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Full text of "Gerhard Croesens Quaker-Historie, von deren Ursprung, biss auf jüngsthin entstandene Trennung; darinnen vornemlich von den Hauptstiftern dieser Secte, derselben Lehrsätzen, und anderen ihres gleichen zu dieser Zeit aufgebrachten Lehren, erzehlet wird"

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Ehen 


—— Se 








| Trennun 
vornemli 


iftern diefer Secte/ 





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badß aeflofen. Da 





eibſt wird die feete Mit dem homen 


der Quaker beleget, Fox wird zu kriensdienſten verlan— 


"get: Seine rede bieruber. Wie er in dem predigen 
behattet. Aus feinen fo vielen brieffen der erfie. Eliſa⸗ 


bet Hooton die er 


predigerin unter den weibern. Wel— 


He ſich zu Foren am erſten als ſchuͤler und ambts + ge; 


6 en gefunden. 





Was fuͤr leute fich fürnemlich zu 


jen Ovakern gehalten. Zor hatan Felleneinent patrott, 
eſſen hernach an Foxen Nie gap chefrau tritt mit 


‚drin 
















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* ven anfgenn hauſe Es die. u 
u Knete jur Die ferte de 
‘E") Ämdenmiternächtigen land-tbeilen au: 
Es geferten des Foxes. Won Upjohan 
ee Surroug teifer Nach Lond 
& Lond en ringern zu ihun. See, 
Bin ‚unbe per ſuche anegang. So wire 
| führet ;Cromvelld gen ouenheit g sen 
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— bebutfamfeit im er ſich ſelbſte 203 
I. ao Dvafer anfuntit In Irr · und Sa 







ineſechen fü glͤcklichen ſort gan ſes Di 
J ws nn ge fi Gegen die 
—J ylerianer und andere / wieder die Diener. esn ts. 
| 0 Metall von allen Proteanten Der Qvacker religi 
ty —— und toie mir ihnen ummbzuseh? 
| h bene son der 








| ormmbihr anhang ſo groß. 
N solch geneldet und angefoch! en Die art ver verfolgun- 
u; - Sonverböre Erempel- Etlicher Dvarker unver 
Be fh ämtenerwerenheit/ und der daher nieder ſie erfolgt 
00, sanfall’der leute Geſchichte von Nayloru. Und dis FF 
Wi. u Eromwells abſterben Neue arten Der mi DagR 


a are Dur Safer ſachen in en 
— — —— Bd 


{ ——— erden ſich indi ip 
a Rivche hat zwar viel uſtreitt | 
ae jalsdenn aber am heftigften 
Aſiie vor: Die warheit ihrer re is 
am... 8 7 ® yn / mit den von unperfibäm 
ER h) much willn begleiteten unwarheit Ihren 
Ve derſacher kaͤmpfen muß. “Die urfache 











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N “Fan der jenige leicht fehen / de bedtt ket / daß di 
hhaber dev warheit ſelbige zu obe GOtte 
m, uicht verbergen noch Ver koͤnnen 








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Day]; hingegen? die verehrer der unwar icheit/ 
venbegierden ein genügen und. ‚ihrem eigene 
‚einen dienſt zu chunnicht gewonet ſind / dis 
uͤnterlaſſen / was ihre erfindungen zubeſchuͤ⸗ 
en / und anderer reine ihnen aber Ban zu wie⸗ 
er lauffende lehre zu beſtreiten faͤhlg feheinet. 
lan weiß über die / wie die warheit fo auf⸗ 
chtig verfahre / und wie im gegentheil die von 
llen kraͤften entbloͤſte fälfehheit deſto reicher 
fthmeicheleyen fe ſich mit taufend betrug 
ufführe/ die unerfarnen mit hinterliſt berücker 
n | —— den vorfichtigften viel zu 
Ja e. Im uͤbrigen ob die welt ſchon 
nme ber fhtwere zeiten geklaget und wir 
ei iftentheils Die vergangene, jahre glüclichr 
ie gegenwärtigen unglücklich nernen’ ſo iſt 
och nicht zu leugnen daß wir itzt warhaftig in 
ine ſolche zeit verfallen / in welcher aller betrug 
llethövichte ketzereyen und unerhoͤrte Gottes? 
— die Kirche gleichſam uͤberſchwem⸗ 
act haben. So gar / daß numehr die gemei⸗ 
GN umb ihre. J— religion 
it unfinnigen leuten umb ihr. feuer und 
d mit blutdürftigen feinden /ja als die von 
nenſchen beſtehet / doch mit — und 
vilden thieren zukaͤmpfen gezwungen wird. 
zs pfleget aber die kirche dennoch in ihrem elen⸗ 


ee bülfloß zubleiben. Denn bey ihr 

















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haͤngnis hat fie Doch dis gluͤcke - 


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aufgemuntert/fich den gottlofen meinungen/ 
und der verdammlichen raſerey mit mund und 
feder zu wieder ſetzen der notleidenden Kirche 


dadurch aufzuhelffen  fich felbft zu hütenzund 
auch andern zu beftreitung Ihrer feinde rat 


und mittel an die band zugeben. Worin |" 


nen die meiften alfo verfahren daß fie die von. 

jenen urhebern hervorgebrachte ungeheute 

thaten und lehr⸗faͤtze durch bloſſe — 
Dr 


angegriffen / in meinung / fie auch nur auf 


che weiſe umzufloffen. 
Wenn dem alſd / weis ich nicht / woher es 


komme / daß fo wenige ja faſt keine biß auf die⸗ 
ſen tag ſich gefunden / welche von denen umb die 
helfte dieſes jahrhunderts entſtandenen / doch 


kaͤrhuch / weiter als man meinet ausgebreiteten 
fo genannten Quakern / welche ſag ich / von 


dieſen leutensdie manchen aberglaͤubiſch / andern 


aber halbraſend vorkommen / etwas gemeldet / 
viel weniger ihre hiftorie geſchrieben hatten. 


Haben fie ja derfelben in etwas gedacht, fo ift 


doch dadurch mehrihre eigene unwiſſenheit und 
ſchwachheit des gemüthes / als diefer leute 


hre und leben Eund gemacht worden. Ca , 
- feydenn daß diejenigen / die nichte von ihnen 
gefehrieben’ fie, nachdem fie ſelbe erkennet / dor r 


folche menfchen gehalten/ dienicht werth waͤ⸗ 
ven ‚daß man ihrer gedencken / und die man de⸗ 
nes die ihres gleichen ſind mit ihrer verach⸗ 
J N EN ung 





Hhoͤret / als gar 


ren urſprung genommen Schott ⸗ und Irr⸗ 


vr 


+1 Jablieffe /menn es aber falfch feyn fülte / doch auf 








tung überlaffen folte. Die Aber von Dia 


Quakern als unbefanten leuten fparfame o> 


der falfche meldung gethan / haben vielleicht 
x, don Diefen ungeheuern lieber alles was fie ger 


nichts berichten wollen, damit 


wenn es wahr waͤre Die ſache zwar glücklich 










Iche menſchen alles ſchaͤndliche gezogen werde 
Ihnte. Dieſe leute nunydiein Engelland ih⸗ 
d überflüßig erfuͤllet und noch täglich in die⸗ 
‚andern ihre zahl vermehren/füchen. doch 
uch an andern orten ihre lehre fortzupflangen. 
Denn eben dahin zielen ihre Eleine und groffe 
mit vieler mühe ausgearbeitete / und mit ſo viel 
worten gezierte ſchriften. Ya wir fehen s | 
daß auchandere neulinge und nicht ungefehick- | 






— 
— 


en Eöpfe / weil fiean ihnen ihr ebenbild fehens 


* 


dieſelben zu bruͤdern und verwandten /anne- 


men, (Dergleichen die unlaͤngſt in Welſch⸗ 


land aufgeftandene Dvietiften unddie neulich 
in Deutfchland hervorgefommene, Ka kr 


finds von ‚welchen leßteren mehr ale von den 


> Doietiften gewis iſt / daß fie auch in unferem lanız 


ich esumb diefer urfache 
ſehyn / daß diefenleuse ihr thunvanfangfortgang 


& 


de vieler menfchen gemüter einnemen.) Und 


endlich weilman nicht weis / was es noch mit 


dieſen leuten * ein ende nemen werde / achte 


urſachen willen ſehr nötig zu 


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A 3* * und 


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By Me übereilung’parteyligkeit und einigen af? 
IM fecten feinen raum geben’ und dag urtheil von 


| @ —— dieſer menſchen ſitten und Gottesdinſt einem 
59 eben jelbjtüberlaffenmnde Mau 


2 








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* 20* 
— 80 





— gan hei diefe leute Dvafer/ welches 
vort in Engliſcher ſprache fo viel als zitternde 
bedeutet. Und iſt ihnen dieſer namen von ih⸗ 

— _ ven fpättern guten verachtung beygeleget wor⸗ 
den gleich als ob ſie zu der zeit Ihrer entzuckung 
durch bewegung des gemütes und leibes 
13 gan erzitterten / auf die erde fielen / offt auch ei⸗ 
hen ſchaum von ſich lieſſen und mit ſchreckli⸗ 





ihnen nun ſolche ſchmaͤhung ſehr zu wieder / ſo iſt 
ihnen doch die benennung und die ſache ſelbſt ſo 
angenem / daß fie beydesim gewiſſen verſtande 
fi gleichſam mit fonderbarem rechte zueignen. 
Sie bekennen / daß fie zitternde leute ſeyn / und 
daß / indem ſie ihres Sertesdienftes abwarten, 
und nur dahin bedacht ſeyn / wie ſie ſich GOtte 
unterwerffen moͤgen / in dem fie ibm ſich 
gantz uͤberlaſſen/ in ven fie innerlich umb 
den Heiligen Geiſt und deſſen wuͤrckung beten / 
und bisweilen mit vielen ſeufzern dieſe himmli⸗ 
ſche gabe ſehnlich erwarten / daß ſie / ſag ich / als⸗ 
denn bey ankunft des geiſtes von ſtarcker bes 
wegung des hertzens / und auch wegen der wie⸗ 
derſtehenden fleiſchlichen zuneigung von beſtuͤr⸗ 
kung des leibes offt zu erzittern pflegten. Sie 
geſtehen / da wenn fie wieder zufich ſelbſt kom⸗ 
men / und die von dem geiſte herrürende erleuch⸗ 
tung und vergnuͤgung empfinden / fie in ihrer 
Frende-fich nicht mäffigen / und Daher ihre ſeele 
und glieder vor dem zittean manchmal nicht ent⸗ 
| A 4 halten 




















rhem geſchrey untereinander bruͤlleten. Wie 


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⸗ wenn ſie es find / ſie felig zu preiſen 
leſe leute nun ſolchen namen fo gar nicht 
ſen / daß fie auch denſelben in recht ger — | 
| de auch ich V = 





| en alfo zunennen. 1 
1..." ya Sonſt werden fie auch mit dem Namen 1 





andere vor unerträglich. Denn auſſer dem 
oagß dieſer letztere name offt ſolchen lehrern 


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moand Chrftum angebüeenFanne, “Dann 











an: 


| jene alteund neue fo genante Enrhufla ſten / ih⸗ 


nen allein einen beywonenden Geiſt zugefchrie- 
ben / und doch offt wider den trieb des H. Gei⸗ 
fies allerhand auffrur und Friege ftiffteten/ mas 

chen Diefe menfchen hingegen den Geift / von 
— getrieben werdensallen recht ſchaffe⸗ 
zen ehriften gemein; und find fo gar Feinen ſcha⸗ 


b den zu thun geneigt / daß ſie auch gewalt nicht 
gewalt vertreiben / keine verteidigung / als 


die mit worten gefehichtverlauben und denzorn 


gar abgefehaffer wifien wollen. Memlichdis > 


it allen denen die was neues anfangen/gewöns 


lich / daß fie auch das neuefte vor das ältefte 


- ausgeben. Und zwar darumb / weil dis was 


alt iſt uns gemeiniglich immer beſſer zu ſcheinen / 


und dis was gut und aufrichtig iſt + doch vom 
alterthum und langer“ gewonheit defto gröffer 


lob zu entlehnen sfleget / ob ſchon die warheit 


und guͤte einer ſache an keine zeit gebunden. 


Dieſe Dvafer nun wollen daß ihr nah⸗ 
mu (umb den fie dach wenig bekuͤmmert feyn) 
ve lehre religion und lebenszart von © tt 


Kst den anfang genommen als den feine eis 
i gene ausfprüche von feinemalter ruͤhmen / und 
gruͤnde ſich dieſes auff die H. Schrifft / die ein 


— 


urfprung und richt⸗ fehnur aller warheit 


iſt. J Ja ſie beruffen ſich auff die alten väter, 
* ehe “ leute / welche von dem verſtan⸗ 





Ichrifft ihr zeugnuͤß und ihren bey⸗ 
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urch die väter fürnemlich dieſe welchein, | 
dem erften und andern jahrhundert nach Chri⸗ẽ 
fi geburt gelebethaben. Bon diefen glaub a 
—— fie, daß fie deſto reiner gelehret je naͤher 
F den Apoſtoliſchen seiten geweſen und ie welter 
ſie von dieſen abgewichen / ie weiter habe ſich 
auch ihr glaube von der erſten warheit entfernet / 
gleich denen waſſern / die ie weiter ſie ſich von 
Ihrer Ovelle ergieſſen/ ie groͤſſeren ſchlam pfle⸗ 
gen fie mit ſich zu Führen. Daherachtenfiedie 
väter oder lehrer nicht groß / die in den nach⸗ 
— folgenden jahrhunderten gelebet haben / und 
geben freywillig zu daß viel in ihren ſchrifften 


enthalten / welches mit gutem recht koͤnne ver ⸗ 
worffen werden⸗ fuͤhren auch dieſelben nicht 
any auffer wenn ſie meinen / daß es ihrer fache 
tehrzuträglichfey. Wenn demnach dieſelhen / 
denen dieſe leute noch nicht bekant oder serdach“ 
ig ſind/ ihnen hin und wieder felche neue und. 
- perschtfichenamen geben und dadurch ihre ich? 
vbeckleinern 7 pflegen ſie wenn es m tig iſt / ſich 
ſſ Chrien Crangeuſche Apoſte 


ſſche und Catholiſche unemen Done 





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ber fie. 


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SR nd — — zu Ale ER 
„beobachtet worden waren. Sie beruffen ſich 
debwegen am erſten auff die ſchrifft / und koͤnnen 
Bye wolleiden daß ihre lehr⸗ ſaͤtze mit der erſten/ 
en sauch mit der nachfolgenden väter lehrei in ei⸗ 
ne verg leichung gezogen werde, . ‚Die fache, er⸗ 
innert mich felbft/ daß ich zudem bisher erzel⸗ 
n noch folgendes hinzufeßey d damit man diefe 
—— welcher wir zu reden willens nr 
und die fich allen chriften zum erempelvorfiee 
let / auch ſchon im anfange kennen lerne. 9 
So ift nun dis ihre meinung / ob zwar 
fangeseit her alle Chriſten und auch die welche Mb. 
Ploleſtirende heiffen/gans verderbte Ichre und. 
ſitten geheget / fo habe Doch der abfall vonder 
apoftol! fehen zucht und lehre fehon zu der Apo⸗ 
fiel zeit fich zu zeigen dnsefan n/hernach mehr 
und mehr zugenom̃en / ſey im ſechſsten und ſiebeu⸗ 
den jahrhundert ſehr ſtarck woꝛdẽ / und habe von 
> der jeit an durch lange gewonheit alles fo gar 
; nommen’ Daß £eine hoffnung zur beſ⸗ 
ferung übrig gefchienen / und ſolcher zuſtand 
habe bis zu un ev oder unſerer vaͤter zeiten ge⸗ 
Vaͤret. Denn ob ſchon / ſprechen fie/ zwi- 
ſchen all * faſt allemal ee. hundert jahren 
einer 






































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| TTS 
einer und der. ander aufgeſtandem der fich dieſem 
abfall aufs heftigfte wiederfeget/ ſo iſt doch alleg 
ohne frucht und mit feinem fchaden abgelauffen. 
Und auffolche weife billigen fte aud) das thun 
der männerz welche wir urheber Der reforma-/ 
tion nennen / und gedencken ihres fleiffes/ den 


fie in wiederauftichtung der religion ange⸗ 


wendet zumbeften. Nur dis nemen fie aus/ 
daß fies ihrer meinung nach einem menfihhh 
gleich geweſen / der fein altes haus einreiſſe / 
fich aber umb Feine neue wonung bekuͤmmere; 
jo hätten fieauch mehr mühe angewendet die 
falſchheit und die Lafter der leute umbzuſtoſſen / 
alg die warheit und tugenden von ihrem falle 


wvieder aufzurichten. Von derer ihren nach⸗ 
folgern aber urteilen fie alfo / fie waren, in 


meinung das werck der reformation zu befoͤ⸗ 


© 


dern / von der ganken reformation abgewir 


chen, und an ftatt deſſen / daß fie die damaligen 
feler der Eirche hätten abfchaffen füllen wären 
vonihmen viel neue Irrtümer eingefüret und die _ 
teute mit neuer bosheit verderbet worden / nicht, 
anders/ als wenn man eln haus von dem unz. 
geny oder kot mitfotausfpulen wolte. Mei⸗ 
nen demnach) diefe menſchen / daß ihre religi-, 
on die ältefte fey / und daß fie zwar in der erſten 
usd göfoenen geitgeblühet/heunach aber faſt von 
anfang des chriftlicden namens fey hindanz, 
— ee geſetzet 





Hat ſaubern und doch immer neuen hineinbrinz < 





dorgebracht hätten. ‚Ch 


von dieſer fache abſonder⸗ 







ihr n Mi if ften/ und war unter dieſem 
aͤ — enechte ‚Sehr Ehrt. 







Re m ee - | AR ı von 16% ) # 





braͤuche und ceremonien im Gottesdinfterund 


‚tragen einen abfihen vor anderer leben und ges * 
meinſchaft. Und dis alles thun ſie nicht ne 
denen Ehriften insgemein fondern auch diegen 





kn je fich Evangeliſch und] roteſtirend de nen⸗ 
n nen von welchen letzteren fie vorgeben N/daR fi 
ſich faͤlſchlich — wären fi 
abfal und den Ba abylonift hen greueln entgans 
gen. Diefen fegenf 
" fitten entgegenwelche fo befchaffen / daß ihre 

religi ion zwar umb ı ein groffes gantz neu / oder 


doch von den alten u d längft verdamten lehr⸗ 
















a ller 





| Er endlich < gar ing vergeffen gefiel | 
vorden/ bi & Fi ie auf göttlichen Antrieb 


von neuem geoffenbart Haie, ol vol⸗ 
fern verkuͤndiget werden ſolte Dau⸗ 
nenhero tadeln und verachten ſie das meiſte in 
“anderer lehre / ſie verdammen aller andern ges 


en ſie dem groſſen 


ſie ihren Gottesdinſt und — 


* ber yim BEN aber kun ſie von 














ſtirenden/ —— gebräuc Jen und 
N wonheiten der groͤſte unterſcheid iſt. Pet 

eben dis haben fie im anfang und fortgangi 
ieh) refehen laſſen fo gar daß alle d e nur 
und ſchreiben konten / offentlich ı und an allen or 
ten und in aller angeficht davon — {4 hr 
ſchr ben / es erklärten‚mit den anpüglichft ſten wor 
ten vergroͤſſerten / und ihre hierbon gefehviebe: 

nebücher in u. ändern fonderlich aber dar 
ſelbſt / wo fie einigen beyfall merckten / ausſtreu⸗ 





















mation, wie gebraͤuchlich / mit aufgeſperrten 





Bisher haben wir inggemein von dieſer 
leute beft affenheit geredet nun wollen wir ſie 


nehmen / und mancherley zufaͤllen 





ſelbe erde / die vormals nicht nur in einem jahr⸗ 
hundert die irrtuͤmer von ſich getrieben / zu die⸗ 
B: itzigen zeit aber faft alle eingenommen. hat. 
Es rechnen aber dieſe menſchen ihren anfang 





eten oder von dannen fie doch hoften / es wuͤr⸗ 
den endlich ihre läfterungen und neue refor⸗ 


*ohren und mit ohne dem ſchon darzu geneigten 
gemuůͤtern angenommen werdee 


auch abſonderlich nach ihrem ee ⸗ 






J ⸗ 


| ve mutter und pflegerin iſt Engellandyeben 1 | Dies 


/ 


Aubenparun und vision ah unſers ſecun, 
9 ik 





x | u er - > A ir - — nern | 
u SUMME er daß * von. N n% vr) um 
v N; BAAR mer * \ J — 
| e an BE zu — mmen und vor 








/ und hir 


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die in ſolchem elend vermeinte einige huͤlffe) 








eingefüret worden / etliche dennoch nichtruhen 


konten / und fich inviel ja faſt umeliche. feeten 
theileten / fo gefehahe es / daß auch dieſe leute 





—J— raten und eine neue e gemeine ei 









ter sone mc n Anm 
dieſes werkes un 


u Ten und feligen Apoſt 1. genen, 


rin ara leute — N 
er 





ee ales Dies 0 bels hen —— 
agegen — 


* — 
—— — 
— ve” mn — 
AT 2 — 
— * * —— — 


ſtes und — wer Haken in | 


ie man gemeiniglich den fehüi mon 
ihrem erfinderden namen gibt / 





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Bu® 


oder en = andere ſchon Diefennamen 
fuͤren / Foxianer benennen wenn es chriſten 
nicht uͤbel anſtuͤnde daß fie dieſen/ die ſich 


auch zu Chriſti namen bekennen von den men⸗ 
ſchen ihre namen erteilten. ch beſitze von 


Foxen viel fchriffteny welche er theils felbft ſei⸗ 
nem ſchreiber kurtz vor feinem ende dictiret / oder 


die doch entweder von ſeinen vertrauten freun⸗ 


den / oder auch von denen die mit ihm und dend.ı 
nigen Feine gemeinfchafft gehabt / herrüren. 

Undweil ihre erzehlungen bisweilen nicht uͤ⸗ 
 bereinftimmen / werde ich allemal diefe aus- 


lefen / welche fich auf dag meifte zeugnis oder 


aufdie gröfte warfcheinlichfeit gründen / weil 


es bey folcher befehaffenheit gar ſchwer iſi zu ur⸗ 
teilen / welche ſache der andern uud welch ſeri⸗ 


| bent dem andern vorzuziehen. 


Es iſt aber diefer or im 162 4ften jahrei in der 


Engelländifchen-Proving Reicefter und zwar 


indemdorf Dreton geboren worden. Chri⸗ 
ſtoph For iftfein vater, Maria Lago feine mut⸗ 


ter geweſen · Beyde arme und geringe/ ſich 
‚von weben ernaͤrende edoch gottsfuͤrchtige und 


der reformirten oder damaligen Presbyteria⸗ 
niſchen religion eifrig zugethane leute. Wel⸗ 


cher eyfer dieſer familie von muͤtterlicher ſeiten 


gleichſam angeboren und erblich war. Denn 


ſeine mutter hatte etliche unter ihren vorfahren 


hehabt/ welche zu den zeiten der Königin Maria 
wegen 












ögen durch, 9 fi En 
uch ihr leben im feuer — und da⸗ 
urch die Maͤrtere erone erhalte hatten Als er 
och de war / ließ er ſchon was ſonderba⸗ 
bt 


nee gleichen / und gelüftete ihm nichtnachdems £ 
enge fonftdiefem alter lieb und angenehm feet 

0) von der. andern geſeliſch hafft undfpottete fie 
gleichſam mit ihrem Eindifchen weſem Allezeit 


— * er allein und gantz ſtille / wenn er aber re⸗ 



















d eſich cab. Bel — lieber mehr / war 
iner art in vollem nachſinnen / und gab 
alles ug. € onft ſchienen feine fitten | 
ri efcheidenz und war erin feinem hun und 
| — der Hottſel ligkeit nicht nachläsfig / 
‚da er im rer einige mer male feines / 










f 





A 2 um ch rien Findheit. wurde unfer 
in die een : —— Ibft € Englifch 







viel zunamy 
(briebenes a⸗ 
ben kot — 






icken. Niemals ſpielte er mit ſei⸗ | 


te man ihm was trauriges am reden } 


tes von fich fpü iwenließ.. - 



















il) — lehiſunkeit 
Il um "nicht anders als dis kaum 
in fertig reden For * ginn 
— — von 9— dter 
zunge / und noch viel ungeſchickter a ſchreiben 
geweſen / daß / ob er ſchon eine ſache wol ver⸗ 
tanden/und auch endlich von ſich gegeber et 
fie doch nicht mit einer reinen / um d den Enge. 
> Tändern gebräuchlichen —— oͤnne — / 
wenn nicht andere / denen die ʒekannt 
und die worte auffigg 
klaͤrer entdecket hätten. Desh auch 
ſelten ſelbſt etwas Gefepeieben auf as er 
durch feine fehreiber an den tag ge eben. Dis 
aber habe ich darumb anmercken i ollen / weil 
© nicht wenige ſehr zierlich geftbriebene nicht 
nur mit lateiniſcher / fondern au 
ungewoͤnlichſten yrachen ausgeſchimuͤckt edů⸗ 
cher unter dieſes Foxes namen heraus kommen / 
auf welchen keine andern auslegere oder dol⸗ 
metſchers gedacht worden. Ob nun For hierin⸗ 
nen von einer ſonderlichen einfali / der von einer 
algemeinen hoffart und begierde ſich — 
ngen worden/hat er felber urteilen 
|  Genoiß iſt diefes , daß in ihm Die 
# IC en zu reden / ni che © * 
— Nach ch dieſem war For auch bedas a i 
| ser fünftig RN mterpatten koͤnte 1 

































—û— — 














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ſchuſter und [eb 
en jahren in der 
| 9 —— 





a —— re = 


—— en 





; Spa 


- gemeine ‚fondern gelährte leute waren 7 von 
ihm gefaget worden wenn Die bibel ſolte 
verloren geben / Fönte man fit in Fo⸗ 
yes munde wider finden. Daher es denn 
geſchehen / weil doch gemeiniglich unſer mund 
und, feder von dem / was wir im bergen und. 
gedaͤchtnis fuͤhren / zeugen / daß auch Foxes redẽ / 
die er an die ſeinigen gehalten / und die meiſten 
ſeiner ſchriften von nichts anders als vielen zu⸗ 
ſammen geſetzten oͤrtern der heil. ſchrift be⸗ 
ſtanden. Und da nun dieſer ſchuſter ſich die 
Anhige leſung des göttlichen wortes und die 
berlegung feiner religion fo ſehr angelegen ſeyn 


N 









gelaffen, und da er ſo vielzeit mit der forge vor 
die feeligkeit feiner feele zu gebracht / konte es 
nicht wol anders ſeyn / als daß er Die graͤntzen 
ſeines handwercks uͤberſchreiten / ſich umb was 
hoͤhers als pantoffeln bekuͤmmern/ und vor ſich 
_ undandere was beſſers und edelers ergreiffen 
würde. Er war deshalben nicht zu friedenz 
daß ers was erfich felbit zu wege gebracht / 
nur zu feinem eigenen nußen anwenden ſolte / 
fondern er machte davon / zu feinen mitgeſellen / 
freunden / und andern hin und wieder / viel re⸗ 


dens / und ermahnete ſie oͤffters ihm nachzufolgẽ 
fo langer bis jene Foxes reden und ſchaͤrffe / er 
aber ihr widerſprechen und ſpotten nicht mehr 
vertragen Eonten. Kor entzog fich dieſer urſache 


wege fo viel möglich aler geſeüſchaft / und arbeis 
8 ia tete 








8 dem untern theil des — in 


esmals auff einem einſamen felde ſpatzie⸗ 


—— er in sr * — 
s neunzehnde feines alters erreichet / und ei⸗ 


iger anſtieß / und Die ihm daher 
verdrüßlichkeit machten / ſo begaber 
der das ann, inder werckſtat ver⸗ 


trug es ſich zu / daß ihm von der men⸗ 


ſchen natur / gemüte/ fitten / aufferziehung / 

zucht ind Converſation, wie auch von ihren 
gefelfehafften. wichtige gedancken einfielen. 
lich gedachte er an junge leute / und 


überlegte moas dieferi ihr ampt ſey / und wieviel 


ſo je und mil en 
Gott und ak ger 


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INS | u en Di; Pal eitel die falſch⸗ 
heit um it der fi en Mi 
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| 6 (22) 1 
bermeneren. dieſe after / umd die Altern warden vurd) ſan 
gen ‚gebrauch darinnen gan verhärtet / ja wenn end⸗ 
lich dar das graue alter Fame / da geblüt und Fräfte/ 
9— ſinmen umd klugheit / abnemen / md da man 
eylich wieder kindiſch wird / ſo pflege das Licht der Seele/ 
welches alsdeun am helleſten brennen foltey ganglich zu. 
verlefchen /, daß man nichts: als unnuge Geſchwaͤtze und 
Zorheiten vorbraͤchte / und ſo komme der Tod unwermerckt 
immier näher und näher/ und uͤberlieſere ung denn / wie er 
ansgefunden / dem Herrn und Nichterder ganten delt; 
folle demnach diefer jüngling von ſolchem Gottlofen Hauf- 
fen außgeben/müfle man doch nicht eben jener Gewonheit 
folgen / fonvern koͤnte vielmehr ein einſames und von 
de Allgemeinen übel abgefonvertes Leben füren. 
— es Fox hernach den ſeinigen oft erzelet. 
Es ſey nun dieſe ſtimme warhafftig vom him⸗ 
mel / oder nur bey Foren durch eine rede des 
hertzens mit fich felbft gefchehen ; fo iſt doch dis 
zu erinnern und zu mercken / Daß J 
und zeit, an Fox und feine erſten nachfolger 
ziemlich lange fo zu reden gewont gewefen, 
Denn ſo offt fie nach vielem nachfinnen und 
nach vernehmung einer neuen. fache einige 
fonderbare bewegung des gemuͤtes oder einen 
ſtarcken trieb zum guten. fühleten/ € welche bez 
wegung fie von Gott und feinem Geift berzurie 
ven meineten‘) fprachen ſie e8 habe Gott und 
& Geiſt zu ihnen aus dem himmel’geredet. 
Darum fingen fieihre reden an das voſck ohn 
unterlaß auffolche weiſe an / fo und ſo ſpreche 

















Gott und der Geiftdurchihren mund, Wor⸗ 


innen fieesden alten propheten und-apofteln“ 
| proph Rn 





— 


er —*2 ar imptlich 
gehöreten ſtimmen bis itzo 
egen ſie dasſenige / was ſie 

aͤlt / nunmehro nur einen ” 
ihres gemüts zu nennen. 
jtete Fox⸗ daß diefe himli⸗ 
lchen nachdruck bey ihm gehabt / 
genblicklich gleichſam entzuͤndet / ſich 
hauße begeben, nnd mit Eeinen worten 

iben koͤnne was er doch in der that bey 





erfaren hatte. Der abriß dieſer ver⸗ 
no g.gieng: ihm. nicht nur denfelben gantzen 
tag / ſondern auch ie darauf folgende nacht / im 
gemuͤte herum / und riß ihn ſo gar zu ſich / daß. 
ern er wolte / noch konte / zu bette gehen. Er 
gehorchte deshalben dieſer ‚göttlichen ſtimme / 
unddamiter d dig wichtige werck nach dem voll 
fen Gottes anfangen und volfuͤren möchte / be» 
gunte er von dar anyober ſchon bishero ſtets die 
| gder heil hrifft nebft nebft öffterem faften 
und beten abgewartet /t doch defto eiffriger ſei⸗ 
bey nern Fuͤrnemlich / 
rſahrung ge lernet hatte / daß auſſer 

mung de rverderbten natur / zu 

ingder b el 

ven welt und i hre Fi 


fit 


















































ll) — — ni 
10 668 ietzo der ſelben 
1)... amycfo viel zu feinem un 
|‘ „5 ‚ner fehufterzarbeit at 


ſtunden zu ge 


„* 





ifklichen übungen an. Euferte 
‚N aber ‚nicht nur folcher leute/ von denener i 
wuſte oder mutmaßte/daß fieeitel und weltlich 
efinnet waͤren fondern auch derer die doch 
"au fich: nichts ungeiftlicheg es mercken lieſſen Maß⸗ 
ſen er befante/ daß ihrer viel waͤren / die fehr 
gottsfuͤrchtig fehienen / welche das wort und die 
gebote Gottes vor die richtſchnur ihres glau⸗ 
bens und lebens ausgäben 7 und nach die 
—J— ihre handlungen noch in 
ten. Nur dis war ſeine klage/ deß Die men» 
ſchen die ſchrifft und ihre ine raus erlernte glau⸗ 
bens⸗und lebens regeln fo ſehr ruͤhmeten / da fie 
Doch des H. Geiſtes welcher der urheber dies 
us r chrifft iſt / ermangelten / und daß ſie kein ſolch 
Z leben führeten/wie es in eben dieſem worte be⸗ 
— = (inc und gteichfam lebend vorgeſtellet 
wur e. — 9— 
Bey ſolchem zuſtand aber war For nichts 
N deftoimeniger auch aufden nugender menfchen 
=. Er nam ihm deshalben vor und 
machte fich dazu geſchickt / wie * en 
ſleiſſe und mit dem / was er gefaſſet 1g 




















Zr IX * * 








Ei ana 


ef hnchen toolteny. häts 








% ſprach wo es ihr 
| nen Kirchendienern zu / fonderlich 
folchen, ’ von welei ener verfichert war / daß fie 
—* an — und go 









eilte er von ‚feinen, mei⸗ 
80 aber that. ’ richtete er ſein 
eallezeit fo e — er 

entweder vonder menſchen "nor 





Ein m ehröhne 









und zu denen / die er voraufe 
er alsandere bielt / felbfe 
gehen und mit ihnen reden fülz 
ym gelegen 


got tesfurcht andern zuvor 


bon diefer oder je⸗ 


. J 
r 
be Ar ses eng Sn — 





FERISSRRONENE.  ... REN 
meins oder auch abfonderlich von der chriſten 
befchaffenheit worte wechfelte, Und hef faſt 
Cor allesda hinaus / daß es nemlich alle die welz 
che chriften hieffen / im gebrauch haͤtten / ihren 
*glauben und leben nur auf der zunge zu fuͤren/ 
nd daß ihre vorſteher over ſeelſorger ſelbſt / ſich 
“⸗ bloß mit ihrer wiſſenſchaft und einer lqulichten 
beobachtung ihres ambtes vergnuͤgeten / uud als 
lesen. fo nur umb den. lohn dienende; aubeiter woͤren. 
Daher nam er allezeit unverrichteter fache und 
mit ſchlechtem dancke feinen abfihied. Dazu⸗ 
mal war in Dreton / an welchem orte / wie 
zuvor gedacht / unſer Fox gebohren worden / 
einer mit namen Nathanael Stephan / 
diener am worte Gottes. Dieſer Bam oft eher 
zu Soren 7 als er zu ihm / weil er unter feine 
kirche und aufficht gehörete. Als nun Fox aud) 
} bey diefem feine weife niemals laffen Eonte und 
J fo wol des mannes gantze gemeine / als auch ihn 
ſelbſt eines ſehr unvolkommenen chriſtenthums / 
nebſt einiger unwiſſenheit / beſchuldigte / ſich 
aber ſelbſt zu wieder aufrichtung des verfalle⸗ 
nen chriſtentums nicht undeutlich anbot / muſte 
I auch diefer mit betrübnig oder zorne von ihm 
! gehen. In eben diefem jahre zog Fox auf man⸗ 
" 4 cherley ſtaͤdte und veraͤnderte alſo ſeine wonung. 
zahl! Allenthalben / wo er fich aufhiltzwerdinte er ihm / 
ä Durch feine gewönliche arbeit / notigen unter⸗ 
dit halt / und war mit wenigem wol zu v. 











it Die feiner nation gleich” 
ie —* uͤbel hatte dazuwol ebẽ 
agenom̃e —* hs; 










prungen — —— 






| nad den und in ihrer hof⸗ 
—9 —“ Beute) auf felbe zu laͤſtern / 
ſie als unerfahrne und böfe aͤrtzte auszuſchrey⸗ 
en / und auſſer ihrer gegenwa rtvielfchmahreden 
—* —* % 







en goftesdienfte fich gänglich 
zu entziehen / und in in heiligen tagen verfügte er 
ich ‚allein mit f einer bibel in gärte und fels 


| —* ser daſelbſt die zeit mit lefen * 
nach⸗ 


en meland oe geneiatr 


venein ge — fo fieng dieſer menſch 


fen. Uber dis hub er damals 








— ns — * = 


——— 
— — — 


| RR. 16:35: | 
nachdencken/ maffen feine gange'arbeit igt von 
lauter gedancken / und fein leben inbloffem nach⸗ 
finnen beſtund. 9 | 
Zudem Fam noch dis / daß For (der nem⸗ 
lich die. fache allein geſehen Eund gemacht urd 
auch begeuget)oft erzehlete/ wie er nemlich gött- 
liche offenbahrungen nebft viel erſcheinuugen / 
und gefichtern haͤtte / wie er haͤuffige ant⸗ 
wort und bericht auf feine fragen bekaͤme / und 
wie viel vorbergefehene und ihm zuvor verkuͤn⸗ 
Digte Dinge er in feinem gemüte veriwahrete, 
Und gab demnach vor/ daß er bald von dies 
ſen bald von jenen zu chriſtlicher lehr und ler. 
ben gehörigen ftücfen von GOtt unterrichtet 
wuͤrde / daß er itzt dis / was man laſſen / itzt jenes / 
was man thun ſolte / lernete / welches alles durch 
ihn / als einen von GOtt gegebenen meiſter / der 
welt ſolte vorgetragen und erklaͤret werden. 
Er nam aber in folgenden zeiten an der⸗ 
gleichen fachen immer mehr und mehr zu und 
geſchahe e8/ nicht zwar damals / fondern eini⸗ 
ge zeit hernach / als er fehon das predigtambt in 
Nottingham angetreten ( denn fo müffen wie 
doch beliebter Furge halben / dasjenige / was der 
zeit nach nicht zuſammen gehoͤret / in unſerer er⸗ 


zehlung zu einander fuͤgen / daß Fox im geiſt mit 


einem feurigen ſchwerd ins paradiß entzuͤcket 
ward / wo er nach dem ebenbilde des erſten 
menſchen Adams / wie dieſer vor dem falle ge⸗ 

we⸗ 





En Pi 
r 


ji 2)8 9 





vefeny gebildet wurde. Er erkente die vers - 


wrgenfte fachen / und ward foherrlich unter> 
ſchiet / daß ihm auch die fehöpfung der welt 


orgelegt und erkläret und ihm zugleich gezei⸗ 


jet wurde / wie iedes geſchoͤpfe nach ſeiner na⸗ 


und fürtreflichkeit feinen namen empfan⸗ 


% 


zen. Worüber er garianfdielen sweifel geriez 


he / ob er nicht lieber zu nutze Dev menſchen der 


artzneykunſt obliegen / und darimen feinen ver⸗ 
ſtand und fleiß uͤben ſolte. Es begab ſich auch / 


daß ihm GOtt in Leiceſter offenbavete / wie 


die geineinen aͤrtzte von goͤttlicher weisheit / die 
alles erſchaffen und aus geſchmuͤcket/ gantz ent⸗ 


fernet waͤren / fie hätten Feine erkaͤntnuͤs von 





der natur und Den urſachen die in einem dinge 
perborgen laͤgen / iedoch koͤnte ihnen und ihrer 


Eunft geholffen und fie in den beſten ſtand ge⸗ 


bracht werden / wenn nemlich Die aͤrtzte / noch 


ehe ſie den Patienten die artzneyen bey⸗ 





brächteny ſich zuvor zu der himmliſchen weis⸗ 
heit kehreten / und nach ihrem geheiß die mit⸗ 


tel / welche fie brauchen wolten / einrichteten. 
Hiebey lies es Fox freylich auf alle weiſe 
mercken / daß er von dieſer art leute wäre / 
welche fich und ihr thungern hochgeachtet wiß⸗ 


fen wollen, unddie / wenn andere mit fingern: 


auf fie weiſen es vor ruͤhmlich und wohl an⸗ 
ſtaͤndig halten. Und war es Toren unmöglich 
Daß er haͤtte feine pffenbarungen und — 

J bare 


> 


— 





_ bavegaben verſch 





weigen / und gedencken pollen/ 
fie koͤnten als vielleicht nur eingebildete und in’ 
einem nicht vechebefchäffenen gemüte entſtan⸗ 
dene Dinge nur verachtet und derlachet wer⸗ 
den / er erzehlte und ruͤmte fie vielnehr / gleich 
als ob die verſchweigung eines ſo wundervollen 
geheimnüffes ihm unerträglich waͤre / ohn auff⸗ 
hoͤren bey ſeinen goͤnnern und vertrauten 
freunden / und that dig mit der. groͤſten Zuver⸗ 
ſicht und freudigkeit / ſo / daß er in ſeiner erze⸗ 
lung Bott zum oͤfftern davor danckte. Welche 
ſeine Liebhaber ihm nicht nur ſelber glaubten / 
ſondern es auch andere uͤberreden wolten / da⸗ 
mit nur dadurch Foxens lob ausgebreitet wuͤrde 
Ja For trug ſelbſt hierüber ſolch gefallen und 
vergnuͤgen / daß / wenn man irgeuds wo was 
von ihm hielt / oder von ſeinem fuͤrhaben ein 
gütig Urteil faͤllete / er ſolches begier ig annam⸗ 
und es ihm notwendig zueignete: Zu deſſen 
bekraͤfftigung koͤnnen ung die worte eines man⸗ 
nes / der Brown geheiſſen / dienen / welche er am 
tage ſeines abſterbens von Foxen vorgebracht / 


nemlich / Gott würde in einem wichtigen wer⸗ 
cke Foxen zu ſeinem werckzeuge brauchen. Dis 


erklaͤrte und breitete For alſo aus/ daß er vor⸗ 


„gab 7 es waͤre Dis ein geſicht und prophe 
zeyung / welche die groͤſſe feiner zukuͤnffti⸗ 
gen thaten mit einer unwiedertreiblichen 
warheit vorher verkuͤndiget haͤtte Und . 
Be! ig 





U ED. —— 
dis gefihahe auch Atmals von feinen freunden/ 
davon zum beweiß Fan gebraucht werden Daß 
fieerzeleten / es harte Nathangel Stephan 
£ welcher/wie gemeldet worden / in Foxes ger 
buntsz ort priſter und in deſſen Eindheit fein ans 
fuͤrer geweſen 7) bey einem fürnemen manne 
dan Foren dig jeignis abgeleget » Engel 
fand hätte noch feinen ſolchen zweig als 
—5 hervorgebracht / er befuͤrchtete a⸗ 
er / daß er kuͤnftig einige neuigkeiten an⸗ 
fangen würde.Und zu anderer zeit / wiewol 
lange hernach / ſolte eben dieſer vor dem volcke in 
gegentsart Fores geſagt haben / Fox haͤtte 
das licht der Sonne erreicht / ware aber 
dahin bemuͤhet / wie er durch das aus 
ihm ſcheinende licht den wenigen glantz 
ſeines Stephans verdunkeln und aus⸗ 
eſchen moͤchte Und meinten dieſe leute / 
Fox konte nicht hoͤher als auf ſolche weiſe gelo⸗ 
berwerden. Mir aber kommt es gar ſeltſam 
dor / wenn ich bedenke daß. Fox eben su der 
seit bey vielen Ach beklaget / Daß Stephan / 
(der ihn vielleicht anfangs feines guten kopfes 
und fromigkeit halben bey fich felbft hochhielt) 
von dem er doch ſo viel liebe und vatertreue ge⸗ 
noffen hätte 7 itzt fein wieder ſacher worden? 
"md auch einesmals aufoffentlicher Canzel in 
feiner gegenwart von ihm ausgerufen ach 


* 


“ 








drey jare zu / welche gleichfam fein academis 


fches leben we ven/ und die er nichts wenigery 
En 






uruͤcke legte. Nachdem er aber 
ner einſamkeit hervortrat / wels 
njave geſchahe) und nun wer er 











2698 


MMſund roasfein vorhaben wäre, den leuten 
kund machte, mufteman fich wundern waser - 
‚dor einen groffen zulauf / und von denen / die ihn 
naͤher gehoͤret und erkant hattẽ / vor einẽ beyfall 
bekam / und wie viel menſchen in ſo kurtzer zeit 
init allen ſeinen reden und meinungen uͤberein⸗ 
ſtim̃ten. Fox der dieſes alles vor einen göttlichen 
winck anahm / ob ſolte eꝛ ſich dieſem volcke gängs 
lich uͤbeꝛlaſſen/ das amt eines lehrers unter ihnen 
“auf ſich nemenyund alles was eiwan Elugesund 
tüchtiges an: ihm wäre, zu nuge Diefer leu⸗ 
te anivenden 7 wolte Diefem göttlichen befeh⸗ 
de vollig gehorfamen. Er verlies deshalben 
feine fehufter = werckſtat / in welcher er fich doch 
‚niemals als meiſter / fondern als geſelle / nies 
‚mals zu hoch / doch auch nicht zu ſchlecht aufges 
fuͤhret hatte) und machtefich zu einem lehrer 
und prediger diefer neuen gemeine geſchickt. 
Weil es ihm aber nach eingeſteltem handwer⸗ 
ke gn lebens⸗ mitteln zu fehlen begunte / ſo funden 
ſich nach dieſer zeit im̃er leute / welche / damit fein 
gutes und ihreꝛ meimmg nach / ruͤhmliches voꝛne⸗ 
men armuts halben nicht zuruͤcke gehen moͤchte / 
ihm mit ihrem eigene vermoͤgen zu huͤlffe kamen. 
ow iſt DIS auch zumelden / daß For, 
‚niemals mehr angenommen / als er bedürftig 
geweſen / und daß / da er bey feinem folgenden | 
zuſtande feinreichliches und. überflufjiges aus⸗ 
Eommen hätte haben koͤnnen / er ſich dennoch 
immer mit ſpeiſe und Kleidung gar. mallig 
is | aus⸗ 








# 


d 











vorlag’ die menfeben zu N es ſchon 
umb die chriſtliche kirche gethan ſey und wur. 
re darinnen an lehr und leben nichts mehr 
rein und ohne tadel y muͤſte man demnach 
eine neue gemeine und zwar nach der iet bon. 
iönen angefan enen weiſe / wieder aufrichten. 
Dazu machtefich ein jeder unter ihnen alſo be⸗ 
zeit / daß ſie umb die leute her waren / zu ihnen 
Hingen mit, denſelben ſich unterredeten ͤber 
dis und jenes klagten / ihr betruͤbnis Andeute- 
ten / und ihnen die ohren voll plauderten. Als 
ihre zahl und zugleich ihre verwegenheit in et⸗ 
was zu nam / lieffen fie gar ungebeten in Die 
haͤuſer / miſchten ſich in Eleine und grofic Sır- 
ſamlu gen / und brachten gleich ohne Be 
gemachten eingang. ihre vedenan.  Dder fi: 
fielen den leuten in ihr gefpräche/ legten ihren 
entweder was neues / oder auch ‚einen —JD 
vor / und unter dem ſchein eines wort-wech: 
ſels / ob gleich niemand ihnen wong zu wider 
geſagt / noch einige frage aufgegeben hatte, 
pflegten fie fich viel zu zancken rund’ ale J 
fie die warheit ſagten viel ſchmaͤhungen au 
der. leute veligion/nnd ſonderlich auf das Die» | 
digamt auszuſchuͤtten. Etliche. brachten fel (ii 
nichts nor / fondern forfchten nur andre aus’ 
oder fie. fingen gleich von was anderman zı 
reden / und die / mit denen ſie zu thun hatten, 
he öftere Merbolung BE worte / durch 
un⸗ 












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—— mn du 
fuhr/(wie es deñ bey ſolchem 
—— Ay 








Gottes⸗haͤuſern voruͤber / und kamen fo wohl in 
derer gemeine / welche fich fehon von dem ges 
woͤhnlichen Gottes⸗ dienſte abgeſonderk hatten / 





7 


als auch inderer/die noch gedachter religion zus 


gethan waren. Und zwar etlichethaten es 


zufaͤlliger weiſe / und gantz furchtſam andere 
aber mit ungeſtuͤmer frechheit. Sie uͤber⸗ 
fielen daſelbſt die leute in ihter andacht und 
in ihrem gebete/ und höneten und laͤſterten 


—* 


ihnen viel dergleichen Dinge unterlaſſen / oder. 


verändert und gleichfam veformiret worden/ 


wird hernach gezeiget werden. voʒ 


fie. Und dis war dieſer menſchen anfang. 
"Daß aber nach der jeit von den meiften unter 









— 
2 


TTS als der erfte urheber diefer ſache⸗ 
trieb diefelbe auch am meiftenz und war ans 
dern mit. rath undanführung behuͤlflich Das 


erfte exempel hievon gefchabeinder ſtadt Not⸗ 


tingham / non, der Die gantze Provintz vegier 


vet und benennet wird / und zwar mit wunder⸗ 
barem ausgange- 


der Eivche zu reden fish nicht fehenete wurde 


er alda gefänglich eingespgen- Als er aber ig 
sefängnüs wo ihn dennoch viel erfuchen und. 
fprechen durften /) verwahret wurde, wandten. | 
ihm viel buͤrger und auch felbft. der Gerichts⸗ 
vogt Johann Recles mit feinem weibe und 
gantzem Hauſe ihre gemuͤter zu / traten / nach⸗ 
dem Fo dem Gerichts⸗vogt eines und das an⸗ 
dre verwieſen ſaͤmtlich in deſſen ſecte / und 


fiengen in der nähe unier den ihrigen am zu 
predigen / Fores gefangenſchafft aber waͤhrte 
wenig tage ni | 


Man lebte ist: gleich imısagften jahre / 
Fox aber indem asften ſeines alters / und trat 
For im ſelbem zugleich ſeinen maͤnlichen ſtand 
und fein predigamt an / Die Dvaker aber hielten: 
es vor das geburtssjahe Ihrer kirche / welches we⸗ 
gen ihres rhmuchen wolftandes / und wegen 
der: genade ihrer beftatigung merkwuͤrdig 


wäre. Zum‘ wenigften. vechnen fie die 


55 


wunder ihrer anfangenden Eiche zu Diefem 
3. a N jabre-- 





Denn weil For dafelbft 
verwegen predigtesund bey voller gemeine. in 


Imser 





J um Ihe deswegen fi a y 
vnden / als For eben dazu u 


He ha ar genau⸗ 








Imn — 
ng Por gi ya ln waR 
ange zus Dat 18 feld, Dar 13 “N ve 
einen Era ck 207 Welches eintveil war die uͤber 
dis / daß fiekeine gefunde vernunf fehatte neh 
Ha liche mark ‚ausftehen m 









Artzt ol ih gleich ine ad. fh en/ u 


ung ihrer gyal/das geblüte laſſen / 
nde ge⸗ 
gi und fa Q 


* te edle , mie 
Au un inem böfen 
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Ihm auch; —— N mit I Anderte und 






langete. 


Nb1os hieraus, da deß eine R je Fake I a di = 
\ Seffer ausgetrieben old 


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hange würgfetes die al IR Ä 

waren, bliefen und fi 1 gleichfaman gr 

len aus / daß ein. Br en ni — 
we 











EBENE no 
Helchefolchesubel wey und dreiſig jahr getra⸗ 


den / dieſe haͤtte man zu Foxen gebracht / und 
da waͤre ſie mit vielem geſchrey und ſchreckli⸗ 
chem bruͤllen / unter dem abſcheulichſten ge⸗ 
ſtancke / den fie ausgehauchet / vor den augen ei⸗ 
ner volckreichen menge durch Foxen von ihrem 
boͤſen geiſte befreyet und zurecht gebracht wor⸗ 
den. 50% erzelte auch / daß er in Leiceſter auf 
einem flecken / der Trikosſio geheiſſen / einen 
krancken und von feinen aͤrtzten ſchon verlaſſe⸗ 


nen mann / nachdem er über ihn etliche worte 
geſprochen / und die hände gen himmel geha⸗ 
benz geheilet hätte. Noch was anders ſetz⸗ 
ten feine freunde hinzu / denn dieſe berichteten? 
es hätte fich begeben / daß / als Roy einevede 
. andas volek vollendet / ihm ein weib / das ihr 
mann begleitet / entgegen gelauffen ware? 
welches voller Fräge und geſchwuͤre / ud desw⸗ 
gen mit: pflaftern bedeckt geweſen. or hatte 
von ihremmanne geforſcht / ob er wunder glau⸗ 
beie / und als dieſer mit det antwort zweifel⸗ 
haftig verweilet / hätte Fox eben dieſe frage an 
das weib abgehen laſſen / und nach demes dieſe 
bejahet / hätte er ihr die pflaſter abgefteichen 
und dem elenden weibe ihre gefundpeit wieder 
gegeben. Uber dis wuſte Fo und feine mitges 
fellen zuberichten / daß Foren hande bisweilen 
auch. durch bloſſes anvühren eingleiches verrich⸗ 
peehätten. N: 

1 a Auf 











| en. 









| meine ex 






.' damit Ai inige ehre enzoder 
ii. —— "RE > 











ME 
lei jeehun fedisdeshalben/ Daptiezwar etlı- 
chezeichen der erften und apoſtoliſchen kirche 





bey ſich ſehen laſſen / zugleich aber darauf ber 
dacht feyn z daß / wenn die fache nicht. allen 
deutlich genung vorkaͤme / fiedoch nicht fihane 
deund fpott davon zugewarten hätten. Oper. 


es koͤnte auch feyn z daß fie es dem Herren 


‚Ehrifto / der feine wunder und weiffügungen 
bisweilen verborgen hielt / in dieſem ſtuͤcke 
nachthun wolten. Sie ſagen ſerner auch / daß 


von ebẽ dieſem jahre an ihr anhayg fo zugenom⸗ 


men / und ſie ſich ſo feſt unter einander ver⸗ 
bunden haͤtten / daß fie itzt eine gewiſſe / wol⸗ 
gegruͤndete / und nach allen regeln eingerichte⸗ 
te kirche vorftelleten + bey der zwar Feine aͤu⸗ 
ferliche geftalt / iedoch eine ungemeine aufrich⸗ 
tigkeit zufehen ware. Danun bifhero Die 
meiften unter ihnen fich zu ihren vorigen kir⸗ 
chen gehalten zund entweder allein / oder auch 
mit wenigen andern ihres Gottesdienftesabs 
gewartet hatten fo fiengendiefe hingegenistin 
geöfferer anzahl und mit einerunbändigenvers 


wegenheit an / ſich von denen / mit welchen fie 


zeithero umgegangen / abzuſondern / mit einer⸗ 


ley mund und gemüte ſich zu vereinigen / ſich 


nur zu einer gemeinſchafft zu bekennen / ein 


geiſtlich verbindnis aufzurichten und wo und 
wenn es die gelegenheit gab / zuſammen zukom⸗ 
‚en und ihre geiſtliche geſchaͤfte abzuhandeln. 
| u | Ihr 


67 











2* 


fie ſich abgeſond 
glauben und zu t 





—  Shre Ichre 


R tr Ho 

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aber m 








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beithaffendag 
he zeigte / was von dieſer kirchen davon 
ndert hatten / gewoͤhmich 

en / als was vor 
md zu thun noͤtig waͤre. 
gen war ihre religion ſchlecht und einf 


jen lehr⸗ 
fie felbft zu 
Im uͤbri⸗ 
ltig / hat⸗ 


te wenige nötige glaubens⸗articul und dar⸗ 
unter gar keine / die zu wichtiger / und mehr 
wunderbarer / als zur froͤmigkeit dienlicher din⸗ 
ge betrachtung gehoͤret haͤtte / ſondern nur folche/ 
die das in einem ieden hertzen ſcheinende liecht / 
und das inwendig fchallende gottliche wort ber 
traffen / und Die zugleich mit der innerlichen ges 
meinſchaft mit GOtt / mit der ehrerbietungund 
liebe gegen GOtt / mit der vollziehung des goͤttli⸗ 


 henwille 


ns/und mit der menfchen pflicht/die fie 


‚unter fich fetbft einander fehuldig ſind zu ſchaf⸗ 
fen hatten. Ihr Gottes⸗ dienſt wurde ohn 
alle zubereitung und ceremonien / und entwe⸗ 


n ſtillſcheigen verrichtet / oder ſie 
in der ſtille ſo lange auf den 


geiſt bis er fie zum reden antrieb. Und denn 
und worte in den hertzen / betrachten 7 ud « 


fi dab 






hin bemühen folten / daß fie 
we igueten und GOtt unterwuͤr 
fen / und daß ein ied 


des lebens / zur beſcheidenheit und maͤſſigkeit⸗ 


er zur bu 


ſich ſelbſt 
ſſe und heſſerung 








PN “ f " ” | ’ 





jur we d beftändigkeit. in Worten Mi 
wercken / und zu allen andern fi olchen verrich⸗ 
kungen fich, bereiten möchte / welche den men? 
fehen anftändig find, diefelben unter einan⸗ 


warbeit un 


0 


feBen mit den worten ü 


fie in gemeiner cönverfation,and unter ſich 


felbft fich ſehr tugendhaft aufzuführen wuſten 


Wenn fie mit iemand zu thunbatten/ 


9— fie eine geoffe leutſeigkeit und gelindig⸗ 


keit / und in gefellfehaften nicht geringere ber 
ſcheidenheit ſpuͤren Ihr Geſichte war voll 
ernſthaftigkeit / und ihre reden voll bedachtſam⸗ 
eit Un ihrer Eleidung ſahe man nichts zier⸗ 


x 


liches / und inihren häufern nichte praͤchtiges / 

ob ſchon etliche unter ihnen, herrlich und koͤſt⸗ 
lich leben / uͤberfluͤſſige mittel hatten. Am 
meiſten war. ihre liebe / ſorge / und wachſam⸗ 


Feit vor die ihrigen merckwuͤrdig / welche fie ſo 
wol in denen zur religion. gehörigen Dingen 
durch aufficht und nachfrage nach eines ieden 

zuftande. als auch indem / was das menſch⸗ 


liche leben betrift ausübeten. Ihre geber⸗ 


den wuſten von keiner hoffart und ruhmre⸗ 
digkeit / hohe und niedrige giengen ſo vertrau⸗ 
lich geſpraͤchig und freundlich mit — 
— | | unmb ⸗ 





br Daß es bey ihnen nichts neues od 
tand er und rei 
arme orteg na 





N ebenbild, unD einfalt / jugleich über aud) ihre - 
wuͤrde und 


te / als eraber zu diefen leuten Fam und noch 
hatter iſt er in meinung durch J——— 
| erfü rt zu ſeyn / gangauf ihre feitg getreten. 
Wiewol andere und faft alle vor dieſer Dvas 
thun einen fo groſſen abfcheu trugen und 
gnur fo gar vor Yerftellung kn u; 
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648 


Fer ausgaben daß es ihnen | 





Er ei n ihre reden und 
"geberden nur zufehen und anzuhöven/biel mehr 


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‚aber zu billigen / unmoͤglich war. Diefe ſchuͤt⸗ 


At 


teten daher alle nur erdeirekliche ſchmaͤhungen 


auf fie aus/ und ſireueten / wiewol ohne grund 


von ihrem leben und von Ihren kunſtſtuͤcken 


"atigzeg waͤren dieſe menſchen die leichtfertigſten 
unter allen/fie wären exorciſten / damit ich 
den gemeinen namen bebaltey und zauberer/ 
welche mit ihrer feheinbaren lehre aller boßbeit 
thür und fenfterevöfneten / and mit ihren Des 
mäntelungen, mit befehtwerungen und blend» 
wercken Die leute zu locken und zu fangen pfleg⸗ 


en. Die Soacker hingegen gaben auf ſol⸗ 


‚che reden zur antwort und troͤſteten ſich da⸗ 
mit / daß fie auch in dieſem ſtuͤcke den erften 
chriſten und ‚allen frommen / die immer ein 
ſolch unverdientes ungluͤck betroffen aͤhnlich 
ee 
Seh wende mich aber wieder zu Foren. 
Diefer hielt fi) einigezeit zu Mansfeld auf 


und als er dafeldft in ein Gottes ⸗ Hauß kam / 


‘Mm weichen gleich der Diener Des Worts eine 
rede ablegte / fing For an wieder dieſen zu pre⸗ 


# 


Digen Das volek aber, welches nicht wenig 


darüber erzlienet vounde 7 ſieeß denſelben mit 
Händen und fuͤſſen hinaus / und warf ihnins ge⸗ 


fängnis. Und da er noch denfelben tag gegen 


leute 


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abend toegelaffen wurde / jagten ihn eben viefe 





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zulaffen wolte. Oder fie griffen endlich. dis 

befondere theil der lehre an ‚ da jene ſprechen / 

daß die frommenin dieſem (eben eine vollkoms 

mene und die von dem ‚gefege erfoderte heilige 

keit nicht erreichen koͤnten / dis meinte er⸗ waͤ⸗ 

ve nichts anders / als den fuͤnden ſchmeicheln und 

fie in ſchutz nehmen. Worinnen doch For nicht 

bedachte, daß ihre und feine ſache bey ſolcher 

befehaffenheit einander nicht ſo ungleich wären. 

Deum ob ihm ſchon ſein herumblauffen und ſei⸗ 

ne gantze muͤhe uicht bezahlet wurde / that er 

88 Dennoch auf ſolche weile  vaß-ihm. alles / 
was er brauchte / noch eheer darumb bath / 
Wetragen wurde; ſolte Die nicht geſchehen / ſo 
war ihm unverwehret / den fliegen’ gleich uns MR. 
‚gebeten zu Tommen / und wie mäufe von 
frembder fpeife zu zehren. Was die ſchrifft be⸗ 
anot/ ſo brachte er ja kein wort / noch einen ein⸗ 
‚gangzu feiner rede vor / ſo oft er als ein lehrmei⸗ 
er des volckes demſelben ein geheimnis entdeck 
ter dasernicht ſelbſt vor Gottes wort ausge⸗ 
geben hätte. "Und endlich ftellte er ja felber 
den feinigen die innerliche und: geiftliche kraft 
und verbindungdesigefeße® niemahls oder ſehr 
ſelten vor augen / und legte ihnen nur die aͤu⸗ 
“fertiche tugenden dor / daß er alfa denfelben 
pieldinge / die warhaftig ſundlich / und dem Ge⸗ 
ſetze Gottes under vollkommenheit zu wieder 
waren / verhelete. Gleich itzt aher —2* 

a — | ſten 















1 ‚fien ae frug Due Br 8‘ So 
an Saꝛde⸗ einen Hp vesbyterianifcher 
iM ſuchte / und nad): ) gr 
zzen verſamli ng ‚feine m 


” Kr 


ortrue vor ans 









| nigen zanck und wortftreit — 
“ins zucht⸗haus geſtecket / und —9 ſechs 
‚monat über verwaret wurde. 
Seine leute pflegen. fonft: des &hrifinden 
— namen⸗ ſich nicht zu ſchaͤnen / wiewol ihrer. 
etliche ſprechen / daß dieſer name in dem erſten 
Jahrhundert den Juͤngern Chriſti von ihren 
i wiederfachern den Juͤden und Heiden ſpottwei⸗ 
#* * worden / und andere meinenz er wär 
"re zu genau eingeſchrenckt / und enthielte dahero ii 
nicht alle liebhaber Gottes und mit⸗erben der 
» göttlichen gnade in fich 7. fondern nur diefez 
welche Ehrifti namen erfenten und befenten. 
Weil aberdiefe Dvaker ftets den namen des 
‚lichte inmunde führten 7 und Ehriftum: als. 
ein licht 7 welches alle menfchen erleuchtet / 
predigten / auch die leute ſaͤmtlich dazu ver⸗ 
maneten / daß ſie in dieſem licht / als die kinder 
des lichts wandeln ſolten / fo waren fie von den 
ſpoͤttern bis auf dieſe zeit bekenner und 
kinder des lichts genennet worden. Und 
pflegten fie ſich dieſes nahmens ſonſt nicht zu 
— be aber wurde Ihnen der. ie 











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MEINEN, 22 De VER 
„pfüche nahmender Quacker/ und zwar umb 
dieſer urfacheweilleg/ gegeben. Als For ge⸗ 
faͤnglich verwahret/ und un terfchtedliche mahl 
ſcharf ausgefraget wurde / vermahnte ex die⸗ 
jenigen Richter 7 welche der nachfrage vorge⸗ 
ſetzt waren / zumöfftern / daß ſie Gtt ehren 
und fürchten / gegen feinem wort erzittern / 
und ſchaffen ſolten / daß fie mit furcht und zit⸗ 
‚gern ſelig würden. Weil nun For und fein 
ganker anhang dieſe worte zu ihrer ſteten rede 
und vermahnung gebrauchten/ und einer von 
den Richtern‘ / welcher Jeremias Bennet 


\ 


hieß / hoͤrete/ daß For von diefem utern ſß 
offt meldung that nente eꝛ Foxen und feine gan⸗ 

Be ſecte / Dvakers welches wort aus dem En⸗ 
gellaͤndiſchen (als Der ſprache die er redete ) 
uͤberſetzt Zitternde bedeutet. Und als dis noch 
Dazu kam / daß fie unter ihrem oͤffentlichen 
Gottesdienſte fich umb etlicher urfachen wegen 
nach) art der zitternden aufführten » meinten 
andere umb fo vielmehr grund zubabeny fol 

che benennungdiefen leuten zu zueignen. Daber 

fie von dieſer jeif annicht andersvals Sitternde 
‚oder Ovaker find genennet toorden weichen. 
nahmen fiedoch hernach gar guͤtig und mit eini⸗ 
ger gefehickligkeit ausgeleget und fich zugefchrie> 
ben haben wie ich zu anfange Diefes werckes be⸗ 
richtet habe. Im uͤbrigen erzelendie Obaker⸗ 


daß dieſer Richter Bennet In dem er gleich 








13 


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noch der krieg zwi 
und denen die vo 
reten / wie manı 

war dieſe ſtadt dab: 
3 


bin ja 16 
Doch ni 


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Hflegen / gänglich bezivingen möge. Ich bin ein ſoſdat⸗/ 
H führe elta, bi fireite auch / ” — 
daß ich umb meinen / euren / und aller leute friede und, 
el wol bep menſchen / als bey Gott michbes 
inähe- Und 9 daß doch Ihe / ja daß doch alle mir in 
biefem ftüche nachfolgen möcheen ! Ich besehre denmach 
ud bitte von eich Z daß ihr mir hieriunen ferner Eeine 
beſchwerligkeit machen) und euch ſelbſt in keinen ärgern. 
zuftand / als er igtiſt / ſtuͤrtzen wollet damit niche 
Gott der. oberſte Herr aller Kriegsheere umb eurer ausges 
uͤhten fündlichen freiheit und frechheit willen durch feinen 
brennenden zorn / der die zeit dev rache wol in acht niimt/ 

und ſich alsdenn nicht zu. erbarnien weiß / euch eivig vers 
derbenmöge Durch welche kurtze tede Fox fü 
gar. nicht feiner "wiederfacher zorn geſtillet / daß 
er. ihre wilde graufamkeit nur mehr erreget/ 
yon der fie Dis zum merckmale wolten ſehen 
{affen/ dap fie Foren ist. nicht wieder in dag 
gefaͤngnuͤs fondern in ‚eine ſtinckende geube 
unter der. erde zwiſchen Diebe und übelthater. 
ſtecketen / woraus er toch nach andern ſechs 
monaten befieyet ward. Fores gemüte aber 
verzagte auch in diefer trübfal nicht vielmehr 
wurde er itzt fo behergt und verwegen /daß er 
nicht nur inden Provintzien Leicefter/ Darbey / 
und Nottingham (welche nemlich im anfan⸗ 

ge und lange hernach gleichſam Die werckſtatt 
und der fchauplag feines verſtandes und vor⸗ 
babens geweſen waren) ſondern auch. in dem 
Hertzogthum Jorck in dei Grafſchaft Lan 
caſter / und in der gansen gegen abend liegen⸗ 





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Genial en Doakern 
| —— Heise Inter aufgetreten 


- geleget/ als er eben Barca di ı die na y Br 
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und ‚geprediget/ jedoch bat er \ 1b} A ! hin e | 
mals fo oft geifttiche veden.an die feinigen ad⸗ 






Weil For aber nicht ———— zu 
gegen feyn noch überall mündlich reden kon⸗ 
te, fü legte er ſich von der zeit an auch auf 
veibung der briefe/ welcheer an unterſchie⸗ 


ſchreib 
dene geſelſchaften und fonderbare perfonen abe 





| ſchickte / und darinnen einen —— was 






ervornöthig hielt / erinnerte. Und 
noch heute bey vielen groſſe gebiinder fei einer brier 
fe ‚fehenvdie an einerley menſchen gef hrieben 

Wiewol er in denſelben mit nichten 





J die Fraft feiner ausfprache und vede ansges 





druͤcket / als welche alle nicht nur mit faſt un⸗ 
derſtaͤndlichen buchftaben und zuͤgen/ ſon⸗ 
dern auch mit fo einfaͤltigen und oft. jo harten. 
‚und ſchweren redensarten geſchrieben finds 
daß fie nichts weniger c als von dieſem im 
veden fo geibten manne ausgefe tiget rk 
Wir wollen dag erfte ea a | 9 ’ 

ben welches umb Das fünfzig 9 tejah 

Lid seehriben hieh Mh fe 


Er 








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— TE aan 
belieben lafien.. Es war in Engelländifcher 
ſprache gefchrieb&zund heift in der dentfchen alfo: 
Der. Herr it Rönig auf dem ganken erbboden. Desmwe- 
gen lobet und vreiſet alle Voͤlcker euren König in wahren 
gehorſam / indem glanf der heiligkeit / und in aufrichtig⸗ 
feit. D! betrachtete in wahren gehorſam / die ihr den 
herren mit verftande kenne f/ und merckets und betrach- 
tet in ſtillſchweigen / in unterwerfiung des gemütes / 
fo werdet ihr den herren zu euch in eurem gemuͤth reden hoͤ⸗ 
ren. Seine ſtimme iſt füß und anmuthig. Seine ſchaffe 
hoͤren feine ſimme und tollen Feine andrehören. Und 
wenn fie feine ffimme hoͤren freuen fe fich und gehor- 
chen / undfingen auch vor freunden. O! ihre bergen 
find. mit einem ewigen triumph erfüllt. Sie fingen und 
{oben den ewigen Gott in Zion. Ihre freude wird nie⸗ 
mand von ihnen nehmen. Ehre ſey dem Herren in 





Be 00000 
Indieſem funftz igſten jahre erfübntefih 
auch Eliſabet Hooton / ein weib von ziemn ⸗ 
lichem alter / derer geburts⸗ und wohnz ſtatt 
Nottingham war / am erſten unter den weis 
bern bey den Ovakern es den männern nach 
zuthun ‚und öffentlich zu. predigen. Durch 
welche that fie bald mehr ihres geſchlechtes zu 
gleicher kuͤnheit und verrichtung anreigete. &r 
bendiefe reifte mit Foren nach etlichen jahren : 
in Neu⸗Engelland z und als fie dafelbft ſich 
gang dem predigen ergab mufte fie viel von 
den einwohnern leiden / und ſtarb endlich in der 
Aufl. Jamaica ch wende mic) aber wieder 
zu Soyen. Diefer war bey feinem beharrli⸗ 
5 ne. en 


— 








— x ale der Meder des — prediet ger 
N endiget / fing Fox⸗ augenblicklich an fuͤr der gantze 
Gemeine mit feinen unvorher bedachten und. 
ftrafreichen veden zu wettern / entwich aber 
FR und fam ungerochen und ungef traft: 

avon. Wenig tage hernach griff er in einem 
Gottes hauſe zu Crantſik einen ſehr beruͤhm⸗ 
‚ten Prediger/ fü bald dieſer den ſo genanten 
7 teyt verlefen hatte / mit einer ſolchen rede an bie 






nichts anders als die verachtung der wuͤrde / des 





ordens / und der religion dieſes mannes zum 
end weck hatte, Welche fhandthat Foren 
in die groͤſte gefahr ftürgen Fönnen / weil aber 
3 alt alle diefe verwegenheit und beſchimpfung 
oor ſo groß hielten daß keine rac he ſie nach ver⸗ 
dienſt zu beſtraffen genug waͤre/ fü geluͤckte es 
= ihm auch damals N daß er ohne ſch 
Tom. Si, — ——— 
—9— Ih wildo h bon einer predigt / die Fe 
dd gantzen feibe gethan / etwas weitlaͤ f— 
Di reden. Erreifee mit elipen fremde: 



























DM 
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feiner vaterlichen Provintz Leiceſter auf dent 
‚ande herum / und fahe von ferne eine ftadt 
fiegen; dochalsernicht wuſte / was es vor eine 
warez fragte er feine freunde deswegen / die ihm 
die nachricht gaben / daß es Lychtfeld fen. 
he ftunde machte For den ſchluß / dahin u 
veifen ; undallen bürgerny hohen / mitleren / 
und niedrigen / ſie moͤchten ihm gleich gans une 
befant ſeyn / den fluch anzukündigen. Senn 
ich Kalten jabrbücher der Britannifchen ſa⸗ 
chen in gedanken durchblaͤttere / faͤlt mir ein, 
daß umbeben diefe fadt unter dem wüten und - 
audenzeiten des Käyfers Diocletiani 7 ſehr 
viel chriſten als Marterer aufs heftigfte find 
geplaget/ und viel mit den gröffen martern 
‚gepeiniget worden ; hernach als Heinrich 
der fechgte in Engelland regierte / iſt auf Dies 
fem Eychtfeldifehen boden zwifchen den kriegs⸗ 
heeren des Königesund des Hertzoges von Sa 
lisbury fo hefftig geftriiten worden / daß bey⸗ 
deheile eine groſſe niederlage erlittenzund Das 
Königliche heer faſt bis aufs aupt gefchlagen 
worden / daß alfo beyde mahl dieſes breite 
feld mit menſchen⸗blut hauffigdefudelt worden. 
Sa noch — nicht gar vie⸗ 
len jahren / als der ſchaͤdllche einheimiſche krieg 
den Koͤnig und das volck ſo zutrennete / ward 
auf eben dieſen lägen und in dieſer ſtadt viel 
menſchen ⸗blut vergoſſen / welches Foren nicht 
Ka » | D 4 unbe 








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1] u waͤre. Konte auch weder itzt / noch Ren 











ame Dieſer richteten 
® arauf zu⸗ wol ie | 










hr on fich gel. fen) Eonte er nicht 
rten; er folgte Daher feinen augen 
ac). I ieng in A, Sr * 


was Be Au zu — * De fäer 
ob fich was begeben haͤtte oder noch zutra⸗ 
gen ſolte / ob es eine andeutung/ antuͤndigung / 
ander vermanung zu einer wehklage und beffer 
zung des lebens, oder ſonſt eine erinnerung 
was davon erklären, und mehr nicht be 

ten ale daß. er dis/ — eine ſache die ih 

in ſein N uͤt ei * ‚geredet 
| put reundes ure⸗ 
A n vormals in — und in den 





















am 
— Fan ein blutiges baufiie geſe⸗ 
hen worden. Indem er nun die gantze ſtadt 
mit ſolchem geſchrey durchlief / lieſſen ihn die 
bürger gehen inmeinung / Der menfch vafe / 
und fey entweder nur auszulachen / oder felbft 
zwbeklagen. Deshalben als For durch den 


sangen leib und alle glieder erfroren undvom 


kauffen fehr ermuͤdet war/ gieng er endlich zur 
ſtadt binaus; und kehrte wieder zuden Hirten. | 
sh dahin kam empfander an feinen füffen 
fo ein himmliſches und gottliches feuer + daß es 
ihm gleich viel galt ob er die ſchuhe wieder 
anfegete / ‚oder nicht 7 jedoch 309 er fie auf 
GOttes vermahnung an und begab ſich von 
diefen oͤrtern hinweg. 
Offt trug ſichs war zu⸗ daß die leute 

Foren vor einen unfinnigen und im gemüte 
verrückten mann hielten / und ihm deswegen / 5 
wie billich nachgaben. Aber feine beftäns 
digkeit und verwegenheit blieb nicht überal uns 
geſtrafft. Deshalben ihm an manchem orte 
der zutritt verwehret wurde / daß er auch nicht 
einmal da einkehren / und in einer herberge auf 
der reiſe feinen hunger und durſt ſtillen durfte / 
ſondern manche nacht unterfreyem himmel auf 
dem felde ohne ſchlaff und nuͤchtern zu bringen 
muſte. Wenn er anderswo unverſehens an⸗ 
kam / ward er mit den trotzigſten worten und 
—5 — —* war er irgendswo 


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ten befehlisteny und von ihrem wuͤten zu ber 
freyen fuchten. Anderswo in eben dieſer Pro 
pingy zogen fie Foxen wenn ev zu Ihnen wol⸗ 
e / troppen weſſe / mit leichter ruͤſtung ange⸗ 
thanz entgegen und vertrieben ihn von ihren 
‚Örengen. Foy indeffen beharrete nichts Dee 
ſtoweniger mit einer harten und gleichfam 
eifernen gedult darauf / ſolch verbrechen und 
alle.gefabr ferner auf fich zu nehmen. Fuͤr⸗ 
nemlich aber wenn ihn dieſes übel manch⸗ 
mal kraͤnckte glaubte er / daß Die ihm von 
GOtt auf dem gipfel eines ſehr hohen berges 
gezeigte länder / worauf er ſich ein ſonderba⸗ 
yes volck erlefen hatte ; daß der brunn wel 
“chen er in dem abfehüffigen theile eines berges 
gefunden und mit deſſen waſſer ers nach dem 
‚ev etliche tage wenig fpeife und tranck zu ſich 
denominen / ſeinen durſt geſt illet hatte und daß 
(endlich die menge leute die er kurtz darauf bey 
einem flieſſenden und ſtill hinlauffenden waſſer / 
‚mit weiffen kleidern angethanszu GOtt nahen 
gefehen hatte / ihn famtlich'erinnerten und gleich⸗ 
am nichtszu ſcheuen / ermaneten. Und ſolche 
wunder ſchrieb er fleiſſig auf / und erzelte fie ſei⸗ 
non ſreunden J— 
Das ıögafte jahr war num verhanden / 
von welchem man diefer fecte fortgang her⸗ 
rechnen muß / da bishero nur ihr anfang ges 
wefen. Zwey dinge pflegen gemeiniglich ei⸗ 
nem neuen unterfangen mehr wachsthum * 
| F— anjer 








+ 








ſehn / verſamlet / und die / welche einerede hal- 
ten wolten / der menſchen gegenwart / und zu⸗ 
lauf in kirchen / in rathhaͤuſern / auf maͤrck⸗ 


en in zwingern / auf ſcheidewegen und an⸗ 


dern orten in acht genommen hatten / don 
annen fie doch durch das volck mit feinen 






und priegeln waren weggetrieben / oder auch 


unterweilen in Fetten und. bande geworffen 
worden ; fo Famen fie ist in den baufern zu 
fammen 7 unterredeten ſich darinnen / und 
‚warteten ihres allgemeinen Gottesdienſtes aby 
alwo fie fo wel vor andern befcehwerligkeitenz 
\als auch vor dem ungezaͤmten rafen Des vol⸗ 
Ees ſicherer waren Beydes it nach und 
nach und gleichfam ftuffenwoeife / manchmal 
“auch mit wunderbaren zufallen/ a 7’ 














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N R66 Bi 
2 ch habe ſchon geſagt daß Kork / Fans 
after und Weſtmorland fürnemlic) die Pros 
sinzien gervefen / in welchen For damals. here 
umboezogen. Der erfte aber / der in dem 
Herzogebum Jorck Fores ſchuͤler / und bald 
darauf fein amts⸗gehuͤlffe wurde / iſt Gvilielm 
Dewsbure geweſen / der in dieſer landſchafft 
aufden dorff Allitorp gebohren worden Bor 
dieſem war er in dem ſtaͤdtlein Wakefeld ein 
wollinfehläger geweſen / und itzt diente er uns 
ter Oliv er Cromwells / des Beſchuͤtzers Britan⸗ 
nien / armee / vor einen pfeiffer. Dieſer hatte 
Foxen predigen gehoͤret und als For am abend 
deſſelben tages / umb ſeinen gedancken nachzu⸗ 
hängen, aufs feld gieng folgte ihn Dews⸗ 
burenach und gab zuverftchen/ Daß er zwar 
kängft mit Foren einerley ſinnes geweſen / er 
waͤre aber iht Durch feine rede noch mehr ange» 
trieben worden / daß er es nun ganglich mit ihm 
hielte; und redeten fie ferner alle beyde recht 
eyfrig von der ſache. Kurtz darauf begunte 
Dewsburefelbft in diefer ſecte zu lehren / und 
zupredigen/ und fie auszubreiten / fo daß ev 
diefes amt mit geoffem lobe und gluͤckwuͤn⸗ 
ſchung der feinigem verrichtete. Wiewol dies 
fer feine. meifte lebenszeit / wegen der vermeſ⸗ 
ſenheit undftandhaftigkeit in feinem ampte / in 
gefängniffen hinbrachte. Und ſagte ers weil 
er dis unrecht umb des guten ——— 
—— | en 








Robinhoodsbay ber | 
iſt / Pfarrer der offentlichen gemeinewar. 
In der Sraffchaft Lancaſter trat zu Foxen 
und feiner ſecte am erſten HRichard Hib⸗ 

berthorn / der in dem mitternächtigen theile 











F - DR * 
* 


——— 
deſer Grafſchaft au 





| f einem ehrlichen ort gez 
boren/ und tugendhaft auferzogen worden. 
Damals hatte man ihn unter des ‘Parlamente 
heere einer compagnie foldaten vorgeſetzt / und 
war er van ſolcher froͤmmigkeit / daß er oftmals 
ven einem erhabenen orte 7 nad) art eines 
Dredigers/ die feinigen anredie. Dieſer nahm 
nicht fange hernach unter den Obakern das » 
predigamt mit ſolchem fortgange auf ſich / daß 
himn le mit einem munde das groͤſte lob zur 
eigneten. Seine hinterlaſſene ſchriften geben 
su erfenneny Daß er im diſputiren zwar nicht 
ungefehieftriedoch allzu heftig und zu ſcharf /a 
bisweilen auch fehr feindfeligund mit ſchmaͤh⸗ 
geden verfahren habe. Thomas Thaylor 
und fein bruder Chriſtoph Thaylor / bey- 
de Diener des wortes in diefer landſchaft war 
ven gleichfals unter den erjten. Und endlich 
auch Award Farnsworth / der einbuh 
geſchrieben / welches von den woͤrtern DU und 
FEHR handeltriworinnen er mit vielen ausder 
gantzen bibel zufammengelefenen erempeln bez 
meijen wil / daß es unrecht feyy wenn mans 
einzefe perſonen anzureden / ein ander wort ale 
DU gebrauche.. In Weſtmorland gefellte 
fich Jehann Andlant che als alle andere 
su diefer gemeine / und nahm das amt ein es leh⸗ 
tersauffich.Hernach Franciſcus Howgil/ 
hi NE — 


3 
























Pr 


keuten gelehrt und nüßlich genung. 


BE wieder / und war unter — 






dieſem tratt auch Eduard Burrong 
nen / der ein juͤngling / und bauer von fechzehn 
odet ſiebenzehn jahren war 7 und doch erolich 
‚einem manne gleich zu geoffen Dingen gebraucht: 
wurde. Letzlich vereinigte fich auch zu Der zeit 


‚a en mit den — und 


rd 








Bug und —— den — — der 
wiffenfchaft willen / die er in ihren beyden ſpra⸗ 
‚chen hatte / ind feiner froͤmmigkeit und befchetz 
denheit halben 7 nicht unbefant war ; und iſt 
‚ oberfihon fehr alt iſt/ wegen feines vers 
ſtandes und fertigkeit in muͤndlichem und 
ſchriftlichem aſpouren / noch bis auf den heu⸗ 
tigen tag beruͤhmt; ‚anderer nahmen zu BR 

ſchweigen ang 
& viel J daß aus 
denen/ welche Foren und feiner lehre am erſten 
andhienge/ nicht nuꝛ an obgedachten bꝛten/ ſonder 
in und wieder alleı ıthalbenzihrer viel fich ſowol 
n ‚> il ie gemeinen / als auch 
I m 











⸗ 





| gen 





pfieng For und feine feet 














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47 









t: Mi w — 
in. magneten/ angezogen wird / Durch ihr 


MNoch mehr zierat und wachsthum em⸗ | 


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Graffehaft Sancafterı wovon wir ausfuͤhrli⸗ 


and. frömmigkeit Thomas Seh 


ter aus dem von zwoͤlf maͤnnern beſtehenden 
Gerichte, und fein weib ta Fell 
beriimt. Bey diefen machte fich or / nache 





ab er ſchon gores geiticje aufatmmmenkpniint 


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zu fhanden ward. 2 
leute neid 1) be | 





su wider waren. Und fo viel ift von dem 
mann zu berichten gemwefen. Was aber fein 
weib anlanget/fo entzog ſich Diefe fü, gar Den 
verfamlungen det unſrigen / daß fie vollig zu 
den, Obakern übergieng./ und Mit ihren ahr 








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gantzes leben zubrachte. ie nun über dis ihr 
mann fie heftig liebte und ihre. gottesfurcht - 


felhe Hoch hielt’ ſo konte fie vom ihn mit leich? 
‚ter mühe erhalten daß ihre wohnung Foren’ 


und feinen übrigen geferten / U einer gemei⸗ 
nen herberge / ja gar zu einer kirche / worinnen ſie 


nach belieben ihren oͤffentlichen gottesdienſt 
begehen — eingeraͤumet wurde, in wel 
chem zuftand auch Dis haus nach Selles tode/ 


bis zu Foxes / ale Ihres andern ehemannes / ab⸗ 


ſterben geblieben iſt. Margareta verließ end⸗ 
lich kurt nach dieſer ihrer hekerung / alle weib⸗ 


liche arbeit, und tratt felbft in dieſer geſell⸗ 


ſchaft das lehr⸗ und predig⸗ ampt an / pflegte 
auch hernach nicht nur mundlich / ſondern zu⸗ 


gleich mit unterſchiedlichen von ihr geſchriebe⸗ 
en und heraus gegebenen kleinen buͤchern / ih⸗ 
ve fandsleute zu unterrichten / und in Ihre ger | 


meine iu ziehen. Ja es ward diefes haus und 


dieſer ſtamm von der zeif An gleichfam. die 
ſchule und werckſtatt / aus welcher ſolche ſecte 
fo wol mit zuhoͤrer und ſchuͤlern / als mit leh⸗ 
ver und rebner männlich und weiblichen ger 


ſhlechles beſetzetwurde. 
| Denn 











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en hatte — vater 
und feinem. altern ſoh⸗ 
len und geferten gege⸗ 
;er den fohn mit feinem 
und ermuntern moͤchte / und 
e wind / und faſt eben zu je⸗ 
aſt | id See hauſe / und hernach 
dern / bey. den Ovakern / kir⸗ 
tat ſich Caton unter dieſen 
vor/ daß fein vum au 
| ck erſchollen iſt. Doch 
ug; weil dem Caton / 
vein/ oder / wie. eu 
Leonard, Fell nach⸗ 
familie aͤltſter ſohn/ 
[3 ng und freude war 1, und 
ed 7 ale Fe gebräuchlichen 
aſt / ale ſau es Dee " einem haufe 








| jede Ag ee —1 
hen geſchlechte trat die 
8 Sara Fellin in eben 


efe Fußſtap en / und verwaltete ein gleiches 


— a; e fie rümen wollen legen ihr 
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a HD DER denen ſich Fox / und dies 
welche ſich zu ihm geſellet / aufgehalten. Als 







J m | ſtand und herkommen / damals aber gleich im 
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ache at Feinmalund in 
ng abzuhandeln. | 
bey ſeinem wenigenae 
unterftanden halte / ſtieſ⸗ 9 
! aufe/ und enterbe ⸗ 
en ihm nötigen mitteln. 
ar / und von ſeinen neu⸗ 
ne 9 hülffe genoß/ führte 
liches iben und blieb OH 
ger in folchem vorhaben 
Je n er. aber biel und lan⸗ 
















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offentlicht Got 
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Fb immer näher nach Cchöteland zu. In? 
dem aber-dieferleute menge fo zu nahm ward. 
uch unterdeffen ihrer roiderfacher neid und. 
‚ill feindſchaft groͤſſer. Und wurden fie nicht nur 
0 Nberall heftig außgelachet , fondern man griff 
fie auch mit vielen ſchmaͤhungen any undbes 
. Sihuldigte fie vieler gottlofen ſehrſaͤtze und boͤ⸗ 
 fentbhaten. Weshalben an manchen orten 
den Gtadtrichtern macht gegeben mwurde/ 
wenn fie den Quafer For / an andern orten 
. wenn fie ivgend einige Dvaker (wie fie denn 
‚Ist insgemein fo genennet wurden ) antreffen - 
folten / daß ſie felbenicht frey lieſſen / ſondern 
entweder in dem ſicherſten gefängniffe vers 
wahreten / oder von ihren grengen wegja⸗ 
geten. Detinach wurden Naylor und Hom- 
»  gilau Appelby gefänglich eingezogen. Foren 
widerfuhr als einem ketzer / Gottes ⸗laͤſte⸗ 
vver / und dem groͤſten unter dieſen betruͤgern/ 
ein gleiches zu Carlile in Cumberland. Und 
ging ſchon Die rede daß die Richter ſich be⸗ 
ratſchlagten / ob nicht dieſer ſchuſter ſeines ſte⸗ 
ten betrugs wegen zum tode verurtheilt wer⸗ 
den ſolte. Wiewol die fache gank anders abs 
her > maffen For ohn einige fehande loß ger 
rohen und nur mit einer ſcharffen errinne⸗ 
zung Davon gelaffen ward. Guil. Caton und 
Johann Stubs wurden in Kentzu Maidften 
ausgepeitſchet undin Lancafter muften die 
IR | Donfee 














* 807 
Duaker anunterfehidlichen orten viel gewalt 
meitehen. - mn. © IN 
Weil aber ihre fecte und veligion noch 
dicht in den übrigen theilen von Engelland 
ir gnüge befant war 7 und man noch in 
Rönden ‚ als in der hauptſtadt / und dem kurtzen 
begriff des gantzen landes / auſſer durch der 
frembden geſchreh und reden / wenig von ihnen 
erfahren hatte ſo ernennten dieſe / welchen 
folch ampt aufgetragen war / etliche aus ih⸗ 
ser zahl zdie vor andern gefchickte lehrer und 
prediger abgaben7 daß ſich felbige anderswo 
bin begeben dafelbft Die leute bereden und über» 
zeugen / und der Evangeliſten und Apoſtel ftels 
fe vertreten folfen, Es geſchahe dis im vier 
und funfigften jahre und nahm Man den 
weg zu erſt in das nahgelegene Nordiſche / her⸗ 
nach in das Oſtliche Wallien / wie auch in 
die benachbarte landſchaften / und endlich gleich⸗ 
fals indie zwar am weiteſten entlegne / doch 
fuͤrnemſte ſtadt / als den hauptſitz des koͤnig⸗ 
reichs / damit daſelbſt die angefangne ſache 
uͤberall ſich ausbreiten / an allen orten durch⸗ 
dringen / und das gantze Reich einnehmen 
möchte- Damals hatten die zwey männer 
Howgil uñ Burroug groſſes anſehn und ere⸗ 
dit unter ihnezund ward ihnen demnach fuͤrnem⸗ 
lich in Wallien und Londen zu reifen auferleget. 
Wiewol Burroug nachmalsallein noch — 





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m - Dvafer vor leute / und wie ihre Ichve befchafe 
fen waͤre? und folte gewiffen unterricht beine 
gen / weil man durch bloſſes fagen fo vfelvon. 
dieſen leuten gehoͤret hätte. Als Upfo— 
1 hann Bis verrichtet komt er ſelbſt / als ein Ovazı 
ı mE ker/ wider / wird alsbald in dieſer gemeine ein: 
kirchendiener widerſetzt Sch ſo wol feinem vo⸗ 
rigen pfarrer und lehrer / als dem volcke aufs - 
dheftigſte / beſtraft und ermanet fie zur nach⸗ 
folge / und entfuͤret viel von ihrer gemeine. 







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Tach wenig jahren. durchzogen gang Wal⸗ 
sn mit predigeny nnd war umb die leute ge? 
haͤftig / fie in ſtaͤdlen und feldern / auf ſtraſſen 
ind gaſſen / auf ſcheidewegen / bey den ſteiner⸗ 
en ereng-feulen / auch Im jahrmarckte und 
neßzzeit/auf den maͤrckten und in Herbergen. 
u lehren / wobey ihm Sy eine zeitlang geſel⸗ 
chafft (eiftete 7 anzudeuten / daß er. von der 
ach ‚gute wiſſenſchaft hätterumd hierinnen fein 
euge wäre. Und od man ihn ſchon etliche 
mal ing gefaͤngnis ſtieß / pflegte er Doch / fo 
bald er loß kam in der alten weife fortzu⸗ 






As Howygil im übrigen in diefen laͤn⸗ 
dern und andere anderswo/ ihrer pflicht / mit 
berwaltung ihres ampts/ nachkamen / reiſte 
Burroug nach Londen /wohin wenig von 
diefen leuten vor ihm gekominen yoaren / 
und / von welcher ſtadt er zu ſagen pflegte/ daß 
ſie ihm vor andern zu hertzen gienge. Der⸗ 
halbenzob er fehon/weiler fich da aufhielt / auch 
bisweilen andre oͤrter beſuchte / und in eyl dahin 
zog / ſteckte er doch meiſtentheils in dieſer ſtadt / 
biser indem zwey und ſech igſten jahre/im gez | 
faͤngniſſe / nach dem et eine ſchwere kranckheit / 
und viel darauß entſtandene uͤbel / und martern/ 
behertzt und gedt ldig/ erlitten hatte / ſeinen geiſt 
aufgab. Burroug bichtete demnach hier in 
Runden alle feine gedancken und ſorgen dahin’ 

Bir Re | wie 


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bequemer zeit fehlte/ 


huſter / fehneider/hande 
die gewonheit haben / 
d aufferhalb der ſtadt 
rtzkampf zuhalten / und 

ſtreiten / his einer den 

mit den haͤnden nieder 
erſchlaͤget auf die 


9 vorbey 309. Er trat nr 
tetes wiedas fpiel end» 








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3 


800)8 

ah und zu boden ‚wart undalsihn Dis noch 
icht ermuͤdet / foderte er eine neue gegenparf 
eraus. Alle fahen und hörten ihm mit er⸗ 
aunen zu / und war niemand / als Burroug / 
hervorzutreten ſich unterſtanden hätte. 
Dieſer kam in den kreiß / und gieng zu dem men ⸗öòö«Ó 
‘hen hin der bey fich ſelbſt ſich hoͤchlich erfreue⸗ 

e und über, andre triumphirte. Jener meine 
e, Burvoug wolte auch mit ihm kaͤmpfen 
ind ringen und machtefich daher zum ftreite 
eſchickt. Dieſer aber uͤberwand mit einem 
auven geſichte / mit ernſthaften munde und mit 
venig worten / des mannes toben und tapfer⸗ 
eit / daß ihm muth und kraͤfte hinfielen. Her⸗ 
ach kehrte ſich Burroug zu den zuſchauern / 
nd redete ſelbige mit einer rede any deren kur⸗ 
er inhalt dieſer iſt. Es fen hart und. unverant 
vortlich / daß die menſchen an folchen übungen / die mehr 
jeitien, ——0 — ſich belußlisten / welche auch 





in milder thher nicht gerne aufienge/ wenn es nicht da 
in gereiget und berleitet wuͤrde Es mare ei ander: 
ſtreit / den die natur und Gott felbft erlaubeten ja zu 


welchem. die natürlichen geſetze / Das von Sortungeing- 


pflanste algemeine ir cht / und das aus dem himmel her ⸗ 
borgekomene mühe wort uns ruften/ firten/ —/ 
und antrieben. Unddie ſey ver ſtreit / in welchem wir alle / 
als ſtreiter des Herrn Chriſti / und als mitſtreiter unter 
einander durch einen ſeelen und leibes · kampf uns dahin 
bemühen / daß ein ieder ſich ſelbſt und wir MEAN 
mer; erbauen ‚und im glauben und feönumigtgit eineu 
guten Kampf Eämpfen/ damit wir Das fed bebalfen / NE 


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| Sa — 220 
das ewige leben ergreiffen moͤ 




























theils / netliche / die / weil 
Zalingen trieb zur ehrerbietigkeit und“ 
gehorſam gegen Sort fühleten/ auch die gehoͤr⸗ 
tten worte hernach mit groͤſſrem fleiß überlegteny 
und was ihre ſchuldigkeit waͤre erEenneten’ 
Bit nur von dergleichen eiteln übungen und. 
ſſhauſpielen ablieſſen fondern auch ihr ganz 
0 BeB leben änderten felbigesnachder-tehre und 
eligion der Quaker einrichteteny und binfüro 
fich mit diefen leuten vereinigten. ' Und ſo er⸗ 
warb ihm Burroug in Londen durch feinen 
fleißnach und nach vieler menfehen genogens 
heit / und brachte diefelben in fädten und 
doͤrffern zuſammen. Welche menge durch 
Sören febr vermeret ward / als ſich dieſet 
wider feinen vorſatz in eben der ſtadt befand/ 
dahin man ihnufich zu verantworten 7 gefuͤh⸗ 


ret hatft 


Dem als andere ihrem vorhaben eyfrig 
nachhingen / trib auch For fein angenomnes 
geſchaͤfte mit allen finnen undEräften und mit 


verachtung aller arbeit und. gefahr. beftändig 
fort. Und mag man wol fagenz daß in allen 
Provinzʒien / die Fox bis auf dieſen tag beſucht / 
0 Kein tempel und Gotteshaus von unſerer 
ı 28 oder anderer religion geweſen / und N 
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varf ihnen vil vor / welches er nicht nur in ih⸗ 
ev religion / ſondern auch bey einem ieden in 
einem leben abſonderlich vor ſtrafwuͤrdig ach⸗ 
ete Drang demnach ſeine verwegenheit 
maſſen er den namen eines verwegenen und 
merſchrocknen ſo gar nicht uͤbel empfand / daß 
ihn vor fein groͤſtes lob achtete) uͤberal durch⸗ 
ind erſtreckte ſich fo weit / daßer oft bey voller 
jerfamlung: der leute etliche weiber / die er ni⸗ 
mals geſehen / vor. hey zund zaͤuberinnen er⸗ 
laͤrte/ und that dis durch die gabe geiſter zu 


interfeheiden / welche er in hohem grad zu ha⸗ 
den bejahete. Bey welchem vorgeben ich 
nicht befinde / daß man —— jemals br 
h) . & Na f { 





7 














hätte als felche 





der fooft gefucht und. ergriffen worden, und 
der fomanchmal indie haͤnde der feinde gerar 
then iſt / doch fo vielmal ihnen entgangen / und 
nicht laͤngſt aus dem wege geraͤumt worden 
if Soperfennte dis auch / und ſagte Gott 
danck / daß er ihn niemals in ſolchem elend und 
drangſal huͤlflos gelaſſen / und oft ſo we 
bar errettet hätte, und daß hingegen an den 
urhebern folcher gottiofigkeit feine fonderbare 
rache manchmal waͤre gefehen worden. Doch 
weiß ich nicht / ob unter ſo vielen ungemeinen 
exempeln nicht dis am merckwuͤrdigſten ſey / 
was Fox oftmalsden ſeinigen mit vielen wor⸗ 
ten erzelet / ich aber hier kurtz zuſammen faſ⸗ 
ſen wil. Zu Ilkeley / in dem Hertzogtum Jorck / 
‚hatten etliche ſich zuſammen verſchworen / 
Foyen umbjubringen. Sie kamen deshal⸗ 
ben in eine geſelſchaft / wo er zugegen —— 









BE. och) 2 
Seren f den 





Ich habe zuvor Foxes ankunft nach Lone 





welche Foxen in dieſer uſammenkunft anfie⸗ 
n alſo zu dem Obriſten / und fuͤrten ihn 7 
Ich dem er eines und. das „andere gefragt 
UT a worden / 


















„RB 
norden , vessandern tages nach Konden / da 
‚mit For daſelbſt einem groͤſſrer Gerichte / al 
Sifes Obriſten war / möchte vorgeſtellet / und: 
wenn ers berdint haͤtte / zum tode verurteilt wer 
den. Und bekante Hacker nach etlichen jah 
wen / gleich Den tag zuvor / che er wegen des / au 
dem koͤniglichen morde gehabten anteils gehen 
Tor wurde / Daß er auf bitte und anſtiften jene 
prediger / mit Foxen alſo verfahren hätte. AB: 
nun For in Londen anlangtermufte er auch al 
da ins gefaͤngnis gehen / und als er darinne 
einige zeit geſteckt hatte / ward er fuͤr den Pre 
tector Cromwell gefuͤret. Zu welcher ze 
der Protector / nach vilen mit Foxen gemwed 
feften veden / und nach häuffigen anzeigunget 
daß er ihm und feinem vorhaben nicht ungem 
gen waͤre / ihn losſprach / und in ein weit ⸗ un 
geräumlicher nmer gehen Hib.: Darauf fü 
er. etliche von feinen hofbedinten zu ihm d 
ihn im namen‘ des Protector zur abendma 








zeit bitten muſten Welches aber For abſchlu 
und als ober ſchon feine höchfte frepheit erhe 
ten hätte , von dannen King. Morinnen‘ 
nicht wert war / daß er einen fo groffen mat 
ihin ferner zu verbinden; und feinerumd des ga 
gen anhanges nutzbarkeit / u befördern / ſo b 
ademe gelegenheit haben folte 5 und verfur⸗ 
Re daß er dis / was 
bei) Den nidrigen ſo hoch hilt / bey: den groſſ 

——— 51 ge 


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, 








nnerte/ als auch an die ausländer.z welche er 
u annemung feiner. lehre vermanetezdiefe.bür 





her und Drife aber. / welche letteren er doch 


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uch als tractätchen drucken uß fehickte. er 
urch alle Provinzien. Wie nun For fo wur⸗ 
den auch) alle, Die fein thur. biligten und nach- 
machten, täglich eyfriger imihre ptedigamptr 
md wuchs die zahl derer 7 die fich zu Ihnen ger 
elten / wie auch ihre ftandhaftigkeit und kuͤnheit 
immer mehry daß ſie fich durch Feine arbeit und 
defthrvertigteit von Sopesvegel und vorfchrift u 
weichen ſchrecken liffen. Sis kamen demnach 
iberall zuſamen und hilten durch alle ſtadte ihre 

zuſammenkunften / in den haͤuſern zwar meiſten⸗ 
aa 83 teils 








— 





Bi. Se A 
„teile bey abendeund nachtszeit/ram tage aber auf: 
den feldern / in wuͤſteneyen undauf bergen / de⸗ 
rer gipfel dem prediger manchmal zu einer Can⸗ 
zel dinen muſte. Weil ſie nun von ſolchen 
Dingen nicht abliſſen / befahl Die Obrigkeit 
damit ihnen recht begegnet wuͤrde / fie alsbald 
tdeg zu nemen/in gefängnöffe zu füren / und fich 
ihrer darinnen zu verfichern. Bey ſolchem zus’ 
ftand liß Protector Cromwell einen befehl aus⸗ 
gehen in welchem er zwar in, anfehung/ daß 
es alle andre gemeinen fo haben wolten / den Oba⸗ 
Bern ihre offentliche verfamlungen unterſagte / 
jedoch auch zugleich den geiftlichen und allen’ 
andern leuten verbot fo lange gegen die Dias 
er einige feindfeligkeit und unrecht auszuüben’ 


als lange diſe wider dag reich und die oͤffentli⸗ 
che regirung nichts boͤſes vornemen mürden, 
Denen aber, die mit ihrem ermanen ihn wi⸗ 
der dife leute anhegtensunter welchen fein Ca⸗ 
pellan / ber in feiner hofcapelledem Sottespinft 
abwartete Hugo Petrus / ein bekanter zuns 
gendreſcher / der groͤſte war / als der nicht meins 
te/daß er ein Seelſorger ſeyn koͤnte wenn er 
mit ſeinem aufruͤriſchen geſchrey nicht alles re⸗ 
ge machte / denen / ſag ich gab, Cromwell zur 
es würde geſchehen / daß dieſe 















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cte lie mehr man fie unbennruhigt laſ⸗ 
e/beftocher fich von freyen ſtucken verlir 
und verſchwinden würde Als * Kor 
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hren widerfachern / diſe leut 








imals i \ leute "eines 
erbrechens zu beſchuldigen / an gelegenheit fer 
ee / und die Qaker jederzeit auf ihrem alten 
inne bliben / ja noch taglic) in ihren verfam- 
ungen mehr mut bekamen / fo war difer br 
el vergebens erteilet. Truͤbſal und bande 
varteten daher täglich auf die Dvaker, das 
ie aber felbige fehr gering geachtet/fan dis ei⸗ 
ig exempel beweiſen. en 
For / weil er feine febriften unter das volck 
usgeſtreuet / und mit hindanſetzung des vom 
Protector gegebnen befels fein vorgenomme⸗ 
1e8 werck fortgetriben hatte / auch alle martern.. 
‚her ausftehn,. ja das leben felbft liber / als 
fein ampt verlaffen wolte / faß abermal gefans 
sen / und brachte zu Lanceſton in Cornwall 
feine zeit im gefängnüs zu / wie ich hernach weits 
läuftiger ‚berichten will. Denn wir wollen itzt 
nicht nın von Fores / fondern auch des gansen 
volcks fachen / die ordnung in acht nehmen. 
Als er nun fDeingefchloffen war und in einem 
folchen: orte lebte / wo er den feinigen Feinen 
nußen fehaffen Fonte / fand ſich einer von fei- 
nen vertrauten freunden z welcher mehr auf 
Foren / als ſich felbft bedacht war. / und 
die gemeine nugbarfeit feinev eignen vorzog 
difer ging zu dem Protector? als er mitten 
unter feinen Raͤthen ſaß / und bat inftändig 
er möchte doch Foren = inet gefangenicbaft 
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und Bo Dinar en oT felbft an). 
ſeine ſtelle ſetzen / er wolte gang gernedie Bu 3 
feines verbrecheng auf. jich nemen: Cromwell 

ſchlug es ihm war ab / iedoch wunderte er ſich } 
fehr und indem erden rat an ſahe / ſprach er 
Wolte wolriner unter euch ſo ehrlich han⸗ 
deln / wenn er feinem freumde oder dem 










gemeinen weſen dadurch einen groſſen 
dinſt thun konte? Daß aber ihre wider⸗ 
ſacher und feinde / fie einiger vebellion gegen die 
Obrigkeit und hoͤchſte Regirung zu beſchuldig⸗ 
and anzuklagen gelegenheit gehabt wird 
aus nachfolgendem erhellen. » Engelland hatte 
dazumal allenthalben vil tum ⸗und naͤrri⸗ 
ſche leute / die mit ihrer torheit / welche fie durch — 
wunderliche ſtellung und geberden ausübtenz / 
und eine froͤmig und beiligkeit wenntenv Diet 
gemuͤter einnahmen / und felte es’ auch nicht 
an unruhig = und ungeſtuͤmen koͤpfen / die ſo 
wol in den kirchen / als auf den rathaͤuſern /alles 
abzuſchaffen und zu verneuern / gantz bereit ſich 
erzeigten / wenn nun dieſe ſolcher und andren 
halsbrüchigen dinge fich erfünten / wurden alsaı 
bald die Qvaker angeklagt / als ob ſie zum we⸗ 
nigſten diſer verbrecher gefert⸗ und gehuͤlf⸗ 
fen waͤren. Dergleichen ſchaͤndliche verleum⸗ 
dung aber machten die Ovaker ſo gluͤcklich 
zunichte» daß fie allen Richtern diſer uͤbeltat 
haen ver —— bewiſen⸗ Sm übrigen 
war 












sh BR. ICE) © DEE Ri 
var dis zwar auch zu leugnen / und geftunden es 


sie Dovaker auchfelbft/ daß etlicheunter ihnen, / 


der die zum wenigften ihren namen fuͤrten / ge⸗ 


Funde wuͤrden / welches ungeſchickte / unnuͤtze ver⸗ 


Rißlich / und in ihrein gemuͤte und geſellſchafften / 
richt ihrer lere gemäß geartete / leute wärend, 
welche die wege und gaſſen durchliffen, Die: 
leute mit vilem gefchtey und brüllen zu ſolchem 
fuͤrnemen / das ſie felbft nicht verſtuͤnden er. 
maneten / und ſonſt einiger unanſtaͤndigen din⸗ 
ge ſich unterfingen. Jedoch aber gaben fie: 
durchaus nicht, zus daß dis ihres, gantzen an⸗ 
hanges thun waͤre / und Daß ihre diſciplinn der⸗ 
gleichen mit ſich braͤchte / vilmehr wurden die⸗ 
jenige / die ſolche oder andere laſter begingen / 
von denen / die es macht hatten / darumb ernſt⸗ 
lich beſtrafft und ſcharf gezuͤchtigt ‚ja wenn: 
keine beſſerung erfolgte / jagten ſie dieſelben 
gar von ſich / wie ich hernach mit mehrerm er⸗ 


Zu diſer zeit bekam die kirche der Qvaker 
einen neuen aͤnhang von unterſchidnen maͤn⸗ 
nern / die darinnen prediger wurden. Weil 
von dieſen nun die meiſten hernach unter den 
Oxakern ſehr beruͤmt worden / ja der gantzen 
fecte in Britannien / und bey uns / ein groſſes an⸗ 


ſehn gemacht / ſcheinet es nötig zu ſeyn / daß itzt 
von ihnen / iedoch zu vermeidung der weitlaͤuf⸗ 
tigkeit / kuͤrtzlich geredet werde. Gehoͤrt dem⸗ 
9 u ch 6 ah nach 


“ 









ſchreiben vonungemeinem fleiß war ben auch 





* —A V REN, 
nad) Gvilielm Ameſius zu dieſen jahren / der 
ein mann von ſcharffen verſtand / im red und 








noch die Qvaker in Holland mit vollem Halfe 
zu loben / und faft seinen vollkomenen lehrer ° 
zu nennen/Eein bedencken tragen. Diefer war 
inder Grafſchaft Somerſet / nahe bey Briſtoll / 
geboren worden / und von kindheit any / nur zum 
muͤſſigang und faulheit geneigt geweſen Bey 
fo liderlichem zuſtand / ließ er ihm / wie er kaum 
die kinderſchuh vertꝛeten und des liderlichen we⸗ 
ſens ſchon gewont war / das ſoldaten leben 
beliben / als zu welchem doch die faulen am mei⸗ 
ſten zu flihen / und damit die ſchalckheit zu ude⸗ 
cken pflegen. Er begab ſich demnach unter die Y 
Tönigliche Armee / bey der es Dazumal recht gott 
[08 zuging / und dinte unter derfelben bis zum 
tod König Carls. Nachmals nam er unter 
Hertzog Rupertenzur fee Frigsdinfte an und 
Fam aufdas Admivalfchiff ſelbſt auf welchem 
er / weil Darauf viel Hollandifc) geredt wurdes 
dife fprache durch gewonheit erlernte. Untere 
deffen gerit er auchauf beſſre gedancken und 7 
fing an fein bißher gefürtesleben zu bereuen. Und 
ob er fehon des mühfamen foldaten lebens über» | 
drüffig war / Fonteer doch / weil ernichts geler⸗ 
net hatte / dadurch er fich brodt verdinen koͤnnen / 
feine zuftand nicht / wie das gemuͤte / gaͤntzlich / aͤ⸗⸗ 

dern Darumb ging er unter des Parlaments 
| % | armer 






























iemce/ die damals in Irland lag / in meinung/ 
daß er bey derfelben viel fromme földaten/und 
gute Erigszucht antreffen wuͤrde / und ward 
er bey dem Ingoldsbianiſchen Megiment / 
unter einer Compagnie zum Corporal ges 
macht. Weil esnun in diefem Frigesheere 
imter Officirer und gemeinen foldaten vil 
widertaͤuffer gab ( welche art leute bon ben 
Hresbyterianern nur bivinnen unterfchiven 
iſt / daß fie dieihrigen nach getaner glaubens⸗ 
bekentnuͤs und zuſage ing waſſer tauchet Jünd 
Ames von ihnen das beſte hofte / ward er ein 
mitgliedihrer kirche / und ftieg bald hernach 
— / daß erindiefer gemeine einer von den 
ältften und in Eurgem gar Pfarrer wurde. 
He erzu Waterford (in Münfter) ftille lag / 


x 


begab fichs daß Sr. Horwgil und Cd. Bur⸗ 
vug nachdem fie in Srland angelendet / den 
pivertäuffern dafelbft zufprachenvals welche 
dor allen andern den Ovakern zu ihrer religion 
ſo geſchickt und geneigt ſchinen / daß fie zu 
enfelben gingen’ und in ihrer verfamlung eine 
predigt hielten. Ames / als er felbige hörte, 
fperte beyde ohren auf und weil fein vergans 
gnesieben ihn noch ſtets befümmerte / das 
emüte aber in feiner religion gar ungewis / 
und weifelhaftig war fiel er wenige zeit her⸗ 
nach von den feinigen zu den Qvakern / und 
ward aus einem ſo verlauffnen mann 9— 
MEN. em 











dem haufen den, & der S — ein —— 
belibter prediger. Es hat Ame fe 


tractat geſchriben / der. difen titul | 


Elärung Goktes 1 menfchen/ ' 
worinnen er erzelet / wie er das Göttliche Lehe { 
von den erften. jahren an \y big zu difer lebens 
Anderung bey fich felbft sefület/ und wie er Dies 
ſem lichte widerſtanden hätte. 5 
Zu dieſen jaren muß. auch Stephan 
Grifpus gerechnet werden / ein. mann.der 
im fchreiben ungemein fharffinnig und zirlich | 
war / und wenn er nebft feinem fertigen vers 
ftande auch ſtudiret hätte. würde manmuns 
derbare proben der. gelerigkeit von ihm gefes 
ben haben. ‚Er lebte zu. Colchefter in Eſſer / 
uͤnd ernaͤrte ſich daſelbſt von wolle⸗weben / ver⸗ 
liß aber hernach ſolches handwerck und dien⸗ 
te etliche jare unter des Parlaments arm ee 
als, ſoldate wiewol er die nicht fo wol aus lie« 
be zum Erigey als zu beſchuͤtzung der. freyheit 
tat / und in feinem. ſoldaten⸗ſtande kein lider⸗ 
lich und boͤſes leben fuͤrete. Als ihm aber in die 4 
länge Davor ekelte/ kerte er wider nach hau⸗ 
ſe zu ſeinem weberſtul / und war unter deſſen 
ein Widertaͤuffer worden. Eben damals 
kam am erſten unter den Dpvakern Jacob Parz 
nel in diſe ſtadt / und hilt unter den befanten eis 
Ye redigt /Eurg darauf aber.die Daran) 
PERRIRPANBEORC ‚Wie nun | ED 
ein 











an Hr re, Map 
I en furmann — — 
‚ginen Eondenfehen kraͤmer abgab; nu 







$ iggins ein ſchuſter zu Dover’ bepde Eu 
Bill unfer den DV akern geerte leute eund au 
ohann Er scius gehören gleichf is zu die⸗ 
le etc cin Bedford Edel⸗ 
n 
















ridri er, zugleich. RR fol 
gkeit war, / Daß es. Ihm; 


A | 
lee HN HR 






‚geld 6 ai ve — AR sing 
mn der ju 5 — ſeinen ancraten in eine ver⸗ 

— Obaker / in willens fie. zu ſpott 
ynd. auszulächen n veliß ich aber. hue veden fo 
Bu agen / daß et. feinen vorſot aͤnderte / herz 
‚nach, aufptoenen. © saterifchen. Prediger zure⸗ 
Ben ge in ihre hafft trat / und in ſeinem 
men is woLals fierder andern lerer 

ward. eben brachte, er meiſt mit reifen 


und Ga lere I, — pot 
en er keine gefar / und auch den tod ſelb 
NUDE ſheuete Mon ſaot / daßer inbränfig 


Er 











und kraͤftig/ ja mit fo nachorü 
ſprache / jedoch nicht gezwungen / habe b 


— 


chen 


‚Tonnen daß er alle feines gleichen übertroffen. 
Bey diſen jaren muß auch Iſaac Penning- 
lons /des juͤngern / meldung gefchehenvergleiche ⸗ 
fals von hohem herkommen war. Sem var 


‚ter war / Lord Maire / oder Buͤrgermeiſter in 
Londen / und vortreflich tugendhaft geweſen/ 


er 


wäre auch / weil er ſo gefchicklich die hoch 
aͤmpter bedinte / bey der gantzen bürgerf 







gewis belibt / gebliben wenn er nicht in — 7 


nigs tod mit eingewilligt haͤtte Difer jung 

Penington hatte von jugend an bey ſeinem für- 
nemen fände die erlern⸗ und ausübung gu⸗ 
‚ter wiffenfchafften nicht vergeffen / nicht zwary 
daß er Davon hätte leben wollen / weil er fehon 
reichliches auskommen hatte 7 fondern daß e 
ihm dadurch mehr ʒierrat zu wege bringen / und 


brachte er dieſe zeit nicht / wie meiſt junge leute, 


die bey guten mitteln find / zu thun pflegen, 
mit faulheit und müßigang z noch vielveniger 
mit ſchwelgen zu / fondern wartmit unverdroſ⸗ 


nem fleiß dahin bemuͤhet / daß er künftig ihn 


ſelbſt / und auch andern rechtfehaffnen Teufen 


einigen nugen ſchaffen Fönte. Und hatte’ 


ev ehe er noch ein Ovaker ward / inter 
ſchidene fehriften verfertigt welche voll wife 
ſenſchafft und beredſamkeit waren. Als er abet 





üchlicher aug⸗ 


4 





—* ar | 





wercke / in denen er fehr mit der ſchrifft redte 
undeine zwar hohe / doch verſtaͤndliche ſchreib⸗ 


art fuͤrete. Endlich iſt noch Carl Mar⸗ 
ſcall / von Briſtol / dieſen perſonen zu zuzelen / 
der umb gleichegeit ein berůmterelrhz zu Londen 


ik 


w 


nien durchzogen? als auch in unfern Provinzi⸗ 
en nicht zwar / wie bloffe abgeordnete / ſondern 


felbft als fuͤrer ankommen find. Denn die 
namen des Camii / Balaͤt / Smetii und ans 
drer uͤbergehe ich mit ſtillſchweigen. Ich 
dab aber der erzelung von dieſen maͤnnern 
nicht fo wol eines ieden zeit abſonderlich in acht 


genommen als darauf geſehen / nachdem ein 
jeder fo wol der, Dvater ale meinem urteil 
nach, mehr berumt / und bey ung befant und 


Samuel Fiſchers gedencken /als des man⸗ 
nes/ welchen alle diſe leute vor den zierrat 


und den pfeiler ihrer gemeine halten’ und dis 


nimals ungefagt sulaffen pflegen. Cr war. 


unftreitig ein geund gelehrter mann / den feine 
aus der Grichiſch und lateiniſchen Antigvi- 
tat hergeholte beredfamfeit noch vortrefflicher 
‚machte die ihm aber / da er ſchon ein Dvaker 
toorden / noch angehangen / daB man fie 
aus feinen nachder zeit herꝛausgekom̃enen fan 

| | en 


% 





ai iter feste Fam ebriberioiel Theologie 


BR 0 
Und dis find die maͤnner / die fo wol Britan⸗ 


— — 








yeit nicht mehr. beantworten koͤnnen / ſeine re⸗ 
igion verliß / fein amt abdanckte / und Die von 
em Biſchoffe empfangene vocation demfelz 
en widergab; ertrat hernachzu den Wider⸗ 
aͤuffern / und befalsman folte ihn von neuem ins 


vaſſer tauche / und ihn alſo / ſeiner meinung nach 


varhaftig Dergemeine der heitzund dem volcke 
Botteseinverleiben. Weil er aber itzt von ſo vi 
inkomen entbloͤſt war / und ſich Doch mit weni⸗ 


gem und nur mit dem ſeinigen vergnuͤgete / mite⸗ 


e er ihm in der naͤhe ein ſtuͤck feld / und liß ih 


as ſtille landleben beliben/ als eine anmutige 


nd ſo viel zum upterhalt erfodert wird, ‚gar: 
zuͤtzliche ——— —— 


Sn 
’ 
> J 


— 


8 J 
u 





—— ar * Fr dis wosfiefu ch⸗ 
gen nicht groß rriben/ weil fie ihm. bedenck⸗ 

‚zeit laſſen wolten ‚ats fieaber ni icht lange herr 
nach rpider Eamen / und ihr laͤngſt gehabtes vor⸗ 
Mi ‚haben mehr als einmal vortrugen / begunte Sir 
ſcher von —— —* 
























| — und hen Keen ampt en 
und fiel wenige zeit darat | 
da erdenn ſo wol im glauben als im predigen 
h dieſen leuten richtete. Er hat viel wer⸗ 
erteidigung der Ovakeriſchen lehre ge⸗ 
ſchriben / unter denen wol das buch das fuͤr⸗ 
nemſte iſt / welches er den Bauer und Acade⸗ 
micum oder Schul⸗ gelehrten nennet / Doch 
pflegt er in allen mit ſehr artigen ſchertzredẽ und 
ſubtilen erfindungen feine: wi erfacher einwuͤrf⸗ 
feumzuftoffen. Und dis mag genugt von? 9 
wann: geredet feyn. 
Wbeil ich —— feiner ſchüifften gedens 


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nr IH) 

Fe/ ft noch diszumercken/ daß alle Dife manz 
er / derer ich von anfang diſes werckes bis hiher 
edacht habe / unterſchidene ſchrifften ja bis⸗ 
veilen / wenn ſie zuſammen getragen würden/ 
roſſe baͤnde verfertiget / die nach ihrem tode 
ing Licht gefommen, Denn es pflegen die 


Doaker nacheinesieden beruͤnten ‚Seribens 
enabfterben alle feine fchrifften. aufzuſuchen 


Ind zufammen heraus zugeben / an ſtatt der vor- 
ede aber anderer ihre Kobfprüche von des ver⸗ 
torbenen aufrichtigkeit und froͤmmigkeit davor 
u drücken / damit fie alſo in dem andencfen 
on ihrer tugend auch nach Dem tode Icben moͤ⸗ 
jen. Im is 

m Predigern und auch von den übrigen die ich 
icht genennt habe / entiveder.allein oder in ge⸗ 
elfchaft anderer. in Engelland herumb / andere 
egaben fich in andere Länder / alleaber müh- 
en ſich / ihren anhang zu vermehren. Unter⸗ 
eſſen verſaͤumte Fox / als das haupt und ber 
uͤrnemſte unter ihnen / keine zeit in Engelland/ 
vorinnen er. nicht mit. einem beherkten und 
ans unerfchrockenem mut) in feinem thun fort- 
efaren waͤre. Er nam aberdamals / wenn 
rin eine ſtadt oder flecken reifen wolte / die ge⸗ 
vonheit an ſich / daß er lange zuvor durch briefe 
der abgeordnete die zeit und den ort feiner an⸗ 
unft / und wie lange er da zu verweilen gedaͤchte 
nkuͤndigte / damit jeder wer nur wolte / her⸗ 
ir | ig: 2 zu⸗ 





rigen reiſten etliche von diſen neu⸗ 








gr 
* 


BERN...) 
aulauffen und den antommenden For hören 
möchte. Und gefehahe das indem fechs oder 
fiben und’ funfiaften jare in den Provimien 
Somerfet Wilis / Doreefter 7 Devon und 
andern benachtbarten landfchaften. Syn der 








Grafſchafft Somerfet zu Briſtol wohnten in 
einem walde uͤber tauſend / und hernach in einer 
gegend Wilts über zweh taufend menſchen 
einer predigt bey. So gar weit war diſe ſecte 
überal ausgebreitet / und fo einen ungelichen 
anbang hatte For bekommen. Und waren 
nicht nur. alterhand leute , fondern bil wolan- 
gefehene und fürneme männer Darunter 7 die 
hernachihre Gewalt und ehrenftellen verliffenv 
und teilg bey den Ovakern Prediger wurden. 
Je mehr man aber diſem zulauffe und Gottes⸗ 
dinſt widerſtand tat / ie hartnaͤckiger bliben 
jene auf ihrem vorſatz. Man beſtelte demnach 
etliche / welche auf diſelben achtung gaben / um 
fo wol auf ſtraſſen und creutzwegen/ als auch 
beyden haufern/ / wo man ihrer ankunfft fich 
verſahe / auf ſie laureten. Wie vil man nun 
ihrer bekam / ſo vil wurden ins gefaͤngnuͤs ge⸗ 
ſteckt und zwar in ſo groſſer an al daß gar 
felten von ihnen weniger als tauſend gefangen 
faffen. For machte um dffe zeit. den fehlußr 

nach Londen zureifenz und dafelbft vor Einer 
folchen menge von allerley volck das Licht feiner: 
Achre und religion leuchten zu laſſen / in mein ” 
| dis 




























re. 
ie wurde fehr erfprislich, getan feyn. Als er 
un auf Londe zu durch Surrey zog / und hin 
ind wider verweilete / pflegte er/ damit Feine 
eitund-gelegenheitvoruiber ginge, / auch in den 
chencken und wirtshaͤuſern / wo er einkerte / Die 









gleich anweſenden gaͤſte anzureden / und zu | 


Teisfiger. überlegungihrer religiongu ermanen. 
Ja er fandte andre aus / die in feinem namen 
itten muſten / daß dijenigen die Gott libten / zu 
bnwindieberbergefommen/. ihn entweder zu⸗ 


hͤren oder ſelbſt mit ihm ſich unterreden mache 
en. 1» Wie nun Fox in dergleichen Dingen bis⸗ 
veilen von den leuten verfpottet ward / ſo gab 






auch manchmal ſelbſt da zu gelegenheit Zwey 
empel werden dis beweiſen koͤnnen / die nicht 





Fe.) 


upon denen welche dabey gewefen / ausge 


reitet 1: Jondern auch von Foxen ſelbſt erzelet / 
and in ſeine ſchriften als merckwuͤrdige dinge 





jufgezeichnet worden find / und wuͤrde auch ich 


hie diſe umſtaͤnde fie vor fabeln und unſer er⸗ 


elung nicht wert geſchaͤßet haben. Fox kerte 


einesmals nach einer anderswo gehaltenen rede 











Intworten. ZJene aber lachten und fpotteten 
sicher torheit und ſandten diefe auffaͤtze 
hren urhebern widerumb zuruͤcke. Dieſe aber 
berdroß es fo fehr / daß fie anftalt machten /- 
daß / nach ihrer abreiſe ı diefe fragen an eine 
feule am marckte geheftet/ und zu offentlicher' 


interfuchung dargejtellet würden. 
Su Ronden aber war For nicht fo bikig/. 
maffen er. Die öffentliche verfamlungen nicht ber 
ſuͤchte / vil weniger folche | elpſt anftelte fondern 
er erregte nirgends einige unruh / und verfur in 

em mehr behutſam / als eyfrig. Es waren 
ſchon zuvor in dieſer ſtadt durch Burrougs fleiß 
vil bey ihnen ſehr hochgeſchaͤtzt männer Ova⸗ 
ker worden / welche zu befoͤrderung ihrer reli⸗ 
gion oft zuſammen kamen/ und unter diſen liß 
fich For zum öftern in voller verſamung mit. 
predigen hören. So ſehr er fichaber im uͤbri⸗ 
gen bemuͤhete / fo wenig befam er. Doch. neue 
nachfolger und richtete € "wider. verhoffen 
nichts rechtes aus / was diſer reife wert gewe⸗ 

h a m 








ſollen gebraucht haben von der heutigen Enz. | 
selländifchen ſprache aber die Fox nur allein 
verſtand / nicht wenig unterfchiden ft. Daher 
feine geferten was bornam / weil er offt muſte ſtill 
ſchweigen / wenn er ſolche leute vor ſih halte⸗ 
denen ſeine ſprache unbekant war. Umdhatz 
se auch hernach / wenn er feinen-anhang ſchon 
hey ſich hatte, ſeige arbeit in diſem lande ſchlech⸗ 
ten nutzen / ohne DAB er unter feinen, glaubens⸗ 
genoſſen manhmal etliche kurhe veden hiltzdie 
alsdenn don feinegehülffenz denen die uhe 
N Be; 


» 





N ! 





cher zeit her Feine gegend in Engelland / als di⸗ 


fe/ fo voll Qwaker geweſen. Und ſo breitete 


diſe fecte in kurtzer zeit ihre lere bis zu dem acht 


und funfjigften jare Durch gantz Engelland aus. 


In diſem far aber wurden die Ovaker fo vers 
wegen / daß fie Durch das ganse Eönigreicheine 
allgemeine Zufammenfunft ausſchri⸗ 
benz svelche in der Sraffchaft Bedford in Jo⸗ 
hann Crocii weitem und geraumen haufe ſol⸗ 


te gehalten werden. Wo durch ſie gleichſam 
ihren feinden vorwerffen wolten / wie ſehr ſie 
itzt an menge / mut und kraͤfften zugenommen / 
und daß / wie fie niemals an dem fortgang ih⸗ 
ver ſache gezweifelt hätten fie auch ist von 


ihrer ausfürung fich gute hofnung machten / 


und. deswegen freylich gans vergnügt wären. 
Dahin ordneten nun alle abfonderliche gemei⸗ 
nen ihre geſandten ab und kamen nebft diſem 
hoch vil andre an / die nur zufehen wolten, Man 











ihre zuſammenkunfft auch in Schottland groͤſ⸗ 
fer. Als aber die Stande und dieObrigkeit 
des landes / nach art ihres volckes / welches von 
natur ungern neue religionen aufkommen laͤſt / 

ifem fürnemen ſich widerſetzten / triben * 












107) 
dert Arger/ bisidap eine verfolgung erfolgte, 
damanin die haufer ſchickte die Dvakerifchen 
zuſammenkunften ſtoͤrete / ihre leute ins gefaͤng⸗ 
nis warff / und derfelben etliche lange zeit vil ver⸗ 
druß antat. Wovon ich vorgeſetzter kuͤrtze hal⸗ 
ben mehr nicht als noch dis von Foxen erzele wil. 
Diſer befand ſich in dem 1657ſten jare in dem 
nahe an Schottland gelegenen Cumberland. 
Er zog demnach auchin Schottland und wur 
ſte gar wol / daß er deffen fprache nicht verftüns 
des verliß fich aber: auf die geferten / die er 
teils bey fich hatte / teilsauch dort anzutreffen 





hoffte, in willens / fie an ftatt der dolmet ſcher zu 


gebrauchen: Alda untervedete er fich offt inden 
bäufern mit feinenreligions verwandten / pres 
digte auch vilmal unter ihnen / und durchlif 
endlich alle oͤrter fich bemuͤhend / ob er nicht 


mehr glaubensgenoffen antreffen: oder machen 


möchte:  Db er gleich nun dis ihm liesfehr ans 
gelegen ſeyn / ſo erhilt er, dennoch nichts / und wen 
er ſchon etliche ausſchickte die den leuten zeit 
‚and ort beſtimmen / und zu ſeiner predigt. fie 
zufammen vuffen ſolten war doch oft: Fein 
menfeh zugegen. Uber dis nam er hin; und 
wider gelegenheit aufden maͤrckten / wo vil leu⸗ 
te beyſammen waren / ſelbige an ſich zu lo⸗ 
cken / aber mit eben ſolchem erfolg. Enolich 
Kelte Fox auch mit wenigen eine reife in das 
Nordiſche Schottland zu den in gebuͤrgen nes; 
Ne | nende 


Kid 








(108) 2 


nenden wilden und groben leute an 


Unterdeffen veifte For nach der Roniglichen 


reſidentzſtadt Edenburg / und als dis der 


groſſe Rat erfur / dem itzt Foxes unbeſcheiden⸗ 
heit nicht unbekant war / und ſich fuͤrchtete / daß 
For auch bey ihnen etwas ungeſtuͤmes vorne⸗ 


men / oder eine neue geſelſchaft ſtifften wuͤrde / 


ließ er Foren vor ſich Eommen / und befal ibm: 
in guͤten / daß er / wenn er nichtein diefen Pros 
vinzien zu tun haͤtte / ſich von dannen begeben 
möchte: Foy tat ſolches / jedoch mit ſehr lang⸗ 
ſamen ſchritten / maſſen er unterdeſſen in an⸗ 
dern ſtaͤdten und orten einſpr ach / und verſuch⸗ 
te / ob ihm jemand anhaͤngen moͤchte / aber / 
wie geſagt worden / alles ohne frucht. Sons 
derlich wandten For und feine geferten Die zeit 
über / weil ſie in Schottland waren 7 ihrem: 
fleiß dazu an / daß ſie der Schottiſchen kirche 
lehre und glaubens⸗ articul ſo wol durch ſchrif⸗ 
ten / welche Foy mit den ſeinigen verfertige/ 


als auch durch ihr predigen bey den leuten ver⸗ 


haſt und verdächtig machen möchten. Wor⸗ 
innen fiefich ſo verhielten / daß die Schotten 
ihre unverſchaͤmte luͤgen und betruͤgereyen nicht 
genug beſchreiben koͤnnen. Denn ſie unter⸗ 
ſtanden ſich / den Dinern diſer kirche ſolche 


| Sie es aber \ 
diefen verfündigt ward / liffen fie ihm entgegen! 
und jagte ihn mit ihren fpiffen zum lande hinaus. 









DR artieul namentlich von der göttlichen 


erwe⸗ 








30609) >; 
erwelung ——— und von Gottes 
vorherſehung / ſo weit ſie die menfehliche fünden 
angehet / nach ihnen unvernüftigen meinungen 
und herzugezogenen folgereyen anzudichtenzund 
vorzugeben / daß fie von der Schottiſchen Ge⸗ 
meine gelehrt wuͤrden / welche doch diſe kirche 
nicht nur gar lehret / ſondern auch davor ei⸗ 
men abſcheu hat. Uber dis weil die Schotten/ 
mit den Engellaͤndern und meiſten Reformir⸗ 
ten / den ſontag / daran die chriſten von ihren 
täglichen wercken feyern und Gott dinen ‘dem 
gemeinem gebrauch nach wie Das alte Juͤdiſche 


volck denfabbat oder ruhetag nennten/ und / 
welches unftreitig wars felben auch: genau in - 
acht namen: und in wärenden difem tage fich 
“mit grofferandacht aller arbeit enthilten / durf⸗ 
ten Fox und feine geferten dennoch fehreiben 


und uberallpredigen / daß die Schotten ibren 
fabbat: mit Fauffen und verfauffen und durch 
allerhand täglichearbeit entheiligten. Wie 
fie aber dis beweifen foiten / ‚erklärten ſie ſich 
alſo / Daß nemlich die Schotten folche wercke 
an dem legten tage inder woche verrichteten / da 
doch / nach dem gebote Gottes / eben dis der 
ſabbat und ruhetag waͤre. 


Ubrigens hatte Fox die sanke, seit feines | 


predigamts. und reiſens uͤber die gewonheit/ 
wenn er an einem tage irgendswo jemanden zu⸗ 


Sa oder mit imen / oder drey leuten 


aus 


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kraͤmer und gaſt⸗wirte mit waͤren / nenn 


———— — —— 
aus feiner ſecte geredet ı und mit ihnen Sich" bes 









zwar don dergleichen leuten / we che ihre: 
tesdinftes« | 
re alſo die anzal feines anhangs worden. 





Ben 


er einige zubörer hatte / die ihm nicht verhinder⸗ 


FB ae 


gruͤſſet hatte / daß es bey ihm ey er hätte 


verſamlungen 






sabgemarter hatten / und ſo groß waͤ⸗ 


ten / ſondern fleißig achtung gaben / und der 
ſache weiter nachdachten / fagte er gleich / fie 


wären uͤberzeuget und auf ſeiner ſeite. Biswei⸗ 


len wenn einige waren / die ihm eine nach⸗ 


denckliche und ſpitzige antwort / oder frage oder 


ein Argument vorlegten / und er auf ſolchen 


vortrag nicht antworten / oder die frage nicht 


aufloͤſen / und das Argument nicht widerle⸗ 
gen konte / ging er davon / oder lente ſolches 


rumb / weilesihm ein verdruß / daß er mit ſol⸗ 
chen leuten reden ſolte. Als auch unter der 
anzal derer / die zu Foxen und denen Quvakern 


uͤbergingen / nicht wenig von dem groſſen hauf⸗ 


fen derjenigen ſich funden / welche mit der oͤffent⸗ 
lichen Engliſchen kirche nicht einig / Darunter 
‘auch vil prediger und andere gemeine leute als 
te Die» 
felbigen For / wenn er feineleute vondemfort- 
gang ſeiner fache berichten / ohn a. 4 








mit dieſer entſchuldigung ab / es ſey eine ſchwe⸗ 
re und gefaͤhrliche frage / fie ſuchten nur gele⸗ 
genheit zu zancken / oder er wegerte fi) Das 


_ 


— 


DT ——— 
allemiteinander Profeffores , älteften und leh⸗ 
‚zer Vegte ihnen folcye namen bey/bie fonft nur 
‚öffentlichen glidern und. dienern der kirchen 
‚pflegen beygeleget zu werden / dadurch er Denn 
ſeiner Eichen einen nicht geringen ſchandfleck 
‚und abgunft verurfachte. Diſes alles mercke⸗ 
teFoy in ſeinen Traetätlein fleißig mit an / und 
fhrib ſolches auch an feine freunde / die alles 
glaubeten / billigten und weiter ausbreiteten. 
Afowen For und feines glaubens⸗ genoſſen ein | 
werck zugleich miteinander verrichtet und ſol⸗ | 
ches wol abgelauffen / wuſte ev keines ſeinen 41 
namen mebr herauf zuſtreichen als feinen | 
eignen z. und. Eunte er fonderlich von feinen | 
fachen einen groſſen ſtaat machen. Doc) | 
woill ich mic) hirbey länger nicht aufhalten / 
werde auch die hiftorie von Foren in etwas. 
beyfeite fegen/ Damit mit man ſehe / daß ich 

* durchgehends der kuͤrtze befleißigen wol⸗ 
len. | Mn 








Diiſes feheinet die ordnung ber zeit und 
der fache felbft zu erfodern / daß ich Die ge⸗ 
fegenheit/die uͤrſach undden urfprung/ 
warumb fo villente fo gar plößljch welches 
fonft fehr ſchwer / von ihrer religion und ‚0% 
meine zur Dvakerifehen Eichen übergetveten 
find’ anigo etwas weitlaufftiger beſchreibe. 
Die vornemſte urnſache ſcheinet wol 9 zu 

* 





g 
ſehn / Dapdie Leute » darnnter Doch gewißlich 
‚Febr oil) die nach der waren Religion 7 und 
Gottſeligkeit / wie auch nach einem rechtſchaffe⸗ 
‚nen Chriff-leben ein rechtes verlangen trugen/ 
‚meinetenz, fie fähen überalleine ſolche vderderb⸗ 
niß / wo nicht in der lehre / doch in denen Te. 
remonien / ſonderlich aber in dem leben aller 
gemeinden / welche Chriſten und zwar broteſti⸗ 
‚rende wolten geneñet und darvor gehalten ſeyn/ 
Daß wenn jmand bey einer von denſelblgen 
verbleiben wolte er notwendig an feiner ſeelig⸗ 
Teitzu zweifeln urfac) habe. Muͤſte derowe⸗ 
‚gen entweder gar feine oder diſes die jenige | 
Firche ſeyn / welche diefe neuie lehrer vorgeben / 
darinnen einer feine ſeele erhalten und ſich 
ſeiner ſeeligkeit verſichern koͤnne und ſolle. Ob 
nun wol ihrer vil / welche ſich zu diſer neuen ſecte 
befenneten 7 nicht allzugenaue rechenſchafft 
ihrer wiffenfchafft und libe zu Difer Ichre geben 
konten; fo meinten doch hingegen andere/ welz 
che etwas mehr 7 als die andern wiffen und | 
verſtehen wolten / wegenihresabfalsund neue 
en zuſammen rottirung genugſame red und ant- 
wort zu geben. Diejenigen nun / weche ni⸗ 
mals aus ihrem vaterlande und gebite ander⸗ 
weit wohin gekommen / urteileten nur fo ſchlim 
bon ihren Engliſchen kirchen / die aber zugleich 
andere laͤnder befuchet/fälleten auch von. allen 
andern Eirchen ein gleiches urteil, Suforderf 
e⸗ 















FREE BER. -ACHDE -; ei 
und vornem ch befihuldigten fiedie Engli⸗ 
ſchen firchen eines folchen mangels und ver: 
derbten zuſtandes / welche bisher unterdenen @ss 
nigen In oͤffentlicher gewalt und Autorität gele⸗ 





bet/ fo von ihren Biſchoͤffen als ihren ur⸗ 


debern und vorfteherndie Bifchöfflichen Eier 
ihre regirungs⸗ ſorme / oder ihre. gewalt/ und 
macht / ordnung / und geiftl. even ⸗ſtellen / ihre 
herrſchafft / und weltl. Jurisdiction und gebi⸗ 


te/ die ſie an ſtatt der kirchen⸗Diſciplin und 


bruͤderl. beſtraffung eingefuͤhret ja ihre haͤr⸗ 


tigkeit und tyranney wider diejenigen/ Die. 


Wr 


init ihrer veligion nicht einig y oder in frtum zu 


yn ſe nen? die doch ats Feiner hartnaͤckigkent⸗ 
fondern vilmer aus gemüts-und gewiffeng zärtz 


ligkeit ihnen nicht beppflichten Enten ; alſo 


auch ihre hoheit und weltliche pracht ;ingleichen 
derer vorfteher 7 wie nicht weniger auch der 
geifklichen / oder der Diener des Goͤttl. worts 
Die jenen unterworffeny ſchaͤndliche faulheit > 


laͤſſgkeit und trägheit. Noch weiter frrafften fie 


auch in ihren kirchen und bey haltung ihresgot 
tesdinftes fo einen hauffen Ceremonien und. 


gebräuche fo vil Horgefchribeneund an gewiffe 
formuln gebundene Lectiones F geſaͤnge und 
gebete/ ingleich 


endlich aber auch des gantzen volcks beh dieſen 


allen faulheit / vuchlofigkeit und boßheit in 
1 Wor⸗ 





genenner wurden An diſen ſtrafften ſie nun 


Mb haltungder Feftstager 





te 
orten und werden. Umb welcher fache wil⸗ 
fen fich nicht die Dvakerzur erſt 7 fondern vil 
andere gemeinden lange zuvor / ehe die Dvaker 
aufffommen und bekant geworden / ſich von Der 
gemeinfehafft difer öffentslichen kirchen gefons 
dert. Alfo fuchten dife leute überall zufammenv 
was nur die kirche in bofen verdacht fesen und. 
ihr bey allen menfehen unverfünlichen haß und 
abgunftzumegebringen fonte. in 
Wie fie nun folcher geftalt die Biſchoff⸗ 
lihen zufoͤrderſt ſtraffeten und fo befftig 
und graufam läfterten und ſchmaͤheten; alſo 
unter!iffen fie auch nicht die jenigen / welche ſonſt 
Presbyterianer genennet werden’ mit der⸗ 
gleichen hefftigen und ſcharffen anklagen zu be⸗ 
ſchmitzen / welche doch von langen zeiten her der 
gewalt / ordnung / Cæremonien und gebrau⸗ 
chen derer Biſchoͤfflichen ſich nicht allein ent⸗ 
zogen/ ondern auch fich ihne fcharfentgegen ger 
fegtzund nunmehr nach abgeſchaffter Biſchoͤff⸗ 
lichen würde/ und allen gebrauch der Czre- 
monien / nach Dem Königssmord und faſt 
gänglic, ausgetilgtem andencken des Koͤnigli⸗ 
chen namens/ernftlichdieReformation der ganz 
gen kirchen fich angelegen feyn liffen.Bon difen 
bekenneten fie zwar / daß fie bey anfangihrer Eite 
chen nicht ſchlime cbriften geweſen / etliche auch 
unter ihnen fich fonderlich vorgetan und ſolche 
leute geweſen / dergleichen alle miteinander dem 
| glaus 





J | | 4 * | / ’ 


6 
glauben und leben nach feyn follen + nachmals 


? € 





und achthabungaufden Geift Gottes, ja nicht 
dertrauen/hofnungzundszuberficht auf ihre / ſon⸗ 
derlich aͤuſſerliche gute wercke bey ſich ſpuͤren 


aſſen/ daß alſo bey vilen unter ihnen mehr 
aufferlich abſchattirte als warhafftig aus ge⸗ 


rückte chriften tugenden / ja wol gar in tugend 
ingekleidete lafter zubefinden. . Hiernechft ob 


ie gleich am allermeiſten hilten von denen In⸗ 


epententen ‚weiche Bromniften“ ge 
tennet werden 7 ja auch von Denen jenigen/ 
delhe insgemein Baptiſten heiflen / warf⸗ 
en fie doch ihnen bor / daß ob fie gleich zu ihrer 
eligioneine groffelibe und luft bezeugeten / ſo 
elete es hnen Doch fonderlich ander geiftl. und 
baren libe gegen GOtt / als auch an einigkeit 


nd verbindung unter fich felbjt : Zudem wären 


—8 Br 





* — Independenten angeſehen ſeyn 
bolten/ hielten ſie nur vor heuchler / als Die ihre 
eligion nur in dem geſichte und auf der zunge 
uͤrken Die laſter zwar bey andern gar genau 





rblicften / auch mit ernfthafften minen und 
xoſſem nachdruck zu ſtraffen wuͤſten / allein 
W. | dr ſelbſt 





aber waren fie almehlig umbgeſchlagen/ haͤtten 
id von langen zeiten her nicht mehr die ſorge 


tinmalauf ſein wort / wol aber ein allzugroſſes 


je geg nn außwaͤrtige allzu murriſch und verwe⸗ 
en ja manchmal allzu unbarmhertzig und 
rauſam. Denn die übrigen / welche zwar 









u63 4 
ſeſoſt innerlich in vilen ſchaͤndlichen laſter 
lebeten. | Bay MW 9 
Ob nun gleich ſolcher geſtalt die Dovaker 
ſich hefftig uͤber die Englifchen kirchen beklag⸗ 
ten / ging doch ſolche klage am allermeiſten über‘ 
Diejenigen/welche diſe kirchen vor ihre vor gan⸗ 
ger / lehrer und prediger erkenneten. Ja fie 
bilten ſolche gar vor den urſprung / ſaamen 
uͤnd brungbell alles bißher entſtandenen unheils 
inder Firchen. Denn da fie ſich gebrauchen 
liſſen / das öffentliche Predig ⸗amt in der kir⸗ 
chen zu verwalten / und die leute den rechten 
weg zur ſeeligkeit zu fuͤren / auch das anſehen 
haben / wolten alß ob ſie diſem ihrem amte ein⸗ 
gig und alleine oblaͤgen / verrichteten doch eini⸗ 
ge unter ihnen ihr amt gar nicht/andere wären 
faul und nachläßig / andere thäten zwar ihr 
amt noch öffentlich und offtmals mit groſſer 
ſtimme / allein zu. haufe hingen fie folches gar 
am nagel und fahen nur auf. ihren nugen und 
auf ihre gute. beqbemligkeit / welche fie hoher 
hilten / als die wolfart Der gantzen kirchen 

alfo ergößete fich zwar. wol Das gemeine volck 
an ihren predigten / lebte aber nad) ihren ſit⸗ 
ten / und meinte / wenn fie das taͤten/ 
ihre Priſter täten / muͤſte ſolches auch ihrer 
lehre nach gut. oder zum wenjgſten J— 
AB fen. rn Hm 66 
Sonderlich waren zween ſtucke / mel 

1— Üü ch 











hedifelente an denen öffentlichen kirchen⸗ vor⸗ 
fehern und prieftern nicht wol leiden Eonten. 
Deren das erſte war / daß ſie vor ihren dinſt 
in vortragung des goͤttl wortes und andere, 
amts⸗verrichtungen nicht alleine lon empfinge / 
welches fie nach leiden konten / ſondern gewiſſe 
angeornete un durch vergleich geſetzte beſoldung; 
ia fie braͤchtenfaſt allezeit eine groſſe / offtmals 
noch groͤſſere / bißweilen eine ſehr groſſe ſumme 4 
geldes zuſammen nicht allein von den gemeiren 
einkuͤnfften / ſondern auch von dem vermögen 
der privat leute / auch offtmals folcher / die nicht | 
eine handbreit zu beſitzen / oder das libe brod 

fate zu eßen hätten » als von früchten von. 
ieh / von dienſten 7 von järlichen ämternzvon 
hochjeiten / kindtauffen / begraͤbnuͤſſen und 
andern dergleichen Dingen. SHierbey waͤren 
einige / obſchon nicht alte / bey eintreibung fol 

cher einkünffte ſo fefte und hart / daß fie aud) das 

armur gar an bettelftab brachten die wolha⸗ 

benden aberz die es etwan nicht geben wolten / 

da fie ſolche mit guten worten nicht darzu brin⸗ 

gen kuͤnten / mit gemalt zwaͤngen; und alfo fü 

hen fie bloß auf ihre befoldung und auf ihren 

nutzen / und febten recht von ihrem amte / aͤr⸗ 

ger als die traͤger und botsknechte und andere 
dergleichen geringe leute / waͤren auch nimmer 

zu erſaͤttigen / ſondern / ſo offtr alß fie nur 
koͤnten / gingen ſie wider zu andern gemeinden / 

N N — gleich 






— — — * 
— — — — — — 


















sa 
gleich als auf ein ander forwergs fonderlich zu 
ſolchen / bey welchen fie am meiften hofften zu⸗ 
gewinnen. — Be 
Das andere ſtuͤck / woruͤber diefe leutcam 
meiſten Elagten und ſich beſchwerten/ war / 
daß Derzeit leute unter ihnen gewefen und 
noch waͤren die andere + auch ihre eigene, 
landsleute und bürger/ die mit ihnen in der re⸗ 
ligion nicht einig ob fie fich gleich weiſen ißen/ 
und lehre annamen / teils nicht leiden konten ſon⸗ 
dern fie vertriben und verjagtenyteils ängftigten | 
und gvaͤlten undauf allerhand art imd weile 
ſtrafften daher fie auch umb folcher grau» 
ſamkeit willen Gott und menfehen ihreunfehuld 
beseuget / auch fo bald fie nur gefont + das. 
Joch von ihrem half abgeworffen / und diſe freye 
beit vor ihr hoͤchſtes gut fofie von Gott em- 
pfangeny jederzeit gehalten / und noch hilten. 
Aber welche zwey ftückedie. Ovaker umb fo vil 
mehr ſich beſchwerten / weil ſelbige zu diſer zeit 
fie am allermeiſten angingen und fie betruͤbten. 
Hirzu kame noch das lamentiren und die Ela- 
ge ihrer glaubenszbrüder und freunde in Neu⸗ 
England wofelbft die Brouwniſten fie auf ; 
allerhand art und weiſe beleidigten’ fogar daß: 
fie etliche gar von Denenfelbigen umb das leben. 
gebracht. Dieſes waren diejenigen ſtuͤcke / wel⸗ 
che diſe leute inſonderheit an — 
irchen in England ſtrafften und darüber | 
Elagten. | m" Was 












— 


_ Mr 1 a I un 


u 














migkeit und Dasıckbar dan fe neten/ und DITeR 
fteu / von Chriſto angenunmmen/ ıı 
Gsott fo beftänbigen nnd ahero fo gel | 
verleibet/ welche SOHE im geifte pi nen / 
Shriſti JEſu /and verlaffen fi) nicht au 
folches wäre anitzo der reine und uubeflet Go0ttesdin 
vor GOtt den Vater / ſei je sollen in zaum zu 
ten / daß ſie nimand Läflere/ verläunde oder töbte/fon 
vilmehr den naͤchſen I — ne und bef der; 
hirnechſt die wirtiven und manfen beſuchen und audern. | 
armen notdärftigen und bedrängten ſo Pi — +, 
aufleben /. und ſich in übrigen. vonder. nait. undeedk | 
behalten: Darwider aber wen deten, dieſe * 
te ein / ſchrien und ſprachen/ eg m irde nichts 
weniger / als eben diſe ſtuͤcke von denen Pro · 
teſtirenden in acht genommen, ‚ja | ie durfften ae | 
wol gar fagen / ihre gantze geimeind de fey nur. 
ein todter leichnam / oder ein. bloſſes Ay Bu 
das nur den namen hätte. Difes wolten fie — 
daher erweiſen/ indem ſie vorgahen a 
ſt in alle mit einander / ſo wol dj die ferer r / als gllomaf-, 
fen der f then beinmneten ich fo weg, mas Diejenf- 
ye gnade GOttes fey/ die ung Chriſir 8 mitgı 
anch noch ti Dur Cpıin ſtum Dargereiche 
das Evangelium angetyagen wird / —9 alſo 
rechten ernſt an ihre eigene gef eſchweige d am anderer 
leute wolfart HR H daheıo täten fi ⸗ nmn cder gar | 
nichts / oder Boch mit groffer kaltſiunigkeit / was etwant 
dinlich wäre ihre eigene leuie zu unterrichten / frembve 
zurück zuhalten / auswaͤrtige zu ge inner /und utle 
ne und frembde völcker und gefehlee hte/ Bey we * 
| hr ihres verftandeg. / und ſch nöligen 
Ärger h kb * nun erlen 











































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aus dem lode zureiflen/ in gleichen was gereichte. 
teuffeis. veich jemehr und mehr abbruch zuthun / und 
hriſti reich an allen enden und orten anszubreiten/gleich 
8.06 der bloße name /daß fie Chriften hießen, fchonge« 







nung wäre / und dag ewige leben. durch ein abfonderli- 


ches und gewißes geſetze Ihnen überlafien und. an fie gebun⸗ 
den ſeh / ein — zwiſchen vor ſich zu ſehen 
ER difes fo jolgeten allein denen dingen / bie zur. wiſſen⸗ 
Khafit und beobachtung goͤttl. dinge gehoͤren / nicht den 
Heil Geiſt / als den waren und aufrichtigen lehrmeiſter 
und fuͤrer / welchen ſie nicht einmal Fenneren / fondern 
ae ihrer und anderer leute anfürung / oder ihren. 
verſtand und meynung / welche fie/ wo es noch an- 
ders geſchehe / bloß und aller aus leſung der fehrifit herge⸗ 
nommen... Hirnaͤchſt ſo ſchmeichelten fie darmit/ 
daß ſie den namen Chriſti und deſſen gemeinſchafft nebſt 


allen ‚feinen woltaten zwar äußerlich und mit dem munde 


befenneten. / allein darinnen fich febr groͤblich betrögen / 
ht nicht wuͤſten / wer Chriſtus / was die gemeinfchafft 
hriſti / und feine woltaten / verſtuͤnden auch nicht / was fie 


redeten / oder redelen doch nicht / was fie redeten / aus 


hertzens grunde was fie täten/oder was ihnen begeanete / 


taten ſie / ober erfuͤren ſolches nicht aus einem innerlichen 
Ib/bewegung und eingebung. Zu dem ſetzten ficihr ver. 
trauen anf. czremonien und Außerliche gebraͤuche / auf die 


Sacramenta / auch öffentliche uder_ ahfonderliche uͤbung 
des leibes / Die doch nichts nuͤtze iſt / und alſo griffen fie 


lißen fie fahren. En 


ſo ſetzten alle mit einander. die. 
eiend und die not ihrer Srüder umd freunde gank bey ſeite; 
dargegen ſtritten fie unter einanver und entzweheten lich fo 
wol zu hauſe durch zanck / uneinigkeit und ſtreit / und das um 
nichts wuͤrdiger Dinge willen / vilmals wegen den unfer«. 


