlich vorladen ſolte / als ſie
ihm vorher »,. andere glider ausm rat / ſo keine
Quaker waren/die ibm amſtiren ſolten / suge-
ordnet/deren eines Luctus Cokus ein Luthera⸗
ner war / das andere ein Widertaͤuffer Johan
Holmes / eben als wan die / ſo andrer religion
und mit keinem von beyden teilen es hilten / die
fach ohne anſehen der perſon nach der warheit
ſchlichten wuͤrden. Welche herrn des rats
idoch richter⸗ſtelle in diſer ſache zu vertreten ſich
weigerten / vornemlich aus der urſach / weildie:
ſtreitigkeit / wele her wegen fie Im verdacht einer
irrlehr gehalten wurden / aus der religion entz
ſtanden / und zu 5 gehörte / gantz kei⸗
ne verwandſchafft mit dem ſtadt⸗regiment
haͤtte / daher ſelbige vilme hr. denen / fo ſie
anginge/ zu entſcheiden obläge. Dem fie
beyfügten daß ja weder göttliche noch)
menfchliche gefege geftatteten 7 dag man
einen Herdammete / ehe und bevor man ihn
verhoͤret/ ſeye Daher recht und billich daß che
ver⸗
BE J
ir nr Welche antwort ' EE |
genem ich feyn tunte 7 die nach ale
ten ſich dahin zu bearbeiten ſchinen 7 J
wie ſie die entſtandene trennungen bey? en
gen ; fondern nur bergroͤſſern und noch
neue dazu erregen möchten Werharreten
demnach bey ihrem einmal gefaften ſchluß / und
ſuchten y ehe ſie noch ne Keith vorgefo⸗
‚dert / ihr vorhaben zu bewerckftelligen. ©e
pr romulgirten zu dem ende ihr wider Keith Mm.
einer langen - fehrifft abgefü aſtes urteil 7 deſ⸗
fen Eurger inhalt difer fein mochte : Die ob⸗
rigkeit erkläre hidurch Keith vor einen ver⸗
ruchten mann / vor einen leichtfertigen md
malcontenten- „burger / vor einen prebiger
‚der v dem König ſo mol y als der Koͤngin 7,
ja diſer gantzen regirung uͤbels zugedächte / 1
und der mit ſeinem ——— von
ide uͤbels geredet ha abe. Welche ehe ſchrifft |
fie dem gerichts⸗ ſchreiber bey alien zu⸗
lauffe des doſcks mitten auff dem marckte
abzuleſen überreichten. Es hatte aber Keith |
bey der kirchlichen verſamlung / ale | Dem.
fehen ihm und ‚feinen ampts⸗ bruͤdern ent⸗ |
fandene ſtreit⸗ frag in beyfein des land⸗ri
ters und anderer ratsherrn debaltret wer⸗
den ſollen / einige verdruͤßlichkeit it wegen. ei⸗
ner ſtelle / fo der Gouverneur aus einem
von ihm onlängft publicirt buch ı
=
‚Denn / als’ Keith erfeget: » die ſtelle reime e| |
1 nicht hiher / werde aus .r wit on ih
Ey den le
“ —
3
DEREN AL.» *
vcondemna
ur I 9—
J
*
zeleget / diß aber wol verneinete/ daß er
te obrigkeit damit benennet / ſintemal diſer
nann kein ratsglid war ; und dennoch hatte
rin difem collegio / welches Keith verdams
net / mit beygeſeſſen / und gleiches urteil
nit den andern über ihn fprechen helffen / ja /
> gar feinen namen mit unterſchriben ‚ale
ifes urteil wider Keith evulgiret werden.
8 beyde teile nun diſes einander fo vorruͤck⸗
en und fo Käfterlich von einander mummel⸗
en / bat man indeffen eine neue gerichtlis
de zuſammenkunfft zu Philadelphia auß⸗
efehriben / in welcher als man bißher
oider billichkeit mit Difen leuten ver—
J
hren amiho * den weht
95 und
1 Unter andern war auch in dir.
| tions - ſchrifft enthalten - dag
Keith einen andern mann ausm Magifirat
Mit einem dergleichen Englifchen namen be⸗
eget / woraus die Engelländer felbften nicht
wien / was. fie machen follen welcher
mich iedoch eine aus folgenden bedeutungen /
wo nicht ale / in fich zu faſſen bedundket +
daß es entweder einen zäncker > toortfiteis
er / oder liderlichen cujon und lumpen⸗
yund / oder einen plaudermag bezeichne.
Welche beſchuldigung Keith folgender maſ⸗
en von ſich ableinete/ daß er es zwar nicht
aͤugnete / daß eꝛ diſem mann ſolchen namenbeh⸗⸗
\ ——— * — — ——
IR
uf‘ aa."
" Zening / Cor
| chen ich bereits oben erwaͤnet + daß fie beyde
hl prediger bey den Quakern geweſen. Dar⸗
auf wurden ſich zu verantworten Keith/
Bradford / Comb / Budo / Buffy und
andere Keithianer vorgeladen r welche. ſich
’ den auch alle einftelleten. Man befebulz
J digte fie allezumal diſes veruͤbten bubenſtuͤcks /
NH daß fie ein buch verfertiget / in welchem. fie
son difer regirung an eine höhere appellir-
Hi tem. s.und difes. hätten fie drucken / und
IR unter andere austeilen laffen 7 DIN viles
Be enthalten / ſo die leute zum aufrur veranlaſ⸗
fen koͤnte / darin man die obrigkeit gefehimpft/
und vile handgreifliche lügen gefegt / fondera
lich den Dire&terem diſes concihi auf folgen⸗
de art geſchmaͤhet hätte 7 ex wäre ein ſtol⸗
ger / vegirfüchtiger und aufgeblafener. mar
beydes in ‚feinen reden / als auch. in feine
tum und umgange; Uber Difes alles hätter
fie das buch drucken. laſſen / und nicht ein
mal des verlegers namen ausgedruckt um
beugefeget : Inſonderheit befehuldigteman vo
andern Buff, der Peter mit den vorname
® hißudaß er weit mer von Jening ausgeſchwa⸗
J tzet / Als in diſen buch ſtuͤnde, Und wen ſolte Mr
\ | | ni
ee =
——— ——— — = — —— —
*—*
— —
— —
— —
—
— = =
— — —
—— >
bung des rechtes die Hände nicht ſchmiren / oder /
fen und am leben geſtrafft werden muͤſten? Nun
war vor gericht nichts als zancken / keiffen und
rn I NN.
RMRath/ en Praefös Sening war / die a) a
ellet und aufgetoorffen / pb pb die vorgelae
unruhige Männer / oder Jening / vers
brechere und ſchuldig waͤren? Ob diſer aufrich⸗
‚tige und unſchuldige mann / der ſich in handha⸗
durch gabenbeftechenliffe / oder / diſe verruchte
ſchandmaͤuler und teichtfertigebuben haar laſ⸗
beiſſen zu hören. "Sie bezeugtenan einem teil /
es moͤchte wider Jening geſchriben und gere⸗
det worden ſein / was nur immer wolte / fofey
es doch durchaus nicht wider die Obrigkeit ga
ſchehen; Ki; ſondern wider denſelben / als enepets
Ozurfirchen gehöre alseinen predige /·/
und als ihren liben und wertgeachten amptsr
\ | in —
bruder war ers nur ſeyn wolte / vorgebracht
worden / nnd das auch nicht einmal in diſer ab⸗
end als hatten fie ihn fehimpfen 7 oder ihn
eine mängel vorruͤcken wollen ; fondern ihm
nur auf andere meinung zu bringen, oder / zur
bruͤderlichen ausfünung / vermoͤge ihrer Chriſt⸗ hi
pflicht / und wie unter brüdern üblichift » oder /
wenigftens feyn folls zu difponiten getrachtet. '
—— — ob ſie gleich diſe worte wider die
beigbeit nicht „ausgefchüttet/ taten dife ber
klagte doch zum uͤberfluß mit untruͤgbaren zeu⸗
gen und beweißtümern dar), | doß diejenige (ip
)
h
ee
— — — —
ſich über die gegen fie ausgego
⸗
ſſene ſchmaͤhmgẽ
ſo ſehr beſchwereten / es weit groͤber verbrochen /
als man ihnen einmal fehuld gegeben; fintemal
fie nit allein männet von groſſer einbildung/ die
\
ſich der hert ſchafft über andre anmaſſeten; ſon⸗
begiꝛde zwingen Eönten. Vor diſemgerichte nun /
da das unterſte ins oberſte gekeret wurde bat.
Keith vile pachetifche und nachdruͤckliche ler⸗
mons gehalten / darin er ihrem verdinſte nach
aus der maſſen durchgehechelt / un mitgenom̃en /
welche doch alle da hinaus gelauffen und von
folgendem laute gewefen 5 Wollen dan vergleichen
fireittigkelten und verdr uͤßlicht zaͤnckereyen nicht einmal ein
ende nemen ? oder ſollen fie ohne aufhören währen / daf
wir mẽ gen gewumen / oder verfpilen / wir ang ſchaͤmen
müffen / undzu klagen urſach haben Denn das werden
die / fo onlaͤngſt zu unſrer vertrautſten freundſchafft und
genauen verbindung feheele geſehen / m eintzig und alleine
uinöfehen / und unfer deshalb mit offnem nunde lachen /
wan ſie nichts / als eindſeelige bitterfeit und vergrolletẽ haß
ung horruůcken / und deshalb werfluchen und vermaledeyen
werden. Eben als wenn wir bey difem ſchaͤnd lichen ver-
fehen alle witzt verlor? und diſen übel weder mehr zu raten
och zu helfien/ftünde: Dauret es inzwiſchen in die laͤnge /
amt verbreitet ſich weiter / ſo wirds nicht alfein unfrer kirchen
“einen unauslöfchlichen fehandfleck anhängen 3 fondern
auch / zumal an difen orten/ unter Difen granfamen Dat
ar / ſo zuboden werfen und zum unkergange neigen /
Buß maM ans Ichte über die traurige fara UN gerechtefte
serhänanäffe zu fpäte feufigen und wehflagen moltd-
Ach GOtt erbarme es fo. seit. find. wir in unſter
Firche zerfallen, Indem es Dienige / wirhen, N
dern die nicht einmal ihrer ſelbſt maͤchtig waren’
indem fie weder ihre affe&ten maͤßigen / noch ihre
Tehitsen/ und die veligfon zu wertefdige Do PM)
*
wider ſaren zu loſſen / noch verdruͤhllcher aber.
ſich allen ohne ſcheu zu widerſetzen / bis es gar da
ihen/ daß man von einem gericht ang andreappelb
en / fo viledanpräge / da es bald ſo / bald aufeincan-
ve weile abgetuffen/ anschreiben moſſen; ja gar endlich
n / fo
anf eflicher/eolfünenund verwegenen koͤpfe anſtiſten / wider
alle bilichket/ u alle ſtatnta / dahin gebracht morden/
Daß / Inden ihnen
J
den / ſie moͤchten als verflagte vor gericht erſcheinen muͤſ⸗
fen / ſich gar endlich / ſehet doch die verwegene karan !
das zum vorqus genommen / daß fie ſich nicht allein als
ſchuldige nicht ftellen ; ſondern gar als klaͤger auffüren/ ja
als richter in ihrer elgenen ſach / ach was ſage ich richter /
als ſolche richter / ſprechen wollen / die ihren privat haß
ausuͤben / Ihrerajah vergnägen/ und das unter einan ⸗
der laͤngſt abgefaflete / bißher fupprimirte, affe ctusſe ur ·⸗
Keil vor der gangenrats verſam lung ableſen und pablicireir
Iafen wollen. Ep was ins doc) immer ? defenthalben
man ein fo groß fragen und deliberiren anftellettwmas mags
Doch wol vor ein groß bubenfincke ſeyn / deſſentwegen man
einander fo gram und abhold iſt? Jeſaias ver vortreffſ⸗
che GOtte mann mag wol recht ausgeruffen haben:
Sie haſchen ihn in feinen worten und wann er ſe
firafjer / ftellen fie ihm eine falle unterm tor. Iere
hat man mir nicht neulich netze gelegt/und mich ing ver-
werben zu ſtoͤrtzen geſucht / eines eingisen works wegen.
welches / auſſer / daß es mir aus uͤbereilung eut aren /
wo mand
und fürtvar nicht fü gemeint geweſen / auch)
4%
nach feiner waren befehaffenheit Bo 2 —
chen / will
nad) feiner eignen warhaftinen und fchiefli
von einer gütigen und gelinden / dentung nichtsfagen /
auslegen wollen / es nicht llein enſſchudiget / ſondern
‚gar gelobet zu werden verdinet harkeı Nun —
"aan 3 0 3
it / allen nach dein munde zu reden /und tung -
hr gewiffen / das fich nichts als Böfes
bewuſt / nicht vil gutes prophezenet/Re auch in forgen fiun-
——
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gr ader Ich und meinte collegen eines nich£ungle chen nufen n
di mens halber wegen der warheit / und / daß wir ung oh |
N gehalten / angeklagt. Solten wir num wol diejenige
I fein / die fidh an einen aufrur teilhaftig gemacht > oder die
aur eivigerley weih das an ſehen eines hochenlenMagıktiats
J zu kraͤncken und verringern geſucht? ſolten wir uns an der
Rojeſtat vergriffen / und diſelbe Durch unferunmefen ver⸗
letzet haben: SSageroiplich / wie ſonſt diſe verbrechen ge-
meintalich denen beygeleget zu werden pflegen / die einen
rechten abſcheu vor ſolchen laftern tragen/und die der recht /
mäßigen landes-Dbrigfelt / fhuldigen refpe&t und unter-
j taͤnigfte obfervang vor andern zubszeigen trachten / ſo tri ts
fuͤrwar am aller warfiheinlichften beyunsein. Worans
J fchliffet man aber. doch wol / aß wirdifes Im ſinn gehabt/
womit will mans ermweifen? Wo ift doch nur das geringile/ ⸗
ſo diſer befchud igung auch nur eine Heine farbe geben mo⸗
Ei. ge./ aufzubringen. Dan wan dag genungift/ daß man
Hi - einemeine fach ſchuld gebe /o gewißlich / ſo werdet weder ihr /
geehrteſte Herrn / noch ein eingiger menſch auf Der welt]
der nicht ſchuld dran trage / gfunden werden jarben vie
ſtraffen / fo ſolchen gebuͤhren / befuͤrchten muͤßen. Sprecht
ihr aber /Kdaraus laͤſet ſichs genung ſchlißen und hewei·
fen / well ihr gegen einige unſers ordens lofe reden aus
geftoßen/ jagar in einer offentlichen ſchrift diſe be durczu⸗
hechlen euch unterſtanden habt So hoͤren wirs zwar wol,
9— fig aberang verbit erten und übelgefinten gemuth gefeher
4 ben ? Das wollen wir.eurenüber aus groben befchetden«
u heit nicht gutranen / als zu der wir ins was beßers werfer
hen. Sprecht ihr aber weiter/ gleichwol habt Ihr viles ger
Fhribeny noch mehr geredet / fo euch durchaus nicht ange
ur Banden : Sag’ doch aber / gegen wen ? Sind es nicht
J | "männer ? fo unferm ſiand und orden angehören. Weilg
A Hemnach kirch vorſteher / lehrer und prediger / Diner am
folche leute / daß fie ihren vorigen orden verlaſſen / und
Dbrigkeitliche ſtelle zu bekleiten fich unterfangenn un —
u | ;
369
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et. Fig eiwan das / wozu wir fie/und ſie ms
den andern zu ermanen verbunden / und wen
Was anders? Ihr werdet ſprechen / ihr habt vor das ge⸗
chte buch des verlegers namen nicht ſetzen laſſen. Iſt das
jer was boſes dwelch recht? welch geſetz ? verbindet uns dan
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We RR IC 31:3
— — — —
— — —
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men werde / ob ſie gleich noch Ho nicht vorhanden 7%
die gedruckte warheit empor ſteigen allen verfolgern in ok
augen leuchten und die verachtere und bemakeſte froͤnngkeit
in ihrer natürlichen würde fich prefentite/aber. die verlag
te falfchheit trium phiren wird; gleich dem groflen weltan-"
ge / Bag nachdem die bechſchwartze lufftballen ihrer ſchwar⸗
ge näfle ich eutſchittet / oder vom winde gertvennet in an⸗
dere welt teil geflohen / dem erſchuͤtterlen erdrund ſeine guͤl⸗
dene ſtraalen ungehindert mitteilet / nnd alles was ebet da⸗
Durch erfreuet; oder daß doch die zeit nicht ausbleiben wer⸗
de / da der groſſe weltrichter dem nichts perborgen / dee
keiner wande barkeit / oder corruption , unterworf⸗
fen / und nach ſeiner allmaͤchtigen krafft alles aus zurich
ten vermag / diſes mit einander klar entdecke n und ans li at
fiellen wird was anigo verborgen und menfchlichen finnen
amergründlich it / als welcher ja auch den rat des hergend
ofienbaren / und einen jeden / - nachdem er verdinet hat /
feinen lon wider far en laſſen wird ! Als diſe zaͤnckerey
nun lange gewaͤret / und diſer verdruͤßliche wort?
wechſel / bey welchem einige ihr maul ſo brau⸗
cheten / daß andere Fein wort zu marckte brin⸗
gen kunten / ſie hergegen alles’ was ihnen nur in
den mund kam / herplauderten / faſt zu ende liffe
bat man den geſchwornen Notarlis Die prots⸗
colle zu inventiren befolen / und aller vota col:
ligiven laſſen / darauf durch einſtimmigen ſchluß
Keith ſo wol als Budds pfund ſterlings zui
ſtraf zuerkant / die Bradfordiſchen ſache abeı
bis auf die nechſtfolgende ſeſñones verſchoben
Als nun diſer ſchluß diſen maͤnnern durchaut
nicht anſtehen wolte / haben ſie an das landge
richt der gantzen Provintz appelliret. Welche
doch diſe richter / als die ſich bedunken "
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peſſiren ſolte velgennet feyn.
und fein Anhang an den Kon
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nachdruͤcklicher
beym nechſten vor dißmal beswendentaften
ſten / ſo doch / daß ſe ſich bißzu andter se
vecht porbehaftenmolten. "Fe Famensun
liche bev,gbbaitung ie ef
frage uf heftige verbitterung dergemüter
als man ie don gericht abtreten [af}e/ allhir 2 it
ter glaubensgenofjen aus Engellans any mei
— Ey ngelland any reiche
Keith nm Gottes willen baten de
daß er aus alter
MD. freunds
Dt appeliren Einer
Olten. Nun hattefichgige
mauftegal papie yefhpribenen
atmenter provocırten v bafieibre ch
Mama
DEDTIEN Pladenfera 1.
nem über den halszeuchtiihnen wwiderfegemmmd
eö Anden toolee. Daher fiernathihretmwillenes
A si
Kat
so I E e
9 fremdſchaftihrer bon fangen jare her vertraulich)
a mit einander ‚gepflogenen befantzund gemein?
Hafft halben / fo vil an ihm / feinem privat?
chmertz aus libe zum gemeinen ruheſtand / nicht
fo fehr nachhängen / zur eintracht fie begper
men / vornemlich den uͤbeln ruff ‚ daberanfo
groſſem zwiſpalt und zerruͤttung der gemuter
| ſchuld trage / vonfich abzuleinen bemuͤhet
A fen möge s fie wolten ihr beſtes dabey tun / und
m alles in der gute beyzulegen hoͤchſtens bemuͤhet
ſeyn Welche hrüderliche vermanung / wie
fie Keith nicht mißfallen mochte / ob er gleich
porber fahe / daß wieder. gantze handel mit die
ler gefar Lerknuͤpfet / endlich doch nichts draus |
werden wuͤrde / kluge leute auch um ſachen deren
ſie nicht gewaͤret werden koͤnnen / ſich eben ſo
hefftig nicht zu bemühen pflegen / wolte et doch
eine ungewiſſe hoffnung / einem vor augen li⸗
genden Wel dißmal vorzihen⸗ und / nachdem er
vorher alles erwogen „üß er ſich gefallen ſeinen
widerſachern in einem Au fie ausgehaͤndigten
J ſchreiben gewiſſe vorſchlaͤge / ihre vertrag und
9 ausſoͤnung betreffende / zu tun und auszuliffern:
und die tif eingerourkelte perbitterung nicht aus.
Are hertzen zu bringen ſchine / diſe gemuͤts aͤnde⸗
rung vor eine gerftändigen maͤnnern oͤchſt un⸗
anftändige wanckelmut auslegeten auch dazu
vecht boͤſe wurden / daß man ein dergleichen an?
Finnen an ſie moͤgen gelangen laffen. Drau 7 i 8
a A ie
er
ht konteg
e vergebene / unnuͤ
wo man fichd
uͤrffte wol ein von her⸗
it ihnen pacifcirt wer⸗
ſo von Keith und andern
*
och nur fehen / ob
ofe mon uͤberein⸗
amlicher miſchmaſch
hrer lehre warzunmemen:
Sie
hwerlich erfolgen wol
y der bon ihnen einmal
nidar unterzeichnet mare ⸗
—
— —— >> “
Sie hingegen / gaben es vor lauter erdichtete
mährlein und eꝛlogene grillen aus / davon Die zeit
in Eurgem ein anders entdeckenwürde. Son⸗
derlich da die in diſen landen ſich befindende
Duaker fich diſer mißhaͤlligkeiten wegen febt \
difgouftircbeieigten/Fam fie auch ein grauen
an/wan fie nur davon erzelen höreten / daß jie
ich daher mit aller macht bearbeiteten wie fie
alle difen verdacht von fich ablencken / und zei⸗
gen möchten / daß / mo ja irgendwo an andern
sten dergleichen unbedachtige mißverſtoͤndniſſe
inlehr und leben entſtanden/ man bey weiten !
noch nicht ihnen Difes in den bufen febiben und
vorrücken müfte / fintemal ja zwiſchen ihnen
und an andern orten Engellands wonenden
Duakern eine ſchoͤne zuſammenſtimmung zu
Ablicken fen / wie ſie lehrten / ſo lebeten
ſie wie ſie lglaubeten / ſo verrichteten ſie ihr ge⸗
bet und gottegdinft / trotz daß diß ihnen miß⸗
faͤllige unweſen ihren wolhergebrachten ruhm
ſchwaͤchen und verdunckeln moͤchte. Nichts
deſto weniger kunten fie mit allen diſen vera
Eleifterten proteſtationen/ den ihrer. lehr we⸗
gen gefehöpften verbachtznimand weiter bene
men, fondern jemehr fie fich entfehuldigten /
deſto gröffer machten fie ihn nur- Sintemal
ſich kurtz drauf ſelbſt einige unter den Quakern
fanden / ſo ſich in diſe händelmengeten / der
reneiner eg mit diſem / jener mit einem an⸗
dern hilte Daher es kam ı7 daß einer den an⸗
dern
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TEN IL,
‚haffete / v
I 1) LE.
om demfelben läfterlich ver
nderungen zu 1eden anfingen / wo man Die reli⸗
ons zwiſtigkeiten nicht bald beyzulegen trach⸗
ten wuͤrde. Daher alle / die nach ihrer gefunden
vdernunfft dev: ſache tiffer nachdachten / über
die laͤcherliche und wol dum erſonnene recht
eitle entſchuldigung der Quaker vor hertzen
lacheten / und ihre ketzereyen nur deſto derber
ihnen unter die naſe zu reiben bemuͤhet wa⸗
ven. Ob ſich nun aber die ſache gleich ſo
verhilte 7 erteilten fie nichts deſto minder ger
gen ausgang ernanten jars einigen der unter
ihnen hoch angefehenen und wol am bret ſte⸗
henden Eivch-vorftehern bey der Londiuiſchen
‚gemeinde / Die zugleich Die Profeflur von lan⸗
gen jaren her berwaltet / Withad / Parker und
Marfehatidifecommilion, daßfieimnamen
ihrer glaubensgenoffen in ihrer ſprach eine
univerielle glaubeng - befäntniß / in
welcher. fie gleichſam auf die einmwürfe ihrer
widerſacher antworteten / ausfertigen une
terzeichnen / und ans licht ftellen fülten.
Welches fie übernamen/ und nad) verfers
tigung des wercks dem buch, folgenden ti⸗
sul vorfegten > Einhellige /Ehriftliche
lehre derer / die man Duafer nenne /
gerettet von der läfferung der juͤngſt⸗
entſtandnen trennung einiger in einem
| Ppz ge⸗
und mit poßirlichen beynamen belegte ja.
ich gar von nichts als trennungen und
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2. (598) 2
getwifienteifQtmerich / algdie weder hir
nohanderwertg/ der gantzen eich dw
leute beygemeſſen werden mag. In wel⸗
cher / ob ſie gleich von allen und ieden glaubens
artickuln ihre meinung / und was ſie lehren /
festen und erlaͤuterten / laͤugneten fie doch indem
vonChriſto geſtelten artickel / daß wo einer einen,
innerlichen und euſerlichen Chriſtum lehrer.
er zwey Ehriſtos predige. Andem ort aberr.
wo fie. von der. aufferſtehung und auffarth
Chriſti / wie auch himmel und hoͤlle handelten /
widerlegten ſie die / von andern neulichſt auf⸗
gebrachte / ivrlehren Beym ſchluß der gan⸗
Ben fchrifft aber -verwurffen fie mit ausge⸗
druͤckten worten die widerkebr der vom Leibe,
im todt getventen feelenz nach ſolchem in anz
dere leiber + und erklärten fich fo weit + daß‘
ihnen nimand befant / der. bezeuget daß.
ihnen dißfals etwas von Gott offenbaret wor⸗
den: Inzwiſchen taten fie nimandes na⸗
mentlich meldung / nur daß ſie am fuß der
ſchrifft in der kirche namen alle zu heilſamen
glauben unverfaͤlſchter bruderlib und GOtt
gefaͤlliger eintracht ermunterten und anmane⸗
ten. Als aber indeſen fo wol von Keith
als ſeiner gegner ſeyte faſt ohne aufhoͤren aus,
Penſylvanen nach Londen in Eugeland man⸗
cherley verdrißliche zeitungen uͤberſchriben
wurden / bieiin diſem jar convocirte Ge-
neral⸗ verſamlung aber / welche die erſte
9
N ie
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*
0 nach Difen entſtandenen unruh
einen groffen fehandfleck/ nicht in diſen landen
dile fpaltung ihnen anhängen und zu groſſem
anfang zu fieuven fich träge bezeigen ı UND
‚gelinder verfaren würden / alle ihre bemuͤ⸗
bungen / wo fie nach der hand diſelbe gieich
abtun wolten / nur vergebens und umſonſt ſeyn
würden. Als laffen fie ſichs hoͤchſtens ange⸗
legen ſeyn / diſes fo groſſe uͤbel / und die daraus
beforgliche gefar auf alle weiſe und wege abe
‚zukehren. Uber alles umfonft und verge⸗
bens ! Denn bereits hin und wider zu £onden
und anderer orten einige unter den Quakern
vennliven unterftunden und.als fie bigig mit
smadh Rifen entjtcübenen unruhen ausger
ebeiben soorden / Teiche fehliffen Eunte 7 wie
allein » fondern auchin allen andern Neichenv
| nachteil ihrer vorhin bedrängten kirch gerei⸗
Pehen wuͤrde /zumal / wo fie diſem uͤbel im
nden waren die ſich diſe ſtreittigkeit u
orten auf einander gingender ee
ne ohne gefaſte verbitterung feinen fat
nicht behaupten / der andere von
*
mal angenommen meynung nicht weichen /
‚noch gewonnen geben / molte / als geſchahe
es / daß fie aus ergrimten gemuͤte einander
die freundfehaffts pflichten aufkuͤndig⸗
ten ı und endlich , als fich eine fation
ereignete 7 ihre brüderliche vertraulichkeit auf
zuheben droheten. Und ob zwar derfelben
anfangs nicht gar vil waren; ſo erregten doch
feiner eine
—
2666
' diſer wenigen verwegene infolenz und under
9 maͤſſigte venemen?, von tag zu tag mehr
|
troublenund unruhen / nicht anders, als auff
‚eine Eleine wolcke ſich offters ein fchreckliches
ungeftüm und praßlendes donnerknallen zu ers
eignen pflegt. Daher Das: folgenden javes
verfamlete general» concilium, als weſches
leicht schliffen mochte / Daß dergleichen mißver-
Ei ſtaͤndnuͤs und eiferfüchtiger wortwechfel nue
“a zu beyderfeits. hoͤchſtem fchaden und endlich
Ar! zu beforgender ganglichen auffreibung aus⸗
er Sehlagen dürffte 7 einen groffe Lufivbrüderlia
Bi che verfünliskeit und bergliche eintracht zu
5 flifften blicken liß / zu dem ende fich diſes
e ing werck zu richten euferft bemühete ‚damit
m alle nach bey, feit gefeßten controverien
und feindfeliyen fkviteigkeiten z die mehren
Li teils einen Ungewiſſen ausgang haben / entwe⸗
| Bl der. Feine oder Loch gar fehlechte belohnung
" nach fich zihen 7 mit augenfiheinlicher. gefar
| und unwiderbringlichem ſchaden aber faft al⸗
9 zeit verbunden ſind / ſich des fridens befleißigenz
und von ſolcher betruͤglichen zaͤnckerey abſte⸗
Hi hen / und weil bißheriges zancken und ha—⸗
‚bern. einmal vorbey / nicht geändert werden.
1... möchte / folten fie doc) Damit nicht anbals.
I ‚tn; fondern alles, wag bißher geredet und.
h Berubet worden durch eine ewige verfebiwis
u genheit bedecken undauffheben , und zum. zei⸗
dbhen auffrichtiger freundſchafft und libe
J | N ERR
—
es felete ſo weit / daß fie das jemge/ fo
J
‚partenen zur ausfünung "bewegen Fönnen.-
fie ſich einmal unterwwunden / faren laſſen /
und diſer verſamleten vaͤter ‚und brüder , als. 4
richler und ſchidemaͤnner rat annemen füls
ten / Daß vilmehr das untveien von tag zu.
ſto hitziger und heftiger wurde. Inzwiſchen
wigigkeit herruͤrte / als war des dieſen ar⸗
verſamleten concilii ſinn und meynung daß
nach ſo langwirigem auffſtand und groſſer
beimruhigung ihrer angehorigen glaubensges
noſſen / der fkveittenden parteyen bäupter
und vedelsfürer / und unter andern Auch Keithz
borgeladen werden / und vor difen heiligen und
om eivigen geift regivten daten fi:
N a a
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09 zunam 7 und ie länger es daurete / der
ucte Die zeit z da im verwichenen gaten
jar zum legten mal dife männer ſich verfams
ien folten / berbey ; als indeffen Keith a
Denfploanien zu Londen in Engelland ans -
gelangt war. Weilen nun von ihm dife
p
= — = £ =
u
var’ —
—4 S(602 B
9 muündlich verantworten und verteidigen moͤch⸗
Be! sen. Daraufhatman vile brife / ſo aus Pen⸗
ER ſylvanien diſer fach wegen an die hohe verſam⸗
kung geftellet und abgeſchickt worden / abgeler
ſen. So fort beyde teile verhöret / und deren
jedem nach ihrem beduͤncken eingutdenden und
fich zu verantworten freye macht gegeben Al⸗
J ein hie ebenfals that ſich eine ſolche mißhellig⸗
18 keit hervor man bezeigte ſich ſo hitzig und im⸗
Ei petuös verſetzte einander ſolche freche nnd
J er wegeue ſtreiche / daß ie mehr die ſach ventn
ret wurde / ie iotricirter und wehiger ausge⸗
N macht fie zu werben ſchine. Ja fie hilten das
ei werck zu erkeñen und beyzulegen biß auf den 12
tag mit de beriren an / da fie vorher aimals über
den sten bey einander zu verharte gewonet. Und
als auch diſe zeit faſt zu ende gelauffen / uũ nichts
deſto minder die vorgeſchlagene amneſtie nicht
angenommen, ja vor Demconvent des unab⸗
| laͤffg anhaltenden haders wegen Feine parte
a die andere otem holen liß / eine verdruͤßliche un⸗
Ka luſt über die ander dene deliberiranden päftert
N Has verurfachte / und es garnicht mehr zei
| war, diefach noch lang in confideration zu}
V hen, fondern einmalzum ſchluß zu eilen ’ als
i) aufautachten und einvaten des geöjten teils de
BE serfamlungsder an anfehen den übrigen uͤberle
u gen war / beſchloſſen / und nicht und inlich erkan
9 worden, weil alle hoffnung zu einer bruͤderli
en vereinbarung verfi chwunden / und gantz Edi
— — — — *
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J
und treue ſorgfalt diſer Hohen verſamlung fo fern fie fride
und ein racht unter den zer fallenen teilen wider aufizurich-
gen ſich an elcgen ſeyn laſſe / ſchaͤtze ſichs auch vor eing
ſonderbare ehre / daß er ihren zu der kirche beſten genein.
hor ſam nicht fo wol ſich / als ſeinen uͤbrigen Jaubensge
N
N
fen g ern gefallen laſſen man nur beſchelden und
tig mit ihm werfahren wärde/ erfelbitanh.ohmeihren und
eignen nachteil denfelben bewwerckitelligenmöchte. Nachdem
ex aber Feines irrtums im feinem bergen überzeuget/ noch
von ihne aberfuͤret worden / auch nichts grobes verbrochen/
oder ſonſt einige ſchandtat begangen / weicher wegen er ſich
gg enſſchuldigen und abbitte zu cun in fach haͤtte⸗ a |
f |
offen Insgefamptnugen ſchaffen ſolte Woltefih auch
Fi ———— abgefaftem ſchluß zu r xrwerf⸗
jöchte. Nachdem
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li |
zu ſorgeſallenem unsvefen Feine gelgenbeft gegeben / ver)
ſich dabey an iemand vergriffen / ſondern / auf die jenige alle
ſchuld falle / welche / was er bisher geleret / entweder aus
dummer einfalt nicht faſſen / und was fie übel verſtanden /
hehend und umbedaͤchtig geglaubet und ausgebreitet haͤt⸗
ten. Daher jene nach einem ſcharffen rerweiß vilmehr
dahin angehalten werden folten / daß fit ihre libe ampis
Brüder zu fehmähen und deren guten jaͤnmund zu Fran-
ekenydadurch fie der Firche Chrifti ein groß aͤrgernuͤs gige-
ben/ unterlafen möchten / und alfo mit einem iden / nach“
dem er verdinet/verfaren wuͤrde. Rachdem es aber leider
geſchehen / daß feine widerſacher ihren privat haß und fin“
srulaite meynungen weder eintracht unter einander zu
fifften/noch ans lihe sum wolftand der Kirche / faren laſ⸗
fen und bey feite geſetzet / dazu noch Der jenigen mißhand“.
nin gem die am beiten auf fie ſich ſchickten / ihn bezachugten /
wagaher auff ihn fich reime/und Ihm zuſtehe / ſich beymaͤſ⸗
fen und zulegeten / ſo wolle er doch / als der auf feine ge·
rechte ſache nnd ſonnenklare unfchuid ſich fteiffe / In dem,
ihm vom geift un feinem gewiſſen gegebenen zeugniß beru·
hen / es möge ablauffen / wie es wolle/wan er nur am ver⸗
brechen nicht ſchold trage / ſich gern drein ergebe / und alles /
yag einem Chriſtlichen und ehrlichen mann gezime / ing
Herck zu ſetzen / bemuhet fen / dabey feinen bey der kirch
wolhergebrachten ehrlichen namen porteidigen / damut er
nicht ben geringhaltung feiner reputation feine Goltes⸗
furcht und römmigkelt zugleich in den mind zu ſchlagen
nd gering zu ſchaͤtzen möge angefehen werden. Daher
als man fich gang Feine hoffnung mehr zu eini⸗
gem vergleich und ausfönung zumachen / und
alsman folange bey einander verhatret / den⸗
noch nichts ausrichten Finnen 7 bat man Die
verfamlung aufgehaben : Als darauf Keiths
gegner es etwas wolfeiler zu geben und eben
wos er behauptet / zu vertheidigen ſchinen; Mi
Feith zum andern mal hervor getretten / —
a
. neuem aufs vernünftigfte ju peroriven
igefangen / indem er ſo wol mündlich in pre⸗
igtenvals fehriftlichvdurch vile ans licht geſtelte
bücherznufs ſcharffſinnigſte und hefftigſte feine
ſchuld darzutun fichangelegen ſeyn iß md
er gleich befenneterdaß er aus menfchlichem
ubereilen / nicht aber vorfeglich und mit wiſſen /
ehemals einiges geſchriben / ſo er anietzo ſelbſten
nicht billichen könne / iedoch was feine lehr von
dem menſchen Chriſto anreiche / wolle er feibiger
als die er von hertzen hoch hilte / und die / wo eine /
zur froͤmmigkeit ſchoͤn leite / es diſe taͤte janls
den haupt⸗ artickel und grund Chriſtlicher lehre
und glaubens mit aller macht zu behaupten und
zu predigen bemuͤhet ſeyn. Mit gleichem eyfer
furen mın auch feine widerſacher ſich zu bezeigen
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der
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Tichite von ihm. |
on ihm. Daher endlic) einer am an⸗
dern als mehr zu tadlen fande / und ohne fthen
por idermann einander Durchhethelten 7 haſſe⸗
ten’ zornig / ja gamz raſend machten, Ein ider
ſuchte mehr auffeine feite zubringen und ſich an⸗
hängigzumathenz und wie gram und erbittert
er auf ienen ſey / mit den picqvanteften wor⸗
ten zu verftändigen. Welches alles biß auf das
jüngfterzeitim verwichnen gsften jar zu Londen
gehaltene General⸗Concilium waͤrete. In
welchemyals man zu ſitzen angefangen’ hat ſih
Keith dahin verfuͤget / des vorhabens/alle ſeine
ſtreittigkeiten klar zu erörtern 7 und feine fach
bey denen richtern / vor die ſie gehöre / anhaͤngig
und ausfuͤndig zu machen. Als er aber audit
tuͤr des hauſes / wo fie verſamlet gekommen,
(welches den erſten tag gefthahe) hat ihn Die
torwacht angehalten; (Als welche fein vorha⸗
ben und anſinnen voraus merckte. Den tag
drauf hat man ihn erſt gegen drey uhr vorgelaſ⸗
ſen / da er ſeinen gegnern vorzukymmen gedachte,
caldnon welchen er wufte/ daß fie fich daſelbſt
enthilten 7 umd ſeine ſach 7 über ihn Das ur⸗
teil zufpvechen 7 abzuhandeln vorgenommen
hät fichaber nicht mündlich / ‚als welches meh!
nachdruck würde gehabt haben; fohdern ſchrift
Kid ‚damit er alle& Dejto genauer, Lind mit Deft
gtöffeet modefti abfaffen und erörtern möchte
au verteidigen geſuchet / und folgenden ferne
gefehriben überreichet. 4 Bade ihm noch fen
NN AR untzig
lang 7 nn die ent. efima Th
bigemjar zuſammen
daß er ——
und
ci ref Irak ver m ” vert are al arten ſe
itch Ahr AN uſch def en — nr nn
liche —— er — un —
entf — man diſe rede durch
wo als fo gleichdie gantze verfamlung übe‘ |
ie maß alterirt und erbittert wurde. Nun
varen Keiths hauptfeinde und Br m
item zwiſpalt/ Wilhelm Penn » Wilhelt h
Bing Georg Rithadı Aohann Da a
Sohaugielbrund Johan ———
Ay ’
18'
*
1.
9 4
daß man fo wol jene als diſen nicht vor Eluge
und befiheidene leute / fondern vor rafende und,
beiſſende hunde folte angefehe habe daher einer
dem andern ohue aufhoren vorruͤckte und ſchuld
gab / er verbreite abſcheuliche ketzereyen und
vermaledeyete irrlehren / und ſuche dadurch
ſeine anvertraute gemeinde um ihre ewige ſee⸗
ügkeit zu bringen und dem teuffel in den rachen
zu jagen · Und erzelet Keith / daß Bingley/ Vaug⸗
thon und andere / wan ihrer einer weder deutlich;
zeitlich / noch geſchickt genung ihm geant⸗
wortet unddasmaulgeftopfet 7. (als die vil⸗
leicht fich erſt bedencken / oder aufdie bewegung
des geiſtes/ der / was fie reden folten / ihnen
eingeben würde / warten mochten) einander
gewincket / mit den augen ein zeichen gegeben’
oder, mit dem Eopf genicket / Damit ihnen zu
verftehen gebende / ſie moͤchten fort reden’ und
als es ihrer keiner mercken wollen / haͤtten fie
einander. bey den ermeln und rock⸗zipfeln geru⸗
pfet / und dadurch wacker drauf zuplaudern
au vermoͤgen geſucht. Welches fuͤrwar wider
Die principia und grundſaͤtze ihrer religon det:
faren heißt / indem ſie auf ſolche art / nicht Das
jenige / worauf fie meditiret / noch / was ih
nen der geift eingegeben / vorgebracht haben
‚Endlich » als dife haderfagen fich weder it
difputiren zu mäßigen / noch des beiſſens ei
ende zu machen / wuſten / und dis gehader/
gebloͤcke / davon fie gan heiſcher worden / Ind
niolte/esindeffen noch nicht zeit war / aude
was man doch mit inmanfangen folte. Uber
felcher zatsverfamlung fich nach der dandeız
‚nige bey K eith beſchweret 7 daß ihnen b ey ders |
‚felben ihre abgefaffete gedancken vorzuͤbrin⸗
&
** mögen / oder / waͤren doe
vet. worden / daß ſie nichts formliches und
ſ hickliches / wie fie ſichs vorgenom̃en / vor bringen
Tonnen; Andere waͤren aus feigem und erſchro⸗
Hiches und
cknem mut gar sahen han Dmsberg 5 |
nich
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9 AMgehãbt / ihre der andren gerad entgegen
Du! ſtehende meinung vorzutragen und der verſam⸗
fung zu communieiren.Ja es waͤren gar einige
— gefunden worden / die / was le verſchraubt und
berzwickt genug vorgebracht / nach der hand ge⸗
| ändert uud eine andere tiber die voꝛig klar lauf
fende meynung behauptet hatte. Endlich wurde
# doch auf; des geöften hauffens gutachten Difer
4 ſchluß gemacht un folgedes decret ausgefertiget:
je) Reich waͤre ein recht unchriftfieher mann / der an fo vilem
groifpalt und trennunaen urfach / ſich an feinen brüdern jo
ofie bißher ohne Scheu sergeiffen/ nd fie geſchmaͤhet hätte /
der fich daher ſelbſt vonder peifigen gemeinschaft der chriſt⸗
lichen firchen gefondert und ansgefchteffen / feines ge
traͤgenen ampts im den ver ſamlungen zu predigen und das
gebett aunerrichten/vertuftig gemacht; daher man ihn Fünie
tig bin weder vor ein glid diſer heiligen gemeinde erkennen /
noch annemen folte/es waͤre dan / daß er fein unrecht oͤſſent⸗
lich erkant / und ſich ſo bezeinet haͤtte daß man einise
befferung in lehr und leben bey ihm vermuten duͤrffte.
Darauf man aus ven aicten Der gehaltenen
verfamlung an alle Quaker gemeinden/ durch
ö: alle länder und Meiche folgenden beif ftellete:
du | san habe bey diſer Londiniſch zuſam̃enkunft von denen
| | Mi lichſt in den teilen Ameriea entſtandnen zwiſtgkeiten nichte
| weiter vernommen / daß man daher hoffete / der ſtreit
möchte vertragen und bengeleget worden fein. Inzwiſcher
fen der hrifiliche und melgemeinte rath / den man ve
jarlichen € uncilio Keith und feinen anhang ertellet / nich
hurhteden wind geſchlagen / ſondern gar durch ausgeſtreu
‚tte fchrifften beſtritten und perhoͤnet worden / wodurch e
Far amdentag geleget / daß er fich Won rid erligen geiſt un
ſers Herrn und Heylands Jeſn Chriſu nicht mehr regiren
ſondern vom geiſt der wider ſpenſiigkeit und witracht 9
ar | ein
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— sip; — — — —
3 — —
ae
m | ind Behenfihen Taf: Dadurch er dan bepder
* ‚ol 1 leuncupe 99 und fie über Die maſſen betroͤbet /
4 | md OL andern das anſchen iſer und vorm jar gepfl bachen
r ar an ihm feinen gebürenden kom mideriaven / und feir
Predigt und gebett verrichtungen ſich kuͤnfftig in offent-/
icher gemeinde zu enthalten bedeuten laſſ en / hiß er ſich von
N verfamlungen getanen in den wind sefchlagnen
| vorſchlaͤge wegen / keiner vereinbarung zu ver⸗
fehen hatterauch ſonſten dem handel weder zura⸗
ten noch zu hel en wuſte / diſen man feinesdinftg N
entſetzet (ob ihn, ‚gleich die meifte unter den
Quakern vorden Elögften ſcharfſinnigſten und.
befehlagenften verteidiger ihrer religion gehate
ten / ) mit ihm ſich gezweyet / ſeines uͤmgangs /
wo esmaglich / fih geäufert / ſo gar / daß es
| unterdifen vertrauten und hoͤchſt einträchtigen
bruͤdern und glaubensgenoſſen zu einer bedau⸗
erlichen / ihrer gemeinde hoͤchſt ſchaͤdlichen/
trennung ſich anfehen laſſen Welcher bau
delfuͤrwar ohne fie heftig zu ſhimpfen ‚und
ihrer zu I otten nicht erzelet werd eu kan / als
welche diejenige / von denen fie an ‚10
zeit deswegen ſo ſehr angeklaget un Rn Rh lh
picqvante reden ſo offt verläftertun tun
chen hatten / daher diſe ihre wider IN
mahlige läfterung ihnen. at ben |
TREE, eichem zu bei
fi .s . J —51 \ 4 i fie J
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famlung verlege und gefehimpfet habe Deromigen
hertzen befferen und mit ben glaubeng beiperh angpufßnen, |
bemühen werde» Hat man daher / als man ſich ſo
wolder in diſem / als vorigenjar/ gehaltenen!
Hy
ifen / fie folten fich Doch / fprachen ſie nur
ſelbſt itzo betrachten / fie triben es ja aͤrger als
die ⸗ welchen fie deſſen onlaͤngſt beſchuldiget
baͤtten: Unter andern rückte fie ihnen auch
diſes vor / daß nachdem fie in ihrem baterlande
nicht mehr fo gedruͤcket wuͤrden / und vor euſerli⸗
chen feinden fo groß zu fürchten haͤtten / ſie ſich
einander fo fpinnen feind und todgram worden/
daß fieeine ſpaltung nach der andern erreget /
Sine zerruͤttung und aufftand über den andern
angerichtet / daß man über die läfterliche ſchaͤn⸗
detehen / und unerhörte erbitterungen/ ſich nicht
genung wundern moͤge: Solte das wol die geiſt⸗
uͤche uñ himliſche weißheit und klugheit ſeyn / de⸗
ve fie ſich aller orte gerümer? wäre Dasdie hoch?
belobte fridfertigkeit un recht bruͤderliche verei?
nigung der, gemuͤter / ja vecht engliſche eintracht?
nach welcher ſie nur durch bloßẽ winck ſich alles
von einander zu erhalten gepralet / ach ſie moͤchtẽ
ia wol zuſehen / damit / da ſie von auffen ruhe haͤt⸗
ten / ſie ſich ſelbſt unter einandernicht ſchwaͤchetẽ
und endlich gar aufriben / wenigſtens / indem fie
ben derſtatteter freyheit ſich ſo unbeſonnen und
derwegen auffuͤreten / die hohe obrigkeit ſolche
einzuſchꝛencken / und / wie ſich die zeit leicht andern
‚Eanvdifes ihr freyes exercitium,groffe nachſicht
und heentz / von der fie ſich wol Die gedancken
machtensdaß ſie ewig wären wuͤr de gar aufzu⸗
heben veraniaſſen möchten Und biß hiher haben
fi
ir von der aufkunft / wachstum und ——
so "Mr ung
au vi in denen von ne bewonten ftadten und
aͤndern nach der laͤnge gehandelt. Und dag zwar
biß aufdie zeit / u welcher auch die dem bloße na
Men nach verhaßt und erfchrecflicheverfolgung
ſich geleget und nachgelaffen / und nicht allein
diſen leuten ;fondern zugleich allen andern, die
es nicht mit der. dort florivenden religion hilten /
onvertriben und ongehindert ſi ſich diſer orten
aufzuhalten / und ihre religion in freyem und! EN
gnügten ruheftand zutreiben verftattet / und
durch vil guter geſetze beſtaͤrckung ihnen ver⸗
gonnet worden. Wiewol wir eben fals die
Dann ? Soeinianer und anderes fo mit
m alten ketzermeiſter Ario geſchwiſter kin⸗
‚der, auch allhier nicht drunter, zu rechnen /
deffen urfache ich bereits oben angeführt zu
haben mich entfinne. Wie aber diſe indul⸗
gentz und vortreffliche fo wel religion als.
wohn + freyheiten difen leuten auff vermitte
len und ſtifften teils des incomparablen Koͤ⸗
niges / über welchen man fid) Faum einen
gütigern und gnadigern wündfchen kan dem
um des willen auch / weil er feine hohe per⸗
fon zu felde vor den wolftand und gemeine ruhe
Europens fo genereus hazardiret und dran
waget / alle aufrichtige Patrioten eine be
| * regirung und —* leben von —
413
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fele wundſchen / teils der neulichft verſtorbnen j.
Königin die wie ſie ihre feele ihrem Schoͤpffer
empfolen und zu treuen haͤnden ausgeliffert / der
“bey ihr. ſich befindenden vortreflichkeiten und
unbefchreiblich groſſen ja unausfprechliihen tus
genden wegen in ewig gefegnetem und immer⸗
gruͤnem andenefen leben und verbleiben wird;
Als auch einftimmung der vornemften und uns
vergleichlichften männer und grandes beyder
parlaments haͤuſer / die dasjenige,fo der König
und die Königin beſchloſſen / unverzögerlich eins
gegangen und gutgeheiffen / vergoͤnnet und
nachgefehen worden / babeich auch zu anfang
difes buches nach Der Länge befchriben. "Bevor
ich nun von diefer materi ſchreite / Eanich unbes
ruͤrt nicht uͤbergehen / noch laͤugnen / daß dife leur
te des koͤnigs und koͤnigin und geſampter Par⸗
laments Herren vernuͤnfftiges verfaren und
groſſe huld und gnade vor andern zu preiſen und
ſichs zu einer gloire auszudeuten haben / daß /
da ſie vorhin durchgängig nicht allein fo grau⸗
ſam mitgenommen :/. bedränget / verfolget
und mit foldyen martern z die Fein mensch
weder erdulden noch ausftchen mögen 7 nur/
weil fie entweder warhafftig und recht grob
irreten oder / doc) aus gifftigem neyd und
übermütiger einbildung durch andver bes
ſchuldigung hefftig gedrucket wurden / als
wen fie groffe Feger wären z und ſolche / Die
andern verdammliche lehren beybraͤchten —
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ſie annamen; ſondern auch daß alle die pe⸗
nalsgefege / die vor der zeit der reformation
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il, Die männee ein B BSON
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Boch nur was die. adminiftration und
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Dtuchen von jenen unterſchiden 7 im Dr
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den aber eben die wate lehre , Die jene bat
7 vortehgen „und eben den Eatholik
ſchen glauben / den jene befenneten / auch
4
aufgebracht und wider die keher (wie man
fie mente) geftellt gewefen / in ihrem vigor 96
bliben / und feines derfelben abgeſchaffet
toorden 7 nicht einmal das , fo DIE MT?
brennung der ketzer berrifft / dab ider⸗
zeit / wann uhd wo auch mur eine bobe ©
eit zu Difer harten und graufamen abjt.Al?
fung zu fihreiten / und folche zu bemerckftele
Welches man mit den erempeln ai |
ter Kacobsdeg 1. regirung in Det eilfften zal di⸗
ſes jarhunderts auf dergleichen art hingerichte⸗
ter mäfer behauptete. Welche eyxempel / weil ſie
faft von allen ſcribenten num fo lan verſchwi⸗
verſchr
gẽ / doch / zumal bey unfen zeiten / ge efen zu weꝛr⸗
den weritiren / ich mit gar went em beyfuͤgen
=;
94 *
de wi (tumg des Fiechvegiments belanget 7 DB
Der erwarin andern auferlichen fitten und. ge⸗
ga hätte 7 ihr nach recht und bilich>
418 n folte vergoͤnnet ſeyn / nicht das geringe
fte dergleichen fie ſich itzo befahren ſen⸗
dern in gefegnetem wolftand leben durften,
zweyer un ⸗
und daß Jeſus Ehriftusein ewiger Bott wäre;
ſtunde / endlich als er von einigen bifchöffen einer
halsſtarrigen ketzerey / von welcher man Sich
bergebene hoffnung machte daß er fie würde
aren laſſen / uͤberfuͤret / dem weltlichen gericht
ausgeliffert worden, und auf befeldes Konigs/
der ch auf dag ediet von verbrennung der ke⸗
ger. beruffte/den ıgten merg um mittag offent⸗
⸗
Lich zu aſchen verbrennet worden. Der ans
dre hieß Richard Wightman / der aus ei⸗
nem / nicht weit vom fluß Devent gelegnen und
nachbLonden gehoͤrigen flecken buͤrtig war / wel⸗
cher gleichfals von den Bifhoͤffen von Emel⸗
berg und Lichtfeid viler kepereyen + deren vor“
veiafke war / daß er ein Ebionit oder Soci-
Naner, die letzte aber / dag er ein 4
fer züberroifen den ı1. Apııl zu Cichtfeldy
erzuͤrnten Vulcano auffgeopffert wor⸗
d —9* Es iſt zwar nicht zu laͤugnen / daß dies
‚geles von verbrennung / und auf befinden
‚Mit einer andern art des todes hinzurichtens -
‚den Eegern unter der regirung Earls des
‚andern abgefchafft worden ; hingegen aber
‚muß auch diſes gefkanden werden / daß es
nicht fonder viler twiderfprechen und mans
cherley ſchwurigkeiten geſchehen fey und
zwar Dergeftalt / daß geiftlichen flandee
perfonen diſe gewalt andern das leben zu I
laſſen / oder zu nemen / zwar entzogen, inzwi⸗
ſchen diſes privilegium unbenommen bliben -.
daß fie diejenige: z fo fie vor ketzer hilten /
wie man zu reden pflegt / in ban tun aus
der kirche ſtoſſen / fie ihrer freyheit beram
ben 4 derer‘ güter einzihen / auch wol ger
fanglich anhalten zu laffen / befugt ſeyn >
und macht haben folten. Welches als eine
gar zu bekante / idoch merckwuͤrdige facher
ich abermal mit fleiß aufzuzeichnen: mir ge⸗
fallen laſſe. Iſt demnach diſes geſehe im
zgten jare der regirung König Carls/ in der
77,jal dieſes jarhunderts / als man das denck⸗
—
continuiret / aufgehaben worden. Es bes
fand ſich ein man.ausm Middelſexiſchem die
der mit ab⸗
0
Arie, Taylor gendnt /
Das
mwindige Parlament vom sıten jan durch üfe
tere prorogationes bi auf dife zeit hatte:
en
TE
a N)
ſcheulichen laftern beſchmuhet /_ einen
Gott glaubtez noch fich vor jemand fürchtete ;
den hat man nad) Londen gefuͤret / und bey dort
—_ Defindlichem Ober-Confiftorio 2 oder geiftlis
chen Eirch-verfamlung / ſeines tun und laſſens
halber zu vede geftellet. Als man nun lang nach
gefonnen und fich bedacht / was mit Difem fo
verruchten unmenfchen anzufangen / ‚hat ein
noch jungeund im urteilen über Die maß heftiger
und bigiger Biſchof geraten 7 man folte den
man verbrennen / und fich zugleich aufdas gefeg
bezogen. ſo da will / daß man den Feger mit feuer
vertilgen ſolle. Welcher vorgeſchlagne rat
idoch denen uͤbrigen Biſchoͤffen etwas rauhe
und grauſam vorgekommen / daher einer diſes /
jener was anders vorgefchlagen / auf was art
nau etwa mit ihm verfaren koͤnte; der Gral
son Halyfax aber hat den tag drauf Die ſach
€ .
Heym Dber-Parlament anhängig gemacht/unt
feine unvorgreiflche gedancken entdecket / daß
[4
vo eg möglich / man ein manifeft publiciret
möchte, durch welches das gefeg von verbren
nung der ketzer aufgehaben und abgeſchaft wuͤr⸗
de; weilen fonften / fo lang diſes geſetz feiner
vigor behilte / es ſich leicht zutragen koͤnte / daf
welche ſect und religion die oberhand habet
würbe / deren Profeffores und Eirch-diner Die
fo fie vor Eeger erklaͤrten / auf dergleichen ar
ducchsfeuer ausm mittel räumen und verbren
nen dürften. Welches anſuchen idoch ie
| | i
h
B661)
ſchoffe Durch aus nicht eingehen wolten/und
chmitioller macht dawider fegten. Nichts de⸗
weniger / als man die ſtimmen eingeſamlet /
ebendifer Grafvon Halyfax / wie auch der
zog von Bukingham / und der Grafvon
Schafbury / und andere vortrefliche maͤnner /
efaren / und daher gute vorſehung tun muͤſte /
umalesdabey nichts onmägliches / Daß was
ich eben anigo noch nicht hervor taͤte Doch zu
einer zeit einmalzutragen koͤnte ( Indemman
chon dazumal den Päpftlichen greueln tor und
ürheiinlich und tuͤckiſch zu oͤfnen die befenner
wer reformirter religion auf alleweiß zu vers
ilgen füchte z welches fie alzubetruͤbt prophe⸗
Heten: ) zumal. Difes gefeß auch abſonderlich
senen Neformirten zu feiner zeit criminel fals
len / und fiegewaltigguhonditen und bedrans
gen andere veranlaffen koͤnte; daß fichdaher die
nbrige beneegen und durch ihre motiva und
ſcheinſchluͤſſe perfvadiren liffen / diſes gefeg
folte / obgleich die Bifchöffennicht einilligten /
aufgehaben und abgetan werden. Welches
ftarutum, als es dem unterhauß communi-
ciret worden / "haben fich einige vortrefliche
männer (unter welchen der vornemfte Wil⸗
heim Ruͤſſel / ein man der feines vaterlandes
intereffe zu beobachten / und por den unge⸗
kraͤnckten flor feiner religion auch nach feinem
tode zu prgen / bemuͤhet war / deſſen —
9* r
Etvogen / daß man ſich bey diſen zeiten vilen zu
——
FT — —
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nu — — — —
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BERN a.
ber/ob er gleichaufeine fumaliche todes art
ſo bey grofjen und honeten männern felbiger
zeit nichts ungewoͤnliches und ſeltzames/ hin⸗
gerichtet / doch in geſegnetem andencken ana
noch verbleibet ; eben dergleichen zu ſchliſſen
gefallen laffen auch die andere durch ihr
anfehen dahin vermocht 7 daß fie ein decret
von gleichem laut zu evulgiren ſchlüſſig wor⸗
den. Und iſt dergeſtalt auf des Koͤnigs und
beyder Parlamentshaͤuſer einſtimmigen ſchluß
diſes geſetz durch folgendes edict abgeſchafft
worden: Es werde von nun am das Breve von Ders
brennung der ketzer vom König und Parlament aufige-
hab n und durchftrichen/ aüch alle todesitraf/fo vom ei»
ner Firchlichen cenfur herrüre und entſpringe / himit nider»
geicget und abgefchaft ; hidurch idoch der proteftirendeit
Ersbifchöf: und Bifchöie/oder eines andern geiftlichen ge-
richte / oder confiftorii,, jurisdition nicht geſchwaͤchet /
noch au gehaben / als denen die hand ungehunden bleibe /
Atheiſten / Golteslaͤſterer / Ketzer / die ſo zwiſpalt und tren⸗
mug anrichten/oder andere verbamliche lehr unter bie len
te bringen/nach den Königlichen geſetzen / entweder in ban
zu tun / aus der gemeinde zu ſtoſſen / deren guter einzuzihen /
ihrer ehrenämpter zu berauben und mit andern ſtrafen / wo
fe nur das leben nicht betraͤfen nach befinden zu belegen /
und ang dem wege zu raͤnmen. Wie groſſe / aber
dabey betruͤgliche freyheit Jacob, der ander
ve. ieden / welcher religion fie immer wa⸗
ren / verftattet 7 und wie. behutfam und
forgfältig die Biſchoͤfe groͤſten teils von aß
len wil ichs nicht fagen / fich ihm opponi-
vet / iſt als was befantes / nicht not Ä
—90 daß
Kr
ilmer wo Br ku unſrer
a "opt wenden und. |
hiſtori. Zwar /
veil! — ibe dornehmen in der neu⸗ u
hteten / wo man fich in der gantzen welt
e re
ber leicht fahen / wie ſchwer es jerge hen
ihnen gar unmöglich fallen wuͤrde
Mir, ;
\
yon ft ſtatten gegangen. / als fanden fh.
m nicht wenige / die es nicht undinlich.ere -
leicher maffen zu verfaren unternemen wuͤr⸗
€ und ſich nicht allein in den laͤndern Eu⸗
opens , welches bereits längft einige. zu ber
perefjtelligen bemuͤhet geweſen; ſondern gar
Aſiaw und Africam zu denen entfernteften —
oͤlckern / denen das licht des evangelli noch
icht 6 helle aufgegangen, ‚2: voelche Die wa⸗
gion noch nicht, erfand / nicht wuͤ⸗
en / Worin Die Gortgefällige frommigkee
eftehe / ſolche zu ihrem glauben zu bekeren /
nd ihnen die lehre von Chriſto vorutra⸗
en + begeben wuͤrde. Zu dem ende ſich
uch Zohan Stub und Heinrih Tel
ereits reifefertig gemacht und biß in Chi-
a, die entlegenfte landfchafft gegen auff⸗
ang der fonnen / und den legten begin Ai
as , zu teifen vorgenommen hatten. Die \
ünde / als
e vorhin alker orten’ wo fie nur hingelange⸗ |
Er iederman eis up
—— —“ I — — —
ee ee —
gehaltenzja als fülche gehalten würden! vorde⸗
Zen / da man ſie erſtinals zu geſicht bekommen /
man naß und ohren auffſperrte / und auffz
ſchimpflichſte / nachdem man ihr thun und laſ⸗
fen beobachtet / redete; Zumal ihnen aller zu
trit / dahin zu gelangen / geſperret ſey Achteten
esdemnac) vor das ſicherſte / vorhin nach Oſt⸗
Indien ſich auffzumachen und an die daſelbſt
von den Engelländern und Holländern in pos-
fes genommene / und unter ihre boftmäffigeen
gebrachte örter fich zu verfügen: Daher fie ſich
zu der Oſt⸗Indiſchen compagnie / und fi ander;
lich den dahin farenden fehifleuten begaben / un
fie aufs freundlichſte erfucheten / fie möchtet
dorthin fie mit zu überfüren fich gefallen laſſen
fo fie ihnen dochrundabfehlugen. Darauf fi
fich an die in Holland ſich befindende Oſt⸗ In
difchegefelfchafft machten / ſo idoch ihnen
wilfaren gleicher geſtalt durch kein bitten3
vermögen war. Daher ſie beyde / alsf
mit betruͤbnuͤs geſehen daß ihre gemachte hof
nung in brunnen gefallen / uud alle gelegenhei
ihr deflein zu bewerckſtelligen ihnen aus hai
den gegangen / von ihrem unternemen abzuftel
ſich entfehloffen. Auf gleiche. art hatte fich au
Aerander Parker nach Americam zu re
vorgenommen / und bereits feinen eurs dah
gelencket / damit er, wan es fid) ſchicken wol
die leute zur waren erfäntnis und gottſeligk
Tüten und zu Chriſto bekeren möchte. *
* | —* WMo Ns /
— — — * —7 N EL
aber nacheiner javes fril EDS.
ma 1/00
ae Dorten verrichtet / oder / warum er fü ger
nde wider zuruͤcke gekeret. Und iſt gewiß /
—
un würden und als mans beym lichte beſe⸗
en / war doch nichts dahi a
un und laffen belaureten / und fichy was fie uns
nen nur gelegenheit fie defto mehr zu verhoͤ⸗
jen / und außzulachen / und ihren Utopiens reifen
vegenfiebedauerlich durchzuhecheln · worauf
iemit diſer kalen entſchuldigung fie ab wiſen;
Indem ihnen dasjenige / fo ſie gewuͤndſchet / su
erckſteingen / icht gelücken wollen / aſe fich
veniaftensihre propos ermeſſen / melchesfte
ticht durch Die bevorftchende gefar abgeſchte ⸗
et sfondern gedrungen wider ihren willen nis
erlegen muſſen; und: wie man anderer leute
internemen wicht Daher / wie es abgelauffen⸗
Ondern von dem / was fie im ſchilde gefüret u zu
erteilen pflege; ſo wuͤrde man gleich gi
ig
on ihrem vorhabẽ zu raiſonniren firhgefalen
aſſen. Nachdem wir nun diſe fo fern entlege⸗
re laͤnder durchwandert / begeben wir ung wi⸗
er in Europa / und vors erſte in unſer vater⸗
and Holland. Sintemal aͤls die kurtz zuvor
* manner diſe euſerſte Ionbfcbafften
ke cu⸗
ach aut diefer leute / die iderzeit mehr wiſ⸗
diſe leute oͤffters andern das maul lang —
nachet / was ſie doch endlich vor groſſe taten
| 8dahinder-Diejenige/ foihe
9
AL, J
if;
a DieH)E >
:Ausgereifet/haben fich andere in unfere Provins
gen 7 und von dar / anderswo eingefunden, zu
Teinem andern ende als nachdem fieunter ih⸗
sen leuten vor die gefchicktefte und gelehrtefte
angefehen worden / felbjten auch einen bez
hertzten mut / ereutz verfolgung und groſſe ar⸗
beit zu erdulden und auszuſtehen / bezeiget / ih⸗
re lehr andern beyzubringen und auszubreiten
Weilen aber die wenigſte vom H. Geiſt mit di⸗
ſer gabe ausgeruͤſtet waren / das ſie iden volckes
ſprache / zu welchem fie gelanget / ohne dollmet⸗
ſcher fertig reden / und ihre glaubens ſaͤtze ver⸗
ſtaͤndlich vortragen kunten / wenige aus den
uͤberſetzern ihre difcourfe mit eben den worten?
und indem von ihnen gemeinten fin zu uͤbertra⸗
gen mächtig waren jagarzu weilen entweder?
meilfie esnicht befjee verftunden / oder / mit
autem vorbedacht / einiges in ungereimtem ver
ftand auslegeten / liffen fie ſichs ihre religion
fortzupflangen bey ihrem freudigen mut mol
blut fauer werden / vermochten aber wenig ı
das fich der muͤhe verlonete zu wercfe richten:
ſo gar / daß auch die / fonachihnen gekommen
ob fie gleich die ſprachen der laͤnder / in welch
fie gelangten, verftandlich parlirten wenig/odet
garnichts / ausgerichtet. Welches eben di
urſach ſeyn mag / warum man bey allen vol
fern / zu welchen fie gelanget entweder wenig
oder / doch gar feines / Quaker antrefen wird
Dun kamen diſe Apoſtel zu erſt in die Seh
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Faufheren behauſung ben frarccem zulauf
viler Holander und Engelländer in En⸗
gtifeher ſprach / welche ein andrer um der ge⸗
genwaͤrtigen Holländer willen / die dev Engli⸗
ſchen nicht kundig waren/ in die Hollaͤndiſche
überfegte / eine predigt abfegete / fo aber wer
nig wuͤrckte und Feinen nachdruck hatte / wel⸗
ches ſie insgemein der ungeſchickten uͤberſetzung
des dollmetſchs / der weder. die wort / noch. de⸗
ven verftandy noch den nachdruck affeqviret 4
und ausgedruͤcket / beymeſſen Daher ſich ſo
gleich drauf Caton wider nach Amſterdam er⸗
hub / als er Stubſen zu Roterdam zuruͤck ge⸗
laſſen / in welcher ſtadt fich vornemlich aus Hol⸗
ländifehen widertaͤufern eine Eleine kirche vera
famlet hatte. Als er ſich nun in diſer verſam⸗
lung einfande / und verſchidene predigten hilte /
ſo ein ausleger der Hollaͤndiſchen gemeinde / ſo
Englifeh nicht verſtunde serklärterging fie doch /
gleich der zu Roterdam / fruchtloß und ohne
wircfung aber zwar ehe noch einmal dife leute
zu Roterdam angelanget / hatten einige burger
der ſtadt / die andern ihrer ungewoͤnlichen leb⸗
artufi fingulairen conduite wegen verdächtig
vorfamen bäußliche verfamlungen Anger
ſtellet; als fo gleich in der ſtadt ein geruͤcht auge
gebrochen egenthilten fich in folchem allerhand
fidelich lumpengefindergauckler und tafchenfpis
fer: Woraufder gemeine man häufig auf das
haus angedrungen / und haͤtte wenig see /
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IIRER.
haͤtten es gar geſtuͤrmet und geplun
te * nicht ſo gleich der ſtadt ſchultheiß
neb
en / welcher / als man an der tür pochete/
mitte eine / IſaacF ournier genant / der nicht auf
‚einem predigtſtuloder Cantzel; ſondern auf der
ſtige einen ſermon hilte und predigte: Welchen
der Buͤrgemeiſter nebſt dreyen ſeiner zuhoͤrer
gefaͤnglich annemen liß / nachdem die übrige
insgeſampt uͤber der unvermuteten begebenheit
sank erſtaunet / ſich verkrochen und wegge⸗
chlichen hatten. Abſonderlich aber liß er fie
ins toſhhauß / wo raſende und wanwitzige bey⸗
behalten werden / unverzoͤgerlich füren y eben
Ya A
len zu hafiliven pflegen / oder. / einen fparren
offt andie wand prällete/ Daß durch die he
ftige
ſtoͤſſe endlich die fteinezu wacklenanfingen/ de⸗
ven einen nach dem andern er heraus nam / und
durch die mauer ein fü weites loch brach / daß er
nebft dem plock hinauswiſchen undechappiren
Tunte / iedoch / — m
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A ——
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dert
hm ftets aufiwarfenden bedinten dahin
nd nicht aufgetan wurde / Die tüv erbvechen
und auffehlagen liß Da ſie dan dieungeoönlih
berſamlete bey einander Anhafen und in deren.