ſcheld einer eingigen m inumg; als auch Sffenglich durch 
krig und verwäftung / manchmal umb vergeblicher dinge 
J willen 





nur nach den ſchein u — /das weſen aber ſelbſe 
ia) ſo ſe mit e | 
bruderliche be und das mitleiven und erbarmnuß über das 


sollten 7 Moe en wegen anderer veligton/ darbey fie verum 
nicht unterlißen nach ehre / vermoͤgen / woluſt / und anderen 
pergleichen eitelfekten meht / mie Heiß au ſtreben / und ſich 
darnach anzuftellen. Solcher maßen ſtelleten fie ſich zum 
weniaſien denen weltkindern gleich / und oͤnte man dar⸗ 
aus nicht fehliffe / daß ſie were und aufrichtige Jünger 
und nach olger JEſu Chriſt waren... a 
Difes fagten ſie / waͤre fo fonnen Flar daß 
derjenige,fo unter folchen leuten lebeternur feine 
augen und ohren dißfalls zu zeugen anruffen 
duͤrffte. Uber diſes warffen fie ihnen vor / als eine 
ſonderbahren mangel / daß man bey denen Pro⸗ 
teſtirenden kanm noch einiges merckmal finde vonder al- · 
ten kirchendiſciplin / fo mel wasihre vorſteher und le⸗ 
rer / als auch die gantze kirche berrifft: ja es fen dieſelbe 
fo gar durch unterlaſſung ins abnemen gekommen > daß 
wenn heute zu tage. cin Prediger fein amt nur nicht garzu 
nachlaͤſſig und ungebürlich auff ver Cantzel öffeitiich vers 
richte/ ſo ſey er ſchon ein guter prifter ; von denen ane 
dern wenn einer fein glaubens -befentniß mit dem 
munde herfagen koͤnte / und dinte hirnechſt dem fcharten 
und äufferlichen fehein-gottfeligfeit/ in übrigen möchte er 
deuen eiteln weltl tüften und begirden ergeben fryn / file 
er wolte / fen er ſchon ein gutes glidmaß der kirchen / 
und werde er zuallen heiligen verrichtungen willig und ger · 
nie gelaſen. Endlich kamen fie auch auf Die 
Ichre felbft / und. da fie bey einer jdweden 
infonderheit vil erinnert/ ftrafften fie diſes ins⸗ 
gemein bey allen gleich als ob es eine allger 
‚meine und bekante lehre / daß Chriflug uͤr die 
menſchen alles getan babe / alſo daß den OR | 
* mebr 





ba 
a 


ec Fee ee Ze 


—— 


Din WE 











fol. | A 
Endlich gingen dife Leute noch weiter / und 
kamen gar auf die un verſitaͤten und ſchule / 
welche ſonſt insgemein vor die pflantz⸗garten 
des predigt⸗ amtes / und Die kuͤnfftigen ſtuͤtzen 
ber kirchen gehalten werden / von welchen allen 
fie diſe klage fuͤreten / dah ſie im hoͤchſten grad ver» 
derbet wären / indem ſaſt durchgehends der ſtudenten ihr 
rin fie entweder. nichts, oder doch fehr wenig. 
ale in 


gingen wilmehr entweder vor ſich / oder nebit andern/ fo 
silan ihnen wäre/ihren wolläften nach/oder es legten ſich 


plin / und befließen fich nicht ihr gemuͤt und affecten mit 
ommenen wiſſenſchafft und übung der 





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hohe und gelehrte,verier und Ingenia Mol Andere for 


gen und höheredinge zu thun haͤtten Wondar mad). 


ten ſie ſich nun (ertigumd gefchieft zum. predigtamt / Eär \ 
men auch hineinyetliche durch erberielte ſummen / erliche > 


durch andere Fünfte/ ſonderlich die jenigen/mit derer be- 


förderung wegen ihres lang amen kopffes und fchreachen 


ſprache es etwas ſchwer her ninge; etliche aber / mel 


gute redner/kaͤmen hirzu wegen ihrer ſchoͤnen ſprache / 
nd praͤchtigen oratoriſchen redens arten/ ob gleich fon. 
ſten nicht vil darbinter : Und alſo wuͤrde zwar das voick 
moi etwas / an machen orten auch gar vil / aber nicht 1 


was ihnen vornemlic zu wiſſen von nöten/ was zum 


glauben / zur befferung des lebens / und zur heiligkeit gee | 
hoͤret / oder Doch fehr fchläfferig und Faltfinnig gelehtet / 
und ſolcher geſtalt die gemeine des gebührenden nugen® | 


Beraubet. 


Wiewol nun alfo die Ovbacker alle und | 


jede Proteſtanten fo viler lafter — 
n ſie doch 
den vorzug unter ihnen denen alen / fie moch⸗ 
ten ſich zu einer gemeine bekennen / zu welcher 
fie wolten welche vor andern froͤmmer und 
anfrichtiger waren / diſem unheil ſich widerſet⸗ 


und fiedeßwegen verdammeten 7 gab 


ten, ihre bejider und glaubendsgennffen Elätlich 
und beftheiden erinnerten 2’ Die wunden und ge⸗ 
brechen der kirchen zu heilen und zu beſſern ſuch⸗ 
ten / und hierzu allen rat / huͤiffe und verinos 
gen mit beytrugen. Allein / ſagten fie u ſolcher 
fleiß / vorſatz und eyffer waͤre bey wenigen zu 


alſobald darwider redete unddiefachebinderr - 
Mm 


— an a 











De N > 

tes Daher denn hernachmals folche leute fich ei⸗ 
en böfen namen machten und wol gar megen 
ihrer ehre und amter in gefahr ſtehen müften 7 
‚auch endlich fo indie enge gebracht würden / 
daß fiefich vergebliche muͤhe machten / und we⸗ 
der koͤnten / noch duͤrfften weiter etwas ver⸗ 






ſuchen Demnach ſey es dahin kommen/ 


daß die leute vil eher und geſchwinder ihre laſter 
und gebrechen / als die mittel dar w idervertrage 
koͤnten Und ware dannenhero der beſte rat / 
Daß diejenigen / welchen ihr heyl und wolfart 
b wäre / weil doch die wunde ſo gar tödlich 


und unheilſam / ſich bey zeiten darvon machten. 


Dis war nun die uefache ihres fehmergens 7 


darüber beſchwerten fich die Qvaker am mei⸗ 
ſten Und war zufoͤrderſt uͤber die Engliſchen 


Firchen 7 fonderlich die Bifhöfflichen / hir⸗ 
nechſt aber auch uͤber die andern Reformirten / 
doch wicht ſo wol wegen der lehre / als vilmer we⸗ 


gen der regirungs⸗arth /ordnung und diſciplin/ 
und der leute leben und wandel / ſedoch ſo / daß ſie 


ſelbſten erkennen muſten / es waͤren auch bey 
diſen kirchen annoch vil lehrer / die eben das jeni⸗ 


ge / was denen Qvakern ſo ſehr mißfile / 


ſtrafften / betauerten und zu verbeſſern wuͤnſch⸗ 
ten und fuchten / daß alſo die ſache / welche die 
Dpvaker ſuchten / noch nicht gaͤntzlich verlor en 
ſchine. Und diſes tar auch die urſache / warumb 
biſe leute ein ſolch Schisma anrichteten / und 
WM von 








% (126) & j 
bon derfirchenabfilen / aus welchem haß die. 
feindſchafft und erbitterung zuförderft wider die 
gange Englifche Firche 7 hernach der andern 
reformirteny endlich aber aller proteftirenden 
erfolgte. Welche urfache fie auch willig anna- 
‚men / und dahero nicht in der gemeinfchafft ih⸗ 
ver Eivchen verbliben/ auch nichteinmalderer / 
welche fie Doch vor reiner als die andern er 
kenneten / daß fie etwan fich bemühet hätten, 
die fachen in beſſern ftand zu feßen/ als vera 
ordnete Reforınatores , welche fülten und 
wuſten / und wolten und fich erfüneten z auch 
den kopff und das vermögen hatten / hirnechft 
Feine arbeit und ungemach feheueten. Allein 
foverliffen fie alle Eirchen alſobald und zer⸗ 
ruͤtteten diſelben / alsdienicht Fönten geaͤndert 
noch verbeſſert werden ohne einige libe z. hof? 
nung und gedult / da Doch oftmals sanhaltende 
libe auch boßhafftige leute. zugewinnen pfleger. 
Ob fie nungleich folcher geftalt vonder Firchen 
abgetreten’ waren doch vil unter ihnenz welche 
die mängel der Eichen nicht mit fehmergen und 
mitleiden entdeckten / noch / wie chriften gebuͤ⸗ 
ret / mit ſanfftmut undbefcheidenheit / die ir⸗ 
renden erinnerten / und / weilfieden weg nicht 
wuſten / mit freundlichkeit zu; rechte zu bringen 
ſuchten; ſondern mit groſſer hefftigkeit und ber⸗ 
bitterung entdeckten fie alles / ſtiſfen alerhand 
ſchmaͤh⸗ worte wider die kirchen aus Jun 

ID gleich“ 












meinfthafft difer Eirchen und deren eingange 


möchten abhalteny und ihnen im exempel wei⸗ 


ſich darvon entfernen ſolten. 


Fetadeln will / dahin 
boͤſen durch gute mit⸗ 
nicht vit andere boſe 
tteln entſtehen. 





nige / der andere 


a 


\ 
f 








— SE 
noch nich genung getan machten fie ein wei 
Schilma und richteten unter fich eine gang neue. 
lehre / eine neue lebenszart und neue kirche an. 
Diefe urfachen wendeten fie auch allemal vor IM 
wenn fie von ihren bornemehredeten/uder zu 
andern kamen / oder vor der obrigkeit erſchie⸗ 
ner und folches mit deutl. und Elaren worten.. 
Hiervon fehriben unterfchidliche bey ihnen bir 
cher/ tractaͤtlein/ ja gang kleine tractaͤtlein / denn 
die ſolten weit kraͤfftiger und nachdriieklicher 
feyn als die groffen wercke) darunter die © 
vornemften heraus gegeben worden von dent 
anfänger und urheber.aller diefer dinge / Foxen / 
Howygil / Pennington und Withad/ welche 
drey letzten doch in ihren ſchrifften vil gelinder 
waren / als Foy / andere zugeſchweigen. Die 
ſe ihre ſchrifften worden auch hernachmals in 
andere ſprache uͤberſetzet / und in andere Laͤn⸗ 
der außgeſtreuet. N 
Nachdem ich alfd von der religion und le⸗ 
benszart 7 ‚welche diſe leute gerne unterdrii | 
cken wollen / bißher geredet - wird nunmehro 
füglic) und notwendig ſeyn / Daß ich ihreeigene 
lehre und leben 7 welche fie felbftr nachdem 
fie nunmero in unzeliger menge geroachfen 7 
und von ſo vilen lermeiſtern und lehren fattfam 
unterrichtet worden ) dazumal angenommeny | 
‚und ihre glaubenssgenoffen noch big ißo behal⸗ 


ken / etwas ausfuͤrlicher befehreibe. Denn fo 
war 





















\ 
j J 


| Bm) | — 
war die beſchaffenheit ihrer lehre von denen ane 
dern gantznicht unterſchiden / one nur daß die je⸗ 
nigen / welche fie erfunden / nachdem fie einen 
fhlechten anfang gehabt 7 felbige nach und 
nach beffer in ordnung gebracht und gleichfam 
beſſer ausgearbeitet / fonderlich weil ihr vor⸗ 
nemſtes abſehen nicht ſo wol auf die erfindung 
einer neuen lehre Als vilmehr auf Die wis 
derlegung andererreligion und lehre gerichtet / 
zumal da ſie mehr / wie auch anitzo / fahen auf 
das leben / als auf die betrachtung / darzu groſ⸗ 
fer fleiß / nachdencken und verftand erfordert 
wird / davor haltende / ein chriſt muͤſſe nicht alzu 
hohe dinge wiſſen / noch von groſſen dingen vedey 
ſondern nut leben. Dannenhero wie vor difeny 
alſo noch itzund / iſt es mit diſen leuten nicht 
anders beſchaffen / als wie ſonſt mit vile andern / 
daß ſie eine groͤſſere libe und eyffer gegen ihre 
religion bezeigen / als daß ſie ſich um dero wiſ⸗ 
ſenſchafft bekuͤmmern ſolten / aus welcher claſſe 
wir auch vil Ovakeriſche lehrer nicht aus⸗ 
ſchliſſen koͤnnen. Nichts deſto weniger find dach 
auch von anfang ſolche leute jderzeit unter ihnẽ 
geweſen / und find derer noch igund/ welche gar 
suten beftheid von ihrer. religion yaben geben 
und felbige erklaͤren Einen. — 
ESs beſtand aberdie lehre difer leute ſon⸗ 
derlich in DIE flücken. Deren das erſte war 
Principium Religionis oder der grund ihrer 
ji A lehre / 









S(130) 


— 


Tebre , dasandere ſubjectum divinorum be- 


neficiorum ,. oder. die perfoneny welche Der 
göttl. woltaten teilhafftig werden / dag Dritte | 
"]lorum complexus oder worinnen ſolche wols | 
taten eigentlich beftehen / und denn endlich mo 
dus communicationis,oder die art und weiſe / 
dadurch man ſolcher woltaten teilhafftigwird. 
Iſt demnach das erſte ſtück/ welches 
zum Principio oder zum grunde der waren und 
feeligmachenden erkaͤntnuͤs gehöret. Diſes 
iſt bey ihnen die klare und deutl. offenbarung 
des Heiligen Geiſtes / entweder ohne das ge⸗ 
ſchribene wort / nemlich durch eingebung / oder 


durch eine erſcheinung / oder / durch traͤume / 
oder / durch dag geſchribene wort 7 welches ent⸗ 
weder dasjenige iſt / ſo wir die H ſchrifft nen⸗ 


nen / oder ſonſt ein anders / oder auch eine 


andereart, die dem worte gleich iſt. Maflen 


[4 


die heil. fehrifft in dem verſtande wi 


ſchlechter dings notwendige mittel / und Die € 


bige und vollfommme richtſchnur und regul | 


denn leicht fehen kann / wie weit fie in difem 
ſtuͤck abweichen / fo wol von Denen / weiches 
indem fie die ſchrifft zwar zulaſſen / den geift 
hitvon außfehligen / und an deffen ftelle die 


vernunfft ſubſtituiren als auch von denen 


Wwelche fo wol die ſchrifften / als das —32 
Ve und 


e wir das 


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wort hemen / bey ihnen nicht iſt das eintzige u | 
in? 


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J 


des glaubens und deslebens. Wobey man 


4 


N 


\ 











| ckzeug/ und als die eingige regul 
e glaubensund lebens erkennen / als auch den 
eift erfordern / daß einer eine unfelbare erkaͤnt⸗ 
habe des goͤttl willens uñ denſelbẽ vollbꝛinge 
Das andre ſtuͤck ‚handelte von dem 
ſubjecto oder denjenigen Perſonen / wel⸗ 
chen Die goͤttl. woltaten mitgeteilet werden / dar⸗ 
bon fie alſo lehreten und bekenneten: Das 
gantze menſchliche geſchlecht ſey durch des eintzi⸗ 
gen adamsfallund ſchuld allerdings verderbet 
undſo aller kraͤffte beraubet / und von ſich ſelbſt 
berlaffen und verzweifelt / daß es auch zu 
ſchwach ſey etwas gutes zugedencken. Aber 
Gott habe das gantze menſchliche geſchlecht 
alſo gelibet / daß er ihm ſeinen Sohn Je⸗ 
ſum Chriſtum gegeben / der ſich auch. als 
ein mittler zwiſchen GOtt und menſchen zur 
verſoͤhnung dargeſtellet. Da habe nun GOtt 
allen menſchen die neue geburt mitgeteilet / ſei⸗ 
nen Sohn / feinen Heiligen Geiſt / das licht 
und das innerliche wort / und mit demſelbigen 
bewege er ihre gemuͤter / ein jdwedes zu ſeiner 
zeit / und auf ſonderbare maß und weiſe / ders 
geſtalt / daß ſie ihr Elend fuͤhlen und erkennen / 
und muntere ſie hirdurch auf / daß ſie GOtt 
von neuem ſuchen und ſich zu demſelbẽ bekeren. 
Auf welches innerliche licht denn hernachmals 
das aͤuſſerl. wort folge und die muͤndliche pre⸗ 
digt von Jeſu Ehrifto, Diſes licht aber und 
| 52 wort / 


und eimige wer 





N 
3 
J 





wort? fagten fies wurde alsdenn erſt don den 
menfchen empfangen? wenn die menfthen der 
goͤttl wuͤrckung nicht widerſtreben / und diſel⸗ 
bige annemen / ingleichen wenn ſie von GOtt 
beweget und angetriben / feinen trib und be⸗ 
wegung ſelbſt befordern helffen. Und in diſem 
ſtuͤck / als keiner war dem die lehre in ſolchem 
articul der reinen Proteſtirenden bekant 
darneben einige wiſſenſchafft hatte von der le⸗ 
re derer jenigen / die denen Pelagianern nahe 
kommen / oder wol gar einiger maſſen ihnen 
benpflichten 7 der nicht hätte meinen ſollen 
daß die Ovaker eben dasjenige’ / was dife letz⸗ 
teren / lerten und fie ihnen hirinne nachfolge⸗ 
ten, wolten diſes doch Die Qvaker Feines weges 
zugeben fondern meinten’ man irrete 


























nen gar ſer weil fie lerten / das menſchl. 
geſchlecht ſey entweder nicht ſo gar ſehr verder⸗ 
betr oder es ſey ihm doch ein naturl. licht übers 
bliben Dadurch fie fich Eönten aus folcher vers 
derbnuͤß heraus ziehen da denn — 
&Htt denen die ſo vil täten / als in ihrem 
vermögen wäre  beuftünde und ihnen huͤlffe; 
daßes alſo nicht eine bloſſe gnade Gottes ſey / 
ſondern einiger maſſen von den menſchen ver⸗ 
inet wuͤrde / und darzu würde nun von Gott bey 
getragen / entweder das wort / oder ſonſt etwas / 
wen die Dvakerian dergleichen nicht gedächten. 
Der hirauf folgende Articul handelte 

| von 








u A — 


ii 1 © JGERE ⏑— 

‚om denen tooltateny welche Denen eigentuͤm⸗ 

ich zukommen / die oben gedachter erleuch⸗ 

g noch ihrer meinung / nicht widerſtuͤnden / | 
andern derfelben folgeten. Wer auch difen | 
rtieulderftehet / und weiß / was alle Protes 
Firenden hirvon lehren / wird nicht leugnen 
inen⸗ daß wiſchen diſer leute / darvon | 
ir anitzo infonderbeit reden⸗ und aller Pro- | 
‚eftirenden meinung eingroffer unterfcheid zu | 
finden. Dennjene gaben vor/ es habe Chris | 
ſtus / nachdem er geftorben und genung am | 
allen menſchen ohne unterfcheid hirdurch te 
worben/ daß fiein einen ſolchen zuftand geſetzet | 
wuͤrden / in welchem fie vermögend ſind / Chri⸗ 

ſtum an⸗ und aufzunemen; wenn das geſchicht / 

fo ſey / lebe / und wuͤrcke ſchon Chriſtus / der gantz 
heilig und gerecht iſt / in einem ſolchem menſchen 

und indem alſo die gerechtigkeit Chriſti in ihm 

ſey und wuͤrcke / werde der menfch hirdurch ge⸗ 

recht. Nemlich er verlerne allmaͤlig und lege 

abdie verderbnüs und boßheit / bingegenteils 

fare er von tage zu tage immer fort in der ger 
yechtigkeit und foͤrmmigkeit / jedoch ſo / daß er 

allezeit ſundigen koͤnne / und ab und zuruͤcke fal⸗ 
feninvorige finſternuß: Doch koͤnte er auch zu 

folcher sollEommenbeit gelangen / Daß er gat 

nicht mer fundigesund nimals widerum bon der 
beftändigkeit in guten abtape: Und da fonft nie 


mand ſeelig ſey / ohne der fol es wiſſe / ſey ein * | 
33 her 








verfichert: 


“4 


Das letzte ſtuͤck von denjenigen/ darein wir 


die lehre diſer leute eingeteilet / beſchreibet die art 
und weife / und die mittel / ſolche woltaten zu er⸗ 


langen / worinnen wie ſehr fie nbermaispon des. 


nẽ andern darvon wir bereits gedacht in diſem 
ſtuͤck abweiche/ganleichte zu ſehen ik, Deiifieer 
keñete hinzu Fein ander: huͤlffsmittel / als die wach 


ſambleit des gemuͤts und fleiß ige achthabung auf 
ſolhes in dwedem herhzen des Menſchen leuch⸗ 
tende licht / auf die ſpruͤche des H Geiſtes in der 


ſchrifft / oder auf Dieevinerungen und ermanun⸗ 
gen geiſtlleute Und alſo liſſen ſie zwar das pre⸗ 
digamt zu / und namen ſolches an / allein for 
daß ein jdweder chriſt ſolches verwalten folte / 


wiewol mit Unterſcheid / auf bloſſen antrib | 
des H. Geiſtes / ohne beruffder menſchen / oh⸗ 


ne heſoldung und belonung/ alſo / daß auch die 
weiber von diſem lehr⸗ amt nicht ſolten ausge⸗ 


ſchloſſen feyn: Hirnechſt drungen ſie auch dar⸗ 


aufs es ſolten allechriften zu gewiſſenzeiten und 
an gewiſſem ort oͤffters zuſammen kommen / zu: 
dem ende / daß fie in bruͤderl einträchtigkeit 
GOtt / als ihren Bater; ehreten / und ſich unter 


einander zu beobachtung ihrer ſchuldigkeit ge⸗ 


gen GOtt und menſchen/ wie auch zur tugend 


und beſcheidenheit / auffinunserten und anfürs 
een  Dochdürffte difer gottesdinſt an keinem 
RD ore | 


eher. menfc) alsdenn fchen einer glückfelg ei 





y 


? 

2 
Ä 
: 


« 
Y 








\ 
2 


63 
M zeit gebunden feyn alſo daß 
Sig: u folcher zeit und an ſolchem ort muͤſſe ver 
richtet, ‚angefangen und vollendet werden / 
nach beliben und-anordnung derfelben leute ; 





fintemal einfolcher gottesdinſt bloß und allein 
auf antrib und beyftand des Heil. Geiftes , 


der an feinen ort gebunden / fondern frey iſt, 


angeſtellet werden müfte. Was aber die Sa⸗ 
cramentay algdie zeichen und ſiegel der gnade 


Gottes, die in die augen falten / anlanget / 
mänten ſie diſelbe nicht an; ſondern hilten dawor / 


die tauffe und das H.abendmalfey nur was ins 
nerliches un gel he äufferlijeCe 
enamdar in der erffen apoſtolkirchen im gebzauch 
 denvefen, alfein nut als figuren und bilder big 

die menfchen dag weſen der ſache felbften über 






timen. © redeten und ſchriben auch die 


Sbaker / als fie erft aufkamen  vil von Gott 
und Ehrifte / wie fie in Menfehen / und Die 
menfehen in hnen beſtuͤnde / alſ ð /daß fie faſt von 
nichts anders zureden wüften / jedoch war es 
ein groß wunder/ja gar unt oͤglich zu verſtehen / 
was‘ fredarmit haben wolten / oder machen’ 
da ein andrer ſolches verftandenhätte. Allein 
nachachends haben fie ihre meinung beffer eroͤf⸗ 
net/ umdDif: en lehr⸗ ſatz deutlich vorgetragen / 

‚als welchesder grund ijt/_ worauff ihre gande 
lehre ſich artindetdannen aber zur andern zeit bey 
beqpemrer gelegenheit gehandelt werden ſoll. 

on. RAM Diſes 





daß er rotwen⸗ 


tt. welche äuffealicheCeremoni- | 


— — — — 


— — — 





lu) 


— — — 


 Difesifkalfoerft, der abriß und befebreiz. 
bung ihrer lehre. Wie nun aber ihre lehre und 
gauben / ſo war auch ihr leben und buͤrgerl. 
wandel gantz ſonder⸗ und wunderbar. Sel⸗ 


biger beftund vornemlich in enthaltung und un⸗ 
terlaſſung nachfolgender dinge. Aller Evig ser 
ſey öffentlich oder privat / gaben fie vor fey 
nach) goftl. gefeß verboten , dannenhero unterz 
lüſſen fie auch alle rache, ia auch allen wider 
ſtand / und wenn fie mit andern leuten. oder 
auch vor der obrigkeit etwas zu tun hatten / wol⸗ 
ten ſie durch keine beteurung / vil weniger durch 
einen eydſchwur ſich verbinden, ſondern hilten 
ſolche reden ſchlechterdings 
nechſt enthilten fie ſich aller wolluſt / pracht und 
uͤberfluß in kleidung / bezeigten auch einen haß 
gegen die hantirung und gewerbe / welche der⸗ 
gleichen vanitaͤten und ergoͤtzligkeiten befördern 
helffen; ingleichen gegen Die oͤffentlichen ſchau⸗ 


Mile’ Comedien, narrenpoſſen / fpiele, und. 


ollerhand arten zu fchergen / wie auch wider 
Das allzugroffe gelächter ; ingleichen wider die 
Minen’ Yeorte , geberden / bewegungen / bes 
Sruffungen / libEofungen / dinſt⸗ beseigungen 


und dergleichen ; welche in bürgerf. leben beh 


zuſammenkuͤnften in acht genommen werden 
und den namen der tugenden / oder doch der 
höffligkeit und artigkeit insgemeinzu füren pfle⸗ 
Se. Dargegen erforderten fie , daß ein jd⸗ 


weder 





bor verboten. Hir⸗ 


| 














tlic)y vernunfftigz mahig/ 












ls) | 
fuͤrchteten / ohne was warhafftig ſunde waͤre 
entweder wider GOtt / oder wider den naͤch⸗ 
fteny alſo wendeten ſie dargegen ein / es wuͤr⸗ 
den fromme leute / welche bekennen / daß die 
chriſtenheit ſchon laͤngſt über dergleichen boß⸗ 
heit / torheit und naͤrriſches weſen geſeuffzet/ 
und geklaget / ihrer tugend gratuliren / daß 
fie Sch erkuͤnet / einem ſo allgemeinen und einge⸗ 
wurgelten übel und gebrechen mit ihrer gro⸗ 
ften ungelegenheit zu ſteuern uũ es auszurotten. | 







Wiewol fie auch nicht leugneten / auch noch 
itzo die erfarung geſtehen muß / daß ſie 
nicht alle ſolche leute / wie fie zwar und alle men⸗ 
ſcheu haben wolten / auch zu ſeyn wuͤnſcheten / 
ſondern da waͤre von anfang geweſen / und noch 
itzund / bey ſo groſſer menge / ſolcher leute der⸗ 
gleichen welche ſich mit lift heimlich / in ih⸗ 
re geſellſchafft / mit einſchlichen und mehr 
ihren wortenyals ihren wercken folgten diſe 
aͤberſchritten nicht nur die graͤntzen ihres fiagt st 
und ernfthafftigen lebens / ſondern begingen offt 
ſelbſt die laſter / die ſie an andern ſtrafften / ſon⸗ 
derlich im hand el und wandel / und bey geſell⸗ 
ſchafften / gingen ſie betruͤglich und boßhafftig 
mit denen leuten um / truͤgen ihren glauben 
gleichſam feil / ſehen auf die perfoneny nicht auf, 
die ſache ſelbſt / und hingen nur den mantel nach 
dem winde. Allein auf ſolche leute ſind ſie / wie 
ſie ſprechen / ſehr erzuͤrnet / haſſen und ver⸗ 
achten fie / und haben einen greuel an denfelbeny 
erin⸗ 








erinnern fie auch fleiſſig/ Hilmalg mit Troffer 
Khärffe / und wennfte feheny daß fie nicht: wol⸗ 
en na ſich beſſern / ſey ihnen 
eſtraffe und da auch diſe nicht hel⸗ 

IC ie gangliche außftoffung aus Ih? 
0 9 5* nevEant und verordneet.. 
m folchen erften anfängern nun und ur⸗ 
hebern der Dpakerlehrermar, wie. bereits oben 
9 {7 * rzulauff / und / nachdem fie ſich 
hirzu begeben / jederzeit ein ſolcher eyfer vor 
ihrereligionun het oder lebens art bey diſen / 
bingeget bey andern eine folche mißgunft und 
ſtreit | diſe leute zu ſuͤren / daß es ſchine / 
als wenn gleichſam beyde parteyen ſtritten / 
an die andre am erften Ente müde ma⸗ 
*— ode uͤberwinden / darvon wir anitzo et⸗ 

Bit handeln wollen. 

ten diſe leute son ſich/ und an⸗ 
Ba RER täglich zu ihrer gemeine hega⸗ 
aben ihnen Das zeugnuͤs / daß ſie waͤren / 
nd — — in der tat geweſen / don der an⸗ 
zal derjenigen welche ein roß verlangen / und 
ſonderbare libe truͤgen zu tt / und zuihrer ſee⸗ 
ligkeit· Derowegen/ Wwie gleich und gleich 
fich gerne gefellet/ alfo begab ſich auch vil volck 
von unterſchidlichen veligionen / ſonderlich die⸗ 
jenigen / welche ſich die gottſeeligkeit und ihrer 
ſeelen ewiges heyl / welches Doch das vornemſte 
iM / bi der menſch wuͤnſchen kan / von areas 








y ” 
- = * 






























angelegen feunliffen/ zu ihrer gemeine. ie 
bekanten / daßſie einpfaͤnden und bedauerten / mit 
was vorfaulheit und trägheit/wiefchlaffiig und. ” 
verkert fie biß anhero Gott geſuchet / undbor ihe 7 
ewigs wolſeyn / um welches willen ſie alles haͤt⸗ 
ten tun ſollen / geſorget: diſe maͤngel wolten ſie 
nunmer mit deſto groͤßrer und embſiger befleißi⸗ 
gung des guten erſetzen. Deſſentwegen kamen ſie 
oͤffters zuſammen / Daß ſie mit vereinigten und 
zu GOtt gerichteten hertzen ſich GOtt darſtel⸗ 
leten / und ſich unter einander zu gleicher andacht 
aufmunterten. Alſo libeten ſie nichts ſoſehre / 
als ihre zuſammenkuͤnffte / undftattetendielie 
bes⸗dinſte unter einander ab / hilten auch dar⸗ 
vor / daß ſie liber alles leiden / ja eher den tod 
ſelbſt ausſtehen / als diſes unterlaſſen wolten. 
So bezeugeten ſie auch / daß ſie hertzliches mit⸗ 
leiden truͤgen mit aller der andern elend und all⸗ 
gemeinen untergang / darum daß ſie keine ſor⸗ 
ge / Feine gedancken vor ihre ſeeligkeit haͤtten / 
und wuͤnſchten nichts mehr / als fie auß ſolcher 
ſeelen gefar zu erretten. Dannenhero redeten 
fie öffters denen jenigen zu / welche ſie in ſolcher 
gefar zu ſeyn vermeinten; und wurden ihrer vil 
















dadurch angelocket / ja vil ohne worte dur; 


das bloſſe exempel gefangen. Ieilfienunae, 
fo alle einmuͤtig geſinnet waren / war bey ihnen  “ 
keine / oder doch ſehr felten / einige zwiſtig 
keit in worten / Feiner verachtete Das andern 
ſeinen kopf / geſchickligkeit und gaben/einjds 

weder 





DRS ———— 
weder dinte dem andern mit der gabe die er 
empfangen hatte / w ſches denn gewiß die rechte 
gemeinſchafft id eiligen ift. Alſo rourden auch 
Junge leute zu aͤmtern / die ſonſten nur vor er⸗ 
Wahchfene gehörten / gezogen’ | \ 
‚weiber » fondern auch jungfern und magdgen 
vermalteten anigo die nur bißher von maͤn⸗ 










nern bekleidete aͤmter / lehrten öffentlich / und 


verhilten ſich als prediger. Daher ihrer vil 
von männern und weibern täglich angetriben 
wurden / dahin fich zu begeben / damit fie ſe⸗ 
ben liffens wer fie wären / fonderlich Die wei⸗ 


ber teils aus wanckelmuͤtigkeit ihrer natur 


teils aus überfiflender libe und eyffer zur re⸗ 


üion / teils auch offentlich vor Der kirche zu jeis 
geny was fie vermöchten / und bie manner 
-felbft zu unterrichten 7 welches bey ber gröften 

freyheit der weiber in difen landen bißher noch 
ſchine gemangelt zu haben, Ja wie es daſelbſt 


denen weibern gegeben iſt daß ſie bey denen 
ihrigen durch gute worte und freundligkeit ſehr 
sil vermögen, alſo find vermittelſt ihrer dile 


familien darzu gebracht worden / daß fie fich 
zu denen Ovakern gefellet. Wimwol fiein 
aufnemung ſolcher leute nicht fo gar willig wa⸗ 
ren / ſondem mit allem fleiß / ſo vil als moͤglich bey 
allen einen guten unterſcheid machten. Denn 
obgleich,da anfangs die anzal Der männer bey 
jhnen nicht fogroß war’ alshernachmals er 

| | Jun 





anicht nurdie 











Isund eine gro 


lehren und zu predigen igund nach und nach.alls i 
mälig abgenommen / und heute zu tage fat 
durchgehends iſt fie nicht mehrim gebrauch / ihre 


zuſammenkunfft aber und der gottesdinſt den 


ſie darinnen leiſteten / erforderte sang Feine fps 


ſten. Waren einige unter ihnen / welche arm / 


ſelbigen gleich lib und wert/ Eamen ihnen auch 


nach vermögen zu ſtatten z.alfoydaß bloß die tus 
gend durchgehends bey Ihnen ihren preiß und be⸗ 
lonung fand’ und ohne einsigen ubermut und 


ſſere menge angenommen wand» 
hatdoch Die gewonheit der weiber .offentlicy zu 










| 


oder von ſchlechten mitteln hiltenfiedgch. dis 


ehrgeigmurdie gottſeeligken einen jdiwedenze- 


commendiren muſte. Dahero ihrer vil / wel⸗ 


che beyihrer kirchen nicht ſo hoch geachtet , noch 


ihnen ſo beygeſprungen wurde / zu diſen uͤbertra⸗ 
ten, Wicwoldochoildarunter fich befunden, 
welche Die religion zum deckel Ihrer nidrigkeit 
und fchlechten herfommens/ wiees von langen 
seiten her insgemein fo ergangen / yoie auch zu 
einem mittel / ihre faulheit dadurch zu ernereny 
gebrauchten. Weil es nun alſo mit diſen leuten 
beſchaffen / muften fie bu verdruß und feind⸗ 
fchafft von andern ausftchen und erfahren. 
Doc) war noch eine andere wichtigere unfache 
birunter verborgen. Maffen denn gewiß / daß 
nichts ſo ſehr der religion und der gottſeeligkeit 
entgegen / auch der vernunfft/ den allgemeinen 

: finnen 








gar aus dem lande Der (ebendigen ausrotten 
will. Ein andersiftesy wenn es ſolche leute 

ruhen koͤnnen / andern verdruß 
fie zu betrigen / ihre religion und got⸗ 











en ‚gureden hatten / auf Dergleich 






— genoef rund mitt 
vecht dife leute hren zufta 
‚Hager / toird num nehroe 
zutragen ſeyn. a 
>... Denn als diſer leute ihre 4 anderer 
lehre ſo gar entgegen und zu wider war/ wurde 
‚fie überall mit vilen bei chuldigung en / laͤſterun⸗ 
‚gen und verleumbdun ngen angefochten, ſonder⸗ 
lich von denen / welche nur der gemeine n rede 
folgeten / inziwifchen aber vonder gangen lehre 
diſer leute fo bil als nichts eftunde, X Beilar ich 
ihrelebens-art ſo gar ſehr denen ſitten untgder. 
gewonheit aller menſchen fehnur tracks zuwider 
war / und fie ſonderlich auf denen gaffen und bey | 
zuſammenkuͤ infften im ‚gefich fe und gange gan 
traurig / einige auch unter ihnen i in fehr unans 
‚acht und Eleidung einhergingeny his | 
nechſt aber alle mit einander entweder gat ar nicht / 
oder doch feh wenig vedeten/undda fie ja noch, 
redeten / vil ungewoͤnliche/ langſame u 10. 
| ge torte, und faft wi lauter punckte/gebraud; 
teny ſonderlich / wenn ſie von ernſtlichen dingen 
hen art ſtockten ⸗ 
di worte deneten / und faft ale ſy ben zeleter 


























gleiche jaffen und firafe 
ſen / en je are fie zu andern leuten 
ins yauf kamen / und wider weggingenz nie 
mand gruͤſſeten / woraus man Denny als aus 
kenneichen / diſe leute faſt erkennen konte / wa⸗ 


ren ſie des wegen bey allen / mit denen fie um⸗ 


gingen und etwas zutun hatten’ verhaſſet. Die 
vornemfte urſache aber/ welche ihnen bey den 
leuten groſſe abgunft und vil ungelegenheit ver⸗ 


urſachte / war diſe. Erſtlich ihre hefftigkeit 7 
und harte laͤſterung ſo wol muͤndlich als fhrifte 


Lich wider anderer lehr und glauben / vo r 





wider diejenigen / die ſich zu der öffentlichen fr 
chen bekenneten / auch um einiger: namen. 
und worte willen / die vonder gantzen kirchen 


von langen zeiten her gebrauchet wordenzund 
obſchon nicht dem buchſtaben nach in der ſchrift 
enthalten / doch in der tat mit andern worten 


und namen der ſchrift uͤbereinkamen / die aber 


doch jenen ungereimt duͤncketen. Die andere ur⸗ 
ſache war ihre verwegenheit und kuͤnheit / indem 
ſie alle diejenigen urteileten / verdammeten / be⸗ 


truͤbten/ und verwuͤnſchten / die ihnen inihren 


ſachen nicht beyfilen; ob ſie gleich Difelbigen in 
uͤbrigen nicht kanten/ noch gehoͤret hatten / di⸗ 
fe ſich auch nicht verteidigen kunten/ and alſo 
an difem verbrechen unſchuldig Welches 
denn ſonderlich diejenigen taten / welcheunter 
on En die — und vornemſten 

waren. 





















nn RER | 
Waren. Hirzu Fam noch vilerandever ‚die von. 
geringern ftandey und diſes fonderlich vor an⸗ 
dern hatten / daß fie wenig wuſten und fein un⸗ 
bedachtſam handelten / ihr unverſtaͤndiges und 
umver ſchaͤmtes verfaren / daß ſie an oͤffent⸗ 
lichen orten / bey groſſer menge des volcks / 
nach art der marckſchreier / doch mit unangene⸗ 
mer ftimmeyeinefurge predigt onfingen / Inder 
nen kirchen (welche die Dvaker insgemein 
Pyramiden haͤuſer ſchimpfflich zu nennen pflege 
ten ). bey verrichtung des gottesdinſtes mit be⸗ 
decktem haupte ſtunden / bisweilen mitten uns. 
ter der predigt und gemeinen gebet der kirchen⸗ 
diner / (welches fie in ihrer Engliſchen ſprache 
warſagung nenneten / die ſelbſten einander zuwi⸗ 
der und man nicht wuͤſte / was ſie haben wol⸗ 
ten) bisweilen aber auch nach endigung derſel⸗ 
bigen unvermutet etliche ungewoͤnliche worte 
ſich vernemen liſſen / und ohne einzigegegebene 
urfache der vorigen tun und vornemen wider⸗ 
legten / ja als ſchrecklich und verwerfflich ver⸗ 
abſcheueten / und ſolcher geſtalt ſelbſten ber 
gingen / was fie ſo ſehr an andern ſtrafften. Ei⸗ 
nige unter ihnen ſtelleten auf volckreichem 
marckte mit liderlicher und naͤrriſcher kleidung / 
wie auch mit geberden des leibes gleichſam der 
menſchen taten vor / oder verlachten ſolche/ 
oder deuteten etwas zukuͤnfftiges vorher / di⸗ 
ſes taten aber nur meiſtenteils arme und ein⸗ 
RAN ae faltige 











. Eee die Weib er Doch ga⸗ 
higen die foLches taten’ vOr 7 fie A 
des Geiftes Gottes / und nach 
el — Chꝛriſti und der 
17. vorn welchen fi fie. behaupten woiten/ 
N im gebrauch gehabt / „dergleichen dinge 
ntlich, in ‚den eyn Des volcks/ im tempel / 
5 voll, und an denjenigen orten / da⸗ 
ıberal bekannt werden. Eonnen / vorzu⸗ 
$ fen auch nimals ein gefeb in Enge⸗ 
egeben worden / welchesdergleichen verz 
1/.und mit folcher verichlagenheit und aus⸗ 
ehren enifchuldigten fie die ſache: Zumal da 
:inige von En hit inne bey⸗ 
en/ andere olten diſes weder loben 
‚noch febeleen; ‘ Rn nie Ka a fie 
‚alle diſe di I | ‚jteleten jet ni e ei... Da fr 


— 





J 





















su... 
huͤten Fonnen / nicht zulaffen 7 und uns 
felbft mutwillig in gefar türen füllen. Ge⸗ 
fchahe es etwan / daß die Obaker vor gerichte 
geſtellet und befraget worden / entbloͤſeten ſie 
nimals das haupt / gaben Auch denen richtern 
nicht ihre gebirende ehrentitul; denn das hilten 
ſie bor unrecht / wenn man denen menfthen ſol⸗ 
che ehre erweiſen wolte / weil dergleichen ehren⸗ 
dinſt GOtt alleine zukaͤne Wurden fie 
um etwas gebuͤrend und. gang vernuͤnfftig 
und befeheide gefragt, wuſten ſie unterfchidliche 
vil ausflüchte / oder antworteten doch was 
nicht zur ſache gehoͤrete. Da ſie nun offtmals 
unverhoͤrter fache / ohne was fie alſo vorge⸗ 
bracht / ing gefaͤngnuͤß geworffen worden / 
durfften ſie wol ihre richter in ihrem beyſeyn 
verachten / und ſie laͤſtern / als ob ſie ſolche ges 
ſetze geben / dadurch fie unterlaſſen folten / 
was GOtt und ihr gewiſſen von ſie haben wol⸗ 
te / oder wol gat denſelbigen zuwiderhandeln. 
Andere aber von ihrer gemeine griffen die obrig⸗ 
keit mit harten ſchmaͤhwoꝛten fo wol ſchrifft⸗als 
mündlich an / mwünfcheten ihr ales unglück 
auff den halß / und Eindigten ihr gleichfam 
ſolches auff GOttes befelan 7 uneingedenck 
Der erinnerung unſers Heylandes’ daß wir in 
ſolchem fall alles geſtehen unfere feinde liben / 
und ihnen alles gutes wuͤnſchen und tun fol 
len / fo wurden wir recht vollkommen feyn 
* gleich⸗ 











d x 










u u) 
gleicht — are im himmel Got iſt. 
A j Dinge nicht nuedie | jenigen/bie folcher maßen 
von denen richtern wolverdinter maſſen fortge⸗ 
istmernennden ‚auch die andern / die alſo 
er. ihrigen be maͤckigkeit entſchuldigten / fich 
mehr und groſſe rung! ück auff ven halß / und 
muſte offtma die gantze gemeine dergleichen 
ſache wegen iffen. Doch bejeugeten auch die 
andern/ Die mehr vernunfft / und fich beffer 
faſſen unten / uͤber ſolches unvernuͤnfftiges 
39 ihr mißvergnuͤgen. in übrigen has 
ben die Obaker in England / Schottland und 
Sure nimals / weildag Interregnum und 
der. Cromtvelifche anhang gewaͤret / einen all⸗ 
gemeinen A A a all und gaͤntzliche verfolgungerfa> 
‚ven dürffen.. So weiß man auch von Feiner 
Durch. entliche gewalt angeordnete. privat 













‚verfolgn 9. ohne wenn etwan die leute ihre 
Zuſammenkuͤnffte gar zu unvorfichtig und dum⸗ 
** inftelleten / „oder durch ihre, predigten/ 


öffentlichen. gottesdiuſt turbirtenz. oder 


mit ihren fpigigen. und frachlichten reden und 


sei en andere leute —— namen 


riffen oder fonft.der niit Den d 
geberde n a es ar 


vie Auf befel mE eit Senn in, Bu 


‚von Den, aM nem. mann am leben geſt rafft 
u — — Rachgehens Gen 
l 











leute Motten —1 und. —* 


a 





BE OL 





mach oiler 


IRRE —— — — — 
faren müffen / daß man ihnenans 


befolen aller orten fich dergleichen zuſammen⸗ 
kuͤnffte zu enthalten / undda fie vorwandten / 


fie koͤnten Difeg gewiſſens wegen nicht tun, auch 
ſolches dahero Feines weges taten erging des 


megen tiber fie durchgehends / fo vil möglich + 


nicht einerley verfolgung auch über einzelne 


Derfonen infonderheit welche etwan eine neu⸗ 


erung oder unruhe in der Eirchen oder andere+ 
wo anfingen. Worzu noch difes verbrechen 


kam / daß fie vor der obrigkeit Feinen eyd abs 


ſtatten / nach denen Fitchen dinern die zehenden 


geben / und dergleichen andere dinge nicht tun - 
| ft aus vorwand ihres. 

ſchwachen und zaghafften gewiffens und wegen 

der Furcht Gottes. Wenn nun dergleichen 


oder leyden wolten, 


“ 
s 


geſchah / wurde war Feiner von den Dvakern 
auf hefel der obrigfeit Durch die beftraffer der 
 malefiz perfonen / ftadtEnechte oder hencker 

öffentlich oder heimlich an gebracht / 
doch worden ihrer vil in denen gefängnüffen ala 
fo gehalten / und von boͤſen und leichtfertigen 


leuten dermaffen geſchlagen und verwundet, 


daß die armen leute hir auff bald.ihrengeift ha⸗ 
Se uf möfe, Sabaoestena 
mals fo fün und beftändig waren, das, was 
‚fieeinmat anfingen/ fortfegeten „und nichts 
von allem dem ⸗wo bon ich bereits ge- 
dacht / unterliffen "auch iemehr man fiefuchte 















hiezu ngen/ jemehr fie fi) denen Die 


gen wolten / vwoiderfegten und 


tertenygefehab es faft taͤglich daß 
en don der obrigkeit mit gefäng? 






fen / Priegel 
ter: / wo ſie ſich auff hi 
fie denn unter ihren Ichrern und bar» 
| 99 wol ‚nich Feiner zufinden 7 der nicht etz 


he mahl gefangen gefeffen. 1 
feters begeberi’baß wenn fie in ihrer verfon? 










s NS 
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N vn Z * 
5 17[1 








SION. wa 


denn was fie nicht fortbeingen Fönnensverderbef: 
und zernichtet / Das übrige aber weg und nach 
hauß geſchleppet haben. 5 raſen⸗ 
den mutwillen nun haben diſe bo 





ſewichte ſowol 
arme als reiche um alles das ihrige / fofiein 
ihrem h auſe gehabt/ und in vil jaren erworben / 
in einer ſtunde gebracht / ſo daß fie auch nicht 
einmal den, armen handarbeitern ihre. werct⸗ 
zeuge / die fie zum unterhalt ihres kuͤmmerli⸗ 
cher lebens nötig hatten/ übrig gelaffen, Biss 
teilen trug ſichs zu daßmenn etwa gegen den 
abend diſe leute nicht gar zu heimlich zuſammen 
kamen / jene, boͤſe buben unverſehens in ıhre 
verfamlung hinein ſtuͤrmten / dag angezundete 
VLeht auslöfcheten zund fo vilfie ertappen konten /⸗ 
teils bey den haaren ſchleppeten/ teilsan hans 
den und fuͤſſen gebunden aufs feld hinaus legten / 
da ſie in groſſer lebens gefar die nacht über li⸗ 
gen bleiben muſten. Alſo daß ihrer vile teils im 
gefaͤngnuͤs / bor ſchwachheit oderaus mangel noͤ⸗ 
tigen unterhaltg/ oder auch vor groſſen geſtanck 
und anderer befchwerlichkeitzteilsin ihren haͤu⸗ 
fern wegen allerhand tranglal > fü ihnen dee 
zafende pöbel zugefüget ihr leben eingebuͤſſet. 
Doch haben diſe leute folchesallegnicht auf ein⸗ 
anal/ ſondern eines nach deim andern erlitten. . 
Indeſſen duldeten die Quaker ſo wol gleich von 
ihvem anfang als auch in folgenden zeiten folz. 
ches insgeſamt mit folcher gedult und Bauppahr 

| z | pen 






















sugemdie 7 daß fie nicht allein Dite von ihren 
einden felbft damit müde machten / ſondern 
uchniche wenig dadurch gar. zu ihrer gemein? 
haft zogen / indem diſe legtere tmeineten / es 
volten / oder Fönten folche menfehen dergleichen 
merträgliches ungermach nicht über fich nemen 
ch ausftehen 7 wo fie nicht derienigen wars 
seit, un derer willen fie. litten/in ihren her⸗ 
zen verfichert wären. : Inmaſſen auch die 
Dvakevfelbft diſe der ihrigen willige unter 
verffung z welche fie mit: dem. nahmen, ber 


märtprerserone,beehreteny weil zumalen ein 
ſehr eingezognes leben darzu kam / vor den vor⸗ 


neften ſaͤmen ihrer lirche ſo wol damals 
als auch zu allen andern zeiten ausgaben. Ja 


h habe felbfteinige von ihnen predigen hoͤren / 


g3 wauͤrde ihvereligion noch zu einer, reforma- 
tion und verbefferung der welt werden / wel⸗ 
die aber mit derjenigen / ſo ſich Im nechft ver 

ichenenn- feculo,begeben / gar ungleich ſeyn 
wuͤrde da diſe zum teil Durch weltlichen arm 


unterhalten worden / und ‚hingegen die ihrige 


‚allein durch glauben / gedult und williges leiden 
—J—— Inpiſchen beklagten 
ſich die Ovaker ſonderlich 








öffentlichen Fichen 4 toie ad) über Diealfo ge 
nanten Sndependentensfonderlich aber die Ba⸗ 


‚ptiften 7 als diedazumal veden oder kun durff⸗ 
‚tens was ſie wolten: Denn ſie liſſen fich der’ 
* — J nemen / 


“re 





ber. die lerer der 















— RR 
nemen / es taͤten ihnen die letztern vor andern ge⸗ 
walt und unrecht / in dem ſie die obrigkeit wider 
fie aufhetzten / und den auch ſonſt furchtſamen 
poͤbel zu ihren verderben anreitzeten fodaß 
fo wol ihr anſehen / als ihre menge durch ſolche 
verlaͤumd⸗ und krenckung mehr als von andern 


/ 2 x 


derringertwinde a Kann | 
Bißher haben wir don difen dingen ins⸗ 
gemein geredet nun kommen wir auch auf 
fonderliche ſtuͤcke als darmit wirdie facheam 
meiften darthun, behaupten und erweiſen koͤn⸗ 
nen. Zwar leugnetendie Obaker nicht / daß 
vil dinge waͤren / die ſie bey anderer religion und 
lehre nicht billigen koͤnten doc) ſtrafften fie die 
| [e andenenfelbigen vor andern / daß ihrer vil 
re lehre und leben mit vilen und ſchreckli⸗ 
chen verläumbd + und laͤſterungen angriffen 
und ihnen ‘überall dadurch‘ groffe geraltund 
imrecht taͤten. So wuften auch die Doafer 
pil ſupplie und bitt⸗ſchreiben herzuzehlen / wel⸗ 
che die oͤffentlichen prediger wider fie bey der 
Obrigkeit eingegeben / nur zudem ende daß die 
Dvaker aus inrem lande getriben wuͤrden / dar⸗ 
bey ſie denn ſolche urſachen vorwendeten / daß/ 
wenn ſelbige war geweſen die Quaker ſelbſt 
eſtanden daß fie wert geweſen weil fie ſich 
i ſchoͤn umb die cheiftl. religion verdienet/ 
daß man fienicht nur aus einer Probintz und 
aus een Komgreiche / ſondetn von allen eıiden 
VEN EBEN der 


















ee 













pelt verteiben ja gar ums leben ge Tracht 
ätte, wo anders Die iveltl. Obrigkeit me ches 
edoch nicht angaben macht hätte einioe hop 
eit fo harte und ſcharff zu beftvaffen. Der glei⸗ 
hen bittfihreiben ward ‚100 mir recht⸗ Anne 
1. von vilen priftern/bürgern und ein wohnern 
3er Graffſhaff Weſtmot land denen friedens⸗ 
tifftern ſelbiger Probintz uͤberreichet / worinnen 
fie baten’ daß Yacab Ragde / George gor und, Sridr 
rich Howall aus Ihrem Sande getriben/ und. ihnen ander 
— waͤrde / ſich wider in ihr land zu begeb n / und da⸗ 

et 


daß / ob ſie ſie «leich ſonſt gar nicht kenneten / noch wuͤſten wo 























fhrige zufebaffen / von welchen fie voraaken’ 


fie her wären / wo fie woneten / und was fie machten ‚fie 
dennoch von freyen ftüchen wären dahin kommen / haͤt 
ge erbaͤrmlich alfe eute vernuruhiget und aroſſe verbit⸗ 
terung/ zorn und einofepafit oncerichtet/ auch mit arof- | 
dem nachdinch oil perſonen von der wahren: reffafon in 
gesährt.schädliche/fchrectliche und verdamliche Irthuͤmer 


undtrmege verführet/tmd fie in folchen zuſtand aebracht / 


orten fie allen friden / amd gute ordnung Des ger 
meinen weſens wertörten 7 da fie doch inzwiſchen ſelbſt / 
ab Kegleich noch ſo gute und heilige urfrchen porwen · 
deten / aottloſe len e/betrieger und des Satans diner waͤren. 
des bittfehreiben ſo bil gefruchtet / Daß 
Naplorund Howoil ins gefaͤngniß geworffen 
worden. Wiewol emer von denen Richtern 

Gervacitis Benfon außbrictieh "gegen feine 
Goflenen bereuget/dak Noylor nicht ver 
dinet / daß —— Wwas er gethan / vor ein 
verbrechen der laͤſterung gehalten / und er ” 
> | — 















'% 


h 


j Bl) en 
als ein verbrecher des jenigen geſetzes/ welches 


der 










—* f 5 * N, 
— BET) 
jer habe befennet / er If 
vei füge er- antgo/ DaB Det 
uch in zufumnit in Lane⸗ 





* 
ag Er 





elchenfie gar 
geirret / 
affeten Jada 


lichen ſchrifften / ſich darneben erklaͤrende / was 








dacht halten. Man 
leute / welche/da ſie v art ı 
ger lügen befhuldiget wurden, und fie deßwe⸗ 
gen hingingen / ihr unrecht zu ereifensoder/ 
wenn ihnen ein ort 
da fie ſich ſtellen und anhoren folten / wie ihre 
klaͤger die ſache dartaͤten und erwieſen / nach⸗ 
dem ſie ſich geſtellet / entweder alſobald und un⸗ 
vermuthet / oder nach einiger gehaltenem nichts 


N 








vor einer kir 


gleich wolte in die kirche geben / und predigen. 
Difer reden ibn any ſtraffet und vermas 
net ihn mit ernftlichen worten / er ſolte ablaſſen 
die leute zu betrigen / ehe er von Dt geſtraf⸗ 
fet wuͤrde Zeher bat ihn hirauf / er moͤchte 


9 


hm doch ſagen / worinnen er die leute betroͤge. 





N 
> 








verhafft genommen / underfklich vor die viche 
terrnachmals aber ing gefaͤngnuͤß gefüret und 
unter fchelmen /. dibe und. mörder geſetzet. 
Worinnen als er faſt zehen monate gelegen? / 
wurde ein allgemeiner gerichtstag gehalten zu 
Nortamton / in der hauptſtadt felbiger Pro⸗ 
bins unter anfuͤhrung des Eduardi Abkins 
eines fehr vernünfftigen und befeheidenen man⸗ 
nes, Als aber Fein Elager auffer einen zuge 
gen war / und der richter eydlich feine meye 
nung fagen fülte / Huber diſen ſtreit mit nach⸗ 
folgenden worten auf / welche von wort zu 
wort / aus dem Eugliſchen uͤberſetzet / alſo lautent 
Es iſt zwar die gemeine rede eine gute 

anklaͤgerin / aber nicht deswegen eine 
gute beweiſerin. Ob mir nun gleich von 
‚Bir in der ſache / die ich gehoͤret genne ger 


meine rede gehet / daß ihr ein —* 
| 4 













a LEN) 






weite 
aß dur genugfame verſicherung tun. 


wolteft/ daß du dich hinfüro wol hals 


en und auf nechſt kuͤnfftigen gerichts⸗ 
tag widerum erſcheinen wolteh. Weil a⸗ 
beꝛ Dewsberre meinte und bekante/er Eönte def 
wege keine berſichrung von ſich ſtellen / wurde er 
widerum in gefaͤngliche hafft genomen Und als 
auf dem andern gerichts⸗tag / deſſen ober⸗haupt 
Haleſius / eben diſe ſache mit ihm vorgenommen: 
ward / und doch abermals Fein gültiger zeuge da 


war/ ſprach ihn war der richter von der ſchuld 
loß / gleichwol hiß er ihn widerum an vorigen nit 
ſetzen / und aufeine.anderezeit berware.Dergleiz | 
chen exempel trug ſich auch zu Dancun zu. Den 
als da auch etliche Dvafer ihre gottesdinſt unter 
einander verrichtetẽ / kam ein oͤffentlicherkirchen⸗ 
diner hinein / welcher die andern alle/ die es mit 


ihm hilten / heraus ruffte / mit vorgebenver wol⸗ 
te ihnen weiſen / daß ihr geiſt ſey ein höfifeher 
geiſt / benennete ihnen auch ort und zeit / da 
die jenigen / die belibung truͤgen / hoͤren ſolten / 
wie er ſolches mit guten gruͤnden wolte dartun. 
Dazumal war auch gleich Leonard Tel 
zugegen / welcher weil ihm. diſer vorwurf 
harter ſchin alsdaßman ihn folte hören und 
berfehmergen / a er / er wolte * 
in me 


* 
A » 
— % 
ZB: vu 


unddengemeinen friden vordere 
78 volck ſehd / verlängere ich noch 
r deine gefangenfchafft/es fen denny. 


N Funte und vermochte verzögerte die fache und 
| J | verſchob fie auf.e ne 1di | ei ot ' ä Te 
jene ſich nicht ven h u ſolcher zeit fi 
einzuſtellen. Wie ſi 
einige kuͤne 
griffen ſie in 
gewalt und vilen ſchl 


7 
” 
—*7 
9 


Br; 
' 








® (63) ch 


ichts be fe getan Date zauc Ton fo 





| eine fecte varzanfgenemmen die Papiften / 
die nicht die freyheit gehabt / nach beliben zu⸗ 
ſammen zukommen und mit einander umzuge⸗ 


dern darinnen verordnet ı daß ſo etwan jemand 


als ein tagelöner fich wohin begibt fein brod zu 
verdinen / und Fannicht Durch einen ſchein von 
seinem vichter eigenhändig unterſchriben / dar⸗ 


tun und erweifen 7 wer er ſey / woher er ſey / 


wo er hinwolle / und was ſeine verrichtung. 4 


wird er als ein muͤßiggaͤnger und.als ein unnü- 
tzer und liderlicher menſch weg genommen und 
‚ins zuchthauß getan / daſelbſt dijenigen dinſte/ 


die ſolche gefangene zu tun en +. biser ge⸗ \ 


nung hat / zu verrichten. Wo nun ſolche unbe⸗ 
kante oder auch unvermoͤgende und arme leute/ 
die nicht zalen konten unter den. Ovakern bey 


ihren uſamenkunfften ſich befunden / und vor 
die obrigkeit daraus gebracht wurden / die 


‚wurden mit difer ſtraffe beieget. Darüber 
meineten nun die Dvakers. hätten fie billig urs 


ſache uͤber ihre widerſacher zu Elagen. ‚Allein 


es iſt ein alt gebot / das ſelbſt in denen rechten 
gegruͤndet iſt / was man nemlich nicht will, 
daß einem andere tun ſollen / das ſoll man an⸗ 
dern leuten auch nicht tun. Diſes iſt der guͤl⸗ 
dene ſpruch unſers Heylandes ſelbſt / den er aus 
dem heil.geſetze Gottes und dene Propheten her⸗ 
J— 82°. genone 








hem Es iſt ein alt geſet beydenen Engelan⸗ 


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PRO 33. ODE RER 
gottesdinft abwarteten. Dannenhero erre⸗ 
‚geten fie auch wider ſich und ihren gantzen an ⸗ 


hang die feindfi dert ‚der obrigfeit undden zorn 


des gemeinen volcks/ beyderfeits aber: verfol⸗ 
gung und anfall / ſo daß diſe wenige an der an⸗ 
dern trangfalzurfachyund mit recht dor verraten 
ihrer gangen gemeinde gehalten werden fonten. 
Da nun unterfehtoliche erempeldergleichen un? 
vernünfftigen beginnens diejenigen / die fie. 
felbften vorgenommen und angegeben oder 
doch zum wenigsten folcher leute freunde und bez 
förderer geweſen / in ihren ſchrifften oͤffentlich 
antag geleget / und deſſen fich noch wol gerů⸗ 
merz wird man defto weniger an der warheit 
nachfolgender hiftorien / fo Daraus entlenet 
monde zu zrveiffeln urfache haben. "Den anz 
fangmachte hirzu / und bante hirdurch gleich⸗ 
ſam denen andern den weg anno 5.Boswell 
Midleton ein Corduan ſchuſter in der ftadt E⸗ 
borae / indem er. einem prediger Eduard Boules 
mitten in der predigt / daß es alle leute hörten / 
zuriff: Dubiſt ein diner des Antichriſts / 
und foldhe leute find alle deine zuhoͤrer. 
Weß weoen er auch bald hernach ins gefaͤngnis 
geworffen ward. Ein ſolch unverſchaͤmtes und 
tumfünes exempel "begab ſich and) in eben 
dem jare zu orxfort mit zween weibern / Eli» 
aber Havenſin / und Eliſabet Fletcherin. 
Diſe fingen an zu predigen erſtlich auf Denen 
Ir | 83 gaſſen 
















































ai ee 
gaſſen / nachmals in öffentlichen Gottes⸗haͤu⸗ 
fern endlich" gar auf der Univerlität bey de⸗ 
nen ſtudenten mit ihrem groͤſſern ungluͤck und 
gefar / als ſie anfaͤnglich nicht gedacht wol 
aber leicht haͤtten dencken koͤnnen. Denn di⸗ 
ſe / gleich als von ihren artigen reden einge⸗ 
nommen / namen ſie noch vil artiger auf / oder / 
daß ich vilmehr im ernſt und die warheit fage/ 
(wie denn diſe jungen leute ſonderlich mutwillig 
und kurtzweilig ſeyn) namen ſelbige auf ih⸗ 
ve Eollegenshäufery ſtelleten ſie unter den zieh⸗ 
brunnen / und nachdem ſie diſelben voll waſſer 
gefuͤllet / ſchmiſſen fie fie an einander gebunden 
in eine pfuͤtze / nachmals wurffen ſie die eines / 
nemlich die Eliſabet Fletcherin in ein offen grab / 
darein eine leiche ſolte geſetzet werden / mit ſol⸗ 
cher gewalt / daß ſie nachgehends von ſolchem 
fall ſterben muͤſſen · Da ſie aber dißmals alſo 
waren loß gekommen / gingen fie widerum in 
die kirche und wenn eine ſtille ſchwig/ fing die 
andere zureden an. Dannenhero wurden fie 
beyde ergriffen und in DaB, gefaͤngnuͤß unter 
ſchelmen und dibe geſetzt / nachmals auch / 
nach dem die ſache dem Commendanten der 
ftadt war überlaffen worden 7. Difer „aber, der 
ftadt / ohrigkeit und. dem Rector der Academie 
ſelbige übergeben / daß ſie mit ihr moͤchten ma⸗ 
hen / was fie wolten / find, fie beyde als ver⸗ 
Iauffene weiber Aus der ſtadt verwiſen — 


J 4 © 4 











* F 
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a (ET). * 
dam Weil man aber dergleichen unbefonnene | 
Fempel gar vil hat / die ſich nicht an einem orte! j 
Ach nicht zu einer zeit begebe/ wird bicht unfuͤg⸗ 
fichfeynzuerzelens mas ſih zusßtiftollbiegeit | 
uͤber mit diſen leuten zugetragen / welche dinge 
ihre glaubens⸗bruͤder und gewiſſen verteidigt? © 
gleich als groſſe helden⸗taten ſelbſt aufgeſehet 
und beſchriben Haben. Zumal da eines und 
Nas anderefd difem gleich / auch andere merck⸗ 







wuͤrdige dinge in ſolcher erzelung duͤrfften mit 
N >, 
Es woar diſe ftadf 7 nachdem diſer leute 
{ehrenundaefege in felbigenn lande ausgebreitet 
worden / gleichfam der pflang-garten / nider⸗ 
lage und auffenthalt ſolcher ſchwaͤrmer / und 
Hleichſam der ſchauplatz aller derjenigen dinge/ 
wasdifeleute / vor andern fonderlich taten und 
erlitten / welches denn bey denen andern religi⸗ 
vons Wberwandten / deren in Der ſtadt nicht we⸗ 
g waren groß auffſehen verurſachte Und 
Wiewol ſie in der religion und in andern verrich⸗ 
tungen gang nicht mit einander einig/ fondern 
faſt unter ſich ſelbſ tod⸗feinde waren / waren 
ſie doch in diſem ſtuͤck / daß man ſich den Ova⸗ 
Fern voiderfegen ſolte / alle mit einander ei⸗ 
nig. Eben dazumal kam auch Johann And⸗ 
land / und Joh. Camm/ und batd drauf 
Tr. Howgil / und Er. Burxbug/ 2° 


- beyihnen wol bekant und lib und wert gehalten 
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Marihallin/ Denn als cinsmalsder prifter 
udolph Farmer / und die garge gemeine 
in der kirche beyſammen waren, Gottes wort 
zu predigen und zu hörenszu beten und das heil - 
Abendmal zu gebrauchen / ftellete fich dife frau j 
die gantze zeit uͤber Farmern entgegen / und alser 
wolte das heil Nachtmal adminiſtriren und | 
ausfpendenzfchri fie über laut. Wehe / we⸗ 
he dir / oFar mer / von dem Herren/ daß 
du das wort des HErren in deinen 
mund nimſt / da dich doch der HErr ni⸗ 
mals geſendet hat. Als nun durch diſe 
worte alle mit einander erreget und die meiſten 
zu zorn beweget wurden / richteten ſie das weib 
ſchaͤndlich aus / ff n ſie auch und riſſen ſie mit 
gewalt zum tempel hinaus. Da denn drauſ⸗ 
‚fen die jungen fie mit: ſteinen wurffen / und 
fortſtiſſen / biß ſie endlich in höchfter eil ihr hauß 
erreichte / und ſich darinnen vor weiterer un⸗ 
gelegenheit verbarg. Wiewol nun diſen fre⸗ 
veldie obrigkeit ſcharff hätte koͤnnen beftraffen / 
wolte ſie doch liber ſolches vergeſſen / oder die 
ſtraffe auf eine andere zeit verfparen. Allein 
fie/gleich als ob fie es wol ausgerichtet, fing auf 
nechft-Fünfftigen fontag dergleichen wider any 
und nachdem der Prediger Joh. Knowel in 
‚eben der Firche dem volcke den feegen mitges 
teilet vedete fie ihn alfo an; Das ift das 
Ve | U 













Mann erbittert / und fagten öffentlich/ / diſes 


Selbfe. © 
| Yieftane widerumb zurüche Eommen, W 
che als fie vor die ſtadt hinaus-git en an den 


den.Welche / als es der pobeln 
erfaren / liffen ſie zu/ well ſie meinten / es haͤt⸗ 
ten diſe obern dißfals nicht. getan / was ihres 


Meltrundfehrien: Es hätte ſchon längft diſes nettanf- 






Be Gbrigteit)t Pin * —— Sn i 
tem bůttel gefüret / doch aber mit Feiner ſchaͤrf⸗ | 
b 






















fern ftraffebeleget, ‚Darüber wardfaft jder- 


volck ſuchte nur mit ihrem vornemen und begin? 
nen urſache zu läftern / und unruhe und ver⸗ 
wirrung anzurichten/ ſuchte auch nur gelegen⸗ 

eit zurgeindfehafft und zur rache wider ſich 
Indeſſen war Andland und J 
Wel⸗ 









‘ort wo die Dvakır pflegten ihre ufammens 


kuͤnffte zu halten / wären fie bald. durch anfall 


der jungen in aͤuſerſte lebens» gefar geraten. 


Waͤre auch wol um ſie geſchehen geweſen / da⸗ 


ferne nicht auf anordnung einiger obern fie wi⸗ 
derum aus ihren handen waren befreyet wor⸗ 
nd ihres gleichen 








brig⸗ 


amts geweſen / droheten derohalben der obr 


gelommene / ſhanduge⸗ und teils laſterhaffte und I 








BR —— 
ie ſchroncken der exbarkeit uͤberſchrit— 
eitmit ihm gekommen, / KERN une 

es und verwegenes be inner nicht gröfler ter- 

m könte ; gleichtvol dnte die obrigkeit alles diſes mit an- 

ehemnmd erdulden / der doch anbefohlen / des gemeinen 

sefeng / dem fie vorgeſetzet würde und anſehen zu er⸗ 
haiten / und daneben zu perhiten/ daß nicht Das gemeine 


bolck ſonderlich am einigen ſchaden erlitte. Da 




















2 Su. 07 33 
42 


her verſtummeten bey ſe gefaͤrlichem zuſtande ‚die geſetze / 
die gerichte fänden müßte / man firafte nimanden / alle 
weltlicheund geiftliche dinge lägen zu boden / ja es haͤtte 
diſe ſtadt nichts als den endiichen untergang ihrer freyhelt 
und rellgion zu gewarten es wäre demnach elt/vaß das 
— „und daß / well Die ‚obrigfeit fich ſo 
träge erzeigte / Mn. denen am meiften Dramgele- 
gen) die regirung auf ſich naͤmen / Damit fie alſo ihre 
wolfart / die auf keine andre weiſe zu bekommen waͤ · 
ve,/ erhalten moͤchten; ſtuͤnde diſes fonft nicht frey / ſo 
mare es noch ben ſolchem zuſtande erlaubt nd gann billich / 
ja muͤſſe notwendig vorgenommen werden. Sedoch che 
man es anfinge / verlanatenfie / daß Eromwelln dem be- 
ſchuͤtzer der gerechtigfeit und gemeinen freyheit von dem 
sangen weſen nachricht, gegeben wuͤrde · Wie ge⸗ 
fagtz ſo getan. Denn alsbald liſſen etliche di⸗ 
ſer ſache wegen an Cromwelln ihr begeren ab⸗ 
geben: Indeſſen num diſe Sich einbildeten / als ob 
fie noch ‚fo vechtfehaffene buͤrger wären, ja 
gleichſam als Vice⸗Koͤnige ihr. vichterliches 
amt aufs befte verwalteten muſte die pbrige 
keit durch die finger ſehen ‚und ‚die fache ſo 
genau nicht ſuchen/ fürnemlich / weil es dar 
hin kommen war/ daß nimand mehr auf die in 
ſtadt ligende beſatzung etwas geben wolte Es 
Rn | Ä wars 


\ 
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4 x { 








br N Be demnach] ölcher rumule zw ey tage über/ 
nach derer verlanfe er ſich von freyen ſtů cke Er 
te. $ndem nun die obrigkeit dem freveldife leute 
behy ſo gefaͤrlichen zeiten gar gelinde begegnen 
wolte / und daher auch nachge ie vebel, 
den nicht beyn Eöpfen nam machte ein ander 
: Obaker Heinrich Warren neue unruhe / und 
































riß die noch friſck 


Auftund einen ſonderbaren rum in dergleichen 
oͤffentlichen reden / daß fie gar fich beratſchlag⸗ 


von abzulaſſen / wenn ſie ihnen und den ihrigen 


— Ale nach / denen esaber eben fo bekam / daß 
Bi. ie neinlich gegriffen / aufs heftigfte gefehla- 

gen in waͤrendem tumult verwumdet / und end» 

lich is gefaͤngnus gezogen wurden. Letzlich * 
* | au 







i 





fchen wunden weiter auf. Dir 
fer nemlich unterſtand ſich in der kirchen bey 
volckreicher verfamlung dem diner des worts / 
nachdem er ſein amt verrichtet / diſe worte ins 
angeſicht zu ſagen: Das gebet der gottlo⸗ 
ſen iſt dem HErren ein greuel. Uber wel⸗ 
che groſſe ſchmaͤhung ſich alle ſo erbitterten / daß 
Se difen mann mit gewalt zum Gottes⸗hauſe 
| hinaus ftiffen und ihn vor den Stadthalter und 
I Die bürgermeifter füreten/ die ihn auch / damit 
eeer nicht ungeſtrafft blibe ing gefaͤngnis werf⸗ 
fen liſſen. Es ſuchten aber diſe leute eine ſolche 


noch ſo vil haß und beſchwerligkeit auf den hals 
ihen ſolten. Daher kamen ihrer vil diſem 


gi — 


en und ſchluͤßig wurden / durchaus nicht da⸗ 











auch.die obrigkeit ü | er diſe 
fangenen das gerichte / welches fiebisher zeit 
md not halben aufgefihoben hatte / ging aber / 


in erwegung / daß durch ein gelindes verfaten 





+ 


y 


I 


wurdeny auch der obrigkeit noch troßiger ante 


worteten / und ſo oft ihnen diſe ihr verbrechen 
vorwarf / von keinem verbrechen wiſſen wol⸗ 


ten/ ja ihr tun als was rechtmaͤßiges verteidig⸗ 
ten / und vorgaben / daß ſie es nicht nach ihrem 


eigenen / ſondern nach Gottes und feines Geis 


ſtes antrib und nach dem exempel der Heiligen 


getan haͤtten / ſo behilt ihre hartnaͤckigkeit die 
oberhand. Die richter liſſen ſie demnach um 
ihrer bosheit und verſtockung willen (und nicht 
anderer urſachen wegen / welche diſe beklagte 


eute vorwandten) noch laͤnger gefaͤnglich ver⸗ 
‘waren. Zudem war das volck ſchon fo zornis 
‚underbist/ daß es hin und wider Die Dvafer 
anfil und. denfelben gute fihläge gab ; etliche 
brachen garimihre haufer ein / jagten Dieleute 
heraus / kerten allesdarinnen um / und liſſen 
ihretm zorn feinen ganglichen willen. 
+ Andlandı Camm / Howgil / Burroug/ 
Naylor / und / den ich am erſten hätte nennen 
ſollen / Foy der fuͤrnemſte unter ihnen / befau⸗ 


denfich damals auch in diſer ſtadt gleich als“ 


obeinconcilium zuſammen geruffen waͤre / im 
9 | | OR 


— 


ber die fache ‚aller. fer ges 


il boͤſes verhuͤtet werde / gar genädigmitihuen - 
um. Sedoch weildifegefangenen nichts beſſer 


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welchem die wie 
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die mit ihren kunſtgriffen die leu te verfuͤrten / ſo 
liß er die Dvaker vor fihbeingen. Dife aber. 
wandten ein / daß fie weder von der. ankunft 
der Srancifcaner etwas wuͤſten/ noch mit ſol⸗ 
cher leute vorhaben und nachſtellungen das ge⸗ 
ringſte zu tum hätten 7 und beklagten ſich 
heftig / daß dergleichen verhaßte verbrechen 
ihnen aufgebuͤrdet / und fie vor fo fehän liche 
perſonen gehalten würden / da ſie doch recht 
ehrliche und von ſolchen faulen mönchen und 
dem gantzen Dapftum gantz abgeſonderte leute 









=. wären. Beil nun die richter mehr aus difer 
2 nterfüchung dev warheit / als aus anderetue⸗ 
den vernommen hatten / wurden diſe leute los» 
gelaſſen. Doc) als bey’ den meiften bürgerh 
der verdacht gar ſtarck war 7 daß dergleichen 
betruͤgeriſche leute fich indifergegend aufbilten, 
Po liffendie ſtadt waͤchter und pilvon dempüßel 

‚ überal herum / und durchſuchten allesererzoßfte 
 Silleicht etliche von diſer neuen art leute antn ii 
m ten. Und wurden unter ſoichem pornsand 
J | | 








\ 
























ıchein daſiger Edelman Joſia Goalius war. 
Anebendifen tage wolte ein innwoner der ſtadt 
Ehriſtoph Birhead/ der nach gelegenhen 
der zeit bald ein fehiffegimmerman/bald ein ſteu⸗ 


» 


fehrundiöfflich war, feine fehon erbaftenIande» 


feute gleichfam noch mehr erbittern; deshalben 
ginger indie Firche und blib dafelbft auch uns 





ter dem gebete / mit unentblöftem haupte ftehen. 


Einer von den oberften der ftadt fahe dis und. 


weil er den menfehen Fannte liß erihn aus Der 
kirche nach hauſe füven / befürchtende / daß er 


einge unrih ſtifften möchte. Difer aber kerte 


gleich wider umb / und nachdem der gottes⸗ 


dinſt zu ende war / rief er mit ſtarcker ſtimme: 


Ach du ſohn der vermeſſenheit! weni 


er auf den prediger ſein abſehn hatte / und wuͤr⸗ 
derer noch weiten geredt haben / wenn ihn nicht 


etliche gegriffen und nachdem er gute ftofie 
gekrigt/ zu dem Stadthalter gefuret hatten. 


Difer liß ihn dazumal zwar lauffen » foderte 


ihm aber den tag ‘darauf wider vor ſich und 
fragte ihn / warum er gefteen fo gar under 


fehämt geweſen waͤre? Birhead gab zur ant⸗ 
Wort / er haͤtte nichts unverſchaͤmtes fondern 


wasgang billiges begangen / dis ſuchte er mt 


vilen harten warten / und umiſchweiffen / die 
nichts zur ſache dinten / zu verteidigen / dabey er 
DR al zugleich 


⸗ J 


ömtage vilDvaker ergriffen 7. worunter 


ermann und wie diſer leute gewonheit iftr 


— rn — — Tr 


RR, 
EV 


umbeſtraft Ia 


e 


gefaͤngnis. 








worre⸗ 

















reny und mit e ſie auf ihr haupi 
unflaͤtig in In ale tore und durch aile 

hernt hauf dem marckte / wo 

ſitz der warheit ft, in aller gegenwart fie 
en bleiben / von d vgetvisheit des algemeinen 
und un ausbieiblichen aöttlichen zornes reden 7 
zu defjen abwendung ‚allen zum erempel binenz 
unddis gantze fiben kage über verrichte.Sie nam 
demnach des erſten tages bey fruͤhem morgen 





core un! gaſſen; wie aber darüber villeute rege 
urden und ihr nachliffen kerte fie nach hauſe⸗ 


don jenen beyden Freundinnen unter begleitung 

einer groſſen menge voſcks auf den marckt hei 

vor 7 und blib als einftein ohn einiges wert zu 
geden eine halbe ftunde ftehen. Es Famen alter: 
hand leute / und fünderlich vil jungen herbey’ 
alle verwunderten fichin ihren gedancken / fie 
mutmaſten / und fragten was Dis vor ein werb 
waͤre / und was diſe kleidung oder dergleichen 

ftellung bedeuten fülte?. Bald aber fingder ges 
meine poͤbel / und fuͤrnemlich die jungen an zu⸗ 
gleich mit der zunge die haͤnde zu brauchen / und 


dis bild / das ſo wunderlich geziret und zu dul⸗ 
dung der ſchlaͤge ſo wol zugeruͤſtet war maſſen 


man dergleichen kleider vor zeiten im 
brauchte) fo ſehr zu verſpotten und ihm alfo zu 
| — daß das us nicht wuſte / aa Y 


BR, 





zwey gefer innen; zu ſich / ging in etliche ſtadt⸗ 


rnach gegen neun uhr ging fie mit einet | 


Te — 


Be 


Un 










Ir ib Feb wenden 
aufy der alle 
marckte in fei 
durch die haͤſ fs rat ward. 
Nachdem fie geft tworden 7 marut n fie eine 
fo Lächertiche undeiner Fabel nicht unänliche fa 
che angefangen / und fie geantwortet hatter 
daß fie dem licht des gewiſſens gehorchet hätte, 
meinten etliche Ratsherren da ß fie raſen und 
verruͤckt im gemuͤte waͤre / und liſſen fi ſie daher 
nicht ſo frey herum gehen / fondern als eine un? 
finnige ins gefängnis ſchluͤſſen. Die tat diſer 
beyden leute verteidigten die Dpvafer gleichfals 
mit den exempeln der heiligen altes teftamen! IE 
als welche auf Öottes geheiß durch mancherlen 
wunderbare anzeigungen dem volck feine Bi 
und die göttliche gerichte vorgeftellet hätten. 


Nach der zeit fingen die Dovafer —— 
em und gleichſam hauffenweiſe an den predi⸗ 
gern in der kirche zu widerſprechen / ſo daß et⸗ 
liche denſelben bey voller verſamlung in die rede 
filen unter welchen Benjamin Maynard 
der leste war der dieſe worte auseif ; Im 
namen deg Herren ſolt du Prediger 
ſchweigen. Und was alfo wenige aber |ich | 
unterſtanden hatten / wurde bey den meiſt 
teine gewonheit. Alle diſe zog man gefäng- . 
chein; iedoch ſchreckten etliche auch Die gef ing⸗ 





























es — 
iifenicht von ihrem gewäfthe und läfferungen 
1b/ indem fie Durch Die fpigigften beife der 










br gkeit und Fivchendiner ehrlichen namen und 
freue mirvilläfterungen beleibigten. Dergleis 
hen gefehahe auch in andern ändern. Die 





denn wasvernünftigeundgefehiefteleutes oder 
Auch vorſteher und oberften unter Ihnen waren / 
einen und andern nebft Koyen ausgenommen / 
verrichtetenfelbige und ruͤmten auch Dergleichen 


handel nicht / wie denn noch alle heutiges tages 


folch verfaren aufs moͤglichſte verhuͤten und. 


wenn man es ihnen von Den ihrigen erzelet / 


ſprechen ſie/ daß ſie ſoiche toten bey dieſen leu⸗ 


fen vor fonderbare tribe und vor merckmale der 


fibe und des eyfershilten 7 welche in der kirche 


por fehr langer zeit und zu unſerer väter tagen 


im ſchwange gegangen, Dis alles trug ſich in 
dem vier⸗und funßigſten und fuͤnfeund funfzig⸗ 


ſten jare zu. Im uͤbrigen kamen in diſem letz⸗ 
teren jare zu Evesham in Woreceſter in Tho⸗ 
mas Cartwrigts hauſe etliche Ovaker zu⸗ 

—— ſam⸗ 


8 


damaligen Ovaler aber erhuben dieſe haͤndel 
als merclwuͤrdige und vortreff liche taten / wel⸗ 


Een 


— — 








ſammen / ihrengoi 





ler urſach wegen ihre zuſamenkunft noch wolten 


noch koͤnten aufheben / vil weniger einige ſache 


mit einem ſchwuͤr beſtaͤtigen / meinten die richter | 





genugfamen grund zu haben / diſe leute als fri⸗ 


——* — — 
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v 7 devidig erfaren h in das 
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Deng-ftörer und rebelle ins gefängniß zu werffen. 
Wiie die übrigen Diafer dis erfuren 


wurden fie über dag velend ihrer gefangenen: 


freunde/ gleich als ob fie felbftan ihrer flelle 


waͤren / fehr betrübt 7 verfügten fich zum ger 





fängniffe / und / weil ihnen der eingang ver⸗ 
weret war bliben ſie gantz ſtille dabey ſtehen / 
auf daß ſie ihren bruͤdern ſo vil moͤglich nur bey 


Gott mit geber und ſeuftzen helffen koͤnten. 
Smith, der ihre gegenwart entweder Durch 





ein empfangenes zeichen gemerckt hatte / oder 
auch von freyen ſtuͤcken dazu angetriben ward / 
fing an im gefaͤngniſſe mit lauter ſtimme zu be⸗ 
ten. Als der kerckermeiſter und andere damals: 
gegenwaͤrtige gerichts⸗ Diner Dis ag 
iffen 





—2 
— — 


een / ihn von damen weg / und ſteckten ſelbi⸗ 
den in einen andern unterirdiſchen winckel. 
Die drauſſen ſich befindliche Qvaker machten 
es des andern tages wider ſo / und da ſie zuvor 
diſe ihre zufammenkunft mit ftillfchtveigen hin⸗ 
gebracht 7 fing itzt einer von ihnen Thomas 






Woedren an ureden. "Nachdem dis der ker⸗ 


ckermeſter hoͤrte / kam er gantz ergrimt heraus/ 
und befal mit den zornigſten worten / daß ſich 
alle wegbegeben folten. Diſe taten es audy/ 


nicht war ſeiner rede halben / ſondern aus ei⸗ 


ghem gefallen / kamen aber nach wenig ſtunden 
Zuruͤcke Als dis Smith in feinem loche merck⸗ 
terredeteer ſie an und beſprachte ſich mit ihnen. 
Es war gleich ein tag da die inwoner ihres Got⸗ 
tesdinſtes in der kirche abwarteten / und eben 
Die Hunde / in welcher fie aus derſelben nach 


Haufe kerten / als nun etliche dafelbft / wo die 
-Dvaker ſich befanden / vorbey gingen hub 
Woedren an von ihren ſachen mit ihnen zu re⸗ 
den. Ein Zunftmeiſter aber ergriff ihn / und 
brachte ihn vor den Gerichts⸗vogt / auf deſſen 
befel er zu Smithen ins gefaͤngnis gefuͤret 
ward. Und verdroß Die Obrigkeit ſolche ver⸗ 
ſamlung fo ſehr + daß fie denen die es mehr 
tun wuͤrden / mit dem galgen Dräuete / 
‚ja weil ſie befuͤrchtete / daß die Dvaker in ihrem 
vorhaben dennoch würden fortfaren / ſtelte 
’ a fir 






2 
Tedeshalbenwachtenaus.. Jife abe 
nichts deftotweniger bey ihrer alten w 





bliben 
eiſe / und 


wurden daher gleichfals mit dem gefaͤngnis be⸗ 


ſtraft Smith hatte etliche Quakeriſche ſchrif⸗ 


te fie in gegenwart des volckes auf öffentlichem 


ten bey fich / diſe nam man ihm / und verbran- 


1? 


marckte. Es war von Protector Crommelln 


vorlaͤngſt ein gefeßgegeben worden/ in wel- 


heim groſſe ſtraffe darauf gelegt war / daß ni⸗ 
mand das heilige entheiligen/ ſonderlich nicht 


nur einen falſchen / ſondern auch um geringer 


dver keiner urſache wegen gar nicht einen eyd 
ſchweren / noch den namen Gottes auf einige 


weiſe unnüblich füren ſolte. Solche-verord- 
nung war dem volcke zwar vorgelefen / jedoch 
nicht / wie ſonſt getsönlich / öffentlich anger 
fhlagen worden. Die Dvaker klagten deg- 
halben / daß unter den Richtern difer ftadt und 
Ihres vofckes etliche waͤren ‚die aufmancherlen 
art diefer foteuren verordnung zuwider lebten. 


Einer hätte den gebrauchz dieleute recht unbe - 


dachtſam zu eydſchwuͤren zu zwingen / da er doch 


wol wiſſen ſolte / wie gottlos die menſchen waͤ⸗ 


ren / und wie esinanchem umb einen eyd / fo 


‚leicht als um eine ampts lüge zu tunmwäre. Ein 


‚ander machte ihm Kein gewiffen / jede fache 
felbft mit einem ſchwur zu befraftigen / und 
hoth ein Anderer Andre. ein trunckenbold. 
Demnach fand ſieh ein Donker , Pol deg 

Pro: 





. | 
I 


| 8 alletefen 











 Jurisprudentz, als auch in. difeuufen ſehr ge⸗ 
übt war / und endlich Builielm Salt/ von 
der religion und difeiplinährer fecte.einige ſchrif⸗ 
ten ausgeftreuet: hatten. / waren fie um dis 
suendlauffende / und hernach folgende gantze 
jar uͤber zu Rancefton in Cornwall in einem 
harten und beſchwerlichen gefängniffe verwaret 7 
worden. Denn weilfie aus einge ängftliben 7 
a 5. gervif 








warz jaftets unter den diben gelebt und das 
ber ein brandmal bekom̃en hatte / daß er alſo zu 
ſoſchem din ſte ſich am beſten fehickke/tat diſen ſei⸗ 
negefüngenen/gleith als ob das gefaͤngnis nicht 
su verwarung/ fündern zu beſtraffung der leute 
gemacht ware /tauſenderleb verdruß 'an. 
Denn er entzog fhrennicht nur ihre ſpeiſe und 
tranck / und verwerte es ihren freunden / daß ſie 
Ihnen kein eſſen zu tragen durften / welches faſt 
eben ſo viel war als wenn er fie toͤdten wol⸗ 
len / ſondern auch wenn er ſatt und betruncken 
war / liß er ſeine raſerey an ihnen aus / ergrifſie 

mit den faͤuſten / bot denſelben fehläge anz und 
NR NW unter⸗ 











nter and 
ee Kurt fi ch hoch vil andre Ovaker indis 
ſem gefaͤngniſſe ſſe / de er etliche darum / weil ſie 
ih ven, gefangene 1 freunden zugefprochen hate 
fen / etliche 4— ae fie die von ihrer fecte hans 
I) zaher berbotene bucher bey ſich fuͤr⸗ 










befanden. Andere betraf deswegen 


ob dis ſchon ihrer lehre wenig beytrug maſſen 
ja nichts daran gelegen / ob einer eine ſache 
ſelbſt thue oder es ihm von andern tun laſſe / ſo 


gingen doch etliche ſo vil ein / daß wenn ſie ſchon 


ſeloſt ihr haupt nicht entbloͤſſen wolten / den⸗ 
noch zu gabenvdaß erboſte haͤſcher oder andre ih⸗ 
hen den hut abnemen durften. Und diſe Ovaker 
tractirte der ſtockmeiſter faſt eben ſo wie die 


übrigen. Als aber diſe leute den Richtern von 
ſolchem ihrem zuftand nachricht gaben / und über 


die erlittene unbilligkeit Elagten / leugnete der 
kerckermeiſter nicht nuralles/ ſondern wolte 
auch das widerſpil erweiſen / nemlich daß die 
gefangenen ihn mit ſeinem gantzen hauſe haͤtten 
uͤberwaͤltigen und toͤdten wollen. Man giaubte 
demnach diſem mehr als jenen / und liß ihn un⸗ 
geſtraft davon gehen / Die Ovaker aber wur⸗ 


den feſter geſchloſſen 0 gröffer ua 
5 


pr 3 N 
N x 


gs en gar den Th m dräuen. 


ver [fi auch 3. Naylor und ©. | 


ff weil ſie vor den Richtern nicht mie 
generhand den hut abziher wolten. Denn 


— ——— 





77779): GENE 


ſo gar daß etliche auffer dem mangels geitand 






und unflat/der von andern garftigen gefangenen 


bervinte(maffen Dis unfaubere gefaͤngnis wenn 


es mir erlaubt zu fage/fchon bey einemjare nicht _ 


war ausgefüret worden ) auch von neuem elend 
Franck wurden / wie denn gar einer von ih- 


nen namens Foh. Ingram an einer gefaͤr⸗ 


— — 


lichen kranckheit fein leben befcehloß. Und ale 
letzlich die Qvafer Elagten/daß ihrer Richter 
gemuͤter fo eingenommen wären / Daß ihr las 


mentiven Fein gehor und die warheit Feinen 
raum darinnen hatte. und daß ihre plage der 


kerckermeiſter alles nach belibe ausüben duͤrfte / 


legte fich der General Disbore in den ſtreit / 


welchen mann die Ovaker / die folche geſchicht 


weitläufftig befehrieben haben nur mit difem 
namen zu nennen pflegten / worinnenfieaber 


fehlechte Flugheit und böfligkeit ſehen liſſen Daß 
ſie einem um fie fo verdinten manne und ihrem 


einigen Patron nicht einmal feinen gebürenden 
titul gaben. Nachdem diſer alles unterfucht _ 
hatte / machteerder fache ſo ein ende / daß be⸗ 
ſchloſſen ward / dem kerckermeiſter zwar nichts 


zu tun / iedoch auch den Dvakern mehr freyheit 


zu vergoͤnnen / und wurden ſie nicht lange her⸗ 
nach von diſem ihrem gefaͤngniſſe und elende be⸗ 


freyet. N A Dt 
Zu difer zeit felte es unter ihrer groſſen 


menge auch nicht an fülchen leuten Die . 
| ihre 











Denen gefel 
gung zuzogen. So hatte man einesmals zu 
Londen des morgens etliche nichtsrourdige leute 
aus ihrer fectegefehen / welche halbnacket oder 
doch nur mitdem blofjen hembde angetan ihre 








erfeheinungen dem voicke vorgepredigt hatten / 


daher der verdacht und die gemeine befchuldiz 
‚sung kam / daß alle Dvaker ſolche ſchwermen⸗ 
denackte/fabelhafte, und den alten Münfteris 
fehen widertäuffern gang änliche leute waren. 


Ga es gab dife tat mehr als einmal urſach und 
gelegenheit / daß mit ihnen als unruhigen und 


aufeurifehen leuten ſehr feharf verfaren ward. 
Zu dem weildamals nicht wenige waren / die 
zwar nicht zu den Ovakern gehoͤrten / welche eine 
nen felbft kaum vecht befante fünfte monar⸗ 


fich dazu geſchickt machten / und ihre waffen 
zu.einnemung diſes veiche ftets bey der hand 
battenz (dergleichen leute wie wir ung noch 


wol erinnern / auch in unferm vaterland und 


kirche entftanden find) fo befanden fich gleich“ 
fals etliche unter den Dvakern/ die entweder 
vorſaͤtzlich oder aus unverſtand etwas ders 
gleichen anfingen/das eine folche regirungs⸗art 
vorſtellte. Daher abermal alle Dvaker inden 
verdacht geriten daß fie auch von diſer art leute 

| + waͤren / 





chie / und ein neues einiges reich Chriſti / welches 
‚alle irdiſche reiche aufheben wuͤrde / erwarteten / 








ger/ Mh su eines — 
gens uͤberzeuget wurden / ‚pflegte man‘ e art 
zu ſtraffen. Und damit ich dis bey gelegenhei 4 
errinnere / ſo iſt gewis / daß auchin unfern län: 4 
dern die fuͤrnemſten lehrer den Svabern flche | 
irtuͤmer zugeeignet haben, unddaranf beft Ans 
dig gebliben find / wie fehr fich auch die Dvas 
Ter/ felbige von fich abzulehnen »mitmundund 
fever bemuͤhet haben. Schübergehe mehr derz 
gleichen geringere exempel mit ftillfchtweigen 
und wil ist einewarhafte ( geſchicht von Ja⸗ 
cob Naylorn erzelen / welche etliche / die al⸗ 
les / was geredt wird / aufzufangen und nach 
au ſagen pflegen 7 als eine fabel erzelet haben. 
Es gehört die hiftoriezu ber fecherund. funfige 
ſtenj jare / und verhaͤlt ſich alſo — 
AR aylor hatte erſtlich als ein fusknecht / 
hernach als ein reuter unter dem Parlament zu 3 
felde gedinet. Als er difes zuſtandes uberdrüß = 
ſig war / und gerubiger leben wolte/ begab er 
ſich in ſeine vaterſtadt und zugleich unter die 
ſecte der Ovaker / und da er in kurtzer zeit bey 
difen leuten feiner wiſſenſchaft und froͤmmigkeit 
halben groffen rum erworbẽ / hatten ihn alle ſehr 
lieb gewonnen. Wie aber die meiſten menſchen 
diſe ſchwachheit und gebrechen an ſich habẽ / daß 
fie ehe darnach ſtreben / wie fie bey andern bes 
ruͤmt 






















a, 


ruͤmtu 


wenigen geferten zu pferde nach Briſtol. Wie 


nun jene freunde und etliche andere man ner und 
weiber feine reife und nahe anfunfterfuren / zo⸗ 


5 y 
A 


“. 





te / oder nach einer neuen ſtrebete / und die zur 
ruͤſtung und zeichen davon oͤffentlich je 
N? 








eine rithter als einen fchaldig erfundenenderm 
Parlament felbft. Und als diſes die beurteil⸗ 


ve undverfuͤrer des volcks / und erkannte feinen, 


fo hroſſen verbtechen diſe ſtraffe zu. 
Gr flte auf Dem plaße des neuen Weſt⸗ 
münfterifthen Palaſtes auf einer kbaubüne 
keinen kopf durch ein loch heraus ſtecken / und 
den vorübergehenden zwei) ſtunden fang zınt 
| | ſpecta- 








2 (192) 0 
fpe&tacul dinen/von dannen folteer auf dennäle 
ten marckt der Eaufleute, weichen man die börfe 
nennet / gefuͤret / im hingehen aber ſcharfmſt 
rimen gepeitſcht werden. Zwey tage hernach 
ſolte er auch an diſem orte ſo vil ſtunden aufeis 
nem ſchauplatze von allen leuten gefehen were 
den / feine zunge mit einemglüenden, geiffel 
durchitechen laffen / und der buchfiabeB als. 
ein ſtetes merckmal und ſchandfleck feiner blaſ⸗ 
phemie und gottesläfterung/ ihm an feine ſtir⸗ 
ne gebrennt, werden. In folchem zuftande 
folte manihn von Londen wider nach Briftol 
bringen/ dafelbft auf demtagelöner emarckte 
ruͤcklings und mit bloffem leibe auf ein pferd ſe⸗ 
tzen / ihn gleichfals mit rimen ſtreichen und end⸗ 
Lich von neuem zurück nach Londen füren alive 
er in das zuchthaus getan werden / und ſein eſ⸗ 
fen mit handarbeit verdine folte. Den erſten fag 
nun ward Naylor mit dreyhundert graufamen 
ftreichen fo zugerichtet daß die feiten und die 
mitte feines bauches gang zerfleiſcht und zuriffen 
war / und man faft das eingeweide bon auffen 
fehn Eonte. An eben dem tage / daran Naylor ſein 
urteil ausſtehn muſte / hatten die Abgeſandten 
von unterſchidlichen Provinzien dem Parla⸗ 
ment ihre ſupplicationen uͤbergeben/ darinn 
bittende man möchte doch die Obaker/ alg 
ungeftume und unerträgliche leute / die übers 
Al / wo ſie hin kaͤmen / unruh ſtifleten / beſſer 

m 








öffentlichem ſchaugerichte prefenfirfe aus der j 
2 | N groſſen 












| > 261595 > 28 
geoffen menge der zufeher fein hergenssfreund 
Robert Rich mit wey weibern zu Ihm hinauf/ | 
und traten um Naylorn herum. Darnach 
langte Rich einen zettel aus der taſche hervor 
ſolchen hilt er über fein haupt 7 und war dars 
auf gefihriben: Difer iſt der Juͤden König. 
Rich ward zwar mit den weibern / die ihm bey 
feiner raſerey geſelſchaft geleiſtet herunter ge⸗ 
ſtoſſen / wie aber Naylorn das brandmal an die 
ſtirne gebrannt wurde / zog man ihn wider ſei⸗ 
nen willen auf den ſchauplatz / alwo er /unter 
waͤrender handlung / Naylorn mit der hand 
hilt/ und die wunde / als was heiliges mit, 
feiner zunge belec£te. Ob nun wol Naylor fih 
Jonftimmer entfehuldigterdaß er nichts aus boͤ⸗ 
fen gemuͤt oder vorſatz getan nochvonandern 
angenommen hatte / verdammte er doch zeit 
"wärender ſiraffe / und ſonderlich wenn eu et⸗ 
was folches erdulden muſte / ſeine torheit Daßer, 
ſich ſo an das volck und an eitele und betruͤgliche 
ehte gehangen haͤtte und erkannte daß er 
vor diſelbe ſuͤnde und verbrechen gerechte ſtraf⸗ 
fen ausſtehen / und die hand und rache Gottes 
flen muͤſie. Doch war dis zu verwundern ⸗ 
daß er unter ſo vil und groſſer marter nicht das 
geringſte aͤchtzen oder ſeuftzen hoͤren if. Zwi⸗ 
ſchen diſem allen ſchickten taͤglich vil OQpaker 
anden Naylor ihre brife ab / in welchen ſie mit 
widerholungsben jener urſachen fein Fünes so | 
| er⸗ 







u ee re 









Terfangenohn unterlaß beftraffeten undihn er- 

mantens daß er / als der ſo geſundiget hätte 
fich doch beſſern und dahin bemühen folte / wie 
"er allen frommen gefallen. möchte. Wiwol 
eben diſe ermaner / oder doch andere aus der 
Obvaker geſellſchafft hernach widerum ſo 
gut als Naylor / Dis was mit ihm vorgegan⸗ 










gen wars durch öffentliche ſchrifften zuvertei⸗ 


digeny.undes mit vil ſpruͤchen und exempeln 


heiligen feheift. zu beſcheinigen ſuchten. Nay⸗ 


ior aberift Die gantze folgende zeit über bis an 
fein ende den Ovakern zugetan gebliben und hat 
auch zu beforderung ihrer religion einige bücher 


+ Dbenift gedacht worden / daß. ©. For 


‚mit feinen anhangern zu Lancefton in Cornwall 


wegen etlichen, ausgeftreueten fhriften in ſehr 


langwiriger gefangnis vertwaret worden, : In 


difer fachenun machte fich For durch ein ander 


tractaͤtchen auf folche art von aller ſchuld rein / 


Daß er vorgab / es würde nur, ſo vil in Difen 
fehriften gelehret / daß nemlich alle menfchen 


die licht + was in ihrem geroiffen leuchtere/ / wol 


betrachten falten, Durch welche vergringe⸗ 
zung feines felers / er dis / was er davor leiden 
muſte / ſo groß: machte 7 als ob ſein und de— 
feinigen blut gen himmel ſchrie und bey GOtt 






um ſiraff und rache anbilte,, Chen zu difer zeit / 
noch ehe Fox von feinem gefängnis und truͤbſal⸗ 
DEREN EDEN Wolle 





4 alsob fein und der 


en 


— 


Matthaͤi, Marci/ Luca und Johannis wir 
n Evangelia, daß fie ſggten / das Ebange⸗ 
0 lium wäre ein licht da doch Die ſchrift meldeter 
Daß Ehriftusdas licht waͤre ; der Apoftel Iehe 
eete / da a 
NT Kr N Be ei 








— — Bon | 
Beiftes tempelmaren / jene aber wolten has 
ben / daß die aufgebauten / und aus holtz und 
„stein verfertigten häufer dieſe tempel waren / 
und was dergleichen mehr war/welches nicht e⸗ 
ben fo Elug geredet / als liftig gefchriben warsden 
undverſtaͤndigen pobelrege zu machen und die - 
geringen und boshafftigen Eöpfe aufguwigeln. 
Dinch dieſe einem ſchelmſtuͤck faſt gleiche kunſt⸗ 
griffe oder ungeheure torheiten erregten diſe leu⸗ 
te beyihren widerſachern noch mehr neid und 
feindfeligkeit gegen ſich. Liber Die furen ſie / fuͤr⸗ 
nemlich durch jener herolde anfuͤrung / in ihrer 
mutwilligen verwegenheit imer ſtaͤrcker fort / es 
warihnennicht genug predigen herum zu gehen / 
und auf märckten und andern dergleichen plaͤ⸗ 
‚Ben ihre reden an dasvolck zu halten,fondern fie 
pflegten auch inden Firchen der Seelſorger pre⸗ 
digten durch. ihre läfterreden zu unterbrechen 
oder ihnen doch hernach zu wiberfprechen. Sie 
Herteidigten fich hiebey mit der, eingefürten ges 
wonbeit und ihrem tägliche ſpruͤchlein / der Geiſt 
hätte ihnendifen fin eingegeben. Durch welche 
Dinge fie aller menfchen widerwillen und ernſte 
sache fich noch gröffer machten. Solches alles a⸗ 
ber geſchahe von dem fechszund funftzigſten jare 
an die zweh nachfolgenden uͤber. Und wurden zu 
Bridport in Dorceſter ſo wol diejenigen / die an 
‚öffentlichen oͤrtern wie es ihnen ins maul Fomen 
war / geredt hatte / als auch die / welche entweder 
9— | | N BR, die oͤf⸗ 


Be 7 Po 





| in 
de 





öffentlichen predigten nicht befuchten? orerm 
ihren haufen feibft predigten / teils um geld 


gefragt / teils gefangen geſetzt etliche auch 
zur ſtaupe gehauen und ins elend verwiſen Uns 
fer denen etlichefoverhärt waren / daß ſie als 
überwinder aller furcht und ſchmertzens doch 
wider zurück Eerten 7 (welche George Beule 


gar zweymal tat/ ) und die wurden Desivegen 
auch fovilmalvonneuem befttafft. Derglei⸗ 


chen ging auch in den ftädten Schirburnz Long» 
bürton und Vimul wie auch in der haupt⸗ſtadt 
Dorcefter vor. Die Dvafer ſchriben gar / 
daß an vilörtern die Prediger nichtnur durch 
ihre zu anveigungder leute ſehr dinliche predig⸗ 


ten die Obrigkeit und fürnemlichdas einfältige 


und leichtgläubige volck Dazu angetriben daß 
fie die Ovaker entiweder fortfchaffen oder ih⸗ 


nen Doch ihre zufammenkünften verweren fol 
ten , fondern daß fie auch ſelbſt denen welche 
gewafnet zu zerftörung ‚ihrer verfamlungen 
kommen / nemlich den öffentlichen fradtdinern 
BR gemeinem poͤbel gefelfchafft geleiſtet 
atten. | | 


Dedoch machten fievon nichts fo vil ſchrei⸗ 
bens / als von dem / was ihnen die Studenten 
von der Aniverfität Oxford angetan hate 
ten. Dife waren damit nicht zu friden / daß fie 
nur die Quaker / wenn fie in die Fische kamen / 
hatten anfallen und ihre verwegenheit / mit 


der 











Y 


: 1625). o Zee —4 


— — —— 





der ſie ſich unter junge gleichfals vertegene und J—— 
au allem mutvillen geneigte leute gewagt hate 
‚ten, ſcharf eftraffen follen. Sondern fo oft 
fie erfureny daß die Dvaker wo zufammen 
kommen waren / eilten fie gleich dahin triben 
dife leute aus, ftiffen fie hin und her und vera 7 
‘ten fie aufalleweife. Konten fie nicht beqvem j 
zuibnen hinein Tommen / fo. durchbrachen fie | 
tüv und fenſter / und wenn auc) dis nicht an⸗ 
ging warteten fie fo lange bey dem haufe / bis 
heraus kamen / und alsdenn begegneten ſie 
ihnen aufigt gedachte weiſe. Doc) war di⸗ 
ſen 5— noch dig alles zu wenig. Denn 
etliche verfahen fich auch mit bier, tabat und 
DI truncken nicht nur ſelbſt fondern 
brachten es auch den Qvakert zu Wenn es 
diſe nun abſchlugen / ja gar. fein wort redten / 
umd diſe pillen mit ſtiüſſch weigen verſchlucketen / 


44 









Ba ihnen jene DAB getränke mit gewalt in 
als und auf die kleider fehlugen fie, zogen fels 
bige bey der naſe / und rauften fie beym barte/ 
nur damit ſie etwas reden, folten. Und auch 
fo vil ſchien ihnen noch, nicht genug zu feyn. 
Maſſen etliche wider die Dvaker liffen / und fie 
mit fuͤſſen ſtiſſen / etliche loͤſten piſtolen los / und 


wurffen ſchwermer welche Die Engellaͤnder 

ſchlangen nennen ) unfer fie / welche in ihre 
Eleider und ivhmpfe Hagen 7 andre brachten 7 
‚geoffe hunde mit ſich hetzten fie an 7 7 

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fchügers bes 
len neid und 


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aufzeichnen und dadurch glaubwürdig machen 
wollen / ja daß er fie in eben difer ſchrift ver⸗ 
‚teidiget und dannenher erwifen hat es habe 

Feine fo törichte und mutwillige fat erdacht wer⸗ 


den koͤnnen / welche nicht zum wenigſten etliche 
begangen/und als etwas rechtes und loͤbliches 
geruͤmet haͤtten wenn fie nur. wider diſe aus“ 
geübt war / über derer unrecht undleichtfertige 
keit ſie ſo klageten, Ich wil diefache von ih⸗ 

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semanfangan erzelen. Es twarverfelbe man 
im fingen und inſtrumental⸗muſic ein vortref⸗ 
licher kuͤnſtler / hatte ſolche wiſſenſchaft von ſei⸗ 
nein vater und großvater erlernet / und erhilt 
ſich recht herrlich von derſelben. Denn weil 
er andre darinnen unterrichtete / und auch ſelbſt 


damit aufwartete / konte er es jaͤrlich / wie man 
glaubte, auf zwey hundert pfund Sterling 


bringen. Ihm kam aber ein / daß er ſein leben 
aͤndern / ein Obaker werden / und in einen neu⸗ 
en zuſtand treten wolte.. Demnach war ſein 
erſtes daß er feine muftcalifche inſtrumente 
und bücher als dinge / die nunmehr ihm unnüß- 


lich und fehädlich wären teuer verkauffete. 


Jedoch als er hernach bedachte/ daß dis andern 
fo leicht als ihm fehaden koͤnte und dag mans 
wenn es möglich ift  nimanden etwas feines. 


eigen nußeng halben zum misbrauch verfauffen. 


ſolle / ſo Löfte er alles war er verkauft hate / von 
ſeinen kaͤuffern eben ſo teuer wider ein / nam 
es zuſammen / und ging damit auf einen platz in 
Londen / welcher Towrhil heiſt. Daſelbſt 
machte er bey hellem tage vor den augen viler 
menſchen einen ſcheiterhaufen / zuͤndete ihn. an/ 

warf alle diſe fo wol kuͤnſtliche als koſtbare in⸗ 
ſtrumente und buͤcher darein / gleich ob ſie nur 
‚ein fauler zeitvertreib und anreitzungen zur 


bppigkeit waͤren und verbrennte fie / ermante 


‚auch alle anweſenden / daß fie von Ihn ancren 
* 





/ 


— 320) 8 | 








el nemen/ und ſolche eitele weltzFünfte flihen 
ind verbannen folten. Ja difes mannes ev⸗ 
er vor feinen nenenglauben war fo groß/und 
Jie hiße oder zorn gegen Die öffentliche religion 
heftig, daß nichts founerhört und verwegen 
wary welches er nieht hätte ausüben follen. 


‚inter andern war folgendes das merckwuͤrdig⸗ 


A 777 
Unfere reformirten waren in der kirche / 
welche aufdem fo genannten revir Alderman⸗ 


bury ſtehet / dasheil. Abendmal zu halten ⸗ 
ſammen kommen. Dafelbft hatte ſich diſer 
menſch mit einem ſack voll ſchuſter werckgeug 


verfehen/(wie er denn igt aus einem muſico ein 


fehuftersteils auch ein fchneider worden war) zu | 


dem ende / damit er in Die kirche gehen / und da⸗ 
rinnen /ehe der Pfarrer auf die cantzel treten 


wuͤrde / einige ſchuſter arbeit verrichten moͤch⸗ 
te. Damit man ihn nun nicht abweifen 
moͤchte / ſtal er fich bey zeifen in Das Gottes» 


haus undverbarg fich in demfelben. Unter waͤ⸗ 
rendem fingen aber Froch cr hervor / trat nahe 
audem tifeh oder altar / blib auch dafelbft mit 
bedecktem haupte ſtehen und fahe fich um / 
wieeraufdiercangelfommen möchte. Doch 
als ihm Eein weg dahin offen ſtand / faste er 
fich vor/ aufden tiſch wo das Abendmalpflege 
gehalten zu werden / zufteigen / und auf ſelbi⸗ 
gem feine arbeit zu verrichten /ward aber u 


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5 — 


—— 























"Re 
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das lied zu ende war / zogen ihm etlichedie müs 
zz e ab / und gaben ſie ihm in die haͤnde. Eccles 
Paste fievon neuem auf aber einander riß ſie 
ihm wider herabs und raufte ihn zugleich bey \ 
v ven haaren. Endlich Fam der kirchen⸗pogt 
herzu und fürte den aufruͤriſchen menſchen / ob | 
er fehon das Firchenzrecht nicht wenig brach / 
Doc) in guten von dannen. Weiler aber gewis 
‚glaubte / daß fein vorhaben der Geift Gottes 
ausgefuͤret wiſſen wolle / und ihn dazu antreibe / 
kam er folgendẽ ſontag nachdem es ihm dismal 
fehl geſchlagen hatte / voll vermeinter goͤttlicher 
hertzhafftigkeit wider. Wie nun bald die zeit 
kam / da der Prediger auf die cantzel gehn ſolte / 
ging jener naͤher herzu / ſprang als wenn er ra⸗ 
ſend waͤre / uͤber die geſtuͤle des volckes / ſtig hur⸗ 

ig auf die cantzel / nam fein ſchuſter⸗werckzeug 
hervor / und fing an etwas zu nahen. Ein 
wackerer mann aber gingihm nach und jagte 
.  . Denunmenfchen von dannen herunter. Wor⸗ 
auuff er feinem verdinſt nach von vilen empfan⸗ 
gen ward, und ſich doch fo lange wider hinauf | 


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‘zu fommenmühete bis man ihn zur kirche hin 
ausſtiß und unter vilen verſpottungen der. jun⸗ 
1:3 a 









jen 7 welche auchfein leib wird tootgefiilet ha 
yen/ zu den Stadthalter fuͤrete. Difer IB 
sen menfchen/ alseine lafterbrut die nicht von 


sem pobel / ſondern aus dem fehweinftall zu 
eyn unddareinzugehören ſchine auch in einen 


zleichen ort ſtecken und als einen menfehen der 
des tagelichtes nicht wert ware / in bande und 


finfternis werffen. "Ein mehrevs aber wil ih 


yon diſem manneanderstoerzelen. | 
Weil nun in eben difer ſtadt Londen und 
fonften bin und widerdie Qvpakeriſchen zuſam⸗ 


menkünfte zwar immer verboten’ nichts des 


ftoweniger aber wie es mit dergleichen ver 


ſamlungen zu gefehehen pfleget / Immer fortge⸗ 


fest wurden namen die ſoldaten mehr als ein⸗ 


mal die naͤchſten nachbarn zu huͤlffe( wie denn 


diſe letzteren in Engelland gemeiniglich vertrau⸗ 


ter als anderswo beyfammen roonen ) brachen 


inder Dvaker häufer/ ob diſe fehon Feinesbir. 
fen / fondern der religion halben ſich verſam⸗ 
let hatten / griffen etliche / und fuͤrten fie weg / 
etlichen namen ſie ihre kleider / andre wurden 


von ihnen geſtoſſen und bey den haren gezogen / 


jaetlichevichtete man foguy Daß es febinunfie 
getanzufeyn. Zu SabridvortinHereford 


hatten fich vil manner mit einer herde jungen 
vereiniget und die Obaker / als ſie ihres got⸗ 
tesdinftes geruhig abwarteten in einem hauſe 
uͤberfallen. Bey diſer verrichtung liſſen Iy 





> 








litten / und die urſachen warum fiees.ausfte 





8 (206) © a 
nicht nur ſchaͤndliche reden hoͤren / ſondern naz 
men auch einfaͤltige und leichtfertige taten vor 
Sie erbrachen nemlich fenfterz tür + und wans 
de / erwiſchten Die Dpafer / ſchmiſſen ſie mit 
ſteinen und faulen ſtinckenden eyern / ja wol gar 
mit menſchen Eot/ den doch andre nicht gern 
anzuſehen / vil weniger anzuruͤren pflegen / fie 
beraubten ſelbige / zerriſſen und zerſchmtten ih⸗ 
nen Die kleider und guälten fie auf allerhand. 





weiſe. Als die Qvaker dis allegbeyden Richtern: 


angaben / muften ſie klagen / daß nimand nur 
einen von ihren verfolgern citivet / geſchweige 
den exemplariſch geſtraft hätte, Und dergleis 
hen dinge Eonte man täglich nicht nur in etli⸗ 
chen / fondern in allen Provinzien zu geſichte 
befommen. Danun difes alles borging/ bes 
dachten die Dvafer/ daß fie ihrer drangſal we⸗ 
gen bey der Unter⸗obrigkeil doch nichts. ausrich⸗ 
teten / und Famen daher bey dem Parlament 
ſelbſt ein. Difem trugen fie in ihrer füpplica- 
tion vor / daß in den naͤchſten ſechs javendurch 
gantz Engelland mehr als tauſend und neun 
hundert von ihren leuten in gefaͤngniſſe geſchloſ⸗ 
ſen worden / daß noch diſes jar ihrer hundert 
und virzig darinnen verwaret wurden / und | 
daß ein und zwanzigin denfelben geftorben waͤ⸗ 
ven. Bey folchem verzeichnis: hatten fie auch 
aller ihre namen, die orter⸗ mofie etwas ger | 









hen 





* 








— — 


ie die kunſtgriffen 


enden perfonen- | 





u jebey vergaſſen 


inzuge etzt. Ne er 
ht, welche fonft bon tig 








ei gebraucht, werden / Daß ſie 
eils vilhaute undgeoße verbrechen Det wie⸗ 
yen/ duch welche nicht wenig von ihnen in fü 
he örter geraten waren’ teils auch vil geringe 
beleidigungen / Die fie betroffen hatten / allzu 


hoch aufmutzten und vergröfferten/ denn wenn 


fie jemand.ein wenig geftoffen. oder blutruͤnſtig 
gemacht hattes fthrienfie es vor eine graufar 
me marter und tiffe wunde aus. - Und diſe zwey 
dinge muß. man in den ſchriften welche die 
Quaker vonihrem elend hintelaffen haben / wol 
in acht nemen. Denn mich deucht die urheber 
difer fehriften tun Der fache zu vil / wenn ſie ſo 
pfrt vorgeben /daß die ihrigen von ihren wider⸗ 
achern ſo uͤbel wären tractirt worden daß ſie 
vor halbtodt da gelegen haͤtten; maſſen ſie kein 
ereimpel au füren koñen / daß einer bald oder doch 
Eurß darauf geftorben mare / ja da fie insge⸗ 
famt / auch wenn fie am gefündeften ſind / als 
halblebende und unempfindliche leute ausſehen / 
haͤtten ſie billich ſolche weydeutige redensarten 
hermeiden/ und nicht zu verbefferung ihrerſa 
chen zihen ſollen / zumal fie wol wuſten 4. Da 
esnur Frumme griffe und finten wären 7, die 
5. For felbftin dergleichen, fällen ſchreckliche 
ungeheuer zu nennen pflegte/ deren rachen ſo 





weit als die hölle aufgefpeurt ſtůnde · 











entzeucht und ihr elend / als das feinige, ans 





man ſich von ſeiner geferten 5 9 





zunemen pfleget. Dis geſchahe bey den Dane 





nen 








ihr uns als fchafe im jener bruder gefaͤnguiſſe / guchtjäu- 


Fey oa anbersfuit/ ‚als das leiden unſrer been. 
55 2 





leide und geplagt werde Dis it unſre libe gesen Gore / 
en Chtiffem/ und gegen unfre bröder 7 vie wirfo 


gegen Chriſti | Ä 
wol ihnen/ als auch\unfern feinden ſchuldig ind / als 


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in * 110) 1% ; * 
elend der Ihrigen fich fo barmhergig und mre⸗ 


dig erzeigten und fo große martern fo wenig ach⸗ 


teten/ richteten die Dvafer doch fo vil damit 
aus, daß andre / indem fie difer leute gemüte‘ 
einigkeit und hershafte beftandigkeit in erduls 
dung aller trübfalfahen von ihnen beffer ur 
teilten / und-taglich in gröfferer anzal in ihre 
geſellſchafft traten. Ni J——— 

AIm uͤbrigen was diſe ſupplicanten ſo wol 
in diſer als in der oben gedachten bittſchrifft von 
dem jaͤmmerlichen und gefaͤrlichen zuſtand der 
ihrigen dem Parlament klageten / daß nemlich 
vil von ihren bruͤdern in gefaͤngniſſe eingeſchloſ⸗ 
ſen / manche ſehr hart tractiret / und etliche 
gar von ihrer allzufchmeren ſtraffe getoͤdtet 


wuͤrden / war ſo ſonnen⸗klar / daß überallalle” 


gemeine gefaͤngniſſe und behaͤltniſſe davon 
zeugen konten. Die uͤbrige zeit des folgenden 
fechyigften jares bis zu widereinholung Koͤnig 
Garldesandern ging es difen leuten wenig beſ⸗ 
fer. Maffen damals in unterfehidlichen Pros 
vinzien die ſoldaten mit ihren Offieiren kamen / 
den Ovakern / wenn fie ihren gottesdinft begin? 
gen/ indie häufer fiten / und difelben mit, 
büchfen und degen hinaus triben. Anderswo 
fehoffen fie gar auf ſie loß und verwundten fies 
ſtiſſen ſie entweder mit haͤnd und fuͤſſen⸗ 
oder zogen fie mit den baren zum hauſe 
heraus / und wenn dis gefehehen tar 7 Jane 
sen fie felbige bisweilen noch ins waſſer. 
Manche 














Manchmal kamen nur allein die ſoldaten / und 
venn ſie gefragt wurden / woher ſie dazu befel 
aͤlten / gaben ſie zur antwort / fie haͤtten den⸗ 
elbenin dev degenſcheide ſtecken. Demnach, 
ingen fie auf ſie loß / verletzten fie / ſchmiſſen 


les bin und her / oder raubten es und mach⸗ 


en es ſich zueigen. Wiewol diſe raubvoͤgel de⸗ 
ten wenig von allen ihren guͤtern nemen konten / 
velche ſelbſt nichts / das ihre war / beſaſſen / 


zuſſer was zu taͤglichem gebrauch erfordert. 
vard, Auf der Cambridgiſchen Univerſitaͤt 
yatten die ſtudenten an den sh ihren mut 


10ch nicht genug gekuͤlet. Sie namen deshal⸗ 
ꝛen ihre alte leichtfertigkeit von neuem vor / ver⸗ 


inigten ſich mit dem gringſten und verwegen⸗ 
ten poͤbel / und uberfilen zum oͤftern ſonderlich 
ni dreymal die Ovaker in ihren verſammlun⸗ 


Nachdem ſie mit groſſen hammern 
isn und turen erbeochen undalles mit hand 


ind fü ruffenzerfioffen hatten / jagten fie etliche von 


den Dvakern mit: ſchrecken davon / mit den 
ibrigen aber verfuren ſie ſehr übel. Etlichen 
ſtopften fie kot und andern unflat in den mund / 


andre ſchlugen ſie mit pruͤgeln / zer ſchnitten ih⸗ 


re Eleider / ftachen und verwundten fie. mit 
meffern daß das blut nachging: Etliche zogen 
te vecht unbarmhersig mit den «baren heraus 
und tauchten fie hernach auf Der gaffen in die 
— pfuͤten. Do: fhonten ya Di 





u —— 




















manden und fahen weder alter noch geſchlecht 
oder würde an. Denn als fie das andremal 
die Ovaker ſo angriffen / undein Ratsherr ih⸗ 
nen weren wolte / ſtiſſen fie ſelbigen in den oͤf⸗ 
fentlichen waſſergang / und ſchimpften alſo 
nicht den mann / ſondern ſeinen orden. Das 
letzte mal aber ermante ſie ein Fridrichter im 
namen des Kaoͤniges / (als der vor wenig tagen 
offentlich dazu erklaͤrt worde war)daß fie davon 
abſtehn ſolten / welches ihnen auch andre an⸗ 
weſende riten / diſe aber bliben nichts deſto⸗ 
wenigeraufihren fuͤrneme. 
Ferner wurden damals vil von diſen leu⸗ 
ten auf befel der Obrigkeit aus ihren verſam⸗ 
{ungen weggenommen / gefangen geſetzt 7 aus⸗ 
geſitichen / und als boͤſe und herum ſchwer⸗ 
Nende leute / von weichen fie. der ſtaͤdte gegen⸗ 
aͤrtigen gefaͤrlichen zuſtand herzuruͤren mein⸗ 
teny ns elend verjagt. Die ſoldaten indeſſen⸗ 
welche allenthalben in beſatzung lagen / oder hin 
und wider herum ſchweiften / daß alſo die 
Dvaker ihnen nirgends entgehn konten / gin⸗ 
gen nach beliben mit diſen leuten um / und 
machten/daß kein menſch / kein haus und keine 
fache fo ſicher und verwaret blib / daß ſie ihnen 
nicht hätte ſollen in die klauen geraten. Und 
Elagten die Obaker nichts weniger über die ſol⸗ 
‚daten / als ihre Oberſten / als welche ihren 
leuten ſolchen mutwillen unge kraft Bullen 
PIUION ar on⸗ 








Se 
nberlich beſchwerten fie ſich uber den Ober⸗ 







ach diſem mann / als er aufeinem febloffer in 
der Provintz Devon verwaret ward / unter 
dem geleite einer hohen perſon zugefprochen / 
und gefpivet / daß ex den Dvakern nicht eben. 
fo übel wolte. Es hatten bisher alleriey ge 
lehrte, männer wider die Qvaker bücher und 
traetätchengefehriben und herausgegeben ; Die 
falle hundert und funfjehn ander zal ſamlete 
For in dem neun und funfzigften jave zuſam⸗ 
men’ und verfur alſo wit ihnen / daß er ſie alle 
ireinen buche nach der ordnung teile wider⸗ 


‚legte / teils weil ihrer etliche nicht zu ernſtlich 


geſchriben waren / widerum nur ausſpottete. 
Damals gaben die Quaker ein klein buch her⸗ 
us in welchem fie erzelten / was ein jeder oͤffent⸗ 


dicher kirchendiner ihren leuten angetan / und wie 


er ſelbſt hand an ſie geleget haͤtte / wobey ſie zu⸗ 
„gleich eines jeglichen vor⸗ und zuenamen nenne⸗ 
‚ten. Endlich brachte zu ſolcher et G. Monk / 
der das general eommando uͤber die Frifanni- 
ſche armee fuͤrte / diſe verdruͤßfligkeiten Durch 
ein edict zu ende / worinnen er befal / daß ni⸗ 
mand die Quaker beleidigen ſolte / fo lange fie 
wider das gemeine weſen nichts vornemen 
nur Dun am a ten uch 


Ich habe bisher von diſer leute verfolgun? 
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"a H enthalt ſuchen 7 \sder indem gröften mangel 





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gen / die ſie in Engeland erlitten 7 geredet 
und von aller ihrer truͤbſal mancherley exempel 
borgebracht. Nun konten ſie ſichin Schott- 
land eben ſo wenig als anderswo verborgen 
halten und waren bey öffentlichen zuſam⸗ 
menkunften 7 auf den maͤrckten/ und in der 








kirche dor / unter 7 und nach der predigt: 
und gebete ungeftüm und befehmerlich genug 
und vergnugten fich nicht nur damit / daß. 
fie Ichrer und zuborer irre machten / ſondern 
berfamleten fich auch felbft zu verrichtung ihres 
gottesdinſtes So oft fie nun darüberergriffen 
wurden undihren begangenen feler nicht abe 
Bitten wolten / foiofft ward eben fp wie in En⸗ 
gelland mit ihnen verfaren 7 man ſtrafte fie, 
nemlich an gelde / man faste fie gefangen’ ja 
man peitfchtefieaus / und jagte fie ins elend. 
Doc) trug fich fonderlich etwas merckwuͤrdi⸗ 
gesindifemlandezu. Dennzu Ölafaumard 
auf einem algemeinen [ynodo ein gefeß ge- 
macht / daß kein einig mitglid der Neformir- 
ten Firche einen Dvaker ernaren oder unterhals 
ten undmirdifenlenten etwas zu ſchaffen ha⸗ 
ben ſolte /nimand ſolte ihm die Ovaker ar⸗ 
beiten laſſen / und nimand ſolte auch den Ova- 
kern ſelbſt arbeiten / wo er nicht in den bann 
„getanswerden wolte / daß alſo diſe elende men⸗ 
ſchen entweder einen andern und fluͤchtigen auf⸗ 


ver⸗ 





—— Ba — 
wderben muften. Ob nun Wwar durch die 
gefeße / welches die Dvaker vor unchriſtlich / 
barbariſch und uſam ausſchrien 7 ihre ſa⸗ 
‚hen gang auf die neige zukommen ſchinen / wi⸗ 
ckelten fie ſich Doch nichts deftomeniger aus De 1 
‚fen gefärligkeiten ſo heraus / daß gar ihre zal 2 
Fäglich mehr und mehr verſtaͤrcket wurde. Und 

ift nicht zunerfehtveigeny daß eben zu derzeit 
die" siween manner Johann Swintonn und. 
David Barclajus zu den Ovakern uberganz 
den; weil fie nun beyde erftlich unter allen 
Schotten und hernach unter Den Dvakern fehr 
berümt gewefen / muß ich hier von ihnen noch 
woeitläuftiger meldung tun. Johann Swin⸗ 
tonm / vürte von einem fürnemen und ſonder⸗ 
lich um dag gemeine weſen wolverdinten ger 
ſchlechte ber / welches von dem orfe / den es 














‚behervfchte / ſeinen namen hatte. Als König 
€ eldertl, vor den Engelländern geflohen war / 
md in Schottland angenommen und geeroͤnet 
wurde / nachdemer nemlich teuer geſchworen 
hatte/ die Schotten bey ihrer kirchen⸗ordnung 
ulaffenz war diſer Swintonn ein mitglid des 
algemeinen geiftlichen concilii und ein Schot⸗ 
‚tifcher Parlamentsrberr. Nachdem aber der 
‚König hernach fein verfprechen änderte und Die 
bifehöffliche regivung einfüven wolte / auch ſchon 


beyde völcker in einen einheimifthen und bluti⸗ 
gen krig vderfilen / beratſchlagten ſich die Parla⸗ 
ra ments? 


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mentẽ⸗ — — 7 den. 
verhalten IR ‚Sn v I 









Se ae rede ha u res. | 
Sich nichts gutes verſal Je, eine e Bi aus Ent 
Parlament / ‚begab ic) fi | 

nahe an Engelland, gelegei | 
verschaffte durch Kfda ei Sk 
ſch ven ſoldaten gefangen ak Lon 
ourde. Wie nun die Enge 
Schotten die oberhand 
a ran G 








al tt 
Fra ür.\ em er eh = 
wonte / Fom er mit den Duakern in bekam⸗ 
. fbaft und vertrauliokeit / und trat ‚endlich 
gar in ihre geſelſſchafft Nachdem mar den 
KGonig m Engelland wider angenommen und. 
eingefegt hatte/ verharrete Swintonn/ Ki er 
Schon wuſte/ wie gehaͤſſig ihm der Koͤni w A 
nichtet deſtoweniger In Londen 7 verliß A das 
beyauffein gutes gewiſſen/ weiler aus Feine 
privat haß gegen den Königs fi ondern des ge⸗ | 
| meinen nutzen⸗ halben’ feing namp a de 

men war: Dareibpii iß ihn ini © ig ge he; 
gen nn ‚und u dem ende a ottland 
| bi ß ® füren, 


* 















‚nen 7damimanihn am leben ftraffen moch⸗ 
te Jedoch wie ervor das Parlament kam 


amd fich zu verantworten erlaubnis empfing / 
fürte er feinefachefo gluͤcklich und überwand, 


Den zorn des Parlamentes Durch feine beveda 


ſamkeit ſo gar / daß esihn von aller todesfchuld 
los ſprach / und ihm nur zu Edenburg ein ſchloß 
zu ſeiner vermarung beftimmte / worinnen er 
Doch nur etliche jare zugebracht. 
Dabid Barclajus war ein Schotti⸗ 
ſcher Edelmann ausdem alten und fehr fuͤrne⸗ 
men oefchlechte der Barkelejer / von denen ſo 


‚woldifeleute ſelbſt alsauchandre fagen wol⸗ 
len / daß ihr edler und.alter ſtamm gar dem 


Könige verwandt wäre. Difer nam feine adel⸗ 
ſtand nicht als einen Deckel der faulheit und 
‚müßigganges/ fondern als eine anreißung zung 


‚Heiß undtugendan. Bon jugendauflegte er 


Sich auf gute Fünfte und wiffenfchafftenvals er 


aber ſahe daß bey fo ungleichem zuftande fer 


nes. vaterlandes das ftudiren wenig geachtet 
ward / ging er in Deutfchland mit zu felde + 
ward auch bey der Schwediſchen armee als, 
. bald ein Hauptmann und kurtz darauf gar bey 
„einem Regiment ein Oberſter Als hernach die 

Engellänvder. ihre herrſchafft uber Schottland 
beſtaͤtigten / kerte ev wider in fein vaterland / 

ward nebſt dem Swintonn und andern groſſen 
zu deſſelben regirung gezogen / und nach Lon⸗ 
una \ O5 den 


—2 
u — 











RR BR = 16:27 0 | 
den gefehickt/ daß er Dafelbft vem fridens- 
ſchluſſe zwiſchen beyden reichen in den Parla- 
Te Doch als Earl wider 
zur Crone kam / muſte er auf dem ſchloß zu E⸗ 
denburg feinem alten freunde Swintonn in der 
gefaͤngnis gefellfehafft leiften? und ward eini- 
ge zeitdaraufgleichfals ein Dvaker. Und eben 
difer David Barclajus ifE dervater des Ro⸗ 
berti Barclaji geweſen / welcher unter der 
groffen mengeder Dvakerifchen Scribenten / 
wonicht gar allein doch mitdem meiften ru⸗ 
me in Lateinifcher fprache gefchriben. { 
In Irrland waren auf befel Heinrich 
Cromwells des Deputirten (wiedie Engellän- 
der die Königlichen Stadthalter Damals zu 
nennen pflegten } die vorlauffer Howgil und 
BurougzuCorkin einem fehiffe wider in En 
‚gelland zurückegefändt worden. Nach ihrem 
abzugenam Ameſtus dis ampt auffich / ward 
aber darüber ing gefaͤngnuͤs geworffen. Als 
er daraus losß kam / und doch in offentlicher kir⸗ 
‚he wider den Prediger redete / fastemanihn 
don neuemdarein. Er liß ausdifem orte an 
den Krigs⸗Oberſten und Gouberneur der ftadt 
Heinrich Ingolsbaͤen / unter dem er als ſolda⸗ 
te dinete / ein fehreiben abgeben, / worinuen er 
jich verteidigen und um Pe Appel Hl | 
was wolte Man brachte ihn auch dor den⸗ 
jelben 7 doch wurde er in aller gegenwart nach 
ſolda⸗ 








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he “ } \ 


N * FT @ 219 ) — 
dd * rauch don de em Dperften Kür ſo lan⸗ 
was er ſelbſt vorget onen / andern vilmehr haͤt⸗ 
te weren ſollen; | ftecfte man ihn in fein 
alt gefängnis und ward eran hals und füffen 
gefehloften. Im übrigen als vil von feinen ca⸗ 
meraten wie auch andre foldaten je mehr und 
mehr zu den Obakern traten / pflegtendie mei⸗ 







ſten unter ihnen hernach ‚gleichfam mit einhel⸗ 


ligem fehluffe in den öffentlichen predigten’ 
wenn andredes lehrensund betens abwarteten / 


dazroifchen zu reden / zu erzitternyoder fonft was 


närrifchesanzufangen. _ Difemepempel folg- 


ten vil andre ſo wol männer als weiber nach: 


Darum wurde eine part nach der andern ent⸗ 
weder um geld geftrafft / oder ins gefangnig 
geſtoſſen / oder auch. von ihrem, aufenthalt vers 
| Veh etliche wurden ſehr ſcharf die ſolda⸗ 
en aber am allerfehärfften mit ruten geſtrichen / 
bis endlich gar der Gouverneur Ingolsbaͤus im 
‚söften jare einen befel erteilte daß. nimand / 
wenn er nicht der ſtadt verluſtig werden wol⸗ 
‚te, einen Ovbaker ſolte ins haus nemen. Aber 
alles umſonſt / denn ob man ſchon etliche auf 
ſolche weiſe verjagte/ namen fie dennoch im⸗ 
mer ſtaͤrcker zu / und ihre verſamlungen wur⸗ 
den nach und nach vermehret. Man gab or⸗ 
dre / daß die haͤuſer ihnen erbrochen / und alle 
hin und her zerſtoͤret wurden. Den pr 





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groͤſer· Ge 10 € Et in &i 
orten zu. Und a ‚ch die & | 
unter den wey Cr :ommellenal 


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Protectorn fovil feindliche lgungen/ und 
ſo groffe gefar ihres volckes ind religion umb 
Die zeit, Reh amage und Mer ausſtehn 
BHO, Hi u. iR we ER 


Bon. — 
m. 26 













mr Hi! 

f eimerley art angenommen. der Dvkefiften. wie 
daten zufammmenfunft. Die Sa „leiden | Hl 
Berfolgung in Engelland. Werden in Spottland gar 

uuterdrucket. Alle ſchmaͤhungen De ihre ler und 
Lben gebrauchet, Verfolgung zu. Briſtol. 3; | Hoc 
Der Quaker zuftand under dem König Jacob. -Penng 
bemuͤhung vordie Ovafer, Der Dbafer fachen | nter 
König Wilhelmen Begebnis mit Pennen. —— 
empfangen vom Parlament erlaubnig und ſreyheit. Den 


—* 


eö neue Anfall Forts tod, Sopesbefähreibung. CGrofs 
* anter dem Dvakern.. Ihr gegenwaͤrtiger zu⸗ 
and... en Ye 
Am Umehe bin ich mit der Doakershiftgriebis 
Ru den zeiten Caroli II: Fommen, ie nun 
unter diſem Könige und fönderlich im anfang, 
einer vegirung eine groffe ‚Anderung vorging/ 
maflen in dem weltlichen ftande alles was des 
Koͤnigs anſehn bisher war zu wider geweſen / o⸗ 
der ſelbiges auch noch verkleinern konte/ aus 
dem wege geräumt twourde/in dem geiftlichen 
orden aber hub man. diejenige gleichheit und 
einigkeit / welche unter bruͤderlichen geferten 
und ſchuͤlern Chriſti billich ſeyn ſoite/ gaͤntzlich 
auf / indem deſſelben regirung nur wenigen uͤber⸗ 
laſſen und daher faſt koͤniglich wurde; ſo war 
Auch unter Denen / welchen zwar nicht der na⸗ 
men und autoritaͤt deß Koniges/ wolabe diſe 
giſtliche änderung misfit Feine fehlechte bewe⸗ 
gung. Denn diefe wandten pil forge und fleiß 
an / daß ſie fü wol ihre kirchen⸗ gebraͤuche und 
ordnungen wider allen anderwerts brreinee 
> en 
















enls auch —— 
eitendefto mehr. vonder widerſach 
xeyen / ſelbige noch feſter machen / beſſer aus⸗ 









fen / und fein gantzer anhang / ein jeder nachdem 


ort und ſtande / worinnen er ſich befand / gleicher 
weiſe in. ſolchen geſchaͤften gantz nicht muͤßig 

waren. For zwar blib in Engelland mit reiſen/ 
beſuchung der ſeinigen / und predigen bey ſeiner 


alten weiſe A jedoch predigte und beunruhigte 


er die leute nicht mehr in oͤffentlichen gotteshaͤue 
ſern / auf maͤrckten und auf ſtraſſen · Und da 


er zuvor offt mehr eyfer als gluͤcke bey ſeinem un⸗ 
terfangen gehabt / gab er hingegen itzt wol ach⸗ 
tung / in was vor orten und mit was vor leuten 


erzutun hatte / oder vor welchen er ſich hüten 


ſolte und wenn er merckte / das man ihm nach⸗ 


ſtellte / und ihn ins gefaͤngnis ſetzen wolte / war 


er nun gar leicht auf die flucht zu bringen. Ja 
er vermante auch die ſeinigen durch tractaͤt⸗ 
chen und brife / daß fie ja ſolten zuſehen / da⸗ 
mit nicht etwas wider das anſehen des Koͤniges 


oder des gemeinen weſens vorgenommen wuͤr⸗ 


de / und daß ſie alles/ was nur vermeidlich waͤ⸗ 


re / unterlaſſen ſolten. Uber dis aaa: = | 
* * * 





diſe / welche ſieh der Biſchoͤfli⸗ 

| che. unterwarffen; fondern auch 
die / welche von der öffentlichen kirche fi) aba 
fonderten Wie denn G Foy / ſeine amptsgehuͤlf⸗ 










u (224) SE * 
Forvilfchrifften und darunteneinige Die gegen 
feine widerſacher gerichtet waren / aber auf 
folche art, Daß er nicht fo wol auf ſeine mei⸗ 

nung / als auf dis was er ſchrib und an welchem 
orte er ſchrib genau achtung gab· Und ſo war 





For hernach bis an ſein ende beſchaffen / daß 
‚alfo feine mitlere und legte wervichtungen dem 
erften faft gleich geiwefen / und ich daher vor 


unnötig haltevonihmfernerin diſem wercke vil 
worte zu machen / es ſey denn⸗ daß was neues 
und ſonderbares mit ihm vorgegangen. Eben 
ſo verfuren auch itzt die übrigen Ovaker faſt ins: 
geſammt behutfamer. Sie liſſen ſich nicht 


mehr ſo haͤuffig in öffentlichen plaͤtzen und kir⸗ 
chen hoͤren fie begingen bey dem zulauf der leu⸗ 
te ferner keine ſo laͤcherliche torheiten wenn ſie 
vor die Obrigkeit gefuͤrt wurden/ pflegten ſie 
nicht wie ſonſt mit unhoͤflichen verferten a 


zweydeutigen und halben worten zu reden / und: 
wenn man ſie fragte / wie ſie hiſſen / was ſie 


vor leute waͤren / und wo ſie ſich aufhilten / ga⸗ 


ben ſie den Richtern nicht mehr diſe antwort / 


daß ihr namen der welt unbekant / ihr vater⸗ 
land Canaan / und ihr leben in Gott wäre: 


Sogar ändern fich die fitten wiedie zeiten. 