als gehörten fieauch indie reyhe deren / fobiße
zu vil im Eopfe haben. Einen aus difen fehlo®
man an einen ſchweren hölgernenplock / daß er
zwar etliche ſchritte fortgehen / nicht aberallje
weit ausſpatziren kunte · Welcher denſelben
gleichſam / als haͤtte er einen mauerbrecher / ſ·
Auen
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Son Fam fein wirtehauß erreichen kunte; Die
übrige auch nicht faul_/ Erochen hernach und /
ſalvirten fich mit der flucht / nur ein eingiger
weichgebackner zuckerbecker hatte nicht ſo vil
sourage , Jondern ſtund in forgen / er moͤchte
nur ſchlim aͤrger machen und den handel gar
gerderben / wo er ohne vorbewuſt und geheiß
des Magiſtrats ſich davon machen wuͤrde / wol⸗
tedaher Liber noch eine weile Das gefängnis hü-
ten , als feinen arreſt defertiven. Nachdem
aber die Obrigkeit diſer leute beginnen etwas
genauer erwogen / undes eben ſo arg nicht ber
funden / Daß es ſcharf abgeſtraft zu werden me⸗
ritirte / faffet fie den ſchluß daß fie des ges
fängniffes folten erlaſſen werde erteilet auch ſo
gleich darauf ordre/daß man den noch im arreſt
ſitzenden auf freyen fuß ſtellen / die andere aber 7
fo fich Davon gemacht, in ihren fuchshoͤlen un⸗
geſtoͤret ſich ſolte verbergen laſſen. Im uͤbri⸗
gen gehoͤrten diſe leute nicht zu den Quakern
noch hatten mit ihnen einige gemeindfehafft
wieman woldazumal davor hilte / uũ unſre 9@
zette / die dem eꝛſchollnen ruf nachgingen / es rap⸗
ortirten. Welches ſich daraus klar ſchliſſer
und abnemen läffet / weil Eaton / und an
dere feiner glaubens? genoffen / als fie hiher
gekommen und son dem verwegenen buben
ftück diſer leute nachricht erhalten / Die tatal
etwas verwegnes und unfinnige® abgeftrafft
ein geoffes mißver gnuͤgen drüber bezeiget / Mil
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ie dergleichen leuten durchaus in eine con--
widerſetzet / und über ihre. Angenomne euferliche
verlation und gemeinfchafft einlaſſen wollen ·
Hergegen/haben fich auch diſe manner nach der
‚Handnicht zu der Quaker gemeinde gehalten;
ndern fich gleichfalsnebft andernihnen heftig
m | liche
bezeigungen / kirch⸗zucht und predigt⸗ art ein
großes mißvergnügen und mißfallen bezeiget /
und / wo ſie nur vermocht / ſie gedruckt / und vers
folget. Und obwol Fournier / der die Ohrigkeit ges
nauer auf ſein thun und vornemen acht zu geben
veranlaßet/ nach diſem bey den Duakern das
predigtampt verwaltet / un zum oftern bey ihrem
Gottesdinſt das oͤffentliche gebet verrichtet /hat
er fich doch aufs letzte gaͤntzlich von ihnen gewen⸗
derundabgefunerkfdaherbengeiflihenore
| 2 gar verlaßen / aus einem prebiger ein marck⸗
fehreyer und wundargt worden, docyfü, dabeer —
anderezucurivenzoderibnenzuibrergefundhet
zu verhelfen’ eben fo groß nicht beforgt geweſen⸗
daher auch von patienten einen ſtarcken übera | |
laufsfo ihn incomodirt hatternicht zu vermuten
gehabt / ſondern fich felbft geartzneyet / ſeinem lei⸗
be was zu gute getan und feines bauren wanſts
mit den nidlichften delicareffen und geſunde⸗
ſten träncken ſo lange gepfleget / biß endlich
Khmalhanstküchenmeifter worden und anf
gen alles / damit er ein vichtiges teſtament
Dinterfgßen möchte / durch die gurgel
AN Ra. goag
\
fürten waͤre. Ameß aber ift aus Holland nach
Seutfchlandindie Pfaltz gereifetzvon wanen er
bal drauf wider nach Holland / und nach Am⸗
ſterdam zuruͤck gekeret. Sobald man gber et
RHEIN
—58 *
mer
' ; :
IN arut
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rckte an
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— En — einer von den Bu
germeiftern durch die fenfterfcheiben warges
noinmen 7 fülle er gegen feine collegen’ ſich
haben verlauten laffen / Doch. nicht fo wol
feine, meynung dadurch zu verftehen zu gee
ben / als was dife verdint 7 zu bejei nen:
Sihe dort Eompt der geftern auß ewiſe
- Duuafer / welchen ihr. auf gut befinden ons
gehindert zum märtyrer machen koͤnnet we
ihr nur wolet. Ob nun gleich der Mar
giitvat ein fo freches beginnen zu der zeit hart
mit zu nemen pflegen / bat er Doch vor bibRN
mal es fo genau nicht nemen / fondern et⸗
was. nachfehen wollen zumal man ia,
gentlich und nach allen umfländen nod) nicht
in erfarung bracht / was fie vorgebabt / o⸗⸗
der / zu bewerckſtelligen in finn genommen;
daher auch vor gut. befunden 7 e8 beym
nechften bewenden / und guade vor recht ihnen.
widerfüren zu laſſen / welcherley auch und
wie groß ihre bemuͤhungen und unterwinden
immer moͤgten geweſen ſeyn; dan es ja gewiß
ſeye / daß das verbot nicht fh fehr / als das
gebot fringire und obligire , zumal da der
groͤſte hauff unter menfchen fo geartet, / Daß
wo er fich von felbften nicht einhaͤlt uñ baͤndigen
laͤſſet / durch unterſagung einer fach und drauf —
geſetzte ſtraff nur um deſto mehr daqzu gereitzet
nd angeloket werde; ſey es daher man a
bey an untertanen weißlich und ro
get
ex
SI —
verfaren 7 wo man ſich ſee
man Dagjenige nicht 7 dasmanam N.
veiß / und laſſe fich durch nachfehen und.
huliren. vilmal als durch eontinuichay
bes ſtraffen und epequiven feine autoritätzun
‚mal bey einer groſſen regirung / beſſer behaupten
"und conferviren, Und fürwar es wärete eben
ſo lange nicht / daß Ameß / als er ſahe / daß es ihm
«bey feiner dreuſtigen animofirät und courage
‚Richt nach wundſch ergehen wolte / von freyen
ſtuͤcken aus der ſtadt begab; und ſich nach Schie⸗
dam / Roterdam und Gouda verfuͤgte / ein weiie \
da aufhilt / undnicht zu einem fondernöfftern
malen hin und her reiſete / dabey auf mit⸗
‚tel und wege bedacht war / und baldſo / bald
auf eine andere art es verfüchte z wie ee
feinen zweck erreichen/und feine lehr andernbeys.
‚bringen möchte : Da er dochindeffenducchdife
‚feine unausfprechliche bemuͤhungen und und
ſchreibliche arbeit nichts anrichtete/ als daß ex
einiger gemuͤter in der lehr ſtuͤtzig und irre die
geiſtlichkeit aber oder prediger ſich zu feinden
machte / als deren unverſonlichen haß und vers
bitterung er gegen ſich hidurch erwekete Sinte⸗
mal als deren nicht wenige / ſo Ameß gern hoͤre⸗
ten / oder / es hereits in der lehr mit ihm hilten /
groͤſten teils Meñoniten verwegene und waſch⸗ I,
hafte leute / nach ihrer hekante zanckſucht / frey)ee
ungebundener un kuͤtzlichter von glaubens fach? —9
u diſcurriren anfingen / haben ſhoch auch diſex hf
J Nr Be
NZ
ergebra | ten
sorfteher Damit ihver Firchen wo
nam und gutervuf / wie auch ihr anfeben?
nicht geſchwaͤchet noch verringert werden
möchte/ ihresampts und gebür erachtet Miev
fo fie angehörten / zu ermanen / damit fie sich
folcher leute aͤuſern möchten » ja fie fingen gar
an difelbe zu haffen / vor narren / phantaſten
und grillenfänger zu halten / als leichtfertige
und aufruͤriſche böswichte zu tituliven / und ale
Die aͤrgſte fpigbuben andern abzumalen / Deren
verfamlungen nichts anders als zanckwinkel /
moͤrder gruben und teuffels neſter wären. Und
das taten fie ſo wol öffentlich ale haͤuslich / ver⸗
manetenibre zuhoͤrer fich vor ihnen zu huͤten:ſol⸗
gen ſichdurchaus nicht mit ihnen in gemeinfchaft
einlaſſen; ja endlich gedihees gar dahin 7 daß
die / ſo bey Enchliche bedinunge die höchfte gewalt
tragen / gar einhellis dahin riten man folte dife
keher ausm mittel räumen und ihre conventi-
eula abjuftellen / ihnenzuverbiten / höchftens
bemuͤhet fein verglichen fich endlich auf hohen
fchulen und verfamleten Synodis und ermum
terteneinander , daß ein ider feinem ampt ein
genügen zu leiſten fich Feine mühe dauren / und
in behauptung ihrer gerechtigkeiten / und ſolcher
ſchaͤndlichen und ſchaͤdlichen mißbraͤuche ab⸗
wendung, die zu der kirchen hoͤchſtem werden
ben und beſchimpfung einniſten und einfehlek
then wolten / an flleiß und forgfalt nichts erwin⸗
denlaffen ſolten. Wie dan im 5yten jar in dem
ner Wilhelm Tick genant / fo es mit den
juakern in vilen ftucken halten mochte 7 eine
teiffe verfamlung mit feinen glaubens genofe
enangeftellet ; Welche die Obrigkeit felbien
arts ebenzumbeften nicht aufnemen mochtesiin
berohalben vor fich fodern laffen / da / alser
feine bekäntniß nicht eben ‚wie man gehoffet /
abgelegetz auch den hut vom kopf zu nemen auf 4
keinerley weiß zu vermoͤgen wars iſt er dehhalll
ben ins gefaͤngniß geworffen worden. Nun lag
gegen Roterdam zu / nicht weit von Gouda ein
Dorf; in welchem Ameß einen faßbinder mit
namen Martin / ſo Martiniifon war auf
feine ſeyte gebracht; diſer hatte einsmal / als
eben Aimeß bey ihm eingekehret + etliche ea
kante aus der nachbarſchafft zu ſich erbete/
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fich gleich wider reterirte ; ſo bald ihn aber der
gemeine pöbel erblickte / läfterte.er erſchroͤcklich
auf ihn / und hätte wenig gefeletz wann er
nicht das hanfen panir aufgeroorfen daß er
durch Die aufgefaffete feine entweder ertoͤdet /
oder / wenigſtens einen blutigen kopff davon ge⸗
£rage. Als fie aber nicht gar lange hernach / eben
als wäre ihnen an diſein ort nichts gewaltfas
mes begegnet / eben an ſolcher ſtelle ſich aber⸗
mal zuſammen fanden / machten ſich einige in
ſchneller eil auf / und hinterbrachten ſolches um⸗
frändtich dem dorffrfehulge. Und weil diſer leute
unternemen nicht zu einem; ſondern vilen ma⸗
ken auf eben dergleichen art angegeben worden /
und man ſich ſolche concepte von diſen verſam⸗
lungen gemacht / daß nichts darin abgehandelt
Werde / Als wie man den ruheſtand des gemeinen
weſens beunruhigen / unfride erweken und ſich
wider die obrigkeit empoͤren moͤchte / als hat der⸗
ſelbe vom ausſchuß einige beordert welche A⸗
meß / und ſeinen wirt haſchen und gefaͤnglich
nach Roterdam wegſchleppen ſolten / woſelbſt
man ſie ins toll⸗ und harren hauß 7 wovon ich
Furß vorher meldung getan / ſetzen uf Buchen laſ⸗
ſen; welches / da es in der ſtadt kund worden / hat
€8 nicht wenige ſo wol reformirte als remon⸗
teantifche prediger veranlaſſet Ameßen zu ber
fücben / und mit ihm maͤndliche unterredung
zupflegen. Da fiedan zum öftern verfehidene
difgourfe von beyderfeits glaubens⸗ artickeln
AN | und
ET en
haben: Worauf aber Ameß allemal
J
und Iehepüncten gefüret und allerhand frage
faflen Eönnenver auch ihnen offt vorgehalten, er
iſſe nicht / was ſie haben wolten / da indeffen
ben / auf welche er directe zu antworten entwe⸗
der nicht vermochte / oder nicht wolte / daher auch
diſe unterredung fruchtloß ablif / und nichts
wortete damals ein frommer und gottstürchtis
‚male vile proben feiner beredten zungerauch tifs
get (deñ alteund gelerte männer achteten folche
ner antwort wert 3 und übergingen fie mit ei⸗
gem großmuͤtigen ſtillſchweigen ) damit ſich dis
ſer arme huͤmpler nicht |
leute hätten ſich nicht Pan zu machen getraus
‚etz fondern als hätten fie ihm ſchon gewonnen
geben / couchegehenunddrauffverftummen
müffen. Er faffete aber die Antwort nicht
ditzig und piequant „ wie oͤffters junge leute
I i | RL pfle⸗
erſtaͤndlich und zweydeutig geantwortet⸗
mand / was er mit ſeiner antwort meine /
je prediger ihm folche knoten auffzulfen gas
wuͤrckete Es hatte aber nicht gar fange vorher
Wilhelm Ameß / denen predigern reformirter
kirchen etliche blättern zugeſtellet in welchenen
ihnen 83. fragen von verfchidenen glaubeng
artickeln aufulöfenv aufgegeben : Auf diſe ant⸗
ger ſtudioſus Jacob Coelman / der bereits da⸗
ſinnigen und ſcharffen verſtandes an tag geie⸗
ruͤmen möchte 7 unfte
bagatell-und lappifche fragen / Die Diferprals ei
hans nur fich fehen zu laffensaufgerorfenvEein
8 ir
B —
BAR RE.
sflegen , fondern befeheiden und Eluglich ab}
und noch dazu gab er gleichfals Ameffen und
andern Quakern 6o fragen aufs damit ſie doch
was zu tun / und gelegenheit haben möchten / ih⸗
sen fcharfffinnigen verftand zu exerciren und
ihre gelerfamkeit dabey fehen und ſpuͤren zu
affen. Inzwiſchen als Ameß des gefängnif
fes hüten und von aller menfehlichen geſelſchafft
gefondert ‚leben muß / paflirte er feine zeit me⸗
zenteils mitfchreiben. Daher erüberdieung
zeliche brife fo er anfeine freunde gefthriben /
auch eine gegenfehrifft auf Coelmans antwort
verfertigt und drucken Laffen / fo eben fo alber
nicht gefetzt noch vom ſtatu quæſtionis, durch⸗
aus abeginge / doch alzu perſonal und pics
quant geftellet/ an einem / der über fotane an
andern ſich befindende paffionen fich nicht
genung zu mocquiren weiß durchaus nicht zu
dulden ift. Was aber Coelmans den Duas
Fern vorgelegte fragftücke betrifft / die iR Ameß
von Higginflen beantworferaber ſo / daß erteils
von dem abwiche / wovon die frage warteils ab⸗
geſchmacktes undungereimtes zeug genung re⸗
ponirte, teils ſich ſo involvirte, daßman nicht
wiſſen kunte / obs gehauen oder geſtochen / teils
kein comma oder 314 ſetzte / da er nicht
ſchꝛecklich laͤſterte / und fo affe&tuös raiſonnir⸗
te , daß man fein ſchandmaul leicht draus er⸗
meſſen / und wo mans ſonſt nicht gewuſt haͤtte⸗
hiraus leicht abnemen koͤnnen / daß er ein u
BR TEICHE
meh der endlich aus dem narren⸗
t weben nicht war geſaͤubert worden / biß ſich
barmte / und in regarde feines elends und zu bes |
forgender kranckheit / weiler auch noch wuͤrck⸗
dernliß. Darauf er fich dann in fehr vilandere
segeben hat. Wobey einen billich wunder
nen muß daß / nachdem difer mann/der uns
allen feiner feete der verpichtefte und bemüs
tefte geweſen / ſeine religion auszubreiten / ſo vile
ſtaͤdte und oͤrter durchwandert und durchſtoͤret /
em unternemen blut ſauer und hunde uͤbel ge⸗
nit ihm und ſeiner ſecte in der religion vereinis
etz auch nicht einmal in denen ſtaͤdten /n poſelbſt
ich allerley religionen unter einander befan⸗
enyund vileEngelländer woneten * undicht |
veit davon die Quaker fich aufhilten + einige
faubensgenoffen machen moͤgen Als Men i
—*
endlich derfelbe über den aumen ſchlucker ers
yen liß / doch fo wenige angetroffen / die ſich
| laffen wurde / verfuͤgte ſich von dar⸗
Leyden / da / als er eben dergleichen poſ⸗
choſen vornam / und feine ſchwermerey⸗
verbreiten ſich bemuͤhete /ihn der Maga
tat gleichergeſtalt in einen finſtern kerker
erren liß / der uͤber und über mit kehrig und
miſtigten unflat angefuͤlet / in 20 jar von ſpinne⸗
—
lich nichts vorgenommen / ihn ſeiner ſtraß wan⸗ |
ſtaͤdte der vereinigten Provintzen erhaben und
und dabey die Engliſche und Hollaͤndiſche fprae
hen auffs fertigſte parliret / fick» auch bey ſei⸗
RE * *
ja ſtets auf der hut waren / damit / es möchte
ablauffen / wie es wolte / difesunmefen / ihret
religion nicht nachteilig fallen 7 noch im diſen
landen einniſten möchte. Und aus eben der
urfach wurde der zu Gouda verfamlete Syno
dus bewogen im s often jar folgenden fehluß zu
> machen / daß die Paftores aller orten auf di
sufammenkünffte und conventicula der Du
ker genau aufmercken folten / und wo ſie nack
ihrer gewonheit irgendwo Ihre chartefen um
ter die leute austeilten und ausſtreuten
fieden Magiftrat vermögen folten / Damit fl
confifciret und auszufeilen verboten würden
hd,
*
wo ſie auch irgendwo unſren leuten verdruͤßlich
keiten verurſachen und aͤrgerliche unordnun
erwecken wuͤrden / die praͤdicanten deren ſchwaͤ
merey oͤffentlich in ihren predigten widerlegen
Die einfältige bey denen Eatechifinus examin
bus davor warnen / fonften auch bey ihr
häußlichen befuchungen Die leute in der gäftl
Sn)
henmeheieftarchenund bon folcenfehtbatine
geitem fich zu huͤten vermanen folten. Mach
Der had ſind ſie gar verſchwunden / ſo ⸗ daß
aaman veder von ihrer lehre / uoch leben daß:
8768 bar euee waren Bun man onge⸗
—— onge
—* bernam z. meinten die
| au vedere bon: landſt — Pra⸗
Bacher 7. Wigkelhäringens der fol
foneny Die km Konsfe gebrübetvn.inder
un fetenz und mo auch nur das
— LVA NRZ
gleichen. ‚mit. dem
FETTLT, N u:
er ERROR. N R
N an Fe? A;
4* J 18
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net die als unruhige Eöpfe-iedenzeit. ir
lehr und leben — fe ee
ven und aus ubruͤhen gerwonekfeynd. Zindere
meinten:garv fie hiltens mit. den sucifchen
.
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— ee E
4 j - f F * m. 47 * 222
J umd Teichtfertigften ketzern den Soeinianern?,
9 mit welchen ſie in heimlicher verſtaͤndnis ſtuͤn⸗
MN den / da ſie doch vor. feiner andern fecte als dis
\ fer, und der Roͤmiſchen / einen groͤſſren abſchen
0 zubejeigen 7 und von ſolcher fichmehr zu ſon⸗
AIR dern und abzutunpflegen. Idoch trug fichs im
4 Suften jare zu daß die Soeinianer 7 deren
IR bereits eine gute anzal in diſen landen eingeſchli⸗
J chen waren’ von tag zu tag ſich häufiger ein⸗
ftelleten v und ihre laͤſterliche lehre unter die leu⸗
te zu bringen / (dabey ſie zimliche unruhe erweck⸗
ten / und vil zu ſchaffen gaben ) bemühet was
m ven: Da dan nicht überhin zugehen / daß ſich unz
J ter den vornemſten widerfechtern und beſtrei⸗
— lern der Socinianiſchen irrlehr nicht wenige ge⸗
funden / (und unter andern einer / Der wie die
9 Gluckhenne auf ihrem Sterg vilinio Cich hätte!
Füh mich aber fehir verſchnappet / und den mann mit
namen geneunt / auch bey welcher gemeinde en
BL geſtanden / faft zugleich angezeiget) oder miſt⸗
dhauffen nach gefallen umwuͤlen darf / ſo er / da⸗
Yo felbft nach gefallen ſchalten und walten durfte⸗
an dieden Duakfern aller orten mit groffer veher
N mientz widerfprachen 7 und fich nicht allein an
Ya einen gewiſſen ort difer Provintz wider ihr un⸗
DI . . teenemen fegten und fie druckten; ſondern au
v | — ihren rachgirigen mut nicht eher / biß fie fi
A, rechſſchaffen gerochen / zu friden gaben / noch
Ka:
len kunten. Und ſchliße ich aus denen ſtuͤcken
ſo indem ſeldiges jare zu Woerden gehanen
| \ Re — yn
fren Kuchen I und aͤrger⸗
tzem und nach verdinfte mit ihren
fe dicht minder beinercfeichvvaß
ale unzer den Sociniancın begriffen,
in deren rehhe gefeget haben. Düher.
es decretinebendem Synodo abgefafs
t worde Kan man daran feunfoltez damit
em verbot der hochmoͤgenden Staaten dee
et | ereiigten Provingen ein genüge gefthehen und
Ichem nachgelebet werden möge / nach We.
ihr gar langen jaren verfehung
en: Daß nimand die verfluchte lehren ver
tern in difen landen Benbringen / noch de⸗
bücher indie Provingen fürenfolte 7 fich auch hüten’ _
tif er Feine werdächtige zufammenfünffte und conventi⸗
—— Mer ſich anders bezeigen und auffüren m uͤr⸗
e ¶ der folte zum erfienmal als einer / der. ſich an der 0
hen Diajefät verg iffen / und diſelbe gelaͤſtert ha und
aneben den gemeinen woſſtand mem I ine emo.
der Bayer — * in —
ru —— BE
| en / a =
die unfeige ‚gu den Duaken 2
ni gef tler / Die/tvo felbige i
8 vornemen wurden / man fich nach druͤck⸗
W544)
R
nichfte anfuchung getan: Die Hochmogende Her
ven ftelten es bis zu ihrer widerzuſammenkun
aus. Inzwiſchen filen andere hochwichtige
undintricirte handel zu debattiren vor / daß
man diſe bittfehrift durchzuſehen verfchiben
mufte ; darauf ginge fie gar verioren, Die de.
‚pucirte liffen eine andere abfehrifft ausfertigen
und überreichten Difelbe zum andern mal; abei
auch hirauf wurdeihnen Feine antwort erteilet
Yan waren inzwiſchen gantze drey far verfirt
chen. Als nun die nad) Denen zu Soud
und&Schönhofen in Soften jare angeftellten ver
ſamlungen delegirte herrn geraum⸗ zeit die ex
ecution des reſcripti zu erhalten ſich vergebii
bemuͤhet / und man auf ihr anfuchen keine obrei
su haben fehine / auch leicht ermeffen moch
gänglich eingeſtellet. Inzwiſchen als Sich 4
meß und feine Collegen aus difen lande
weg begeben / hat fich ein Engliſcher kaufherrß
ſich erſtmals zu Amſterdam / darauf zu Rote
dam haͤußlich nidergelaſſen / Benjamin Fuf
ley genant / hoͤchſtens ange
jenige, fo die Quaker inHolland unternomm
au unterftügen / und mit rat und tat befoden
su helfen : Der aber nicht feiner Faufmanfiht
allein abwartete / ſo
was gruͤndliches zu er
herd aus groſſer affection zu den ga il
| Rt: e
Se Na
ine büchlein in unterſchidenen fprachen vera _ 24
img auferte und lehrer # fell zu Deren ı 0.
us: folgender raifon fich nicht sentibliie U 5
te diweil er wol ohne gefar lernen 5; |
Me aber ohnetkleine verdrißlichkeiten lehren v
e 7 daß kaum ſo il haußgeſaͤſſe / als N
in den Probintzen Sch befanden und anzu⸗ J
waren. Nachdem fie auch ſchon von lan⸗ 'S
‚jeit, her einer, Dil eingejogenern und mo- u
ofterern lebant ſich befleffen ; nicht groß um 4—
ndre religisnen mehr ſich befümmerwalage? © Y
iffen fie einer belibigen freybeitzund durften N
hrer veligion ungeſtoͤret abwarten. | "
fesin Hollandodegegangenrhatin Zeeland: —
a Middelburg Ehriftoph Baby an
Snglifcher fehiffer (eben der / PmEneb IN
(and zu Briſtol oder Briſtou in der Eiche EN
L
ſo aufruͤriſches zeug vorgenommen und Tb
der obrigkeit ſo hefftig widerſetet wie — ..
e habe) ee
u
EX * ER
ih) in dem erften buch angefür
N RE
3
20) |
der Englifchen gemeinde unterm gebet ſo graß⸗
Lich zu ſchreyen und bloͤcken angefangen 7 daß
ſich iederman Davor entfeßet ’ auch Dadurch ein.
ſo hefftiges getoffe und geräufche erwerfet daß
fie diſen tolriangleich zur kirche hinaus ſtoſſen
muͤſſen/ er orte ſich aber nicht dran / und wandte
fo gleich um / vergroͤſſerte ſeine tolle perwegen⸗
heit durch ein naͤrriſches anhalten und harima⸗
kiches fortfaren / Daher man eilichjt einige ſtadt⸗
Enechte abgeſchickt / die ihn wol baftioniret ing,
loch werfen muͤſſen. Als man ihn nun faſt ana
derthalb jar drin ſtecken laſſen + hat ſich Ca⸗
kon, ihn zu beſuchen / gefallen laſſen als der ſich
diſes mannes langwiriche verdruͤßlichkeit und
geinuͤts⸗bekuͤmmernis zu hertzen geben liß und
ein groß mitleiden gegen ihn zu bezeigen ſchine
Als man ihn aberzwererwäre / erkant hat
man. ihn zu feinem liben bruder gefperret..
Endlich aber beyde aufanfuchen der von d n
hochinögenven Staaten an die Engliſche ver
public nach Neuport deputirten des gefangnife
fes erlaffen / und auf ein Engliſch krigs⸗ſchiff
gebracttzauf welchem fie nach ihrem vaterlan⸗
de umkeren ſolten / da fie die ſchiffleute und ſol⸗
daten erbaͤrmlich durchgehechelt ihrer gewal⸗
tig geſpottet / und jaͤmmer lich vexiret haben Zus
deſſen erfugte ſich Ameß / als der bey allem und
tar hmen die hand mit im ſpile hatte / als er beh
‚feiner hiſigen ſubſiſtence vermercket / es wolle
ihm in Holland nach wundſche nicht geluͤcken /
zu⸗
— — — le Tl en N ’ 5 N
KU
HAT
oeberiyin Öelberland 7 und
pnahealle Mennonitifche
yalser! end mendaCaton inzecland
elhandiret worden / in Selderland 7 und
in die proving Ober⸗
on /und weil er fich beduncken liß/
r mit ihm hilten / auch viler opini⸗
ngelland bereits wider in diſen landen eine
( den mit den. neuen gebväuchen / fo nicht
zu ſchaffem halten. Aber
f
er *
dieſe moanner kaum ein wenig blicken / und wi⸗
©fa PEN N
daß mit. a2" INIERDEN? ANIERSIENS
Nach ver mit Caton ı der ſich aus
ch alhie Laffen fich
— /
AND
fehen behende wider davanz.ohıre Dapaıe ma
verrichtet / oder iemand was geſchadet oder ge⸗
nutzet haͤtten. Nachdem ſie ſich aber kaum weg
gemachet / haben ſi ich nicht wenige betreten laſ⸗
ſen / die eben der lehre auhingen, welche jene an⸗
dern einzufloſſen anher gekommen, ſich
auch zu ihnen bekenneten und-ihre:: ich Hleich
der hren zu befoͤdern angelegen ſeyn liſſen.
Diſe Mennoniten nun und die mit ihnen une
tet einer decke ligen / auch in ihren verſama⸗
lungen ſich einfin den/ Die Socinianer / und
andrer ſorte und gattung leute ſo von libe
gegen Gott und: den echſten brennen gegen
ieder man ſich dinſtferuig bezeigen ann
\
R
f\
au) im gevinäften zunbiver leben; ja alles Kia
ber uͤber fich gehen offen und vile verdruͤßlich⸗
keiten einfveffen wollen 7 lehren und verehren
Sort auf folgende art : Weil der grundgua
te Gott nicht boͤſe alsd müften.fie auch:niche
arge ſeyn /noch andern was zu lehde tun,
Als ſich diſer onzaknan tag zu tag;venmehrer
te / quch bald ſpuͤren liſſen / wasıfie im.fch —
de fuͤreten / indem: fie bald heimlich ‚bald; \
öffentlich. Ä ihre donventicula an ſtelleten/ 4
und in Yndı.bey ſolchen ihren. offentfichen:
Gotteedinft Dernichteten auch Dife,uihre
sulänmenkünffteinicht ginfkellen wolten, und,
dadurch zu vilen aͤrgerlichen und ſchaͤdlichen 4
bondein ſich den weg zu banen ſhnen haben
—
ol m 9
ng ube e.den andern ges.
warneten und —— —
—* vor. diem gefindel, hů⸗
2 e 9 fi ven | Kom ’ Deu man ih gar: W h
ngen be Manz 7 vote diem
det | U
um a in der erſten mache geſteuret/
E site farm mit feinen. ſcha
J ame Pe
ud mit mpff und ſtil
werden moͤge; hat auch beſch
man eines teils von Ihren verdeckten anſe
gen biler unluft ſich zu befaren 4. am.ande
ber zuihren verdächtigen ‚con! enticuln nicht
U — u Bmanfie/
EN
ftenauch —
nr * ——
u fa jur einen, heßlichen vera
jegeben und: —9— gelaͤſtert / ob ſie ſich
va ae au
Ink)
und verſcha
abzuftellen. / notigen und ſonſt ihrem’ begin⸗
nen mit nachdruck zu widerſetzen befliſſen fein,
wolte Daher die an den Synodum abge⸗
ordnete denen Conſulenten / oder von den hoch⸗
moͤgenden Staten Delegirten (jene ſo wol als
dieſe nennen wir Deputirfe) eine füppligve
überreichet 7 in welcher fiefich über die mag ber
ſchwereten: Daß in diſen Provintzen wie anderweit / ſo
inſonderheit in Weſtfrißland ſich die gottloſe ſecte ver Qua.
Fer. hervortue und ſetzen wolle⸗ täten daher untertaͤuigſt
bitten / daß die hochmögende heren bey zeiten dran ſeyn
— / damit diſe Teuffeliſche recht ver
maledeyele jerlehr ſich nicht weiter verbrelten und fortpflan⸗
gen möchte. Worauf die hohe verfamlung weit
Frißlands folgendes geſetz abfafjen laflen ;
Daß fich weder Speintaner 7 noch Duafer / noch Ein
täucher (mit einem ſchicklichern namen weiß ich
ſie nicht zu nennen ) in diſen landen ſolten betreten
faffen/ wuͤrden fie dem ungeachtet ſich hiher zu wagen er-
Finnen, fo ſolte man fie auf s jare ins raſpel hauß ſchliſſen /
und zu mablaßiger abeit anſtrengen mit diſem zuſatz
Daß too jmand ſolcher leute ſchupfwinckel an eigen / oder
wo fie ſouſt zu erdappen / entdecken wuͤrde / der ſolle 25 du
caten / zum recompence davon tragen. So im 62jter
jare geſchahe. Nach aufrichtung diſes geſetzer
hat man in Weſt⸗Frißland gute ruhe vordifer
> jenten gehabt ‚indem ſie entweder in ihren bau
‚fern fich ruhig enthilten und nichts verdächtige
Wrhamen / oder. auch ‚weil die Obrigkeit nich
Kchatf auf ſie inqvirirtey oder iht tun und laf
fen genau beobachtete; ja al genung achtete
wo ſie nur von ihnen geſcheuet und gefuͤrchte
7 wur
| nahe fie ſich ſo wol nicht mehr fo haͤu g
enſtelten / als auch weil ſie ihre conduite beſ⸗
ſer einrichteten und nimand groß belaͤſtig filen.
Ob ſie demnach gleich anfangs / aller orten und
ohne ſcheu verhoͤnet und verachtet wurden / in⸗
dem manihre verfamlungen vor ſpitzbuben⸗ ne⸗
nic t genung mocqyiren |
Eunte / wan fie bald da bald dort hin reiſten /
weg gingen und widerkehreten / fie auchbender
ihrigen beftattung und leichbegaͤngnis oͤfters
vom rohen hauffen und der unbaͤndigen jugend |
‚pileserdulden muſten / ſo hnen wehe tun mochte /
ſtet ausſchrie / und ſich n
doch als ſie nach der hand ſich beſſer in acht na⸗
men und bedachtſamer verfuren / viles auch
vom vorig veruͤbten ausſtelleten / hat diſes
durchhechlen und Fam feheeren zimlich nade
‚gelaßen und allmählig fich geleget. Und iſt
im übrigen mit flilfehweigen nicht zu werge
a indem bißher vile buͤchlein von Abo 9%
‚ ifchun! gt I
tuich heraus zuſtreichen / andere gar wie ſie
aus der feder gefloffen / hingeſchmire
nicht wenige verwegen nu dien .
— 2 und andern la
— an an —
Sf
REES Lak Be.
öelefen zu werden / und durch den druck /daß
man ſie faſt nicht zelen kunte /evulgiret und
ubliciret 7 in den butten gewwinfüchtiger
Buchhaͤndler aller orten feil geboten wurden’:
auch entweder difer oder jener ſecte zu iberoder
fie zu verteidigen / oder ihre religion vor an?
Deren heraus zu ſtreichen da man ſich mehren⸗
Nils mit dem auhang kuͤtzelte / in dem man da⸗
hin feßte : andere religionen muͤſten ſich gegen
Difer verfrichen und dor] ten diſer goͤttlichen
lehre bey leibe nicht zu nahe tretten ) geſtellet
waren (wiwol einige diſer tractaͤtgen diſen ar⸗
ten ſchoͤpſen angedichtet/ liderliche und leicht⸗
Fertige hunde auch / als haͤtten ſie diſelbe geſchmi⸗
det / ihnen ſchuld gaben / da ſie doch kein blat da⸗
von weder geſehen noch gefehriben)fo hat man
Doch nach der hand erfaven/ daß dife fehreibz
art und vomirung der bücher den geſcheiden
Huakern mißfallen⸗ auch davor gehalten daß
diſe ſchmiralien und bagatell⸗buͤchlein / zumal
da ſie in ſo groſſer menge ausgeſpeyet wuͤrden /
vilmehr Ihrer glaubenslehr und gantzen ſecte
ſchaͤdlich uͤnd hinderlich / als beforderlich / waͤ⸗
den / und daß ihr guter name vilmehr geſchimp⸗
fet und verunglimpffet wuͤrde / als daß ſie ſolten
zuihrer glaubensgenoſſen gutem nachrum und
ihter religion befoderung gedeyen. Wie ſich
dann auch nach der hand einige gefunden / die
mit ſcharfſinigem und reifererm verſtand / auch
geuͤbterern ſinnen und qualificirterm judicio⸗
2 von
—* 1).
"ben. Alser nun in felbiger ſtadt fo. wol bey Den
dene) che anders al eh yulammentuß
Deformirtezals Mennonite//voiedan diſe bey⸗
’
de arte leute nur faft allein in Difer ſtadt unters
einander wonen ) viles fo ihm nicht anſtehen
wolte / und abgeſtelt werden muͤſſe / bemercket/
‚ae ih von dat roeggemachtzund wider nad)
Holland und deren hauptftadt Am —
neinden
„geftellet'z welcher fehr fpisig.gefeg/nile A
geben / worauf er. einen brif.an beyde gemeinde
eſchmaͤ⸗
hungen und ehrenrinige beſtraff unge in fich faſ⸗
‚fete / eben als ob beyder religion nur eine leere
hülfenbefantniß / das leben aber euſerlich zwar
gleißnerifeh und phariſeiſch genung angeftellet /
a
—
— zz
—— —
—
am
und negotlirens wegen nicht übel zu Br
CSAEE
aller nur erdencklichen büberey um in war⸗
ja / wo man die warheit rund aus geſtehen ſol⸗
te/ nichts anders wäre als eine verlaͤugnung
Gottes / am ende Dazu bey ausbleibender- beffer
rung ihnen die erſchroͤcklichſte flüche und grau⸗
famfte vermaledeyungen an Gottes ſtatt und
auf deffen geheiß anwuͤndſcheten und droheten.
Welchen brif Cornelius Rudolphi/ Ja⸗
cob und Iſaac Buylards / vater und ſon⸗
ſo insgeſammt / buͤrger aus Amſterdam
waren / und vorhin mit den Mennoniten es ge⸗
halten / und nun zu den Quakern uͤbergetret⸗
ten / nach Harlingen uͤberbringen ſolten. Sie
verfuͤgen ſich insgeſamt ihren brifzu Harlingen
auszulifern behende dahin. Nun hatten fie ich
entſchloſſen und gaͤntzlich vorgenom̃en den brif
in einer verfamlung oder öffentlichen zuſam⸗
menkunft der Mennoniten abzulefen 7 und ſo
dan erft denen predigern Reformirter kirchen
in Weſt⸗Frißland ſolchen auszuhaͤndigen tan
fie waren gar gefonnen / einige von ihren ber
kennern geftelte tractätlein unter die Friß
lander aussuteilen und freygebigſt zu ver⸗
ſchencken ’ und mo eg nur Immer angehen
wolte / diſelbe zu ihrem glauben zu vermoͤgen /
und ſolcher geſtalt eine kleine kirche und ge⸗
meinde in Weſt⸗Frißland aufzurichten und”
anzulegen. ABo zu fich die Buylards ihrez
von langen zeiten getribnen kauf⸗ handels
cken
tten bekat dub ib fehrbeibet J
diſer gefafte ſreſolution, und ge
— —
jur gantzen Provintz
| Mo) nr tan
eGo tesdin — er — rif aus der
tafchen hervor und als es ihm die lirchoor⸗
feher nichtabaefeblagen/ ob wol vil aus den
fen ſich mit gewalt darwider gefr
t geſtatten wolten / endlich aber
ander zuhöretenrund wasdifer Apo⸗
‚gu neues braͤchte / aufmerckten fer en...
denfelbe tt it lauter ſtimme ab / damit diſelhe / wo 9
* oe fe fi then) und wie es um ſie ſtͤnd ⸗e
men / und ſich euſerſt beſtreben möchteny oo
von allen unordentlichen weſen abzuftehenumdd
fich zu beffern. * Difes nam die gange berſam⸗
ung vor eine freche und verwegene tat au / De
rohalben / als er noch laß / fingen fie he ftig an zu
ruffen und mit gewalt auff ihn loß zu dringen
kurtz von der ſach zu kommen / ſo liſſen ſie den *
ſtadtknecht oder bettelvogt in eyll yerzu ruffen / —
Rubolphen fein id megefänaniE . .,
wer⸗
und die wal gelaffen v in welches zimmer fie ud
Woerfen : | beyde Aus
lards ala — und in eben das,
gefängniß ftecken lißen. Zwey tagedraufz
damit ſie ein ſo frevelhaffted unternemen deſtd
mehr bereuen / andere aber einen deſto groͤſ⸗
fern abſchen davor tragen möchten / hat man
ſie bey naͤchtlicher weile zuſammen geſchloſſen /
und als ſie durch gute worte nicht ‚einen ſchritt
weiter zu tun zu vermoͤgen waren / ſie in der
hauptitadt diſer Provintz Levarden mit ge⸗
walt ge uͤret/ und daſelbſt ins zuchthauß ge⸗
ſperret. In welches als ſie gekommen: hat
man ſie anfangs höflich und gar beſcheiden em⸗
pfangen / fogar / daß der hausmeiſter und
aufſeher uͤber die gemaͤcher ihnen es frengeftelt
begeben und aufhalten: wolten / alsfie aber die
angebotene civilitaͤt und bewiſene ———
aus der acht liſſen / und fie verſchmaͤheten / h
man fie in einen engen winckel einlogiret; aß
ſie nun diſer fo graͤßlichen und. entſetzlichen br ve
bergenichteben fo gar wolgewonet ſeyn mochtẽ/
indem ſie iderzeit zaͤrtlich und gemaͤhlich gehal
zen worden / als indem man fie eben ſo gelinde
und nidlich nicht tractirete / ihnen aber dife
verdruß länger auszuftehen. nicht wol moͤchlich
ſchine / find fie kurtz drauf in. eine gefaͤrucht
kranckheit gefallen / daß mananchanihuer 90
nefüng gezweifelt. Mitlerweile beſucheten fie
ki je leute und mancherley SANS,
——
Das geſetze gehandelt waͤre / indem ſie in den
gedancken geftanden / auch von andern.«e
zum oͤfftern gehoͤret 7 daß der wider die Qua⸗
verdacht sühalten / «daß fie in diſem ſtuͤcke
mit betrug umgingen / zumal man bereite lan⸗
abgeſtraft oder den gerinſten tort anget
Aaus den rechten bekant / SO dere
esta. A
geſetzes (ſo Doch öfters Genen worden )
EN,
7 Pr u \ ! 2 £ 2 — e
ker gemachte ſchluß laͤngſtens aufgehaben und
vor unguͤltig erklaͤret worden. Und fuͤrwar/
weil man eben nicht urſach hatterdifeleute im
‚ge zeit über nimand wegen uͤbertrettung diſes
etan / auch
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ein gefeg vor nullund nichtig ‚uEläret wird / bloß /
weil es nicht uͤblich / oder lange nicht im ſchwang
und gange geweſen / als kunte mans diſen maͤn⸗
nern wol dißmal hingehen und ungeſtrafft
pam̃ren laſſen: Daher ſie auch nachgehends
Vierſſens eines Raͤtsherrn kluges verfaren
und bezeigte lobwuͤrdige beſcheidenheit / ſo er
bey ihrer verhoͤr blicken laſſen / nicht genung zu
ruͤmen wuſten. Nichts deſto weniger als gleich⸗
falls diſe maͤnner difesfren ausgeftanden / ia
nieht läugnen unten / daß ſie eine dergleichen
verwegene tat bey den Mennoniten unternom⸗
men / und eben auch willens geweſen / nſte gez
meinden mit zu beunruhigen und verlaͤſtern;
uͤber daß auch / folang man wider fie ingvin⸗
rete / nicht zu vermoͤgen waren / daß fiedas
haupt entweder entb;ößet „oder denjenigen ort
io man fonft fehelme und dibe hinzuftellen pfle-
get / betreten wolten / ſahen gleichwol audi
die richter das / fo fieim finne gehabt / nich
anders / als härten fie es bereits bewerckſtelli⸗
get / an namen zugleich war daß hidurch ihl
anfehen alzuſehr gekraͤncket und. verletze
worden / erteilten demnach befehl, daß mat
fie wider der feftung zu füren und om ra
fpelsftock , damit ihnen: ‚der mutwillen dei
ginge eine weile. fokte abſtrapetziren la
fen. Daher bald drauf Iſaoe tödlich krane
wurde den man nichts deſto minder an ebei
dein orte gefänglich.anhalten/ und nur ſein Pe
ett
66)ö
D 7, woraufer ruhen mochte,
Bald drauf brachte man feinen akt Ä
Arten Rudolphi an eine andere behaltniß / und
este fie unter allerhand liderlich gefinde bey
juwerffen liß
un / da er ihrer am hoͤchſten benoͤtiget und
er vater zumal ſein gern pflegen/und wans an⸗
ers nicht ſeyn wolte / die augen zudruͤcken mach»
eben liß / es nicht lang mehr machen würde >
eunter ſo verruchte / und wie e8 fie bedune
te / verzweiffelte / dem Auferlichen fchein nach
var menſchen gleichen/ aber in der tat recht
‚aufame und wilde unmenſchen und beftien ,
leichſam als in.einen ſchweinſtal und u
islod) einfperren und ftecken wollen, Und
efehahe darauf / daß als dife leichtfertige
bandbuben und garftige miftnickel nicht, al⸗
in mit ihren gräßlichen zotten und unauss
rechlichen leichtfertigkeiten/difen bey ihnen
fanglich angehaltenen den aller erfinlichften
ampf anfaten / und Difen beyden mitgefane
nen fehr ſchwachen und Eräneflichenmännen
nter welchen Jacob bereits von hohem altery
ey nahe 70 jar alt war / den taback vauch
nablaßig ins geficht bliffen / daß man fie
orm Dampf und taback nebel öffters nicht fe,
t
en kunte und fie dabey erſticken moͤgen /ſo daß |
fie
vater und gen
sbuben und malefiz perſonen / welches fie,
ann Doppel ſchmertzte einmal, indem fie von.
hrem gelibteften freund / der / wieesjich ans
° / jolten gevifjen werden / fo dardaf man
fie diſelbe hidurd
Sl)
| erfchrecklich marterten und
peinigten / daher ſich Rudolphi von tag zu tag
ſchlechter auf befand / Jacob aber endlich
gar in eine tödtliche kranckheit fil.. Um wel⸗
cher urſach willen man diſem ehrlichen alten
greiſſe / aber ach alzu fpat ! ein begdemer und
yäumicher quartir afıgnirte 5 Sintemal er
bereits gang fteif gefroren / auf der bruſt beſtroͤ⸗
met / vom taback dampf gantz kurtz oͤthemig und
engbruͤſtig worden / am keichen drey tag drau
erſticket und ſeinen geiſt aufgeben. Und fol:
ches hatte ſich innerhalb fiben monaten zu
getragen/worauf man den fon’ mit dem bedin!
der gefanglichen haft erlaſſen / daß er DI
Probintz auf zehen jare meyben folte 5 Mu
dolphi aber wurde nicht allein nicht aus den
gefaͤngnis gelaſſen fondern muſte noch At
dere fünf jar durch Des Färckers mübfam hi
ten, Da fich indeffen die Quaker in offen
lichen ſchrifften hefftig beſchwereten daß d
Mennoniten in Weſt⸗Frißland / die Dbeit
Feit wider ihre glaubend genoffen aufgehetze
die Neformirte den wider fie gefaffeten gri
au vermeren und ſtaͤrcken gefucht / die &
brigkeit aber felbft ware das ungerechte un
gewaltfame begeren und anfuchen zu billiche
und zu wercke zu richten bemuͤhet geweſe
And als man ihnen was fie in einer
fentlichen RMennonitiſchen verfamlung vore
ommen / vorhilte / auch / was few a
irch
*
een ——
Eirchen im inne gehabt un beiverckftelligen wol⸗
N,
a zunerftehen gegeben / gaben fie zur antwort /
fie) nur die gemeine iederman bekante /
and in den mandatender hochmagenden ſtaa⸗ ;
en enthaltene ſchmaͤhungen und lafterungen/ /
d gegen ihre perfon nnd lehre gerichtet / wi⸗
erlegen / und wie unrecht man ihnen fate/
eigen wollen 5 waͤren daher nicht ihre übele
nd verunglimpfende reden / fondern eine
loffe antwort auf die befehimpfungen / / wo⸗
nit man fie zu erſt angetaftet_ ; Und hätten
ben die Mennoniten nicht urſach diſes ſo hoch
u anden und ihnen aufzumutzen / indem es
a beuihnen nichts neues / aufgleiche art tüge
ich mit einander zu verfaren / die auch zumalin
jifem ſtuͤcke fo ſehr über die ſchnur zu hauen und
:xceslive fich aufzufüren geroamet / daß fat |
richt eine ftatt gefunderwerde/in welcher fie nicht:
er. obrigkeit mit ihren kalmaͤuſeriſche zweyunge
Ind nichtswhrdigen gezaͤncke vil zu ſchaffen gaͤ⸗
ven und nicht geringe verdrißlichkeiten / verurſa⸗ ‘
beten. Damit ich aber zu dem / ichs gelaſſen /
wider fehreitesfo mufte Cornelius 3 jare im ges
fängniß aushalten big damal der erſte hoͤchſt⸗
ſchaͤdliche landverdeabliche frantzoͤſiſche kꝛig / der
mit unſern Provintzen faſt den garaus zu ſpi⸗
len ſchine / und mit feuer. und ſchwerd ale
les aufs erſchrecklichſte verheerete / anginge⸗
inſonderheit aber der bekante ſchaden froh und
grauſam tyranniſche Biſchof von Muͤnſter
J | Ttz .. dub
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ſitaͤt Franecker ans ſchwartze bret fhlug / und
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durch die von franckreich empfangene ftarcke
fümmenund groffe lubſidien⸗ gelder mit feinen
trouppen auf unfre proving zu avancıren und
anzumaꝛſchiren / vermoͤget worden / hat man ihm
bey ſolchem zuſtand ſich aus dem gefaͤngniß zu
packen und feines weges zu gehen vergoͤnnet.
Dach der band haben ſich die Duaker in
Weſt⸗Frießland von tag zu tag mehr hervor
getan und häufiger eingefunden / auch ihr weſen
one ſcheu zu treiben angefangen / zumalen man
beffer als vormals aniego von ihnen raifonnir-
te / und fie fo plump nicht mehr durchhechelte / fie
felbft auch mit den leuten täglich umgingen 7
ſich unterredetenzund man alfo fie mehr zu fer
hen befam / und augenblicklich viles von ihnen
hörete. Daher For / Barclay / Penn I
Keith und anderes öffters eine Eleine tour biz
her anftelten und ihre freunde und gute befandte
befucheten. Da indeffen nichts voneinigerre-
marque don ihnen unternommen wurde/ auf
fer das Barclay / als die Königliche und Fürfk
liche Ambaffadeurs einen allgemeinen friden zu
ſchliſſen zu Niemegen verfamletwaren / eben
als ware er eintracht unter den Eirchen zu ſtif⸗
ten / und flezu vereinigen hiher gekommen / vor
alle Firchen ing gefamt intercedirte, und einem
iden der Herren abgeſandten einen bivon geſtel⸗
ven briff und zugleich feine theologiſche grund-
fügettberveichete/ und hernach auff der Uniber⸗
fie
nen . ” — — — m — —
Mu 6663)
fie allen bey ich wol zu unterfuchen vor
fegte.
Und dan. auch ‚dag Wilhelm Penn und.
Bnlenus Abraham ein art und zugleich
Prediger unter. den Mennoniten welche unſre
-
jente enttweder durchgängig / Oder doch grös
ſten teils / vor Speinianer halten / zu e⸗
ben der zeit: zu Amfterdam in einem private‘
haus von den zeichen einer neu entftandnen
Eirche und aufjerordentlichen beruffung der
prediger difputireten / und zwar Derger
ftalt / dag Penn , vecht gravitaͤtiſch dis⸗
courirte / nichts vorbrachte 7 ale dem er
vorher wol nachgedacht / und ſolches zwar
mit einer patetiſchen und langweiligen / doch
wol abgefaſten außrede und ſtimme / wos
mit er an tag legte / daß er. wol koͤnte auff
andrer. weit ausfehweiffende und zur fach
nichts tuende veden und lange brey / auch
one / daß er fich lang ‚drauf bedencfen / ve:
der den. Fopff über dem gewaͤſche brechen‘
dinfe.; antworten / wan er nur wolle 5
Difer bergegen fein mundftück fo fertig.
brauchte / und fo blind drein plauderte / daß
er entweder die fach / worauf das haupt⸗
werck beruhete / nicht beruͤrte / und wann
er auf die argumenta nicht antworten kun⸗
te / etwa mit manir ſolche zu ſolviren / oder
ſonſt zu decliniren / oder durch eine finde ab⸗
zutvenden ſuchte / oder machte einen ſpaß
draus / oder lachte einmal dazu / oder erregte
— ein
N
EEE [ [
ein geftöß und kutſche ein wenig mit Den hand.
‚gen auszuſtehen gehabt / wie ihnen die u —9
2 (0)
den / daß es daher mit diſer diſputation wien
es fonften mit: allen andern. pflegen / ablife
m übrigen laſſen fichdie Onaker in fachen /
fo ihnen hifiger: orten begegnet / dergeſtalt ver⸗
lauten; daß ſie nie ſo groſſes Creutz und ver⸗
folgung betreffen: mögen 7 daß ſie nicht ſol⸗
ten die gnade / ſo ihnen in diſen landen wi⸗
derßaren / und deren fie noch itzo genoͤſſen / hoͤ⸗
her achten und denſelben weit vorzihen; und
daß / wo ſie ja was erduldet hätten / ſolches |
«
wY
nicht einer 'miffetat und buben = ſtuͤcks we⸗
auf fie aufs. hefftigſte erbittert und ergeima
met geweſen nicht einmal ſchuld zu gehen ſich
getraueten / oder es doch mit grund der wars
heit nicht tun moͤchten; ja ſie haͤtten nicht eine
mal ihrer lehr und veligion wegen was erlite
ten / indem diejenige / fo. fie verfolget /zu
der zeit / da ſie von ihnen bedraͤnget und geaͤng⸗
ſtiget worden / nicht einmal gewuſt was fie
lehrten und glaubeten / man haͤtte ihnen gan
aber unbedächtlicy genung 7 lehrſaͤhe angedich⸗
ret / die ihnen Ihr tage durch nicht in fin gekom⸗
men / oder die der rohe haufe / oder/ auf ſie er⸗
zuͤrnte gemuͤter auf die ban gebracht / und ih⸗
nen beygemeſſen; nachdem man and) /welche
grund artickel von ihnen angenommen. und
was boy eine religion fiebefennaten 7 gefehen
und es nicht aus bloſſem argwon — —
TERN on⸗
>
5%
HR, -.
ſondern aus gewiſſen kenzeichen und mercfmaa
len warnemen moͤgen; ſey ihnen nicht das ge⸗
ringſte ihrer lehr und veli,
nd angetan worden. Ja ſie ſetzen noch hin⸗
ugefuget worden / ſo leicht nicht in vergeß ftels
en koͤnten / ihnen doc) diſes zu bewerckfteligen
gion wegen widerfaren
15 daß / ob ſie gleich + was ihnen diſer orten.
R
jar leichte fallen ſolte / daß fiedavon entweder
venig worte machen / oder es gar mit ſtil ſchei⸗
€
en uͤbergehen / und beym igigensfie vergnügen
en zuſtande es bewenden laffen koͤnten. Imzwi⸗
then war in diſen Provintzen eine gang nene art
eute entftandezun hatte fich eine gang neue fecte
erborgetan / die eine gans neue lebart einfürte z
ndfich einer auch neuen Eirch = zucht befiffex
Die Eunte man nun bey der Societät / brüders
hafft und Commune . welche man. die -
.abadiftifche nennete/findenundantverfen:
Welche den namen bon ihrem fliffter ung
nd anrichter Johann von Labadieeinem
Frantzoſen / feinem vaterlande nach einem Ga⸗
ogner / fo vorhin der Roͤmiſch⸗ CTathoſchen
eligion zugetan / einer aus den, vätern der
ocietät Jeſu geweſen / nach der bandaber zu
en Reformirten übergetreten/und beyunters
hidenen Frangöfifchen gemeinden einen predie
erangegebe/pergleichen bedinungernoch jung
er zeit / zu Middelburg in Zeeland verwaltet -
atte / nicht lange drauf aber feines dinfte -
us der urfache entſetzet werden 7 diweil
hi —
se
Pi
5
J
1;
5 %
4 x
R — *
EN EEE
Rn
Dass Wa m
|... = Be N
cv fich eines Waloniſchen (ſo nennet mar in den
syiverlanden die Fransofifhe gemeinden)
Synodi uͤber und wider ihn abgetaßeten decket
and urteil zu unterwerfen geweigert hatte: Der
fuͤrwar fonftein mann war von lebhaftem und
fubtilen verftande / eben fo gar gelehrt nicht /
doch von unvergleichlicher liblichkeit und nicht
su befehreibender beredſamkeit / der auch von ei⸗
ner ieden materi ohne lang zu mediriren ge⸗
ſchickt difeueriven und fertig parlive Eunte/ von
hem idochdifer fo / jener auf eine andere art
aifonnirte und fein fentiment ausfpracd.
Sen diejenige / ſo ihm eben fo. gewogen und
afettionirt nicht waren malten ihn als ei⸗
nen unbejtändigen und wanckelmütigen rettet
han abe / der fich enbildete / er wäre der Pabſt
and zugleich Davor hilte / daß er nicht gehalten
auf einesandern wort / wans gleich fein dot:
geſehter waͤre groß zu geben / begeigte fid
gegen die / fo von gleichen gpalitäten und N
gleichen ehren⸗aͤmptern ſtunden / und ihm ai
gelehrſamkeit und veꝛſtande nicht vilnachgaben
oreus und von verdrißlicher conduite, M
denen aber / ſo es ihm an gabẽ und geſchicklichke
nicht gleich taten / oder Ihm pariren muſten
ging er ſo um / daß es auch nicht zu erdulde
⸗
ſtunde / jaoffters unerträglich war / daß ma
daher nicht glauben duͤrffte / daß die im reden
kleidung / und gebaͤrden angenomne demut un
maͤßige beſcheidenheit im hertzen tife PR +
en | bie
© (56) 8
—
fehlagen 7 oder aͤuferlich andern bewiſen von
esen gehen mufle / ja fie gaben ihm gar
foer doch im bergen anders meine / und anderm
politifchen fcheinmwefen ein meifter fey / herge⸗
gen feinen unwillen und andere affedten (ob er
wol in diſem ſich öfters mehr / als in jenem 7 /
bloß geben) Fünftlich bergen und feinen mann
wolfpilen koͤnne / eben als hätte fich Feiner
durch eineäuferliche ſcheinheiligkeit und Englis
fehe angenomne froͤmmigkeit / die leute / güte
lich von ihm zu reden zan fich zulocken ihnen eis
ne nafe zu drehen / und fie zu betören beffer ges
chickt als Monfieur Labadie, Andere hergegenv
d vonihmeinen eftat machten / feiner lehr und
leben anbingenszu feiner focietät und. commu-
nefich hilten / mit ihm täglich vertrant umgin⸗
gen / und / woer ginge und ſtunde umund
bey ihm waren / praleten mit ihm / als mit ei⸗
nem teuren Gottes mann / der allen andern
lehrern der kirchen vorgezogen zu werden me-
ritire , der als ein fonderbares gefchencke von
Gott zuden menfchen gefand / nichtsals himli⸗
fehe gedanken haͤtte / und alles zur ehre Gottes zu
richten gewonet waͤre / der mit dem gemüt unab⸗
laßig im himmel / Yon dar das wol überlegte
hochnötige reformationszwerefhernider bräch-
te / wie es anzuordnen bedaͤchte und uͤberlegte / uũ
wie es auch endlich ins werck zu richten / wuͤrde
bemuͤhet ſeyn / davon doch andere entweder a
X* nichts
J
uld 7 daß er in aͤuſerlicher anſtellung deſſen /
| a 6a & —
nicht wuͤſten / oder/ſiedoch vor eine migliche und."
serhafte ſache hilten / Die den meiſten uner⸗
traͤguch fallen und vorkommen wuͤrde / auch
endlich ſo von nimand wuͤrde zu wercke gerichtet
verden / daß er einen beglückten und erwuͤnſch⸗
nausgangfehenunderlebendürfte. Andere
endlich/ die der ſache im urteile weder zu vil noch
zu wenig thun wolten / hilten ihn vor einen wa⸗
Fern vortreflichen mann der mit Det zeit ein
höchfinüßlich und nötiges werckzeuge / eine ver⸗
beſſrung in ler und leben zu ſtiften und an zurich⸗
seny abgeben duͤrfte / der auch alles auſſer zwei⸗
fel in gute ordnung bringen wuͤrde / wan ers nur
nicht mit einer ſo groſſen præcipitan? anfinge /
bey verbeßerung und abſtraffung laſterhafter
serfoneny ſo ſauer drein ſaͤhe / und / als waͤre er
sächzornigsden leuten gar zu bittere pillen zu ver⸗
ſchlucken gebe / und auffolche weiß zu feine zweck
nicht gelangen / ja den gantzen handel gar verder⸗
bendurffte. Difer bruͤderſchaft und angerichte⸗
en Sobalitat andrer ſtifter und urheber / ſo zu
reden⸗ war Anna Maria von Schurman
Sim Eoͤlniſchen duſtrict geboren und erzogen
worden / die ſich nach der hand nach Untꝛecht / be⸗
ſaͤndig daſelbſt zu wonen / begeben hatte / eine
Dame aus vornemen geſchlechte und von hohen
Ahuen / aber auch dabey ſtattlichen mitteln und
orttefllchem reichtum / und / welches ich etwa
nicht von hören ſagen⸗ ſondern wuͤrcklich erfare
und / ich haͤtte ſchiꝛ geſagt / mit augen geſehen / von
EN ungez
oe _..
unge eine rrecht verwunderns⸗wuͤrdiger pie-
tat und fromigteit/ und dabey mit ſo mannich?
*
fprachen, nicht alleinfo in Europa befand und
geredet werden; ſondern auch morgenlaͤndiſche:
und widerum nicht allein alte und vorlangen zei⸗
ten üblichesfondern auch neuere und erſt bekand Ä
gewordene ſprachen verftunde und fertigredeter
daß man unter weiblichem gefthlechte entweder
nie / ſo lang die Welt geſtanden / oder doch nur
alleı000 jahr einmal ein ſo vortreflich durch⸗
lauchtiges exempel antreffẽ wird:daher fie auch
aller augen auf ſich zohe / von iderman als ein
hoͤchſtkoſtbares kleinod groß geſchaͤtzet und ve-
nerret / ja gleich einer Goͤttin als ein auszug der
gelerſamkeit und patronin der gelerte ihrer zeit
angefehen und gehalten wuͤrde; welches fie Fur
Daraufin emem über die maß ſchoͤnẽ ven ihr vers
Fertigten und auffolgendeart:ETKANPIA(D,
de hoͤchſte glückfeligkeit)betitulten gold gleich
geachtenbuche zu erkennen gabe und beklagete
Nun beftunde dife bruͤderſchaft groͤſten teils
‚aus habe von Adel / auch andern geringern ſtan⸗
des perfonendie aber vor der welt angefehene
und ſchwer reiche leute waren / ſich feftiglich ent⸗
ſchloßen / von gantzer ſelen der froͤmmigkeit und
Gottesfurcht zu befleißigen / und der in ſuͤnden
ligenden welt durchaus gute nacht zu geben / al⸗
les umgangs mit rohen und verruchten ſuͤndern
ſich zu entſchlagen / und die hinfaͤllige
Rt ge
facher gelerſamkeit und hohen wiffenfthafften
und Einften ausgezivet züber daß nuch fo vile
„nz AR
0 De 1257
ne! tige und vergängliche erdenzfthäge und güter,
u) der welt zu verachten und ‚gering zu Ichagen.
1
Welche bruderliche gemeinfchafft ſich vor die
gar wol fchicfteswelche bey diſem betruͤglichen
und zum untergang täglich fich geigenden
Erdrunde / das mit GOtt⸗ und gewiſſen⸗
1 loſen leuten uͤberſchwemmet iſt / auf wel⸗
chem auch eine unzeliche menge ſolcher anzu—
treffen / die zwar dem namen nach Ehriften
N heiffen / nichts Ehriftliches aber von Sich ſe⸗
hen und fpüren laffen / vil von der libe Got⸗
tes und des nechften herſchwatzen aber wea "
NN nig practiciren und zu wercfe richten, ja die
I - an allem / was fiernur fehen und höretenveis
war nen verdruß und eckel fchöpfften / nichts als
Ehriftum im munde fürten / und endlich um
nichts als die durch Chriſtum erworbene ges
rechtigkeit und feligkeit befümmert - fchinen.
Dr Sodaliſtaͤt nun hatte erſtmals ihren ſitz zu
Amſterdam. Darauf verfuͤgte ſich diſelbe nach
Herford in Weſtphalen; Sofort nach Alto—
na an der Elbe / woſelbſt Labadie mit: groſſem
leydweſen und betruͤbniß der ſeinigen ſeinen
geiſt auffgab. Endlich gar nach Wiewerden /
einem dorff in Weſt⸗Frißland / ſo nicht weit
von Leewarden entlegen / woſelbſt ein weitraͤu⸗
il miges und wol fournirtes haus ſtunde / ſo ehe
Ri deſſen dem hochadelichen Waltiſchen geſchlech⸗
| te zugeftanden/nach der band der Sommeldiziz
ſchen Samili erblich anheim gefallen 9—
zo⸗
| 6671) * m
Woſclo ſich nicht gar Lange hernach Dife So- |
cjetät zergliderte und eben wie die zu. den ze⸗
en N. T. eftmals verſamlete Apoſtoliſche
eivche fich zerteilet und getvennet bat. ee
hes bereits einige als fie ſich kaum zufammen
gefunden / geprophezeyet und vorher geſehen
hatten ; da dan die fo groß gemachte und weit
ind breit ausgeſchrine hofnung in brunnen fil/
nd der groffe ſchatz / fo fie dev orten zufammen?
getragen und. bey hauffen gebracht / zu Eolen
wurde. Ehe und bevor aberdifes fi) zutruge /
ſt diſe hochadeliche / bereits von zimlichen ja⸗
ren / jafehr alte / Dame, von tag zu tag mehr
ihrem ende zugeeilet und durch und im ſterben
md ablegung diſer irdiſchen hüten zu einem e⸗
wigbleibenden und unfterblichen namen gelans
get / welche wol von glücke fagen koͤnnen / wan
ie fich nicht bey ihrer höchften gluͤckſeligkeit und
biß an die ſpitze geſtignen gloire ihres namens /
auf diſen irweg von der waren religion ableiten
jaffenunnd.nachdem ihr lebens ende herhey ge⸗
sicher und ſie ihre groͤſte lebenszeit zuruͤck gele⸗
get in cben dem Haus / wohin fie uͤber ihre
uͤberirdiſche gemuͤths gaben und 34 ib
liche qualitäten / einen unbefchreiblichet Tas
gebrachtrverlaffen. von allen / ſo etwa vorhin
nach ihren’ geitlichem (geld. und. reichtum ge⸗
fehnappet: nachdem ſie auch alle i hre bedinte —
und auffwaͤrter abgedancfetzin ſtiller ein ſam⸗ m;
feit von allen verlaſſen in. einem versweilung 7
; 2 gleichen
—9
4* 1 !
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ueihl |!
1.0). amı
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8 mil
ich
⸗
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be zu erzelen mich nicht lange aufhalten,
eilenauch / was ich melden werde, nur
hin abzilen wird 7 damit ich zeige/ worin⸗
en Die Duafer von welchen ich in difembuz
he allein handele und diſe Lababiſten (fe
Dill ich fie eine weile nennen / teil mi Ten
indrer nam / damit ich fie bezeichnen Fonmey
ind der ſich Doch ſchickte 7 beyfalten will )
n der lehre mit einander übereingekommen \
vie weit ihre bemuͤhungen aufeineg hinaus ge⸗
auffen 7 und endlich was fie brüderfchafft init
inander aufzurichten/und vertraulich mit einz
inderumgugehen’ vermoͤget habe, alswillich
ion mit gang wenlgem gar fürglich handien.
ovil nun die lehr anreichet / ob gleich diſe leu⸗
eanfangs entweder gar nichts , oder duch we⸗
ig neues auf die bane brachten / oder in ihten
emeinden vortrugen / ſo von unfern glaubens⸗
ehren unterſchiden ſo fürten fiedothmirder zeit.
Olche neuerungen ein / und beftärckte dasjenige⸗
vas ſie vom gebrauch der Hſchrifft / von der leſe H
ung und wuͤrckung des H.Geiftessvomgebt
ind uͤbrigen gottesdinſt / von den ſacramenten/
nd kirchzucht / vortrugen / auf folcheart/dag ihre
ergeſtalt Horgetragene lehr nähere gemein
haft und Ahnligkeit mit der Quaker/ als mit
der unſrigen hatte. run iſt bekant / daß difeenz R
sezeben wie die Quaker / an der unfern und aller iu
Proteſtanten Eirchen getadelt und geftvaft ha⸗ H
den / daß fie fo durchaus veꝛdorben und beskztet li
J— Yu waͤren |
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a mn SE 5 5
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ge des ei
ne, daß fie Spt
tig; fondern nur
ten / und i
gerichtet waͤren / da
erbauen / o
geſehet / das wort des hoͤchſten Der gemeinde oͤf⸗
fentlich vortrugen / und als haußhalter über
Gottes geheimniße gefeget wären. Ja ſie gaben
fich gar vor Dijenige aus / und meinten fie w
reus / zumelchen man fich einer verbefferung
und aufrichtung in lehr und leben zu verfehen/
ihnen / wie fie an andern orten anzuſtellen
ablernen müßte, eben wie die Quaker von ſich
ausgaben, daß fie große Luft ‚um reforma-
sions-wercke hätten z und daß fie Die feute
| | waͤren⸗
— —— — — — —
runt / daß faſt Fein winckel in diſen
den anzutreffen war / woſelbſt man nicht:
am difen lerern viel vedens machte: und bald:
fes bald jenes von Ihrem bornemen erzele⸗
7 auch in auswärtigen ändern ihr ruf und
ſchrey aller orten ausbrach. und. erfchole
/und von heugirigen leuten aufgefangen:
id verbreitet wurde, Daher. als man,
en davon ſo wohl in-Engelland als Schot⸗
nd ſtarck zu veden angefangen. habenfich
nige ſo ſonſt quf die bifchöfliche Firchen nicht
ie Mol zu pp echen waren 7: betreten laſſen/
ebey Ihren kirch⸗ verſamlungen allen eufers
hen pomp und ceremonien adgeſchaffet / in
em civil leben und euſerlichen umgang alle ir⸗
ſcheeitelkeit verſchmaͤhet / keine zantlichkeit und
hcateße an ſih blicken laſſen und ſich als ga
Athomme nicht mehr aufgefuͤret / ſa an allen.