Dife leute gaben von Dergeitannebft Eleis 


nen tractaͤtchen auch gantze bücher heraus im 
welchen fiediehauptftücke ihrer fehrenicht nur 
weitlaͤuftig und zerſtreuet/ ſondern recht anti 

e und - 








' N — “9 
—— 


Be 0 
andin guter ordnung abhandelten / und difpus 
givten fie erſtlich wider der fürnemen Bifchöflis | 
chen / hernach wider andrer widriggefinnter 9 










ihnen verhafte lehrſaͤtze mit einer ſo geſchickt ab⸗ 
Hefaften einteilungder bewelsmnern daß ſee 
nicht nur zanuckten / ſondern ſich an jede pro- — 
‚polition uud vortrag hilten 7 in der fache den u 


Fern felbft angriffen/zund mit fonderbarenkunfe 
kuchen ihren vorgeſetzten zweck erreichten. Sie 4 
trugen auch ihre lehren und meinungen mcht 
auf eine ungeſchickte und verdruͤßliche art / ſon⸗ I | 

dern recht klar und verftändlich vor und wu⸗ 

fen felbige haͤuffig zu erklären und wacker zu 
verteidigen. In diſem ftücke tat Samuel 

Fiſcher das meifteralsder unter ihren fürnems 

ften fehrern war und ihnen allen faft das gröfte 

‚anfehen gab. Uber dis ſcheueten fich etliche nicht 

‚mit ihren twiderfachern / und bey gelegenheit 

auch mit den Predigern felbft wegen ihrer reli⸗ 

gions ſachen ſich in ein geſpraͤche und diſputa⸗ 

ton einzulaffen. Wie denn eine ſolche difpu- 

tation im eben difem erften jahre zu Hereford 

zwiſchen zwey Stadt⸗ und drey Dvakerifchen 
predigern Howgil / Burroug und Crocio ge⸗ 

‚halten wurde. Satzte ſich alſo dig volck von | 
der zeit annachund nach immer fefter, nam ie ! 
mehr und mehr an wachstum und Eräften zu, I 
und ward endlich unter Die ſtreitige fecten des 9 
Chriſtentums mit N, Und eine sehe 
e . | e⸗ 













Der — ha —9 are 
manner Grorge Keithes un ober 
Barclaii etwas laͤngſamer suging Qt 
dife männer aber ward der ganze € glauber 
Ooaker/ und ſonderlich ihre damptarti Bf 
grundlehre ſehr leichte gemacht und unter uͤtzet. 
| - Und weil ihrer hir zu erſt gedacht wird / undfie 
auch hernach nicht an einem orte vorkommen 
—1— en, wil ich denen/ ha darum — 
J wiſſen von ihnen Fürglich nachrie cht geben. AR 






























Beyde find demnach —— zebbe⸗ 
ſen/ fo daß einer von ihnen nemlich Keith nur 
noch am (eben / Be: us ‚aber — 





lbhen familie zum Capellan oder an | 
verordnete, Jedoch als er imme 
Dingen luſt hatte und mit diſer a fern. f 
te Bekannt ward / trat er kurtz darauf zu a 








open und vorftehern ihres güftesdinfte 
Rachdem er durch mancheriey arbeit under 
ua reifen nicht wenig ausgejtanden 







mai Hip An J — vor einen guten Di 4 
thematicum hilt / hernach aber bey einer ade⸗ d 






religion / und ward einer von den eröften be | 








| 
| 










69)8 

o ere dich in Amerkeam und war in Dikibe 
J ndſchafft / welche von ihrem beſitzer Penſhida⸗ 
nheift/ daſelbſt nam ev in der Dvakerifchen 








delphien Das lehrampt auf ſich / Robe tn⸗ 
Barclajus aber war ein Schoͤttiſcher Ede⸗ 


mann, und ein ſohn des David PBarclait; 


deffen zuen edes erſten buchs gedacht warden. 
Dißer fein vater ſchiekte ihn nach Paris is fi 
die hauptſtadt des gangen Franckreichs dar 
er allda unter andern Adlichen perfonen ſuhn 
allen wolanſtaͤndigen exercitiss üben füite E 


hatte aber in difer ſtadt eineniberter/ weicher 
den Papftifchen collegio der Schotten vorge 


feßtwar. Difer nam den Barclajum fü fehr 


ein’ daß er in kurtzen aus einem‘ Refoͤrmirten 


‚ein Päpftler wurde, Kaum hattefein vater Ns 
erfaren/alser ihnfchon wider zunück nach haufe 


berif/ und wie er felbft indeffen ein Obaker 


worden war / ſo bemuͤte er fich auch den ſon da⸗ 
zu zumachen. aan ey 


—* 


Diſer ob er gleich ſonſt dem vater in kei⸗ 


ner ſache zuwider war / ſagte doch er Eönte 
ihm vor diſes mal in einer ſo wichtigen ſache 
nicht folgen, As er aber kurtz darauf zur einer 
Ovaker⸗verſamlung kam / wurde er alſobald 
beweget / und begab ſich zu ihrer gemeinde / da 
er nur 18. jar alt war / verwaltete auch von dar 
an feine meiſte lebens⸗zeit über das amt eines 

re P 2 | Ova⸗ 





demeine und in do Pateinitthenifehute za Dhile- 


































reden alle Theologi , nicht allein die Dvafer) . 


lichtes gegenwart / offenbarung und ganklır © 


W, 
". 
— » 





17, ee | 
Dvakerifchen abgeordnetens in ihren wichtige _ 
ftenverrichtungen. Man fagt / daß der Jar 
hannes Barclajus / der ſich fonderlich durch 
Heroiſche und, Satyriſche fehrifften hervor ge⸗ 
tanz aus diſem geſchlecht ———— 





weſen / von welchem genung ſeyn wird / 


wir ihn hirmit beruͤhret. Es hat ſonſt diſer 

Keith vil Engliſche tractaͤtlein ans licht gegeben / 

in welchen er die vornemſten ſtucken ihrer lehre / 
welche Fox und. andere noch nicht deutlic) ger 


nung aufgefegt / noch fo. zirlich und Bin N 


vorgetragen / Elärlich lehret / erklaͤret / beweiſet / 
und von den einwuͤrffen und ferupeinder wider⸗ 
facher vindiciret und behauptet / welche her⸗ 
nachmals alle Ovaker begirig aufgeno mmen 
amd unter ihre Qvakeriſche glaubens⸗ articul 
mit gerechnet haben / zween oder drey articul 


außgenommen / die fie ihm / als fein eigen / 


uͤberlaſſen. Alſo bat er die erſten grund⸗ regeln 
von dem ſaamen und innerlichen lichte.» von | 
der unmittelbaren offenbarung von Ehrifti } 
(in ; € en . A 0 u 
Jeſu ewiger / goͤttl undgeiftl.geburt ( denn fo 1 


uñ menſchheit / von deffen als eines ſaamens oder 





‚chen wirckung in den menſchen / die bißher ent⸗ 
weder gantz verborgen gelegen / oder doch ſehr 
dunckel waͤren / gelehrter vorgetragen / auß⸗ 
gearbeitet und zu ende gebracht. —— 
ra — aber 








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* 








* 7 J 


— DE 

aber finglangegeiterft nad) Keithenzufchreiben 
an / welcher endlich ein groffes werck heraus 
gabs inlateinifcher ſprache beſchriben / genannt 
Theologie vere Chriſtianæ Apologia> 
| oder die verteidigung der waren Ehrifil. 
ſehre / welches Earl dem 1. König in Groß⸗ 


Britannien überreichet / und von difenleuten 


ſehr hoch geruͤmet ward / daß auch keiner von 


ihren cinoſen Scribenten zu finden’ dem 


difes buch nicht bekant geweſen / darvon aber zur 
andern zeit mit mehrern ſol gehandelt werden. 

So hat demnach die Ovakeriſche lehre 
und religion Engelland ihren anfang und 


wachstum ; Schottland aber ihre hoͤhe und, 


bollkommenheit zu dancken. Es hatten aber 


die Dvakers fonderlich Keith auch in diſem Koͤ⸗ — 


nigreich Schottland vil zu ſtreiten und zukaͤm⸗ 
pffen mit ihren landsleuten / den Presbyteria⸗ 
nern’ wegen ihres abfalls und ſonderung von 
denen kirchen / mit welchen ſie bißher waren feſt 
vereiniget geweſen / und wegen der neuen glau⸗ 
bens⸗articul / welche fie denen alten lehrern ſchi⸗ 
nen auff zu dringen teils durch reden / teils 
durch diſputiren / teils Durch ſchreiben / da⸗ 
her der Kelth gelegenheit genommen / ſeine buͤ⸗ 
cher zu verfertigen / in welchen er alleswas ihm 
vorgeworffen worden / wol bedachtig unter? 
ſuchet / und indem er alles / was er zuvor getan 
und geredet hatte, fleißig widerholet / und gleich? 
“ ſam 


=. AA 





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Rh 2 


Und nen, weichen fie erhilten von der lehr 


tel Difelbe in einigkeit 


* 


+, 


———— das 
fm alles wider rumme Ei feine gee 
7acbtungen / darvon ich bereits ie 































und ihre grobheit und tolles beginnen, 


uburdh fie fich vi haß und. ungläck auf den. 


halß gezogen/ zu unterlaſſen / und weil fie fol 


| cher geftalt ihre widerpart allmaͤlig etwas beffer 9— 
lebeten fie auch fir 


leiden und bertragen kunte 
cherer/ un dbeginneten ſich zu meren. 9 


N) 


IJedoch in Irrland ging es etias lang- 


. ſamer sus da die jenigen welche über die 
| andern gefeget/ muften in beförderung: ihrer 


L 


religion und lehre zu friden feyn mit dem ruhm 


und Leben ihrer freunde in Engelland und 
Schottland Afpwurden mınvon derfelben 
zeit andie Qubaker und ihre fecte recht aufges 


richtet / und ihre lehre und glauben erreichte da⸗ 


mals ihren gipffel Woiu noch hinzu zu fuͤ⸗ 


gen ſcheinet / daß/weil ein groſſes band zur ver⸗ 


knuͤpffung der gemüter undein geſchicktes mit⸗ 


halten ein allgemein 


| glaubens bekaͤntniß ift, 
Keith insmals denrat 


gegeben / daß es eine 


 / febrnüßliche fache wäremenn imnamen der 
goantzen Dvakerzgefellfchafft von hirzu verord⸗ 


nete I und techtfchaffenen leuten mi Belichen 
| Kt un 





und brüderfehafft zu er⸗ 







ſammen g.tragen. Smpdelfen fingen auch — 
wenig vernünfftiger auf 





















0 la | 


IR 
md Haren worten ein ſolches buch aufgefeget 


wurde / welches: gleichſam ein kurtzer in⸗ 
han und ffentlich bekaͤntriß ihrer lehre und 
glaubens waͤre / ſolches auch hernachmals dir 
ſe und jede / die ſich zu der Ovakeriſchen kirchen 
bekenneten / oder in zukunfft ſich hirzu begeben / 


unterſchriben. Allein diſer rat gefil denen ans 


dern glaubens⸗bruͤdern nicht / aus der ur ſache 
weil ſie meinten / daß man ſich auf einer feiten 
allzuvil gewalt unter gleichen perfonen heraus: 
nemez auf der andern feite aber einige knecht⸗ 


fchafft infreyendingen ein zufüren ſchine; und 


müfteman ſich wol vorfehen / daß man nicht 
eben dergleichen unheil widerum anrichte wels 
chen zu entrinnen / ſie ſich bisher unter einan⸗ 


der vereiniget / und in guter einigkeit und doch 


groſſer freyheit noch bis itzo lebeten. 


Damt ich aber widerum auf den aufang 


komme der Negirung Koͤnig Carls des 11. dis 
ſes namens / und was diſe le ute vorgenommen⸗ IM 
und wie esibnen ergangen / von anfang erzele/ 
hatte es das anſehen / als ob unter der Regirung 


biſes Koͤniges dag vornemen und beginnen / 
"ie anderer ſchwaͤrmer / die von der oͤffentli⸗ 
chen veligion abgetreten/ alfo aud) der Qua⸗ 
Fer; wo nicht gar nach ihrem kopffe / Doch 
etwas beffer von ftatten gehen wolte / wegen Det 
freundligkeit und. leutfeeligkeit des Koͤniges. 
Liber diſes ſchine diſer König / der bißher jo ei⸗ 

ne lange zeit mit den ſeinigen fo vil und man? 
Walakarı a4 cherley 


N 


N Ä 
>. 
* 












in (24) Ms n 
cherley elend und ungemachauß: rm 






| 3 eſtande ⸗ und 
alſo ausdererfarungs als den beften lehrmei⸗ 
fter/das Menſchl. elend ſehr wol erfennenters 
nen / von ihren bisherigen verdriß igkeiten zum 
wenigſten diſen leuten ruhe zu berfchaffen. Hir⸗ 
zu kam / daß der König zur ſelbigen zeit da im 
Parlament beſchloſſen ward / ihn widerum ins 
Reich zu beruffen z und: er fich gleich damals 
zu Breda am hoffedes.£ ertzogs von Oramen 
Feiner ſchweſter ſohn auffhilt / aus ſelbiger 
ſtadt von freyen ftir cken ſehr freundlich und uͤb⸗ 
reich an das ber Barlamentfelbigen Könige 
reiches / und zugleich an die ſtadt Londen ge= 
ſchriben / er wolle die gewiſſens freyheit 
und der meinungen in der refigion geben | 
underbalten/ fo ferne dadurg die all⸗ 
gemeine ruhe nicht gefförer mwürde- 
Welches er hernachmals / da er wider in das 
reich mit gewoͤnlichen ceremonien eingeſetet 
wurde / von neuen beftdtigte. Dannenhero 
hatten ſich Die Quaker auf die wwidereinfeßung 
Des Koͤniges groffe hoffnung gemachet. End⸗ 
lich als bey anfa ng der regirung des Koͤniges ei⸗ 
nige von denen Dugfern aus wol gefinten ges 
mute gegen ihn , und aus hoffnung der gu⸗ 
‚ten meinung und wol gewogenheit Des Köniz 
ges gegen fie/zuihn hingingen und ihn um ſei⸗ 
| a miglihe gnadey huͤlffe und beyſtand wider 
die grauſamkeit und unrecht ihrer *2 
2 * | eten / 














8639 






ten verwilligte ihnen der Künigalles / Tas 
ſiebegerten. Und war Fein zweiffel / daß dir 


ſteb mit ſeiner guten bewilligung geſchehen / ſinte⸗ 


mnaler ſie anfaͤnglich nach ihren gefallen un nach 
ihber weiſe leben uud handtiren liß / auch ihnen 


die zuſammen kunfft zu abwartung ihres got⸗ 


tesdinſtes verſtattete / ja unterweilen gar ver⸗ 
ſprach / ſie nicht nur an ihrer freyheit nicht zu 


hindern / ſondern auch ihnen hixinnen befoͤrder⸗ 


lich zu ſeyn. Dannenhero furen diſe leute bey 
anfang der reichs⸗veraͤnderung in ihren verich⸗ 
tungen und in ihren ſachen / die zum gemei⸗ 
nen beſten gereicheten / tapffer fort / und war 
ſolches ihren feinden nicht etwan verborgen 
ſondern es geſchahe oͤffentlich und vor ihren 
augen / gleich als ob man diſes nicht etwan 
bloß zu liſſe fondern fie außdrücklichen befel 


und conſens vom Könige hirzu erhalten, Als 


lein wie die fache hernachmals gang anders ges 
lauffen/ und der außsang dife leute in ihrer 
hoffnung und gedancken zimlich betrogen / hat 
man bald darauf gar deutlich fehen koͤnnen. 


Ja vilmehr / gleich als ob difesfchreiben/ der 


name und gewalt des KRäniges mehr zu ihrer 
unterdrücfung und verderben’ als zu ihrer frey⸗ 
beit und erleichterung gereichen ſollen namen 
diejenigen’ die ihnen widerpart hilten / fo bald 
als das Parlament beſchloſſen / den Koͤnig wi⸗ 
der ins Reich zu ſetzen / 9 die gantze zeit * 
N! u N 











EHER 
Als ver König dieregirung 'woiderumb zu ver⸗ 
walten anfingsunter anderer gelegenheit/die fie: 
füchten jene zu faffen und zu ftraffen auch di⸗ 
ſes ediet / diſen Koͤniglichen namen und Autori- 
taͤt zum vorwand / die DO vafer damit defto mehr 
zu aͤngſtigen und zu verderben. Dannenhero ſo 
offt ſie zuſammen Famen ihren Gottesdinſt zu 
berrichten/ wurden fie als fridensſtoͤrer ergrif⸗ 
fen und weggefuͤret / ob fie gleich nicht ſo vil 
hatten / darmit ſie jemand das geringfte hetten 
koͤnnen zu leide tun / gleich als ob ſie mit gewaf⸗ 
neter hand als feinde und moͤrder ſich unterein⸗ 
ander / wie auch andere fridlibende gemuͤter / 
zur rebellion und gewaltaͤtigkeit wider das ge⸗ 
meine weſen aufwigelten * 
Hirbey muß ich gedencken denen zum, 
beſten / diefolches nicht wiſſen / was bey den 
Engellaͤndern der Eyd der treue ſey / welchen 
fie insgemein Allegiance zu nennen pflegen. 
Solcher iſt nach entdeckter pulver⸗perſchwe⸗ 
rung / die wider Koͤnig Jacob und ſein gantzes 
Koͤnigliches hauß / auch alle hohe bedinten des 
Koͤniges von vorigen / ſo der religion/ amt und 
ehren noch der Paͤbſtiſchen religion zugetan / ge⸗ 
ſchmidet wurden / von Koͤniggacob gegeben und 
unter die öffentlichen Reichs⸗Satzungen mit 
gerechtiet worden zudem ender daß man die 
jentgen Papiſten  dieden Papſt fiber, algden 
König vor den Dberherren des Neichs anne 
u) men/ 








menu D zu dergleichen raſenden / abfeheulichen 
undfchändlichen auffopfferung das ihrige mit 
beytragen twolten 7 darbey erkennen möchte / 


ſolcher geftalt / daß ſo war einem Gott hülffe / 


er in feinem hertzen erfenneterbefennete und gez 
ſtuͤnde daß der Pabſt Feine gewalt hätte/den 
König abzufegens oder die untertanen wider ihn 
aufzuwigeln / und daß er alle gehorfam und treue 
dem Könige leiſten / auch allen liftigen anſchlaͤ⸗ 
gen wider die Autorität des Königes begegnen 


und widerftand tun wolle. So war auch fehon 


lange zuvor zurzeit der Könige ein eyd im ges 
bꝛauch / der eyd Ver berhenfchaffrgenant/ 


welchen noch Koͤnig Henrich der VIll.eingefüret/ / 
da ein jeder ſchwerẽ mufte/daf nur einKönig der 


oberfte Herr difes Königreichs in allen Dingen 


fen / ſo wol in weltlichen als geiftlichen oder kir⸗ 
cbenzfachen. Dife zwey ende wurden nun al⸗ 


ſohald bey anfang der neuen regirung von dem 


Koniglichen bedintendenen Dvakern entgegen 


sehalten/ und ihnen vorgelegt / wenn fie erz 
griffen wurden / daß fie felbige mit ausdrückli- 
chen worten ſchweren folten / damit fie deutlich 
anden tag legeten / wie fiegegen den König ges 
finnet, Weil ſie aber durchaus Feinen eyd ab- 
ftatten wolten / nicht allein denjenigen vom 
haß des Pabſtes / und von ihrer gemuͤts⸗nei⸗ 
gung gegen den Koͤnig / indem fie es vor unzuläfe 
fig hilten / indeffen aber willig und bereit Man 

by | mi 

















8 i Er J 
a 
mit deutlichen und Elaren worten/ warhafftig 
por Gott und in deſſen gegenwart zu bekennen / 
daß fie Diejenigen wären / die den Pabft und 
feine kirche / atich aller der feinigen gewalt und 
lehre / wie aud) hochmut und lift wider die 
Koͤnige mit allen ernft verabfeheneten; der Koͤ⸗ 
nig auch von Feinen wen iger ungelegenheit und 


N y 





ſchaden zu befürchten’ noch au h gröffere libe +. 


gehorſam und folge gegen fich Vals gegen ihren 
vechtmäßigen herren / zugewarten haben folte; 
überdifes fo ferne fie untren erfunden würden / 
ſie fich willig der jenigen ftraffe unter werffen 
wolten / welchedie fo den eyd / den fiemit auß⸗ 
druͤcklichen worten getan brechen + außſte⸗ 
hen muͤſſen; nichts deſto weniger wurde ih⸗ 
nen diſe eyds⸗formul / als ein maufloͤßlicher 
fallſtruͤck jederzeit vorgeworffen darmit man 
ſie fangen konte / wer ſie nur fangen wolte. 
Denn ſie mochten nun entweder den eyd gar 
nicht ſchweren wollen 7 oder mit diſen vorbe⸗ 
halt / daß ſie zwar ihre meinung von ihm oder 
vonder ſache ſelbſt eroͤffneten / allein die worte 


faren liſſen / und nur treu zu ſeyn / ehrlich ver⸗ 


ſprechen / auch ſolches eigenhändig unter ſchri⸗ 
ben / ſind fie alſobald deßwegen vor treuloß / oder 
doch zum wenigſten vor verdaͤchtig gegen den 


Koͤnig gehalten / und daher alles ſchuhes und | 


Nuͤlffe / die fie fonft vom Köhig hatten haben 


koͤnnen beraubet worden. Hirzu kam / daß 
Au als 


— 











| N —— 
als diejenigen weſlche allezeit ‘von jehendeit 
ftügf landes oder fruͤchten vor ihre dinſte ihre 
Bes bekamen / fonderlich DieFäuffer ſol⸗ 

er zehenden / ſehr auf Diele einkuͤnffte drungen / 
die Duaker aber / daß fie ſelbige abzutragen 










ſchuldig / nicht geftehen wolten / wurde deß⸗ 


wegen aͤberali ſehr ſcharf und hart wider fie ver⸗ 
faren ber diſes/ da denen leuten / die ſchon 
in gefaͤngnuͤß ſaſſen von auſſen wenig / 
dar keine huͤlffe geſchahe bitten Dife / die uͤber 
fie geſetzet / nach ihren gefallen ſie — 
Fehr uͤbel / indem ſie nichts hatten "dad: 


birvonamgelig ot and rdeerdzeen 
pehbatı mol lg du von einet. Iidchen „NT 
ein eingiges nnd zwar gänk“Einglich. bei 


waren. 


gu Serborne in Dorceſter wurden 


dreyßig Dvaker aus einem hauſe / in welchem 
fie gang unfehuldig ihres gottesdinſtes pfleaten/ 


‚gleich als ein hauffen praſſer / ſchwelger und re⸗ 


bellen don den bürgern der ſtabt heraus gezo⸗ 


sen / auf anfuͤrung eines Corporals und ſchul⸗ 
dedintens / denen vil mit Brügeln und ſchwerd⸗ 


‚tern nachfolgeten ſie ſchlugen und verwünſth⸗ 


ten? und vordie Obrigkeit brachten’ da man 
fieals fehändliche Teute "die nicht8 täten als 
fehwelgeten und in hren zuſammenkuͤnfften 
freſſen und ſoͤffen / und vil neu — 


anſin⸗ 


* 
er 


urchfie 
ich hätten helffen koͤnnen Weil man denn 





ed der treuer Weichen da ſie ihnnicht abe 
cher geſtalt init ih⸗ 






sen ſtillſchweigen elbſten verdammeten / 


ibnen die warheit fo derb und deutlich ſagte / 


daß es ihnen am hertzen wehetat / wurde er 


fehrafft beſuchte Thomas Goodaren/ ein 
frommer und rechtfehäffener menſchmachdem 
er vil oͤrter ſelbiges Koͤnigreiches durchan 
SE eine 

















g J, 
f er — 
/ 
. 





(242) ni 
einen feiner freunde Benjamin Stapiıs, 
Difen namen alfobald die erſte nacht / alswr 
dar angekommen / die ſtadt⸗knechte nebſt feinem 
wirte hinweg und fuͤrten ſie vor die vichtery 
welche ihnen denn ſo fort den eyd der treue auf⸗ 
legten / als das eintzige band/ wormit ſfie des 
nen leuten ein gebis ins maul zu legen pflegten. 
Als fie ſolchen nicht ablegen wolten⸗ wurden 
ſie ohne weitern proceß genoimmen und in das 
gemeine gefaͤngnis zu Offort geſtecket / da ſie 
vil glaubens⸗bruͤder antraffen/ deren etliche 
zwey jar / etliche noch laͤnger daſelbſt gefangen 
geſeſſen / weil auch fie nicht hatten wollen dem ze⸗ 
henden geben noch den eyd abſtatten Difenlege 
te nun der kertkermeiſter eiſerne bein⸗ ſchellen 
any die ſo ſtarck und harte waren / daß auch 
ihre beine dadurch verwundet wurden. Sie 
baten ihn / er moͤchte fie doch diſer ketten befreh⸗ 
en der kerckermeiſter wolte aber nicht wofers 
ne fie ihm nicht ein ſtuͤcke geld zum recompens 
geben. Da ſie aber hirzu den kopff ſchuͤttelten⸗ 
legte er ſie in ein ander ſchaͤndliches und ſtin⸗ 
ckendes gefaͤngniß / da / wo ſie ſich bin ſetzeten 
Oder legten/ nichts als kottund unfiat zu finden 

mar. Dammenhero baten ſie ihn er machte 
ihnen doch nur etwas ſtroh geben., Ja ſagte 
diſer vorteilhaffter Mann er wolte es ihnen 
geben / tern ſie ihm 4. Pfunds ſterlings oder 
Bier und virtzig guͤlden zalen wolten. N 
Nach er 















aber« uch fich deſſen wegerten / fehändete fie dee 
ker ermeiſters frau / die an boßheit und'geig ih⸗ 
‚zen mann weit uͤberlegen / ſo offt ſie zu fie ging/ 
mit harten ſchmaͤworten auf das allerärgfte 


ICE: Se 


aus / und ſtiß und ängfligte fie auf das allers 


granfamfte. 


Drauf muſten ſich Goodare und Sta⸗ 


ples zu Orfurt vor gerichte ſtellen / wofeloſt 
als ſie die Richter von unterſchidlichen dingen 


befraget / und nichts ſtraffwuͤrdiges an ihnen 
befunden / verlangten fie widerum von ſie wie 


vorhin / den eyd der treue / als ſie aber auch diß 


mal ſolchen nicht ablegen wolten / hiſſen ſie ſie 


abermals in eben das gefaͤngniß unter eben 
die dibe und moͤrder / die daſelbſt gefangen 
faßen / zuruͤcke füren. Ehe aber noch folz 
ches geſchahe / fragte Goodare die Richter / ob 
ſie denn befolen / daß man ſie in ketten und ban⸗ 


den ſchliſſen ſolte. Der Ober⸗Richter ant⸗ 
wortete hirauf / der kerckermeiſter koͤnte in diſen 


ſtuͤcke tun / was eꝛ wolte / weil fie nicht mehr unter 
des Koͤniges ſchutz und botmaͤßigkeit gehörten. 
Alſo ſetzete fie der ſtockmeiſter wider unter eben 
‚die ſchmelmen und fpigbuben + und gab diſen 
böfewoichtern freye macht daß, wenn es ihnert 
etwan an kleidern mangelte / foltenfienur folz 
che diſen beyden unſchuldigen leuten abnemen. 
Worauf einer / welches wol der erlichſte unter 
diſen gottloſen /zur antwort gi» ; 

















herr worte et —— eb eibenv 
leuten was abſtelen Solchergeſtalt ilt 
vor gerichte vor recht und gerechtigfeit gang 

nichts hören wolte / in denen ge — aber 
und löchern derierden aller mutroillen und b 
heit verftattet wurde/ kunte es nicht felen 

muſten d iſe leute auf das grauſamſte gemantert 

‚und gepeiniget werden. Dife wenige exem⸗ 
pel moͤgen indeflen unter fo yien genungfeyn. 
su Beil aber das erſte Parlament / founter 
diſem Könige gehalten wurde 7 noch beyfamz 
men ſaß 7 gingen die Ovaker / weil ſie doch 
meinten / ſie wuͤrden nirgend Fein echt vor an⸗ 
dern gerichten in ihrer füche finden / an ven 
Koͤnig und das Parlament felbjten / ‚als die 
| hoͤchſte Obrigkeit / wie auch urheber und ver⸗ 
teidiger der freyheit / Des rechts und der un⸗ 
tergerichte / mit bitte man möchte doch ihre, 

| glaubens⸗bruͤder / die mit ihnen gleiche veligie 
‘on und namens / von foicher gemwalträtigkeit 

und aus ſo groffer drangfal vermittelſt ihrer 
treue und hülffe befreyen 5 und damit jie deſto 
mehr beweget werden möchten 7 erwifen fie in 
. einem groſſen gefehribenen Tractat daß zu 
zeiten beyder Cromwell von ihren glaubens-brüs 

dern in Engelland / Schottland und Irrland / 










J * wie auch in denen uͤber der See gelegenen und | 







den Könige zugehörigen landen Drey | 
hundert und neun ul ſibentzig ins s ser gnis 
A. Da geleget 
















ra ee“ 

geleger worden / worunter auch zwey und Drepiig 
in denfelbigen geftorben. Bey ende deſſelbi⸗ 
gen fügten fie hinzu / daß von der zuruͤckkunfft 


1 








\ es Koͤniges bis zudiſer zeit waͤren ins gefaͤng⸗ 


‚Ni8 geworffen würden auch noch bis igund 


würcklich darinnen behalten dreyhundertzund 
‚fibenzehen perfönen. Ya fiemachten auch die 


oͤrter namhafftig wo ſie gefangen laͤgen / auch — 


ber meiſten Ihre namen / und was fie bereits 


ſchon vordrangfal ausgeftanden undauswas 


urfachen / ingleichen was ſie auch noch itzund 


im gefängniß ausftehen müften. Im nachfols. 
genden jare uberreichten fie dem Könige und - 
dem Parlament ein fchreiben in welchem fieerz . 


wiſen / es habe jich Die anzal derer jenigen / wel⸗ 
che nach Des Koͤniges ankunfft in Engelland 
waͤren ins gefaͤngnis gelegt: worden + dermaſ⸗ 


fen gemeret / daß ihrer anderzalfünff hindert 
und zwey und funfftzig / deren ihrer sit 


ebenfals fd well vor ihrer gefangenfchafft 


bey ihren verfamlungen vil ungemach ausge 


ſtanden / als auch anigo an Denen.ortenz wo 
fie gefangen gehalten wuͤrden / vildrangfal er⸗ 
dulden muͤſten. Solches erwiſen fie in ges 


dachter fhrifft mit unterfchidlichen erempeln 


und zeugmeiftern/ wie nemlich Die Obvigfeit 
an. etlichen orten ſelbſt hinzugegangen / und 
die Dovafer weggenommen / anderer orten 
‚hätten ſie ſolches denen ſoldaten anbefolen / an⸗ 
derswo hätte der pobelund dag gemeine volck 
" D2 und 


i 
N RE 
* A 7 — 
f 
STAR { . & N - 


— 
































unnd andere dergleichen armfeelige und geringe 
Aeeute in geoffer menge fie mit Degen und prügeln 
überlauffen/und nachdem fle fie zimlich abge: 
fehlagen / ins gefangnis gefchleppet. - Lberdiß 
hätten unterfehidliche Eirchensdiner an unter- 
bhhidlichen orten weil etliche unter denen Dva- 
kern wären / welche die gehenden nicht abtruͤ⸗ 
gen / auch nicht abtragen wolten / aus ihren 
haͤuſern und von ihren guͤtern anſtatt der zehen⸗ 
den mehr weg genommen / als fie ſchuldig ges 
weſen / das übrige aber nicht zuricke gegeben; 


weiter hinfort zuzalen / als fich felbft/ etwas 
weiter von ihnen zu forden / der muͤhe uͤber ho⸗ 
ben. Dife treuhertzige und mwolgemeinte 
fchrifft wurde fo wol vom Königeyals auch vom 
ganken Parlament teils wenig geachtet / teils 


u; = deſſen fchinen gar unterfihidlich zu feyn. Denn 


dern ftantssfachen zu run hattey meinte er / es 


ſolcher wichtigkeit / daß ex fie genauer unterſu⸗ 
7... hen und beurteilen folte 7 vergaß dannenhero 
2... AllesdaB jenige / was er diſen leuten verfpro- 


kken zu ſeyn vermeiner hätten. Was aber des 


etliche aber darunter ſo außgeſogen und aller 
mittel entbloͤßet daß fie ſo woljene etwas 


aber auch gar verachtet. Die urfachen 


weil der Koͤnig/ in feinem KRönigreiche noch nicht 
gantz beftätiget 7 mit feinen eigenen undans 


fey anitzo nicht zeit 7 noch die fache von 


chen / und welches fiebey ihm in ewigen anden⸗ 





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2, . 

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— la) | 
larlament betraf / fihien es , als ob fülches 
‚meiftenteilsden haß und feindſchafft gegen dife 
leute noch nicht gamslich abgeleget. Zwarkun ⸗·⸗·⸗ 
ten fie nicht leugnenz daß ihnen diäfreyheitden 
teligion wäre zugelafen worden  Alleinduch 7 
fen vorwand / meinten fie, / wuͤrden die allr 7 

aͤrgſten und ſchaͤndlichſten ſeeten und meinun⸗ 
gen zugleich mit einſchleichen / darunter denn Ki 
dife Waker ſeckte billig mit zurechnen ware. 

Wiewol nun oberwentes beginnen und fel&- 

ſames / teils auch aufrürifches/ vornemen der 

Dvaker folgender zeit nachgelaffen / und man 

ihnen nichts vorlegen kunte / das einigen ver⸗ 

dacht zwöffentlichen auffruhr hatte geben koͤn⸗ 

nen / “jedoch / wie jederzeit verhaſter leute tun 

und vornemen / es ſey gut oder boͤſe / verhaſt iſt / 

und wer ſich fuͤrchtet auch das jenige was 
falſch iſt vor war annimt / alſo blib auch 
gleicher geſtalt die meinung bey den leuten feſte / 

und liſſen ſich ſolches durchaus nicht ausreden / 

die Obaker waren eben noch ſo / wie vormal 
geſinnet / und zilten ſie mit ihrem tun auf nichts | 
anders / als aufuneinigkeit und unruhe Endlich 

ſchin die Qvakeriſche ſache fo vilmals / und 

in ſo vilen gerichten abgehandelt und geſchlich⸗ 

tet / daß ſie weiter aufs tapet gebracht | 
zu werden nicht verdinte. Alſo wurde den ars T 
men leute alles recht / alle gerichtliche handlung’ 

ja ae klage und beſchwerung auf einmal abge 

D 3 ſchla⸗ 












⸗ 
* 






einmal gefang 


VRR 
An 
1 de ne) 







0 Ihnen auch hirauf zu mehrer verſicherung aber⸗ 
als feine Königliche parol.  Difes weiß 
.. ri indeſſen gewiß, daß Richard Hub- 
2 Be damd1s "e bondenen yornemten Obas 
re 5 Hu einer unterredung mit dem os 

"ge ey gelaffen worden in beyfeyn umterfehfdtie 
In N cher 











cher vornemer 










bedinten: Zn welchem geſpraͤch / 


ls der König nebftetlichen hoff bedinten von 


Hubbertorn mit fleiß von dev OQuakeriſchen 
‚religion und Lehre nachricht eingezogen, diſer 
auch auf alles / was er gefraget worden / ge⸗ 
"antwortet / der Koͤnig und andere mermals ge⸗ 
fügen: Esiftwar/wiedufagekilind nach⸗ 
denn fie fich gegen einander gewendet / oder bey⸗ 


fammen geftande ‚haben fie unter einander ge⸗ 
füge Erhat nichts / alsdie warheit ge⸗ 


redet. Als auch der Koͤnig weiter zu reden 


fortfur /redete er den Hubbertorn niit difen wor⸗ 
tenan: Dirfolt verfibert pn / daß ſo 
ride haltet / keiner won euch 


lange ihr 





feiner relation und lehre wegen etwas 


leiden ſoll z 


fe mirmein Rönigliches wort und ver ich’ Ye | 
rung 7; will auch durch ein öffentlich 


edia verraten / daß euch nimand 


F 





dem ende gebe ich euch hir⸗ 


nois hinftiro zu Seide tun foll. Diſes 
gefpräch / als etliche ſolches uͤbel aufnamen/ 


gab Hubbertorn ſelbſt darauf in druck / und 
machte hirdurch die gantze ſache uͤberall bekant 


und ruchtbar. 


verſprechen in der tat nachgekommen / hat der 
außdang bald hernach ertvifen. Und koͤnnen 
Wanden Warffen briff / welcher von eis 
———— ſaß 


nem Ovaker⸗ 





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iR 


Allein wie der König ſo vilem 








den König gefchriben und uberfehickep worden/ 
nicht übergehen. Diſer Obaker war George 
Fox / nicht der anfaͤnger und urheber der Dvaz 
| keriſche gemeine / mit dem diſer gar nicht einmal 
verwant / jedoch jenem an naturund fittengang 
gleich warsfondern er hatte bisher zu roß unter 
Cromwelln oder der republie gedinet / damiter 
fich aber von demandern und zwar altern Ges 
orge Fox unterfcheiden möchte, hennete er fichy 
weil erjünger war / nur George For den juͤn⸗ 
gern. Derbriffaberlautete folgender geftalt: 
Es hat / o Koͤnig / der König aller Könige dein tun und 
vornemen / ſo wol wenn folches fm finſtern gehalten wird/ 
als auch wenn es an da⸗ tagelicht außbriehr/ gefehen und 
gemercket / und find deine verborgene anfchläge dem grof- 
fen GOtt nicht verborgen / alfo daß du mit deinen Alls 
ſehnlichen worten dich nicht verbergen kanſt Dannen⸗ 
Hero merckt er andy aufdeine raͤncke/ und auf alle die liſt/ 
darmit du denienfgen nachftelleft / die dir: doch nichts zu 
leide gethan / hat fie auch andern geoffenhahret/ eben zu 
Der zeit / da du fie mit nilen ertichtefen morteu hinter, 
gangen / und ihnen eine blauedunft vor die augen gema- 
Het. Hirdurch haſtu nun EHOte zum Zorn aerelßet/in- 
dem du eben gu der zeit/ da du ung die Freyheit ver ſpro⸗ 
en / zugegeben / daß wir ſo ſehr geänafliger und gegva- 
let / auch fo vilmenfehen wegen das zeugniß ihres gu 
zen gewiſſens ins gefaͤn niß gefeget wurden. ch wie iſt 
Gott ſehr traurig und betruͤbt wegen der ftolgheit und 
zuchlofinfeit fo wol deineg baufes} als deiner regirung. 
Denn ſo offtich aedeneke an die umbiftigfeit grauſamkeit / 
und Öffentliche berfolgung!difes Koͤnigreiches / foofitich 
auch an bie boßheit gedencke / die in verborgen verübee 
worden / ſo offt tut mir das hertze im leibe weh und * 
| ſtiget 














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— 
Rigetna quälet fich wegen des hber ale fchrecklich entbran. 
gen göftlichen zorns. Und kommen mir offt die gedancken 
inden ſinn / ſo wol vor deiner ruͤckkunfft in dis Föntgreich / 
nach vderfelbigen / wenn ich an die in difen landen üb» 4 
je und in ſchwange gehende abgoͤtterey gedencke / es 9 
waͤre dir beſſer gewefen 7 du waͤreſt nimals hirher gekon 
men / weil ich doch fehe / daß es zu deinen werderben'gee 
reichet. Dannenhero habe ic) offters Gott gebeten/ daß 
er dir dergeſtalt dein hertze regiren wolle / daß du von 
neuen dich widerum aus diſem lande hinweg begebeſt / damit 
weil dus noch zeit zu leben haſt du, auch moͤgeſt zeit zur 
huſſe haben / und dich. widerum bekereſt. Laß dich aber/o ð 
Koͤnig / ame nicht irgend von einem menſchen durch fiir 
nie freundliche worte betrigen. Denn Gott laͤſſet ſich 
nicht ſpotten / mas der menſch ſaͤet / das wird er auch ern· 
te. Dencke nur / wie dein bruder der Hertzog zu Gloce⸗ 
ſter ſo unpermuret und ploͤtzlich yon diſer welt abgefordert 
worden / der doch vil laͤnger / als du / haͤtte gar wol le- 
benkönnen. Bilde dir ja nicht ein / daß dich menſchen 
rhalten koͤnnen / wenn dich Sott angreifft. Der raht- 
— bleibe / daß fein Reich überall ausgebreitet 
werden ſoll. Aber ach! was ſage ichwil / Das zu deinen 
heſten gereichet! Der zorn Gottes Ift entbrant / der. wird 
bie tage feiner feinbe umb feiner außerwelten willen verfürz 
sen. Und wolte Gott du moͤchteſt nur am tage des Herrn 
rhalten.mwerden. Allein ſo erzittert mein gemuͤt under- 
ſiarret überdein unumbgangliches dir vorſtehendes verder⸗ 
ben. Difes was ich ſchreſbe / iſt gewiß / un dmagſtu wol glau⸗ 
hen / das ich ſolches aus libreichem und gofffeeligerm gemuͤte 
geſchriben habe. Was mich betrifft / ob ich gleich von 
zuſſen vil ungemach außſtehen und erdulden mug / den- 
noch geniße ich innerlich dem friden mit Gott / welcher 
illen irdifchen Fronen weit vorzujichen. Man fagt / 


als der König difen briff gelefen/habe gleich fein 
4 J bru⸗ 












NET — bey hmge 
weicher den Konig als ev ven briff du Hoeleſen / 
N ermanet /er KEINEN Ben ii Äh 

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| —* Mu Eu J— Ai ber 
I. meinaden pflegen in Engelland / wie auch in uns 
=... fernländedie buchftabe nachdem A bezu lerne. 
It. Dies buch wiſe auf einem dweden blate wie 
"ss durch alle tprachen in der sangen welt/⸗ worvon 
30 unterſchidliche / eine dwede mit ihrer beſon⸗ 
dern tabelle/ hergezelet und beſchriben waren) 
gebräuchlich daß wenn mar eine eingele per? 
ſon infonderheit an rede man fi jtein | fingulari 
Du nichtEUEH NIE dieEngelländer pflegenz 
2. wennflemiteinem vornemern reden / zu nennen 
Et... Hei Eluge und artige werck hatten 
2. Sebann Stibs’ und Benjamin Furly mie 
großen Eoften zum druck befördert. Allein For 7 
der von diſen zo ſprachen keine eingige/ als. 
05 Die Englifehe verftandy, wolte ſo gar gerne | 
2... Borden Autor diſes buche angefchen feyns und 
den rum und fleiß / ſo darinnen an gewendet 
wurden / ſich feibften behlegen / daß er auch un⸗ 
ter ein jdwedes blat feinen namen kbribr. und 
0 folcher in jdweder ſprache enthalten’ mit 


| 
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ſei⸗ 








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n mat beftätigte. Aus welch er Te A 
denn For hernachmals nicht allein den kindern / 









a unwiſſenheit den? Eindern nicht vil ungleich) 
die fache deutlich vortrug / und zu difer übelen gez 
wonheit zureden fieanfürte. Als aber etliche 
‚Foren die unwiſſenheit diſer fprachen vorhilten / 
und die torheit / die er hirunter beginge / berwi⸗ 
‚fen / lente er ſolche vorwurff mit diſer ſchertzrede 
ab er wiſſe ſo vil ſprachen / als ihm noͤtig wäre. 


Das ʒwey und ſechtzichſte jar war ſonderlich | 


denckwuͤrdig wegen viler unruhe und veraͤnde⸗ 
rung nebſt groſſer draugſal und anfechtung der 


Ovbaker dadurch es nachgehends fo weit kam / 


fündern auch erwachſenen mänerndie dochaber 


dapresfthineralsubmandifesvofcfmitftrumpf 


und ftil aufrotten wolte. Maſſen fehon bes 
reitsin vorhergehenden. jare die taffeln der kir⸗ 
chenverbindung zwiſchen den König und den un? 
tertanen in Engelland / und Schottland / da fonft 
vormals Fein heiliger/ liber und billiger verbin⸗ 


niß war / als eben diefes/ Fein befferer grund 


fo wol der Königlichen würde/ als des volckes 
freyheit / auch Fein geöffer band / die gantze 
Eiche Dadurch zu vereinigen und zu verfnüpffen/ 
ingleichen die religion in beyderſeits Reichen zu 
beſtaͤtigen / vor ein antichriſtiſches werck und vor 
den brunqvell viler Daher entſtehenden man? 
gel gehalten / und dahero auch auf befel des 
— aus allen geiſt⸗ und — 
ten 














Wi, (254) | 

acten außgekragt / ja gar zu Londen durch 
des henckers hand an unterfehidlichen orten 
berbranf worden. . In ieben dem jahre, 
wurde auch der Bifchöffliche fand und 
wuͤrde welche bißher die wurhel und ur⸗ 
ſprung vieles ſtreits und unheils geweſen / 
überall und auf alle art und weiſe beftätigets 
fd dag auch vil Presbyterianer die gewalt 
und ehre/ der fie ſich fonft widerfeget/ nunmerd 
fuchten/ oder zum wenigften doch / wenn Ä 
te ihnen angetragen ward, nicht abfehlugen / 
aus difer Elugen railon , daß da fie fich als. 
vechtfchaffene leute in difem amte ermweifen. 

würden / nicht andere/im fal fie es abfehlügens 
darzu kommen möchten / welche dergleichen. 
Amtenicht vernünfftiggenung vorftehendürffe 
ten. Uber diefesfo hatte der König 7 welcher 
lange zeit ein fehrecfen der frommen geweſen / 
und welches nunmehro im gantzen Koͤnigreich 
Bor ein neu wunderwerck und deſſen rumn ges 
halten wurde  fichmit des Königs tochter in. 
Fe mp verſprochen / welche der paͤpſti⸗ 
chen kirchen und ihren ceremonien dermaſſen 
ergeben war / daß fie an Devotion keiner Köniz. 
gin oder andern vornemen Dames etwas zu⸗ 
Bor gab. Endlich legte fich der König ſelbſt / 
nachdem er vermeinte fein reich und Eonigliche, 
familie fefte genung beftätiget zu haben/an flat 
Derforge / ERDE NR N 
vis mehr 








(245)28 





mehr auf den Muß | 
die verwaltungaber Der meiften reichs⸗ ſachen 

erließ er feinen raͤthen und bedienten / ſonder⸗ 
lich die bey ihm vor andern in gnaden ſtunden. 
Welche veraͤnderung durchgehends eine nicht 
geringe beſtuͤrtzung / betruͤbniß / furcht und ſchre⸗ 
cken bey allen verurſachte deren Religion von 
der ießt wideraufffommenden Religion und 
fasung unterſchieden. Wer einen andern 


nachiagetzjaget fich zugleich felbften mit und 


der enige / vor den fich alle andere fürchten muͤſ⸗ 


ſen / muß felbft offt in furcht leben und hat urſa⸗ 


che, fichwohl vorzufehen. Dannenhero ent 
Stand auch indiefer unruhe bey andern / vor de⸗ 
nen manfich fonft mehr fürchten mufte / einege 
Furcht aus der furcht aber der verdacht worauf 
man denn weiter anfing zureden / und endlich 
kam gar Die gemeine vede aus / es fen in der 
ſtadt und anderer orten eine menge vieler Seine 


be / die fich zufammen verſchworen / dem Könige 


nachſtelleten / und die neue regirung gaͤntzlich 
wider uͤber den hauffen werffen wolten. Wie⸗ 


wol diſes ihrer bil vor eine faͤlſchlich außgge⸗ 


ſprengte Rede hilten / von den jenigen liſtig er⸗ 
dacht welche davor hielten / dergleichen Rede 
fey der befte weg 7 zu demjenigen zu gelangen 7 
worzu fie fonft in friedlichen zeiten nicht gelan⸗ 
gen konten. Wie nun fonft nichts leichtlich 
von hinterliſtigen / betrieglichen und ——— 
es | euten 


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) : 
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ggang und uppiges eben ) 


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hal; — — — REN | 
deuten borgenommen ward, deffen die D uafer 
nicht beſchuldiget worden/dag fie ſolches geftiff- 
tet / oder. mit geholfen / und daran theil ger 
habt / oder doch darum gewuſt / und die ſache 
gebilliget haͤtten; Alſo harte man die leute auch 
in verdacht wegen dieſes verbrechens / da doch 
Fein eintzi ges gewiſſes anzeichen einiger zufaıns 
men verſchwerung oder auffrur bey irgend ei⸗ 
nen Menſchen/ bey denen Quakern aber auch. 
nicht die gerinäfte fpur hirvon zu. finden war. 
Alſo wurde das gerichte, teil überall davon ge⸗ 
vedet wurde / gar bald weiter ausgebreitet / 
| nemlich DIS wären eben die jenigen leute y die 
—9 | fich mit folchen laftern beflecftenzund deßwegen 

DE: käglich zuſammen Famen/und ſich mit einander 





an verbaͤnden. Als fiefichnun freywillig hirvon 
u nicht purgirten / noch deßwegen ihre perſon ver⸗ 
theidigten/weilfie meinten es kaͤme ihnen ſol⸗ 
ches / weil kein gewiſſer Eläger noch da / zurzeit 
nicht zu / koͤnten auch dieſes ohne groſſen przju- | 
dis ihrer fache nicht ehun/ ward daher der. vera 
dacht uf die rede von kage zu tage gröffer:und.ob . 
FRB man fie gleich deßwegen nit por gerichte citirte, 
| weil man allzufchlechte Mmutmafjungen hatte; | 
—I1 nichts deftoweniger wurden fie bepiederman 
In: 3u verhaft und kamen dadurch in groffe gefahr, | 
din wurden auch auf allerhand art ohne fehen gr | 
angfliget von den jenigen , weichesweil ihnen 
nicht einhalt geſchahe meinten eg ypare ihnen 





























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zugelaffen und vergannet.  Siproifehen Fam 








den und Middelſer / welches das feſteſte band zu 
ſeyn ſchiene / ihr gemuͤthe zu entdecken / undihre 
reue gegen den Koͤnig und das reich zu verbin⸗ 


tzigen Kakteen ſolten; Dafern fie aber 
diefen Befehlnicht reſpectiren wolten / ſolten ih⸗ 
nen ihre zufamenfünffte nirgend zugelaſſen wer⸗ 
den.Einander mandat folgte hirauf/dene rottis 
riſchen hauffen vorzukommen/ nemlich es ſolten 
Feine zuſammenkuͤnffte angeſtellet werben unter dem ſchein 
und vorwand einiges go lesdinſtes welcher nicht durch die 


Eitungie oder gebraud) der Engelifchen Firche ware ebilli · 
get und gut geheifen worden / ſo ſolten guch rich mehr/als 


efchlvom Rönigerdaf die Quaker zu£ons 


denydeneyd ablegeny die richteraber feinen ein⸗ | 


— — 


s. an der zal an einem orte aufammenfonmen: Zöhrde 


‚einer betreten / der 16 jar und vrüber / und des Koͤniges 


unfertan/ daß er darwider gehandelt folse ev pefwegen 


mit gebärender firaffe angefehent werden. Das diſes 
edict zwar wider allefecten / ſelbige im jaum 
zu halten / vornemlich aber wider die Doafer | 
gegebenpaß fie auch an Difen Seifen anſtoſſen 
nd zeſchellern wuͤrden / konte ein jdweder ver⸗ 


ſtaͤndiger leicht ſehen Gewiß die jenigen die don 
diſen leuten ſchon gefangen faffen / ‚wurden um 
difer urfache willen ſchon fefter gehalten und 
fehärffer von ihren ſtockmeiſtern tractlret / 
auch von denen / bon welchen fie vormals wa⸗ 
ven gar gelinde gehalten worden Andere aber 
muſten ander ungemach und gefar außiteben 


x. A 


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en ACID . 
und erfaren/ indem fenicht nur öffentlich tz 
berally wenn fie zu andern leuten Fameny ver 
fpottet und verfchmähet wurden fondernman 





noͤtigte fie auchr ihre sufammenkünffte einzus 


fielen 7 und da fie nichts minder fortfuren 7 


wurden fie von den foldaten weagenommenz 
und geftrafft offtmal mit mehr als feindlicher 


grauſamkeit / und in das gefängniß geworffen / 
da man denn von ihnen verlangte, fie ſolten den 


eyd ablegen / und als fie ſich deſſen wegerten⸗ 
wurden ſie in dem gefaͤngnis behalten, oder in 
die raſpel⸗haͤuſer / unter gottloſe und boͤſe buben / 
die das ihrige mit ſauffen / ſpielen und huren 
durchgebracht / und unter diebe und moͤrder ge⸗ 
ſteckt / gleich als ob ſie eben ſolche geſellen und 





mit ſolchen Laſtern behafftet waͤren ; darinnen 
wurden fie nun gezwungen/ harte dienſte zu 


thun / und dadurch ihr leben zu erhalten / weger⸗ 


ten fie ſich aber / wurden ſie auf unterſchiedliche 
art gekerckert und gepeinigetzetliche auch fofehr 


und langes biß der tod fie von dieſem elend bez 
freyete. Difes geſchahe nicht allein zu Londen / 


fondern auch inden ftädtenin Worcheſter/ und 


inandern Prosingien. Andersiwormurdenetlie 
he von ihrer groſſen anzahl welchen entweder 


Ihre lebens⸗art oder dag geſchrey vieler andern 


fonderliche abgunft verurfachet / meogenoms 


men / bey nacht und nebel aus denen betten ge⸗ 
holet und in das gefaͤngniß geworffen. Als 
| nun 


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nundergleichen Dinge mermalsworgingen /1 
ſchin als ob esdarmit Fein endenemen wolte⸗ 
n die Dvaken widerum ein füpplic bey 





Di 


be 


Dem Könige ein 7 in welchen fie Flagten 7 in 


was vor drangſal und in mas vor efend fie. ale 


mit einander lebteny und erwiſen / daß feit der > 
zͤckkunfft des Koͤniges die anzal ihrer gefangene - 
ſich auf 4000. und 50oo erſtrecke / darunter auch 


56. in ſolchem elend und jammer verſtorben. 
Was aber ſolch ſupplic vor nachdruck ge⸗ 
habt / erhellet daraus / daß derjenige / der ſol⸗ 


ches geſchriben / von dem Koͤnige zum recom⸗ 
pens eine ſtelle an eben dem orte empfangen? / 
wo felbftdiejenigen gefangen ſaſſen / deren kla⸗ 


ge erin ſeinem füpplic vorgetragen. | Co sat 
wurde auch diſes / daß fie ihr elend geklaget / und 
um erleuchterung deſſelben angehalten vor ein 
perbrechen ausgeleget. „Endlich aber nach» 


dem der König von ihren taten und von den zeu⸗ 


gen felbf nichts erfaren / Daraus man hätte 
Schliffen Fonnenz daß die Quaker in ihrer treue 


gegen den König hincketen oder etwas began⸗ 


gen / daraus man fehen koͤnnen / daß fie in ih⸗ 
ren tun und vorhaben zur rebellion nicht unge⸗ 


neigt / auch das laͤſtern und geſchrey des ge⸗ 


meinen poͤbels von ſich felbft / als eine leichte 
und geringe fache / nachgelaſſen und verſchwun⸗ 
den / ja die zeit felbft den haß des volckes in diſen 
Dingen befänfftiget ; liß Al endlich der su 


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ge mermals vorgingen / und 









CD) 58 


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zu ſanfftmuͤtigern gedancken bereden/ und da er 


bißher feiner diſem volck gegebenenparol gantz 
vergeſſen / errinnert er ſich deſſen wider und 


befal ſeinen bedinten und richtern ſie ſolten die 


leute nicht mehr ſo aͤngſtigen / dargegen aber die 


gefangenen widerum loßlaſſen Aufwelchen 
ergangenen befel etliche derer bedinten ſo ſtreng 
und harte waren / daß ſie des Königes Autori⸗ 


taͤt wo nicht öffentlich gar bey feite fegten / zum 
wenigſten nicht im ernft oder doch fehr fpate ge⸗ 


horſame folgeleifteten. Ja an etlichen orten 


wolten die Eercfermeifter diſen befel gar nicht 


einmal reſpectiren / indem fie vorgaben/ daß 


fie die gefangenen alsdenn erſt loß und ledig, 


laffen wolten / wenn fie zuvor ein gewiß frücke 


geld von ihnen oder von andern vor ihre erledi⸗ 


gungempfingen. Als aber diſe fasten / ſie taͤ⸗ 
ten ſolches nimmermehr / wolten auch liber ver⸗ 


faulen und in ſolchem geſtanck verderben / ja da 


— 


etliche auch wuͤrcklich an ſolchen garſtige von ge⸗ 
ſtanck und faͤulniß erregten kranckheiten ſo hart 
darnider lagẽe / daß fie endlich gardarüubereingins | 
gen und ſtarben / das lamentiren aber und das 


nige zu ohren kam / indem man ſo gar grauſam 
‚mit ihnen umging / befal der Konigabermale / 


man ſolte fie alle ohne entgeld ohne packt und 
In folcher verfolgung 
die diſes 62 jar gefchehen / wiſſen Die vn 
| vi 


bedingung loßlaſſen. 


winſeln diſer leute endlich an hoff und dem Kir 





darf mic ihnen umgegangen ’ als auch wie 
dife leute fehr beftändig ausgehalten. Sch wit 
MC wer exempel hirvon anfuͤren. 


Su Dudle in Worcheſter ward Ric hard \ 


Dayton wegen abgefchtagenen eyd der treue 
ins gefängniß gelegetsfeine guter dem Filco zu⸗ 
geſchlagen / er aber ſo lange zur gefangen! chafft 
verurteilet / ſo lange es dem Künigebeliben wuͤr⸗ 


de, Thomas Storde von Moorhoufen aus 
adelichem gefthlecht in Eumberland ward zur 
rede geſetzet und befraget / ob er ven eyd tun ol⸗ 


te? als er ſich nun deſſen wegerte / doch aber be⸗ 
kennete / daß er einer von der anjahlderer/ wel⸗ 
che ungeſchworen dem Könige mehr gehorfam 
erwiſen / / als vilnicht taten / die geſchworen 
hätten / ward er durch den landzichter feldiger 
proving Fohannen Louthern / nachdem alle ſei⸗ 


ne guͤter confiſciret wurden / zur ewigen ge⸗ 


fangenſchafft verurtheilet. Da er nun alſo 


eingeſpert ſaß erhilt er nicht / wie die anderu / 


darvon ich vorhin gedacht / die gnade des Koͤni⸗ 
ges / daß er wäre loßgelaſſen worden; ſondern 
von dieſem jah e an muſte er ſitzen biß 84: 
da bey ausgangdesjahres auch der ausgang 
feines lebens und feines elendes erfolgte. Son⸗ 
derlich aber ruͤmten dife leute zween männer / 
als ihrer vornehmſten haͤupter / in Difem jahr 
erfolgte tobes-fälle / welchewie ſie den tod um 
N 2 der 


— 





% Sehe und ner An ein Be Sort in 
die feeligfeit geroefen. Einer von dieſen bey⸗ 








den war Huberthorn / von welchem wir oben 
gemeldet/ daß er bey dem Koͤnige in ſonderba⸗ 
ren gnaden geſtanden / und von ihm derm iſſen | 
in fehuß genommen worden / daß es ſchine / als 








ob Die gantze wolfart feiner. glaubensrbrüder 


- 





von ihm allein. unterftüßet 7 und wider alle 


gefahr und ſchaden verteidiget: und befehüger | 
wide. Difer mann hilt fich damals in Lon⸗ 


den auf / und als auf einem tag das volck zu⸗ 
ſammen beruffen wurde, ging er in die verſam⸗ 


lung. So baͤld die ſache ruchtbar wurde / ließ 


ihn der oberſte der ſtadt / oder der major / deſſen 


namen wir hiher zu ſetzen unnoͤtig erachten/ 
von welchem jedoch die Quaker zu erzelen pfle⸗ 


gen / daß fo maͤchtig er geweſen / ſo unbeſcheiden 
habe er auch wiſſen ſeiner macht zu gebrauchen / 


alſobald von derſelben gemeine wegnehmen / 


und vor ſich bringen; und nachdem er ihn / weil 
er den Hut / wie ſie fonft zu thun pflegteny nicht 
vor ihn abgenommen als einen böfewicht und 
1 en auffruͤhrer den man itzund öffentlich aufeiner 
2.5.2 folchen freveltat ertappet / mit eigner hand gut 
0, abgefihlagen / und da er vor ihm Fommen 7 
” den hud zimlich derb eingedruckt 7 auch endlich 


gar zu boden geſchmiſſen befahl er ihn in das ge⸗ 
mann dadie aͤrgſten ſchelmen ſaſſen / hinein a | 
woerfe 















1; 


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diefen vorteil hatte / welchen fonft ein beklagter 
fonderlich von feinem richter wunfchen mag / 
da; die fache / ſo er angefangen / vor eir an⸗ 


keit / und daß er ſo grob und hartnaͤcktg gegen 


feine Obrigkeit ſich erwiſen / verlangte dannen⸗ 
hero / daß man ihn wegen dieſes ſchimpffes hart 


beſtraffen ſolte. Hubbertorn / nach dem er an 


dieſem abgelegenen und verdrißlichen orte 2. 
monat gefeffen/ fing an ſchwach und Frand zu 
werden / und ftarb bald darauf / Diefesandens 


cen bey den feinigen hinterlaffende / daß was 


ihm begegnet / ev allegeit mit gedultigem und 
bereitwilligem gemüte zur ‚verteldigung feiner 
religion erduldet.habe / und dahero liber ſter⸗ 


denvals länger leben wollen. 


Der andere ; welchem in eben der ſtadt 


Sonden feine beftändigkeit in der religion und 


das gefängnißden tod gebracht / war Burroug/ 


den feine leutefonft nur den Londifchen apoftel 
siennen. Bon diſem berichten ſie / daß als ev ei⸗ 
nige zeit vorher zu Briſtoll ſich auffgehalten / 
habe er / als er von dar weg / und nach Londen 


gereiſet zin feiner letzten abſchieds⸗rede an ſei⸗ 


ne freunde / gleich als ober vorher fagte / wie es 
ihm ergehen wuͤrde / dieſe worte unter andern 
* R 3 ge⸗ 


ER. 


sfelbft der Hubberthorn doch 


der gerichte gebracht ward / und da er wegen 
feiner religion ihn nichts befchuldigen Eonte / ſo 
klagte er ihn doch an / wegen feiner eigenſinnig⸗ 


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‚er N 1 - PR \ 















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2 (262) 


gebraucht Ex reiſe ho nach donden /auf 


daß er daſelbſt / wie ſeine brüder um des 


ebangelii willen leiden/unddafeloft fein. 


leben aufgeben moͤchte. Als er zu Londen | 
angelanget/ gehet er alfobaldin bie verfamlung \ 
feiner glaubeng-brüder /meil er davor hiltz.er 


Fonte anderer geftalt feinem gewiſſen / feinem. 


Amte/und feiner obligenden Pflicht nicht anti 
ge thun Welches ſo bald es dem oberſten der 
ſtadt / von welche ich nur kurtz vorher gemeldet ; 
zu ohren gekommen) lieff er gleich mit etlichen Ä 
trabanten und foldaten hin / unddamit er nicht 
wiederum verftieffe in dem, was fonfteiner 
obrigkeit nicht wohl anfteher , befal er ſeiſen 
leuten, daß ſie ihn ſolten wegnehmen / und alſo⸗ 


bald in das gefaͤngniß werffen / welches ſie auch 


taten / und ihn an einen ſchaͤndlichen / ſtincken⸗ 


den und unflaͤtigen ort ſetzten / da es ſo ip war / 
daß er auch nicht einen trit haͤtte thun koͤr 
In ſolchem elend fil er endlich nach 8. monat in 


eine kranckheit / mit welcher da es immervon 
tage zu tage Arger ward / beſchloß er endlich mit 


einem dem leben gleichfoͤrmigen ende 7 richtete 


oͤnnen. 


ſich inzwiſchen/ fo wol auch diefeinigenyvenenes 


nicht verbofen ihn zu beſuchen / und Daheroies 


derzeit bey ihn waren/ mit vielen troͤſtlichen re⸗ 


den auf Deren aller inhalt Fürglich diefer war: 
Ich habe mittig und amfonft bißher das evan elium in 


| 


dleſer ſtadt geprediget und deßwegen oͤffters mein — 
| N auf- 





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tund angefochten. Viel 
Quaker waren in Rupert Smits hauſe zu⸗ 






pflegen / ſonde | 
der zurate gin n was fie doch mit den 4. Eleis 
nen Enaben machen folten/ welchen des vaters 
tod fo wol den vater / als Die verpflegung und 
auferzihung engogen 4, 
weyſen⸗hauß getany und dafelbft fo wol erzo⸗ 
gen / alsinihrerreligion und lehre unterrichtet 
ei 3 I 1 


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werden mochten. 


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tun konten / daß ſie waͤren ausgeſendet / dem 


bel / dibe und dergleichen loſe und leichtfertige 
geſellen mehr faffen. Nach etlichen wochen 





J lich zu verhoͤren vor gerichte gefteller, Man 
Kr i fragte ſie / ob ſie den eyd der treue geſchworen / 
J “| und als ſie mit. nein. hirauf geantwortet / 


fragte man weiter / ob ſie den anitzo ſchweren 


wolten und zwar auf gerichtliche und gewoͤnli⸗ 


rhe weiſe. Sie aber gaben hirauf zur antwort: 
Ihres geteileus wegen könten fienicht ſchiheren/ und die 
| sache mit folhenformuln und auf vergleichen art betcu⸗ 
ren; Doch Fönten fie diefes mit anten gewiſſen verfichern/ 
1a r Daß fie gegen den König uud deſſen regleruug alle fchuldig« 
keit abflatten wolten/ auch in zukunfft fich nichts umer⸗ 
fi fangen / daß wider dero re peet und aufnehmen gereichen: 
H möchte / nod etwag thun / weßwegen fie billig geftraffee 
werden koͤnten. Indem aber bey dieſer verho⸗ 
Fang Der ſtreit nicht fo wol die Sache felbftzalg 
die art Und weife und einige umftände betraf, 
mäwpifchen aber die Qurgker bey — wei⸗ 
R un ſe ver⸗ 















Bald hirauf Famen emge 


ſoldaten / und wiewol fiedurch kein zeichniß dar⸗ 


ungeachtet / filen ſie doch auffie. z ale auf ein 
hauffen veraͤchter des oͤffentlichen regiments / 
mit groſſer gewalt zu / namen mit heffugem 
ſturm und vielem gefchrey24. von der gememe 
weg / und fürten fie gewoͤhnlicher maffen andie . 
jenigen orte / wie es nunmer brauchlich wors 
den / woſelbſt lauter fehlemmer , hurenmwes 


ward Smit und wenig andere/ um fie gericht» 


x 








8265) & 


- 


fe werbiiebe, und mit bedecktem haupte da ſtun⸗ 

en / fasten die vichter Den ftreit wegen des ey⸗ 

Bbeh ſeite / und namen dargegen diſes / daß 
te mit bedecktem haupte da ſtundẽ / vor ein ver⸗ 

brechen auf. Denn diſe bedeckung des haup⸗ 
tes meinten ſie / waͤre ſo ein klarer beweiß / wie 
aAle die mit im gerichte ſaͤſſen geſtehen muͤſten / 
der beleidigten Eöniglichen majeſtaͤt / daß ſol⸗ 
ches gerichtlich und exemplariter geſtraffet 
werden müfte. Worauff Smit gar ver⸗ 
ſchmitzt zur antwort gab : Meil fie nicht allein kein 

serbrechen- / fondern auch nicht den geringflen verdacht 
wider fie Fönten darbringen / daß fie des Königs und feiner 
Merun ruhm und nahmen mit der that oder nıit wor⸗ 
en gejehinälere ; wäre diſes wol was fehr gerinzes/daß 
nan die bedeckung des hauptes ihnen als ei zeichniß Def- 
en work erffen wolte. Denn da der hut die decke des 
Jaupeg Sey/ und alle glieder des leibes ihre befondere bede⸗ 








Fung haͤuen / auch Fein menſch / wenn er zu andern / oder 


uch vor die obrigkeit kaͤme / die üdrigen theile des leibes 
neblöffete / die unterlaffung aber deffen vor kein zeichen der 
efehimpffung oder des ungehorfams außgeleget werde / 

nüffe man fich Billig wundern / daß die leute in diefem ſtuͤck / 
was den hut betrifft / fo gar ſcharff and vellgiös wären. 
Nach gehaltener. Difer rede ward das urteil 
ber. alle geſprochen / man folte fie uoch in ger 
aͤnglicher hafft behalten / weil fte den gehor- 
am und reſpect gegen den König verwegert / 
ınd fo unbefcheiden gegen die richter ſich erwi⸗ 
en. Uber Smiten aber ward infonderheit 
jefpuochenver folte aller Königlichen gnade und 
chutzes beraubet / feine guter aber des Konl 








amd verlangten von ihm den eyd der treue, N 
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ges Fiſco zuerkant feyn. Draufmworden au 
die andern als beklagte dargeftellet ; undteilg 


wegen Der gehaltenen zufammenkünffte, teilg 


weil fie den eydfich abzulege gewegert / gleicher⸗ 
geſtalt zum gefaͤngniß verdam̃et. Endlich koͤmt 
die ſache von wortẽ zur klage und zur Commis- 
ſion und geben die Commilfarii eydlich einurs 
teil/ da die beklagten nicht einmal zu gegen 
Die geſchwornen zeugen find inzwiſchen unter. 
einander. nicht einig... Bald darauf brach es 
auß / daß die gantze ſache / weßwegen fie was 
ven angeklaget und verurteilet worden / ſich 
gang anders/ als das urteil laute 7 verhalte 


Die richter find Darüber einiger maffen bekuͤm⸗ 


mert / was ſie ſolten deutlich antworten / und 


uͤber diſe leute vor ein urteil fällen. Endlich 
wird gefprochen fie folten widerum ing gefaͤng⸗ 
niß gewiſen werden. Dazumal worde auch 
Ir. Howail / einfleißiger und frommer predi⸗ 
ger unter den Qvakern zu Contag von oͤffentli⸗ 
chen marckt / da er ſeiner verrichtung nachging / 
von eine ſtadtknecht vor die richter / welche ſonſt 
fridensſtiffter genennet werden/ und daſelbſt 
im nechſten gaſt⸗hoff beyfammen waren / citiret 
und geladen. Als er nun dahin kam / ſahen 
ſeihn auf der ſeite an / wuſten erſt nicht mag“ 
fie ſagen fülten fragten ihn eines und das an⸗ 
dere/endlich Fame fie auf den haupt⸗punet ſelbſt / 


















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Vu 
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nn 267) 
da vfal e/\ 
ſie auch anfänglich mit der antwort auf und 
entfchuldigte fichnicht / damit die entfehuldiz 







Hung des verbrechens nicht felbft ein verbrechen - 
fcheine möchterendlich Fam er ohne weiteres bez 


dencken dahin / wohin fie ihn gerne gehabt hätte 
und ſagte zer koͤnte mit: gutem gewiſſen nicht 


ſchweren. Alſo wurde er ins gefängniß ger 


worffen. Von dar alsman ihn nach Apelbiam 


vor die ordentlichen richter gebracht / und auch 
diſe von ihm den eyd verlanget hatten / er aber 
dazu ſich nicht verſtehen wollen / ward er wi⸗ 
derum in eben Das gefaͤngniß geſetzet. Fol⸗ 
gendes jar muß er vor diſen gerichte widerum 
erſcheinen / und wird eben dasjenige nochmals 
gefraget. Daerklaret er ſich nun mit großer 
beſtaͤndigkeit und doch darbey gantz beſcheiden / 


Er wegere ſich nicht / was den Inhaltuud die materie des 


eydes anbelangte / ſelbigen nachzuſprech en / zuzuſagen / ja 
auch mit eigner hand zu unterſchreiben; allein daß er ſol⸗ 
ches eydlich ſagen ſolte / dag könne er nicht tun / ſey auch 


keinem chriſten vergoͤnnet 7 noch dem menſchen nuͤtzlich / 
weil dergleichen beteurung die frommen zu gröfferer treue 
nicht verbinde / die gottloſen aber wenig ſchrecke / ondern 
bilmehr denen treuloſen gemuͤtern anlaß gebe zur ver we⸗ 
genheit: ſolcher geſtalt ſey der eyd nur ein deckel viler 


bobheit und bißweilen der. groͤſten ſchand und laſter. 


Mit welcher beſcheidenen rede Homgil fo gas 
nichts wider Die hefftigkeit und zunoͤtigung ſei⸗ 
ner richter erhilt / daß ihn vilmehr diſes als ein 

| a ——— ver⸗ 





wie fie ihn ankirren wolten/ hilt 






2) — 





ne 
gefündiget wurde daß nemlich Ihmvals einem 
trenlofen menfchensfeine felder/fo lange er lebez 
te / aber alle feine beweglichen guter auf ewig - 
genommen, und des Koͤniges Fiſco zuerkant / 
er aber von der Koͤniglichen gnade und ſchutz 


en ausgeleget und folgende ftraffe a 


gänslich außgeſchloſſen und zur ewigen gefäng- 
niß verdammet ſeyn ſolte. Welches alsesger 
ſchehen / hat er gantzer jar im gefaͤngniß zu⸗ 


gebracht / endlich aber ward er ſehr kranck / 


und Fam bald Daraufdurch den todt aller feiner 
abaal und marter loß 5 nachdem er indenarz 
men und unter vilen feuffsen und wehklagen 
feines ehweibes und viler guten freunde verſchi⸗ 
den / Die ale zeugeten von feinem abfchide und 
ihrem betrübniß / ſo ſie empfunden über den 


hintrit eines folchen mannes / den fienicht allein’ / 
fondern alle menſchen von ihrer gemeine / lib und 
wert gehalten. Als er ſterben wolte / bezeugete 


er gegen Gott und menſchen/ er ſtuͤrbe in der 
religion / um deren willen er ſo vilerdul⸗ 
det und ausgeſtanden. | 
Boey ſolcher verfolgung und verworrenen, 


; 
| 
| 
| 
| 


N zuſtande der Dvaker gab das Parlament 
noch ein fehärffer gefeß und. verordnete 7 daß! 


die Quaker mit außdrücklichen werten vor. der 
Obrigkeit ſchweren folten / daß ſie dem Konige' 
wolten treu ſeyn / uñ ihn vor das oberſte haup 








Ba) 





Ehhenfachen erkennen; Könten fie aber um ge⸗ 
piffer urfachen willen hirzu nicht gebvacht wer⸗ 
den / fofolten ſie innerhalb javes friſtdas ganz 
ge Königreich meiden / als voiderfpenftige 
umd rebellifche untertanen / die Feine Dbers 
herrſchafft erkennen / und alle verbuͤndniſſe 
menſchl. geſellſchafft verwerffen und verdam⸗ 
men wolten. Mit welchem verbot denn Die 
Obrigkeit: ihnen fihlechterdings und deutlich 
icht nur den Erig und waffen / fondern den 
günglichen untergang und verderben an zukuͤn⸗ 
digen fehine. Zu diſem Ediet Fam in nechftfols 


gendem jare noch einander unglück/welchesdife | 


keute noch verhafter und verdächtiger machte. 
Doch Fan man nicht fagen / ob ſelbiges aus un⸗ 
gegründeten gedancken / und alſo bloß ausfolcher 
keuteredens welche das / was fie nicht verſte⸗ 
hen / doch gedencken 7 und. mas fie gedencken / 
gleich ſagen / oder von den jenigen / welche liſtig 
diſes vor den beſten weg und mittel hilten gar 
leichte und balde ſich diſe leute von halſe zu 
ſchaffen / oder doch von denen ſich zu erſt ent⸗ 
ſponnen / welche in trüben zu fiſchen vermein⸗ 
ten. Das ungluͤck aber war diſes. Man wol⸗ 
te ihnen je mehr und mehr Die ſchuld beymeflen / 
fie hegeten / oder es hilten fich doch zum wenige 
ften unter ihnen Papiften und zwar Jeſuiten 
aufs die doch bey dem volcke fo verhaft waren. 
Selbige nemen ihre perfon und namen an / und 
——— IRRE RL EP 











RN... 
Predigten aud)> und gefchähe offtmafg7 daß 


ein lehrer an einem tage erftlich bey den Papi 
ſten eine mefferhernachmals Inder Dvaker ge 


‚meine entweder mit befehornem haupte / oder 


mit einer andern paruqve bedeckt / eine rede 
hilte. Alſo wurde nun Feine ſonderliche rede 
unter denen Qpakern gehalteny die nicht gleich 
ein Jeſuit gemacht haben folte. Difer args 
won hatte fich fo fefte, in der leute finn und ges 
muͤter eingefencker / daß wer ſolches nicht wu⸗ 
ſte / vor einen Idioten ‚der nicht wuͤſte / was 
in publicis pasfirte ‚.mereg aber leugnete / 
vor einen unverfchämtenmenfcbenyoder wol gar 
vor einen Papiſten und Jeſuite / der zu lügen und 
betrug geboren / gehalten ward. Welchen 
nun diſes gedichte in ihrem kram dinete gaben 
vor / es taͤten diſes die Papiſten darumy teil / 
weil ſie auf diſe art den eyd nicht ſchweren dürfe 
fen/ als von welchen die Dvakfer gank nichts 
hören wolten / und folcher geſtalt nichts ſchwe⸗ 
ren / das wider den rum und dag aufnemen ihrer 







hoͤret / wie daß ſich diſe le 
daß auch damals nach ſolche reden / gleich als 
ob ſich die Jeſuiten ynfer die Quaker mit vers 








SUn)®. 


socket 7 bie und da gefüiret winrdenzundgleich? 


* 





eit Fopes und Firebrandes / (wer ſie eigentlich 


uitiſchen art und weyſe geſchriben / es ſey ein 


Jeſuite ihres ortes gewefen / welcher ganser 
o jar fich unter denen Ovakern heimlich auf⸗ 
ehalten und gelebet. Allein ſo offt ich die Qva⸗ 


er deßwegen ſelbſt befraget / haͤben ſie allemal 

ur antwort gegeben / os koͤnte nichts ungruͤnd⸗ 
ichers und abgeſchmackters geſaget werdeny 

ls eben diſes / und hätten fienimalsdasgerin® 
te warnemen Finnen 7 daß die fache firh alfo 
verhiltez oder den gerinften grund hätte. Und 


och ift nicht zu ſagen / wie fehr diſer argwon 
sie jenigen / welche Difer fecte und lehre zugetan / 


berall verhaſt gemacht. Gewiß kein jar iſt ſo 
otabel und denckwuͤrdig wegen der verfolgung 


iſer leute / als eben diſes 64ſte. Denn da we⸗ 


er die gefangenen / noch die frey herumgingen / 


ene / daß ſie des gefaͤngniſſes erlediget / diſe daß 


ie nicht zu denen andern gefangenen geſtecket 


vuͤrden / auf keinerley weyſe darzu konten ge⸗ 
nacht werden / daß ſie geſchworen hear 


nigen auch / die frey waren / nimals unterliffen 


hre zufammenkünffte anzuſtellen 7 und’ zwar 
in gröfferer menge’ als ihnen zugelaſſen / auch 


[4 


nimal 


diſes allzu oͤffters / inzwiſchen aber Deptoruen 


ol dürften fie folches nicht widerſprechen. 
Ih will noch mehr fagen. Es haben nach der 















| S(6272) R | 
“ niemals fich entfchloffen das land zu räumen 
oder aus dem Eönigreich zu weichen / wurde an. 
teils orten fehr harte wider fie verfaren / ander» 
weit aber / weil alle gefangniffe ſchon voll / jag⸗ 
te man fie ins elend / und trib fie als fehandliche, 
und fchädliche land⸗verderber an die aͤuſerſten 
endender erden | ——3 
Von ſolcher verfolgung hat man nicht ge⸗ 
ringe ſpectacul in der ſtadt Londen zu ſehen ge⸗ 
habt / in welcher zu geſchweigen der gewalt und 
taͤglichen unterdruͤckung / fo von gemeinen und. 
geringen leuten / als auch von foldaten gefehahe/ 
die vor ihre arbeit über folche Händel frolockten / 
und / wie ſie ihr eigen / alſo auch anderer leute le⸗ 
ben vor nichts hielten / umd dahero uͤberall an 
denen orten / wo ſie zuſammen kamen / ihnen auf 
den dienſt lauerten / ſind auch ihrer vil offtmals 
zu hunderten / auf befehl der obrigkeit aus ihren 
verſamlungen hinweg genommen / als eine 
herde ſchafe fortgetriben / und in das gefaͤngniß 
geworffen worden / und zwar nicht etwan in die 
naͤchſten oder abgeſonderten gefängniffe 7 da. 
man fie doch ficher genung verwaren und dar⸗ 
bey menfchlich und barmhertzig hätte tractiren 
Tonnen / fondern allein ein loch zufammen/da 
alle bettier / ſchwelger und malefiß-perfonen 
hinein gefeget wurden / welches ing gemein bie 
neue pforte genennet ward / mittenunter ſchel⸗ 
men / dibe und mörder / gleich als ob ſie eben 










ale 

thegottlofe und Teichtfertige vogel 7 fehandfle 
cken und außwuͤrfflinge ihres gefchlechtes waͤ⸗ 
ven/ wofelbft als ſie wie das viel über einander 


lagenimuften ſie in füldyer enge und unfaubers 


keit verfehmachtenund vergehen. Duheroets 
liche / die ſogar an folchen orte und in folcher 
ſchaͤdlichen und tödtlichen geſellſchafft einges 


fchloffen und geängftiget waren / daß fiedoch 


nur frey atem holen / und den himmel ans 
fchauen konten / 
den regenzlöchern d 










% 


Fälte fie wwiderum vil ungemach außftchen mus 
ten. Alſo wurden ihrer vil von folcher bes 
chwerligkeit 7 verdeuß / mattigkeit und ges 


tandf ſehr entkraͤfftet / undfilenendlich aarin 
ranckheit andere worden an gantzen leibe 


adurch ungeſund / und fürten ein leben / dag 


nehr dem tode aͤnlich / wo nicht gar noch ärger) 


ıls der tod ſelbſten war / einige darvon / die eg 


richt mehr vertragen konten / ſturben gar dar⸗ 


iber : Deren entſeelte coͤrper / obgleich die 
zaͤchſten freunde und bluts=vertanten folche 
um begrabniß verfangefen / worden ihnen 
och verfaget / jedoch vondenen / die uͤber dag 
efaͤngniß geſetzet heimlich begraben. Etli⸗ 


tweder tag und nacht an. 
yſammen hingen / vder ſti⸗ 
gen auf das dach / allwo / weil ſie nicht vil auf 
ven leibe hatten / von derungeftumen lufft und 


hey die kranck aus dem gefaͤngniß waren loß 


jelaffen worden / weil die kranckhen nicht nach⸗ 
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liß,fondernimer damit Ärger ward gaben. Sato 


darauf ihren geift auf. Von welchen verſtor⸗ 


benen ihrer zwey waren / deren leichnam in der 
nacht / als die leute ſich nur ſchlaffen geleget / 


da ſie kurtz zuvor verſchiden / und ihre freunde 

fie. kaum recht beweinet / ſich aber widerum ges 
troͤſtet und zu bette geleget / von den dinern und 
knechten / welche etliche von den obern hirzu aus: 


geſendet / aus dem hauſe / nachdem fie Die tur 


ven erbeochen/ heraus getragen und Ehriftk 
gebrauch nach wider ihrer freunde willen zur er⸗ 
den beſtattet worden. 

Diſe ſache / davon ich zu letzt gedacht, 
eririnert mich 7 daß da ich fonft nicht willens 
bin / vil exenwel mit anjufüren 7 Doch difes 
eingige mit beyfüge 7 vornemlich weil etwas 
darbey / nicht undinlich zu wiffen / mit vorfoms 
inet. In der Inſul Vecti in der ftadt Caris— 
brok gingen etliche Qvaker indem hauſe eines 
mitnamen Joh. Biſhops / ſo auch von Ihrer 
geſellſchafft und gemeine warzufammen. Hir⸗ 
zu kamen einige buͤrger aus der ſtadt / und na— 
men die meiſten Qvaker weg / Doch erboten fü 
fiih / ſie wolten fie ungeftrafft gehen laſſen 
paferne ein jdweder vor Das verbrechen eine 
halbe Eugliſche krone zalete. Als aber Feiner 
Das geld erlegen wolte / nicht fo wol des geldeg 
wegen / welches fie/ wie es wenig war⸗ auch 
wenig geachtet haͤtten /als vilmehr 

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nit fie nicht / wenn fie es erleget / das anſe⸗ 
hen haben möchten als ob fie ſtraffe gegeben / 
und alſo erkannt / daß man fie billig geſtraffet / 
wurden ſie alle ins gefaͤngniß geworffen. Weil 





nun der mann / in deſſen hauſe fie ſich verſamlet / 


Bil hoff bißz welches bey denen Engeliändern 


einen Biſchoff bedeutet / iſt difefabel in Ens 
gelland aus Fommen / nachmals auch ander» - 


weit bey außtvärtigen nationen öffent! ich 
befchriben worden / es hatten die Ovaker in fels 
biger Inſul das hauß eines Biſchoffs / eines 


folchen kirchen⸗ vorſtehers / welcher in kirchen ⸗ 
ſachen das meiſte zu ſprechen hat / geſtuͤrmet. "u 


Eben in difer geſellſchafft war auch eine witt- 


frau mit namen PrifcillaMofolda/ wer 


che als fie Das geld auch geben füllen / fie aber 


gleicher geſtalt darvor hilt daß man nicht fo 


woldas geld / als vilmehr einiges verbrechen 
hirdurch an ihr ſuchte / und dannenhero mit glei⸗ 


cher beſtaͤndigkeit wie die andern ſich deßen ge⸗ 
wegert / ward ſie ebenfals mit denen andern / ob | 


fie gleich kranck und ſchwach war / in das gez 
fangniß gefüret / und gab. nach weniger zeit 
Darinnen ihren geiftaufı  Denanderntagbhire 
auf Eommen ihre freunde / nemlich die Dvafer / 
machenfich fertigzund wollen die leiche hinauß 


fragen und auf ihren von ihnen erkaufften got⸗ 


tes⸗acker begraben. Allein der ſtadt⸗ richter 
‚woltedifes nicht zugeben 7 fondern befal / man 
ſolte Im ſolches ii = . liß auch die > 












V 





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BEER. .\. ..... Ran. 
mitdifer leute höchften unwillen auf Chriſt⸗ge⸗ 


woͤnliche artzugrabe bringen. Zwar mißbillige 


ten die Qpaket Dis nicht fo wol / daß man ihre leiz 

chen zur erden beftattete / allein diſes verdroß 

und kraͤnckte ſie ſehr daß man die leichbeftatz 

tung nicht ihne überliß/die Doch mit der verſtor⸗ 

benen leben und tun an meiften zufchaffen ge⸗ 
habt / ingleichen daß fie dife letzte ſchuldigkeit 
nicht, nach ihrer gewonheit und nach ihren gez 
fallen abftatten ſolten / und daß ihre feinde die 
leichnam der ihrigen nach ihren cevemonien und. 
gebräuchen / fogar auch unter dem gebet und 
anruffung Gottes / in ein heiliges und geweihe⸗ 
tes grab legten 7 welches fiedenn ein chriftl. bes 
graͤbnuͤß / uñ ein chriftzgebürend leichbegaͤngnuͤß 
zu nennen pflegten. Das war aber eine ſeltza⸗ 
me und wunderliche bekuͤmmernis diſer leute. 
Gleich als ob die Avaker darvor gehalten / daß 
durch ſolche gebraͤuche und an ſolchen orten ihre 
heilige und reine leiber verunreiniget wuͤrden 7 
und alſo einen ſolchen abſcheu vor anderer leute 
abergläubifchen \ ceremonien truͤgen / daß 
fie hingegen andern abergläubifthen gebräus 
chen beyfilen da doch ihren eigenen bekaͤntniß 
nach die verftorbenen nichts mehr empfinden / 
ihnen auch wenigdaran gelegen 7 an welchen 


 ortefievertvefen, Uber diſes verdroß diſe leute 
ſonderlich und beſchwerten ſich an meiſten dar⸗ 


uͤber / daß da ihre widerſacher ihre — | 









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* ara Me 
jieverftorbenen/zuDot ihrer religion / glauben / 
itten un taten wegen ſo gar fehr gemiden / ſa gar 
nen abfeheu vor etlichen gehabt + und die ver⸗ 
korbenen gleichswolbis an den letzten aten ihres 
ebens in eben diſem zuftandeverbliben und das 


innen verftorben 7. doch unter ihnen waren’ _ 
welche da fie fie chriſtl. unter die erden brachten? 


fie nicht allein difesnamens 7 fondern auch der 
hre und des andenckeng eines chriſten wuͤrdig 
eyfennetenyja gar bey haltung Der öffentlichen 


teauersfermone bey dem begrabniß fie tobeten 


als glidmaffen der chriſtl. und ihrer feldft eige⸗ 
nen kirchen weil fie allemal die ordentliche und 


geroönliche formul der worte behilten Allein 


bey diſer gelegenheit fällt mir etwas anders zu⸗ 


gedencken mit ein. Es hat alſo bald denen leu⸗ 


ten / ale fienur auffgekommen / jederzeit un? 
gebürlich gefchinen und haben fie darvor gehals 


ten z esftehe vechtfinaffenen und perftandigen 


feuten/fonderlich denen chriften nicht wel an / 
daß fie bey den begräbniffen ihrer todten folche 


zuruͤſtung machten / fodaß folche mehr einem. 


prächtigem ſchau⸗ſpil oder triumph / als einer 
keichbeftattung / damit dem leben zugleich alle 
weltl,ehre verfehtwundenvgleich fehinen.Zu dem 
fo begleitete man oftmals mit folcher pracht 
und gefolge eine Teiche und liſſe im gefichte und 
in Heidung eine große traurigkeit von ſich ſpuͤ⸗ 
ren da man doch indeſſen im hertzen ſich 

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freuete /_ und bißiweilen 7 wenn man von der 
leiche zurucke kaͤme / luſtig und guter dinge waͤre: 
Solchen täten es hernachmals andere nach / 
welchen es eine freude wäre/menn dergleichen 
tage oͤffters kaͤmen/ etliche verfoffene ſchmauß⸗ 
bruder Fämen auch wol ungebeten darzu und ' 
mifcheten ſich mit ein / wie denn auch öfters 
semeine/ geringe und biut arme leutein folchen 
fällen ſichs vil Eoften liſſen/ Uund wag ſie nochet⸗ 
wan übrig haͤtten / hirzu verwendeten. Hin⸗ 
gegen haben ſie jederzeit diſe gewonheit behal⸗ 
ten / und haben ſie noch itzund daß ſie bey be⸗ 
erdigung ihrer todten ſich gar ſittſam aufffuͤren. 
Nemlich ſie tragen ihre leichen auf feine und 
wel eingerichtete art an ort und ftelle doch, 
durffen ſolche ftelien nicht Hebeiliget feyn / da⸗ 
mit ſie nicht mit anderer aberglauben etwas ge⸗ 
mein zu haben ſcheinen. Inzwiſchen weiß man ’ 
bey ihnen nichts von einiger zirat / oder von 
trauer⸗lidern / oder andern trauer⸗ zeichen / 
tragen auch keine ſchwartze tra 4 auſſer 
ihren ordentlichen und alltäglichen kleidern/ hal⸗ 
ten auch Feine trauerzmale fondern erinnern 
ſtch nur / ſo wol vor als nach) dem begaͤng⸗ j 
niß / ihrer allgemeinen fterbligfeit und eige⸗ 
nen gebrechligkeit / und wie daß ein jdiweder 
gar balddifen weg zur ewigkeit / den man nur 
einmalgehenfänne / werde antreten müffen. 
¶ Difes faffen fie fleißig in ihren finn und gedanz 
cken / und muntern ſich unter einander auf zu 
einem 


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inem erbarn und gottfeeligen leben und wanz. 


67 damit fie gleicher geftalt / wie der verſtor⸗ 


yene 7 don der welt abſchid nemen mochten. 
Damit ich aber auch difes noch hinzufuͤge / wele⸗ 


hes nicht zu vergefien / doch auch nicht fo gar 


weitläufftig zu beruͤre / muß man ſich billi wun ⸗ 
eichheit und diſer unterſcheid 


dern / wie diſe ungl 


— 


die verſtorbenen zur erden zu beſtatten denn 


Ovakern großen haß und feindfehafft der leute / 
und große drangfalund widerwertigkeit verur⸗ 
ſachet. Sie erzelen / wie daß man die Coͤr⸗ 


per der ihrigen wider außgegraben und an an⸗ 


Sere örter geleget.. Difes hat geweret biß auf 


Has nechft verwichene jary in welchem dieuberz 
all befante peft graßitte / Da man denen Opa⸗ 


£ern freygelaſſen ihre eigene gottes⸗aͤcker zu ha⸗ 
benz. und nad) ihren gefallen ihre Leichen = fo- 
Iennitätenanzuftellen. Weil ich auf das ber 
graͤbniß difer aute kommen bin / will ich doch di⸗ 
ſes / was bey ſie geſchehen / mit beyfugen. 


Giner mit namen Olivarius Atharton 


aus dem Ormskirciſchen Eirchfpiel war von ei⸗ 


* 


nerDarbienfifchen graͤfin / weil er ihr den gehen? 


den nicht hatte geben wollen ı indag gemeine | 


gefängniszu Darby geworffen worden. End⸗ 
lich nachdem er lange gefangen geſeſſen / ſo ſtarb 
er. Die Quaker namen feinen leib( denn das 
wurde ihnen verwilliget) Und führeten ihn 

durch etliche gaffen mn aufs dorff / allwo er 
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gewonet / und beſtatteten ihn daſebbſft red 
Indeſſen haͤngen ſie aller orten an die leichen⸗ 
ſteine gewiſſe zettul/ mir dieſer uͤberſchrifft / 


— 
— — 





darinnen fie den Olivarium ſoben als eiton 


maͤrtyrer / die Graͤfin aber fihelten algeinemsr, - 


derin: Das iſt der Olivatus Atharton 


aus Orikir / welchen die Graͤfin von 
Darby biß auf den tod verfolget / dar⸗ 
um weil er ihr nicht konte den zehenden 
abtragen. Als das geſchehen / ſtarb iniwer j 
nig tagen die Gräfin gleicher geſtalt nach / und 
ward aufeben dem wegebegraben. Welchen 





tod den Die Quaker / wie aller ihrer feinde une 


vermntete und plößliche fchmwere fälle /vorein: a 
wunderwerck und dor eine göttliche racheauße 


legeten. 
verfolgung + die fich in difem jare begeben / und 
dahero etwas weitlaufftiger zu ‚befchreis 


‚ben feyn wird. Es ifk aber Die verfolgung zu 


Colceſter. Sch habeim erften buche befchribenr 


wie die Quaker zu erſt in diſe ſtadt gekommen. 


Als ſie fi) nun bißhero fi ehr gemeret / kamen 
Nie alle tage zufgpminen ‚liffen fich auch von diſer 
ihrer gewonhen im geringſten nichts abwendig 
oem. Der oberfte der ſtadt ahe hnen ans 
fanglich Durch die finger ;.da fie aber. immer 





fortfuren / meinteer, en 
N | nach⸗ 


Folget nunmero eine neue und ſonderbare 















EN OB 
achfeben gleichfam zum ſchimpff - und war. 
annenhere darauf bedacht was ev thun 
alte und was er tun Eonte z da fie 


un endlich gar nicht nachlaffen wolten / J 
der voll grimmes und zornes / und beſchloß 1 
ey fich / fie auf das hefftigfte zu verfolgen. ı MW 

28 {ft nicht gut einen zum Feinde haben / der —— 


nächtig und gewaffnet iſt. Nun war es gleich 
er 25. tag des monats Octobris nemlich der 


ontag. Selbigen tages kamen vil Quaker in. N N 
inem haufezufammen. Als difesder oberſte 


viebenymit feinen bedinten dahin / erbrach Das. 
anßfilbinein / und fagte ineiner nicht fo gar 
irlichen/ jedoch gravitetifchen rede/ er kaͤme auf 
es Röniges befel hirher /daß er diſe zuſammen⸗ 
nffte zerſtoͤren ſolte / gab auch hirauff bald 
einen leuten befel ſie ſolten etliche gefangen. 
emen / und ins gefaͤngnis fuͤren / denen andern, 
Duakern aber befaler / daß ſie ihre brüder au 
‚ben den ort folgen folten. Welches ſie nicht 
ſo mol auf feinen namen und befel / als vil⸗ 
mer aus eignen antrib und willkuͤr alſobald 
willig und bereit zu wercfe richten. Den 
9.9 kommen eben dife diner / von ihren herren | 
abgefertiget/ wider/ und verrichten eben das je⸗ I 
nige / was fie vorhin getan / mifgroffer treue, 
und forgfalt. Alß aber den erftentag des fol⸗ 
genden monats und woche die Quaker widerz 
ir — Ah um 


rfaren / liff er / aus begirde fie zu feaffen ange 





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um zufammen famen 7 ward eben der oberfte 
wider gleiches rats nam das / was er zuvor ge⸗ 
tan / mit feinen trabanten nochmals vor / ſtuͤr⸗ 
mete und fat einen einfall in das hauß Da 
denn widerum vil Quaker / deſſen befel nicht er⸗ 

wartende / weil ſie ſchon wuſten / was er zu tun 

willens war / in eben das gefaͤngniß freywillig 
gingen. ABEL nun Die andern den zehenden 
tag hirauf nicht weniger ihre zufammenfunfft 
fort ſetzten / kam entweder auf befeloder dach zur 

laſſung des oberften ein trouppen foldatenvfo in 
Der provintz lagen / filen diſe leute in ihrer ver- 
ſamlung mit ſturm an / und namen teils gefan⸗ 
gen / und fuͤrten fie ing gefaͤngniß/ teils pruͤgel⸗ 
| ten und fehlugen fie / den ort aber felbft berwuͤ⸗ 
j ) fteten fieyund alles was da war / baͤncke und fens 
9 ſter / auſſer Die wände und balcken / pluͤnderten 
und verheerten fie. Nachdem dieſes geſchehen / 
| ftellete der oberfte einen von feinen zugehörigen’ / 
M der nicht weit von dem hauſe / da die Quaker 
ER zuſammen kamen / wonete / an eben das hauß / 
SF daß er fie mit guten worten und bedrohungen 
N folte von folcher verfamlung abhalten daferne 
pa bi Hl fie nicht aus einer not in dieandere geraten wol⸗ 










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—— — 


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‚ten. Weil ſie nun difem fich nicht wolten wi⸗ | 

derſetzen/ blibenfiealle vor dem haufe unter 
freyem himmel ftehen / und wartetenda ruhig 
ihres. gottesdinſtes gewoͤnlicher maffen ab. 
Der türhüter und wächter tat diſes fein ni 
N | au 









a —— 
auch folgende tage/alleindie Quater taten auch: 
eben dasjenige / was ſie bereits vorhin gethan / 
umnbekümmert 7 was vor ungelegenbeit fie von 
der Lufft und wetter / und vor ſchmach und hohn 


von ihren feinden erdulden muͤſten / ingleichen . 


was vorgefar von denen, die ihnen nachftelles 
ten / bereitsüber fie ſchwebete / und wuſten nicht 
was ihnen voritzo vor ein ungluͤck wegen diſer 
ihrer beſtaͤndigkeit und verharrung in ihrem 
vornehmen gefchmidet würde. Denn als fie 
von ihrer bißherigen gewonheit und beginnen 


gang nicht wolten ablaffen » nam man das 
recht/ das mitmilitarifcher gewalt und waffen 


pflegt ausgefüret zu werden / vor die handy 
gleich als ob hirzu das bürgerliche vecht und ges 
feße zu unvermoͤgend / und mit folchem es gang 


aus und verloren. Datienherowurdeein troupe 


pen von 4o manvaußerlefene leute,hirzu außge⸗ 
züftet, Selbige waren alfobald mit ihrem ge⸗ 


wer und büchfenfowol piſtolen als carbinern / 


wie gebräuchlich zzugegen / damit wenn Die 
Quaker dergleichen wider würden vornemen/ / 
fie alfobald einen anfall auf diefelben tun / und 
‚nach foldaten manir mit ihnen umgehen koͤnten / 


doch folten fie annoch ihres lebens ſchonen. 


Jene Famen darauff den s fag Desıo monat 
wiederum zufammen. Alſobald waren diefe 
yomann day und nachdem fie die Quaker er 
blickt / blöften fie gleich darauff die Degen * 





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wietapffere foldaten pflegen auff den dewaff⸗ ' 
neten feind/ Deren Doch Diefe wol wenig geſehen / 
alſo gingen auch ſie in groͤſter eyl und geſchwin⸗ 
digkeit auff die Quaker loß. Drauff fil ein 
idweder / da ſie einander gleichſam zur loſung 
diß wort gegeben: Was den teuffel macht 
ihr denn hir! den andern alſobald an / und 
ſchlugen mit buͤchſen und gewehr auff ſie zu wo 
ſie nur konten hinkommen / verwundeten auch 
etliche von ihnen / und verſchoneten weder mann | 
noch weib / weder jung noch alt. Solcherge⸗ 









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ſtalt jagte man fie aug einer gaffe in die andere / 


auch namen fie etliche andere  Dieihneninden 
wurff kamen und vor Ouaker angefehen wure 


den / ob fie gleich fonft weit von dem orte entfere 


net / hinweg / und tractirten fiefehr übel. Etliche 
die noch unbeſchaͤdiget in der flucht und ſchre⸗ 
cken ſich zu den ihrigen reterirt / wurden auch in 
ihren haͤuſern/ als man die tuͤren erbrochen⸗ an⸗ 
gefallen. if 
Gleichwol war ihren der mut ihre ers | 
fanlungen weiter anzuftellen/ noch nicht vers 
angen / dannenhero Famen fie auch des andern 
tages widerum zuſammen. Allein die reuter 
ſtelleten ſich in eben der anzahl wider ein / und 
brachten auſſer vorgedachte gewere zum theil 
gute pruͤgel mit fish / die oben zimliche knuͤttel 
hatten. Hirmit filen ſie die Ouaker an / ſchlu⸗ 
gen fie zu boden/hiben und prügelten re an * 
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\.. ng 2 erkennen — 
fen gliomaffen / mit ſolcher hefftigkeit/ daß vi⸗ 


{en das blut hernach ging / etliche auch wie tod 
da lagen / und vielleicht auch wuͤrcklich geſtor⸗ 
ben wären / wenn nicht etliche buͤrger ſich über 


fie erbarmet / und fiein ihre haͤuſer aufgenomen . 
und gepfleget hätten / etliche wurden fozugee 
richtet / daß fie die hand nicht zum munde brin⸗ 
gen / ja lange zeitihre glidmaſſen / wie ſichs ge⸗ 


biürer ‚nicht brauchen kunten. Unter andern 
war einfoldare ‚welcher aufeinen Quaker mie 
dem degen dermaffen zuſchlug / daß er das 


ſtich⸗blat darvon verlor / welches alß esder. 
Quaker aufgehoben / gab ers dem ſoldaten / der 
ihn geſchlagen / widersund fagte : Memet 


hin / was euer iſt / ih aber / was uns als 


Ehriften zu tun zukommet / bite Gott / 


daß euch dasjenige / was ihr dieſen tag 


begangen / nicht möge nachtheilig und 


fhadlich. ſeyn. Alſo ſchin auff einer. 
feiten unbarmhertzigkeit und. grauſamkeit 
auff der andern aber ſanfftmut und ber 
ftändigkeit zu ſtreiten. Inzwiſchen konte 


[3 


Doch auch dife gemalt jener vornemen und 


beginnen nicht hintertreiben. Denn auff 
einem andern tag kamen fie abermals 
zufammen. Allein eben die foldaten 7 Die 
man nunmero vor die: beften geiſſeln und 
vor bandiger dieſes volcks hilt wurden wi⸗ 

2 : der 










der ausgeſchickt/ Die fie gewoͤnlicher maſſen an⸗ 


chirte eben dieſer trouͤppen veuter wider any 


 .mig/ und gang furchtfam und erbar reden bes 





Eli 


filen / und empfingen / ihnen auch / da ſie wohin 
fie nur konten / außreiß gaben / nachſetzeten und 
ſo gar auch biß in ihre haͤuſer verfolgeten. Da 
‚fie aber noch nicht von ihrer gewonten weiſe und 
vornemen wolten ablaſſen / und am 27 tage 
von neuen abermals zuſammen Famen mar⸗ 


doch legten fie zuvor / ehe fie auf die Quakers. 


gefelffehafft loßgingen 7 einebefagung fornen 


andiegaffen / die ihnen den reißaus verbieten \ 
folten. Als folches gefchehen gingen 36 reuter 
auf fie zu / und ſchlugen dife leute mit ihren büch- ? 
fen und prügeln auf die lenden und koͤpffe ſo 
ſtarck und offte / daß mancher über 100 ſtoͤſſe 
bekam / und faſt kein glid des leibes bon wun⸗ 
den und ſchlaͤgen verſchonet blib. Db nun. 
wol etliche, ihren Händen zu entrinnen / außreiß 
geben wolten/ ſo kamen fie doch der am wege 
ftehenden befagung indiehände / von reichen 
fie nicht weniger / ale von jenen föffe empfins 
ger. Unterandern fluchten und facramentirz- 
ten dielfoldatenydie jene zufangen und abzuftrafs 
fen ware ausgefendet worden / ſo fchrecklich und 
laͤſterlich daß die Quaker/ die ſonſt ſehr we⸗ 


⸗ 














Tenneten / fie waͤren nicht ſo ſehre von Der ſol⸗ 
Daten ſchwerd und prügelnan. ihrem leiber / als 
von ihren gottesläfterlichen reden an ihyer r 

ER 














ven Bl. ink: AM 

fen verwundet worden. Durch alledife drang⸗ 
fal nun waren die leute ſo abgehäntet worden 

daß fienicht allein im geringften nicht hirdurch Il 
beweget wurden / fondern was fie alfo leiden ii 
muften / vor ihre luft und ehre hilten weil Bi 
fie dadurch vor ihre religion vechte märterer Ü 
würden: Deroregen Famen auf einen andern 
tag ihrer ſechtzig nochmals sufamen mit beſtaͤn 
diger und fefter refolutiony alle Die erfinnlichfte hit 
quaal und marter su erwarten. Eben zur fel # 
ben zeit kamen auch einige trouppen foldaten a = | 
roß und zu fuß undermufer / gantz raſende / mtit | 
erfchrecflichen und graufamengefihreu/fomun | 
überall hören kunte / auf fie zugeflogen / und 


⸗ 


fehlugen mit ihrem gewehr zu boden/ werihnen 
nur in wurff kam / prügelten auch etliche dere 
maſſen ab / daß fie gang matt undentfräfftet 
lange zeit ihre glidmaffen zum Dinft des leibes 

nicht brauchen Eonten. - Gleichwol wurden 

diſe leute / 0b fie ſchon ſahen / wie es abliff / 
dennoch nicht beweget / daß ſie ihren ſinn und 
vorhaben geändert haͤtten. Derohalben wor⸗ 

den widerum die 40 mann auf ſie loß geſchickt. 

Weiche weil fie ſahen daß fie ſelbige mit ie. © 
ven alten gewer auf Feinerley weyſe Fonten zu⸗ | 
‚rechte bringen / fehlugen fte in ihre pruͤgel / oben 

in die knoͤttel ſpitzige eiſerne naͤgel ob ſie ſie 
darmit koͤnten zuruͤcke treiben / und als die 
Qxabker mir beſtaͤndigẽ gemuͤte den ſechſten F— 

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EREBREESG ||, || ER 
des elften monate widerkamen  filen fie 
difelben mit vilen fluchen und gefchrey ans. 
Khlngen fie auch allzumal an allen vr» 
sen / und zerfiveueten fie alfo einen von 
den andern. Hirunter wurde eine are, 
me alte und bedagte mittbe an zwölf 
orten Des leibes 7 eine andere frau aber. 
bis" an die lenden verwundet, Diſe 
verfolgung werete ſechs wochen. Bon 
Dar fing der oberſte der fadt an Die 
fache auf unterfchidliche art zu überlegen. 
Und erjtlich zwar / wie er vormals. zu fun 
gewonet / iedoch in begleitung eines vichters / 4 
welchen die Eingellänver Recorder nennen / 
ging er / nebſt etlichen trabanten an die ? 
Örfer / 100 Die Quaker noch weiter sufams 
men kamen / drung fich durch / und ging 
hinein / und ſo bald / aͤls etliche von denen 
Quakern hinein wolten 7 trieb er fie fort. | 
Auf ein andermal wolte er ein gelinder 
mittel verfüchen z und befal 7 in namen de . 
Königes / damit eg defto eher gefchehe / fie 
folten von einander gehen. Worauf ſie zur 
antwort gaben : Ob ſie gleich dem Könige allen ges 
horſam gerne und willig erwiſen / fo libten fie Doch mer 
Gott / den Koͤnig aller Koͤnige / der hefolen / daß nimand deß 
ortes und der zeit wegen feinen dinſt unterlaſſen ſolte. 
Weil nun dieſes der oberſte ſich vor den groͤſten 
ſchimpff und äuferftehalsftarrigkeit desvolcke 
außlegte / und meintees ſey keires zu erdulden / 
nam 























auf fie achtung zu geben. Diefes was ich 
migo erzehlet 7 worüber man fich billig 
vundern muß 7 und villeicht. "mei 
jen möchte es hätten e8 nur die Ovaker 


1ach aut der Eläger / weitleufftig vorgebrachtz - 


yabe ich nicht allein aus ihrer felbft eiges 


ich erzehlung 7 fondern auch aus dem zeugs 
5 anderer mwarhafftigen imwoner felbis 


er ſtadt. Indeſſen war Eein Bürger zu 
inden 7 der nur noch eine menfehliche ind 
armhergige ader in feinem teibe hatte > 
eier fh miche über foldhe unmeufeh- 
che grauſamkeit entruͤſtet / felbige auch 
nißbilliget und verabſcheuet hätte. A 
in die Quaker hilten über ihrer. ve 
| zT yVgion 


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1114 
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GE. 
ligien und bekaͤntniß wie auch über ihre - 
zufammenkünffte dermaffen obſtinat und 
fefte daß fie, unangefehen der fcharffen 
gefege / die ihnen gegeben / des elendess 
dem fie unterworffen / wie auch.des gegen« 
wärtigen und noch bevorftehenden ungluͤcks 
dennoch zu Feiner zeit ihre verrichtungen 
unterliffen / noch einen eingigen tag -auss ' 
fegeten / da ſie nicht wären allezeit zus ' 
fanmen kommen. Ja vilmer / gleich 
als ob fie- Durch. fotanes Unglück nicht fo” 
wol in. ihrer, Fünheit zurücke gehalten + 
als vilmer darinnen beftätiget und auff⸗ 
gemuntert wurden / fchlete es fo vil Daß 
fies von ſo mancherley creug und elend ger 
drucket / endlich wären müde worden 7 
daß fie vilmer von Eleinften biß zum: groͤ⸗ 
ften wider die graufamfte marter gang” 
erhaͤrteten / und von neuem. gleichfam zu 
leben anfingen. Das gefängniß wurde 
zwar dor Das befte mittel angefehen / fie 
dadurch im zaum zu halten. . Allein dar⸗ 
innen alle und auff ewig zu behalten 7” 
roar auch fehr ſchwer. Derowegen was” 
noch eingig und allein übrig zu feyn febien z. 
Fam es endlich mit ihnen dabin / daß man fie ” 
-nicht allein von hauß und hoff / fondern gar” 
aus dem gansen Fönigreiche in Die den Eng⸗ 
landern zugehörige. Iandfchafften der —* 

| welt 


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J vermib 7 da felbjt unter die baybarz 


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eis und gerichten Difer ratſchiuß gemacht „ 


daß Die gefangenen Dugfer welche nem; 


lic) fo halßſtarrig wären /. daß fie weder 
vor dem gefängnis / noch vor anderer weltlie 
chen ftraffe Sch fürchteten ( wie. denn unter. 


ihnen waren / die Drey / bier , fuͤnffmal 


lopgelaffen / dennoch alſobald widerum 


Das jenige taten / was fie. vorher getan /) 
folten von denen andern abgefondert / und in 
diezarmudiſchen und ſamaiſchen Juſuin uͤber⸗ 


gebracht werden / woſelbſt man ſichern ſhug 


und gute verfaſſung hätte / wenn fie ja mas 
anfangen wolten / und Feine gefar weiter 
bon ihnen zu vermuten ware. Damit auch 
Ihnen alle pflegung und vergnüglichEeit ‚ fs 
wiſchen mann und meib zu finden r ja 
ſo gar auch die hoffnung der ehlichen lie⸗ 
be gänglich abgefthnitten wuͤrde 7 befehloß. 
man / daß die männer und weiber 7 von 

Re Ta einan⸗ 


tellete 7 und gleiche arbeit 


— PM - — 1—— — 













einander gefondert an unterfchidliche or⸗ 
te getan werden ſolten. Doch folte die 
zeit dieſes ihres Exilii und wanderfchafft 
nicht über fiben jar fich erſtrecken. Uber 
dig war. auch Durch Difes uͤberſetzungs ⸗ ge> 
fege- zugelaffen und vergönnet / Daß wer vor 
das. verbrechen hundert pfund flerlings er 
legte/folte von folcher überfegung frey feyn. Als 
lein man hat fein tage nicht ein wort gehor 
ret / daß nur einer unter ihnen geweſen / der 
ſolches verlanget hatte, 


Hirbey muß ich EN zwey exempel ans 
füren / eines darum / weil es dag erſte und 
als etwas ungewonliches / billig nicht zu us 
bergehen / das andere / weil e8 wegen Des 
ortes und gerichtes befchaffenheit fehr bekant. 

Solches trug ſich nun anfaͤnglich zu in dee, 
Herfordifhen Graffſchafft und;warin 
Der vornemſten hauptſtadt gleiches namens 7 / 
als ein und zwantzig manner/darunter feche 
schen in vergnuͤgter ehe lebten und bey den. ” 
ihrigen in ihrem haufe lid und wert gehals 
ten wurden. / bißher aber. / wegen oͤffterer 
zufammenfunfft zu ihrem gottesdinſt im gez 
fängnis gelegen und ſchon bey vorigen ger | 
vichts > tage der gefamten graffſchafft ihr 
urteil empfangen > nunmero auff dem an } 
dern über sing idwede landſchafft MAR | 
et u an WM 











PIAL: 
heit: — gerichts = tage zu gleicher 
abfürung in die Inſuln verdammet wurden. 
Das geſchahe aber alles / nach der Quaker 
meynung’/ weitern proceß zu vermeiden / auf 
daß die fache 7 die ſchon bey vorigem letztern 


fißtage » und auch anderweit fo vilmals 


abgetan wurden / nicht wider umgeftoffen / 


und da fie einmal beygeleget nicht von neuen 
unterfücht würde / felbige auch nicht weis, 
tere defenfion der beklagten / fondern vil⸗ 
mer des richters reſolution und unſaͤumigen 


ausfpruch erfordere : ſolcher geſtalt waͤ⸗ 


ve der gantze proceß im Eurken zu ende ge 
bracht worden. Die vorher geſchwornen 
zeugen nun bekenneten / ſie hätten die Qua⸗ 


Fer an dem ort / woraus man fie ing gefäng- 
niß geführet / beyſammen gefehen / daß fie 
gang ftille geweſen / und nichts geredet. ‘Die 


in pflicht genommene‘ beyfiger aber namen 
diſes zeugniß an / gingen demfelben nach / und eꝛ⸗ 
keñeten / daß Die leute ſolche ſtaaffe wol verdinet. 
Jedoch wolten ſich die Quaker deßwegen mit 


ihnen nicht lange i in ſtreit einlaſſen / ſondern ſag⸗ 
ten nur / wie ſie ſonſt zur andern zeit / ſo waͤren 
auch dißmal zu keinem tumult oder ſonſt auf 
ungebuͤrliche art uf weyſe zu ſam̃en kommen. Al⸗ 


fo faͤllete der voꝛnemſte unter denſelben richtern / 
Henrich Chane / das urteil / welches ſchon be⸗ 


te vom hofe gegehe / ͤbeꝛr ſedaß man ſie — 
T3 lic 





nr Pie TE. 3 





we _ 094) $r 
lich imdie Inſuln über fegen folte 7 alleınz'mie. 
die Dvaker / die ſolche dinge genau anzu⸗ 
mercken und zu erzelen wiſſen / felbften warge⸗ 
nommen / mit fo geruͤrten gewiſſen / und beben⸗ 
ven lippen / gleich als ob er in ſeinen gewiſſen 
überzeuget / und die twortean Der zungen ans 
gebunden wärenydaß er faft für furch nichts ſa⸗ 
genfönnen. Bald daraufaber fragte er alle y 
die Quaker / ob ſie ſich durch erlegung einer ge⸗ 
wiſſen ſume geldes wolten von diſe r ſtraffe be⸗ 
freyen / und gab ihne hirzu ein nacht bedenck⸗zeit. 
Allein ſie brachten die nacht / wie ſie ſelbſt her⸗ 
nachmals fchriben / ohne beratſchlagung mit 
ſchlaffen zuz und zwar gar ſanffte / weil ſie/ 
wie fie meinten / ſich nichts boͤſes bewuſt / und da⸗ | 
hero ohne furcht / auchallesund jveg, mag ih⸗ 
nen nur begegnen konte/ uͤber ſich zu nemen wil⸗ 
lig und bereit waren. Dannenhero als fie. 
frub morgens wider vor die Obrigkeit gebrachtz 
undeben das jenige gefraget worden ‚gaben 
ſie diſe antwort: Sie erleglen nichts/ und wenn fie ä 
gleich hundert leben, fo zu fagen/ häfteny / wolten ſie doch 
ſolche / wenn ſie gleich koͤnten / nicht mit hundert hellen 
einlöſen. Well nun die Richter hiruͤber ſehr 
entruͤſtet und erbittert wurden als widerho⸗ 
leten fie das vorige urteil und die ſtraffe über di⸗ 
ſeleute. Nach ivenig tagen wurden einige 
gerichts > termine difer fache wegen , ‚Die 
Quaker betreffende zu fonden angeftellet/ Be: | 
"ches | 


LE DEI Fu 
a Er 





— — — 


— 
* 























e8 role e8 Die hauptſtadt war des gangen Kür 
nigreiches’ alfo hatteman auch da die vornem- 
fen Judicia und gerichte. Aufdifen gerichtssta> 
gen wurde die fache unterſchidlich uͤberleget und 
abgehandelt / aber endlich liff es in allen zugleich 
auf eines hinaus. Nachdem man nemlich vil 


Ovbaker darum / daß. fie. nicht waren zu 


haufe bliben? und ihre zufammenfünffte einge- 


ſtellet / in gefängniffe eingefchloffeniund verfper- 


ret / nachmals aber hauffenweife aus denfelbiz 
gen widerum hevdorgezogen und vor gerichte 
Zeſtellet wardihnen in einem jdweden derſel⸗ 


bigen als ein verbrechen fehuld gegeben / daß fie 


— 


de Koͤniges gebot nicht gehorſam nachgelebet / | 


daß ihrer allezeit mehr als 5/ predigens halben 


uſammen kommen und diſes auß verachtung 


des Koͤniges und feines geſetzes; daß ob fie gleich 


‚zufammen kaͤmen / Gott zu Dinen / fowäre 


‚Doch folcher gottesdinft nicht nach der Liturgie 
und vor gefchribenen modell der Englifchen kir⸗ 
„chen angeftellet; daß diſes zuſamen lauffen zwar 
‚zu ihrer eigenen ein traͤchtigkeit / aber diſe einig⸗ 
keit zur uneinigkeit und auffrur der buͤrgerſchaft 
gereichte. Die jenigen num die bey ſolchen ſitz⸗ 
tagen der richter wider Die Divaker klagten und 
zeugten / waren faft nimand anders als die knech⸗ 
te und Diner der obrigkeit: zum teil aber auch Die 
ſtockmeiſter felbftz die doch aber nichts anders 
zeugen konten 7 als daß ſie die leute in ihren 
— T4 zu⸗ 


* u 
V —— 









































ln SA 2IE E 
aufammenfänfften angetroffen (doch haͤttenſte 
nicht ein wort gehöret was fie gevedet ; oder: fie 
haͤtten die leute/ welche ihnen Bon denen dinern 
wären ausgehändiget wurden Angenomz 
inen, oder fie ſagten gar / fichätten die Dua- | 
ker / ſo ergriffen und weggefuͤret worden/ nur 
im gefängniß figen geſehen. Nun leugneten 
zwar die Quaker nicht /,daß fie bey ammen 
geweſen / allein daß fie foein erſchrecklich bu⸗ 
benſtück außzuübenvoder dem Könige und feiner 
Regirung zum fehimpffe und nachteil zufams 
Men Fommen wären/welches man ihnen / als ein 
laſter / wolte aufbürden , weßwegen ſie auch in 
ſolche gefar geraten/ folches baren fierdagman. 
Ihnen moͤchte dartun und eriveifen. So leugne⸗ 
ten ſie auch diſes nicht / daß ſie in groͤſſerer amal/ 
als vergoͤnnet / waͤren zuſammen kommen / allein 
wenn ſie in diſem ſtuͤck des Koͤniges mandat zu⸗ 
wider gelebt/ hätten fie folches wie ſie vorgaben 
mit gutem recht tun koͤnnen weit fie ein ane 
der mandat von Gott / dem oberſten Koͤnige / m⸗ 
pfangen / deſſen wort und befel allein wie der 
Koͤnig felbft und nimand lengnen wiirde, mean 
vor Andern gehorchen müfte.. as aber die | 
Engliſche Eiturgie‘/ foihnen entgegen gefeßet 
wuͤrde / anbefangte/hättees mit felbiger gleiche 
bewãdniß/ wie mt dem mandat des Föniges/das | 
ferne fie nemtich etwas wider Gottes befelvers 
langte und haben wolte/un Dinfte manfie j' jül- 7 
| | ee 













































678 







m dor Feiner 


nicht einmal z fondern gebite vilmehr / daß 
man nemlich folcher geſtalt / wie fie taͤten / Gott 
ehren und dinen ſolte / yemlich im geiſt und in der 
warheit. Ob nun wol alſo die geſchwornen 


beyſitzer alles unterſuchet / und gerichtl.erz 


kaͤntniß der ſachen einzogen / hatt en fie doch nicht 
alle gleich das hertze frey zu bekennen / was ſie 


wolten / waren auch nicht alle / ob fie ſchon voͤlli⸗ 


ge freyheit hatten nach ihren gefallen zu urtei⸗ 
len/gleich willig hirzu; indem etlicherals in eis 
nee ſchweren und verivorrenen ſache/ zweif⸗ 
felhafftig und ungewiß waren / etliche aber / 
als man ſehr wichtigen fache / nicht dran 
wolf 

meinung zu entdecken / diſe aber ihr ürteil hiruͤ⸗ 
ber. zu. fällen. Endlich liff diſer beyſiter 
und Richter ihre meinung. oder ausſpruch da 
hinaus, daß alle dergleichen geiſtl. zuſammen⸗ 
kuͤnffte / die mit der Engliſchen Enchen nicht über 
einſtimmeten / und darinnen mehr zu finden, als 
5.perfonen / unzulaͤßlich waren / und daß diſe 
Quaker / es moͤchte nun geweſen / oder noch 
ſeyn / was es wolte / das fie getan: oder ing 
kuͤnfftige tun wuͤrden in ihren verſamlun⸗ 
gen + gutes oder boͤſes / dennoch dergleichen 
zuſammenkuͤnffte gehalten / und noch bis 
itzund hilten; daß dannenhero / weil Die 

MR | 25 fat 


1 


chen fall eichejchnur amemen noch er⸗ 
gen: Allein fo verbite hingegenteil die Litur⸗ 


en und ſich wegerten / jene zwar ihre 










0223): 
tarfeibiFvon ihnen nicht gelaͤngnet wurde 7 die 
ſache keiner weitern entſchuldigung beduͤrffe / 
ſondern fie vilmehr alle zugleich birdurch ein 
hauptzverbrechen begangen. Weil aber unter 
difen leuten etliche verehliget etliche aber noch: 
ledig waren/ wurdejenen vor einem gerichte 
| zur ſtraffe Die erlegung etlicher pfund ſter⸗ 
NN lings / oder das gefängnif auf ein gantzes jar / 
difen aber die überfegung in die Amer camſchen 
Inſuln / die ſtaͤdte dadurch mir felaven zu bes 

ſetzen zuerfennet; vor andern gerichten aber‘ 
worden fie ohne unterfcheid alle mit einander zu 








Mi | flchemeyilio und Landes-verweifung verdam⸗ 

H 1 met. Weleches doch abertoiderum auf folgen⸗ 
de art geſthahe / daß denen verurteiten bey et⸗ 
lichen gerichten die freie wal gelaſſen wurde / 


in einem war / allendurchgebende / in andern 
aber nur denen knaben und maͤdgen / daß wenn 
ſie ſich ja vor der ſtraffe ſcheueten / fieliber ei 


welen ſolten/ wenn fie wolten / in die Engli⸗ 











ſo das 


— 













B (209) 


fspaslafter Das bey ver religion und gottes⸗ 


Dinft das fehändlichfte und gang unerträglich 
rung wuͤrde. Weil ſie nun alſo auf 
ihrer einmal gefaſten meynung beftunden / fo 
en u 

Der erſte gerichts⸗tag wurde angefteilet 
mitten im monat des octobris / deſſen praͤſident 
Wilhelm Proctor war. Auf dieſem hatten 


bliben auch die richter bey ihrem einmal ge⸗ 


die geſchwornen Beyſitzer mit denen richtern 


unterſchidliche verdrißligkeit / ehe ſie die in⸗ 
quiſition vor die hand namen. Es wurde aber 


auf ſelbigem die ſtraffe der uͤberſetzung in die 
Americaniſchen infuln 12 perſonen / teils zimlich 


bärtigen / wie auch annoch jungen maͤnnern / 
teils aber auch weiberny Darunter ein madgen 
bon noch nicht 16, jaren / dictiret. In eben fels 


bigen monate wurde ein anderer gerichts⸗tag 


gehalten unter der direction und auffficht des 
Robert Hide. Worauff ebenfalsdenen beys 
fisern / weil fie nicht nach der richter pfeiffe 
tangen wolten / vil zu fchaffen gemacht wurde. 
Inzwiſchen als fie der beklagten fache was fie 
getan/ und Die geſetze lange zeitunterfucher und 
uͤberleget / erkennen fie einmuͤtiglich / daß die leu⸗ 
te zwar an denen angeſtellten zuſammenkuͤnff⸗ 
ten ſchuld haͤtten / allein ob ſie ſthuld an ſolchen 
zuſammenkuͤnfften / die mit denen gewoͤnlichen 
kirchen⸗gebraͤuchen ſtreitig oder was en 

K raff⸗ 











inne. an 
ſtraffwuͤrdiges hirunter gefucht und erhalten? 
koͤnne man nicht wiſſen. Daftenun meinten / 
fie haͤtten mit diſen worten ihrem amte ſchon 
gnuͤge gethan / fingen die richter mit etlichen: 
beyfigern twegen der Quaker religion hart: 
an zu ſtreiten / und bedroheten ſie mit ſcharffen 
worten und geberden / ja endlich cirtiren ſie ihrer | 
fechs von dem zwelffen die durchaus von dem / 
was ſie vornemlich ihres amts zu ſeyn vermein⸗ 
ten / nicht wolten abweichen/ auch ſich vor 
nimand ſcheueten / weil ſie auf die erhal⸗ 
fung diſer leute feſte beſtunden / vor des 







ſchloſſen ohn einige widerrede es folte die ſchul⸗ 
digen / als die ſich des vaterlandes unwuͤrdig ge⸗ 
macht / in eben die aͤuſerſten laͤnder vertuben 1 
werden. Unter andern ward ein Enabeyder noch 
Nicht das jenige jar ſeines alters errreichet / da er 4 
das gewoͤnliche kinder⸗kleid ablegen ſollen / von 
einem gefraget / ob er ſchweren wolte / daß er 
noch nicht as jar alt waͤre / der knabe aber ⸗ Fr \ 

van er al⸗ 



















valters wegen noch nicht woeißlich undgefchickt 
nungbegegnen konte es ware nimand / der da 
e / wenn er geboren gab zur antwort / er was 


um ſchweren nimals gewenet noch erzogen 






horden. Bey diſem ſitztage worden zuvor er⸗ 
enter ſtraffe io perſonen verurteilet Noch ein: 
nderer gerichtsstag worde im monat Decem-; 
ris unter obangefurter Direction angeſtellet / 


‚rauf an die z2 perſonen durch inbeige 
immen das urteil empfingen / daß fie auf ſolche 


yeife von ihren vaterlande und von den ihrigen 
ten getrennet werden. Doch einer unter ih⸗ 
en war fo behertzt / daß er ſagte / er möchte gerne: 
ie richter um etwas fragen: Alß ſie ihm diſes 


ergoͤnnen / ſprach er / ſie waͤren doch ohne zweif⸗ 


richter / die ihm / wie andern leuten in zweiffel⸗ 
afften dingen wurden ihre meinung entdecken / 
nd einen guten rat mitteilen / fie ſprachen / ja. 
Nrauffragt er fie / da gleichwol diſes die ur⸗ 
ıche feiner verurteilung waͤre / daß er allemal, 
ı der verfanslung der Duafer / nimalsaber. 
ı den öffentlichen Gottesdinſt kaͤme ex auch, 
1. jenem von Gottes gebot angetriben / zu 
fen aber nur von menfchen z gebot auff⸗ 
emuntert wuͤrde was doch die Michter 
1einten / wem er hirinnen folgen und was. 


e riten / Das er tun ſolte. Die Rich⸗ 


rx ſchwigen hirauf ſtille / entweder weil 


e nicht wolten wider ihr gewiſſen Bere / 
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ten. Ctlichesfo auch bey andern gerichten ge⸗ 
ſchahe / welche fo wol vor dem / als hernach gehal⸗ 
ten wurde/baten entweder ſelbſt / oder durch ihre 


IE confulente/man möchteihnen doch die abfehnife 
4 von dem urtel geben / damit fiealles Eönten fein 
genau anſehen / und beurteilen/ und darnach 
J ordentlich auf ein jdwedes antworten. Allein 


ſie nicht Durch verzoͤgerung /und alfo gleichſam 
Durch befoͤrderung der ſache ſchinen dem geſetze 
zu wider zu leben. Derohalben auch etliche/ 
fo bald ſie nur das mau auftaten / ihre notdurfft 
bey zubringen / alſobald demielbeh augenblick 
fort muſten. Alſo namen nun die Richter oh⸗ 

ne verzug vor die hand / was ſie meinten ihres 


amts zu ſeyn. Noch ein anderer gerichts⸗ tag 


wurde in eben diſen monate unter vorigen vor⸗ 


J nemſten Richter gehalten / an welchem zwar 


men waren / erſchinen / allein weil ſie nicht leug⸗ 
nen konten/ daß fie wären bey einander gewe⸗ 


befäntniß eines verbrechen angenoimtnen / und‘ 
| derow egen alſobald Die vorige ſtraffe ihnen wi⸗ 
J— der angekuͤndiget / ohne daß nur jemand das | 





abermals die beklagten / als die Richter beyſam⸗ 


gering⸗ 


Be HEN; ® —* 


fen / wurde die bekaͤntniß diſer tat y / vor ein 











a —— 
nofte darwider eingewendet hatte, Hirbed 
bar auche wittibe / welche 3 finder hats 
/felbige fehrep mit lauter ſtimme unter Denen 
Inderny die fich nicht fo. wol wegen der zufame 


nenkünffte als oilmehr.der art und weifeund 


es zufommenden. rechts bey. Denen Nichterm 
nefchuldigen wolten / fie ware unſchuldig hiva 
ergebracht / weil fie nicht allein an dem verbre⸗ 


hen / fondern auch am der tat Feine fhuld 
aͤtte / und dahero hoͤchſt unbilliger und unver 


intwortlicher weyſe in ſo groſſes elend gebracht 
vuͤrde / darum weil ſie nur ander hauß⸗tuͤre / 


vo ſelbſt die Obaker / ihre bruͤder und freunde / 


eyſammen geweſen / geſtanden / allein in dag 
yausnochnicht wuͤrcklich hineingegangen waͤ⸗ 
:e / bie knechte aber und diner hätten ſie ergrif⸗ 
en / und mit gewalt ins haus hinein gezogen. 
Als ſie dis harten z fprachen etliche von denen 


seklagten zu den Beyſitzern welche wie 


ie ohne pflicht Feinurteil zugeben vermoch⸗ 


tenvalfo nachdem fie die pflicht abgelegetzname 


fie ſich / wenn fie ein urtel ſtelleten / wol in acht? 
fe ſolten doch an Gott den oberfien Richter / der uͤberall 
ugegen / wie auch an den innerlichen Richter ihres ge⸗ 
wiſſens gedencken / und ſich nicht / wie fie ſich zu en 

gewonet wären 7 mit der zeit und notwendigkeit ſhotzen 
oder mit etwas anders hirbey aufrichten und eröften. 
Als man ihnen hirdurch einige furcht' und! 
ferupel gemacht / antworten etliche / es fey nun? 
fo weit kommen / daß fie der ſache / fie mochten 

i tun / 


udigen 


— — 


* 





wi — 604) — 

| fun / was fie wolten z nicht helffen Fonten. 
Bor diſem gerichte wurde zo perfonen die harte 
J ſtraffe der abfuͤrung angefündiget. Im eilfften 
monat ſelbigen jares / welches iſt der Januari⸗ 


us / worde abermals ein neuer gerichts⸗ tag 
angeſtellet/ unter der Infpe&tion und auffe 


J fÜht mergedachten Prefidentens  gleich.afg ob ; 
IHN diſe gantze gerichts-facheihm allein alß einem 
B ‚nanne/ der am meiſten hirinnen verfirt/ und | 
4 bey folchem amte fich wol verhalteny überlaßen 
mi are. Hir wurden ihrer widerum 32 des lanz 


— — 


des verwiſen / daß ſie gleicher geſtalt von den 
ihrigen und von der freundſchafft und geſell⸗ 
Schafft ihrer landes⸗leute gefondert feyn fülten. i 
Endlich wurden im legten monat diſes jares / 
nemlich im Februario,noch zwey gerichts⸗tage 
angeſtellet 7 indem einen war das oberhaupt / 
ver Geheime⸗Rat Wachton » worauf 24 
perfonen/ indem andern Windham / worauf 
10 maͤnner und weiber vennteilet wordenzdaßfie 
| gervönlicher maffen folfe aus dein lande geſchaf⸗ 
fet werde / ob ſchon etliche in beyden ſich entſchul⸗ 
digten / daß ſie zur ſelben zeit / da man ſie ange⸗ 
geben und beſchuldiget / ſie hätten diſer oderjener 
zuſammenkunfft beygenvonet / bon folchen or 
ten weit entfernet gewefen.  Alfotwurden nun ' 
In einer, obfehon Nefidenk-ftadt des gangen 
Ih Koͤnigreiches / ſo vil ſammt und ſonders als un⸗ 
An ruhige / boͤſe und laſteꝛhaffte leute zu dieſer fhaffe 
Ders 









verueteilet / daß fie ſolten an dergleichen eihfar 
me und entlegene örter zur täglichen felaverey 
derfriben twerden 7 weil man 
beiten meinte zu verwaren und im zaum zu 
halten. Sonſten was die Duafer bey den 
Herfordiſchen gerichten bemercket /wolten fie 
auch) hir bey etlichen wargenommen haben / 
nemlich es waren einige darunter geivefen 4 
welche indem ſie das urteil denen Quakern pu⸗ 
bliciret / ſolches mit ſo beſtuͤrtztem gemuͤte und 


mit fo leiſer und zitternder ſtimme hergeleſen / 


daß von der groſſe menge / welche zugegen ge⸗ 


tanden / keiner geweſen / der nuretwasdars 


on / was fie'haben wolten / oder deutlich ges 
ung hatte verfichen Eönnen. So erzelen fie 
uch von Dem erften ankläger und zeugen bey dir 


en gerichts⸗tagen wider ihre leute / daß er von 
erſelben / zeit an / als er fich hirzu unterworffen 
nd gebrauchen laſſen / faft nimals ruhig in 


einer ſeelen/ noch geſundes leibes geweſen / haͤt⸗ 


eauch ſere wenig gegeßen und waͤr in kurten 


antz verdrocknet. Welches ſie vor ein zei⸗ 
en. ihrer furcht und marter/ ingleichen dag 


Soft über. fie erzuͤrnet auszulegen pflegten. 


Die esdenn insgemein ſo daher gehet worauf 
je leute bey guten tagen z wennes ihnen wol- 


ehet / nicht pflegen acht zu haben 7 darauf 


eben fie genau und fleißigacht in böfen tagen / 
enn es ihnen uͤbel deuten es sn. 
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| PIERSEBBBE SL...) Aut. „AN REN 
| auch gansanders / und nemen es an als ein zei⸗ 
J chen Goͤttlicher ungnade / wie Gott über Die 
e boßheit der menfchen erzürnetzoder gebrauchen 
fich des fonften zu ihrem troft. Sch habe die 
| namen difer geplagten leute nicht wollen mit 
| anfüren / weil fie alle zu nennen / vil zu lang 
An werden einige aber nur darvon / es möchte nun 
4 zu ihrer ehre oder fhande gereichen z nur unz 
dunſt verurſachen würde. Die große drangſal 
J der Quaker / fo faſt nicht zu tröften war 7 
v wie fie fünft insgemein die unberedten 7 j@ 
in. faft gantz ſtumme bevedt zu machen pfleget/ 
IN alfo machte fieauch dife leute die fonft in vi⸗ 
Ki len dingen / auch die fie ſelbſt angingensfaft Feine 
Mi unge im maul zu haben ſchinen / im unglüc be⸗ 
redter / itzund aber alle mit einander ſehr beredt / 
und preſte diſe klage worte ſo wol aus der jeni⸗ 
gen munde / welche das elend ſelbſt betraf / als 
auch ihrer freunde und nechſten anverwandtenz 
welche mit ihren zuſtande hertzliches und bruͤe 
derliches mittleiden hatten ; E83 wäre Bilig / dag" 
die böfes täten / auch boͤſes darvor erlitten; allein fie / die 
nimand nichts zu leide taͤten / wären doch bey jdermanın ” 
4 verhaßt. Was andere fi) in vergleichen fache vor cine ” 
ni ehre hilten / das wuͤrde ihnen por einlafter/und zwar vor " 
I ein fehr groß lafter außgeleget/ja was jene fich nor hoͤchſt⸗ 
9 ruͤmlich ſchaͤtzeten um. deſſentwillen muͤſten fie fo 
unerfrägliche ſtraffe leiden. Diſes aber wäre ihre beſtaͤn, 
digkeit und glauben in der religion. Da ſehe man / wie 
ſich alles in der welt umkere / darüber fie ſich nicht. allen 77 
ſondern alle rechtſchaffene und vernnfſtige leute —9 


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dem müfien. Was fonfs vor difen vor das Teicheferrigfie 
ubenftück gehalten tworden/ das fürte i kunden namen 
er fugend / was man fonft wider alle Goͤnl. und menſchl. 
rechte zu ſeyn vermeinet hätte / toärye anitz o als recht durch 
die geſetze verordnet und befäriger. Nach ſolchem geſetz 






wuͤrden unzelig vi menſchen angeklaget / verhöree unß 


verurteilet vun gehaͤßſgen zeugen / bepfißern und rich“ 
tern / etliche wenige hirvon aufgenommen / welche o6 
fie fehon genugfam ihren unwillen an den tag legten/ tol« 
ten fie doch hicht folches deutlich; heraug fagen/nod; fih 6% 
fentlich darwider legen. Mo Noch maffe gebraucht würde/ 
daertruͤge manalles mit aedulf ; allein fo uräfien firanigo 
folche vinge außftehen / die fo ſchwer und hartedaß fie 
alle marter und pein der heucker überträffe / ja in deren 
anfehen der aller geanfamfte 09 ur eine woltat zu rechnen 
ſey. Was Gott und Die natur auf dag libreichfte und Ger 
naueſte mit einander bereinniget und verbunden / khrde 
nit der gröffen empfindligkeit und unfagliaften ſchmertzen 
on einauder getrennet und gerifien. Alſo kaͤmen fir umb 
as ihrige/ ohne hoffnung der twidererlangung. Alſo wär, 
endielibften und vertrauefien freunde geſoudert / und ver; 
aget aus Ihrem vaterlanıde/ haufe / und familte / inglei- 
ben von ihren haußgenoſſen und blurg verwandten / ja von 
llen freunden und gangen geſellſchafft vertriben und ver- 
offen Bald viffemanchaarfen vben einander / eltern bon ih⸗ 
en kindern kinder bintidern m nd unmuͤndige ang herr 
rinen und Deu ſchoß Der seltern / ja ſo gar die farglin- 
e wuͤrden von denen bruͤſten ihrer maͤtter weg ge= 
swnen. Und ſolche chriſten ud freye ſeute würden 
um zu ſelaven gemacht / und unter die grauſamſten und 
arbariſchen völcker geſtoſſen/ die weder oͤtl noch welt. 
hteerfenneten. Alſo wurde die allgemeine / durch fü vil 
‚beit und ſchweiß erworbene freyhelt / die ihren vorfaren 
r blut und leben gekoſtet/ auch auf die nachkommen zu 
mende forfgepflanget worden / daß wie fie felbige/ als ein 
les kleinot von ihnen ia alſo ſolche auch * 
42 

















2 (308) 
gen uno Darbey ihr. leben mit auffegen ſoſten / In denen ſaaͤn 
dern / vie die meifte frepheit haben und geniſſen / gekraͤncket. 
Solchermaſſen wuͤrde die frepheit allnalig gebunden / ver⸗ 
ändert/ und geſchmaͤlert / daß man billig urſach zu for- 
gen haͤtte / wie es Ihnen anitzo infonderheit ginge / ſo 
duͤrfſte es wol mit ver zeit allen ergehen / alſo dag die jeni 
gen) die anitzt ſo hertzlich frolockten / dermaleins / wiewol 
zu ſpaͤte / ſolch vornemen bereuen duͤrfften. 
Wie nun die bißher beſchribene ſache 
wol verdinet / daß wir ſie mit angefuͤret / alſo 
wird nicht unfuͤglich ſeyn hirbey zu gedencken 
und zu ſehen / wie es endlich Damit bey Den mei⸗ 
ften abgelauffen. Die erften unter denen Qua⸗ 
kern welche folches urtehbetroffen / und diſe 
firaffe zuerkennet worden 7 daß fie von ihrem 
hauß und hof und von ihren gütern verftoffen 
werden folten/ auch endlich hirauf die execution 
felbft erfolget / waren die 7 maͤnner / welche mar 
vormals vor den Herfordiſchen gerichte hirzu 
vor andern verurteilet. Dieſe wurden nun 
durch den Fercfermeifter nach Xonden verſchaf⸗ 
fet / undzufthiffe gebracht 7 welches von per 
Temſe nach der Inſul Barmud abſegelte. Als 
man aber deßwegen mit dem ſchiffer handelte / 
fagte er / weil er darvor hilte/pie leute waͤren un⸗ 
ſchuldig / und ſtuͤnde ihnen nicht zu / ſeine eigene 
iandes⸗ leute wider ihren willen wegzufuͤren / er 
taͤte ſolches nicht. Solche verwegerung ward 
fo übel aufgenommen / daß der gute mann dar⸗ 
über ins gefängniß geleget ward: Als man ihn 
| — N wi⸗ 














DR Pe , v 
— 

x 3 
iR 


a. 
Merum loßgelaffen/und er ateichmolngcd im⸗ 
mehr. auf difer unfehuldigen und bedraͤng⸗ 
ten leute / als auf feine eigene ungelegenheit und 
ſchaden fahe / ſprach er. noch einmal er koͤnte ſo 
eineunbarmbergige tat / die ſonderlich feiner 
nation zu folchem ſchimpffe gereichte / nicht tun. 
Dahero die Faufleute ſelbiges ſchiffes / welche 
verſprochen diſe leute mit ſich zu nemen und 





x 
ws. 


über zufeßen / damit fie ihr wort hilten 7 den | 


ſchiffer abfegeten. Worbey mir denn Difes zu 
dedencken mit beyfället / daß damals gleic) ans 


dere Fauflleute geweſen / welche / da die andern 
aufdifen fehiffer fo er zuͤrnet waren / daß ſie ihn 


abfegetenfie ihm dargegen ein ander und beſſer 
ſchiff anvertraueten / weil fie Die halßſtarrigkeit 


difes mannes als eine beſtaͤndigkeit in feinem 
amte und pflicht / und als einefonderbare treue 


t 


in feinen dinften / annamen. Alſo wurden nun 
diefe Quaker dem neuen ſchiffer / der uber vori⸗ 


ges fchiff gefeßet worden’ übergeben/daßer fie 


nebft dem fchiffe in die Inſul Barmud einfchif> 
fen ſolte. Allein ebendifer mann / daerfurg 


darauf bey fich überleget/ werdife leute wären 


betauerte  wager getan / und liß dahero dife 
unglückfeelige und armeleute / aus deren 
überfart er ohne dem nicht vil mer alshaß und 
Schande zu gewarten hatte / wider lauffen / gab 


ihnen abereinen briff mit eigner hand geſchri⸗ 


ben an ftatt des zeugniſſes mit aufden weg / zu 
Wale 3 ber 





— 1 u; m 
> 


— = 


— 


Auch die andern matrofen/ welche ohne dem > 


‚gemach ausſtehen müflen + faft barmhertziger 









8630)* 
bezeugen / daß ſie nicht darvon gelauffen/fonz 





„bern daß er ſie freywilnig ausdem ſchiffe loßge⸗ 


laſſen haͤtte. Darauf gingen fie alfobald zu 
fuffe nach haufe/ worüber etliche von ihren gu⸗ 
ten freunden dermaſſen erfreuet wurden z nicht 
anders als ob ihre eigene befreundten zuruͤcke 
kaͤmen „und einen groffen ſchatz vom geldemit 
ſich brachten / daß fienicht allein mit den haͤn⸗ 


‚ben auffdiebruft/fandern fo gar die glockenanz 


fhlugen. Sobaldvdiefes zeichen mit denglos 
chen gegeben worden, Fam die obrigkeit deg or⸗ 
tes zuſammen / und nachdem fie hroon nach⸗ 
richt eingezogen/ liſſen fie einen von diefen 7 
Männern vor fich Eommen worauf / als ſie ver⸗ 
nommen / wie es mit ihnen beſchaffen / muſte 
man ſie in eben der anzal nach Konden bringen / 

und einem andern ſchiffer übergeben / daß er 
fie/weñ er uͤber das meer führezin ſelbige laͤnder 
mit ſich nehmen ſolte. Allein eben diſer 
ſchiffet / da er ſchon in fee gegangen/gedachte an 
feine gefangenez wie fienemlich nicht freywillig 
ſich auf das fehiff begeben. Solches taten 


— 







nicht fo wol von natur und anfuͤrung / als vil⸗ 
ner Von langer gewonheit / weil fie ſelbſt vi un⸗ 







ſeyn als alle andere leute / und ſich eher erbitten # 
laſſen / auch bereitwilliger feyny einem andernin 
noͤten und gefar beyzu ſpringen und ihm zu 

* 29 en) 










gehöret hatten 7 es 


ein alt gefege in Engelland / vermoͤge deffen 


jenige ‚dev, g.tun/ undihn auffeken wuͤrde / 


folte zur ſtraffe eine: groſſe ſumme geldes dar⸗ 


legen. Dercgleichen geſetze haͤtte man auch 


in der Inful Barmud + daß wenn einer eis 


nen» Engelländer das unrecht antım / und 
ihn in diſe Inſul bringen würde / folte er 


von der obrigkeit daſelbſt woillfürlich ger 


firaffet werden Derowegen fügten fie 


auch z fie Eönten nicht mit guten gewiſſen / 


und vermoͤge der rechte und geſetze 7 ſo an 


beyden orten gebräuchlich / dergleichen mit 
diſen leuten vornemen. Worzu diſes noch 


kamdaß als die ſchiffe ſchon in Die ſee außge⸗ 
lauffen / denen ſchiffenden alles contrair und, 
zuvoider Yone... Weoruͤber als die matroſen 


endlich. furchſam wurden / und nichts 


gutes vermuteten / ja gar nach art des un⸗ 


\ 


derſtaͤndigen pöbels / der aus einer idwe⸗ 


den fache ein ungluͤcklich und boͤſe omen machet / 


dieſes als ein gewiſſes zeichen des Goͤttl. zor⸗ 
nes wider ſich außlegte/fagten fie zudem fehirfer 


außdruͤcklich / daferne er diſe leute nicht loß liſſe / 


wolten fie hicht weiter fortfaren / noch die ſchif⸗ 








— en * 


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— — 


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zu .# 





Ni Bo 
Er fart zu ende bringen. Dannenbero Da fie 
an die Inſul Vectim kommen/ werden fie . 


an die fie bewogen fie auszufegen / gaben Ihe | 
in nen auch das zeugniß / daß fie ſolche leute 
"a waren /in deren leben nicht das allergeringfte. | 
merckmal einiger boßheit zu fpüren , duch 


| N 9 > H e ⸗ ⸗ 9 | 
Ki waren fie Feine flüchtlinge / die entweder h 


det, 
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> Pi 
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Da 
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ber. Y 
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5 
F 
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I. hd le fie ihnen felbigen mitgegeben / mochs 
ten fie ihrer wege gehen. Alſo veifeten ſie 
zwar nicht nach hauſe/ ſondern auf Londen zu / 
woſelbſt man ſie als fluͤchtlinge vor den koͤni⸗ 
Hlichen rat brachte; allein weil fie ihre brif⸗ 4 
| fe wifen, auſſer welchen fie fonft den half ver⸗ 
al wuͤrcket hätten) worden fie auß befel des rats 4 
—9 indem gemeinen gefanghib verwaret / biß eine 
J andere gelegenheit , fie fortzufehaffen , ſich 
reignete. Mach difen wurden drey Qua⸗ 








“a Fer zu Briftoll eben zu dem ende zu ſchiffe ge 
a cht. Allein auch diſe fegten die ſchifleute wi⸗ 
UN, er Berandasiandin betrachtung derurfache und: 
ee  Ähregelenden zuſtandes /als auch bon dem Af- 
Zu een feet 
Ann 








a ee ei > 
fect welchen man insgemein wegen der her: 
n8 bangigkeit über ‚das elend eines andern 








pflegt mifericordiam oder die barımhergigkeit 
zu nennen’ und vonder furcht der geſetze hirzu / 
angetriben. Doch gaben fieihnen gleicherge⸗ 
ftalt einen beiff und zeugniß mit in die hand zu 


ihrer verfeidigung wider die befehuldigung 7 
als ob fie ohne gegebene verguͤnſtigung wären 
darvon geflohen. Dem ungeachtet welches 
zu verwundern / und von den Quakern felbft 


als ein wunderwerck gehalten worden / wer⸗ 
den diſe Quaker alle / und noch vil mer darzu/ 
über welche gleiches urteil von der außfuͤrung 


ergangen z aufein mit gnugfamer vollmacht 
und recht außgerüftetes ſchiff / worauff fie 


. 


5 kaum außgelauffen / wurde gon einem 
ſtarcken und geſchwinden höländifchen cas 


per gefangen bekommen / fo in-dem har 


en und ſchweren Erige gefehahe , welchen 


die damals mit den Engländern fürten. 