ſerlichen ſch nuck und zirat und politengalanı
rien einen eckel und abſcheu zu bezeigen ſchi⸗
nzund ſich Dabey gan modeſt und eingezye
n auffuͤreten / worunter man gar. einige Diner
n wort und prediger zehlen kunte / vor andern
ber bekenneten ſich zu ſolchen die Dunker/ die
h hertzlich gern unter: diſe leute gerechnet wiſ⸗
n wolten / weil fie eines fo ſitſamẽ und unſtraf⸗
gren wandels ſich beflißen / von euſerlichem ge⸗
ange bey ihrer religion nicht groß weſen
ie Un z - mache
⸗ J
Ai L
} rn
d3
\
u J |
WIEN: igen war diſe Socierat zu ihrer zeit
- (N)
mãchten / im übzigen
ohne falſch in ihrer
dachten daher weiter nach / was diſes doch im⸗
mer. bey diſer ſocietaͤt vor leute fein möchten“
wünfcheren mit ihnen bekandt zu werden / und
berathſchlageten ſich / obs nicht möglich. wäre?
daß fie ſich vereinbaren und ihre bemuͤhungen
zu gleichem. ende richten moͤchten. Ja ich ken⸗
negar einen prediger bey Denen Presbyteriq⸗
nern / der. nicht allein an diſe Sodalitaͤt
einen brif ſtellete / ſondern auch ſeine Gedan
een und / was er meinte / mit einem beruͤmten
und vortreflichen Quacker communicirte /und
als er ſonſten / wie es in folgenden zeiten im reich
ſot chaffenheit ſeines geſichts / ob er gleich ein gu⸗
tei phyſiognomus waydamalsnicht erkennen
noch / weil er doch ein menſch blibe / prophezeyen
daß es ſich einmal zutragen wuͤrde / ſo ſich nach
mals warhaftig begabe / dab er zur Bifchöfl
chen wuͤrde duͤrfte erhaben werden. Unter allet
Duakern aber hat fich zu erſt bey den Labadiſten
zu Amfterdam eingeſtellet Georg Keith / ein
zuführen voufterund {m difputiren iiber die maß
geuͤbet war. Deme bald drauf Robert Bar⸗
clay
A und meynung verfehidentlic) Fur und deut⸗
ch entdecket / jene aber ihre antworten mit ſo
fiinnige weit geholeten und.öfters verſchraub⸗
‚nveden abfaffetenzund fich einer wafchhäften
(8 mutmaßten fie und fehöpfeten den arg⸗
yon daß es eben fo richtig mit ihnen nicht ſtehen
üßte/ daß fie entweder einigen irtuͤmern
eypflichten / oder Doch den ſchalk heimlich ber⸗
en und hinterm berge halten dürften. Als
‚ber die Duaker deßwegen eben noch nicht
son ihrem vornemen abzuftehen gedachten /
ilmehr es nocheinmal verfüchen wolten #
b fie etwa einſtimmen und in Der ehe
BUN, 43” fich
—
4
J
fic) veremigen möchten 7 nadı 7 J—
einen mann ſtehen und einer des andern ſach
vertreten möchte; haben nicht allein die Labadi⸗
ften nicht ferner an fich gehalte fondern fich gar
unwillig Darüber zu begeigen angefangen und
ihnen folche verdrißliche minen und gefichter ge
macht 7 daß fie es nicht vor ratſam befunden /
etwas ferner weit mit ihnen vorzunemen und ei⸗
nen vergleich zu verfuchen oder zu tentiven-X
fey aber wie ihm wolles es fen entweder der mit
den Quakern angeſtelten conferentzen wegen
oder aus einer verlaͤumdung derer / ſo ihnen uͤbel
affectioniret / geſchehen / fo bat man nach
der band die Labadiſten mit dem Quakerna⸗
men beleget:: Welchen namen fie bebalten/
und / als fie ſich von Amſterdam nach Herford
begeben / mitgenommen / indem fie die leute
nicht nur bald da bald dorten Quaker nenneten,
welches ihnen unerträglich und abfeheulich dor:
Fame ; fondern fie gar öffters difes namen
halber mit fteinen bewilfommeten und wild
mit ihnen, umgingen. Damit ſie nun fol
che ſchmaͤhung von ſich ableinen / und zügleid
zeigen moͤchten vote verhaßt ihnen ſo wo
der name als lehre der Quaker / fo liſſen fi
aus ihrer druckerey / die ſie aller orten mit fit
umherfuͤreten / ein buch unter folgendem titt
welcher den inhalt bezeichnete: Uinterfuchun
und widerlegung Der Quaker / ausfligen un
andern gend machen. Difem allem ur
geachtet
sn 7) ER N Ki
"7 bat ſich nach der zeit Wiſheſm 4
eachtet/
Penn in Frißland zu den Loͤbadiſten verfuͤ⸗
et x als welcher das auserwelte ruͤſtzeug der
Yuaker, war / das einen ſo unverzagten mut
nd unvergleichlichen perftand hatte / Daß es
it allen und ieden feiner widerfacher fich ein?
affen und ihne gemachfen feyn kunte Aber aud)
ie allegumfonft und vergebens. Weil fichs
‚ber nicht meben febicket / will ich folgendes
‚on Penn hinzufügen / alg er nun damalen
ieht gar weit don Hertzogenbuſch war / wo⸗
elbſt ſich ſonſten den ſommer uͤber Die durch⸗
(auchtige Hertzogin von Dranien aufzuhalten
pfleget ‚ welche wie fie eine Fuͤrſtin von hohem
yerftandezungefärbter holtesfurcht / recht herdi⸗
fcher großmuͤtigkeit / ſo hat fie ſich vor andenn die
religion zu behaupten und zu befodern iederzeit
hoͤchſtens laffen angelegen ſeyn; Penn moche
te auch von diſer Fuͤrſtin viles haben ruͤmen y
hören 4 weil fich nun difelbe eben damalendae
felbft entbilte / als wandte ei fich.bortbin/ |
und wartete derfelben in untertänigfter ob
fervanz auf / allergehorfamft erſuchende / Pe
moͤchte ihm die hohe gnade widerfaren laſſen
und zur audientz zu kommen verſtatten Nach⸗
dem ſie nun gleicher maſſen von Penn viles
vernommen / laͤſſet ſie es geſchehen / ſo doch / I
daß wie vile / ſo auch Dife Durebläuchtige fͤ c·
ſtin ihn im verdacht hatten / und den arg⸗ Mi
won von ihm geſchoͤpfet / Penn ſey bey weitem
— der⸗
en
n vorneme bofe und deren.
Grandes ausgefchickter Spion und ausſpaͤ—
her / vor dem man fich in acht zu nemen / und
zu verwaren hätte Als nun dife hochber⸗
ftändige Prineeßin Penn zur audienz einbos
ten laffen / und er feinen vortrag nicht mit.
atrlich gefegten / noch einer / wie etwa ſon⸗
jten bey honeten leuten 5 fonderlich auch.
ben hoffe / üblichen gekünftelten und com“
plimenteufen vedzart angefangen / wo )
zu er fonften feines naturels wegen inclinirtez
auch der bey hoffe erzogen / folcher wortblu⸗
men und netten galanterien wol gewonet; ja
‚gar mit einer über die maffen grabitaͤtiſch
pathetiich / und fo vil feine religion geſtatten
wolte/ auserleſſenen redart ſchmuͤckete und
wuͤrtzete Dabey aber aus dem bejzeigen
der Fuͤrſtin abnemen und ſchliſſen moͤgte
daß diſes compliment und diſcourſe der⸗
ſelben eben ſo angenem nicht falle + ale nad
dem er feine vede baldgeendiget tut er
noch in untertänichftev obfervanz anfuchunge
vb fie nicht über vorig bewiſene / noch dIfE
gnade bezeigen / und ihm in ihrer ges
Lenwart eine predigt abzulegen : verfkatz
ven wolte. Worauf fie feiner bald loß
zu Werden/und ihn abzufertigen/ihm folgenden
beſcheid erteilet / fie habe nicht wenige vor
VER ARRREN SEE RR
Flud von dur iffen ’ einen an
ch vor en als wel⸗
daß er von hoher ankunft und
from war / ſonſten auch un⸗
ſamkeit hatte / der no ießo
iibter und befobter prediger. E.
nd liber bruder iſt. Als nun
antwort bekommen / und er folhe
nete und hoͤfliche verweicherung an⸗
mochte / hat er mit freudigem geficht
enen erfinlichften höflichFeiten und com⸗
enten / feinen abſchid genommen / nebſt
nt tänschfl em anerbiteny wo irgendwo ihre
ıchtigfeit was zu befelen hatte / en
yöchfter gefliffenheit zu wercke richten
übrigen fich deren hohen gnader
ef Rune wolergehen von her
bioßhin Frißland genennet
er Zugetragen / zelet/
wollen wir in das fo genante OH ⸗
and» auch was ſich dafelbft mit ihnen
- m Bi uns verfügen. 3
3 ug /
| keit / über die maße | leut⸗
im oredigen und eine unver⸗ |
u Dortrecht ſtehet / unſer guter
—F
ee)
diſes landes haupftadt Emden nun hatten fich ’
im zaten jahre einige Quaker nidergelaffeny /
Sarunter woldie vornemfte Johann Wil⸗
helm Haasbard / der Aısney Doktor >,
Fohannes Borſum / uno Cornelius
Andrexz waren. Difehatten ihre haußliche
verfamlung in höchfter ſtille / nach der hand 0
ber was frener und ohne ſcheu anzuftellen ans
sefangenv auch vile bücher und tractaͤtger von
ihrer fecte unter die leute gebracht, dadurch ſie
vile an ſich locken und in ihre gemeinſchaft zihen
wölten. Als ſolches nun ausgebrochen / und
unter den leuten bekand worden / hat der Ma⸗
giſtrat die meiſte vor ſich aufs Rathauß citiren
laßen;fie gantz ongefäumt erſcheinen behende
Run waren auf befel der Obrigkeit auch die
weyaͤlteſte prediger mit aufs Nathaus kom⸗
men Frelicius Ulderich fo general Superatten>
dens über Oſt⸗Frißland war / und Johannes
Alardin / ſo nechſt difem die höhefte amts⸗ſtelle
verwaltete. Es hatte ſich aber der Rath
vorgenommen / weil er noch eigentlich nicht er⸗
faren koͤnnen / was diſer leute abſehen / was ſie
borgenom̃en / oder im ſchilde fuͤhreten / oder ſonſt
im ſiñe gehabt / außer was ihnen von andern war
erzehlet und hinterbracht worden / fie felbften
drüber zu vernemen / damit fie nichts wider
fierehe fie erſt fich einmal erkundiget / was fie gez
fan ‚oder fie verhoͤret hatten / befehlißen moͤch⸗
ten / und wo ja / wie der ruf ging / es Mm —
a
6s3)æ A a
tarmitihnen ſich verhilte/ man difem unmefen 4—
benzeiten ſteuren / und allem drauß beforglichen
un borbeugen / ja diß unkraut / che es weiter
aufund enıpor ſchißen möchte mit ſtrumpf und
fühl aus zu reuten und in der erften blüte zu
Dampfen bemuͤt fein möchte‘ Go bald nun aber
dife Quaker bey Rath erſchinen / behalten fie
die muͤtzen aufin kopf / und find aufvorhergeganz
gnen zuſpruch ſolche abzunehmen durchaus nicht
zu vermogen / nicht zwar aus einer einbildung
oder verachtung / als ſchaͤtzten ſie die Obrigkeit
diſer ehre nicht werth; fondern/meil fie es fo
gewont / inden gedancken ſtunden / dergleichen
ehre gebuͤhre ſolchen leuten nicht / oder man koͤn⸗
ne wenigſtens diſelbe mit gutem gewiſſen ihnen
nichtbemeifen. Hiruͤber haben nun die Qua⸗
ker mit den beyden predigern lange diſputiret:
und als man ſich bey diſer geringigkeit zu lang
aufhilte / und zur ſache ſelbſt/ wie man wol ges
meinet/ nicht gelangen oder ſchreiten koͤnnen /
hat der Magiſtrat Haasbarden / als der wol
unter ihnen der vornemſte / auch hizu ſich am
beſten ſchickte/ auferleget und befolen / daß er
nad) verlauf 2. täge vorm Confiftorio, da
alle prediger würden beyſammen ſeyn / erfcheis
nen / undbey fträffeıo. Neichstaler fich mit
ihnen wegen feiner religion undgegenwärtigen ih
zuffande in eine unterredung einlaßen folte- N
Haasbard aber will fich dazu nicht verſte⸗ Mi
hen / erſcheinet auch nicht einmal auf ur
(634) |
gen. tage an dem orte / wo er bin befcheiden
worden. Und dazu laſſen ſich die Ouaker in
Haasbards behauſung vor wie nach bey ihren
verſamlungen betreten. Daher die Obrigkeit
bewogen wurde ihnen eine ſtraf von ioo reichs⸗
talern zu dictiren / wo ſie auf dergleichen art ſich
zu ver ſamlen weiter fich geluͤſten laſſen wurden.
Sie aber keren ſich nicht dran / Daher Die gan⸗
= —
ee
tze rats verfamlung bewogen wurde ander
mit diſen leuten zu verfaren / als die davor hil⸗
te daß ihr anſehen auf ſolche weiſe geſchmaͤ⸗
lert / ihr gelindes verfaren vor ſchertz angeſehen
und ihre bezeigte gnade nur auf mutwillen gezo⸗
gen wuͤrde. Ehe und bevor ſie auch noch ein⸗
malzudifenextremo ſchritten / hat ſie noch⸗
mal genau zu unterſuchen und erforſchen ge⸗
trachtet / was dan an diſer ſette waͤre Was
ſie vor lehren fuͤrte / wie ſie ſich in ihrem taͤgli⸗
chen umgang auffuͤrte / und was ſie ſonſt vornaͤ⸗
me / hat ſie auch zu dem ende Den drauf folgen⸗
den tage zum andernmal vorfodern laſſen / und
zugleich die beyde oben beruͤrte Prediger beſchei⸗
den / damit ſie diſe manner examiniren / und
alles genau uͤberlegen / und was mit ihnen vorzu⸗
nemenyangeben folten. Dennfiebilten ganglich
davor / daß diſes ih Obrigkeitliches ampt erfo⸗
dere / ihr ſtand es mit ſich bringe / uñ ihre von Gott
geſtifftete wuͤrde erheiſche auch. daß er den pre⸗
digern und geiſtlichkeit nicht minder gebuͤre / und
ihrem hohem ampt wol anſtehe/ daß a
| amp⸗
a. 21623): DE !
fmpter hand und vereinbarten bernuhungen
dahin fich forgfaltigft bearbeiten und fleißig
nachzuforfehen,mwasin der ſtadt und der kirchen
pafire und vorgehezund dahin es mit allen kraͤf⸗
fen zu vermitlen und veranftalten trachtenfole
fendamit feine verwirrung / aufftand faction
oder tumult in der ſtadt fich ereignen / uͤber hand
hemen / und unruhe ſtifften / bey der kirchen aber
Fein ſchaͤdlicher irtum einſchleichen / kein betrug
einniſten und bekleiben / am wenigſten aber eini⸗
geverfuͤrung einreiſſen moͤge: Vor allen dingen
eiber folten die Quaker zumal in diſen ſtuͤcken dee
Obrigkeit ſchuldige parition leiſten und gehor⸗
famen nicht allein von freyen ſtuͤcken und willi⸗
gem bergen 5 fondern vornemlich durch die
grundfäge ihrer religion dazu bewogen und.
durch dieermanungen Ehrifti unfersHeren und
bewegung des. H.Geiftes hizu veranlaſſet ale
don denen fiefich fonft mit vollem halſe rumete /
Daß sie feldigen in Allen ſtuͤcken nachlebten und
nicht eines haares breit von Difen grund regeln
abzumeichen zu vermögen waren ; noch weniger
fölten fie daher dasjenige ausſchlaͤgen / oder es zu
bewerckſtelligen ſich ſaͤumig finden Katar nein
fie die obrigkeit durch freundliches erfuche einla⸗
den liß neml.daß fiedifen männern ihre: leht und
unternommen fthadlichen zuſamnenkuͤnffte we⸗
gen vechenfchafft geben und fich deswegen ver?
antworten falten. Als nun die Quaker erfihineng
und vor wie nach ihren hblichen gewonheiten
nach den but nagelfeft aufm Fopf figen 9 —
at
*
(EEE)
"harihnen dje Obrigkeit anfangs emenverweiß.
und fliße gegeben. / da ſie nicht allein auf ih⸗
ten geheiß nichts gegeben; fondern gar allen:
gehorfam gegen Difelbe bei) feite geſehet denen
fie Doch vermöge des bürgerrechts und desvon.
ihnen genofjenen ſchutzes gebürenden refpect
und untertänigen. gehorfam ſchuldig wären +
auch fich nicht einmal entfchliffen wolten / denen
von ihrem glauben rechenfchafftzu geben / und
ihrer unteanomenen handel wegen fich zuverant⸗
worten / welche nach allem recht und billige
keit folches von ihnen zu fodern macht hätten.
Darauf habe die beydeprediger nach den haupt
ſtuͤcken chriftlicher Lehre und Durch alle artickel
chriftlichen glaubens ihre meynung und was fig
von diſen / jenen und folgenden grundlehren. bea
haupteten / zu wiſſen begeretzund ihnen mit der
jezimender modeltirechteinfaltige fragen zu
antworten vorgeleget + da ale fie bey der
antwort warnamen/daß fie in eine oder dem ana
dern ftnefe der warheit verfeleten und irreten / ſie
wider aufden rechten weg zu bringen und zu ung
terrichten anfangen. Als nun die Quaker
auf difelbe antworteten / hat man endlich beys
Derfeits zu diſputiren angefangen / bey welchen
difputation iedoch fich am ende die Qua Ferfi
immodeft und ungedultig aufgefüret indem
fie Die prediger und deren amptsgehülffen laͤſter—
ger. und ſchmaͤheten / auch ihre unterfuchung und
nongelegte fragſtuͤcke mit der Spanifiheningvi-
1108
—* vg
BEN
(Er)
fition verglichen und andere diner desigottliche
worts midlinge und füldlinge über laute nennes
sen / mit denen fie nichts zu fehaffen hatten,
urch welch unbedächtiges und verwegene verz
aren und auffüren der Magiftrat zum zorn ges
ihet / auf fie nicht mehr wol zu fprechen wvar 7
[
1
hnen daher unter oben angeſetzter ſtraffe auf
ergleichen aut zuſammenkuͤnffte anzuſtellen
urchaus verbote / und wo fie ja nochmal bey⸗
inander aufverbotene weiſe ſich würden betre⸗
en lafjenz er gemuͤßiget werden wurde / ih⸗
en die ſtadt zu verbiten und fie ausm gantzen
de Magen. Welches alles bey haͤufig ver⸗
amletem rath ſich zugetragen hat. Aber
uch au diſe ſo ſcharffe bedrohung haben ſie ſich
Wenig gekeret / daß ſie dem allen ungeachtet
ugs drauf an eben den orte ihre zuſamen kuͤnfte
nftelleten. Als man nun in erfarung gebracht /
ak die anzal diſer Quaker etwa aus io hoͤch⸗
ne familien beſtuͤnde / dieO brigkeit auch das
or hilte / wo fie es beym nechſten bewenden
iſſſen 7 fie Bier gern durch die finger ſehen / und
ife hartnackige verwegenheit eben fo hart nicht
inemen tollen / indem aber Difeeigenfinnige
oßheit von tag zu tag zu nam / hiß es fit
felbft ein Creutze ſchmtzen / wan man‘ ſich
iefolchen eigenſinnigen koͤpfen noch lange
hleppen wolte müffe daher endlich eine
talauch wider willen mit der ſtraffe an fie ſe⸗
en / und nach Der ihnen von Gott gegebenen Im
eh a
(3)
malt dag übel und unwefen qus der |
adt zu⸗
ſchaffen fie abſtraff en: Befelen N, *7
man die Quaker nochmal vor ſie bringen wolle/
die als fie ſich vor wie nach / halsſtarrig bezeige⸗
ten / und nach ihrer alten weiſe ihre bechmüßen
aufbehilten / alsbefalen fie ihnen himit und.
deuteten ihnen an / daß ſie innerhalb dreyer tage.
ſich aus der ſtadt begebe und unverzoͤgeꝛlich das
Iande räumen folten 7 wuͤrden fie nun nicht pas
given / fo ſolten fie fich gewiß verfichern / daß
mans ungeſtrafft nicht wuͤrde hingehen laſſen
per auch mit diſem verbote triben fie ihren poß⸗
fen und fingens wider an / wo fie es zuvor gelaſ⸗
fen hatten / kamen auch nach wie vor zuſammen
Undals fieabermaldorm rat erfihinen / hat
man ihnen die ſtraffe zum legtenmal angekuͤn⸗
Det und vorgeleſen / und ſie alle zehen/ männer fü
wol als weiberrals ungehorfame und leichtfertiz
ge bürger zu ſchiffe bracht / und außer Des landes
und ſtadt diſtrict mit diſeꝛ Harfe bedraͤuung ame
(ande geſetzt / daß ſie ja das hertz nicht nemen und
ſich wagen ſolten / widerum in die ſtadt / Det:
ſelbſt zu wonen oder Die gantze Provbintz / wide
zubegeben. Go daß Die obrigkeit auch vol
der ihren willen und gewonheit zu Ihre höchftei
perdruß mit difen leuten haͤrter und fcharffe
perfaren und als faule glider vom leib der repu
Blicfie abfondern muͤſſen / nur Damit andere ve
ruchte und auf alle leichtfertigkeit abgerichtel
boͤſe buben an difen fich fpigeln / und Ron m
het
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| heilbaes g lid die 0
| sanken (ib um ſich
er an ind abe be
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ntag vorben reichen, fo
gli der der ſtad gdt zu / da man ſieſ
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oaffen. Rurkdenufhutman fiedahr,
sigen Haasbard ausgen homen/ noch —— 9
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fieyoider ins Loch Erichen , brachte fie den tag.
drauf wider zu ſchiffe / und liß fie det ſtadt und
gantzen landes verweiſen / Haasbard abermal
nicht mit darein gerechnet / als gegen welchen die
obrigkeit / als den redelsfuͤrer diſes unweſens / ei⸗
nen nicht geringen unvillen gefaſſet / und auf ihn
über die maß er zͤrnet worden. Nun beſchwe⸗
Nenſich war die Quaker und ſchriben aller or⸗
ten hin / daß einige ausm Magiftr at, vornemlich
die Yürgermeilter(fie nenneten fie dazu mit na⸗
men und fehriben aller orten hin, ich um die na?
‚men unbefümmert/willnut die fache erzelen) vil
eauber und fehärffer mit ihnen procedirten/fül
daß man ihren unwillen und gefafte zornſucht
gleich ausm bloffen anfaren abmercken koͤne; fit
taten hinzu / daß unter ber band gardie prebigkE
ſich ſtrenger und haͤrter gegen ſie bezeiget einen
eintzigen unter denſelben ausgenommen / dem
fie zufchriben/daß er in einer öffentlichen predig
dijenige geftvaffet härtey fo. mit den Quaken
etwas zurauheperfaren und umgegangen di
fes mannes namen aber haben fie nicht ausge
drüiker.Sgch will aber auch diſes umftandlich ei
zelen und den mann mit namen nennen weilen
oil mir bewuſt / Feinet indem gantzen wwolseht
würdigen Minifterio oder unter deu Infpe&to
ribus und Eirchvorftehern der ſtadt ſo wol / al
des andes / der / auſſer / daß et die lehre der ut
Per auf offentlicher Cantzel widerleget irgen
ſonſt was unternommen / oder wider ſie —
Ee gerich a tte z und ob wol
runden / ſo a dena fanft entfchlafa
von welchem ich fonfe fpecial nachricht
derdaß er ein mam
A —— wol bey feinen ampisven
chtungen als auch taͤgllcher converfationfich
—5*—— fuͤret / doch dabey ſich gegen ider⸗
nan is femme 9 und auftichtig bezeiget)
er ein nl 8 mitleiden / daß es den Dünfernfo
‚del ginge / und fü ſo heftig bedränget wuͤrden / be⸗
fe N; u Be: drangſale und infe&thung vor
xceiv und uͤbermacht angeſehen / ſo hat er ſich
hel ſondern nur bei privat unterredunge auf
jleichen Art vetlauten und vernemen laffen.
nauf man gar vom peltz das rauhe auskerete⸗
| Hi en dem ſteuerelnnemer / oder dem/ der
onſt ben bit einnamıe und ausgabe beyderftadt:
/efe lerteilete/ daß er der inhaktirten und
e h güter- cönfifeiren / und das geld
| meines bringen folte. Den nieder
Dynoch feine mutter; ob imanflegleich -
fendie augeſetzte geldſtraffe abzu⸗
entſchliſſer wolten / daher man jenes
—* mit om ſtadt pettſchaft verſigeln und bes
a, laſſen / und nochmal aus der ſtadt ge⸗
ſſen / da er ſichd gleich drauf wider einge,
Super einma Ps pi werck nur
nit deſto a Mr ende iu — ſich
emü⸗
—5
im a
1000 fonderbater gravis
Nur
ch ni —9— foldhetweife.öffentlich ober aufder
bemubet hat / indem ihm zumal ſein basallelibe |
er eheſchatz von der ſeyte geriſſen vile minder
järigeunverfürgte weifelein binderlafjen/ feine
mutter aber, nachdem ihr / als er ausgewiſen
worden / alle feine. verlaſſenſchaft heimdefallen /
dem ſiadt⸗Camrer 200 reichstaler ſtrafe erlegen
müfe, Nicht minder find einer andern verttibe⸗
nenjungfer guter und erbſchaft oͤffentlichfeil ge»
boten und vorm rathaus verauctioniret
worden. Und noch dazu iſt bey wien
diſen jares allen. und jeden buͤrgern vera
botten und unterſagt worden⸗ daß ſie keinem
uakerein haus vermiten / noch uͤber nacht bey
ſich bewirten (alte Aber an diſes alles haben fich
die ausgeſtoßne uaker nicht gekeret; ſondern
ind miteinander um gewand und haben ſich wi⸗
der Der ſtadt zu gekeret darauf man ſie Dan
gleich in voriges behoͤltnis gebracht und gefaͤng⸗
lich nnemen / und unter andern auch eine frauı
bereits einige monat über auf ſchwerem Fuße
nz undebenfo lange nicht mehr dabit
hatte / da fie in die wochen kommen folte/ einfte
cEen laſſen; wie ſie den fonft unbedaͤchtig und al
Suäfergenfo kaum drey JA
altunter die maͤrtyrer rechnen / welches aufdai
im hauſe erregte gepolter und getöfe übers gan
tze leibichen an allen gliderchen eine folche con
yulfion und Erampfiches ufammenvupfe
empfunden / daß es wie ein: efpenlaube zu zit
tern angefangen und kurt drauf feinen, geif
aufgeben. Und damit ich / was noch 9
ur
—
an/ undgetrauete fich faft nicht
ermiedifenihren bürgernzuverfarevan
er doch fonften nichts ſtraͤflches fande /
asfieben ihrer religion ſich beftanbig bezei⸗
7 und in der lebr.esmit den Duakern hil⸗
14 haben) doch weder ihr vaterland mit dent
fie erzogen und geboven/ wider um⸗
L —*
giftrat der ſtadt Emden ſtelleten / und ſolche mit
denen nachdencklichſten fentenzen und pathe-
äfchten Worten anfülleten. ‚Sie lifen alleauf
eines hinaus und hatten einerler inhalt: Was ſie
Ber. Ä &r 3 | doch
ben: ich an elegen ſeyn liſſen. Derowe⸗
gen die Daker / ſo wol die in Holland, als .
Sngelland fi) aufhilten , For Gteen/Cros
tius Penn / und von andern orten/mit groſ⸗
fer hardieffe weitläufftige briffe an den Ma⸗
"7 u Tape
—
Ä (654) —
noch wol enrein fllgende hine möchte angefonimen fein?
Daß fie fo harte und rauhe verfüren/und wie wendgefprit
und gehirn fie doch haben müften ? Daß fie diſen ientenfo
feind waͤren / die duch nie ichtwas veruͤbet / daß fie zu folchen
procedaren veranlaſſen / oder Ihren gerechtigkriten nachteie
fig / falten koͤnnen. Den das ſie ihre wonungen libeten /
= ——— —
unid ſich In die ſtadt / in ihr vaterland und zuihren familir
en wider begaben / und alles diſes dem willen und anſuchen
hrer ordentlichen obrigkeit / ſo ihrer loß fein wolte bor ·
gen / moͤge der Magihrat leicht fehen/warum fie es faͤten /wo
er nur der warheit ranm laflen / diſe lente zur verhörund
verantwortung kommen / und in diferbiflichen ſache gerech⸗
tigkeit handhaben wolte. Dem fie ſolten 4 ja ben ſeibe nicht
vor folche leuie anfehen/die fich ſelbſf geſetze ſchmideren / kei⸗
nen ſtatutis fick unterwerfen / oder imand pariren wolten;
pil weniger glauben; daß fie ſich vor nichts ſarchteten / oder /
ih eitie not / wie groß fie immer wäre/ nicht zu herhen ge⸗
en liſſen 7 oder einen feljen harten diamantinen mut bey
aller verfolgung hätten. Sintemal mas jeng gebür und
pflichten anreiche / ſo hätten fie es ja noch nie fo grobverfer
| din x oder dermaſſen ſcharff über Die ſchnur gehauen ; und
onften wären fe ja noch menfchen / die ſhre libe not füle-
ten / und denen ihr jammer biß in die fele dringe. Sonder⸗
Iſch aber rürg difes alte von Gott und feinem geſſt her / der
fie leite und treibe und noch dazu Aberzeuge fie ihr getolf-
ſen; und mer bey Ihrer religlon / ſo ſie von Gott haͤtten / der
voffentlichen / publiquen und allgemeinen frey heit fie berqu ⸗
ben / und nur heimlich oder in der ſtille ſolche lhnen vergön-
wien toolle/der greife. ihr ans hertz / beraube fieihres kron
ces und vornehmſten vortreflichlkelt / ja entzihe ihr DIE
raͤfſtigſte ſtuͤtze und feftefte ſchutzmauer; ſo gar daß wer
— lande fehaffen / mit andern umzugehen Ihnen ver⸗
biten / oder un:erfogen wolte / daß fie ihre blutsfreunde / oder
anpere libe bekande / nicht anſehen / oder mir ihnen reden
ſollen /oder fie keine ehrenftefle vertreten / oder Ihre tägliche
gerriähtungen nicht einmal mit fride auguben laſſen molte/
der nee nicht glein Ihnen Ihre freyheit; fonderm —
nemen un
- —
— — —
*
A
[2726;
en. Nach der hand hat man die Ubertreter
Quaker haͤußlich einnehmen’ und bewirten ſol⸗
te / dermaſſen mitgenommen / daß Haasbards
mutter / weil ſie hren ſohn ofters wider ihr
hauß genommen / 5o. reichstaler ſtrafe erlegen.
muͤſſen; eine andere frau / ſo ſich zu der reformir⸗
ten kirchen bekennete / weil ſie ihrem manne eine
nachtherberge in ihrem, und feinem eignen hau⸗
fe verftattet bey ihr aus und ein gehen / und oͤf⸗
tersnächtlicher ruhe zu geniffen.in ihr befte gez
laſſen / hat man um so. goldguͤlden geſtraffet
Als nun indeſſen Haasbard ſo offt ausgewiſen⸗/
fich / weil man fo harte mit ihm fure / mit ver⸗
drißlichen forgen plagte / un recht. ausmergelen⸗
den bekuͤmmerniſſen abmarterte z auch taͤglich
kraͤncklicher und ſchwaͤcher wurde / ging er end⸗
lich gar drauff und ſturbe. Als nun mit ſeinem
tode die verfolgung diſer leute aufzuhoͤren fehle
ne / iſt ſie doch nicht lange drauff von neuem
angegangen / indem man Haasbards —
ſchweſtern / Deren zwey noch ledig / eine aber
verheurathet / iedoch beym manne nicht mehr:
wonete / auffs aͤrgſte mitgenommen und ver⸗
ſolget hat. Sintemal indem diſe drey ſchwe⸗
ſtern / und noch andere ſechs Ihrer glaubens⸗
genoſfen / einander zu beſuchen und ſich zu erma⸗
nen und auffzumuntern / zuſammen kommen /
drangen die buͤttel und beorderte —2
% ieeinb litz au ſie loß
nd ſchleppeten ins ge non / ———— ih⸗
maber vorher diefekel/fpileenihnendas geld
us der taſche / und putzeten ihnen ihre ſilberne
el dbirchfen: beneben einer uhr von ſehr hohem
yer Eiweg/ fo fienicht etwa zur galanterie, oder
ch damit fehen zu laffenzoder groß zu tun/ oder
f hätten fiedesgeldes fo vil / daß ſie auf ſolchen
us was ſpendlten koͤnten / ſondern zur notdurft
nd taͤglichem brauche hatten und bey ſich tru⸗
nd nachdem fie einen guten partikel das
verſchmauſet / einen andern promoviret
eingef tecket y trugen fie den reftzum ſtadt⸗
fänglichen Hafft erlaffenmachdein man ı an
att der angeſetzten geldſtrafe / welche fie durch⸗
is nicht abtragen noch erlegen wolten / das je⸗
* a unter der hand auff«
chörct ; nachdem man zumal gefehen und ge⸗
zret / daß die Quaker bey weitem fo böfe leute
icht waͤren / wobor fie der Magiftrat: und büra
er angefehen und'gehalten hatten. . ‚AUS
rauff trug fich was wunderliches/ nicht aber
zues und ſelzames zu. Als König Carl in En⸗
va geftorbenz und: ihm Jacob in der regi⸗
7 Er $ 7008
yultheiffen. Man hat ihnen aber hichts zu ley⸗
getan; ſondeen ſie nach einigen tagen ihrer
ige 6 ihnen bey ihrer einſetzung entwendet
Aden / an bezalung behaltenhat. Dielekte -
rt / ſoma gan ihnen antat / piderfurihnen Anno
9. Woraufdie verbitterung almalig nachge⸗
jr
I
6808
gung gefolget ’begaben fich einige begiterteund
ſchwer reiche Duaker/die ſich aus Engelland re·
ariret / hiher nach Emden / diſe ſtiß der rath nicht
allein nicht aus; ſondern liß fie willig ein / verſtat⸗
elie ihnen daſelbſt zu wonen / und liß gar geſche⸗
hen / daß ſie ihre religion ungehindert treibe durch
kenzräumteihnen dazu eine öffentliche kirche ein)
ja boteihnen gar ein fehönen platz an wofelbft
war fie wolten / ſie eine neue auffuͤren koͤnten / der
hofnung lebende / daß es ihrer ftadt zum aufne
men gedeyen uf difelbe nochin berrlicheres anfe
hen fetzen / dabey aber auch ihrer religion nicht ſi
groß ſchaden / weniger ihr zum nachteil gereichet
möchte. Uber daß / als in folgenden jaren ein
Quakerin / ſo eine buͤrgerstochter aus Emden
die in hohen ehren ſaß / auch ſonſt von honete
condition war / und noch andere angeſehen
woigelittene / und ſehr reiche buͤrger / die etw
auf diſe inſectirung der Quaker nicht wol }
fprechen ſein / oder wenigſten s einiges mißfall
bezeigen mochten / die fache in der guͤte vermi
tel und abtun helffen / oder / doch den Magiftr
auf andre gedancken gebracht / als hat derſelb
ob er gleich ſehr ſtrenge bißher mit ihnen verf
ven und ihnen zum oͤftern die ſtadt verwiſen /
ſelbe / ſo feindfelig er fie vorhin verjaget/fo leut
fig und gaſtfrey wider zu fich gerufen und an ſ
gelocket / ihne Die freye Mwung ihres gottesdinſ
rverſtatten verſprochen / auch ſie dabey zu ha
haben und wider ihre feinde zu ſchuten zuge
Sindiehande Kerala gas ſolches mig
ansgef ertigten diplomate, deffen abſchrift
hiwlefendie ehre : h — et und be re
ein eh Be: auch mit I nn bioffen
amen id erme aan fich locken Fans) keretenſie
der in je baterlande / und die aus Emden
erftof SD uaker / atten ſich bereits an andere
tter! jeben / woſelbſt fie in belibter ruhe und
(pci ry —59 — ſtem ungeſtoͤrten wolergehen
rem Weites dinſt nachgefallen abwarteten / be⸗
anck Ften fich daher zwar gegen ihre alteobrige ⸗
it vor die fo hohe gewogenheit | in untertäniche
Rn rare nichtmehr an die ihe
in hergen;tolten idoch andenen einmal
an bewiſene ſchmach und verfolgung ⸗
en vilmehr diſe neue woltat mit danck⸗
ft ten ichern und ruhigen oͤrtern / wo fie nach
ii draͤngung qufgenommen worden / als
exen fie gewonet / Liber verharren / als an die
tädte/von Wannen fie fo vilmal berjaget wor⸗
enwiderferenundunmenden. Daher man
yeut zu tag In 9 — nirgendwo Quaker /
außer vir oder f familien zu Emden / antr
— Sm übrigen haben die Que
no FUN RN tlommen / a
ne Just,
L
EN, 2. iR
füchtigern und gefehichtern mann,ale ALUbcht
mehr gefunden/der von dar in teutſchland ſich
begeben / und einen tour in die Pfaltz bey
rhiinoornemen folte / als der nicht allein gut
englifch und bolandife) ; fondern auch zur not
teutfch mit, parſrte Welcher ale er dahin
gekommen / hat er fich zu erft bey dem Chufuͤr⸗
ften melden laffen / welther vorhin villeicht von
diſen leuten was vernommen / ihn uͤberaus gern
ſehen und ſprechen mochte: (nach art hoher
ſtaͤndes perfonen / die bey dergleichen fällen
und begebenheiten viles öfters hoͤren ler nen und
erfaren wollen Laͤſſet daher Ameß vor fich brin⸗
gen/mit welchem als er aus curiofität bon ver⸗
ſchidenen dingen difcurriret / hat er ihn endlich
mit hoͤchſtem vergnügen und gutem contente-
ment abtreten laffen. Worauf Ameß / als cr
ſich von hofe weg und aus der ftadt begeben / uͤ⸗
ber lande gereifet / und felbft zwar viles vorger
nommen / nichts aber zu wercke richten Eonnen #
deromegen auch feine veile wider nach Holland
angetreten. Kurgdrauf name er Caton und
Higgins ald.gefärten mit ſich / und begabe fich a⸗
hermal indie pfaltz / ſppache nochmals heym Cur⸗
fuͤrſten ein / und verehrte ihm und Den vornem⸗
ſten Miniftern bey hofe vile tractaͤtgen / ſo von
Feinen glaubensgenoffen verfertiget worden/ e⸗
ben ale wolte er folcher geftalt eine bratwurſt
sach einer ſeyte ſpeck werfen / des Curfuͤrſten ho⸗
he gnade dadurch ſich beylegen und Damit er
fjhm zu feinem vorhaben behuͤlflich ſeyn / und —
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und Reuth eben dergleichen su beiverk
eigen
und Eurg drauf 5 als fie mit Foren in holland.