Auf folche weife nun wurden die gefangenen 


nd alfo auch dife Quaker hirher zu lande 
gebracht / und einen folchen ausgang hatte eg 
nit ihrer ſchiffarth welcher bilig darum nicht, 


u vergeſſen geweſen / er mag inzwifckender 


ien leuten vorkommen ſeyn tie er gewolt / mei 
Rn A. ma 





er⸗ 


nunmero unfelbar an die bereits ſchon ange» 
twifene oͤrter folten gebracht werden / haͤmt⸗ 
ichen geworffen. Allein diſes a 


— 1 — 


— — no 











man daaus fehen Fanywie unbeflandigund ve 
aͤnderlich alles im menſchl. leben ſey. Denn etli⸗ 
che von diſen Quakern kereten widerum an ihrẽ 
vorigen ort / uñ furchten ſich vor keinem ungluͤck; 
ja um ſo vil weniger ſcheueten fie ſich darvor / 
um ſo vil mer iht gemuͤte ſie vornemlich an⸗ 
trib / alles um der religion willen zu wagen. 
Andere aber ſchlugen in diſen landen ihren ſitz 
und wonung auf / weil ſie darinnen ihren 
ſchutz und zuflucht wider ihr bedraͤngniß zu 
haben vermeinten / und gedachten es ſey beſſer | 
dus ungluͤck mit anhören / als anſehen / beſſer 
wiſſen / als empfinden. Wiwol nun alſo einige 
hirvon in der fremde wonen muſten / und wenig 
hatten / worvon fie leben konten / wolten ſie doch 
Liber ihr armut mit gedult ertragen / und an ſol⸗ 
chen frembden orten ſicher leben / als in ihr. 
furchtſames vaterland auf was ungewiſſes 
himihen / um daſelbſt ihr leben zu erhalten. Wie 
denn etliche arme leute mit der zeit in ihrer 
haußhaltung dermaſſen geſegnet wurden daß 
fie die vorhergehende verfolgung und veraͤnde⸗ 
rung vor ihren groſſen gewinſt und vorteil hil⸗ 
ten. Endlich waren auch unter Ihnewdienicht 
nur ihre haußhaltung / ſondern auch die wolfart 
ihrer kirche in diſen landen ſich dermaſſen ange⸗ 
legen ſeyn liſſen / daß fie an teils orten neue ger | 
meinden auftichteten / uͤberal aber vor ein ſon⸗ 
derbare ſtütze und zirat ihrer gantzen kirchen 
ER gehal⸗ 































schalten wurden / welche doch zuvor bey den ih⸗ 






in Feinem fonderlichen zftim waren ; dahero 


‚auch ihre freunde und glaubensgenoffen ſch 
nicht ſcheueten oͤffentlich zu ſagen / ſie waͤren ale _ 


fo verfolget / außgeſtoſſen und endlich hiher ges 
bracht worden / daß man bekennen muͤſte / es ſey 


goͤttlicher rat und huͤlffe mit im ſpile geweſen / 
und waͤre diſes vor eine groſſe woltat Gottes zu 
halten / dadurch vil herliche gute Dinge geſtifftet 
wurden / indem es diſen leutenergangen wie: 
denen pflantzen und baͤumen / welche ie mer 
ſie von den winden geſchuͤttelt werden / je tiffer 

und feſter ſie wurtzeln / oder wenn man fie be⸗ 
ſchuittelt / deſto mer und beſſere fruͤchte bringen; 
einige auch / wenn fie mit der karſten gerei⸗ 
niget / und um die wurtzeln gefanbert / oder. 

in, einen andern boden verſetzet werden / ſihet 
man wie fie ſuſſere und reichere fruͤchte biingen. 
Es iſt ſehr gut un ruͤmlich / das ungluͤck mit wil 
ligem / un / wo es beſſer wird / mit freudigem herr 
tzen anzunemen Eben zur felbigen zeit beſchwer⸗ 
ten ſich die Quaker ſonderlich über die groſſe 


feindſeligkeit und grauſamkeit der kleriſey 0- 
der geiſtliche wider ſich / die doch die gꝛoͤſte ſanfft⸗ 


mut gegen ihre feinde erweiſen und in diſem 

ſtuͤcke dem exempel ihres meiſters nachfolgen 
UN | Üigewefen Allein - 

H hoͤrte man fie klagen / daß diebifchöffesdie doch: 


ſolten / der die ſanfftmut ſel 


In denen vornemſten —— 


zigen in anſehung ihrer mittel und renomme, 


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S1EICDE > ZU 





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Das gemeine wefenangingen/ und bey deralle ' 


gemeinen verfamlung des "Parlaments (bey 


welchem ohne dem alles beruhete das meifte zu 


ſprechen / und uͤberall große Autorität hätten 
ihnen ſonderlich zu wider / und die urheber aller 


diſer geſetze und anordnungen wären 7 darbon 
wir einige exempel angefuͤret wie denn nichts 
bey Inqviſition folcher ſectirer (fo pflegten ſie 
zu reden /) und alfo auch der Quaker von diſen 
Biſchoͤffen vorgetragen wuͤrde welches etwan 
dinlich / ſolche leute imzaum zu halten oder zu un⸗ 
terdruͤcken / welches nicht gleich von denen an⸗ 


—ñN 


—— — 





dern Miniſtris und Politicis angenommen 
und belibet wuͤrde. Dannenhero klagten ſie 
daruͤber / daß ſie nirgend ihr recht erhalten koͤn⸗ 
ten / oder nur ihre not und drangſal klagen 


duͤrfften. Weil man demnach ſo gute gelegen⸗ 
heit und freyheit haͤtte / waͤre keine ftadt/Fein fo 


weitlaͤufftiger ort im gantzen Koͤnigreiche zu fin⸗ 


den / da die Quaker nicht auf das aͤrgſte ge 


ängftigerund’geplaget wurden. Und meilfie 
ſich einmal fefte vorgeſetzet Daß fie nimand 7 
widerſtand tun / vil weniger gewalt mit ger | 
walt zuruͤcke reiben / fondern / es möchte ih> ) 
nen auchgehen 7 wie es wolle / allesnichtnur | 
nicht mit verdruß / ſondern gang willig überfih | 


nemen / wenn es nur um des gewiſſens wil⸗ 
len geſchehe / und was ſie vor ungemach ausſte⸗ 


hen muͤſten / ales mit der groͤſten tapfereit bes | 
| RR eibes 


— — 



















Ki, BJ 

leibesund gemuteserdulden wolten; als llas⸗ 
ten fie hirnechſt daruͤber / es wuͤrde dadurch Der 
Avacht ben den leuten immer groͤſſer / und ſie 
dadurch zu mehrer erbitterung und verfolgung 


widenfie angereitzet; dahero ſtellete man ihnen 
auch überall hinterliſtiger weiſe nach welchen. 


nachftellungen kein menſch / geſchweige fie / as 
auffrichtigeund einfaͤltige leute / entgehen koͤnne⸗ 
und lebten ſie deßwegen in der gröften gefar 


und elendz das kaum ein menfth auf derwelt 


außſtehen duͤrffte / nicht anders als ob ſie das 
jenige was fie vertrigen / billigten / und 
durch ſolches leiden und vertragen / was ande⸗ 


ve leute vor eine ſtraffe hilten / ſie bor eine ſchuld 


erfenneten/ und fie alſo ihrer beſtaͤndigkeit we⸗ 


gendie man vor einehalßftarrigfeit hilterbillig Er 


geftraffet würden. Dargegen voranfworfes 
ten fich die Geiſtlichen / fo offt foiche Flagen vor 


ihre ohren kamen 7 wider die Quaker folcher 


geftakt » weil die Quaker mit ſo verſtocktem ge⸗ 
müte die öffentliche religion / die kirchen und 


predigten verfäumeten und verliſſen auch alle 


gefege und Eirchenzordnungen / ſo vil möglichy 
Iyindanfegeten. / verachteten und zernichteten / 


auch ihre der geiftlichen einkünffte / beſoldung 
umd andere Accidentien hintertriben / und ver⸗ 
hinderten / alſo daß es ſchine alsob die Quaker 
wenig darnach fragen wuͤrden / wenn ſie gleich 
mit den ihrigen zu grunde gehen folten, "Dun, 
PH ER, ne 





— — 


— 


1 Hi | (38) a 
I nenhero liffen ihre wunderlichen Fopfferfitre und) 
Ihe tolles beginnen / wolte man fie anders zu rechte \ 
a bringen / Feine andere mittel zu. 7 oder wolte 3 
8 man es Ja eine ſtraffe nennen/fo verdinten fie: 
ir Feine gelindere.. Zudem täten fie nichts, obs 
ne was Ihr Amt und pflicht von ihnen erfot⸗ J 

derte / wäre auch garnicht diſer Ieutefeindewie - 


ii: fie fie tool zu nennen pflegten , fondern ſuch⸗ 
m. ten fie nur als Verbrecher su zuͤchtigen zu 
B' Pi ſtraffen / und auf befjern weg zu bringen. | 
l Fu Inſonderheit aber konten fiedarinnen ihre g⸗⸗ 


muͤts⸗ſchmertzen nicht zuruͤcke / noch die zunge 
genungſam im zaum halten / ſondern mißbillig⸗ 
ten vor andern das laͤngſt aufgerichtete / weiß 
nicht mit recht oder unrecht / fo genennete Con⸗ N 
forium oder geiftliche Gericht / wels 
ches von diſem jare animmer mehrundmehrzu. 
neme / und mächtiger wuͤrde Es hatte aber 
mit ſelbigem diſe beſchaffenheit. Wie die a⸗— | 
Fer durchgehends eigenfinnifche leute waren/die 
über einen joweden glaubenszavticul ihrer relie. 
gion ſteiff und feſte hilten , hingegenteils inden 
geringften ſtuͤcken / anderer religion betreffender 
hart und ecfel waren ʒ alſo wurden fie » ſoofft 
man fie ertappete / daß fie mit Ihrer halßſtarrig⸗ 
IE keit denen Firchenzdinern allzu groſſe hinderung:: 





MW — oder verdruß machten / und / welches am meiſten 
In ji bondenen leuten empfunden wird / ſchaden an 
Alla ihren einkuͤnfften tatenyvon ihnen vorgefordert / 
min so und 
a 











6 


und wo ſe mweder ſich wolten lange wider⸗ 
ſchen / oder den termin gar nicht abwarten / und 

vor gericht citiren laſſen / ſchloß man ſie 
von der gemeine der frommen und glaͤubigen 





aus / ‘und fonderte fie als ſchaͤndliche und _ 


abfeheulige außwürfflige von der gemeine 


fehafft der Eirchen ab / welches insgemein 
der Bann pflegt genennet zumwerden. Welcher 
nachdem er bey den Bifchoff eines jdweden or⸗ 


tes in feiner Bifchöfflichen wonung / oder in der 


Sacriſtey / ſo wol von dem Biſchoff / als auch 

den andern kirchen⸗dinern war publiciret 
und approbiret worden/gab mander Obrigkeit 
hirauf freye gemaltzfolche leutevals verftockte - 


und. boßhaffte menfchen welche von ver heili- 


gen mutter der kirchen abgefondert und Here 


bannet waͤren / zu verfolgen. Alſo wurden num die 
leute bey der Obrigkeit angegeben / uñ auf deren 
befel von den ſtadtknechten und dinern wegge⸗ 
nommen / und in das gefaͤngniß geworffen / mit 
der außdruͤcklichen bedingung und verſiche⸗ 
rung / ſie ſolten von dannen nicht eher wider loß⸗ 
gelaſſen werden / biß ſie alle ſtraffe erleget oder 
den letzten heller bezalet haͤtten; doch hat in⸗ 
deſſen kein eintziger unter ihnen jmals einen hel⸗ 
ler gegeben. Solches reſcript oder mandat wur⸗ 
de geneñet die ergreiffung derverbannten. 

Was aber nun vor unrecht und ſtraffwuͤr⸗ 
dig gehalten wurde wär folgendes: , ABenn 
u — einer 





ra ”rZ — 


— — 






min — 





meinen betftunden kaͤme / noch die gewönlichen 
feftztage feyerte 7 oder an felbigen Die werckels 





— 262) 
einer gar Nicht in die kirche zurüffentlichen pre⸗ 
digt / oder auchin die ordentlichen und aliges 


arbeit verrichtete. Wenn ſie ihre kinder nicht 


tauffen liſſen / noch vor ſelbige angelobten/ pñ 


man ſie unter die chriſten nicht mit rechnen wol⸗ N 
te. Wenn fie dastandere Sacramentiv als ein 
heiligesfigel/ ingleichen auch die andern das 


felbft gewoͤnlichen heiligen Handlungen nicht 


annemen wolten; wenn fiefichvon denen pri⸗ 


fern oder andern Eiechen-dinern nicht trauen 


liſſen; wenn fie die jenigen die im eheftande 
lebeten/ nicht wie der eheftanderforderte/fonz - 


dern dor unreine und unflätige leuterund die 


kinder vor unehlige und baftarte und als zigen 
ihrer muͤtter hilten. Denn folche dinge brache 


ten denen Firchenzdinern etwas ein / welches 
ihnen nun engogen wurde 3 Wie denn die 
Duafer darmit fonderlich ihren fpott zu treiben 


wuften. Nenn fie ihre Eindernichtliffen bey 
Ihnen indie fehle gehen 7 weil das fehulgeld 


zu erhaltung ihrer fchuldiner nunmehr nicht 


wol zu langen wolte. Denn fie hatten ſchon 


unter fich felbft leute welche fich fehulbedinten 


wenneten / zu welchen fie ihre Finder in die ſchule 


ſchickten. Wenn fie fich wegern wolten zu denen 

Gottes-haͤußern / felbige in bauligem weſen 

au erhalten oder zu vepariven einige _ 
| mi 


— 










ee... 

züiebepyutragen. Wenn fie fich noegerten Die 
gewoͤnliche beufteuer / Die ofterzingleichen die 
amer⸗und herbſt⸗geſchencke zund andere des 










gehörigenceidentien abzutvagen. Cäßenn fie 
Den zehenden / welchen Fe von allerhand lebens⸗ 


mitteln / als vieh / bogeln feldsfrüchten  obfier. 


honig und dergleichen Denen klericis oder geiſt⸗ 
lichen abzufkatten ſchuldig nicht geben wolten. 
Da doch die Quaker außdruͤcklich fagten 7 


es naͤmen ſolches jene mit groſſem ſchaden ihres 


haußweſens / und machten es in diſein ftück 
nicht vil anders (wie ſie Denn ſolche ſpoͤttiſche 
worte gebrauchten ) als wie die cleri oder die 


hummeln / die ihre binenſtoͤcke verderbeten: nd. 


denen binen DaB honig wegfreſſen. Denn ſo 
brauchten Jie meiftenteils 7 wie fie in geberden 
hoͤniſch waren 7 alſo auch in ihren worten und 
ſchrifften / Tpieigeredenssarten. Inzwiſchen 
ward doch dife freyheit denen Quakern noch gez 
laffen / ehe man noch mit der ſtraffe des banneg 


wider fie berfur / daß fie mochten bey den bifehöfe 


fen / und der obrigkeit / ihrer ſache wegen fich vera 
antworten Allein es erſchin nimand / weil ſie il“ 
ve ſache nit in eigner perſon / ſendern nn durch ih 
re Conſulenten vortrage durten / und deß wegẽ 
gewiſſe unkoſten hirzu erfordert wurden / worzu 
ch doch Feiner verfteher wolte / indem ſie darvor 
hilten / ſie wuͤrden entweder / wenn die ſache gut 
liffe / nut geld mit geld verwechſeln / oder liffe fie 
ſchlim / und das urtel |. wider fie / nen 


. EN 
f . EW 


men zunfftmeiſtern / als bedintẽ ihres fi rchſpils / 





* —— 2 — er 





—4— 


h — SIDE BR m 
nur defto mehr unkoften drauf gehen : Zudem 
weil man ihnen aud) Feinen glauben zuftellete 
ohne vorhergetanen eyd / welchen fie doch glei⸗ 
chergeftalt 7 wie bißher mermals gewifen 
morden / nicht tun / fondern liber alles leiden 
wolten. Solcher geſtalt erlangte demnach 
Feiner gnade. Wie man denn auch die nicht 
entfehuldiget hilt welche Die Eranckheit 7 daß 
fie nicht den termin abwarten und ihre fache 
aufmachen Fönnen  vorfchügefen/ weil man 
folche vor eine politiſche gemachterund erdich⸗ 
9 tete kranckheit hilt / darmit diejenigen insge⸗ 
Ki mein behafftet waren / die nicht gerne erſchei⸗ 
| nen wolten. Alfo wurde nun einer nach den 
andern verurteilet / verftoffen 7 und gebuns 
den / er mochte feyn reich oder arm / bürger 
oder bauer / Doch fonderlich und vor. andern diz 
fer manche einer geringen fhuld wegen 7 die 
| -nichtsoderz gl. außtrug. Allein dife fumme wol⸗ 
ten auch von denen Quakern / die es noch wolim 
vermoͤgen hatten / nicht einmal geben / nicht 
daß fie fü geitzig und knickericht geweſen / ſon⸗ 
dern weil ſie darvor hilten / daß diſen ſchulden⸗ 
einmanern nicht das geringſte hirvon gebuͤrte / 



















Pi hi und weil felbige das geld keinen eingigen men? | 
am ſchen erlaffen / noch fich einen heller darvon 
eh] wolten laffen abEürgen / damit fie allen eine 
IB furcht einjagen / andere aber fich nicht aufders ' 


gleichen exempel beruffen / und fie alſo de N 
ER | 0 








Diegeringfte anlapund me errzur hart a aͤ— 
igkeit it geben möchten. Alſo worden nun die 


gen diefchuldenzeinmaner hin / forderten fo vily 
als fie meinten? das ihnen gehörete / und true 


gen etliche von ihnen aus jener ſtroh⸗huͤtten in 


ihre haͤuſer / wo fie nur was krigen Eonten 4 
bald vom felde / wenn fie heu machten Eorn 


fehnitten z honig außnamen oder andere fruͤch⸗ 
te einfamleteny bald aus dem heuboden / ſcheu⸗ 


ne und keller; bald pferd und kuh / daß ſie alfo 


leicht mit.den capitaldiezinfen / und die zinfen 
noch darzu verzinſet bekamen / big daß endlich 


denen guten leuten von ihrer ſaurẽ muͤhe / ar beit 
und ſparſamkeit / ja von ihren gantzen v vermoͤ⸗ 


J und vorrat zur unterhaltungihres eigenen 


aufesfaft nichts mehr uͤbrig blib. Weil fie 


nun alle von folcher refolution und ſtandhafftig⸗ = 


feit waren / daß fie fich nicht wegerten ihrer 


fache halben / alles uber fich su nemen/ wurden | 


etliche ins gemeine gefaͤngniß geworffen/ etli⸗ 


he in ſtock gefeget etliche in ſtinckende und ab⸗ 


ſcheulige loͤher da Fein hund hatte dauren 
koͤnnen. Daſelbſt muſten ſie nun nach dem 
willen der ſtockmeiſter leben und jdermanns / 
auch der geringſten felaven/ ſpott ſeyn. Etli⸗ 
che worden unter die leichtfertigſten und laſter⸗ 
hafftigſten buben geſetzet / die ſchon bereits ihre 
gebuͤrende ſtraffe — doch ua I 


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defer gefängniß geworffen. Indeſſen gin⸗ 





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bige vioch nicht file fügen 7 und Ihre Teiche 
fertigen handel unterlaffen / fondern plag⸗ 

ten die armen leute noch aufe neue. End⸗ 

lich wurden etliche fehr. weit von ihren weib 

und kindern 7 und allen den jenigen / ſo ih⸗ 
nen einiger maſſen mit troft und hülffe beys 
fpringen koͤnnen / abgeſondert und entfernet. 
Umb welcher eingigen urſache willen ihrer 
vil / die alfo von tifch und bette gefchiden ler 
ben muften / vor betrübniß geftorben find. 
Gervißlich die meiften von denen gefangenen | 
find vom geftanck / oder andern ungemach 7 
von fehmergen und Franckheit entkrafftet und | 
ermüdet / denen forgen diſer welt und der 
ſterbligkeit entriſſen worden. Welches denn 
etlichen gar bald begegnet / etlichen nad) eis 
niger verfloffenen zeit 7 etlichen 7 die noch 

von frärckern leibes und gemüts + kraͤfften / 
erftlichen nach vilen jaren. Etliche 7 die 
durch vorbitte und inftändiges anhalten Ihe 
rer guten freunde bey der Obrigkeit 7 und 
durch deren mittleiden und bewegung waren | 
aus dem gefängniß loß gelaffen worden find 

nach fehr Eurer zeit von neuen / ob ſchon 
nicht um neue / fondern um alte ſchuld / oder 
nicht um isige 7 fondern um vormalige ber - 
leidigung an vorigen ort und ſtelle verwiſen 
und dafelbft fo Tange behalten worden / bis fie der 

tod erloͤſet. Difes alles machten die — | 
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S (325) >; 


Foren che jar hernach durch offentliche ſchrif⸗ 


zen Fund / fo auchdem Könige und Parla- 
ment überreichetiworden. Ich will nur aus der 


groſſe menge / da ſie alle Provintzien durchge⸗ 


gangen / und jdweder namen beſchriben haben / 
welche das elend betroffen / mit zweyen exem⸗ 
peln / von ihren feribenten erzelet / mich vor diſes 
mal begnuͤgen / denen aber das dritte beyfuͤgen / 
ſo / weiß nicht / aus was urſachen / von jenen uͤber⸗ 
gangen worden / gewiß iſt es / daß es von ihnen 
nicht mit angefuͤret / und doch ſo eines derſel⸗ 


ben / diſes vor andern ſehr denckwuͤrdig iſt. 


Der anfang / hirzu iſt in diſem Saften jare ge⸗ 
gemacht worden. Ein ſchmid von nicht ſo 

ar groſſem vermögen / lebte auf einem dorf⸗ 
fe in Hamton / defien name Thomas 
Menford. . Difer ward nach dem mans 
Dat von der wegnemung der verbanten zu 
Winton ins gemeine gefaͤngniß geleget: aus 
der ütfache z weil er 3 pens / ohngefer 18 


pfennige unferer münge / zur reparirung der 


kirchen fich zu geben gewegert. Da er nun 


beftändig auf feinem hartnäckigen Eopffe ver- 


blib / wurde er fo lange darinnnen behalten / 
biß er nach verfliffung vierdte halb jaren da⸗ 
ſelbſt verſtarb. Thomas Renes ein 
‚bauers = mann auf einem Dorffe / in der 
Oxfurtiſchen Provintz gelegen / ward we⸗ 
‚gen der zehenden / welche er nicht hatte 
SR a Ta wollen 


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Er 
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wollen abtragen durch gleiches mandar vonder 
wegnemung der verbanten in das gefängniß 
felbiger proving geleget. Indeſſen als er da 
gefangen liget 7 nimtder prediger aus ſeinem 
gute die pferde weg / die vilmer wert wa⸗ ; 
ren/als die zehenden außtrugen. Difer blib 
fibendehalb jar im gefängnig / darauf ftarb 
er. Das dritte erempel ift diefeg / welches / 
weil man indemfelbigendieandenaleineinem 
kurtzen begriff und ſpigel gleichſam erkennen 
kan / will ich kuͤrtzlich und nur nach dem 
inhalterzelen. In der proping Berchern iſt ein ' 
kirchſpil / welches das Brichtnelliſche kirchſpil 
serenner wird 7 daſelbſt wonte einer To⸗ 
mas Dob ſon / der von ſeinem ackebau md 
von feinen wenigen mitteln ſo er aus ſeiner 
haußhaltung nach und nach eingenommen / ſich 
und die ſeinigen ehrlich ernerete Diſer wolte 
auch den zehenden nicht abtragen / nicht ſo wol 
aus geldgeitz/ als weil er nicht wider fein 
gewiſſen handeln wolte, Derowegen brachteeg ' 
der Radulph Wiſtler/ der zehenden einnemer / 
dahin / der lange zeit dieſes mannes guͤtern nach» 
¶ ſtanden / und geſuchet 7 wie er andern / daß fie 
‚nicht dergleichen vornemen / eine furche 
einjogen möchte 7 daß er ing gefaͤngniß ges 
leget und zur ſtraffe ſeines trotzes funffzehen 
wochen darinnen behalten ward. Indeſſen, 
weil Dobfon gefangen lag / als auch hernach⸗ 
mals / da er wider loß und nach ——— 

en $ 








Fon nu: 











en , machte fich DI 
eil er von feinen p 

h feinen gefallen 
d die guͤter zu feilen 
e daß die ſum⸗ 
ind fterlings ber 
d.57 nam erihmue 
allachen /vir fühe / und 
iehim haufe hatte / a 
und ſchaafe / vog 


pflegte / hinweg / ——— 
kaum ſo vil uͤbrig be⸗ 


ich und die ſeinigen bedecken 
ber-faum aus ſolcher armut 
h ein wenig heraus 
wider zwo möflige 


konte. Als er a 


ngeſchaffet / UM 
dbrodt ohne an | 
(gte ihn der prifter felbi> 
der der Firchen diene 
Ach liber verſchwei 
ſeines bannes / und bra 


wider genommen / ſonder 
und bloß in das ge 
Das geſchahe ebe 
an er im gefaͤngni 


geworffen wurde. 
ſelbiges jar / von wel 
sbisanno 72 verbleiben mu⸗ 

€ 4 ſte/ 





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Re. Sn felbigem jar warden auf befel des 
niges befreyet und loßgelaſſen Daer nunaug 
feinem gütgen wider einigen zugang hatte / 
auch der ackerbau ihm wder wol von ſtat⸗ 
ten ging / machte ſich vorerwenter zehen⸗ 
henden einnemer / der die güter wol inne hats 
te / und die ſchulden einzutreiben , noch be 
ſer aber zu rauben und zu plündern wufte 
weil er indifer kunſt ſo wol angefüret / daß 
er Femme billigkeit beobachtete / widerum an 
ihn / undnamihmalles/ wager hatte / noch⸗ 
mals hinweg / fo daß die ſumme der güter, ſo 
er ihm bis dahin entwendet, jich auf acht 
und fibensig Pfund Sterlings erſtreckete/ 
welches nach Holländifeher münße g58 gülden 
außtraͤget Ja daß er endlich wiſſe wie er von 
aller Menſchugkeit entbloͤſſet ſey / verſchaffte er/ 
das anno. 75 der mann toiderum ing ges | 
fängnis geleget ward , und zwar unter 
liderliche und verdorbne Ferl + dibe' + und . 
die 7 über diſes fafter > fich in-allen hu⸗ 
renwinckeln herum geſielet und dahero 
don ſolchen geſchwuͤren und der. Neapolitani⸗ 
ſchen kꝛanckheit einen garſtigen geſtanck von ſich 
gaben /undanallenglidern Franck und fchwach 





BE  foaren. Ber befte tenfivven Dobfon hir⸗ 
t um bey hatte war / daß ernoch von feiner geſell⸗ 
AN): fchafft leute antraff /die um gleiches verbrechen 
Sal ware dahin geleget und gebunden worden, 
m, | Es ge⸗ 








SIE DE > We 


Esgefcha aberrdaß als einer von ſolchen ſchand⸗ 


buben an diſer ſchaͤndlichen kranckheit verfaulet 
und geftorben / der ſtockmeiſter / der an boß⸗ 


beit und unbarmhertzigkeit keinem menfehen 


was zuvor gab / und der alſo unter menfchen 
lebte / daß es ſchin / als ob er nur de menſchen zur 
pein und marter gegeben / das ſtro woraufdis 
fer verftorbenemenfth / bis ihm die ſeele außges 
faren / andifenanfteefenden kranckheit gelegen, 


alles an den ort zuſammen trug: / an welchen 


Dobſon ſo wol mit jenen gottloſen buben > alg 
auch mit leuten von feiner gemeinde / gefaͤnglich 
behalten ward / und daſelbſt aus ſonderbarem 
haß und feindſchafft wider die Quaker / denen er 
ſpinne feind war / verbrante. Woraus denn 


fo ein ſchaͤndlicher geſtanck und braden ents 


ſtand / daß die Quaker in eine harte und ges 
fährliche kranckheit verfilen auch einige dara 
über. gar ihren geifkauffgeben muſten. Allein 
Dobſon kam wider auf / blib aber doch.an eben 
dem orte / biß er anno 77 den testen May gar 
ſanffte ſeinen Geiſt aufgab. 7 

Weil demnach die Quaker mit ihrer bruͤ⸗ 
der zuſtande mitleiden hatten 7; und. beſor⸗ 
genmuſten 7 egmöchte ihnen eben ſo / wie je⸗ 
ren/ ergehen; als konten fie ihren zorn nicht 
aͤnger halten , ſondern liſſen der zun⸗ 
gen und der feder ihre freyheit / und klag⸗ 
en und lamentirten uͤberall / ſchriben auch of 
entlich in die welt / da ſehe man nun vor er 

5 wa 





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2 (330) 8 


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inas das vor evangeliſche / vorreformirte/ und 


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proteftirende waͤren / die vormalg wider Die 


serfolgungen fo geeiffert / und vorgegeben Daß 
man © ott aBeine feiner religion und gewiſſens 
halben rechenfehafft zu geben fehuldig fey / da 


mananitofehe/ wiefie über eben ſolche dinge " 


mit ihrem volcke ſtritten / mit fleiſchlichen waf⸗ 


fen fie zuruͤcke ſchluͤgen / und fie alſo zu boden 
wuͤrffen / daß ſie zwar ihres lebens ſchoneten / 
aber mit aͤrgerer pein / als der tod ſelbſten fie ber 
ſchwerten. Solcher geſtalt hätte man anitzo 
eben die tyranney / die vormals geweſen / nur 


in ” 





daß manihreinen andern namen gegeben. Cs 


4 


erzelen die Dvaker und melden auch etliche ges 
ſchicht ⸗ fehreiber » Daß anno 65 / wie die grau. 


ſame peſt inLonden und denen benachbarten or⸗ 
ten uͤberhand genommen / etliche Biſchoͤffe dem 
Körige den rat gegeben / ja ſelbigen gang frey uñ 
kuͤnlich errinnert / er wuͤrde ſich und ſeinem gan⸗ 


Ben volcke Gottes gnade und huͤlffe dadurch er⸗ 
fangen und zu wege bringen / wenn er fich und 
ſein land von diſen Quakeriſchen fchwarm und 
andern Fahaticis befreyete / und ſie als ſchaͤnd⸗ 
liche landverderber aus feinem lande vertribe. 


Allein des Koͤniges ſanfftmut und gelindigkeit 


wolte ſolches Feines weges verſtatten / welcher / 
aber gleich nicht diſen leuten zu helffen noch bey 


zu ftehenentfonnen / wolte doch auch nicht ſo 





unbarmbergig und grauſam gegen fie wir | 
NR Peg cite: et le N 








—— | (331 a 
br beſchloſſen / daß es bey der biß her ge- 
woͤnlichen ſtraffe verbleiben ſolte. 






In diſem jare / in welchem vil länder 
berwuͤſtet / und vilen fo wol Quakern als feine 
den der Quaker der mund mit erde geſtopffet 
wurde / ſtarb auch Samuel Fiſcher / von 
deßen bey denen Quakern beruͤmten wiſſen⸗ 
ſchafft / ingenio wie auch ſchoͤnen und fliſſenden 
ſchreib⸗ art wir: ſchon bereits oben gedacht ha⸗ 
ben. Auch diſer muſte im gefaͤngniß ſein leben 
beſchliſen. Seinen tod beweinten die Qua⸗ 
ker gar ſehr / darum daß ſie ſo einen gelerten 


und beredten lehrer und verteidiger ihrer religi⸗ 


on an ihn verloren; ihre feinde aber / und 
die prediger freneten fich innerlich von bergen, 
ausderen gemeine Fifeher nicht nur / fondern 
auchaus ihrem Collegio hergekommen / weil 


der mann / indem er fo gelehrt: / als ſie und. 


gleiches amt mit-ihnen verwaltet / auch ihre 


ſchrifften ansrdnungen / anfchläge und kir⸗ 


chen⸗verwaltung wol inne hatte, ihnen vor an⸗ 
dern vil zuſchaffen machte / und ſie mit ihren ei⸗ 
genen gründen 7 taten und worten hauptſaͤch⸗ 
lig vexirte. Mit difes mannes ableben ftarb 
auch der fonft bey den Dvakern gar beruͤmte 
Johannes Coughen / doch ftarb er nicht fo wol / 
als daß er vilmehr feine lebens art und geſel⸗ 
fehafft mit der ewigen verwechſelte. Difer 
mañũ / von geburt ein Hollaͤnder / von ——— 
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aber ein Eingelländer/nachdeiner in Eingelland 


sbergangen / und, feine Philofophie und 
Theologie auf der Univerfität zu Sambridg 


abfotviret / welche alseine mutter der reinen 


lehre / ſich ruͤmet von altenzeitenher 7 fie hätz 
te nimals Finder erzogen / welche von der ves 


ligton eine falfche meinung geheget / "auch herz 


nochmals in der ſtadt Billa Fauftini das 
‚predigt amt verwaltet 7 worzu ihn Naynold | 
der Biſchoff von Norwitch ordiniret als 
er difem amt nicht lange vorgeftanden / ging | 


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zu der fecte der Quaker über 7 und zwar zu 
der zeit / da er fich und feine zuborer am 
meiften wider Dife art keute veriwaren wolte 
Es warnemlich eine Quakeriſche jungfer / die 
wegen ihrer wiſſenſchafft und nachdruck im 


predigten ſehr beruͤmt war / und deſſentwegen 


Hrofen zulauf hatte: Difer priſter nun / als 


er erfaren / daß die jungfer würde eine predigt 
halten / gehet auch hin an den ortin feinem ger 
wönlichen prifterzornat zu Dem ende / damit er 
durch fein zuseden verhindern moͤchte / daß nicht 


etliche von feinen zuhoͤrern durch der jungfer pꝛe⸗ 


digt verfuͤret wuͤrden. Als aber der Coughen 


ſie hoͤret predigen wird er dermaſſen im feinem 


gemuͤte bewogen und entzuͤndet / daß er nicht al⸗ 


lein diſer leute lehre und veligion ſich nicht wi⸗ 
derſetzet / ſondern auch eben an dem orte und 


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zu gleicher zeit ihr beypflichtet / und vor id | 
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und ftveitet 5 drauf gehet er alfobald. nach 

aufe / leget fein predigtzamt nider / und begibt 
ſich zur Quakeriſchen gemeine / fuͤngt auch gleich 
unter ihnen an zu predigen / und iſt bey ihnen lib 
und wert gehalten, Allein eben diſer prediger 
alser bald daraufin Holland wider Fam, und 
zu Harlem mit Eduard Nichardfon einem En⸗ 


gellaͤndiſchen prediger redete / ward durch diſes 


mannes zu redẽ dermaſſen eingenommen / daß er 
widerum von der Quaker⸗ſecte abfil / nach Ley⸗ 
den reyſete / und ſich daſelbſt auf die medicin le⸗ 
gete Wie das geſchehen / ging er widerum zu⸗ 
ruͤck nach Engelland / und practicirte zu Londen 
bey unterſchidlichen patienten / war aber indeſſen 


keiner ſecte inſonderheit zugetan / bis er vor z ja⸗ 


ren eine neue lehrzund lebens⸗art ſuchte einzufuͤ⸗ 
ren / die doch von fo vilen biß her vergeblich geſu⸗ 


chet wordẽ / daß nemlich alle chriſten überallfich 


zu einen glauben bekennen 7 und ſich bemühen 
folten 7 ginen allgemeinen friden inder religion 
unter allen chriften einzufüren. J— 

Bisher war es von Foren uͤberall / ohne 


unter feinen glaubens⸗bruͤdern / gantz ſtille ge⸗ 


weſen. Maſſen er gantzer drey jar im gefaͤng⸗ 
niß gefangen gelegen / anderthaͤlb jar auf der 
feſtung zu Lancaſter / anderthalb jar aber 
auf der Feſtung der Graffſchafft Jorck — 
teils und zwar anfänglich wegen der ge 
haltenen oͤffentlichen zuſammenkuͤnffte 
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teils weil er/fo oft er befragt worden /denend 


der treue fich abzulegen geweigert: Selbige 


ganße zeit über redeten und verfurendie richter 


ſehr hartsfcharff und ftrenge wider ihn Anden 
erſten ortenunfeiner gefangenfchafft hatte Fox 


eine weibes perfon / die mit ihm zugleich im 


gefängniß ſaß nemlich die Margareta Sellin 


welche er auch hernachmals geehliget / diſe ta⸗ 
ten einander beyderfeits treue dinſte / Die etz 
wan gute freunde und:gleiche glaubeng genof- 


fen einander erweifenfonnen: Allein andem ' 


andern orte wurde erhart und unbarmhergig 


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sehalten/ weil man ihn in eine grube geſtecket / 


die voll garſtigen unflats und ſtehenden waſſer 
war / wo ſelbſt er auch vilmals die nacht un⸗ 


geſſen zugebracht. Daher er auch in eine ge⸗ 


faͤrliche kranckheit verfil / worvon er ſich doch 
endlich / wiewol gar ſpaͤte / widerum erholet. 
Sch habe nur kurtz vorhin gemeldet, wag 


por eine grauſame peft in Londen und denen das. 
herum ligenden orten graßiret. Zudifem uns 
glück Fam im folgenden softenjare noch einans : 


ders / nemlich die ſchreckliche feuersbrunſt / da⸗ 
durch zwar nicht die benachtbarten ſtaͤdte und 


dörffer / jedoch die eintzige volckreiche ſtadt 


Londen faft gantz im feuer aufgegangen und in 


die afche geleger worden’ fogardaß gank Ens 


gelland felbige nimals wergeffen und die ſpaͤ⸗ 


tere nachFommen deren noch gedencken 8 ’ 
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NEE ARTEN Art 





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eilich aber biHanyero in erzelung der trans 
per betrübten begebenheiten difer leute 

h inetwasaufgehalten / wilich um difes 
foerck etwas angenehmer zu machen und des 
bon lefen bißher villeicht ermuͤdeten lefers ges 
mützu divertiven / etliche Dife3 oder 4 jar her 
yon denen Quakern gefehehene weiffngungen / 
fo wol von denen beyden notablen ungluͤcksfaͤl⸗ 
len in Londen / als auch wie es lange zeit hernach 
im gantzen reiche hergehen werde / mit anfuͤren / 
richt zwar alle und iede / ſondern nut Die vor⸗ 
emſten und. denckwuͤrdigſten / weil Doch ie⸗ 


ʒerman gerne an dergleichen erzehlungen ih 
onderlich zu dele&tiren und zu vergnugen pfle⸗ 


et. ' E ng h 

Wenn eine groffe-und wunderbare ver⸗ 
Inderung irgendswo vorgehen foll/pflegen ins⸗ 
emein folches gewiſſe leute vorher zu verkuͤndi⸗ 
en und anzufügen. Doch gibt der außgang 


emeiniglich hirzu erſt den beſten ſchluͤſſel Daß 


ber diſen zuſtand kuͤnfftiger zeit und beyde in 
onden begebene ungluͤcksfaͤlle etliche Qua⸗ 
er vorher geſaget und angedeutet / war bey 
iſen leuten ſo gewiß / daß wer ſolches nicht 
lauben wolte / allen glauben aus der welt auf⸗ 
heben ſchine. Ein Quaker in der ſtadt Villa 
auftini mit namen Serles, feiner handtie⸗ 
ung nach ein weber / fahe anno 166.2. in feinem 
auſe an einem über dem feuer ſtehenden 9 
oben 


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ſtaben gefihriben : 


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u 8.335) —D 
oben an den rande diſe worte mit groſſen buch“ 
WO TO ENG- 
LAND FOR POYSONING OE 
CHARLES THE Il. CARDINAL. 
YUNDERSTANDS MOLOCH 
TWENTY NATIONS WITH HIM, 
ENGLANS MISERY COMETH 
Das iſt: Wehe dir England wegen der 
vergifftung Earldes andern. Dis 
Sardinals. Ich verfiche den Moloch 
Zwantzig Mationen mit ihm. Es 
koͤmt das elend Engellandes. Alß der 
mann dis ſihet / erſchrickt er und ruffet alßbald 
die nachbarn / ſolches mit anzuſehen / welche ſich 
ebenfals uͤber diſe ſeltzame begebenheit ver⸗ 
wundern / koͤnnen aber die urſach deſſen nicht 
ergruͤnden. Diſe ſchrifft ſtand faſt eine gan⸗ 
e ſtunde / nachmals verſchwand ſie von ſich 
ER. Daß dife begebenheit fich warhafftig 
alfo verhalten / haben vil bürger felbiger ftadtz 
und auch vorneme leute zauffer die Quaker / mit 
vilen gründen behauptet. Wie ich denn ſelber 
diſe ſache und eben diſe ſchrifft geſehen und gele⸗ 
ſen / wie ſie Johann Coughen / deſſen wir vor⸗ 
hin erwenet / in eben demſelbigen jarin feinem 
handbuͤchlein angemercket / welches von ſelbi⸗ 
ger zeit an / bis zwey jar nach Caroli todt / von eis 
nem vornemen mann unſers landes in ſeinem 
Muſeo iſt iſt aufgehoben und von keinem an⸗ 











dern 














dern men alfodaBunter 
durer anmerckung Fei su vermuten, 
Was aber die Quake und andere mit diſem ge⸗ 


ben wollen an⸗ 





die fache felöfvio man /als König. 


Tarl mit tode ( ging und. einige zeit hernach 
uch gantz Engelland ergelet / zugegeben / geglau⸗ 


et / gehoͤret und geſehen / uͤbe eingekommen ri 
irbey nicht noͤtig zu erzelen Gleicher geſtalt he⸗ 


nercken auch die Quaker/es habe einer von ihre 
efangenen bruͤdern in Londen die peſt der ſtadt 
orher verkündiget v indem er geweißaget/ 
aß auf dene goſſen die anitzo ſo vollckreich waͤ⸗ 


n / indem das volck feine venichtungenachgins 


e / man in 4 urtzen nicht einen fußftapfen. 


en ſolche gantz mit graß bewachſen feyn: Doch 
ill ich. n diſer weißagung und errinnerung 
ichts Weiter gedencken vornemlich daß ich 
cht von dexp, dnung der fachenund kuͤrhe des 
Ingen wercks / ſo ich mir vorgeſetzet / alzu weit. 


on | menſchen ſehen foltesfondern-es wire 






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ſchreite. Difeserzelenfie von der feuers⸗ 
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Zu Herford war ein Quaker/ dem vor 
m brande der FO en klares und beie 
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ETF. an 








2 (338 )1$ 


des bildniß nicht etwan im traum fondern wa⸗ 


chende gezeiget worden / mit difer erinnerung 
einer ſtimme / fo von himmel kommen, er folte 
gehenund difeszufonden anfagen. Er tut 
folches alfobald und gehet in geſchwinder eyl zu 
pferde dahin. Alß er aber nahe an die ftadt 
kam / entblößteerdas haupt warffden hut 
hinweg / und nachdem er die unterzhofen anges 
zogen’ machte er die uͤbrigen kleider auf / und 
liß die hofen hinunter. In ſolcher pofitur ſporn⸗ 
te er das pferd an / und Fam eiligftin eine ges 
ſellſchafft feiner leute, / ʒween tage zuvor / ehe dag 
ungluͤck / das er mit ſich brachte / erfuͤllet wur⸗ 
de. Drauf ging er hinein / trat herzu / und 
verkuͤndigte mit groſſer gemuͤts⸗beſtuͤrtzung und 
traurigem geſichte / in bey ſeyn der andern / wie 
ihm von dem geiſte vorhergeſaget und gewiſen 
worden / daß nemlich nach zween tagen Londen 
wuͤrde in feuer ſtehen und verbrennen / drauf 
wuͤrden alle buͤrger / auf ihren lager und aus ih⸗ 
ven fehlaff ermuntert / nachdem von ihm gewiſe⸗ 
nen zeichen mit höchfter beſtuͤrtzung des leibes un 
gemuͤtes nackend und bloß / oder doch fehr 
fehlecht bekleidet aus ihren betten und haus 
fern / ihr leben zu erhalten heraus lauffen / 


And nicht wiffen was fie zur erſt ſolten anfans 


gen / das feuer zu leſchen. Als ſich hirüber je⸗ 
dermann verwunderte / lachen ihn endlich — 


mweiſten / als einen narren / der ſo was ſuan 
| und 


1 war befünden worden / fh auffgeblehet / 
aß er daher ſeinen berſtand nicht recht gebrau⸗ 
jen konte / ſondern ſich einbildele⸗ er waͤre ca⸗ 
abel und vermoͤgend genung / daß was er vor⸗ 
r geſagt / da es noch nichts geweſen / das eg ge; 


Jeben folte/ er gleicher gefkalt berſchaffen Fonz - 
Daß es nachfeinenvwillen und befelnichtiveis 


gehen dürffe 7 erſtlich afsein irrer menfch 
rum / welches vil volck mit anfahe, und fagter 
wolte die flamme daͤm | 
ange vorſchreiben / daß fie nicht weiter um ſich 
fen koͤnne / nachmals aber ging er an et⸗ 
Je gang im feuer ſtehende haͤuſer / und blib da 
hen wolte auch da ſtehen bleiben / biß hudas 
er ſelbſten verzerer. Da ihn nun die andern 
geblich vermaner zer folte dach das ding 
erwegens laſſen / Evigtenfieihmendlich bey 


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pffen / und ihr gewiſſe 


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Som leide zu faffenvriffen ihn von dem orte weg 


und ſtiſſen ihn auf eine andere feite. Dach» 
mals hat er doch feinen irrtum und torheit er⸗ 
kennnet und iſt darvon abgeſtanden. Diſer erze⸗ 
fung fügen die Quaker bey / wie difer menſch 
nachmals eben dergleichen / ſo er im fehlaffe ge⸗ 
fehen / uͤber die ſtadt Herford verkuͤndiget und 
vorher geweiſſaget / aber vergeblich / weil das je⸗ 
nige / was er geſaget / nicht eingetroffen. Wir 
wol dieDuaker fich deßwegen in ihrer meynung 
nicht liſſen irre machen / als waͤre diſer mann in 
ſeinen weiſſagungen nicht gewiß / und alſo / was 
verkuͤndiget / vor nichts zu achten gemefen? 
weil dergleichen unterfchid. in Denen weiſſa⸗ 
gungen auch bey den Propheten / derẽ die ſchrift 
gedencket / zu befinden. Weil aber diſe dop— 








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Schottland. Denh weilin Schottland die 
amzalder Quaker nicht fo groß war / und die fich 
Jauch da aufhilten nicht fo gar öffters zufamen 
kamen / auch nicht fo vil gefege wider fie gegeben 
waren / darwider fie hatten Eönnen fündigen / 
hatten auch ihre feinde nicht fo vil urfach und 
‚gelegenheit / fichihnen zu widerfegen und fie zu 
beſtreiten. Dannenhero wenn etliche ergriffen 
wurden / die allzu verwegen und halsftarrig zus 9— 
ſammen gingen / oder ſonſt etwas ungebuͤrliches 
anfingẽ / wurdẽ fie ins gefaͤngniß geleget / etliche 
gar auff lange zeit / denen andern nur zur furcht 
und ſchrecken. In Irrland aber hatten ſich die 
Quaker haͤuffiger mdergelaſſen und zwar nicht 
etwan nur in einer provintz / ſondern faſt in al⸗ 
len. Daſelbſt warteten ſie nun ihres gottesdin⸗ 
ſtes / und was demſelben zugehoͤrig / ab / darge⸗ 
gen ſetzten ſie hindan und verachteten die an⸗ 
dern öffentlichen verfamlungen / hilten aber 
ftets unter fich ihre eigene zufammenfünffte / 
und entzogen fich allezeit / fo offt fie entiweder 
den zehenden abfragen/oder etwas zum bau / re⸗ 
parirung und erhaltung der kirchen mit beytra- 
genfolten; forderte man von ihnen den eyd der 
treue / ſchlugen fie folches ab; etliche pflegten gar 
an denen feftstagen zu arbeiten / etliche gingen 
indie öffentlichen kirchen / und turbirten da die 
leute mit ihren reden und fehreyen in ihrer an⸗ 
dacht bey anhörung der predigt und im gebet / 
und vermaneten bie leute / wie fie auch auf 
0 Y 3 dem 






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Er 





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anſehen / und gar wol leiden / manchmal aber be⸗ 





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342) 8 such 
Dem marckt und aufden gaffenzu tun pflegten/ 
zur bufje/ verdamten all ihr tun und vornemen / 
oder namen andere dergleichen dinge vor / ans 
dere aber triben ſonſt ihre boſſen. Um diſer 
urſachen willen wurden ſie nicht weniger als 
in Engelland harte geſtraffet / und jdweden ei⸗ 
ne gewiſſe ſumme geldes auferleget / welche 
wenn ſie ſie nicht zalen wolten / wie denn keiner 
wolte / wurden fie mit gefaͤngniß geſtraffet 
und darinnen uͤbel gehalten / ſo daß etliche gar 
teils vor. befümmerniß + teils wegen leibes ’ 
ſchwachheit verftorben. An ein teilsorten. as 
ber waren ihnen etliche hinderlich z daß fie nicht 
konten zufammen Eommen / indem fie felbige 
aus den häufern herauszogen + ihnen aufs. 
landentgegen gingen / fiezurückebilten / oder 
gareinfperreten. Etliche / wenn fie ſchon bey⸗ 
ſammen waren / fllen mit gewalt in die haͤu⸗ a 
ſer / liffen fie mit ſturm an / ſchlugen ſie / und be⸗ 
raubeten ſie ihrer kleider. Difestat an etlichen 
orten das gemeine volck und die Canaille, teils 
aber auch die herum ſchweiffenden ſoldaten / die 
nicht vil befferzals die ftraßenräubery ihre groͤ⸗ 
fte Autorität mit ihrer fauft und. mit ihren des 
generwifen. Die jenigen num. die über. dife 
leute gefeget /Fonten manchmal folche dingemit 













gingen fie felbft etwas / das ihnen / als vornemen 
und anfenlichen leuten / nicht wol anſtand / ins 
dem ſie die Quaker / weil ſie in oͤffentlicher ge⸗ 

RM — mel⸗ 













| 863) 

yeine und ihrer gegenwart zu fen gevedet/ und 
ihnen im zorn allzu harte antwort gegeben / ſelbſt 
Menhaͤndig / als läfterer und boͤſe buben / wie 
denn die rache keinen verzug leidet / nebſt andern 
anfilen / mit dem ſtock abpruͤgelten / und ihnen 
um den kopff ſelbigen zimlich herum ſchlugen. 
So waren auch unter denen priſtern ſolche leu⸗ 
te / welche nachdem ſie diſelben von ihrer kiꝛchen⸗ 
demeine außdeſchloſſen / ſelbige gleichfam anders 
mzuſchliſſen / der Obrigkeit übergaben. Doch 
hrauchten hirbey die Oberrichter auf Denen ge⸗ 
richts⸗tagen / wie auch indem koͤniglichen gerich⸗ 
te ſonderbaren glimpff and beſcheidenheit. 

Ich habe bey anfang diſes buches erwenet / 

vie die lehre und religion der Quaker / 
mchdem George Keith und Robert Barclajus 
ncht geringen fleiß und arbeit hirbey angewen⸗ 
et / ſehr hoch geſtigen / und ihr vollkommenes / 
ind ſo zu ſagem recht maͤnnliches alter erreichte: 
Weil bemnach das vornemfte abſehen unſerer 
gegenwärtigen arbeit diſes iſt / daß wir genau 
interfirchen und anzeigen wollen was denn diſe 
feute eigentlich lehren / was fie mit geöffer hei⸗ 
ſigkeit besbachten und in acht nemen / wer fols 
hedinge/ und wie und auf was reife er feibige 
ur erſt aungebracht und gelehret / endlich 
weßwegen ſie ſo vii gefahr über ſich genommen / 
rußgeftanden und ertragen; als wollen wir hir⸗ 
bey dem leſer anzeigen / wie die erſten und vor⸗ 
ſemſten lehrſaͤtze diſer En gleichſamn | 


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nes weges der verſtand / noch die menſchliche veꝛ⸗ 


boren / jenes aber würde nur von auſſen dem 


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die andern gefloſſen damals von Keithen in vix 


ten fehrifften zteils befjer und deutlicher vorgen 
fragen un auspolivet/teilsin eine andere forms 
gebracht + und nachdem abriß der alten Phi⸗ 
loſophen / nicht nach der neue methode der Qua⸗ 
ker / eingerichtet worden. Rachmals wollen wir 
ſchon zu gehoͤriger zeit und orte von Barelajo 
weiter gedencken. Ä SL 
Keith fingdemnach an zufchreiben anno 65/ 
fur auch darinne vil jar nacheinanderfortzfchrib. 
aber alles in Englifcher ſprache / etliche. wenige: 
bogenaußgenomen.. YReilnum insgemein das 
jenige / was alle Quaker vor die grund⸗reguln 
ihrer lehre und religion bilten / als die lehre von 
goͤttlichem licht welches. in. den menſchen 


iſt / ingleichen von Chriſto / ſo ferne er in einem id⸗ 


weden menſchen wonetsfehr dundkekund under. 
ftändlich von allen Dunkern bißher war bes. 
fehriben worden/ trug ſo chesKeith / als ein mañ̃ 
von ſcharffen und ſubtilen verſtande / in nachfol⸗ 
gender ordnung vor/ und was jene nurunfoume 
lich und obenhin zur erſt entworffen / fuͤrte er 
weiter folgender eſtalt aus: Nemlich es waͤre ’ 
allen und re menfchen eimfondeebar licht 
von Gott mitgetheilet. Solches licht waͤre keie 











nunfft / ſintemal diſelbige denen menſchen ange⸗ 


wenſchen gegeben und mitgeteiletumd bennnde⸗ v 
ſonderlich in der herrſchaffl daß esder permunft 









nn Be 
Aſtehen und Difelbige regiren fülte. 





Dies licht waͤre Auch der göttliche faame und 
Das werckzeug + nach dem die fündein die welt 
kommen / undder menfeh Dadurch) verderbet: 
worden / der neuen geburt aus Gott. : Selbiges 
ſey nun ein weſen / ein teil des unſichtbaren und 
geiſtlichen weſens Chriſti/ des Sones Gottes, 
und göttl.menfchens / des unfichtbaren mens 
ſchens / des geiftl, menfchens / des himmliſchen 
menſchens: Denn diſer Chriſtus/ Gottes ſon / 
fey auf diſe art / daß er dergleichen haͤtte ſeyn 
koͤnnen / menſch worden + und zwar durch einen 
außfluß Gottes: Alſo iſt und wonet Chriſtus in 
allen menſchen / ja in allen ereaturen / und durch 
Chriſtum Gott. Wenn nun die menſchen von 
Gott abfallen / und ſich alſo ſelbſt gantz verder⸗ 
ben / fo gehet zwar Chriſtus und Gott in den 
menſchen unter / aber nicht gantz und gar. Ja 
Chriſtus / der ſich der menſchen erbarmet / und in 
hnen bleibet/Eömt aller menfchen efend und une 
vermögen dermaffen zu ſtatten und hilfft ihnen / 
daß er einen idweden innerlich beweget / erriñert 
ind ermuntert / daß ſie auf Chriſtum / das licht / 
ichin ſelbſt acht haben / denſelbigen folgen ‚und 
tachdem fie alle falſche lehꝛe und bofes leben ab- 
zeleget / fich Ehrifto von neuen ergebensfelbigen 
uch / in dem er inihnen feine Erafftaugüber und 
rweiſet / ergreiffen / ihm anhangen / in allen tun 
md verrichtungen ihn zu einen exempel fich 
orſtellen / und als — lehrmeiſter ao” 
5 gen. 


v 









| JEDE Du Sue 
gen. Gefehicht diſes / ſo ſtehet Chriſtus in ihnen 
widerum auff / wird rider lebendig / lebet / und 

wuͤrcket Durch eine neue vereinigung und ge⸗ 
meinſchafft / und wird ihnen die gerechtigkeit 
und ewiges heil. Alſo iſt Chriſtus der men⸗ 
ſchen ſpeiſe und himmliſche und geiſtliche koſt. 
Alſo haben die gottſeligen von anbegin her 
Chriſti fleiſch gegeffen und fein blut getruncken. 
Alſo ift zwat Chriſtus auch bey denen gottlo⸗ 
ſen / aber gantz verborgen daß es ſcheinet / als 
wäre er nicht da daher die ſchrifft bißweilen ſa⸗ 
get» Chriſtus ſey nicht mihnen. Er iſt aber. 
ſolcher geftalt inihnen 7 daß wenn ftefich alte 
der fünden gleichfam verkaufen und zu eisen 
übergeben,Ehriftus dadurch felbften leidet / und 
offtmals durch ſchmach und zerfleifchung ſei⸗ 
nes leibes ſolche pein und ſchmertzen empfindet / 

als wenn er von neuen an das creutz genagelt 
würde. Diſer Chriſtus nun / fo ferne er ein 
goͤttlicher / himmliſcher / und geiſtlicher menſch / 
ſoll von allen angebetet und verehret werden / 
nicht ſo ferne er ein euſerlicher menſch / von Ma⸗ 
rin geboren Solche lehre des Keiths von diſen 
Articuln iſt ſchon von langen zeit en ber 7 wie” 
Keithen nicht unbewuſt / nach etlichen ſtuͤcken / 
wiewol nicht gaͤntzlich / von nicht eben den be⸗ 
ſten leuten / wie auch von Ketzern⸗ ſo aus der 
hehdniſchen Philofophens ſonderlich des Pla⸗ 
tönisz ſchule kommen / und deren lehre zugetan 
| wa⸗ 





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varen zu erſt auffgebracht/hernachmals aber 
seben der forme und geftalt/mwelches mir gewis 
ewuſt / daß Keith hirvo keine nachricht gehabt / 
in vorigem ſeculo von einem Frantzoſen Bil« 
helm Poftell/ widerum geheget / ausgebrüs. 
tet / uũ in einem befondern buche befehriben wor⸗ 
den / der aber ſo ein abgeſchmackter und naͤrri⸗ 
ſcher kerl geweſen / daß keiner unter allen ver⸗ 
nuͤnfftigen leuten gefunden worden / der dieſen 
menſchen nicht mit ſeinen ſchrifften außgelachet 
uñ verwoꝛffen Nachdem nun Keith / als ein klu⸗ 
ger mann / lange zuvor diſes alles bey ſich uͤber⸗ 
eget und erwogen / trug er ſolches nachgehends 
nunterfchidlichen fehrifften vor / und behaupte 
eundvindieirteesauch wider die einwuͤrffe / 
velche er entweder fich ſelbſt / oder andere ihm 
emacht hatten. Diſe buͤcher liß er wider wiſ⸗ 
en und willen ſeiner glaubensgenoſſen in druck 
ußgehen / daß fie ihm ſolches nicht wehren 
oͤnten / und zwar nicht in Engelland / ſondern in 
Holland / damit es nicht fo leicht ein Engeläns 
er erfahren möchte. Weil aber die gange Iehre 
es Keits fonderlichin zroey haupt Articufn bes 
fund / deren der eine handeltevon der gegen⸗ 
vart Gottes und Ehrifti in allen ereaturen 
icht allein in den menfchen: + der andere von 
er inwonung und wuͤrckung Chrifti in den 
tenfchen / hat man doch Feinen von ihren leh⸗ 
cn gefunden / der den erſten —— 
* ri⸗ 





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ſchride / oder eben Daffelbige öffentlich geleverun 
widerholet hatte. Doch hat auch Feiner dar⸗ 
wider geſchriben noch ihn duꝛchgehends alle ver⸗ 
damt ob ſie gleich folcher fachen wegeunter wei⸗ 
len beyfammen waren z darum weil fie diſes 
manegelpeun namen fchoneten und davor hil⸗ 
ten / man Eönne und folle difen iertum wegen ſei⸗ 
ner andern herlichen gaben in der: wiflenfchafft 
uñ leben billig verſchweigen. Was aber den an- 
dern articul betrifft / iſt Feiner von denen / die ſich 
zu der Quaker lehre bekanten / gefunden worden / 
der nicht eben diſe lehre in allen ſtuͤcken als ſein 
eigen angenommen / und derſelbigen / als einer 
beſondern lehre ſeiner glaubens bruͤder / nachge⸗ 
folget / etliche wenige unverſtaͤndige und einfaͤl⸗ 
tige leute ausgenommen / die etwan an einem en⸗ 
gen und abgeſonderten orte in der neuen welt 
gegen der fonnen untergang zu woneten. 0 © 
Sonſt warnoch eine andere lehrerdie Kei⸗ 
then eben fo fehr nicht mißfil + Doch wolte er 
diefelbige jemand auffdringen v und die 
Quaker verlangten auchnicht / daß fie / als 
eine allgemeine lehre ihrer Firchen + folte ange | 
nommen und. gelehret werden. ::: Das: war 


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aber die lehre von der ſeelen unſterbligkeit und 


ihrer widerkunfft in unterſchidliche coͤrper / die 
vormals aus der ſchule der Empedocleorum; 
Pythagoræorum, und Platonicorum her⸗ 
gekommen / nachmals aber vor etliche ‚m 

ert 











ertja ren von Denen gef mäßigen Tehumei] ei 
ver . Küden / die man insgemein Nabbinen zu 
nennen pflegt, welche / was fienur träumen? / 
wachende nicht ni erzelen 7 fondern auch 
au fehreiben pflege # fonderlich aber von R& 
— — in einem hebraͤiſchen 
actat be earbeitet / ituñ aber von neu⸗ 
en hervorgeſucht / und was ihm noch an zirat 
und vollkommenheit zu mangeln ſchine / hin⸗ 
zugefuͤget worden von Baron Helmond / 
einem mann / nicht nur von hoher ankunfft 
und gefchlecht + fonderni auch großen lib⸗ 
haber der wiſſenſchafften / welche beyde 
ſtuͤck er ſi ch vor eine ſonderbare ehre hil⸗ 
te / von‘ welchen auch feine freunde mut⸗ 
maßen / weil er ſo wol lebet und man doc) 
nicht weiß woher er habe den Lapidem Phi- 
tofophicum erfunden. Difer mann als er 
dazumal in. Engelland und zwar unter Den 
Dvakern  alseiner von ihrer Geſellſchafft / ſich 
auffhilt / und in dem hauſe einer vornehmen 
Graͤfin / die auch große luſt zu denen wiſſenſchaf⸗ 
ten hatte / mit ſelbiger oͤffters von diſem Platoni⸗ 
ſchen lehrſatz aus des Platonis ſchrifften diſcur⸗ 
rirte / brachte es endlich mit ihr dahin / daß ſie bey 
de auf diſe meinung verfilen. Beil nun Keith 
vilmals gleicher geſtalt bey ſolchẽ unterredungẽ 
mit zu gegen war / bereden ſie ihn auch / daß 
er * ihrer ſo klugen meinung mit PN 







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tete. Als aber difesunter denen Duakern ber 
kant worden / nam Hellmond / der ſeine meinung 


beſtaͤndig verteidigte / und deßwegen bey den 
Quakern ſehr verhaſt waradie diſe lehren, teils 
als gefaͤrliche neuerungen / teils als naͤrriſche 
irrtuͤmer / teils als ſubtile traͤu 











uslegten / 


bon der gantzen Quaker geſellſchft abfchiv. j 
Indeſſen fuhr er nicht alleine fort/ feine mei- j 
nung zu behaupten / fondern erbugte diſen lehr⸗ — 


ſatz / der ihm noch gar gꝛob und unvollfommen zu 


ſeyn hin, aus dene juͤdiſchen fehrifften noch ims 


mer beſſer und beffer aus / und gab ihm gleichfam 


diſe neue forme und geſtalt / welche ich ſo kurtz / 


als moͤglich / anitzo will vortragen. J 

Ehe die ſeelen annoch mit dem leibe verei⸗ 
niget werden / ſind fie in einer andern welt. 
Jeachdem fie aber in dieleiber hinabgekommen / 


hat eine jdwede den tag der göttlichen beſuchung 


tauſend jar / zu dem ende / daß ſie ſich ſollen 


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durch eine vollfommene heiligkeit zur ewis 


gen glückfeligkeit geſchickt machen ; das 
eferne fie aber der göttlichen gedult mißbraus 
chen / daß fie verdamt werden zu der langenund 
erfchrecklichen ſtraffe welche Gott ihnen am 
ende der welt bereitet hat. Diſe taufend jar 
aber wehren nicht nach ein ander’ fondern wers 
den gleichfam in zwoͤlff unterfchidliche widers 
kuͤnffte einer jdweden feelen in eben den leib ein⸗ 
geteilet / nur etliche heiligen ausgenommen / de⸗ 

ren 








senfeleninder euften oder andern wuiberfunfte 





genugfam gereiniget find. Eine idwede ſoiche 
viderkunfft nun gefehihet ale dreyhundertund 


drey und dreyſſig jar und ir monat. Indem 


aber die felen aufferhalb dem leibe fich auffhal⸗ 


ten / nemen fie in der frömmigkeit nicht zu fone 
dern wenn fie gerecht find / gehet esihnen wol ⸗ 


find fie aber gottloß ſo gehet esihnen übel. Die 


jenigen ſeelen welche vor Ehrifti todt aus Die - 


fein eben abgefchiden und nicht erhalten wars 
den / Eönnen / wenn fie widerum in dieleiber 
kommen / alßdenn die feligkeit Durch Das evan⸗ 
gelium Ehrifti erlangen. Ron dem tode 
Ehrifti aber an bis zum ende der welt werden 


diejenigen feeleny welche Dasevangelium nicht 


gehoͤret / nochmals zueiner zeit und an einem orz 
te wider in Die cörper kommen / und alsdenn dag 
evangelium hoͤren / und diefeligkeit erlangen, 


wenn fie glauben. Nachdem werdendieheilis 


gen wider aufdie erden kom̃en / und wird fodenn 
die erfte aufferftehung ſeyn / und gefchehen/ daß 
die heiligen zugleich werden leben. 1000 jar / 


ohne einige fünde/ ale twie Adam im ftande der - 


unfchuld 7 unddaß fie nach dem exempel eben 
des Adams von jungfrauen gebohren werden / 
Gott aber derſelben Baterfey . Hernach wird 
die andere aufferftehung erfolgen da die heili⸗ 
gen nach art des andern Adams Chriſti / wer⸗ 
den vollkommen ſeyn an ihren bimmiifähen lei⸗ 
bern. 














(2) 


kam. Endlich wird war der Frommenibre 





glückfeeligkeit fehlechter Dings ohne ende ſeyn / 
aber dieftraffender gottlofen werden ihre gran 
gen undihrende haben. Allein ich komme wi⸗ 
der auf Keithen und glaube gewiß / daß Keith 
wo nichtaalle / doch die vornemſten untexdifen 
lehrſaͤtzen mit groſſer luft und begirde ange⸗ 
nommen / ob er wol leichtlich nimand / was ei⸗ 
gentlich hirinne ſeine meinung ohne denjeni⸗ 
gen / die mehr als andere zu wiſſen fehinen 7 
und uͤber difes feinen guten freunden und befans 
ten / entdecket. Wie er Denn auchnicht alleine 
iſt / der dife meinung behauptet / fondern e& 
find noch andere mehr / wiewolgar wenige/die 
fich hivzu bekennen / daß man alfonicht ihrer 
gangen Eichen ſolche zu ſchreiben kann. Ja es 
wuͤrden die Ovaker nicht lange ſolche leute unter 
ſich leiden / Die dergleichen meinung fuͤreten 
und verteidigten/ wo esanders war iſt / wie ich 
mehr als einmal ſelbſt gehoͤret / daß ſoches die 
vornemſten von ihrer gemeine außdruͤcklich ge⸗ 
Ich habe von diſer ſache etwas außfuͤrli⸗ 
cher handeln wollen / nicht fo wol wegen der 
Dvaker + als um der jenigenwillens welcher 
indem fie von difen Propofitionibus fefen und 
dergleichen büchern hören / oder auch difelben 
leſen / wie oftmals von vilen euriöfen leuten ge⸗ 
ſchehen iſt / manchmal nicht wiſſen / Ba 
HEN, rund 


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gund und r ſprum ſey · wohr⸗ fie kommem nd 

woher fie fliſſen/ und dahero gan anders als 
ſich ʒgebuͤret / von der ganhen fache urtellen Zur 
ſelbigen zeit verfuͤgte ich auch zur Ouakerif BE. m 
gemeine der in gang Engelland / undbeyallen 
außländernvdieeinigewiffenfchafftgon Enöde - 
land haben fehr berümnte Wilheim Ben 
welcher nach feines vatern iode die Inſul Dens 
ſylvanien beſeſſen und da ſelhſt regiret Hat. Weit 
nun durch Oi mannesfleißnarhütfjeund ver 
mögen/der Quaker fache/alger zu ihrer kirchen 
‚getreten / nicht war ploͤtzlich und auf einmal; 
ſondern nach und nach ſehr befoͤrdert Unda ufge⸗ 
bracht worden / wird nicht undinlich feyn,wenn 
wir auf gleiche art / wie wir bißher ihre andere 
vornemſten leute beſchriben/ von ſeiner geburt 
uud auferzihung/ als auch von der gelegenheit⸗/ 
dadurch er zu diſer fectefomm en/ingleichen von 
feiner dargegen begeigten libe und fleißendiich | 
von feinem ingenio und ſitten / etwas hirbey 
mit anmerdfen. AN 
1 Dein vater war Wilhel n Penn / der Ad⸗ 
mi al-Lieutenant über der Engetldnderflorte y 

ſpi ſt ein an ſenlicher und verfkändiger mane 
damaliger unruhe uñ ſerruttung deseicheg 
ich ſo aufzufuͤren wuſte / dag r gegen Gott und 
Penſchen feine treu und fehirldigkeir erwiſe 
Weil aber der vater aus diſem ſon den 
Hehe ihm allein / ſondern dem vaterlande zum 
eſten geborenu ſeyn vermeinte geme einen 

* 8 xecht⸗ 


















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tete / ſolches dermaſſen tapffet defendirte / daß 
da er jenen haͤtte koͤnnen uͤber den hauffen of" 
fenver folches doch nicht tun wolle m Als er bon⸗ 





ſich zu ihrer gemeine: Das geſhah anno os als 


ec in das 2 Jar ging. Es begab fichaber. aer 
ſich daſelbſt auffhilte / daß der richter des orts ſie 
nberhoffi uberfi und den Penn / nebſt andern⸗ 
die zu gegen / aus dem hauſe auf die gaffen mie 
SEEN iR 2 
















DE ( 355) | 

sraein Denn ward Durch Difes Unverimurere 
nd plOBliche ungluck fo gar nicht abgefehrecee, 
nach von der Quaker lebr und leben zuruͤcke ge⸗ 
zogen / daß er vilmehr an diſem orte groͤſſere luſt 
und libe zu ihrer lehre gewan/ nachdem er nun⸗ 
mehro weiter von ihnen unterrichtet worden/ 
was fie beſonderes in ihrer lehr und leben vor 
andern leuten hätten, Nachdem ernum ſolcher 
geſtalt war loß gelaſſen worden / und zu haufe in 
Engelland wider angefommenvahitt er ſich ſo/ 
daß ein jdweder ſehen konte / daß er ein Quaker 
waͤre. Sein vater veꝛwunderte fich ͤber diſe un⸗ 





N - 
} 25) 


2 A 






vermutete veraͤnderung / und ward ſehr ungehal⸗ 
ten darauf / weil diſer ſohn —— einige 
hofnung und freude var / wie er ihhen denn auch 
mit dem erfinlichften reſpect und gehorfain zu be 
gegnen wuſte: Dannenyero ftraffte erihn mit 
worten und in der tat fehr feharffrals der fein ges 
fehlecht fo befchimpfeterund feiner’Fäthilie einen 
ewigen ſchandfleck anhinge; ja da” endlichalz 
les nichte helffen wulte/ verbote er ihm fein haus 
und bedroete ihn / er wolte Ihn enterben ſol⸗ 
hen zorn / ſchimpf und härtigkeitfenespaters 
— —— | 
nofjen/alten bekanten und Föniglichen hoffbe⸗ 
dinten / mit welchen erau ers en ind lange 
eit umgegangen war / wie demn auch der geift 
ichen/ die ihn zuvor ſehr wert gehalten. ein 
Denn feste allen Dijen anfechtungen' entgegen 
die unfehuld feines lebens weßwegen er ſo 
a 32 uͤbel 


di 
- vorn ys 
z 2 . * 








ng F ⸗ 
— —— 





Wwolte / zudem Hertzog don Jorck / der uͤber 


der Konigkeinen leibes erben don feiner gemalin 


635)9 


übel von ſich mufte reden laſſen⸗ wie auch die 
beſtaͤndigkeit ſeines leibes und gemuͤtes in dem / 


was er leiden muſte. Wormit er denn ſo vil 
ausrichtete / daß ihn der vater wider zu gena⸗ 
den annam / und wie ſehr er zusor ſein vaͤter⸗ 
liches hertz von ihm abgewendet / ſo lib hatte er 
ihn hernachmals / ſo daß er ihn auch endlich in 
ſeinem elend und berrübniß nicht nuꝛ auffꝛichte⸗ 

te und troͤſtete / ſondern Ihn auch im teſtament 
zum erben aller feiner guͤter und vermoͤgen ein⸗ 
ſetzte / auch wegen feiner fonderbaren Gottes? 
furcht undtapffern gemuͤts ſehr lobte / undihn 
weiter alfo fort zufahren anmante. Überdies 
alsder vater fehon vor augen fahe / wie fein. 
fon bereits geneidet wuͤrde / auch leicht vor⸗ 
ber fehen Eunte / was er noc) bor neyd und 


_ mißgunft, Fünfftig würde zu erfaten haben / und 


was vor ein ungluͤcksſturm ſchon über feinem 
haupte ſchwebete / f chickte er / als er auff demn 
tod » bettelag / und nunmehro bald fterben 










die Eönigliche flotte comandirtesund wie Denn 
der nächftenach ihm / ſo war er an wurde der 
nächftenachdem koͤnige / und ohne zweiffel / wenn 
hinterliſſe / ihm / dafern erleben blibe / ſucce⸗ 
dirte / welche in ſeinem namen von ihm bitten 
folten zer möchte doch als ein bruder feinen fohn 
bey feinem heran bruder secommnbIeE/IDN. * 


ern L ” . . — 
‘ 


Be feinen fehug nemen / und da er ſchon 
bißher fo vil ungemach erdultet / wider fünfftis 
ge gewalt/ welcher er und feine glaubeng bruͤ⸗ 
der / ja die gange Quakeriſche gemeine unter i 
worffen / erhalten. XBelchesdennauchder Sr 
nig ſelbſt / und des Königes bruderz weilfihdee — — 
‚vater um das gange Reich wol verdint ger 
‚macht / zutun verfprochen 7. wiewol ſie den 
‚Denn. doch nicht allemal haben fo befchügen - 
koͤnnen / daß er nicht untermweilen in arreſt oder 
in gefaͤngliche hafft waͤre genommen worden. 
Diſes muͤſſen wie hirbey noch gedencken / daß 
des Penns vater / als er ſo gefaͤrlich kranck lag / 
daß man ſahe / er wuͤrde nicht wider auffkom⸗ 
men / ehe er noch verſchiden / mit diſen letzten 
worten feinen fon angeredet: Mein ſon / deucke 
daß du Gott / dem Königaller Koͤnige / jderzeit / wie 
du bißher getan / dinen / und feinen dinſt dem dinſt aller 
ürdiſchen Könige / in allen dingen vorzihen moͤgeſt Wuͤr⸗ 
ſtu diſes tun / und du und deines gleichen und deine freunde 
werdet in diſer ſchlechten und einfältigen art zu predigen / 
und ener leben anzuſtellen fortſaren / ſo werdet ihr warlich.eg 
mit allen predigern ein ende machen bis ans ende der welt. 
Aus welchen worten des ſterbenden alten 
Penns nicht undeutlich erhelet wag er von 
denen Quakern gehalten / und wie er gegen fie. 
gefinnet geivefen. " Was aber difer Wilhelm 
Henn bon jugend auf vor einen Fopff gehabt / 
‚was er nebſt dem Eopffe vor eine berede zunge/ 
was vor wiffenfchafft.der fprachen 7 die zum 





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‚nicht unbewuſt/ daß vor eine ſchwere und der- 


‚ten / Doferne ich auch ſchweigen wolte / hirvon 


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genau bey den warten der. fehrifft verbleibet / 
„daR 100 einer. anderer leute tugenden und gebür 









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sinenapplaufum erhilt‘, daß fie ihn in Difem 
ick 7 was'dag’predigen betrifft vor einen 
meifterieefenneten. So iſt auch Feiner unter ih⸗ 
"nen jmals gefunden worden 7 der nicht darvor 
gehaͤlten / daß Penn mit denen übrigen Qua⸗ 
kern in allen glaubens⸗ articuln gantz einig. 
Nur diſes hatte er beſonders und vor andern / 
daß er das jenige / was zur wiſſenſchafft goͤttli⸗ 
cher und geiſtlicher dinge gehoͤret / nicht von ſol⸗ 
cher wichtigkeit zu ſeyn vermeinte / als die an⸗ 
‚dern. Dannenhero wolte er nicht nur / Daß 
man die gewiſſen gar nicht zwingen / noch der 
‚religion wegen jmand verfolgen ſolte / wie denn 
wolnichts fehändlichers und grauſamers / als 
eben Difes/gefunden werden fan; fondern auch / 
daß man alleveligionenfo leiden und dulden fols 
ter daß man dero befennernnicht nur ihr frey 
exercitiumreligionis und öffentlichen gottes⸗ 
dinſt verftattete / fondern auch alle die ſich 
nur chriſten nemmetenszuöffentlichen ehren⸗aͤm⸗ 
tern liſſe / ingleichen zur gewalt und herrſchaft 
uͤber andere / auch fogar Die Socinianer mit 
ihren liſtigen Rencken nicht außgenommen / 
noch auch die Papiſten / die doch von anfang ih⸗ 
rer religion aller andern religionen abgeſchwor⸗ 
ne feinde / und ſo grauſam / grimmig und blut⸗ 
duͤrſtig / ſonderlich nach chriſten⸗blute / find / 
daß ſie deſſen nimmer koͤnnen ſatt werden. Wel⸗ 
ches Denn von: Penn billig zu verwundern. 
| 34 Gleich 







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mental⸗ articul daraus anneme / welches cin 7 


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Gleich als ob nicht ſes / wenn man Die Frayr 


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beit fo gar weit außfpannen woite eben ſo vil 


toineralsfelbige gar bern hauffen werffen wol⸗ 


key undalfo wider uns felbft leute hegen und 


erneren / und ſie gleichfam ausruͤſen daß fie - 


uns mitnnjern eigenen waffen hernachmals er⸗ 
wuͤrgeten. Wie denn diſes Denn / ſonderlich 
was vor angezogene leut⸗ betrift / gar wol wuſte / 


als welcher die Papiſten und Socinianer ſo 
no’ Fantes daß er auch pficgte zu ſagen feine 


vaktifche gemefne hätte fich vor nimand mehr /als den 


Sormianern und Papiſten zu fürchten maften fie folhe 
kur / Daß wenn fie afle andere religionen ſchon überwint- 


den) mit difen am allerlegten noch würden zu kaͤmpffen 


und zu ſtreilen haben. Daß al Penn entweder 3— 
das anſehen haben als ob er allen reli⸗ 


gionen zugetan 7 oder Doch die leute bey den ge⸗ 


dancken / Die ſie ſchon durchgehende alle von 

ihm hatten / laſſen wolte, es waͤre Penn / da 
er ſonſt vernunfftig und geſcheide genung / heim⸗ 
lich in ſeinem bergen + wie andere wolten ein 
Socinianer / wie andere aber/und faſt die mei⸗ 
ſten / ein Papiſte / und zwar ein Sefuite.Zummer 
nigften waren die Duafer ; was diefen Bunet 
bertifftybieinnemieihmnicht einig. Nachfül- © 
cher meinung aber bildete Penn fich den chrift. 
‚glauben alſo ein / daß folchen zu haben fhon ger 

‚Kung ſey / wenn einer insgemeindie ſchrifft er⸗ 


kennete / als Gottes wort libete/und die fundas 


































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ogiſcher terminus. Dor folche ntamens 
Salzartieul aber hilt Denn nur diſe / welche in der 
haft mit ausdrücklichen worten enthaltenvoder 
Doch dermaſſen mit zeugnuͤſſe der fehrift beftätir : Mi 
get wuͤnden / daß ein weder ehrlicher menſch / der | 












nur einen guten verftand hättergleich fehen kon⸗ | 

e / was in den wortenenthalten. Wenn man di⸗ 
ſes nun zum grunde legte / hilt ev darvor / es ſol⸗ 

en und koͤnten alle diejenigen / weiche der ſchrift 
jebürende ehre erwiſen z und Jeſum Chriſt 
Orden Heyland der welt erkenneten / als chii 
en mit einander einig leben. Dannenherd 
ecommandirte er auch diſes / es ſolten die chri⸗ 

en ein ſoleh allgemein glaubens-befäntnig 
hreiben/ bas nur aus etlichen wenigen, allges 
einen / notwendigen / deutlichen. und mit 
orten der fehrifft abgefaften warheiten bes 
uͤnde. Welches tworauf eg abzilete und. 
as es vor nutzen fehaffen würde, konte ein 
weder leichtlich voraus ſehen. Uber diſes 
legte er offtmals zu fagen / es wäre mit den 
eiften chriften alfo befchaffen / Daß welche 

h duͤncken liſſen / fie wüften etwas / wende⸗ 

n diſe ihre wiſſenſchafft zu bloſſen und muͤßi⸗ 
nbetrachtungen an / da doch ein rechtſchaffe⸗ 

r chriſt nicht ſo wol der wiſſenſchafft / die bloß 
denen betrachtungen beruhet als eines taͤ⸗ 

en lebens benotigetfey. Maſſen eine 

he wiſſenſchafft / fie fey ſo groß / als fie 
fi 35 wolle / 


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fich vornemlich auf die ſitten⸗lehre legen ſolte / 
welche weiſet / wie man die laſter meiden / und 
Gott und dem nechſten feine ſchuldigkeit erwei⸗ 


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ftund / und ein wort zu fprechen hatte / 
neben ihm’ auch nimals der wille hirzu ei 
mangelte / alfo ſtand erdifen leuten täglich bey 
undbemühetefichrauf was reife errur konte⸗ 
nen zu dinẽ / zu heiffen / und ſie wider alles unred 


micht nur zu verteidigen / ſondern auch Mech N 















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beftens zu befördern/mit fo unerfchrockenem ges 
nüte / daß er oftmals mehr vor die wolfart ſei⸗ 

nerglaubens-brüder 7 alsvorfeineeigener ber 

kuͤmmert war. Sinzwifchen vergaß Och 

darneben auch nicht andern religions⸗ verwan⸗ i 

‚ten namentglich denen Papiſten freyheitria 

gar einen zutritzu öffentlichen ehren-ämtern zu 

verſchaffen / dadurch er deñ vollends Die feute in 

‚der meinung beſtaͤtigte / als fey er einer von ihrer 

gemeine / bey feinen Quakern aber fich nichts als 

verdacht / neid und feindfchafft zumege brachte. 

So gar fehr eiffrig und geneigt war er hirzu / 

daß alle Die fich chriften nenneten / einerley recht 

und freyheithaben folten. Allein hirvon wird 

an einem andern orte begvemer zu handeln 

Weil aberdazumal der Quaker feindeet- 

was müde worden und nachliffen fie anzufeinde 

und zu verfolgen / bedinten fich hirbey die Qua⸗ 

fer der gelegenheit und bilten nicht nur mit 

‚gröfferer Fünheit ihre zuſammenkuͤnffte und 

‚predigten / fondern bemüheten fich auch insge> u 

ſamt mit aller macht herbeyzufchaffen / was "N 
nur zum auffnemen,beftätigung / zirde undrum 

Ihrer kirchen gereichen konte. Alſo wurde nun 






‚bon ſelbiger zeit an eine gantz neue / oder Doch | 

vil beffer eingerichtete ordnung und einteilung/ 4 
wie fie kuͤnfftig ihre Dinge tractiren wolten / der 
‚prifter orden / ihre Hnodi oder zuſammen⸗ | 
EN vo. Fünffte 


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— Cl) _ | 
Finffterpie Liturgie oder die haltung Des gottes⸗ 
Zinſtes / die vorbereitung oder der beruff der kir⸗ 
chen diner / die kirchen⸗diſciplin / odeꝛ fitteneTen- 
für,endlichdie Copularion und trauungs⸗cere⸗ | 
monien eingefüret. Wie esaber eigentlich hir⸗ 

‚mit befchaffen wird man eher aus Ihren reden / 

„als aus ihren fehrifften in melchen ſie das we⸗ 

nigſte hirvon gedencken / lernen können. Denn | 


kirchen / foni 
ction die etli 






und der ver 











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elches fie venichten zu des gantzen leibes 


molfart und beiten, Endlich aber wolten ſie be⸗ 


jaupten es faͤnde hir gang und gar keine herr⸗ 
kbaft,fondern bloß die dinſt fertigkeit ſtatt. Dan 


ſenhero fingen fie Damals ſchon an diſe gewon⸗ 


eit unter ſich zu halten / und halten ſie noch big; 
tzund / von welcher wir auch / wie ſie vor dismal 
uͤbefinden / anitzo handeln wollen. A 


Es erkennen die Dvakeryals irgend ein 


yenn'fie fie hirzu gebracht / befuchen fie ſel⸗ 


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find nun gleichſam wie Apoſte l Crlihebleiven, 


t ftets.an einem orte / und bey Ihrer gemeine / 
| wie etwan die Pfarr herren. Gleicher ge⸗ 
ſtalt machen es auch die weiber. Wie ich denn 


hirmit einmal vor allemal will errinnert haben / 
daß / was ich bißher geſaget oder noch ferner ſa⸗ 
gen werde / felbiges fo wol von maͤnnern / als 
auch von denen / die gleichſam wie maͤnner ſind / 





II zuberftehen ſey / nach der allgemeinen rechts⸗re⸗ 
Bi gulida das weibliche geſchlecht zugleich mit un⸗ 
I terrdem männlichen begriffen wird. Auf die 

} kirchendiner folgen zur nechſt die Presbyteri / 
ei oder. die alteftenswelche denen andern am alter / 
1 erfarung/ und alſo auch an weißheit vorgehene, 


Dife gehen denen Fiechendinern mit guten rat 
andiehand/ und gebenentweder mit.ihnen zu⸗ 
gleich oder nebſt andern erfarnenund verſtaͤn⸗ 
digen maͤnnern acht / was taͤglich in der kirchen 
vorgehet / und ſorgen / daß es alles fein loͤblich 
und. wol zugehen moͤge. Diſe / ſagen ſie / leben 
darum in ihrem amte / daß wenn etwan einer 
des glaubens felete/ oder eine grobe ſuͤnde be⸗ 
ginge / wenn nur der perdacht da ſey / daß er. 
was getan / wenn er wider einen andern etwas 
perbrochen / oder ‚wenn ſonſten etwas man⸗ 
gelte und felete / welches zur vereinigung / fri⸗ 

den und eintracht gehöre / daß ſie alſobald da 

waren und ſchicken koͤnten / die fie am tuͤchtig⸗ 

ften hirzu erkennetenzund Denen fie —2 

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kenne: Äh on — h an die Ä 
yaben u das —J—— und notdüeff is 
gen zu befüchen / auchdie jenigen / ‚welche fie 
meinten / daß ‚fie, ihre. armut —— 
bilten und verbaͤrgen / ingleichen die witwen 
und wahſen alte und betagte elende / bedraͤng⸗ 
te / und kꝛancke / welchen ſie EN einem 
dweden not iſt / wie fie, ſagen/ (ar af — 
ein ae | 
[en / ſelbiges in befonderc Fa Ei fegen 4.D 
ſelbſt verwarli ich wa und vorat 
anſchaffen; ingleichen die aͤmter u, dere 
usguteiten / die ein jdweder vor inſon⸗ 


erheit / ſo vil die notdurfft er ordert /. des 
valten ſoll. Von diſen offciis und aͤmtern 
ae man einen erinnerungs briff des Stephani 
Srifpiamalle kirchen / der wol wert iſt daßıen, 

er rde / deßen inhalt difer 4 daß man 
— in ustejlen | keine I N 








noch per er⸗ a 
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ht N — 5204 a 

Diſe kirchen diner m hunde im. da⸗ 

ni fiefih ihrer fachenmdderfirchen nafdurft 
vegenmit einander Brrchlagen Fönnen/ Fo, 


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men oͤffters unter ſich zuſammen daß wir fo 
ehe zufammenkünffte dahers wol nennen mo> 
gen / wie die Engellaͤnder und unfereleute/ Pre- 
sbyteria oder Synedria, oder wie die Frantzo⸗ 
fenConfiftoria. In Holland find bisweilen 

etliche von ihnen geweſen / weiches weil ohne 
dire&tion uñ gewiſſe reguln Feine Sociefätfän: 
loͤblich und beftändig erhalten werden / wollen 
bey einer jdweden kirche einen kirchen⸗ rat auff⸗ 
richten 7 und zwar von denen aͤlteſten und die 
in eheſtande lebeten / bey welchen die ober⸗herr⸗ 
ſchafft ſeyn ſolte und welche nachgewiſſer vor⸗ 
ſchrifft und gewiſſen geſetzen alles dirigiren ſol⸗ 
ten. Aber hirwider legten ſich die andern ine 

dem fie einwendeten / das waͤre der nechſt· weg 
zu einer neuen Hierarchie und herrſchafft zur 


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krennung der einigkeit/ und zur hinderung und! 


unterdrückung der gaben des heiligen Geiſtes. 
Sohaben auch dife leute ihre gewiſſen zuſam⸗ 
menkuͤnffte / welche einige don den proteſtiren⸗ 
den Claflen / andere colloquia / andere aberSy- 
nodos und Concilia nennen / welche ſo wol 
aus gantzen Provincien als auch Nationen be⸗ 
ſtehen. Dife halten ſie mer und weniger / nach⸗ 
dem fie unterſchidliche und volckreiche kirchen 
haben / ſo daß ein idweder geſchlecht der maͤnner 
und weiber ihre beſondere und unterſchidene 
derſammlungen anſtellet. Derowegen 
mo groſſe und volckreiche kirchen — 
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mmen Die Eivchenzdiner und alteften Üffters 
zuſammen / ſo wolananden tagen / als vornem⸗ 
Ich die erſten tage in der wochen / zu welcherzeie 
ſie ſich mit einander beratfchlagen/woein; dwe⸗ 
der vornemlich hinzeifen / tvag er dor ein ame 
ver walten / und was er tun ſolle / nachdem ein Ida 
ibever feine meinung eröffnet. Stliche zu⸗ 
ſammenkuͤnffle werden alle vir wochen anges 
ſtellet / in welchen ihre ſachen ins gemein vorge⸗ 
nommen; andere alle virtel jare / in wel⸗ 
hen Die fachen / fü ange provintzien angehen, / 
behandelt werden , Ingleichen welche Das 
in appellirt haben. Diſe muͤſſen die bir- 
herzdie in den druck komme N zur letzt anſehen 
nd den endlichen außſpruch da rüber füllen 7 
ach dem fie ſchon zuvor von gewiſſen hir⸗ 
u verordneten cenforibus find ‚gelefen und 
pprobiret worden. In Diefen erden 
uch die acten in gewiſſe bücher eingetragen’ 
arvon ich etliche gefehen habe / die ſehr wol 
emacht waren. In einer idweden große . 
n nation aber haben. fie ihre järliche Sy- 
odos,in tvelchen die allgemeine wolfart bes 9 
effende Dinge vorgenommen und abgehan⸗ 
elt werden. Doch haben fie einen gewiß 
n ſynodum alle jare zu Londen in Enge; 
nd / nemlich den dritten pfingjtztag nach dem 
ngelandifchen ea! ender / welche eit fienichtet- 
a Vase: 








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Teigende. Anfaͤnglich wird evzelet 7 wie 
es mit einer ieden kirchen zuftehe/ zumal wenn 
was denckwuͤrdiges ſich mit ſelbige begebe Da; 
wird gedacht / wer / was / und warum einer und 
Der ander um der religion willen erduldet Da 
werden rare falle 7 und wie es mit diſemn 
und jenen abgelaufen / unterfücht hinge⸗ 
gen Die controverfieh imo ſtreitigkeiten ent⸗ 
ſchiden. Sie examiniren ver prifter leben und 
wandel / undftraffen Die jenigen Die nachläfe 
fig und boßharftig ihr amt verwaltenvoder 
welche / da fie ungeſchickt, untüchtig und 
nicht verlangef worden find,fich doch wallenfes 
pen laſſen / ihr amt / das ihnen anbefolen/ vers 
affen 7 wollen prediger ſeyn / und lauffen 
fo verkapt unter angenommenen amte der 
jrediger herum / und brauchen felbiges zu 
hrem wucher und zu ihrem vorteil. Sie erin⸗ 
jern und vermanen einer den andern / daß 
r das amt / ſo er empfangen inallen ſtuͤcken zi⸗ 
en / und ſich nach deſſelben wuͤrde gebů⸗ 
end verhalten ſolle. So machen ſie auch 
ute anordnung und anftalt / wie die Chris _ 
ten zu haufe mit ihren Eindern und gefinde le⸗ 
en follen / fonderlich was die aufferzihung 
er Einder betrifft 7 worbey fie fich vornem 
ich in acht nemen / daß weil dife zwey la⸗ 
Fer Der jugend vor allen andern hoͤchſt ſchaͤd⸗ 
ch ſeyn / nemlich die allzugroflelicenz und frevs 
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Wr: alıı)S Si 
beit der zindet / als auc) ver. überflüßige zirat 
und leibes ſchmuck 7 ſie nicht darinne verftoffen 
und fich einen bofen namen machenmögen.Ends 
[ich handeln fie auch von der rangionirungder 
gefangenen/und wie fie den armen / deven gute 
naturfie erkant / moͤchten zu hulffe kommen / wie 
auch von vilen andern dingen / worinnen etwan 
einer dem andern huͤlffliche hand leiften Eönne. 
Rachdem aberder Synodus widerum diſſolvi⸗ 
retzuverden auff befel deffelben / die acten / und 















welt / oder an andere vereinigte particular- 

emeinen verſchicken / bergleichen Exemplaria 
ich felbit unterfchidlichehabe. 
2 gKienun vil andere / ehe die Quaker noch 
in Engelland aufffommen / alfo eyferten die 
Duuker jderzeit ſehr ſcharff wider Die kirchen 
Titurgie in Engelland / welche man / da ſie 
ſchon zu Srommels zeiten abgefchaffet und 
dargegen DAS Dire&orium war. eingefüret 
worden / nachmals unter König Carl wider vor⸗ 
geſucht und eingefuͤret hatte als die mit viler 
Papiſtiſcher finſternuß und deren boſſen ange⸗ 
fuͤllet / nemlich mit abergläubifehen und unge⸗ 
ſchickten le&tionibus , gebeten / zuruͤſtungen 
und ziraten / ceremonien / ſtellungen 
geber⸗ 








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geberden Des leibessfaftagen und vilen andern 
gebrauchen mehr / welchen allen die Quaker 
jerzeit: entgegenfeßten und noch fegen ihre 


ſchlechten und einfältigen Exercitia und vers 
richtungen in ihren verfamlungen. Denn wenn 
fie zuſammen kommen /ſitzen fie lange ftillesnes 


men ihre gedancken gantz ftillfehweigende 
zuſammen / und findeingig und allein darauf be⸗ 
dacht / wie ſie mit gantzer ſeelen den geiſt 
erwarten moͤgen / bis er ſie ermuntert und ans 
treibet zum reden / alsdenn fangen ſie erſtlich 
auff regung und antrib des geiſtes an zu res 


den / und nachdem fie derſelbige antreibet 7 


pvedigen ſie entweder / oder beten oder fingen. 
Indeſſen fißt das volcf zur anhoͤrung des 
vortes auff gleiche art beyfammen. Denn 
uch diſe leute. geben Die gantze zeit über / weil ſie 
in dem: orte beyfammen feyn / nachdem fie 


nfich felbft gekeret / auffden geift achtung / 


vas er innerlich tue und ihnen eingebe, 


Wenn nur einer iſt der da redet / geben ſie alle 


nit ohren und hertzen darauf achtung + was 
r vedetzerforfchen fich + und appliciren al⸗ 
es auff ihr ſelbſt eigenes gewiſſen. Wenn 
ber. der. geiſt verzihet . beten fie al⸗ 
e zu GOtt in ihren hertzen / bitten / ſtoͤ⸗ 
en 7 und feuffßen “unterweilen  zimlich 
karck.  "Bisweilen bewegen fie ſich 
vegen groſſer / offtmals widerwaͤrtiger 

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und mit fich felbft ſtreiten dena ffecten 7 
oder werden dermaffen bewegt’ Daß fie anfan⸗ 
gen am gansen leibe erfihrecklich zu zittern / 
nicht nur etwan einer oder zwey / fondern die 
meiften und faft alle / welches fie fagen / da 
es darum öffters geſchaͤhe / weil ihnen der Sa⸗ 
tan / der ſich heimlich mit einſchleichet / wider⸗ 
ſtehe. Es hat mir ein glaubwuͤrdiger mann 
erzeit / daß fie einsmals / als er ſelbſt mit zuge⸗ 
gen geweſen / alle mit einander dermaſſen gezit⸗ 
tert 7 daß dag gantze gemach / gleich als von ei⸗ 
hem erdbeben / davon erſchuͤttert. Wenn es 
nun bis weilen geſchicht / daß nimand den geiſt 
kanerbitten / daß er ſie alſo redend machte / 
oder ſolches zu tun dem geiſte nicht gefallen / ge⸗ 
ben fie bisweilen von einander / wie fieTommen 
feyn / dasift / Daß man nichtein wort unter 
ihnen gehöret hätte. Wiwol fie deßwegen 
ihre arbeit nicht vor vergeblich. halten 7 fon- 
dern fagen / es ginge Feiner ohne nutzen dabon⸗ 
weil doch ein jdweder einigen vorteil vor ſich da⸗ 
von haͤtte / und indem einer vor dem andern be: 
teteven ihm dadurch auch etwas gutes mitteilte: 
zu dem weil fie auch wor diejenigen beteten 
weiche nur dahin kaͤmen ſich villeicht umzuſe 
benz zulachen/ oder ſonſt ihr geſpoͤtte zu trei 
ben / maſſen auch diſe offtmals wunderbar 
| wuͤrckung zu ihrer beſſerung und bekerung 90 
ihnen empfaͤnden, Wenn ſie nungen 
RR | che 








m 2. —2 
en / pflegen fie ſich alſo zu verhalten. 
Sie predigen das wort / beten und loben 


EDttrund fingen / nachdem fie vom geiſte ge⸗ 


triben werden. Dannenhero tun fie unter weis 


len nur das erſte bisweilen nuv das anderes / 


‚bisweilen aber alles beydes / oder auch wol gar 
alles dreyeszuichtäwar unter einander/fondern 
ein jdwedes abfonderlich / ohne daß fie / wel⸗ 


ches manchmal geſchicht / zugleich mit einander 


fingen. Ihr vornem es haupt⸗werck aber 


ift +. das predigen. In folchen tragen fie 


vornemlich entweder einen glaubensartie 


eulvoribrer lehre vorsoder vermanen zu auß⸗ 


übung einer tugend. Und weil fie darvor hal⸗ 
ten) / die bewegende Frafft eines. Predigers 
beſtehe nicht in worten / und bewegungen des 


leibes ( wo ſie nicht maͤßig und beſcheiden an⸗ 


gebracht werden / und mit der einfalt und 
gravitaͤt der wortewol übereinftimmen ) fon? 
dern in der wichtigfeit und nachdruck der far 
chen ; derowegen fehen fiein ihren predigten 
‚auffeinemetode ordnung / und nach Denen 
Przceptis eingerichtete kunſt⸗ reguln 7 fon? 
dern gebrauchen nur fhlechte 7 jedoch deut⸗ 
liche worte / die nicht ſo wol gerichtet / Der 
zuhoͤrer ohren darmit zu kuͤtzeln / als vilmehr 
die meinung feines gemuͤtes aus⸗ und hingegen 
teils ſelbige des zuhoͤrers gemuͤt einzudruͤcken 
Ya  webll 





Sottesdinft gewonlicher maflen abe 





en Der ſtimme und 
des gefichtes 7 nicht aber der bewegungen, 
In welchen punchfie denn fehrläbel zu fprechen 
find aufdie Theologos, daß fienichts anders 
als folche ftellungen des leibes lehrten wie Die 
Comoͤdianten / deren gange anfuͤrung und bes 
redſamkeit auff derzunge und in minen beftuns 
de. Ihre gebete ſind meiſtenteils traurige 
klage⸗reden: ie heimlicher fie felbige verrichten/ 
je mehr meinen fie / taͤten ſie ihre ſchuldigkeit. 
So pflegen fie auch zu ſingen / nicht zwar mit 
langſamen und vernemlichen worten oder etz 
wa nach den noten in der mufie / vilweniger in 
reimen oder verſen (denn dergleichen art zu ſin⸗ 
gen wäre nicht. einmal zugelaſſen / es ſey denn 
daß einer aus den ſtegereiffen verfe machen koͤn⸗ 
- te/)fondernnur mit bloffer veränderung des to⸗ 
nes in dem munde / faftanfdergleichen art wie 
die Spanier oder Maurer in Africa / wer iemals 
ſelbige gehe ret / wie ich fie ven beyvein ihren lan⸗ 
Den gehoͤret habe / zu fingen pflegen. Und alſo 
ſingt bißweilen nicht nur einer oder Der andere 
fondern die gange gemeine gang liblich und an⸗ 
genem. Bey folchen heiligen verrichtungen aber 
find Die Firchendiner die vornemften und ges 
woͤnlichſten perfonen ; wiewol doch nimand von 
den andern leuten hirbon ausgeſchloſſen wird / 
wuͤrden denn gantz undeſchickt befunden / 


oder 








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waren unbeſcheiden / oder Feinem menfechen. 


sekant. "Weil fie aber nicht allein achtung 
ben / was einer ſagt / fondern auch mitwag 


dem weil bey ihnen vil und faſt alles gantz 
ſonderlich iſt / welches: andere nicht koͤnnen 
nachtun / die nicht zu ihrer gemeine gehoͤren; 
dannenhero wenn ein liſtiger und heimli⸗ 


cher ſchalck / oder ein ſpoͤtter hinzu gehet und 


es ihnen in ihren reden und minen etwan nach⸗ 
tun wil / erkennen ſie ihn alſobald an worten / an 
der ſtimme / und am geſichte und weil ſie mer⸗ 


zu predigen und ſtoſſen ihn ausihter gemeine. 


cken / daß erfie nur äffen wills verbitenfieihm 


‚Solcher geftaitift nun ihr.öfentlicher Sortees 


dinſt befehaffen. 


Zu hauſe aber wenden fie vilzeit und fürs 


ge auf die betrachtung 7 gebet / und leſen 


ſonderlich der heiligen fehrifftzlehrendieihrigen 
und unterrichten ihre kinder / nicht nur in Füns . 
ſten und ſitten / welche die bürgerliche ſocietaͤt 


erfordert; ſondern auch / wie fie Gott dinenund 


ſich als chriſten unter einander verhalten ſoen/ 


welches den eben die jenige mündliche anfuͤrung 
iſt / die wir die catechiſmus uͤbung pennen / zu 
welchem ende ſie deñ gar feine buͤchergen haben. 
Hirnaͤchſt haben dife leute auch diſes im ges 
brauch / daß fiein ihre haͤuſern nit ehe mit deut 
licher ftime etwas ——— zu Gott beten⸗ 


— 


Worten und auff was art er ſolches fage / zu 


zum 


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RT | 23(373)% — 
zum exempel vortiſche / oder wen ſie wolle zu bet⸗ 

te gehen, bis fie fülen daß ſie der geift darzu auf⸗ 

muntert undantreibet. Cheesabermit ihnen | 

dazu koͤmmet / überlegen fie bey fich felbftzwas 
fich etwan zu difer fache ſchicken möchte / und 
dadurch reden fieofftmals innerlich nur bey fich 
felbft / nicht aber euferlich und mit ausdruͤckli⸗ 
chenworten. . Dahero ift bey etlichen Der irr⸗ 
tum entſtanden / als ob die Quaker gar nicht be⸗ 
teten / andere aber haben fie boßhafftiger weile 
verleumdet + fie gingen zu allen / wie das underz | 
nünfftige vieh. Welche verleumdung fiedenn 
noch mit groͤſſerer gedult verſchmertzen koͤnten / 
wennesnurder gemeine mann ſagte / Dev ohn 
dem leichtlich alles glaubt und nicht auch feine 
erbare leute / und ſolche von welchen man mel 
nen ſolte / daß fie nicht alles / was fie nur hören. 
ſagen / vor wat annehinen / ſondern nichts / ohne 
was fie gewiß wuͤſten und erfaren haͤtten / ſchri⸗ 
ben und ſagten / alſo daß / was ſie mit mund und 
Feder bereugten / ſchin als ob es die warheit und 
die reue ſelbſten bezeuget haͤtte. Sonſten 
halten die leute gar viel auf den oͤffentlichen 
guttesdinft / find aber indeſſen von allen aber⸗ 
glauben entfernet / dem auch wol leichtlich ni⸗ 
mand / ohne nur was unchriſtliche oder unver⸗ 
naͤndige / oder vilmehr ungluͤck ſelige leute ſeyn / 
ſich pfleget zu ergeben. Derowegen kommen 
fie auch oͤffters zuſammen/ daß ſie diſen I. 
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ottesdin f abfatden mög en. Firm haben ıbenfie 

ihre befondere häufer / bie tmals ſehr groß 
und nektefeyn / auffer.difen aber wird manißis 

ger zeit fie felten oder nimals hören veden / oder | 
‚denen leuten predigen von folchen dingen / wor⸗ 
innen ſie andere von ihrer religion und ſchuldig⸗ 
keit der Chriſten unterrichten wollen / anders 
als vor diſen / da ſie auff denen ſtraſſen / auf 
öffentlichem marckte / und in andern kirchen 
pflegten ihre predigten zu halten. . Wenn 
ich fie Denn um die, urfach deffen gefraget har 

be + weil es doch die nothiwendigkeit heu⸗ 

fe zu tage eben. ſo wol erfordere / und fie 
gleiche gelegenheit: hätten. / geben fie hir⸗ 
auf Feine andere antwort z als dife + eg 

gefile dem heiligen- Geiſt anjtzo nicht alſo. 

Sn difem ftück find fie mit etlichen: proteftivene 
den einig / daß fie Feine feſtage halten; alleine 
darinne gehen ſie von den andern drbleſu⸗ 
renden ab / und gefaͤlt ihnen nicht 7 daß 
‚fie den erſten tag in der woche / welchen wir 
von unferm Heyland Jeſu Chriſto nennen 
diem Dominicam; ‚ oder den Sontag / 
feyern / und ſolchen gefeyert haben wollen 
vermöge des dritten gebots. Im übrigen 
aber. bekennen fie doch / daß es hoͤchſtnot⸗ 
wendig fey / daß man einige zeit zum Got⸗ 
tesdinfte außfeße / und folchen zu verrichten 
‚aufommen komme / daß auch die aaa zu 


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forcher zeit ihre andere arbeit unterlaſſen tollen 
und — der ſontag gar wol gelegen als 


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erften Ehriſten / ſolches Gottesdinſtes halben / 
an einem orte ſich verſamlet haͤtten. Dero⸗ 
halben halten fie auch an diſem tager wie 
aueh an denen andern / weñ es gelegenheit gibt? 





chen / wie fie fagen / die Apoſtel und . 






ihre zufammenkuͤnffte. 2ufo kommen fie 


in groffen und volcfreichen ſtaͤdten / als 
in Londen / faſtalle tage zuſammen / mit ſol⸗ 
chem zulauff des volckes daß weil eine 
fü groſſe menge an einem orte nicht raum hat / 


Quaker. 


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Gleich wie aber diſe leute mit andern 
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auch denen Pr&ceptoribus jur Information 
übergeben / fie möchten indeffen geſinnet ſeyn / 
wie fie wolten / und von einem geift getriben 
werden / von welchem ſie wolten 7 0b fie gleich 
indefjen nichts täten ohne geheiffen und ge 
zwungen; daman doch bey allen andern fun 
zu ſehen pflegte / wohin einen jdweden fein ſinn 
und belibung truͤge / und billig auch darnach al⸗ 
ler anſchlag und vornemen einzurichten ſey— 
Hirauf wuͤrden nun die knaben in die ſchulen 
und auf Academien geſchicket  dochliffe man 
ihnenauchda nicht raum / ſich zu bedencken und 
suunterfuchen/ daß fie nemlich fich Hauptfach? 
lig darauf legeten / worzu fie am meiften ges 
ſchickt wären / fondern weilfie nun einmaldis 
fen weg befchritten  wendeten fienur allen fleiß 
any vil / was zu ihrem nugen dinete / zu ler⸗ 
nen / liſſen ſich aber inzwiſchen unbekuͤmmert um 
die erleuchtende und bekerende krafft und gnade 
des Heil. Geiſtes; und weil ſie einmal diſe le⸗ 
bens art erwelet / bliben fie fo beſtaͤndig darbey / 
daß / was ihnen nur begegnete / ſie ſich von ih⸗ 
ren vorhaben in geringſten nicht liſſen abwendig 
machen / vornemlich wenn die aͤnderung nun 
su ſpaͤt / und die beſten jare verfloſſen waͤren / daß 
ſie etwan koͤnten was anders / das nuͤtzlich und 
erſprißlich waͤre vor die hand nemen. Alſo 
pflegten diſe rohen und unerfarnen leutgen / Die 
ſich wie wachs eindruͤcken / und ihr zarter * 

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30 
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und gemüute uberallfich hinlencken liſſe / dieje⸗ 
nigen lehrmeiſter / die fie fich einmal vorgefeget, 
ohne weiteres unterfuchen und bedencken / zu 
hören’ und fich zum exempel und muſter vor⸗ 


ſtellen / welche ſie in alen gedancken und ver⸗ 


richtungen ihres predig⸗ amtes und gantzem le⸗ 
ben woſten nachahmen. Darbey waͤren man⸗ 
che dem muͤßigang / ſpilen / ſchwelgen und wolluͤ⸗ 
ften fehr ergeben. Endlich legten fie ſich auch 
aufdaspredigen und befliffen fich ihrer vil mit 


allen Eräfftendesleibesund gemütes / nurdie , 
jenige kunſt vecht zu lernen / wie ſie vor dem vol⸗ 
cke ihre worte wol und nette ſetzen moͤchten; an⸗ 


dere aber befliſſen ſich nebſt der guten außſpra⸗ 
ehe auch auf feine geſtus, Denn darinnen mein⸗ 


ten fie / beſtehe die gantze tedner = kunſt und 


die beredſamkeit. Wenn ſie nun auf ſolche 
art aus gantz unberedten leuten perfecte 
redner / und nach ausgeſtandener probe und 
eraminevortüchtigerkennet worden 5 als hils 
sen fie hernachmals um einen dinſt an / und wuͤr⸗ 
de der preiß dem jenigen uͤberlaſſen / der 
nach dem examine mit feiner ſtimme und 
minen die augen und ohren der zuhoͤrer am 
meiften füllen konnen. Worauf denn die leute/ 
durch ihre ſchoͤne predigten / als durch eine an⸗ 
hemliche ſchaͤffer⸗ mußie / eingenommen / fie 
ihren hirten erweleten / und ihnen ihre ſeelen 
ind ſeeligkeit anvertraueten / MR 

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geiftliches und heilfames ausfolcher leute. here 
gen / auf die bergen der zuhoͤrer herab fügen 
und fie nichts 7 alsbloffe worte von ihnen ver⸗ 
nemen. Indeſſen fäffen fie bey folchen un? 
fchmackhafften predigen Ihrer lehrer in der kir⸗ 
che / als ſteine auf fleinen / und als tode auf 
toden / die ihnen unter den fuͤſſen laͤgen. 
Alleine auch difes haben fte noch bey den 
vornemen der ſtudirenden auffehulen zu errin⸗ 
nern. Sie erkennen daß die wiſſenſchafft 
der ſprachin / fonderlich der Hebreiſchen / 
Grichiſchen und Lateiniſchen / vor diſen ſehr 
nuͤtzlich geweſen / und noch ſey / Die ſchrifft zu⸗ 
verſtehen und auszulegen / doch / meinen ſie / ſey 
deren wiſſenſchafft nicht eben noͤtig zum predig⸗ 
amte / als welches allein Durch den geiſt ver⸗ 
richtet werde ſoll / auch waͤren fie nicht ſo nuͤtzlich / 
daß wer ſolche ſprachen nicht verſtuͤnde / deß⸗ 
wegen vor einen Idioten und ungelehrten / und 
nicht ſo hoch / als andere zu achten ſey. Die 
philoſophie aber / wie fie in ſchulen gelehret 


— 


wird / und die daraus gefloffene Theologi- 
am fcholafticam halten fie nicht allein vor un? 
nuͤtzlich fondern auch vor ſchaͤdlich die der 
reinen heilfamen lehre groffen fehaden getan z 
folche habe der fatan eingefüret / als’ eine fal⸗ 
ſche tuͤre / dadurch man verfüref werde / und als 
eine hinderung zur waren erkaͤntniß Gottes und 
goͤttl. dinge zugelangen / wie auch der * 

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gottſeligkeit. So verachten fie uch. Die 
rien! / und die unterfehidlichen namen de— 
ter geiftlichen 7 ihre wuͤrde dadurch anzieis. 
gen / als Magiſter Licentiat, Doctor ‚Pro! 
fellor &c. ide fie vorgeben / dergleichen - 
titul verurfächten nur difes / daß Die jene 
gen / welche man darmit beehretev und alle 
gleichfam mit Fingern auf fie soife 7 das 
durch ſtoltz und hochmütig wuͤrden / und dar 
hero die herrſchafft über andere verlangten.  . 
Uber diſes beſchuldigen fie anch die Proteſti/⸗ 
vende 7 daß Die anzal ihrer Ichrer und predia 












ger durch unferfihidliche verordnungen bon 


Ihnen eingeſchraͤncket wide / neinlich da gez 
ben fie oil gefege / wie man fülte in ein ame 
Tominen / oder liſſen ficy ſolche gefege vor⸗ 

ſchreiben / da verhinderten ſie/ oder bemü⸗ 
heten ſich Doch nicht + daß in aulen kirhen, 
over doc) zum wenigſten in den volckrei⸗ 


en , mehr Tehrer und prediger wären y . 


die alle ſo wol öffentlich als. zu hauſe leh/ 


reten / errinnerten 7 und andere dergleichen: 
dinge mehr verrichteten / die man auch auss 
werts zu andern voͤlckern ſchicken Eönte 7 
und fürge trugen / wie fie die leute die von 
Gott und, der gottfeligkeit nichts wüften zur 
diſer erkaͤntnis und dinfte Gottes bein 
gen / und Darauf bedacht wären r 
wie fie Die gränsen der ehriftlichen. Bicchen 
— Bd erweir 












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tzen welt außbreiten moͤchten. 


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Aweitern 7 und das Reich Gottes in dergan? 
Endlich Elagen auch die Quaker Die eos | 





teftirenden kirchen hart an / und befehweren 
fich hefjtig wegen det beſoldung / wordurch ihre 


lehrer und prediger erhalten werden. Das leu⸗ 
guen ſie zwar nicht daß man dife leute erhal⸗ 


ten müffe in fpeiß und trance / Eleidung und, 
andern zur erhaltung des iebens benstigten Din? 
gen ; fie geftehen gar gerne / und beweiſen es 
auch / daß diſes goͤttlicher wille und befel 
fey. Dahero man fihet/ daß fie fehr weit un? 
terfehiden von unfern heutigen anabaptiften a 
fo woͤl denen auffrichtigen und einfaltigen / als 
auch vornemlich denen liſtigen und verſchlage⸗ 
neny die mit ihren ſachen ſehr liberal finds ins 
deffen unter dem ſchein Der freygebigkeit und 
guttätigkeit Die Leute inibe negezibens Daß fie 
daͤuffig/ wie ſie es begeren / ſolche lockſpeiſe taͤg⸗ 
lich ſuchen und verlangen. Das wollen fie nur 
nicht 7 daß man die ftudia, die zu diſem amte 
füren » als auch hernachmals Das amt ſelb⸗ 
ſten/ ſo tractiren ſolle / daß man alle andere 
arbeit’ dadurch man ſich erhalten koͤnne un 
terlaſſe und hernachmals bloß und allein von 
dem ramte feiniteben zu erhalten füche, Sie 
wollen nicht, daß. man gefegte und in, geroif 
fen gelde beftehende beſoldung ‚geben ſolle / 
daß man gewige Pacta und vertraͤge —*— 
uͤber 






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überaufrichte daß das volck gesmur genineis 
de; Jölthe einfünffte abzutragen/daßman Ihe 
‚nen endtich nicht foveiche/ftattliche, überflüffige 


und allzuhertliche b 





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de das predigamt zu einem handel und gewer⸗ 
be gemacht / und die leute bloß um des gewin⸗ 
ſtes willen hirzu angetriben; Dannenhero 
taͤten ſie auch nur ihr amt bloß des geldes we⸗ 
gen/ und wenn ſie deſſen genung zuſammen ge⸗ 


bracht / legten fie ſich zuf die faule ſeite⸗ oder aͤ⸗ 
ten wolgarnichts mer. Fa es ſey diſe hantlꝛung / 


ein brunquell / zunder und anreitzung zum geitz / 


ſchaͤndlichẽ luͤſten/ muͤſſig gang / geilheit / ſchwel⸗ 


‚gerey/ unendlichen geitz/ ungaufhoͤrlichen zanck 


und ſtreit / regirſucht / und viler erſchreck⸗ 
lichen lafter. Daher feheman auch überall fo 
Dil koͤnigliche und prächtige haufer der jenigeny 
die fich Diner Chriſti nenneten’ und um Chriſti 
willen der kirchen predigten / wie auch ihre gꝛoſ⸗ 
ſe pracht / die ſie triben / darbey ſie denn ihr ame 


hindan ſetzeten / die geringen verachteten / die 


untergebenen druckten / und groſſe tyranney 
qußübeten. Auffolche art twäredormals der 


Antichrift in die Eirche eingefchlichen z und days 
inne mächtig worden. Difen allen festen fie 
‚nun entgegen ihre eintzige / ſchlechte und einfaͤlti⸗ 
ge einrichtung ihres predig a amtes / felbige 

— behal⸗ 


efoldung gebe. Diſes 
ſchreyen und fagen ſie / fey eine verachtlicheund - 
buͤrgerliche weile fich zu erhalten, Dadurch were 











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behalten ſie auch, und meinen / daß Da ein dwe⸗ 
der menſch in der kirchen / wie alle glider an dem 
menſchlichen leibe / ihre beſondere gaben hatten’ 
Eönten fie auch billig Ihre wirkung und verrich⸗ 
tung haben zum gemeinen nußen. Dannenhero 
fagen ſie / muͤſſe ein idwedes glid Chriſti ſich ſelb⸗ 
ſten erwecken und unterſuchen / was es dar ga⸗ 
ben und lebendigmachende krafft Des Geiſtes 
Gottes in Chriſto empfangen / und was es em⸗ 
pfange / daꝛrmit dem gemeinen nutzen dinen Be⸗ 
finde nun einer bey ſich / daß er von dem geiſte hir 
zu angetriben und gefuͤret werde / koͤnne und ſolle 
eryalgein guter Candidat,nach dem predigam⸗ 
te trachten / und daffelbige verwalten’ und wol. 
dar einen lehrer oder bivten darinnen abgeben; 
ja es Eönne und fülle ſich darzu appliciren zu ſol⸗ 
cher zeit und an ſolchem orte wenn und wo ihn 
der geiſt hirzufuͤret uud antꝛeidet. Und diſes mei⸗ 
nen ſie / ſey ſein beruff / worzu denn keines we⸗ i 
ges weder aus dꝛingender not / noch um guter oꝛd⸗ 
nungunderbarkeit wille erfordert werde einige h 
übung/ vorherbereitung / ſ onderbarer beruff von 
einer befondern gemeine/ noch einige approba- 
tion undbelibungs die von dem volcke gefhihtr 
- egfen nun entweder bie kirche noch aufzurichten/ 
oder felbige fehon wuͤrcklich aufgerichtet Doch 


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halten fie diſe gervonheit. Wenn einer be ſich 
in ſeinem gemuͤte empfindet / daß er nicht unge⸗ 
ſchickt zum predigamte ſey / und darzu DOM gei⸗ 


fte getriben werde / laͤuffet er nicht alſo bald hin⸗ 


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zuzfondern alsdenn erſtlich / wenn er von den an⸗ 
dern kirchen⸗ dinern / welche daruͤber geſetzt / 
oder beh einem allgemeinen Synodo, iſt hirzu 
tuͤchtig und geſchickt befunden worden / daß er. 
alſo gleichfam. auf erfordern und beruff diſer 
männer und zugleich des geijtesdarzu gelanget. 
Derswegeunterfüchen fie ihn zuvor / ob erzu dis 
fein ante geſchickt / und ob eg dinl · ſey / daß er fich 
darzu begebe/erinnern ihn auch ferner / daß wen 
er ſolches ahilte / eꝛ ſich dazu appliciꝛren / und allen 





fleiß an wenden ſolle / daß es nicht weniger ibm h 


msnde un wolfart/als der kirchen gereiche. Alfo 
nimmt erwwider von fie feinen abfehid. Den da laf⸗ 

fen fie Feine zubeveitung noch ordination zu / ge⸗ 
ſchweige daß fie andere ceremonien mit ihm ſol⸗ 
ten vomemẽ / wie wol von vilen paoteftivende bey 
inauguration ihrer prifter geſchicht / welches ſie 
dach vor unnuͤtzlich / albern an vergeblich halten. 
Damit aber dife neue pꝛediger / indem fie zu ent⸗ 
legenen und unbefante gemeinen gehen, fich Dez 
ſto beffer zu ihrem amte geſchickt mache moͤgen / 
und die kirchen fie deſto williger aufnemen / be⸗ 

kommen fie entweder von einem particular oder 

allgemeine concilio bißweilen brife mit / worin⸗ 
nen fie diſelbige denen kirchen recomandiren. De 
sen füge andere kirche oder andere beruͤmte leute 
und gute freunde ihre recommendation⸗ brife 
unterweile mit bey. Mitder befoldung aber ihrer 
Tirchensdiner ift es alfo befchaffen. Sie ſagen / es 
Eönten felbige lon von dem volcke nemen / doh 


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muüſte ſolchen Das volck von freyen ſtuͤcken ge⸗ 


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ben und darneben fo ausgerechnet werden / daß 


man eines jdweden ſein vermoͤgen hirbey genau 
mit betrachtete. So muͤſte man ihnen auch 
nicht mehr geben / noch auch von ihnen mehr 
angenommen werden als zu eines jdweden 


notdurfft von noten fey. Daferne aber ein 


prebiger not leiden mufte  unddiejenigen/ Der 


nenerdinet/ waren fo hart und fefte » oderfo | 
genau und geitzig / daß fieihmnichtsgebenmwolz 
ten / laſſen fie ihm dife frepbeit 7 daß eich 


von dannen hinweg begebeund auch den ſtaub 


von feinen füffen abfehüttele. Difes ſprechen 
ſie / hatte Chriſtus felbft befofen / und alfo hat 


ten es auch die Apoſtel gemacht. 


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Mas aber fonft andern gemeinen zu ber ; 
gegnen pfleget ; Das hat auch Die Quaker bes 
troffen / daß nemlich fich bey ihnen foche leute ; 





nit eingefchlichen / die von anfehen undgefiche 
te + und wenn fiebey Ihren glaubens genoffen 
waren / garfeine leute zu feyn fehinen / doch 
wenn ihre bruͤder nicht zugegen / oder fie mit | 
folchen leuten umgingen / die ihnen nicht ver⸗ 
ſtatteten / daß ſie / wie bey jenenhätten leben 
koͤnnen / gar groſſe unbefcheidenheit und 
mutwillen / in worten und wercken gar bald von 


ſich blicken liſſen; ingleichen deren kuͤnheit und 


unbeſcheidenheit erſt nach langer zeit ausbrach 


Weil nun dergleichen oͤffters sefeaherentftan | 
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spaihen Dingen beyden leuten der der 
wären die Quaker nur ein heuchlerifches 





denen Dunkern nicht unberoujt war. Ja ſie 


gaben ſelbſten zu 7 es wären etliche unter Ihe 

nen ‚bienicht fd wol ans heucheley und vorwwand 
ihrer feete imdreligiony Die fie zum dekelibrer 
böfen nat. und ihrer luͤſte gebuauchten / fon 


1 


dern indem fie es von grumd Des hergensmit 
emeine Bilten » dennoch) aus menſchli⸗ 
wachheit , nieht mit fleiß oder aus ver⸗ 
fas 7 fondern unverhofft in groſſe laſter ver» 
filen. Sp wären auch andere /, bie von den, 
veigungen und anlockungen der irdiſchen und 
gegenwärtigen Dinge / deren anfail fe nicht, 
allemalausftehen und ertragen könten / einger 






ihrer 
herfe 






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dolck / die nicht ſoeinfaͤltig / ats ſie ſich ſtel⸗ 
eten und da fie wolten vor die heiligſten und 

fromſten unter den chriften angeſehen ſeyn felte 
es ihnen daran noch gar weit  maffen es nur 
ein zuſammen gelauffener hauffe von dem 
leichtfertigften buben ware. Welches denn auch 


nommen 7 denen guͤtern und reichtum alu 





ſehr nachftvebten 7 und den ® 


fuft und zartligkeit Difes lebens libten 5 items 
die ihren Eindern mehr Durch die finger für 
hen / als fie billig tun folten ; \endlich die 
von denen fitten und ‚meiften exempeln wie 
auch denen in der lehre vorgefchribenen ve 
geln abtreten 7 weil fie denen menſchen ſo 

IA red hartes 





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— —— — — — — 
harte/ ſo ſchwer und ſo verdruͤßlich waͤren und \ 


nachdem fie die ſchrancken / darinnen man fie 


eingeſperret / gleichſam durchbrochen / mehr 


ſuchten und libten eine beſſere und nettere be⸗ 
guemligfeit, und vorrat / ingleichen die artigkeit / 
hoͤffligkeit und annemligkeit in. buͤrgerlicher 
Converfation, daraus man ſehen koͤnte daß: 


einer wol und nicht ſo armmfeelig und kuͤm⸗ 


merlich erzogen wäre / welches fonderlich 
von frauen = zimmer und jungen leuten zu 
sefchehen pflegte. Wider folche verbre 
chen nun / fagten die Duaker » waͤre bey 


ihnen ihre kirchen = Difeiplin und beftraffung 


ver ihrigen im gebrauch... Bey folcher aber hi 





gingen fie gradatim oder luffen weiſe wie 


ſolche ordnung unſer Heyland und Erloͤſer Je⸗ 
ſus Chriſtus ſelbſten vorgeſchriben / die bey 


dem Matthaͤd geleſen werden kaan. Dans. 
nenhero verdammen fie auch nimand 2 der 
nicht zuvor gehöret worden z und feine note 


durfft dargegen eingewendet hat. Wern 
etliche nicht koͤnnen zur ſtelle fenn / ſchrei⸗ 


ben fie an dieſelbigen / welche denn wider: h 


anfworten / ein iglicher was ibm zu fehreiz 
ben not ift 7 doch hrauchen fie nicht überall 
gleiche ſchaͤrffe. Wenn einer etwas ver- 
fehen / nit fo wol aus vorſatz oder freyen 


willen / als vilmehr in anfehung der zeit z 
unglücklichen zufolles / oder der. notwen⸗ 
| | digkeit 








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ie hiran nicht vecht täten 7 laſſen fie ſolches 
handen eine unumgangliche ſchwachheit noch 
ingehen. EEE N 


Bey ihren heyraten aber und 
serchligungen halten fie diſe gewon— 
yeit / fie erinnern die jungen leute offt und 
Teißig / daß fie eine folche wichtige fa- 
bes daranihre gange 'zeitliche wolfart hin 
je / nicht ſolten unbedachtfam und ohne 
at) und einmwilligung ihrer Eltern oder 
Se Dd5 freunde 


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iwag einzumvenden. Wenn fie fich nun alſo 























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freunde anfangen. Wenn etliche ind / die in den 
eheftand treten wollen / wird ſolches in der ge⸗ 3 
meine dem kirchen⸗rat angezeigetzielbiger frar 
get beyde perfünen/ ob diſes ihr rechter ernſt ſey / 





ob ihre eltern / anverwandten und vormunde 
darein willigten und darmit zu frieden waͤren / 
ob fie ſich mit andern ſchon verſprochen wenn 
fie im witwer oder witwen ftande gelebet/ob fie 
nach dem vorgefihribenen cheitifftungen ihre 
güter.dilpenfiret. Nachmas werden alie/die 
zugegen ſind / gefraget / ob fie wider diſe leute 


mit einander verlobet / werden ſie zween ſonta⸗ 
gengcheinander in öffentlicher gemeine auffge⸗ 
boten. An manchen orten geſchihet diſes auff⸗ 
gebot nur alle vir wochen einmal. Wenn aber 
folche zeit verfloſſen / komet braut uñ braͤutigam 
in die gemeine in / begleitung ihrer befreund⸗ 
ten und anverwandten / und anderer guten, 
freunde/wie auch anderer bekanten / wie fienur i 
namen haben mögen / und darzu berlangen. 
Dafeldft werden nun braut und braͤutigam 
umibr vorhaben gefraget / ob fie einander liben 
und zur che haben walten / darneben müuffen 
fieverfprechen / daß ſie Sich bemuͤhen wolten 
öifen ebeftanderlich ‚ihre feele keuſch undden " 
teibalsein gefaͤß und Eleid der feelen rein zu hal⸗ 
den daß der mann das weib / hingegen das weib 
denmann / ſtets liben / was ihnen ei | 

ins⸗ 





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insgemein / und einem fDrveden infonderheit zu 
tun oblige / verrichten / auchFeinesdasandere 
perlaffen wolle / bis der tod / deſſen gemalt und: 
botmaͤſſigkeit wir alzumal unterworffen fit 
von einanderfiheide. Wenn ſie ſolcher geſtalt 
find befraget werden / erklaͤrt ein idwedes teil 

vor ſich ſeine meinung / und wenn das geſchehen 

und ſolches in die acten eingetragen worden / 
muͤſſen ſie ſich unterſchreiben / welches denn 
auch die verwandten tun / und ſo vil nur hirmit 
eingewilliget von den jenigen die zugegen ſind. 
Alſo wird diſe handlung beſchloſſen. Bißwei⸗/ 
len geſchihet es auch / ſonderlich bey wolhaben⸗ 
den und vermoͤgenden / daß ein gaſt⸗gebot und 


hocheitmal außgerichtet wird / idoch ohne 
hochzeitliche folennitäten / als welche ſie nicht 
vor eine zirat der hochzeiten / ſondern nur vor ei⸗ 
he ohren⸗ augen⸗ und bauch⸗luſt / und anreigung' 
und unterhaltung der uͤppigkeit und unkeuͤſch⸗ 
heit halten. Ob aber nun wol diſe unter denen 
Quakern angeſtellete hochzeiten lange zeitly 
als unehliche vermiſchung / und die daraus ge⸗ 
zeugte kinder / als baſtarte von der obrigkeit an⸗ 
geſehen und verworffen worden / merde ſie doch 
nunmero / zum wenigſten in Engelland uñ ſelbi⸗ 
ger ortẽ / wie auch in den meifte andern laͤndern / 
vor kraͤfftig und rechtmäffig erfennet, Weil 
ich auff den eheftand Fommen bin / wil ich auch 
bon der gewonheit / die ſie bey geburt ihrer je 

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Meer. 


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Der pflegen inachtzunemen/nochetwasgeden- ⸗ 
cken. Wenn bey ihnen ein Find geboren worden? 
fordern fie nach wenig tagen Die weh⸗mutter 
und andere weiber / Die der greiffenden beyger 
ſtanden / zuſammen / und verlangen von fie ein- 4 
zeugniß / daß das Find an dem orte / zuder 
zeit / und von denen eltern geboven worden. 
Darneben geben fie dem Einde einen namen’ 7 
und laſſen folches alles in ein beſon der buch eins W 
tragen 7. welcheszu dem ende in einem haufe 
*beybehalten wird. Von ihren begräb- " 
niffen haben wir bereits oben fehon erwe⸗ 
net. —— 
So gehet es insgemein in der welt. da⸗ 
her / es iſt da nichts beſtaͤndiges und der fride 
und ruhe dauret daſelbſt nicht lange. Nachdem: 
diſe leute eine kurtze zeit daher in ruhe gelebt und y 
Bor gerichte wenig zu tim gehabt/zog ſich nun ⸗ 
mehr wider einneuungeroitter auff / welches ſich 
erftlich ergoß uber. ihre haͤupter und zwar Diejer 
nigen / von welche ic) oben weitläufftig erwenet / 
wie ſie zur Quakeriſchen kirche getreten nach⸗ 
mals aber erging folchesfaft über alle glider der 
gemeine. Denn alſo wurde George Keith an 
30 67 in Schottland in das Aberdoniſche gefaͤng 
niß geleget / ſoß auch daſelbſt vil monat. Eben da⸗ 
zumal ſchrib er auch das buch vonder unmittel⸗ 
baren offenbarung Jeſu Chriſti in den menſche * 
welches buch ein kurtzer be griff ihrer gantzen — 
ul. m 









ift. . Folgendes jar wurde Wilhelm Penn zu 
Londen ins gefängnig geleget und zwar um di⸗ 
fer urſachen willen: Es hatte Peñ nebſt anderen 
feiner bruͤder ein geſpraͤch mit etlichen Presbye 
terianern der Presbhterianer lehre vonder Heil. 
dreyeinigkeit und der gerechtfertigung eines ars 
men fünders por Gott betreffende. Syn welchen 





gefpräche als Feine partey Die andere mit grüns N 


den überwinden/ja endlich ein ander nicht mehr 
hören und verftehen kunte / und dahero groſſe uns 
einigkeit und verwirrung entſtanden / ergriff 
Penm als ein mann von beſtaͤndiger vefülutiond 
welcher nicht eher ruhen kunte / bis er auch diſeß 
zu ſtande gebracht / die federzund ſatzte ſich nider 
zu ſchreiben. Drauff gab er balde ein büchlein 
heraus und widerlegte darinnen gleichſam Die 
drey lehrſetze der Presbyterkmer 7 vorgebendes 
daß fie mit den zeugniffen der fehrifft 7 und mit. 
den gruͤnden aus der vernunfft genommen 
ſtritten 7 nemlich daß nur ein Gott ſey / der in 
dreyen unterſchidlichen und geſonderten pers 
fonen beftünde ; daß Gott Feinem diefünde 
pergebe / wo nicht vollige genugtuung vorher⸗ 
gegangen 5 - endlich daß die fündigen menfchen 
von Gott gerecht gemacht würden durch. die 
ugerechnete gerechtigkeit. Ich rede hirbey 
ſo ı da Penn fonft Engelifch geredet wie wie 
bey uns zu reden pflegen 7 wie denn alle heuf 
u tage folche vedens-arten gebrauchen "- 
er J Ai ie 


/ 








— * 


diſes buch gnugſam anzeigte was er vor ein 





(398) — 
ſie von theologiſchen dingen reden. Zu dem 
ob ich gleich diſes mannes ſeiner worte mich 
bedine / ſo glaube ich doch / er habe fie nicht 
angefuͤrt / wie ſie die presbyterianer verſtan⸗ 


‚Den / zum wenigſten das wort nicht / wel⸗ 
ches er bey dem erſten articul gebrauchet von 
denen in Gott geſonderten perſonen / gleich 


als ob die Presbyterianer ſo zu reden pfleg⸗ 


sen. Uber diß warff Penn diſe ſtreit frage 
auff / nicht fo wol uͤber die ſache ſelbſt als uber 
die namen / indem beyde parten ihre beſondere 


redens⸗ arten gebrauchten. Wie diſes buch 
heraus kam / ſchuͤtteten nicht allein die Presby⸗ 
terianer / ſondern auch die andern geiſtlichen in 
Engelland ihren zorn und haß gegen ihn aus/ 
ſchryen und ſprachen: Nun ſehe man klar und 
deutlich / was diſer mañ im ſchilde fuͤrte ſintemal 
menſch waͤre/ der zum wenigſten die heil Drey⸗ 
einigkeit leugnete / dannenhero wäre es nicht 


billig / daß man ihn länger unter den chuſten dul⸗ 


dete. Auf ſolches geſchrey wurdedenmach Penn 
ins gefaͤngnis gewoꝛffẽ / daſelbſt ſchrib er ein an⸗ 
der buch / welches er neñete: Non ſine cruce co⸗ 
rona.das iſt / keine krone ohne kreutz. Wel⸗ 
ches buch nicht fo wol von glaubens articuln 7 
als von lebensspflichten handelt. / idoch ift es 
anrealien nicht ler / noch mit bloſſen worten 
auffgeſchwellet / ſondern reich an maserie 7 














406399)* 
wie auchan nachdrücklich. en fententiis., und? 
redensarten / darneben init allerhand bratori⸗ 
fchen zirat wol ausgefehmücket 7 "welches 
feine eigene toiderfasher/ die auch an ihrem fein 
deden fleiß und tugend Iobetenvöffentlichbefeite 
nen muften. Aus diſem gefängniß wurde 
Penn durch vorbitte das Königes widerum ber 
freyet / welcher ihn auch / wie dazumal feine 
‚güter und vermögen / Deren er nicht wenig in 
Engelland und Serland hatte / in groffer gefar 
fehwebeten (weil esnicht an ſolchen leuten er⸗ 
‚mangelte / welche dahin trachteten 7 wie fie 
dem Denn die federn dermaffen verfchneiden 
möchten / daß fie ihm nimals wider wüchfen) 
demaffen in ſchutz nam / daß zum wenigſten ſei⸗ 
‚ne guͤter nicht weggenommen und confiſciret 
EN SH TREE RR Bar NE 
Zur ſelbigen zeit muſte Salomon Eccles 
‚silungemach ausftehen und erfaren/ jdoch fo, 
daß er fich folches felbft durch feine kuͤnheit 
und unverfchämte verwegenheit / da er deſſen 
wol hätte Eönnen überhoben ſeyn / mutwillig 
auffdenhalß zog. Disiftebenderjenige/von 
welchem wir im, erften buche gemeldet / wie er 
aus einem muficanten ein Quaker worden/und 
Darauff alle feine inftrumenta 7 darunter auch 
feine muficalifche fachen mit waren / ins feuer 
gervorffen und verbrenfiet. Alß er nun ins 
deſſen war ein kirchen⸗diner und prediger wor⸗ 





Den/ 











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ſtilleſchweigen / hilte er ſich ſolches vor einen ſon⸗ 


welches Gott angenem fey/ und diſes ſolte daB 


FRE 
den  mufte man fich wundern / wie fich det 
mann angelegen feyn liß / feinem amte genuͤ⸗ 
ge zu tunzdie von ihm gemächte gute hoff⸗ 
nung dev leute zu erfüllen 7 fich aber auch zu⸗ 
gleich bey feinen feinden und andern leuten bez. 
ruͤmt zumachen. Anno 67 ſchrib er einen dia- 


logum oder gefpräche, woriniien ein ftreit ent⸗ 


halten wegen der würde und nutzen der mufie. 
Er fürete aber in ſelbigem eine perſon / welche di⸗ 
ſe kunſt verſpricht / andere aber/welche ſie loben/ 
redende ein / und als diſe lebten endli 


derbaren rum und ehre. Folgendes jar dar⸗ 
auff gab er eine provocations ſchrifft heraus / 
in welcher er alle Presbyterianer / indepen⸗ 
denten / Baptiften, Papiſten Lehrer und Dres 
diger zu einen kampff heraus forderte / und von 
ihnen verlangte, fie ſolten mit ihm anſetzen und 
verſuchen / welche von der gantzen gemeine ware! 
Diner Gottes wären / und zwar Dusch dies 
ſes experiment und probe/ daß fienemlichals 
le miteinander fiben tage und nächte ohne ſpei⸗ —9 
ſe und tranck bleiben und nuͤchtern wachen ſol⸗ 


— — 





ten; auff welches teil nun das himmliſche feuer 
herab fallen wuͤrde / darbey folte man erkennen? / 


ftätige kennzeichen der waren religion von Gott 

verbleiben. Allein es war nimand ſo alber und 

poſſirlich / daß er mit diſen menſchen ſich nu | 
| e 










dadurch ſie ſolten lernen klug werden, die aber 


he Ihn simlich ausfchendiet und abgeklopfigying 


entl marckte vor eine marckſchreirbbude / nbey 
eyn viles boſcks / abermal am Memen hitziger 
opf ging zu ihm / uñ hätte ihn ohmesmweiffer, mit 
einer POIBe ep Besmafe age fl 

* e er 








er 









| So 
erfein tage an den ort und an Die set gedacht / 
wenn nicht ein erbarer und vil vermoͤgen⸗ 
der mann mitbloffen Degen ihn defendiret zund | 
ihn alfo aus des zulauffende poͤbels haͤnde entriſ⸗ 
fen hätte. Wiwol die Quaker hilten felbft difes 
mannes tun vor unzulaͤßlich und vor unbefon- 
nen. Nicht lange darauffreifete Eccles nad) 
Irrland und fing zu Corcag In der groffen fir 
chen dafelbft nachdem der prediger und Das 
volck ihren öffentlichen Gottesdinſt verrichtet v / 
den; gemeinen’ gefäng feines volcks an Der 
gottloſen gebet indem Herrn ein greuel. 
Diſes ging ihm aber nicht ſo vor genoſſe hinaus. 
Denn erſtlich wurde er weggenommen und ins 
gefaͤngnis gewoꝛffen / nachmals / als ihn der hen⸗ 
cker durch aͤlle gaße in der ſtad mit dem ſtaubbe⸗ 
fen eine gutderinierung gegeben / ward er als ein 
nichtswuͤrdiger und auffruͤriſcher vagante/ 
welchen ſein boßhafftiges gemüte / Die bofeger 
wonheit / und die luſt / ſo er daran haͤtte / andere 
leute zu verunruhigen / anreitzete / aus der ſtadt 
verwiſen. Endlich ging diſer Eccles nach neu 
Engelland / da er bey einer gehaltenen eede / durch 
hefftigen zorn bewogen einem andern Gottes 
gerichte / gleich als auf deſſen geheiß und befel - 
welches in gewiſſer zeit uͤber ihn kommen ſelte⸗ 
ankuͤndigte Welche warſagung / als ſie hemach 
nicht eingetroffen / und Eccles ſelbſt / nachdem er 
feinen feler hirunter erkennet / zeit ſich eines er 
BR ern! 


