gekommen / namen fie fich vor / an eben dife Srten
zu verfuͤgen / als fie vorhin einige zu ſih genom⸗
men / die wo / ſie etwa predigen wolten / dene leu⸗
ten ihren vortrag erlaͤutem und ins teutſche das
fie nicht verſtunden / noch vederenrüberfegen ſol⸗
ten. Es iſt aber von ihnen nichts veruͤbet woden/
daß nidergeſchriben zu werden meritire Nichts
deſtoweniger waren die wenig 5 an der zal/ von
Ameßen unterrichtete Quaker an obigen orten
6 biß familien ftavcke worden. Welche als fie
fid) von tag zu tag genauer miteinander verein.
barten und zuſammen hilten / ihre privat zuſam⸗
menkuͤnffte auch unter einander anfkelleten 7 im
öffentliche kirche(welche fie gögen tempel nennen
ten)mie fich begabenmoch auch einigen fehoß und '
fteuer zu unterhaltung kirch und ſchulen herge⸗
ben wolten als haben fb wol die landes obrig⸗
keit / ale prediger felbigen ditri&ts fonderlich
aber ver Biſchof von Wormbs / diſe feuteindie
acht erklaͤret und als feinde tractiret / ſie eines
verſehens und verbrechens uͤber das andere be⸗
ſchuldiget und deßwegen vor gerichte eitiret 1
und ſo offt ihnen ihre gebür ſchatung und land⸗
ſteuer nicht gereichet worden / ſich an ihre guͤtern
bezalt gemacht / uͤnd weil ſie nicht zubezalen hate
ten / indem das capital und intereſſe höher ſich
belife / als ihr haabe und guͤter wert waren mite
genommen / was ſie gefunden / und ihnen die och⸗
ſen / ſchweine ſchafe / un was ihnen nur — |
en
Hgfiches austor men /
ehilten / daß / wo ihre feinde fie wider vor gericht \
ihen / oder mit gewalt die anlagen erzwingen
eihnen vom überblibenen was uͤberla⸗
ls fie indeffen einige jar bey folchem
uftand hingeleget und vorbey gehen laffen/ has
den fie eben ein jar vorm angegangnen teutſchen
krige / da diſe ſchmaltzgrube und guͤldene wonun⸗
en durch die mordbrenneriſche Sransofen / die
heldenmäßige fauſt zu gewinnen. und an ſich u·⸗
bringen gewont und gelernet / erbaͤnmlich zemich⸗
tetiverheeret und verwuͤſtet / aus gewiſſen urſa⸗
then / idoch von freyen ſtuͤcken / eben als ſaͤhen fie
diſe krigs flamme über ihrem haupte lodern und
hrennen / und befaretenſſich / daß diſelbe fieumd
das gantze land aufreiben moͤchte / diſe ihre wo⸗
ſen / und ihr libes heymat / hre ſet 54
md ftrohshütten / die fie vor dern ein⸗
fall mit miſtgabeln uf hoppenſtan verwaret⸗
mit dem ruͤcken angeſehen / und frı ywillig auf
fänge zeit das elendzu bauen fich ent
toorauf fie fich in das teil des Engliſchen Ame⸗
e wird / und von *
obe
| il leichter ein lande zu ruiniren / als durch eine
J
2
oben defchriben worden gewendet haben; Kol
felbft einemiden vom herrn der Snful Wilhelm
Penn fo vilfeldbau und wiſewachs angewiſen
und zugefchriben worden / daßer bey dem was ſie
auswirffen und eintragen fein genuͤgliches und.
reichlichesaustommen finden kunte: Dun ha⸗
beichfurg zuvor von IBilheim meß und etli⸗
chen feiner Collegen gemeldet / daß fie ich zu ih⸗
ven glaubens-genoffen in teutfchland erhaben:
Damit nun die maͤnner diſe ehr nicht alleine
baben möchten / als begaben ſich Keiths fran
und Foxens ſtiftochter Iſabella Fellin / und noch
eine andere Hollaͤnderin von Amſterdam nach
Hervord in Weſtphalen / daſelbſt mit der preiß⸗
und glorwuͤrdigſten ihres ungemeinen verſtan⸗
des / ungefaͤrbter froͤmmigkeit / und vortreflichen
gelehrſamkeit aller orten hoͤchſtberumten und
befanten ältiften Princeßin des Koͤnigs in Boͤ⸗
men / und Churfuͤrſtens zu Pfaltz Eliſabeth ſich
zu unterreden und ihrer veligion wegen zu cona”
feriven ; welche fuͤrwar / wo man ihre gemuͤts⸗
gaben und nicht zu beſchreibende qyalitaͤten auſ⸗
fer euferlichem geprange und ungätigem oder
mißgönftigen gluͤcke anſehen und betrachten”
will / ihres gleichen zu ihren zeiten nicht gehabt: 2°
daher noch bey der ſpaͤten nachwelt gepriſen und
gelobet zu werden / mit allem recht verdinet Bey
diſer nun wolten fie es wagẽ / ob ſieppilleicht durch
ihren vorſprach und umſonſt uͤberreichte buͤch⸗
lein / etwas fo ſich der muͤhe verlonete / zu hrer
N religion
‚son defor ung gerei
uͤn
MeNS wege wah
coff in —— ‚worden ſeyn / ei⸗
mi mit eb et fie — 5 namen
chen ſolten damit fie mit deſto
Fee erhalten / und ihr vor⸗
trag und anſinnen d defto groͤßren nwachdruck ha⸗
den moͤchte In welchem oſte xeiner weit
wonet / bedinet / ſo
ee md plumpen
deſſen er ſonſt gew
nemen moͤgen zund obs ihm wol ſonſt bey feiner
conduite gie h galte/ob er mit einer hohr ſtan⸗
desperfon und weltberuͤmten manne/ oder eis.
nein bauer jungen und reftraͤger umg Inge J ne
Heat keinen dermandern meberefpect ur;
die alle tibEofenfte reden/ufi —
wuſtedie —— ih,
Anden über die maß wolanfka ind dig —9*
ich 7 fe ehr das hei
07 rund dife Chriſt⸗ pflichten
Yy von
rigen dyendes oder um 105
— — — 5 Al
erhalten — ne
ancken — a
ens⸗
m —* Gehalte moniir
ich‘ N
nettren —32 fehreibeaerya Is, er ſonſts ge⸗
abmangarnichts von feinem
x
onet / bemerckẽ undbwes
Lichkeit blicke HRS fo brauchte er doch ind ‚mt — J
—— — ———— ———
— —
ri:
==
ne — — zer
N |
: » u: a SE!
son iderman ausgefeget und nicht beobachtet |
wuͤrden / wie hergegen / wo man den gegenwaͤrti⸗
gen zuſtand der kirchen was genauer erwegen
wolte / man vor andern zu diſer zeit ſolcher ſich zu
befleißigen haͤtte: am fuß des brifes bat er unde \
manete diſelbe / ſie möchte diß gottgefaͤllige werck
befodern und aufrichten helfen mub-übtigens/
wiefie bis daher getanyfich fernerhinbegeigen un
auffuͤren. Als nundife frauen nach hofe kamen/
und um audiengranfuchungtaren 7° hat ſie die
yrinceßin / als eine leut ſelige und uͤber die maß
geſpraͤchige Fuͤrſtin / die von gering und fihlechter
condition Und — 9—
wan er zu ihr wolte / ihn vor ſich liß / zur audientz \
gelaffen / und ſich bey ihrem einteit ſehr gnaͤe
dig eꝛwiſen / ſonderlich an dem diſcourſe Iſabel⸗
fen ſich über die maſſen ergoͤtzet / als welche ihre
ſache wegen der ihr beywonenden anmut und
liblichen ſprache mit einer ſonderbaren grace
vorgetragen hatte / und als ſie ihr anſinnen ver⸗
nommen / mit einer kurtz gefaſſet ſchicklichen
und belibten antwort abgefertiget hat als fie
auch ſo gleich Foxens brif erbrochen und durchle⸗
fee / hat fieihne eine antwort an denſelben / in ihrer
und Engeliſchen ſprach geſtellet / ſo ſie ihm uͤber⸗
bringen moͤchten / behaͤndige laſſen; ſo von folgen⸗
dem laute War Ich muß/gelibteifreund/ohjenige hertzich
An vou gantzer ſele liben / dieJ fumChriftumanfern Herru
geogachten und wert Haben ſich auch nicht allein. an ADIR
ju alanben ; ae auc) feier wegen vileS zu erdundeit/t fo
fehloffen haben. Daher mir das von demmfelbennü he
ſchrei⸗ |
hei Bee ai
| —— — bfe hie
Undnachdem ſie ſich be an — : cn |
——— in diſem bezeck le
Des unte jen / eben ſo ung! chi
eiufenvlebeten ie der hoffnung /dg
An ändern orfen: und vornemlich if
nicht mindei gelücfen winde.Jubifeigegen Ö nun
bilten fich bey und unter den Mennoniten oder
seen je wor⸗
"nnd kirch ceremonten mit ihnen uͤbereinkaͤmen
ihnen fich eimufinden bereden laſſen
a:
i 5; r
iin En
den/gar wenige ausder lauf sa
porigen jar⸗hundert fo vil zu fchaffen gemacht
in heimlichen fhlupflöchern ſolche leute auf / |
aus der fehulevoder. ſchweinſtalle / ich haͤtte ſchir
teufels neſte geſagt / David Georgens aus deß
ſen unflaͤtigen woinckel nicht aber der bruder und
heſelſchaft / wie fie diſelbe dama len nenneten der
ͤbe / oder aus einer andern dergleichen ſchwaͤr⸗
ner brut / odder Die wenigſten diſer in einigen ſtů⸗
Fen ahnlich / ſich herborgetan und mit deren laͤp⸗
Yifchen und naͤrtiſchen phantaſtereyen und
wirmftichigen grillen es hilten / und nach ſolcher
leichtfertigem und verwegnen exempel eine vil⸗
mehr euſerliche und dem ſchein nach / als taͤtliche
und warhaftige verbindung und bruͤderſchafft
anftelleten. Ausdifen nun hatten dife landſtoͤ⸗
ende Quaker einigein der roeltberufnen vorne⸗
men Holſteiniſchen ſtadt Hamburg angetrof⸗
Nbie auch zu Fridrichs ſtadt ( welches ſtaͤdt⸗
ein teils an der Eyder ligt / teilz von den Armini⸗
anern oder Remonſtranten aus Holland be⸗
wonet wird /) welche / indem ſie davor hilten / daß
jener letſaͤtze eine große verwandfehaft mit de |
ihten haͤtten / auch ſouſten in andern ’gemonheit
haben ſie ſich leicht mit ihnen vereinigen und b
"auch andere ſich befunden /ſo es ʒwar nicht mit
diſen / ſondern durchaus mit de Mennoniten hil⸗
Abache ſich zuſamen taten / der Dvaker lere
behanptetenzund nach allen vermögen ſich Ihnen
| | w
— * 9 blicken 9
uch ilfe ceremonien nicht gaͤntzlich abgeſchaf⸗ je
et / kunten in ruhe und fride / weil mans nicht bes
d ſie vor weit andere / als ſie waren
nſahe / leben und ihrem tun ongehindert ab⸗
varten. Biß vor ongefer 2 Zaren der neuer⸗
vehlte ſtadt Schultheiß zu Fridrichſtadt /damit
r doch auch was neues ſtiften / uñ ein andecken /
aß er Schultheiß geweſe / hinterlaße moͤchte die a |
er Quaker ongekraͤnkten ruheſtand zu verunzus |
igen / uñ ihnen dilzu ſchaffen zu geben, verdruͤß⸗
chkeiten zu verurſachen / und nicht geringe gefar
ber den hals zu zihen angefangen hat. Welches
ls es denen zu Amſterdam wonenden Remon-
tranten / und unter andern ihrem vor tveflich br
edten Prediger und berümten Profeſſori Phi⸗
pp Limbork zu ohren kommen / haben fiedassfo
tan gegen ihre glaubensgenoſſen vorgenom̃en/
it im beſten vermercket / daher / damit ſie ſo wol
‚we religionsverwandte von fern rer bedraͤn⸗
ung befreyen / als auch den guten namen / ſo ihre
ligion biß daher gehabt / unangetaſtet und un⸗
ekraͤncket beybehaltenmöchten / die obrigkeit
lbſt auch auf ihren guten namen bedacht zu ſein
iũert / und den æſtim ſo man bißdaher von ihr
smachtralstäten ſie andere der religion wegen
u beybehalte daß fie fich aber geändert’
— und
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und waͤren recht blutdurſtige und grauſam
ſeute worden / von ſich abzukeren vermanet / vor
die biß her ihnen vergoͤnnete freyheit weiter in⸗
tercediret / und dahin es gebracht daß man ſie
mit dergleichen hedraͤngung verſchonet / und
rauhe mit ihnen ferner zu verfahren unterlaſſen
hat..Zudifenleuten har ſich nun Fox aus Hol⸗
kand durch die zwiſchen de Emſe und Weſer li⸗
gende Länder zu fuſſe begeben / mehr mit feinem
freunden eine heilige unterredung anzuſtellen
und ſich mit ihnen zuergotzen / als bey andern ei⸗
nigen nutzen zu fehaffenvoder was / ſo den weg
belonte / zu bewercfftelligen. Ja die ſch bereite
benamet / und von ihren glaubensgenofjenTbug
religion befand zu machen gefehicket worden
avancirten weiter/ täten einen rour in hihfek
Pommern / ins koͤnigliche Preuſſen / und reiſeter
gar biß an die Oſt⸗See / da ſie zu Dantzig unt
anderneinige / ſo noch ein reſt von ad
*
Schwaͤrm ern ſein mochte / wie auch gar rvenige
Mennoniten antrafen (leute die gicht zu um
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3 —
ſchwingen und mit der hand verdinen kunten
womit fie ſich ernehren und ausbringen wolten
die es mit ihrer lehre und ceremonien hilten
ihren eingeblaßnen irrlehre gehoͤre gaben / m
ihrem erteileten rat Fünfftig nachzuleben beit
i
ha ſthan woilen Difehattenvon dereitan Di
rigkeit⸗
alten kirchlehrer geweſen / wie auch daß neuere
und noch zu unſern zeiten lebende gelehrte maͤn⸗
ner mit einſtimmeten; diſe gnade haͤtten vor
langen zeiten vile Könige und Fuͤrſten ih⸗
zen untertanen widerfaren laffen / und das
freye exereitium ihres Hlaubens ihnen on⸗
gehindert gegoͤnnet 2 deßhalb von frommen
JD—— 4
gelchis.
Di
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\ —9— 24
nemlich diſer war: Billich ſeye es / daß Könige
Fuͤrſten und andere Obrigkeiten allen und iden
ihrer untertanen diereligions-Fleyheit verſtat⸗
teten / und fie ongeſtoͤret ihres Gottesdinſts m
ihren verſamlungen abwarten liſſen. Drauff
igle er/ das diſes Die meynung der väter und
- weder heſen noch buchftabiren Eunte fein lebta
— 7
gelehrten und wackern maͤnnern biß an bimmeh
erhaben und bey der ſpaͤten nachwelt immer⸗
hin würden gerümet werdensfügte hinzu ſchoͤne
und nachdenckliche Sentenzen, die er aus den
beiten Profan- Scribenten zuſammen getra gen
und excerpiret / ſo teils aus der geichifchen / la⸗
teinifchen / frantzoͤſiſchen und andern ſprachen
mit zirlichen worten uͤberſetzet und an ortund
ſtelle / wo es ſich ſchickte / mit exe mpeln und be⸗
weißtuͤmern / ſo aus der hiſtori hergeleitet / aler⸗
portreflichſt außgeſchmuͤcket So dan war diſer
briff nicht in eines eingelen manns namen geg
ftellet / fondern er fehine viler / entweder Vom
groffen Commune, gder garder gangen Qua⸗
keriſchen Kirche anrede und erinnerung zu res
præſentiren und vorftellig zu machen. Und den⸗
noch warunter diſem laugen und. groffen brife
des eingige Foyens name unterzeichnet zulefenz.
ohne eingige bemerckung un bezeichnung andes
ver perfonen / oder Daß andere dran teil hatten
pder Daß er kraft ihrer autoritaͤt gefchribe wor⸗
den / eben als wolte der ehrliche Fox / ein man der
Fein buch / auſſer etliche wenige gemeine Engli⸗
ſche/ geſehen und der groͤſte ignorant von de |
welt war / Davor gehalten und angeſehen ſeyn /
als haͤtte er diſen momentõs und pondere
ſen brif/ in welchem ſo tife weißheit ſt eck cte/m ie
fo groſſem fleiß und bedächtiger behutfamfeit
elaborivet/verfertiget und auffgefeßet/ a lg waͤ⸗
ve er der Mann / der alle diſe bücher taͤglich
durch⸗
it mie loͤf * ni 4 wäre doch
‚nigftens dergeſtalt von der gangen commu-
e uni ——— Duaken nivergefehriben
vorden / daß fieenfelbendem urseilderieinfalt
ſelbſt / ja des. groͤſten Ampliciſten unterwerfen f
ſo I erſt por gültig: und Eräfftig.angefehen
hätte, wann eadem ehrwuͤrdigen Foren durch
‚fein anfehen und welt beruffnen namen ihn zu
Ve und befrärftigen gefallen und beli⸗
et haͤtte. Iſt daher. wölnie.ein fo armen
pr irgend wo zu findem den der libe ehr⸗
geitz nicht dan und wan plagen ſolte; ja daß biß⸗
weilen ſolche ehre und guter nachrum am aller⸗
meiſten von denen affectiret werde / die ſich ſtel⸗
len / als macheten fie keinen eftar davon, ja gar
andere bereden wollen / daß ſie nichts drauff ge⸗
ben / und ſolche vanitäten in Den wind ſchlagen
ſolten / ja ſich gar dadurch / als einem merckmal
ihrer veligion / als die an ſolchem huͤlſichten /
windvollen und praaleriſchen weltpomp keinen
gefallen truͤgen / erkant und von andern untere
fehiden werden wollen. Dem feyaber wie ihm
wolle / fo bat doch der König. den beiff niche
mit ungnädigen augen angefehen, fich aber defe
fen inhalt noch mehr gefallen laffen. ‚inter
mal er durch fein anfehen und koͤnigliche hulde
esdahin vermittelt / daß fie difelbe zu druͤcken
und harte mitzunehmen eine weile aus der acht
liſſen Hingegen haben fie nicht lange drauf nur
DI heftigen anfie geſetzt und aufs neue fische
5 ge mit
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——— a ee ie ih — —
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ge mit ihnen zu verfare angefangen. Daher or”
bewogen wordenzeinen andernbrifan den Ko⸗ ir
nig aufzuſetzen / und ihn allervemüthigftzuers
fa /und unberſchaͤmpt / eben als wen er nicht
ben ſich ſelber geweſen / aufgefuͤret / daß es ihm
gar gleich gegolten / ob er unwarheiten heraus⸗
ſtreichen / oder was lobwuͤrdig tadeln und mit
hurchnehmen /kurtz/ linck recht / oder recht linck
heiſſen ſolte. Daher er auch vom Koͤnig um?
Znadig angefehen und übel aufgenommen wor⸗ h
de / und ihn / daß er den Rath ſolches harte begin⸗
Herreritiweder einzuſtellen / oder zu mildern durch
ſein anſehen vermoͤgen ſollen / durchaus nicht zu
difponivenvermochtt Um des willen auch noch
wacker einzihen und bepflücken. Daß 's ihnen."
über nicht garden garaus machenzoder fie ausm
fer die arme greiffen / und vornemlich bon den
Duakern aus Holland / her / welche an vermo⸗
| | gen
a 77%, 9
und haußlicher n * ivfft men D
yet Binden J———
ergehe/ ſo —
is teut utſchiand ERBE RENNER ,
| A Nah ve fich —— in
land hervorgetan / und noch biß auf dife |
am gar vilen orten teutſchlandes ſich befinden |
und aufhalten / mit herzuſetze und einruͤcke / de⸗
\ ter leine meine ich / welche man Pietiſten nem
net / die vile vor ſolche anſehen / als naͤmen ſie von
den Quakern und Enthuſiaſten ihren ur⸗
tg / und breiteten von neuem deren lehre
Aus’ die / nachdem man fie vor difem ausge⸗
bannetzund vertriben / ſich widerum hervor
welchen leuten idoch furwar vile/ auch die von
re runs blicken laffemundan tag
legen / daß fieesmerinon hören fagen und vers
" —* — als ob ſichs in der tat fo zugetragen / er⸗
farẽ haben Und wil ich zwar bey difererzeblung
nicht alles herſetzen / vil weniger mich weitlaͤuff⸗
tig dabey aufhalten; ſondern nur die v
ſtuͤcke kuͤrzlich durchnemen. Sintemal / nach⸗
dem unter ſo vilen Chriſten ſo wol an andern
orten / als auch in teutſchlande / die ſich vor des
ſeligen Lutheri ſchuͤler ausgeben / und ſich ruͤ⸗
wen daß ſie bey feiner lehre ble ben und in feine
ſehapfen ſeciendie meiſte zwanꝛ eine groſſe
x . N N
—2 8
BR > . >
. - F 1}
ind von neuem einfehleichenwolten. Bon
Rz)
imd Heiß gegen folde Religion bejeigeteny
nichts deftomeniger in grober unwiſſenheit und
unertraͤglichem aberglauben lebeten; und dar⸗
bey nur einige kirchen⸗gebraͤuche und aͤuſerliche
ceremonien beobachteten; im uͤbrigen aber
um die ware religion fich wenig bekuͤmmerten /
und. mit der froͤmmigkeit und. heiligkeit nichts
enig zu fehaffen haben wolten; man
auf ales dergleichen wefen nicht etwa von
weiten mercfte oder zuvor ſahe; fondern allen
fo indie angen leuchtete / daß man es mit augen
fehen und handen taften kunte / aller orten auch
fo im ſchwange ginge daß eine gewonheit drang ;
worden / und es mit lebendigen exempeln alzu
traurig belegen kunte; als namen ſich einige
gelerte und erfarne maͤnner / die es mit Gott
und ihrem nechſten auffrichtig meineten / vor /
daß ein ieder mit höchftemfleiß und ſorgfalt di⸗
fen unweſen und kirch verderben / fo ſich durch
alle ſtaͤnde von tag zu tag mehr verbreitete und
uͤber hand nam / moͤglichſt ſteuren und es abzu⸗
ſtellen; ja es aus dem mittel zu raͤumen bewmuͤht
ſeyn wolte. Unter diſen taͤte ſich zu erſt in Her⸗
tzogtum Mecklenburg zu Roſtock Theophi⸗
lus Großgebauer hervor / der bey der daſelb⸗
ſtigen lutheriſchen kirche Diaconus war/ ale
welcher in verſchidenen teutſch heraus gegebnen
predigten dergleichen verſehen und uͤbelſtand
an feinen lutheranern ſtaffete / und abgeſtellet
wiſſen wolte / zugleich auch vom ſtreit / der zwi⸗
ſchen den lutheranern al in =
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RER DR, —*
ckel vom Iben Dal ve ren wid? bi
den und gelinde raiföndtre , undfeine meynung _
nebſt anc Are und gruͤnden mit
beyfügeter ein mann der zur eintracht und fride /
uͤber welchen umer einerleh glaubensgenoſſen
nichts nuͤtzlicher und heilſamers geſtifftet wer⸗
den kan / ſo auch wan er bIoß genenmetnvird?
einem liblich und angeien fälle / über. die maß
groſſen luſten bezeigete 7 und folchen auff alte
weiſe zu befoͤrdern ſuchte. Er hat aber wenig
danck damit verdinet / jn diſe ſeine arbeit und be⸗
muͤhung iſt ihm nit unbelonet bliben; ſintemal
er viler gemuͤter wider ſich aufreitzte und verbite
—* ſich auch nicht geringe verdruͤßlichkeiten
nd ſchmaͤhungen zuzoge und auf den hals lude /
wecches er doch alles mit beſtand und groſſer ge⸗
dult ertruge / und über ſich gehen liß/ Auf wel⸗
ben Heinr ich Muͤller ——— en der
ſtadt und eademi der Heil, Schrifft Dos
—* —— groſſer Gottes furcht |
froͤmmigkeit: welcher etwa 5 oder 6 jare nad
% . t ob zgebauern feine laubenagenofineböaueh
ſolchen v ſehens und unweſens/ unge te⸗
‚wer ſi tten/ u andrer bey der rel gion einge⸗
lichner mißbraͤuche wegen ke |
| ——— ſonderlich in einev-tenf geſtelle⸗
| tenfehrff cate «dam bie jenige / ſo eb ang —*
‚die arſehen und durchleſen —— er bie.
Chrifft ſtelle ſo in der I an die Corin⸗
We XI,3. TER iſt Cool r
Bat Prof-lermhliafbewanrm an on |
— mes Bun,
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e wegen ihm einige ſeiner Coſſeten vil zu ſchaf⸗
fen gegeben und ſie uͤbel gedeutet haben / wider
gewiſſer prediger zu Hamburg ( welcher \ürle |
au ar, TER
ben und verſchaͤndet) eroͤrterte / unter andern
ſagte: daß heut zu tage die chriſten nicht minder
ihre ſtumme doͤtzen haͤtten / welhen ſie nachhin⸗ |
gen zu welchen fie fich alles verſaͤhen / im uͤbrigen
aber die wäre religion geringiachteten / und die
rechtſchafne Gottesfurcht und bruder lihe aus⸗
ſetzeten / und ſolche waͤren / die Gange Tauf⸗
ſtein / Beichtſtul und Altar. Welcher wor⸗
J
ihnöffentlich difpurirerund feindſelig mit ihm
— —— |
hergebrachten namen auf alle weiß zu verun⸗
Klimpfen und zu ſchmaͤhen geſuchet Und als ebẽ
zu der zeit der Quaker nam Allee orten bekant
worden / fo zumal beym rohen haufen und wil⸗
den poͤfel / der alles glaubt / und micht fragt/ ode
war / oder nicht / ſehr verdächtig und verhaſt wa⸗
re / auch vile gefar oͤffters nach ſieh zeugt / iſt ein
befchadet der farhveben micht muß genennet we⸗
den) der eben ſo gelehrt und berümt icht war "|
doch von ſich was hilte / und fonftivan'zini® |
beredter zunge / aber dabey etwas unbed
chet / ihm gleichſam nel —
rn it
folte " eflentbalben Mike
| J idoch Ionen weck nich
ae unge
hryot ni
nenfolchenswieihnfeinewiderfacher.abgernalet,
Kuncchaen meiden. Welches er ——
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N en ren f —* ger war beyde von
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aroffeim Fleiß und aufrichtigen imtadel. con
te un unftrafbatem umgang im gemeinen leben?
daß man fie vor hochgelarte und gottsfuͤrchtige
manner wol paſſiren/ ihnen auch zutrauen inf
terdaß fie folches nit etwa menſchen zu libe oder
von denſelben groß gelobet zu werden vornemen
Polten. Diſe bearbeiteten ſich nach allen kaͤften/
fo wol in oͤffentlichen predigten / als auch privat
unterredungen und hanslichen uͤbungen / dahin’
Wie ſie die boſe / in den hertzen ihrer liben gemeine
den tif eingeſeſſne laſter / mißbraͤuche und de
ble gewdonbeiterabftellenun.gar bertil gen moͤch⸗
ten, Undfinge Spener diſes wercke vornemlich
von diſen ſtuͤcken an / ſo den leuten in Die euſerli⸗
be finne filen- Weil duch dasLuteztum dem ihm
Yonfe ſo verhaſten Pabſium noch in einigen ſtůs
Eon wegen der laͤcherlichen naͤrriſchen und vecht
hehdaiſchen deremonien und kirchgebraͤuthe⸗
worin nicht allein keine heyligkeit beſtehet ſon⸗
dern durch aus Gott fein gefaͤlliger dinſt bezeiget
wirb /gar gleich / und esihm nach zu tun ſchine/
ats um eyempel / da in den kirchen und oͤffentli⸗
"hen gotteshaͤuſern ein ſo groſſer apparat und
kirchengirat von gemaͤlden und ſchildereyen/ or⸗
geln altaͤren / priſterroͤckẽ / chorhemdern ec anu⸗
trefen. ze, Darauf ſchritte er auf andere ſtuͤcke/
welche die menſchẽ bloß nach dem gebrauch dm
Augang iu achten pflegen; und richtete dadurch
in kurher zeit ſo vil aus / daß nieht. wenige aus
dem geweinen haufen / nicht allein den 2
“3 racht
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a blibe; fondern ehe
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nt end» wandcis, ich befli
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nis undan 9 fen / daß fi nicht
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Finnen und grübten beſtehen / mer aufdie <ache-
der gehötenvatsi
or ändern bemuhet fein folte daß, na hdein
‚maı a et on — welcher va ats
‚eben nicht beſtehe 4 ty
erkandt) ſolchen durch. die
/und zu Ausübung und be>
lag dl bespflichtei
J rd wolte.
Te an kfurt nach
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td aufmerkſam und fee
dijen J er ſð etwa nur iu. dilputarn..
nen undi nötigen Fragen Yelegenheit 9 Ko
der/ ſo bon keinem miomentjin unnotigemnache
m gemeinen leben. einigen I
haben /ausſeten und Das ju beiver ea |
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Sleß deman Ehurfürftl. hofe zur Ober
hofpraͤ⸗
dicatur und general Superintendus beruffen /
woſelbſt als viles zu verbeſſern und abzuſtellen
war welheseben durch gelindes derfaren
kuͤnſtliche fehmeicheleyen und Su a N {
nichtabtun noch erhalten liß/ fondernernft und
ſtrenge ſchaͤrffe dabey gebrauchet werden muſte;
hizu ſich aber eben Der männer zu der zeit ſoil
nicht fanden / daß man Die wat haben und Eigen
Eönnnen 7 welche man gewolt/ ale /ſchickte fich
Spener / als ein recht gottesfuͤrchtiger und von
hertzen frommer mañ recht wol dazu Indeſſen
uͤſſen fich einige Studiofi auf der Univerhitäf
Leipzig betretenzdie im predigampt dermaleins
der kirchen nutzen ſchaffen ſolten (deren aufaͤnos
nicht mehr alga waren die fich nach allen kraͤf⸗
ten dahin bemuͤheten / ihren verſtand hirinen vor
andern zu uͤben / und ſtatt fie die zeit durch / ſo lang
fie auf Univerfitäten bleiben folten/ was anders
vorgenommen / beſchloſſen fie himit vornemlich
ihre ſtunde zu paſuren / damit / wo ſie dergleichen
gelernet und ſich angewaͤne / ihren zuhoͤrern und
anbertrauten gemeinden dermaleins eben der⸗
gleichen beybringen und ſie dazu ermuntern und
anfriſche koͤnten /ʒu dem ende fie tägl. ihre haͤu⸗
‚ Kehe zufarnenkünfte und privat collegia anftele
leten und begingen in und bey welchen fit nicht
allein aus H.f&aift,fondein vornemlich aus Den
grundterte und original ſprachen derſelbẽ N
ter ordnting einer oder mererer ſchrifiſtellen wa⸗
| ven
—
| ey eten / und auf
h faͤlle im menſchlichen leben applici=
und andern nutzungen mehr anwer
eder nach ſeinem vermoͤgen / gewiſſen
tung: bieer hivon hatteyfoy daß fie insge⸗
geſetz und regul / ſo ſie in folgenden
——— dem
— mail man den grundtert
a. en rklaͤren und, zu mancher⸗
liciren wolte / allen zu.
gelöbten Dren en sad
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de / ſo Franckens ſtuben purſch und guter be⸗
kandter war / beyde gelehrte und beredte Magi⸗
ſters / ſih befanden. Dahero ſich diſe Collegia⸗
weil auch buͤrger und weiber mit hinein gingen/
täglich mereten / DA idoch einige Theologi und
Prediger iderzeit mit dabey waren die auffſa⸗
hen daß altes ehrlich uud ordentlich‘ zugeben
möchterauch fonften Daß dire&torium füreten.