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ſern zu beſimen bekommen "hat er hemnachmals, 
chin eineyöffentlichen Kchaiftzfeineüberey ling 
und irtum erkennet und beken net / und alſß im 
woe⸗igſten doch in diſem ſtuͤck ſich als einenan | 
richtigen mann erwiſen Sintemal wol das Bes 
ſte iſt wenn man nichts tut/ das einem hernach 
gereue /nebfkbein aber, wenn man ſich hahd 
reuen laͤſt was manböfesgerawind dafflbige 
berbeſſert. Ass nun diſe verfolgung über igtige- 
dachte Quaker ergehet /werden indeſſen v von 
ilner gemeine in Engelland / Schottland / ſonder⸗ 
lich aberin Seeland fehr angefochten yoeiffte 


nicht ihre ufammenkünfftewöltendafelbft ein- 
ftellen. "Atem weil ich nichts hirvon finde lu⸗ 

was ich ſchon bereits erwenet / das denck wů big 
und aus fuͤrlich zu befehreiben waͤre / wird aenting 
ſeyn / daß ich ſoͤlches hirbey nm mit angem ercket. 
In diſem jare begab ſich Fop nach Jer⸗ 
fand / hatte aber nichts Dafelbft zur sun ‚obe 
ne daß er’ feine guten Freunde: daſelbſt beſſ⸗ 
chen / und was er etwan einem jglichenvatfam 
zu ſeyn erachtete"z vaten ‚möchte, Nach⸗ 
dem er aber: von diſer reiſe in Engelland wider 

war zuruͤcke kom̃en / und bisher wegen viler ver⸗ 
druͤßligkeit ehelos gelebet / hund aden nahen 

er ein wenigfride und ruhe bekemmen/difegein, 
ſamen ob ſchon freien un bis bahin dat seraniig> 
ter lebens ſatt und müde wotden wär/gebachte 
endlich ſich zu RE ging a ae 
ar 3 Mk ab⸗ 





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abſehen hinzu feiner alten freundinund wirtin 


der Margareten / des L. Felle witwe / und ver⸗ 
langte ſie / bekam ſie auch / mit beyderſeits freun⸗ 
de einwilligung zur ehe. Doch nam ſe ihn nicht 
fo wol ſeine brunſt zu ſtillen / halben / oder er ſie / 
in ihrer duͤrfftigkeit zu erneren / ſondern weil ſie 
beyde einander lib hatten. Dannenhero waren 
ſie auch unbekuͤmmert / was eines oder das an⸗ 
dere im vermoͤgen hatte / und fie alſo zuſammen 
brachten/fondern lebten beyderſeits / wiewol oh⸗ 
ne kinder / in erwuͤnſchter und vergnuͤgter ehe bis 


| 


an ihr hohes alter. Difes habeich nicht undin⸗ 


lich his mit beyufuͤgen erachtet / um des jenigen 


willen / was unlaͤngſt ein Frantzoſe / voritzoz war 


«in guter Catolic ſcilicet, der aber zuvor 2.mal 

abgefalle / von dieſem paare / wie auch von an« 
dern ehrlichen leuten gefchrib®/in feinem frantzoͤ⸗ 
ſchen tractaͤtgen / welches zwar / was die ziꝛrligkeit 
der frantzoͤſchen ſprache betrifft / gar fein gema⸗ 
chet / allein im uͤbrigen mit lauter lügen angefuͤl⸗ 
let iſt / um nur den leſer ein gelachterzuerwecken, 
Das folgende 70. jar gab mehrdenefwürs 
dige fachen an die hand maffen in Engelland 
Die jenigen auff allerhand artund meife gedrur 
eferund geaͤngſtiget wurden / welche Die beſu⸗ 
chung ihrer zuſamenkuͤnffte nicht wolten einſtel⸗ 
len noch den zehenden geben / noch mit dem ze⸗ 
henden⸗ einmanern nach ihrẽ willen und vorge⸗ 
ſchribenen bedingungen accordiren / welche ſich 

weger⸗ 





* ans 








chlug / daß ſelbige offtmals in kleine ſtuͤckgen 
erſprangen. Zur Corin in Gloceſter hat man 
tliche aus einer ſpeiſe⸗ ſtube von dem oberſten 
dock des hauſes / nachdein man die treppe hin⸗ 
veggenommen 7 herunter gewurffen/ die ſich 
enn ſehr hartezerfallensunter welchen eine ſehr 
lte witfrau / welche ſich die ſchultern außgefal⸗ 
gar bald darauf ihren geiſt auffgab, We⸗ 
ig hirvon hat man ing gefängnüs geleget, al⸗ 
und iden aber wurde eine geldftraffe auffer- 
get / etlichen fünf / etlichen zehen / etlichen 
vantzig pfund flerlingeg in. ayfehung der 
| ' ee3. pers 


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perſon und ihres dermoͤgens. Die ihre haͤuſer 
hergelihen / Die.bey ihren zuſammenkuͤnfften 
geredet hatten / dieoffters mit darbey geweſen / 
Denen, wurde eine. groͤſſere ſumme aufferleget; 
Hirbey wurden von geisigen.bedinten / von un? 
barınhergigen und turannifchen ſoldaten / von 
Sottlofen burgern und einwonern / von fremden 
und außlaͤndern / und von der Canaille ſelbſt / 
villügen auff die bahn gebracht / daran recht⸗ 
ſchaffene und ehrliche leute nimals gedacht haͤt⸗ 
ten / die võ andern nicht ohne verdacht angenom⸗ 
men worden / da doch diſe leute offt ſelbſt ſolche 
leichtfertigkeiten begangen. Ja es trug ſich 
wol zu / daß auch die geſtrafft worden / die nicht 
einmal mit. darbey geweſen / die aber Doch 
angegeben und darvor gehalten: worden / weil 
man ſie iederzeit in den verdacht gehabt / daß 
Sie ſich darbey mit finden laſſen / als wuͤrden ſie 
auch difesmal mit zugegen geweſen ſeyn / haͤt⸗ 
ten ſich aber nur villeicht berſtecket. Ob nun 
wol manchmal Feiner ein wort geſagt hatte/ 
wurde doch diſes / als was gantz gewiſſes 
præſupponiret / es koͤnte ihr gottes⸗dinſt 
nicht anders verrichtet werdenzohne daß 7 / wer 
da ſey / auch reden muͤſte Es erzelen die Quaker⸗/ 
daß ſich manchmal begeben / wann nur ein 
fremder Quaker bey einem hauswirte und dem 
ſeinigen in ſeinem hauſe geweſen / daß einige von 
den kundſchaffern darzu gekommen / die den 
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667) 


N im BeyfeyndesandernOuaftrsumenmas 
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netvortet / waͤren fie fortgegangen hätten! 

angegeben / als ob er in einer Quaker⸗verſam⸗ 
lung als ein prediger geredet / un hirdurch fo wol 
denjenigen / der geredet / als auch ſeinen guten 
freundin groſſe ſtraffe gebracht. Durch dergleis 
then liſt und betrug waͤren vil von ihren leuten _ 
wie fie vorgeben n der Northingamiſchen 
graffſchafft hintergangen woorden So follfich 
auch / wie mir diſe leute ſelbſt erzehlet / zugetra⸗ 
gen haben / daß etliche loſe vögel mit fleiß in ein 
hauß gekommen umd wiedie Quaker gang ſtil⸗ 
te gefeflenyeiner von ihnen hervor gefprungen , 


welcher angefangen zureden. Worauf die an⸗ 
dern alfobaldzugefaren / und einen anfalerft- 
lich zwar auf die Quaker / nachmals aber auf 
die guter des hauſes gefan / und difelbigen mit 
fih hinweg genommen. In folcher verfab | 
gung nun / ja in folcher öffentlichen hinterliſt und 
nachſtellung / diſe leute um Das ihrige zu biingenz 
weil kein einziger Quaker dergleichen unrecht⸗ 
mäffigfeit mit gelde erkauffen / noch ein einziger 
ihrer gewalttaͤtigkeit und anfeindung / wie übel 
ſie ihnen auch mitfuren / fich widerfegen wolte / 
welches ſie doch insgemein gar leichtlich hätten 
tun koͤnnen / wenn fie nur vermoͤge ihrer geſetze 
ſolches haͤtten tun duͤrffen / ging ein idweder von 
dieſen leuten hin / welche meinten / daß fie etwas 











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bey ihnen zu fordern hättenzund nam andrands 
te vor feine perfoh ſtat des geldesswasernur 
bekommen funte + als von felde dasirindsund 

ander vih zingleichem die zum ackerbau bendtir 
gte werckzeuge / aus den haͤuſern aber die was ' 
ven haußrat / kuͤſten / decken / gefaͤſſe/ auch klei⸗ 

der / ſo gar auch die victualien ſelbſten  abfie 
gleich noch mehr als zwey mal ſo biel wert We 
ren. Etliche rückten gar den wagenvordietüre / 
und fürten allesdarauff nach haufe + nur das / 
was fie nicht Funten raus tragen und mit fort⸗ 


* 


bringen / zurück laſſende Welche guͤter denn 
hernachmals öfters zu —* kauff ausgeboten 
worden / Doch waren etliche leute ſo ehrlich / daß 
ob man gleich ſolche guͤter verauctionirete / ſie 
dennoch von dergleichen waren / Darüber die e⸗ 
nigen / die fie verloren, fich nur betruͤbten / die ſie 
aber Faufften / nur ſchande darboun hatten 4 
nichts zu Fauffen verlangten. Etlicher leute 
güter wurden heimlich und zwar bey nachtzeit 
weggenommen Bey folchen vauben und pluns 
dern waren auch die zehendner ſehr wachſam/ 
und zum lanffen fertig. Die frraffzgelder-aber 
wurden in dreh Leite eingeteilet/wordon der eine 
teil der Föniglichen kammer anbeim fieluderans. 
dere Fam in die armen⸗caſſe/ den dritten freche 
ten die jenige in ihren beutelz welche befel hat⸗ 
ten vermoͤge der gefege wider die Quaker zu 
verfaren. Sonderlich aber / ſchreiben die Qua⸗ 
ker / waͤren fie in des Hertzogtum Jore 
f mit⸗ 


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bersigund grauſain tractiret tworden. Ceift 


und brave leute zur ſtraffe gezogen. Ingleichem / 
weil dieſe leute / da man ſie aus Denen haͤuſern + 
alwo fiezufammen Eommen heraus gezogen / 
oͤffters vor denſelben auf der gaſſe ſtehen bliben⸗ 
biß weilen gantz ſtille/ bißweilen aber in ihren 
vedenfortfahrende / wurden ſie allemal emwe⸗ 
der alle zugleich / oder doch die jerligen / deren 
ſtimme man vor andern gehoͤret mit gröfferer 
geld-ftuaffer oder gefängnisbeleger / bißmeilen 
ur man recht feindlich und nach krigs mas 
nie / oder weil fich jene nimals zur wehre ſtelle⸗ 
ten / nach dem recht der uͤber winder / gleich als ob 
ihnen alles frey/und in ihrer macht und gefallen‘ 
ſtuͤnde / wider ſie WMeilmannun hirvon gar 
bileyempelhatz wil ſch aus fo vilen von einer 
dweden claffenur eines anfüren... N 
Qu der Provintz Hercford indem Saw⸗ 
bridgewortiſchen kirchſpiel trug ſichs / zu daß 
omas Gren / welchen ich im erſten 
uche unter Die vornemſte anfuͤrer der 
Quakeriſchen ſeete ‚gerechnet / und feine 
laubensgenoffen" an einem orie zufammen 
la 2 kamen/⸗ 


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(410) 
Famen ihren gottesdinft daſelbſt abzuftatten. 
Als diſes die jenigen fohirauf beſtellet erfar 
ren / lauffen ſie alſobald hinzurfallenden Gren / 
der auf ſeinen knien lag und denen andern vor⸗ 
betete / mit feindſeeligen und ergrimmeten ge⸗ 
muͤte an / undbringen ihn vor die richter / wel⸗ | 
che denn ihm die gewoͤnliche ſtraffe dietiren Als 
er aber ſelbige / nach ihrer art / ſich zu geben we⸗ 
gerte / indem er vorgab / und oͤffentlich ſagte / 
ev käme unſchuldig zu ſolcher ſtraffe / befalen 
fie denen Grentz⸗ Inſpectoren / daß ſie / was 
Gren geben ſolte/ und doch nicht geben wolte / 
aus ſeinen guͤtern / die er in der ſtadt Reyſton 
haͤtte / nemen ſolten. Welcher gelegenheit auch 
diſe ſich bedinten und / zu ihrem vorteil und be⸗ 
ſten difen befel unſaͤumig ausrichteten⸗ alſo 
daß ſie hingingen / ſeine waren alle weg namen / 
durch oͤffentliche anſchlag verkaufften und dar⸗ 
aus noch mehr als zweymal ſo vil geld / als die 
ſtraffe außtrug / loͤſeten und vor ſich behilten. Zu 
einer-andernzeit wurde Gren abermals in ſei⸗ 
nem eigenem hauſe / als er predigte » unver- 
hofft überfallen. z auch durch difen feindlichen 
anfalk aller. waren / die er in feinem gewoͤlbe 
hatte / (er war aber ein zwirn haͤndler) beraubet / 
daß er nichts uͤbrig behilt / als ein eintziges ſtuͤck / 
welches ſie nicht mit fleiß zuruͤcke gelaſſen / ſon⸗ 
dern ihnen entfallen war. So trug ſich auch 
zu einer Mernaeitzu⸗ daß als Gren in "sau | f 
auſe 





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auſe mitten unter feinem volcke eine predigt hits 
etliche ſpionen / die gut gewehr bey fich hatten / 
Jeſch als ob fie eine ſchlacht oder ein ſcharmuͤtzel 
halten wolten / die gemeineüberfilen. Daesnun 
file worden/ ſagten ſie / man folte ihnendenpiee 
digergebenʒals ſie aber ſolches nicht tun wolten / 
egen ſie etliche von de zuhoͤrern heraus / und ddooe 
heten ihnen mit buͤchſen und gewer / ja endlich ! 
gar / ſie wolten fie umbs leben bringen/ wenn fie ' 
den prediger nicht herſchafften. Allein es war 
vergeblich / weil auch fig ſelbſten / was fie jene bes 
droheten / ſich nicht zu tun erkuͤneten. Endlich als 

ſie an den Gren ſelbſten Famenzund aus etlichen 

zeichen harte ſchliſſen koͤnnen / daß er der prediger 
geweſen / fagtẽ ſie ihn Darumsda er aber gleicher⸗ 

geſtalt nicht antworten wolterbedroherenfie ihn 

eben falls / wie Die andern zallein algerfich auch 

daran nichts kerete / ſie aber aus feiner Eleidung 
ſonderlich einige mutmaſſung ſchoͤpfften / brach⸗ 

tefie ihn zwar ebenfalls nit um / jdoch fuͤreten fie 
ihnvor die obrigkeit welcher deñ Gren / da er. ge⸗ 
ßaget ward / ob er der prediger geweſen / alſobald 

ſolches geſtande / und da man weiter fragete / wa⸗ 
rum er Denn ſolches denen / die ihn hergebracht / 
nicht gleich bekennet haͤtte / gab er zur antwort ; eg 

baͤtte hhin do zumal nicht belibet Onrum/tveildife leute Ihn 

ji fragen Feine gewalt nach recht hätten / aber nun kate er 











foLches folllig und gerne / da er vom.der obrigfeit befraget / | 
twurder/ weil die obrigkeit Ihn’ illig und mit recht nicht 
nur fragen fondern auch Defelen Fönte. Das nach? | 
wg u Ä folgen⸗ | 


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Sam)® 


folgende eyempelift regen der perfon uf des or⸗ 
tes nebſt andern denckwuͤrdigen umſtaͤnden wol 
zu behalten. Zu Londen waren am hellen mittae 
ge vil Quaker in einen haufe zuſamen kommen / 
ſo daß ſie faſt nicht alle in dem gemache raum 
hatten. Als der Obrigkeit ſolches hinter bracht 
worden ſchickten ſie etliche ſoldaten hin / welche 
die gemeine zerſtoͤren / und fie alle aus dem hauſe 
heraus treiben ſolten. Da fienun her aus gegan⸗ 
gen / bliben fie alle mit einander auff der gaſſe ⸗ 
in welcher felbiges haus gelegen: 7 ftehen’/ 

untervilem tumult und geſchrey der vorbeyge⸗ 
henden. Unter der gegenwaͤrtigen anzal aber 
war auch Wilhelm Penn / der vorneme und be⸗ 
ruͤmte mann / den wir oben beſchriben / und Wilke 
helm Madrves Fells und Margaretin, diebors 
mals den Fell / nachmals aber den For geheyrar 
tet / Eydam/ damals mehr ein ehrlicher als be⸗ 
ruͤmter kaufmann. Diſe beyde namen die ſolda⸗ 
ten von der gantzen gemeine/ fuͤreten fie weg / und 
ſperreten ſie ein / daß ſie weder in ihr haus noch 
auf die gaſſe gehe durfte / mit diſem vorwãd/weil 
fie allebeyde in der ſelbigen verſamlung auf der 
gaſſe geprediget haͤtte Dannenhero wurde nun 
ein gerichtstag angeſtellet / und wider diſe leute 
inqviriret. Das verbrechen ſolte ſeyn /es haͤtten 
ſich Die Qvaker verſamlet (dag waren ihre wor⸗ 
te) mit gewatt und waffen/ unrechtmaͤßig auf⸗ 
ruͤriſchzu zerſt srüg der gemeine ruhe und zu ver⸗ 
achtung des Könige. Die beyde Wilhelm 




























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richter erſcheinen ſo ten / damit man ſehe daß ſie 
recht demuͤtig und untertaͤnig erſchinen / auch zu 
dem ende einer bon denen officianten diſen mäns 
nern entgegen gegangẽ / und mit eigner hand ih⸗ 
nen den hut abgenommen / befolen doch die rich⸗ 
fer alſobald bey erſtem anblick ihrem diner / ſie 
ſolten die. huͤte wider zuruͤck nemen und denen 
maͤnnern auffſetzen / damit fiealfo ſelbſt ſolche 
abnemen moͤchten. Allein das liſſen di ſe bey⸗ 
de männer wolbleibeny nachdem fiedierichter 
elbft hiffen bedecken z als fie unbedecket wor 
hnen,erfhinen toaren. Diſes verdroß die 
ichter überalle maffen/und erfanten dan nenhe⸗ 
oes ſolte ein idwe der / gleſch als ob ſie de reſect 
es Königs und deße gebot freventlich und mute 
villig ausden augen geſetzet und verachtet haͤt⸗ 
en ur ſtraffe hirtzig marck erlegen.Es gilt aber 
ey ven, Engellaͤndern eine marck fonilalgdrey 
ucaten Allein Penn und Mad fkrittendarüber. 
it den richtern heftig. Dannenhero wur⸗ 
u Die,zeugen hinein geruffen zwelche auf bes 
ageny nichts ‚anders antworteten / als fie 
tten Denn und Maden..im felbiger. der» 
mlung auf der gaffen hören ‚etliche worte 
roringen / was es gher der toorte-eigendlich 
weſen / haͤtten fie nicht vernommen. Welche⸗ 
A i zeug⸗ 


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jeuanig Penn und Madıy wie ſie beyderfeits 
huvtige koͤpffe / und 100 e8 vommoͤten / von bered⸗ 


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ter junge waren / mit vilen und ſcharffen worten 





widerlegten. Hirauff als der Syndicus und 


der richter (deren namen ich ohne ihren ſchaden 
mit ſtillſchweigen uͤbergehe) diſen leuten als ein 
verbrechen vorwarff / fie hatten wider die ge⸗ 
meinen geſetze geſundiget / defendirete und ver⸗ 
teidigte Penn ſich und die ſeinigen dermaſſen / 
daß derSyndicus ‚ weil er davor hilt / es habe 
Penn die autoritaͤt und den reſpect ihrer gerich⸗ 
fe allzu fer gekraͤncket und beleidiget / darbey ih⸗ 
nen nicht eine geringe unwiſſenheit und boß⸗ 
heit fehuld gegeben befal / man ſolte ihn aus der 
gerichts⸗ſtube hinaus fuͤren. Eben dergleichen 
widerfuhr auch dem Mad / weil auch er zu kuͤn 
und trotzig feine ſache ſchine zu verteidigen. 


Nach vilen ſtreiten und kaͤmpffen kamen end⸗ 


lich die beyſitzer hinein / welche als ſie ihre pflicht 
zu diſer gerichtsſache abgeleget / und alles was 
fie bey difen/vorgelegten verbrechen nur tum 
Eüntenyeraminiver und unterſuchet / endlich diſes 
urteil faͤlleten / daß Penn auf der gaſſe in der 
verſamlung geredet, Mad aber ſey an dem ver⸗ 


brechen / weßwegen er angeklaget worden / un⸗ 


ſchuidig / ſagten auch hirauf weiter nicht ein ein⸗ 


lges woꝛt. Welches urteil als es dems yndic 

unvichter gar nit anſtand / die ſich durchaus op 

der meynung nicht wolten abbringen laſſen — es 
I ot —3 44 1 Mae t⸗ 


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SAGE; Bu 
ttenbeydedifemaner an folchem verbrechen , 
peßiwegen fie angeklagt worden / ſchuld / wur⸗ 
de ſie dahero wider Die beyſitzer fehr zornig und 
‚erbittert / liſſen aber ſonderlich wider Eduart 
Bushel ihren eyfer aus / gleich als ob er allein 
die gantze ſache ſo dirigirte / und ſeine andere 
collegen hirzu verfuͤrte / welches ihm denn / wie 
fie ihn bedroheten / zu ſchlechten vorteil gedeyen 
ſolte. Allein die geſchwornen beyſitzer bliben 
bey ihrer meynung beſtaͤndig / nemlich es hätte 
Penn nichts wider die geſebe gehandelt/ Mad 
aber ſey von aller ſchuld befreyet; und fey dieſes 
fo gar nicht dunckel und verborgen / daß es vil⸗ 
mer ein idweder Deutlich genung fehen koͤnte 
Dahero auch fie, weilfieiveder aus gunſt noch 
aus feindfchajft etwas täteny und im gerichte | 
nichts vornemen / one was ihrepflicht und treue 
von ihnen erforderte 7 ſich in geringften nicht 
fürchteten. ' Da nun difes die beufiger alfo 
vorgebracht / ing Benn noch freymuͤtiger und 
fehärffer anzu veden / wie daß die richter nicht 


bedaͤchten / was recht waͤre / ſondern vilmehr 


das urteil uͤber die ſache faͤlleten / wie fie nur 
elber wolten. Uber welche worte die jenigen⸗ 
Heim en rıfich alſo erzuͤrneten daß 
te dem ſtockmeiſter ihn hiſſen wegfuͤren / unda 
etten und banden ſchliſſen. Weil nun ſolcht⸗ 
jeftalt die richter ſelbſt unter einander nicht ei⸗ 
ng waren / und alſo mit einander ſtritten⸗ 
vur⸗ 





⸗ * 


— — - 












m — ————— 
wurde diſe ſache ſelbigen tag bey ſeite gelege 
und die beklagte anff folgenden tag wider bor⸗ 
geladen. Als nun Denfelben andern tag diebens - 
ſitzer widerum befraget worden 7 ob denndie 
beyden maͤnner an der tat ſchuld hätten + oder 
nicht: 7 antworteten fie abermals hirauff mit 
nein/wie vorhin. Nach vile wortwechſel wider⸗ 
holete ver Syndicusdie ſtraffe der vorgedach⸗ 
ten virtzig marck / befal auch man fülte Penn 
und Maden folange im gefänguiß behalten/ biß 
fie die ſchuld erleget. Diſe ftraffe fagten fiey 
hätten ſie dadurch verdinetz und waͤre diſes ihr 
verbrechen / daß ſie beyde den richtern ſo hefftig 
widerſprochen. Hirbey kunte nun Penn ſein 


maul nicht länger halten’ und weil keiner die 
- zuerkante ſtraffe erlegen wolte / kam befel / ſie 







ſollten beyde ins gefaͤngniß gefuͤret werden. 
Endlich wurde die ſache von dem untergerichte 
an das obergerichte gebracht. Ein jdweder fuͤ⸗ 
te und defendirte feine ſache in eigner perfony 
ging in die gemeine und brachte daſelbſt ſeine 
notdurfft bey / und zwar in groſſer Freqvenzi 
der buͤrgerſchafft / der vornemſten der ſtadt⸗ 
und viler vornemen herrn und Cavallire / wel⸗ 
che bey der Ingvifition mit zu gegen. Sonder⸗ 
lich war hirbey fehr dencfwärdig Penns os 
ration und rede / welche / ob fie zwar in worten! 
kurtz abgefchnieten und immer unterbrochen " 
war / jdoch hing alles daran 7 wie ir | 
etten 









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—J1 einander / und war olgendes inz 
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van Es iſt wolkein menſch / dem nicht fein erfitteneg 
unrecht groß bedänicken / moch auch ſonſt imand zu fin- 
‚den / der nicht feine fachezu v ertheidigen / und die über ibm 
ſchwehende Sefar abzı wenden / ſich hurtiz und geſchwind 
erweiſen follte: Alein ob es mit uns vor itzo bey diſem ge⸗ 
richte ni vor difem tichterfiut alfo befehaffen/und ob unfere 
Tlageninicht añoch geringer find alg die größedesubels/vef- 
fen wir Defchuldfget werden/un womenrer hand zu eꝛwarten 
Haben / werdet ihr leicht ſelbſt verſtehen koͤnnen/ wenn ihr 
nur mit fleiſſigen ruhigen und von alfen affecten gan be= - 
freieten bergen folches erwegen moffer. Dem fo läufft die 
gange Flaye und der fireit doch endlich dahinnaus / daß wir 
bey diſem gerichts · tage eil che ceremanfen unterlaſſen/ daß 
wir nicht alſobald und frey wiliig / als ſchuldige unſerm 
urteit heygefallen / daß wir zufrey und kuͤne / und nach are 
per Fläger 7 Im gerichte geredet haben, Alſo hält man ſich 
In folchen bagatell/ und in dergleichen geringen umd nichts 
wuͤrdigen dingen bey ſo anfenlicher verfamlung rechtſchaf. 
fener leute auf/ wir ſelbſt aber/indem mr unfere worte um 
ceremonien angeklaget werden / ſind ſolcher geſtalt an der tat 
unſchuldig. Idoch iſt deim wolfoein geſetz / weiches pie 
jenigen verbindet / die vor gerichte geſtellet werden / ſch will 
nicht ſagen / mit hloſſen haupte darzu ſtehen/ ſondern ſolches 
felbften zu entbloͤſſen Zu dem da wir nieht aus unſerer eige⸗ 
nen willkur und beliben 7 fondern auf eurenbefel dife decke 
= bauptes aufgefeist / wie fo gar f-!gamı und lächenifch ſt 
sdoch / daß wir noch darzu / ind ihr nicht vilmehr geſtraft 
werden follen. Idoch (man beſchuldiget uns) wir hätten 
uicht kurtz und deutlich genung aufeine idwede frage geant⸗ 
wortef / daher auch diſe ımterlafuugunfereyfeherfoigkche auf 
Feinerley weiße Fön epenfiret werds. UNefırda wir / um unter⸗ 
ſchidliche binge befragte bald geſchwigen un an ung gehalte/ 
bald auf enre morte geautwortet habẽ/ wiſſet ihr ſchon was 
bp aa voneinem 





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| | | nn — Re; 418) cal ö x 
i einem iiivedenzu hallen fen. Sicht allemal befraftiget 
» derientiye eine fache / der da ſchweiget / doch iſt auch diſes 
firbey gewio /deß er dadurch ſolches auch nicht allemal | 
| perneinet.. Da iſt es gut daß man redet / wenn das 
fehmeigen ſchaden bringe, Wer aber ungefsagt ſich ver- | 

| antwortet / was tutder wol anders / als daß er gelegenheit 
gibt zu doͤſem verdacht / ſpott und laͤſterung Rimand it 
ſchuidig / ſich ſelber anzuklagen. Daß aber manchmal uns 
Bi) ein gefchwindeg und hartes wort entfaren feyn ſoll / was iſt 
ER dag anders/alg was menſchliches / darvon ſich nimand aus- · 
| fehliffen Fan > Weil in diſer fache / wie in allen andern N 
‘ 
\ 


gemuͤte durch betruͤbniß umd traurigkeit rege gemacht wor“ 
den. Allein ſo find wir diejenigen nicht / die durch ſolche 
| übereitung der zungen mehr als andere gefündiget/ ja wir J 
Einnen ung nicht einmal erinnern / DAB wirvordismal 
durch fotche unachtfamfeit gefüudiget hätten. Daß das iſt 

unfer heutiges verbre chen / welches ung hir und auder or⸗ 

fen vorgeworffen wird / daß / da wir vor gerichte gezogen 
morden / wir ung nicht nach art derjenigen / weicheum 
pardon undanade bitten / vor eure fuͤſſe nider geworfien/ 7 
oͤder folche delicate wörterchen und namen gebraucht / die 
nur euren ohren / und zugleich auch unſern gemuͤtern iſtig 
nachſtellen / und fo ja nicht itzund / doch in zukunſſt ſo 
wol unſerer eigenen / als insgemein uuſer aller ſache 
ſchaden tun Fönten. Wenn aber das anklagen und andere 
firaffen heiſt / deren unrechtmaͤßige anklagen von ſich ab⸗ = 
lenen / und was fie unrecht getan haben/ auffrichtig / jdoch 
beſcheiden vorhalten / wolan fo wollen wir diſen namen 
| behalten / als der ung zu nichts anderg/als zu unſern rum 
Ka und zeugniß unſereꝛ rechtmaͤßigen tat gereichen kan. Juzwi⸗ 
ſchen da der gantze ſtreit und frage haupt ächlich in diſemn 
punete beſtehet / ober doch) bejtchen ſoll / was das vor eine 
fache ift / die wir getan / und von euch vor ein fo groß ver⸗ 
brechen anggeleget wird / wird verhoffentlich nimand leug⸗ 
nen koͤnnen / dab wir piramı gan recht gelan / von N | 


IS dingen / maffe zu halten fehr ſchwer / fonderlich wenn dag | 

























aber untechemußig deiwegen geſtraſſt mwerden/ teilfginge 
eh dat Wdas solches verbeut / oder verweret So mm aber 
sein gefen nicht iſt / da iſt auch Feine übertretung. Dem dag 
erjenige/der unfere fache ben diſem gericht unterfuchen fül/ 
— und allgemein geſetze allegiret / als den grund 
und beweistum dee gantzen klage / citirt er warlich mit fein 
eitiren nichts / und mit feinem ſagen / ſagt er nichts / weil ein 
general dictum und allgenieiner ausſyruch auch generaliler 
zu verſtehen iſt / nnd gemeine geſetze ohne fpecial-ftaturen 
nicht verbinden koͤnnen / fo lange einer diſe regel auff diſes 
inſonderheit / woruͤber die frage äft/und ver gantze ſtreit am 
meiſten beruhet / meht applleiret. Naſſen die alter und ver⸗ 
ſtaͤndigen Koͤnine / welche dife geſetze gegeben / ingleichen die 
alten und auffrichtigen rechtsgelehrten / welches leute 
von groſſem verſtande waren/und die geſetze ſehr wol au⸗⸗ 
geleget haben / ſolche generalgeſetze timals ſo angenvmmen / 
Daß fie nicht auf gew iſſe dinge/ perfonen/seiten/und andere 
umſtaͤnde hätten Eönneniappticiiet werden, Dannenberg 
ine ſtreit frage folcher geftalt nach dem gefege decidire und 
ntſcheiden wollen iſt eben fo vil / als felbiges gar bey feite fr, 
zen. Wiewol was Fan vor ein recht maͤßiges geſetze ſeyn / 
velches verbent / was das göttliche geſetze gebeut / und die ge⸗ 
unde vernunffteinem dweden dietiret/hingegen teils aber 
orſchreibet undgebeut/ mas jenes verbeut , und die na⸗ 
ur einem idweden unter ſaget / vornemlich in ſolchen din⸗ 
en / welche zur ehre des zroſſen Gottes / und deſſen dinſt ge⸗ 
eichen. Derowegen heiſt das gerechtigkeit handhaben / 
Bere bus recht adminifteiven > Da man / wie wir mic 
gleichen leuten anigo zu tun haben / gleich dife worte ho⸗ 





en muß: Stopffet ihuen doch das maul/nemet ſie hinweg / 
nd firaffer fie. Da nun aber durch ein allgemein gefege zu⸗ 
elaſſen iſt / daß wer das gröffere vermag/auch dag ſchlechte. 
e und geringere tun duͤrffe / was hinderts / da man mit 
er religion / als dem aröften aute / fo umgehet / daß hir- 
urch nicht auch alle andere geringere dinge / ob ſie gleich 
uch ſehr wert zu halten / in ——— / nimand in — 

| % 35 


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— — 










KRoͤniges / des Parlaments / und des gemeinen volcks rechte 





2 (40) — 
moien partoßder was einmende / undfolchergeftaltind 
kunfftig die allgemeine freyheit entzogen / ehegatten von ein · 
ander getrennet / die kinder hinweg genommen und zu ſela ⸗ 
ven gemacht / gantze amilien zerſtreuet / uñ / all unfer vermoͤ⸗ 
ge / ale fände gleichfam in triumphweg gefürer werde / důrf⸗ 
ten wir um des gewiſſens willen / durch verleun dung eines 
idweden lumppen hundes nnd boßhafftigen veraͤchters / dex 
unſer verderben liſtig zu befoͤrdern ſuchet. Der HErr des 
himmels und der erden ſey in diſer ſache richten zwiſchen uns. 
Es ift iderzeit das gerichte der zwelff manner ſer hoch gehal⸗ 
ten worde / da Patriti pon geburt / adeliche und andere vor⸗ 
neme leute der ſtadt ver. eydet da ſitzen / nnd nachdem fie die 
zeugen abgehoͤret / ihr urteil fällen. So iſt auch bisher der 7 
jenige Codex in arofen chren gehalten worden / worinne des 


en en — 





enthalten/roelches wir die große Charte zu nennen pflegen. 
Ras aber bey diſem gerichts tage vor reſpect gend die beyfie 
ser iſt erwiſen worden / welche doch völlige macht / die gautze 
fache nach ihren gefallen abzutun haben ſolten / was hnen 


por verdruß und widerwaͤrtlgkeit yon denen jenigen iſt ge- 
macht worden / welche Ihre affecten auf keinerley weiſe koͤne 










nen verbergen/noch in zaume halten / moͤgen ſie hirvon 
ſelbſien zeugen. So weiſet es auch die ſache ſelbſten 
aus/daß die große Charte ſey zur waͤchſernen naſe gemacht 
worden / die man Fan drehen / wie man will; daß / wenn es 
endlich fo fortgehen fol/diejenigen zeiten noch Fommen wer⸗ 
den / da eg nicht allein um die religion / ſendern auch um ven 
ganzen estat gefehehen feyn wird / wenn nemlich ein idwe ⸗ 
der fich er kuͤnen darff zn tun / was bey diſem gerichte ge⸗ 
ſcheheniſt / und diſer richter und Syndicus getan hat 77 
der fo gar fefte in feinen gemüte fich die Spaniſche ingvir 
fition eingepreget hat. Was ung-anbelanaet / koͤnnen 
wir / weil wir gar nicht angefiaget find / auch meht ver⸗ 
dammet werden / ja weil wir durch die geſchwornen rich" ⸗ 
ter ſind loßgeſprochen worden / bitten wir billig auitzt 
um unfere ſreyheit. Was aber euch brsete { » 
erden 


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det ihrt nen Gott / umaler bifer 
it allen ſchon alle mit einander rechenſchafft geben 


 Aein als Penn und Mad / nachdem fie ing 
— geleget worden / halßſtarrig darauff 
beſtanden / daß ſie die ſtraffe / die ihnen zu erkant 
worden / nicht erlegen wolten gab Penns 
vater das geld aue feinen eigenen beutel / und 
befveiete ſie dadurch alle beyde vom gefaͤngniß. 
Hirauf folget num wie Bach: und mili⸗ 
tariſch man mit difen leuten inder Graffſchafft 
zu Suthrionien / oder Surien / verfahren ſey. 
An etlichen orten filen die oberſten mit ihren 
ſoldaten / und andere / auf ihren geheiß und befel 
in der Quaker haͤußer / weil ſie aber keine urſach 
hatten / warum fie ſolches thaͤten / wendeten ſie 
difes vor / es waren in ihre. haͤuſern gewehre und 
andere zum auffruhr und rebellion gehörige i ine 
rumente und werckzeuge verftecketrfelbigezu 
ſuchen waren fieanher gefoinmen. ‚Zudem en⸗ 
de viſitirten und befahen fie alles mit guter mus 
e / und fleiß / griffen auch der leute guter anzund 
yeraubetendifelbigen. Alſo wurdtendlich eine 
jeroonheit daraus / daß dergleichen Soldaten 
u Roß und zu Fuß / ohne einsigegegebene Or⸗ 
re diſe leute / wenn fie ihrem gottesdinſt ab⸗ 
varteten / anfilen / und ob gleich Fein feind 
ugegen / dennoch gleichfam allarm bliſen 
ind krig anfingen mit großer hefftigkeit./ 
rimm / sehen / en läftern: / gieic) 

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 getvere.Difes gefchahe fonderlich in dem flecken 


flucht ſalviren muͤſten / riſſen fie aus / und ſuchten 





als od fie den himmel ſelbſt ftürmen wolten, 

Auf ſolche weiſe ftifjenfie nundie leute aus des ' 
nen orten / wofie beyfammen waren/herausauf 
die gaſſen / von dar aber / wann ſie etwan ſtehen 
bliben / oder nur ein wort fagten / welches doch 
oͤffters und faſt allezeit geſchahe / riſſen ſie etliche 
in Die gefaͤngniſſe gegen Die andern aber verfu⸗ 
ven fie auffs graufamfte mit ihrem militarifchen 


Harslidovvn. Es war dafelbft ein gang haus, ” 
voll Quaker die ihres Öottesdinftes pflegeten. " 
Hirzu kamen fehr vil ſoldaten darunter auch ” 
etliche reuter / die ale ihre büchfen  fandarten ” 
und gewere bey fich hatten. Won difen nun gin« 
gen die jenigen/die zu fuß waren / hinein / filen ſie 
unverzuͤglich an / und triben ihrer fo vil / als fie 
ſahen / heraus. Als ſie heraus aufdie gaſſe 
kamen / empfing fie die reuterey alſobald md.” 
ging mit ihren pferden auffielog. Da nun diſe 
leute fahen / daß fie ſich allein durch geſchwinde 4 





— 










überali / too fie nur kunten / einen außgang. 
Allein die reuter faſten hirbey auch einen mut) 
gaben den pferden die fporen , undgingenauf 
manner und weiber 7 deren teils etliche hir /die 
andern dorthin liffen 7 etlicheaber auch ftehen 
bliben / tweilfie wegen hohen altersundinets 
manglung der kraͤffte nicht fort kunten / loß / und 
ſ hlugen fie auf den leib und ins geſichte mit h⸗ 
ven bůchſen / fo ſtarck ſie nur konten. Als diſes 
ſolcher 
























(4:3) | | 

ſoſcher geſtalt mit den reutern paſſirte / filen in⸗ 
offer —— auch zum hauſe heraus / 

and fegten difen leute / die nunmer nicht wuſten / 
wo aus noch ein / hinten nach / und fchlugenfie 
mit ihren buͤc * — piquen fo hefftig / daß et⸗ 
fichedavon inftücken zerfprungen / gingen auch 
nicht eher von dannen wider zuruͤcke / biß vile 
verwundet iiderfilen / deren an der zal über eo. 
waren. Dem ungeacht kamen die Quaker 
uͤber nn Allein aud) 
diſe fileinneuer troup zu roß und fuß mit glei⸗ 
cher hefftigkeit und fturm an. Als fienun felbige 
wider herausgetribenyin die Flucht gejagetzund 
umringet / gingen fie dermaffen mit ihnen um / 
Daß auch.die erde von ihren blut befprenget 
ward. Hir wurden ihrer abermals noch ein 
malfovil als zuvor verreundet. Nach verflofz 
fenen achttagen / als die Duaker ihre zuſam⸗ 
menkuͤnffte noch nicht einftelten  Famen aber; 
mals etliche reuter und fußknechte an dashauß. 
Don difenging einer hinein in Die Hal 






mit einer fehauffel voll kot und mift / und war 
felbigen mitten unter die Duafer. Drauff 
triben die fußEnechte fie aus dem haufe und aus 
der gemeine, da fie aber heraus liffen / fols 
geten ſie ihnen hinten nach / und verwundeten 
etliche dermaſſen / daß fie faft drüber geſtorben 
waren. Ob nun wot etliche unter ihren lands⸗ 
leuten waren welche durchdifen traurigen ans 
blick / traͤnen / und Elagen Difer unfchuldigen leufe 
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zur barmhertzigkeit bewogen, ihnen in ihrer not 
zu hülffe Famen 7 und fie in ibre häuferzogeny 
machten ſich doch dife unbarmberßige lentedas 
bin auch filen hinein fehlepten fie heraus / und 
ſchlugen ihnen fo Dann lange zeit dag gervehe 
‚um die füpffe. Etlichen auch fo gar des 
nen tweibern 7 viffen fie die kleider ab ja et⸗ 
liche waren ſo unverſchaͤmt / daß ſie ſelbige auch 
mit unzüchtigen und unkeuſchen handen anti 4 
ven durften. Unter andern war eine fehtwans 
gere frau 7 Die fie unterwegens weggenommen 
hatten / welcher 2. ſoldaten einer pͤebich J 
fe zwey mal auf den leib 7 einmal auff die. 7 
bruſt fihlug 7 der ander aber ihr koth ins 
gefichte- warff deumaffen , daß fie her⸗ 
nachmals abortirte. Sirbey wurden 18. 7 
perfonen verwundet. Doch war hirdurch 
weder denen Quakern / ihte sufammenkünffte 
anzuflellen 7 och auch denen foldaten , fie zu J 
verfolgen die Luft vergangen: Derohalben als Ei; 
die Quaker widerum und zwar fehe oͤffters ſich 
zuſammen einfanden/ kamen auch die ſoldaten 
wider / verfolgten ſte gleicher geſtalt / und ſchlu⸗ J 
gen fie dermaffen widerum ab⸗ daß nochmals 
Die erde mit ihren blut befeuchtet wurde 
und mehr alszo,von ihnenfilen. "Als difes ei 
Der don denen graͤntze inſpectorn fonftein feie 1 
ner befcheidener mann, oder/der ach zum wer 
nigften nicht fo gar ſcharff und harte war / ſahe 


und bedaurete/auch zugleich erinnerte/ fie ger 4 





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nun wol diefe leutenimals bey nacht; 
zeit oder alleine zufammen Famen / damit fie 
nicht das anfehen Haben möchten / als ob fie et⸗ 
wa ein lichtſcheuendes bubenſtuͤcke vor hätten / 
kamen fie Doch fonft zur andern zeit nicht weni⸗ 
ger mit groſſer behutfamkeit und ohne den ge- 
eingften tumult zuſammen / wie auch allezeit mit 
der gröften furcht / es möchte ein groͤſſer unglück 
erfolgen. Indeſſen unterlieſſen ſie / ob ſie gleich 
dem ohngeachtet manchmal fo angetroffen und 
hefftig geaͤngſtiget worden / dennoch micht / we⸗ 
gen der vorſtehenden gefar eben ſolche zeit ab⸗ 
awarten / und an beſtimtem orte zu erfeheinen, 
Manchmal trug ſichs zu / daß man die leute aus 
enen haufern/da fieöffters und am meiſten zus 
ammen kamen / heraus getrieben / und ihnen ih⸗ 
© eigene haͤuſer dermaſſen geſperret wurbden/ 
ak man auch den Eingang und die türen auff 
efel der obrigkeit mir kalck ‚und ſteinen ver- 
naurete: Wiewol die Quaker/ weil fie 
heineten 7 es ſey ein idiveder / hert 
Spule a a 2 ſei⸗ 


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feines eignen hauſes/ felbige wider eröffneten? 
ohnedaß fieiemand Darum gefragt oder begruͤſt 
hätten / und darinnen wie vormals weiter zu⸗ 
fammen kamen. Difes jar merckten Die Qua⸗ 
Fer an / daß man von ihren leuten / von felbiger 
zeit an / da der koͤnig wider zur kom⸗ 


men / bis dahin über acht tauſend ins gefaͤngnus 


geleget / wuͤrden auch uͤber ſechs hundert noch 
darinne behalten. In ſolchem zuſtande verbliß 
es nun big anno 72. Zn welchem jare der 
ſehr denckwuͤrdige krig zwiſchen den koͤnig von 
groß Britañien und dem Koͤnig von Franckreich 
auff der einen / und denen vereinigten Niderlan⸗ 


den auff der. andern ſeite ſich entſan. In wel⸗ 
chem krige unſere leute ſo wol in der ſee⸗ſchlacht 
die unvergleichliche victor ie von beyden Koͤni⸗ 


gen erhilten / als auch zu lande victoriſirten / 





weil fie von fo groſſen armeen zweyer maͤchti⸗ 


gen koͤnige und zweyer Biſchoͤffe / die mehr leute 


zu verderben als zu erhalten ſuchten / nicht kon⸗ 


ten uͤberwunden werden, Bey anfang ſolches 
kriges gab koͤnig Carl in Engelland / aus beyſor⸗ 
ge / es moͤchte ſolcher krig / welchen er auswerts 
fuͤrte / zu hauſe einiger maſſen anlaß und gele⸗ 
genheit zum auffrur geben befel / damit er fride /⸗ 


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ruhe und eintracht unter, feinen unterkanen 
in feinem reiche erhalten möchte, alle andere re⸗ 
ligions genoffen/ außgenommen die Papiſten⸗ 


und alfo auc) die Duakerynicht nur weiter nicht 


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zunerfalgen / fondern auch ihnen ihre freyheit 
und exercitium religionis ungehindert zu eu 
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en. D hero die Quaker / gleich als od fie aus 
einem hefftigen ſturm in den hafen eingelaufs 
fen / in erwegung der vergangenen annemlige 
keit der gegenwaͤttigen und hoffnung der. zur 
Tünfftigen zeit / ſich hertzlich erfreuten und übers 
all darauf mit fleiß bedacht waren / wie ſie ihre 
ſachen widerum in guten ſtand und ordnung 
bringen möchten: Allein diſe ruhe und ſicherhen 
werete nicht lange / nemlich nicht laͤnger / als 
der krig wiſchen den Engellaͤndern und Hollaͤn⸗ 
dern werete / welcher gar bald und nach zweyen 
jaren ſich endigte: Wie es etwan unter alten 
freunden und bruͤdern herzu gehen pfleget / die 
ſich war gar leicht / aber Doch nicht lange zan⸗ 
cken / und wenn der zorn vorbey / einander nur 
deſto liber haben. Dannenhero wurden diſe 
leute auch widerum aufs heftigſte angefochten, 
faſt wie die jenigen / welche ſchon einmal im ha⸗ 
fen ſeyn / die aber ein neuer ſturm unverhofft 
widerum heraus auf die offenbare fee treibet / 
bald hir bald dahin ſchlaͤget / und in die Aufferfte 
lebens gefar verſetzet. Imwiſchen da ich bis ans 
hero alles von diſen leuten / was denckwuͤrdig 
geweſen / angemercket / da auch nachmals wenig 
ſich begeben / welches nicht dem jenigen gleich, 
was ſich vorher ſchon zugetragen hatte / als habe 
ich mir vorgeſetzet / das ruͤckſtaͤndige / was noch 
uͤbrig⸗ war ordentlich idoch gang kuͤrtzlich zu be⸗ 
ſchreibe. | 


Zur felbigen zeit fagte fich George For 
hor / nachdem er gang Engelland mehr als 1“ 
| | m 














Scheiben / denn was er auf feiner ſchiffart vor 





































(428) 
mal herum gereifet ( und nun ee ee 
darinnen in verfündigung undaußbreitung ſei⸗ 
ner religion zur gnüge getan) erwolle hinfüro 
nicht nur einheimifch weiter ſich bemuͤhen / ſon⸗ 
dern auch zu den außlaͤndern gehen / und auch 
da etwas unternemen. Dannenhero begab er 
ſich anno 7ı. auf die offenbare ſee / und ging in 
das Engellaͤndiſche America / damit er ſeine 
glaubens brüder beſuchen / ſie ftärcfen und auff- 
muntern möchte/daß fie Die angenommenelehre 
und glauben vein und unverfäifeht behaltenund 
erhalten möchten: Alfoginger erftlichen mdie 
barmudifchen Inſeln / von da er in Jamale 
cam, Marilandiam, Virginiam Jen Sarfas 

raen / in die infel Longam ımd endlich nach 
Rhodum. Aus difer Inſel Rhodo ſchrib 
For Anno 72. im virdten Monatamı9. Ta⸗ 
ge eine reifebefchreibung in geftalt eines briffes/ / 
und ſchickte fie von dar nach Engelland zu ſei⸗ 

nen bruͤdern / davon ich ſelbſt ein exemplar habe. 
Doch finde ich darinnen nichts anders be⸗ 


wetter gehabt / was er vor ſturm und ungewit⸗ 
ter außgeſtanden / wieein und ander ort und " 
land befchaffen geweſen / was fie in Denen lands 
fhafften und feeküftenswo fie angelandet / vor” 
gemeinen ihrer veligions > verivandten ange 
troffen oder angeordnet und zuſammen beruf N 
fen. Dergleichen fich gar vil aufgehalten in der. | 
Inſel Virginia und Rhode 7 mit = vor 

freund« 





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hilt und die richter zu vergnuͤgen nimals er⸗ 
mangelte. Der gantze ſtreit beruhete auff den 





ge vorher waren vorgebracht worden / nur ver⸗ 


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achteten und verlachten. Wie aber Fox/ weil 


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er in diſem gefaͤngniß gelegen / feine zeit zuge⸗ 
bracht / bezeugen vil kleine werckgen / die er dar⸗ 
inne geſchriben / ſonderlich dasienige/ / welches 


das glaubens bekaͤntniß von Jeſu Chriſto in ſich 


faſſet / und aus vilen ſpruͤchen der ſchrifft neues 
teſtamentes in gar fonderbarer ordnung zuſam⸗ 


men getragen iſt. So hat auch Fox bey diſer 
woͤßigen jeit / da er im gefaͤngnis gelegen un⸗ 


terſchidliche gefpräche mit vilen gelehrten gehal⸗ 
den. Sn welchen er doch. mehr als — 
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Worden / ſey er auch anitzo unter dem E⸗ 
va gelio nicht unzulaͤßlig / ebenfalls wie der ehe⸗ 
bruchh und dergleichen laſter / die im geſetze verbo⸗ 
ten geweſen /nunmero Feines weges zugelaſſen 
wären ; ward Foyx über dergleichen ihm unge⸗ 
wönlichen ſchluß / und weil er nicht wuſte / wie Die 
Sonfegqvenz oder folgerung zu machen waͤre / 
bermaffen ungehalten / daß er fich auch ſehr er⸗ 










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h che (handliche lügen und verlaumdungen ausa 
\ | suftoffen. Ein anderer. geiftlicher / welcher 
| einsmals mit Foxen wegen ber vollkommen⸗ 
ö heit der heiligen in difem leben fich unterredet / 


und ihm vil exempel aus heiliger ſchrifft hirbey 
vorgehalten weil er in vergleichen art zu 
fchlüffen einem großen nachdruck zu ligen ver- 
| meinte / ging zu Foren hin / und fragte 
FE ihn was er doch dißfalls von fich hilte / 


IR bat ihn auch gar inftandig / er mogte ihm 
IE hirinne feine meynungen aufrichtig entde⸗ 


cken. Worauf aber For, nicht einmal 
| erwartende / wohin er eigendlich mit dergleichen | 

| frage zilte nichts anders als dife worte zur 
Antwort gab: Ich bin durch gottes gnade ders . 

jenige / der ich bin und fagte alfo zwar weder 
| ja / noch nein doch gab er deutlich genung an 
| tag / was feine meinung waͤre. Endlich 
ward Fors nachdem er: vor vilen gerichten 
vergeblich vorgeftandeny Durch verimittelung | 
| des Oberland-richters in England / des Alefü, | 
loßgelaßen / und kam wider: nachdem er lange 
zeit algein wittwer gleichfam war herum ges 
gangen,zu den feinigen und zu feinem weibe / da 
er denn mit felbigen eine zeitlang fo gerubig 
lebete daß man von Foren nichts. zu far 
gen wufte Inzwiſchen ſchrib / und vers 
ſchickte Fox vil vermahnungs- wie auch an 

dere briffe  folche dinge betreffende / Dar 
innen er meinte z daß feine arbeit nicht 
' ver⸗ 








vergeblich feyn wurde. Alſo fehrib er an dieins 
den in Amſterdam / wie auch an die Papiſten/ 
ja gar an den Pabſt zu Kom y wie au ch 
an die Gouverneurs in klein Afticarende 
Kch am den Tuͤrckiſchen Keyſer ſelbſten dem 
er auf der überfihrifft den titul des groſſen 
Tuͤrckens beplegete 7 welcher name Doc) 
bey felbigem boſck und in ihrer ſprache fehe : 
unangenehm und harte klingt. Jedoch fehrib - 
Fo / gab auch alle diſe brife in druck / in ſeiner 
Engliſthen ſprache / ſchickte fie abermichez 
noch Eß fie ſchicken weder in difee» noch in. 
anderefprachen überfeget zan die jenigenperfor 
nen an Die fie geſchriben / daß fiealfonikmerson 
feinem unmüfligen 7 fich vit jutrauenden 7 
2 einbildiſchen gemüte zeugen konnen/ als 
daß ſie einigen nutzen folten gehabt haben. 


Anno 74. dem 5. und i6. Odobris 
ward ein colloquium oder unterredung 
in der Baptiſten Eivche zwiſchen denen 
Quakern und Baptiften von der per» 
fon Jeſu Chriſti angejtellet. Die unters 
redenden perfanen waren auf feiten der Duaz 
ker & Withad, St. Criſpus, G,Keith, und 
W- Penn. Auf der Baptiſten feire aber 
war Th, Hickius , Jer. Joes , Gv. Kiffin; 
und Th. Plantius, welche alle bey ihrer ges 
meine DAS ame der. kirchen⸗diner verwal⸗ 
teten. Die urſache deſſen war ein 

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BIO 5 3 
buch, welches Hickius heraus gegeben unddars 
innen die Duaer beſchuldiget / fiewären Feine 
chriſten / ſintemal fie lehreten / Chriſtus ſey keine 
perſon / welche anffer den menſchen wäre / ſon⸗ 
dern das innerliche licht des hertzens ſey bey ei⸗ 
nem jdreede menſchen Chriſtus. Welches daß es 
von ihnen geleret worden / wolte die Quaker be⸗ 
wiſen haben; koͤnten fie es aber nicht erweiſen 
wolten fie / daß der verläumbder von ihrer ger. 
meine gebürend abgeftraffet werde, Denerften 
tag nun wurde Der Quafer meinung unterſu⸗ 
chet Da denn die Baptiſten diſe worte anfuͤr⸗ 
tenydieetwan in einem buche von den Quakern 
geſchriben ſtunden / Chriſtus fey nimals nit: 
fleifchlichen augen von einem. menfchen gefehben 
worden. Aus welchen worten aber als die Bas 
ptiften nochnicht erweifen konten / was fiedenen 
Duakern fehuld gaben / (indem die Quaker diſe 
wortefoaußlegten / daß es zwar gewis / daß 
Ehriftus/fo ferne er ein menſch waͤre / und euſer⸗ 
lich ; von den menſchen wäre geſehen worden / 
dennoch fo ferne er Gott iſt / ſeh er nimals geſe⸗ 
hen worden; und weil nach der ſchrifft diſe re⸗ 
dens⸗art / Chriſtum ſehen / bißweilen fo vil heiſſe / 
als Chriſtum erkennen / liben / und ehren / ſo ſex 
auch dieſes klar / daß ſolches nicht mit den lei⸗ 
bes⸗ſondern gemuͤts⸗augen geſchehen koͤnne be⸗ 
muͤheten ſich die Baptiſten bey den ander. " 
Convent durch einen andern grund zu erwei⸗ 
ſen die Quaker waͤren Feine Ehriften 7 In 4 





















wei 





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" anttortetenyundertoifen/ wie leppifet un Eine 


dinge / die nichts zur fache dineten / und machten 
vil umſchweiffe Als fie aber auch damit nicht 
Euntenzurechte kommen / undfichgt eichwol⸗ 
wie es insgemein geſchicht / vor eine ſham⸗ hil⸗ 
ten / daß fie wären widerleget und eingetriben 
worden / meinten ſie den fig durch oil unndrige 
orte thalten 7 und 
en nen groen tumult und geſchrey 
‚anzda inzwiſchen die Quaker mit ruhigen /bee 
-Rändigen und fich ſelbſt gelaffenen gemüte gang | 
ſtille darzu ſchwigen / und Ihren ſturm / wie et⸗ 
wan felſen die wellen aufnamen Fund zuruͤcke 
ſchlugen. Alſo gingen ſie unberrichter/ ja durch 


ſolche reden viliner verfthlimmerter.fache von 





einander. De 









f Studiofös Theologiz ingank Europä fie 


666 “ 

ich ani&o vil darvon anfüre. 3 on diſem buche 
ſchickte er auch zwey eremplaria zum geſchenck 
an alle und ide geſandten der Könige und Fuͤr⸗ 
fen, welche dazumal zu Nimmegen wegen Des 
allgemeinen friden: fehluffes waren zufammen 
Eomensdaß auch fie folche in veiffe überlegung 3 
hen und ein idweder an feinen Eonig und fünften 
Ahicken ſolte / damit fie felbige lefen und unterſu⸗ 
chen moͤchten / ſchrib auch zugleich an einen idwe⸗ 
den avermanungssbrife/daß gleichwie ihnen Die 
forge des gantzen heiligen römifchen reichs uber“ 


laſſen alſo ſolten fie auch mit allem fleißauf die 


allgemeine ruhe und wolfart der gangen Chri⸗ 


ſtenheit bedacht ſeyn. Wider diſe lehrſetze ſchrib 


Nicolaus Arnold / Profeſſ. Theolog. auff der 
Univerſitaͤt zu Franequer eine Theologiſche Ex- 
ercitation de Quakeriſmo, in welcher er kurtz 
des Barclaji meinung widerlegte / als welche 
ſchon laͤngſt von andern auff die bane gebracht / 


und von unſern leuten zur gnuͤge beantwortet 


wäre. Kurs darauf ſchrib Thomas Brow/ 
ein Schottlaͤnder / des Barclaji landsman / ein 


prediger / und zwar einer von denen faſt zwey 


tauſenden / die von ihrem amte abgeſetzt wor⸗ 
den darum / daß ſie ſich der Biſchoͤfflichen herr⸗ 


ſchafft nicht wolten unteꝛweꝛffen / uͤber das groſ⸗ 
ſe werck des Barclaji ein groß und dicke buch in 
Engliſcher ſprache / worinnen als Barclajus 


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meinte / daß er offtmals der Quaker meinung 
nicht getzoffen / un gllzuweit gusſchweiffete / ant⸗ 
wor⸗ 








| a (437) 

tvortere —— ſelber Darauf in eben Der 
ſprache doch brachte er nichts mer und nichts 
weniger in feinem buche darwider vor / als was 
ihm zur ſache noͤtig zu feyn beduͤnckte. Nach dis 
fen gab auch Joh George Baͤyer D. und Prof, 
Theol zu Jene / ein Lutheraner / eine Differta- 
tion heraus wider des Barclaji lehre/die in ſei⸗ 
nen lehrſetzen und Apologie enthalten/von dem 
urfprung der waren feligmachenden erkaͤntniß 
Gottes. Weiler nun in ſelbiger etliche reden 
des Barclaji verworffen / Die entweder gantz 
ungereimt und abſurd, oder doch ſehr dunckel 
waͤren / daraus man nicht ſehen koͤnte / was 
Barelajus haben wolte; ‚antwortete hirauf ©. 
Keith / der gelehrte Philofophus und ſonder⸗ 
ich gute Logicus,an ftatt des Barclaji/der das 
zumal mit andern fachenzutunbatte / und er⸗ 
kaͤrte die worte und den verftand feines guten 
veundes wider Bayern etwas deutlicher / und, 
abfolvirte das gantze werck in einer einsigen ge 
genſchrifft / worauff aber H.D.Bäyer nicht wi⸗ 
der geantwortet hat. Endch ſchrib gohañ Chri⸗ 
ſtoph Holthuſius / prediger und paſtor Augſpur⸗ 
giſcher Confeflion zu Franckfurt am Mayn / 
in feiner teutſchen ſprache ein gꝛoſſes werck / wel⸗ 
ches er nennete den Teutſchen Anti ⸗Barcla⸗ 
zjum welches buch wol wert iſt / weil die Quaker 
— noch nicht geantwortet / daß es einer 


von ihren — kehrerne genau uͤberlege 
und examin 


——— difen 75. jare sat Michael Mo- 


knus 
















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linus ein Spanier /. prifter und Theolog,) 
Doct. zu Nom in Italienſcher ſprache ſein buch 
heraus / welches er nennete den geiſtlichen 





vil jar in dẽ 


gelegen / widerum hervor ſuchte / und eine groſſe 


greiffen / anfuͤrete. Diſe feete ward der Cen 





wasdiler mann gelehret / und wie ce endlich © 
Mic ihm abgelaufen weit es eine fache iR die 
N WIR in see: m. been 












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‚denen. Hiftoricis und gelehrten unſerer n 
mehr als zu wol bekant / weiter nichts geden⸗ 
‚cken. Wie nun nachdem der Quaker name 
dekant worden /nichts unter denen chriſten in 

der religion 4. infitten/ und im gemeinen leben 
etwan mit geöffern fleiß ausgefonnen und aus⸗⸗ 
‚gedacht / oder don der allgemeinen gewonheit . 
abgeſondert und entfernet war / deſſen urheber/ 
‚gönnen oder freunde nicht gleich die Quaker 
‚hätten ſeyn müffen / alfo fehriben die meiften 
alfobald in Italien und anderer orten die urfa- 
che undden urfprungdifer fecte und lehren denen 
Duakern die in Engellaud waren / zu / und di⸗ 
fenfollten fie alſobald gleich feyn. Doch hat 
teman auch gleicher geftalt in Engelland nicht 
lange hernach folche Quaker / die gleichfam von 
jenen religiöfen leuten / welche fie Myfticos 
nenntenyberfproften /und ſo zu ſagen / als aͤſte 
Don den Obietiſten waren / Die aus einen ſtock 
und ftam einerley art und natur behilten. Wel⸗ 
t her verbacht und rede denn um fo vil gröffer 
‚ward weil die Quaker / vornemlich der Barcla- 
I: in ſeiner Apologie die alten Myfticos 
nderlich ruͤmte und lobete. Am ‚allermeiften 
Abersweil Reit nicht lange bernach i in feinem. bu⸗ 
De 7 genant der weg zur ſtadt Gottes / 
elchesie ie fprache heraus gab⸗ die 













tpflankte daß esallerdings fchine/ 


als ob er Denen Qaneiten in diſer lehre hülfz 
N { Ce FL li che 





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| R440)8 | 

Kiche hand Ierffere umd init Ihnen in Difeng fkuck oa 
nig ware. Weil demnach ſolche meynung in der 
Jeute gemuͤter ſich da mals fo feſte geſetzet⸗ auch 
fie noch bis izund eingenomen har, daß nemlich 
Die Quaker eben zu der der Myſticorum 
gehoͤrte / oder es wäre doch zwiſchen ihnen uñ den 
Qvieciften ein fehlechter unterſcheid/ wil ich eis 
nen kurtzen inhalt diſer lehre / ſonderlich aus 
Feiths huche / excerpiren / doeh füydaßiichnichte 
von meinen worten hinzufüne , ohne vie bloffe 
überfegung. Es befichet aber bifelbe darinne ; 
Wir ſollen ung eutzihen von allem eitlen und irdiſchen ge · | 
dancken / auch kon d enjenigen/die bloß mit dem gemte ge⸗ 
Ichehen / ja ſo gar auch von den götilfchen / welche nemlih 





‚ ven worten oder propofitionikus unferworfen/und ſo be⸗ 


ſchafſen / daß fie in gewiſſe ſchlugreden und gruoͤnde / die an 
Ders wo her genommen / gebrach werden Finnen. Man 
muß / wenn ſich Gott in den meuſchen offenbaret / in dem ſa⸗ 
anen Gottes / welcher in dem menſchen ſelbſten iſt ind wenn 
Got! durch denſelben in der menfchen herg einfliſſet / fich 

hin unahen / und zu Spt wenden /in dem ſaamen Gottes/ 
Anter den einfluß und wuͤrckung Sorfeg in ihm / und nur bis 
ſen ſiũen desgemäreg/bfe von Gott herruren / nachhengen/ & 
daß iſt / dem fehen hoͤren / richen / fuͤen ſchmecten des geiſtes / 
And ber mache / und des lich esnd be lebens Gottes it 
Lhriſto in difen fanmen um AO If ES gur/doßdermenfchr — 
76 dem er ich aufjdife art zu Gott Drkerer hat 7 in difem 
zuſtande verbleibe und verharre mit bier gedult/geln ſſenhelt MR 














Ben 5: 0 1 = > 
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las) M 
one gerofife en / nichts / was nicht. difer innerliche an rey / diſer 
geiftliche lerer und ratgeber lehret / nichts /d hue diſelbigt klar 
heit und gewißneit. Ja alsdeũ ſieht der geiſt ſchon bey uus 
vn ichtet fich aul/und machet / daß wir innuerlich die 
ſreyheit fuͤlen / und ung frey gelaſſen werde etwas zu tun/ det 
geiſt befele num entweder etwas / oder laſſe etwas geſchehen⸗ 
Alſo iſt billig / daß der glaube anfänglich nur handele durch 
empfangen / nachmals aber durch qusuͤben / wie etiva ein 
pfropfi -reiß erſtlich etwas von dem baume annimmet / 
nachmals aher waͤchſet und frucht bringet Daß mit 
diſem manne Die übrigen Quaker dazumal in 


ſolchem ſtuͤck einig gemwefenzund noch einig feyns 











it auſſer allen zweiffel. Snzwifchen obwol 
diſe Myttici,nemlich die Moliniften und Qua⸗ 
Ferstwelches aus dem ı mas wir augefuͤret⸗ 
leichtlich erhellet / in diſer lehre und ın difem 
udio bißher gleiches. finnes find / auch Eeie 
1er des andern feinem exempel nach zufolgen 
ſich fuͤrchtet oder ſchaͤmet / bleibet dennoch umter 
iden ein ſehr groſſer unterfcheid:: ja es ifEnoch 
An ſtreit wie ferne die. ‚Moliniften difen 
hrer feelforgern z denen heiligen ordnun⸗ 
gen / und vilen gebräuchen annoch anhau⸗ 
gen / Die Quaker aber dergleichen Prin- 
Iplis und regeln insgefamt abgefagt. Dans 
enbero ich auch von diſer als einer 









fo gar fehweren und dunckeln ſache / wei⸗ 


til 


fer nicht 


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Nachdem es nun in Engelland von dem biß⸗ 
herigen krige wider ftille / und mit unfern —* 


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‚ein teil Teutſchlandes die ihrigen/der? wenigin 






















in ee 
fride gemacht worden brach der längfegehegte 
undfeft eingewurtzelte gram und haß gegen Die 
Quaker / wie auch der zorn ungeim ‚der bißhero 
ein wenigaufgehoͤret und nachgelaſſen / wideſum 
aus de krig wider fie vo neuen anzufange. Denn 
fo meinte Fox / er hättenoch bey denen Duaker 
gar fehr vil zu tun / nndmüffe felbige wiegubers 
niire. Indem er nmũ alſo mit groffer Einheit und 
verwegenheit vor andern feinen fleis in predigen N 
erwiß / und ſich feiner leute treulich annamz ge⸗ 
rit er dadurch in vilerley gefar. Nicht vil beſſer 
ging es auch Penn und Keithen Ob ſie aber 
der gefahr entflihen wolten / oder weil ſie da⸗ 
‚dor hilten / fie koͤnten und ſolten auch ande 4 
ver ‚orten ſich um ihre leute mit ihren guten 
"Math und ſchutz wol verdint machen / gingen 
fie anno 77 mit einander in Holland und in # 







diſen landen fich aufhilten / dafelbft zu befuche N. 
Was ſie aber auff difer reife vorgenommen z 
will ich im folgenden buche erzelen. Indeſſen 
wurden ihrer vil ſehr geplaget auch il ſehr un⸗ 
terdruckt / alſo daß das elend von tage zutage 
‚immer groͤſſer ward Sonderlich entftand aber⸗ 
mals eine neue verfolgung in der Probdint N 
thingã / welche von dar über — Leg = 
‚und endlich anno go. über alle landfehaften ins J 
gemein und faſt uͤber das gantze volck ſich er⸗ 
ftreckte. Diie drangſal beſchub Denn und 7 
Mad / nebit vilen andern in felbigem jare » 























RR: 16423) 0, 

velche mit difen armen leuten in einer und 
war fd genauen gefellfehafft und gemeine lebe⸗ 
daß was jenen widerfur / fie ſich anmaſſe⸗ 
en als ob es ihnen ſelbſt widerfuͤre / mit groſſen 
leiß / ſchickten auch deßwegen ihre klagen an 
en König und das Parlament / damit fie doch 
in die noth und. das zugefügte unrecht der ihri- 
en einmal gedencken / und ihnen wider fb groſ⸗ 
5 und langwiriges elend rat und hülffe ſchaf⸗ 
en möchten. Wiwol ich nun 7 wieleichtzu 
rachten / von folcher bedrängnis vil erempel 
iv. Eonte mit beyfügen / fo will ich doch, damit 
nicht ausdenen mir vorgefesten ſchrancken 
zoͤglichſter kuͤrtze außfchreite , hirvon nur. 
wen erempelerzelen / welche zwar jene / die 
ie andern angefüret / wie ich ganslich davor 
alte / wol auch mögen gewuft haben / idoch 
on ihnen /weißnicht aus wasurfachen / mit 
llfchtveigen uͤbergangen worden find / die 
ber indeffen noch gar vil perfonen im frifchen 





ndenchen haben werden. Denn ich fchreibe 


ichts anders, als worvon ich gewiſſe nachricht 
abe. Wilhelm Godrig von Banwal iı 
er graffchafft Sommerſeth ward von den 
ichtern aufesleget / er folte einen zeugen⸗ eyd ab⸗ 
gen / weil er aber ſich hiruͤber ein groß gewiſ⸗ 
en machte / ſchlug er ſolches ab Dannenhero 
vard er ins gefaͤngnis geleget und aller ſeiner 
uͤter beraubet 7 fü mol was bewegliche gůter 
varen / deren preiß auf244. pfund men Hi 
En; ER chatze 


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J 64 
ſchaͤtzet ward/ als auch feine mewelichẽ wor⸗ 
von er jaͤrlich ohngefehr ſechtzig pfund ſterlings 
einzunemen hatte / endlich nachdem er 13. Jar 
gefangen gefeffen / wurden alle feine güterder 
koͤniglichen kammer zugefchlagen. Michael 
Renald / eimreicherund wolbabender bauer 
in der Grafſchafft Berceria 7 war von feinen 
guͤtern ein jar den zehende fehuldia,fo ohngefehr | 
10. pfund fterlings austrug. Als er aber füls 
ches geld ich zu gegeben megerterund deßwegen 
von feinem ſchuldmañ vor gerichte.citiretwandy - 
er aber fich nicht gerne in Proceß einlaffen, fon 
dern liber allen ja den groͤſten ſchaden über fich H 
geben laſſen wolte / als fich in folche ftreitfache 
perwickeln / ward die fache vor gevichte fügemite 
telt / und ihm Davor dife ſtraffe/ weßmwegen ihn 
feine yoiderpart verklaget / zu erkant / daß diejeni⸗ 
gen / welche Die ſtraffe vollſtreckte / ſolten aus ſei⸗ 
nein vieh und getreyde zur ſtraffe vor ıo pfund M 
16 pfund ferlingsnemen. Mit welcher fumme 4 
als diſe leute / die fo liſtig / eyfrig / und ernſtlich auf 
ihren vorteil zu ſehen wuften/noch nicht zu fiden 
waren/ namen jieaufg7 pfundzdie Diner. aber * 
machten fi) ausdenen korn hauffen/ das noch 4 
nicht auf Die kornboͤden aufgefehüttet war zauf 
die 12 pfund_ferlings.  Dazumat zeleten Die 
Duafer von ihrenverftorbenendieandenfehlie 
Y und wunden / ſo fie wegen der gehaltenen zu⸗ 
ammenkuͤnfte bekomen / geſtorben waren / we⸗ 
hundert und drey und virgig Als aber dieſes ſo m 
—— Engel⸗ 

































e 4) wi 
Engelland pafirtey machte manin Schott⸗ 
fand/fonderl.in dem mitternächtigen thelleden 
Duakern vil zufchaffen wegen ihrer öffentlichen . 
serfamlungen,in dein man etlichen groſſe geld? 
firaffen auferlegtevetlichenvdte folche nicht geben 
olten / ihre güter wegnam / die doch offtmals 
noch einmal fopilausnugenvale fie ſchuldig wa⸗ 
ren. Etliche wurdenin elender gefangenfchafft 
fange zeit behalten/darunter. auch des Barclaji 
Barevvonmelche wiꝛ imerften buche gemeldet, 
und Alexander Skeine war / der fonft ein vor⸗ 
nehmer des Rats in der Stad Aberdon. Bey 
ſolchem elend und Drangfaal that diſes Denen 
leuten am allermeiften. weh / und ſchmertzte fie 
vor allen andern / daß fie fahen und merckten / wie 
man ihre religion / ihre ſitten und thaten fo gar 
ſpoͤttiſch und hoͤniſch durchzuzihen / und zu verlaͤ⸗ 
ftern wufte. Denn fo wurden diſelbige überall 
in Pasquillen / verfen und gemelden die ſehr 
garftig und ſchaͤndlich waren / von nichts wuͤr⸗ 
digen leuten offtmals beſchriben und vorgeſtel⸗ 
let. Alſo war. bey zuſammenkuͤnfften gu⸗ 
ter freunde. / bey gaſtereyen / oder andern 
ſauffgelacken kein liderlicher und kurtz wei⸗ 
liger Bickelhering zufinden / welcher etwan ger⸗ 
ne eine kurtzweile oder poſſen vorbringen oder 
machen. wolte / der nicht. alſobald wie ein 
Quaker zu reden und ſich anzuſtellen ges 
wuſt. Ingleichen traten alıch keine ſo ges 
ringe / gemeine und garſtige Suackfalber, 

| | a 1 


9 


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5 














HN... 8 | 
marckſchreyer / und tafchenfpiler, auffiwelche) 
wenn Be andere gerne deleetnen uñ ihnen ein ges 
lächter machen wolten / daß nemlichdie zuſchau⸗ 
er uͤber fie lachen folten / nicht gleichergeſtalt di⸗ 
ſer minen und geberden an fich genommen hätz 
en. So muften auch die Quaker in denen 
ſchauſpilen auff den Theatris,in Comedieit 
und in Opern welche fonftswenn Eeinezotteny ' 


—4 


ſchand/ und narrens boſſen in worten und were 


chen vorgebracht werden / die leute ſchlecht ver⸗ 
gnuͤgen / ſich auf fuͤren / dergleichen Theatraliſche 
perſonen / handelungen / reden / und bewegungen 
ſich zueigne / und ſich ſolchergeſtalt võ den jenge 
zeige laſſen / welche als lehrmeiſter dag menſchl. 
leben. gleichſam in einem, ſpigel vorftellen und 
vor augen malen wolten. Ja an fürftlichen 
höffen und bey dem Könige felbften , Funtendie 
kurtzweiligen raͤte / welche fich folche Herren zur u 
ergögligkeit ihres gemüts nach ausgeftandener 
arbeit unter ihren dinern zu halten pflegen Feis 
nen gröffern poffen machen / als wenn fiemie 
ihrem munde/ gefichte 7 fiimmeundbewegun. 
gen einen Quaker vorftellten. "Eine artige hie ” 
ſtorie hirvon habe ich mir von ihren leute erzelen 4 
laſſen. In Engelland lebte ein frauenzimmerz 4 









die fie nur Nelia hiſſen/ und in Londen ſehr 


befant war / weil ſie anfaͤnglich in den Come- 
dien und Opern mit ſpilete und tantzte / nach⸗ 
mals aber Koͤnig Carls vornemſte maitreſſe 
ward, Diſe ob fie gleich unter denen Comadi- 









EI DR 
anten eine jdwede perfon mit ihren minenre- 
prefentirenfonte vermochte dennoch nicht / 
ſo fehr fie auch folches fich angelegen feyn lisy' 
auch nicht im beyſeyn des Königs und der hoffe. 
bedintenvdie fie dach mit folchen poffen offtmalsı 
divertirte einen Quaker dermaflen vorzuſtel⸗ 
fen, daß fie auch diſes tun und gleicher geſtalt 
te feufser folaffen und zuruͤcke halte / auch dar⸗ 
auf fo reden und beten koͤnnen daß man nicht 
gemerckt hätte / wie fie zwar gerne wollte fü. 
euffgen und fich foftellen wie jenes aber zugleich 
uch wife 7. daß ſie durch Feine. erfarung 
ind übung wiſſenſchafft um folche dinge habe⸗ 
uch ſolches/ fie moͤchte es ihnen nun nach⸗ 
nachen / wie fie wolte / nimmermehr lernen koͤn⸗ 
e Eben dergleichen haben wir auch etliche: 
eugen / die es mit augen gefehenzvon einem Kos 
iglichen hoffnarren erzeelte 
Anndo ein und zwey und achtzig entſtand über 
ie Quaker in der landſchaffte Leceſter und 
Zomerſeth eine groſſe verfolgung Es ligt ein 
ecken inLeceſteꝛ nit weit vonder hauptſtadt der 
antzen gegendLegeceſtria dahin gingẽ offtmals 
il Quaker / und hilten ihre verſamlung. Die: 
s ſtand etlichen einwonern / und ſonderlich 
enenkirchen dinern an ſelbigen orten nicht an. : 
Jannenhero paffeten die jungen auff / dife zus 
mmenkuͤnffte zu zerſtoͤren taten auch folcyes - 
‚der tat zu unterfchidenen malen rechtſchaffen / 
en.die leute 7, wenn fie beyfammen waren 
ii) — un⸗ 


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unverhofft an / namen fie hinweg / riſſen denen 


maͤnnern die huͤte von den koͤpffen/ denen weis 
bern aber die oberften Eleider und roͤcke vom lei⸗ 


ber ſtiſſen fie aus denen haͤu ſern wanffen ſie her⸗ 
nachmals mit Eot + und triben nen bir den 


anderndorthin. Manchmal geſelleten fich zu 
ſolcher herde jungen die graͤntzenſpectores / 
welche diſe leute / nachden ſie ſelbige in die enge 


getriben / zimlich abſchlugen/ hernachmals bey 
den halß und haren heraußfchlepten 7 in den | 
Tote herumb waͤltzten / und fo denn ins gefängnig: 
warffen. Zu einer andern zeit filen widerum: 
die jungen purſche 7 und andere Eleine jungen : 
mit tapffern mut diſe leute ar, und fuͤlleten ei⸗ 


ner frau mit kot und waſſer das maul fü volly 
daß fie faſt erſtickt wäre, Solches / ſagten diſe 


loſe ſchelmen/ täten fie auff befel eines predi⸗ 
gers. Das iſt gewis / daß diſes letztere geſchehen 


iſt im beyſeyn eines priſters / der ſolches alles 


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mit angefehen / und doch denen jungen'nicht 


verboten hat / daß fie ee folten bleiben laſſen 
Allein difes alleg tate dafelbft nur das gemeine 


volck / darvon wie billig dieobrigkeit mit ihrem 
sun und vornemen außſchliſſen müffen. Zu 


riſtol aber in der provintz Sommerferh 
muften Dife leute eine gangandere und geöffere ' 
verfolgung ausftehen und erfareny indereners 
zelung ich bon der mir vorgeſetzten Eürge/ wegen ” 


wichtigkeit der fache/erwas abweichen muß; 


Diſe ſtadt / wie fieindem krige / welcher zwi⸗ 
ſchen 


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fart der koͤniglichen famitieribren eigenen nutzen 
und wolfart zu ſeyn erachteten. Solcher geftalt 
mangelte es auch in diſer ſtadt an leuten nicht» 
die geoffe gewalt und macht hatten felbige auch 


andern zu dinen / uñ ihren vorteilnicht weniger; 


Snzwifchen ward esihnen doch ſchwer gemachtr 
wider die Presbpterianer etivag anzufangen? - 
derowegen muften die Independenten heihal⸗ 
ten / derer gemeinen hir und dazerftöret wurden. 
Endlich / daß ich mich der fürge befleiſſige / ging 
diſe zerſtoͤrung der gemeinen / dife plage 7 
ERNST Angfti 





errn vater und dern 


‚fr, l | | 3 8640)9 ir u * 
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Fi anffigung/und verfolgung auch über die Opge 
1 | Fer/die von neuem / als bedrangte / und geplagte 


leute / zum fpectacul gleichfam auf dag Thea- 
trum gefüret worden. Man hatte fchon vor di⸗ 
fein vorgewendet / igund aber noch vilmehr / die 
Quaker hätten luſt zur irnerlichen umuhe / und 
i kaͤmen mit gewehr und waffen zuſa men Dans 
eh ‚nenhero wurden fie täglich aus ihren gemeinden ' 
| "4 ‚hinweg genommen / und vor Die Obrigkeit ge- | 
bracht woſelbſt als fie den eyd der treu um ihr 

1: res gewiſſens willen nicht wolten ablegen’ / wur⸗ 
IK den fie ins gefaͤngniß / und indierafpelhäufer ge⸗ 
| worffen. Als man aber darmit nichts austiche 
tete, ward befthloffen fie mit groöffter zurüftung 

und gewalt anzugreifen. Solcher gejtalt 

wurde nun eine gleichſam eigene Compagnie 

wider fie verordnet und ausgeruͤſtet die allegeit 

einer. von den Oberſten der ſtadt welchen fie ” 

Scheriff nennten nicht aber der Major, in- 4 

gleichen einer von denen gerichtlichen beyſizern/ 

deren namen eben zur fache nicht nötig it/fie 

hivbey mit zu. melden / commandiven mufte. 

So oft machten die Quaker zufammen Famen, 

| und folches befant worden / ‚liffenftealfobald 
aAuff das haus zu / fehlugendiethüre auff filen 
| 4 die leute any und fehlepten mann und weib/ iung 
und alt heraus / aͤngſtigten ſie / fuͤrten fie weg / und 
warffen ſie ins gefaͤngnis. Der erſte anfall ge⸗ 
ſchah in dem kirchſpil des heil Sacobimittemitn 


f haͤtte 




















u Bine _ 
tie der hauswirt keine ſtraffe gegeben/da 







| | dafur 
Ber keinen mann geſchekt bey mufterung der 
Joldaten.Ieiche naffe fiedenn nicht einfordere 
Fenrfondern griffen gleich mit voller macht die 
guter an/die in dem hauſe waren. Nachdem fie 
Nun ſolcher maffen alles was ihnen angeftander 
weggenomn und eingepackt / berwuͤſteten fie das 
übrige/ruinirten und berbrandten ſolches / oder 
warffens teils gar weg / daß wer nur wolte / hiꝛod 
was bekommen konte· Hirauf kamen ſie nach 6. 
tagen wider / und verderbten und verwuͤſteten 
gleicher geſtalt das wenige / was mittler zeit 
war etwan angeſchafft worden. Bey diſer aus⸗ 
beute war der anfuͤrer ein hauptmaun aus der 
Il me aber machte fich auch der ober⸗ 








efelbjt zurechte. Judeſſen kame die Qvaker am 
benden tage hirauf in eben diſes haus widerum 
zuſamen / welches nunmehr ſo lehr war / das auch 
an keinen eintzigen orte ein banck zu finden gewe⸗ 
fen. Als ſolches geſchehen / ging der Oberfte mit 
dem gerichtlichen beyſitzer in begleitung einer 
menge jungen und knaben / mit feindfeeligem ger 
nuͤte zu den Quakern hin. Und weil ſie ſich u 
wehren nicht erkuͤnten / filen fie felbigean/und 
ſchlugen fie ohne mühe voneinander. Hirauff 
filenftein ein nahe gelegen häuslein einer roite 
wenein/ und namen daſelbſt weg / zerbrachen? 
und warffen heraus kuͤſten und kaſten / alle bre⸗ 
ter / und was ſonſten getaͤffelt war/ wie auch die 
gegitter an den fenſtern Den deitten tag hirauf 
BR. Sfz Famen 


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(432) | 

Barmen die Quaker wider. Allein jene taten eben 
dergleichen / und nachdem fie die leute abermals 
fortgejaget / warffen fie das wenige, was noch 
im hauſe war / heraus / und machten daſſelbige 
gang wuͤſte und ler. Den erſten tag des Fam⸗ 
arii bey uns / nach unſerm Calender den neuen 
jares tag / namen die Quaker ein ander haus in 
dem kirchſpile ein / und begaben ſich dahin. Als 
diſes dem oberſten angeſaget ward / liff er in ger 
ſchwinder eylmit ebendem anhang und gefers \ 
ten  weichenunmehr von der neuen beute wa⸗ { 
ven angelocket / und durch dife lockfpeife zur 
kuͤhnheit auffgemuntert worden / dahin; und fo 
bald als man das zeichen gegeben / griff ein id⸗ 
weder vor ſich ohne ordnung zu / filendie leute - 
und ihre guͤter an / und weilauch da nimand \ 
war / der ſich haͤtte wehren wollen oder koͤnnen / 
kuͤhleten ſie gleich wie vorhin / abermal ihr muͤt⸗ 
gen. Dem ungeachtet / hatten die Quaker nach 
dreyen tagen ſchon wider ein ander haus ſich 
außgeſehen. Allein auch dahin kamen diſe maͤn⸗ 
ner und jungen / beute zu machen / gꝛiffen die leute 
an / legten auch ſonſt Die haͤnde an andere guͤter / 
ſchlachteten und wuͤrgeten / was da war / das 4 
haus ſelbſten aber ward dem koͤniglichen fifeo 
sugefchriben. Indeſſen verfloffen fünff tagevals 
der oberftezudenen Quakern / diewiderinie 
rem alten haufe in felbigem Eirchfpilewarenzus 
fammen Eommen / mit feinen leuten hingina +" 
und nachdem er, difelbige aus ya bins 











weggeni | — a ausdem hal eingenf ſe⸗ 
nenzumd gepluͤnderten hauſe / ſonſt nichts weiter 
‚mehr wegnehmen konte / brachte er diſelben vor 
Dieobrigkeit / welcherals ſie den eyd der treue 
don ihnen verlangte / diſe aber ſich zu ſchweren 
wegerten / wurden fie teils ins gefaͤngnuͤs / teils / 

‚weil das ordentliche gefangnüs ſchon voll war / 
in die raßpelhaͤuſer und an andere orte geſte⸗ 
cket. Inzwiſchen iſt nicht zu ſagen / was fie ihnen 
Bor geldffraffen aufferleget/von ihnen auch em> 
pfangen / oder doch denen hirzu verurteilten mit 
gerwalt weggenommen / um Feinerandern urs 
fachewegenvohne daß fiefelbige in den verfams 
Lungen ver Quaker / darinnen doc) offtmals kei⸗ 
ner ein wort geſaget / angetroffen haͤtten Weil 
nun etliche drunter waren / die nicht zalen kon⸗ 
ten / nicht nur/ weil ſie nicht wolte / ſondern auch / 
weil ſie ſo arm waren und das vermoͤgen nicht 
hatten, wurden die reichen gezwungen vorfiegu 
zalen / da denn die ordnung meiſtenteils an die 

kauffleute Fam. Worinnen wie gewaltſam 







und ſchaͤndlicher weiſe man bißweilen mit ih ⸗ 


nen verfaren / kan man aus nachfolgendem eins 
zigen eyempel erſehen. Ein gerichtlicher beyſitzer 
und graͤntz⸗inſpector kamen in eines vornemen 
kauffmannes RichardMarshes behauſung et⸗ 
liche wenige guͤlden ſtraffgelder einzufordern / 
zu dem ende erbrachen ſie nebſt ihren Cameradẽ 
dan / und FE fr was 6 


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ii — HS) | 
H, finden koͤnten/ da ſie aber ichts fande/namen fie 
BR Fin alle feine Fauffinans-bücher / rechnungen / und 
a | andere bücher/darein er Die Fälfchliche aufgabe, 
und einname pflegte zu notzren ingleichem die 


pacquete buiffe und vilandere din ebiniveg uf, 
conäfcırten gleichſam felbige ———— | 

fie in allenwingfeln Des baufes he, um / un chlep⸗ 
peten alle wären und gekaͤre was ihnen nein | 
die haͤnde kam/ gleicher geſtalt mit fort dem ! 
ubrigen haußrat aber, warffen fie baldhiehald 
da herzund. nach dem ſie fich ſtattlich befreien 
und befüffen / namen fiealles mit fich hinweg. 
Solcher geftalt wurde nun gang public 7 und, 
wuſte jederman darvon zu reden / wie diſ ebeyde 
leute der oberſte und Serichtliche beyfiger von, 
ſolcher plünderung der leute ‚ undaußtheilung, 
der güter und der gelder unter fich in Eurgen. 
9 ſehr reich worden wären. Cinsmals trugfiche | 
wa Thomas Caries der Commendante 
oder Major dazumalin ſelbiger ſtadt / ein rechts m 

ſchaffener mann, undderfeinamtundrefpet 


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wol inacht zu neinen wufte, binterdife ftückgen 


j kam / und den oberjten/ wie er doch mitdengir 
tern und gelde wäre umgegangewzurxedefeker 
s Worauffdifer , weilerwagdiewarheit, 
‚ War/nicht leugnen konte /und doch gleichwol ſol⸗ 

ches auch nicht gerne geftehen woltes. ibn fuchte, 4 
auf einen andern diſco urs zu bringen Allein alg 4J 
Ener Immer ihm mehr zuſctzete / und diſer hing 
gen ſe mehr er ſich füchte heraus zu helffen hr 
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Fünfftiggenommentwerbenvjnesfolteihmdil® 
uch font nicht fü undergoiten hinaus geben, 


grauſamkeit gang raſete / zog bald, einen Eleinen 
R Ne bald / weil 
Sr 4 : er mit 


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9 2646) — 
er init dem frauenzimmer wol zu converfirem : 
und umzugehen wufte/ swolte er mit einem jun⸗ 
gen madgen freundlich-tunydie op aber / weilſie 
feinen libkoſungen/ Eu ſſen und-Careffen zu ent⸗ 
gehen ſuchte + mit ſolchen gewalt zuruͤcke hut/ 
daß er ihr Die hand verzenckte, Haid ſtiß en 
eine weibes⸗perſon/ Die nicht mehr die jüngfte 
war / bald eine ſchwangere/ baty eine gang alte 4 
mutter mit füffen zu boden. Wolte iemand im \ 

Heringften fich darrviderlegen/oder etiwan vor⸗ 
bittenyob ſolches gleich der mann vor feine eige⸗ — 
ne frau getan / bekam cr alfonglb Ichläge Dis 
es war gar was geringes umd alltaͤgliches / daß 9 
er mit huren / ſchandbaͤtzen/ ſchlepſacken / und a 
dergleichen ehren tirufn ; Die T och Chriftenge 
gen Chriſten nicht gezimen/um fich warff. Ges 4 
doch folgendes war nicht allein gantz was un⸗ 
anſtaͤndiges/ ſondern auch recht grauſames. 
Ein junge der nach nicht hinter den obrenfreige © 
war / verirte und talete fich mit einerjungfee 
nicht altzu erbar daß er ſichauch erfüneteihe 
den rock auffzubebens und fie ungebürlich anzur 
ruͤhren allein die jungfer gab diſem mutwilligen 
ecker fo wol wegen feiner teichtfersigkeit / als 7 
auch zu vettung ihrer ehre und keuſchheit eine " 
gute Mmaulfchefle, Ye diſes Der gerichtliche 
beyſitzer erfaren / liß er diſe jungfer / weil ſie ihre 
ehre wider des Jungen leichtfertigkeit beſchuͤtzet / 

MB raßpelhauß jkecken diſes algein verbrechen # 
















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bormwendende / fie häfteeben nicht urfacheges 





‚mals in geſchwinder eyl / und filen i1o. weiber / die 
beyſammen waren / an / und riſſen fie in das raß⸗ 
pelhaus. Ob nun wol eine darunter ſehr 
‚zart und ſchwanger war, welche der oberſte mit 
eigener hand mit gewalt fortzog 7 ( denn fd. 
warernocheinmann / der Eeinen ſtadtknecht 
noch gehülffen brauchte /) Eunte er Doch 
durch Fein bitten und flehen bewogen werden? 
daß er fiehätte gehen laffen. Als er nun folchee 
geſtalt das hauß lichte und ledig gemacht, fürte 

er entweder ſelbſt hinein / oder liß doch hinein 
gehen / allerhand träger / fchrötter + und die 
andere laften trugen / darbey aber Iofe und. 
leichtfertige vögel waren / die fich zu folben 
handeln wol fihickten. Dife hatten in de 
fen/ weil jene ihre liebe not druckte und las 
Mmentivten / ihre kurtzweile und freude / affen 
und truncken von der beute / die fie felbigen 
ages gemacht hatten / nachmals / als ſie 
imlich gefreſſen und gefoffen / brachten ‚fie 
die zeit bey ihren fähnel und. trommelfchlag 
nd andern feiten = fpil mit fingen und 
Pringen zu 7 in gegenwart und beyſeyn 
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des Dberften felbften / der diſes allesunters 
weilen mit anſahe.  Difesfahegleichergeftalt 
eine Quakerin / welche deswegenaud) den D- 
berjten fragte / ob fiedenn wolten fo einenzum 
Gottesdinſt gewitmeden ort zum Clogc ihrer 
wolluͤſte machen ? Darüber aberder zichter 
deſſen gemuͤte ohne dem von zorn und haßgegen 
die Quaker dermafjen entbrant wars daß er 
auch nicht ein wort / wenn ſie was vorbrachten / 
anhoͤren konte / ſo offendiret ward / daß er alſo 
bald hiß das weib zu ihren andern ſchweſtern 
ſtecken / und in eben dasraspelyaußverfchliffen. 
In ſolchem raspel hquſe nun / wurden di ſe leute 
nicht weniger geplagetfp wol von dem raspel⸗ 
meiſter ſelbſt / einem hartenund unbarmher⸗ 
tzigen manne / in deſſen hertze die grauſamkeit 
recht ihren ſitz genommen / als auch von ſeinen 
vor ihn fich recht wol ſchickenden dinern Es ” 
war in demſelben eine kammer / in welcher dieeJ 
gefangene / die nicht eben ſo was groſſes ver⸗ N 
brachen / durfften mit einander umgehen han⸗ 4 
diren und reden Solche freyheit/ daß ſie denen 
Quakern nicht verſtattet wurde, war der ras⸗ 
pel meiſter ſchuld. Alſo wenn etliche unter ih⸗ 
nen waren / die zu gewiſſen tagen ſich heimlich 
unterſingen etwas unter einander zu reden’ 04 
der beyſammen zu ſitzen / ſtoͤrete er fie. alſobald ⸗ 
riß ſie von ein ander / ſchloß fie wo anders einy N) 
und wo er fienurüberdegleichenantraffifchlug 
ehſie / und ſatzte ſie unter ſchelm und u; m 4 


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einer den andern weder, fehen noch fpredhen 
Eau /. und fie über Difes mit fülchen fchand 
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en ihre libe not haften. Kam etwan der 


Oberſte oder beyſitzer ins gefaͤngnis/ oder ins 
taspelhaus hinein / gingen fie nicht wenigen 


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* offtmats gantz tyranifch / mit diſen 
uten um. Endlich war die Anzal der ger 
fangnen. der maſſen groß / daß Fein raum 
mehr uͤbrig war / da fie will nicht ſagen bey 
nacht hatten ligen / ſondern nur bey tage freye 
lufft ſchoͤpffen koͤnnen. Dannenhero muſten 
ſie auch alle mit einander mancherleh kranckheit 
aus ſtehen und war zu heſorgen/ fie möchten 
ndlich alle darüber auffgehen.. Sonſt ifteis 
em noch ein troſt / wenn man einem andern 
eine ſchmertzen klagen dauffz. aber diſen allhir 
var auch verbotten / ihren zufall zu beweinen. 
28 fehriben war die gefangnes, es hriben 
uch in ihrem namen vir Medici der ſtadt / die 

un die beſchaffenheit der ſache wuſten / einen: 
riff an den Major, und andre Obrigkeit/daß 
nen das elend diſer leute / des raspelmeiſters 
rauſamkeit und tyranney/ und wie Die gange 
iche ſich verhilte / vermittels difes brif bins 
Drache würde / damit fie darauff bebacht 
yaren / wie fieder drangſal diſer leute abhelf⸗ 

n und wider jene ihnen ſchutz leiſten moͤchten; 
llein obgleich der Major, der Doch Die hoͤchſte 
alt bey der ſtadt haste, und die andere hohe 
origkeit / nachdem fiedie.briffe gelefeny aus 
TORE Me bare 


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zum munde. Als ſolches geſchehen frolockten | 








erden / ihre noth und elend klagen konten. Ob 
nun wol dem 30. Mart. zu Briſtoll wegen der 
gefangnen Quaker ein gerichts tag angeſtellet / 
und darauff / nachdem man fie alle verhöret/ 

und die fache überleget hatte, ihneneine gewiſſe 
geld fteaffe zuerkennt wurde / inaleichendaßfie 
den end der treue ſchweren / und fo Denn ausdem 
gefängniße und aus dem elend heꝛaus gehen ſol⸗ j 


ten, wolten fie doch liber im gefängnis verblei- 


berr/als die fhraffe geben und den eyd ablegen. Ei⸗ 
ner darunter mitnamen Erasmus Dol,ließ ſich 
doch bereden / daß er an ftat des mwortes fchwer 
ren / das wort erklären gebraucht. Alseraber 
ſolches thate / legte der eine gerichts diner un⸗ 
verhofft Die bibel ihm vors geſichte nam auch 
feine hand und legte fie auffs buch / endlich 7 
wie es bey ablegung eines eydes in felbigem 
landen gebräuchlich iſt / hielte er ihm das buch 






nicht wenig hiruͤber und ſagten / hunmehro 
waͤren 











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waren Doc) etliche unter den Duakern Sefinie 
den worden / Die den eyd abzulegen ſich nicht 
wegerten / nun waͤre ſchon ein guter anfang 





‚gemacht / worauff. das andere / daran fie 


bißher nicht gehen wollen / fich auch bald ges 
ben würde, Damit aber difes nicht von 
den leuten angenommen und geglaubet wuͤr⸗ 
de / beſchrib Dol in einen eigenen buche den 


gantzen verlauff der ſache. Alſo wurden — 


nun die Quaker wider ins gefaͤngnis gewi⸗ 
fen / und dafelbft von denen ftocfmeiftern 
noch härter gehalten / bey welchen Feine 
guten worte / auch Fein geld vor einige bes 
guemligfeit und. Commodität des leibes etz 
‚was. helffen wolten. Diſes alles machten 
‚die Quaker / Die fich daran nicht vergnuͤg⸗ 
ten / daß fie und Die ganke ſtadt um ſolche 
Dinge wi ſſenſchafft hatten / in vielen fehriffe 

‚ten kund / und publicieten es alfp zum ans 
dencfen ihrer ganken gemeine. ben zu 

folcher zeit wurden auch vil Duafer in 
Londen / darumb 7 weil fie von ihren zu⸗ 
fammenfünfften nicht ablaffen 7 noch das 
geld / welches ſie deßwegen ſchuldig waren / er⸗ 
legen wolten 7 ins gefaͤngniß geworffen / und 
‚Ihnen aller ausgang verfperret / da in deſſen 
ihre angeber / wie die habigte / von ihren gütern 
weg namen / und entwanten / nicht etwan nach 
dem preiß / ſ on fi Dom waren/ — ſo m 


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fie felbige fihasten 7 welches denn fehr wenig 





mar. Unterdifen gefananen waren auch zwer 
ne quakeriiche Prediger Wilhelm Bingii- 





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us und Franciſcus Stampir, Melden 
legtern mehr als 49. ‘Pfund ſterlings wegges 


nommen rourden. Zu Wortham in der 
Graffſchafft Sutfolck war ein bauersmann 


Johann Bißho einem pediger an gehenden auf 
zwey jar acht pfund Sterlings fehuldig ; alser 
nun ſolches nicht abtrug erlangte der Prediger 
endlich von der obrigkeit/ daß er von desbauern 
pferden / ochſen / kuͤhen / uũ ſchaffen / an wert feche 


a u eh — 


und ſibenzig pfund ſterlings wegnemen durffte. 


Bey ſolchem zuſtande desſreichs / und beh 
ſolcher unruhe und verfolgung ging endlich Koͤ⸗ 
nig Carl der andere mit tode ab/und fucce- 
dirte ihm im reiche der Hergog von Jorck 
Jacobus / daß gefihahe anno 1685. den ı6. 
Feb Diſer Koͤnig Jacob derV ıIL.difesnamensy / 
wie er alſobald von anfang ſeiner regirung ſich 
nichts mehr angelegen ſeyn liß und wünfcheter 
als feine paͤpſtliche religion unter andern koͤni⸗ 
glichen verrichtungen einzufuͤren und zu before 
dern / alſo ſich hirzu den weg zu banenzundallee 





abgunſt vor zukommen 4 oder. fie Doch zuvers 


mindern/gab er allen diefrembder religion zus 


getan waren / allgemeine und gleiche freyheit/ 


nach ihrem gefallen ihre religion zu . ; 
uff 


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46) — 
difen fo ſcheinbaren titul,/ und angeneme 
reybeit / als allerhand leute / die ſonſt wegen ih⸗ 
rer religion ſehr verhaſt war®gleich als nach ei⸗ 
em auffgeſteckten Pannir / herzu liffen /un dem 
Koͤnige in ihren briffen wegen diſer groſſen gna⸗ 
de danckten / ſich auch ferner in feinen ſchutz und 
treue recommendirten und befalen ; machten 
auch alle Quaker / die doch fonft nicht fo hoͤfflich / 
fondern etwas grob verguͤldet find einen briff 
der auf befel ihres allgemeinen Eoneilii mit 
fehönen und höflichen woorten gefchriben wars 
anden koͤnig / fagten ihm gleicher geſtalt danck / 
und baten ferner weit um feine gnade. Dazu⸗ 
mal ſaſſen in Engelland tauſend vier hundert 
und ſechzig Quaker gefangen, alle diſe wurden 
befel des Koniges loßgelaſſen / und ihnen 
reybeit gegeben / ſich hinzuwenden / wohin fie 
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Und wiewol hernachmals doch noch etli⸗ 
bey nemlich über zwey hundert / ins gefaͤngniß 
zeleget worden / erhilten ſie doch das jar darauf 
leiche freyheit und gnade. So befal auch der 
lönig / damit er nicht vor fo gar ſtreng und 
‚arteangefehen / fondernauch.alsein freunde 
icher und liber herr geruͤmet werden möchte) 
sinen hoffbedinten / Pagen und Trabanteny 
af wenn etwan em Quaker vor dem Konfge 
orbey ginge / oder vor ihm ſtuͤnde / und den hut 
icht abzoͤge fie ihm doch deßwegen nichts tun / 
andern ihn vilmehr mit friden laſſen er 
— | 












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| ..22) a. 
Ja der König Fam ihnen oftmals felbft zu vors 

wenn fie etwan zu Ihm gehen/oder. ihn anfehen 
und anreden wolten / gleichwol aber ſich ſcheue⸗ 
tens und dahero zuruͤcke bliben / oder ſich wol 
gar fuͤrchteten: Welches denn bey hoffe gar 
was ungewoͤnliches. Das war aber nad) was 
artigers: Ein Quaker redte einsmals den Koͤ⸗ 
nig any und behilt ſeinen hutauff/ da indeſſen 
der König feinen hut abnam; der Quaker erin⸗ 
nerte den König / er ſolte es doch ſeyn laſſen. 
Worauf der Koͤnig zur antwort gab: Wo der 
Koͤnig waͤre / muͤſte doch zum wenigſten einer 
den hut abnemen. Wodurch der Koͤnig eine taͤg⸗ 
lich ſich mehrende liebe und ungemeine venera⸗ 
tion der Duafer gegen fich erweckte / wiewohl 
einige/die davor hielten dag ihr verſtand auch 





zu dem ende ihnen gegeben / Damit fie kluͤglicher 


‘verfahren undtieffer/ als man mit leiblichen 
augen fihet / nachgrüblen möchten / diefe 0° 
groffe huld und munificenz des Konigseben ſo 
hoch nicht ſchaͤtzten / fintemahl fie meinten 7° 
dag hierunter wohlzuunterfcheiden / ob einer” 
bon bergen / oder. nur von gemuͤths⸗neigungen 
und eigennutz getriben / etwas ausuͤbe; daher / 
weil ſie die abſicht der gnade des Koͤnigs etwas 
genauer ergruͤndet zu haben / ſich beduͤncken lieſ⸗ 
fen / als ſahen fie alle dieſe mildthaͤtige begna⸗ 
digungen nicht anders als einen traurigen vor⸗ 
bott und untruͤgbares zeichen eines bevorſtehen⸗ 
den ſchweren ungewitters und bedauerlicher 

| ver⸗ 


N 








ee... 
derwirrung anz Die auff fo ernmünfehtes wetter 
und beglückten zuftand gewiß erfolgen winden. 
Bey diefem König nun fund Wilhelm 





Penn / welcher faft allein bey hofe denen 


Quakern die flange hilte / auff welchen auch 


alle ihre widerfacher mit underwandten augen. 
ſahen / in groſſen gnaden daher ihn der Koͤnig/ 
gleich ſeinem vertrautſt = und geheimtſten 





freund / ſehr libte / und feine verborgenſte be⸗ 
rathſchlagungen alle anvertrauete. Wie er 
denn oͤfters geheime coufereneen / die nicht eine 


ſondern mehrere ſtunden waͤreten / mit ihm 


anſtellte / da er von mancherley wichtigen ſachen 
mit ihm ſich unterredete / und inzwiſchen den 
vornemſten von Adel audienz zu geben verzog/ 
welche mitlerweil auff die dem Koͤnig gelegne 
ſtunde in dem nah angelegnen vorſaal warten 


muſten. Welches einer aus der Ritterſchafft⸗ 


den es etwa verdriſſen mogte / daß dieſer eintzi⸗ 
ge man ihnen ſaͤmptlichen vorgezogen wuͤrde/ 
oder / der des langen wartens ſo er vor eme art 
einer geringſchaͤtzung hilte / uͤberdruͤſig / es dein 
Koͤnig auff folgende art zu verſtehen gab/ daß / 
wen er Penn bey ſich hätte / er um feine gange 
Nobleſſe wenig bekuͤmmert fey / welchem der 
König nichtsanders zur antwort gabydenn daß 
er Penny weiter gefchickt raifonniren kome, 
gern um ſich leyden / und anhören moͤgte. Weil 
nun Penn beym Koͤnig in ſo hoher gnade ſtund⸗ 
und dadurch ſich ſehr viel freunde machte⸗ als 
| STE geſchahe 


ya 


” 
IK N 
x | de l 5 Be. 





RE ; m 
gefehahe es daß alle denen er auch dem bloſſen 
namen nach nur befand war / ſo offt fieeinebit- 
te beym Koͤnig einlegen / oder ſonſt was vorzu⸗ 
tragen hatten / zu ihm ſich wendeten / um ſeine 
gunſt ſich eiffrig bewarben / und ihn inſtaͤndi igſt 
erſuchten / er moͤchte ihre ſach beym Koͤnig befo⸗ 
dern helffen. Unter allen taten ſolches vor⸗ 
nemlich die Quaker. Wie er aber nimand 
- feine willige hulffe abzufchlagen gewonet / als 
war er ſonderlich dahin bemuͤhet / wie es den 
Quakern an nichts, warum fie auch immer ba⸗ 
ten / gebrechen moͤchte / bevorab wann etwas / ih⸗ 
ve religion betreffend / beym Koͤnig anzubringen 
war. Nun ſind wir ing gemein ſo geartet / daß 
wo wir iemand aus geneigt-und. willfaͤrigem | 
gemüt eine woltat bezeigen / wir folchen dahin 
vermoͤgen wollen / daß er behertzt zu andrer zeit 
um eine andre anzuhalten ſich getraue: Nach⸗ 
dem nun die Quafer fo vil woltaten von 
ihm genoſſen / als namen fie zu Penn / als ih⸗ 
rem maͤchtigſten und eintzigen Vorſchuͤtzer / one 
ablaͤſſig ihre Zuflucht/der ſich auch ihr interes ⸗ 
ſe und gemeinen wolſtand teils durch freund⸗ 
liches bezeigen gegen fieim haus / teils auch 
durch beredten Vorſpruch beym König zu beo⸗ 
bachten und befodern euſerſtens angelegen ſeyn 
ließ. Daher war fein haus und Vorzimmer 
täglich voll Clienten und fupplicanten 7 die 
durch ihn beym Koͤnig ihre klage und bittfehriffte 


anbringe liſſen / ſo / daß man folcher leute zum oͤff⸗ 
tern 














I 


EL) 
tern an Die zweyhundert bemercfen mögen. 
Bann aber nun bey horf und andern gerichteny 

vor außfertigung der Alten 5 ſolcher außhaͤn⸗ 
Digung/vor deren Abfehrifften/ nicht geringe ko⸗ 
ſten auffzuwenden waren zoder den Advocaten 
und gerichtsbedinten ihr gebuͤr entrichtet wer⸗ 

Den folte / oder andere gelder / die / ob man ſie 
gleich nicht zu geben ſchuldig / doch gereicht zu 
werden pflegen: außzuzalen waren’ hat Penn 
alles fo eingerichtet/ daß / weil ihn Gott mit ir⸗ 
difchen gütern reichlich gefegnet / er zu allen fole 

chen außgaben die unkoften frengebig herſchoſ⸗ 
je, Welche feine milde iedoch ſo wohl von mitz 

telsals hohen ftandes perfonen unangejtochen 

nicht bleiben mogte / als welche unzeitig urtheils 
teny daß erfolches nicht fo wohlauseinem in- 

nerlichen trib / als in abſicht auff feinen ei⸗ 

gnen nutzen und privat intereſſe tätevalsder / 

wie er feine freunde / fo ſich vor allen Dingen 

felbft bedencfen/ des ſtarcken überlauffs der _ 
leuterund der ihrenthalben übernommenen be> 
mühung wegen, fich die Hände wohl ſchmiren / 
und reichlid) belohnen laſſen / ja / daß woman 
das kaeit machen ſolte / Penns einnam die 
ausgab weit übertreffen würde. Welche uͤble 
nachred ‘Penn bey etlichen mit ſtillſchweigen / 
wodurch man fich an verlaͤumdungen am bes 
fen rächen kan / widerleget / beym Koͤnig aber / 
der / ob was dran / hievon von Penn berichtiget 
ſein wolte / dermaſſen verantwortet / daß der 
Gg 2 Koͤnig 





* 








.. zuteitt fande / ja durch die ſcharffe / auff die / 


SE 
König an ihm nichts ftraffetes dies fo ihm ders 
gleichen nachredeten/vor liderliche / die es aber 
glaubten / gar vor narren hilte. Nach der 
hand hat Penn / als der mit allzu vilen verrich⸗ 
tungen und aͤmptern uͤberhaͤuffet / nun auch auf 
vermehrung feines väterlichen erbguts und 


— 

















einkuͤnfften / (welcher quell er durchallzugroß⸗ 
muͤtige freygebigkeit nicht verfigen laſſen wol⸗ 
te) bedacht ward / ſeine fleiffige ſorgfalt und 
gewogene milde andern zu beweiſen / zwar nicht 
anterlaſſen: unter der hand iedoch ſolche ſo ein⸗ 
geſchraͤnckt / daß niemand ſolche ſcheelſuͤchtig zu 
beneiden weiter: urſach fande. Weil iedoch 
übrigens Penn dieſer gaͤntzlichen meynung 
war / es muͤſſe nur eine Chriſtliche gemeinde 
fein / wenigſtens erfordere folches der nuk 
und gemeine wolftand der Ehriften / ja als 7 
fer menſchen / daß ein. ieder bey feiner f 
religion Gott frey und — dinen 
koͤnne und wo er nur fridlich lebte / ihm der 
weg zu ehr und gewalt / obrigkeitlichen aͤmp⸗ 
tern und der regirung ſelbſt offen / ſtehen muͤſte 
Nun aber vermoͤge des abzulegenden eyds / wel⸗ 
chen ein idweder wegen ſeiner religion zu leiſten 
gehalten / in diſem Koͤnigreich keinen freyen 


» 5 nt Ye Zei ee 








fo anderer religiony gefegte ftraffen abgehalten 
wurde / als conferirte ‘Wenn diefer beyden 
puncten halber mit dem König / der gleicher 
meinung mit ihm wars zum öfftern / und N 

ı0 ? 














. 
FJ 
. 
i 


Bla) | 
m. zu Dewwerekflelligen euferft bemüher —J 
confirmirte auch Drauff das hivon bereits pu- 
blicirte edict durch ein. neues, mandat / wo⸗ 
durch er aller Proteftanten unverfönlichen ha 
auff ſich lud / und deren rachgir und verbitte⸗ 
rung wider ſich vermerete. Dazu dann kam / 
daß die Quaker ſelbſt nicht / wie vorhin / Penn 
mehr libten und venerirten; einige derſelben 
ihn gar flohen und haſſeten. Die Proteſtanten 
aber breiteten gar aller orten aus / Penn ſo 
wol / als der König  feyen gank zum Paps 
ſthum uͤbergetretten und hätten den aͤrgſten 
ordender Jeſuiten in felbigem angenommen. 
Dagegen die Quaker davor + es ware 
eben nicht zu ſtraffen / wen die poenal⸗geſetze / 
denen ſie vor andern am meiſten unterworffen / 
abgefchafft würden ; diß aber ware nicht zu 
billigen, daß das gefeke/den eyd betreffend / auf⸗ 
gehaben wuͤrde / ſintemal / wo diſes ſolte weg⸗ 
fallen / die Papiſten aber zur Regirung / und 
deren verwaltung / mit der zeit gelangen / wuͤr⸗ 
den ſie ſo gleich die vorige poenal geſetz wider 
einfuͤren / und inſonderheit denen Quakern 
groſſen tort antun / fie in gefaͤngliche hafft 
bringen / von haus und hoff jagen / ja nach 
ihrer gerwonheit und grundregeln ihrer religi⸗ 
on / mit feuer und ſchwerdt verfolgen, Daß alfo 
durch dergleichen neuerliche anorönungen ni⸗ 
mand würde von der ſtraff loßgezehlet ; ſon⸗ 


dern zu defto haͤrtrer veruntheilt werden da fie 
Gg 3 dann 


44 

| 
| e 
Be 









__ 8470) & 


daf_bor andern diefes unglinkam meiftenber 
treffen würde, Bey dieferfo hefftigen erbitters 
und jerrüffung der gemüter nun wuſte Penn 
Durch eine andre fehrifft/daßermitnichten der 


Paͤpſtiſchen veligion zugetan fo ftatlich darzus | 


thun:daß er nicht allein mit worten fich erklärte, 


wie er folcher fpinnen feind; fondernauch auf 
fein gewiſſen / welches mehr als tauſend zeugen | 
gelten moͤchte / fich beruffte, und Gott, dem 
der. grund feines hertzens offen / zum zeugen ans ö 
fprach » daß / wo man feinen worten glauben 


beymeſſen follerjederman hätte fagen und beken⸗ 


— 





— — 


nen muͤſſen daß er nicht aus einer politifche kiug 


erſonnenen raiſon und maxime , oder einen. 


blauen dunft andern bordie augen zu machen * 


.C als welches fichnicht fo verBilte) fondern von - 
hertze und in der that ſolches von fich geſchriben/ x 
und befennet hätte. Gleichwie auch Penndurch 
eben dieſe ſchrifft ober gleich den von ſich ein⸗ 
mal gefchöpften argwon vilen zu benemennicht 


bermogte/ die uafer jdoch fo gewanyund übers 


zeugte / daß fie ihm gleiches lob / mwelchesfie 


biß daher unterlaffen / wie vorhin / beyleg- 


een / und ihn / ob ergleichin einigen ftücfenbe- | 
fondren Meinungen beygethan war 7 vor ihren 


glaubensgenoffen bejtändig erkenneten und anz 
namen. Golcher geftalt lebten demnach die 
Quaker unter difem König in ruhe und: frid⸗ 
eben wolftand , wenige ausgenommen / die 


von einigen tückifch und Liftiger woeifebißmeilen 
gedrus 



















— 




















Y fich zur: {ouveraini- Ä 
8 getrachtet / gelangk | 


iß0/ a 
t uberweilen vatfamı bes 
Paͤpſtiſche greuel nich 
3 tlich ohne ſcheu eine · 
er auch die vornem fe unte 
geil iftlichkeitvals Bifchöffzund Ertz⸗ Bi he ⸗ 
2 / weil fie nicht mit ihm einftimmen 
en / entwe er ihrer ämter entfeite re 
our au Londen verwaren IB. Welche 
r bey diſer ihrer — ſache mit 













tan ndhafft und behergtem much inder tat er ⸗ 
faren muften/ welch groffungemach man mer ⸗ 
jen der gewiſſens feeybeit / be gleich fa reine - 


poeil ich dey gelege nheit yitauff gefon | men r als 

wil ich dasjenige mit beyfügen / ı das dazumal 
Die Onaker ſelbſten erzelet. Denn: als fid) die 
Bifchöffe inf lchemzuſtand befanden waren 
Br ———— + ‚swelche in beyfein 
de ‚Er de i en | en ports 



















— Plan) NN 
bert Barclay zu ohren Eoimmen) hat er ſich ohn⸗ 
geſaͤumt zu ihnen in Tone verfügtzund ihnen bes 
deutet / daß alles / was von den Quakern veruͤbet ; 
und vorgenommen wwurden/teilg aufgeheißsteilg 
verſtattung difeg und jenen Biſchoffs gefchehen 
ſey / welchen bericht ſie damals nicht anders / als 

mit ſtillſchweigen / zu beantworten vermogten. | 

Inzwiſchen ward König Jacob nach verfluß zu. 

jare vom tron geſtoße:welchem Wilhelm derlil. ‘ 

Printz von Dranien, Erbftadthalter dervereia 

Bi nigten Povintzen in Niderland / Jacobs Eydam 

Eh undEnckel von der fchivefteryin der regirung fol 
bi gete / ein here / der ſich iederzeit als einen unvere 

um gleichlich en Bringen undadmirablen feldheren - 
"MN aufgefüret / bey dem ungemeine Erigserfabren« 

heitzundein hoher geiſt / groſſe länder vernuͤuftig 

ir) zu vegiren win die werte ſtritten / der idoch dabey 
Hd: eines eifrigen und gottsfuͤrchtigen Ehriftwans j' 
4 dels iderzeit mit hoͤchſtem ernſt ſich befliffenzund 
daher fü wol feines hohen von der guͤtigen natur 

empfangenen efprits / algd.r in unſrem Land ⸗ | 

welches zwar über fich Zeine Könige duldet / ans N 

dern aber mit koniglichen tugende gezivte helden 

zu bereiten und uberlaffen pflegt/genoßnenanftz 
zung wegen / beydes dem Kegimentyals kiꝛchewe⸗ 
fensgroffen nugen ſchaffen kone fuͤrte ſich beynm 
erſten eintrit ing reich gege ide / wes ſtandes und 
religion ſie auch waren / dergeſtalt auf daß iede 

man klar erkennen mogte / er ſelbſt wolle Mi 

gelibet als gefürchtet ſeyn/ und ſey auch mit nich⸗ 

sen geſonñen / imands grwiffenzund J 

yo 








* 


der Daher ge 


nie 





nevete : Sintemalnach alt hergebrachter ger 





apiſte außgenommen / welchẽ man / als folchen 
einde mit denẽ kein feid geſchloßẽ werde Forieveis 
—— ewig ankuͤndigte / indem man ſich 
farere, wo man ihnen einige freyheit vergoͤn⸗ 
ten ſolte / man fich feiner eignen berauben und 
© BEREIT re NE 79) fine 


















feinewolfan ——— aufdaß ehlipfrichte | 
eyß des verderbens fegen würde; wie auchdie 
Soeinianifchefecte und ihres glei chen / die ent⸗ 
weder offenbahr und ohne ſcheu 7 oder durch 
unbermercktenbetrug und verſchraubte reden / 
ihre verdamliche / mit dem grundartickeln chriſt⸗ 
‚lichen glaubens offenbar ſtreitende irrtuͤme 
andren einzufloͤſſen und beyzubringen bemuͤhet 
iſt / nicht drunter begriffen wurde. Die Qua⸗ 
ker hergegen wurden mit der gnade der religi⸗ 
ans freyheit nebft'andren angefehen. Öintemal 
aber diſes die Quaker betreffend / eine fach 
von nicht geringer wichtigkeit iſt vonemlih wo 
man ihre gerechtigkeiten und privilegia was 
genauer einnemen wilals welche den Alten’ / 
‚die. von der religiong freyheit auffgefeßet wor 
‚denswie fie vom König und dem “Parlament 
J Ihnen verſtattet / mit einverleibet worden. Als 
4— wirds die muͤhe wohl belohnen, wenn wir ſol⸗ 
9J che etwas weitlaͤufftiger zu erzehlen uns wer⸗ 
den gefallen laſſen: und das nicht minder des» 
wegen / dieweil eben der Frantzoͤſiſche ſeri⸗ 
bent / deſſen wir oben nicht zu ſeinem ruhm 
erwenet / der es als ein verwegen und leicht⸗ 
fertiger kerl / fo als ein unbeſtaͤndiger wet⸗ 
terhan / nach ſo vil und mannichfach ausge⸗ 
gebruͤteten irtuͤmern / und darob erduldeten 
ſchweren bedraͤngungen / auff ſo offtmali⸗ 
oe chanchirung feiner religion nun wie 
nich meine vertrautfte freunde 7 denen er 


Bun unbek andt/ glaubhafft berichten / 
eifrig 


















































- fihet / feinabfehen fey Fein an 





























‚geftalt:das Parlament war. dahin bemühet / 
wie 
verftatten möchte :, Zudem ende es einigenaus 





dem Parlament commisfion eꝛteilet / welche die 
lehre der Quaker was genauer ergruͤnden ſol⸗ 
ten / welchen 7° als der Quaker glaubenss 









füge in - ee der aan. = re 






BEL E — — 
— 


Gogt es wort zu nennen / ie als? die Dapır 
halte + daß difer nam entwede 





von GOtt ins menfchen ber gefprochnen 
wort zukomme / euferlichen buchftaben und 
worten aber mit nichten beygeleget werden 
moͤge ) noch dem Vater /Sohn, 
Geift/den perſon nam beyzulegen /ſinte 
mal das wort perſon in goͤtt licher ſchrifft nit: 
gend zu finden ſey /) als be ep ; en fie [a ei 
er zu unterfüchen / welches dei Duaker ei⸗ 














————— 


ife I leute nich er find / die heil Cehrire 


 gentliche meinung in, dife 1. artickeln wäre 


| J— als die leute durch ſhmeichier ſche 
Wort teits zu Äffenvteils gar binterslichtzu fuͤrr · 
Die ſache aber verhaͤlt ſich in der tat folgender | 


es den Quakern ihre veligions freyheit 


r Chrifto ale 
dein eigentlich ’ oder: doch nur dem innerlich 














— (46) 
Georg Withad/ un Johann Birughtonweldye 
hirvon mit dem Ritter Thomas Clarges / ei⸗ 
nem beyſitzer des Unterhauſes / conferiren 
ſolten. Diſer wie er ſonſt den Quakern mit 
rat und fat an die hand zu gehen pflegte / ſprach 
diten beyden wolmeynend zu / fie moͤgten / was 
diſe beyde artickel anreichte ihre und ihrer ver 
ligions⸗ verwandten fin und meinung klar / Deuts 
lich und aufrichtig entdecken und bekennen. Sie 
gang ohne fAumen überreichen diſem vortreff⸗ 
lichen mann / von dem / weil er ihnen fo heilfa- 
me vaterteilet/ fich ein jder Fräfftiger afiftence 
und vorſprachs verficherte / folgende mit ihren 
namen unterzeichnete gefchribene: Formul : 
Sch glaube von hergen/und befenne mit dem munde / daß 
die H.ſchrifft von Gott fen / und daß fie uns von folchen 
mannern / denen was fie aefchribeu / von Gott ringe- 
geben / Außgefertiget worden / und Daß fülche die gewiſſe 
regelundrichtfehnur unfreg glaubens und lebens fey. Er- 
klaͤre mich auch / daß ich allein an den einigen Gott glaube / 
ver va water iſt und an Jeſum Chriftun/ feinen ewizen 
Sohn / waren Gott und waren menfchen/undanden H. 
Geiſt / der eben der einige Gott iſt / mit Vater und Sohn 


hochgelobet in ewigkeit. Welch bekaͤntniß dem ob⸗ 


beruͤrten Clarges über die maß wol gefil / ſo / daß 
nachdem er ſeinen zugeordneten ſolche durch zu⸗ 
leſen überreichet/die gefampte deputirte vor gut 
befunden, neun oder zehen der Quaker / die im 
borgemach aufwarteten / vor fich bringen zu laſ⸗ 
fensum mit forſchen von jeden derfelben zu erfa⸗ 
xen / ob es all und iver Quaker beftändige be» 


 Fäntniß und meinungiwäre. Die als ſie mit zu⸗ 


ſtim⸗ 











ieimten 7 ifhder handel folgenden tages dem 
Parlament hinterbaacht worden, und darauff- 
folgendes decret , ſo man inden archiven ers 
warlich beygelegetzabgefaffet worden: Daß die 
eligionsfreyheit denen Quakern ungekraͤnckt 
hergonnet werden ſolte. Bey diſer fo ſchnellen 

ber aͤnderung im reich und regirung ſtund Wil⸗ 
helm Penn bey diſem Koͤnig und deſſen hohen mis 
niftern bey weiten in fo hoher gnad und credit 
nicht / als er bey König Jacob geftanden/ wenie 
ger befaß ev vormals gehabte ehren aͤmpter / und 
Das aus folgenden urſachen / weil ev allzugroſſe 
grace vom König Jacob genoſſen /dañ auch / weil 
er / ſeine vormalsgehabte gedancken / den eyd 
der treu / ſo war etwas anitzo gemildert / nicht as 
ber gaͤntzlich abgeſchafft worden anreichend / 
durchaus nicht zu aͤndern gefonnen war / wozu 
der verdacht fehlug / Penn lige noch mit Jacob / 
der ſich unter de ſchutz des Koͤnigs in Feanckreich / 
welcher der Britañiſchen Majeftät und aller En⸗ 
guſch⸗ und Hollaͤndiſchen Provintzen geſchwor⸗ 
ner feind iſt / und / mit dem man / wie bekand / in ei⸗ 
nem blutigen krig verwickelt / begeben / unter ei⸗ 
der decke. Welchen verdacht hernach der von 
Koͤnig Jacob an Penn gefteltebrif/ fo aufgefan⸗ 
gen worden / beſtaͤrckte / in welchem er Penn er⸗ 
fuchtes er möchte ihm bey gegenwaͤrtigem zu⸗ 
ſtand mit nachdruck zu hülffe kommen / und die 
ihm bezeigte gnade Durch gewogenbeit un dinſt⸗ 
liche pflicht erwiderungen zu vergelten bedacht 
fein. Wiewol Penn / als er diſes briffs wegen 
vor 





— BIO | 
vor gericht/fich zupurgirenverfobert / befragt 
worden / wie es Fame, daß König Jacob an ihn 
ſchribe? Zur antwort gegeben / bey ihm ſtuͤn⸗ 


de es nicht’ ſolches zu verhindern und als man ' 
weiter wiſſen wollen / was vor ein gefchenck 
dann der König Facobjvon ihm verlangte / hin⸗ 





zu gefüget/er wifle es nicht / achte ader/ daß fein brge- 


ten wäre / Penn möge fich feinettvegen bemuͤhen und da; 


hin es zu vermitteln trachten / damit er zur Kron wiber ge 
langen moͤge / ſo vil nun Ihn betraffe/ vermoͤge er fihfo 
weit wol in acht zu nemen / damit iu der that nichts ver, 


daͤchtiges auf ihm befleibe / allen verdacht aber durchge⸗ 


hends zu vermeiden / ſey ihm unmöglich / nachdem er auch } 
bey guten tagen König Jacob in untertänigfter obſer - 


dank veneriret/ koͤnne mar an ihm nicht tadlen / mann er 
bey feinen widrigen zufland ihm nicht abgunftig fey / ja 
er ſchaͤtzte Koͤnig Jacob noch igo huch/als yon mwelchem ex 


unzeliche begnadigungen genofen mit nichtenaber fönneer 


ſich in ſachen / die den itzigen zuftand deg reichg beträffen / 
mit ihm vereinigen/ wolleihm aber als einem manın/ dem 
er höchftens verbunden / alleg / was in feinem vermögen / 
aus einer vrivat pflicht zu bezeigen nicht unterlaflen / fo 
doch / daß weder dieigigeregirung dadurd) gekraͤncket / noch 
auch ſonſt etwas andem / ihn nebſt allen unterthanen 
ſchuldigen / devoit und nuterthaͤnigſten gehorſam abgehen 


ſolle / ſey ihm daher nicht einmal in ſinn kommen / feine bes 


mähungen dahin zu lencken/ wie Jacob wider zur Kron / 


die ex verſchertzet / aelangen möchte / darum auch ihm von 


gegenwaͤrtiger gerichts. verfamlung nichts / die majeſtaͤt 
verletzend / aus diſem briff beygemeſſen und imputiret werr 
den konne. Bon der zeit an hat fich Wenn viler 
derrichtungen von tag zu tag entfehlagen / 
ſo / daß er auffe letzte von freyen a" 

en 






fen fich alles menfchlichen umganges möge 
tichft geaufent / und in feinem haus zu Konden 
gang ftill eingehalten / hergegen nut feinen 
häußlichen verrichtungen abgewartet und feine 
‚meifte zeit mit allerhand erbaulichen gemuͤt; ber 
luſtigungen und andern gottfeeligen uͤbungen 
pafhret.hat/ daher er noch) im vorigvier⸗ und 
neungigften jar 2 Eleine in Englifcher fprach 
geſtelte bucher ans licht gefeger / derer erſteres 
vom einfamen leben handelt / das andre einen 
ſchluͤſſel die grund articnl des glaubens der 
Duaker zu faffen auffm titul verfpricht- Es 
hat ſich aber Penn in diſem jar feiner freywilli⸗ 
gen gefaͤngnis entlediget / und nachdem er / zu er⸗ 
leichterung feines wittwerftandes fich in eine 
neue eheverbuͤndnuͤs eingelaffensdas jenige / was 
er dem gemeinen beſten biß daher bey ſeinem ru⸗ 
higen leben entzogen / durch hefftigere bemuͤhun⸗ 
gen die er in allen verrichtungen blicken laſſen / Y 
reichlich erfeget und eingebracht. Dergleichen 
wandelbaukeit und verwechfelung auch For / 
nachdem er die von ihm auffgebrachte feet ſo 
oilmalverändert / fohart bedrangt / und fü 
ſchrecklich verfolgt geſehen / endlich erfaren muͤſ⸗ 
fen / und / wie er um deren begluͤckten fortgang 
und beſtand oͤffters beforgt geweſen / als / nach⸗ 
dem er fie in hohemgrad floriven ſehen / hat er 
an deren beftändigen daure im mindeften nicht 
gezweiffelt. Sintemal er endlich den zweck feis 
ner arbeit erreichte als er feinen geift bey ein? 
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gang des ein un 





480) 





d neunsigften jars auffeab. 
Nach deſſen abjterben ftelte feine binterlaffene 
witwe / Margareth / die dajumal bereits das 
fechs und fibenzigfte jar ihres alters zuruͤck ges 
legt, und doch dabey noch hin und wider predi⸗ 
ger ſtell und ampt verſahe / an den ſelbigen jars 
zu Londen außgeſchribenen general convent der 
weihber folgenden briff: Bilgelibte freuninnen und 
ſchweſtern indem Herrn / ich habe nicht verteilen foflen 
einige geilen an euch auszufertigen / nach dem finn deflen / 
das im anfang gewefen/und noch iſt und fekn wird in alle 
eroigfeit/un das ſonderlich um der groffenzlibe und ſorgfalt 
willen/foihr gegen meine twenigkeit/ als auch meinen feelie 
gen mann getragen / fo lange derſelbe bey euch dag heilige 
werck gerriben hat. Nachdem derſelbe nun in Die himli⸗ 
ſche herrlichkeit zur ruhe verſetzet worden / als wiſſet / daß / 
wo wir ſeiner im leben vorgerragnen lehr folgen werden / 
unfer leben Gott ge’allen wird. Auch zweiffelt nicht / daß 
wo wir / gleich ihm / in einem heiligen leben und feſten ver⸗ 
trauen auf Gott ung werden finden laſſen / wir biß ansen- 
de werden erhalten werden / indem wir auf folche weiß 
wachfen/ und Gott angeneme früchte / als bäume der ges 
rechtigkeit / bringen teren / die da nereichen zur ehreund 
lobe Gottes. Erinre undvermane ich euch demnach / ihr 
wollet iu eurem Gott geheili sten dinſt beſtaͤndig aufhalten? 
ſo werdet ihr ſchon in diſer zeit reichen troſt / in jenem le⸗ 
ben aber ewigen lohn zu gewarten haben. Gchabt euch 
wol / und lobet mit mirden Hern. Es hat aber Foy 
kurtz vor ſeinem ende durch huͤlffe ſeiner haͤus⸗ 
lichen freunde und copiſten in Engliſcher ſprach 
ein ſehr groß buch verfertiger , welches faſt von 
nichts als denen ſachen / fo For auf ſeinen rei⸗ 
fen zugeſtoſſen / oder / zeit ſeines getragnen amts 
unter 











— 
in ſ nem Töten toillen durch den 
in zu machen defal / auch verordnete 









fe zu ſeiner ſecte bekenneten/ ‚zu feinen 













b ung. ein exemplat 
| —* welches buch auch auf gutachte der geſampte 
Quaker zu ausgang vorigen jares durch den 
Druck publiciret worden. Mach welchen ich zwar 







voffen Fotenangef ERHOB doch 
bere s zu im ende en icht de N 


5. 





I 
=: 





J * ne ich einige dingey fo fern 
Foren angehem da ich verſchidenes von ihm 


mn obigen büchernerzelter auffengelaffen » uͤbei⸗ 





gens aber dasjenige / ſo vichvon Foxen aufgezeich⸗ 
net / und er ſelbſt von ſich nidergeſchriben ſo vil 


die ſache ſelbſt anreicht / ſchoͤn mit einander uͤber⸗ 


——— I 1 fleiß geftande ſo ich ende 


4 ind — 
verfertiget hatte. Und bemercke ich 


f nei waͤrenden dencken / und ihrer privat ex 
ausgeliffert werde moch⸗ 


einſtimme. Daher ich auch einiges / ſo fern mir 


ſolches vorhin nach richt befant war / aus ſeinem 


werck von ihm ausgezeichnet / fo doch daß 
ic) mich allemal auf Foxens / als den es ang 





u der. or er an Be En Mi 
me. lebzeit Durigelanget / —— fer 
Sb dabey 


gantze welt anakleundideverfamlun 





U — 


| 





Daben die ihm von diſer orte perfonen angetane 
perprüßlichkeiten nach der länge erzele 7 und 
zugleich die deshalb hin und wider gehaltenere- 
den und gewechfelte briffe / die faft nicht zu ze⸗ 
fen find / mit einrücke. Sonſten war For 
ein dem leibenach wol gefegt und fehon geſtal⸗ 
ter mann / auch demgemüte nachy welches fich 


gleichfamnach feinem wolgebildeten und leb⸗ 


hafften coͤrper attemperiret / mit herrlichen qua⸗ 


litaͤten ausgeziret / feine memori war groß/ 


der verſtand nicht der ſchwaͤchſten / jdoch auch 
nicht ſo gar ſcharpfſinnig. Fertiger kunte er ein 
Ding ausſinnen / als vortragen / und geſchick⸗ 


ter vedeny als ſchreiben. Er war ſein tag in kei⸗ 
ner wiſſenſchafft unterrichtet worden / hatte 
auch Feine kunſt noch handwerck  gelernet / 


noch weniger war er un eurioͤſe und felten ſich 
sure bekuͤmmert / wuſte jdoch das 


N 


ey dan und wan eine lift mit manier und ger 
ſchicke anzubringen 7 wen andere insgemein 


der ruhe genoffen / arbeitete er / und machte ſich 
mühe um dinge / Die es nicht verlonten / fo gar / 
daß erunermüdet blib / obihn gleich eine ver⸗ 


drüßliche unluft über die ander befil. Er wa⸗ 


chete ſtaeck und fehlifffelten gange naͤchte durch: 


Lebte dabey mäßig damit er ſeinem Gottesdinſt 


ſo wol / als geſundheit / recht abwarten Fonte/ 
der von ſich felbft bekennet / daß er gantzer ze⸗ 
hen tag durch gefaſtet; und ſolcher geſtalt be⸗ 
fliſſe er ſich der nuͤchterkeit in ſeinem — 

| | en 








ben. Über daß war er veriwegen/und von une 


gemein groffer ftandhafftigkeit der alles frey 
und ohn feheu tat/gleich als'wäre er Damit vers 


gnüget / wenn er nur vor den urheber der tat 
nicht angefehen wuͤrde / erduldetedaben alles fo 


ftandhafftig/ ebenals wan er durch ertragung - 


bilen ungemachs / nicht aber durch rümtiche 
berrichtungenzeinen unfterbliche namen fich er⸗ 
erben wolte / dadurch er an tag legete / daß er 


ſich gern begnuͤgen laſſe / wenn er nur zur be⸗ 
loönung den maͤrtyrer namen davon truͤge / denn 
er neunmal insgefaͤngnis geworffen worden. 


Weiter war er zwar ein behertzter / aber auch 
dabey ſingulairer mañ von moroͤſer auſterttaͤt/ 
er von ſich allzu groſſen eſtat machte / als der 
yavor hilte / daß an ihm alles gelegen / daß oh⸗ 
re ſeinen rat und hand anlegen / nicht das gering⸗ 
te glücklich von ſtatten gehen / und zu werck ge⸗ 
ichtet werden koͤnne der daher bey allem oben 
anftehen 7 die hand mit im fpil haben und zu 
ylucklicher endung die fache allein bringen muͤ⸗ 
te. Darauff auch / wens glücklich abgelaufen 
ic) es allein beygemeſſen / ja hohe ehren titul 
ind lobſchriffte zugelegt wiffen wolte: Und das 
war alles unter dem fchein einer einfältigen des 
mut, Eben diſer bezeigte fich bald gegen die, fo 
Ihn libten gelind und guttätig/ gegen andre 
aber/zornig und erbittert/ die übrige fo auffer 
der Quaker verfamlunglebten / ſuchte er ʒwar 
licht in der tat doch / ſo vil er vermochte / mit 

b2 worten 


J 


rn FR, men 





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u BBÜRBEE 
worten zu Eränden, woriner feine torheit und 
unverfi chaͤmte einfalt allzuhell an den tag legte/ 
welches laͤngſt einer der alten blutsfreunde Fox⸗ 
ens in einem an mich abgelaßnen briff geſtan⸗ 
den: Daß For nach ſeiner faͤhigkeit ider zeit vor die ehre 
Gottes einen ſonderbaren eifer hezeiget/und die befoderung 
der goltesfurcht ſich hoͤchſtens angeiegen ſeyn laſſen / wann 
er mit andern umgegangen / ſey er beſcheiden und geliud 
yerfaren/nur habe er diſen feler / nach art aller / ſo neue fec- 
een und kirchzucht einfuͤren / an ſich gehabt / daß er mit 
ſolchen Quakern rauhe verfahren / welche die von ihm ab« 
gefafjete und vorgefehriebene formuin anzunemen ſich ge⸗ 
weigert haͤtten. Weiter hat auch For ſehr vil bů⸗ 
cher hinterlaffen / welche von feinem anhang 
seilg nicht genung veracht, von andern nicht fatz 
fam gerumet werden koͤnnen / welche gewiß Die 
jenige / ſo Sich nicht zu ihnen bekennen  felten be 
ruͤren / andere aber ſchwerlich nochmal durchle—⸗ 
ſen werden / welche einerley nur mit verwechſel⸗ 
ten worten zu leſen / bedencken tragen; oder 
denen esanzubsren verdrißlich fallt wenn von 
einer fach auf allen blättern/nicht ſo vilgenung, 
fondern ſo vil man weiß / erzelet wird. Wann 
nun abet / ſo lang Fox im leben war / die Duo: 
Fer vecht brüdenlich in hoͤchſter eintracht sich be: 
gingen / ob gleich bißweilen einige, die in gewiſ⸗ 
fen puncten nicht mit ihm einftimten / fich bes 
Fandensjagar um ermelten urfachen willen aus 
ihven verfamlung traten ; ſo / nachdem er / als 
ihr vornemſter lehrmeiſter / deſſen wort und 
verck fienicht anders / als vorgeſchribne 
| | ei⸗ 








legen ware erveget worden. Bon welcher 
ſtꝛeitigkeit ich im folgenden buch nach der lange 
zu handlen mir vorgenommen babe, und iſt ge⸗ 
wiß / daß nan von diſer zeit an / uͤber diſem arti⸗ 
ckel zu hoͤchſtem ruin der gantzen feet mit einan⸗ 
der fich gezancket / und gleichwie Dev / ſo ſei⸗ 
nem feind nach dem leben ſtehet / ſich allerley 
waffen bedinetz und der eines andern ehrlichen 
namen zu kraͤncken ſuchet / ſolchen mit den erſin⸗ 
liehften ſchmaͤworten antaſtet / ſo verurſachte 
gleichfals diſe difputation pilevexd.ißliche zaͤn⸗ 
Ferehen und gemuͤts verbittrungen; ſo gar / daß 
einige aus allzu groſſer heftigkeit und hitziger be? 
girde / die andern eines irrtums zu uͤberfuͤren / nit 
mit leren worte kaͤmfte / oder ihre gegner in bI of? 
fen verdacht ihrer umichtigeleht wegen zu ſetzen⸗ 
* Hh 3 oder 


f 
Rt A N 
Ba: | 









X (486) 8 | | 
oder nur fchimpfliche und ehrenrürige fache von: 
einander auszubgeitenymit ſchmaͤworten um fich 
zu werffen un fich zu verläftern bemühet waren / 
fondern fich gar als todtfeinde gegen einander 
bezeigten / und wo der handelnicht bald beygele- 
get wuͤrde / droheten / das fiefich von ihnen fon» 
dern / und eine trennung anrichten wolten. Weſ⸗ 
fenthalben ich nicht befchreiben kan / wie ſeht die 
Quaker von ie derman verhoͤnet / und von ihnen 
aller orten auffs verkleinerlichſte geredet wor⸗ 
den. Sintemal / weil ſie im diſputiren ſich nicht 
zu maͤſſigen wuſten / hies es / itzo konne man ſehe / 
welche aͤrgerliche unordnungen bey ihrer kirche 
ſich hervor thaͤten / und indem ein ſo erbaͤrmlich 
gehader und katzengebeiß unter ihren leuten ſich 
faͤnde / moͤge man ihre brüderliche eintracht und 
fridliche verbindung ihrer gemuͤter daraus 
leicht ermeſſen / die zeit ruͤckke nunmehr heranıda 
ihre ſect mit ſtrumpf und ſtil ausgerottet / in ihr 
voriges nichts / woraus fie erwachſen / zerfallen 
ſolte. Als nun die ſtreitigkeiten / ſo zwar mit of⸗ 
fenbarer gewalt und gewapneter fauſt nicht 
behauptet; idoch durch boͤſe maͤuler ausgetra⸗ 
gen / und durch verdeckte liſt und mancherley 
practiquen geſpilet wurden / waͤreten/ ſuchten 
die vom zwey⸗biß virund.neungiaften jaꝛ zuLon⸗ 
den verſamlete general Concilia ſolche in et⸗ 
was zu ſtillen und beyzulegen. In welchem jar 


als eben Keith bereits aus Penſylvanien zu 


Londen in Engelland angelanget / hat diefelbiz 
ges jare congregirte verſamlung / Keith / als 
den 





ER M 
den ftiffter und urheber allen diſes unweſens / 
vor ſih ſfodern laſſen· Welcher aber / als er er⸗ 
ſchinen / und zum oͤfftern verhoͤret worden / hat 
‚doch diſes Concilum ſotanen ſtreit nicht ſchlich ⸗ 
boch eine fo geringe fach beylegen moͤgen: | 
fondern difer zroifpalt waͤret zu ihrer hoͤchſten | 
beſchimpffung und fehande noch biß auf die itzi⸗ mn: 
ge ſtunde / und muß man fich wundern / wie die 
fen leuten bey ihrem ruhigen wolſtande der mut i 
gewachſen / auch eigenfin und blinde eiferhiße „N 
fich eingefunden / die es bey ihrem harten traite⸗ 4 
ment und herben verfolgungen vil wolfeilerg « 
geben / ſo / daß man obiger ſtuͤcke keines an ihnen 
ſelbiger zeit hemerckẽ möge. Wie habetbe⸗ 
reits oben erwaͤnung getan / ſo wil / indem ich be⸗ eh 
ſorge / dis buch möge zu groß werben / von Diet m 
ftreitigfeit in folgendem bucherwobhinfieeigente —V 
lich gehoͤret / nach der laͤnge handlen. Sonſten J 
hat man aus diſem und vilen andern zeichen von 
diferzeitan, Klar fehliffen mögen / wie in groffe —9 
gefar oͤffters ruhige tage und fridliche zeiten die 
menfehen ſtuͤrhen / und zu trennung und traͤgheit 
veranlaſſ Aboñen ja unmaͤſſigkeit uñ geilheit tor 
und tür zuöffnen vermoͤgen: als auch / daß ſie ein | 
heilig und gettgefälliges leben eben nicht alle 
malnach fiehziben , indem gar vi unter diſen ! 
leuten zu finden waren die obberürten laſtern 1 
allzu ſehr nachhingeny ob gleich inzwiſchen ihre 
lehr⸗und zuchtmeifter nicht ermangelten / ſolche 
ſcharff abzuſtraffen / diejenige auch / ſo fie beruͤ⸗ 
N bet / 





- 














2 (183) 


— — 


bet / micht felten freywillige harte buß ſich ſelbſt 
auflegen. Welcherley erempelichyohne fie zu 
befchimpffen + leicht in groffer menge anfüren 
koͤnte / fo ich doch mit fillfehweigen übergehen 
will/weil villeicht die jenige / ſo fie angehẽ / es un⸗ 
gutig aufnemen / und arg außdeuten / möchtens 
nur / muß ein eintziges aus diſer beyſorge mit 
herfſetzen / es möchte fonft anders / als es inkondey 
wo ſelbſt es ſtadtkuͤndig/ ſich zugetragen / erzelet 
oder uͤberſchribẽ werden. Es befand ſich daſelbſt 
ein recht aufrichtiger Duaker ; der unkeuſcher 
brunſt halben in gantz Eeinem verdachtftunde. 
Difer hatte ſich aus auͤzuhefftiger libe gegen ſei⸗ 
ne libſte dahin verleiten laſſen ; daß er ſich aus 
menſchlichem uͤbereilen mit ihr ſchaͤndlicher 
weiß fleiſchlich ver miſchet. Als er nun ſeinver⸗ 
brechen vermercket / haͤtt er die ihr ehemals zu⸗ 
gedachte vertraulichkeit aufgekuͤndiget / und als 
er ſich diſer torheit wegen ſchaͤmte/ auch ſolche 
ſchmertzlich bereuete ſolche zwar ſeinen 
kirchvorſtehern vor der gemeinde zu bezuͤchti⸗ 
gen anheim gegeben , ſich iedoch mit eig⸗ 
ner band / des ſo grob und leichtfinnigen 
feltrits wegen / fü bezeichnet / damit er dere 
gleichen / andere ärgernde fehandtat , nicht 
mehr verüben Eünte 7 kurtz⸗ er hat ſich 
verfchnitten und evirirer.. Sb aber bißher 
difen leuten fo groffe freyheit gleich verſtat⸗ 
tet worden / ſo find fie doch von aller 

unru⸗ 












\ nen) fe 


folgen gelegen eben ie: iA AR, vi — 
auff tunde, 





get — me ig 


Welches daß es dem bittren 
ten / und den. leichtgeſinten 


ſten ebtigkkiten: beyzu⸗ 
ieder leicht erkennen 


win wenn * daß. Könige zwar 


vil fehen / noch mehr hören z.am wei⸗ 
vn aber greiffen Fönnen doch nich in 


















m N viren ' “ zu vers | 


* 
ie ihnen zu geben aufferlegte 
eichen/ ſich beſtaͤndig wei⸗ 
er / fo fie einfamlen 7 nicht 7 
ern / big man fie ihnen, reis. 
jen / als werden die gefaͤng⸗ 
von ſolchen leuten leer ans 


er neuen feinde / nicht. aber 

















, N 
, 


BSH) 
altem nach der ſchaͤrffe verfarenz ſondern oͤffters 
gnad vor recht ergehen laffen müffen / indem 
fie manchmal nicht. alles / was fie wollen, 
verbeffert ſehen noch auch was fie vermögen’ 
öleich wollenzund zu wercferichten füllen. ° 


—28 W 
Drittes Buch. 

Deſſen inbelt. - 
EI Er Quaker reife in das Englifche America. Eine 
7. ger Quakerinnen uͤberkunfft in nen Engeland Auf 
was meife fie Dafelbft empiengen worden. Erlicher ſtaͤdte 
gereß wider die Quaker. Wie fie auf mancheriey art verfolgee 
worden / wie andere mit ruten geſtaͤupet / andern die oh⸗ 
ren abgeſchnitten / einige gar aufgehencket worden Des 
Magiſir ats zu Boſton edıdt Die erhenckte betreffend. Das 
ediet Köniz Carls/ ſo er an feine ſtadthalter in difen lan -⸗ 
ven / daß fie die Quaker nicht weiter verfolgen ſolten / 
geſtellet. Was fich im neu Holland zu etragen. a8 
fich Degeben in Birginien/der Inſel Barmud / und andern 
teilen. Penſylvania Hteinelandfchaff: / weiche die Dua- 
Eer bemonen. In folcher wird allerley religiung verwan- 
ten die gewiſſensfreyheit verftatter. Wie fich in folcher al- 
lerley forten leute befinden / tworans bey ven Duafern ein 
mifchmafch in Ichr und leben fich eufert 7 woher auch die 
wichtige ſtreitfrage zwiſchen Keith und feinem anhang an 
einem ; am andern teil. zwifchen feinen widerfachern / 
ſonderlich von dem innern und eufern Chriſto / entftan- 





d 
— 


den / welche große verwirrung und zerruͤttung verurfachet. 


Diſe difputation und die dar aus entſtandne — 
| N er 








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N LOSE E1 DE 8383 
der. gemüien / fo einem Heinen tumnltund Innerfichenau- | 
ſtand geich ſchine / verbreitet ſich aus Penſylvania durch J 
gang Engelland / vornemlich Londen / und waͤret noch big 4 
aufdife kunde / die poͤnal geſetz in Engelland / werden | 
zum teil abgefchafft. Einige Quaker bemühen fich inDft- ei 
Indien zu gelangen. Ein andrer verreift in Africa. Andre 1 
berfügen fich in naͤhre übermmeer gelegne landſchafften⸗ 4 
Mas von ihnenin Holland und Frißland vorgenommen 7 
worden. Eine Furge hiftori von den Labadiſten / wie Anna 
Maria Schirman zůih nen übergetrerten und unter ihnen 
verſtorbe feg. Einiger Quaker vornemẽ unter ihren eignen 
glaubens genoſſen. Was fich mit den Quakern in der Offfri⸗ 1 
ſiſchen fiadt Embden zugetragen Wie ihnen von den vor - Ei 
nemften der ftadt daſelbſt die freyheit angeboten worden. A⸗ 
mes und Penns unternomne handel in der Pfalg am Rein. i 
Sorens frndfebreiben an die P altzgraͤfſin Eiſabet/ und wie 
Ihm die Fuͤrſtin geantwortet Penus fermon/fo er in gegen⸗ Eh 
wart difer Fuͤrſtin gehalten. Was die Quaker in Holflein/ 7 
namendlich zu Sridrichsftadt voracnommen. Singleichem | 
Dangla- Foxens wunderlicher biiff au den König in J 
olen. Die hiſtori der Pietiſten / wie man ſie neñt / in teut ſch⸗ 
land. Einiger grobes verfehen. Ir te einige in Die landſchaft 
Venſyvanien fich begeben / welche aus den Duafernin 
Sranekreich übergangen/ und wie es ihnen dafelbft ergan⸗ 
gen. Relche on venfelben in Italien Wie es mit Row und 
Verrott zu Rom abgelaufen. as fich vorein wunderng- 
wuͤrdiger fall mit Georg Robinfon zu Jeruſalem begebeny 
tie zwo Quakerinnen vonder ingvißtionin der Inſul 
Malma vil erdulden muͤſen / die ſeltne reiſe Marla Fiſchers 
zum Tuͤrckliſchen Kaͤyſer und deren toiderfehr von 
dannen — | 
In den beyden vorhergehenden büchern it 
habe ichElardargetan / wie es um die Quaker 


in Engelland / in welchem dife fecte entftanden H 
und aufgewachfen.z von anfang biß zu Baftee — 
J— zei 















= 88492) 
seiten geftanden. Nun roil ich auch aufs fürger 
ſte / wie es ihnen an andern orten der welt erz 
gangen / erzelen Bey welcher erzelung kommen 
porserfte einige plaͤtze des neu entdeckten welt⸗ 
teils America / ſo unter Engliſche botmaͤßigkeit 
gehoͤret / vornemlich neu Engeland / vor / ſo in dem 
mitternaͤchtigen America gegen dem groſſen 
welt meer zu ligen / wohin aus alt Engelland des 
unbillige grauſam harten traetaments ihrer Koͤ⸗ 
nige und Biſchoͤffe halben / ſich diſe fluͤchtlinge zu 
wonen begeben hatte / ſich auch diſelbe gleichfam 
eigen und erblich gemacht / woſelbſt ſich auch un⸗ 
ter allen zu erſt diſe Quaker nider gelaſſen / in⸗ 
Dem fie hoffeten / fie würden unter ihren leuten / 
die einander mit blutfreundſchafft zugetan / und 
die einerley urſach ihr vaterland zu verlaſſen / 
vermocht / mehr nutzen ſchaffen / wenigſtens groͤſ⸗ 
ſrer freyheit / als in alt Engelland / zu geniſſen 
haben. Die erſte unter allen nun / fo die hoͤchſt⸗ 
angenem und begluͤckte Britanniſche Inſul 
verliſſen / und in diſer abſicht zur fruͤlings 
zeit / welche von allen heilig und hoͤher geacht zu 





werden pflegt / an diſe neu / [Doch ungebaut und 


wuͤſte oͤrter / ſich verfuͤgten / waren Johannß ur- 
niat, ein Cumberlaͤnder / der zwar nicht gelehrt / 
doch zimlich beruͤmt / und zum predigtamt im 
zzſten jar feines alters beruſfen worden / Robert 
Hoshon / Joſeph Nicolſon / und andere maͤn⸗ 
ner / und Anna Auſtin / eine frau / ſo etliche kin⸗ 
ber erzeuget / und bereits ſehr alt war Maria 
Fiſchers 








hers / eine wol qvalificirte und Anfenliche 
jungfer/die nach der hand Wilhelm Balxo ei⸗ 
‚nem beruͤmten prediger / ehlich beygeleget wor⸗ 
den / und andres weiber⸗volck mehr. Welches 


(alles ſich im ein⸗ und funftzigſten jar zu. trug. 


Von welchen zu unſren zeiten am leben Burni⸗ 
at / fü noch wuͤrcklich prediger⸗ſtell in Irr⸗ 


land vertritt. Die meiften unter diſe lenckten ih⸗ 
ren curs nach Virginien und Marland und, 
nach den Inſeln Barmud / Caribes Barbados / 


und anderen / ſo nah dran graͤntzeten. Von di⸗ 


ſen / weil ich nichts von ſonderer remarqve in 


erfarung bracht / wil ich hernach reden. In⸗ 
ʒwiſchen kamen über Anna Auſtin und Mari⸗ 
en Fiſchers / Die innen Engelland fich geſetzet / 


noch vile maͤnner und weiber dahin. Und weil 


von diſen nicht vil erzelens wuͤrdiges vorkoͤmmt / 
weil fie, der ihnen entzogenen herrſchafft we⸗ 
gen / nur verfolget und bedraͤnget wurden; di⸗ 


fe ihrem verfolgungen doch / ſehr groß was 


ven 7 umd lange waͤreten / als verdinen eis 
nige derſelben / daß man nebft ihren fpecial um⸗ 


ſtaͤnde / ſoſche aufzeichne uñ herfege.Demnach fo 


ſegeltẽ diſe obbenamte 2 weibsperfonen nach neu 
Engelland. Nun war diſer neu angelegten Eng⸗ 
liſchen republic und gegend landes hauptſtadt 
und gerichtsſitz / Boſton, in welcher Provintz 


zu der zeit Johann Endieot dag gouverne- 


ment fuͤrete / welcher aus nidrigen fand Fr 
| | a diſer 


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Be 
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| — 8*624 8* — 
diſer hohen ehren ſtufe eryaben worden, von 
deſſen naturel und huͤmeur/wie auch adrmini- 
ftrırter vegirung / weil ſo wider einander 
lauffende fachen erzelet werden / auch einige bes 
zeugen/ daß er fich wol gehalten’ andere aber ) 
daß er ein boß leben gefüret / ich nichtsmelden 
| will. Auf welchen Richard Bellingham folgete/ 
IR bon deffen conduite und gefürten regirung ich 
| ‘0 gleichfals etwas zu beruren bedencken trage. 
| Be: Idoch iſt diſes bekand / daß zu ver zeit Fein geſetz / 
Mi: noch etwas gefegmäffiges/ widerdie Duaker 
Far eingefüret gewefen. Inzwiſchen landet ihr 
Bari ſchiff zu Boſton / woſelbſt / ſo bald ſie ſich veran⸗ 
ckert / gleich ein geſchrey ausbrach⸗ daß zwey 
Quaͤkerinnen zugleich mit ang Tand geſe⸗ 
tzet worden. Der Gouverneur war eben dazu⸗ 
mal nicht zur ſtelle / als gleich deſſen ſtadthalter 
ordre erteilte / man ſolte die weiber anhaͤlten / 
ihre kuͤſten und kaſten und andern mitgebrach⸗ 
ten plunder verſiglen und verwarlich beybehal⸗ 
ten; die von ihrer ſect aber in groſſer anzal mit⸗ 
gebrachte buͤchlein in die ſtadt bringen / woſelbſt 
ſie offentlich durch den ſcharffrichter verbrand 
wurden. Darauff befal er / man ſolte die wei⸗ 
"| berin die ftadt füven / ſtellte wider fie einenges 
en. wichtlichen proceß an » da beumerften Ratsſitz 
m die weiber aus difer raifon vor Duäferinnen 
2° erkläret wurden / weil fie wider die gervonheit 
der mereſten / doch nicht aller- /Engelländer/die 
Richter nicht mit der vilern Zal ihr, — in. 
| er 











der eingel end U grüffeten. Indem nun Dife 
Richter Davor hilten / daß Difes anzeiggenung/ 
und die ſach an und vor ſich klar ſey / als erteilen 


fierihrem amt ein genuͤgen zu tun / befel / man 
möchte die weiber weg / und in gefaͤngliche hafff 
bringe ihne / nicht daß geringſte von ihre im ſchiff 


uruͤck gelaſſenen ſachen / verſtatten / die inſtru⸗ 


menta / deren ſie ſich zum ſchreiben bedinten und 


mit ſich fuͤrten / wegnemen / damit fie weder von 


hrein zuſtand / in den ſie verfallen / noch auch 


yon ihrer neuen lehre und religion etwas ger 
chriben an: andere. ausfertigen möchten, 
Worüber ferner noch der türknecht ihnen ihre 
Bibel nam; wurde auchzugleich beſchloſſen / es 
olte niemand ‚nur eimeingiges wert mit ihnen 
ureden / gelaſſen / noch das geringfte von fpeife 
hnen gereichet werden. Darauff geſchahe es / 
dem ſie an einem ſo eng⸗ und gedrengen ort / da 
ichts weder zu beiſſen noch zu brechen / ja nicht 
in ſtrohalm / da ſie / der ruhe zu geniſſen / ſich auf 
gen mochten / verwaret wurden / daß ihnen 
ach etlichen tagen ihr faulbett aus dem ſchiff 
ereichet wurde und Niclas Upshal / ein Buͤr⸗ 
er und kirch⸗glid der ſtadt Boſton / heimlich 
nit dem tuͤrknecht um ein gewiß geld ſich ver⸗ 
liche / daß er ihnen nach notdurfft eſſen reichen 
olte. Inzwiſchen beſchuldigte man ſie / daß fie 
ichtfertige metzen und ausgehurte Baͤlge waͤ⸗ 
n / die ſich mit andern / nach art liderlichen 
au. palk 





Zn 


| 


| 






ei 
canailles zu vermifchen gewonet 7 Daher? 
weil fie hirhinter beffer kommen / und ſolches 
genauer erforfchen wolten 7 haben fie folche 
pudelnackend- ausgezogen / und nicht allein ih⸗ 
ve unteine augen an ihrer Feufchen zucht geweiz 
det 7 fondern auch mit ihren unflätigen bocks⸗ 
pfoten fü betaftet / daß fie auch dieſenige teil / 
welche ehrliche männer / indenen noch ein keu⸗ 
ſcher blutstropff iſt / zu betaſten und amzuſchau⸗ 
en ſich ſcheuen berurer haben: : Die weiber 
aber / alsdenen über diſem verfaren ein rechter 
grauß ankommen / getrauten fich ſolches unz 





verletzter zucht / anderen nicht zu erzelen / verbiſ⸗ 


fen daher diſe ſchmach / und woͤltẽ ſolche die ihnẽ 
zugefuͤgte ſchande liber in ſich freſſen / als ſolche 
nach ihrem waren lautt andern erzelen und 
kund machen. In diſem einſamen kummer 
nun wurden diſe weiber gankers. wochen durch 
eingefperret gehalten welche als fie verfloffenz 
und der ſchiffherr 7 fofie mitgebracht / zuruͤck⸗ 
feglen folte » haben ihn die Richter befeliget / 
daß erdie mitgebrachte weiber. auf ihre Eoften 
alimentiven / und von wannen er fie mitge⸗ 
nommen / dahin wider überfüren mochte. Als 
dife nun ausgeſtoſſen / kamen nicht lang drauf. 
Andere anderen ſtell an als Maria Princeps 
Sacra Gibbensra, Maria Warheradha, und 
Dorothea Waugia , wie auch Chriſtoph 
Holder / Thomas Thunton , Wilhelm 
Brends , und Johann Copeland , mit PR 

en 











fr J J 
1 
‘ 














6— — 
henman insgeſamt / faſt / wie mt doige ben 


IN" arer Bey welcher gelegenheit man ſo 
n geſetz aufgerichtet / Daß ins kuͤnftige kein 
ſchiffer einigen Quaker in diſe Probintz ͤberfuͤ⸗ 


i va gen getranete „ man denſelben arreftiren? 
und ſo gleich in gefangliche hafft bringen foltes 


Kurtzzuvor habe ich der bemuͤten freygebigkeit 


Niclas Upshals 7 die er diſen inhaftirten 
weibern erwiſen / erwaͤnet. Difer 7 nachdem 
er vonder Quaker religion ſich genauer inz 
formiven laffen 7 fing an 7 feiner gemeinde 


allmalich fich zu entziheny undzu den Duakern 





ſich zufindenvund als obiges gefeg geſchmidet 
wurde / hat er ſich diſen geſetz gebern heftig 
Myomret 7 und ohne ſcheu geſagt / daß ein 


ſolch menſchlich gefeg das göttliche aufhebe/da> 


her auch alle und ide ermahnet / fie möchten zuſe⸗ 
hen damit fie nicht wider Gott ftrirten y und 


deshalben deſſelben zornzrache ſich auf de hate 


sogen. Woruͤber Die Richter ſo ergrimmet / daß 
ſie ihn / diſes neu und höchftärgerlichen bey ſpils 


wegen? um ; oo taler geſtrafft / ihm mit den 


gefangnis ja endlich / gar vonhaus und hoff 
zu jagen / gedrohet haben. Es befindet ſich im 


naͤchtlichen teil der Provintz ’ wofelbft man die 


gantze landſchaft ins geſicht bekompt eine Inſul⸗ 
init namen Rhodus. Zn diſer enthilten ſich 
einige Quaker / und begab fich gleichſum da- 
ſelbſt zu wonen UÜpshal Jamal dahin. 

| en: Als 





ven ſolte / und wo ja einiger in folche fich su 











— 


(498) | 
Hilger nun dafelbft angelangetz fo erzelet man / 
daß er vor den Indianiſchen Gouverneur ges 
bracht wordensder ihm angeboten / er möge fid) 
unter feine bottmäßigkeit begeben, und in ſei⸗ 
nem lande ruhig zu wonen niderlaffen/ er wolle 
ihm eine behauffung anweifen worin erznach ſo 
ſchwer überftandnem ungemach / ausruhe möge 
endlich habe er auch diſe wort angehenckt: was 
doch die Engellaͤnder vor eine Gott haben muͤſte / 
weil ſie mit denen / die doch eben den Gott / den ſie 
anbeten und verehren / ſo barbariſch umgingen. 
Als nun aber auch dieſe ausgeſtoſſen und ver⸗ 
jagt worden / haben ſich zu Boſton + Anna 
Burdens / eine wittwe aus Konden in alt 
Engelland bürtig / welche nachdem fie fieh vor 
einigen jaren mit ihrem mann zu Boſton aufr 
gehalten / bir wider einftellte ihre ſchuldiger / 
des ihnen dargelihenen gelds wegen/zu mahnen/ 
und Maria Dyar / Wilhelm Dyars Chez 
frau / aus der Inſul Rhodus bürtig / eine 
gefunden / welche beyde nicht wuften/ Daß 
ein fo ſcharffes gefeg wider fie pabliciretz und 
mit ihren glaubens⸗ genoſſen bißher fo rauhe 
verfahren worden. | 
Dife hafchte man demnach gleichvun liß ſie ſo 
lang im gefängnis ſtecken / bis diſer / ih mann / je⸗ 
neꝛr/treuhertzige und wolmeinende leute / zu huͤlffe 
kamen. Wiewol Anna Burdens mit diſem he⸗ 
ding ihrer gefaͤnglichen hafft erlaſſen worden/ 
daß fie die / von ihren ſchuldleuten angehen 
urch 


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ndre angenom̃ne waren / in auswärtige 


IFiI)E 


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durch and 
inder/da fie dieſelben hoͤher loßſchlagen Eönte/ 


nicht fuͤre ſolte; ſondern angeloben muſte / gerade 
wegs über fee nach alt Engelland zu keren / nach⸗ 
dem ſie vorher ihre eingetribene ſchuld groͤſten 
teilsden Advocaten / letuarien / und gerichts bee⸗ 
dinten / ſo diſelbe unter ſich teiltenruberlaffenuif 
ſen. Endlich gedihe es im folgende ſiben und fünf 





igſten jar dahin / daß man allen rat und ſorgfalt/ 
ſolche leute auszubannen vor vergebens hilte; ja 
imehr man fie abzuhalten wuͤrde bemuͤhet fein / 
deſto mehr fienur ing land bringen. Sie felbit 
machten ſich / weil ſie zur fee nicht. vermochten, 
zu land hauffen weiß herbey + üuberjtigen 
unbekante und unwegſame oͤrter / durchwander⸗ 
fen große und kleine waͤlder und wuͤſteneyen / ſo 
gar / daß ſie auch durch die fein tag von nimand 
urchſtrichne verwildeteſte ter fich wagten / ob 


fie gleich nichts zubeiſſen noch zu brechen hatten / 


auſſer / was fie von erbetteltem mit fich fürten 


welches / da es aufgezeretzmuften fie am hunger⸗ 


tuch erbaͤrmlich nagen, Es haben fich doch ih⸗ 
ver oft die Indianer und andre Barbarn ange: 
nommenzdie ihnen dergeitalt Damals anhand 
gingen / daß ſie ihnen nicht alleinden weg zeig⸗ 
ten; ſondern auch / weſſen ſie zu ihrein unterhalt 
und fortſetzung ihrer reiſe benoͤtiget waren/ of⸗ 
ters auch was bey ihnen vor leckerbißlein und 
delicateſſen gehalten wird / reichlich darreichten⸗/ 
ſo / daß die Quaker ihre landsleute vor ihre ars 

N 12 Di ir a Mi 


> 3 
u 


- — 








Mo — 

Tre feinde, dife wildebarbarn aber vor.ihre wer 
tefte freunde hilten. Unter diſen ankomlingei 
war Maria Elerica die erſte / welche als ſie dir 
yichter zu Bofton ermanet / ſie moͤchten mi 
verfolgung höchftunfthuldiger leute nicht weiter 
anhalten; fondern vilmehr den drangſalen uni 
betrübten verfolgungen einmal ein ende.ma: 
chen / hat fie nicht allein / ſolche aufandere gedan 
c£en zu bringen nicht vermocht; ſondern uͤbe 
das fo erbittert/daß fie Difelbe nackend derb ab: 
peitſchen / und dazu ing gefangnig werfen laffen 
Woraus man fihet/ wie vor ein grob verbrech: 
und groſſe beſchimpffung ſolche erinnerung an: 
geſehen worden. Diſe peitſchen waren gus ri 
men oder nerven gemacht / an welche 3. fricke, 
fo am ende eben ſo vil Enoten hatten gehefftet 
warẽ / welcheanemen folangen ſtecken gebun: 
den wurden / daß wann der büttel oder feherge 
einen peitfchenftreich gegeben / noch einen an⸗ 
dern aber verfegen wolte / er folches mit beyden 
händen tun / und mit allen Eräfften Den andern 
fereich füren mufte. Daher esofft gefehaher 
daß die dermaffen geftenpet wurden / vor halb 
todt da lagen. Nach diſer fteltenfich Chriſtoph 
Holder und Johann Copeland / welche bereits 
einmal verjaget worden zum andern mal ein ⸗ 
welche als ſie zu Salem / ſo ein kleines nicht 
weit von Boſton entferntes ſee⸗ſtaͤdtlein iſt / in 
die öffentliche verſamlung gekommen bat 
Holder znach geendigtem Gottesdinfkeine pres 
digt ans volck gehalten. Die faften Ihn se 
ey 

















yey di ! haveniffen ihn ruͤcklings zu. boden / 
ertöpffren ihm mit. dem mantel und ſchnupff⸗ 
uchnebft Copeland / den mund / ſtiſſen fie zur 
fangen. Woſelbſt man ſie derb abgeblaͤuet / und 


famleten zuſchauern eine weibs perſon ſich der⸗ 
maße daruber entſetzt / daß fie in onmacht gefal⸗ 


je. Ferner ſind fie ins gefaͤngnuͤs geworfe worde / 





haben ohne einen biſſen zu eſſen un einen tropfen 
su teingeen /3 gantzer tag und nacht durch auf 
der erden ligen / und bey fo jämerlichem zuftand 
im härteften winter gantzer 9. woche Durch aus⸗ 
dauren muͤſſen. Unter difenhat fich Holder im 
folgenden jar / nur nach einem fehiff umzuſehen / 
in welchem er uͤber fee nach alt Engelland um⸗ 
Bere moͤchte / gewendet / iftaber zum andern mal 
in gefängliche hafft gebracht worden. Zu wel⸗ 


en senuen noch dife fam. Es 


wonten. zu Salem Laurentz und Caſſandra 


Southicks / fich in keuſcher libe einander hertz⸗ 


lich meinende ehegatten / Die vor die anfenlichft- 
und treueſte glider der offentlichen kirch = ge⸗ 
meindebißher waren gehalten worden. Diſe 
nun hatten ernandte männer’ als fie nad) Sa⸗ 
(em gekommen / bewirtet: Nun hatte dife wir⸗ 


tin fich öffters geruͤmet / Daß Die von diſen mans 


nen mitgebrachterun zu bezeugung ihrer danck⸗ 
barkeit/verehrte buͤcher / ihr hachft angenem-un 
lib waͤren. Diſer fach wege fo wol der maũ⸗ 
als die frau / als man ſie nach Boſton gebracht / 

h | reines 


4 


3% 





Firc hinaus / und fuͤrten difelbe nach Boftonges 


debaͤrmuch zewpruͤgelt hat / daß aus denen ver ⸗ 





AB : 2. 2008 








| (502) &% Y 
eingeftecft wOrdE/un hat man der hau eine gelds 
bufferdie fich auf 100 gulden undrüber belaufen 
zuerkant. Uberdaß / weil einiger die ich fonften 
zur öffentlichen kirch verfamlung hilten / es nicht 
gern fehen mochten daß mannicht nur mit den 
Duafern  fondern auch denen die es nur in ei⸗ 
nigen ftücfen mit ihnen hilten / fo graufam vers 
fure / und fich deßhalben der öffentlichen gen 
meinde entzogen; als hat man auch difen ſchwe⸗ 
ve geldebuſſen aufferlegt / und / nach befinden des) 
verbrechens / fie gar ing gefaͤngnis geſtoſſen. 
Worunter abermal die beyde Southiks/ 
vater und mutter / nebſt ihrem ſohn Joſia ſich 
befanden / die eben darum / weil ſie die erſten ge⸗ 
weſen / zum andern mal nach Boſton gebracht / 
an geld geftrafft, ins gefaͤngnis geworffen und 
erbärmlich zerpläuet wurden da obgleich va⸗ 
fer und mutter bereits von hohem alter und 
entlräffteten feibervaren / dabey fich immer: 
Fräncflich und ſchwach befanden / und es dazu 
im allerſtrengſten winter war / wurden ſie doch 

lange gefaͤnglich eingehalten / und verſchloſſen 
bewaret. Weil nun aber diſe eltern noch zwey 
kinder hattenveinen fohn mit namen Daniel / 
und eine tochter / Prardeda genantzfo felte es! 
Doch weit / daß fie durch ihrer eltern beftraffune 
aen fich abfehrecken laſſen folten / als die durch 
deren exempel vilmehr auffgereitzt wurden / die 























oͤffentliche kirchverſamlung zu verabſaͤumen / 
und zu der Quaker gemeinde ſich ohne ſcheu zu 
bekennen. Derohalben fie gleiche ſtraf mie 

den 
| 






—— 8 


ern außftehen muſten / indem man ihnen 
le 















en mwinden/ ſie nebſt den gefangnen zur hand⸗ 
irbeit angeſtrengt / oder / in verweigerungsfd | 
en. Als fie aber weder zu bezalen hatten / noch 
uch die harte und ſaure arbeit / weder ertragen 
unten noch wolten / bat der ‚u Salem und 
Au fwich ſich befindende Nat ein decret folgen? 
Sen tenors abfaffen laſſen / welches nachmal: 
som Dbergericht zu Boſton iſt ratificivet wor⸗ 
en: Esfolten junge leute an Die in Birginien 
ind der Barmudiſchen Inſul kaufmanſchafft 


— Engellaͤnder verhandelt werden / 
= at man die vollmacht einem dei Ober⸗ 
zoleinnemer / Eduard Mutter genant / eins 
Maͤndiget und außgeliffert. Und wäre dis 
fem erteilten befel genau nachgelebet worden / 
Wann nicht die ſchifleute / als diefer unterhaͤnd⸗ 
fer ſchon zum öfftern feine wareaufgeboten ſie 
m yunehmen’fich gerweigert / auch / weil diſes 
junge blut klaͤglich wimmerte und winſelte / 
durch öntftellung deren unſchuld / diſe fe lſenhar⸗ 






te toiiteiche zu ertoeichen und beſaͤnfftigen ge⸗ 


erachtet bätten. Welche verruchte ſchandtat / 


ſo durchaus beym Iſraelitiſchen volck / auſſer / 


wann ſich einer durch dibſtal vergriffen / oder 
fonften unter die Sfeaeliten nicht gehörte / nicht 
zugelaffen waꝛd / ich don fo veligieufen leute / wel⸗ 
chedie göttliche geſetz in beſtrafung der verbre⸗ 
chen und auflegung der ſtrafe ſich u 2er 

PR: chnur 


Ss 





eaeld-buf angeſetzt / welche / wo ſie nicht erle⸗ 


Sleheduuch geldztiredimiten gehalten ſon 













ua, — 0. 
ſchnur aufzufegen/ rumen/ nicht einmal erelen 
wolte / wann fie es nicht fo verübet/daß eg jeder 
man bekand / und in aller toelt wäre verbreitet 
worden. Es iſt aber auch Samuel Sattock / 
der in der Quaker kirch gegangen / und bey of⸗ 
fentlicher verſamlung / als Chriſtoph Holder 
predigen wollen. / und ihm drüber das maul 
mit einem ſchnupftuch geſtopffet worden / da⸗ 
mit er nicht fortpredigte/ ihm daſſelbe / damit 
er nicht erſticken moͤchte ausdem rachen geriſ⸗ 
fen / zu Boſton deßwegen eingeſetzt worden. 
Einen andern / Wilheſm Sattok / bat 
man auch / des unterlaffenen kirchgehens we⸗ 
gen / nachdem er derb abgeſchmiret und ſchin⸗ 
dermaͤſſig gepeitſchet worden in arreſt ge⸗ 
nommen: und iſt dergeſtalt das der Quaker 
wegen juͤngſter zeit geſtelte gefeß weiter außge⸗ 
daͤnet worden; daß / twoeinerausden einwo⸗ 
nern in erfarung brächte ⸗ daß fich irgendwo 
ein Quaker enthilte/ er folches denen + die 
aufficht über dichafen tragen 7 anmelden ſol⸗ 
fe. MWelcehafen:infpedtors y wo der 
Quaker das land nicht ſtehendes fuffes raͤu⸗ 


4 


men wolte / ihn weidlich abgefchmiret / ing 


elend weifen ſolten. Wo aber jemand ur⸗ 
fach dran feyn wiirde , daß ein Quaker ſei⸗ 
nen Curs nach difen landen richtete / der ſolte 
100. pfund ſterlings in die gemeine caſſa zu life 
ern gehalten fein / oder doch fo fang angehg® 

en 





icht verfprechen würden / dag andere zu ne⸗ 

en drohen / inzwiſchen ſolten ſie ſo lang ge⸗ 

* angehalten werden / biß fie auf ihre. 
en in frembde länder verwiſen worden z 

aren es aber weiber / folte man fie zum erſt⸗ 

nd andern mal / derb mit ruten ſtreichen / und / 

ey ausbleibender änderung ihnen gleiche 


’enkürgung widerfaren laffen. Io aber 
wol man⸗als weibg- perfonen auf derglei⸗ 
en art es zu treiben fortfaren würden / ſol⸗ 
man ihnen mit einem gluͤenden eifen die 
ng abſtoſſen / nnd noch dazu rechte 
els⸗ arbeit im vafpel - haus zu verrichten 

| REN geben: 














ER (soo). _ ih 
geben. Als Difes gefeg aufgerichtet / veifet 
Richard Dondonausalt Engelland hiher nach 

Dedham / den man gleich andern/ nach Boſton 

gefuͤr / und / weil ihm diſes aufgerichtete peenal⸗ 

geſetz noch nicht zu ohren gekommen /hat er ſich 
nurein wenig abſchmiren / und mit folgend⸗ an⸗ 
gehengter bedrohung außwelßen laſſen muͤſſen / 
daß wann er widerkaͤme / es ihm die ehren gel⸗ 
ten ſolte. Es find aber Sara Gibbenſta 


2 


und Dorothea Waugia mit weit ſchwere⸗ 
ver ftrafebeleget worden / als welchen / nachdem 
fie eingeſteckt worden / gantzer Dre tage durch 
kein biſſen zu eſſen geveichet / und / als ſie ſo ent⸗ 
Zräfftet vor hunger verfehmachten möchen / ei⸗ 
ne pruͤgelſuppe nach Der andern u Fasten gege⸗ 
ben / und noch andere 3.tag Durch nicht ein 
mundvoll effen gereichet worden. Dorothea 
Gar denet / iſt nachdem fie erbaͤrmlich abge⸗ 
ſchwungen worden / auf ihre kni gefallen / und 
hat Gott gebeten/ er wolle ihren henckermaͤſſi⸗ 
gen peinigern ein ſo groſſes verbrechen nicht zu⸗ 
rechnen Und winde.es ſehr lang falen / wenn ich 
mehꝛere / alle will ich nicht ſagen / dergleichen ex⸗ 
enpel anfuͤren wolte. Daher ich aus libe zur 
kuͤrhe andere uͤbergehen / und nur mit gantz 
wenigen ein und dag, andere noch beruren wil.) 
Es kamen Withelm Brand und Wilhelm Le⸗ 
dra nach Salem / und von dar nad) neu Bury / 
welche nachdem fie vom volck / mit ihnen kirch—⸗ 
vorſtehern ſich in eine unterredung einzulaflen / 
| ale: erſucht / 















| S(7 
uchtrihnen auch folches vom Oberlandongt / 
e ais ein ehrlicher man fie zu ſchuͤtzen verſpro⸗ 


erlangen / welches fie laͤngſt gern gefehenvein 
Nachdem fie fich nun 


weggemacht /hat diſer Landvogt / der ein 


treubruͤchiger boͤſer und; verſchmitzter kautz 
war / weil er meinte / daß er als ein einfaͤl⸗ 





ſchutz zugeſaget und in ſo weit ſeiner gegebnen 


parole/ Be zubetrügen / ein genügen ge» 


jeiftet 7 einige ihnen. nachzuſetzen beordert / 
F auffm wege haſchen / und gefaͤnglich 
ach Boſton fuͤren ſolten. Welche als 


Be ſie ins gefängnis geworffen 7 haben fie 
ytag durch. am hunger» tuch nagen muͤſ⸗ 


fa Darauff find fie entbloͤſſet und mit 


gezuͤchtiget worden, und als man fie 


dazumit ſchlaͤgen zugedecket / ins raſpel⸗haus 
zu ſtoſſen hart bedrohet / hat. man fie dem 
ſtockmeiſter/ ur arbeit anzuſtrengen / außge⸗ 
haͤndigetAls fie nun als unfthuldige leute 
jich hand an difelbe zu Legen weigerten / hat 
jie der haußmeiſter / der ein recht loſer und 
eigennuͤtziger man war / als dem die arbeit / 


pP in difen häufern verzichtet wurde / groſſen 


gewinſt 


J j 
- — “ 


en / verſtattet worden / haben ſie des volcks 


mi zu thun mündliche unterredung mit 
nen gepflogen. 


richtiger mann die ‚verfprochne treu 
uchlich gehalten / indem er nur / ſo lang 
Die un rebung waͤren wuͤrde / ihnen feinen. 








h | | — (503) a ; 
(9 gewinſt eintrug 7 der auch 7 aus diſer mans 
3 ner frondinſten ein groſſes zu ſchneiden und 


einzufcharven gedachte / dahin mit aller 
macht angehalten » daß fieihn 7 waser nur 
haben wolte / verrichten muften Nuu 
hatten dife arme leute biß anher noch. nicht 
einen biffen brod gekoſtet. Einer unter 
difen beyden hiß Brend / der / wie er aͤlter 
war / ſo erwiß er ſich auch in erduldung u 


cher bedrängung beftändiger. · Diſen nam 


— a 
— u .. — 


alt der henckermäßige main / unterm vorwand | 
Ren als ſey ihm von der Obrigkeit ſolches befo> 
| | Ien wordenyder doch in der that mu feine 
| privat⸗raach fattigen und ausüben wolte 7 
| band ihm hande und füße zufammen / und | 
| klammerte ihn ſo gebunden in eyſen  Kihn | 






quch in ſolchem erbärmlichen zuftand ganger 

fechszehen Fund durch Ligen. Als er ihn 

vrauff wider loß geſchloſſen wolte er mie . 
| gewalt haben / er follte fich wider an die ars 

beit machen / fonft wolte er ihn jaͤmmerlich 

abörefchen. Er wil aber nicht 7 und füge 

hinzu wenn er gleich wolle 7 fb Eönne er 

nicht. Als nun diſer unmenfch fahe daß 


2° gr weder aus furcht der ftraff / noch Durch ' 
Be; gemachte hoffnung eines beffeven zuftands 
Ben dahin zu vermoͤgen war + hat er mit einem 
nk ſchiffſeil oder zufammen gewundnen haͤnfin⸗ 
9 nen ſtrick mit ſolcher macht auf ihn * N 
an KEN se m 
















—ñ — 


ing / und als er auch 


mit diſem nichis aus⸗ 







ſtreiche mit folcher force ‚daß diſer arme 
tropf übern gansen leib geſchwall und wie 
ein ſchwam auflif / und aller orten wegen 


des geſchwulſts und blauen mäalerznicht ans 


ders als wär er ausm bakofen kommen / Eds 
ften braun und feheußlich anzufehen. war. 
Und difes war fehon der virte tag / als diſer are 


me tropf von fpeiß und trancf nicht dag geringe. 


fte genoffen. Nachdem er nun fo brutal 
mit ihm verfaren / hat difer umbarmhertzige 


und graufame mann / den fo hart gepeitfch- 
und übel zugerichteten Brend / der einen aus 
gerechten urfachen ergrimmten und wütenden 
feind zum. mitleyden bewogen hätte / an ei⸗ 


eng⸗ und abgefonderten ort‘ / wo weder beit / 
noch ſtreu/ wo er auf ligen / noch fonft was / 
daß einen fo übel zugerichtzund biß auf den 


tod abgeſchwungnen mann erqpicken mögen / 
anzutveffen 7 verſperret und eingefhloffen 7 


weiches als es unter dem ‚gemeinen mann 7 
der fo grauſam ee ſich fonft erweifet / fo 
barmberkig und mitleidig hernach zu bejeigen 
pflegt 7 ja gewonet ift / diejenige / fo er 
des berbrechens fehuldig halt / ongefaumt 
um tod gebracht zu wiſſen 7 „nusoer 





richten Eunte / nam. er einen andern r vera 
feßte ihm aus allen Prafften bey die hundert 









N... 9 3 
brochen/ hates / als er ihn foerbarmlich zugen. 
richt geſehen Denfelben gereuetzund groß mits ' 
leyden mit ihm bezeigt / undsweildie ſtraff aus j 
dermaffen exafperiret worden z fich fehr vers 
bittert und alterivt erwifen / ſo / daß er ganger 
fehaaren weiß / nicht anders als wolte ex eir 
nen auffftand erregen / hinund wider lif / daß 
auch Die Obrigkeit / einem beforglichen aufruͤe 
rifchen tumult vorzubeugen / in hoͤchſter eyl 
einen barbirer zu ihm ſchickte / ob ihm billeicht 
noch zu helffen ſtuͤnde; welcher aberals er ans 
gezeiget / daß der ſchade rödtlich undincurabel | 
waͤre (ob gleich Difer mann nach) der hand von 
difen fehlagen genefen ) hat er hin und wider 
in der ftadt anfchlagen laffen daß ihnen diſe 
tat hoͤchſtens mißfalle / und daß fie bemuͤhet 
fein wolten / vondes haus-verwalters fträflie 
chem verfaren genaueren bericht einzuzihen, 
Uber diß hat einer / der gelehrteftenundanges 
fehenften prediger / deffen namen ich mit fleiß 
verſchweige / den gemeinen poͤbel mit folgen⸗ 
den worten befänfftiget und zur ruhe bracht : 
Brend habe ſich unterwunden die Es 


















— 


ren 





I “ 
LI . 


J  _ 

ren worden ſeyn / wolteer die ſchuldauf 
ſich nemen. Darauf hat man bey rat ber 
hloſſen / daß wo kuͤnftig hin ein Quaker aller 
awbeit ſich entſchuͤtten wuͤrde / der Buͤttel ſolchen 
ſicht mehr / als 2. mal wochentlich / mit ruten 
kreichen/ ſo / daß er ihm zum erſten mal 10. 
umandern mals:drüber / undalfo funfzehen 


teeiche geben folte. Im nechfifulgende jar drauf 


anden fich Ehriftoph Holder. und Johann 


Copeland / deren wir oben erwenet / abermal 


u Dedham / von wannen fie verſtoſſen wor⸗ 
en / ein / und Johann Rouß / deſſen vater die 


aͤheſte ehrenſtell / nach der hoͤchſten / in der Bar⸗ 
nudiſchen Inſul verwaltete / liß ſich wider zu 


Bofton ſehen / diſen dreyen iſt den 26. October / 
icht war bey öffentlicher volck⸗verſamlung / 
ennoch heimlich in beyſein des Oberrichters 
as rechte ohr abgeſchnitten worden. Bey 
helches verluſt ſich diſe gedultige ſchlachtſchaffe 


ſanfftmuͤtig bezeiget / Daß fie beyde zugleich / 


ur daß einer mit etwas mehr erhabner 
mm algder ander / in diſe worte ausgebrochen: 
yennen / fo aus unbedachtſamer unvorfichtigfeit ung ſol⸗ 
‚es antun laſſen / wuͤndſchen wir yon gantzer ſeelen / daß es 
‚nen vonGott vergebe werden moͤge / wo fies.ader ans vor⸗ 
glichertboßheit befolen / fo komme unſer blut über ihren 
ypff; den fie am jenem groſſen gerichtstag / da ein lder 
pn feinem fun und laſſen genaue rechenſchafft wird geben 
ͤſſen / altzuſpaͤtt erfaren werden / wie ein einniger tropf un⸗ 
es bluts fie alle wie mülfteine auffm hertzen drücken wird⸗ 
Rachdem nun diſe gleich andern. / fo zerglidert 
BEN —— 


EN 
PR 


— 96— 
| und verfchandet worden/ hat man fieaneinem 

| ort gefangen gehalten / bevorab / weil fiedie 
arbeit v gleich ſchelmen und diben v ftat einer 
ftraf / durchaus nicht verrichten wolten / ih⸗ 
nenallendampf angetan 7 und fieeine zerfleiz 







fihende geiffelung über die andre auszuftehen 
genötiget. Kineneinkigen hat man gefunde / deſ⸗ 
J ſen nam feine glaubens⸗genoſſen / aus einer ver⸗ 
| | | geßliche verſchwigenheit / weiß nicht warumrbiß 


aufdife ftunde vertufchen 7 demman die hand 
IE mit dem buchftaben H. durch weichen er zum” 
| | Hæretico oder feger erklaͤret wurde / gebrand⸗ 
marcket hat. Und koͤnte man noch ſehr vil de⸗ 
| ren leute / die von difem volck heftige verfol⸗ 
gungen erdulden muͤſſen / herſetzen wenn es 
| ort undraum leyden wolte. Es beſchwerten 

fich aber die Quaker / daß diß volck nur um die 

fer urfach willen fie fo fchrecklich zerplagten 7 
weil fie entweder ohne erlaubniß und vorbewuſt 
der Landes Obrigkeit fich hir einſtelten oder’ ff J 
bald ſie nur angelanget / andern ihre mitge⸗ 
brachte buͤchlein zu leſen uͤberreichten / die von 
den leuten / welchen fie diſelbe verehrten’ ge⸗ 
leſen würden / oder / ſich Ihrer religion hal⸗ 
ben mit andern unterredeten oder ihre privat 
verſamlungen anftellten / oder / wenn fie in 
andrer kirchgemeinde kom̃en / nach geendigtem 
m gottesdinſt zu predigen anfingen/ oder/ etwas | 
a, anders dergleichen voraͤnmen. Sie entſchul⸗ 
digten ſich aber / daß ſie ein einigen aufſtand 
Be erreget / 


| 








26 


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86)8 
Eee raee 
ren w ren; ſondern fie als einfaͤltige uñ ſtille leu⸗ 






als landverderberzufi Die man / wie die peſt / võ 
ichtan un abtreiben muͤſſe / ſo wol geiſt als welt⸗ 


ichen ſtandesperſonen / vorneme buͤrger fo wor 


ls die haͤfen vom gemeinen poͤfel Und iſt gewiß⸗ 


ap man / wie faſt nad) auf den heutigen tag / di⸗ 


en Browniſten beymiſſet / daß ſie ihr land oder 
egton fo woh als ihre religion / zu ronſervirẽ ein⸗ 


nuͤtig vereinbaret / mit rat uñ tat einãder beyzu⸗ 
tehen aufs genaueſte ſich verbunden haͤtten / da⸗ 


er die Obrigkeit faft merenteils mit den predi⸗ 
ernrats pflegete / diſe hingegen hatten faſt 
urchgaͤngig ausm rat einige zu ihrẽ confulente 
nihren veꝛrſamlungen / daher ſie auch merenteils 
inerley ſchluͤſſe machten. So daß / was die bbrig 
eit placidirte 7 die geiſtligkeit ratificirte / und ſo 
er prediger Convent etwas beſchloſſe/ wurde 
olches durch die autoritaͤt der obrigkeit beſtaͤti⸗ 
et Und was ſo deñ von diſen beyden ſtaͤnden be⸗ 
chloſſen wurde / das war beym volck recht 


ind mol getan. Jedoch hatten bey.difer 


arten infeſtirung + umd ſchrecklichen 
ibmarterung der Quaker weder alle und je⸗ 
ꝛe Ratsherrn / noch die vornemſte und ans 
eſehenſte in den ſtaͤdten + ja nicht einmal 
le und jede Prediger einerley finn und 

| Ser. mey⸗ 





waren vilmehr alles uͤber ſich gehen zu laſſen / 
cht im trüben zu fiſchen / oder / mit gewalt eine 
ich zu füre gewont / und deñoch vereinigten ſich⸗ 





DH) * — 
mennung 7 und fanden ſich einige 7 wel⸗ 
che fih denen andern / was die bedrangung 

anbelangt/ nicht allein mit dem gemüt / ſondern 
auch mit worten widerſetzten / und ihnen das ob⸗ 

| ftat hilten. Hir vechnen fie nun unter Die rats⸗ 
herrn / und wiſſen nicht mit worten guung zu ruͤ⸗ 

| men Johann Windhoep/einen hoͤchſt ange⸗ 
ſehnen Tonetieutifchengouverneur , dem fie 

TI 9 auch die jenigezufügen deren namen ich kurtz 
darauf beyſetzen will. Unter Die vorneme buͤr⸗ 
| ger aber zelen fies Wilhelm Eoddington / 
einen der reichften / und geehrteften kauffherrn 

zu Boſton / an welchen dife leute einhellig loben / 

| daß fie ſich / fie möchten zu hauß / oder fonft wor 
| ſeyn / in fachen fie betreffent / ſo begeiget/ als muͤ⸗ 

ſten fie dermaleins Davor Gott rechenſchafft 
geben. Aus der prediger reyhe aber fuͤgen ſie 

den obigen Johann Cotton bey / der ein welt⸗ 

beruffner prediger zu Boſton geweſen / ſo eine 

| groffe erkaͤntnuͤs in göttlichen ;geheimniffen ges 
habi / und feinem amt mit aller treue vorgeſtan⸗ 

den / der mit feinem Gott es auffrichtig gemeiz 

netzund gegen iederman nach) feinem namen 

ſich recht huldreich bezeiget; Von welchen fie 

gleichfals alle einmuͤtig ausfagen / Daß er nie 

\ ! mit folchen graufamen wuͤtrichen eingeſtim⸗ 
I mæet / noch in ihre blutige anſchlaͤge conſentiret 

DA habe. Nur fehlte e8 difem in neu Engeland 
Ankını roonenden volck in augbannung Det 
All) | an fol⸗ 





jeniger fie nicht als durch angedrohete todeg- 












mittel raͤumten. Nun war fo wol in.altzale 


neu / Engelland diſes geſetzſeingefuͤret Daß kein 


heklagter / ſo vor gericht gebracht worden / am 
leben geſtrafft werden ſolte / ſeine ſach waͤre 


dann von zwölf auſſerordentlichen richtern 


erkant worden / welche ſie geſchworne aus diſer 


urſach nennen / weil ſie einen eyd ſchwoͤren muͤſ⸗ 
ſen / daß ſie / ehe und bevor ſie ſich alles genau ers 
kundiget und fleiſſig erwogen/nichts entfeheiden 


und ſchlichten wolten / wie ich an einem.andern 


ort bereits dargetan Als nun diſes gefeg ihnen 
aufalle weiß entgegen war / und fie die Quaker 
mit der todesſtraffe zu belegen hinderte / hat 
man fich beratfihlaget wie in voller ratsver⸗ 
famlung difes gefe& abgefchaffet würde. Als 
mannundarmit umainge / gefihahe es, daß 
zwoͤlff ausm ratdifes gefeß ſtricte beobachtet / 
dreyzehen hingegen abgefehaffet / wiſſen wol⸗ 


ten / da aber diſe eine ſtim mehr als jene hat⸗ 


ten / drangen ſie durch / und wurde das geſetz ab» 
geſchafft. Welches als ein ſehr beſcheidener und 


gerecht ‚und billigfeit Iibender vatshere , der 
wegen zugeſtoßner leibs = unpapligkeie im 


rat nicht erfcheinen Eonnen / mit namen 
Mozel / erfaven / hats ihn fehr gekraͤn⸗ 
cket / daß ein folches decrer., fo / wann 
er zugegen geweſen / nicht waͤre abgefaſſet 
Kke wor⸗ 


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B(6)5 


worden ergangen ſich auch verlauten laſſen / 


«wo er hätte wiſſen ſollen / daß der rat ſolches in 


beratſchlagung ziehen / und drüber deliberi-- 


ven wollenv er wie Eranck er auch immer gewe⸗ 


fen / mit händen und füffen hinauff gekrochen 


feyn / und fich einem nicht zu Juftificivenden 


Raruto mit nachdruck wolte widerfeßet haben. 


Iſt demnach durch den ſchluß diſer hohen ver⸗ 
ſamlung die ſach unter die gewalt der ordentli⸗ 


chen richter oder hoͤchſten obrigkeit in der Pro⸗ 


vintz verfallen. Im übrigen liß ſich bey allen 


Gouverneurs in allen ſtaͤdten der Provintz 


ein folcher blinder eyfer die Quaker zuverfolgen 
ſpuͤren / daß wo einer folche zu drucken man- · 


uirtesadersfich denen / ſo fie bedrängtenventges 


gen fegte / und ihrem wut ſteuren wolte, fonders 


lich fie verteidigte und entſchuldigte / man ihn 


auch vor einen Quaker hilt / und wo er ſich ſei⸗ 
nen feinden nicht mit nachdruck widerſetzen 


runte / wurde er wenigſtens feiner charge entſe⸗ 


tzet / und vom dinſt geſtoſſen. Es iſt noch in al⸗ 


ler haͤnden ein briff von Jacob Eudwort / 


der einer aus den ſtadtrichtern zu Boſton ge⸗ 


weſen / und um diſer urſach willen ſeine ehren⸗ 
ſtelle quittiren muͤſſen / ſo er zu der zeit geſtellet / 
und an eine guten bekandẽ in alt Engelland von 


Boſton geſchriben hat / aus welchem Engliſch 
geſchribenen briff ich wenige worte uͤberſetzen 
und mit beybringen will: Es ſihet bey ung 9 


er 102) 


lich ang. Der Antichriſtiſche geift geht nur mic verſol · 


gungum. Wer ſich in bedraͤngung und erwuͤrgung derer / 


fo mit ung in der veligton nieht ehtig faul findenläft / det 


bird feines ampts entfeggt/und hat die ehre nichtyeine ſtelle 
fin regiment zu beklelden. So haben fie mich / ſo Hatherley / 
unſers ampts beraubet. Mich zwar aus der urſach / weil 


sch einige Quaker bewirtet / fo ich Doc) nur in diſer abfiheE 
getan / damit ich den grund ihres laubens erfaren moͤchte / 
welches ich vor beſſer getan achte / als mit ber blinden welt 


die jenige / deren guumdartickel wir nicht einmal inne haben / 


ver damnen heiffen. Und ob ich gleich öffentlich protefti« 


vet/daß ichs mit denen Quakern nicht halte / als der ich 


mich in vlen ficken nicht einmal mit Ihnen vereinbaren 


Eönne /iedoch mich nicht entſchliſen wolle / anihnenge- 
walt zu üben / find fie mie bey >. jaren ber fo aufſaͤtzig 


worden / daß fie mich gar der beſeſſenen ehrenſtell nicht ein ⸗· 


mal mehr wert geachtet. Was es noch mit diſen haͤndeln 


pur einen außgang gewinnen werde / wird die zeit lehren. 


Sort beſolen Zwar nachdem diſe gerichts art ab⸗ 


gefehafft war / hat man ein geſetz auffbracht / 


daß / wo fich einige Quaker hartnäckig erzeigen 
würden / und man fie auff andre weiſe nicht zu 


paaren treiben koͤnte / ſolten fie ihren halsſtar⸗ 
rigen eigenſin mit dem ſtrang buͤſſen. Als nun 


Samuel Gorton bald darauff das leben 
berwuͤrcket 7 bat ein richter durch feine ſtim⸗ 
me / ſo er dem teile / da die votanten vorhin 
an ftimmen einander gleich waren / ſo ihn loß⸗ 
ſprach / gegeben / lhn vom ftrang errettet. Dar⸗ 
aufeiner der. gelerte und beredten prediger / deſ⸗ 
fennam ich hiher zu ſetzen bedencken habe / ſo un 
gehalten worden/ Daß en auff offentlicher 

a u eantzel 


* 
| 





} 


— — | 
canzel in diſe worte (Die von wem ‚ zu wem 
und bey wag gelegenheit / fie damals geredet 
worden / den gelehrten bekant heraus platzte. 
Weil du einen von mir in Ban getanen mann loßgeſpro⸗ 
chen / ſo ſoll deine eele an jenes flar dermaleing rechenſchaſt 
geben. Nach der hund haben die Richter mif 
diſer ſtraf belegt / Wilhelm Robin ſon / 
einen kauffmann von Londen/ und Mars | 
maduck Stephenſon einen bauersamanı 
von Yorck in alt Engelland / deren gefängliche | 
annemung / ihrentmegen gehaltne gerichteund | 
drauf erfolgte beftraffung / als wag beFanteg h 
und landkindiges / davon fie noch iso groß 
wefen machen ich Furk befehreiben will. Sie 
Famen beyde mit fleiß und gutem bedacht in di⸗ 
fe lande / diejenige lehr, su welcher fie fich lange - 
ſtens in ihrem vaterland befennet , zu predigen ; 
undaussubreiten. Nachdem fich aber, einige 
= übers Nobinfon in der Juſu Nhodus / 

tepbenfon aber inder Barmudifehen Inſul / 
aufgehalten / begaben fie fich im neunzund funfa 
Bigften jar in neu Engelland / und. landeten zu 
Boſton. Woſelbſt ale fie angelanger/wurden 
fie gleich. / ohne daß fie imand / als die ſich 
jelbjt verriten/ angeben Dütfte/ in finftre ker⸗ 
Ger geworfen: Woſelbſi fie Maria Diars/ / 
tpelche vie ich bereits oben er venet/deslamdazu 
Boſton verwoifen toorden/fich aber wider hiher 
verfuͤget hatte; und bey ihr Niclas David) J 


a — 


— — 
— — 





antraffen. Diſe nun mit einander find vor die 


Rich⸗ 











.8609)8 


orichtergebradt worden. AWelbaalsman 


“ 


insgefampt eines tumult und aufrurs vor ger 
zieht befehuldigte / hat Robinſon ſich und ſeine 


Hlaubeng-genoffen / die anigo mit ihm in glei⸗ 
chem elend ſtecketen / diſes verdachts halber ver⸗ 
antwortet Sie verſtopften ihm den mund 


‚gleich mit einem fehnupftuch ‚und alg er bey ver- 
ftopftem mund fich / dennoch lobreben wolte / 


wurden die / ſo nahe um ihn ſtunden / auf ihn 


‚gewaltig erbittert / ſo / daß fie ihm Die Kleider 
som leibe riffen / der Buͤttel auch / der ihn mit 
flamenden augen anſahe / gleich nach der.peitjche 
grif / unddamit / als der des handwercks ge⸗ 
Vont / erbaͤrmlich auf ihn zudraſch. Nach 


der hand / als man ihr verbrechen unterſucht / hat | 
‚many nachdem ſie des lands verwiſen / dieſelbe 


ingelend gejaget. Diſe leute nun waren des 


jammerlebens gewont / und Eonten allesmit 
Lerwundren der gedult ausſtehen / fie achteten 


orbeit / und fületen Feine ſchmertzen / hat⸗ 


‚ten ſich auch entſchloſſen / ehe das leben zu laſ⸗ 
ſen / als ihren glauben zu verleugnen Nun 
faſſeten zwar Maria Dyar und David den 

‚fehluß aus dem lande zu weichen / nichts deflo 


‚minder kerte kurtz drauf Marin auseinem ſon⸗ 


dern antrib zurüch/ und verfuͤgte fich wider nach 


Voſtom wofelbft als fie ſich einen tag ͤber a “a 


gehalten / laufft fie wider zum gefaͤngniß zu / ſi 

mitihren verarreſtirten bruͤdern und ſchweſtern 
\4u unterreden / Da fie den ſo gleich gehaſcht / und 
RITA U daß 









Bu > = Diaz u \ . 


% (520) 3% iS | 
aneben dem ort gefänglich angehalten wurde 7) 
„daß fie alfo ftets um fie feyn und mit ihnen / ſo vil 
und lang fie wolte / ſich unterreden durfte. Den/ 
gleich wie in allen dingen die gewonheit und 
lange waͤre einen verdruß zu erwecken pflegt/ ſo 
geſchahe es auch allhir. Dagegen hilten Ro⸗ 
binfon und Stephenſon davor / daß fie fich 
zwar aus "Bolton + nicht aber aus der gantzen 
landſchaft / verfuͤgen muͤſten / begaben fich das 
her nicht lange drauf nach Salem und andre 
nahe angelegne plaͤtze in willens / ihre lehr 
durch predigen daſelbſt auszubreiten. Da es 
ihnen doch eben / wie andern / erginge / denn als 
allhir diſe drey maͤnner in engem arreſt bewa⸗ 
chet wurden / haben die Richter / was mit diſen 
leuten anzufangen / ſich beratſchlaget / und als ſie 
geſehen / daß ſie als eigenſinnige leute auf keiner⸗ 
ley weiß / weder durch bedrauung / noch wuͤrck⸗ 
liche abſtraffung⸗ abzuhalten / oder / zu baͤndigen 
waren / und nichts darnach fragten / auf welcher⸗ | 
ley art fie ihrem zweck errei chten / wo fienurdefe . 
ſen / ſo fie ſuchten / habhafft werden moͤchten / als 
beſchloſſen fie, dife Leute am leben zu ſtraffen. 
Beilfie nun / daß esihnen ſo ergehen würde / 
leicht vorher felyen kunten / als ſtelten / ſs wol Ro⸗ 
Winſ⸗ ⸗ als Stephenſon/ den tag vor gemachtem 
cchluß einen brifan den Rat zu Boſton / ſo faſt eis 
N enors und inhalts die urſachen / warum 
en dife lande gekommen’ y in fich faffeten. 
DSDen ee Dahe nicht aus eignem * 









irfelne® herren / des groſen Gofte® / geheiE 


ebalten / undan einem mittag ivgendtvohin zu ‚reifen 


e ſolte fich nach Bofton erheben / und allvortfein leben 

ſchliſſen / welches er. vor den Ihm daſelbſt beſtimten dinſt 

hen fo fehr beängfliget und von einem orf zum andern ges 
riben worden / beſtaͤndiger ruhe und unausfprechlicher ver · 
mnuͤgung in alle ewigkeit geniſſen. Auf gleiche art ſchrib Ste-- 
henſon: Daß / als er noch in alt Engelland geweſen / und an 
inem tag ſeinen acker gepflügt/ fein hertz von goͤttlicher li⸗ 


je fo heff ig entzuͤndet worden / die ihn gantz aus ſich fell 
eſetzet; worauf ihn Gott mit folgenden werten angeredet;/ 


Ich habe dich / ob du gleich hinter dem pflug hergeheſt / zu 
inem beredten heyden lehrer erwelet / ſey iIhm auch fo gleich 
ingegeben worden / daß / da er verheyratet und etliche kin⸗ 
er erzenget / er diſes fein ibes Ehweib / fo bey guten 
nd böfen tagen bey ihm ausgeharret / und gleichfans 
ein andres berg war / daß er feine libe Finder / die dey«- 
er feel verknuͤpfende pfand und Bande ; unddieer bißher 
ils fich felbft aelibet / zuruͤck laſſen folte ;-fich auch 
8 verluſts und ermangluna fo angenemer ſtuͤcke we- 
jen nicht groß befrüben / ſondern nur zur reife in die 
Barmudifche Inſul fertig machen / ber ungeswelflel- 


en zuverſicht / Gott werde ſich der feinigen anmemen/‘ 


ad fie veichlich werforgen / drauf er fich auch In diſe In⸗ 


ulgemacht / vorhin aber einige zeit über su Rhodus aufs - 


gehalten / biß er ſich endlichgarin die hauptftade difer 
ande / Boſton verfüget ; da er fich nunmehr gänglich deg 
eugniß/feines Gottes und feiner veligion wegen gern iu 
terben entſchloſen. Drauff wird der 20, Oc- 


ober angefeßt an welchem fie ſolten 


um tode gebracht werden. Als man nun 
—— Kk— an 


* 







»antachten fich hier begeden / und habe er zwarfel- 
reiß angetreten / als er in der Inſul Rhodus ſich au 


Mi hloſſen war / als der göftliche befel an ihm gelanget / 


fehen wolte: Alscen folte feine feel / die von eitlen ments 


















6 | 
a die verhörftätte gefommen / voohin Die 
drey vermeinte verbrecher gebracht reurden 
iſt ihnen insgeſampt z als folchen / die das les 
ben verwuͤrcket / ohne daß man fie des befchuls 
Digten verbrechens wegen verhoͤret / oder / zu 
ihrer verteldigung einen Advocaten verftattet 
ſo gleich das todtes urteil 7 welches Ihnen A 
fang zu evfante / vorgelefen worden... E 
hatte aber Robinſon / ehenoch einmal der. ober: 
richter DIR blut urteilablefen laffen 7 den oben 
beygefügten beif hervorgeſuchet / und ſolche / dem 
Oberrichter durchzuleſen uͤberreichet/ der aber 
vorgab / ihre tat feye offenbar z und wäre di 
nicht bekuͤmmert / bey was gelegenheit fie in di⸗ 
ſe laͤnder kommen / meritire daher derſelbe 
niht / daß man ihn durchzuleſen lang verwei⸗ 
len volte Welches als Stephenſon ſahe 
bebilner feinen brif bey ſich / und / nachdem 
Der Richter uͤber ſie den ſtaab gebrochen 7 ant- 
wortete er mit gleich harter ſtimm und großmuͤ⸗ 
tiofeit 2. Ale lange wollet ihr herren) die ihr vor ge 
sehtigfeit bbende Richter angeſchen ſeyn wollet / Mi 
Faschte Gottes erwurgen; Ihr ſolt wiſen / daß ihr Den 
m elns vor dem werdet erſcheinen muͤſen / der als Det 
Hte Richtergerechtigkeit handhabet / Der die lag eurc 
beimfugung verkuͤrtzen / und ewlges ungluͤck über euch 
Bräsen ni. Deauf hat man Den y, su IbEE 
hinrichtung beftimpt als man ‚gegenmittag 2 
compagnien fich in beveitfchafft zu halten beor 
dert hatte. Go dennfürteman die zum tod ders 
‚ugteilte zum richtplag / und weilman fie — 
mi 


























ie Be 









"eften compagnielogiret /vergefels 
ER 


er maleficanten wortnicht vernemen möchte, 


die from rüren muften. Inzwiſchen gin⸗ 


% dife beude / nebft Maria / fo diſer han 
e auf beyden ſeyten gefaflet / in der mittens 


insgefampt mit freudigem geſicht / und ftets 
pedenden munde / fo manaberdeslantenttoms 
halls wegennicht verftehen Funte / ihrer gen 
richts ftätte zu. Ihnen folgten einige. freuns 


de mit. traurigem geficht und verſtummten 
munde nach. Nachdem fienunan den galgen 


kommen / und fich unter einander zum oͤftern - 
daß man fie auch nicht von einander bringen 
Fönnen 7 umhalſet und geküffetzauch alles / ſo 


eine feelen vergnügung geben Fan / angewuͤn⸗ 
fehet / muften fie endlich + / da man zu den lei⸗ 
tern gekommen / ſich einander auch wider ih⸗ 
ren willen aus den armen laſſen / als fie zu⸗ 


vor fich tauſendmal geleßet und einandergur 


te nacht gegeben. Drauf ſtig Nobinfon zu erſt 


die leyter hinan 7 auf welcher er noc) vor 
feinem end in fülgende wort ausbrach — 
Ihr umſtehende bürger / wir leyden nicht als. uͤbeltaͤter 


undmalefiz perſonen / die ihrer boͤſen thaten wegen ein 
ſtets nagender gewiſſens wurm plaget und martert; ſon⸗ 
dern als ſolche leui / welche Gott die warheit auszu- 
breiten 7 erwecket hat. Ihr moͤchtet aber villeicht fagen / 
wie ſchickt ſich das hiher / oder / wir wollen davon nichts 
hoͤren / dexohalben wir nicht einmal zu erweiſen geſonmn 


* 


* 
a 


hafften ſie vorn und hinten Die in der ſa 
imdlichetambaours;dieunablaßig damitman 


Te nn 
— — 


| (4) 
jenige / ſo wir getan / maͤſſi ſondern gar von uns nicht 
unterlaſſen werden koͤnnen Und iſt daß gewiß der tag/ 
der tag ſage ich / an welchem euch Gott heimgefucht/und euch 
noch zeit gegeben / euer feelen verderben von euch abzuferen: 
werdet ihr nun den brennenden zorn Gottes von eich ab- 
wenden / uñ eure ewige wolfart zu erhalte / euch felbft im we · 
geſtehen / und in eurer hartnäckigen boßhjeit und abermut 
fostfaren/fo wiꝛd diß eben ver tag feinyan weld; em Gott fich 
an alten feinen Feinden zu rächen aufmachen wird ; ale denn 
werdet ihr einmuͤtig heule und weheklagen. Den ihr habt al 
zuklar altbereit an tag geleget / wie Ihr geartet ; Raten euch 
demnach / daß ihr au dag euch hellſcheinende lichtdesEvarıs 
gelli genau mercken wollet. Im uͤbrigen / wie ich Chriſto zu. 
ehren gelebe / ſo ſterb ich gern um hriſti wlle /den mir das 
leben und alles iſt / von hertzen. Drauf kam die reyhe 
an Stephenſon / der folgende wenige wort rede⸗ 
te: Es ſey euch himit kund getan / daß wir diſes nicht unſe 
rer böfentaten halben erdulden fondern mur / weil wir uns 
nichts / als was wolgetan und zu verantworten ſtehet bes ) 
wuſt ſein. te euch aber energemiffen flets fehrerken / und 
mit hunderzerlen marter peinfgen wirv/fo werden wir heut 
von allen trob ſeligen bekmernoͤſſen nud beſor lichen ver- 
folgungen befreyet / bey dem Herrn ewiger ruhe geniffen / 
und vor diſes vergaͤngliche leben / jenes vollkommene 
und ewigwaͤrende bey Gott erlangen. Mit welchen ; 
wortener feine vede gender, Nachdem nun L 
diſe beyde männer hingerichtet / hat man dero 
entbloͤſte cörper an dem ort / wo ſie ihr leben ge⸗ 
endet / in ein loch geworffen und mit erde zuge⸗ 
decket. Nun ſtig V arig bereits auf die leyter / 
welcher man ſchon die haͤnde gefeſſelt / und den 
rock zuſammen gebunden / die auch am gemuͤte 
‚bereits erſtorben / mit verbundnen augen nur | 
All auf gleichen außgang ihres lebens wartete. Die 
—90 richter aber / als ihr fohn einen fußfall vor fie ° 














jerbanpakfenfie pardonnirt und vomhtang 
efproche-Un liß es fich anfeherals fuchte ma 













he fie von der letter ſtige znachdem fie einen tifz 
en feufser geholet / in folgende wort aus: 
Rann es beyihr geſtanden / wäre.fie mit Ihren bruͤdern 


ern geſtorben / hätte auch dife herrliche frucht ihrer ar 1 


eit und flattliche belonung ihrer ſchweren uud gefärli- 


henverfolaungen zum zeichen Ihres beftändigen uud uner 
chrocknen gemuͤts annemen und geniſſen moͤgen / wans 

hr nur fo gut werden koͤnnen / dag fie vor ihre religion 
as leben laſſen ſollen / es ware dann das die Obrigkeit das 
uffgebrachte boͤſe geſetz abſchaffen wolte. Als man ſie 
un von der leyter geriſſen / und in voriges ge⸗ 


aͤngnis geworffen / iſt ſie zwey tag drauf der 


tadt verwieſen worden. Zwar als ſolches ver⸗ 


aren den Quakern zu ohren Eommen. laͤſt 


ich nicht beſchreiben wie fehr es fie gefrängker, 


md aller ortensfonderlich auch zu Boſton / übel 


yon ihren feinden zu veden veranlaffet habe. 
Daher man fie allenthalben Eläglich winfeln, 


vehklagẽ / und fich über die maffen überdiß un⸗ 


echt beſchweren hören :jsodürfeman, / an dem 


yergrollten hertzen und grauſamen ratſchlaͤgen 
iſer leute nicht mehr zweiffeln / indem ihr 
ͤſes gemuͤt ſich allzuklar entdecket / man ſolle 
och nur ſehen / ob diß die leute / fofich eines un⸗ 
| | | tade⸗ 


diſe leute durch ſo raues verfaren in furcht 

id ſchrecken zu ſetzen. Maria ſelbſt / als man 

je loß gemacht / wuſte nicht / wie ihr war 7 fie 
ahe bald da bald dort hin / und konte nicht be⸗ 
reiffen / was es bedeuten ſolte / brach endlich / 





* —5— 


Ann FR (526) 

| tadeliche und unflraffbaren wandelsrimen Die 
| jderzeit mit macht behauptetzdaß Fein leben obs 
neveligion / Feine religion ohne Sottesfurcht 7 
und Feine von beyden ohne Die gemwiffeng-freys 
heit bejtehen möchte, die auch in Engellandyals 
ihrem vaterland difer erſchrecklichen tyranney 
J ſich ſo hefftig widerſetzet / und der darob ihnen 
r zugefügten drangfal wegen / damit ſie eine ſache 
| En fo ihnen unerträglich, nicht anfehen Dürffenvihe 
ARE vaterland verlaffen / undinein fo fern entleges 
| | nes land / das um und um mit barbarifchen 
| voͤlckern umzüngelt 7 fich begeben hätten, 
| Denn difeslaffe fich allzuklar Daher erkennen? 
I | indem fie bey difer zeit gegen ihre Landsleute 
| | und zwar die jenige/ fo um gleicher urfach wil⸗ 

| | len / eben der harten bedrän | 
als recht armfeeligeund 
aufrichtung und ſi 
ihnen uͤbergeſchiffe 
und mit den er 












5doͤrten ernemen liffen denen dife neue/ und 
| 2 vormals ungewonte / ja bey den Proteſtanten | 
Arkın; merhoͤrte / beſtraffungen hoͤchſt verhaft wären? 
Ai) ja un⸗ 








mal daß Difes ihre abficht gemefen / wir daher gewiß find / 


weil wirs in der tat hernach fobefunden / ung auth die von | 
Ihren vorfaren zu Münfter vorgenomne unerhörte haͤn 


del noch mehr ihr tun verdächtig machten. So/ dag wie 


“Daher veranlaffet worden folsendeg gefetz zu publiciren / ” 


daß Fein ſchiffer einigen Quaker in diſe lande uͤberfuͤren; 
bie Quaker felbft anch fich nicht hiher tagen: ſolten; wo 
nun einige dawider handlen wuͤrden/ ſolt man ſie fo lang 
ins zuchthaus ſtecken 
gar des lands verwiſe 
andere umweg ſich wider unſer verbott doch hir einfa 


& 
4 








MM 





ur —8 
‚und Feine ftrafe/wie groß fie i | den kun 
Die difem verwegen und unve ſchaͤmten vulcEdas widerke« 


An iten mochre/zu erdencken war/ift man folche zu er“ 


hoben Billig bedacht geweſen / und hat denen / fo wider, 


Fern würden./ mit der ohrenfürgung gedrohet / wel⸗ 


bes / als es noch nicht genung war / ihren nnermüde 
lichen und recht naͤrriſchen much zu ſteuren man auch 


in erfarung bracht / daß ihre halsſtarrige wider ſetz ich⸗ 
keit / anders nicht als durch harte ſtraf zu baͤndi en / hat 
man / au den ſchlag des in Einelland wider die Jeſuiten 
aufgerichteren geſetzes / dife vperfugung gemacht / daß 


—— hin derg eichen leute mit der todes ſiraf beleget wer ⸗ 
ein ſoſten. Als fie ſich darau doch wider einfandeny - 


ind der Obrigkeit zum verdrug uber die beftimte zeit fich 
n diſen landen nufhilten./ hat man fie eingezogen / und/ 
nachdem fie geſtanden / daß ihnen bereits das lam verbo⸗ 


en / ſe auf befel der Obrigkeit/ laut des verpoͤnten nefenes | 


um tode verdammt / Maria Diars ausgenommen, weſ— 
her auf intesceflion ihres ſohns die gnave von der obrig- 


sie widerfaren / daß ſie/ wie ſie zu fun verfpra&/innerhalbz 


agen das landraumen folte. Wenn man alfo unfer mit 
utem bedacht ſtuffen· meiß angefteltesverfarengenauer be⸗ 
achtet) wind man uns vor blutgirige männer aus zu 
hreyen / und einer graufamfeif zu beſcholdigen / leicht ver⸗ 


eſſen / zu mal wir zu diſer gerechten und notwendigen An 


rdnung / des unſern unterranen fchuldigen ſchutzes wegen / 


uſchreiten gezwunge wurdẽ. Welches als diſe ha rtmoͤckige 
nd eigenſinnige leute mit gutem bedacht aͤherſchritten/ 
aben ſie die urſach ihres verderbens ſich ſelbſt beyzu⸗ 
jeſſen / welches / daß fie unterlaſſen / und unſre hohe atır 
rdnung ungekränfet/auch unſern fridlichen wolftadnicht 
erunruhiget haͤtten / wir der zrit gewuͤnfchet hätten. Gleich⸗ 
te unſre vorhin heraus gegebne declaration, als auch die 
on uns vom ſtrang loßgeſprochne Maria Diars es fatt- 


am beftätigen / daß wir Tiber gefehen/ diſe leute hätıen 


eym leben erhalten / als zum tode gebracht werbendärfen. 
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groß fie immer angefeßt werden Furıfe/ 


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Sb man nun gleid) wider die widerkehrende 
Duafer ein fo feharffes gefeg auffgerichtet 
und publiciret/fanden fich Doch jderzeit einige/ 
die entweder zum erftenmal fich bir einftelten / 
oder / weñ fie vorhin bereits vertriben und ausge⸗ 
bannet worden / widerfereten  mitdem vor⸗ 
(ab und entfehluß / es möchte mit ihnen ablauf⸗ 
fenzwie es wolte / fo waͤren fie ſchmach und 
marter ja den allergraͤßlichſten tod außzuſte⸗ 
ben / willigund bereit. Hir kan nun abermal 
die fo offt angefürte Maria Diar vor andern 
ein beyfpileines hartnäckigen eigenwills abger 
ben / von welcher man mit glaubhafften ums 
ftänden erzelet / daß fie / auf der leyter ſtehende 
bereits den ſtrang um den hals gehabt / in? 
dem babe hinunder geftoffen werden füllen; 
mit dem beding aber herunter gelaffen worden“ 
daß fienicht / wie fie bereitseinmal —— 
und doch wider umgekeret / itzo zum andern mal 
vertriben / ſich wider einfinden ſolte / dem unge⸗ 
acht doch in diſer abKcht ſich wider hiher bege⸗ 
ben / es dahin zu vermitteln / daß das geſetz / die 
verbannung nd erwuͤrgung der Quaker bes 
treffend / abgeſchaffet / und ihr undihren glau⸗ 


 bensgenoffen allezeit ohne Furcht hin und her zu 
‚reifen vergoͤnnet werdenvoder / wann diß nicht 


angehen wolte / ſie mit ihrem tod ihre zuverſicht⸗ 
liche beſtaͤndigkeit vor ihre religion verſiglen/ 
moͤchte; da ſie dann diſen Gottsvergeßnen rich⸗ 
tern ihre leichfertige bubenſtuͤcke und Fa 

che 





— El) 


che graufamkeit unter. Die nafe reiben / und vor 


len menfchen einer an ihnen verübten groffen 
ubhandlung überfürenwolte. Daher fieim 






mit unerfihrocfnem mut fich wider nach Bo⸗ 
fon gewendet. Da man fie nach ihrer an- 
kunfft den zı. Maji unberzuͤglich gehaſchet / und 
den tag drauf aufs rathaus gefuͤret / woſelbſt / 


als ihr in gegenwart aller Ratsherren / die 


juͤngſt angedrohete ſtraf vorgehalten worden / 
bedeutete man ihr himit / daß ſie des todes ſich 


morgen gewiß verſehen ſolte / als da ſie mit 
dem ſtrang zum tode gebracht / ihren geiſt auf⸗ 


geben/des widerkerens gewiß vergeſſen / und 
was fie fo frevelhaffter weiß ietzo verubet / 


nicht mehr begehen wurde. Draufffürte man 


‚fie folgenden tag hinten und forn mit foldaten 
undtrummelfchlagern umgeben / zur ftadt hin⸗ 


aus / und / als fie mit unerſchrocknem mut 
und froͤlichem angeficht DIE zum galgen / von. 


dem fie fich anießo Feine hoffnung machte er- 


1öfet zu werden / gebracht worden / hatfievilee 


von fich hören laffen / fo ihr unverzagtesherg / 
und fefte zuverficht zu einem beſſern leben im 


himmel zu gelangen/an tag legtesprauffie auch 
endlich durch den ſtrang ihren geiſt willig aufs 


gegeben. Und fuͤrwar die Quaker / ſo fie gekand / 


ode / rdie ihre gemuͤtsgaben von andern ruͤmen 
hoͤren / ſchreiben ihr mit einem munde zu / 
N see 





—— — = 
— * 


folgenden ſechzigſten jare aus der Inſul Rhodus 


SEE ——— — — 
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SZ 


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ur REED ar, 


” SEE. 2 


wo. an 
Baß fie ein weib von hoher ankunfft / die vorne⸗ 
me verwwanten gehabt geweſen / die groſſe mitz 
tel beſeſſen von anfenlicher ſtatur und nicht zu 
befchreibender ſchoͤnheit / eine hohe erfantnis 
in vilen ftucfen gehabtsund die/ der ihren reden 
| bewonenden annemlichkeit wegen / groſſe ſachen 
außzurichten fich ſehr wol geſchickt / for daß 
| wo der name und geſchlecht fie nicht verraten 
| hatte / man fie dor einen mann fülte angefe- 
ben haben. Ein ander eyempel gleicher 
| ftandhafftigkeit haben wir an Wilhelm Le⸗ 
dra. Difer war gleichfals unter bedraus 
ter todessftraffe zu Bofton ausgewifen wor⸗ 
| den / wie ich kurtz vorher bereitsgemeldet habe / 
hatte ſich nichts deſtoweniger im drauf fol⸗ 
genden ein und ſechzigſten jare / mit der fe⸗ 
ften refolution , wider da eingefunden / eben 
die leyden / fü feine bruͤder erduldet / aus⸗ 
zuſtehen / und feinen hals bey diſen verfol⸗ 
| gungen vor feine religion dran zu fegen. 
Nachdem nun feine ankunfft kundbar / und 
dem vat binterbracht worden z hat er Difen 
| geſetz⸗ und ftraffeverächter fo gleich greifen / 
und über hals und Fopff ins gefangnüs bins 
gen laffen  daerden gangen ftrengen winter 
| durch in unerträglichem froft und Farglicher 
2 i abfpeifung gleich einem Elog an ein Dick 
49 ſchweres holtz / weſſentwegen er kaum die 
I ni fuͤſſe aufleben kunte gefchloffen / engeinge 
A fpervet verarveftivet wurde, ABorauf/ als 
\ man’ 





a N 
| | —* 


man was mit diſem mann anzufangen / in bes 


iefehlagung gezogen / und ſich vile ratsher⸗ 
ven ſeiner widerker wegen / uber die maſſe 





beſchwereten / hat er drauff geantwortet / 


weil fie ihm ungerechter weife das land verbo⸗ 
fen  fey er ausbilligen urfachen wider um⸗ 
zukeren befugt geweſen. Indem er ſich aber 


durch Feine Dräusund ſchreckworte zum ſchwei⸗ 
gen bewegen liß / hilten fie ihm bey anhal⸗ 


tender weigerung die drauff gefegre todes⸗ſtraff 


für : Worauff er erwiderte 7 wans ihm um 
den Eopff zu tun gewefen waͤre / wolte er wol 


weg blibenfeyn. Zu andrer zeit liffen fie bey 


hm vernemen + obermit in Engelland über- 
chiffen wolte. Worauffer fagte / er has 


je dort nichts zu ſchaffen. Weiter verſuch⸗ 
en fies / ob er / ſeme irrlehr faren zu laffen / 


u bewegen ftünde / oder / mit der Englifchen 
irche ſich vereinigen wolte: Worauff er 


nit hefftigen worten verſetzte / wo er ſeine 


ʒekaͤntnis vor unrichtig erklaͤren ſolte / wuͤr⸗ 
e er Gott ſelbſt verlaͤugnen / auch mit moͤr⸗ 
ern und todſchlaͤgern ſich vereinbaren / wo 
r ſich zu ihrer kirchgemeinde bekennen / und 
s in der lehr mit ihr halten wuͤrde. Als ſie 


hm nochmal einen ſchmaͤlichern tod anzutun 


raͤueten / ſprach er aus froͤlichem hertzen / ach 
a / wens ſeiner religion und glaubensbekaͤnt⸗ 


iſſes wegen gefchähe 7 ſolte es ihm eine li⸗ 


e marter ſeyn / denn / den tod fürchteer nicht / 
RN; &lz wos 








A ©». 


H (534) 88 Se 
| wol aber / wenn er als.ein übeltäter feiner 
R fihjandtaten halber folte hingerichtet werdens 
und möchten fie ihn mit einer todesſtraf nad) 


gefallen belegen 7 wo er fie nur nicht verdinet / 
fo frage er DER darnach z ja der. ihm ange⸗ 
| draͤuete tod folle ihm Den weg zu jenem ewige 
| glückfeeligen leben banenr. da er unausfprech“ 


licher und immermwärender freude geniſſen 

Bit; wuͤrde. Indem ſie aber / was mit ihm anzu⸗ 

NE fangen / fich bedencfen + und inzwiſchen mit 
Del der execution trainiren / Fomimen 5 bereits 
ausgewiſene / und / bey erfolgender woiderfehr/ 

| | mitdem tode bedrauete / Duaker wider in diſen 

| landenan. Unter welchen Wenlok Chri⸗ 

| ftifon / als er / was bey Nat mit Ledra pafli- 

ret / vernommen / begab er fich ftehenden fußes 

aufs rathaus / vorſchuͤtzende / er habe fie von ver⸗ 

folgung unſchuldiger leut abzumanen / ſich hi⸗ 

zur verfügen ſollen. Welchem man die mühe 

| subelonen  ohneverzug gleichin einen finſtren 
| N kaͤrcker ſtiß. Inzwiſchen liſſen diſe leute einen 
| | folchen hitzigen eifer vorihre religion fpüren 4 
\ daß fie durch Feine, gewalt 7 durch Feine 

En ſchmach und verfolgung zur Eleinmut / von ih⸗ 

ie vem vorhaben abzuſtehen / Eonten gebracht werz 
nn. Benz ja hilten Davor / daß ihnen algdeny ihr 
Ne, unternemen nach wundſch von ftatten ginge? 

J | ul, wan ihnen die ehre blibe / ihre religion 
IE durch erduldung viler verfolgung / ereutz⸗ und 
ala) — ungemachs zu beſtaͤrcken / ja gar mit einem 
—90 | J ſchmaͤ⸗ 








1,7 


a — 
Fehmalichen tode zu serfigeln. Daß alfo das be⸗ 
efprüchtoort war tourde : Eine ide ſeet hat 





zeicheggährer veligion / vor emn merckmal ihres 
glaubens / vor ein anzeig / daß ſich einer zu ihrem 
glauben bekenne / vor Me bekraͤftigung ihrer 


gemeinſchaft / hot ein ewigdaurendes monu⸗ 


ment ihres ehrlichen namens / und vor einen 


beſchluß zwar diſes zeitlichen / idoch zugleich auch 


anfang jenes ewigen lebens/ anfahen. Hut da⸗ 
her endlich der rat zu Bofton/ nachdem er Le⸗ 
dra zum oͤftern verhören laffen / ſich nicht an 
ſeine wort; fonderntaten kehrende / ihn eines 


hohen verrats und verletzter Majeſtaͤt beſchul⸗ 


digerrund ihn endlich zum tod zu verdammen be⸗ 
Moſſen Weiches fo dann / den 14 Mertz 


bolzogen worden / da er am galgen bey getroͤ⸗ 
ſtem mut ſein muͤſeeliges leben enden muͤſſen / 


als er vorher auf der leyter in beyſein einig ge⸗ 
genwaͤrtiger freunde diſe wort von ſich hoͤren 


fäffen : Dit / mein Bott! empfel ich mie 


ne gerechte ſeele. 
Nach diſem Hat ſich der Rat an Wenlok 
emacht / mit dem es ſich anfehen liß / als wol⸗ 


A 


gen fie fehr fiveng verfahren: Sb man aber fi 
| UA gleich 








SU _ . 1: 





1 0), 
ich DIE FENUNg gemachtyeg wirse mir Tu 
h 788 wurde mit il 
—9— anders ablauffen als erfolgte, fü hat dach a | 
f gusgang ein Anders. gemoifen, Den als. 


Wenlock vor gericht ge | 
| Zericht geftellt worden/haterzal 

1 — — ‚daß ſich die Richterin * 9 | 

| Be ee K hp gen nicht beveinigen kon⸗ 

In HM) ſich Daraufzu berufen.un difes sr 
f Bi — —S 
94 ngliithen gefegen diſe facbeabgetan Mb | 

115 98 Rlichtet würde/ vornemlich aber zu behaupten. 


— 
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3 [N 
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2 


ninftatteten /ob fi gleich nach menfehlichem bes 
} ® einigen punctender warheit verfele⸗ 
„Der ſich vergleichen kunten/ als.deren erlia 
| 1 1 9 De nie alte gerichtsfoum eingefüret/andere a 
bu en zwoͤlf geſchwornen Richtern zu: dem 
ararenanheim gegeben/wiffen wolten Nichts 
ſqooben / haben fie dodyendlich das über Aenı 
U 9 — bluturteil den i3 Juli anibm zu N 
J mir etuche tag ausgeſetzet. Sin⸗ 
TE temal inzwifchen Johann Eu —— 
— ohann Lurreyer/ ein 
Bj — ſtadt Boſton / hachdem er mit u 
1 ‚SHdveyer nicht weit vo Boſton me⸗ 
Sofa eich le wider nad 
I veron Weib un kinder zů ———— 








Det ala er indifen dreyen orten wol geftäupt, 
dlich bald in feiner wonſtadt wider gefänglich 


ingehaltentworden ; von dem die gemeine füge 
ing / daß er auf der ſchulder mit einem gluͤen⸗ 
en eifen gebrantmaͤrcket / und mit dem buchftab 


t. welcher nach derEngelländer gefeg einen Re- 
mer, oderznach unfrer mundart / einen fol» 
hen’ der an den ort von wannener verwiſen / 
Diderkeret / bedeutet / bezeichnet werden folte. 
Nun faffen noch 2gimarreftz aus welchen eis 
er zu ewigem gefängniß verdammet / die an⸗ 


ere aher nicht wiſſen kunten / wie es ihnen erge⸗ 


€ 


en wurde/indem ihre fachen von tag zu tag vers 


hoben und differivet wurden x wie fich aber 


‚les unvermutet und underhofft im menfchlis 


en leben zutraͤgt / und uns öfter das / woran wir 
cht gedacht / als was wir ſchon zubeſihen ver» 


> EN ; 


eintewiderfäret. Als indem fich die richtevohs 
daß fierwas dran foltegehindert babeninune 


rſuchung der fach ihrer verarreftirte fo ſchlaͤf⸗ 


gbezeigtenyauch Die ſtraf von tag zu tag wei⸗ 


hinausſetzten / truge ſichs zu / das Wen⸗ 


E und den uͤbrigen gefangnen unberhofft 


ID wider vermuten auf befel der Obrig⸗ 
it angedeutet ward: Ge habe der Ma- 
ſtrat ein neu geſetz aufgerichter / nach 
elchem fie vom alten loßgefprochen. » auf 
ven fuß geftellt / der gefangenfchaft erlaſſen 
erden ſolten / da ihnen dann von ſtund an die 


r zum ausgang geoͤffnet wurde. Worauf ſich 
Ki 5 allg 


% 








Affe ungefaumt heraus machen. Nur peter 
Pearſon und Judit Broumia / wuͤrden/ 
da ſie ſichs nicht derſahen / angehalten / und 
kurtz drauf auf einen DON einem pferd gezo⸗ 
genen wagen gefekt / da fie mit ruten weidlich 








damit fie Eünftig gar unterbleiben möchten / zu 
hindern trachten. Und fuͤrwar / es war eben ſo 
fangenicht/ als Koͤnig Carl durch das erſchol⸗ 
lene geſchrey ‚und dorther augelangte leute / ja 
als denen an den Koͤnig und Parlamente um 
abivendung, eines ſo ſcharffen verfarens uͤber⸗ 
veichten füppliqven / nicht ein⸗ ondern zwey⸗ 
mal 7, davon nachricht erhalten : Daher 
auch an den Gouverneur zu Boſton und an⸗ 
Sere landosgte und befelhaber aller neu an? 
gelegten ftädte einen brif der gefangnen Quaker 
vegen geſtellet / welchen er einem Duafer SW 
inuel Sattofmit gegeben / der In ſelbigem land 
wonte / und / wie ich beꝛeits oben berinet/ingelem 
verjagt worden ‚der fich fo fort auf einem ſchif 
deſſen ſteuermann quch ein Quaker war 7 wi⸗ 
derum nach feinem Heymat hat überfüret 
faften, Der briff lautet > wie folget 
Kong Carl / ſeinen liben und getreuen efc. et 


- 







































flerhalten / daß vile von unfern unfertanen/ 





w 
ommen / andere gar ums leben gebracht worden / 
einigen dergleichen gefar noch bevorſtehe / als Haben 
dor ratſam befunden / euch unfer gutachten / und/ 


wie wirs Fünfftigin difer fach wollen gehaltenhaben / zu. 


entdecken. Iſt daher unfer will / daß wo ſich unter 
euch einige Quaker finden / die ihr zum kodt / oder ei- 
hr fie gefänglich betoaret / verdammen möchtet / ihr 
e3 beym nechſten bewenden laflen / und fie nom todt 
befreyer/ und auf freyen fuß geftellet / uns uͤberſchicken 
wollet / da ihr den fo gleich ihr verbrechen mit anzel« 
gen koͤnnet / damit fie bey uns fo abgeſtraffet werben / 
vie es unfre gefege erheifchen/ und ihre böfe taten ver- 
dien. Woruͤber diß er unfer briff euch völlige mache 


erteilet. Gegeben aus unſrem Königlichen Pallaft Wit- 


thal den 1 Septembr. Anno 1661: unfrer regirung 
im zz jar. Auf Königlichen befel/ Wilhelm Morris. 
Ei alſo hat nach diſem erteilte Königlichen bes 
el die verfolgung aufgehöret 7 daß / ob eis 
ner gleich ein Quaker war / Doch nicht am 
leben durffte geftrafft werben. Und weil der Rat 
herrn zu Boſton mutmaffeten / daßlder König 


difesbegangnen verfeheng halber einiger map 


fen über fie erzuͤrnet und ungehalten fein moͤch⸗ 
te / haben fie den Dberften Templius / nebft 
Broadſtet einem Rats⸗Herren / und dem prer 
diger Norton an den Konig in alt Engelland 
abgeſchickt die ihn. Desjenigen twegen. / fo 

aſſiret / Informiren / und damit ers nicht 
übel empfinden. möge / erfuchen ſolten. Mit- 
Jerweile ftelten fie ale Jurisdi&tion nicht —* 


— 


rQuaker nennet / von euch in gefaͤngliche hafit 


andern ſtraff des leibes / verdammet / oder / weil 











tod außzuſtehen / als fo vil und mancher: 
ley ungemach. / ſo lang und offt am leibe zu 

erdulden und zu ertragen. Wobon wie ich 

Kicht vil exempel anfuͤren Eönte/ich dach nur ein 
. And Das ander herfegen will / teils / Damit ich 

mich hie nicht zu.lang auffhalte 7 Tann auchy 
weil man ausdifem die übrige ing gefamt leicht 
wird beurteilen mögen. _ Es Fam demnad) in 
felbigem jave eine 60 järige frau ; namens 
Anna Coton /nach Bofton z fich dafelbft zu 
Segen vorhabende/dife nun liffen die zu Boſton 
nicht allein nicht ein; ſon dern wur fen fie drüber 
Dazumegefängnis. Als manihrerüberdrüfs 
ſig fürten fie Diefelbe an einen wüften und un⸗ 
bewonten ort da nachdem fie lang von einer 





oaaͤͤte zur andern gewandert fie fich endlich eine 


gelegen) 









eit erfehen / mit der fie wider in alt En⸗ 
geland überfesen wolte. Als fie nun da ans 
gelanget / hat ſie vom König einen gefigelten 
seifferhalten / nach deffen laut ihr zu Boſton 
ſich haͤußlich nider zu laſſen verſtattet wurde. 
Darauf ſo dann ihre reiß in neu Eingelland 

! | sum 



















zum and 
zeit; 
rauch igoberzugang geſperret. Dero⸗ 


aus einem gefaͤngnis ins ander gefüret / 


a 
nmal angetreten und ift nach we⸗ 
u Boſton angelanget. Es wurde 


> 


ihr abe 
halben fie fich nach neu Cambridge begab⸗ 
* aber auch dort in ein tiff loch geworf⸗ 


und zu dreyen malen biß auffs blut geſtaͤupet/⸗ 


endlich gar an einen weitentfernten + wuͤſten/ 


und unbewonten ort/der wegen der wilden die 


leute freſſende thire / hoͤchſtgefaͤrlich / veibannet ⸗ 


Sie aber kerte gerades wegs wider den orten 


zu / von wannen fie außgewiſen worden und 
hatte voriges gluͤcke das ihr ruͤckfell weidich 
mit der peitſche abgegerbet wurde. Gleich 


als das drauff folgende jar noch nicht ein⸗ 


mal zu ende gelauffen / verfügten ſich 
Anna Eolemans / Maria Tomkins 


und Alida Ambrofia ; Welches zwar . 


nicht gar alt / iedoch auch nicht gar junge / wei⸗ 


ber waren / nach Dover : Die man bey- 


ſtrenger winterzeit / als der fehnee fehr hoch 


lag / durch 13 örter fehlepte, und an iedem ort 
auf den biß an nabel entblöften leib fo / daß 


die brüfte nicht einmal bedecket blibeh / ze. 


hen ſtreich geben liß: So ſich jedoch das 


bey von ſo unerweichlichen und fandhafften 


gemuͤt bezeigeten / daß fie re&ta fich wis. 





ber in Dife Mor begaben / und fo gleich 


nit den cn verfamlung anftelten, 
Melchessals es zweyen brüdern Nuperts de⸗ 
| | nann / 











nant denen Die aufficht tiber den hafen anvere 
trauetyund Deren vater ein Quaker wars bins 
terbracht worden’ ftellen fieordre , man folte 
fie mit gewalt aus der verfamlung reiffen / mit 
dem vorderleib zur erden gefert Durch fchnee 
und koth fihleppen / und nachdem fieden tag 
drauff mit zu boden gewandtem geſicht Difelbe 


im Eotigen fehneewaffer umweltzen laffen / befe⸗ 


len ſie / daß man ſolche in den hafen ans ufer 
und eingang des meers bringen / und als kein 
bitten noch flehen der weiber / wie ſehnlich es 
auch war / ichtwas verfangen wolte / in einem 
kleinen fifeherzEan ( welchen die Barbarn Ca⸗ 
noe nennen ) aufs waſſer mit gewalt fegen / im 
meer erſaͤuffen und hinrichten ſolte. Als ſich 


‚aber ein hefftiger wind erhub / und ein fthreck- 


licheg wetter entfiand / hat man die weiber: 
nicht zwar auf ordre ermeldter befelhaberzfon: 
dern aus trib und ftifften derer / fo um fie ftan: 
den / und fich zu werckzeugen folcher graufam- 
keit nicht wolten gebrauchen laffen / aus den 
nachen wider ans land gefeßet. Ob fie gleich 
demnach von dem in den Eleidern zufammen ge 
feornen wafjer und angebacknen eyfje ganı 
fteiff worden und erſtarret / es auch nicht ſchi 
ne / daß ſie der unerträglich groſſen kaͤlte wege 
lang leben wuͤrden: hat man fie doch in vori 
ges / vom meer weit entlegne hans gebracht / un 





nachdem fie wider zu ſich ſelbſt MWinmen auß 


geſtoſſen und des lands verwiſen. Diſem alle 
unge 








r 


vemei malgefaßten fin indem 


* 





Ten malen an die oͤrter / wo ſie fo erbaͤrmlich em⸗ 


pfangen worden / ſich von neuem verfuͤgten Im 


übrigen koͤnnen ſich die Quaker über diſe und 


fie banqueror gemacht / aus verzweiffelung s 
von einem ort zum andern reifeten / denen ehr - 
liche leute bilich gram und abhold waren/ und 


ihnen aus difer urfach alle freyheit genom- 


men; denenmanauch / nach beraubung aller. 


privilegien gleich ſchelm und diben /kei⸗ 


ne anklag noch vorladungſbey gericht verſtat⸗ 


ten muͤſte · Wiwol einige berichten / daß Deren 
fehr vile lange jar durch / nicht wenige / ſo lang 


ſie gelebet / in diſen landen fich geſetzet und ge⸗ 
wonethaben. Nach der hand, als desfönigs 
befel,der hiruͤber ein groß mißfallen zu bezeugen 


ſchine / mehr reſpeetiret wurde diſe leute auch 
Rn tagzutag ſich haͤuffiger einſtelten / fonften 
auch ihrer nicht zu baͤndigen gemuͤts beſchaffen⸗ 
‚heit und dauerhaften leibs conftitution 106 
 genvdurch Feine gefeß / wie ſcharff fie immer an⸗ 


‚gefent wurden / zu bezwingen waren / hat mon 
* | er⸗ 





ae ee ne e 
= — — — — — 
— — —————— 


— — — 
— — 


— 








ae N 
dergleichen gerichtliche proceduren almalich 

abgeſtellt / ihnen grofjve freyheit verſtattet und 
viles ungeſtrafft hingehen laſſen. Da inzwi⸗ 
ſchen andere Quaker / ſo in diſem ſtuͤck landes 
ſich aufzuhalten nicht raum fanden / ſich indie 
Jnſul Rhodus begaben / vonder bereits oben 
gemeldet / daß ſie grad gegen diſer ſtraͤcke uͤber / 
durch einen kleinen fluß von blatten land geſon⸗ 
dert worden / als an einen ort / DA fie freye ſi⸗ 
cherheit und ungekraͤnckten ruheſtand fanden / 
und antraffen / wozu ſich Difelbe des Gouver- 
neurs wegen / ſo ſelbſt ein Quaker war / uͤber 
die maß wol ſchickte. Sintemal diſer ſtadt⸗ 
halter eben der Wilhelm Coddington 
war; deſſen ich bereits oben gedacht. Nun 
war diſer einer von den erften / fozu negotüren 
in dife gegend fich begeben hatten / zudem end 
erfich ein anfehlich groß und wol fournirtes 
haus zu Boftow ehe noch einmal Die ſtadt Difen 
namen befommen? angelegt / und der maſſen 
ſchoͤn ausputzen laſſen / daß es nach der hand der 
ſtadt das ſchoͤnſte anſehen gemacht. Als er aber 
uder zeit / da man die Quaker ſo bedraͤngete / 
in ihre blutige ratſchlaͤge nicht conſentiren wol⸗ 
ge / und dazu noch ſie alle zu vermögen ſuchte / 
sie folten diſe libe leute zu friden laſſen / fie aber 
Difer urfach wegen mit ihm / gleich wie mit den 
Quakern / verfaren wolten. Als begab er ſich 
von ihnen in diſe Inſul 7 woſelbſt ihm völlige 
freyheit mit den Quakern nach gefallen zu mar 












a Spuvernement der, & 
net wurde. Seit welcher. 









ches an neu Engeiland- ftöffet. 
at. mit guten bedacht fage Hi 





— 





nun) beru⸗ 





Welche als ſie dan und wan mit den 
gellände 





sefehahe es / daß man dan und wan / aucheini- 





uf ſondern Auich bey difer gelegenheit 
verbreiten un glaubensgenoßẽ anft 









und die / ſo An ihrer ſtel über au: 


das comman o füren/nicht gem tun vage 


Bige fich groß zu befimmern/ waseinet auf: gu 
Remen Kinea/geriffens vermag feiner veligien 
MEN Blaue 





en. — Dany — 


zen + damit der guͤnſtige leſer/ ‚mod ich A 
fang hibey verweilen wuͤrde / nicht moͤge ber⸗ er 
drüßlich werden. N hätten nemlich u den 
zeit / die / ſo aus Holland dafelbftfich niderzus 

villet / diſe landſchaffti in heſitz genn⸗ 


in gewere uben / und an ſie ihre warei- 
$ erhandelten LO Engelländer hergege 
ſch auch bei den unftigen offt einftelten v als 









fulmi t allem echt Das Duaken hun ar 
mögen. Che und bevor ich.aber Nez 
gelland gang, beuaſe muß ih in 
einiges / ſo in Neu⸗ Holland — me: 
ber ren/ und Aa 


— —— 


ge Quaker warnemen mochtey fo eineweileher 
feiop zunerhärten/fichzuunsherüber machten. 
Iwol einiger abficht foar / nicht aller ih a 
wahren loßʒuſchlagen und andre an ſichn aus 
t ihre ieh | 
ch zu zihen 
ich zu bemühen. Nun find unſre Gonverneurs 
waͤr aufigelönder | 








O 640 > Zu TER 
gtaube und fage/ wan feine lehrſaͤhe nur das an⸗ 
chen der vorgeſetzten obrigkeit nicht kraͤncken / 
der / die gemeine ruhe ſtoͤren / er auch nicht alles / 
was ihm in den mund koͤmmt / herſchnattere / 
nochwas in feinem vermögen iſt / zu werck rich“ 
te. Und auf folche weiß Eunten Die 7 fodas 

Suvernemene und richter⸗ ampt in difenlans 
Sem zu füren beftellet/ mit geringer müh ihr an⸗ 
fehen gegen die Duaker behaupten / und fride bey 
den unter ihre bottmaͤßigkeit gehörigen unter⸗ 
tanen erhalten. Welche ihre moderation 
ausbeyfolgenden beyſpilen leicht erhellen wir. 
Den es war zu zeit diſes neu angelegten Hol⸗ 
(ande hauptſtadt / ſo ſie nach der in aller welt 
berümten groſſen ſtadt unſres vaterlands 
genennet , Neu Amſterdam; von welcher 
ein Dorff / Heemſtedt genant / / ungefer eine 
meile entlegen / ſo unter die jurisdiction diſer 
unſrer neuen ſtadt gehoͤrte / und meiſtenteils 
von Engeländern bewont wurde⸗ deren nicht 
wenige ehemals Browniſten oder Puritaner/ 
wie man ſie zu nennen pflegt / jtzo zu den Qua⸗ 
kern übergetvetten waren / die daher ihre verz 
famlungen und zuſ⸗ ammenfünfteunter einander 
anftelten und ihre bettſtunden und oratoria hils 
ten. Welche unfre leute, wenn ie ingebeim 


 angeftellet wurden / eben fo genau nicht beobs 


achteten / noch / fich dawider ſetzten / es ware 

dan / daß ſie unbedächtig und wider DIE gebuͤr 

und beſcheidenheit verfuͤren / oder / man ſich ih⸗ 
rer 













num] — ſrehhei wegen/ der Daß. 
dere von ihnen möchten. verfüret — 








allzu groſſer verwegenheit einigen ſeines mit⸗ 
tes geraten daß ſie nicht in geheim 5 fondern 


in einem öffentlichen garten. / ihres: Gottes» 


Dinites zu pflegen / fich verfamlen foltene Wel⸗ 


che unerhörte fach als fie ausgebrochen 7 und 
denen / welche: / wo ſie fo frecher weiß nicht 


zum zorn gereitzt worden / die ſelbe gern ihres 
tuns warten laſſen / hinterbracht worden/ 
erteilten fie befei/ daß man fie insgeſammt 


anhalten und Hodſon 7 weils als man 
ihm füchte auffer Der Bibel in der rechten 


band in ya ſchooß ein mefler gefunden 
wurde / welches fihine / als wolte.er / wen 
er gehaſchet wurde / weil man.ihm unrecht 


tate / fich wehren an handen und füffen ge 


feffeltzum Gouverneur Stuyveſand nach 


Neu-Amfterdam bringen ſolte. Welcher ihn 


als einen gefeß ſchaͤnder und frideftorer an eir 
nem finſtern und moraftigen ort verwaren hiß / 
drauf voꝛ gericht eines aufrurs une 
endlich nachaller ſchluß difen ausſpruch in Hol⸗ 
Ländifcher ſprach / ſo ihm einer / als der H 

diſch nicht verſtunde / in die Englift 
uͤlden ftraf erlegen / 






‚oder / anne nbekren gehn nebit - 
| ma 2: einem 





Y R das befte zu verſehen hatte. Liſſen Sale 
en ernſt / andern zum beyſpil  aneinem 
Kunert Hodſon genannt ſpuͤren der aus 


uͤberſetzte / 





Simem barbarifehen Enecht / stven jar anrepariz 
gung der ſtadtmauren arbeiten folte. Als 
man ihn nun zur arbeit anſtrengte / ev aber 
fotche nicht anruͤren wolte hat ihm ein baum? 
ſtarcker dreſchflegel , dus Difer barbariſchen 
undgraufamen Nation (fo ſie Negros nennen) 
mit einem verpichten ſchiff ſeil so ſtreiche ver⸗ 
febet / und als er noch nicht ſich zur arbeit beque⸗ 
men wollen / einen zuſatz von go andern mit ſol⸗ 
cher hefftigkeit gereichet / daß er nicht mehr auf 
den fuffen ſtehen koͤnuen. Und weil iedesmal / 
was man ihm befal / er zu tun ſich weigerte / hat 
ihm der ſtadtrichter endlich folgende ftraffdi- 
Hiret: Daß man ihn biß zur helffte des lei⸗ 
bes entblöffet an die haͤnde auffhangen 3 
anden füffen aber mit einem ſchweren plock be 
ſchweret / grauſam zerpeitſchen ſolte / welches 
San in beyfein der Richter geſchahe. Worauff 
manihndon der gerichtsftätte feiner vorigen bez 
hältniszufürete-Dergleiche man tag drauf a⸗ 
bermal mit ihm vornã. Duꝛch welche ſtreich der 
arme tꝛopf ſo erbaͤrmlich zugerichtet wurde / daß 
ev etliche ſtunde durch one verſtand un empfin⸗ 
dung da lag / nimand auch ſich hoffnung mach⸗ 
te daß er von diſer geiſſelung geneſen wurde / 
wo nicht eine Engliſche frau ſich fein elend zu 
bergen gehen laffen + und. nachdem: fe ihm 
kraͤfftige artzney mitttel gereichet euſerlich 
wol geſchmirt und verbunden / zu voriger ge⸗ 
ſundheit verholffen hätte: Auch des Gouber⸗ 
neurs 













neues ſchw Ei ihrem bruder ſo — — 


famfeit und ſchweren haffte wider zu den 


war noch ein ander dorff / ſo wis vorige / von 
‚Engelländern zwar bewont / iedoch unter Hol⸗ 
laͤndiſche bottmaͤſſigkeit gehoͤrete / Graveſand 
von den einwonern benennet. Alhir enthilte 


ſich nun die Gräfin von Mordey / dier 


nachdem ſie aus einer Puritanerin eine aͤ⸗ 
kerin worden / ſich pornemlich foicher urfachen 
halben hiher begeben hatte. Dife verſtatte⸗ 


te zu ihrem haußlichen Gottespinft ihren übrir 
& glaubensgenoſſen einen freyen zutritt 2 
idoch mit ſolcher prudence „und vernünfftie 
gen unterfcheidung zeit und ftelle / daß fie ſich 
euferft huͤtete / ausländern / oder-denen 7 
fü nicht ihrer religion zugetan / einigen anftoß | 


zu geben / oder 7 fich felbft one not ver⸗ 


drüßlichkeit auf den hals zu laden. Und 


weil ich difer hochgebornen frau / und ihrer 
bifigen orts igefürten conduite gedacht + 
ſo will folgende merckwuͤrdige ‚begebenheit 
berzufegen mir gefallen loffen. Es be 
fand fich dafelbft eines Gnalifehen predi⸗ 
gers Sohn / von bereits zimlichen jaren 
und ungemeinen qualitäten. Der +. wie 
er mit der Graͤfin oͤffters zu ſpeiſem/ und ihrer 

Mm 3 reli⸗ 





tenangelegen / biß er ihn aus diſer verdrißlichen 


"feinen Feven if. Welches ſich den zuderzeit 
34 utrug/ als man in neu Engelland dife leute ſo 
hefftig zu verfolgen angefangen hatte. Nun 








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| religion halber fich zu unterveden pflegte als 
erfüchte fieihn einsmals / er moͤchte doch nur 

ein eintziges mal ihre verſamlung zu befuchen 7 

und ihren predigten mit beyzuwonen / ſich gefal⸗ 

len laſſen. Er verſetzte / er wolle bey allen an⸗ 

dern begebenheiten feine unterthaͤnigſte obfer- 

van: juconteftiren nie man viren; nur india 

em ftück ihr zu willen zu leben / falle ihm unmoͤg⸗ 

| lich. Und als Monfieur bey feinem einmal ge⸗ 
Be | fafter: entfchluß verharrete / und leicht ſahe / daß 
je obſtinater ev ſich exweiſen wuͤrde 7 ie ver⸗ 

| drüßlicher würde feine excnfe der grafin 

N fallen / als refolvirte er fich endlich 7 €8 
) ©. ihe fien unterdie augen zu fügen 7 daß er 

ihr in diſem rück weder welle / noch koͤnne / 
gratificiren. Inzwiſchen traumt ihm in 
einer nacht als fehe er viles fo die Duge 

ter beträfe / und / als er erwachte » und 

es vor Fein blendwergE feiner euferlichen ſin⸗ 
ne bilte / bedunckt ibn zes erfchalle in der luft 

eine ftimme / Die ihm befal 7 er fülle zur gez 

meinde derer leute / von welchen ihm ſo vile 

geftalten im traum gezeiget worden / ohne 

eintzige fAumnis ſich verfügen. Als er nun 
den im traum erhaltenen. befel vor goͤttlich 


5 | ' hilte / begab er fich des tages drauff zur 
En . Quaker verfamlung / bey welcher z als ex 
Ir i ſich befande / wurde ihm dag, berg Durch 


deren predigt dermaffen geruͤret / dab er 
| gang 















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davanf ein“ 


deſto nıinder das bey nächtlicher weil gehabs 
te geficht ſtets vor feinen gemitszangen / und 
die nicht in feiner phantaſeh; ſondern WAL? 
hafftig erfehollene ſtim̃ / lag hm onablaͤſſig in 
den ohren / ſo / daß nachdem er dein handel bald 
auf die / bald auf eine andere art nachgedacht / er 


ſich dennoch nicht drein finden koͤnnen; ſondern 


ich (0 geängftet / daß eu drüber in eine td» 


Siehe kranckheit gefallen ; von welcher als er 
genefen / hat er fichnicht allein, fo viler vers 
mocht / des umgangs difer leute geaͤuſert: ſon⸗ 
dern auch Das jenige / ſo ihm bey denfelben 
begegnet / vor ein zauberiſches blendwerck 
gehalten / und zum oͤfftern geſagt / der teuf⸗ 
fel treibe ſein ſpil leibhafftig unter ihnen: 


Weiches ich mit einem ehrwuͤrdigen und 


sreufleiffigen diner am fbort in unſerm va⸗ 


elande / der in ſelbiger gegend ſich zu der 


seit aufgehalten / und nicht ein⸗ ſondern offt⸗ 


mals fich es von diſem jungen menſchen er⸗ 
 zelen laſſen / beftätigen Fan. Es fanden 
* | Mm 4 ® 





eftandige Mens infeiner feele / ſo ihn fe“ 
ner dahin fich zu verfügen’ vermögen wolte. 
Als er aber / che und bevor er folches taͤte / 
ſich mit feinen guten bekanten beredete wie 
derriten fie ihm ſolches auf alle weiße / wel⸗ 
den als er folge leiſtete / ſchwebte ihm nichts 









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ſich auch zu. weilen einige unter diſen leuten/ 
‚welche es vor’ eine unmoͤgliche ſache ausga⸗ 
ben / daß fie mit entbloͤſten haupte vor der 
Dbrigkeiterfcheinen / und derfelben ihre kla⸗ 
ge vortragen ſolten. Welche man nicht anders 
abwiß / als daß man ihnen eine verdruͤßli⸗ 
che mine machte 7 und: fie unverrichter ſa⸗ 
chen mit einer langen naß wider abziben liß 
Wann fich einige weiber entweder auff of 
fentticher ſtraß mit einer predigt baren liſ⸗ 


fen 7 oder / wie einige wenige 7 mitten in. 


der predigt / oder unterm. geber / entweder 
unvermutet / Dder / mit gutem vorbedachtz 
zu quafen oder ſchreyen anfingen/ hat man 
fie behende aus der gemeinde geriffen 7 oder / 
benfeite gebracht 7 oder / ohne barmhertzig⸗ 
keit ing gefaͤngnis geworffen / biß man bey 
gelegenheit ihrer loß werden / oder 7 wo 
andershin fie überfüren laffen Funte: Man 
auch ihr verbrechen. fich nicht weiter erſtre— 
tete / verfur man auch mit der ſtraff ges 
inder. Sm übrigen fället 7 was Die andere 
neu angelegte Englifche ſtaͤdte anveicht » und 
fonften wegen Birginien und der Bars 
mudiſchen Inſul Wenig vor zu erinnern. 
Jedoch entfinne ich mich diejenige oben bes 
namet zu haben / ſo ihren curs anfangs biz 
ber gelenfet / ob fie aber fich eben an diſe 


orter begeben wollen / Ean ic) vor Feine 


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finde ich nur diſes auffgezeichnee / daß in 


Meerland / welches entweder eine Pros 
bins in Dirginien / oder doch nahe dran 
grangersin diſem jar Thomas Thuͤrſton 
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ins gefangnig geworffen worden / U d daß ⸗ 
Is diſes pathre / der Hauptmann Jo⸗ 
hann Hollandet einen erſucht er möge ihm af- 
Sfirensder aber nicht einmal verftarten wollen / 
daß man mit Diem mann ſo verfaren ſolte / ja 
noch dazu beteuret / er koͤnne / weil er mit ihm 
einerley religion / und fein guter freund ware / 
ser grdie feines befelhabers nicht pariren / (wel⸗ 
ches ſich doch nach den Engliſchen geſetzen / unter 
menſchen wes ſtands / onaition, und ehre 
fie immer feund / nicht entfehuldigen laͤſſet) 


> welcher hernach in arreſt genommen’ und. 


einen erſchrecklichen puckel voll ſchlaͤg / zum 
franckgeld davon getragen. Als darauf im 
fechszigften und folgenden jaren bey difen leu⸗ 
ten z. als fich ihre landsleute täglich haͤufi⸗ 

er einftellten 7 Der mut und courage wuchs / 
Ind diſe ihre freunde ihre kirchliche verfamluns 
gen unter einander zu halten anfingen/aud) fich 
Baden nicht ſaͤumig beroifen/ hatınan fo wol obs 
heyieter urfach wegen / als auch inſonderheit 
diſer angeftellten zuſammenkuͤnfte halber / 
fie mit ſchweren verfslgungen zu bedrän? 
gen angefangen / UND fie bald ins gefängnig 
deworffen/ bald trächtig abpruͤgeln laſſen / ſe 
fort ihnen feuer und waſſer unterfagt / und gar 


iß ander welt ende verbannel/ oderwenigſtent 


in öde wuͤſteneyen / und in fraͤßiger thire weger 
5 — waldungen / den grimmigen beftier 
zum raub ausgeſtellet / biß endlich die ſo ſtreug 
vn | ſchaͤrfft 





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Neu⸗ 


cefion, und dem an alle Gouverneurs 
u-Engelland ergangnen refcripe / web 
bes mir oben beygefuͤget / vornemlich zu danck 
aben. Denen ſonſten die gelegenheit und fitu- 
tion des Englifehen America bekant die voife 









fen’ was e8 mit Penſyevania vor eine b — 


vanthiß habe / unddasfelbiger eigentümliche 
beherſchung fo durch den tod Wilhelm Peuns / 
bon dem diß gantze land feinen namen tragt? / 

baicant worden / an feinen john Wilhelm Peun ⸗ 


der des Rale bolcks feſte fehugfeul und ſtuͤte 
ſt / verfallen ſey Und fuͤrwar durch diſen erben 


fedifes land gleichfamm der Quafer anteil und 







anheim 


fallne portion worden / zumal von 





segivung geftifftete anordnungen nicht beruͤ⸗ 
ren / mit ftillfehweigen übergeben / wie fie 
bei gericht zu verfaren pflegen / nicht erwaͤnen / 
der begvemligkeiten und benehtien / deren 
fie dor andern geniffen  fondern nur geden⸗ 
cken / wie fie in der gantzen Proding / und der 





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anno gz da Penn fich in diſes land begebeny / 
und nach eignem gefallen alles angeoronet 7 
und die zu vergebende Chargen unter feine 
oficianten und bedinte ausgeteilet hat 
Und will ich ückweife ihre bey der wetlichen 


Nadı vornemlichen / die fie von der unter 


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einander gepflognen brüverlichen libe hie 
ladelphien genennet / in diſer ſtrecke lan⸗ 
des von itzo an eine ſo groſſe prudence und 
feſtgeſetzten mut von ſich blicken laſſen / und. 
mit ihrem verſtaͤndlich angeftelten gouver- 
nement und verboffentlich lang daurenden 
einmütigen vereinbarung ſich trefflich ger 
fchmeichlet / fo gar / daß fie alle Barbarn 
in America / ja alle menfthensin denen nut 
ein fünchlein göttlichen Furcht und ein ver⸗ 
langen nach der erbarfeit 7 und eine begirde 
ein ruhig und vergnügtes leben zu befisen 4 
au fich zu erbitten/vag her& genommen / und 
ihnen / wo fie ein from leben firen wurden / 
gleiche bedingungen 7 der fie genifien folten / 
vorgeſchlagen / auch die freyheit/ihre religion 


ungehindert zu treiben / in die Hände verheiſſen. 


Welches damit man klaͤrer erkennen moͤge⸗ 
wird ſichs der muͤhe wol verlonen / wann ich ihr 
abgefaſtes decrer hibey dem geneigten leſer 
communiciren werde. Es lautet aber fol⸗ 
gender maſſen: Ste wolten nemlich cine algemeine 
gewiſſens Freyheit allen denen verſtatlen ; die cinen all- 
mächtigen Sott/ fehnußer/erhalter / und vegiver der welt 
befentei / und die fich innerlich im gewiſſ n überzeugt be- 
faͤuden / daß fie unter ihrer obrigkeit ein gerechtes und frid· 
fertiges leben fuͤren ſollen / ſo gar / daß ſie mit ihrer religi- 
un und adminiſtrirung ihres Gottesdinſts nimand eini⸗ 
en verdruß verurſachen wolten : Cie hergegen ſolten 
Burchaus nicht gehalten feynyin irgend einer kirchgemein 
deſich Anzufinden/ von welcher fie einen abſchen rungen / 
oder einige prediger zu erhalten efmas beytragen Dänen 
det 


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0 AERERN RER 
bauung beiliger örter unkoſten auffsumenden; 
derimeitiee völligen und ungeftrten Chriftfvenheit it 












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war ob ich gleich dife ſchrifft / wie alles vorher 
efegtesnmv erzele / mich auch noch nicht vor ei⸗ 


jen erElarer ihrer gedancken und mehnungen “ 
ufzufuͤren gefonnen bin / fo Fan ich doch ein 


md das andere bey vorkommender gelegenheit: 


nzumerckeny dißmal nicht ausder acht laſſen. 
Nemlich / daß diſe leute diſe freyheit einechaifte /⸗ 
che nennen / und ſie aufallemenfchen / die nur 


inen Gott bekennen / ausdaͤnen / welches / wo fie 


ich nicht contradiciren wollen / vonihnen fo 
erſtanden werdenmuß /. daß fiealledierwor. 
hriften halten / bey welchen ein guter ſaame 
iniger veligion und furcht Gottes anzutreffen, 


{5 von welchem fie vorgeben / daß: er von 


hriſto / ja Chriſtus ſelbſten / ſey Wann. 
ber ſonſten die einwoner diſer gegend mei⸗ 
enteils Quaker waren / diſes land auch fer. 
er. trachtbaren fettigkeit und 'gefegneten 
odens wegen / und der daher entftehene‘ 
en ‚groffen nutzbarkeit / ja der mit einem pu- 
licirten manifeft beftärckten gewiſſens fey⸗ 


eit halber / iederman an fich lockte / als haben 





ch zu unterſchidenen zeiten mehrere Quaker 


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Und wo ja einer dem andern etwas zum 

nach tun / oder des andern / der von ihm unterſchid· 
hnung in der veligion / oder verrichtung des Got⸗ 

18 megen/fpotten folte / den würde nıan vor einen 

gruhiger des gemeinen wolſtands halten / und ver vu, 

ie nach mit der firaff gegen ihn zu werfaren wiſen. 


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aus andern orten der welt hauffen weiß hie‘ 
eingefunden/taten folchesnicht allein Ihre glau⸗ 
bensgenoffen ; fondern auch ander religion‘ 
Herwandte Die entweder geringen ftandes/ 
oder/doch wenigſtens von fchlechtem vermögen 





waren / und fich die fefte hoffnung gemacht / 


daß ihr glücke ihnen in difen legten teilen Det 
andern welt beffer blühen / Gott auch ihrer 
haͤnde arbeit mit veichrem fegen kroͤnen wuͤr⸗ 
de : denn fonft;die jeniges Denen es in hrem 
saterlande nach wundſch gehet / oder / die ſich 
noch etwa hoffnung machen / auff einen gruͤ⸗ 
nen zweig zu kommen / nicht leicht an oͤrter / die 
weit entlegen / und da ſchlechtes gewerbe getri⸗ 
ben wird / zu wonen begeben pflegen. Daher 
der Gouverneur und landsherr diſer Inſul/ 
Wilhelm Penn + ehe diſer noch itztwaͤrende 
landverderbliche krig zwiſchen Engelland und 
hoben Alliirten an einem am andern teil / zwi⸗ 
ſchen dem Koͤnig in Franckreich ausbrach / vi⸗ 
le in der Pfaltz / Holl⸗ und Engelland wonende 
leute / die das libe brod nicht ſatt hatten / oder ſich 
mehr bedecken kunten / an ſich gelocket / und in 
diſe fern entlegene land / mit ſich gefuͤret hat 
wohin als ſie nichts gebracht / daß ſie verlirer 
kunten / machten ſie ſich die gedancken / ſie wuͤr 
den durch ihrer haͤnde arbeit ſo vil vor ſich brin 
gen / wobey ſie ihr taͤgliches auskommen finden 

und ruhig und vergnuͤgt leben koͤnten. Dahe 

auch diſe uͤberfuͤrte neue einwoner ſich — 

geld 
















HT (555) 
aulegten / das! 

liten 7 und oͤde oͤrter dadurch zu 

fruch ven feldern machten / dabey aber ihre 





einkuͤnffte 

amit zuerforgennichtvergaflen. Von wet⸗ 

hen man wol ſagen moͤchte 7 daß fieihrenfleiß 

nicht umfonft angewand / oder / daß ihnen ihre 

müfame emfigkeit unbelonet bliben / wann ſich 
un nicht zu weilen / wann das feld in feinem be⸗ 


der die feld⸗gerechtigkeit wol inne hat / ein faͤnde 


und ias mitel ſchluge / und / wann es zur teilung 
und erbfehaft Eomptzihnen dasjenige ſtuͤck lan⸗ 
des, fo fie vor fich behalten wollen / vor der nafe 

weg pußte.  Sonften hat man diſen neuen 


capuBm. 0 7. ** 
einwonern/ fie mochten vor einen glauben ha⸗ 
pen weldyen ſie woiten / ihres Gottesdinfts 


oft ihren glaubensgenoffen nad) gefallen zu. 


pflegenvund ſich nach ihrem gutbefinden aufzu⸗ 
ärenvergönnet. Ihnen auch fonderlic) Dife 


freobeit berungen / daß fie alle ehrenftellenund 
bꝛgkeitliche aͤmpter / wie jie auch namen haben 
möchten / fo gar das Gouvernement uͤber die 


Tadt und gange landyzu fuͤren / ſoten befugt und 


ühig feyn Ob gleich difer vonug vorandeander | 
nen Quakern zuſtehen ſolte / nicht ʒwar eines ie 


ten & parte gegebenen geſetzes wegen; ſondern 
weilihrer mehr waren / und Die andere darein 
gervilliget fie fich auch deswegen groß dauchte⸗/ 
ls foltebe vertönltungundadminiftrirung 
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8 brache Erdreich mir. dem | 


frte zu vermeren / und ihr hanswefen wol 


fen flor und givde ſtehet / ein verfehmigter gaſt / 


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des regiments auf ſie vot andern gefehenyund 
denen übrigen vorgezogen werden. Daher ſich 


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vile ofters hon auſen gejtellet 7 als wan fie ertz⸗ 
Quaker waͤren/ und mit ihrem limulirsen wer. 


fen / als die den mantel nachdem winde haͤng⸗ 
tenzund auf beyden fehultern trugen 7 fette 
Brocken eingefamletzund was ehrliches geſchnit⸗ 


ten haben. Gleichwie wir aber ſonſten be⸗ 


mercken / daß / nachdem es einem wol oder übel 


gehet / ex fein tun und laſſen / ſeine bemuͤhun⸗ 


gen / und gantze lebart darnach zu richten pflege 
Wie nun diſe leute groͤſten teils gufrichtigkeit 
am Gottesfurcht libten; fo waren fie doch dabey 
dum genung / die nicht allein nicht ſtudiret; 
ſondern dabey / in behandlung ihrer lehrpunc⸗ 
ten ſchlechte erfarung blicken liſſen / ja teile ſol⸗ 
che ungeuͤbte ignoranten / die nit allein / wen ſie 
redeten / ungeſchwungen hinein platzten / ſondern 
auch in ihrer converfation ‚allzu daͤmiſch ſich 


auffuͤrten/ und als vechte grobians bejeigten. 


Lind möchte man unter fie eben auch die Quaker 
rechnen. Sintemal auch diſe anſenlich und 
ſtandhaffte leute / ſo ihre namen ſonſt unter die 


* 


indeclinabilia,gder / unveraͤnderliche woͤrter 


rechnen / anietzo ſich nach allen kraͤften darum 


bemuͤheten / was ſie bißher allezeit gering ge⸗ 


achtet und eigenſinniger und hartnaͤckiger weiß 
ausgeſchlagen hatten wie fie nemlich andern 


den rang ablauffen / ſich in rat dringen / oder 


ſouſt ein ꝛichteꝛampt weg ſchnappẽ ae: ap | 
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daß 








‚DaB diſe aͤmpter wechſe 
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erlichen und obrigkeitlichen ftellen) 
n folte / bey deren verwaltung fie firh; 
einer eratifchen grandeffe auffuͤrten gez 







bezeuget / erl 
ne ſolche be 





i und vocat⸗ 
chen vorſtellen 
iſſen⸗/ 

















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ſendie bey dem rar am meiften regardiret / 5¶ 
reſpectiret wurden denen fie fo lang anlagen : 
biß fie ihnen zu ihrem vorhaben behülfflich wa? — 
ven / worauf fie fich in die vegirung ſchlichen / 
und richterſtelle pertraten / auch ihren mann 
bey diſer -anfenlichen wuͤrde fo meifterlic) 
ſpilen kunten / daß ſie ſich Derzeit / dem/ was 


\ 


son den übrigen befchlaffen wurde / beyzupflich- 


ten und zuzuftimmen gefallen Affen. ‚ber daß 


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waren vile Quaker / ſo wol waͤnner als wei⸗ 
ber anzutreffen / DIE ſich des predigt⸗ ampts an⸗ 
maſſeten / und ſolches berwalten 7 ehe und 
bevor fie noch einmal einzeugniß Ihrer tuͤchtig⸗ 
keit von andern empfangen hatten / oder / zu ei⸗ 
nem frommen / und ſolchem ampt anſtaͤndigen 
leben ſich zu bequemen in fing genommen/ mit 
einem wort / ſie drangen ſich mit gewalt dazu / 
undliffen / da ſie nicht gefandt wurden. So 
gar / daß einige der Quaker ſelbſt geftehen / 
man babe unterihnen folche angetroffen / Die 


gemeinde und diners am wort fuͤren moͤgen 


Wilches daher vile ſolche zu beneiden / und ſick 


uͤber diſelbe zu erheben / veranlaſet auch 


inmmerwaͤrender mißhelligen uneinigkeit-nod 
biß zu unſren zeiten gelegenheit gegebe / daß F 
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ich nicht fridlicher begehen und eins 
aͤchtige einander leben werden fie Dun, 


rer vegirungein ende machen / und ſie gar aus 


diſem lande ausbannen und verſagen duͤrffte. 
Weßwegen als auch diſer orten ein heftiger 


krig zwiſchen den Franhoſen und Engellaͤn⸗ 


dern entſtanden / diſe leute aber ſchrecklich 


mit worten binteremander kamen 7 und fi 








en’ flihen / und fich gegen feindliche 
An) ofitur zu ftellen nicht entſchliſ⸗ 


fen konnen / und fie alſo / wan ihre feine 
de file figen mirden / fich felbft aufreiben / 
oder / man fie ja auf fie loß gingen ihr ⸗/ 
rer ohne muͤhe 0 werden duͤrfften; hat 
der ihige König in groß Britannien Wa⸗ 


helm / einen extraordinairen Gouverneur 
‚am fie abgeorbnet / ber / wo es Die not er⸗ 


foderte / alles gegen die feindliche anfalle - 
veranſtalten / und bey erfoderender not fich 


mit nachdruck ihnen opponiven folte. Weil 
wir uns aber noch in dem lande 
ker befinden / auch bereits die ‚große zwiſt g⸗ 






keiten und die daraus entſtandene uneinigkeit 


beruͤret / wird Da nicht übel Aa unfrem vor⸗ 
J na w Ä ‚haben 


en 


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ohne unrſach befaren. mochte? | 


dife ir merliche ſpaltungen / denen um ſie Ligen OR 
den barbarn / oder / einen andern auswärtigen 3 
feind, fie! beym Eopff zu faßen 7 undımit heevese 
‚hafftzuüberzihen veranlaßen möchten; Der ihe 


— 4 dabey doch guem Erig feinde Hy 


der Qua⸗ 

















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8664) 


Wem da ich / was bey difen leuten ſich begeben / 
zuerjelen mir vorgenommen ſchicken want ich 
Sie wenigen bekante / wichtige / und hoͤchſtdenck⸗ 


wuͤrdige begebenheit/ ſo ſich noch vor wenig ja⸗ 


gen diſer orten ereignet hat biß anfunfve zeiten ; 


befchreiben und mit einruͤken werde 7 Den aus? 


gangabeubik er fich ſelbſt seigen ondyanfeinen 


oꝛt geftellt fein laße. Ich habe bereits im vorigen 
buch von dem weltberuffnen prediger unter Den 
Haken Georg Keith gemeldet 7 wie feis 





ne amptsbruder und gute bekante aus feiner 
fe&te in Engelland ihm einige irtuͤmer beyge⸗ 


meſſen und verſchidene red⸗ arten / ſo ih⸗ 
nen mißfilen / getadelt haben / welche fie 


doch entweder feiner vortreflichen gelerſam⸗ 
Feit zuſchriben / oder / det Ihm ugedachten groß 


ſen geneigtheit wegen / nicht groß weſen davon 
macheten. Diſer kam auch in diſe lande ⸗ 


als er ſich eine weile in denen nahe an Penſyl⸗ 


sanien froffenden Inſuln auffgehalten und 


im g9 jare verfügte er ſich nach Philadelphien / 
alg er bon einigen / die laͤngſt vor ſich eine predi⸗ 


ger / vor ihre kinder aber einen lehrmeiſter ge⸗ 
fucht hatten / drum angeſprochen worden. 
Woſelbſt als er angelanget / iſt er beyde ſtel⸗ 
Yen zu vertretten bemühet / und damit ja ſei⸗ 


ne demut allen in die augen leuchten möchte / 
liſſe er ſich die knaben / zu feinem guten nach⸗ 


eumm /zu unterrichten gefallen 5 9 e aber 


auch zugleich einen prediger ab da er unter 


dem groſſen hauffen ſeiner groͤſten teils unge⸗ 
ſchick⸗ 













fetten und vetiwegenen collegen, F in 


machte daneben fich bey dem gemeinen hauf⸗ 


muͤſamen fleiß / indem er ſeinem ampt in 


4 alles licht / ſo den gangen orden zirete / her⸗ in 
"Horfehimmerte und ‚hervorleuchtete 5 und 


‚fen durch feine ſchickliche dinſtfertigkeit und - 


— 


frachteterüber die maſſen belibt / welches ihm 


freylich nicht uneben gefallen moͤgen / wans nur 


in die harre gewaͤret haͤtte; ſintemal ſeine freu⸗ 
de ein drauf folgendes groſſes ungluͤck ſtoͤrete. 


Indem kurß drauf ſich vile fanden / welche Keith 


widerſprachen / und ihm nicht allein vilesverfea ⸗ 
hen in der lehr / das noch hingehe moͤchte / ſonden 





se irrtuͤmer / welche ma nicht nachſehen 


konte⸗ vorruckten. Zwar es war Keith ſehr be⸗ 


muͤhet / feine vonder wifachen natur unſers 
Herrn und Heylands Jeſu Chriſti / abgefaſte 


concepte,der göttliche ſo wol / als menſchliche / 
und zwar da eine der menſchlichen himliſch / 


geiftlich und ewig die andere irrdiſch und coͤr⸗ 


perlich / fo er in der fülle Der zeit in dem leibeder. 


jungfrau Maria angenomenynit x; fondeen vils 
malbey öffentlicher verfamlung allen voczunra⸗ 
gen uneinzuflöffen. Welchem lehrfaß erden ans 
dern zufeßterun ofters behauptete / daß hꝛiſtus / 
ſo fern er von Marig geboren / mit der goͤttlichen 
natur vereiniget waͤre / und auf ſolche art mit 
ſeinem licht und leben allen kindern Gottes zu⸗ 
gegen ſeye. Den es wol gewiß / daß es uns ſauer 
ankomme / wenn wir unſre von einer ſach 
na wol 


allen ſtuͤcken mit hoͤchſter ſorgfalt vorzuſtehen 








— 


— * 


666 ei " 
sol abgefafte gedancken bey ung vergraben / \ 
nicht aber andern communiciren durffen/bes 
vorab /wo uns beduncket / daß wir bie fache klug 
erſonnen / uns auch ſo dann erſt ein gnüge geſchi⸗ 
het / wenn / was uns bekant / auch andere wiſſen 
ſollen. Daher Keith / als er über der ausfart 
der ſelen nach dem tod in andere leiberyuber der 
Herurteilung und zuſtand der feelen im todund 
vom untagang der welt / lang ſpeculiꝛet und ge⸗ 
grillet / hat er ſolche gedancken / als die ihm ſelbſt 
verdächtig und gefaͤrlich vorkommen / bey ſich 
Behalten nnd nie mit andern gemein gemacht / 
fo doch daßer fich nicht mäffigen Funte / daß er 
nicht dann und warn andere veranlaſſet haͤtte / 
denen von ihm dunckel vorgebrachten worten/ 
veiffer nachzuſinnen / et ſelbſt auch fich zum oͤff⸗ 
tern / als der difegeheimnis nicht bey ſich erfters 
ben laſſen kunte / aus ſchwacher ungedult ſich 
verſchnappet / oder / ſeine meynung klaͤrlicher 
entdecket hätte. Daher es auch kam⸗ daß die ſo 
Keith libeten / und mit feiner lehr es hilten / diſe 
heimlichkeiten begirig annamen / UND auffaſſe⸗ 
ten / ſo doch / daß die meifte/ ſo ihm in lehr und 
leben anhingen / ſeine partey hilten und auff ſei⸗ 
ne kuͤnſte genauer merckten/(ſintemalKeith ſei⸗ 
nes beruͤmten namens halben fie über die 
Haſſen alartde und aufmerckfam machte ) 
alles difes fo glaubten Daß fie mehr. auf ſein 
ätifeben und unterrichtung ſich beriffen 7 al® 
daß fie esfolten verſtanden haben / ja gar um 

mie 





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En filden waren 7 es wiſſe / und 
hätte ; damit man fie auch diſer 


puete wegen nicht möchte zu Tede fellen / 


ehe ieibee uuifenheit mit feinem han 





ftande zu bemänteln und zu bedecken. 


her fich nicht wenige diſer puncten halben 


wider Keith und feinen anbang ebten / due 


Mal in dem artickel von der göttlichen und 
menſchlichen natur Ehrifti 7 zu welchem fich 


‚Keith offenttich befennete / auch behaupten 
wolte / daß er ſolchen nicht / als etwas neu⸗ \ 
esrerfonnen ; ſondern / daß ſoſcher bereits laͤngſt 
sonder gangenSocietät waͤre geleret und yvor⸗ 
‚gettagenmworden. Bey welchem artickel fie 


ibm diß vornemlich entgegen hillen / daß eraus 


‚einem Chriſto / zwey mache; Run war der vor⸗ 


nemſte unter feinen ‚wiederfachern der altefte 


srediger Wilhelm Stofad/ der ebenfo ge⸗ 


fichtigen/ und über die maß fubtilen ver 


_fent und getibf nicht war ı idoc) desvohenumd, | 


dummen hauffeng bedüncken nad), vor hochge⸗ 


lart und wolgeuͤbt angeſehen wurde / als der | 


einer von den erften vorftehern und Predigern/ 


kurtz zu fagen ; vor ein rechtes muſter de 
mals befanten reinen religion DIf tr fecte 98 


halten wurde: Es ſchuͤtzte aber. eich vor / daß 







feine (ehr und meynung / was dieſen artickel ber 
naͤfe / fo notwendig zu wiſſen und glauben wa⸗ 
re / daß darauf das gantze Chrif entum beruhe⸗ 

te / und wer diſen arlickel nieht anneme / daß der⸗ 
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nfterdervo ⸗ 


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ſelbſt verlaugnete. "Fa wer bey feiner vernei⸗ 


uungbeftändig verharrete / der gäbe feinem bruz 
der / ſo dife lehre nicht. glaubte / anlaß und gele⸗ 


genheit / daß er zu diſem extremo fehreiten und 
von denen / ſo ſolchen beſtaͤndig laͤugneten ſich zu 
ſondern befugt feye, Endlich/als man langexeie. 


durch / difer frage wegen / wort mit einander ger 
wechſelt / es ſich auch anſehen liß / daß dife ſtrit⸗ 


tigkeit nicht ſo bald würde beh geleget werdens 


iſt Keith mit feinem anhange ſo weit gegangen / 


und bat ſich bey diſer controvers ſo begeiget 7 


dageroffentlich ausgefagt / fie feyen inihvenm 


RR überzeuget/daß Gottjierufferundvon. 


fo.ung! tubigen Leuten ſich zu. fündern befehle.. 
Da inzwifchen dife gute leute Keith und feines. 


anhangs / als Fharpfffinniger männer # 
grundiehren ſo ſehr averfirten > hegten fie 


im gegenteil von eben diſen artickeln ſolche mey⸗ 
nungen 7 und trugen fie offentlich vor 
daß Keith fo wol / als feine collegen, nicht 


allein: einen rechten) abfchen drob fehonfften 7 
und fie vermaleveyetenz ſondern gar offent⸗ 


lich. andernin die dren ſchrien/ wer ihren mens. 
nungen nicht benpflichterder habe den glauben 
verlaugnet / ja er ſtoſſe den grund des glaubens 
übern hauffen und Eonne nicht felig werden / 
wiwol was dife mennungen betrifft 7 Die 
fer unterfiheid noch zu bemercken ift 7 daB; 


einige durchaus andere aber nun in BR 
eben! ei 








efaren / denſelben abgeleger.. Andere zı dir | 


[8 wan ich fage wolte / es werde eigentlj 


ufeuftehung des leibes fein zundaßes mit denz 
ib nachdem aan ſtaub un OR hote munna 








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u a Fr Re PR — — 
A ſey / kurtz / es werde kein feßter und allge⸗ 
meiner gerichtstagfein. Andere bergegen ber 
jaheten / daß Die aufferftehung bereits in diſem 
leben gefehebe / und die beborſtehende volkom⸗ 
mene herlichkeit in diſem leben ſchon genoſſen 
werde, aus dex urſach / weil Chriſtus auffer⸗ 
ſtanden / und in einem ſo ſeligen himmel⸗le⸗ 
bei bereits auf diſer welt umhergewandelt / wel⸗ 
eyes dahinaus laufft / als haͤllen fie ſprechen 
wollen’ esfey weder himmel noch helle / auf 
fer die inmendig im menfehen ſich befanten : 
Wllche falſche lehre Keith in diſer leute predigs 
ten und reden Minerckte / und fie deß wegen hart 
beſtraͤffete / als die ſolche glaubens lehren ih⸗ 
von zuhörern vortrugen / ſomit Den artickuln 
des catholiſchen alaubens ſtritten / und weil 
anders in den fehriften alt ⸗ und neuen Tefta: 
ments vorgeleget und erklärer wären : Bel 
ches er fo fort feinem anbang kunt machete 
Bamit nachdem ers ihnen angezeiget. 7 fie ſic 
deſto mehr davor hüten moͤchten Aufs letzt 
hat man im giſten jar es berſuchet / ob ſich DI 
ſtreitigkeit in einer verfamlung der freunde un 
Brüder wolle beylegen laſſen / zu dem ende au 
aller gutachten zeit und ſtunde beſtimet wurde 
Is man nun zuſam̃en kom̃en zanckten ſichKeit 
und Stockad als * hitzige widerſacher wack 
miteinanderund hilten einander mit einer hef 
ige vehemeng das obſtat / aber wie lifs ab?d 
Neeit wurde nicht allein nicht abgetan; — 





gefürre Elagen biß zur järlichen gene- 


unterfucht. Indem aber Keith dasjenige, fo 
ihn von der ausfart der feelen in andre leiber 


und deren zuſtand / nachdem ſie vomleibe genen» 
net / beygemeſſen wurde / nicht ſo wol entſchei⸗ 


dete; ſondern als eine unzweiffeliche ſache unter⸗ 
ſucht wiſſen wolte / liß man ſie / als eine frage / 


uͤber welcher man einig / dißmal fa⸗ 
interfuchte aber folgende mit deſto groͤß⸗ 


ven’ inter 
ven fleiß /0b/ wan man vom glauben an Ehris 





ftum/ der in demmenfehen.iftrund an Ehrv 
ſtum der auffer dem menfehen ift 7 Kan / — 


wey Chriſtos machen hiß. 


kam diſer frag wegen 6 malzu Ba * a 
fammen/und kunten doch fo vil lehrer. den ſtreitt 
weder ſchlichten / noch aus machen / die ſich doch 
ſonſten ruͤmen / daß ſie mit dem A. Geiſt aus⸗ 
geruͤſtet von demſelben ohne wort / und nach 





ihrer ſprach 7 unmittelbar / von ſole — mael 
vet z und inalle twarheit geleitet / jas vor 
len andern chriften mit hoher erhei ‚und 
hellem licht des verſtandes / göttliche geheimnis 


zu faſſen » und folche zu entſcheiden begnadet 
wuͤrden. Und folcher geſtalt zanckten ſich beyder 








: its parteyen auch n Om — / und —— 


un den 6 handel und gegen . | 


verfamlung/ fodifes jar im Julio zu. Dhir Be, 
delphien angeſtelt werden fülte / ausʒuſetzen / | 
wauf wurde indifem Concilio Keihtslehre 




















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— —— 
serfamlung unter einander und W urffen mit 
groſſer heftigkeit ſich mit einander abe. Keithens 
widerfacher laͤſterten und ſchmaͤheten ſeine lehr 
aufdie.alier erſinlichſte art / und wuſten ihn aufs 
aller empfindlichſte mit worten anzutaſten / und 
ie es ſouſt zwifchen feindlichen und fich hitzig⸗ 
verfolgenden parteyen herzugehen pflege / ſti⸗ 
chelten ſie mit unfreundlichen und verbitterten 
worten weydlich auf ihn zu/ und damit ſie ſich 
it worten nicht etwa eifriger / als in der tat / be⸗ 
zeigen moͤchten / gickten ſie dapfer mit den haͤn⸗ 
den auf ihn loß / taͤten / als wolten ſie ihn mit den 
haaren hin und her reiſſen / und machten ihm ei⸗ 
ne fauſte uͤber die ander / in ſumma / fie ſtelleten 
ſich recht ergrimmet gegen ihn an : als welches 
die leute / ferlicer ! ſo nicht ſo zornig von natur; 
ſondern nur wan mans an fie bringet / und ihnen 
anlaß dazu gibt. Keith hergegen / und die es mit 
ihm hilten / ober gleich ſonſt ein opiniattifch / 
und jächzorniger kopf war konte doch dißmal⸗ 
audben diſer gelegenheit / ob er ſich gleich ſonſt 
vor ein gedultiges lam ausgabe / weil er dazu ge⸗ 
dꝛungen und genoͤtiget wurde / ſeinen gerechteſter 
maſſen / wie er meinte / der ihm zu gefuͤgten inju⸗ 
vie wegen / gefaſten ſchmertzen nicht langer ver⸗ 
beiffenunoch mäßigen’ fur daher feine widerſa⸗ 
cher mit rauhen worten an’ als welche ihm fein 
befugter zorn und gerechteſte ſache auspreſſe⸗ 
aa welcher / daher kein fluch zu nennen / ſondern 
noch hrer lehr / eine ſolche verantwortung 
10 





auf d e unbilliche fehmälung feiner fein: 













den Cujons und atheiften namen er⸗ 


* te mit einander um/woraus iderman erken⸗ 


nen Eunteztoie ſehr fie Ihre lehr und Eivchzucht 


aus denaugen gefeget/und wie weit ſie noch von 


der volkomnen bereinigung entfernet: rauch 


bey weitem nicht ſo modeſt / wie ſie onngäbenmit 


inander verfüren : Klug und fharpffichtige 
männerdaher nicht ohne urfach fich des gegen 
teils zu ihnen längft verſehen als welches inein 
rem Elavenbeyfpilnunalzu helivermanvor den 
zugen laͤge. Als nun de zancfens und ſtreit⸗ 


eng Fein ende werden wolle hat diſe bruͤderliche 





jeden handel folgender maffen beyzulege/nadh- 


ern fie beyde teile / als die einer fo —— \ | 


re / dran — unruhigen 





—* Ale zu ken — 
Ref 


| N, > 
* 


iß ſieſich endlich gar einander ſelhſt/ 
gnoranten / phantaſten / ketzer / unglaͤu⸗ 


bar mlich zerlaͤſterten. Und ſo gingen diſe heilige 


serfamlung / det. den ſtreitt zu erkennen / die 

ich anheim gegeben worden / als fie war/ 
endmmen daß / bey diſen erſchrecklichen 
aͤncke eyen und katzengebalge / es dem bißher 
naintenirten guten namen und gloire De. 
Duafer eine nicht wenig heßliche blame uñ uͤb⸗ 

en nachklang verurſachten moͤchte / als ſuchten 


4 











Se 2 
sen folte zu bekennen gehalten feyn / er habe ' 
Keithen unrecht getan / unddaß er des am une 
ſchuldigen Keith veruͤbten unrechts wegen/ ihm 
fatisfa&tion zu geben / wolle obligivet ſeyn. 
Undſolcher geſtalt hatten die ſtreitigkeiten auf 
nicht gar lange zeit ein ende. Denn nicht 
fange drauff / als diſer fridliche ruheſtand noch 
waͤrete / fing Thomas Fitzwater /ein Quaͤ⸗ 
keriſcher prediger / Der ſich von einigen ſeiner 
fe&t weiß machen und uͤberreden laſſen / er ſey 
ungemein gelert / und habe einen uͤber die maß 
ſcharffſinnigen verſtand / bey der monatlichen 
berſamlungKeith einer ketzerey zu beſchuldigen / 
an / als der da laͤugnete / daß das licht oder er⸗ 
leuchtung Chriſti zulaͤnglich zur ſeligkeit wäre, 
Als fich nun beyde parteyen ſehr hefftig gegen ei 
nander erwwifen und onezeitverliven einandei 
folche fachen auffburdeten und zuſchriben / di 
wegen der hefftigen alteration der gemuͤte 
man hätte konnen hingehen laffen : Eunde’dot 
dife heilige ratsver ſamlung dife beyde maͤnne 
nicht mit einander vertvagen/ oderxunter gewi 
fen bedingungen zur eintracht vermögen ; fon 
dern mufte den gangen handel/ big man wide 
zufammen kommen wuͤrde / ausgefeßt fein la 
ſen / da man zugleich den Gouverneur The 
mas Loyd / uñ andere obrigkeitliche perſone 





Aus der gangen provintz zuſammen ruffte / de 


fie nach ihrem gutachten und bekanten pr 
ence den gantzen handel wolten ſchlicht: 





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3 


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wolten/ einhellig decretirten / daß Stockad 
durch eine offentliche ſchrift feines vonder“ 


deruͤbten verbrechens halber / fein. unrech 
erkennen 4. dergleichen auch Fißwater / des 
zwiſchen ihm und Keith vorgehahten ſtreits we⸗ 
auferftehung anreiche / folte er Keith —2 
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Dingen zu contentiren bedacht fein. / undinge 
nes ſententz / was den gegenwaͤrtigen zuſtand 
der menſchlichen natur Chriſti im himmel be⸗ 
traͤffe acqviefeiren / im uͤbrigen feine glau⸗ 


bens⸗bekaͤntnißſdem Conciliogefehriben über? 


reichen / und fonderlich biß zu austrag der ſach 
fich des predigens enthalten / auch d s gebet 
in öffentlicher kirchgemeinde zu verrichten ſich 
nicht unterfangen ſolte Alsnun anfangs ſo wol 
Stokad / als Fitzwater / entweder mit ausge⸗ 
druckten worten / oder / aus vermutlicher einſtim⸗ 
mung / ſich diſes Synodij entſcheidung zu un⸗ 
terwerffen compromittiret / wolten ſie als 
am ende wider fie geſprochen worden / nichts 
Davon wiſſen / weigerten ſich auch dasjenige / ſo 
ihnen auferlegt / aus folgenden urſachen / zu be⸗ 
werckſtelligeen. | 

Weil die ſach vor die kirch gehörte / auch der ſtreit 
der von nicht geringer importance und wichtigkeit / ſo ſie 
meht einmal verſtnden / zwiſchen deren dinern eutſtan⸗ 


den / ale hätten diſelbe nicht nur ſolche in conſideration 


Ahen / ſondern zugleich entſcheiden ſollen; num hätten 
war folchen nicht wenige / denen es rechtämegen zukom⸗ 
ne / zu unter ſuchen übernommen / fidh aber auch vile an⸗ 
Here drein gemenget / die er nichts augehe / ja von dener 
jjandkundig / da ſie nur ihre gewalt und jurisdiction dA 
SeH zuermeitern / Im ſinne haͤtten; Tonne daher cin fol 
yher ſchluß unmuͤglich gültig fein) weniger fie / demſelber 
nachzuleben / auf einigerley weiß verbinden Da: 
her Stokad und Fitzwater / vor wie nach / ih 
ve kirchliche bedinungen verwalteten / auch ihre 
Diffens zu zeigen und von denen / die es gg ir 
| | ilten 





‚bewifen 7 mit worten zu verghten./ nufs.balz 
defte fich mit ihm auszufonen / und-durch 


genaue gemüts vereinignug fich wider zu ei⸗ 


ner gemeinde zu yalten / ja vertraulich und 
brüderlich mit einander znbege beyventfchliflen. 


Nass 


E 


in der ftadt als in der Provintz mit Reithen 7 


welche man daher. Keithianer nennete 
Nachdem nun diſes vermaffenangessdner ‚hat # 


der Gouverneur und-die übrige ausm rat) 


weil fiein jürgen ſtunden 7 der freit mochte 
Som 
m uns 


gröffer werden / und zu neuen unbeil u 
her ſtaͤndniß anlaß geben beſchlo ſen/ diſen 
weſen in hoͤchſter ey und kraͤ tigen nachdrue 
zuſteuren. Faſſeten daher folgenden var 









daß fie dasjenige ztvar 7 was fie 
fen + niche gar aufheben y iedoch 


hochmal unterſuchen wolten 


sochmal unterfüchen walten. "Co dan Fon 


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Man? 





uͤrden Es Hilten es aber die meiften Bmwol 


e berg 








(478) © 


manner u Philadelphia zu ammen / welche 





gröften theils prediger waren / jedoch unter ih⸗ 
nen auch folche ſich befunden / die nechſt dem 
prediger. ampt zugleich auch Obrigkeitliche ſtel⸗ 
le auff dem rathaus vertreten / worunter einer 


Sammel Jening genant/ Keiths tod feind 


war, noch einandrer Artus Cogvus Keithen 


eben fo gewogen nicht feyn machte. Denen man 


commifon erteilte, ſie ſolten an ihrer bruͤder 
elle gleich erlichen ſcheide maͤnnern⸗ die miß⸗ 
Lerſtaͤndnis 7 ſo ſich wiſchen Keith und feinen 


widerfachern hervorgetan mir fleiß unter 
ſuchen / und ſo viel an ihnen ſolche beysur 


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d. 
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J 


legen bemüht fein. Eben dife manner aber/ 
aleich als waren fie nicht Dife mißhelligkei⸗ \ 


ten abzutun Al man doch wuͤndſchete 7 fon? 
bern nur Keith und feine adhzyenten zu ver⸗ 


dammen / ſeinen gegnern im gegenteil gewon⸗ 
nen zugeben / zuſammen Emmen / tun gleich 
bey der erſten fefion » als ſie Keith weder ders 
nommen / noch gefprochen hatten / Difen kur⸗ 


gen aus ſpruch / fo fie zu papier gebracht / ‚une 


terzeichneten: Keith ſey cin man / bey 
welchem Feine Furcht Goites zu finden- 


Uber welchen ausfpruch Keiths offenbare fein? 


- de ihm keinen groͤſſern dampfundtert ale diſer 
war / antun koͤnnen / als ihm vom diſen Richtern 


booemeſſen wurde. Drauf ihm ſo gleich (wel⸗ 


hes feiner ſeinde ſenlicher wundfeh laͤngſtens 


geweſen /) Det Magiftrat öffentlich in der ger 
| mein®e 


| hts ar. Bi / und ohne fehen zu lehren wi 












—* fo nn er ihn nicht anders/als einen in die 


( ht 2 ‚Elävten feind; woruͤber dann feine Be 
froloektenvalsdie nunAas fie geſuchet / erhaltẽe / 
öffentlich ſich vernemen liſſen / nun fey ihm ende“ 


Deß wegen drauf Keith und Thomas Budd 


tigtes buͤchlein überreicheten 7 deſſen titul war: 
Die verreidigung einer unſchu digen 
fache wider das falfche und partinihe 
urteil/ fowidersinenunf&uldigen ger 
fprodenworden. In welchen büchlein fie 
Die befehaffenheit und fortfegung des wider die 
Keithianer gefä ten urteils nach der länge er⸗ 
jeleten/ desgleichen: die verdeckt gefpilte Ball 
Han und liſtige fünde einiger obrigkeitlichen 
perfonen bey diſem gericht. fo Sich mit einander 






verfchtworen / fonderlich aber die verdaͤchtige 
und boͤſe conduite gewiſſer diner am — 








nach der laͤnge mit durchnamen. So ſie var 
nicht zu dem ende taten / den rat zu ſchimpffen / 
oder ihre ampts⸗bruͤder zu ſchwaͤ aͤrtzen der die 
unanſtaͤndige laſter eines ſtandes inft deheit 
außfuͤndig zu machen; ſondern nur zu zeigen / 
was es danfey /dabor fie ſich in acht nemen ſol⸗ 
ten / was fie abſchaffen und aus dem wege raͤu⸗ 
men muͤſten; wan diſes uͤbel nicht weiter um ſich 
ie alle ——— ſolte / nr 


ich: nach feinem verdinft gelonet worden. 


denen Engelländern ein in ihver fprach verferz 








| Den feinpen unfter kirchen über unfern fchaden 
| — ‚u frolocken / uñ ſich uber unfer ungluͤcke / da wit 












ung felbft auffriben zu freuen gelegenheit ges 

ben folte. Es hat fich aber Keith zu andrer zeit 

mit dem Gouveneur in ein gefprach eingelafe 

| | ſen / und fich in einer langen und Eläglichen ves 

de / des über ihn in abweſenheit abgefaſten ur⸗ | 

| teilsyorgenyüber Die maſſen beſchweret / daß er 

N nicht einmal zur verhör gelaffen / noch zur ders 

| teidigung admittivet worden, ſonderlich vo fülz 

" chen richtern / von denen man gewuſt haͤtte / daß 

Kit ie feine gefehtoorne feinde / auf mancherley art 

ihn vormals unerhoͤrter weiß geſchmaͤhet / daß 

78 er fich nicht genung wundern koͤnne / wie andere 

J aufvichtige und gerechtigkeit libende vichter ſol⸗ 
55 hegnerftatte möchten Daß inan auffo graufa> 

me art mit ihm verfahren fey- Worauf der 

Gouverneur / gleich als liß er ſich Keiths elend 

zu hertzen gehen / ihm diſen rat erteilete / daß / wo 

bei) voriger verſamlung ungevechter weife mit. 

ähm verfaven worden’ er fich deß halbe beſchwe⸗ 
ren / und ſein recht bey bevorſtehendem general 
concilio, ſo bald zuPhiladelphia gehalten wer⸗ 
den wuͤrde / verfolge moͤchte. Keith / der bon ſo vi⸗ 
fen verdruͤßlichen widerwertigkeiten bißher ge⸗ 
druckt; idoch nicht untergedruckt wordẽ / ſchlaͤgt 
den / wie er glaubte / treugemeinten rat nicht in 
den wind und indem diſes unrecht ihn uͤber die 
maſſen picquirte, appellirteer ang general- 

concilium;2n welche ſcharfgeſetzte appellati- 
on er hinten za artickel anhaͤngte / er 
eine 





buchs warbifer : Appellation vonden acht 
und zwantzig maͤnnern an den geift der 


warheit/undhattees Wilhelm Bradford 
-gerleget ; ſo daß von allen Difen eremplaren 


nicht mehr als 2. durch "Johan Comb unter 


die leute gebracht worden. Welche fache als fie 


der obrigkeit hinterbuacht worden /hat diefelbe 
dife männer als aufruͤriſche und unruhige Föpfe 
einer meuterey beſchuldiget / un zu dem ende den 


haupeman With beordert / der den verleger / ſo 


J 


oͤbige 2 ereimplar andern berkauft / aus ihrem. 