Wie es aber bey dergleichen verfamlungen und
angeftelten ufammenkünfften merenteils herz
zugehen pflegt/ fo waren einige mit Der zeit
die collegia zu befuchen fo verpicht und begirigr
daß nicht wenige frudenten nicht Lange hernach
Feinele&tiones publicas meht anhoͤren / die di-⸗
dre philoſophiſche eollegia wenig mer befucheter
sile aus den gemeinen leuten in der Eirchen ſich
‚fpurationes, fooffentl.sals haͤußliche / undan-
v
nicht mehr ſo fleißig einſtelleten / andere ſie gar
gering ſchaͤtzeten und verachteten / das H Abend⸗
maldaherfelte od doch langſam genung gebrau⸗
cheten / andere eben ſo notwendig und hoch nicht
u
achtetenvdaß fie nieht folten diſe zufamenkünfte
höher gefthäget und mer seftimitet haben. ZBels
‚ches merenteils ftubiofi don ſ chlechter conduite |
un geringer capacitaͤt w aren / die wenig verſtand
hatten / und halbgelehrt waren/bie endlich noch
de dem vohen und dumen haufen vor gelen
affıbenyodet aus welchen mit der zeit noch wot
mag werden koͤnnen / nur 160 aber eine in der eyl
aufgerafte erudition( wis bey DENE
No | er
* Ama ec dat N, 9
ind lande garvilegibet; der
je mann abet / und vornemlich die weiber /
me und under Endige leute Dieses mochten
feiche zufamenfünfte angeftelletwerben/ von
ind wo ſie wolten/machten mit / und fande
endaben eins bildeten * aber zu⸗
chen ſeyn daß ſie mit diſen leuten
och weil ſie fich hnen nicht viderſet⸗
di efprache ıda fich doch nicht fchwei«
gen iß 7. ſe oͤpffte man diſes maulhaͤngen und
— wegen nicht geringen verdacht von
ihnen/ argwoonete endlich gat / ſie muͤſte gleicher⸗
maffen zu ſolchen extremitaͤten beliben haben/ N
und gefallen dran tragen. Darauff fie andere
Student it Buͤrger / Doetores, Profeflores,
und Paftores, erftlichzu neiden anfingen/ fo
dan fiegar haffefenweiter deuteten fie! ergleis
ehen eollegia ungütigy und namen ſie übel dur /
ſchmaͤleten fo fort drauf / und namen ſie weidlich
mit durch / biß mã huen endlich diſe ollegia ein⸗
zuſtellen und gar aufztheben/bedeure up. Wel⸗
bes verfaren iedoch von ſo geoffem nachdruck
4 war, Denie nr ſte diſelbe aufeinderen en
@ 3— 3
et fein. Und ob mol einige vondenobe
agiftrisund anfangernnichtdavor"
einige than! bhättenzund mit ihnen es
ilten / iedo
gleich au nosbe fen, nein unbUrg
privat zuſamenkuͤn ſten ben gemeinen mann ans
ders.ünferrichten / noch demfelben fonft mas
vorzubringen geſtatten ſolten Jin Deauftolgens |
* en
u E — — —
Ber — — — — nn — — Po — —
J
Y ck | — 4 ber be —
‚vor — —— ſelb⸗
um ‚Academicum zu Leip⸗
ber/
J in 2 einigen nie furchteinjageter
einmuͤtig w den / alle dergleichen
Miete zufamenkünfte unterliffen /
er zu halten ſich nicht getraue⸗
ji a mg Beine * dige oe f — * Furitere
— mißguͤnſtige neidiſche
e w widerf an dinge überd
jen möchteyfalte: Haar noch fo ſehr an
wuͤßen und nicht geringe gefar fich aufden na⸗
Een loden Uber daß mochten noch andere gerne
—
34 ſehen
jeichen colegia gaͤnte
ſo ſich dawider ſetzen
glich b angenonien werden folten.
iu — gegenteil aus einem unbewegli⸗
fin und underänderlichen beſtaͤndig⸗
ch a u a wi eine aa ap an
eund verbit⸗
lichkeiten fich verſehen
I ftbeifelich dartaten / daß ſie durchaus des Seeli⸗
fihen’daßdieart/auf fülche eih Däuliche To
ſammenkuͤnfte und conventicula anzuftellen z
wobey ſich alerhand forten leuterbürger/ mäp
fo wol als weiber zeinftelln Dürftenzuni
dem andern Unterrichten / / ermangen exb,
moͤchte/ fernerhin bey den teuteüblich Sleiben. Ir
zu erftreden. Dife
gaͤngig / oder doch
* *
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gen und harte reden / indem ſie fo wor mündeale: -
E ; — a
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gen &utheri( den ihre rwiderfacher fletsimmune ·
de hatten / und auf feinerals eines vom himmel
RD Gott gegebnen Roͤſtzeugs lere ſich berifen/
and andrer Luteraner ler und bekaͤnniß anna
men / und ſich zu ſolcher bekenneten / und fücheten
1 Weiter nichts als daß / was die artund vortrag
anyeichet / eifige haupt⸗grtikel ynd grundleren
9 is | dem⸗
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u zu Difenfachen an
fen aufniunfern, anfüren/ und Horbereiten
ce DI Le en
een natwsehdigkeiten wenig beFütent / |
auch Ihe. leben Danach nicht anzuftellen? ja ach⸗
teten fiche Don eine ſhande wan fie ſich 9 leicht
brigen
nur / wie ſie dasjenige / wo ſie angefuͤret wWor⸗
voorg gefuͤrten wandels vergeffen / ſonde
ir dir
ern und march
ſchrey⸗
In
ihre
13) Fe von nn y | 4ır | | n
v wenige) ra ha un
mal ei Kan. —— be
vönfchtersund angenemers false ht —
2 a rallen ungeacht ſhhelben ihnen ihre wi⸗
— irtuͤmer
endenf ebenallepauten binu- ja ſie
chwaͤrmereyen und irlehren auf
‚öffentl lich ) neanbeln vor / und toideufegten. folche
Un —— uf den catedern in beyſein
a Unser der kirchen vorm gemeinen
em es iko anfingen wolfeylex
bolgkesdie von freu,
‚ugebenvalsinan auf ſo ſcharffe manir auf fie
9 2 mit ihnen verfure / ja gar dahin end⸗
erfilen / daß fie von allem vornemẽ unguͤtig
ten / und ſich die aͤrgſte concepte was das
Doch muͤſten vor —36— leute ſeyn bon ih⸗
en macheten Und damit man Die fecte gena
7.3)
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erkennen / und ihregrumdeirtüned
efto beffer eis
nemen / auch warnen möchterwwiearge fie waͤ⸗
ke ud man ML Inlenden Aaien der Pieti⸗
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xen / und wie vil boͤſes und ung rühofie iften kon ⸗
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Die Pletät die muß vorand im hergen niften.
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Der baut auch zehnmal mer/alg mol geſcze wort /
Noſe aihenſchoh/ie amt auch pi und der
und damt man Dife leute, mitgeroiffen charas
n und formuln begeichnet/dabey gleich erfena
zen mochte / hat man fie erleuchtete Puritanerz ,
atharer genehietralswanfieihternicht mächs /⸗
aus einem übermachten hochmut undintos
„bringen Eönten / da fie nur den ſchalk heimlich
bergenund ihren lehrgift meifterlichbemänteln
koͤnten / ſo ſich doch mit der zeit weiſen / und ehe
mans meinet / heꝛhor tun wuͤrde / ſonſten auch im
euſerlichen leben in allen ihrem tun nur fo ſtelle⸗
brigen abenbey ihren heimlichenconventiculn . _
und verborgenen ſchlupfwinckeln diegräßglich
ſte buͤberey triben und ſich mit den fchändliche
ſten laſtern befudelten.Und diſes war der gemei⸗
ne wan / den man von diſen leuten geſchoͤpfet / dis
ſes ruͤckte ihn iderman vor / mit dergleichen na⸗
men ſpottete ihrer / wer nur wolte / ſie wären leu⸗
te / ſo die alte Enthuſiaſterey wider aufwarmen
und unter chriſten wider: einfuͤren / oder
wenigſtens einen neuen fanaticiſmum ſtiften /
wolten / ſie wären Quaker / die durehgangigder«
ſelben lere / uͤber welche nichts Fegerhafter ar
u | —— er⸗
ten und den leuten die augen verkleiftertenimüs
Duaker; Eegeren lerfüge und kirchen md
gen beftunden: Welches fich klar aus eine
von Spenern teutfch geftellten buͤchlein / in wel⸗
chem er fich verteidigtezund den verdachtidahee |
mit der Quackerey und Enthuftafterey michts
zu ſchafen haͤtte / von fich ableinet / ſchlißen läffer
Den indem er die grumdfägederDuakeranfinett
recitiret er ſie dergeſtalt / daß einer / dem Die lere
der Quaker bekandt / ſo bald ers nur lißet / leichte
(es ſey ſonſt ferne / daß ich des mañes guten laͤu⸗
mund und ehre kraͤncken ſolte) ſihet / daß er der
Quaker eigentliche meynungen nicht einmalin⸗
ne habe / noch berſtehe. Und hat man diſer leute/
ſo man mit ſo erenruͤrigen und verfaͤnglichen
namen belegt / unternomne haͤndel ſo ſcharf mit⸗ —
genommen und abgeſtraffet / daß man denen
Churfuͤrſtlichen Alumnis, wo ſie ſolcher verfüa
riſchen leute ſich nicht entſchlagen / und deren le⸗
re meyden wuͤrden / die Ripendia zu nemen ges
draͤuet / andern bedeutet / daß ſie fichFeine hofe
nung zu machen / daß ſie befodert werden wͤr⸗
den / einige in aͤmptern ſtehende Männer bat
man gar ihrer dinſte entſetzet andere gar von
denen orten / da fie ſich enthilten / weggejaget; d⸗⸗
her ſich ſolche groͤßten theils ins C uͤrbranden⸗
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is ıd n leuten aleihve güter
: gargane Länder zu wuͤſtenehen gemacht, und.
it feuer und ſchwerdt verhee vet ‚werden Josh
{bach nach ABingt —— —
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\ Ss — Kan bnen zur
e hergeneinzuflößen und einzuprägen / wie |
er fich gangtich entfehle en/bemühet war/ und, oa
ordern ap andeeden en frbep peu
ae
Sprechen und ehrenkraͤnckung von ihnen duale
den muͤſſen / eben als braͤchte ex. die hoͤchſt⸗ ver⸗
haßt und ſehr verdaͤchtige leren derEntuſiaſtey
und Quaker mit / und wolte deren gemonbeit
und gebraͤuche hir einfuͤre. Nun lafferjich nicht
mit worten ausdruͤcken / wie ſer diſe ſchmaͤhung
engrosfiret worden / nachdem Horbe unter ſei⸗
ne catechiſmusſchuͤlern ein kleines buͤchlein ſo er
nicht / ſondern jemand anders verfertiget / einige
fragſtuͤcke / wie man junge leute in der. chriſt⸗
chen lere unterweiſen folle/in fich faßende/ / aus⸗
theilen laffen. Deñ als der eine an anſehen deuen
übrigen uͤberlegne unter denen ampts⸗bruͤdern⸗
fo mit Horben angebunden (es thut eben nicht
not / daß man den man nenne / den fein nam ja
in aller welt bekant in den gedancken ſtunde
daß das buͤchlein ein Pietiſte aufgeſetzet vere
ſchaffete er. fo gleich + daß es / als ein buch/ fo
voller ketzereyen und ſchwaͤrmereyen / von der
Obrigkeit confifeiret wurde/und malete Hor⸗
bium mit feinen ausgekräufelten wortblumen
undsoratorifchen —530 ben ſeiner gemeinde
als einen ſchwaͤrmer / Quaker / und weiß nicht
wie ? als einen folchen/den man aus der ſtadt
jage und nicht eine ſtunde mer leiden müfte, Und
wie fich eine fache leichte ausbreiten / gar ſchwer
aber den leuten wider aus den maͤulern bringen
und vertuſchen laͤſſet / auch nichts leichters auf⸗
‚gefangen und weit und breit ausgetragen wird/
als wo etwa ein übles geruchte uñ erlognes muͤr
keinszumal von vorgeſetzten und ger
r
brich
allein
oder nicht/) nicht wenige / welche den handelnicht
unterſuchen und ausforſchen kunten 7 iedoch ſich
dabeh eines nicht geringen unglüfg das auch fie
betreffen möchte, beſorgeten vermuteten / daß es
don einem / der diſes laͤngſtens nach feinem
ſcharfſinnigen verftande würde Ausfündig ges
macht haben / und auf den fie ſonſt ehr viel hil⸗
ten / auch ihm zutzauete / daß er ihm nicht unrecht /
hate, feinen urſprung hätte? ein noch andrer
haufe/der von vergrolter bitterkäit und mißgunft
eingenom̃en / des ſchmaͤhens und läfteng gewoh⸗
net / lacheten ihn aller orten aus/und kraͤnkten ſei⸗
nen ehrlichen nahmen/ ta ſteten ihn mit den erſiñ⸗
lichften ſchmaͤhworten any ja verfolgeten ihn auf
alle weiſe / daß wo fich feiner nicht etliche ihm noch
geneigte ehrliche u, auftichtige mänet angenome
men und Ihn geſchuͤtzet — /ihm es gewiß vr
4 ang Ife
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® Siefem Hisigen verfahren und unbedächtigen wů⸗
Ri ten das leben würde gegolten haben. Dero⸗
halben als Horbius ſahe / daß alle feine geſchoͤpf⸗
te hufnungy fein angefangnes werck auszufuͤh⸗
ren / in brunnen gefallen’ wie auch / daß neidiſche
| | | und-übel affectionirte leute ihm fich von tag zu
J lag mehr widerſetzten und Das nichts als gefahr
Ft und verfolgung auf ihn warteten / hat er fich liber
"feines predigtampts begeben, und aus der ſtadt
Herfügen wollen / und mehr durd) nachgeben.als
widerſtreben ihre verbitterte und harte gemuͤther
beſnfftigen und zu ruhe ftellen wollen. Wiwol
man auch nach der hand einander verdrießlich
ib zu fallen nicht nachgelaffen bat, Sintemalals
| aufer diefen zweyen Amptsbruͤdern / die übrige
inggefamt 8 mit Horbio gehalten, ereigneten
fich von der Zeit. an unabläffige mißverftandnifz
fe und zwiſtigkeiten / ſo / daß ſie in Predigten ein⸗
ander aufs heftigſte durchnamen/ onzehliche
94 ſchriften wider einander ſtelleten / und viele brife
| unter die Leute gegen einander ausflihen liſſen /
\ wodurch fieiederman zu erkennen gaben / wie es
| 2 ihnen an einer fertigen beredfamteit und behen«
Di den fehreibesart nicht fehle ja endlich glaubeten /
| daß der gewonnen hättes welcher zuletzt geſchri⸗
ben / oder wider den andern was vorgenommen
| hätte. Biß endlich auf vermitteln und anftif-
{ ten des gerichts Der 1oo. Männer und Magie
N! ſtrats oder obrigkeitlichen gemalt (dem beften
J lel wodurch man uneinige vertragen / und den
zwiſti⸗
——
zwiſtigkelten ein ende machen Fan) Die fach bahip
gedihen / daß man allem gefaſſten gꝛol / widerwil⸗
len un uneinigkeit / ſo wol in worten / als ſchriften /
gute nacht gegeben / und alles was bißhero paſſi
ret in —— und einander
verzihen hat / GOtt gebe daß es nur lange waͤh⸗
ren moͤge! Im uͤbrigen iſt nicht zu beſchreiben /
wie viele kleine wechſel⸗ſchrifften indeſſen Durch
gang: Teutſchland / wo Lutheraner wohnen /
heraus gekommen / nicht zwar in Lateini⸗
ſcher / gar wenige ausgenommen: ſondern in
jeiuſcher ſpra che eben als wann der gantze ſtreit·
handel / den ſo viele gefehrte maͤnner nicht beyle⸗
gen und zu ende bringen mögen, anitzo zu beurtei⸗
len uͤherlaſſen wuͤrde / nicht etwa ihres gleichen
verſtaͤndigen maͤnnern; Kruse dem rohen
aͤr
tollen haufen / ja ‚den allerelen 94 tropfen
und ungeſchikteſten Leuten: da doch diejenige /
fo auffolcheart gegeneinander ſchriben / nicht gez
wohnt find z etwa u warten / biß jene Diefelbe er⸗
kandt; als die ſie ſonſt verachten, gegen ſich ge⸗
ringe ſchaͤtzen ja nicht einmal gern moͤgen nen⸗
nen hoͤren. Indeſſen iſt mit ſtilſchweigen nicht
zu uͤbergehen / daß die an andern orten ſich auf⸗
haltende Obaker / ſo ihre vorteile genau bemerke⸗
ten / und auf ihr intereſſe gute achtung gaben /
nichts unterlaſſen; fü bey dieſer zerruͤttung und
fonderung dieſer leute ihnen einige avantage ge⸗
ben, und zu ihrem vorteil ausfchlagen möchte,
Wenigſtens ift gewiß / daß fie von der zeit an ſich
Han 2 einige
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(740) RE |
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j Änige hufnung gemacht und nicht wenig gefreie _
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ni ſie etroa zu genauerer ergruͤndung / unterſuchung
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| | ſuchte / und eine von bergen gehende und onge⸗
u beuchelte Gottesfurcht tribe und verlangete!
| = land unter gelehrten und rechtfchaffnen Mans
nern eine nicht geringe anzal befande. Nun
Feit gewichen und in vielen ftüchen ſchaͤndlich vers
derbet / fehr ſchlim ausſaͤhe / daneben ſich ander
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N * (7)
ner ner-aufrihtigen froͤmmigkeit und fuccht am
„befliffen: die aber amandern teile jeldften Pi:
geri en irrthuͤmern zugethan waren / und i
allen ſtuͤken mit der geſunden lehre und heilſamen
worten es nicht hilten. Und diſe führten ſich
etwas unbedaͤchtiger und hitziger auf) /in begez
hung undanftellung ihrer zufammenkünfte und
conventiculn fehinen auch Weigelii ſchwaͤr⸗
merey und andern Enthuſiaſten zimlich nahe zu
‚treten. Es hatte fich aber. dife Weigelianiſche
irrlehre vor ongefehr 100. jahren in Meiſſen und
andern orten hervorgethan / war aber mitlerweil
nicht ganglich. abgeftellet und ausgetilget wor⸗
den / iedoch auf die gedanken geſallen / daß diſe
lehre / ſo doch hoͤchſt notwendig/ bißher aber bey
der Kirchen nicht uͤblich geweſen / unter die leute
gebracht werden muͤſſe / daß bei) allen menfchen
ein göttlicher ſaame anzutreffen Gott und ehr
flug teile ſich den. menfehen ſo mit / und ergieſſe
ſich — in ſie / daß fie eins / und: ‚der menſch
Gott und Chriſtus werde / und auf diſe weiße
müffe der Menſch Gott und Ehriftum in, fich
verehren und ‚verscirens. und mas dergleichen
zeuges mehr. Welche lehren die an und por ſich
ſehr tunkel und von himand verſtanden noch bes
griffen werden kunten / oder nur ein leerer hal
und tonohnefaftund kraft waren fie mit ihren
ausſchweiffungen und ſeltzamen tebarten noch
Mehr; intrieirfen und — Uſſen ſi m das
an 3 bey
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bey / ich weiß nicht von was von einem taufende
jährigen reiche / und guͤldenen zeiten / traͤumen /
und paſſeten mit aufgeſperreten augen drauf /
waren gar gantz entzuͤket und auffer ſich ſelbſt/
bon dem feſten wehn beſtriket / daß In dieſem rei⸗
che alles in vorigen zuſtand geſetzet / und in vorige
o dnung gebracht werden wuͤrde / da fie als ſeeli⸗
ge leute an geiſtlichen und leiblichen annehmli⸗
chen ergögungen und luſtharkeiten einen uͤber⸗
fluß haben, und aus der göttlichen und himmli⸗
fehen fülle des H. Geiſtes / alles was fie nut
wuͤnd ſchen und gedenken müßten, würden zuge⸗
nieffenhaben. Daher als fieindem wahn ſtun⸗
den / daß die Zeit nun por der thuͤr / richteten fie
ihr thun und laffen dergeftalt ein daß ſie alle
ſtreittigkeiten und controverſen / fo unter chriſten
im ſchwange gehen / ausſetzten / mit einmuͤthigem
finne ſich unter einander von diefem reiche unters
richteten / u dazu aufmunterten ja haben wolten ,
daß ihre Bruͤder eingig und allein drauf warten
und fich dazu fertig halten folten / invitirten gar
alte menfchen dazu, und bernüheten ſich folche zu
diefem veiche zu verfamlen und anzulofen. “Die
dritte gattung möchte man Boͤhmiſten oder
Teutonicos nennen ı welhe Jacob Bohr
men / einen fehufter von Goͤrlitz aus derfaußniß/
den man fünften den Teutonicum oder teut⸗
fen genehet / wider von den todten zu erwecken
| ſuchte /
| TEE
fuchte / und ſtellete teils feine von ihm ausgebreis
tete lehrſaͤtze/ teils die ihm faͤlſchlich ang edichtete
und beygemeſſene irrthuͤmer / wider ans licht /
und brachten ſeine recht entſetzliche / abſcheuliche
und teufliſche gotteslaͤſterungen von neuem un⸗
ter die leute / machte einen groſſen etat davon / als
waͤren unter ſolchen groſſe weißheit verborgen /
und wuſte ſie mit worten nicht genung auszu⸗
ſtreichen und groß zu machen. Ehe und bevor
ich aber in erzehlung der Boͤhmiſterey oder des
Böhmifmi fortfahre / wird ſichs nicht uneben
ſchicken / wann ich / was von dieſes mannes lehre
and ſchrifften zuhalten / wohlmeinend erinnern
werde / und daß nicht minder aus der raiſon, wei⸗
len man fo verſchiedenes wider einander laufen⸗
des von ihm erzehlet / und diefer gelehrte ſo / jener
aufeine andere art / von ihm raiſonniret undurs
teilet. Es hattederfelbe etliche teutſche büchlein
geſchrieben / und druken laſſen / worinnen er(nach
ſeinen ſchuſter gedanken) viele hoͤchſtnoͤtige
wahrheiten entdeckete / die den grund der wahren
teligion und Gottesfurcht in ſich faſſen ſolten /
aber mit ſo dunckeln / unbekandten und unge⸗
braͤuchlichen worten / daß man oͤſters nicht faflen
noch begreiffen kunte / was duch der mann damit
haben wolte / indem er teils feine eigne gedanken
und grillen hinſchmierete / teils was er gehoͤret
und geleſen / als haͤtte er es in ſeinem gehirn aus⸗
geſonnen / hinzu ſetzete. Als er aber bad dieſen ⸗
ve Aaa⸗ bald
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1
BE
bald jenen Teutfchen / wie es denn nicht feltneg
iſt und fonderlich den Lutheranern / indie Hände
kam die fich vor gelehrte leute ausgaben / ſich uͤ⸗
berdaß in. weitrer unterſuchung der wahrheit
sicht faule finden lieſſen und gar nach klaͤrerem
erkäntniß und gröfferer wiſſenſchafft trachteten,
ſich auch alles esmochte nahmen haben, wie es
wolte / unterfingen / und was Draufeinbildetenz
daß ſie es nun ſo hoch gebracht / und von andern
vor gelehrte und vortrefliche maͤnner angeſehen
würde, Stelleten ſich demnach / als hilten fies in
der lehre mit Boͤhmen / achteten aber / daß was
er geſchriben / noch unvollkommen und nicht
ausgearbeitet waͤre / was er daher angefangen /
und wo ers gelaſſen / das muͤſten fie fortſetzen /
fügten fo dañ aus ihrem verftande und verwꝛre⸗
ten gehirne viele monſtroͤſe und korribele ſachen
hinzu / flickten ſolche hin un wieder mit ein / wovor
man erſchrikt / wann man ſie liſet / trugens zuſam⸗
men / brachtens ins reine / und lieſſens truken/ und
ſezten im Teutſchen / Hollaͤndiſchen / Engliſchen/
ja gar Lateiniſchen Boͤhmens nahmen davor /
machten uͤber die maß praͤchtige und pompeuſe
uͤberſchriften und prefationen davor ſtrichen
fie heraus als guͤldene Buͤcher / welche diejenige /
denen ihre ſeligkeit lieb, und Die wahre chriftliche
zeligion fücheten ‚von wort zu worie guswendig
ernen muͤſten. Gleichwie aber ein ieder ſeinẽ
freyheit hatund ungebunden N,
Gin 1. oh
If
4) *
Böhmens fehriften den einen fbrden andern auf
eine andere art raifonniren / dieſer fällete einges
lindes und bedaͤchtiges urteil / hielte auch davor /
daß / ob gleich hin und wider nicht geringe fehler
und verſehen mit eingeſchlichen / doch in denfelben
keine ketzereyen zu finden waͤren / andere im ge⸗
genteil behaupteten mit aller macht / daß nichts
als ſchwaͤrmerehen un die ſchaͤdlichſte irrthuͤmer
darinn enthalten · Wozu noch gar andere fe:
ten / daß er alles bey der groͤſten raaſerey und
wahnfinn geſchrieben / oder damalen wenigſtens
im kopffe gebruͤhet und verwirret geweſen. Wie
der liebe mann ſolches nach der hand geſtanden /
als er wieder zu ſich ſelbſten gekommen und fer
ne unbedaͤchtige verwegenheit erkandt und be⸗
reuet haͤtte / wie dann auch ſonſten diß ſein fre⸗
ches beginnen doppele ſtraffe verdiene, teils weil
er es unbeſonnener weiß unternommen / teils auch
einen uͤblen ausgang nach ſich gezogen/ endlich
aber doch noch unter ſeinen Landesleuten nach⸗
ſicht feines verbrechens erhalten und geduldet
worden. Wann aber gewiß / daß man indie,
ſem ſtuͤke dem manne unrecht thue / und feinen
ehrlichen nahmen kraͤnke / als wird ſichs nicht
uneben ſchicken / wañ ich / was hiebey vorgefallen /
uf wie es abgelauffen / mit gar wenigem mit ein⸗
ruͤcken und zuſuͤgen werde. Als ſich daher von
dieſem mann ſo unterſchiedene judieia hervorge⸗
than / hat ihn der Churfuͤrſt zu Sachſen nach
aus; A an 5 Dreßs
ee N " *
4
— —3
(746) St
Dreßden beruffen laffen,und befohlen / daß ihn
etliche Theologi examiniren / erauch ihnen auf
vorgelegte fragen rede und antwort geben ſolte:
Nachdem nun diefelbe ihn mit gutem. bedacht
und groffer behutſamkeit examinivet/ und was er
von einem iedem glaubens artikel vor meynun?
gen und gedancken hege / gefraget und was er
doch an verſchiedenen orten feiner ans licht geftele
ten wercklein meine oder wie er fie verftanden
baben wolle» haben fie ihn’ nicht allein Feiner
ketzerey befchuldiget;, fondern dazu nocheine von
Gott fonderlich in ihn gelegte gabe erkandt / und
ihn im friede feiner wege gehen laſſen. Als nun
Anthon Wecke Churfuͤrſtlicher Cantzley Dire;
&or vor ahngefehr 15. jahren in feiner Dreßdni⸗
ſchen ſtadt hiſtori dieſes vorgenommene examen
uͤmſtaͤndlich aufgezeichnet; das werk aber nach
Ruͤrnberg / damit es durch den druk gemein ge⸗
macht werden möchterüberfchiket worden / haben
diejenigeswelchen die buͤcher zu cenfiren zukom̃et /
weil fie lieber ſahen / daß diſer verdacht auf Bahr
men erfigen/u, der wahre verlauf vertuſchet blei⸗
ben möchte, den teil der hiſtori, ſo von Boͤhmens
examine,und wie eg dabey abgelauffen / handelt /
auſſen zu laſſen / und nicht zu druken befohlen.
Indeſſen als die mißhelligkeiten und heftige di ·
fputat unter den Hamburgiſchen Predigern ent⸗
ſtanden / die gröften teils nicht manquirten / Boͤh⸗
men / als einen Ketzer / zu berbamunhenn
Rh Faco
IE
Jacob Spener der ein gelinderes urteil bon
Böhmen faͤllete / und deſſen ehrlichen nahmen zu
ſchuͤten ſuchte / weil er beſorgete / der inmal zum
przjudiz der wahrheit gefaſſete wahn / moͤchte /
wo er andern nicht benom̃en wuͤrde / bey den leu⸗
ten bekleiben / und hiedurch des mannes ehrlicher
nahme / von dem bald ſo / bald anders raiſonniret
wurde / gekraͤnket und verletzet werden / daher
in einer gegen die Hamburger geſtelten wechſel⸗
ſchrift dargethan / daß ſich der gantze handel / eben
wie ihn Weckius erzehlet / zu Dreßden zugetra⸗
gen / und gewieſen / daß er ſolches in dem bey der
Ehurfürftlichen Cantzley noch befindlichem oxi-
ginal gefehen und geleſen / ein mann dem man
Tünlic) trauen und glauben beymeffen darff-
Als drauf Böhme wieder in feiner vaterftadt an⸗
- gelanget und weil er ziemlich unpaßlich bißher
geweſen / bald fterben wolte / ifternach gebrauch
der Lutheriſchen kirchen vom pfarrer zu Goͤrlitz
berichtet / und mit dem H. Abendmal verſehen
worden / und als er ſein fümmerlicheslebenger
endet / auf befehl der obrigkeit ehrlich begraben /
und mit einer leich⸗predigt beygeſetzet worden.
Nun wil ich zu der obigen erzehlung / von der ich
abgeſchritten / mich wieder wenden. Unter der
nen manneım / deren dieſer Boͤhmens ſchriften
for jener auf eine andere weiß erläuterte und er⸗
klaͤrete / und indeſſen / indem fie folche zu verbeſſern
und emendiren befliſſen waren / qufs ir
Win: DE Y
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3% (748) 3 |
fiehfte corrumpirfen/ waren wol folgende die
feheußlichfte und graͤhlichſte (fo viel die hauptſum
anreichet / denn es der muͤhe wohl nicht verlohnet /
wie eine inſonderheit von der andern unterſchie⸗
den ſeye / zu zeigen/g gar auch nicht meritiret / daß
man dieſe unflätereyen an und vor ſich herſetze /
jedoch um deren willen nöthig zu ſeyn ſcheinet /
Die noch immer fortfahren groß weſen davon zu
machen / und durch ihren unreinen munde ande
ſo es hicht verſtehen / dieſelbe vorutragen und eine
zuflöffen ; bornemlich aber der. unvorfichtigen
und unbedächtigen wegen / damit / wo ſie was
dran / eingenommen / ſich deſto mehr davor huͤten
und vorſehen moͤgen ) daß Gott einig im weſen /
ein dreyfaches principium habe / da eins aufs an⸗
Die folge / welches die quellimdinfluenz aller din⸗
ge fer / deren erſteres das feuer / in welchem das
licht / der verſtand und weißheit Gottes / welche
der Sohn Gottes / und dañ das oͤhle / in welchem
ſich dag licht Gottes entzuͤnde und anbrenne /
welches der H. Geiſt; und daß auf ſolche art
alles / was auf der welt / aus Gott / aus deſſen
eigner natur / und aus dieſen dreyen principiis be⸗
ſtehe / welche drey principia unter menſchen
ſchwefel / ſaltz und waſſer genant würden ; ſo fort /
Daß GOtt alles nach der zal / maß und gewicht
geſchaffen / und daß hirinn Gott abermal ſeine
ſonderbare beluſtigung/ zumal unter den ver⸗
nünftigen creaturen ſuche / in welchen:
gleich⸗
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|
|
(740)
gleichſam von nenem ſchaffe / ſo/ daß er einen ger
wiſſen partickel ſeiner eigenſchaft in neue centra
verteile; und denn endlich / daß der widererſtat⸗
tete menſch des elements des goͤttlichen ggaden⸗
lichts genoͤſſe 7 welches element Chriſtus ſelber
ſey / und daß der H. Geiſt zu ſeiner ferneren lebens
digmachung auf ihm ruhe. Yun thuts der noth
nicht / daß wir das uͤbrige mit zufuͤgen. Weil
dieſes etwa die vornemſte gedanken dieſer Maͤn⸗
ner ſeyn moͤchten; wobey ich mir aber gaͤntzlich
einbilde / daß ſie biatonis ſchriften fleiſſig geleſen
und tag und nacht durchſtaͤnkert haben iedoch
nicht verſtanden; Daher bald ein ſtuͤk heraus ge⸗
ſchmiret / uñ ihren bettel und grillen mit drein ges
menget / einen miſchmaſch draus gemacht / und
dieſe unflaͤtereyen endlich in ein buch zuſammen
gekleket. Welches wahrhafftig Beine chriftiiche |
Dheologia / ſondern mann fie gefeheide leute von
ſich ſchreiben oder hören laſſen / eine rechte him⸗
melſtuͤrmerey und Goͤtterkrig der wilden una
menfchen und erfehreklichen Riſen iſt / nicht al⸗
kein was die ſachen; ſondern auch worte anreis
chet / umbegreiflich / und recht abſcheulich / woraus
doch dieſe leute (unter welchen ob gleich nicht we⸗
ige ſich befanden / ſo im kopfe verrufer waren / ſo
fanden ſich doch auch viele geſcheide Daunter / ja
recht fleiffige gelehrte und wakere männer/füfern
fie fich Diefergeflien und recht gräßlichen fehren
enthielten) ein uͤberirrdiſch un Lubrileg ſpeculiren
| mache»
ee
macheten / und eg vor diereinefte und herrlichſte
erkäntnif Gottes ausgaben. Und zwar nenne⸗
ten fie dieſelbe Die myſtiſche vder verborgene
Theologi. Und machten von derfelben fo ein
groſſes weſen / daß wo iemand dieſelbe noch nicht
gefaͤſſet / innen haͤtte und prohtirtezer im gering?
ften in göttlichen geheimmüffen noch nichts ge⸗
lernet / wer fie aber gar verwuͤrfe / der / meinte 4.