— — 





man wider Keith was vorneme 7 er Ju erſt 





hausin gerängliche haft — bringe muſte / als eꝛ don f 
her alle zugebör zur dꝛuckerey weggenomen/und 
von andern ihm vorkomenden hausrath / gleich, 
ale fey erin feiner eignen behauſung / oder / waͤre 
ihm alles in die rappuſe gegeben worden / beyge⸗ 


ſtekt und weggetrage / was ihm nur angeſtande. 


Den tag drauf erteilte derWiagiftratdemSyn- 
dico com wiſſion daß er Keith / uñ die / ſo gleiche 


ſchuld mit ihm truͤgen / als auch andere von 


feinem anhang /gerichtlich vorladen ſolte / als ſie 
ihm vorher »,. andere glider ausm rat / ſo keine 
Quaker waren/die ibm amſtiren ſolten / suge- 
ordnet/deren eines Luctus Cokus ein Luthera⸗ 
ner war / das andere ein Widertaͤuffer Johan 

Holmes / eben als wan die / ſo andrer religion 
und mit keinem von beyden teilen es hilten / die 
fach ohne anſehen der perſon nach der warheit 
ſchlichten wuͤrden. Welche herrn des rats 
idoch richter⸗ſtelle in diſer ſache zu vertreten ſich 
weigerten / vornemlich aus der urſach / weildie: 
ſtreitigkeit / wele her wegen fie Im verdacht einer 
irrlehr gehalten wurden / aus der religion entz 


ſtanden / und zu 5 gehörte / gantz kei⸗ 


ne verwandſchafft mit dem ſtadt⸗regiment 
haͤtte / daher ſelbige vilme hr. denen / fo ſie 
anginge/ zu entſcheiden obläge. Dem fie 
beyfügten daß ja weder göttliche noch) 
menfchliche gefege geftatteten 7 dag man 
einen Herdammete / ehe und bevor man ihn 
verhoͤret/ ſeye Daher recht und billich daß che 


ver⸗ 


BE J 
ir nr Welche antwort ' EE | 
genem ich feyn tunte 7 die nach ale 
ten ſich dahin zu bearbeiten ſchinen 7 J 
wie ſie die entſtandene trennungen bey? en 
gen ; fondern nur bergroͤſſern und noch 
neue dazu erregen möchten Werharreten 
demnach bey ihrem einmal gefaften ſchluß / und 
ſuchten y ehe ſie noch ne Keith vorgefo⸗ 
‚dert / ihr vorhaben zu bewerckftelligen. ©e 
pr romulgirten zu dem ende ihr wider Keith Mm. 
einer langen - fehrifft abgefü aſtes urteil 7 deſ⸗ 
fen Eurger inhalt difer fein mochte : Die ob⸗ 
rigkeit erkläre hidurch Keith vor einen ver⸗ 
ruchten mann / vor einen leichtfertigen md 
malcontenten- „burger / vor einen prebiger 
‚der v dem König ſo mol y als der Koͤngin 7, 
ja diſer gantzen regirung uͤbels zugedächte / 1 
und der mit ſeinem ——— von 
ide uͤbels geredet ha abe. Welche ehe ſchrifft | 
fie dem gerichts⸗ ſchreiber bey alien zu⸗ 
lauffe des doſcks mitten auff dem marckte 
abzuleſen überreichten. Es hatte aber Keith | 
bey der kirchlichen verſamlung / ale | Dem. 
fehen ihm und ‚feinen ampts⸗ bruͤdern ent⸗ | 
fandene ſtreit⸗ frag in beyfein des land⸗ri 
ters und anderer ratsherrn debaltret wer⸗ 
den ſollen / einige verdruͤßlichkeit it wegen. ei⸗ 
ner ſtelle / fo der Gouverneur aus einem 
von ihm onlängft publicirt buch ı 











= 













‚Denn / als’ Keith erfeget: » die ſtelle reime e| | 
1 nicht hiher / werde aus .r wit on ih 
Ey den le 

















“ — 








3 

DEREN AL.» * 
vcondemna 
ur I 9— 


J 


* 


zeleget / diß aber wol verneinete/ daß er 


te obrigkeit damit benennet / ſintemal diſer 
nann kein ratsglid war ; und dennoch hatte 


rin difem collegio / welches Keith verdams 


net / mit beygeſeſſen / und gleiches urteil 
nit den andern über ihn fprechen helffen / ja / 


> gar feinen namen mit unterſchriben ‚ale 


ifes urteil wider Keith evulgiret werden. 
8 beyde teile nun diſes einander fo vorruͤck⸗ 
en und fo Käfterlich von einander mummel⸗ 
en / bat man indeffen eine neue gerichtlis 
de zuſammenkunfft zu Philadelphia auß⸗ 
efehriben / in welcher als man bißher 


oider billichkeit mit Difen leuten ver— 


J 


hren amiho * den weht 


95 und 


1 Unter andern war auch in dir. 
| tions - ſchrifft enthalten - dag 
Keith einen andern mann ausm Magifirat 
Mit einem dergleichen Englifchen namen be⸗ 
eget / woraus die Engelländer felbften nicht 
wien / was. fie machen follen welcher 
mich iedoch eine aus folgenden bedeutungen / 
wo nicht ale / in fich zu faſſen bedundket + 
daß es entweder einen zäncker > toortfiteis 
er / oder liderlichen cujon und lumpen⸗ 
yund / oder einen plaudermag bezeichne. 
Welche beſchuldigung Keith folgender maſ⸗ 
en von ſich ableinete/ daß er es zwar nicht 
aͤugnete / daß eꝛ diſem mann ſolchen namenbeh⸗⸗ 

















\ ——— * — — —— 
IR 
uf‘ aa." 
" Zening / Cor 


| chen ich bereits oben erwaͤnet + daß fie beyde 
hl prediger bey den Quakern geweſen. Dar⸗ 
auf wurden ſich zu verantworten Keith/ 

Bradford / Comb / Budo / Buffy und 

andere Keithianer vorgeladen r welche. ſich 

’ den auch alle einftelleten. Man befebulz 
J digte fie allezumal diſes veruͤbten bubenſtuͤcks / 
NH daß fie ein buch verfertiget / in welchem. fie 
son difer regirung an eine höhere appellir- 


Hi tem. s.und difes. hätten fie drucken / und 
IR unter andere austeilen laffen 7 DIN viles 
Be enthalten / ſo die leute zum aufrur veranlaſ⸗ 


fen koͤnte / darin man die obrigkeit gefehimpft/ 
und vile handgreifliche lügen gefegt / fondera 
lich den Dire&terem diſes concihi auf folgen⸗ 
de art geſchmaͤhet hätte 7 ex wäre ein ſtol⸗ 
ger / vegirfüchtiger und aufgeblafener. mar 
beydes in ‚feinen reden / als auch. in feine 
tum und umgange; Uber Difes alles hätter 
fie das buch drucken. laſſen / und nicht ein 
mal des verlegers namen ausgedruckt um 
beugefeget : Inſonderheit befehuldigteman vo 
andern Buff, der Peter mit den vorname 
® hißudaß er weit mer von Jening ausgeſchwa⸗ 
J tzet / Als in diſen buch ſtuͤnde, Und wen ſolte Mr 

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bung des rechtes die Hände nicht ſchmiren / oder / 


fen und am leben geſtrafft werden muͤſten? Nun 
war vor gericht nichts als zancken / keiffen und 


rn I NN. 
RMRath/ en Praefös Sening war / die a) a 
ellet und aufgetoorffen / pb pb die vorgelae 
unruhige Männer / oder Jening / vers 
brechere und ſchuldig waͤren? Ob diſer aufrich⸗ 
‚tige und unſchuldige mann / der ſich in handha⸗ 


durch gabenbeftechenliffe / oder / diſe verruchte 
ſchandmaͤuler und teichtfertigebuben haar laſ⸗ 


beiſſen zu hören. "Sie bezeugtenan einem teil / 


es moͤchte wider Jening geſchriben und gere⸗ 
det worden ſein / was nur immer wolte / fofey 
es doch durchaus nicht wider die Obrigkeit ga 
ſchehen; Ki; ſondern wider denſelben / als enepets 
Ozurfirchen gehöre  alseinen predige /·/ 
und als ihren liben und wertgeachten amptsr 






\ | in — 


bruder war ers nur ſeyn wolte / vorgebracht 


worden / nnd das auch nicht einmal in diſer ab⸗ 
end als hatten fie ihn fehimpfen 7 oder ihn 
eine mängel vorruͤcken wollen ; fondern ihm 


nur auf andere meinung zu bringen, oder / zur 


bruͤderlichen ausfünung / vermoͤge ihrer Chriſt⸗ hi 


pflicht / und wie unter brüdern üblichift » oder / 


wenigftens feyn folls zu difponiten getrachtet. ' 


—— — ob ſie gleich diſe worte wider die 


beigbeit nicht „ausgefchüttet/ taten dife ber 


klagte doch zum uͤberfluß mit untruͤgbaren zeu⸗ 


gen und beweißtümern dar), | doß diejenige (ip 





) 
h 








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ſich über die gegen fie ausgego 


⸗ 


ſſene ſchmaͤhmgẽ 





ſo ſehr beſchwereten / es weit groͤber verbrochen / 


als man ihnen einmal fehuld gegeben; fintemal 
fie nit allein männet von groſſer einbildung/ die 


\ 


ſich der hert ſchafft über andre anmaſſeten; ſon⸗ 


begiꝛde zwingen Eönten. Vor diſemgerichte nun / 


da das unterſte ins oberſte gekeret wurde bat. 
Keith vile pachetifche und nachdruͤckliche ler⸗ 
mons gehalten / darin er ihrem verdinſte nach 
aus der maſſen durchgehechelt / un mitgenom̃en / 
welche doch alle da hinaus gelauffen und von 


folgendem laute gewefen 5 Wollen dan vergleichen 
fireittigkelten und verdr uͤßlicht zaͤnckereyen nicht einmal ein 
ende nemen ? oder ſollen fie ohne aufhören währen / daf 


wir mẽ gen gewumen / oder verfpilen / wir ang ſchaͤmen 


müffen / undzu klagen urſach haben Denn das werden 
die / fo onlaͤngſt zu unſrer vertrautſten freundſchafft und 
genauen verbindung feheele geſehen / m eintzig und alleine 
uinöfehen / und unfer deshalb mit offnem nunde lachen / 
wan ſie nichts / als eindſeelige bitterfeit und vergrolletẽ haß 
ung horruůcken / und deshalb werfluchen und vermaledeyen 
werden. Eben als wenn wir bey difem ſchaͤnd lichen ver- 
fehen alle witzt verlor? und diſen übel weder mehr zu raten 
och zu helfien/ftünde: Dauret es inzwiſchen in die laͤnge / 
amt verbreitet ſich weiter / ſo wirds nicht alfein unfrer kirchen 


“einen unauslöfchlichen fehandfleck anhängen 3 fondern 


auch / zumal an difen orten/ unter Difen granfamen Dat 
ar / ſo zuboden werfen und zum unkergange neigen / 
Buß maM ans Ichte über die traurige fara UN gerechtefte 
serhänanäffe zu fpäte feufigen und wehflagen moltd- 
Ach GOtt erbarme es fo. seit. find. wir in unſter 
Firche zerfallen, Indem es Dienige / wirhen, N 


dern die nicht einmal ihrer ſelbſt maͤchtig waren’ 
indem fie weder ihre affe&ten maͤßigen / noch ihre 





Tehitsen/ und die veligfon zu wertefdige Do PM) 











* 


wider ſaren zu loſſen / noch verdruͤhllcher aber. 


ſich allen ohne ſcheu zu widerſetzen / bis es gar da 
ihen/ daß man von einem gericht ang andreappelb 
en / fo viledanpräge / da es bald ſo / bald aufeincan- 
ve weile abgetuffen/ anschreiben moſſen; ja gar endlich 


n / fo 


anf eflicher/eolfünenund verwegenen koͤpfe anſtiſten / wider 
alle bilichket/ u alle ſtatnta / dahin gebracht morden/ 
Daß / Inden ihnen 


J 


den / ſie moͤchten als verflagte vor gericht erſcheinen muͤſ⸗ 


fen / ſich gar endlich / ſehet doch die verwegene karan ! 
das zum vorqus genommen / daß fie ſich nicht allein als 


ſchuldige nicht ftellen ; ſondern gar als klaͤger auffüren/ ja 
als richter in ihrer elgenen ſach / ach was ſage ich richter / 


als ſolche richter / ſprechen wollen / die ihren privat haß 
ausuͤben / Ihrerajah vergnägen/ und das unter einan ⸗ 
der laͤngſt abgefaflete / bißher fupprimirte, affe ctusſe ur ·⸗ 


Keil vor der gangenrats verſam lung ableſen und pablicireir 
Iafen wollen. Ep was ins doc) immer ? defenthalben 
man ein fo groß fragen und deliberiren anftellettwmas mags 
Doch wol vor ein groß bubenfincke ſeyn / deſſentwegen man 


einander fo gram und abhold iſt? Jeſaias ver vortreffſ⸗ 

che GOtte mann mag wol recht ausgeruffen haben: 
Sie haſchen ihn in feinen worten und wann er ſe 
firafjer / ftellen fie ihm eine falle unterm tor. Iere 

hat man mir nicht neulich netze gelegt/und mich ing ver- 


werben zu ſtoͤrtzen geſucht / eines eingisen works wegen. 


welches / auſſer / daß es mir aus uͤbereilung eut aren / 
wo mand 


und fürtvar nicht fü gemeint geweſen / auch) 





4% 


nach feiner waren befehaffenheit Bo 2 — 
chen / will 


nad) feiner eignen warhaftinen und fchiefli 


von einer gütigen und gelinden / dentung nichtsfagen / 
auslegen wollen / es nicht llein enſſchudiget / ſondern 
‚gar gelobet zu werden verdinet harkeı Nun — 
"aan 3 0 3 


it / allen nach dein munde zu reden /und tung - 


hr gewiffen / das fich nichts als Böfes 
bewuſt / nicht vil gutes prophezenet/Re auch in forgen fiun- 









—— 


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gr ader Ich und meinte collegen eines nich£ungle chen nufen n 
di mens halber wegen der warheit / und / daß wir ung oh | 
N gehalten / angeklagt. Solten wir num wol diejenige 
I fein / die fidh an einen aufrur teilhaftig gemacht > oder die 


aur eivigerley weih das an ſehen eines hochenlenMagıktiats 
J zu kraͤncken und verringern geſucht? ſolten wir uns an der 
Rojeſtat vergriffen / und diſelbe Durch unferunmefen ver⸗ 
letzet haben: SSageroiplich / wie ſonſt diſe verbrechen ge- 
meintalich denen beygeleget zu werden pflegen / die einen 
rechten abſcheu vor ſolchen laftern tragen/und die der recht / 
mäßigen landes-Dbrigfelt / fhuldigen refpe&t und unter- 
j taͤnigfte obfervang vor andern zubszeigen trachten / ſo tri ts 
fuͤrwar am aller warfiheinlichften beyunsein. Worans 
J fchliffet man aber. doch wol / aß wirdifes Im ſinn gehabt/ 
womit will mans ermweifen? Wo ift doch nur das geringile/ ⸗ 
ſo diſer befchud igung auch nur eine Heine farbe geben mo⸗ 
Ei. ge./ aufzubringen. Dan wan dag genungift/ daß man 
Hi - einemeine fach ſchuld gebe /o gewißlich / ſo werdet weder ihr / 
geehrteſte Herrn / noch ein eingiger menſch auf Der welt] 
der nicht ſchuld dran trage / gfunden werden  jarben vie 

ſtraffen / fo ſolchen gebuͤhren / befuͤrchten muͤßen. Sprecht 
ihr aber /Kdaraus laͤſet ſichs genung ſchlißen und hewei· 
fen / well ihr gegen einige unſers ordens lofe reden aus 
geftoßen/ jagar in einer offentlichen ſchrift diſe be durczu⸗ 
hechlen euch unterſtanden habt So hoͤren wirs zwar wol, 
9— fig aberang verbit erten und übelgefinten gemuth gefeher 

4 ben ? Das wollen wir.eurenüber aus groben befchetden« 

u heit nicht gutranen / als zu der wir ins was beßers werfer 

hen. Sprecht ihr aber weiter/ gleichwol habt Ihr viles ger 
Fhribeny noch mehr geredet / fo euch durchaus nicht ange 

ur Banden : Sag’ doch aber / gegen wen ? Sind es nicht 

J | "männer ? fo unferm ſiand und orden angehören. Weilg 

A Hemnach kirch vorſteher / lehrer und prediger / Diner am 


folche leute / daß fie ihren vorigen orden verlaſſen / und 
Dbrigkeitliche ſtelle zu bekleiten fich unterfangenn un — 
u | ; 








369 









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et. Fig eiwan das / wozu wir fie/und ſie ms 
den andern zu ermanen verbunden / und wen 


Was anders? Ihr werdet ſprechen / ihr habt vor das ge⸗ 
chte buch des verlegers namen nicht ſetzen laſſen. Iſt das 
jer was boſes dwelch recht? welch geſetz ? verbindet uns dan 


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men werde / ob ſie gleich noch Ho nicht vorhanden 7% 
die gedruckte warheit empor ſteigen allen verfolgern in ok 
augen leuchten und die verachtere und bemakeſte froͤnngkeit 
in ihrer natürlichen würde fich prefentite/aber. die verlag 
te falfchheit trium phiren wird; gleich dem groflen weltan-" 
ge / Bag nachdem die bechſchwartze lufftballen ihrer ſchwar⸗ 
ge näfle ich eutſchittet / oder vom winde gertvennet in an⸗ 
dere welt teil geflohen / dem erſchuͤtterlen erdrund ſeine guͤl⸗ 
dene ſtraalen ungehindert mitteilet / nnd alles was ebet da⸗ 
Durch erfreuet; oder daß doch die zeit nicht ausbleiben wer⸗ 
de / da der groſſe weltrichter dem nichts perborgen / dee 
keiner wande barkeit / oder corruption , unterworf⸗ 
fen / und nach ſeiner allmaͤchtigen krafft alles aus zurich 
ten vermag / diſes mit einander klar entdecke n und ans li at 
fiellen wird was anigo verborgen und menfchlichen finnen 
amergründlich it / als welcher ja auch den rat des hergend 
ofienbaren / und einen jeden / - nachdem er verdinet hat / 
feinen lon wider far en laſſen wird ! Als diſe zaͤnckerey 
nun lange gewaͤret / und diſer verdruͤßliche wort? 
wechſel / bey welchem einige ihr maul ſo brau⸗ 
cheten / daß andere Fein wort zu marckte brin⸗ 
gen kunten / ſie hergegen alles’ was ihnen nur in 
den mund kam / herplauderten / faſt zu ende liffe 
bat man den geſchwornen Notarlis Die prots⸗ 
colle zu inventiren befolen / und aller vota col: 
ligiven laſſen / darauf durch einſtimmigen ſchluß 
Keith ſo wol als Budds pfund ſterlings zui 


ſtraf zuerkant / die Bradfordiſchen ſache abeı 


bis auf die nechſtfolgende ſeſñones verſchoben 
Als nun diſer ſchluß diſen maͤnnern durchaut 
nicht anſtehen wolte / haben ſie an das landge 
richt der gantzen Provintz appelliret. Welche 
doch diſe richter / als die ſich bedunken " 
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peſſiren ſolte velgennet feyn. 
und fein Anhang an den Kon 


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nachdruͤcklicher 





beym nechſten vor dißmal beswendentaften 
ſten / ſo doch / daß ſe ſich bißzu andter se 
vecht porbehaftenmolten. "Fe Famensun 
liche bev,gbbaitung ie ef 

frage uf heftige verbitterung dergemüter 












als man ie don gericht abtreten [af}e/ allhir 2 it 
ter glaubensgenofjen aus Engellans any mei 


— Ey ngelland any reiche 
Keith nm Gottes willen baten de 





daß er aus alter 
MD. freunds 


Dt appeliren Einer 
Olten. Nun hattefichgige 


mauftegal papie yefhpribenen 


atmenter provocırten v bafieibre ch 


Mama 
DEDTIEN Pladenfera 1. 
nem über den halszeuchtiihnen wwiderfegemmmd 

eö Anden toolee. Daher fiernathihretmwillenes 








A si 
Kat 


so I E e 
9 fremdſchaftihrer bon fangen jare her vertraulich) 
a mit einander ‚gepflogenen befantzund gemein? 
Hafft halben / fo vil an ihm / feinem privat? 
chmertz aus libe zum gemeinen ruheſtand / nicht 
fo fehr nachhängen / zur eintracht fie begper 
men / vornemlich den uͤbeln ruff ‚ daberanfo 
groſſem zwiſpalt und zerruͤttung der gemuter 
| ſchuld trage / vonfich abzuleinen bemuͤhet 
A fen möge s fie wolten ihr beſtes dabey tun / und 
m alles in der gute beyzulegen hoͤchſtens bemuͤhet 
ſeyn Welche hrüderliche vermanung / wie 
fie Keith nicht mißfallen mochte / ob er gleich 
porber fahe / daß wieder. gantze handel mit die 
ler gefar Lerknuͤpfet / endlich doch nichts draus | 
werden wuͤrde / kluge leute auch um ſachen deren 
ſie nicht gewaͤret werden koͤnnen / ſich eben ſo 
hefftig nicht zu bemühen pflegen / wolte et doch 
eine ungewiſſe hoffnung / einem vor augen li⸗ 
genden Wel dißmal vorzihen⸗ und / nachdem er 


vorher alles erwogen „üß er ſich gefallen ſeinen 

widerſachern in einem Au fie ausgehaͤndigten 

J ſchreiben gewiſſe vorſchlaͤge / ihre vertrag und 
9 ausſoͤnung betreffende / zu tun und auszuliffern: 


und die tif eingerourkelte perbitterung nicht aus. 
Are hertzen zu bringen ſchine / diſe gemuͤts aͤnde⸗ 
rung vor eine gerftändigen maͤnnern oͤchſt un⸗ 
anftändige wanckelmut auslegeten auch dazu 
vecht boͤſe wurden / daß man ein dergleichen an? 
Finnen an ſie moͤgen gelangen laffen. Drau 7 i 8 
a A ie 















er 

ht konteg 

e vergebene / unnuͤ 
wo man fichd 






uͤrffte wol ein von her⸗ 
it ihnen pacifcirt wer⸗ 
ſo von Keith und andern 








* 


och nur fehen / ob 
ofe mon uͤberein⸗ 
amlicher miſchmaſch 
hrer lehre warzunmemen: 
Sie 


hwerlich erfolgen wol 
y der bon ihnen einmal 


nidar unterzeichnet mare ⸗ 





— 


— —— >> “ 











Sie hingegen / gaben es vor lauter erdichtete 


mährlein und eꝛlogene grillen aus / davon Die zeit 
in Eurgem ein anders entdeckenwürde. Son⸗ 
derlich da die in diſen landen ſich befindende 
Duaker fich diſer mißhaͤlligkeiten wegen febt \ 
difgouftircbeieigten/Fam fie auch ein grauen 
an/wan fie nur davon erzelen höreten / daß jie 
ich daher mit aller macht bearbeiteten wie fie 
alle difen verdacht von fich ablencken / und zei⸗ 
gen möchten / daß / mo ja irgendwo an andern 
sten dergleichen unbedachtige mißverſtoͤndniſſe 
inlehr und leben entſtanden/ man bey weiten ! 
noch nicht ihnen Difes in den bufen febiben und 
vorrücken müfte / fintemal ja zwiſchen ihnen 
und an andern orten Engellands wonenden 
Duakern eine ſchoͤne zuſammenſtimmung zu 
Ablicken fen / wie ſie lehrten / ſo lebeten 
ſie wie ſie lglaubeten / ſo verrichteten ſie ihr ge⸗ 
bet und gottegdinft / trotz daß diß ihnen miß⸗ 
faͤllige unweſen ihren wolhergebrachten ruhm 
ſchwaͤchen und verdunckeln moͤchte. Nichts 
deſto weniger kunten fie mit allen diſen vera 
Eleifterten proteſtationen/ den ihrer. lehr we⸗ 
gen gefehöpften verbachtznimand weiter bene 
men, fondern jemehr fie fich entfehuldigten / 
deſto gröffer machten fie ihn nur- Sintemal 
ſich kurtz drauf ſelbſt einige unter den Quakern 
fanden / ſo ſich in diſe händelmengeten / der 
reneiner eg mit diſem / jener mit einem an⸗ 
dern hilte Daher es kam ı7 daß einer den an⸗ 
dern 










48 Se 
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TEN IL, 
‚haffete / v 
I 1) LE. 








om demfelben läfterlich ver 


nderungen zu 1eden anfingen / wo man Die reli⸗ 
ons zwiſtigkeiten nicht bald beyzulegen trach⸗ 
ten wuͤrde. Daher alle / die nach ihrer gefunden 
vdernunfft dev: ſache tiffer nachdachten / über 
die laͤcherliche und wol dum erſonnene recht 
eitle entſchuldigung der Quaker vor hertzen 
lacheten / und ihre ketzereyen nur deſto derber 
ihnen unter die naſe zu reiben bemuͤhet wa⸗ 
ven. Ob ſich nun aber die ſache gleich ſo 


verhilte 7 erteilten fie nichts deſto minder ger 
gen ausgang ernanten jars einigen der unter 


ihnen hoch angefehenen und wol am bret ſte⸗ 
henden Eivch-vorftehern bey der Londiuiſchen 
‚gemeinde / Die zugleich Die Profeflur von lan⸗ 
gen jaren her berwaltet / Withad / Parker und 


Marfehatidifecommilion, daßfieimnamen 
ihrer glaubensgenoffen in ihrer ſprach eine 


univerielle glaubeng - befäntniß / in 
welcher. fie gleichſam auf die einmwürfe ihrer 


widerſacher antworteten / ausfertigen une 
terzeichnen / und ans licht ftellen fülten. 


Welches fie übernamen/ und nad) verfers 
tigung des wercks dem buch, folgenden ti⸗ 
sul vorfegten > Einhellige /Ehriftliche 
lehre derer / die man Duafer nenne / 
gerettet von der läfferung der juͤngſt⸗ 
entſtandnen trennung einiger in einem 

| Ppz ge⸗ 


und mit poßirlichen beynamen belegte ja. 
ich gar von nichts als trennungen und 








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2. (598) 2 


getwifienteifQtmerich / algdie weder hir 
nohanderwertg/ der gantzen eich dw 
leute beygemeſſen werden mag. In wel⸗ 
cher / ob ſie gleich von allen und ieden glaubens 
artickuln ihre meinung / und was ſie lehren / 
festen und erlaͤuterten / laͤugneten fie doch indem 
vonChriſto geſtelten artickel / daß wo einer einen, 
innerlichen und euſerlichen Chriſtum lehrer. 
er zwey Ehriſtos predige. Andem ort aberr. 
wo fie. von der. aufferſtehung und auffarth 
Chriſti / wie auch himmel und hoͤlle handelten / 
widerlegten ſie die / von andern neulichſt auf⸗ 
gebrachte / ivrlehren Beym ſchluß der gan⸗ 
Ben fchrifft aber -verwurffen fie mit ausge⸗ 
druͤckten worten die widerkebr der vom Leibe, 
im todt getventen feelenz nach ſolchem in anz 
dere leiber + und erklärten fich fo weit + daß‘ 
ihnen nimand befant / der. bezeuget daß. 
ihnen dißfals etwas von Gott offenbaret wor⸗ 
den: Inzwiſchen taten fie nimandes na⸗ 

mentlich meldung / nur daß ſie am fuß der 
ſchrifft in der kirche namen alle zu heilſamen 
glauben unverfaͤlſchter bruderlib und GOtt 


gefaͤlliger eintracht ermunterten und anmane⸗ 


ten. Als aber indeſen fo wol von Keith 
als ſeiner gegner ſeyte faſt ohne aufhoͤren aus, 
Penſylvanen nach Londen in Eugeland man⸗ 
cherley verdrißliche zeitungen uͤberſchriben 
wurden / bieiin diſem jar convocirte Ge- 
neral⸗ verſamlung aber / welche die erſte 
9 





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0 nach Difen entſtandenen unruh 









einen groffen fehandfleck/ nicht in diſen landen 
dile fpaltung ihnen anhängen und zu groſſem 


anfang zu fieuven fich träge bezeigen ı UND 


‚gelinder verfaren würden / alle ihre bemuͤ⸗ 


bungen / wo fie nach der hand diſelbe gieich 


abtun wolten / nur vergebens und umſonſt ſeyn 
würden. Als laffen fie ſichs hoͤchſtens ange⸗ 


legen ſeyn / diſes fo groſſe uͤbel / und die daraus 


beforgliche gefar auf alle weiſe und wege abe 


‚zukehren. Uber alles umfonft und verge⸗ 


bens ! Denn bereits hin und wider zu £onden 


und anderer orten einige unter den Quakern 


 vennliven unterftunden und.als fie bigig mit 


smadh Rifen entjtcübenen unruhen ausger 
ebeiben soorden / Teiche fehliffen Eunte 7 wie 


allein » fondern auchin allen andern Neichenv 


| nachteil ihrer vorhin bedrängten kirch gerei⸗ 
Pehen wuͤrde /zumal / wo fie diſem uͤbel im 


nden waren die ſich diſe ſtreittigkeit u 


orten auf einander gingender ee 


ne ohne gefaſte verbitterung feinen fat 
nicht behaupten / der andere von 


* 


mal angenommen meynung nicht weichen / 


‚noch gewonnen geben / molte / als geſchahe 


es / daß fie aus ergrimten gemuͤte einander 
die freundfehaffts pflichten aufkuͤndig⸗ 


ten ı und endlich , als fich eine fation 


ereignete 7 ihre brüderliche vertraulichkeit auf 
zuheben droheten. Und ob zwar derfelben 
anfangs nicht gar vil waren; ſo erregten doch 





feiner eine 


— 





2666 


' diſer wenigen verwegene infolenz und under 
9 maͤſſigte venemen?, von tag zu tag mehr 
| 





troublenund unruhen / nicht anders, als auff 
‚eine Eleine wolcke ſich offters ein fchreckliches 
ungeftüm und praßlendes donnerknallen zu ers 
eignen pflegt. Daher Das: folgenden javes 
verfamlete general» concilium, als weſches 
leicht schliffen mochte / Daß dergleichen mißver- 
Ei ſtaͤndnuͤs und eiferfüchtiger wortwechfel nue 
“a zu beyderfeits. hoͤchſtem fchaden und endlich 
Ar! zu beforgender ganglichen auffreibung aus⸗ 
er  Sehlagen dürffte 7 einen groffe Lufivbrüderlia 
Bi che verfünliskeit und bergliche eintracht zu 
5 flifften blicken liß / zu dem ende fich diſes 
e ing werck zu richten euferft bemühete ‚damit 
m alle nach bey, feit gefeßten controverien 
und feindfeliyen fkviteigkeiten z die mehren 
Li teils einen Ungewiſſen ausgang haben / entwe⸗ 
| Bl der. Feine oder Loch gar fehlechte belohnung 
" nach fich zihen 7 mit augenfiheinlicher. gefar 
| und unwiderbringlichem ſchaden aber faft al⸗ 
9 zeit verbunden ſind / ſich des fridens befleißigenz 
und von ſolcher betruͤglichen zaͤnckerey abſte⸗ 
Hi hen / und weil bißheriges zancken und ha—⸗ 
‚bern. einmal vorbey / nicht geändert werden. 
1... möchte / folten fie doc) Damit nicht anbals. 
I ‚tn; fondern alles, wag bißher geredet und. 
h Berubet worden durch eine ewige verfebiwis 
u genheit bedecken undauffheben , und zum. zei⸗ 
dbhen auffrichtiger freundſchafft und libe 
J | N ERR 









— 


es felete ſo weit / daß fie das jemge/ fo 


J 


‚partenen zur ausfünung "bewegen Fönnen.- 


fie ſich einmal unterwwunden / faren laſſen / 
und diſer verſamleten vaͤter ‚und brüder , als. 4 
richler und ſchidemaͤnner rat annemen füls 


ten / Daß vilmehr das untveien von tag zu. 


ſto hitziger und heftiger wurde. Inzwiſchen 


wigigkeit herruͤrte / als war des dieſen ar⸗ 


verſamleten concilii ſinn und meynung daß 
nach ſo langwirigem auffſtand und groſſer 


beimruhigung ihrer angehorigen glaubensges 


noſſen / der fkveittenden parteyen bäupter 


und vedelsfürer / und unter andern Auch Keithz 
borgeladen werden / und vor difen heiligen und 


om eivigen geift regivten daten fi: 
N a a 


\ _ 


09 zunam 7 und ie länger es daurete / der 


ucte Die zeit z da im verwichenen gaten 
jar zum legten mal dife männer ſich verfams 

ien folten / berbey ; als indeffen Keith a 
Denfploanien zu Londen in Engelland ans - 
gelangt war. Weilen nun von ihm dife 


p 


= — = £ = 





















u 
var’ — 
—4 S(602 B 
9 muündlich verantworten und verteidigen moͤch⸗ 
Be! sen. Daraufhatman vile brife / ſo aus Pen⸗ 
ER ſylvanien diſer fach wegen an die hohe verſam⸗ 
kung geftellet und abgeſchickt worden / abgeler 
ſen. So fort beyde teile verhöret / und deren 
jedem nach ihrem beduͤncken eingutdenden und 
fich zu verantworten freye macht gegeben Al⸗ 
J ein hie ebenfals that ſich eine ſolche mißhellig⸗ 
18 keit hervor man bezeigte ſich ſo hitzig und im⸗ 
Ei  petuös verſetzte einander ſolche freche nnd 
J er wegeue ſtreiche / daß ie mehr die ſach ventn 


ret wurde / ie iotricirter und wehiger ausge⸗ 
N macht fie zu werben ſchine. Ja fie hilten das 
ei werck zu erkeñen und beyzulegen biß auf den 12 
tag mit de beriren an / da fie vorher aimals über 
den sten bey einander zu verharte gewonet. Und 
als auch diſe zeit faſt zu ende gelauffen / uũ nichts 
deſto minder die vorgeſchlagene amneſtie nicht 
angenommen, ja vor Demconvent des unab⸗ 
| laͤffg anhaltenden haders wegen Feine parte 
a die andere otem holen liß / eine verdruͤßliche un⸗ 
Ka luſt über die ander dene deliberiranden päftert 
N Has verurfachte / und es garnicht mehr zei 
| war, diefach noch lang in confideration zu} 


V hen, fondern einmalzum ſchluß zu eilen ’ als 

i) aufautachten und einvaten des geöjten teils de 
BE serfamlungsder an anfehen den übrigen uͤberle 
u gen war / beſchloſſen / und nicht und inlich erkan 
9 worden, weil alle hoffnung zu einer bruͤderli 


en vereinbarung verfi chwunden / und gantz Edi 





— — — — * 





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und treue ſorgfalt diſer Hohen verſamlung fo fern fie fride 
und ein racht unter den zer fallenen teilen wider aufizurich- 
gen ſich an elcgen ſeyn laſſe / ſchaͤtze ſichs auch vor eing 


ſonderbare ehre / daß er ihren zu der kirche beſten genein. 


hor ſam nicht fo wol ſich / als ſeinen uͤbrigen Jaubensge 





N 
N 
fen g ern gefallen laſſen man nur beſchelden und 








tig mit ihm werfahren wärde/ erfelbitanh.ohmeihren und 


eignen nachteil denfelben bewwerckitelligenmöchte. Nachdem 
ex aber Feines irrtums im feinem bergen überzeuget/ noch 
von ihne aberfuͤret worden / auch nichts grobes verbrochen/ 
oder ſonſt einige ſchandtat begangen / weicher wegen er ſich 


gg enſſchuldigen und abbitte zu cun in fach haͤtte⸗ a | 





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offen Insgefamptnugen ſchaffen ſolte Woltefih auch 
Fi ———— abgefaftem ſchluß zu r xrwerf⸗ 


jöchte. Nachdem 





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li | 
zu ſorgeſallenem unsvefen Feine gelgenbeft gegeben / ver) 
ſich dabey an iemand vergriffen / ſondern / auf die jenige alle 
ſchuld falle / welche / was er bisher geleret / entweder aus 
dummer einfalt nicht faſſen / und was fie übel verſtanden / 
hehend und umbedaͤchtig geglaubet und ausgebreitet haͤt⸗ 
ten. Daher jene nach einem ſcharffen rerweiß vilmehr 
dahin angehalten werden folten / daß fit ihre libe ampis 
Brüder zu fehmähen und deren guten jaͤnmund zu Fran- 
ekenydadurch fie der Firche Chrifti ein groß aͤrgernuͤs gige- 
ben/ unterlafen möchten / und alfo mit einem iden / nach“ 
dem er verdinet/verfaren wuͤrde. Rachdem es aber leider 
geſchehen / daß feine widerſacher ihren privat haß und fin“ 
srulaite meynungen weder eintracht unter einander zu 
fifften/noch ans lihe sum wolftand der Kirche / faren laſ⸗ 
fen und bey feite geſetzet / dazu noch Der jenigen mißhand“. 


nin gem die am beiten auf fie ſich ſchickten / ihn bezachugten / 


wagaher auff ihn fich reime/und Ihm zuſtehe / ſich beymaͤſ⸗ 
fen und zulegeten / ſo wolle er doch / als der auf feine ge· 
rechte ſache nnd ſonnenklare unfchuid ſich fteiffe / In dem, 
ihm vom geift un feinem gewiſſen gegebenen zeugniß beru· 
hen / es möge ablauffen / wie es wolle/wan er nur am ver⸗ 
brechen nicht ſchold trage / ſich gern drein ergebe / und alles / 
yag einem Chriſtlichen und ehrlichen mann gezime / ing 
Herck zu ſetzen / bemuhet fen / dabey feinen bey der kirch 
wolhergebrachten ehrlichen namen porteidigen / damut er 
nicht ben geringhaltung feiner reputation feine Goltes⸗ 
furcht und römmigkelt zugleich in den mind zu ſchlagen 


nd gering zu ſchaͤtzen möge angefehen werden. Daher 


als man fich gang Feine hoffnung mehr zu eini⸗ 
gem vergleich und ausfönung zumachen / und 


alsman folange bey einander verhatret / den⸗ 


noch nichts ausrichten Finnen 7 bat man Die 
verfamlung aufgehaben : Als darauf Keiths 
gegner es etwas wolfeiler zu geben und eben 


wos er behauptet / zu vertheidigen ſchinen; Mi 
Feith zum andern mal hervor getretten / — 
a 










. neuem aufs vernünftigfte ju peroriven 

igefangen / indem er ſo wol mündlich in pre⸗ 
igtenvals fehriftlichvdurch vile ans licht geſtelte 
bücherznufs ſcharffſinnigſte und hefftigſte feine 

ſchuld darzutun fichangelegen ſeyn iß md 
er gleich befenneterdaß er aus menfchlichem 
ubereilen / nicht aber vorfeglich und mit wiſſen / 
ehemals einiges geſchriben / ſo er anietzo ſelbſten 


nicht billichen könne / iedoch was feine lehr von 


dem menſchen Chriſto anreiche / wolle er feibiger 
als die er von hertzen hoch hilte / und die / wo eine / 
zur froͤmmigkeit ſchoͤn leite / es diſe taͤte  janls 
den haupt⸗ artickel und grund Chriſtlicher lehre 
und glaubens mit aller macht zu behaupten und 
zu predigen bemuͤhet ſeyn. Mit gleichem eyfer 
furen mın auch feine widerſacher ſich zu bezeigen 


N 
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der 











— — 


Tichite von ihm. | 





on ihm. Daher endlic) einer am an⸗ 
dern als mehr zu tadlen fande / und ohne fthen 
por idermann einander Durchhethelten 7 haſſe⸗ 
ten’ zornig / ja gamz raſend machten, Ein ider 
ſuchte mehr auffeine feite zubringen und ſich an⸗ 


hängigzumathenz und wie gram und erbittert 


er auf ienen ſey / mit den picqvanteften wor⸗ 
ten zu verftändigen. Welches alles biß auf das 
jüngfterzeitim verwichnen gsften jar zu Londen 
gehaltene General⸗Concilium waͤrete. In 
welchemyals man zu ſitzen angefangen’ hat ſih 
Keith dahin verfuͤget / des vorhabens/alle ſeine 


ſtreittigkeiten klar zu erörtern 7 und feine fach 


bey denen richtern / vor die ſie gehöre / anhaͤngig 
und ausfuͤndig zu machen. Als er aber audit 
tuͤr des hauſes / wo fie verſamlet gekommen, 


(welches den erſten tag gefthahe) hat ihn Die 


torwacht angehalten; (Als welche fein vorha⸗ 
ben und anſinnen voraus merckte. Den tag 
drauf hat man ihn erſt gegen drey uhr vorgelaſ⸗ 
ſen / da er ſeinen gegnern vorzukymmen gedachte, 
caldnon welchen er wufte/ daß fie fich daſelbſt 
enthilten 7 umd ſeine ſach 7 über ihn Das ur⸗ 
teil zufpvechen 7 abzuhandeln vorgenommen 
hät fichaber nicht mündlich / ‚als welches meh! 
nachdruck würde gehabt haben; fohdern ſchrift 


Kid ‚damit er alle& Dejto genauer, Lind mit Deft 
gtöffeet modefti abfaffen und erörtern möchte 
au verteidigen geſuchet / und folgenden ferne 


gefehriben überreichet. 4 Bade ihm noch fen 
NN AR untzig 


lang 7 nn die ent. efima Th 
bigemjar zuſammen 
daß er —— 





und 
ci ref Irak ver m ” vert are al arten ſe 
itch Ahr AN uſch def en — nr nn 








liche —— er — un — 
entf — man diſe rede durch 
wo als fo gleichdie gantze verfamlung übe‘ | 
ie maß alterirt und erbittert wurde. Nun 
varen Keiths hauptfeinde und Br m 
item zwiſpalt/ Wilhelm Penn » Wilhelt h 
Bing Georg Rithadı Aohann Da a 
Sohaugielbrund Johan ——— 












Ay ’ 
18' 
* 
1. 
9 4 














daß man fo wol jene als diſen nicht vor Eluge 
und befiheidene leute / fondern vor rafende und, 
beiſſende hunde folte angefehe habe daher einer 
dem andern ohue aufhoren vorruͤckte und ſchuld 
gab / er verbreite abſcheuliche ketzereyen und 
vermaledeyete irrlehren / und ſuche dadurch 
ſeine anvertraute gemeinde um ihre ewige ſee⸗ 
ügkeit zu bringen und dem teuffel in den rachen 
zu jagen · Und erzelet Keith / daß Bingley/ Vaug⸗ 
thon und andere / wan ihrer einer weder deutlich; 
zeitlich / noch geſchickt genung ihm geant⸗ 
wortet unddasmaulgeftopfet 7. (als die vil⸗ 
leicht fich erſt bedencken / oder aufdie bewegung 
des geiſtes/ der / was fie reden folten / ihnen 
eingeben würde / warten mochten) einander 
gewincket / mit den augen ein zeichen gegeben’ 
oder, mit dem Eopf genicket / Damit ihnen zu 
verftehen gebende / ſie moͤchten fort reden’ und 
als es ihrer keiner mercken wollen / haͤtten fie 
einander. bey den ermeln und rock⸗zipfeln geru⸗ 
pfet / und dadurch wacker drauf zuplaudern 
au vermoͤgen geſucht. Welches fuͤrwar wider 
Die principia und grundſaͤtze ihrer religon det: 
faren heißt / indem ſie auf ſolche art / nicht Das 
jenige / worauf fie meditiret / noch / was ih 
nen der geift eingegeben / vorgebracht haben 


‚Endlich » als dife haderfagen fich weder it 


difputiren zu mäßigen / noch des beiſſens ei 
ende zu machen / wuſten / und dis gehader/ 
gebloͤcke / davon fie gan heiſcher worden / Ind 






niolte/esindeffen noch nicht zeit war / aude 


was man doch mit inmanfangen folte. Uber 
felcher zatsverfamlung fich nach der dandeız 
‚nige bey K eith beſchweret 7 daß ihnen b ey ders | 


‚felben ihre abgefaffete gedancken vorzuͤbrin⸗ 
















& 


** mögen / oder / waͤren doe 


vet. worden / daß ſie nichts formliches und 
ſ hickliches / wie fie ſichs vorgenom̃en / vor bringen 


Tonnen; Andere waͤren aus feigem und erſchro⸗ 


Hiches und 


cknem mut gar sahen han Dmsberg 5 | 


nich 








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4 S 610) BAR 
9 AMgehãbt / ihre der andren gerad entgegen 
Du! ſtehende meinung vorzutragen und der verſam⸗ 
fung zu communieiren.Ja es waͤren gar einige 


— gefunden worden / die / was le verſchraubt und 
berzwickt genug vorgebracht / nach der hand ge⸗ 
| ändert uud eine andere tiber die voꝛig klar lauf 
fende meynung behauptet hatte. Endlich wurde 
# doch auf; des geöften hauffens gutachten Difer 
4 ſchluß gemacht un folgedes decret ausgefertiget: 
je) Reich waͤre ein recht unchriftfieher mann / der an fo vilem 
groifpalt und trennunaen urfach / ſich an feinen brüdern jo 
ofie bißher ohne Scheu sergeiffen/ nd fie geſchmaͤhet hätte / 
der fich daher ſelbſt vonder peifigen gemeinschaft der chriſt⸗ 
lichen firchen gefondert und ansgefchteffen / feines ge 
traͤgenen ampts im den ver ſamlungen zu predigen und das 
gebett aunerrichten/vertuftig gemacht; daher man ihn Fünie 
tig bin weder vor ein glid diſer heiligen gemeinde erkennen / 
noch annemen folte/es waͤre dan / daß er fein unrecht oͤſſent⸗ 
lich erkant / und ſich ſo bezeinet haͤtte daß man einise 
befferung in lehr und leben bey ihm vermuten duͤrffte. 
Darauf man aus ven aicten Der gehaltenen 
verfamlung an alle Quaker gemeinden/ durch 
ö: alle länder und Meiche folgenden beif ftellete: 
du | san habe bey diſer Londiniſch zuſam̃enkunft von denen 
| | Mi lichſt in den teilen Ameriea entſtandnen zwiſtgkeiten nichte 
| weiter vernommen / daß man daher hoffete / der ſtreit 
möchte vertragen und bengeleget worden fein. Inzwiſcher 
fen der hrifiliche und melgemeinte rath / den man ve 
jarlichen € uncilio Keith und feinen anhang ertellet / nich 
hurhteden wind geſchlagen / ſondern gar durch ausgeſtreu 
‚tte fchrifften beſtritten und perhoͤnet worden / wodurch e 
Far amdentag geleget / daß er fich Won rid erligen geiſt un 
ſers Herrn und Heylands Jeſn Chriſu nicht mehr regiren 
ſondern vom geiſt der wider ſpenſiigkeit und witracht 9 
ar | ein 


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— sip; — — — — 
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m | ind Behenfihen Taf: Dadurch er dan bepder 


* ‚ol 1 leuncupe 99 und fie über Die maſſen betroͤbet / 
4 | md OL andern das anſchen iſer und vorm jar gepfl bachen 
r ar an ihm feinen gebürenden kom mideriaven / und feir 
Predigt und gebett verrichtungen ſich kuͤnfftig in offent-/ 
icher gemeinde zu enthalten bedeuten laſſ en / hiß er ſich von 


N verfamlungen getanen in den wind sefchlagnen 
| vorſchlaͤge wegen / keiner vereinbarung zu ver⸗ 
fehen hatterauch ſonſten dem handel weder zura⸗ 


ten noch zu hel en wuſte / diſen man feinesdinftg N 
entſetzet (ob ihn, ‚gleich die meifte unter den 
Quakern vorden Elögften ſcharfſinnigſten und. 


 befehlagenften verteidiger ihrer religion gehate 
ten / ) mit ihm ſich gezweyet / ſeines uͤmgangs / 
wo esmaglich / fih geäufert / ſo gar / daß es 
| unterdifen vertrauten und hoͤchſt einträchtigen 
bruͤdern und glaubensgenoſſen zu einer bedau⸗ 
erlichen / ihrer gemeinde hoͤchſt ſchaͤdlichen/ 


trennung ſich anfehen laſſen Welcher bau 
delfuͤrwar ohne fie heftig zu ſhimpfen ‚und 


ihrer zu I otten nicht erzelet werd eu kan / als 
welche diejenige / von denen fie an ‚10 
zeit deswegen ſo ſehr angeklaget un Rn Rh lh 
picqvante reden ſo offt verläftertun tun 
chen hatten / daher diſe ihre wider IN 

mahlige läfterung ihnen. at ben | 

TREE, eichem zu bei 








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famlung verlege und gefehimpfet habe Deromigen 


hertzen befferen und mit ben glaubeng beiperh angpufßnen, | 
bemühen werde» Hat man daher / als man ſich ſo 
wolder in diſem / als vorigenjar/ gehaltenen! 











Hy 


ifen / fie folten fich Doch / fprachen ſie nur 

ſelbſt itzo betrachten / fie triben es ja aͤrger als 
die ⸗ welchen fie deſſen onlaͤngſt beſchuldiget 
baͤtten: Unter andern rückte fie ihnen auch 
diſes vor / daß nachdem fie in ihrem baterlande 
nicht mehr fo gedruͤcket wuͤrden / und vor euſerli⸗ 
chen feinden fo groß zu fürchten haͤtten / ſie ſich 
einander fo fpinnen feind und todgram worden/ 
daß fieeine ſpaltung nach der andern erreget / 
Sine zerruͤttung und aufftand über den andern 
angerichtet / daß man über die läfterliche ſchaͤn⸗ 
detehen / und unerhörte erbitterungen/ ſich nicht 
genung wundern moͤge: Solte das wol die geiſt⸗ 
uͤche uñ himliſche weißheit und klugheit ſeyn / de⸗ 
ve fie ſich aller orte gerümer? wäre Dasdie hoch? 
belobte fridfertigkeit un recht bruͤderliche verei? 
nigung der, gemuͤter / ja vecht engliſche eintracht? 
nach welcher ſie nur durch bloßẽ winck ſich alles 
von einander zu erhalten gepralet / ach ſie moͤchtẽ 
ia wol zuſehen / damit / da ſie von auffen ruhe haͤt⸗ 


ten / ſie ſich ſelbſt unter einandernicht ſchwaͤchetẽ 


und endlich gar aufriben / wenigſtens / indem fie 


ben derſtatteter freyheit ſich ſo unbeſonnen und 
derwegen auffuͤreten / die hohe obrigkeit ſolche 


einzuſchꝛencken / und / wie ſich die zeit leicht andern 


‚Eanvdifes ihr freyes exercitium,groffe nachſicht 
und heentz / von der fie ſich wol Die gedancken 


machtensdaß ſie ewig wären wuͤr de gar aufzu⸗ 
heben veraniaſſen möchten Und biß hiher haben 


fi 


ir von der aufkunft / wachstum und —— 
so "Mr ung 





au vi in denen von ne bewonten ftadten und 
aͤndern nach der laͤnge gehandelt. Und dag zwar 
 biß aufdie zeit / u welcher auch die dem bloße na 
Men nach verhaßt und erfchrecflicheverfolgung 
ſich geleget und nachgelaffen / und nicht allein 
diſen leuten ;fondern zugleich allen andern, die 
es nicht mit der. dort florivenden religion hilten / 
onvertriben und ongehindert ſi ſich diſer orten 


aufzuhalten / und ihre religion in freyem und! EN 


gnügten ruheftand zutreiben verftattet / und 
durch vil guter geſetze beſtaͤrckung ihnen ver⸗ 
gonnet worden. Wiewol wir eben fals die 
Dann ? Soeinianer und anderes fo mit 
m alten ketzermeiſter Ario geſchwiſter kin⸗ 
‚der, auch allhier nicht drunter, zu rechnen / 
deffen urfache ich bereits oben angeführt zu 
haben mich entfinne. Wie aber diſe indul⸗ 
gentz und vortreffliche fo wel religion als. 
wohn + freyheiten difen leuten auff vermitte 
len und ſtifften teils des incomparablen Koͤ⸗ 
niges / über welchen man fid) Faum einen 
gütigern und gnadigern wündfchen kan dem 
um des willen auch / weil er feine hohe per⸗ 


fon zu felde vor den wolftand und gemeine ruhe 


Europens fo genereus hazardiret und dran 

waget / alle aufrichtige Patrioten eine be 

| * regirung und —* leben von — 
413 





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fele wundſchen / teils der neulichft verſtorbnen j. 
Königin die wie ſie ihre feele ihrem Schoͤpffer 
empfolen und zu treuen haͤnden ausgeliffert / der 





“bey ihr. ſich befindenden vortreflichkeiten und 


unbefchreiblich groſſen ja unausfprechliihen tus 
genden wegen in ewig gefegnetem und immer⸗ 
gruͤnem andenefen leben und verbleiben wird; 
Als auch einftimmung der vornemften und uns 
vergleichlichften männer und grandes beyder 
parlaments haͤuſer / die dasjenige,fo der König 
und die Königin beſchloſſen / unverzögerlich eins 
gegangen und gutgeheiffen / vergoͤnnet und 
nachgefehen worden / babeich auch zu anfang 
difes buches nach Der Länge befchriben. "Bevor 
ich nun von diefer materi ſchreite / Eanich unbes 


ruͤrt nicht uͤbergehen / noch laͤugnen / daß dife leur 


te des koͤnigs und koͤnigin und geſampter Par⸗ 
laments Herren vernuͤnfftiges verfaren und 
groſſe huld und gnade vor andern zu preiſen und 
ſichs zu einer gloire auszudeuten haben / daß / 
da ſie vorhin durchgängig nicht allein fo grau⸗ 
ſam mitgenommen :/. bedränget / verfolget 


und mit foldyen martern z die Fein mensch 


weder erdulden noch ausftchen mögen 7 nur/ 


weil fie entweder warhafftig und recht grob 
irreten oder / doc) aus gifftigem neyd und 


 übermütiger einbildung durch andver bes 


ſchuldigung hefftig gedrucket wurden / als 
wen fie groffe Feger wären z und ſolche / Die 
andern verdammliche lehren beybraͤchten — 

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ſie annamen; ſondern auch daß alle die pe⸗ 
nalsgefege / die vor der zeit der reformation 


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il, Die männee ein B BSON 


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Boch nur was die. adminiftration und 


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Dtuchen von jenen unterſchiden 7 im Dr 


bꝛie 
den aber eben die wate lehre , Die jene bat 
7 vortehgen „und eben den Eatholik 


ſchen glauben / den jene befenneten / auch 


4 


aufgebracht und wider die keher (wie man 
fie mente) geftellt gewefen / in ihrem vigor 96 


bliben / und feines derfelben abgeſchaffet 
toorden 7 nicht einmal das , fo DIE MT? 
brennung der ketzer berrifft / dab ider⸗ 


zeit / wann uhd wo auch mur eine bobe © 
eit zu Difer harten und graufamen abjt.Al? 
fung zu fihreiten / und folche zu bemerckftele 








Welches man mit den erempeln ai | 

ter Kacobsdeg 1. regirung in Det eilfften zal di⸗ 
ſes jarhunderts auf dergleichen art hingerichte⸗ 
ter mäfer behauptete. Welche eyxempel / weil ſie 
faft von allen ſcribenten num fo lan verſchwi⸗ 





verſchr 
gẽ / doch / zumal bey unfen zeiten / ge efen zu weꝛr⸗ 


den weritiren / ich mit gar went em beyfuͤgen 






=; 


94 * 





de wi (tumg des Fiechvegiments belanget 7 DB 
Der erwarin andern auferlichen fitten und. ge⸗ 


ga hätte 7 ihr nach recht und bilich> 


418 n folte vergoͤnnet ſeyn / nicht das geringe 
fte dergleichen fie ſich itzo befahren ſen⸗ 
dern in gefegnetem wolftand leben durften, 
zweyer un ⸗ 












und daß Jeſus Ehriftusein ewiger Bott wäre; 


ſtunde / endlich als er von einigen bifchöffen einer 
halsſtarrigen ketzerey / von welcher man Sich 
bergebene hoffnung machte daß er fie würde 
aren laſſen / uͤberfuͤret / dem weltlichen gericht 
ausgeliffert worden, und auf befeldes Konigs/ 
der ch auf dag ediet von verbrennung der ke⸗ 
ger. beruffte/den ıgten merg um mittag offent⸗ 


⸗ 


Lich zu aſchen verbrennet worden. Der ans 


dre hieß Richard Wightman / der aus ei⸗ 


nem / nicht weit vom fluß Devent gelegnen und 
nachbLonden gehoͤrigen flecken buͤrtig war / wel⸗ 
cher gleichfals von den Bifhoͤffen von Emel⸗ 
berg und Lichtfeid viler kepereyen + deren vor“ 
veiafke war / daß er ein Ebionit oder Soci- 
Naner, die letzte aber / dag er ein 4 













fer züberroifen den ı1. Apııl zu Cichtfeldy 
erzuͤrnten Vulcano auffgeopffert wor⸗ 


d —9* Es iſt zwar nicht zu laͤugnen / daß dies 






‚geles von verbrennung / und auf befinden 
‚Mit einer andern art des todes hinzurichtens - 
‚den Eegern unter der regirung Earls des 

‚andern abgefchafft worden ; hingegen aber 


‚muß auch diſes gefkanden werden / daß es 
nicht fonder viler twiderfprechen und mans 


cherley ſchwurigkeiten geſchehen fey und 
zwar Dergeftalt / daß geiftlichen flandee 
perfonen diſe gewalt andern das leben zu I 


laſſen / oder zu nemen / zwar entzogen, inzwi⸗ 
ſchen diſes privilegium unbenommen bliben -. 


daß fie diejenige: z fo fie vor ketzer hilten / 
wie man zu reden pflegt / in ban tun aus 
der kirche ſtoſſen / fie ihrer freyheit beram 
ben 4 derer‘ güter einzihen / auch wol ger 
fanglich anhalten zu laffen / befugt ſeyn > 
und macht haben folten. Welches als eine 
gar zu bekante / idoch merckwuͤrdige facher 
ich abermal mit fleiß aufzuzeichnen: mir ge⸗ 
fallen laſſe. Iſt demnach diſes geſehe im 
zgten jare der regirung König Carls/ in der 
77,jal dieſes jarhunderts / als man das denck⸗ 


— 


continuiret / aufgehaben worden. Es bes 


fand ſich ein man.ausm Middelſexiſchem die 
der mit ab⸗ 
0 


Arie, Taylor gendnt / 


Das 





mwindige Parlament vom sıten jan durch üfe 
tere prorogationes bi auf dife zeit hatte: 


en 


TE 








a N) 

ſcheulichen laftern beſchmuhet /_ einen 
Gott glaubtez noch fich vor jemand fürchtete ; 
den hat man nad) Londen gefuͤret / und bey dort 


—_ Defindlichem Ober-Confiftorio 2 oder geiftlis 


chen Eirch-verfamlung / ſeines tun und laſſens 
halber zu vede geftellet. Als man nun lang nach 
gefonnen und fich bedacht / was mit Difem fo 
verruchten unmenfchen anzufangen / ‚hat ein 
noch jungeund im urteilen über Die maß heftiger 
und bigiger Biſchof geraten 7 man folte den 
man verbrennen / und fich zugleich aufdas gefeg 
bezogen. ſo da will / daß man den Feger mit feuer 
vertilgen ſolle. Welcher vorgeſchlagne rat 
idoch denen uͤbrigen Biſchoͤffen etwas rauhe 
und grauſam vorgekommen / daher einer diſes / 
jener was anders vorgefchlagen / auf was art 
nau etwa mit ihm verfaren koͤnte; der Gral 
son Halyfax aber hat den tag drauf Die ſach 


€ . 


Heym Dber-Parlament anhängig gemacht/unt 


feine unvorgreiflche gedancken entdecket / daß 


[4 


vo eg möglich / man ein manifeft publiciret 
möchte, durch welches das gefeg von verbren 
nung der ketzer aufgehaben und abgeſchaft wuͤr⸗ 
de; weilen fonften / fo lang diſes geſetz feiner 
vigor behilte / es ſich leicht zutragen koͤnte / daf 
welche ſect und religion die oberhand habet 
würbe / deren Profeffores und Eirch-diner Die 
fo fie vor Eeger erklaͤrten / auf dergleichen ar 
ducchsfeuer ausm mittel räumen und verbren 
nen dürften. Welches anſuchen idoch ie 

| | i 


h 





B661) 











ſchoffe Durch aus nicht eingehen wolten/und 
chmitioller macht dawider fegten. Nichts de⸗ 
weniger / als man die ſtimmen eingeſamlet / 

 ebendifer Grafvon Halyfax / wie auch der 
zog von Bukingham / und der Grafvon 


Schafbury / und andere vortrefliche maͤnner / 


efaren / und daher gute vorſehung tun muͤſte / 


umalesdabey nichts onmägliches / Daß was 


ich eben anigo noch nicht hervor taͤte Doch zu 
einer zeit einmalzutragen koͤnte ( Indemman 
chon dazumal den Päpftlichen greueln tor und 


ürheiinlich und tuͤckiſch zu oͤfnen die befenner 
wer reformirter religion auf alleweiß zu vers 
ilgen füchte z welches fie alzubetruͤbt prophe⸗ 
Heten: ) zumal. Difes gefeß auch abſonderlich 


senen Neformirten zu feiner zeit criminel fals 
len / und fiegewaltigguhonditen und bedrans 


gen andere veranlaffen koͤnte; daß fichdaher die 
nbrige beneegen und durch ihre motiva und 
ſcheinſchluͤſſe perfvadiren liffen / diſes gefeg 


folte / obgleich die Bifchöffennicht einilligten / 
aufgehaben und abgetan werden. Welches 


ftarutum, als es dem unterhauß communi- 
ciret worden / "haben fich einige vortrefliche 


männer (unter welchen der vornemfte Wil⸗ 
heim Ruͤſſel / ein man der feines vaterlandes 
intereffe zu beobachten / und por den unge⸗ 


kraͤnckten flor feiner religion auch nach feinem 


tode zu prgen / bemuͤhet war / deſſen — 
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Etvogen / daß man ſich bey diſen zeiten vilen zu 


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BERN a. 
ber/ob er gleichaufeine fumaliche todes art 


ſo bey grofjen und honeten männern felbiger 
zeit nichts ungewoͤnliches und ſeltzames/ hin⸗ 
gerichtet / doch in geſegnetem andencken ana 
noch verbleibet ; eben dergleichen zu ſchliſſen 
gefallen laffen auch die andere durch ihr 
anfehen dahin vermocht 7 daß fie ein decret 
von gleichem laut zu evulgiren ſchlüſſig wor⸗ 
den. Und iſt dergeſtalt auf des Koͤnigs und 
beyder Parlamentshaͤuſer einſtimmigen ſchluß 
diſes geſetz durch folgendes edict abgeſchafft 
worden: Es werde von nun am das Breve von Ders 
brennung der ketzer vom König und Parlament aufige- 
hab n und durchftrichen/ aüch alle todesitraf/fo vom ei» 
ner Firchlichen cenfur herrüre und entſpringe / himit nider» 
geicget und abgefchaft ; hidurch idoch der proteftirendeit 
Ersbifchöf: und Bifchöie/oder eines andern geiftlichen ge- 
richte / oder confiftorii,, jurisdition nicht geſchwaͤchet / 
noch au gehaben / als denen die hand ungehunden bleibe / 
Atheiſten / Golteslaͤſterer / Ketzer / die ſo zwiſpalt und tren⸗ 
mug anrichten/oder andere verbamliche lehr unter bie len 
te bringen/nach den Königlichen geſetzen / entweder in ban 
zu tun / aus der gemeinde zu ſtoſſen / deren guter einzuzihen / 
ihrer ehrenämpter zu berauben und mit andern ſtrafen / wo 
fe nur das leben nicht betraͤfen nach befinden zu belegen / 
und ang dem wege zu raͤnmen. Wie groſſe / aber 


dabey betruͤgliche freyheit Jacob, der ander 
ve. ieden / welcher religion fie immer wa⸗ 
ren / verftattet 7 und wie. behutfam und 


forgfältig die Biſchoͤfe groͤſten teils von aß 
len wil ichs nicht fagen / fich ihm opponi- 
vet / iſt als was befantes / nicht not Ä 
—90 daß 





Kr 














ilmer wo Br ku unſrer 


a "opt wenden und. | 
hiſtori. Zwar / 


veil! — ibe dornehmen in der neu⸗ u 







hteten / wo man fich in der gantzen welt 


e re 









ber leicht fahen / wie ſchwer es jerge hen 
ihnen gar unmöglich fallen wuͤrde 


Mir, ; 


\ 





yon ft ſtatten gegangen. / als fanden fh. 
m nicht wenige / die es nicht undinlich.ere - 


leicher maffen zu verfaren unternemen wuͤr⸗ 

€ und ſich nicht allein in den laͤndern Eu⸗ 

opens , welches bereits längft einige. zu ber 

perefjtelligen bemuͤhet geweſen; ſondern gar 

Aſiaw und Africam zu denen entfernteften — 

oͤlckern / denen das licht des evangelli noch 

icht 6 helle aufgegangen, ‚2: voelche Die wa⸗ 
gion noch nicht, erfand / nicht wuͤ⸗ 

en / Worin Die Gortgefällige frommigkee 

eftehe / ſolche zu ihrem glauben zu bekeren / 

nd ihnen die lehre von Chriſto vorutra⸗ 

en + begeben wuͤrde. Zu dem ende ſich 

uch Zohan Stub und Heinrih Tel 

ereits reifefertig gemacht und biß in Chi- 

a, die entlegenfte landfchafft gegen auff⸗ 

ang der fonnen / und den legten begin Ai 

as , zu teifen vorgenommen hatten. Die \ 


ünde / als 
e vorhin alker orten’ wo fie nur hingelange⸗ | 
Er iederman eis up 





—— —“ I — — — 





ee ee — 
gehaltenzja als fülche gehalten würden! vorde⸗ 
Zen / da man ſie erſtinals zu geſicht bekommen / 
man naß und ohren auffſperrte / und auffz 
ſchimpflichſte / nachdem man ihr thun und laſ⸗ 
fen beobachtet / redete; Zumal ihnen aller zu 
trit / dahin zu gelangen / geſperret ſey Achteten 
esdemnac) vor das ſicherſte / vorhin nach Oſt⸗ 
Indien ſich auffzumachen und an die daſelbſt 


von den Engelländern und Holländern in pos- 


fes genommene / und unter ihre boftmäffigeen 
gebrachte örter fich zu verfügen: Daher fie ſich 
zu der Oſt⸗Indiſchen compagnie / und fi ander; 
lich den dahin farenden fehifleuten begaben / un 
fie aufs freundlichſte erfucheten / fie möchtet 
dorthin fie mit zu überfüren fich gefallen laſſen 
fo fie ihnen dochrundabfehlugen. Darauf fi 
fich an die in Holland ſich befindende Oſt⸗ In 
difchegefelfchafft machten / ſo idoch ihnen 


wilfaren gleicher geſtalt durch kein bitten3 


vermögen war. Daher ſie beyde / alsf 
mit betruͤbnuͤs geſehen daß ihre gemachte hof 
nung in brunnen gefallen / uud alle gelegenhei 
ihr deflein zu bewerckſtelligen ihnen aus hai 
den gegangen / von ihrem unternemen abzuftel 
ſich entfehloffen. Auf gleiche. art hatte fich au 


Aerander Parker nach Americam zu re 
vorgenommen / und bereits feinen eurs dah 
gelencket / damit er, wan es fid) ſchicken wol 


die leute zur waren erfäntnis und gottſeligk 


Tüten und zu Chriſto bekeren möchte. * 












* | —* WMo Ns / 
— — — * —7 N EL 
aber nacheiner javes fril EDS. 


ma 1/00 
ae Dorten verrichtet / oder / warum er fü ger 
nde wider zuruͤcke gekeret. Und iſt gewiß / 






— 


un würden und als mans beym lichte beſe⸗ 
en / war doch nichts dahi a 
un und laffen belaureten / und fichy was fie uns 





nen nur gelegenheit fie defto mehr zu verhoͤ⸗ 


jen / und außzulachen / und ihren Utopiens reifen 


vegenfiebedauerlich durchzuhecheln · worauf 
iemit diſer kalen entſchuldigung fie ab wiſen; 





Indem ihnen dasjenige / fo ſie gewuͤndſchet / su 
erckſteingen / icht gelücken wollen / aſe fich 
veniaftensihre propos ermeſſen / melchesfte 





ticht durch Die bevorftchende gefar abgeſchte ⸗ 


et sfondern gedrungen wider ihren willen nis 


erlegen muſſen; und: wie man anderer leute 


internemen wicht Daher / wie es abgelauffen⸗ 


Ondern von dem / was fie im ſchilde gefüret u zu 


erteilen pflege; ſo wuͤrde man gleich gi 


ig 


on ihrem vorhabẽ zu raiſonniren firhgefalen 
aſſen. Nachdem wir nun diſe fo fern entlege⸗ 
re laͤnder durchwandert / begeben wir ung wi⸗ 
er in Europa / und vors erſte in unſer vater⸗ 
and Holland. Sintemal aͤls die kurtz zuvor 
* manner diſe euſerſte Ionbfcbafften 
ke cu⸗ 





ach aut diefer leute / die iderzeit mehr wiſ⸗ 


diſe leute oͤffters andern das maul lang — 
nachet / was ſie doch endlich vor groſſe taten 


| 8dahinder-Diejenige/ foihe 


9 
AL, J 
if; 








a DieH)E > 
:Ausgereifet/haben fich andere in unfere Provins 
gen 7 und von dar / anderswo eingefunden, zu 

Teinem andern ende als nachdem fieunter ih⸗ 
sen leuten vor die gefchicktefte und gelehrtefte 
angefehen worden / felbjten auch einen bez 
hertzten mut / ereutz verfolgung und groſſe ar⸗ 
beit zu erdulden und auszuſtehen / bezeiget / ih⸗ 
re lehr andern beyzubringen und auszubreiten 

Weilen aber die wenigſte vom H. Geiſt mit di⸗ 

ſer gabe ausgeruͤſtet waren / das ſie iden volckes 
ſprache / zu welchem fie gelanget / ohne dollmet⸗ 

ſcher fertig reden / und ihre glaubens ſaͤtze ver⸗ 
ſtaͤndlich vortragen kunten / wenige aus den 
uͤberſetzern ihre difcourfe mit eben den worten? 
und indem von ihnen gemeinten fin zu uͤbertra⸗ 
gen mächtig waren jagarzu weilen entweder? 
meilfie esnicht befjee verftunden / oder / mit 
autem vorbedacht / einiges in ungereimtem ver 
ftand auslegeten / liffen fie ſichs ihre religion 
fortzupflangen bey ihrem freudigen mut mol 
blut fauer werden / vermochten aber wenig ı 
das fich der muͤhe verlonete zu wercfe richten: 
ſo gar / daß auch die / fonachihnen gekommen 
ob fie gleich die ſprachen der laͤnder / in welch 
fie gelangten, verftandlich parlirten wenig/odet 
garnichts / ausgerichtet. Welches eben di 
urſach ſeyn mag / warum man bey allen vol 
fern / zu welchen fie gelanget entweder wenig 
oder / doch gar feines / Quaker antrefen wird 
Dun kamen diſe Apoſtel zu erſt in die Seh 
4 0 





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se lurk SEES —— — — 
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SaN)S _ N 
Faufheren behauſung ben frarccem zulauf 
viler Holander und Engelländer in En⸗ 
gtifeher ſprach / welche ein andrer um der ge⸗ 
genwaͤrtigen Holländer willen / die dev Engli⸗ 
ſchen nicht kundig waren/ in die Hollaͤndiſche 
überfegte / eine predigt abfegete / fo aber wer 
nig wuͤrckte und Feinen nachdruck hatte / wel⸗ 
ches ſie insgemein der ungeſchickten uͤberſetzung 
des dollmetſchs / der weder. die wort / noch. de⸗ 
ven verftandy noch den nachdruck affeqviret 4 
und ausgedruͤcket / beymeſſen Daher ſich ſo 
gleich drauf Caton wider nach Amſterdam er⸗ 
hub / als er Stubſen zu Roterdam zuruͤck ge⸗ 
laſſen / in welcher ſtadt fich vornemlich aus Hol⸗ 
ländifehen widertaͤufern eine Eleine kirche vera 
famlet hatte. Als er ſich nun in diſer verſam⸗ 
lung einfande / und verſchidene predigten hilte / 
ſo ein ausleger der Hollaͤndiſchen gemeinde / ſo 
Englifeh nicht verſtunde serklärterging fie doch / 
gleich der zu Roterdam / fruchtloß und ohne 
wircfung aber zwar ehe noch einmal dife leute 
zu Roterdam angelanget / hatten einige burger 
der ſtadt / die andern ihrer ungewoͤnlichen leb⸗ 
artufi fingulairen conduite wegen verdächtig 
vorfamen  bäußliche verfamlungen Anger 
ſtellet; als fo gleich in der ſtadt ein geruͤcht auge 
gebrochen egenthilten fich in folchem allerhand 
fidelich lumpengefindergauckler und tafchenfpis 
fer: Woraufder gemeine man häufig auf das 


haus angedrungen / und haͤtte wenig see / 
| ie 


















IIRER. 
haͤtten es gar geſtuͤrmet und geplun 


te * nicht ſo gleich der ſtadt ſchultheiß 






neb 


en / welcher / als man an der tür pochete/ 


mitte eine / IſaacF ournier genant / der nicht auf 
‚einem predigtſtuloder Cantzel; ſondern auf der 
ſtige einen ſermon hilte und predigte: Welchen 
der Buͤrgemeiſter nebſt dreyen ſeiner zuhoͤrer 


gefaͤnglich annemen liß / nachdem die übrige 
insgeſampt uͤber der unvermuteten begebenheit 
sank erſtaunet / ſich verkrochen und wegge⸗ 
chlichen hatten. Abſonderlich aber liß er fie 
ins toſhhauß / wo raſende und wanwitzige bey⸗ 


behalten werden / unverzoͤgerlich füren y eben 


Ya A 





len zu hafiliven pflegen / oder. / einen fparren 


offt andie wand prällete/ Daß durch die he 





ftige 


ſtoͤſſe endlich die fteinezu wacklenanfingen/ de⸗ 

ven einen nach dem andern er heraus nam / und 

durch die mauer ein fü weites loch brach / daß er 

nebft dem plock hinauswiſchen undechappiren 

Tunte / iedoch / — m 
j r 


A —— 


— 





dert 
hm ftets aufiwarfenden bedinten dahin 


nd nicht aufgetan wurde / Die tüv erbvechen 
und auffehlagen liß Da ſie dan dieungeoönlih 
berſamlete bey einander Anhafen und in deren. 


als gehörten fieauch indie reyhe deren / fobiße 


zu vil im Eopfe haben. Einen aus difen fehlo® 
man an einen ſchweren hölgernenplock / daß er 
zwar etliche ſchritte fortgehen / nicht aberallje 
weit ausſpatziren kunte · Welcher denſelben 
gleichſam / als haͤtte er einen mauerbrecher / ſ· 


Auen 








_ Bl) "RL 
Son Fam fein wirtehauß erreichen kunte; Die 
übrige auch nicht faul_/ Erochen hernach und / 
ſalvirten fich mit der flucht / nur ein eingiger 
weichgebackner zuckerbecker hatte nicht ſo vil 
sourage , Jondern ſtund in forgen / er moͤchte 
nur ſchlim aͤrger machen und den handel gar 
gerderben / wo er ohne vorbewuſt und geheiß 
des Magiſtrats ſich davon machen wuͤrde / wol⸗ 
tedaher Liber noch eine weile Das gefängnis hü- 
ten , als feinen arreſt defertiven. Nachdem 
aber die Obrigkeit diſer leute beginnen etwas 
genauer erwogen / undes eben ſo arg nicht ber 
funden / Daß es ſcharf abgeſtraft zu werden me⸗ 
ritirte / faffet fie den ſchluß daß fie des ges 
fängniffes folten erlaſſen werde erteilet auch ſo 
gleich darauf ordre/daß man den noch im arreſt 
ſitzenden auf freyen fuß ſtellen / die andere aber 7 
fo fich Davon gemacht, in ihren fuchshoͤlen un⸗ 
geſtoͤret ſich ſolte verbergen laſſen. Im uͤbri⸗ 
gen gehoͤrten diſe leute nicht zu den Quakern 
noch hatten mit ihnen einige gemeindfehafft 


wieman woldazumal davor hilte / uũ unſre 9@ 


zette / die dem eꝛſchollnen ruf nachgingen / es rap⸗ 


ortirten. Welches ſich daraus klar ſchliſſer 


und abnemen läffet / weil Eaton / und an 
dere feiner glaubens? genoffen / als fie hiher 
gekommen und son dem verwegenen buben 
ftück diſer leute nachricht erhalten / Die tatal 
etwas verwegnes und unfinnige® abgeftrafft 


ein geoffes mißver gnuͤgen drüber bezeiget / Mil 
Di ' mi 





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ie dergleichen leuten durchaus in eine con-- 


widerſetzet / und über ihre. Angenomne euferliche 


verlation und gemeinfchafft einlaſſen wollen · 
Hergegen/haben fich auch diſe manner nach der 
‚Handnicht zu der Quaker gemeinde gehalten; 
ndern fich gleichfalsnebft andernihnen heftig 


m | liche 
bezeigungen / kirch⸗zucht und predigt⸗ art ein 


großes mißvergnügen und mißfallen bezeiget / 


und / wo ſie nur vermocht / ſie gedruckt / und vers 
folget. Und obwol Fournier / der die Ohrigkeit ges 
nauer auf ſein thun und vornemen acht zu geben 


veranlaßet/ nach diſem bey den Duakern das 
predigtampt verwaltet / un zum oftern bey ihrem 
Gottesdinſt das oͤffentliche gebet verrichtet /hat 


er fich doch aufs letzte gaͤntzlich von ihnen gewen⸗ 


derundabgefunerkfdaherbengeiflihenore 


| 2 gar verlaßen / aus einem prebiger ein marck⸗ 


fehreyer und wundargt worden, docyfü, dabeer — 
anderezucurivenzoderibnenzuibrergefundhet 


zu verhelfen’ eben fo groß nicht beforgt geweſen⸗ 


daher auch von patienten einen ſtarcken übera | | 
laufsfo ihn incomodirt hatternicht zu vermuten 
gehabt / ſondern fich felbft geartzneyet / ſeinem lei⸗ 


be was zu gute getan und feines bauren wanſts 
mit den nidlichften delicareffen und geſunde⸗ 


ſten träncken ſo lange gepfleget / biß endlich 
Khmalhanstküchenmeifter worden und anf 


gen alles / damit er ein vichtiges teſtament 
Dinterfgßen möchte / durch die gurgel 
AN Ra. goag 


\ 








fürten waͤre. Ameß aber ift aus Holland nach 
Seutfchlandindie Pfaltz gereifetzvon wanen er 
bal drauf wider nach Holland / und nach Am⸗ 
ſterdam zuruͤck gekeret. Sobald man gber et 





RHEIN 
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rckte an 





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— En — einer von den Bu 
germeiftern durch die fenfterfcheiben warges 
noinmen 7 fülle er gegen feine collegen’ ſich 
haben verlauten laffen / Doch. nicht fo wol 
feine, meynung dadurch zu verftehen zu gee 
ben / als was dife verdint 7 zu bejei nen: 
Sihe dort Eompt der geftern auß ewiſe 
- Duuafer / welchen ihr. auf gut befinden ons 
gehindert zum märtyrer machen koͤnnet we 
ihr nur wolet. Ob nun gleich der Mar 
giitvat ein fo freches beginnen zu der zeit hart 
mit zu nemen pflegen / bat er Doch vor bibRN 
mal es fo genau nicht nemen / fondern et⸗ 
was. nachfehen wollen zumal man ia, 
gentlich und nach allen umfländen nod) nicht 
in erfarung bracht / was fie vorgebabt / o⸗⸗ 
der / zu bewerckſtelligen in finn genommen; 
daher auch vor gut. befunden 7 e8 beym 
nechften bewenden / und guade vor recht ihnen. 
widerfüren zu laſſen / welcherley auch und 
wie groß ihre bemuͤhungen und unterwinden 
immer moͤgten geweſen ſeyn; dan es ja gewiß 
ſeye / daß das verbot nicht fh fehr / als das 
gebot fringire und obligire , zumal da der 
groͤſte hauff unter menfchen fo geartet, / Daß 
wo er fich von felbften nicht einhaͤlt uñ baͤndigen 
laͤſſet / durch unterſagung einer fach und drauf — 
geſetzte ſtraff nur um deſto mehr daqzu gereitzet 
nd angeloket werde; ſey es daher man a 
bey an untertanen weißlich und ro 
get 


















ex 











SI — 
verfaren 7 wo man ſich ſee 
man Dagjenige nicht 7 dasmanam N. 
veiß / und laſſe fich durch nachfehen und. 
huliren. vilmal als durch eontinuichay 
bes ſtraffen und epequiven feine autoritätzun 
‚mal bey einer groſſen regirung / beſſer behaupten 
"und conferviren, Und fürwar es wärete eben 
ſo lange nicht / daß Ameß / als er ſahe / daß es ihm 
«bey feiner dreuſtigen animofirät und courage 
‚Richt nach wundſch ergehen wolte / von freyen 
ſtuͤcken aus der ſtadt begab; und ſich nach Schie⸗ 
dam / Roterdam und Gouda verfuͤgte / ein weiie \ 
da aufhilt / undnicht zu einem fondernöfftern 
malen hin und her reiſete / dabey auf mit⸗ 
‚tel und wege bedacht war / und baldſo / bald 
auf eine andere art es verfüchte z wie ee 
feinen zweck erreichen/und feine lehr andernbeys. 
‚bringen möchte : Da er dochindeffenducchdife 
‚feine unausfprechliche bemuͤhungen und und 
ſchreibliche arbeit nichts anrichtete/ als daß ex 
einiger gemuͤter in der lehr ſtuͤtzig und irre die 
geiſtlichkeit aber oder prediger ſich zu feinden 
machte / als deren unverſonlichen haß und vers 
bitterung er gegen ſich hidurch erwekete Sinte⸗ 
mal als deren nicht wenige / ſo Ameß gern hoͤre⸗ 
ten / oder / es hereits in der lehr mit ihm hilten / 
groͤſten teils Meñoniten verwegene und waſch⸗ I, 
hafte leute / nach ihrer hekante zanckſucht / frey)ee 
ungebundener un kuͤtzlichter von glaubens fach? —9 
u diſcurriren anfingen / haben ſhoch auch diſex hf 
J Nr Be 

















NZ 















ergebra | ten 


sorfteher Damit ihver Firchen wo 
nam und gutervuf / wie auch ihr anfeben? 
nicht geſchwaͤchet noch verringert werden 
möchte/ ihresampts und gebür erachtet Miev 
fo fie angehörten / zu ermanen / damit fie sich 
folcher leute aͤuſern möchten » ja fie fingen gar 
an difelbe zu haffen / vor narren / phantaſten 
und grillenfänger zu halten / als leichtfertige 
und aufruͤriſche böswichte zu tituliven / und ale 
Die aͤrgſte fpigbuben andern abzumalen / Deren 
verfamlungen nichts anders als zanckwinkel / 
moͤrder gruben und teuffels neſter wären. Und 
das taten fie ſo wol öffentlich ale haͤuslich / ver⸗ 
manetenibre zuhoͤrer fich vor ihnen zu huͤten:ſol⸗ 
gen ſichdurchaus nicht mit ihnen in gemeinfchaft 
einlaſſen; ja endlich gedihees gar dahin 7 daß 
die / ſo bey Enchliche bedinunge die höchfte gewalt 
tragen / gar einhellis dahin riten man folte dife 
keher ausm mittel räumen und ihre conventi- 
eula abjuftellen / ihnenzuverbiten / höchftens 
bemuͤhet fein verglichen fich endlich auf hohen 
fchulen und verfamleten Synodis und ermum 
terteneinander , daß ein ider feinem ampt ein 
genügen zu leiſten fich Feine mühe dauren / und 
in behauptung ihrer gerechtigkeiten / und ſolcher 


ſchaͤndlichen und ſchaͤdlichen mißbraͤuche ab⸗ 


wendung, die zu der kirchen hoͤchſtem werden 
ben und beſchimpfung einniſten und einfehlek 
then wolten / an flleiß und forgfalt nichts erwin⸗ 
denlaffen ſolten. Wie dan im 5yten jar in dem 












ner Wilhelm Tick genant / fo es mit den 
juakern in vilen ftucken halten mochte 7 eine 
teiffe verfamlung mit feinen glaubens genofe 
enangeftellet ; Welche die Obrigkeit felbien 
arts ebenzumbeften nicht aufnemen mochtesiin 
berohalben vor fich fodern laffen / da / alser 
feine bekäntniß nicht eben ‚wie man gehoffet / 
abgelegetz auch den hut vom kopf zu nemen auf 4 
keinerley weiß zu vermoͤgen wars iſt er dehhalll 
ben ins gefaͤngniß geworffen worden. Nun lag 
gegen Roterdam zu / nicht weit von Gouda ein 
Dorf; in welchem Ameß einen faßbinder mit 
namen Martin / ſo Martiniifon war auf 
feine ſeyte gebracht; diſer hatte einsmal / als 
eben Aimeß bey ihm eingekehret + etliche ea 
kante aus der nachbarſchafft zu ſich erbete/ 









nn 


M" 








—— en ⏑— 
m — 

















fich gleich wider reterirte ; ſo bald ihn aber der 


gemeine pöbel erblickte / läfterte.er erſchroͤcklich 


auf ihn / und hätte wenig gefeletz wann er 


nicht das hanfen panir aufgeroorfen daß er 
durch Die aufgefaffete feine entweder ertoͤdet / 
oder / wenigſtens einen blutigen kopff davon ge⸗ 
£rage. Als fie aber nicht gar lange hernach / eben 
als wäre ihnen an diſein ort nichts gewaltfas 
mes begegnet / eben an ſolcher ſtelle ſich aber⸗ 
mal zuſammen fanden / machten ſich einige in 
ſchneller eil auf / und hinterbrachten ſolches um⸗ 
frändtich dem dorffrfehulge. Und weil diſer leute 
unternemen nicht zu einem; ſondern vilen ma⸗ 
ken auf eben dergleichen art angegeben worden / 
und man ſich ſolche concepte von diſen verſam⸗ 
lungen gemacht / daß nichts darin abgehandelt 
Werde / Als wie man den ruheſtand des gemeinen 
weſens beunruhigen / unfride erweken und ſich 
wider die obrigkeit empoͤren moͤchte / als hat der⸗ 
ſelbe vom ausſchuß einige beordert welche A⸗ 


meß / und ſeinen wirt haſchen und gefaͤnglich 
nach Roterdam wegſchleppen ſolten / woſelbſt 


man ſie ins toll⸗ und harren hauß 7 wovon ich 
Furß vorher meldung getan / ſetzen uf Buchen laſ⸗ 
ſen; welches / da es in der ſtadt kund worden / hat 
€8 nicht wenige ſo wol reformirte als remon⸗ 
teantifche prediger veranlaſſet Ameßen zu ber 
fücben / und mit ihm maͤndliche unterredung 
zupflegen. Da fiedan zum öftern verfehidene 
difgourfe von beyderfeits glaubens⸗ artickeln 
AN | und 

















ET en 


haben: Worauf aber Ameß allemal 


J 


und Iehepüncten gefüret und allerhand frage 


faflen Eönnenver auch ihnen offt vorgehalten, er 
iſſe nicht / was ſie haben wolten / da indeffen 


ben / auf welche er directe zu antworten entwe⸗ 
der nicht vermochte / oder nicht wolte / daher auch 
diſe unterredung fruchtloß ablif / und nichts 


wortete damals ein frommer und gottstürchtis 
‚male vile proben feiner beredten zungerauch tifs 


get (deñ alteund gelerte männer achteten folche 


ner antwort wert 3 und übergingen fie mit ei⸗ 
gem großmuͤtigen ſtillſchweigen ) damit ſich dis 
ſer arme huͤmpler nicht | 
leute hätten ſich nicht Pan zu machen getraus 
‚etz fondern als hätten fie ihm ſchon gewonnen 








geben / couchegehenunddrauffverftummen 


müffen. Er faffete aber die Antwort nicht 
ditzig und piequant „ wie oͤffters junge leute 


I i | RL pfle⸗ 





erſtaͤndlich und zweydeutig geantwortet⸗ 
mand / was er mit ſeiner antwort meine / 


je prediger ihm folche knoten auffzulfen gas 


wuͤrckete Es hatte aber nicht gar fange vorher 
Wilhelm Ameß / denen predigern reformirter 
kirchen etliche blättern zugeſtellet in welchenen 
ihnen 83. fragen von verfchidenen glaubeng 
artickeln aufulöfenv aufgegeben : Auf diſe ant⸗ 


ger ſtudioſus Jacob Coelman / der bereits da⸗ 


ſinnigen und ſcharffen verſtandes an tag geie⸗ 


ruͤmen möchte 7 unfte 


bagatell-und lappifche fragen / Die Diferprals ei 
hans nur fich fehen zu laffensaufgerorfenvEein 


8 ir 
B — 








BAR RE. 
sflegen , fondern befeheiden und Eluglich ab} 
und noch dazu gab er gleichfals Ameffen und 
andern Quakern 6o fragen aufs damit ſie doch 
was zu tun / und gelegenheit haben möchten / ih⸗ 
sen fcharfffinnigen verftand zu exerciren und 
ihre gelerfamkeit dabey fehen und ſpuͤren zu 
affen. Inzwiſchen als Ameß des gefängnif 
fes hüten und von aller menfehlichen geſelſchafft 

gefondert ‚leben muß / paflirte er feine zeit me⸗ 

zenteils mitfchreiben. Daher erüberdieung 

zeliche brife fo er anfeine freunde gefthriben / 

auch eine gegenfehrifft auf Coelmans antwort 
verfertigt und drucken Laffen / fo eben fo alber 
nicht gefetzt noch vom ſtatu quæſtionis, durch⸗ 
aus abeginge / doch alzu perſonal und pics 
quant geftellet/ an einem / der über fotane an 

andern ſich befindende paffionen fich nicht 
genung zu mocquiren weiß durchaus nicht zu 
dulden ift. Was aber Coelmans den Duas 

Fern vorgelegte fragftücke betrifft / die iR Ameß 
von Higginflen beantworferaber ſo / daß erteils 
von dem abwiche / wovon die frage warteils ab⸗ 
geſchmacktes undungereimtes zeug genung re⸗ 
ponirte, teils ſich ſo involvirte, daßman nicht 
wiſſen kunte / obs gehauen oder geſtochen / teils 
kein comma oder 314 ſetzte / da er nicht 
ſchꝛecklich laͤſterte / und fo affe&tuös raiſonnir⸗ 
te , daß man fein ſchandmaul leicht draus er⸗ 
meſſen / und wo mans ſonſt nicht gewuſt haͤtte⸗ 

hiraus leicht abnemen koͤnnen / daß er ein u 







































BR TEICHE 


meh der endlich aus dem narren⸗ 


t weben nicht war geſaͤubert worden / biß ſich 


barmte / und in regarde feines elends und zu bes | 
forgender kranckheit / weiler auch noch wuͤrck⸗ 


dernliß. Darauf er fich dann in fehr vilandere 


segeben hat. Wobey einen billich wunder 
nen muß daß / nachdem difer mann/der uns 
allen feiner feete der verpichtefte und bemüs 
tefte geweſen / ſeine religion auszubreiten / ſo vile 
ſtaͤdte und oͤrter durchwandert und durchſtoͤret / 


em unternemen blut ſauer und hunde uͤbel ge⸗ 


nit ihm und ſeiner ſecte in der religion vereinis 
etz auch nicht einmal in denen ſtaͤdten /n poſelbſt 
ich allerley religionen unter einander befan⸗ 
enyund vileEngelländer woneten * undicht | 
veit davon die Quaker fich aufhilten + einige 
faubensgenoffen machen moͤgen Als Men i 


—* 








endlich derfelbe über den aumen ſchlucker ers 


yen liß / doch fo wenige angetroffen / die ſich 


| laffen wurde / verfuͤgte ſich von dar⸗ 
Leyden / da / als er eben dergleichen poſ⸗ 
choſen vornam / und feine ſchwermerey⸗ 
verbreiten ſich bemuͤhete /ihn der Maga 
tat gleichergeſtalt in einen finſtern kerker 
erren liß / der uͤber und über mit kehrig und 
miſtigten unflat angefuͤlet / in 20 jar von ſpinne⸗ 


— 


lich nichts vorgenommen / ihn ſeiner ſtraß wan⸗ | 


ſtaͤdte der vereinigten Provintzen erhaben und 


und dabey die Engliſche und Hollaͤndiſche fprae 
hen auffs fertigſte parliret / fick» auch bey ſei⸗ 


RE * * 





ja ſtets auf der hut waren / damit / es möchte 
ablauffen / wie es wolte / difesunmefen / ihret 
religion nicht nachteilig fallen 7 noch im diſen 
landen einniſten möchte. Und aus eben der 
urfach wurde der zu Gouda verfamlete Syno 
dus bewogen im s often jar folgenden fehluß zu 
> machen / daß die Paftores aller orten auf di 

sufammenkünffte und conventicula der Du 
ker genau aufmercken folten / und wo ſie nack 
ihrer gewonheit irgendwo Ihre chartefen um 
ter die leute austeilten und ausſtreuten 
fieden Magiftrat vermögen folten / Damit fl 
confifciret und auszufeilen verboten würden 


hd, 
* 


wo ſie auch irgendwo unſren leuten verdruͤßlich 
keiten verurſachen und aͤrgerliche unordnun 
erwecken wuͤrden / die praͤdicanten deren ſchwaͤ 
merey oͤffentlich in ihren predigten widerlegen 
Die einfältige bey denen Eatechifinus examin 
bus davor warnen / fonften auch bey ihr 
häußlichen befuchungen Die leute in der gäftl 





















Sn) 










henmeheieftarchenund bon folcenfehtbatine 
geitem fich zu huͤten vermanen folten. Mach 
Der had ſind ſie gar verſchwunden / ſo ⸗ daß 
aaman veder von ihrer lehre / uoch leben daß: 

8768 bar euee waren Bun man onge⸗ 
—— onge 















—* bernam z. meinten die 
| au vedere bon: landſt — Pra⸗ 
Bacher 7. Wigkelhäringens der fol 
foneny Die km Konsfe gebrübetvn.inder 
un fetenz und mo auch nur das 
— LVA NRZ 













gleichen. ‚mit. dem 






FETTLT, N u: 
er ERROR. N R 
N an Fe? A; 
4* J 18 
1X * 
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net die als unruhige Eöpfe-iedenzeit. ir 
lehr und leben — fe ee 
ven und aus ubruͤhen gerwonekfeynd. Zindere 
meinten:garv fie hiltens mit. den sucifchen 


. 


J 3 
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— 


— ee E 
4 j - f F * m. 47 * 222 


J umd Teichtfertigften ketzern den Soeinianern?, 
9 mit welchen ſie in heimlicher verſtaͤndnis ſtuͤn⸗ 
MN den / da ſie doch vor. feiner andern fecte als dis 
\ fer, und der Roͤmiſchen / einen groͤſſren abſchen 
0 zubejeigen 7 und von ſolcher fichmehr zu ſon⸗ 










AIR dern und abzutunpflegen. Idoch trug fichs im 

4 Suften jare zu daß die Soeinianer 7 deren 
IR bereits eine gute anzal in diſen landen eingeſchli⸗ 
J chen waren’ von tag zu tag ſich häufiger ein⸗ 
ftelleten v und ihre laͤſterliche lehre unter die leu⸗ 
te zu bringen / (dabey ſie zimliche unruhe erweck⸗ 
ten / und vil zu ſchaffen gaben ) bemühet was 
m ven: Da dan nicht überhin zugehen / daß ſich unz 
J ter den vornemſten widerfechtern und beſtrei⸗ 
— lern der Socinianiſchen irrlehr nicht wenige ge⸗ 


funden / (und unter andern einer / Der wie die 
9 Gluckhenne auf ihrem Sterg vilinio Cich hätte! 
Füh mich aber fehir verſchnappet / und den mann mit 

namen geneunt / auch bey welcher gemeinde en 











BL geſtanden / faft zugleich angezeiget) oder miſt⸗ 
dhauffen nach gefallen umwuͤlen darf / ſo er / da⸗ 
Yo felbft nach gefallen ſchalten und walten durfte⸗ 
an dieden Duakfern aller orten mit groffer veher 
N mientz widerfprachen 7 und fich nicht allein an 


Ya einen gewiſſen ort difer Provintz wider ihr un⸗ 
DI . . teenemen fegten und fie druckten; ſondern au 
v | — ihren rachgirigen mut nicht eher / biß fie fi 
A, rechſſchaffen gerochen / zu friden gaben / noch 





Ka: 


len kunten. Und ſchliße ich aus denen ſtuͤcken 
ſo indem ſeldiges jare zu Woerden gehanen 
| \ Re — yn 














fren Kuchen I und aͤrger⸗ 














tzem und nach verdinfte mit ihren 
fe dicht minder beinercfeichvvaß 
ale unzer den Sociniancın begriffen, 

in deren rehhe gefeget haben. Düher. 
es decretinebendem Synodo abgefafs 
t worde Kan man daran feunfoltez damit 
em verbot der hochmoͤgenden Staaten dee 
et | ereiigten Provingen ein genüge gefthehen und 
Ichem nachgelebet werden möge / nach We. 
ihr gar langen jaren verfehung 
en: Daß nimand die verfluchte lehren ver 
tern in difen landen Benbringen / noch de⸗ 
bücher indie Provingen fürenfolte 7 fich auch hüten’ _ 
tif er Feine werdächtige zufammenfünffte und conventi⸗ 
—— Mer ſich anders bezeigen und auffüren m uͤr⸗ 
e ¶ der folte zum erfienmal als einer / der. ſich an der 0 








hen Diajefät verg iffen / und diſelbe gelaͤſtert ha und 
aneben den gemeinen woſſtand mem I ine emo. 


der Bayer — * in — 


ru —— BE 





| en / a = 
die unfeige ‚gu den Duaken 2 






ni gef tler / Die/tvo felbige i 


8 vornemen wurden / man fich nach druͤck⸗ 











W544) 


R 


nichfte anfuchung getan: Die Hochmogende Her 






ven ftelten es bis zu ihrer widerzuſammenkun 
aus. Inzwiſchen filen andere hochwichtige 
undintricirte handel zu debattiren vor / daß 
man diſe bittfehrift durchzuſehen verfchiben 
mufte ; darauf ginge fie gar verioren, Die de. 


‚pucirte liffen eine andere abfehrifft ausfertigen 


und überreichten Difelbe zum andern mal; abei 
auch hirauf wurdeihnen Feine antwort erteilet 
Yan waren inzwiſchen gantze drey far verfirt 
chen. Als nun die nad) Denen zu Soud 
und&Schönhofen in Soften jare angeftellten ver 
ſamlungen delegirte herrn geraum⸗ zeit die ex 
ecution des reſcripti zu erhalten ſich vergebii 

bemuͤhet / und man auf ihr anfuchen keine obrei 
su haben fehine / auch leicht ermeffen moch 





gänglich eingeſtellet. Inzwiſchen als Sich 4 
meß und feine Collegen aus difen lande 
weg begeben / hat fich ein Engliſcher kaufherrß 
ſich erſtmals zu Amſterdam / darauf zu Rote 


dam haͤußlich nidergelaſſen / Benjamin Fuf 


ley genant / hoͤchſtens ange 

jenige, fo die Quaker inHolland unternomm 
au unterftügen / und mit rat und tat befoden 
su helfen : Der aber nicht feiner Faufmanfiht 
allein abwartete / ſo 
was gruͤndliches zu er 
herd aus groſſer affection zu den ga il 

| Rt: e 


















Se Na 
ine büchlein in unterſchidenen fprachen vera _ 24 
img auferte und lehrer # fell zu Deren ı 0. 
us: folgender raifon fich nicht sentibliie U 5 
te diweil er wol ohne gefar lernen 5; | 
Me aber ohnetkleine verdrißlichkeiten lehren v 













e 7 daß kaum ſo il haußgeſaͤſſe / als N 

in den Probintzen Sch befanden und anzu⸗ J 

waren. Nachdem fie auch ſchon von lan⸗ 'S 
‚jeit, her einer, Dil eingejogenern und mo- u 

ofterern lebant ſich befleffen ; nicht groß um 4— 
ndre religisnen mehr ſich befümmerwalage? © Y 
iffen fie einer belibigen freybeitzund durften N 
hrer veligion ungeſtoͤret abwarten. | " 
fesin Hollandodegegangenrhatin Zeeland: — 
a Middelburg Ehriftoph Baby an 
Snglifcher fehiffer (eben der / PmEneb IN 
(and zu Briſtol oder Briſtou in der Eiche EN 
L 


ſo aufruͤriſches zeug vorgenommen und Tb 
der obrigkeit ſo hefftig widerſetet wie  — .. 
e habe) ee 

u 


EX * ER 






ih) in dem erften buch angefür 
N RE 


3 











20) | 

der Englifchen gemeinde unterm gebet ſo graß⸗ 
Lich zu ſchreyen und bloͤcken angefangen 7 daß 
ſich iederman Davor entfeßet ’ auch Dadurch ein. 
ſo hefftiges getoffe und geräufche erwerfet daß 
fie diſen tolriangleich zur kirche hinaus ſtoſſen 
muͤſſen/ er orte ſich aber nicht dran / und wandte 
fo gleich um / vergroͤſſerte ſeine tolle perwegen⸗ 
heit durch ein naͤrriſches anhalten und harima⸗ 
kiches fortfaren / Daher man eilichjt einige ſtadt⸗ 
Enechte abgeſchickt / die ihn wol baftioniret ing, 
loch werfen muͤſſen. Als man ihn nun faſt ana 
derthalb jar drin ſtecken laſſen + hat ſich Ca⸗ 
kon, ihn zu beſuchen / gefallen laſſen als der ſich 
diſes mannes langwiriche verdruͤßlichkeit und 
geinuͤts⸗bekuͤmmernis zu hertzen geben liß und 
ein groß mitleiden gegen ihn zu bezeigen ſchine 
Als man ihn aberzwererwäre / erkant hat 
man. ihn zu feinem liben bruder gefperret.. 
Endlich aber beyde aufanfuchen der von d n 
hochinögenven Staaten an die Engliſche ver 
public nach Neuport deputirten des gefangnife 
fes erlaffen / und auf ein Engliſch krigs⸗ſchiff 
gebracttzauf welchem fie nach ihrem vaterlan⸗ 


de umkeren ſolten / da fie die ſchiffleute und ſol⸗ 


daten erbaͤrmlich durchgehechelt ihrer gewal⸗ 
tig geſpottet / und jaͤmmer lich vexiret haben Zus 
deſſen erfugte ſich Ameß / als der bey allem und 
tar hmen die hand mit im ſpile hatte / als er beh 


‚feiner hiſigen ſubſiſtence vermercket / es wolle 


ihm in Holland nach wundſche nicht geluͤcken / 
zu⸗ 


— — — le Tl en N ’ 5 N 





KU 













HAT 
oeberiyin Öelberland 7 und 
pnahealle Mennonitifche 


yalser! end mendaCaton inzecland 
elhandiret worden / in Selderland 7 und 
in die proving Ober⸗ 

on /und weil er fich beduncken liß/ 

r mit ihm hilten / auch viler opini⸗ 





ngelland bereits wider in diſen landen eine 






( den mit den. neuen gebväuchen / fo nicht 


zu ſchaffem halten. Aber 





f 
er * 


dieſe moanner kaum ein wenig blicken / und wi⸗ 
©fa PEN N 





daß mit. a2" INIERDEN? ANIERSIENS 
Nach ver mit Caton ı der ſich aus 


ch alhie Laffen fich 


— / 














AND 
fehen behende wider davanz.ohıre Dapaıe ma 

verrichtet / oder iemand was geſchadet oder ge⸗ 
nutzet haͤtten. Nachdem ſie ſich aber kaum weg 
gemachet / haben ſi ich nicht wenige betreten laſ⸗ 
ſen / die eben der lehre auhingen, welche jene an⸗ 
dern einzufloſſen anher gekommen, ſich 
auch zu ihnen bekenneten und-ihre:: ich Hleich 
der hren zu befoͤdern angelegen ſeyn liſſen. 

Diſe Mennoniten nun und die mit ihnen une 
tet einer decke ligen / auch in ihren verſama⸗ 
lungen ſich einfin den/ Die Socinianer / und 
andrer ſorte und gattung leute ſo von libe 
gegen Gott und: den echſten brennen gegen 
ieder man ſich dinſtferuig bezeigen ann 


\ 
R 
f\ 


au) im gevinäften zunbiver leben; ja alles Kia 
ber uͤber fich gehen offen und vile verdruͤßlich⸗ 
keiten einfveffen wollen 7 lehren und verehren 
Sort auf folgende art : Weil der grundgua 
te Gott nicht boͤſe alsd müften.fie auch:niche 
arge ſeyn /noch andern was zu lehde tun, 
Als ſich diſer onzaknan tag zu tag;venmehrer 
te / quch bald ſpuͤren liſſen / wasıfie im.fch — 
de fuͤreten / indem: fie bald heimlich ‚bald; \ 
öffentlich. Ä ihre donventicula an ſtelleten/ 4 
und in Yndı.bey ſolchen ihren. offentfichen: 
Gotteedinft Dernichteten auch Dife,uihre 
sulänmenkünffteinicht ginfkellen wolten, und, 
dadurch zu vilen aͤrgerlichen und ſchaͤdlichen 4 
bondein ſich den weg zu banen ſhnen haben 























— 


ol m 9 






ng ube e.den andern ges. 


warneten und —— — 


—* vor. diem gefindel, hů⸗ 






2 e 9 fi ven | Kom ’ Deu man ih gar: W h 
ngen be Manz 7 vote diem 












det | U 
um a in der erſten mache geſteuret/ 
E site farm mit feinen. ſcha 
J ame Pe 
ud mit mpff und ſtil 
werden moͤge; hat auch beſch 
man eines teils von Ihren verdeckten anſe 
gen biler unluft ſich zu befaren 4. am.ande 
ber zuihren verdächtigen ‚con! enticuln nicht 
U — u Bmanfie/ 


EN 










ftenauch — 
nr * —— 








u fa jur einen, heßlichen vera 
jegeben und: —9— gelaͤſtert / ob ſie ſich 
va ae au 











Ink) 





und verſcha 








abzuftellen. / notigen und ſonſt ihrem’ begin⸗ 
nen mit nachdruck zu widerſetzen befliſſen fein, 
wolte Daher die an den Synodum abge⸗ 
ordnete denen Conſulenten / oder von den hoch⸗ 
moͤgenden Staten Delegirten (jene ſo wol als 
dieſe nennen wir Deputirfe) eine füppligve 
überreichet 7 in welcher fiefich über die mag ber 
ſchwereten: Daß in diſen Provintzen wie anderweit / ſo 


inſonderheit in Weſtfrißland ſich die gottloſe ſecte ver Qua. 


Fer. hervortue und ſetzen wolle⸗ täten daher untertaͤuigſt 
bitten / daß die hochmögende heren bey zeiten dran ſeyn 

— / damit diſe Teuffeliſche recht ver 
maledeyele jerlehr ſich nicht weiter verbrelten und fortpflan⸗ 
gen möchte. Worauf die hohe verfamlung weit 
Frißlands folgendes geſetz abfafjen laflen ; 
Daß fich weder Speintaner 7 noch Duafer / noch Ein 
täucher (mit einem ſchicklichern namen weiß ich 
ſie nicht zu nennen ) in diſen landen ſolten betreten 
faffen/ wuͤrden fie dem ungeachtet ſich hiher zu wagen er- 
Finnen, fo ſolte man fie auf s jare ins raſpel hauß ſchliſſen / 
und zu mablaßiger abeit anſtrengen mit diſem zuſatz 
Daß too jmand ſolcher leute ſchupfwinckel an eigen / oder 
wo fie ſouſt zu erdappen / entdecken wuͤrde / der ſolle 25 du 


caten / zum recompence davon tragen. So im 62jter 


jare geſchahe. Nach aufrichtung diſes geſetzer 
hat man in Weſt⸗Frißland gute ruhe vordifer 


> jenten gehabt ‚indem ſie entweder in ihren bau 


‚fern fich ruhig enthilten und nichts verdächtige 


Wrhamen / oder. auch ‚weil die Obrigkeit nich 


Kchatf auf ſie inqvirirtey oder iht tun und laf 
fen genau beobachtete; ja al genung achtete 
wo ſie nur von ihnen geſcheuet und gefuͤrchte 

7 wur 











| nahe fie ſich ſo wol nicht mehr fo haͤu g 
enſtelten / als auch weil ſie ihre conduite beſ⸗ 
ſer einrichteten und nimand groß belaͤſtig filen. 
Ob ſie demnach gleich anfangs / aller orten und 
ohne ſcheu verhoͤnet und verachtet wurden / in⸗ 





dem manihre verfamlungen vor ſpitzbuben⸗ ne⸗ 
nic t genung mocqyiren | 
Eunte / wan fie bald da bald dort hin reiſten / 
weg gingen und widerkehreten / fie auchbender 
ihrigen beftattung und leichbegaͤngnis oͤfters 
vom rohen hauffen und der unbaͤndigen jugend | 
‚pileserdulden muſten / ſo hnen wehe tun mochte / 


ſtet ausſchrie / und ſich n 





doch als ſie nach der hand ſich beſſer in acht na⸗ 


men und bedachtſamer verfuren / viles auch 
vom vorig veruͤbten ausſtelleten / hat diſes 
durchhechlen und Fam feheeren zimlich nade 
‚gelaßen und allmählig fich geleget. Und iſt 





im übrigen mit flilfehweigen nicht zu werge 


a indem bißher vile buͤchlein von Abo 9% 







‚ ifchun! gt I 
tuich heraus zuſtreichen / andere gar wie ſie 


aus der feder gefloffen / hingeſchmire 


nicht wenige verwegen nu dien . 


— 2 und andern la 


— an an — 





Sf 





REES Lak Be. 
öelefen zu werden / und durch den druck /daß 
man ſie faſt nicht zelen kunte /evulgiret und 
ubliciret 7 in den butten gewwinfüchtiger 
Buchhaͤndler aller orten feil geboten wurden’: 
auch entweder difer oder jener ſecte zu iberoder 
fie zu verteidigen / oder ihre religion vor an? 
Deren heraus zu ſtreichen da man ſich mehren⸗ 
Nils mit dem auhang kuͤtzelte / in dem man da⸗ 
hin feßte : andere religionen muͤſten ſich gegen 
Difer verfrichen und dor] ten diſer goͤttlichen 
lehre bey leibe nicht zu nahe tretten ) geſtellet 
waren (wiwol einige diſer tractaͤtgen diſen ar⸗ 
ten ſchoͤpſen angedichtet/ liderliche und leicht⸗ 
Fertige hunde auch / als haͤtten ſie diſelbe geſchmi⸗ 
det / ihnen ſchuld gaben / da ſie doch kein blat da⸗ 
von weder geſehen noch gefehriben)fo hat man 
Doch nach der hand erfaven/ daß dife fehreibz 
art und vomirung der bücher den geſcheiden 
Huakern mißfallen⸗ auch davor gehalten daß 
diſe ſchmiralien und bagatell⸗buͤchlein / zumal 
da ſie in ſo groſſer menge ausgeſpeyet wuͤrden / 
vilmehr Ihrer glaubenslehr und gantzen ſecte 
ſchaͤdlich uͤnd hinderlich / als beforderlich / waͤ⸗ 
den / und daß ihr guter name vilmehr geſchimp⸗ 
fet und verunglimpffet wuͤrde / als daß ſie ſolten 
zuihrer glaubensgenoſſen gutem nachrum und 
ihter religion befoderung gedeyen. Wie ſich 
dann auch nach der hand einige gefunden / die 
mit ſcharfſinigem und reifererm verſtand / auch 
geuͤbterern ſinnen und qualificirterm judicio⸗ 
2 von 





—* 1). 





"ben. Alser nun in felbiger ſtadt fo. wol bey Den 





dene) che anders al eh yulammentuß 


Deformirtezals Mennonite//voiedan diſe bey⸗ 


’ 


de arte leute nur faft allein in Difer ſtadt unters 
einander wonen ) viles fo ihm nicht anſtehen 
wolte / und abgeſtelt werden muͤſſe / bemercket/ 
‚ae ih von dat roeggemachtzund wider nad) 
Holland und deren hauptftadt Am — 
neinden 
„geftellet'z welcher fehr fpisig.gefeg/nile A 


geben / worauf er. einen brif.an beyde gemeinde 
eſchmaͤ⸗ 






hungen und ehrenrinige beſtraff unge in fich faſ⸗ 
‚fete / eben als ob beyder religion nur eine leere 






hülfenbefantniß / das leben aber euſerlich zwar 


gleißnerifeh und phariſeiſch genung angeftellet / 
a 


— 


— zz 


—— — 





— 
am 


und negotlirens wegen nicht übel zu Br 





CSAEE 

aller nur erdencklichen büberey um in war⸗ 
ja / wo man die warheit rund aus geſtehen ſol⸗ 
te/ nichts anders wäre als eine verlaͤugnung 
Gottes / am ende Dazu bey ausbleibender- beffer 
rung ihnen die erſchroͤcklichſte flüche und grau⸗ 
famfte vermaledeyungen an Gottes ſtatt und 
auf deffen geheiß anwuͤndſcheten und droheten. 
Welchen brif Cornelius Rudolphi/ Ja⸗ 
cob und Iſaac Buylards / vater und ſon⸗ 
ſo insgeſammt / buͤrger aus Amſterdam 
waren / und vorhin mit den Mennoniten es ge⸗ 
halten / und nun zu den Quakern uͤbergetret⸗ 
ten / nach Harlingen uͤberbringen ſolten. Sie 
verfuͤgen ſich insgeſamt ihren brifzu Harlingen 
auszulifern behende dahin. Nun hatten fie ich 
entſchloſſen und gaͤntzlich vorgenom̃en den brif 
in einer verfamlung oder öffentlichen zuſam⸗ 
menkunft der Mennoniten abzulefen 7 und ſo 
dan erft denen predigern Reformirter kirchen 
in Weſt⸗Frißland ſolchen auszuhaͤndigen tan 
fie waren gar gefonnen / einige von ihren ber 
kennern geftelte tractätlein unter die Friß 
lander aussuteilen und freygebigſt zu ver⸗ 
ſchencken ’ und mo eg nur Immer angehen 
wolte / diſelbe zu ihrem glauben zu vermoͤgen / 
und ſolcher geſtalt eine kleine kirche und ge⸗ 
meinde in Weſt⸗Frißland aufzurichten und” 
anzulegen. ABo zu fich die Buylards ihrez 
von langen zeiten getribnen kauf⸗ handels 


cken 











tten bekat dub ib fehrbeibet J 
diſer gefafte ſreſolution, und ge 








— — 
jur gantzen Provintz 
| Mo) nr tan 














eGo tesdin — er — rif aus der 

tafchen hervor und als es ihm die lirchoor⸗ 

feher nichtabaefeblagen/ ob wol vil aus den 

fen ſich mit gewalt darwider gefr 

t geſtatten wolten / endlich aber 

ander zuhöretenrund wasdifer Apo⸗ 

‚gu neues braͤchte / aufmerckten fer en... 

denfelbe tt it lauter ſtimme ab / damit diſelhe / wo 9 

* oe fe fi then) und wie es um ſie ſtͤnd ⸗e 
men / und ſich euſerſt beſtreben möchteny oo 

von allen unordentlichen weſen abzuftehenumdd 

fich zu beffern. * Difes nam die gange berſam⸗ 

ung vor eine freche und verwegene tat au / De 

rohalben / als er noch laß / fingen fie he ftig an zu 

ruffen und mit gewalt auff ihn loß zu dringen 

kurtz von der ſach zu kommen / ſo liſſen ſie den * 

ſtadtknecht oder bettelvogt in eyll yerzu ruffen / — 







Rubolphen fein id megefänaniE .  ., 
wer⸗ 








und die wal gelaffen v in welches zimmer fie ud 








Woerfen : | beyde Aus 

lards ala — und in eben das, 
gefängniß ftecken lißen. Zwey tagedraufz 
damit ſie ein ſo frevelhaffted unternemen deſtd 
mehr bereuen / andere aber einen deſto groͤſ⸗ 
fern abſchen davor tragen möchten / hat man 
ſie bey naͤchtlicher weile zuſammen geſchloſſen / 
und als ſie durch gute worte nicht ‚einen ſchritt 
weiter zu tun zu vermoͤgen waren / ſie in der 
hauptitadt diſer Provintz Levarden mit ge⸗ 
walt ge uͤret/ und daſelbſt ins zuchthauß ge⸗ 

ſperret. In welches als ſie gekommen: hat 

man ſie anfangs höflich und gar beſcheiden em⸗ 
pfangen / fogar / daß der hausmeiſter und 
aufſeher uͤber die gemaͤcher ihnen es frengeftelt 






begeben und aufhalten: wolten / alsfie aber die 
angebotene civilitaͤt und bewiſene ——— 
aus der acht liſſen / und fie verſchmaͤheten / h 
man fie in einen engen winckel einlogiret; aß 
ſie nun diſer fo graͤßlichen und. entſetzlichen br ve 
bergenichteben fo gar wolgewonet ſeyn mochtẽ/ 
indem ſie iderzeit zaͤrtlich und gemaͤhlich gehal 
zen worden / als indem man fie eben ſo gelinde 
und nidlich nicht tractirete / ihnen aber dife 
verdruß länger auszuftehen. nicht wol moͤchlich 
ſchine / find fie kurtz drauf in. eine gefaͤrucht 
kranckheit gefallen / daß mananchanihuer 90 
nefüng gezweifelt. Mitlerweile beſucheten fie 
ki je leute und mancherley SANS, 












—— 


Das geſetze gehandelt waͤre / indem ſie in den 


gedancken geftanden / auch von andern.«e 


zum oͤfftern gehoͤret 7 daß der wider die Qua⸗ 


verdacht sühalten / «daß fie in diſem ſtuͤcke 
mit betrug umgingen / zumal man bereite lan⸗ 





abgeſtraft oder den gerinſten tort anget 
Aaus den rechten bekant / SO dere 
esta. A 


geſetzes (ſo Doch öfters Genen worden ) 


EN, 


7 Pr u \ ! 2 £ 2 — e 


ker gemachte ſchluß laͤngſtens aufgehaben und 
vor unguͤltig erklaͤret worden. Und fuͤrwar/ 
weil man eben nicht urſach hatterdifeleute im 


‚ge zeit über nimand wegen uͤbertrettung diſes 


etan / auch 











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u 


(5) | 
ein gefeg vor nullund nichtig ‚uEläret wird / bloß / 
weil es nicht uͤblich / oder lange nicht im ſchwang 
und gange geweſen / als kunte mans diſen maͤn⸗ 
nern wol dißmal hingehen und ungeſtrafft 
pam̃ren laſſen: Daher ſie auch nachgehends 
Vierſſens eines Raͤtsherrn kluges verfaren 
und bezeigte lobwuͤrdige beſcheidenheit / ſo er 


bey ihrer verhoͤr blicken laſſen / nicht genung zu 


ruͤmen wuſten. Nichts deſto weniger als gleich⸗ 
falls diſe maͤnner difesfren ausgeftanden / ia 


nieht läugnen unten / daß ſie eine dergleichen 


verwegene tat bey den Mennoniten unternom⸗ 
men / und eben auch willens geweſen / nſte gez 
meinden mit zu beunruhigen und verlaͤſtern; 
uͤber daß auch / folang man wider fie ingvin⸗ 
rete / nicht zu vermoͤgen waren / daß fiedas 
haupt entweder entb;ößet „oder denjenigen ort 
io man fonft fehelme und dibe hinzuftellen pfle- 
get / betreten wolten / ſahen gleichwol audi 
die richter das / fo fieim finne gehabt / nich 
anders / als härten fie es bereits bewerckſtelli⸗ 
get / an namen zugleich war daß hidurch ihl 
anfehen alzuſehr gekraͤncket und. verletze 
worden / erteilten demnach befehl, daß mat 
fie wider der feftung zu füren und om ra 
fpelsftock , damit ihnen: ‚der mutwillen dei 
ginge eine weile. fokte abſtrapetziren la 
fen. Daher bald drauf Iſaoe tödlich krane 


wurde den man nichts deſto minder an ebei 


dein orte gefänglich.anhalten/ und nur ſein Pe 
ett 















66)ö 

D 7, woraufer ruhen mochte, 
Bald drauf brachte man feinen akt Ä 
Arten Rudolphi an eine andere behaltniß / und 
este fie unter allerhand liderlich gefinde bey 





juwerffen liß 


un / da er ihrer am hoͤchſten benoͤtiget und 
er vater zumal ſein gern pflegen/und wans an⸗ 
ers nicht ſeyn wolte / die augen zudruͤcken mach» 


eben liß / es nicht lang mehr machen würde > 


eunter ſo verruchte / und wie e8 fie bedune 
te / verzweiffelte / dem Auferlichen fchein nach 
var menſchen gleichen/ aber in der tat recht 
‚aufame und wilde unmenſchen und beftien , 





leichſam als in.einen ſchweinſtal und u 


islod) einfperren und ftecken wollen, Und 
efehahe darauf / daß als dife leichtfertige 
bandbuben und garftige miftnickel nicht, al⸗ 


in mit ihren gräßlichen zotten und unauss 


rechlichen leichtfertigkeiten/difen bey ihnen 


fanglich angehaltenen den aller erfinlichften 


ampf anfaten / und Difen beyden mitgefane 
nen fehr ſchwachen und Eräneflichenmännen 
nter welchen Jacob bereits von hohem altery 


ey nahe 70 jar alt war / den taback vauch 
nablaßig ins geficht bliffen / daß man fie 
orm Dampf und taback nebel öffters nicht fe, 


t 


en kunte und fie dabey erſticken moͤgen /ſo daß | 


fie 


vater und gen 


sbuben und malefiz perſonen / welches fie, 
ann Doppel ſchmertzte einmal, indem fie von. 
hrem gelibteften freund / der / wieesjich ans 


° / jolten gevifjen werden / fo dardaf man 








fie diſelbe hidurd 





Sl) 





| erfchrecklich marterten und 
peinigten / daher ſich Rudolphi von tag zu tag 
ſchlechter auf befand / Jacob aber endlich 
gar in eine tödtliche kranckheit fil.. Um wel⸗ 
cher urſach willen man diſem ehrlichen alten 
greiſſe / aber ach alzu fpat ! ein begdemer und 
yäumicher quartir afıgnirte 5 Sintemal er 
bereits gang fteif gefroren / auf der bruſt beſtroͤ⸗ 
met / vom taback dampf gantz kurtz oͤthemig und 
engbruͤſtig worden / am keichen drey tag drau 
erſticket und ſeinen geiſt aufgeben. Und fol: 
ches hatte ſich innerhalb fiben monaten zu 
getragen/worauf man den fon’ mit dem bedin! 
der gefanglichen haft erlaſſen / daß er DI 
Probintz auf zehen jare meyben folte 5 Mu 
dolphi aber wurde nicht allein nicht aus den 
gefaͤngnis gelaſſen fondern muſte noch At 
dere fünf jar durch Des Färckers mübfam hi 
ten, Da fich indeffen die Quaker in offen 
lichen ſchrifften hefftig beſchwereten daß d 
Mennoniten in Weſt⸗Frißland / die Dbeit 
Feit wider ihre glaubend genoffen aufgehetze 
die Neformirte den wider fie gefaffeten gri 
au vermeren und ſtaͤrcken gefucht / die & 
brigkeit aber felbft ware das ungerechte un 
gewaltfame begeren und anfuchen zu billiche 
und zu wercke zu richten bemuͤhet geweſe 
And als man ihnen was fie in einer 
fentlichen RMennonitiſchen verfamlung vore 
ommen / vorhilte / auch / was few a 
irch 


* 








een —— 
Eirchen im inne gehabt un beiverckftelligen wol⸗ 


N, 


a zunerftehen gegeben / gaben fie zur antwort / 
fie) nur die gemeine iederman bekante / 





and in den mandatender hochmagenden ſtaa⸗ ; 
en enthaltene ſchmaͤhungen und lafterungen/ / 


d gegen ihre perfon nnd lehre gerichtet / wi⸗ 
erlegen / und wie unrecht man ihnen fate/ 
eigen wollen 5 waͤren daher nicht ihre übele 
nd verunglimpfende reden / fondern eine 


loffe antwort auf die befehimpfungen / / wo⸗ 


nit man fie zu erſt angetaftet_ ; Und hätten 


ben die Mennoniten nicht urſach diſes ſo hoch 
u anden und ihnen aufzumutzen / indem es 


a beuihnen nichts neues / aufgleiche art tüge 


ich mit einander zu verfaren / die auch zumalin 


jifem ſtuͤcke fo ſehr über die ſchnur zu hauen und 


:xceslive fich aufzufüren geroamet / daß fat | 
richt eine ftatt gefunderwerde/in welcher fie nicht: 
er. obrigkeit mit ihren kalmaͤuſeriſche zweyunge 


Ind nichtswhrdigen gezaͤncke vil zu ſchaffen gaͤ⸗ 


ven und nicht geringe verdrißlichkeiten / verurſa⸗ ‘ 
beten. Damit ich aber zu dem / ichs gelaſſen / 


wider fehreitesfo mufte Cornelius 3 jare im ges 


fängniß aushalten big damal der erſte hoͤchſt⸗ 


ſchaͤdliche landverdeabliche frantzoͤſiſche kꝛig / der 


mit unſern Provintzen faſt den garaus zu ſpi⸗ 


len ſchine / und mit feuer. und ſchwerd ale 
les aufs erſchrecklichſte verheerete / anginge⸗ 
inſonderheit aber der bekante ſchaden froh und 
grauſam tyranniſche Biſchof von Muͤnſter 
J | Ttz  .. dub 








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ſitaͤt Franecker ans ſchwartze bret fhlug / und 





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durch die von franckreich empfangene ftarcke 
fümmenund groffe lubſidien⸗ gelder mit feinen 
trouppen auf unfre proving zu avancıren und 
anzumaꝛſchiren / vermoͤget worden / hat man ihm 
bey ſolchem zuſtand ſich aus dem gefaͤngniß zu 
packen und feines weges zu gehen vergoͤnnet. 
Dach der band haben ſich die Duaker in 
Weſt⸗Frießland von tag zu tag mehr hervor 
getan und häufiger eingefunden / auch ihr weſen 
one ſcheu zu treiben angefangen / zumalen man 
beffer als vormals aniego von ihnen raifonnir- 
te / und fie fo plump nicht mehr durchhechelte / fie 
felbft auch mit den leuten täglich umgingen 7 
ſich unterredetenzund man alfo fie mehr zu fer 
hen befam / und augenblicklich viles von ihnen 
hörete. Daher For / Barclay / Penn I 
Keith und anderes öffters eine Eleine tour biz 
her anftelten und ihre freunde und gute befandte 
befucheten. Da indeffen nichts voneinigerre- 
marque don ihnen unternommen wurde/ auf 
fer das Barclay / als die Königliche und Fürfk 
liche Ambaffadeurs einen allgemeinen friden zu 


ſchliſſen zu Niemegen verfamletwaren / eben 


als ware er eintracht unter den Eirchen zu ſtif⸗ 


ten / und flezu vereinigen hiher gekommen / vor 


alle Firchen ing gefamt intercedirte, und einem 
iden der Herren abgeſandten einen bivon geſtel⸗ 
ven briff und zugleich feine theologiſche grund- 
fügettberveichete/ und hernach auff der Uniber⸗ 


fie 


nen . ” — — — m — — 





Mu 6663) 
fie allen bey ich wol zu unterfuchen vor 





fegte. 


Und dan. auch ‚dag Wilhelm Penn und. 





Bnlenus Abraham ein art und zugleich 
Prediger unter. den Mennoniten welche unſre 


- 


jente enttweder durchgängig / Oder doch grös 
ſten teils / vor Speinianer halten / zu e⸗ 
ben der zeit: zu Amfterdam in einem private‘ 


haus von den zeichen einer neu entftandnen 
Eirche und aufjerordentlichen beruffung der 


prediger difputireten / und zwar Derger 
ftalt / dag Penn , vecht gravitaͤtiſch dis⸗ 


courirte / nichts vorbrachte 7 ale dem er 


vorher wol nachgedacht / und ſolches zwar 


mit einer patetiſchen und langweiligen / doch 
wol abgefaſten außrede und ſtimme / wos 
mit er an tag legte / daß er. wol koͤnte auff 
andrer. weit ausfehweiffende und zur fach 
nichts tuende veden und lange brey / auch 


one / daß er fich lang ‚drauf bedencfen / ve: 
der den. Fopff über dem gewaͤſche brechen‘ 
dinfe.; antworten / wan er nur wolle 5 
Difer bergegen fein mundftück fo fertig. 
brauchte / und fo blind drein plauderte / daß 


er entweder die fach / worauf das haupt⸗ 
werck beruhete / nicht beruͤrte / und wann 
er auf die argumenta nicht antworten kun⸗ 


te / etwa mit manir ſolche zu ſolviren / oder 


ſonſt zu decliniren / oder durch eine finde ab⸗ 
zutvenden ſuchte / oder machte einen ſpaß 
draus / oder lachte einmal dazu / oder erregte 

— ein 


N 





EEE [ [ 













ein geftöß und kutſche ein wenig mit Den hand. 


‚gen auszuſtehen gehabt / wie ihnen die u —9 






2 (0) 


den / daß es daher mit diſer diſputation wien 
es fonften mit: allen andern. pflegen / ablife 
m übrigen laſſen fichdie Onaker in fachen / 
fo ihnen hifiger: orten begegnet / dergeſtalt ver⸗ 
lauten; daß ſie nie ſo groſſes Creutz und ver⸗ 
folgung betreffen: mögen 7 daß ſie nicht ſol⸗ 
ten die gnade / ſo ihnen in diſen landen wi⸗ 

derßaren / und deren fie noch itzo genoͤſſen / hoͤ⸗ 
her achten und denſelben weit vorzihen; und 
daß / wo ſie ja was erduldet hätten / ſolches | 


« 
wY 


nicht einer 'miffetat und buben = ſtuͤcks we⸗ 


auf fie aufs. hefftigſte erbittert und ergeima 
met geweſen nicht einmal ſchuld zu gehen ſich 
getraueten / oder es doch mit grund der wars 
heit nicht tun moͤchten; ja ſie haͤtten nicht eine 
mal ihrer lehr und veligion wegen was erlite 
ten / indem diejenige / fo. fie verfolget /zu 


der zeit / da ſie von ihnen bedraͤnget und geaͤng⸗ 
ſtiget worden / nicht einmal gewuſt was fie 









lehrten und glaubeten / man haͤtte ihnen gan 
aber unbedächtlicy genung 7 lehrſaͤhe angedich⸗ 
ret / die ihnen Ihr tage durch nicht in fin gekom⸗ 
men / oder die der rohe haufe / oder/ auf ſie er⸗ 
zuͤrnte gemuͤter auf die ban gebracht / und ih⸗ 
nen beygemeſſen; nachdem man and) /welche 
grund artickel von ihnen angenommen. und 
was boy eine religion fiebefennaten 7 gefehen 
und es nicht aus bloſſem argwon — — 
TERN on⸗ 


> 
5% 


HR, -. 
ſondern aus gewiſſen kenzeichen und mercfmaa 


len warnemen moͤgen; ſey ihnen nicht das ge⸗ 


ringſte ihrer lehr und veli, 
nd angetan worden. Ja ſie ſetzen noch hin⸗ 





ugefuget worden / ſo leicht nicht in vergeß ftels 
en koͤnten / ihnen doc) diſes zu bewerckfteligen 


gion wegen widerfaren 


15 daß / ob ſie gleich + was ihnen diſer orten. 


R 


jar leichte fallen ſolte / daß fiedavon entweder 
venig worte machen / oder es gar mit ſtil ſchei⸗ 


€ 


en uͤbergehen / und beym igigensfie vergnügen 


en zuſtande es bewenden laffen koͤnten. Imzwi⸗ 
then war in diſen Provintzen eine gang nene art 
eute entftandezun hatte fich eine gang neue fecte 
erborgetan / die eine gans neue lebart einfürte z 


ndfich einer auch neuen Eirch = zucht befiffex 


Die Eunte man nun bey der Societät / brüders 


hafft und Commune . welche man. die - 
.abadiftifche nennete/findenundantverfen: 


Welche den namen bon ihrem fliffter ung 


nd anrichter Johann von Labadieeinem 


Frantzoſen / feinem vaterlande nach einem Ga⸗ 
ogner / fo vorhin der Roͤmiſch⸗ CTathoſchen 


eligion zugetan / einer aus den, vätern der 
ocietät Jeſu geweſen / nach der bandaber zu 


en Reformirten übergetreten/und beyunters 
hidenen Frangöfifchen gemeinden einen predie 


erangegebe/pergleichen bedinungernoch jung 
er zeit / zu Middelburg in Zeeland verwaltet - 


atte / nicht lange drauf aber feines dinfte - 


us der urfache entſetzet werden 7 diweil 
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|... = Be N 
cv fich eines Waloniſchen (ſo nennet mar in den 
syiverlanden die Fransofifhe gemeinden) 
Synodi uͤber und wider ihn abgetaßeten decket 
and urteil zu unterwerfen geweigert hatte: Der 
fuͤrwar fonftein mann war von lebhaftem und 
fubtilen verftande / eben fo gar gelehrt nicht / 
doch von unvergleichlicher liblichkeit und nicht 
su befehreibender beredſamkeit / der auch von ei⸗ 
ner ieden materi ohne lang zu mediriren ge⸗ 
ſchickt difeueriven und fertig parlive Eunte/ von 
hem idochdifer fo / jener auf eine andere art 
aifonnirte und fein fentiment ausfpracd. 
Sen diejenige / ſo ihm eben fo. gewogen und 
afettionirt nicht waren  malten ihn als ei⸗ 
nen unbejtändigen und wanckelmütigen rettet 
han abe / der fich enbildete / er wäre der Pabſt 
and zugleich Davor hilte / daß er nicht gehalten 
auf einesandern wort / wans gleich fein dot: 
geſehter waͤre groß zu geben / begeigte fid 
gegen die / fo von gleichen gpalitäten und N 
gleichen ehren⸗aͤmptern ſtunden / und ihm ai 
gelehrſamkeit und veꝛſtande nicht vilnachgaben 
oreus und von verdrißlicher conduite, M 
denen aber / ſo es ihm an gabẽ und geſchicklichke 
nicht gleich taten / oder Ihm pariren muſten 
ging er ſo um / daß es auch nicht zu erdulde 


⸗ 


ſtunde / jaoffters unerträglich war / daß ma 
daher nicht glauben duͤrffte / daß die im reden 
kleidung / und gebaͤrden angenomne demut un 


maͤßige beſcheidenheit im hertzen tife PR + 
en | bie 








© (56) 8 


— 


fehlagen 7 oder aͤuferlich andern bewiſen von 





esen gehen mufle / ja fie gaben ihm gar 


foer doch im bergen anders meine / und anderm 
politifchen fcheinmwefen ein meifter fey / herge⸗ 


gen feinen unwillen und andere affedten (ob er 
wol in diſem ſich öfters mehr / als in jenem 7 / 


bloß geben) Fünftlich bergen und feinen mann 
wolfpilen koͤnne / eben als hätte fich Feiner 
durch eineäuferliche ſcheinheiligkeit und Englis 
fehe angenomne froͤmmigkeit / die leute / güte 
lich von ihm zu reden zan fich zulocken ihnen eis 


ne nafe zu drehen / und fie zu betören beffer ges 


chickt als Monfieur Labadie, Andere hergegenv 
d vonihmeinen eftat machten / feiner lehr und 
leben anbingenszu feiner focietät und. commu- 


nefich hilten / mit ihm täglich vertrant umgin⸗ 
gen / und / woer ginge und ſtunde umund 
bey ihm waren / praleten mit ihm / als mit ei⸗ 


nem teuren Gottes mann / der allen andern 
lehrern der kirchen vorgezogen zu werden me- 
ritire , der als ein fonderbares gefchencke von 


Gott zuden menfchen gefand / nichtsals himli⸗ 


fehe gedanken haͤtte / und alles zur ehre Gottes zu 
richten gewonet waͤre / der mit dem gemüt unab⸗ 
laßig im himmel / Yon dar das wol überlegte 
hochnötige reformationszwerefhernider bräch- 


te / wie es anzuordnen bedaͤchte und uͤberlegte / uũ 


wie es auch endlich ins werck zu richten / wuͤrde 
bemuͤhet ſeyn / davon doch andere entweder a 
X* nichts 


J 





uld 7 daß er in aͤuſerlicher anſtellung deſſen / 











| a 6a & — 
nicht wuͤſten / oder/ſiedoch vor eine migliche und." 
serhafte ſache hilten / Die den meiſten uner⸗ 
traͤguch fallen und vorkommen wuͤrde / auch 
endlich ſo von nimand wuͤrde zu wercke gerichtet 
verden / daß er einen beglückten und erwuͤnſch⸗ 

nausgangfehenunderlebendürfte. Andere 
endlich/ die der ſache im urteile weder zu vil noch 
zu wenig thun wolten / hilten ihn vor einen wa⸗ 
Fern vortreflichen mann der mit Det zeit ein 
höchfinüßlich und nötiges werckzeuge / eine ver⸗ 
beſſrung in ler und leben zu ſtiften und an zurich⸗ 
seny abgeben duͤrfte / der auch alles auſſer zwei⸗ 
fel in gute ordnung bringen wuͤrde / wan ers nur 
nicht mit einer ſo groſſen præcipitan? anfinge / 
bey verbeßerung und abſtraffung laſterhafter 
serfoneny ſo ſauer drein ſaͤhe / und / als waͤre er 
sächzornigsden leuten gar zu bittere pillen zu ver⸗ 
ſchlucken gebe / und auffolche weiß zu feine zweck 
nicht gelangen / ja den gantzen handel gar verder⸗ 
bendurffte. Difer bruͤderſchaft und angerichte⸗ 
en Sobalitat andrer ſtifter und urheber / ſo zu 
reden⸗ war Anna Maria von Schurman 
Sim Eoͤlniſchen duſtrict geboren und erzogen 
worden / die ſich nach der hand nach Untꝛecht / be⸗ 
ſaͤndig daſelbſt zu wonen / begeben hatte / eine 
Dame aus vornemen geſchlechte und von hohen 
Ahuen / aber auch dabey ſtattlichen mitteln und 
orttefllchem reichtum / und / welches ich etwa 
nicht von hören ſagen⸗ ſondern wuͤrcklich erfare 
und / ich haͤtte ſchiꝛ geſagt / mit augen geſehen / von 

EN ungez 








oe _.. 
unge eine rrecht verwunderns⸗wuͤrdiger pie- 
tat und fromigteit/ und dabey mit ſo mannich? 


* 





fprachen, nicht alleinfo in Europa befand und 
geredet werden; ſondern auch morgenlaͤndiſche: 
und widerum nicht allein alte und vorlangen zei⸗ 


ten üblichesfondern auch neuere und erſt bekand Ä 
gewordene ſprachen verftunde und fertigredeter 


daß man unter weiblichem gefthlechte entweder 


nie / ſo lang die Welt geſtanden / oder doch nur 


alleı000 jahr einmal ein ſo vortreflich durch⸗ 
lauchtiges exempel antreffẽ wird:daher fie auch 
aller augen auf ſich zohe / von iderman als ein 
hoͤchſtkoſtbares kleinod groß geſchaͤtzet und ve- 
nerret / ja gleich einer Goͤttin als ein auszug der 
gelerſamkeit und patronin der gelerte ihrer zeit 
angefehen und gehalten wuͤrde; welches fie Fur 
Daraufin emem über die maß ſchoͤnẽ ven ihr vers 


Fertigten und auffolgendeart:ETKANPIA(D, 
de hoͤchſte glückfeligkeit)betitulten gold gleich 


geachtenbuche zu erkennen gabe und beklagete 
Nun beftunde dife bruͤderſchaft groͤſten teils 


‚aus habe von Adel / auch andern geringern ſtan⸗ 


des perfonendie aber vor der welt angefehene 


und ſchwer reiche leute waren / ſich feftiglich ent⸗ 


ſchloßen / von gantzer ſelen der froͤmmigkeit und 
Gottesfurcht zu befleißigen / und der in ſuͤnden 
ligenden welt durchaus gute nacht zu geben / al⸗ 
les umgangs mit rohen und verruchten ſuͤndern 
ſich zu entſchlagen / und die hinfaͤllige 
Rt ge 





facher gelerſamkeit und hohen wiffenfthafften 
und Einften ausgezivet züber daß nuch fo vile 





„nz AR 


0 De 1257 

ne! tige und vergängliche erdenzfthäge und güter, 

u) der welt zu verachten und ‚gering zu Ichagen. 
1 








Welche bruderliche gemeinfchafft ſich vor die 
gar wol fchicfteswelche bey diſem betruͤglichen 
und zum untergang täglich fich geigenden 
Erdrunde / das mit GOtt⸗ und gewiſſen⸗ 
1 loſen leuten uͤberſchwemmet iſt / auf wel⸗ 
chem auch eine unzeliche menge ſolcher anzu— 
treffen / die zwar dem namen nach Ehriften 
N heiffen / nichts Ehriftliches aber von Sich ſe⸗ 
hen und fpüren laffen / vil von der libe Got⸗ 
tes und des nechften herſchwatzen aber wea " 
NN nig practiciren und zu wercfe richten, ja die 
I - an allem / was fiernur fehen und höretenveis 
war nen verdruß und eckel fchöpfften / nichts als 
Ehriftum im munde fürten / und endlich um 
nichts als die durch Chriſtum erworbene ges 
rechtigkeit und feligkeit befümmert - fchinen. 
Dr Sodaliſtaͤt nun hatte erſtmals ihren ſitz zu 
Amſterdam. Darauf verfuͤgte ſich diſelbe nach 
Herford in Weſtphalen; Sofort nach Alto— 
na an der Elbe / woſelbſt Labadie mit: groſſem 
leydweſen und betruͤbniß der ſeinigen ſeinen 
geiſt auffgab. Endlich gar nach Wiewerden / 
einem dorff in Weſt⸗Frißland / ſo nicht weit 
von Leewarden entlegen / woſelbſt ein weitraͤu⸗ 
il miges und wol fournirtes haus ſtunde / ſo ehe 
Ri deſſen dem hochadelichen Waltiſchen geſchlech⸗ 
| te zugeftanden/nach der band der Sommeldiziz 
ſchen Samili erblich anheim gefallen 9— 
zo⸗ 





| 6671) * m 
Woſclo ſich nicht gar Lange hernach Dife So- | 
cjetät zergliderte und eben wie die zu. den ze⸗ 
en N. T. eftmals verſamlete Apoſtoliſche 
eivche fich zerteilet und getvennet bat. ee 
hes bereits einige als fie ſich kaum zufammen 
gefunden / geprophezeyet und vorher geſehen 
hatten ; da dan die fo groß gemachte und weit 

ind breit ausgeſchrine hofnung in brunnen fil/ 
nd der groffe ſchatz / fo fie dev orten zufammen? 
getragen und. bey hauffen gebracht / zu Eolen 
wurde. Ehe und bevor aberdifes fi) zutruge / 

ſt diſe hochadeliche / bereits von zimlichen ja⸗ 

ren / jafehr alte / Dame, von tag zu tag mehr 
ihrem ende zugeeilet und durch und im ſterben 
md ablegung diſer irdiſchen hüten zu einem e⸗ 
wigbleibenden und unfterblichen namen gelans 
get / welche wol von glücke fagen koͤnnen / wan 

ie fich nicht bey ihrer höchften gluͤckſeligkeit und 

biß an die ſpitze geſtignen gloire ihres namens / 

auf diſen irweg von der waren religion ableiten 
jaffenunnd.nachdem ihr lebens ende herhey ge⸗ 
sicher und ſie ihre groͤſte lebenszeit zuruͤck gele⸗ 

get in cben dem Haus / wohin fie uͤber ihre 
uͤberirdiſche gemuͤths gaben und 34 ib 
liche qualitäten / einen unbefchreiblichet Tas 
gebrachtrverlaffen. von allen / ſo etwa vorhin 

nach ihren’ geitlichem (geld. und. reichtum ge⸗ 

fehnappet: nachdem ſie auch alle i hre bedinte — 
und auffwaͤrter abgedancfetzin ſtiller ein ſam⸗ m; 
feit von allen verlaſſen in. einem versweilung 7 
; 2 gleichen 








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be zu erzelen mich nicht lange aufhalten, 
eilenauch / was ich melden werde, nur 
hin abzilen wird 7 damit ich zeige/ worin⸗ 
en Die Duafer von welchen ich in difembuz 
he allein handele und diſe Lababiſten (fe 
Dill ich fie eine weile nennen / teil mi Ten 
indrer nam / damit ich fie bezeichnen Fonmey 
ind der ſich Doch ſchickte 7 beyfalten will ) 
n der lehre mit einander übereingekommen \ 
vie weit ihre bemuͤhungen aufeineg hinaus ge⸗ 
auffen 7 und endlich was fie brüderfchafft init 
inander aufzurichten/und vertraulich mit einz 
inderumgugehen’ vermoͤget habe, alswillich 
ion mit gang wenlgem gar fürglich handien. 

ovil nun die lehr anreichet / ob gleich diſe leu⸗ 
eanfangs entweder gar nichts , oder duch we⸗ 
ig neues auf die bane brachten / oder in ihten 
emeinden vortrugen / ſo von unfern glaubens⸗ 
ehren unterſchiden ſo fürten fiedothmirder zeit. 
Olche neuerungen ein / und beftärckte dasjenige⸗ 
vas ſie vom gebrauch der Hſchrifft / von der leſe H 
ung und wuͤrckung des H.Geiftessvomgebt 
ind uͤbrigen gottesdinſt / von den ſacramenten/ 
nd kirchzucht / vortrugen / auf folcheart/dag ihre 
ergeſtalt Horgetragene lehr nähere gemein 
haft und Ahnligkeit mit der Quaker/ als mit 
der unſrigen hatte. run iſt bekant / daß difeenz R 
sezeben wie die Quaker / an der unfern und aller iu 
Proteſtanten Eirchen getadelt und geftvaft ha⸗ H 
den / daß fie fo durchaus veꝛdorben und beskztet li 
J— Yu waͤren | 


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ge des ei 
ne, daß fie Spt 
tig; fondern nur 
ten / und i 


gerichtet waͤren / da 
erbauen / o 


geſehet / das wort des hoͤchſten Der gemeinde oͤf⸗ 
fentlich vortrugen / und als haußhalter über 
Gottes geheimniße gefeget wären. Ja ſie gaben 
fich gar vor Dijenige aus / und meinten fie w 
reus / zumelchen man fich einer verbefferung 
und aufrichtung in lehr und leben zu verfehen/ 
ihnen / wie fie an andern orten anzuſtellen 
ablernen müßte, eben wie die Quaker von ſich 
ausgaben, daß fie große Luft ‚um reforma- 
sions-wercke hätten z und daß fie Die feute 
| | waͤren⸗ 













— —— — — — — 


runt / daß faſt Fein winckel in diſen 
den anzutreffen war / woſelbſt man nicht: 


am difen lerern viel vedens machte: und bald: 


fes bald jenes von Ihrem bornemen erzele⸗ 
7 auch in auswärtigen ändern ihr ruf und 
ſchrey aller orten ausbrach. und. erfchole 
/und von heugirigen leuten aufgefangen: 


id verbreitet wurde, Daher. als man, 
en davon ſo wohl in-Engelland als Schot⸗ 


nd ſtarck zu veden angefangen. habenfich 


nige ſo ſonſt quf die bifchöfliche Firchen nicht 
ie Mol zu pp echen waren 7: betreten laſſen/ 
ebey Ihren kirch⸗ verſamlungen allen eufers 
hen pomp und ceremonien adgeſchaffet / in 
em civil leben und euſerlichen umgang alle ir⸗ 
ſcheeitelkeit verſchmaͤhet / keine zantlichkeit und 
hcateße an ſih blicken laſſen und ſich als ga 
Athomme nicht mehr aufgefuͤret / ſa an allen. 
ſerlichen ſch nuck und zirat und politengalanı 
rien einen eckel und abſcheu zu bezeigen ſchi⸗ 


nzund ſich Dabey gan modeſt und eingezye 


n auffuͤreten / worunter man gar. einige Diner 
n wort und prediger zehlen kunte / vor andern 
ber bekenneten ſich zu ſolchen die Dunker/ die 
h hertzlich gern unter: diſe leute gerechnet wiſ⸗ 
n wolten / weil fie eines fo ſitſamẽ und unſtraf⸗ 


gren wandels ſich beflißen / von euſerlichem ge⸗ 


ange bey ihrer religion nicht groß weſen 
ie Un z - mache 


⸗ J 
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WIEN: igen war diſe Socierat zu ihrer zeit 














- (N) 
mãchten / im übzigen 
ohne falſch in ihrer 
dachten daher weiter nach / was diſes doch im⸗ 
mer. bey diſer ſocietaͤt vor leute fein möchten“ 
wünfcheren mit ihnen bekandt zu werden / und 
berathſchlageten ſich / obs nicht möglich. wäre? 
daß fie ſich vereinbaren und ihre bemuͤhungen 
zu gleichem. ende richten moͤchten. Ja ich ken⸗ 
negar einen prediger bey Denen Presbyteriq⸗ 
nern / der. nicht allein an diſe Sodalitaͤt 
einen brif ſtellete / ſondern auch ſeine Gedan 
een und / was er meinte / mit einem beruͤmten 
und vortreflichen Quacker communicirte /und 
als er ſonſten / wie es in folgenden zeiten im reich 














ſot chaffenheit ſeines geſichts / ob er gleich ein gu⸗ 
tei phyſiognomus waydamalsnicht erkennen 
noch / weil er doch ein menſch blibe / prophezeyen 
daß es ſich einmal zutragen wuͤrde / ſo ſich nach 

mals warhaftig begabe / dab er zur Bifchöfl 

chen wuͤrde duͤrfte erhaben werden. Unter allet 
Duakern aber hat fich zu erſt bey den Labadiſten 
zu Amfterdam eingeſtellet Georg Keith / ein 


zuführen voufterund {m difputiren iiber die maß 
geuͤbet war. Deme bald drauf Robert Bar⸗ 
clay 





A und meynung verfehidentlic) Fur und deut⸗ 
ch entdecket / jene aber ihre antworten mit ſo 
fiinnige weit geholeten und.öfters verſchraub⸗ 
‚nveden abfaffetenzund fich einer wafchhäften 


(8 mutmaßten fie und fehöpfeten den arg⸗ 


yon daß es eben fo richtig mit ihnen nicht ſtehen 


üßte/ daß fie entweder einigen irtuͤmern 
eypflichten / oder Doch den ſchalk heimlich ber⸗ 


en und hinterm berge halten dürften. Als 
‚ber die Duaker deßwegen eben noch nicht 


son ihrem vornemen abzuftehen gedachten / 
ilmehr es nocheinmal verfüchen wolten # 
b fie etwa einſtimmen und in Der ehe 
BUN, 43” fich 


— 
4 
J 














fic) veremigen möchten 7 nadı 7 J— 
einen mann ſtehen und einer des andern ſach 
vertreten möchte; haben nicht allein die Labadi⸗ 
ften nicht ferner an fich gehalte fondern fich gar 
unwillig Darüber zu begeigen angefangen und 
ihnen folche verdrißliche minen und gefichter ge 
macht 7 daß fie es nicht vor ratſam befunden / 
etwas ferner weit mit ihnen vorzunemen und ei⸗ 
nen vergleich zu verfuchen oder zu tentiven-X 
fey aber wie ihm wolles es fen entweder der mit 
den Quakern angeſtelten conferentzen wegen 
oder aus einer verlaͤumdung derer / ſo ihnen uͤbel 
affectioniret / geſchehen / fo bat man nach 
der band die Labadiſten mit dem Quakerna⸗ 
men beleget:: Welchen namen fie bebalten/ 
und / als fie ſich von Amſterdam nach Herford 
begeben / mitgenommen / indem fie die leute 
nicht nur bald da bald dorten Quaker nenneten, 
welches ihnen unerträglich und abfeheulich dor: 
Fame ; fondern fie gar öffters difes namen 
halber mit fteinen bewilfommeten und wild 
mit ihnen, umgingen. Damit ſie nun fol 
che ſchmaͤhung von ſich ableinen / und zügleid 
zeigen moͤchten vote verhaßt ihnen ſo wo 
der name als lehre der Quaker / fo liſſen fi 
aus ihrer druckerey / die ſie aller orten mit fit 
umherfuͤreten / ein buch unter folgendem titt 
welcher den inhalt bezeichnete: Uinterfuchun 
und widerlegung Der Quaker / ausfligen un 
andern gend machen. Difem allem ur 
geachtet 










sn 7) ER N Ki 
"7 bat ſich nach der zeit Wiſheſm 4 






eachtet/ 
Penn in Frißland zu den Loͤbadiſten verfuͤ⸗ 
et x als welcher das auserwelte ruͤſtzeug der 
Yuaker, war / das einen ſo unverzagten mut 
nd unvergleichlichen perftand hatte / Daß es 
it allen und ieden feiner widerfacher fich ein? 
affen und ihne gemachfen feyn kunte Aber aud) 
ie allegumfonft und vergebens. Weil fichs 
‚ber nicht meben febicket / will ich folgendes 
‚on Penn hinzufügen / alg er nun damalen 
ieht gar weit don Hertzogenbuſch war / wo⸗ 
elbſt ſich ſonſten den ſommer uͤber Die durch⸗ 
(auchtige Hertzogin von Dranien aufzuhalten 
pfleget ‚ welche wie fie eine Fuͤrſtin von hohem 
yerftandezungefärbter holtesfurcht / recht herdi⸗ 
fcher großmuͤtigkeit / ſo hat fie ſich vor andenn die 
religion zu behaupten und zu befodern iederzeit 
hoͤchſtens laffen angelegen ſeyn; Penn moche 
te auch von diſer Fuͤrſtin viles haben ruͤmen y 
hören 4 weil fich nun difelbe eben damalendae 
felbft entbilte / als wandte ei fich.bortbin/ | 
und wartete derfelben in untertänigfter ob 
fervanz auf / allergehorfamft erſuchende / Pe 
moͤchte ihm die hohe gnade widerfaren laſſen 
und zur audientz zu kommen verſtatten Nach⸗ 
dem ſie nun gleicher maſſen von Penn viles 
vernommen / laͤſſet ſie es geſchehen / ſo doch / I 
daß wie vile / ſo auch Dife Durebläuchtige fͤ c· 
ſtin ihn im verdacht hatten / und den arg⸗ Mi 
won von ihm geſchoͤpfet / Penn ſey bey weitem 
— der⸗ 








en 
































n vorneme bofe und deren. 
Grandes ausgefchickter Spion und ausſpaͤ— 
her / vor dem man fich in acht zu nemen / und 
zu verwaren hätte Als nun dife hochber⸗ 
ftändige Prineeßin Penn zur audienz einbos 
ten laffen / und er feinen vortrag nicht mit. 
atrlich gefegten / noch einer / wie etwa ſon⸗ 
jten bey honeten leuten 5 fonderlich auch. 
ben hoffe / üblichen gekünftelten und com“ 
plimenteufen vedzart angefangen / wo ) 
zu er fonften feines naturels wegen inclinirtez 
auch der bey hoffe erzogen / folcher wortblu⸗ 








men und netten galanterien wol gewonet; ja 
‚gar mit einer über die maffen grabitaͤtiſch 
pathetiich / und fo vil feine religion geſtatten 
wolte/ auserleſſenen redart ſchmuͤckete und 
wuͤrtzete Dabey aber aus dem bejzeigen 
der Fuͤrſtin abnemen und ſchliſſen moͤgte 
daß diſes compliment und diſcourſe der⸗ 
ſelben eben ſo angenem nicht falle + ale nad 
dem er feine vede baldgeendiget tut er 
noch in untertänichftev obfervanz anfuchunge 
vb fie nicht über vorig bewiſene / noch dIfE 

gnade bezeigen / und ihm in ihrer ges 
Lenwart eine predigt abzulegen : verfkatz 
ven wolte. Worauf fie feiner bald loß 
zu Werden/und ihn abzufertigen/ihm folgenden 
beſcheid erteilet / fie habe nicht wenige vor 
VER ARRREN SEE RR 





























Flud von dur iffen ’ einen an 
ch vor en als wel⸗ 
daß er von hoher ankunft und 


from war / ſonſten auch un⸗ 


ſamkeit hatte / der no ießo 
iibter und befobter prediger. E. 





nd liber bruder iſt. Als nun 
antwort bekommen / und er folhe 
nete und hoͤfliche verweicherung an⸗ 
mochte / hat er mit freudigem geficht 
enen erfinlichften höflichFeiten und com⸗ 
enten / feinen abſchid genommen / nebſt 
nt tänschfl em anerbiteny wo irgendwo ihre 
ıchtigfeit was zu befelen hatte / en 
yöchfter gefliffenheit zu wercke richten 
übrigen fich deren hohen gnader 
ef Rune wolergehen von her 


bioßhin Frißland genennet 
er Zugetragen / zelet/ 
wollen wir in das fo genante OH ⸗ 


and» auch was ſich dafelbft mit ihnen 





- m Bi uns verfügen. 3 
3 ug / 








| keit / über die maße | leut⸗ 


im oredigen und eine unver⸗ | 


u Dortrecht ſtehet / unſer guter 



















—F 


ee) 


diſes landes haupftadt Emden nun hatten fich ’ 


im zaten jahre einige Quaker nidergelaffeny / 
Sarunter woldie vornemfte Johann Wil⸗ 
helm Haasbard / der Aısney Doktor >, 

Fohannes Borſum / uno Cornelius 
Andrexz waren. Difehatten ihre haußliche 
verfamlung in höchfter ſtille / nach der hand 0 

ber was frener und ohne ſcheu anzuftellen ans 

sefangenv auch vile bücher und tractaͤtger von 
ihrer fecte unter die leute gebracht, dadurch ſie 
vile an ſich locken und in ihre gemeinſchaft zihen 
wölten. Als ſolches nun ausgebrochen / und 
unter den leuten bekand worden / hat der Ma⸗ 
giſtrat die meiſte vor ſich aufs Rathauß citiren 
laßen;fie gantz ongefäumt erſcheinen behende 
Run waren auf befel der Obrigkeit auch die 

weyaͤlteſte prediger mit aufs Nathaus kom⸗ 

men Frelicius Ulderich fo general Superatten> 


dens über Oſt⸗Frißland war / und Johannes 


Alardin / ſo nechſt difem die höhefte amts⸗ſtelle 
verwaltete. Es hatte ſich aber der Rath 
vorgenommen / weil er noch eigentlich nicht er⸗ 
faren koͤnnen / was diſer leute abſehen / was ſie 
borgenom̃en / oder im ſchilde fuͤhreten / oder ſonſt 


im ſiñe gehabt / außer was ihnen von andern war 


erzehlet und hinterbracht worden / fie felbften 
drüber zu vernemen / damit fie nichts wider 
fierehe fie erſt fich einmal erkundiget / was fie gez 
fan ‚oder fie verhoͤret hatten / befehlißen moͤch⸗ 
ten / und wo ja / wie der ruf ging / es Mm — 
a 





6s3)æ A a 
tarmitihnen ſich verhilte/ man difem unmefen 4— 
benzeiten ſteuren / und allem drauß beforglichen 

un borbeugen / ja diß unkraut / che es weiter 

aufund enıpor ſchißen möchte mit ſtrumpf und 

fühl aus zu reuten und in der erften blüte zu 
Dampfen bemuͤt fein möchte‘ Go bald nun aber 

dife Quaker bey Rath erſchinen / behalten fie 

die muͤtzen aufin kopf / und find aufvorhergeganz 

gnen zuſpruch ſolche abzunehmen durchaus nicht 

zu vermogen / nicht zwar aus einer einbildung 

oder verachtung / als ſchaͤtzten ſie die Obrigkeit 

diſer ehre nicht werth; fondern/meil fie es fo 
gewont / inden gedancken ſtunden / dergleichen 

ehre gebuͤhre ſolchen leuten nicht / oder man koͤn⸗ 

ne wenigſtens diſelbe mit gutem gewiſſen ihnen 
nichtbemeifen. Hiruͤber haben nun die Qua⸗ 

ker mit den beyden predigern lange diſputiret: 
und als man ſich bey diſer geringigkeit zu lang 
aufhilte / und zur ſache ſelbſt/ wie man wol ges 
meinet/ nicht gelangen oder ſchreiten koͤnnen / 
hat der Magiſtrat Haasbarden / als der wol 

unter ihnen der vornemſte / auch hizu ſich am 

beſten ſchickte/ auferleget und befolen / daß er 

nad) verlauf 2. täge vorm Confiftorio, da 

alle prediger würden beyſammen ſeyn / erfcheis 

nen / undbey fträffeıo. Neichstaler fich mit 

ihnen wegen feiner religion undgegenwärtigen ih 
zuffande in eine unterredung einlaßen folte- N 
Haasbard aber will fich dazu nicht verſte⸗ Mi 
hen / erſcheinet auch nicht einmal auf ur 












(634) | 


gen. tage an dem orte / wo er bin befcheiden 
worden. Und dazu laſſen ſich die Ouaker in 
Haasbards behauſung vor wie nach bey ihren 
verſamlungen betreten. Daher die Obrigkeit 
bewogen wurde ihnen eine ſtraf von ioo reichs⸗ 


talern zu dictiren / wo ſie auf dergleichen art ſich 
zu ver ſamlen weiter fich geluͤſten laſſen wurden. 
Sie aber keren ſich nicht dran / Daher Die gan⸗ 





= — 
ee 


tze rats verfamlung bewogen wurde ander 
mit diſen leuten zu verfaren / als die davor hil⸗ 
te daß ihr anſehen auf ſolche weiſe geſchmaͤ⸗ 


lert / ihr gelindes verfaren vor ſchertz angeſehen 
und ihre bezeigte gnade nur auf mutwillen gezo⸗ 


gen wuͤrde. Ehe und bevor ſie auch noch ein⸗ 
malzudifenextremo ſchritten / hat ſie noch⸗ 


mal genau zu unterſuchen und erforſchen ge⸗ 
trachtet / was dan an diſer ſette waͤre Was 


ſie vor lehren fuͤrte / wie ſie ſich in ihrem taͤgli⸗ 
chen umgang auffuͤrte / und was ſie ſonſt vornaͤ⸗ 
me / hat ſie auch zu dem ende Den drauf folgen⸗ 
den tage zum andernmal vorfodern laſſen / und 


zugleich die beyde oben beruͤrte Prediger beſchei⸗ 


den / damit ſie diſe manner examiniren / und 


alles genau uͤberlegen / und was mit ihnen vorzu⸗ 
nemenyangeben folten. Dennfiebilten ganglich 


davor / daß diſes ih Obrigkeitliches ampt erfo⸗ 
dere / ihr ſtand es mit ſich bringe / uñ ihre von Gott 
geſtifftete wuͤrde erheiſche auch. daß er den pre⸗ 
digern und geiſtlichkeit nicht minder gebuͤre / und 
ihrem hohem ampt wol anſtehe/ daß a 
| amp⸗ 





a. 21623): DE ! 
fmpter hand und vereinbarten bernuhungen 
dahin fich forgfaltigft bearbeiten und fleißig 
nachzuforfehen,mwasin der ſtadt und der kirchen 
pafire und vorgehezund dahin es mit allen kraͤf⸗ 


fen zu vermitlen und veranftalten trachtenfole 


fendamit feine verwirrung / aufftand faction 
oder tumult in der ſtadt fich ereignen / uͤber hand 
hemen / und unruhe ſtifften / bey der kirchen aber 


Fein ſchaͤdlicher irtum einſchleichen / kein betrug 


einniſten und bekleiben / am wenigſten aber eini⸗ 


geverfuͤrung einreiſſen moͤge: Vor allen dingen 


eiber folten die Quaker zumal in diſen ſtuͤcken dee 


Obrigkeit ſchuldige parition leiſten und gehor⸗ 


famen nicht allein von freyen ſtuͤcken und willi⸗ 
gem bergen 5 fondern vornemlich durch die 
grundfäge ihrer religion dazu bewogen und. 
durch dieermanungen Ehrifti unfersHeren und 


bewegung des. H.Geiftes hizu veranlaſſet ale 
don denen fiefich fonft mit vollem halſe rumete / 


Daß sie feldigen in Allen ſtuͤcken nachlebten und 
nicht eines haares breit von Difen grund regeln 
abzumeichen zu vermögen waren ; noch weniger 
fölten fie daher dasjenige ausſchlaͤgen / oder es zu 
bewerckſtelligen ſich ſaͤumig finden Katar nein 
fie die obrigkeit durch freundliches erfuche einla⸗ 
den liß neml.daß fiedifen männern ihre: leht und 
unternommen fthadlichen zuſamnenkuͤnffte we⸗ 


gen vechenfchafft geben und fich deswegen ver? 


antworten falten. Als nun die Quaker erfihineng 

und vor wie nach ihren hblichen gewonheiten 

nach den but nagelfeft aufm Fopf figen 9 — 
at 


* 











(EEE) 


"harihnen dje Obrigkeit anfangs emenverweiß. 


und fliße gegeben. / da ſie nicht allein auf ih⸗ 
ten geheiß nichts gegeben; fondern gar allen: 
gehorfam gegen Difelbe bei) feite geſehet denen 
fie Doch vermöge des bürgerrechts und desvon. 
ihnen genofjenen ſchutzes gebürenden refpect 
und untertänigen. gehorfam ſchuldig wären + 
auch fich nicht einmal entfchliffen wolten / denen 
von ihrem glauben rechenfchafftzu geben / und 
ihrer unteanomenen handel wegen fich zuverant⸗ 
worten / welche nach allem recht und billige 
keit folches von ihnen zu fodern macht hätten. 
Darauf habe die beydeprediger nach den haupt 
ſtuͤcken chriftlicher Lehre und Durch alle artickel 
chriftlichen glaubens ihre meynung und was fig 
von diſen / jenen und folgenden grundlehren. bea 
haupteten / zu wiſſen begeretzund ihnen mit der 
jezimender modeltirechteinfaltige fragen zu 
antworten vorgeleget + da ale fie bey der 
antwort warnamen/daß fie in eine oder dem ana 
dern ftnefe der warheit verfeleten und irreten / ſie 
wider aufden rechten weg zu bringen und zu ung 
terrichten anfangen. Als nun die Quaker 
auf difelbe antworteten / hat man endlich beys 
Derfeits zu diſputiren angefangen / bey welchen 
difputation iedoch fich am ende die Qua Ferfi 
immodeft und ungedultig aufgefüret indem 
fie Die prediger und deren amptsgehülffen laͤſter— 
ger. und ſchmaͤheten / auch ihre unterfuchung und 
nongelegte fragſtuͤcke mit der Spanifiheningvi- 


1108 


—* vg 
BEN 


(Er) 
fition verglichen und andere diner desigottliche 
worts midlinge und füldlinge über laute nennes 
sen / mit denen fie nichts zu fehaffen hatten, 
urch welch unbedächtiges und verwegene verz 
aren und auffüren der Magiftrat zum zorn ges 
ihet / auf fie nicht mehr wol zu fprechen wvar 7 


[ 
1 


hnen daher unter oben angeſetzter ſtraffe auf 
ergleichen aut zuſammenkuͤnffte anzuſtellen 


urchaus verbote / und wo fie ja nochmal bey⸗ 
inander aufverbotene weiſe ſich würden betre⸗ 


en lafjenz er gemuͤßiget werden wurde / ih⸗ 


en die ſtadt zu verbiten und fie ausm gantzen 


de Magen. Welches alles bey haͤufig ver⸗ 


amletem rath ſich zugetragen hat. Aber 


uch au diſe ſo ſcharffe bedrohung haben ſie ſich 


Wenig gekeret / daß ſie dem allen ungeachtet 
ugs drauf an eben den orte ihre zuſamen kuͤnfte 
nftelleten. Als man nun in erfarung gebracht / 
ak die anzal diſer Quaker etwa aus io hoͤch⸗ 


ne familien beſtuͤnde / dieO brigkeit auch das 


or hilte / wo fie es beym nechſten bewenden 
iſſſen 7 fie Bier gern durch die finger ſehen / und 
ife hartnackige verwegenheit eben fo hart nicht 


inemen tollen / indem aber Difeeigenfinnige 


oßheit von tag zu tag zu nam / hiß es fit 
 felbft ein Creutze ſchmtzen / wan man‘ ſich 
iefolchen eigenſinnigen koͤpfen noch lange 
hleppen wolte müffe daher endlich eine 
talauch wider willen mit der ſtraffe an fie ſe⸗ 
en / und nach Der ihnen von Gott gegebenen Im 
eh a 
















(3) 


malt dag übel und unwefen qus der | 





adt zu⸗ 
ſchaffen fie abſtraff en: Befelen N, *7 
man die Quaker nochmal vor ſie bringen wolle/ 
die als fie ſich vor wie nach / halsſtarrig bezeige⸗ 
ten / und nach ihrer alten weiſe ihre bechmüßen 
aufbehilten / alsbefalen fie ihnen himit und. 
deuteten ihnen an / daß ſie innerhalb dreyer tage. 
ſich aus der ſtadt begebe und unverzoͤgeꝛlich das 
Iande räumen folten 7 wuͤrden fie nun nicht pas 
given / fo ſolten fie fich gewiß verfichern / daß 
mans ungeſtrafft nicht wuͤrde hingehen laſſen 
per auch mit diſem verbote triben fie ihren poß⸗ 
fen und fingens wider an / wo fie es zuvor gelaſ⸗ 
fen hatten / kamen auch nach wie vor zuſammen 
Undals fieabermaldorm rat erfihinen / hat 
man ihnen die ſtraffe zum legtenmal angekuͤn⸗ 
Det und vorgeleſen / und ſie alle zehen/ männer fü 
wol als weiberrals ungehorfame und leichtfertiz 
ge bürger zu ſchiffe bracht / und außer Des landes 
und ſtadt diſtrict mit diſeꝛ Harfe bedraͤuung ame 
(ande geſetzt / daß ſie ja das hertz nicht nemen und 
ſich wagen ſolten / widerum in die ſtadt / Det: 
ſelbſt zu wonen oder Die gantze Provbintz / wide 
zubegeben. Go daß Die obrigkeit auch vol 
der ihren willen und gewonheit zu Ihre höchftei 
perdruß mit difen leuten haͤrter und fcharffe 
perfaren und als faule glider vom leib der repu 
Blicfie abfondern muͤſſen / nur Damit andere ve 
ruchte und auf alle leichtfertigkeit abgerichtel 
boͤſe buben an difen fich fpigeln / und Ron m 
het 

















— rel IE 
| heilbaes g lid die 0 
| sanken (ib um ſich 
er an ind abe be 
N Kan eh 8 9 Yan ef It ausge! MM 
ntag vorben reichen, fo 
gli der der ſtad gdt zu / da man ſieſ 
ein feller inter de 




















oaffen. Rurkdenufhutman fiedahr, 

sigen Haasbard ausgen homen/ noch —— 9 
di RB aD Dia geſagt Obfie 
eig leichen verdußl orten ausſtehen 
nuf Hhes dor ihren uf wicht fehroachen dr 
erfie € sehen 5 der 








ten 
ER 
— 


elen Han | 
| alaker ‚fe yendes Fuße 
wider um. nun 7. 0 
lich iſt / ſie en ma 0 N 
r inibe man ſchert jr 3, welle mir! a Hr 


ER 








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— A — la 
. AN) , 
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en N 
fieyoider ins Loch Erichen , brachte fie den tag. 
drauf wider zu ſchiffe / und liß fie det ſtadt und 
gantzen landes verweiſen / Haasbard abermal 
nicht mit darein gerechnet / als gegen welchen die 
obrigkeit / als den redelsfuͤrer diſes unweſens / ei⸗ 
nen nicht geringen unvillen gefaſſet / und auf ihn 
über die maß er zͤrnet worden. Nun beſchwe⸗ 
Nenſich war die Quaker und ſchriben aller or⸗ 
ten hin / daß einige ausm Magiftr at, vornemlich 
die Yürgermeilter(fie nenneten fie dazu mit na⸗ 
men und fehriben aller orten hin, ich um die na? 
‚men unbefümmert/willnut die fache erzelen) vil 
eauber und fehärffer mit ihnen procedirten/fül 
daß man ihren unwillen und gefafte zornſucht 
gleich ausm bloffen anfaren abmercken koͤne; fit 
taten hinzu / daß unter ber band gardie prebigkE 
ſich ſtrenger und haͤrter gegen ſie bezeiget einen 
eintzigen unter denſelben ausgenommen / dem 
fie zufchriben/daß er in einer öffentlichen predig 
dijenige geftvaffet härtey fo. mit den Quaken 
etwas zurauheperfaren und umgegangen di 
fes mannes namen aber haben fie nicht ausge 
drüiker.Sgch will aber auch diſes umftandlich ei 
zelen und den mann mit namen nennen weilen 







oil mir bewuſt / Feinet indem gantzen wwolseht 


würdigen Minifterio oder unter deu Infpe&to 
ribus und Eirchvorftehern der ſtadt ſo wol / al 
des andes / der / auſſer / daß et die lehre der ut 
Per auf offentlicher Cantzel widerleget irgen 
ſonſt was unternommen / oder wider ſie — 





Ee gerich a tte z und ob wol 
runden / ſo a dena fanft entfchlafa 

von welchem ich fonfe fpecial nachricht 
derdaß er ein mam 
A —— wol bey feinen ampisven 
chtungen als auch taͤgllcher converfationfich 
—5*—— fuͤret / doch dabey ſich gegen ider⸗ 
nan is femme 9 und auftichtig bezeiget) 
er ein nl 8 mitleiden / daß es den Dünfernfo 
‚del ginge / und fü ſo heftig bedränget wuͤrden / be⸗ 
fe N; u Be: drangſale und infe&thung vor 
xceiv und uͤbermacht angeſehen / ſo hat er ſich 





















hel ſondern nur bei privat unterredunge auf 
jleichen Art vetlauten und vernemen laffen. 
nauf man gar vom peltz das rauhe auskerete⸗ 
| Hi en dem ſteuerelnnemer / oder dem/ der 
onſt ben bit einnamıe und ausgabe beyderftadt: 
/efe lerteilete/ daß er der inhaktirten und 
e h güter- cönfifeiren / und das geld 
| meines bringen folte. Den nieder 
Dynoch feine mutter; ob imanflegleich - 
fendie augeſetzte geldſtraffe abzu⸗ 
entſchliſſer wolten / daher man jenes 
—* mit om ſtadt pettſchaft verſigeln und bes 


a, laſſen / und nochmal aus der ſtadt ge⸗ 


ſſen / da er ſichd gleich drauf wider einge, 


Super einma Ps pi werck nur 
nit deſto a Mr ende iu — ſich 
emü⸗ 





—5 
im a 


1000 fonderbater gravis 







Nur 


ch ni —9— foldhetweife.öffentlich ober aufder 





bemubet hat / indem ihm zumal ſein basallelibe | 
er eheſchatz von der ſeyte geriſſen vile minder 
järigeunverfürgte weifelein binderlafjen/ feine 
mutter aber, nachdem ihr / als er ausgewiſen 
worden / alle feine. verlaſſenſchaft heimdefallen / 
dem ſiadt⸗Camrer 200 reichstaler ſtrafe erlegen 
müfe, Nicht minder find einer andern verttibe⸗ 
nenjungfer guter und erbſchaft oͤffentlichfeil ge» 
boten und vorm rathaus verauctioniret 
worden. Und noch dazu iſt bey wien 
diſen jares allen. und jeden buͤrgern vera 
botten und unterſagt worden⸗ daß ſie keinem 
uakerein haus vermiten / noch uͤber nacht bey 
ſich bewirten (alte Aber an diſes alles haben fich 
die ausgeſtoßne uaker nicht gekeret; ſondern 
ind miteinander um gewand und haben ſich wi⸗ 
der Der ſtadt zu gekeret darauf man ſie Dan 
gleich in voriges behoͤltnis gebracht und gefaͤng⸗ 
lich nnemen / und unter andern auch eine frauı 
bereits einige monat über auf ſchwerem Fuße 
nz undebenfo lange nicht mehr dabit 
hatte / da fie in die wochen kommen folte/ einfte 
cEen laſſen; wie ſie den fonft unbedaͤchtig und al 
Suäfergenfo kaum drey JA 
altunter die maͤrtyrer rechnen / welches aufdai 
im hauſe erregte gepolter und getöfe übers gan 
tze leibichen an allen gliderchen eine folche con 
yulfion und Erampfiches ufammenvupfe 
empfunden / daß es wie ein: efpenlaube zu zit 
tern angefangen und kurt drauf feinen, geif 
aufgeben. Und damit ich / was noch 9 
ur 


— 





an/ undgetrauete fich faft nicht 


ermiedifenihren bürgernzuverfarevan 


er doch fonften nichts ſtraͤflches fande / 
asfieben ihrer religion ſich beftanbig bezei⸗ 
7 und in der lebr.esmit den Duakern hil⸗ 


14 haben) doch weder ihr vaterland mit dent 


fie erzogen und geboven/ wider um⸗ 


L —* 





giftrat der ſtadt Emden ſtelleten / und ſolche mit 
denen nachdencklichſten fentenzen und pathe- 
äfchten Worten anfülleten. ‚Sie lifen alleauf 
eines hinaus und hatten einerler inhalt: Was ſie 

Ber. Ä &r 3 | doch 














ben: ich an elegen ſeyn liſſen. Derowe⸗ 
gen die Daker / ſo wol die in Holland, als . 
Sngelland fi) aufhilten , For Gteen/Cros 
tius Penn / und von andern orten/mit groſ⸗ 

fer hardieffe weitläufftige briffe an den Ma⸗ 


"7 u Tape 


— 


Ä (654) — 
noch wol enrein fllgende hine möchte angefonimen fein? 
Daß fie fo harte und rauhe verfüren/und wie wendgefprit 
und gehirn fie doch haben müften ? Daß fie diſen ientenfo 
feind waͤren / die duch nie ichtwas veruͤbet / daß fie zu folchen 
procedaren veranlaſſen / oder Ihren gerechtigkriten nachteie 
fig / falten koͤnnen. Den das ſie ihre wonungen libeten / 


= ——— — 


unid ſich In die ſtadt / in ihr vaterland und zuihren familir 


en wider begaben / und alles diſes dem willen und anſuchen 
hrer ordentlichen obrigkeit / ſo ihrer loß fein wolte bor · 
gen / moͤge der Magihrat leicht fehen/warum fie es faͤten /wo 
er nur der warheit ranm laflen / diſe lente zur verhörund 
verantwortung kommen / und in diferbiflichen ſache gerech⸗ 
tigkeit handhaben wolte. Dem fie ſolten 4 ja ben ſeibe nicht 
vor folche leuie anfehen/die fich ſelbſf geſetze ſchmideren / kei⸗ 
nen ſtatutis fick unterwerfen / oder imand pariren wolten; 
pil weniger glauben; daß fie ſich vor nichts ſarchteten / oder / 
ih eitie not / wie groß fie immer wäre/ nicht zu herhen ge⸗ 
en liſſen 7 oder einen feljen harten diamantinen mut bey 
aller verfolgung hätten. Sintemal mas jeng gebür und 
pflichten anreiche / ſo hätten fie es ja noch nie fo grobverfer 


| din x oder dermaſſen ſcharff über Die ſchnur gehauen ; und 


onften wären fe ja noch menfchen / die ſhre libe not füle- 
ten / und denen ihr jammer biß in die fele dringe. Sonder⸗ 
Iſch aber rürg difes alte von Gott und feinem geſſt her / der 
fie leite und treibe und noch dazu Aberzeuge fie ihr getolf- 
ſen; und mer bey Ihrer religlon / ſo ſie von Gott haͤtten / der 
voffentlichen / publiquen und allgemeinen frey heit fie berqu ⸗ 
ben / und nur heimlich oder in der ſtille ſolche lhnen vergön- 
wien toolle/der greife. ihr ans hertz / beraube fieihres kron 
ces und vornehmſten vortreflichlkelt / ja entzihe ihr DIE 
raͤfſtigſte ſtuͤtze und feftefte ſchutzmauer; ſo gar daß wer 
— lande fehaffen / mit andern umzugehen Ihnen ver⸗ 
biten / oder un:erfogen wolte / daß fie ihre blutsfreunde / oder 
anpere libe bekande / nicht anſehen / oder mir ihnen reden 
ſollen /oder fie keine ehrenftefle vertreten / oder Ihre tägliche 


gerriähtungen nicht einmal mit fride auguben laſſen molte/ 


der nee nicht glein Ihnen Ihre freyheit; fonderm — 


nemen un 





- — 
— — — 








* 


A 








[2726; 


en. Nach der hand hat man die Ubertreter 


Quaker haͤußlich einnehmen’ und bewirten ſol⸗ 
te / dermaſſen mitgenommen / daß Haasbards 
mutter / weil ſie hren ſohn ofters wider ihr 
hauß genommen / 5o. reichstaler ſtrafe erlegen. 
muͤſſen; eine andere frau / ſo ſich zu der reformir⸗ 
ten kirchen bekennete / weil ſie ihrem manne eine 
nachtherberge in ihrem, und feinem eignen hau⸗ 
fe verftattet bey ihr aus und ein gehen / und oͤf⸗ 
tersnächtlicher ruhe zu geniffen.in ihr befte gez 
laſſen / hat man um so. goldguͤlden geſtraffet 
Als nun indeſſen Haasbard ſo offt ausgewiſen⸗/ 
fich / weil man fo harte mit ihm fure / mit ver⸗ 
drißlichen forgen plagte / un recht. ausmergelen⸗ 
den bekuͤmmerniſſen abmarterte z auch taͤglich 
kraͤncklicher und ſchwaͤcher wurde / ging er end⸗ 
lich gar drauff und ſturbe. Als nun mit ſeinem 
tode die verfolgung diſer leute aufzuhoͤren fehle 
ne / iſt ſie doch nicht lange drauff von neuem 
angegangen / indem man Haasbards — 
ſchweſtern / Deren zwey noch ledig / eine aber 
verheurathet / iedoch beym manne nicht mehr: 
wonete / auffs aͤrgſte mitgenommen und ver⸗ 
ſolget hat. Sintemal indem diſe drey ſchwe⸗ 
ſtern / und noch andere ſechs Ihrer glaubens⸗ 
genoſfen / einander zu beſuchen und ſich zu erma⸗ 
nen und auffzumuntern / zuſammen kommen / 
drangen die buͤttel und beorderte —2 















% ieeinb litz au ſie loß 
nd ſchleppeten ins ge non / ———— ih⸗ 
maber vorher diefekel/fpileenihnendas geld 


us der taſche / und putzeten ihnen ihre ſilberne 
el dbirchfen: beneben einer uhr von ſehr hohem 
yer Eiweg/ fo fienicht etwa zur galanterie, oder 
ch damit fehen zu laffenzoder groß zu tun/ oder 
f hätten fiedesgeldes fo vil / daß ſie auf ſolchen 
us was ſpendlten koͤnten / ſondern zur notdurft 
nd taͤglichem brauche hatten und bey ſich tru⸗ 
nd nachdem fie einen guten partikel das 
verſchmauſet / einen andern promoviret 
eingef tecket y trugen fie den reftzum ſtadt⸗ 


fänglichen Hafft erlaffenmachdein man ı an 
att der angeſetzten geldſtrafe / welche fie durch⸗ 
is nicht abtragen noch erlegen wolten / das je⸗ 


* a unter der hand auff« 


chörct ; nachdem man zumal gefehen und ge⸗ 


zret / daß die Quaker bey weitem fo böfe leute 
icht waͤren / wobor fie der Magiftrat: und büra 
er angefehen und'gehalten hatten. . ‚AUS 
rauff trug fich was wunderliches/ nicht aber 





zues und ſelzames zu. Als König Carl in En⸗ 
va geftorbenz und: ihm Jacob in der regi⸗ 
7 Er $ 7008 





yultheiffen. Man hat ihnen aber hichts zu ley⸗ 
getan; ſondeen ſie nach einigen tagen ihrer 


ige 6 ihnen bey ihrer einſetzung entwendet 
Aden / an bezalung behaltenhat. Dielekte - 

rt / ſoma gan ihnen antat / piderfurihnen Anno 
9. Woraufdie verbitterung almalig nachge⸗ 

















jr 
I 








6808 





gung gefolget ’begaben fich einige begiterteund 
ſchwer reiche Duaker/die ſich aus Engelland re· 
ariret / hiher nach Emden / diſe ſtiß der rath nicht 


allein nicht aus; ſondern liß fie willig ein / verſtat⸗ 


elie ihnen daſelbſt zu wonen / und liß gar geſche⸗ 


hen / daß ſie ihre religion ungehindert treibe durch 
kenzräumteihnen dazu eine öffentliche kirche ein) 


ja boteihnen gar ein fehönen platz an  wofelbft 


war fie wolten / ſie eine neue auffuͤren koͤnten / der 
hofnung lebende / daß es ihrer ftadt zum aufne 
men gedeyen uf difelbe nochin berrlicheres anfe 
hen fetzen / dabey aber auch ihrer religion nicht ſi 
groß ſchaden / weniger ihr zum nachteil gereichet 
möchte. Uber daß / als in folgenden jaren ein 
Quakerin / ſo eine buͤrgerstochter aus Emden 
die in hohen ehren ſaß / auch ſonſt von honete 
condition war / und noch andere angeſehen 


woigelittene / und ſehr reiche buͤrger / die etw 


auf diſe inſectirung der Quaker nicht wol } 
fprechen ſein / oder wenigſten s einiges mißfall 
bezeigen mochten / die fache in der guͤte vermi 
tel und abtun helffen / oder / doch den Magiftr 
auf andre gedancken gebracht / als hat derſelb 
ob er gleich ſehr ſtrenge bißher mit ihnen verf 
ven und ihnen zum oͤftern die ſtadt verwiſen / 
ſelbe / ſo feindfelig er fie vorhin verjaget/fo leut 
fig und gaſtfrey wider zu fich gerufen und an ſ 
gelocket / ihne Die freye Mwung ihres gottesdinſ 
rverſtatten verſprochen / auch ſie dabey zu ha 
haben und wider ihre feinde zu ſchuten zuge 





Sindiehande Kerala gas ſolches mig 
ansgef ertigten diplomate, deffen abſchrift 
hiwlefendie ehre : h — et und be re 


ein eh Be: auch mit I nn bioffen 
amen id erme aan fich locken Fans) keretenſie 
der in je baterlande / und die aus Emden 
erftof SD uaker / atten ſich bereits an andere 

tter! jeben / woſelbſt fie in belibter ruhe und 

(pci ry —59 — ſtem ungeſtoͤrten wolergehen 
rem Weites dinſt nachgefallen abwarteten / be⸗ 
anck Ften fich daher zwar gegen ihre alteobrige ⸗ 
it vor die fo hohe gewogenheit | in untertäniche 

Rn rare nichtmehr an die ihe 













in hergen;tolten idoch andenen einmal 








an bewiſene ſchmach und verfolgung ⸗ 
en vilmehr diſe neue woltat mit danck⸗ 


ft ten ichern und ruhigen oͤrtern / wo fie nach 






ii draͤngung qufgenommen worden / als 
exen fie gewonet / Liber verharren / als an die 
tädte/von Wannen fie fo vilmal berjaget wor⸗ 
enwiderferenundunmenden. Daher man 
yeut zu tag In 9 — nirgendwo Quaker / 
außer vir oder f familien zu Emden / antr 
— Sm übrigen haben die Que 
no FUN RN tlommen / a 





ne Just, 


















L 
EN, 2. iR 
füchtigern und gefehichtern mann,ale ALUbcht 
mehr gefunden/der von dar in teutſchland ſich 


begeben / und einen tour in die Pfaltz bey 
rhiinoornemen folte / als der nicht allein gut 
englifch und bolandife) ; fondern auch zur not 
teutfch mit, parſrte Welcher ale er dahin 
gekommen / hat er fich zu erft bey dem Chufuͤr⸗ 
ften melden laffen / welther vorhin villeicht von 


diſen leuten was vernommen / ihn uͤberaus gern 


ſehen und ſprechen mochte: (nach art hoher 
ſtaͤndes perfonen / die bey dergleichen fällen 

und begebenheiten viles öfters hoͤren ler nen und 
erfaren wollen Laͤſſet daher Ameß vor fich brin⸗ 
gen/mit welchem als er aus curiofität bon ver⸗ 
ſchidenen dingen difcurriret / hat er ihn endlich 

mit hoͤchſtem vergnügen und gutem contente- 

ment abtreten laffen. Worauf Ameß / als cr 
ſich von hofe weg und aus der ftadt begeben / uͤ⸗ 
ber lande gereifet / und felbft zwar viles vorger 
nommen / nichts aber zu wercke richten Eonnen # 
deromegen auch feine veile wider nach Holland 
angetreten.  Kurgdrauf name er Caton und 
Higgins ald.gefärten mit ſich / und begabe fich a⸗ 
hermal indie pfaltz / ſppache nochmals heym Cur⸗ 
fuͤrſten ein / und verehrte ihm und Den vornem⸗ 
ſten Miniftern bey hofe vile tractaͤtgen / ſo von 
Feinen glaubensgenoffen verfertiget worden/ e⸗ 
ben ale wolte er folcher geftalt eine bratwurſt 

sach einer ſeyte ſpeck werfen / des Curfuͤrſten ho⸗ 

he gnade dadurch ſich beylegen und Damit er 


fjhm zu feinem vorhaben behuͤlflich ſeyn / und — 


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und Reuth eben dergleichen su beiverk 





eigen 


und Eurg drauf 5 als fie mit Foren in holland. 


gekommen / namen fie fich vor / an eben dife Srten 


zu verfuͤgen / als fie vorhin einige zu ſih genom⸗ 


men / die wo / ſie etwa predigen wolten / dene leu⸗ 
ten ihren vortrag erlaͤutem und ins teutſche das 
fie nicht verſtunden / noch vederenrüberfegen ſol⸗ 
ten. Es iſt aber von ihnen nichts veruͤbet woden/ 
daß nidergeſchriben zu werden meritire Nichts 

deſtoweniger waren die wenig 5 an der zal/ von 

Ameßen unterrichtete Quaker an obigen orten 
6 biß familien ftavcke worden. Welche als fie 
fid) von tag zu tag genauer miteinander verein. 
barten und zuſammen hilten / ihre privat zuſam⸗ 
menkuͤnffte auch unter einander anfkelleten 7 im 

öffentliche kirche(welche fie gögen tempel nennen 
ten)mie fich begabenmoch auch einigen fehoß und ' 
fteuer zu unterhaltung kirch und ſchulen herge⸗ 
ben wolten als haben fb wol die landes obrig⸗ 
keit / ale prediger felbigen ditri&ts fonderlich 

aber ver Biſchof von Wormbs / diſe feuteindie 


acht erklaͤret und als feinde tractiret / ſie eines 


verſehens und verbrechens uͤber das andere be⸗ 
ſchuldiget und deßwegen vor gerichte eitiret 1 
und ſo offt ihnen ihre gebür ſchatung und land⸗ 
ſteuer nicht gereichet worden / ſich an ihre guͤtern 
bezalt gemacht / uͤnd weil ſie nicht zubezalen hate 
ten / indem das capital und intereſſe höher ſich 
belife / als ihr haabe und guͤter wert waren mite 
genommen / was ſie gefunden / und ihnen die och⸗ 
ſen / ſchweine ſchafe / un was ihnen nur — | 
en 





Hgfiches austor men / 
ehilten / daß / wo ihre feinde fie wider vor gericht \ 
ihen / oder mit gewalt die anlagen erzwingen 
eihnen vom überblibenen was uͤberla⸗ 
ls fie indeffen einige jar bey folchem 
uftand hingeleget und vorbey gehen laffen/ has 
den fie eben ein jar vorm angegangnen teutſchen 
krige / da diſe ſchmaltzgrube und guͤldene wonun⸗ 
en durch die mordbrenneriſche Sransofen / die 









heldenmäßige fauſt zu gewinnen. und an ſich u·⸗ 
bringen gewont und gelernet / erbaͤnmlich zemich⸗ 

tetiverheeret und verwuͤſtet / aus gewiſſen urſa⸗ 
then / idoch von freyen ſtuͤcken / eben als ſaͤhen fie 
diſe krigs flamme über ihrem haupte lodern und 

hrennen / und befaretenſſich / daß diſelbe fieumd 
das gantze land aufreiben moͤchte / diſe ihre wo⸗ 
ſen / und ihr libes heymat / hre ſet 54 
md ftrohshütten / die fie vor dern ein⸗ 
fall mit miſtgabeln uf hoppenſtan verwaret⸗ 
mit dem ruͤcken angeſehen / und frı ywillig auf 
fänge zeit das elendzu bauen fich ent 

toorauf fie fich in das teil des Engliſchen Ame⸗ 
e wird / und von * 

obe 














| il leichter ein lande zu ruiniren / als durch eine 






J 


2 
oben defchriben worden gewendet haben; Kol 
felbft einemiden vom herrn der Snful Wilhelm 
Penn fo vilfeldbau und wiſewachs angewiſen 
und zugefchriben worden / daßer bey dem was ſie 
auswirffen und eintragen fein genuͤgliches und. 
reichlichesaustommen finden kunte: Dun ha⸗ 
beichfurg zuvor von IBilheim meß und etli⸗ 
chen feiner Collegen gemeldet / daß fie ich zu ih⸗ 
ven glaubens-genoffen in teutfchland erhaben: 
Damit nun die maͤnner diſe ehr nicht alleine 
baben möchten / als begaben ſich Keiths fran 
und Foxens ſtiftochter Iſabella Fellin / und noch 
eine andere Hollaͤnderin von Amſterdam nach 
Hervord in Weſtphalen / daſelbſt mit der preiß⸗ 
und glorwuͤrdigſten ihres ungemeinen verſtan⸗ 
des / ungefaͤrbter froͤmmigkeit / und vortreflichen 
gelehrſamkeit aller orten hoͤchſtberumten und 
befanten ältiften Princeßin des Koͤnigs in Boͤ⸗ 
men / und Churfuͤrſtens zu Pfaltz Eliſabeth ſich 
zu unterreden und ihrer veligion wegen zu cona” 
feriven ; welche fuͤrwar / wo man ihre gemuͤts⸗ 
gaben und nicht zu beſchreibende qyalitaͤten auſ⸗ 
fer euferlichem geprange und ungätigem oder 
mißgönftigen gluͤcke anſehen und betrachten” 
will / ihres gleichen zu ihren zeiten nicht gehabt: 2° 
daher noch bey der ſpaͤten nachwelt gepriſen und 
gelobet zu werden / mit allem recht verdinet Bey 
diſer nun wolten fie es wagẽ / ob ſieppilleicht durch 
ihren vorſprach und umſonſt uͤberreichte buͤch⸗ 
lein / etwas fo ſich der muͤhe verlonete / zu hrer 

N religion 




























‚son defor ung gerei 





uͤn 


MeNS wege wah 
coff in —— ‚worden ſeyn / ei⸗ 


mi mit eb et fie — 5 namen 

chen ſolten damit fie mit deſto 

Fee erhalten / und ihr vor⸗ 
trag und anſinnen d defto groͤßren nwachdruck ha⸗ 





den moͤchte In welchem oſte xeiner weit 
wonet / bedinet / ſo 
ee md plumpen 

deſſen er ſonſt gew 
nemen moͤgen zund obs ihm wol ſonſt bey feiner 
conduite gie h galte/ob er mit einer hohr ſtan⸗ 
desperfon und weltberuͤmten manne/ oder eis. 


nein bauer jungen und reftraͤger umg Inge J ne 
Heat keinen dermandern meberefpect ur; 








die alle tibEofenfte reden/ufi — 


wuſtedie —— ih, 
Anden über die maß wolanfka ind dig —9* 





ich 7 fe ehr das hei 
07 rund dife Chriſt⸗ pflichten 
Yy von 








rigen dyendes oder um 105 
— — — 5 Al 
erhalten — ne 
ancken — a 
ens⸗ 
m —* Gehalte moniir 


ich‘ N 
nettren —32 fehreibeaerya Is, er ſonſts ge⸗ 
abmangarnichts von feinem 


x 
onet / bemerckẽ undbwes 







Lichkeit blicke HRS fo brauchte er doch ind ‚mt — J 











—— — ———— ——— 





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: » u: a SE! 
son iderman ausgefeget und nicht beobachtet | 
wuͤrden / wie hergegen / wo man den gegenwaͤrti⸗ 
gen zuſtand der kirchen was genauer erwegen 
wolte / man vor andern zu diſer zeit ſolcher ſich zu 
befleißigen haͤtte: am fuß des brifes bat er unde \ 
manete diſelbe / ſie möchte diß gottgefaͤllige werck 
befodern und aufrichten helfen mub-übtigens/ 
wiefie bis daher getanyfich fernerhinbegeigen un 
auffuͤren. Als nundife frauen nach hofe kamen/ 
und um audiengranfuchungtaren 7° hat ſie die 
yrinceßin / als eine leut ſelige und uͤber die maß 
geſpraͤchige Fuͤrſtin / die von gering und fihlechter 
condition Und — 9— 
wan er zu ihr wolte / ihn vor ſich liß / zur audientz \ 
gelaffen / und ſich bey ihrem einteit ſehr gnaͤe 
dig eꝛwiſen / ſonderlich an dem diſcourſe Iſabel⸗ 
fen ſich über die maſſen ergoͤtzet / als welche ihre 
ſache wegen der ihr beywonenden anmut und 
liblichen ſprache mit einer ſonderbaren grace 
vorgetragen hatte / und als ſie ihr anſinnen ver⸗ 
nommen / mit einer kurtz gefaſſet ſchicklichen 
und belibten antwort abgefertiget hat als fie 
auch ſo gleich Foxens brif erbrochen und durchle⸗ 
fee / hat fieihne eine antwort an denſelben / in ihrer 
und Engeliſchen ſprach geſtellet / ſo ſie ihm uͤber⸗ 
bringen moͤchten / behaͤndige laſſen; ſo von folgen⸗ 
dem laute War Ich muß/gelibteifreund/ohjenige hertzich 
An vou gantzer ſele liben / dieJ fumChriftumanfern Herru 
geogachten und wert Haben ſich auch nicht allein. an ADIR 
ju alanben ; ae auc) feier wegen vileS zu erdundeit/t fo 
fehloffen haben. Daher mir das von demmfelbennü he 














ſchrei⸗ | 





hei Bee ai 
| —— — bfe hie 


Undnachdem ſie ſich be an — : cn | 


——— in diſem bezeck le 
Des unte jen / eben ſo ung! chi 
eiufenvlebeten ie der hoffnung /dg 

An ändern orfen: und vornemlich if 


nicht mindei gelücfen winde.Jubifeigegen Ö nun 
bilten fich bey und unter den Mennoniten oder 
seen je wor⸗ 








"nnd kirch ceremonten mit ihnen uͤbereinkaͤmen 


ihnen fich eimufinden bereden laſſen 


a: 
i 5; r 


iin En 
den/gar wenige ausder lauf sa 









porigen jar⸗hundert fo vil zu fchaffen gemacht 
in heimlichen fhlupflöchern ſolche leute auf / | 
aus der fehulevoder. ſchweinſtalle / ich haͤtte ſchir 
teufels neſte geſagt / David Georgens aus deß 
ſen unflaͤtigen woinckel nicht aber der bruder und 
heſelſchaft / wie fie diſelbe dama len nenneten der 
ͤbe / oder aus einer andern dergleichen ſchwaͤr⸗ 
ner brut / odder Die wenigſten diſer in einigen ſtů⸗ 
Fen ahnlich / ſich herborgetan und mit deren laͤp⸗ 
Yifchen und naͤrtiſchen phantaſtereyen und 
wirmftichigen grillen es hilten / und nach ſolcher 
leichtfertigem und verwegnen exempel eine vil⸗ 
mehr euſerliche und dem ſchein nach / als taͤtliche 
und warhaftige verbindung und bruͤderſchafft 
anftelleten. Ausdifen nun hatten dife landſtoͤ⸗ 
ende Quaker einigein der roeltberufnen vorne⸗ 


men Holſteiniſchen ſtadt Hamburg angetrof⸗ 


Nbie auch zu Fridrichs ſtadt ( welches ſtaͤdt⸗ 


ein teils an der Eyder ligt / teilz von den Armini⸗ 
anern oder Remonſtranten aus Holland be⸗ 
wonet wird /) welche / indem ſie davor hilten / daß 
jener letſaͤtze eine große verwandfehaft mit de | 
ihten haͤtten / auch ſouſten in andern ’gemonheit 









haben ſie ſich leicht mit ihnen vereinigen und b 
"auch andere ſich befunden /ſo es ʒwar nicht mit 
diſen / ſondern durchaus mit de Mennoniten hil⸗ 
Abache ſich zuſamen taten / der Dvaker lere 
behanptetenzund nach allen vermögen ſich Ihnen 
| | w 








— * 9 blicken 9 


uch ilfe ceremonien nicht gaͤntzlich abgeſchaf⸗ je 


et / kunten in ruhe und fride / weil mans nicht bes 
d ſie vor weit andere / als ſie waren 





nſahe / leben und ihrem tun ongehindert ab⸗ 
varten. Biß vor ongefer 2 Zaren der neuer⸗ 
vehlte ſtadt Schultheiß zu Fridrichſtadt /damit 


r doch auch was neues ſtiften / uñ ein andecken / 


aß er Schultheiß geweſe / hinterlaße moͤchte die a | 
er Quaker ongekraͤnkten ruheſtand zu verunzus | 
igen / uñ ihnen dilzu ſchaffen zu geben, verdruͤß⸗ 


chkeiten zu verurſachen / und nicht geringe gefar 


ber den hals zu zihen angefangen hat. Welches 


ls es denen zu Amſterdam wonenden Remon- 





tranten / und unter andern ihrem vor tveflich br 


edten Prediger und berümten Profeſſori Phi⸗ 
pp Limbork zu ohren kommen / haben fiedassfo 
tan gegen ihre glaubensgenoſſen vorgenom̃en/ 


it im beſten vermercket / daher / damit ſie ſo wol 


‚we religionsverwandte von fern rer bedraͤn⸗ 


ung befreyen / als auch den guten namen / ſo ihre 
ligion biß daher gehabt / unangetaſtet und un⸗ 
ekraͤncket beybehaltenmöchten / die obrigkeit 
lbſt auch auf ihren guten namen bedacht zu ſein 
iũert / und den æſtim ſo man bißdaher von ihr 
smachtralstäten ſie andere der religion wegen 
u beybehalte daß fie fich aber geändert’ 
— und 


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und waͤren recht blutdurſtige und grauſam 
ſeute worden / von ſich abzukeren vermanet / vor 
die biß her ihnen vergoͤnnete freyheit weiter in⸗ 
tercediret / und dahin es gebracht daß man ſie 
mit dergleichen hedraͤngung verſchonet / und 
rauhe mit ihnen ferner zu verfahren unterlaſſen 
hat..Zudifenleuten har ſich nun Fox aus Hol⸗ 
kand durch die zwiſchen de Emſe und Weſer li⸗ 
gende Länder zu fuſſe begeben / mehr mit feinem 
freunden eine heilige unterredung anzuſtellen 
und ſich mit ihnen zuergotzen / als bey andern ei⸗ 
nigen nutzen zu fehaffenvoder was / ſo den weg 
belonte / zu bewercfftelligen. Ja die ſch bereite 
benamet / und von ihren glaubensgenofjenTbug 
religion befand zu machen gefehicket worden 
avancirten weiter/ täten einen rour in hihfek 
Pommern / ins koͤnigliche Preuſſen / und reiſeter 
gar biß an die Oſt⸗See / da ſie zu Dantzig unt 
anderneinige / ſo noch ein reſt von ad 















* 


Schwaͤrm ern ſein mochte / wie auch gar rvenige 
Mennoniten antrafen (leute die gicht zu um 


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3 — 


ſchwingen und mit der hand verdinen kunten 
womit fie ſich ernehren und ausbringen wolten 
die es mit ihrer lehre und ceremonien hilten 
ihren eingeblaßnen irrlehre gehoͤre gaben / m 
ihrem erteileten rat Fünfftig nachzuleben beit 


i 
ha ſthan woilen Difehattenvon dereitan Di 















rigkeit⸗ 





alten kirchlehrer geweſen / wie auch daß neuere 
und noch zu unſern zeiten lebende gelehrte maͤn⸗ 
ner mit einſtimmeten; diſe gnade haͤtten vor 
langen zeiten vile Könige und Fuͤrſten ih⸗ 
zen untertanen widerfaren laffen / und das 
freye exereitium ihres Hlaubens ihnen on⸗ 
gehindert gegoͤnnet 2 deßhalb von frommen 
JD—— 4 





gelchis. 








Di 
—J 
\ —9— 24 


nemlich diſer war: Billich ſeye es / daß Könige 
Fuͤrſten und andere Obrigkeiten allen und iden 
ihrer untertanen diereligions-Fleyheit verſtat⸗ 
teten / und fie ongeſtoͤret ihres Gottesdinſts m 
ihren verſamlungen abwarten liſſen. Drauff 
igle er/ das diſes Die meynung der väter und 





- weder heſen noch buchftabiren Eunte fein lebta 





— 7 

gelehrten und wackern maͤnnern biß an bimmeh 
erhaben und bey der ſpaͤten nachwelt immer⸗ 
hin würden gerümet werdensfügte hinzu ſchoͤne 
und nachdenckliche Sentenzen, die er aus den 
beiten Profan- Scribenten zuſammen getra gen 
und excerpiret / ſo teils aus der geichifchen / la⸗ 
teinifchen / frantzoͤſiſchen und andern ſprachen 
mit zirlichen worten uͤberſetzet und an ortund 





ſtelle / wo es ſich ſchickte / mit exe mpeln und be⸗ 


weißtuͤmern / ſo aus der hiſtori hergeleitet / aler⸗ 
portreflichſt außgeſchmuͤcket So dan war diſer 
briff nicht in eines eingelen manns namen geg 
ftellet / fondern er fehine viler / entweder Vom 


groffen Commune, gder garder gangen Qua⸗ 


keriſchen Kirche anrede und erinnerung zu res 
præſentiren und vorftellig zu machen. Und den⸗ 


noch warunter diſem laugen und. groffen brife 
des eingige Foyens name unterzeichnet zulefenz. 
ohne eingige bemerckung un bezeichnung andes 
ver perfonen / oder Daß andere dran teil hatten 
pder Daß er kraft ihrer autoritaͤt gefchribe wor⸗ 
den / eben als wolte der ehrliche Fox / ein man der 






Fein buch / auſſer etliche wenige gemeine Engli⸗ 
ſche/ geſehen und der groͤſte ignorant von de | 
welt war / Davor gehalten und angeſehen ſeyn / 
als haͤtte er diſen momentõs und pondere 
ſen brif/ in welchem ſo tife weißheit ſt eck cte/m ie 
fo groſſem fleiß und bedächtiger behutfamfeit 
elaborivet/verfertiget und auffgefeßet/ a lg waͤ⸗ 
ve er der Mann / der alle diſe bücher taͤglich 
durch⸗ 








it mie loͤf * ni 4 wäre doch 
‚nigftens dergeſtalt von der gangen commu- 
e uni ——— Duaken nivergefehriben 
vorden / daß fieenfelbendem urseilderieinfalt 
ſelbſt / ja des. groͤſten Ampliciſten unterwerfen f 
ſo I erſt por gültig: und Eräfftig.angefehen 
hätte, wann eadem ehrwuͤrdigen Foren durch 
‚fein anfehen und welt beruffnen namen ihn zu 
Ve und befrärftigen gefallen und beli⸗ 
et haͤtte. Iſt daher. wölnie.ein fo armen 

pr irgend wo zu findem den der libe ehr⸗ 
geitz nicht dan und wan plagen ſolte; ja daß biß⸗ 


weilen ſolche ehre und guter nachrum am aller⸗ 


meiſten von denen affectiret werde / die ſich ſtel⸗ 
len / als macheten fie keinen eftar davon, ja gar 
andere bereden wollen / daß ſie nichts drauff ge⸗ 


ben / und ſolche vanitäten in Den wind ſchlagen 


ſolten / ja ſich gar dadurch / als einem merckmal 


ihrer veligion / als die an ſolchem huͤlſichten / 

windvollen und praaleriſchen weltpomp keinen 
gefallen truͤgen / erkant und von andern untere 

fehiden werden wollen. Dem feyaber wie ihm 


wolle / fo bat doch der König. den beiff niche 

mit ungnädigen augen angefehen, fich aber defe 
fen inhalt noch mehr gefallen laffen. ‚inter 

mal er durch fein anfehen und koͤnigliche hulde 
esdahin vermittelt / daß fie difelbe zu druͤcken 

und harte mitzunehmen eine weile aus der acht 
liſſen Hingegen haben fie nicht lange drauf nur 
DI heftigen anfie geſetzt und aufs neue fische 
5 ge mit 

















— —— — — = 
——— a ee ie ih — — 


* 
— 


vs MR > 
ge mit ihnen zu verfare angefangen. Daher or” 
bewogen wordenzeinen andernbrifan den Ko⸗ ir 
nig aufzuſetzen / und ihn allervemüthigftzuers 


fa /und unberſchaͤmpt / eben als wen er nicht 
ben ſich ſelber geweſen / aufgefuͤret / daß es ihm 
gar gleich gegolten / ob er unwarheiten heraus⸗ 
ſtreichen / oder was lobwuͤrdig tadeln und mit 
hurchnehmen /kurtz/ linck recht / oder recht linck 
heiſſen ſolte. Daher er auch vom Koͤnig um? 
Znadig angefehen und übel aufgenommen wor⸗ h 
de / und ihn / daß er den Rath ſolches harte begin⸗ 
Herreritiweder einzuſtellen / oder zu mildern durch 
ſein anſehen vermoͤgen ſollen / durchaus nicht zu 
difponivenvermochtt Um des willen auch noch 


wacker einzihen und bepflücken. Daß 's ihnen." 
über nicht garden garaus machenzoder fie ausm 


fer die arme greiffen / und vornemlich bon den 
Duakern aus Holland / her / welche an vermo⸗ 
| | gen 


a 77%, 9 














und haußlicher n * ivfft men D 
yet Binden J——— 


ergehe/ ſo — 
is teut utſchiand ERBE RENNER , 







| A Nah ve fich —— in 
land hervorgetan / und noch biß auf dife | 
am gar vilen orten teutſchlandes ſich befinden | 
und aufhalten / mit herzuſetze und einruͤcke / de⸗ 
\ ter leine meine ich / welche man Pietiſten nem 
net / die vile vor ſolche anſehen / als naͤmen ſie von 
den Quakern und Enthuſiaſten ihren ur⸗ 
tg / und breiteten von neuem deren lehre 
Aus’ die / nachdem man fie vor difem ausge⸗ 
bannetzund vertriben / ſich widerum hervor 








welchen leuten idoch furwar vile/ auch die von 
re runs blicken laffemundan tag 
legen / daß fieesmerinon hören fagen und vers 
" —* — als ob ſichs in der tat fo zugetragen / er⸗ 
farẽ haben Und wil ich zwar bey difererzeblung 
nicht alles herſetzen / vil weniger mich weitlaͤuff⸗ 
tig dabey aufhalten; ſondern nur die v 
ſtuͤcke kuͤrzlich durchnemen. Sintemal / nach⸗ 
dem unter ſo vilen Chriſten ſo wol an andern 
orten / als auch in teutſchlande / die ſich vor des 
ſeligen Lutheri ſchuͤler ausgeben / und ſich ruͤ⸗ 
wen daß ſie bey feiner lehre ble ben und in feine 
ſehapfen ſeciendie meiſte zwanꝛ eine groſſe 








x . N N 
—2 8 
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ind von neuem einfehleichenwolten. Bon 








Rz) 





imd Heiß gegen folde Religion bejeigeteny 


nichts deftomeniger in grober unwiſſenheit und 
unertraͤglichem aberglauben lebeten; und dar⸗ 
bey nur einige kirchen⸗gebraͤuche und aͤuſerliche 
ceremonien beobachteten; im uͤbrigen aber 
um die ware religion fich wenig bekuͤmmerten / 
und. mit der froͤmmigkeit und. heiligkeit nichts 

enig zu fehaffen haben wolten; man 
auf ales dergleichen wefen nicht etwa von 
weiten mercfte oder zuvor ſahe; fondern allen 
fo indie angen leuchtete / daß man es mit augen 
fehen und handen taften kunte / aller orten auch 





fo im ſchwange ginge daß eine gewonheit drang ; 


worden / und es mit lebendigen exempeln alzu 
traurig belegen kunte; als namen ſich einige 
gelerte und erfarne maͤnner / die es mit Gott 


und ihrem nechſten auffrichtig meineten / vor / 


daß ein ieder mit höchftemfleiß und ſorgfalt di⸗ 


fen unweſen und kirch verderben / fo ſich durch 


alle ſtaͤnde von tag zu tag mehr verbreitete und 


uͤber hand nam / moͤglichſt ſteuren und es abzu⸗ 
ſtellen; ja es aus dem mittel zu raͤumen bewmuͤht 


ſeyn wolte. Unter diſen taͤte ſich zu erſt in Her⸗ 
tzogtum Mecklenburg zu Roſtock Theophi⸗ 


lus Großgebauer hervor / der bey der daſelb⸗ 
ſtigen lutheriſchen kirche Diaconus war/ ale 


welcher in verſchidenen teutſch heraus gegebnen 


predigten dergleichen verſehen und uͤbelſtand 

an feinen lutheranern ſtaffete / und abgeſtellet 

wiſſen wolte / zugleich auch vom ſtreit / der zwi⸗ 

ſchen den lutheranern al in = 
| e 


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RER DR, —* 






ckel vom Iben Dal ve ren wid? bi 
den und gelinde raiföndtre , undfeine meynung _ 
nebſt anc Are und gruͤnden mit 
beyfügeter ein mann der zur eintracht und fride / 
uͤber welchen umer einerleh glaubensgenoſſen 
nichts nuͤtzlicher und heilſamers geſtifftet wer⸗ 
den kan / ſo auch wan er bIoß genenmetnvird? 
einem liblich und angeien fälle / über. die maß 
groſſen luſten bezeigete 7 und folchen auff alte 
weiſe zu befoͤrdern ſuchte. Er hat aber wenig 
danck damit verdinet / jn diſe ſeine arbeit und be⸗ 
muͤhung iſt ihm nit unbelonet bliben; ſintemal 
er viler gemuͤter wider ſich aufreitzte und verbite 
—* ſich auch nicht geringe verdruͤßlichkeiten 
nd ſchmaͤhungen zuzoge und auf den hals lude / 
wecches er doch alles mit beſtand und groſſer ge⸗ 
dult ertruge / und über ſich gehen liß/ Auf wel⸗ 
ben Heinr ich Muͤller ——— en der 
ſtadt und eademi der Heil, Schrifft Dos 
















—* —— groſſer Gottes furcht | 
froͤmmigkeit: welcher etwa 5 oder 6 jare nad 
% . t ob zgebauern feine laubenagenofineböaueh 
ſolchen v ſehens und unweſens/ unge te⸗ 
‚wer ſi tten/ u andrer bey der rel gion einge⸗ 
lichner mißbraͤuche wegen ke | 
| ——— ſonderlich in einev-tenf geſtelle⸗ 
| tenfehrff cate «dam bie jenige / ſo eb ang —* 
‚die arſehen und durchleſen —— er bie. 
Chrifft ſtelle ſo in der I an die Corin⸗ 
We XI,3. TER iſt Cool r 





























Bat Prof-lermhliafbewanrm an on | 








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e wegen ihm einige ſeiner Coſſeten vil zu ſchaf⸗ 
fen gegeben und ſie uͤbel gedeutet haben / wider 














gewiſſer prediger zu Hamburg ( welcher \ürle | 






au ar, TER 


ben und verſchaͤndet) eroͤrterte / unter andern 
ſagte: daß heut zu tage die chriſten nicht minder 
ihre ſtumme doͤtzen haͤtten / welhen ſie nachhin⸗ | 
gen zu welchen fie fich alles verſaͤhen / im uͤbrigen 
aber die wäre religion geringiachteten / und die 
rechtſchafne Gottesfurcht und bruder lihe aus⸗ 
ſetzeten / und ſolche waͤren / die Gange Tauf⸗ 
ſtein / Beichtſtul und Altar. Welcher wor⸗ 


J 































ihnöffentlich difpurirerund feindſelig mit ihm 
— —— | 
hergebrachten namen auf alle weiß zu verun⸗ 
Klimpfen und zu ſchmaͤhen geſuchet Und als ebẽ 
zu der zeit der Quaker nam Allee orten bekant 
worden / fo zumal beym rohen haufen und wil⸗ 
den poͤfel / der alles glaubt / und micht fragt/ ode 
war / oder nicht / ſehr verdächtig und verhaſt wa⸗ 
re / auch vile gefar oͤffters nach ſieh zeugt / iſt ein 


befchadet der farhveben micht muß genennet we⸗ 
den) der eben ſo gelehrt und berümt icht war "| 
doch von ſich was hilte / und fonftivan'zini® | 
beredter zunge / aber dabey etwas unbed 









chet / ihm gleichſam nel — 
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folte " eflentbalben Mike 
| J idoch Ionen weck nich 
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nenfolchenswieihnfeinewiderfacher.abgernalet, 
Kuncchaen meiden. Welches er —— 
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aroffeim Fleiß und aufrichtigen imtadel. con 
te un unftrafbatem umgang im gemeinen leben? 
daß man fie vor hochgelarte und gottsfuͤrchtige 
manner wol paſſiren/ ihnen auch zutrauen inf 
terdaß fie folches nit etwa menſchen zu libe oder 
von denſelben groß gelobet zu werden vornemen 
Polten. Diſe bearbeiteten ſich nach allen kaͤften/ 
fo wol in oͤffentlichen predigten / als auch privat 
unterredungen und hanslichen uͤbungen / dahin’ 
Wie ſie die boſe / in den hertzen ihrer liben gemeine 
den tif eingeſeſſne laſter / mißbraͤuche und de 
ble gewdonbeiterabftellenun.gar bertil gen moͤch⸗ 
ten, Undfinge Spener diſes wercke vornemlich 
von diſen ſtuͤcken an / ſo den leuten in Die euſerli⸗ 


be finne filen- Weil duch dasLuteztum dem ihm 


Yonfe ſo verhaſten Pabſium noch in einigen ſtůs 
Eon wegen der laͤcherlichen naͤrriſchen und vecht 
hehdaiſchen deremonien und kirchgebraͤuthe⸗ 
worin nicht allein keine heyligkeit beſtehet ſon⸗ 
dern durch aus Gott fein gefaͤlliger dinſt bezeiget 
wirb /gar gleich / und esihm nach zu tun ſchine/ 
ats um eyempel / da in den kirchen und oͤffentli⸗ 
"hen gotteshaͤuſern ein ſo groſſer apparat und 
kirchengirat von gemaͤlden und ſchildereyen/ or⸗ 


geln altaͤren / priſterroͤckẽ / chorhemdern ec anu⸗ 
trefen. ze, Darauf ſchritte er auf andere ſtuͤcke/ 
welche die menſchẽ bloß nach dem gebrauch dm 
Augang iu achten pflegen; und richtete dadurch 
in kurher zeit ſo vil aus / daß nieht. wenige aus 

dem geweinen haufen / nicht allein den 2 
“3 racht 








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a blibe; fondern ehe 


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nt end» wandcis, ich befli 
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nis undan 9 fen / daß fi nicht 


m Re ein öfters Bin: a 
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eregul aus 


elletendag man 















Finnen und grübten beſtehen / mer aufdie <ache- 
der gehötenvatsi 


or ändern bemuhet fein folte daß, na hdein 
‚maı a et on — welcher va ats 





‚eben nicht beſtehe 4 ty 


erkandt) ſolchen durch. die 
/und zu Ausübung und be> 
lag dl bespflichtei 
J rd wolte. 
Te an kfurt nach 








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td aufmerkſam und fee 


dijen J er ſð etwa nur iu. dilputarn.. 
nen undi nötigen Fragen Yelegenheit 9 Ko 
der/ ſo bon keinem miomentjin unnotigemnache 


m gemeinen leben. einigen I 
haben /ausſeten und Das ju beiver ea | 


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Gdes glaubens are ne be> 


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Sleß deman Ehurfürftl. hofe zur Ober 





hofpraͤ⸗ 
dicatur und general Superintendus beruffen / 
woſelbſt als viles zu verbeſſern und abzuſtellen 
war welheseben durch gelindes derfaren 
kuͤnſtliche fehmeicheleyen und Su a N { 
nichtabtun noch erhalten liß/ fondernernft und 
ſtrenge ſchaͤrffe dabey gebrauchet werden muſte; 
hizu ſich aber eben Der männer zu der zeit ſoil 
nicht fanden / daß man Die wat haben und Eigen 
Eönnnen 7 welche man gewolt/ ale /ſchickte fich 
Spener / als ein recht gottesfuͤrchtiger und von 
hertzen frommer mañ recht wol dazu Indeſſen 
uͤſſen fich einige Studiofi auf der Univerhitäf 
Leipzig betretenzdie im predigampt dermaleins 
der kirchen nutzen ſchaffen ſolten (deren aufaͤnos 
nicht mehr alga waren die fich nach allen kraͤf⸗ 
ten dahin bemuͤheten / ihren verſtand hirinen vor 
andern zu uͤben / und ſtatt fie die zeit durch / ſo lang 
fie auf Univerfitäten bleiben folten/ was anders 
vorgenommen / beſchloſſen fie himit vornemlich 
ihre ſtunde zu paſuren / damit / wo ſie dergleichen 
gelernet und ſich angewaͤne / ihren zuhoͤrern und 
anbertrauten gemeinden dermaleins eben der⸗ 
gleichen beybringen und ſie dazu ermuntern und 
anfriſche koͤnten /ʒu dem ende fie tägl. ihre haͤu⸗ 
‚ Kehe zufarnenkünfte und privat collegia anftele 
leten und begingen in und bey welchen fit nicht 
allein aus H.f&aift,fondein vornemlich aus Den 
grundterte und original ſprachen derſelbẽ N 
ter ordnting einer oder mererer ſchrifiſtellen wa⸗ 
| ven 












— 
| ey eten / und auf 
h faͤlle im menſchlichen leben applici= 
und andern nutzungen mehr anwer 
eder nach ſeinem vermoͤgen / gewiſſen 
tung: bieer hivon hatteyfoy daß fie insge⸗ 
geſetz und regul / ſo ſie in folgenden 
——— dem 
— mail man den grundtert 
a. en rklaͤren und, zu mancher⸗ 
liciren wolte / allen zu. 
gelöbten Dren en sad 
ach ten Ri —9 J— 
e vun a nen, der Forte 
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de / ſo Franckens ſtuben purſch und guter be⸗ 


kandter war / beyde gelehrte und beredte Magi⸗ 


ſters / ſih befanden. Dahero ſich diſe Collegia⸗ 
weil auch buͤrger und weiber mit hinein gingen/ 
täglich mereten / DA idoch einige Theologi und 
Prediger iderzeit mit dabey waren die auffſa⸗ 
hen daß altes ehrlich uud ordentlich‘ zugeben 





möchterauch fonften Daß dire&torium füreten. 
Wie es aber bey dergleichen verfamlungen und 


angeftelten ufammenkünfften merenteils herz 
zugehen pflegt/ fo waren einige mit Der zeit 


die collegia zu befuchen fo verpicht und begirigr 
daß nicht wenige frudenten nicht Lange hernach 


Feinele&tiones publicas meht anhoͤren / die di-⸗ 


dre philoſophiſche eollegia wenig mer befucheter 
sile aus den gemeinen leuten in der Eirchen ſich 


‚fpurationes, fooffentl.sals haͤußliche / undan- 


v 


nicht mehr ſo fleißig einſtelleten / andere ſie gar 
gering ſchaͤtzeten und verachteten / das H Abend⸗ 
maldaherfelte od doch langſam genung gebrau⸗ 
cheten / andere eben ſo notwendig und hoch nicht 


u 


achtetenvdaß fie nieht folten diſe zufamenkünfte 


höher gefthäget und mer seftimitet haben. ZBels 


‚ches merenteils ftubiofi don ſ chlechter conduite | 


un geringer capacitaͤt w aren / die wenig verſtand 
hatten / und halbgelehrt waren/bie endlich noch 


de dem vohen und dumen haufen vor gelen 


affıbenyodet aus welchen mit der zeit noch wot 
mag werden koͤnnen / nur 160 aber eine in der eyl 


 aufgerafte erudition( wis bey DENE 
No | er 
















* Ama ec dat N, 9 
ind lande garvilegibet; der 


je mann abet / und vornemlich die weiber / 


me und under Endige leute Dieses mochten 
feiche zufamenfünfte angeftelletwerben/ von 
ind wo ſie wolten/machten mit / und fande 
endaben eins bildeten * aber zu⸗ 


chen ſeyn daß ſie mit diſen leuten 


och weil ſie fich hnen nicht viderſet⸗ 
di efprache ıda fich doch nicht fchwei« 


gen iß 7. ſe oͤpffte man diſes maulhaͤngen und 
— wegen nicht geringen verdacht von 


ihnen/ argwoonete endlich gat / ſie muͤſte gleicher⸗ 


maffen zu ſolchen extremitaͤten beliben haben/ N 


und gefallen dran tragen. Darauff fie andere 
Student it Buͤrger / Doetores, Profeflores, 
und Paftores, erftlichzu neiden anfingen/ fo 


dan fiegar haffefenweiter deuteten fie! ergleis 





ehen eollegia ungütigy und namen ſie übel dur / 
ſchmaͤleten fo fort drauf / und namen ſie weidlich 
mit durch / biß mã huen endlich diſe ollegia ein⸗ 
zuſtellen und gar aufztheben/bedeure up. Wel⸗ 
bes verfaren iedoch von ſo geoffem nachdruck 
4 war, Denie nr ſte diſelbe aufeinderen en 
@ 3— 3 








et fein. Und ob mol einige vondenobe 
agiftrisund anfangernnichtdavor" 


einige than! bhättenzund mit ihnen es 
ilten / iedo 









gleich au nosbe fen, nein unbUrg 
privat zuſamenkuͤn ſten ben gemeinen mann ans 
ders.ünferrichten / noch demfelben fonft mas 
vorzubringen geſtatten ſolten Jin Deauftolgens | 
* en 


u E — — — 
Ber — — — — nn — — Po — — 
J 





Y ck | — 4 ber be — 
‚vor — —— ſelb⸗ 
um ‚Academicum zu Leip⸗ 



















ber/ 


J in 2 einigen nie furchteinjageter 

einmuͤtig w den / alle dergleichen 
Miete zufamenkünfte unterliffen / 
er zu halten ſich nicht getraue⸗ 





ji a mg Beine * dige oe f — * Furitere 
— mißguͤnſtige neidiſche 

e w widerf an dinge überd 
jen möchteyfalte: Haar noch fo ſehr an 





wuͤßen und nicht geringe gefar fich aufden na⸗ 


Een loden Uber daß mochten noch andere gerne 


— 


34 ſehen 





jeichen colegia gaͤnte 
ſo ſich dawider ſetzen 
glich b angenonien werden folten. 


iu — gegenteil aus einem unbewegli⸗ 
fin und underänderlichen beſtaͤndig⸗ 
ch a u a wi eine aa ap an 


eund verbit⸗ 


lichkeiten fich verſehen 





I ftbeifelich dartaten / daß ſie durchaus des Seeli⸗ 












fihen’daßdieart/auf fülche eih Däuliche To 
ſammenkuͤnfte und conventicula anzuftellen z 
wobey ſich alerhand forten leuterbürger/ mäp 
fo wol als weiber zeinftelln Dürftenzuni 

dem andern Unterrichten / / ermangen exb, 


moͤchte/ fernerhin bey den teuteüblich Sleiben. Ir 







zu erftreden. Dife 
gaͤngig / oder doch 


* * 
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gen und harte reden / indem ſie fo wor mündeale: - 


E ; — a 
ee © Se nn ge — 


gen &utheri( den ihre rwiderfacher fletsimmune · 
de hatten / und auf feinerals eines vom himmel 
RD Gott gegebnen Roͤſtzeugs lere ſich berifen/ 
and andrer Luteraner ler und bekaͤnniß anna 
men / und ſich zu ſolcher bekenneten / und fücheten 
1 Weiter nichts als daß / was die artund vortrag 
anyeichet / eifige haupt⸗grtikel ynd grundleren 
9 is | dem⸗ 


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u zu Difenfachen an 
fen aufniunfern, anfüren/ und Horbereiten 
ce DI Le en 
een natwsehdigkeiten wenig beFütent / | 
auch Ihe. leben Danach nicht anzuftellen? ja ach⸗ 
teten fiche Don eine ſhande wan fie ſich 9 leicht 
brigen 
nur / wie ſie dasjenige / wo ſie angefuͤret wWor⸗ 






voorg gefuͤrten wandels vergeffen / ſonde 


ir dir 





ern und march 
ſchrey⸗ 


In 











ihre 





13) Fe von nn y | 4ır | | n 
v wenige) ra ha un 


mal ei Kan. —— be 






vönfchtersund angenemers false ht — 


2 a rallen ungeacht ſhhelben ihnen ihre wi⸗ 
— irtuͤmer 
endenf ebenallepauten binu- ja ſie 
chwaͤrmereyen und irlehren auf 
‚öffentl lich ) neanbeln vor / und toideufegten. folche 
Un —— uf den catedern in beyſein 











a Unser der kirchen vorm gemeinen 
em es iko anfingen wolfeylex 





bolgkesdie von freu, 
‚ugebenvalsinan auf ſo ſcharffe manir auf fie 
9 2 mit ihnen verfure / ja gar dahin end⸗ 
erfilen / daß fie von allem vornemẽ unguͤtig 
ten / und ſich die aͤrgſte concepte was das 
Doch muͤſten vor —36— leute ſeyn bon ih⸗ 
en macheten Und damit man Die fecte gena 


7.3) 
MIT r 


erkennen / und ihregrumdeirtüned 













efto beffer eis 


nemen / auch warnen möchterwwiearge fie waͤ⸗ 





ke ud man ML Inlenden Aaien der Pieti⸗ 


fern | | fen 





xen / und wie vil boͤſes und ung rühofie iften kon ⸗ 


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Die Pletät die muß vorand im hergen niften. 


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Br 7“ 


Der baut auch zehnmal mer/alg mol geſcze wort / 


Noſe aihenſchoh/ie amt auch pi und der 





und damt man Dife leute, mitgeroiffen charas 








n und formuln begeichnet/dabey gleich erfena 
zen mochte / hat man fie erleuchtete Puritanerz , 

atharer genehietralswanfieihternicht mächs /⸗ 
aus einem übermachten hochmut undintos 






„bringen Eönten / da fie nur den ſchalk heimlich 
bergenund ihren lehrgift meifterlichbemänteln 
koͤnten / ſo ſich doch mit der zeit weiſen / und ehe 
mans meinet / heꝛhor tun wuͤrde / ſonſten auch im 
euſerlichen leben in allen ihrem tun nur fo ſtelle⸗ 






brigen abenbey ihren heimlichenconventiculn  . _ 
und verborgenen ſchlupfwinckeln diegräßglich 
ſte buͤberey triben und ſich mit den fchändliche 
ſten laſtern befudelten.Und diſes war der gemei⸗ 
ne wan / den man von diſen leuten geſchoͤpfet / dis 
ſes ruͤckte ihn iderman vor / mit dergleichen na⸗ 
men ſpottete ihrer / wer nur wolte / ſie wären leu⸗ 
te / ſo die alte Enthuſiaſterey wider aufwarmen 
und unter chriſten wider: einfuͤren / oder 
wenigſtens einen neuen fanaticiſmum ſtiften / 
wolten / ſie wären Quaker / die durehgangigder« 
ſelben lere / uͤber welche nichts Fegerhafter ar 
u | —— er⸗ 





ten und den leuten die augen verkleiftertenimüs 









Duaker; Eegeren lerfüge und kirchen md 
gen beftunden: Welches fich klar aus eine 
von Spenern teutfch geftellten buͤchlein / in wel⸗ 
chem er fich verteidigtezund den verdachtidahee | 
mit der Quackerey und Enthuftafterey michts 
zu ſchafen haͤtte / von fich ableinet / ſchlißen läffer 
Den indem er die grumdfägederDuakeranfinett 
recitiret er ſie dergeſtalt / daß einer / dem Die lere 
der Quaker bekandt / ſo bald ers nur lißet / leichte 
(es ſey ſonſt ferne / daß ich des mañes guten laͤu⸗ 
mund und ehre kraͤncken ſolte) ſihet / daß er der 
Quaker eigentliche meynungen nicht einmalin⸗ 
ne habe / noch berſtehe. Und hat man diſer leute/ 
ſo man mit ſo erenruͤrigen und verfaͤnglichen 
namen belegt / unternomne haͤndel ſo ſcharf mit⸗ — 
genommen und abgeſtraffet / daß man denen 
Churfuͤrſtlichen Alumnis, wo ſie ſolcher verfüa 
riſchen leute ſich nicht entſchlagen / und deren le⸗ 
re meyden wuͤrden / die Ripendia zu nemen ges 
draͤuet / andern bedeutet / daß ſie fichFeine hofe 
nung zu machen / daß ſie befodert werden wͤr⸗ 
den / einige in aͤmptern ſtehende Männer bat 
man gar ihrer dinſte entſetzet andere gar von 
denen orten / da fie ſich enthilten / weggejaget; d⸗⸗ 
her ſich ſolche groͤßten theils ins C uͤrbranden⸗ 








= — 









bur⸗ 


4* * * — —⸗— 
— — nn — — ——— nn he aan mn nn nenn ü— 7 








2 ee = 
is ıd n leuten aleihve güter 
: gargane Länder zu wuͤſtenehen gemacht, und. 

it feuer und ſchwerdt verhee vet ‚werden Josh 

{bach nach ABingt —— — 
— —————— 











Haba 

\ Ss — Kan bnen zur 
e hergeneinzuflößen und einzuprägen / wie | 

er fich gangtich entfehle en/bemühet war/ und, oa 
ordern ap andeeden en frbep peu 




















ae 
Sprechen und ehrenkraͤnckung von ihnen duale 
den muͤſſen / eben als braͤchte ex. die hoͤchſt⸗ ver⸗ 
haßt und ſehr verdaͤchtige leren derEntuſiaſtey 
und Quaker mit / und wolte deren gemonbeit 
und gebraͤuche hir einfuͤre. Nun lafferjich nicht 
mit worten ausdruͤcken / wie ſer diſe ſchmaͤhung 
engrosfiret worden / nachdem Horbe unter ſei⸗ 
ne catechiſmusſchuͤlern ein kleines buͤchlein ſo er 
nicht / ſondern jemand anders verfertiget / einige 
fragſtuͤcke / wie man junge leute in der. chriſt⸗ 
chen lere unterweiſen folle/in fich faßende/ / aus⸗ 
theilen laffen. Deñ als der eine an anſehen deuen 
übrigen uͤberlegne unter denen ampts⸗bruͤdern⸗ 
fo mit Horben angebunden (es thut eben nicht 
not / daß man den man nenne / den fein nam ja 
in aller welt bekant in den gedancken ſtunde 
daß das buͤchlein ein Pietiſte aufgeſetzet vere 
ſchaffete er. fo gleich + daß es / als ein buch/ fo 
voller ketzereyen und ſchwaͤrmereyen / von der 
Obrigkeit confifeiret wurde/und malete Hor⸗ 
bium mit feinen ausgekräufelten wortblumen 
undsoratorifchen —530 ben ſeiner gemeinde 
als einen ſchwaͤrmer / Quaker / und weiß nicht 
wie ? als einen folchen/den man aus der ſtadt 
jage und nicht eine ſtunde mer leiden müfte, Und 
wie fich eine fache leichte ausbreiten / gar ſchwer 
aber den leuten wider aus den maͤulern bringen 
und vertuſchen laͤſſet / auch nichts leichters auf⸗ 
‚gefangen und weit und breit ausgetragen wird/ 
als wo etwa ein übles geruchte uñ erlognes muͤr 
keinszumal von vorgeſetzten und ger 
r 








brich 
allein 





oder nicht/) nicht wenige / welche den handelnicht 
unterſuchen und ausforſchen kunten 7 iedoch ſich 
dabeh eines nicht geringen unglüfg das auch fie 
betreffen möchte, beſorgeten vermuteten / daß es 
don einem / der diſes laͤngſtens nach feinem 
ſcharfſinnigen verftande würde Ausfündig ges 
macht haben / und auf den fie ſonſt ehr viel hil⸗ 

ten / auch ihm zutzauete / daß er ihm nicht unrecht / 
hate, feinen urſprung hätte? ein noch andrer 
haufe/der von vergrolter bitterkäit und mißgunft 
eingenom̃en / des ſchmaͤhens und läfteng gewoh⸗ 


net / lacheten ihn aller orten aus/und kraͤnkten ſei⸗ 
nen ehrlichen nahmen/ ta ſteten ihn mit den erſiñ⸗ 
lichften ſchmaͤhworten any ja verfolgeten ihn auf 
alle weiſe / daß wo fich feiner nicht etliche ihm noch 
geneigte ehrliche u, auftichtige mänet angenome 
men und Ihn geſchuͤtzet — /ihm es gewiß vr 
4 ang Ife 


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| 2 u 
® Siefem Hisigen verfahren und unbedächtigen wů⸗ 
Ri ten das leben würde gegolten haben. Dero⸗ 

halben als Horbius ſahe / daß alle feine geſchoͤpf⸗ 

te hufnungy fein angefangnes werck auszufuͤh⸗ 
ren / in brunnen gefallen’ wie auch / daß neidiſche 


| | | und-übel affectionirte leute ihm fich von tag zu 
J lag mehr widerſetzten und Das nichts als gefahr 
Ft und verfolgung auf ihn warteten / hat er fich liber 
"feines predigtampts begeben, und aus der ſtadt 


Herfügen wollen / und mehr durd) nachgeben.als 
widerſtreben ihre verbitterte und harte gemuͤther 
beſnfftigen und zu ruhe ftellen wollen. Wiwol 

man auch nach der hand einander verdrießlich 
ib zu fallen nicht nachgelaffen bat, Sintemalals 
| aufer diefen zweyen Amptsbruͤdern / die übrige 
inggefamt 8 mit Horbio gehalten, ereigneten 
fich von der Zeit. an unabläffige mißverftandnifz 
fe und zwiſtigkeiten / ſo / daß ſie in Predigten ein⸗ 
ander aufs heftigſte durchnamen/ onzehliche 


94 ſchriften wider einander ſtelleten / und viele brife 
| unter die Leute gegen einander ausflihen liſſen / 
\ wodurch fieiederman zu erkennen gaben / wie es 


| 2 ihnen an einer fertigen beredfamteit und behen« 
Di den fehreibesart nicht fehle ja endlich glaubeten / 

| daß der gewonnen hättes welcher zuletzt geſchri⸗ 
ben / oder wider den andern was vorgenommen 
| hätte. Biß endlich auf vermitteln und anftif- 

{ ten des gerichts Der 1oo. Männer und Magie 
N! ſtrats oder obrigkeitlichen gemalt (dem beften 
J lel wodurch man uneinige vertragen / und den 
zwiſti⸗ 





—— 
zwiſtigkelten ein ende machen Fan) Die fach bahip 
gedihen / daß man allem gefaſſten gꝛol / widerwil⸗ 
len un uneinigkeit / ſo wol in worten / als ſchriften / 
gute nacht gegeben / und alles was bißhero paſſi 
ret in —— und einander 
verzihen hat / GOtt gebe daß es nur lange waͤh⸗ 
ren moͤge! Im uͤbrigen iſt nicht zu beſchreiben / 
wie viele kleine wechſel⸗ſchrifften indeſſen Durch 
gang: Teutſchland / wo Lutheraner wohnen / 
heraus gekommen / nicht zwar in Lateini⸗ 
ſcher / gar wenige ausgenommen: ſondern in 
jeiuſcher ſpra che eben als wann der gantze ſtreit· 
handel / den ſo viele gefehrte maͤnner nicht beyle⸗ 
gen und zu ende bringen mögen, anitzo zu beurtei⸗ 
len uͤherlaſſen wuͤrde / nicht etwa ihres gleichen 
verſtaͤndigen maͤnnern; Kruse dem rohen 





aͤr 
tollen haufen / ja ‚den allerelen 94 tropfen 
und ungeſchikteſten Leuten: da doch diejenige / 
fo auffolcheart gegeneinander ſchriben / nicht gez 
wohnt find z etwa u warten / biß jene Diefelbe er⸗ 
kandt; als die ſie ſonſt verachten, gegen ſich ge⸗ 
ringe ſchaͤtzen ja nicht einmal gern moͤgen nen⸗ 
nen hoͤren. Indeſſen iſt mit ſtilſchweigen nicht 
zu uͤbergehen / daß die an andern orten ſich auf⸗ 
haltende Obaker / ſo ihre vorteile genau bemerke⸗ 
ten / und auf ihr intereſſe gute achtung gaben / 
nichts unterlaſſen; fü bey dieſer zerruͤttung und 
fonderung dieſer leute ihnen einige avantage ge⸗ 
ben, und zu ihrem vorteil ausfchlagen möchte, 
Wenigſtens ift gewiß / daß fie von der zeit an ſich 
Han 2 einige 


x 


* 


* 


(740) RE | 


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j  Änige hufnung gemacht und nicht wenig gefreie _ 


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ni ſie etroa zu genauerer ergruͤndung / unterſuchung 


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| | ſuchte / und eine von bergen gehende und onge⸗ 
u beuchelte Gottesfurcht tribe und verlangete! 


| = land unter gelehrten und rechtfchaffnen Mans 
nern eine nicht geringe anzal befande. Nun 






Feit gewichen und in vielen ftüchen ſchaͤndlich vers 
derbet / fehr ſchlim ausſaͤhe / daneben ſich ander 





3 
a 
| | 


N * (7) 
ner ner-aufrihtigen froͤmmigkeit und fuccht am 
„befliffen: die aber amandern teile jeldften Pi: 
geri en irrthuͤmern zugethan waren / und i 
allen ſtuͤken mit der geſunden lehre und heilſamen 
worten es nicht hilten. Und diſe führten ſich 
etwas unbedaͤchtiger und hitziger auf) /in begez 
hung undanftellung ihrer zufammenkünfte und 
conventiculn fehinen auch Weigelii ſchwaͤr⸗ 
merey und andern Enthuſiaſten zimlich nahe zu 
‚treten. Es hatte fich aber. dife Weigelianiſche 
irrlehre vor ongefehr 100. jahren in Meiſſen und 
andern orten hervorgethan / war aber mitlerweil 
nicht ganglich. abgeftellet und ausgetilget wor⸗ 
den / iedoch auf die gedanken geſallen / daß diſe 
lehre / ſo doch hoͤchſt notwendig/ bißher aber bey 
der Kirchen nicht uͤblich geweſen / unter die leute 
gebracht werden muͤſſe / daß bei) allen menfchen 
ein göttlicher ſaame anzutreffen Gott und ehr 
flug teile ſich den. menfehen ſo mit / und ergieſſe 
ſich — in ſie / daß fie eins / und: ‚der menſch 
Gott und Chriſtus werde / und auf diſe weiße 
müffe der Menſch Gott und Ehriftum in, fich 
verehren und ‚verscirens. und mas dergleichen 
zeuges mehr. Welche lehren die an und por ſich 
ſehr tunkel und von himand verſtanden noch bes 
griffen werden kunten / oder nur ein leerer hal 
und tonohnefaftund kraft waren fie mit ihren 
ausſchweiffungen und ſeltzamen tebarten noch 
Mehr; intrieirfen und — Uſſen ſi m das 
an 3 bey 





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bey / ich weiß nicht von was von einem taufende 
jährigen reiche / und guͤldenen zeiten / traͤumen / 





und paſſeten mit aufgeſperreten augen drauf / 


waren gar gantz entzuͤket und auffer ſich ſelbſt/ 
bon dem feſten wehn beſtriket / daß In dieſem rei⸗ 
che alles in vorigen zuſtand geſetzet / und in vorige 
o dnung gebracht werden wuͤrde / da fie als ſeeli⸗ 
ge leute an geiſtlichen und leiblichen annehmli⸗ 
chen ergögungen und luſtharkeiten einen uͤber⸗ 
fluß haben, und aus der göttlichen und himmli⸗ 
fehen fülle des H. Geiſtes / alles was fie nut 
wuͤnd ſchen und gedenken müßten, würden zuge⸗ 
nieffenhaben. Daher als fieindem wahn ſtun⸗ 
den / daß die Zeit nun por der thuͤr / richteten fie 


ihr thun und laffen dergeftalt ein daß ſie alle 


ſtreittigkeiten und controverſen / fo unter chriſten 
im ſchwange gehen / ausſetzten / mit einmuͤthigem 
finne ſich unter einander von diefem reiche unters 
richteten / u dazu aufmunterten ja haben wolten , 
daß ihre Bruͤder eingig und allein drauf warten 

und fich dazu fertig halten folten / invitirten gar 
alte menfchen dazu, und bernüheten ſich folche zu 
diefem veiche zu verfamlen und anzulofen. “Die 
dritte gattung möchte man Boͤhmiſten oder 
Teutonicos nennen ı welhe Jacob Bohr 
men / einen fehufter von Goͤrlitz aus derfaußniß/ 
den man fünften den Teutonicum oder teut⸗ 


fen genehet / wider von den todten zu erwecken 
| ſuchte / 








| TEE 

fuchte / und ſtellete teils feine von ihm ausgebreis 
tete lehrſaͤtze/ teils die ihm faͤlſchlich ang edichtete 
und beygemeſſene irrthuͤmer / wider ans licht / 
und brachten ſeine recht entſetzliche / abſcheuliche 
und teufliſche gotteslaͤſterungen von neuem un⸗ 
ter die leute / machte einen groſſen etat davon / als 
waͤren unter ſolchen groſſe weißheit verborgen / 
und wuſte ſie mit worten nicht genung auszu⸗ 
ſtreichen und groß zu machen. Ehe und bevor 
ich aber in erzehlung der Boͤhmiſterey oder des 
Böhmifmi fortfahre / wird ſichs nicht uneben 
ſchicken / wann ich / was von dieſes mannes lehre 
and ſchrifften zuhalten / wohlmeinend erinnern 
werde / und daß nicht minder aus der raiſon, wei⸗ 
len man fo verſchiedenes wider einander laufen⸗ 
des von ihm erzehlet / und diefer gelehrte ſo / jener 
aufeine andere art / von ihm raiſonniret undurs 
teilet. Es hattederfelbe etliche teutſche büchlein 
geſchrieben / und druken laſſen / worinnen er(nach 
ſeinen ſchuſter gedanken) viele hoͤchſtnoͤtige 
wahrheiten entdeckete / die den grund der wahren 
teligion und Gottesfurcht in ſich faſſen ſolten / 
aber mit ſo dunckeln / unbekandten und unge⸗ 
braͤuchlichen worten / daß man oͤſters nicht faflen 
noch begreiffen kunte / was duch der mann damit 
haben wolte / indem er teils feine eigne gedanken 
und grillen hinſchmierete / teils was er gehoͤret 
und geleſen / als haͤtte er es in ſeinem gehirn aus⸗ 
geſonnen / hinzu ſetzete. Als er aber bad dieſen ⸗ 
ve Aaa⸗ bald 










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1 


BE 
bald jenen Teutfchen / wie es denn nicht feltneg 
iſt und fonderlich den Lutheranern / indie Hände 
kam die fich vor gelehrte leute ausgaben / ſich uͤ⸗ 
berdaß in. weitrer unterſuchung der wahrheit 
sicht faule finden lieſſen und gar nach klaͤrerem 
erkäntniß und gröfferer wiſſenſchafft trachteten, 
ſich auch alles esmochte nahmen haben, wie es 
wolte / unterfingen / und was Draufeinbildetenz 
daß ſie es nun ſo hoch gebracht / und von andern 
vor gelehrte und vortrefliche maͤnner angeſehen 
würde, Stelleten ſich demnach / als hilten fies in 
der lehre mit Boͤhmen / achteten aber / daß was 
er geſchriben / noch unvollkommen und nicht 
ausgearbeitet waͤre / was er daher angefangen / 
und wo ers gelaſſen / das muͤſten fie fortſetzen / 
fügten fo dañ aus ihrem verftande und verwꝛre⸗ 
ten gehirne viele monſtroͤſe und korribele ſachen 
hinzu / flickten ſolche hin un wieder mit ein / wovor 


man erſchrikt / wann man ſie liſet / trugens zuſam⸗ 


men / brachtens ins reine / und lieſſens truken/ und 
ſezten im Teutſchen / Hollaͤndiſchen / Engliſchen/ 
ja gar Lateiniſchen Boͤhmens nahmen davor / 
machten uͤber die maß praͤchtige und pompeuſe 
uͤberſchriften und prefationen davor ſtrichen 


fie heraus als guͤldene Buͤcher / welche diejenige / 


denen ihre ſeligkeit lieb, und Die wahre chriftliche 
zeligion fücheten ‚von wort zu worie guswendig 
ernen muͤſten. Gleichwie aber ein ieder ſeinẽ 
freyheit hatund ungebunden N, 
Gin 1. oh 


If 








4) * 
Böhmens fehriften den einen fbrden andern auf 
eine andere art raifonniren / dieſer fällete einges 
lindes und bedaͤchtiges urteil / hielte auch davor / 
daß / ob gleich hin und wider nicht geringe fehler 
und verſehen mit eingeſchlichen / doch in denfelben 
keine ketzereyen zu finden waͤren / andere im ge⸗ 
genteil behaupteten mit aller macht / daß nichts 
als ſchwaͤrmerehen un die ſchaͤdlichſte irrthuͤmer 
darinn enthalten · Wozu noch gar andere fe: 
ten / daß er alles bey der groͤſten raaſerey und 
wahnfinn geſchrieben / oder damalen wenigſtens 
im kopffe gebruͤhet und verwirret geweſen. Wie 
der liebe mann ſolches nach der hand geſtanden / 
als er wieder zu ſich ſelbſten gekommen und fer 
ne unbedaͤchtige verwegenheit erkandt und be⸗ 
reuet haͤtte / wie dann auch ſonſten diß ſein fre⸗ 
ches beginnen doppele ſtraffe verdiene, teils weil 
er es unbeſonnener weiß unternommen / teils auch 
einen uͤblen ausgang nach ſich gezogen/ endlich 
aber doch noch unter ſeinen Landesleuten nach⸗ 
ſicht feines verbrechens erhalten und geduldet 
worden. Wann aber gewiß / daß man indie, 
ſem ſtuͤke dem manne unrecht thue / und feinen 
ehrlichen nahmen kraͤnke / als wird ſichs nicht 
uneben ſchicken / wañ ich / was hiebey vorgefallen / 
uf wie es abgelauffen / mit gar wenigem mit ein⸗ 
ruͤcken und zuſuͤgen werde. Als ſich daher von 
dieſem mann ſo unterſchiedene judieia hervorge⸗ 
than / hat ihn der Churfuͤrſt zu Sachſen nach 
aus; A an 5 Dreßs 


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4 
— —3 


(746) St 
Dreßden beruffen laffen,und befohlen / daß ihn 
etliche Theologi examiniren / erauch ihnen auf 
vorgelegte fragen rede und antwort geben ſolte: 
Nachdem nun diefelbe ihn mit gutem. bedacht 
und groffer behutſamkeit examinivet/ und was er 
von einem iedem glaubens artikel vor meynun? 
gen und gedancken hege / gefraget und was er 
doch an verſchiedenen orten feiner ans licht geftele 
ten wercklein meine oder wie er fie verftanden 
baben wolle» haben fie ihn’ nicht allein Feiner 
ketzerey befchuldiget;, fondern dazu nocheine von 
Gott fonderlich in ihn gelegte gabe erkandt / und 
ihn im friede feiner wege gehen laſſen. Als nun 
Anthon Wecke Churfuͤrſtlicher Cantzley Dire; 
&or vor ahngefehr 15. jahren in feiner Dreßdni⸗ 
ſchen ſtadt hiſtori dieſes vorgenommene examen 
uͤmſtaͤndlich aufgezeichnet; das werk aber nach 
Ruͤrnberg / damit es durch den druk gemein ge⸗ 
macht werden möchterüberfchiket worden / haben 
diejenigeswelchen die buͤcher zu cenfiren zukom̃et / 
weil fie lieber ſahen / daß diſer verdacht auf Bahr 
men erfigen/u, der wahre verlauf vertuſchet blei⸗ 
ben möchte, den teil der hiſtori, ſo von Boͤhmens 
examine,und wie eg dabey abgelauffen / handelt / 
auſſen zu laſſen / und nicht zu druken befohlen. 
Indeſſen als die mißhelligkeiten und heftige di · 
fputat unter den Hamburgiſchen Predigern ent⸗ 
ſtanden / die gröften teils nicht manquirten / Boͤh⸗ 
men / als einen Ketzer / zu berbamunhenn 
Rh Faco 








IE 
Jacob Spener der ein gelinderes urteil bon 
Böhmen faͤllete / und deſſen ehrlichen nahmen zu 
ſchuͤten ſuchte / weil er beſorgete / der inmal zum 
przjudiz der wahrheit gefaſſete wahn / moͤchte / 
wo er andern nicht benom̃en wuͤrde / bey den leu⸗ 
ten bekleiben / und hiedurch des mannes ehrlicher 
nahme / von dem bald ſo / bald anders raiſonniret 
wurde / gekraͤnket und verletzet werden / daher 
in einer gegen die Hamburger geſtelten wechſel⸗ 
ſchrift dargethan / daß ſich der gantze handel / eben 
wie ihn Weckius erzehlet / zu Dreßden zugetra⸗ 
gen / und gewieſen / daß er ſolches in dem bey der 
Ehurfürftlichen Cantzley noch befindlichem oxi- 
ginal gefehen und geleſen / ein mann dem man 
Tünlic) trauen und glauben beymeffen darff- 
Als drauf Böhme wieder in feiner vaterftadt an⸗ 
- gelanget und weil er ziemlich unpaßlich bißher 
geweſen / bald fterben wolte / ifternach gebrauch 
der Lutheriſchen kirchen vom pfarrer zu Goͤrlitz 
berichtet / und mit dem H. Abendmal verſehen 
worden / und als er ſein fümmerlicheslebenger 
endet / auf befehl der obrigkeit ehrlich begraben / 
und mit einer leich⸗predigt beygeſetzet worden. 
Nun wil ich zu der obigen erzehlung / von der ich 
abgeſchritten / mich wieder wenden. Unter der 
nen manneım / deren dieſer Boͤhmens ſchriften 
for jener auf eine andere weiß erläuterte und er⸗ 
klaͤrete / und indeſſen / indem fie folche zu verbeſſern 
und emendiren befliſſen waren / qufs ir 
Win: DE Y 


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3% (748) 3 | 
fiehfte corrumpirfen/ waren wol folgende die 
feheußlichfte und graͤhlichſte (fo viel die hauptſum 
anreichet / denn es der muͤhe wohl nicht verlohnet / 
wie eine inſonderheit von der andern unterſchie⸗ 
den ſeye / zu zeigen/g gar auch nicht meritiret / daß 
man dieſe unflätereyen an und vor ſich herſetze / 
jedoch um deren willen nöthig zu ſeyn ſcheinet / 
Die noch immer fortfahren groß weſen davon zu 
machen / und durch ihren unreinen munde ande 
ſo es hicht verſtehen / dieſelbe vorutragen und eine 
zuflöffen ; bornemlich aber der. unvorfichtigen 
und unbedächtigen wegen / damit / wo ſie was 
dran / eingenommen / ſich deſto mehr davor huͤten 
und vorſehen moͤgen ) daß Gott einig im weſen / 

ein dreyfaches principium habe / da eins aufs an⸗ 

Die folge / welches die quellimdinfluenz aller din⸗ 
ge fer / deren erſteres das feuer / in welchem das 
licht / der verſtand und weißheit Gottes / welche 

der Sohn Gottes / und dañ das oͤhle / in welchem 
ſich dag licht Gottes entzuͤnde und anbrenne / 
welches der H. Geiſt; und daß auf ſolche art 
alles / was auf der welt / aus Gott / aus deſſen 
eigner natur / und aus dieſen dreyen principiis be⸗ 
ſtehe / welche drey principia unter menſchen 
ſchwefel / ſaltz und waſſer genant würden ; ſo fort / 
Daß GOtt alles nach der zal / maß und gewicht 
geſchaffen / und daß hirinn Gott abermal ſeine 
ſonderbare beluſtigung/ zumal unter den ver⸗ 
nünftigen creaturen ſuche / in welchen: 

gleich⸗ 





4 F 
ER ——— 
| 
| 


(740) 
gleichſam von nenem ſchaffe / ſo/ daß er einen ger 
wiſſen partickel ſeiner eigenſchaft in neue centra 
verteile; und denn endlich / daß der widererſtat⸗ 
tete menſch des elements des goͤttlichen ggaden⸗ 
lichts genoͤſſe 7 welches element Chriſtus ſelber 
ſey / und daß der H. Geiſt zu ſeiner ferneren lebens 
digmachung auf ihm ruhe. Yun thuts der noth 
nicht / daß wir das uͤbrige mit zufuͤgen. Weil 
dieſes etwa die vornemſte gedanken dieſer Maͤn⸗ 
ner ſeyn moͤchten; wobey ich mir aber gaͤntzlich 
einbilde / daß ſie biatonis ſchriften fleiſſig geleſen 
und tag und nacht durchſtaͤnkert haben iedoch 
nicht verſtanden; Daher bald ein ſtuͤk heraus ge⸗ 
ſchmiret / uñ ihren bettel und grillen mit drein ges 
menget / einen miſchmaſch draus gemacht / und 
dieſe unflaͤtereyen endlich in ein buch zuſammen 
gekleket. Welches wahrhafftig Beine chriftiiche | 
Dheologia / ſondern mann fie gefeheide leute von 
ſich ſchreiben oder hören laſſen / eine rechte him⸗ 
melſtuͤrmerey und Goͤtterkrig der wilden una 
menfchen und erfehreklichen Riſen iſt / nicht al⸗ 
kein was die ſachen; ſondern auch worte anreis 
chet / umbegreiflich / und recht abſcheulich / woraus 
doch dieſe leute (unter welchen ob gleich nicht we⸗ 
ige ſich befanden / ſo im kopfe verrufer waren / ſo 
fanden ſich doch auch viele geſcheide Daunter / ja 
recht fleiffige gelehrte und wakere männer/füfern 
fie fich Diefergeflien und recht gräßlichen fehren 
enthielten) ein uͤberirrdiſch un Lubrileg ſpeculiren 

| mache» 





ee 





macheten / und eg vor diereinefte und herrlichſte 

erkäntnif Gottes ausgaben. Und zwar nenne⸗ 
ten fie dieſelbe Die myſtiſche vder verborgene 
Theologi. Und machten von derfelben fo ein 
groſſes weſen / daß wo iemand dieſelbe noch nicht 
gefaͤſſet / innen haͤtte und prohtirtezer im gering? 
ften in göttlichen geheimmüffen noch nichts ge⸗ 
lernet / wer fie aber gar verwuͤrfe / der / meinte 4. 
konne gar nicht ſeelig werden. Ihre widerſa⸗ 
cher im gegenteil hilten dieſe lehre vor eine recht 
geaßliche Schwaͤrmerey / die man auch ohne ent⸗ 

ſetzen nicht ausſprechen koͤnte / und waͤten die 
ſchriften / ſo dieſe Teutomei oder Boͤhmiſten ge⸗ 
ſtellet / von ihnen ohne zweifel im tollhauß aufge⸗ 
ſetzet worden / geſchriben nicht mit dinte ſondern 
gruͤner vergiffteter galle / da ihnen der teufel die 
feder geführet/ und die hand regieret haͤtte die 
auch nichts in ſich faſſeten als einen zuſammen⸗ 
fluß hoͤlliſcher wahnwitziger irrthuͤmer und ver⸗ 
damlicher ſchwaͤrimereyen / die mit worten / fü die 
groͤbſte unflaͤtereyen in ſich faſſeten / auffgeſetzet 
wären / gar auch in den gedanken ſtunden / daß 
diejenige / ſo es damit hilten in chriſtlichen ge⸗ 
meinden nicht geduldet; ſondern ausgebannet 





werden müften. Daher ſie ihren zuhoͤrern md 


anvertmuten gemeinden ſie anzuſehen und durch⸗ 
zuleſen durchaus verboten; ja man hat derglei⸗ 
chen leute nicht einmal in dieſen probintzen mehr 
geduldet; ſondern ausgejaget. Dieſer neuen 

| art 








art der Peuſten urheber und häupter waren air 
nige lehrerim Woͤꝛtembergiſchen / deren lehre ſich 
nicht allein unter ihre ſchuͤler / Die ſie täglich hoͤre⸗ 
ten / ihnen anhingen / und beyihrer lehre feſte bli⸗ 
ben / durchaus auch in dieſen ſtuͤke ihnen aͤhnlich 
wurde / verbreitete: ſondern auch viele andere / ſo 
aus heiligem eifer zur Öpttesfurchtieriften ges 
nennet wurden/ und ohne feheu es mit Spenern 
und Horhis hilten / bekenneten fich.dazu und ga, 
ben derſelben platze - Fa es fanden ſich gar aus 
unjern leuten am Rhein / und wo fich derſelbe in 
die Lippe ergeuſt / zu Weſel und an denen zwiſchen 
Weſel uñ Clebe ligenden orten / deren ein ge Diefe 
myſtiſche u geheime Theologi / andere Die Weige⸗ 
lianifehernod) andere die Bohmiſt ſche oder Teu- 
toniſche añahmen / u dermaſſen heftig drauf erpis 
chet waren / auch ſolche genauer zu erlernen ſich 
zuſammen fanden / daß fie unſern leuten nicht we⸗ 
nig zuſchaffen gaben indem fie ſichs blut ſauer 
muſten werden laſſen / damit ſie dieſen leuten die 
grillen und verdamliche lehr ausm kopf bꝛaͤchten/ 
und damit ſie nicht gar von uns ausgehen und 
abfallen möchten / in der unfern befeftigen und 
beftärken muften: Wie viele verdrießligkeiten im 
übrigen die ſchaͤdliche brutsfo aus des alten Wei⸗ 
gels anhang und nachkoͤmlingen / und der giftige 
ſchwarm / ſo aus Boͤhmens büchern den gift ein 
gefogen in allen Lutherifchen Eirchen durch gans 
Holland / ihren predigern verurſache / uñ wie ſehr 
fie dieſelbe beunruhigen und verwirren / er 
| | diefer 














diefer orten iet orten iederman an — ind nice 
thun bier weitläuftig gu ergehlen.. "Diefes aber 
was folget / wird chnicht ͤbelſe ſchiken effekt 
ne nabe verwan ſchaft mit den Qoaker u at | 
a —* mit einruke und ie, . 3 dern fi 


























en angenomtnen, —— ka — a 
übrige gemuͤts qualitäten eꝛweget / und dabey fein 
nuͤchternes und mäffiges leben betrachtet / ein 
mann / der nicht zu verwerfen / auch / wie ich davor 
halte / allet orten beruͤhmet und befantift, Diefer 
nun/alser ſahe / daß er und die es mit ihm hiel⸗ 
J ten / nichts als ſchwere gefahr ſich zu befahren / 
beriffe und lude zu ſich 16. oder 7. familien von 
9 dergleichen leuten und ermante ſie fie moͤchten 
die ungewiſſe und zweifelhafte hoͤnung der ges 

— gefahr vorzihen/ und nachdemfie 

ihr vaterlande » daß feinem verderben nahe ſey / 

dem / wo ſie vleich hr leben dran ſetzen und deſe 
J ſenthalben uͤbermenſchliche gefahr erdulden und 

=. gusfichen wolten / doch / wie fie ſich einbildetei 0 
h; wenig helfen und nugen Fonten/und zugl ich ih { 
vaͤterliches anteil und erbgut weil fie es nicht mit 
fichnehmen uf wegſchl — konten / ini ſtich laſ⸗ 
ſende/ 44 andere teil e der welt / und fonderlich 


Penſyl⸗ 





















Penſylamen wo die Duakertonnch/fic bege⸗ 
hir nd hinreiſen ſolten / da fie bey und mite eine 
te und boͤſe tage anne men und überften, 
* voͤlcker ſprache erlernen / und dahin ſich 
ben wuͤrden / damit fie durch ihre diſcurſe 
und unterredungen den waren glauben) fo fie 
difen ihren nebenchriſten nicht beybringen koͤn⸗ 
ten’ vorlegen / zu einer aottgefältigen frormigeeit 
ſich untereinander erbanen / und mit’einemtuz 
gendhaften erempel ‚denfelben vorfehchten ſol⸗ 
ten. Sie liſſen ſich willig und bereit önzufind: m 
wenigſtens zu erfaren / ob ſichs tun laſſe / oder 
doch andern den wegzubanen , damit / wans 
nach wunſch von ſtatten gehen wuͤrde / andre ih⸗ 
nen deſto dreuſter nachſetzen umd fotgen moͤch⸗ 
gen. Darauf Zimerman einen gefaͤrten Nico⸗ 
laus Koſter du ſich nam / einen fonft berums 
ten und wackern manm der dabeh entebfg: nich“ 
ternen und maͤßigen lebens ſich befliſſe daß we⸗ 
nige hirin es ihin gleich zu tun vermochte; ſchribe 
Darauf ( an einen Duaker in Holland 7 einen. 
uch geſchickten und wolhabenden mann 7‘ 
n armen / ſo eines frommen und erbarn 
monde ſich befti füiffen / vil guts tale /und 
ſich gegen diſelbe — bezeigte: 
Daß /indem er uf ñ ſeine libe anachörigefich feft entfotoflen | 
auseinem götlichen tribe in Ameficam zu denen dort wo⸗ 
eng diſem om orten ſich befinbenven: 
Ba * eigentliche worte des ſendſchreibens / 
fo. khietoin handen habe ‚zu begeben/irrd nn und zeitliche, 
süter hber nicht hätten / er als ge 1 freunden ſich ei a 
1 


a 





RE |; N 
nicht entzihen/hirin Ihnen behiflich fein wolte/d« mit fie mit 
ſchifen verſehen / an diſelbe überfürct werden möchten, da 
ihr abſehen alleine dahin zweckle / wiefte mit einhelligem 
gemüte den glauben den heyden / ſo ohne Gott vortragen / uñ 
ſie / aus herlicher libe / zu Gott hekehren / ihrem Leibe aber 
durch hrer hande arbeit nötigen untahalt anſchaffen moͤch · 
tem un bezeigte ſich diſer mann gegen diſer 
leute anſinnen und verlangen ſo bereit und wil⸗ 
färigrdaß er. ihnen nach vermögen fo gleich an⸗ 
hand zugeben euferft bemuͤhet war / es ſo fort 
auch ungefaumt zu wercke richtete / ſchiffe und an 
dere reiſe⸗notdurft anſchaffete / und von dem in 
Penſylvanien ihm zugeſchribenen lande / groſſe + 
zwar wuͤſte und ode / die iedoch ſich anbauen 
und trachtbar machen liſſen / an die 400 hufe 
landes anwiſe / und ihnen / ſo lange fie lebeten / 
ſchenckete / und jaͤrlichen tributs nicht mehr von 
ieder hufe als einen ſchilling foderte / im übrigen 
auf ihre reiſe koſten / und ſie uber zu fuͤren / aus an⸗ 
drer freunde fꝛeywilliger collation und vor ſich / 
als der einen ieden libte und ihm aflectionitt 
war zo pfund ſterlings aufwendete und ſpendi⸗ 
rete Über welche ftadtliche fpendage man fi 
defto mehr zu wundern hat / daß / da diſer Qua⸗ 
ker ſich ausbündig und aus der maſſen freygebig 
erwifenver idoch nicht einmalgeftatten wollen/ 
daß fein nam unter die leute komen undgenene 
net werden möchte. Nachdem ſie nunin Hole 
land angelanget / von wannen ſie reeta in Pen⸗ 
ſhloaniam oͤberſchiffen wolten / gehet Zimmer⸗ 


man su feet, gie tonch ihten clHe IE 
un | weſen 











weten undbetrubuiß mit tode abe. Sie liffen 
ſich dadurch zur Eleinmut nicht bewegen / ſondern 
ſetzten ihren curs hey groſſer courage fort / wie 
h dan / indem ich ehen diſes niderſchreibe / verne⸗ 
md daß ſie an den erſehenen und von ihnen bes 
Imten orte gekommen / woſelbſt ſie alle in einem, 


anfe ein můtig ſich enthilten / und wochentlich 
deepmalöffentlichsulaummen kamenund dahin 
all iht tun-und laffen tichteten / daß nach ihrem 
exempel andere hoch im finſtern ſchwebende voͤl⸗ 
— RR DIS DER RÄGDCH Hate 
con formiꝛe moͤgten. Und ſo vil habe ich von dife, 
zerruͤttung und ufſtand / ſo ſich unter den Lute⸗ 
ranern zugetragen / nicht ſo wol die hiſtori diſer 
zeiten zu verfolgen / als zum ewigẽ andencken dis 
8 leute niderſchreiben und anfzeichhen wollen. 
Daher ich mich auch. wider zu. den Quakern 
wende / von deren angeſtelleten / und in Die entlea 
genſte laͤnder Europens. vorgenomnen / reiſſen 
ich noch kuͤrtzlich handlen will / und ſo dan diſes 
huch und Hanke wercke mi Gott befehliffen / 
welches ich aus der raiſon weder Fan nach will 
übergehen / weil hekant / das ſich nicht weni⸗ 

ge unter den Quakern befinden /, die. ei⸗ 
nen groſſen laͤrmen bon ‚den reiſen diſer leu⸗ 
te machen / und das / fo ſich mit ihnen zugetra⸗ 
gen / nicht genung zu engromren wiſſen / und fü. 
wol muͤnd⸗ als ſchriftlich dergeſtalt erzehlen / daß 
es einem onmoͤglich beduͤnken oder onglaub⸗ 
lich ſcheinen ſolte / da ſich wol nicht alles, 
IND | Bbb 2 un⸗ 


Ä ur 


— —— 





Ren J DEE 
inmar befindetziedoch/daß ſie von Denen ihrer 
religion wegen don ihren glaubenssgenoßen ur 
hernomnen / und ausgeftandnen verdrißlichkei⸗ 
ten und ſchweren bedraͤngungen ſo groß weſen 
machen / und ſich mit der dabey genoßnen frucht 
und belohnung / da ihre religion daſelbſt fortge⸗ 
pflantzet und an ſelbigen orten taͤglich gewachſen 
und zugenommen ſich zu ſehr ſchmeichlen und 
flattiren / iſt auch nicht zu laͤugnen. Und ſtehe ich/ 
(wo ich nicht irre und mich ſehr betruͤge) in den 
feſten gedancken / daß diſe leute nach perfluß ei⸗ 
niger FJahre / wie fie ſonſt von allen ihren taten 
groß weſen zu machen / und damit zu pralenge⸗ 
wonet / gewiß auch bey Ihrer euſerlich angemaß⸗ 
ten einfalt und ſcheinbaren gelaſſenheit einen 
ſchalk im hertzen / gar mit einem phariſeiſchen 
Hinkelund hochmut ſchwanger gehenvihrer vor⸗ 
faren predigten vor Gottes wort ausgeben / und 
augderen unternommen handeln lauter wun⸗ 





derwercke ſchnitzen ja difelbe ſo engrofliren 


und vergroͤſferm endlich gar vorzugeben und auf 
zufehneiden fich getrauen und erkuͤnen / duͤrften / 
daß es ſachen von groſſer remargve,fo auf die: 
nachwelt mit hoͤchſtem vecht Als merckwuͤrdige 
ſeltenheiten fortgepflantzet zu werden meritirte. 
Ehe und bevor aber diſe ausgeſandte boten in 
Holland und andeꝛe nah angelegne und angraͤn⸗ 
gende plaͤtze ſich verfuͤgeten / hatten ſich bereits 
vorhero Eduard Burroug und Samuel Fi⸗ 
ſcher nach Duͤnkirchen / einer im Frantzoͤ nen 
RE” Flan⸗ 









r ne unwiffen! heit 
peu zu verweifen uf 
nal Fſie ihrem beduͤncken 
nimand / mit dem fieſich in unterredung 
noͤnten / antrafen / bedachtẽ fie fich nicht 
inge / was v orzunemen ſondern der uͤgten ſich 
richter ſachen wider: in Engelland / und 
1J em ihnen bevorftehenden ungemach 
con verfolgungsivetter aus dem wege 
bey zeite ausm ftaube macheny 
r zur avantage Ihrer religion 
nichts fonderliches vornemen würden Finnen 
dan uch wol,weil fie nuꝛ übel mitgenommen/ja 
\gar zum tode gebracht / ihr vilmer fehaden als nu⸗ 
De ten. In eben dem jar hat fich T 
Caton nd | ais ‚einer — 




















— 












Wk 1 der:g grafſchaf J—— — begebenr 
nd hatte eben das propos ſo obige gehabtsfich 








:ihatermit den ahnen zu 
iſt fich zu entruͤſten / angefan⸗ 
reuſer iehnicht — laßen / und 


r fo aus frembd n 


ein Enge a 


zilhelm 


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ak — ange⸗ 


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4 p — 
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— 
Ber ware haben fie ihn zu einem Tcbortlandis 
ſchen Edelman ins haus gefuͤret/ da er gang one. 
ſcheu geſtanden / als er / wer er feyrbefraget ware 
den. Und als Caton ſo gleieh ſeine Cantzel auf⸗ 
ſchlug und ans poleh eine predigt zuhalten anfin⸗ 
ge/ hat diſer Schotlaͤnder ſeine rede den ſben 
ins frantzoͤſiche uͤberſetzet und erklaͤret / ſelbſten 
aber nur mit wenigem die abgottesey und unge⸗ 
ſchlachte ſitten anden bürgern beitraffet : Als 
er nun fg gleich / was ſie zuwercke zu richten in 





ſinn genommen und wider ihn vor haͤtten gee ° | 


mercket / und aus andrer winck verſtanden / hat 
er vor gut befunden / ſich ongeſaͤumpt aufn 
ſtaube zumachen 7 und als er nach gefaſtem 
ſchluß feiner feinde/ nicht ein moment odiniret / 
gemeinet / er koͤnne bey einem momenrofernuns 
terneme / ſo von groͤßrer importance,feinen hals 
Dan wage, iſt er daheꝛ dißmal nach aufgeworfnẽ 
haſenpanir echappiret / un hat ſich mit der flucht 
wider in Engelland ſalviret. Daß alſo der ein⸗ 
tzige Georg Baley in Franckreich gedrungen / 
von dañen er noch biß auf diſe ſtun de umzukeh⸗ 
ren und wider zukommen hat; daher man auch 
Feine nachricht hat / was daſelbſt mit ihm par 
sfirer ‚ober er etwa / wie die Quaker vermuten, 


irgendwo in Fettenundbanden feinen geift aufs 


geben / oder ſonſtwo hingerichtet worden Nach 
Der geit hat ſich nimand mit diſem vorſatz in 
gFranckreich hazadiven wollen / weil man before 


ete/man mochte entreprennitet — = 


















Tr 


er Stephan Erifp 


en liß / umal / al 
— 
grauſam ha 
verfolgete u 


6 
—A | 7 


— 


miben moͤchte damit 
bedaͤchtiger zu tailon 


e aus was uͤrſochen Gott folche 
Here gerichte über fie verhaͤnge / ob etwa hre 


zaͤrt⸗ 


Bee 





ER ea En 

areliche und meiche-erzihung: dran fDulye 
Berobfiefic) in diſch⸗ Pie: 
re eitelfeiten zu fee, etlibe/odev/ob fie Demenz 
fo über.ihr gewißen herſcheten aus, 
und unbedaͤchtiger obfeqyenz,alzubilzuft aue⸗ 
zen ſie mochten doch dabey wol zu berkensiben 
und betrachten was Die.trübfelige verfolgun. 
gen/über welche fie fo Angftiglich und ehe 
kagend jeufjeten und winfelten? ber heilſame 
wuͤrckung taͤten und ein, heillges leben und 


Dee 


wachſtum in ſolchem nach ſich zögen ;, ſolten es 
aber auch hey di er änderung unb von ihnen biß⸗ 
her unternomnen verbeſſerung nicht bewenden 
laſſen / ſondern ſich nach allen kraͤften bemuͤhen / 
damit DIE loͤblich angefangne werck icher⸗ 
ſitzen; ſondern zu einem erwünfchtenund geſe⸗ 
gueten ende möge gebracht werden und gedeyen. 
Diſes tractaͤtgen war nun mitgang andern re⸗ 
den / phraſibus und worten als fonften die n⸗ 
gellaͤnder oder auch Quaker zu brauchen pfle⸗ 
gen / angefuͤllet und nach der igigen ſchreib⸗art 
und uͤbliche methode der Frantzoͤſiſchen ſprach 
die es ito auf hoͤchſte in der Irlchken und net⸗ 
tigkeit gebracht, faſt hoher nicht ſteigen kan / ein⸗ 
gerichtet daß meinem wenigen bedüncken nach 
nichts properer und zielicher verfertiget / und 
ſo vor diſe leute fich beſſer geſchicket und ihrem 
humeur und naturel anftändigersan fie geriche 
tet werden fönnen. Daher es auch die Quaker 
in verſchidenen landen, wohin dife fluͤchtlinge/ 
ſicherheit zu ſinde/ ſich verigiretzunter fie ug 
| 4) 








blinder 





‚weniger hatfichnicht.eineiniger betrette laßen / 
fo vil mir zwar zu oren kom̃en / oder ich von an⸗ 
dern nachricht erhalten / der ſich den Quakern in 
religions ſachen bey zu geſellen oder es mit ihnen 
zu halten / dadurch habe vermoͤgen laßen. Die 
eintzige Eſther Bidley ſcheuet ſich nicht folgendes 
von ſich auszugeben / ſo ihr noch kurtz vor 
diſen troublen begegnet / welches iedoch ein ider 
nach gefallen annehmen oder verwerfen mag. 
Sie hatte ſich zu Der hoͤchſtſeligen Koͤm⸗ 
gin in Engelland / glorwuͤrdigſten andenckens/ 
begeben / und ſich beklaget daß es fie als 
einen menſchen / vilmehr aber als eine chriſtin / 
über die maß ſchmertze / und ihr wehe tue / ſo gar⸗ 
daß wo ſie erwege / daß unter menſchen / von chri⸗ 
ſten wolle ſie nicht fagen 7 ein fo heftiger und 
langwiriger Erig / der ſo vile landverherungen 
nach ſich zoͤhe / und wobey ſo viles chriſtenblut 
vergoſſen / gefuͤret wuͤrde / ihr das hertz brechen 
und blute weinen moͤgte / erſuchet daher die Koͤni⸗ 
gin in unertaͤnigſter obſer vantz / ſie wolle dahin 
es zu vermitlen / und ihre anſchlaͤge dahin zu rich? 
ten / gefliſſen ſen / damit dem verderblichen 
krige ein ende gemacht und der libe fride rider 
ins land gebracht werden mögte/ dadurch fie 

ſich um jederman hoͤchſt verdint machen würde, 
Ne | Bobby Nach⸗ 


— 





„Rage 
Nachdem dife unfterbliche Königin ihr eine über 
die maßgnadig und höchft:leutfelige antwort 
erteilet / haltfie ferner an 7 ſie moͤchte ihr Doch 
allergnadigft verſtatten eine to ur in Franck⸗ 
reich zu tun / Indem ſie den Koͤnig diſer lande er 
ben darum erſuchen und dahin diſponiren wol⸗ 





te/ iſt auch bemuͤhet / vonder Königin hiruͤber 


an denſelben ein handſchreiben auszuwuͤrcken; 
ſo iht diſelbe Doch abſchlaͤget / und widerraͤtet 
fie moͤge ſich doch! ſolche vergebne bemuͤhung 
nicht machen / fuͤret ihr auch zu gemuͤte / daß 
es ihr nicht nach wundſch gelingen / ja wol gar 
das leben gelten / moͤchte. Dem allen ungeach⸗ 
tet hat diſe frau durch ihr inſtaͤndiges und ums 
ablaͤßiges anhaiten endlich son der Koͤnigin Se- 
eretario einenpaßport erhalten / und als ihr 


zeit und weile bange wurde 7 " fich fo fort auf die 


zeife gemacht / bald da / bald dorthin / m Franck⸗ 
reich zu gelangen / gewendet / nach ihrer übers 
kunft aber unverzoͤgerlich nach Verlailles / dem 


Koͤniglichen hofe zu / begeben 7 und als ſie er⸗ 


faren / daß der geweſene Koͤnig in Engelland 
Jacob alda angelanget / ſich vor allen dingen 
zu demſelben verfuͤget / als der ſie in einer glei⸗ 
chen ſache bereits vor einigen jaren kennen ler⸗ 
nen / einen brif uͤberreichende / den ſie ſelbſt an 
den Koͤnig in Franckreich von folgendem inhalt 
aufgefeger hatte: Darin ſie den Koͤnig auf 


geheiß des Koͤnigs aller Rönige / derdp 
ſaͤs groſſe erdrund crieuchtete / allerim, 
bat er⸗ 






— 


4 867637 * 
tertaͤnichſt er ſuchete / daß er mit Gott und 
andern volckern fride machen / und ein⸗ 
maps chtiſtenblut zu vergſſen / und 
de welt damit zu aͤherſchwemmen ein⸗ 
ſ Uen wolle. As König Jacod den drif ger 
kejens ‚hat cr ſie an den Hersog, yon Orleans 
prmien, Die verfuͤgete fich gleich zu demſel⸗ 
ac mitdermelden fie haͤtte den Konig felbs 
ftenau fprechen. Der Hertzog verfprach ihm 
den brif zuüberveichen. / aber vor. ihn in perfon 
Wir Syn un ne zugeſtanden 








| erden. fe quälerrund aͤngſtet fich drüber / 
und weinet / daß ein zaren den andern fchlägets 
bitterfich 7 „bricht endlich mit bebender ſtimme 
infolgendeworteaus Ich darf ja vor 
den König aller König treten/mit ihm zus 
reden / warum ſolte mirs dan bey einem 
irdiſchhen Monarchen nicht verſtattet 
fir? Wan ſolches denen mir in En⸗ 
gelland bekanten freunden hinterbracht 
wuͤrde / ſolten ſie dorten glauben / daß ie⸗ 
derman alhi in dem wahn ſtehe / der Koͤ⸗ 
nig in Franckr. ſeye ſo aufgeblaßen und 
hoffaͤrtig / daß er auch keinem eintzigen 
menſchen audientz erteile. Welches als 
es dem Koͤnig zu ohren kommen / hat er nach 
dreyen tagen ihr verſtattet / daß ſie vor ihm er⸗ 
ſcheinen ſolle. Das Königliche audientz zim⸗ 
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mer ftunde voller hergogen und hohen ftandeg 
perfonenyder vornemſten Örandes-Cardindlen 
Ersbifchöffen Bifchofen und andrer geiftlich- 
keit; jagar des galanteften frauen» ums 





66 
n m md Wo man einen rechtmäßigen und ge⸗ 
rechtigkeit libenden König bezeignen undweiſen 
wolte / nur diſen nennen / und dadurch ein rechtes 
nupfer alleuunvergleichlichFeiten darſtelle wuͤr⸗ 
des zumal der nam der Printzen von Uranien in 
diſem jarhundert ein Koͤnig gleicher recht maje⸗ 
ſtaͤtiſch und weltgeprißner name geweſen / vor 
‚dem ſich feine feinde Wan fie ihn bloß nennen 
hoͤren gefürchtet haben und erfchrocken ſind 
Als ſich nun der Koͤnig dermaſſen vernemen laſ⸗ 
fen / 'ift er abgetreten / die frau auch hat ſich ſo 
gleich von dannen verfuͤget / und nachdem ſie ei⸗ 
nenpaßport vom Koͤnig erhalten / recta wider 
nach Hollande gewendet / und von dar wider in 
Engelland begeben / nachdem ſie ſich ſo viles vor⸗ 
genommen / und doch nichts / ſo der muͤhe verlo⸗ 
nen moͤchte / zu wercke gerichtet: Welches ins⸗ 
geſampt diſe frau von ſich ſelbſten erzelet; wel⸗ 
cher auch in diſer abſicht die Quaker glauben 
beygemeſſen wiſſen wollen / dieweil es von einem 
ſo aufrichtigen und gottfuͤrchtenden weibe erze⸗ 
let / deren man nicht zutrauen duͤrfte / daß ſie luͤ⸗ 
gen werde / wiwol auch andere davor hilten / daß 
man es nicht ſo ſchlecht zu verwerffen / noch bloße: 
bin zuglauben haͤtte / weil ſie doch paßporte/ 
deren einer / ſo ihr der Koͤnigin Secretarius / der⸗ 
andere / ſo auf befel des Koͤnigs mit ſeiner hand 
unterzeichnet / ihr gegeben worden / aufweiſen 
Funte: Dil ſeltnere begebenheiten erzehlen noch 
andere vonſihren glaubens genoſſen / und ſonder⸗ 


lich weiß einer unter ihnen nicht groß weſen 
ge⸗ 


andencken / 


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Am 
eb babep bes norigen en 4 oder an⸗ 
dern u erzehlen / gelegenheit genißen 
kan — ‚drauf zu. waſſer abgereißet / 
langten diſe vier! männer im. Groß⸗ Hertzog⸗ 
chum Florentz an / und liſſen ſich zu Livorno 
an land ſetzen. Woſelbſt ſie einige ihrer tra⸗ 
ctätger dem Gouverneur überreicheten / der 
ſie diſer urſach halben der inqwifition ausant⸗ 
Wortete / und denen / ſo ſonſt in religions ſachen 
aufſicht zuhallon beſtellet / anheim wiße / welche 
idoch/weil fie nichts darin fanden / ſo der paͤpſti⸗ 
fehen religion. zunahe geſchriben / oder fie 
kraͤnckte / noch auch fonft was getan hatten / daß 
fieauf diſelbe boͤſe zu werden vermögen koͤn⸗ 
nen / diſelhe ihrer wege gehen laßen. Sie 
wendeten ſich demnach nach Venedig / ind of⸗ 
kerirten auch allhi dem Doge ihre buͤchlein / 
marſchirten drauf wider fort nach Rom 
da als fie in diſer ſtadt die gantze welt in einem 
auszuge / das gantze Papſthum aber in einen 
compendio, antrafen / und ſo vile greuel und 
abſcheuliches weſen / ſo fie durchaus nicht ley⸗ 
den kunten / nur obenhin angeſchauet / und bes 
trachtet / begaben ſie ſich / in furchten ſtehende⸗ 
es moͤchte eben nicht’ wie ſie wol hoffeten⸗ 
mit: ihnen ablaufen / in einem huy wider aus 
der ſtadt / und verfuͤaten fich in einem augen⸗ 
blick wider ach Venedig von dar ſich Pe= 
rottus und Lovus nach Smyrna uͤberfuͤbren 
lißen / als ſie auf der reiſe weder am borde ee | 

Rt n 








BR u, 
gen / noch in einen haafeneingelaufenv nocheiz 
nen fuß aufe platte lande geſetet hatten. In⸗ 
dem fie nur hir angelangetirim übrigen aber ih⸗ 
ven curs nach Conſtantinopel zu ichten wile 
lens waren / der Engliſche Conſul aber/ als 
er ſolches vernommen / diſer leute ſeltne lebart 
und moreufe fitten wol inne hatte / auch er⸗ 
wogen / daß ſie ſich nicht maͤßigen / laviren oder 
den mantel nad) den winde haͤngen Eönten / ja 
sar in forgen ftunde / fie moͤchlen gegen den 
Tuͤrckiſchen groß Sultan etwas freveihafter 
weiß / ſo ihnen nicht zum beften ausfchlagen yja 
der gangen Engliſchen nation gar eine haͤßliche 


blame anhaͤngen duͤfte / unternemen hat ſie derb⸗ 
halbenauch wider ihren willen abermal in Ita⸗ 


lien zu reiſen angeſtrenget. Als fie nun da ange 
langet / finden ſie fich wider zu Nom ein. Alsfie 
auch hie num eine weile fich aufhilten / Low und 
Perrott aber ihre böfe gewonheiten und fitten 
nicht bergen / nochauch ihre conduite , wie 
tool der ort / zeit⸗ und Die leute bey denen fie auf 
und abgingenverfoderten / einrichten und mit 
den wolfen heulen kunten / noch weniger flattiver 
noch fich andern! gleich gebarden / ja durch⸗ 
aus auf unwarheiten fich nicht wolten betreten, 
laſſen / man aber indeſſen erfaren / wer ſie 
waͤren / was fie im ſchilde fuͤrten / und zu wercke 
Tinten wolten / als werden fie auf deringvifi-/ 
torum fpruch ing gefaͤngnis geworffen. Wie 
nun einige Manche ausſprengeten / ſo en: 
1; wei 





id) ausgehungetty im gefängn verfioben 
feir * naher pach,der. hand von —* | 


(ven ſonſt doch aue heimlichkeit,fich ſchwer 
| tuſchen wo fie einmal u nter Die leutege. 
* ſich gar nicht. mehr bergen läffer / 
uch je — fie. verhelet / je mehr nur 

aus nd kundig wird) —5 ihn des 

acht bea gebracht und erwuͤrget. Des 
rott J—— zeit durch des gefaͤngni⸗ 
ſes huͤ ten müffen / iſt aber kurtz drauf aus ſel⸗ 
bigem loßgelaſſen worden. Woruͤber man ſich 
nach sr 5 ni 











ſich hmit der er Muchefloier nd Weit es bald 

af luß gehet / will ich nur Georg. Robins 
—— ſo ein junger menſch⸗ von Lon⸗ 
en aus Engelland buͤrtig / mit beyfuͤgen. 
Difer hatte ſich in einem gedingten ſchiffe an 
9 32*8 buſen — mittelandiſchen See 


Alex- 













ſich verſhnappel vernommen, 


x 








Zr a 
Alexandretre vᷣberfuͤren laſſen und war von * 
dar / nach art der bort hinrelſenden / weil man 
Han bir eine Firketeund compentlieufere: vous 

tehar wiüend aan den vtt 7 den man ode 








| geruſalem haͤltl⸗ eine tdur borzunemen oben 


villeicht ichtwas⸗ föfeiner religion zur aufnam 
gereichen koͤnte daſelbſt ſehen / oder zu wercke 
richten Eönte.\ Mun dabe er gich aber gan 
Bag, daß ie dermaſß erkennen gochte bdaß x 
ein Quaker ward Diſes num⸗ Als es die meß⸗ 
pfaffen und Paͤbſtiſche Moͤnche erfaren vi has 
ben ſie ſich in ihrem kloſter / da alle leichtfera 
tigkeit geſchmidet / zu werck gerichtet / und vertu⸗ 
ſchet wird / beratſchlaget / wie ſie ihm ein ſol⸗ 
ches ungluͤck über den hals zihen moͤchten / dar⸗ 
us er ſich nicht wicklen koͤnte daher ſie fol⸗ 
gende liſt wider ihn ausgeſonnen. Die Tuͤr⸗ 
cken haben diß geſetz / ſo vor zeiten michtichen 
vor ſo gar langen aten / eingefuͤret worden dA 

moetrod ein Ehriſt in eine TurckifcheMofehen 
gehen wuͤrde / er am leben ſolte geſtraffet werden 
es waͤre den / daß ar ſein leben zu retten ein Tuͤrk 
werden wolte. Welches geſetz nicht von denen, 
Tuͤrcken aufbracht worden: / ſondern auf an⸗ 
ſtiften einiger Ambasſadeurs ud ERuropæ 
ſchen Confuln;fofich der orten aufgehalten / an⸗ 
gegeben worden die auf ſolche weiß / nach ih⸗ 
ver prudence,meinfen / daß man vilem übel 


vorbauen koͤnte damit weder ihre Laqueyen 


und Bedine /Votsleute / odenranbenganaille; 
ſo ſonſt auf alle leichtfertigkeit und — 
ur 

















erweg —— ne 
Mair hi erwegene rat / — 
Iiht ver | —— tzen nation “ | 
dt fpli ten —— sihemund: fie 
ige —— fiealfa 
d unven 


oſ es 
tsineimEott —— die Tuͤra 
kken an / u * n fie ein en dolmetſcher / der⸗ 
Weichen ae ieder⸗ 

Ei bed’ der Band heizugerufftn/breuien fie ihm 
wo er —— Yerigion nicht verſchwe⸗ 
rund die ſche annemen wuͤrde daß 
ihn auf ein Sainermifthaufen verbrennen 
id einpüli re Er elolbiret ſich 
eich und will lider ſterben EGSie eilen ſo fort 
tihm zur execurion und dem ſcheiterhauſe 



















—— 


RR * un * 


a 








M 





ſtorbnen juͤngling dem todt ausm rachen fuͤrt 
ihn ſo fort in fein haus / pflegte ſeiner und er⸗ 
wickte ihn / taͤt ihm alle ehre ann truge ihn / 

jo zuſagen / einige zeit uͤber auf den haͤnden / nach 
art der Türefifthen: ‚nation „ die.alle und ie⸗ 
de maͤrtyrer / wes religion ſie auch feynduman 
ſie bey derſelben beſtaͤndig ‚bleiben uns 
ſich in erduldung des. todes vor diſcbe 
ſtandhafft bezeigen — 
veneriren/.und.nach ihrem todk richt mit more 
ten genung zu preiſen und ihr andencken zu ver⸗ 
ewigen wiſſen / fuͤgte hinzu⸗daß ihm die rechte 
unmenſchen und grauſame Papiſten und ſeichle 
fertige Moͤnche ein beigunterfchlagen wollen / 
und den armen tropfen Durch. ihre liſt zu faͤl⸗ 
ten geſuchet / erteilet gar endlich ordre daß ſie 
dis junge blut / das ſich iedoch recht manhafft 
und tapfer aufgefuͤret in ſicher heit bringen we 
fie nicht ſcharpf aufgegofſen haben / und damt 
ſie eine weile dran dencken mſten abgeſtrafft 
werden wolten. Diſen maͤnnern haben eseinie 
ge ſo wol weiber als jungfrauen nach zutun.ger 
ſuchet nicht etwa aus einer weiblichen pre» 
cipitantz und verwegenheit; ſondern mit gutem 
vorbedacht / indem fie einmal den fefte entfehluß 
genommen / bey ihrer guten leibes difpofition, 
aller lebens gefar nicht zu achten / ſondern mit ei⸗ 
ner groſſen dreuſtigkeit und courage ihr leben 
dran zuwagen / als wolten fie gleichfam ihr ge⸗ 
ſchlechtablegen und aus weibern maͤnner Hi 
den welches Plinius vor kein märlein N | 
ine 












‚inremäl' U. 'Mutianus bezeuge⸗ 
inien’; dergleichen‘ Knaben zu Smyrna 
hen habe. 9 en fie fteleten hre'reifen an 
bieiörser anyund Hatten ficheinenfey zwech 
538 em ſie und ihre religion auszubrei⸗ 
nd fortzu a org N‘ 




















difen waren folgende zen 
Catharina Evanſia und 
Eher fa / welche ſich in soten jar 
"feevon Ro,,den nach Fralien gewendet / des 
habens/fich don dar nach Alexandrette über- 

| afen/von dar fiefichdan in Judaeam 
begeben wolten. Indem jie aber, bey Der Bun. 
Hl Maltha aueftelgen, geben fie ein wenig vom 









en zulaf 





‚reichen fo gleich all ntgegen Font 
ſs vile merkmale chen grober abgotterey 
nelen und der 






4 Vans ur a * Sn‘ 

bringen mit win 
——— 
die inqv 








a 





zu dem / was die Papifken 
nicht herſtehen wolten/ i 


urhnen fo 
erſtehen wolten / Aißem ſie ich 
ihnen in einen diſputate 






Ich will aber 
exempel hey 
ꝓꝓrag e von ſich 
denmuth he⸗ 
ich heduncken 


ch in eines iden wil 


kuͤhr ſtellen⸗ 


N: wolle oder nich 


doch 


( 

















Boch en. 08 ui e omen/und 
 aniagrgehlene ſo warſcheinlich wwachen dag füp 


amn der fachez eben hatten ſie diſelbe min am⸗ 
gen angeſehen / durchaus wicht gezweiflet wißen 
wellen/ob man gleich uͤber das, ſo biſe Frau 
 ausgefagtsPeine:meitere nachricht hatnimand 
uch honſt dabey geweſen / der es beftävckenund 
bebräfftigen Föntei, Sigmar eine Jungfer aus 
Engelland: Wapia Sifdxts genant. Dife 
Biintesfichinicht zu fren gehen / biß fie den 
Duͤrkiſchen Groß Sulten ſelbſten gefprochens 
unm ihrer religien wegen einiges; vorgetragen 
hatte, Nun wan diſer Sultanrderzu meiner 
zeit/ und noch lange hernach/ regiretr Ms 
\ hammed Han⸗ diſes nahmens der V. ein 
u ener Seprzfßeinen ͤhti formisten Ic 
Hd tyranniſche ſeele hatte⸗ Bechſchwartz von 
fiht yon "einen: blatten mb weiten: naſe⸗ 
hen mund Herborragenden lippen ein dum⸗ 
mer und wong, ein eiſchrecklicher 
tyrunn / und ſo bloß mann anſahe⸗ 
em einen ſchrecken einagete Über andere 
maale / deren eñ nicht wenig an ſeinem leibe hat⸗ 
te + kunte man noch eine ſchramme am ober⸗ 
Vefjen und linken backen mercken / welche ihm / 
Alb rauf den thron erhaben worden; er aber 
feinen bruder mit eioner faufteinider fäblen, 
und mafacriren wollenyeinet deffen trabanten/ 
und laqvpeyen verſetzet und ihm eine ſchrekliche 
ſchlappe gegeben hatterworausiman fein vera 
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wildetes, und blutduͤrſtiges gemüth noch ſchliſ⸗ 
fer. und abmercken kunte. Wiwol einige den 
sangen handel anders erzehlen / als haͤtte di⸗ 
ſes Ruhammets vater / indem ihm von Muph⸗ — 
ti prophezeyet worden / daß diſer Printz ihn vom 
ehron frürgen wuͤrde / diſen feinen Sohn bey 
ſeiner zarten jugend nidermetzen laſſen wollen/ 
ihn aber drüber nsgefaͤngnis genossfen/ und 
sum jeichen v DAB ev amiti diſein⸗ ubenſtuͤcke 
fehwanger gegangen / ihm zum a dencken / diſe 
wunde eingeäßet. Nun will ich folgendes 
zur luſt mit beyfuͤgen / nicht ale; ſchickte ſichs 
eben zu unſerm vorhaben; ſondern nur cuvios 
fen und neugirigen leſern zu .libe: damit uun 
dife Mademoifelledifen Herrn ſehen / bey ihm 
zur audienz gelaſſen / und ihr billiges anſinnen 
ibm vorlegen möchte, eilet fie mit einem: Cine 
glifchen Kauſardeyſchif nach Smyrna. Als 
nun. det. daleloſtige Engliſche Conſul ſolches 
erfarenMſuchet er diſe libe jungfer auf alle 
weiſe zu vermoͤgen / daß ſie von diſem vor⸗ 
haben abſtehen moͤge. Sie aber will ſich von 
ihrem. einmal:gefaften ſchluß durchaus nicht 
bringen laſſen / als indeſſen der Eonſul es nicht 
Wue gefebehen laſſen / daß ſie ſich in ſo 
groſſe gefar begeben / und ein fo verwegnes ſtuͤ⸗ 
Fe unternemen folte / ſie iedoch von ihrem 
einmalfeft geſetzten entſchluß und propo ab⸗ 
zulencken nicht vermochte haͤt er diſelbe 
veider zu ſchiffe bringen / und nach Venedi⸗ 
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Geichenland und, $ tacedonien, durchſtrichen / 
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laſſen / ſich nicht drum bekuͤmmert / obs wahr 


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Dragman der dolmetſcher des Sultans vor 


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in neu⸗Engelland begeben hats welche das 
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ſchen prediger / werth geachtet worden / daß er 
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zuanfang diſes buches gemeldet / daß daher Ei 
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