konne gar nicht ſeelig werden. Ihre widerſa⸗
cher im gegenteil hilten dieſe lehre vor eine recht
geaßliche Schwaͤrmerey / die man auch ohne ent⸗
ſetzen nicht ausſprechen koͤnte / und waͤten die
ſchriften / ſo dieſe Teutomei oder Boͤhmiſten ge⸗
ſtellet / von ihnen ohne zweifel im tollhauß aufge⸗
ſetzet worden / geſchriben nicht mit dinte ſondern
gruͤner vergiffteter galle / da ihnen der teufel die
feder geführet/ und die hand regieret haͤtte die
auch nichts in ſich faſſeten als einen zuſammen⸗
fluß hoͤlliſcher wahnwitziger irrthuͤmer und ver⸗
damlicher ſchwaͤrimereyen / die mit worten / fü die
groͤbſte unflaͤtereyen in ſich faſſeten / auffgeſetzet
wären / gar auch in den gedanken ſtunden / daß
diejenige / ſo es damit hilten in chriſtlichen ge⸗
meinden nicht geduldet; ſondern ausgebannet
werden müften. Daher ſie ihren zuhoͤrern md
anvertmuten gemeinden ſie anzuſehen und durch⸗
zuleſen durchaus verboten; ja man hat derglei⸗
chen leute nicht einmal in dieſen probintzen mehr
geduldet; ſondern ausgejaget. Dieſer neuen
| art
art der Peuſten urheber und häupter waren air
nige lehrerim Woͤꝛtembergiſchen / deren lehre ſich
nicht allein unter ihre ſchuͤler / Die ſie täglich hoͤre⸗
ten / ihnen anhingen / und beyihrer lehre feſte bli⸗
ben / durchaus auch in dieſen ſtuͤke ihnen aͤhnlich
wurde / verbreitete: ſondern auch viele andere / ſo
aus heiligem eifer zur Öpttesfurchtieriften ges
nennet wurden/ und ohne feheu es mit Spenern
und Horhis hilten / bekenneten fich.dazu und ga,
ben derſelben platze - Fa es fanden ſich gar aus
unjern leuten am Rhein / und wo fich derſelbe in
die Lippe ergeuſt / zu Weſel und an denen zwiſchen
Weſel uñ Clebe ligenden orten / deren ein ge Diefe
myſtiſche u geheime Theologi / andere Die Weige⸗
lianifehernod) andere die Bohmiſt ſche oder Teu-
toniſche añahmen / u dermaſſen heftig drauf erpis
chet waren / auch ſolche genauer zu erlernen ſich
zuſammen fanden / daß fie unſern leuten nicht we⸗
nig zuſchaffen gaben indem fie ſichs blut ſauer
muſten werden laſſen / damit ſie dieſen leuten die
grillen und verdamliche lehr ausm kopf bꝛaͤchten/
und damit ſie nicht gar von uns ausgehen und
abfallen möchten / in der unfern befeftigen und
beftärken muften: Wie viele verdrießligkeiten im
übrigen die ſchaͤdliche brutsfo aus des alten Wei⸗
gels anhang und nachkoͤmlingen / und der giftige
ſchwarm / ſo aus Boͤhmens büchern den gift ein
gefogen in allen Lutherifchen Eirchen durch gans
Holland / ihren predigern verurſache / uñ wie ſehr
fie dieſelbe beunruhigen und verwirren / er
| | diefer
diefer orten iet orten iederman an — ind nice
thun bier weitläuftig gu ergehlen.. "Diefes aber
was folget / wird chnicht ͤbelſe ſchiken effekt
ne nabe verwan ſchaft mit den Qoaker u at |
a —* mit einruke und ie, . 3 dern fi
en angenomtnen, —— ka — a
übrige gemuͤts qualitäten eꝛweget / und dabey fein
nuͤchternes und mäffiges leben betrachtet / ein
mann / der nicht zu verwerfen / auch / wie ich davor
halte / allet orten beruͤhmet und befantift, Diefer
nun/alser ſahe / daß er und die es mit ihm hiel⸗
J ten / nichts als ſchwere gefahr ſich zu befahren /
beriffe und lude zu ſich 16. oder 7. familien von
9 dergleichen leuten und ermante ſie fie moͤchten
die ungewiſſe und zweifelhafte hoͤnung der ges
— gefahr vorzihen/ und nachdemfie
ihr vaterlande » daß feinem verderben nahe ſey /
dem / wo ſie vleich hr leben dran ſetzen und deſe
J ſenthalben uͤbermenſchliche gefahr erdulden und
=. gusfichen wolten / doch / wie fie ſich einbildetei 0
h; wenig helfen und nugen Fonten/und zugl ich ih {
vaͤterliches anteil und erbgut weil fie es nicht mit
fichnehmen uf wegſchl — konten / ini ſtich laſ⸗
ſende/ 44 andere teil e der welt / und fonderlich
Penſyl⸗
Penſylamen wo die Duakertonnch/fic bege⸗
hir nd hinreiſen ſolten / da fie bey und mite eine
te und boͤſe tage anne men und überften,
* voͤlcker ſprache erlernen / und dahin ſich
ben wuͤrden / damit fie durch ihre diſcurſe
und unterredungen den waren glauben) fo fie
difen ihren nebenchriſten nicht beybringen koͤn⸗
ten’ vorlegen / zu einer aottgefältigen frormigeeit
ſich untereinander erbanen / und mit’einemtuz
gendhaften erempel ‚denfelben vorfehchten ſol⸗
ten. Sie liſſen ſich willig und bereit önzufind: m
wenigſtens zu erfaren / ob ſichs tun laſſe / oder
doch andern den wegzubanen , damit / wans
nach wunſch von ſtatten gehen wuͤrde / andre ih⸗
nen deſto dreuſter nachſetzen umd fotgen moͤch⸗
gen. Darauf Zimerman einen gefaͤrten Nico⸗
laus Koſter du ſich nam / einen fonft berums
ten und wackern manm der dabeh entebfg: nich“
ternen und maͤßigen lebens ſich befliſſe daß we⸗
nige hirin es ihin gleich zu tun vermochte; ſchribe
Darauf ( an einen Duaker in Holland 7 einen.
uch geſchickten und wolhabenden mann 7‘
n armen / ſo eines frommen und erbarn
monde ſich befti füiffen / vil guts tale /und
ſich gegen diſelbe — bezeigte:
Daß /indem er uf ñ ſeine libe anachörigefich feft entfotoflen |
auseinem götlichen tribe in Ameficam zu denen dort wo⸗
eng diſem om orten ſich befinbenven:
Ba * eigentliche worte des ſendſchreibens /
fo. khietoin handen habe ‚zu begeben/irrd nn und zeitliche,
süter hber nicht hätten / er als ge 1 freunden ſich ei a
1
a
RE |; N
nicht entzihen/hirin Ihnen behiflich fein wolte/d« mit fie mit
ſchifen verſehen / an diſelbe überfürct werden möchten, da
ihr abſehen alleine dahin zweckle / wiefte mit einhelligem
gemüte den glauben den heyden / ſo ohne Gott vortragen / uñ
ſie / aus herlicher libe / zu Gott hekehren / ihrem Leibe aber
durch hrer hande arbeit nötigen untahalt anſchaffen moͤch ·
tem un bezeigte ſich diſer mann gegen diſer
leute anſinnen und verlangen ſo bereit und wil⸗
färigrdaß er. ihnen nach vermögen fo gleich an⸗
hand zugeben euferft bemuͤhet war / es ſo fort
auch ungefaumt zu wercke richtete / ſchiffe und an
dere reiſe⸗notdurft anſchaffete / und von dem in
Penſylvanien ihm zugeſchribenen lande / groſſe +
zwar wuͤſte und ode / die iedoch ſich anbauen
und trachtbar machen liſſen / an die 400 hufe
landes anwiſe / und ihnen / ſo lange fie lebeten /
ſchenckete / und jaͤrlichen tributs nicht mehr von
ieder hufe als einen ſchilling foderte / im übrigen
auf ihre reiſe koſten / und ſie uber zu fuͤren / aus an⸗
drer freunde fꝛeywilliger collation und vor ſich /
als der einen ieden libte und ihm aflectionitt
war zo pfund ſterlings aufwendete und ſpendi⸗
rete Über welche ftadtliche fpendage man fi
defto mehr zu wundern hat / daß / da diſer Qua⸗
ker ſich ausbündig und aus der maſſen freygebig
erwifenver idoch nicht einmalgeftatten wollen/
daß fein nam unter die leute komen undgenene
net werden möchte. Nachdem ſie nunin Hole
land angelanget / von wannen ſie reeta in Pen⸗
ſhloaniam oͤberſchiffen wolten / gehet Zimmer⸗
man su feet, gie tonch ihten clHe IE
un | weſen
weten undbetrubuiß mit tode abe. Sie liffen
ſich dadurch zur Eleinmut nicht bewegen / ſondern
ſetzten ihren curs hey groſſer courage fort / wie
h dan / indem ich ehen diſes niderſchreibe / verne⸗
md daß ſie an den erſehenen und von ihnen bes
Imten orte gekommen / woſelbſt ſie alle in einem,
anfe ein můtig ſich enthilten / und wochentlich
deepmalöffentlichsulaummen kamenund dahin
all iht tun-und laffen tichteten / daß nach ihrem
exempel andere hoch im finſtern ſchwebende voͤl⸗
— RR DIS DER RÄGDCH Hate
con formiꝛe moͤgten. Und ſo vil habe ich von dife,
zerruͤttung und ufſtand / ſo ſich unter den Lute⸗
ranern zugetragen / nicht ſo wol die hiſtori diſer
zeiten zu verfolgen / als zum ewigẽ andencken dis
8 leute niderſchreiben und anfzeichhen wollen.
Daher ich mich auch. wider zu. den Quakern
wende / von deren angeſtelleten / und in Die entlea
genſte laͤnder Europens. vorgenomnen / reiſſen
ich noch kuͤrtzlich handlen will / und ſo dan diſes
huch und Hanke wercke mi Gott befehliffen /
welches ich aus der raiſon weder Fan nach will
übergehen / weil hekant / das ſich nicht weni⸗
ge unter den Quakern befinden /, die. ei⸗
nen groſſen laͤrmen bon ‚den reiſen diſer leu⸗
te machen / und das / fo ſich mit ihnen zugetra⸗
gen / nicht genung zu engromren wiſſen / und fü.
wol muͤnd⸗ als ſchriftlich dergeſtalt erzehlen / daß
es einem onmoͤglich beduͤnken oder onglaub⸗
lich ſcheinen ſolte / da ſich wol nicht alles,
IND | Bbb 2 un⸗
Ä ur
— ——
Ren J DEE
inmar befindetziedoch/daß ſie von Denen ihrer
religion wegen don ihren glaubenssgenoßen ur
hernomnen / und ausgeftandnen verdrißlichkei⸗
ten und ſchweren bedraͤngungen ſo groß weſen
machen / und ſich mit der dabey genoßnen frucht
und belohnung / da ihre religion daſelbſt fortge⸗
pflantzet und an ſelbigen orten taͤglich gewachſen
und zugenommen ſich zu ſehr ſchmeichlen und
flattiren / iſt auch nicht zu laͤugnen. Und ſtehe ich/
(wo ich nicht irre und mich ſehr betruͤge) in den
feſten gedancken / daß diſe leute nach perfluß ei⸗
niger FJahre / wie fie ſonſt von allen ihren taten
groß weſen zu machen / und damit zu pralenge⸗
wonet / gewiß auch bey Ihrer euſerlich angemaß⸗
ten einfalt und ſcheinbaren gelaſſenheit einen
ſchalk im hertzen / gar mit einem phariſeiſchen
Hinkelund hochmut ſchwanger gehenvihrer vor⸗
faren predigten vor Gottes wort ausgeben / und
augderen unternommen handeln lauter wun⸗
derwercke ſchnitzen ja difelbe ſo engrofliren
und vergroͤſferm endlich gar vorzugeben und auf
zufehneiden fich getrauen und erkuͤnen / duͤrften /
daß es ſachen von groſſer remargve,fo auf die:
nachwelt mit hoͤchſtem vecht Als merckwuͤrdige
ſeltenheiten fortgepflantzet zu werden meritirte.
Ehe und bevor aber diſe ausgeſandte boten in
Holland und andeꝛe nah angelegne und angraͤn⸗
gende plaͤtze ſich verfuͤgeten / hatten ſich bereits
vorhero Eduard Burroug und Samuel Fi⸗
ſcher nach Duͤnkirchen / einer im Frantzoͤ nen
RE” Flan⸗
r ne unwiffen! heit
peu zu verweifen uf
nal Fſie ihrem beduͤncken
nimand / mit dem fieſich in unterredung
noͤnten / antrafen / bedachtẽ fie fich nicht
inge / was v orzunemen ſondern der uͤgten ſich
richter ſachen wider: in Engelland / und
1J em ihnen bevorftehenden ungemach
con verfolgungsivetter aus dem wege
bey zeite ausm ftaube macheny
r zur avantage Ihrer religion
nichts fonderliches vornemen würden Finnen
dan uch wol,weil fie nuꝛ übel mitgenommen/ja
\gar zum tode gebracht / ihr vilmer fehaden als nu⸗
De ten. In eben dem jar hat fich T
Caton nd | ais ‚einer —
—
Wk 1 der:g grafſchaf J—— — begebenr
nd hatte eben das propos ſo obige gehabtsfich
:ihatermit den ahnen zu
iſt fich zu entruͤſten / angefan⸗
reuſer iehnicht — laßen / und
r fo aus frembd n
ein Enge a
zilhelm
en ee
ak — ange⸗
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Ber ware haben fie ihn zu einem Tcbortlandis
ſchen Edelman ins haus gefuͤret/ da er gang one.
ſcheu geſtanden / als er / wer er feyrbefraget ware
den. Und als Caton ſo gleieh ſeine Cantzel auf⸗
ſchlug und ans poleh eine predigt zuhalten anfin⸗
ge/ hat diſer Schotlaͤnder ſeine rede den ſben
ins frantzoͤſiche uͤberſetzet und erklaͤret / ſelbſten
aber nur mit wenigem die abgottesey und unge⸗
ſchlachte ſitten anden bürgern beitraffet : Als
er nun fg gleich / was ſie zuwercke zu richten in
ſinn genommen und wider ihn vor haͤtten gee ° |
mercket / und aus andrer winck verſtanden / hat
er vor gut befunden / ſich ongeſaͤumpt aufn
ſtaube zumachen 7 und als er nach gefaſtem
ſchluß feiner feinde/ nicht ein moment odiniret /
gemeinet / er koͤnne bey einem momenrofernuns
terneme / ſo von groͤßrer importance,feinen hals
Dan wage, iſt er daheꝛ dißmal nach aufgeworfnẽ
haſenpanir echappiret / un hat ſich mit der flucht
wider in Engelland ſalviret. Daß alſo der ein⸗
tzige Georg Baley in Franckreich gedrungen /
von dañen er noch biß auf diſe ſtun de umzukeh⸗
ren und wider zukommen hat; daher man auch
Feine nachricht hat / was daſelbſt mit ihm par
sfirer ‚ober er etwa / wie die Quaker vermuten,
irgendwo in Fettenundbanden feinen geift aufs
geben / oder ſonſtwo hingerichtet worden Nach
Der geit hat ſich nimand mit diſem vorſatz in
gFranckreich hazadiven wollen / weil man before
ete/man mochte entreprennitet — =
Tr
er Stephan Erifp
en liß / umal / al
—
grauſam ha
verfolgete u
6
—A | 7
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miben moͤchte damit
bedaͤchtiger zu tailon
e aus was uͤrſochen Gott folche
Here gerichte über fie verhaͤnge / ob etwa hre
zaͤrt⸗
Bee
ER ea En
areliche und meiche-erzihung: dran fDulye
Berobfiefic) in diſch⸗ Pie:
re eitelfeiten zu fee, etlibe/odev/ob fie Demenz
fo über.ihr gewißen herſcheten aus,
und unbedaͤchtiger obfeqyenz,alzubilzuft aue⸗
zen ſie mochten doch dabey wol zu berkensiben
und betrachten was Die.trübfelige verfolgun.
gen/über welche fie fo Angftiglich und ehe
kagend jeufjeten und winfelten? ber heilſame
wuͤrckung taͤten und ein, heillges leben und
Dee
wachſtum in ſolchem nach ſich zögen ;, ſolten es
aber auch hey di er änderung unb von ihnen biß⸗
her unternomnen verbeſſerung nicht bewenden
laſſen / ſondern ſich nach allen kraͤften bemuͤhen /
damit DIE loͤblich angefangne werck icher⸗
ſitzen; ſondern zu einem erwünfchtenund geſe⸗
gueten ende möge gebracht werden und gedeyen.
Diſes tractaͤtgen war nun mitgang andern re⸗
den / phraſibus und worten als fonften die n⸗
gellaͤnder oder auch Quaker zu brauchen pfle⸗
gen / angefuͤllet und nach der igigen ſchreib⸗art
und uͤbliche methode der Frantzoͤſiſchen ſprach
die es ito auf hoͤchſte in der Irlchken und net⸗
tigkeit gebracht, faſt hoher nicht ſteigen kan / ein⸗
gerichtet daß meinem wenigen bedüncken nach
nichts properer und zielicher verfertiget / und
ſo vor diſe leute fich beſſer geſchicket und ihrem
humeur und naturel anftändigersan fie geriche
tet werden fönnen. Daher es auch die Quaker
in verſchidenen landen, wohin dife fluͤchtlinge/
ſicherheit zu ſinde/ ſich verigiretzunter fie ug
| 4)
blinder
‚weniger hatfichnicht.eineiniger betrette laßen /
fo vil mir zwar zu oren kom̃en / oder ich von an⸗
dern nachricht erhalten / der ſich den Quakern in
religions ſachen bey zu geſellen oder es mit ihnen
zu halten / dadurch habe vermoͤgen laßen. Die
eintzige Eſther Bidley ſcheuet ſich nicht folgendes
von ſich auszugeben / ſo ihr noch kurtz vor
diſen troublen begegnet / welches iedoch ein ider
nach gefallen annehmen oder verwerfen mag.
Sie hatte ſich zu Der hoͤchſtſeligen Koͤm⸗
gin in Engelland / glorwuͤrdigſten andenckens/
begeben / und ſich beklaget daß es fie als
einen menſchen / vilmehr aber als eine chriſtin /
über die maß ſchmertze / und ihr wehe tue / ſo gar⸗
daß wo ſie erwege / daß unter menſchen / von chri⸗
ſten wolle ſie nicht fagen 7 ein fo heftiger und
langwiriger Erig / der ſo vile landverherungen
nach ſich zoͤhe / und wobey ſo viles chriſtenblut
vergoſſen / gefuͤret wuͤrde / ihr das hertz brechen
und blute weinen moͤgte / erſuchet daher die Koͤni⸗
gin in unertaͤnigſter obſer vantz / ſie wolle dahin
es zu vermitlen / und ihre anſchlaͤge dahin zu rich?
ten / gefliſſen ſen / damit dem verderblichen
krige ein ende gemacht und der libe fride rider
ins land gebracht werden mögte/ dadurch fie
ſich um jederman hoͤchſt verdint machen würde,
Ne | Bobby Nach⸗
—
„Rage
Nachdem dife unfterbliche Königin ihr eine über
die maßgnadig und höchft:leutfelige antwort
erteilet / haltfie ferner an 7 ſie moͤchte ihr Doch
allergnadigft verſtatten eine to ur in Franck⸗
reich zu tun / Indem ſie den Koͤnig diſer lande er
ben darum erſuchen und dahin diſponiren wol⸗
te/ iſt auch bemuͤhet / vonder Königin hiruͤber
an denſelben ein handſchreiben auszuwuͤrcken;
ſo iht diſelbe Doch abſchlaͤget / und widerraͤtet
fie moͤge ſich doch! ſolche vergebne bemuͤhung
nicht machen / fuͤret ihr auch zu gemuͤte / daß
es ihr nicht nach wundſch gelingen / ja wol gar
das leben gelten / moͤchte. Dem allen ungeach⸗
tet hat diſe frau durch ihr inſtaͤndiges und ums
ablaͤßiges anhaiten endlich son der Koͤnigin Se-
eretario einenpaßport erhalten / und als ihr
zeit und weile bange wurde 7 " fich fo fort auf die
zeife gemacht / bald da / bald dorthin / m Franck⸗
reich zu gelangen / gewendet / nach ihrer übers
kunft aber unverzoͤgerlich nach Verlailles / dem
Koͤniglichen hofe zu / begeben 7 und als ſie er⸗
faren / daß der geweſene Koͤnig in Engelland
Jacob alda angelanget / ſich vor allen dingen
zu demſelben verfuͤget / als der ſie in einer glei⸗
chen ſache bereits vor einigen jaren kennen ler⸗
nen / einen brif uͤberreichende / den ſie ſelbſt an
den Koͤnig in Franckreich von folgendem inhalt
aufgefeger hatte: Darin ſie den Koͤnig auf
geheiß des Koͤnigs aller Rönige / derdp
ſaͤs groſſe erdrund crieuchtete / allerim,
bat er⸗
—
4 867637 *
tertaͤnichſt er ſuchete / daß er mit Gott und
andern volckern fride machen / und ein⸗
maps chtiſtenblut zu vergſſen / und
de welt damit zu aͤherſchwemmen ein⸗
ſ Uen wolle. As König Jacod den drif ger
kejens ‚hat cr ſie an den Hersog, yon Orleans
prmien, Die verfuͤgete fich gleich zu demſel⸗
ac mitdermelden fie haͤtte den Konig felbs
ftenau fprechen. Der Hertzog verfprach ihm
den brif zuüberveichen. / aber vor. ihn in perfon
Wir Syn un ne zugeſtanden
| erden. fe quälerrund aͤngſtet fich drüber /
und weinet / daß ein zaren den andern fchlägets
bitterfich 7 „bricht endlich mit bebender ſtimme
infolgendeworteaus Ich darf ja vor
den König aller König treten/mit ihm zus
reden / warum ſolte mirs dan bey einem
irdiſchhen Monarchen nicht verſtattet
fir? Wan ſolches denen mir in En⸗
gelland bekanten freunden hinterbracht
wuͤrde / ſolten ſie dorten glauben / daß ie⸗
derman alhi in dem wahn ſtehe / der Koͤ⸗
nig in Franckr. ſeye ſo aufgeblaßen und
hoffaͤrtig / daß er auch keinem eintzigen
menſchen audientz erteile. Welches als
es dem Koͤnig zu ohren kommen / hat er nach
dreyen tagen ihr verſtattet / daß ſie vor ihm er⸗
ſcheinen ſolle. Das Königliche audientz zim⸗
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mer ftunde voller hergogen und hohen ftandeg
perfonenyder vornemſten Örandes-Cardindlen
Ersbifchöffen Bifchofen und andrer geiftlich-
keit; jagar des galanteften frauen» ums
66
n m md Wo man einen rechtmäßigen und ge⸗
rechtigkeit libenden König bezeignen undweiſen
wolte / nur diſen nennen / und dadurch ein rechtes
nupfer alleuunvergleichlichFeiten darſtelle wuͤr⸗
des zumal der nam der Printzen von Uranien in
diſem jarhundert ein Koͤnig gleicher recht maje⸗
ſtaͤtiſch und weltgeprißner name geweſen / vor
‚dem ſich feine feinde Wan fie ihn bloß nennen
hoͤren gefürchtet haben und erfchrocken ſind
Als ſich nun der Koͤnig dermaſſen vernemen laſ⸗
fen / 'ift er abgetreten / die frau auch hat ſich ſo
gleich von dannen verfuͤget / und nachdem ſie ei⸗
nenpaßport vom Koͤnig erhalten / recta wider
nach Hollande gewendet / und von dar wider in
Engelland begeben / nachdem ſie ſich ſo viles vor⸗
genommen / und doch nichts / ſo der muͤhe verlo⸗
nen moͤchte / zu wercke gerichtet: Welches ins⸗
geſampt diſe frau von ſich ſelbſten erzelet; wel⸗
cher auch in diſer abſicht die Quaker glauben
beygemeſſen wiſſen wollen / dieweil es von einem
ſo aufrichtigen und gottfuͤrchtenden weibe erze⸗
let / deren man nicht zutrauen duͤrfte / daß ſie luͤ⸗
gen werde / wiwol auch andere davor hilten / daß
man es nicht ſo ſchlecht zu verwerffen / noch bloße:
bin zuglauben haͤtte / weil ſie doch paßporte/
deren einer / ſo ihr der Koͤnigin Secretarius / der⸗
andere / ſo auf befel des Koͤnigs mit ſeiner hand
unterzeichnet / ihr gegeben worden / aufweiſen
Funte: Dil ſeltnere begebenheiten erzehlen noch
andere vonſihren glaubens genoſſen / und ſonder⸗
lich weiß einer unter ihnen nicht groß weſen
ge⸗
andencken /
—— l J
4423464 4
= | | |
Am
eb babep bes norigen en 4 oder an⸗
dern u erzehlen / gelegenheit genißen
kan — ‚drauf zu. waſſer abgereißet /
langten diſe vier! männer im. Groß⸗ Hertzog⸗
chum Florentz an / und liſſen ſich zu Livorno
an land ſetzen. Woſelbſt ſie einige ihrer tra⸗
ctätger dem Gouverneur überreicheten / der
ſie diſer urſach halben der inqwifition ausant⸗
Wortete / und denen / ſo ſonſt in religions ſachen
aufſicht zuhallon beſtellet / anheim wiße / welche
idoch/weil fie nichts darin fanden / ſo der paͤpſti⸗
fehen religion. zunahe geſchriben / oder fie
kraͤnckte / noch auch fonft was getan hatten / daß
fieauf diſelbe boͤſe zu werden vermögen koͤn⸗
nen / diſelhe ihrer wege gehen laßen. Sie
wendeten ſich demnach nach Venedig / ind of⸗
kerirten auch allhi dem Doge ihre buͤchlein /
marſchirten drauf wider fort nach Rom
da als fie in diſer ſtadt die gantze welt in einem
auszuge / das gantze Papſthum aber in einen
compendio, antrafen / und ſo vile greuel und
abſcheuliches weſen / ſo fie durchaus nicht ley⸗
den kunten / nur obenhin angeſchauet / und bes
trachtet / begaben ſie ſich / in furchten ſtehende⸗
es moͤchte eben nicht’ wie ſie wol hoffeten⸗
mit: ihnen ablaufen / in einem huy wider aus
der ſtadt / und verfuͤaten fich in einem augen⸗
blick wider ach Venedig von dar ſich Pe=
rottus und Lovus nach Smyrna uͤberfuͤbren
lißen / als ſie auf der reiſe weder am borde ee |
Rt n
BR u,
gen / noch in einen haafeneingelaufenv nocheiz
nen fuß aufe platte lande geſetet hatten. In⸗
dem fie nur hir angelangetirim übrigen aber ih⸗
ven curs nach Conſtantinopel zu ichten wile
lens waren / der Engliſche Conſul aber/ als
er ſolches vernommen / diſer leute ſeltne lebart
und moreufe fitten wol inne hatte / auch er⸗
wogen / daß ſie ſich nicht maͤßigen / laviren oder
den mantel nad) den winde haͤngen Eönten / ja
sar in forgen ftunde / fie moͤchlen gegen den
Tuͤrckiſchen groß Sultan etwas freveihafter
weiß / ſo ihnen nicht zum beften ausfchlagen yja
der gangen Engliſchen nation gar eine haͤßliche
blame anhaͤngen duͤfte / unternemen hat ſie derb⸗
halbenauch wider ihren willen abermal in Ita⸗
lien zu reiſen angeſtrenget. Als fie nun da ange
langet / finden ſie fich wider zu Nom ein. Alsfie
auch hie num eine weile fich aufhilten / Low und
Perrott aber ihre böfe gewonheiten und fitten
nicht bergen / nochauch ihre conduite , wie
tool der ort / zeit⸗ und Die leute bey denen fie auf
und abgingenverfoderten / einrichten und mit
den wolfen heulen kunten / noch weniger flattiver
noch fich andern! gleich gebarden / ja durch⸗
aus auf unwarheiten fich nicht wolten betreten,
laſſen / man aber indeſſen erfaren / wer ſie
waͤren / was fie im ſchilde fuͤrten / und zu wercke
Tinten wolten / als werden fie auf deringvifi-/
torum fpruch ing gefaͤngnis geworffen. Wie
nun einige Manche ausſprengeten / ſo en:
1; wei
id) ausgehungetty im gefängn verfioben
feir * naher pach,der. hand von —* |
(ven ſonſt doch aue heimlichkeit,fich ſchwer
| tuſchen wo fie einmal u nter Die leutege.
* ſich gar nicht. mehr bergen läffer /
uch je — fie. verhelet / je mehr nur
aus nd kundig wird) —5 ihn des
acht bea gebracht und erwuͤrget. Des
rott J—— zeit durch des gefaͤngni⸗
ſes huͤ ten müffen / iſt aber kurtz drauf aus ſel⸗
bigem loßgelaſſen worden. Woruͤber man ſich
nach sr 5 ni
ſich hmit der er Muchefloier nd Weit es bald
af luß gehet / will ich nur Georg. Robins
—— ſo ein junger menſch⸗ von Lon⸗
en aus Engelland buͤrtig / mit beyfuͤgen.
Difer hatte ſich in einem gedingten ſchiffe an
9 32*8 buſen — mittelandiſchen See
Alex-
ſich verſhnappel vernommen,
x
Zr a
Alexandretre vᷣberfuͤren laſſen und war von *
dar / nach art der bort hinrelſenden / weil man
Han bir eine Firketeund compentlieufere: vous
tehar wiüend aan den vtt 7 den man ode
| geruſalem haͤltl⸗ eine tdur borzunemen oben
villeicht ichtwas⸗ föfeiner religion zur aufnam
gereichen koͤnte daſelbſt ſehen / oder zu wercke
richten Eönte.\ Mun dabe er gich aber gan
Bag, daß ie dermaſß erkennen gochte bdaß x
ein Quaker ward Diſes num⸗ Als es die meß⸗
pfaffen und Paͤbſtiſche Moͤnche erfaren vi has
ben ſie ſich in ihrem kloſter / da alle leichtfera
tigkeit geſchmidet / zu werck gerichtet / und vertu⸗
ſchet wird / beratſchlaget / wie ſie ihm ein ſol⸗
ches ungluͤck über den hals zihen moͤchten / dar⸗
us er ſich nicht wicklen koͤnte daher ſie fol⸗
gende liſt wider ihn ausgeſonnen. Die Tuͤr⸗
cken haben diß geſetz / ſo vor zeiten michtichen
vor ſo gar langen aten / eingefuͤret worden dA
moetrod ein Ehriſt in eine TurckifcheMofehen
gehen wuͤrde / er am leben ſolte geſtraffet werden
es waͤre den / daß ar ſein leben zu retten ein Tuͤrk
werden wolte. Welches geſetz nicht von denen,
Tuͤrcken aufbracht worden: / ſondern auf an⸗
ſtiften einiger Ambasſadeurs ud ERuropæ
ſchen Confuln;fofich der orten aufgehalten / an⸗
gegeben worden die auf ſolche weiß / nach ih⸗
ver prudence,meinfen / daß man vilem übel
vorbauen koͤnte damit weder ihre Laqueyen
und Bedine /Votsleute / odenranbenganaille;
ſo ſonſt auf alle leichtfertigkeit und —
ur
erweg —— ne
Mair hi erwegene rat / —
Iiht ver | —— tzen nation “ |
dt fpli ten —— sihemund: fie
ige —— fiealfa
d unven
oſ es
tsineimEott —— die Tuͤra
kken an / u * n fie ein en dolmetſcher / der⸗
Weichen ae ieder⸗
Ei bed’ der Band heizugerufftn/breuien fie ihm
wo er —— Yerigion nicht verſchwe⸗
rund die ſche annemen wuͤrde daß
ihn auf ein Sainermifthaufen verbrennen
id einpüli re Er elolbiret ſich
eich und will lider ſterben EGSie eilen ſo fort
tihm zur execurion und dem ſcheiterhauſe
——
RR * un *
a
M
ſtorbnen juͤngling dem todt ausm rachen fuͤrt
ihn ſo fort in fein haus / pflegte ſeiner und er⸗
wickte ihn / taͤt ihm alle ehre ann truge ihn /
jo zuſagen / einige zeit uͤber auf den haͤnden / nach
art der Türefifthen: ‚nation „ die.alle und ie⸗
de maͤrtyrer / wes religion ſie auch feynduman
ſie bey derſelben beſtaͤndig ‚bleiben uns
ſich in erduldung des. todes vor diſcbe
ſtandhafft bezeigen —
veneriren/.und.nach ihrem todk richt mit more
ten genung zu preiſen und ihr andencken zu ver⸗
ewigen wiſſen / fuͤgte hinzu⸗daß ihm die rechte
unmenſchen und grauſame Papiſten und ſeichle
fertige Moͤnche ein beigunterfchlagen wollen /
und den armen tropfen Durch. ihre liſt zu faͤl⸗
ten geſuchet / erteilet gar endlich ordre daß ſie
dis junge blut / das ſich iedoch recht manhafft
und tapfer aufgefuͤret in ſicher heit bringen we
fie nicht ſcharpf aufgegofſen haben / und damt
ſie eine weile dran dencken mſten abgeſtrafft
werden wolten. Diſen maͤnnern haben eseinie
ge ſo wol weiber als jungfrauen nach zutun.ger
ſuchet nicht etwa aus einer weiblichen pre»
cipitantz und verwegenheit; ſondern mit gutem
vorbedacht / indem fie einmal den fefte entfehluß
genommen / bey ihrer guten leibes difpofition,
aller lebens gefar nicht zu achten / ſondern mit ei⸗
ner groſſen dreuſtigkeit und courage ihr leben
dran zuwagen / als wolten fie gleichfam ihr ge⸗
ſchlechtablegen und aus weibern maͤnner Hi
den welches Plinius vor kein märlein N |
ine
‚inremäl' U. 'Mutianus bezeuge⸗
inien’; dergleichen‘ Knaben zu Smyrna
hen habe. 9 en fie fteleten hre'reifen an
bieiörser anyund Hatten ficheinenfey zwech
538 em ſie und ihre religion auszubrei⸗
nd fortzu a org N‘
difen waren folgende zen
Catharina Evanſia und
Eher fa / welche ſich in soten jar
"feevon Ro,,den nach Fralien gewendet / des
habens/fich don dar nach Alexandrette über-
| afen/von dar fiefichdan in Judaeam
begeben wolten. Indem jie aber, bey Der Bun.
Hl Maltha aueftelgen, geben fie ein wenig vom
en zulaf
‚reichen fo gleich all ntgegen Font
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zu dem / was die Papifken
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amn der fachez eben hatten ſie diſelbe min am⸗
gen angeſehen / durchaus wicht gezweiflet wißen
wellen/ob man gleich uͤber das, ſo biſe Frau
ausgefagtsPeine:meitere nachricht hatnimand
uch honſt dabey geweſen / der es beftävckenund
bebräfftigen Föntei, Sigmar eine Jungfer aus
Engelland: Wapia Sifdxts genant. Dife
Biintesfichinicht zu fren gehen / biß fie den
Duͤrkiſchen Groß Sulten ſelbſten gefprochens
unm ihrer religien wegen einiges; vorgetragen
hatte, Nun wan diſer Sultanrderzu meiner
zeit/ und noch lange hernach/ regiretr Ms
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Hd tyranniſche ſeele hatte⸗ Bechſchwartz von
fiht yon "einen: blatten mb weiten: naſe⸗
hen mund Herborragenden lippen ein dum⸗
mer und wong, ein eiſchrecklicher
tyrunn / und ſo bloß mann anſahe⸗
em einen ſchrecken einagete Über andere
maale / deren eñ nicht wenig an ſeinem leibe hat⸗
te + kunte man noch eine ſchramme am ober⸗
Vefjen und linken backen mercken / welche ihm /
Alb rauf den thron erhaben worden; er aber
feinen bruder mit eioner faufteinider fäblen,
und mafacriren wollenyeinet deffen trabanten/
und laqvpeyen verſetzet und ihm eine ſchrekliche
ſchlappe gegeben hatterworausiman fein vera
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wildetes, und blutduͤrſtiges gemüth noch ſchliſ⸗
fer. und abmercken kunte. Wiwol einige den
sangen handel anders erzehlen / als haͤtte di⸗
ſes Ruhammets vater / indem ihm von Muph⸗ —
ti prophezeyet worden / daß diſer Printz ihn vom
ehron frürgen wuͤrde / diſen feinen Sohn bey
ſeiner zarten jugend nidermetzen laſſen wollen/
ihn aber drüber nsgefaͤngnis genossfen/ und
sum jeichen v DAB ev amiti diſein⸗ ubenſtuͤcke
fehwanger gegangen / ihm zum a dencken / diſe
wunde eingeäßet. Nun will ich folgendes
zur luſt mit beyfuͤgen / nicht ale; ſchickte ſichs
eben zu unſerm vorhaben; ſondern nur cuvios
fen und neugirigen leſern zu .libe: damit uun
dife Mademoifelledifen Herrn ſehen / bey ihm
zur audienz gelaſſen / und ihr billiges anſinnen
ibm vorlegen möchte, eilet fie mit einem: Cine
glifchen Kauſardeyſchif nach Smyrna. Als
nun. det. daleloſtige Engliſche Conſul ſolches
erfarenMſuchet er diſe libe jungfer auf alle
weiſe zu vermoͤgen / daß ſie von diſem vor⸗
haben abſtehen moͤge. Sie aber will ſich von
ihrem. einmal:gefaften ſchluß durchaus nicht
bringen laſſen / als indeſſen der Eonſul es nicht
Wue gefebehen laſſen / daß ſie ſich in ſo
groſſe gefar begeben / und ein fo verwegnes ſtuͤ⸗
Fe unternemen folte / ſie iedoch von ihrem
einmalfeft geſetzten entſchluß und propo ab⸗
zulencken nicht vermochte haͤt er diſelbe
veider zu ſchiffe bringen / und nach Venedi⸗
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mogen gebrache, / ſie indefjen bey irn Kr
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Geichenland und, $ tacedonien, durchſtrichen /
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iinder ihres gefchickten verftandes undandree
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ſchen prediger / werth geachtet worden / daß er
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zuanfang diſes buches gemeldet / daß daher Ei
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